Skip to main content

Full text of "Die geistliche Viole, oder, Eine kleine Sammlung alter und neuer geistreicher Lieder, zum Gebrauch in den Gemeinden der Evangelischen Gemeinschaft, und zur Erbauung aller heilsuchenden Seelen"

See other formats


> 
Jan. 
3 


Die 


Geistliche Viole. 


Oder: 


Eine kleine Sammlung 
alter und neuer 


Geiſtreicher Lieder, 


zum 
Gebrauch in den Gemeinden 
| der 
Evangeliſchen Gemeinſchaft, 
ö und zur 
Erbauung aller en 
Seelen. 
Singet und ſpielet dem ee in . 
N Epheſ. ſ. 5, 19. 


Sechste Auflage. 


Neue: Berlin: 
Gedruckt bey G. Miller. 


— 


1837 


* 5 . 
2 . 
N * 
. 7 
ur 
2 * 47 
* rn 
£ " 
. 8 u” 
f 2 2 . 


Entered according to the act of Con- 
gress, on the 15th day of 3 1835, . 
the 


2 


2. 


3. 
4. 
5. 
6. 
755 
8. 


© 


10. 
11. 

12 

13. 

14. 
2 


Von der bruͤderlichen Liebe. . 112 


Inhalt. 


Pag. 


Von der Blindheit und dem elenden 


Zuſtand der gefallenen Menſchheit. 1 
Vom Verſoͤhnungs⸗Werk durch 

Chriſtum „ 
Erweckungs⸗ Lieder. 11 
Einladungs⸗Lieder. 22 
Lieder für Bußfer tige. 33 
Vom Stand der Gerechtfertigten. 48 
Von der chriſtlichen ee 56 
Lob⸗ und Danf-$ieder. . . . 70 


Ermahnung zum Wachen und Beten. 7 


Vom geiſtlichen Kampf und Sieg. 80 
„Warnung vor Traͤgheit u. Abweichung 91 
Aufmunterung aur Standhaftigkeit. 95 
Von der Liebe zu Gott. 109 


* 


* 


Inhal t. 


15. Vom Vergnuͤgen und Freude in 


GH... 
16. Von Kreuz und Anfechtung. 
17. Von der Menſchwerdung J. C. 
18. Neu⸗Jahrs Lieder 


19. Von Chriſti Kreuzigung. 


20. Von Chriſti Auferfichung. . - 
21. Morgen⸗ Lieder. 
r a Ar 
23. Abfchieds-fieder. 2 2 2... 
24. Sterb⸗ und Begraͤbniß⸗Lieder. 
25. Vom zukünftigen Gericht. 


115 
123 
139 
143 
146 
153 


159 


162 
164 
178 
184 


26. Von der triumphirenden Seligkeit. 188 
27. Lieder uͤber verſchiedene Gegenſtaͤnde. 200 


Lieder⸗ 


* 


Lieder-Sammlung. 


Bon der Blindheit und par he ' 
Zuſtand der gefallenen 1 
Menf chheit. 


1.) Mel Mache dich mein Geiſt, bereit. 0 


1 A“ wie iſt man von Natur 
Zu der Suͤnd' geneiget! 
Liebet ja das Boͤſe nur, 
Und ſich nicht ſo beuget, 
Wie zur Lehr', Uns der Herr 
Sein Wort hat gegeben, 
Wie wir ſollten leben. 


2 Rufet ſchon der treue Gott 
Von dem Suͤnden⸗Pfade: 
Treibet doch die Welt ihr'n Spott; 
Acht't nicht ſeine Gnade, 
Weil ſie blind In der Suͤnd', 
Gott ſtets widerſtrebet, 
Und nicht heilig lebet. 
3 Man: 
. 


2 Von der Blindheit und dem elenden 


3 Mancher ſorgt nur, wie er mag 
Reich und maͤchtig werden: 
Darum er von Tag zu Tag 
= Wuͤhlet in der Erden, 
Daß er Welt, Ehr und Geld 
Moͤchte ſich erwerben, 
Und denkt nicht an's Sterben! 


4 Ach! es ſind der Suͤnden viel, 
Die die Menſchen lieben. 
Es hat weder Maaß noch Ziel, 
f orin fie ſich üben; 
Alles lebt, Alles ſchwebt 
Sicher im Verderben; 
Ach! wer denkt an's Sterben? 


5 Herr! erwecke doch gar bald, 
Was erweckt erden! 
Daß dein's Namens Lob erſchallt 
Auf der ganzen Erden. 
Bau' dein Reich! Laß zugleich 
Satans Reich auf Erden, 
Ganz verſtoͤret werden! 


2.) Mel. Bedenke, Menſch! das Ende. 


1 Di Welt vergeht am Ende 
Sammt ihrer Herrlichkeit. 
O merk' dies, Menſchenkinde! 
Verlaß die Eitelkeit. 
Der 
a. 


Ziuſtand der gefallenen Menſchheit. 3 


Der Herr, der kommt zur Rache, 
O Suͤnden⸗Reich, wach? auf! 
Es wird dann Blitzen, Krachen, 
Erſchrecklich folgen drauf. 
2 Es thun nur Wenig' merken 
| Die Zeichen dieſer Zeit, Wa 
Der Welt ihr' Luſt und Werken, 5 ER 
Ja, große Sicherheit; 8 
Ihr Frevel iſt geſtiegen, u) 
Und reicht faſt himmelan; ; 
Mit Lügen und Betruͤgen 
Sie geh’n auf breiter Bahn! 


3 Wie geht es doch fo greulich 

In unſern Zeiten her! 

Ach ſehet, wie abſcheulich 
Der Suͤnden Laſter ſchwer, 

Mit Laͤſtern, Fluchen, Schwoͤren 
In der Vermeſſenheit, 

Und Spielen, Tanzen, e 
In aller Ueppigkeit! 


4 Vergeſſen wird des Herren 
In manchen Haͤuſern ganz! 
Sie lieben der Welt Ehren, 
Gold und des Silbers Glanz. 
Es hat ſie eingenommen 
Die Eitelkeit der Welt, 
Und haſſen gar die Frommen, 
Die Jeſu zugeſellt! “ 


1 
f FR 


4 Von der Blindheit und dem elenden 


5 Dabey ſind dieſe Suͤnder 
Auch noch ſo keck und kuͤhn, 
Nennen ſich Gottes Kinder 
In ihrem Fleiſches Sinn, 
Und falſche Lehrer rufen 
Den Frieden noch dazu; 
So geht's mit ſtarken Stufen 
Der Hoͤlle immer zu! * 
6 Moralitaͤt, die heiſſee, 
Bey Manchem Chriſtenthum; 
Mit dieſer man ſich gleiſet, 
Und macht ein'n großen Ruhm. 
Die Kraft des Heil'gen Geiſtes 
Sogar man noch veracht't, 
Man nennt dieſelbe meiſtens 
Nichts als ein' falſche Kraft! 
7 Ach, großer Gott! erbarme 
Dich doch der blinden Welt! 
Mitt deiner Lieb' erwarme 
Die Herzen, die erkaͤlt't! 
Ach, ſchenke doch dein'n Segen 
Im Evangelium, 
Die Herzen zu erregen, 
Daß ſie doch werden fromm! 


3.) Mel. Wer nur den lieben Gott läßt ır. 


1 ch! wenn doch alle Seelen wuͤßten, 
Wie gut man es bey Jeſu * 
nd 


8 


98 


| Zuſtand der gefallenen Menſchheit. 5 
UuUlnd wie vergnuͤgt die wahren Chriſten 
1 Ihm folgen auf dem ſchmalen Pfad, 
| Sie ließen gern das Eitle ſtehn, 
Und wuͤrden haͤufig zu Ihm gehn. 
2 Die arme Welt kanns gar nicht faſſen, 
Den Meiſten bleibt es unbekannt; 
Daher fie auch die Wahrheit haſſen, 
Dazu uns Jeſus ſelbſt ermahnt: 
Thut Buße, werdet neugebor'n, 
Sonſt geht ihr ewiglich verlor'n! 
S3 Ja, leider! iſt ein großer Haufe 
£ An feinem Herzen fo verblendt, 
Daß mitten in dem Suͤnden⸗Laufe 
Er dennoch glaubet und bekennt, 
Es mache Jeſu Chriſti Blut 
Fuͤr ſeine Seele Alles gut. 
4 Ach falſcher Glaub', ach großes Uebel! 
Das Satan wirkt durch ſeine Liſt. 
O Seelen! ſucht doch in der Bibel, 
b Ob wohl ein Spruch zu finden iſt, 
; Daß jemals Gott die Seligkeit 
Dem Suͤnder in der Suͤnd' anbeut? 
5 Drum, ihr Berächter feiner Gnaden, 
Die ihr die Ordnung aͤndern wollt, 
Ihr thut zu eurem ew'gen Schaden, 
Was ihr doch unterlaſſen ſollt! 
Die Schrift bezeugt es offenbar; 
Ach, würd? es euch doch endlich klar! 
1 6 Es 


— 


6 Von der Welt Blindheit, ꝛc. 
6 Es heißt, der Suͤnder müſſe fterben, 


Wenn er nur nach dem Fleiſche lebt; 
Den Himmel kann er nicht ererben, 
So lang’ er an der Sünde klebt. 
Ich ſag' es von mir ſelber nicht; 
O hoͤrt's! weil Gottes Wort es ſpricht. 


4.) Mel. Dein Garten, Herr, mit Sehnſ⸗ 


ie Waſſerbaͤche rauſchen dar, 
Die Stern' am Him̃el leuchten klar, 
Die kuͤhlen Winde weh' n; 
Es folgt die ganze Creatur 
Dem großen Schoͤpfer von Natur, 
Wie dieſes wohl zu ſeh'n. 
2 Allein der arme Menſch iſt blind, 
So lang? er lebet in der Suͤndꝰ 
Und iſt noch unbekehrt, 
So widerſtrebt er ſeinem Gott, 
Und was ſein theures Wort gebot 
Er auch nicht gerne hoͤrt. 
3 O weh! o weh! der armen Welt, 
Die nur bemuͤht um Gut und Geld! 
Wie wird es endlich geh'n! 
Gott ſagt uns ja in ſeinem Wort: 
Wer lebt in ſeinen Suͤnden fort * 
Kann vor ihm nicht beſteh s. pi 3 
4 Drum eil', wer fich erretten will, 
Die Zeit verfließt; ach ſteht nicht e 
IH 8 


9 a 
3 j * 


1 


Vom Verſohnungs⸗Werk ꝛc. 


Es geht zur Ewigkeit! e 
Wie wichtig, wichtig iſt die Sach'? 
O Seele, denke dieſem nach, 

Und mache dich bereit! 


5 Wie Mancher, eh' er ſich's ver ſah, 
So war der Todes⸗Bothe da 
Und machte bald ein End'! 
Drum, ſichrer Suͤnder! ſäͤume nicht, 
Es folgt gewiß ein ſtreng's Gericht, 
Dem, der nicht Jeſum kennt. 


6 Hör’ feine Stimm’, weil er dir ruft, 
Such du auch ihn weil er dich ſucht! 
Jetzt iſt die ſchoͤne Zeit, 
Jetzt haſt du noch Gelegenheit, 
Drum ſchicke dich, mach' dich ei 
Es gilt in Ewigkeit. 


— ui 


Vom Verſöhnungs⸗ Werk durch 


Chriſtum. 


5.) Mel. Jubilee. 
laßt die Trompete, blaßt 
Den won Salems⸗(Friedens) Ton; 
Und 0 e Voͤlker laßt 
Dr auf Erden Bm 5 
Chor. 


131 


7 


8 Vom Verf ohnungs⸗Werk e 


Das frohe Jubeljahr bricht ein, :,: 
Eh 5 Erloͤßte Suͤnder, kehrt doch heim! 
2 Jeſus, der Prieſter hoch, 
Uns hat verſoͤhnt bey Gott. 
Ihr muͤden Seelen, noch 
Hilft er euch aus der Noth. e 
Das frohe Jubeljahr bricht ein, ꝛc. 
3 Ach! preiſet Gottes Lamm, 
Das die Erloͤſung fand; 
Heil in ſein'm Blut und Nam' 
Macht aller Welt bekannt. 
Das frohe Jubeljahr bricht ein, ꝛc. 
4 Ihr Sclaven in der Suͤnd', 
Die Freyheit nehmet an. * 
In Jeſu Ruhe find't 
Wer zu Ihm kommt hinan. 
Das frohe Jubeljahr bricht ein, ꝛc. 


5 Das himmliſch Erbrecht habt 
Ihr ſchnoͤde durchgebracht; 
Doch kommet und euch labt, 
Die Gnad' iſt wiederbracht. 
Das frohe Jubeljahr bricht ein, ꝛc. 
6 Hört! Evangel'um ſchallt, 
Der himmliſch Gnaden⸗Ton. 
Die Chriſten gehen bald, a 
Zu ſteh'n vor Gottes Thron. * 
Das frohe Jubeljahr bricht ein, 5 
ze ’ .) 


| 


0 


bdiaurch Chriſtum. 


9 


6.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 O freudenvoller Gnaden⸗Thron, 
Im Herren Jeſu Chriſt! 
Das Evangel um zeigt davon, 
Daß hier Verſoͤhnung iſt: 


2 Fuͤr alle Suͤnder, groß und klein, 
Wenn ſie nur Buße thun, 
Und glaͤubig dann an Jeſum ſeyn, 
Sie hier ſchon in Ihm ruh'n. 


3 Und ob auch gleich der Satan bruͤllt 


Und ſte verſchlingen will, 
Mit Chriſti Kraft es ihnen gilt; 
Sie kommen doch zum Ziel. 


4 Wenn ſie nur feſt auf Ihn vertrau n, 


Mit Wachen und Gebaͤt; 


Und nur auf ſeinen Wandel ſchau'n, 


Dann es gewiß gut geht. 


5 In allen Leidens⸗Proben dann 
Steht Er den Seinen bey, 
Daß jeder durch Ihn fiegen kann, 
Ob gleich viel Kreuz da ſey. 


6 Die Krone der Gerechtigkeit 
Sie ausgerecket ſehn: 
Durch Jeſum uͤberwinden weit; 
Der Welt ſie thun entgehn. 


7 Sie 


>. 
1 


10 Vom Verf oͤhnungs⸗Werk ꝛc. 


7 Sie gehen dann in Himmel ein, 
Von allem Leiden frey; 
Sie ruhen dort ganz ohne Pein, 
Ihr’ Freud' iſt immer neu. 


7.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


1 Sies, Suͤnder ſelig machen, 
Das iſt meines Jeſu Amt; 
Denn die Macht des alten Drachen 
Iſt ſchon durch ſein Blut verdammt. 


2 Schaͤcher ſind des Heilands Beute, 
Auch die Zoͤllner: Um ſo mehr, 
Kommet, ihr verlorne Leute! 
Kommt zu Jeſu! kommt doch her! 


3 Wenn euch eure Suͤnden druͤcken, 
Die ja mehr als Felſen ſchwer, 
Jeſus will euch gern erquicken; 
Kommt nur alle! kommt doch her! 


4 Auch die Kranken und die Lahmen 
Finden bey ihm Kraft und Staͤrk'. 
In dem großen Jeſus⸗Namen 
G'ſchieht dies große Wunder- Werk. 


* ® 
Etweckungs⸗ 


1 1 5 2 
Erwedungs- Lieder. ie 
a 
8.) Mel. Schaffet, ſcafft, Menſchentinder. 4 
1 fo wache doch vom Schlummer 5 
Eilend auf, o ſichres Herz! 
Fühle bald mit wahrem Kummer 
Ueber deine Suͤnde Schmerz! 
Bitte Gott um Gnaden⸗Licht; 
Such' im Worte Unterricht; 
Fall' in Demuth ihm zu Fuße, 
Bitt' um wahre Herzens⸗Buße! 


2 Aber du mußt dieſes wi 
Saͤume damit ja nicht mehr; 
Brich durch alle Hinderniſſen, 
Sonſt wird die Bekehrung ſchwer. 
Denkſt du: Ja, es iſt noch Zeit, 
Gott iſt morgen noch bereit 
Arme Sünder anzuhören, 
Wenn ſte fich zu ihm bekehren. 


3 Sünder! ach, um Gottes willen! 
Merkſt du nicht des Satans 5 

Kann Gott nicht an dir erfuͤllen, 
Was ſchon Manchen troffen it, 

| Der auch wohl entſchloſſen war 

| Sich zu beffern übers Jahr? A 

| Und bald hieß es: Hau’ ihn abe! 3 


Und man fuͤhrte ihn zu Grabe. 


2 


12 Erweckungs⸗Lieder. 
4 Darum eile doch noch heute, 
Von der Suͤnden⸗Bahn zuruͤck: 
Werde voͤllig Jeſu Beute, 
Warte keinen Augenblick; 
Folge bald des Geiſtes Zug; 
Zaudern iſt ein Selbſtbetrug. 
Eilſt dir nicht, wann Jeſus lodet, 
So wirft du noch mehr verſtocket. 


9.) Mel. Schaffet, ſchaffet, Menſchenkinder. 


1 Arch! wann willſt du wacker werden, 
5 Sichrer aus dem Suͤnden⸗Schlaf? 
Wann kommſt du zu Jeſu Heerden, 
Armes und verlornes Schaaf? 
Eilend, eilend kehr zuruͤck! 
Saͤume keinen Augenblick! 
6 Sonſt wirſt du mit Schmerzen muͤſſen 
Ebi deine Suͤnden buͤßen! 
2 Jeſus warnet, ruft und locket, = 
Und du bleibeft blind und todt, 
Fuͤhllos, hart und ganz verſtocket, * 
Weißt von keiner Seelen⸗Noth! 
Ach! du lebeſt ſicher hin, 
Nach dem alten Fleiſches⸗Sinn: 
Und ſo mußt du wahrlich ſterben! 
Ja, du eileſt in's Verderben! 


3 Du denkſt, wenn du ehrbar lebeſt, 
Aeußre grobe Schande fliehſt, 


. 2 
Sie 


Ja, 


Erweckungs⸗Lieder. 5 
Ja, wenn du nur darnach ſtrebeſt, 
Und ein wenig dich bemuͤhſt, 
Daß der armen, blinden Welt, 
Nur dein Chriſtenthum gefallt, 
Werdeſt du einſt ſelig ſterben, 
Und den Himmel wohl erwerben. 


4 Du hoff'ſt ohne Grund den Himmel: 
Buß' und Glaube iſt der Weg; 

Auszugeh'n vom Welt⸗Getuͤmmel, 25 

Treten auf den ſchmalen Ste; N 
Jeſu Chriſto folgen nach, 3: 

Auf ſich nehmen ſeine Schmach, a 

Und ſich ganz an ihn ergeben, . Ä 

Dieſes iſt der Weg zum Leben. N 


5 Ach! du bau'ſt auf falſche Gruͤnde, 
Das fuͤhrt dich zur Hollen⸗Gluth! - 

Denn du glaubft, in deiner Suͤnde 
Soll dir helfen Chriſti Blut; 

Da doch Chriſti theures Blut 
Niemand anders kommt zu gut, 
Als die ihre Suͤnden haſſen, * * 
Und ſich davon rein'gen laſſen. 5 


n 


10.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


1 gms ihr Sünder ! laßt euch rathen; 
Nehmt die Zucht des Geiſtes an; 
Folgt dem treuen Geiſt der Gnaden, 

Der euch bald nn kann. 


Suͤn⸗ ® 


. o 
„34 Erweckungs⸗Lieder. 


2 Sünder! laßt euch doch erwecken; 
* Fangt die Schuld an zu bereu'n, 
* Sonſt wird dieſer Tag zum Schrecken 
Wider euch ein Zeuge ſeyn. 


3 Wollt ihr meinen Wunſch erfüllen? 
Euer Anblick macht mir Schmerz: 
Ach, bedenkt um Gottes willen, 
Jeſus wirbt um euer Herz! 


4 Kann euch Hoͤll' und Tod nicht ſchrecken, 
So beklag' ich euch recht ſehr: 
Je eſu Liebe auch nicht wecken, 
Was iſt dann fuͤr Hoffnung mehr? 
5 Wollt ihr euer Herz zuſchließen 
Vor dem angebot'nen Gut? 
Ach, ſo muͤßt ihr's ewig buͤßen 
Dort in jener Feuers⸗Gluth! 


1 Kinda, eilt euch zu bekehren 5 
Jeſus ſtehet vor der Thuͤr! 7 
0 Seine Stimme laͤßt er hören: 
Gieb, mein Kind, dein Herze, mir! 


2 Ihm muͤßt ihr das Jawort geben, 

Da er euch ſo freundlich lockt: 
Wahrlich, laͤnger widerſtreben 
Macht euch endlich ganz ene 85 


u vi. 


3 11.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


n 


* 


Erweckungs⸗Lieder. 


3 Iſt nicht das ſchon großer Schade, 


Daß ihr ſo die Jugend⸗Zeit, 
Ohne Gott und ſeine Gnade, 
Zugebracht in Sicherheit? 


4. Dann ſeyd ihr gewiß verloren, au 
Wenn ihr fort in Sünden lebt, 
Und nicht werdet neugeboren, 
Gottes Geiſt nur widerſtrebt! 


5 Denkt, wann ihr fi eyd eingeladen, 
Hat man's da nicht oft verſpuͤrt, 

Daß der treue Geiſt der Gnaden 
Kraͤftig manches Herz geruͤhrt? 


6 Aber will man jetzt auch fragen, 
Wie bewies es ſeine Kraft? 
Muß man von den meiſten ſagen, 


Daß es wenig Frucht geſchafft. . 
7 Run, die ihr noch todt in Sünden 


Und entfernt von Jeſu ſeyd, 
Hoͤrt, ihr koͤnnt noch Gnade finden! 
Kommet, Alles iſt bereit. 


3 Jeſu Herz iſt voll Erbarmen, 
Jetzt noch, wie es immer war: 
Ach, er reichet zu euch Armen 
Seine beyden Haͤnde dar! 


9 Wollt ihr es auch heute wagen, 
Menſchen, ach, beſinnet euch! 
r 


15 


2 
7 rt u 


= 


4 1 5 
16 Erweckungs⸗Lieder. 


Und ihm dieſe Bitt' abſchlagen? 
Ach, ſo ſeyd ihr Steinen gleich! 


A Mel. Schaffet, ſchaffet, Menſchenkind. 


Stiche Welt, wie Eannft du leben 

| Frech in deinen Sünden hin! 

| Es geht einzig dein Beſtreben 

ö Nur auf ft uͤndlichen Gewinn; 

3 Aber auf das hoͤchſte Gut, 

: Das im Tode einſt giebt Muth, 
Darauf willſt du gar nicht achten. 
Noch im Ernſte darnach trachten! 


2 Du lebſt ohne Furcht vor Strafen, 
Ohne Reu' und Bangigkeit, » 
Als ob dich dein Gott erſchaffen 
2 für dieſe Lebenszeit; 
doch einzig und allein 
Dies ſollt' deine Sorge ſeyn, 
Daß du auf die Ewigkeiten, 
Dich hier moͤchteſt zubereiten. 


3 Was iſt Beten, Kirchengehen? 
Was hilft Beicht und Abendmahl? 
Iſt's im alten Sinn geſchehen, 
Mehrt es nur die Hoͤllen⸗Quaal. 
Gott zu dienen, und dabey 
Suͤnde thun, das ſag' ich frey, 
Iſt ſo ungleich, ohne Zweifel, 
Als wie Gott iſt und der * 
Wirst 


Erweckungs⸗Lieder. 17 


4 Wirſt du nun nicht neugeboren, 

Ach, ſo ſteht es ſonnenklar, 

Wahrlich, fo gehſt du verloren! 
Jeſu Wort bleibt ewig wahr. 
Dieſes iſt der Weg, die Bahn, 
Die dich fuͤhret himmelan; 

Sonſt ſind alles falſche Stuͤtzen, 

Die dich nicht im Tode ſchuͤtzen. 


13.) Mel. rb Jeſu riß dich zu uns Ye 5 


1 höre doch, du Menſchenkind! 
Und wache auf von deiner Suͤnd'! 
Gott will ja nicht des Suͤnders Tod; 
Er will dir helfen aus der Noth. 


2 Darum der Heiland Jeſus Chriſt, 
Von Gott ausgangen als ein Licht, 
Und ſcheint, der Welt mit ſeinem Glanz, 
Sonſt waͤr' ſie noch im e ganz. 


3 Er ward ja auch ein göfe: N 
Fuͤr dieſe arg' und böfe IB 1 

Er brach ja auch des Todes Band, 

Und uns erloͤßt von's Teufels Hand. 


4 O Menſchenkinder! merkt und ſeht, 
Wie unſer Heiland iſt erhoͤht! 
Doch nicht auf Golgatha allein, 
Zur Rechten auch des Vaters fein, 
| 5 Nun 


* 


X 


PR 
. 


Dr U 


18 Erweckungs⸗-Lieder. 


» 


Me 


5 Nun ſendet er den Heil' gen Geiſt, 
Der ſeinen Juͤngern Troͤſtung leiſt't; 
Die Suͤnder aber er beſtraft, 

Und Ueberzeugung bey ihn'n ſchafft. 


6 Durch Jeſu Lehr' verſtehen wir, 
Daß wer eingeht zur engen Thuͤr, 
Durch Buß' und Glauben, wird gerecht; 
In Chriſto uns ſein Geiſt jetzt troͤſt't. 


7 Sein Wort und Evangelium 
Lehrt, daß wir ſollen werden fromm, 
Beſiegen alle Eitelkeit, 
Und nehmen zu an Heiligkeit. 


14.) Mel. Ringe recht wenn Gottes ꝛc. 


1 M' gane doch die Menſchen ſehen, 
Wie fie Gott jo herzlich liebt: 
Häufig wuͤrden fie bald gehen 
Zu dem, der die Suͤnd' vergiebt. 


2 Kommt, ihr Lieben, laßt euch wecken, 
Eh' die Gnadenzeit verfließt; 
Kommt und lernet Jeſum ſchmecken, 
Der fuͤr euch geſtorben iſt. 


3 Nachbarn, hoͤrt! von dieſer Gegend, 
Denkt um Gottes willen nach! 
Jeſus rufet ſo bewegend, 15 
O, wie wichtig iſt die Sach'! 5 
hut 


Erweckun age Lider 1 


4 Thut nicht laͤnger widerſtreben, 
* Dem Gott, der euch ruft und lockt, 
Daß ihr euch zu ihm ſollt kehren, 
Eh' ihr gar in Suͤnd' verſtockt. 


5 Jetzt it noch das ſchoͤne Heute, 
| O! wer weiß was morgen ift ? 
Kommt, und werdet Jeſu Beute, 
Eh' der Tag des Heils verfließt. 


6 Morgen iſt uns nicht verheiſſen: 
Heute, heute, ſo ihr's hoͤrt, 
Jeſu Stimme laßt euch weifen; 
Eilend euch zu ihm bekehrt. 


| 
| 
| 


RER N 
RAS 


15.) Mel. Mein Gott, das Herz ich Ange 


1 Ahr jungen Leute, merket auf! 2 285 
my Hört, was ich ſagen will? = 
Ach, kehr' doch um vom Sündenlauf⸗ 

Wer ſelig werden will! g 


2 Bedenkt, ihr laufet immerhin 

Dem Tod und Grabe zu: 

Die Luſt, die ihr jetzt hegt im Sin 
Iſt fort in einem Nu. 


3 Die Todes⸗Pfort' iſt o zweit, 
O, denket doch daran! 

Bereitet oder nicht bereit, 
Muͤßt ihr doch alle dran! N 


4 Die 


— 


20 Erweckungs⸗ieder. 


4 Die Suͤndenluſt fuͤhrt in die Hoͤll', 


In ew'ge Pein und Quaal, 
Zu ſeyn den Teufeln ihr Geſell, 
In der Verdammten Zahl. 


Euch kehren zu dem Herrn? 


5 Ihr jungen Herzen, wollt ihr nicht * 


Wollt ihr denn lieber in's Gericht, 
Von Gott ſeyn ewig fern? 


6 Ach, denkt doch an die Ewigkeit 
Sie hoͤret nimmer auf; 
Das Leiden waͤhret alle Zeit 
4 Mit dem verfluchten Hauf'! 


7 Ach Gott! wie werdet ihr dann ſchreyn, 
Dort in der Höllen-Gluth,. 
Wann die Gerechten ſich erfreu'n 
In ihrem Himmels⸗Gut! 


. 


16.) Mel. Sollt' es gleich bisweilen ſchein. 


1 M enſchen! nehmet es zu 5 
N Wie muß es den Heiland ſchmerzen, 
Daß die theur erkauften Seelen 


8 Fluch, anſtatt des Segens, wählen. 


2 und datz noch ſo viele Leute 
> des Seelen⸗Moͤrders Beute, 
Daß fie ſich nicht rathen laſſen! 
Wer kann die zer faſſen? 
3 Seine 


* 


rd 


* 
* 


| Erweckungs⸗Lieder. 21 

3 Seine Abſicht, fein Verlangen, 

Iſt ja ſtets dahin gegangen, 

Durch die Wunder, durch die Lehren, 
Menſchen⸗Herzen zu bekehren. 


4 Aber dieſes anzunehmen, 
Wollten wenig' ſich bequemen; 
| Ja, fogar die Schriftgelehrten 
* 
| 


x 


Waren's, die das Volk abkehrten. 


5 Ach! ſo muß man jetzt auch klagen, 
Daß bey dieſen hellen Tagen 
Viele, die ſich Chriſten nennen, 
Doch die Wahrheit nicht erkennen; 


6 Sie wohl gar fuͤr Irrthum achten, 
| Und zu unterdrücken trachten: 
| Viele, die doch andre lehren, 
2% Wollen ſelbſt ſich nicht bekehren. 
7 Leider find't man derer wenig, 
Die dem Herrn ſind unterthaͤnig. 
Obrigkeit und Unterthanen, 
Fragen nichts nach Buß⸗Vermahnen. 
8 Selbſt viel Prieſter und Gelehrte, 
Sind Verirrte und Verkehrte. 
Drum ſieht man in allen Ständen. 
Jeſu Wort und Namen e 


1 e 


22 
Einladungs - Lieder. 


17.) Mel. Schafft, ſchaffet, Menſchenkind. 


1 was für ein ſel'ges Leben! 
„Arme Welt, entſchließ dich doch, 
Jeſu dich ganz zu ergeben, 


Und verlaß das Suͤnden⸗Joch! 
Ach, Er ſucht dich heute n ; 
Höre feine Stimme doch 2 


Er will ſich mit deiner Seele 
Gern verbinden und vermahlen. 


2 Nun, ſo fang' doch an zu ſchreyen: 

Jeſu, ach, erbarm' dich mein! 

Sollte dich es wohl gereuen? 
Nein, du kannſt hier ſelig ſeyn. 
Biſt du gleich noch ſo verrucht, 
Jeſus iſt es, der dich ſucht: 

Eile nur zu ihm zu kommen, 

Du wirſt wahrlich aufgenommen. 


3 Aber, Suͤnder! wirſt du leben 
Fort in deiner böfen That, 
Und der Gnade widerſtreben, 
Ach, fo iſt für dich kein Rath! 
Es bleibt dir in Ewigkeit 
9 Fluch und Hoͤlle zubereit't; 2 
Statt den Himmel zu erwerben, 
Ei.leſt du ſelbſt in's Verderben! 


18.) 


m Einladungs-Lieder. 23 
u 160 Mel. Alle Menſchen müffen ſterben. 


| 1 Su willſt du dich bekehren? 
| Saͤume keinen Augenblick, 
Weil die Sünden ſich vermehren, 
| Bleibe länger nicht zurück; 
Hoͤr' die Warnung nicht vergebens! 
Komm' am Heute deines Lebens! 
Eh' die Sonne untergeht, 

Da nicht mehr zu helfen ſteht! 


2 Scheu' dich nicht, ob's Andre merken; 

Siehe zu, ſey unverzagt, 

Weil du ja von deinen Werken ; 
Gott mußt geben Rechenſchaft; 

Lerne Menſchenfurcht beſtreiten, 

Sollteſt du gleich etwas leiden. 
Was man Chriſti wegen leid't, 
Das belohnt die Ewigkeit. 


3 Schrecken dich die vielen Suͤnden? 
Jeſus hat noch Huͤlf' und Rath. 
Du kannſt Rettun bey ihm finden, 
Von der großen Miſſethat. 
Komm, muͤhſelig und beladen, 1 
Mit der Laſt der Miſſethaten! 3 
Wer ſich ſelbſt das Urtheil ſpricht, 
1 Den verdammt der Richter nicht. 
5 „ 


MM = ne en A Di 


24 Einladungs⸗Lieder. | 
19.) Mel. O Jeſu, Hines Lebens Och. | 


1.9 Sünder! merke auf den Rath, 

Den ich dir nun will geben: 

Verlatz den breiten Hoͤllen⸗Pfad, 
Zu Gott thu dich bekehren! 


2 Dem Gott, der dich erſchaffen hat, 
Gefaͤllt nicht dein Verderben; 
Vielmehr ſpricht er: Such' meine Gnad', 
So ſollſt du Leben erben? 


3 Ber ſolches Leben erben will, 
i Der muß ſein Kreuz hier tragen: 
f Wer dies verfaͤumt, wird ewiglich 
Sein' Suͤndenluſt beklagen. 


4 Zu Jeſu komm, verlaß die Suͤndꝰ, 
Von Ihm laß dich regieren; 
Wenn du dein Leben halten willſt, 
Ohn' Ihn wirſt du's verlieren. 


5 Kommt All', die ihr muͤhſelig ſe 
Mit Suͤnden ſchwer eigen 
Wir bringen gute Neuigkeit 
Von Jeſu freyer Gnaden. 


6 Es iſt ein Brunnen hier bereit, er 

RS Und ihr ſeyd eingeladen! 

