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Full text of "Die fossile Flora von Leoben in Steiermark"

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DIE 


FOSSILE  FLORA  VON  LEOBEN 

IN  STEIERMARK. 


VON 


Prof.  Dr.  CONSTANTIN  Freiherrn  von  ETTINGSHAUSEN  , 

G.  M.  K.  AKAD. 


I.  THEIL. 

(ENTHALTEND  DIE  CRYPTOGAMEN,  GY«N0SPER^1E\,  MONÖCOTYLEDONEN  UND  APETALEN.) 


(Sltit  4  Safe-Cn.) 


BESONDERS  ABGEDRÜCKT  ADS  DEM  UV.  BANDE  DER  DENKSCHRIFTEN  DER  JIATHEMATISCH-NATÜRWISSENSCHAFTLICHEN  CLASSE    DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


WIEN  1888. 

AUS  DER  KAISERLICH-KÖNIGLICHEN  HOP-  UND  STA ATSDRUOKEREL 

IN  COMMISSION  BEI  F.  TEMPSKY, 

BUCHHÄNDLER  DER  KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


DIE 


FOSSILE  FLORA  VON  LEOBEN 

IN  STEIERMARK. 


Prof.  Dr    CONSTANTIN  Freiherrn  von  ETTINGSHAUSEN  , 

C.  M.  K.  AKAl». 


I.  THEIL. 

(EMIIAITEM)  DIE  CRYPT0(1A)1E\',  GYi\OSPERME\,  MO^()fflT\'LEÜÖ^'E^'  li^D  APETALEN.) 


GARDEN 


BESONIIERS  ABGEDRUCKT  AUS  DEM  LIV.  BANDE  DER  DENKSCHRIFTEN  DER  IIATHEMATISCH-NATÜRWISSENSCHAFTLICHEN  CLASSE    DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


WIEN   1888. 

AUS  DER  KAISERLICH-KÖNIGLICHEN  HOF-  UND  ST A ATSDRUOKEREL 
IN  COMMISSION  BEI  F.  TEMPSKY, 

Li  UUCmiÄNDLBK  DElt  KAIÖUKLIUIIEN   AKAUEiMllä  DEli  WläöliNSCIl AKTEN. 


DIE 

FOSSILE  FLORA  VON   LEOBEN 

IN  STEIERMARK. 

VON 

Prof.  De.  CONSTANTIN   Fkeiheren  von  ETTINGSHAUSEN, 

U.  M.  K.  AKAD. 

I.   THEIL. 

(ENTHALTEND  DIE  CRITTOGAJIEN,  GIJlNOSPEEMEIy,  JIONOCOTILEDOEEE  UND  APETALEN.J 

(0IUt  4.  ^ajeln.) 


VORGELEGT    IN   DKK  SITZUNG   AM  1.   MÄRZ   1888. 


oeit  dem  Jahre  1868  ist  die  fossile  Flora  von  Leoben  Gegenstand  meiner  besonderen  Aufmerksamkeit.  Im 
Jahre  1869  veröffentlichte  icli  meine  Untersuchungen  der  fossilen  Pflanzen  vom  Moskenberg  (Sitzungsber., 
Bd.  LX,  Abtli.  I).  Die  im  selben  Jahre  an  den  übrigen  Fundstellen  des  Braunkohlenbeckens  von  Leobeu,  näm- 
lich am  Münzeuberg,  beim  Unterbuchwieser  und  am  Walpurgis-Schacht  im  Seegraben  gemachte  reiche  Aus- 
beute ist  zwar  schon  von  mir  bearbeitet,  es  ist  jedoch  hierüber  bis  jetzt  nichts  publicirt  vrorden.  Dazu  kaiuen 
noch  weitere  Nachforschungen  an  der  erstgenannten  Lagerstätte  und  am  Münzenberg,  veranlasst  durch  die 
gefällige  Vermittlung  des  Herrn  Bergverwalters  Eachoy  und  des  Henn  Adolf  Hofmann  in  Leoben  Die  fos- 
silienhältigen  Schiefer  wurden  meistens  erst  in  meinem  Laboratorium  untersucht  und  die  Pflanzeneinschlüsse 
derselben  nach  meiner  Methode  zu  Tage  gefördert.  So  konnte  ein  ausgezeichnetes  Material  dieser  fossilen 
Flora  gewonnen  werden.  Meine  bis  zum  Jahre  1878  zu  Stande  gebrachte  Sammlung  ist  in  das  Eigenthum  des 
k.  k.  Naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien  übergegangen  und  wird  in  der  geologisch-paläontologischen 
Abtheilung  daselbst  aubfewahrt.  Meine  späteren  Acquisitionen  befinden  sich  derzeit  im  phyto  paläontologischen 
Institute  der  Universität  Graz. 

In  letzterer  Zeit  hat  sich  Herr  Adolf  Hofmann,  Docent  an  der  k.  k.  Berg- Akademie,  durch  die  Ent- 
deckung und  Ausbeutung  einer  zweiten  sehr  ergiebigen  Fundstelle  am  Münzenberg  um  die  fossile  Flora  von 
Leoben  verdient  gemacht.  Seine  reichhaltige  Sammlung  wird  in  der  genannten  Lehranstalt  aufbewahrt  und 
gereicht  derselben  zur  Zierde. 

Grösstentheils  im  Vereine  mit  Herrn  Hofmann  hat  Herr  Prof  Dr.  Julius  Glowacki  in  Leoben  dieFimd- 
stätten  der  dortigen  fossilen  Flora  eifrigst  ausgebeutet  und  eine  iustructive  Sammlung  derselben  zu  Stande 
gebracht. 

1 


2  Consfanf in  v.  Ettinyshausen,  [262] 

Sammlnngcn  der  fossilen  Pflanzen  von  Leoben  befinden  sieh  feiner  in  der  k.  k.  Geologischen  Eeiehsansfalt 
in  Wien  und  im  Britischen  Museum  in  London. 

Auf  Grund  eines  so  überaus  reichen  und  vorzüglich  erhalteneu  Materials,  welches  die  oben  genannten 
Sammlungen  enthalten,  war  es  mir  möglich,  eine  annähernd  vollständige  Kenntuiss  der  in  den  oben  erwähnten 
Fundstätten  begrabenen  Tertiärflora  zu  erlangen,  welche  an  Artenzahl  nur  von  wenigen  fossilen  Floren  Uber- 

troffen  wird. 

Die  Pflanzenreste  der  fossilen  Flora  von  Leoben  bestehen  in  Blättern,  Zweigen,  Inflorescenzen,  einzelnen 
Blüthen  und  deren  Theilen,  Früchten  und  Samen.  In  nicht  wenigen  Fällen  passen  derlei  Kategorien  von 
Resten  zusammen  als  zu  einer  Art  gehörig.  Selbstverständlich  lässt  sich  dies  nur  nach  Analogien  mit  den 
entsprechenden  lebenden  Arten  begründen.  Solche  Fälle  zählen  vorzugsweise  zu  den  am  besten  bestimmbaren 
fossilen  Arten.  In  der  Mehrzahl  der  Fälle  aber  haben  wir  es  hier  sowie  in  den  meisten  fossilen  Floren  nur 
mit  Blättern  zu  thun.  Dass  darunter  viele  unsicher  oder  zweifelhaft  bestimmbare  Reste  sich  befinden,  kann 
nicht  geleugnet  werden.  Sollen  wir  selbe  ganz  ausser  Betracht  lassen  und  einfach  bei  Seite  schieben?  Dadurch 
würden  wir  ihrer  weiteren  künftigen  Erforschung  den  Weg  abschneiden.  Eine  vorläufige  Bestimmung  oder 
Benennung  solcher  Reste  nebst  Hinweis  auf  den  Grad  ihrer  Wahrscheinlichkeit  einerseits  und  auf  die  in  der 
Zukunft  zu  lösenden  Aufgaben  anderseits,  kann  daher  nicht  überflüssig  sein.  Gibt  es  aber  nicht  doch  Blätter, 
deren  Bestimmung  vollkommen  sicher  ist?  Einige  scheinen  dies  leugnen  zu  wollen.  Es  sind  dies  durchwegs 
Solche,  die  sich  niemals  eingehend  mit  den  Unterscheidungsmerkmalen  der  Blätter  beschäftigt  haben.  Ich 
habe  aber  durch  vieljähriges  Studium  der  Blätter  die  Überzeugung  gewonnen,  dass  eine  grosse  Anzahl  von 
Pflanzen  aus  den  verschiedensten  Familien  nach  den  Blättern  allein  erkannt  werden  können.  In  dem 
Abschnitte  „Terminologie  der  Nervation"  meines  Werkes  über  die  Blattskelette  der  Dicotyledonen  habe  ich 
über  200  Merkmale  der  Nervation  unterschieden,  deren  mannigfache  Combinationeu  eine  ungemein  ergiebige 
Quelle  für  die  Charakteristik  der  Pflanzen  bilden.  Dass  diese  Quelle  von  den  Botanikern  noch  bei  weitem 
nicht  ausgenützt  ist,  kann  nicht  dem  Phyto-Paläontologeu  zum  Vorwurf  gemacht  werden.  Diesem  bleibt  nichts 
anderes  übrig  als  selbst  in  den  Gegenstand  möglichst  tief  einzugehen  und  das  zur  Bestimmung  der  fossilen 
Blätter  Nöthige  daraus  sich  zurechtzulegen. 

Einen  höchst  wichtigen  Anhaltspunkt  für  die  Untersuchung  und  Bestimmung  der  fossilen  Blätter  gewährt 
einerseits  die  Progression  in  den  Blattformeu  der  fossilen  Arten,  andererseits  die  Regression  in 
den  Blattformen  der  lebenden. 

Selbstverständlich  soll  zur  Untersuchung  und  Bestimmung  einer  fossilen  Species  wo  möglich  eine  Reihe 
von  Blättern  vorliegen.  Unter  diesen  ist  nach  den  Ansclilussformen  zur  analogen  jetztlebenden  Art,  d.  i.  nach 
den  progressiven  Formen  zu  forschen.  Es  sind  mir  solche  Formen  bereits  in  grosser  Zahl  in  die  Hände 
gekommen.  Viele  dieser  Formen  sind  beschrieben  und  abgebildet  (s.  Denkschr.,  Bde.  XXXVIII  u.  XLIII). 
Andere  werden  erst  den  Gegenstand  besonderer  Abhandlungen  bilden.  Hier  kann  ich,  um  den  Rahmen  des 
gewählten  Stoffes  nicht  allzu  sehr  zu  überschreiten,  nur  die  Ergebnisse  der  phylogenetischen  Untersuchungen 
berühren,  insoweit  selbe  die  Arten  der  fossilen  Flora  von  Leoben  betreffen.  Es  sind  die  Anschlussfoi-men  von: 
Pinus Palaeo-Strobus  'AüP.Strobus;  Pinus  Palaeo-Cembra  za P.Cembra;  Ptnus  Palaeo-Laricio  7a\P.  Laiicio]  Pinus 
prae-süvestrin  zu  F.  sileentria;  Phragmites  omingensis  znPh.  communis]  Typha  latissima  zu  T.  latifolia  und  angusti- 
foiia;  Cendo^jhj/Ilniii  fertiarium  (vorzugsweise  häufig  in  Schönegg)  zu  den  beiden  einheimischen  CemtophijUimi- 
Arten;  Myrica  liynüuhL  zi\  M.  cerifera;  Myrica  subaetliwpka  zu  M.  aet/iiopica;  Alnus  Kefersteinü  zu  A.  glutinosa 
und  cordifolia;  AlnuH  yracilis  zu  A.  viridis;  Querem  Apocynophyllwn  zu  Q.  Phellos;  Quercus  Daphnophyllum  zu 
Q.  imbricaria;  Quercus  Palaeo-Ilex  zu  Q.  Hex;  Castanea  atavia  zu  C  vesca;  Fagus  Feroniae  zu  F.  sUvatica  und 
ferritginea;  Daphne  Pcdaeo-Mezereum  zu  D.  Mezereum;  Daphne  Palaeo-Laureola  znD.  Laureola  u.  m.  a. 

Was  die  regressiven  Formen  der  lebenden  Arten  betriflft,  so  verweise  ich  auf  die  bereits  erschienenen 
Abhandlungen  über  diesen  Gegenstand  (Denkschr.  1.  c.  und  Bd.  LIV;  Sitzuugsber.  Bd.  LXV,  Abth.  I  und 
Bd.  LXXX,  Abth.  I),  in  welchen  zuerst  gezeigt  wird,  dass  die  jetztlebende  Flora  in  der  That  Anschlussformen 
zur  fossilen  hervorbringt.  Wenn  wir  nun  an  lebenden  Pflanzen  Blätter  finden,  die  Annähcrungs-  oder  garUber- 


[263]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  3 

gangsreihen  zu  Blättern  fossiler  Arten  bilden,  so  werden  diese  letzteren  dadurch  wohl  an  Sicher- 
heit der  Besimmnng  gewonnen  haben.  Solche  Reihen  lebender  Blätter  lassen  den  phylogenetischen 
Zusammenhang  von  Castaneu  vesca  mit  C.  atavia,  von  Myrica  Gale,  ceiifera,  Fajn  und  sapida  mit  M.  lignitum, 
von  Fagus  silvatica  und  ferruginea  mit  F.  Feroniae,  von  Qiiercus  mediterranen  und  Daphnes  mit  Q.  Hex  n.  s.  w. 
auf  das  deutlichste  erkennen. 

Als  eine  höchst  wichtige  Quelle  zur  Erlangung  atavistischer  BlattbiUUnigen  erweisen  sich  die  Gewächs- 
häuser. Bei  den  Vergleichungen  der  fossilen  Pflanzenarten  mit  den  analogen  lebenden,  wozu  ich  nicht  nur  das 
Herbarium,  sondern  auch  das  Glashaus  benützte,  habe  ich  nicht  selten  die  Beobachtung  gemacht,  dass  die 
Blätter  der  cultivirten  Pflanze  denen  der  fossilen  Stammart  auffallend  ähnlicher  sind,  als  die  Blätter  der  wild- 
wachsenden. Ich  habe  diese  Wahrnehmnng  bereits  in  meiner  Abhandlung  über  die  fossile  Flora  von  Sagor, 
II.  Theil,  Denkschr.  Bd.  XXXVII,  S.  201  veröffentlicht  und  zugleich  ein  schlagendes  Beispiel  als  Beleg  hie- 
für auseinandergesetzt.  Seither  hat  sich  dieselbe  mehrfach  bestätigt  und  es  ist  zweifellose  Thatsache  geworden, 
dass  die  Glashauspflanzen  vielfältig  dem  Atavismus  unterworfen  sind.  Was  ist  die  Ursache  des  Atavismus  im 
Pflanzenreich?  Ist  es  dieselbe  bei  den  wildwachsenden  Pflanzen  wie  bei  den  cultivirten,  oder  haben  wir  es 
da  mit  verschiedenen  Factoren  zu  thun?  Einen  Factor,  vielleicht  den  gemeinschaftlichen  und  wesentlichen, 
glaubte  ich  in  deui  Bildungstrieb  der  Pflanze  allein  suchen  zu  dürfen,  welcher  erst  durch  besondere  äussere 
Impulse  eine  regressive  Richtung  einschlagt  (s.  1.  c).  Die  Erscheinung  der  merkwürdigen  Blattformen  an 
Myrica  Gcde  (Denkschr.  Bd.  XLIII,  Taf.  11),  welche  ich  auf  der  Insel  Skye  in  Schottland  sammelte,  wäre 
durch  das  abweichende  Klima  daselbst  zu  erklären.  Dieses  ist  durch  die  Einwirkung  des  Golfstromes  dem 
Klima,  welches  zur  Zeit  der  Stanimart  Myrica  KgnHuni  herrschte,  ähnlicher  als  das  der  anderen  Gebiete,  in 
welcher  die  Myrica  Gale  lebt.  Hingegen  sei  bei  den  Glashauspflanzen  die  Veriinderung  der  äusseren  Lebens- 
bedingungen durch  die  Cultur  die  veranlassende  Ursache  der  atavistischen  Bildungen.  Über  die  Ursache  der 
Erscheinung  der  regressiven  Blätter  bei  Castaneu  atavia  und  Fagus  silvatica  im  wildwachsenden  Zustande  in 
Steiermark  konnte  ich  zur  Zeit  als  ich  dieselben  sammelte,  noch  keinen  Anhaltspunkt  finden. 

Die  neuesten  phylogenetischen  Forschungen  an  lebenden  Pflanzen,  welche  ich  in  Verbindung  mit  Prof. 
Franz  Krasan  anstellte,  haben  aber  zur  Ermittlung  einer  Ursache  der  Entstehung  atavistischer  Pflanzenformen 
in  freier  Natur  mit  voller  Sicherheit  geführt.  Wenn  Castanea  vesca,  Fagus  silvatica,  insbesondere  die  Quercus- 
Arten,  z.  B.  Q.  sessiliflora,  pedunculata  u.  A.  dem  Frühjahrsfrost  stark  ausgesetzt  .sind,  so  dass  die  vorhandenen 
Knospen  und  Sprossen  dadurch  zu  Grunde  gehen  und  eine  mehr  oder  weniger  vollständige  Entlaubung  ein- 
tritt, so  kommen,  vorausgesetzt,  dass  die  Pflanze  nicht  gänzlich  abstirbt,  aus  den  sich  erzeugenden  Adventiv- 
knospen Sprosse  zur  Entwicklung,  welche  nebst  den  gewöhnlichen  Blättern  an  verschiedenen  Stellen, 
meistens  aber  an  der  Basis  atavistische  Blattformen  tragen.  Da  die  Einwirkung  von  Kälte  auf  Pflanzen  jeder- 
zeit künstlich  sich  bewerkstelligen  lässt,  so  können  die  erwähnten  Erscheinungen  auch  an  Glashauspflanzen 
oder  überhaupt  an  cultivirten  Gewächsen  hervorgerufen  werden,  wovon  Beispiele  bereits  vorliegen.  Dadurch 
eröffnet  sich  aber  ein  weites  Feld  für  die  Erforschung  atavistischer  Formen  an  lebenden  Pflanzen  und  wird 
man  nicht  nur  für  die  Bestimmung  der  Ahnen  des  Pflanzenreiches  neue  Anhaltspunkte  gewinnen,  sondern 
auch  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Species  überhaupt  die  wichtigsten  Daten  erlangen  können. 

Man  hat  in  neuester  Zeit  die  Bedeutung  des  Studiums  der  Blätter  für  die  Erforschung  der  fossilen  Floren 
in  Frage  gestellt.  Das  Voransteheude  wolle  der  Leser  nicht  blos  als  Antwort  darauf  betrachten.  Durch  die 
Einwendung  wurde  ich  in  meinen  Arbeiten  keineswegs  beirrt,  wohl  aber  veranlasst,  dieselben  mit  vermehr- 
tem Eifer  fortzusetzen.  Die  hiedurch  neuerdings  gewonnene  Erweiterung  der  Wissenschaft,  welche  auch  der 
vorliegenden  Arbeit  zu  Nutzen  kommt,  ist  es,  die  ich  in  obiger  gedrängter  Darlegung  vorführen  wollte. 

Bezüglich  der  Behandlung  des  Stoffes  habe  ich  zu  bemerken,  dass  zur  Ersparung  von  Raum  und  Kosten 
nur  die  neuen  Arten,  von  den  bereits  bekannten  Arten  aber  nur  neue  oder  in  besonderer  Hinsicht  beachtens- 
werthe  Formen  und  Varietäten  beschrieben  und  abgebildet  worden  sind. 

Bei  dem  Umstände,  dass  das  von  mir  benützte  grosse  Untersuchungsmaterial  auf  mehrere  Sammlungen 
sich  vertheilt,  glaubte  ich  gut  zu  tliun,  überall  die  Quelle,  aus   der  icl)   schöpfte,  namhaft  zu  macheu,  um 

1* 


4  Constantin  v.  Ettingshausen,  [264j 

späteren  ForsolierD,  welche  eine  Eevision  desselben  vornelimen  wollen,  die  Arbeit  zii  sicliern  und  zu  erleich- 
tern. Bei  der  grössten  Sammlung  der  fossilen  Flora  von  Leoben,  welche  sich  im  k.  k." Naturhistorischen  Hof- 
Museum  befindet,  habe  ich  es  in  dieser  Beziehung  wUnschenswerth  gefunden,  die  Nummern  der  Stücke  anzu- 
geben, auf  welche  sich  Bestimmung,  Beschreibung  und  Abbildung  der  Species  stützen. 

Die  Erklärung  der  hiehei  gebrauchten  Abkürzungen  ist: 

K.  k.  N.  H.  M.  bedeutet  K.  k.  Naturhistorisches  Hof  Museum  in  Wien. 

K.  k.  G.  R.  A.         „         K.  k.  Geologische  Reichsanstalt  in  Wien. 

Brit.  Mus.  „         Britisches  Museum  (für  Naturgeschichte)  in  London. 

Coli.  Hofm.  „         Collection  des  Herrn  A.  Hof  mann. 

Coli  Glow.  „  „  „         „     Prof.  J.  Glowacki. 

N.  Coli.  Ett.  „        Meine  neu  angelegte  Sammlung. 

Den  Herren  Adolf  Hofmann  und  Prof.  Dr.  J.  Glowacki  in  Leoben  spreche  ich  für  die  höchst  gefällige 
Überlassung  ihrer  Sammlungen  zur  Bearbeitung  den  verbindlichsten  Dank  aus.  Schliesslich  danke  ich  Herrn 
J.  Unterweissacher  für  die  Anfertigung  einer  grossen  Anzahl  Zeichnungen  von  Pflanzenpetrefacten,  welche 
er  während  seiner  Stellung  als  Demonstrator  beim  Lehrfach  der  Phyto-Palaeontologie  an  der  Universität  Graz 
zu  meiner  Zufriedenheit  ausführte. 


Cryptogamae. 

Class.  FUNGI. 
Ord.  HYPHOMYCETES. 

Phtjllet'mm  Palaeo-Myricae  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  1. 

Ph.  maculas  formans  rotundatas  nigrescentes,  planus. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  Myrica  Ugnitum.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4457.) 

Rundliche  verschwommen  begrenzte  flache  Flecken  von  schwärzlicher  Farbe,  welche  unregelmässig  zer- 
streut auf  einem  Blatte  der  Myrica  Ugnitum  vorkommen.  Der  Durchmesser  derselben  schwankt  zwischen  1"5 
und  Amm.  An  der  Oberfläche  derselben  bemerkt  man  ausser  sehr  feinen  unregelmässig  hinziehenden  Runzeln, 
die  von  der  Verkohlung  herrühren  können,  keinerlei  Structur. 

Die  Flecken,  welche  dieser  Pilz  bildet,  sind  in  der  Grösse  und  Form  ähnlich  denen  von  Phyllerium  fici- 
colum  Ett.,  Bilin,  Taf  I,  Fig.  19,  unterscheiden  sich  jedoch  von  denselben  dadurch,  dass  sie  nicht  vertieft 
sind  und  keine  scharfe  Begrenzung  zeigen. 

Phyllerium  Palaeo-Carpiui  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  3. 
Ph.  maculas  formans  irregulariter  rotundatas  nigrescentes,  medio  nonnunquaw  pallidiores,  planus. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  dem  Blatte  von  Carpinus  Heerii.  (K.  k.  N.  H. M.  Nr.  4452.) 
Die  Begrenzung  der  Flecken  ist  wie  bei  dem  Vorigen  mehr  verschwommen,  doch  sind  diese  nicht  regel- 
mässig rund.  Die  Vergleichung  dieser  beiden  einander  sehr  ähnlichen  Pilze  Hess  die  Vereinigung  derselben 
nicht  zu,  wogegen  auch  der  verschiedenartige  Wohnsitz  spricht. 

Phyllerium  Palaeo-Laurl  sp.  n. 

Tat.  I,  Fig.  4. 
Ph.  maculas  formans  rotundas  drcumscriptas,  nigrescentes,  parvas,  planus. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  LaurMs-Blatte.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4453.) 


[265]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  5» 

Die  Begrenzung  der  kleinen  runden  Flecken  ist,  wie  die  Vergrösserung  derselben  zeigt,  deutlich.  Der 
Durchmesser  derselben  erreicht  höchstens  2mm.  In  den  übrigen  Eigenschaften  stimmt  der  Pilz  mit  denVorigen 
tibereiu. 

Phyllerium  JPalaeo-Cassiae  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  2. 

Ph.  maculas  formans  minimas  rohmdas  circumscriptas,  nigras,  planus. 

Fundort:  Moskeuberg,  auf  dem  Blatte  der  C'ass««  PÄaseoZ2Yes.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4456.) 
Bildet  sehr  kleine,  fast  punktförmige,  rundliche,  schwarze  Flecken,  welche,  wie  aus  der  Vergrösserung 
Fig.  2  «  zu  ersehen,  sehr  scharf  begrenzt  sind.  Durch  die  Kleinheit  der  Flecken  und  einen  anderen  Wohnsitz 
des  Pilzes  ist  die  Verschiedenartigkeit  von  den  Vorigen  ausgesprochen.  Von  den  Sphaerien  mit  sehr  kleinen 
punktförmigen  Perithecien  unterscheidet  sich  dieser  Pilz  durch  die  weniger  mächtige  Substanz  der  Flecken 
und  durch  den  Constanten  Mangel  einer  Perithecium-Oifnung. 

Phyllerium  Kunzei  A.  Braun. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  14,  Taf.  2,  Fig.  4. 

Fundort:  Moskenberg.  (Coli.  Hofni.) 

Grosse  rundliche  Flecken  auf  einem  Blatte  von  Acer  trilohahim,  welche  denen  auf  einem  Blatte  derselben 
Art  vorkommenden  und  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  gleichen.  Die  grössten  Flecken  zeigen  einen  Durch- 
messer von  Amm. 

Ord.  PYRENOMYCETES. 
Sphaeria  münzenbergensls  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  8,  8  a. 

Spli.  peritheciis  sparsis  minutis,  suhrotundis,  snbimmersis,  nigris,  ostiolo  rotundato  pertusis. 

Fundort:  Milnzenberg,  auf  Laurineen-Blättern.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4513  und  4514.) 
Nähert  sich  bczliglich  der  kleinen  fast  ovalen  Perithecien  der  Sphaeria  dep>ertita  Heer,  Tertiärfl.  d. 
Schweiz,  Taf.  142,  Fig.  2,  ist  von  derselben  jedoch  durch  die  grösseren  etwas  eingesenkten  Perithecien  und 
einen  anderen  Wohnsitz  des  Pilzes  verschieden.  Die  Vergrösserung  Fig.  8a,  einem  CmwawomMm -Blatte 
(Nr.  4514),  auf  welchem  der  Pilz  vorkommt,  entnommen,  zeigt  ein  noch  ungeöffnetes  und  zwei  mit  rundlicher 
Mündung  geöffnete  Perithecien.  Dieselben  sind  meist  in  die  Blattsubstanz  eingesenkt  und  einzeln  über  die 
ganze  Blattfläche  zerstreut.  Dersell)e  Pilz  fand  sich  noch  auf  einem  anderen  Laurineen-Blatte  (Nr.  4513)  vor. 

Sphaeria  a^hreia  m. 

Taf.  I,  Fig.  7. 
Ettingsh.,  Beiträge  z.  Kenntniss  d.  fossilen  Flora  von  Parschlng,  Denkschr.,  Bd.  XXXVIII,  S.  84,  T.if.  5,  Fig.  4. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  dem  Blatte  von  Achras  hjcohroma  Ung.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4494.) 
Die  Perithecien  sind  so  klein  wie  bei  der  vorigen  Art,  aber  stets  regelmässig  rund  und  nicht  selten  grup- 
penweise beisammen  und  dann  oft  untereinander  verwachsen.  Die  Perithecien  sind  nicht  eingesenkt,  sondern 
treten  convex  hervor  und  öffnen  sich  mit  kreisrundem  Munde.  S.  die  Vergrösserung  Fig.  7.  Li  der  .Sammlung 
des  Prof.  Glowacki  sah  ich  ein  Blatt  oben  genannter  Sapotacee,  welches  mit  diesem  Pilz  so  dicht  besetzt 
ist,  dass  sogar  auf  dem  Mittelneiv  die  Perithecien  sitzen. 

Sphaeria  Palaeo-Lauri  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  6,  6  a. 
Sph.  ji&rithecüs  m,inutissimis  punctiformibus,  nigris  interdum  conßumtibus,  ostiolo  rotundato  pertusis. 
Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  La2t/-Ms-Blatte.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1779  und  1861.) 

(v.  Ettiu-ehauäeu.)  2 


6  Constantin  v.  Ettingshausen,  [266] 

Stimmt  in  Bezug  auf  die  ausserordentliclie  Kleinheit  der  Peritliecien,  die  dem  freien  Auge  nur  als  sehr 
kleine  schwarze  Punkte  erscheinen,  vollkommen  mit  der  Sphaeria  interpungens  Heer,  Tertiärfl.  d.  Schweiz, 
Taf.  I.  Fig.  3  überein,  unterscheidet  sich  aber  von  derselben  durch  das  Vorkommen  von  verwachsenen  Peri- 
thecien  und  eine  andere  Nährptlanze.  Die  vollkommen  ruudlicheu  Peritliecien,  in  Fig.  6«  vergrössert  dar- 
gestellt, öffnen  sich  mit  einer  kreisrunden  Mündung. 

Sphaeria  Palaeo-Daphnes  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  5,  5«. 

Sph.  perilhedis  minuHssimis  pundiformihus  rmjris  sparsis,  ostiolo  pertusis. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  iA//p/(«e-Blätiern.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1941;  Coli.  Hofm.;  Coli.  Glow.) 

Die  Perithecien  kommen  stets  einzeln  auf  Dap/me-Blätteru  zerstreut  vor  und  sind  fast  noch  kk-iuer  als 

die  der  vorhergehenden  Art,  welcher  die  beschriebene  Art  jedenfalls  sehr  nahe  steht.  Es  finden  sich  sowohl 

geöffnete  als  geschlossene  Perithecien  vor.  S.  die  Vergrösserung  Fig.  5a. 

Sphaeria  Trogii  Heer. 

Heer,  Terüärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  15,  Tat'.  1,  Fig.  5,  5  h. 

Fundort:  Moskenberg.  (Coli.  Glow.) 

Auf  einem  Blattfetzen  einer  Graminee,  wahrscheinlich  von  Phragmites  oenmgensis,  befinden  sich  sehr 
kleine  punktförmige  Flecken,  welche  in  Längsreihen  zwischen  den  Nerven  stehen.  Die  Perithecien  zeigen  bei 
stärkerer  Vergrösserung  eine  elliptische  Form.  Der  Pilz  ist  von  dem  von  Heer  a.  a.  Orte  beschriebenen,  auf 
Phragmites  oenmgensis  vorkommenden  nicht  verschieden. 

Sphaeria  Dryadtim  m. 

Ettingsli.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  Sitzungsber.,  Bd.  LX,  Abth.  I,  S.  18,  Tat".  1,  Fig.  1. 

Sph.  pjerithecüs  magnis,  orhiculatis,  sparsis,  apice  ostiolo  minuto  pertusis. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  dem  Blatte  der  Betitln  Bryaditm  Brongn.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1622.) 
Ist  von  den  vorhergehenden  Arten  durch  die  grossen  Perithecien,  welche  an  der  Spitze  mit  einer  verhält- 
nissmässig  kleinen  Öffnung  versehen  sind,  verschieden. 

Sphaerites  rhytismoides  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  Taf.  1,  Fig.  3. 

Sph.  perithecüs  magnis  suhimrnersis  rotundatis,  solitariis,  ostiolo  lato  irreguluriter  fisso  pertusis. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  nicht  sicher  bestimmbaren  Dicotyledonen-Blatte.  (K.  k.  N.  H.  M. 
Nr.  4517.) 

In  Bezug  auf  die  Nährpflanzc  dieses  Pilzes  kann  ich  die  Vermuthung  aussprechen,  dass  nach  der  Zah- 
nung des  Randes  und  den  Spuren  der  Nervation  des  Blattes,  auf  welchen  der  Pilz  vorkommt,  dasselbe  der 
Ulmus  Bronnii  Ung.  angehöre. 

Dothidea  nvyricicola  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  10. 

D.  sparsa  rotunda,  minuta,  nigra,  e  pustulis  minutissimis  irregulariter  dispositis  aggregatis. 

Fun  dor  t :  Moskenberg,  auf  dem  Blatte  der  Myrica  lignitum.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1623.) 
Bildet  kleine,  schwarze,  rundliche  Flecken,  welche  höchstens  1-2  mm  Flächendurchmesser  zeigen  und 
aus  sehr  kleinen  gedrängt  stehenden,  nicht  in  einem  Kreise  (wie  bei  D.  acericola  Heer),  sondern  unregel- 
mässig angeordneten  Punkten  zusammengesetzt  erscheinen  (s.  die  Vergrösserung  Fig.  lüa).  Die  Substanz  des 


[267]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  1 

Pilzes  ist  derb  und  muss  die  Blattgewebe  ganz  durchwachsen  haben,  da  einige  Stellen  der  Lamina  nur  die 
der  Ausscliuitte  zeigen,  aus  denen  Pilz  entfiel. 

Dothidea  Sterculiae  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarka,  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  6. 

T).  sparsa  rotunda  mimda,  nigra,  e  pustulis  minutissimis  circidariter  disjjositia  aggregatis. 

Fundort:  Moskenberg,  a,i\i  Sterculia  cinnamomea.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1801.) 

Die  kleinen  schwarzen  Punkte,  aus  welchen  der  Pilz  zusammengesetzt  ist,  sind  in  einem  Kreise  ange- 
ordnet. Hiedurch  unterscheidet  sich  diese  Art  von  der  vorigen  und  nähert  sich  sehr  der  Dothidea  acericola 
Heer.  Es  sind  aber  diese  Punkte  um  einen  mittleren  grösseren  gruppirt.  Diese  Anordnung  stimmt  mit  der  bei 
der  genannten  Art  nicht  ganz  übereiu.  Überdies  sind  die  Flecken  bei  der  letzteren  viel  kleiner. 

Dothidea  Dryadumv  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  9. 
D.  confluetite,  rotunda  nigra  e  pustulis  minutis  irregulariter  dispositis  aggregatis. 

Fundort:  Moskenberg,  mf  eiaem  Blatte  der  Betula  Dry  ad  um.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2171.) 
Der  Pilz  bildet  viel  grössere,  meist  zusammenfliessende  Flecken  und  ist  hiedurch  von  den  vorhergehen- 
den Arten  verschieden.    Er  zeigt  grosse  Ähnlichkeit  bezüglich  der  Grösse,  Form  und  Substanz  der  Flecken 
mit  der  Dothidea  Ulmi  Desv.,  welche  auf  Ulmus-Blättern  vorkommt. 

Depazea  Feroniae  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  I.  Denkschr.,  Bd.  XXVI,  S.  10,  Taf.  1,  Fig.  10. 

Fundorte:  Münzenberg  und  Moskenberg,  auf  dem  Blatte  von  Fagus  Feroniae.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4448 
und  4449.) 

Die  Flecken  sind  hier  bis  -imm  breit,  also  etwas  breiter  als  die  auf  den  Blättern  von  Fagus  Feroniae  im 
plastischen  Thon  von  Priesen  vorkommenden  Flecken  dieses  Pilzes.  In  allen  übrigen  Eigenschaften  aber 
stimmen  dieselben  mit  einander  vollkommen  überein.  In  der  Sammlung  des  Herrn  Prof.  Glowacki  sah  ich 
ein  Blatt  der  Fagus  Feroniae  vom  Moskenberg  bestreut  mit  der  gleichen  Depazea  wie  das  oben  citirte. 

Depazea  Palaeo-Alni  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  11. 

D.  maculis  orbiculatis,  medio  pallidis,  1 — 2  millim.  latis,  limhro  nigro  tenui  drcumdatis. 

Fundort:  Münzenberg,  auf  einem  Blatte  der  Älnus  Kefersteinii.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4450.) 
Die  Flecken,  welche  dieser  Pilz  bildet,  sind  denen  der  Depazea  groenlandica  Heer,  Flora  foss.  arct.  VII, 
Taf.  83,  Fig.  10  ausserordentlich  ähnlich.  Als  einzigen  Unterschied  fand  ich,  dass  die  schwärzliche  Zone, 
von  welcher  die  Flecken  umgeben  sind,  bei  dem  beschriebenen  Pilze  der  Leobener  Flora  feiner  ist,  als  bei 
dem  genannten.  Dieser  fiudet  sich  auf  einem  Blatte,  das  wahrscheinlich  zu  Jiiglans  gehört,  jener  auf  einem 
Erlenblatte. 

Phacidium  Feroniae  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  19,  Taf.  1,  Fig.  7. 

Ph.  peritheciis  rotundatis  subimmersis,  disco  subhemisphaerico,  nigro. 

Fundorte:  Moskenberg;  Münzenberg.  &nf  Fagus  Feroniae.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2202  u.  4524.) 

Man  könnte  die  Bestimmung  des  citirten  Blattfetzens,  aufweichen  ich  oben  genannten  Pilz  fand,  als  zu 

Fagus  Feroniae  gehörig,  in  Zweifel  ziehen,  obgleich  ich  meiner  Sache  ziemlich  sicher  war,  da  das  Detail  der 

Nervation  (welches  ich,  um  Kosten  zu  ersparen,  in  die  Zeichnung  nicht  aufgenommen  habe)  diese  Bestim- 


8  Constantin  v.  Ettingshausen,  [268] 

mung  wohl  annehmen  Hess.  In  neuerer  Zeit  erhielt  ich  ein  Blatt  der  Facjus  Feroniae,  welches  mit  ilernselben 
Phacidium  besetzt  ist.  Dasselbe  stammt  vom  Münzenberg. 

Xylomttes  Lonchitidis  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  19,  Taf.  1,  Fig.  10. 

X  maculas  minutas  rotundatas,  discum  pallidum  orbiadarem  includentes  formans. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  den  Blättern  von  Quercus  Lonchitis.  (K.  k.  N.  H.  M.) 

Die  nächst  verwandte  Art  ist  Xylomites   vnrius  Heer.    Die  Unterschiede   unserer  Art   von  diesei'  sind 

bereits  a.  a.  Orte  bezeichnet. 

Xylomites  Ugnituni  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keuutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  Taf.  1,  Fig.  2. 

X.  maculas  parvas  ellipticas  formans ;  disco  pallidiore  subrotundo,  vix  distindo. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  Blättern  von  ilfz/r/c«  %H/h«w.  (^K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4572.) 

Diese  Art  hat  sich  auch  in  Parschlug  und  Schönegg  auf  den  Blättern  der  oben  genannten  Art  gefunden. 

Xylomites  Alni  m. 

Taf.  I,  Fig.  14. 
Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  Taf.  2,  Fig.  3,  4.  —  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarlis,  1.  c.  S.  19. 
X.  maculas  rotundatas  fuscas  formans ;  disco  pauUo  pallidiore. 

Fundorte:  Moskenberg;  Seegraben  beim  Unter-Buch  wieser;  auf  Blättern  von  Almis  gracilis.  (K.  k.  N.  H. 
M.  Nr.  4570.) 

Das  hier  abgebildete  Exemplar  stammt  vom  Moskenberg. 

Xylomites  Daphnogenes  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  20,  Taf.  1,  Fig.  11. 

Fundort:  Münzenberg,  auf  Blättern  von  Cinnamomum  polymorphum. 

Herr  J.  Unterweissacher  fand  an  bezeichneter  Loealität  ein  Blatt  von  Cinnamomum  jjohjmorplmm.,  wel- 
ches mit  diesem  bereits  von  Heer  beschriebeneu  Pilz  bedeckt  ist.  Es  sind  vorlierrscheud  die  Aufaugsstadien 
des  Pilzes  wahrnehmbar,  wesshaib  die  lichte  Scheibe  gewöhnlich  nicht  sichtbar  oder  viel  kleiner  ist,  als  an 
den  Exemplaren  aus  dem  unteren  Steinbruch  von  Oningen. 

Xylomites  Tnünzenhergensis  sp.  n. 

Taf.  I,  Fig.  13. 
X.  maculas  parvas  rotundatas  fuscas  margine  pallidiore  cinctas  formans,  disco  pallido  indistincto. 

Fundort:  Münzenberg,  auf  einem  unbestimmbaren  Dicotyledonen-Blatte.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.4574  ;  Coli. 
Hofm.) 

Von  den  hier  beschriebenen  %ylomites-kxi&\\  durch  den  hellen  Rand,  welcher  die  kleinen  runden  braunen 
Flecken  umgibt,  verschieden. 

Xylotnites  moskenberg ensis  sp.  n. 

Taf.  1,  Fig.   12. 

X.  maculas  2  millim.  latas  rotundas  fuscas  formans,  disco  media  pallidiore  indistincto. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  Blättchen  von  Rhus  moskenhercjensis.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2117.) 
Bildet  vollkommen  runde  und  scharf  umschriebene  dunkle  Flecken,  denen  eine  hellere  mittlere  Partie 
fehlt.  S.  die  Vergrösserung  Fig.  1 2  a. 


[269]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  9 

Xyloniites  ficicoltis  sp.  n. 

Taf.  I.  Fig.  15. 
X.  maculas  2—6  millim.  latas,  rotundatas  fuscas  niargine  pallido  latiore  cinctas  formans. 

Fu  ndort:  Moskenberg,  auf  einem  Blatte  von  Ficus  lanceolata  Heer.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1828.) 
Die  Flecken  sind  von  verschiedener  Grösse,  meist  jedoch  bedeutend  grösser  als  bei  den  vorhergehenden 
Arten,  scharf  hervortretend,  von  derberer  Substanz,  vollkommen  flach,  am  Rande  von  einer  verschieden, 
jedoch  meist  ansehnlich  breiten  hellen  Parthie  umgeben.  Ist  dem  Xyloiiiiten  borealis  Heer,  Flora  foss.  arctica, 
VI,  Nord-Canada,  Taf.  II,  Fig.  1  ähnlich.  Dieser  Pilz  bildet  aber  kleinere  Flecken,  die  meist  haufenweise  grup- 
pirt  sind  und  etwas  warzenförmig  hervortreten. 

Xyloinites  granulifer  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntii.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  20,  Taf.  1,  Fig.  9. 

X.  macidas  1-5 — 4  millim.  lahts,  nigras,  rotundatas  margine  pallescentes,  medio  granulatas  formans. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  unbestimmbaren  Dicotyledonen-Blatte.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4571.) 
Es  liegt  bis  jetzt  nur  das  einzige  a.  a.  0.  abgebildete  Exemplar  dieses  Pilzes  vor. 

Xyloniites  grandis  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keimtn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  Taf.  1,  Fig.  S. 

X.  maculas  3-5 — 5  millim.  latas,  fuscas  suhrotundas,   margine  granuloso  cinctas  formans ;   disco  medio  pallido 

distincto. 

Fundorte:  Moskenberg,  auf  einem  unbestimmbaren  Dicotyledonen-Blatte  (Orig.  im  K.  k.  N.  H.  M.)  ; 
MUnzenberg,  auf  einem  Blatte  von  Älnus  gracilis.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  4573.) 

Diesen  Pilz  erhielt  ich  anfänglich  nur  aus  den  Schichten  des  Moskenberges.  Der  Blattfetzen,  auf  dem  er 
sich  fand,  konnte  nicht  näher  bestimmt  werden. 

Vom  Münzeuberg  kam  ein  Blatt  der  Alnus  gracilis  vor,  auf  dem  ich  denselben  Pilz  wahrnahm.  Die 
Flecken  erreichen  hier  nur  die  Breite  von  4  mm.  Sie  stimmen  in  allen  Eigenschaften  mit  den  Exemplaren  vom 
Moskenberg  überein. 

Hhytlsnia  ulniicolum  sp.  n. 

Taf.  II,  Fig.  1,  la 

Rh.  peritheciis  minutis  punctiformihus,  plerumc[ue  conßuentibus,  verrucosis,  rimosis. 

Fundort:  Münzenberg,  auf  Blättern  der  Ulmus  Bronnii.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6838 ;  Coli.  Hofm.) 

Die  sehr  kleinen,  fast  punktförmigen  Perithecien  sind  meistens  zu  kleinen  rundlichen,  am  Rande  aber 

unregelmässig  ausgebuehteten  Flecken  gruppirt.  Vergrössert  zeigen  diese  die  sehr  kleinen  rundlichen  Lappen 

der  Perithecien  (s.  Fig.  1  «).  Der  Pilz  zeigt  viele  Ähnlichkeit  mit  dem  Rhytisma  Planerae  Ett.,  Beitr.  z.  foss. 

Flora  von  Parschlug,  Denkschr.,  Bd.  XXXVIII,  S.  88,  Taf.  IV,  Fig.  1,  10,  unterscheidet  sich  aber  von  diesem 

durch  die  noch  viel  kleineren  Perithecien. 

Rhytisma  Feroniae  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  S.  U,  Taf.  -2,  Fig.  7—9.  —  Beitr.  z,  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  -20. 

Rh.  peritheciis  parvis,  irregulariter  rotundatis,  saepe  conßuentibus,  rimosis. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  Fagus  Feroniae.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4602.) 

Sind  mit  Galleuauswüchseu  der  Buchenblätter  nicht  zu  verwechseln,  die  grössere  Hervorragungen  bilden, 
welche  bei  genauerer  Besichtigung  niemals  die  beschriebenen  Eigenschaften  zeigen. 

Rliytisina  Geinitzii  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiäi"flora  Steiermarks,  1.  c.  S.  20,  Taf.  i,  Fig.  4. 
Rh.  peritheciis  parcis,  rotundatis  saepe  confliientihus,  verrucosis  rimosisque. 


IQ  Consfantin  v.  Ettingshausen,  [270] 

Fundorte:  Moskenbcrg- und  Müuzenberg,  auf  Blättern  von  Cftsteww  atavia.  fK.k.N.H.M.;  Brit.  Mus.) 
Ist  nicht  zu  verwechseln  mit  Güllenbildungen,  welche  auf  den  Blättern  der  Castanea  atavia,  insbesondere 
vom  Münzenberg,  zu  beobacbteu  sind. 

Hhytisina  3fUleH  m. 

Ettingsli.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiäi-flora  Steiermaiks,  1.  c.  Taf.  1,   Fig.  5. 

lih.  peritlieciis  rotundatis  2 — 2-5  niülim.  latis,  interdum  coiißuentibus  squamoso-verrucosis  rimosisque. 
Fundorte:  Moskeuberg  und  Müuzenberg,  auf  den  Blättern  der  Faf/us  Fcrom'ae.  (K.  k.  N.  H.  M.) 
Dem  Ilhytisma  Populi   in   der  Grösse   der  Perithecien  am   nächsten,   aber  durch   die   Form   derselben 

verschieden. 

Sclerotium  Cmnamonil  Heer. 

Heer,   Lignites  of  Bovey  Traoey,  S.  27,  Taf.  IC,  Fig.  17.  —  Miocäue  Baltische  Flora,  S.  50,  Taf.  12,  Fig.  21—25.  —  Flora 
fossilis  aretica  III,  Nachtr.  z.  miooiiueii  Flora  Gröulands,  S.  12,  Taf.  1,  Fig.  2. 

Fundort:  Moskenberg,  auf  einem  Blatte  von  Cinnamomu»!  pohjmorphiun.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1873.) 
Der  hier  gefundene  Pilz   dieser  Art  stimmt  mit  dem  von  Heer  in  der  „Mioeänen  Baltischen  Flora-' 
Taf.  XII,  Fig.  22.  abgebildeten,  auf  einem  C'H«M(H»o«n/»(-Blatte  vorkommenden  Sclerotium,  sowie  auch  mit  dem 
aus  der  mioeänen  Flora  Gröulands  zu  Tage  geförderten,  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  Pilz,   welcher  auf 
einem  unbestimmbaren  Blattfetzen  gefunden  wurde,  gut  überein. 

Class.  ALGAE. 

Unteroiuorpha  stagualis  Heer. 

Heer,  Tertiäi-flora  iL  Schweiz,  Bd.  I,  S.  22,  Taf.  ,^,  Fig.  4.  —  Ettiiigsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  I.  c.  S.  5,  Taf.  1,  Fig.  15. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4613—4616.) 

Die  hielier  gebrachten  Fossilien  könnte  man  bei  oberflächlicher  Betrachtung  für  Wurzelreste  halten.  Bei 
genauer  Untersuchung  derselben  aber  ist  zu  erkennen,  dass  die  Verzweigungen  theilweise  nicht  fädlich  oder 
stielrund,  sondern  bandartig  flach  waren.  Die  erwähnten  Fossilien  sind  eben  zarte  Laubfragmente  der  oben 
genannten  Alge  und  passen  vollkommen  zu  den  von  Heer  abgebildeten,  aus  den  Schichten  von  Oningen  zu 
Tage  geförderten  Besten  derselben. 

Class.  MUSCI. 
Musettes  savinensis  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Sagor,  III.  Th.,  S.  3,  Taf.  28,  Fig.  5,  5  a. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Es  fand  sich  ein  Rest  eines  hypnum-ähnlicheu  Mooses,  welches  zu  dem  a.  a.  0.  abgebildeten  Beste  von 
Muscites  savinensis  am  besten  passt.  Wie  bei  diesem  .sind  die  Aste  zahlreich,  aufrecht  abstehend,  die  Astchen 
verkürzt.  Der  fadenförmige  Stengel  ist  mit  feinen,  fast  borstlichen  Blättern  besetzt,  welche  sich  jedoch  im 
Gesteinsmaterial  der  Moskenbergschichte  nicht  so  deutlich  erhalten  zeigen,  wie  in  dem  Mergelschiefer  von 
Savine. 

Hypnuin  Schitnperi  Ung.  sp. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  28,  Taf.  5,  Fig.  G.    —    Syn.:  Masutes  Sohimperi  Ung.,  Iconographia  plant,  foas.  I, 
p.  10,  t.  4,  f.  1,  2. 

Fundort:  Moskenberg.  (Coli.  Glow.;  Coli.  Hofm.) 

Die  Blätter  sind  zwar  mangelhaft  erhalten,  doch  sprechen  diese,  sowie  der  Habitus  des  verästelten  Moos- 
stämmchens  und  die  Stellung  der  Äste  für  obige  Bestimmung. 


|271]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  11 

Hypnmn  Meppii  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  -28,  Tat".  3.  Fig.  7. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  verzweigtes  Stämmclien,  welches  zu  dem  von  Heer  1.  c.  in  Fig.  7  r/  abgebildeten  Exemplare  voll- 
kommen passt. 

Class.  CALÄMARIAE. 

Ord.  EQUISETACEAE. 

Equisetum  Soessnerl  m. 

Ettingsh.,  Beiti-.  z.  Keimtn  d.  fossilen  Flora  von  Radoboj,  Sitzungsber.,  Bd.  LXI,  Abth.  I,  S.  II,  Tat',  i,  Fig.  ao,  31. 

Fundort:  Moskeuberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  Fragment  eines  Stengels  mit  quirlig  gestellten  Astcbeu,  sehr  ähnlicli  dem  oben  eitirten,  in  Fig.  30  abge- 
bildeten Fragment  von  Radoboj. 

Ausserdem  kam  am  selben  Fundorte  ein  mit  zwei  aneinander  liegenden  ellipsoidischen  Knollen  besetztes 
Rhizomfragment  zum  Vorschein,  welches  wahrsclieinlich  zu  dieser  Art  gehört.  Dieselben  stimmen  am  meisten 
liberein  mit  den  von  Heer  auf  der  Tat'.  42  1.  c.  in  Fig.  2  und  3  abgebildeten,  als  Physuyenia  Pmiatorii  bezeich- 
neten EqHisetiim-'KnoWen. 

Class.  FILICES. 
Pteris  par schlug iana  Ung. 

Unger,  Ciiloris  protogaea,  p.  122,  t.  36,  f.  6.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  3S,  Tat".  12,  Fig.  2  a—c. 
Fundorte:  Moskenberg;  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4793;  N.  Coli.  Ett.) 
Es  liegen  zwei  Bruchstücke  von  Fiedern  dieser  Art  vor,  das  eine  grösser,  das  andere  kleiner  als  das  von 

Unger  a.  a.  0.  abgebildete  Fragment,  in  den  übrigen  Eigenschaften  aber  mit  diesem,  sowie  mit  den  a.  a.  0. 

in  der  Tertiärflora  der  Schweiz  Fig.  2  h  und  2e  abgebildeten  Fragmenten  vollkommen  übereinstimmend. 

Pteris  moskenbergensis  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  21,  Taf.  1,  Fig.  11. 

P.  pinnis  profunde  pinnati-partttis,  lohis  anguste  lanceolatis  falcatis  approximatis,  infegerrimis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  4795.) 

Kommt  der  Pteris  blechnoidesHeer  sehr  nahe.  Diese  besitzt  aber  breitere,  weniger  sichelförmig  gebogene 
nnd  weiter  von  einander  entfernt  stehende  Fiederlappen. 

V 

Pteris  oeningensis  Ung.. 

Unger,  C'hloris  protogaea,  p.  124,  t.  37,  f  6,  7.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  39,  Taf.  12,  Fig.  5. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.;  N.  Coli.  Ett.) 

Die  Fiederlappen  erreichen  kaum  die  Breite  von  2  mm  und  gleichen  den  kleinsten  bei  dieser  Art  vor- 
kommenden Lappen,  wie  solche  an  dem  von  Unger  a.  a.  0.  in  Fig.  7  und  an  dem  von  Heer  a.  a.  0.  in 
Fig.  5  h  abgebildeten  Exemplar  zu  sehen  sind. 

Pteris  radobojana  Ung. 

Unger,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  12,  t.  4,  f.  11.  —   Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  1.  o.  S.  40,  Taf  12,  Fig.  9. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  mir  drei  Exemplare,  Rrnclistücko  vom  Wedel,  vor,  welche  in  der  Form,  Stellung  und  Nervation 
der  sehr  kleinen  Fiederchen  den  von  Unger  und  Heer  abgebildeten  Exemplaren  vollkommen  entsprechen. 


12  Consf antin  v.  Ettingshausen,  [272] 

Phegopteris  stiriaca  Ung.  sp. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  des  Tertiiirbcckens  von  Biliu,  I,  1.  c.  S.  16,  Taf.  2,  Fig.  16—18.  —  Farukräiiter  d.  Jetztweih 
S.  195.  —  ■''yii.:  Polijpodites  stiriacus  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  121,  t.  36,  f.  1 — 3.  —  Lustraea  stiriaca  Heer, 
1.  c.  Bd.  I,  S.  31,  Taf.  7  u.  8;  Bd.  III,  S.  151,  Taf.  143,  Fig.  7,  8.  —  L.  hehetica  Heer  1.  c.  Taf.  6,  Fig.  2;  Taf.  143, 
Fig.  2—5. 

Fundort:  Müuzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Wedelfragmente,  darunter  eines  mit  schmalen  Fiedern,  wie  bei  Fig.  4  auf  Taf.  8  der  Tertiärflora  der 
Schweiz,  und  ein  kleines  Bruchstüel^  einer  fructiticirenden Fieder.  Letzteres  passt  genau  zu  der  von  Heer  1.  c. 
Taf.  143,  Fig.  4,  abgebildeten,  als  Lasfraea  hehetica  bezeichneten  Fieder.  Es  sind  aber  die  schmalfiedrigen, 
klein  gezähnten  Wedel  der  genannten  Form  durch  Übergänge  mit  den  breitfiedrigen,.  grobgezähnten  der 
L.  stiriaca  verbunden,  wie  schon  die  von  Heer  a.a.O.  dargestellten  und  insbesondere  die  mir  aus  den  Schichten 
von  Schönegg  vorliegenden  Exemplare  der  Phegopferis  stiriaca  deutlich  zeigen.  Die  Zahl  der  Tertiärnerven 
variirt  zwischen  4  und  7.  Wahrscheinlich  gehört  auch  die  L.  oeningensin  A.  Braun  hieher.  Als  die  uächstver- 
wandte  lebende  Art  ist  Phegopteris  prolifera  Mett.  zu  bezeichnen. 

Ihegopteris  Bunburii  Heer  sp. 

Gardner  et  Ettiugsli.,  A  Monograph  of  the  British  Eocene  Flora,  I,  p.  38,  pl.  5  ii.  10.    —    Syn.:   Lustraea  Bunburii  Heer, 
Foss.  Flora  of  Bovey  Tracey,  p.  28,  pl.  12,  fig.  1  h. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  zartes  Farnkraut  vom  Habitus  des  auf  Taf.  5  1.  c.  abgebildeten  aus  den  Eocänschichten  von  Bourue- 
moutli.  Aus  dem  Wurzelstock  entspringen  drei  dünne  gebogene  Wedelstiele.  Der  Laminartheil  des  Wedels  ist 
zerstört  und  es  sind  nur  einige  untere  schmale  lineare  Fieder  erhalten,  ähnlich  denen  des  citirten  Exemplares. 
Die  Secundärnerven  sind  wie  bei  der  6'owj'op^ms-Nervation  untereinander  verbunden  und  entsenden  jederseits 
nur  2 — 3  Tertiärnerven. 

Cy Stopfer is  fumarkicea  Wess.  et  Web. 
Wessel  et  Weber,  Neuer  Beitr.  z.  Tertiärflora  d.  niederrheinischen  Braunkohlonformation,  S.  16,  Taf.  i,  Fig.  1—4. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  drei  Fragmente  vom  Wedel  dieser  Art  mir  vor.  Ein  Fragment  gleicht  am  meisten  dem  a.  a.  0. 
Fig.  1,  das  zweite  dem  daselbst  Fig.  2  abgebildeten;  das  dritte  ist  sehr  mangelhaft.  Der  Wedelstiel  ist  sehr 
zart;  die  Lamina  spheuopteris-artig  mit  keilförmigen,  vorne  eingeschnitten  gezähnten  Zipfeln. 

Phjinerogamjie. 

A.  Gymnospermae. 

Ord.  CYCADEAE. 

Cet^atoza/mia  Hofmanni  m. 

Taf  III,  Fig.  10.,  \o«.|\oV. 
Ettingsh.,  Über  das  Vorkommen  einer  Cycadee  in  der  fossilen  Flora  von  Lcoben,  Sitzung,9ber.,  Bd.  X^VI,  Abth.I,  S.  80. 
C.  foliis  rigide  coriaceis,  pinnatißclis ;   segmentis  lanceolato-linearihus ,  suhfalcatis,  utrinque  attenuatis,  margine 

integerrimis ,  nervis  longitvdinalihus    16,  tenuihiis,   simplicihus  paraUelis,  interstitialibus  2  —  3  tmuissiniis 

incluiientihus. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Bezüglich  der  Vergieichung  dieses  Fossilrestes  mit  ähnlichen  Blattgebilden  aus  den  Ordnungen  der  Cyca- 
deen,  Coniferen  und  Gramineen,  sowie  der  Gründe,  welche  für  die  erstgenannte  Ordnung  sprechen,  verweise  ich 
auf  die  oben  citirte  Mittheilung.  Fig.  10a  gibt  eine  Ansicht  der  Oberflächenbeschaffenheit  in  schwacher  Ver- 
grösserung.   Die  Spaltöffnungen  und  die  Querruuzeln   der  dicken  Epidermis,  letztere  in  der  stärkeren  Ver- 


[273]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  13 

grössening  Fig'.  \0h,  treten  dentlich  hervor.  Ich  erwähne  nur  nodi,  dass  ich  dieselbe  Cycadee  in  einem  sehr 
ähnlichen  Blattfragment  soeben  auch  aus  den  Schichten  von  Parsclilug  erhalten  habe. 
Ich  benannte  die  Art  zu  Ebren  des  Finders.  Herrn  Adolf  Hofniann  in  Leoben. 

Class.  CONIFERAE. 

Ord.  CUPEESSINEAE. 

CalUtris  Brongniarti  Endl.  sp. 

Saporta,    Ydgit.  foss.  du  S.-E.  de  la  France,  I,  p.  57,  pl,  2,  3;  II,  p.  67,  pl.  4,  fig.  1.    —    Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  III, 
p.  66,  t.  20,  f.  8,  9.  —  Ettiugsb.,  Beitr.  z.  Keuntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  I.  c.  S.  23,  Taf.  1,  Fig.  23. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.,.  Nr.  1592;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.;  Coli.  Glow.) 
Bis  jetzt  haben  sich  hier  ausser  dem  Samen,   dessen  zarter  Flügel   sich  gut  erhalten  zeigt,  noch  Zapfen 
und  Zweigchen  dieser  Art  gefunden. 

Libocedrtts  salicornioides  Endl.  sp. 

Heer,  Teitiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  47,  Taf.  21,  Fig.  2.     —     Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Biliu,  I,  I  c.  S.  33,  Taf  10, 
Fig.  1  —  7  11.  14.  —  Beitr.  z.  Kemitn.  d.  Tertiärflora  Steiermarlss,  1.  c.  S.  23. 

Fundorte:  Bioskenberg,  Münzenherg.  (K.k.  K  H.  M.  Nr.  4886  und  4887;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.l 

Von  dieser  Art  haben  sich  nur  Zweige  gefunden.  Es  liegt  ein  kleines  Zweigchenfragmeiit  vor,  an  welchem 

die  sehr  kleinen,  schuppenförmigen,  abgerundeten  und  am  Stengel  herablaufenden  Blätter  vorzüglich  gut  erhalten 

sind.  Ein  grösseres  ZweigbruchstUck  gleicht  dem  aus  dem  Polirschiefer  von  Kutschlin  bei  Bilin  zum  Vorschein 

gekommenen  und  a.  ii.  0.  in  Fig.  14  abgebildeten  Fossilreste. 

Widdringtonki  Ungeri  Endl.  sp. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  48.  —  Saporta,  1.  c.  III,  p.  48,  pl.  3,  fig.  2,  3.  —  Syn.:  Jmiqierites  bacclfera  Uug. 
Chloris  protogaea,  p.  80,  t.  21. 

Fundorte:  Münzenberg,  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  2264  u.  2081  ;  Coli. Hofm.  u.  Glow.) 
Es  liegen  einige  Zweigexemplare  dieser  Art  vor. 
■    Ein  vom  Münzeuberg  stammende^  Zweigchen  passt  zu  dem  von  Unger  a.  a.  0.  abgebildeten  Fossilreste 
aus  Parschlug  am  besten. 

Taocodiuni  disticlnim  tntocenieunt  Heer. 

Heer,  Miocäne  baltische  Flora.  S    18,  Taf.  2,  Taf.  3,  Fig.  6,  7.  —   Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  Taf.  1 '. 

Fundorte:  Mo.skenberg,  Münzenberg.  (K.  k. N.  H. M.,  Nr.  1555  und  N.  Coli.  Ett.) 

Es  haben  sich  bis  jetzt  nur  die  abfälligen,  mit  zarten  Blättern  besetzten  Zweigeheu  an  den  hier  bezeichneten 
Localitäten  gefunden.  Eines  derselben,  vom  Münzenberg  stammend,  zeichnet  sich  durch  ausserordentliche 
Feinheit  aus  und  gleicht  den  in  Fig.  13  a.  a.  0.  der  fossilen  Flora  von  Bilin  abgebildeten  Zweigchen  ganz 
und  gar. 

Glypfosti'obus  europaetis  Brongn.  sp. 

Taf.  n,  Fig.  3—5. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  Taf.  19;  Taf.  20,  Fig.  1.  —  Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  37,  Taf.  10, 

Fig.  10—12;  Taf.  11,  Fig.  3  —  7,   11,   12. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben, Uuterbuch wieser  und  Walpurgis-Schacht.  (K.k.N.H.M. 
Nr.  6976  und  6977,  7899,  2297,  2423,  2446—2449;  K.  k.  G.  R.  A.;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.;  N. 
Coli.  Ett.) 

Es  liegen  BUithen,  Fruchtzaplen,  Samen  und  Zweige  dieser  Art  in  vorzüglicher  Erhaltung  vor.  Bis  auf 
den  Samen  sind  alle  diese  Reste  bereits  beschrieben  und  abgebildet  worden.  Exemplare  dieses  letzteren  sind 
in  Fig.  3—5  in  natürlicher  Grösse  dargestellt.  Dieselben  zeigen  einen  ovalen,  an  beiden  Enden  stumpfen  längs- 

(v.  Etting&hausen.)  3 


14  Consitantin  v.  Ettingshausen,  [274] 

gefurchten  .Samenkör|icr  uiul  uincn  diesem  schief  aufsitzenden  zarten  länglichen,  gegen  die  Spitze  zu  ver- 
schmälerten Flügel. 

Glyptostrohus  Ungeri  Heer. 

Heer,  'l'ertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  ü2,  'l'iif.  18;  Tat'.  21,  Fig.  1. 

Fundorte:  Miinzenberg,  Seegrahen.  (N.  Coli.  Ett.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Zweigchen  mit  angedrückten  und  abstehenden  Bliittern,  entsprechend  den  von  Heer  a.  a.  0.  abge- 
bildeten. Diese  Zweigchen  sind  auf  einem  Gesteinsslück  beisammen.  Die  kurzen  anliegenden  Blätter  sind  weder 
nach  ihrer  Form  und  Grösse,  noch  nacii  der  Stellung  von  denen  des  Glypfostrobus  europaeus  verschieden.  Die 
Zweigchen  mit  abstehenden  grösseren  Blättern  gleichen  den  von  Fig.  5  a.  a.  0.,  jedoch  sind  die  Blätter  etwas 
sichelförmig  nach  aussen  gebogen,  so  wie  zum  Tiieil  an  dem  in  Heer's  Flora  foss.  arctica,  Bd.  IV,  tab.  12,  fig.  1 
abgebildeten  Exemplar  vom  Cap  Lyell.  Glyptoi^trohus  Ungeri  kann  auch  als  eine  progressive,  dem  jetzt  lebenden 
G.  heterophyllua  näher  stellende  Varietät  des  G.  europaeus  betrachtet  werden. 

Ord.  ABIETINEAE. 
Seqnoia  Couttsiae  Heer. 

Heer,  Fossile  Flora  of  Bovcy  Tracey,  p.  33,  i>\.  8 — 10. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  .M.  Nr.  1605— 1607, 
2431;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow. ;  N.  Coli.  Ett.) 

An  erstgenannter  Localität  kam  ein  Rest  eines  Zweigciiens  mit  abstehenden,  2"5 — 4  mm  langen,  staik  nach 
aufwärts  sichelförmig  gekrümmten  Blättern  vor.  Dasselbe  entspricht  sonach  den  in  Heer's  Fl.  fosss.  arctica, 
Bd.  I,  tab.  45,  fig.  19  und  Bd  H,  tab.  41  dargestellten  Exemplaren  aus  der  fossilen  Flora  von  Grönland  am 
besten,  weniger  aber  den  mit  kürzeren  Blättern  besetzten  Zweigchen,  die  in  der  citirten  Flora  von  Bovey  Tracey 
abgebildet  sind.  An  derselben  Lagerstätte  fand  sich  auch  ein  Zapfen  (Nr.  1607).  Aus  dem  Seegraben  erhielt 
ich  ein  Exemplar  mit  anliegenden  kurzen  stunipflichen  Blättern,  wclclies  am  meisten  dem  grönländischen  in 
der  Fl.  foss.  arct.  Bd.  I,  tab.  3,  fig.  2  dargestellten,  sowie  auch  den  Zweigresten  von  Bovey  Tracey  1.  c.  tab.  5Sl, 
fig.  5 — 9  gleicht. 

Sequoia  Langsdorfil  Brongn.  sp.. 

Taf.  II,  Fig.  2. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  54,  Taf.  20,  Fig.  2;  Taf.  21,  Fig.  4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben,  Uiiter-Buchwieser  und  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N. 
H.  M,  Nr.  1534,  7162,  2292;  K.  k.  G.  R.  A.;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.;  N.  Coli.  Ett.) 

Vom  Moskenberg  liegt  ein  Zapfenabdruck,  Fig.  2,  und  ein  prachtvoll  erhaltener  beblätterter  Zweig  vor. 
Der  Zapfenrest  gleicht  dem  in  Heer's  Flora  foss.  arct.,  Bd.  II,  tab.  46,  fig.  7  zur  Anschauung  gebrachten 
Fossil  dieser  Art  aus  den  Tertiärschichten  von  Atanekerdluk  in  Gröndland  vollkommen.  Der  Zweig  ist  dem  der 
Tertiärflora  der  Schweiz  a.  a.  0.  Fig.  4,  sowie  dem  der  fossilen  Flora  von  Grönland  a.  a.  0.  Bd.  I,  Taf.  47, 
Fig.  3  b  ähnlich;  in  Bezug  der  an  demselben  befindlichen  Blätter  von  zweierlei  Art  insbesondere  dem 
letzteren.' 

Vom  Münzenberg  und  Seegraben  kamen  nur  Zweige  gewöhnlicher  Form  zum  Vorschein. 

Sequoia  Tournalii  Brongn.  sp. 

Saporta,  Flore  fo.ss.  duS.-E.  de  la  France,  U,  p.  195,  pl.  2,  fig.l.  —  Syn.:  Cl/amacci/paritcs  Ilan/tii  Eudl.,  Ettiiigsh.,  Fos- 
sile Flora  von  Iläiing,  Taf.  6,  Fig.  1 — 21.  —  Sequoia  Hanltii  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Konutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks, 
1.  c,  Taf.  1,  Fig.  27,  28. 

Fundorte:  Moskenberg,  Seegraben,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  7064). 
Diese  Art  ist  mit  der  vorigen  sehr  nahe  verwandt,  unterscheidet  sieb  aber  von  derselben  sowohl  durch  die 
Fruchtzapfen,  als  auch  durch  die  Tracbt  der  Zweige.  Aus  einer  grossen  Anzahl  von  Fossilresten  der  genannten 


[275]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  15 

Art,  welche  ich  aus  den  Schichten  von  Häring-  erhielt,  entnahm  ich,  dass  die  Zapfenschuppen  grösser  und  die 
Zapfen  mehr  länglich  sind  als  bei  S.  Lunysdorfii.  Die  Zweige  sind  auffallender  verschiedenblättrig  und  die 
kurzen  Blätter  oft  nach  einwärts  sichelförmig  gebogen,  ein  Merkmal,  das  ich  bei  S.  Lamjsdorßi  nicht  beobachtet 
habe.  Der  am  besten  erhaltene  Zapfen  (1.  c.  Fig.  27)  kam  am  Moskenberg  vor;  derselbe  ist  auffallend  grösser 
als  der  an  gleicher  Lagerstätte  vorkommende  Zapfen  der  S.  Lmigsdorfii.  Das  am  Moskenberg  gefundene  schöne 
Zweigfragment  (1.  c.  Fig.  28)  passt  am  besten  zu  den  Zweigresten  Fig.  10,  13  und  17  1.  c.  der  Häringer  Flora. 

Finus  Palaeo-Strobus  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  vouHiiriug,  Taf.8,  Fig.  22— 23.  —  Beiti-.  z.Phylngenie  d. Pflanzenarten,  I,  Denkschr.,  Bd.XXXVIII, 
Tat.  ],  Fig.  1—4,  7—12,   14  —  16;  Tat'.  2,  Fig.  1.  —  Beitr.  z.  Kcnntn.  d.  Te.rtiiirtlora  Stciermavks,  1.  c,  S.  2.5. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben,  Walpurgis- Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  2888,  5077  bis 
5083;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  liegen  Nadelbüschel,  Zapfenabdrücke  und  Samen  dieser  Art  in  den  bezeichneten  Sammlungen  vor. 

Pinus  stenoptera  m. 

Ettiugsii.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Stelermarks,  1.  c.  S.  25,  Taf.  1,  Fig.  17  —  19. 

P.  foUis  quinis,  abhreviatis,  tenuibus,  vagitiis  longissimis;  seminum  paroorum  ahi  elonyata,  anyustissima ,  margi~ 

nibus  subparallelis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.N.  H.  M.,  Nr.  1590,  1591,  2070.) 

Unter  den  jetzt  lebenden  PiMM.s-Arten  kommt  eine  Art  vor,  nämlich  P.  Monteziimae  Lamb.,  auf  Hochgebirgen 
in  Mexico  einheimisch,  welche  der  beschriebenen  bezüglich  der  eigenthümlichen  langen  Scheiden  und  der 
fünf  kurzen  Nadeln  sehr  nahe  zu  stehen  scheint. 

Pinus  Palaeo-Cernffva  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzenarten,  I,  1.  c.  S.  77,  Taf.  2,  Fig.  6,  7. 

P.  foliis  quinis,  1  millini.  in  (Uametro,  nervo  mediano  distindo  percursis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Seegraben,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  5104,  7769,  7770.) 
Es  sind  bis  jetzt  nur  Nadelbüschel  und  einzelne  Nadelblätter  zum  Vorschein  gekommen. 

Pinus  Goethana  Ung.  sp. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  25.    —    Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzenarten,  1.  c.  S,  78.    — 
Syn.:  Finifes  Goefhaims  Ung  er,  Iconogr.  plant,  tbss.,  p.  24,  t.  12,  f.  18 — 23. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  2054,  2072,  2350.) 
Es  liegen  Nadelbüschel  und  Samen  dieser  Art  vor. 

Pinus  rigios  Ung. 

Ungar,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  25,  t.  13,  f.  3.  —  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzenarten,  S.  14,  Taf.  4,  Fig.  6, 

Fundorte:  Moskenberg,  Unterbuchwieser.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2422). 

Nadelblätter,  welche  breiter  sind,  als  die  von  Pinus  Laricio  und  zu  dreien  im  Büschel  stehen.  Dieselben 
passen  am  besten  zu  denen  obiger  Art. 

Pinus  Palaeo- Laricio  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzeuarten,  I,  1.  c,  S.  73  u.  74,  Taf.  1,  Fig.  13,  17,   18  «;  Taf  2,  Fig.  2. 

P.  Joliis  geminis,  elongaüs  temiiasimis,  0'5  millini.  in  diaiiietro^  eneroiis;  seminibus  ooalihus,  ala  leite  lineari,  mar- 
ginibus  subparallelis. 

3  * 


16  Constantin  v.  Ettingshauaen,  [276] 

Fundorte:  Moskenberg,  Seegraben,  Walpurgis  -  Sehacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1587,  2082,  2472,  5091, 
7690-7694.) 

Von  dieser  Art  liegen  Nadelbüschel  und  Samen  vor. 

Piiius  hepios  Ung. 

Unger,  Iconngr.  plant,  foss.,  p.  25,  t.  13,  f.  6—9.    —    Ettingsh..  Bcitr.  z.  Pliylogenie  d.  Pfianzenarten,  1.  c.  S.  73,  74,  7.">, 
Tat'.  3,  Fig.  4  ft;  Taf.  7,  Fig.  12—14;  Taf.  8,  Fig.  1  a,  c,  d,  i  !/■  Taf.  9,  Fig.  9;  Taf.  10,  Fig.  6. 

Fundorte:    Moskenberg,  Münzenberg,   Seegraben,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H,  M.,  Nr.  1743 — 1745, 
1839—1843,  2390,  5092—5097,  7696—7698;  N.  Coli.  Ett.;  Coli.  Hofiu.  u.  Glow.) 
Es  fanden  sich  die  männlichen  Blüthen,  Samen  und  Nadelbüscbel. 

Finus  Larlcio  Poir. 

Taf.  II,  Fig.  6,  7. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Pliylogenie  ä.  Pflanzenartea,  1.  c.  S.  7.S,  75  u.  76,  Taf.  6,  Fig.  1,  2,  4;  Taf.  7,  Fig.  1,  3  —  11;    Tal'.  8, 
Fig.  4  a,  öa  u.  6;  Taf.  9,  Fig.  11,   12;  Taf.  10,  Fig.  2  «,  3—5.  —  Heer,  Miociine  baltisolie  Flora,  Taf.  I,  Fig.  1  — 18. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegrabeu.  (^K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  1530— 153?,  1771,  1772,  5099, 
7125—7127,  7705—7708;  Brit.  Mus;  N.  Coli.  Ett;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Die  Zapfenschuppen  von  Fig.  7  sind  verhältnissmässig  sehr  gross  und  passen  zur  Fig.  5  auf  Taf.  I  der 
miocänen  Baltischen  Flora.  Der  Zapfen  stammt  vom  MUnzenberg.  Hingegen  ist  der  Samenkörper  von  Fig.  6 
aus  dem  Seegraben  grösser  als  bei  den  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  Samen. 

Pinus  Haidinyeri  Ung.  sp. 

Schimper.  Traite  de  Paläontologie  vfegetale,  II,  1,  p.  262.  —  Syn.:   Fiti/s  llaidiiigeri  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  73,  t.  19, 
f.  9—11. 

Fundort:  Seegraben.  (K.k.  G.  R.  A.) 

Bis  jetzt  liegt  nur  der  von  Unger  beschriebene  Zapfen  dieser  mit  der  vorigen  sehr  nahe  verwandten  Art 
vor,  welche  auch  zur  jetztlebenden  Pinus  patula  Schiede  grosse  Annäherang  zeigt. 

Plnus  Freyeri  Vüg. 

