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DIE
FRÄNKISCHE!^ GAUGRAFSCHAFTEN
RHEINBAIERNS, RHEINHESSENS, STARKENBURGS
UND DES
KÖNIGREICHS WÜRHEMBERG
VON
Dr WALTHER SCHULTZE.
BERLIN W.
DRUCK UNO VERLAG VON PASS & GARLEB.
1897.
DIE FRÄNKISCHEN GAUGRAFSCHAFTEN
RHEINBAIERNS, RHEINHESSENS, STARKENBURGS
UND DES
KÖNIGREICHS WÜRTTEMBERG.
DIE
RMEINBAIERNS, RHEINHESSENS,
STARKENBURGS UND DES KÖNIGREICHS
WÜRTTEMBERG
VON
Dr. «VALTHER SCHULTZE.
BERLIN W.
DRUCK UND VERLAG VON P»ASS & GARLEB.
1897.
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DAS BUCH ERSCHEINT NICHT IM BUCHHANDEL.
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Inhalt.
Seite.
Litteraturverzeichnis VII
Vorwort *. XV
Binleitang XVII
Besehreibang der Gaagrafsehaften.
Wormsgan 3
Speyergau 141
Nahegau 219
Rheiogaa 245
MaiDgan 281
Wttrmgau 305
Glemsgaa 321
Marrgau 339
Eochergau 365 .
Mnlachgan 399
GoUachgau 427
Zabergan 437
Gardachgau 449
Enzgan 469
Jagstgaa 485
Neckargan inclusive Brettachgau 503
Taubergau 523
Nachtrag 539
Karte.
;44<^ 7
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Vorwort.
Die fränkischen Gaugrafschaften Rheinbaiems,
Rheinhessens, Starkenburgs und des Königreichs
Württemberg sind die Fortsetzung meiner nicht käuf-
lichen und nicht im Buchhandel erscheinenden Arbeit
über Deutschlands Gaue im Mittelalter, von welcher
bereits „Die Gaugrafschaften des alamannischen Badens,
die fränkischen Gaue Badens und die HohenzoUern-
gaue" erschienen sind.
In den fränkischen Gauen Badens sind der Enz-,
Jagst-, Neckar- und Taubergau, weil teils badisch,
teils württembergisch, bereits ausfuhrlich behandelt
worden, und habe ich mich deswegen diesmal darauf
beschränkt, nur eine Erweiterung der Tabellen durch
württembergische Ortschaften zu bringen.
Die übrigen vorliegenden Gaue verteilen sich auf
die modernen Staaten in folgender Weise: Der Speier-
gau gehört zu Rheinbaiem, Worms- und Nahegau zu
Rheinbaiem und Rheinhessen, Rliein- und Maingau
zu Hessen-Starkenburg, der gesamte Rest zum König-
reich Württemberg.
Einleitung*).
Unmittelbar vor den Invasionen der Alamannen
hatte die römiscli-germanisclie Kultur im Zehntland
ihren Kulminationspunkt erreicht 2), Industrie und
Handel prosperierten, Ackerbau und Viehzucht erfreuten
sich einer sorgfältigen Pflege, mit einem Worte, die
Bewohner des Decumatenlandes konnten mit ihrem
Schicksal zufrieden sein. Einzelne Gewerbe, wie die
Metallbearbeittuig, fand hier ebenfalls eine Stätte,
während die eleganten Modeartikel, Grold- und Süber-
schmuck, geschnittene Steine aus Italien und Süd-
gallien importiert wurden. Die Bevölkerung, die unter
römischem Schutz in den Grenzlanden lebte, war aus
den heterogensten Eleitienten zusammengewürfelt, hier
ergraute Veteranen, dort Abenteurer aus GaUien und
Baetien, ja selbst der ferne Osten stellt sein Kontingent 8).
Der wilden, unbändigen Kraft der Barbaren vermochte
1) Es bedarf bei dem vorüegeDden Bache, welches lediglich
meine früheren Versuche auf dem Gebiete der historischen Geographie
erweitert und fortsetzt, eigentlich keiner neuen besonderen Ein-
ftlhmng. Von diesen Erwägungen geleitet, habe ich in mehr
aphoristischer Form die mir wichtigsten Punkte zusammengestellt,
welche ich in meinen vorhergehenden Arbeiten zum Teil bereits
gestreift habe.
^) Confer. Gaugrafschaften des alamannischen Badens, p. 15.
») Brambach Corp. Inscr. Rhenan. ^ 1712, 1732.
u
— xvm —
das sinkende Weltreich auf die Dauer nicht stand zu
halten, aus fünfzigjährigem, heissem Ringen gingen
die Alamannen trotz wiederholter schwerer Nieder-
lagen als Sieger hervor i).
Für die beiden Ansichten, ob die frühere Be-
völkerung von den neuen Herren des Landes nieder-
geschlagen und gänzlich vom Erdboden vertilgt wurde,
oder sich wenigstens fragmentarisch mit geschmälerten
pohtischen und socialen Rechten erhalten hat, haben
sich gewichtige Stimmen erhoben *); wie anderwärts,
dürfte auch hier das Juste milieu am Platze sein.
Jedenfalls hat der wilde Eroberungskrieg der Alamannen
gewaltig mit der alten Bevölkerung aufgeräumt.
Durch neuere Untersuchungen ist festgestellt s), dass
in einigen Gegenden des Schwarzwaldes und in den
Seitenthälem der Einzig Ansiedlungen gallo-romanischer
Bevölkerung bis tief ins Mittelalter hinein existiert
haben; man ersieht daraus, dass die Reste der früheren
Bewohner in den abgelegensten, unwirtlichsten Ge-
birgsthälem Schutz suchen und sich in die dichtesten
Wälder flüchten mussten*). Man darf also annehmen,
^) Die einzelnen Phasen der Alamannenkriege haben wir in
den Gaugrafschaften des alamannischen Badens, Binleit. p. 17, ff.,
verfolgt.
') Die Extreme bezeichnen Mone, Urgeschichte des badischen
Landes, Karlsruhe 1845, der eine Menge badischer Städte und
Dorfer ans römischen Ansiedlungen hervorgehen l&sst und K.V.Becker,
Geschichte des badischen Landes zur Zeit der Römer, der anderer-
seits die später noch vorhandenen romanischen Elemente etwas zu
gering taxiert. Wohl den richtigen Standpunkt vertritt Haug in
den Bonner Jahrbflchem, 58 B. p. 197, ff.
») Schulte, Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins, N. F. IV,
800 ff. und Baumann in den Schriften des Vereins fQr Geschichte
der Bar. IV 18, V 185.
*) Den ROmem erschien der Schwarzwald wegen der Rauheit
seines Klimas und der unzugänglichen Wälder wenig verlockend
Strabo, Geograph. VII, 1, 5. *0 *Egxvviog Sgvfibg nvxvoxeQoq
TS iativ xal fjteyakoSevÖQog iv ;i^a>(>/o<c ^QVfivolq.
— XIX —
dass die Landbevölkerung durch die sich immer wieder-
holenden langen Kämpfe aufgerieben und durch die
eindringenden Alamannen erschlagen oder vertrieben
wurde; an einer Kontinuität der römischen und
alamannischen Kultur ist nicht festzuhalten. In welcher
Weise sich die neuen Herren in den besetzten Ge-
bieten niedergelassen haben, ist ebenfalls nicht leichter
Iland klar zu legen. In der Regel haben die Sippen
gemeinsam die ihnen zugeteilte Mark occupiert und
diese dann parzellenweise wieder an die einzelnen
Familien verheben i). Eine ausschüessliche Ansiedlungs-
methode war den Alamannen ebenso wenig wie den
anderen germanischen Stämmen eigen ; meistenteils ist
die Art der Niederlassung durch die Oertlichkeit selbst
entschieden worden; während in der Ebene gewöhnhch
Dörfer mit Feldgemeinschaft angelegt wurden, finden
sich in den Gebirgsgegenden Einzelhöfe vorherrschend^).
Als gegen Ende des fünften Jahrhunderts,
der Glanzperiode ihrer Machtentwickelung , die
Alamannen ihr Reich gegen Norden bis hinauf
nach Aachen, im Süden bis tief in die schweizer
Alpen hinein, westlich gegen Luxemburg und Verdun
und gen Osten bis zur Iller vorgeschoben hatten,
gebot ihrem weiteren Vordringen Olodovech, der ge-
waltige fränkische Staatengründer im Verein mit
Chatten und ripuarischen Franken Halt und ver-
nichtete ihren Staat *). Aus Furcht vor der Intervention
1) Lex Alamannoram pactus II, 48, si litus fuerit in ecclesia
aut in heris generationes dimissus. Cf. Waitz, deutsche Verfassungs-
geschichte I, 79. Inama-Sternegg, deutsche Wirtschaftsgeschichte
des Mittelalters I, 87; I, 92 ff.
2) Maurer, Einleitung zur Geschichte der Mark-, Hof-, Dorf-
und Stadtverfassung, p. 40.
Schröder, deutsche Rechtsgeschichte, p. 12. Gaugrafschaften
des alamannischen Badens. Einleitung p. 81 ff.
') Gaugrafschaflen des alamannischen Badens, p. 21« und
Fränkische Gaue Badens, I, 11 ff.
II»
^ XX —
seines Schwagers, Theoderichs des Grossen, beliess der
Frankenkönig dieUeberwundenen in dem südlichen Teile
ihres einstigen Reiches, dagegen inkorporierte der Sieger
die nördliche Hälfte direkt dem fränkischen Reiche ein.
Die Grenze zwischen dem späteren Herzogtum
Alamannien und den beideii Franken (Rhein- und Ost-
franken) lief auf dem linken Rheinufer längs des
Haigenauer Forstes und der Moder, rechts des Rheines
bildete die Murg die Grenzscheide. Bereits der ältere
Stalin konstatiert, dass der Teil Württembergs, welcher
zu den Diöcesen von Speier, Worms und Würzburg
gehörte, fränkisch geworden war, während der Kon-
stanzer und Augsburger Sprengel alamannisch blieb.
Speziell in dem heutigen Württemberg zog sich die
Grenze südlich der Städte Marbach, Murrhardt, Gail-
dorf und Crailsheim hin*). Die Markscheide lief von
Südwesten nach Nordosten; der Grund hierfür Hegt
wohl in der verschiedenen BodenbeschaflFenheit, die
Franken empfanden naturgemäss nach den fruchtbaren
Gefilden am Rhein und Neckar grösseres Verlangen
als nach den weniger ergiebigen Gebirgsgegenden.
UntrügHche Kennzeichen der Ansiedlungen von Ala-
mannen und Franken, sowohl unter sich als auch die
eines jeden der beiden Völker in verschiedenen Zeit-
räumen, können bei dem gänzHchen Mangel urkund-
licher Nachrichten vor dem 8. Jahrhundert absolut
sicher nicht fixiert werden. Die Sprach- und Geschichts-
forscher haben zur Lösung dieser Frage divergierende
Wege eingeschlagen: Man hat die Ortsnamen nach
Grund- und Bestimmungswort untersucht und behauptet,
die Ansiedlungen auf „ingen" bezeichneten haupt-
sächlich die ersten von den Alamannen angelegten
^) Die genaae Fixierang der Stammesgrenzen Alamanniens und
Frankens findet der Leser bei der Behandlung von WOrm-, Glems-,
Murr-, Kocher- und Mulachgan, IV. Abschnitt: umfang und Grenzen,
sowie im Nachtrag.
— XXI —
Gemeinsiedlungen, Niederlassungen ganzer Geschlechter
und Gefolgschaften, Urdörfer, umgeben von der
Markung, welche Eigentum der Gesamtheit ist, doch
so, dass die Alamannen auch schon in der ältesten
Zeit, namentlich im Gebirge, Einzelhöfe begründet
haben sollten. Dagegen würden die Orte auf „hausen",
„hofen", „stetten", „weiler", „reut", aJamannische
Einzelsiedelungen aus der späteren Bodungszeit be-
weisen, Niederlassungen, welche im Laufe der Zeit
vielfach zu Dörfern und Städten anwuchsen. Orts-
namen auf „heim" verraten besonders fränkische
Siedlungen, fiir welche auch „dorf", „weüer", „hausen"
xax 'l'fox^v charakteristisch seien ^).
Wie imsicher alle diese Kennzeichen sind, beweist
z. B. Württemberg in eklatanter Weise. Zählt man
die noch bestehenden und bekannten abgegangenen
Orte diesseits und jenseits der oben bezeichneten ada-
mannisch-fränki sehen Grenze nach den Endungen, so
ergeben sich: in Alamannien circa 400 „ingen", 109
„heim, 189 „hausen", 168 „hofen", 108 „stetten" oder
„statt" 71 „dorf", 266 „weiler«, 80 „reute" oder „rod",
>) Wilhelm Arnold, ein Bonst gelehrter and verdienter
Forscher, hat in seinen Wanderangen and Ansiedlangen deatscher
Stämme obigen Standpankt vertreten. Nach ihm sind die Endungen auf
„ach", .bronnen", »beuren", „stetten", „felden", „bergen" und »wang"
kennzeichnend für die Alamannen, während die auf „bach", „statt",
„berg", ,feld", »dorT*, „heim" and „hausen" auf fränkischen Ur-
sprung hinweisen. Alle diese QrundwOrter sollen, wo sie in grösserer
Zahl auftreten, einen sicheren Schluss auf den Umfang und die
Grenzen emes Stammes gestatten. In dieser Allgemeinheit lässt
sich die Amoldsche Hypothese nicht halten; so berechtigt an sich
die Annahme ist, dass jedem deutschen Stamme eine grosse Anzahl
von Wörtern eigentümlich zukommt, so sind eben doch Begriffe wie
„bach**, „berg", „feld*, „dorf", .heim", „haus", „bürg", femer „ingen"
jedenfalls urdeatsch. Vgl. besonders Lamprecht, fränkische
Wanderungen im Rheinland. Aachener Qeschichtsverein 1882, p. 4,
u. Bohnenberger in den WQrttembergischen Vierteljahresheften,
IX, p. 9 ff.
— xxn -
während in Franken 60 „ingen", 88 „heim", 96 „hausen",
50 „hofen", 14 „stetten", 28 „dorf«, 78 „weiler",
3 „reute" oder „rod" vertreten sind^).
Dagegen steht soviel fest, dass die neuen fränki-
schen Kolonisten, die sich grösstenteils aus Chatten =
Hessen rekrutierten, mit VorHebe die fetten Weide-
gründe am Neckar, die besonders nahe der Einmündung
von Kocher und Jagst durch ihre Fruchtbarkeit sprich-
wörtUch geworden sind, sowie die grünen, weinreichen
Gefilde am Rhein bei Bingen, Alzey, Mainz und an
der Naheniederung beschlagnahmten.
Wahrscheinlicherweise wurde bei den Franken
das ganze, den Alamannen entrissene Land als Königs-
gut betrachtet^) ; jedenfalls behielt der König gewaltige
Latifundien in seinem ausschliesslichen, persönlichen
Besitz ; das ist auch der Grund, dass noch in späteren
Zeiten von ganz Ostfranken der König der erste Gross-
grundbesitzer war. Denn die fränkischen Monarchen
nahmen in dem occupierten Lande zunächst alles ehemals
römische Staatsgut, sodann das ihnen bei der Eroberung
zugefallene Los (sors), später auch alles herrenlos
gewordene oder strafweise dem Besitzer entzogene
Land für sich selbst in Anspruch.
Dazu kamen noch die zahlreichen Forste unter
Königsbann, Fisch wasser und Bergwerke. So berichtet
das schon im 7. Jahrhundert niedergeschriebene ala-
mannische Gesetz von Königskolonen, Königshöfen
(curtes regiae). Als solche königUchen Kammergüter
werden uns im Württembergischen Franken genannt:
Heilbronn, LauffenS), Markgröningen, Mühlhausen an
*) Genauere Details bei Hartmann, „ Die Besiedelung Württem-
berjfs von der Urzeit bis zur Gegenwart**, in den „Württemberg.
Neujahr8blättem^ XI. Heft. p. 18.
*) Inama-Sternegg, Wirtschaftsgeschichte I, 141.
Schröder, Deutsche Rechtsgeschichte, p. 82
') Der umstand, dass die königlichen ErongQter Heilbroon
und Laufifen in der Nähe römischer Niederlassungen lagen, erklärt
— xxin —
der Enz, Rieth, Besigheim, Usfeld, Böckingen, Biberach,
Barctheim am Neckar, Weinsberg; im Jagst-, Kocher-,
Murr- und Taubergau der Virgundwald, im EUwangi-
schen der grosse Wüdbann bei Murrhardt, Crailsheim,
Stockenburg bei Hall, Mainhardt, Sindringen, O.-A.
Oehringen, Möckmühl, Neuenstadt an der Linde, Jagst-
feld, Kochendorf, O.-A. Neckarsulm u. s. w.
Aus der reichen Fülle der durch die Occupation
erworbenen fiskalischen Domänen machte die köm'g-
liche Gewalt Schenkungen, besonders an fränkische
Grosse, die dadurch bedeutenden Grundbesitz erwarben.
Wenn zu der Zeit, in welcher die Urkunden uns die
ersten genaueren Aufschlüsse von der Verteilung des
Grund und Bodens gewähren, der Grossgrundbesitz
häufig vertreten ist, so wird diese nationalökonomisch
interessante Güterdivision eben auf die Direktive der
Krone zurückzuführen sein. Im Gegensatz zu den
durch königHche Immunitätsprivilegien verliehenen
Dotationen stehen die an die ganze Gemeinde zur
Ansiedlung eingeräumten Dorffluren, auf welchen die
Niederlassung nach den Grundsätzen der Feldgemein-
schaft erfolgte; so standen sich schon von vornherein
die von den Gemeindebezirken eximierten Gutsherren
und die auf ihren Höfen oder in Dörfern sitzenden
Bauern gegenüber. Kurz, schon frühe regen sich die
Gegensätze zwischen Hofverfassimg auf der einen, imd
Dorf- und Markverfassung auf der anderen Seite.
Während der König seinen Antrustionen ausgedehnte
Ländereien mit völliger Abgabenfreiheit zuwandte,
scheinen die Gemeinen sowohl der zurückgebHebenen
Alamannen, als auch der zugewanderten Franken das
Land nur gegen eine Steuer an den König in Empfang
genommen zu haben, so dass frühzeitig die rechtUchen
sich am einfaclisten daraus, weil die Alamannen als erste Eroberer
das beste Land sich zueigneten und nunmehr die Franken als
Rechtnachfolger dasselbe annektierten.
— XXIV —
Unterschiede zwischen den beiden Hauptstämmen ver-
schwanden *). So musste in Ost- wie in Rheinfranken
die sog. Osterstufe, eine Art Königszias, dem Monarchen
entrichtet werden*); aber bereits in den ersten Jahr-
hunderten verlor die Abgabe den ursprünglichen
Charakter einer öffentlich-rechtHchen Leistung und
wandelte sich allmählich durch die Uebertragung auf
Earchen, Klöster oder weltliche Herren in eine grund-
herrliche Steuer um.
Dank der königlichen LiberaUtät erscheinen einzelne
bevorzugte Familien reich dotiert, die Lorscher,
Fuldaer und Württemberger Urkundenbücher lassen
uns darüber nicht im Unklaren, dass schon zur Ab-
fassungszeit dieser Dokumente eine bedeutende Un-
gleichheit der Güterverteilung vorhanden war 8). Hier
wie überall iu den deutschen Gauen, in Franken par
exceUence, hat sich zu gunsten der Latifundien-
besitzer die Auflösung des Standes der Q^meinfreien
definitiv imd unwiderruflich vollzogen; denn die
meisten bisherigen iugenui hatten infolge der zahl-
reichen Heeresaufgebote, der auf ihnen lastenden
Frohnden und der aus diesen Bedrückungen resul-
tierenden Armut es vorzogen, die Libertät zu opfern
und sich dem Mundium eines Grossen oder einer Kirche
unterzuordnen. Die kleiuen freien Leute, welche sich
unter Auftragung von Land in ein solches Abhängigkeits-
verhältnis begaben, vermischten sich bald mit der
landarbeitenden Klasse, den glebae adscripti, zu dem
1) Schröder, «Deutsche Bechtsgeschichte**, p. 207.
2) „Ueber die Osterstufe", Waitz, Deutsche Verfassungs-
geschichte II, 500; Stein, Geschichte Frankens II, 209; Qane des
fränkischen Badens, I. Buch, I. Kap.
') Bessert hat in den Wttrttemb. Geschichtsqneilen, II Bde.,
die für dieses Land in Frage kommenden Lorscher, Fuldaer und
Weissenburger Traditionen erörtert. Dazu C. L. I, 80 und W. ü.
B. IV, 318.
— XXV -
neuen Stand der Grundholden i). Im grossen ganzen
scheint sich in Franken zum Unterschied von Alamannien
die Auflösung des Standes der Gemein- oder Mittel-
freien (mediocres) besonders rasch und gründlich voll-
zogen zu haben.
Die Zahl der freien Gnindbesitzer wurde immer
geringer, dagegen stieg rapid die Klasse der abhängigen
Leute ; schon im 9. Jahrhundert wird die hbertas aus-
drückhch als Ausnahme hervorgehoben*). Bei den
Alamannen .und Franken, wie bei den anderen ger-
manischen Stämmen, geht eben der Gemeinfreie unter
und es triumphiert der mit irdischen Glücksgütem,
besonders mit Grund und Boden reicher Ausgestattete ;
imi aber diese allmähhgeEntwickelung der germanischen
Verfassung bis zur völligen Ausbildung des Feudalismus
richtig zu verstehen, dürfte eine Skizzirung der staat-
lichen Gliederung der Germanen überhaupt angezeigt
erscheinen. Bei dauernd angesiedelten Völker pflegt
der Boden, den sie bewohnen, die Grundlage ihrer
staatlichen und rechtlichen Entwickelung abzugeben.
In der ältesten Zeit hatte der einzelne bei den Germanen
noch kein Privatrecht am Boden und selbst das Volk
betrachtete sich nicht als dauernd mit demselben ver-
bunden, ihm war das Land nur der Schauplatz, auf
dem seine rechtliche und wirtschaftliche Existenz den
notwendigen Kaum fand, die staatliche Gliederung aber
schloss sich durchaus an die des Heeres an^).
<) Lamprecht hat in der Westdeutschen Zeitschrift, 1887 p. 24,
ff., einen recht gelungenen Essai aber die Entwickelung des Bauern-
standes im Mittelalters geliefert.
2) C. L. III, 137, vir ingennus Folcuinoe nomine — quidam
praeclarae ingenuitatis vir, Adaibertus nomine de Bilriet. W. U.
B. l 395; weitere Belege in W. ü. B. II, 358, U, 496, III, 791,
IV, 349.
^ Die althochdeutschen Glossen übersetzen demgem&ss cunneus
bald mit folch, bald mit drupo, je nachdem sie das ganze Heer oder
einen kleineren HeereskOrper im Auge haben. Steinmeyer und
~ XXVI —
Diese Beobachtung können wir bei allen germani-
schen Stämmen verfolgen; so charakterisiert ein gewieg-
ter Kenner, wie Lafuente, die westgotische Verfassung
in Spanien mit den Worten ^) : Acercabase mas la
organizacion müitar de los godos a los sistemas
modernes que al de las antiguas ligiones. Fundabase
sobre la base dicimal como el de la mayor parte de
los pueblos de raza germana. Asi despues de los duques
y condes que mandaban las tropas de la provincia,
seguian los tiufados ö millenarios, que regian un cuerpo
de mil hombres; los quingentarios, centenarios y
decanos 6 decuriones. Pueblo especialmente guerero,
habia conservado en tiempo de paz la organizacion y
clasificacion de los tiempos de las conquistas, y no
solamente correspondia la gerarquia nobiliaria a las
graduaciones de la milicia, sino que a los gefes mili-
tares les estaba anexa jurisdiccion , y nombre y
atribuciones de jueces en tiempo de paz.
Das Heer gliederte sich wieder nach Sippschaften
(farae), und als solche werden noch im 8. Jahrhundert
einzelne Dörfer und Markgenossenschaften bezeichnet 2).
Während die Urzeit der germanischen Stämme
Sievers, Ahd., Glossen TL, 758, Volk und Heer, repräsentierte den
Staat, so ist denn auch die Grundbedeutung von Heer und Volk
identisch. Kluge, Etjmol. Wörterbuch p. 358, umgekehrt bezeichnet
trupo goth. thaurp sowohl eine Heeresabteilung, cohors, als eine
einzelne Niederlassung im Sinne unseres Dorfes. Den sprachlichen
Zusammenhang von Dorf und Truppe verfolgen Grimm, deutsches
Wörterbuch und Diez, Wörterbuch der romanischen Sprache.
1) Lafuente historia general de Espana, II. t. p. 398.
*) Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte I, 80; Sybel, Ent-
stehung des deutschen Königtums, p. 42; Gierke, Deutsches
Genossenschaftsrecht 1, 14 flf.; Roziöres formules ^- 318 in vico et
genealogia. Auf den Zusammenhang mit der Sippschaft deuten auch
die patronjmischen Ortsnamen auf „ingen", FOrstemann O. N.
p. 905 ff.
— xxvn —
nur Sippe oder Geschlecht^) und Volk im Sinne von
Heer kannte, gebührt dem fränkischen Reiche das
Verdienst, den territorialen Charakter von Staat imd
Gemeinde zum Ausdruck gebracht zu haben. Die
Bedeutung der Ortsgemeinden für das öffentliche Recht
beschränkte sich auf die Stellung als besonderer Truppen-
körper im Heere, im übrigen hatten sie einen aus-
schliesslich privaten oder famihenrechtlichen Charakter
und von einer Gemeindeverfassung als solcher war
keine Rede.
Die Gemeinde des öffentlichen Rechts war ein
ein grösserer, mehrere Dörfer umfassender Verband,
den die römischen Schriftsteller als pagus bezeichnen,
und die gemeinsamen Germanen als Hunderte. Es
fragt sich nun, ob die Gemeinde älter sei als die
Hundertschaft, oder diese älter als jene, mit anderen
Worten, ob etwa die Hundertschaft erst in Gemeinden
geteilt oder umgekehrt ursprünglich autonome Ge-
meinden zu solchen grösseren Einheiten sich vereinigt
haben; die grösste Wahrscheinlichkeit dürfte die für
sich haben, dass je nach Umständen bald der eine,
bald der andere Vorgang sich vollzog.
Wo von vornherein grössere Massen der Eroberer
gleichzeitig zur Ansiedlung gelangten, wird eben auch
sogleich die höhere Einheit ins Leben getreten sein,
während bei vereinzelten kleineren Ansiedlungen die
äussere Zweckmässigkeit gewiss sehr bald ihren Zu-
sammenschluss unter einer Form empfahl, welche ja
von der Heimat her bekannt war^). Jüngeren Datums
^) Auf Geschlecht „Euni'' geht das gemeiDgermanische „KuniDg"
zurück, angelsachsisch „cyning**, altnordisch „Konungr", während
das got. nthiudans'', altsächsisch „thiodan", angelsächsisch „tbeöden"
den König als Oberhaupt des Volkes bezeichnet. Got. thiuda ahd.
diot mhd. dict = Volk.
2) Winkelmann, Geschichte der Angelsachsen. Onken'sche
Sammlung. 1883, p. 96.
— xxvm —
ist die territoriale Definition Gau, der sich bei den
Südgermanen findet und offenbar erst die Folge
dauernder Ansiedlung der einzelnen Hundertschaften
gewesen ist^).
Die Hundertschaft bildete in erster Reihe einen
besonderen, mehrere Sippschaften umfassenden Truppen-
körper und demgemäss eine spezielle Gruppe der Völker-
schaftsversammlung, mit der Zeit aber ruhte ihre Be-
deutung in der örtlichen Rechtspflege. Ihre Ent-
stehung ist zweifellos im Heere zu suchen, sei es, dass
eine Schar von einhundert oder nach dem germanischen
Grosshundert von einhundertundzwanzig Famihen den
Ausgangspunkt abgegeben haben, oder dass sich der
Ausdruck schlechthin auch auf einen grösseren Haufen,
den man nicht mehr zählte, bezog. Wie dem auch
sein mag, so viel steht fest, dass die Hundertschaft,
deren Name von Caesar und Tacitus missverständhch
gedeutet wurde ^), aus der erweiterten Sippschaft her-
zuleiten ist.
Der Staat baut sich auf Sippe und Hundertschaft
auf, doch muss sich der gentihcische Charakter der
0 Got. gavi Grimm, D. Wörterbuch IV, 1B18; der Begriff
Gau war den Nordgermanen unbekannt; auch bei den Angelsachsen
kommt er sehr vereinzelt vor; die geläufige angelsächsische Be-
zeichnung für die grosseren Gaue war scire engl, shire von scerjan,
scarjan = teilen, flbrigens mit angelsächs. scearu, engl, share ital.
schiera sprachlich wie begrifflich verwandt; die Annahme ist nicht
abzuweisen, dass sich Gau ebenfalls von der Bezeichnung eines
Heeresteils heraus entwickelt hat. Stubbs fasst in seiner muster-
haften Englischen Verfassungsgeschichte den Begriff so: I. 122 the
name scir or shire, which marks the division immediatelj superior
to the hundred, merely meaus a subdivision or share of a larger
whole, and was early used in connexion with an official name to
designate the territorial sphere appointed to the particular magistrate
denosted by the name. In dem sächsischen go hat sich die
ursprungliche engere Bedeutung des Wortes Gau bis zum Mittel-
alter erhalten.
2) Caesar bell. Gallic. IV, 1. Tacitus Germania c. 39.
^ XXIX -
Hundertschaft unter den Einwirkungen dauernder
Sesshaffcigkeit schon fiiili verloren und der Idee eines
Bezirksverbandes Platz gemacht haben. Nach Hundert-
schaften, je unter Führung ihres, von zahlreichem Ge-
folge umgebenen princeps war das Heer bei sämtlichen
germanischen Staatenverbänden gegliedert^).
Weit überwiegend hat sich jedoch diese als der
eigentliche Gerichtssprengel erhalten 2). Hätte man
den Ausspruch des Caesar und Tacitus wörtlich zu
nehmen, so müsste innerhalb der einzelnen Hundert-
schaften eine von Ort zu Ort wandernde Rechtspflege
ohne bleibende Stätte angenommen werden. Die
durchgängige spätere Entwickelimg widerlegt diese
Hypothese; sie zeigt, dass jede Hundertschaft eine
echte Dingstatt besass, meist uralt und geheiligt, un-
verkennbar bis in die Zeiten des Heidentums zurück-
ijeichend und an eine alte Opferstätte anknüpfend. Die
Rechtspflege wurde also nicht von reisenden Richtern,
die in den einzelnen Orten Lokaltermine abhielten,
sondern gemeinsam an fester, durch die Religion ge-
weihter Dingstatt geübt.
Das Gericht hiess thing, oder mahal altnord mäl-
Sprache, welches der Dingstatt den Namen Malberg
verlieh 3). In der germanischen Urzeit lag dem
princeps consilü oder Gerichtsvorsitzenden die Aufgabe
1) In den Qnellen werden Überdies mehrfach Taasendschaften,
bei den Qoten auch Zehutscbaften erwähnt, wie die aus Lafuente
herangezogene Stelle beweist. Waitz, Deutsche Verfassungs-
geschichte I, 217. Widukind, res gestae Saxouicae I, 9. Caesar
bell. Gall. IV, 1.
^) Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte I, 219; I, 856.
fi. y. Sybel, Das deutsche Königtum, p. 32. Sohm, altd. Reichs-
und Gerichtsverfassung, 6 ff. Tudichum, Der altd. Staat, 32 ff.
») J. Grimm. Rechtsaltertümer, p. 746. Sohm, a. 0. 67 ff.
Dieffenbach, got Wörterbuch II, 7 ff. Die Dingstatten oder
späteren gräflichen Landgerichte der einzelnen Hundertschaften sind
bei den einzelnen Gauen meist verzeichnet.
— XXX —
ob, das Urteil zu finden, nach modernem Sprachgebrauch
gleich einem Staatsanwalt Vorschläge zu machen; in der
fränkischen Zeit kehrte sich die Sache um: die erstarkte
könighche Gewalt übertrug dem Richter nunmehr den
Gerichtsbann, beschränkte ihn aber andererseits auf die
Urteüsfrage, während die Rechtsprechung Sache der
Gerichtsgemeinde wurde. Nur bei einzelnen ger-
manischen Stämmen, den Westgoten, Burgundern,
Langobarden hat sich, begünstigt durch römische
Institutionen der selbsturteilende Richter erhalten.
Am spätesten hat der Begriff Gau im Sinne der
taciteischen civitas sich entwickelt; erst im vierten
Jahrhundert n. Ch. verschafft er sich überall bei den
deutschen Stämmen Geltung *).
Die bisherigen Deduktionen über die organische
GHederung der germanischen Volksstämme kann man
in dem einen Satze zusammenfassen: die Gemeinde
repräsentiert das wirtschaftliche, die Hundertschaft das
jurisdiktioneile, und der Gau das politische Leben
des Volkes.
Diese allen Germanen gemeinsamen Institutionen
wurden durch die Begründung des Feudalstaates
und das Emporkommen der Grandsseigneursschaften
überall unterwühlt; kraft der königlichen Immunitäten
formierten sich allmähhch an Stelle der alten Gaue
die geisthchen und weltlichen Territorien*). Speziell
in Deutschland kam diese soziale und poHtische Um-
formung unter dem Staufer Friedrich II. zum definitiven
Abschluss, der reichsgesetzHch die so entstandenen
neuen Gebilde mit den wesenthchen landeshoheitHchen
^) Ueber den mittelalterlichen Gau und dessen Beamte, vor-
nehmlich den comes, haben wir in der Einleitung zu den Gaagraf-
Schäften des alamannischen Badens kurz referiert.
^) Ueber das Immunit&tswesen und die Ausbildung der Territorien
bandelt das II. Kapitel des I. Buches der Gaue des fränkischen
Badens.
— XXXI -
Attributen ausstattete. Mit der Exemption der kirch-
lichen Grundherrschaften ist die Emanzipation der
Städte insonderheit der Bischofssitze von dem Gau-
grafen und dessen Landgericht auf das innigste ver-
woben i).
Den geistlichen Grandsseigneurs musste vor allem
daran gelegen sein, dem Grafen, dem ohnehin die
Betretung des immunen Gebiets untersagt war, den
Blutgerichtsbann sowohl über die Grundholden als
auch über die Freien des neutralen Bodens zu entwinden.
Gerade an den Sitzen der kirchhchen Grossen, in den
Bischofsstädten, in denen das Nebeneinanderwohnen
von homines sui juris und Hörigen (homines aüeni juris)
zu beständigen Konflikten zwischen der kompetenten
öffentlichen Gewalt und dem Episkopus führen musste,
erschien eine Extension der Immunität auf die ganze
Stadt und die Uebertragung der gesamten Jurisdiktion
auf Immunitätsherren, als der unabweisbare und
natürliche Ausgang der geschichtlichen Entwickelung:
er erfolgte durch die sogenannten ottonischen Privi-
legien, mittels deren, hauptsächlich von den sächsischen
Königen, den höheren geistlichen Würdenträgem
für ihre gefreiten Gebiete eine unumschränkte
(mit Ausschluss jegHcher anderer) Gerichtsbarkeit
übertragen wurde *). Fragt man aber, wozu über-
1) In allgemeinen Umrissen wollen wir im Schlusswort die ein-
zelnen Phasen dieses interessanten Entwickelungsprozesses verfolgen,
wie zuerst in diesen Bischofsstädten an Stelle des Grafen der
Bischof oder dessen Beamter trat, wie aber allmählig die Bürger-
schaft eine Mitregierang beanspruchte, bis zuletzt alle Rechte auf
den Hat flbergingen.
2) Die einzelnen Stadien dos Prozesses treten besonders deutlich
in den Freiungsbriefen von Worms und Speier hervor. Das
Immnnit&tsprivileg Ludwigs des Frommen zu gunsten des ersteren
beschränkt sich noch auf die ecclesiae vel parochiae, cellae aut loca
vel agri sen reliquae possessiones; die Ausdehnung auf das inmitten
von Kirchengut liegende Besitztum Freier und damit die äussere
— xxxn —
haupt far die Erkenntnis der deutschen Stadtver-
fassung eine Untersuchung über den inneren Kern
der Immunität unerlässHch sei, so weise ich darauf
hin, dass die Geschichte der deutschen Stadtverfassung
identisch ist mit der Geschichte des Uebergangs der
öffentlichen Gewalt von dem Bischof auf die Stadt
selbst.
Die zwei folgenschwersten Momente dieser Ent-
wickelung aber sind der Erwerb der höchsten
Jurisdiktion durch denStadtherm(ottonische Privilegien)
und ihre Translation von diesem auf den ßat.
In nuce kann man die Summe der episcopalen
Machtbefugnisse in zwei Worten zusammenfassen: die
Bischöfe erlangten durch die Ottonischen Privilegien
Abrundung des Immunitätsbezirks liegt aber schon vor in dem
Diplom Ludwigs des Deutschen (856); der Schlusst^in wird einge-
fügt durch die Urkunde Ottos II. mit der Bestätigung Ottos III.
und der Erweiterung durch Heinrich II. Schannat historia Episcop.
Wormat. II vol. an verschiedenen Stellen und die neuere Darstellung
bei der Entstehung des Rates in Worms Z. 0. Q. N. F. III, p. 257.
Far Speier liegt ein Diplom Ottos des Grossen aus dem
Jahre 969 vor: ut nuUatenus sive dux seu comes vel aliquis judex
nisi solus episcopus et advocatus ecclesiae potestatem habeat pro
quocunque negotio placitum seu publicum Judicium facere. Remling,
Speirer ürk. B. I, 15.
Fttr Mainz muss die Uebertragung dieser Rechte an den Erz-
bischof schon früher stattgefunden haben, obgleich die älteren
königlichen Privilegien des Erzstifts verloren gegangen sind; das
ergiebt sich aus dem Wormser Diplom Ottos II. von 979, worin
ausdrücklich auf das Beispiel der Erzbischöfe von Mainz und Köln
Bezug genommen wird: ut reliquarum ecclesiarum Maguntiensis
atque Coloniensis praesules pleno jure possideant, nullaque judiciaria
persona in praedicta civitate ullam deinceps exerceat potestatem
praeter ipsum quem pastoralis dignitalis sollertia praefecerit advo-
catum. An sich ist trotz des Fehlens älterer Dokumente die An-
nahme unwahrscheinlich, dass der Mainzer Erzbischof weniger Herr
seiner Stadt gewesen sein sollte als seine Suffragane in Speier und
Worms. Chroniken der deutschen Städte, 18. Band, 11. Abteil, p. 18:
Verfassungsgeschichte von Mainz.
— xxxm —
das jus bannos habendi et comitem eligendi, nur
fahrten die jetzt von den Bischöfen in ihren Städten
installierten obersten Beamten meist den Titel Burg-
grafen^). Denn die letzteren sind im Grunde nichts
anderes als die alten Stadtgrafen, für deren Amts-
thätigkeit eine Stadt den eigentlichen Boden und
Mittelpunkt bildete.
Weist schon an sich der Name auf ein Organ
der Reichsregierung und auf einen städtischen Bezirk,
so waren thatsächlich die Burggrafen des 9. — 11.
Jahrhunderts den anderen Grafen an Bang und Würde
völlig homogen und wie diese dem hohen Adel ent-
nommen. Aus welchen Motiven sich aber der Ueber-
gang der Herrschaft vom Bischof und seinem Re-
präsentanten, dem Burggrafen, auf die Stadt und
deren Rat vollzog, diese Frage ist ohne erhebliche
Schwierigkeit zu beantworten. Der Grund hierfür
ist in letzter Linie ein höchst materieller, der Wohl-
stand nämlich, der in die Städte zumal am Rhein
unter der Gunst glücklicher Verhältnisse einzog, die
Stabilität des Lebens brach und neue Elemente an-
lockte, welche durch beständigen fiischen Zuwachs
vom Lande eine Stagnation verhinderten.
^) Die schon von Gaupp, „Deutsche BtädtegründuDg, Stadt-
verfassnng und Weichbild" 1824 ausgesprochene Meinung, dass von
Hause aus der Burggraf ein für das Stadtgebiet bestellter Gaugraf
gewesen sei, haben Arnold, n^eschichte der deutschen Freist&dte"
und Ueusler, »Ursprung der deutschen Stadtyerfassung", in ein-
gehender Darstellung zu begründen gesucht. Nitzsch hingegen
kommt in seinem sonst so geistvollen Buche Ober „Ministerialität
und Bflrgertum**, p. 144, nicht darttber hinaus, in dem Burggrafen
einen blossen Pfalzbeamten zu erblicken, der für die Sicherheit und
Ordnung des Platzes einstehen und durch Ueberwachung der
milit&rischen Massregeln und des Marktverkehrs den Verfall der
Pfalzen verhindern sollte. Allein einer unbefangenen Forschung
wird der blosse Name des Amtes die richtige Bahn vorweisen,
üeber die Burg- oder Stadtgrafen von Speier und Worms ist das
wflnschenswerte bei diesen Gauen vorgetragen.
in
— XXXIV —
Arnold hat vollkommen recht gethan, an die
Spitze des Kapitels über die Emanzipation der Städte
von der bischöflichen Gewalt den Satz zu stellen:
„Handel, Wohlstand und Reichtum sind von jeher
die Quelle pohtischer Freiheit gewesen."
Ohne Zweifel bargen die Städte des Mittelalters
lebenskräftigere und gesündere Elemente als unsere
heutigen. Aus dem Steinhaus des Edelmannes zog
der jüngere Sohn, der neben dem Erstgeborenen keine
ihm angemessene Beschäftigung mehr fand, und er-
hielt am bischöflichen Hofe gastliche Aufnahme. Von
dem benachbarten Dorfe wanderte der freie Landmann
ein und baute sich in der Stadt Haus und Speicher,
um den Ertrag seiner Wirtschaft an dem Zentralpunkt
grossen Verkehrs besser zu verwerten und den
günstigen Konjunkturen eines ausgedehnten Marktes
nalie zu stehen; mancher freizügige Landsasse, der
sich auf seinem mansus nicht recht vorwärts brachte,
gesellte sich in der Stadt zu einer Handwerkerinnung;
ihm folgte der Hörige, der liier eine vorteilhaftere
Verwertung seiner Fähigkeiten erhofite. Der zu einem
hohen Wohlstand emporgestiegene Kaufinann, der
städtische Acker- und Weinbauer erhielten das Bewusst-
sein der alten Freiheit wach und verliinderten die Ab-
schliessung auf einen beschränkten und beengten Ge-
danken- und Gesichtskreis, wie es auf dem flachen Lande
möghch war; denn dasHofrechtgedeihtnuraufdemBoden
der Resignation der Hörigen in die Unveränderlichkeit
der Verhältnisse und diese letztere wiederum hat ihre
Wurzel in einer rein ackerbauemder Thätigkeit, welche
sich Tag für Tag im engen Kreis unberührt von den
Zentren grossen Verkehrs vollzieht.
Darum sind die Dorfgenossenschaften des Mittel-'
alters so leicht dem politischen Leben des Volkes
entfremdet worden und das darin befindliche freie
Element in dinglicher Abhängigkeit verknöchert und
- XXXV —
untergegangen, während die Städte in beständiger
Erneuerung und Erweiterung sich unbewusst die
Ekiergie zum Widerstand gegen das Hereinziehen
in grundherrliche Abhängigkeit gerettet haben. Schon
frühe zeigten die Bürger von Mainz, Speier und
Worms ein tieferes Verständnis für die Interessen
des Reiches und bewiesen eine rührende Anhäng-
lichkeit gegen das angestammte salische Kaiser-
haus; ein glänzendes Ehrendenkmal dieser Gesinnung
ist das noch erhaltene Schreiben der Vorsteher und
Bürger der Stadt Mainz, worin sie dem von allen
Seiten verratenen Heinrich IV. ihre fortdauernde Er-
gebenheit versichern, für ihn und das Reich Leben
und Vermögen einzusetzen versprechen und ihm Hülfe
mit 20 000 Mann zu Ross und zu Puss verheissen ^).
Als Dank für die echt vaterländische Gesinnung be-
willigten ihnen die deutschen Könige aus dem
fränkischen Stamme wichtige Privilegien *).
Im 11. und 12. Jahrhundert hatten die burgenses
(urbani, civis) reichlich Gelegenheit, die brennendsten
politischen Tagesfragen aus nächster Nähe verfolgen zu
können; waren ja doch damals die Städte vorwiegend am
Rhein die Sitze der Reichs- und Hoftage und deren Ein-
wohner in engstem Kontakt mit dem Reichsoberhaupt.
^) Jaif6 Bibliotheca rer. Qennan. V, p. 234.
^) So belohnt Heinrich V. 1111 die Kaisertreue der Stadt Speier
mit veitgehenden Freiheiten. Remling, Sp. U. I, 88 ff. und
Stumpf, Reichskanzler ^ 3072.
Als 1073 die Sachsen sich gegen den König erhoben und einen
fOnfzigj&hrigen Bürgerkrieg entzündeten, da zogen die Wormser
ihrem von den Fürsten verlassenen Herrscher, der bei ihnen Hilfe
suchte, entgegen, Öffneten die Thore und versprachen ihm opfer-
willigen Beistand; Heinrich IV. lohnte ihren hingebenden Eifer mit
dem Privileg der Zollfreiheit. Boos, Wormser ü. B. »^. sß. Der
Wormser kühne That lebte noch lange in aller Munde fort und rief
damals eine gewaltige Bewegung hervor. Schaube in Z. O. G. III,
p. 264.
in»
— XXXVI -
So darf es kein Wunder nehmen, dass die geistlichen
Stadtherren der Mitwirkung ihrer Bürger bei wichtigeren
Akten auf die Dauer nicht entraten konnten. An-
fanghch bestand dieser bischöf hohe Beirat nur aus den
Geistlichen des Domstifts, den freien Vasallen und den
Ministerialen, im Laufe des XTT. Jahrhunderts wurden
die urbani oder burgensis beigezogen *). Was nun
das Verfahren bei der Zuziehung der Eäte und die
Frage anbetriflPb, aus welchen Schichten der Bevölkerung
der Bischof bei der Beratung kommunaler Angelegen-
heiten die geeigneten Männer entnommen habe, so
darf man schon aus rein äusserlicher Betrachtung der
Materie schliessen, dass der Eat oder das Konsilium
aus dem Schöffenkollegium hervorgegangen ist; denn
die Leute, welche die Funktion als Gerichtsbeisitzer
übten, mochten vom Stadtherm auch zu anderen als
ausschliesslich richterlichen Beratungen verwendet
werden, nicht deshalb, weil sie das Schöffenamt inne-
hatten, sondern weil sie tüchtige, brauchbare Männer
waren (prudentiores, mehores, sapientes) und diesem
1) In Mainz verleiht der aus dem Investitorstreit bekannte
Adalbert den grossen Freiheitsbrief, nicht vor einem auswärtigen
Gericht stehen zu müssen (Privilegium de non evocando), sowie das
Recht, nur die herkömmlichen Steuern und Zölle zu zahlen, wobei
besonders die Ausschliessung jedes Zwanges bei der Steuererhebung
(sine exactoris vielen tia) und die Freiwilligkeit der Leistung (gratis
nullo exigente) betont wird, was auf eine irgendwie schon bestehende
Selbstverwaltung der Stadt schliessen lässt. Dieses wichtige Diplom,
in welchem die Mainzer Bürger fortan das Palladium ihrer Stadt-
freiheit erkannten, wurde auf die von Erzbischof Willigis gestifteten
Flügelthüren in Bronze an der Liebfrauenkirche mit Uncialschrift
eingegraben. Das so bedeutungsvolle Faktum wurde unter Zu-
stimmung der ersten Geistlichen, Grafen, Freien, Dienstleuten und
der Bürger beschlossen: communicatio primorum consilio clericorum,
comitum, liberorum) familiae et ciorium facta est. Das in seiner
ursprünglichen Fassung verlorene und nur in einer Bestätigung des
Jahres 1 185 überlieferte Diplom wurde von Hegel in den Forschungen
zur deutschen Geschichte, XX. B., IlL Heft, publiziert
— xxxvn —
Befähigungsnachweis ihre ehrenvolle Stellung ver-
dankten ^).
So erklärt sich das lange bestehende ungetrübte
Verhältnis zwischen Stadtherm und ßat, sogar noch
zu einer Zeit, wo der Bischof selbst von dem consilium
civitatis spricht und letzteres ein eigenes sigiUum
fuhrt 2). Der senatus civitatis ist mithin in dem Kolleg
der Gerichtsbeisitzer der Burg- oder Stadtgrafen zu
suchen. — Zuerst bestand also eine völlige Harmonie
zwischen dem Bischof und dem von ihm geschaffenen
Rat und nichts ist verkehrter, als jene beliebte Dar-
stellung, welche von vornherein das bischöfliche und
das städtische Interesse als zwei heterogene Faktoren
auffasst.
1) An and ftlr sich schon darf man es als selbstverständlich
erachten, dass bei allen Angelegenheiten, welche der Bischof von
sich aas nicht erledigen konnte oder wollte, der oberste Beamte der
Stadt, Barggraf oder "Vogt, um seinen Rat angegangen wurde. War
dazu noch eine Befragung der Bargerschaft wünschenswert, so galt
es als ziemlich natürlich, dass dasjenige Kollegium, mit welchem
der höchste Stadtbeamte t&glich in engste Konnexion trat, hiefflr
berufen warde; daher muss man die Gerichtsbeisitzer, das Konsilium
des Burggrafen, zugleich als den natura rei geschaffenen Rat des
Bischofs ansehen. In dieser Allgemeinheit will v. Below, „Ent-
stehung der deutschen Stadtgemeinde"*, p. 86, die Heuslersche
Theorie nicht gelten lassen; eine leicht erklärliche Differenz, denn
Below fasst die Stadtgemeinde mit Maurer als Markgenossenschaft
auf, somit als einen wirtschaftlichen Verband, während Heusler die
Stadtrerfassung aus der Öffentlichen Verfassung herleitet. Doch
giebt auch dieser Forscher einen Zusammenhang zwischen Schöffen-
kollegiam und Stadtrat insoweit zu, als in den Städten mit einem
SchOffenkollegium dieses in der ersten Zeit der städtischen Ent-
wickelung die Funktionen eines Kommunalorgans mit versehen hat.
^) So bestand noch anfangs des XIII. Jahrhunderts, wo sonst
bereits ein heftiger Kampf zwischen dem bisherigen Gewalthaber
und dem Rat entbrannt war, in der wichtigen Stadt Worms ein
gutes Einverständnis zwischen Bischof und Stadtrat. Schaube,
„Entstehung des Rates in Worms**. Z. 0. G. III, p. 293 ff.
— xxxvm —
Diese Ansicht, als deren wichtigster Repräsentant
Hegel gelten darf*), stempelt die Bischöfe zu be-
schränkten Kleinpolitikem und die Bürger zu fanatischen
ßevolutionshelden, die geistlichen Stadtherren waren
aber nicht so borniert, der Gemeinde einen freieren
Aufschwung zu missgönnen 2), noch ihre Unterthanen
so verwegen, wohlbegründete Rechte des bisherigen
Oberhauptes zu schmälern.
Freilich begnügte sich dies consilium prudentium,
sapientium bald nicht mehr mit der Stellung eines
bischöflichen Beirates, sondern schritt über das von
den Bischöfen gesteckte Ziel hinaus und formte sich
in eine Stadtobrigkeit mit landesherrlichen Rechten
um. In der Frage, wie der Uebergang der Grafschafts-
rechte vom Bischof und seinem Burggrafen oder Vogt
auf den Rat erfolgt sei, liegt das punctum saliens,
aber nicht in dem ziemlich müssigen Streite, auf
wessen Seite in dem bald heftig tobenden Kampfe
zwischen Bischof und Stadt das positive Recht ge-
wesen sei; bei ruhiger Beurteilung kann man es weder
den Stadtherren verübeln, ihre bisherigen Rechte nicht
leichten Kaufs geopfert zu haben, noch wird selbst
der rigoroseste Vertreter des Prinzips: fiat justitia et
pereat mundus leugnen wollen, dass die bischöfliche
Bevogtung gegenüber einer mächtigen Kommune gegen-
standslos geworden war und dass die Bürgerschaft
sich ihr ihrer kraft Naturgesetzes zu entledigen ver-
0 Belov a. 0. p. 104 ergreift ftlr Hegel Partei; doch sagt
Heusler, dessen Anschauungen wir fast durchweg zu Grunde legen,
nirgends, dass der Rat überall auf friedlichem Wege unter Zu-
stimmung des Stadtherrn entstanden sei.