Kommt, labt und waſcht und macht euch rein, 
: tchmet Theil an feiner Gnaden. 


7 S. 


/ Einladungs⸗Lieder. 25 
25 


7 Sein' Gnad' iſt frey fuͤr Jedermann, 

r Wer will, der darf ja kommen. 

Da ich zu meinem Heiland kam, 
Ward ich frey aufgenommen. 


8 Drum braucht ihr ja zu zweifeln nicht 
An Gottes Gnad' und Segen: 
Nur glaͤubig kommt von Jeſu Chriſt 

Erlangt ihr ew'ges Leben. 


20.) Mel. Setze dich, mein Geiſt, ein wenig. * 


1 Kn ihr Suͤnder! arm und duͤrftig, 
Schwach, verwundet, krank und ſiecht, 
Jeſus ſteht ſchon euch zu retten, 
Voll Erbarmen, Lieb' und Licht: 
Er iſt kraͤftig, Er iſt maͤchtig, 
Er iſt willig; zweifelt nicht. 
2 Nun, ihr Armen, kommt willkommen, 
Gottes freye Gnade preißt; 
Thuet Buße, glaubt von Herzen; 
Gnade, die von Suͤnden reißt, 
Kauft von Chriſto ohne Preiſe; 
Kommt, denn Jeſus Niemand taͤuſcht. 


3 Laßt's Gewiſſen euch nicht zaudern, 
Noch daß ihr nicht tuͤchtig ſeyd; 
Alles Tücht’ge das er fordert, 
Iſt, daß ihr um Gnade ſchreyt: 
Dieſe giebt er armen Suͤndern, 
„ fie erfreun. 
4 Kommt, 


n A 
26 Einladungs⸗ei Lieder. 
4 Kommt, ihr Suͤnder, ſchwer beladen, 
Durch 1 zerknirſcht dazu; 
So ihr zaudert, bis ihr beſſer, 
Kommt ihr nimmermehr zur Ruh'. 
Nicht Gerechten, ſondern Schlechten, 
Suͤndern, rufet Jeſus zu. 


5 Todes⸗ kaͤmpfend in dem Garten, 
Liegt eu'r Schoͤpfer in dem Thal; 
Schaut ihn an dem blut'gen Kreuze, 
Eh' er ſtirbt, ſchreyt er mit Schall: 
Es iſt vollbracht! es iſt vollbracht! 
Iſt das nicht genug fuͤr All'? 


6 Seht den Gott⸗Menſch aufwärts fahren, 
Jetzt vertheidigt er ſein Blut: 
Wagets auf ihn, wagets kuͤhnlich, 
Scheut euch nicht, faßt friſchen Muth. 
Niemand anders als nur Jeſus, 
Kommt huͤlfloſen Suͤndern gut. 


7 Ach, die Frommen und die Engel, 
Preiſen ſingend Gottes Lamm, 
Da der herrlich' Sitz im Himmel 
Widerhallet Jeſu Nam’, 
Hallelujah! Hallelujah! 
a Preiſet Den, der ag uns kam! 


5 8 O wie herrlich, o wie ſelig 
Mi die Seel' die Gott erfreut! 


Jeſu 


74 


Jeſu bin ich, Jeſu bleib ich, 
Wie in Freuden, ſo im Leid: 
Hallelujah! Hallelujah! 5 a 
Sing’ ich dir in le 0 


21. ) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 
1 ommt, ihr überzeugte Herzen, 


Wenn ihr lang' das Herze theilt. 


2 Schaͤmt euch nicht, euch zu bekennen, 
. Zu der kleinen Chriſten⸗Schaar. 
Chriſti Kreuz gern auf ſich nehuten, 

Macht die Seinen offenbar. 


3 Denn es iſt doch beſſer leiden 

Hier Verachtung, Hohn und Spott, - 
Als in alle Ewigkeiten 

Abgeſchieden ſeyn von Gott. 


4 Und wenn ihr ſeyd ausgetreten, 
O ſo denkt an eure Pflicht! 

* Haltet an mit Wachen, Beten, 
Jeſu Lieb' verloͤſche nicht: 


Ja laßt fie im Herzen brennen, 
f Lebt in wahrer Heiligkeit, 
Daß euch nichts von Ihm moͤg' trennen, 
i rt in Ewigkeit. 
22.) 


Einladungs⸗Lieder. 257 


Kommt zu Jeſu, kommt geeilt! 2 ö 
Denn es macht euch doch nur Schmerzen, f 


25 m 
28 Einladungs⸗Lieder. 


22.) M pl Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 Km Jung, komm Alt! zum Gnaden⸗ 
Der aufſteht heute noch: (Brunn, 
O waſchet euch von Suͤnden rein! 
Ein jeder komme doch! 


2 3 wuͤnſche ſehnlich euer Wohl, 
O werthe Seelen! hier, 
und daß es euch gelingen ſoll, 
> Zur ew’gen Lebens⸗ „Zier. 0 
3 Das Evangelium ſchallt jetzt noch, a 
Und Jeſus wartet eu'r: 24 
O nehmt auf euch fein ſanftes Joch, 
Ihr ſeyd Ihm worden theur! 
4 Denn es iſt jetzt noch Gnadenzeit, j 
Der Himmel offen ficht, 5 # 
O, machet euch in Eil' bereit, 
Eh’ daß es iſt zu ſpaͤt! 
5 In wahrer Buße ſucht den Herrn, 
In Glaubens⸗Tapferkeit; 
Denn Jeſus will euch helfen gern, 
Wenn ihr um Gnade ſchreyt. 
6 Er hat gebuͤßt für eure Suͤnd', 
Und euch bey Gott verſoͤhnt. 
5 Der Glaube macht uns Gottes Kind, 


* 


Obgleich die Welt verhoͤhnt. 
7 Ein Jeder der da kommt, erlangt 
Befreyung aller 2 


O, 


— 


Cinladungs⸗Lieder. 


O, ſelig iſt der Gnadenſtand, 

ſeyn ein Gotteskind! 

8 Das iſt die rechte Seligkeit 

Wenn man in Chriſto lebt, 

Und dann dort in der Ewigkeit 
In voller Freude ſchwebt. Mr 


23.) Mel. Kommt Kinder, laßt uns gehen. 


1 Kom Menſchen, laßt uns fehen, 2 
Ob wir im rechten Weg, 

123 Und ob wir richtig gehen 
Dien ſchmalen Lebens⸗ 1 
Denn wichtig iſt die Reiſ', 8 3 
Und find Gefaͤhrlichkeiten, a 
Zu dieſen unſern Zeiten: f 75 
Wer wollt nicht werden weif? ? 8 


2 Zwar, jeder Menſch thut denken, 
6 Er hab' den rechten Pfad. 1 er 
GSiott will Gewißheit ſchenken, 2 
| Und das durch freye Gnad', 
Dem, der bemuͤhet iſt 
Zu fliehen alle Suͤnden; 
Der wird auch wahrlich finden 
Der Wahrheit Weg und Licht. 
e iſt ein falſches Hoffen 
Der Narren ſchlechtes Theil. 
Gar uͤbel iſt's getroffen, 
Wenn man 15 Seele Heil 


Nicht 


un ; . 
30 Einladungs⸗Lieder. Bew 


Nicht ſchafft nach rechter Art, 
Und geht verkehrte Wegen 
Der Ewigkeit entgegen, 
Bis man zur Hoͤlle fahrt! 
4 Nun auf die Wege tretet, 
Und nach dem Guten fragt. 
Hoͤrt, wie der Prophet redet: 
Wandelt darin,“ er fagt, 
So ruhet eure Seel'.“ 
Doch muͤßt ihr erſt drauf kommen, 
Dann koͤnnt ihr mit den Frommen, 
Rufen: Immanuel! 
5 Es glaͤnzet der Gerechten 
Ihr Pfad gleich einem Licht. 
Ach ſeht, wie Gottes Knechten, 


Auch unter Kr ag’, 2 
Thun ſie doch reiſen weiter, 
Und folgen ihrem Leiter, ö 


Bis auf den vollen Tag. 


6 Hieher! dies iſt die Straße, 
Darauf die Chriſten (Pilger) gehn. 


Ein Jedes doch Muth faſſe; 
Ach't nicht der Welt ihr Schmaͤh'n; 
Weicht nicht zur Rechten ab, 


Kehrt ja auch nicht zur Linken, 
Fang' doch Kein's an zu hinken 
Im Weg' am Wanderſtab. 
7 Denn 


8 


Einladungs⸗Lieder. 31 


7 Denn dieſer Weg der leitet 
Durch viele Truͤbſal hin: 
Im Kreuz wird man bereitet 
6 Zum ewigen Gewinn. 

Bald endigt ſich die Bahn, 
In himmeliſchen Freuden, 
Da bleibt zuruͤck all's Leiden 

Im ſchoͤnen Canaan. 


24.) Mel. Gott des Himmels und der Erd. 


1 . ihr Armen und Elenden, 
Die ihr an den Gaſſen liegt! 
Gott will euch auch Huͤlfe ſenden, 
Daß ihr werd't in ihm vergnuͤgt. 
Hoͤrt der Bothen Ruf und Schall: 
„Kommt zum großen Abendmahl!“ 
2 Keiner iſt hier ausgeſchloſſen, 8 
Der ſich ſelber nicht ausſchließt. 
Kommt, ihr lieben Tiſchgenoſſen, 
Weil die Quelle uͤberfließt! 
Alles, alles iſt bereit! 
K n zur frohen Hochzeit⸗Freud'! 


3 Hoͤret, wie an vielen Orten 
Schon die Bothen Rufen: auf! 
Drum folgt ihren theuren Worten; 
Hoͤret, merket eben drauf! 
Denn die letzte Stund' iſt da, 
Und der ae Tag ſehr nah. 
4 Rem 


m Pen >, 
32 Einladungs⸗Lieder. 


4 Kommet her, daß ihr euch labet, 
Denen nichts ſchme der Welt, 
Die ihr nichts zu zahlen habet, 5 
Kommt und kaufet ohne Geld! 
Koſtet beydes Milch und Wein; 
8 Alles habt ihr hier gemein. 


5 Kommt, ihr Kruͤppel und ihr Blinden, 

Die ihr noch entfernet ſeyd! 

Eilt, ihr koͤnnet Gnade finden! 

Kommt zum Mahl, es iſt bereit! 
Seyd getroſt, erſchrecket nicht! 

Euch erſcheint das Gnaden⸗Licht! 
6 Schauet doch, welch ein Verlangen, 

Euer Heiland zu euch hat, 

Euch in Liebe zu empfangen! 

O der unverdienten Gnad'! 
„Kommet! ruft Er. Wollet ihr 
Laͤnger ſtille ſtehen hier! 

7 Er will euch ſo gern aufnehmen, 
Wenn ihr glaͤubig zu Ihm geht. 
Solltet ihr euch denn nicht ſchaͤmen, 

Wenn ihr laͤnger ſtille ſteht? 

Euer beſter Freund iſt ER, 
Hoͤret doch, was ſein Begehr! 
8 Nicht viel Hohe find berufen, * 

Und nicht viel Gewaltige; * 
Sondern von den niedern Stu 

Steigen viele in die Hoͤh'. 5 

Was 


u u A 


Lieder für Bußfertige. 33 


Was da niedrig vor der Welt, 
Iſt, was Gott dem Herrn gefällt. 


9 Selig find die Geiſtlich⸗-Armen, 
Denn das Himmelreich iſt ihr; 
Ihrer will ſich Gott erbarmen, 1985 
Aus dem Staub fie ziehn herfuͤr, 
Zu der Glorie, Schmuck und Ehr', . ö 
Weil fie geben ihm Gehör. 


10 Gott erhoͤret euer Sehnen, 
Es iſt Raum genug fuͤr euch. 
Aber Keiner ſoll von denen, 

Die den Ruf zu Chriſti Reich 
Schlagen aus, im Himmels⸗Saal 
Schmecken dieſes Abendmahl. 


TE Er TE 


Lieder fü für Bußfertige. 


25. Mel. Ringe nacht wenn Gottes Gnade. 


155 Wẽ⸗ iſt Jeſus, mein Verlangen, 
Mein Geliebter und mein Freund? ®.- 
Wo iſt er nun hingegangen? a 
Wo mag Er zu finden feyn ? x 
2 Ach, ich ruf vor Pein und Schmerzen! 
Wo iſt denn mein Jeſus hin? 
Keine Ruh' hab' ich im Herzen, 


Bis ich um und bey Ihm binn. 
3 Mei⸗ 


“x * 2 


34 Lelieder für 


3 Meine Seel' iſt ſehr betruͤbet 
»Mit viel Suͤnd' und Ungemach! 
Wo iſt Jeſus, den ich liebe, 
Und begehre Tag und Nacht? 
4 Ach! wer giebt mir Tauben⸗Fluͤgel, 
Daß ich koͤnnt' zu jeder Friſt 
Fliegen uͤber Berg und Huͤgel, 
Suchen, wo mein Jeſus iſt? 
5 Er vertreibt mir Suͤnd' und Hoͤlle, 
Er vertreibt mir Angſt und Noth; 
Er erquicket meine Seele, 
Und hilft mir aus aller Noth. 
6 Nunmehr will ich nicht mehr laſſen, 
Will Ihn ſuchen mehr und mehr, 
In den Waͤldern, auf den Straßen, 
Will Ihn ſuchen hin und her. 
7 Liebſter Jeſu, laß dich finden, 
Meine Seele ſchreyt zu dir! 
Thu' mir mit den Augen winken, 
Eilend laß mich ſeyn bey dir. 
8 Ach, ich ſchrey' vor tauſend Freuden, 
Ich find' Jeſum, meinen Schatz! 
Alle Welt⸗Luſt will ich meiden: 
Bey Ihm will ich finden Platz. 
9 Nimmer ſoll mich mehr betruͤben, 
Was mich vor betruͤbet hat! 
Ich will nichts als Jeſum lieben, 
Der mein' Seel' geliebet hat. 8 
3 


i Bußfertige. N 35 
26.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. 


1 O liebſter Herr! ich armes Kind, 

| Das nirgends Troſt noch Ruhe finde, 
Wiͤll mich, fo elend als ich bin, “ 
Vor deinen Augen legen hin, 


2 Du weißt es, wie ich bin verirrt, 
Beſchwert, verfinſtert und verwirrt, 
Es iſt mein ganzer Jammerſtand 
Dir beſſer, als mir ſelbſt, bekannt. 


3 Ich mag mich kehren wie ich wills 
Mein Herz wird ohne dich nicht ſtill: 
Ach, ſchau' mich mit Erbarmen an, 

Da ich mir ſelbſt nicht helfen kann! 


4 Ich lieg' ganz huͤlf⸗ und rathlos hie „ 8 
Und ſchrey' aus Herzens Grund zu dir: 

O Davids⸗Sohn! erbarm' dich mein, 
Und mach' mein Herze ſtill und rein! 
5 Du Menſchenfreund! ich weiß es wohl, 


Daß ich dein Wohnhaus werden ſoll; . 
So komm denn meinem Herzen nah, 


Bereit' es ſelbſt und wohne da. a 
6 Nichts heiligt mich, nichts hilft mir ſonſt, 
Kein MenfchenTroftnoch Kraft noch Kunſt. 

Komm du in's Herz und ſchließ es zu, 
So find' ich in dir Gnad' und Ruh'. 
5 2 7 Wann 


7 Wann du in mir wirft — 

Bald wird mein Herz befriedigt gar: 

Es weicht die Suͤnd' und Finſterniß, 
ITIch werd' ganz heilig, ſanft und ſuͤß. 
8 Du ſuͤße Liebe, komm doch bald! 

Ich bin fo elend, ſchwach und kalt! 

Du ſanfter Strohm, mich ganz durchdring' 
Und deine Lebens⸗Kraft mir bring'. 


9 Ich duͤrſt' und ſchrey', ich kann nicht mehr! 
Mein mattes Herz verlangt ſo ſehr: 
Wann wird's geſcheh'n, daß ich Pin find’? 
Denk', Jeſu, an mich SE 

* 


27.) Mel. Mein Gott, das Herz ih bringe. 
1 5 Jeſu! komme doch zu mir, 


In mein zerbroch' nes Herz, 
3 Weil ich ſo elend liege hier: 


. Ach, heile all' mein'n Schmerz! 


2 O Heiland! ſtehe doch darein, 

= 3 a Vergieb mir meine Suͤnd'! 

IJTch will ja nur der Deine ſeyn, 

$ Ach, mache mich dein Kind! * 

3 Du gebensquelle! quill i. in mir 
Gerechtigkeit und Heil; 

Gieb mir dein' ganze Tugend⸗ , 

Sey du nur = mein Thei 


Ba. 


| Bußfertige. W 


4 O Jeſu! fuͤll', ach fuͤlle doch . 
Das Sehnen meiner Seel'! 
Ich dich begehr', und rufe noch: 
Laß Kia" Gnaden⸗ Hel! „ 


5 Komm, o mein Gott! mich ganz umfaß / 
2 Und mach? mich dir gemein; 5 
Laß mich durch deine Gottes⸗-Kraft 

Dir ganz geheiligt ſeyn. 3 


6 So wird mein Herze ſatt und froh, 
Erquickt an dir, mein Gott! 
Du biſt mein ew'ges A und O, 
Und hilfſt aus aller Noth. f a 


7 Nun fuͤhl' ich dich in meiner Seel', 
| O ſuͤße Liebe du! IR. 
Dich gänzlich nun mit mir vermäͤhke 8 

So bin ich ganz in Ruh’. N 


2 


28.) Mel. Mein Gemuͤth erfreuet ſic 5 


1 J komm doch ſelbſt zu mir, 
I und ee und für; 
Komm doch, werth er Salele Freund 
Liebſter, den mein Herze meynt. 


2 Tauſendmal begehr' „% 8 
Weil ſonſt nichts vergnuͤget mich! 
Tauſendmal ſchrey' ich zu dir: >> Ei 
Jeſu, Jeſu, komm zu mir! 

* * 3 Keine 


. 


38 Lieder für: 
3 Keine Suft iſt auf der Welt, 


* 


Die mein Herz zufrieden ſtellt; 
Dein, o Jeſu! Beymirſey 
Nenn' ich meine Luſt allein. 


4 Aller Engel Glanz und Pracht, 
Und was ihnen Freude macht, 
Iſt mir, ſuͤßer Seelen⸗Kuß! 
Ohne dich nichts als Verdruß. 


5 Nimm nur Alles von mir hin, 
Ich verändre nicht den Sinn: 
Du o Jeſu! mußt allein, 
Ewig meine Freude ſeyn. f 


6 Keinem Andern fag? ich zu, 
Daß ich ihm mein Herz aufthu 
Dich alleine laß ich ein, 
Dich alleine nenn' ich mein. 
7 Dich alleine, Gottes Sohn! 
en ich meine Kron' und Lohn. 
fuͤr mich verwundtes Lamm! 


Pi Biſt allein mein Bräutigam. a 


8 9, fo komm denn, füßes Her 
Und vermind’re meinen Se 
Denn ich ſchreye fuͤr und fuͤr: 
Jeſu, Jeſu, komm zu mir! 

9 Nun, ich warte mit Geduld, 
Bitte nur um dieſe Huld, 


* 


. 


u 
Er 
i 
Pi 
* 
8 
Daß 


Bußfertige. 39 


Daß du mir in Todes⸗Pein, 
ze ein ſuͤßer Jeſus ſeyn. 


29.) Mel. O Jeſu, meines Lebens Sit. 
Seele. > 
1 großer Gott, du hoͤchſtes Gut, 
Du Quell’ des Heils und Gnaden! 
Ich komm zu dir mit ſtarkem Muth, ; 
Weil du mich Haft geladen. | 
Jeſus. 
2 9 werthe Seele, komm nur her! 
Hier iſt die off' ne Fuͤlle: 
Ich bin ein unergruͤndlichs Meer, 
Ich kann dein'n Hunger ſtillen. 
S ge le. 
2 Ich ben ach Sean Bm mich auf! 
Ich will dich ewig lieben: 8 
Ach, foͤrdre meines Glaubens Lauf! 
Ich hab' mich dir verſchrieben. 
Jeſus. 
4 Hier iſt mein Herz dir offen weit, 
Geh' ein, o werthe Taube! . 
3%, hab' du Wonne, Luſt und Freud, 
nn alle Teufel ſch 1 | 
Seel le. ie 3 
5 Du unvergleichlichs Eden Gut! a 5 
Wer dich im Grund erkennet, 
Vor Freud' in dir er jauchzen thut, 
Sein Herze wallt und brennet. 
a u 69 


2 


2 


40 Llieder für 
6 O em'ge Luſt, vollkomm'nes Gut! 
Wer recht in dich verſinket. 


O Feuers⸗Kraft, o ſtarke Fluth! 
Du haft mein Herz getraͤnket. 


7 O Jeſu, laß dein'n Liebes⸗Strahl * 
Auf mich in Kraft hernieder! 
Bereit mein Herz zu deinem Saal, 
Zu ſingen Geiſtes Lieder! 


30.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


2 chaff' in mir, Gott! zu deinem Dienft 
N Ein Herz von Suͤnden fe, 2 
Das Jeſum ganz zu haben wuͤnſcht, - 


Sein Blut ſtets fühlt aufs neu’. 
2 Dein zartes Herz bricht immer noch 
Ueber der Menſchen Schmerz. 
Jeſu, ich ſchrey', ach hör’ mich doch! 
Erneure doch 7 Herz! 


enk mir ein fan t zerbro 


es Herz, 


4 Ein Herz, ergeben dir allein, * 
Als meines Heilands Thron, 

Da keiner ſoll „Gelee e fi 

Als Ehriftus, Gi 2 

2 5 Ein 


Bußferfige. 


5 Ein Herz das in Gedanken neu, 
Erfuͤllt mit deiner Gnad’, 
Ja, auch dein völlig Bilde ſey 
jedem Werk und That. 


n Leben, Noth und Tod, 
Sbubern in deiner Liebe brennt, 
Ein ſolches eee Gott! 


| 
| 
| 
| 


1 Sy, Jeſu! 160° in mir die Welt, 

* Und meinen alten Sinn, 
Der em Willen widerbellt: 

0 Herr! nimm mich ſelbſt nur hin. 


2 Du weißt, ich hab' ſonſt keine Ruh', 

Bis du mir ſchenkſt die Gnad'. 

Mir Edens Garten doch aufthu'; 
Leit' mich, du Lebens⸗Pfad! 


3 Ach, ſchenke mir die Früchte ſuͤß, 
7 a Baum! von dir, * 


0 , 


n ich recht s Mann genieß , 
| zenn du dich ſchenkeſt 


4 Ja, RM mir in's Her; 
Dein gutes Zeugeniß, 
Gegraben in den weißen Stein; 
Dein Wort, das macht gewiß. 


4 


3 Ach 


6 Herz, das ſich nicht von dir trennt, 


31. ) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


7 


eu u a 
” 
5 


42 Lieder fuͤr 


5 Ach, binde mich ganz fetch 
An dich, o Herr, mein Hort! 


So irr' ich nicht in dei 
- Bis in die Lebens⸗Pfort'. 


13 


32.) Mel. Ringe recht wenn ene 


1 * 1 gebet mir die Herzen,” - 
Spricht euch Jeſus huldreich an, 

Eure Rettung macht mir Schmerzen, 
Weil ſonſt nichts euch retten kann! 


2 „Kind, ach, ſchaue meine Wunden, 

8 Die du mir geſchlagen haſt! 

Denke, was ich hab' empft 
Wegen deiner Sünde: 


; 3 Nun begehr’ i 12 2 
# Als daß euer He l > 
„Und ich u euch bete Gaben, 


Als er diefe Welt nicht giebt. 


„Meinen Frieden n ſch 
Kraft und Freud 72 un 
Und ein ew'ges Himmelreich!“ 


eg ran e = 5 
| Bußfertige. 5 43 5 


33.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. % 
1 end’rung iſt der Weg zum Leben. 3 
Bitte, fahr' im Bitten fort. 
Chr i Blut iſt dir gegeben, 
gehoͤrt ſein Geiſt und Wort, 


2 Eile nur aus e e 
Fuͤhle, wie die Sit gt, 

Glaube ſo an ſein Erbarmen, | 23 

Halt an We was Er N a 


ad a 


= „ nimm's noch heute, 
Heffne deinen Glaubens Mun: 2 
Platz 1 da in Jeſu Seite; „ 
QAuaͤlt dich was, Er macht geſund. 5 


5 Rein vor Gott und los von deen 8 
Stark und neu macht Jeſu Bl ut 
Treue Liebe ſchaffts im Herzen, 
Umgekehrt wird Herz und Muth. a 


| 
s Veſt zu glauben, kämpfen, laufen, & 
* Wachen, beten, leiden, ruh' n, 
Zeit und Stunden auszukaufen, 
A und O, das hilf mir thun! 
BIER 34.) 8 


N 


» 


44 Lieder fuͤr 


34.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 
1 rwacht von Sina's Schrecken⸗Schall, 
Durch Donner, Blitz und Krachen, 

Sah' ich mein' Schuld und tiefen Fall, 
Und wußt' nicht was zu machen; 

Mit Schuld gedrückt, ſamt Angſt eu’; 4 

Ich muß ja ſeyn geboren neu, ü 
Sonſt kan nicht beſtehen. 


2 Ich ſtund erſtaunt, und wußte nicht, 
Wohin mich zu verſtecken, 
Vor Gottes Zorn und ſei'm Gericht, 
Weil Hoͤll' und Tod wich lagen 
Ich ſtrebte wohl, doch war's um ** 
Die neu? Geburt ſteht nicht in 
Sie iſt kein Werk von Menſchen. 
3 Zu dem Geſetz ich Zuflucht nahm, 1 
In Hoffnung zu gedeihen: e 
Doch mir der Fluch nur ſchwerer kam, 


Es konnt' mich nicht befreyen. 
Die Wahrheit fand ich auch dabey, 


Ich muß ja ſeyn geboren neu, 
Was ſoll ich Armer machen? 


4 Der Donner rollte von Sinai, 
Durch Thaͤler, Kluͤft' und Gruͤnden. 
Wer macht doch meine Seele frey ö 
Von dieſer Laſt der Suͤnden? u 
Und als ich's las, fand ich es frey: na und 


* a. 


| | Bußfertige. 45 


Ich muß ja ſeyn geboren neu, 5 
Sonſt ſeyn von Gott verſtoſſen. 
5 Die Heiligen ich ſagen hoͤrt', 
| Zu meinem Troſt und Glücke, 
Wie Jeſus Hoͤll' und Tod zerſtoͤrt', aa 
| Zerriß des Voglers Stricke. * 
Doch fand ich immer noch dabey: 
Ich bin ja nicht geboren neu; 
Dies ſchlug mich ſehr zuruͤcke. 


6 Da ich nun ſo gefoltert lag, 
Dem Tod faſt übergeben, 
Der ne dle zu mir rache 


1 meine Gnad’ 90 dich befreyt, 
Dir ſey die Suͤnd' vergeben. 


7 Im Himmel ward die Votſchaft kund, 
Und jene Engels Choͤren, 
Die prieſen alle Gott zur Stund', 
O noͤchtens alle hoͤren! 
Das Lamm ich lob' und preiſe Gott; 
Ich bin nun frey von meiner Noth, 
Denn ich bin neugeboren. 


35.) Mel. Her: Jeſu Chriſt, dich zu uns 1. 


1 M Leben iſt ein Pilgerftand; 
| Der u 11 mein Vaterland. 5 


Ein 


— 


46 Lieder für ; 
Ein Fremdling bin ich in der Welt, 
Drum reif ich fort zum Himmels⸗Zelt. 


2 Ich komm' vom Land der Mitternacht, 
Da mich die Suͤnde hingebracht. 
Ich war entfremdt von meinem Gott, | 
Bis daß er fandte fein Gebot. 0 


3 Das zeigte mir die Sünde mein, 
Nun ſah' ich, daß ich gieng zur Pein, 
Den breiten Weg zur Hoͤlle zu, 
Fuͤr meine Seel ich hatt? kein’ Ruh'. 


4 Nun macht' ich wianden Vorſatz gut, 
Bald hatt' ich auch Muth; 

i Dann fiel ich hin i Si aufs neu 

Ach! dies mache” mir dann wieder Reu⸗ 4 


5 Ich fühlte Schrecken, Furcht und Noth, 
Es draͤute mir der Fluch und Tod; 
Ach, dachte ich, was fung’ ich an, 

Da ich mir ſelbſt nicht helfen kann! 


6 Das Evangelium kam dann, 
Und zeigt' mir den Erloͤſungs⸗Plan: i 
Ich ward gewieſen auf die Gnad', 
Die Jeſus uns erworben hat. 


7 Bittet, fo hieß es, und erlangt * 
Die Gnad' von Gott durch Jeſu Hand; 
In rechtem Glaub'n in w Buß’, . 
Fallt Chriſto, eurem Heil, zu Fuß. 


f 


= Son ten ic dann zu Gott 8 3 


a A Kahl 


Bußfertige. 47 


8 Auf dieſe Weiſe iſt's geſcheh' n, 
Daß ich gekommen bin zu ſeh'n, 
Wie daß fuͤr mich noch Huͤlfe ſey, 
Und ich von Sind’ koͤnnt' werden frey. 


9 Ich fieng dann an mit dem Gebaͤt, 
Mir war faſt bang’ ich kaͤm' zu ſpaͤt; 
Doch als ich ſo vor Jeſu lag, Bi 
So brach mir an der Gnaden⸗Tag. 


10 Die dunkle Nacht dann z verſchwand, 


Und Jeſus mir mein Herz verband; 
Er goß mir Oel und Wein darein, 
Daß ich mich konnt der Gnade freun. 


11 Ach ja, wie bin ich de ch ſo froh, 
Daß Jeſus iſt mein A und x 
Nun weiß ich auch, wie dem zu Muth, . 
Der da genießt der Liebe Gut. — 
12 Gelobet ſey der treue GOT T, 
Der mir geholfen aus der Noth! 
Nun dien' ich Ihn fuͤr ſeine Treu', 
Und mich in ſeiner Gnade freu'. 


13 Nun als ſein Kind un 1 2 


14 Bald endigt ſich mein e 


* u 


ä 


a u | 


48 Vom Stand der 


Zu all' der frommen Pilger⸗Schaar, 
Ihn mit zu preiſen immerdar. 


S 


Vom Stand der Gerechtfertigten. 


36.) Mel. Want den lieben Gott läßt ꝛc. 


1 Ich kann nun Ieſum frey bekennen, 
as Auch mitten in der böfen Schaar; 
Und wenn ſie mich auch Teufel nennen, 

So kraͤnkt mir dieſes d * Haar; 
Ja, ich bin dabey Troſtes 
Denn ſo werd' ich dem Weiter gleich. 


2 Mein Gnadenſtand iſt unbeſchreiblich, 
Daß ich ihn nicht beſingen kann: 
Ach, Manchem iſt es wohl unglaublich, 
Der ſieht es wohl fuͤr Prahlen an. 2 
Nein, glaubt, es macht mein ſchwacher Mund 
Euch nicht einmal die Haͤlfte kund. 


8 n e 8 

Da ich ein Himmels-VBürger bi 
Dort geht mein rechter Gant n, 
Wo mir kein Tod mehr ſch 


6 


ia AS, 


Gerechtfertigten. 49 5 


37.) Mel. O Jeſu, meines Lebens Sicht. 


1 Die Nacht der Suͤnden iſt nun fort, 
* Der Herr iſt meine Freuden! 
Ach, daß ich tauſend Zungen haͤtt', 
Um fein Lob auszubreiten! © 


2 Mich wundert nicht, daß Chriſten ſich 
In ihrem Heiland freuen. 
Ich preif’ mein'n Gott mit lauter Stimm 0 
Und ſoll mich nicht gereuen. 


3 Laß Erd' und Himmel froͤhlich ſeyn, 
Und jauchzen Hoſianna: 
Denn Jeſus nahm, mein Herze ein, 
Und ſpeitzt mein’ Seel' mit Manna. 


4 Des Teufels Kinder ſind mir feind, 
Weil ich fing’ Hoſtanna; 
Sie wiſſen nicht was dieſes meynt, 
Daß Gott mich ſpeißt mit Manna. 


5 Die armen Suͤnder auf dem Weg g 
Der zum Verderben fuͤhret, 


Die ſpotten wohl, El: s nicht, 
Daß Satan ſie regteret. 5 


8 Die kalten Lehrer leiden's 
Daß man fine Hoſtanna: 
t 0 ich, e h. ich keln ch 


Se 


5 


7 


1 


r * 1 
50 Vom Stand der 


7 Wann auf dem Sterbebett ich lieg', 
So ſing' ich noch Hoſꝰ' anna: 

Mit heil'gen Engeln um mich her, 
Genieß' ich Lebens-Manna. 


8 Die große Schaar die nun ſchon dort, 
Die jauchzt und ſingt Hoſ' anna: 
Sie ſind nun an dem ſichern Ort, 
Und e eſſen nichts als Manna. 


9 Ihr Nachfolger des Lamms, fort, fort! 
Und laßt euch nicht verfuͤhren: 
Bald kommen wir an jenen Ort, 
Mit Chriſto zu regieren. 


10 O Manna, wie biſt du fofüg! 
O Manna, ſuͤßes Manna! 
Wer dich genießt, der ſingt gewiß 
Schon hier, auch dort eee 


38.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. 
1 G Heiland Jeſus Chriſt! 8 
Der du dem Tod entgangen biſt; 
au Recht ten ſitz'ſt der Majeſtaͤt, 
Als „Prieſter und Prophet. 
2 Sir: Mer ſch und Gott, o Jeſu Chriſt! 
u zum Vater 'gangen biſt; * 
Dei Bahn ich ſeh' und dir nachg 
De ſchmalen Weg, * ich dich 


8 2 2 3 Den 


Gerechtfertigten. 51. 