Unger,  Iconogr.  plant.  Ibss.,  I.  c.  p.  20,  t.  13,  f.  10,  11.  —  Ettiug.sh.,  Beitr.  ■/..  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiennarks.  I.  c.  S.  25. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Von  dieser  Art  fanden  sich  ein  fertiler  und  ein  steriler  Same  sammt  Flügel  und  ein  einzelner  Samenflügel, 
endlich  Nadelbruchstücke  vor.  Die  Samenflügel  sind  verhältnissmässig  lang  und  bieit,  die  Ränder  nicht 
parallel,  sondern  convergirend  gebogen.  Die  Nadeln  sind  1 -3  «m!»  breit  und  haben  viel  verkohlte  Substanz,  was 
für  ihre  Derbheit  spi'icht. 

Finus  holothana  Ung. 
Unger,  Fossile  Flora  von  Knmi,  üenksclir.,  Bd.  .XXVII,  S.  43,  Taf.  2,  Fig.  1  — U. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

An  den  bezeichneten  Localitäten  sind  nur  die  Nadelbüschel  dieser  Art  gesammelt  worden.  Sie  bestellen 
aus  je  zwei  Nadeln,  die  eine  Breite  von  nahezu  2  nun  erreichen  und  mit  den  Nadelbüscheln,  welche  Unger  aus 
den  Schichten  von  Kumi  auf  der  Insel  Euboea  erhielt  und  a.  a.  0.  abgebildet  und  beschrieben  hat,  am  meisten 
übereinstimmen. 

Pinus  pachyptera  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  I.  c,  S.  20,  Taf.  1,  Fig.  21. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.) 

Von  dieser  Art  hat  sich  nur  der  Same  gefunden,  welcher  sich  durch  einen  grossen  derben,  eine  verkohlte 
Substanz  am  Abdrucke  zurücklassenden  Flügel,  dessen  Uäuder  parallel  laufen,  auszeichnet. 


[2771  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  17 

Pinus  prae-silvestris  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzenarteu,  1.  c.  S.  74,  75  u.  S6,  Tat",   l,  Fig.  ö,  G;  Tat'.7,  Fig.15— 21;   Taf.9,  Fig.  10; 
Tat".  10,  Fig.  7-9,  16. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1886,  2064,  2146,  2289,  5101—5103, 
7730—7733.) 

Es  liegen  männliche  Bliitlien,  Samen,  Zapfenschuppen  und  Nadelblätter  vor. 

Pinus  m/tcroptera  m. 

Ettiugsli.,  Beitr.  z.  Kenntu.  il.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  2.5,  Tat'.  1,  Fig.  20. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2041.) 

Bis  jetzt  ist  nur  der  sehr  kleine,  mit  einem  schmalen  keilförmigen  Flügel  versehene  Same  dieser  Art  zum 
Vorschein  gekommen. 

Ord.  TAXINEAE. 
Podocnrpus  eocenica  Ung. 

Unger,  Fossile  Flora  vou  Sotzlia,  S.  28,  Tat'.  2,  Fig.  11  —  16.  —  Sylloge  plant,  foss.,  I,  p.  10,  t.  3,  f.  4—8. 

Fundorte:  Moskenberg,  Seegraben.  (K.  k.N.  H.  M.  Nr.  5139— 5141.) 

Diese  Art  ist  liis  jetzt  nur  in  einigen  Blattresten  im  Gebiete  der  fossilen  Flora  von  Leoben  zu  Tage  gefördert 

worden. 

Podocarpus  sUriaca  sp.  n. 

Taf.  II,  Fig.  8. 
P.foliis  brevibus,  rlgidis  sessilibiis,  angtisfe  linearibiis,  marginibus  exacfe  paralleüs,  nervo  medio  solo  oix  eonspkuo. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.,  Nr.  7162  u.  7163.) 

Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  das  hieher  gestellte  Fossil  ein  Couiferen-Blalt  ist.  Die  Consistcnz  des- 
selben ist,  nach  der  verhältnissmässig  mächtigen  verkoblten  Substanz  zu  schliessen,  als  sehr  steif  anzunehmen. 
Die  Form  des  Blattes  ist  genau  lineal,  nur  1-5/«/;*  breit;  die  parallelen  Ränder  sind  etwas  verdickt;  die  Basis 
zeigt  an  der  Ansatzstelle  eine  kleine  Verdickung,  jedoch  keine  Verschmälerung.  Der  Mediannerv  ist  nur 
undeutlich  sichtbar.  Nach  diesen  Merkmalen  kann  das  Blntt  nicht  zu  Seqiwia  Lau.gsdorfii  oder  Tourmdii  gehören, 
sondern  nur  bei  Podocarpus  Platz  finden,  wo  wir  sehr  ähnliche  Blätter  von  derberer  Consistenz  antreffen,  nicht 
nur  unter  den  jetzt  lebenden  Arten,  sondern  auch  unter  den  bisher  bekannt  gewordenen  fossilen.  Ich  nenne 
liier  nur  P.  linearis  Sap.  aus  den  Tertiärschichten  von  Aix,  P.  tKxiformis  Sap.  von  Armissan  und  P.  Tnxites 
Ung.  der  fossilen  Flora  von  Sotzka,  von  denen  sich  unsere  Art  jedoch  durch  die  nicht  verschmälerte  Basis 
und  die  genau  einander  parallel  laufenden  Blattränder  unterscheidet.  Als  die  nächst  verwandte  lebende  Art 
bezeichne  ich  Podocarpus  spicatu  R.  Brown  aus  Neuholland. 

ß.  Monocotyledones. 

Class.  GLUMACEAE. 

Ord.  GRAMINEAE. 

Arundo  Goeppertl  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Sciiweiz,  Bd.  I,  S.  62,  Taf.  22,  Fig.  3;  Taf.  23;  Bd.  III,  S.  161,  Taf.  146,  Fig.  17. 

Fundorte:  .Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.;  Coli.  Hofm.  u,  Glow.) 

Es  haben  sich  hier  bis  jetzt  nur  Bruchstücke  vom  Halme  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2310),  entsprechend  den 
von  Heer  a.  a.  0.  Taf.  23,  Fig.  1  und  2  abgebildeten  Fossilresten,  und  Rhizomfragmente  (1.  c.  Nr.  2430)  vor- 
gefunden. 


18  Constantiti  v.  Ettinc/shausen,  [278] 

Phra(finltes  oemttgensis  A.  Braun. 

Heer,  1.  c.  Bd.  I,  S.  04,  Taf.  2-2,  Yig.  5;  Taf.  24;  T.if.  27,  Fig.  2i;  Taf.  29,  Fig.  3  (  ;  P.d.  III,  S.  161,  Taf.  146,  Fig.  18,  19. 

Fundort  e:    Moskenberg,  Münzeuberg,  Seegraben.    (K.  k.  N.  H.M.  Nr.  1893,  2308,  2309;  Coli.  Hofm.  u. 
Glow.) 

Es  liegen  Rhizotnfiagmento.  und  Advcntivwiirzeln,  sowie  auch  llMlni-  und  Blattbruchstücke  vor. 

Panlcum,  rostratum  Heer. 

Heer   1.  c.  Bil.  I,  Taf.  25,  Fig.  4.  —  Schimper,  Traite  de  Paläontologie  vögetale,  tom.  II,  pait.  I,  p.  392. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.H.  M.  Nr.  1998). 

Ein  Gramineen-Fragment,  welches  ich  am  besten  dieser  aus  den  Ouinger  Schichten  zu  Tage  geförderten 
Art  einreihen  zu  können  glaube. 

Poncitjs  laevis  A.  Braun. 

A.  Braun  in  Stitzenberger's  Vcrzeichn.,  S.  74.  —    Heer,  Tertiäi-flora  d.  Scliweiz,  B.  I,  S.  69,  Taf.  2.5,  Fig.  10;  Taf.  26, 
Fig.  7  (/.  —  Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Biliu,  1.  c.  I,  S.  23,  Taf.  6,  Fig.  4. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  Halm-  und  ein  Blattrest,  mit  dem  im  plastischen  Thon  von  Priesen  bei  Bilin  gefundenen  Fossil  dieser 
Art  am  meisten  übereinstimmend. 

Poacites  aequalis  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  I,  S.  24,  Taf.  6,  Fig.  8. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Es  liegen  mehrere  Fragmente  von  Blättern  und  Halmen  dieser  Art  vor.  Letztere  sind  meist  macerirt 
und  flachgedrückt,  so  dass  sie  am  Abdruck  sich  wie  Blätter  ausnehmen  und  nur  durch  das  Vorkommen  der 
Knoten  als  Halme  erkannt  werden  konnten. 

Poacites  arundinarius  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  I,  S.  24,  Taf.  5,  Fig.  3—15,   16. 

Fundort:  Münzeuberg.  (Coli.  Glow.") 

Ein  Blattbruchstnck,  welches  zu  dem  a.  a.  0.  Fig.  5  abgebildeten  Fragment  aus  dem  Brandschiefer  von 
Sobrussan  bei  Bilin  am  besten  passt,  und  ein  kleines  Fragment  vom  Halme. 

Poacites  acuniinatus  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  1.  c.  S.  24,  Taf.  4,  Fig.  II,  12;  Taf.  6.  Fig.  6. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2352.) 

Ein  Gramiueen-Blattrest,  welcher  zu  den  aus  der  fossilen  Flora  von  Bilin  zum  Vorschein  gekommenen 
Blattfossilien  dieser  Art  am  besten  passt. 

Ord.  CYPERACEAE. 
Cypet'ites  hinevvis  sp.  n. 

Taf.  II,  Fig.  24,  25. 
C.  foliis  linearihusji  iiul/iin.  latis,  elongatis,  basin  versus  sensim  augustatis,  Integerrimis,  nervis  longitmUnalibus 

prominentibus  duobus,  interstitialibus  vix  conspicuis. 

Fundort:  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2469  und  2470.) 

Die  beiden  hier  abgebildeten  Blattreste  gehören,  wie  beim  Sammeln  derselben  constatirt  werden  konnte, 
zu  einem  und  demselben  Blatte.  Die  Tracht  sowohl  als  die  Nervation  desselben  spricht  für  die  Abiheilung 
der  Monocotylcdonen  und  mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  für  die  Ordnung  der  Cyperaceeu.  Die  Textur  seheint 
nach  den  vorhandenen  Spuren  der  verkohlten  Substanz  ziemlich  fest  gewesen  zu  sein.  Das  Basalstück,  Fig.  25, 


[279]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  19 

zeigt  den  allmäligen  Übergang  der  Laniina  in  einen  etwa  2  mm  breiten  Stiel,  dessen  Länge  wegen  der 
fragmentären  Beschaffenbeit  gegenwärtig  nicbt  bestimmt  werden  kann.  Das  sieb  vielleicbt  nur  in  geringer 
Entfernung  anschliessende  Mittelstück,  Fig.  24,  zeigt  eine  Breite  von  4  mm,  die  im  Vergleiche  mit  der  ansehn- 
lichen Länge,  welche  das  Blatt  verräth,  als  sehr  gering  bezeichnet  werden  muss.  Ausser  den  zwei  sehr 
hervortretenden  Längsnerven,  welche  die  Lamina  durchziehen,  sind  noch  feine  Zwiscbennerven  vorhanden, 
deren  Zahl  sich  jedoch  wegen  ihrer  unvollkommenen  Erhaltung  nicht  bestimmen  Hess. 

Class.  CORONARIAE. 

Ord.  SMILACEAE. 

Smilax  (jrandifolia  Ung. 

Taf.  m,  Fig.  5,  5  a. 

Unger,  Syll.  plant,  foss.  I,  S.7,  tab.  II,  fig.  5— 8.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  I,  S.  82,  Taf.  30,  Fig.  8.  —  Ettingsh., 
Fossile  Flora  von  Bilin,  I,  S.  28,  Taf.  6,  Fig.  15,  16.  —  Syn. :  Smilaätes  i/randifolms  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  129, 
t.  40,  f  .S. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Blattreste,  welche  zu  den  von  Unger  und  Heer  abgebildeten  Blättern  vollkommen  passen.  Mit  denselben 
hat  sich  ein  Perigon,  Fig.  5,  vergrössert  5  a,  gefunden,  welches  ich  zu  dieser  Art  stelle,  da  sie  die  häutigste  und 
verbreitetste  ist.  Das  erwähnte  Perigon  gleicht  dem  von  Heer  zu  seiner  Smilax  sagittifera  gestellten  in  der 
Grösse  und  Form,  unterscheidet  sich  aber  von  demselben  dadurch,  dass  die  lanzett-linealen  Perigonblätter, 
welche  am  Grunde  verwachsen  sind,  drei  sehr  feine  Längsnerven  tragen,  während  die  Perigonblätter  von 
S.  sagittifera  nur  einen  einzigen  hervortretenden  Mittelnerv  zeigen. 

Smilax  ohtusangtila  Heer. 

Heer,  Teitiäiflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  166,  Taf.  U7,  Fig.  23—26. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  mangelhaft  erhaltener  Blattrest,  welcher  jedoch  genügende  Anhaltspunkte  zur  Bestimmung  dieser 
bisher  nur  in  den  .Schichten  von  Locle  und  von  Günzburg  entdeckten  Art  gewährte.  Das  Fossil  entspricht  dem 
a.  a.  0.  Fig.  25  abgebildeten  Blatte. 

Smilax  pai-vifolia  A.  Braun. 

Taf.  UI,  Fig.  7. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  83,  Taf  30,  Fig.  3. 

S.  folüs  parvulis  cordatis ,  integerrimis ;  liasi  10 — 12-nerviis,  nervo  medio  vix  prominente,  lateralibua  valde  cur- 
■vatis,  tertiarüs  ramosis  dictyodroinis. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Eine  Art,  welche  sich  durch  die  kleinen  herzförmigen  Blätter  so  gut  von  den  übrigen  bisher  bekannt 
gewordenen  fossilen  Smilax-kxt'in  unterscheidet,  dass  es  möglich  war,  das  hier  abgebildete  Blattfossil  der- 
selben einzureihen,  obgleich  nur  eine  unvollständige  Abhildun?  des  einzigen  von  Alexander  Braun  in  den 
Schiefern  von  Öuingen  entdeckten  Blattes  vorliegt.  Heer's  Diagnose  musste  betreffs  der  Nervation,  welche 
unser  Fossil  genügend  deutlich  zeigt,  entsprechend  ergänzt  werden. 

Smilax  ovata  Wess. 

Wessel,  Neuer  Beitr.  z.  Tertiäiflora  d.  uiederrheiuischen  Brauiikohlenformatiou,  S.  17,  Taf  2,  Fig.  2,  3. 

Fundort:  Münzenberg.  (Unterwcissacher.) 

Ein  4  cm  langes  und  nahezu  2  cm  breites  eiförmiges,  nach  der  Spitze  etwas  mehr  als  au  der  Basis  ver- 
schmälertes ganzrandiges  Blatt  von  zarter  Textur.  Dasselbe  wird  von  drei  Nerven  durchzogen,  von  denen  der 
mittlere  nur  wenig  stärker  hervortritt  als  die  seitlichen,  welche  dem  Rande  näher  stehen.  (Ein  auf  der  rechten 


20  Constantin  v.  Ettingshausen,  [280] 

Blattbälfto  sichtbarer  Streifen,  der  bei  oberfliicblicbcr  Retracbturg  als  ein  Seitennerv  gehalten  werden  könnte, 
da  er  zufällig  die  Richtung  eines  solchen  hat,  erweiset  sich  als  eine  Falte  des  Blattes.)  Tertiärnerven  und  Netz 
sind  nicht  erhalten.  Ich  muss  hervorheben,  dass  Wessel  die  von  ihm  beschriebenen  Blätter  seiner  Smilax 
ovata  als  sehr  zart  bezeichnet.  Bezüglich  der  Grösse  passt  unser  Blattfossil  mehr  zur  Fig.  3  1.  c,  hinsichtlich 
der  Spitze  aber  zu  Fig.  2.  In  der  Nervation,  soweit  selbe  verglichen  werden  kann,  ist  kein  Unterschied  wahr- 
nehmbar. 

Smilax  moskenhergensls  m. 

Taf.  III,  Fig.  6. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiiirfloia  Steiermarks,  1.  c.  S.  22,  Taf.  1,  Fig.  14. 
S.  folm  memhranaceis  petiolatis  ovatis  vel  e  basi  ovata  lanceolatis,  apice  acmninaiis,  margine  inteyerrlwis;   tiervis 

basüaribus  3—5,  medio  prominente  longiore    lateral ihns  margini  approx'miath ;  nervis  seamdariis  tetiuibns 

snb  angidis  aaitis  orientibus,  rete  tenerrimo  vix  conspicuo. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Durch  den  eiförmig  spitzen  Blattgrund  a  on  der  vorhergehenden  und  durch  die  Basalnerven,  welche  die 
Blattspitze  nicht  erreichen,  von  der  Smilax  ovata  hinreichend  verschieden.  Spuren  des  zarten  Netzes  zeigt  die 
Vergrösserung  Fig.  6*/.  Das  hier  abgebildete  Blatt  wurde  mir  durch  Herrn  Hofmann  eingesendet.  Es 
stammt  vom  MUnzenberg.  Das  zuerst  am  Moskenberg  zum  Vorschein  gekommene  Blattfossil,  das  Original  der 
citirten  Abbildung,  ist  in  Folge  der  Verwitterung  des  Gesteins  zerstört  worden. 

Class.  ARTORHIZAE. 

Ord.  DIOSCOREAE. 

Gen.  ASTEBOCALYX. 

Fol/a  lange  petiolata,   cordata.    Perigonimn   octophyllum,   decidmmi,   tiibo  abbreviato  cimi   ovario  cunnato,  limbo 
siipero  odopartito,  piano,  stelintim  patente.   Stamina  odo,  basi  p  er  ig  an  ii  inseHa.  Filamenta  subtdata. 

Ich  hatte  die  Blüthenkelche,  die  inParschlug  und  Schönegg  so  vortiefllich  erhalten  zum  Vorschein  kamen, 
und  von  welchen  mir  eine  ansehnliche  Suite  vorliegt,  anfänglich  zu  Smilax  bezogen  und  war  geneigt,  selbe 
geradezu  mit  S.  grandißora  Ung.,  deren  Blätter  in  den  Tertiärschichten  Europa's  von  allen  bisher  bekannt 
gewordenen  fossilen  ,S/«/7ff.T- Arten  am  häufigsten  vorkommen,  zu  vereinigen.  Das  ausgezeichnete  Vorkommen 
erwähnter  Kelche  in  der  durcli  Herrn  Adolf  Hofmann  entdeckten  pflanzenführeuden  Schichte  am  Münzen- 
berge bei  Leoben  in  Verbindung  mit  Resten  der  Inflorescenz,  hat  mich  aber  belehrt,  dass  diese  Fossilien  einer 
besonderen  Gattung  angehören,  welche  nicht  den  Smilaceen  eingereiht  werden  kann,  sondern  am  besten  den 
Dioscoreen  einzuverleiben  ist.  Das  Perigon  ist  mit  dem  Fruchtknoten  verwachsen,  achtblättrig;  die  sehr  ver- 
kürzte Röhre  (an  den  Abdrücken  ist  selbe  nur  durch  eine  verkohlte  Masse  angedeutet,  die  auch  den  Frucht- 
knoten enthält)  entsendet  einen  achttheiligen  sternförmig  ausgebreiteten  Saum.  Zwischen  den  Perigonzipfeln 
bemerkt  man  die  schmalen  pfriemlichen  Filamente  dei'  acht  Staubgefässe.  Die  Kölbchen  derselben  sind 
verloren  gegangen.  An  den  Resten  der  Inflorescenz  (Traube  oder  schmale  Rispe)  gewahrt  man  deutlich,  dass 
das  Perigon  abfällig  war.  Blaltreste,  welche  in  derselben  Schichte  gefunden  worden  sind,  weisen  auf  das  Vor- 
kommen einer  Dioscoree  hin.  Wenn  wir  nun  obige  Thatsache  zusammenfassen,  so  ergibt  sich,  dass  unsere 
BlUthenreste  nach  dem  Hauptmerkmal,  dem  unterständigen  Fruchtknoten  ferner  nach  den  Blättern,  die  wir  mit 
denselben  iu  Verbindung  bringen  können,  bei  den  Dioscoreen  den  geeignetsten  Platz  finden,  dass  aber  auch 
Eigenschaften  vorliegen,  welche  mehr  den  Smilaceen  zukommen,  wie  die  Achtzahl  in  der  Perigonbildung  und 
dem  Androeceum,  der  sternförmige  Saum  und  das  Abfallen  des  Perigons.  Es  ist  demnaoli  die  Gattung  Asfero- 
calyx  auch  als  ein  Verbindungsglied  der  Dioscoreen  und  Smilaceen  zu  betrachten. 


o 


[281]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  21 

Asterocalyx  stirkictis  sp.  n. 
Taf.  III,  Fig.  1—4. 

A.foliis  longe  petiolatis,  membranaceis,  cordutit^,  intecjerrimis,  basi  7—9  nerviis,  nervo  mediano  prominente,  nervis 
lateralihus  internis  apicem  attingentibui^  approximativ ;  nervis  secundariis  tenuissimis  vix  distincti)<;  Jlorihus 
racemosis,  periyonii  ladniis  lanceolato-linearibus,  uninerviis. 

Fundort:  Müuzenberg.  (Coli.  Hofm.  und  Glow.) 

Das  in  Fig.  4  dargestellte  Blattfossil  entspricht  in  allen  Eigenschaften  dem  Blatte  von  Tamus  communis  h. 
Von  dem  ähnlichen  Blatte  der  Smilax  grandifolia  Ung.  unterscheidet  es  sich  durch  die  stärkere  Verschmiilerung 
der  Lamina  gegen  die  Spitze  zu  und  durch  die  Nervation,  indem  die  innersten  die  Blattspitze  erreichenden 
Basahierven  dem  Mediannerv  viel  mehr  genähert  sind  und  einen  spitzereu  Winkel  mit  demselben  bilden.  Man 
könnte  das  beschriebene  fossile  Blatt  geradezu  der  Dioseoreen-Gattung  Turnus  einreihen.  Allein  obige  Blüthen 
gehören  nicht  zu  dieser,  sondern  wie  wir  auseinandergesetzt  haben,  zu  einer  besonderen  Dioseoreen-Gattung. 
Um  nun  nicht  zu  viele  Species  zu  bilden,  empfiehlt  es  sich  in  vorliegendem  Falle,  Blatt  und  Blüthe  zu  Einer 
Art  zu  bringen;  ausserdem  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  diese  an  derselben  Fundstelle  gesammelten 
Pflanzentheile,  welche  die  Diagnose  zur  gleichen  Ordnung  führt,  zusammengehören. 

Fig.  2  zeigt  den  Abdruck  einer  Blüthe  von  der  oberen  Fläche;  Fig.  3  den  einer  Blüthe  von  der  Seite 
gesehen,  wo  der  unterständige  Fruchtknoten  deutlich  hervortritt.  Die  Vergrösserung  Fig.  2  a  zeigt  den  Mittel- 
nerv eines  Perigonzipfels.  Fig.  1  stellt  ein  Bruchstück  von  der  Spindel  der  Blüthentraube  dar,  an  welcher  die 
kurzen  meist  ästigen  Blüthenstielchcn  sitzen,  von  denen  die  Perigone  sich  losgetrennt  haben.  Nächst  dem  etwas 
verdickten  Grund  der  Spindel  sieht  man  eine  Anzahl  abgefallener  Blüthen. 

Class.  FLUVIALES. 

Ord.  NAJADEAE. 

Najadopsis  trinervia  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  22,  Taf.  1,  Fig.  13. 

N.  fcliis  membraneweis,  oblonc/o-ellipticis  vel  lanceolatis  vel  lanceolato-linearibus,  trinerviis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1806,  5207;  Coli.  Glow.) 

Ausser  den  a.  a.  0.  abgebildeten  Resten  sind  nur  einige  Blattfossilien  dieser  Art  bisher  gefunden 
worden. 

Najailopsis  graminifolia  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiiirflora  Stcieimarks,  1.  c.  Taf.  ],  Fig.  12. 

N.  foKis  membranaceis,  tenue  linearibus,  in  apice  ramuli  congestis,  nervis  tenuissimis  parallelis  percursis. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  231G,  5208,  5209.) 
Es  liegen  nur  das  bereits  a.  a.  0.  abgebildete  Zweigchen  und  einige  Blätter  dieser  Art  vor. 

Zostera  Ungerl  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Sagor,  I.  Denksehr.,  Bd.  XXXII,  S.  172,  Taf.  3,  Fig.  ti— 17.    —    Syn.:  Zostcrites  marina  Ung., 
Chloris  pvotogaea,  p.  46,  t.  ic,  f  1 — 3. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2076.) 

Von  dieser  bisher  nur  in  den  Tertiärschichten  von  Eadoboj  in  Croatien,  von  Sagor  in  Kraiu  und  von 
Oron  in  der  Schweiz  gefundenen  fossilen  Wasserpflanze  sind  an  der  bezeichneten  Lagerstätte  Fragmente  von 
Blättern  gesammelt  worden. 

(V.  EttiDgshausea.)  i  . 


22  Constantin  v.  Ettingshausen.  [282] 

Class.  SPADICIFLORAE. 

Ord.  TYPHACEAE. 

Typha  latissima  A.  Braun. 

Heer,  Tertiiirflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  S.  98,  Tat'.  -13  u.  4  t.  —  Miocäne  Baltische  Flora,  S.  29,  Tat'.  4,  Fig.  1—6.  —  Ettingsh., 
Beitr.  z.  Teitiärtiora  Steiermaiks,  S.  23. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2207,  5285—5288;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Es  liegen  Blatt-  und  Wurzchcste  dieser  Art  vor. 

Sjynrymiiitm  cicheronUcuni  U  n  g. 

Unger,  Iconogr.  plaut.  t'oss.,  1.  c.  \>.  17,  t.  7,  f.  2.  —  Gen.  et  spcc.  plant,  foss.  p.  327. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5304.) 

Es  fand  sich  nur  ein  Blattfragment  dieser  bisher  nur  aus  der  fossilen  Flora  von  Parsehlug  zum  Vorschein 
gekommeneu  Wasserpflanze  au  obiger  Localität. 

Class.  PRINCIPES. 
Ord.  PALMAE. 

Sabal  major  Ung.  sp. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.I,  S.88,  Taf.35,  36,  Fig.l2.  —  Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  I,  I.e.  S.32,  Tat'.  8,  9. 
—  Syn.:  Flabillariu  major  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  42,  t.  14,  f.  1,  2. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1542  und  5313.) 

Es  sind  bisher  nur  einige  Bruchstücke  des  Fächerblattes  dieser  Art  an  obiger  Localität  zum  Vorschein 
gekommen. 

C.  Dicotyledones. 

a)  APETALAE. 

Class.  AQUATICAE. 

Ord.  CERATOPHYLLEAE. 

CeratoifhyUuni  tertiarium  sp.  n. 

G.  caule  ramisque  nodoso-articulatis,  tenuibus;  foliis  di-  od  tnchotome  multisectis,  lacinüs  filiformihus,  aciiniinatis. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Diese  Art  kommt  in  grosser  Häufigkeit  in  den  Schichten  von  Schönegg  bei  Wies  in  Steiermark  vor,  und 
zvFar  finden  sich  daselbst  Fragmente  vom  zarten,  krantartigen,  knotig  gegliederten  Stengel,  einzelne  durch 
Maceration  losgetrennte  Stengelknoten  und  I'ruchstücke  von  den  zarten  krautartigen  dicho-  und  trichotoni  in 
feine  fadenförmige  Zipfel  gespaltenen  Blättern.  Die  Abbildung  dieser  Reste  wird  meine  demnächst  zu  ver- 
öffentlichende Abhandlung  über  die  fossile  Flora  von  Schönegg  enthalten.  Hier  habe  ich  nur  anzugeben,  dass 
ich  aus  den  Schichten  des  Moskenberges  einen  Stengelknoten  erhielt,  welcher  mit  denen  der  beschriebenen 
Ceratophyllimi-kxi  vollkommen  übereinstimmt.  Die.se  Knoten  präsentiren  sich  meistens  im  Querbruche.  Das 
Fossil  sieht  wie  ein  Stengelquerscbnitt  aus,  an  dem  man  die  verkohlten  iin  Kreise  gestellten  Gefässbündel 
und  die  dazwischen  liegenden  Lufträume  deutlich  wahrnehmen  kann. 


[283]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  23 

Class.  JULIFLORAE. 
Ord.  CASUARINEAE. 
Casuarina  sotzkimia  Ung.  sp. 

Taf.  II,  Fig.  15,   lö  a. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  43,  Tat".  14,  Fig.  2.  —  Fossile  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  174,  Taf.  3,  Fig.  28. 
—  Beitr.  z.  Keuntu.  il.  Tertiärflora  Steiermarks,  I.e.  S.  27.  —  Syu. :  Upheilrites  xutzläaiius  Ung.,  Fossile  Flora  von 
Sotzka,  S.  1.59,  Taf.  26,  Fig.  1—6,  11. 

Fundort:  Moskenberg.  (Brit.  Museum.) 

Fig.  13  zeigt  eiu  Glied  eines  Astcheus  mit  Scheiden;  Fig.  13a  ein  solches  vergrössert  dargestellt. 

Ord.  MYRICEAE. 

Myrica  Ugnitiim  Ung.  sp. 

Taf.  II,  Fig.  9. 

Saporta  1.  c.  II,  2,  p.l02,  pl.  ö,  fig.  10;  III,  1,  p.58.  —  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Phylogenie  d.  Pflanzenarten,  III,  I.e.  Taf.  12, 
Fig.  1  —  19.  —  Syn.:  Quercus  lignitum  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  113,  t.  31,  t.  5—7.  —  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  34, 
t.  17,  f.  1—7.  —  Dryandroides  lignitum  Ettingsh.,  Proteaceen  d.  Vorwelt,  Sitzungsber.,  Bd.  VII,  S.  33,  Taf.  5,  Fig.  3— 5. 
~  Heer,  Tcrtiiirflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  101,  Taf.  99,  Fig.  9—15. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzeuberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2027,  2053,  2101,  6957;  Coli. 
Hofm.  u.  Glow.) 

Fig.  9  und  vergrössert  Fig.  9«  stellt  den  Rest  einer  kleinen  kugeligen  mit  Wärzchen  besetzten  Frucht  dar, 
welche  mit  der  von  Mijiica  am  besten  übereinstimmt.  Diese  Frucht  fand  ich  in  allen  Tertiärschichten,  wo 
die  Blätter  der  Myrica  lignitum  häufig  siufl,  insbesondere  in  Parschlug  und  Schönegg.  An  letzterer  Localität 
kamen  diese  Fossilreste  an  einem  Fruchtstaud  vor,  welcher  mit  dem  von  Myrica  die  grösste  Ähnlichkeit  hat. 
Ich  zweifle  daher  nicht,  dass  die  beschriebene  Frucht  zu  dieser  Gattung  gehört  und  geradezu  mit  Myrica 
lignitinn  in  Verbindung  zu  bringen  ist. 

An  den  oben  bezeichneten  Localitäten  sind  ferner  die  Blätter  folgender  Varietäten  dieser  Art  zum 
Vorschein  gekommen: 

Var.  integrifoUa;  foliis  utrinque  aciiminatis  lanceolotis,  iutegerrimis  vel  sparce  remoteque  deuticulatis. 
—  Moskeubi-rg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1518.)  Es  liegt  ein  wohl  erhaltenes  Blatt  dieser  Varietät  vor.  Der  Stiel  ist 
Ihmm,  die  Lamina  über  11c/«  laug;  die  Breite  der  letzteren  beträgt  15;«;«.  Der  Rand  ist  nur  auf  einer  Seite 
Seite  mit  einigen  kaum  deutlich  hervortretenden  Zähnchen  besetzt,  sonst  ganz.  Es  sind  Spuren  des  sehr  feinen 
Netzes  wahrnehmbar,  das  nur  den  Typus  des  ilf//nca-Blattnctzes  verräth. 

Var.  undulata;  foliis  oblongis  vel  lauceolatis,  margine  undulatis.  —  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M. 
Nr.  2122.) 

Var.  remote  dentata;  foliis  oblongis  vel  lauceolatis,  sparce  remoteque  dentatis.  Moskenberg.  (K.  k.  H. 
M.Nr.  1519.) 

Var.  serrata;  foliis  oblongis  vel  lauceolatis  margine  serratis.  MUuzenberg.  (K.  k.  N.  fl.  M.  Nr.  2123). 

Var.  latifoUa;  foliis  oblongo-cuneatis  vel  late  lauceolatis,  dentatis  vel  serratis.  Moskenberg,  Münzenberg. 
(K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2124—2126;  2242.)  Eines  der  hieher  gehörigen  Blätter  vom  Münzenberg  erreicht  eine 
Breite  von  36»;»*;  es  zeigt  eine  ziemlich  scharfe  Zahnung  und  unter  wenig  spitzem  oder  nahezu  rechtem 
Winkel  entspringende  einander  genäherte  Secundärnerven. 

Var.  arKjiistifoUa;  foliis  anguste  vel  lineari-lanceolatis,  dentatis.  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2121.') 
Es  konnte  nur  ein  einziges  Blattfossil  dieser  Varietät  zugewiesen  werden.  Dasselbe  lässt,  obwohl  am  oberen 
Ende  unvollständig,  eine  Länge  von  8*4  cm  annehmen.  Die  Breite  desselben  beü-ägt  nur  1  cm.  Der  Rand  ist 
klein  und  gedrängt  gezähnt.  Die  Secundärnerven  sind  zahlreich  und  einander  genähert. 

4* 


24  Constantin  v.  Etfingshausen,  [284] 

Myrica  Joannis  in. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Köflach,  Jahrb.  d.  k.  k.  geol.  Reichsanst,,  Bd.  VIII,  S.  II,  Taf.  I,  Fig.  12. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg,  Walpurgis-Scliacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1730,  1705,  1903,  2471, 
5337.) 

Die  Blätter  dieser  Art  unterscheiden  sich  von  denen  der  vorhergehenden  nicht  nur  durcii  ihre  bedeuten- 
dere Grösse,  sondern  auch  durch  die  Nervation  ;  es  sind  nämlich  zwischen  den  randläufigen  Secundärnerven 
mehr  bogenläufige  eingeschaltet.  Endlich  sind  die  Eaiidzähne  in  der  Regel  spitzer  und  mehr  nacli  vorne  gekehrt. 
Es  ist  indcss  mit  nicht  geringen  Schwierigkeiten  verbunden,  aus  der  grossen  Zahl  der  einander  so  iilinücheu 
Myrica-BVAiter  die  hieher  gehörigen  herauszufinden.  Insbesondere  kommen  denselben  die  Blätter  der  Myrica 
Ugnitum  var.  latifolia  und  var.  remotc  serrata  ausserordentlich  nahe.  Ein  Blatt  der  M.  Jottnnis  vom  Münzenberg 
erreicht  eine  Breite  von  3Y2  cni,  bei  einer  Länge  von  14  an. 

Myrica  sotzkiana  m. 

Taf.  n,  Fig.  10. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S,  27. 
M.  foliis  coriaceis  elonyato-lanceolatis,  hasi  angustatis ,  niargine  inaequalitev   et  obtuse  dentatis,  nervo  primario 

valido,  nervis  secundarüs  angulo  subrecto  egredientibus,  brochidrodromis;  nervis  tertiariis  tennibus,  longioribus 

rete  mierosynammatum  includentibus. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (N.  Coli.  Ett. ;  Coli.  Glow.) 

Auch  diese  Art  ist  von  den  vorhergehenden,  namentlich  den  Vnrietälen  hififolin  und  serrata  der  M.  /ignifum 
schwer  zu  trennen.  Die  einzigen  Unterschiede  derselben  liegen  in  der  Consistenz  des  Blattes  und  der  Nervation. 
Das  Blatt  der  Myrica  sotzMuna  ist  derber  lederartig;  die  vorherrschend  schlingenbildenden  und  unter  wenig 
spitzen  Winkeln  abgehenden  Secundärnerven  entsenden  längere  und  zu  einem  grobmaschigen  Netz  verbundene 
Tertiärnerven.  Die  Vergrösserung  der  Nervation  Fig.  10  ist  einem  Fossil  vom  Moskenberg  entnommen;  dasselbe 
zeigt  eine  Breite  von  i'ö  mm,  welche  mit  der  gewöhnlichen  Blattbreite  der  Sotzkafossilicn  dieser  Art  über- 
einstimmt. Ein  Exemplar  aus  dem  Seegraben  (Walpurgis-Schachtj  zeigt  nur  die  Blattbreite  von  IAhüh.  Das- 
selbe gehört  einem  kleineren  Blatte  an,  bei  dem  aber  die  steife  Consistenz  durch  eine  starke  Verkoblung  der 
Substanz  deutlich  angezeigt  ist. 

Myrica  subaetJUopica  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keniitn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  27.  Tat'.  1,  Fig.  29,  .SO. 

M.  foliis  coriaceis  petiolatis   lineari-lanceolatis,   utrinque  angustatis  niimite   vel  inaequaliier  dentaiis,  nerratione 

camptodroma,  nervo  primario  prominente,  nervis  secundarüs  sub  angulis  40 — 50°  orientibus,  tenuibits,  mar- 

ginem  versus  ramosis,  nervis  tertiariis  abbreviatis  tenuissimis  dictyodromis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5838;  Coli.  Hofm.) 

Von  dieser  Art  liegen  nur  wenige  Blätter  vor,  welche  denen  der  jetztlebenden  Myrica  aethiopica  sehr 

ähnlich  sind. 

Myrica  salicina  Ung. 

Ungcr,  Icouogr.  plant,  l'oss.,  p.  32,  t.  16,  f.  7.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  36,  Taf.  70,  Fig.  18—20;  Taf.  71, 
Fig.  1—4. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1933;  Coli.  Glow.) 

Einige  Blatttossilien,  die  zu  den  von  Ung  er  und  Heer  abgebildeten  vollkommen  passen. 

Myrica  deperdita  Ung. 

Unger,  1.  c.  p.  32,  t.  16,  f  3—5.  —  Sylloge  plaut.  foss.  III,  p.  66,  t.  20,  f.  10,  11.  —  Heer,  1.  c.  Taf  70,  Fig.  13-16. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1792;  Coli.  Glow.) 

Es  liegen  von  dieser  Art  nur  einige  Blattfossilien  vor,  welche  mit  den  von  Unger  in  der  Iconographia 
plant,  foss.  1.  c.  abgebildeten  am  meisten  übereinstimmen. 


[285]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  25 

Myrica  Stnderl  Heer. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  36,  Tat".  70,  Fig.  21—24. 

Fundort:  MUnzenberg.  (K.  k. N.  H.  M.  Nr.  2243,2244.) 

Von  der  bezeichneten  Localität  liegen  zwei  Blätter  vor,  welche  in  allen  Eigenschaften  mit  den  von  Heer 
a.  a.  0.  abgebildeten  am  besten  übereinstimmen.  Ein  Blatt,  welches  nur  an  der  Spitze  etwas  verletzt  ist,  zeigt 
einen  1mm  langen  Stiel  und  eine  verkehrt  eiförmige  12»?»?  breite  und  etwa  by^ci»  lange  Lamina;  in  der  Form, 
Grösse  und  Nervation  gleicht  dasselbe  dem  Blatte  Fig.  '23  1.  c.  am  meisten.  Das  zweite  erwähnte  Blatt  hat 
eine  wohlerhaltene  Spitze,  ist  jedoch  an  der  Basis  mangelhaft.  Dasselbe  übertrifft  das  obige  und  die  Schweizer 
Blätter  an  Grösse  nur  wenig.   Bezüglich  der  Form  und  Nervation  passt  es  zu  dem  Blatte  Fig.  22  am  besten. 

Ord.  BETULACEAE. 
Betula  Dryadum  Brongn. 

A.  Brongniart,  Ann.  d.  sciences  nat,   p.  49,  pl.  3,  fig.  5.    —    Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Biliu,  I,   I.e.  S.  44,  Taf.  14, 

Fig.  6—8. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  17S4,  1983,  2035,  2105,  2212, 
2389,  5398  —  4001;  Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  von  den  genannten  Localitäten  nur  Blätter  vor.  Unter  denselben  erreicht  ein  Blatt  vom  Mosken- 
berg die  Länge  von  öy^cm  und  die  Breite  von  'd2mm.  Dasselbe  hat  eine  gerundete  Basis,  vorgezogene  Spitze 
und  einen  entfernter  gezähnten  Rand. 

Betula  prlsca  m. 

Taf.  II,  Fig.   13,   14. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,   I,  1.  c.  8.45,  Taf.  14,  Fig.  14— IG.    —    Beitr.  z.  Tertiiiiflora  Steiermarks,  S.  29,  Tai'.  I, 
Fig.  24— 26.  —  Heer,  Flora  foss.  arct.,  Bd.  I,  p.  148,  t.25,  f.20— 25;  t.26,  f.  1  J,  c;  Bd.II,  p.55,  1. 11,  f.3— 6;  Bd.  IV, 
p.  71,  t.  31,  f.  10;  Bd.  V,  p.  31,  t.  3,  f.  3/*;  t.  5,  f.  9,  10;  t.  7,  f.  1—4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1871,  1946  —  1951,  1986, 
1987,  2459,  5409,  5412,  5414,  7144;  Coli.  Hofm.;  N.  Coli.  Ett.) 

Ausser  der  Frucht,  männlichen  Kätzchen  und  Blättern  dieser  Art  fand  sich  am  Moskenberg  auch  ein  Deck- 
blatt (Nr.  1947).  Dasselbe  ist  4-5//;/»  lang,  2-5  wj/?  breit,  dreilappig.  Männliche  Blüthenkätzcheu  sind  in 
Fig.  13  und  14  dargestellt.  Unter  den  Blättern  fanden  sich  einige  abweichende  Formen.  Ein  Blatt  vom 
Moskenberg  (Nr.  1950)  zeigt  unregelmässig  entspringende  und  ungleich  von  einander  entfernte,  theilweise 
genäherte  Secundärnerven.  Dasselbe  zeigt  zugleich  die  grössere  Breite  von  26hm/?,  während  das  Minimum  der 
Breite  mit  llmm  und  der  Länge  mit  30 wm  hier  an  einem  wohlerhaltenen  Blatte  (Nr.  1871)  festgestellt  werden 
konnte. 

Betula  Brongniart il  m. 

Taf.  II,  Fig.  11. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  o.  S.  46,  Taf.  14,  Fig.  9—13.  —  Beitr.  z. Tertiärflora  Steiermarks,  I.e.    S.  29.  —  Heer, 

Flora  foss.  arct.,  Bd.  V,  Abth.  1,  p.  32,  t.  6,  f.  1;  t.  8,  f.  7;  Abth.  4,  p.  32,  t.  6,  f.  1;  t.  15,  f.  5. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2442;  N.  Coli.  Ett.;  Coli.  Hofm.) 

Fig.  11  zeigt  die  Nervation  eines  wohlerhaltenen  kleineren  Blattfossils  dieser  Art  vergrössert.  Die  Aussen- 
nerven  an  den  unteren  Secundärnerven  treten  mehr  hervor  und  von  diesen  entspringen  fast  längsläiifige 
Tertiärnerven.  Im  Übrigen  ist  das  Blattnetz  wie  bei  B.  prisca. 

Betula  rectinerrls  sp.  n. 

Taf.  II,  Fig.  12. 
B.foliis  ovatis,  acuminatis,  irregulariter  vel  duplicato-dentatis,  nervatione  craspedodroma,  nervo  primario  distincto, 
recto,  nervis  secundariis  numerosis,  amjulo  subredo  egredientibus,  simplicibus,  tenuibus,  iiervis  tertiariis  sim- 
plicibus,  inter  se  conjundis. 


26  Constantin  v.  Ettingshausen.  [286] 

Fundort:  Mlinzenherg.  (K.  k.  N.  H.M.  Nr.  5418.) 

In  der  Form,  Textur  und  Zalinuug  stimmt  das  beschriebene  Blatt  mit  denen  der  vorigen  Art  Uberein.  Es 
unterscheidet  sicli  dasselbe  aber  wesentlicli  von  den  bisher  bekannt  gewordenen  fossilen  Birkenblättern  durch 
die  verhältnissmässig  zahlreicben  und  unter  nahezu  rechtem  Winkel  abgehenden  Secundärnervcn.  Die  Tertiär- 
nerven sind  fast  querläufig. 

Betula  Blancheti  Heer. 

Heia-,  Tertiärflora  <\.  Schweiz,  Bd.  FI,  S.  38,  Tat'.  71,  Fig.26,  27.  —  Ettiiis«!).,  Bßitr.  z.  Tertiiüflora  Stcierraarlcs,  l.o.  S.29. 

Fundort:  Mo.skeuberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Ein  Blüthenstand  und  ein  Blattfragment,  entsprechend  den  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  Resten. 

Betula  Kefersteinii  G  o  e  p  p. 

Taf.  II,  Fig.  21. 
Unger,  Oliloris  protogaea,  p.  115,  t.  33,  f.  1— C.  —  Ettiugsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  S.  47,  Taf.  U,  Fig.  17—20. 

Fundorte:  Moskenberg,  Müuzenberg,  Unter-Buchwieser.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1.551,  1552,  1G20,  2005, 
2275  —  2277,  2418,  7125,  7128,  7120;  K.  k.  G.  R.  A.;  Brit.  Mus.;  Coli.  Holm.  u.  Glow.;  N.  Coli.  Ett.) 

Es  kommen  vor  männliche  Kätzchen,  Fruchtzapfen,  einzelne  Früchte  und  Blätter.  Die  Dimensionen  der 
letzteren  schwanken  zwischen  6 — 10  72^'«  Länge  und  3 '/^  —  lern  Breite.  Der  Stiel  erreicht  bei  dem  grossen 
Blatte  Nr.  7125  eine  Länge  von  11  iiini.  Die  Secundärnerven  zeigen  bei  dem  grössten  Blatte  Nr.  2005  eine 
Entfernung  von  15 — 2Siiiin  von  einander.  Hingegen  sind  diesellien  am  meisten  genähert  (bis  auf  Omni)  bei 
dem  Blatte  Nr.  1620.  An  dem  Blatte  Nr.  1551  zuigen  die  Secundärnerven  eine  stärkere  Krümmung.  Die  Basis 
ist  etwas  spitz  bei  dein  grobzahnigen  Blatte  Nr.  7129,  welches  zugleich  auifallend  hervortretende  Tertiär-  und 
Aussennerven  besitzt.  Eine  etwas  schiefe  und  ausgerandete  Basis  bemerkt  man  an  dem  typischen  hier  in 
Fig.  21  abgebildeten  Blatte.  Die  Fruchtzapfeu  halten  in  ihrer  Form  und  Grösse  so  ziemlich  die  Mitte  zwischen 
denen  der  Alirus  ghä'niosa  und  denen  der  A.  cordifoliu.  Die  Sammlung  des  Herrn  Professors  Glowacki  ent- 
hält jedoch  einen  Zapfen,  welcher  einen  engeren  Anschluss  zur  letzteren  Art  verräth. 

Almis  graeiUs  Ung. 

Taf.  II,  Fig.  22. 

Unger,  1.  c.  p.  116,  t.  33,  f.  .5—9.  —  Heer,  TertiärÜoia  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  37,  Taf.  71,  Fig.  8—12.  —  Ettingsh.,  Foss. 
Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  48,  Taf.  14,  Fig.  21,  12;  Taf.  15,  Fig.  1—4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unter-Buchwieser,  Walpurgis-Schacht.  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  1545 
bis  1548,  1670—1685,  2273,  2419,  2443,  24G0,  5440,  7130;  K.  k.  G.  R.  A.;  Brit.  Mus.;  N.  Coli.  Ett.;  ColL 
Hofm.  u.  Glow.). 

Die  Fragmente  eines  Fruchtzweiges  mit  Zapfen,  Fig.  22,  passen  sehr  gut  zu  den  bisher  in  Bilin  vor- 
gekommenen Resten  dieser  Art.  Mit  denselben  fand  sich  ein  Blatt,  welches  zweifelsohne  zu  demselben  Zweige 
gehört.  Unter  den  zahlreichen  Blattfossilieu  dieser  Art,  welche  an  den  oben  bezeichneten  Localitäten  zum 
Vorschein  kamen,  Hess  sich  der  ganze  Formeukreis  der  hieher  gehörigen  Blätter  zusammensetzen.  Das  kleinste 
Blatt,  Nr.  1547,  ist  fast  rundlich,  2  tm  lang  und  l'/aCW  breit,  an  der  Basis  fast  herzförmig  ausgerandet,  an 
der  Spitze  stumpflich,  am  Rande  fast  einfacli  gezähnt.  Das  Exemplar  Nr.  1685,  zu  den  grössten  Blättern  dieser 
Art  gehörig,  hat  bei  etwa  5^^  cm  Länge  eine  Breite  von  48  inin.  Der  Stiel  dieses  Blattes  ist  6  »ww  lang,  die 
Aussennerven  an  den  im  Mittel  8  mm  von  einander  entfernten  Secundärnerven  treten  deutlich  hervor.  Die 
doppelte  Randzahnung  ist  jedoch  undeutlich.  Eine  solche  tritt  bei  dem  kleineren  Blatte  Nr.  1668  hervor.  Eine 
feine  regelmässige  Zahnung  sieht  man  an  den  Blättern  Nr.  1670  und  1684,  bei  welchen  überdies  eine 
bedeutende  Zuspitzung  der  Lamina  vorkommt.  Stumpüiche  oder  weniger  spitze  Zähne,  an  welchen  die 
verkohlte  Blattsubstanz  länger  haften  blieb  und  dadurch  zur  irrigen  Annahme  von  verdickten  Zähnen  führen 
könnte,  kommen  hin  und  wieder  vor,  insbesondere  auffallend  bei  Nr.  1683,  einem  kleineren  Blatte  obiger  Art. 


[287]  Die  fossile  Flora  von  Lcohen  in  Steiermark.  27 

Sowohl  diu  Blätter  als  aucli  die  Zniilcn  die^^er  Art  njibein  sich  mitunter  sehr  stark  dcncu  der  jetztlebenden 
Alnus  viridis. 

Ord.  CUPULIFERAE. 

(Jtiercus  nereifolia  A.  Braun. 

A.  Braun  in  Stitzcub.  Verz.,  S.  77.  —  Heer,  Tcrtiäiflora  d.  Schweiz,  Bd.  I,  'l'af.  1,  Fig.  3;  Tat".  2,  V\g.  12;  Bd.  II,  S.45, 
Tat.  74,  Fig.  1—7;  Taf.  75,  Fig.  2. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  1824,  1920,  1924—1927.) 

Über  d^ese  Art  sind  mir  mancherlei  Zweifel  und  Bedenken  entstanden.  Das  von  Heer  a.  a.  0.  in  Fig.  7 
abgebildete  Blatt  lässt  sich  weder  in  der  Zahnung  des  Randes,  noch  in  der  Form  und  Nervation  von  den 
Blättern  der  Mijrica  li(jnitmn  unterscheiden.  Aber  auch  die  übrigen  in  der  „Tertiärflora  der  Schweiz" 
abgebildeten  Blätter  der  (>HercMs  wero/o/««  A.  Braun  lassen  sich  von  Myrica  schwer  trennen,  wo  selbe  mit 
der  Form  integrifolia  der  M.  lignitum  am  besten  übereinstimmen.  Die  Nervation  dieser  Blätter,  als  auch  die  in 
Fig.  5 />  1.  c.  gegebene  vergrösserte  Darstellung  des  Blattnctzes  passt  besser  zu  Myrica  lignitum  als  zu  einer 
Quercus.  Die  Blattl'ossilien  vom  Moskenberg,  welche  ich  der  Quercus  nereifolia  bisher  einzureihen  bemüht  war, 
dürften,  falls  sich  meine  Bedenken  rechtfertigen  sollten,  theils  ebenfalls  der  Myrica  liynitum  zuzuweisen  sein, 
theils  aber  zu  Quercus  Äpocynophyllum  und  Quercus  Daphnophyllum  gehören. 

Quercus  Apocynophyllnni  m. 

Taf.  II,  Fig.  16,  17;  Taf.  III,  Fig.  U,  12. 

Ettiugsh.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärfloia  Steiermarks,  1.  c.  S.  34,  Taf.  2,  Fig.  15.  —  Foss,  Flora  von  Sagor,  I,  I.e.  S.  178, 
Taf  4,  Fig.  19. 

Fundorte:  Moskenberg  und  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2079,  2191,  5509;  N.  Coli.  Ett.,  Coli. 
Ilofm.  u.  Glow.). 

Fig.  16  zeigt  ein  Fragment  eines  männlichen  Kätzchens,  welches  an  obiger  Lagerstätte  mit  den  Blättern 
der  Quercus  ApocynophyUum  gefunden  worden  ist.  Fig.  16«  gibt  die  vergrösserte  Zeichnung  eines  Staubgefässes 
desselben.  Seine  Tracht,  insbesondere  die  dünne,  schlaffe,  unregelmässig  gebogene  Spindel  spricht  entschieden 
für  die  Stellung  dieses  Kätzchens  zu  Quercus  und  das  Zusammenvorkommen  mit  den  Blättern  dieser  Eichen- 
Art  mit  Walirscheinlichkeit  dafür,  dass  diese  Reste  zur  selben  Art  gehören. 

Das  in  Fig.  17  abgebildete  Blatt  verrätb  eine  Länge  von  wenigstens  16  cm.  Die  Breite  desselben  beträgt 
jedoch  nur  19»??«.  Die  Textur  ist  derb  lederartig.  Die  Secundärnerven  entspringen  unter  spitzeren  Winkeln 
als  bei  den  verwandten  fossilen  Eichen.  Die  Tertiärnerven  gehen  von  beiden  Seiten  der  Seeundären  fast  recht- 
winklig ab.  Die  noch  schmäleren  Blätter,  Fig.  11,  12,  Taf.  III,  entsprechen  in  Form  und  Nervation,  Fig.  17«, 
ganz  und  gar  der  Form  anyustata  der  Quercus  Phellos  L.,  welche,  wohl  als  die  nächstverwandte  lebende 
Art  der  Q.  Apocynophyllum  zu  betrachten  ist. 

Quercus  Daplinophyllum  m. 

Taf.  II,  Fig.   18,  18  a.  19. 

Q.foliis  longepetiolatis,  coriaceis,  obloiiyo-lanceolatis,  basi  attenualis,  nuiryine  integerrimis ;  nervatione  camptodroma, 
nervo  primario  valido,  recto:  nervis  secundariis  pluribus  distinctis,  simplicibus  curvatis,  maryinem  ascenden- 
tibus  sub  angulis  70 — 80°  insertis ;  nervis  tertiariis  tenuissimis  flexuosis,  inter  se  conjunctis,  in  superiore 
laminae  parte  oblique  in^iertis,  in  inferiore  rectangularibus  vel  fere  lotig itudinalibus ,  rete  tenerrimo  micro- 
synammato  includentihus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1858  — 1860;  Coli.  Holm.  u.  Glow.). 

Die  Textur  des  Blattes  ist  lederartig;  der  Stiel  erreicht  eine  Länge  von  21  mm.  Die  lanzettförmige  Lamina 
verschmälert  sich  nach  beiden  Enden,  nach  der  Basis  mehr  als  bei  der  Quercus  nereifolia,  wie  an  dem  Exemplar 
Nr.  1858  zu  entnehmen.  Der  Rand  ist  zahnlos.  Der  Primärnerv  tritt  mächtig  hervor  und  entsendet  gleichmässig 


28  Constaniin  v.  Ettingshausen,  |288] 

gebogene,  einander  parallele,  ziemlicb  scharf  hervortretende  Secundärnerven,  welche  stets  einfach  bleiben, 
unter  Winkeln,  die  durchaus  stumpfer  sind  als  die  bei  der  vorhergehenden  Art. 

Durch  die  genannten  Merkmale  der  Secundärnerven  unterscheidet  sich  Q.  DaplDiopliyJlum  auch  sieher  von 
der  in  den  Blättern  sehr  ähnlichen  Q.  nereifoUa,  bei  vcelcher  diese  Nerven  ästig  sind  und  mehr  oder  weniger 
unregelmässig  oder  geschlängelt  verlaufen.  Die  Tertiärnerven  sind  sehr  fein,  geschlängelt,  einander  genähert. 
Dieselben  entspringen  an  den  oberen  Secundärnerven  unter  spitzen,  an  den  unteren  unter  rechten  oder  stumpfen 
Winkeln.  Durch  dieses  Merkmal  unterscheiden  sich  diese  Blätter  von  denen  der  vorhergehenden  Arten.  Das 
Blattnetz,  welches  in  Fig.  18  w  nach  dem  Blattfossil  Nr.  18n9  vergrössert  gezeichnet  wurde,  ist  sehr  feinmaschig. 
Die  Maschen  sind  fast  regelmässig  quadratisch,  wie  bei  den  Blättern  vieler  Eichen  und  Laurineen.  Die  letzteren 
haben  jedoch  keine  so  sehr  einander  genäherten  Tertiärnerven.  Ich  vergleiche  die  beschriebene  Art  mit  der 
amerikanischen  Q.  imbricaria  Michx.,  in  welche  sie  den  Blättern  nach  fast  überzugehen  scheint. 

Am  Müiizenberg  fand  ich  ein  Blattfossil  (Nr.  2240),  welches  nach  seinen  Eigenschaften  zweifelsohne  ein 
Eichenblatt  ist  und  mit  dem  Blatte  der  beschriebenen  Art  in  der  Nervation  am  meisten  übereinstimmt.  Es  ist 
jedoch  bedeutend  kürzer  als  dieses,  daher  in  seiner  Form  mehr  eilanzettlich.  Die  Secundärnerven  sind  in 
entsprechend  geringerer  Zahl  vorhanden.  Ich  glaubte  dieses  Blatt  einer  besonderen  Art  zuweisen  zu  sollen  und 
verglich  dasselbe  mit  dem  von  Querctin  unduJata  Benth.  aus  Mexico  (Ettingsh.,  Blattskelete  der  Apctalen, 
Taf.  9,  Fig.  4,  5).  Es  kann  aber  das  erwähnte  Blatt  immerhin  nur  einer  breiteren  Form  von  Q.  DapItiiopliijUmn 
entsprechen;  ich  bringe  dasselbe  daher  vorläufig  noch  zu  dieser  Art,  bis  neue  Funde  über  die  Bestimmung 
desselben  genaueren  Aufschluss  geben. 

Quercus  ürymeja  Ung. 

Unger,  Chloris  protogaea,  p.  113,  t.  32,  f.  1—4.  —  Heer,  Tertiiirfloni  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  5ü,  Taf.  75,  Fig.  18—20.  — 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  Tai'.  16,  Fig.  9. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2100);  Münzenberg  (Coli.  Hofm.  u.  Glow). 

Von  dieser  Eiche  sind  bisher  nur  ein  einziges  Blattfossil  an  der  erstgenannten  Lagerstätte  und  wenige  am 
Münzenberg  gesammelt  worden.  Hiebei  habe  ich  noch  zu  bemerken,  dass  kleinere,  schmälere  Blätter  der  hier 
häutig  vorkommenden  Casfanea  atana  leicht  als  zu  Qaerus  drymeja  gehörig  angesehen  werden  können  und 
daher  mit  Sorgfalt  von  dieser  zu  trennen  waren. 

Quercus  Griphiis  Ung. 

Unger,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  38,  t.  19,  f.  1.  —  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarks,  I.e.  S.  35,  Taf.  2,  Fig.  14. 

Fundort:  Moskenberg. 

Auch  von  dieser  Art  hat  sich  an  bezeichneter  Localität  nur  ein  einziges  Blatt  gefunden,  jedoch  leider  in 

einem  so  fragilen  Zustande,  dass   dasselbe  später  durcii  Abblätterung  des  schiefrigen  Gesteins   verloren 

gegangen  ist.  * 

Quefcus  Milleri  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarlis,  I.  c.  S.  34,  Taf.  2,  Fig.  1,  2. 

Q.  foliis  coriaceis  petiolatis,  ovatia  vel  lanceolatis,  lad  obiusiusculis  vel  rotunduth,  apicem  versus  angustatis,  mar- 
(jine  superiore  remote  yrosseque  dentatis,  dentibus  acuminatiH ;  in  parte  inferiore  integer rimo ;  nervatione  cra- 
spedodroma,  nervo  primario  mlido,  recto,  neriris  sevundariis  teiiuihus  sursum  curmtis,  sub  angulis  variis  acutis 
eyredieutibm,  nerms  tertiariis  tenuissimis,  extus  sub  angulis  acutis  orientihus,  inter  se  conjunctis;  rete  micro- 
synammato  evoluto. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  M.  Nr.  5525,  5526;  N.  Coli.  Ett.). 

Ausser  den  a.  a.  0.  abgebildeten  Blattfossilien  dieser  Art  liegen  von  derselben  noch  mehrere  Exemplare, 
darunter  ein  Basalstück  und  ein  grösseres  Fragment  eines  Blattes  vor.  Ersteres  zeigt  eine  Breite  von  Arm,  die 
charakteristische  abgerundete  Basis  und  entspricht  ganz  und  gar  dem  Blatte  Fig.  2  1.  c,  bei  welchem  jedoch 
die  Tertiärnerven  nicht  erbalten  waren.  Diese  sind  an  erwähntem  Basalstück  sehr  deutlich  wahrzunehmen  und 


[289]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  29 

zeigen  die  oben  beschriebenen  Merkmale.  Hiediircb  ist  die  Zusammengehörigkeit  der  Exemplare  Fig.  1  und  2, 
welche  vordem  vielleicht  bezweifelt  werden  konnte,  bewiesen.  Das  zweite  Fragment  gehört  einem  um  die 
Hälfte  schmäleren  Blatte  an  und  entspricht  der  Fig.  1  1.  c.  in  allen  Eigenschaften.  An  einem  Exemplar 
(Nr.  5526)  erreicht  der  Blattstiel  die  Länge  von  27  mm. 

Quet'cus  Lonchitis  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Sotzk:i,  S.  AS,  Tai.  9,  Fig.  3—8.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  1,  1.  c.  S.  179,  Tat".  4, 
Fig.  1—9. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.N.  H.  M.  Nr.  2095,  2096,  2238;  Brit.  Mus.). 

An  einem  der  vom  Moskenberg  vorliegenden  Exemplare  erreicht  der  Blattstiel  eine  Länge  von  2  cm, 
während  derselbe  an  einem  anderen  Exemplar  nur  6  mm  lang  ist.  Letzteres  zeigt  aber  eine  Lamina  von  nur 
S'/jCm  Länge  und  9?«??/  Breite.  An  dem  Exemplar  Nr.  2238  vom  Miinzenberg  ist  die  stark  verkohlte  Blatt- 
substanz gut  erhalten,  wodurch  die  Annahme  einer  derben  lederartigen  Consistenz  für  diese  Art  bestätigt  wird. 

Quercus  Palaeo-Ileon  m. 

Syn.:  Qiiercns  Daphiies  Ung.,  Chloris  protogaea,  p.  112,  t.  31,  f.  2,  3.  —  Q.  cMorophylla  Ung.,  1.  c.  f.  1.  —  Heer,  Tertiür- 
flora  d.  Schweiz,  P.d.  II,  S.  47,  Taf.  7.5,  Fig.  3—9.  —  Q.  elaena  Ung.,  1.  c.  t.31,  f. 4.  —  Heer,  I.  c.  Tat". 74,  Fig.  11  — 15; 
Taf.  75,  Fig.  1.  —  Q.  myrtüloides  Ung.,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  38,  t.  18,  f.  17—20.  —  Heer,  1.  c.  Taf.  75,  Fig.lO— 16. 
—  Q.  mediterranea  Ung.,  I.  c.  p.  114,  t.  32,  f.  5—9.  —  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  35,  t.  18,  f.  1—6.  —  Q.  Zoroastri  Ung., 
I.  c.  t.  18,  f.  7—9. 

Fundorte:  Moskenberg  (die  Forma  mecHterranea ,  .k  k.  N.  H.  M.  Nr.  1822,  1823,  2192);  Münzenberg 
(die  Formen  Daphnes  und  Zoroastri,  Coli.  Hofm.). 

Das  grosse  Material  von  Eichenblättern,  welches  ich  durch  Anwendung  meiner  Methode  der  Frostsprengung 
au.s  verschiedenen  Lagerstätten  der  Tertiärforniation,  namentlich  aber  aus  Parschlug  erhielt,  hat  die  Thatsache 
zu  Tage  gefördert,  dass  die  länglichen  ungezähnten  Blätter,  welche  zuerst  von  ünger  als  Eichenblätter 
erkannt  und  Q.  Baphnes,  cMorophylla,  elaena  und  myrtilloiäes  benannt  worden  sind,  allmälig  übergehen  in  die 
gezähnten,  eiförmigen,  elliptischen  oder  verkehrt-eiförmigen  Blätter,  welche  derselbe  Autor  als  Q.  mediterranea 
und  Zoroastri  zum  Theil  auch  Lonchitis  bezeichnete.  Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  alle  diese  Blattformen 
auf  einem  und  demselben  Baume  vorkamen,  sowie  ausserordentlich  ähnliche  ganzrandige  und  gezähnte  Blätter 
auf  der  südeuropäischen  Quercus  Hex  L.  wachsen,  welche  Art  als  die  der  fossilen  am  nächsten  verwandte 
lebende  Art  zu  betrachten  ist.  Die  Nachweisung  dieser  Thatsache  wird  Gegenstand  einer  besonderen 
Abhandlung  bilden,  welcher  vorzugsweise  das  ausgezeichnete  Material  von  Parschlug  und  Schönegg  zu  Grunde 
gelegt  werden  soll. 

In  Leoben  kommt  die  Q.  Palaeo-Ilex  verhältnissmässig  selten  vor.  Nebst  einigen  zu  den  Formen 
Q.  Daphnes  und  mediterranea  gehörigen  Blattfossilien  kam  ein  Exemplar  der  letztem  zum  Vorschein,  welches 
eine  über  3  cm  breite  Lamina  und  einen  entfernt-  und  grobgezähnteu  Rand  zeigt.  Dasselbe  entspricht  am  meisten 
dem  in  der  Iconographia  1.  c.  Fig.  1  abgebildeten  Blatte.  Am  Münzenberg  fand  sich  ein  Blatt,  das  der  Form 
Zoroastri  augehört  und  der  Fig.  7  1.  c.  entspricht. 

Quercus  tephrodes  Ung. 

Unger,  Iconogr.  plant,  foss.,  1.  c.  p.  37,  t.  18,  f.  13.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  ITI,  Denkschr. ,  Bd.  L,  S.  10, 
Taf.  28,  Fig.  17.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  von  Java.  Sitzimgsb.,  Bd.LXXXVII,  Abth.  1,  S.  178,  Taf.  1,  Fig.  1,  2; 
Taf.  2,  Fig.  1. 

Fundorte:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2239,  2246);  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 
Es  ist  wahrscheinlich,  dass  diese  Art  keine  Selbständigkeit  hat,  sondern  in  den  Formenkreis  der  vorher- 
gehenden gezogen  werden  wird.  Das  Original  der  cit.  Unger'sehen  Abbildung  gehört  der  fossilen  Flora 
von  Radoboj  an.  Für  diese  Flora  sind  ausserdem  die  Formen  Q.  mediterranea,  Lonchitis  und  myrtilloides  nach- 
gewiesen. Quercus  Griphus  Ung.  ist  höchstwahrscheinlich  nichts  anderes  als  Q.  Daphnes  mit  Randzahnung, 
wie  Exemplare  einer  ähnlichen  Form   aus  Parschlug  erkennen   lassen.    Es  sind  somit  die  Hauptformen  der 

^v.  Ettingshau&en.)  ö 


30  Constantin  V.  Ettingshausen,  [290] 

Q.  PaJaeo-Bex  in  der  Radobqj-Flora  vertreten.  Da  sich  nun  in  Parschlug  Blattfossilien  der  echten  Form  von 
fepJiroiles  und  solche  gefunden  haben,  die  einen  Übergang  dieser  zur  Quercus  Palaeo-Ilex  vermitteln,  so  vyird 
man  wohl  auch  das  allerdings  noch  einzeln  stehende  7Vy7*rof/es-Blatt  von  Radoboj  der  genannten  poly- 
morphen Eiche  einverleiben  müssen.  Dies  wird  ebenfalls  Gegenstand  der  oben  erwähnten  Abhandlung 
bilden. 

Es  liegen  einige  Blätter  von  der  erstgenannten  Localität  vor,  welche  in  der  Form  undNervation  dem  Blatte 
Fig.  17  der  cit,  Sagor-Flora  am  meisten  gleichen,  bezüglich  der  kleineren  Randzähne  am  vorderen  Thcile  der 
Lamina  aber  besser  zu  dem  von  Unger  1.  c.  abgebildeten  Blatte  passen.  Am  Moskenberg  wurde  ein  Blatt 
gesammelt,  welches  auch  in  der  Foini  und  Nervation  dem  letzteren  vollkommen  gleicht. 

Quercus  Psendo-Alnus  m. 

Ettinssli.,  Fossile  Pflanzenreste  von  Heiligcukieuz  bei  Kremnitz,  Abhandl.  d.  k.  k.  geol.  Reiehsanst.,  Bd.  I,  5,  S.  5,  Tat'.  1, 
Fig.  7.  —  Füss.  Flora  von  Biliu,  I,  1.  c.  S.  59,  Tat'.  17,  Fig.  3—6. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2097;  N.  Coli.  Ett.) 

Bemerkenswerth  ist  das  Vorkommen  eines  Blattfossils  obiger  Art,  welches  in  seinen  Eigenschaften  die  der 
Grösse,  Form  und  Raudzahnnng  nacli  ziemlich  verschiedenen  Blätter,  welche  dieser  Art  bisher  eingereiht 
worden  sind,  einigermassen  verbindet.  In  der  Grösse  der  Lamina,  in  den  Abgangswinkeln  und  der  Entfernung 
der  Secundärnerven  von  einand.er  entspricht  dasselbe  am  meisten  der  Figur  5,  hinsichtlich  der  kleineren  und 
mehr  genäherten  Randzähne  aber  dem  kleinen  Blatte  Fig.  6  der  Biliner  Flora.  Die  Tertiärnerven  zeigen  die 
gleichen  spitzen  Abgangswinkel  wie  bei  Figur  3  1.  c,  sind  jedoch  einander  etwas  mehr  genähert. 

Quercus  Chnel'mi  A.  Braun. 

A.  Braun  in  Stizenb.  Verz.,  S.  76.  —  Uuger,  leonogr.  plant,  t'oss.,  p.  30,  t.  18,  f.  10.  —  Sylloge  plant,  foss.,  I,  p.  12,  t.4, 
f.  1—6.  —   Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  53,  Taf.  76,  Fig.  1—4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2050,  2098,  2241.) 

Am  Moskenberg  fand  ich  nur  zwei  Blätter,  am  Münzenberg  nur  ein  Blattfossil  dieser  Art.  Die  ersteren 
zeigen  eine  Länge  von  9 — 10  cm  und  eine  Breite  von  nahezu  3  cm,  undeutliche  und  spärliche  Rand- 
zähne und  mehrere  bis  18  mm  von  einander  entfernte  ziemlich  aufsteigende  Secundärnerven.  Eines  dieser 
Fossilien,  an  welchem  die  Blattsubstanz  besser  eriialtcn  ist,  verräth  eine  festere  als  blos  krautartige,  jedoch 
noch  keine  lederartige  Textur.  Das  andere,  welches  nur  der  Abdruck  eines  Blattes  ist,  zeigt  deutlich  zahl- 
reiche einander  genäherte  feine  Tertiäruerven,  welche  von  derAussenseite  der  Seeundären  unter  kaum  spitzen 
Winkeln  abgehen. 

Quercus  Cliarpentieri  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  .56,  Maf.  78,  Fig.  1—5. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1767.) 

Ein  grosses  lederartiges  Blatt,  welclies  leider  au  der  Basis  verletzt  ist;  doch  erkennt  man  die  allmälige 
Verschmälerung  der  Lamina  gegen  die  Basis  zu.  Die  grösste  Breite  des  Blattes,  öYa  cm  betragend,  fallt  knapp 
oberhalb  der  Mitte  desselben.  Der  Rand  ist  theils  wellig,  theils  gegen  die  Spitze  hin  klein-  und  schaifgezähnt. 
Die  Textur  ist  derb  lederartig.  Es  sind  jederseits  nur  vier  bogenläufige,  starke  Secundärnerven  vorhanden, 
welche  aus  dem  mächtigen  geraden  Primären  am  oberen  Theile  der  Lamina  unter  wenig,  am  unteren  aber  unter 
sehr  spitzen  Winkeln  entspringen.  Von  Tertiärnerven  sind  nur  einzelne  Spuren  sichtbar,  doch  ist  noch  zu 
erkennen,  dass  dieselben  an  der  Aussenseite  der  Seeundären  unter  spitzen  Winkeln  abgehen. 

Icli  hielt  dieses  Blatt  längere  Zeit  hindurch  für  den  Rest  einer  neuen  Eichenart,  obgleich  mir  die  nahe 
Beziehung  desselben  zu  den  Blättern  der  QuercuH  Charpentieri  nicht  entgangen  ist.  Während  alle  Merkmale  des- 
selben mit  Ausnahme  der  Tertiärnerven  und  des  Netzes  auf  die  genannten  Blätter  hinweisen,  schien  mir  eben 
der  Mangel  der  letzteren  Merkmale  durch  eine   Eigenthümlichkeit  der  Nervation  erklärbar,  welche  einer 


[291]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  31 

besonderen  von  der  Q.  Charpentieri  verschiedenen  Art  zugekommen  sein  mag.  Da  ich  jedoch  Spuren  von 
Tertiärnerven  an  dem  Blatte  entdeckte,  die  den  gleichen  Abgangswinkel  wie  bei  der  genannten  Art  verriethen, 
so  nehme  ich  nun  an,  dass  dasselbe  zu  dieser  Art  gehört,  bis  künftige  Funde  etwa  die  andere  Deutung 
zulassen. 

Quercus  cruciata  A.  Braun. 

Taf.  III,  Fig-.  13,  U. 

Heer,  Tertiürflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  55,  Taf.  77,  Fig.  10— 12.  —  Syn.:  Querem  iUcoides  Heer,  1.  c.  Taf.  77,  Fig.  16.  — 
Q.  Buchii  Hoei-  1.  c.  Fig.  13  —  15. 

Q.  foliis  ohlongis,  ovato-ohlongis  ve.l  elUpticis,  breeiter  petiolatis,  subcoriaceis,  basi  plus  minusve  acutis,  margine 
irregulariter  lohatis  vel  grosse  denfatis,  lohis  hreve-ovatis  uscjue  ohlongis  vel  elongatis,  patentihus,  margine  reoo- 
lutis,  apice  sp/Hulosis  vel  inennibus;  nervatione  crapeJodroma,  nervo  primaria  valido,  nervis  sscundarüs 
iitrinque  3 — 12,  sub  angulis  acutis  cariis  orientihus,  proininentibus,  plerumque  inaequalibus,  arcuato-flexuosis ; 
nervis  tertiariis  angulis  subrectis  egredientibus ,  flexiwsis,  ramosis,  rete  tenerrimum  vix  conspicumn  indu- 
dentibus. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Am  Miiuzenberg  fand  sich  nur  das  Fig.  14  abgebildete  Blattfragment.  Die  wagerecht  abstehenden  Lappen 
sind  mehr  länglich,  der  Rand  derselben  deutlich  eingerollt.  Primärnerv  und  Seciuidärnerven  treten  scharf 
hervor.  Die  Tertiärnerven  gehen  von  beiden  Seiten  der  letzteren  unter  wenig  spitzem  oder  fast  rechtem  Winkel 
ab,  bilden  durch  reichliche  Verzweigung  ein  lockeres  Netz  und  verlieren  sich  am  Abdruck,  ohne  dass  Spuren 
eines  Quatcniärnetzes,  welches  sie  einschliessen,  wahrnehmbar  sind. 

Herr  Prof.  Glowacki,  welchem  ich  den  oben  beschriebeneu  interessanten  Fossilrest  verdanke,  übergab 
mir  das  in  Fig.  13  abgebildete,  besser  erhaltene  Blattfossil,  welches  er  in  Radoboj  gesammelt  hat,  zur  Unter- 
suchung. Es  gehört  zweifelsohne  zur  selben  Art.  Die  deutlich  gestielte  Basis  ist  spitz;  die  Lappen  sind  breiter, 
eiförmig  zugespitzt  und  mit  einer  Dornspitze  endigend.  Die  Secundärnerven  zeigen  eine  verschiedene  Stärke 
und  einen  unregelmässigen  Verlauf;  sie  sind  mehr  hervortretend  und  länger  oder  feiner  und  kürzer,  je  nachdem 
sie  in  Lappenspitzen  endigen  oder  nicht.  Das  Mascheunetz  der  Tertiärnerven  umschliesst  Spuren  eines  sehr 
feineu  Quaternärnetzes,  Fig.  13  a. 

Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  die  beschriebenen  Blattfossilien  zur  Quercus  cruciataReer  gehören.  Zwar 
sind  die  Seitenlappen  kür/.er  und  breiter  als  bei  Fig.  11  und  12  von  Heer's  Abbildungen,  jedoch  der  von  ihm 
in  Fig.  10  dargestellte  Rest  bildet  hierin  den  Übergang  zu  unseren.  Obwohl  die  Blattlappen  des  Quercus  iUcoides 
Heer  1.  c.  bezeichneten  Fossils  noch  kürzer  und  breiter  erscheinen,  so  zweifle  ich  ebenfalls  nicht  daran,  dass 
selbes  hiehcr  gehört,  da  das  ebenso  bezeichnete  Blatt  Fig.  25  auf  Taf.  151  1.  c.  sich  obigem  Radoboj-Fossil 
bereits  ausserordentlich  nähert.  Ich  glaube  im  Hinblick  auf  die  grosse  Veränderlichkeit  der  unten  aufgezählten 
verwandten  Eichen  bezüglich  der  Blattforui,  sogar  die  Quercus  Buchii  W eb.,  Heer  1.  c.  in  den  Formenkreis 
der  hier  in  Rede  stehenden  Art  ziehen  zu  sollen,  um  so  mehr  als  dieseBlätter  sämmtlich  an  demselben  Fundort 
(Hohen  Rhonen)  beisammen  vorkommen,  somit  möglicherweise  auf  einem  und  demselben  Baume  gewach- 
sen sind. 

Eine  Reihe  von  amerikanischen  Eichenarten  als  Q.falcata  Michx.,  Q.  illicifoüa  Wangenh.,  Q.  nigra  L., 
Q.  Leana  Nutt.,  Q.  rubra  L.,  Q.  coccinea  Wangenh.,  Q.  palustris  Du  Roi  und  die  californischen  Q.  Sonomensis 
Benth.  und  Q.  Wislizeni  DC.  convergiren  zur  Quercus  cruciata  in  unserem  erweiterten  Sinne.  Besonders  nahe 
kommen  derselben  die  drei  erstgenannten  Arten,  deren  Merkmale  in  der  Blattbildung  sie  vereinigt.  So  theilt 
die  Q.  cruciata  den  zurückgerollten  Rand  mit  Q.  falcata;  die  feineren  Secundärnerven  mit  Q.  illicifoüa  und  die 
grössere  Zahl  der  Secundärnerven  in  ihren  länglichen  und  kaum  oder  wellenförmig  gelappten  Formen  mit  den 
entsprechenden  Blättern  der  polymorphen  Q.  nigra. 

Die  genetische  Beziehung  der  genannten  lebenden  Eichenarten  zur  Q.  cruciata  hat  die  meiste  Wahrschein- 
lichkeit für  sich. 


32  Constantin  v.  Ettingshausen,  [202] 

Ccistanea  atavia  üng. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Sotzkji,  S.  34,  Taf.  10,  Fig.  5— 7.  —  Ettingsh.,  Bcih'.  z.  Tertiiirflora  Steiermaiks,  1.  c.  S.33,  Tal'.  'J, 
Fig.  16 — 20.  —  Über  Castanea  vesea  und  ilire  vorweltliche  Stammart,  Sitziingsb.,  Bd.LXV,  Abtli.  I,  Febr.-Heft.  —  Phylo- 
genie  der  Pflauzcnarten,  Denkschr.,  Bd.  XLIII,  S.  96. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unterbuch wieser,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1508, 
1686-1700,  2416,  2417,  2436—2440,  5477-5503,  7138-7141,  7183-7215;  N.  Coli.  Ett.;  Brit.  Mus.; 
Coli.  Hofm.  und  Glow.) 

Es  liegen  von  dieser  Art  vor:  Reste  der  Frufhthülle  und  Frucht,  männliche  Biüthenkätzchen  und  Blätter. 
Alle  diese  Fossilreste  sind  bereits  in  der  Literatur  (grössteutlieils  in  der  oben  citirtcn)  beschrieben  und  abge- 
bildet. Es  sind  jedoch  in  neuerer  Zeit  melirere  interessante  und  zum  Theil  noch  unbeschiiebene  Formen  dieser 
Reste  hinzugekommen,  welche  wohl  auch  abgebildetwerden  sollten.  Leider  war  hiezu  derRaum  nicht  mehr  vor- 
handen, da  eine  bestimmte  Zahl  von  Tafeln  nicht  überschritten  werden  durfte.  Ich  muss  mich  daher  damit 
begnügen,  diese  Formen  hier  zu  beschreiben  und  auf  die  Originalstüeke,  welche  sämmtlich  im  k.  k.  Natur- 
historischen Hof-Museum  in  Wien  aufbewahrt  sind,  hinzuweisen,  falls  eine  Einsichtnahme  derselben  gewünscht 
werden  sollte. 

Nr.  7196  zeigt  ein  Biüthenkätzchen,  dessen  Spindel  für  ein  Kastanienkätzchen  auffallend  dünn  ist.  Das- 
selbe ist  zudem  nicht  steif,  sondern  etwas  hin-  und  hergebogen.  Die  daran  haftenden  kleinen  männlichen 
Blüthen  sind  aber  nur  2  mm  von  einander  entfernt,  also  so  genähert  wie  gewöhnlich  bei  Casfcmeo. 

Es  bildet  dieses  Kätzchen  einen  auffallenden  Übergang  zu  den  Eicheukätzchen.  Neben  demselben  liegt 
ein  Blatt,  welches  zu  der  ältesten  Form  der  Castanea  ataria  gehört,  da  der  Rand  desselben  ungezähnt  ist  und 
die  Secundärnerven  im  Bogen  aufsteigen.   Das  Stück  stammt  vom  Walpurgis-Schacht. 

Nr.  7189  ist  der  Abdruck  eines  kurzen,  nur  o  cm  in  der  Länge  betragenden  Kätzchens,  deren  Spindel 
zwar  ebenfalls  verhältnissmässig  dünn  erscheint,  doch  ist  dasselbe  nicht  hin-  und  hergebogen,  also  deutlich 
steifer  als  das  vorerwähnte.  Die  kleinen  Blüthen  sitzen  ebenso  genähert  aneinander.  Wenn  wir  das  vorige 
Kätzchen  als  erstesGlied  der  Formenreihe  bezeichnen,  so  wäre  dieses  als  zweitesGlied  derselben  zu  betrachten. 
Es  fand  sich  dasselbe  im  näclist  höheren  Horizont,  an  der  Localität  „Unterbucbwieser". 

Nr.  7190  und  7191,  Abdruck  und  Gegendruck,  ein  steiferes  Kätzchen  repräsentirend,  bilden  das  dritte 
Glied  der  Reihe.  Die  Spindel  ist  bereits  dicker  als  bei  den  vorhergehenden,  doch  erreicht  dieselbe  noch  nicht 
die  Stärke  der  Spindel  wie  bei  den  echten  Castanien-Kätzchen  und  die  Blüthen  sind  noch  klein.  Diese  Form 
stammt  vom  Münzenberg. 

Nr.  7192  zeigt  den  Abdruck  eines  Kätzchens,  vom  Münzenberg  stammend,  welches  als  viertes  Glied  der 
Reihe  angesehen  werden  kann.  Die  Spindel  hat  die  normale  Dicke  und  Steifheit  jener  der  Castanienkätzchen 
erreicht.  Die  Blüthen  erseheinen  jedoch  noch  verhältnissmässig  klein. 

Nr.  7139,  7140,  7193  —  7195  zeigen  Biüthenkätzchen,  welche  nahezu  oder  ganz  mit  denen  der  lebenden 
Castanea  vesca  übereinstimmen,  und  bilden  daher  das  letzte  Glied  der  Reihe.  Dieselben  stammen  von 
Moskenberg. 

Die  Stücke  Nr.  7183—7186  enthalten  Fruchthüllen  sammt  Früchten,  Nr.  7187  und  7188  Einzelfrüchte. 
Die  Reste  sind  zusammengedrückt  und  wegen  der  starken  Verkohlung  meist  weniger  deutlich  zu  erkennen. 

An  das  schon  obenerwähnte  Blatt  auf  Nr.  7196,  welches  zum  ersten  Gliede  der  Blätterreihe  der  Castanea 
atavia  zählt,  schliessen  sich  die  Blatttbssilieu  Nr.  7197 — 7208,  deren  Randzähne  keine  Dornspitzen  haben. 
Sie  enthalten  das  zweite  Glied;  welches  noch  convergirend  bogige  Secundärnerven  zeigt,  und  das  dritte  Glied, 
bei  welchen  die  Secundärnerven  geradlinig  oder  divergirend  bogig  verlaufen,  wie  bei  dem  Normalblatt  der 
genannten  lebenden  Art.  Die  Blattfossilien  Nr.  7211 — 7215  zählen  zum  letzten  Gliede  der  Reihe  (nach  auf- 
wärts) und  haben  dornbespitzte  Randzähne  wie  bei  der  lebenden  Art.  Die  Stücke  Nr.  7209  und  7210  bilden 
Übergangsformen  von  den  vorhergehenden  Gliedern  zu  dem  letzten;  hingegen  zeigt  Nr.  7208  einen  Übergang 
vom  zweiten  zum  dritten  Gliede,  indem  am  obern  Theil  des  Blattes  convergirende,  am  uuteni  jedoch  diver- 
girende  Secundärnerven  erscheinen. 


[293]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  33 

Ausser  den  envähnten  bieten  noch  folgende  Blattfossilien  dieser  Art  besondere  Eigenschaften.  Bei 
Nr.  7201  tindet  man  stellenweise  einen  welligen,  kaum  gezälmten  Rand  und  genäherte  Secundärnerven;  bei 
Nr.  5479  entspringen  diese  unter  auffallend  spitzen  Winkeln;  bei  Nr.  7138  eine  ungleiche  Entwicklung  der 
Blattseiten;  bei  Nr.  5478  und  7141  die  grösste  Breite  des  Blattes  bis  zu  7'/g  cm. 

Fagus  Feroniae  Ung. 

Unger,  Chloiis  protogaea,  p.  106,  t.  28,  f.  3,  4.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  50,  Taf.  15,  Fig.  12—20,  22; 
Taf.  16,  Fig.  1.  —  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  32. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Walpurgis- Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Zahlreiche  Belegstücke; 
k.  k.  G.  R.  A.;  Brit.  Mus.;  N.  Coli.  Etf.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Der  Übergang  der  Fagus  Feroniae  in  die  F.  Deucalionis  Ung.  in  den  Blättern  ist  hier  deutlich  ausge- 
sprochen, doch  wiegt  erstere  vor.  Ausser  dieser  schon  in  der  fossilen  Flora  von  Bilin  a.  a  0.  bemerkten  That- 
sache  habe  ich  hier  noch  einiger  Abweichungen  des  Blattes  dieser  Art  von  der  Normalform  der  F.  Feroniae  zu 
gedenken,  und  auf  die  mir  vorliegenden  Belegstücke  hinzuweisen.  Bei  Kr.  7056  ist  der  Blattstiel  im  Verhält- 
niss  zur  I^amina  sehr  lang;  diese  ist  52 ///w  lang,  jeuer  erreicht  die  Länge  von  9  hmk.  Bei  Nr.  1715 
bemerkt  man  eine  auffallend  breite  Blattbasis;  es  sind  ferner  deutlich  hervortretende  Tertiärnerven  vorhanden. 
Das  Blatt  Nr.  5468  zeigt  eine  auffallende,  über  2  cm  lange  Zuspitzung;  das  Blatt  Nr.  2272  stark  auf- 
steigende obere  und  mittlere  Secundärnerven.  Bei  Nr.  2270  sind  die  Secundärnerven  unregelmässig  gebogen, 
fast  geschlängelt,  oben  ist  die  Richtung  derselben  mehr  convergiiend,  unten  aber  divergirend.  Der  Stiel  ist 
nahezu  2  cm  lang.  Endlich  ist  noch  das  Blatt  Nr.  7057  zu  erwähnen,  welches  eine  Annäherung  zu  den 
recenten  Tochterarteii  (F.  femiginea  und  F.  silvatica)  dadurch  zeigt,  dass  obwohl  die  grossen  Randzähne  auf- 
fallend entfernt  von  einander  stehen,  eine  doppelte  Zahnung  kaum  ausgesprochen  erscheint. 

Corylus  tnsignis  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  43,  Taf.73,  Fig.  11  —  17.  —  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiei-marks,  I.e.  S.31. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2088;  N.  Coli.  Ett.) 

Ein  kleineres  Blatt,  welches  sich  au  bezeichneter  Lagerstätte  fand,  zeigt  auf  einerSeite  stumpfere  Abgangs- 
winkel der  Secundärnerven  als  auf  der  anderen.  Auf  eben  dieser  Seite  sind  an  den  unteren  Secundärnerven 
einige  stärkere  Aussennerven  sichtbar.  Die  übrige  Nervation  ist  vortrefflich  erhalten.  Das  Exemplar  gleicht 
am  meisten  der  Fig.  14  1.  c. 

Corylus  Mac  QuarrU  Forb.  sp. 

Heer,  Flora  foss.  arct.,  I,  p.  104,  t.  8,  f.  9—12;  t.  9,  f.  1—8;  t.  19,  f.  7  c,  —  Contributious  to  the  Fossil  Flora  of  North 
Greeuland,  p.  409,  pl.  44,  f.  ll  a;  pl.  45,  f.  6  i.  —  Flora  fossilis  Alaskaua,  p.  29,  t.  4;  t.  3,  f.  9.  —  Miocäne  Flora  und 
Fauna  von  Spitzbergen,  S.  56,  Taf.  11,  Fig.  10  —  13;  Taf.  13,  Fig.  35  6. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2003,  2004.) 

Es  sind  an  der  bezeichneten  Localität  nur  zwei  Blätter  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen.  Das  Blatt 
Nr.  2003  entspricht  dem  von  Heer  in  der  „Flora  fossilis  arctica"  Bd.I,  Taf.9,  Fig.  1  abgebildeten  von  Ardten- 
head  in  Schottland  am  meisten. 

Corylus  Palaeo-Avellana  m. 

Taf.  II,  Fig.  20. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflüra_Steiermarks,  1.  c.  S.  31. 
C.  foliis  leite  ovalibus,  margine  irregulariter  duplicato-serrato-dentatis  ;  nervatione  craspedodroma,  nervo  primario 

redo  prominente;  nervis  secundariis  numerosis  distinctis  sid)  angidis  55 — 65°  orientibus,  parallelis,  extrorsum 

ramosis,  hnsi  divergentim  arcuatis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1533  und  5452.) 

Ein  Fossil,  das  zweifelsohne  zu  Corylus,  und  zwar  zur  Gruppe  Acellana  gehört  und  daselbst,  wie  es 
scheint,    die   Eigenschaften    verschiedener   Arten    vereinigt.     In    Bezug    auf    die    eigenthümlichen,    mehr 


34  Constuntin  v.  Ettingshausen,  [294] 

nach   vorne  gerichteten   Zähne  stimmt  dasselbe  zu  C.  heterophylla ,   hinsichtlich    der  Grösse  derselben   zu 
C.  Colurna. 

Die  zahlreicheren  genäherten  Secundärnerven  theilt  das  Blattfossil  mit  C.  AceUuna,  wo  man  nicht  selten 
an  der  Basis  divergirende  Secundärnerven  beobachtet.  Auch  in  der  Zahl,  Richtung  und  Stärke  der  von  dieser 
abgehenden  Aussennerven  stimmt  die  fossile  Art  mit  der  letztgenannten  überein.  Die  feineren  Tertiärnerven 
sind  nicht  erhalten. 

Carpinus  Heerii  m. 
Taf.  III,  Fig.  7,  8. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Köflach,  S.  l.i,  Taf.  1,  Fig.  9.  —  Foss.  Flora  von  Biliii,  I,  1.  c.  S.  48,  Taf.  1.5,  Fig.  lo— 11.  — 
Foss.  Flora  vou  Sagor,  1.  c.  III,  S.  8,  Taf.  28,  Fig.  19,  20.  —  Syn.;  Carpinus  yramlis  Ung.,  Iconogr.  plant,  foss.,  t.  20 
f.  4,  5. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1728,  1738,  1757,  1829,  5447;  Coli.  Hofm.;  Coli.  Glovv.; 
N.  Coli.  Ett.) 

Es  haben  sich  die  Blätter,  ein  Blüthenkätzchen,  eine  Fruchthülle  und  eine  vou  dieser  befreite  Frucht 
dieser  Art  an  der  bezeichneten  Localität  vorgefunden. 

Ein  Handstüi-k  (Nr.  5447),  auf  welchem  zwei  Blätter  dicht  neben  einander  liegen  und  zum  Theil  sich  mit 
den  Rändern  decken,  gleiclit  dem  von  Heer  in  der  Tertiärflora  der  Schweiz,  Bd.  II,  Taf  71,  Fig.  19  abge- 
bildeten Stücke;  das  Blatt  Nr.  1738  zeigt  etwas  entfernter  von  einander  stehende  Secundärnerven  und  ent- 
spricht am  meisten  dem  von  Heer  a.  a.  0.  Taf.  73,  Fig.  2b  dargestellten,  grösserem  Blatte.  Letzteres  zeigt 
einen  5  »im  langen  Stiel;  an  unserem  Fossil  ist  ein  8  mm  langer  Stiel  zu  sehen.  Die  von  den  unteren 
Secundärnerven  abgehenden  Aussennerven  treten  deutlich  hervor. 

Das  Blüthenkätzchen  stimmt  mit  dem  in  Savine  gefundenen  und  bereits  a.  a.  0.  Fig.  19  abgebildeten 
vollkommen  überein. 

Die  FruchtliUlle  Fig.  8  und  die  Frucht  Fig.  7  passen  gut  zu  den  aus  anderen  Lagerstätten  der  Tertiär- 
formation vorliegenden  Frnchtresten  dieser  Art. 

Die  Umänderung  des  dieser  Art  früher  von  Unger  gegebenen  Namens  habe  ich  aus  dem  Grunde  vorge- 
schlagen, weil  derselbe  sich  nur  auf  die  Früchte  bezieht,  die  man  später  als  nicht  zu  Carpinus,  sondern  zu 
Emjelhardtia  gehörig,  erkannt  hat.  Nun  sind  aber  die  wirklichen  CarpmMs-Früchte,  welche  man  zu  dieser  Art 
brachte,  keineswegs  durch  eine  auffallende  Grösse  ausgezeichnet  und  die  Blätter  derselben  werden  von  denen 
anderer  fossiler  und  recentcr  Arten  an  Grösse  übertrofifen.  Da  von  allen  Autoren  0.  Heer  diese  Art  am  aus- 
führlichsten beschrieben  und  am  besten  abgebildet,  somit  zur  Kenntniss  derselben  am  meisten  beigetragen  hat, 
so  glaubte  ich  gut  zu  thun,  den  unpassenden  Namen  C.  grandis  in  C.  Heerii  umzuändern. 

Carpinus  pyrmnidalis  Gaudin. 

Gaiuliu  et  Strozzi,  Memoire  sur  quelques  gisements  de  feuilles  fossiles  de  la  Toscaue,  p.  30,  pl.  4,  f.  9;  pl.  5,  f.  7. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2093.) 

Es  kam  ein  4  ßM  breites  an  der  Spitze  unvollständiges  Blatt  hier  zum  Vorschein,  weiches  auf  eine 
Länge  von  16  cm  schliessen  lässt.  Die  Form  ist  lanzettlich,  nach  der  Spitze  lang  verschmälert,  der  Rand 
ungleich  kleingesägt  bis  doppelt-gezähnt.  Die  Secundärnerven  sind  genähert  und  entspringen  unter  sehr 
spitzen  Winkeln;  die  Tertiärnerven  sind  nicht  erhalten. 

Ostrya  Aflantülis  Ung. 

Taf.  II,  Fig.  29. 

Unger,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  41,  t.  20,  f.  9 — 11.    —    Ettingsh.,   Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarks,    I.e.  S.  30,  Taf.  2, 
Fig.  11—13.  —  Foss.  Fbra  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  177,  Taf.  4,  Fig.  13—18. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2278,  54G4,  7883;  N.  Coli.  Ett.) 
Von  dieser  Art  liegen  Blätter  und  Fruchttheiie  vor.   Erstere  sind  durchaus  kleiner  als  die  aus  der  fossilen 
Flora  von  Sagor  zum  Vorschein  gekommenen,  was  wohl  nur  auf  Zufall  beruhen  kann,  da  hier  überhaupt  viel 


[295]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  35 

weniger  Blätter  dieser  Art  gefunden  worden  sind,  als  in  Sagnr.  Dns  grösste  Rlatt,  vom  Münzenberg  stammend, 
ist  ö'/ä  cm  lang  und  2</2  cm  breit.  Dasselbe  hat  eine  etwas  ungleiche  Basis,  eine  starke  Verschmcälerung  zur 
Spitze,  einen  doppelt-gesägtenEand  und  feine  genäherte  geradlinige,  unter  einander  paralleleSecundärnerven. 
Fig.  20  zeigt  eine  Fruchtbülle  dieser  Art,  welche  am  Moskenberg  zum  Vorschein  kam. 

Ostrya  stenocarpa  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  KenntD.  d.  Tertiärflora  Stciermarks,  1.  c.  S.  3T,  Taf.  2,  Fig.  8—10. 

0.  nucula  involucello  inclusa  minuta  lanceolato-acuminafa,  compressa,  involucello  ovato-lanceolato,  acuminato,  nervis 

longitudinalibus  numerosis  temdssimis  approximatis  instructo. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.) 

Bis  jetzt  sind  nur  die  kleinen,  schmalen  Fruchthüllen  dieser  Art  gesammelt  worden,  in  denen  hin  und 
wieder  noch  die  sehr  kleinen  lanzettlicheu  Nüsschen  eingeschlossen  sind,  deren  Abdrücke  am  Fossil  jedoch 
meist  undeutlich  zu  erkennen  sind.  Es  scheint,  dass  der  Standort  dieser  Art  weiter  vom  obengenannten  Ablage- 
rungsort  der  Fossilreste  entfernt  gelegen  war,  wesshalb  von  derselben  nur  die  beschriebenen  kleinen  Frucht- 
theile  in  den  Bereich  unserer  fossilen  Flora  gelangen  konnten. 

Ord.  ULMACEAE. 
Vhnus  Bronnii  Ung. 

Unger,  Chloris  protogaea,  p.  100,  t.  26,  f.  1—4.  —  Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Biliu,  I,  S.  62,  Taf.  17,  Fig.  9,  lU;  Taf.  IS, 
Fig.  1—6.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  III,  Denksclir.,  Bd.  L,  S.  10,  Taf  28,  Fig.  21,  22.  —  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiär- 
flora Steiermai-ks,  1.  c.  S.  36,  Taf  2,  Fig.  6. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1529,  1543,  1544,  1808, 
1945,  2112,  2113,  2390,  2472,  5574,  5575;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  «.  Glow.) 

Es  sind  die  Früchte  und  Blätter  dieser  Art  im  Gebiete  unserer  fossilen  Flora  gesammelt  worden.  Eine 
wohlerhaltene  Frucht  (Nr.  1544)  hat  im  Durchmesser  ihrer  rundlichen  Form,  den  Flügel  mitbegriifen,  1&  mm. 
Die  Nervation  des  Flügels  stimmt  mit  der  des  a.a.O.  abgebildeten  Fruchtfossils  von  Sagor  am  meisten  überein 
Die  grösste  hier  gefundene  Blatt  dieser  Art  (Nr.  1504),  das  am  Moskenberg  gesammelt  wurde,  ist  (den  Stiel 
inbegriffen)  10  an.  lang  und  5  cm  breit,  scharf  ungleich  gesägt  und  von  einem  mächtigen  Primärnerv  durch- 
zogen, welcher  zahlreiche  genäherte  unter  spitzen  Winkeln  abgehende  Secundärnerven  entsendet.  Die  sehr 
feinen,  zahlreichen  und  genäherten  Tertiärnerven  entspringen  nahezu  rechtwinckelig.  Der  Stiel  erreicht  eine 
Länge  von  18  mm. 

Ein  anderes  grosses  Blatt  dieser  Art  (Nr.  1529)  zeigt  einen  deutlich  doppelt  gezähnten  Rand,  aber  eine 
geringere  Zahl  von  Secundärnerven,  welche  unter  gleichen  spitzen  Winkeln  entspringend  mehr  bogenförmig 
zum  Rand  laufen.  Die  untersten  Secundärnerven  entsenden  einige  Aussennerven.  Das  kleinste  bisher  gefundene 
Blatt  dieser  Art  (Nr.  1543),  ebenfalls  wie  die  vorher  beschriebenen  vom  Moskenberg  stammend,  hat  eine  4:^1 2  cm 
lange  und  3  cm  breite  Lamina,  eine  doppelte  Randzahnung,  genäherte  convergirend  gebogene  Secundärnerven 
und  sehr  feine  reclitwinkelig  abgehende  Tertiäruerven. 


'ö 


JJltniis  plurinervia  ü  n  g. 

Unger,  Chloris  protogaea,  p.  95,  t.  25,  f.  1—4.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.II,  S.58,  Taf.79,  Fig.  4.  —  Ettingsh, 
Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  63,  Taf.  18,  Fig.  12,  13. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1770,  1995,  7843,  7844;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Die  wenigen  obiger  Localität  entnommenen  Fossilien  dieser  Art,  Blätter  und  Früchte,  zeigen  keinerlei 
Abweichung  von  den  citirten. 

Ulmtis  JBraunii  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Scliweiz.  Bd.  II,  S.  79,  Fig.  14—21;  Bd.  III,  Taf.  151,  Fig.  31.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I, 
1.  c.  S.  64,  Taf  18,  Fig.  23—26.  —  Beitr.  z.  Tortiärflora  SteierinaAs,  S.  36. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.) 


36  Constantin  v.  Ettingshausen,  [296] 

Ist  hier  nur  in  einer  einzigen  Frucht  (5596)  und  in  selir  wenigen,  meist  mangelhaft  erlialtenen  Blattfrag- 
menten zum  Vorschein  gekommen,  welche  gerade  nur  die  Bestimmung  der  Art  gestatteten. 

Planem  Ungeri  m. 

Ettiugsh.,  Foss.  Flora  vou  Wien,  S.  14,  Tat".  2,  Fig.  5  —  18.  —  Foss.  Flora  von  Bilia,  I,  S.  65,  Taf.  18,  Fig.  14—20.  —  Beitr. 
z.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  '.iCt. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Nebst  eiuzelnen  Blättern  hat  sich  an  erstgenannter  Localität  ein  wohl  erhaltener  Zweig  (Nr.  1577) 
gefunden,  welcher  dem  von  Heer  in  der  Tertiärflora  der  Schweiz,  Bd.  II,  Taf.  80,  Fig.  6  abgebildeten  am 
meisten  gleicht. 

Ord.  CELTIDEAE. 

Celtis  stiriaca  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keiintn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1  c    S.  37,  Taf.  1,  Fig.  15,  16. 

C.  foliis  membraiiaceis,  longe  petiolatis,  ovalüms  vel  ellipticis,  minute  serratis,  hast  subinaequilateris ,  rotimdatis, 

apice  productis ;  nervis  basilaribus  abbreviatis,  nervis  secundarüs  idrinque  4 — -5,  angulis  peracutis  orimtibus, 

simplicibus  vel  extrorsum  ramosis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2078,  2203,  2444,  5646  —  5649.) 
Bezüglich  des  fein-gesägten  Blattrandes  entspricht  diese  Art  der  recenten  Celtis  australis,  in  derNervation 

aber  mehr  der  C.  Tournefortii.  Von  der  in  Parschlug  vorkommenden  C.Japeti  Ung.  ist  dieselbe  durch  die  obige 

Diagnose  leicht  zu  unterscheiden. 

Ord.  MOREAE. 
Ficus  lanceolnta  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  62,  Taf.  81,  Fig.  2—5;  Bd.  III,  S.  182,  Taf.  151,  Fig.  34,  35;  Taf.  152,  Fig.  13.  — 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  S.  67,  Taf.  20,  Fig.  3,  4.  —  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  37. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2311,  2312,  5655,  5656;  N.  Coli. 
Ett. ;  Coli.  Glow.) 

Einige  Blattreste,  darunter  das  besterhaltene  Nr.  5656  vom  Moskenberge.  Letzteres  zeigt  eine  Länge  der 
Lamina  von  nahezu  10  cm  und  in  der  Mitte  die  grösste  Breite  von  372  cm.  DieVerschmälerung  ist  nach  beiden 
Enden  gleichförmig.  Die  bogenläufigen,  hervortretenden  Secundärnerven  sind  13  mm  von  einander  entfernt. 
Ein  lockeres  ßcm-artiges  Blattnetz  ist  am  unteren  Theile  der  Lamina  erhalten.  Dem  Abdrucke  nach  erscheint 
das  Blatt  von  lederartiger  Textur. 


"ö'- 


Ficus  sagoriana  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  183,  Taf.  6,  Fig.  1,  2. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1915.)  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  nur  ein  fast  10  cm  langes  Bruchstück  vom  oberen  Theile  eines  grossen  Blattes  und  die  Spitze 
eines  kleineren  Blattes  dieser  Art  vor.  Das  erstere  vom  Moskenberg  stammend  hat  eine  Breite  von  5  cm.  Die 
Textur  ist  lederartig,  die  Form  verlängertlanzettlich,  der  Primärnerv  mächtig;  die  stark  hervortretenden  unter 
wenig  spitzen  Winkeln  entspringenden  Secundärnerven  stehen  in  Distanzen  von  10 — 16  mm  und  sind  durch 
hervortretende  Schlingen  verbunden.  Die  Tertiärnerven  gehen  von  der  Aussenseite  der  Seeundären  unter  wenig 
spitzen  Winkeln  ab.  Das  kleinere  Blatt  zeigt  eine  Breite  von  22  mm. 

Ficus  multinerms  Heer. 

Heer,  Tt-rtiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II     S.  63,  Fig.  6—10;  Taf.  82,  Fig.  1;  Bd.  III,  S.  182.    —    Ettingsh.,  Foss.  Flora  von 
Bilin,  I,  1.  c.  S.  68,  Taf.  20,  Fig.  5,  6. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1780.) 

Es  kam  ein  einziges  Blattfossil  hier  vor,  das  dieser  Art  zugewiesen  werden  konnte. 


[297]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  37 

Ficus  terminervts  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  KeEntn.  d.  Tertiäiflora  Steiermaiks,  S.38,  T:if.  2,  Fig.  4.  —  Fosa.  Flora  von  Sagor,  I,  I.e.  S.184,  Taf.  6, 
Fig.  8. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1584,  1838,  2314,  5663,  5604; 
N.  Coli.  Ett. ;  Coli.  Hofm.  ii.  GIow.) 

Au.sser  den  schon  a.  a.  0.  beschriebenen  Blattfossilien  dieser  Art  sind  seither  noch  mehrere  an  obigen 
Localitäten  vorgekommen. 

Ficus  LobkoivUxii  m. 

Ettiugsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  71,  Taf.  20,  Fig.  1  </,  i.  —  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiennarks,  S.  38. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1923,  5679—5681;  N.  Coli.  Ett.) 

Zu  den  bereits  a.  a.  0.  aufgeführten  Resten  dieser  Art  haben  sich  noch  ein  Basalstück  eines  grösseren 
Blattes  und  ein  dieses  ergänzendes  Stück  mit  einer  wohlerhaltenen  Spitze  gefunden  Ersteres  (Nr.  5681)  zeigt 
einen  3  mm  dicken  Stiel,  von  dem  ein  10  mm  langes  Stück  erhalten  ist.  Aus  demselben  entspringen  an  der 
Basis  zwei  sehr  feine  spitzläufige  Nerven,  die  sich  mit  dem  ersten  Paar  von  Secundärnerven  verbinden.  Diese 
Eigenschaften  konnten  denBiliner  Fossilien  nicht  entnommen  werden,  da  denselben  gerade  die  Basis  fehlte.  In 
den  übrigen  Merkmalen  der  Nervation  ist  keine  Abweichung  wahrzunehmen.  Das  Spitzestück  (Nr.  5679) 
passt  vollkommen  zu  dem  a.  a.  0.  in  Fig.  la  abgebildeten  Blatte  der  Biliner  Flora. 

Ficus  Fridani  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiennarks,  1.  c.  S.  37,  Taf.  2,  Fig.  5  a,  h. 

F.  folüs  submembranaceis,  petiolatis,  ovato-lanceolatis ,  hasi  ohtushtseulis,  ranus  acutis ,  apicem  versus  acuminatis, 
margine  integerrimis ;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  piano,  disUncto,  nervis  secundariis  sub 
angulo  subrecto  orientibus,  inaequilongis,  marginem  versus  valde  curvatis  subflexuosis  rainosisque ;  nervis  ter- 
tiariis  tenuissimis,  extus  sub  angulis  aciitis  egredientibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2051,  2165,  5667  —  5672.) 

Ausser  den  schon  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  Blattfossilien  dieser  Art  liegen  nur  noch  einige 
Exemplare  vor,  die  in  Bezug  auf  Form  und  Dimension  kleine  Verschiedenheiten  darbieten.  Nr.  5670  entspricht 
einem  kürzeren  mehr  elliptischen  Blatte,  dessen  grösste  Breite  33  mm  erreicht.  Nr.  5671  gehört  einem  schmä- 
leren, lanzettförmigen  Blatte  an,  dessen  Breite  nur  24  mm  beträgt.  Bei  allen  bisher  gesammelten  Blattfossilien 
dieser  Art  bestätigt  sich  die  zartere  fast  krautartige  Textur. 


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Ficus  Morloti  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  34,  Taf.  12.  Fig.  1.  —  Ettingsb.,  Beitr.  z.  Tertiäi-flora  Steiermarks,  S.  38. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.) 

Von  den  grossen  Blättern  dieser  Art  sind  hier  nur  einige  Bruchstücke  zum  Vorschein  gekommen,  darunter 
ein  Stück  (Nr.  2127),  an  dem  die  grösste  Distanz  der  Secundärnerven  4  cm  und  die  der  Tertiärnerveu  1  mm 
beträgt. 

Ficus  Jynx  Ung. 

Unger,  1.  c.  S.  35,  Taf.  12,  Fig.  3.  —  Heer,  Tertiäi-flora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  63,  Taf.  85,  Fig.  8— 11.  —  Ettiugsh.,  Foss. 
Flora  von  Bilin,  I,  1.  c.  S.  69,  Taf.  20,  Fig.  2,  7.  —  Beiträge,  1.  c.  S.  37,  Taf.  3,  Fig.  8. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Von  dieser  Art  fanden  sich  nur  einige  Blätter,  die  zu  dencitirten  vonUnger  und  Heer  dargestellten  Blatt- 
fossilien  passen.   An  einem  Blatte  (Nr.  2313)  vom  Münzenberg  bemerkt  man,   etwas  abweichend  von  den 
übrigen  hieher  gebrachten  Blättern,   eine  kleine  Verschmälerung  an  der  Basis,  in  den  übrigen  Eigenschaften 
aber  volle  Übereinstimmung  mit  diesen. 

(T.  Ettioi^shauseii.)  g 


38  Consfantin  v.  Ettingshausen,  [298] 

JTiciis  Rachoyama  sp.  n. 

Taf.  II,  Fig.  26. 
F.  foliis  coriaceis,  ovafo-lanceolatis ,  cii.^pidatis,  hasin  verstau  miyvstatis,  marg/ne  integerrimh;  nervatione  brochi- 
dodrorna,  nervo  primario  distindo,  nervis  secundarm  gub   anyulis  50 — 60°  orientibus,  in  parte  inferiore 
distaidibm,  in  super iore  apjjroximutis ,  ibidem  sub  anxjulis  obtnsioribiis  insertis;  nervis  tertiariis  arnjulo  sub- 
recto  egredientibus,  dictyodromis  rete  microsynammato  evoliifo,  maciilis  fere  qitadranyidaribus. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5689.) 

Ein  kleines  Feigenblatt,  welches  sieb  von  der  vorhevgebenden,  verwandten  Art  durch  die  Nervation,  ziiin 
Theil  auch  durch  die  derbere  Textur  unterscheidet.  Die  lanzettliche  Form  ist  durch  eine  rasche  Zuspitzung 
ausgezeichnet,  dicBasis  verschmälert.  Besonders  charakteristisch  ist  das  Verhalten  derSecundärnerven,  welche 
am  obern  Theile  des  Blattes  einander  sehr  genähert  sind  und  unter  nahezu  rechtem  Winkel  abgehen,  hingegen 
am  untern  Theil  entfernter  von  einander  stehen  und  unter  Winkeln  von  50 — 60°  entspringen.  Die  Rand- 
schlingen treten  nur  an  den  unteren  .Secundärnerven  deutlich  hervor.  Die  Tertiärnerven  bilden  ein  zartes,  aus 
viereckigen  Maschen  bestehendes  Netz.  Viele  Ähnlichkeit  in  Form  und  Nervation  zeigt  Ficus  cuspidata  (Ett. 
Blattskel.  d.  Apetalen  Taf.  16,  Fig.  9,  10). 

Ficus  bumeliaefolia  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  186,  Taf.  8,  Fig.  18-24. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1701;  Coli.  Glow.) 

Es  liegt  nur  ein  einaiges  Blatt  dieser  Art  vor,  welches  an  obiger  Lagerstätte  gesammelt  worden  ist.  Das- 
selbe stimmt  mit  den  gleichnamigen  Blättern  aus  Sagor  in  allen  Eigenschaften  Uberein. 

Ficus  Reussii  m. 

Ettingsli.,  Fosi*.  Flora  von  Biliu,  I,  1.  c.  S.  79,  Tat.  22,  Fig.  3,  4,  7,  10,  14. 

Fundort:  Münzenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Ein  Blattfossil,  welches  in  der  Form  und  Grösse  der  Lamina  mit  dem  a.  a.  0.  Fig.  10  abgebildeten  aus 
dem  Polirschiefer  von  Kutschlin  übereinstimmt.  Die  äussersten  der  fünf  Basalnerven  sind  nur  undeutlich,  die 
übrige  Nervation  aber  gut  erhalten. 

Ficus  eoctincta  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  I,  1.  o.  S.  79,  Taf.  25,  Fig.  1. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5697,  5698.) 

Von  dieser  Art  konnten  hier  nur  einige  Blattfragmente  zu  Tage  gefördert  werden;  darunter  ein  BasalstUck 
an  dem  die  charakteristischen,  grundständigen  Nerven,  welche  sehr  fein  sind  und  einen  kurzen  Verlauf  haben, 
gut  erhalten  blieben.  Es  verräth  dasselbe  auch  eine  abgernndete  oder  herzförmige  Basis  und  eine  zarte, 
membranöse  Textur. 

Ficus  tiliaefolia  Ung. 

Heer,  Tertiärflora  d,  Schweiz,  Bd.II,  S.68,  Taf.  83,  Fig.  3—12;  Taf.84,  Fig.l— 6;  Taf.  85,  Fig.l4;  Bd.  III,  S.182,  Taf.142, 
Fig.  25;  Taf.  152,  Fig.  14.    —  Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  39. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  ist  hier  zuerst  nur  ein  einziges  Blatt  dieser  Art  am  Moskenberg  zum  Vorschein  gekommen,  welches 
dem  von  Heer  a.  a.  0.  Taf.  83,  Fig.  10  abgebildeten  fast  genau  glich.  Leider  ist  mir  dieses  Fossil  bei  der 
Übersiedlung  von  Wien  nach  Graz  verloren  gegangen.  In  den  oben  bezeichneten  Sammlungen  sah  ich  Blatt- 
reste dieser  Art,  welche  grösstentheiis  vom  MUnzenberg  stammen. 


[299]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  39 

Ord.  ARTOCARPEAE. 
Artocarpidiiiin  Ungerl  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bllln,  I,  1.  c.  S.  83,  Taf.  28,  Fig.  3—5. 

Fundort:  Münzenberg.  ( Coli.  Hofm.) 

Die  breite  nicht  verschmälerte  Basis  unterscheidet  die  hieher  gehörigen  Biattfossilien  leicht  von  denen  der 
folgendenArt.  Es  hat  sich  bis  jetzt  nur  ein  Basalstück  eines  grösseren  Blattes  gefunden,  welches  zu  den  a.  a.O. 
abgebildeten  Fossilien  ans  dem  plastischen  Thon  von  Priesen  nach  allen  vyesentlicheu  Merkmalen  gut  passt. 

Von  genannter  Localität  liegt  mir  ein  Pflanzenrest  vor,  welcher  mit  dem  von  Unger  in  der  „fossilen Flora 
von  Sotzka"  Taf  35,  Fig.  4  abgebildeten  als  Bruchstück  einer  Artocarpidium-Fnicht  bestimmten  Rest  voll- 
kommen übereinstimmt.  Bei  genauerer  Untersuchung  und  Veigleichung  des  Leobener  Restes  aber  ergab  sieh 
mit  Gewissheit,  dass  derselbe  ein  Bruchstück  eines  breitgedrückten  Kätzchens  von  Populus  latior  ist.  Ich 
glaube  daher  auch  besagten  Rest  der  Sotzka  Flora  für  ein  solches  Bruchstück  halten  zu  sollen,  wenngleich  die 
obereContour  desselben  ein  wirk1icherEand,wie  die  Zeichnung  darstellt,  und  keinBruchrand  ist.  DieSchuppen- 
abdrücke  sind  beim  Sotzka-Fossil  nur  unbedeutend  grösser  als  die  des  Bruchstückes  von  Leoben. 

Artocarpidiiiin  serratifolium  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  fl.  Tertiiirflora  Steiermarks,  I.  c.  S.  39,  Taf.  3,  Fig.  1,  2. 

A.  folüs  late  oblongis,  subcoriaceis,  basi  arujustatis,  margine  minute  serratis;   neroatiorie  camptodroma,  nervo  pri- 

mario  pervaUdo,  recto,  nerois  secundariis  firmis,  proininentibus,  amjulis  aciitis  exeuntibus,  adscendentibus, 

nerois  tertiarüs  tenuissimis,  inter  se  conjundis,  rete  tenerrimum  includentibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1889,  1890,  2091.) 

Von  den  Blättern  dieser  Art,  welche  eine  bedeutende  Grösse  erreicht  haben  mögen,  sind  hier  nur  Bruch- 
stücke gesammelt  worden,  welche  jedoch  glücklicherweise  fast  alle  Theile  des  Blattes  repräsentiren,  so  dass 
man  sich  ein  fast  vollständiges  Bild  desselben  entwerfen  kann.  Das  Stück  Nr.  1889  zeigt  besser  den  vorderen 
Theil,  Nr.  1890  die  Mitte,  endlich  Nr.  2091  den  unteren  Theil.  Das  Blatt  war  mehr  länglich  und  schmäler  als 
das  von  Ficus  Morloti,  mit  dem  man  es  leicht  verwechseln  könnte,  wenn  nicht  schon  der  Blattrand,  der  bei 
genannter  Pflanze  ganzraudig,  bei  unserem  Artocarpidium  aber  gesägt  ist,  ein  auffallendes  Unterscheidungs- 
merkmal darbieten  würde. 

Ord.  URTICACEAE. 

Urtica  iniocenica  m. 

Ettin'^sh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärfloni  Steiermarks,  1.  c.  S.  39,  Taf.  2,  Fig.  21. 

U.  folüs  membranaceis  late  ovatis,  basi  trimcatis,  apicem  versus  angmtatis,  margine  grosse  dentatis,  superficie  spar- 
sim  setosis;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  distincto,  piano,  nervis  secundariis  paucis,  sub  angulis 
40 — 50°  orientibus,  apice  ramosis;  infimis  basilaribus  extus  ramosis;  nervis  tertiarüs ßexuosis,  ramosis,  trans- 
versim  inter  se  conjundis,  rete  vix  distincto. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  7857);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Diese  interessante  fossile  Pflanze  hat  sich  an  erstgenannter  Localität  bis  jetzt  nur  in  dem  einzigen  bereits 
a.  a.  0.  abgebildeten  Rest  gefunden.  Das  Blatt  zeigt  viele  Ähnlickeit  mit  dem  einer  Pappel,  ist  aber  durch  die 
deutlichen  Reste  der  Brennborsten,  durch  die  zartere  Textur  und  die  Nervatiou  von  einem  solchen  leicht  zu 
unterscheiden.  Ein  kleineres  Blatt  dieser  Art  ist  am  Münzenberg  gesammelt  worden. 

Ord.  PLATANEAE. 

Fiatanus  aceroides  Goepp. 

Goeppert,  Foss.  Flora  von  Schossnitz,  S.  21,  Taf.  9,  Fig.  1—3.   -    Heer,  Tertiiirfljra,  BJ.  II,  S.  71,  Taf.  87,  Fig.  1  — U 
Taf.  88,  Fig.  5—15. 

6* 


40  Constaniin  r.  Ettiiigs hausen,  [300] 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5708.) 

Kleine  kugelige  Friichtstände,  welche  zum  Theil  einem  Spindelfragment  in  abwecbseliider  Stellung  und 
7  — 13  mm  von  einander  entfernt  aufsitzen.  Das  Fossil  gleicht  dem  in  Heer's  Tertiärflora  1.  c.  Fig.  8  nbge- 
bildeten  ganz  und  gar.  Die  erwähnten  Fruchtstände  sind  wie  die  Fichtenzapfen,  welche  in  derselben  Schichte 
gefunden  wurden,  mit  Scliwefeleisen  durchdrungen  und  zerfallen  an  der  Luft  nach  einiger  Zeit,  ein  Schicksal, 
dem  leider  auch  das  beschriebene  Fossil  verfiel. 

Platamis  gracilis  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  40,  Tat'.  3,  Fig.  3. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5712.) 

Fruchtstände,  welche  sich  mit  denen  obiger  Art  gefunden  haben  und  sich  von  diesen  durch  die  wenigen 
fast  eiförmigen  Früchtchen  unterscheiden. 

Ord.  BALSAMIFLUAE. 
Ziiquiila/tnbar  europaeutn  A.  Braun. 

Unger,  Chloris  protogaea,  p.  120,  t.  35,  f.  1—5.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  G,  Taf.  51;  Taf.  52,  Fig.  1—8. 
—  Ettingsh.,  Beiträge,  1.  c.  S.  40. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2111,  2133,  2134.) 

Es  sind  an  bezeichneter  Localität  nur  drei  Biattfossilien  dieser  Art  gesammelt  worden,  welche  a.  a.  0. 
beschrieben  sind. 

Ord.  SALICINEAE. 

Populus  latlor  A.  Braun. 
Taf.  III,  Fig.  21. 
Ungar,  Iconogr.  plant,  foss.,  p.  45,  t.  21,  f.  3—5.  —  Heer,  Tertiärflora,  I.  c.  S.  11,  Taf,  53—57. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  155&,  1612— 1G15,  1624,  1625,  1944,  2279, 
5757,  5758,  7081;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Von  dieser  Art  liegen  von  beidenLocalitäten  Blätter  und  männliche  BlUthenkätzchen  vor.  Letztere  erreichen 
mitunter  eine  Breite  von  12 — 15  mm.  Vom  Moskenberg  liegt  eine  einzelne  Kätzchenschuppe  vor,  welche  der 
von  Fig.  3,  Taf  53  der  Tertiärflora  der  Schweiz  am  meisten  gleicht.  Das  Kätzchen  Fig.  21  aus  der  Sammlung 
des  Herrn  Prof  Glowacki  stammt  von  Münzenberg. 

Populus  Geinitsii  m. 

Ettingah.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  41,  Taf.  3,  Fig.  9,  10. 

P.  amentis  masculis  laxis  gracüibus,  hracteis  minutis,  late  cuneatis,  5 — 7  lohatis;  fructibus  breoibus,  petiolatis 
ovato-acuminatis ;  foliis  longe  petiolatis,  ovatis,  basi  truncatis,  margine  denticulatis,  nervatione  craspedodroma, 
nervo  primär io  distincto  recto,  nervis  secundarüs  pluribus,  sub  angulis  40  —  50°  orientibus,  basin  versus 
approximatis,  extus  ramosis ;  nervis  tertiariis  sub  angulis  variis  acutis  exeuntibus,  inter  se  conjunctis,  rete  parce 
evoluto. 
Fundorte:   Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5791 — 5795;  Brit.  Mus.);  Münzenberg.    (Coli.  Hofm.  u. 

Glow.) 

Entspricht  in  allen  beschriebenen  Theilen   am  besten   der  nordamerikanischen  Populus  molinifera  Ait. 

Einige  Kätzchen  aus  der  Sammlung  des  Herrn  Hofmann  in  Leoben  stammen  vom  Münzenberg. 

Populus  mutabilis  Heer. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  19,  Taf.  60—63,  Fig.  1—4. 
Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 


[301]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiei'mark.  41 

Es  haben  sich  an  bezeichneter  Localität  mehrere  Blätter  und  eine  Kätzchenschnppe  dieser  Art  gefunden. 
Erstere  Iconnten  zu  den  Formen  P.  m.  ovalis,  oblonga  und  repundo-crenata  gebracht  werden  und  entsprechen  den 
gleichen  in  der  Schweiz  zu  Tage  geförderten  Formen. 

In  der  Sammlung  des  Herrn  Prof.  Glowacki  sah  ich  ein  Bruchstück  eines  Pappelblattes,  welches  ich 
anfänglich  dieser  Art  zuwies,  bei  genauer  Vergleichung  mit  den  Blättern  von  Populus  aftemiafa  Heer  jedoeli  als 
zu  letzterer  gehörig  betrachtete.  Ich  will  hier  nur  auf  diesen  Umstand  aufmerksam  gemacht  haben,  die  Ent- 
scheidung über  das  Vorkommen  der  genannten  Art  späteren  Forschungen  überlassend. 

Salix  varians  Goepp. 

Qoeppert,  Foss.  Flora  von  Schossnitz,  S.  20,  Tat".  20,  Fig.  1—2.  —    Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  26,  Taf.  65, 
Fig.  1 — 3,  6—16.  —  Syn. :  Salix  macrophylla  Heer,  1.  c.  S.  29,  Taf.  67. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  5798,  5799  u.  N.  Coli.  Ett.);  Münzenberg  (Coli.  Hofra.) 

Es  liegen  von  erst  bezeichneter  Localität  einige  Reste  von  grösseren  Blättern  und  ein  kleines  Blatt  dieser 
Art  vor,  deren  Erhaltung,  namentlich  der  Randzahnung  und  Nervation  über  die  Richtigkeit  der  Bestimmung 
keinen  Zweifel  übrig  Hessen.  Die  grösseren  Blätter  zeigen  tlieils  einen  auffallenden  Übergang  zu  den  vonHeer 
als  Salix  macrophijUa  bezeichneten  Blättern,  theils  stimmen  sie  mit  diesen  vollkommen  überein.  Das  Merkmal 
der  Grösse  hat  kein  Gewicht  und  was  die  Nervation  betrifft,  so  kommen  auch  bei  der  echten  6'.  caHuns 
Secundärnerven  vor,  welche  unter  nahezu  rechtem  Winkel  abgehen,  wie  Heer's  Fig.  13  und  15  1.  c.  zeigen. 
In  den  übrigen  Merkmalen  der  Nervation  konnte  ich  zwischen  S.  varians  und  macrophylla  keinen  greifbaren 
Unterschied  herausfinden,  vereinige  daher  diese  Formen. 

Das  oben  erwähnte  kleine  Blatt  gleicht  in  seiner  Form  am  meisten  der  F4g.  7  1.  c,  ist  aber  gegen  die 
Spitze  zu  etwas  mehr  verschmälert.  Da  dasselbe  nur  5  cm  lang  und  15  nun  breit  ist,  so  stellt  es  das  kleinste 
Blatt  dar,  welches  von  dieser  Art  bisher  zu  Tage  gefördert  wurde. 

In  der  Sammlung  des  Herrn  Adolf  Hofmann  befindet  sich  ein  Rest  eines  Fruchtkätzchens  vom  Münzen- 
berg, vollkommen  passend  zu  dem  schön  erhaltenen  Kätzchen  Fig.  10  1.  c.  aus  den  Tertiärschichten  von 
Oningen. 

Salix  Lavateri  Heer. 
Heer,  Tertiiirflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  28,  Taf.  66,  Fig.  i— 12. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Von  dieser  Art,  welche  sich  durch  eine  feinere  Randzahnung  und  die  fast  parallelen  Blattseiten  vor  der 
S.  varians  charakterisirt,  liegt  ein  wohlerhaltenes  Blatt  vor.  Dasselbe  gleicht  dem  in  Fig.  6  1.  c.  dargestellten 
sehr  viel. 

Salix  Hartigi  Heer. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  29,  Taf.  66,  Fig.  13. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  Blatt,  welches  bezüglich  der  äusserst  feinen  Randzahnung,  der  Nervation  und  Grösse  mit  dem 
cit.  Fossil  aus  dem  Kesselstein  von  Oningen  gut  übereinstimmt.  Die  Form  ist  jedoch  etwas  breiter  und  mehr 
zugespitzt. 

Salix  pakieo-caprea  sp.  n. 
Taf.  III,  Fig.  19. 
S.  foJiis  lanceolnfis;  acuminatis,  integerrimis ,  nervatione  camptodroma,  nervo  pirimario  prominente,  recfo,  nervis 
secimdariis  pluribus  sab  amjulis  55 — 65°  orientibus,  flexuosis,   marginem  ascendeatibus ;  nervis  tertiariis 
extus  angulis  acutis  egredientibus,  distinctis,  inter  se  conjunctis. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1929,  1930.) 

Der  vorhergehenden  Art  nahe  verwandt,  jedoch  durch  das  ganzrandige  Blatt  und  die  stärker  hervor- 
tretenden Tertiärnerveu  von  derselben  abweichend.  Ist  bezüglich  des  Typus  der  Nervation  am  besten  mit  der 


42  Constanfin  v.  Ettingshausen,  [302] 

Salix  caprea  L.  zu  vergleichen,  von  welcher  sich  unsere  fossile  Art  aber  durch   das  lanzettförmige  Blatt,  die 
Randbeschaffeuheit  desselben  und  die  grössere  Zahl  der  Secundäruerven  unterscheidet. 

Salix  angusta  A.  Braun. 

A.  Briuin  in  Stitzenb.  Veiz.,  S.  77.  —  Heer,  TertWirflora  d.  Schweiz,   Ud.  II,  S.  :J0,  T:it'.  69,  Fig.  1  —  11. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2110.) 

Von  dieser  Art  liegt  nur  ein   einziges  Blatt  vor,  welches  au  der  bezeichneten  Lagerstätte  zum  Vorschein 
gekommen  ist. 

Saline  palaeo-repens  m. 

Taf.  III,  Fig.  17,  18. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  U,  Taf.  2,  Fig.  7. 

S.  foliis  coriaceis^  parvis,  petiolatis,  linear i-lanceolatis,  integerrimis ,  basi  acutis  vel  acuminatis,  apice  aw/uslato- 
obtusis,  nervatione  cainptodroma,  nervo  primario  tenui,  recto,  nernis  secundarüs  suh  angulis  acutis  orientibus, 
tenuissimis  simplidbus,  tertiariis  angulo  recto  exeuntihus,  dictyodromis,  rix  conspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5800);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.;  N.  Coli.  Ett.) 

Ausser  dem    einzigen    bereits   a.   a.  0.   abgebildeten  Blatte  dieser  der  jetztlebenden  Salix  repens  L.  am 

meisten  entsprechenden  Art  sind  bisher  nur  noch  die  hier  iuFig.  17,  18  dargestellten  zum  Vorschein  gekommen. 

Dieselben  stammen  vom  Münzenberg. 

Salix  suhrepens  sp.  n. 

Taf.  U,  Fig.  28;  Taf.  III,  Fig.  20. 

S.  foliis  parvis,  lunceolatis,  integerrimis,  basi  obtnsis,  apice  acutis,  neroatione  cainptodroma;  nervo  primario 
distincto,  recto;  nervis  secundariis  utrinque  6—7,  sub  angulis  acutis  variis  orientibus,  tenuibus,  subflexuosis, 
simplidbus,  nervis  tertiariis  angulo  recto  exeuntibus,  tenuissimis,  inter  se  conjitiictis,  rete  parce  evoluto. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1812,  1813«.) 

Die  Lamina  des  Blattes  ist  21  mm  lang  und  ö  mm  breit,  nach  der  Spitze  mehr  verschmälert  als  nach  der 
Basis,  an  dieser  selbst  stumpf  DerStiel  ist  verloren  gegangen.  Der  Blattrand  ist  ungezähnt  und  ziemlich  scharf 
hervortretend,  docli  maclit  das  Blatt  noch  nicht  den  Eindruck  eines  lederartigen,  soudein  liegt  bezüglich  seiner 
Texturin  der  Mitte  zwischen  dem  krautartigen  Blatte  der  Salix  repens  und  dem  lederartigen  der  S.  palaeo-repens. 
In  der  Nervation  stimmt  das  Blatt  mit  dem  der  vorhergehenden  Art  überein,  in  welcher  aber  beide  Arten  sich  von 
der  lebenden  S.  repens  durch  die  geringere  Zahl  der  Secundärnerven,  respective  die  grössere  Distanz  derselben 
von  einander,  unterscheiden.  Während  aber  die  S.  p)alaeo-repens  durch  die  derbe  Textur,  die  starke  Verschmä- 
lerung  der  Blattbasis  und  die  stumpfe  Spitze  sich  von  der  recenten  Art  noch  weiter  entfernt,  nähert  sich  die 
/S.  subrepens  durch  die  breitere  Form,  die  stumpfe  Basis  und  die  stärkere  Verschmälerung  nach  derSpitze  jener 
in  auffallender  Weise.  Die  S.  subrepens  bildet  sonach  eine  Zwischenstufe  in  der  Entvvicklungsreihe  von  der 
S.  palaeo-repens  zur  lebenden  S.  repens.  Die  Nervation  ist  Fig.  28«  auf  Taf.  II  vergrössert  gezeichnet. 

Class.  OLERACEAE. 
Ord.  POLYGONEAE. 

Polygonites  deperditus  m. 

Ettiugsli.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steierraarlss,  1.  c.  S.  42,  Taf.  3,  Fig.  15. 

P.fructu  pedicellato  late  ovato,  piano,  excepta  basi  alato,  ala  tenue  membranacea,  apicem  versus  attenuata,  enervia. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5808.) 

Bisher  hat  sich  nur  ein  Exemplar  der  beschriebenen  und  bereits  a.  a.  0.  abgebildeten  Frucht  gefunden. 


[203]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  43 

Ord.  NYCTAGINEAE. 
Pisonia  eocenica  m. 

Ettingsh.,  Tertiiirflora  von  Häriiig,  S.  43,  Tat'.  11,  Fig.  7—22.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  189,  Taf.9,  rig.4-8.  — 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  184,  Tat'.  9.S,  Fig.  46—48. 

Fiiudorte:  MüDzenberg,  Unterbuehwiescr.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  241H,  5810—1811;  Coli.  Hofm.) 
Fossilreste,  welche  mit  den  oben  citirten  in  allen  Eigenschaften  übereinstimmen.  An  dem  gestielten  Blatte 

Nr.  2413  bemerkt  man  eine  mit  sehr  sclimaleni  Flügel  herablaufende  Laminn,   wie  an  dem   Blatte  Fig.  8  der 

fossilen  Flora  von  Sagor  und  einigen  Blättern  dieser  Art  aus  Häring. 

Class.  THYMELEAE. 
Ord.  MONIMIACEAE. 

Hedycarya  europaea  m. 

Ettingah.,  Fo.ss.  Flora  von  Biliu,  I,  1.  c.  Tat'.  30,  Fig.  3,  4;  II,  S.  3. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  Blattfossil,  dessen  Form,  Eandzabnung  und  schlingläufige  Nervation  zu  den  Blättern  dieser  Art  aus 
dem  Polirschiefer  von  Kutschlin  am  meisten  passt. 

Laurelia  rediviva  Ung. 

Unger,  Neuholland  in  Europa,  S.  54.  —    Sylloge  plant,  t'oss.,  III,  p.  71,  t.  24,  f.  4—9.   —    Syn.:  Platmms  grandifolia  Ung., 
Chloris  protogaea,  p.  130,  t.  4.5,  f.  2—5  (die  Früchte). 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  liegen  sowohl  Früchte  als  auch  Blätter  dieser  Arl  vor.  Die  Griffelhaare  sind  hier  meist  unvollkommen 
oder  gar  nicht  erhalten. 

Ord.  LAUEINEAE. 
Laurus  primigenia  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  38,  Taf.  19.  Fig.  1—4    —    Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keuntu.  d.  Tertiäi-flora  Steiei marks,  1.  c. 
S.  42,  Tat'.  3,  Fig.  11.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c    S.  190;  III,  Denkschr.,  Bd.  L,  S.  13,  Tat'.  29,  Fig.  5,  5  a. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1704,  2135;  Coli.  Hofm.);  Münzenberg  (Coli.  Hofm.  und 
Glow.);  Seegraben  (Coli.  Glow.) 

Von  dieser  Art  liegen  nur  drei  Blattfossilien  aus  erstgenannter  Localität  vor.  Nr.  1704  gehört  einem 
grösseren  Blatte  an,  dessen  Breite  27  mm  erreicht.  Das  feinmaschige  Netz  ist  stellenweise  erhalten  und  stimmt 
mit  dem  a.  a.  0.  in  Fig.  5a  dargestellten  Uberein.  Nr.  2135  ist  ein  kleines  Blatt  dieser  Art,  welches  nur  Ibmm 
breit  ist  und  einen  entsprechend  schwächeren  Primärnerv  besitzt,  aus  dem  die  deutlich  hervortretenden  secun- 
dären  in  aufsteigendem  Bogen  abgehen. 

Am  Münzenberge  hingegen  sind  mehrere  Blätter  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen.  Die  grössten 
Dimensionen  der  vor  mir  liegenden  betragen  in  der  Länge  lO'/j  cm  und  in  der  Breite  2'/«  cm;  die  kleinsten 
Dimensionen  67,  cm  in  der  Länge  und  12  mm,  in  der  Breite. 

Laurus  phoeboides  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Wien,  S.  17,  Taf.  3,  Fig.  3.  —  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  47,  Tat'.  12,  Fig.  1.  —  Foss.  Flora 
von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  190,  Taf.  9,  Fig.  2;  III,  1.  c    S.  13,  Tut'.  29,  Fig.  6;  Taf.  30,  Fig.  3-7. 

Fundorte:  Mo.skenberg,  Miinzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1854,  1855,  2249,  2371.) 
Die  vollständigsten  Blattfossilien  dieser  Art  stellen  hier  Nr.  1778  und  1854  vom  Moskenberg  dar.    Der 
Stiel  ist  6—8  mm  lang;  die  Lamina  lanzettförmig,  in  der  Mitte  am  breitesten  (20—27  m.m),  gegen  die  Enden 
zu  gleichmässig  verschmälert;  die  Secuudärnerven  sind  aufsteigend,  fein,  einander  bis  auf  5ww»  genähert.  Vom 


44  Constantin  v.  Ettingshausen,  [304] 

sehr  feinen  Netz  sind  Spuren  walirzunehnien.  Das  kleinere  Blatt,  Nr.  2249,  vom  Miinzenberg;,  zeigt  einen 
3-5  mm  langen  Stiel  und  hat  seine  grösste  Breite  (18  mm)  oberhalb  der  Mitte;  in  den  übrigen  Eigenschaften 
gleicht  es  dem  vorigen.  Das  Netz  ist  theiIvFeise  erhalten.  Das  kleinste  hieher  gehörige  Blatt,  Nr.  2371  von 
ebendaher,  ist  nur  5«»  lang  und  11  mm  breit,  mehr  lineallanzettlich  und  die Secundärnerven  entspringen  unter 
etwas  stumpferen  Winkeln  als  bei  den  beiden  obigen.  Es  bestätigt  sich  somit  hier  der  grössere  Formenumfang 
dieser  Art,  welcher  schon  aus  der  fossilen  Flora  von  Sagor  (s.  a.  a.  0.  S.  14)  erkannt  werden  konnte. 

Laurus  ocotenefolia  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Wien,  S.  17,  Taf.  ,?,  Fig.  4.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  Denkschr.,  Bd.  XXVUI,  S.  192,  Taf.30, 
Fig.  11,  12.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiarflora  Steiermarks,  1.  e.  S.43,  Taf.  3,  Fig.  11  h.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c. 
S.  190,  Taf.  9,  Fig.  9;  III,  S.  14,  Taf.  30,  Fig.  2.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  185,  Taf.  153,  Fig.  4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2251,  5825,  7082,  7083;  Coli. 
Hofm.  u.  Glow.) 

Das  prachtvoll  erhaltene  Blattfos.'iil  Nr.  7082  vom  Moskenberg  gleicht  am  meisten  dem  a.  a.  0.  in  Fig.  9 
abgebildeten  der  fossilen  Flora  von  Sagor.  Das  zarte  Netz  desselben  ist  in  den  oben  cit.  Beitr.ägen  Fig.  Hb 
vergrössert  dargestellt.  Ein  wohlerhaltenes  Blatt,  Nr.  2251,  vom  Münzenberg,  entspricht  dem  Blatte  Fig. 2  I.e. 
der  Sagor- Flora,  ist  jedoch  etwas  kleiner  als  dieses.  Die  Exemplare  aller  genannten  Fundorte  bestätigen  die 
Constanz  der  Unterscheidungsmerkmale  dieser  Art,  welche  darin  bestehen,  dass  die  Secundärnerven  unter 
spitzeren  Winkeln  abgehen,  mehr  aufsteigend  und  einander  mehr  genähert  sind  als  bei  der  vorhergehenden. 

Laurus  grandifoUa  sp.  n. 

Taf.  III,  Fig.  23,  23  a. 
L.  foliis  coriaceis  elongato-lanceolatis ,  hasin  versus  angustatis,  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  valido, 
■prominente,  recto,  nervis  secundariis  tenuibus,  siib  angulis  55  —  65°  orientibus,  12 — 15  milUm.  inter  se  distan- 
fibus,  margine  versus  ascendentibus  et  flexuosis,  nervis  tertiarüs  sub  angulo  recto,  rarius  sub  acutis  orien- 
tibus, flexuosis  furcatis  vel  simplicihus,  inter  se  cowjunctis;  rete  valde  evoluto  e  macidis  minimis  subquadratis 
formato. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2252,  5844,  5845;  Coli.  Glow.) 
Grosse  verlängert-Ianzettliche  Blätter,  deren  Abdrücke  eine  lederartige  Consistenz  verrathen  und  deren 
ganzer  Rand,  feine,  geschlängelte  Secundärnerven  und  insbesondere  das  zarte,  reich  entwickelte,  aus  sehr 
kleinen  fast  quadratischen  Maschen  zusammengesetzte  Netz  zweifellos  auf  die  Laurineen  hinweisen.  Wegen 
ihrer  Ähnlichkeit  mit  den  Blättern  lebender  und  fossiler  Arten  von  Laurus  bringe  ich  dieselben  zu  dieser 
Gattung,  wo  sie  jedoch  keiner  der  bereits  beschriebenen  Arten  eingereiht  werden  konnten.  Das  in  Fig.  23 
vorliegende  grosse  Blatt  stammt  vom  Moskenberg.  Dasselbe  zeigt  bei  bedeutender  Länge  nur  eine  Breite  von 
47  mm,  ist  nach  der  Basis  allinälig  verschmälert.  Die  Spitze  des  Blattes  ist  leider  nicht,  die  Nervation  jedoch 
grösstentheils  gut  erhalten.  Aus  einem  mächtigen  Primärnerv  entspringen  jederseits  viele  Secundärnerven  und 
zwar  die  unteren  etwas  mehr  einander  genähert  als  die  oberen.  Die  Tertiärnerven  gehen  von  beiden  Seiten  der 
Secnndären  vorherrschend  unter  rechtem  Winkel  ab  und  auastomosiren  bald  einfach,  bald  in  Gabeläste  getheilt 
untereinander.  Zwischen  denselben  breitet  sich  ein  Netz  aus,  welches  an  vielen  Stellen  des  Fossils  wohl  erhalten, 
in  Fig.  23  a  vergrössert  dargestellt  ist. 

Das  Fossil  Nr.  2252,  vom  Münzenberg,  gehört  einem  kleineren  Blatte  dieser  Art  an,  das  wegen  des 
ungünstigen  Gesteinsmaterials  einen  weniger  guten  Zustand  der  Erhaltung  bietet.  Die  Secundärnerven  gehen 
unter  etwas  stumpferen  Winkeln  ab  als  bei  dem  im  Vorhergehenden  beschriebenen;  die  Lamina  erreicht  nur 
eine  Breite  von  30  mm.  In  den  übrigen  Eigenschaften  stimmt  es  mit  dem  oben  beschriebenen  Blatte  vom 
Moskenberg  vollkommen  überein. 

Laurus  princeps  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  77,  Taf.  Sil,  Fig.  16,  17;  Taf.  90,  Fig.  17,  20;  Taf.  97,  Fig.  1. 
Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1703,  2139);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 


13051  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  45 

Von  crstgeiiauiiter  Lagerstätte  liegen  nur  zwei  Blattfossilien  dieser  Art  vor,  das  Eine  ist  ein  Fragment 
eines  grösseren  Blattes  mit  entfernter  von  einander  stehenden  Secundärnerven;  es  entspricht  dem  Blatte  Fig.  20 
auf  der  Tafel  90  von  Heer's  Tertiärflora  der  Schweiz.  Das  Andere  entspricht  dem  Normalblatte  17a  1.  c. 

Vom  Münzenberg  kam  nur  ein  einziges  Blatt  zum  Vorschein,  welches  in  der  Form,  den  Dimensionen,  sowie 
in  der  Zahl,  Stellung  und  Richtung  der  hervortretenden  Secundärnerven  mit  den  Blättern  von  Laurus  Lahujes 
Ung.  ausserordentlich  übereinstimmt.  Es  zeigen  sicii  aber  an  erwähntem  Blatte  auch  zwischenliegende  feinere 
Secundärnerven,  welche  nn  den  Blättern  von  L. 'princejys  Heer  vorhanden  sind,  bei  L.  Lalages  aber  fehlen. 
Ich  vermuthe,  dass  bei  letzterem  diese  Nerven  nur  nicht  erhalten  oder  bisher  übersehen  worden  sind  und 
daher  beide  Arten  zu  vereinigen  wären. 

Laurus  tetrantlieroides  m. 

Ettiiigsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  47,  Taf.  12,  Fig.  2.  —    Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  1.  c.  S.  5.  —    Beitr.  z.  Kenutn.  d. 
Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  43,  Taf.  3,  Fig.  1 1  c. 

Fundorte:  Moskenberg,  Miinzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  17.58,  1759.  1797,  2321,  5837.) 

Die  hieliergebrachten  Fossilien  zeigen  keinerlei  Abweichung  von  den  in  Häring  und  Bilin  vorkommenden 

Blättern  dieser  Art. 

Laurus  neelaudroides  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  1.  c.  S.  194,  Tat'.  31,  Fig.  1,  2.  6  und  7.  —    Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tcrtiäi-flora  Steiermarks 
1.  c.  S.  44. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  1705  —  1708,  1740,  5833  —  5836;  Coli.  Glow.) 
Von  ciieser  der  Laurus  Lalagus  Ung.  sehr  nahe  verwandten  Art  kamen  an  den  oben  bezeichneten  Lager- 
stätten einige  Blätter  vor,  von  denen  folgende  bemerkenswerth  sind.  Nr.  1708  zeigt  etwas  mehr  einander 
genäherte  Secundärnerven  und  vorherrschend  unter  wenig  spitzen  Winkeln  abgehende  Tertiärnerven;  Nr.  1705 
hat  bis  auf  16  mm  von  einander  entfernt  stehende  Secundärnerven  und  Nr.  5834  eine  auffallende  Zuspitzung 
des  Blattes. 

Laurus  AgaUiophyllum  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  39,  Taf.  19,  Fig.  5.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  79,  Taf'.lOO,  Fig.  16,  17. 

—  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  S.  194,  Taf.  31,  Fig.  3.  —  Beiträge,  1.  c.  S.  44,  Taf.  3,  Fig.  11  d. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2159,  2247,  5839-5843.) 
Hieher  geliören  einige  meist  kleinere  Blätter,   welche   den  oben   citirten  Blattfossilien   von   Sotzka,   der 
Schweiz  und  von  Bilin  in  allen  Eigenschaften  am  meisten  gleichen.  Nr. 2247  vom Münzenberg  zeigt  ein  ander 
verschmälerten  Basis  stumpfliches  Blatt  und  eine  geringere  Zahl  von  Secundärnerven. 

Laurus  Heliaduni  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Gleichenberg,  Denksohr.,  Bd.  VII,  S.-22,  Taf.  5,  Fig.  1.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  I.e. 
S.  194,  Tai'.  32,  Fig.  1. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2250.) 

Ein  einziges  Blatt  dieser  Art  liegt  von  obiger  Localität  vor  und  zeigt  die  meiste  llbereinstlmmung  mit 
dem  von  Unger  a.  a.  0.  beschriebenen  Blatte  aus  dem  Steinbruch  bei  Gossendorf.  Dasselbe  ist  8  cot  lang 
und  24 /«w  breit,  also  nur  unbedeutend  kleiner  als  jenes.  Die  Form  ist  mehr  elliptisch-länglich;  die  Stellung 
und  Entfernung  der  Secundärnerven  die  gleiche  wie  beim  Gossendorfer  Blatte. 

Laurus  swossowiciana  Ung. 

Unger,  BlSttorabdriicke  von  Swoszowice,  Haidinger's  NatiU-w.  Abhandl.,  Bd.  III,  S.  124,  Taf.  13,  Fig.ll;  Taf.U,  Fig.l4. 

—  Ettingsh,,  Foss.  Flor.i  von  Wien,  S.  16,  Taf.  3,  Fig.  1,  2. 

Fundort:  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2248.) 

Auch  von  dieser  Art  liegt  nur  ein  Blatt  aus  den  Schichten  von  Münzenberg  vor,  welches  von  den  oben 
citirten  Blattfossilien  in  keinem  einzigen  Merkmale  abweicht. 

(V.  Ettiugahauaou.)  7 


46  Constantin  v.  Eitingshausen,  [306] 

Latirus  Haidinyeri  m. 

Ettingsli.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  11,  1.  c.  S.  196,  Tat'.  30,  Fig.  5,  8,  9. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5857.) 

An  bezeichneter  Lagerstätte  ist  ein  Blattfragment  vorgekommen,  welches  zu  den  a.  a.  0.  abgebildeten 
Blättern  ans  der  fossilen  Flora  von  Biliu  so  gut  passte,  cias.s  man  zu  dem  Schlüsse  berechtigt  ist,  diese  Art 
müsse  aucl]  ein  Bestandtheil  der  fossilen  Flora  von  Leoben  gewesen  sein.  Leider  konnte  von  demselben  nur 
eine  Zeichnung  aufbewahrt  werden,  da  es  durch  Zerfallen  des  Stückes  zu  Grunde  ging.  Au  obiger  Lager- 
stätte fand  sich  ein  kleiner,  rundlicher,  4  mm  im  Durchmesser  betragender,  verkohlter  Abdruck  einer  Beere, 
welchen  ich,  da  ein  vollkommen  gleicher  auch  in  Priesen  bei  Bilin  mit  einem  Blatte  der  Latirus  Haidinyeri 
vorgekommen  ist,  nun  zu  dieser  Art  stelle. 

Nectandra  arcine^'via  m. 

Taf.  II,  Fig.  27,   27  a. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  vou  Bilii).  II.  I.e.  S.  196,  Taf.  33,  Fig.  1—3.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  (1.  Tertiärflora  Steiermark»,  I.e.  S.44. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2254,  2255,  2333,  5863;  Brit.  Mus.;  Coli. 
Hofm.  u.  Glow.'i 

Das  am  besten  erhaltene  Blatt  dieser  Art  kam  hier  aus  den  Schichten  vom  Moskenberg  zum  Vorschein; 
dasselbe  entspricht  in  allen  Eigenschaften  den  aus  der  fossilen  Flora  von  Bilin  erhaltenen  Blättern.  Die 
übrigen  Blattfossilien  dieser  Art  wurden  am  Münzenberg  gesammelt,  so  das  hier  abgebildete  Blatt  Fig.  27. 
Dasselbe  weiclit  jedoch  in  seinen  Eigenschaften  von  den  übrigen  etwas  ab  und  nähert  sich  auffallend  der 
analogen  jetztlebenden  Art  (Nedandra  angttsfifoUa  Nees,  s.  Ettingsli.,  Blattskel.  d.  Apetalen,  Taf  31, 
Fig.  6,  7),  ist  daher  als  eine  progressive  Form  zu  bezeichnen.  Das  äusserst  engmaschige  Netz  wurde  in 
Fig.  27  a  zur  Anschauung  gebracht.  Erwähnenswerth  ist  noch  das  Exemplar  Nr.  2333,  da  dasselbe  die 
geringste  Breite  der  Lamina  (llmm)  zeigt.  In  den  übrigen  Eigenschaften,  insbesondere  nach  der  wohl- 
erhaltenen Nervation  passt  dasselbe  vollkommen  zu  den  citirten  Biliner  Blättern  dieser  Art. 

Oreodaphne  stiriaca  m. 

Taf.  IV,  Fig.  21,  21  a. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  45,  Tat".  3,  Fig.  12,  13. 
0.  foliis  coriaceis  breoiter  lanceolatis,  hasi  apiceque  aeqitaliter  attenuatis,  nervatione  camptodroma ,  nervo  primär io 

prominente,  nervis  necundarns  paucis  tmuihus,  sub  angulis  55 — 70°,  mferioribus  sub  acutioribus  orientibus, 

ante  marginem.  inter  se  conjiindis,  nervis  tertiariis  tenuissimis  dictyodromis,  rete  valde  evoluto. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1974,  1709,  5864,  5865);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u. 
Glow. ;  N.  Coli.  Ett.) 