2) In Speier stimmte der Bischof ausdrücklich zu, als Heinrich V.
die Bürgerschaft a. 1111 vom Buteil oder Besthaupt befreite, denn
dem geistlichen Herrn musste in höchst eigenem Interesse ebenfalls
viel an der ubertas rerum secularium civium gelegen sein. Rem-
llng, Speirer ü. B. I, 80.
— XXXIX —
suchte. Der Verlauf dieses Verfassungskampfes ist
ausserordentlich instruktiv und steht in innigster Be-
ziehung zu der sonstigen politischen Entwickelung
Deutschlands. Die Bischofsstädte Worms, Speier,
Mainz, Strassburg und Basel hatten trotz der centri-
fugalen Bjräfte des Mittelalters nie aufgehört, sich als
Glieder des Reiches zu fühlen; ihre Bewohner waren
wie früher zu Leistungen für den König verpflichtet,
sie mussten dem Heerbann folgen und für den Hof-
unterhalt Beichssteuem zahlen.
Als im Kampfe Heinrichs IV. mit dem Papsttum
die Bischöfe vom König abfielen und eine den Inter-
essen des Reiches entgegengestellte Politik verfolgten,
sagte sich der gesunde Bürgersinn, dass der Gehorsam
gegen den König höher stehe als der gegen den
bischöfhchen Herrn.
Die Wormser gingen den anderen mit gutem Bei-
spiel voran; sie leisteten dem Könige den Unterthanen-
eid und erhoben .die königlichen Gefälle, die bisher
der Burggraf als bischöflicher Beamter eingetrieben
hatte *). Heinrich IV. belohnte ihre Treue mit Erteilung
von Privilegien und Freiheiten und Heinrich V. ver-
mehrte dieselben um der Ergebenheit willen, die sie
seinem Vorgänger bezeugt hatten; denn obwohl der
letzte Salier sich höchst unwürdig gegen seinen eigenen
leiblichen Vater und königlichen Herrn benommen
hatte, so folgte er doch späterhin als König ganz der
traditionellen Politik Heinrich des Vierten. Als der
Investiturstreit ausgetobt und ein leidliches Verhältnis
*) Operam suam regi cives (sc. Wormatiae) benigne spondent,
josjnrandnm dant snmptus ad bellum administrandum ex sua re
familiari singnlari pro virili portione offerunt Lamb. ann. ad an. 1073.
Die Stelle ist offenbar so za interpretieren: sie leisten dem König
den Unterthaneneid, den er in fränkischer Zeit dem gesamten Volk
abgenommen hatte, und sie übernehmen selbst die opera oder
servitia regalia.
— XL —
zwischen Staat und Kirche sich herausgebildet hatte,
trat äusserlich ein Stillstand in der Entwickelung des
städtischen Lebens ein; aber gerade diese Zeit war die
Epoche der intensivsten Kraftanstrengung. Die Macht
und das Selbstgefühl der Bischofsstädte gebiert aus
dem Samen des Bewusstseins der Zugehörigkeit zu
Kaiser und Reich die lebenskräftige Gestalt der
städtischen Reichsunmittelbarkeit; die Städte fühlen
sich stark genug und zugleich berechtigt, die bischöf-
Hche Bevormundung abzustreifen und mit direkter
Uebemahme der Keichspflichten auch die Rechte der
Reichsstandschaft auszuüben.
In dieser Zeit masste sich der Rat fast überall
die Erhebung der Reichssteuem an, ohne zunächst
mit dem Bischof in Differenzen zu geraten ^) , un-
merklich aber dehnte sich die Befugnis des Rates auf
das ganze Budgetrecht, auf den conjectus urbanus,
das städtische Umgeld aus. Diese Geldfrage hat eben
um die Wende des Xu. und XTTT. Jahrhunderts den
Keim zu heftigen Konflikten zwischen Bischof und
Rat gelegt. Wenn man die Verfassungsgeschichte
von Speier, Worms und Mainz überbhckt, steht eben
immer wieder das von dem Rat als Vertreter der
Bürgerschaft ausgeübte Selbsteinschätzungsrecht in
Frage, welches den momentan zur Ruhe gebrachten
Zwist wieder entfachend, zuletzt zu unheilbarem
Bruche und zum vollständigen Siege der Städte führte.
Friedrich 11. versuchte, um die geisthchen Fürsten
für seine itaUenisch-sizilianische Politik zu ködern,
aus Antipathie gegen die Städte den ganzen Ent-
wickelungsgang durch die Edikte von Ravenna und
^) Als auf dem Reichstag zu Mainz 1182 das Domstift zu
Worms sich darüber beschwerte, dass die Stadt von seinen ministri
Umgeld erhebe, erklärte Friedrich I. ut ministri a collectis, qnae
in civitate ad uostrum obsequium fiunt, liberi essent. M. G. L. L. II, 65
collectae bedeuten den conjectus ad expeditionem et pro itinere regis.
— XU —
Ulm aufzuhalten ') ; doch der Zeitgeist war stärker als
die diplomatische Kunst des unleugbar grössten Genies
der Staufer.
Seit Rudolf von Habsburg, ist die Reichsstandschaft
der Bischofsstädte anerkannt. Der Rat war Träger
der öflfentUchen Gewalt geworden, er übte die hohe
und niedere Gerichtsbarkeit, Zoll- und Münzgerechtig-
keit aus *).
Der Kreis dieser bischöflichen Reichsstädte, welche
*) M. G. L. L. IL 286. Lehrreich sind besonders die heftigen
Kämpfe zwischen dem Bischof von Worms und dem dortigen Rat;
letzterer, der bereits 1220 in einer Verordnung sich als der eigent-
liche Leiter des Stadtwesens geriert hatte (Boos, Wormser ü. B.
^ 126 ne honor et Privilegium civitatis sub nostro videatur regi-
mino vacitare), beanspruchte für sich das Recht, als gleichberechtigte
Gewalt Gesandte an das kaiserliche Hoflager nach Ravenna zu ent-
senden (a. 1232). Die Entscheidung fiel zu Ungunsten der Städte
aus. Aber der Rat von Worms wollte auch dem kaiserlichen
Biachtgebot gegenüber, das er als erschlichen bezeichnete, sich nicht
so ohne weiteres fUgen; er wandte sich vielmehr an den unglück-
lichen Kaisersohn und deutschen König Heinrich (VIT), dessen
Haltung sich seit einiger Zeit, je mehr das Fürstentum zum Yat^r
hielt, der Bürgerschaft günstig erwies. In der That bestätigte
er der Stadt alle Freiheiten und ihren Rat. Hierauf vom Kaiser
auf Andrängen des Bischofs mit der Acht belegt, ging zuletzt die
Kommune doch als Siegerin aus dem jahrelangen erbitterten
Prinzipienkampfe hervor. Cf. Schaube Z. 0. G. N. F. III, 298 ff.
und Winkel mann, Friedrich II, p. 407.
2) Allerdings war der üebergang bis zum Höhepunkt der bürger-
lichen Freiheit im Innern wie der Machtstellung nach aussen kein
plötzlicher und unvorbereiteter, wie sich dies besonders an Mainz
zeigen lässt. füeber die einzelnen Details Hegel in den Chroniken
der deutschen Städte lY, 2. Abt. p. 44). Gezwungen durch die
politischen Zeitläufte gewährte endlich Erzbischof Sigfried 1244 der
Bürgerschaft das Recht der freien Ratswahl; ja bereits zehn Jahre
später sehen wir Mainz als Vorort an der Spitze eines grossen
Bundes der rheinischen Städte, Fürsten, Grafen und freien Herren,
welcher mit verebter Kraft der allgemeinen Rechtsunsicherheit
steuern wollte.
— xLn —
sich bald den Titel Freistädte oder freie Reichsstädte
beüegten *), war offiziell nie ganz bestimmt ab-
geschlossen; unzweifelhaft als solche galten nur die
folgenden sieben: Speier, Worms, Mainz, Basel, Strass-
burg, Köln und Eegensburg.
Später als die bischöflichen Städte sind die könig-
lichen Pfalzstädte zu einer freieren Verfassung gelangt,
aber der Weg, auf dem sie dazu kamen, war im
wesentlichen der nämliche; nicht als ob es den könig-
lichen Pfalzstädten an den Vorbedingungen zu einer
selbständigen Entwickelung und zum Erwerb der
Landeshoheit gefehlt hätte, aber es lag in ihrer Natur
begründet, dass der Gang ihrer Territorialentfaltung
ein langsamerer war. Auch der Rat der Pfalzstädte
ist aus den gleichen Elementen hervorgegangen, wie
das Consilium der bischöflichen Kommunen.
Die bekannteste Reichsstadt, die aus einer könig-
lichen Pfalz ihren Ursprung herleitete, ist in dem Ge-
biete unserer Arbeit Heilbronn, welche in unbekannter
Zeit an das Bistum Würzburg gelangte, im XIV. Jahr-
hundert — freiUch sehr spät — die Reichsstandschaft
gewann *).
Andere solcher Reichsstädte waren dem Reich
heimgefallene Lehen, wie Lauflfen, welches beim Aus-
1) Die Bezeichnung Freistadt ist höchst charakteristisch und
zutreffend für dies anormale Verhältnis, das nnn einmal die Zeit
ausgebildet hatte; denn diese Freistädte sind einerseits von der
landesherrlichen bischOf liehen Gewalt befreit, andererseits haben sie
die Pflichten gegen das Reich auch nur in beschränktem Masse
flbemommen, conf. Heus 1er, Ursprung der Stadtverfassung, p. 235.
-) Üebrigens erhoben sich nicht alle königlichen Domxnialorte
zu Städten, vielmehr gab es auch Ileichsdörfer; im wdrttem-
bergischen Franken zählen dahin Böckingen bei Heilbronn, Kirch-
heim bei Besigheim.
Eine seiner Zeit geschätzte Arbeit aber Heilbronn hat E. Jäger
geschrieben, aber sie ist heut«, besonders ftlr die Anfänge der Stadt,
durchweg veraltet (erschienen 1828 in zwei Bänden).
— XI. III —
sterben seiner Grafen, 1212, die Reichsunmittelbarkeit
erwarb, jedoch schon gegen 1220 an die Markgrafen
von Baden verpfändet und nie mehr eingelöst wurde.
Schwäbisch -Hall hingegen war hohenstaufisches
Hausgut, aus der gräflich komburgisch-rothenburgischen
Erbschaft und darf von sich rühmen, am frühesten
unter den Städten des württembergischen Frankens
ein selbständiges Territorium geworden zu sein.
BESCHREIBUNG DER GAU-
GRAFSCHAFTEN.
Der Wormsgau.
I.
Name und Schreibweise des Wormsgaues.
Der Wormsgau gehört zu den bedeutendsten des
alten deutschen Reiches; in ihm lagen Worms und
Mainz, die schon zu der Römer Zeiten eine höchst
bedeutsame Rolle gespielt hatten, und, wenn auch in
den Stürmen der Völkerwanderung hart betroffen und
oftmals zerstört, sich doch bald wieder erholten und
zu neuem grossartigen Leben erwachten.
Im Speier- und Worms- sowie im gegenüber-
liegenden, durch den Strom von einander getrennten
Rheingau, haben sich auf dieser grossen Ebene, zwischen
Speier, Mainz und Tribur die eingreifendsten Ereignisse
der vaterländischen Geschichte abgewickelt. Der
kleinere südliche Teil des Wormsgaues gehört heute
zu Rheinbaiem, das viel grössere, fast zwei Drittel
umfassende nördhche Stück bildet die Provinz
Rheinhessen.
In pago Uccarmacense 823 W. U. B. I, 101.
In pago Uormacinse 756 Dronke C. Fuld 7.
In pago üormacinsae 756 Dronke C. Fuld 8.
In pago Wormacense in comitatu Burchardi comitis
794 Gudenus C. Mog. I, 367.
In pago Wormahensi et in comitatu Wemiharii comitis
891 Schannat hist. ep. Worm. 11, 10.
In pago Wormahense in comitatu Zeisolfii comitis 1017.
Bruschuis Chronol. Monas. German. 315.
••• ^- ::•!'. - — 6 —
'In'pagd'G'önnÄkensi 765 C. L. 11, 48.
In comitatu Wormatiensi 884 C. L. I, 85.
In comitatu Wormahiense 888 C. L. I, 89.
In pago Wormazgowe in comitatu Chunradi comitis
932 Dronke C. F. 314.
In pago Wormazfelda 897 Schannat. bist. cp. Worm.II, 1 1 .
In pago Uuormazfelde 779 W. U. B. 11, 437.
In pago Uuormazfeldum ohne J. Dronke C. F. 78.
In pago Uuomazfeldum 794 Schannat. trad. Fuld 53.
In pago Uuormizfeld 843 W. U. B. I, 127.
In pago Woimazfeld in comitatu Walonis 881 C. L.I, 82.
In pago Wormesfeld in comitatu comiti Emichonis
1100 W. U. B. I, 318.
n.
Gaugrafen.
Ueber die Wormser örafen sind wir durch die
Fuldaer und Lorscher Urkundenbücher gut unterrichtet
und können annähernd volle drei Jahrhunderte dieselben
in ununterbrochenem Zusammenhang verfolgen.
Schon zu Pippin's Zeiten verkauft ein Graf Leidrut
dem Kloster Fulda einen Platz innerhalb der Stadt
Mainz (755), schenkt ihm ein Jahr darauf einen
Weinberg in Dienheim, und wohl am Ende seines
Lebens macht er der Stiftung des ßonifacius reichere
Vergabungen in Bingen und Dronnersheim. *)
In der Grafschaft des Wemher schenkt ein
gewisser Hiltiger Güter zu Worms an das Kloster
1) Dronke C. P. p. 6, 9, 16.
— 7 —
Lorsch (771) *)• Unter der glorreichen, beinahe
halbhundertjährigen Regierung Karls des Grossen
folgen rasch auf einander fünf Grafen, die sich zumeist
als Wohlthäter von Lorsch und Fulda erwiesen haben :
Graf Cunibert 2) tradierte ausser vielen anderen
Grundstücken auch seine Besitzungen zu Saulheim
der Abtei Fulda (779), dessen Nachfolger Heinrich 3)
wandte dem Kloster des heihgen Nazarius zu Lorsch
einen Weinberg in Oppenheim zu.
Im Jahre der Kaiserkrönung Karls des Grossen
erscheint in einer Wachenheimer Schenkungsurkunde
Graf Hatto *) um bald nachher einem Rupert Platz
zu machen. Nach Lamey's Vermutung war Rupert
als Vater des tapferen Normannenüberwinders Robert,
Grafen von Paris und des Megingundus, Grafen im
Worms- und Nahegau, *) der Ahnherr der Capetinger.
Li den Jahren 804 — 836 nimmt Rupert als Graf
im Wormsgau wiederholt Amtshandlungen vor.
Auf ihn folgt sein Sohn Megingoz, der 869
zusammen mit seinem Neffen dem berühmten Stifte
Lorsch einen Hof zu Mettenheim vergabte ®). Das
Princip, bei der Besetzung vacant gewordener
Beamtenstellen in erster Reihe die Söhne der
verstorbenen Lihaber zu berücksichtigen, hat somit
damals schon feste Wurzel gefasst, denn nachdem
1) Wamberias comes 771 C. L. II, 2.
2) Dronke C. F. 39.
») C. L. n, 235.
*) Schannat. trad. Fald. 71. Acta Pal. V, 165. Lamey stützt
sich darauf, dass Regino vom Prflm und die Hetzer Annalen zum
Jahr 892 erzählen; Megingandus comes, Odonis Palliae regis nepos
anno 892 interfectns est. Nach dem mittelalterlichen Latein kann
aber nepos ganz wohl im Sinne von patruelis, consobrinus stehen.
Ygl. Du Gange gloss. med. et inf. lat.: nepos.
*) Schannat. trad. Fuld. 190. Origines Bipontinae I, 98.
«) 0. L. H 809.
— 8 —
nur wenige Jahre (881 — 888) Walaho den obersten
Posten in der Militär- und Civilverwaltung innegehabt
hat, *) taucht wieder ein Megingardus auf, der aber
bereits 892 in einem Treffen fällt«).
Dabei manchen wir die ganze Zeit hindurch die
merkwürdige Wahrnehmung, dass die Regierungszeit
der Gaugrafen eine ausserordentlich kurze ist, nach
ein paar Jahren nennen uns die Urkunden immer
wieder neue Namen, so 891 Wernharius s), Graf des
Worms- und Nahegaus, 897 Walaho 11*), und 906
Konrad ^).
Im Jahre 910 unterzeichneten Wemher, Graf im
Worms- und Lintfrid im Lobdengau in der Kaiser-
pfalz vor Ludwig dem Kind eine Urkunde des Mainzer
Erzbischofs Hatto<^).
Wemher bekleidete wie sein Sohn Konrad der
Rothe das Grafenamt im Worms- imd Speiergau zu
gleicher Zeif); als comes des Wormsfeldes wirkt der
nächmaUge Herzog von Lothringen und Schwiegersohn
Ottos des Grossen bei einem Tauschvertrag König
Heinrichs I. mit Abt Hadanar von Fulda mit 8) 932.
») C L. I, 82 in comitatu Walonia 881.
2) Acta. Pal. I, 266. 290.
^) in pago Wormahensi et Nachogoowe in comitata Werinhari
comitis 801 Schannat. bist. ep. Worm 11, 10.
^) E. Arnnlf dotiert die Wormser Kirche in verschiedenen
Orten des Wormfigaues in comitata ünolohonis 897 id. bist ep.
Worm II, 11.
B) Ludwig das Kind schenkt dem Bischof v. Worms fanf HOfe
in pago Wormazfelda in comitatu Kaonradi (906) Acta. Pal. VI, 262.
Die Annahme ist nicht unmöglich, dass dieser Konrad mit dem
späteren KOnig Konrad I. identisch ist, der von Hause aus den
Lahngau besass, aber später besonders nach dem Sturze der
Babenberger (906) über mehrere Gaue am Rhein und Main verfügte.
0) Schannat trad. Fuld. 549.
') Vgl. Speiergau II.
^) in pago Unormazgowe in comitatu Chunradi 8. Juni 932.
Dronke. C. P. 834.
— 9 —
CroUius weist in seinem Werke über den Ursprung
der Herzöge von Zweibrücken, aus dem Fragment
einer Urkunde nach, dass Konrads Nachkomme, der
Kämthener Herzog Otto, Graf im Nahe-, Speier-, Kraich-,
Elsenz- und Enzgau auch den Comitat von Worms ver-
waltet hat; dasJahrist nicht angegeben'), sicher aber nicht
vor 977, weil erst damals Otto mit der Herzogswürde von
Kämthen durch den König betraut wurde. Als Otto III.
dem Erzstifl Mainz den ihm einst von Uta, der Mutter
Ludwigs des Kindes geschenkten Hof zu Nierstein 994
restituierte, stand Burkard an der Spitze des Gaues 2).
Heinrich II, der aus politischen Erwägungen den
hohen Klerus begünstigte, erlaubte dem Abt Boppo
von Lorsch, in dessen Flecken Oppenheim im Jahre
1008 einen Markt anzulegen, im Wormsgau in der
Grafschaft Zeizolfs^).
Nach einem grossen Intervall tritt in der Sins-
heimer Stiftungsm'kunde Emich als Graf des Worms-
gaues im Jahre 1100 auf*). ,
Die Gaugrafen verschwanden allmählich, ihre
Stelle füllen für die Städte Worms und Mainz die
Stadtgrafen, für das Land die Landgrafen von
Leiningen aus.
^) OrigiDes Bipontinae I, 63. Otto Imperator interventu
aequivoci ac fidelissimi. Ottonis, Garentinoruin ducis, ad acclesiam
St. Tinnini in Hombach poprietatis suae mansos regales sex in
Villa Quidersbach in comitata ipsius Ottonis et in pago Wormezfeld
tradidit.
2) in comitatu Barchardi comitis Gudenus G. Mog. I, 367, 995
24 Nov.
') in pago Wormesveld in comitatu Zeizolfi comitis
4. Nov. 1008 G. L. I, 153.
^) In dem wichtigen Stiftungsbrief Johanns von Speier aus
dem Geschlechte der Kraichgaugrafen, vom 6. Januar 1100 in pago
Wormeafelt in comitatu comitis Emichonis. W. U. B. I 318.
— 10 —
Zuerst erscheint ein comes civitatis 1106 in Worms,
namens Wemher und 1135 mit der gleichen Funktion
für Mainz ausgerüstet Arnold^). Eine Urkunde bei
Schannat belehrt uns, dass die Landorte Gumbsheim,
Dienheim und Waldülversheim 1160 in der Grafschaft
Emichos von Leiningen lagen, dessen Nachkommen
dann auch bis ins 15. Jahrhundert hinein als judiccs
provinciales Recht sprachen, aber nicht mehr im Namen
des Königs, sondern als kurpfalzische Vasallen.
Die malla pubUca fanden im Wormsgau gewöhn-
lich auf dem Stahlbühl zwischen Worms und Speier,
auf dem Kaldenberg an der Prümm und für die
Leiningische Landgrafschaft zu Oggersheim statt*).
^) Wernheros civitatis Wormatiae comes 1106 Schaonat hist.
episc. Worm 11, 61; Amoldas civitatis Moguntiae comes. Crollios
Origines. Bipont T, 126.
^) Eist. ep. Worms 11,80 in episcopata Wormatieusi in comi-
tatu comitis de Liningen in villis Qimminsheim, Dinninheim, Ufers*
heim 1160.
8) Acta. Pal. m, 470.
III.
Orte.
- 12 -
Name
Gau
Graf
Abenheim,
K.-A. Worms.
Abenheim.
i. p.Wormatiensi.
== Heim des Abo.
C. L. ^ 185.
Affloheinii abgeg.
i. p.Wormatiensi.
Albig, K.-A. Alzey.
Albucha.
i. p.WormatienRi*.
= Buchenwald des Alo.
C. L. ?r. 1360.
Albsheim,
K.-A. Grünstadt.
Aolfesheim.
i. p.Wormatiensi.
= Heim des Aolf; Ab-
karzung für Adolf.
Dronke, 2. a. 758.
— 13 —
Aussteller
Datum
Quelle
Racherus
Hirmina
Batbodo
Botbertus
775. 29. Dez.
C. L. n, 326.
777. 11. Juni.
C. L. n, 148.
791.
C. L. n, 309.
788. 7. März.
C. L. n, 168.
14 —
Name
Albisheim, bair.
K.-A. Kirchheim-
boland.
Albesheim.
= Heim des Albo.
C. L. 3829.
Alsheim, K.-A. Alzey.
Alasheim.
= Heim des Alo.
Altleiningen,
K.-A. Grünstadt.
Linunga.
= bei den Angehörigen
des Lino.
Aizey, K..A.
Alceia.
= Alceia, vgl. irisches
alt, =s Bach.
Gau
Graf
i. p. Wormatiensi.
i. p. Wormatiensi.
— 15 —
Aussteller
Datum
Quelle
Schenkungsbuch
des Klosters
Reichenbach.
C. 1150.
W. U. B. II, 400.
(xeilrad.
Amicho.
Amulf.
790. 29. Sept.
C. L. IL 75.
780. 30. Juni.
C. L. n, 168.
897. 8. Juni.
Schannat. hist. episc.
Wormat.
— 16 —
Name
Appenheim, Bh.
Appenheim.
= Heim des Appo.
Arm8heim,K.-A.Alzey.
Aribimesheim.
:= Heim des Aribo.
Ascmundesheim, abgeg.
= Heim des Ascmunt.
Asselhelm,
K.-A. Grünstadt.
Azzulunheim.
= Heim des Azzilo ; Dem.
von Azzo-atta, Vater.
Badenheim,
Babinheim
^ Heim des Bado;
ahd. bada, Kampf.
Gau
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i p.Wormatiensi.
— 17
Aussteller
Datum
Quelle
Erzbischof
Adalbert von
Mainz.
Eicholf.
1132.
Gudenus 0. Mog.
I, 101.
Gundrat.
Berwart.
Giselbert.
776. 25. Dez.
0. L. n, 179.
782. 1. Juni,
C. L. n, 151.
781. 19. Juni.
0. L. n, 53.
769. 9. Oct.
0. L. n, 193.
18 —
Name
Bechenheim.
Bechheim.
= Heim des Begga.
Bechtheim.
Beraheim.
= Heim des Bero.
Bechtol8heim.
Bertolfeslieiin.
= Heim des Berthold.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
Bellersheim. i. p.Wormatiensi.
Baldrisheim. |
= Heim des Haider,
des EahDen.
Berenbrunna, abg.
= Bmnnen des Bero.
i. p.Wormatiensi.
— 19 —
Aussteller
Datum
Quelle
ßudolfus.
Ratulf.
Teutbertus.
Isenhart.
Badbald.
768. 1. Nov.
C. L. n. p. 157.
793. 25. Mai.
Dronke, C. F. 63.
767. 16. Juli.
780. 9. Sept.
790. 25. Juli.
C. L, n, p. 319.
C. L. n, p. 130.
C. L. n, p. 114.
2*
— 20 —
Name
Bermersheim bei Alzey .
Bennarsheim.
= Heim des Bermaar.
Bermershelm
bei Pfeddersheim.
Bermotisheim.
Bibelsheim,
K.-A. Alzey.
Gnilcubisheim.
= wahrscheinlich ver-
sttlmmelte Form, Name
Qnilcubo nicht belegt.
Bingen, K.-A,
(Grenze gegen den Nahegaa.)
Binga.
Pinginsie.
= lat. : Bingium. geht auf
keltischen Sprachstamm zn-
zück.
Birgelen, abg.
(confer. Scriba,Reg.ni,832.)
= kleine Burg, ahd.
burgila.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatieusi.
i p.Wormatiensi,
i. p.Wormatiensi.
— 21 —
Aussteller
Datum
Quelle
Hiltegart.
Wicho.
Folerat.
Nortbertus.
Odolsuint.
Graf Leitrat.
Salacho.
797.
768. 5. Nov.
780. 17. Juni.
C. L. II, p. 302.
C. L. II, 88.
0. L. n, 83.
771. 12. Dez.
C. L. II, p. 168.
772. 28. Juni.
763. 28. Aug.
C. L. II, p. 178.
Schannat trad.
Fuld. 12.
790. 12. Juni.
C. L. n, p. 15.
22 —
Name
Gau
Graf
Blödesheim.
Blitersheim.
= Heim des Blichter.
Blödesheim,
K,-A. Alzey.
(Acta Pal. I 261, oder
Flammersbeim, K.-A.
Frankenthal)
Blatmaresheim.
Bobenhelm,
K.-A. Frankenthal.
Bubinheim.
= Heim des Babo;
C. L. ^ 17, 189, 218,
333, 276, 382 u. s. w.
Bobenhelm,
K.-A. Dürkheim.
Pophenheim.
Bodenheim,
K.-A. Mainz.
Batenheim.
= Heim des Bodo.
C.L.nr. 316, 767, 1776,
Dronke. R. V. 8.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i . p . Uormacinsae .
I
— 23
Aussteller
Datum
Quelle
Hadamiuit.
Theodo.
Hildeboldus.
Adalmunt.
Caneor.
Rantulf.
Mengoz.
781. 16. Juni.
C. L. II, p. 137.
782. 22. April.
C. L. n, p. 130.
767.
787. 11. Sept.
C. L. II, p. 278.
0. L. II, p, 8.
782.
C. L. II, p. 231.
756. 22. Juli.
795. 20. April.
Dronke. 0. F. 8.
C. L. II, p. 186.
— 24 —
Name
Bolanden bei Kirch-
heimbolanden.
BoTilant.
s= Baumland.
Bomheim, K.-A. Alzey.
Bninheim.
=B Heim des Brnno.
C. L. ^ 179, 1550.
Dronke, R. S. für die
Jahre 800—1100.
BäskSngernhelm,
Cuningeroheim.
= Heim des Caning.
Bosenhelm bei Kreuz-
nach.
Bosinesheim.
Bnosinesheim,
Bosinlieim.
= Heim des Boso.
Dronke, R. 8. far
800—1150.
Gau
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 25
Aussteller
Datum
QueUe
Kaiser
1178.
31. Oct.
Remling.
Friedrich I.
U. B. Sp. 118.
Bemher.
782.
7. Mai.
C. L. II, p. 47.
Willerat.
792.
20. Mai.
C. L. II, p. 142.
Hermiin.
798.
13. Juni.
C. L. II, p. 146.
Cecilia.
804.
2. Juni.
C. L. n, p. 169.
Hucbertus.
782.
27. Febr.
c. L. n, p. 110.
Ertulfus.
791.
22. Apr.
C. L. II, p. 343.
Mather.
899.
20. Juni.
C. L. II, p. 280.
— 26 —
Name
Bretzenheim.
Brözenheim.
Brittenheim.
= Heim Brizzo.
Budenheim, abg.
Burdenheim.
= Heim des Bodo.
BQdeshefm bei Bingen.
Budensheim.
confer. Buden-
heim.
Casteff bei Mainz.
ad Oastrionis.
Anm. : In der folgenden
Urkunde gehört Castell zum
Oau Cunigessundra.
Oastellum.
Cfopp, abgeg. bei
Bingen.
casfcrum Pinginsie.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p. Cuniges-
sundra.
27 —
Aussteller
Datum
Quelle
Turinebert.
Ragintrud.
770.
774.
30. Oct.
Erzbischof Luit-
pold V. Mainz.
1057. 27. Aug.
Abt Heinrich.
1154.
Rathar.
Kaiser Otto HI.
Burkhard.
757.
991. 29. Dez.
c. 1100.
Graf Leitrat.
763. 28. Aug.
C. L. II, p. 275.
C. L. II, p. 304.
Wenck. Hess. Land.
IL U. B. 44.
Joannis. Res. Mog.
Script, n, 751.
Dronke. C. F. 11.
Schöpflin, Alsatia
diplomat. I, 135.
W. U. B. L p. 392.
Schannat, trad.
Fuld. 12.
— 28 —
Name
Dahlheim,
K.-A. Oppenheim.
Dalaheim.
= Thalheim.
Dalen, ehemal. Kloster
bei Mainz.
Dalheim.
Dalsheim,
K.-A. Worms,
Dagolfesheim.
= Heim des Daoglf.
Dutenheim,
K.-A. Alzey.
Dautenheim.
= Heim des Dudo.
Dronke, R. 43. Be-
lege in den Jahren 766 bis
1170. Zusammenhang mit
diot, Volk.
Dagastisheim, (?)
vielleicht Dexlieim,
K.-A. Oppenheim
oder abgeg. Ort.
Gau
i. p. Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
29 —
Aussteller
Datum
Quelle
Goduin.
Albertus.
Richweiu, Probst
zu Worms.
Ereinbrecht.
766. 10. Juni.
808.
1110.
826. 17. Juni.
Rinold.
Lintherus.
C. L. n, p. 318.
C. L. n, p. 281.
Schannat, bist. ep.
Wormat. H, 64.
C. L. n, p. 87.
781. 20. Sept. C. L. 11, p. 157.
769. 29. März.
C. L. n, p. 125.
30 —
Name
Deninheim,
K.-A. Oppenheim.
Dienheim.
=: Hehn des Dioo.
Dinenheim,
K.-A. Oppenheim.
Dienheim.
Deuheim,
K.-A. Oppenheim.
Dienheim.
Dintesheim,
Tidinesheim.
= Heim des Thidino;
Dem. von Thido.
Dietelsheim, Rh.
Tubileshaim.
Gau
i. p.Wormatiensi.
(Aelterer Beleg)
i. p Uormacinse.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
Graf
31
Aussteller
Datum
Quelle
Hucbertus.
774. 3. Juli.
C. L. II, p. 40.
Graf Leidrat.
756. 23. Juli.
Dronke, C. F. 9.
Hunold.
781. 15. März.
C. L. n, p. 176.
Woluo.
789. 20. Apr.
C. L. n, p. 235.
Beginbertns.
791. 2. März.
C. L. II, p. 156.
Theotbald.
803. 5. Mai.
Dronke C. F. 78.
— 32 —
Name
Ditelsheim,
K.-A. Alzey, Rh.
Dittelsheim.
= Heim des Dito; ahd.
diot Volk.
Dudilesheim,
K.-A. Alzey.
Dittelsheim.
= Heim des Dudilo.
Gau
i. p.Wormatieasi.
i. p.Wormatiensi.
Dulgaheshelm, i p.Wormatiensi
K.-A. Oppenheim,
Dolgesheim.
Dulgesheim,
Dolgesheim, Rh.
Dorndurkheim,
Thurincheim.
Rh. Durincheim.
= Heim des Thuriug.
i. p.Wormatiensi,
i. p.Wormatiensi.
Graf
— 33 —
Aussteller
Datum
Quelle
Rutsuindi.
Erlntdu.
Rangwic.
Witnram.
Sirigo.
Autbod.
774. 29. Juni.
C. L. II, p. 319.
820.
0. L. n, p. 291.
788. 29. Sept.
0. L. n, p. 60.
799. 17. Nov.
0. L. n, p. 199.
767. 25. Juli.
763.
C. L. n, p. 252.
C. L. n, p. 73.
— 34 —
Name
DUrkhefm,
K.-A. Alzey.
Turinheim.
Domdürkheitn.
='Heim des Daring.
Dromerehelm, Rh. i. p. Uormacinsi.
Truhtmaresheim.
= Heim des Truchtmar.
Gau
i. p. Wormaciensi.
Dromershefm,
Truchmaresheim.
Dorndurkheim, Rh.
Durincheim.
i. p. Wormatiensi.
i. p. Wormatiensi.
Dunzenheim, abgeg.
Dunzinesheim.
= Heim des Danzino.
i. p.Wormatiensi.
Graf
— 35 —
Aussteller
Datum
QueUe
Lungwint.
772. 27. Mftrz.
G. L. n, p. 57.
Odacrus.
756. 17. Juni.
Dronke C. F. 6.
Gerwinus.
768. 25. Aug.
C. L. II, p. 109.
Hucbertus.
791. 25. JuU.
0. L. n, p. 73.
Gerolf.
768—814.
19. April.
C. L. n, p. 112.
— 36
Name
Gau
Graf
Dunzenhelm, abgeg.
i. p.Wormatiensi.
Duncinesheim.
DuppenberCi bei Mom-
i. p.Wormatiensi.
menheim, Eh.
Ebersheim,
i. p.Wormatiensi.
Eborolfesheim, Eh.
= Heim des Bburolf.
Ebersheinii
i. p.Wormatiensi.
K.-A. Mainz.
Eberulf esheim,Et.
Aelterer Beleg.
Eberolfesheim.
Eich, Rh.
i. p.Wormatiensi.
Heichinen.
Eichloch, Eh.
i. p.Wormatiensi.
Heichinloch.
= Eichenwald, ahd. loh;
lat. lucus Wald.
37
Aussteller
Datum
Quelle
Brunicho.
Helisezo.
Herpher.
Sigismund.
Hita.
Sigismund.
Wanbertus.
Lintfrid.
782. 18. Jan.
782. 19. März,
768. 29. April
'764. 28. April,
784. 17. März.
764. 28. April.
782.
825. 6. Sept.
C. L. n, p. 159.
0. L. n, p. 186.
C. L. n, p. 160.
0. L. II, 225.
C. L. n, p. 124.
C. L. n, 225.
C. L. II, p. 320.
0. L. n, p. 165.
— 38 —
Name
Eimsheim,
K.-A. Alzey.
Unünesheiin.
=s Heim des Umino.
Eimsheim, Eh.
Ominslieiin.
Einseltheim, Eh.
Enseltheim,
Vielleicht auch Asselheim;
Widder III. 160.
= Heim des Ansilo;
alth. ÖS Gott.
Ensheim,
Aonenisheim bei
Wörrstadt Eh.
s= Heim des Ono.
Eppeisheim, Eh.
K.-A. Alzey.
Ebbelesheim.
= Heim des Eppo.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 39 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bodonem.
Egilolf.
Baderich.
Ansilt.
Amalbarius.
Rutsuint.
781.
762. 25. Sept.
C- L. n, p. 294.
C. L. II, p. 336.
803.
791. 12. April.
C. L. n, p. 291.
C. L. n, p. 127.
768. 12. Sept.
C. L. n, p. 198.
783. 28. Nov.
C. L. II, p. 33.
— 40 —
Name
Gau
Graf
Eppstein, Eh.
K.-A. Frankenthal.
i. p.Wormatiensi.
Appinsiyein.
= Stein, Burg des Eppo.
Ebenstein, Eh.
K.-A. Frankenthal.
i. p.Wormatiensi.
Eppstein.
ErbesbQdesheim, Eh.
K.-A. Alzey.
Botinshein.
i. p.Wormatiensi.
= Ueim des Boto.
Erpolzheim, Eh.
K.-A. Dürkheim.
i. p.Wormatiensi.
Erpholfeeheim.
r=s Heim des Erphold.
C. L. ^ 296, 424. 455.
Esselborn,
K.-A. Alzey.
Aschininbrunir.
i. p.Wormatiensi.
Aelterer Beleg.
Escilebrunnin.
= Esche beim Brunnen.
41
Aussteller
Datum
Quelle
Gislild.
Eatbald.
Egilolf.
Gerolf.
769. 30. März.
C. L. n, p. 138.
775. 15. Mai.
C. L. n, p. 12.
766. 3. Januar.
0. L. n, 324.
790. 18. Aug.
C. L. n, p. 137.
Grrotbertus.
Rupert.
767. 2. Juli.
763. 2. Juli.
C. L. n, p. 171.
C. L. n, 51.
— 42 —
Name
Esselborn,
K.-A. Alzey.
Escilebrunno.
Essenheim,
K.-A. Mainz?
Hasinislieiin.
=s Heim des Hessino;
Dem. von Hesso.
Gau
i. p.Wormatiensi,
i. p.Wormatiensi.
Graf
Essenheim,
K.-A. Mainz.
Ysenheim.
Finten, Rt.
Findene.
= Brunnen.
Flörsheim (Ober), Rh.
K.-A. Worms.
Plorlesheim.
Fletersheim.
i. p.Wormatiensi.
— 43 —
Aussteller
Datum
Quelle
Adalgifus.
815.
C. L. II. p. 50.
Wonnerus.
768. 5. Juli.
C. L. n, p. 208.
Schenkungsb. d.
Kl. Reichen-
bach.
Erzbischof Rut-
hard V. Mainz.
c. 1150.
W. U. B. n, p. 392.
1092.
Gudenus C. Mog 1,
386.
Rocculfus.
Gerolf.
774.
768.
13. Juni.
5. Nov.
C. L. II, p. 340.
C. L. n, 203.
— 44 —
Name
Flörsheim, (O.N.)
K.-A. Worms.
Flaridesheim.
= Heim des Flarido.
Flörsheim,
K.-A. Worms.
Ober- u. Nieder-
Fletersheim.
Flonheim, Bb.
K.-A. Alzey.
Flaanheim.
Flanenheim.
^ Ansiedlung von
sumpfiger Stelle; vgl. mhd.
vllDec Wurz plu schwimmen.
Flonhelm,
K.-A. Alzey.
Flanheim.
Franicendale,
K.-A. Frankenthal.
= Thal der Franken.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
45 -
Aussteller
Datum
Quelle
Bemher
Hugo.
Rotlind.
Eadulf.
Stift Flonheim.
Hunargus.
783. 12. April.
C. L. II, p. 121.
789. 1. Juni.
C. L. n, p. 201.
787. 24. Juni.
764. 29. Oct.
0. L. n, p. 45.
0. L. n, 48.
1194.
W. U. B. n, p. 289.
772. 20. Sept.
c. L. n, p. 9.
46
Name
Frellaubersheim,
K.-A. Alzey.
Leibersheim.
3= Heim des Lintbert.
Freimersheim, Bh.
K.-A. Alzey.
Frigmersheim.
älterer Beleg.
Frimersheim, Rh.
Frecmaresheim.
= Heim des Frecmar,
des durch seine EOhnheit
Berflhmten.
Freinsheim,
K.-A. Grünstadt.
Freinslieim.
= Ansiedlang eines
Freien.
Gau
i. p. Wormaciensi.
Graf
p. i. Wonnatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 47 —
Aussteller
Datum
Quelle
Wanbertus.
768.
C. L. n, p. 30.
Eotrudis.
Ratbald.
Gomonolfus,
Fridrich.
769.
763. 27. März.
767. 28. Feb.
775. 1. Feb.
C. L. II, p. 262.
C. L. II, 284.
C. L. n, p. 23.
0. L. n, p. 200.
771.
0. L. n, p. 226.
— 48 —
Name
Frettenheim,
K.-A. Alzey.
Frittenheim.
Fritenheim.
= Heim des Frido.
Freiweinheim, Bh.
üumhinheim.
= Ansiedlang in e. Wein-
gegend oder die eines Mannes
namens Wini (Freund). An
eine Zwangscolonie der
Wenden ist damals noch
nicht zu denken.
Friedelsheim,
K.-A. Durkheim.
Fridolfisheim.
.--IS Heim des Fridolf.
DronkeR. 16. A. 766.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
— 49 —
Aussteller
Datum
Quelle
Haiger.
Giselbertus.
767. 27. Juli.
771. 12. Juni.
C. L. n, p. 139.
C. L. n, p. 210.
Hrodolt.
771. 12. Feb.
Dronke, C. P. 24.
Bubeitus.
775.
4. Mai.
0. L. n. p. 54.
50 —
Name
Gau
Graf
Friesenheim,
K.-A. Frankenthal.
Frisenheim.
i. p.Wormatiensi.
= Heim des Frieso.
Dronke, R.16.a.822
bis 838.
Fflrfeld, Bh.
Furiefeld.
= Nenbrach.
Fulbaccliure, abgeg.
vielleiclit bei Essel-
bom, Rh.
i.p.Wormaciensi.
Gabslieim, Bh.
Gaisbotesheim.
i. p.Wormatiensi.
= Heim des Giziboto.
Gabshelm.
K.-A. Oppenheim.
Gesbotsheim,
i. p.Wormatiensi.
51 —
Aussteller
Datum
Quelle
Dibertus.
Karl m., der
Einfältige.
Moricho.
Qiselbertus.
Wolfrat.
799. 14. April.
C. L. n, p. 124.
912. 1. Januar.
Hartheim, bist.
Trevir. I, 261.
789. 18. Aug.
C. L. n, p. 50.
771. 12. Juni.
C. L. n, p. 210.
776. 4. Juni.
C. L. n, p. 86.
52
Name
52
Gaubischofsheim, Kh.
K.-A. Bingen.
Biscofesheim.
= Bine von e. Bischof
angelegte Ansiedelang.
Gaualgesheim, Bh.
Longistisheim.
SB In yerstOmmelter
Form wohl flberliefert.
Heim eines Longisto nicht
flberliefert.
Gaualgesheim, Rh.
K.-A. Mainz.
Algesheim.
Alagastisheim.
Gauböckelnheim, Rh.
Beckeinheim.
=: Heim des Bechild.
Gauweinheim, Rh.
Gautzwinesheim.
= Heim des G^ozwine;
besonders im Foldaner ür-
kmidenbrief zahlreiche Nach-
weise Vgl. R zu Dronke,
S. 19 a. 844—1128.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 53 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kotbaldus.
769. 15. Okt.
C. L. n, p. 134.
Amalgart.
768. 15. Juli.
0. L. U, p. 108.
Willebaldus.
798. 29. Nov.
C. L. n, p. 125.
Erzbischof Adal-
bert V. Mainz.
Bilifrid.
1128.
774.
Gudenus C. Mog.
I, 76.
C. L. n, p. 159.
54 —
Name
Gaulsheim, Bh.
Gaatzoldesheim.
^ Heim des Qosolt.
Dronke, R. S. 19 a.
812—852.
Genheim, Rh.
K.-A. Durkheim.
Gaginheim.
Genheim.
= Heim des Gago in
Verbindmigen. Z. B. Gagan-
hart.
Dronke, R. 16 a.
773—808.
Gensingen, Rh.
Genziga.
Aeltester Beleg 768
C. L. n, 71, im
Nahegau.
s= Bei den Angehörigen
des Genzo.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormaciensi.
— 65 —
Aussteller
Datum
Quelle
Anibertus 7.
Wanbertus.
Ludwig der
Deutsche.
772.
C. L. II, p. 142.
768.
C. L. n, p. 30.
870. 12. April.
Hontheim, liist.
Trev. I, 211.
— 66 —
Name
Gernsheim, £h. abgeg.
K.-A. Grünstadt.
Kirchheim an d.
Ecke.
= Heim des Gerne in
ZasammenBetzangen, wie
Gernolf, Gemolt, besonders
in Germand.
Dronke R. 18
790-874.
Geroisheim, Bh.
K.-A. Frankenthal.
Geroldispad.
s= Fassweg des Gerold.
Eine Fülle von Nachweisen
bei Dronke, R. 18 a.
756—1166.
Gimbsheim,
Gimbsheim, Rh.
Geminisheim.
Aelterer Beleg.
= Heim des Gommo.
G. L. Bt 285.
Gau
Graf
i. p. Wormatiensi.
- 57 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bisch. Günther
zu Speier.
1150.
Kaiser Ludwig.
817. 8. Januar.
Willeher.
Wulfleib.
Lungwint.
776. 26. Nov.
766. 13. März.
772. 27. März.
Remling, U. B. Sp.
p. 82.
Crollius, Orig. Bi-
pont I, 98.
C. L. n, p. 249.
C. L. n, 257.
C. L. n, p. 57.
— 58 —
Name
Gommersheim, Hh.
K.-A. Edenkoben.
Qommirslieün.
= Heim des Gummar,
viell. für Gundmar, des im
Ejimpfe BerOhmten.
Gonsenheim, Bh.
K.-A. Worms.
Qunsenheim.
= Heim des Ganzo.
Dronke, R 20
801—961.
Gossenheim, abgeg.
Ort beiKleinbocken-
heim, K.-A. Grün-
stadt, ßrh.
Qozinesheim.
= Heim des Gozino;
Dem. Yon Gh>zo.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 59 —
Aussteller
Datum
Quelle
Wodelger.
771. 21. Sept.
C. L. n, p. 142.
Teutrath.
775. 30. Mai.
C. L. n. p. 107.
Hirminpunint
790. 7. Mai.
C. L. n. p. 129.
— 60 —
Name
Groisheim, Bh.
K.-A. Mainz.
Graulfesheim.
= Heim des Graolf;
Graolf = Qrawolf = grauer
Wolf; Dronke, R.S. 19a.
801-906.
Grossbockenheim, Rh.
K.-A. Grünstadt.
Bucchenheim.
= Heim des Baggo oder
Bacco, zusammengezogen
aus Burkart.
Grossbockenheim, Hh.
K.-A. Grünstadt.
Buggenheim.
Gross Karibach, Rh.
K.-A. Grünstadt.
Carlobach.
^ Bach des Karl, gleichen
Stammes mit dem angels.
earl.
Gau
i. p. Wormatiensi.
i. p. Wonnatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
Graf
- 61
Aussteller
Datum
Quelle
Heriwig.
Munihitl
Adalmunt.
Regmher.
782. 27. März.
C. L. II. p. 164.
773. 18. Juni.
C. L. n, p. 67.
793. 5. Mai,
770.
c. L. n, p. 9.
C. L. n, p. 101.
— 62 —
Name
Grosswinternheim, Eh.
Wintemheim.
=s Heim des Wintaro
in Gompositionen ; Wintra-
hilt, Dronke, R. 48 a. 788.
Wintarolh, 0. L. m. 674, 1064.
Gundheim, Rh.
K.-A. Worms.
Gunteim.
=s Heim des Ganto, ahd.
gant Krieg in Verb. z. B.
Gundacher; Dronke, R
19 a. 796 — 1079, gekürzt«
Form Günther, EOnig der
Bargander in den Nibe-
lungen.
Gundersheim, Bh.
K.-A. Alzey.
Guntirsheim.
s= Heim des Ganther;
Dronke, R.aOa786— 1049,
oder im Kriege Mutigen.
Gundersheim, Rh.
K-A. Alzey.
Guntmaresheim.
«B Heim des Gandennar,
des im Kriege Berühmten.
Gau
Graf
i. p.Wormafciensi.
i. p. Wormciensi.
i. p.Wormatiensi.
— 63
Aussteller
Datum
Quelle
Erzbischof Adal-
bert V. Mainz
1140.
Folcrat.
Rootgardis.
Eburgrim.
Gudenus, C. Mog.
I, 124.
826. 17. Juni.
C. L. n, p. 83.
769. 20. Sept.
C. L. II, p. 39.
776. 15. April.
C. L. II, p. 167.
— 64
Name
Gundersheim,
K.-A. Alzey, Rh.
Guntxamesheim.
= Heim des Guntram,
des Eampfrabeo; Belege
Dronke, R. 20a, 757 bis
Gundersheim,
K.-A. Worms, Rh.
Guntrameslieim.
Guntersblum. Rh.
Guntersbluin.
= Weideplatz oder Sat-
feld des Günther.
Back. 0. F. 31.
Gundheim, Rh.
K.-A. Worms oder
Alzey.
Guntheim.
Hackenheim, Rh.
Hackinesheün.
= Heim des Hacho.
Dronke. R. 20 a.
825—836.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormesfeld.
i. p.Wormatiensi,
i. comitatu
Emechonis
comitis.
65 -
Aussteller
Datum
Quelle
Albrath.
798.
C. L. n, p. 337.
Bischof Johann
V. Speier.
Domkapitel zu
Worms.
1100. 6. Jan.
W. U. B. I, p. 321.
1237. 22. Juni.
Schannat hist. ep.
Worm I, 24.
Erlulfus.
791. 22. April.
C. L. n, p. 343.
Heinrich 11.
1023. 10. Dez.
Hontheim hist.
Trevir I, 359.
— 66 —
Name
Hahnheim, Rh.
Hagenheim.
= Heim des flago;
Demin. Hagino, Hagen in
den Nibelungen.
Hahnheim,
K.-A. Oppenheim,
älterer Beleg.
Hagenheim.
Hamm, Kh.
K.-A. Oppenheim.
Hamme.
= Mhd. harn TOmpfel,
Sandbank. Der Ort liegt
am linken Ufer des Rheins
Harxheim, Rh.
Aresheim.
=: Heim des Araho.
Dronke, 5 a, 788 — 841.
Harxheim, K.-A. Alzey.
Arasheim.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p. Wormacinse.
— 67 —
Aussteller
Datum
Quelle
Metensuind.
Graf Cancor.
[Rocganz.
Eotbert.
Brundono.
Gerhard US.
Addo.
778. 20. Aug.
763. 12. Juli.
768. 9. Juni.
762. 4. August.
793. 4. Juni.
774. 15. Mai.
778. 28. Mai.
C. L. n, p. 353.
0. L. I, 3.
C. L. n, p. 331.
C. L. n, 334.
C. L. n, p. 213.
C. L. n, 203.
C. L. n, p. 34.
— 68 —
Name
Harxheim,
K.-A. Oppenheim.
Haraunesheim.
Hassloch, Bh.
Haselach.
= Wald des Hasso ; 16h,
lacas = Wald; Hasso z.B.
Dronke, R. 23 a. 887 bis
866.
Hausen bei Ingelheim.
Husen, Rh.
= bei den fl&asern.
Hechtsheim, S.h.
Hehhidesheim.
= Heim des Hahido.
Heimersheim, Rh.
K.-A. Alzey.
Heimradesheim,
ältester Beleg.
Heimradesheim.
= Heim des oder der
Heimrot. C. L. 51- 313.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p. Uormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 69 —
Aussteller
Datum
Quelle
Henrich.
836. 24. April.
C. L. n, p. 163.
Erzbischof
1158.
Wenck, hess. Lan-
Arnold V.Mainz.
desgesch.n,U.B.
104.
Heinrich V.