3 Den Weg, den die Propheten all' 
Gewandelt durch dies Trauer⸗Thal. 
Des Königs Weg der Heiligkeit, 
Will ich nun gehen voller Freud 


4 Den Weg hab' ich geſuchet Fe „ 
Und fand ihn nicht, drum war mir bang’; 
Mein’ Buͤrde druͤckte mich all 5 
Weil ich nicht war von Suͤn befreyt. 


5 Je mehr ich mich entgegen Rhe, 

Je mehr ward ich mit Schuld verletzt, 
Bis endlich Jeſus zu mir ſprach: 
Ich bin der Weg, folg' du mir nach!“ 


6 Recht froh bin ich, du Gottes⸗Lamm! 
Nimm mich zu dir, mein Bräutigam! 4 
Mit Suͤnden kam ich, Herr! zu dir, 
Du nahmſt ſie alle weg von mir. 


7 Jetzt kann ich es bekennen frey , 
Daß Jeſus mein Erloͤſer fey; . 
Das ſag' ich ganz zu ſeinem Ruhm, 
Daß ich nun bin ſein Eigenthum. 


8 Ja macht, daß es die Welt erfähr RE 
O! daß ihr Jeſu angehört,, 
Und haͤngt das Schild hinaus an's L 425 
9 ſchämt euch doch des Se nicht; a 


39.) 


* 


„52 Bom Stand der 
39.) Mel. Gott des Himmels und der Erde. 
l Erſte Seele. 


1 c bin voller Troſt und Freuden, 
* Und vergeh' vor Froͤhlichkeit! 
Suͤtze wird mir alles Leiden, 

Kurz das Elend dieſer Zeit; 
Mein Gebluͤte kocht in mir, 
Und mein Herz zerſpringet ſchier. 

Z weyte Seele. 

2 Was bedeut't dein Jubeliren, 

Du verliebte Königin? 
e laͤß'ſt du ſpuͤren 

Solche Freud' in deinem Sinn? 
Haſt du deinen Schatz geſeh'n, 

Oder was iſt ſonſt geſcheh'n? 
Erſte Seele. i 
3 ach wie wie ie ſollt ich mich nicht freuen, 
ich der zur Braut erkieſt, 
a die Erde wird verneuen, 

Und des Himmels Erbtheil iſt? 
Der mir ſo viel Guts gethan, 
Und mich nimmer haſſen kann. 

Zweyte Seele. 

4 Billig biſt du hoch erfreuet, N 
5 eil dich der fo innig liebt 3 
Der den Himmel benedeyet, | 

And der Welt das Leben giebt: 1 

O du koͤnigliche Braut, “ 
Die Gott ſelbſten ift vertraut 15 


0 E Erſte 


Gerechtfertigten. 5% 4 

Er ſte Seele. : 

5 Auf die Erde iſt Er kommen 5 
Als ein armes Knaͤbelein, 

Hat den Fluch auf ſich genommen, 8 

Und gelitten meine Pein. 1 

O der großen Wunderthat! 5 

Schaut, wie Er geduldet hat! 


Zweyte Seele. 8 
6 Selig muͤſſen wir dich preiſen, en 2 
Weil ſich Gott zu dir geneigt, { 
Und mit unerhoͤrten Weiſen, N 
Solche große Lieb' erzeigt'! b 
Selig biſt du, Koͤnigin! 
Selig iſt dein Herz und Sim. E 
Erfte See le. i 5 
7 Selig bin ich alle Stunden, 
Voller Troſt und herzlich froh! 
Weil ich habe Den gefunden, 
Der das Alpha iſt und O, 
Der den Schluͤſſel Davids hat, 
Und mir zeigt den Himmels: Pfad. 
. Zweyte Seele. 5 
8 Du haſt funden deine Sonne, 4 
Die dir Licht und Leben giebt, e 
Deine Freude, deine Wonn . 
O wie wohl haſt du geliebt! 
Deiner Liebe Lohn und Kron? 
Iſt des hoͤchſten Gottes Sohn. 


5 Erſte 


lern 


— — 


54 Vom Stand der 


Erſte Seele. 

90, wie wohl hab' ichs getroffen! 
Wie gefällt mir doch dies Spiel! 

Seine Wunden ſteh'n mir offen, 
Ich kann eingeh'n wann ich will: 

Seine Hande zeigen mir 

Des Verliebten Herzens⸗Thuͤr. 


Zweyte Seele. 
10 Geh in dieſen Ort der Freuden, 
Werthe Seele! trink den Wein, 
Den dir Jeſus hat beſcheiden, 
Bis du ganz wirſt trunken ſeyn: 5 
Geh' in feine ſuͤße Bruſt, 
Und genietz' des Himmels Luſt. 
J rffe Seele. . 
11 Welche Freude, welche Wonne, 5 
Hat ein Herz das Jeſum liebt! 
Kommt und trinkt aus dieſem Brunne', 
Der euch All's umſon iebt! 
Seiner Liebe Suͤßigkeit 
Uebertrifft den Honig weit. 
Zweyte Seele. 
12 Kommt, wir wollen alle trinken, 
Bis wir werden trunken ſeyn; 
Bis wir ganz und gar verſinken 
In der Quell' und in dem Wein; 
Bis uns Ned’ und Wort gebricht, 
Und ſich Keiner kennet nicht. 
1 40.) 
Ar BR“ 


Gerechtfertigten. 


40.) Mel. Endlich wird es uns gelingen. 


1 wie ſelig ſind die Seelen, 
„Die mit Jeſu ſich vermaͤhlen, 
Die ſein ſanfter Liebes⸗Wind 
So gewaltiglich getrieben, 
Daß ſie ganz daſelbſt geblieben, 
Wo ſich ihr Magnet befindt. 


2 Denn, wer faſſet ihre Wuͤrde, 
Die bey dieſer Leibes⸗Buͤrde 


Sich in ihnen ſchon befindet? E 


Alle Himmel find zu wenig, 
Fuͤr die Seelen, die der Koͤnig 
So vortrefflich angezuͤndt. 


3 Wat die Serappim sich decken 


Und vor feiner Macht erſchrecken, 
Wird ER doch von feiner Braut 
In der wundervollſten Krone, 
Auf dem glorioͤſen Throne, 
Ohne Decke angeſchaut. 


4 Sonſt erfreut man ſich mit Zittern, 
Und bedienet mit Erſchuͤttern 
Dieſes Koͤnigs Heiligkeit: 
Aber wer mit Ihm vertrauet, 
Wird, wann er ſein Antlitz ſchauet, 
Doch gar ſaͤnftiglich erfreut. 


5 Wann JE. HO BAH man genennet, N 


Wird nichts Hoͤhers mehr erkennet 


Als 


N 


8 


56 Von der chriſtlichen 


Als die Herrlichkeit der Braut; 
Sie wird mit dem hoͤchſten Weſen, 
Das fie ſich zur Luſt erlefen, 
Gar zu einem Geiſt vertraut. 
6 Sie iſt edler als Karfunkel; 
Diamanten ſind zu dunkel 
Fuͤr den Glanz der Herrlichkeit, 
Der ſte durch und durch erfuͤllet, 0 
Der wie Stroͤhme aus ihr quillet, 
Der die Koͤnigin erfreut. 
7 Drum, wer wollte ſonſt was lieben, i 
Und ſich nicht beſtaͤndig üben: 
Des Monarchen Braut zu ſeyn? 
S w ich dabey viel leiden, 
Sich von allen Dingen ſcheiden, 
Bringts ein des doch wieder ein. 


Von der chriſtlichen Vollkommen⸗ 
heit. a 


41.) Mel. Ringe red 


1 der Alles haͤtt' verloren, 
„Auch ſich ſelbſt -der allezeit 

Nur das Ein’ hatt’ auserkoren, 

So Herz, Geiſt and Self fte 

” , 


t wenn Gottes ꝛc. 


ssrlar, 
„ 1 


a 1 wo 
* 2 


Vollkommenheit. 57 


2 O, der Alles haͤtt' vergeſſen, 
Der nichts wuͤßt' als Gott allein, 
Deſſen Güte unermeſſen, 
Macht das Herz ſtill, ruhig rein! 
3 O, wer doch gar waͤr' ertrunken 
In der Gottheit Ungrund See! 
Damit waͤr' er ganz entſunken 
Allem Kummer, Angſt und Weh. 
4 O, der Alles koͤnnte laſſen, 
Daß er, frey vom Eiteln all „ 
Wandern möcht’ die Friedens⸗Straßen 
Durch dies Thraͤnen-Jammerthal! 
3 O, waͤr' unſer Herz entnommen 
Dem, was lockt durch eiteln Glanz, 
Und haͤlt ab zu Gott zu kommen, 
| In dem alle Guͤt' iſt ganz. 
6 O, daß GOTT wir nm n finden 
In uns durch der Liebe Licht, 
Und uns ewig Ihm verbinden! 
| Auſſer Ihm iſt eitel Nicht. 
7 O, waͤr' unſer Aug' der Seelen 
Steetig nur auf Gott gewend't, 
Soc haͤtt' auch das ſorglich Qualen 
Im Gewiſſen ganz ein End'. 
8 O du Abgrund aller Guͤte! 
Zieh' durchs Kreuz in dich hinein 
Geiſt, Seel', Herz Sinn und Gemuͤthe, 
Ewig mit dir Eins zu ſeyn! 


u. * 3 
58 Von der chriſtlichen 
42.) Nach eigener Melodie. 


1 Wi gut iſt's, wenn man ab eſpaͤhnt 
Von Allem, ſich an Go BE 
In ihm verborgen lebet! 
Wie gut iſt's, wenn man iſt erloͤßt 4 
Von Suͤnd' und Eigenheit a N 
An Gott im Grunde klebet! 


2 Wie gut iſt's, wenn man nichts laßt ein 
In ſeines Herzens Kaͤmmerlein, 
Mit Gott . - 
Wie gut iſt's, wenn man in der That 
GO TT ſelbſt in ſich gefunden hat, 8 
Und iſt mit St hm zufrieden! | 


3 Wie gut iſt 8, Denn nach Kinder Art 
Man lebt in's Vaters Gegenwart, 
Tracht't Ihm nur zu gefallen! 

Wie gut iſt's, wer in dieſer Welt 
In ſanft und ſtillem Geiſt fi ch haͤlt, 
Bleibt unverruͤckt in Allen! 


4 Wie gut iſt's, wenn man ſchweigen kann, 
Und ſo den Vater betet an 
Im Geiſt und in der Wahrheit! 
Wie gut iſt's, wenn das Auge Ihn 
Beſchauet, wie ein Cherubin, 
Beruͤhrt von ſeiner Klarheit! 
5 Wie gut iſt's, wenn der Eigenwill! 
Gebrochen und gelaffen 28 DE. 5 0 
* n 


Vollkommenheit. 59 


In Gottes Haͤnden lieget! 
Wie gut iſt's, wenn der ſtolze Sinn 
Vor Gottes Gegenwart ſinkt hin, 

Und ſich in Demuth bieget! 5 4 


r 


1 ec bin, o Gott! dein Eigenthum, R 
„Du ſchufſt mich, dein zu ſeyn; 


Mein ganzes Leben dir zum Ruhm 
Und deinem Dienſt zu weih'n. 


2 Du gabſt mir den vernuͤnft'gen Geiſt, 
Bewundernd einzuſeh'n, 4 
Wie dich, Herr! deine Schöpfung preiſt, 
Mit ihr dich zu erhoͤh'n. Br 


3 Was um mich iſt verkuͤndigt mir, 
Gott! deine Herrlichkeit: Ya 
Zu ihrem Preiſe reizt mich hier 

Selbſt jede Jahreszeit. 


2 
gr 


Und ich, ich ſollte fuͤhllos ſeyn? ? | 
Ich ruͤhmte dich, Herr! nicht? 2 

Ein Herold deines Ruhms zu ſeyn 
Bleibt meine groͤßte Pflicht. 


O, mache dieſer Pflicht mich treu, er 

2 So treu, Herr! als ich ſoll: 8 
Mein Herz, mein Mund mein Wandel ey: 
5 Stets — Ehre voll. en 


60 Don der chriſtlichen 


a ͤ ..... ̃ f. 
6 Wer dich verehrt, haͤlt dein Gebot, 


Ihm iſt's nicht Laſt, nicht Pein: 
Drum gieb auch mir die Kraft, o Gott! 
Gehor ſam dir zu ſeyn. * 
5 A 


7 Was du gebeutft, ift für ung gut; 
Du willſt nur unſer Heil: 
Wohl dem, der deinen Willen thut, 
Du biſt ſein Troſt und Theil. 


8 Er wandelt hier auf ebner Bahn; 
Und ſelbſt in Traurigke it 
Schmeckt er dir, Hoͤchſter! zugethan — 
In dir Zufriedenheit. 1 


a 
A 
9 Nach hier vollbrachter Pruͤfungszeit 
Nimmt ihn der Himmel ein. | 
Herr! laß nach diefer Seligkeit 
Mein ganz Beſtreben ſeyn. 


44.) Mel. Bedenke, Menſch! das Ende. 


1 chatz uͤber alle Schaͤtze, 
O Jeſu, liebſter Schatz! 
An dem ich mich ergoͤtze: - 
Hier hab? ich einen Platz 
In meinem treuen Herzen 
Dir, Schoͤnſter! zugetheilt, 
Weil du mit deinem Schmerzen 
Mir meinen Schmerz hee 


7 Bollfonmenheit, 61 


2 Ach, Freude meiner Freuden, 
Du wahres Himmels⸗Brod! 
| Damit ich mich kann weiden, 


Das meine Seelen⸗Noth N 5 
Ganz kraͤftiglich kann ſtillen, 
2 Und mich in 1 „ 


Erfreulich uͤberfuͤllen 
Mit Troſt und Suͤßigkeit. 


3 Laß, Liebſter! mich erblicken 

Dein freundlich Angeſicht, 

Mein Herze zu erquicken 
Komm, komm, mein Freuden⸗Licht! 
Denn ohne dich zu leben | 
Iſt lauter Herzeleid; 2 
Vor deinen Augen ſchweben 5 
> ft wahre Seligkeit. 


4 9 reiche Lebensquelle! 
O Jeſu, ſuͤße Ruh'! 
Du treuer Kreuz⸗Geſelle, 
Schlag' nach Belieben zu! 
Ich will geduldig leiden, 
Und ſoll mich keine Pein 
Von deiner Liebe ſcheiden, 
Noch mir beſchwerlich ſeyn. 
5 Mein Herze bleibt ergeben 


Dir immer fuͤr und fuͤr, j 

Zu ſterben und zu leben, 3 ; 
Und will vielmehr mit dir 9 | 

4 n 


62 Von der chriſtlichen 

an tiefſten Feuer ſchwi 
Als, Schoͤnſter! ohne dich 

Im Paradieſe ſitzen * 

N Veracht und jaͤmmerlich. “ 


5 6 0 Herrlichkeit der Erden! i 


mag und will ich 
Mein Geiſt will himmliſch . 
Und iſt dahin gericht 
Wo Jeſus wird geſchauet / 
Da fehn? ich mich hinein, 
Wo Jeſus Huͤtten bauet, 
Denn dort iſt gut zu ſeyn. 
7 Nun, Jeſu, mein Vergnuͤgen! 
Komm, hole mich zu dir! 
In deinem Schooß zu liegen? 
Komm, meiner Seele Zier! * 
Und ſetze mich aus Gnaden 
In deine Freuden⸗Stadt; 
So kann mir Niemand ſchaden, 
So bin ich reich und ſatt. 


45.) Mel. Ermuntert euch, ihr Frommen. 


1 — uns mit deiner Liebe, 
O Weisheit! durch und durch) 
Daß deine ſuͤßen Triebe Pr 
Vertreiben alle Furcht, 
Und wir dich in nd 5 
Mit deiner Herrlichkeit, 
* Voll⸗ 


a 4 


Wolkommenbel. 63 


Vollkommen aufer ſtehen, 
Wie du warſt vor der Zeit. 


2 Ach, komm vollkommen wieder, 
O reiner Menſchheit Zier! 
Nimm weg die alten Glieder; ae 
Verwandle uns mit dir, 
Zu deinem Gottes⸗Bilde 
Und reinem Himmels⸗Glanz, 
Mach' uns rein, keuſch und milde 
Und lebe in uns ganz. 


3 Herr! deine Braut bereite 
In Herrlichkeit und Macht; 
Daß ſich ihr Glanz ausbreite 
Mit ganz vollkomm' ner Pracht. 
Weck' auf die neuen Glieder, 
Die dir ſind wohl bewußt, * 
Die nicht verfaulen wieder, 1 


Als Gottes Glanz und Luſt. 
4 Auf! laß dich doch erbitten, 5 
O Braͤut' gam, der es kann! 8 
Bau’ auf die Gottes⸗Huͤtten, er 


Du reiner Menſchheit Mann! 
Dazu biſt du erkoren, a 
Daß du's an uns erfuͤllſt; 
Ag das Fleiſch geboren, 

aß du's verwandeln willſt. 
5 So laß dein Bild aufgehen, 
Wovon wir a 


5 


n 


64 Von der chriſtli en 


Und unſern Willen ſtehen 5 
In deiner Zucht und Hand, 
Dir goͤttlich rein zu leben R 

Als Pilger und als Chriſt; 
Nach deiner Gnad' zu ſtreben, 
Darin das Leben iſt. 
6 Alſo laß wieder kommen, 
Was gar verloren hieß: 
Alſo werd' aufgenommen 
Was ſich von dir abriß: 
Daß ewig in uns wohne, 
Mit Luſt und unverſtoͤrt, 
Der Vater mit dem Sohne, 
Durch beyder Geiſt verklaͤrt. | 


46.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 
1 su, o füße Liebe du! 
In dir iſt wahre Freud'; 
Du giebſt der Seele a iger, 
In Zeit und Ewigkeit 
2 Jeſu, o Wonne meiner S 
Du biſt mein beſter Freu 
Komm, dich nun ganz mit Mir vermaͤhl', 
Mein Herze dich nur meynt. 
5 Jeſu, o Wahrheit, Weg und dicht! 
Mich leite immerhin: 
So fehle ich den i. fers Si 25 
Wenn ich in dir ſtets a 
. def, 
re 75 


Vollkommenheit. 65 


4 Jeſu, o Manna, das ſehr ſuͤß 
Dem matten Geiſte ſchmeckt! 
Gieb, daß ich dich ſtets mehr genieß', 
Dann mich kein Leiden ſchreckt. 


5 Jeſu, o Lebens⸗Waͤſſerlein! 
Ergieße dich in mich; 
Waſch' mich am Leib' und Seele rein, 
Mein Durſt dann ſtillet ſich. 


6 Jeſu, o ſchoͤnes Seelen⸗Kleid! 
Mit dir mich ziehe an: 
Alsdann in Heiligkeit bereit, 
Ich dir gefallen kann. 1 


7 Jeſu, o du mein Braͤutigam ! 

Fuͤhr' mich in Himmel ein; 5 

Du haſt mich ja an's Kreuzes Plau 
Erkaufet, dein zu ſehn. 


1 Sum a bin ich geboren, 
Mein Gott mich 15 dazu erſchuf: 
azu durch Chriſtun userkoren, 
So giebt mir auch das Wort Beruf. 
Die Fuͤrbitt' Jeſu mich erhalt, 
Daß ich Gott diene, nicht der Welt. 


2 Gott ſoll ich dienen alle Zeiten, 
| In meinem Amt, 3 und Stand: 
Dazu 


47.) Mel. Wer nur den lieben Gott laͤßt ic. 


Be, 


REN 


66 Von der chriſtlichen 


Dazu will mich die Gnade leiten, 
Jeſus mir bietet ſeine Hand. 

Den Suͤnden ſoll ich dienen nicht; 

Zu dienen Gott, iſt meine Pflicht. 


3 Im Gottesdienft mit Luſt mich üben, 
Iſt, was der Herr von mir begehrt. 
Aus allen Kraͤften ſoll ich lieben 
Mein'n Gott, der mir viel Guts beſchert, 
Damit ich gottesdienſtlich ſey, 
Und von des Satans Dienſte frey. 


4 Ich ſoll Gott dienen — nicht den Luͤſten, 
Die ſich in der Natur vorthun. 
Denn wahrlich muͤſſen alle Chriſten 
Mit Ernſt den Willen Gottes thun. 
Ja, Gott und Ma eiſches Sinn, 
Zu dienen ich berufen bin. 3 


5 Ich ſoll im Dienſte Gottes leben 
Aufrichtig, ohne Heucheley: 
Ich muß mich ernſtlich drum beſtreben, 
Daß er im Geiſt und Wahrheit ſey. 
Der aͤuß're Dienſt iſt nicht genug; 
Nichts aͤrger iſt als Selbſtbetrug. 


6 Das Singen, Beten, Predigt hoͤren, 
Auch leſen in der heil’gen Schrift. 
Und woͤrtlich nur die Menſchen lehren, 
Dies iſt noch nicht ann 
r 


Br: 1 n 


Vollkommenheit. en 
Der Gottesdienſt Gehorſam lehrt; 
Der Herr des Menſchen Herz begehrt. 
7 Nun, Herr! ich wuͤnſche dir zu dienen, 
Mein ganzes Herze dir zu weihn: 
Schenk Kraft, mich ernſtlicher zu uͤben, 8 
Heilig im Gottesdienſt zu ſeyn! 
O Jeſu! mach' mich hier bereit, 
Zu deinem Dienſt in Ewigkeit. 


48.) Mel. Endlich, endlich muß es doch, ꝛe, 


4 I, ſchmuͤcke doch bey Zeit 
Deine Lampen recht mit Oele, 
Und beſchwer mit Eitelkeit a 
Ja nicht deine arme Seele. 
Zion, thu' dein Licht hervor, 
Und erheb' dein Haupt empor! 


2 Wahrlich, hier in dieſer Welt 
Muß kein Chriſte Ruhe ſuchen; * 
| Alles, was dem Fleiſch gefällt, N 
Muß man williglich verfluchen, 
Und mit allem Ernſt den Sinn 
Richten ſtets zum Himmel hin, 


3 a nicht Allem rein abfagt, 

Auch ſogar den Lieblings⸗Suͤnden, 
Wem noch dies und das behagt, 
Der kommt nicht zum Ueberwinden, 

N Denn 


— 


r 


72 = 
N 


vr 


68 Von der chriftlihen 


Denn die kleinſte Sünde kann 
Uns oft feyn ein feſter Bann. 


4 Wie kann Licht und Finſterniß 
Sich doch mit einander gleichen? 
Wo das Eine, muß gewiß 
Dieſes jenem ganzlich weichen. 
So bewohnt auch Jeſus Chriſt 
Kein Herz, das getheilet iſt. 


5 Bruͤder, auf! Es koſtet viel, 
Wenn wir wollen Kronen tragen. 
Ach, es nahet ſich das Ziel! 
O, wer wollte nicht das wagen! 
g n die Leiden kurzer Zeit, 
Schaffen ew'ge Seligkeit. 


6 Darum ſtehet eilend auf, 
Und erhebt die muͤden Kniee! 
Ach, verdoppelt euren Lauf, 
Smaret keine Zeit noch Mühe! 
Dteenn vielleicht geht aus der Zeit 
Bald der Ruf zur Ewigkeit. 


7 Was vor Kuh’ und guten Muth 
Giebt das endlich nicht im F 
Jeſu 5 


* 
a. 


Wenn man weiß, N 
Werden wir den Himmel erben. 
Dieſes friſche uns ſtets an 7 


In dem Lauf der Lebensbahn. . 


O, 


. ES 


Vollkommenheit. 3 ' 


"u 9 wer wollte denn nicht treu 

Um das große Kleinod ringen? 
Keiner werde matt und ſcheu; 

Wahrlich, es wird uns gelingen, 
Daß wir einſt durch Gottes Macht 
Gluͤcklich werden durchgebracht. 


9 Drum, ſo kauftt aus die Zeit, 
Die wir noch in Haͤnden haben; 
Es geht nach der Ewigkeit, 
Keiner muß ſein Pfund vergraben; 
* Von der Ausſaat dieſer Zeit 

Ernten wir in Ewigkeit. 


49.) Mel. Mein Gott, das Herz i ich bringe. 


1 O Weisheit, aller Himmel Zier! 
Komm von dein 'm Glorie⸗Sitz! l 
Komm und arbeite du mit mir, 
Dein ſchwaches Kind beſchuͤtz. 


2 Sey mein' Geſellſchaft bey dem , 
Daß ich mich nicht verſtreu'; 
Mich ſtetig fuͤhre, rath' und ſtaͤrk', 
Daß ich dein Werkzeug ſey. 


3 So werd' ich GOTE gefällig ſeyn 
In Allem was ich thu'; 
So bleib' ich froh in Muͤh' us Pein, a 
n ſtiller ER En. 
Lo ba 


70 
a Lob⸗ und Dank: Lieder. 


| — N 

50.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. 

1 Ac Chriſten, preißt mit mir den Herrn! 
Wer preißt, was herzlich iſt, nicht gern? 


Und welch ein Glanz, der Gott verklaͤrt! 
Wer iſt wie Er, des Lobes werth? 


2 Lobt ihn! Sein ganzer Nam’ iſt Auhm, 
Unendlichkeit fein Eigenthum: 

Dies grenzenloſe Meer von Licht 
Durchſchauet ſelbſt der Engel nicht. 

3 Ja, eure Luſt ſey, Ihn erhoͤhn; ö 
Solch Lob iſt heilſam, lieblich, ſchoͤn, 
Schaͤrft den Verſtand, erhebt das Herz, 
Und ſtillt im Leiden allen Schmerz. | 


4 Wie wird der Geiſt dadurch entzuͤckt, | 
Hinauf gen Himmel hingeruͤckt, 
Mit feinem hoch erhabnen Freund, | 
Mit Gott ſtets inniger vereint! 

5 Welch ein fo herrlicher Beruf, 
Zu dem Gott ſelbſt die Engel ſchuf! 
Welch eine theure, ſuͤße Dinar 
Die uns fo reichen Lohn verſpricht! 

6 Ja, Pflicht iſt's, daß ihr ſein gedenkt, 
Ihr, denen Er Verſtand geſchenkt. ER 

13 2 


N 


8 ** 


Lob⸗ und Dank⸗Lieder. 71 


Die Ehre des Verſtaͤndes iſt, 
Daß ihr den Ew'gen kennt und wißt. 
7 Pflicht iſt es, daß ihr Ihn beſingt, 
Die ihr von Ihm ein Herz empfingt, 
Das ſich zu Gott mit Inbrunſt nah’n 
Und ſeine Groͤße fuͤhlen kann. . 


8 Auch euer Mund, ſo oft er ſpricht, 
Erinnert euch an dieſe Pflicht. 
Die Sprache dankt ihr Ihm allein, 
Und wollet nicht voll Ruͤhmens ſeyn? 


9 Wer iſt gutthaͤtiger als Er? 
Denn welche Gabe ſollt' uns Der 
Nicht ſchenken, der fo ſehr uns li 
Daß Er auch ſeinen Sohn uns giet t? 


10 Was gebet ihr nun Ihm dafuͤr! 
Iſt nicht ein Herz voll Dank⸗Begier, 
Das ganz in ſeiner Liebe brennt, 
Das einz' ge, was ihr geben koͤnnt? 


11 Auf Chriſten! preißt mit mir den Herrn! 
Wer preißt nicht milde Geber gern? 
Gedenkt, wie viel Er uns gewaͤhrt! 
Wer iſt, wie Er, des Dankes werth? 


51.) Mel. Herr Jeſu Ehriſt, dich zu uns ꝛc. 


1 Ihr Völker, jauchzt mit frohem Schal, 
dem God der Götter überall! 


72 Ermahnung zum 


Frohlockt Ihm mit geruͤhrter Bruſt! 
Ihm dienen, ſey ſtets eure Luſt! 

2 Nur Er iſt Gott; nur ſeine Macht 
Hat uns aus Nichts hervorgebracht. 

it ſind ſein Werk, ſein Erb' und Gut, 

Und Schaafe ſeiner Weid' und Hut. 

3 Geht dankend in ſein Heiligthum, 
Erhebet ſeines Namens Ruhm; 
Ja, ſtellet euch Ihm ganz und gar 
Zum reinen Opfer lobend dar. i 

4 Er, der ſich nicht verleugnen kann, 
Nimmt, die Ihn ſuchen, freundlich an: 
O bet, daß Er ewig treu, 
Ja, daß Er ſelbſt die e * 


— 
Ermahnung zum Wachen und 
Beten. 


52.) Me le Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


iebe Bruͤder, auf der Reiſe, 
Zions Kinder, ſeyd doch wach! 
Damit euch doch nicht er . r 
Satanas, der alte D 


2 Immer finden ſich Gefahren, 
5 Wer e ift, kommt zu * 


— * 
2 * 
* e * Ze 


ac 


Wachen und Beten. 73 


Ach, ſo ſeyd doch immer nuͤchtern, 
Nicht nur Eines, ſondern All'. 


3 Die ihr ſeyd einmal getreten 
Auf den ſchmalen Lebensweg, 
Haltet an mit eifrig'm Beten, 
Werdet weder laß noch traͤg'. 


4 Betet glaͤubig, ernſtlich kaͤmpfet 
Wider Teufel, Welt und Fleiſch, 
Daß ihr ſte doch alle daͤmpfet, 
Und euch keins der Feind erſchleich'. 


5 Weil die Reiſ' nun angetreten, . 
O, fo eilet Alle fort! 
Eure Seelen zu erretten: . 
Haltet euch zu eurem Hort. 


6 Alle Tag iſt Jeſus bey euch: 
Er iſt's, der euch hat erloͤßt; 
Und in Truͤbſal, wie in Freude, 
Er euch wahrlich nicht verlaͤßt. 


72 Fremdling fi ſind wir hier auf Erden, 
eiſen nach dem Himmel hin. 

Jedes ſoll recht himmliſch werden, 

In ſich haben Chriſti Sinn. 1 


8 Dann gehts alle Tage beſſen 
Durch Verfolgung, Spott und Hohn; 
Unfre . wird auch groͤßer, 


| 
| 
| 
| 
| 


Son 
S 


r 


74 Ermahnung zum 


9 Bald iſt unfre Reif zu Ende 
Hier in dieſem Thränenthal. 
Durch den Tod gehts hin zum Leben, 
In den frohen Himmels⸗Saal. 
10 Gloria wir werden ſingen 
Dorten in viel beſſerm Ton; 
Hallelujah wird erklingen 
Ewig um des Herren Thron. 


53.) Mel. Endlich, endlich 1 . doch, ꝛc. 


1 Be ſtehet auf der 
Laßt euch ja nicht traͤge . 
* Satan ſucht mit Liſt und Wuth 
Uns noch gar zu uͤberwinden. 
GBreifet gleich die Waffen an, 
Sonſt iſt es um euch gethan. 
2 Wachet uͤber jeden Feind, 
Lernt recht kennen ſeine Tuͤcke; 
Denn er legt, da man's nicht t 
Ganz behende 05 Stricke. 


n. 


Faßt dahero Glaubens⸗Muth; 
Kaͤmpft und ſtreitet bis * 


3 Streit itet unmer unver za 
Denn dies muß ein n Je n, 
g Wird der Feind einma rjage, 


Sucht er ſich aufs ner 
Drum iſt hier kein Ruhet« 
Wie das Fleiſch g en hat 


1 . 


| 


4 Rein, ein Chriſt muß immerdar 


Wachen und Beten. 75 


In der Ruͤſtung fertig ſtehen, 
Und den Feind ſtets nehmen wahr, 
Er darf nicht vom Poſten gehen: 
Will er etwa ſicher ruhn, 
Kann der Feind leicht Einfall thun. 
5 Möchten wir doch unſre Pflicht 
Stets genau und wohl bemerken, 
So iſt nichts, das uns gebricht: 
Sind wir treu in unſern Werken, 
So bekommen wir zum Lohn, 
Nach dem Streit die Sieges⸗Kron'. 
6 Ach, der Chriſt hat keine Noth 
Schon auf dieſer Pilgrims⸗Reiſe. 
Kriegen wir nicht täglich Brod, 
Und die ſchoͤnſte Seelen⸗Speiſe? 
Iſt der Herr nicht liebenswerth, 
Der uns ſchuͤtzt, verſorgt und naͤhrt? 
7 Niemand kann in Wahrheit hier 
Ueber einen Mangel klagen. 
Nur der Schade iſt, daß wir 
Nicht im Glauben wollen wagen, 
Anzunehmen jederzeit; 
Was fuͤr uns doch iſt bereit. 
8 Ach, Herr Jeſu! gieb doch Kraft, 
Staͤrke unſre Glaubens⸗Haͤnde, 
Sonſten ſind wir mangelhaft, 
Und betrogen noch am Ende! 


3 
i * 2 1 * 


6 Ermahnung zum 


Fuͤhr' uns hin wo Streit aufhoͤrt, 
Wo us gar kein Feind mehr ſtoͤrt. 


54.) Mel. Mein Gemuͤth erfreuet ſich, c. 


1 Bi. wacht! im Glauben ſteht, 
Nur allein auf Jeſum ſeht; 
ee auf der alen Bahn, 
Bis ihr kommt in Cana 

2 Dort iſt große Herrlichkeit 
Gottes Kindern zubereit. 

Wer getreu bleibt bis an's End', 
Wird in Ewigkeit gekroͤnt. 