Ausser  den  zwei  bereits  a.  a.  0.  abgebildeten  Blattfossilien  dieser  Art  haben  sich  an  derselben  Lager- 
stätte am  Moskenberg  noch  zwei  Exemplare  von  Blättern  gefunden,  welche  ich  ohne  Bedenken  zur  oben 
beschriebenen  Art  bringe.  Fig.  21  auf  unserer  Tafel  IV  gehört  einem  wenigstens  8cm  langen  und  25mw 
breiten  Blatte  an.  Die  Lamina  desselben,  von  lederartiger  Textur,  verschmälert  sich  von  der  Mitte  aus  gleich- 
massig  gegen  die  beiden  Enden.  Aus  dem  bis  zur  Mitte  stark  hervortretenden  Primärnerv  entspringen  feine 
Secundärnerven  in  geringer  Zahl  (jederseits  5)  und  zwar  oben  unter  weniger  spitzen  Winkeln  als  unten. 
Zwischen  denselben  schalten  sich  einige  sehr  feine,  dem  unbewaifneten  Auge  kaum  sichtbare  ein.  Es  sind 
durch  die  Anastomose  dieser  Nerven  Secundärschlingen  vorhanden,  welche  am  Ursprünge  breite,  gegen  den 
Rand  zu  aber  zugespitzt-verschmälerte  Secundärsegmente  bilden.  Die  Tertiärnerven  sind  so  fein,  dass  sie 
nur  durch  die  Loupe  gesehen  werden  können.  Sie  verlieren  sich  in  einem  äusserst  zarten,  aus  rundlich  vier- 
eckigen Maschen  zusammengesetzten  Netz  Fig.  21  «,  von  welchem  das  ganze  Segment  ausgefüllt  ist.  Die 
Lamina  des  Blattes  Nr.  5865  erreicht  nur  die  Länge  von  5Vj  cm  und  die  Breite  von  27  mm.   Es  zeigt  jeder- 


[307]  D>P'  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  47 

seits  4  —  5  Seciiudiinierveii.   Die  zwischen   diesen  liegenden  feineren  sind  iiaum  sichtbar.    In  allen  übrigen 
Eigenschaften  gleicht  dieses  Blatt  dem  oben  beschriebeneu  vollständig. 

Die  Blätter  dieser  Art,  welche  der  brasilianischen  Orendaphue  pulcheUa  Nees  sehr  nahe  zu  stehen  seheint, 
nnterseheideu  sich  von  denen  der  vorhergehenden  Laurineen  hanptsächlich  durch  die  feinen,  in  geringer  Zahl 
vorhandenen  Seciindärnerven,  die  spitzen  Segmente  derselben  und  die  dem  freien  Auge  kaum  sichtbaren,  in 
ein  sehr  entwickeltes,  gleichförmig  feinmaschiges  Netz  aufgelösten  tertiären. 

Fersen  JBraunii  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  II,  S.  80,  Taf.  89,  Fig.  9  und  10. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  Blattfragment,  welches  zu  dem  in  Fig.  9  der  citirten  Tertiärtlora  abgebildeten  von  Oningen  in  allen 
Merkmalen  fast  cpugruent  ist.  Die  Nervation  ist  bis  in  das  zarteste  Netz  wohlerhalten. 

Persea  Ueerli  m. 

Ettiügsh.,  Fos3.  Flora  von  Biliii,  II,  I.e.  S.197,  Taf.32,  Fig.l7.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  I.e.  S.192,  Taf.lO,  Fig.  27,  30. 

Fundort:  Moskeuberg.  (K.k.  N.  H.M.  Nr.  1734  und  1735.) 

Es  liegen  von  obiger  Localität  nur  zwei  Blattfossilieu  vor,  welche  zu  Persea  Heerii  gehören.  Das  Eine 
stellt  den  Basaltheil  eines  grossen  Blattes,  das  Andere  den  oberen  Theil  eines  solchen  dar.  Diese  einander 
ergänzenden  Stücke  zeigen  die  charakteristische  Nervatur  der  Laurineen  und  passen  überdies  in  allen  Eigen- 
schaften zu  den  aus  den  Schichten  von  Bilin  und  Sagor  zu  Tage  geförderten  Blattresten  genannter  Art. 

Persea  hapalophylla  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.  7,  8. 
P.  folüs  petiolatis  submemhranaceis ,  late  obloiir/is,  hasin  versus  angustatis,  ihidem  rotunäato-ohtusis ,  nervatione 
camptodroma,  nervo  j^rhnario  prominente  recfo,  nervis  secnndariis  sub  angulis  60 — 70"  orientihus,  margineni 
ascendentihus,  simpUcibus,  rarius  apice  furcatis ;  nervis  tertiär iis  e  latere  externa  secundariorum  angulis  acutis 
exeuntibits,  simpJicibus  vel  furcatis,  infer  se  conjundis,  rete  e  niaaiUs  m'mimii  subquadratis  formatum  inclu- 
dentibus. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr-  1748,  5861.) 

Die  Blattfossilien,  nach  welchen  obige  Art  aufgestellt  worden  ist,  sind  zwar  nicht  an  einer  und  derselben 
Lagerstätte  aufgefunden  worden,  es  gestatten  aber  die  vielen  übereinstimmenden  und  characteristischen  Merk- 
male, die  Znsammengehörigkeit  der  im  Folgenden  beschriebenen  Reste  anzunehmen.  Dieselben  gehören 
grossen  Blättern  an,  welche  eine  Länge  von  beiläufig  IQ -■22cm  und  eine  Breite  von  ö'/^ — l^iCni  erreicht 
haben.  Der  am  Abdrucke  Fig.  8  sichtbare  Stiel  zeigt  einen  Durchmesser  von  2mm.,  doch  dürfte  seine  Länge 
mehr  als  llmm  betragen  haben.  Die  Textur  erscheint  sowohl  hier,  als  an  dem  Abdrucke  Fig.  7  deutlich 
zarter  als  bei  allen  vorhergehenden  Laurineen,  fast  membranös;  eine  Eigenschaft,  wodurch  diese  Reste  sich 
auch  von  denen  aller  bis  jetzt  bekannt  gewordenen  grossblättrigen  Laurineen  der  Vorwelt  unterscheiden.  Die 
ßlattform  kann  als  breit,  länglich  oder  lanzettlich  bezeichnet  werden.  Dieselbe  ist  gegen  die  Basis  zu  stark 
verschmälert;  eine  Verschmälerung  nach  der  Spitze  des  Blattes  kann  nach  dem  Fossil  Fig.  8  wohl  angenom- 
men werden,  dieselbe  scheint  jedoch  mehr  allmälig  gewesen  zu  sein.  An  der  Basis  selbst  fällt  eine  Abrundung 
der  Lamina  auf,  welche  bei  einer  solchen  Verschmälerung  selten  vorkommt.  In  geringerem  Grade  beob- 
achtete ich  diese  Eigenschaft  bei  Sassafras-  und  Goeppertia-^Xäitt&xn.  Im  Typus  der  Nervation  stimmt  unsere 
fossile  Art  mit  der  von  Persea  im  Allgemeinen  üherein,  nur  sind  Primär-  und  Secuadärnerven  verhältniss  - 
massig  schwächer  als  bei  den  bis  jetzt  bekannten  Arten  dieser  Gattung.  Die  Tertiärnerven  zeigen  die  gleichen 
Merkmale  wie  bei  P.  speciosa  Heer.  Das  Blattnetz,  in  Fig.  8«  vergrössert  gezeichnet,  trägt  das  Gepräge  des 
zarten,  aus  fast  quadratischen  oder  rundlich-viereckigen  Maschen  zusammengesetzten  Laurineen-Netzes. 


48  Constanfif)  v.  Ettingshausen,  [308] 

lÄtsaea  miocenlca  m. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  J^.  45,  T:if.  n,  Fig.  5—7. 

L.  foliis  coriacmSy  petiolatis,  lanceolatis  vel  lineari-lanceolatis  utrinque  migustatis  apice  acuminatis,  nervatione 
camptodroma ,  nervo  primario  prominente ,  rede,  nervis  secundarüs  5—7,  tetiuilnis,  iiiaryhietn  versus  adscen- 
dentibus  mediis  et  superiorihus  sub  angulis  45— 55° ,  inferioribus  suh  angulis  acufioribus  exeuntibus,  nervis 
tertiariis  e  latere  externa  secundariorum  angulis  acutis  egredientihus,  tenuissimis  inter  se  conjunctis  et  dictyo- 
dromis;  reticulo  e  maculis  minimis  subquadratis  fornmto. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2359,  2375-2378,  5868-5870.) 
Nebst  den  schon  a.  a.  0.  abgebildeten  Fossilresten,  welche  vom  Moskenberg  stammen,  sind  noch  zwei 
Blätter  dieser  Art  vom  Münzenberg  stammend,  bemerkenswertli,  welche  hier  jedoch  mir  näher  beschrieben 
werden  sollen.  Nr.  2375  ist  ein  lineallanzettliches,  nach  den  Enden  allmälig  verschmälertes  Blatt.  Aus  dem 
nur  an  der  Basis  hervortretenden  l'rimärnerv  entspringen  sehr  feine  Secundäruerven,  die  untersten  unter 
spitzeren  Winkeln  als  die  übrigen.  Nr.  2376  stellt  das  kleinste  Blatt  dieser  Art  dar,  es  erreicht  blos  die 
Länge  von  Sy^cm  und  die  Breite  von  6m»«.  Die  Spitze  ist  vorgezogen,  die  Basis  spitz.  Die  untersten 
Secundärnerven  zeigen  dieselben  Urspnuigswinkel,  wie  am  erwähnten  Blatt,  sind  aber  gegenständig,  sowie 
bei  Cinnamonnmi  Scheuchzeri.  Von  den  Blättern  dieser  Art  unterscheidet  man  die  der  Litsaea  miocenica  jedoch 
leicht  durch  die  Feinheit  und  Kürze  der  angegebenen  Secundärnerven.  Vom  MUnzenberg  liegen  ferner  die 
grössten  Blätter  dieser  Art  vor.  Sie  erreichen  9  cm.  Länge  und  15mm  Breite. 

Cinnaniomum  Rossniaessleri  Heer. 

Heer,  Tertiäi-flora  d.  Schweiz,  Bd.II,  S.S4,  Taf.93,  Fig.  15-17.  -  Ettingsh.,  Fo.ss.  Flora  vou  Bilin,  II,  1.  c.  S.  197,  Taf.  32, 
Fig.  11—14.  —  Syn.:  Daphnogem  cinnamomifolia  üng.,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  38,  Taf.  18,  Fig.  8,  9. 
Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2163,  5873);  MUnzenberg.  (Coli.  Hofm.) 
Die  hieher  gebrachlen  Blattfossilien  vom  Moskenberg  passen  zu  den  oben  citirten  Blättern  dieser  Art  voll- 
ständig.  Vom  MUnzenberg  liegt  mir  nur  ein  einziges  kleineres  Blatt  vor,  welches  bezüglich  der  Form  dem 
Blatte  Fig.  15  der  citirten  Tertiärflora  der  Schweiz  am  meisten  gleicbt. 

Cinnamoniuni  Sclieuchteri  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  h5,  Taf.  91,  Fig.  4-24;  Taf.  92;  Taf  93,  Fig.  1-5.  -  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von 
Bilin,  II,  1.  c.  S.  198,  Taf.  32,  Fig.  2—10;  Taf  33,  Fig.  4—6,  10—12.  —  Syn.:  Ceanothus  hUinlcus  Ung.,  Chloris  pro- 
togaea,  p.  145,  t.  49,  i.  9. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1536,  1537,  1572,  1862,  2105, 
2196,  2322,  232.3,  5S75,  5876;   Brit.  Mus;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Von  den  hier  gefundenen  Resten  dieser  Art  ist  eine  gestielte  Blüthenknospe  (Nr.  15;i7)  besonders  bemer- 
kenswerth.  Dieselbe  wurde  am  Moskenberge  gesammelt;  sie  passt  gut  zur  Fig.  3  auf  der  Tafel  91  in  Heer's 
Tertiärflora.  Das  Blüthenstielchen  ist  "imm  lang;  die  Knospe  hat  4m*«  im  Längs-  und  •d^j^mm  im  Breiten- 
durchmesser. Von  den  Blättern  dieser  Art,  welche  hier  zum  Vorschein  kamen,  ist  Nr.  2195,  ebenfalls  vom 
Moskenberg  stammend,  zu  erwähnen,  da  dieses  Blatt  zu  den  kleinsten  der  Art  gehört.  Die  Lamina  ist  nur 
29 «w»  lang  und  1mm  breit.  Am  MUnzenberg  sind  in  neuerer  Zeit  einige  gestielte  Blüthen  gesammelt  worden. 

Cinnamonuiin  lanceolatum,  Ung.  sp. 

Heer,  Tertiäi-flora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  8«,  Taf  93,  Fig.  6-11.    -    Ettingsh.,  1.  c.  S.  198,  Taf.  33,  Fig.  7-9,  13  und  16. 

—  Syn.:  Daphmyene  laiiceolata  Ung.,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  37,  Taf.  1_6,  Fig.  1—7. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1570,  1571,  1762,  1853, 
2056,  2057,  2457,  5879;  Hrir.  Mus.) 

Von  den  hier  zum  Vorschein  gekommenen  Blättern  dieser  Art  sind  die  folgenden  zu  erwähnen:  Nr.  5879 
wegen  der  ungemein  lang  vorgezogenen  Spitze  und  des  prachtvoll  erhaltenen  Netzes,  dessen  reich  entwickelte 


[309]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  49 

Maschen  fast  die  Kleinheit  der  Netzmaschen  von  Nedandra  iingnstifoHa  (Ettingsh.  Blattskelete  d.  Apetalen 
Taf.  31,  Fig.  6,  7)  erreichen;  Nr.  2457  wegen  der  langen,  beinahe  die  obersten  Secnndärnerven  berühren- 
den Basalnerven;  endlich  Nr.  1731  wegen  der  hervortretenden,  am  Ursprünge  unter  stumpferen  Winkeln 
divergirenden  Basalnerven. 

Auch  hier  hält  es  schwer,  die  Blätter  dieser  Art  von  grösseren  und  längeren  des  Cinnmnomum  Scheuchzeri 
zu  unterscheiden,  da  auch  die  Nervation  dieser  Übergänge  zu  jenen  aufzuweisen  hat. 

Ciniiarnomtim  subrotundmn  A.  Braun  sp. 

Heer,  Tertiäi-flora  (1.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  87,  T;if.  93,  Fig.  18— 24.  •  -  Etting-sh.,  Beitr.  z.  Tertia  [-tlora  Steierra.arks,  I.e.  S.4C, 
Taf.  3,  Fig.  20.  —    Syii.:  Ceanotlms  siihrotundus  A.  Braun,  Leonh.  ii.  Broun,  Jalirb.  1845,  S.  172. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5877;  N.  Coli.  Ett.);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  liegen  bis  jetzt  einige  Blätter  und  gestielte  Bliithen  dieser  Art  vor,  welche  vom  Moskenberg  stammen 

und  von  mir  bereits  a.  a.  0.  beschrieben   worden  sind.  Die  übrigen  früher  hieher  gebrachten  Blattfossilien 

haben  sich  als  zur  folgenden  Art  gehörig  erwiesen,  von  welcher  die  obige  schwer  zu  trennen  ist. 

Am  Münzenberg  haben  sich  bis  jetzt  nur  einige  Blütheu  dieser  Art  gefunden. 

Cinnanioinuni  polymorpJiuni  A.  Braun  sp. 

Taf.  IV,  Fig.  20. 

Heer,  Tertiäi-flora  d.  Schweiz,  Bd.  H,  S.  88,  Taf.  93,  Fig.  25—28;  Taf.  94,  Fig.  1—26.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Biliu, 
II,  1.  c.  S.  198,  Taf.  33,  Fig.  14,  15,  17—22.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  193,  Taf.  lo,  Fig.  1,  5—11.  —  Syn.: 
Ceanothus  polymorphus  A.  Braun,  1.  c.  S.  171.  —  Unger,  Chloris  protogaea,  p.  144,  t.  49,  f.  11. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1731,  1732,  1804,  1805,  1935, 
1980,  2009,  2043,  2044,  2256,  2257,  5899—5902,  7003;  Brit.  Mus.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  ist  nm  Moskenberg  ein  Fragment  vom  BlUthenstaud  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen  und  auf 
unserer  Tafel  IV  in  Fig.  20  abgebildet.  Dasselbe  passt  zu  dem  von  Heer  a.  a.  0.  Taf.  94,  Fig.  12  dar- 
gestellten Fruchtstand,  wenn  man  das  Ende  desselben  betrachtet  und  erweiset  sich  demnach  als  das  End- 
bruchstück  eines  Blüthenstandes,  an  welchem  drei  BlUthen  haften.  Die  Stielchen  sind  'dmm  lang.  Die  von  der 
Seite  zusammengedrückten  ßlüthen  sind  4 — bmm  lang  und  B—^^/^mni  breit.  Einzelne  Blüthen  sind  sowohl 
am  Moskenberg  als  auch  am  Münzenberg  zum  Vorschein  gekommen. 

Von  den  im  Gebiete  der  fossilen  Flora  von  Leoben  gesammelten  Blattformeu  dieser  Art  hebe  ich  nur  das 
Blattfossil  Nr.  1804  vom  Moskenberg  hervor  wegen  des  verhältnissmässig  langen  Stieles  und  der  fast  grund- 
ständigen spitzläufigen  Nerven;  ferner  Nr.  7003  vom  Münzenlierg  wegen  der  vom  Grunde  weiter  als  gewöhn- 
lich abstehenden  spitzläufigen  Secnndärnerven.  Endlich  habe  ich  noch  einer  in  den  Schichten  des  Mosken- 
berges  aufgefundenen  Frucht  Nr.  5901  zu  gedenken,  welche  zu  den  auf  der  citirten  Tafel  94  abgebildeten 
Früchten  aus  der  Tertiärflora  der  Schweiz  am  besten  passt.  Eine  ähnliche  Beere  hat  Herr  Hofmann  aus  den 
gleichen  Schichten  zu  Tage  gefördert. 

Daphiiogene  laurifoUa  m. 

Ettingsh.,  Bcitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiäi-flora  Steiermarks,  1.  c.  S.  47,  Tat'.  3,  Fig.  14. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5915);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Bisher  ist  an  der  erstgenannten  Localität  nur  das  einzige  Blattfossil  dieser  Art,  welches  schon  a.  a.  0. 
beschrieben  und  abgebildet  ist,  vorgekommen.  Am  Münzeuberg  fand  sich  ebenfalls  nur  ein  Exemplar  eines 
Blattes  vor.  Dasselbe  ist  kleiner  als  das  vorerwähnte,  dessen  Nervation  vorzüglich  erhalten. 

Ord.  SANTALACEAE. 
Leptotneria  gracilis  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  48,  Tat'.  12,  Fig.  20,  21  ;  Taf  13,  Fig.  3—6.  —  Beiträge,  1.  c.  S.  47. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1579,  6907.) 


50  Constantin  v.  Ettingshausen,  |310] 

Ein  im  Abdruck  und  Oegeiidruck  vorliegendes  Bruchstück  eines  Zweigchens,  welches  dem  Zweigfrag- 
ment Fig.  6  auf  der  Tafel  13  I.  c.  aus  der  Tertiärflora  von  Häring  mit  Ausnahme  der  etwas  schwächeren 
Spindel  vollkommen  gleicht. 

Leptorneria,  oeninfjensis  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  111,  S.  189.  Taf.  1.53,  Fig.  32,  33. 

Fundort:  MUnzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  kleines  Zweigchen,  welches  zu  dem  von  Heer  a.  a.  0.  dargestellten  Z/('^j^o;//(r/«-Zweigclien  am  besten 
zu  passen  scheint.  Die  schnppenformigen  Blätter  sind  aber  noch  dichter  gestellt  als  an  den  Exemplaren  von 
Öninu'cn.  Ob  dieses  Fossil  in  der  That  hieber  oder  zu  einer  besonderen  Art  zu  stellen  ist,  kann  mit  Sicherheit 
erst  auf  Grun<l  eines  vollständigeren  Materials  entschieden  werden.  Die  Leptomerien-Natur  desselben  ist 
jedoch  nicht  zu  bezweifeln. 

Mxocarpus  stiriaca  sp.  n. 

Tat",  in,  Fig.  22,  22  a. 
E.  ramis  alato-angiilosis,  foliis  dentiformihus,  minut'mimis,  vix  conspicuis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6954,  6955.) 

Ein  Bruchstück  eines  schmal  geflügelten,  fast  phyllodienartigen  Zweiges,  wie  solche  vielen  australischen 
Gewächsen  aus  verschiedenen  Famiüen  zukommen.  Der  Zweig  erscheint  bei  oberflächlicher  Betrachtung  blatt- 
los und  nur  mit  wechselstäiidigen,  entfernt  von  einander  stehenden  Knospen  besetzt.  Bei  genauer  Besichtigung 
mittelst  der  Loupc  kann  man  jedoch  sehr  kleine  zahnartige  Fortsät/.e  wahrnehmen,  welche  mit  dem  Knospen- 
körper in  Verbindung  stehen.  (S.  die  Vergrösserung  Fig.  22«.)  Allerdings  lässt  sich  bei  der  starken  Verkoh- 
lung aller  dieser  Theile  nur  ahnen,  dass  diese  Knospen  in  der  Achsel  jener  Fortsätze  stehen,  welche  sonach 
als  Blätter  zu  deuten  sind.  Es  unterlag  keinen  Schwierigkeiten,  das  beschriebene  Fossil  als  Rest  einer  Santa- 
lacee,  insbesondere  einer  Exocarpus-krt  zu  bestimmen.  Die  mit  schmalen  Flügeln  an  den  Kanten  versehenen 
flachen  Ästchen  und  Zweigchen  von  Exocaj-pus  cupressifoniüs  Lab i II.  aus  Neuholland  bieten  eine  frappante 
Ähnlichkeit  mit  unserem  Fossil.  Ausserdem  ist  die  Gattung  Exocarpus  für  die  Tertiärflora  zweifellos  sicher 
gestellt  durch  die  Auffindung  eines  Fruchtzweiges  in  den  Schichten  von  Radoboj. 

Santalimi  salicinum  m. 

E  ttingsli..  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  49,  Taf.  12,  Fig.  3—5.  —  Foss.  Flora  von  Biliii,  II,  1.  c.  S.  200,  Taf.  34,  Fig.  5— G. 
—  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  194,  Tat'.  10,  Fig.  24,  25;  III,  1.  c.  ,S.  14,  Taf.  30,  Fig.  0.  —  Beiträge,  1.  c.  S.  48. 

Fundorte:  Mo.'ikenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1578,  G954);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.;) 
An  beiden  Fundstätten  sehr  selten.  Ein  im  Naturhistorischen  Hof-Museum  aufbewahrtes  Blatt  (Nr.  6954) 
gehört  zu  den  kleinsten  dieser  Art.  Die  Lamina  ist  nur  20mm  lang  und  8mm.  breit,  der  ziemlich  dicke  Stiel 
(rmm  lang.  Das  Fossil  verräth  deutlich  eine  derbe  lederartige  Textur.  Die  am  Münzenberg  zum  Vorschein 
gekommenen  Blätter  schliessen  sich  denen  aus  dem  Polirschiefer  von  Kutschlin  bei  Bilin,  die  a.  a.  0.  abge- 
bildet sind,  an. 

Smitaliint  acheronticum  m. 

Etting.sli.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  49,  Tat'.  12,  Fig.  6  —  10.  —  Foss.  Flora  vou  Bilin,  II,  1.  c.  S.  200,  Taf.  34,  Fig.  4. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Es  liegen  mir  zwei  Blätter  dieser  Art  vor.  Das  eine  gleicht  dem  Blatte  Fig.  4  1.  c.  aus  dem  Brandschiefer 
von  Sobrussan  bei  Bilin;  das  andere  hält  in  seiner  Grösse  und  Form  die  Mitte  zwischen  den  Blättern  Fig.  7 
und  8  1.  c.  von  Häring. 

Santalum  osyrinutn  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  49,  Taf.  12,  Fig.  li— 18.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  194,  Taf.  10,  Fig.  23. 
Beiträge,  1.  c.  S.  47. 
Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6953) ;  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 


[311]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  51 

Ein  kleines,  mit  einem  bmm  langen  Stiele  versehenes  Blatt,  welehes  zu  den  aus  den  Schichten  von 
Häring  zum  Vorschein  gekoninicnen  Flattern  dieser  Art  am  besten  passt,  kam  vom  Moskeuberg  zum  Vor- 
schein. Dasselbe  hat  einen  nur  unbedeutend  längeren  Stiel  als  die  letzteren  zeigen. 

Am  Müiizenberg  fanden  sich  zwei  Blätter:  das  Eine  mit  Fig.  1.5,  das  Andere  mit  Fig.  18  der  citirten 
Flora  von  Häring  übereinstimmend. 

Santaltun  microphyllHm,  m. 

Taf.  III,  Fig.  1.-.,  IG. 
Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  50,  Taf.  12,  Fig.  11—13. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Das  Blatt  Fig.  15  kommt  dem  in  Fig.  11  1.  c.  der  Flora  von  Häring  abgebildeten  am  nächsten.  Fig.  16 
hingegen  stellt  das  kleinste  Blatt  dar,  welches  von  dieser  Art  bisher  zu  Tage  gefördert  wurde;  es  schliesst 
sich  gut  den  kleinen  Blättern  Fig.  11  und  13  1.  c.  an. 

Ord.  DAPHNOIDEAE. 
Dnphne  Linn. 

Es  Hessen  sich  in  dieser  Flora  sechs  Arten  von  Da-pltve  unterscheiden,  von  denen  zwei  als  die  Stamm- 
arten der  einheimischen  D.  Mezereinii  und  L>.  Luarvolu  angesehen  werden  können.  Eine  dritte  Art  erweiset 
sich  als  analog  der  japanischen  D.  oilora  Thunb.,  eine  vierte  steht  in  nächster  Beziehung  zur  I).  longifolia 
Meisn.  aus  Nepal.  Da  die  Blätter  dieser  Arten  weniger  durch  die  Form  und  Grösse  als  durch  die  Textur  und 
Nervation  von  einander  zu  unterscheiden  sind,  so  ist  ihre  Trennung  mit  einigen  Schwierigkeiten  verbunden, 
welche  aber  bei  Beachtung  des  beifolgenden  Schlüssels  leicht  beseitigt  werden  können. 

1.  Blätter  lederartig.  2. 

„       membranös.  4. 

2.  Secundärnerven  7 — 10  jederseits  des  primären.  3. 

„  zahlreich,  sehr  fein,  verästelt,  keine  hervortretenden  Schlingen  sichtbar.  Blätter  sehr 

schmal  und  verlängert,  verkehrt-lanzettförmig.  Dnphne  prae-longifolia. 

3.  Secundärnerven  unter  sehr  spitzen  Winkeln  entspringend,   einfach  oder  gabeltheilig,   keine  hervor- 

tretenden Schlingen  bildend.  Blätter  verlängert-elliptisch  oder  keilförmig.  Dapluie  Seelandü. 
Secundärnerven   am  oberen  Theil  der  Lamina  unter  wenig  spitzen  Winkeln  entspringend,  geschlän- 
gelt und   stark  verästelt.    Die  Äste  bilden  gegen  den  Rand  zu  deutlich  hervortretende  Schlingen. 
Blätter  breit  verkehrt-eiförmig,  an  der  Spitze  abgerundet  oder  stumpf  vorgezogen.   Daphne  Palaeo- 
Laureola. 

4.  Die  Secundärnerven  unter  sehr  spitzen  Winkeln  und  meist  divergirend  abgehend.  5. 

„  ,,  kaum  diveri;irend,  die  untersten  unter  Winkeln  von  30 — 40°,  die  übrigen  meist 

unter  weniger  spitzen  Winkeln  entspringend.  Blätter  keilförmig-lanzettlich.  Daphne  protoyaea. 

5.  Secundärnerven  7  oder  mehr  jederseits.  Blätter  verkehrt-lanzettförmig.  Daphne  radohojana. 

„  4  —  6   jederseits.     Blätter    verkehrt-eiförmig    oder   breit-keilförmig.    Daphne  Palaeo- 

Mezeretcm. 

Daphne  radohojana  Ung.    . 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  III,  p.  74,  t.  24,  f.  13. 

Fundorte:  Moskeuberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5958,  .5951»;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  sind  an  jeder  der  bezeichneten  Localitäten  nur  wenige  Blätter  zum  Vorschein  gekommen,  welche  mit 

dem  von  Unger  a.  a.  0.  abgebildeten  in  allen  Eigenschaften  übereinstimmen. 


52  Consfantin  r.  Eiiingshausen,  [312] 

Daplime  SeelantUi  m. 

Ettingsh.,  Bpitr.  z.  Kenntii.  il.  Tcrtiäi-flora  Steierm;irks,  1.  c.  S.  48,  Tat'.  2.  Fig.  4. 

D.  foliis  coriaceis,  hreviter  jpetiolatis,  lanoeolato-ellipticis,  basi  aiif/iisfotis,  nervo  primaria  jjrominente,  redo,  nervis 
secundariis  ufrinqiie  7 — 9,  sub  angttlis  40 — 45°  orientibus,  tenuibus,  anbredis,  simpUcihu»;  tertinriis  incon- 
npicins. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5960);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 
Au  erstgenannter  Localität  ist  bis  jetzt  nur  das  schon  a.  a.  0.  beschriebene  und  abgebildete  Blattfossil 

dieser  Art  vorgekommen;  am  Münzenberg  haben  sich  zwei  Exemplare  gefunden. 

Daphne  protogaea  m. 

Taf.  IV,  Fig.  3—5. 
Ettingsh.,  Foss.  Foss.  Flora  von  Biliii,  II,  S.  201,  Taf.  34,  Fig.  1—3,  10. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzcnberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1786,  2353,  2372,  2373,  5966;  Coli.  Hofm. 
u.  Glow.) 

Die  Abdrücke  der  Blätter,  welche  schon  in  den  Schichten  von  Bilin  eine  zartere,  mehr  membranöse 
Textur  verrietheu,  zeigen  die  gleiche  Eigenschaft  auch  hier,  wodurch  sich  diese  Art  von  zwei  der  fossilen 
Flora  von  Leoben  noch  zukommenden  Arten  wesentlich  unterscheidet.  Das  Blatifossil  Fig.  3,  vom  Moskenberg, 
erreicht  die  Grösse  des  in  Fig.  10  auf  Taf.  34  der  Biliuer  Flora  abgebildeten,  ist  aber  stumpfer  am  vorderen 
Ende;  die  Blätter  Fig.  4  und  5  von  derselben  Lagerstätte  reihen  sich  ihrer  Kleinheit  wegen  an  Fig.  3  1.  c., 
diese  noch  bedeutend  übertreffend.  Das  Blatt  Nr.  1786  vom  Moskenberg  gleicht  den  Biliuer  Fossilien  in  allen 
Eigenschaften. 

Daphne  Palaeo-Metsereum  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.  1,  1  a. 

Z).  foliiü  petiolatis,  membranaceis,  obovato-ciineatis,  integerrimis,  apice  rotundato  brevissime  produdis,  nervatione 
camptodroma ,  nervo  primario  basi  prominente,  apicem  versus  valde  attenuato,  redo;  nervis  secundariis  sub 
angulis  peracutis  orientibus,  tenuibus;  nervis  tertiariis  tenuissimis  in  rete  e  maculis  irregularibus  oblongis  for- 
iiiatuni  dissolutis. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1916);  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Das  Blatt  dieser  Art  ist  von  zarter  krautartiger  Textur,  die  Länge  der  Lamina  beträgt  im  Mittel  8cm, 
ihre  grösste  Breite  oSinni.  Letztere  fällt  oberhalb  der  Blattmitte.  Die  Basis  ist  keilförmig  verschmälert;  die 
Spitze  zugerimdet  und  in  ein  sehr  kurzes  Spitzchen  vorgezogen.  Die  Nervation  ist  in  Folge  der  Zartheit  des 
Abdruckes  etwas  verwischt,  doch  lässt  dieselbe  einen  am  unteren  Theile  noch  hervortretenden,  gegen  die 
Spitze  zu  aber  sehr  verfeinerten  Primärnerv  und  feine,  unter  Winkeln  von  30—30°  abgehende  Secundär- 
nerven  deutlich  erkennen.  Die  sehr  feinen  Tertiärnerven  konnten  nur  an  wenigen  Stellen  bei  günstiger  Beleuch- 
tung gesehen  werden,  sowie  auch  das  aus  unregelmässig  länglichen  Maschen  bestehende  Netz  Fig.  1  a,  in 
welchem  sie  verschwinden.  In  allen  diesen  Merkmalen  kommt  das  Fossil  dem  Blatte  der  Daphne  Mezereum  L. 
am  nächsten,  zu  weichem  es  zweifellose  Aggressionen  bildet.  Die  beschriebene  Art  kommt  auch  in  Parschlug 
vor,  wo  der  besseren  Erhaltung  wegen  obiges  Netz  deutlicher  hervortritt. 

Daphne  Palaeo-Laureola  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarlcs,  1.  c.  S.  49,  Taf.  2,  Fig.  3. 

D.  foliis  coriaceis  lange  petialatis  obovato-oblongis,  integerrimis,  basi  aftenuatis,  apice  rotundato-obtusis,   nervatione 

camptodroma,   nervo  primario  prominente  apicem  versus  attenuato,   recto,   nervis  secundariis  sub  angulis 

40  —  50°  orientibus;  nervis  tertiariis  obsoletis. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N- H.  M.  Nr.  1878);  Müuzenberg.  (Coli.  Hofm.  und  Glow.) 


[313]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  53 

Unterscheidet  sich  von  den  beiden  vorhergehenden  Arten  durch  die  lederartige  Textur  des  Blattes,  von 
der  Daphne  radobojana  durch  das  länger  gestielte,  kürzere  mehr  eiförmige  Blatt  und  von  D.  vmusta  Lud w. 
durch  die  verschmälerte  Basis  und  die  breite  Spitze  des  Blattes.  Entspricht  am  meisten  der  DaphneLaureola  L., 
zu  welcher  die  deutlichsten  Annäherungsformen  vorliegen. 

Daphnie  prae-longlfoUa  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.  6,  6  «. 
D.  JuUis  coriaceis,  elongato-lanceolatis  in  pefiolimi  aftenuatis,  maryine  integerrimis ;  nervatione  didyodroma,  nervo 
primario  vulido,  prominente,  redo,  nervis  secundariis  numerosis,  sub  angulis  acutissimis  orientihus,  tenuibus, 
ßexuosis,  ramosis,  inter  se  conjundis,  nervis  tertiarüs  tenuissimis  axi  longiiudinali  plernmque  pandlelis. 
Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Nebst  der  schmalen  Blattform  unterscheidet  sich  diese  Art  au<h  durch  die  charakteristische  Nervation 
von  der  vorhergehenden.  Die  zahlreichen  feinen  unter  sehr  spitzen  Winkeln  entspringenden  Secundärnerven 
entsenden  längsläufige  tertiäre,  welche  zu  einem  aus  länglichen  Maschen  zusammengesetzten  Netz  verbunden 
sind.  Dieses  ist  in  Fig.  6  a  vergrössert  dargestellt.  Als  die  nächst  verwandte  lebende  Art  ist  die  asiatische 
Daphne  longifolia  Meisn.  zu  betrachten. 

Ord.  PKOTEACEAE. 
Protea  europaea  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.   12-14,  14  a. 

P.  foliis  petiolatis,  obovatis  vel  suborbicularibus,  basi  in  petiolum  subalatum  decurrentibus ,  margine  integerrimis; 
nervatione  didyodroma,  nervo  primario  redo,  basi  prominente  valido,  apicem  versus  valde  attenuato;  nervis 
secundariis  sub  angulis  peracutis  egredientibus  ramosis,   inter  se  conjundis,  tertiarüs  sub  angulis  variis  acutis 
et  obtusis  orientibus,  rete  laxumforwantibus;  nuculis  stylo  elongato  persistente  caudatis. 
Fundort:  MUnzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.;  N.  Coli.  Ett.) 

Das  mit  einem  langen  Griffel  versehene  Fruchtfossil  Fig.  12  stimmt  mit  den  geschwänzten  Nüsschen  von 
Protea  vollkommen  überein.  Die  Narbe  am  Ende  des  Griffels  ist  deutlich  erhalten.  Überdies  kann  man  an  der 
verschwommenen  Contour  des  Nüsschens  und  der  Griffelbasis  erkennen,  dass  ein  haariger  Überzug  daselbst 
vorhanden  war,  ein  Merkmal,  welches  zu  den  P/-ote(-NUsschen  sehr  gut  passt.  Fig.  13  stellt  ein  Nüsschen  dar 
an  dem  der  Griffel  abgebrochen  ist.  An  gleicher  Localität  hat  sich  das  Blatt  Fig.  14  gefunden,  welches  in 
allen  seinen  Eigenschaften  mit  iVote(-Blättern  übereinstimmt.  Am  meisten  gleicht  dasselbe  dem  Blatte  von 
Protea  grandißora  Thunb.  vom  Cap  der  guten  Hoffnung.  (Vergl.  Ett.,  Blattskel.  d.  Apetalen,  Taf.  34 
Fig.  2  — 4.) 

Pei'soonla  Da/pJmes  m. 

Taf.  IV,  Fig.  22,  23. 

Ettingah.,  Proteaceen  d.  Vorwelt,  S.718,  Taf.  1,  Fig.6,  7.  —  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.50,  Taf.  14,  Fig.  1—4.  —  Unger, 
Sylloge  plant,  foss.,  I,  1  c.  I,  p.  19,  t  7,  f.  7,  8. 

Fundorte:  Moskeuberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2363,  2381,  2383,  5971  —  5974,  6950,  6951  ; 
Coli.  Glow.) 

Von  dieser  Art  liegen  Früchte  und  Blätter  vor,  welche  mit  den  citirten  Fossilien  in  allen  Eigenschaften 
übereinstimmen.  Die  hier  Fig.  23  abgebildete  wohlerhaltene  Frucht  und  das  Blatt  Fig.  22  stammen  vom 
Moskenberge. 

Persoonla  Myt'tillus  m. 

Ettingsh.,  Proteaceen,  S.719,  Taf.  1,  Fig.  10—14.  —  Tertiäre  Flora  von  Häring,  I.e.  S.  50,  Taf.  14,  Fig.  5—8.    —    Foas. 
Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  196,  Taf.  10,  Fig.  4. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2382,  5985,  5986.) 


64  üonstantin  v.  Ettinqshausen,  [314] 

Früclite  und  Blätter.  Das  Blatt  Nr.  2382  erreicht  eine  Breite  von  nahezu  1  mm;  stimmt  aber  in  den 
übrigen  Eigenschaften  mit  Ausnahme  eines  etwas  längeren  Stieles  mit  den  Häringer  Blattfossilien  dieser  Art 
Uberein. 

GreviUea  haermgkvna  m. 

Ettingsh.,  Proteaceen,  1.  c.  S.  7-20,  Tat'.  2,  Fig.  1.  —  Tertiäre  Flora  von  lläriug,  S.  51,  Tat'.  14,  Fig.  9—14.  —  Heer,  Tor- 
tiärüora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  ISC,  Tai'.  153,  Fig.  29—31. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5991.) 

Es  ist  bis  jetzt  nur  ein  einziges  unterhalb  der  Mitte  geknicktes  und  daselbst  etwas  verletztes,  im  Übrigen 
aber  wohlerhalteues  Blatt  dieser  Art  hier  vorgekommen.  Es  ist  an  der  Basis  und  Spitze  verschmälert,  etwas 
über  4(w  lang  und  Qmm  breit.  Die  charakteristischen  spitzläufigen  Secundärnerven  sind  deutlich  wahr- 
nehmbar. 

Makea  plurlnervia  m. 

Taf.  IV,  Fig.  24,  25. 
Ettingsh.,  Proteaceen,  1.  c.  S.  723,  Taf.  31,  Fig.  2,  17.  —  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  52,  Taf  15,  Fig.  1—4. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2379,  5995,  5997.) 

Der  hier  Fig.  24  abgebildete  Same  welcher  aus  den  Schichten  von  Moskenberg  zum  Vorschein  kam, 
schliesst  sich  den  kleineren  Samen  Fig.  3  und  5  1.  c,  der  Same  Fig.  25  hingegen  dem  ausgewachsenen  Samen 
Fig.  4  1.  c.  der  Häringer  Flora  an.  Das  Blatt  2379,  das  am  Miinzenbcrge  gesammelt  wurde,  ist  zwar  unvoll- 
ständig erhalten,  bietet  jedoch  hinreichende  Anhaltspunkte  um  dasselbe  dem  Blatte  Fig.  1  1.  c.  der  Tertiärflora 
von  Häring  unmittelbar  anzureihen. 

Makeci  stenoptera  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  49,  Taf  3,  Fig.  16. 
H.  seminum  amjuste  ellipticorum  ala  lineari,  hasi  ohliqua,  apice  obttisa  enervia. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  5996.) 

Es  liegt  von  dieser  durch  den  schmalen  Samen  und  Flügel  ausgezeichneten  Art  nur  ein  einziges  Samen- 
Exemplar  vor,  welches  a.  a.  0.  bereits  beschrieben  und  abgebildet  ist. 

Rhopcilophyllum  acuminatum  Ung.  sp. 

Taf  IV,  Fig.   16  —  19. 
Syn.:  Myrica  acuminata  Ung.,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  1.  c.  S.  160,  Taf  27,  Fig.  5-10-,  Taf  28,  Fig.  9. 
Eh.  foliis  pinnatis,  foliolis  suhcoriaceis ,   lanceolato-ünearibus  oel  lanceoiatis,   acuminatis,  maryine  spinuloso-den- 
tatis,  terminalibus  pctiolatis,  lateralihus  sessilibus ;  nervatione  didyodroma ;  iiervo  pyrhnario  valido,  recfo,  ner- 
vig secundarns  tenuissimis,  approximatis,  rete  microsynammatum  eniittodibus. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1781,  2384,  2385,  6100;  Coli.  Hofm.  u. 
Glow.) 

Seit  meiner  Arbeit  über  die  Tertiärflora  Australiens  bin  ich  in  meiner  zuerst  ausgesprochenen  Ansicht, 
dass  diese  und  andere  schmalblätterigc  scharf  gezähnte  Blattfossilien  von  derber  Textur,  welche  meistens  zu 
Myrica  gebracht  worden  sind,  den  Proteaceen  eingereiht  werden  müssen,  bestärkt  worden.  An  einem  am 
Moskenberge  zu  Tage  geförderten  Blatt  dieser  Art  (Nr.  6100)  tritt  die  lederartige  Textur  besonders  deutlich 
hervor.  Dasselbe  hat  einen  15 mw  langen  Stiel,  genäherte  Secundärnerven  und  gleicht  in  seiner  Form  und 
Zahnung  am  meisten  dem  in  Fig.  9  1.  c.  der  Sotzka-Flora  dargestellten  Blatte,  erreicht  aber  eine  grössere 
Breite  (16/ww).  Ein  anderes  Exemplar  (Nr.  2385),  vom  Münzenberg  stammend,  ist  bedeutend  schmäler  und 
gleicht  in  den  genannten  Eigenschaften  mehr  der  Fig.  10  1.  c. 

Die  früher  als  Myrica  acuminata  bezeichneten  Blattfossilien  zeigen  bald  einen  mehr  oder  wenig  langen 
Stiel,  bald  sind  .-^ie  fast  sitzend,  in  letzterem  Falle  sind  sie  auffallend  schief  an  der  Basis.   Diese  Thatsachen 


[315]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  55 

allein  erregen  schon  den  Verdacht,  dass  diese  Fossilien  nicht  als  einfache  Blätter  betrachtet  werden  können, 
vielmehr  jene  länger  gestielten,  mehr  symmetrischen  Blattfossilien  als  Endblättchen,  die  kurz  gestielten  oder 
sitzenden  assymmetrischen  aber  als  Seiteublättchen  eines  gefiederten  Blattes  anzusehen  wären.  Die  fossile 
Flora  von  Leoben  brachte  die  volle  Bestätigung  dieser  Vermulhung,  wie  die  in  Fig.  16  — 19  dargestellten  Reste 
zeigen.  Fig.  16  stellt  eine  Blattspindel  mit  einem  Endblättchen  und  Spuren  von  Ansatzstellen  der  Seiten- 
blätteben  dar.  Fig.  18  zeigt  ein  Bruchstück  einer  solchen  Blattspindel  mit  einem  Endblättchen  und  Seiten- 
blättchen  in  Verbindung.  Fig.  19  ist  ein  losgetrenntes  Endblättchen  mit  seinem  Stielchen;  Fig.  17  ein  solches 
Seiteublättchen  mit  schiefer  Basis.  Beide  sind  kleiner  als  die  bisher  zu  Myrica  acuminata  gestellten  Formen, 
schliesseu  sich  jedoch  denselben  mittelbar  an.  Eine  den  Übergang  bildende  Reihe  von  Blattf'ormen,  welche 
dieser  zweifellos  angehören,  die  aber  des  Raummangels  wegen  keine  Aufnahme  in  den  Tafeln  finden  konnten, 
liegt  mir  aus  den  Tertiärschichten  von  Leoben  vor.  Einige  dieser  Exemplare  zeigen  eine  wohlerhaltene 
Nervation,  welche  in  Fig.  18  a  vergrössert  dargestellt  ist.  Dieselbe  erinnert  bezüglich  des  zarten  gleichförmig 
kleinmaschigen  Netzes  an  das  vieler  Proteaceen. 

Fassen  wir  obige  Thatsaehen  zusammen,  so  haben  wir  es  hier  mit  einer  fossilen  Pflanze  zu  thun,  welche 
aller  Wahrscheinlichkeit  nach  den  Proteaceen  einzuverleiben  ist,  wo  sie  am  besten  den  mit  gefiederten  Blättern 
versehenen  iJÄqpa^ct-Arten  anzureihen  wäre,  vorläufig  noch  der  Gattung  nach  getrennt,  da  keiner  der  lebenden 
Arten  so  schmale  Theilblättchen  zukommen.  Die  schmälsten  Formen  können  leicht  mit  den  Blättern  AerBanksia 
longifoUa  u..  a.  verwechselt  werden.  Sie  unterscheiden  sich  aber  von  diesen  durch  die  ungleiche  Basis. 

Etnbothritt/m  salicinuni  Heer. 

Taf.  IV,  Fig.  27. 
Heer,  Tertiäi-flora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  97,  Taf.  97,  Fig.  29—33.  —  Ettingsh.,  B  Ili-  -ige,  1.  c.  S.  50. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1885.) 

Es  wurde  nur  der  hier  abgebildete  Same  gefunden.  Derselbe  gleicht  in  allen  Eigenschaften  mit  Ausnahme 
der  etwas  weniger  stark  hervortretenden  Rückenlinie  dem  von  Heer  in  Fig.  32  1.  c.  dargestellten  Samen  von 
Öningen.  Der  Samenkörper  ist  4»ww,  der  Flügel  hingegen  1  tnm  lang.  Bei  dem  nahe  verwandten  Embothrium 
parschlugianutn  ist  der  Samenkörper  verhältnissmässig  länger  und  zugespitzt,    der  Flügel  kürzer  und  breiter. 

EnibotJvr'iivrn  boreale  Ung. 
Ungar,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  1.  c.  S.  171,  Taf.  42,  Fig.  ii,  12. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Es  ist  bis  jetzt  an  oben  genannten  Localitäten  nur  je  ein  Same  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen, 
welcher  den  a.  a.  0.  abgebildeten  sich  gut  anschliesst. 

Unibothriani  sotzkianutn  Ung. 
Taf.  IV,  Fig.  26. 
Ungar,  Sylloge  plant,  foss.,  III,  p.  75,  t.  24,  f.  18. 

Fundort:  Unterbuchwieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6007.) 

Der  am  bezeichneten  'Orte  gefundene  Same  Fig.  26  ist  zwar  etwas  kleiner  als  der  von  Unger  a.  a.  0. 
abgebildete,  passt  aber  nach  allen  Eigenschaften  vollkommen  zu  demselben.  Der  Samenkörper  ist  rundlich 
und  hat  37jj  '«'«  im  Durchmesser.  Der  nervenlose  Flügel  ist  11  nun  lang  und  4  ^/^mm  breit. 

Enibothriutn  affine  m. 

Taf.  IV,  Fig.  28,  29. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  50,  Taf.  3,  Fig.  17. 

Fundorte:  Moskenberg  und  Müuzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2037  —  2039,6009;  Coli.  Hofm.) 

8* 


56  Constantin  v.  Ettingshausen,  [316] 

Tlieilt  den  uervculosen  SamenflUgel  mit  beiden  vorhergehenden  Arten  unterscheidet  sich  aber  von  diesen 
sowie  auch  von  dem  entfernter  verwandten  Embothrium  boreale  Ung.  durch  den  viel  kleineren  Samen,  dem  der 
verhältuissmässig-  viel  breitere  Flügel  assymmetrisch  aufsitzt. 

Embothrfuni  mao-opteru/m  m. 

Tat'.  IV,  Fig.  30,  31. 

Ettingsh.,  Proteaceen,  1.  c.  S.  727,  Tiif.  2,  Fig.  15.  —  Fos8.  Flora  von  Sagor,  I,  I.  e.  S.  197.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiär- 
flora Steienuarks,  S.  .'iO. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1581,2038,6008.) 

Von  dieser  Art  liegen  drei  Samen  vor,  welche  obzwar  von  verschiedener  Grösse  und  Entwicklung,  doch 
in  allen  wesentlichen  Merkmalen  untereinander  und  mit  dem  in  Sagor  gefundenen  Samen  tibereinstimmen. 
Der  Samenkörper  ist  queroval,  der  Flügel  breit,  eiförmig-rundlich,  am  Grunde  etwas  verschmälert  und  mit 
fünf  feinen  Nerven  durchzogen,  welche,  wie  beim  Exemplar  von  Sagor  deutlich  zu  sehen,  an  der  Spitze  con- 
vergiren.  Die  erwähnten  Nerven  sind  bei  den  Samen  von  Moskenberg  nur  undeutlich  zu  erkennen,  doch  konnte 
bei  entsprechender  Beleuciitung  die  hier  in  Fig.  oO  in  natürlicher  Grösse  wiedergegebene  Ansiclit  von  den- 
selben gewonnen  werden. 

Mtnbothriimn  stiriacimn  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.  32. 
E.  semimuH  ellipticorum  ala  unilateraliter  inserta,  elliptica,  hasi  angustata  tenuiter  5-nervosa. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1580;  Coli.  Holm.) 

Der  Same  ist  wie  der  vorher  beschriebene  mit  einem  von  fünf  feinen  Nerven  durchzogenen  Flügel  ver- 
sehen, unterscheidet  sich  aber  von  diesem  wesentlich  durch  die  Form  des  Samenkörpers  und  die  Einfügung  des 
Flügels.  Eisterer  ist  mehr  länglich,  elliptiscli,  an  beiden  Enden  etwas  verschmälert.  Der  Flügel  ist  dem  Körper 
des  Siimens  auf  einer  Seite,  daher  assymmetrisch  eingefügt,  elliptisch,  am  Grunde  etwas  zusammengezogen.  Die 
Nerven  vereinigen  sich  au  der  Spitze. 

Bankski  lotiglfolia  m. 

Taf.  [V,  Fig.  9. 

Ettingsh.,  Proteaceen  d.  Vorwelt,  1.  c.  S.  730,  Tat".  31,  Fig.  19.  —  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  53,  Taf.  15,  Fig.  11—26. 
Eocäne  Flora  des  Monte  Promina,  Denkschr.,  Bd. VIII,  S.33,  Taf.7,  rig.l2— U. —  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  I.e.  S.203 
Taf.  35,  Fig.  U,  12.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steierniarks,  1.  c.  S.  50,  Taf.  3,  Fig.  18. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1582,  6050,  6069  —  6071,  7902;  Coli.  Hofm. 
und  Glow.) 

Es  kamen  hier  die  Samen  und  Blätter  dieser  Art  zum  Vorschein ;  am  Moskenberge  beide,  am  Miinzen- 
berg  blos  die  Blätter.  Die  Samen  (ein  Exemplar  derselben  ist  bereits  in  oben  citirten  Beiträgen  abgebildet) 
sind  von  denen  einiger  Emhothrium-Arteü  mit  nervenlosen  Flügeln  schwer  zu  unterscheiden.  Doch  dürften  fol- 
gende Anhaltspunkte  zurTrennnng  derselben  genügen:  Der  Samenkörper  C^qy Banksia  ist  quer-elHptisch,  klein, 
dessen  Längsdurchmc^scr  beiläufig  2-bnim  und  dessen  Breitedurchmesser  3  mm.  Der  Flügel  ist  kurz  linenl,  bei- 
läufig 6m>n  lang,  so  breit  wie  der  Körper  des  Samens  und  diesem  mit  fast  geradliniger  Basis  symmetrisch  auf- 
sitzend. Nach  diesen  Anhaltspunkten  können  wir  die  ähnlichen  Samen  folgender  Arten  von  denen  der  Banksia 
longifoiia  unterscheiden.  Embothrium  sotzkianum  Ung.  hat  einen  rundlichen  Samenkörper  und  längeren  Flügel; 
Embothrium  salicinum  Heer  hat  einen  zugespitzten  Samenkörper  und  mit  schiefer  Basis  diesem  aufsitzenden 
Flügel;  EmboUirium  ■pitrschlugiüiiuiii  hat  einen  assymmetrisch  eingefügten  breiteren  und  kürzeren  Flügel.  Das 
durch  den  querelliptischen  oder  querlänglichen  Samen körper  und  symmetrisch  diesem  aufsitzenden  Flügel 
charakterisirte  E.  boreale  Ung.  sp.  hat  einen  mit  feinen  Nerven  durchzogenen  Flügel. 

Von  den  wenigen  Blattfossilien  dieser  Art,  welche  sich  hier  gefunden  haben,  ist  das  in  Fig.  9  abgebildete 
in  mehrfacher  Beziehung  bemerkenswerth.  Es  schliesst  sich  den  breiteren  Formen,  wie  solche  aus  Sagor  zum 


[317]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  57 

Vorscliein  kameD,  an  iiiul  ist  wie  diese  zugespitzt.  Wir  wissen  nun  aus  der  Untersuchung  der  Tertiärflora 
Australiens,  dass  auch  in  dieser  die  meisten  Banksien  zugespitzte  Blätter  haben  und  lassen  uns  daher  durch 
dieses  Merkmal  allein  nicht  irreführen,  diese  Blattfossilien  für  il/j/r/m- Formen  zu  erklären,  nachdem  letztere 
eine  viel  zartere  Textur  und  eine  andere  Nervation  zeigen.  An  dem  in  Rede  stehenden  Blattfossil  ist  die  derbe 
lederartige  Textur  deutlich  erkennbar.  Der  Rand  ist  mit  entfernt  von  einander  stehenden  Dornzähnchen 
besetzt,  welche  ich  auch  an  einem  besser  erhaltenen  Blatt  aus  Sagor  beobachtet  habe.  Die  Nervation  zeigt 
einen  auch  in  seinem  weiteren  Verlaufe  bis  in  der  Nähe  der  Spitze  scharf  hervortretenden  Primäruerv,  aus 
welchem  feine  Secundärnerven  unter  wenig  spitzen  Winkeln  entspringen  und  im  Bogen  gegen  den  Rand 
ziehen,  an  welchem  sie  einen  Saumnerv  bilden.  Dazwischen  breitet  sicli  ein  nur  dem  bewaffneten  Auge  sicht- 
bares, aus  äusserst  kleinen  rundlichen  Maschen  zusammengesetztes  Netz  aus,  wie  die  vergrösserte  Darstellung 
der  Nervation  Fig.  9  a  veranschaulicht,  wo  auch  ein  mit  einem  Dörnchen  endigender  Randzahn  ersichtlich 
gemacht  ist.  Ein  aus  so  gleichförmig  sehr  feinen  rundlichen  Maschen  gebildetes  Netz  findet  man  nicht  nur  bei 
mehreren  Banlsifi-  und  DrijfiHrlra-ÄrteTi,  sondern  auch  bei  einigen  anderen  Proteaeeen-Gattungen;  wie  insbeson- 
dere Symiphma  und  Knüjhtia,  wo  aber  ganz  abweichende  Blattformen  auftreten. 

Banksia  haeringiana  m. 

Taf  IV,  Fig.  10. 

Ettingsh.,  Proteacecn,  1.  c.  S.  73,  Taf.  31,  Fig.l7,  18.  —  Tertiäre  Flora  vou  Hiiring,  S.  54,  Taf.l6,  Fig.  1—25.  —   Beiträge 
1.  c.  S.  50,  Tat.  3,  Fig.  19. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1583,  2354;  Coli.  Hofm.) 
Samen  und  Blätter.  Erstere  haben  einen  kleinen  rundlichen  Samenkörper,  dem  ein  an  beiden  Enden  ver 
schmälerter  nerveuloser  Flügel  schief  aufsitzt.   Dieselben  sehen  sehr  ähnlich  denen  von  Pinus,  unterscheiden 
sich  aber  von  diesen  durch  den  derberen  Flügel.  Ausser  dem  beschriebenen  a.  a.  0.  abgebildeten  Samen  vom 
Moskenberg  hat  sich  am  MUnzenberg  ein  kleinerer  Same,  Fig.  10,  gefunden,  welcher  zu  Bankski  gehört  und 
vielleicht  ebenfalls  der  B.  haermgiana  beizuzählen  wäre. 

Banksia  Ungei'i  m. 

Ettingsh.,  Proteaceen,  1.  c.  S.  731.  —  Tertiäre  Flora  vou  Häring,  S.  54,  Tat'.  17,  Fig.  1—22;  Taf.  18,  Fig.  1—6. 

Fundort:  Walpurgis-Schacht  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2453,  2154.) 

Von  dieser  Art  liegen  nur  einige  Blattreste  vor,  welche  zu  den  in  Häring  vorkommenden  Blättern  am 
besten  passen. 

Banksia  Haidingerl  m. 

Taf.  VI,  Fig.  11,  11  a. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  I,  1.  c.  S.  198,  Taf.  10,  Fig.  29. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6095.) 

Es  ist  nur  das  in  Fig.  11  abgebildete  Blattfossil  an  bezeichneter  Localität  vorgekommen.  Dasselbe  gehört 
einem  kleineren  Blatte  an,  als  das  in  Trifail  gesammelte  und  a.  a.  0.  beschriebene  Fossil,  stimmt  aber  in  allen 
wesentlichen  Eigenschaften  mit  diesem  überein.  Ausserdem  muss  bemerkt  werden,  dass  die  Nervation  an  dem 
Exemplar  vom  Moskenberg  besser  erhalten  ist.  Fig.  11«  gibt  eine  vergrösserte  Darstellung  derselben,  ins- 
besondere des  äusserst  engmaschigen  Netzes,  welches  sehr  gut  zu  Banksia  passt.  Der  Abdruck  zeigt  ein  sehr 
festes  lederartiges  Blatt  an,  wie  ein  solches  von  ähnlichen  Eigenschaften  als  das  in  Rede  stehende  nur  bei  der 
genannten  Gattung  angetroffen  wird. 

Dryandroides  grevilleaefoUa  sp.  n. 

Taf.  IV,  Fig.  15,  15  a. 

D.  foliis  coriaceis,  petiolatis ,  Uneari-lanceolatis  inaequaliter  pinnati-lolis,  lohis  patentihus,  lineari-lanceolaiis ,  acu- 
lainatis,  cusp'nlatis;  nervatione  craspedodroma ,  nervo  prhnario  mlido,  prominente,  recto;  nervis  secundariis 

(v.  Ettiu^shauseu.)  9 


58  Constantin  v.  Ettingshausen,  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark  [318] 

sub  angidis  acutis  variis  orientihiis,  sinqüicibus,  plenmicjue  ajjices  lohormn  uttingentihus,  nervis  tertiariia  tenuis- 
ai-inis  dictijodromis. 

Fiindort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Unterscheidet  sich  von  den  verwandten  7)ri/rtnrf?o/f?es  ÄaA;ea«/oZ/«  üng.  und  7A  (/mwc/Zs  Ung.  der  fossilen 
Flora  von  Sotzka  nur  durch  das  schmälere  fiederlappige  Blatt.  Die  Nervation  zeigt  randläufige  Secundärnerven, 
welche  in  den  Spitzen  der  Lappen  mit  einem  Dörnchen  endigen,  ferner  ein  äusserst  zartes  Netz,  Fig.  \bu,  das 
dem  lebender  und  fossiler  Proteaceen  gleicht. 

In  welcher  Beziehung  diese  Art  zu  den  von  Lesquereux  als  Lomatien  bestimmten  Proteaceen  der  nord- 
amerikanischen  Tertiärfiora,  namentlich  zu  Lomatia  ncutiloha  steht,  lässt  sich  bei  dem  Umstände,  dass  die 
Details  der  Nervation  dieser  Fossilien  noch  unbekannt  sind,  nicht  ermitteln. 

Dryandroides  fohnsdovfensis  sp.  n. 

D.  foliis  coriaceis,  longe  petiolati»,  linearibus  vel  lanceolato-Unearibus,  utrinque  attenuatis,  dentatis,  denticulatis  vel 
integerrimis ,  tiervafione  dlctyodroma ,  nervo  primario  distindo  recfo,  nervis  secundarns  ienuissimis,  vix  con- 
spicuis,  rete  tenerrimo  plerunirjue  obsoleto. 

Fundort:  Münzeuberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Durch  die  sehr  schmalen  linealen  oder  lineallanzettlichen,  bald  mehr  bald  weniger  gezähnten,  seltener 
ganzrandigen  Blätter  von  allen  bisher  aufgestellten  Drynndroides-Avten  verschieden.  Die  Textur  ist  deutlich 
derb  lederartig.  Das  sehr  feine  Netz  ist  sehr  ähnlich  dem  von  Banksia-  und  Dryandra-Avten,  jedoch  meist 
nicht  erhalten. 

Es  ist  diese  Art  bis  jetzt  nur  in  sehr  wenigen  Blattfossilien  an  genannter  Lagerstätte,  hingegen  häufig  aus 
den  Schichten  von  Fohusdorf  und  Sillweg  zum  Vorschein  gekommen.  Um  die  Wiederholung  von  Abbildungen 
zu  vermeiden,  sollen  die  am  besten  erhaltenen  und  instructivsten  Fossilien  dieser  Art  erst  in  meiner  Arbeit 
über  die  fossile  Flora  von  Fohusdorf  zur  bildlichen  Darstellung  gelangen. 

Class.  SERPENTARIAE. 

Ord.  ARLSTOLOCHIEAE. 

AristolocMa  Aesculapi  Heer. 

Taf.  IV,  Fig.  32,  33. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  104,  Taf.  100,  Fig.  11. 

Fundorte:  Moskenberg,  Mnnzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

An  der  erstgenannten  Localität  kam  die  Frucht,  Fig.  33,  zum  Vorschein,  welche  mit  der  von  Heer  a.  a.  0. 
Fig.  IIb  abgebildeten  ausserordentlich  übereinstimmt,  hingegen  am  Münzenberg  das  Blatt  Fig.  32.  Dasselbe 
ist  etwas  grösser  als  das  vom  hohen  Rhonen,  stimmt  aber  in  der  Form  und  Nervation  mit  dem  Schweizer  Blatt- 
fossil vollkommen  überein.  Der  Stiel,  welcher  am  letzteren  fehlt,  da  er  verloren  gegangen  ist,  zeigt  eine  Länge 
von  11  mm,  dürfte  jedoch  nicht  vollständig  erhalten  sein.  Heer  stellte  Blatt  und  Frucht  nicht  zur  selben 
Species,  da  ersteres  in  der  aquitanischen  Stufe,  letztere  aber  in  der  Öningen- Stufe  zum  Vorschein  kam.  Das 
Vorkommen  dieser  Reste  in  einander  so  nahestehenden  Horizonten  spricht  wohl  für  die  Zusammengehörigkeit, 
umsomehr  als  die  Zahl  der  gemeinsamen  Arten  dieser  Horizonte  eine  beträchtliche  ist. 


C.v.Ettiugshausen.  Fossile  Flora  von  Leoben. 


Taf  1. 


LükiJraif 


/  Pbrllerimn  Palaeo-Mvricae.  'J  Ph.Palnco-Cassine.li  l'h.Falaeo.Connm.A  PkPala,oLanri..)  Spimem  PaMflwc.. 
6Sph.Paheo.Lmn.  7 S,Aaclm'ia.8 Sph.miinzenberfiensis.  9 Dotludat  Dmuhm.  10  D.wyriaa>la.  ü Depazea Palaco-Alm. 
12  Xyhmih's  mos'keiihe.iyeiiai<;.  13  .X.mnir/puhnye.iisis.  14  X.Aliii.h  AJiciroIiis. 
Denkschriften  d.k.Akad.d.W.  math. nalurw.  Classe  LW.Bd.l.Ablh. 


e.V.  Ettiiiflshausea.  Fossile  Flora  von  leohen. 


Tarn. 


IKhvIima  nlmwolum.2  Setfuoin  Lan,,sMii.  :h:,  Oly,,toslrolms- am.paai^.  (U  Pnwslwim.S  Podocwpns  shmtaU Mym, 

limiUim.  10  M.soizkiom,.  II  HcUilnßrongnmdi.  f!  JS.rectim'rm.m  B.prisra.  15  Cusunrim,  sohkiana.Ki.h  Onercns .l,mm>orln-ll,>m. 

lHI90.1)ui>lmopl,vllum.W  Cmrius  f'almv -.MIam, .  'Jl  .llnns  M'räcimi.n  J.(jmdlis.^J  Papimr /uvIrf/mL  HJ.>  (ypentcs himrm 

Xa Firns  Ruchmiiia.  21  .\ediwdia  airiiicivia.  '.'S  Salix  anh-ieivn-''-  2fl  Ihlrya  Allanttdis. 

üenkschriflen  d.k.Akad.d.W.  math.nalur^^•  Classe  LI^'.Bd.l.Ablh. 


l';v.Kllin(|sluiuseii.  Fossile  Floni  von  Leobnn 


Taf.  Dl. 


LllhD:. 


/- '/  hUronÜYx  sliriaaisJ  .Smilaxf/nwdilnliad  S.wosh-nl>crf/,'n.sisj  S.j»„vl/l>li,i.>V>  rw-pwusHemi.lO(mihmmm  Holwanni. 

II  12  OummJimcvnoi,ln%imi:ilÜ>Jtumlii.i:>.W Sonlaliim  miavphvilnin. 11. Ur Salix i>al(i('orepe,is.  I!)  S.palaeonipiw. 

W'S.subreperis.  'J/  Fopiiliis  lalior.  'Jt>  Exoairpus  sliriara.  23  Liiiriis  ijmiK/iklia. 

Denkschriften  d.k.Akad.d.W.  math.naturw.  Classe  LIV.Bd.l.Abth. 


('.v.Klliii(|sli;iiiseii.  Fossile  Floia  von  leobeu. 


Taf.lV. 


/  ?  Dapime  Maeo-Mncmm.3-3  P.i>rotogora.  ß  n.prarlomiifh/ÜL  l.S  Permi  hapalonrwvn.!)  Baukm  oniiMw 
in  B  Imeriiumiin,  tl  B.lhiulimp-ri.  rJt'l  Prolea  eiiropaat.  1.',  Driwu/ividcs  t/irvillairfuha.  Ibl'J  fihupalopliyllum 
aiwninaUnn  W Cinmmmmm imh-moiplmm  'II  Ihmlaplme  slirimv.  '■!'!.  23  Persooniu  Daphnrs.  l^i  2j  Hakat  pimneirin. 
■>(if:nMuvmisolzkwnmnJ?e:sulimm^'i\:^^^^ 

Deiiksdiriflen  d.k.  Akad.d.W.  niath.nalurw.  Classe  LRßd.l.Ablh. 


DIE 


FOSSILE  FLORA  VON  LEOBEN 

IN  STEIERMARK 


VON 


Prof.   Dr    CONSTANTIN    Freiherrn  von  ETTIN6SHAUSEN. 

C.  M.  K.  AKAD. 

II.  THEIL. 

(ENTHALTEND  DIE  GAMÖPETAIEN  UND  ÜIALYPETALEN.) 


(SHit  5  S'afdn.) 


BESONDERS  ABGEDRUCKT  AUS  DEM  I.IV.  BANDE  DER  DENKSCHRIFTEN  DER  jrATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN  CLASSE    DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


WIEN  1888. 

AUS  DER  KAISERLICH-KÖNIGLICHEN  HOF-  UND  ST AATSDRUCKEREL 

IN  COMMISSION  BEI  F.  TEMPSKY, 

BUCHHÄKDLER  DER  KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


DIE 


FOSSILE  FLORA  VON  LEOBEN 

IN  STEIERMARK 


VON 


Prof.    Dr     CONSTANTIN    Freiherrn  von  ETTINGSHAUSEN  , 

C.  M.  K.  AKAU. 


LIBRARY 
IL    THEIL.  NEW  YORK 

BOTANJCAL 
GAR01-:,\ 


(EMUALTE.\D  DIE  (..H1()PETALE.\  l\D  DlALVl'ETALEi) 


(©ICit  5  Sil  fdn.) 


BESONDERS  ABGEDRUCKT  AUS  DEM  LIV.  BANDE  DER  DENKSCHRIFTEN  DER  MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN  CLASSE     DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN.     - 


WIEN  1888. 

AUS  OEK  KAIöEKLICH-KÖNIGLICHEN  HUF-  UND  ST  A  ATSD  HUOKEREI. 
IN   COMMISSION   BEI   F.  TEMPSKY, 

BUCllHÄNDLEK  DER  KAISERLICHEN  AKADEJUE  DER   WISSENSCHAFTEN. 


DIE 

FOSSILE   FLORA   VON   LEOBEN 

IN  STEIERMARK. 

VON 

Prof.  Dr.  CONSTANTIN  Freiherrn  von  ETTINGSHAUSEN, 

C.  M.  K.  AKAÜ. 

II.   THEIL. 

(ENTHALTEND  DIE  GAMOPETALEN  CND  DIALYPETALEN.) 


VORGELEGT    IN  DER  SITZUNG   AM  12.   APRIL    1888. 


Die  Gamopetalen  sind  iu  der  Rraunkohleuflora  von  Leoben  durch  folgende  Ordmmgeu  vertreten:  Die 
Rubiaceen  (Blätter  und  Früchte),  Lonicereen  (^Blätter),  Oleacecu  (^Blatter  und  Früchte),  xVpocynaceen,  (Blätter 
und  Samen),  Asperifolien  (Frucht),  Convolvulaceen  (Blätter,  Kelch),  Myrsineen  (Blätter),  Sapotaceen  (Blätter), 
Ebenaeeen  (Blätter,  Kelche,  Früchte^  Styraceen  (Blatt,  Blumenkrone  mit  Staubgefässen,  Steinkern),  Vaccinieen 
(Blätter),  Ericaceen  (Blätter  und  Inflorescenz).  Von  diesen  erreichen  die  meisten  Arten  (13")  die  Apocynaceen; 
dann  kommen  die  Ebenaeeen  mit  7  und  die  Oleaceen  und  Sapotiiceen  mit  je  6  Arten.  Die  übrigen  Ordnungen 
erscheinen  nur  mit  wenigen  oder  einzelnen  Arten  repräsentirt. 

Die  Dialypetalen  dieser  Flora  umfassen  folgende  Oidnungen:  Araliaceen  (Blätter  und  Blättchen),  Corneen 
(Blätter),  Loranthaceen  (Blätter),  Saxifragaceen  (Blätter,  Blumenkrone),  Nymphaeaceen  (Blätter,  Samen), 
Bombaceen  (Blättchen),  Sterculiaceen  (Blätter),  Tiliaceen  (Blätter,  Deckblätter,  Kapselfruchf),  Acerineen 
(Blätter,  Flügelfrüchte),  Malpighiaceen  (Blätter,  Flügelfrüchte),  Sapindaceen  (Blättchen,  Früchte,  Samen), 
Celastrineen  (Blätter,  Früchte),  Ilippocrateaceen  (Blätter),  Ilicineen  (IMätter),  Rhamneen  (Blätter),  Ampelideen 
(Blätter),  Juglandeen  (Blättchen,  Fruchthüllen,  Früchte),  Anacardiaceen  (Blättchen,  Frucht),  Zanthoxyleen 
(Blättchen,  FlUgelfrucht),  Coriarieen  (Blatt),  Combretaceen  (Blätter),  Myrtaceen  (Blätter),  Pomaceen  (Blätter, 
Blättchen),  Rosaceen  (Blätter),  Amygdaleen (Blätter, Steinkern),  Papilionaceeu (Blätter, Blättchen), Caesalpinieeu 
(Blättchen,  Hülsenfrüchte),  Mimoseen    Blättchen,  Hülsenfrucht). 

Die  Mehrzahl  der  Arten  dieser  Abtheilung  fallen  auf  die  Papilionaceen  und  Caesalpinieen  mit  je  13,  die 
Celastrineen  mit  15,  die  Rhamneen  mit  11,  die  Anacardiaceen  mit  10,  die  Juglandeen  und  Myrtaceen  mit  je  9, 
und  die  Sapindaceen  mit  7  Arten. 

Die  allgemeinen  Resultate  der  Untersuchung  und  die  Vergleichung  der  fossilen  Flora  von  Leoben  mit  den 
verwandten  Floren  der  Tertiärperiode  bilden  den  Schluss  dieser  Abhandlung. 

1* 


Constanlin  v.  Ettingsliaitsen,  [320] 


b.   GAMOPETALAE. 

Class.  CAPRIFOLIAE. 

Ord.  RUBIACEAE. 

Ctuchouklium  bllinlcum  m. 

Tat'.  V,  Fig.   1,  2,  2  a. 

Ettiiigsh.,  Foss.  Floni  von  Bilin,  II,  1.  (;.  S.  207,  Taf.  35,  Fig.  28—31.  —  Beitr.  z.  Ivenutn.  d.  Teitiärflora  Steieimarljs,  1.  c. 

S.n. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.N.  H.M.Nr.  1559,17:33,  2284,2364,6122— 6125; 
Coli.  Holm,  und  Glow.) 

Das  Blatt  Fig.  2  stimmt  mit  dem  in  Fig.  28  1.  c.  dargestellten  Blatte  von  Bilin  vollkommen  überein. 
Während  aber  an  diesem  ein  Netz  nicht  erhalten  ist,  fand  ich  bei  dem  bezeichneten  Blatte  Nom  Moskenberg  eine 
Stelle  (an  dem  untersten  Secundärnerven  rechts),  welche  eine  deutliche  Netzbildung  aufweist.  Dieselbe  ist  in 
Fig.  2(1  vergrössert  dargestellt  und  stimmt  mit  dem  Netze  von  Fig.  31  (31  i)  1.  c.  gut  überein,  was  zugleich  den 
Beweis  liefert,  dass  diese  IJlätter  in  der  Tliat  zusammengehören.  Das  Blatt  Fig.  1  vom  Münzenberg  gleicht  mit 
Ausnahme  der  unter  etwas  spitzeren  Winkeln  abgehenden  Recundürnerven  vollkommen  dem  Blatte  Fig.  30 
1.  c.  Endlich  habe  ich  noch  das  Blatt  Nr.  1560  von  Moskenberg  als  solches  zu  bezeichnen,  welches  ganz  und 
gar  der  Figur  31  1.  c  entspricht.  Es  zeigt  eine  verlängerte  Spitze  und  einander  etwas  mehr  genäherte 
Secundärnerven. 

Cinchonidfuni  niultinerve  ra. 

Tai.  V,  Fig.   3,  4,  3  a. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  S.  208.  Taf.  3G,  Fig.  5.  —  Beitr.,  1.  c.  S.  52. 

Fundorte:  Moskenberg,  Mün/.enberg.  (K.  k.  N.  H.M.Nr.  2393,  6127  —  6129.) 

Das  in  Fig.  4  abgebildete  Blatt,  \wn  Münzenberg  stammend,  kann  als  ein  kleineres  Blatt  dieser  Art  gelten. 
Das  Blatt  Nr.  6128  von  derselben  Loyalität,  welches  mit  !cr  cit.  Fig.  5  der  Biliner  Flora  in  allen  wesentlichen 
Merkmalen  übereinstimmt,  steht  bezüglich  der  fjlrösse  in  der  Mitte  zwischen  beiden  vorgenannten  und  ver^'oll- 
ständigt  so  die  Formenreihe.  Das  am  Moskenberge  gesammelte  kleine  Blatt  Fig.  3  gehört  zweifelsohne  in  diese 
Reihe.  Dasselbe  zeigt  eine  wohlerhaltene  Nervation,  welche  in  Fig.  3a  vergrösseit  dargestellt  ist.  Die  Tertiär- 
nerveu  entspringen  an  der  Aussenscite  der  zahlreichen  Seeundären  unter  spitzen  Winkeln  und  stehen  mit  einem 
lockerraaschigeu  Netz  in  Verbindung.  Ihre  Richtung  steht  jedoch  schief  zu  der  des  Primären  und  nicht  senk- 
recht, wodurch  das  Blatt  von  denen  der  ähnlichen  /?/(«m«MS- Blätter  zu  unterscheiden  ist. 