1124. 7. Mai.
Hontheim, hist.
Trevir I, 513.
Uodilpracht.
808. 17. Mai.
Dronke,C.F.,126.
Naicho.
814. 24. Nov.
C. L. n, p. 114.
— 70 —
Name
Heimersheim, Rh.
K.-A. Alzey.
Hemradesheim.
Hemshof bei Friesen-
heim, Bh.
Hemmingesheim.
= Heim des flemming;
Patron. Ableitung zu
Hemmo; Dronke, K. 22 a,
796—823.
Hemshof bei Friesen-
heim, Rh.
K.-A. Frankenthal.
Hamingesheim.
Heppenheim, Bh.
K.-A. Worms.
Hepphenheim.
= Heim des Heppo;
Heppo, znsammengez. ans
Hadnbert, des im Kampfe
Glänzenden; G. L. »r. 368,
392, 395, 1100 u. s. w.
Gau
i. p. Wormaciensi.
Graf
i. p. Wormaciensi.
i. p.Wormatiensi,
i. p. Wormaciensi.
— 71 —
Aussteller
Datum
Quelle
BiliraiD.
Brubertus.
Hita.
Witherius.
793. 12. Juni.
C. L. n, 49.
775. 4. Mai.
C. L. n, p. 54.
784. 17. März.
C. L. n, p. 124.
767. 3. Nov.
C. L. n, p. 16.
— 72 -
Name
Heppenheim, Rh.
K.-A. Worms.
Hepphenheim.
Heppenheim, Bh.
K.-A. Worms.
Hepphenheim.
Hernsheim, Rh.
K.-A. Worms.
Harlesheim.
^= Heim des Harilo.
Demiu. za flaro, Hero
in Verbind. Z. B. flari-
bald, Harimann, woraus
Hermann entstanden ist.
C. L. ?£: 2020, 317 u. s. w.
Hessloch, Bh.
Esinloch.
Hesinloch.
= Wald des Hessino,
Demin. za Hesso.
Hessiochy
K.-A. Worms.
Hasenloh.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 73 —
Aussteller
Datum
Quelle
Otacher.
773.
C. L. II, p. 286.
Schenkuugsb. d.
Kl. Reichen-
bach.
Nancherus.
1150.
W. ü. B. II, p. 400.
Willingus.
Emest.
Halidricus.
771. 12. Juni.
C. L. p. 226.
771.
767. 23. Jan.
C. L. n, p. 306.
C. L. n, 322.
772. 26. Okt.
C. L. n, p. 103.
-^ 74 —
Name
Hessheim, Bh.
Hessenheim.
= Heim des Hesse oder
der Hessen.
Heuchelheim, Rh.
K.-A. Frankenthal.
Huchilheim.
= Heim des Huchilo,
Hagilo, Dem. za Hugo.
Dronke, R. 24 a.
785—829.
Hildebaldeshus abgeg.
= Haus des Hiltebald,
des im Kampfe Kflhnen.
Dronke, R. 23.
790—1069, erscheint in
Fuldaer Urkunden 32 mal.
Hochheim, Rh.
Hoveheim.
= Heim des Hofo, Hufo.
C. L. nr. 406, 728, 809.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 75 -
Aussteller
Datum
Quelle
Lindhardi.
Tohades.
Hiltibald.
779. 30. Aug.
C. L. B, p. 153.
767. 5. April.
C. L. n, p. 31.
Bischof Adalbert
von Worms.
1068.
C. L n, p. 170.
Schannat, hist.epix.
Worm n. 59.
— 76 —
Name
Gau
Graf
Hohensulzen,
K.-A. Worms.
Suiza.
= nach 6. Flasnamen
Sulz, kelt.
Horchheim, Bh.
K.-A. Worms.
Horgiheim.
= Ansiedelung an
sumpfiger Stelle; ahd. horo,
gen. horawes Sumpf.
Iberehelm, Bh.
Hatto comes.
Ibemesheim.
== Heim des Iburni.
Dronke, R. 26 a.
796—824.
ibersheim, abg. auf der
heutigen Hammer-
Gemarkung.
i. p.Wormatiensi.
77 —
Aussteller
Datum
Quelle
Schenkungsb. d.
Kl. Reichen-
bach.
c. 1150.
Nitherius.
765.
Radulf.
767.
W. U. B. n, p. 400.
C. L. n, p, 31.
C. L. n, 16.
Friderich.
775. 1. Febr.
C. L. II, p. 200.
— 78 —
Name
Iggelheim, Rh.
K.-A. Mutterstadt.
Hughilheim.
= Heim des Hugflo;
Demin. za Hago.
Dronke, R. 24 a, 785
bis 841.
Immesheim bei Harx-
heim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
Imminesheim.
= Heim des Immino;
Demin. zu Immo. Eine statt-
liche Zahl von Nachweisen
bei Dronke, R. 25 a,
765-914.
Ingelheim, Rh.
K.-A. Worms.
Hengilouheim.
= Heim der Engila;
Dronke, R. 12.a, 804
bis 874.
ippersheim, Rh.
Eversheim.
= Heim des Bviro.
Gau
i. p. Wormaciensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i.p.Unarmacense.
— 79 —
Aussteller
Datum
Quelle
Butgardis.
Eocbertus.
Kaiser Ludwig.
770. 15. Okt.
C. L. II, p. 338.
825. 11. Juni.
C. L. n, p. 166.
Heinrich EL.
823. 19. Dec.
1023. 10. Dec.
W. U. B. I, 101.
Honth. histor.Trevir
I, 359.
— 80 —
Name
Irdinaburc, abgeg. bei
Dienheim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
Isenburg,
K.-A. Mainz.
Isanburc.
= Burg des Iso; in
ZusammensetzuDgen Isan-
bert, Isenhart, Isengrim,
der alte Name für Wolf.
Jugenheim, Rh.
K.-A. Bingen.
Juwilenheim.
= Heim des Javilo, Javo.
Kirchheim an der Eck,
K.-A. örünstadt.
Ciricheim.
Kyrcheim, Rh.
Köngersheim, Rh.
Cunigesheim.
= Von e. König be-
gründete Ansiedlnng.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 81
Aussteller
Datum
Quelle
Agatha.
804.
C. L. n, p. 272.
Heregisum.
829. 22. Juli.
C. L. n, p. 128.
Fridebrecht.
795. 8. Sept.
C. L. n, p. 169.
Reginher.
Bacher.
770. April.
775. 10. Okt.
C. L. n, p. 101.
C. L. n, p. 164.
HuDold.
782. 27. Febr.
C. L. n, p. 333.
— 82 —
Name
Gau
Graf
Kostheim, Bh.
Cuffstein.
= kelt caf, cup. cuc.
Fels.
Kreutznach,
K.-A. Worms.
i.p.Uuarmacen8e.
Cruciniacum.
Truciniacum.
Kriegsheim, Eh.
Kreikesheim.
i.p.Wormatiensi.
= Heim des Oreizo, in
Greizolf.
0. L. M. 2384.
Umbsheim, Bh.
K.-A. Frankenthal.
i. p.Wormatiensi.
Lammundesheim.
Landmundesheim.
= Heim des Landmand,
sonst allerdings nicht belegt,
dagegen h&ufig Liandolt
u. s. w.
83
Aussteller -
Datum
Quelle
K. Ludwig III.
880. 17. Nov.
Hontheim hist, Tre-
vir 1,218. Neuer
Abd. in Böhmer.
Codex, diplom.
Francofurt I,
610.
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dec.
W. U. B. I, p. 102.
Bicher.
766. 5. April.
0. L. n, p. 161.
Gerolf.
Nantgeri.
769. 1. Nov.
823. 23. April.
C. L. n, p. 126.
C. L. B. n, p. 154.
6»
— 84 —
Name
Landrisheim auf der
Gemarkung Offen-
stein, Eh.
K.-A. Worms.
= Heim des Landrich;
Dronke, B. 26 a, 801
bis 861.
Lendrichesheim, Bh..
Abgeg. beiOffstarin.
Laubenheim, Bh.
Nubenheim.
= Heim des Labo, Liabo.
LeInIngen, BH.
K.-A. Grünstadi.
Liningen.
= Bei den AngehOngen
des Linno.
Littershelin, Hof bei
Lobenheim, Eh.
K.-A. Frankenthal.
Lintresheim.
= Heim des Liutari,
ein uralter Name, Liatharis
hiess im 6. Jahrhundert ein
Herzog der Alamannen,
welcher den bedr&ngten Ost-
goten Hilfe bringen wollte.
Gau
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
-^ 85 -
Aussteller
Datum
Quelle
Odolfrid.
771.
C. L. n, p. 161.
Willifuind.
Heinrat.
Adulfrid.
König Friedr. I.
801. 24. Juni.
797. 12. Juni.
77B. 3. Mai.
1153.
C. L. n, p. 161.
C. L. n, p. 109.
Dronke,aT.28.
W. U. B. n, p. 95.
Adalmunt.
763. 5. Mai.
0. L. n, p. 9.
— 86 —
Name
Lonsheim, Eh.
K.-A. Alzey.
Laonisheim.
Lonesheim.
^ Heim des Laono ;
z. B. in LaoDold.
C. L. nr. 1322.
Ludolfsfelde, abgeg.,
Lage unbekannt.
= Feld des Ladolf, sehr
hftofiger Name.
Dronke, R. 28 a, 779
bis 966. Ludolfinger hiessen
z. B. die Ahnen der s&ch-
sischen Kaiser.
Mainz, Eh.
Moguntia.
Anm. Mainz ist viel
älter und war zur ROmer-
zeit die Hauptstadt von
Obergermanien.
= Nach dem Main be-
nannt; Moinos = Wurzel,
mi = gehen, der Gehende,
d. h. der Fluss schlechtweg.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
87 —
Aussteller
Datum
Quelle
Richolf.
Wülerat.
776.
792.
25. Dec.
20. Mai.
C. L. n, p. 179.
C. L. n, p. 142.
Siegern.
826.
0. L. n, p. 167.
König Dagobert.
635. 22. April.
Eccard Fran. Orient
I, 221.
— 88 —
Name
Marnheim, rhelnbai.
K.-A. Bolanden.
Marrenheim.
= Heim des Maro, des
BerQhmten.
Marnheim, bair.
K.-A. Kirchheim-
bolanden.
Marreheim.
Masanza, Eh. abgeg.
in der Nähe von
Monsheim.
Maudach, Bh.
K.-A. Mutterstadt.
Mutaha.
= Nach dem Flasschen
Madach geheissen.
Mettenheim, Rh.
K.-A. Worms.
Mettenheim.
= Heim des Metto,
Matte. ImFoldaerü.B.R.
29, fOr die Jahre 788 bis
944 ftln&ehn Nachweise.
Gau
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi
— 89 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Friedr. I.
1156. S.Jan.
W.U. B.II,p. 101.
Bisch. Günther
V. Speier.
1159. I.Jan.
W U. B. n, p. 125.
Qozhelm.
798. 13. Juni.
C. L. n, p. 146.
Gumbertus.
778. 7. Juni.
C. L. n, p. 148.
Willingus.
öumbert.
771.
765. 27. Juni.
0. L. n, p. 306.
C. L. n, p. 306.
90 —
Name
Mettenheim z. Worms
u. Guntersblum, Eh.
Metdanlieiiii.
Mölshelm, Eh.
Meltridesheim.
^ Heim der Meltrid«
Morsch, K.-A. Fran-
kenthal, Eh.
Merische.
= Morsch scheint za mar
Moor zu stehen , wie Mensch
zu mennisc.
Brut .0. P. 179.
Mörrstadt, Eh.
K.-A. Worms.
Mergistat.
Aelterer Beleg,
Merstat.
= SUtte, Wohnsitz zu
Ehren der Maria; z. B.
St. M&rgen im Schwarz-
wald.
Gau
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p. Wormaciensi.
i. p.Wormatiensi.
^ 91 -
Aussteller
Datum
Quelle
Ado.
Bilifridus.
Adelgoz.
Wigherus.
Alduin.
873.
W. U. B. I, p. 173.
r74.
C. L. n, p. 159.
769. 9. Mai.
c. L. n, p. m.
847. 12. JuU.
763. 11. März.
0. L. n, p. 98.
0. L. n, p. 217.
— 92 —
Name
Mommernheim, Bh.
K.-A. Oppenheim.
Momenheim.
Aelterer Beleg.
= Heim des Munimann.
Monsheim,
K.-A. Worms.
Munulfesheim.
MuBzenlieim .
= Heim des Munalf,
Manolf. Der erste Teil
muni inZusammensetzoDgen
wie Manihilt, Muniswind.
= Heim des Munizo,
DemiD. von Mono.
Monzenheim, Rh.
Munzinheim.
Miinchbischofsheim,
Bischovesheim, Rh.
Gau
i.p.Wormatiensi
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 93 —
Aussteller
Datum
Quelle
Burgrath.
Franco.
790.
764.
2. Mai.
23. Mai.
Waltman.
Thurincbreht.
767.
800.
9. April.
5. Febr,
Wendilberfcus.
780. 25. Febr.
Bischof Bur-
chard II.
1141.
C. L. n, p. 186.
0. L. n, 187.
C. L. II, p. 134.
C. L. n, p. 102.
C. L. II, p. 295.
Schannat. bist. epis.
Worm. n, 71.
— 94 —
Name
Mundenheim, Eh.
K.-A. Frankenthal
oder Ludwigshafen.
Mundinheim.
Muntinheim.
= Heim des Mundo;
ahd. mant. Yormund.
MOhlheim, Meierhof
bei Osthofen, Eh.
K.-A. Worms.
Mulinheim.
Aelterer Beleg.
=;= Ansiedlang bei einer
Mflhle.
Nackenheim, Eh.
Nacheim.
= Heim des Nacho.
Dronke,R. dOa.859.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
95
Aussteller
Datum
Quelle
Irmbrecht.
Hita.
770.
784.
27. Juni.
17. Mäxz.
Otrich.
Willihild.
826.
770.
22. Mai.
28. Mai.
Theudalt.
772.
C L. II, p. 165.
C. L. n, p. 124.
C. L. n, p. 157.
C. L. n, 157.
C. L. n, 212.
— 96 —
Name
Narheim, bei Kreuz-
nach, Bh.
Naraheim.
= Heim des Narro. Ein
etwas merkwardiger Fa-
milienname.
Anm. : Gehört jedoch
zum Nahegaa und liegt
auf dem linken Ufer der
Nahe.
Neuhausen, a. d. Primm.
bei Worms,
Niovihusa, Eh.
Niederhilbereheim, Bh.
Hilbridesheim.
= Der Ortsname be-
deutet etwa: Heim des
Hiltibret.
Dronke, R. 23 a.
774—940.
Niederingeiheim, Eh.
Ingelheim.
=5 Heim der Engila, cf.
Ingelheim.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
97 —
Aussteller
Datum
Quelle
Sigehardu8.
AdaJger.
770. 1. Juni.
C. L. n, p. 159.
C. L. n, 356.
Ado.
873.
W. U. B. I, p. 173.
Erzbischof Rut-
hard V. Mainz.
1108. 11. Mai.
Gudemus C. Mog. I,
37.
Philipp von Fal-
kenstein.
1259. 5. März.
Gudemus C. Mog.
n, 132.
98 —
Name
Niederolm, Bh.
Ulmene.
= Die mehrfach vor-
kommendenOrtsnameD, aach
Ulm, 01m scheinen keltisch
za sein.
Brück, O. F. 197.
Niedersauiheim, Bh.
Sauwelnheim
minor.
= Heim des Saol
Allerdings kenne ich nor
einen Beleg aus dem Faldaer
U. B. R. 38 a. 838.
Niefernheiniy Bh.
K.-A. Gollheim.
Niuvora.
Nevuarheim.
Niverheim.
Neue Führe = Niwifara.
Brück, O. F. 63.
Gau
i. p. Wormatiensi,
Graf
- 99 — '
Aussteller
Datum
Quelle
Erzbischof Rut-
1092.
Gudemus C. Mog.
hard V. Mainz.
I, 386.
Bat zu Mainz.
1200.
Bodmann Bheing.
Altertümer I, 23.
Gaila.
779. 22. Mai.
C. L. n, p. 187.
Eadulfus.
772. 30. Sept.
0. L. n, p. 34.
Gerhardus.
774. 15. Mai.
C. L. n, p. 203.
— 100 —
Name
Nierstein,
K.-A. Worms.
Naristagne.
= Nach den alten Fonnen
Nernistein, Naristein, Nari-
stagne mag ein Bach der
Namenspender geworden
sein, Neri, Nari, Warzel na
fliessen.
Nordolfe8heim,Bt. abg.
= Heim des Nordolf.
Dronke, R27a.765.
Anmerkung: Wird
immer mit Undenheim zu-
sammen genannt, mag also
in dessen Nahe gelegen sein.
Oberhilbershelm, Rh.
Hilnersheim.
= Vgl. Niedelhilbers-
heim.
Oberingelheim,
superior Ignelin-
heym.
= Vgl. Ingelheim und
Niederingelheim.
Gau
i.p.Unarmacense
Graf
— 101 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez
Wezzil.
1064.
Erzbischof Kon-
rad von Mainz.
1163. 28. Febr.
König Hein-
rich m.
1051.
\V. U. B. I, p. 101.
Gudenus C. Mog.
I, 938.
Johannis Her. Mog.
Scrip. n, 687.
Wenck. Hess.
Landesg. IH, U.
B. 56.
— 102 -^
Name
Obersaulheim, Rh.
Sauwelnheim.
Mainz.
= Vgl. Niedersaulheim.
Oberwiesen, Bb.
K.-A. Barchheimbo-
landen.
Wilisa.
Wisore.
= Qot. vihs lat vicus.
Dorf.
Odernheim, RH.
Hodernheim.
= Die Erklftrung bietet
erhebliche Schwierigkeiten.
Sollte ein Flussname Oder
zu Grande liegen?
Oenshelm, Eh.
K.-A. Alzey.
Ominsheiin.
= Heim des 0min.
Gau
Graf
i. p. Wormatiensi.
i. p. Wormacinse.
i. p. Wormatiensi.
— 103
Aussteller
Datum
Quelle
Rat zu Mainz.
1200.
Bodmann Bheing.
Altert. I, 23.
Achiolt.
771. 8. Okt.
0. L. n, p. 131.
Liutolf.
783. 7. Okt.
C. L. n, p. 131.
K. Ludwig der
871. 13. Juni.
Tabouillot histoire
Deutsche.
de Metz IV, 35.
Suifferus.
0. L. n, p. 154.
— 104 —
Name
OiTenheim, Eh.
K.-A. Alzey.
Offenheim.
OiTensteln, Eh.
Offstein.
= Offene Ad siedlang.
Offenstem.
= Offene, freistehende
Borg.
Gau
i. p. Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormatiensi.
Oggersheim, Eh.
K.-A. Frankenthal.
Agridesheim.
Agrisheim.
= Das nom. propr.
Agrido, Agri erscheint
nirgends, oder sollte der
Ort soviel bedeuten als
Heim des Otger, woraus
durch Assimilation Ogger
geworden ist
Otger, C. L. m. 179^
199, 216, 3261 u. s. w.
i. p.Wormatiensi.
— 105 —
Aussteller
Datum
Quelle
Hachirat.
Glimmnut
Odolfrid.
Munihilt.
Meginbirg.
Gerolt.
775. 5. März.
771. 26. März.
C. L. n, p. 66.
C. L. n, 66.
771.
773.
13. Juni.
0. L. n, p. 161.
C. L. n, p. 67.
820.
768. 4. März-.
C. L. n, p. 102.
C. L. n, p. 143.
— 106 —
Name
Oppenheim, Rh. K.-A.
Oppenheim.
'= Heim des Oppo.
Osthofen,
K.-A. Worms.
Ostowa.
Hostoren.
= OesÜic)i gelegener Hof.
Ottersheim, Eh.
K.-A. Oppenheim.
Autmaresheim.
= Heim des Otmar, des
durch seinen Reichtum Be-
rühmten.
Dronke, K. 32 a.
824-874.
Otershelm,
K.-A. Oppemheim.
O^ersheim.
Partenhelm, Rh.
Pattenheimo-
marca.
= Heim des Patto.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p. Uormacinse.
- 107 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bertricus.
764. 20. Juli.
C. L. n, 245.
Qeroldus.
Chrodegang,
Bischof von
Metz.
Bereger.
784.
765.
1. Juli.
768. 8. Juli.
C. L. n, 320.
Calmet histoire de
Lorraine tom. 11,
prob. 106.
C. L. n, p. 135.
Haidrich.
774. 28. Juli.
C. L. n. p. 136.
Pantulf.
757. 13. Aug.
Schannat trad. Fuld
5.
— 108 —
Name
PfafTenschwebenheim,
Snaboheim, Rh.
= Heim des Swab.
Dronke, S. 40 a. 796.
Pftddersheim,
K.-A. Worms.
Phetersheim.
Paternivilla.
= Paternivilla. Latini-
sierte Form, vaterliche An-
siedlang.
Pflffllgheim, Eh.
Phephilineheim.
= Heim des Peffilo.
Demin. von Pfaffo.
Qulrnheim, Bb.
K.-A. Grünstadt.
Quimheim.
Quimbeimero.
= Quirnheim. Ansied-
lung bei einer Mühle, got.
quaimus.
Vgl. Alamannische Qaa-
grafschaften Badens, Ein-
leitung S. 75» Mühlen.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormacinse.
i. p.Wormatiensi.
— 109
Aussteller
Datum
Quelle
Graf Caneor.
765.
5. April.
C. L. II, 197.
Ercanold.
767.
8. Sept.
C. L. n, p. 1^5.
Bischof Chrode-
763.
25. Mai.
Calmet hist. de
gang V. Metz.
Lorraine I, Vol.
nr- 277.
Bischof Adalbert
1068.
Schannat. hist. epix.
von Worms.
Wormat. 11, 59.
Adalmunt.
787.
11. Sept.
c. L. n, p. 9.
Heregisum.
829.
22. Juli.
C. L. n, p. 128.
— 110 —
Name
Riom, abg., vielleicht
in der Nähe von
Dinnheim.
Rodenbach, Bb. bei
Freinsheim.
K.-A. Dürkheim.
Rodenbach.
= Rot bedeutet wohl
nichts anderes als Fluss.
Wahrscheinlich Wur«. rad
laufen in Bodanus, Rotten,
Rhone.
Rohrheim, Kh., abgeg.
bei Aisheim u. Eich.
= AnsiedluDg im Ried
ahd. hriot
Rudei8heiin,Rli-. abgeg.
Rodulf esheim.
= Heim des Rodnlf, des
Ruhmeswolf.
Gau
i.p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 111 —
Aussteller
Datum
Quelle
Adelbrecht.
770. 1. Nov.
C. L. II, 170.
Giselbertus.
Adalmunt.
768.
793.
1. Okt.
5. Mai.
C. L. n, p. 197.
c. L. n, p. 9.
Bruno.
793. 4. Juni.
0. L. n, p. 213.
Wormerus.
Hirminhildis.
779.
765.
1. Mai.
10. Aug.
C. L. IT, p. 259.
C. L. n, 313.
— 112 —
Name
Rudelsheim^Eli., abgeg.
bei Dienlieiiii.
K.-A. Oppenheim.
Rudolfisheim.
RUssingen, Eb.
K.-A. Kirchheim-
bolanden, eher
Grünstadt.
Bossunga.
= Bei den Angehörigen
des Rosso.
Sauerschwabenheim,
K.-A. Oppenheim.
Suaboheim, Rh.
= üeim des Swab.
Vgl. PfaflFenschwaben-
heim.
Saulheim, Ober- und
Nieder-, in Rhein-
hessen.
K.-A. Oppenheim.
Sowehiheim.
Sovouilenheim.
Sauuilenheim.
B Vgl. Ober- n. Nieder-
sanlheim.
Gau
Graf
i. p. Wormaciensi.
i. p.Wormaciensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 113 —
Aussteller
Datum
Quelle
Hucbertus.
774.
3. Juli.
C. L. n, p. 40.
Ecgrich.
778.
8. Jxim,
C. L. n, p. 112.
Teuthar.
776.
5. Nov.
0. L. rr, p. 330.
Graf Cancor.
765.
5. April.
C. L. n, 197.
Wolfbertus.
766.
6. Mäxz.
C. L. n, p. 226.
Bemarius.
763.
18. Dez.
Schannat. trad.
Fuld. 13.
Cnniberct.
779.
9. März.
W. U. B. n, p. 438.
— 114 —
Name
Sausenheim, Rh,
K.-A. Grünstadt.
Susenheim.
Aelterer Beleg.
= Heim des Suso. —
BerQhmt ist besonders der
Mystiker Soso.
Schimsheim, Bh.
Sohimmesheim.
= Heim des Schimmo,
gerade wie Rosso zu Eigen-
namen benatzt, ahd. scimo,
was Glanz bedeutet
Schornsheim, Bh.
Sconesheim.
= Heim des Scono oder
schön gelegenes Heim.
Schnabenheim,
K.-A. Alzey.
Suaboheim.
= Vgl. Pfuflfenschwaben-
heim.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 115 —
Aussteller
Datum
Quelle
Baldher.
Hunold.
824. 12. Juni.
781. 15. März.
Philipp V. Hohen-
fels.
1246.
Randolf.
815. 16. Juni.
Cancro.
766. 5. April.
0. L. n, p. 175.
0. L. n, 175.
Frey und Remling,
ürk. B. d. Klost.
Otterberg 56.
Wenck, Hessische
Landesgesch. 11.
B., U. B. p. 20.
0. L. n, p. 197.
8»
— 116 —
Name
Seheinii Rh., abgeg.
Lage unbekannt.
= Ansiedlung bei einem
stehenden Gewässer.
Selhoven, Rh., abg.
Seloven.
== Seelhofen, Sal- d. h.
Herrenhof.
Selsen, Bh.
Salsen.
= Wohl zum Personen-
namen Sallo, Sello gehörig.
Spiesheim, Rh.
K.-A. Alzey.
Spizisheim.
= floim des Spizo. Be-
lege für den Namen finden
sich erst in viel späterer
Zeit.
Sorgenloch, Rh.
Sorgeloch.
= Sorgen wald. Woher
die Bedeutung stammt, ist
mir unerklärlich.
Gau
i. p. Wormatiensi.
Graf
L p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 117 -
Aussteller
Datum
QueUe
Sichelech.
774. 29. Juli.
C. L. n, 167.
Conrad Canoni-
cus V. Mainz.
1182.
Joannis ßer. Mog,
Script, n, 693.
Sigibert.
782. 27. Febr.
0. L. n, 108.
Atha.
770. 1. Aug.
C. L. II, p. 110.
Bat zu Mainz.
1185.
Bodenau Bhein-
gauische Alter-
tümer I, 23.
-— 118 -
Name
Sprendlingen, Bh.
K.-A. Alzey.
Sprendilinga.
= Bei den Angehörigen
des Sprendilo.
Spurchenheimer Hof,
Rh., abg.
Spurken.
= Hof des Spuroo.
Sülzen, Bh.
K.-A. Oppenheim.
Sulzheim.
= Zweifelhaft ob unter
Salzheim Obersfllzen bei
GrQnstadt oder Hohensalzen
bei Worms gemeint ist.
Sulz- Wildlache.
Tornunga, Bh., abgeg.
Lage unbekannt.
= Bei den Angehörigen
des Domo, mit Dom zu-
sammenhängend.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 119
Aussteller
Datum
Quelle
Nanther.
776.
C. L. n, p. 327.
Erzbischof Adal-
1128.
Qudenus C. Mog.
bert V. Mainz.
I, 76.
Ucbertus.
767. 15. Febr.
0. L. n, p. 107.
ffildebrecht.
786. 9. Mai.
0. L. n, 169.
— 120 —
Name
Tribunisheim, Eh., abg.
vielleicht bei Bibels-
heim.
= Heim des Tribuno.
Udenheim, Bh.
Otenheim.
Vodenheim.
= Heim des Oto. Für
die Jahre 788—1248 hat
das Fuldaer ü. B. R. 82
zahlreiche Belege, damnter
die drei Ottonen aus dem
s&chsischen Kaiserhanse.
Uhlhelm, Rh.
Hulvinesheim.
= Heim des ülfino.
Undenheim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
ündenheim.
= Heim des ündo.
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 121 —
Aussteller
Datum
Quelle
Nortbert.
770. 12. Dez,
C. L. II, 167.
Selfiun.
Baderich.
773.
803.
12. Juni.
C. L. n, p. 168.
KJ, U, JLL, p.
c. L. n, p.
291.
Erlewinus.
771. 29. Juni.
C. L. B. n, p. 154.
Grimbertus.
Wolcoz.
798. 9. April.
767.
C. L. n, p. 204.
C. L. II, 256.
— 122 —
Name
Gau
Graf
Volxheim, Bh.
i. p.Wormatiensi.
Folchesheim.
Folkesheim.
Aelterer Beleg.
= Heim des Folco.
Dronke R. 16a. 796
bis 838.
Wachenheim.
i. p.Wormatiensi.
Waccanheim.
= Heim des Wacco,
Wacho, Wago.
Für die Jahre 770—922
weist das Fuldaer ü. B.
dreissig Belege auf.
Dronke, R. 44, cf.
W, U. B. L 63, 121, 128
u. s.w.
Wackernheim, Rh.
i.p.Uormacinse.
Uuackarenlieim.
— Heim des Wachar.
•
Dronke, R. 44 a. 803
bis 863.
Wachenheim.
i. p.Wormatiensi.
K.-A. Worms.
Wackenheim.
- 123 —
Aussteller
Datum
Quelle
Adelhardus.
Irminlieith.
Gerhart.
767. 18. Juli.
798. 11. Juni.
782. 15. April.
C. L. n, p. 331.
C. L. n, p. 162.
0. L. U, 162.
Hildfwind.
782. 19. Mai.
C. L. II, p. 171.
756. 17. Juni.
Dronke, C. F. 7.
Bernher.
783. 12. April
C. L. 11, p. 121.
— 124 —
Name
Gau
Graf
Waldfliversheim, Bh.
i. p.Wormatien.si.
Uluuemseim.
Ulfireitesheim.
Ulfretisheim.
= Heim des ülfred.
Dronke, R. 31 a. 770
C. L. 2026.
Waldulfereheim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
ülfridesheim.
i. p. Wormaciensi.
Wahlheim, Rh.
i. p.Wormatiensi.
Walaheim.
= Heim des Walaho,
Wala, Walo.
19 Nachweiße.
Dronke. R. 44 a. 788
bis 951.
Waiaheimberge , RK
abg. wahrscheinlich
bei Gimbsheim.
i.p.Wormatiensi.
— 125 —
Aussteller
Datum
Quelle
Lantsuindis.
Landswinda.
Gunzo.
771. 24. Dec.
765. 25. Mai.
779. 4. Juli.
Diuria.
796. 23. Juni.
Nortberath.
778. 25. Okt.
Vunnia.
769.
C. L. 11, p. 325.
C. L. n, 44.
0. L. n, p. 275.
C. L. n, p. 40.
C. L. n. p. 165.
C. L. n. 259.
126
Name
Wasistat, Rh., abg.
= Ein mit Büschen und
Rasen bewachsener Ort ahd.
wasac mhd. waseg. Vgl.
den ans dem Waltharilied
bekannten Waschenstein u.
den Wasgau, woraus Vosa-
gns, Yogesen geworden ist
Weinheim, Eh.
K.-A. Alzey.
Wigenheim.
= Heim des Wigo, des
Kämpfers.
Dronke. R. 47 a.
838—992.
Weinolsheim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
Winolvesheim.
=: Heim des Winolf.
Weinsheim,
K.-A. Oppenheim.
Vinimesheim.
= Heim des Winimann.
Dronke. R. 48 a.
796 - 814 od. Wininc 0. L.
nr. 2Q42
Gau
i. p.Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
— 127 —
Aussteller
Datum
Quelle
Liutfuuint.
788. 30. Sept.
Eremberfc.
771. 12. Mai.
Eugilsuint.
801. 29. März.
Bern.
827.
C. L. ir, p. 149.
C. L U, 179.
C. L. n, 342.
C. L. n, 268.
— 128 —
Name
Welssenau, Rh.
Wizenouwe.
= Wiese des Wizzo.
Dronke,R. 48a.951.
W. ü. B. I 16, 56 a. 776.
802.
Weissenheim, Rh.
K.-A. Dürkheim.
Wizenheim.
SS Heim des Wizzo.
Weigereheim, Rh.
Welingesheim.
= Heim des Willing,
Patron, Ableitang von WiUo.
Dronke, R. 48 a.
778—1067.
Wendelsheim, Rh.
K.-A. Alzey.
Windelsheim.
= Ansiedlang an der
Grenzmark oder von einem
sonst nicht bezeagten Per-
sonennamen Windilo, woraus
Wendel entstanden ist.
Gau
i. p. Wonnaciensi.
i. p. Wonnatiensi.
i. p. Wormatiensi.
Graf
- 129 —
Aussteuer
Datum
Quelle
Eat zu Mainz.
1185.
Bodmann , Shein-
gauisohe Alter-
tum. I, 28.
Rubertus.
775. 4. Mai.
C. L. n, p. 54.
Folchardus.
770. 20. Jnni.
0. L. n, p. 163.
Wolfrat.
776. 4. Juni.
0. L. n, 86.
— 130
Name
Wendelsheim, Rh.
K.-A. Alzey.
Wendilsheim.
Weshofen, Bh.
Westabin.
:= Westlich gelegener
Hof.
Wintersheim, Rh.
K.-A. Oppenheim.
Winerisheim.
Wintresheim.
Wintersheim.
Winteresheim.
:= Heim des Winirich.
= Heim des Winter,
Winidher.
Dronke, R. 48 a.
889—1066.
Witterelleim, Rb.
K-A. Blieskastel.
Witersheim.
= Heim des Witharins,
Wither.
Dronke, R. 48 a.
772—813. Verwandt mit
ahd. wita = Wald. Holz.
Gau
i. p. Wormatiensi.
Graf
i. p. Wormatiensi.
i. p. Wormatiensi.
— 131 —
Aussteller
Datum
Quelle
Eioholf.
Bischof Konrad
von Speier.
Sirigo.
Hairdin.
Wolfger.
Adelger.
Ada.
776. 25. Dez.
1237. 19. Okt.
767. 25. Juli.
765. 17. Juni.
782. 13. Mai.
778. 21. Juni.
768.
C. L. n. p. 179.
Scriba, Hess. Re-
gestenlllnr. 1406.
0. L. II, p. 252.
C. L. n, 62.
0. L. n, p. 54.
0. L. n, 55.
0. L. n, p. 303.
— 132 —
Name
Wizenberc bei Wein-
heim.
K.-A. Alzey.
^= Berg, Burg des Wizzo,
vgl. Weissenau, Weissen-
heim.
Wöllstein, Eh.
Welthistein.
Wellhistein.
= Etymologie dunkel,
entweder aas mhd. ad. wel,
welles rund = runder Fels
oder aus Walsstein.
Wörrstadt, Bh.
"Werstat.
= Ansiedlungf die mit
einem Zaun umgeben ist,
ahd. wen, vgl. Dorfwehr,
Landwehr.
Wohnsheim, Eh.
Uuanesheim.
= Heim des Wano.
Dronke, R. 46 a. 793
bis 906.
Gau
i. p,Wormatiensi.
Graf
i. p.Wormatiensi.
i. p. Wormacinse.
i. p.Wormatiensi.
i. p.Wormatiensi.
- 133 -
Aussteller
Datum
Quelle
Erembertus.
Adehardus.
Bischof Samuel
von Worms.
Willinandus.
Herting.
771. 12. Juni.
767. 18. Juli.
827. 18. Juli.
779. 1. Juli.
C. L. n, p. 179.
C. L. n, p. 331.
Acta Palat I, 295.
C. L. n, p. 210.
800. 10. Juni.
0. L. n, 71.
— 134 —
Name
Gau
Graf
Wolftheim, Bh.
i. p.Wormatiensi.
K.-A. Oppenheim.
Gozolvesheim.
Gozolfesheim.
= Heim des Gozolf.
Dronke, R. 19 a. 793.
Worms.
Warnherius
in civitate:
comes.
Wormicia.
Wangionum.
Wormatia.
Wormacia.
Wangia.
Wormaze.
Wangionis civitas.
Wurms.
Wurmtz.
Wurmss.
Anm.: Worms geht wie
Mainz, Speier auf die Herr-
schaft der Romer in Deutsch-
land znrQck, und war die
Hauptstadt der Vangionen,
daher civ. Vangionnm.
Worms ist aus Borbe-
tomagus entstanden, dem
ältesten Namen der Stadt.
Ciyitas Vangionum nach
dem Volke der Vangiones,
wie civitas Nemetum fttr
Speier nach dem Stamm der
Nemeter.
— 185
Aussteller
Datum
Quelle
Adalhelm.
802.
12. Juni.
C. L. n, p. 155.
Adelhardus.
767.
18. Juli.
C. L. n, p. 331.
Hiltdigemiis.
77J.
17. Sept.
C. L. II, p. II.
Bloa.
771.
c. L. n, p.- 1.
580.
Excerpta Altah.
Scr. IV, 36, 2.
756.
Beued. Chron.
Scr. iii, 707.
Gesta Trever.
Scr. Vm, 133.
811.
Oheim Chron. 48, 7.
136 -*
Name
Zornheim.
K.-A. Oppenheim.
Zarenheim.
= nach einem FlQsschen
Zorn genannt; Eelt. Wurzel,
sru = fliessen.
Zotzenheim, Bli.
Zarezanheim.
= Heim des Zozo, Zeso.
Dronke, R. 50 a. 776
bis 922.
Gau
i. p.Wonnatiensi.
i. p. Uormacinse.
Graf
— 137 -
Aussteller
Datum
Quelle
Sigibaldus.
Haguno.
782. 27. Febr.
C. L. rr, p. 108.
771. 16. Febr.
Dronke, 0. F. 21.
— 138 —
Umfang und Grenzen des Wormsgaues.
Im Süden grenzte der Wonnsgau an den Speier-
und Bliesgau, im Westen an den Nahegau, im Osten
und Norden bildete der ßhein die natürliche Scheide-
wand und trennte ihn vom Lobden- und Rheingau,
demnach erübrigt uns nur die Westlinie gegen den Nahe-
gau festzulegen, nachdem wir die Südgrenze beim Speier-
gau bestimmt haben. Sie lief im Osten der Stadt
Bingen in ziemlicher Entfernung vom östlichen Ge-
stade der, Nahe der Wiesenbach entlang, hart und
östlich an WöU stein vorüber, desgleichen an Mörsfeld,
sofort in südwestlicher Richtung dei Marienthal über
die Appel, dann zwischen dem Wormsischen Imsbach
und den Nahegauischen ßoggenhausen über die Alsenz,
südlich an Niederkirchen vorbei, oberhalb Wolfstein
über die Lauter, südlich an ßeichenbach vorüber,
oberhalb Quimbach über den Glau, um Ohmbach und
Niederkirchen, Hof und Leitersweiler.
Lamey hatte anfänglich für den Wormsgau auch
die sämmtUchen Gemeinden zwischen der Wiesenbach
und der Appel und der Alsenz und zwar auf beiden
Alsenzufem beansprucht, später aber seinen Irrtum
berichtigt*). In den umgekehrten noch gröfseren
Fehler verfiel Kremer, der den Wormsgau fast um
die Hälfte verkürzte und den Nahegau bis an den
Rhein zwischen Mainz und Oppenheim herrüberreichen
liefs; nach ihm hätten Ingelheim, Mainz, Nierstein,
Oppenheim, Sulzen, Friesenheim samt uud sonders
Bestandteile des Nahegau's gebildet *). Der sonst so
0 Acta. Palat V, 169.
2) Qeschichte des rheinischen Franziens 8. 147.
— 139 —
verdienstvolle pfälzische Gelehrte liess sich wie noch
viele Forscher unseres Jahrhunderts verleiten, 6au-
und Diöcesengrenzen zu identificieren und diesem
Grundsatz getreu, alle dem Mainzer Bistum zuständigen
Orte für nahegauisch zu erklären. Dagegen lässt sich
nicht läugnen, dass der Wormsgau einst noch grösseren
Umfang hatte und zu Karls des Grossen Zeiten zum
Vorteil des Nahegaues geschmälert wurde; ursprünglich
bUdete die Nahe bis Kreuznach die Scheidelinie beider
Gaue. Daher rührt auch die etwas sonderbare, äussere
Form des Wormsgaues, der sich gleich einer Zunge
zwischen den Speier-, Blies- und Nahegau hineinzwängt.
Im Wormsgau *) lag Worms, das alte Borbeto-
magus, dann Augusta Vangionum, Bischofssitz, eine
der ältesten und berühmtesten deutschen Städte. Hier
ist der Schauplatz der Nibelungen, der Sitz jenes alten
burgundischen Königshauses, welches durch Attila
seinen Untergang fand. Die energievoUe Bürgerschaft
erstarkte früh. Heinrich IV. fand bei ihr in den Tagen
der schwersten Not freudige Aufnahme und belohnte
ihre aufopferungsvolle Hingebung durch gewichtige
Freiheiten später unter Heinrich V. erlangte die Stadt
die ßeichsunmittelbarkeit. Hier ward 1123 das danach
benannte Koncordat abgeschlossen, ein leidlicher Com-
promifs zwischen Staat und Kirche. Von den Ge-
bäuden der Stadt ist zu nennen der Dom aas dem 12.
Jahrhundert imd die Synagoge, vielleicht die älteste
in ganz Deutschland, angeblich aus dem 11. Jahr-
hundert.
Weiterhin sehen wir Mainz an der Mainmündung,
das alte Moguntiacum, durch Bonifacius zum Primat
über ganz Deutschland erhoben. Zur Mainzer Kirchen-
provinz, der grössten in Deutschland, gehörte in der
^) lieber Worms, Mainz und Oppenheim. Vgl. die Ein-
leitung.
— 140 —
ältesten Zeit auch das ganze Eheingebiet von Köln
bis zur Nordsee, welches nach der Gründung des
neuen Metropolitensitzes Köln zufiel. In späterer Zeit
sind folgende funzehn Bistümer zu Mainz gehörig:
Paderborn, Hildesheim, Werden, Halberstadt, Würz-
burg, Bamberg, Prag, Olmütz, Eichstädt, Augsburg,
Konstanz, Chur, Strassburg, Speier, Worms. Von
berühmten Erzbischöfen erwähnen wir Hatto unter
Ludwig dem Kind, Willegis unter Otto H. und IH.,
den kriegerischen Christian, den treuen Anhänger
Friedrich Barbarossas. In der weiten Ebene vor der
Stadt entfaltete sich die ganze Pracht des alten Reiches
auf dem von den Minnesängern so gefeierten Reichs-
tage des Jahres 1184. Die weite fruchtbare Land-
schaft am Rhein entlang bis Ingelheim nannte man
vormals des heiligen römischen Reiches Thal. Ingel-
heim heute ein kleiner Flecken, war einst häufiger
Sitz der Reichsversammlungen. Hier hatte Karl der
Grosse einen Palast erbaut, doch nur noch einige Bruch-
stücke zeugen von der längst entschwundenen Pracht.
Auf der weiten Ebene im Süden der Stadt fand 1024 die
Wahl des Sahers Konrad II. statt. Die Rheinebene
zwischen Worms und Mainz kann man überhaupt als
den Mittelpunkt des poHtischen Lebens der Deutschen
im Mittelalter betrachten.
Der Speiergau.
I.
Name und Schreibwelse des Speiergaues.
Zu Ehren der wichtigsten Stadt, der civitat
Nemetnm, des späteren Spira. hat der Gau den Namen
„Speiergau" angenommen.*) Heutzutage umfasst diese
alte Grafschaft ausser einigen elsässischen Orten ganz
ausschliesslich rheinbairisches Gebiet.
In pago Spirense in der Merovingerurkunde Sigberts
ni V. J. 650, Bemling Sp. U. B. I, 1.
In pago Spirensi 788 0. L. I, 487.
In pago Spirachgouwe 906 Schannat his. ep. Worm. 11, 15.
In pago Spiragowe 1046 E. Sp. U. B. I, 35.
In pago Spiregowe 836 0. L. II, 449.
In pago Spirehgowe 0. 800 C. L. I, 489.
In pago Spirchgouue 1051 R. Sp. U. B. I, 43.
In pago Spirichgouue 1057 R. Sp. U. B. I, 47.
In pago Spirichgouwe 1046 R. Sp. U. B. I, 37.
In pago Spirgowe 1065 R. Sp. U. B. I, 48.
In pago Spirigowe 846 C. L. 11, 106.
In pago Spirichgowe 960 R. Sp. U. B. I, 14.
In pago Spirgowi 1100 W. U. B. I, 318.
in comitatu Siutramesforst in pago qui dicitur Spirich-
gowe 1086 R. Sp. U. B. I, 62.
^) In der allerältesten Zeit hiess Speier Noviomagns (vg].
Bacmeister Alemann. Wanderungen, 8. 25), hat aber später nach
dem Volk der Nemeter den Namen gewechselt. Die dritte Be-
zeichnung Spira (Spiratiaj yerdankt die Stadt dem gleichnamigen
Flüsschen, das gerade an dieser Stelle in den Rhein mflndet.
— 144 —
n.
Gaugrafen des Speiergaues.
Baugulf eröflEhet die Reihe der uns überlieferten
Speirergrafen und sein Name ist in zwei Fuldaer Ur-
kunden aus den Jahren 770 und 771 enthalten.*)
Aus den Zeiten Ludwigs des Frommen existiert ein
Schenkungsdiplom des Klosters Hombach, welches als
Haupt des Speiergaues den Grafen Siggerus nennt.*)
Am 25. Mai 869 bestätigt Ludwig der Deutsche einen
zwischen dem Speirer Bischof Gebhard und dem
dortigen Grafen Christian getroffenen Tausch mit
Gütern und Gefällen zu Wachenheim und Schiffer-
stadt.8) Ueber die Genealogie der drei ersten Grafen
haben wir keinen sicheren Anhaltspunkt; von 900 ab
finden wir den Speiergau im Besitz der faHschen
Familie, der angesehensten Bheinfrankens, aus welcher
das engere Vaterland seine Herzöge und seit Konrad ü.
Deutschland die Könige wählte. Als Ludwig das Kind
im Jahre 900 der Abtei Hombach die Orte Grunheim
und Godramsteiu vergabte, verwaltete der Salier
Walaho I. den Speiergau.*) Derselbe König schenkte
906 dem Münster des heüigen Oyriacus zu Neuhausen
bei Worms Güter im Speiergau in der Grafschaft
Wemhers, welche einem Mahtfrid wegen Rebellion
abgesprochen worden waren.*)
1) Dronke 0. F. 20. 770, 20. Dez. in pago Spirense in Comitatn
Baugulfl — id. 0. F. 22, 771, 26. Mai.
2) Origines Bipontinae IL 106 a. 828.
») Remling Sp. ü. B. I, 8.
^) Origines Bipontinae I. 67, L 110 8. 9.
B) Schannat bist. ep. Worm. II, 18 in pago Spirahgonwe in
Oomitatn Werinhari Tom 4, NoTomber 906*
— 145 —
Bereits im Jahre 911, in welchem der freigiebige
Fürst dem Kloster Weissenburg im Elsass, einem der
hervorragendsten Institute des Mittelalters den Ort
Hassloch bei Neustadt zuwies, lernen wir einen neuen
Grafen kennen, Walaho 11., der vermutlich ein Sohn
Walahos I. war.*)
Die bisherigen Glieder des sahschen Hauses treten
als Grafen im Speiergau noch wenig in den Vorder-
grund, die Famüie erreicht ihre fiihrende Stellung erst
mit Konrad dem Roten, dem Sohne Wemhers, des
Grafen vom Speiergau.
Durch seine Gemahlin Lintgart Schwiegersohn
Otto's des Grossen war Konrad — Herzog von Lothringen
und Graf im Speier- und Wormsgau — neben dem
Kaiser der mächtigste Mann im Reiche, bis er,
unzufideden mit der italienischen PoUtik seines
kaiserUchen Schwagers und Herren, sich im Verein
mit Otto's Sohn Ludolf erhob. Nach schweren
Kämpfen von den Kaiserlichen überwältigt, sühnte
er, seiner sämtUchen Aemter entsetzt, wenige Jahre
später seinen Treubruch mit dem Heldentode für den
Kaiser gegen die Ungarn auf dem Lechfeld.2)
Aus dieser Periode sind uns zwei interessante
Urkunden von 940 und 646 erhalten. In den Zeiten
seiner grössten Macht bewog Konrad seinen Schwieger-
vater zu der Schenkung von Morsch im Ufgau an den
Bischof von Speier; 3) sechs Jahre später überliess er
selbst der Domkirche mehrere Güter und Gerechtsame
0 SohOpfLin Alsat. diplom I, 127« Acta Pal. III, 236.
2) Auf den Gang der Reichsgeschichte im einzelnen lassen wir
uns in dieser doch vorwiegend geschichtlich geographischen Arbeit
nicht ein «nd yerweisen auf v. Giesebr echt, deutsche Eaiserzeit I.
250 und T. Ranke, Weltgeschichte VI, 153.
') Remling, 8p. ü. B. I, 11 rogatn Ohounradi dilecti comitis
nostri 940, 12. Febr.
10
— 146 —
gegen andere Besitzungen, i) Nach ihm bestätigt ein
Graf mit dem etwas merkwürdigen Namen Altnn oder
Altdum einen Gütertausoh des Bischofs Gotfried von
Speier gegen den Junker Rudolf von Zeiskum. 2) Die
Schenkungsurkunde Ottos des Grossen an das Erzstift
Magdeburg und an seine zweite Gemahlin Adelheid
weisen für die Jahre 966 — 968 Gerung als Grafen im
Speiergau nach.») In der Grafschaft Hugos auf dem
Liutramshorst stiftete 977 Herzog Otto von Kämthen,
Sohn Konrads des Eoten und Vater Brunos, des ersten
deutschen Papstes (Gregors 11.) zu Ehren des Märtyrers
Lambertus ein Kloster, das von nim ab St. Lambert
hiess>)
Bald nachher erscheint Otto selbst im Besitz des
Speiergaues; dieser Salier war so mächtig im rheinischen
Franken, dass er über nicht weniger als fünf Graf-
schaften (Speier-, Worms-, Kraich-, Elsenz- und Enz-
gau) verfügte.*) Unter Heinrich TL,, dem letzten
sächsischen Kaiser, verwaltet den wichtigen Gau
Wolfram^) und unter dem ersten Salier Konrad ü.,
') Sp. ü. B. I, 13 8ub comite et doce Chuonradi Wernbari
comitis filiv 946. 13. März.
^) Sp. U. B. I, 14 sab comite qui vocatar Altduon 960. 7. Mai.
^) 966 hatte Otto I. seinem Lieblingsstift der Moritzkirche za
Magdeburg alle seine Rechte im Speierhof (Speiergaa) verliehen.
Act. Pal. III. 239, 268. Origines Guelf IV, 279. Zwei Jahre
nachher vermachte er seiner Gemahlin Adelheid seinen Hof zu
Steinweiler. SchOpflin Alsat. dipl. II, 183; beide Orte lagen in der
Grafschaft des Gerung.
*) Origines Bipont. I, 121. Acta. Pal. lU, 421 ; VI, 265.
^) In der Bestätigungsurkunde Ottos II. werden die Orte Stein-
weiler, Maifeld, Freckenfeld als in der Grafschaft Ottos gelegen be-
zeichnet. Alsat dipl. II, 183. üeber den Eämthner Otto als
Grafen im Kraich- und Elsenzgau vgl. meine fränkischen Gaue
Badens II, 60, II, 120.
^ In comitatu Wolframi comitLs in pago Spiriohgowe 1006
Remling Sp. ü. B. I, 23.
— 147 —
Burchard.^) In den drei Kaiserurkunden Heinrichs III.
und IV. tritt als Graf im Speiergau Hugo 11. auf,
wohl ein Enkel Hugos I.;2) in seinen Händen ruht
ausserdem die Verwaltung des elsässischen Nordgaues.')