3 Denkt an jene Herrlichkeit, 
Da man wird von Noth befreyt: 
Alles Leiden, Angſt und . 
Wird in Freud' verwandelt ſeyn fi 

4 Gottes Lob ewig ſeyn, 

Bey den Frommen insgemein: 
GOT zu ſchau'n in Ewigkeit, 
Wird ſeyn ihre hoͤchſte Freud’. 


55.) Disk Herr Jeſu Chrift, 2 zu 


Zu 
2 Das h 
Der 


“T 17 


Wachen 5 d Beten. | 17 


Auch manches Herz iſt ſchon verwundt: : 
Ach, komm zu Gott, er macht geſund! 


3 Wann Chriſten beten, Satan flieht, 
Erhalten’s Feld durch Gottes Guͤt'; 
Ein einzig Herz, von Gott belebt, 
Vertreibt den Feind der widerſtrebt. 


4 Als Petrus in Gefangenſchaft, . 4 
Von Krieges-Knechten ſtark bewack a 
Erſchien der Engel im Gemach, a 
Und fprach zu Petro: Folg' mir at a 


5 Und auf des lieben Engels Stimm’, 
Fiel'n Band und Ketten von ihm hin, 
Die Thuͤr von Eiſen aufgemacht 
Und Pettus frey herausgebracht. 


6 Er gieng hin eine Gaſſe lang, 
Und als er ſich daſelbſt befann, 
Kam er vor das Haus Maria, 
Wo viele Beter waren da. 


7 Das Beten iſt von großer Kraft; 
Es fuͤhrt aus der Gefangenſchaft, 
So es mit wahrem Ernſt geſchicht, 
Von dem der bet't und zweifel ni 


8 Als die Apoſtel eingeſperrt . 
Hat Gott doch ihr Gebaͤt erhoͤrt; 
Und ſchnell ward ein Erdbeben groß, 
Und würden alle Banden loß. 1 
„ 9 Sie / 


55 
sc 
ae 
RER 


1 


78 Ermahnung zum 


9 Sieh' doch die Kraft von dem Gebt, 

Wie fie von Hoͤll' und Tod errett't! 
Der Loͤwen Rachen ſtopft es zu, 
Und ſchafft dem Daniel ſuͤße Ruh'. 

10 Ja Ehre, Ehre ſey dem Lamm! 
Ich fühle Jeſu Liebes⸗Flamm'! 
Ich möchte fliegen in die 58 hy’, 
Daß ich mein'n Heiland g ſeh'! 1 


56.) m el. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


1 Beinen wir ſind nun verſammelt 
Hier zur Ehre unſerm ott: 
Laſſet uns recht ernſtlich bete 
Nach Befehl in Gottes Wort. 
nn wir bleiben ohne Segen, 
. nicht Gottes Geiſt einkehrt. 
. um Bruͤder, ernſtlich betet, 
Sc wird Manna uns beſchert. 


2 Bruͤder, ſeht, die Suͤnder um euch, 
Schlummernd auf der Hoͤlle Rand! 
Tod und Abgrund warten ihrer, 
Ach, bewegt euch nicht ihr Stad! 
Unſre Väter, Mütter, Kinder, 
Sinken all' in einer Heerd'! 
. Bruͤder, ernſtlich betet, 
o wird Manna uns beſchert. 


3 Bruͤder, 255 die re i 
Einmal nad) des Era 2 
* N Sim 


Wachen und Beten. 79 


Sind vom Heiland nun gewichen, 
Aerger worden als zuvor! 


Dennoch Jeſus Gnad' anbietet En 
Dem, der ſich zu ihm bekehrt. 
Darum Brüder, glaͤubig betet, ch, 


So wird Manna uns beſchert. 


4 Schweſtern, wollt ihr's mit angreifen? 
Mioſis Schweſter half ihm auch. 1 
Seht in Buß die armen Suͤnder, > 
Zitternd, ringend ſchaue auf; 
Saget ihnen von dem Heiland, 
Saget, daß er fie begehrt. 
Nun, ihr Schweſtern, fleißig betet, 
So wird Manna uns beſchert. 


5 Chriſten, laßt uns Gott den Herren 
Ueber Alles lieben rein: * 
Unter uns laßt auch die Liebe 9 4 * 
Ohne Falſch und thaͤtig ſeyn. sl 
Für die Sünder laßt uns beten, : 8 
Bis die Welt zu Gott ſich kehrt. 
un, wand elite, ernſtlich betet, 


Ar 


6 Bald kommt ua Seligmache 

And macht Alles ſchoͤn und neu 

Ja, die Seinen wird E de 8 

Ign das himmliſche Ge ba 8 

Wird ſie dort zu Tiſche ſetze 75 3 

Wie's vom Vater iſt be 5 
M 


e 


80 Vom geistlichen g 


O ihr Menſchen, betet ernſtlich, 

Die ihr ſolches Gut begehrt! * 
7 Ach, ſchon hier iſt's heilig Manna 

Unterm Kreuz erquicklich fuß! 

Noch viel beſſer wird es ſchmecken 
Droben in dem Paradies, 

Wo das Lamme uns ſelbſt weidet 
Und die Freude ſtets vermehrt. 

Suchet All' dies heilig Manna, m 
So wird's hier und dort befihert. a 


Vom geiſtlichen Kampf und Sieg. 


57.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns w. 


1 Men Gott hat mich zum Krieg erwaͤhlt 
Und meinem Feldherrn zugezählt; 
Drum will ich nun durch ſeine Kraft 
Auch üben gute Ritterſchaft. 

2 Dein Kreuzes⸗Tod, Herr Jeſu Chriſt! 
Iſt meines Herzens Zuverſicht;: 
Dein' Kreuzes⸗Fahn' mit Blut gefaͤrbt, 
Noch taͤglich mich im Glauben ſtaͤrkt. 

3 Schenk’ mir zu deines Wortes Kraft, 

Dein Geiſtes⸗Schwert, das alles ſchafft, 

Daß ich den Feind befiegen kann, 

Seo oft er mich thut greifen an. + 

| 4 Daß 
. 


—— — 


Kampf und S Sieg. 81 


4 Daß ich, als dein gehorfam Kind, 


Beſiege täglich alle Suͤnd'; i 

In jedem Kampf mir ſteh' zur Seit', 

So wird mir allemal die Beut“'. 
5 Herr! halte mich in deiner Hut! 5 

= ſtreiten wider Fleiſch und Blut, 

Daß ich in wahrer Heiligung 

Auch breite aus dein’ Ehr' und Ruhm. 
6 Durch Chriſti Blut⸗Gerechtigkeit, 

Ich hab' das rechte Krieges⸗Kleid; 

Da ich nun dieſes ziehe an, 

Mir auch kein Feind nicht ſchaden kann. 
7 Nun unſer Feldherr ſeine Zahl 

Verſammelt mit Poſaunen⸗Schall; 

Ein jeder wird auch exerzirt, 

Mit Waffen gut in Krieg gefuͤhrt. 
8 So werden unſre Feind' verheert, 

Und endlich gar zur Hoͤll' gekehrt. 

Wir maſchiren nach rechter Art, 

Mit Jeſu nach der Himmels⸗Stadt. 


9 Dann, wann der Krieg voruͤber iſt, 


So werden wir durch Jeſum Chriſt 
Die Himmels⸗Freud' und guͤld'ne Kron' 
Empfangen dort zum Sieges⸗ Lohn. 
10 Da werden wir mit Ihm regier' n, 
Und ewiglich den Himmel zier' n. 
Triumph, Triumph! Victoria! 
Lob, Preis und Dank! a 3 


— 


Be 
ur 


50 


* 9 er en 
82 Vom geiſtlichen. 
58.) Mel. Im kurzen Maaß. S. M. 


1 oͤrt, wie die Waͤchter ſchreyn! 
Merkt der Trompeten Schall! 
In Waffen greift, die Feind’ da ſeyn! 
Erfihlaget fie doch all! 
2 Auf Chriſti Worte acht't! 
Waffen und Herz bereit't! 
Der Kampf⸗Tag ſich nun herbey macht, 
Zum Kaͤmpfen iſt's nun Zeit. 
3 Schaut auf dem Berge, ſeht 
Dort unſers Gottes Fahn' 
In Jeſu Namen hoch erhoͤh't! 
Sein Blut ſtrich fie auch an. Bi 
4 Sein Fahnen⸗Traͤger, ich, 3 
Den Menſchen rufe: Auf! 
Zu Jeſu Kreuz zu eilen ſich, 
Da er ſie All' nimmt auf. 
5 Mit Chriſto, unſerm Haupt, 
Dann gehen friſch voran; 4 
Er iſt der Prinz, und theilt aus Raub, 
Fuͤhrt aus den Sieges⸗Plan. * 
6 In Ihm ift alle Kraft, 
Er immer ſiegen kann! 
Ge Seligkeit, Erbſchaft, 
Icſt all' in Jeſu Nam’. 
* Ach, glaubet nur an Gott, 
= So fihlaget ihr die Feind’: 35 
es 


Kampf und Sieg. 83 
Des Fleiſches Sinn ihr macht zu Spott, 
Geſchwinder als ihr meynt. 
8 Ob Hoͤllen⸗Kraft umher, 
Doch halten wir das Feld, 
Und kommen bald zum Trunnphs⸗ bier 
In jener Himmels⸗Welt! 
9 Was wird doch ſeyn die Freud', 
Von jenem Ort ſo groß? 
Da, wo kein Streiten, Noth noch Leid, 
| In unſers Vaters Schooß! 
10 0! Gloria und Wonn', 
In jenem Himmel⸗Reich! N 
Dort ſcheint das Lamme, be al . 
Und wir ſind ewig FOR 


7 


59.) Mel. Es iſt bewißlch an Vet set. 5 


A* Bruͤder! laßt zum Kampf u. E 
Euch niemals traͤge finden; . 
Auch fliehet die Gelegenheit 
Beſonders zu den Sünden, 
Wohin des Herzens Triebe geh'n, 8 
Und wacht, fonft kann es leicht geſcheh'n, - 
Daß fie uns überwinden. 
2 Iſt gleich ein Chriſt ein ſtarker Mann, 
Er hat noch ſchwache Seiten, m 
Da greift der Seelen-Feind ihn an, Se 
Da kann er leichtlich gleiten, Be; 
Drum r 


84 ! Vom geiſtlichen 


Drum ſey nicht ſicher, fuͤrchte dich; 
Denn eh' du's denkeſt, findet ſich 
Gelegenheit zum Fallen. 
3 Der Welt⸗Menſch laͤſtert offenbar, 
Der Satan kann ſich freuen! 
Denn unter Jeſu kleiner Schaar 
Kann er ſein Unkraut ſtreuen. 
Doch dir Herr Jeſu! macht es Schmerz, N 
Und deiner wahren Kinder Herz 
Empfindet vielen Kummer. | 
4 Herr! laß doch jedes Bruders Fall 
Uns recht behutſam machen, 
Und ſchenke du uns uͤberall 
Mehr Ernſt im Beten, Wachen. 
Wir tragen all' noch Fleiſch und Blut, 
Das iſt geneigt vom hoͤchſten Gut 
Und Gott ſich abzukehren. 
BS Doch iſt, Gott Lob! noch — N 
8 0 Ein reiner a 
8 Drum ſingen Hallelujah! 
| Zu ehren deinen Namen; x 
* Drum bleiben wir auch feſt dabey; „ 
5 Wir [gen dir, wir wollen's treu 
it deiner Liebe meynen. 


— 


8 


60.) M el. Her: Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. 


1 ehr Zions⸗ Helden, auf zum Streit! 
N Und machet euch in Eil' bereit! 3 
er 


. Bi i er 
44 Di u 


N 
3 


„ err * 


* 5 10 
Kampf und Sieg. 85 
Der Feind ift da mit feinem Heer, 
Ein Jeder ſich fuͤr's Leben wehr'. 
| 2 Doch, Zions⸗Truppen! ſeyd nicht raſch; 
Bringt wohl in Ordnung euren Marſch, 


Und merkt genau auf Gottes Wort, 
Und geht nicht ohne Waffen fort. 4 


3 Paulus, ein alter Officier, 
Lehrt, wie man ſich recht exerzir', 


Nennt auch die Waffen deutelich, 
Und wie zu ſtreiten ritterlich h. 5 
4 Der genden⸗Gurt ſey Wahrheits⸗Lich / 

Den Glauben ja zum Bruſt⸗Schild uͤb'; x 


Hoffnung zum Helm aufs Haupte ſetzt: 
O Bruͤder, halt’t die Waffen fett! 

5 Dan nehmt des Geiſtes Schwert zur $ 
Durch's Beten kriegt man Ober 
Zieht Evangeliums⸗Stiefel an; 
Mit Wachen ſchwingt des Herren 


6 Seyd nicht verzagt, Immanuels⸗Leut'! 
O, kaͤmpfet recht fuͤr die Freyheit! 
Wir hab'n den Löw’ aus Juda⸗Stam 
Der geht im Kampf recht vorne an. 


7 Laßt wuͤthen Teufel, Fleiſch und Welt. 
Ein Jeder ſey ein rechter Held. 
Mit Chriſto, unſerm General, 
Schlagen wir doch die Feinde all'. 5 
. u 8 Manch 


5 


86 Vom geiſtlichen 


8 Manch großer Feind iſt ſchon gefällt. 


Ein Jeder noch mehr Sieg erhält. 
Denn in des Herren Jeſu Kraft 
Wird uns allzeit der Sieg verſchafft. 


9 Es iſt nun bald der Krieg vorbey, 
Dann werden wir auf ewig frey 
Von allem Kaͤmpfen in der Zeit; 
Dann fiegen wir in Ewigkeit. 


10 Ein jeder Sieger dann empfangt 
Ein' ſchoͤne Kron' aus Gottes Hand, 

Und dann zur ew’gen Freuden⸗Beut' 
Den Himmel voll von Seligkeit. 


Hinder des Immanuel, 
N Auf der Reiſe ſinget hell; 
inget Gottes Preis und Ruhm, 
ihr ſeyd ſein Eigenthum. 
Stimmet an mit Herz und Mund, 
Lobet Jeſum alle Stund'; 
Singet laut, weil ihr hie lebt, 

Bis daß ihr dort vor Ihm ſchwaßt⸗ 
3 Wir ſteh'n unter Chriſti Fahn', 

Ziehen Al’ nach Canaan: 

Jeder ſteh' an ſeinem Ort, 

Merk' genau auf Chriſti Wort. 72 


4 * 
2 ur 1 1 Bern 


61.) Mel. Mein Gemuͤth erfreuet ſich, ꝛc. 


REN 


Kampf und Sieg. 


4 Er ruft uns, das A und O, 

Deß ſind wir von Herzen froh; 
Wer nun iſt ein rechter Held, 
Zieht mit ihm aufs freye Feld. 

5 Um des Feindes Lager her 
Stellet ſich des Herren Heer. 
Wer verzagt ift. faſſe Muth; 
Ja, er kämpfe bis aufs Blut. 

6 Gleich wie Gideon dort ſtand, 
Mit der Fackel in der Hand, 
Die Poſaune an dem Mund, 
So bließ er den Feind zu Grund. 

7 Und als er den Krug zerbrach, 
Ob's gleich war zu Mitternacht, 
Gieng doch aus ein heller Schein; 
Da war's Wirken allgemein. 10 

8 Seine Helden merkten drauf, 
Auf das Zeichen ihres Haupts; 
Wie er that, thaten ſte all', 

So kam denn der Feind zu Fall. 

9 In des Feindes Lager all' 
Hoͤrten ſie Poſaunen⸗Schall: 


Schwert des Herrn und Gideon!“ 


So lief dann der Feind davon. 
0 Alſo, Brüder! feſte ſteht, 

Mit der Fackel vorwaͤrts geht; 

Jeder ſey ein rechter Held, 

So wird bald der Feind gefaͤllt. 


= h 


87 


3 


88 Vom geiſtlichen 
62.) Mel. Bedenke, Menſch! das Ende. 


1 Woche auf, ihr Chriſten alle, 
Es iſt nun hohe Zeit! 
Die Stimm' ruft euch mit Schalle: 
Der Braͤut'gam iſt nicht weit; 
Umguͤrtet eure Lenden, 
Brennt eure Lampen an, 
Laßt euch nicht mehr abwenden, 
Wohl von des Herren Bahn. 


2 Jetzt iſt es Zeit zu kämpfen 
Wohl um den wahren Glaub', 
Wenn man den Feind will daͤmpfen 
Der gern das Kleinod raub', 
Und will die Seel' aufhalten 
Wohl von der Seligkeit, 


Will auch die Lieb' erkalten 


Und machen matt im Streit. 


Pa 3 Auf! auf! und laßt uns laufen, 


Wohl durch Geduld im Kampf; 
Laßt uns die Zeit erkaufen, 
Verſchwindt ſonſt wie ein Dampf. 
Jetzt gilt es nicht mehr ſchlafen, 
Wer klug iſt ſtehet auf, 
Ergreift die Seelen⸗Waffen 
Und eilet fort im Lauf. 


4 Ach, laßt uns denn die Suͤnden 
Einmal recht ER an, 


** 


Durch 


u, 


Kampf und Sieg. 
Durch Glauben uͤberwinden, 
Damit man ferner kann 
In's Herren Haus auch bleiben, 
Und, als ein treuer Knecht,, 
Des Herren Werk recht treiben, 
Aufrichtig und gerecht. 


5 Die a find gefährlich, 
Der Feind braucht großen Zorn, 

Wer nicht wird kaͤmpfen ernſtlich, 
Wird muͤſſen ſeyn verlor' n: 
Wer noch was lieber haben 

Wird als das ew'ge Reich, 
Den wird die Welt begraben, 

Und ſeyn den Todten gleich. 


6 Wer noch ſo ſehr wird ſorgen 

Fuͤr die Hinfaͤlligkeit, 

Noch weiter als fuͤr morgen, 
nee: macht's als wie ein Heid’; 
Wird ſeine Seel' verderben 
Und bring'n in große Noth, 

Der Glaub? wird auch erſterben, 
Die Lieb' wird werden todt. 


7 Drum auf! und laßt uns kaͤmpfen 
Mit Glaubens⸗ Tapferkeit, 
Damit wir moͤgen daͤmpfen 
Die Suͤnd' und Eitelkeit: 
Daß wir, als Ueberwinder, 
Doch alle moͤchten gleich 


89 


Als 


9 
5 
2 


90 Vom geiſtlichen Kampf u. Sieg. 


Als ausermwählte Ki 
In unfers Vaters Reich, 
8 Dem großen GOT zu Ehren, 
Ihn loben allzugleich, 
Mit himmeliſchen Choͤren, 
2 Ewig in feinem Reich. 
. Genießen mit den Freuden 
a Wie's uns verheiffen ift, 
Da wird ſich von uns er | 
Der falſchen Geifter Lift. 7 f 


83.) Mel. Komm, fehnend” Sünder! ſteh' ꝛc. 


1 Ihr Zions⸗Freunde, auf der Bahn 
Die aufwaͤrts fuͤhrt nach Canaan! 
Das Angeſicht nach Gott gewandt, 
Bald kommen wir in's Vaterland, 
Wo Himmels⸗ Bürger wohnen. 


= 2 Dies iſt der Weg denſelben ge ge 
Und weder rechts noch links abdreht, 
So kommt ihr in das Paradies: 
Dort wird das Bitt're ewig ſuͤß, 
E Wo wir in Freuden ſchweben. 
3 Ja, geht von Haus zu Haus per! 
Zur Liebe reizt und feſte \ 
Ein reines Gold das ft die Prob'. 
Erfuͤllt die Welt mit Jeſu Lob, 
Dann fuͤhlt ihr himt 's Leben. 
4 Ruͤſt't 


Ale 


TR un 88 3 = 8 
Warnung vor Trägheit . 


4 Ruͤſt't euch, die ihr ſeyd Gottes Heer, 
Und reiſt durchs Land von Meer zu Meer; 
Zerſtoͤrt die Werke Beliels, 

Und baut das Reich Immanuels, 
So fuͤhlt ihr himmliſch's Leben. 


5 Geht friſch zum Streit, wie Gideon, 
Erweiterts Land und euch nicht ſchon; . 
Ergreift das Schwert, die Fahne ſchwingt, 
Der Feind verzagt, auf ihn losdringt, N 

Mit Macht ins Feindes Lager. 

6 Laßt hoͤren der Poſaunen Schall 

Durchs ganze Land, in Berg und Thal! 
u jauchzt mit Macht ihr Groß und Klein, 

Bis Jer’chos Feſtung faͤllet ein! 
Ihr ſollt das Land 5 


| 


Warnung vor r Trägheit und Ab⸗ 425 
weichung; 


. 


4.) Mel. Singe ene Gotte 0 


Diet Welt geringe ſchaͤtzen 
Iſt der Chriſten ihre Pflicht. 
Sich in Jeſu Lob ergoͤtzen 3 
Iſt, was uns die Ruh' verfpricht. 
2 Wer die Ruh' des Fleiſches ſuchet 
Iſt noch weit a Grund; 
a Denn 


92 W og Zrägpeit” 


3 Wer die Hand zum Pflug ausſtrecket, 
Und ſte wieder zieht zur ck, 

Der nur Chriſti Schr? beflecket 
Und legt feiner Seel? ein? n n Strick 


4 Ach, wie fpöttlich fi eon eg eben / 
Wenn man hat den Grund gelegt, 
Und zu bauen will anheben 
Und die Koften nicht einige 


5 Ach, erwägt doch recht die Sachen, 
Geht nicht leicht darüber ' naus; 
Daß euch nicht die Teufel lachen, 
Und noch ſpotten damit aus. 


6 Ach, wie viele ſind Salzſaͤulen 
Worden an dem Himmels⸗Weg! 
Daran manche ſich verweilen, 
Und verfehlt den rechten Steg. 


7 Ach, wie viele fi nd berufen, 

Aber wenig’ auserwählt! 
Fuͤnfe waren nur die Klugen 
Von den Zehen abgezaͤhlt. 


8 Ach, erwaͤgt es, lieben Brüder! 

Schmuͤcket eure Lampen wohl; 
Toͤdtet eure boͤſen Glieder; 

Werdet Gottes Liebe voll. 5 

* a 9 So 


9 So wird euer Ruch nicht ſ f nken, 
Eure Lichter bleiben hell; 
So koͤnnt ihr mit Freuden trinken 

Aus der reinen Himmels⸗ Auel. 


. 


65.) Mel. Komm, ſehnend Sünder h ſteh ꝛc. 


1 hör? Lauwarmer! Gott dir dräut; 
So du nicht hoͤrſt, Er dich ausſpeyt. 


Die Heucheley und Werke Schein 


Dich ſtuͤrtzt in ew'ge Hoͤllen⸗Pein, 


So du dich nicht bekehreſt. 2 


* 


2 Du ſprichſt: Ich bin ja reich und ſatt, 


Bey mir es gar kein'n Mangel hat; 


Und weißt nicht, daß du blind und bloß, 


Und deine Armuth iſt ſehr groß, 
Und biſt entfernt vom Leben. 


3 Ich rath', daß du nun folgen wollſt, 


Von Chriſto kauf' durchlaͤutert Gold, 


Daß du in Gottes Gnadenreich, 


Und endlich dadurch Chriſto gleich, 


Dann fuͤhlſt du himmliſch's 


| 


4 So zieh’ nun an Gerechtigkeit 2: | 


In Chriſti Blut, das weiße Kleid, 

Daß nicht die Schande offenbar 

An jenem Tag vor Gottes Schaar, 
So fühlft du himmliſch's Leben. 


5 Kauf Augenſalb', o arme Seel'! 


Daß deine wu werden hell, 
G IE RE 


* 2 
5 
RN 


Daß 


5 


r 


Daß du den Reichth 

Den Laz'rus hat vor'm reichen Mann, 

Der wird dir ewig bleiben. 

6 Wach' auf, der du vor dem erleucht', 
Und Chriſtus dir den Weg gezeigt! 
Biſt auch getreten friſch hinein: 

Denk' es wird dich dort ewig reu'n 
So du nicht widerkehreſt. 
7 Heut' iſt ja noch die Gnadenzeit, 
Da Gott dir ſeine Huͤlf' anbeut: 
Ach, fall' in ſein Erbarmen hin! 
Berand’re doch dein'n harten Sinn, 
So ſollſt du ewig leben: 

8 Darum, wer ſtehet, ſeh' wohl zu, 

Daß er nicht wieder fallen thu'. 
Den Rock des Fleiſches haſſet doch 
Und traget freudig Chriſti Joch, 
Dann fuͤhlt ihr himmliſch's Leben. 
9 In Lieb' und Eintracht euch verbind't, 
Daß euch kein Tod noch Teufel trennt: 


Ja, wach't und bet't mit Preis und Ruhm, 


Weil ihr ſeyd Gottes Eigenthum, 
„Sp fühlt ihr himmliſch's Leben. 
10 Mit Gott und ſeiner reinen Braut 

Wird hier niemand zu feſt vertraut: 

Wer in ſich hat des Geiſtes Trieb, 

Der hat auch Gottes Kinder lieb, 
Der fühlt dies bim nliſch' Leben. 
ER ar 11 Hier 


4 


4 


ö 


A ufmunterung .. 95 


11 Hier iſt die Kirch', das ſtreitend' Reich, 
Und wird durch's Leiden Chriſto gleich; 
Dort triumphirend vor ſei'm Thron, 
Wo's Lamm ſte weidt und traͤgt die Kron', 

Dort fing’ n wir: Glorie! Glorie! 


a SE zur Srapafig 5 
keit. 


66.) Mel. Wer nur den lieben Gott i t ic. 


1 Och will nur an der Gnade kleben; 


O Herr! gieb mir Beſtaͤndigkeit: 
Laß fernerhin mein ganzes Leben 
Zu deinem Dienſte ſeyn geweiht. 
Ach! daß in meinem Chriſtenthum 
Ich breite aus dein Ehr' und Ruhm. 
2 So gieb mir dazu Ernſt und Treue, 
Und wahre Herzens⸗Redlichkeit. 
Ach! ruͤſte mich doch ſtets aufs neue 5 
Zum Wachen, Beten, Kampf u. Streit. 
Laß meinen Fuß gerade geh'n, * 
Und feſt und unbeweglich ſteh'n. 8 


2 


3 So nimm mich hin in deine Hände, 
Mein Heiland! und bereite mich; 
Ach! laͤut're, kehre, führ? und wende, 
So lange, bis ich völlig dich 
Im 


le 


je 2 ie ur 
a ER EN 


96 Aufmunterung zur 
.. — — 0 SE 


Im Glauben habe recht erkannt, 
Und dann fuͤhr' mich in's Vaterland. 
4 Da will ich dann vor deinem Throne, 

Mit deiner auserwählten Schaar, 

Auch niederwerfen meine Krone, 
Und bringen meinen Dank dir dar; 

Da ſing' ich dann zu aller Zeit 

Dem Lamme Preis in Ewigkeit. 


67.) Nach eigener Melodie. 


1 Ses getreu bis in den Tod. 2,: 
Seele, laß dich keine Plagen 
Von dem Kreuze Jeſu jagen; 
Leide willig alle Noth, 7 
Sey getreu bis in den Tod. 

2 Sey getreu bis in den Tod. ,: 

Wer recht kaͤmpfet, wird gekroͤnet, 
Ob ihn gleich die Welt verhoͤhnet. 
Iß getroſt dein Aſchenbrod, 
Sey getreu bis in den Tod. 

3 Sey getreu bis in den Tod. ,: 
Tritt die Eitelkeit mit Fuͤßen, 

Die dich will in Feſſeln ſchließen. 
Alle Weltluſt iſt nur Koth, 
Sey getreu bis in den Tod. 

4 Sey getreu bis in den Tod. :,: 
Ank're nur in Jeſu Wunden, | 
Da wird Ruh’ und Troſt gefunden. 

= Wenn 


Standhaftigkeit. 97 


Wenn dir Tod und Teufel droht, 
Sey getreu bis in den Tod. 

5 Sen getreu bis in den Tod. 2,2 
Siehſt du nicht die Krone glaͤnzen? 
Schwinge dich nach jenen Grenzen, 

Wo das Lamm die Hand dir bot. 
Sey getreu bis in den Tod. 

6 Nun, ich will bis in den Tod, :,) 
Dir, o Jeſu! treu verbleiben; 

Du wollſt mir's in's Herze ſchreiben, 
Was dein treuer Mund gebot? 
Sey getreu bis in den Tod. 


7 Hab' nur Muth, ey, hab' nur 185 Re 


Es wird dennoch gehen gut. 
Wirſt du auf dem Poſten wachen, 
Wirſt du ſchon noch Beute machen. 

Siegen in des Heilands Blut. 


Hab' nur Muth, ey hab' nur Muth! 2 


8 Mancher hat, ja mancher hat 
Schon erreicht die guͤld'ne Stadt. 
Wer ſich nur nicht lau laßt finden, 
Wird gewißlich überwinden, 
Finden das, was mancher hat, 
Und erreicht die guͤld'ne Stadt. 


68.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 
1 Deren iſt die finſtre Wuͤſten, 


Wodurch Pilger reiſen hin: 
i 8 Auf 


Sr a we 
M 


98 Aufmunterung zur ' 


Auf der andern Seit' derſelben 
Iſt der Ort erſtaunend ſchoͤn. 


2 Feinde bruͤllen in der Wuͤſte, { 
Macht, daß fie oft zitternd ge 
Und des Satans Feuer- Pfeile, 
Macht ihr'n Muth ſchier untergehn, 


3 Junge Kämpfer ! werd't nicht müde | 
In den Proben auf dem Weg; 

0 ihr ſchwach in euren Kräften, 
Dennoch werdet doch nicht traͤg'. 


2 Jeſus, wahrlich, ſtreitet für euch, 
Er will allzeit bey euch ſeyn, 
Der fein Kleid gefaͤrbet für euch, 
Und die Kelter trat allein. 


5 Auf fein’n Donner alles ſchuͤttert, 
Sterne fahren auf ſein Wort; 
Er fahrt auf dem Ungewitter, 2 
Und er iſt an jedem Ort. 4 = 
6 um Ihn her ziehn tauſend Engel, 2 
Freudig wartend auf Gebot:; 
Und fie ſchweben immer um euch, 5 3 
Bis fie tragen euch zu GOTT. 1 
7 Dort auf ſchoͤnen Luſt⸗ Gebirgen 8 1 
And Gefilden ew'ger Ruh, 
Sollt ihr Lieb' und 3 | 
Sieg im Frieden noch d dazu. 
1 RT 


Standhaftigkeit. 1 
8 Sünder euch nicht mehr verhoͤhnen, * 
Ob ſte euch hier oft gekraͤnkt: 
Ach, nun ſind ſie fort auf ewig, 
In der Hölle Schlund verſenkt! 
9 Nun verſchloſſen im Gefaͤngniß, Br 
_ Können euch nicht ſchaden mehr: 
Ach, fie find in der Verdammniß. 
Ewigkeit ft um ſte hen 
10 Es kommt bald die Zeit der Ernte, 2 
In der großen Ewigkeit: 
Chriſten ernten ew' ges N ix 2 = = BR 
Die Gottloſen 1 ges Leid. ; ar 


| 69. ) Mel. Herr Jeſu € Christ, dich zu uns ꝛc. 8 
1 er jungen Helden, aufgewacht! 
Die ganze Welt muß ſeyn verace; ee 
Frum eilt, daß ihr in kurzer Zeit 
Macht eure Seelen wohl benaps na? & 
22 Was iſt die Welt mit a . a 
Den B nd e t mit Gottes 1 


2 as bleibt der Se in Ewigkeit 
a: em e hacer dn t und Freud'. 


3 Si nimmermehr geliebt die W, 
Vielmehr ſich Jeſu zugeſellt: 


o übe kommt man Glaubens⸗ Kraft fi $ = 
aß man auch bald ihr Thun BER 55 
weg Sa du Eitelkeit! 


r nun zu lieb die Zeit, 1 3 f 
„ 


100 Aufmunterung zur 8 
Daß ich fie nicht mehr ſo anwend , 
Daß ich den Namen Gottes ſchaͤnd'. 

5 Ich hab' es nun bey mir bedacht, 
Und dieſen Schluß gar feſt gemacht, 
Daß es mir nun ſoll Jeſus ſeyn, 
Und wollt mein Fleiſch nicht gern darein. 


6 Zur falſchen Welt und ihrem — 5 
Spricht meine Seel' es iſt genug 
Zu lang hab' ich die Luſt geliebt, 
Und damit meinen Gott betruͤbt. 


7 Ich eil' nun fort zu meinem Gott, 
Der mich erkauft vom Fluch und Tod; 
Darum ich auch nun als ein' Reb“ 
Hinfuͤhro feſt an Jeſum kleb'. 


8 Nichts anders will ich, als Gott will, 
Wenn er mir hilft, daß ich das Ziel, 
Wozu er mich berufen hat, - 
Erlangen möge in der That: a 

9 So foll mein Herz mit Pre is und Dent, 
Ihm ewig bringen Lobgeſang. i 
Gelobet ſeyſt du in der Zeit, 
Du großer Gott von Ewigkeit. 


70.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns c. 
Ei das Herz, Immanuels⸗Leut', 
Und ſchmecket Jeſu ene 
Un 


2 * 1 
3 


i Ä we 
Standhaftigkeit. 3 


Und laßt euch ja nicht machen traͤg', 
Zu wandeln auf dem guten Weg. 


2 Das Kaͤmpfen hier, wie groß es ſey, 
Macht nur fuͤr uns die Siege neu, 

Wenn wir mit Beten wachen reg’, 

Gleich Streitsen auf dem alten Weg. 


3 3 Der gut' alt’ Weg, der iſt ſo ſuͤß! 

8 O, daß ihn Kein je ve lieg! 

= Vielmehr, daß unſer Werk fey ſtets, 
=. eilen fort ask Weg. 