CincJioiiidium  angustifoliuui  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  1C3,  Tat",  ll,  Fig.  2;  III,  S.  IG,  Tai'.  30,  Fig.  15,   16. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  II.  M.  Nr.   1836,  1837,  2104,  2172;  Coli.  Glow.) 

Es  liegen  einige  Blätter  dieser  Art  vor,  welche  in  den  wesentlichen  Merkmalen  mit  den  cit.  Blättern  der 
fossilen  Flora  von  Sagor  übereinstimmen.  Doch  ist  zu  bemerken,  dass  das  Blatt  Nr.  2104,  welches  an  beiden 
Enden  stark  verschmälert  ist  und  zur  Fig.  2  1.  c.  in  der  Form  und  Grösse  sehr  gut  passt,  etwas  näher  anein- 
andersleheude  Secundärnerven  besitzt;  ferner  dass  das  Blatttossil  Nr.  1836  bei  gleich  genäherter  Stellung  der 
Secundärnerven  au  beiden  Enden  weniger  verschmälert  ist.  Beide  letzterwähnten  Fossilien  unterscheiden  sich 
von  den  Blättern  der  vorhergehenden  Art  durch  die  geringere  Zahl  der  Secundärnerven,  welche  bei  dieser  noch 
mehr  gedrängt  stehen.  Es  fand  sich  hier  auch  diesell)e  Fruchtform,  welche  in  Sagor  zum  Vorschein  kam  und 
mit  dem  Bialte  des  Cinchoniiliiim  amjustifolium  zu  Einer  Art  vereinigt  worden  ist. 


[321]  Die  fossile  Flora  von  Lcolx-ii  in  Steienuark.  5 

CinchoHiflium  parvffoliuin  sp.  n. 

Tat".  V,  Fig.  5,  20. 

Cfolmparois  membranaceis,  breviter  petiolutii<,  oborato-eUipticis  iidegen-imis ;  nervatione  camptodroma,  nervo  prl- 
mario  prominente,  apicem  versus  valde  aftemiato ;  nervis  secundariis  utrinque  5 — 6,  sirnjiUcibus  adscenden- 
tibus:  nervis  teriiarns  sub  angulo  redo  eijredientibus,  rete  obsoleto. 

Fundorte:  Moskeuberg,  Münzeuberg-.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nv.  2355.  6130.) 

Ein  kleines  Blatt  vom  Münzenberg,  das  sich  bezüglich  der  zarten  Textur  und  der  übrigen  Eigenschaften 
den  Cinchonidium-BLättern  wohl  anschliesst,  aber  durch  die  geringe  Zahl  der  Secundärneiven  von  den  bis  jetzt 
beschriebenen  abweicht.  Es  scheint  mir  dessiialb  dasselbe  einer  besonderen  Art  anzugeliören,  obgleich  ich  den 
möglichen  Fall  nicht  unerwähnt  lassen  darf,  dass  das  beschriebene  Fossil  ein  kleines  Blatt  des  Cinchonidium 
biUnicmn  sein  könnte.  Hierüber  können  nur  künftige  Untersuchungen,  gestützt  auf  ein  mehr  vollständiges 
Material,  Aufscbluss  bringen.  Ein  zweites  nocii  kleineres  Blatt,  Fig.  2(i,  vom  Moskenberge  stammend,  welches 
ich  wegen  seiner  grossen  Ähnlichkeit  mit  dem  vorigen  hieher  stelle,  scheint  allerdings  mehr  für  die  Selbst- 
ständigkeit der  beschriebenen  Art  zu  sprechen. 

CincfionidluiH  randlaefoliuin  m. 

Tiif.  V,  Fig.  6,  7. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Biliu,  II,  1.  c.  S.  208,  Tat'.  36,  Fig.  1. 

Fundort:  Moskenberg  (N.  Coli.  Ett.) 

Die  beiden  Blatttosilien,  welche  hier  unter  obiger  Bezeichnung  abgebildet  sind,  unterscheiden  sich  nur  in 
der  Grösse.  In  allen  übrigen  Eigenschaften  stimmen  dieselben  so  vollkommen  überein  miteinander,  dass  von 
ihrer  Trennung  nicht  die  Eede  sein  kann.  Die  Textur  ist  zart,  membranös,  die  Nervation  bogenläufig  mit  langen, 
dem  Rande  entlang  aufsteigenden  Secundärnerven,  von  deren  Aussenseite  die  Tertiären  unter  spitzen  Winkeln 
entspringen  und  fast  querläutige  Anastomosen  bilden.  Die  Umschau  unter  den  bisher  beschriebenen  Blatt- 
fossilien führte  zu  dem  Cinchonidium  randiaefolium  benannten  Blatte  aus  dem  Polirschiefer  von  Kutschlin  bei 
Bilin,  welches  mit  dem  Blatte  Fig.  6,  vergrössert  6«,  vom  Moskenberg  alle  Eigenschaften  theilt.  An  dem 
kleineren  Blatte  Fig.  7  ist  der  Stiel  erhalten,  welcher  aber  an  dem  Biliner  Fossil  verloren  gegangen  ist,  weshalb 
die  Diagnose  der  Art  dahin  geändert  werden  muss,  dass  statt  „foliis  sessilibus"  foiiis  petiolatis  zu 
setzen  ist. 

Ord.  LONICEREAE. 
Lonicera  prisca  sp.  n. 

Taf.  V,  Fig.  8,  9.  8  a. 
L.foliis  breviter  petiolatis  membranaceis,  ovalibus,  integerriniis,  basi  productis ;  nervatione  camptodroma,  nervo  pri- 
mario  debili,  apicem  versus  valde  attenuoto;  nervis  secundariis  tenuissimis,  angulis  'acutis  exeimtibus  approxi- 
matis,  adscendentibus,  simplicibus;  nervis  tertiariis  e  latere  externa  secimdariormn  sub  angtdis  acutis    orien- 
tibus,  viv  conspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Sesgraben  (N.  Coli.  Ett.  V,  Münzenberg  (Coli.  Glow.). 

Ein  Blatt  Fig.  8  von  zarter  krautartiger  Textur,  das  mit  einem  3  mm  langen  etwas  gebogenen  dünnen 
Stiele  versehen,  und  dessen  Lamina  nur  35mm  lang  und  18mm  breit  ist.  Die  Basis  erscheint  etwas  gegen  den 
Stiel  hin  vorgezogen;  die  Spitze  lässt  sich,  obwohl  ein  wenig  verletzt,  noch  als  zugerundet  erkennen.  Der  Rand 
ist  ungezähnt.  Die  Nervation  zeigt  einen  schwachen,  schon  oberhalb  der  Basis  dünnen  Primärnerv,  aus  welchem 
sehr  feine  im  Bogen  aufsteigende  und  einander  genäherte  Secundärnerven  unter  Winkeln  von  50 —  60°  abgehen. 
Kurze  äusserst  zarte  Tertiärnerven  entspringen  in  fast  querläutiger  Richtung,  sind  aber  am  Fossil  grösstentheils 
unkenntlich.  Die  Vergrösserung  Fig.  8«,  entnommen  einer  Stelle,  wo  diese  Nerven  bei  günstiger  Belenchtung 
noch  gesehen  werden  konnten,  veranschaulicht  die  beschriebene  Nervation.   Alle  Merkmale  dieses  Fossils 

(t.  £ttiDg6h.iu8en.)  2 


6  Coli sldiil i n  p.  Ettingshausen,  [322] 

stimmen  mit  denen  des  Blattes  von  Loniivr"  iü(/n(  L.  so  viel  übereiu,  dass  man  sogar  die  Identität  der  Species 
anzunoLmen  geneigt  sein  könnte.  leli  will  jedoch  die  Entsciieidung  hierüber  späteren  Forschnngen  auf  Grund 
eines  reicheren  Materials  anheimstellen.  Eine  Wahrnehmung  will  ich  aber  nicht  unerwähnt  lassen,  nämlich, 
dass  die  genaue  Vergleichnng  besagten  Fossils  mit  dem  Blatte  der  Loniceni  nkjra  eine  kleine  Differenz  in  der 
Zald  der  Secundärnerven  ergab.  In  dieser  Beziehung  scheint  die  Loniceni-  prisca  die  Mitte  zwischen  L.  nigra 
und  L.  Xylodciini  zu  halten.  Ein  Blattiossil  aus  dem  Seegrabeu  und  Fig.  9  vom  Mlinzenberg  stammend, 
gehören  noch  hieher. 

Class.  CONTORTAE. 
Ord.   OLEACEAE. 

Olea  stiHnca  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntii.  il.  Tertiärflora  Steiennarks,  1.  c.  S.  52,  Tat'.  4,  Fig.  1.    . 

0.  foliis  coriaceis,  breoiter  petinlatis,  ovato-lanceolatia,  iitrinque  acuminatis  interjerrimis ;  nervatione  camptodroma, 

nervo  primario  prominente;  nervis  secundnriis  tenuissimis ,  utrinque  5 — 6,  sub  anyulis  50 — 60°  orientibus ; 

tertiariifs  inconspicuis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1514,  1796,  1800,  1918,  1994,  2164,  6135.) 

Das  Blatt  Nr.  1800  zählt  zu  den  kleinsten  Blättern  dieser  Art,  Nr.  6135  zu  den  grössten;  bei  beiden  tritt 
die  steife  lederartige  Textur  am  Abdruck  deutlich  liervor.  Die  sehr  feinen  Secundärnerven  stehen  8  — 13»?/» 
von  einander  entfernt.  In  den  übrigen  Eigenschaften  stimmen  diese  Exemplare  mit  dem  a.  a.  0.  abgebildeten 
Normalblatt  überein. 

Olea  prae-europaea  sp.  n. 

Taf.  V,  Fig.  l'x 

0.  foliis  coriaceis,  brevibus  petiolatis,  lanceolatis,  basiacutis,  apice  acuminatis,  integerrimis ;  nervatione  campto- 
droma; nervo  primario  valido;  nervis  secundariis  tenuibus  4 — .'),  sub  anr/ulis  30  —  40°  orientibus,  simplieibus  ; 
nervis  tertiariis  inconspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzcnberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6136.) 

Kleine  lederartige  lanzettliche  Blätter  mit  starkem  hervortretendem  Primärnerv,  feinen  unter  sehr  spitzen 
Winkeln  entspringenden  Secundär-  und  kaum  sichtbaren  Tertiärnerven.  Fig.  19  stammt  vom  Münzeuberg;  ein 
kleineres  Blatt,  dessen  Lamina  kaum  '3cm.  Länge  und  8mm  Breite  erreicht,  wurde  am  Moskenberg  gesammelt; 
dasselbe  stimmt  mit  dem  vorigen  in  allen  wesentlichen  Merkmalen  überein.  Diese  B'ossilicn  haben  die  meiste 
Ähnlichkeit  mit  Blättern  der  Olea  europaea,  insbesondere  einer  Varietät  derselben,  welcher  mehr  spitze  oder 
lanzettförmige  Blätter  zukommen. 

Ligustruni  antiquutn  sp.  n. 

Taf.  V,  Fig.  10. 
L.  foliis  breve  petiolatis,  memhrnnaceis,  lanceolatis,  utrinque  angusiatis  integerrimis  apice  obtusiusculis ;  nervatione 
camptodroma,  nervo  primario  distincto,  apicem  versus  attenuato;  nervis  secundariis  tenuissimis  perpaucis  sub 
angulo  60 — 70°  orientibus,  marginem  adscendentibus,  simplieibus;  nervis  tertiariis  obsoletis. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr  2348,6143-6145;  Coli.  Glow.) 

Zarte  kleine  schmale  Blätter,  durchzogen  von  einem  verhältuissmässig  hervortretenden  Primärnerv,  aus 
dem  wenige  sehr  feine  Secundärnerven  in  starkem  Bogen  den  Rand  entlang  hinaufziehen.  Der  Blattstiel  ist 
4m»?  lang,  die  Lamina  gegen  denselben  sowie  auch  gegen  die  Spitze  zu  allmählig  verschmälert,  hingegen  die 
Spitze  selbst  abgerundet-stumpf.  Diese  Blätter  zeigen  viele  Ähnlichkeit  mit  den  in  den  Schichten  von  Bilin  und 
Sagor  vorkommenden  Blättern  des  Ligustrum  priscum  m.  und  unterscheiden  sich  von  diesen  nur  durch  die 
unter  etwas  stumpferen  Winkeln  abgehenden  Secundärnerven  und  die  kleinere  Form. 


[323]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  7 

Fraxlnus  primigenia  U  n  g. 

Taf.  V,  Fig.  1-2. 

Uugei-,  Sylloge  plaut.  Ibss.;  I,  S.  22,  Taf.  8,  Fig.  1—8.  —  Ettingsli.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  I.e.  S.  IG.'i,  Taf.  u, 
Fig.  10. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  1832,  1876,  2152);  Münzenberg.  (Coli.  Hofra.  u.  Glow.) 
Es  sind  hier  nur  die  Theilblättclien  l)is  jetzt  gefunden  worden.  Fig.  12  von  Moskenberg  passt  sehr  gut  zu 
(lein  wenig  schielen  Bliittchen  Fig.  -4  von  Parschlug,  welches  Unger  a.  a.  0.  abbildete.  Die  wenigen  Seeundär- 
uerven  entspringen  am  oberen  Theil  des  Blältchens  unter  spitzeren  Winkeln  als  unten;  die  Tertiiirnerven  und 
das  Netz,  von  einem  Blättchen  von  Sagor  a.  a.  0.  dargestellt,  sind  hier  nicht  erhalten,  wohl  aber  an  Blatt- 
fossilien dieser  Art,  welche  in  neuerer  Zeit  am  MUnzenberg  zum  Vorschein  kamen. 

Fraxinus  prae-excelsior  sp.  n. 

Taf.  V,  Fig.  11,  11  rt. 

F.  foiiolis  membranaceis  f  Janreolatis,  baai  snhohliqua  acutis,  apice  aciiminatis,  marcfine  denticulatis ;  nercatione 
craspedoJroma,  nerpo  primario  debili,  recio;  nevvis  secwuhiriin  aub  unyuUs  50 — 60°  orientibus,  tenuissimis 
subarcuaUs,  simplicihus ;  iiervis  tertiarüs  e  latere  externo  secundarioruni  sub  angulis  acutis  egredientihns,  dichjo- 
dromis. 

Fundorte:  MUnzenberg,  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M. Nr.  2287,  7825;  N.  Coli.  Ett.) 
Diese  Art  steht  der  Fraxinus  palaeo-excelsior  m.  aus  dei'  fossilen  Flora  von  Sagor  sehr  nahe,  unterscheidet 

sich  aber  durch  die  zartere  Textur  des  Blattes,  die  Zahnung  und  die  weniger  schiefe  Basis  der  Theilblältfhen. 

In  dieser  Beziehung  hält  die  beschriebene  Art  die  Mitle  zwischen  der  einheimischen  F.  excdxior,  ihrer  Tochter- 

ptiauze,  und  der  F.  palueo-excehior  ihrer  Stammptlanze.  Das  wohlerhalteue  Netz  ist  in  Fig.  11«  vergrössert  zur 

Anschauung  gebracht. 

Fraxinus  macroptei'a  sp.  u. 

Tat.  V,  Fig.  13,  IS  0. 
Ettiiigsli.,  Foss.  Flora  von  Biliu,  II,  1.  c.  S.  213,  Taf.  36,  Fig.  9,  i»  b,   10.  —  Beitr.,  1.  c.  S.  52. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Das  in  Fig.  1.3  abgebildete  prächtige  Exemplar  einer  Eschenfrucht  ist  aus  den  Schichten  des  Mosken- 
berges  zum  Vorschein  gekommen.  Dieselbe  stimmt  in  allen  wesentlichen  Eigenschaften  mit  der  a.  a.  0. 
beschriebenen  und  in  Fig.  10  abgebildeten  Eschenfrucht  aus  dem  plastischen  Thon  von  Priesen  bei  Biliu 
Uberein.  Der  Flügel,  dessen  Nervation  in  Fig.  13"  vergrössert  dargestellt  ist,  erreicht  eine  Breite  von  Wmm, 
übertrifft  somit  die  des  Flügels  der  Biliner  Frucht  um  Amm.  Ein  Blattfossil,  welches  sich  mit  obiger  Frucht 
am  Moskenberg  fand,  passt  in  seinen  Merkmalen  gut  zu  dem  Theilblättclien  Fig.  9  1.  c.  von  Priesen,  gehört 
aber  einem  grösseren  Bialte  dieser  Art  an,  während  ein  anderes  Fossil,  vom  Mürzenberge  stammend,  einem 
Blätteben  entspricht,  welches  dem  Bilinei'  Exemplar  auch  in  der  Grösse  gleicht. 

Ord.  APOCYNACEAE. 

Apocynopimfllimi  lunceolatum  Ung. 

Unger,  Genera  et.  spec.  plant,  foss.,  S.  43J.  —  0.  Weber,  Tertlärtlora  d.  uiedi-rrliein.  Braunkohleuformation,  Palaeontogr., 
II.  Bd.,  S.  188,  Taf.  21,  Fig.  1  a—U.  —  Ettingsh.,  Beitr.,  1.  c.  S.  SS. 

Fundorte:  Moskenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.  N.  H.M.Nr.  2119,  2470,  6175.  6176.) 
Blattfossilieu,  welche  zu  den  von  0.  Weber  a.  a.  0-  abgebildeten  am  besten  passen.  Bemerkenswerth  ist 
das  Vorkommen  eines  Blattes  (Nr.  2119)  aus  den  Schichten  von  Moskenberg,  das  die  Breite  von  33w«h  er- 
reicht und  den  breitblättrigen  Fossilien  Fig.  Iv  und  Id  1.  c.  aus  der  Tertiärflora  der  niederrheinischen  Braun- 
kohlenformation vollkommen  entspricht.  Die  Distanz  der  starken  bogeuläufigen  dem  Bande  nach  aufwärts 
ziehenden  Secundämerven  beträgt  bei  demselben  12— 22«w«. 

2* 


8  Con.slanfin  v.  Ettingshausen,  [324] 

ApocynophyUutn  HeuHsM  m. 

'l'.-il'.   V,  Fig.  21—24. 

Ettiug.-'li.,  Fuss.  Flor.i  vou  Biliii,  II,  I.e.  .S.ai«,  Tat'..!?,  Fig.l.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  11,  I.e.  S.166,  Taf.ll,  Fig.21,  22. 
—  Beitr.,  1.  c.  S.  .53. 

Fuudorte:  Mo.skenberg,  Münzcnbeig.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1558,  1702,  1769,  2019,  2020,  2207,2329, 
2356;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Diese  Art  ist  in  der  fossileu  Flora  von  Leoben  bäufiger  als  in  der  von  Bilin  repräsentirt,  wesslutlb  icli  die 
wichtigsten  Blaltformen  derselben  Ider  znr  Anschauung  bringe.  Das  Exemplar  Fig.  23  vom  Moskeuberj;  gehört 
einem  Blatte  an ,  welches  das  grosse  aus  dem  plastischen  Thon  von  Bilin  zum  Vorschein  gekommene  Blatt 
Fig.  1  1.  c.  an  Länge  und  Breite  übertrifft.  Die  zahlreichen  bogenläufigen  Secundärnerven,  welche  aus  dem 
mächtigen  über  2;h/m  dicken  Primärnerv  unter  wenig  spitzen  Winkeln  entspringen,  treten  stark  hervor.  Die 
lederartige  Consistenz  des  Blattes  ist  aus  dem  Abdrucke  deutlich  zu  erkennen.  Das  Blatifossil  Fig.  24  vom 
Moskenberg  gehört  einem  z\var  etwas  schmäleren,  jedoch  mindestens  ebenso  langen  Blatte  an.  An  demselben 
sind  die  Tertiärncrveu  und  das  von  denselben  eingeschlossene  zartmaschige  Netz,  von  dem  Fig.  24"  eine  ver- 
grösserte  Zeichnung  gibt,  wahrzunehmen.  Das  Blatt  Fig  22  vom  Münzenberg  ist  viel  kleiner  als  die  vorer- 
wähnten und  gleicht  am  meisten  den  aus  der  fossilen  Flora  von  Sagor  vorliegenden  Blattl'ossilien  Fig.  21 
und  22  1.  c.  Die  langverschmälerte  Basis  des  Blattes  ist  an  demselben  noch  besser  ausgesprochen.  Das  Blatt 
Fig.  21  von  MUnzenberg  endlich  repräsentirt  die  kleinste  bis  jetzt  gefundene  Form.  Es  ist  an  den  Enden  nui- 
unbedeutend  verletzt,  liess  sich  daher  leicht  ergänzen  und  zeigt  die  Länge  von  <S(?//  und  die  Breite  von  li>nmi. 
An  demselben  treten  Primärnerv  und  Secundärnerven  noch  stark  hervor. 

Apocynophylluni  Amsoida  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  III,  1.  c.  S.  U,  Tat'.  4,  Fig.  4—8.  —  Ettingsli.,  Foss.  Floi-a  vou  Bilin,  11,  I.  <;.  .S.  210,  Tat'.  37, 
Fig.  3.  -  Beitr.,  S.  53. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unterbuchwieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1616,  1617, 
2374,  2409.) 

Die  wenigen  bisher  aus  der  fossilien  Flora  von  Leoben  zu  Tage  geförderten  Blattfossilieu  dieser  Art  ent-, 
sprechen  gut  den  von  Unger  a.  a.  0.  abgebildeten  Exemplaren  von  Radoboj.  Das  grösste  Blatt  Nr.  2409  aus 
dem  Seegraben  gleicht  vollkommen  der  Fig.  5  1.  c.;  das  etwas  kleinere  Blatt  Nr.  1616  der  Fig.  6  1.  c.  und  das 
kleinste,  Nr.  2374,  der  Fig.  4  1.  c.  Alle  Abdrücke  verrathen  eine  zartere  Blatt- Consistenz.  Ausser  dem  stark 
hervortretenden  Primärnerv  und  den  feinen  bogenläufigen  12  mm  von  einander  abstehenden  SecundärmTven 
sind  keine  Blattnerven  erhalten. 

Apocynopliylliini  longepetioldtmn  m. 

Ettiugsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  11,  1.  e.  S.  IfiS,  Tal'.  11,  Fig.  24—20. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k  N.  H.  M.  Nr.  2153.) 

Es  ist  von  dieser  Art  bis  jetzt  nur  ein  einziges  Blattfossil  zum  Vorschein  gekommen.  Dasselbe  ist  aber 
mangelhaft  erhalten,  wesshalb  das  Vorkommen  der  Art  noch  nicht  als  unzweifelhaft  bezeichnet  werden  kann. 

ApoüyitopJij/Uani  haerinykiiiutn  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  .^8,  Tat'.  20,  Fig.  S,  y.  —    Foss.  Flora  vou  Sagor,  II,  1.  e.  S.  107.  —  Beitr..  1.  c. 
S.  53. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2158,  2357;  Coli.  Hofm.) 

Blattfossilien,  welche  zu  den  aus  Iläring  und  Sagor  vorliegenden  Blättern  dieser  Art  am  besten  passen. 

Apocynopltyllum  stenophylltiin  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  111,  S.  15,  Tal.  4,  J'ig.  u.  —  Ettingsh.,  Beitr.,  I.e.  S.  54.  —  Syn.  Myrsine  Cuiviih  Ung.,  I.e. 
Tat'.  7,  Fig.  11. 


r3251  Die'  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  9 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6186.) 

Das  an  bezeiclmeter  Lai;erstiitte  gesammelte  Blatt  ist  nach  der  Spitze  etwas  mebr  als  nach  der  Basis 
verscbmälert,  stimmt  aber  in  allen  Übrigen  Eigenschaften  mit  den  oben  citirten  Fossilien  von  Radoboj  voll- 
kommen überein. 

Apo<-y}iophyUw}i  saliciutun  m. 

Ettiiigsh.,  Foss.  Flora  von  Sagoi-,  II,  1.  c.  S.  107,  Tat'.  11,  Fig.  '23. 
Fundort:  Moskeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.   21Ö5.) 
Ein  Blatt,  welches  zu  dem  a.  a.  0.  beschriebenen  aus  der  fossilen  Flora  von  Sag'^r  am  besten  passt. 

Apoci/nopht/lhiiii  hunterlaeforme  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keuutu.  il.  Tfi-tiärflora  ,Sti;iermai-ks,  1.  c.  S.  54,  Taf.  4,  Fig.  .">,  G. 

Fundort:  Moskenberg  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  1559,  619U.) 

Ausser  dem  bereits  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  Blatte  hat  sich  kein  Fossilrest  dieser  Art 
gefunden. 

Apocynophijlluin  sevratum  sp.  n. 

Taf.  VI,  Fig.  G.  7. 
A.  foliis  auhcoriaceis  elom/ato-luHceolatis,  basin  rersm  äffen uafis,  marcjine  rrendfo-serratis;   nervatione  hrochido- 
(Iroma,  nervo  primaria  valido,  recfo;  nerois  secimdarüs  sub  angulis  SU — i)0°  orientihus,  inaequilongis,  flexuosis, 
tenuibus,  margineni  versus  furcatis,    inter  se  conjundis  seijmenfa  hifa  obfusaque  indudenfibus ;  nervis  tertia- 
riis  tenuissimis  irregidariter  siib  angidis  acutis  mriis  exeuntibus,  rete  vix  conspicuo. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg,  Unterbuchwieser  im  Reegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.Nr.  1783,  1869, 
1996,  2330,  2414;  Coli.  Glow.) 

Ansehnliche  Blätter  von  fast  lederartiger  Consistenz,  welche  bei  einer  Breite  von  3  — 4cw  eine  Länge 
von  20  — 22  cm  erreichen  können.  Dieselben  sind  nach  der  Basis  allmälig  und  lang-,  an  der  Spitze  jedoch  wenig 
verschmälert,  am  Rande  fast  gekerbt  oder  stumpf  gesägt.  Die  Nervation  zeigt  einen  mächtigen,  gegen  die 
Spitze  zu  wenig  verfeinerten  geraden  Priinäriierv,  aus  dem  in  Distanzen  von  8—  17»»»/  verhältnissmässig  feine 
etwas  gcschlängelte  Secundärnerven  unter  sehr  wenig  spitzem,  fast  rechtem  Winkel  abgehen.  Die  Schlingen- 
bogen, welche  durch  die  mit  einander  verbundenen  Gabeläste  der  Secundärnerven  gebildet  werden,  zeigen 
eine  der  Entfernung  entsiirechende  Länge  und  begrenzen  breite,  gegen  den  Rand  zu  abgerundete  Segmente. 
Die  Terliärnerven  lassen  .sich  nur  mit  bewaffnetem  Auge  wahrnehmen.  Dieselben  entspringen  von  beiden  Seiten 
der  Seeundären  unter  verschiedenen  Winkeln  und  sind  in  ein  undeutlich  sichtbares  lockeres  Netz  (siehe  die 
Vergrösseruiig  Fig.  7(/,  nach  einer  Stelle  des  Blattes  Nr.  1869  entworfen)  aufgelöst.  Unterscheidet  sich  von  allen 
ähnlichen  ApocynophyUiim- Artari  durch  die  Raudbeschaffenheit  und  von  den  Blättern  der  Myrica  sotzkianu  durch 
die  stärkeren  rechtwinkligen  gegenständigen  Secundärnerven. 


'&^ 


Plunierki  stiriaca  sp.  n. 

Taf.  VI,  Fig.   1—3. 
P.  foliis  petiolatis  coriaceis,  elongato-laticeolatis,  hasin  et  apicem  versus  attenuutis,  infegerrimis;  nervatione  campfo- 

dromu,  nervo  primaria  vulido,  recfo;  nerois  secundariis  sub  angulis  70 — 80°  orientihus,  tenuibus,  aequalihus, 

inter  se  parallelis,  simptlicibus;  nervis  tertiariis  obsolelis. 

Fundort:  Münzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2366  —  2368.) 

Verlängert  lanzettliche  gestielte  Blätter  von  derber  lederartiger  Textur,  welche  auch  zu  Apocynophyllum 
gestellt  werden  könnten,  aber  wegen  ihrer  grossen  Ähnlichkeit  mit  P/M»(ey«((-Blättern  am  besten  dieser  Gattung 
einzuverleiben  sind.  Durch  die  verhältnissmässig  feinen,  gleichen  und  in  regelmässigen  Abständen  entspringen- 
den Secundärnerven  charakterisiren  sich  diese  Blätter  als  solche  und  unterscheiden  sich  von  ähnlichen  Apo- 
cynophyllum- Formen. 


I(j  Constantin  v.  Ettincfshausen,  [326] 

EcJiitonium  ■microspermum  Uug. 
Tat'.  V,  Fig.  14-16. 

Uuger,  Sylloge  plant,  fot-s.,  HI,  S.  18,  Tat'.  .-.,  Fig.  12.  —  Ettingsli.,  Beitr.  z.  Kenutu.  d.  Tcrtiärtiora  Steiermarks,  S.  54.  — 

Foss.  Flora  von  iSagor,  II,  1.  c.  S.  169,  Taf.  1-2,  Fig.  9;  lU,  1.  c.  S.  IG,  Taf.  30,  Fig.  13. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  17r,l,  6196;  N.  Coli.  EU.) 

Der  kleine,  mit  einem  dünnen  Haarsclidpf  versehene  Same  Fig.  14 — 16,  schwach  vergrössert  in  Fig.  14  a, 
weiclit  in  seinen  Dimensionen  von  dem  oben  cilirten  Samen  aus  den  fossilen  Floren  von  Kadoboj  und  Sagor  nur 
unwesentlich  ab.  Ein  Blatt  (Nr.  6196),  welches  sich  mit  erwähntem  Samen  fand,  gleicht  dem  von  Ungev 
a.  a.  0.  abgebildeten. 

EcJiitoniiim,  superstes  Uug. 

Taf.  V,  Fig.   17. 
Unger,  Gen.  et  spec.  plant,  foss.,  S.  432.  —  Sylloge  plant,  foss.,  III,  p.  12,  t.  5,  f  11. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.l 

üer  Körper  des  Samens  Fig.  17  stimmt  in  Grösse  und  Form  mit  dem  des  a.  a.  0.  abgebildeten  Samens 
von  Kadoboj  fast  genau  überein.  Der  Haaischopf  des  letzteren  ist  an  der  Basis  von  gleicher  Stärke,  dann  aber 
mehr  ausgebreitet  als  der  Schopf  des  Samens  von  Moskenberg,  dessen  Haare  wohl  nur  zufällig  aneinander 

kleben. 

Echifonium  inacrospermutn  m. 

Ettingsli.,  Beitr.  7.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  ,')5,  Tat'.  4,  Fig.  3,  4. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1594.  ir)9.ö.) 

Von  dieser  durch  einen  viel  grösseren  Samen  ausgezeicimeteu  Art  liegen  nur  ein  Same  und  ein  Blatt  vor, 
welche  a.  a.  0.  bereits  beschrieben  und  abgebildet  sind. 

Class.  NUCULIFERAE. 
Ord.  ASPERIFOLIAE. 

Heliotropites  MeussU  ni. 

Taf.  V,  Fig.  2.^. 
Ettingsli.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  I.  c.  S.  221,  Taf  37,  Fig.  7  —  12,   19. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6200.) 

Das  hier  abgebildete  Fruchtfossil  passt  am  besten  zu  den  kleinen  Steinkernen,  welche  in  den  Scliichten 
von  Biliu  zu  vieren  beisammen  liegeml  gefunden  worden  sind.  Dasselbe  geliört  sonacli  einer  viersteinigeu  Pflaume 
einer  Pflanze  aus  der  Ordnung  der  Asperifolieu  an.   Die  Beschreibung  ist  schon  a.  a.  0.  gegeben  worden. 

Class.  TUBIFLORAE. 
Ord.  CONVOLVULACEAE. 

Porana  oeningensls  Heer. 

Taf  VI,  Fig.  27;  Taf  IX,  Fig.   19. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  18,  Taf  103,  Fig.  21,  2.5—28.  —  Syu.  Foraua  macrwitlia  Heer,  1.  c.  Fig.  -22.  — 
P.  inaequalis  Heer,  I.  c.  Fig.  23. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.;  N.  Coli.  Ett.) 

Die  Kelchlappen  sind  an  dem  hier  abgebildeten  Kelch  (aus  erstgenannter  Sammlung)  ungleich,  daher 
derselbe  zu  F.  inaequalis  Heer  zu  zählen  wäre;  allein  die  längeren  und  verhältnissmässig  mehr  lanzettlichen 
Kelchlappen  sind  denen  von  P.  maerantha  sehr  ähnlich,  so  dass  das  Fossil  mit  gleichem  Recht  auch  zu  dieser 
gestellt  werden  könnte.  Da  es  überdies  unter  den  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  Fruchtkelchen  Übergangs- 
formen  von  P.  oeninyensis  zu  inaequalis  (z.  B.  Fig.  "111}  und  zur  macntnthu  [z.  R.  Fig.  2\  p)  gibt,   so  können 


[3271  -Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  1 1 

diese  Formen  keiue  selbststäiuligeu  Arten  l)ilden,  sondern  nur,  sowie  unser  Frnchtkelch  von  Münzenberg,  zur 
P.  oeningensia  gehören. 

An  der  genannten  Lagerstätte  sind  auch  die  Blätter  der  Ponina  veningensis  zum  Vorschein  gekommen 
Ein  kleines  Exemplar,  der  Fig.  28  1.  c.  entsprechend,  ist  auf  unserer  Tafel  VI  in  Fig.  27  dargestellt. 

Class.  PETALANTHAE. 

Ord.  MYRSINEAE. 

Myrslne  Doryphora  Ung. 

ünger,  Sylloge  plant,  foss. ,  III,  1.  c.  S.  19,  Taf.  6,  Fig.  1  —  10.  —   Ettiugsh.,  Fo8S.  Flora  vonBilin,  II,  S.  223,  Taf  37, 
Fig.  5,  6,  13. 

Fundorte:  Moskenberg,  Milnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1952,  2166,  2.334,  3.S69;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Es  liegen  einige  Blattfossilien  dieser  Art  vor,   welche  mit  den  in  der  Sylloge  plant,  foss.  abgebildeten  aus 

der  fossilen  Flora  von  Kadoboj  am  meisten  übereinstimmen. 

Myrsine  salicina  m. 

Taf.  V,  Fig.   18,   18  a. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  56,  Taf.  4,  Fig.  9. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg.  (Coli.  Glow.) 

An  ersterer  Localität  ist  nur  ein  einziges  Blatt  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen,  welches  bereits  a.  a.O. 
beschrieben  und  abgebildet  ist.  Leider  ist  das  Exemplar  durch  Verwitterung  einer  Eisenkiesausscheidung 
im  Gestein  zerstört  worden.  Am  Münzenberg  kam  das  in  Fig.  18  abgebildete  Blattfossil  vor,  dessen  Nervation 
in  Fig  18  a  vergrössert  dargestellt  wurde. 

Aräisia  celastrimi  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  Taf.  4,  Fig.  7. 

Fundort:  Moskenberg. 

Es  hat  sich  nur  das  einzige  a.  a.  0.  beschriebene  und  abgebildete  Blattfossil  dieser  Art  gefunden,  und 
zwar  in  derselben  Schichte  am  Moskenberg  wie  das  vorhergehende.  Es  hat  sich  leider  ebenfalls  nicht  erhalten. 

Maesa  stiriaca  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärfiora  Steiermarks,  1.  c.  S.  57,  Taf.  4,  Fig.  8. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2038,  2118,  6210.) 

Von  dieser  Art  sind  nur  wenige  Blattfossilien  gesammelt  worden,  welche  bereits  a.  a.  0.  beschrieben 
wurden. 

Ord.  SAPOTACEAE. 

Sapotacites  sideroxyloides  m. 

Taf.  VI,  Fig.  10. 
Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  61,  Taf  21,  Fig.  21.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  172,  Taf  13,  Fig.  9. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2365;  Coli.  Hofm.) 
Es  sind  von  dieser  Art  liier  bis  Jetzt  an  den  bezeichneten  Lagerstätten  nur  einige  Blattfossilien  zum  Vor- 
schein gekommen.  Das  am  besten  erhaltene  Exemplar,  welches  in  Fig.  10  abgebildet  ist,  stammt  von  Münzeu- 
berg.  Dasselbe  verräth  eine  lederartige  Textur,  besitzt  einen  ziemlich  dicken  8»»«  langen  Stiel,  hat  eine  läng- 
lich elliptische  Form  und  zeigt  ausser  einem  stark  hervortretenden  gegen  die  Spitze  zu  jedoch  beträchtlich 
verfeinerten  Primärnerv  keiue  Nerven.  Es  ist  aber  in  derThat  sehr  unwahrscheinlich,  dass  dieses  Blatt  weder 
Secundärnerven  noch  ein  Netz  hatte.   Das  Gleiche  gilt  auch  von  den    meisten  zu   Sapotacites  sideroxyloides 
gebrachten  Blattfossilien  aus  den  Floren  von  Häring,  Sotzka,  Monte  Piomina,  Sagor,  Bilin  und  den  Tertiär- 
schichten der  Schweiz.  Die  analogen  Blätter  vieler  Sapotac  en  haben  sehr  feine  Secun  lärnerven  und  ein  aus- 


12  Consl ittitin  v.  Etfingshatisen,  [328] 

seist  zartes  Netz,  zugleich  eine  sehr  derbe  lederiirtige  Textur.  Es  ist  nun  wohl  anzuaehmen,  dass,  da  nur  die 
letztere  und  der  starke  l'riniärnerv  an  den  genannten  Fossilien  hervortritt,  die  zarte  Nervation  sich  nicht 
erhalten  hat.  Übrigens  ist  diese  in  sehr  seltenen  Fällen  bei  wohlerhaltenen  Blättern  dieser  Art  wenigstens  theil- 
weise  erhalten  (^ siehe  foss.  Flora  von  Sagor  1.  c.  Taf.  13,  Fig.  9)  und  zeigt  ganz  und  gar  den  Typus  von  Sapo- 
taceen-Blättern. 

Sapotacites  nifnov  ni. 

Tat'.  VI,  Fig.   11. 

littiiigsli.,  Tertiäre  Flora  vim  Häring,  S.  62,  Taf.  -il,  Fig.  6—8.  —  Heer,  Teitiärftora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  .S.  11,  Taf.  1ü3, 
Fig.  9. 

Fundorte:  Moskenberg  (N.  Coli.  Ett.);  Münzenberg.  (Coli.  Hofni.) 

Ein  gestieltes,  lederartiges,  verkehrt-eiföiniiges,  an  der  Spitze  tief  atisgerandetes,  an  der  Basis  etwas 
verschmälertes  Blatt.  Aus  dem  mächtigen  Priniäruerven  entspringen  jederseits  wenige  feine,  an  der  Spilze 
gabeltheilige  Secundärnerven.  Es  stimmt  dieses  Blatt,  das  aus  den  Schichten  von  Moskenberg  gesammelt 
wurde,  mit  dem  in  Unger's  Sylloge  plant,  foss.,  Taf.  6,  Fig.  14  abgebildeten,  jedoch  als  Bunielia  minor 
bezeichneten  Blatte  auffallend  überein.  Ein  zweites  sehr  ähnliches  Blatt  kam  am  Münzenberg  zum  Vorschein. 
Da  diese  Blätter  ebensogut  zu  Mhnnsops  und  Siikroxyloii,  als  zu  Bumelia  gehören  können,  so  bleibt  nichts 
übrig,  als  sie  mit  anderen  der  Gattung  nach  noch  nicht  bestimmbaren  Sapotaceen  vorläufig  unter  Sapotacites 
zu  lassen. 

Sapotacites  eniarginatiis  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  lU,  S.  14,  Taf.  103,  Fig.  8.  —  Ettiugsh.,  Foss.  Flora  vou  Sagor,  II,  S.  172,  Taf.  13, 
Fig.  2—4. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Das  a.  a.  0.  aufgefundene  Fossil  passt  am  besten  zu  den  in  Sagor  vorgekommenen  und  am  c.  0.  beschrie- 
benen und  abgebildeten  Blattresten  dieser  Art. 

Achras  pithecobroma  Ung. 

Taf.  VI,  Fig.  4,  5. 
Ung  er,  Sylloge  plant,  foss.,  III,  S.  23,  t.  8,  f.  3. 

Fundort:  MUnzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Die  beiden  hier  abgebildeten  Blätter  sind  zwar  kleiner  als  das  von  Uuger  a.  a.  0.  zur  Anschauung 
gebrachte,  stimmen  aber  in  der  Form,  Textur  und  Nervation  so  sehr  mit  diesem  überein,  dass  an  der  Gleich- 
artigkeit dieser  Blattfossilien  nicht  zu  zweifeln  ist. 

Slderoxylon  hepios  Ung. 

Taf.  VI,  Fig.   10,  19  a. 
Unger,  1.  c.  S.  24,  t.  8,  f.  4.  —  Foss.  Flora  von  Kuini,  Denkschr.,  Bil.  XXVH,  S.  65,  Taf.  11,  Fig.  7—18. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Das  Blatt  Fig.  19  passt  am  besten  zu  den  kleinen  Blättern  dieser  Art  z.  B.  zu  Fig.  8  der  „Fossilen  Flora 
von  Kiimi."  Die  Spuren  eines  sehr  zarten  Netzes,  die  es  zeigt,  sind  in  Fig.  \[hi  vergrössert  dargestellt.  Übri- 
gens sind  die  Secundärnerven  etwas  mehr  einander  genähert,  als  bei  den  Blättern  \q\\  Kumi;  es  ist  daher 
möglich,  dass  wir  es  hier  mit  einer  besonderen  Art  zu  thun  haben,  was  spätere  Funde  zu  entscheiden  bestimmt 
sein  dürften. 

Huinelia  Oreadum  Ung. 

Taf.  VI,  Fig.  21. 

üngei-,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  42,  Taf.  22,  Fig.  7,  II  ,  13.  —  Foss.  Flora  vou  Kumi,  Taf.  11,  Fig.  30.  —  Ettingsh., 
Tertiäre  Flora  von  Häriug,  S.  64,  Taf.  21,  Fig.  19,  20.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  H,  S.  231,  Taf.  38,  Fig.  12—18.  — 
Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  S.  174,  Taf.  13,  Fig.  13,   14.  —  Beitr.,  1.  e.  S.  58. 


[329 J  Die  fossile  Flora  von  Leohoi  in  Steiermark.  13 

Fundorte:  Moskenbcrg  (^K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2156,  2157);  Miinzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  zarteres,  kaum  lederartiges,  an  der  Spitze  nicht  ausgerandetes,  verkehrt- eiförmiges  Blatt,  von  dessen 

an  der  Basis  hervortretendem  rriniärncrv  wenige  sehr  feine  Sceundäi  nerven  unter  spitzeren  Winkeln  abgehen. 

Das  beschriebene  Exemplar  stimmt  in  diesen  Eigenschaften  mit  der  Bumelia  Oreadum  überein  und  gehört  zu 

den  breiteren  Blättern  derselben. 

Ord.  EBEN  ACE  AE. 
Diospyros  hruchysepala  A.  Braun. 

T;if.  VI,  Fij,'.  li. 

Heci-,  Tertiiirtiora  d.  Schweiz,  Kd.  tll,  S.  11,   Tat".  102,  Fig.  1  — U.   —   Ettingsli,,  Foss.  Flora  von  Biliii,  It,   1.  o.  S.  232, 
Taf.  38,  Fig.  28,  29;  Taf.  39,  Fig.  1.  —  Beitr.,  1.  c.  S.  öS. 

Fundorte:  Moskenberg,  Miinzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1S72,  1895,  1909  —  1912,2024, 
2157,  2327,  2361,  6263,  6264;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Am  Moskenberg  ist  mit  den  Blättern  dieser  Art  eine  Beere  Fig.  9  vorgekommen,  welche  ich,  da  selbe  zu 
kleineren  Exemplaren  der  Beere  von  Diospijros  bnichysejxila  gut  passt,  hieher  bringe.  Ein  zweites  Exemplar 
Nr.  6263,  passt  zu  der  von  Heer  1.  c.  in  Fig.  14/;  dargestellten  Frucht.  An  den  übrigen  Fundorten  sind  bis  jetzt 
nur  die  Blätter  zum  Vorsehein  gekommen.  Von  diesen  zählt  das  Blattfossil  Nr.  6264,  welches  mit  einem  14w!/w 
laugen  Stiele  versehen  ist,  zu  den  grössten,  das  einen  6  iiiiii  langen  Stiel  zeigende  Blatt  Nr.  2361  zu  den  klein- 
sten Blättern  dieser  Art.  Das  Blattfossil  Nr.  2327,  welches  zur  Normalform  geliört,  ist  22  mm  breit  und  ß^/^cm 
lang.  Alle  Blätter  zeigen  hervortretende  bogenläufige  Secundärnerven  und  verrathen  eine  zartere,  mehr  kraut- 
artige Textur. 

Diospyros  anceps  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  12,  Taf.  102,  Fig.  15—18.  —  Ettiiigsh.,  Beitr.,  1.  c.  S.  ,58. 

Fundort:  Moskenberg.  K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6270,  6271.) 

^'on  dieser  Art  sind  nur  Blätter  an  der  bezeichneten  Localität  zum  Vorschein  gekommen,  welche  von  den 
a.  a.  0.  abgebildeten  nicht  abweichen. 

Diospyros  Auricula  U  n  g. 

U  nger,  Sylloge  plant,  foss..  III,  p.  2e,  t.  9,  f.  1. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegt  der  abfällige  Kelch  dieser  Art  vor,  welcher  zu  dem  von  Uuger  a.  a.  0.  abgebildeten  Rest  aus 
Radoboj  vollkommen  passt.  Auch  die  Blätter,  welche  zu  dieser  Art  gestellt  worden  sind,  scheinen  in  unserer 
fossilen  Flora  vorhanden  zu  sein,  wie  einige  mangelhafte  Fossilreste  vermuthen  lassen. 

Diospyros  lotoides  U  n  g. 

Unger,  Sylloge  plant,  fo.ss.,   III,  S.  30,  Taf.  lo,  Fig.  1—12. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  6272.) 

Hier  ist  ein  Blattfossil  vorgekommen,  welches  dem  a.  a.  0.  Fig.  5  abgebildeten  Blatte  aus  der  fossilen 
Flora  der  Wetterau  in  allen  Eigenschaften  gleicht. 

Diospyros  sUrlaca  sp.  n. 

Taf.  VI,  Fig.  ,s 
D.  ßoriliiis  lange  pedicellatis  ,•  aihjce  quadrilobo,  lobis  abbreriaiis  rotnndato-obhisis. 

Fundort:  Moskenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Während  einige  früher  zu  Diospyros  gestellte  Blumenreste  zu  Boyemi,  Porana  und  anderen  Gattungen 
gebracht  worden  sind,  erschien  ein  Rest,  welcher  mit  grösserer  Wahrscheinlichkeit  der  erstgenannten  Gattung 

(v.  ELiiii^shauBcii.)  2 


14  Constantin  v.  Ettingshausen,  [;-330] 

einverleibt    werden    kann.     Es    ist   ein    /ieinlieh    langgestielter  vierlappiger  Kelcli,   in   dessen  Grund   eine 
Beere  sitzt. 

lioyena  3fyosotis  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  von  Kiiiiii.  1.  c.  S.  70,  Tat'.  U,  Fig.  .'> — 8.  —  Syn.  Diospijro^  Mijoautis  Uug'.,  Foss.  Flora  vou  Sotzka,  1.  c. 
S.  172,  Taf.  42,  Fig.  15,  16.  —  Sylloge  plant,  foss.,  III,  S.  28,  t.  9,  f.  13— IG. 

Fundorte:  Mihizenberg,  Moskenberg.  (CqW.  Hofm.) 

An  den  angegebenen  Loealitäten  fand  sich  je  ein  Exemplar  des  kleinen  flinflappigen  Kelches  dieser  Art. 
Die  Blätter  derselben  sind  bis  .jetzt  in  unserer  fossilen  Flora  nicht  zum  Vorschein  gekommen. 

Macreightia  loitgipes  m. 

Taf.  VI,  Fig.   12—14. 
Ettingsh..  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiiirflora  Steierniaiks,  1.  c.  S.  .58,  Tat',  -l.  Fig.  lo,  11. 
j¥.  riüyre  loiKje  pedicellato,  tripartito,  lob/s  eredo-patentibus,  ovatis;  bncca  sidxjlobosa. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Nebst  den  schon  a.  a.  0.  beschriebenen  Resten  sind  noch  am  Münzenberg  ilie  Kelche  Fig.  12  und  13,  und 
am  Moskenberg  die  mit  den  Resten  des  gestielten  Kelches  versehene  Beere  Fig.  14  zum  Vorschein  gekommen. 

Oid.  STYRACEAE. 
Syniplocos  greijavla  A.  Braun. 

Taf  "V,  Fig.  26,  26  a. 
Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  III,  p.  31,  t.  11,  f  1—4. 

Fundort:  Münzenberg.  (N.  Coli.  Ett. ;  Coli.  Hofm.  u  Glow.' 

Von  dieser  bisher  nur  in  der  Wetterauer  Braunkohlenformation  und  in  Parschlug  gefundenen  Art  ist  der 
in  Fig.  26  abgebildete  Steinkern  aus  den  Münzenberg-Schichten  zu  Tage  gefördert  worden.  Die  charakteri- 
stische feine  Längsstreifung  der  Oberfläche  tritt,  wie  an  der  Vergrösseruug  Fig.  26a  zu  entnehmen,  sehr  deut- 
lich hervor.  Mit  diesem  Fruchtfossil  fanden  sich  einige  Blätter,  welche  in  allen  Eigenschaften  mit  den  von 
Unger  a.  a.  0.  abgebildeten  übereinstimmen. 

Styrax  antiquum  sp  n. 

Taf  VI,  Fig.  12—14. 

St.  coroJla  7 — S-ßcJa,  staminibus  14 — 16 ,  filmnentis  abbreoiatis ,  basi  dilatata  monadelphis,  apke  liberis,  antheris 
eredis,  Ihiearibun ;  folüs  ellipHcis  rel  lanceolatis,  coriaceis,  integerrimis ;  nervationc  camptodroma,  nervis  secun- 
dariis  sub  anrjulis  40 — 50  orieMtibus,  utrinque  7 — ö,  inter  se  conjundis;  nervis  tertiarüs  subfransversis, 
distindis;  rde  e  maculis  rhomboidalibiis  formatis. 

Fundorte:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.)  Moskenberg.  (Coli.  Ett.) 

Von  den  interessanten  Blüthenfossilien  aus  dem  MUnzenberge,  welche  ich  bieher  stellte,  muss  zunächst 
das  in  Fig.  16  unsere  Aufmerksamkeit  in  Anspruch  nahmen.  Dasselbe  stellt  ein  Bruchstück  einer  abfälligen 
Corolle  aus  der  Abtheilung  der  Gamopetalen  dar.  Am  Scliluude  derselben  sind  die  Staubgefässe  eingefügt, 
deien  Zahl  sechzehn  ist.  Sie  haben  verhältnissmässig  kurze  Fäden,  welche  mit  ihren  an  der  Basis  etwas 
breiteren  Enden  untereinander  in  einen  Ring  verwachsen  sind.  Die  Staubkölbchen,  Fig,  16a  vergrössert,  sind 
Schmallineal  von  der  Länge  der  Fäden  oder  etwas  länger.  Fig.  17  zeigt  uns  eine  etwas  kleinere  Blumenkrone 
derselben  Art,  an  welcher  man  deutlich  sieben  Zipfel  unterscheiden  kann.  Diese  sind  eiförmig-elliptisch,  abge- 
rundet-stumpf und  reichen  nahe  an  den  Schlund.  Die  Staubgefässe  sind  hier  nur  undeutlich  wahrnehmbar.  Es 
liegt  mir  noch  ein  Bruchstück  einer  ähnlichen,  etwas  grösseren  Corolle  vor,  an  welcher  sich  noch  einige  Reste 
ähnlicher  Staubgefässe  wie  an  Fig.  16  betinden,  so  dass  kein  Zweifel  obwalten  kann,  dass  alle  diese  Corollen 


|3311  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  15 

zur  selben  Art  gehören.  Fig.  18  zeigt  eine  von  der  Seite  zusammengedrückte  Bltithe,  welclie  wahrscheinlich 
ebenfalls  hieher  gehört. 

Suchen  wir  nach  ähnlichen  abfälligen  Blumenkrouen  unter  den  l'ilanzcn  der  Jetztwelt,  so  finden  wir  selbe 
in  der  Abtheilung  derGamopetalen.  Die  grössere  Zahl  derStaubgefässe,  welche  mit  der  Blumenkrone  verwachsen 
sind,  und  die  Länge  und  lineale  Form  der  Staubkölbchen  weisen  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  nuf  die 
Gattung  Stijrax. 

Von  Moskenberg  erhielt  ich  ein  Blatt,  Fig.  15,  welches  nach  seinen  Eigenschaften  am  besten  zu  Stijrnx 
passt  und  ich  deshalb  mit  obigen  Bliimenresten  vereinige.  Die  Nervation  desselben  Fig.  15a,  wohl  auch  die 
Form  und  Textur  stimmen  mit  den  gleichnamigen  Merkmalen  von  Sfi/nix  ferruf/lneum  Pohl  aus  Brasilien 
(vergl.  Ettingsh.,  Blattskel.  d.  Dicotyl.,  Taf.  37,  Fig.  6  und  14)  am  meisten  iiberein. 

Class.  BICORNES. 

Ord.  VACCINIEAE. 

Vacciniuni  acheronticimi  U  n  g. 

Uiiger,  Foss.  Flora,  von  Sotzka,  S.  43,  Taf.  24,  Fig.  1,  .3,  4,  G.  —  Heer,  TertiiirHora  (1.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  10,  Taf  lOl, 
Fig.  -29.  —  Ettiugsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  II,  1.  c.  S.  236,  Taf  39,  Fig.  5,  ü. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2360)   Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Es  ist  bis  jetzt  am  Moskenberg  nur  ein  einziges  Blatt  dieser  Art  vorgekommen,   welches  zu  den  cit. 

von  Unger  in  der  „Fossilen  Flora  von  Sotzka"  abgebildeten  Fossilien  am  besten  passt.  Vom  Münzenberg  sah 

ich  zwei  Blattfossilien,  welche  hieher  gehören. 

Vaccinium  reticulatum  A.  Braun. 

Taf  VI,  Fig.  20. 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  10,  Taf  10 1,  Fig.  30. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Das  hier  abgebildete  Blattfossil  stimmt  bezüglich  der  Grösse  und  Forin  mit  dem  Blatte  Fig.  30  I.  c. 
überein. 

Vaccinium  cot'datum,  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keuutii.  d.  Tortiäritora  Steiermarks,  S.  59,  Tat'.  4,  Fig.  12. 

V.  foliis  brevissime  petiolaüs,  subcoriaceis ,  cordato-rotundatis ,  sparse  denticulatis,  api.ce  obtusi^ ;  nervo  prunario 
redo  excurrmte,  nervis  secundarüs  obsoletis. 

Fundort:  Moskenberg. 

Es  ist  bis  jetzt  nur  das  bereits  a.  a.  0.  beschriebene  und  abgebildete  Hlattfossil,  welches  aus  obiger  Lager- 
stätte zum  Vorschein  kam,  von  dieser  Art  bekannt  geworden.  Leider  wurde  selbes  durch  die  Verwitterung  des 
eisenkieshältigeu  Gesteins  zerstört. 

Ord.  ERICACEAE. 
Aiidfomeda  pvotogaea  U  n  g. 

Uuger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  43,  Taf  23,  Fig.  2,  3,  5—9.  —  Ettiugsli. ,  Tertiäre  Flora  von  Häriug,  S.  04,  Taf  22, 
Fig.  1—8.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  17  7,  Taf  13,  Fig.  20—33. 

Fundort:  Mttnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2338;  Coli.  Hofm.) 

Ein  gestieltes  lederartiges  Blatt,  dessen  Lumina  Acm  lang  und  nur  ?,niin  breit  ist,  wurde  an  obiger  Lager- 
stätte gesammelt  und  dieser  Art  eingereiht.  Die  Spitze  ist  abgerundet  stumpf,  fast  ausgerandet;  die  Basis 
wenig  verschmälert.  Der  bis  zur  Spitze  laufende  Primärnerv  tritt  verhältuissmässig  stark  hervor;  aus  diesem 
bemerkt  mau  feine  genäherte  Secuudärnerveu  abgehen.  Das  Fossil  entspricht  kleineren  Blättern  der  genannten 

3* 


16  Consfantiii  v.  Ettinyshausen,  (;532] 

Alt  vollkommen.  Es  fand  sich  auch  ein  Fragment  des  Blüthenstandes,  welches  zu  dem  in  der  iossileu  Flora 
von  Sagor  1.  c.  Fig.  24  abgebildeten  Blüthenstand  dieser  Art  sehr  gut  passt. 

Andromeda  vaccinifolla  Ung. 

Uiigcr,   Fo.-i8.  Floni   vou  Sotzka.  S.  43,  Taf.  -2:5,    V\g.  10—12.  —  Heer,   Tertiiirflorii   d.  Scliw.'i/,,   l'.d.  III,    S.  7.   Taf.  lol, 

Kig.  2.i. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Das  Blatt  ist  kleiner  als  das  der  vorigen  Art  und  kürzer  gestielt,  die  Basis  abgerundet.  Das  am  besten 
erhaltene  Exemplar  hält  die  Mitte  zwischen  den  von  Tleer  1.  c.  abgebildeten  Blättern  Fig.  25  und  25  h.  Wäh- 
rend an  den  vou  Unger  1.  c.  dargestellten  Exemplaren  von  Sotzka  ausser  dem  Trimäruerv  keine  Nervation 
ersiclitlicii  ist,  kommt  an  dem  erwähnten  mir  vorliegenden  Blattfossil  vom  Moskenberg  eine  Spur  einer  solchen 
vor,  wie  sie  in  der  c.  Tertiärflora  der  Schweiz  dargestellt  ist. 

Arbutus  seri'a  Ung.  sp. 

Syn.   Qiin-cKü  sei-rii  Ung.,  Cliloris  j<rn/ur/iicti.  \).  109,  t.  50,  f.  5—7.  —  Iconogr.'iijliia  plaut.  loss.,  p..38,  t.  18,  f.  16. 

Fundorte:  Mtinzenberg.  (Coli.  Hofm.)   Seegraben.  (N.  Coli.  Ett.) 

Bisher  ist  an  ersterer  Looalität  nur  ein  kleines  Blatt  dieser  Art  gesammelt  worden,  das  sicii  den  kleinsten 
Blättern  derselben,  welche  aus  den  Schichten  von  Parschlug  zum  Vorschein  kamen,  anschliesst.  Im  Seegraben 
sind  einige  Reste  grösserer  Blätter  gesanmielt  worden.  Da  die  Art  viel  häufiger  in  der  fossilen  Flora  von  Par- 
schlug erscheint,  so  beabsichtige  ich,  erst  in  den  Beiträgen  zu  dieser  eine  ausführliche  Begründung  der  syste- 
matischen Stellung  zu  geben. 

c.  DIALYPETäLäE. 

Class.  DISCANTHAE. 

Ord.  ARALIACEAE. 

CrlUbei-tla  Hercules  Ung. 

Ungor,  Foss.  Flora  von  Radoboj,  Denksclir.,  Kil.  XXIX,  S.  16ä.  —  Syn.  Flatanus  IlercuJcs  Ung.,  Cldoris  jjrotogaea,  p.l38, 
t.  10. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli  Ett.) 

An  der  genannten  Lagerstätte  ist  ein  Bruchstück  des  grossen  siebeulappigen  Blattes  dieser  Ait  zum  Vor- 
schein gekommen,  welches  vier  Lappen,  nändich  den  grössten  mittleren  und  drei  Lappen  derselben  Seite  zeigt. 
Das  Blatt  war  etwas  kleiner  als  das  in  der  Chloi-k  protogaen  abgebildete,  ja  es  stimmte  in  der  Grösse  mehr  mit 
dem  der  Gilihertia  gnmdifolhi  (vormals  Phdainis  cj.  Ung.)  überein.  Bei  dieser  Art  kommen  aber  entfernt-  und 
grob-gezähnte  Lappen  vor,  während  bei  dem  erwähnten  Blatte  vom  Moskenberg  die  Lappen,  so  wie  bei 
G.  Hercules,  klein-  oder  nur  wellenförmig  gezähnt  sind. 

Gilihertia  digitata  Ung. 

Unger,  1.  c.  S.  16,").  —  Syn.  Platuiius  digitala  Ung.,  Chloiis  protogaea,  p.  137,  t.  45,  f.  6. 

Fundorte:  Moskenberg,  Müuzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

An  beiden  Localitäten  kam  nur  je  ein  Fragment  eines  ansehnlich  gelappten  Blattes  vor,  das  in  der  Form 
und  Grösse  zu  dem  von  Unger  früher  »\a  Platanus  digitata,  in  derAbhandluug  über  die  fossile  Flora  vouRadoboj 
aber  als  Gilihertia  bezeichneten  Blatte  aus  Radoboj  am  liesten  passt.  Der  Umstand,  dass  au  den  erwähnten 
Resten  von  Lcoben  die  Blattlappen  theilwi'iso  gezälmt  erscheinen,  während  bei  G.  digitata  diese  ganzraudig 
sein  sollen,  spricht  gegen  die  Selbstständigkeit  dieser  Art.  Es  muss  jedoch  erst  eine  Reihe  von  Blattibrmeu 
vorliegen,  wenn  die  allerdings  schon  wahrscheinliche  Zusammeugehörigkeit  von  Gilibertia Hercules,  yrandifolia, 
digitata  uud  jatrophaefulia  Sicherheit  gewinnen  soll. 


[333]  Die  fossile  Flora  von  Leohcn  in  Steiermark.  1 7 

Araliophyllutn  montanwm  sp.  n. 

Taf.  VUI,  Fig.   I. 

A.foliolis  coriaceis,  oblongo-ellipficis,  utrinque  ohtusis,  integcrrimis ;  nervafione  camptodroma,  nervo  primerio  valido 
redo,  nerris  secunrlariis  tennihus,  sub  (in</idis  peracutis  egreilieiitibus,  ßexiiosis,  simpJicibus;  terfiariis  ohftoletis. 

Fundort:  Moskeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1521.) 

Ein  anscheinend  sitzendes  länglich-  oder  fast  verkehrt-eiförmiges  in  dns  Elliptische  übergehendes  Blatt- 
fossil, welches  eine  derbe  lederatige  Textur  verräth.  Dasselbe  ist  in  seinen  Hälften  nicht  ganz  gleichförmig- 
gebildet  und  zeigt  daher  den  Charakter  eines  Theilblättchens  von  einem  zusammengesetzten  Blatte.  Die  Basis 
ist  nur  unbedeutend  verschmälert,  zuletzt  stumpflich,  die  Spitze,  obzwur  etwas  verletzt,  lässt  sieh  als  abge- 
rundet-stumpf ergänzen.  Der  scbarf  hervortretende  liand  ist  ungezähnt.  Die  Nervation  lässt  einen  starken 
hervortretenden,  gegen  die  Spitze  zu  wenig  verfeinerten  Primärnerv  und  feine,  geschlängelte,  unter  Winkeln 
von  30 — 40°  entspringende  Secundärnerven  wahrnehmen,  welche  von  einander  ungleich  entfernt  stehen.  Die 
Tertiärnerven  und  das  Netz  sind  nicht  sichtbar. 

Die  angegebenen  Merkmale  sprechen  am  meisten  für  die  Annahme  einer  Araliaeee.  Sehr  ähnlich  in  der 
Form,  Textur  und  Nervation  der  Theilbläftcheu  zeigt  sich  Ärtdiu  sabspKfhiduta  Sap.  (Etndes  sur  la  Vegetation 
du  Sud-Est  de  la  France  ä  l'Epoque  Tertiaire  II,  S.  113,  Taf.  0,  Fig.  3)  und  in  der  Nervation  eine  in  Neu- 
Granada  lebende  Cephalop(tniix-k\\. 

Ord.  CORNEAE. 
Cor  aus  BücJiU  Heer. 

Taf.  VI,  Fig.  22,  23. 

Heer,  Tertiäiflora   d.  Schweiz,  Bd.  III,   S.  2ü,  Taf.  10.5,   Fig.  6—9.   —   Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Biliu,  III,  Denkschr., 
Bd.  XXIX,  S.  4,  Taf.  40,  Fig.  32.  —  Foss.  Flora  vdii  Sagor,  II,  1.  c.  S.  182,  Taf.  14,  Fig.  31. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1765,  2023.) 

Es  liegt  ein  Blatt  Fig.  23  vor,  welches  mit  dem  in  Fig.  8  1.  c.  von  Heer  abgebildeten  Blatte  aus  dem 
Üninger  Schiefer  fast  vollkommen  übereinstimmt.  Der  Abdruck  deutet  auf  ein  zartes  membranöses  Blatt.  Der 
Primärnerv  ist  unbedeutend  feiner  als  in  cit.  Figur  angegeben,  hingegen  gleichen  die  Secundärnerven  beider 
Blattfossilien  bezüglich  der  Zahl,  Stärke  und  Pachtung  einander  vollständig.  Tertiärnerven  und  Blattnetz  nicht 
sichtbar,  wie  beim  Öninger  Fossil. 

Ein  zweites  Blatt,  Fig.  22,  zeigt  dieselbe  Textur  und  Nervation  wie  das  vorher  beschriebene,  aber  eine 
geringere  Verschmälerung  nach  der  Spitze.  Es  ist  eine  Spur  von  querläufigen  Tertiäruerven  vorhanden,  wie 
solche  den  Cor« Ms-Blättern  zukommen.  Ich  zweifle  nicht,  dass  dieses  Blatt,  da  es  auch  mit  dem  vorigen  gefun- 
den worden,  zur  selben  Species  gehört. 

Cornus  orhifera  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III.,  S.  27,  Taf.  lo.i,  Fig.  15—17. 

Fundort:  Müuzenberg.     (K.  k   N.  H.  M.  Nr.  2.302.) 

Ein  Blattfossil,  welches  zu  den  durch  Heer  bekannt  gewordenen  Blättern  dieser  Art  aus  der  Tertiärflora 
der  Schweiz  vollkommen  passt. 

Cornus  attenuata  sp.  n. 

Taf.  VI,  Fig.  24. 
G.  f Ollis  petiolatis,  obovatis,  integerrimis,  basi  subito  attenuatis;  nervatione  acrodroma,  nervo  primario  prominente, 
recto;  nervis  sectmdarüs  paucis  sub  angulis  acittis  cariis  orientibus,  adscendentibus,  simpKcibus  vel  furcatis ; 
nervis  tertiarüs  fsnuibus  transversim  conjuiictis. 
Fundort:  Unterbuchwieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2429.) 


18  Consta  iifi  11   r.KtfiniisJiausen,  13341 

Das  Blatt  ist  von  zarterer,  nicht  lederartiger  'i'extur,  verlichrt-eiförmig,  an  der  Basis  plötzlieli  '/Aisamnicn- 
gezogen  und  versclimäiert,  nach  der  Spitze  nnnierklich  verschmälert.  Alle  Kecundärnerveu  sind  spitzlänfig, 
was  das  C'or«Ms-Blatt  überhaupt  cliarakterisirt.  Die  Zalil  derSecundärnerven  ist  auf  4 — 5  jederseits  beschränkt; 
die  untern  entspringen  unter  spitzeren  Winkeln  als  die  obern.  Durch  die  genannten  Mcrkuuile,  insbesondere  die 
eigenthümliche  Verschiuälerung  der  Basis  unterscheidet  sich  dieses  Blattfossil  von  allen  bisher  bekannt 
gewordeneu  fossilen  C'ory//^6-Blättern. 

Ord.  LORANTHACEAE. 

Lorautlms  Palaeo-Eucalt/pti  ni. 

Taf.  VII,  Fig.  8,  9. 
Ettinu-sb.,  Foss.  Flora  von  Sag^or,  11,  1.  c.  S.  182,  Taf.  14,  Fig.  2G,  28,  29. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2196;  Coli.  Hofm.) 

Die  an  bezeichneter  Localität  gesammelten  Blätter  dieser  Art  stimmen  mit  den  aus  denScl)ichten  vonSavine 
bei  Sagor  zum  Vorschein  gekommen  in  Fig.  26  und  29  1.  c.  abgebildeten  Blattfossilien  am  meisten  liberein. 
Die  untersten  Secundärnerven  sind  spitzlänfig  wie  bei  CiininDionniiii,  doch  viel  feiner  und  kürzer,  ein  Merkmal, 
welches  den  Blättern  vieler  Lornnfhus-Arlen  zukommt  und  auch  an  dem  erwähnten  Exemplar  aus  der  fossilen 
Flora  von  Sagor  deutlich  ausgesprochen  ist. 

Loranthus  Circes  sp.  n. 

Taf.  VI,  Fig.  2.5,  26. 
L.  foliis  coriaceis,  minimis,  lanceolatis,  intecjerrimin,  apice  acioninatis ;  mrcatione  craspedndroma ,  nervo  primario 

redo,  excurrente,  nervis  secundarüs  utrhique  3,  sub  (ukjuHh  acutis  orientibus,  simpliribus  curvatis,  tertiaiiis  et 

rete  vix  conspicuis. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  kleines  Blatt,  welches  in  allen  «einen  Eigenschaften  an  Z/omw^/M<s-Blätter  erinnert.  Bezüglich  der 
geringen  Zahl  der  Secundärnerven,  der  die  Blattniitte  nicht  erreichenden  grundständigen,  spitzläufigen  Nerven 
und  der  kaum  entwickelten  Terliärnerven  stimmt  dasselbe  mit  den  Blättern  des  im  südlich  Chili  einheimischen 
Loranthus  Poeppigü  DC.  (Ett.  Loranthacecn,  Denkschr.  Bd.  XXXII,  Taf.  4,  Fig.  8,  9)  am  meisten  überein. 

LorantJnis  pfotoyaeiis  m. 

Taf.  VIT,  Fig.  7. 
Ettiiigsli.,  Beitr.  z.  Keuutu.  d.  foss.  Flora  vou  Radoboj,  Sitzungsber.,  Bd.  LXI,  Abtli,  I,  S.  57,  Taf.  2,  Fig.  13. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Gllow.) 

Das  hier  abgebildete  kleine  Blatt  von  Münzenberg  stimmt  in  allen  Eigenschaften  mit  dem  Blatte  von 
Loranthus  europaeus  aus  der  fossilen  Flora  vou  Radoboj  überein.  Die  spärlichen  Tertiärnerven  sind  deutlich 
erhalten.  Vou  den  jetztlebenden  Arten  zeigt  L.  luitiditius  Meisn.  vom  Port  Natal  (vergl.  Ett.  Loranthacecn  I.e. 
Taf.  3,  Fig.  ()  — 9)  bezüglich  der  Blattbildung  die  grösste  Ähnlichkeit. 

Class.  CORNICULATAE. 

Ord.  SAXIFRAGACEAE. 

Ceratopetaluni  haerinyimiuni  m. 

Ettingsb.,  Tertiäre  Flora  von  Hiiriug,  S.  Gä,  Taf.  22,  Fig.  13— 2G.  —  Fo3ä.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  6,  Taf.  40,  Fig.  27, 
28;  Taf.  41,  Fig.  4,  r,.  —  Massalongo,  Studii  sulla  flora  fossile  del  Senigalliese,  p.  310,  Taf.  34,  Fig.  9. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2328,  6389;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Einige  Fiederblättchen,  welche  mit  den  oben  citirten  Blatt fossilien  der  Flora  vonHäring  und  Bilin  überein- 
stimmen. Insbesondere  theilt  das  Blättchen  Nr.  2328  nicht  nur  alle  wesentlichen  Merkmale,   sondern  auch  die 


[335]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  19 

Dimensionen  ganz  und  gar  mit  dem  in  Fig.  4  1.  c.  abgebildeten  Blattcben  aus  den  Scliicbten  von  Kutschlin' 
bei  Biliu. 

Sydranyea  sagoi'iana  m. 

Ettingsli.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  184,  Taf.  14,  Fig.  22. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

An  genannter  Lagerstätte  sammelte  Herr  Hofmann  eine  sterile  Blume  dieser  Art,  welche  der  a.  a.  0. 
abgebildeten  aus  den  Sclüciiten  von  Savine  bei  Sagor  so  vollkommen  gleicht,  dass  ich  eine  Wiederholung  der 
Abbildung  hier  für  überflüssig  iiielt. 

Class.  NELUMBIAE. 

Ord.  NYMPHAEACEAE. 

Anoectomeria  JBrongniartl  Hap. 

Saporta,  Etude.s  siir  la  Vegetation  du  Sud-Est  de  la  France  ä  l'fepoqiie  tertiaire,  II,  p.  124,  t.  7,  f.  1;  p.  ;iO(;,  t.  lo,  f.  1 — l. 
—  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  I.e.  S.  10,  Taf.  41,  Fig.  11—14.  —  Beitr.  z.  Kenntii.  d.  Tertiärflora  Stcier- 
marks,  1.  c.  S.  61,  Taf.  4,  Fig.  16  —  18. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unterbuchvvieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1752,  1753, 
1993,  2001,  2326,  2428.) 

Es  liegen  ein  Blattrest  und  einige  Stammbruchstücke  dieser  Art  vor.  Ersterer  kam  am  Moskenberge, 
letztere  kamen  aus  allen  oben  bezeichneten  Localitäten  zum  Vorscheine.  Diese  Beste  stimmen  mit  den  von 
Saporta  a.  a.  0.  abgebildeten  am  meisten  übereiu. 

Nymphaea  CharpentieH  Heer. 

Taf.  VII,  Fig.   12. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  30,  Taf.  107  ii.  107,  Fig.  1.  —  Syn.  Nr/umbium  ni/mphaeoidfs  Ettingsh.,  Eocene 
Flora  des  Monte  Promina,  Denkschr.,  Bd.  VIII,  S.  37,  Taf.  10,  Fig.  i,  Taf.  il,  Fig.  2. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2332;  Coli.  Hofm.) 

An  bezeichneter  Loealität  sind  ein  Blattfragment  dieser  Art  und  die  flachen  nymphea- ähnlichen  Samen 

Fig.  12  entdeckt  worden. 

Ord.  NELUMBONEAE. 

Nelumbium  Sucliii  m. 

Taf.  VII,  Fig.  13. 

Ettingsh.,  Eocene  Flora  des  Monte  Promina,  1.  e.  S.  20,  Taf.  10,  Fig.  2,  3;  Taf.  II,  Fig.  1;  Taf.  12.  —  Heer,  1.  c.  S.  31, 
Taf.  107,  Fig.  >j— 7. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1522—1525,  1831,  2400;  Brit.  Mus.) 

Von  dieser  an  den  grossen  schildförmigen,  strahlnervigen  Blättern  leicht  kenntlichen  Wasserpflanze  liegen 

einige  Blattfragmente  vor.  Das  hier  abgebildete,  aus  den  Schichten  des  Münzenberges  stammend,  ist  zwar  an 

der  Basis  verletzt,   zeigt  jedoch  im  Übrigen  die  vollste  Übereinstimmung  mit  den  Blattfossilien  vom  Monte 

Promina  und  der  Paudese.  An  dem  Blattfragment  Nr.  ]522  vom  Moskenberg  und  an  einigen  anderen,  welche 

hier  der  Raumersparniss  wegen  nicht  abgebildet  werden  konnten,  ist  die  schildförmige  Basis   sowie   auch  ein 

Stück  des  dicken  Stieles  erhalten. 

Class.  COLUMNIFERAE. 

Ord.  BOMBACEAE. 

So)nba.r  einarg inatuni  sp.  n. 

Taf.  VIII,  Fig.  16,  lü  a. 
B.  foliolis  coriaceis  petiolatis,  ohovato-ohlongis,  hasin  versus  angnstatis,  apke  rotundato-obtuso  emarginatis,  mar- 
gine  serrulatis;  nervatione  hrochidodroma,  nervo  primario  valido,  recto  excurrente ;  nervis  secundarüs  jii'omi- 


20  CoiiHfaiilin  r.  PJtf inys/ia» sen, 

nenfibus,  suh  angidis  65  —  75°orieidilius,  marginem  versus  ramosis  inter  sc  conjtmdis;  nervis  tertniriis  abhre- 

viatis,  tenuissimis,  e  latere  externa  secundoriorum  angulis  acutis  exeiintihus,  in  rele  microsynammatum  vix  con- 

spicuum  dissolutis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  K  H.  M.  Nr.  1877.) 