Wie wir wiederholt betont haben, wussten die saüschen
Kaiser, besonders Heinrich IV. imd V., dem Zeitgeist
Rechnung zu tragen und begünstigten desshalb die
mächtig aufblühenden bischöflichen Gremeinwesen am
Rhein (Speier, Worms, Mainz) auf jegliche Weise;
im Anfang standen sich die Interessen der Ge-
meinen und ihrer geistlichen Herren keineswegs
feindlich gegenüber, im Gegenteil, mit dem steigen-
den Wohlstand der Bürgerschaft vergrösserte sich
in gleichem Maasse der Nutzen des geisüichen Grund-
herren.
Die Königstreue des Bischofs und der Bürger-
schaft war die Folge der grossen Milde und Be-
vorzugung von Seiten des saüschen Geschlechtes,
Ausser zahlreichen sonstigen Akten von Freigiebigkeit
schenkte Heinrich IV. dem Speirer Hochstift am
30. August 1065 die Abteien St. Lamprecht und Linburg
im Speiergau, der Grafschaft Heinrichs, der ebenfalls
wie seine meisten Vorgänger seit Walaho I. dem
salischen Hause angehörte.*) Als deutlichstes Zeichen
seiner Huld übertrug Heinrich 11. dem Speier Bischof
1) 8 a. 1033 Schannat bist. spix. Worm. prob. 54.
^ Heinrieb der in. scbenkt der Domkirche za Speier Gater
in Nassdorf, Scbaidt, Laaterbacb und Solmbacb in pago Spiragove
in comitata Hugonis comitis 1046, 7. Sept. Bemling Sp. U. B. I,
35. Der nftmliche Kaiser aberlässt dem Kloster Selz im Elsass
Besitzungen zu Maifeld und Freckenfeld in pago Spirchgouue et in
comitatu Hugonis 1051, 15. März I, id. 43.
3) Alsat. diplom II, 517. Acta. Pal. III, 429.
^) Remling Sp. U. B. I, 54 u. 55, in pago Spirgowe in comitatu
Heinrici.
10*
— 148 —
die Grafschaft Liutramsforst im Speirergau und die
Grafschaft Forchheim im Ufgau.^)
AUmählich wichen die weltlichen Speiergaugrafen
den Dienern der Kirche, und geistliche Fürsten*) kamen
allein in diese Würde, wenigstens blieben sie alleinige
Herren der Lande ihres Hochstiftes. Wenn in der
Schenkungsurkunde Konrads von Merlenheim an das
Kloster Hirsau im Würmgau 1109 Eckbert als Comes
Spirensis erwähnt ist,^) so mag er wohl identisch sein
mit dem Ecbertus Advocatus Spirensis des Jahres 1114
und seine Thätigkeit sich nur auf die Stadt beschränkt
haben. Denn gleich wie in Italien Stadt, Grafschaft
und Bistum sich decken, haben wohl auch in
Deutschland die grösseren Kommunen, so vornehmlich
Speier und Worms, selbstständige Stadtgrafschaften
gebildet. Zur Wahrung ihrer eigenen Rechte und zum
Schutze ihrer Unterthanen, begründeten die Kaiser
die Speirer Landvogtei, welche im XTTT. Jahrhundert
von einigen Angehörigen des später geforsteten
Hauses Leiningen ausgeübt, 1329 aber durch den be-
kannten Hausvertrag von Pavia von Kaiser Ludwig
dem Baiem gegen eine Pfandsumme von 1600 Pfund
Hellern seinen Vettern, den Pfalzgrafen am Rhein,
übertragen wurde.
^) Remling Sp. U. B. 1086, 12. Jan. unam comitatnm in
Liutramsforste sitom, in pago, que dicitur Spirichgowe, alterum in
episcopata Spirensi pertinentem ad locam nomine Uorechheim.
*) Unter anderen der Bischof Johannes ron Speyer 1100 in
pago Spirgowi in comitata Spirensis episcopi W. U. B. I, 318.
B) Vgl. die Einleitung aber St&dtewesen in Franken.
nr.
Orte.
— 150 —
Name
Affalterioch, abgeg.
bei Neuhofen.
K.-A. Mutterstadt.
= Apfelbamnwald.
Affkitalterioh.
Albereweiler,
K.-A. Auweiler.
Adelbrateswilare.
= Weiler des Adelbrat,
des durch s. Adel glänzenden.
Aisheim,
K.-A. Mutterstadt.
Alasheim.
= Heim des Alo. C.
L. ^ 1360, 1360.
Altdahn, rheinbair.
K.-A. Dahn.
Thanne.
Gau
i. p. Spirensi.
Graf
i. p. Spirigowe.
i. p. Spirensi.
— 151 —
Aussteller
Datum
Quelle
Nado.
789, 21. Mai.
0. L. n, p. 377.
Meginbirg.
820.
0. L. II, p. 102.
HorÜieb u. Eber-
1150.
Würdtwein Nova
hard.
subs. Xn, 91.
Betta.
778. 1. Juni.
C. L. n, p. 862.
Bischof Günther
1148.
W. U. B. n, 45.
von Speier.
— 152 —
Name
Altrlpp.
K.-A. Speier.
Altripio.
Alruppe.
= Hohes Ufer, alta ripa.
Annweiler,
Anewilre.
= Wefler des Anno;
berahmt ist der Erzbischof
Anno y. Köln unter Hein-
rich m, u. IV.
Anellhelm, vormals Ei-
singerhof, Gem.
Hockenheim.
K.-A. Schwetzingen.
Insnltheimerhof.
!Bnsilinlieim.
= Heim des Ansilo,
ans. altnord. ob. Gott
Arzhelm,
K.-A. Landau.
Arbotsheim.
= Heim des Ariboto.
Gau
i. p. Spirense.
.Graf
i. p. Spirensi.
i. p. Anglach-
gowe.
i. p. Cregowi.
— 153 —
Aussteller
Datum
Quelle
Pippin.
König Heinr. VI.
763.
1191.
Konrad lEE,
Bischof zu
Speier.
1204.
Adolf.
WaJram.
Bischof Johann
von Speier.
782.
771.
1100.
20. Okt.
Domstifb Speier.
13. Jahrh.
Calmet, hist. de la
Lorraine IE, prob,
p. 102.
Remling, U. B. Sp.
p, 125.
Remling, U. B. Sp.
p. 140.
C. L. n, p. 368.
C. L. I, p. 562.
W. U. B. I, 318.
Acta Pal. m, 247.
154 —
Name
A88enheim,
K.-A. Mutterstadt.
Assenlieim.
= Heim des Azzo.
Dronke, R. 6 a. 796
bis 814.
Beliheim,
^ K.-A. Germersheim.
Bellinheim.
SS Heim des Bellino,
Demminut von Belle, Ballo,
Balto, des EOhnen.
^ Bero,
bair. K.-A. Kandel.
Berga.
Berge.
Bililghelm,
^ K.-A. Bergzabern.
Bnllickeim.
SS Heim des Btillo.
Gau
i. p. Spirensi.
Graf
i. p. Spirensi.
— 155 —
Aussteller
Datum
Quelle
Werashiv.
Konrad von
Merlenheim.
782.
1109.
Eichbertus.
782.
Bischof Günther
von Speier.
Bischof Ullrich
von Speier.
Konrad von
Merlenheim.
1160.
1181.
1109.
3. Juli.
C. L. n, 369.
W. U. B. I, p. 339.
0. L. n, p. 363.
1. Juli,
W. U. B. n, p. 134.
W. U. B.n, p.211.
W. U. B. I, p. 339.
— 156
Name
Böbingen,
K.-A. Landau.
Bebingon.
= bei den Angehörigen
des Bebo.
C. L. ^ 901, 1477,
3524.
Böchingen, Bb.
K.-A. Edenkoben.
Bochincheim.
Buckenheim.
Buckingen.
= Heim des Bacco, Ab-
kürzung für Barkart, sehr
h&uJBiger Name.
Bohl,
K.-A. Mutterstadt.
Buhilo.
= Hügel, Anhohe.
Crothincheim, abg.
Lage onbek.
= Heim des Croto. Ein
Orato; bei 0. L. ^3810.
Gau
i. p. Spirgovi.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
Graf
in comitatu
Spirensis
episcopi.
157 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Johann
von Speier.
Trudlinus.
Amanold.
WiUeharius.
Teuthard.
Alrad.
1100. 6. Jan.
767.
772. 27. Juni.
791. 17. Mai.
780.
772. 29. Juni.
W. U. B. I, p. 321.
C. L. II, p. 396.
C. L. II, p. 366.
C. L. m, p. 276.
C. L. n, 376.
0. L. n, p. 371.
— 158 —
Name
Gau
Graf
Dammheim.
K.-A. Tiandau.
i.p.
Spirihgowe.
subcomiteAlt-
duom.
Dameheim.
= Ansiedlung von Damm.
Dannetadt ^h.
K.-A. Mutterstadt.
i. p.
Spirensi.
Dantistat.
Dandstatt.
= Stätte des Danto.
Deide8helm.
K-A. Dürkheim.
i. p.
Spirense.
Didimisheim.
Ditinesheim.
= Heim des Dittino, ahd.
diot gut thinda Volk.
i. p.
Spirigouwe.
in oomitatu
Hugonis
comitis.
Dindeefeld.
K. Edenkoben.
Dutinsfeld.
= Heim des Dutino.
Der gleiche Stamm wie in
Diltino.
159
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Gotfrid
V. Speier.
960.
7. Mai.
E. Sp. U. I, 18.
Erkenbertus.
Konrad v. Mer-
lenheim.
768.
1109.
0. L. II, p. 394.
W. U. B. I, p. 389.
Milo.
770.
1. Aug.
C. L. II, 381.
König Heinrich
IV.
1057.
5. April.
Eemling, ü. B. Sp.,
p. 47.
Domstift Speier.
1201.
Acta Pal. 1 1 1 , 239.
— 160 —
Name
Dörrenbach.
(^^ K.-A. Bergzabern.
Turrenbach.
= Darbach Flussname.
DUrkhelm, K.A.
Thuringeheim.
= Heim des Thuring.
Im C. L II, 253 ff.
liegt Dürkheim im Worms-
gau.
Dudenhofen, bair.
K.-A. Speier.
Dutenhouen.
= Hof des Duto, Dudo,
Viele Belege im Fiildaer
U. B.
Dronke, R. 43 a. 765
bis 1170.
Duttenhofen.
K.-A. Speier.
Tutenhoaen.
Edesheim.
K.-A. Edeukoben.
Otinsheim.
= Heim des Otto, des
Reichen.
Gau
i. p. Spirichowe.
Graf
in comitatu
Wolframmi
comitis.
sub coinite et
duceChuon-
rado, Wem-
harii comi-
tio filio.
i. p. Spirensi.
— 161 . —
Aussteller
Datum
Quelle
Otto I.
n
993.
Acta Pal. m, 249.
Herzog Konrad.
946. 13. März.
Bisch. Günther
V. Speier.
Kaiser
Friedrich I.
Hütibold.
788.
Eemling, U. B. Sp.,
p. 13.
1159. 1. Jan.
W. U. B. n, p. 125.
1156. 8. Jan.
W. U. B. n, p. 101.
0. L. n, 398.
11
— 162 —
Name
Gau
Graf
Ellerstadt, ßb.
K.-A. Dtirkheim.
i. p. Spirensi.
•
Alaridestath.
= Stfiite des Alarit
Essnigen,
K.-A. Landau.
i. p. Spirihgowe.
sub comite
Alfcduom.
Ossingen.
= Bei den Angehörigen
des Osso.
Entzingen, abgeg. auf
Landauer Gemark.
Huizingen.
= Bei den Angehörigen
desHugizo, demin. von Hogo.
Gross Fischlingen,
K.-A. Edenkoben.
Fischilingen.
Visgelinga.
= Bei den Angehörigen
des Fischilo, abgel. von
Fisch.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
163 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kubertus.
784, 19. Dez.
C. L. n, p. 362.
960. 7. Mai.
E. Sp. U. I, 14.
Wolfger.
818. 16. Okt.
C. L. n, p. 396.
Woda.
Ludwig König v.
Franken.
772.
879.
9. Juni.
C. L. n, p. 381.
Remling, U. B. Sp.
p. 9.
11*
— 164 —
Name
Gau
Graf
Flemlingen,
i. p. Spirensi.
K.-A. Edenkoben.
Flamaringen.
= Bei den Angehörigen
des Flamaro, nicht ander-
weitig belegt.
Flomersheim,
i. p. Spirensi,
K.-A. Frankenthal.
Blatmarsbeim.
Freckenfeldy
i.p.Spircbgoune.
in comitatu
Fricchenvelt.
Hugonis 00-
= Feld des Pricco.
mitis.
C. L. nr. 930, 983,
986 u. s. w. erscheint im
Faldaer ü.'B. 34 mal in d.
Jahren 786—961.
Dronke, R. 16.
Fremersheim,
i. p. Spirensi.
K.-A. Edenkoben.
Freimarsheim.
= Heim des Frimar,
gek. ans Fridnmar.
165
Aussteller
Datum
Quelle
Trudlind.
767.
C. L. n, 396.
Theodo.
769.
0 L. n, 397.
Kaiser
Heinrich IH.
1051. 15. März.
Remling, U. B. Sp.,
p. 48.
Hugo.
771. 15. Febr.
C. L. n, 397.
— 166
Name
Friedelsheim,
K.-A. Dürkheim.
Fridolfesheim.
Fridolvesheim.
= Heim des Fridolf.
Geinsheim, Bb.
K.-A. Neustadt.
Gunzinheim.
= Heim des Gudzo.
12 Belege bei D renke R.
20 a. 801—961.
Gensen.
= Heim des Genno.
Dronke, R. 17 a. 806.
Germersheim, bair.
K..A.
Germersheim.
Germeresheim.
= Heim des Germar,
des SpeerberQhmteD.
C. L. ^ 638, 3611.
Dronke. R. 18 a.
774—806.
Gau
i. p. Spirensi.
Graf
i. p. Spirensi.
167 —
Aussteller
Datum
Quelle
Wacko.
783.
23.
Mai.
C. L. n, 373.
Bischof Günther
1153.
Remling, ü. B. Sp.
z. Speier.
p. 101.
Gunt,
789.
C. L. n, 380.
Konradv-Merlen-
1109.
W. U. B. I, p. 339.
heim.
Kaiser
Friederich I.
Bischof Ulrich v.
Speier.
1161.
1180.
W. U. B. n, p. 136,
W. U. B n., p. 207.
— 168 —
Name
Gau
Graf
Gimmeldingen, Bb.
K.-A. Neustadt.
Gomeltmgen.
= Bei den Angehörigen
des Gimmalt.
Gleisweiler,
K.-A. Landau.
Glizennuilere.
i. p. Spirihgoune.
in comitatu
Wolframmi
comitis.
= Weüer des Glizino,
des Glänzenden.
Godramstein,
K.-A. Landau.
i. p. Spirensi.
Godmarstain.
= Stein, Burg desGode-
mar.
Grevenhausen, Bb.
K.-A. Auweiler.
Grazolfeshusen.
i. p. Spirensi.
= Heusen des Grazolf;
demin. yon Graoli.
Dronke, R. 19 a. 801
bis 906.
— 169 —
Aussteller
Datum
Quelle
Konrad v. Mer-
lenheim.
1109.
Heinrich 11.
1006.
TrudHnus.
767.
Wolfger.
W. U. B. I, p. 339.
1. Jan.
Remling, U. B. Sp.
p. 22.
L. C. n, 396.
818. 16. Okt.
C. L. n, p. 306.
— 170 —
Name
Hagenbach, Bh.
K.-A. Kandel.
Hagenbach.
Hachenbach.
= Der Name hat Bezug
auf die Rodungen, übrigens
kann auch der P. N. Hagen
in Betracht kommen.
Hainfeid, Eb.
K.-A. Edenkoben.
Stratuelt.
Hainsfeld.
Heimfelt.
Heinuelde.
= Feld im Thal strat
viell. kelt. Thal, od. Feld der
Strade. C. L. ^ 199.
= Feld, Ackerland am
Wald.
Hambach,
K.-A. Neustadt.
Hachenbach.
= Vgl. Hagenbach.
Gau
Graf
i. p. Spirensi.
— 171 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
1156.
8. Jan.
W. U. B. n, 101.
Friederich I.
Ullrich BiscL v.
1163.
W.U. B. II, p. 141.
Speier.
Ruckerus.
782.
C. L. n, p. 380.
Konrad v. Mer-
1109.
W. U. B. I, p. 339.
lenheim.
König
1153.
W. U. B. n, p. 75.
Friederich I.
Bischof Ulrich I.
1163.
•
Remling, U. B. Sp.
z. Speier.
p. 109.
— 172 —
Name
Hanhofen,
K.-A. Speier.
Heinliouen.
Aelterer Beleg.
Hagenheim.
= Hof am Wald oder
Hof des Heimo.
C. L. ^ 49, B8, 134
U. 8. W.
Gau
Graf
Hassloch,
K.-A. Neustadt.
Haselach.
= Haslach = Mal = Ge-
richtsstatte.
Gf. lex Ripaaria: ad
stappolam regia in circalo
et in hasla.
i. p. Spirensi.
Heimbach, abgeg. bei
Oberlustadt.
K.-A. Germersheim.
Heiubach.
= Vgl. Hanhofen.
i. p. Spirensi.
173 -
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Friederich I.
Günther.
1156. 8. Jan.
769. 22. April.
W.U. B. n,p. 101.
C. L. n, 375.
Ludwig.
902.
Schöpflin Als. dipl.
127.
Wiserich.
789. 3. Juni.
C. L. n, p. 379.
— 174 —
Name
Herxheim,
K.-A. Landau.
Hergisesheim.
Herigesheim.
= Heim des Heregis.
0. L. ^ 407.
Kiidensheim, abgeg.
bei Neuhofen.
= Heim des Hilting.
Dronke, R. 23
80a— 890.
Heucheinheim,
Hugblinheiin.
=: Heim des Hagilo, Dem.
von Hugo.
Hochdorf,
K.-A. Mutterstadt.
= Hochgelegenes Dorf.
Gau
i. p. Spirensi.
i. p . Spirichgoune .
Graf
in comitatu
Hugonis
comitis.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
Hochstadt (Ober- und i. p.Spirihgoune.
Nieder-),
K.-A. Landau.
Hohenstat.
in comitatu
Wolframmi
comitis.
— 175 -
Aussteller
Datum
Quelle
Helenzo.
769.
12. April.
C. L. n, p. 396.
König
Heinrich IV.
1057.
5. April.
Remling, U. B, Sp.,
p. 47.
Gotfrid von
1194.
Mai.
Würdtwein subs.
Weissenburg.
diplom. V. 260.
Eppo.
768.
13. Jnni.
C. L. n, p. 398.
Eacho.
776.
1. Jnni.
C. L. n, p. 376.
König
Heinrich H.
1006.
1. Jan.
Remh'ng, U. B. Sp.,
p. 23.
— 176 —
Name
Höfen, bei Candel,
K-A.
Heifanheini.
= Ein P. N. Heifo,
fieibo nicht belegt.
Hördt, Rb.
ly K.-A. Germersheim.
Terherdi.
Herde.
= Am Wald.
Gau
Graf
Hohenstatt, (Ober-,
Nieder-) Bair.
K.-A. Landau.
Hohenstat.
Iggelheim.
K.-A. Mutterstadt.
Vgulenheim.
= Heim des ügilo,
flogilo, Dem. von Hugo.
i. p. Spirgovi.
in comitatu
Spirensis
comitis.
177 —
Aussteller
Datum
Quelle
Acbuton.
800.
Dronke, C. F. 104.
Acbuton.
Bischof Günther
V. Speier.
800.
1157.
Dronke, C. F. 104.
W. ü. B. n, p. 105.
Schenkungsb d.
Kl. Reichen-
bach.
ca. 1150.
W. U. B. n, p. 405.
Bischof Johann
V. Speier.
Adelheid.
1100.
6. Jan.
W. U, B. I, p. 321.
12
178 —
Name
Gau
Graf
Kestenberc, über Ham-
^ bach, die jetzige
Maxburg.
k..A. Neustadt.
Kestenburc.
fiddentet entw. schroffer
castellum entstanden sein.
KIrweiler,
K.-A. Edenkoben.
Kirrwüre.
= Kirchweilerod. Weiler
bei einer Mahle, Eim got
qaaimns.
KlingenmOnster, Bair.
K.-A. Bergzabern.
Munstere.
= Klinge ahd chlinga
tomens, Bergbach. Münster,
Kirche am Bache.
KliDgenmünster war
ein Kloster n. hiess früher
Blidemfeld.
— 179 —
Aussteller
Datum
Quelle
Ulrich n., Bisch.
1181.
Remling, U. B. Sp.,
zu. Speier.
p. 121.
Ulrich, Bischof
1163.
W. U. B. n, 140.
von Speier.
Conrad UI.,
1204.
Eemling, U. B. Sp.,
Bisch, z. Speier.
p. 141.
Bischof Konrad
1207.
W. U. B. n, p. 358.
V. Speier.
12*
180 —
Name
Gau
Graf
Knörringen,
K.-A. Edenkoben.
i. p. Spirensi.
Snoringen.
Vielleicht aber auch
ein abgeg. Ort.
= bei den Angehörigen
des Snoro, Snaro.
Kuhardt,
K.-A. öermersheim.
Cohart.
= Eohweide im Wald.
Lachen,
K.-A. Neustadt.
sub comite
Altduom.
Lacha.
= jedn Wasseransamm-
lung, ahd. lacha.
Lambrecht, Bb.
K.-A. Neustadt.
Lamberti.
= h&uflger P. N.
0. L. ^ 250, 816, 454.
— 181 —
Aussteller
Datum
Quelle
Walcho.
775. 3, Febr.
C. L. n, p. 394.
Hermann von
1103.
Acta Palat. H, 70.
Spiegelberg.
Bischof Gotfrid
Acta Palat. HI, 260.
von Speier.
Bischof Ullrich
1163.
W. U. B. n, p. 141.
von Speier.
— 182 —
Name
Lauterbach (Ober-,
Nieder-), Eis.
Lutderbach.
^ Lauter, Flossname,
Latera, Lnteraha, lanterer,
reiner Bach.
Lauterburg, Elsass.
Lutera.
= Vgl. Lanterbach.
Leimersheim,
K.-A. Germersheim.
Liutmarsheim.
Leimeresheim.
= Heim des Liatmar,
des VolksberOhmten.
Limburg,
K.-A. Dürkheim
Lintburch.
= Linde bei einer Burg.
Gau
i. p. Spiragowe.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirihgowe.
Graf
in comitatu
Hugonis
comitis.
i. p. Spirihgowe
in comitatu
Heinrici
comitis.
- 183 —
Aussteller
Datum
Quelle
Heinrich III
Heinrich IV.
1046. 17. Sept.
R. Sp. U. I, 35.
1103. 24. Sept.
R. Sp. U. I, 85.
Racher.
Gottfried I,
Bisch.z.Speier.
778. 21. Mai,
960. 7. Mai.
C. L. II, p. 398.
Remling, U. B. Sp.,
p. 18.
König
Heinrich IV.
1065. 30. Aug. Remling, W.B.Sp.,
p. I, 55.
- 184 —
Name
Gau
Graf
Lingenftld,
G.-A. Germersheim.
Lengenveld.
Lengeult.
= grosses Feld, Acker-
land.
Lug,
K.-A. Auweiler.
Luoch.
i. p. Spirich-
gouwe.
i. comitatu
Hugonis
comitis.
mhd. luoc = Versteck,
Hohle, Schlacht.
•
Madenberg, abg.
K.-A. Landau.
Matthenberc.
= Bergwiese« Wildwiese,
die in der Regel nur einmal
gem&ht werden kann.
Maikammer,
K.-A. Edenkoben.
Meinkemere.
= Wiese des Mago.
— 185 —
Aussteller
Datum
Quelle
Heinrich IV.
Kaiser
Friederich I.
1063. 31. Jan.
1161.
R. Sp. U. I, 52.
W. U. B. n, p. 136.
König
Heinrich IH.
1046. 7. Sept.
Remling, U. B. Sp.,
p. 37.
Bischof Ulrich
von Speier.
1180.
W. U. B. n, p. 207.
SpeirerNekrolog.
13. Jahrhundert.
Acta Palat. m, 239.
— 186 —
Name
Gau
Graf
Maudach, Bair.
K.-A. Edenkoben.
i. p. Spirensi.
Mudach.
= FluBsname.
Maxburg, Bb.
K.-A. Neustadt.
Kestenburc.
= Vgl Kestenborg.
Mechtarehelm,
K.-A. Speier.
Mechtersheim.
= Heim des Mechtiro,
St Mag. des Starken.
Meckenhelm,
K.-A. Neustadt,
i. p. Spirensi.
Macchacheim.
= Heim des Mago.
— 187 —
Aussteller
Datum
Quelle
Amanold.
Bischof Günther
V. Speier. .
772. 27. Juni.
1157. 13. März.
C. L. n, p. 366.
W. U. B. n, 108,
Bischof UUrich
V. Speier.
1163.
W. U. B. n, p. 141.
Graf Konrad v.
Sulzfel.
1206.
Würdtwein, Sub.
nov, Xn, 122.
Gomofrid.
782. 27. April.
C. L. n, p. 371.
— 188 —
Name
Gau
Graf
Medenheim, abgeg. bei
Neuhof en, südöstl.
von Mutterstadt.
K.-A. Speier.
Mettemenheiin.
= Vgl. Madenberg.
MSrIenheim,
K.-A. Landau.
Merlunghaim.
= Heim des Marilo'
Demin. von Maro, des Be-
rOhmten.
Merlenheim,
K.-A. Landau.
Merlenheim.
MInftld,
i.p. Spirchgoune.
in comitatu
K.-A. Candel.
HugoniR
Mundeveit.
comitis.
Mundiveld.
i. p. Spirkenwi.
in comitatu
= Feld des Mundo, ahd.
Worma-
mant. Vormund, erhalten
tiensis
im Sprichwort: Morgen-
Ottonis.
stand hat Gold im Mund.
— 189
Aussteller
Datum
QueUe
Abt Godfrid v.
Weissenburg.
1194. Mai.
Würdtwein, Subs.
dipl. V, 260.
Acbuton.
800.
Dronke, 0. F. 104.
Konrad v.
Merlenheim.
1109.
W. ü. B. I, p. 339.
Kaiser
Heinrich ITT.
1051. 15. März.
Eemüng, U. B. 8p,,
p. 43.
Otto.
982.
Schöpflin, Alsat.
dipl. I, 163.
— 190
Name
Mothern, Eis.
Matra.
= Moder, alt Matra,
Flnssname, Warzel, mad
fliessen.
MOlhausen, abgeg.
auf Landauer G-e-
markung.
Mulinhuson.
= Hausen bei der Mahle.
(/
Mu8bach,
K.-A. Neustadt.
Mosbah.
== Bnmpfbach ahd. mose
mhd. maos. Sumpf, Moor.
Mutterstadt,
K.-A. Mutterstadt.
Mutherstatt.
Mutterstat.
Zweiter Beleg.
= St&tte des Mather, des
Beherzten, Mathigen.
O.L. ^198, 1168 u.a.w.
Gau
i. p. Spirigovia.
Graf
i. p. Spirensi.
— 191
Aussteller
Datum
Quelle
aotfiid Bischof
Acta Palat. 111,267.
von Speier.
Acbuton.
800.
DroTike C. F. 104.
Acbuton.
800.
Schannat. trad.
Fuld. 176.
Prico.
774. 30. Aug.
0. L. n, 361.
Megiuher.
780. 27. Ap.
C. L. n, p. 361.
Conrad III.,
1209.
RemliTig U. B. Sp.,
Bischof zu
p. 144.
Speier.
192 —
Name
Gau
Graf
Neucastel, Bb.
K.-A. Annwoiler.
Nicastel.
= Neues Kastell.
Niederotterbach, Eb.
K.-A. Bergzabern.
Otterbach.
in inferiori.
= . Flassname; kelt.
Wurzel at = gehen.
Nussdorff;
K.-A. Landau.
Nusdorjff.
i. p. Spiragowe.
in comitatu
Hugonis
comitis.
Oberbornheim, abgeg.
zwisch. Dammheim
und Landau.
Brunneheim.
= AnsiedeluDg bei einem
Brunnen.
— 193 —
Aussteller
Datum
QueUe
Kaiser
1156. 8. Jan.
W U. B. n, p. 102.
Friedrich I.
Johannes I.,
1101. 24. Mai.
Remling U. B. Sp.,
Bischof zu
p. 78.
Speier.
•
König
1046. 7. Sept.
*
Eemling Sp. U. B.,
Heinrich 111.
p. 35.
K. Ludwig.
900.
Acta Palat. TTT 260.
13
— 194
Name
Ober-, Niederlustadt,
K.-A. Germersheim.
Lustheim.
= Heim des Lusto.
Offenbach,
K.-A. Landau.
Offinbach.
Offenbaoh.
= Flussname.
Ottef sheim,
K.-A. Germersheim.
Udomarsheim.
= Heim des Udomar,
des durch seinen Besitz
Berühmten.
Pleisweller,
K.-A. Bergzabern.
Pleswike.
= Weiler des Plizo, Blizo.
Demin. von Blido, des Glän-
zenden.
Gau
i. p. Spirensi.
Graf
i. p. Spirensi.
i. p. Spirgovi.
in comitatu
Spirensi
episcopi.
i. p. Spirensi.
— 195 —
Aussteller
Datum
Quelle
Alaholf.
790. 2. Nov.
C. L. n, p. 378.
Warand.
Bischof Johann
von Speier.
Erkenbertus.
784.
1100. 6. Jan.
C. L. n, 395.
W. U. B. I, p. 321.
768. 12. Aug.
0. L. n, p. 377.
Adalbert, Erz-
bischof von
Mainz.
1115.
Würdtwein, Nova
subs. IV, 123.
13*
— 196 —
Name
Gau
Graf
Plintheim, abg. bei
Leinsweiler.
K.-A. Landau.
i. p. Spirgowe.
in comitatu
Heinrici
oomitis.
= Heim des Blindo.
Queichhelm,
K.-A. Landau.
Queichem.
= Ansiedelung an der
Qaeich.
Quirnbach, Rb.
K.-A. Kusel.
Cwimbaoh.
= Mahlenbach, gos.
qaairnus Mühle.
Rechoiz, abgeg. bei
Neuhofen.
= Grabhügel am Wald,
ahd. hr^ mhd.rö Grabhügel,
Wald.
Rheingönheim,
Geginheim.
= Heim des Gago.
— 197 —
Aussteller
Datum
QueUe
König
Heinrich IV.
1065.
30.
Aug.
Remling U. B. Sp.,
p. 55.
Diether und
Hermann.
1235.
Würdtwein, Nova
subs. Xn, 145.
Bischof UUrich
von Speier.
1163.
W. U. B. n, p. 141.
öotfried, Abt v.
Weissenburg,
1194.
Mai.
Würdtwein, suba,
diplom. V, 260.
Ludwig
der Fromme.
831.
Hontheim hi8t.Trev.
I, 695.
— 198 —
Name
Rugheim,
K.-A. Mutterstadt.
Richinisheim.
Richinesheim.
= Heim des Richino,
des Reiciien.
Rieburg, Rb.
K.-A. Edenkoben.
Rietburg.
= Burg anf einem ge-
rodeten Platz.
Rödern, (Ober-,
Nieder-)» Elsass.
Rotheren.
=: Flussname.
Rödersheim,
K.-A. Dürkheim.
Ratherisheim.
^ Heim des Rather. 24
Belege im Fuldaer ü. B.
Dronke, R. 34 a 756—
951.
Gau
i. p. Spirensi.
Graf
i. Spirichgauuve.
— 199
Aussteller
Datum
Quelle
Imma.
Otgart.
771. 19. Aug.
'847. 25. Juni.
C. L. n, 375.
C. L. n, p. 363.
Konrad
V. Merlenheim.
1109.
W. U. B. I, p. 339.
Papst
Clemens m.
1084.
Acta Palat. V, 251.
Ludwig
der Deutsche.
859. 29. April.
Remüng U. B. Sp.,
p. 6.
200 —
Name
Gau
Graf
Rossbach,
K.-A. Edenkoben.
i. p.
Spirensi.
Bosbach.
= Flussname.
ROlzheim,
K.-A. Germersheim.
i. p.
Spirensi.
Rotiehesheim.
= Heim des Rotilo.
Salmbach, Elsass.
i. p.
Spiragowe.
in comitatn
Sahlunbach.
= Flufisname.
Schaidt,
K.-A. Candel.
Spirgesceid.
ahd. sceit. mhd. sceid.
Landscheide, Grenze.
Scharfenberg,
K.-A. Annweiler.
Scarphenberc.
= Scharf in Scharfen-
berg, Scharf eneck, Scharf en-
stein.
i. p. Spirihgowe.
Hngonis
comitis.
— 201 —
Aussteller
Datum
Quelle
Marcolf.
768.
C. L. n, p. 395.
Sparolf.
774. 12. Juni.
0. L. n, p. 394.
Kaiser
Heinrich IH.
Kaiser
Heinrich DI.
1046. 7. Sept.
R. Sp. H. I, 35.
1046. 7. Sept.
R. Sp. U. I, 35.
Kaiser
Friedrich I.
1156. 8. Jan.
W. U. B. n, p. 102.
— 202 —
Name
Gau
Graf
Schauernheim,
K.-A. Mutterstadt.
i. p. Spirenai
Scourheim.
Schauerheim.
— Ansiedelang im Esch,
in der Flur, in der Ge-
marknng eines Mutterdorfee.
in comitatu
Liutram-
mesforst.
SchifTerstadt
K.-A. Speier.
i. p. Spirensi.
Christianus
comes.
Sciflfestad.
= Die Lage des Dorfes
l&ngs des sog. Altrhein-
grabens and das Schiff im
ehem. Ortssiegel lassen auf
den Namen schliessen.
Schwegenheim,
K.-A. Germersheim.
Suevichenheiin.
Aelterer Beleg.
Souebehhenheiin.
== Heim des Swicho od.
des Swebicho, demin. von
Swabo.
Serviiingan, abg. Ort
bei Landau.
i. p. Spirgovi.
in comitatu
Spirensis
episoopL
— 203 —
Aussteller
Datum
Quelle
Gunfrid.
782.
19.
Jan.
c. L. n; p. 387.
Eonrad
V. Merlenheim.
1109.
W. U. B. I, p. 339.
Ludwig
der Deutsche,
869.
25.
Mai.
Remling U. B. Sp.,
p. 8.
Heimich IV.
1063.
R. Sp. U. I, 52.
Gottfried n.,
Bischof von
Speier.
1164.
Remling U. B. Sp.
p. I, 3.
1100.
6.
Jan.
W. U. B. I, p. 321.
— 204 —
Name
Speler, K.-A. und Sitz
der Regierung fiir
Bheinbaiem.
Spira.
= Nach dem Plüsschen
Speier vgl. I. Name imd
Schreibweise des Qaues.
Speierdorf,
K.-A. Neustadt.
Spirdorf.
= Vgl. Speier.
Spergelbach,
PiUungisbach.
= Etymol. dunkel, eine
annehmbare Deutqng nir-
gends gefunden.
Spesbach, heute Ram-
berg, K.-A. Ann-
weiler.
Spethesbach.
Gau
i. p. Spirense.
Graf
i.p.Spirichgeune.
in comitatu
Gerungi
comitis.
i. p. Spirich-
gouwe.
in comitatu
Hugonis
comitis.
— 205 —
Aussteller
Datum
Quelle
Sigbert III.
K: Otto L
König
Heinrich III.
Bapodo, Bisch,
zu Speien
c. 650.
R. Sp. U. I, 1.
966.
Origin. Guelf. IV,
279.
1046. 7. Sept.
Remling ü. B. Sp.,
p. 37.
1170. 28. Mai.
Remling U. B. Sp.,
117.
— 206
Name
Steinweiler,
K.-A. Candel.
Stein wilri.
Stein wilre.
= Stein io einer sehr
grossen Anzahl von Orts-
namen.
Trifels, Rb.
K.-A. Annweiler.
Triueles.
= Dreifels, Dreiburg be-
stand eigentlich aus drei
Bargen, dem Trifels im en-
geren Sinn, dem Anebos u.
der Scharfenburg.
Turneeheim, abg.
Lage unbek.
= Domheim, ahd. thur-
nig, domig, so auch in Dom-
stetten.
Venningen,
K.-A. Edenkoben.
Uenningo.
Veningon.
= Bei den Angehörigen
des Wano.
Gau
i. p. Spirkeuwi.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirich-
gaunne.
Graf
in comitatu
Wormati-
ensisOtto-
nis.
— 207 —
Aussteller
Datum
Quelle
Otto n.
Bischof Johann
V. Speier.
Schenkungsb. d.
Kl. Eeichen-
bach.
Kaiser Friedrich.
982.
1100. 6. Jan.
Schöpflin. Alsat.
IH: 163.
W. U. B. I, p. 321.
c. 1150.
1156. 8. Jan.
W. U. B. n. p. 395.
W. U. B. n, p.l02.
Betta.
778. 1. Juni.
0. L. n, p. 361.
Ludwig
der Deutsche.
Bischof Johann
V. Speier.
859. 29. Ap.
1100. 6. Jan.
Remling U. B. Sp.,
p. 6.
W. U. B. I, p. 321.
— 208 —
Name
Wachenheim,
K.-A. Dürkheim.
Uachenheini.
= Heim des Wacho,
Waggo, Wago u. s. w. 28
Belege bei Dronke, R. 44
a. 770—922.
Walahstede, abgeg.
vielleicht das Wald-
stätter Schlösschen
bei Lanisweiler.
K.-A. Landau.
(Frag. 188.)
^ ahd. Walah Romane,
Welscher, manchmal auch
für Wald.
Waisheim,
K«-A. Landau.
Walahesheim.
= Heim des Walaho.
Häufiger Personenname,
mehrere Gaugrafen hiessen
Walaho.
Weingarten,
K.-A. Speyer.
Wingartheim.
Gau
i. p. Spirense.
i. p. Spirgowe.
i. p. Spirensi.
L p. Spirensi.
Graf
Christianus
comes.
in comitatu
Heinrici
comitis.
209
Aussteller
Datum
Quelle
Ludwig
der Deutsche.
869. 25. Mai.
Remling ü. B. Sp.,
p. 8.
König
Heinrich IV.
1065. 30. Aug.
Remling U. B. Sp.,
p. 55.
Marcolf.
769.
C. L. n, 395.
Amalrich.
782. 20. Febr.
C. L. n, p. 383.
14
210 —
Name
Weissenburg, Eis.
Wizzenburc.
= Von der Wies-Weiss-
Lauter, welche die Stadt
durcbfliesst.
Weyher,
K.-A. Edenkoben.
Wilere.
Wllgartswiesen,
K.-A. Annweiler.
WilHgarfclawisa.
= Wiese der Willigart.
Weizenbach, Elsass.
Winzenbach.
= Bach des Winizo
demin. von Wini, Freund
Winzingen,
K.-A. Neustadt.
Wenzingen.
= Bei den Angehörigen
des Winizo, vgl. Winzen-
bach.
Gau
Graf
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
211
Aussteller
Datum
Quelle
Dagobert 11.
c. 675.
Schöpflin Alt. dipl.
i, 60.
Alrad.
•
C. L. n, 897.
Willigart.
828.
Crollius Orig.
Bipont. n, 106.
Papst
Clemens III.
1084.
Acta Palst. 111,251
Engila.
782.
0. L. n, p. 394.
14*
— 212 —
Name
Wipgarda, abgeg.
Wisero, abgeg.
Lage unbek.
Zusammen mitEUer-
stadt genannt.
Wolmereheim,
K.-A. Landau.
Wobnodesheim.
=r Heim des Walmut,
des Kampfesmutigen.
Zeiskam,
K.-A. Germersheim.
Qeisenckeim.
Zezzincheim.
= Heim des Zezzo.
C. L. ^. 59, 1664,
1975.
Zottingen, heute Eden-
koben, K.-A.
= Bei den Angehörigen
des Zotto, heute im Eigen-
namen Zntt erhalten.
Gau
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirihgouue.
i. p. Spirensi.
i. p. Spirensi.
Graf
in comitatu
Wolframmi
comitis.
-- 213 —
Aussteller
Datum
Quelle
Folradus.
Qerolfiim.
771.
823.
0. L. n, p. 374.
C. L. n, p. 363.
König
Heinrich TL.
1006. 1. Jan.
Remling U. B. Sp.,
p. 23.
Konrad
y. Merlenheim.
Theodolfus.
1109.
775. 29. Dez.
W. U. B. I, p. 339.
C. L. n, p. 383.
Landrad.
768. 2. März.
C. L. n, p. 369.
— 214 —
IV.
Umfang und Grenzen des Speiergaues.
Auf Q-nincl der Urkunden kann die Nordgrenze
gegen den Wormsgau mit ziemlicli grosser Sicherheit
fixiert werden, wobei freüich nicht zu läugnen ist, dass
gerade unsere Hauptquelle, der Lorscher Codex sich
nicht selten Irrtümer zu Schulden kommen lässt und
manche Orte in unrichtige Gaue verlegt. Selbst wenn
wir dann noch die Diöcesaneinteilung zu Hufe nehmen
und jeweils in den Fällen, wo die Urkunden versagen,
prüfen, ob der Ort zum Speier- oder Wormser Bistum
gehört habe, ist eine unumstössliche absolute öewiss-
heit überall nicht zu erzielen, denn Q-au und Diöcesan-
grenzen decken sich nicht immer.
Vom Rheinstrom aus Hef die Grenze nördlich über
Rhenigönheim, Maudach, Dannstadt, Euchheim, EUer-
stadt, Friedeisheim, Wachenheim, Dürkheim, der
Isenach entlang, von da quer über das Gebirge in
nördlicher Richtung fort über Limburg, alle diese Orte
zählten somit noch zum Speiergau, hingegen waren
Mundenheim, Oggersheim, Eppenstein und Erpelzheim
zum Wormsgau zugehörig. ^) Weiterhin zog die Linie
1) Mudach 772 C L. H, 366.
DantisUt 768 id. IT, 394.
Richinisheim 7T1 id. ü, 375.
Alaridesstat 784 id. II, 362.
Fridolfesheim 780 id. II, 373.
Wachenheim 869 B. Sp. I, 8.
Toringeheim 046 id. Sp. I, 13.
Lintborcli 1065 id. Sp. I, 55.
Alle in pago Spirense.
— 215 —
nach Frankenstein, hinter Esthai und Ehnstein zwischen
dem Weiler Hochstetten und der Quelle des Speier-
baches, sodass Hachspeier und Trippstadt noch in den
Wormsgau zu liegen kamen.
Bei Waldflschbach stossen Speier-, Worms- und
Bliesgau zusammen, zugleich decken sich hier die
Bistumsgrenzen von Speier, Worms und Metz. Auf
der Westseite, dem Bliesgau zu, lief die Grenze längs
der grossen Schneeschmelze der Yogesen, also der
Wasserscheide des Rheins und der Mosel, diesseits
Grafenstein, Clausen, Kaltenbach, Rodalben, Pirmasens,
das in alten Urkunden ausdrücklich in den Bliesgau
gesetzt wird, weiter östHch von Lemberg und Trulben.
Im Osten schied der Rhein den Speiergau vom
Uf-, Anglach- und Lobdengau, Neuburg, Au imd Uling,
die im Mittelalter auf dem linken Ufer lagen, zählten
jedoch zum Ufgau. *) SüdUch traf der Speiergau auf
den elsässischen Nordgau; zu ihm gehörten noch die
Dörfer Münchhausen, Mothem, an der Moder, Neu-
weiler, Wintzenbach, Eberbach; er umsprang hier das
Gebiet der Abtei Sulz; 2) auf dem rechten Ufer der
in den Rhein mündenden Selzbach, und wendete sich
unterhalb Niederröder zu dieser Selzbach selbst als seiner
In pago Wormatiensi:
Mnndinheim 770 0. L. U, 165.
Agridesheim 768 id. U, 148.
Appinsheim 760 id. U, 138.
Erpholfesheim 790 id. II, 187.
1) In pago Hofganne in villa Augia a. 860 Zeuss. trad. Wizen-
bürg p. 160.
^) Krem er (Geschichte des rheinischen Franziens S. 77.)
mochte die Abtei Salz, die seinem eigenen Zugeständnis nach zor
Strassbnrger DiOcese gehörte, dem Speiergau einverleiben, umgekehrt
rückt SchOpflin (in seiner Alsatia diplom. I, 18) den elsftssischen
Nordgau bis zur Lauter vor, sodass auch die berOhmte Abtei
Weissenbnrg dem Bpeiergan abgesprochen werden müsste. Beide
Meinungen stellen sich als unrichtig heraus.
~ 216 —
südlichen weiteren Grenze; von hier zog die Grenze
südlich von Buhl, Stundweiler, Rhöneburg, Keffenach,
Berlenbach, Cleeburg und Winden. ^) Die Grafen des
Speiergaus hielten gewöhnlich das Landgericht auf
dem Liutramsforst bei dem heutigen Dorfe Franken-
weiler, zwei Stunden nordwestlich von Landau ent-
fernt; daher rührt es, dass im Laufe der Zeit Speier-
gau und Grafschaft Liutramsforst synonyme Begriffe
wurden.
Innerhalb dieser so normierten Grenzen lagen die
freien Reichsstädte Speier und Landau, 2) das links-
rheinische winzige Gebiet des Hochstifts mit Berg-
hausen, Dudenhofen, Hanhof en, Harthausen, Heiligen-
stein, Otterstadt, Schifferstadt. 8) Zum Speiergau
zählte auch die jetzt elsässische Stadt Weissenburg
mit der dortigen uralten, von Dagobert TL. um das
Jahr 670 gestifteten Benediktinerabtei, deren Ruhmes-
epoche bereits in Flor stand unter Otfried, dem Ver-
fasser der althochdeutschen EvangeUenharmonie, des
Christ. Der Löwenanteil des Speiergaues fiel der
Kurpfalz zu, denn diese besass die Oberämter
Germersheim, Neustadt an der Hardt, die Seitenlinie
Pfalz-Zweibrücken und das Oberamt Bergzabern mit
dem heutigen elsässischen Städtchen Kleeburg. Hier
wiu-de Karl X., August, geboren, einer jener drei tollen
Witteisbacher, wie sie der Münchener Historiker Karl
Heigel nicht unrichtig getauft hat, brachte doch gerade
er durch seine Halsstörrigkeit Schweden um die im
dreissigj ährigen Krieg errungene Grossmachtstellung.
^) Die von NiederrOder aufgezählten Orte rechneten zum
Bpeirer Dekanat Weissenburg, Winden zum Speier Landkapitel
Dahn. Act. Pal. lü, 255.
^) c£ die Einleitung.
') Die Besitzungen der Speirer Kirche lagen meist rechts des
Rheines im Uf-, Eraich- und Lobdengau. In den Gauen des
fränkischen Badens findet sich eine Zusammenstellung I, 48.
— 217 —
Schliesslich sei noch der Feste Trifels bei Ann-
weiler gedacht, in deren Burgverliess der Staufer
Heinrich VI. den englischen König Richard Löwenherz
fast ein volles Jahr in Gewahrsam hielt, bis das für
die damalige Zeit fast unerhörte Lösegeld von
100 000 Mark beigebracht werden konnte. Während
der ganzen Stauferperiode war Trifels der Hort der
Reichsinsignien, auf dieser Burg wurden des Deutschen
Kaisers Krone, Scepter und Schwert aufbewahrt.
Der Nahegau.
— 221 —
Name und Schreibweise des Nahegaues.
Während der Wormsgau die stärkste Bevölkerungs-
ziffer aufzuweisen hatte und in Grösse und Eeichtum
der Städte wie an der überaus stattlichen Zahl von
Ortschaften, die fast alle schon unter der Regierung
Karls des Grossen in den Urkundenbüchem erwähnt
werden, mit den anderen Gauen wetteifern konnte,
darf der angrenzende Nahegau im Hinblick auf die
Ausdehnung den ersten Platz beanspruchen. *)
In pago Nacgowe 817 C. L. 11, 357.
In pago Nachgouve 772 C. L. 11, 354.
In pago Nachoove 1135 Joannis ß. Mog. S. S. II, 746.
In pago Nachovi 1100 W. U. B. I, 321.
In pago Naggove 1018 Acta Palat. V, 181.
In pago Nahagowe 768 C. L. III, 158.
In pago Nahcuove 1091 R. Sp. U. B. I, 68.
In pago Nahgerve 772 C. L. 11, 354.
In pago Nahgowe 1065 E. Sp. U. B. I, 53.
In pago Navensi 1133 Gudenus C. Mog. I, 110.
In pago Nachogooue et in comitatu Werinhari 891
Schannat hist. ep. Worm. 11, 10.
1) Die Nahe, die auf dem HnndsrOck entspringt und bei
Bingen in den Rhein fliesst, war bereits den alten Schriftstellern
bekannt.
Nava Tacitos histor. lib. IV. cap. 71.
Namca C. L. II, 160 an. 771.
Nab Schannat trad. Fuld. an. 766 ^ 23.
Naha Acta Sanctorum III, 607 a. 826.
Naa a. 1106 Gadenus Cod. Mog. I, 38.
Na a. 1128 id. I, 72
— 222 —
In pago et comitatu Nachgowe 992 Böhmer Reg. 37
^ 697.
In pago Nahgowe in comitatu Emichonis comitis 960
Wenk. hess. Landesg. U. B. V, 30.
In pago Nohgavo in comitatu Kuonradi 917. Kremer,
Q-esch. d. rheinischen Franziens 75.
In pago Nageove in comitatu Kuonradi 945. Hont-
heim hist. Trevir I, 280.
In comitatu Emichonis comitis 1065 E. Sp. U. B. I, 53.
In comitatu Emichonis comitis 1091 ß. Sp. U. B. 68.
Gaugrafen des Nahegau.
Die Kenntnis der Nahegaugrafen reicht nicht
über die Zeit Ludwigs des Frommen hinauf, in welcher
bei einer Schenkung an Fulda „Alberich" testiert. ^)
Diesem succedierte nicht sein im Nahegau reich be-
güterter Sohn Hererich, sondern Adalbert, der 847
das Stift St. Alban zu Mainz freigiebig dotierte.*)
Den Nachfolger Megingaudus hatten wir bereits
als Verwalter des Wormsgaues vorgefunden; als Graf
im Nahegau fungierte er 868 gelegentlich einer Zu-
wendung an das Stift Prüm. 8) Um Wiederholungen
zu vermeiden, werden wir uns mögHchst knapp zu
fassen suchen: über ein Jahrhundert waren Worms-
und Nahegau in einer Hand vereinigt. Wemher I. Graf
i) a 824 Dronke. 0. F. 192.
Der Gau ist mit Namen nicht erw&hnt, der Ort GhoibOckela-
heim mnss aber wegen seiner Lage hierher gerechnet werden.
«) Acta Palat. V, 174.
») flontheim hist. Treviror I, 211.
— 228 —
im Worms- und Nahegau beurkundet 891 einen Tausch
des Wormser Bischofs Teotelach.^)
Sein Sohn Wemher 11., der Stammvater der
jüngeren salischen oder speirer-wormser Linie, aus der
die deutschen Könige von Konrad IT. bis auf Hein-
rich V. hervorgegangen sind, stand um das Jahr 900
dem Speier-, Worms- und Nahegau zugleich vor.
Amtshandlungen, die er im Nahegau vorgenommen
hat, sind aus urkundUchen Belegen nicht bekannt, da-
gegen berichtet von ihm Flodoard, der Geschichts-
schreiber der Rheimser Kii^che, dass er zur Arron-
dierung seiner Besitzungen dem Erzbistum die im
Nahegau gelegenen Q-üter zu Kusel und Altengau
gewaltsam entrissen habe. ^)
Ueber die Q-enealogie der Grafen Konrad 918
und Eberhard 937 ist Authentisches nicht bekannt;
Ersterer erscheint bei einer Schenkung eines freien Eut-
hard an die Eheimser Kirche 9188), der andere,
welcher mit dem Frankenherzog gleichen Namens
nicht zu indentifizieren ist, vermittelt eine Tradition
Ottos I. an das Wormser Hochstift.*) Konrad der
Rote, Herzog von Lothringen, und dessen Sohn, Otto von
Kämthen oder von Worms begegneten uns wiederholt
beim Speier- und Wormsgau ; den Nahegau verwaltete der
erstere 942— 945^) und Otto 956*), letzterer scheint ihn
aber bald wegen Geschäftsüberbürdung, war er doch über
ein Herzogtum und sechs Gaue als oberster Beamter
gesetzt, einem ständigen Vertreter überlassen zu haben.