05 die © li eit er uns icht nimmt. 
HOhn' Furcht wir I sie ni ER 
5 “2 sch fi ngend den geh > 


d s verheiß⸗ ne Land 5 ſehn, 
en wir ſo freudiglich 
iſen | ort im guten Weg. 
5 Ihr Seelen! lauft kuͤhn um die Kron', 
ve m Ende olgt Fi: Gnaden⸗Lohn; 
| Dam wiſcht Gott alle Thränen ab: 


I rt oben, fern von Sterblichkeit, 
Iſt dann die volle Seligkeit; 
iſt allda das fromm' Geſchlecht, 
gereist den alten Weg. 
8 8 Da 


102 Aufmunterung zur 


8 Da finden wir die Chriſten all', 
Die hingereist durchs Jammerthal, 
Sind nun entgangen allem Leid, 
Den ſchmalen Weg zur Seligkeit. 

9 Dann jauchzen wir vor Freude all' 
Der Himmel giebt ſein'n Jubel⸗Schall. 
Drum laßt uns eilen alle Tag’ 

Bis daß ſich end't der gut’ alt Weg. 
10 So werden wir dann allzugleich 
Dort immerdar im Himmelreich, 
Gott preiſen fuͤr den guten Weg, 
Den alten wahren Himmels⸗Steg. 


71.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 
1 (5% forderet zuerſt von uns 
Erkenntniß unſrer Suͤnden, 
Und zu dem Zweyten, daß wir uns 
Mit Reue vor Ihm finden; 
Das Dritte, das nun ſoll geſchehn, 
Iſt, daß im Glauben wir aufſehn, 
Bey Chriſto Gnade ſuchen. 
2 O Seele! haſt du nun erfahr'n 
Vergebung deiner Suͤnden, 
So thue doch kein' Muͤhe ſpar'n, 
Voͤllig zu uͤberwinden. 
Zum Vierten mußt du heilig, rein 
Und frey von der Untugend ſeyn: 
So kannſt du Gott gefallen. 
3 So 


| \ Standhaftigkeit. 190 


3 So fahre dann mit Wachen fort, 
Und halte an mit Beten; 
Dann zeiget uns des Herren Wort, 
Daß, ob ſich Tauſend haͤtten 
Von unſern Feinden ſtark geruͤſt't, 
Sie ſollten uns doch ſchaden nicht. 
Der Herr iſt unſre Staͤrke. 
4 Und ob dann gleich der Tod auch kaͤm', 
f Das End' ſich nahen thaͤte, 
Die feurig Suͤndfluth auch h'reinſchwaͤmm, 
Daß Alles brennen thaͤte: 
So haben wir doch eine Thuͤr 
Und feſtes Schloß geöffnet hier, 
Weil Jeſus uͤberwunden. 


72.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns w. 
1 Ihr Simſons⸗Helden, auf zum Streit, 
Vertreibet die Philiſter heut'! 

Iſt ſchon das Hoͤllen⸗ Heer allhier. 
Durch Gottes Gnad' gewinnen wir. 

2 Als Gottes Volk um Jer'cho gieng, 
Mit Feldgeſchrey und lauter Stimm', 
Und giengen ſiebenmal darum, 

Da fiel die Mauer plotzlich um. 
3 Als Gideon zum Feind geſandt, 
War nur ein Licht in ſeiner Hand; 
Er nahm den Krug und ſeine TLamp' 1 
Und IM die Feinde aus dem Lan, 
ö 4 Und 


104 Aufmunterung zur 


4 Und die drey Männer in der Flamm', 
Die lobten Gott mit Lobgeſang. 
Und Davids Waffen war'n ein Stein, 
Doch ſchlug er Goliaths Hirnſchal ein. 

5 Sieh' doch, was Rieſen ſtark und groß, 
Und Chriſti Laͤmmer klein und froh, 
Weil Jeſus Chriſtus iſt der Hirt, 
Der ſeine Schaafe wohl bewirth't! 

6 Der Satan bald ſein Letztes toͤnt, 
So iſt das Kaͤmpfen hier zu End'; 
Dann ſtecken wir die Waffen ein, 
Und werden ewig ſelig ſeyn. 


7 Die Suͤnd' und Tod beſtegt der Herr, 
Und ſpricht zu uns: Ach kommet her! 
Ihr habt gekämpft in dieſer Zeit, 
Nun herrſchet mit in Ewigkeit! 


8 Kommt, traget dieſe Krone nun, 
Und lobet Jeſum, Gottes Sohn, 
Der euch von Hoͤll' und Tod befreyt; 
Drum gebt ihm Ehr' in Ewigkeit. 


73.) Mel. Mache dich, mein Geiſt, bereit. 


1 IT, mein Herz! verlaß die Welt, 1 
Richte dich gen Himmel; 4 
Suche das, was Gott gefaͤllt; 
Geh' vom Welt⸗Getuͤmmel 8 
Eilend aus; Mach' dein Haus 
Fertig 


ee EN, 


Standhaftigkeit. 105 


Fertig und beſtellet, 
Eh” der Tod dich faͤllet. 

2 Drum, ſo kaufe aus die Zeit; 
Folge Jeſu Schren; 

Sey ſtets wachſam und bereit, 
Und laß dich nichts ſtoͤren; ; 

Spare nie Zeit noch Muͤh'; 5 
Kampf aufs Blut und Leben, 
Und bleib' Gott ergeben. * 

3 Schmuͤcke deine Lampe fein 

Mit des Glaubens Oele, 

Und laß leuchten deinen Schein; ; 

Starke deine Seele. 
Wanke nicht Wenn's gebricht, 

Und die Suͤnd' wird rege; 

Werd' nicht matt noch träge. 


Such' auch bald von jedem Fall 
Eilend aufzuſtehen; 
. dabey uͤberall 
Mit Gebaͤt und Flehen. 
erde ſtill; Eil' zur Zu, 
. Eu dem Brunn der Gnaden, 
So wird heil dein Schaden. 


> Nimm auch ja 'die Zeit recht wahr, 
Wann der Geiſt dich ziehet; 
Saunen Wink ſey immerdar 
Zu verſtehn bemuͤhet. 
ie und merk' Auf fein Betz Fu 


8 
1 


e 


106 Aufmunterung zur 


Bleib’ in feinen Händen, 
Er wird dich vollenden. 
6 Folg' auch immer ſeinem Zug, 

Er wird dich recht fuͤhren: 

Sorge gar nicht vor Betrug, 
Er weiß zu regieren: 

Gieb Ihm hin Deinen Sinn, 
Ja, dein ganzes Weſen, 
So wirſt du geneſen. 


7 Herr! ſieh⸗ auch auf deine Schaar, 
Schuͤtze ſelbſt die Deinen, 
Die von mancherley Gefahr 
Oft umgeben ſcheinen. 
Hilf, o Held! Durch die Welt 
Jedem deiner Kinder; 
Sey du Ueberwinder. 


8 Endlich bring' uns zu der Schaar, 
Die ſchon bey dir oben, 
Frey von Kampf und von Gefahr, 
Deinen Namen loben: 
Wo kein Tod, Keine Noth, 
Keine Furcht, kein Leiden, 
Stoͤren unſre Freuden. 


. 


d 


le 


74.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bring. 


1 Pilger, eilet doch mit mir! 
Es geht nach Cangan. - 
Faßt 


1 


Standhaftigkeit. 107 


| Faßt friſchen Muth, verlaßt die Welt, 
Folgt der Poſaunen Ton. 


2 Seht, unſer Feldherr geht voran, 
Er heiſſet Gottes Sohn. 0 
O Pilger, ſaͤumet euch doch nicht, 3 
Es geht nach Canaan! 


3 Der Weg geht durch manch tiefes 2 
Und wildes Land hindurch, i 
Auch uͤber Berge allzumal, 
Bedeckt mit Angſt und Furcht. 


4 Oft wehen hohe Winde hier, 
Bald kommt ein ſtarker Feind; 


Doch Jeſus ſteht uns allzeit bey, * = 
Und bleibt der Pilger Freund. ® 
5 Ich bin und heiß? ein Pilgerim, = 


Und geh' nach Canaan; 
Ich komm' aus einer Wuͤſteney, 
Und eile aus dem Bann. 


6 Mein Herr Meiſter gehet vor 
Auf bieſer Malen Bahn: 
Den Weg ich ſeh' und Ihm nachgehꝰ 
Nach jenem Cangan. 


Nit Hoffnung iſt mein Haupt gekrönt ; 
er Glaub’ wendt alle Pfeil’; 5 

Und meine Fuͤße, wie ihr feht, 

Sind ja bedeckt mit Heil. 


8 Mit 


108 Aufmunterung ꝛe. 


8 Mit Gottes Wort, dem ſcharfen Schwert, 
Kaͤmpf' ich bis in den Tod; 
Mein Hauptmann ſteht mir allzeit bey, 
Und hilft aus Angſt und Noth. 


9 Schon hier auf dieſem ſchmalen Pfad, 
Mit ſuͤßem Freuden⸗Oel, 
Und hundert tauſend Gnaden⸗-Blick', 

Erquickt er meine Seel'. 


10 Zwar iſt der Weg nur eng' und ſchmal, 
Der zu dem Leben fuͤhrt, 
Und nur die allerkleinſte Zahl 
Der Menſchen dieſes rt. 
11 Doch ſeh' ich durch den Glauben ſchon 
Die große. Herrlichkeit, n 
Die ſchoͤne Stadt, die guͤldne Kron', 
Die dorten mir bereit. 


= 


5 75.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit, ꝛc. 
I hr Chriſten, die ihr allbereit 
Von Gottes G Gaben, 
Gekoſtet habt die Suͤßigkeit, 
Die Leib und Seele laben: 
Halt't, Bruͤder! mit Entſchloſſenheit 
Aus eure kurze Pruͤfungs⸗Zeit, 
Bis wir vollendet haben. 8 
2 Was wir mit manchen Thraͤnen da, 


So lang’ es annoch heut, 
ö Aus⸗ | 


an der Siebe zu Gott. 10 


Ausſaͤen, bringt uns dorten ja 

Viel Segen, Wonn' und Freude. 
Ein Weilchen denn zu ſchmiegen ſich, 
Und beugen ſich gedu diglich, 
Schafft ewig reiche Beute. 


3 Die Seligkeit in jenem Land, 
Die Palmen, Harf' und Krone, 
Iſt uns ja ſchon zum Theil bekannt, 
Wie Gott den Seinen lohne, 
Wann Jeſus ſeine Lieb' ausgießt, 
Und fie in unſer Herz einfließt, 
Her ab von ſeinem Throne. 


4 Wir trinken, trinken, trinken dann, 
Aus jenen Exyſtall Seen, 
So viel das Herz nur halten kann; 
Und ſollt' noch Durſt entſtehen, 
Wird er doch ſtillen ſich zur Stund', 
Da wonnetrunken wir einſt rund 
Um ſeinen Thron herſtehen. 


1 — 


Von der Liebe zu Gott. 


6.) Mel. Ringe Recht wenn Gottes Gnade. 


1 Sk man wohl Jeſum kennen, 
Und ſein Glied und Juͤnger ſeyn, 
8 Und 


auch 
8 3 


D 


110 Von der Liebe zu Gott. 


Und nicht auch in Liebe brennen? 
Nein, o Seelen! wahrlich nein. 


2 Hoͤrt, was Paulus hat geſchrieben, 
Welch ein Bann und Schreckensſpruch, 
Wer den Heiland nicht will lieben, 
Anathema,“ iſt der Fluch! 


3 Laßt euch Auguſtinum lehren, 
Er war auch mit Lieb' erfuͤllt: 
giebet,ꝰ ſpricht er, Gott den Herren, 
So thut ihr was vor ihm gilt.“ 


4 Nun wie ſteht es, liebe Seelen? 
Steht es uͤbel oder gut? 
Halt ihr denn des Glaubens Hele? 
2 Fuͤhlet ihr der Liebe Glu h? 


5 Ach, dabey wirds freylich bleiben! 7 
Seelen, Seelen, hoͤret doch! 

Laßt euch durch die Liebe treiben; 

5 Beugt euch unter Chriſti Joch. 


6 Seelen! ſoll es kraftlos bleiben? 

Kann euch Chriſti zes⸗Lehr“ 
Nicht zur Liebes⸗Inbrunſt treiben? 
Was iſt dann fuͤr Hoffnung mehr ? | 
7 Seelen! wollt ihr nicht machten, 
2 So werd't doch in Liebe heiß; | 
Chriſti Liebe thut betrachten, 

Dann werd’t ihr rechtſchaffen weiß. 

1 77.) 


1 x 
EEE A 


* 


Be. 
Von der Liebe zu Gott. 111 


77.) Mel. Ringe 2 wenn Gottes Gnade. 


1 We was uns ie Bibel lehret, 
Nicht fuͤr eine Fabel acht't 
Wer von Chriſti Leiden hoͤret, 
Und ſein Mittler⸗ Amt betracht't: 


2 Solcher bleibt nicht unempfindlich 
Von der Liebe ihrer Macht, N 
Die fuͤrwahr iſt unergruͤndlich; 5 
Ja, er wird zur Buß gebracht. | 


3 Und wer ſodann kommt in Buße, 
Gläubig um Vergebung ſchreyt, 
Und dem Heiland füllt zu Fuße, 
| gr Er von Sind’ befreyt. 


4 So kommt nun die heil'ge Taube . 
Auch mi it Lieb' ins Herz hinein, = 
Und fo muß dann auch der Glaube 
8 Thaͤtig durch die Liebe ſeyn. SE 
5 Geiſt des Glaubens und der Liebe! 
Ad, zucht dich in mich! 
cht und Friedens⸗Triebe 


n 
. 


112 
Von der brüderlichen Liebe. 


78.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


1 Veſu! ſchenk' mir Bruder⸗Liebe, 
Die nicht blos in Worten ſteht, 
Sondern die ich thätig übe, 
Die von ganzem Herzen geht. 


2 Liebe iſt ein wahre Zeichen, 
D'ran man Jeſu Junger kennt; 
Wo die iſt, muß Alles weichen, 
Was ſonſt leicht die Herzen trennt. 


3 Liebe deckt der Suͤnden Menge, 
Hilft zurechte jederzeit; 
Sie iſt niemals ſcharf un ren 
Nein! ſtets voll Gelindigkeit. 
4 Liebe kann auch Alles dulden, 
Wenn ihr Unrecht gleich geſchehn: 


Sie vergiebet gern die Schulden, 
Denn ſie kann auf Je um feh’n. 


5 Liebe laßt ſich nie ermi 
Wenn ſie viel zu . 

Sucht und ſtiftet imm rieden; 

Dienet gern mit Ra * That. 


Von der bruͤderlichen Liebe. 113 


| Da kann fie kein Feind mehr flören, = 
Da wird ſie Vollkommenheit. 


79.) Mel. Nun ruhen alle Waͤlder. 


1 Wie ſteht es um die Triebe 
Der bruͤderlichen Liebe, 


Volk Gottes, unter dir? 
Mich duͤnkt, die Gluth, ver ſchwindet, . 
Die Chriſti Geiſt entzündet, 5 

Und Kaltfinn blickt, ſtatt deß, herfuͤn. 

1 


2 Herr! wende doch in Gnaden, 
Von deinem Reich den Schaden, 
Den Trennung ſtiften kann. 
Die Herzen zieh’ zuſammen, . 
Und zuͤnde neue Flammen . 
Der Liebe in den Deinen an. 


3 So Mancher ſteht getrennet, 
Der ſich doch mit bekennet, 

Zu Chriſti kleiner Schaar. 

Geziemt ſt ch bag, Dal; nen 


4 Urtheilen, ee richten; 
Kann leicht das Band vernichten, 
Das uns zuſamm en hält. © 
Da kann's dem Fe Vgelingen, 


Uns 


4 


SB 


114 Von der bruͤderlichen Liebe. 


Uns in ſein Netz zu bringen; 
Da trifft uns Laͤſterung der Welt. 


5 O darum Chriſti Glieder, 
Ermuntert euch doch wieder! BA 
Vergeßt das Lieben nicht. 
Dies ſelige Geſchaͤ 
Erfordert Gnaden Kräfte, 2 
Und ift der Chriſten erſte Pflicht. 


6 Seht ihr den Schwachen gleiten, 
So faſſet ihn bey Zeiten 
Mit Liebe wieder an. 
Mit Liebe reizt den Traͤgen, 
Und bringt von Neben⸗Wegen 
3 Den Bruder auf die u; gem. 


x Herr! deinen Beyſtand 
Daß wir in einem Geiſte, 
Geſtinnt nach Jeſu Chriſt, 
In Liebe hier auf Erden 4 
Recht einig mögen werden, 
a air ja * i iſt. 


* 


115 | 1. 


Vom Vergnügen und Freude in 
Gott. 


80 y Mel. How happy are e 5 


2 wie ſelig ſind die, BR N 

Die mit Arbeit und Mi? ? 

Ihren Schatz in den Himmel gelegt! 9 

Ausſprechen kann's Niemand, N 

Was Freudigkeit ich fand, | 

Da mein? Seel? iſt aus Gott, neuster. 0 
2 Was Vergnuͤgen fand ich, 8 r 

Da mein Jeſus rief mich, 5 ki: 

Und fein Geift mir den Weg hat geze igt! 

Da ich glaubt' an ſein Wort, 

Mir fein’ Kraft offenbart, 

Und ſein Blut mich von Suͤnden ist. 


3 Es iſt ein Himmel ſchon dq, . 
Und mein' Seel' iſt ſo froh, . 
Weil daß Gott mein Gebaͤt 5 it. 
Die Engel freuen ſich Be 
In dem Himmel uͤber mich, RER 
Daß ein Suͤnder zu Gott iſt kit. Er 
4 Und den ganzen Tag lang 3 5 N 
1 War Jeſus mein Gefang, 
Fouͤr. das Werk ſeiner Gnaden in mir. 
. Er mich ns rief 5 Bun 8 


D 2 


116 Vom Vergnügen und 
Ward gekreuzigt fuͤr mich 
Zu erloͤſen mein Seel' ſchon allhier! 


5 Aus dem Meer feiner Sich’ 
Ward mein' Seel’ uͤberſchuͤtt', 


Und die Laſt meiner Suͤnden war weg. 


Und ich hab's nicht geglaubt, 

Daß ich koͤnnt' ſeyn beraubt, h 
Daß ich einmal ſollt' leiden darnach. 

6 Und ich rief zu mein'm Gott, 

Der mich frey macht aus Noth, 
Weil ER Elias Gebaͤt hat erhoͤrt. 

Meine Seel’ voller Muth, 

Wie ein' Kohlfeuers⸗Gluth, 


Ganz voll Liebe zu Gott, den ich ehrt'. 


7 O das herrliche Licht 
Leuchtet inwendiglich, 
Das ich fuͤhl' in lebendiger Kraft! 
Ja, geſegnet war ich, 
Und der Heiland fuͤr mich, 
In der Fuͤlle der Gottheit mit Macht. 
8 Ach, ein gluͤcklicher Stand, 
Wer die Gnad' hat erlangt, 
Daß mit Wahrheit er fingen kann fo! 
Ja, der kann in der 
Auch erlangen die Gnad', 
Daß er leben kann heilig und froh. 


9 Das iſt koͤſtlich im Schmerz, 


Wenn befeſtigt iſt das Herz: en 
1 Dies 


* = 


ai 


5 Freude in Gott. 117 


Dies erlangt wird durch Heiligungskraft; 


Drum, mein’ Seel’! ſuch's mit Muth 


In des Heilandes Blut, 
Das ſo feſt wie ein'n Pfeiler dich macht. 


81.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 M. du Brunnen aller Freud', 
Der Herzen freudig macht! 
Mein’ Klarheit an dem Tag allzeit, 
Und Troſt in dunkler Nacht! 


2 Wann Du im Dunkeln koͤmmſt von fern, 5 


Faͤngt es zu tagen an: 
Du biſt der Seelen Morgenſtern, 
Und die aufgehend' Sonn’! 


S Der offne Himmel um mich leucht't 
Mit ſeinem Klarheits⸗ Strahl, 
Wann Jeſus ſich mir gnaͤdig zeigt, 
Zur Freude uͤberall. 


4 Mein? Seel’ vergißt die Leimen⸗ Hüte 
Bey ſolchem Freuden⸗Wort, . 
Und eilt mit freudenvollem Schritt 

Zu loben meinen GOTT. x 


5 Nun fuͤrcht' ich weder Hoͤll' noch Tod, 
Zu Gott ſchwingt ſich mein Seel'; 
So ruf' ich auch in letzter Noth: 
Hier iſt Immanuel! 


82.) 


0 


118 Vom Vergnuͤgen und 


82.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 
1 DBeſum nur alleine lieben, 
Der fuͤr uns geſtorben iſt; 
Sich um ihn allein betruͤben, 
Kannſt du das, mein lieber Er 
2 O, das bringt dir ewig Wonn 
Und durchſuͤßt der Seelen Grund! 
Dir geht auf die Lebens⸗Sonne, | 
Und erfreut dich alle Stund'. 1 
3 Hallelujah laßt uns ſingen! 
Hallelujah! friſch zum Streit! 
Hallelujah laßt erklingen 
Gottes Lamm in Ewigkeit! 
4 Ach, wer kann den Strohm beſchreiben, 
Der die Seel' mit Leib' durchdringt! 
Wo mag Durſt und Hunger bleiben, 
f Da die Quell' im Herz entſpringt? 
8 Niemand hat noch ausgegruͤndet, 
Ob er noch fo hoch gelehrt, 
Was die Seel' in Jeſu findet, 
Die der Welt den Rüden kehrt. 
6 Ewig kann fie ſich erfreuen 
In dem fügen Element, 
Dieſes wird fie nie gereuen, > 
Ob fie gleich die Welt verhöhnt. 
7 Selig kann fie ſeyn im Leben, 
Selig in der Todes⸗Stund'; 
Sel'ges Lob wird ſie anheben 
Hier und dort mit vollem 


vg > 


# Freude in Gott „ 
83. 5 Mel. Jeſu! komm doch ſelbſt zu mir. 
1 Men Gemüth, er freuet fich, 


Jeſu! wann ich denk' an dich, 
Mein betruͤbter Sinn und Muth, 
Jeſulein, mein Himmels⸗Gut! 


2 Wann ich meinen Jeſum ſeh', N 
Und in großen Sorgen ſteh': 252 
So erwallet mein Gemuͤth, „ 
Jeſulein, von deiner Guͤt ! 


3 Nuͤhren nicht die Voͤgelein 
Morgens ihre Zuͤngelein? 
So geſchwind der Tag anbricht \ 
Laſſen fie das Danken nicht. 

4 Um des Tages zwölfte Stund' 
Aus der Waſſer tiefen Grund, 
Spielen alle Fiſchelein, Eee 
Und dem Schöpfer dankbar ſeyn. N 

5 Alles Wild auf grüner Heid! „ 8 
Wann es geht nach ſeiner Weid, . 
So vertraut es ſeinem Gon 
Der verſorgt es in der Roth). © 8 

6 Menſch, o Menſch, du Ebenbild Er 7 
Zeige dich doch nicht ſo wilz 
Gott verſorgt dein gebenlang, . 
Dich mit Kleidern, Speiſ' und Trank. a 3 

7 Denke doch an jenen Tag, : a 

Da man ewig leben ll Fa Er 

x“ Mit 8 


* 


. 
RR 
3 


AS 


120 Dom Vergnügen und 


Mit den Kleidern angethan, 
Die niemand zerreiſſen kann. 

8 Dieſe Kleider, ſolche Zier — 
Chriſtus iſt das Huͤlfs⸗Panier — 
So Er uns aus Lieb' erwarb, 
Da Er an dem Kreuze ſtarb. 


84.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnade. 


1 Wan doch alle Seelen wuͤßten, 
Jeſu! daß du freundlich biſt, 
Und der Zuſtand wahrer Chriſten 
Unausſprechlich herrlich iſt! 
= Ach, ſte wuͤrden bald mit Freuden 
Aus der Welt Gemeinſchaft gehn, 
Und bey Jeſu Blut und Leiden 
Feſt um unbeweglich ftehn ! 
3 Denn es iſt ein Freudenleben, 
Eine große Seligkeit, 
Wenn man Gott iſt ganz ergeben 
Hier und dort in Ewigkeit. 
85.) Mel. Ach, laß dich jetzt finden. 
1 Me Seel? iſt ſo herrlich, 
Mein Herze voll Lieb! 
Nun wuͤnſch' ich zu ſingen 
Den Engeln ein Lied; 25 
Ja, ſingen von Jeſu, N 
Er hat mich erkieſt. 


] 
1 
& 


Ach, daß fie mich truͤgen, 
Wo Jeſus hin iſt! 
2 Mich duͤnkt, fie he rabfahren, 
Zu hoͤren den Ton 
Vom Lied, das ich ſinge 
Vor dem Gnaden⸗Thron, 
Mein'm Jeſu zu Ehren. 
Mein Herz iſt entflammt! 
O, preiſet ſein'n Namen, 
Ihr Brüder, all'ſammt! 


3 O Jeſu, o Jeſu, 
Du ſalbendes Oel! 
Du haſt lieber Heiland! 
Geheilt meine Seel'. 


Ach bring' mich zu ſchauen er 


Dich, ewige Zier! 
Dort auf jenen Auen 
Der ſel'gen Revier. 


4 O Himmel! ach Himmel! 
Ich wuͤnſch' zu ſeyn da, 
Bey all'n meinen Bruͤdern, 
Dort in Gloria. a 
Kommt, Engel! ach kommet! 5 

Bin fertig zu gehn; 
Kommt eilend, mich holet, 
Und laßt mich Gott ſehn. 


5 Geiſt Gottes! erhalt” mich 


In Jeſu ganz rein, ö 
Und 


Freude in Gott. 125 


122 Vom Vergnügen ıc. 


n 


Und ſey mein Beſchuͤtzer, 
Bis ER mich holt heim! 

Ob Wuͤrmer hinnehmen 
Mein'n Leib als ein Raub, 

Wird er doch ſchoͤn ſcheinen, 
Obwohl er nun Staub. 


* 
6 Die Sonn’ wird verfinſtert, 


Der Mond als wie Blut, 
Die Erde auch brennet 
Auf Gottes Gebot: 


Laß Blitze hinfahren, 
Wann Donner laut bruͤllt; 
Dies kann mir nicht ſchaden, 
Der Segen mir gilt. 
75 Ein Herxlichkeits⸗ Winke 
Erwecket mein’ Seel', 
Erquicket ich ſinke 
Vom Freudigkeits⸗Oel. 
Mein' Seel', da ich ſinge, 
Ja huͤpfet zu gehn; 
Zum Himmel ich ringe, 
Nun Jeſum zu ſehn. 
3 Adje, liebe Bruͤder! 


in Gott. 5 


Mein Jeſus ruft: Komm!“ 7 


Lebt wohl, liebe Schweſtern! 
Ich reiſe davon. e 

Die Engel, die liſpeln N 
So ſuͤß in mein Ohr: as 


IX 


Die 


4 
f 
. 
E 
1 


Von Kreuz und Anfe 
Die Seele wir fuͤhren 
Zu Jeſu empor.“ 


9 Ich geh' nun nun geh' ich; 
Doch, was thu' ich ſeh'n? 


Ey, Jeſum in Wonne! 2 


O laß mich nur geh'n! 
Ich geh' nun —nun geh' ich; 
Ich geh' und bin fort, 

O Wonne, o Wonne! 
O ſeliger Ort! 


— . — 


Von Kreuz und ee 


86.) Mel. Ge N in 


1 ch bin in Kreuz! Was ſoll ich thun? 
Nur wie ein ſtilles Schäflein ruh'n, 


Herz, u. ſuche Fr. 5 


r 


oe 


In Jeſu Schooß und Willen! . 


Ich kuͤſſe meines Freundes Hand, 
Die mir das Kreuz hat zugeſandt; 
Er will ſein Werk erfuͤllen. 


2 Er fahre nur im Schmelzen fort. 
Mitleiden iſt ein füßes Wort! 

8 Ich leide nicht alleine 
N Sein Naheſeyn den 


eiſt erquickt; 


lu, 5 und d Gnade W * 


„ 
124 Von Kreuz | 
3 Ich achte nicht des Kreuzes s Pein, 
Kann ich nur dir gefaͤllig ſeyn, 
O Jeſu, mein Verlangen! 
Du biſt und bleibſt die Liebe doch; 
Ich lieb' dich auch am Kreuze noch: 

Mein Grund an dir bleibt hangen. 

4 Greif an, mein Herr! durch Kreuz und Leid, 
Den tiefſten Grund der Eigenheit 

Das Ende wird's verfügen. 
Die Leidens⸗Hitze, die mich brennt, 
Verbrenne, Liebſter! was uns trennt 

Bis wir in Eins zerfließen. 

5 Ich geb' mich dir zum Opfer hin, 
Zu leiden im gelaß' nen Sinn. 

Du weißt ich bin der Deine. 
Nur ſchenk' mir deine Gnad' und Huld, 
Daß ich mag leiden in Geduld, 

Und dich nur lieb' und meyne. 

6 Du funkel⸗reine Gottes⸗Lieb'! 
Laß deine Kraft und ſanften Trieb 

Durch's Kreuz in mir ſich mehren. 
Ich ſenke mich in dich hinein, 

Und will dich auch in Kreuz und Pein 

Durch Stilleſeyn verehren. 


87.) Mel. Sollt es gleich bisweilen ſchein. 


1 Je hilf mein Kreuz mir tragen, 
Wenn in boͤſen J Tagen 
4 Mich 


— 


und Anfechtung. 125 ; 


Mich der arge Feind anficht, 
Jeſu! dann vergiß mein nicht. 

2 Wenn die falſchen Rott⸗Geſellen 

Denken gaͤnzlich mich zu faͤllen, 
Und mir Rath und That gebricht, 
Jeſu Chriſt, vergiß mein nicht! 

3 Will mich boͤſe Luſt verfuͤhren, 

So laß mir das Herze rühren 
Das zukuͤnftige Gericht, 

Und vergiſſe meiner nicht! N 
4 Kommt die Welt mit ihren Tuͤcken, 
Und will mir das Ziel verruͤcken, 
Durch ihr falſches Wolluſt-Licht, 

Jeſu, ſo vergiß mein nicht! 

5 Wollen auch wohl meine Freunde 
Mich nicht anders als die Feinde 
Hindern auf der Lebensbahn, 

Jeſu nimm dich meiner an! 

6 Fehlet mir's an Kraft zu beten, 
Laß mich deinen Geiſt vertreten! 
Staͤrke meine Zuver cht, 

Und vergiſſe meiner nicht! 

7 Will auch ſelbſt der Glaub' ſchwach werden 
Und nicht tragen die Beſchwerden, 
Wenn die Drangſals⸗ Hitze ſticht,„ 

J.eſu, fo vergiß mein nicht! 

8 Bin ich irgend abgewichen, 

Und 0 mich von dir BB, 
3 Sey 


| 
| 


126 £ Von Kreuz 


Sey mein’ Wiederkehr und Licht, * 
Jeſu, und vergiß mein nicht! 

9 Wenn ich gaͤnzlich bin verlaſſen, 
Und mich alle Menſchen haſſen, 
So ſey du mein’ Zuverſicht, 2 
Jeſu, und vergiß mein nicht! x 

10 Wenn ich hülflos da muß liegen 7 
In den letzten Todes⸗Zuͤgen — 5 
Wenn mein Herz im Ki eren, 
Jeſu, fo vergiß mein nicht!! 

11 Fahr' ich aus der Welt Getuͤmmel 
Nimm mich, Jeſu! in den . 
Daß ich ſeh' dein Angeſicht; 

Jeſu Chriſt! vergiß mein nicht! 


88.) Mel. Ringe techt wenn Gottes Gnade. 


1 Me gur 8 Chriſten recht erwaͤgen, 
Was im Kreuz für Nutzen liegt: 
O, ſie liefen ihm entgegen, 
Truͤgen's willig und vergnügt! 4 
2 Denn gleich wie das Gold im Feuer 
Wird von Schlacken rein gemacht, 
Wenn es ſoll her nachmals theuer e 
Und recht koͤſtlich ſeyn geacht't, 
3 Alſo muß ein Chriſt auf Erden 
Leben in dem Kreuzes⸗Reich, N 
Wenn er recht ſoll tuͤchtig werden 
Zu dem ew' gen lreich. >, g 
4 Denn, 


und Anfechtung. 127 


4 Denn, wer hier ſucht gute Tage, 
Taugt zum Juͤnger Jeſu nicht. 
Schmach, Verfolgung, Noth und Plage 
Dulden, das iſt Chriſten⸗Pflicht. 
BS Jeſus iſt den Weg gegangen 
Gleich von ſeiner Kindheit an, 
Bis Er ward an's Kreuz gehangen; 
Darum folg' ich dieſer Bahn. 


9 f | 
89.) Mel. Ewig, ewig heißt das Wort. 


x En ndlich endlich muß es doch, 
. Mit der Noth ein Ende nehmen; 
Endlich bricht das harte Joch; 

Endlich ſchwindet Angſt und Grämen; 
Endlich muß der Kummer⸗Stein, 
Auch in Gold verwandelt ſeyn. 

2. Endlich bricht man Roſen ab; 
Endlich kommt man durch die Wuͤſten; 3 
Endlich muß der Wander⸗ Stab 5 
es zum Vaterlande ruͤſten; 
Endlich bringt die Thraͤnen⸗Saat⸗ 
Was die Freuden⸗Ernte hat. 
8 Endlich fieht man Canan 8 
Nach Egyptens Dienſt⸗Haus liegen:; 
Endlich trifft man Tabor an, 
Wenn der Oelberg uͤberſtiegen; 
; ö Endlich geht ein Jacob ein, 
Woo kein Eſau mehr wird Er 
a 4 


nd⸗ 


128 Bon Kreuz 


4 Endlich, o du ſchoͤnes Wort! 
Du kannſt alles Leid verfügen. 
Wenn der Felſen iſt durchbohrt, 


Läßt er endlich Aber fließen. 
925 Ey, mein Herz! 4 dies: 
. Endlich, endlich kommt's gewiß. 