Ein  gestieltes  länglicli  verkeiirt-eiförmiges,  nach  der  Basis  verschmälertes  und  an  der  abgerundeten  Spitze 
tief-ausgerandetes  Blattfossil,  dessen  verkohlte  Substanz  eine  derbe  lederartige  Textur  verräth.  Der  Rand  ist 
sehr  fein  gezähuelt.  Der  Primäruerv  ist  sehr  stark,  gerade  gegen  die  Spitze  zu  nur  wenig  verschmälert,  an 
dieser  selbst  noch  liervortretend.  Die  Secundärnerven  entspringen  unter  fast  rechtem  oder  sehr  wenig  spitzem 
Winkel,  stehen  im  Mittel  8  mm  von  einander  ab,  treten  scharf  hervor  und  bilden  nächst  dem  Rande  Schlingen, 
deren  feine  Bogen  demselben  fast  ])arallellaufeu  und  nach  aussen  an  zahlreiche  Tertiärschlingcn  grenzen.  Die 
Tertiärnerven  sind  sehr  fein,  kurz,  von  dcrAussenseite  derSecuudaren  unter  spitzen  Winkeln  abgehend.  Es  ist 
ein  sehr  zartes  engmaschiges  Netz  vorhanden,  welches  aber  nur  au  wenigen  Stelleu  deutlich  erkennbar  ist  und 
von  dem  Fig.  16«  ein  vergrössertes  Bild  gibt. 

Die  angegebenen  Merkmale  sprechen  für  die  Annahme  einer  Bombacee.  Die  Theilblättchen  von  Bomhux 
frifoli(dum  Cav.,  B.  florlbundiim  Schott,  u.  A.  (s.  Ettingsb.  Ncrvation  der  Bombaceen,  Denkschr.,  Bd.  XIV, 
Taf.  5,  Fig.  1  und  3)  stimmen  mit  Ausnahme  der  Randbeschaflfenlieit  mit  dem  beschriebenen  Blattfossil  in  allen 
Eigenschaften  überein.  Übrigens  kommt  eine  Zähnung  des  Randes  bei  Bombaceen-Blättchen  vor,  wie  z.  B.  bei 
denen  •voaBombnw  glaucesceiis  Sw.,  Vhorisid  speciosa  St.Hil.  u.  A.,  wo  jedoch  dieForm  derBlättchen  nach  beiden 
Enden  verschmälert  ist. 

Theilblättclien  von  Bombaceen  habe  ich  auch  in  anderen  fossilen  Floren,  wie  z.  B.  in  Sagor  und  Bilin 
gefunden,  eine  Thatsache,  welche  durch  den  Umstand,  dass  die  Blättchen  bei  dieser  Familie  sich  von  ihrem 
gemeinschaftlichen  Blattstiel  sehr  leicht  loslösen,  ihre  Erklärung  findet. 

Ord.  STERCULIACEAE. 
Sterculia  Labrusca  U  n  g. 

önger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  175,  Taf.  49,  li^ig.  1  — 11.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  vom  Monte,  Proniina,  I.  c.  S.  37, 
Taf.  14,  Fig.  7.  —  FO.SS.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  13,  Taf.  43,  Fig.  4,  5. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1557,  6969;  Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  nur  einige  Blätter  vor,  welche  zu  dem  von  Unger  1.  c.  abgebildeten  von  Sotzka,  ferner  zu  den 
am  Monte  Promina  und  bei  Kutschlin  nächst  Bilin  gefundenen  Blättern  am  besten  passen.  Eines  dieser  Blätter 
ist  am  wenigsten  tief  eingeschnitten  und  die  zugespitzten,  ganzrandigen  Seitenlappen  sind  auffallend  nncli  ein- 
wärts gekrümmt.  Wegen  der  aus  breiter  Basis  abgehenden  kürzeren  Lappen  erhält  das  Blatt  Ahnliciikeit  mit 
dem  von  Acer  decipiens,  von  welchem  es  sich  aber  durch  die  übrigen  Eigenschaften  wohl  unterscheidet. 

Sterculia  cinnamomea  m. 

T.'if.  VII,  Fig.  2-r,. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Konntu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  e.  S.  62,  Taf.  4,  Fig.  19,  20. 

St.  foliis  coriaceis  longe  petiolatis,  oblongis  vel  lanceolalis,  basi  rotimdatis,  truncatis  rel  emurgitiatis,  tipke  acumi- 
natis,  margine  integerrimis ;  nervatione  actinodroma,  nervis  basdaribus  5,  nmliano  valido,  prominente,  excur- 
rente,  lateralibus  sub  angulis  15 — 20°  divergentibus ,  externis  brevibus;  nervis  secundarüs  paucis,  brochido- 
dronds,  sub  angulis  40 — 55°  orientibus ;  nervis  tertiariis  e  latere  externo  secundariorum  sub  rmguh's  acutis 
exeuntibus,  ramosis  inter  se  con/unctis,  rete  macrosynammatum  includentibus. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg,  Unterbuchwieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1775,  1852, 
.1879,  1880,  1921,  1922,  2258,  2325,  2412,  5908-5913;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  sind  zuerst  nur  die  schmäleren  Blattformen  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen  und  solche  sind  a.a.O. 
beschrieben  und  abgebildet  worden.  Seitherhaben  sich  aber  nn  den  bezeichneten  Localitäten  besser  erhaltene, 


[337]  Die  fo)islle  Flora  von  lA'oheii  in.  Sleiertmiii'.  21 

breitere  und  naiiicntrcli  laiiggestidte  RIattfossilien,  die  zweifellos  liielicr  gehören,  gefunden,  welche  auf  der 
Tafel  VII  abgebildet  sind.  Bei  allen  ist  die  Basis  fünfnervig;  dei'  Mediannerv  tritt  stark  hervor,  die  äussersten 
Seitenuerven  sind  kurz  und  fein.  Das  Blatt  Fig.  3  erreiclit  die  grösstc  Breite  von  43  mm.  Fig.  2  zeigt  einen 
5  (7»  langen  Stiel.  Dieser  erreicht  beim  Blntlfossil  Nr.  1775,  welches  ebenfalls  hieher  gehört,  die  grösste  Länge 
von  ö'/a  cm.  Das  Blattfossil  Nr.  5909  ist  lanzettförmig  zugespitzt  und  zeigt  die  geringste  Breite  von  23  mm. 
Fig.  6  ;uis  der  Sammlung  des  Herrn  Hofmann  gehört  zu  den  kleinsten  und  schmälsten  Formen. 

Die  übrigen  Eigenschaften  dieser  Fossilien,  sowie  der  Unterschied  derselben  von  den  ähnlichen 
C/««amowH<»i-Blättern  habe  ich  bereits  a.  a.  0.  auseinander  gesetzt. 

StercuUa  laurina  m. 

Taf.  VJI,  F\g.  1,   17. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenutu.  d.  Ibss.  Flora  von  Sotzka,  Sitzuugsber.,  Bd.  XXVIII,  S.  .-.3:3,  Tut'.  2,  Fig.  1.  —  Foss.  Flora,  von 
Bilin,  III,  1.  c    S.  14,  Taf.  42,  Fig.  1.  —  Beitr.  z.  Keuntu.  d.  Tertiärflora  Steiennavks,  1.  c.  S.  62. 

Fundorte:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.M.Nr.  2406);  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Es  haben  sich  nur  zwei  Blattfossilien  dieser  Art  gefunden,  welche  in  der  Grösse  des  Blattes  mit  dem  aus 
dem  Süsswasserkalk  von  Kostenblatt  bei  Bilin  zum  Vorschein  gekommenen  und  a.  a.  0.  abgebildeten  am 
meisten  übereinstimmen.  Das  Blatt  Fig.  1  stammt  vom  Moskenberg.  Dasselbe  zeigt  eine  wohlerhaltene  Ner- 
vation,  welche  den  lebenden  Stercidia- Arten  sehr  nahe  kommt.  Das  grössere  und  an  der  Spitze  ergänzte 
Blatt  Fig.  17  vom  Münzenberg  zeigt  einen  10«*«;  langen  Stiel,  der  jedoch  nicht  vollständig  erhalten  sein 
dürfte. 

Ord.  TILIACEAE. 
Tilia  Milleri  m. 

T.af.  VIII,  F\g.  '.),  9  a. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keiintu.  d.  Tertiärflora  Steienuarks,  1.  c.  S.  63,  Tat'.  .">,  Fig.  2. 

T.  hradeis  floriferis  lineari-lameolatis  utrinqm  obtusis,  nervo  primario  jjrominente  subflexuoso,  apice  oalde  atte- 
nuato,  nervis  secundariis  et  tertiariis  tenuibus  dictyodromis ;  foliis  petiolatis,  roUmdatis,  basi  suboUiqua  emar- 
ginatis  vel  subcordatis,  apice  breviter  prodiwtis,  margine  inaequaliier  dentatis;  nervatione  craspedodroma , 
nervo  primario  prominente  recto;  nervis  secundariis  sub  angulis  50 — 60°,  infimis  sab  obfusioribus  orienfibus, 
curvatis,  paralhlis,  apice  ramosis,  ramis  saepe  inter  se  conjimctis;  nervis  tertiariis  tenuibus  e  latere  externa 
secundariorum  sub  angulis  acutis  egredientibus ,  simpUcibus  vel  furcatis,  inter  se  conjunctis;  rete  tenerrimo 
microsynammato , 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg. (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  15(i8,  I5(i9, 175G,  1896,  1991,  2170,  2171,  2179, 
218(1);  N.  Coli.  Ett.;  Coli.  Hofm.;  Coli.  Glow.) 

Ausser  den  sciion  a.  a.  0.  beschriebenen  Blättern  dieser  Art  kamen  an  beiden  oben  bezeichneten  Locali- 
täten  Deckblätter  zum  Vorschein,  welche  nur  einer  Art  gehören  und  somit  zur  selben  Art  wie  die  Blätter  gestellt 
werden  müssen,  will  man  nicht  die  Zahl  der  Arten  unnützerweise  vermehren.  Das  Deckblatt  Fig.  9  ist  lineal- 
lanzettlich,  an  beiden  Enden  stumpf,  an  der  Basis  zugleich  schwach  ausgerandet.  Der  dasselbe  durchziehende 
Mittelnerv  tritt  stark  hervor,  ist  etwas  hin  und  her  gebogen,  unterhalb  der  Spitze  sehr  verfeinert.  Die  aus 
demselben  unter  verschiedenen  spitzen  Winkeln  entspringenden  Secundärnerven  sind  geschlängelt,  ästig,  die 
Äste  unter  einander  anastomosirend.  Die  zahlreichen  Tertiärnerven  sind  kurz,  ästig  und  netzläufig.  Das  wohl- 
erhaltene Netz,  in  Fig.  9«  vergrössert  dargestellt,  ist  aus  zarten  unregelmässig  eckigen  Maschen  zusammen- 
gesetzt. 

Von  den  Blattfossilien,  welche  mir  vorliegen,  erwähneich  noch,  dass  die  Basis  auffallend  schief  ist  bei  dem 
Blatte  Nr.  2179,  woselbst  die  Zahl  der  Secundärnerven  jederseits  7  beträgt;  endlich  dass  die  von  den  unter- 
sten Secundärnerven  abgehenden  Aussennerven  an  dem  ebenfalls   assymmetrisch   entwickelten  Blattfossil 

(v.  EttLügshausen.)  4 


22  Constantin  v.  Ettingshausen ,  [338] 

Nr.  1991  am  stärksten   licrvortreteii.    Das   liirr  in  Fig.  9  abgebildete    Hlalt   aus   der  Sammlung  des   Herrn 
Hofmann  stammt  vom  Müuzenberg. 

Apelhopsis  Haidingeri  Ung.  sp. 

'l'af.  VII,  Fig.  14. 

Ilcer,  Tortiärfioni  d.  Schweiz,  15(1.  IIT,  S.  41,  'l'iif.  US,  Fig.  28.  —  Syn.  Ciicumi/es  Haidim/cri  Unger,  Gciioni  ot  sju'C.  plaut. 
fo.ss.,  ]).  44.">. 

Fundort:  Münzenberg,  (N.  Coli.  Ett.) 

Bisher  ist  hier  nur  das  in  Fig.  14  abgebildete  Fruchtfossil  dieser  Art  zum  Vorsehein  gekommen.  Die  Art 
ist  nächstverwandt  der  ^jje/6ops«'s  iaAar^«  Heer,  von  welcher  sie  sich  aber  durch  schmälere  Fruchtblätter 
und  die  grössere  Zahl  derselben  wohl  unterscheidet.  Die  Blätter  sind  bis  jetzt  unbekannt. 

Class.  ACERA. 

Ord.  ACERINFAE. 

Acer  tHlohatum  A.  Braun. 

A.  Rraiiii,  Neues  Jahi-biieli  von  Broun  u.  Leonhard,  1S4.5,  S.17-2.  —  Unger,  Chloris  protDgaua,  p.l30,  t.  41,  f.  1—8.  — 
Heer,  Tertiärflora  rt.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  47  u.  197,  Taf.  110,  Fig.  16—21;  Tat'.  Ill,  Fig.  1,  •->,  ö— 14,  lt>,  is— -21; 
Tat.  112,  Fig.  1 — 8,  11—16;  Taf.  113—11.");  Taf.  116,  Fig.  1—3;  Taf.  15'),  Fig,  ;»,  9  b,  10.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora 
von  Bilin,  III,  I.  c.  S.  18,  Taf  41,  Fig.  1— .5,  7—9,  12,  l.").  —  Beitr.,  I.  c.  S.  63. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unterbuchwieser  und  Walpurgis- Schacht  im  Seegraben.  (K.  k.  N. 
H.  M.  Nr.  1540,  1541,  1553,  1554,  1723, 1803,  1819,  1820,  1990,  2129,  2130,  2307,  2308,  2335—2337,  2410, 
2411,  2433-2435,  (i419— 6421,  7089,  7090;  Brit.  Mus.;  N.  Coli.  Ett.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  liegen  zahlreiche  Exemplare  der  FlUgelfrucht  und  von  Blättern  dieser  Art  vor,  welche  sowohl  mit  den 
in  Parschlug  und  Bilin  als  auch  mit  den  in  der  Schweiz  zu  Tage  geförderten  übereinstimmen.  Die  Abbildung 
der  verschiedenen  Formen  dieser  Reste  würde  daher  in  Anbetracht  der  Sparsamkeit,  welche  sich  der  Verfasser 
auferlegen  muss,  kaum  zu  rechtfertigen  sein.  Es  genügt  die  Beschreibung  der  wichtigsten  Formen  und  die 
Hinweisung  ihrer  Beziehung  zu  den  bereits  abgebildeten. 

Von  den  Flügelfrücliten  habe  ich  hervorzuheben:  Nr.  2130  vom  Moskenberg.  Die  Halbfrucht  ist  klein, 
rundlich,  nur  4  mm  lang  und  3«»«  breit.  Der  Flügel  ist  verkehrt-eiförmig,  fast  dreimal  so  breit  als  die  Halbfrncht. 
Entspricht  den  breitflügeligen  Früchten  Fig.  10  der  c.  Biliner  und  Fig.  9  auf  Taf.  111  der  c.  Schweizer 
Flora. 

Nr.  7089,  vom  Moskenberg.  Die  Halbfrucht  ist  verhältnissmässig  gross,  der  Flügel  länglieh,  schmal,  kaum 
breiter  als  der  Breite-Durchmesser  der  Halbfrucht.  Stimmt  mit  der  schmalflügcligen  Frucht  aus  Bilin,  abgebildet 
von  Unger  in  Fig.  7  1.  c.  vollkommen  überein. 

Nr.  6436  vom  Moskenberg.  Kleine  ovale  Halbfrucht.  Der  Flügel  divergirend  gebogen,  limm  lang,  und 
Qmm  breit.  Entspricht  der  in  der  Tertiärflora  der  Schweiz,  1.  c.  Taf.  112,  Fig.  15  abgebildeten  Frucht.  Letztere 
hat  jedoch  einen  verhältnissmässig  kürzeren  Flügel,  welcher  nur  an  der  Basis  eine  divergirende  Biegung  zeigt. 

Die  bemerkenswerthen  in  Leoben  gefundenen  Blattformen  dieser  Art  sind: 

Nr.  2335,  vom  Müuzenberg,  mit  aus  breiter  Basis  entspringenden,  verlängerten  allmälig  verschmälerten 
Lappen;  gehört  zu  den  grösseren  Blättern.  Entspricht  dem  in  der  Tertiärflora  der  Schweiz  1.  c.  Taf.  113,  Fig.  8 
abgebildeten  Blatte. 

Nr.  1554,  vom  Moskenberg,  besitzt  aus  breiter  Basis  entspringende  schnell  zugespitzte  Blätter.  Der  Rand 
ist  klein  gezähnt.  Übereinstimmend  mit  dem  auf  der  Tafel  41  in  Fig.  8  der  Chloris  protogaea  abgebildeten 
Blatte  von  Bilin. 

Nr.  1723.  vom  Moskenberg.  Die  Lappen  sind  oberhalb  der  B;isis  eine  Strecke  nicht  verschmälert,  so  dass 
daselbst  ihre  Seitenränder  parallellaufen.  Das  Blatt  gehört  zu  den  kleineren  der  Art,   die  Zähne  treten  wenig 


Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  23 

hervor.  Entspriclit  dem  Blatte  Fig.  5  der  ßiliner  Flora  1.  e.,  dem  in  der  Cbloris  protogaea  1.  c.  Fig.  4  dar- 
gestellten Blatte  von  Bilin  und  dem  Blatte  Fig.  5  auf  Taf.  115  der  Tertiärflora  der  Schweiz. 

Nr.  1553,  vom  Moskeuberg.  Der  Mittellappen  ist  nach  seiner  Basis  verschmälert,  grob  gezälmt.  Diese 
Form  bildet  einen  Übergang  zur  Varietät  A.  produdum.  Übereinstimmend  die  Blätter  Fig.  6  auf  Tafel  115  der 
Tertiärflora  der  Schveeiz  und  Fig.  17  der  Biliner  Florn. 

Nr.  1540,  vom  Moskeuberg.  Die  Lappen  sind  grob-  und  ausgeschweift  gezähnt.  Die  Zälme  bilden  oft 
kleine  ganzrandige  Lappen.  Entspricht  den  Blättern  Fig.  9  der  Biliner  Floia  und  Fig.  24  u.  25  auf  Tafel  112 
der  Tertiärflora  der  .Schweiz. 

Nr.  ()419,  vom  Moskeuberg.  Ist  stellenweise  fast  ganzrandig;  die  wenigen  vereinzelt  stehenden  Zähne  sehr 
klein.  Entspricht  dem  mit  wenigen  und  zumeist  kleinen  Zähnen  versehenen  Blatte  Fig.  20  auf  Tafel  111  der 
Tertiärflora  der  Schweiz.  In  der  Grösse  weichen  aber  diese  Blätter  sehr  von  einander  ab,  da  das  Leobener 
Blatt  zu  den  grössten,  das  Schweizer  zu  den  kleinsten  der  Art  geiiört. 

Nr.  6420,  vom  Moskeuberg.  Bildet  eine  \  iehiervige  Form.  Das  Blatt  ist  klein.  Die  Secimdärnerven  der 
Lappen  in  grösserer  Zahl  vorhanden  und  einander  genähert.  Ein  in  dem  j;enannten  Merkmal  übereinstimmen- 
des, jedoch  grösseres  Blatt  zeigt  Fig.  1  der  cit.  Biliner  Flora. 

Nr.  1541,  vom  Moskeuberg  und  2411  vom  Unterbuchwieser  im  Seegraben.  Während  die  voihergehenden 
Formen  mehr  oder  weniger  abstehende  Seitenlappeu  zeigen,  sind  hier  diese  Lappen  mehr  nach  vorne  gerichtet; 
die  Primärnerven  derselben  bilden  mit  dem  Primärnerv  des  Mittellappeus  spitzere  Winkel.  Ein  Blatt  mit  der 
angegebenen  Eigenschaft  hat  Unger  in  der  Chloris  protogaea  1.  c.  Fig.  8  dargestellt.  Ein  kleines  hieher 
geiiöriges  Blatt  findet  man  auch  in  Fig.  3  auf  Taf.  112  der  cit.  Schweizer  Flora,  sowie  ein  grösseres  in  Fig.  3 
1.  c.  der  Biliner  Flora. 

Aeer  paulUniaecarptini  m. 

Ettingah.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  63,  Taf.  5,  Fig.  6,  7. 

A.  foliis  Jonye  petiolatis,  palmaio-  tri-  usque  quinquelobis,  lohia  inaequalibus,  medüs  e  basi  lata  lanceolato-acuini- 
natis,  maryine  miniife  et  irrecjidariter  dentatig;  petiolo  crasso;  nervatione  adinodronm,  nervis  primariis 
mediis  validis,  extremis  debilibus  et  abbreviatis ;  nervis  secundariis  et  tertiariis  angulo  subrecto  vel  rarius  acuta 
urientibus,  prominentibus,  rete  )nacrostfnammatuin  formantibus;  fructibus  longe  alatis,  alae  margine  externa 
recto  incrassato,  nervös  trunsversim  currentes  emittetite. 

Fundort:  Moskeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6426—6428.) 

Ausser  den  bereits  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  Resten  dieser  Art  ist  an  der  bezeichneten 
Localität  bis  jetzt  nur  noeli  ein  Blattfragment  gefunden  worden.  Dasselbe,  unter  Nr.  6428  in  der  Sammlung  des 
k.  k.  Naturhistorischen  Hof-Museums  aufbewahrt,  passt  vollkommen  zu  dem  a.  a.  0.  in  Fig.  7  dargestellten 
Blattstück.  Es  zeigt  zwei  Lappen,  welche  von  je  einem  starken  Primärnerv  durchzogen  werden.  Ein  vollständig 
erhaltener  Lnppen  ist  aus  breiter  Basis  lanzettförmig  zugespitzt,  klein  und  entfernt  gezähnt.  Aus  dem  diver- 
girend  gebogenen  Primärnerv  gehen  die  secundären  unter  wenig  spitzem  oder  naliezu  rechtem  Winkel  ab  und 
sind  einander  ziemlich  genähert.  Sie  treten  sowie  die  rechtwinklig  abgehenden  Tertiärnerven  verhältnissmässig 
stark  hervor. 

Acer  palaeo-eampestre  m. 

Taf.   IX,  Fig.   1. 
Ettingah.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  64,  Taf.  .5,  Fig.  11  — U. 

A.  foliis  lotKje  petiotatis ,  pahnato-  tri-  usque  qninqueJohis,  lobis  inaequalibus ,  medio  et  lateralibus  internis  e  basi 
lata  rarius  coardata  ovatis  vel  lanceolatis,  acuminatis,  margine  integerrmis,  undulatis  vel  remote  dentatis; 
nervatione  adinodroma,  nervis  primariis  prominentibus,  nervis  secundariis  sub  angidis  60 — 70°  orientibus, 
tenuibus,  flexuosis  brociüdodromis ;  nervis  tertiariis  tenuissimis  e  latere  externo  secundarioru7n  j)lerumque  sub 

4* 


24  Constantin  r.  Ettingshausen,  [340] 

(inqulis  acutin  cgredienfibus  ramosis,  inte.r  se  anmfomosantibus  et  rete  tenerrimum  microst/nammatimi  hwhiden- 
tihm  •  fructibus  niaijnis,  hhcuUs  ovato-iotundatis,  alis  breviter  obloiujis,  obtusia,  oblique  nervosis. 
Fundorte:  Moskeuberg  (K.  k.  N.  II.  M.  Nr.  1539,  2032,  6429;  N.  Coli.  Ett.);   Münzenberg  (Coli.  Ilofiu. 

u.  GIow.). 

Es  lieo-cn  von  dieser  dem  Acer  campestre  L.  nächstverwandten  Art  ausser  den  bisher  schon  a.  a.  0.  abge- 
bildeten Fossilresten  von  Moskenberg  noch  einige  Blätter  vom  Münzenberg  vor.  Dieselben  gehören  zu  den 
kleineren  Blättern  dieser  Art.  Endlich  kam  am  Moskenberg  eine  Flngelfrueht,  Fig.  1,  zum  Vorschein,  deren 
aussehen  und  Flügel  etwas  grösser  sind  als  bei  den  bisher  gefundenen  Früchten  dieser  Art. 

Acer  anffustllobutn  Heer. 

T:if.  VIII,  Fig.  7,  8. 
lloer,  Teitiärfloi-a  A.  Schweiz,  Bd.  II,  S.  r,7,  Tat.  117,  Fig.  25«;  Taf.  118,  Fig.  1-9. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Es  kamen  nur  zwei  Exemplare  der  Frucht  dieser  Art  vor,  welclie  in  Fig.  7,  8  abgebildet  sind.  Diucli  den 
breiten,  am  Grnnde  stark  zusammengezogenen  Flügel  unterscheidet  sich  dieselbe  von  der  älinlichen  Frucht  des 
Acer  trilobatiim.  Das  Blatt,  welches  Heer  zu  dieser  Art  zog,  ist  bis  jetzt  nicht  zum  Vorschein  gekommen. 

Acer  declpiens  A.  Braun. 
Taf.  VIII,  Fig.  2—5. 

A.  Braun  in  Stit/.enbergnr's  Vei-zeiehn.,  S.  84.  —  Heer,  Tertiärflora  (1.  .Schweiz,  Bd.  III,  8.  äS,  Taf.  117,  Fig.  l.l— 22; 
Taf.  155,  Fig.  12. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.(K.k.N.H.M.Nr.l564— 1567, 1725,  1742,1821,  2047,  2174-2177, 
2294— 22'.!«,  2390c,  2392,  64.34—6436;  Brit.  Mus.;  N.  Coli  Ett.;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Flügelfrüchte  und  Blätter.  Erstere  stimmen  mit  den  a.  a.  U.  al)gebildeten  vollkommen  übereiu.  Die  Einzel- 
früchte Fig.  4,  5  stammen  von  der  erstgenannten  Localität.  Von  den  Blättern  können  einige  Formen  unter- 
schieden werden.  Da  diese  in  Heer's  Tertiärflora  nicht  aufgenommen  sind,  weil  selbe  in  der  Scliweiz 
wahrscheinlich  niclit  vorkommen,  so  gebe  ich  liier  die  Aufzählung,  zumTheil  .Vbhildung  derselben.  Sämmtliche 
gehören  zu  den  breitlappigen  Formen,  wäinend  die  schmallappigen  der  Schweizer  Tertiärflora  in  der  Leobener 
Flora  bis  jetzt  vermisst  werden. 

Die  erwähnten  Formen  sind: 

1.  Mit  sehr  breiten  zugespitzten  Lappen  und  divergirend  gebogeneu  Reitenlappen.  Hicher  das  Stück 
Nr.  2269  vom  Münzenberg. 

2.  Mit  breiten  zugespitzten  Lappen  und  weit  abstehenden  geraden  Seitenlappen;  Fig.  2  vom  Mos- 
kenberg. 

3.  Mit  breiten  zugespitzten  gleich  langen  Lappen;  die  seitlichen  mehr  aufrecht  stehend;  das  Stück  Nr.  1566 
von  Moskenberg. 

4.  Mit  aus  breiler  Basis  verlängert  zugespitztem  Endlappen  und  verkürzten  aufrecht  abstehenden  Seiten- 
lappen;  Fig.  3  vom  Münzenberg. 

Acer  rhomhifoUum  m. 

Taf.  VIII,  Fig.  C. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keniitn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  ö.  64,  Taf.  5,  Fig.  4,  5. 

A.  foliis  coriaceis  ovato-rhombeis,  utrinque  anyudatis,  margine  grosse  dentatis;  nervatione  aciinodroma,  nervo 
mediano  prominente,  recto,  nervis  basilaribus  lateralibus  sitb  angulo  acutissimo  dioergentibiis;  nervia  secimda- 
riis  paucis  simpUcihus  vel  apice  ramosis;  fertiariis  extus  sub  angulis  acutis  exeuntibus  inter  se  conjunctis;  fructi- 
bus nucula  parva  rotundata  alaque  angusta  oblonga  oblique  nervosa  instrudis. 


[341]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  25 

Fundort:  Moskenherg.  (K.  k.  N.  H.M.  Nr.  2045,  204G,  64:50,;  N.  Coli.  Ett.) 

Blatt  und  Flügelfruclit  sind  bereits  a.  a.  0.  abgebildet  worden.  Seither  ist  noch  eine  Frucht,  Fig.  6,  dieser 
Art  zum  Vorschein  gekommen,  bei  welcher  der  dem  kugligen  Nüsschen  aufsitzende  Flügel  besser 
erhalten  ist. 

Ord.  MALPIGHIACEAE. 
Heteroptei'fs  protogaea  ni. 

Ettiiigsli..  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiiiiflfira  Steiennarks,  I.  c.  S.  G5,  Taf.  5,  Fig.  3. 

H.  foliis  coriaceis,  ovato-oUongis,  integerrimis:  nerrafione  camptodroma,  nervo  primär io ßnno,  recto;  nerins  secun- 
dariis  suh  anguli^  7.5 — 80°  orientihus,  apice  ram(mx,  inter  xe  conjundis,  segmentu  fulcato-lanccolata  margi- 
nem  versus  angustata  formantihiis ;   nerms  tertiarüs  approximatis  tenuibus  transpersariis. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6453);  Münzenberg  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.). 

Es  ist  an  ersterer  Localität  nur  ein  einziges  Blattfossil  dieser  Art  vorgekommen,  welches  bereits  a.  a.  0. 
beschrieben  und  abgebildet  wurde.  Dasselbe  zeigt  mit  dem  Blatte  der  brasilianischen  Heteropteris  nitida  H.  B.  K. 
die  meiste  Übereinstimmung.  Am  Miinzeuberg  sind  zwei  Blätter  gesammelt  worden,  welche  alle  Eigenschaften 
mit  Ersteren  theilen,  die  Nervation  jedoch  minder  gut  erhalten  zeigen. 

Tetraptei'is  minuta  m. 

Tat".  VII,  Fig.  10,   U. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kecntn.  d.  fos8.  Flora  von  Radoboj,  Sitzungsber.,  Bd.  LXI,  S.  GO,  Taf.  2,  Fig.  3,  8  a,  6.  —  Foss.  Fhira 
von  Sagor,  III,  1.  c.  S.  20,  Taf.  31,  Fig.  1,  5. 

Fundort;  Münzenbcrg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2391,  a  Frucht,  h  Blatt;  Coli.  Hofm.) 

Die  vorliegenden  FlUgelfrlichte  Fig.  lU  und  11  gleichen  der  in  Radoboj  zum  Vorschein  gekommen  und 
a.  a.  0.  Fig.  8a  abgebildeten  vierflügeligen  Frucht  so  sehr,  dass  an  der  Identität  der  Art  nicht  zu  zweifeln  ist. 
Ein  Blatt,  welches  mit  dieser  Frucht  auf  demselben  Stein  aus  den  Schichten  von  Münzenberg  vorkommt,  stimmt 
mit  dem  Blatte  Fig.  3  1.  c.  von  Radoboj,  das  ich  zur  selben  Art  gestellt  habe,  auffallend  überein.  Da  dieses 
Blatt  die  Tracht  und  Merkmale  eines  Malpighaceen-Blattes  verräth  und  zu  Blättern  von  Tetrcipferis-Arten  gut 
passt,  so  dürfte  die  Vereinigung  desselben  mit  obiger  Frucht  kaum  zu  bezweifeln  sein. 

Miraea  Titaniae  sp.  n. 

Taf.  VII,  Fig.   16. 

H.  samaris  cristatis,  margine  ufroque  alatis,  (da  ellipfica,  membranacea  tenuissime  reticulata. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Diese  Flügelfrucht  von  Hiraea  unterscheidet  sich  von  den  bisher  bekannt  gewordenen  fossilen  Hiraea- 
Früchten  durch  den  viel  zarteren  mit  einem  feinen  Nervennetz  verseheneu  Flügel.  Ein  der  Hiraea  entsprechen- 
des Blatt  ist  hier  bis  jetzt  nicht  entdeckt  worden. 

Malpighiastrum  teutonlctcni  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  der  älteren  Braunkohlenl'ormation  der  Wetterau,  .Sitzimgsber.,  Bd.  LVII,  S.  70,  Taf.  5,  Fig.  3. 

Fu n dort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H. M.  Nr.  1538.) 

Es  liegt  aus  den  Schiebten  des  Moskenberges  ein  eiförmiges  ganzgrandiges  lederartiges  Blatt  vor,  welches 
in  diesen  und  seinen  übrigen  Eigenschaften  mit  dem  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  Blatte  aus  der 
Blätterkoble  der  Wetterau  am  meisten  übereinstimmt. 


26  Constantin  v.  Ettingshausen,  [342] 

Urcl.  SAPINDACEAE. 

Sapindus  falcifolius  A.  Braun. 

Taf.  VIII,  Fig.  II. 

A.  Biiuin  in  Stitzenb.  Veiz.,  S.  87.  —    Heer,  Tertiäiflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  .S.Ol,  Taf.  II'J,   1-20,  Fig.  2— 8;  Taf.   121, 

Fig.  I,  2. 

Fundorte:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.V,  Münzenberg.  (Coli.  Hofni.) 

Das  auf  unserer  Tafel  abgebildete  Theilblättchen  vom  Moskeiiberge  passt  gut  zu  den  von  Heer  a.  a.  0. 
abgebildeten  uud  als  SupiniJmfuldfulius  bezciclineten.  Es  ist  jedoch  au  der  Basis  weniger  schief  als  diese  und 
nur  schwach  sichelförniig  gebogen.  Die  in  Fig.  1 1  a  vergrössert  gezeichnete  Nervation  desselben  stimmt  mit 
der  von  Heer  dargestellten  vollkommen  überein. 

Sapindus  TJngevi  m. 

Ettiugsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  il.  Ibss.  Flora  vou  Hadoboj,  S.  61,  Taf.2,  Fig.  9.  —  Uuger,  Sylloge  plaut.  tbs3.,  I,  p.  34,  t.  20, 
f.  1—6. 

Fundort:  Mün/enberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  sind  zwei  Theilblättchen  dieser  Art  gesammelt  worden,  welche  mit  den  von  Unger  a.  a.  0.  abgebil- 
deten aus  Radoboj,  insbesondere  mit  Fig.  1  und  3  sehr  viel  übereinstimmen. 

Sapindus  dubitis  TIng. 

Unger,  Fossile  Fl<ira  von  Gleielieuberg,  S.  24,  Tal".  .%  Fig.l2.  -  Heer,  Tertiärflnra  d.  Schweiz,  Bd. III,  Taf.  120,  Fig.9— 11. 
Ettiugsh.,  Beitr.,  1.  c.  S.  66. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2182);  Münzenberg  (Coli.  Hofm.) 

Es  sind  nur  wenige  Theilblättchen,  welche  ich  zu  dieser  Art  stellen  konnte,  an  obigen  Lagerstätten 
gesammelt  worden.  Dieselben  gleichen  den  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  Blättchen  am  meisten. 

Sapindus  moskenheryensis  m. 

Taf.  VIII,  Fig.  12,   m. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c,  S.  06,  Taf.  .5,  Fig.  10. 

S.  foliis  pinnatis,  folioUs  ohloHyo-tüHceolatis,  petiokifis,  coriaceis,  mteyerrimis ;  nermtione  camptodroma ,  nervo  pri- 
mario  valido  prominente  subredo;  nerois  secundariis  sab  angul'w  70—80°  orienübiis,  ßeximsis  apire  ramonis, 
inter  se  conjuncti»,  seymenta  inaequalia  marginem  versus  angustata,  vix  cttrrata  includentibus;  nerris  ferfiartis 
tenuibus  e  latere  externo  secundariorum  si(b  anyulis  amtis  exeuntibus,  simplicibus  vel  ramosis,  inier  se  conjunctis; 
rete  microsynammato. 

Fundorte:  Moskenberg  (K. k.  N.  H.  M.  Nr.  2182);   Münzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Ausser  dem  a.  a.  0.  abgebildeten  Blattfossil  von  Moskenberg  haben  sich  einige  Theilblättchen  dieser  Art 

und  ein  Same  am  MUnzeuberg  gefunden.  Das  am  besten  erhaltene  Blättchen  ist  in  Fig.  12  und  der  Same,  den 

ich  mit  den  Blättchen  vereinige,  in  Fig.  13  abgebildet. 

Sapindus  Pythii  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.  I,  1.  c.  p.  ,■!.%  tab.  14,  fig.  0-17;  III,  p.  51,  tab.  16,  fig.  6,  7.    -   Ettingsh.,  Fossile  Flora  von 
Sagor,  1.  c.  S.  lüO,  Taf.  15,  Fig.  12.  —  Beiträge,  1.  c.  S.  06. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2109);   Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  Theilblättchen,  welches  zu  den  von  Unger  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  am  meisten  passt, 
insbesondere  nach  der  Form  und  Zahnung  zu  Fig.  14,  stammt  von  crsterer  Lagerstätte.   Vom  MUnzenberg 


[343]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  27 

liegen   zwei  Blättchen  vor,   das   eine  der  Fig.   13,    das  andere   der   Fig.  6  der  cit.  Sylloge  I  am  meisten 
entsprechend. 

Sapindus  eassiokles  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  26,  Tat.  46,  Fig.  1  —  7. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.k.N.  H.  M.  Nr.  2236,   2345,   2403.) 

Es  liegen  einige  Theilblättchen  vor,  welche  mit  den  a.  a.  0.  beschriebenen  und  abgebildeten  von  Kutschlin 
bei  Bilin  vollkommen  übereinstimmen.  Inbesondere  passt  das  Wmm  breite,  scharf  gesägte  Theilblättchen 
Nr.  2236  ganz  und  gar  zu  Fig.  2,  und  das  schmälere  Theilblättchen  Nr.  2403  ebenso  zu  Fig.  3. 

Dodonaea  antfqtia  m. 

Taf.  VII,  Fig.  15. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Kilin,  III,  1.  c.  S.  28,  Taf.  46,  Fig.  18.  —  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  67. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  Blattfossil,  welches  mit  dem  a.  a.  0.  beschriebenen  Blatte  dieser  Art  aus  dem  Polirschiefer  von 
Kutschlin  in  der  Form,  Textur  und  Nervation  übereinstimmt,  ist  aus  den  Schichten  des  Moskenberges  zum 
Vorschein  gekommen.  Am  Münzenberg  wurde  die  in  Fig.  l.ö  abgebildete  Frucht  gefunden,  welche  der  von 
Dodonaea  Salicites  sehr  ähnlich  ist,  von  derselben  jedoch  durch  den  längeren  Stiel  und  die  mehr  ruudliclie 
Form  abweicht.  An  dem  die  Kapsel  umgebenden  Flügel  konnten  Spuren  eines  Maschenuetzes  entdeckt  werden, 
wodurch  selbe  von  den  Früchten  von  Ulmus  zu  unterscheiden  ist. 


Class.  FRANGULACEAE. 
Ord.  CELASTRINEAE. 

Celastrus  inyi'tillifoUus  sp.  n. 

Taf.  IX,  Fig.  -2,  2  «. 

C.  Joliis  parvis  breviter  petiolatis  coriaceis,  ovato-ellipticis,  basi  acutis,  apice  acuminatis,  tnargine  antico  minufe  den- 
tatis;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  prominente,  apicem  versus  subevanescente ;  nervis  secundariis 
et  tertiariis  paucis  tenuibus. 

Fundorte:  Moskenberg.  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  2131');  Münzenberg  (Coli.  Hofm.) 

Fig.  2  stellt  ein  kleines,  20mm  langes  und  9ww  breites,  kurz  gestieltes  Blatt  dar,  dessen  Substanz  eine 
lederartige  gewesen  ist.  Die  Basis  zeigt  eine  kleine,  das  vordere  Ende  des  Blattes  aber  eine  stärkere  Zuspitzung. 
Der  Band  ist  von  der  Mitte  der  Lamina  an  bis  zur  Spitze  klein  gezähnt.  Von  der  Nervation  sind  erhalten  ausser 
dem  geraden  bis  zur  Mitte  des  Blattes  hervortretenden,  dann  aber  sehr  verfeinerten  und  unterhalb  der  Spitze 
verschwindenden  Primärnerv,  noch  einige  feine  Secuudär-  und  Tertiärnerven.  Letztere,  nur  dem  bewaffneten 
Auge  sichtbar,  sind  in  der  vergrösserten  Fig.  2«  zur  Anschauung  gebracht.  Die  Tracht,  Grösse,  Form  und 
Zahnung  des  Blattes  erinnert  sehr  viel  an  Celastrus-,  aber  auch  an  FaccmMW -Blätter.  Ich  habe  mich  für  die 
erstere  Gattung  entschieden,  in  welcher  einige  fossile  Formen  z.  B.  C.  ussinefo^.ius  Ung.  unserem  Blattfossil  sehr 
nahe  kommen.  Das  beschriebene  Blatt  stammt  vom  Moskenberg.  Nachträglich  erhielt  ich  auch  vom  Münzenberg 
Blattfüssilien,  welche  die  Richtigkeit  der  oben  angegebeneu  Merkmale  bestätigen. 

Celastitis  Aeoli  m. 

Taf.  IX,  Fig.  .3. 

Ettingsli.,  Terti.irfiora  von  Häring,  S.  72,  Taf.  24,  Fig.  9—11.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  32,  Taf.  48,  Fig.  28.  — 
Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  III,  S.  68,  Taf.  121,  Fig.  55,  56. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2304,  2305.) 


28  Constantin  v.  Ettingshausen,  [344] 

Das  kleine  in  Fig.  3  abgebildete  Blatt,  welches  iu  Ab-  und  Gegendruck  vorliegt,  erwies  sieb  bei  näherer 
Vergleicliung  als  eine  verkümmerte  Form  des  Blattes  von  Celrmfrus  Aeoli.  Heer  bat  a.  a.  0.  Blätter  dieser  Art 
abgebildet,  die  ebenfalls  zu  solcher  Form  gehören.  In  Häring  und  in  Kutschlin  haben  sich  neben  den  Normal - 
blättern  auch  kleine  Blätter  gefunden,  die  den  Übergang  zu  obigem  deutlich  zeigen. 

Celnstrus  Lucinae  m. 

Ettiiigsli.,  Fossile  Flora  vou  Bilin,  1,  1.  c.  S.  3-2,  Tat".  48,  Fig.  26,  27. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegt  ein  Blatt  vor,  das  in  allen  Merkmalen  mit  den  Blättern  von  Celitütrm  Lucinne  aus  den  Schichten 
von  Kutschlin  bei  Bilin  übereinstimmt.  Dasselbe  ist  unbedeutend  grösser  als  diese.  Der  Blatts  tiel  ist  bmm  lang; 
die  Lamina  erreicht  in  der  Länge  TAmni  und  in  der  Breite  26wm. 

Celastrus  Hippolytl  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  111,  1.  c.  y.  35,  Tat".  48,  Fig.  14.  —  Beitr.  z.  Kenutn.  (1.  Tertiiirflora  Steiermaiks,  1.  e.  S.  68, 
Tat".  5,  Fig.  16. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.   7179.) 

Bis  jetzt  ist  nur  ein  ein/igcs  Blatt  dieser  Art  gesammelt  worden,  welches  a.  a.  0.  bereits  beschrieben  und 
in  Fig.  16  abgebildet  ist. 

Celastrus  Pseudo-Ilex  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  1.  c.  S.  70,  Taf.  24,  Fig.  30—36.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  34,  Taf.  48, 
Fig.  22—24.  —  Heer,  Tertiiirflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  69,  Taf.  121,  Fig.  57.  —  The  Lignite  Formation  of  Bovey 
Tracey,  p.  56,  pl.  17,  fig.  19. 

Fundort:  MUnzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2342.) 

Es  liegt  nur  ein  ll/j/w(  langes  und  1-bmm  breites  Blatt  vor,  welches  zu  den  kleinsten  Blättern  dieser  Art 
gehört  und  sich  an  Fig.  35  der  c.  Häriuger  Flora  und  an  das  von  Heer  1.  c.  Fig.  57  abgebildete  Blatt 
ansehliesst. 

Celastrus  europaeus  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  II,  p.  10,  tab.  2,  fig.  10—15.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  194,  Taf.  15, 
Fig.  25—27. 

Fundorte:  Moskenberg,  Walpurgis-Schacht  im  Seegraben  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1609,  1610,  2136,  2144, 
2187,  2197,  2464);  Münzenl)erg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  kamen  einige  Blätter  dieser  Art  zum  Vorschein,  welche  mit  den  von  Unger  a.  a.  0.  abgebildeten 
vollkommen  übereinstimmen.  So  passt  das  Blatt  Nr.  2197  vom  Moskenberg  am  besten  zu  Fig.  10;  Nr.  1610 
und  2187  von  derselben  Localität  zu  Fig.  15  und  Nr.  2464  vom  Seegraben  zu  Fig.  12  der  Sylloge  und  zu 
Fig.  25  der  c.  Sagor-Flora.  Am  Münzenberg  fand  sich  ein  Blatt,  das  der  Fig.  11  1.  c.  entspricht,  ferner  ein 
Blüthenkelch,  welcher  dem  in  der  „fossilen  Flora  von  Bilin''  HL,  Taf.  48,  Fig.  30  abgebildeten  gleicht  und 
vielleicht  zu  Celadrus  europaeus  gehört. 

Pterocelastrus  elaenus  Ung.  sp. 

Syn.  Celastrus  elaenns  Ung.,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  47,  Taf  30,  Fig.  18—20.  —  Sylloge  plant,  foss.  II,  p.  10,  t.  2,  f.  19. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2084,  2107,  2151,  2263,  2319,  2340,  2341; 
Coli.  Glow.) 

Die  an  den  bezeichneten  Lagerstätten  gesammelten  Blattfossilien  dieser  Art  gleichen  den  a.  a.  0.  abgebil- 
deten fast  vollkommen.  Nr.  2084,  vom  Moskenberg,  stimnil  in  der  Nervation  mit  dem  Blatte  von  Sotzka  1.  c. 
Fig.  19  genau  überein  und  hält  bezüglich  der  Grösse  und  Form  die  Mitte  zwisclien  diesem  und  dem  Sotzka- 


[345]  Die  fossile  Flora  von  Lcohm  in  Steiermark.  29 

Fossil  Fig  18.  Nr.  2151  von  derselben  Localität  gleicht  am  meisteu  dem  a.  a.  0.  iu  Fig.  21  dargestellten  und 
Nr.  2340  vom  Miinzenberg  dem  Blatte  Fig.  IS  der  Sotzka  Flora.  Ein  Blatt  von  letzterer  Lagerstätte  hält  in 
seiner  Form  die  Mitte  zwischen  Fig.  16  und  17  der  Sylloge. 

Maytenus  em'opaea  m. 

Taf.  IX,  Fig.  5. 
Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Biliii,  ITI,  I.  c.  S.  31,  Tat'.  48,  Fig.  10—13. 

Fnndort:  Moskenbcrg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2201.) 

Ein  Biattfossil,  welches  mit  den  a.  a.  0.  beschriebenen  von  Kiitschlin  bei  Bilin  am  besten  übereinstimmt, 
insbesondere  mit  dem  Blatte  Fig.  10.  Die  Secundärnerven  gehen  jedoch  unter  etwas  spitzeren  Winkeln  ab.  Die 
Nervation,  welche  nur  nocli  die  Tertiärnerven  erhalten  zeigt,  während  das  feine  Netz  fehlt,  ist  in  Fig  5  ver- 
grössert  gezeichnet.  Die  ästigen  vorherrschend  längslänfigen  Tertiärnerven  sind  so  wie  bei  der  analogen  in 
Chili  lebenden  Minjtenns  Bodria  Mol. 

3Iaytenus  .tubinarffinata  m. 

Taf.  IX,  Fig.    I. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Teitiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  67,  Taf.  .'i,  Fig.  17. 

M.  foliis  hreviter  petiolatis  rigide  coriaceis,  oblonyo-lanceolatis,  marcjine  miaute  serratis;  nervatione  cmiiptodronia, 
nervo  primär io ßnno,  prominente ;  nerois  secundariis  sub  angulis  30  —  40°  orientihus,  tenuibus,  flexuoxis,  apice 
rumosisj  hasin  rcrsus  (ipproximafis :  nerrin  fertiariis  e  latere  interno  secundariorum  suh  angulis  dcidis,  e  latere 
externo  sub  angulis  obtusis  egredientibus  fere  longitudinaliter  decurrentihus,  reticulo  vix  distincto. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6506);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Von  dieser  der  M.  marginatn  aus  Chili  nächstverwandten  Art  ist  an  obigen  Lagerstätten  bis  jetzt  nur  je 

ein  Blatt  vorgekommen.  Eines  ist  a.  a.  0.  bereits  beschrieben  und  abgebildet.  Das  von  MUnzenberg  zeigt  Fig.  4; 

die  gut  erhaltene  Nervation  Fig.  4  a  in  schwacher  Vergrösserung. 

Maytenus  Integrifolia  m. 

Taf.  IX,  Fig.  6. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiävflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  68,  Taf.  5,  Fig.  18. 

M.  foliis  submembranaeeis  lanceolatis  basi  angustatis  margine  integerrimis ;  nervatione  camptodroma ,  nervo  prima- 
rio  prominente;  nervis  secundariis  sub  (uigulis  35 — 45°  orientibus,  niarginem  adscendentibus;  nervis  tertiariis 
e  latere  interno  secundariorum  sub  angulis  acutis,  e  hdere  externo  sub  angulis  obtusis  egredientibus,  rete  macro- 
synammatumformanfibus. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H,  M.  Nr.  6507);  MUnzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ausser  dem  a.  a.  0.  bereits  beschriebenen  und  abgebildeten  Blatte  dieser  Art  fand  sich  an  derselben 
Lagerstätte  am  Moskenberg  ein  zweites,  welches  mit  ersterem  in  allen  Eigenschaften  bis  auf  die  unter  etwas 
stumpferen  Winkeln  abgehenden  Secundärnerven  übereinstimmt.  Am  Münzenberg  kam  ein  Blatt  zum  Vorschein, 
welclies  einer  kleineren  Form  entspricht.  Die  Nervation  desselben  ist  in  Fig.  6  vergrössert  dargestellt. 

Celastrophyllum  venoswm  sp.  n. 

Taf.  VIII,  Fig.  10. 

C.  foliis  subcoriaceis,  oblongis  oel  lanceolatis,  integerrimis ;  nervatione  brochidodroma,  nervo  primario  basi  valido, 
apiceni  versus  attenuato ;  nervis  secundariis  suh  angulis  50  —  60°  orientibus,  distinctis,  apice  furcatis,  arcubus 
laqueorum  margini  subparallelis;  nervis  tertiariis  prominentibus,  sub  angulis  variis  exeuntibus,  ramosis,  rete 
macrosyjiammatum  formantibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2132.) 

(v.  Ettingshauseo.)  5 


30  Cousfiinfiii  V.  Ettingslidusen,  [346] 

Ein  durch  .seiue  licrvoi-ti'etende  Nervatidii  ziemlich  auffallendes  Blatttbssil. Dasselbe  verrätli  eine  derbere  als 
krautartige  Textur  und  lässt  sich,  obgleich  au  der  Spitze  mangelhaft,  zu  einem  länglichen  Blatte  ergänzen.  Der 
scharf  gezeichnete  Rand  ist  ungezähnt.  Der  nach  der  Richtung  der  Lamiua  etwas  gebogene  Primärnerv  ist  an 
der  Basis  stark,  verschmälert  sich  aber  in  seinem  Verlaufe  gegen  die  Spitze  zu  bedeutend.  Die  Secundärnerven 
sind  ziemlich  fein  aber  scliarf  hervortretend,  in  Abständen  von  9  —  llmm,  gegen  die  Basis  zu  etwas  näher 
aneinander  gestellt.  Ihre  Schlingenbogen  laufen  dem  Rande  nahezu  parallel  und  sind  von  zahlreichen  Rand- 
schlingen begrenzt.  Die  Tertiärnerveu  erscheinen  nur  unbedeutend  feiner  als  die  secundärcn  und  gehen  unter 
verschiedenen  spitzen  und  stumpfen  Winkeln  ab,  sich  zu  einem  grossmaschigen  hervortretenden  Netz  verbin- 
dend. Die  beschriebene  Nervatlon  stimmt  mit  der  verschiedener  Celastriueen  der  Gattungen  Hartocjhi,  Elaeoden- 
dron  und  CehiMras  überein,  ohne  dass  eine  Art  sich  bezeichnen  lässt,  welcher  das  Fossil  in  allen  Eigenschaften 
näher  stehen  würde. 

Elaeodendron  stiriacuin  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  rl.  Tertiiiiflora  Stcierniarks,  1.  c.  S.  69,  Taf.  6,  Fig.  1.  —  Foss.  Floia  von  Sagor,  II,  I.  c.  S.  194, 
Taf.  37,  Fig.  20..   —  Syn.:  ElaeoiUndron  oligoiieure  Ettingsh.,  Beiträge,  1.  c.  Taf.  6,  Fig.  -i. 

Fundorte:  Moskenberg,  Walpurgis-Schiicht  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2185,  2472,  6544-654«.) 
Es  kamen  nur  einige  Blattfossilien  dieser  Art  zun  Vorschein,   von  denen  zwei  bereits  a.  a.  0.  abgel)ildet 

sind.  Zwischen  diesen  hält  das  StUck  Nr.  2185   die  Mitte.  Die   unteren   Secundärnerven   entspringen   unter 

spitzeren  Winkeln  als  die  oberen. 

Evonyuius  nioskenherfiensis  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärflora  Steiermark»,  1.  c.  S.  67,  Taf.  (">,  Fig.  3,  4. 

E.  Capsula  parva  quinque-Iobata,  semiglobosa,  pedicello  tenui;  folm  hreviter  petiolafh,  coriaceis,  olihiigo-lanceola- 
tis,  basin  versus  attenuatis,  margine  undtdafis  vel  remote  et  obtuse  dentatis;  neroatione  brochklodroma ,  nervo 
primario  firmo  prominente,  apicem  versus  attenuato;  nerois  secundariis  sub  angulis  40 — 50°  orientibus,  pro- 
minentibus,  adscendentibus,  flexuosis,  segmenta  etoitgata  (uigustata  includentibus ;  nervis  tertiariis  sub  angulo 
reeto  egi  edientibus  ramosis,  rete  macrosynammato  formantibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2189;  Coli.  Hofm.) 

Ausser  den  a.  a.  0.  bereits  abgebildeten  Fossilien,  welche  zu  dieser  Art  gebracht  worden  sind,  kam  nur 
noch  ein  Bruchstück  eines  grcisseren  Blattes  vor.  Dasselbe  verräth  ein  wenigstens  15«»  langes  und  5-5  cm 
breites  mit  einem  kurzen  Stiele  versehenes  Blatt.  In  allen  übrigen  Merkmalen  stimmt  es  mit  dem  a.  a.  0.  Fig.  3 
dargestellten  vollkommen  überein. 

Evoiiyimis  Herthae  sp.  n. 

Taf.  VIII,  Fig.   17,   17  a. 

E.  foliis  nuignis ,  breviter  petiolatis,  coriaceis,  ovato-lanceolatis ,  basi  angustata  obtusis ,  apice  acuminatis,  margine 
serratis;  nervatione  camptodroma,  ne reo  primario  valido ,  recto,  apicem  versus  valde  attenimto ;  nervis  secun- 
dariis sub  angulis  60  —  70°  orientibus,  prominentibns,  20 — 30  millim.  infer  se  distantiims,  valde  nrcuatis  mar- 
ginem  versus  adscendentihim,  subßexuosis,  segmenta  late  lanceolata  vel  faicifonnia  includentibus;  nervis  tertia- 
riis e  latere  externo  secundariorum  sub  angulis  acutis  egr edientibus,  ramosis  inter  se  conjunctis ,  rete  macro- 
synammatum  formantibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1506,  1507;  Coli.  Hofm.) 

Ein  ansehnliches  Blattfossil,  welches  an  Evonymus  javanicus  Blume  der  Jetztflora  (Vergl.  Ett.,  Celastriueen, 
Taf.  9,  Fig.  4,  5)  viel  erinnert.  Der  Stiel  ist  11  nun  lang  und  2  mm  dick.  Die  Textur  des  Blattes  ist  nach  der 
stark  verkohlten  Substanz  zu  schliessen  als  derb  lederartig  anzunehmen.  Die  Form  stimmt  mit  der  bei  Evonymus 
javanicus  vollkommen  überein  mit  Ausnahme  der  Basis,  welche  abgerundet-stumpf  erscheint.  Die  Nervation  ist 
ähnlich  jener  der  genannten  lebenden  Art  und  unterscheidet  sich  von  derselben  nur  durch  noch  stärkere  unter 


[347]  ^'^  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  31 

etwas  stumpferen  Wiukelu  eutspriugende  Secundärnerven  uud  etwas  engere  Maseben  des  Tertiärnetzes  (S.  die 
Vergrösserung  Fig.  17«). 

Von  den  bisher  bekannt  gewordenen  Arten  der  Tertiärflora  kommt  Eroiiymus  Heerii  m.  aus  der  fossilen 
Flora  von  «Sagor  der  hier  beschriebenen  nahe.  Dieselbe  besilzt  jedoch  viel  scliwächere,  von  einander  weniger 
weit  abstehende  Secundärnerven  und  bat  in  dem  noi'damerikanischen  E.  atrojyurjjureug  ihren  nächsten 
V^erwandten. 

Evonymus  lUversifoliiis  sp.  n. 
Taf.  VIU,  Fig.  18,  19. 

E.  foliis  memhranaceis,  hienter  petiolatix,  orutis  vel  lanceolatis,  h(m  obtmifi  vel  acuüs,  apive  ucuminatis,  ntargine 
minutismne  serratis;  neroatione  camptodromct,  nervo  prlmario  husi  ijrominente  apicem  versus  caJde  attetmafo; 
nervis  secundarüs  sab  anyuHs40  —  55°or'mdibu>t,  teimibw^,  inter  se  conjuncfis;  nervh  iertiarüs  e  latere  externo 
secundariorum  suh  anyiiUs  acutis  egredientibus,  tenuissimis  siniplicibus  vel  ramosis;  retieulo  vix  distincto ,  e 
macidis  rotumlatisformato. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2049,  u  und  /-;  2137);  Münzeuberg.  (Coli.  Hofm.) 
Auf  dem  Gesteinsstiick  Nr.  2049  kommen  zwei  Blattfossilien  vor,  welche  in  ihrer  Form  und  Grösse  zwar 
beträchtlich  von  einander  abweichen,  jedoch  in  allen  übrigen  Eigenschaften  miteinander  so  sehr  übereinstimmen, 
dass  man  selbe  nicht  nur  zur  gleichen  Gattung,  sondern  sogar  zu  einer  und  derselben  Art  zu  bringen  geuöthigt 
ist.  Vielleicht  sind  sie  nur  verschiedene  Blätter  desselben  Baumes,  welche  als  dessen  Abfälle  neben  einander 
liegen. 

Das  Blatt  Fig.  19  (auf  dem  Steine  mit  u  bezeichnet)  zeigt  einen  3-5whw  langen  Stiel  und  verräth  nach  der 
Beschaffenheit  seines  Abdruckes  eine  zartere,  membranöse  Textur.  Die  Lamina  ist  eiförmig,  an  der  Basis  fast 
abgerundet- stumpf,  nach  vorne  lang  zugespitzt;  der  Eand  sehr  fein  gezähnt.  Der  Priniärnerv  tritt  nur  an  der 
Basis  stärker  hervor  und  verfeinert  sich  von  der  Mitte  gegen  die  Spitze  zu  sehr.  Die  Secundärnerven  entsprin- 
gen unter  50 — 55°,  sind  sehr  fein  und  ziehen  im  schwachen  Bogen  gegen  den  Rand,  wo  sie  sich  durch 
Schlingenäste  verbinden.  Die  Tertiärnerven  gehen  von  der  Aussenseite  der  Seeundären  unter  spitzen  Winkeln 
ab  und  sind  theils  verästelt  und  netzläufig,  fheils  verbindend.  Das  Blattnetz  ist  an  diesem  Blatte  nur  undeutlich 
wahrnehmbar. 

Das  Blatt  Fig.  18  (auf  dem  Steine  mit  b  bezeichnet)  besitzt  einen  äusserst  kurzen  Stiel  und  eine  viel 
schmälere  lanzettförmige  Lamina,  welche  nach  beiden  Enden  verschmälert  erscheint.  Die  Secundärnerven  ent- 
springen unter  Winkeln  von  45 — 55°;  die  Tertiärnerven  sind  durchaus  netzläufig  und  bilden  ein  aus  kleinen 
rundlichen  Maschen  bestehendes  Netz,  Fig.  18  a,  dessen  Spuren  auf  dem  vorbeschriebenen  Blatte  bemerkt 
werden  konnten.  In  den  übrigen  Eigenschaften  stimmt  das  eben  beschriebene  Blatt  mit  ersterem  genau 
Uberein.  Am  Münzenberg  fand  sich  ein  grösseres  Blatt,  welches  mit  Fig.  19  in  allen  Merkmalen  über- 
einstimmt. 

Die  Deutung  dieser  Blattfossilien  bietet  nach  den  angegebenen  charakteristischen  Merkmalen  keine 
Schwierigkeiten.  Man  findet  ausserordentlich  ähnliche  Blätter  bei  Eroiii/wiis,  insbesondere  E.  Hainlltonianits 
Wall,  von  Nepal  (s.  Nervation  d.  Celastrineen,  Denkschriften  Bd.  XIII,  Taf.  10,  Fig.  2),  welche  Art  ich  als  die 
nächst  verwandte  Analogie  der  beschriebeneu  fossilen  bezeichne. 

Ord.  HIPPOCRATEACEAE. 
Mippocratea  crenulata  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keniitii.  d.  Tertiäiflora  Steieniiurks,  1.  c.  S.  70,  Tal'.  6,  Fig.  5. 

H.foUis  submembranaceis  oblongis  vellanceolatis,  basi  angustatis,  margine  minute  crenatis;  nerratione  camptodroma 
nervo  primario  prominente,  recfo;  nervis  secundarüs  sub  angulis  35  —  45°  orientibus,  distinctis  marginem  ver- 
sus adscendentibiis,  subsimplrcibus :  nervis  tertiariis  fere  transversarüs,  teinühus,  numerosis,  rete  mirrosynam- 
matum  inchtdenfibus. 

5* 


32  Constantin  v.  E/ti ngshausen,  l'54'^l 

Fuudorte:  Moskeuberg,  Walpurgis- Schacht  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2473,6550);  MUnzenberg.  (Coli.  Ilufui. 
u.  Glow.) 

Ausser  dem  bereits  a.  a.  0.  abgebililetcii  IJlatte  vom  Moskenberg  bat  sieh  im  Scegraben  eiu  Blatt  gefunden, 
welches  ich  nach  seineu  Eigenschaften  uur  obiger  Art  zuzählen  kauu.  Dasselbe  stimmt  iu  der  Grösse  und 
Form  mit  dem  c.  Fossil  vollkommen  überein.  Die  Zähucheu  des  Randes  sind  ebenso  klein  und  genähert  wie 
bei  diesem,  jedoch  meist  spitzer.  In  der  Nervation  kann,  so  weit  selbe  bei  der  etwas  unvollkommenen  Erhaltung 
vergleichbar  ist,  ein  Unterschied  nicht  wahrgenommen  werden.  Endlich  sind  am  Münzenberg  einige  Blatt- 
fossilien zum  Vorschein  gekommen,  weiche  mit  den  oben  beschriebenen  vollkommen  übereinstimmen  und  ich 
daher  dieser  Art  beizählte. 

Ord.  ILICINEAE. 
llejr  par schlug  iana  llng. 

Unger,  Chloris  protogaea,  p.  148,  tat).  50,  fig.  s.  —  Ettingsli.,  Tertiäre  Flora  viiii  lläring,  S.  7ä,  Tat'.  -25,  Fig.  6. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  II.  M.  Nr.  203l).) 

Es  liegt  nur  ein  einziges  Blatifossil  dieser  Art  vor,  welches  zu  dem  von  Unger  a.  a.  Ü.  beschriebenen 
und  abgebildeten  am  besten  passt. 

Hex  Dianae  sp.  n. 

Taf.  IX,  Fig.  7,  7  (I. 
I.  folüs  breviter  petiolatiü,  corktreis,  ovato-ellipticis,  hasi  rutiiiidatm,  inan/iiie  crenidatia ;  twoatione  campiodfoina, 

nervo  primär io  va/ido,  prominente;  nervis  secundariis  paucii<,  siib  angulis  30  —  40°,  basilaribus  sab  obtusiori- 

bus  orientibus,  subflexiiosis,  subsimplicibus,  adseendentibiifi :  uerois  tertiuriis  e  lafere  interno  secundarioriim  siib 

(ingidh  obtiisis,  e  latere  exferiio  sub  awjidis  ucutis  etjredientibua,  inter  se  conjundis,  refe  e  niaculix  laxis  far- 

matum  includentibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2108.) 

Der  Stiel  ist  'dmm  lang  und  ül)er  \mm  dick ;  die  Te.xtur  des  Blattes  derb  lederartig;  die  Basis  abgerundet, 
fast  ausgerandet,  der  Rand  undeutlich  gekerbt.  Die  Nervation  zeigt  einen  starken  hervortretenden  Primärnerv 
und  y.iemlich  sciiarf  hervortretende  kaum  gescblängelte,  meist  einfache  Secundärnerven,  von  denen  die  unter- 
sten unter  etwas  stumpferen  Winkeln  entspringen  als  die  übrigen,  welche  eine  aufsteigende  Richtung  zeigen. 

Die  Tertiänerven  sind  fast  querläutig;  das  nur  stellenweise  erhaltene  Netz,  in  Fig.  1  it  vergrössert  darge- 
stellt, besteht  aus  lockeren,  unregelmässig  eckigen  Masehen. 

Die  angegebenen  Merkmale  sprechen  am  meisten  für  ein  lUx-VAnW.  Die  in  l'arschlug  häufig  vorkommende 
Ilex  uspera  Ung.  sp.  besitzt  sehr  ähnliche  Blätter,  die  sich  aber  von  unserem  fossilen  durch  eine  andere  Rand- 
beschaffenheit und  längere  grundständige  Seeuiidärnerven  untersclieiden.  Von  dem  ähnlichen  Blatte  des 
Elaeodeiidron  diriacum  ist  das  beschriel)eue  Fossil  durch  kleinere  stumpfere  Randzähne,  die  Ifrsprungswinkel 
der  Secundärnerven  und  die  querläufigen  Tertiärnerven  verschieden. 

Hex  herber idifoiia  Heer. 

Ueei-,  Tertiärflnra  d.  Schweiz,  Bil.  III,  S.  72,  Taf.  192,  Fig.  12—18.    —    Ettiugsii.,  Foss.  Flora  von  Biliu ,  III,  1.  c.  S.  38, 
Tai'.  46,  Fig.  10,   17. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  (i5tj5;  Coli.  Glow.) 

Es  sind  bis  jetzt  nur  zwei  Blätter  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen,  welche  zu  den  von  Heer  a,  a.  0. 
beschriebenen  am  besten  passen. 

Hex  stenophylla  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.  II,  p.l4,  tat),  .i,  (ig.  15— 27.  —  Heer,  Terti.-irfloia  d.  Suliweiz,  Bd.  III,  S.71,  Taf.  122,  Fig.7— 10. 
Ettingsh.,  Beiträge,  1.  c.  S.  70. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2149,  2206,  2262.) 


|349|  l^if  fossile  Flora  von.  Leoben  in  Steicrniarlc.  33 

lu  den  c.  „Beiträgen"  habe  icli  über  das  Vorkommen  dieser  Art  in  der  fossilen  Flora  von  Leoben  Zweifel 
ausgesprochen,  da  das  einzige  Fossil,  auf  welches  damals  sich  die  Bestimmung  stützte,  ungenügend  war.  Seit- 
her sind  sowohl  am  Moskrnberg  als  auch  am  Münzenberg-  Blätter  gesammelt  worden,  welche  mit  den  in 
Parschlug  vorkommenden  Blättern  der  Hex  xteiiojjhijUK  vollkomuun  übereinstimmen.  So  entspricht  das 
Stück  Nr.  2149  dem  in  Fig.  23  der  Sylloge,  Nr.  2252  dem  in  Fig.  20  ebenda  abgebildeten  Blatte  ganz 
und  gar. 

Ord.  RHAMNEAE. 
PfiUui'^us  Favonii  Ung. 
Unger,  Chloiis  protogaea,  \\.  147,  tab.  50,  fig.  G— 8.  —  Ettiiigsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  71. 
Fundort:  Moskenberg. 

Es  ist  an  bezeichneter  Lagerstätte  nur  ein  einziges  Blattfossil,  welches  zweifellos  zu  dieser  Art  gehört,  zum 
Vorsehein  gekommen.  Dasselbe  passte  am  besten  zur  Fig.  7  1.  c.  der  Chorix  protoijant.  Da  es  aus  einer  eisenkies- 
bältigen  Schichte  stammte,  ging  es  durch  Verwitterung  des  Gesteins  zu  Grunde. 

Zizyphus  parvifoUns  m. 

Taf.  IX,  Fig.   IS. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiiirflora  Steiermaiks,  1.  c.  S.  71,  Taf.  5,  Fig.  8,  9. 

Z.folüs  perjHirriü,  coi-iacei!<,  ovatis  vel  ooato-rotumlatis,  margine  mitmte  serratis;  nervatione  aerodroma,  nervo  pri- 
mariu  prominente,  recto ,  nerois  lateralibus  basilarilms  prominenühus,  reliquis  2 — 3  utrinque,  curvatis  sab 
angulis  40 — 50°  orientibus;  nervis  tertiarüs  inconspicuis. 

Fundorte:  Mo.skenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2293.) 

Es  hat  sich  bis  jetzt  ausser  den  a.  a.  0.  bereits  beschriebenen  Blattfossilien  von  Moskenberg  noch  ein 
Blatt  dieser  Art  am  Münzeuberg  gefunden,  welches  in  Fig.  18  abgebildet  ist. 

ßei'cJiemia  nmltinervis  A.  Braun. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  üd.III,  S.77,  Taf.l2:3,  Fig.9-18.  —  Ettiugsh..  Foss.  Fldra  von  Biliii,  III,  I.e.  S.41,  Taf.49. 
Fig.  15—17.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  196,  Taf.  16,  Fig.  7—10. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegt  nur  ein  einziges  wohlerhaltenes  Blatt  dieser  Art  vor,  welches  den  Blättern  Fig.  141.  c.  der 
Tertiärtlora  der  Schweiz  und  Fig.  15  1.  c.  aus  dem  Polirschiefer  von  Kutsclilin  am  meisten  gleicht.  Die  Wieder- 
holung einer  Abbildung  hielt  ich  für  überflüssig. 

Rhamnus  Gaudini  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  179,  Taf.  1-24,  Fig.  4  —  15;  Taf.  125,  Fig.  7.  —  Ettiugsli.,  Foss.  Flora  von  Biliu, 
III,  1.  c.  S.  4-2,  Tat'.  49,  Fig.  20;  Taf  50,  Fig.  1—4. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1510—1513,  2048,  2199,  2200,  2315,2404, 
6586—6588;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Von  dieser  Art  liegen  sehr  schöne,  wohlerhaltene  Blattfossilien  vor,  deren  Abbildung  ich  jedoch  nicht  in 
die  Tafeln  aufnahm,  da  die  Literatur  bereits  eine  genügende  Zahl  von  gut  gelungenen  Abbildungen  solclier 
Exemplare  aufweiset.  Zur  Kenutniss  des  Fonnenkreises  dieser  Fossilien  in  der  Tertiärflora  von  Leobeu  sei 
jedoch  Folgendes  bemerkt.  Der  Blattstiel  erreicht  die  Länge  von  25w»«  (Nr.  2200);  bei  einem  Blatte  vom 
Münzenberg  (Nr.  2405),  dessen  Lamina  mindestens  5-5  «w  lang  ist,  erreicht  aber  der  Stiel  nur  Gnmi  Länge.  Die 
Mehrzald  der  Stücke  zeigen  die  mittlere  Länge  des  Blattstieles  von  10 — 20?«»?.  Die  Lamina  ist  vorwiegend 
länglich- elliptisch,  erreicht  bei  dem  Stücke  Nr.  1512  vom  Moskenberg  die  Länge  von  9('/«  und  die  Breite  von 
3-b  cm,  bei  dem  Stücke  Nr.  2048.,  von  ebendaher  aber  nur  die  Länge  von  4  c/w  und  die  Breite  von  12  mm. 
Zwischen  diesen  Dimensionen  liegt  die  Lamina  der  meisten  Stücke.  Abweichungen  von  der  Normalform  zeigen 


34  Constantin  t\  Ettingshuusen,  [3501 

Nr.  6586,  wo  eine  rundlich-elliptische  und  Nr.  2048,  wo  eine  lanzettförmige  Lamina  vorkommt.  Die  Randzäliue 
siud  in  den  meisten  Fällen  klein,  scharf,  spitz  und  einander  genähert.  Entfernter  von  einander  stehende  kleine 
Zähne  zeigt  Nr.  1513  vom  Moskenherg.  Hemerkenswerth  ist  noch,  dass  gerade  l>ei  diesem  Blatte  die  Secun- 
därnerven  am  meisten  genähert  erscheinen,  da  deren  mittlere  Dislaiiz  iinr  Aiinn  beträgt,  während  die  mittlere 
Normaldistanz  derselben  mit  ?/>/»(  anzunehmen  ist.  Die  Secnndärncrveii  treten  stärker  hervor  bei  Nr  G586; 
hingegen  siud  dieselben  am  feinsten  und  kaum  hervortretend  bei  Nr.  2315  und  6587.  Dieselben  sind  stark 
gebogen  bei  Nr.  1510;  wenig  gebogen  oder  fast  gerade  bei  dem  mit  einer  längeren  Zuspitzung  versehenen 
Blattfossil  Nr.  2404. 

Rhammis  Aisoon  Uug. 

Taf.  IX,  Fig.  8. 

Unger.  Cliloris  protogiiea,  p.  146,  t.ab.  5(i,  iig.  l  —  'A.  —  Fossile  Flora  von  .Sotzka,  S.  179,  Taf.  5-2,  Fig.  7.  —  Sylioge  plaut. 
l'oss.,   II,   p.   17,   tab.  3,  flg.  44—46. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2235,  2405  ;  Coli  Glow.) 

Von  dieser  in  den  Schichten  von  Parschlug  häufig  vorkommenden  Art  sind  nur  an  der  oben  bezeichneten 
Lagerstätte  einige  Blattreste  zum  Vorschein  gekommen,  von  denen  ich  das  am  besten  erhaltene  in  Fig.  8  zur 
Anschauung  bringe.  Dasselbe  unterscheidet  sich  von  ähnlichen  kleinen  Blättern  der  vorhergehenden  Art  nur 
durch  den  ungezähnten  Rand. 

Ehatmms  alnifolius  m. 

Taf.  IX,  Fig.  10. 
Ettiugsb. ,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steioniiark.s,  1.  c.  S.  7'2,  Taf.  .5,  Fig.  15. 

R.  foliis  parris  hreviter  petiolatis,  suhmemhranaceis,  rotundatis,  hasi  suhemanjiriatis,  margine  denticulatk;  nerva- 
ticine  camptod roma ,  nervo  primario  prominente,  recto,  vel  apicem  versus  subßexuoso ;  nervis  secundariis  sub 
angulis  70  —  80°  orientibus,  idrinque  4 — 5,  prominentibus,  valde  curmtis,  udscendentibiis;  nervis  fertinriis 
numerosis,  approximatis  fransrersim  inter  se  conjunctis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2077,  2198,  6606;  Coli.  Hofm.) 

Ausser  dem  bereits  a.  a.  0.  abgebildeten  hat  sich  am  Moskenberg  noch  ein  zweites  wohlerhalteues  Blatt, 
Fig.  10.  gefunden.  Dasselbe  ist  etwas  kleiner  als  das  erwähnte,  stimmt  aber  in  allen  wesentlichen  Eigenschaften 
mit  demselben  übercin.  Durch  die  geringe  Zahl  der  Secundär  und  die  Richtung  der  Terti.ärnerven  lässt  sich 
diese  Art  von  ähnlichen  kleinen  Blättern  der  Alnus  yraci/is  sicher  unterscheiden. 

Rhamnus  aizoltles  Ung. 
Unger,  Gen.  et  spec.  jjlaut.  foss.  p.  464.  —  Sylloge  plant,  foss.,  II,  p.  17,  tab.  3,  fig.  47. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2138.) 

Von  dieser  anch  in  Parschlug  seltenen  Art  ist  hier  bis  jetzt  nur  ein  einziges  Blattfossil  gesammelt  worden. 

Rlianmus  rectinervis  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  .Schweiz,  Bd.  III,  S.  8»,  T.af.  1-25,  Fig.  8—12. 

Fundort:  Moskenberg.  (N.  Coli.  Ett.) 

Von  dieser  bis  jetzt  nur  bei  Monod  in  der  Schweiz,  in  Grönland  und  Nordamerika  gefundenen  Art  ist  aus 
den  Schichten  des  Moskenberges  ein  einziges  Blatt  zum  Vorschein  gekommen. 

Rhamnus  biUnicus  Ung. 
Unger,  Chloris  protogaea,  p.  147,  t.  .50,  f.  4.  —  Ettingsli.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  e.  .S.  41,  Taf.  50,  Fig.  19. 
Fundort:  Moskenherg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6.589.) 