1; 891 m pago Wormahensi et Nachogooue in comitatu Werin-
hari Schannat bist episc. Wormatiensi II, 10.
2) Flodoardas bist, ecclea. Remensis 1. I, c. 20.
») Acta Palat. V. 174. IH. dipl.
*) id. V. 167.
*) In pago Nahgouae in comitata Cuonradi 942 Schannat bist
ep. Wormat. II, 18 u. a. 945 Martene collectanecd I, 285.
«) Acta PaUt I, 293.
— 224 —
Wenigstens sehen wir 961 einen Emich als judex
provincialis zu Gericht sitzen und einige Freien wegen
Verbrechen ihre Eigengüter aberkennen*), in einer
Zeit, wo Herzog Otto noch lebte.
Nachdem im Nahegau^) Wolfram 992 einen Tausch
mit dem Bischof Hiltibald eingegangen hat, begegnet
uns vom Jahre 1000 — 1200 stereotyp der Name Emicho
comes.8) Eine Urkunde des Jahres 1108 erhellt diese
Emichonen; in ihr wird ein Emich nach seiner Burg
comes de Smedeburch*) geheissen, Schmidburg war
aber ein altes Eigentum der Wild- und Raugrafen,
welche ähnüch den Leiningen im Wormsgau mit Vor-
liebe den Taufnamen Emich führten und mit den
Grafen zu Veldenz eines Stammes sind.
Auf diese Wild- und Eaugrafen war ungefähr
im Jahre 1000 auch die Gerichtsbarkeit der alten
Grafen übergegangen und hiess die Landgrafschaft
wie jene der Leininger im Wormsgau. Zugleich be-
sassen diese Baugrafen das rheinpMzische Marschall-
amt zu Lehen, ihre Stammesvettem, die Veldenzer,
das rheinpfälzische Erztruchsess- und Küchenmeister-
amt des Erzstiftes Mainz.^)
Die malla publica fanden zu Rhaunen auf der
Haide bei Sien, zu Flonheim und Spiessheim, Offen-
bach statt.
1) Hontheim bist. Treo I, 292 sg.
2) Qudenus C. Mog. I, 39.
^) Wolfram war Termutlich der Vater des Eraichgaagrafen
Wolfram. Fr&nkische Qaae Badens II. 60.
^) Lamey, Acta Pal. V, 170, zählt die Emichonen auf. Belege
liegen vor zu den Jahren 1018, 1032, 1066, 1086, 1091. 1100.
1108, 1112, 1130, 1133; cf. Lamey V, 128.
<^) Eine Geschichte der Wild- und Baugrafeu hat der treffliche
Lokalhistoriker des letzten Jahrhunderts, Kremer, geschrieben.
Ihren Namen verdanken sie wohl dem umstände, dass ihre meisten
Allodien in einer wilden, rauhen, wenig ergiebigen Gegend gelegen
waren.
m.
Orte.
16
— 226 —
Name
Gau
Graf
Albig, Rh.
K.-A. Bingen.
Albecho.
i. p.
Nachovve.
in comifcatu
Emechonis
comitas.
^ Nach einem Bach-
namen Albig.
Alsenz, a. d. Nahe.
K.-A. Obermoschel.
Alisentia, Rb.
Alezenzi.
i. p.
Nachovi.
in comitatu
= Nach dem Flussnamen
Alsenz, Elsenz, Wunel al.
=s ar. gehen.
comitis
Emechonis.
Altenglan, Rb.
K. Kusel.
Gleni.
= Der Flussname Glan
bedeutet kelt. lauter, rein;
im kornischen glan =
ripa.
Aischbach,
K.-A. Lauterecken.
Hasbach.
•
= Der Bach- und Fluss-
name Hase erscheint in
Deutschland ziemlich hftufig.
— 227 —
Aussteller
Datum
Quelle
Erzbischof
Adalbert von
Mainz.
1135.
Eicholf u. Guta.
Bischof Johann
von Speier.
Otto m.
992.
Beinfrid von
Büdesheim.
1150.
Joannis Ber.
Mogunt. Script.
n, 746.
775.
1100. 6. Jan.
0. L. n, 179.
W. ü. B. I, p.321.
Acta Pal. V, 169.
Acta Palat. IV,
340, 396.
15*
— 228 —
Name
Gau
Graf
Bingen, Eh.
i. p. Nahgowe.
K.-A. auch in den
Wormsgau gelegt.
In Binger maroa.
Bingia.
Binga.
Pingnia mbs.
Anm. Einige Bingen
sind nur Buningen = bei
den Angehörigen des Buno
entstanden, dagegen Bingen
a. d. Nahe hiess schon bei
den Römern Bingiam and
geht auf eine keldsohe
Wurzel zorflck.
Bingert,
K.-A. Obermoschel.
Binegardin.
=5 Garten des Bino,
Buno.
Dronke, R. 9.
Bosenbach, Eb.
i. p. Nahgeove.
in comitatu
K.-A. Wolfstein.
Cuonradi.
Basinbahe.
= Bach des Baso, Boso.
Dronke, R. 8 a. 817
bis 1151.
— 229
Aussteller
Datum
Quelle
771.
819.
842.
858.
1. Jan.
Teilungsvertrag
d. Leiningisch.
Grafen.
1237.
Otto I.
945.
C. L. n, 356.
M. a. S. S. I, 206.
Nith. bist. s. s. n,
667.
Euod. ^d. 8Jm.
S. S. I, 372.
Crollius Orig.
Bipont. n, 108.
Hontheim bist.
Trevir. I, 280.
— 230 —
Name
Drais, Kh.
K.-A. Bingin.
Treisa.
= ahd. treis in cultum,
mhd. dreis Egert.
Gau
i. p. Nahgowe.
Duchroth, Bb.
K.-A. Obermoschel.
Rode.
= Rodung, die dann
nachher mit einem Zaun,
,,Ducke, Duch** umgeben ist.
Ebernburg, Rb.
K.-A. Obermoschel.
Hebemburg.
= Burg dea Ebur.
Dronke,R.ll,nament-
lieh in der Komposition
Eberhart sehr beliebt. Das
Fuldaer ü. B. enthalt 37
Belege. Die Ebemburg ist
durch Franz v. Sickingen,
1623, berühmt geworden.
Graf
in comitatu
Emichonis
comitis.
— 231
Aussteller
Datum
Quelle
Otto I.
960. 24. Febr.
Wenck Hess.
Tjandesg. U. B.
n, 30.
Adalbert,
1129.
Gudenus, C. Mog.
Erzbischofvon
I, 69.
Mainz.
Teilungsvertrag
1237.
Crollius Orig.
d. Leiningisch.
Bipont. n, 108.
Ghrafen.
— 232
Name
Fell, ßb.
K.-A. Obermoschel.
Vüde.
= Fild, Gefild ist eine
Nebenform von Feld, wie
Gebirge Ton Berg.
Gensingen, Bh.
K.-A. Bingen.
Gantsingen.
= Bei den Angehörigen
des Ganzo, heute im
Familiennamen Gans fort-
lebend.
Grolsheim, Bh.
K.-A. Bingen.
Graolfesheim.
= Heim des Graolf,
grauer Wolf.
Dronke, R. 19 a. 817
bis 917.
Hachenbach,
K.-A. Lauterecken.
Hachenbach.
= Bach des Hachnio,
Hagnio, beliebter Eigen-
name.
Gau
Graf
i. p. Nachgowe.
i. p. Nahgowe.
— 233 —
Aussteller
Datum
QueUe
Teilungsvertrag
d. Leiningisch.
Grafen.
1237.
Croilius Orig.
Bipont. n, 108.
Faginolf.
768. 1. Nov.
0. L. n, p. 358.
WUant.
779. 23. Ap.
C. L. n, p. 360.
Reinfrid von
Büdesheim.
1150.
Hontheim, hist.
Trevir. dipl. I,
293.
— 234 —
Name
Gau
Graf
Hausen, bei Ingel-
heim, Rh.
Husun.
i. p.
Nahcuowe.
in comitatu
comitis.
Eniichonis
Kusel, Eb.
Konken.
Choncha.
Cosla.
= Choncha, wie Cosla,
▼erraten keltischen Ur-
sprung.
Neunkirchen, Bb.
K.-A. Otterberg.
Niunchiriha.
i. p.
Nahgowe.
in comitatu
Cuonradi.
Oeternach, heute
Niederkirchen,
K.-A. Kusel, Eb.
i. p.
Nohgavo.
in comitatu
Kuonradi.
Hostemaha.
= Oestüche Ach.
Oberhausen, Eb.
K.-A. Obermoschel.
Husen.
— 235 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Heinrich IV.
1091.
21. Sept.
Remling U. B. Sp.,
p. 68.
K. Friedrich I.
Otto I.
1152.
952.
Acta Palat, V, 185.
Bouquet Script, rer.
Franc. IX, 387.
Otto L
942.
Schannat bist. ep.
Wormat. C. dipl.
18.
ßuthard.
917.
Kremer Geschichte
des rhein. Franz.
Adelbert . Erz-
bischof von
Mainz.
1129.
Gudenus C. Mog.
L 69.
— 236 —
Name
Obermoschei, Bb. K.-A.
Moschelo.
= Bachname, Moschel
bedeutet vielleicht soviel
wie Mosel und führt auf
eine keltische Wurzel zurück,
Odernheim,
K.-A. Obermoschei.
Odemheim.
= Heim an der Otter.
Oeterbrücken, B1;>-
K.-A. Kusel.
Brucca.
Partenheim, Rh.
K.-A. Bingen.
Pattenheim.
= Gehört 757 Schannat
trad. Fuld. 6, 771 id. 16.
Heim des Patto.
Gau
Graf
p. Nahgowe.
— 237 —
Aussteller
Datum
Quelle
Nibelung.
1122.
Acta Pakt. V, 156.
Güterverzeichnis
1128.
Gudenus Cod. Mog.
des Klosters
I, 69.
Disibodenberg.
Bruno.
1170.
*
Würdtwein Nov.
Subs. XII, 96.
"Rr Khi snli nf TTi 11 1 n
1158.
Hontheim, bist.
von Trier.
Trevir I, 585.
— 238 —
Name
Plamig, Rh.
K.-A. Bingen.
Bleiniche.
Quirnbach, Bb.
K.-A. Kusel.
= Mahlenbach , got.
qaairnns = Mühle.
Rehborn, Bb.
K.-A. Obermoschel.
Robura.
= Kelt Wurzel.
Reichenbacher Hof, bei
Otfcerberg, Rb.
Richinbahe.
^ Die Beichenbäche
sind als Bachnamen sehr
h&ofig.
Schiersftld,
K.-A. Obermoschel.
- Sceringesvelt.
= Entweder von schier,
ahd. sctr, glänzend oder
mhd. schir, mhd. scinre
Becher abzuleiten.
Gau
i. p. Nachgowe.
Graf
r. p. Nahgeove.
in comitatu
Cuonradi.
— 239 —
Aussteller
Datum
Quelle
Erzbischof Rut-
1092.
Gudenus C. Mog.
hard v. Mainz.
I, 386.
Kaiser
1152.
Acta Palat. V, 185.
Friedrich I.
Adelberfc, Erz-
1129.
Gudenus C. Mog.
bischof von
I, 69.
Mainz.
Otto I.
945.
Hontheim, hist.
Trev. I, 280.
K. Otto I.
962.
Calmet, hist. de
Lorraine 11, 212.
— 240 —
Name
Spie8heim, Bh.
K.-A. Bingen.
Spiezesheim.
= Heim desSpiozo, heute
ein Eigenname Spiess vor-
handen.
Anmerk. Ist aber in
den Urkunden von
770, 0. L. II, 77,
774, 0. L. ri, 111,
776, 0. L. II, 113,
799, C. L. II, 113,
815, C. L. II, 1113, zum
Wormsgau gerechnet.
Theisberg-Stegen,
K.-A. Kusel.
Deinsberg.
= Berg des Denia.
Dronke, R. 10.
Zozenheim, Kh.
Zozenheim.
= Erscheint 771 im
Wormsgau.
Dronke, C. F. 21.
Heim des Zazo, Zezo.
Zahlreiche Nachweise im
Puld. ü. B. Dronke, R.
60 a. 776—922.
Gau
i. p. Nahgowe.
Graf
in comitatu
Emichonis
comitis.
p. Nachowe.
in comitatu
Emerchonis
comitis de
Smede-
burch..
— 241 —
Aussteller
Datum
QueUe
Kaiser Otto I.
960. 24 Febr.
Wenck, hess. Lan-
desgesch. ü. B.
n, 30.
Kaiser Otto TTT.
992.
Acta Palat. V, 179.
Erzbischof Adel-
1133.
Gndenus Ood. Mog.
bert V. Mainz.
I, 110.
16
242 —
IV. Umfang und Grenzen des Nahegaues.
Der Nahegau grenzt im Süden, Westen und Nor-
den an das Herzogtum Lothringen^) und bildete somit
den äussersten Gau Bheinfrankens, mit dem er nur
durch den Wormsgau im Osten zusammenhingt). Geht
man von Norden aus, so triflft hier der lothringische
Trachgau oder Trachere mit dem Nahegau zusammen.
Die Grenze beginnt oberhalb Bacharach bei Nieder-
heimbach, zieht nach Oberdiebach, Mannenbach an
der Quelle der Simmer vorüber, nördlich von liebs-
hausen, Kieselbach, Alterkülz und Michelbach. Auf
der westiichen Seite treten an ihn Hundesrucha- und
der Triergau heran. Die DemarkationsUnie Uef vom
Ursprung der Kyrbach über die Höhe des Idarwaldes,
rechts von Sohren, Grommenau, Pockenhausen; Alten-
simmem^), Biebem*), Kirchberg, Sohren, Dill, Laufer-
weiler fallen noch in den Nahegau, Castellaun, Fimd-
heim, ßavensbeuren, Irmenach, Kleinich, Trarbach und
Enkirch^) sind die Orte der Hundesrucha. Als einer
der äussersten Punkte des Nahegaues muss Cappel*)
(in der Mitte zwischen Enkirch und Simmem) an-
genommen werden.
0 Die BesBeichnimg Herzogtnm Lothring^ ist nicht ganz
korrekt, denn bekanntlich wnrde das Land zwischen Maas nnd Rhein,
SaOne nnd Vogesen erst seit Lothar 11. so genannt; vielleicht wäre
der Aosdmck „Ripnarien*" glflcklicher gew&hlt.
^) Die Q^renze gegen den Wormsgan ist bei der Beschreibung
des letzteren detailliert erörtert worden.
') In Nahegaa ad. Simera 837. Dronke G. F. 271.
*) In pago Nayinse ad Biberaha. Schannat, trad. F«ld. p. 2.
>) Enkirch in Hundesmche, 1074. Gndenas 0. Mog. I, 378.
^) Vgl. dazQ die Gaokarte Ripuariens bei Schröder, Deutsche
Rechtsgeschichte, Anhang.
— 243 —
Weiter läuft die Grenze ösüioh am sogenannten
Stompfenbrnnn vorbei, an dem die Idar entspringt,
westlich über Allenbach; hier begegnen sich die Hun-
desrucha, der Trier- und Nahegau. Von den Orten
Bergen*), Kim, Hosenbach, Panzweiler und Bertenforst*)
lässt sich urkundlich nachweisen, dass sie zu letzterem
noch gehörten.
Oberhalb Oberstein überschreitet die Grensslinie
gegen den Triergau die Nahe, zieht quer durch den
sogenannten Winterhauch, einen ansehnlichen Wald,
von welchem der östliche Teil bis Breinchenbronn dem
Nahe-, die westliche ELälfte mit den Dörfern Beichen-
bach und AusweUer dem Triergau angehörte^).
Von Breinchenbronn ziehen wir eine Linie auf
Baumholder und rechnen die Orte des früheren pfalz-
und zweibrückischen Oberamts Lichtenberg, Pfeffelbach,
Eckersweier, ßeichweiler, Schwarzerden, Oberkirchen,
Leitersweiler, Niederkirchen, Osterbrücken, Kroftelbach,
Langenbach in den Nahegau, denn abgesehen davon,
dass sie in den mainzischen Sprengel fallen, liegen
alle auf der Seite, wo die Gewässer nach dem Glan
fliessen, der sich selbst in die Nahe ergiesst. Ober-
0 Martene et Darard Collect anecdot I, 282 an. 026 io co-
mitatn Nachgowe in loco Beregon.
*) Hontheim, hist Trev. I, 804 a. 966; in oomitata Nagoawe
in marca Eyra, Bergum, in Pozwüere et Hnsonbach, b Beatenforst.
^ Die obige Fixiernng der Marklinie zwischen Nahe- and
Triergaa stutzt sich im wesentlichen auf einen alten Grenzbeschrieb
des Oent- oder Landgerichts „anf der Haide*, bei Siennnn weiset
der Heyden Schöffen das Hochgericht an, in Gnimbach in dem alten
Danbhanss im Bilster Graben, dem Bilster Graben oss in die
Schweinbach bis in den halben Glan, den halben Glan nss bis in
die Eiben, von der Eiben an bis in den gehauenen Stein, von dem
gehauenen Stein in die Steinalben, von der Steinalb ossen bis in
die Ozenbach in Sterlinbom, von Sterlinbom in die Winterhanch
in die Majnbnch, von der Buchen an bis gen Breiningenbom in
den Kirchturm, vom Turm bis in die Ludenbach, von der Luden-
bach bis in die Noh.
16»
— 244 —
halb Kroftelbach bei Rongen schliesst sich der Nahe-
gau an den Bliesgau an. St. Wendel und Ottweiler
müssen wir nach ihrer Lage als Orte des Bliesgaues
ansehen, hingegen Ostemach^), Neunkirchen^), Eeichen-
bach und Bosenbach^) auf Grund von Urkunden zum
Nahegau zählen. Bei Kübelberg berühren sich sodann
Nahe-, Blies- und Wormsgau.
*) In pago Nohgavo in comitatn Enonradi in loco Hosternaha.
Kremer Qesch. g. rheinisch. Franziens 75.
*) Schannat bist. epis. Wnrni. Ood. dip. p. 18 in pago Nah-
govve in Niunchiricha a. 942.
3) Hontheim hLst. Tn^vir. cod. dipl. I, 280 in Businbach et
Riehenbache in Nahgeovu a. 945.
Der Rheingau.
I.
Name und Schreibweise des Rheingaues.
Des Namens Bheingau existieren zwei Gaue, der
Bheingau oberhalb des Bodensees, im heutigen öster-
reichischen Vorarlberg, und der durch den Rheinstrom
vom Wormsgau getrennte, in der deutschen G-eschichte
so berühmt gewordene Rheingau, welcher einen Teil
des früheren Herzogtums Nassau und die heutige
grossherzoglich-hessisohe Provinz Starkenburg um-
fassti).
Infra pagum Rhenensem 772, C. L. I, 13.
In pago Renensi 782, C. L. lEI, 281.
In pago Rinensi 772, 0. L. I, 316.
In pago superiore Rinisse 815, Wenk, hessische Land-
gesch. n, 21.
In pago Hrinagauue 886, Schannat, trad. F. 165.
In pago Rhingowe 834, Schannat, trad. Fuld. 163.
In pago Renicgouue 1025, Dronke, C. F. 350.
In pago Rinahgauue 788, id. 0. P. 53.
In pago Rinahgeuue 818, id. C. F. 171.
In pago Rinahgoe ohne J., id. C. F. 78.
In pago Rinahgowe 764, C. L. I, 320.
In pago Rinecgouue in comitatu Gerungi 1003.
Schannat, hist. ep. Worm. 34.
In pago Binechgowe 848, C. L. I, 58.
In pago Rinihgowe 916, C. L. I, 113.
In pago Rinigouue in comitatu Gebehardi 900, 0. L. 1,97.
0 Rhein wie Donaa weisen anf das Volk hin, das vor den Ger-
manen dort wohnte, die Kelten. Worsel ri = fliessen; lateinisch
ri =3 VHS, griechisch Qiw.
— 248 —
n.
Gaugrafen des Rheingaues.
Wir kennen keine Grafschaft, in welcher der
Grundsatz der Vererbung des Amtes sich so früh
eingebürgert hat, wie im ßheingau ; schon seit Pippin's
des Kurzen Regierung lassen sich die Kupertiner als
Rheingaugrafen länger als ein Jahrhundert verfolgen.
Rupert, der Stammvater des Hauses, erscheint in
der Stiftungsurkunde von Lorsch zwischen 740 bis
760 als Verwalter der Grafschaft *). Sein Sohn Cancer
gründete gemeinsam mit seiner Mutter WiUiswinda
gemäss der Regel des heiligen Benediktus in der
finichtbaren Ebene an der Bergstrasse das Kloster
Lorsch. Cancer ist als Graf im Rheingau für die
Jahre 764 bis 782 beglaubigt 2) ; vermöge seines
reichen AUodialbesitzes in grossem Einfluss stehend,
reichte seine Macht soweit, dass er selbst über die
weitentlegenen Grafschaften des Breisgaues und Thur-
gaues gebot 3). Sein Sohn Heinrich wirkt als Zeuge
bei Vergabungen an das Kloster Lorsch mit, so 768
zu Bürstadt, 772 zu Bensheim, 779 zu Aisbach, 781
wendet er demselben Güter in Auerbach und Bobstadt
zu. **) Nach dem Tode seines Vaters (782) übt Heinrich
ein Jahrzehnt hindurch die gräf Hohen Befugnisse im
Rheingau aus und muss vor 792 gestorben sein*).
i) 0. L. I, 2.
*) C. L. I, 2, 7, 23.
') Vgl. Qaugrafsch. Alamann. Badens S. 45,
*) Alle aufgeführten Orte liegen im Rheingau C. L. I, 285,
335. n, 235, I, 290.
6) C. L. I, 321, I, 34.
— 249 —
Da er keine männliclie Nachkommenschaft hinter-
liess, ging die Grafenwürde auf seinen Vetter, den
Sohn Turingberts und Enkel Ruperts I. über, der
nach seinem Grossvater ebenfalls Rupert hiess, und
fast vierzig Jahre an der Spitze des Rheingauea
stand 1). Auf ihn folgten auf ein paar Jahre seine
beiden Söhne, zunächst der ältere Guntram und
nachher Rupert III, vermutlich waren diese bei der
Uebemahme der Herrschaft schon hochbetagt *) ; mit
ihrem Tode erlosch der Stamm der Rupertiner. Unter
Ludwig dem Deutschen geschieht dreimal des Grafen
Adalhard Erwähnung, 858 bei einem Gütertausch mit
Lorsch, 860 laut einer Schenkung Lothars EE, und
zuletzt 877; mit dem Grafenamt vereinigte dieser
zugleich die Schirmvogtei über Lorsch. Adalhards
Nachfolger Ruthard sonnte sich in der Gunst Ludwigs
des Jüngeren. Der König machte ihn zum missus
dominicus^) und hess ihn trotz dieser bedeutenden
Stellimg an der Spitze des Rheingaues.
Wie in Alamannien die Ahnherren der Habsburger,
HohenzoUern und Zähringer an Macht, Reichtum und
Ansehen alle anderen Geschlechter übertrafen, so
glänzten in Rheinfranzien die verwandten Häuser der
Salier und Konradiner.
Die Stammgüter der ersteren dehnten sich aus
über den Speier-, Worms- und Nahegau; Konrad der
Rothe vereinigte mit den drei Grafschaften die
Herzogswürde über Lotharingien, dessen Sohn Otto,
Graf im Speier-, Worms-, Nahe-, Kraich-, Elsenz- und
Enzgau, Herzog von Kämthen, Vater des Papstes
0 In den Jahren 795, 804, 807, 834 nimmt Rupert IL Amts-
handlangen vor. C. L. II, 236, I, 318, L 360.
2) C. L. I, 316, n, 806.
^) Leider wissen wir fast gar nichts ttber diesen Rathard. Eine
einzige Urkunde im C. L. UI, 271 bezeichnet ihn als comes et
missus regis Ludowici junioris.
— 250 —
Gregor V. und der örossvater Konrads IE. war. Die
Hauptmacht der Eonradiner hingegen lag hauptsächlich
im Rhein- und Lahngau und der Wetterau. Der eine
Zweig erlangte durch Konrad, G-rafen im Lahngau
die deutsche Königskrone; dessen Bruder Eberhard,
Herzog in Franken, hatte durch seiuen dominierenden
Einfluss das sächsische Haus auf den Thron gebracht.
Mit dem strengen Regiment unzufrieden, rebellierte
er, unterstützt von dem lothringischen Herzog Giselbert
und dem eigenen Bruder des Königs Heinrich und
fiel bei Andernach am Rhein im Jahre 939. Bei
dessen Bekämpftmg thaten sich die nächsten An-
gehörigen Konrads, Kurzbolt im Lahn- und Udo im
Rheingau, am eifrigsten und rühmlichsten hervor.
Udos Vater, G-ebhard, hatte die Grafschaften im
Rheingau i) und in der Wetterau besessen, war aber
um 910 im Kriege gegen die Ungarn gefallen*).
Gebhard, der Oheim König Konrads und Eberhards
von Pranken, hinterliess zwei Söhne, Udo und Hermann;
ersterer folgte ihm in der Wetterau und im Rheingau;
Hermann wurde 926 von König Heinrich I. zum
Herzog von Alamannien erhoben •). Das Lorscher Ur-
kundenbuch, welches als die fast einzige Quelle uns
mit den rheingauischen Grafen vertraut macht, bringt
zwei Diplome der Jahre 916 und 948, in denen Uto
als Graf handebid auftritt *).
Uniäugbar hatte sich Udo um das sächsische
0 In pago Rinigowe in comitatu Gebehardi 896 C. L. I, 97.
^ Gebhardas comes interiit relictis daobos filiis suis adhuc paeris
üdone et Hermanno, qui postea dari-et nobilis in Franda exsti-
tenint Oontinaatio Reginonis M. Q. S. 8. I, 614.
s) Der Stammban bei Stftlin, W. G. I, 416 Hermann als Herzog
von Alamannien, 926—948, Stalin I, 435.
*) In pago RinicgOQue in comitatu ütonis, in locis Watenheim
et Vimheim 916. C. L. I, 118. In pago Rinecgoua in comitata
IJdonis comitiB in yilla Hemmingesbach, 948. G. L. I, 117.
— 251 —
Kaiserhans namliafte Verdienste erworben, haupt-
sächlich dadurch, dass er und sein Bruder Hermann
alle Kräfte aufboten, um ihren aufrührischen Vetter,
den Frankenherzog Eberhard, niederzuwerfen; Otto I.
erwies sich dafiir dankbar und erlaubte dem Grafen
Udo' nach eigenem Gutdünken Aemter und Lehen
unter seine Söhne zu verteilen. Für den Kheingau
kommt der mittlere Eoiu'ad in Betracht; beinahe
fimfeig Jahre, von 949 — 997, entwickelte er seine
gräfliche Amtsth&tigkeit hier sowohl wie in der an-
grenzenden Wingarteiba ^).
Auch nachdem ihn Otto IL kurz vor seinem Tode
zum alamannischen Herzog eingesetzt hatte, behielt er
die Verwaltung der bisherigen Grafschaften bei. Hatten
schon sein Oheim Hermann I. als Herzog von Schwaben
und sein Vater Udo den Ottonen die wertvollsten
Dienste geleistet, so zeigt Konrad dem Kaiserhaus in
einer äusserst kritischen Lage eine seltene Treue.
Otto m. war, als sein Vater in Bom verschied, ein
dreijähriges Kind; der in Utrecht gefangen gehaltene
firühere Baiemherzog, Heinrich der Zänker, brach aus,
gewann einen grossen Teil der süddeutschen Bischöfe
und suchte unter der Maske eines wohlmeinenden Vor-
mundes selbst nach der Krone zu streben.
Hauptsächlich durch den Widerstand Herzogs
Konrads von Alamannien und des Erzbischofs Williges
von Mainz, an denen seine Verföhrungskunst gescheitert
war, sah er sich genötigt, seine Absichten auf das
deutsche Königstum aufzugeben^). Als Graf im
^) Za den fränkischen Gauen Badens, II, 8.224, mag nachgetragen
werden, dass der dort angeftlhrte Graf der Wingarteiba, a. 976,
eben dieser Eonrad ist.
^ In Bflrstadt, einem Ort des Rheinganes, fand die endgOltige
nnd entscheidende Verabredung swischen Konrad nnd Williges statt,
cH M. M. 8. B. Y, 708.
— 252 —
ßheingau ist Konrad, 951 und 995, erwähnt. *) Auf-
fallend ist dabei, dass er bereits in der ersten Urkunde
den Titel eines Herzogs führte, während die Installation
viel später erst, 982, stattfand.
unter Heinrich 11. tauchen als Grafen des Bhein-
gaues nach Q-erung^) und Adalbert^) auf, mit ihnen
schliesst die Reihe der comites pagenses ab.
1) 0. L. I, 445, I, 142.
^ Id Rinecgonue in comitatu Qerungi 1002. Schannat, bist
epis. Worm. 11, 34.
') In pago superriorc Kiniogowe in comitatu Adalberti comitis
1103, Acta. Pal. II, 170.
m.
Orte.
— 254 —
Name
Gau
Graf
Addalahaug, St., abge-
i. p. Binensi.
gangen, unterhalb
Gerau am Ehein,
wenigst, nach einer
alten Karte ; cf . Dahl,
Beschreibung des
Fürstentums Lorsch
1812.
= Hfigel der Adela.
Aisbach, St.
Altdolfesbach.
= Bach des Adolf.
Auerbach, St.
Bupertus
Urbaoh.
comes.
=: Bach, an dem Ure-
haasen.
Auen,
i. p. Binensi.
Auua.
= Wiese.
— 255
Aussteller
Datum
Quelle
TJda.
772. 10. April.
0. L. L, p. 316.
Alram.
779. 27. Juiii.
C. L. I, 817.
Karl der Grosse.
795.
C. L. I, 17.
Erlolfds.
791. 22. Ap.
C. L. n, p. 843.
— 256
Name
Gau
Graf
Bensheim, St.
Basinsheim.
Besinsheim.
i. p. Rinensi.
i. p. ßinichgowe.
i. p. Renensi.
— Heim des Boso.
Bessungen,
Bezcingen.
=r Bei den Angehörigen
des Bezzo.
Bettenheim,
Benden.
Betthenheim.
— Heim des Betto.
i. p. Ringowe.
i. p. Rinensi.
Rutperti
comitis.
Biblis, St.
Bibifloz.
= mtl. biblüsuB mit Bin-
sen bewachsen Vielleicht
noch mtl. bevium Bach.
Buicenbach, St.
Bicchiunbach.
i. p. Renense.
= Bach des Bicoo, Buxo.
— 257 —
Aussteller
Datum
Quelle
Theutberfcus.
Udo.
Nanger.
Isanfrid.
K. Heinrich 11.
Badugis.
König
Ludwig n.
König
Ludwig n.
766. 25. Juli.
765. 20. Ap.
773. 25. Sept.
799. 28. Juni.
1002.
c. 800.
804. 25. März.
836 26. Mai.
C. L. L p. 325.
C. L. I, 324.
C. L. II, p. 266.
C. L. n, p. 445.
Schannat, bist,
episc. Worm.
n, 34.
C. L. m, p. 224.
C. L. I, p. 318.
C. L. I, 56.
874. 4. Mai,
C. L. L 75.
17
— 258
Name
Biebesheim,
Bubenesheim.
=: Heim des Bubo, Bodo.
Bei Dronke, 40 Be-
lege a. 771-^1166.
Bischof^beim a. M., St.
Biscofesheim.
Bobstadt, St. «
Babestat.
= St&tte des Babo,
Dronke, 6 a. 806 bis
1069.
Burstadt, St.
Birstath.
Bisistat.
= StÄtte des Biro.
BQrgei, St.
Bergilla.
= Kleine Burg.
Gau
i. p. Rhingoviae.
i. p. Renensi.
i. p. Binahgowe.
i. p. Benenai.
i. p. Moynach-
gowe.
Graf
— 259 —
Aussteller
Datum
QueUe
Walcum.
V. J. Reg. Kalls
d. Gross.
C. L. III, 305.
König
880. 17. Nov.
Böhmer, 0. Franc.
Ludwig n.
I, 3.
Heimericus.
782. 21. Jan.
a L. m, p. 281.
HAinricns.
782.
C. L. I, p. 290.
Beruacar.
827.
C. L. III, p. 274.
Thurinbert.
767. 1. Aug.
C. L. I, 328.
Meizolf.
794. 25. Okt.
0. L. m, 120.
17*
260
Name
Dornheim, St.
Thomheim.
z-z Ausiedlung im Dor-
nicht.
Darmstadt.
Darmundestat.
^ Statte an der Darm.
DOrenheim, abg. mit
Erfelden genannt.
Eberstadt,
Eberstat.
^ Stätte des Bbur.
Eimersbach, St. abg.
Elimaresbach.
= Bach des Elimar, des
durch seineKraft Berühmten,
Gau
i. p. Rinahgowe.
Graf
i. p. Kinensi.
i. p. Rinensi.
i. p. Rinensi.
— 261 —
Aussteller
Datum
Quelle
TJda Deo.
779.
C. L. I, p. 302.
Sigeboto.
0. J.
723.
Schannat, Vindic.
literar. I, 2.
Necrol. Mogunt.
Jaffebibl.m,723.
A. Liutburg.
801.
C. L. I, 310.
"Walther.
782.
1.
Sept.
C. L. I, 322.
Ado.
768.
C. L. I, p. 293.
— 262 —
Name
Gau
Graf
Erfelden, St.
i. p. ßinahgowe.
Erifeldon.
= Auf den Feldern des
Bro.
Felbeim,
Heimerich.
Hurfeld.
= Feld, wo Ure haosen.
Fürth, St.
Bupertus
Fürte.
comes.
= üebergang, Furt.
Geinsheim, St.
i. p. Rinensi.
Gemminesheim.
= Heim des Gemmino,
demin. von Gammo.
Gerau,
Geraw.
= Bachname, Etymologie
dunkel.
i. p. superiore
Rinicgowe.
in comitatu
Adalberti
comitis.
263 —
Aussteller
Datum
Quelle
Uda Deo.
779.
0. L. I, p. 302.
Karl der Grosse.
782. 6. Juni.
C. L. I, 322.
Kaiser Karl der
der Grosse.
795.
C. L. I, 17.
Erlint.
Wamigus.
Heinrich Tl.
752.
767.
21. Ap.
1013.
C. L. I, p. 300.
C. L. I, 301.
Ludewig scriptor.
Wirzburg p. 457.
— 264 —
Name
Gau
Graf
Gernsheim.
Gemersheim.
Kerenesheim.
= Heim des Gerne.
= 54, 141, 189, 190,
196, 270, 271, 277, 293.
i. p.
Binigouue.
in comitatu
Gebehardi.
Geroldeshus, abg. auf
Pfnngstadter Ge-
markang.
= Hans des Gerold.
Godiau, St.
i. p.
Rinense.
Gotalohono.
= Waldwiese des Goda.
Hasalaha, abgeg. bei
Pfungstadt.
i. p.
Renensi.
Warini
comitis.
= Bach, an dem Hasel-
Stauden wachsen.
Hausen bei Bensheim.
i. p.
Rinensi.
Husan.
— 265 —
Aussteller
Datum
Quelle
Hattonem.
Bischof Adalbero
von Augsburg.
823. 21. Nov.
896. 1. Juni.
C. L. n p. 553.
C. L. I, 97.
üdühoh.
Graf Guntram.
Zeizo.
Gailrad.
829.
0. L. I, 187.
834. 20. Aug.
Dronke, C. F. 215.
804. 31. Jan.
C. L. I, 314.
768.
C. L. I, 328.
266 —
Name
Heppenheim, St.
Hephenheim.
— Heim des Heppo.
Herlesheim,
Herulfesheim.
= Heim des Herolf.
Hirezbach, abgeg., viel-
leicht bei Weiter-
stadt gelegen.
Hofheinii St.
Hoven.
Kamb,
Gamben.
= Bachname, Camba.
Cama kelt. Erummbach.
Kelsterbach, St.
Gesterebach.
Langen, St.
Langungon.
Gau
i. p. Binensi.
i. p. Einecgouue.
i. p. Ehingowe.
i. p. Rinechgowe.
i. p. Renense.
Graf
in comitatu
Udonis
comitis.
— 267 —
Aussteller
Datum
Quelle
Karl der Grosse.
773. 20. Jan.
0. L. I, 15.
Rantwinc.
780. 7. Nov.
C. L. I, p. 310.
K. Otto I.
948. 27. Febr.
0. L. I, 118.
Graf Guntram.
Ludwig
der Deutsche.
834. 20. Aug.
864. 25. Ap.
Dronke C. F. 215.
0. L. I, 73.
König Ludwig
der Jüngere.
K. Ludwig n.
880. 17. Nov.
834. 7. Jan.
Böhmer, 0. Franc.
I, 3.
0. L. I, 54.
— 268 —
Name
Gau
Graf
Leeheim, St.
i. p.
Benensei.
Leheim.
=r AnsiedluDg am Hügel
abd. hleo. lat. clivus.
Liebersbach,
i. p.
Renense.
Lieberesbach.
— Bach des Liutbert.
Lochheim, St., abgeg.
i. p.
Renensi.
Locheim.
= AnsiedluDg am Wald.
Lorsch, St.
Lauresham.
-- Kelt Wort.
Cancor
illustris
Bhenensis
pagi comes.
Mörlenbach, St.
Morlenbach.
=: Bach des Morilo.
Oncuiar, St., abgeg.
i. p. Rinense.
Rupertus
comes.
269
Aussteller
Datum
QueUe
Dodo.
767. 24
Ap.
C. L. I, p. 305.
ürendil.
782. 3.
Juni.
C. L. I, 348.
räuther.
887. 1.
Okt.
C L. I, 79.
Fricko.
789.
C. L. I, p. 295.
ßemhar.
771.
C. L. I, 296.
Cancar u. s.
764.
C. L. I, 2.
Mutter
Williswinda.
Kaiser Karl der
795.
C. L. I, 17.
Grosse.
Adelrad.
782. 18.
Jan.
C. L. I, 311.
— 270 —
Name
Gau
Graf
Ostern (Ober-, Nieder-),
St.
Osterenata.
— Oestlicher Bach.
Otterstat, abgeg. bei
Biblis.
= StÄtte an der Otter.
Wurzel at. gehen.
Pfungstadt, St.
i. p. Rinense.
Phungestat.
Reussen,
Ruzondum.
Rimbach,
Rupertus
Rintbach.
comes.
Rodau,
Rod.
= Rodung.
Rohrheim (Gross- und
i. p. Rinensi.
Klein-), St.
= Ansiedlung im Ried.
— 271
Aussteller
König Ludwig
der Jüngere.
Manelin.
Werinherius.
Liuther.
Kaiser Karl der
Grosse.
Adelhoch.
Datum
880. 17. Nov.
o. J.
Quelle
Böhmer, C. Franc.
I, 3.
C. L. I, 312.
Erlulfus.
Grimolt.
785. 18. Mai.
877. 1. Okt.
795.
964. 4. Febr.
C. L. I, p. 318.
C. L. I, 78.
0. L. I, 17.
C. L. I, 129.
791. 22.April.
783. 22. Sept.
C. L. n, p. 343.
0. L. I, 294.
272 —
Name
Gau
Graf
Schwanheim.
i. p.
Kenensi.
Heimiricus
Swainheim.
Sueaheim.
comes.
— Heim des Sweno,
heute im Eigennamen
Schwan Yorbanden.
Seeheim, St.
i. p.
Eenense.
Seheim.
-- Ansiedlang bei einem
Gew&sser.
Sprendlingen bei Lan-
gen, St.
Spirendilingen.
~ Bei den Angehörigen
des Spirendilo.
Tribur, St., hess.
K.-A. Gr. Geran.
Trebur.
Triburia.
Triburis, (as).
Wattenheim, St.
i. p.
ßenense.
Wadtinheim.
^ Heim des Watto.
Dronke, 45. a. 812
bis 825.
— 273 —
Aussteller
Datum
Quelle
Gerbert.
Hurfelder
Notitia.
764.
782.
18. Jan.
C. L. I, 320.
C. L. I, p. 321.
König Ludwig n.
874. 4. Mai.
C. L I, 75.
König Ludwig
der Jüngere.
880. 17. Nov.
Böhmer, C. Franc.
I, 3.
König Ludwig n.
834.
834.
839.
7. Jan.
König Ludwig n.
836. 26. Mai.
0. L. I, 54.
M.Ö.S.S.XXI,364.
Clodov. imper.
S. S. n, 645.
0. L. I, 56.
18
— 274
Name
Gau
Graf
Weiterstadt, St.
Widerestat.
= Stätte des Widaro,
im Eigennamen Widder.
Zell,
CeUen.
•
Zulienetein, Stein.
i. p. Benensi.
= Burg des Znllo.
Zotzenbachy St.
Zozonbach.
— Bach des Zoizo.
— 275 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Otto I.
Anselm.
Nantolf.
Liuthar von
Hausen.
948. 27. Febr.
0. L. I, 117.
o. J.
C. L. m, 288.
806. 18. Juli.
C. L. m, p. 280.
877. 10. Okt.
0. L. I, 77.
18»
— 276 —
Von dem heutigen Grossherzogtom Baden gehörten
Name
Gau
Graf
Hemsbach,
Hemingesbach.
i. p. Rinecgowe.
in comitatu
Odonis
coinitis.
Laudenbach,
Lutenbach.
Graf Rupert.
Sulzbach,
Sulzbach.
— 277 —
folgende Orte des B.-A. Weinheim zum Rheingau:
Aussteller
Datum
Quelle
Otto I.
948.
Karl der Grosse.
773. 20. Jan.
Heinrich IV.
1071.
Acta Palat. I, 117.
m, 206.
0. L. I, 195.
C. L. I, 195.
— 278 —
IV.
Umfang und Grenzen des Rheingaues.
Im Westen schied den Rheingau der Rhein vom
Worms- und Nahegau, im Osten stiess er fast auf
der ganzen Linie mit dem Maingau zusammen.
Die örenze begann am Main unter Bürgel und
OflFenbach, die beide in dem Main zwischen Archi-
diaconat Aschaflfenburg liegen, welches sich über den
ganzen Maingau erstreckte^); von da ab zog sie
weiter über Bieber, längs dem gleichnamigen Flüsschen
Bieber bis gegen Hausenstamm, so dass Sprendlingen
und Drachenhain zum Rheingau, das benachbarte
Dietzenbach zum Maingau gehörte. Die Orte Götzen-
hain, Philippseich, Offenthal zur Rechten machten sie
eine Biegung bis zum Ursprung der Rodau, wobei
Ober- und Niederrhoden in den Maingau zu liegen
kamen, dann westlich an den maingauischen Messel
vorbei zog sie weiter Rossdorf zur Linken bis zur
Quelle der Modau, welche bei Emsthofen entspringt
und bei Stockstadt in den Rhein einmündet. Ober-
armstadt lag im Rhein-, das gegenüberliegende Jorgen-
hausen im Maingau ^).
Die in der Modau liegenden Ortschaften Ober-
und Niedermodau, Eimsthofen, sowie Reichenbach und
1) Wflrdtwein DiOcesis Mogantina I, 518. BOrgel, Bergilla in
pago Moynachgowe 706 0. L. UI, 120.
') Oberarmstadt z&hlte zum mainzischen Archidiakonat des
Frohstes von St. Victor, dessen eine H&lfte der Rheingau aasmachte.
Wflrdtwein DiOcesis Mog. I, 422. Dagegen fiel Jorgenbausen als
Filiale von Diebui^ in das Aschaffenburger Landkapitel und politisch
in den Maiogau. Wflrdtwein I, 589.
— 279 —
Beedenkirchen zäMten gleichfalls zum Bheingau ^),
hingegen gehörten Reinheim, örossbieberau, Neun-
kirchen, fteichelsheim, Gross- und Kleingunzen zmn
Maingäu*). An den beiden Gumpen vorüber, wobei
Schlierbach noch dem Rheingau zufiel, rückte die
Grenze auf die maingauischen Ober- und Unterostem
zu, zwischen Untermossau und HUterskhngen, Bullau
und Beerfelden vorbei bis zur Gammelsbach. Diese
schied in ihrem oberen und mittleren Laufe den Rhein-
gau von der Wingarteiba. Bei Kailbach an dem
Hammelsbach stiessen Rheingau, Wingarteiba und
Lobdengau zusammen; von da ab bildete der
letztere die Südgrenze gegen den Rheingau. Von
Kailbach Uef sie zwischen Unter- und Oberfinkenbach,
Unter- und Oberschönmattenweg, Unterabsteinach,
Oberflockenbach nach Weinheim, so dass der Birken-
mauerhof und die drei badischen Orte des Bezirksamt
Weinheim, Sulzbach, Hemsbach und Laudenbach noch
zum Rheingau gerechnet werden müssen 3). Von
Weinheim zog die Linie nördKch über das hessische
Vimheim und den badischen Scharhof unterhalb
Lampertheim zum Rhein.
Ln Norden schied der Main den Rheingau von
der Kunigesundra und dem Niddagau; zu letzterem
zählte Frankfurt a. Main, während das auf dem rechten
^) Ober- und Niedermodau, Reichenbach waren Pfarreien des
Hainzischen Archidiakonats St. Victor; Beedenkirchen war eine
Filiale von Reichenbach. Wflrdtwein D. M. I, 423.
') Rheinheim, Bieberau, Nennkirchen, Reicheisheim mit Gross-
Eleingunzen waren dem Aschaffenburger Kapitel zogeteilt WUrdt-
wein I, 60.
>) £[remer, Qeschichte des rheinischen Franziens, S. 102, reicht
auf Gmnd der DiOcesanateilung noch die im Wormsischen Land-
kapitel Weinheim gelegenen Pfarreien M($rlenbach und Rimbach,
Fflrth mit seinen Filialen Schlierbach und Lindenfels in den Lobden-
gau und schiebt die Grenze zu Ungunsten des Rheingaues viel
weiter gegen Norden vor.
— 280 -
Mainufer liegende Oflfenbach die Grenze zwischen
Rhein- und Maingau bildete.
Der Bheingau setzte sich somit in den späteren
Jahrhunderten nach der Q-auauflösung aus den kur-
mainzischen Aemtem Starkenburg, Gemheim und
Hausen, einem Teü des Hochstifts Worms, Bruchstücken
der Grafschaften Erbaoh und Isenburg und der oberen
Grafschaft Katzenellenbogen mit Darmstadt zusammen.
Letztere Grafschaft ging 1480 an den Landgrafen
von Hessen über*); alle übrigen Herrschaften wurden
1814 auf dem Wiener Gongress zu der Provinz Bhein-
hessen verschmolzen und als Ersatz für andere Ge-
bietsverluste dem Grossherzogtum Hessen überlassen.
Als die geschichthch interessantesten Orte im Bhein-
gau sind das Benediktinerkloster Lorsch^) und Tribur
zu nennen. Heute ein unbedeutendes Dorf, war einst
Tribur Kaiserpfalz; hier wurde Karl der Dicke ab-
gesetzt und Jahrhunderte später, auf einer Eeichs-
versammlung, Heinrich IV., 1076,'feierlich aufgefordert,
sich innerhalb Jahresfrist vom Banne zu lösen, ein
unheilvoller Beschluss, welcher die schweren Tage von
Oanossa gebar.
0 Wenk, Hess. Landesgesch. I, 618.
*) Ueb. Lorsch s. Falk, Gesch. des ehemaligen Klosters Lorsch,
1866, und die fränkischen Gaue Badens I, 48.
Der Maingau.
Name und Schreibweise des Maingaues.
Der Maingau*) bildet heute in seiner westlichen
Hälfte einen Bestandteil der hessischen Provinz
Starkenburg, das etwas grössere östliche Stück mit
AschaflTenburg gehört zum bairischen Unterfranken,
In pago Moinagowe 800, 0. L. ZU, 173.
In pago Moinachgauue 889, W. U. B. I, 190.
In pago Moinigangio 766, Schannat trad. Fuld. 14.
In pago MoognjLchgowe 770, C. L. ITE, 109.
In pago Monnichgowe 791, C. L. ICE, 343.
In pago monnigowe 1002, Lang. Eeg. Boica I, 51.
In pago Monregoue in comitatu öerhardi 1139, Joannis
Script, rer. Mog. 11, 465.
In pago Mominse 822, Eckhart Franc. Orient 11, 882.
In pago Moynachgowe 765, C. L. III, 109.
In pago Moynecgowe 795, C. L. I, 17.
In pago Moynegouve 815, C. L. I, 44.
In pago Moyngowe 794, C. L. III, 115.
In pago Mognigowe 774, 0. L. HI, 109.
In pago Plumgowe Tolneri Cod. Palat., p. 6.
^) Main, lat Moinas = Wurzel; mi bedeutet der Qehende
d. h. der Fluss schlechtweg.
— 284 —
n.
Gaus^fen des Maingaues.
In einer Schenkung Ludwigs des Fronunen an
Einhart den berühmten Biographen Karls des Grossen
wird des Grafen Drogo gedacht i).
Einhundert und fünfzig Jahre später nennt ein
Diplom Otto's n. vom Jahre 980 als Grafen im Main-
gau Megingaud oder Meingoz^). Nach ihm verwaltet
Gerlach den Maingau, wie wir aus der Königsurkunde
Heinrichs IE., 1013, erfahren*). Das Grafenverzeichnis
schliesst mit einem Grafen Gerhard 1139*). Weder
über Q^rlach noch über Gerhard lässt sich etwas
sicheres feststellen.
0 C. L. I, 45 a. 816.
Dro^ war yielleicht ein Verwandter des als Politiker be-
deatenden Bischofs Drogo von Mete.
2} In pago Moynegowes in comitatu Maingozzi 080, Qadenns
Ck)d. Mog. I. 11.
*) In pago Moinkgouae in comitatu Gerlahi 1013, C. L. I, 165.
^) In pago Monregouo in comitatu Qerhardi 1139. Joannis
Scriptor. Rer. Mog. II, 465.
m.
Orte.
— 286 —
Name
Gau
Graf
Beliingen, St. abgeg.
Bellinger marca.
i. p. Monach-
gowe.
i. p. Moynach-
= Bei den Angehörigen
des BeUo, Bald, halt, ktthn.
gowe.
Bermotesheim, abgeg.
i. p. Moynach-
3= Heim des Bermut.
gowe.
Bieberau (Gross-),
Biberhahen.
i.p. Monichgowe.
= Bach- und Flossname,
kelt.
Dienheim,
Denenheim.
i. p. Moynooh-
gowe.
= Heim des Dino.
Dauemlieim,
Turinoheim.
i. p. Moynaoh-
gowe.
= Heim des Toring.
— 28^ —
Aussteller
Datum
Quelle
Adalunc.
778. 24. April.
765. 19. Juni.
0. L. n, p. 108.
0. L. m, 105.
Ekkehart.
797. 18. Nov.
C. L. n, p. 111.
Erlulius.
791. 22. April.
0. L. n, p. 348.
Adelhart.
790. 2. Mai.
0. L. n, p. 120.
Imma.
827.
0. L. n, p. 120.
288
Name
Gersprenz (Ober-,
Unter), St.
Caspenze.
= Bachname, kelt.
Mainflingen, St.
Manolfingen.
= Bei den Angehörigen
des Manolf.
Kömig, St.
Qainticha.
SB Bachname, kelt.;
Warsei = kant. ; sansc. =
cadh; lat. = Candidas.
Messei, St.
Masilla.
= Eelt.; Tgl. Massilia,
das heutige Marseille.
Gau
Graf
i. p. Moynach-
gowe.
i. p. Plumgowe.
i. p. Moinagowe.
— 289 —
Aussteller
Datum
Quelle
Abba.
Gerhardus
Badacker.
Liweoho.
786. 25. Febr.
0. L. I, 27.
775. 23. Juni.
0. L. n, p. 118.
820. 2. Dez.