* 
Ey - 
90.) Mel. Dein G Herr, mit ꝛc. 


1 K fort, Geſellen in Truͤbſal, 
Mein’ Reiſ'gefaͤhrt'n im T raͤnenthal, 
Da euch die Erd' noch traͤgt; 
Vergeßt ein wenig euren Gram, 
Und ſchauet doch gen Himmel an, 
So wird e erregt. ö 
2 Ueber den Gre dieſer Zeit, 
Schaut vorwaͤrts! dort iſt Seligkeit, 
Dort ſeyd ihr recht verwahrt, 
Mit Glaubens⸗Fluͤgeln euch aufſchwingt, 
Und durch den Weg zum Pimmel dringt, 
In Gottes Gegenwart! 
3 Die ihr mit Jeſu leidet hier, 
Euch wird die ſchoͤne Himmels ⸗Zier, 
An ſeiner rechten Hand. 
Die Gläubigen der Herr erkennt, 
Wenn fie nur treu find bis an's End'; 
Dort iſt ihr Ehren⸗-Stand. EM 
4 Gelobte große Wonne du! 
Du ſetz'ſt den ſchwachen Geiſt in ar: 
Der 


und Anfechtung. 129 


Der Todte durch dich lebt. a 
Das Kämpfen hier, das iſt bald aus, 
So kommen wir dann all' zu Haus, 
| Wo man in Freude ſchwebt. 

5 Geheimnißvoll die Gottheit iſt, 
Die wir da ſchau'n in ew'gem Licht. 

O ſchoͤner Himmels⸗Glanz! 
Wodurch des Himmels Hof erklingt, 
Im Loben Alles freudig ſingt, 

Und iſt entzuͤcket ganz. 
6 Der Vater, glänzend auf dem Thron, 

Mit ſeinem eingebornen Sohn, 

Der Heil’ge Geiſt Eins mit, 
Macht unſre Seligkeit ſehr ſuͤtz. 
Wir ſinken zu Jehovahs Fuͤß', 

Durch Gnade ganz entzuͤckt. 

7 In ſolcher Hoffnung, Jeſu! wir 
Das Kreuz denn tragen, folgen dir 
Und beten an dabey, 


Bis unſer Leben offenbar 
Vor aller Augen ſonnenklar, 
Und wir dann ewig frey. 5 0 


8 So werden wir in Herrlichkeit 
Die heilige Dreyeinigkeit 
Dort preiſen hoch mit Schall, 
Und werden ganz erfuͤllet ſeyn 
Mit ſuͤßer Gottes⸗Liebe rein, 
Da GOT iſt Als in All'. 91 
| 3 


130 Von Kreuz 


91.) Mel. Kommt Kinder, laßt uns gehen. 
1 ch bin ein armer Pilger, 


Seh, reife durch die Zeit. 
Aach Jeſu, mach' mich kl 
AZ3au meiner Seligkeit! 
Du haft gemacht die 
So komm' ich nun gegangen; 
Ach, ſeh' doch mein ben, 85 
Und ziehe mich hinan. 


2 Die Welt iſt voll Gefahren, 
Viel' Feinde ſind darin, * 1 
Die keine Mühe fparen | 
Zu Ändern meinen Sinn: 
Da ich mich aufgemacht 
Nach Zion hin zu wandern; 
Ach, waͤr' ich bey den Andern, 
Die ſchon ihr’ Reiſ vollbracht! 


3 Doch, ich muß auch die Proben 

Hieunten halten aus: 

Denn wer ſeyn will erhoben 

5 Dort in des Vaters Haus, 

Muß tragen hier fein Kreuz; 

Ja, auch mit ernſtem Kämpfen 

Die Feinde alle daͤmpfen, 
Sammt boͤſer Luͤſte Reiz. 


4 Nun will ich's munter wagen, 8 
Und reiſen weiter fort. a 


Warum 


5 und Anfechtung. 131 


Warum folle? ich verzagen? 
Mich troͤſt't des Herren Wort. 
Es ſchadet mir doch nicht, 5 

Daß meine Reis beſchwerlich, 

Und auch mein Weg gefaͤhrlich; 
Mein Gott mir Muth zuſpricht. 


5 Auch hab' ich Reiſ'gefaͤhrten, 
Das muntert mich ſehr auf, 
Geduldig in Beſchwerden, 
Zu eilen fort im Lauf 
Nach jener Gottes⸗Stadt 
Und ſuͤßen Ewigkeiten, 
Wo himmeliſche Freuden 
Uns machen ewig ſatt. 


6 So kommt denn, lieben Bruͤder 
Und Schweſtern alleſammt, 
Erhebet die Gemuͤther 
Nach unſerm I 
Am Ende iſt die Kron 
All'n denen aufbewahret, 
Die treulich ausgeharret 
Durch Truͤbſal, Spott und Von; 
7 Schon hier auf unſrer Reife, 
Durch dieſes . 5 
Eſſen wir Seelen⸗ f 


e Zu uns herab kr dt, 
kn Pilger zu erquicken, 
Daß 


ea er 


132 Von Kreuz 


Daß weiter wir fortruͤcken 
Zu dem Erhoͤhungs⸗Stand. 
8 Erſt droben in dem Himmel 
Iſt Freude ohne Leid; i 
Dort wird kein Welt-Getümmel 
> Stören die Seligkeit. 
. Ach, ſuͤße Seelen Kuh! 
* O himmeliſches Leben, 
Worin die Geiſter ſchweben! 
Bald kommen wir dazu. 


9 Drum auf! lieben Geſchwiſter, 

Und laßt uns eilen fort: 

Erhebet die Geſichter 
Nach jenem Freuden⸗Ort, N 
So werdet ihr nicht matt 

An eurem Wanderſtabe: 

Ach, denkt an unſre Haabe 
In jener Himmels⸗Stadt. | 


. 


92.) Mel. Kommt Kinder, laßt uns gehen. 


1 Sch thu' mich nun vergleichen 
N) Mit einem Schiff im Meer; 

ann werd' ich doch erreichen, 

Was ich ſo ſehr begehrt? 

Nämlich das himmliſch' Port. 
Denn mir wird gar zu lange . 
Und oft in Stürmen bang ö 
Bis ich erreich den Ort. 4 4 
8 


| 


und Anfechtung. 133 


2 Es faͤhrt durch Stuͤrm' und Wellen 
Mein ſchwaches Schifflein hin, 
Daß ich in meiner Seelen 
Gar oft bekuͤmmert bin: 
Doch werd' ich nicht verzagt; 
Zu Zeiten kann ich ſingen: 
Es wird mir noch gelingen, 
Ob ich wohl jetzt geplagt. 


3 Mein Compaß iſt die Bibel, 
" Die weiſet mich auf GOT; 
Sie iſt ein heller Spiegel 
Und Fernglas in der Noth. 
Mein Maſtbaum heißt Verſtand. 
Die Segel find Verlangen, 
Die an der Liebe hangen, 
Gebaͤt ſte feſt anſpannt. 


4 Das Ruder iſt der Wille, 
0 Der Glaube lenket ihn. 
So geht mein Schiff in Stille 
Durch all' Gefahren hin, 
Da guter Wind drein blaͤßt. 
Des Herren Geiſt mich treibet, 
Und mir das Gluͤck esche bat, 
Bald werde ich erloͤßt. 5 
5 Bald kommt mein Schiff in Hafen, 
Dann werf' ich Anker aus. 
Kein Sturm mich kann wegraffen 
Wann ich in's Vaters Haus 


Ein⸗ 


134 Von Krug | 


Einmal bin eingekehrt. 
Auf GO TT will ich denn hoffen; 
Ob Todes⸗Angſt mich troffen, 
Mein Schiff doch gluͤcklich faͤhrt. 
6 Mich duͤnkt, ich ſeh' im Glauben f 
Das himmeliſche Port: 
Dort kann kein Feind rauben | 
In jenem feſten Ort. > A 
Vom Land der ie n 
Ich Abſchied hab' genommen, 4 
Und werde bald hinkommen, 
Wo man iſt ewig frey. 4 


; 93.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 Wo mich auf dieſer Welt betruͤbt, 
Das waͤhret kurze Zeit; 
Was aber e Seele liebt, 
Das bleibt in Ewigkeit. 
2 Drum fahr', „o Welt! mit gl REN, 
Und deiner Wolluft Hi 
In Kreuz und Spott kann mir mein Gott 
an Herz 5 5 3 1 


und Anfechtung. 135 
Der ſiehet ſchon die Himmels⸗Kron', i 
Und freut ſich ohne Neu’. 
5 Mein Jeſus bleibet meine Freud', 
Was Frag' ich nach der Welt? 
Welt iſt nur Furcht und Traurigkeit, 
Die endlich ſe bft zerfällt. | 
6 Ich bin ja ſchon mit Gottes Sohn 
Im Glauben hier vertraut, Kr 
Der droben ſitzt und hier beſchuͤttt 
Sein' auserwaͤhlte Braut. © x 


94.) Mel. Bedenke, Menſch! das Ende. 


5 Eh will dich nicht verlaffen, 
Noch ſchlagen in den Wind, 
Wenn du dies Wort kannſt faſſen, 
O auserwähltes Kind! 
Mit herzlichem Vertrauen, 
Spricht dein getreuer Gott, 
So darf dir gar nicht . 
Vor irgend einer Noth. f 
2 Ich hab' dich nie verlaſſen ir g 
* 3 Ki 
ielmehr dir ohne Mag 
5 die Hat ber 0: 


29 
2 
EA 
* 
* 
S. 
SR 
S 
rs 
25 
” 
2 
2 
2 
Si; 
& 


136 Von Kreuz 
3 So werd' ich dich noch minder 
Jetzt laſſen und forthi 
Weil meine lieben Kinder 
Mir liegen ſtets im Sinn; 
Und was ich dir verheiſſen, 
Das muß gehalten ſeyn, 


Sollt' auch der Abgrund reiſſen, 
Der Himmel fallen ein. 


4 Ich kann dich auch nicht laſſen, 
Ohn' Abbruch meiner Ehr', 


Als welche ſolchermaaßen k 
Geſchmaͤlert würde fehr, * 9 
Wenn ich nicht in dem Werke 
Erweiſe daß ich ſey * 


Dein Koͤnig, Hirt und Staͤrke, 
Dein Vater voller Treu'. 


5 Kann auch ein Weib dermaaßen 
Seyn ſtoͤrrig und verrucht, 
Daß ſte gar koͤnnte haſſen 
Ihr' eigne Leibes⸗Frucht? 
Und ſollt's ihr moͤglich fallen, 
So muß mein Herz in mir 
Doch brechen, ſieden, wallen 
Vor Liebe gegen dir. 19 
6 Drum will ich dich nicht laſſen, 
Auch nicht verfäumen dich, 
Trotz denen, die dich haſſt 


Das glaube ſiche e 
ebene en ze 


und Anfechtung. 1 


Ficht Satan an die Seele, 
Daß er, der Böfewicht, 

Sie aͤngſtige und quaͤle, 
Getroſt! ich laß dich nicht. 


7 So ſeine Braut, die Welte, 
Die in dem Argen ſteckt, 
Zieht wider dich zu Felde, 
Und dich ihr Grimm erſchreckt — 
So du biſt ſchwach und ſchmaͤchtig/ 
Und dir Gewalt geſchicht, 
Dieweil dein Feind zu maͤchtig, 
Getroſt! ich laß dich nicht. 
8 Stuͤrmt auf dich Ungeluͤcke, 
Noth, Mangel, Ungemach, 
Die Freunde gehn zuruͤcke, 
Und fragen dir nichts nach, 
Ja, heimlich dir nachſtellen, 
Zuwider ihrer Pflicht, 
Und trachten dich zu füllen, 
Getroſt! ich laß dich nicht. 


9 Und wenn du gleich entbloͤßet 
Biſt aller Menſchen Treu', 
Dich jeder druͤckt und ſt oͤßet, 
So ſteh' ich dir doch bey; 
Und wenn dir's alle Tage 
An Rath und Huͤlf' gebrich 
Mit nichten drun verzage ! äh 
Denn ich, ich laß 


4 
Sr 


722 * 


138 Von Kr uz, ꝛc. 


10 Ob's RER) zuweilen ſcheinet, 
Als waͤr' es aus mit dir, 
Dein Herz auch ſelber meynet 
Du ſeyſt entfallen mir, 
Weil auf dein heißes Flehen 
Die Huͤlf' nicht ſtracks geſchicht: 
Harr' immer, du wirſt ſehen, 


Daß ich dich laſſe nicht. 


11 Wenn dich zuletzt der Schmerze a 
Des Leibs aufs Bette ſtreckt, 5 
Der Tod dir ſtoͤßt an's Herze, 
Die Zaͤhne grauſam bleckt, 
Und dir vor Angſt und Leiden 
Der kalte Schweiß ansbrich 
Und mußt von hinnen ſcheiden, 
Getroſt! ich laß dich nicht. 


12 Ja, ich will dich nicht laſſen 

Im Leben und im Tod, 

Daheim und auf den Straßen, 
In Feu'rs⸗ und Waſſers⸗Noth, 

In gut⸗ und boͤſen Tagen, 
In Freud’ und Trauer-Zeit, 

In Leibs⸗ und Seelen-Plagen, 
Jetzt und in Ewigkeit. 


ö 
N 


he 8 2 Geiſt iſt fill. 
Mir immer, m 


an! ſag ich, Gott wh | 
will; 2 N 
* b Er 


F 


Von der Menſchwerdung J. C. 139 
Er mag es mit mir fuͤgen 

Wie es Ihn deucht aufs beſt'; 
Ich laſſe mir genuͤgen, 

Daß er a nicht verläßt. 


Von der Menſchwerdung Jeſu 
Chriſti. 


— 


95.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ıc. 


1 ch, Wunder! Wunder; wunderbar, 
Dem dies Geheimniß offenbar! 
Das Wort ward Fleiſch und uns beywohnt, 
Der Sohn vom Vater ſich nicht ſchont. 


2 Ein Kindlein uns geboren iſt. 
O Welt⸗Licht, du gekommen biſt! 
Der Sohn vom Vater, uns geſchenkt; 
Wohl dem, der deiner ſtets gedenkt. 


3 Du wundervolles Kindelein! 
O Jeſu! der du worden klein, 
Mich unwerth Kind zu machen groß, 
Zu führen hin in's Vaters Schooß. 


4 Deß freuen ſich die Engelein, 


Die meine Bruͤder worden ſeyn; ; 

Sie fingen dir zur Ehre ſchoͤn, Se 

Mit ihnen will ich dich erhöht. - 
N Den E 


Wm ie 
3 
140 Von der Menſchwerdung 
5 Den Teufel du beſteget haft, Lven-Saft. 
Und nimmſt (nahmſt) hinweg mein' Suͤn⸗ 
Du haſt verf öhnt den Vater ganz, 
Und fuͤhrſt mich in des Himmels Glanz. 
96.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. | 


1 Den Weiſen ſchien ein neuer Stern, 
Von Oſten her kamen fie fern, 
#2 Und fragten zu Jeruſalem, 
Wo der neu! Koͤnig ſey daheim. 

2 Es ward Herodes ſehr erſchreckt, 
Mit ihm die ganze Stadt erweckt, 
Die Schriftgelehrten forſchten nach, 
Was doch die Schrift wohl davon ſag'. 
= 3 Und fanden dort im Micha ſtehn, 

5 5 Wie es zur Zeit noch ſoll geſchehn, 
Im Juden⸗Land, zu Bethlehem, 
Der neue Koͤnig ſen daheim. \ 
4 Herodes es auch wiſſen wollt', 2 
Doch war er nicht dem Kinde hold, 
Er trug ja in ſich einen Groll, . s { 
Und war des bittern Neides voll. 
3eife en er dann zu ſich 19 = = 
er fie doch recht betruͤſ , 
Und Ae Ich will anbeten dann, 
r das Kind mir zeiget an. 4 

BE dann nun fort, Ze # 

m endlich an den u 3 


. 4 
Jeſu Chriſti. 141 
Als ſte kamen in's Haus hinein, 
| Da fanden fie das Kindelein. ER 
7 Sie gaben Schaͤtze vieler Art = 
Der Mutter und dem Kindlein zart; 
Sie beteten auch den Herrn an, 
Der ihnen wies die rechte Bahn. 
8 Wer weiſe iſt, komm auch herzu, 
Dem Kindelein fein Herz aufthu! 
Ihm ſchenke ſich die ganze Welt, 
Er kam fuͤr uns vom Him ele 
9 O, Ehre in der Hoͤh' fen © 
Der angefehen unfre Neth, ieee 
Und fandte Jeſum, feinen . . 
EA Den rs a En 5 


— 
* 


5 


ie En 2 Kindel; 
Das herzeliebe Jeſulein, 

Bringt abermal ein' neue Freud” 
Der auserwaͤhlten Chriſtenheit. 
2 Deß freuen ſich die Engelein, N 
Die gerne um und bey uns ſeyn 
. in den 11955 rey, 


142 Von der Menſch erdung =; C. 


4 Er bringt das rechte Jubel⸗Jahr, 
Was trauren wir denn immerdar? 
Friſch auf! jetzt iſt es Singens⸗Zeit, 
Das Jeſulein wend't alles Leid. 


98.) Mel. Sollt' es gleich bisweilen ſchein. 


1 eiland! dein unendlich Lieben 
Hat ſo kraͤftig dich getrieben, 
Daß du deinen Thron verlaſſen, 
DO, wer kann die Liebe faſſen! 
2 Daß du waͤhlteſt, ſtatt der Freuden, 
Schmach und Schande, Noth und Leiden; 
Auch ſogar dein Blut und Leben 
3 Wollteſt in den Tod hingeben. 
3 Wer dies Wunder recht erwaͤget, 3 
8 Und mit Andacht uͤberleget, 4 
Kann die Hoͤhe nicht erreichen, = 
Kann dagegen nichts vergleichen. | 
4 Was noch Keiner that für Freunde, 
Thateſt du fuͤr deine Feinde, 
= Die dich freventlich verlaffen, 
Die dich kraͤnken, die dich haſſen. 
= = Heiland! rette deine Ehre; 
z Wecke felber und bekehre; 
: Mache doch in allen Landen 
Satans Reich und Macht zu Schanden. 
6 3 daß die Blinden fehen,, 
die Lahmen munter gehen,. 
k die Tauben wieder hören, En 
3 mme auch dein Lob e 


| . Neu⸗Jahrs Lieder. 143 


7 Heiland! laß dein Werk nicht liegen; 
Hilf uns wachen, kaͤmpfen, ſtegen; 
Mache alles wieder rege, 4 
Was ſchon lau war oder träge. 


8 Gieb, daß Jeder munter eile, 
Und nun ja nicht mehr verweile; ; - 
Foͤrdre, ſtaͤrke und vollende, en 8 
Daß wir treu ſeyn bis an's Ende. ER 

9 Dann fo wollen wir dort oben en x 
Dich einft ohne Ende loben; N E 
Ja, da wollen wir uns freuen, 

| Wo kein Nuͤckfall mehr zu ſcheuen. 

10 Dort erblicken wir den Buͤrgen, 

Der ſich ließ fuͤr uns erwuͤrgen, 

Und da wollen wir zuſammen 

Hallelujah ſingen, Amen! 


— — 


Neu⸗ Jahrs Bienen.” 


99.) 505 O u, meines ketbens dicht 
1 8 „Gott! daß wir e 


Mit einem neuen Leben 
Dir moͤgen fo immerdar, 
Mit Leib und Seel e . 


144 Neu⸗Jahrs Lieder. 


Sey unſer Troſt im duͤrren Land, 
Bis wir die Quell' erreichen. 
3 Wach über uns in dieſem Jahr, 
Mach' alles Kreuz zu eis 
Mach' uns dein'n Willen o 
Fuͤhr' uns auf rechten 
4 Und wenn das Herz kein eo le ſpuͤrt, 
So ſtaͤrke unſern Glauben, 
Obſchon der boͤſe Feind begehrt 
Denſelben uns zu rauben. 
5 Ja, laß dein helles Gnaden⸗Licht, 
Mein Gott! uns ſtets umſcheinen: 
Dein offnes Auge auf uns richt', 
Wie du verheiſt den Deinen. 
6 Erhalt' uns, die wir ausgeſetzt, 
8 Die Seligkeit zu ſchaffen; 
Gieb wahren Ernſt und Eifer ſtets 
5 Sammt deines Geiſtes Waffen. 
7 Ach Gott! laß auch dein Gnaden⸗Werk 
Sich dieſes Jahr ausbreiten; 
Gieb deinen Knechten Kraft und Stärf’, 
Erweck auf allen * ei 
8 Inſonderheit gedenke, 
An unſre Nachbarſe 
Denn Vielen iſt dein 1 ein Spott, 
Sie thun gar nicht drauf achten. 
9 Brich durch die finſtre Herzens⸗Wand, 
Wirk * Buß und Glauben, 


— Neu⸗Jahrs Lieder. 145 


Und wer noch lebt in Suͤnd' und Schand, 
Dem oͤffne doch die Augen! ä 
10 Damit ein Jeder eilen mag 8 
Die Seligkeit zu ſchaffen: 
Daß wenn nun kommt dein großer Tag, 
Uns nicht antreff' im Schlafen. 0 


100.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns c. 


1 err Jeſu Chriſt, o Gottes Lamm! 
Du Held u. Fuͤrſt aus Davids Stam̃, 
Dein Name, o du Gnadenquell! 
Iſt Gott mit uns, Immanuel. = 
2 Dein erſt⸗vergoßnes Blut und Schmerz, 88 
Dient ſchon zur Heilung meinem Herz': 4 
Ob's wohl bey der Beſchneidung war, 
Zaͤhlt's doch der Chriſten Neues Jahr. 4 
3 Das große Jubel-Jahr bringſt du, N 
Und führft die Deinen hin zur Ruh’: i 
Denn das Geſetz haft du erfüllt, } 
In dir iſt alles Leid geſtillt. | 
4 Du, du bift Rath und Kraft und Held, 5 
Dem der dich hier vor Allem wählt; 
Der ew'ge Vater, Friedens⸗Fuͤrſt, 3 
Dau mir auch ſeyn und bleiben wirft. 
5 Ja, ja ich will dabey beruh'n, 
Du wirſt an mir das Deine thun. 
O mein lieber Immanuel! 
Dir ich befehl' mein'n Leib und Seel'. 
Von 


N 


148 


Bon Ehriſti Kreuzigung. 


101.) Nach eigener Melodie. 


1 > Lahn ward des Menſchen Sohn, 


>) 


Da Chriſtus war in Todes⸗Pein. 


Trug unſern Fluch und Suͤndenlohn. 

Bedenke, Seel', den Spott und Hohn, 

Schau doch auf Golgatha! 
Sieh', wie ein Lamm fuͤhrt man Ihn fort, 
Ja, unter Suͤndern aller Art; 
Er wird verklagt mit Luͤgen hart, 
Bis an dem Kreuz er haͤnget dort: 

Sieh' ſeine Liebe da! 


So hieng der liebe Heiland ja, * 


Sein' Hand’ und Fuß’ durchnagelt da; 
303 jeder Wund' man Blutſtroͤhm' ſah⸗ ‚a 
Das floß für Jedermann. \ 
Sein 15 die Natur bewegt, 
Und ſeine timm' die Steine brecht. 
Aus Gräbern kommt das from̃' Geſchlecht, 
Obwohl der Jud' das Spottwort ſprecht: 
Sieh' das Ereigniß an! 
Dort an dem Kreuze Er nun haͤng k. 
Durch Todes kampf ſich naht End'. 
Er traurig ſchrie in ſein'm E 
O Suͤnder, ſieh den Schmerz! 
Die irdiſch' Sonn' verlor den Schein, 


Ein’ 


N 


Von Chriſti Kreuzigung. 147 


Ein’ dunkle Nacht brach nun herein. 
Und all' Natur mußt' traurig ſeyn: 
Die Angſt drang in ſein Herz. 


51 Ach, Menſch und Engel, hört es ja! . 
Er ruft um Huͤlf' und Fein’ iſt da; 
Er trat die Kelter nun allda, % 

Sein Kleid mit Blut gefärbt. — 55 
Hoͤr' doch, in Wehklag', ſein Geſchrey: 
„Eli, Eli, aſabthani!“ N 
(Oder: Elohim, lamma ſabathani!“) ö 
Sein' Augen brechen wohl dabey; 

Doch ſchließt Er auf den Himmel neu, 

Da Er am Kreuze ſterbt. 


5 Der Jud' und Römer in dem La 5 

Mit Herzen ſtahl⸗hart um Ihn 

Mit Spott hieß es: Erloͤſ' das La 
Und mach' dich ſelber frey.“ 

Ein Krieger ſticht Ihm in die Seit', 

Ein Strohm 'raus fließt zu unſrer Freud'; 

So ſtarb mein Herr zu dieſer Zeit. 

Verſoͤhnet iſt Gerechtigkeit, 

| Und wir find alle frey! 


6 Er leid nun auf des Thrones Spitz, 
Seinen beſtimmten Mittlers⸗Sitz: 38 
Des Himmels Heer Ihn beugend gruͤßt 1 
Mit laut'm Hoſſ anna ⸗Schall; 
Ihm Tod und Hoͤll' gefangen ſeyn, 

Ob Er wohl trug ſehr große Pein. 
* „ 


148 Von Chriſti Kreuzigung. 


Ihr Seraphim, preißt Ihn doch fein! 
Es muͤſſe ſich der Himmel freu'n, 
Auch wir auf Erden all'. 


7 Die Schuld bezahlt, das Werk gethan; 
Verſoͤhnung iſt in Jeſu Nam', | 
Ja, Adams Schuld Er weggethan, 

Fuͤr uns ſein Blut vergoß. _ 
Fuͤr uns kam Er von oben her, 
Zu thun fuͤr uns das Werk ſo ſchwer: 
Wer hat wohl ſolche Lieb' wie Er, 
So breit, lang, hoch und tiefe ſehr? 
Ach, ſchau' die Liebe groß! 


: 8 Gott alle Ehre ſey allein, 
5 r herrſcht in ew'gem Glorie⸗Schein: 


— 


nen Sohn er ſandt' Heiland zu ſeyn 

Fuͤr mich und alle Welt. N 
Der Himmel geb' ſein'n Jubel⸗Schall, 
O Zions⸗Kinder! lobet all', 


a rt 


A 


Und jauchzet uͤber Berg und Thal 1 
In Gottes Lob, bis in den Saal | 


Bon jener Himmels- Welt. 


| 102.) Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnad. ö 
1 Sit Geheimniß Gottes Sohne 

5 Wird ein armes Menſchenkind; 
Er ſaß auf des Himmels Throne, 
Und ward doch wie Knechte find. 


13 


1 ö a 

Von Chriſti Kreuzigung. 149 
2 Das darum, daß Er uns Böfe, 

Seine Feinde, von dem Feind 


Und vom Hoͤllen⸗Pfuhl erloͤſe. 
Weelch ein treuer Werfen ee; 


3 Er, der in ſich ſelig ware, r 1 
Wird geboren dort im Stall, a 

Und litt über dreyßig Jahre ’ | 
Kreuz und Leiden ohne Zahl. N 

4 Armuth, Arbeit, Menſchen⸗Plage, f 


Satans Pfeile, Undank, Schmach, 
Kaͤmpf' und ſorgenvolle Tage 
Folgten Ihm als Schatten nach. 
3 Seht Ihn dort zu Tiſche ſitzen 
Als das rechte Oſter⸗Lamm! 
Seht Ihn in dem Garten ſchwitzen, 
O welch ein Blut⸗Braͤutigam! a 
6 Sein Blut er für uns verdämpfet, or 
Und des Zornes Kelch trinkt; 
Zittert, zaget, ſchreyt und kaͤmpfet, 
Und gleich als zur Hölle ſinkt. 
7 Seht, wie Ihn die Haſcher faſſen, 
Als Ihn der Verraͤther kuͤßt! 
Ach, die Juͤnger Ihn verlaſſen, 
Und Er nun gebunden iſt! 
8 Man Ihn dort verhoͤh nd fr 
iR Vor dem falſchen a 7% Rath, 


8 


e 


Ja, verſpeyet und dann ſchlaget; > 
5 5 a Dies war unſre Miſſethat. 


5 


* 


x 


150 Von Chriſti Kreuzigung. 


9 Seht Ihn zu Pilato ſchleppen, 
O wie ruft die tolle Rott', 
Auf den Gaſſen und auf Treppen: 


Kreuz'ge, kreuz'ge!“ welch ein Spott. 


10 Seht, wie rafen jene Heiden, 
Alles ſpricht dem Heiland Hohn! * 
Da fie Ihn mit Purpur kleiden, 
Sticht Ihn eine Dornen⸗Kron'! 
11 Ach, man geiſſelt Ihn mit Riemen! 
Seht, wie doch die Unſchuld leid't! 
Er iſt wund, voll Blut und Striemen, 
Noth gefärbt fein ganzes Kleid! 


12 Seh t, dann wird Er ausgeführet, 


ter ſeines Kreuzes Laſt! 
Da der Poͤbel jubeliret, 
Seufzet und vergeht Er faſt! 
13 Seht, jetzt nimmt man Ihm ſein Kleide 
Auf dem Berge Golgatha! 
O betruͤbte 3 4 
Nackend ſteht t mein Heiland da! 
14 Seht, wie man Ihn will ermorden, 
Und durch Hand’ und Füße ſticht! 
Mitten unter Schaͤcher Orden 
Wird 5 run aufgericht! 
n Wunden, 


Doch voll Langmuth und Geng 


Er 2 ba 2 
A das nichts verſchuldt, 
8 2 t von 15 Hunden, 


5 


| Von Chriſti Kreuzigung. 151 
16 Ach, wie klopft die Bruſt von Schmerzen, 


ij 


Seht, Er blutet ſich zu Tod! 
Aller Troſt weicht aus dem Herzen; 
Es kommt neue Seelennoth! 


17 Seht, wie Er ſich kruͤmmt und windet, 
„Eli, Eli!“ ruft ſein Mund! 
Und der Sonne Schein verſchwindet 
Dann bis an die neunte Stund'. 


18 Seht, nun muß das Leben ſterben, 
Und Er ſpricht ! Es iſt vollbracht!“ 
Er iſt todt, und wir ſind Erben; 
Er hat alles gut gemacht. 
19 Man ſticht Ihm noch in die Seite, 
Und dann wird Er losgemacht; 
Ja, von Raths- und Ehren-Leute, 
Wird er dann zu Grab gebracht. 
20 Und da bleibt Er unverriegelt; 
Er erwacht am dritten Tag, 
Und dann iſt die Gruft entſiegelt, 
Satan, welch ein Donnerſchlag! 
| 21 Seht Ihn hin und her erſcheinen; 
Nun iſt Tod und Hoͤll' beſtegt! 
Seht, Er wandelt mit den Seinen, 
O wie ſehr uns das vergnuͤgt! 
22 Seht Ihn auf gen Hi ik ren, 
Nun regiert Er hie 5 
Als ein Fuͤrſte der ren: 
Glaubt und folget feinem Wort. 


A 103.) 


2 
— 
N 
— 


Cbhren⸗deut' Ihn nahmen ab, 


1 
* 


Als der Gott⸗Menſch am Kreuze 9 


152 Von Chriſti Kreuzigung. 
103.) Mel. Saw ye my Saviour. 


1 chau' dort mein'n Heiland! 
Schau dort mein'n Heiland! 
Schau' doch mein'n Heiland und Gott! 
Ach, er ſtarb auf Golgatha, 
Und verſoͤhnte uns allda, 
Und erwarb uns all' Gnad' durch ſein Blut! 


2 EN ward erhoͤhet, ,: 
Schmerzvoll genagelt an's Kreuz! 
Dort neigt er ſein Haupt und ſterbt, 
So mein Herr am Kreuz er erwerbt 

Die Erloͤſung dem ganzen Weltkreis. 


3 JESUS hieng blutend, :,: 
Drey ganze Stunden voll Schmerz; ; 
Da die Sonn’ verfagt ihr'n Schein, 
Als die Majeſtaͤt, die rein, 

Ward verſpott' und verſchmaͤhet mit Scherz. 

4 Finſterniß deckte, : A 
Finſterniß deckte das Land, 
Und der Felſen Meng' zerbarſt 1 
Durch der Schoͤpfung ganzen Raſt, 


5 Als Er vollendet, ,: 
Und die Verſoͤh nung vollbracht, 


Balſamirten Ihn zu Grab, 
Das neu war und Joſeph *. 


u 
| Von Chriſti Auferſtehung. 153 


6 Heil, großer Retter! :,: 
Der Fuͤrſt und Friedens⸗Autor! 
Er zerbrach des Todes Band, 
Da vom Grab er auferſtand. 
Und auffuhr zu dem Vater empor. 0. 
7 ER iſt nun Mittler, :,: 
Um der Menſchen Heil jetzt bitt', 
Schreyt: Vater, ich ſtarb für fie, 
Sieh' mein' Haͤnd' und Seite hie, 
O vergieb ihn'n, denn für fie ich litt! 
8 Ich will vergeben,: : 
Wenn ſte im Glauben ſich kehr'n: 
Laß ſte ſich kehren zu Dir, 
Und durch Dich kommen zu mir, 
So werden ſie ſelig dir zu Ehr'n! 