[351]  Die  fossile  Flora  von  Leoben.  in  Steiermark.  35 

Ein  kleines,  1S//;h;  langes  und  8 nun  breites,  eiförmiges  gegen  die  Spitze  zu  wenig  verschmälertes  Blatt, 
dessen  Kand  sehr  fein  gesägt  und  dessen  Seeundärnerveu  bogenläutig  sind.  Letztere  sind  in  geringerer  Zahl 
vorhanden  als  bei  den  bisher  bekannt  gewordenen  Blättern  aus  Bilin.  Da  dies  das  einzige  Merkmal  ist,  durch 
welches  sich  dieses  Blattfossil  von  letzteren  unterscheidet,  während  es  alle  übrigen  Eigenschaften  mit  denselben 
theilt,  so  bringe  ich  das  beschriebene  Fossil  vom  Moskenberg  zu  Rhamnus  hUinicus  und  überlasse  es  späteren 
Untersuchungen,  die  Richtigkeit  der  Bestimmung  entweder  wcitcrs  zu  bestätigen  oder  hier  eine  Trennung  der 
Arten  vorzunehmen. 

Hhanimts  pusUlus  sp.  n. 

T:d\  IX,  Fig-.  9. 

R.  foUis parvis,  breviter  petiolatis  subcoriaceis,  lanceolatis,  hasi  ohtims,  ajj'we  aiiyustato  j'rud actis,  margine  integer- 
rimis;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  debiU  recto ;  nerois  secundariis  utrinque  7 — 8,  sab  angulis 
50 — 60"  orientibus,  simpKcibus,  inter  se  parallelis;  nervis  tertiariis  inconspictiis. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6608;  Coli.  Hofm.) 

Der  Blattstiel  ist  nur  \-bmni  lang,  dünn;  die  kleine  Lamina  verlängert  elliptisch,  an  der  etwas  verschmäler- 
ten Basis  stumpflich,  an  der  Spitze  vorgezogen ;  der  Band  ungezähnt.  Die  Cousistenz  des  Blattes  kann  wegen 
des  scharf  hervortretenden  Randes  nicht  als  krautartig,  sondern  als  fast  lederartig  gelten.  Von  der  Nervation 
sind  nur  noch  die  aus  einem  dünnen  bis  zur  Spitze  gerade  verlaufenden  Primärnerv  unter  wenig  spitzen 
Winkeln  entspringenden  Seeundärnerveu  sichtbar.  Dieselben  sind  schwach  gebogen,  einfach,  parallellaufend  und 
in  Abständen  von  2"5 — 3mm  von  einander. 

Das  beschriebene  Fossil  trägt  den  Charakter  eines  i?A(Y/»^*Ks-Blattes  an  sich  und  könnte  sowohl  mit  dem 
Blatte  der  vorhergehenden,  nahe  verwandten  Art,  als  auch  mit  kleinen  Blättern  der  B.  Gnudini  verwechselt 
werden.  Endlich  kommt  dasselbe  auch  kleinen  Blättern  der  Pomaderris  acuminata  nahe.  Von  den  erstgenannten 
Arten  unterscheidet  sich  aber  die  beschriebene  durch  den  ungezähnten  Rand  und  von  der  letzteren  durch  die 
geringe  Zahl  des  Seeundärnerveu  und  die  elliptische  Form  des  viel  kleineren  Blattes. 

Rlmmnus  pijgmaeus  Ung.  Syll.  plant,  foss.  1.  c.  III,  Tab.  3,  Fig.  4S,  hat  breitere,  kürzere  Blätter,  denen  die 
vorgezogene  Spitze  zu  fehlen  scheint. 

Fomadei'ris  acuminata  m. 

Taf.  IX,  Fig.  11,   IIa. 

Ettingah.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  43,  Taf.  50,  Fig.  21.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  197,  Taf.  16, 
Fig.  11-13. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Unterbuchwieserim Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1760,  2232—2234, 
2346,  2415,  6609.) 

Ausser  dem  hier  in  Fig.  11  abgebildeten  vollständig  erhaltenen  kleineren  Blatte  dieser  Art,  dessen  Nerva- 
tion in  Fig.  11«  zur  Anschauung  gebracht  ist,  .sind  noch  erwähnenswerth:  Ein  grosses  Blatt,  Nr.  17H0  vom 
Moskenberg,  übereinstimmend  mit  Fig.  12  1.  c.  der  Sagor-Flora;  ein  kleines  Blatt  Nr.  2232  vom  Münzenberg, 
mit  kürzerer  Spitze;  endlich  ein  Blatt  mittlerer  Grösse  Nr.  2234  mit  Verschmälerung  nach  beiden  Enden  und 
mehr  aufgerichteten  Seeundärnerveu. 

Ord.  AMPELIDEAE. 
Vitis  teutonica  A.  Braun. 

A.Braun  in  Leoubard  u.  Bronn  J.ahib.  1854,  S.  7,  Taf.  3.  —  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  194,  Taf.  15.^, 
Fig.  1—3.  —  Ettingsb.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  60,  Taf.  4,  Fig.  15. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1593,  6374;  Coli.  Hofm.) 
Von  dieser  Art  haben  sich  hier  nur  die  Blätter  gefunden. 


36  Constantin  v.  Ettingshausen,  [352] 

Cissus  f(((jifolia  m. 

T;if.  Vlll,   Kig.   14. 

Ettingsh.,  Beitr.  •/..  Keniitii.  d.  Ti'itiJirfloni  Steiermaiks,  I.  c.  S.  60,  Taf.  5,  Fig.  1. 

C.  foUolis  petiolatis  suhcoriaceis,  oimio-lanceolatis,  basi  obtusa  vel  sitbcordnta  obliqnis,  apicem  rerstis  angustatis,  mar- 
gine  remote  dentatis;  nervatione  campto-craspedodroma,  neroo  priniaiiu  prominenk  suhßexuoso ;  nervin  secun- 
dariix  sub  angulis  35 — i5°  urientibns  subflexuosis,  distinctis,  apice  plcrumque  ramosis,  Inferioribus  cnmpo-, 
superioribus  craspedodroniis ;  nervis  tertiariis  ufrinque  aityulo  redo  exeuntibus,  simpilicibus  rel  furr.nfis,  inter 
se  cotijimcfis,  refe  feiierrimum  includentibus. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6370— 6372);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 
Diese  Blatt.fossilien    haben  einige  xÜinlichkeit  mit  Blättern  von  Fmjus  Feroniae,  unterscheiden  sich  von 

denselben  jedoch  durch  leicht  festzustellende  Merkmale.    Die  Basis  ist  mehr  oder  weniger  schief,  an  dem 

Exemplar  Nr.  6372  fast  herzförmig  ausgeschnitten;  die  Secundärnerven  sind  nur  im  oberen  Theile  der  Lamina 

raudlä'ifig,  sonst  bogenläufig;   die  Tertiärnerven  entspringen  rechtwinklig;   die  Zahnung  des  Randes,  an  dem 

Blatte  Fig.  14  vom  Münzenberg  besser  erhalten,   zeigt  einen  anderen  Typus,   wie  er  eben  bei   Cissus  und 

Ampelopsis  vorkommt. 

Cissus  celtitlifolia  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflor;)  Steiermarks,  1.  c.  S.  60,  Taf.  4,  Fig.  U. 

Cfoliolis  hreviter  petiolatis,  submembranaceis,  ovato-lanceolatis,  basi  acuta  suhobliquis,  apirem  rersus  sensim  angu- 
datiHj  acuminatis,  margine  inaeqitrditer  dentatis;  nervafione  rraspedodrmna ,  nervo  prirnurio  basi  prominente 
versus  apicem  valde  aftenuato,  iii/ra  apicem  subevanescente ;  nervis  secundariis  utrinque  6 — 7,  sub  angulis 
40  —  50°  orientibus,  inaequaliter  distaidibus,  basi  plerumque  approximatis,  simpKcibus  vel  furcatis ;  nervis  ter- 
tiariis extus  sub  angulis  acutis  egredientibus  vix  conspictds. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6373.) 
Von  den  einigermassen  ähnlichen  Blättern  der  hier  ebenfalls  vorkommenden  Celtis  Japeti  unterscheidet 

sich  das  beschriebene  Blattfossil  durch  die  an  der  Basis  genäherten  Secundärnerven,  denen  die  Aussennerven 

fehlen  und  durch  eine  andere  Zahnung  des  Kandes. 

Class.  TEREBINTHINEAE. 

Ord.  JUGLANDEAE. 

Jwjlans  acuniinata  A.  Braun. 

A.Braun  in  Leonh.  u.  Bronn's  .Talirb.  1845,  S.  170.  —  Weber,  Tertiärfiora  il.  uiederrheinischen  Braunkohlenforination, 
Palaeontographica,  II.  Bd.,  tab.  2.H,  fig.  8.  —  Gaudin  et  Strozzi,  Memoire  siir  qiieli|ues  giseiuents  de  feiiilles  fns.siles 
de  la  Toscane,  p.  40,  pl.  9,  fig.  3.  —  Heer,  Tertiärfiora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  88,  Taf.  128,  129,  Fig.  1—8.  — 
Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  45,  Taf.  51,  Fig.  12. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2020,  2221;  Coli.  Hofm.) 
An  jeder  der  oben  bezeichneten  Localitäten  fanden  sich  Fragmente  des  ansehnlich  grossen  Theilblättchens 
dieser  Art.  Am  besten  ist  ein  Blattfossil  vom  Münzenberg  Nr.  2221  erhalten.  Dasselbe  zeigt  ein  12  cw  langes 
Stück  der  Lamina,  welche  beiläufig  16c/«  lang  war.  Die  Breite  beträgt  bcin.  Die  bogenläufigen,  stark  hervor- 
tretenden Secundärnerven  sind  15 — 22min  von  einander  entfernt. 

Jiiglnns  parschlugiana  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  I,  p.  37,  tab.  19,  fig.  1  —  7.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  46,  Taf.  51, 
Fig.  7—10.  —  Syn.  Juglam  wtusta  Heer,  1.  c.  S.  90,  Taf.  127,  Fig.  40—44. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.k.N.  H.M.  Nr.  1851,  2015,  2016,  2115);   Münzenberg  (Coli.  Hofm.) 
Es  liegen  einige  Theilblättchen  vor,  unter  denen  das  Stück  Nr.  2115  von  erstgenannter  Localität  am 
besten  erhalten  ist.  Dasselbe  gehört  zu  den  kleineren  Theilblättchen  dieser  Art.  Von  der  Nervation  desselben 


[o5.'5]  Die  fossile  Flora  von  Leoheit  in  Steiermark.  37 

siud   die   in  glciclion  Abstünden   von   nur   3r>in/   eutspnugendcn    inifcr  ciiiiiuder  parallelen   Secuudärnerveu 
bemerkenswert  li. 

Juglans  inelaeim  Ung. 
Unger,  Genera  et  spec.  plain.  tbss.,  p.  470.  —  Sylloge  plant,  foss.,  I,  p.  38,  tal).  19,  tig.  8— 10. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2213.) 

Ein  Tbeilblättcben,  welcbcs  zu  dem  a.  a.  0.  Fig.9  abgebildeteu  am  besten  passt.  Dasselbe  ist  kurz  gestielt, 
eilauzettförmig,  am  Rande  vvelleuförraig  ausgeschweift;  die  Secund.ärnerven  entspringen  unter  wenig  spitzen 
oder  fast  rechtem  Winkel  und  siud  an  der  Basis  einander  genähert. 

J-uglans  undtilata  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn  d.  Tertiäi-flora  Steiermarks.  1.  c.  S.  72,  Taf.  6,  Fig.  8. 

J.  foliolis  niagnis  submembranacels,  petiolatis  late  ovatis,  IhikI  inaequali  rotundato-ohtusis  vel  suhtrnncatix ,  apice 
acuminafo  productis,  margine  undulatis;  tiervafione  camptodroma,  nervo  primario  valido,  recto,  excurrente; 
nervis  secundarüs  ufrinqiie  7 — 8,  inßmis  hrevioribus  suh  angidis  80 — 90°,  reliquis  longioribus  suh  angidis 
40 — 60°  orie)dihi(s,  ciirnitis,  marginem  adscendentibus ;  nervis  tertiarüs  sub  angiilo  recto  exeimtibus,  flexiio- 
sis,  simplkibus  vel  ramosis,  iiiter  se  conjundis,  rete  tenerrimum  vix  connpiciium  includentibits. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1982—1985,  2301;  Coli.  Hofm.) 
Nebst  dem  a.  a.  0.  bereits  abgebildeten  schönen  Endblättchen  vom  Moskenberg  haben  sich  sowohl  an 
dieser  Lagerstätte  als  auch  am  Mün/.enberg  Theilblättcheu  gefunden.  Bemerkenswerth  ist  ein  grosses  Exem- 
plar Nr.  1982,  welches  ein  breit  eiförmiges  an  der  Basis  schiefes  Seitenblättchen  darstellt,  dessen  ansehnliche 
hervortretende  Secundärnevven  in  Abständen  von  10 — 20mm  von  einander  entspringen.  Die  Tertiärnerven  siud 
am  unteren  Theile  der  Lamina  läugsläufig.    Ein  kleineres   Endblättchen  Nr.  2301  wurde  am   Münzenberg 
gesammelt.  Dasselbe  ist  an  der  etwas  verschmälerten  Basis  kaum  schief.   Bemerkenswerth  ist  ferner  ein  End- 
blättchen mit  einem  6  cm  langen  Stiel,  welches  neuerlich  am  Moskenberg  gesammelt  wurde. 

Jtifßans  Reii^sU  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  lU,  1.  c.  S.  46,  Taf.  52,  Fig.  1,  2. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6613,  6614;  Brit.  Mus.) 

Theilblättcheu,  welche  mit  den  im  plastischen  Thon  bei  Priesen  gesammelten  und  a.  a.  0.  abgebildeten  in 
allen  Eigenschaften  übereinstimmen.  Das  wohlerhaltene  Exemplar  Nr.  6(514  zeigt  einen  fein  gekerbt-gesägten 
Rand,  in  Abständen  von  9— 12m/»,  unter  Winkeln  von  60—70°  entspringende  Secundärnervcn  und  feine  von 
der  Aussenseite  der  letzteren  unter  spitzen  Winkeln  abgehende  verbindende  Tertiärnerven,  zwischen  denen 
ein  feinmaschiges  Netz  entwickelt  ist. 

Caryn  bilinica  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  I,  p.  39,  tab.  17,  flg  l  — 10.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  46,  Taf.  51, 
Fig.  4—6.   13—15;  Tat'.  52,  Fig.  3,  4,  7—11. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1502,  1526,  1527,  2147,  2148, 
2214,  2222,  6634,  6635;  Coli.  Glow.) 

Es  liegen  mehrere  Theilblättcheu  vor,  darunter  ein  in  der  Nervation  und  Randzahnung  wohlerhaltenes 
Exemplar  (Nr.  1527)  dessen  autfallend  schiefe  Basis  mit  einem  \hmm  langen  Stiel  versehen  ist  und  dessen 
Lamina  die  Breite  von  5  cm  erreicht. 

Pterocarya  denticulata  Web.  sp. 

Taf.  IX,  Fig.  17,  17  ff. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  94,  Taf.  131,  Fig.  5—7.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  47, 
Taf.  53,  Fig.  11— 15.  —  Syn.  J«9?ff«.s  (7(-H//f«?(7to  0.  Weber,  Tertiärflora  d.  uiederrheinischen  Braunkohlenformatiou, 
Palaeontogr.,  Bd.  II,  p.  211,  tab.  23,  fig.  10. 

(v.  Eltingsbausen.)  6 


38  Consfautin  v.  Ettingshausen ,  [354] 

Fuudoit:  Moskeiibcrg.  (^K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1722,  1883,  1847,  2211,  ÜG41.) 

Einige  Tlieilbliittclien,  von  denen  das  in  Fig.  17  abgebildete  am  besten  erhalten  ist.  Dasselbe  gehört  zu 
den  kleinereu  Blättcheu  dieser  Art.  Die  auf  einer  Seite  unter  nahezu  rechtem  Winkel  abgehenden  Secundär- 
und  die  fast  rechtfäufigen  Tertiiirnerven  sind  geschlängelt.  Das  Netz  besteht  aus  iinregelmässig  eckigen 
Masclicn  (s.  d.  Vcrgrösserung  Fig.  17«.) 

Pterocarya  leohenensLs  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Tertiärfloni  Steiermarks,  1.  c.  S.  73,  Taf.  6,  Fig.  18,   19. 

P.  nuce  suhg/ohosa  lafe  olata;  foUolis  suhcoriaceis  lanceolatis  inaeqttilaterix,  aiitice  scrnthttis,    basl  infef/errimis ; 

nervafione  hrochidodronia,  nervo  primario  prominente,  nervis  secundarm  anyulo  subrecto  exeuntihns,  ramosis ; 

nervis  tertiär üs  rectangularihus,  ramosis  dictyodromis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Seegraben  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  H(i42,  6643);   Mlinzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Zu  den  bereits  a.  a.  0.  abgebildeten  und  beschriebeneu  Fossilresten  dieser  Art  ist  am  Münzenberg  noch 
ein  hier  nicht  dargestelltes  Theilblättchen  gesammelt  worden,  dessen  Nervatiou  vortrefflich  erhalten  ist. 

Engelhardtia  BrongiUarffi  Sap. 

T;tf.  VIII,  Fig.  1.5. 

Saporta,  Etudes  sur  la  Vegetation  du  sud-est  de  la  Fiance  ä  l'epoqne  tertiaire,  II,  p.  34.3,  pl.  12,  fig.  5.  —  Ettingsh., 
Foss.  Flora  von  Biliu,  lU,  1.  c.  S.  48,  Tat'.  53,  Fig.  3—10.  —  Syn.  Fruxinus  Diosaiiovum  üng.,  Sylloge  plant,  foss.,  I, 
p.  2-2,  tab.  8,  fig.  9.  —  Ettingsh.,  Beitr.,  1.  c.  Taf.  4,  Fig.  2. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1596,  6649;  Brit.  Mus.);  Miinzenberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Eine  mit  den  Eesten  der  Hülle  versehene  Frucht  und  ein  Fragment  des  Blüthenstandes  kamen  aus  den 
Schichten  des  Moskenberges  zum  Vorschein.  Erstere  gleicht  dem  in  der  fossilen  Flora  von  Bilin  Fig.  5  abge- 
bildeten Fruchtfossil,  letzteres  entspricht  dem  a.  a.  0.  Fig.  9  dargestellten  Blüthenstand.  Hieher  gehört  auch 
die  von  Ung  er  als  Fraxinus  Dioscurorum  bezeichnete  Inflorescenz.  Am  Münzenbevg  fanden  sich  mehrere  wohl- 
erhaltene Früchte  mit  ihren  Hüllen,  sowie  einige  Bruchstücke  des  Blüthenstandes.  Endlich  wurde  aus  den 
Schichten  des  Moskenberges  ein  eiförmig-elliptisches,  am  Rande  gezähntes  Blättchen  Fig.  15  zu  Tage  gefördert, 
welches  mit  Theilblättchen  von  Engelhardtia  sich  vergleichen  lässt  und  mit  obigen  Blütheu-  und  Fruchtresten 
vereinigt  werden  kann. 

Ord.  ANACARDIACEAE. 
Pistacia  Palaeo-Lentiscus  m. 

Taf.  IX,  Fig.  26. 
Ettingsh,,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  199,  Taf.  18,  Fig.  20—22. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  Eiidblättchen  sammt  einem  Theil  der  schmalgeflügelten  Spindel.  Das  a.  a.  0.  in  Fig.  22  abgebildete 
Blättchen  von  Godredesch  bei  Sagor  kommt  demselben  in  Form  und  Grösse  am  nächsten. 

Uhus  prisca  m. 

Taf.  IX,  Fig.  41. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Hiiring,  S.  79,  Taf.  26,  Fig.  13—23.  —  Foss.  Flora  von  Hilin,  III,  I.e.  S.  50,  Taf.  51,  Fig.  11; 
Taf.  52,  Fig.  6. 

Fundorte:  Münzenberg,  Walpurgis-Schacht  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2282,2347,2463;  Coli. 
Hofm.) 

Theilblättchen,  welche  den  am  a.  0  abgebildeten  entsprechen,  und  zwar  am  besten  das  Exemplar  Nr.  2282 
der  Fig.  11  der  c.  „fossilen  Flora  von  Bilin",  da  dasselbe  zu  den  breiteren  Blättchen  dieser  Art  gehört;  während 
das  Fossil  Nr.  2347  der  Fig.  16  der  Häringer  Flora,  welchem  es  in  der  Randzahnung  vollkommen  gleicht, 
entspricht. 


[;555]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  39 

Zwei  Blättchen  vom  Jlüüzeiiberg  sasseii  wahrscbeinlicli  an  ilerselbeu  Spindel  beisammen,  da  sie  dicht 
neben  eiiiandei-  liegend,  zum  Tlieil  sogar  sich  deckend  gefunden  wurden.  Da  diese  Art  hier  die  häufigste  der 
Gattung  ist,  so  zähle  ich  ihr  das  Fruchtfossil  Fig.  41  bei,  das  einer  trockenen  Pilaumeu  von  UJius  gleicht. 

Uhus  interniedia  sp.  n. 

Taf.  I,  Fi^.  12;  T;it'.  IX,  Fig.   12,   13. 
R.  foliis  phtnatis;  foliolis  brerissime  pe,tiolulatis  vel  liessilibu:^,  memhranaceis,  ohlomjü  vel  hmceolatis;   basi  saepe 

inaequali  obtumusculis,  apice  acurninatis ,  inargine  grosse  dentatis ;  neroatione  camptodroma ,  nervo  primario 

debili,  redo;  Nereis  secundarüs  inimerosis  tenuissimis,  sub  angalis  50 — 60°  orientibus,  tertinriis  inconspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Miinzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2059,  2117,  2145,  2280). 

Steht  einerseits  der  Blnis  sfggiaV ng.,  anderseits  der  vorhergehenden  Art  nahe,  unterscheidet  sich  aber 
von  beiden  durch  die  grobgezähnteu  Blättchen.  Diese  verratlien  eine  vielleicht  noch  zartere  Cousistenz  als  bei 
den  genannten  Arten.  Die  Secundärnerven  sind  sehr  fein  und  einander  genähert,  jedoch  nur  au  dem  Exemplar 
Fig.  13  vom  Moskenberg  vollständiger  erhalten. 

Uhus  tenuifolia  m. 

Ettingsh.,  Bcitr.  z.  Keniitu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  74,  Taf.  6,  Fig.  (i. 

7?.  fuliis  piiiHutis,  foliolis  breviter  petiolatis,    membranaceis,  anguste  oblong/s  basi  imteqiudi  rotundatis,  margine 

temnfer  serratis;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  prominente,  redo;  nervis  secundarüs  sub  angulis 

40 — 45°  orientibus,  divergenti-arcuutis;  nervis  tertiär iis  vix  conspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  n.  H.  M.  Nr.  6682);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.). 

Es  liegen  nur  wenige  Theilblättchen  dieser  Art  vor,  welche  mit  den  a.  a.  0.  abgebildeten  in  allen  Merk- 
malen übereinstimmen. 

Uhus  appendiciilata  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keniitn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  74,  Taf.  0,  Fig.  7. 

R.  foliolis  sessilibus  coriaceis,  ohlongis,  basi  acuta  suhobliquis,  apice  parum  angustato  mucronatis,  margine  remote 

denticulatis ;  nervatione  camptodroma ,  nervo  primario  prominente  redo,  excurrente;  nervis  secundariis  sub 

angulis  15 — fdO°  orientibus,  tenuibus  inier  se  conjunctis ;  nervis  tertiarüs  inconspicuis. 

Fundort:  Moskenberg  (K.  k.  n.  H.  M.  Nr.  6683,  6684). 

Bis  jetzt  ist  nur  das  a.  a.  0.  beschriebene  und  abgebildete  Theilblättchen  dieser  Art  vorgekommen. 

Uhus  jufjlandiiui  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntu.  d.  Tertiärflora  Steiermark»,  1   c    S.  75,  Taf.  3,  Fig.  21. 

E.  foliolis  brevissiwe  petiolulatis  vel  sessilibus,  coriaceis  ovatis,  inaequilateris ,  basi  rotiindato-ohtusis  apice  parum 

angustatis,   margine  minute  serratis;    nervatione  campto-brochidodroma,    nervo  primario  ßrm.o  prominente; 

nervis  secundariis  tenuibus,  sub  angulis  '75 — ö'5°  orientibus,  inter  se  conjunctis;  nervis  tertiarüs  rectangula- 

ribus. 

Fundort:  Moskenberg. 

Das  Blattfossil,  jedenfalls  einem  zusammengesetzten  Blatte  angehiirig.  war  bei  nur  oberflächlicher  Betrach- 
tung schwer  von  einem  kleinen  Juglans-Blättchen  zu  unterscheiden.  Doch  hielt  ich  die  lederartige  Cousistenz, 
die  mehr  auffallende  Ungleichseitigkeit  und  die  schiingenbildenden  Secundärnerven  für  bessere  Anhaltspunkte 
zur  Einreihung  desselben  in  die  Gattung  Rhus,  wo  ähnliche  Blätfchen  vorkommen.  Das  Fossil  ist  durch  Ver- 
witterung verloren  gegangen. 

Rhus  cassiaeformls  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  81,  Taf.  26,   Fig.  30—38.    —   Beitr.  z.  Keuntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarlis ,   1.  c. 
S.  7  5. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzeuberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2281,  6685). 

6* 


40  Constantin  v.  EttingshauHen,  [35G| 

Tlieilbliittclieu,  welche  mit  den  a.  a.  0.  abgebildeteu  in  allen  Eigonscliaftcii  übereinstimmen,  insbesondere 
das  Exemplar  Nr.  2281  mit  Fig.  31. 

Ulms  Gloumckii  sp.  n. 

T;if.  IX,  Fig.   14,  14  a. 
li.  foliis  trifoUatif!,  foliolis  mcmhranareis,  ohiont/o-obovatis,  inteyen-inth,  hast  uilenwiii^,  aulm'SsUihus :  iierratione 
camptodroma ,  nerro  primario  proniiiteiife,  redo;   nerms  secundariis  numeroyif<,  tenuilm»,  ahI/  idkjuHx  acufis 
orientibus,  siibflexuosin  ramosis;  nervh  tertiariis  sab  angido  redo  inaertis,  didyodrumis. 

Fundort:  Münzenberg  (Coli.  Glow.). 

Ist  nächst  verwandt  der  lihus  oboraUi  Ung.  s]).,  von  derselben  aber  diircb  kleinere  schmälere  lilättclicn 
und  zahlreichere,  einander  mehr  genäherte  Secuudärnerven  verschieden.  Die  Nervation  ist  in  Fig.  \Aa  ver- 
grössert  dargestellt.  Ich  benannte  die  Art  zu  Ehren  des  um  die  Erforschung  der  fossilen  Flora  von  Leoben 
verdienten  Herrn  Professors  ür.  Julius  Glowacki. 

Heterocalyx  Ungeri  Sap. 

Schimiior,  Traite  de  Palöontologie  vegetalc,  III.  p.  704.  —  Syu.  Trihbinm  Unyeri  )Sai)Orta,  Etüde  .siir  la  vex<itatiou  du 
Siid-Est  de  la  France  ä  repoque  tertiaire,  I,  p.  1-26,  tab.  13,  fig.  6.  —  Getonia  pel)-i-ae/hnnis  Ung. ,  Chloris  protogaea, 
II.  139,  t;ib.  47,  fig.  1,  2.  —  Elaphrhim  (iiiliqiiiwi  Ung.,  Sylloge  plant,  ibss.,  I,  p.  47,  tab.  21,  fig.  17— -2?. 

Fundort:  Münzenberg  (Coli.  Hofm.). 

Es  kam  an  bezeichneter  Localität  ein  kleineres  Exemplar  eines  dreiblättrigen  Kelches  vor.  Die  Frucht, 
welche  sowohl  einzeln  als  auch  mit  den  Resten  des  drei-  bis  fünf  blättrigen  Kelches  dieser  Art  gefunden  und 
früher  als  eine  andere  selbstständige  Gattung  betrachtet  worden  ist,  kam  bisher  in  Leoben  nicht  zum 
Vorschein. 

Anacardiopivyllnm  dubium  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keuutu.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  I.e.  S.  74. 

A.  foliis  pinnatis,  foüolk  maynis,  lomje  petiolatis,  ovato-ellipticis,  integerrimis,  basi  truncato-obtiis/^;   nerimtione 

camptodroma,  nervo  primario  ralido  redo;  nerois  secundariis  infimis  approxiniatis  sub  90° ,  reliquis  aiib  anyii- 

lis  70  —  80°  orientibus;   nerois  tertiariis  tenui^simis  vix  distinctis  rectangidaribiis;  rete  e  maciUis  tenerrimis 

transverse  oblongis  formato. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  (3721.) 

Ord.  ZANTHOXYLEAE. 
Ailanthus  Apollinis  sp.  n. 

Taf.  IX,  Fig.  28,  29. 

A.  samaris  oblongis,  pericarpio  orbicidnri,  foHolis  pitiolatis,  membranaceis,  anguste  lanceolatis,  basi  obtusis,  apice 
acuminatis,  margine  anteriore  remote  denficiilato,  posteriore  integerrimo ;  neri-atione  camptodroma,  nervo  pri- 
mario prominente,  excurrente;  nercis  secundariis  si(b  angidis  70 — 80°  orientibus,  numerosis,  murginem  versus 
7-amosis,  inter  se  conjimctis;  nernis  tertiariis  sub  angulo  recto  exeuntibus,  tenuissimis,  dictyodromis,  rete  e  miiculis 
minutis  irregulariter  ungulatis  formato. 

Fundorte:  Mo.skenberg  (K.  k.  N.  IL  M.  Nr.  1835);  Münzenberg  (N.  Coli.  Ett.). 

Am  Mo.skenberg  wurde  die  in  Fig.  29  abgebildete  Frucht  gesammelt.  Das  Pericarpium  ist  kreisrund,  wie 
bei  Äilanflius  g/andulosa  und  der  aus  den  Schichten  von  Radoboj  zu  Tage  geförderten  Ä.  ConfucH  Ung.  Doch 
i.st  der  Flügel  von  derber  Textur  und  die  denselben  durchziehenden  Nerven  sind  zahlreicher  und  feiner.  Das 
Blättchen,  Fig.  28,  welches  ich  mit  dieser  Frucht  vereinige,  passt  ganz  und  gar  zu  Ailanthus.  Dasselbe  ist  mit 
einem  1mm  langen  Stiele  versehen,  schmallanzeltlich,  an  der  Basis  abgerundet,  gegen  die  Spitze  zu  allmälig 
verschmälert,  daselbst  mit   wenigen  entfernt  von  einander  stehenden  kleinen,  stumpfen  Zähnen  besetzt,   am 


[357]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  4 1 

übrigen  Rand  aber  nngezähnt.  Die  Rescliaffonhoit  des  Abdruckes  spricht  für  eine  zarte  Textur.  Der  Primärnerv 
tritt  bis  zur  Mitte  der  Lumina  scharf  hervor  und  verfeinert  sich  von  da  ab  gegen  die  Spitze  zu.  Die  Secundiir- 
nerven  entspringen  unter  wenig  spitzen  Winkeln,  treten  nur  am  Ursprünge  hervor  und  verfeinern  sich  rasch  in 
ihrem  Verlaufe  zum  Blattrand,  woselbst  sie  ästig  werden  und  unter  einander  anastomosiren.  Die  Tertiärnerven 
sind  sehr  fein,  entspringen  von  beiden  Seiten  der  Secundären  unter  rechtem  Winkel  und  verzweigen  sich  in 
ein  feinmaschiges  Netz,  welches  in  Fig.  28  a  vergrossert  gezeichnet  ist.  Die  nicht  hervortretenden  Maschen 
sind  unregelmässig  eckig. 

Zanthoxylum  integrifoliutn  Heer. 

Heer,  TertiihfioKi  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  86,  Tat'.  127,  Fig.  27— 30.  —  Ettiugsh.,  Beitr.  z.  Kenntii.  d.  Tertiärflora  Steier- 
marks.  1.  c.  S.  75. 

Fundort:  Moskenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  kleines,  ganzraudiges,   eiförmiges  Theilblättchen,    welches  in  seiner  Nervation  und  Textur   mit  den 

von  Heer  a.  a.  0.  beschriebenen  vollkommen  übereinstimmt. 

Ord.  CORIAEIEAE. 
Coviwia  stiriacfi  sp.  n. 

Tat".  IX,  Fig.  IG. 
C.  foliifi  brevissime  pefiolatis,  memhramirck,  ovafo-Ianceolafis^  basi  subohhisis  apice  acuminatis,  marqine  inteyerri- 
mis;  nervafione  acroilroma ,  nervo  primario  prominente,  redo,  excurrente;  nervis  secimdariis  basilan'bus  4 
internis  apiceni  attingentibus,  externis  abbreviatis,  reliquis  paucis,  tenuibus,  arcuatis;  nervis  tertiariis  tenuis- 
simis,  ramosis,  rete  laxum  formantibus. 

Fundort:  Münzenberg  (N.  Coli.  Ett.). 

Ein  fünfnervigcsBlatt  von  zarter  Textur,  welches  dem  Blatte  der  Coriaria  loclensisUeer  sebr  ähnlicb  ist, sich 
aber  durch  einige  wesentliche  Eigenschaften  von  demselben  unterscheidet,  so  dass  man  dasselbe  einer  beson- 
deren Art  unterzuordnen  genotliigt  ist.  Die  Form  ist  schmäler,  mehr  lanzetflich ;  von  den  seiflichen  Basal- 
nerven erreichen  nur  die  inneren  die  Spitze;  die  äusseren  sind  sehr  kurz.  In  den  übrigen  Eigenschaften  stimmt 
(las  beschriebene  Blattfossil  mit  dem  der  genannten  Art  genau  übereiu. 

Class.  CALYCIFLORAE. 
Ord.  COMBRETACEAE. 
Tet'vninalia  tniocenica  U  n  g. 
Unger,  Chloris  protogaea,  p.  142,  tab.  48,  fig.  3—4.  —  Ettingsh.,  Beitr.,  1.  c.  S.  75. 
Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1505,  2052,  2210) 

Verkehrt  eilanzettförmige,  in  den  Stiel  allmälig  verschmälerte  Blätter  von  mehr  lederartiger  als  kraut- 
artiger Consistenz  und  bogenläufiger  Nervation,  welche  dem  in  der  Chlorisprotogaea  I.  c.  Fig.  3  abgebildeten 
Blatte  gleichen.  Das  Stück  Nr.  1505  zeigt  feine,  einander  ziemlich  genäherte  Terfiäruerven,  welche  von  der 
Aussenseite  der  Seeundären  unter  spitzen  Winkeln  abgehen.  Das  Fragment  Nr.  2052  verräth  deutlich  eine 
derbere  Textur. 

Class.  MYRTIFLORAE. 

Ord.  MYRTACEAE. 

Eucalyptus  oceauica  Ung. 

Ungar,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  52,  Taf.  36,  Fig.  1  —  13.  —  Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Sagor,  U,  1.  c.  S.  203,  Tat.  17, 
Fig.  10—18,  —  Beitr.,  1.  c.  S.  76. 

Fundorte:  Moskenberg,  MUnzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  151G,  Uill,  2343;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.). 


42  Constantin  v.  Ettingahausen,  [358] 

Es  liegeu  uur  eiuige  BlaUreste  uud  ein  vollständiger  erhaltenes  Hlattfossil  dieser  Art  vor,  welche  ich 
wegen  ihrer  Übereinstimmung  mit  den  zu  Eucalyptus  oceanica  gebrachten  Blättern  von  Sotzka  und  Sagor  der- 
selben einreihte. 

Eucalyptus  Persidls  sp.  n. 

Taf.  IX,  Fig.  33. 
E.  foliis  subcoriaceis,  linear i-lanceolatis,  amminatis,  suhfidcalis,  infeyerrimis ;  nervatione  hrochidodroma,  nervo  pri- 

mario  prominente  apicetn  versun  sensim  aftenuato;  nercis  aecundarüs  tenuibtts  sub  angidis  45—55°  orientibus 

nerro  marginali  1 — 2  millim.  a  margine  distante  inter  se  conjmidis]  nerois  tertiarm  rix  conspicuis. 

Fundort:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6747,  6748.) 

Ist  nächstverwandt  der  vorhergehenden  Art,  unterscheidet  sich  aber  von  derselben  durch  den  vom  Rande 
auffallend  weiter  abstehenden  charakteristischen  Saumnerv.  Die  Textur  scheint  weniger  derb  gewesen  zu  sein 
als  bei  Eiu-idyptits  oceanica. 

Eucalyptus  haeringiana  m. 

Ettingsb.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  84,  Taf.  28,  Fig.  2—13,  2.i. 

Fundort:  Münzenberg  (Coli.  Hofm.). 

Es  ist  hier  bis  jetzt  nur  ein  einziges  kleineres  Blatt  dieser  Art  vorgekommen,  welches  mit  Fig.  7  der 
cit.  Flora  vollkommen  übereinstimmt.  Von  dem  charakteristischen  Saumnerv  konnten  Spuren  wahrgenommen 
werden. 

Eucalyptus  grandifolia  m. 

Ettiugsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  .i3,  Taf.  .54,  Fig.  17  —  19. 

Fundort:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1.503). 

Es  ist  nur  ein  einziges  Blatt  dieser  Art  von  der  oben  bezeichneten  Localität  erhalten  worden,  welches 
dem  in  Fig.  18  a.  a.  0.  abgebildeten  Blatte  aus  den  Tertiärschichten  von  Kutschlin  bei  Bilin  am  meisten 
gleicht. 

Euffenkt  Apollini s  Ung. 

Unger,  Foss.  Flora  vou  .Sotzka,  S.  52,  Taf.  35,  Fig.  3—18.  —  Ettingsb.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  11,  1.  c.  S.  2U4,  Taf.  19, 
Fig.  23,  24. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Holm.  u.  Glow.) 

In  den  oben  citirten  Sammlungen  sah  ich  einige  Blattfossilien,  welche  ich  der  Eugenia  Apollinis  ohne 
Bedenken  einreihen  konnte,  da  selbe  mit  den  von  Unger  1.  c.  abgebildeten  Blättern  am  besten  überein- 
stimmen. 

Colli stemophyllutn  acuminatuni  m. 

Ettingsb.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiäi-flora  Steiermarks,  1.  e.  ü.  70,  Taf  6,  Fig.  16. 

0.  foliis  petiolatin,  coriaceis,  lanceolatis,  tärinque  angiistatis,  basi  obtiisiusculis,  apicem  versus  elongato-ucuminatis, 

margine  inteyerrimis;  nervatione  camptodroma,  nervo  pirimario  firmo  prominente,  recto ,  excurrente;  nervis 

secundariis  tenuissimis  approximatis,  sub  angulis  40 — 50°  orientibus,  subßexuosis;  nervis  tertiär iis   angulis 

acutis  egredientibm  vix  conspicuis. 

Fundort:  Moskenberg  (K,  k.  N.  H.  M.). 

Bisher  ist  nur  das  bereits  a.  a.  0.  abgebildete  Blatt  dieser  Art  zum  Vorschein  gekommen. 

CalHstemophyllum  productutn  m. 

Ettingsb.,  Beitr.  z.  Kenutn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  70,  Taf.  0,  Fig.  15. 

C.  foliis  breviter  petiolatis,  rigide  coriaceis,  lanceolatis,  basin  versus  sensim  angustatis,  apice  rotundato  breviter  pro- 
ductis,  maryine  inteyerrimis ;  nervatione  camptodroma,  nervo  primario  valido,  recto,  infra  apncein  (dteniialo, 


[359]  Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark.  43 

excurrente;  nervis  secundariis  temiissimis,  approximatis  sub  angulis  45—55''  orientihm,  margine  inter  se  con- 
junctis;  nervis  tertiariis  inconspicuis. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2280,  2320,  ßTol— 6754). 

Ausser  dem  a.  a.  0.  abgebildeten  Blatte  haben  sich  noch  einige  Blattfossilien  theils  am  Moskenberg,  theils 
am  Münzenberg  gefunden.  Alle  Abdrücke  weisen  auf  die  besonders  steife,  lederartige  Textur  des  Blattes  hin. 
Das  Exemplar  6752,  welches  nur  eine  Breite  der  Laniina  von  l'dmtn  zeigt,  somit  zu  den  schmälsten  Blättern 
dieser  Art  gehört,  die  bis  jetzt  zu  Tage  getördert  wurden,  lässt  einander  genäherte  Secundärnerven  erkennen. 
Solche  mögen  auch  an  den  übrigen  Exemplaren  vorhanden  gewesen  sein. 

Callistemophylliim  abbreviatum  sp.  n. 

T:if.  IX,  Fig.  32. 
C.  foliis  brevissimc  petiolafis  vel  sesMJibus,  coriacels,  oblongis,  basi  rotniulatis,  apice  acuminatis,  margine  integer- 
rimis'i  nervatione  campitodroma,  nervo  primaria  distindo,  prominente,  excurrente ;  nervis  secundariis  tenuissimis, 
approximatis,  nervis  tertiariis  inconspicuis. 

Fundort:  Münzenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2402). 

Ein  kleineres,  kürzeres  Blatt  von  lederartiger  Substanz,  abgerundeter  Basis  und  verschmälerter  Spitze, 
welches  am  besten  den  Myrtaceen  einzureihen  ist,  woselbst  es  vorläufig  der  Sammelgattung  CcdlistemopliyUum 
einverleibt  bleiben  möge,  bis  vollständigere  Funde  die  genauere  Bestimmung  der  Gattung  zulassen.  Der 
Primärnerv  ist  dünn,  tritt  jedoch  scharf  hervor  und  ist  an  der  Spitze  noch  deutlich  wahrnehmbar.  Die  Secun- 
därnerven, welche  nur  an  Einer  Stelle,  wie  Fig.  32  zeigt,  sichtbar  sind,  gleichen  in  Bezug  auf  Feinheit,  Stellung 
und  Richtung  denen  der  vorhergehenden  Arten.  Wahrscheinlich  sind  dieselben  vordem  Rande  durch  Schlingen- 
Anastomosen  verbunden. 

CalUstemophyllum  diosmokles  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre;  Flora  von  Häring,  S.  8.3,  Tat.  27,  Fig.  6—9. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegt  nur  ein  einziges  Blatt  vor,  welches  bezüglich  Grösse  und  Form  genau  die  Mitte  hält  zwischen 
Fig.  8  und  9  der  cit.  Flora  von  Häring. 

Class.  ROSIFLORAE. 
Ord.  POMACEAE. 

Photlnia  Eratonis  sp.  n. 

Tat.  IX,  Fig.  34. 
Ph.  foliis  petiolatis,  coriaceis,  oblongis,  basin  versus  angustatis ,  margine  serratis ;  nervatione  camptodroma,  nervo 

primario firmo,  prominente,  recto,  apicem  versus  sensim  attenuato;  nervis  secundariis  sub  angulis  50 — 60°  orien- 

tibus,  subflexuosis  approximatis,  marginem  adscmdentihus  subsimplicibus ;  nervis  tertiariis  sub  angulis  acutis 

egredientibus,  vix  conspicnis. 

Fundort:  ünterbuchwieser  im  Seegraben.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2412.) 

Ein  Blattstiel  war  vorhanden;  die  Länge  konnte  wegen  der  Verletzung  desselben  nicht  bestimmt  werden. 
Der  Abdruck  des  Blattes  lässt  eine  lederartige  Textur  annehmen.  Die  längliche,  fast  verkehrt-lanzettförmige 
Lamina  ist  nach  der  Basis  allmälig  verschmälert,  an  der  Spitze  aber,  welche  unvollständig  erhalten  ist,  wahr- 
scheinlich abgerundet,  der  Rand  klein  und  scharf  gezähnt.  Der  Primärnerv  tritt  von  der  Basis  an  bis  zur  Mitte 
der  Lamina  stark  hervor  und  verfeinert  sich  in  seinem  weiteren  Verlaufe  beträchtlich.  Die  Secundärnerven  sind 
nicht  gerade  und  verlaufen  auch  nicht  unter  einander  parallel,  mehr  oder  weniger  nach  vorne.  Ihre  Distanz 
beträgt  7 — llmni.  Die  Terfiärnerven  sind  wegen  zahlreicher  feiner  Risse,  welche  das  Fossil  durchziehen,  nur 
sehr  undeutlich  wahrzunehmen.  Es  Hess  sich  nur  bestimmen,  dass  diese  Nerven  von  der  Aussenseite  der  Secun- 


44  üonstantin  v.  Ettingshausen ,  rseoj 

(liiren  unter  spitzen  AVinkehi  eutspnugen.  Ein  Netz  lionnte  niclit  \valirj;cn()ninien  werden,  ducii  lässt  sich  die 
einstige  Existenz  eines  solchen  an  dem  beschriebenen  Blattfossil  nicht  bezweifeln.  Ich  verglich  dasselbe  mit 
Pomaceen-Blättern,  insbesondere  von  Photinia. 

Sovbus  Egeriae  sp.  n. 

Taf.  IX,  Fig.   15,   15  ti. 

S.  fob'olls  petiolatis  mhmembranaceiK,  omio-ohlongis,  hasi  rotundatis,  apice  anyudato  acuminutis,  ii/air/iiie  minute 
Serratia;  nervatione  miiiiitoih-omd,  nervo piinuirio  distincfo,  excurrente ;  nerritt  xeGundarm  sub  aiujniiiiBO — HO' 
orieniihus,  tenuibus,  siibflexiioüix,  inter  se  rernotis,  apice  fHrcatis ;  nervis  tertiarüs  abbreviatis  temmsimis  ramosis 
didyodromis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1846,  1856.) 

Ein  kleines,  längliches,  zugespitztes  am  Rande  feingesägtes  gestieltes  Theilblättchen,  welches  am  besten 
zu  Sorbits  passt.  Die  Consistenz  ist  mehr  zart  als  lederartig;  der  Stiel  4/«ot  lang;  die  Basis  abgerundet.  Die 
Nervatiou  zeigt  einen  zwar  dünnen  aber  deutlich  hervortretenden,  gegen  die  Spitze  zu  sehr  feinen  Primärnerv, 
aus  welchem  jederseits  nur  6  —  7  feine  bogenläufige  gegen  den  Rand  zu  etwas  nach  auswärts  gesclilängelte 
Secundärnerven  unter  wenig  spitzen  Winkeln  entspringen.  Die  Tertiäriierven  sind  sehr  fein,  nur  vermittelst 
Loupe  si«'litliar,  kurz,  verästelt,  und  lunschliessen  ein  zartes  lockermaschiges  Netz,  welches,  dem  Stücke 
Nr.  1856  entnommen,  in  Fig.  15«  vergrössert  dargestellt  ist. 

Ord.  ROSAC'EAE. 
Spiraea  priinifoUa  m. 

Ettingsli.,  Beitr.  z.  Keiintn.  iL  'J'(utiärfloni  Steiermarks,  1.  c.  S.  77,  Tat'.  6,  Fig.  11. 

S.folüs  brevUer  petiolatis,  coriams,  ovafo-ellipHcis,  basi  ef  apice  ohfii.ms,  marginc  serrafls;  nermtionc  camptodroma, 
nervo  primario  prominente,  recto;  nervis  secundarüs  utrinque  4 — 5,  sub  angulis  50 — 60°  orientibus,  tenuibus, 
flexuosis ,  marginem  versus  ramosis;  nervis  tertiarüs  fenuissimis  rectangulariter  emissis,  inter  se  conjunctis, 
dictyodromis. 
Fundort:  Moskenberg.   iK.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6765.) 

Spiraea  Oslris  m. 

Ettingsh.,  Fossile  Flora  von  Bilin,  III.  1.  c.  S.  55,  Taf.  53,  Fig.  20.  —  Beitv.,  1.  c.  S.  77. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.M.  Nr.  2261,  2386—2389,  6760  —  6764.) 
Es  liegen  einige  Blätter  dieser  Art  vor,  welche  meist  kleiner  und  minder  gut  erhalten  sind,  als  das 
a.a.O.  abgebildete.  DieExemplare  Nr.6760  und  6764,  das  erstere  \lmm  lang,  ll>ww  breit,  vom  Moskenberg, 
das  letztere  12mm  lang,  9mm  breit,  vom  Münzenberg  stammend,  sind  in  Bezug  auf  die  feine  Zahnung  des 
Randes  unil  die  Nervatiou  verhältnissmässig  am  besten  erhalten.  Die  Form  dieser  Blätter  ist  mehr  rundlich 
als  elliptisch  und  die  Secundärnerven  derselben  sind  entsprechend  ihren  geringen  Dimensionen  weniger  zahl- 
reich. Die  Tertiärnerven  und  das  Blattuetz  sind  nicht  erhalten.  Das  Exemplar  Nr.  2386  vom  Münzenberg  zählt 
zu  den  grössten  Blättern  dieser  Art,  erreicht  die  Länge  von  22mm;  hingegen  gehört  Nr.  2387  von  ebendaher 
zu  den  kleinsten  mit  nur  U)mm  Länge  und  8mm  Breite. 

Spiraea  acherontica  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  S.  77,  Taf.  6,  Fig.  10. 

S.  foliis  parvis,  breviter  petiolatis,  membranaceis,  rotundato-elliptids,  inaequaliter  serrulatis,  basi  subobliquis ;  ner- 
vatione craspedodroma ,  nervo  primario  prominente,  recto;  nervis  secundarüs  utrinque  6—  7,  siib  angulis 
55 — 65°  orientibus,  subrectis  simplicibus  vel  furcatis ;  nervis  tertiariis  inconspicuis. 

Fundort:  Moskenberg.  (K. k.  N.  H.  M.  Nr.  6759.) 


[o61]  Die  fossile  Flora  von  Leoiien  in  Sfeierinark.  46 

Oicl  AMYGDALEAE. 

Prunus  Palaeo-Cevasus  m. 

Taf.  VII,  Fig.   18. 

Et  ti  iigsli.,  Ruiti-.  z.  Kenntii.  d.  ']"ortiiirflor;i  Steiennarks,  1.  c.  S.  78,  Taf.  6,  Fig-.  12,   13.  ^  Fo.ss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c. 
S.  20.5. 

Fundorte:  Moskeiibcr^-,  Walpurgis-Schacht  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1520,  1724,  2452);  Mlluzenberg. 
(Coli.  Glow.) 

Aus.ser  den  bereits  a.  a.  0.  beschriebeuen  iiuil  abgebildeten  Exemplaren  vom  Moskenbcrg-  liegt  ein  Blatt 
dieser  Art  vor,  welches  in  letzterer  Zeit  im  Seegraben  gesammelt  worden  ist.  Dasselbe  stimmt  jedoch  mit  den 
erwähnten  in  allen  wesentlichen  Merkmalen  liberein,  so  dass  seine  Abbildung  nicht  nothwendig  befunden  wurde. 

Dagegen  ist  in  Fig.  18  ein  Fruchtrest  dargestellt,  welcher  wohl  mit  einem  Steiukern  von  Prunus  verglichen 
werden  kann.  Derselbe  stammt  vom  Mtinzenberg. 

Class.  LEGUMINOSAE. 

Ord.   PAPILIONACEAE. 

Cytisus  Palaeo-Labiirnum  sp.  n. 

Tat'.  IX,  Fig.  27,  27  a. 

C.  foliis  tr/foliatis,  pcfiolat/s,  menihranaceis ,  folioUs  sessilibns,  lanceolatis ,  basi  amjustatis,  margine  iutegerrimis ; 
nervatione  camptodroma ,  nervo  primario  hasi  prominente ,  apicem  versus  attenuato,  reeto;  nerois  secundarns 
tenuissimis  approximatis,  sub  angulis  acutis  variis  insertis,  tertiariis  rix  conspicuis. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  dreizähliges  gestieltes  Blatt,  welches  ich  ohne  Bedenken  zu  Cytisus  stelle.  Vom  Stiel  ist  nur 
ein  \2  nnn  langes  Stück  erhalten.  Die  Blättchen  sitzen,  das  Endblättchen  mit  gleicher  verschmälerter,  die 
Seitenblättchen  mit  schief  abgeschnittener  ungleicher  Basis.  Die  Form  der  Blättchen  ist  schmäler  als  bei  Cytisus 
Ldburnum  und  C.  atpinus;  in  allen  übrigen  Eigenschaften,  insbesondere  in  der  Nervation  (in  Fig.  27  a  vergrössert 
gezeichnet)  stimmen  dieselben  mit  denen  der  genannten  Arten  überein. 

Glycyrrhlsa  Blandusiae  Ung. 

Unger,  Genera  et  spec.  plant,  foss.,  p.  486.  —  Sylloge,  II,  p.  20,  tab.  4,  fig.  6 — 10. 

Fundort:  Mün/.enberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2229.  2230,  2283,  2399.) 

Es  liegen  nur  Theilblältchen  dieser  Art  vor,  welche  mit  den  in  der  cit.  Sylloge  abgebildeten  am  besten 
übereinstimmen. 

Bobinia  Hesjieridum  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  II,  p.  21,  tab.  4,  fig.  11—17.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  III,  1.  c.  S.  27. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1857,  2307;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.). 

An  den  bezeichneten  Lagerstätten  sind  bisher  nur  wenige  Theilblältchen,  welche  zu  den  von  Unger  a.  a. 
0.  dargestellten  gut  passen,  zum  Vorschein  gekommen. 

Kennedya  dubia  m. 

Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Bilin,  1.  c.  S.  56,  Taf.  55,  Fig.  7—9.  —  Beitr.,  1.  c  S.  78. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  (i798  und  6799.) 

Ein  Theilblältchen  in  allen  Eigenschaften  übereinstimmend  mit  dem  a.  a.  0.  beschriebenen  von  Kutschlin 
bei  Bilin. 

(v.  Kltini^shausen.)  rj 


46  CoHsfanlin  V.  Etiingshause II ,  [362] 

Dioden  j>rotogne(i  m. 

Ettiiigsli..  Fnss.  Flora  von  Sagor,  11,  1.  c  S.  206,  Taf.  19,  Fig.  6—8. 

Fiiudort:  Münzeuberg-.  (Coli.  IIoliu.  u.  Glow.) 

Diese  trojiiscb-ainerikauiscben  Arten  von  Diode«  entsprechemle  Art  kam  an  oln^ei'  Lagerstätte  in  einigen 
i')l;ittclien  zum  Vorscbein,  welcbc  mit  den  aus  Savinc  bei  Sagoi"  vorliegenden  Tbeilbliittoben  in  allen  Merkmalen 
\(dlkonimen  übereinstimmen. 

Phaseolites  securldacus  U  n  g. 

üiigcr,  Genera  oi  spec.  plant.  Ibss.,  p.  488.  —  Syllogc  plant,  ibss.,  II.  ]i.  24,  tab.  .5,  fig.  ;i,   lo. 

Fundorte:  Walpurgis-Scbaeht  im  Sccgraben  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  24G5);  Münzenberg.  (Coli.  Holm.) 
Von  ersterer  Localität  liegt  einTbeilblättciien  vor,  welches  in  den  Eigenschaften  der  Form,  Nervation  und 
Consistenz,   ebenso  in  seiner  Grösse  mit  dem  a.  a.  0.  in  Fig.  10  abgebildeten  Tlieilblättcben  von  Parschlug 
übereinstimmt.  Secund.är-  und  Tertiärnerven  gelien  unter  naliezu  rechtem  Winkel  ab. 

Hieran  schliesst  sich  ein  am  Münzenberg  gefundenes  Theilblättchen,  welches  aber  auch  als  ein  Juglim^- 
Rlättchen  gedeutet  werden  könnte.  Jedenfalls  gehört  es  zur  selben  Art  als  das  Erstere.  Nach  Parsehluger 
l'esten  scheint  auch  ein  Zweifel  aufzukommen  über  die  Selbständigkeit  der  a\ä  Pliaseolites  securichcus  bestimmten 
Theilblättchen  und  ihre  ferner  beizubehaltende  Trennung  f onJughns  par schlug kma  Ung.  Spätere  Forschungen 
auf  (rrund  eines  genügend  reichen  Vergleichsmaterials  werden  wohl  hierücr  Aufschluss  bringen. 

Dolichites  maximus  Ung. 

Unger,  Genera   et  spee.    plant,  foss.,   p.  489.    —   Sylloge  plant,  tuss.,  II,  p.  2.5,  tab.  6,   fig.  l— .i;  tab.  7,  tig.  1—6;  tab.  8, 
fig.  1—4.   —  Ettiiigah.,  Beitr.,  1.  c.  S.  78. 

Fundort:  Moskenberg. 

Es  ist  bis  jetzt  nur  ein  schon  a.  a.  0.  von  mir  erwähn'es  Tbeilblättchen  hier  vorgekommen.  Dasselbe  hat 

sich  nicht  erhalten. 

JDülJterffia  primneva  Ung. 

Ungar,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  r,5,  Tat.  ;i9.,  Fig.  s— 12.  —  Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  96,  Tat'.  13,  Fig.  5. 

—  Beitr.,  I.  c.  S.  7S.  —  Heer,  Tertiiirflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  8.  104,  Taf.  133,  Fig.  21—23. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.k.  N.  H.M.  Nr.  (;809);  Münzeuberg.  (Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 
Ausser  dem  von  mir  bereits  in  den  Beiträgen  a.  a.  0.  beschriebenen  Theilblättchen  vom  Moskenberg 
liegen  von  dieser  Art  noch  zwei  Theilblättchen  vom  Münzenberg  vor. 

JJalberyia  Jiaerlnyiana  m. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  S7,  Taf.  29,  Fig.  7—9.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  57,  Taf.  .55,  Fig.  lo. 

—  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  208,  Taf.  20,  Fig.  1,  2.  —  Beitr.,  S.  79. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.k.  N.  H.  M.  Nr.  (J812,  6813);  Münzenberg.  (Coli.  Hof.  u.  Glow.) 
Es  fanden  sich  an  ersterer  Localität  bisher  nur  zwei  Theilblättchen  dieser  Art,  das  Eine  der  Fig.  7,   das 
Andere  der  Fig.  8  der  cit.  Flora  von  Häring  entsprechend.   Am  Münzenberg  kamen  einige  Blättchen  zum  Vor- 
schein, welche  tlieils  den  Häringer,  tlieils  den  cit.  Sagorer  Blätteben  gleichen. 

Dalbergia  pterocarpoides  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tertiärflora  Steiermarks,  1.  c.  S.  79,  Taf.  6,  Fig.  9. 

J).  foUolis  hrevissime  petiolatis,   coriaceis  ohlungo-ellipticis ,  integerrimis ,  basi  subobliqua   mtundatis ;   nervatione 

camptodroma,  nervo  ptimario  prominente,  redo;  nervis  secundariis  siib  iingidis  50 — ÜO"  orientibus,  femiis- 

simis,  approximatis,  marginem  adscendentibus;   nervis  tertiariis  suh  ungulis  acvtis  exeimtibtis,   tenuissimis, 

ramosis  didyodromis,  rete  e  macuUs  oblongis  formato. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  228S,  2401,  6814.) 


[3()3]  Die  fussile  Flora  voiiLeoheii.  in  Steiermark.  47 

Ausser  dem  a.  a.  0.  bereits  abgebildeten  uud  beschriebenen  Tbeilblättcben  dieser  Art,  welcbes  von 
Moskenberg  stammt,  kamen  zwei  kleinere  aber  in  ihren  Eigenschaften  zu  ersteren  gut  passende  Tlieiblättchen 
aus  dem  Münzenberg  zum  Vorschein. 

Palaeolobiiini  nioskenherffense  m. 

Taf.  IX,  I'ig.  31. 
Ettingsh.,  Beitr.  z.  Keniitu.  il.  TertiarHora  Steiermarks,  1.  c.  S.  79,  'l'af  ü,  Fig.  20. 

P.  foUolis  longe  petiolaüs,  coriaceis,  ooato-ellijjticiH,  integerrimis,  hau  ohiiqna  rotiindatia;  nervatione  camptodroma, 
nervo  primario  prominente  re.v.to;  nerins  secundariis  sul)  anyulis  55 — 65°  orientihus,  distinciis,  basilaritjus 
oppositis;  nerois  tertiariis  angulo  subrecto  egredientibus,  tenuissimis,  rete  incoiispicuo. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  6821);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Von  ersterer  Localität  liegt  nur  das  bereits  a.  a.  0.  abgebildete  Blatttbssil  vor.  Am  Münzenberg  hat  sich 
das  Seitenblättchen  Fig  31  gefunden,  dessen  Stielchen  verloren  gegangen  ist. 

Sophora  europaea  Ung. 

Taf.  IX,  Fig.  ,-50. 

Uuger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  .J7,  Taf.  42,  Fig.  1—5.  —  Sylloge  plaut.  fosp.,II,  p.  27,  tab.  9,  fig.  7—14.  —  Ettiugsli., 
Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  8i»,  Taf.  29,  Fig.  20. 

Fundorte:  Walpurgis- Schacht  im  Seegrabeu  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  :^474);  Münzenberg.  (Coli.  Ilofm. 
u.  Glow.) 

An  erstgenannter  Localität  fand  sich  ein  Tbeilblättcben  Fig.  30,  welches  zu  den  kleineren  dieser  Art 
gehört.  Dasselbe  zeigt  ein  2mm  langes  Stielchen,  eine  mehr  elliptische  Form  und  ist  jederseits  nur  von  wenigen 
Secundäruerven  durchzogen.  Am  Münzenberg  sind  einige  Blättchen  gesammelt  worden,  welche  den  vou  Unger 
1.  c.  abgebildeten  entsprechen. 

Cercis  rndobojana  Ung. 

Unger,  Genera  et  spec.  plant,  foss.,  p.  491.  —  Sylloge  plant,  foss.,  II,  p.  27,  tab.  9 ,  fig.  15—18.  —  Ettingsh.,  Beitr., 
1.  0.  S.  80. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  N.  G890.) 

Ausser  dem  schon  a.  a.  0.  beschriebenen  Blatte,   welches  an  der  obigen  Localität  zum  Vorschein  kam, 

liegt  kein  Fossil  dieser  Art  vor. 

ürd.  CAESALPINIEAE. 
Casskt  Phaseolites  Ung. 

Uuger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S.  5s,  Taf  44,  Fig.  1—5.  —  Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  91,  Taf.  30,  Fig.  15 
—  17.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.  210,  Taf  20,  Fig.  23— ;iO.  —  Beitr.,  1.  c.  .S.  80. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg,  Walpurgis-Schacht.  (K.  k.N.  H.  M.  Nr.  1807,  1836,  1997,  2026, 
2080,  2260,  2394,  2473,  6833— H840;  Coli.  Glow.j 

Es  liegt  eine  Reihe  von  Tbeilblättcben  dieser  Art  vor,  welche  von  den  oben  citirteu  aus  den  fossilen  Floren 
von  Sotzka,  Häring  und  Sagor  in  keiner  Weise  abweichen.  Nr.  6833  gehört  zu  den  grösseren,  18.'!6  zu  den 
kleineren  und  schmäleren  Tbeilblättcben  dieser  Art.  Am  Exemplar  Nr.  2080  tritt  die  lederartige  Textur  der 
Blättchen  am  deutlichsten  hervor. 

Casskt  Bereniees  Ung. 

Uuger,  Fossile  Flora  von  Sotzka,  S.  58,  Taf  43,  Fig.  4—10.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  o.  S.  210,  Taf.  20, 
Fig.  31—34.   —  Beitr.,  1.  c.   S.  80. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2021,  2031,  2224,  6841;  Coli.  Hofm.  u. 
Glow.) 


48  Constantiii  v.  Eifingshdiisen,  |364] 

Einige  Theilbliittclieii,  welche  zu  den  citiiteii  Exemplaren  dieser  Art  am  besten  passen.  Das  Exemplar 
Nr.  2224  vom  Miinzenherg  stellt  ein  kleines  Theilblättchcu  dieser  Art  dar,  das  an  beiden  Enden  etwas  ver- 
scbmiilert  ist.  Der  Stiel  erreicht  bmni  Länge. 

Cassia  hyperhorea  Ung. 

Unger,  1.  c.  S.  öS,  Taf.  43,  Fig.  2.  —  Ettiugsh.,  'I'wtiiiie  Flora  vou  Häring,  S.  91,  Tat',  .ii»,  Fig.  12—14.  —  Heer,  Tertiär- 
flora (1.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  119,  Taf.  137,  Fig.  57—61. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  1802);  Münzenberg.  (Coli.  Glow.) 

Ein  einziges  Theilblättcheu  dieser  Art  ist  am  erstbezeichneten  Fundorte  zum  Vorschein  gekommen.  Am 
Münzenberg  sind  einige  Blättchen  derselben  gesammelt  worden. 

Cassia  Fischer i  Heer. 

Heer,  TertiSrflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  119,  Taf.  137,  Fig.  62—6.5.  —  Ettiugsh.,  Boitr.,  I.e.  S.  80. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.k.  N.  H.M.  Nr.  2141.  2142,  2223,  2259,  6842—6844.) 
Einige  Blättchen,   welche  den  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  am  besten  entsprechen.  Die  Exemplare 

Nr.  2141  und  2142  gleichen  den  kleineren  Blättchen  Fig.  64  und  ()5  vom  hoben  Rhoncn  in  der  Form  und 

Nervation  am  meisten. 

Cassia  Leptodictyon  m. 

Ettingsh.,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Tcrtiiuflora  Sti-iermarks,  1.  c.  S.  80,  Taf.  6,  Fig.  14,  14  b. 

C.  foliolis  hreviter  petiolatis,  coriaceis,  lanceolatis,  acnminatis,  hast  partim  angmtatis,  ituinjlne  intecjerrimis;  tierra- 
tione  camptodroma,  nervo  primnrio  prominenfe,  recto,  excurrente;  nervis  secmidariia  »iib  atigidisöO — 60°  nrien- 
fibus,  ufrinque  10 — 12,  disiindis,  leviter  curratis,  ante  marginem  intev  se  conjundis;  nervis  terfiarh's  teiiuis- 
simis,  maculis  reticuli  tenerrimi  minimis,  aeqiialibus. 

Fundort:  Moskenberg.  (Brit.  Mus.) 

Von  dieser  Art,  welche  sieh  von  den  vorhergehenden  durch  das  äusserst  feine  a.  a.  0.  in  Fig.  \Ah  dar- 
gestellte Blattnetz  unterscheidet,  ist  bis  jetzt  nur  ein  einziges  Theilhlättchen  zum  Vorschein  gekommen,  das 
a.  a.  0.  bereits  beschrieben  und  abgebildet  worden  ist. 

Cassi-a  Memnonia  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  II,  l..c.  p.  29,  tab.  10,  Fig.  4—8.  —  Ettingsh.,  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  I.  c.  S.  212;  IIT 
1.  c.  S.  28,  Taf.  32,  Fig.  27. 

Fundort:  Moskenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2209.) 

Es  ist  am  Moskenberg  in  neuerer  Zeit  ein  Blättchen  gesammelt  worden,  welches  zu  dem  a.  a.  0.  abgebil- 
deten am  besten  passt,  wesshalb  ich  dasselbe  obiger  Art  einreibe. 

Cassia  Feroniae  m. 

Taf.  IX,  Fig.  22—24. 

Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  91,  Taf.  30,  Fig.  9— U.   —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  I.  c.  S.  60,  Taf.  54,  Fig.  13. 
—  Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  120,  Taf.  138,  Fig.  17. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.k.N.  H.M.  Nr.  1561—1563,  2140,  6856;  Brit.  Mus.);  Münzenberg.  (Coli. 
Hofm.) 

Mit  den  Blättchen  dieser  Art  wurde  an  erst  bezeichneter  Localilät  ein  Bruchstück  Fig.  22  einer  Hülse 
gesammelt,  welche  kleinen  (V^s.s■/V^Hülsen  sehr  älinlicli  ist.  Dieselbe  ist  lineal,  flach,  A-bmm  breit  und  enthält 
in  Abständen  von  3— 4;«w  übereinander  quer  elliptische  Samen.  Die  Theilblättchen  Fig.  23,  24  passen  zu  den 
in  Häring  vorkommenden  sehr  gut.  In  Fig.  24  sind  mehrere,  in  Fig.  23  jedoch  nur  wenige  Secundärnerven 
zur  Anschauung  gebracht.  An   dem  letzteren  Exemplare  sind  diese  Nerven  minder  gut  erhalten,  wesshalb 


[365]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  49 

einige  gar  nicht   gesehen  werden  konnten.  Alle  oben  erwähnten  Fossilien  stammen  vom  Moskenberg.   Am 
Münzenberg  sind  nur  einige  Theilblättcheu  zum  Vorschein  gekommen. 

Cas»la  Zephyri  m. 

Tiif.  IX,  Fig-.  25. 

Ettiugsh..  Tertiiire  Flora  vnu  Häring,  S.  90,  Taf.  30,  Fig.  1—3.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  Cl.  —  Heer,  Tertiär- 
flora (1.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  120,  Taf.  138,  Fig.  20,  21. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2226,  2397,  6857— 6859;  Brit.  Mus.;  Coli. 
Hofm.  u.  Glow.) 

Das  hier  abgebildete  Theilblättcheu  vom  Münzenberg  zeigt  eine  zarte  Consistenz,  ein  sehr  kurzes  Stielclien 
und  eine  starke  Verschmälerung  an  der  Basis,  wodurch  sich  diese  Art  von  der  vorhergehenden  und  den  folgenden 
mit  Ausnahme  der  C.  pseudoylmKhdnati  unterscheidet.  Es  gleicht  am  meisten  dem  in  Fig.  1  a.  a.  ü.  abgebildeten 
Blättclien  der  Häringer  Flora. 

Cassia  Itgnituni  Ung. 

Uüger,  Sylloge  plant,  foss.,  II,  p.  30,  tab.  10,  fig.  15,  16.  —  Ettingsh.,  Tertiäre  Flora  von  Häriug,  S.  90,  Taf.  29,  Fig.  40 
bis  42.  —  Foss.  Flora  von  Sagor,  II,  1.  c.  S.211,  Taf. 20,  Fig.  20,  21.  —  Heer,  Tertiärtiora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  121, 
Taf.  138,  Fig.  22—28. 

Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2227,  6865;  Coli.  Hofm.) 

Theilblättchen,  welche  mit  den  von  Unger  und  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  am  meisten  übereinstimmen. 

Das  Exemplar  Nr.  2227  ist  -icm  lang  und  13«/)/;  breit,  an  beiden  Enden  stumpflich  und  gleicht  dem  Blättchen 

Fig.  25  aus  den  Schichten  von  Öuingen. 

Cassia  ainhhjua  Ung. 

Unger,  1.  c.  p.  29,  tab.  10,  fig.  9.  —  Ettingsh.,  Tertiärffora  von  Häring,  S.  90,  Taf.  29,  Fig.  43—46.   —  Heer,  1.  c.  S.  121, 
Taf.  138,  Fig.  29—36. 

Fundort:  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2225,  2396.  6868;  Coli.  Hofm.  u.  Glow.) 

Theilblättchen,    welche  insbesondere  mit  dem  von  Heer  a.  a.  0.  abgebildeten  überein.stiminen.   Das 

Exemplar  Nr.  2225  gleicht  sowohl  dem  Blättchen  Fig.  34  von  Öningen,  als-  auch  dem  der  Tertiärflora  von 

Häriug  Fig.  44. 

Cassia  pseudoglandulosa  m. 

Taf.  IX,  Fig.  20,  21. 
Ettiiigsii.,  Tertiäre  Flora  von  Häring,  S.  89,  Taf.  29,  Fig.  48—55.  —  Foss.  Flora  von  Bilin,  III,  1.  c.  S.  61,  Taf  54,  Fig.  14. 
Fundorte:  Moskenberg,  Münzenberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2143  und  2395;  Coli.  Hofm.) 
Zuerst  sind  nur  die  beiden  hier  dargestellten  Blättchen  dieser  Art  im  Gebiete  unserer  fossilen  Flora  zum 
"Vorschein  gekommen,  und  zwar  Fig.  20  am  Moskenberg  und  Fig.  21  am  Münzenberg.  Dieselben  gleichen  am 
meisten  denen  der  Flora  von  Häring.  In  neuer  Zeit  sind  noch  einige  Blättchen  an  der  letzteren  Localität 
gesammelt  worden,  welche  die  dieser  Art  zugeschriebenen  Eigenschaften  vollkommen  bestätigen. 

Cassia  stenophyUa  Heer. 

Heer,  Tertiärflora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  122,  Taf.  138,  Fig.  42,  43. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Es  liegen  mir  zwei  Blättchen  dieser  Art  vor,  welche  nur  in  der  Grösse  von  einander  abweichen.  Das 
grössere  entspricht  der  Fig.  43  der  c.  Tertiärflora,  das  kleinere  den  Blättchen  des  in  Fig.  42  1.  e.  dargestellten 
gefiederten  Blattes  aus  den  Schichten  von  Öningen. 


50  Co)i stau/ i II  i\  Effiin/shauseii,  |.'Ui6| 

JRauhinia  parschlm/inna  Ung. 

Unger,  Genera  et  spec.  plant,  foss.,  p.  493.  —  Sylloge  plant,  foss.,  II,  1.  c.  p.  31,  tab   11,  fig.  3. 

Fundort:  Unterbuchwieser  im  Seegrabeii.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2427.) 

Aus  der  bezeichneten  LocMÜtät  liegt  eine  Hülsenfrucht  vor,  welche  mit  der  a.  a.  0.  abgebildeten  aus 
Parsclilug  am  meisten  übereinstimmt,  und  welche  ich  nach  ihren  charakteristischen  Merkmalen  ohne  Bedenken 
zur  selben  Art  bringe. 

Ord.  MIMOSEAE. 
Aeaeia  sotskiana  Uug. 

Uuger,  Foss.  Flora  von  Sotzka,  S..')9,  Tat'.  46,  Fig.  1  —  10.    —   Heer,   Tertiärfiora  d.  Schweiz,  Bd.  III,  S.  131,  Tat'.  140, 
Fig.  1  — 1-.>. 

Fundort:  Münzeuberg.  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  2349.) 

Ein  Tbeilblättcbeu,  welches  den  von  Unger  a.  a.  0.  dargestellten  am  besten  entspricht. 

Acnefa  parschluglana  Uug. 

Unger,  Sylloge  plant,  foss.,  II,  1.  c.  p.  35,  tab.  II,  fig.  19,  20. 

Fundorte:  Moskenberg  (K.  k.  N.  H.  M.  Nr.  l'.tSl);  MUuzenberg.  (CnW.  Hofm.  u.  Glow.) 

Es  liegen  sovvolil  einzelne  als   auch  mit  Resten  der  Blatt.'^pindel  noch  verbundene  Theillilättchen  vor, 

welche  mit  den  a.  a.  0.  dargestellten  vollkommen  übereinstimmen. 

MimosUes  palaeogaea  Ung. 

Unger,  Sylloge  plant,  tbss.,  II,  1.  c.  p.  34,  tab.  II,  fig.  12. 

Fundort:  Münzenberg.  (Coli.  Hofm.) 

Ein  Fragment  einer  Hülsenfrucht,  ganz  und  gar  der  von  Unger  a.  a.  0.  abgebildeten  entsprechend. 

P^rugmenta  adhuc  indeterminata. 

Unter  den  zahlreichen  Pflanzenresten,  welche  aus  der  Braunkohlenfonnation  von  Leoben  zu  Tage  geför- 
dert worden  sind,  befinden  sich  begreiflicherweise  viele,  deren  Zustand  der  Erhaltung  so  mangelhaft  ist,  dass 
die  Bestimmung  derselben  unausführbar  war.  Bei  der  Mehrzahl  dieser  Reste  konnte  ich  aber  mit  aller  Wahr- 
scheinlicidceit  annehmen,  dass  dieselben  keineswegs  neuen,  sondern  bereits  beschriebenen  Arten  der  fossilen 
Flora  von  Leoben  angehören,  nur  war  es  nicht  möglich,  die  fehlenden  Merkmale  zu  ergänzen  und  die  Unter- 
scheidung älinlicher  Formen  durchzuführen.  Ein  Beispiel  möge  dies  beleuchten.  Wir  haben  ein  Blattfossil  vor 
uns,  welches  nach  seiner  Form,  der  Zahl  und  Stellung  der  Secundärnerven,  den  theilweise  und  undeutlich 
erhaltenen  gezähnten  Rand  zu  Aliiiis  gehören  kann  und  falls  die  Gattungsbestimmung  richtig  ist,  zu  der 
A.  yracili».  Allein  es  fehlen  die  Tertiärnerven;  der  weitere  Verlauf  der  Secundärnerven  ist  verwischt  und  so 
undeutlich,  dass  nicht  zu  ermitteln  ist,  ob  selbe  randläufig  oder  bogenläufig  sind.  Es  kann  nun  dieses  Fossil 
nach  den  vorliegenden  Merkmalen  eben  so  gut  auch  zu  Uh(muius  gehören  und  dann  wohl  nicht  zu  einer  neuen 
Art,  sondern  zu  Rhmnnus  Gaudini.  Dass  ich  solche  Reste  bei  Seite  legte,  brauche  ich  nicht  erst  zu  rechtfertigen. 
Es  kamen  aber  unbestimmbare  Reste  vor,  welche  vielleicht  neuen  Arten  angehören  oder  wenigstens  solchen, 
die  für  die  fossile  Flora  von  Leoben  bisher  nicht  nachgewiesen  werden  konnten.  Zu  diesen  gehören  z.  B.  die 
Fossilreste  Fig.  37  —  39  auf  Taf.  IX,  vom  Münzenberg  stammend.  Da  dieselben  zugleich  die  wichtigeren  Reste 
dieser  Kategorie  sind,  so  mögen  einige  Bemerkungen,  ihre  etwaige  Deutung  betreflfend,  nicht  überflüssig  sein. 