C. L. m, 159.
18. Jan.
0. L. m, 173.
19
— 290 —
Name
Gau .
Graf
Michelstadt, St.
Michlenstat.
L p. Plumgowe.
-= Grosse Ansiedlang.
Got. ■ = mikils; mhd. =
michel, gross.
Neuhof bei Boden, St.
Nuwenhof.
OfTenbach,
Ouenbach.
= Bachname.
» "
Roden (Ober-,
Nieder-), St.
Boadara.
Botah.
i. p. Moynaoh-
= Bach- and Flussname.
Vgl. Rodanus, Rhdne; Wur-
zel rad = laufen.
gowe.
— 291 —
Aussteller
Datum
Quelle
Einhard und
819. 12. Sept.
C. L. I, 46.
Imma.
Abba.
786. 25. Febr.
0. L. I, 27.
Otto n.
977. 12. April.
Böhmer, Ood.
Moenofrancf. I, 8.
Abba.
786. 13. Mai.
C. L. I, 27.
Maginbertus.
•
798. 29. April.
0. L. n, p, 119.
19*
— 292 —
Name
Schlierbach bei Die-
burg, St.
Slierbach.
= Mhd. slier = Schleim,
Lehm.
Seilgenetadt, St.
Seligenstatt, hieas
ursprünglich Mu-
linheim superior.
Um8tadt, St.
Autmundisstat.
Audmundisstat.
= St&tte des Aatmand,
d. h. einer, der ein grosses
Qut Terwaltet; ant, 6d s=
Qnt
Welzheim, abgeg. St.
Walinesheim.
= Heim des Walino.
Demin. Ton Walo, des
Kämpfers.
•Gau
i. p. Mooynach-
gowe.
i. p. Moynegowe.
i. p. Mominse.
i. p. Moinigangio.
i. p. Moynach-
gowe.
Graf
298 —
Aussteller
Datum
-!^^^B^»--
Quelle
Leudrich.
769.
C. L. n, p. 121.
Kaiser Ludwig
der Fromme.
815. 11. Jan.
C. L. I, 44.
Kaiser Ludwig
der Fromme.
König Pippin.
Altuan.
öomedrut.
822. 19. Dez. Eckhart, Franc.
Orient. U, 882.
766.
Juli.
772.
793.
2. April.
26. März,
Schannat, trad. F.
14.
0. L. m, 117.
C. L. n, p. 116.
— 294 —
IV.
Umfang und Grenzen«
Im Westen hing der Maingau mit dem Rheingau*)
zusammen, im Osten mit dem Waldsassengau; zugleich
begegnen sich auf dieser Seite Bhein- und Ostfranken,
der Maingau rechnet noch zu ersterem, der Wald-
sassengau findet seine Stelle in jener bekannten
Urkund e Arnulfs , einer Art geographischer Orientierungs-
tabelle der ostfränkischen Q-aue^). Die Grenze der
Gaue und damit der beiden Herzogtümer bildet der
Spessart, jener grosse Mainbogen, der sich zwischen
Wertheim und Miltenberg, Lohr und Aschaffenburg
von dem Main bis zur fränkischen Kinzig erstreckt.
Die Marklinie zog über die Flörsberghöhe , den
Hirschberg und den Gegersberg, dabei fallen Mespel-
brunn, Wintersbach, Krausenbach in den Maingau,
Lindenfurt, Bischbrunn, Schölbrunn, Breitenbrunn,
Hassloch liegen im Waldsassengau; vom Gegersberg
lief sie auf Wildensee, Stadt- und Dorfprozelten zur
Linken, dem rechten Ufer des Main entlang, den sie
bei Burgstadt überschritt, das bereits als ein Ort der
Miltenberger Cent der Wingarteiba angehört. Die
letztere Cent, die ihrem ganzen Bestände nach ein
Stück der Wingarteiba bildete, gewährte einen
trefflichen Anhaltspunkt, um die Südgrenze zwischen
Maingau und Wingarteiba festzulegen.
^) Vgl. den Rheingaa.
«) 889. 1. Dez. W. ü. B. I, 192.
— 295 —
An dieser Stelle geben wir eine Abschrift des
aus dem Amorbachischen Archiv stammenden Lager-
buch vom Amt und Cent Miltenberg und bemerken
hier kurz, dass auf Grund dieses exakten Beschriebs
die Grenze nördlich von Büdenau imd Bullau bis zur
Quelle des Gammelbach sich hinzog, wo dann Win-
garteiba, Bhein- und Maingau zusammentrafen.
Auszug aus dem 1665 durch H. E. Schiöer, Mainzischen
Keller zu Miltenberg zusammengestellten Lagerbuch über
das Amt Miltenberg.
Einträge mit anderer Tinte sind im folgenden Auszug
gesperrt gedruckt.
Ambt Miltenberg.
Zendtgericht. Zue dem Zentgericht im Ambt Milten-
berg ist die Statt befreyet, müessen aber
Zwey Zendtschöpfen Stellen, Alss Einen
auss dem ßath, Ynd Einen auss der Burger-
schafft, wass bey solchem Zendtgericht ahn
freuein, Vnd buessen fallen, dauon hatt
mein gster. Churf&rst, Vnd herr p. nichtss Zue
'empfahen, Wan Neive, vnd Junge Manschaft
In disse Zendt auff: Vnd angenohmen
würdt, müssen Sie zum fördersten dem H.
Ambtman, Vnd Kellern mit der Handt an-
geloben, Aissdan legen Sie bey der Zendt
den gewöhnlichen Aidt ab;
Vier Zendt Articul. Folgen die Vier Articul, Alss
1. Erstlich Diebstall.
2. Zweitenss Mordtgeschreih.
3. Drittenss Fliessende, bundtbahre Wunden.
4. Virtenss Erweisung d. Ehr, ist so viel
gesprochen so Einer Einen Einess handelss
schuldigt, die Ehr berürt.
Zendt Freuel ist 4. fl. 13. alb. So Einer ahn der Zendt
solcher freuel Einen Verlust, der muss dorfiir
— 296 —
4. fl. 13. alb. büessen doruon gepührt Einem
Zendtgrauen Zue seiner Bienstbesoldung
fnnf Ib. geldtss dass ist 2. il. 24. alb.
Den Zendtachöpfen 28. Thumess
dass ist 1. fl. 16. alb.
dem Zendtschreiber . . 1V2 alb.
dem Zendtgepietem . . V/^ alb.
Itl dem Zendtschreiber für sein Jahr-
besoldung Auf nehester Zendt nach Michüelis
Ein pfundt geldt, dass ist 15. alb. & 8. ^.
Nemblich Zahlt der Zentgraue 7. alb. 4 ^.
Vnd die Zendtsohöpfen 7. alb. 4. ^. Vnd
soll der Schreiber Papier, Vnd woss Zur
Schreiberey gehört, dorgeben, mit den
Schöpfen, wan man Zendt haltet, Essen,
Vnd Drinckhen, Vnd sollen die ahn der
Zendt ^lt Ihnen Zahlen, desgleichen wurdt
dess Zentbereiterss Zehrung in die Summam
der Schöpfen Zehrung gerechnet. Dahe
Einer guet oder peinlich examinirt wurdt,
So ist, neben der Vorgesetzten obrigkeit,
Auch Zentgraue, Zentschöpfen, Vnd Zent-
schreiber dorbey. Wan Einer hingericht
würdt, so helt man, nach beschehener
Execution, den Schöpfen, Vnd wer bey dem
peinUchen process ist gewesen, ein Mahl-
Zeit, doch hatt auch Zentgraue, 2^nt-
schreiber, Vnd Zentgebieter Von Jeder
Persohn Ein gülden, welcher Uncost mit
des Nachrichterss Zehrung, Vnd belohnung
Zur letzt Zue sammen gerechnet, Vnd Vnder
die Zent Nachbahm, man fär man auss-
getheilt Vnd beZahlt würdt.
Zendt Dorffschafben. Alle Dorffschaften dess Ambtss
Miltenberg Vnd Vogtey Eiedern gehören
Zue dieser Zendt, Aussgenohmen Neun-
— 297 —
kirchen, welcher fleckli in die Zendt Küls-
heimb, so dan Braitendihl, welcher orth in
die Zendt Amorbach gehörig, desgleichen
Büdenaw, Ynd Büllaw, welche beede fleckhen
Von dem Aperten Collenbergischen lehen
Zwam Zue diesem Ambt, aber biss dato
noch Zu Keiner Zenth geZogen worden.
Nebenss obged.Miltenbergl. Ynd Biederischen
Dorffschafben gehören ahn Ausslendischen
fleckhen Zue diser Zenth, Alss Monfeldt
Inss Ambt Prodtselden gehörig. Bochstahl
Inss Ambt Frewdenberg gehörig. Bawen-
berg vnd "Wiesentahl Collenbergl.
Lehen gewesen.
Buessen. Die grosse buss gehören der Herschaft die
Eleine gepühren dem Schultheisen. Wan
Einer in der Statt Miltenberg Einen Ein
Dieb schüt, blutristig, oder mit gewafiieter
Handt schlaget, oder Sonsten Einige freuel-
haffce That beginge, der Ist schuldig. In die
Kellerey Miltenberg Einen fireuel, Alss 15. Ib.
ä 15. alb., Thuet. 7. fl. 15. ajb. Zue erlegen,
Der aber Einen Ein Schelman schildtet,
oder sonsten mit gering Ehrurbl. wordten
Angreift, der muss Ess gegen dem Statt-
schultheissen mit Einem halben gülden
Verbuessen.
Dorff Büi-gstatt.
Zu Gamerforst gehörig.
Gericht wurdt mit 14 Schöpfen besetzt. Solch Dorff
ist auch mit aller Becht, Ynd gerechtigkeit
meinem gsten. Ghurfürsten, Vnd Herrn p.
Inss Ambt Miltenberg gehörig, Vnd Zue
gethan, gehört in die Zendt od. Landgericht,
— 298 —
geben Zwei Zendtschöpfen , dass Ynder-
gericht aldahe wurdt mit VirZehen Schöpfen,
Ynd Bathssmannen besetzt, dass heget der
Zentgraff, oder Schultheiss aldahe. Im
Nahmen, Vnd Von wegen Meiness gsten.
Churftirsten, Vnd Herrn p. Ertzbischouen
Zue Maintz.
Gerichtss Buessen. Die gerichthche Dorffbuessen
gefallen dem Zendtgrauen die Gericht-
schöpfen haben ahm Vndergericht Auch
Ihr genentess.
Eichenbühl im Oamerforst.
Gericht wurdt mit 14 Persohnen besetzt. Diesess
Dorjff gehöiii Meinem gsten. Churftirsten,
Vnd Herrn, Vnd dem Ertzstifflj Maintz
aUeinZue, mit aller Recht, Vnd Gerechtigkeit,
Ist in der Zenth Miltenberg begriffen, hatt
Ein Vndergericht von 14 Schöpfen mit
Einem Schultheissen.
Buessen. Die geringe Buessen gefallen dem Schult-
heissen aldahe, dass Gericht hatt Von den
Gerichtsbuessen ein genentess.
Pfohlbach zu Oamerforst.
Dieser seit der bach gehört mit allem Recht Vnd
gerechtigkeit Zue den Eichenbühlem, Vnd
in den Oamerforst.
HoflF Ebenet im Oamerforscht.
Der Hoff Ebenet gehört dem Stifft Zue Aschaffenburg
mit Zinss, Vndt guldt, Sonsten in dass
gericht Zue Eichenbühl, Vndt die Zendt
zue Miltenberg gehörig.
— 299
Wenssdorff im Oamerforst.
Disess Dorff ist mit aller ober: Vnd Gerechtigkeit
Ihro Churfrl. Gndl. Vnd dero Ertestifil
angehörig.
Gericht. Doss gericht wurdt mit Sohultheisen, Vnd
7 Schöpfen besetzt.
Buess. Die gerichtss, Vnd geringe Buess fallen
Schultheissen, Vnd gerichtschöpfen.
Zenth. Diser Fleckhen gehört auch in die Zenth
Miltenberg.
Beüentahl Disseitss Der Bach in
Oamerforst.
Diesses Dörfflein gehört in Oamerforst, gleich Wens-
dorff, Vnd in dass gericht Zue WensdorflF,
Auch in die Zenth Miltenberg.
Neünkirchen.
Zenth Schatung Zoll vnd dergleichen Nachstewer Frohn.
Disess Dorjff NeunKirchen gehört mit der
Zenth gehen Eülssheimb sonsten aber mit
aller gerechtigkeit, alssZinss güldt Schätzung,
Stewer, Ohmgeldt, Wirtgeldt, gülden, Vnd
Landt Zoll, Nachstewer, Vnd Frohn in die
Kellerey Miltenberg.
Schippach.
Diesess Dorff gehört mit ober, Vnd gerechtigkeit
Meinem gsten. Herrn p. Vnd in die Zenth
Miltenberg Gericht mit Schultheissen, vnd
7 Schöpfen.
— 800 —
Berndihler HöflF.
Ist Ein hoff mit 4. Haussgesess, Zue Erblicher
Bestendnuss, ohne alle Mittel, Meinem
gsten. Churfürsten, Vnd Herrn p. Zue
stendig, In der Kellerey Miltenberg Sie
Ihren Entschaidt suchen, mit Schuldiger
güldt Vnd "Waidtgeldt laut selbiger Eechnung
eingehörig gibt dahin auch J ehrlich 12 fl.
Schätzung, Ist wogen Frohn schuldig, gibt
fibndtlohn.
Ist der Zenthbefreiet.
Hepdihl.
Zenth. Gehört in die Zenth Miltenberg, doss
Gericht, gericht doselbsten wurdt mit Einem Schult-
heissen, Vnd 7 Schöpfen besetzt, Vnd
wurdt im Nahmen meiness gsten. Chur-
fürsten, Vnd Herrn Zum Virten Theil,
auch wegen dess Hospitalss Zue Miltenberg
Zum halbigenTheil, so dan wegen dess Closterss
Drumbachss Zum Virten Theil geheget.
Buessen. Wass Ahn buessen aldahe gefeit, daruon
wurde zur Kellerey geliefert Ein Theil,
dem Hospitahl Zwey Theil, dem Closter
Brunbach Ein Theil.
Windischbuohen.
Zenth. üff die Zenth Miltenberg gehörig seindt
Folg. durchgehentss mit dem gewehr alle Folg
Zue leisten Zue dem Amt Miltenberg, Vnd
Ertzstifft Maintz schuldig.
Vogteyligkeit. Die Vogteyligkeit der orthss gehört Zum
halbigen Theil meinem gsten. Churfürsten,
Vnd Herrn p. Inss Ambt Miltenberg, der Ander
— 801 -
halbige Theil beeden Herrn von Sickhingen,
Vnd Dahlberg, Alss Herrn Zue Gamberg
Zue leben, welcben halbigen Theil otim die
Von Stetenberg besessen, Vnd ingehabt.
Gericht. Der Schultheiss mit 7 Schöpfen besitzen dass
gericht, welchess im Nahmen dess hoch-
würdigsten Meiness gsten. Churfiirsten. Vnd
Herrn p. Vnd Auch wohlgedachter beeder
Herrn Zuegleich gehegt würdt.
Buess. Die Vornehme buessen, Ausserhalb Zenthsachen
gefallen deren Herschafben, Vnd ist jede
buess 22. alb. 4. ^. Die geringe Buess,
Alss 20 /fj. gefeit dem Schultheisen. Die
Vnderthanen,so beeder Herrn von Sickhingen,
Vnd Dahlberg lehengüetter haben, müssen
Urnen Atz Zahlen, doch langsam.
Monbronn.
Diesess DorflF hatt der Freyherr von Hohen-
eckh Herr Johann Reinhardt, welchess olim
Volmar von Aulenbach possedirt, mit Vog-
teyligkeit, Vnd Vndergericht Von dem hoch-
löblichen Ertzstiffb Maintz Zue Lehen,
Setzet Einen Schultheisen, Vnd 7. gerichtss-
männer. '
Buessen. Die buessen fallen dem Freyherm von
Hoheneckh, Vnd gerichtss Schöpfen, wie
Sonsten breuchUch.
Zenth gehört in die Zenth Miltenberg.
Braitendihl.
Zenth. Diesess Dorff gehört in die Zenth Amorbach,
Sonsten mit der Vogteyligkeit inss Ambt
Miltenberg.
— 302 —
Riedem, vnd Guggenberg.
Zenth. Beede Dörfflein haben noiteinander Ein ge-
richt, Vnd gemeinschaft, gehören in die
Zenth Miltenberg, olim in die Vogtey, od.
Hauss Biedern, Itzo inss Ambt Miltenberg
gehörig.
Gericht. Solche beede Dorff haben Einen Sohultheisen,
so die Ambtleuth Zue Miltenberg setzen,
Vnd samptlich sieben gerichtss Persohnen.
Buessen. Die Buessen gehalten Zur KeUerey Milten-
berg Alss 22^/2 alb, die gor geringe Buessen
aber alss 20. /ij. dem Schultheissen.
Buessen im Wirthsshauss und Badtstuben. Was hohe,
Zenthbare Scheldtwordt, Schlägerey im
Wirthsshauss, Vnd Badtstuben geschieht,
gefeit in die Eellerey Miltenberg.
Rudenaw, Ynd Bullaw.
Prins Zum Hauss CoUenberg alss Ein lehen
gehörig gewessen. Diese Zwey DörflFlein
seindt den 9. Ü. Juny 1659. Von denen
Churfl. Maintzl. Herrn abgeordneten Bäthen,
Alss Herr D. Schlaun, Herr Rudolph Drei-
muhlen landt Bhentmeistem, nebenss Herr
Johann Bernhardt Jägern Lehenprobsten
Zue dem Ambt Miltenberg geZogen, Vnd
die Huldigungsspflichten von denen Vnder-
thanen abgenohmen worden.
Zenth. Diese beede Dörfflein gehören Zue Keiner
Zenth Sondern haben Im herbringen dass
Halssgericht Zue Exerciren.
Im Norden berührt der Maingau auf eine kurze
Strecke vom Ursprung der Sinn bis zur Quelle der
— 808 —
•
Orb den Sinngau, eine Unterabteilung oder Cent des
ostfränkischen Salgaues, hat aber dann auf der ganzen
weiteren Strecke die Wetterau zum Nachbar.
Folgt man dem Laufe der Orb von ihrem Beginn
bis zur Einmündung in die Kinzig bei Wächtersbach,
so fallen sämtUche Orte auf dem rechten und linken
Ufer in die Wetterau*). Vor der Aufnahme der Orb
in die Kinzig, scheidet die letztere den Maingau von
der Wetterau, oder richtiger von einer Cent derselben,
dem Kinziggau. Bei Hanau vereinigt sich die Kinzig
mit dem Main, der eine kurze Strecke den Grenz-
faktor abgiebt, denn schon bei Döringheim*)
berühren sich Maingau, Wetterau und Niddagau.
Alle auf dem linken Ufer der Kinzig und des Mains
liegenden Orte rechnen zum Maingau, so Wirtheim
und Hanau, während die rechtsseitigen Schlüchtern,
Soden (der ziemUch bekannte Badeort), Gelnhausen
immer Bestandteile des Wetterau gebildet haben. Als
Unterabteilungen des Maingaues sind der Pflum-ö) und
der Bachgau*) anzusehen; aus ersterem ist die Graf-
schaft Erbach, aus letzterem die aus einer Urkunde
Heinrichs 11. genannte Grafschaft Stockstadt hervor-
gegangen.
1) Orb selbst wird in einer Urkunde Heinrichs IV. 1064 in
der Wetterau verlegt in pago Wettereiba in comltatu Bertholdi in
Orbaha Gudenos C. Mog. I, 24.
^) DOmigheim macht eine Ausnahme, zwar mit Recht versetzt,
es eine Lorscher Urkunde in den Maingau G. L. III, in pago Moyn-
achgowe in Turincheim.
3) G. L. m, 169. I, 47 in ihm lagen KOnig- und Michelstadt.
^) Die Grafschaft Bachgau oder Stockstadt gelangte an das
Erzstift Mainz comitatus Stoddeustat Situs in pago Moingove.
Schannat bist. trad. Fnld. 247.
— 804 -
Die Landgerichte im Maingau wurden zu Nieder-
roden, Steinheim, Stockstadt und Grossostheim ab-
gehalten^).
1) Zu Niederroden tagte das Landgericht, za Oberroden das
M&rkergericht. Grimm Weistümer IV, 646. Nach einem Weistum
(IV, 666) nmfasste die Steinheimer Gent die Stadt des Namens
Kleinauheim, Hainstadt, Weisskirchen, Obertshaussen, Lfimerspflhi,
Bibera, Mfllheim, Dadesheim, Niedersteinheim.
Der Würmgau.
20
I.
Name und Schreibweise des Würmgaues.
Der Würmgau erscheint in einer einzigen Urkunde
Heinrichs IV. vom Jahre 1075, in welcher die Wieder-
herstellung des Klosters Hirsau durch Adalbert von
Calv bestätigt wird^).
n.
Gaugrafen.
In dem fraglichen Diplom ist kein Graf angegeben,
sicher aber unterstand die Leitung des Gaues den
Calwer Grafen, deren Stammburg sogar in dieser Graf-
schaft gelegen war.
*) In pago Wiringowe in comitatu Ingirisheim 1075, W. ü. R
I, 276; die Wurm, der za Ehren der Gau den Namen fahrt, mündet
bei Pforzheim in die Bnz.
m.
Orte.
(Siehe n&chste Seite.)
20*
308 —
Name
Gau
Graf
Altburg, O.A. Calw.
i. p. Wiringowa.
Altpnren.
= Bei den alten Wohnun-
gen; ahd. mhd. bOr = Hans,
noch Torhanden in Vogel-
bauer.
Blanda, abg. b. Malms-
heim, O.-A. Leon-
berg.
Am Bland- oder
Planbache.
= km Blandbach.
Calw,
O.-A. St. Kalewa.
= Kahle Stelle.
Datzingen,
O.-A. Böblingen.
Tatichingen.
= Bei den Angehörigen
des Taticho.
— 309 —
Aussteller
Datum
Quelle
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 276.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 280.
Bischof Gebhard
V. Würzb.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, p. 263.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 276.
— 310 —
Name
Gau
Graf
Dobel,
O.-A. Neuenburg.
Dobil.
ahd. tobal = Schlncht.
Grekkenbach,
abg. O.A. Leonberg,
nahe bei Weil d.
Stadt.
= Greck, Bachname.
Haugstett, Ober-
O.-A. Calw.
i. p. Wiringowa.
Haugstett, Unter-
O.-A. Neuenburg.
Hustetan.
«
= Statte des Hugo.
Hausen a. d. WOrm,
O.-A. Leonberg.
Husan.
— 311 —
Aussteller
Datum
Quelle
Berthold von
Eberstein.
König
Heinrich TV.
König
Heinrich IV.
König
Heinrich IV.
c. 1150.
W. U. B. n, 50.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 280.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
1075. 9. Okt.
W. ü. B. I, p. 280.
— 312 —
Name
Heimsheim,
O.-A. Leonberg.
Heimsheim.
= Ansiedlang desHeimo,
häufiger Name, heute m
dem Eigennamen Heim.
Kentheim, O.A. Calw.
Ad Sanctom Can-
didum.
Sollte das Bestimmungs-
wort „Eent** Yon hit Can-
didas herzuleiten sein?
LQbenhard, Hof bei
Hirsau.
O.-A. Calw.
Lutzelenhart.
= Kleiner Wald.
Maichingen,
O.-A. Böblingen.
Mouchingan.
= Bei den Angehörigen
desMancho; heute im Eigen-
namen Hauch fortlebend.
Gau
Graf
— 313 —
Aussteller
Datum
Quelle
Pfalzgraf Hugo
V. Tübingen.
1181.
W. U. B. n, p. 210.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt,
W. U. B. I, 278.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
314 —
Name
Malmsheim,
O.-A. Leonberg.
Malbodesheim.
= Heim des Malbot, des
Gerichtsherrn; mftl = Qe-
richtst&ttep biutan = ge-
bieten.
Gau
Graf
Merklingen,
O.-A. Leonberg.
Marchilingan.
= Bei den Angehörigen
des Markilo.
Möttlingen,
O.-A. Calw.
Mettilingan.
= Bei den Angehörigen
des Mettilo; demin. Ton
Matte.
Die Mattonen waren
ein oriauchtes fränkisches
Geschlecht.
— 315 —
Aussteller
Datum
Quelle
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 280.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 280.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
— 316 —
Name
Gau
Graf
MOnklingen,
O.-A. Leonberg.
Muclingan.
= Bei den Angehörigen
des Makilo.
Ottenbronn,
O.-A. Calw.
Ottenbruiman.
= Brannen des Otto.
Sommenhardt,
O.-A. Calw.
Sumenhart.
= Wald des Sumo.
Dronke, R. 40 a. 838.
Weil d. Stadt,
O.-A. Leonberg.
Wüe.
= weil, wiel, wyl, aus
lat. Villa = Landhaus, Dorf.
w
— 317 —
Aussteller
Datum
Quelle
König
Heinrich IV.
König
Heinrich IV.
König
Heinrich IV.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, p. 280.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
1075. 9. Okt.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 279.
W. U. B. I, p. 280.
— 818 —
IV.
Umfang und Grenzen des Würmgaues.
Dem Speirischen Landkapitel Weil (der Stadt)
entsprechend, umfasste der Würmgau die nördlich-
fränkischen Teile der Oberämter Böblingen und Calw;
die grössere südliche Hälfte des Oberamtes Neuenbürg,
das südwestliche Stück des O.-A. Leonberg und das hier-
von eingeschlossene badisohe Grebiet. Als Grenzkanton
berührte er im Süden den alamannischen Naglachgau;
die Linie zog nördlich über Döfi&ngen, Aidlingen,
Deufringen (O.-A. Böblingen), von da in gleicher
Richtung über Dachtel, Deckenpfronn (O.-A. Calw)
öültingen (O.-A. Nagolt), überschritt zwischen Holz-
bronn und Burg, Waldeck, die Enz und ging nördlich
an Köhlersthal, Altbulach, Liebeisberg, Breitenberg,
Oberkoll wagen, Agenbach, Meistern, Hühnerberg,
(sämtHche Orte im O.-A. Calw gelegen) vorbei.
Li Westen berührte er den Uff-, Alb- und Pfinz-
gau entlang, den Höhen des Schwarzwaldes bis zur
Grenze. Von Enzklösterle Hef die Markscheide immer
auf dem linken Ufer der Enz, bis unterhalb Wildbad,
wo er mit dem Enzgau zusammenstiess. Ziehen wir
eine Linie über Dobel (O.-A. Neuenbürg) Langenbrand,
zwischen dem badischen Neuhausen und Hausen an
der Wurm, weiter nördlich über Heinesheim bis Flacht,
so werden wir die richtige Grenze zwischen Würm-
und Enzgau markiert haben.
Oestlich stiess der Würmgau an den Glemsgau,
längs der Wasserscheide zwischen Wurm und Glems
bis zum Glemswald, wobei Eltingen, Butesheim,
Gebersheim dem Glemsgau, hingegen Wannbronn,
— 819 —
Malmsheim und Flaoht, nooh dem Würmgau zufallen.
Die Perle des Würmgaues war das landschafüich
reizend gelegene Kloster Hirsau, welches durch die
Energie seines Abtes Wilhelm zu einem der blühendsten
Stifte Deutschlands erhoben wurde.
Wilhelm von Hirsau, unter seinen Zeitgenossen
der hervorragendste Kämpfer für die Reformation des
Klosterwesens, erstrebte äie gänzliche Loslösung der
Kirche vom weltlichen Einflüsse, als Fundament dienten
ihm die Ideen des siebenten Gregors, die in Deutsch-
land fruchtbaren Boden fanden und für welche er mit
unermüdlicher, aufopfernder Thätigkeit und gross-
artigem Organisationstalent Propaganda machte.
Vor allem begründete er im Gebiet des Kloster-
wesens eiae Reformation des Benediktinerordens nach
dem Vorbild von Clugny, mit dem er, als der erste
deutsche Abt, in unmittelbaren Verkehr trat. In
kirchenpolitischer Beziehung aber schuf jener Hirsauer
Mönch in begeisterter Anhänglichkeit an sein Vorbild
Hildebrand, im Kampf gegen den Kaiser, aus seiaem
Kloster ein geistiges Arsenal für die Gegner
Heinrichs IV. So war dieser Abt, dessen glühende
Begeisterung für die antikaiserliche Sache noch durch
imponierende persönliche Eigenschaften unterstützt
wurde, einer der gefahrlichsten Feinde Heinrichs^),
des Saliers.
^) Floto in seinom anziehenden, wenn anch sehr subjektiv anti-
päpstlich geschriebenen Werke: Kaiser Heinrich IV. und sein
Zeitalter 1856, hat mit Fug und Recht Wilhelm einer eingeben den,
wenn auch nicht immer schmeichelhaften Charakteristik gewQrdigt.
Der Glemsgau.
2]
Name und Schreibweise des Glemsgaues.
Der Glemsgau, einer der südlichsten Gaue Rhein-
frankens gegen Alamannien, trägt seinen Namen, welcher
sich bis in spätesten Zeiten erhalten hat, von der
Glems*), die dem Pfaffensee bei der Solitude entspringt
und bei Unterriexingen sich in die Enz stürzt.
In pago Glemisgouue 902 C. L. I, 103.
In pago Glemisgouve 795 C. L. III, 149.
In pago Glemisgove 775 C. L. III, 150.
In pago Glemisgoove 817 0. L. DI, 150.
In pago Glemisgowe 814 C. L. IH, 150.
In Glemmisgowe 1245 Haug Chronic Sindeliing in
Glemsegeu 1276 Hess. Monum Guelf S. 258.
1) Qlems ist stammyerwandt mit dem kelt. Clennas und dOrfte
oiner Form Clenissa entsprechen, auch das griechisch yXaß&v (triefen)
bietet eine passende Analogie.
21*
— 324 —
IL
Gaugrafen des Glemsgaues.
Das Lorscher ürkundenbuch nennt uns um das
Jahr 902 den Grafen Gozbert im Glemsgau*);
gewöhnlich aber verwaltete ihn das Oalver Geschlecht,
welches als das mächtigste im württembergischen
Franken mehr als die Hälfte sämtlicher Grafschaften
in seiner Hand vereinigte*).
Weif VI. erbte als Gemahl Utas, der einzigen
standesgemäss verheirateten Tochter Gotfrieds von
Calv, eines hervorragenden Staatsmannes unter
Heinrich V. und Lothar fast das ganze reiche Hausgut
der Calwer, zu welchem der Glemsgau gehörte; da
dieser abgelegen lag, verlieh ihn der Weife an
seinen Schwestersohn, den Pfalzgrafen Hugo von
Tübingen (1160). Unter den Hohenstaufei; nahm das
Grafenhaus, das sich nach seiner Stammburg Hohen-
tübingen schrieb, eine bedeutende Stellung ein und
wusste sich, dank der königlichen Gunst, einflussreiche
Aenjter, vornehmlich die schwäbische Pfalzgrafenwürde
zu erwerben. Der Kern seiner Alodien und Eeichs-
lehen lag jedenfalls in der Gegend des mittleren
Neckars und der Nagold, wo die Tübinger schon um
das Jahr 1000 die dem Glemsgau zunächst liegenden
Grafschaften Glehuntra und Nagoldgau inne hatten.
^) In pago Glemisgoaae in comitatu Gozbert comiUs 002 Q.
L. I, 103.
2) Beim Murrgau haben wir die Geschichte der Calver Grafen
im Zusammeuhaug dargestellt.
— 325 —
Hier lagen prächtige königliche Krongüter, wie der
weitausgedehnte Reichshorst Schönbach, dessen Ver-
waltung den Pfalzgrafen anvertraut war. Die comites
palatina, welche die Oberaufsicht über die königlichen
Domänen besassen ^) und in letzter Instanz Becht
sprachen, hatten eine viel weitgehendere Amtsgewalt
als die gewöhnlichen Grafen. Obgleich bei allen vier
deutschen Hauptstämmen Alamannien, Franken,
Baiem und Sachsen dieses Institut organisiert war 2),
so trat doch gerade in Schwaben die pfalzgräfliche
Thätigkeit seit den Staufern ganz in den Hintergrund
und ist hier die Würde zuerst in einen blossen Titel
übergegangen. Wenn man somit die Bedeutung des
Tübingschen Pfalzgrafenamtes nicht allzu hoch an-
schlagen kann, so mehrten Heiratsglück und Erwerbung
wohl consolidierter Lehen ansehnlich den Hausbesitz,
welcher im Umfang in ganz Schwaben nur dem hohen-
staufischen, weliischen und zähringischen nachstehen
musste.
Am glänzendsten gestalteten sich die Auspicien
unter Hugo, dem Zeitgenossen Friedrich Baxbaxossas^).
Als Gemahl der Erbtochter des Bregenzer Grafen
Budolf erwarb er die reizenden Lande am Bodensee
^) Monam. Boica XV 170 comes palatines qui adTocatiom
gerebas saper regni bonis.
') Schwabenspiegel Landrecht. Ausg. von W. Weckemagel
8. 99 in tiatschen Landen hat jeclich lant stnen pfalensgraven :
Swaben hat einen.
') Noch in der Mitte des 18. Jahrbanderts schreibt der frühere
Passauer Domdekan und spätere p&pstlicbe Legat Albertus Bohemus
in sein Notizbuch den interessanten Vermerk: Palatini Tuingorum
▼asailis ezquisitis et ministeriiibns potentibus obnndantes Suevos
alios processuerat. Ausg. von Const Hof 1er in der Bibliothek des
I^itterar- Vereins in Stuttgart 57. Relation, 1844. Beiläufig gesagt
ist dieser glohende Hasser der Staufer und fanatische Anwalt des
Curiulismus so recht eigentlich das Prototyp eines modernen Jour
naliaten.
— 326 —
Bregenz, Lindau, Feldkirch*) und von seinem mütter-
lichen Oheim Weif VI. den alten Q-lemsgau. Hugos
Enkel Wilhelm begründete die Seitenlinie der Grafen
von Asperg (nach seiner im G-lemsgau gelegenen
Stanunburg), aber bereits Ulrich 11. verkaufte die ganze
Grafschaft 1308 an Württemberg.
*) Nach flugos Tode erhielt dessen jüngerer Sohn die ober-
rheinischen Gebiete und nannte sich Graf von Montfort-Bregenz;
später zweigte sich wieder der Ast der Werdenberger ab, die im
XIII. und XIV. Jahrhundert die Reichsgrafschaften Heib'genberg
und Sigmaringen, dem alten Linzgau und die Goldineshuntare an
sich brachten. Alamann. Gaue Badens 8. 288 und fr&nkische Gaue
III. Buch HohenzoUem-Gaue B. 79.
m.
Orte.
— 328
Name
Asberg,
O.-A. Ludwigsburg.
Ascisberc.
= Berg des Asko.
Gau
Ditzingen,
O.-A. Leonberg.
Tizingen.
= Bei den Angehörigen
des Dizzo aus Ditto.
Geberslieim,
O.-A. Leonberg.
öebersheim.
= Heim des Geber
ahd. göbfiri.
Gelungen,
O.-A. Leonberg.
öeningen.
= Bei den Angehörigen
des Gero.
i. p. Glemisgove,
Graf
i.p. ölemisgouwe.
^ 329 —
Aussteller
Datum
Quelle
Pfalzgraf Hngo
von Tübingen.
1181.
Ascher.
775.
1150.
Schenkungsbach
d. Kl. Beichen-
bach.
1150.
W. U. B. n, 209.
5. März.
0. L. m, 150.
W. U. B. m, 392.
W. U. B. m, 397.
Ganthart.
797. 15. April.
C. L. m, 149.
— 330 —
Name
Heimerdingen,
O.-A. Leonberg.
Heimradingen.
:= Bei den Angehörigen
des Heimrad C. L. Hr, 318.
Hirschlanden,
O.-A. Leonberg.
Hirslande.
= ahd. hirsi Hirse.
Gau
i. p. Glemisgove.
i. p. Glemisgove.
Graf
Kornwestheim,
O.-A. Ludwigsbnrg.
Mark-6r5nningen,
O.-A. Ludwigsburg,
Qruoninga.
= Bei den Angehörigen
des Granow.
i. p. ölemsegeu.
— 331
Aussteller
Datum
Quelle
Odaccer.
Leoitbold.
Cuniberct.
798. 2. Juni.
C. L. m, 151.
777.
1150.
3. März.
C. L. m, 150.
W. U. B. n, 397.
1276.
779. 9. März.
Hess. Monum. Goelf.
S. 258.
W. U. B. n, 438.
— 332 —
Name
Möglingen,
O.-A. Ludwigsburg.
Mechelingen.
= Bei den AogehOrigeD
des Hechiio.
Pflagfeld,
O.-A. Ludwigsburg.
Pflugveld.
Schöckingen,
O.-A. Leonberg.
Skekinga.
Gau
i. p. Glemsegeu.
Graf
Stammheim,
O.-A. Ludwigsburg.
Stamheim.
^ Heim des Steine. An-
siedlnng aaf einem Fels.
i. p. Glemis-
gowe.
— 833 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Walther
1148.
W. U. B. n, 28.
von Augsburg.
1276.
Hess. Montun. Goelf.
p. 258.
Gunthart.
814.
4.
Juni.
C. L. m, 149.
Kaiser
Heinrich VI.
1193. 20. Juni.
W. U. B. n, 295.
— 334 —
Name
Gau
Graf
Weil im Dorf,
i. p. GHemisgowe.
O.-A. Leonberg.
Wüe.
= Weiler.
Zazenhausen,
i. p. Glemsegeu.
O.-A. Cannstadt.
Zazenhusen.
= Bei den Angehörigen
des Zazo.
ZufTenhausen,
i. p. Grlemsegeu.
O.-A. Ludwigsburg.
Zuffenhusen.
= Hausen des Zuffo.
— 335 —
Aussteller
Datum
Quelle
1245.
Hang, Chronic. Sen-
delfing. S. 29.
1276.
Hess. Monum. Guelf.
S. 276.
1276.
Hess. Monum. Guelf.
S. 258.
— 386
IV.
Umfang und Grenzen des Giemsgaues.
Der umfang des Giemsgaues deckt sich im all-
gemeinen mit dem Speirer BnralkapitelMarkgrönningen;
ausser dem genannten Dekanat umfasste er (freilich
zumeist nach Urkunden, deren Abfassung in die Zeit
der vollständigen Gauauflösung fällt), noch einige
östlich angrenzende Orte des alamannisch-constanzischen
Kapitels Cannstadt, namentlich gehörte zu letzterem
Gerlingen, welches doch bestimmt dem Olemsgau und
einem Glemsgaugrafen untergeordnet wird^).
Alamannisch waren Münchingen und der rechts
von der Glems gelegene Teil Ditzingens, aber hier ist
eben die Grenze schwankend und von der des Bistums
abweichend, denn Gerlingen und ganz Ditzingen er-
scheinen (dieses am Ende des Vlil. und beide im Be-
ginn des X. Jahrhunderts) als Orte des fränkischen
Giemsgaues 2), Gerungen im XII. als schwäbisch; auf
der anderen Seite werden die sonst alamannischen
Orte Weil im Dorf, Komwestheim, Zatzenhausen,
Pflugfelden, Zuffenhausen und Stammheim urkundlich
im 13. Jahrhundert in den Glemsgau gesetzt b). Aus
dieser Grenzverwisohung darf aber nicht der Schluss
gezogen werden, dass das Grafenbezirk in das Gebiet
zweier Yolkstämme hineinragte, sondern die umgekehrte
0 In Geringen in comitatu Gozbert comitis 902, C. L. 1, 104.
2j In dacatu Franconim in villa Titzingen in pago Glemisgove
in Ticingen 769^775, 0. L. m, 137.
^) Westheim, 2^zeulmsen, Pflugnelt, Zussenhasen, in Glenn-
segeu Hess. Mon. Guelf a. 1276, p. 268.
— 337 —
Folgerung ist berechtigter, dass die Q-renzen
Alamannieus und Frankens schon etwas schwankend
waren, als G-erlingen einem alamannischen Bural-
kapitel zugeteilt wurde. In der Zeit, wo die Gau-
grafschaften intakt waren, lief die Grenze zwischen
dem fränkischen Glems- und dem alamannischen oder
schwäbischen Neckargau über Geisnang, das heutige
Ludwigsburg , Pflugfelden , Münchingen ; die im
Xni. Jahrhundert dem Glemsgau zugewiesenen Kom-
westheim, Stammheim, Zatzenhausen, Zufienhausen,
gehörten damals zum alamannischen Neckargau,
während Ditzingen links der Glems und Gerungen
zum Glemsgau zählten. SüdUch von Gerlingen stiess
er an die alamannische Glehuntra, zu der noch als
die äussersten Punkte Sindelfingen, Darmsheim, Dagers-
heim, Döffingen gerechnet werden dürfen. Hier trafen
die fränkischen Glems- und Würmgau mit der
alamannischen Glehuntra zusammen; die Westgrenze
zwischen Glems- und Würmgau zog sich von Maichingen,
das noch zu letzterem und kirchlich zu dem Speirer
Dekanat Weil gehörte, östlich an Magstadt vorbei,
zwischen Rutesheim und Gerbersheim nach Flacht,
dem Berührungspunkte des Wurm-, Enz- und Glems-
gaues; Flacht gehörte noch in das Dekanat Weil,
das benachbarte Weissach aber in das Yaihinger
Kapitel, ersteres somit zum Wurm-, letzteres zum
Enzgau.
Die Nordgrenze gegen den Enzgau zog sich von
Weissach, südHch von Eberdingen und Hochdorf, die
beide noch Orte des Enzgaues waren, zwischen Mark-
grönningen und Unterriexingen , wo sie die Glems
überschritt, nördlich von Asberg und Thann.
Auf eine kurze Strecke im Osten berührte der
Glemsgau den auf das linke Ufer des Neckars hinüber-
greifenden Murrgau.
22
— 338 —
Thann gehört noch zum Glemsgau, der ganz nahe
hegende speirisch-marbachische Diöcesanat Eglosheim
aber zum Murrgau; ebenso wie Beihingen und
Geisingen, O.-A. Ludwigsburg*).
1) 1 a. 817, C. L. in, 135 in pago Marrachgowe in YÜla
Biginga similiter in Gisingheim et in HegolvesheinL
Der Murrgau.
22*
Name und Schreibweise des Murrgaues.
Wie die Mehrzahl der Gaunamen die Bezeichnung
seinen Hauptflüssen verdankt, so hat auch der Murrgau
seinen Namen von der Murr empfangen, welche
unterhalb Marbach in den Neckar einmündet.
In pago Murrachgowe 757 0. L. III, 136.
In pago Murrahgowe 785 C. L. HI, 136.
In pago Murrahgouue 873 W. U. B. I, 173.
In pago Murrechgouue 1027 W. U. B. I, 259.
In pago Murragowe 830 C. L. III, 135.
In pago Murrensi 1009 W. ü. B. I, 248.
Murrergoja Crusius Annal Suev III, 188.
In comitatu Ingerihesheim 978 W. U. B. I, 223,
so geheissen nach dem G-rafending der Calver Grafen im
Murrgau, heute Gross-Kleiningersheim (O.-A. Besigheim).
^) Die Murr, kelt. mur, wie die Marg, der Grenzflaes zwischen
dem alamanoischen und fränkischen Baden aus mur-aga Buk 0. F.
186. Der Stamm ist zweifellos keltischer Abkunft
— 342 —
n.
Gaug^afen des Hurrgaues.
Zwischen Alamannien und Franken, noch auf
fränkischem Boden, lag die Stammburg der Q-rafen
von Calw, als deren Ahnen Graf Erlafried und dessen
Sohn, Noting, Bischof von Vercelli '), und ein im
Jahre 870 aufbauchender Graf Adalbert^) angesehen
werden.
Zu der Zeit, wo sich die Familien noch nicht
durch die Namen ihrer Burgen von einander unter-
schieden, haben zu diesem Geschlechte einige Gau-
grafen gehört, welche den Namen Adalbert trugen,
den gewöhnlichsten Taufnamen in der Calwischen
Familie; wir dürfen anstandslos Adalbert den Grafen
des Murrgaues 8), 1009, den Zabergaugrafen *), 1003,
und den Verwalter des Ufgaues, 1041 und 1046, dem
Calvischen Geschlechte zuzählen *).
^) Erlefridus nobilis Senator et religiosns et Notingus filins eias
reverentissimus Vercellensis episcopns aliique parentes Adalbert!,
Gomitis de Castello de Chalawa, Stiftungsbuch des Klosters Hirschau,
W. U. B. I, 276 vom Jahre 1075.
2) C. L. No. m, 144.
^) In pago Murrensi in comitatu Adalberti comitis 1009, W. U.
B. I, 248.
*) In pago Zabemogouui et in comitatu Adalberti comitis
Monum. Boic. 28, B. 204.
^) In pago Ufgouue in comitatu Adalberti comitis 1041» 1046,
Dumge p. 103, 105. Pfaff in den Württemb. JahrbOchem, 1844,
reserviert die Verwaltung des Murr- und Zabergaues einer und der-
selben Person, eine Annahme, für die manches spricht.
— 843 —
Nach Calw selbt nennt sich zuerst der im Oehringer
Stiftungsbrief des Jahres 1037 zugleich mit dem
Grafen Eberhard von Ingersheim ohne Zweifel einem
nahen Verwandten vorkommende Graf Adalbert ') von
Calw; er war vielleicht der Gemahl der Gräfin von
Egisheim, Schwester Papst Leo IX. (1050 — 54) eines
Ejrchenfürsten von ungemeinen Anlagen und Kennt-
nissen.
Der Sohn dieses ersten Grafen von Calw (f 1099)
machte sich in seiner kirchenpoHtischen Richtung,
vielleicht der Eingebung seines Oheims folgend, durch
die Gründung des Stiftes Sindelfingen und die Wieder-
herstellung Hirsaus (1075), sowie als eifrigster und
thatkräftigster Anhänger des Gegenkönigs Rudolf be-
kannt und erhielt vom Kloster Lorsch reiche Lehen
übertragen. Vermählt war er mit Wiltrud, Tochter
Herzog Gotfrieds des Bärtigen von Lothringen, eines
Bruders Papst Stephans IX., und stand so zu zwei
Päpsten in den nächsten verwandtschaftlichen Be-
ziehungen *). Durch die Lothringerin wurde der Tauf-
name Gotfried, der in ihrer väterlichen Familie heimisch
war, in das Calwer Geschlecht eingeführt; ihr jüngster
Sohn des Namens erbte alle Hausmacht und brachte
seinem Stamm ungeahnten Glanz.
Dieser Gotfried übte den grössten Einfluss auf
den Gang der Politik, es ist deshalb sein öffentHches
Leben in der Periode König Heinrichs V., welchem
er als angesehenster Ratgeber bei den wichtigsten
Reichsangelegenheiten und als Mitstreiter fast beständig
zur Seite stand, ein gutes Stück der allgemeinen
0 Adalbertus comes de Ealewa. Eberhardas comee de Ingeres-
heim 105, W. ü. B. I, 264.
2) Wahrscheinlich ist er identisch mit dem Grafen des Ufgaues«
104], 1046.
- 344 —
deutschen Geschichte'). Im Kampfe, sowie auch bei
den kirchlichen "Wirren der Zeit einer der angesehensten,
treuesten und am meisten mit Aufträgen bedachten
G-enossen des Königs, aber auch nach eigener Macht
strebend, wurde er von dem Reichsoberhaupt 1113 mit
der Würde eines lothringischen oder rheinischen Pfalz-
grafen bedacht und war Vogt nicht nur von Sindel-
fi ugen und Hirsau, sondern auch von Lorsch*). Beim
Aufstand der Fürsten gegen Heinrich V. war er einer
der wenigen, die dem Könige unwandelbare Treue be-
wahrten und för ihn in den Bann gethan wurde.
Später finden wir ihn sehr thätig beim Abschlnss
des Wormser Concordats und bei der Königswahl
Lothars, welcher ihm in vollstem Masse seine Gunst
zuwandte. Mit Gotfrieds Tod (1130) begann der Glanz
des calwischen Hauses zu erbleichen, gleich darauf
brach ein unheilvoller Erbfolgekrieg zwischen Got-
frieds Neflfen Adalbert und dessen Schwiegersohn
Weif VI. aus. Adalbert behauptete Calw, die alte
Stammburg des Hauses tmd andere wertvolle Be-
sitzungen, als geschworener Feind der Weifen st€uid
er dem Staufer Konrad lH. bei der Belagerung von
Weinsberg freudig zur Seite und erwies sich als
Kämpfer und treuer Ratgeber der Krone.
Durch eine Schenkungsurkunde des Bischofi Sig-
frid von Speier an die Kirche von Backnang ist er
ausdrücklich als Graf im Murrgau 1134 bestätigt.
Bereits dieser Adalbert, zumeist der vierte ge-
nannt, schrieb sich vereinzelt Graf von Löwenstein,
erst seine Söhne Adalbert und Berthold wurden die
eigentlichen Begründer der älteren Calwer und der
9 Gotefridas cuias sententia momentom coriae per id semporis
fuit C. L. I, 231.
2) Otto Prising de gest Frid. 1. üb. I, C. 12. C. L. I. 283
comes palatinus Reni. Die Stifter mussten flbrigens den Rechts-
schutz dieses nach Besitz lOstemen Grafen teuer erkaufen 0. L. 1, 231.
i
— 345 —
jüngeren Löwensteiner Linie ^). Der Hauptstamm wie
das Löwensteinsche Geschlecht erloschen in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts und hinterliessen einen
unbedeutenden Güterbesitz.
Die andere Vaihingische Seitenlinie, die bald nach
der Löwensteinischen sich bildete, starb im 14. Jahr-
hundert aus^). Soviel über die Geschichte des Ge-
samthauses, dass das Grafenamt über den Murr-,
Glems-, Wurm-, Enz-, Zaber-, Gardach- und Schotgau
verwaltet hatte; eine allgemeine Uebersicht erschien
gerade bei der Behandlung des Murrgaues am ange-
zeigtesten, weil die Calver hier in Ingersheim ihr
Landgericht abzuhalten pflegten. Wohl ist aber dabei
zu beachten, dass dieser Comitat sich keineswegs völlig
mit dem alten Comitat deckt, vielmehr gehörten zu
diesem Verwaltungsbezirke auch Orte angrenzender
Gaue; so zählten z. B. in die Grafschaft eines Burk-
hard (zwischen 950 — 976) der mit dem Calver Ge-
schlecht nichts gemein hat, Bottwar im Murr-, Stock-
heim im Zaber-, Heimsheim im Gardachgau, Nussdorf
im Enzgau^).
1) In pago Horningen in comitatn Adalberti 1134 (Heiningen,
O.-A. Brackenheim im Morrgau und vermutlich eine Malst&tte der-
selben; gewöhnlich aber hielten die Murrganer Grafen zu Ingersheim
Gericht, daher comitatus Ingersheim) W. U. B. I, 382.
^) Vgl. Enzgaa und den Stammbaum Stftlin I, 867.
8) W. ü. B. I, 212.
m.
Orte.
(Siehe nächste Seite.)
— 346
Name
Gau
Graf
Affalterbach,
O.-A. Marbach.
Affaltrebach.
in comitatu
Ingerihes-
heim.
= ahd. affaltera = Apfel-
banm.
Aspach (Gross-, Klein-)f
Ü.-A. Backnang.
= ahd. asp. Espe.
i. p. Murrach-
gowe.
in comitatu
Ingerihes-
heim.
Attustete, vielleicht
abgeg.
i. p. Murrach-
gowe.
= St&tte des Atto.
Austrenhusen, unbek.
i. p. Murrach-
= Oestliches Hausen.
gowe.
Backnang a. d. Murr,
O.-A., St.,
Backnang.
= Ebenes Feld des Baggo
= Baducho C. L. ^ 1107,
2701; nanc = wang in
Wangen.
347 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Balde-
rich V. Speyer.
978. 29. Jan.
W. U. B. I, p. 223.
Folvinnm.
870. 16. Okt.
978. 29. Jan.
C. L. m, p. 137.
W. U. B. I, p. 223.
Folcvinum.
870. 16. Okt.