Von Chriſti Tuferſtehung. 


104,) M e l. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns w. 


1 Truͤh Morgens, da die Sonn’ aufgeht, 

Mein Heiland, Chriſtus, auferſteht. 4 

So endet ſich der Suͤnden Nacht; 

Licht, Leben, Heil, find wieder bracht! 
2 Und daß Er auferſtanden fey, 
Das iſt von allem Zweifel frey; 

Der Engel ſelbſt bezeugt es klar: 

Das leere Grab mach's offenbar. 


3 Lebt 


154 Von Chriſti Auferſtehung. f 


3 Lebt Er nun, was bin ich betruͤbt? 
Ich weiß, daß Er mich herzlich liebt. 
Wenn auch mich alle Welt verläßt, 
Bleibt mir doch feine Treue feſt. 


Er iſt's der meinen Glauben kroͤnt, 
Durch Ihn bin ich mit Gott verſoͤhnt; 
Und was mir Troſt und Hoffnung ſchafft, 
Iſt ſeiner Auferſtehung Kraft. 


5 Er naͤhrt, Er ſchuͤtzt, Er ſtaͤrket mich; 
Sterb' ich, ſo nimmt Er mich zu ſich, 
Wo Er jetzt lebt, da komm' ich hin, 5 
Weil ich Ihm einverleibet bin. l 


6 5 zagſt du denn, mein ſchwaches Herz? 

Was ſcheu' ich nun noch Leid u. Schmerz? 
Die Freude, die mir iſt bereit, 
Vertreibet Furcht und Traurigkeit. 


7 Fuͤr dieſen Troſt, o großer Held! 1 
Lobt dich hier die erloͤßte Welt: = 
Dort wird fie, nach der Engel Weiſ', 4 
Erheben deinen Ruhm und Preis. N 


105.) M el. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns 10 
81 Heil, das kein Verſtand ermißt, 
Eu Daß Jeſus auferftanden ift, 
? Und aus des kurzen Todes Nacht 
Zur ew'gen Herrlichkeit 3 1 
n 


Sein 
R 4 


Von Chriſti Auferftehung. 155 


2 Sein Engel macht mich frey und leicht, 
Und waͤlzet heute, wie mir deucht, 55 
Nicht anders, als von Jeſu Grab, 

Den Stein von meinem Herzen abs 

3 Wer iſt wohl, der mich von nun an 

Verklagen und verdammen kann? 

Hat Gott muß ihm nicht auserwählt, 

Urnd ſeinen Kindern zugezaͤhlt? 

4 Iſt's nicht das unſchuldsvolle Lamm, 

Sein Sohn, der au 


n verfluchten Stamm 
Sich ſelbſt fuͤr mich zum Opfer giebt, 
Und mich bis in ſein Ende liebt? 


5 Ja, der auch heute ſich verklaͤrt, 
Und durch ſein Auferſteh'n bewaͤhrt, 
Daß ich vom alten Fluche frey N 
Und jenes Lebens Erbe ſey. 


6 Wer bis dahin im Tode lag, 
Den wecke dieſer große Tag, 
Mit Gottes Sohne wieder auf 
Zu einem gleichen Lebenslauf. 


Umſonſt, daß Satan, Hoͤll' und Welt 
Mir immer nach der Seele ſtellt! 

Ich uͤberwinde dennoch weit, 8 
Durch Jeſum, der mir Kraft verleiht. 


Umſonſt, daß endlich mir der Tod 
a allen feinen Schrecken droht! 
* Ru Er 


ae 


156 Von Chriſti Auferſtehung. 


Er fuͤhrt mich nur aus banger Zeit 
Mit Jeſu in die Seligkeit. 

9 Mein Ende ruͤcke nun herzu, 
Ich lege mich getroſt zur Ruh', 
Bis daß mein Hſterfeſt erſcheint, 
Da Leib und Seele ſich vereint. 

10 Ich hör’, ich hör’ im Geiſte ſchon 
Den nie vernommnen hohen Ton, 
Der mich verwand del 0 


Da redt 7 mich ſein i kräftig s Blut, 
Und der Erloͤſung Kraft gedeiht 
An mir auch zur Vollkommenheit. ö 
12 Da ſoll ich licht- und engel-rein, a 
Und meinem Heiland ahnlich ſeyn; 
Da ſeh' ich Ihn auf ſeinem Thron, ö 
Und erbe ſein iege Lohn. N 
13 Mein Jeſu, komm, ich ſteh' bereit! 
Erhabner Fuͤrſt der Ewigkeit, 
Erſchein' und ſammle mich zu dir, 1 
Und kroͤne bald dein Werk an mir! | 


106.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns 100 


1 OQobſinget Gott, weil J hriſt 

Von Todten auferſtanden iſt, 
i Und durch verſchloßne Grabes⸗Thuͤr 
Bricht als ein Sie d herfuͤr. 


Von Chriſti Auferſtehung. 157 


2 Der andre Adam iſt erwacht, N 
Und Gott hat ihm die Braut gebracht, 
Die er aus ſeiner Seite nahm, 

Als er im Schlafe zu ihm kam. 


3 Sind wir nun Bein von ſeinem Bein, 
Was wollen wir ſo ſchlaͤfrig ſeyn? = 
Wach' auf, o Menſch! weil Jeſus wacht, 55 
Der Licht und Leben wieder bracht. RR 


‚4 Der Segen wird nun ausgetheilt, 8 
Wohl Nun der as eilt! 
Der Weinberg iſt ſchon angelegt, 

Der! ie Erquickungs⸗Trauben träge. 


5 Der Heiland Jeſus ſchenket ein, 
Von feinem fügen Freuden⸗Wein, 
Den Freunden, die er trunken macht, 
Daß fie die böfe Welt verlacht. 


6 Nun ſind die Mandeln erſt zu ſeh'n, 
Die auf des Aarons Stabe ſteh'n. 
Er gruͤnt und bluͤht, erquickt die Bruſt 
Mit uͤberſuͤßer Himmels⸗Luſt. 


7 So tretet her und nehmt die Frucht, 
Die ihr ſte laͤngſt mit Thraͤnen ſucht, 
Labt euch mit feiner Lieb? und Treu’, 
Ihr finde fie alle Morgen neu. 


8 Nun eſſen wir das Oſter⸗Lamm, 9 
Das ſelbſt vom Himmel zu uns kam; 1 N 


WEN 


Br uns nun ee — Ruh’ Bea: 


158 Von Chriſti Auferſtehung. 


Def Fleiſch der Welt das Leben giebt; j 
Deß Blut uns macht bey Gott beliebt. 


99 laßt den Sawrteig nicht ein! 
Es muß hier Alles ſuͤße ſeyn. 
Die Liebe ſelbſt iſt Speiſ und Trank, 
Drum weg mit allem Suͤnden⸗Stank! 


10 Run lebſt du, großer Sieges⸗ Fuͤrſt! 
Und herrſcheſt, bis du endlich wirft. 
Auch uns erlöfen von dem Streit, 


Und fuͤhren in die 1 


107.) Mel. Herr 3 dich zu uns 1 
1 Ni hat das heil'ge Gottes-Lamm, 
Dem man am Kreuz das Leben nahm, 

Den ſchoͤnen Sieg an Hoͤll' und Tod Br 
Behauptet a ei hre Gott. 1 

2 Wo iſt, o Tod! dein Stachel jet 
Wo habt, ihr Teufel! euren Witz? 
Wo iſt der Hoͤlle Macht und — 
Wer fuͤhret wider uns nun ö 
3 Das Lamm, das der Welt Si n trägt, 
Hat eure Macht in Koth gelegt; 3 
Es herrſchet kräftig dort e. 
Und euer Leid waͤhrt fuͤr u 


4 Ja, liebſter Heiland, deine Kraft A 


Morgen⸗Lieder. 159 


Ganz matt ſind, die uns draͤngten ſehr, 
Und gelten fort und fort nichts mehr. 
5 Du, Heiland! du beherzter Held! 
Haſt aller Feinde Muth gefällt, 
Indem du aus dem Grab auffichl, 
Und wiederum zum Leben gehſt. 2 


6 Was wollen wir denn fuͤrchten ſehr 
Des Todes Macht, das hoͤll'ſche Heer? 
Laß toben, was da will und kann, 
Tritt nur den Kampf friſch mit ihn'n an. 
deine Macht, o Menſch! gleich ſchwach, 
alt dein Heiland hinten nach; ; 
Durch deſſen Kraft wirft du beſtehn, 
Und dein Feind muß zu Boden gehn. 
8 O Heiland! hilf zu jeder Friſt, 855 
Der du vom Tod erſtanden biſt; 1 
Tritt her zu u = 
s Leben durch den Tod! 


— 


n 


108 Mel. Hoͤrt, wie die Waͤchter ſchreyn. 


8 Jeſu! wahres Licht, 

Nun iſt die Nacht dahin; 

Zu danken dir, iſt meine Pflicht, 
Weil ich bey ag n bin. 


Fuͤhr' uns in 


2 


Be, 


160 Morgen⸗Lieder. 


2 Du haſt mich durch die Nacht, 
Beſchuͤtzt nach Leib und Seel', 
Von mir gewandt des — Macht; 
Hab' Dank, Immanuel! 


3 Begleite du nun mich 2 

x Auch heut' durch deine Gnad', 
. er ich mag fuͤrcht⸗ und lieben dich, 

Und geh'n den rechten Pfad. 


und wann dereinſt mein Lauf 


In dieſer Welt vollbracht, | 
Sd nimm mich, Herr! zu dir Hanau, 
se loben deine Macht. ’ 


109.) Mel. Mein Gott, das Herz ich being. 


ri 


1 Vrwach' zum Dank, o mei 
Und preiſe Gottes Treu'; 
Denn feine große Vaters⸗E 
Iſt alle Morgen neu. 
2 Ach, darum bringe du auch nun 
Dein Morgen⸗Opfer dar; i 
Gott ſchuͤtzte dich —o preiſ' fein Thun! * 
Die Nacht durch vor Gefahr. 4 
3 Hab' Dank, o Herr! Laß deine Macht 
Heut ſegnen was ich thu'; 1 
Und wenn mein Lebenstag vollbracht, \ 
Fuͤhr' mich zur gen Ru, l 


| Morgen⸗Lieder. 1861 
110.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns w. 


1 Ae Gott, du hoͤchſtes Gut allein! 
| Wie ſoll ich dir recht dankbar ſeyn, 
Daß du mich heut in dieſer Nacht 
Vor Tod und Schrecken haſt bewacht? 
2 Dein' gute Nacht verurſacht hat, 

Daß ich ſehr fein geruhet hab'. 

Am Leib erquickt ich jetzt aufſtand, 8 

Und mich im neuen Tage fand. n 

3 Gelobt ſey Gott für feine Treu!!! 

Dieenn ſie iſt alle Morgen neu. 

Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geiſt! 
Auf mich jetzund dein’n Segen geuß! 

4 O Lebens⸗Sonne, Seelen⸗Kraft! 

Die nur in mir das Gute ſchafft, 

Durchſtrahl' mich ganz mit deinem Schein, 

Die Finſterniß ganz aus mir räͤum'! 

5 Ach Gott! ich ſehn' mich auf zu dir; 
Mein Geiſt, der lechzet mit Begier 
Um deinen Segen dieſe Stund', 

Zu loben dich mit Herz und Mund. 

6 Wirk in mir, Herr! zu deinem Ruhm, 
Das rein' und wahre Chriſtenthum. 
Bewahr' mich heut' vor Sind’ u. Schand; 

Hilf fliehen allen eitlen Tand. 

7 Bieb, daß ich allzeit wachend ſey; 

Mach' mich von allem Uebel frey; 


nr" 


| 


Und 


Be: * 
162 Morgen⸗Lied. 


Und wann ſich ſchließt mein Pilgerlauf, 


So nimm mich in den Himmel auf. 


111.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1. Wir danken dir, o treuer Gott! 
In dieſer Morgenſtund; 
Des Tages Licht, das Morgenroth, 
Macht deine Guͤte kund. 
2 Vor Ungluͤck und Gefahr bewacht, 
Durch deiner Engel Schaar 
d wir in dieſen Tag erbracht: 
ank ſey dir immerdar. 
3 Herr! ſegne uns an dieſem T 
Daß Wort und Wandel rein; 
Und alſo auch ein Jedes mag 
Treu in ſein'm Amt 3 
4 Verleih' Geduld in K Pein; 
Sey unſer Troͤſter heut: A 
Damit wir einſt auch fröhlich ſeyn, 
Am Tag der Ewigkeit. 


ubend⸗Lieder. 


112.) Mel. Hoͤrt, wie ie die Wächter * 


1 Der Tag iſt nun dahin, 
Die Nacht gebrochen un: 


4 
5 8 
Zus 


| 


=) 


es. 
Abend⸗Lieder. 163 


O moͤchten wir mit Herz und Sinn, 
Dem Herrn recht dankbar ſeyn! 
2 Preiß, Ehr' und Dank ſey dir, = 
O Gott! von uns gebracht, N 
Für deine Gnade immerhin, 
Für Tag und auch für Nacht, 
3 Behuͤt' uns dieſe Nacht, 
Wend' ab des Feindes Liſt: 1 
Breit uͤber uns aus deine Macht, = 
Weil du ein Helfer bift, Be 


113.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 A wie vergehet doch die Zeit, 
Ein Tag iſt wieder hin; 
O Jeſu! mache mich bereit, 
Daß ich ſtets fertig bin, i 
2 Dir, Vater! dank' ich fuͤr die w, 28 
Die mir befchert zur Ruh’: 
Sey du nur ſelber meine Wacht, 
So kann kein Feind herzu. 
3 Gleichwie die Nacht gebrochen ein, 5 
g So kommt auch bald der Tod. 3 
fr D Heiland! wafche mich ganz rein, 2 
Dann hat es keine Roth. 


14.) Mel. Gott des Himmels und der Erd. 


1 W a von Gottes Gnaden, 
Haben wir die a ne 
nd 


164 Aͤ,bſchieds⸗ 
Und ob es ſchon dunkel worden, 


Gott doch nicht von denen weicht, 
Die er treu von Herzen findt, 
Und ihm ganz ergeben ſind. * 


2 9 ſo ſey auch unſer Hüter, 
Hoͤchſter! heunt in dieſer Nacht, 
Daß Leib, Seele, Haab' und Guter, 
Seyn durch deinen Schutz bewacht: 
So ruh'n wir in Sicherheit, 
BVBis der Morgen uns erfreut. 


—m— 


Abſchieds-Lieder. | 


115.) Mel. Mein Bott, das Herz ich bringe. 


1 etzt ſcheiden wir dem Leibe nach, 
Doch feſt vereint im Geiſt. 
Ihr Lieben all'! dies iſt der Tag, 
Der uns von 'nander reißt. * 
2 Betruͤbet euch doch nicht fo ſehr, «) 
Es kann nicht anders ſeyn; 4 
Ein Jedes ſich zu Jeſu kehr „ 
Er flößet Troͤſtung ein. 
3 Zwar fuͤhl' ich auch das Meinige, 
Es ſchmelzet mir mein Herz; 
Doch Chriſtus all' die Seinige 
Erquicket in dem Schmerz. er 


* 
2 
— 


* 14 


RR. Yes ri 
* * — 1 


Lieder. 


4 Er ſteht uns alle Tage bey, 
So lang? wir in der Welt: 2 
Am End' macht, Er vom Leid all' fig, 
Fuͤhrt uns in's Himmels Zelt. “| 


5 All' die in Buß und Glauben hier 
Sich recht zu Ihm gewandt, 
Die Ihm nachfolgen fuͤr und fuͤr, 
Bringt Er in's Vaterland. 


6 Ach, denkt doch an die Wonne da, 
In jener Gottes⸗Staͤdt, 
Wo ewig wir in Gloria, 
Von Freuden werden ſatt! 


7 Dort kommen wir zuſammen all', 
Wenn's hier nicht mehr geſchicht, 
Zu loben Gott mit frohem Schall, 
Und ſchauen fein Geſtcht. 


8 Run Brüder und Schweſtern, Adje! 
Dies ſey denn mein Abſcheid, 
Gott weiß, ob ich euch wieder ſeh', 

Bis in der Ewigkeit. 


9 Ich wuͤnſche euch das Lebewohl! 1 
f Und reiſe denn nun fort: 
Seyd all' der Bruder⸗-Liebe voll, 


Und betet aller Ort'. 


"ae das Wachen doch ja nicht, 
m Glauben fene * f 


fe 


Ein 


166 Abſchieds⸗ 


Ein Jedes thue ſeine Pflicht; * | 
Nach Jeſu ſtets aufſeht. 
3 11 L kaͤmpfet doch recht ritterlih - 
* Für eures Heilands Ehr'! ar 
Der uns geliebt ſo bruͤnſtiglich, 
Gab ſich ganz fuͤr uns her. 
12 In Ihm denn lebet alle Tag', 2 
So lebt Er auch in Euch 
So traget ihr auch Spott und Schmach 
Um ſeinet willen leicht. 
13 Bald, bald, ſo kommt die beßre Zeit, 
Sie bleibt nicht lang' mehr aus. 
Ach haltet euch doch ſtets bereit, 
Bald kommen wir zu Haus! 
14 Sollt' dieſes Mal das letzte ſeyn, 
Daß wir beyſammen war'n, 
So fuͤhr' uns, Herr! in Himmel ein, 
Zu'n auserwaͤhlten Schaar'n. 


116.) Mel. Ach, laß dich jetzt finden. 
1 m Geiſte getrieben 
4 In meinem Gemüth, 
Schreib' ich euch, ihr Lieben, 
Zum Denkmal ein Lied. 
Werd' ich dann geſchieden, 
So wie es jetzt ſcheint, 8 
Moͤcht' dieſes noch reden, 1 
Von euerem Freund. 


=. 


* 


7 


Lieder. 16 
2 O Bruͤder, ich ſcheide! * . 
Ach Schweſtern, ich geh'! 
Im Geiſte ich leide 
Der Abſchied thut weh'; 
Wie groß iſt der Jammer, 
Ich fuͤhle den Schmerz, 
Es druͤcket der Kummer 
Mein blutendes Herz. 
3 Hier richt' ich zum Zeichen 
Auf dies Monument, 2 
Wenn Staaten und Reichen 
Uns haben getrennt; 
Und betet dann Einer, 
Nach chriſtlicher Pflicht, 
Gedenke auch meiner, 
Vergeſſet mein nicht. 


4 Auch ich will ſo treten 
Vor Jeſu, den Herrn, 
Fuͤr Alle zu beten, | 
Obſchon von euch fern. 
So ſind wir hienieden, 
Wie es klar erſcheint, 
Dem Leib nach geſchieden, 
Im Geiſte vereint. 
5 Nun hoͤrt doch, ihr Brüder, 
Und Schweſtern zugleich: 
Wir feh’n uns ja wieder 
In ſeligen Reich; 


— 
Kr 


Denn 


168 Abſchieds⸗ 


2 Denn dahin wir wa 2 
Wo nichts mehr uns trennt, 

Wo Einer den Andern rn 

Dort wieder erkennt. . 


6 Nun lobet und ehret 

GOTT Vater, und EN 
Den Geiſt der uns fuͤhret 

Bis hin vor den Thron. 
Ach ſinget, ihr Frommen, 

Mit Jauchzen und Schall! 
Zuſammen wir kommen 

Im himmel' ſchen Saal. | 


7 Chriſtus, unfer König, 

Iſt mächtig im Streit, 

Er machte nicht Wenig' 
Zur ſeligen Beut'; 

Denn Viel' die da hoͤrten 
Evangelium, 

Zu Gott ſich bekehrten, 
Geworden nun fromm. 


8 Ob Teufel und Hoͤllen 

Gewuͤth't und gekracht, 

So wurden doch Seelen 
Zu Jeſu gebracht. 

Ob Beelzebub Pfeilen 
Mit Macht auf uns ſchoß/ | 

So fielen bes: Säulen die 

E Von B los. 


— 
— — PRPREREE: 


en 


9 Noch 


ee. 


rm 169 


9 Noch heute bezeugen 

Es Junge und Alt’, 
Wie Arme und Reiche 

Durch Jeſum gar bald 
Vom Schandjoch der Suͤnden 

Erloͤßt und befreyt, 
Und jetzo empfinden 

Die göttliche Sreud’, 


10 Ruft laute, ihr Wächter! 
Bey Tag und bey Nacht. 
Bis alle Geſchlechter 1 
Zu JESu gebracht. 
Laßt wundern und ſtaunen 
Die Voͤlker zumal, 
Blaßt nur die Poſaunen 
Mit froͤhlichem Schall. 


11 Ach Wunder! ach Wunder! 
Ach Wunder der Zeit! 
Es kamen herunter ö 
Die ſtolzeſten Leut' 
Und beugen vor Jefu 
In Demuth ihr' Kniee: 
Ihr“ Luſt iſt nur Chriſto 
Zu dienen allhie. 


12 Dankt Pi Bei 7 50 


zit x 


7 
1 Ya 


170 Aibſchieds⸗ 


. Dankt Jeſu, dem Hüter 
Der Schaafe allhier. 
N Dankt Jeſu, ihr Brüder 
Und Schweſtern, mit mir. 
13 Reich ſind wir auf Erden, 
Bey Kreuz, Schmach und Spott, 
Was will es einſt werden 
Im Himmel bey Gott? 
Ach bleibt nur demuͤthig, 
BVewahrt dieſe Zier, 
Und lebet einmuͤthig, 
Ihr Chriſten allhier. 


14 Ein Jedes doch wache 
Und ſteh' auf der Hut, 
Daß Satan, der Drache, 
Kein Schaden uns thut. 
Befieget Fleiſch, Suͤnde, 
Welt, Teufel, mit GOTT, 
Daß nichts mehr euch binde; 
Sepd treu bis in Tod. 2 


15 Je HO VBA,, der Hüter, 
Die Gnade erzeig', a 
Daß Vaͤter und Muͤtter 
Und Kinder zugleich. 
Zur Zahl der Gerechten 
- Bald werden gefuͤhrt, 
Zum Lohn feiner Knechten 


und l Herd”. E72 


— 


16 


25 


7 


18 


19 


\ 1 
13 


1 


8 Lieder. 


So denket doch, Bruͤder 
Und Schweſtern, daran 

Was dies Jahr auch wieder 
Der Herr hat gethan! 


Manch Herze kann ſingen: 


Den Heiland ich fand, 
Vor Freude moͤcht' ſpringen, 
O ſeliger Stand! 
Zion ſey zufrieden, 
Der HER Riſt dir nah! 


In Proben, in Noͤthen 


Iſt Jeſus auch da. 


Bewahret die Liebe, 


Sucht Heiligungskraft, 


Aus goͤttlichem Triebe 


Das Heile ausſchafft. 


Nun IE Sli, wir danken 
Mit Freuden dafuͤr; 


Halt uns in den Schranken, 


Wir laufen zu Dir. 


Wir waren oft trunken 


Von himmliſchem Wein, 


In Freude verſunken, 


Der Liebe ſo rein. 
Ey! geb' ich euch Bruͤder 


Und Schweſtern die Hand, 
Und ſeh' euch nicht wieder 


Bis im Vaterland: 


171 


EN 


Und 


2 


Und unſer Abſchied kommen nah’. 


172 Abſchieds⸗ 4 
Und ſey es der Falle, 8 ü 
Ihr leſet dies Lied, 
Denkt meiner doch Alle, 
Daß heute ich ſchied. 


20 Keif? ich ſchon in Leiden ö 
In's Ferne hier fort, 3 
4 


Hoff' ich doch in Freuden 
Zu finden den Ort, 8 

Wo wir All' beyſammen * 
Mit Liebe ſo voll! 

Gedenkt an mein'n Namen, 
O Kinder, lebt wohl! 


117. ) Mel. Herr Jeſu Christ, dich zu uns 1c. 

1 un, liebe Brüder! ſcheiden wir; 
N Ihr Schweſtern, es geht fort von hier; 
Die Zeit zum Aufbruch iſt jetzt da, 


2 Der Herr uns hier geſegnet hat; 

Die Hungrigen ſind worden ſatt; 
Die Herzen find entbrannt in Lieb’; 

Wir fühlen neuen Gnaden⸗Trieb. 
3 Der Glaube iſt in uns geſtaͤrkt; 
Die Hoffnung man lebendig merkt; 
Wir haben neue Wichtigkeit, 
Zu ſchaffen unſre Seligkeit. 

Das Beten iſt nun ernſtlicher, 
Die Bruder⸗Liebe bruͤnſtiger; 


| 
2 


1 
m 
er = 


Lieder. 173 

- Die Anſtoͤß' find hinweg geräumt; 

Itſt alles beffer, wie es ſcheint. 

5 Ein Jedes doch nun munter wach'; 

Dem Frieden jaget immer nach, 

Der Heiligung je mehr und mehr, is 

Und lebet All' zu Gottes Ehr’. . 

6 Nun ihr Herzens Brüder, Adje! 

Ein jeder in der Ruͤſtung ſteh'. ‘ 

Lebt wohl ihr Schweſtern, allezeit; 

Sed ſtets zur Ewigkeit bereit. 

7 Vielleicht iſt dies das letzte Mal, 8 

Daß wir uns ſeh'n im Jammerthal; 

Doch hoff? ich euch dort A? zu ſeh'n. 8. 
Wo wir nicht mehr von nander geh'n. 
8 Zu guter Letzt lebt Alle wohl! f 

Ein Jedes fo, wie es denn ſollll, 

In ſeinem Amt, Beruf und Stand, g 
Bald kommen wir in's Vaterland. 


118.) Mel. Ach, laß dich jetzt finden. 


1 ch, kommt's denn zum Scheiden, 
Und muͤſſen wir fort, 
Ein Jeder in's Leiden, 
An eigenem Ort: 
Ach ja, meine Bruͤder! 
Das iſt nun die Sach'; 
Doch ſeh'n wir uns wieder, 
Folgt Jeſu nur nach. 
N M 2 Zwar 


: 


5 


= 


2 Zwar geht es zu PR 

Wie ſoll's anders ſeyn? 

Es macht denen Schmerzen, 
Die in der Sieb’ rein. 

Doch denket, ihr Brüder! 
Bald wird es gefcheh’n, 

Daß all' Chriſti Glieder 
Im Himmel ſich ſeh'n. 


3 Dort iſt dann kein Streiten 
Mit Teufel, Fleiſch, Welt, 
Und den Eitelkeiten, 
Die ihnen gefaͤllt 
Rein —All', die beſiegen 
Die drey großen Feind', 
Sich ſollen vergnuͤgen, 
»Wo man nicht mehr weint. 


4 O liebe Geſchwiſter 
In Chriſto dem Herrn! 
Erhebt die Geſichter, 
Schaut uͤber die Stern'! 
Bald kommt dort zuſammen 
Die ganz” Glieder-Zahl, 
Die in Jeſu Namen 
Befreyt find von Quaal. & 
5 Dort werden wir loben, 
In himmliſcher Freud’, 
Den, der uns erhoben, 
Fern von allem Leid. 


Lieder. 175 


Nun lebt wohl, ihr Brüder, 
Bis wir dorthin geh'n! 
Laßt jetzt eure Lieder 
Hier ſchallen ganz ſchoͤn. 


6 Ihr Schweſtern auch alle, . 
Macht euch recht ge Mer, 
Ach lobet mit Schalle! 
Mit Gnade euch ſchmuͤckt! 
Zuletzt und am Ende 
Ich fage : Adje! 
O Jeſu! mir ſchenke - 8 
Dein’n en — ae x 


1 


119.) Mel. Kommt Kinder, laßt uns 


1 Nin muß ich euch verlaſſen, 
Betruͤbt iſt mir dies Wort, 
Doch will ich mich ſo faſſen, 
Ich uͤberlaß euch Gott. 
Es kann nicht anders ſeyn, 
Ich muß euch Abſchied geben; 
Ich wuͤnſch' euch ewigs Leben, 
Ein Herz das fromm und rein. 


2 Dem Leibe nach wir ſcheiden, N 

Im Geiſt ſind wir vereint; ö 1 
Kein Kreuz, kein Tod noch Leiden, 

1 von einander nimmt. f 

ir. a 8 Trennt 


176 Abſchieds⸗ 


Trennt Berg und Thal uns wohl, 
So laßt uns doch mit Beten N 
Demuͤthig oft hintreten 
Zu Jeſu Gnaden⸗Stuhl. 
3 Laßt uns doch nicht vergeſſen, N 

Was Gott an uns gethan, 

Der alles Leid verſuͤßen 
Und uns erloͤßen kann: 
Ach liebt doch alle Ihn, 

Bringt Ehre ſeinem Namen, 

2 wir einmal beyſammen, 


4 
3 2 


a In Neu⸗ Jeruſalem. 
ER u 55 rüͤder, ſtehet feſte! 
Ihr Schweſtern, habt doch Muth! 
a jedes kaͤmpf das befie, 


So geht's gewißlich gut. — 

Seyd alle Zeit getroſt, er 
Beſi fegt Welt, Sand und Hölle, 
Errettet eure Seele; * 

Seyd treu bis in den Tod. 


5 Bewahret ſtets die Liebe, 
Die Demuth haltet feft; 
Haßt alle boͤſen Triebe m 
Und was unheilig iſt. 
Thu' Jedes ſeine Pflicht 
In ſeinem Ruf und Stande, a 
Bald kommen wir in's Lande 8 er 
Wo Sebens-NBaffer fließt. 


Lieder. 


6 Wann ich in Himmel komme, 
Zur frohen Ewigkeit, 

Und ſchmecke Gottes Wonne 
Und große Seligkeit, 
So warte ich auf euch, 

Bis ihr den Ort erlanget 

Wo ihr in Perlen pranget 
Und ſeyd den Engeln gleich. 


7 Singt ihr, eh' ich, ihr Bruͤder 
Und Schweſtern alleſammt, 
Vor Gottes Throne Lieder 
In unſerm Vaterland: 
So wartet auch auf mich, 
Ihr ſollt mich auch bald ſehen 
Mit euch im Himmel gehen, 
Durch Gottes Gnad' hoff' ich. 


8 Was Herrlichkeit und Freude, 


e Zions ſchoͤne Schaar 
nießet Himmels⸗Weide 


une schet Paar bey Paar! 
Geht es ſchon hier fo gut 


. 


Bey Kreuz und Schmach auf Erden, 


Was wird's im Himmel werden? 
O Seelen, habt doch Muth! 
9 ir lebt wohl ihr Brüder 
nd Schweſtern allzugleich! 
ich euch hier nicht wieder, 
Fo doch im Himmelreich. 


* 


8 


5 m 11 


178 Sterb⸗ und 


Ich hoff’ ihr werdet AU 
Mit mir im Himmel oben 
Den Herren ewig loben 

Mit lautem Jubel⸗Schall. 


Sterb⸗ und Begräbniß⸗Lieder. 


120.) Mel. Wer nur den lieben Gott laͤßt ꝛc. 


EFF Meran 1 Blut muß ſchon e 
= Leben nimmt allmahlich ab. 
Mit den ſchon laͤngſt verblichnen Schaaren, 
| Sink' ich auch jetzt zum Grab hinab. 
Muß ich denn fort in meiner Bluͤt' 5 
Ach Gott, mir hilf durch deine Guͤt' 


2 Ja, anders iſt doch nichts zu hoffen, 
Sterben muß jedes Menſchenki 
Und o, wie wohl iſt's dann getro 
Hat man Vergebung ſeiner 
Muß ich nun fort in meiner B * 
Ach Gott, mir hilf durch deine Bir! - 


3 Nun Jeſu, du (haſt) T. mir vergeben, 

All' meine Suͤnd' die ich gethan. 3 

In Buß (hab') thu' ich mich dir ergeben, 

Und (kam) komm' glaͤubig zu * 44 
Muß ich nun fort in meiner Bl 

Mein Gott, mir hilf durch dei u; Se 


+ 


1 
W 
7 
ei 
4 


45 


} 


f Begraͤbniß⸗Lieder. 1 


Tief in mein armes Herz hinein, 
Und meinen Sinn zum Himmel lenken; 
Durch Gnade mache mich ganz rein. 
Muß ich dann fort in meiner Bluͤt'? 


121. Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnad. 


1 MESU! Arzt der kranken Seelen, 
Der nach Leib und Seel' erquickt; 


* Sich’ doch, Herr, mein aͤngſtlich Qualen, 


7 1 Mach zum Sterben mich geſchickt. 


28 Jer Suͤnden große Menge, 
Die ich hab' mit Luſt veruͤbt, 3 

Bringen jetzt mich in's Gedraͤnge: 

| Haͤtt' ich fie doch nicht geliebt! 

3 Ach Herr Jeſu! dich erbarme, 
Nimm dich meiner gnädig an; 

Schließ mich ein in deine Arme, 

Der ſo viel fuͤr mich gethan. 


4 S mit Schmerzen ganz umg 1 


Lieg' ich armer Staub vor dir. 
Jeſu, Jeſu, thu' vergeben 5 
Meine vielen Suͤnden mir! 


25 Wollteſt du mich nun verlaſſen, 
Weh' dann meiner armen Seel'! 
3 Doch 


4 O! laß dein Friede fi ſich ver ſenken 


Ach Gott, mir hilf durch deine Guͤt'! 8 985 


180 Sterb⸗ und 


Doch der Glaube kan dich fas 
Hilf mir, o Immanuel! 


122.) Mel. Mache dich, mein Geiſt, bereit. 


1 HUſt es doch der alte Schluß, 
Daß die 8 ſterben: 
i 


ieſes iſt's, daß ich auch muß a 
In dem Grab verderben. 

Mein Leib werd' In der Erd’, 1 
Wuͤrm' und Moder Raube, 


Ganz zu Aſch' und Staube. 