Das  Blatt  Fig.  37  (Coli.  Glow.)  zeigt  bei  oberflächlicher  Betrachtung  eine  Ähnlichkeit  mit  dem  der 
Andromeda  protogaea  Ung.  Bei  letzterer  ist  jedoch  der  lange  Blattstiel  nicht  geflügelt  wie  an  unserem  Fossil.  Die 
Lamina  wird  von  zahlreichen  genäherten  sehr  feinen  Secundärnerven  durchzogen,    die  aus  dem  mächtig  her- 


[367]  Die  fossile  Flora  von  Lcohen  in  Steiermark.  51 

vortretenden  Primären  unter  wenig  spitzen  Winkeln  entspringen.  Tertiärnerven  nnd  Netz  sind  nicht  erhalten. 
Die  Textur  ist  mehr  membrauös  als  lederartig.  Die  Apoeynaceen  und  Moreen  dürften  die  Ordnungen  sein,  iu 
welchen  die  nächst  verwandte  lebende  Analogie  dieses  Fossils  zu  suchen  wäre;  zu  einer  der  hier  beschriebenen 
Arten  gehört  aber  dasselbe  keinesfalls. 

Das  Fossil  Fig.  38  (Coli.  Glow.)  scheint  eine  Schuppe  von  einem  Rliithen-  oder  Fruchtstand  zu  sein. 
Dieselbe  ist  abgerundet  stumpf,  an  der  Basis  ausgeschnitten,  sonach  abfällig.  Von  der  Insertionsstelle  an  bis  zur 
Mitte  der  Fläche  ist  die  Textur  sehr  derb,  verholzt  oder  lederartig,  gegen  den  Rand  zu  aber  allmälig  dünner. 
An  dem  verdünnten  Rand  sind  Spuren  eines  sehr  feinen  Netzwerkes  vorhanden.  Letzteres  Merkmal  schliesst  die 
Coniferen  aus,  mit  deren  Zapfenschuppen  das  Fossil  sonst  einige  Analogie  zu  haben  scheinen  würde.  Grössere 
Walirscheinlichkeit  hat  die  Deutung  als  Zapfenschuppe,  eine  geringere  die  als  Ausschlags-  oder  Knospen- 
schuppe einer  dikotylen  Pflanze. 

Fig.  32  (Coli.  Ilofm.')  stellt  ein  Fragment  eines  Blütheustandes,  welcher  mit  einigen  mangelhaft  erhaltenen 
Blüthen  besetzt  ist,  vor.  An  einer  Blüthe  glaube  ich  die  in  Fig.  39«  vergrössert  gezeichnete  Form  zu  erkennen 
Wenn  meine  Wahrnehmung  richtig  ist,  so  hätten  wir  es  hier  mit  einer  vierspaltigen  Hülle  oder  einem  solchen 
Perigou  zu  thun.  Ahnliche  Blüthenstände  und  Perigone  tinden  wir  bei  den  Laurineen.  Heer  bildet  iu  der 
Tertiärfiora  der  Schweiz  einen  Blüthenstand  von  Benzoiu  aiitiquuiu  ab,  zu  welchem  unser  Fossil  einige  Analogie 
verräth. 

Das  Fossil  Fig.  40  (Coli.  Hofm.)  scheint  eine  Sammelfrucht  zu  sein.  Die  sehr  kleinen  kugeligen  Früchtchen 
zeigen  eine  verschwommene  Contour,  was  auf  eine  weiche  fleischige  Beschnifenheit  des  ganzen  oder  wenigstens 
der  äusseren  Schichte  des  Pericarps  hinweisen  würde.  Der  17;;/w  lange  Stiel  erscheint  ebenfalls  von  zarter 
Beschatfenlieit.  Übrigens  könnte  das  Fossil  auch  der  Blüthenboden  einer  Pflanze  sein  und  die  verschwommenen 
Körper  den  Staubkölbchen  entsprechen.  Bezüglich  der  Bestimmung  dieses  Restes  enthalte  ich  mich  jeder  Muth- 
massung,  da  bei  dem  mangelhaften  Zustand  desselben  kein  sicherer  Anhaltspunkt  gegeben  ist,  und  begnüge 
mich  damit,  das  fragliche  Fossil,  das  ich  keiner  der  im  Vorhergehenden  beschriebenen  Arten  einzureihen  weiss, 
künftigen  Forschungen  zu  überlassen. 

Einige  andere  minder  wichtige  Reste  dieser  Kategorie  konnten  wegen  Raummangel  hier  nicht  mehr  Auf- 
nahme finden.  Zum  Schlüsse  bemerke  ich  nur  noch,  dass  die  Tertiärschichten  von  Leoben  ungewöhnlich  viele 
macerirte  Pflanzenreste,  namentlich  von  Früchten  und  Blüthen  enthalten,  die  zu  bekannten  Arten  gehören, 
aber  den  mit  dem  Gegenstande  nicht  genügend  Vertrauten  leicht  täuschen  können. 


Allgemeine  Resultate  der  Untersuchung  und  Vergleichung  der  fossilen  Flora  von  Leoben  mit  den 

verwandten  fossilen  Floren. 

Die  Bearbeitung  der  aus  dem  Braunkohlenlager  von  Leoben  zu  Tage  geförderten  fossilen  Pflanzenreste 
ergab  eine  Flora  von  411  Arten,  welche  sich  auf  177  Gattungen,  77  Ordnungen  und  34  Classen  vertheilen. 
Es  kommen  auf  die  Ci'yptogamen  44,  auf  die  Phanerogamen  367  Arten.  Von  den  letzteren  fallen  den  Gymno- 
spermen 26,  den  Monocotyledoiien  20,  den  Dicotyledonen  321  Arten  zu.  Von  diesen  i;eliörcn  zu  den  Apetalen 
132,  zu  den  Gamopetalen  52  und  zu  den  Dialypetalen  137  Arten.  Von  der  Gesaranitflora  sind  136  der  Tertiär- 
flora von  Leoben  eigenthümlich.  Dieselben  vertheilen  sich  auf  die  Gattungen  Phyllerium,  Sphmria,  Dothidea, 
Depazea,  Phacidium  Xylomites,  Rhytisma,  Gerat ozamio;  Pinus,  Podocarpus,  Gyperites,  Smilax,  Najadopsis,  Myrica, 
Betula,  Quercus,  Corylus,  Ostrya,  Celtis,  Ficus,  Urtica,  Platanus,  Popidus,  Salix,  Polygonites,  Laurus,  Oreodapjhne, 
Persea,  Litsaea,  Daphnoqene,  Exocarpus,  Daphne,  Prutea,  Hakea,  Emhothritmi,  Dryandro/des,  Loiiicera,  Olea, 
Ligustrum,  Fraxinus,  Aptocy nophyllum,  Ptunieria,  Myrsine,  Ardisia,  Maesa,  Diospyros,  Macreightia,  Styrax,  Vacci- 
nium,  Arcdiophytlum,  Corniis,  Loranthus,  Bomhax,  Sterndia,  Tilia,  Acer,  Heteropteris,  Hiraea,  Sapindus,  Celastrus, 
Maytenus,  Celastrophyllum,   Evonywus,  Hippocratea,  Hex,  Zizyplms,  Rhamnus,  Cissus,  Juglans,  Pterocaryu,  Ritus, 


52  Constantin  V.  Ettingshaitsen,  [3G8| 

Anncard/ojiki/llum,   Aüanthus,  Coriaria,  Eucalyptus,   Ctdlistemophyllum,  Fhotiaia,  Sorbiis,  Spiraeu,  Cytisus,   Dal- 
hergia,  Pnlaeolobium ,  Caasia. 

Schon  nach  dem  Vorhergelienden  zählt  die  fossile  Flora  von  Leoben  zu  den  artemeiebsten  Floren  der 
Tcitiärzeit.  Da  zugleich  die  Erhaltung  der  Fossilreste  eine  vortreffliche  ist,  da  unter  diesen  besonders  viele 
Blütben-  und  Frucht-Fossilien  vorkommen,  so  bildet  diese  fossile  Flora  einen  wichtigen  Bestandtheil  des 
Archivs  der  Vorv?elt.  Die  meiste  Übereinstimmung  zeigt  dieselbe  mit  der  fossilen  Flora  von 
Bilin,  wie  aus  der  beigegebenen  Tabelle  zu  entneliinen  ist.  Die  gemeinsamen  Arten  vertheilen  sich  auf  die 
Gattungen:  Eideromorpltd,  Depuzra ,  Xyloiii'des,  Rhytkma,  Pheyopterin ,  Ldiocedras,  Taxod/uin,  Glyiit(Jsfrol)Us, 
Sequoia,  Pinus,  Podoairpus,  Arundo,  Phragnütes,  Poacites  (4  Sp.),  Sinlhix,  Typha,  Sabal,  Casuarina,  Myrica, 
Bct'ula  (3  Sp.),  Ahius,  Querem  (4  Sp.),  Casfcmea,  Fagus,  Corylus,  Carpinus  (2  Sp.),  Ulmus  (3  Sp.),  Pkinera 
Ficus  (8  Sp.),  Artocarpidium,  Phdunus,  Lüpuidumbar ,  Populus  (2  Sp.),  Salix,  Hedycaria,  Laurus  (9  Sp.), 
Nectandra,  Persea,  öinnamomum.  (4  Sp.),  Santalmn  (2  Sp.),  Dapluie,  Rhopalophyllvm,  Banlma  (3  Sp.),  Cin- 
chonidium  (3  Sp.),  Fraxinus  (2  Sp.),  ApocyiwphyUuvi  (2  Sp.),  Ecl/doniinn,  Myrs'uie,  Sapotacdes  (2Sp.),  Butne- 
lia,  Diospyros,  Boyena,  Vaccinium,  Andromeda,  Cornus,  Cerafopetalum,  Anoedomeria ,  Sterculia  (2  Sp.),  Acer, 
Sapindus  (2  Sp.),  Dodonaea,  Celastrus  (4  Sp.),  Pterocelastrus,  Maytenus,  Bex,  Paliurits,  Berchemiu,  Bhamnus 
(2  Sp.),  Pomaderris,  Juglam  (3  Sp.),  Curya,  Pferocaryn,  Engelhtrdtid ,  Bims,  Eiic(dyptus  (2  Sp.),  Eugeiiia, 
Spiraea,  Kennedya,  Doliclrifes,  Dalbergia,   CaSsia  (5  Sp.),  Acacia  (2  Sp.). 

Ich  kann  demnach  bezüglich  der  allgemeinen  Beschaffenheit  der  Gesammtflova,  sowie  der  Vertretung 
der  Floren-Elemente  auf  meine  Abhandlung  „fossile  Flora  von  Bilin"  III.  Theil  1.  c,  S.  65 — 69  verweisen. 
Aus  gleichem  Grunde  muss  ich,  um  Wiederholungen  zu  vermeiden,  in  der  Tabelle  auf  die  Aufzählung  der 
analogen  Arten  der  Jetztwelt  verzichten. 

Die  Vergleichung  der  fossilen  Flora  von  Leobeu  mit  anderen  verwandten  Floren  ist  aus  der  erwähnten 
Tabelle  zu  entnehmen;  ebenso  die  aus  jeder  der  vier  Fundstätten  zu  Tage  geförderte  Flora.  Dass  ihre  Florulen 
nicht  von  ganz  gleichem  Alter  sind,  zeigen  schon  die  Lagerungsverhältnisse  der  Schichten.  Die,  wenn  auch 
nur  geringe  Verschiedenheit  in  der  Zusammensetzung  dieser  Florulen  wäre  daher  nicht  allein  dem  zufälligen 
Vorkommen,  sondern  vielleicht  aucli  der  Altersverschiedenheit  zuzuschreiben.  Da  zwar  die  Fundstellen  am 
Moskenberg  und  Münzenberg  in  ausgiebiger  Weise,  die  übrigen  aber  zu  diesem  Zwecke  nicht  hinreichend 
untersucht  werden  konnten,  so  Hessen  sich  hierüber  bis  jetzt  keine  verlässlichen  Anlialtspunkte  gewinnen. 

Es  erübrigt  nur  noch  mehrere  der  wichtigsten  Pflanzenschätze,  welche  aus  der  Braunkohlenformation 
von  Leoben  zu  Tage  gefördert  worden  sind,  hervorzuheben,  wobei  wir  jedoch  auf  die  detaillirten  Auseinander- 
setzungen des  vorangehenden  speciellen  Theiles  verweisen. 

Von  Blüthenresten,  au  denen  sogar  die  Staubgefässe  wohlerhalten  sich  fanden,  erwähne  ich  die 
Blumenkrone  einer  Sfyrax-Art,  an  welcher  die  dem  Schlünde  angewachsenen  Staubfäden,  sowie  die  linealen 
Kölbchen  deutlich  wahrgenommen  werden  können;  ferner  männliche  Kätzchen  von  Casfanea  und  Quercus. 
Eine  wohlerhaltene  sterile  Blume  von  Hydrimgen,  mit  der  ans  Savine  bei  Sagor  zum  Vorschein  gekommenen 
ident,  wurde,  wie  die  vorgenannten  Reste,  am  Münzenberg  gesammelt.  Ein  Perigon  von  Smilax  vereinigte  ich 
mit  den  in  der  gleichen  Schichte  vorkommenden  Blättern  von  ,S'.  yrandifoUa  Ung.,  wogegen  Perigone  von 
abweichendem  Baue  zu  einer  besonderen  Gattung  {Asterocalyx)  gestellt  werden  mussten.  Ausdauernde 
Blüthenkelche  fanden  sich  von  Porana,  Diospyros,  Boyena,  Macreigldia  und  Heterocalyx  {Getonia  Ung.); 
männliche  Blüthenkätzchen  ausser  den  schon  erwähnten  von  Pinus,  Aliius,  Carpinus  und  Populus;  Inflore- 
scenzen  von  Cinnamomum  und  Engelliurdtin;  endlich  Deckblätter  von  2'ilia  und  Bctula. 

Von  den  zahlreichen  Fruchtresten  sind  am  meisten  bemerkenswerth  ein  Nüsschen  mit  langem  Griffel 
von  Protea,  eine  wohlerhaltene  Fingelfrucht  von  Hiraea,  Kapselfrüchte  von  Apeibopsis  und  Arisfolocliia.  Es 
fanden  sich  ferner  folgende  Arten  von  charakteristischen  Früchten  und  Samen  meistens  in  gutem  Zustande 
der  Erhaltung:  Früchte  mit  Hüllen  von  EngeUiardtht,  Carpinus  und  Ostrya;  Zapfenfrüchte  von  Glyptostrobus, 
Pinus,  Sequoia  und  Alnus;  von  den  beiden  ersteren  Gattungen  auch  Samen  und  von  Alnus  Einzelnfrüchte; 
FlUgelfrüchte  von  Betula,    Ulmus,    Fraxinus,   Acer,   Dodonaea,    Tetrapteris   und  Ailanthus;   Flügelsamen  von 


[3691  t^iß  fossile  Flora  von  Leoheii  in  Sf eiermark.  53 

Callitris,  EtnhothyiioH  6  sp.)  und  Rileu;  behaarte  Friiclilc  von  Lmrelia;  Samen  mit  Haarschopf  von  Echi- 
■  ton  tum  (3  sp.);  Hülsenfrüchte  von  C((ssi<i,  Bnnh'nna  und  Miimjsifcs.  Zur  Vervollständigung  der  Aufzählung  der 
fossilen  Fruchtreste  von  Leoben  führe  ich  noch  die  folgenden,  meist  auch  an  Lagerstätten  anderer  Tertiär- 
floren gesammelten  schliesslich  bei:  Kleine  knglige  Früchte  vom  Griffel  gekrönt  von  Persoonia  (2  sp.) 
kamen  am  Münzenberg  vor;  grösstentheils  am  genannten  Fundorte,  sowie  auch  aus  den  Schichten  des 
Moskenberges  erschienen  ferner  Fruchtreste  von  Myrica,  Salix,  Cinnamomum,  Heliotropites,  Sijmplocos,  Plata- 
nus,   Poli/go)iites,  Diospijros,   Supindus,  Eroni/mus  und  Pferocarya. 

Dass  an  den  so  petrefactenreichen  Lagerstätten  der  Rraunkohlenformation  Leobens  auch  wohlerhaltene 
mit  lüättern  besetzte  Zweige  gesammelt  werden  konnten,  versteht  sich  von  selbst.  Solche  gehören  jedoch 
grösstentheils  den  Nadelhölzern  an,  und  zwar  den  bekannten  Arten  Glyptostrobus  europaeus,  Sequoia  Langsdor- 
fii,  Libocedriis  salicornioides  u.  A.  Von  der  grössten  Mehrzahl  der  Laubbäume  aber  fanden  sich  keine  Zweige, 
sondern  nur  deren  abgefallene  Blätter.  Eine  namhafte  Anzahl  dieser  Laubblätter  liess  sich  der  Gattung 
und  Art  nach  bestimmen,  d.  i.  mit  solchen  anderer  Tertiärfloren  identificiren,  worüber  ein  Blick  auf  die  neben- 
stehende Tabelle  Auskunft  gibt.  Viele  aber  erwiesen  sich  als  noch  unbeschrieben  und  für  die  Flora  der  Vor- 
welt neu.  Es  sind  besonders  erwähnenswerth:  Eichenblätter,  die  mit  denen  von  Quercus  imbricaria  und  Q. 
Phellos  die  grösste  Älinlichkeit  haben;  Lorbeerblätter,  welche  zu  mehreren  Arten  gehören  und  ihre  charakte- 
ristische Nervation  sehr  deutlich  erkennen  lassen;  Blätter  ym  Dapjline  zu  einigen  Arten  gehörig;  ein  Blatt  von 
Protea,  denen  der  jetztlebenden  P.  yrandiflora  und  P.  cynarotdes  sehr  ähnlich,  das  mit  der  oben  erwähnten 
Protea-Frucht  vereinigt  wurde;  Blätter  von  ArUfohcliin  und  Symplocos  ebenfalls  zu  gleichnamigen  Früchten 
bezogen;  Sapotaceen-Blätter  mit  wohlerhaltener  Nervation,  zu  verschiedeneu  Arten  gehörig;  Blätter  von 
LorantJms,  zu  drei  Arten,  dann  Blätter  von  Celastrineen,  Acer,  Hex,  Rhamneen  und  Myrtaceen,  sämmtlich  zu 
mehreren  Arten  gehörig.  In  den  vorhergehenden  Fällen  haben  wir  es  nur  mit  einfachen  Blättern  zu  thun. 
Nicht  gering  ist  aber  auch  die  Zahl  der  zusammengesetzten  Blätter  in  der  fossilen  Flora  von  Leoben.  Meistens 
trifft  man  nur  deren  leicht  abfällige  Theilblättchen  an.  In  Leoben  kamen  nur  einige  Fälle  vor,  wo  man  die 
Theilblättchen  noch  in  Verbindung  mit  der  Blattspindel  fand.  Besonders  wichtig  war  dies  bei  den  früher  als 
3Iyrica  acuminata  Ung.  bezeichneten  Blattfossilien,  welche  sich  als  zu  dem  Fiedcrblatte  einer  rhopala-ähn- 
lichen  Pflanze  gehörig  erwiesen. 

Abgetrennte  Theilblättchen  konnten  einverleibt  werden  den  Gattungen  Fraxinus,  Ceratopetalum,  Bombax 
Sapindus  (6  sp.),  Cissus,  Jwjlans  (5  sp.),  Carya,  Pterocarya,  Engelhardtia ,  Pistacia,  Bims,  Ailantims,  Sorbics 
und  vieler  Leguminosen. 

Zum  Schlüsse  gedenke  ich  noch  der  Anschlüsse  der  Tertiärflora  von  Leoben  an  die  Flora  der  Jetztwclt, 
welche  in  mehreren  Fällen  vielleicht  bis  nahe  zur  Gleichartigkeit  kommen.  So  geht  hier  die  Castmea  atavia 
Ung.  durch  die  C.  Ungeri  Heer  und  die  C.  Kubinyi  Kov.  vollkommen  in  die  jetztlebende  C.  vesca  über, 
was  durch  Hunderte  von  Blattfossilien  zweifellos  festgestellt  ist.  Fagus  Feromae  Ung.  schliesst  sich  durch  die 
F.  Di'ucalionis  Ung.  der  nordaraerikanischen  F.  ferruginea  und  durch  die  F.  Ooepperti  Ett.  der  europäischen 
F.  silmtica  unmittelbar  an,  was  aus  einer  nicht  minder  reichen  Suite  von  Belegstücken  nachgewiesen  werden 
konnte.  Dass  Pinus  Palaeo-Strobus,  die  Vorpflanze  der  amerikanischen  P.  Strobus,  auch  die  Stammpflanze  von 
unseren  P.  Cembra  und  P.  Laricio  ist,  wird  durch  die  Zwischenglieder  P.  Palaeo-Cembra,  P.  hepios  und  /'. 
Laricio  bewiesen.  In  nächster  genetischer  Beziehung  stehen  Aliius  Kefersteinii  zu  A.  glutinosa;  Corylus  Pabieo- 
Arelhma  zu  C.  AreUana;  Carpinus  Heerii  zu  C.  Behaus :  Ostrya  Athmtidis  zu  0.  virginica  und  0.  ndgaris; 
Ulnms  Bronnii  zu  U.  campesfris;  Planem  Ungeri  zu  P.  Bichardi;  Salix  Palaeo-Caprea  zu  S.  caprea;  S.  palaeo- 
repens  und  .S'.  suhrepens  zu  S.  repens:  Daphne  Palaeo- Mezer eum  zu  D.  Mczereum;  I).  Palaeo-Laureola  zu  D. 
Laureola;  D.  prae-longifolia  zu  D.  longifolia;  Lonicera  prisca  zu  L.  nigra;  Fraxinus  prae-excelsior  zu  F.  excel- 
sior;  Arbutus  serra  zu  A.  Unedo;  Prunus  Palaeo- Cerasus  zu  P.  Gerasus;  Cytisus  Palaeo-Laburnum  zu  C.  Labur- 
num  u.  s.  w. 


(v.   Ettingshausen.) 


54 


Constantin  v.  Ettingshausen. 


[870| 


Tabelle  der  fossilen  Flora  von  Leoben. 


Systematische  Aiifzähhuig-  diu-  Artcu 


Cryptogamae. 

Class.  FUNGI. 
Orrt.  IIYPnOMYCETES. 


8. 

y. 

10. 

11. 

12. 
13. 
14. 
15. 
16. 
17. 
18. 
19. 
20. 
21. 
22. 
23. 
24. 
25. 
26. 
27. 
28. 
29. 
.^0. 
31. 
32. 


Pltyllcrium  Falaeo-Myricav  Ett. 

„  Palaco-Carpini  Ett. 

„  Pafaeo-Lauri  Ett.  . 

„  Palaeo-Cassiae  Ett. 

Kunzei  A.  Braun 


Oi-a.  PYRENOMYCETES. 


Sphaeria  nii'iiueiibergcnsis  Ett. 

„         achreia  Ett 

„         Palaco-Lauri  Ett. 

„         Palai'.o-Daphnes  Ett. 

„         Trogü  Heer  .    .    .    . 

„         Dri/adum  Ett.    ■    .    . 

Sphaerites  rhi/tismoides  Ett.     . 

Dothidea  mijricicola  Ett.  .    .    . 

„         Sterculiae  Ett..    .    . 

„         Dri/adum  Ett.   .    .    . 

Depa~ea  Firoiiiae  Ett.      .    .    . 

„        Pcüaco-Alni  Ett.     .    . 

Phachliiim  Feroniac  Ett.       .    . 

Xi/Iutnites  LoiicJiitidis  Ett.  .    . 

„         liynitu»!  Ett.     .    .    . 

„         Alni  Ett 

„  Daphnogenes  Heer  . 
„  mütizenberyensis  Ett. 
„  tiwsk-enhi'rgfHsis  Ett. 
„  Jicicolus  Ett.  .  .  . 
„  graiiulifer  Ett.      .    . 

„         granäis  Ett.      .    .    . 
lihytisma  ulmicolum  Ett.      .    . 
„         Fcroniae  Ett.    .    .    . 
„  Geinitzii  Ett.    .    .    . 

„         Milhii  Ett,   .    .    .    . 
Sderotium  üinnamoiiii  Heer    . 


Fundorte  bei  Leoben 


M) 


a 


1» 


•as 


^- 


+ 


Clas.s.  ALGAE. 

33.  Enteromorpha  slagiiaJis  Heer 

Class.  IWUSCI. 

34.  Musciti'S  savinensis  Ett 

35.  IJypnmn  Schhiipi'yi  Vng.  sp 

36.  „        Ilippii  Heer       

Class.  CALAMARUE. 
üril.  EQUISETACEAE. 

37.  EquisHum  Roessneri  Ett • 

Class.  FILICES. 

38.  Pleris parschlugiana  Ung .1     + 

39.  „     moskenbcrgmsis  Ett '     + 

40.  „     oeningensis  Ung 1     + 

41.  „     raduhojana  Ung 

42.  Phegopteris  stiriaca  U  n  g.  sp 

43.  „  Uunburii  Heer  sp 

44.  Cystopteris  fumariacea  Wess.  etWeb 


+ 

+ 
+ 
+ 
+ 


+ 

+ 
+ 
+ 
+ 
+ 
+ 
+ 
+ 
+ 

+ 

+ 
+ 
+ 


+ 
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+ 


+ 
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+ 
+ 


+ 
+ 

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Verwandte  Tertiärfloren 


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a  S 

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CO 

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pq 

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3 


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[371] 


Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Sf eiermark. 


oo 


Systciuatisflie  Aiifzälihing  der  Arteu 


Phanerogamae. 

A.  Gymnospermae. 
Class.  CYCADEAE. 
45.  Ceratozamia  Hofmanni  Ett 

Class.  CONIFERAE. 
Ord.  CUPRESSINEAE. 


IG. 
47. 
48. 
49. 
50. 
51. 


52. 
63. 
54. 
55. 
56. 
57. 
58. 
59. 
0(1. 
61. 
6-2. 
63. 
64. 
65. 
66. 
67. 
6s. 


Callitris  Brongniaiii  Endl.  sp.  .  .  . 
Liboadrus  sa'icornioides  Endl.  sp. 
Widdriiigionia  Umjeri  Endl.  sp.  .  . 
Taxodium  diatichuin  miocenicum  Heer 
Gli/ptüstrubus  v.urupai'us  B  r.  sp.  .  .  . 
„  Ungeri  Heer 


Ord.  ABIETINEAE. 


Seqiioia  Couttsiae  Heer    .    .    .    . 

„  Lan(jsdorfii  B  r  o  u  g  u.  sp. 

„  Tuurnulü  Brougn.  sj).  . 
Pimis  Palaio-Strobiis  Ett.     .    .    . 

n     sU^itoptera  Ett 

„  Palaio-Cimbra  Ett.    .    .    . 

„     Goathana  Ung 

„     rii/ius  Uug' 

„  l'alaeo-Laiicio  Ett.     .    .    . 

„     hepios  Uiig 

„     Laricio  1*  o  i  r 

„  Haidinyeri  Ung.  sp.    .    .    . 

„     Frtiijeri  Uug 

„     huluthaiia  U  n  g 

„     pachyptaa  Ett 

„  prai-sihcstris  Ett.      ... 

„     microptira  Ett 


Ord.  TAXINEAE. 


69.  Podocarpus  eocenica  U  ii  g. 

70.  „  stiriaca  Ett. 


Fimdiirte  bei  Leobcu 


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B.  Monoeotyledoiies, 

Class.  GLUMACEAE. 
Ord.  GRAMINEAE. 

71.  Aruiulo  Goepperti  Heer 

72.  Phragmites  oeitinyensis  A.  Braiiu    .    .    . 

73.  Panicum  rostratum  Heer 

74.  Poacites  laevis  A.  Braun 

75.  „        aeqtialis  Ett 

76.  „       arundinaceus  Ett 

77.  „       acuminatus  Ett 

Ord.  CYPERACEAE. 

78.  Cijpprites  bhirrris  Ett 

Claas.  CORONARIAE. 
Ord.  SMILACEAE. 

79.  S>nila.r  yraiidifolia  üng 

Sil.         „      obtusanyula  Heer 

81.  ri     jiurvifolia  A.  Braim 

82.  „      ovata  Wess 

83.  „      niosAenbergensii  Ett 


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5  6 


Constaniin  v.  Ettingshaus 


en. 


[372J 


Systomatisclio  Aiifzäliluui^-  (Um-  Arten 


Class.  ARTORHIZAE. 
Onl.  DIOSCOKEAE. 

84.  Aftlerocali/x  utiriucus  Ett 

Class.  FLUVIALES. 
Ord.  NAJADEAK. 

85.  Najadojisis  ffiiii'fvia  Ett 

8ü.  ,,  gramiHifulia  Ett 

87.  Zostera  Ungeti  Ett ... 

CkiMH.  SPADICIFLORAE. 
Ord.  TYPHACEAE. 

88.  Ti/pJiu  J(iti.ssiiiifi  A.  Braun 

89.  Spuriiuninin  ackei'imlictim  Ung 

Class.  PRINCIPES. 
Ord.  PALMAE. 
flO.  Sabal  major  Ung.  sp 

C.  Dicotyledones. 

a)  APETALAE. 

Class.  AQUATICAE. 

Ord.  CERATOl'lIYLLEAE 

91.  CeralophylluDi  Icrilariuni  Ett 

Class.  JULIFLORAE. 
Ord.  CASUARINEAE. 

92.  Casuariiia  sot^kiana  Ett 

Ord.  MYRICEAE. 

93.  Mijrica  liynitum  Ung 

94.  „  Juaniiis  Ett 

95.  „  sotzkiaiia  Ett 

96.  „  sulailliiopica  Ett 

97.  „  salicina  Ung, 

98.  „  deperdita  Ung 

99.  „  Studeri  Heer 

Ord.  BETULACEAE. 

100.  Bi'tula  Dryailum  Brongn 

101.  „      firisca  Ett 

102.  „      BronyniartU  Ett 

103.  „       rectinervis  Ett 

104.  „      Blancheti  Heer 

10.5.  Ahms  Kefersteinii  Goepp 

lüG.       „     gracüis  Ung 

Ord.  CUPULIFERAE. 

107.  Que.ycus  nerei/oliu  A.  Braun 

108.  „  Apocytiuphyllum  Ett 

109.  „  Daphnuphyllum  Ett , 

110.  „  drynnja  Ung 

111.  „  Griphus  Ung 

112.  „  MiUeri  Ett •     .    .    . 

113.  „  Lunchitis  Ung 

114.  „  Palacu-Ilex  Ett 

115.  „  iepJirodes  Uug 

116.  „  Pseudo-Ahiua  Ett 

117.  „  Gmeliiii  A.Braun      


Fundorte  bei  Leobeu 


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[373] 


Die  fossile  Flora  von  Leohen  in  Steiermark. 


57 


Fundorte  bei  Leoben 


Systematische  Aufzählung  der  Artini 


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Verwandte  Tertiärfloren 


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118.  Quercus  Charpfiitieri  Heer 

119.  „       c/-Mc/ato  A.  Braun 

120.  Castanea  atavia  Uug 

1-21.  Fagus  Fei-oniac  Ung 

122.  Cori/lua  iiisignis  Heer 

123.  „       Mac  Quurrii  Forb.  ü\) 

124.  „       Palaeo-Avellana  Ktt 

125.  Carpinus  Ileerii  Ett 

12G.  „         piiramidulis  Gaud 

127.  Ostrya  Atlaiitidis  Ung 

128.  „      stenoptera  Ett 

Ord.  ULMACEAE. 

129.  Ulmm  Brunnii  Ung 

lao.        „      plurimrvia  Ung 

131.  „      Brawiii  Heer 

132.  l'laiwra  Ungiri  Ett 

Ord.  CELTIDEAE 

133.  Celtis  stiriaca  Ett 

Ord.  MOREAE. 

134.  FIcus  lanccolaia  Heer 

135.  „  sagoriaiia  Ett 

136.  „  multinervis  Heer 

137.  „  tenuinei-vis  Ett 

138.  „  Lobkowitzii  Ett 

139.  „  Fridaui  Ett 

140.  „  Morloti  Ung 

141.  „  Jt/iix  Ung 

142.  „  liachoyana  Ett 

143.  „  bumeliaefolia  Ett 

144.  „  Reussü  Ett 

145.  „  extincta  Ett 

146.  „  tiUaefolia  Ung.  sp 

Ord.  ARTOCARPEAE. 

147.  Avtocoypiidium  Ungeri  Ett 

148.  „  serratum  Ett 

Ord.  URTICACEAE. 

149.  Urtica  miocenicu  Ett 

Ord.  PLATANEAE. 

150.  Ftalanus  aceroides  Goepp 

151.  „         gracilis  Ett 

Ord.  BALSAMIFLUAE. 

152.  Liquidanibuf  europaeum  A.Braun     .    .    . 

Ord.  SALICINEAE. 

153.  Populus  latior  A.  Braun      ...... 

154.  „        Geinitzii  Ett 

155.  „       mutabilis  Heer 

156.  Salix varians  Goepp 

157.  „     Lavateri  Heer 

158.  „     Hartiyi  Heer 

159.  „     palaeo-caprea  Ett 

160.  „     angiista  A.  Braun      

161.  „     palaeo-repens  Ett 

162.  „     subrepens  Ett 

Class.  OLERACEAE. 
Ord.  POLYGONEAE. 

163.  Polygonites  deperditus  Ett 


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58 


Constnnf  in   v.  Ettingshausen, 


[3741 


Systematische  Aiifziililimg  der  Arten 


Fundorte  bei  Leoben 


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Verwandte  Tertiärfloren 


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Ord.  NTCTAGINEAE. 
104.  fisonia  eocenica  Ett 


Class.  THYIHELEAE. 
Ord.  MONIMIACEAE. 


IGf).  Hedijcarija  europaea  Ett, 
160.  Laui-elia  rediviva  Uns. 


Ord.  LAUKINEAE. 


107. 
168. 
109. 
170. 
171. 
172. 
173. 
174. 
17."). 
176. 
177. 
178. 
179. 
180. 
181. 
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183. 
184. 
18.5. 
180. 
187. 
188. 
189. 


190. 
191. 
192. 
193. 
194. 
195. 
196. 


197. 
198. 
199. 
200. 
201. 
202. 


203. 
204. 
205. 
206. 
207. 
208. 
209. 
210. 
211. 
212. 
213. 
214. 
215, 
216- 


Laurus  priiiiigenia  U  n  g 

„       phuehouh'S  Ett 

„       ocoteac/olia  Ett 

„        yrandif'ulia  Ett 

„       j/rino'j)!!  Heer- 

„       tetraiiDuroidcs  Ett 

„        nectandfoides  Ett 

„       AgathojjhijUum  Ung 

„       Hcliadum  Ung 

„       swoszowiciana  Ung 

„        Haidinyeri  Ett 

Ni'ciandra  arcinervia  Ett 

Ori'odaphnc  stiriaca  Ett 

I'eraea  Brannti  Heer 

„      Hi'crii  Ett 

„     hajHilophylla  Ett 

Litsaea  mioceiiica  Ett 

Cinniimoinum  Eossmaessleri  Heer   .    .    .    . 

„  Sciuuchzci-i  Heer 

„  Janceola/um  Ung 

„            suhrutundum  A.  Braiuisp. 
„            polymurphuiH  A.  Braun  sp. 
Daphnogeiie  laurifolia  Ett 


Ord.  SANTALACEAE. 

Leptomeria  gracilis  Ett 

„  oeningencis  Heer 

Exocarpus  stiriaca  Ett 

Santalum  salicinum  Ett , 

„  acheroiiticum  Ett 

„         osyrinum  Ett 

„         micropliyllum  Ett 

Ord.  DAPHNOIDEAE. 

Üaphiie  radohüjana  Ung 

„        Sedandii  Ett 

„       protogaea  Ett , 

„       FuJaeo-Mezereum  Ett 

„       Falaeo-Laureohi  Ett 

„       prae-longifolia  Ett , 


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Ord.  PROTEACEAE. 


Protea  europaea  Ett 

Fetsou}iia  Daphnes  Ett 

„         MyrtiUus  Ett 

Grevillea  haeringiana  Ett 

Hakea  jiluritwrvia  Ett 

„     stenoptera  Ett 

Ehopalophyllum  acuminatum  Ung.  sp. 
EnibothriKm  salicinum  Heer    .    .    .    . 

„  horcale  Ung 

„  sotzkianmn  Ung 

„  affine  Ett 

„  macropterwn  Ett.      .    .    . 

„  stlriaciim  Ett 

Bankisia  lonyifulia  Ett 


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[375J 


Die  fossile  Flora  von  Leubeii  in  Steiermark. 


59 


Systematische  Aufzählung  der  Arteu 


Fundorte  bei  Leoben 


J2 
0 


217.  Banksia  haiTinijiaiia  Ett. 


218. 
219. 

220. 


Urigeri  Ett. 

„        Haidinyi'ri  Ett !     ^ 

Dryandroides  yrcvinearfolia  Ett ' 

„  fohnsdurfensis  Ett 

Class.  SERPENTARIAE. 
Ord.  ARISTOLOCHIEAE. 
Aristolochia  Aesculapi  Heer 


223 
224. 
225 
226 
227 


228. 


b)  GAMOPETALAE. 
Class.  CAPRIFOLIA. 
Ord.  RUBIA.CEAE. 
CiiicJioiiidiiim  biliiiicum  Ett _(. 


multiiterve  Ett. 


+ 


anyiistifolium  Ett ^ 

})aroif(ilii(»i  Ett 

ramliaefolium  Ett 


+ 
+ 


Ord.  LONICEREAE. 
Loiiicera  prisca  Ett '     _j_ 

Class.  CONTORTAE. 
Ord.  OLEACEAE. 


„   prae-eurojHiea  Ett |  _^ 

Liyustnim  aiitiquuni  Ett.      .    .    .     • | 

Fraxinus  primigenia  Ung _l_ 

„        prae-excdsior  Ett.     .    .   • i  -[_ 

„        macroptera  Ett -^ 


Ord.  APOCYNACEAE. 


235. 
236. 
237. 
238. 
239. 
240. 
241. 
242. 
243. 
244. 
245. 
246. 
247. 


Apocyiiophyllmii  laiiceolatum  Ung i     _|. 

„  Bi'ussii  Ett I     ^- 

„  Amsoiiia  Ung 1     -|- 


longepetiolatum  Ett. 
„  1iaeringia>ium  Ett. 

„  stenophylluDi  U  n  g'. 

„  salicinum  Ett.    .    . 

„  hunteriai'forme  Ett. 

„  senatum  Ett.      .    . 

Plunieria  stiriaca  Ett 

Echitonium  microspcrmum  Ung. 

„  superstes  Ung 

„  macrosjjermum  Ett.   .    . 


Class.  NUCULIFERAE. 
Ord.  ASPERIFOLIAE. 

248.  Uelhtropites  Reussii  Ett 

Class.  TUBIFLORAE. 
Ord.  CONVOLVÜLACEAE. 

249.  Porana  oeningensis  Heer 

Class.  PETALANTHAE. 
Ord.  MYR81NEAE. 


250.  Myrsine  Donjphora  Ung. 

251.  „        salkina  Ett. 

252.  Ardlsia  celastrina  Ett.  . 

253.  Maesa  stiriaca  Ett.    .    . 


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60 


Constanfiii  v.  Ettingshausen, 


[376) 


Systematische  Aufzählung  äin-  Arten 


Oi-d.  SAPOTACEAE. 


251.  Siqiotaciles  sülfroXijloiiJes  Ett. 

25ö.  „  minor  Ett 

2.')6.  „  emaryintitus  11  c  e  r  . 

257.  Achras  pilhecnbromii  Ung.  .  . 
•258.  Sideroxi/lun  hepius  Ung.  .  .  ■ 
259.  Bunielia  Oreadum  Ung.     .    .    . 


260. 
2G1. 
262. 
263. 
264. 
265. 
266. 


267. 

268. 


Class.  BICORNES. 
ürd.  VACCINIEAE. 


269.  Varciiiiuiii  achirontkum  Ung,  .    . 

270.  „  rcticidntum  A.  Brauii 

271.  „  cordatum  Ett 


Oid.  ERICACEAE. 

272.  Andronieda  pi-otogaea  Ung 

273.  „  vaccinifoJia  Ung 

274.  Arhutus  serra  Ung.  sp 


c.  DIALYPETALAE. 

Class.  DISCANTHAE. 
Ord.  ARALIACEAE. 


275.   Gilihertia  Hercules  Ung. 
diffilafa   Ung. 


277.  AraliopJnjIliim  iiwntanuni   Ett 

Ord.  CORNEAE. 

278.  Corims  Büchii  Heer 

279.  „      orbifera  Heer    .    . 

280.  „      uUenuata  Ett 

Ord.  LORANTHACEAF,. 

281.  Loranth-iis  Palaeo-Eucahjpti  Ett 

282.  „  Circes  Ett.   '. 

283.  „         jirvfof/aeus  Ett 

Class.   CORNICULATAE. 
Ord.  SAXIFRAÜACEAE. 

281.   Ceralopefaluni  hacrhiyianioH  Ett 

285.  Hydrangea  sagoriana  Ett 


Class.  NELUMBIA. 
Ord.  NYMPHAEACEAE. 

286.  Anoectomeriii  Brongniariü  Sap 

287.  Nijmphaeu  Charpentieri  Heer 

Ord.  NELUMBONAE. 

288.  Nelumhium  Buclüi  Ett 


Fundorte  bei  Leoben 


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Ord.  EBENACEAE. 

Diopijros  brach ysepala  A.  Braun + 

„        anceps  Heer + 

„        Auricula  Ung 

„        lotoides  Ung ■    •    •    •  + 

„        stiriiica  Ett '     + 

Royena  Myosotis  Ung + 

Macreiffht ia  lonyipes  Ett + 

Ord.  STYRACEAE. 

Symplocos  gregaria  A.  Braun 

Styrax  antiqiium  Ett + 


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Verwandte  Tertiärfloren 


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[3771 


Die  fossile  Florn  von  Lcobeii  in  Sfeiennark. 


61 


Systeiiiiitisclic  Aiilziililiiiig'  der  Arten 


Fundorte  bei  Leobeu 


a 


o 


Chiss.  COLUMNIFERAE. 
Ord.  BOMBACEAE. 
•289-  Bomhiix  eniuryUiatmn  Ett 

Oi-d.  STERCULIACEAE. 

290.  Sterculia  Lahrnsca  Ung 

"291.  „        cinnamomid  Ett 

292.  „        laurina  Ett 

Ord.  TILIACEAE. 

293.  TUia  Milhri  Ett 

294.  Apeibopsis  Haiäint/cri  Ung.  sp 

f'lass.  ACERA. 
Ord.  ACERINEAE. 

29.5.  Acer  Irüohutum  A.  Briuin 

296.  „     [lauViniaccariiuni  Ett 

297.  „     palaeo-canipestrc  Ett 

298.  „     clecipiens  A.  Braun 

299.  „     rhomhifolium  Ett.     .    .        

Ord.  MALPIGHIACEAE. 

300.  Heteropteris protogaea  Ett 

301.  Tetrapteris  minula  Ett 

302.  Hiraea  Titaniae  Ett 

303.  Malpigh iastrum  teutonicum  Ett 

Ord.  SAPINDACEAE. 

304.  Sapindits falcifolius  A.  Braun 

305.  „        Ungeri  Ett 

306.  „      '  duhius  Ung 

307.  „       Dwskeiibcrijinsis  Ett 

308.  „       Pi/thü  Ung 

309.  „        cassioides  Ett 

310.  Dodonaia  antiqua  Ett 

Class.  FRANGULACEAE. 
Ord.  CELASTRINEAE. 

311.  Cdastnis  myrtillifoUus  Ett. 

312.  „  AeoH  Ett 

313.  „  Lucinae  Ett 

314.  „  Hippohjti  Ett 

315.  „  Pseudo-Ilex  Ett 

316.  „  europacus  Ung 

317.  Pterocelastrus  elaeiius  Ung.  s]i 

318.  Maytenus  europaea  Ett 

319.  „         submarginata  Ett 

320.  j,  integrifolia  Ett 

321.  Celasfrophijllum  venosum  Ett 

322.  Elaeodendron  stiriacum  Ett 

323.  Evonymus  moskvnbergensis  Ett 

324.  „         Herthae  Ett 

325.  „  diversifolius  Ett 

Ord.  HIPPOCRATEACEAE 

326.  Hippocratea  creimlata  Ett.    , 

Ord.  ILICINEAE. 

327.  Hex  parschlugiaim  Ung 

328.  „  Dianae  Ett 

329.  „  berberidifolia  Heer 

330.  „  stenophijlla  Ung 


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(v.   Ettingshauaen.) 


62 


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Ettingshau 


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[•57S| 


Systematische  Aufziililuiii;-  der  Arten 


On1.  RHAMNEAE. 


331. 
332. 
333. 
334. 
335. 
336. 
337. 
338. 
339. 
340. 

;n. 


34-2. 
343. 
344. 


345. 
346. 
347. 
348. 
349. 
350. 
351. 
352. 
3.53. 


354. 
355. 
356. 
357. 
358. 
359. 
360. 
361. 
362. 
363. 


364. 
365. 


PuJIiiriis  Facuiiü  Ung 

Z)~>ii>)ius  paroifolius  Ett 

Bercheniia  iiadtincrvis  A.  Braiiu 
Ehatnnus  Gouilini  Heer   .    .    .    . 

„         aizoon  Ung , 

„         ahiifoJius  Ett.     ... 

„         ulzoides  Ung.     ... 

„         rniinerois  Heer    . 

„         biliniciis  Ung.    .    .    . 

„        piisillus  Ett 

Piniiadcrris  ucmiiinata  Ett.  .    . 


Ord.  AMI'ELIDEAE. 

Vitis  teutonica  A.Braun 

Cissus  faylfolia  Ett 

„     cdtitlifoJia  Ett 

Class.  TEREBINTHINEAE. 

Ord.  JUÜLANDEAE. 

Jii(/laii.-i  acKiiiinata  A.Braun 

„       parschluyiana  Ung 

„       melaeiia  Ung 

„       umtukita  Ett 

„        Beussii  Ett 

Carya  hilinica  Ung 

Pterocarya  deiificulata  Web.  S)) 

„  leoheufta^is  Ett 

„  Eiiyelliürdtiu  Brongniartii  Sap.     . 

Ord.  ANACARDIACEAE. 

Piatdcia  P(ü(teo-Le>iiiscus  Ett 

Bhns  jin'sca  Ett 

„     inicniiedia  Ett. 

„     tenuifoh'a  Ett 

„      appi iidiculata  Ett 

„     juylündüia  Ett 

„     cassiac/ormis  Ett 

„      Glowael'ü  Ett 

Hcterocalyx  Unyeri  Sap 

ÄnacardiopJiyUum  duhimn  Ett 

Ord.  ZANTHOXYLEAE. 

Ailaiithita  Apullinis  Ett 

Zanthoxyhim  integrifolimn  Heer     .... 


360. 


Ord. 
Coriaria  stiriaca  Ett.    , 


CORIARIEAE. 


Class.  CALYCIFLORAE. 
Ord.  COMBRETACEAE. 


367.    Tentiiiialia  iiiinceHwa   Ung. 


Class.  IWYRTIFLORAE. 
Ord.  MYRTACEAE. 


368. 
369. 
370. 
371. 
372. 
373. 
374. 
375. 
376. 


Eiicah/iJtiia  ooMiiica  Ung 

„  Persidis  Ett 

„  liaeringiana  Ett.      .    .    . 

„  (jrandifolia  Ett 

Eugenia  ApoUiiiis  Ung 

Call istr>moj)hy/lmn  ncumiiiatuni  Ett. 
„  jrroductutH  Ett.   . 

„  dbbreviatum  Ett. 

„  diosnioides  Ett.   . 


Fuiidurte  bei  Leobeu 


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Verwandte  Tertiärfloren 


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[a79] 


Die  fossile  Flora  von  Leoheii  in  Steiermark. 


63 


Systematischem  Aufzählung-  der  Arten 


Fundorte  bei  Leoben 


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Verwandte  Tertiärfloren 


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Oiiiss.  ROSIFLORAE. 
(ird.  l'OMACEAE. 

377.  riiotiiiia  Eratotiis  Ett 

378.  Sorbiis  J'Jc/iriae  Ett 

ürd.  RÜSACEAE. 

379.  Spiraea  prunifolia  Ett 

380.  „       Osiris  Ett 

381.  „      achei'ontica  Ett 

Ord.  AMYGDALEAE. 

382.  Prunits  Falaeo-Cerasus  Ett 


Class.  LEGUMINOSAE. 
ürd.  PAPILIONAOEAE. 


383. 
384. 
38.-1. 
386. 
387. 
388. 
389. 
390. 
391. 
392. 
393. 
394. 
396. 


396. 
397. 
398. 
399. 
400. 
401. 
402. 
403. 
404. 
405. 
406. 
407. 
408. 


409. 
410. 
ill. 


Cytisus  Pulaeo-Jjulmrnmn  Ett.  . 
Ghjcijrrhisa  Bl(in</utsiiie  Uug.  .  . 
Bobinia  Hesperiduni  Uug.     .    .    . 

Keniwdija  dubia  Ett 

Diüdea  protoyaea  Ett 

Phaseolites  securidacus  Uug.     .    . 

DnlicJiites  maximus  Ung 

DaJbergia  jw-iinaeva  Ung.      .    .    . 

„         kaeriiiijiana  Ett.  .    .    . 

„  [iterocarpnides  Ett.    .    . 

Palaeolobiuiii  moslrenburyense  Ett. 

Sophora  europaeu  Uug 

Cercis  nidobojaiia  Ung 


Ord.  CAE.SALPINIEAE. 


Cassia  Phaseolites  Ung.    .    . 

„  Berenices  Ung.  .    .    . 

„  hyperborea  Uug.     .    . 

„  Fischen'  Heer    .    .    . 

„  Leptodictyon  Ett.  .    . 

„  Meniuonia  Ung.     .    . 

„  Ferotiiae  Ett.      ... 

„  Zephyri  Ett 

„  liyiiiluiii  Ung.     .    .    . 

„  umhiyua  Uug.     .    .    . 

„  psiudoylanilulosa  Ett. 

„  stetiopliylki  Heer   .    . 
BaiiJiiiiia  parscMugiana  Ung. 


Ord.  MIMOSEAE. 


Acacia  sotzhiana  Ung.  .    . 
„      purschhiyiamt  Ung. 
Mimosites palaeoytwa  Uug. 


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64  Constantin  V.  Ettinyshausen,  [380] 


Erklärung  der  Tafeln. 


TAFEL  I. 

Yig.    1.  Phylh'riiim  Pafaco-Myn'cae  Ett.  Moskenberg. 

„     2.  n  Palaeu-Cassiae  Ett;  Fig.  2  rt  Vergnissenmg  des  Pilzes.  Moskenberg. 

„3.  „  Palaeo-Carpini  Ett.  Moskeuberg. 

„4.  „  Palaeo-Laiiri  Ett.;  Fig.  4  «  Vergnisseriing  des  Pilzes,  Moskenberg. 

„     5.  Spiiiwria  Palaeu-Daiihnes  Ett.;  Fig.  .'>  <«  das  Peritliecium  vergrössert.  Moskeuberg. 

„6.  „        Palaeo-Laiiii  Ett.;  Fig.  6  a  Vergrösseniiig  (U's  Peritlieciuins.  Mosiceuberg'. 

„7.  „        achrei«  Ett.  Vergrösserung  von  Perithecien.  Moskenberg. 

„8.  „        »iihizenber(/eiisi>i  Ett.;  Fig.  8  a  Peritheciiim  vergrössert.  Müuzenberg. 

„     9.  Dotliidea  Dryadum  Ett.  Moskenberg. 

„   10.  „        uiyrkicula  Ett.;  Fig.  10a  Peritbecium  vtrgrössert.  Moskenberg. 

„11.  Uepuzea  Pahieo-Alni  Ett.  MUnzenberg. 

„   12.  Xi/hiiiiites  moshenheryensis  Ett.  Moskenberg. 

„   13.  „        münzeiiberyensis  Ett.  Müuzenberg;  Fig.  13«  Pilz  vergrössert. 

„   14.  „        AIni  Ett.  Moskenberg. 

„   15.  ,       fickoluK  Ett.  Moskenberg. 

TAFEL  IL 

Fig.    1.     lihytiswa  uhhiculutii  Ett.;  Fig.  1«  Vergrosseriiiig  der  Pcritliecieu.  Münzenberg. 
„     2.     Sequoia  Langsdorfii  Mxoxigu.  ii\i.  Zapteu.  Moskenberg. 

„     3 — 5.     Glyjjtostrohus  europaeus  Brougn.  sp.  Samen;  Fig.  3  und  5  vom  Moskenberg;  4  vom  Mliuzeul>erg. 
„     6,  7.     Pinus  Laricio  Poir.;  Fig.  6  Same  vom  Moskenberg;  Fig.  7  Zapfen  vom  Münzenberg. 
„     8.     Poducarpus  stiriacu  Ett.  Blatt.  Moskenberg. 

„     9.     Myficaliynitum  Ung.  Frucht;  Fig.  9  n  Vergriisserung.  Moskenberg. 
„    10.  „      sotzkiatu  Ett.  Vergrössernng  dei-  Ncrvatiou.   Moskenberg'. 

„   II.     Jietuht  Bronyniatiü  Ett.  Moskenberg. 
„12.  „       rectinervis  Ett.  Münzenberg. 

„   13,  14.  „      prisca  Ett.  Männliche  Kätzchen. 

„   15.     Casuarmu  sotzkiana  Ett.  Zweigchen;  Fig.  !.">  «  Vergrösserung  desselben.  Moskenberg. 
.,    16,  17.     Quercus  ApocyiwjihyUum    Ett.;    Fig.   16    männliches  Kätzchen;    Fig.  16«    ein  Staubfaden   desselben  veigrösseit 

Fig.  17  Blatt;  Fig.  17«  Vergrösserung  der  Nervation.  Moskenberg. 
„  18,  19.  „        Daphnophyllum  Ett.  Moskenberg;  Fig.  IS«  Vergrösserung  der  Nervation. 

„  20.     Corylus  Palaeo-Avcllaiia  Ett.  Moskenberg. 
„  21.     Alnus  Kefersteinii  Goepp.  sp.  Moskenberg. 
„  22.  „     yracilis  Ung.  Fruchtstand  und  Bl.att.  Moskenberg. 

„  23.     Daphiie protoyam  Ett.  Moskenberg. 


[381]  Die  fossile  Flora  von  Leoben  in  Steiermark.  66 

Fig. 24,  25.     Cyppriles  biiiervis  Ett.  Walpurgisschacht  im  Seegrabeu. 

„  2G.     Fkns  Rachoyaiia  Ett.  Münzenbei'g;  Fig.  26  «  die  Nervatioii  vergrösscrt. 
„  27.     üectandra  arcinervia  Ett.  Münzenberg. 

„   28.     Salix  xubrepens  Ett.  Moslieuberg.  Fig.  28  «  Vei-gi-ö.ssei-img  der  Nervation. 
„  29.     Ostnja  Atlant idU  Ung.  Fruchtbülle.  Moskenberg. 

TAFEL  III. 

Fig.    1—4.     AHftrocah/.c  ^lin'acus  Ett.;   Fig.   1    ßli'ithenstund;   Fig.  2,  3  einzelue  Blütheukelche;  Fig.  2«  Veigrüsseriiug  eine 
Ziiifcls;  Fig.  4  Blatt.  Sämmtlieli  vom  Miiuzeiiberg. 

„     5.     Siiiilux  yratidißilia  Uug.  Blüthenkelch;  Fig.  5  «  Vergrössening  desselben.  Münzenberg. 

„     6.  „       »loskoibet-f/ensis  Ett.  Blatt.  Moskenberg. 

,,      7.  „       parvifolia  A.  Brauu.  Blatt.  Münzenberg. 

„     8,  9.     Ctirpinus  Heerü  Ett;  Fig.  8  Nüsscheu;  Fig.  9  Fruchthülle.  Moskenberg. 

„   )0.     C'cnitozamia  Ilofinamii  Ett.  Münzenberg;   Fig.  10«  Vergrössening  der  Nervation. 

„11,   12.      QiK'i-cas  ApocynopInjUam  Ett.  Münzenberg. 

„   Ki,   14.  „        cruciata  A.  Brauu;  Fig.  13«  Vergrossernug  der  Nervation;  Fig.  13  von  Radoboj;  Fig.  14  vom  Münzen- 

berg. 

„   15,   IG.     Saiitiilum  microphyllum  Ett.  Münzenberg. 

„   17,   18.     Salix palaai-repena  Ett.;  Fig.  17  vom  Moskenberg;  Fig.  18  vom  Münzenberg. 

„   19.  „     palaeo-caprea  Ett.  Moskenberg. 

„  20.  „     subrepens  Ett.  Moskenberg. 

„   21.     Pojjidiis  latior  A.  Braun.  Münzenberg.  Männliches  Kätzchen. 

„  22.     Ej-ocurpus  stiritica  Ett.  Zweigchen;  Fig.  22  a  ein  Stück  desselben  vergrössert.  Moskenberg. 

„  23.     Luurus  yrandifoUa  Ett.;  Fig.  23  «  Nervation  vergrössert.  Münzenberg. 


TAFEL  IV. 

Fig.    1,  2.     Daphne  Palaeo - Mezet-eum  Ett.;   Fig.  1    vom  Moskenberg;   Fig.  2    vom  Münzenberg;    Fig.  la   Vergrössening  der 

Nervation. 
„     3 — 5.  „       protogaea  Ett.  Münzenberg. 

„     C  „       prae-longifolia  Ett.  Münzenberg;  Fig.  6 «  Nervation  vergrössert. 

„     7,  8.     Persea  tiapaloneuron  Ett.  Moskenberg;  Fig.  8  «  Vergrossernug  der  Nervation. 
„     9.     Baiih-sia  longifoiia  Ett.  Münzenberg;  Fig.  9  a  Vergrösserung  der  Nervation. 
„   10.  „        hmniiyiana  Ett.  Same.  Münzenberg. 

„II.  „        Ilaidimjeri  Ett.  Blatt.  Moskenberg;  Fig.  11«  Ni^rvation  vergrössert. 

„   12—14.     Prufea  eurijpum    Ett.    Fig.  12,    13    Nüsschen;    Fig.   14  Blatt;    Fig.   14«    die  Nervation   desselben  vergrössert. 

ISämmtlich  vom  Münzenberg. 
„   15.     Dryandroides  grevilleaefolia  Ett.  Münzenberg;  Fig.  15«  Vergrossernug  der  Nervation. 
„   16—19.     Phopaluphyilimi  aaimimtum   Uug.  sp.;   Fig.  16  und  18  Fragmente  der  Blattspiudel  mit  Theilblättcheu;   Fig.  17 

Seitenblättchen.  Münzenberg. 
„   20.     Ciniiamomum  polymorphum  A,  Braun  sp.  Bruchstück  vom  Blüthenstand.  Moskenberg. 
„   21.     Oreodaphne  stiriaca  Ett;  Fig.  21  «  Vergrösserung  der  Nervation.  Moskenberg. 
„   22,  23.     Persooiiia  Daphnes  Ett  Fig.  22  Blatt;  Fig.  23  Frucht.  Moskenberg. 
„  24,  25.     Uiilx-ea plm-inervia  Ett.  Samen.  Moskeuberg. 
„  26.     Embothriiim  sotdcianum  Ett.  Same.  Unterbuchwieser  im  Seegraben. 
„  27.  „  sulicinum  Heer.  Same.  Moskenberg. 

„  28,  29.        „  affine  Ett.  Samen.  Münzenberg. 

„  30,  31.        „  niacroptet-um  Ett.  Samen.  Moskenberg. 

„  32.  „  stiriacum  Ett.  Same.  Moskenberg. 

„  33.     Aristolochia  Aesctdapi  Heer.  Blatt.  Münzenberg;  Fig.  33«  Vergrösserung  der  Nei-vation. 


66  Constantin  V.  EffingsJuiitscn,  [882] 

TAFEL  V. 

Fig.    1,  2.     Ci)ichuHiiUum  hil'mkum  Ett.;  Fig.  1   Miinzeuberg;  Fig.  2  a  Vergrössening  der  Nervation;  Fig.  2   Moskeulicrg. 
^     3j  4.  „  inidtinerre  Ett.;  Fig.  3  Mosk(!iil)evg-,  Fig.  3  a  Vergi'össeniug  der  Ni-rv:itioii;  Fig.  4  MüiiziMilierg. 

^     5,  26.  „  parvifoliiim  Ett;  Fig.  5  Miiuzeuberg;  Fig.  2ü  Moakonberg. 

^     G,  7.  „  randiaefulium  Ett.  Moskenberg;  Fig.  e«  Nervation  vergrössert. 

„     8,  9.     Lonicera prisca  Ett.;  Fig.  8  Moskonbeig;  Fig.  9  Müuzcnberg;  Fig.  8  a  Vorgrösseiung  der  Nerviitioii. 
„   10.     Ligustriim  aiitiquum  Ett.  Müuzcnberg. 
„   U.     Fraxinus prae-excelsior  Ett.  Moskenberg.  Theilblättchen. 
„   12.  .,        pritm'genia  Ung.  Moskenberg.  Tlieilblättchen. 

„13.  „        macroptera  Ett.  Moskenberg.  Flügelfrucht. 

„   14 — 10.     Echilonium  mlcruspeniium  Ung.  Moskenberg.  Samen;  Fig.  14«  Vergrösserung  eines  solchen. 
^17.  „  superstes  Ung.  Same.  Moskenberg. 

„   18.     Mi/rsiM  siilicina  Ett.  Münzenberg;  Fig.  18  a  Nervation  vergrössert. 
„  19.     (Jim  prac-eiirupaea  Ett.  Münzenberg. 
„  20.     Apoci/iiii/ilii/lliiiH  stemphyllum  Ung.  Moskenberg. 
^  21 — 24.  „  Reiissii  Ett.;  Fig.  21  und  22  vom  Miinzenberg;    Fig.  23  nud  24  vom  Moskenberg;  Fig.  24«  Nervation 

vergrössert. 
„  25.     Helioiropitet!  BcussH  Ett.  Fruchtrest.  Moskenberg. 
„  26.     Si/mpfocos  greguriu  A.Braun.  Steinkern;  Fig.  26  «  Vergrösserung.  Münzenberg. 


TAFEL  VI. 

Fig.    1—3.     Plumet-ia  utiriaca  Ett.  Münzenberg. 

„     4,  5.     Achras  pithecohyuiiiii  Ung.  Münzeuberg. 

„  6,  7.  Apöci/nophyJlKiH  t-erratirm  Ett.;  Fig.  6  vom  Unterbiichwieser  im  Seegrabeu;  Fig.  7  vom  Moskenberg;  Fig.  7«  Ver- 
grösserung der  Nervation. 

„     8.     Diospyros  stiriaca  Ett.  Fruchtkilch.  Moskenberg. 

„9.  „         brachysepala  A.  Braun.  Beere.  Moskenberg. 

„   10.     Sapotacites  sulerojcyloides  Ett.  Münzenberg. 

„11.  „  minor  Ett,  Moskenberg. 

„  lo_i4.     Mao-eiißliii  h)nyii>es  Ett.;  Fig.  12,   13  Bliithenkelche,  MUnzenberg;  Fig.  14  Beere.  Moskenberg. 

„  15 — 18.  Slyrax  (intiqituiii  Ett.;  Fig.  15  Blatt  vom  Moskenberg;  Fig.  IG  und  17  Bhnnenkronen;  Fig.  16«  ein  Staubgefäss 
vergrössert  gezeichnet;  Fig.  18  eine  Blüthe,  von  der  Seite  zusammengedrückt;  Fig.  16 — 18  vom  Münzeu- 
berg. 

„   19.     Sideroxylon  hepio^  Ung.  Münzenborg;  Fig.  19«  Nervation  vergrössert. 

„  20.     Vdcciiiium  reticiiJalum  A.Braun.  Moskenberg. 

„  21.     Bumelia  Oreadum  Ung.  Moskenberg. 

„  22,  23.     Cornus  Büchii  Heer.  Moskenberg. 

„  24.  „     atlenuata  Ett.  Unterbuchwieser,  Seegraben. 

„  25,  26.     Loranthus  Circea  Ett.  Münzenberg. 

„  27.     Porana  oeiiingensis  Heer.  Münzenberg. 


TAFEL  VIL 

Fig.    1,  17.     SIerculia  laurina  Ett.;  Fig.  1  vom  Moskenberg;  Fig.  17  vom  Müuzenberg. 

„     2—6.  „       cinnamomea  Ett.;  Fig.  2—5  vom  Moskenberg;  Fig.  6  vom  Mtinzenberg. 

„     7.     Loranthus protügaeus  Ett.  Müuzenberg. 

„     8,  9.         „         Palaeo-Eucalypti  Ett.  Moskenberg. 

,    10,   U.      Tctrajilerh  ininufa  Ett.  FliigcltVüchte.  Münzenberg. 


[38.">|  Die  fdsxilc  Flora  von  Lco/>rii  in  Stcieniiarlc.  67 

Fig.  12.  Nymphaea  Charpenfieri  Heer.  Samen.  Miiiizenbei-g. 

„   13.  Ndumbiiim  Buchii  Ett.  Müiizenliei-g-. 

^   14.  Apeihopsis  Haidimjcri  Uur-.  sp.  Müiizenberg. 

„   15.  Doiionaea  antlqua  Ett.  Kriiclit.  Müuzeuberg. 

„    16.  lliraea  Titnniae  Ett.  Flügelfrucht.  Münzenberg. 

„   18.  Prunus  PaktcD-Ccnunis  Ett.  Steinkern.  Münzenberg. 


TA  FEI,  Vlir. 

Fig.    1     AraliophyUum  mo)ilaHuiH   Ett.  Moslienberg. 

„     2—5.     Acer  decipiiiis  A.  Braun;  Fig.  2,  3  Blätter;  Fig.  2  vom  Moskenberg;  Fig.  3  vom  Münzenberg;  Fig.  4,  5  Früchte 

vom  Moskeu'  erg. 
„6.  „     rliomhi/ulium  Ett.  Flügelfniclit.  Moskenberg. 

„     7,  8.  „     anyubtiluhum  Heer.  Fingelfrüchte.  Moskenberg. 

„     9.     TU ia  Milleri  Ett.  Deckblatt.  Moskenberg;  Fig.  9«  Vergrösserung  der  Nervation. 
„   10.     CdastrophijUum  venosum  Ett.  Moskenberg. 

„   11.     Sapindus  falcifolius  A.Braun.  Theilblättchen.  Moskenberg;  Fig.  11«  Vergrösserung  der  Nervation. 
„   12,  13.      „       moskenbergeiisis  Ett.;  Fig.  12  Theilblättchen;  Fig.  13  Same.  Beide  vom  Münzenbv.g. 
„    14.     Cissiis fagifolia  Ett.  Münzenberg. 

„   15.     Engelhardtia  Brongniartii  Sap.  Theilblättchen.  Moskenberg. 
„   16.     Bomhax  emargüiaUtm  Ett.  Moskenberg;  Fig.  16  o  die  Nervation  vergrössert. 
„   17.     Bbonymus  Herthae  Ett.  Moskenberg;  Fig.  17«  Vergrösserung  der  Nervation. 

TAFEL  IX. 

Fig.    1.     Acer palaeo-campestre  Ett.  Flügelfrucht.  Moskenberg. 
„     2.     Cekistrus  myrtillifolius  Ett.  Moskenberg. 
„     3.  „        Aeoli  Ett.  Münzenberg. 

„     4.     Maytmus  submarginatu  Ett.  Münzenberg;  Fig.  4  «  die  Nervation  vergrössert. 
„     5.    May tenus  euroiMia  Ett.  Vergrösserung  der  Nei-vation.  Moskenberg. 
„     6.  „        mffjfn/o/i'a  Ett.  Die  Nervation  vergrössert.  Munzenberg. 

„     7.    Hex  Dianae  Ett.  Moskenberg;  Fig.  7  a  Vergrösserung  der  Nervation. 
„     8.     Ehanmus  Aizooti  Ung.  Münzenberg. 
„     9.  „        pusillus  Ett.  Münzenberg. 

„   10.  „         alnifolius  Ett.  Moskenberg. 

„   11.     Pomaderris  acuminata  Ett.  Moskenberg;  Fig.  11«  Nervation  vergrössert. 
„   12,  13.     Bhus  intermedia  Ett.  Theilblättchen;  Fig.  12  vom  Münzenberg;  Fig.  13  vom  Moskenberg. 
.■  14.  „     Glowacl-Ü  Ett.  Theilblättchen.  Münzenberg;  Fig.  14«  Vergrösserung  der  Nervation. 

„   15.     Sorbus  Egeriae  Ett.  Moskenberg;  Fig.  15  a  Nervennetz  vergrössert. 
„   16     Coriaria  stiriaca  Ett.  Münzenberg. 

„  17.     Pterocarya  denticuhUa  Web.  sp.  Theilblättchen.  Moskenberg;  Fig.  17«  Nervation  vergrössert. 
,,   18.     Zizyphus  parvifoUus  Ett.  Münzenberg. 
„   19.     Porana  oeiüngei ISIS  Heer  Blüthenkelch.  Münzenberg. 
„  20,  21.     Cassia  pseudoglandulosa  Ett.  Theilblättchen;  Fig.  20  Moskenberg;  Fig.  21  Münzenberg. 

22—24.         „      Fermiiae  Ett.;  Fig.  22  Hülse;  Fig.  23,  24  Theilblättchen.  Moskenberg. 
„  2ö.  „     Zephyri  Ett.  Theilblättchen  Münzenberg. 

„  26.     Pistaäa  Palaeo-Lentiscus  Ett.  Endblättchen.  Münzenberg. 

„  27.     Cytisus  Palaeo-Laburnum  Ett.  Dreizähliges  Blatt.  Münzenberg;  Fig.  27«  Nervation  vergrössert. 
„  28,  29.     Ailanthus  ApoUinis  Ett.  Münzenberg;   Fig.  28   Theilblättchen;  Fig.  28a  dessen  Nervation  vergrössert;  Fig.  29 
Frucht. 


68 


Co/iH/itnfui  V.  Etfin(j>ihausei( ,  Die  fossile  Flora  roii  Leuben  in  Steiermark. 


[384] 


Fig.  30. 
„  31. 
,.  32. 
„  33. 
,,  34. 
I.  35. 
n  36. 
,   37- 


41. 


Sophora  eitropcifa  \Jng.  'Iheilbliittclien;  Walpiiigis-Schatht  im  .Seegrabeu. 
Palufohbium  moskenbergcnse  Ett.  Scitenblättclicn.  Münzcubeig. 
CalUxtenioiih'jllmn  ahbreviatmn  E 1 1.  Miinzenberg. 
Ei(ca/i/2)tus  FiTsk/is  Ett.  Mosivi'uberg. 
l'hotiniu  Eratonis  Ett.  Unterbuehwiesrr  im  Seegraben. 
rtetis 2)arsch!ugiana  Ung.  Moskenberg. 
Pinus  Palaeo-Cemhra  Ett.  Nadelbiischel.  Moskenbeig. 
-40.     Fragmenta  udhiic  imietermimita.  Miinzenberg;  Fig.  37  Blatt;  Fig.  38  Scliuppc»;  Fig.  39  ßniclistiick  eines  Blüthen- 

staudes;  Fig.  39n  mutbmassliches  Aussehen  einer  Blütlie  desselben,  schwach  veigiüssert;  Fig.  40  Frucht- 

rest. 
Phux  prisca  Ett.  Frncht.  Münzenberg. 


t'..v.KtliiH)sli;iiis('ii.  Fossile  Floni  von  l.ool)(>ii. 


Tal'.  \' 


iiibi,litiiiH>'.' 


/,  ?  Cmhonidiiim  hiliiiinim  .14  ('.  imillinenr  J.W  C./Hiniloliiiiii.  6,7  ('.iviiflidcfolii/m.  S.!)  Limiarii  prisai. 
io  l.i(/iislmii  aiiliiiiiiim.  II  Fimliiiis  iiivrarcisior.  tt  F.  pimificiiin.  13  F.mmwpkni.h  l(>  Fcliiloiiium  mivspmiiiwi. 
II F.'snpfistcs. IS  Mvrsiitc  süliciiia.  III  Olcii piwciiropdcd.  W  Jpocyiiopliyllniii  siciiophylliiiii.  21-Vl  A.Ri'iisaii. 

2.)  Ilcliotivpik's  Rciisxil.  21  Syiiipl/uvs  (jm/ii/in. 

Denkschriften  d.k.Akad.d.W.  inath.naliipw.  flasse  LIV.Bd.l.Abth. 


C.v.Klliiu)slmiis(M\.  Fossile  l'loni  von  IoüIhmi. 


W. 


liiuörac«  hiJh " 


/-.?  Pliimcria  sliriaca.  4.5  Mras  pilhecohroiiia.  6,  7  Apocyiwphylhtin  serrafiim.  8  Diospyros  sliriaca.  9  D. 
bimhvsepala.lO  Sapolaates  sidewxvbides.  11  S. minor.  /2-l4  MuiTck/lilin  lon(/ipes.  15-18  Siyrax  (iiiliijiiiim. 
19  Si'deroxglon  hepios.  20  Faccmiiw  rclimlulum.  21  Bwndiu  Orcadum  22.23  Cor/m Biicltu.2^f  Ciillemia/a. 

25, 26  Loranl/iiia  Circes.  27  Porana  oeidiigeiisis. 

Denkschriften  d.k.Akatl.d.W.  malh.nalurw.  Classe  LI\'.Bd.l.Abth. 


l'.v.  Etliiifjsli.iusen.  l'ossilc  l'lnni  von  Ltiobeii. 


Taf.VIl. 


lilli  ».Druck  biTh  Sckieidet's  lln.hmhjm 


I,  n  Slerculia  laiiring.  2-6  S.cinminwmea.  7  Loranllms  pivtogacus.  8.B  L.Palaeo  Exmlvpli-  10.11  Telraphris- 
iiiiimla.  12  h'vmphaeu  fharpenlieri.  13  Muinbiiim  Buchii.  14  Äpcibopsis  Haidiiiqeri.  15  DödonacaaiilupiaKIHimea 

Tilaniae.  18  Prunus  Palaco  (erasiis. 

Denkschriften  d.k.Akad.d.W.  math.nalurw.  Classe  LIV.Bd.l.Abth. 


f.v.  Ettiiujshaiisen.  Fossile  Flora  von  Leoben. 


Tcif.Vlll. 


iiin.ÜrmklieiTti.SckeifcsWeijPfesiilii 


/  ^Faliophylliini  monlmum.  2-5  Acer  decipiens.  6  A.  rlioinbifbliuw.  7, 8  A.  aiifjusfilolmw. !)  Tiliu  Milltri.  10  Celdstro- 
pbvllum  vewsuin.  11  Sapindiis  faicifoliiis.  12, 13  S.  iiioskenbenjciisis.  1^1  Cissus  Iti/jilblia.  /J  EiicjctlumUin  Brong- 
niarlii.  16'  Bonibax  criiarf/i/ialiiin.  17  Eroiiymus-  Herlliae.  18, 19  E.  divcrsiloliiis. 

Denkschriften  d.k.Akad.d.W.  mafh.naturw.  Classe  irV'.Bd.l.Ablh 


C.v.EHingshauscn.  Fossile  Flora  von  Loobeii. 


Taf.  IX. 


u;';y  Jl'i.j:l 


fj:i1,;i;.: 


I.-Icerpalaeoaimpcsliv.  ? Cchtdivs  imrlilUroluiso  ('..IcoHA  Mmieiws svi/wiiin/inti/a.J  M. europuea.  6  Min/cffriMa. 
'/'  J/ej-  Dinmrc. <V  Rh.amniis .limm'.'J /?.piisi//i/s.  10 R.ulnilhlius.  II l\mui(krm (umminala. I'l  13 Rliiis  inlcmcdia. 
14  R.Olowadii.  /■'>  Soiiuis  KijcrUw.  Ili (hridiiii  slirinm.  II  l'lrivaimi  (Initirnliilii.  IS /ixypiw.s  pti/riMiis.  I.')  Po/mo 
iiaiiii(iciisis.2ir^l  fassia pscmhilandiilosd.  L>2-24  C.Fcmiiac.'l')  C.ZcpImi.  W  Pislacia  Pciliico-LrnlisnisJ/lh 
Usus  Pdlaro-LalHiiiiiiiii.  ',^8.  W  .liRnilliiis  Ipolliiüs.  ,W  Sopiwra  ciiropmilil  hihicohhiiim  tiioslriihriyriisr.  :n>  ('(lUisIr 
niflpliyllm  (Mr(ri(iliiw.lU:milypliis  Ihmli.s.:^ 

S7-W  Ihupiiivla  mlliiic  iiKkUriiiiiidlo.  AI  RInis  prisra. 
Deiikschriflen  d.k.  Akad.d.VV:  math.nalurw.  Classe  LIV.Bd.l.Abth. 


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