0. L. m, p. 137.
Hilta.
795. 19. Okt.
C. L. n, p. 136.
Papst
Paschalis 11.
1116.
W. U. B. I, p. 343.
— 348 —
Name
Beihingen,
O.-A. Ludwigsburg.
Binga.
= Bei den Angehörigen
des Bigo = bikko 0. L. ^
32. 46 u. 8. w.
Benningen,
O.-A. Ludwigsburg.
Buninga.
= Bei den Angehörigen
des Beno.
Bonniglieim,
O.-A. Besigheim.
Buningheim.
= Heim des Buning.
Bottwar,
O.-A. Backnang.
Bodibura.
= Beuren an der Boda,
Beuren = ze den baren =
bei den H&usem; bar =
Haas.
Gau
i. p. Ingerihes-
heim.
Graf
i. p. Ingerihes-
heim.
i. p. Murrach-
gowe.
i. p. Murrah-
gouue.
— 349 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bisch. Balderich
von Speier
978. 29. Jan.
W. U. B. I, p. 223.
Biäch. Balderich
von Speier.
978. 29. Jan.
W. U. B. I, p. 223.
Adeloldus.
818.
C. L. IV, p. 135.
Ado.
873.
W. U. B. I, 173.
— 350 —
Name
Bottwar(6ro8S-, Klein-),
O.-A. Marbach.
Bodibura.
Ebersberg,
O.-A. Backnang.
Euersberc,
= Berg des Eber, z. B.
ein Eberhard.
Egoisheim,
O.-A. Ludwigsburg.
Hegoluesheün.
= Heim des flegolf.
Erbstetten,
O.-A. Marbach.
Stetin.
Erdmannshausen,
O.-A. Marbach.
Eckenmarishusen.
= flausen des Bkken-
maro.
Gau
Graf
i. p. Murrach-
gowe.
i. p. Murraoh-
gowe.
— 351
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Anno
von Worms.
950-76.
W. U. B. I, 212.
Kaiser
Heinrich VI.
1193. 20. Juni.
W. U. B. n, 295.
Adeloldus.
818.
C. L. m, 135.
Hüta.
795. 19. Okt.
C. L. in, 136.
Kaiser Ludwig.
817.
W. U. B. I, 87.
— 352 —
Name
Gronau,
O.-A. Marbach.
Gruonowa.
= Grüne Wiese.
Gemmrigheim,
O.-A. Besigheim.
Gamertincheim.
= Heim des Gamberting ;
patron. Ableitung von
Gamarit.
C. L. H; 2895.
Geisingen,
O.-A. Ludwigsburg.
Gisingheim.
= Bei den Angehörigen
des Giso.
Heiningen,
O.-A. Backnang.
Hvningen.
^= Bei den Angehörigen
des Huno.
C. L. 5£ 2815.
Gau
i. p. Muirach-
gowe.
Graf
i. p. Murrach-
gowe.
i. p. Hvningen.
in comitatru
Adelberti
comiüs.
— 353 —
Aussteller
Datum
Quelle
Godetaiu
840. 1. Nov,
0. L. m, 135.
Schenkungsbuch
des Klosters
lieichenbach.
1150.
Adeloldus.
818.
Bischof Sigfried
von Speier.
1134.
W. U. B. n, 392.
0. L. m, 135.
W. U. B. I, 383.
23
354 —
Name
Gau
•
Graf
Hessigheim,
O.-A. Besigheim.
Hessencheim.
= Heim des Hessing;
patron. Ableitung von Hesse.
Heutingsheim,
().-A. Ludwigsburg.
in comitatu
Tngerihesheim.
Hutingesheim.
= Heim des Huting,
von Hute.
C. L. 1497.
Höpflgheim,
O.-A. Marbach.
i. p. Murrach-
gowe.
Hofoheim.
= Heim des Huso.
0. L. ^. 406, 728, 809.
Ingersheim (Gross-,
Klein-),
O.-A. Besigheim.
i. p. Murrach-
gowe.
^ Ingrihesheim.
= Heim des lugiro.
— 355 —
Aussteller
Datum
Quelle
Schenkimgsbuch
des Klosters
Eeichenbach.
1150.
W. U. B. n, 401.
Bisch. Balderich
von Speier.
976. 29. Jan.
W. U. B. 223.
Adeloldus
818.
C. L. m, 135.
Adeloldus.
818.
1134.
C. L. m, 135.
W. U. B. I, 383.
23*
— 356
Name
LöGbgau,
O.-A. Besigheim.
Lochenheim.
= Wildansiedlimg, ahd.
löh, lat. lacus = Wald.
Marbach, O.A., St.
Marcbach.
Murr, O.-A. Marbach.
Murra.
= Nach dem Flusse Murr.
Murrhardt, O.-A. Back-
nang.
Murrahart.
= Hart = Wald an
der Murr.
Gau
Graf
in comitatu
Ingerihesheim.
i. p. Murrali-
gouve.
- 857 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof öünther
von Speier.
Kaiser
Friedrich I.
1147.
1156.
W. U. B. n, 41.
W. ü. B. n, 101.
Bisch. Balderich
von Speier.
978. 29. Jan,
W. ü. B. I, 223.
Bisch. Balderich
von Speier.
978. 29. Jan.
Ado.
König
Heinrich 11.
873.
1025.
W. U. B. I, 223.
W. ü. B. I, 173.
W. U. B. I, 258.
— H58 —
Name
Neckarbeihingen,
O.-A. Ludwigsburg.
Biginga.
= Bei den Angehörigen
des Bigo.
Oberstenfeld,
O.-A. Marbach.
Oberstenuelt.
= Feld des Oberist.
Oppenweiler,
O.-A. Backnang.
Oppwiler.
= Weiler des Oppo
= belegt in der PormOpozo.
Dronke. 0. Puld. "•
762.
Otmarsheim,
O.-A. Marbach.
Otmarsheim.
= Heim des Otmar, des
wegen seines Reichtums
Berühmten.
Gau
i. p. Murrach-
gowe.
Graf
i. p. Murra-
gowe.
— 359 —
Aussteller
Datum
Quelle
Adeloldus.
188.
C. L. n, 135.
Graf Adelhart.
Kaiser
Heinrich V.
1016.
W. ü. B. I, 250.
1114. 29. Aug.
Winbalt.
830. 6. Juni.
W. ü. B. I, 341.
C. L. III, 135.
— 360 —
Name
Pleidelshelm,
O.-A. Marbach.
Blidoluesheim.
= Heim des Blidolf
Dronke, 0. Fold. ^
26, 181.
Rielingshausen,
O.-A. Marbach.
Beginliereshusen.
= Haasen des Reginher.
Sechselberg,
O.-A. Backnang.
Sassenberch.
=: Berg der Sachsen.
Steinhelm,
O.-A. Marbach.
Steinheim.
= Heim des Bteino.
Z. B. Steinhart, Steinolf.
D renke, 0. Puld. »»•
307, 708.
Gau
in comitata
Ingerihesheim.
Graf
i. p. Murrach-
gowe.
i. p. Murrech-
gouue.
in comitatu
Ingerihesheim.
in comitatu
Heinrici
comitis.
— 361 —
Aussteller
Datum
Quelle
Adoldus.
Bisch. Balderich
von Speier.
818.
978.
29. Jan.
Beginher.
826. 18. Mai.
Kaiser Konrad 11.
1027. 16. Juli.
Reginher.
826. 18. Mai.
978. 29. Jan.
C. L. II, 135.
W. U. B. I, 250.
G. L. n, 137.
W. U. B. L 259.
C. L. m, 137.
W. ü. B. I, 223.
— 362 —
Name
Gau
Graf
Sultzbach,
O.-A. Backnang.
Sultzbach.
= Ralz = Wildlache.
Wolftsölden,
in comitatu
O.-A. Marbach.
Ingerihesheim.
Woluoldestete,
i. p. Hvingen.
in comitatu
= StÄtte Wolvolt.
Adelberti
0. L. ^ 682, 1635.
comitis.
Zwingeishausen,
in comitatu
O.-A. Marbach.
Ingerihesheim.
Husa.
— 363
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Ludwig.
817.
W. ü. B. I, 87.
Bisch. Balderich
von Speier.
978. 29. Jan.
1134.
W. U. B. I, 223.
W. ü. B. I, 383.
Bisch. Balderich
von Speier.
978. 29. Jan.
W. ü. B. I, 223.
— 364 —
IV.
Grenzen des Hurrgaues.
Der Murrgau deckte sich mit dem speirischen
Kapitel Marbach und umfasste den südöstlichen
zwischen Enz und Neckar gelegenen Teil des O.-A.
Besigheim, mit Gross- und BLleiningersheim, die nord-
östliche Ecke des O.-A. Ludwigsburg mit Beihingen,
Geisingen, Egolsheim, fast die ganzen Oberamter Mar-
bach und Backnang mit den Orten Gross-Kleinaspach,
Bottwar, Höpfigheim, Gronau, Stadt Marbach, Ottmars-
heim, Plendelsheim, Steinheim. Gegen Süden stiess
er an den alamannischen Neckargau und das Bemsthal
und zwar lief die Grenze nördlich über Eüaffenbach,
ünterschlechtbach oder vielleicht noch weiter der
Wasserscheide folgend, nördlich von Schöllhütte, Lutzen-
berg, Kallenberg und Budersberg, Oeschelbronn, Hert-
mannsweiler, Nellmersbach, Weiler zum Stein, Siegel-
hausen, Poppenweiler, Ossweil, Harteneck, Geisnang
und Pflugfelden. Im Norden gegen den firänkischen
Neckargau zog sich die Grenze südlich an Mainhardt
vorbei, in gleicher Richtung unterhalb Lowenstein
über Gronau und Otmarsheim zum Neckar, den sie
bei seinem Zusammenfluss mit der Enz erreichte.
Im Westen berührte der Murrgau den Zabergau die
Enz entlang bis zum Osterholz den Enzgau, durch-
schnitt gegen den Glemsgau die Markung von Eglos-
heim und erreichte nördhch von Poppenweiler den
Neckar und die Herzogsgrenze wieder.
Oesthch hef die Grenze gegen den Kochergau vom
Steigersbach aus auf der Wasserscheide zwischen Both
und Murr nach Nordwesten bis gegen Meinhardt, wo
wiederum die drei Gaue Kocher-, Neckar- und Murrgau
zusammentrafen.
Der Kochergau.
I.
Name und Schreibweise des Kochergaues.
Der Kochergau verdankt seine Bezeichnung dem
Kocher, dessen Name ähnlich wie Rhein, Donau, Jagst,
EJnz, Nagold und Wurm auf die Zeit zurückweist, in
welcher die Kelten noch Süddeutschland bewohnten *).
In pago Cochengowe 787—857, C. L. III, 122, 123.
In pago Cohgengauue 1027, W. ü. B. I, 259.
In pago Chochengowe 1024, W. U. B. I, 256.
In pago Chochergewi 889, Mon. Boica 28 B, 97.
In pago Chochingowe 848, 856, W. U. B. I, 135.
In pago Chohangevui 889, W. U. B. I, 192.
Per totum comitatum Choggaugau 1 138, W. ü. B. II, I.
In pago Choengowe 1152, W. U. B. 11, 66.
Kochergawe 1054, Chronic. Murrhard, Württemb.
Jahrbücher 1844, p. 170.
Kogergo 1024, W. U. B. m, 32.
<) Alte FonD Gochana, Wurzel kak = krammen. Bück, O. F.,
S. 141. Manche Etymologen gehen auf das kelt coch = rot zurück.
— 368 —
n.
Gaugrafen des Kochergaues.
Mutmasslich verwaltete unter Karl dem Grossen
der reichbegüterte Morlach den Kochergau; in einer
Urkunde von 797 bewährt er sich als ein freigebiger
Wohlthäter des Klosters Lorsch und dotiert dasselbe
in verschiedenen Orten i). Während der Regierung
Ludwig des Deutschen, finden wir als ersten Gau-
beamten einen Sigfried, wenigstens urkundet dieser
in den Jahren 848 — 856 2). Das Geschlecht der alten
Grafen, die ihren Sitz zu Westheim am Kocher auf-
geschlagen hatten, erlosch früh und die Q^ugrafen-
würde kam mitsamt den Besitzungen an die Grafen
von Comburg. Dass letztere nur eine Linie der
Rothenburger Grafen waren, geht daraus hervor, dass
der jüngere Burkhard, welcher das Schloss Comburg,
1078, in ein Kloster umwandelte, als ein Bruder der
Grafen Rugger und Heinrich von Rothenburg, wie
auch des Bischofs Ennehard von Würzburg genannt
wird. Für die Gründer der Comburger und Rothen-
burger Grafenhäuser, werden die Brüder Rugger und
Richard gehalten, der eine als Stanmavater der Com-
burger, der zweite als Ahnherr der Rothenburger Linie^);
beider Bruder, Bern ward, stand als Bischof von Würz-
burg bei den Kaiserinnen und Regentinnen Adelheid
1) In der fraglichen Urkunde ist Qbrigens Morlach nicht als Graf
bezeichnet, sondern es heisst einfach ego Morlach dono ahd.
St Nagariom in pago Oochengowe 797, C. L. lü, 122.
«) W. ü. B. a. 848—856 I, 13B, 411.
') Der Stammbaum bei Stein, Geschichte Frankens TI, 440,
nach den alten Chronisten Fries und Bruschins entworfen.
— 369 —
und Theophano in sehr hohem Ansehen. Er wurde
für würdig befunden, als kaiserlicher Brautwerber
nach Konstantinopel zu gehen und starb unterwegs
auf der Insel Euboea^) (991—995). Auf dem Würz-
burger Bischofsstuhl folgte ihm sein Neffe Heinrich,
der jüngere von Richards Söhnen, dessen älterer
Bruder, Heribert, ebenfalls die höchsten Stellen in der
hierarchischen Rangordnung zu erreichen wusste.
Heribert, der ehrgeizige Metropolitan von Mainz, ist
ebenso hoch bedeutend gewesen, wie sein Bruder
Heinrich, welcher einer der bemerkenswertesten Kirchen-
fürsten seines Hochstifts 2) (995 — 1018) geworden ist.
Dieser einflussreichen Pamihe gehören unzweifelhaft
auch Bugger (Buotker) und Heinrich in den Jahren
1027 — 1042 Grafen des Kochergaues an S). Der Bruder
dieser beiden Kochergaugrafen ist Burkhard, welcher
sich 1037 in dem Stiftungsbrief der Oehringer Kirche
nach seiner Veste Comburg schreibt*). Nach ihm
erscheinen als letzte Glieder des Hauses, vermutlich
Söhne des Vorigen, Burkard II., des Stifters vom
Kloster Comburg, Rugger und Heinrich, genannt von
Rothenburg, und Emmehard von Würzburg 5) (1098
bis 1104). Mit dieser IQostergründung mag es
^) Bernwardus Wirzborgensis episcopus ecciesiae, imperatoria
legatione Constantinopolim missns, in Achaia provinica moritur.
Annal. Quedlinburg ad. an 996 annal. Hildosheim ad. an 996.
Thietmar Merseburg M. G. S. S. V, 73; 91, 776.
2) Die politische Bedeutsamkeit Heinrichs, sowie dessen weit-
schreitende Pläne haben wir eingehend besprochen in den
fränkischen Gauen Badens. I, 47.
») In comitatu Ruotkeri 1027. W. U. B. I, 269; in comitatu
Heinrici comitis ad Wolfingem 1042 W. U. B. I, 266; den
angrenzenden Mulachgau besass die nämliche Familie, 1024 und
1033. W. U. B. I, 266. I, 362.
*) Burchardus comes de Kamburg, 1037, W, ü. B. I, 363.
^ Burchardus et fratres ejus Ruggerus et Heinricus comitis d<'
Rotenburc Komb. Urk. 1078, W. U. B. I, 395.
24
— 370 —
zweifellos zusammenhänge^, dass der Name Comburg
gegen den von Rothenburg zurücktritt. Getreu dem
asketischen Zeitgeiste wird Burkhard Mönch, Rugger
stirbt auf einem Ejreuzzug *). Emehard erwies sich
in diesem wichtigen ostfränkischen Klirchsprengel als
ergebener Anhänger des unglücklichen Heinrich IV.,
ähnlich wie in der rheinfränkischen Diöcese Speier
der alte Bjraichgaugraf Johann. Nach dem frühen
Aussterben dieses Geschlechtes (1108) mit dem kinder-
losen Heinrich fiel der reiche Besitz in der Gegend
von Hall und Rothenburg an das Haus der Staufer;
der letzte SaUer Heinrich V. vergabte sämthche
Besitzungen, den Kochergau nebst Hall und der
Vügtei über das Stift Comburg, sowie die Stadt
Rothenburg als Reichslehen an seinen jüngeren Neffen
(Schwestersohn) Konrad, welcher vor seiner Erhebung
auf den deutschen Thron als Konrad KL den Titel
eines Grafen im Kochergau geführt hatte ^), Bei der
Wahl zum deutschen König verlieh Konrad diese
fränkischen Gebiete an seinen ältesten Sohn Heinrich
und nach dessen Ableben (1150) an den jüngeren
Friedrich. Als dieser 23 jährige Held, dessen äussere
Vorzüge, dessen Verstand und Kraft allgemein
bewundert wurden '), auf dem vierten Römerzug
Friedrich Barbarossas 1167 mit vielen anderen Fürsten
und über 2000 Rittern aus Schwaben, Franken und
1) RuggeniB iter arripait Jerosolimctanum, in qua peregrinatur
mortum in agro dominico quiescit in pace. Stalin I, 413.
2) Urkunde König Konrads III. 1138. W. U. B. H, 1. Per
totum comitatum Choggengou, quem ante nostram in regno subli-
mationem nos (sc. Gunradus Etomanonim rex) ipsi habuimus.
^) Ein italienischer Chronist ist voll des Lobes wegen der
vorzüglichen Eigenschaften des allgemein beliebten JOnglings.
Obüt Fredericus de Rottemburgo. de quo innumerabih's dolor
atque tnstitia por totam fero Italiam colevit, quoniam decoris fuerat
Muratori S. S. VI, 1153.
— 371 —
den Rheinlanden der Pest zum Opfer fiel, benutzte
die ältere hohenstaufische Linie diesen Amts- und
Gütersprengel, um damit nachgeborene Söhne aus-
zustatten. In dem freilich sehr zusammengeschmolzenen
fränkischen Besitz behaupteten sich die Staufen bis
auf Konradin.
m.
Orte.
(Siehe nächste Seite.)
24*
— 372 —
Name
Benzenhof,
O.-A. Gaildorf.
Bennenhouen.
= Hof dds Benno.
0. L. ^ 208, 886,
1692, 1894. 2586.
Betchingen, uubok.
— Bei den Augehörigen
des Beticho.
Buch, O.-A. Hall.
Buoch.
= ahd. buocha = Buolio.
Diebach,
O.-A. Gaüdorf.
Tithebach.
= Bach des Thioto.
W. ü. B. 22, 26, 27,
52, 88.
Gau
Graf
i.p. Cücheugowe.
i.p. Cochengowe.
- 373 —
Aussteller
Datum
Quelle
Heinrich von
Mulfingen.
Morlach.
König
Heinrich HI.
Graf Riigger.
1095.
795.
1042. 3. Jan.
c. 1100.
W. U. B. I, 397.
C. L. n, 122.
W. ü. B. I, 267.
W. U. B. I, 395.
— 374 —
Name
Eichach,
O.-A, Oehringen.
Eichehe.
= Eichenwald; ahd.
aichaha mhd. eichehe.
Eppach (Ober-, Unter-),
O.-A. Oehringen.
Ettebach.
= Bach des Etto,Eddo,
Heddo, ahd. hada = Krieg.
Ernsbach,
O.-A. Oehringen.
Ernsbach.
= Bach des Brno, in
Zusammensetzungen Em-
frid.
Eselesdorf, abgeg. Ort.
O.-A. Oehringen.
Mit Kapelle bei
Sindringen.
Gau
Graf
— 375 —
Aussteller
Datum
Quelle
• Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
Papst
Alexander lU,
W. U. B. n, 186.
— 37G —
Name
Gau
Graf
Eutendorf,
O.-A. aaüdorf.
Vdendorf.
= Dorf des Udo.
0. L. ^ 217. 232, 324.
Dronke, Reg. p. 43.
W. ü. ß. R. I, 454.
Fischbach (Ober-,
Unter),
O.-A. Gaildorf.
Viscaha.
= Fischbach.
Geifertshofen,
O.-A. Gaüdorf.
Giselbrehtes-
hvuen.
= Hof des Giselbrecht
Häufig belegt.
W. ü. B. n, 429.
Hägelenshöfle,
O.-A. Gaüdorf.
Hagileu.
= Bei den Türmen?
— 377 —
Aussteller
Datum
Quelle
Eichizo.
G^raf Heinrich.
Adelbert von
Bürieth.
1091. 10. Aug.
W. U. B. I, 400.
1100.
W. U. B. I, 392.
1085. 14. Mai.
1100.
W. U. B. I, 395.
W. U. B. I, 404.
Heberegister des
Klosters
Ellwangen.
1147.
W. U. B. n, 425.
— 378 —
Name
Hall, Schwäbisch,
O.-A., St.
HaUe.
^^ dat sing. zem. halle
= zum Saizwerk.
Hessenthal, O.A. HaU.
Hessendal.
= Thai des Hesse.
Hirtchfelden,
O.-A. aaildorf.
Hirzuelden.
= Die mit Hirsch za-
sammengesetzten Ortsna-
men gehören teils za abd.
hirtiz ^ Hirsch, teils zu
ahd. hirsi = Hirse.
Hohenstadt,
O.-A. Hall,
Hohenstat.
Gau
Graf
— 379 —
. Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Gebhard
V. Würzbnrg.
Heinrich von
Mulfingen.
Kirche zu
Comburg.
Adelbert von
Bilrieth.
1037. 3. Aug.
W. U. B. I, 265.
1100.
1100.
W. U. B. I, 396.
W. U. B. I, 404.
1095. 14. Febr.
W. U. B, I, 393.
1085. 14. Mai.
W. U. B. I, 395.
— 380
Name
Ingelflngen,
O.-A. Künzelsau.
Ingiluingen.
= Bei den Angehörigen
des Ingilo ; demin. von Ii^o.
Gau
Graf
Komberg, O.A. HaU.
Kamburc.
= Burg anf einem Hflgel
ahd. champ, mhd. kamp,
Kamm, Hflgel.
Kocherstein,
O.-A. Künzelsau.
Steine.
— Ansiedlung am Kocher.
Kooherstetten,
O.-A. Künzelsau.
Steten.
— 381 —
Aussteller
Datum
Quelle
Burkhard.
1100.
W. U. B. I, 392.
Bischof (lebhard
V. Würzburg.
1087. J6. Aug.
W. IT. B. II, 265.
Kaiser
Friedrich I.
1172.
1149.
19. April.
W. U. B. I. 169.
W. U. B. I, 51.
Winither von
Altdorf.
1 100.
W. U. B. II, 399.
— 382 —
Name
Kunzelsau, O.A., St.
Kunczelsawe.
:= Au, Wiese des Run-
zilo := Koseform von Eano.
Kupfer, O.A. Hall.
Cupfere.
Langenbeutingen,
O.A. Oehringen.
Butinesheim.
= Hausen des Butino.
Lobenhausen,
O.-A. öerabromi.
Loibbenhusen.
= Hausen des Loibo,
Liubo.
Gau
Graf
i.p. Cüchengowe.
i.p. Cocheugowe.
i.p. Choggengou.
— 383
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Sigfried
V. AVürzburg.
1149.
W. U. B. n, 51.
Mutlier.
789. 26. Febr.
C. L. n, 123.
Morlach.
795.
C. L. n, 122.
König
Koiirad III.
1138. 13. Aug.
W, U. B. n, 2.
— 884 —
Name
Gau
Graf
Michelbach,
O.-A. Gaildorf
Michelbach.
-- Grosser Bach.
Oberroth,
O.-A. Gaildorf.
i. p. Chochiu-
govve.
Geberhardi
coinitis.
Eotaha.
= Nach dem Flasschen
Roth, wie Rhodanus, Rhone
zu Wurzel rad = laufen.
Oedendorf,
O.-A. Gaildorf.
Vdendorf.
- Dorf des Udo.
Oehringen, O.A.
i. p. Oringowe.
^ der Flussnanie ürn,
Oorana, vordeutsch Wurzel
ar.
- 385 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kirche zu
Comburg.
Hatto.
Winither.
1095. 14. Febr.
W. U. B. I, 393.
848. 5. Jan.
856. 5. Jan.
W. ü. B. I, 135.
W. U. B. I, 411.
1091. 10. Aug.
W. U. B. I, 40Ü.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 1(>. Aag.
W. ü. B. I, 263.
25
— 386 —
Name
Ornberg,
O.-A. Oehringen.
Orenburc.
= Burg an der Orn.
Otterbach,
O.-A. Hall.
Otembach.
= Otter Flussname,
Wurzel; at = gehen.
PfUilbach,
O.-A. Oehringen.
Phalbach.
= Pfahl, der bekannte
romische Qrenzwall.
Rambach,
O.-A. HaU.
Bamesbach.
= Bach des Ramo,
zusammenhängend ahd.
hraban ^ Rabe.
Gau
i.p. Cochengowe,
Graf
— 387 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Gebhard
V. Würz bürg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 263.
Graf Heinrich.
1100.
W. U. B. I, 393.
Graf Morlach.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
795.
1037. 16. Aug.
C. L. n, 122.
W. U. B. I, 265.
Adelbert von
Bilrieth.
1085. 14. Mai.
W. U. B. I, 395.
25*
— 388 —
Name
Rauhenbretzingen,
O.-A. Gaildorf.
Brezziiigen.
=s Bei den Angehörigen
des Brezzo.
Gau
Graf
Röthersthurm,
O.-A. Gaildorf.
Rote.
= Vg. Oberroth.
Schmiedefeld,
O.-A. Gaildorf.
Smidelfeld.
Sindringen,
O.-A. Oehringen.
Öinderingon.
= Bei den Angehörigen
des Sindero.
— 389 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof öebhard
1037. 16. Aug.
W. ü. B. I, 265.
V. Würzburg.
Heinrich von
1100.
W. ü. B. I, 396.
Mulfingen.
Kaiser
Friedrich I.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1172. 19. April.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 169.
W. ü. B. I, 265.
— 390 —
Name
StefTerbach, abgeg. bei
Geislingen.
O.-A. HaU.
Steuenesbach.
= Bach des Stephanas.
Gau
Graf
Sulzdorf,
O.-A. HaU.
Stdzdorf.
s Salz Floflsname,
Salz = Wildlache.
ThQngenthal,
O.-A. Hall.
Dimgetal.
Tullau,
O.-A. Hall.
Tullouwe.
= Aa des Tallo.
— 391
Aussteller
Datum
Quelle
Winither.
1091. 10. Aug.
W. U. B. I, 400.
Graf Heinrich.
1100.
Heinrich von
Mulfingen.
1100.
Burkhard.
1100.
W. ü. B. I, 393.
W. U. B. I, 396.
W. ü. B. I, 392.
— 892 —
Name
Gau
Graf
Uitenboftn,
O.-A. HaU.
Vtiinkofen.
= Hof des üto. In den
UrkundenbQchem massen-
haft nachgewiesener Name.
Vellberg,
O.-A. Hall.
üelliberc.
= Berg in der Wellach.
Wahclinga, abgeg. Ort.
= Bei den Angehörigen
des Wachilo.
Westheim,
O.-A. Hall.
i. p. Chochin-
govve.
in comitatu
Gherharti
Vuestheim.
comitis.
— 393 —
Aussteller
Datum
Quelle
Abt Kraft von
Lorch.
Rugger.
Salemann.
Abt Hatto von
Fulda.
1162.
1108.
838.
856.
W. U. B. n, 140.
W. ü. B. I, 401.
8. Dez.
C. L. II, 123.
l. Jan.
W. ü. B. I. 411.
- 394 —
Name
Wulwlnchefm, abg.,
nicht zu ermitteln.
= Heim des Wnlfing.
Winzenweiler,
O.-A. Gaildorf.
Winicenwilare.
= Weiler des Winiso.
Kosenamen Ton Wini Ahd.
Wini = Frennd.
Zotti8hofen,
O.-A. Künzelsau.
Zotenshoven.
= Hof des'Zotino. Demin.
Tom Zoto.
Gau
i.p. Cochengowe.
Graf
— 395 —
Aussteller
Datum
Quelle
Muther.
Winither.
Sigüoch.
789. 26 Febr.
C. L. n, 123.
1100.
W. ü. B. I, 399.
1098.
W. U. B, I, 402.
— 396 —
IV.
Umfang und Grenzen des Kochergaues.
Der Kochergau dehnte sich über einen Teil der
würzburgischen Landkapitel Hall, Künzelsau, vielleicht
auch Weinsberg aus ^) und umfasste in der mittleren
Kochergegend den westlichen Teil des O.-A. Hall mit
Kupfer, Westheim, wohl den ganzen fränkischen Bezirk
des O.-A. Gaildorf mit Oberrot, die westliche Spitze
des O.-A. Backnang mit Murrhardt, das nördliche
Stück des O.-A. Oehringen mit Buchhof, Pfahlbach,
Sindringen und den abgegangenen Orten Greroldeshagen
und Snideldorf, schhesslich die südwestUche Hälfte
des O.-A. Künzelsau. Das bei Ohmberg an der
Mündung der Ohm gelegene abgegangene Wücklingen,
wird im Lorscher Urkundenbuch abwechselnd zum
Kocher-, Jagst- und Brettachgau gezählt 2).
Im Süden traf der Kochergau mit dem schwäbischen
oder alamannischen Drachgau zusammen ^) imd zwar
zog sich die örenze nördlich von Wegstetten und
üntergröningen, O.-A. Gaildorf vorbei an den Steigers-
>) Archiv für Geschichto Unterfrankens 31, B. S. 101.
2) C. L. III, 122, 123, 127, 145, in den Jahren 787—866; an
dieser Steile stiessen die drei Gaue Neckar- (Brettach-) Jagst- and
Eoohergau zosammen.
') Der Drachgau (von dem kelt drag ^ spina abgeleitet, also:
Schlehengau) ertsreckte sich über die O.-Ä. OemUnd, Welzheim,
Aalen und den südlichen Teil von Gaildorf.
— 397 —
bach^ dann auf der Wasserscheide zur Wieslaufquelle,
nördlich von Frickenhofen und Altersberg, O.-A. Gail-
dorf; gegen Norden lief die Grenze gegen den Jagst-
gau, von der Einmündung der Ohre auf der Wasser-
scheide zwischen Jagst und Kocher, von Wächlingen
nördlich über Srndringen und südlich an dem jagst-
gauischen Berlichingen vorbei, südlich von der Etter,
ganz dicht an die Jagst heran, so dass der abgegangene
Ort Sindeldorf noch zum Kochergau zählt; gegen
Osten stösst er an den Mulachgau, dem Ober- und
Unterregenbach, O.-A. Gerabronn noch angehört, weiter
läuft die Grenze westlich an Hshofen, Gross- und Klein-
altdorf vorbei zur Bühler, wobei die Stöckenburg zum
Mulach-, die Kapelle unten im Thal zum Kochergau
gehörte ^), auf den Höhen östlich von der Bühler durch
den Vimgrundwald *) zum Drachgau.
Im Westen treffen Brettach- und Kochergau zu-
sammen, die Markscheide zog sich von Ohrenberg
längs der Ohm, dann auf der Wasserscheide zwischen
Brettach und Ohm bis Mainhardt, O.-A. Weinsberg, das
1) W. ü. B. III, 21, Würdtwein Nova Sabs. V, 367.
^) Der ausgedehnte Waldstrich des VirDgrands zog sich vom
Riesgau- aber den Mulach- und Eochergau, in ihm lag die be-
rahmte, noch zu Alamannien z&hlende Abtei Ellwangen. In loco
Elchenwanc intra waldum, cuius vocabulum est Virgundia 814.
W. U. B. I, Urkunde Ludwigs des Frommen. Heinrich II. abertnig
1024 den Forst- und Wildbann im Vimgrund (den jetzigen
G.-Aemtem Aalen, Ellwangen, Crailsheim und Qaildorf) diesem be-
rühmtesten Stift im württembergischen Schwaben, W U. B. I, 257,
aber der Kaiser muss doch ganz beträchtliche Rechte für das Reich
vorbehalten haben, oder es muss eine Belehnung seitens der Abtei
an das Haus Hohenstaufen stattgefunden haben, weil später der
hohenstaufische Herzog jeden, ausser dem Abt von dem Jagd-,
Fisch- und Beholzungsrecht ausschliessen konnte. Auch bei Dichtem
geschieht des alten Reichswalds Erwähnung, der Schwarzwald und
Virgunt. Wolfram v. Bschenbach, Willehalm; Ausgabe von Carl
Lachmann, S. 604.
— 398 —
Qoch zum Brettachgau gehörte; hier begrenzte sich
Brettach-, Murr- und Kochergau. Von da ab berühren
sich auf der westhchen Seite Murr- und Kochergau,
zu ersteren zählt Murrhardt, zum Kochergau Oberroth
(O.-A. Graildorf). Die Dingstätte der Q-rafen des
Kochergaus, bildete Thüngenthal generale placitum in
Dungetal (a. 1102, W. U. B. I, 396).
Der Mulachgau.
Name und Schreibweise des Mulachgaues,
Der Mulachgau fahrt seine Beziehung nach dem
an [dem Weiler Maulach vorbeifliessenden, bei Kirch-
berg in die Hagst einmündenden Mulachflüsschen.
In pago Moligaugio 823 W. U. B. I, 101.
In pago Mulahgeuui 889 W. U. B. I, 192.
In pago Mulahgooue 848 W. U. B. I, 135.
In pago Mulahguue 923 W. U. B. 11, 438.
In pago Mulahgewe 923 Mon Boic 28 B. 161.
In pago Mulahgowi 889 Mon Boic 28 B. 97.
Mulehgouue 856 Schannat. trad. Fuldens p. 193.
In pago Mulegcowe 1152 W. U. B. 11, 66.
In pago Mulegtowe 1024 W. U. B. I, 256.
Mulachgeu 828 Eckart Francoriat 11, 882.
Muleagii Lüning 1000 Reichsarchiv 17 B., 934.
In pago Mülgowe 1033 W. U. B. I, 262.
n.
Gaugrafen des Mulachgaues.
Die Urkunden nennen uns keine Grafen aus der
karolingischen und sächsischen Zeit. Unter der
Regierung des ersten Saliers Koiirad 11. verwaltete
26
— 402 —
zwischen 1024 — 1033 den Mulachgau Heinrich, waiir-
scheinlich ein Glied der Grafen von Lobenhausen,
einer Seitenlinie der Bothenburger ^).
Aehnlich wie die Hohenlohe führten sie den
Titel „freie Herren** und übten wie jene Grafenrechte
aus 2). Bei den Staufem erfreute sich dieses fränkische
Geschlecht einer bevorzugten Stellung und aus-
gezeichneten Gunst; im Hoflager und im Rate des
Königs erscheinen sie ungemein häufig. Von Konrad HI.
bis auf Friedrich ü. dienten die Grafen von Loben-
hausen mit seltener Treue ihren kaiserlichen Herrn
und folgten ihnen auf allen Heereszügen als
unzertrennliche Begleiter 8).
Um 1280, bald nach dem tragischen Sturze der
Staufer, erlosch das Geschlecht, und ihre Stammburg
Ijobenhausen (bei G^ggstadt, O.-A. Gerabronn) war
bereits 1298 in hohenlohischen Besitz übergegangen.
1) In comitatu Heinrici comitis 1024, 1038. W. U. B. I, 256,
I, 262. Ueber die Zusammengehörigkeit der gräflichen H&oser
Lobenhansen nnd Rothenburg ygl. Stein, Geschichte Frankens 1, 159.
2) Die Lobenhausen im Mulachgau, die Hohenlohe im Tauber-
gau oder im Comitat Mergentheim.
3) Die Regesten bei Stalin I, 586.
m.
Orte.
26*
— 404
Name
Gau
Graf
Altdorf (Gross-, Klein-)
O.-A. HaU.
Altorf.
i. p. Mulahgovue.
in comitatu
Sigifridi
comitis.
— Dorf doQ Alaho.
Asbacb (Ober-, Unter-),
O.-A. HaU.
Asbach.
= Espe am Bach; ahd.
asp = Espe.
Bebenburg, abgeg.
O.-A. Gerabronn.
Bebenburc, ehem.
Burg über dem
Weiler Bemberg.
^- Burg des Bebo.
C. L. ^ 909, 1477,
3624.
Bllrieth, O.-A. Hall.
BUrith.
= Ried des Bilo.
— 405 —
Aussteller
Datum
Quelle
Abt Hatto von
Fulda.
856.
5. Jan.
Burkhard.
1096.
W, U. B. I, 411.
W. U. B. I, 398.
Kaiser 1171.
Friedrich I.
Kaiser
Friedrich I.
W. U. B. n, 161.
1155.
1166.
29. Okt.
W. U. B. n, 94.
W. U. B. n, 151.
— 406
Name
Blaufelden,
O.-A. Gherabronn.
Blauelden.
= Feld am Blaabach.
Wurzel bll =s empor-
quellen; lat flare.
BUhlerthann,
O.-A. Ellwangen.
Tanne.
SB Tanne an der Bohler.
Gau
Graf
Burieawagen,
O.-A. Crailsheim.
Burlougesnae.
Crailsheim,
O.-A. Ohrowelsheim.
= Heim des Chrowo.
— 407 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof öebhard
V. Würzburg.,
1157. 29. Okt.
W. U. B. n, 115.
Abt Kuno von
Ellwangen.
1188.
W. U. B. n, 252.
Adelbert von
Bilrieth.
1085.
14. Mai. W. U. B. I, 395.
Papst
Alexander III.
1178. 24. Okt.
W. U. B. II, 191.
— 408 —
Name
CrölTelbacb,
O.-A. HaU.
Greftelbach.
= Bach des Chraftflo;
Demin. von Chrafto. Der
Personenname Kraft sehr
h&afig, z. B. in der Familie
Hohenlohe.
Gammesfeld,
O.-A. öerabronn.
Gamnesfelt.
= Feld des Gamino;
demin. von Gamo.
Gauchshausen, Gem.
Hohenliardt,
O.-A. Crailsheim.
Goucheshusen.
= Hansen des Goncho.
Gerbertshofen,
O.-A. Crailsheim.
Gerprechtzhoven.
= Hof des Q erprecht,
des Speergl&nzenden.
Gau
Graf
i. p. Mulegtowe.
i. p. Mulegtowe.
— 409
Aussteller
Datum
Quelle
Adelbert von
Bilrieth.
Bugger.
Heinrich 11.
Kaiser
Heinrich 11.
1085. 14. Mai.
W. TT. B. I, 395.
1108.
W. U. B. I, 401.
1024. 5. Febr.
W. U. B. I, 256.
1024. 5. Febr.
W. ü. B. I, 256.
— 410 —
Name
Goidbach,
O.-A. Crailsheim.
Gk)ldpach.
= Goldbftche, aralter
Flussname. Zeit f. Wartt.
Franken, 8. B, 141.
Groningen,
O.-A. Crailsheim.
Groningen.
= Bei den Angehörigen
des Gninow.
Gro88-Aimerspann,
O.-A. HaU.
Almaresbiunt.
= ahd. bianda, biant,
kleineres mit Kraut, Flachs,
Hanf angebautes Grund-
stück. Back, cf. 26. Besitz
des Ahnar (ans Adelmar.)
Hegenberchy
O.-A. Ellwangen.
Hegninberg.
= Berg des Hegino, ur-
alter deutscher Personen-
name.
Gau
Graf
— 411 —
Aussteller
Datum
Quelle
Papst
Alexander ni.
1178. 24. Okt.
W. U. B. n, 192.
Herzog Friedrich
V. Schwaben.
1102. 3. Mai.
W. U. B, 335.
Burkhard.
1100.
1098.
W. U. B. I, 392.
W. U. B. I, 402.
Heinrich IE.
1024. 5. Febr.
W. U. B. I, 256.
— 412 —
Name
Gau
Graf
Hohenberg,
O.-A. HaU.
•
Hohinberc.
= auf hohem Berge.
Jagstheim,
O.-A. Crailslieim.
Jagesheim.
= Ansiedlang an der
Jagst
Lobenhau8en,
-
O.-A. Gerabronn.
Lubonhusen.
=: Hausen des Luhe;
ahd. linb.
Lohp, O.-A. Crailsheim.
Lare.
= ahd. lär= Wohnung.
Alamannische Qaugraf-
Bchaften S. 40.
— 413
Aussteller
Datum
Quelle
Kirche zu Würz-
burg.
1096.
JuU.
W. ü. B. I, 308.
Engelhard von
Weinsberg.
Adelbert von
Bilrieth.
Kaiser
Friedrich I.
Burckhard.
1212.
W. U. B. n, 388.
1085. 14. Mai.
1172. 19. April.
W. U. B. I, 395.
W. ü. B. II, 169.
1100.
W. ü. B. I, 392.
— 414
Name
Markertshoftn,
O.-A. Crailsheiin.
Marcunarte»-
houen.
= Hausen des Markwart,
des Grenzwftchters.
Matzenbach,
O.-A. Crailsheim.
Matznnbach.
= Bach des Matizo.
Demin. Ton Matte.
Maulach,
O.-A. Crailsheim.
Mulenbach.
= Nach dem Flüsschen
Mulach.
Mistlau,
O.-A. Crailsheim.
Mistelouwa.
-- Wiese mit Mistel-
strftuchem bewachsen.
Gau
Graf
i. p. Mulegtowe.
— 415
Aussteller
Datum
Quelle
Graf Heinrich.
1100.
Heinrich H.
ßugger.
Burkhard.
W. U. B. I, 393.
1024. 5. Febr.
W. U. B. I, 256.
1108.
W. U. B. I, 401.
1100.
W. U. B. I, 392.
— 416 —
Name
Gau
Graf
Regenbach (Ober-,
Unter-),
O.-A. Gerabronn.
i. p. Miilgowe.
in comitatu
Heinrici.
comitis.
Regenbach.
== Bach des Regino.
Riensweiler, abg.
0,-A. HaU.
Regenhereswilare'
— Weiler des Reginher.
0. L. nr. 949, 1198.
Riethbach,
O.-A. Gerabronn.
Riethbach.
^=z Bach durch Sumpf land.
Schmalfelden,
O.-A. Gerabronn.
i. p. Miilgowe.
in comitatu
Heinrici
Smalefelden.
comitis.
= Das plur. auf den
kleinen Feldern, ahd. smal
gleich klein.
417 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Konrad II.
1033. 9. Aug.
W. U. B. I, 262.
Adelbert von
Bilrieth.
1085. 14. Mai.
W. U. B. I, 395.
1054. 10. JuK.
W. ü. B. I, 272.
Kaiser
Konrad 11.
1033. 9. Aug.
W. U. B. I, 262.
27
— 418 —
Name
Speltach,
0,-A. Crailsheim.
Spelte.
=s= Der Bachname Spelte
Speltach, wenn deatsch viel-
leicht EU ahd. spildan, Back
208.
Steinbach,
O.-A. Crailsheim.
Steinbach.
Statten,
O.-A. EUwangen.
Emerstetin.
= Das. plar. von etat.
Stimpfach,
O.-A. Crailsheim.
Stimphah.
= stamph, strompth, ab-
gehaaenes Stflckflolz. Hebel,
Bengel mit dem an Bachen
geStaat wird.
Gau
Graf
— 419
Aussteller
Datum
Quelle
Abt Kraft von
Lorch.
1162.
Papst
Alexander m.
Heberegister des
Klosters Ell-
wangen.
1147.
Bischof Herold
V. Würzburg.
1170.
W. U. B. n, 140.
1178. 24. Okt.
W. U. B. n, 191.
W. U. B. n, 425.
W. U. B. n, 158.
27*
— 420 —
Name
StAckenburg,
O.-A. HaU.
Stochamburg.
= Barg aaf einem Berg-
komplex, Oebirgsstock.
Sulz,
O.-A. Gerdbronn.
Sülze , zerstört,
ehemalige Burg,
1525.
=s Sulz — Sulzlache.
Thalheim,
O.-A. HaU.
Taleheim.
= Ausiedlung im Thal.
Triensbach,
O.-A. Crailsheim.
Trinesbach.
= Bach des Trino.
Gau
i. p. Moligaugio.
Graf
— 421 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1157.
Graf Heinrich.
1100.
W. U. B. I, 101.
W. U. B. U, 115.
W. U. B. I, 393.
Winither.
1091. 10. Aug.
W. ü. B. I. 400.
— 422 —
Name
Voikershausen,
O.-A. Orailslieim.
üolcheshusen.
= Hansen des Volcho,
Folko, ungemein beliebter
Stamm.
Westheim,
O.-A. HaU.
Vuestheim.
= Westliche Ansiedlong.
Wittenweiler,
O.-A. Gerabronn.
Witenuuliare.
= Weiler des Witino :
Wito, daraas Guido.
WUstenau,
O.-A. Crailsheim.
Wostene.
= WOstland, wostene
im fränkischen Gebiet.
Gau
Graf
i. p. Mulahgooue.
Sigifrid
comitis.
— 423 —
Aussteller
Datum
Quelle
Burkhard.
1100.
Hatto.
Graf Heinrich.
1100.
Burkhard.
1100.
W. U. B. I, 392.
848. 5. Jan.
W. U. B. I, 135.
W, U. B. I, 393.
W. U. B. I, 392.
— 424 —
IV.
Umfang und Grenzen des Mulachgaues.
Der Miilachgau gehörte zur Würzburger Diöcese
und umfasste Teile des Kapitels Hall und Crailsheim;
derselbe begriff das östlich von der blinden Roth, der
unteren Bühler und dem Kocher zunächst nach Ein-
fluss der Bühler liegende württembergische und axi-
grenzendes bayrisches Gebiet, den kleinen nordwest-
lichen Teil des O.-A. Ellwangen, insofern er Franken
zugehörte. Ausserdem die östliche Hälfte des O.-A.
Hall mit Stöckenburg, während das auf dem linken
Ufer der Bühler liegende Vellberg zimi Kochergan
zählte, das Hauptkontingent von Ortschaften aber
stellen die heutigen Oberämter Creilsheim und Gera-
bronn mit Blaufelden und Schmalfelden. Im Süden
begrenzt der Mulacbgau den alamannischen oder
schwäbischen Riesgau ^) , und als äusserste Orte
Alamanniens dürfen hier eingesetzt werden Neustädtlein,
Wäldershub, Gxmzach, Matzenbach, O.-A. Crailsheim,
während Gerbertshofen, Steinbach, Eechenberg zum
Mulachgau gehören. An dieser Stelle beginnt die
Grenze zwischen Alamannien und Ostfranken eine
starke Richtung gegen Süden zu nehmen, so dass noch
^) Der Riesgau, dessen Name aus der römischen Provinz R&tien
entstanden ist und heutigen Tages noch im Ries, der landesflblichen
Bezeichnung der Gegend um Bopfingen, Nordlingen and Ottlingen
fortlebt (Melchior Meyr hat in seinen Erzählungen „Aus dem Ries"
Land und Leute meisterhaft geschildert), erstreckt sich aber vor-
wiegend bairisches Gebiet, von Württemberg begreift er nur das
fast ganze alamannische O.-A. Ellwangen nnd die sfldliche Spitze
des O.-A. Creilsheim, sowie Orte des O.-A. Naresheim.
— 425 —
Dankoltsweiler dem Mulachgau zugestellt werden muss
und als letzte Grenzorte des Biesgaues Ellenberc,
Treppelmühle, Schönau, Borsthof, Klapperschenkel,
Matzengehren, O.-A. EUwangen und Adelmannsfelden,
O.-A. Aalen gelten dürfen.
Im Norden lief die Grenze gegen den Taubergau,
zwischen Gebsattel und Rothenburg i), Herrentierbach;
hier stiess der Mulachgau auf den Jagstgau, zu welchem
Alkershausen gehörte; die Westgrenze gegen den
Kochergau zu ist bestimmt. Oestlich berührte er den
Rangau und zwar mag hier die Sulzbach, ein Neben-
fluss der Wömitz, die Grenze gebildet haben, so dass
Schillingsfürst noch in den Mulachgau fiel.
^) Rothenbarg an der Tauber wird zum Molachgau gerechnet.
(Von Beesen, historische Untersuchung über die Reichsstadt Rothen-
burg, S. 44, und mit Wahrscheinlichkeit von St&lin I, 321), confer.
Goilachgaugrenzen p. 486, Anm. I und beiliegende Gaukarte.
Der GoUachgau.
I.
Name und Schreibweise des Gollachgaues.
Der QoUachgau fiel mit einem Teil des Würz-
burgischen Landkapitels Iphofen zusammen, welcher
in üffenheim sein besonderes Centrum bildete und er-
streckte sich hauptsächlich über bainsches Gebiet;
von Württemberg gehörte ihm nur die Nordostspitze
des O.-A. Mergentheim mit Freudenbach, Lohrhof,
Waldmannshofen an. Das Gollachflüsschen *) , nach
welchem der Gau benannt ist, entspringt bei üffen-
heim, fliesst an dem Städtchen Aub vorbei und mündet
bei Bieberehr in die Tauber.
In pago Oollogowe 809, Mon. Boic. XVTII, 5.
In pago Collogouve 807, W. U. B. I, 66.
In pago OoUachgeuue 889, W. U. B. I, 190.
In pago CoUachgewi 823, Eccard. Fr. or. 11, 383.
In pago CoUahagouve s. a. Schannat, trad. Fuld. 122.
In pago Collahagowe 900, Dronkes C. F. 299.
In pago CoUahegewe et in comitatu Gerungi 973,
Harenberg hist. Gandersheimens 1656.
In Gollogovue in comitatu Gumperti 1018, Mon. Boic.
28, ^ 294.
In pago Guligauginse 823, W. U. B. I, 101.
1) GoUach, alte Form Gullaha, kelt, vgl. den Bach Qullus iu
Gallien. W. gal = triefen, yielleicht aber auch kymrisch g&l =
rein, lauter.
430 —
n.
Gaugrafen des Gollachgaues.
Als Grafen administrieren im Gollcichgau Q^nmg *)
(973) und Gumbert^) (1018), die wahrscheinlich Sprossen
desjenigen Geschlechtes, welches auch die Taubergau-
grafen zeugte; wenigstens erscheint Gerung zwischen
960 — 973 zugleich als Inhaber des angrenzenden Graf-
schaftsbezirks •).
^) Harenberg, bist. Qanderscb p. 1626.
«) Mon. Boic. XXVin, ^ 2Ö4.
*) In pago Tabergoae in comitata Gerangi. Harenberg, bist
Ganderscb. p. 619, a. 960. In comitata Gerungi condtis Dabargenne
nuncapato ibid. p. 621, a. 978.
m.
Orte.
— 432 —
Name
Freudenbach,
O.-A. Mergentheim.
Fridunbaoh.
--^ Bach des Friduin,
Personenname.
C. L. ^ 197, 782,
1053.
Lohrhof,
O.-A. Mergentheim.
Lara.
= ahd. l&r. giläri — An-
siedlung-
Waldmannshofen,
O.-A. Mergentheim.
Uualtmannisoua.
^ Hof des Valtmann.
C. L. ^ 179, 838,
1049, 1166.
W. U. B. I, 172.
Dornheim,
Hrsch. G. Hohen-
landsberg.
Tornhaim.
Gau
i. p. CoUoguve.
in GoUahegewe.
Graf
i. p. CoUoguve.
i.p.Guliganginse.
433 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Karl.
Kaiser Karl.
Kaiser Ludwig.
807. 7. Aug.
W. U. B. I, p. 66.
Schannat. trad.
Fuld p. 281.
708. 7. Aug.
W. U. B. I, p. 66.
823. 9. Dez.
W. U. B. I, p. 101.
28
— 434 —
Name
Gollhofen,
L.-G. Uffenheim.
Gullahaoba.
= Uofen des Gtüla.
Iphofen,
L.-Q. Markt Bibert.
Ippihaoba.
-= Hof des Ippo, Ibo.
Personenname C. L. ^
708, 3101.
Kirchheim,
L.-G. Würzburg.
Kyrchaim.
Wiiianzod.Wiliensheim,
L.-G. Markt Bibert.
Unevlendisheim.
= Heim des Welandus,
Wiolant, Wielant.
W. ü. B. I, 14. 55, 128,
162, 169. 184, 186.
C. L. ^ 733, 2904.
Gau
p. Guligau-
ginse.
Graf
i. p. Guligau-
giiise.
i. p. Guligau-
giuse.
i. p. Guligau-
ginse.
— 435
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser Ludwig.
893. 19. Dez.
W. U. B. I, p. 101.
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez.
W. U. B. I, p. 102.
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez.
W. U. B. I, p. 102.
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez.
W. U. B. I, p. 101.
28*
436
IV.
Umfang und Grenzen des GoUachgaues.
Der Gollachgau grenzte westlich an den Tauber-,
südwestlich an den Mulachgau, südlich berührte er
den Bangau, woselbst die Grenze südlich von Tauber-
zell die Tauber überschritt, dann über Ohrenberg,
Ermezhofen, Uttenhofen, Ulsenheim hinlief, sich gegen
den Iphgau im Osten, von Südwesten nach Nordwesten
wandte, über Krautostheim, Nordheim und Hütten-
heim hinzog und dann im Norden dem Badanachgau
zu im Süden und Westen des Beutbaches blieb und
von da auf den Höhen, im Norden der Gollaoh wieder
zum Taubergau einmündete. Im Gegensatz zu
v. Spruner-Menke's Gaukarte, haben wir Rothenburg
an der Tauber nicht dem GoUach-, sondern dem Tauber-
gau zugezählt 1).
1) Bemsen, Reichsstadt Rothenbarg, 8. 44, and St&ÜD, W. Gesch.
I, 321, haben diese sp&tere freie Reichsstadt zam Mnlachgaa ge-
rechnet, da sie aber mit Dettwang in kirchlicher und sonstiger Ver-
bindung steht und Dettwang in den Taubergan gehört (vgl Stumpf,
Reichskanzler, III, B. 109), so dürfte Rothenburg weder in den
Goliach-, noch in den Mulachgau, sondern mit grosserem Rechte in
den äussersten Süden des Taubergaues gesetzt werden.
Der Zabergau.
I.
Name und Schreibwelse des Zabergaues.
Der Zabergau, der ähnlich wie der Rhein-, Kraich-,
Breisgau, die Bar, die Ortenau, der Hegau im Volks-
mund fortlebt, hat zum Namenspender die Zaber*)
welche an der nördlichen Seite des Strombergs bei
Zaberfeld entspringt und nach einem Laufe von sechs
Stunden bei Laufen in den Neckar sich ergiesst.
In pago Zabemachgowe 783 — 886, 0. L. m, 139, 142.
Zaberengouui Mon. Boica 28, B. 315.
In pago Zabranachgauue 823, W. U. B. I, 98.
In pago Zabernogouui 1003, W. U. B. I, 240.
Zaberngow pagus 1221, Cod. Hirs. Württ. Jahr. 1844,
S. 163.
Zaberenkowe 1188, Neugard Cod. AI. 11, 13.
Vallis quae dicitur Zaberkou, 1246. Württemb. Jahrb.
1844, S. 63.
^) Zaber, aus kelt Tab = era. Stamm tav = still, ruhig
Dagegen führt der Ortsname Zabem z. B. im Elsass vermutlich auf
tabema, Herberge, zurück.
_- 440 —
n.
Gaugrafen des Zabergaues.
Das Q-rafenamt über den Zabergau übten die Calver
aus, die über alle angrenzenden Verwaltungsbezirke,
den Murr-, Neckar-, Ghtrdach-, Enz-, Giema- und Würm-
gau, die oberste administrative richterliche und mili-
tärische Leitung besassen; trotzdem ist von ihnen nur
ein einziger Name überliefert, Adalbert im Jahre 1003 >).
1) Li comitatu Adalberti comitis 1003, vgl den Man^ria. W.
ü. B. I, 240.
m.
Orte.
— 442 —
Name
Bönnighelm,
O.-A. Besdgheim.
= Heim des Buning.
Botenheim,
O.-A. Brackenheim.
Batenheim.
= Heim des Bato, in
Zusammensetzungen wie
Batolf.
C. L. 601, 847.
Erligheim,
O.-A. Besigheim.
Inerninchlieiin.
Herlincheim.
= Heim des Inerning.
Dürren oder Frauen-
zimmern,
O.-A. Brackenheim.
Oimbren.
Zimbra.
= dat. plur. = bei den
H&usem.
Gau
i. p. Zabemach-
gowe.
Graf
i. p. Zabemach-
gowe.
1. p. Zabemach-
gowe.
i. p. Zabranach-
gauue.
— 443
Aussteller
Datum
Quelle
Sigifrid.
773. 15. Dez.
Wolfmunt.
Kaiser Friedrich.
805. 20. Sept.
1161.
Hilteburg.
Kais. Friedrich I.
793.
1186.
16. Febr.
Wolfmunt.
Adalbold.
805. 20. Sept.
823.
C. L. n, 139.
C. L. n, 142.
W. U. B. n, 136.
C. L. n, 140.
W. U. B. n, 245.
0. L. n, 142.
W. U. B. I, 98.
- 444 —
Name
Gugellngen,
O.-A. Brackenheim.
Gugelingen.
= Bei den Angehörigen
des Qogilo.
Hausen,
O.-A. Brackenheim.
Husen.
Hvsen.
Magenheim,
O.-A. Brackenheim.
Meginheim.
= Heim des Mago, be-
liebter Name im Compos.
Meinsheim,
O.-A. Brackenheim.
Megiubotesheim.
= Heim des Maginboto.
Gau
Graf
i. p. Zabemach-
gowe.
i. p. Zaberen-
kowe.
— 445 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kais. Friedrich I.
1188. 23. Mai.
W. U. B. II, 256.
Kais. Friedrich V.
Bischof Konrad
von Speier.
1122.
1207.
5. März.
W. ü. B. I, 352.
W. U. B. n, 358.
Bebo.
Liutfrit.
819.
839.
11. Nov.
29. Juni.
C. L. n, 141.
C. L. n, 141.
Schenkungsbuch
des Klosters
Beichenbach.
1150.
1188.
W. U. B. n, 402.
W. U. B. n, 253.
— 446 —
Name
Rodenbachhof,
Gemeinde Pfaffen-
hofen,
O.-A. Brackenheim.
Bodenbach.
= Roteiibach,Flii88name,
wohl kelt. zur Wurzel rad
fodere; vgl. Rodanus, Rhdne.
Stockheim,
O.-A. Brackenheim.
Stochheim.
= Ansiedlung an der
Stelle eines abgeholzten
Waldes.
Alaman. Gaugrafschaft
Binl. S. 61.
Wahlheim,
O.-A. Besigheim.
Waleheim.
= Heim des Walo, des
E&mpfers; zahlreich zu-
8ammengesetzt, z. B. Wala-
frid.
Weiler,
O.-A. Brackenheim.
Wilare.
Gau
Graf
in comitatu
Burchardi
comitis.
447 —
Aussteller
Datum
Quelle
Hilteburg.
793. 16. Febr.
C. L. m, 140.
Bischof Anno
V. Worms.
950—76.
1150.
W. U. B. I, 212.
W. ü. B. n, 397.
König
Heinrich IV.
1075. 9. Okt.
W. U. B. I, 280.
Kaiser
Heinrich V.
1122. 5. März.
W. ü. B. I, 852.
— 448 —
IV.
Umfang und Grenzen des Zabergaues.
Dieser Gau liefert den deutlichsten Nachweis, dass
Diöcesen und Dekanatsgrenzen sich durchaus nicht
immer mit den Gaugrenzen identifizieren lassen, wenn
auch nicht zu läugnen ist, dass bei der kirchlichen
Organisation auf die seit Jahrhunderten schon fest be-
gründete poHtische Gliederung eine möglichst weit-
gehende Bücksicht geübt wurde. Der Zabergau setzt
sich zusammen aus Bruchstücken zweier ganz ver-
schiedener Bistümer zugehörigen Euralkapitel, dem
wormsischen Dekanat Schwaigern mit Botenheim,
Kircheim a. N., Meinsheim tmd dem speirischen Land-
kapitel Bönnigheim, Erligheim, Michaelsberg und
Bönnigheim selbst. Der Zabergau ist etwas stief-
mütterlich ausgestattet worden gegenüber den anderen
fränkischen Gauen Württembergs, die Anzahl der ihm
zugeteilten Orte ist eine auffallend geringe. Im Süd-
osten grenzte er eine kurze Strecke gegen den Murr-
gau, von dem er durch die Enz geschieden wurde,
und traf auf der weiteren Südseite mit dem Enzgau
zusammen, hier waren Erligheim, Freudenthal die
letzten Zabergauorte ; gegen Norden trennte ihn
Heuchelberg vom Gardachgau, die Grenze lief dem-
gemäss dem Gebirgszug von Südwesten nach Nord-
osten nördlich von Michelbach, Stockheim, Dürren-
zimmem zwischen Nordhausen und Nordheim zum
Neckar. Bei Klingenberg erreichte die Grenze den
Neckar und lief an dessen Westufer gegen den Neckar-
gau hin fort zwischen Kaltenwestheim und Walheim
diesen Fluss überschreitend.
Gegen Westen schieden ihn die Höhen westlich
der Zaber vom Kraichgau.
Der Gardachgau.
20
L
Name und Schreibweise des Gardachgaues.
Der Gardachgau wird zum erstenmal in einer
Lorscher Urkunde des Jahres 765 erwähnt und weist
auf den alten Namen' des Leinbaches hin, an den noch
die drei Orte Gartach erinnern. Derselbe umfasste
den nördlicheren, jenseits des Heuchelbergs gelegenen
und dem Leingebiet angehörigen Teil des O.-A. Bracken-
heim und das auf der linken Seite des Neckars be-
findliche Stück des O.-A. Heilbronn, von ersterem die
Orte Kleingartach, Schwaigern, Massenbachhausen,
Nordheim, von letzterem Gross- und Neckargartach,
Böckingen, Frankenbach, Biberach, BöUingerhof, Ober-
und Untereisisheim wird in den Urkunden bald dem
Gardach-, bald dem Neckargau zugeteilt, doch dürfte
der Ort nach der ganzen Lage eher dem Gardachgau
zufallen.
EorchUch lagen die meisten Orte im Wormsischen
Landkapitel Schwaigern, enthielt doch dieses letztere
in seinem westlichen Teile mehrere Elsenzgaue- und
in seinem südUchen mehrere Zabergauorte, während
andererseits das zabergauische Bönnigheim bereits
dem Speirer Bistum zugehörte.
29*
— 452 —
n.
Gaugrafen des Gardaehgaues.
Von Grafen werden im Gardachgau genannt:
Burkhard, ftir die Zeit von 950—976 »); später findet
man Glieder des Oalwischen Hauses als Verwalter der
Grafschaft, die meist den Tau&iamen Adalbert führten
und das Grafenamt über Murr-, Glems-, Wtirm-, Enz-,
Zaber- und Gardachgau ausübten.
0 W. ü. B. I, 212.
m.
Orte.
454 —
Name
Aschelm, abgeg.
— Heim des Asco.
Biberach,
O.-A. Heilbronn.
Biberaha.
= Bibra als Flassname,
kelt.; babhras =s braun.
Böckingen,
O.-A. Heilbronn.
Bochinga.
= bei den Angehörigen
des Bucco.
C. L. 1176. 3242.
Gau
i. p. Gardach-
gowe.
Graf
i. p. Gardach-
gowe.
Böliinger Hof,
O.-A. Heilbronn.
Bollinga.
= bei den Angehörigen
des Bolo.
C. L. 3293.
— 455
Aussteller
Datum
Quelle
Ringolf.
818. 26. Jan.
C. L. n, 134.
Bihhart.
König Ludwig.
828. 1. Aug.
856. 20. Aug.
C. L. n, 559.
W. U. B. I, 149.
Milo.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
780. 13. März.
1037. 16. Aug.
C. L. n, 134.
W. U. B. I, 265.
Adalbold.
823.
W. TT. B. I, 98.
456
Name
Eisisheim (Ober-,
Unter-),
O.-A. Heilbronn.
Isenheim.
= Heim des Iso; h&nfig
in Zusammensetzang, z. B.
Isanrobert
Frankenbach,
O.-A. Heilbronn.
Francunbaoh.
= Nach demVollustamm
der Franken.
Grossgartach,
O.-A. Heilbronn.
Mihelingard a.
= Nach der Qartach;
ahd., mhd. michel = gross.
Gurilfesheim, abgeg.
= Heim des Gurilf.
Gau
Graf
— 457 —
Aussteller
Datum
Quelle
öiselhart.
791. 25. Juni.
C. L. n, 569.
Witroz.
Hartungus.
767.
799.
25. Juli.
16. Juni.
0. L. n, 560.
C. L. n, 564.
König Otto m.
988.
1. Jan.
W. U. B. I, 229.
Härtung.
799. 16. Juni.
C. L. n, 564.
— 458 —
Name
Helmstadt,
B.-A. Sinsheim.
Helmestat.
= St&tte des Hellmant.
Hetenesbacb» abgeg.
= Bach des Hetano:
von Heto, ahd. hada =
Kampf.
Gau
i. p. Gardach-
gowe.
Graf
p. Gardach-
gauue.
Kirchhausen,
O.-A. Heilbromi,
Eychusa.
Gartach, Klein-
O.-A. Brackenheim.
459
Aussteller
Datum
Quelle
Hildebertus.
814. 7. Aug.
C. L. n, 559.
Adalbold.
823.
W. U. B. I, 98.
König Ludwig.
856. 20. Aug.
W. U. B. I, 148.
Konrad von
Merlenheim.
1109.
W. U. B. I, 339.
— 460 —
Name
Massenbachhausen,
O.-A. Brackenheim.
Hnsen.
Neckargartach,
O.-A. Heilbronn.
Negger Gardaha.
Gau
i. p. öardach-
gowe.
Graf
Nordheim,
O.-A. Brackenheim.
Nordheim.
= Nordliche Ansiedlung.
Riechen,
B.-A. Sinsheim.
Beuchen.
= Schlucht, mhd. = rihe,
i. p. Gkrdach-
ganue.
— 461 —
Aussteller
Datum
Quelle
Alfrid.
Kaiser
Friedrich I.
Adalbold.
Albrichus.
805. 13. Mai.
0. L. m, 132.
1161.
W. ü. B. n, 136.
823.
W. U. B. I, 98.
790. 24. Mai.
0. L. n, 573.
— 462 —
Name
Schluchtern, Bad.
B.-A. Eppingen.
Slutra.
== Schlacht
Schwaigern,
O.-A. Brackenheim.
Suegerheim.
— Heim des Swiger,
Suiger.
Sinsheim, Bad.
B.-A. Sinesheim.
-^ Heim des Sommo.
C. L. ni: 2606.
Titricheshusen, abgeg.
= Hausen des Titrich,
Dietrich.
Gau
i. p. Gardach-
gowe.
Graf
i. p. Gardach-
gowe.
i. p. Gardach-
gowe.
463
Aussteller
Datum
Quelle
Elngilbertus.
Libwart.
Snelfolc.
Fridegoz.
Snelfolk.
884. 24. Mai
0. L. n, 552.
819. 1. Mai.
826. 27. Mai.
0. L. n, 562.
C. L. U, 132.
803. 24. April.
0. L. m, 129.
825. 27. Mai.
C. L. m, 132.
464 ~
Name
Utenhusa, abgeg.
= Hausen des üto
alter Personenname.
Widegavenhusa, abgeg.
= Hausen des Wido
gowo.
0. L. 2751.
Wimpfen, hess. Stadt.
Wimpina.
Gau
Graf
465 —
Aussteller
Datum
Quelle
Rihhart.
826. 1. Apiil.
C. L. II, 559.
Bemher.
817. 9. März.
0. L. n, 570.
König Ludwig
856. 20. Aug.
W. U. B. I, 148.
RO
— 466 —
IV.
Umfang und Grenzen des Gardaehgaues.
Der Oturdachgan umfasste auf dem linken Neckar-
ufer den zum Leingebiete gehörigen Teil der Oberämter
Brackenheim und Heilbronn, von letzterem auch nocli
das Gebiet des Gründelbaches mit Gross-, Hein-
und Neckargartach, Massenbachhausen, Schwaigern,
Böokingen, Frankenbach, femer Biberach, Böblingerhof,
Ober- und Untereisesheim, sowie einen ganz kleinen
angrenzenden Strich von Baden. Die meisten Orte
dieses Gaues lagen im Wormsischen Landkapifcel
Schwaigern, enthielt doch dieses letztere in seinem
westlichen Teile mehrere Orte des Elsenzgaues und
in seinem südlichen mehrere Zabergaudörfer, während
andererseits das zabergauische Bönnigheim schon zum
Bistum gehörte. Im Osten trennte der Neckar ihn
vom Neckargau, im Westen gegen den Kraichgau lief
die Grenze auf den Höhen westlich von Leinbach hin
an Steppach vorbei; Leonbronn, Ochsenberg, Klein-
gartach, Niederhofen, Stetten, Steppach, Adelshofen,
Elsenz ^) dürfen wir als die letzten gardachgauischen
Orte ansehen. Gegen Süden lag der Zabergau gegen
den Nordheim, der der vorgeschobenste Posten des
Gerdachgaues war. Ln Norden führte die Grenze
gegen den Elsenzgau über Bicheu, Berwangen,
Elirchardt und Treschklingen zum Neckar, den sie
nördlich von Wimpfen erreichte.
1) Elsenz wird übrigens auch in den Elsenzgau gesetzt. Alautia
in pago Elsezgowe 773, C. L. II, 514.
— 467 —
Riehen, KircKhaosen zählen noch zum Gardach-
gau, Berwangen*), Hilsbach, Steinsfurth, Gimpem,
Sigelsbach fallen in den Elsenzgau und kirchlich in
das wormsische Ruralkapitel Waibstadt. Auf Grund
dieser urkundlich gestützten Fixierung der Grenzlinie
dürfen als fester Bestand des Gardachgaues nach-
stehende Orte angesehen werden: Biberach, Böckingen,
Böllingerhof, Ober- und Untereisesheim, Gross- und
Klein-Neckargartach, Hipfelhof, Kirchhausen, Massen-
bach, Massenbachhausen, Schwaigern, Stetten unter
dem Heuchelberg.
^) Kremer, Gesch. des rheinischen Franziens, 8. 90, rechnet mit
Unrecht Berwangen za den Gardachorten, cf. 0. L. III, 140, villa
Berwangen in Blsenzgowe.
30*
Der Enzgau.*'
*) Oonfer. «Die frankiAchen Gaae Badens** II, 95—116.
Orte.
- 472 —
Name
Aurich,
O.-A. Vaihingen.
Hvra.
= Zu ahd. uro = Auer-
ochse.
Bernhardsweiler,
O.-A. Maulbronn.
Bemharteswilare.
= Weiler des Bernhard.
Der Eigenname zusammen-
gesetzt aus dem Tiemamen
bdro u hardo = kflhn.
Bietigheim,
O.-A. Besigheim.
Butenoheim.
Bundincheim.
= Heim des Buding, des
Gebieters, got biutan =
gebieten.
Bonlanden, abgeg. Ort.
O.-A. Vaihingen.
Bonenlanden.
== Ein mit Bäumen be-
wachsener Ort, mhd. boumi
böm, bön = Baum.
Gau
i. p. Enzigove.
Graf
i. p. Enznigowe.
— 473
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Günther
von Speier.
1147.
W. U. B. II, p. 41.
Stift Flonheim.
1194.
W. ü. B. I, p. 298
Bischof Günther
von Speier.
Comat.
1148.
789. 13. Juni.
W. ü. B. n, p. 45.
C. L. n, 461.
Kaiser
EViederich I.
1156. 8. Jan.
W. U. B. n,p. 101.
— 474 —
Name
Dertingen,
O.-A. Maulbronn.
Tardingen.
Eckenwelleriiof,
O.-A. Maulbronn.
Eokenwilere.
Enzweihingen,
O.-A. Vaihingen.
Wihingen.
= Bei den Angehörigen
des Wiho.
Escincheim, nicht zu
ermitteln.
= Heim des Esco, zu-
sammenhftngend mit Esche.
Fflilmenbachhofy
O.-A. Maulbronn.
Vilmutebaho.
Gau
Graf
p. Encingowe.
— 475
Aussteller
Datum
Quelle
König Heinrich I.
1153.
W. U. B. n, 75.
Kaiser
Friedrich I.
1156. 8. Jan.
W. U. B. n, 101.
Bischof Günther
von Speier.
1160. 1. Juli.
W. U. B. n, 134.
Altmann.
774. 25. Aug.
0. L. n, 462.
Kaiser
Friedrich L
1156. 8. Jan.
W. U. B. n, 101.
— 476 —
Name
Glattbach,
O.-A. Vaihingen.
Glatebhac.
== Eelt. Wort, dessen
Bedeatnng dankel ist, cf.
FOretemann, Altd. Namen-
buch II, 582; eine Beziehung
zum ahd. glat — glänzen,
ist gewagt
Horrheim,
O.-A. Vaijiingen.
Horoheim.
= Ansiedlung im Sumpf-
land ahd. horo = Sumpf;
cf. Gaugrafschaften des ala-
mannischen Badens. Einl.67
Iptingen,
O.-A. Vaihingen.
Ubetingen.
Maulbronn, O.-A. St.
Mulinbrunnen.
= Mahle am Bach.
Gau
Graf
i. p. Enzingowe.
— 477 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Heinrich VI.
Herifuns.
Kaiser
Heinrich VI.
1196. 20. Mai.
W. U. B. n, 318.
829.
0. L. n, 403.
1194. 28. Jan.
W. U. B. n, 301.
Bischof Günther
von Speier.
1157.
W. U. B. II, 105.
— 478 —
Name
Metterzimmern,
O.-A. Besigheim.
Cimbren.
= Bei den WohnimgeD.
Nussdoif,
O.-A. Vaihingen.
Nozdorf.
Pulverdinger Hof.
O.-A. Vaihingen.
Bomeltingen.
Ober,- Unter-Riexingen,
O.-A. Vaihingen.
Botgisinga.
= Bei den Angehörigen
des Ruotger, des Speei>
berühmten.
Rotmarsheim, abgeg.
Ort.
= Heim des Rotmar,
ahd. = hruot Rassn, märe
= berahmt.
Gau
Graf
i. p. Enzingowe.
i. p. Enzingowe.
479 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Friedrich I.
1161.
W. U. B. n, 136.
Bischof Günther
von Speier.
Bischof Günther
von Speier.
Albolf,
1160. 1. Juli.
W. U. B. II, 134.
1147.
W. U. B. n, 41.
796.
C. L. n, 453.
Hildemarus.
768 22. Sept.
C. L. n, 463.
— 480
Name
Rosswag,
O.-A. Vaihingen.
Sachsenheim, Gross-
tmd Klein-,
O.-A. Vaihingen.
Sachsenheim.
= Erinnert an die Ver-
pflanzung der Sachsen dorch
Karl den Grossen.
cf. Latzelsachsen, Gross-
sachsen, Hohensachsen.
Steinbacher Hof,
O.-A. Maulbronn.
Steinbach.
Vaihingen, O.A., St.
Feinga.
— Bei den Angehörigen
des Veo, got = faiha.
Gau
Graf
— 481 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Günther
von Speier.
1148.
1160.
1. Juli.
W. U. B. n, 45.
W. K. B. n, 134.
Kaiser
Friedrich I.
1161.
W. U. B. n, 136.
Hauptkirche zu
Speier.
1178.
W. U. B. n, p. 187.
Ouniberct.
Konrad von
Merlenheim.
779.
1109.
9. März.
W. U. B. n, 438.
W. U. B. I, 389.
31
— 482 —
Name
Weissach,
O.-A. Vaihingen.
Wisahe.
Weinsberg,
O.-A. Vaihingen.
Winsperö.
= Berg, auf dem Wein
wächst-
Wiernslielm,
O.-A. Maulbronn.
Winresheim.
■= Heim des Winiher,
ahd. wini := Freand, her =
erhaben.
Wurmberg,
O.-A. Maulbronn.
Wurenbero.
= Berg an der Wurm.
Gau
Graf
— 483 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
1196. 20. Mai.
W.
ü. B. n, 318.
Heinrich VI.
Bischof Günther
1147.
W.
U. B. n, 41.
von Speier.
Kaiser
1186.
W.
U. B. n, 245.
Heinrich I.
Kaiser
1194. 28. Jan.
W.
U. B. n, 301.
Heinrich VI.
Kaiser
1194. 28. Jan.
W.
U. B. n, 301.
Heinrich VI.
Markgraf
1182.
W.
U. B. n, 423.
Heinrich von
Boasberg.
31*
Der Jagstgau.
*) Confer. „Die fränkischen Gaue Badens" U, 145—160
Orte.
— 488 —
Name
Alkertshausen,
O.-A. Künzelsau.
Hagestaldeshusen.
sss HAUsen des Hage-
staldo« Personennamen nidit
belegt
Altkrautheiffl,
O.-A. Künzelsau.
Crutheim — Creiz-
heim.
= Heim des Creizo, in
Zosammensetzongen, wie
Oreizolf, C. L. ^ 2384.
Aschhausen,
O.-A. Künzelsau.
Askeshusen.
Aschehuzen.
= Hausen beim Eschen-
wald.
Gau
Graf
489 —
Aussteller
Datum
Quelle
Heinrich von
Mulfingen.
1100.
Nortmann.
Herold, Bischof
V. Würzburg.
771.
1096.
1171.
Bischof Heinrich
V. Würzburg.
1194.
1163.
W. U. B. I, 396.
C. L. n, 126.
W. U. B. I, 398.
W. U. B. n, 161.
"W. U. B. n, 300.
W. ü. B. n, 146.
— 490 —
Name
Beiiichingen,
O.-A. Künzelsau.
Berlicliingeii.
= Bei den Angehörigen
des Berlicbo.
Bieringen,
O.-A. Künzelsau.
Biringen.
= Bei den Angehörigen
des Bero, ahd. bdr.
Bittelbrunn,
O.-A. Neckarsulm.
Bittelbrunnen.
= Zu bintel = Einfas-
sung, eingefasste Quelle.
Brecheiberg, abgeg.
O.-A. Künzelsau.
Brechelberc.
= Vom Stamm brignnd
oy = Wurzel bragh =
leuchten.
Gau
Graf
i. p. Jagesgowe.
— 491 —
Aussteller
Datum
Quelle
Engelhard von
Weinsberg.
1212.
Bischof Heinrich
V. Würzburg.
1163.
Kaiser
Friedrich I.
1161.
W. U. B. n, 388.
W. U. B. n, 146.
W. U. B. n, 136.
Kaiser
Friedrich I.
1157. 15. März.
W. U. B. I, 110.
— 492 —
Name
Buchenbach,
O.-A. Künzelsau.
Buchenbach.
= ahd. baocha = Bache.
Gan8bach,0ber-,Unter-,
O.-A, Künzelsau.
Giimisbach.
= Baoh des Qeimo.
Halsberg-Hof am Stein,
0,-A. Künzelsau,
heutzutage beim
steinernen Kreuz ab-
geg., unweit Schön
thal.
Hallesberc.
= Berg des Hallo
Heimhausen,
O.-A. Künzelsau.
Heimenhusen.
= Haasen des Heimo,
sehr beliebter Eigenname.
C. L. 5L- 49, 58, 134, 312.
Gau
Graf
— 493 -
Aussteller
Datum
Quelle
Sigiloch.
Burkhard.
Kaiser
Heinrich I.
Heinrich von
Mulfingen.
1100.
W. U. B. I, 405.
1096.
W. U. B. I, 398.
1157. 15 März.
W. U. B. n, 109.
1100.
W. U. B. I, 396.
— 494
Name
Gau
Graf
Heuchlingen,
O.-A. Gerabronn.
Filiale von Kieth-
bach.
i. p. Jagesgowe.
in comitatu
Hecelonis
comitis.
Hochilheim.
== Bei den Angehörigen
des Hochilo, Demin. T.Hugo.
Hiupenhusen, unbek.
i. p. Jagesgowe.
= Hausen des Huppo.
-
Korb, nördlich von
Widdern.
O.-A. Neckarsnlm.
Corbe.
= Kleines Haus.
Lampoidshausen,
O.-A. Neckarsulm.
Lampoldeshusen.
= Hausen des Lantbold,
Personenname, 0. L. ^
167, 3667—3561.
— 495
Aussteller
Datum
Quelle
1054. 10. Juli.
W. U. B. I, 272.
Trutgart.
800. 23. Febr.
C. L. m, 127.
Sigiloch.
c. 1100.
W. U. B. I, 405.
Burkhard.
1100.
W. U. B. I. 392.
496 —
Name
Marlach,
O.-A. Künzelsau.
Marloho.
= Wald des Maro, ahd.
10b, lat. lacas = Wald.
Mockeheim, abgeg.
— Heim des Mecco.
Möckmühl,
O.-A. Neckarsulm.
Mechitamulin.
= MOhle der Mechita.
Mulfingen,
O.-A. Künzelsau.
Muluingen.
Neusass,
O.-A. Künzelsau.
Nuweseze.
-= Neue Ansiedlung.
Gau
Graf
i. p. Jagstgowe.
— 497
Aussteller
Datum
Quelle
Engelhard von
Weinsberg.
1212.
W. U. B. n, 388.
778. 9. März.
C. L. m, 127.
Hatto.
846. 18. Juli.
W. U. B. I, 133.
Heinrich von
Mulfingen.
1100.
W. U. B. I, 396.
Kaiser
Friedrich I.
1157. 15. März.
W. U. B. n, 109.
32
498 —
Name
Otzendorf, abgeg. bei
Hollenbacli.
= Dorf des Ozino.
Bengerehausen,
O.-A. Mergentheim.
Bengeaheim.
= Heim des Rango.
Buchsen,
B.-A. Adelsheim.
Bohisheim.
= Heim des Roho, in
Verbindoogen Roholf. G.
L. n£: 376.
Tltricheshelm, imbek.
= Heim des Titrichs,
Dietrich, des anter dem
Volke Mftchtigen ahd. diot
Gau
i. p. Jagesgowe.
Graf
in comitatu
Hecelonis
comiids.
i. p. Jagesgowe.
i. p. Jagesgowe.
i. p. Jagesgowe.
— 499 —
Aussteller
Datum
Quelle
Baldo.
Teuihau.
Snelfolc.
1054. 10. Juli.
W. U. B. I, 272.
771. 12. Juni.
C. L. m, 126.
776. 27. Dez.
C- L. m, 124.
862. 27. Mai.
C. L. n, 132.
32*
— 500 —
Name
Wagelingen, imbek.
= Bei den Angehörigen
des Wagilo, Demin. v . Wago.
C. L. ^ 491, 2276,
Widdern,
O.-A. Neckarsulm.
Witterheim —
Wideren.
= Heim des Witaro, eh-
sammenh&ngend mit widu
= Holz.
Gau
i. p. Jagesgowe.
Graf
i. p. Jagesgowe.
ZOttlingen,
O.-A. Neckarsulm.
Zutilinga.
= Bei den Angehörigen
des Zutilo, Demin. von Zoto.
— 501
Aussteller
Datum
Quelle
Trutgart.
800. 23. Febr.
C. L. n, 127.
Burkhard.
1100.
W. U. B. I, 392.
Hatto.
846. 18. Juli.
W. U. B. I, 133.
Der Neckargau
inclus. Brettachgau.
*)
*; Gonfer. „Die frftnkischen Qaue Badens* II, p. 161—180.
Orte.
_ 506 —
Name
Gau
Graf
Altlaiitern,
O.-A. Weinsberg.
Luutra.
= ahd. hlutra reni.
Lantern das plar.
Auenstein,
O.-A. Marbach.
Osteim.
= Stein. Burg des Owo.
et Alamannische Gau-
grafBchaften, BSnleit. S. 66.
Bachenau,
O.-A. Neckarsulm.
Baoherlieim.
= Heim des Baccho in
Bacchilt.
0. L. ^ 28«.
Binswangen,
O.-A. Neckarstdm.
Binrzwange.
= Ebenes Feld.
— 507 —
Aussteller
Datum
Quelle
Ounibert.
779. 9. März.
W. U. B. n, 438.
Schenkungsbuch
des Klosters
Beichenbach.
1150.
W. U. B. n, 405.
Hartwin.
782. 10. Febr.
0. L. n, 470.
Pabst
* Alexander m.
1178. 8. Nov.
W. U. B. n, 179.
508
Name
Böttingen,
O.-A. Neckarsulm.
Bettdngheim.
= Bei den Angehörigen
des Betto.
0. L. B£: 966, 1886.
DahenfBid,
O.-A. Neckarsalm.
Tahenuelt.
= Feld des Taho.
Eisisheim, Unter-
O.-A. Heilbromi.
Iseinsheim.
=: Heim des Ising.
Ellhofen,
O.-A. Weinsberg.
fUlenhouen.
— Hof des EUo.
0. L. 5E: 990.
Gau
Graf
— 509 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bemo.
799.
0. L. n, 479.
Papst
Alexander HI.
W. U. B. n, 186.
König Ludwig.
856. 20. Aug.
W. ü. B. I, 149.
Bischof Gebhard
V. TVürzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
— 510 —
Name
Erisheim, abgeg.
= Heim des Ero.
Grantschen,
O.-A. "Weinsberg.
Grawzesheim.
= Heim des Granzo.
C. L. nr. 167.
Gruppenbach (Ober-,
Unter-),
O.-A. Heilbromi.
Gruppenbach.
=^ Flussname.
Hassmarsheim, bad.
B.-A. Mosbach.
Hasmaresheim.
= Heim des Hasmar.
Heilbronn, O.A., St.
HeKbrunna.
= Gesundbrunnen.
Gau
i. p. Neckergowe.
Graf
i, p. Neckergowe.
i. p. Neocraugau-
ginse.
— 511 —
Aussteller
Datum
Quelle
Liat&ied.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
773.
1037. 16. Aug.
C. L. II, 525.
W. U. B. I, 265.
Konrad von
Merlenheim.
1109.
W. TJ. B. I, 339.
Gerfrid.
771. 7. Juni.
C. L. n, 471.
Kaiser Ludwig.
823. 19. Dez.
W. U. B. I, 101.
— 512 —
Name
Heinrieth (Ober-,
Unter),
O.-A. Weinsberg.
Henrid.
KaKenwestheim,
O.-A. Besigheim.
Westeim.
Kocherthurn,
O.-A. Neckarsulm.
Dume.
Kirchheim,
O.-A. Besigheim.
Kiricheim.
Löwenetein,
O.-A. "Weinsberg.
Lewenstein.
= Stein, Burg auf emem
Hügel, lewen; got hlairs
=:: Hügel.
Gau
Graf
i. p.Neckargowe.
in comitatn
Eberhardi
comitis.
— 513
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Friedricli I.
1181. 18. Mai.
W. TJ. B. n, 215.
Kaiser
Heinrich V.
1122. 5. März.
W. U. B. I, 352.
Papst
Alexander HI.
1176. 8. Nov.
W. U. B. n, 179.
1059. 22. Nov.
W. ü. B. I, 275.
Kaiser
Heinrich VI.
1194. 28. Jan.
W. TJ. B. n, 302.
33
— 514 —
Name
Neckarsuim, O.-A.
Sulmara.
= Sulm. Flaamame, kelt
Schwalbach,
O.-A. Weinsberg.
Suabbach.
= Bach des Swabo;
h&ufiger Eigenname.
Stangenbach,
O.-A. Weinsberg.
Stangbach.
Gau
Graf
Weiler,
O.-A. Weinsberg.
Wilare.
— 515 —
Aussteller
Datum
Quelle
Plitrick.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
Cuniberct.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
771. 10. Juli.
C. L. n, 606.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
779. 9. März.
W. U. B. n, 438.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
aa*
— 516 —
Der Bret-
Name
Bretzfeld,
O.-A. Weinsberg.
Bretesfeld.
= Feld des Breite oder
Ebene an der Brettach.
Erienbach,
O.-A. Neckarsulm.
Erlinbach.
= Bach des Eric.
Laurach,
O.-A. Oehringen.
Lorecho.
= Flussname, kelt.
Langenbeutingen,
O.-A. Oehringen.
Butinga.
= Bei den Angehörigen
des Bato in Butwin.
C L. ^. 443.
Mainhardt,
O.-A. Weinsberg.
Meginhart.
— Wald des Mego, Mago.
Gau
Graf
i. p. Bretach-
gowe.
i. p. Bretach-
gowe.
- 517 —
tachgau.
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
Atto.
834. 25. Febr.
1037. 16. Aug.
0. L. n, 145.
W. U. B. I, 265.
Erzbischof
ßuthard von
Mainz.
Savol.
1090.
W. ü. B. I, 289.
865.
C. L. m, 165.
Kaiser
Konrad IE.
1027. 16. Juli.
W. U. B. I, 259.
518 —
Name
Massholderbach,
(Ober-y Unter-))
O.-A. Oehiingen,
Mazzalterbach.
= Flossname, ahd.
maszaltera.
cf. Back, p. 176.
Neuenatadt,
O.-A. Neckarsulm.
Helmanabiunde.
=: Besitctam des Hel-
mano; häufiger Eigenname,
bes. in ZnsammensatE.
Pfedelbach,
O.-A. Oehringen.
Phadelbach.
= Bach am Pfahlgraben.
Söllbach (Ober-,
Unter-),
O.-A. Oehrmgen.
Selebach.
= Bach des Selo in
Beibert.
C. L. nr. 1641.
Gau
Graf
— 519 —
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. I, 265.
Müo.
797. 17. Mai.
C. L. n, 145.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. U. B. n, 265.
Bischof Gebhard
V. Würzburg.
1037. 16. Aug.
W. ü. B. I, 265.
520 —
Name
Wächiingen, abgeg.
O.-A. Oehringen.
ITaachaJinga.
= Bei den Angehörigen
des Wachiio.
Westembach,
O.-A. Oehringen.
Westembach.
= Westlicher Bach.
Wölfingen, abgeg.
O.-A. Oehringen.
Uulfinga.
= Bei den Angehörigen
des Wulfe.
Möglingen,
O.-A. Oehringen.
Magelingonin.
== Bei den Angehörigen
des Magilo.
Weinsberg, O.-A.
Vinsberg.
Gau
Graf
i. p. Brethach-
gowe.
521 —
Aussteller
Datum
Quelle
Ctmiberct.
779. 9. März.
W. U. B. n, 438.
814. 11. Mai.
0. L. n, 145.
Bischof Gebhard
1087. 16. Aug.
W. ü. B. I, 265.
V. Würzburg.
Ouniberct.
779. 9. März.
W. U. B. n, 438.
Hiltisnos.
787. 7. Juni.
C. L. I, 80.
1140.
Ott. Friaing, Chron,
7, C. 25.
Der Taubergau.'
*) Ck>iifer. ttDie frftnkisdien Qaue Badens'' 11, p. 251—255.
Orte.
— 526 —
Name
Gau
Graf
Althausen,
O.-A. Mergentheim.
Althusen.
Apftibach,
O.-A. Mergentheim.
Abfelback.
Asbach,
i. p.Thovergoove.
in comitatu
O.-A. GerabroTin.
Hecelonis
Asbach.
oomitis.
— Bach, an dem Eschen
wachsen.
Creglingen,
i. p. Touergowe.
in comitatu
O.-A. Mergentheim.
Hecelonis
Chregelingen.
comitis.
Oregelingen.
= Bei den Angehörigen
des Oregilo.
— 527
Aussteller
Datum
Quelle
Abt Kraft von
Boxberg.
1192.
Juni.
W.ü. B. n, p.281.
Burkhard.
1096.
W. U. B. I, p. 398.
1054. 10. Juli.
W. U. B. I, p. 272.
Burkhard.
1045. 13. Nov.
c. 1100.
W. ü. B. I, p. 269.
W. U. B. I, p. 392.
— 528 —
Name
Eberttbronn,
O.-A. Mergentheim.
Eberhardes-
bninnen.
= Brannen des Ebeiv
hard.
Edelflngen,
O.-A. Mergentheim.
Vtelfingen.
= Bei den ADgehOrigen
des Udilo, Demin. von Udo.
Louisgarde,
O.-A. Mergentheim.
Lochgarden.
= Waldarnzäunmig.
Hilgart8hau8en,
O.-A. Qerabronn.
Hiltewarteshusen.
= Haasen des Hiltiwart,
des Eampfeshaters.
Gau
Graf
529
Aussteller
Datum
Quelle
Kaiser
Friedrich I.
1172. 19. April.
W. U. B.n,p. 1(
Bischof Otto V.
Würzburg.
1207.
Bischof Gebhard
V. Wirzburg.
1150.
Veit von Ell-
wangen.
1147.
W. U. B. II, p. 366.
W. U. B. II, p. 55.
W. U. B. n, p. 42.
84
— 530 —
Name
Gau
Graf
O.-A. Mergentheim,
in dessen Nähe eine
Flurgegend noch
den Namen Holloch
fiihrt.
Stalin, W.G.n, 239.
Hohenloch.
= Hochgelegener Wald.
Igelstrut,
i.p.Thovergoove.
in comitatu
O.-A. Mergentheim.
Hecelonis
Igilistrooth.
comiiis.
= Wald des Igel. Demin.
von Icho.
Dronke. R. 25.
Igereheim,
O.-A. Mergentheim,
Jegesheim.
=^ Heim des Jago.
— 531 —
Aussteller
Datum
Quelle
König
Konrad in.
1146. 21. Nov.
W. ü. B. n, p. 40.
1054. 10. Juli.
W. U. B. I, p. 272.
Burkhard.
c. 1100.
W. U. B. I, 892.
34*
532 —
Name
Rimbach (Ober-,
Nieder-),
O.-A. Mergentheim.
Brntback.
= Bach, an dem Rinder
weiden.
Markelsheim,
O.-A. Mergentheim.
Marcholfesheim.
Marcholdesheim.
= Heim dos Marcholf,
Marcolf.
Dronke, R. 29.
Pfltzingen,
O.-A. Mergentheim.
Pfuoiche.
Puzecke.
= Coilectiv zu phnz,
lat. puteus = Bronnen.
Schäftersheim,
O.-A. Mergentheim.
Scheftersheim.
= Ansiedlung derSpiess-
macher.
Gau
i. p. Tvuergowe.
i. p. Thover-
govve.
Graf
in comitatu
Hecelonis
comitis.
in comitatu
Hecelonis
comitis.
583
Aussteller
Datum
Quelle
Bischof Otto
von Bamberg.
1125.
1045.
4. Mai.
13. Nov.
W. U. B. I, p. 365.
W. U. B. I, p. 269.
Burkhard.
Guta von
Boksberg.
Kaiser
Friedrich I.
Kaiser
Priederich I.
König
Conrad ITI.
1054.
1096.
10. JuH.
W. U. B. I, p. 272.
W. U. B. I, p. 398.
c. 1100.
1155. 29. Okt.
1172. 19. April.
1146. 21. Nov.
W. U. B. I, p. 405.
W. ü. B. n, p. 94.
W. ü. B. II, p. 169.
W. U. B n, p. 40.
534 —
Name
Stuppach,
O.-A. Mergentheim.
Stntbach.
Scubach.
= Bach, in dessen Nfthe
sich ein GestQte befindet
Wachbach,
O.-A. Mergentheim.
Wachenbach.
= Bach des Wachino;
demin. von Wacho, Wago,
sehr häufiger Name.
Weikersheim,
O.-A. Mergentheim.
Wichartthesheim.
Wichartesheim.
= Heim des Wichart,
des Kampfesharten; ahd.
wie = Kampf.
Dronke, R. 47.
Gau
i. p. Tvuergowe.
Graf
in comitatii
Hecelonis
comitis.
— 535 —
Aussteller
Datum
Quelle
Kirche zu
Comburg.
Engelhard von
Weinsberg.
1095. 14. Febr.
1212.
W. ü. B. I, p. 393
W. U. B. n, p. 388
1037. 13. Nov.
W. ü. B. I, p. 269.
Wipert von
Weikersheim.
Friederich,
Herzog.
c. 1100.
1166.
W. ü. B. I, p. 404.
W. U. B. H p. 152.
Nachtrag.
Grenze des Würmgaues gegen den
Nagoldgau und die Glehimtra.
Die Südgrenze des firänkischen Wurm- gegen den
alamannischen Nagoldgau deckt sich mit der Stammes-
grenze der beiden Herzogtümer oder was identisch ist,
der beiden Bistümer Konstanz und Speyer. Somit sind
die vorgeschobensten Punkte Alamanniens gegen Rhein-
franken Deckenpfronn, Dachtel, Holzbronn (O.-A. Calw),
Haselstall, Gültlingen, O.-A. Nagold, sodann jenseits
der Nagold Kohlersthai, Alsbulach, Lielsberg, Breiten-
berg, Oberkollwagen, Agenbach, Meistern, Hühnerberg
und Aichelberg (O.-A. Calw); denn alle oben citierten
Orte zählten zu den Konstanzer Kirchspielen Efiringen,
Breitenberg, Neuweiler, Zwerenberg ^). Hier bildete
also die Teinach, von ihrer Mündung an bis gegen
Oberkollwagen eine natürliche Stammesgrenze, so dass
der Ort Teinach halb fränkisch, halb alamannisch ge-
nannt werden darf 2).
1) Reyscher Würt. Statutenrecht, p. 566.
') Den treffendsten Beweis liefert die Dialektyerschiedenheit
diesseits und jenseits der Teinach, eine Thatsache, welche die
Calwer O.-A. Beschr. p. 64, falsch gedeutet hat
540 —
Südgrenze des Würmgaues gegen
Nagoldgau und Glehuntra«
Bei Deufiingen berührt sich der fränkische Wünn-
mit dem alamannischen Nagoldgau und Glehuntra.
Zum Würmgau zählen noch Dätzingen, Schaf-
hausen, Magstadt imd Maichingen, hingegen fallen
Deufringen, Aidlingen, Döffingen, Darmsheim, Dagers-
heim und Sindelfingen.
Grenze des Glemsgaues gegen den
Püdergau
(die spätere Grafschaft Württemberg).
UrsprüngHch fiel die Bistumsgrenze von Konstanz
und Speier mit der Gaugrenze zusammen, so dass die
speirischen Orte Eltingen, Leonberg, Höfingen im
Glemsgau lagen, hingegen das Konstanzische Gerlingen
zum Fildergau zählte. Unterhfidb Höfingen wurde die
Glems Bistums- und Gaugrenze, weshalb der links
von diesem Flüsschen Ditzingens hegende Teil kirch-
hch zu Speier und poUtisch zum Glemsgau gehörte,
der rechts von der Glems gelegene in die Konstanzer
Diöcese eingepfarrt war und im Fildergau lag.
Weiterhin zog die Grenze nördUch über Mündungen,
O.-A. Leonberg, Möglingen, Pflugfelden, Geisnang, an
dessen Stelle jetzt Ludwigsburg erbaut ist, Harteneck,
Ossweil (edle O.-A. Ludwigsburg). Mehrfach haben
hier Grenzverschiebungen stattgefunden. Li einer
Lorscher Urkunde des Jahres 797 wird da3Konst€tnzische
— 541 —
Gerungen zum GHemsgau gerechnet^), eine Angabe,
deren Richtigkeit durch die weitere urkundliche Mit-
teilung bestätigt wird, dass noch im Jahre 902 nicht
nur Gerungen, sondern auch ganz Ditzingen in der
Grafschaft des Glemsgaugrafen Gozbert letgen^).
Glemsgau-Qrenze gegen den Fildergau.
Im 12. Jahrhundert scheint sich die Grenze zum
Nachteil des Glemsgaues verschoben zu haben,
wenigstens versetzt das Hirschauer Urkundenbuch 8)
Gerlingen in den ducatus Suevia, d. h. in den vom
schwäbischen Neckargau im 11. Jahrhundert losgelösten
Fildergau, die sog. Grafschaft Württemberg, das Kem-
land des heutigen Königreichs.
Nach einer, allerdings nicht über jeden Zweifel
erhabenen Nachricht, trat im Laufe des XTTT. Jahr-
hunderts eine abermalige Grenzregulierung ein, wonach
die sonst alamannischen Orte Weil im Dorf, Kom-
westheim, Zatzenhausen, Pflugfelden, Zuffenhausen dem
Glemsgau zugewiesen werden*).
1) C. L. III, ^ 3555.
*) 0. L. I, ^ 66.
8) C. Hira. p. 88.
*) Z. O. G. m, 324 ff.
— 542 —
Grenze zwischen Kraich- und Enzgau.
Die Grenze zwischen Eraich- und Enzgau lief
von dem nordwestlichen Ende des Stromberges, wo
der Zabergau anstiess, auf der Wasserscheide der Zu-
flüsse des Salzbaches und der Enz zum Sauberg und
auf den Höhen fort zum Eichelberg, wo sie die jetzige
Landesgrenze erreichte, von da weiter in südwestlicher
Richtung (Württemberg. O.-A. Beschreib. O.-A. Maul-
bronn p. 112).
Grenze des Murrgaues gegen den
alamannischen Filder- und Drachgau.
Zwischen Ossweil und Poppenweiler treflFen sich
die fränkischen Bezirke Glems- und Murrgau, sowie
der alamannische Fildergau (die spätere Gra&chaft
Württemberg). Von hier lief die Grenze des Murr-
gaues gegen den Fildergau zu, nördlich über Siegels-
hausen, Weiler zum Stein (O.-A. Marbach), Nellmers-
bach, Herdmann'sweüer imd Oeschelbronn (O.-A. Wait-
lingen). Bei Eudersberg stiess der Murrgau mit dem
Filder- imd Drachgau zusammen; der Ort selbst ge-
holte seiner geographischen Lage gemäss zum
alamannischen Drachgau, obgleich er kirchlich in die
Diöcese Speier eingepfarrt war. Zutreffend bemerkt
Baumann ^), dass südwestlich von Kudersberg die
Wasserscheide der Wieslauf und der Weissach die
drachgauischen Dörfer Oppelsbohm und Winnenden
>) HaumaDn, Gaugrafschaften des Wirtembergischen Schwabens,
p. 99.
— 548 —
von dem murrgaoischen Allnxersbach trennte; dem
ersteren Flüsschen entlang lief die Grenze von Klaffen-
bach bis Unterschlechtbach, nördlich über örasgehren,
Kaisersbach und Altersberg. An der Quelle der
Wieslauf ist die Markscheide zwischen dem alaman-
nischen Drachgau und den frankischen Amtskreisen
Murr- und Kochergau zu fixieren.
Grenze des Kochergaues gegen Drach-
iind Biesgau.
Von der Quelle der Wieslauf bis zum Steigers-
bach berührten sich Kocher- und Drachgau. In dem
Gebiete des letzteren lagen Linthal, Mittelbronn und
Frickenhofen, der nördUchst gelegene Ort; dagegen
muss man Eothenhaar und Sulzbach, zugleich
Parochien des Würzburgischen Bistums, dem Kocher-
gau zurechnen. Oberhalb Untergröningen am Kochergau
kreuzten sich die alamannischen Drach- und Biesgau
und der ostfränkische Kochergau. Nur auf eine
ziemlich kurze Strecke blieben Bies- und Kochergau
Nachbarn.
Die Grenze zog hierauf nördlich über Wegstetten
an Bühlerzell vorbei, welches noch dem Kochergau
zugehörte; ungefähr an dieser Stelle haben sich
Kocher- und Mulachgau mit dem ßies begegnet.
— 544 —
Grenze des Mulachgaues gegen den
Biesgau.
Von Bühlerzell, noch einem Orte des Kochergaues,
zieht man zur Fixierung der Markscheide zwischen
Mulach- und ßiesgau eine Linie nördlich über Adel-
mannsfelden (O.-A. Afiden), Matzengehren, Klapper-
schenkel, Borsthof, Schönau, Treppelmühle, Ellenberg
(O.-A. Ellwangen), Matzenbach, Gunzach, Waldershub,
Neustädtlein. An diesem Punkte fallen die Stammes-
grenzen der Herzogtümer Alamannien und Franken
zugleich mit den Gaugrenzen zusammen«
en
Königreichs WURTEMBERG.
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