2 Doch, mein' Seel' verweſet nicht, 7 
Jeſus iſt mein Leben; 
Er iſt meine Zuverficht, 
Ihm bin ich ergeben: 
Nach dem Wort, Wie er dort, 
Buß und Glauben lehret, 
Ich auch bin bekehret. 4 


3 Meine Schuld vergeben iſt, 1 
Dies mich tröſt't im Leiden: 

Er ich durch mein'n Jeſum Chrift, 
Erben ſoll die Freuden; 5 
selig ſeyn Ohne Pein, 
In den Regionen 
Sel'ger Millionen! 


4 Vom Verderben, Grab und Tod, 
Auch mein Leib befreyet, 


Wird 


Begraͤbniß⸗Lieder. | 181 


Wird erloͤßt aus aller Noth, 
Und ganz ſchoͤn verneuet, 

Wird aufſtehn Glaͤnzend ſchoͤn, 
Mit der Seel' vereinet, 
Wann der HE erſcheinet! 


5 Dann mit Chriſto tauſend Jahr 
In der Herrfchaft leben, ’ 
Und mit jeder ſel gen Schaar 
Gottes Lob anheben. 
Nach Bericht, Im Gericht 
Mit JéEH OVA ſttzen, 


Er Wie die Sonne blitzen! 


AR Und hernach in Ewigkeit, 
Ruh' und Wonne erben, 


In der großen Seligkeit, . ö 


Wo wir nicht mehr ſterben; 
Da die Freund? Ohne Leid, 

Ohne End' wird waͤhren, 

Und fie nichts mehr ſtoͤren. 


7 Nun ſo will ich dann die Noth 
Mich nicht laſſen ſchrecken: 
Obwohl jung (bald) mich findt der E a 
Chriſtus will mich wecken. l 
Ich ſchlaͤf' ein Ohne Pein, 
Weil ich hab' gefunden, 
Den, der uͤberwunden. 


123.) 


or. 


I 


Sterb⸗ und 1 
123.) Mel. Herr Jeſu 72 zu uns ꝛc. E 


1 Doe Grabe iſt der Todten Haus, 

Heut trägt man mich, bald dich zug f 

Wo man zur Erden werden muß, ) 
Nach mein und deines Schöpfers Schluß. 


2 O Menſch! betracht das Grabe recht, . 
Sieh' wie man mich mit Erd' bedeckt, 2 
Wo ich bald werd' der Würmer Raub, 
Denen man mich nun anvertraut. 


3 Was huͤlf' denn nun ein ſchoͤner Leib, 

Mit aller Welt ihr'r Herrlichkeit, 
Wenn man dem Tod gefallen heim, 
Und nicht mehr ſteht ihr Glanz u. S ein 2 


| 4 Drum Menſch, denk' oft an deinen Tod, 
Oft an dein Grabe und an Gott; 
Bereite dich, ſtirb ab der Welt, 

Und ſuche das was Gott gefällt. * 


5 Durch Buß’ und Glauben ſchicke dich, 
Sür deinen Tod und fuͤr's Gericht: 
15 dann Sterben dein Gewinn, 
We 


Chriſtus wohnt im Herzen drinn. 
124.) Mel. Es iſt gewiglich an der Zeit, 10. 
1 H iſt die Staͤtte meiner Ruh', 


Hier legt in's Grab mich nieder, 
€ Und 


£ Aue 


Und decket mich mit Erde zu, 
Bis Chriſtus dieſe Gliedern 

Erweckt, wenn er dereinſt erſcheint, 

Da Leib und Seele dann vereint, 
Ganz neu erſcheinen wieder. 


2 Nur kurz war meine Wallfahrts⸗Zeit, 

| Bis Gott mich rief von binnen: 

Dioch mußte mir auch Kreuz und Leid, 
Zu meinem Beſten dienen. 

Mit Jeſu gieng ich hin zur Ruh', 

Er ſprach mir ſelbſt das Kleinod zu, 
Und fuͤhrte mich zum Leben. 


3 gebt wohl ihr Frommen, halt't das Ziel 


Denn es iſt ja kein Kinderſpiel, 
Die Seele zu erretten. 

Drum wer dereinſt will ſelig ſeyn, 

Der lebe heilig, keuſch und rein: 
Der lebt wann Suͤnder ſterben. 


4 Es wird bald kommen zum Gericht, 
Der HERR mit all' den Seinen, 


Mit Wachen, Faſten, Beten; 


Wenn ſeine Stimm' die Gräber bricht 


Und Groß' und Klein' erſcheinen, 
Am juͤngſten Tag vor Gottes Thron: 
Und Jeder kommt, nach ſeinem Lohn, 

In Himmel oder Hölle. a 


Vom 


Begraͤbniß⸗Lieder. 183 


. 


184 | 
Vom zukünftigen Gericht. 4 


— J 
1 


125.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 


1 ch, meine Seele, denke nach 
Und merke doch die Zeiten! 
Der große Tag iſt wahrlich nah', 

Da man zum G’richt wird ſchreiten. 
Das Wort des Herren zeigt es klar, 
Es wird der Richter offenbar 

Bald wie ein Blitz erſcheinen. 


2 Auf, meine Seele! ſchicke dich 
Mit wahrer Buß' und Glauben; 
Laß nichts auf Erden hindern dich, 
Noch dir das Kleinod rauben; 
Denn es iſt alles Nichtigkeit, 
Und wird vergehen mit der Zeit, 
Was hier auf Erden bluͤhet. 


3 Drum meine Seele, ſehne dich 
Nach einem beſſern Leben! 

N Denn Jeſus, Gottes Sohn, hat ſich 
Fuͤr dich in Tod gegeben: 

Sein' Fuͤrbitt' hat dich noch bisher, 

Zu deinem Wohl und feiner Ehr', 

So gnaͤdiglich erhalten. 


Vom zukuͤnftigen Gericht. 185 


Und thu' kein' Muͤhe ſparen. 

Die Welt kann dir ja helfen nicht, 
Drum laſſe ſie doch fahren. 

Ein reines Herz vor Gott beſteht, 

Wann Erd' und Himmel untergeht, 
Das thut ſein Wort uns lehren. 


126.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 


1 Ein in des Suͤnders groͤßter Noth, 
An ſeinem juͤngſten Tage, 0 
Wird ihm vergeh'n der freche Spott; 
Ja, ſein' verfluchte Lage 
Wird ihm alsdann erſt werden kund, 
Was ihm der treuen Lehrer Mund 
So oft entdecken wollen. 


2 O wehe nun der boͤſen Welt, 
Dem frechen Suͤnder⸗ Haufen, 
Den'n hier ihr' boͤſe Luſt gefaͤllt! 
Sie werden dann wohl laufen 
Zu ſuchen einen feſten Ort: 
Doch, hinunter zur Hoͤllen⸗Pfort' 
Wird unſer Gott fie weifen. 
3 Ach, wie wird dann die böfe Welt 
Und alle Heuchler zittern, 5 
Wann krachend dann der Himmel fällt, 
Die Elemente ſchuͤttern! 


=, Sie 


4 Schaff aus dein Heil und füume nicht, 


r 


188 Dom zukünftigen K 


Sie werden rufen überall: 

Der Richter kommt mit ehem Schall, 
Mit Donner, Blitz, zu lohnen! 

4 Sie werden ſich, ganz glaublich nun, 

Ort ſuchen zu verbergen, 

Die Berg' und Felſen es nicht thun, 
Der Tod will fie nicht wuͤrgen. 

O arme Wuͤrm', verfluchter Hauf'! 

Ihr muͤſſet vor den Richtſtuhl auf. 
Und dann zur Hoͤllen fahren. 


Sn — — ne 


127.) Mel. Bedenke, Menſch! das Ende. 


1 E⸗ iſt die letzte Stunde, 
Ach Seelen, wachet auf! 
Die Welt geht bald zu Grunde, 
Am Ende iſt ihr Lauf. 
Wollt ihr noch lange ſchlafen? 
Der Braͤutigam iſt nah’! 
Greift nach den Seelen⸗Waffen, 
Und ruft Hallelujah! 


2 Umgürtet eure Lenden; 

Brennt eure Lampen an; | 
Laßt euch nicht mehr abwen 2 
Wohl von der rechten Baß . 

Weil ihr einmal getreten . 
Seyd auf die rechte Straß“, Ke 
0 


Gericht. 187 


N So laßt nicht nach im Beten 
b Und Flehn ohn' Unterlag. 


3 Denn bald, bald wird erſcheinen 

| Eu'r Herr und guter Hirt, 

Wird rufen: Kommt ihr Meinen 
Und ſchauet meine Wuͤrd'! & 

Empfangt das Reich der Ehren, 
Wie's euch verheiffen ift, i 

Jetzt kann's euch nicht mehr wehren 
Des Satans Trug: und Liſt! 


4 Da werden ſich erſt freuen 
Die wahren Schaͤfelein, 
Die hier als die Getreuen 
Gehalten feſt und rein 
Bey Chriſti Lehr' und Leben, 
In Kreuz und auch in Leid, 
Die werden ewig ſchweben 
In a Freud'. 


5 Run ſprechen wir das Amen: 
Herr Jeſu, komm denn bald! 
Laß dein' Lieb' in uns flammen; 
Wirk' in uns dein' Geſtalt, 
Un fuͤhr' uns in dein Reiche, 
Wo lauter Ruh? und Fried'„ 
E da woll'n wir allzugleiche 
N loben deine Guͤt'. 


Von 


—o Es 8 N | 


188 
Von der menge Ser. 


128, ) Mel. Dein Bott, er Herz ich bringe. | 


1 r will mit uns nach Zion eh'n, 
Wo ade Chriſtus ſelbſt uns . 
Wo wir um ſeinen Thron her ſteh'n 


In höͤchſt verklaͤrter Freud'? 1 
2 Wo der Maͤtyrer große 1 4 
f In lauter Prangen geh'n, 3 


Und die Propheten allzumal, 
Auch die Apoſtel fich’n. 


3 Wo wir ſo manche ſchoͤne Schaar 
Dort werden treffen an; 

Wo ſie erzählen wunderbar 
Was Gott für fie gethan. er 


4 Wo es gleich einem Donner brauſt, 
Wann ſie ihr Sti hoͤh'n, 71 
Und gleich den großen Waſſern n ſauſt, 
Die unterwärts ſchnell geh'n. : 


5 Es rufet, wie aus einem Mund, ‚ 

Das ganze Himmels-Cher:, 
Dies hat des Lammes Blut un 

; Und ſchwingen ſich empor: 


6 Ach, Gott! was wird für F Freu 
In jenem Land und Ort, 


Bon der triumphirenden Seligkeit. 189 


Da, wo kein Tod, noch Schmach noch Pein 
N Wird herrſchen fı fort und fort. 


7 Ihr Gottes⸗ Kinder, freuet euch! 
Hier ſeyd ihr wohl verlacht; * 
Diaort werden wir im Hun eich 
Geziert in Seiden⸗ Pracht. 


8 Dorf wird die kleine Zions⸗Schaar, 

Die hier nicht war erkannt, i 
‚Gott für ſich ſelbſten ſtellen dar 

15 In ihrem Vaterland. 

2 Ach, Gott! wann wird das frohe Jahr 

* Doch endlich brechen ein, 

Daß Zions vielgeliebte Schaar 

Im Triumph ziehet heim? 

| 


129.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 


1 Gottes⸗Stadt, o guͤld'nes Licht! 
O große Freud' ohn' Ende! 
Wann ſchau' ich doch dein Angeſicht? 
| reich’ ich dir die Hände? 
Wann ſchmeck' ich deine große Guͤt'? 
DO Lieb', es brennet mein Gemuͤth 
Nach dir, du Braut des Lammes! 


2 Wie biſt du mir ſo trefflich ſchön 
Weiß, zierlich, ſonder Mackel: 
Wie glaͤnzend biſt du ne n, 
Du Zions an Fackel! ; 
Der 


„ 
190 Von der triumphirenden 
Der Koͤnig ſelbſt hat ee 5 


An deiner werthen 
O Tochter ne 
3 Wie ſieht dein König? ſag' es mir. 
Er iſt ganz auserleſen; 4 
Wie Roſen find die Wangen ſchier, 
Wie Gold ſein praͤchtigs Weſen. 
Wie Salomon auf N 7 4 
So ift mein Jeſus ln Ä 
r 


Der Schoͤnſte unte * x 
4 Da ſitz' ich unter Ihm al ne 
Den Schatten mir z len: 
Denn ſeine Frucht Wi ßer ſeyn, 


Als ich durch ſeinen Ruf r e 
Da ſucht' ich Ihn mit aller Macht, 
Den Biſchof meiner Seelen. 4 
5 Nun ſchau' ich feiner Augen * j 
Nun hab' ich Ihn berühre N 
Ich halt' Ihn feſt, ich 1 0 icht, 
Bis Er zur Ruh’ mich 1 4 
Dann wird Er wunderbarer 
Erfüllen mich mit Him 3 1 
In jenem Freuden⸗ — 4 i 
6 Es wird kein Hung Blade | 
Pe... auch kein Du ich quaͤlen. 
O, ſollt' ich nur erſt her ich, 
Und mich mit dir ver hlen! 0 
FR 


iin 15 


Wie Honig meiner Kehlen. 


Seligkeit. 191 


. 
O, ſollt' ich, du mein guͤld'ner Schein, 
Nur erſt in deinen Huͤtten ſeyn, 
Mich ewiglich zu laben! 
7 Aus Edelſteinen ſind gemacht, 
Die hocherbauten Mauren; 
Von Perlen iſt der Thore Pracht, 
Welch unverweslich Dauren! 
Die Gaſſen lauter Gold bedeckt, 
Das alle Himmels⸗Choͤr' erweckt 
Zum Hallelujah Singen. 


8 Da ſind der ſchoͤnen Häufer viel, 
Ganz von Saphir erbauet. 
Des Himmels Pracht hat da kein Ziel, 

Was nur das Auge ſchauet: 
Jedoch darf Keiner da hinein, 
Er muß denn unbeflecket ſeyn, 

Sonſt kann er's nicht ererben. 


130.) Mel. Mein Gott, das Herz ich bringe. 


1 Och weiß ein Land voll lauter Freud', 
i Wo Heilige zu Haus! a 
Der goͤttlich Tag die Nacht vertreibt, 

2 Dort iſt das Leiden aus. 
2 Dort fließt ein' Quelle voller Freud', 
Und keine Blum' verwelkt 
In jener ſuͤßen Ewigkeit, 
Deter himmeliſchen Welt. 

3 Auf 


4 


192 Von der triumphirenden 5 

3 Auf dieſer Seite fließt ein Strohm, 
Der Todes⸗Jordan, hi | 
Wann wird es, daß ich uͤber komm, 1) 
In Liebe dort zu bluͤh'n? 2 


4 Die Auen auf der andern Seit“ 
Sind lieblich anzuſehn: 
83 ng Can'an den Juden Leut“, 
O, koͤnnt' ich bald hingehn! 3 


5 a0 aber en e erſchrickt 4 
Vor dieſem Jordan fehr; Br 
Doch Jeſus unfern — kt 
Mit Engeln um uns he 
6 Ein Jeder doch im Glauben ſchau' 
Auf Jeſum nur allein; 
So ſehen wir bald Can'ans Aw, 
Das Land vom "hg rein. m 
7 Auf Pisga’s eee d 
Und ſah' das La von fern. 
Komm, Jeſu! nun zu dieſer Stund', 
Lehre mich ſterben gern. 


8 So werd' ich dann ſeyn unve 
Wenn du nur bey mir bi 


9 
Und mich alsdann kein' , f 


Vor Grab und den 


9 So geh' ich dann jr eudig fort 
Durch Tod dem Leben 
* Dir 


> 
A 

a 

1 


# 
2 
7 


Stügkeit. | 193 


Mir thut ſich auf die Himmels⸗ Pfort', 
Zu meiner ew'gen Ruh'. 


10 O ſchoͤnes Land! o Gottes⸗Stadt! 
| Voll ſel'ger Luſt und Wonn', 
Wo Freude ja kein Ende hat, 

Wo ich nun ewig wohn'. 


ar 


| 431.) Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit, ꝛc. 


51 Zion, du gewuͤnſchte Stadt! 5 
| Du biſt nicht auszugruͤnden; 
O Stadt, die lauter Wolluſt hat, 
In dir iſt Ruh' zu finden! 
Es aͤndert ſich nicht Tag noch Zeit, | 
In dir ift Freud’ in Ewigkeit, : 5 
| Ohn' Krankheit, Trauren, Zagen. ; 


2 O Stadt! in dir bedarf man nicht 
Der Sonne guͤld'ne Strahlen, | 
Des Mondes Schein, der Sternen Licht, 0 
Den Himmel bunt zu malen; 5 
Dein Jeſus wird da Sonne ſeyn, 
Und deine Klarheit ganz allein: 
All' Dunkel iſt vertrieben. 


3 Da ſteht der Koͤnig aller Welt, 
A Ganz prächtig in der Mitten; 
Da will er dich, den tapfern Held, 
Mit Freuden uͤberſchuͤtten. 


Da 


194 Von der triumphirenden 9 
Da ruͤhmet ihres Koͤnigs Macht 
Die himmelswerthe Buͤrgerſchaft, i 
Und alle Engel ſingen. * 
4 Da iſt das froͤhl'che Hochzeit⸗Fe 
Wo die zuſammen kommen, 
Die Gott aus Krieg, Angſt, Hunger, Peſt, 
Hat in ſein Reich genommen. 
Da wohnet der Apoſtel Zahl, 1 
Und auch die Maͤrt'rer allzumal, 
Die Vater und Propheten. W 3 
5 Auf diefer Hochzeit finden fih, 
Die Gott bekennet haben, 
Und von den Heiden jaͤmmerlich 
Getoͤdtet, nicht begraben: 
Die hier ihr Leben Tag und Nacht, 
In Zucht und Tugend zugebracht. 
Ja Zions keuſche Fraue. * 
6 Da find die Schäflein, d r Luſt 
Der ſchnoͤden Welt en ; F 
Die ſaugen jetzt an Gottes Bruft, “u 
Sie trinken aus dem Brunnen, g 
Der lauter Freud' und Wolluſt giebt: 
Da liebet man und wird geliebt, 
Im Reich der Herrlichkeiten. . 
7 Die hoͤchſte Luſt iſt, unf ern GOTT 
In Ewigkeit zu fehet 
Und vor dem Herren Zebao [ 
Als feinem König chen: % 
it 


8 


Seligkeit. 195 
Mit allen Engeln freuen ſich, 


Und lieblich ſingen ewiglich, 
In Himmels⸗Liebe brennen. 


8 O. Gott! wie felig werd' ich ſeyn, 
Wann ich aus dieſem Leben, 
Zu dir komm' in dein Reich hinein, 
Das du mir haſt gegeben. | 5 
Ach Herr! wann kommt die Stund heran, 9985 
Daß ich zu Zion jauchzen kann, 
Zu deinem Ruhm und d Prien 


132.) Mel. Wer nur den lieben Gott laͤßt ꝛc. 


1 Wos Freude wird man da erleben, 
Wann endlich, eh' es Zion meynt, 
Gott die Erloͤſung uns wird geben; 
Ja, die geliebte Stund' erſcheint, 
Wo unſer Kerker bricht entzwey, 
Und machet die Gefangnen frey? 


2 Die plotzlich eingebrochne Zeiten, 
Die uͤber alle Sinnen gehn, 
Und uͤbergroße Seligkeiten, 
Wird unſer Aug’ mit Freuden ſehn: 5 
Wir werden ſeyn wie Traͤumende, 
Beſtuͤrtzt, ob's in der That geſchaͤh'. 


3 Dann unſer Mund erfuͤllt mit Lachen, 
Und unſre Zung' voll ea 


196 Von der triumphirenden 


4 
Von Tag zu Tage größer machen, 
Des großen Königs Lieb' und Treu: 
Zu loben und zu preiſen JR., i 
Mit Seraphin und Eherubin. f 
4 Dann wird mit Reu' bekennen muͤſſen, 
Das Volk, das jetzo uns veracht, 
Wie fie es jetzt zu laͤſtern wiſſen, 
Und unſre Hoffnung gar nichts acht, 
5 Daß Zions Reich nicht Raſetey, 
Noch füßer Traum geweſen ſey. 
6 Wann Gott fein Volk wird uͤberſpreiten 
Mit Himmels⸗Glanz u. Freuden⸗Schein, 
So wird man ſagen bey den Heiden, 
Wozu die Welt wird Zeuge a 
Der Herr hat große Ding' gethan 
An ihnen, wie man ſehen kann. 2 
6 Ach, laßt uns Hallelujah ſinge 
3 Mit aller Macht, nach Leib un N 
Ja, laßt es cwiglich erklingen, 23 
2 Dem Herrn zum Preiß, o n 3 
Dtier Herr hat Groß's an uns gethan, 
* Deß ſind wir fröhlich um und an. 5 
7 Erlöß uns, Herr! von ihren Banden: 
Das iſt dir ja fo leichte Sad’, 
Als wenn du in den Mi \ 
1 i bneſt — ſeichten Bach 
Sefiehe uns wech von Babe 


Be 
8 OR 


Seligkeit. 8 197 


8 Doch, eh' man ſeh' die Ernt' der Freuden, 

Iſt es dein gnadenvoller Rath, 

Daß viele Thraͤnen uns begleiten, 

Und erſt geſcheh' die Trauer⸗Saat: 
Jetzt tragen wir, nach deinem Sinn, 
Annoch den edlen Saamen hin. 

9 Wie wenig Tage ſind zu Drau le 

So kommt der ganze Hauf erfreut? 
Ach, unſre Hoffnung konnt' nicht fehlen! 

— Ein jeder Garbentraͤger 8 
Das Leiden iſt ja nun vorbeyy 
Und wir von allem Jammer fee 


* ME ER 
5 8 „ E 
TRETEN BEE a RE 


133.) Mel. Mein Gott, das Herz ich 


1 zn Brüder, kommt, wir eilen 
Nach Neu⸗Jeruſalem 
Vermerkt ihr nicht die guͤld' ne? 
Die dorten vor euch glimmt? 
2 Stracks eure Augen wendet hin 
Folgt Jeſu treuer Schr’; 
Haltet Wachen, Beten in dem S 1 
So faͤllt die Reif’ nicht ſchwer. 
3 Hier iſt ein' große Wilderniß, 
Da muͤſſen wir noch dure 
‚Da ſchmeckt des Himmels hanna ſüß, 
Ach, werdet nur nicht murr'ſch! 
1 Sal landen wir am Jordan an, 
Der 9 der Stadt u. | nn 
: ls 


8 
. 


198 Von der triumphirenden 


Wer Glauben haͤlt, daruͤber kann, 
Das Waſſer ſelbſt ihm weicht. 


5 Wir ſtimmen Moſes Lobgeſang 
Auf Jordans Ufer an, 
Und auch des Lammes Triumph⸗ died, 
Im ſuͤßſten Jubel⸗Ton. 


6 Dort liegt die guͤld'ne Himmels ⸗Stadt, 
Wo Alles ſpringt und fleucht, 
Die lauter guͤld'ne Gaſſen hat, 
Und Chriſtus fie beleucht't. 


7 O ſchoͤnſte Stadt, o guͤld ne Sonn'! 
Die dort daruͤben 

5 Hab’ ich ja nur ein' n? ick davon, 

Mein Herz und alles fliegt. 


8 ac, wär? ich dort, ach ſtuͤnd' ich ſchon 
Bey ſolcher ſchoͤnen Schaar, 
Pr Die dort vor Gott und ſeinem ii 
Stets ſchwingen ſich empor! 


9 Dort iſt ihr Kummer, Noth ans, seid, 
Auf ewig abgewandt; 
Dort tragen ſie ein 0 
Und Palmen in der e 
10 Dort fingen fie ja immerdar 
Die ſchoͤnſte Melodie, 
Die niemals je geſungen eu 
3 n Leben hie. u 


12 
r 1 — ͤ¹wrl u ET 2 Fe = 


ER 


Seligkeit. 1090 
134. 5 Mel. Ringe recht wenn Gottes Gnad. 


1 Wer kann doch die Glorie zeigen, 
Die dort denen werden ſoll? 
Wo ſte gold'ne Harfen haben, 
Und find Gottes Lobe voll: 


2 Dort, wo alle Seraphinen OR 
Schweben in dem Himmel klar, 


N 


Und ihr ew'ges Lob ertoͤnen, 


Gloria im hohen Fern 


3 Doch, mich duͤnkt ein ſuͤßes Weſen 
In der Chriſten Kirche klingt, 
Und ein Lied man hoͤrt in Zion, 
Das kein g ſchaffner Engel ſingt. 


7000 Seht, das himmliſch Heer erſtaunet, 

Schauend auf der Chriſten Glanz, 

Da fie mit Rauch⸗Faͤſſern gehen, i 
Und in Kleidung köftlich ganz. 


5 8 15 auf den. 1 Gaſſen 0 
Die Erloͤßten loben all', 
Daß des herrl'chen Himmels⸗ Schloſſen 
Widerhallt den Jubel⸗ Schall. 


6 Ach, noch heller iſt die Kleidung 
Derer, die da gehn voran; x 


8 ihr' Kronen glaͤnzen prächtig, OD 


2 denn der Ba kann. 
Ri 7 Diefe 


. „ 7 5 
200 Lieder uͤber 


7 Dieſe waren treue Hirten 
Ihres Meiſters hier auf Erd'; 

| Nun find fie in ew'gem Frieden, 

0 Thronen ihnen ſind beſchert. 

| 8 Um ſte her find dort die Laͤmmer, a 

F Heerden, die fie hier geweid't; 4 

N Nun iſt ihre Weide beſſer, 

In der frohen Seligkeit. 

9 O, wohl euch, ihr ſel'gen Seelen! 
Todes⸗Furcht iſt jetzt vorbey, 

Suͤnd' u. Trauren, Pein u. Schmerzen, 

Nun ſeyd ihr von Allem frey. 


— — 


| 

2 

Lieder über verſchiedene Gegen⸗ 
ſtände. 

| 135.) Mel. Es iſt g gewißlich an der Zeit. 
11 Schoͤpfer aller Creatur, 

| Im Himmel und auf Erden! 

* Ich finde deiner Gottheit Spur 

8 An allen deinen Werken: 

Dein' große Kraft und Herrlichkeit, 

N Die iſt von aller Ewigkeit 

| Und wird auch ewig bleiben. 

2 Seuche hier fo ſchoͤn der Sonne Kraft, 
| Der u und Sternen Echte; 7 
| Das 


92 
l 


| vor hiedene Gegenſtaͤnde. 201 


Das Firmament nach ſeiner Pracht, 
Uns zeigt fein ſchoͤn Geſichte; 

Die Erde und das große Meer, 

Darin und drauf ein großes Heer 
Von unſers Gottes Werken. 


3 Ja, iſt ſo ſchoͤne ſchon allhier, 
Was leiblich's Auge ſtehet, 
Was wird's doch ſeyn in jener Zier, 
Wo ew'ge Liebe gluͤhet, ; 1 
Da wir des Schoͤpfers Angeſicht 1 
In Frieden, Freud’ und ſel'gem Licht, 
Auf ewig ſchauen werden? 


136.) Mel. 9 e, Lale N 


1 K ſehnend' Suͤnder! ſteh' nun ſtill, 
Merk' auf, was ich dir ſagen will: 
Gieb nun der Welt und Suͤnd gut' 3 
Und ringend nach dem Himmel trach 
So fuͤhlſt du himmliſch's Leben. 


Wer in der Welt ſich luſtig macht, 
Und Gottes Wort ſogar veracht't, 
Der haͤuft den Zorn und ſein Gericht, 
Und kennet Gottes Kinder nicht; 

Er hat nicht Gottes Liebe. 


O Spoͤtter! das erſtaunet dich, 
Wann * Kraft in mir uskelge 


St. 


1 
202 Lieder über 
Und Jeſus meiner Seel' fich ſchenkt 7 
Und mich mit Lebens⸗Stroͤhmen traͤnkt, a 
Weil du veracht'ſt das Leben. 
4 Wer nicht von Gott geboren ift, 
Und dabey glaubt er ſey ein Chriſt, 
Betruͤgt ſein' Seel' in Ewigkeit; 
Von Chriſto iſt er himmelweit; 
Er kennt nicht Jeſu Liebe. 


5 Was hoͤr' ich dort? Ein Suͤnder ſchreyt⸗ | 
Ich bin verdammt in Ewigkeit! 
Ich fühl’ die Schuld — es iſt mir bang!! 
Ach Gott! wenn ich nicht Gnad' erlang', 

Je fuͤhl', ich Hab’ kein Leben! 

6 ſich zu Gott mit Buß' bekehrt, 
Und folget dem, was Chriſtus lehrt, 

Der fuͤhlet ſolche Suͤßigkeit, 
Die uͤbertrifft den Honig weit; 
So fühlt er himmliſch' s Leben. 

7 ammlet Gott, die hier zerſtreut, 
Zu ſeinem Volk, in Einigkeit: 
Sie geben 'nander Herz und Hand, 9 
Und reiſen nach dem Vaterland; N 

Das bringt ein himmliſch' s Leben. 

8 So reizet Eins das Andre an, 

Zu gehen auf der chan n * 
Sie ſchließen Herz und Ohren z 
Vor dem, das ſtoͤrt ihr’ Seelen- Ruh’, 1 
Und rufen: Ewig's Leben! er 
* 


verſchiedene Gegenſtaͤnde 203 


137. Mel. Die Wafferbäche rauſchen dar. 


1 Dein Garten, Herr! mit Sehnſt ucht warf 
VA Auf deiner Gnade Gegenwart, 
Die jede Seel' erquickt. 
Ach, daß dein freundlicher Beſuch 
Werd' der Gewuͤrze Wohlgeruch, 
Der da verborgen liegt! 
Die Lilie duͤrſtet und die Roſ', 
Und jede Blume, klein und groß, 2 
Nach friſchem Lebens⸗ Saft. * 
Das Schoͤßlein, das noch blos fo klebt 
An dir dem Weinſtock, werd' belebt 
| Mit neuer Geiftes - Kraft! ia 
3 Sieh', wie ſich jedes Bluͤmlein buͤckt, 
Und wie geſchmeidig an ſtch ſchickt, 
Das dar es ſich dir leg'! 
Ach, daß in dieſer Segens-Stund' 
Recht reichlich dieſer duͤrre Grund 
Getraͤnket werden moͤg'! 8 
4 Der Gnaden - Segen tief einſink', 
Und jedes Pflänzchen fatt ſich trink', 
Und gruͤne auf ein neu's. 
Was ſchon wie ganz todt ſchien zuvor, 
Mit neuer Kraft nun ſchieß' empor, 
Und wachſe auf mit Fleiß. 
5 O, daß der dürr' und magre Sand 
Gewafferreich und fruchtbar Land 
n umgekehrt; 5 


Und 


204 a Lieder uͤber 


und ſelbſt die rauhe Wildernif 
Zum angenehmen Paradies, 
Zum Eden Gottes werd'! 


6 Daß jeder Dornſtrauch Roſen trug, 
Und Jeſus alle Feind' befieg’ , 
Die Ihm noch widerſteh'n; 
Und triumphire wie der Held, 
Und Ihm die ganze Suͤnder⸗ Welt 
Zu Füßen liegen f ah'n. 


7 Die ſel'ge Zeit iſt nicht mehr weit, 4 
Das große Gnadenwerk zur Zeit 
4 


Hat angefangen ſchon; 

Nur eine Heerd' und nur ein Hirt, 

Wann alle Welt ſich beugen wird >) 
Vor Jeſu Gnadenthre a 


3 Des Vaters Huld und SE Gnad', 
Die Jeſus uns erworben hat, 

Fuͤhl' in dem Herzen ich 
Frey wird ſie Jedem air 
Der glaubend nur zu Jeſu eilt, 

Mag leben ewiglich. 


9 Kein Suͤnder war je nach ſo groß, 
Daß ſich ſein Herz vor ihm verſchloß, 
Nicht einen Augenblick 5 ü 
Aus einem einz'gen Suͤnder trieb 
Er Legionen aus, noch blieb 


Kein Einziger zuruͤck. 


verſchiedene Gegenftände 


Findt einen Heiland der a liebt, 


in gerne ſich erbar 


. 


Sein Herz ſteht offen Jedem weit, 
Der 9 Ihn umarmt. 


1 Schicket euch, ihr lieben Gäfte, 


Schmuͤcket euch aufs allerbeſte; 
Denn wie ſich's anſehen laͤßt, 

Bricht der Hochzeit Tag herein, 

Da ihr ſollet fröhlich ſeyn. Br 


2 Auf, ihr Zünglingzund Jungft auen! 


Hebet euer Haupt empor! 
Jedermann wird auf euch ſchauen: 
ZSieeiget euch in ſchoͤnſtem Flor; 
Geht entgegen eurem Herrn; 


Er hat euch von Herzen gen. 
3 Und, du Königs - Braut, erſcheine! 


Brich hervor in deiner Pracht! 
Du, du biſt die . Reine, 
Welche rufet Tag und Nacht, 
In der zaͤrtſten Liebesflammꝰ: 
Komm, du ſchoͤnſter Bräutigam! w 
4 Zu dem Thron des Koͤnigs dringet 
„Dein r ns ſuͤßer Schall. 
a O 


10 Wer ſich von Herzen Ihm ergiebt, 


Komm Suͤnder, komm enn Angehen 


f 136. Mel. Gott! RR Himmels und der Erd. 


Zu des Lammes Hochzeit⸗Feſt! 


206 Lieder 25 K 


O, wie ſchoͤn und li 
Deines Braͤut'gams Widerhall! r 
Ja, ich komme, liebſte Braut! 5 | 
> I 


Spricht dein König überlaut. 
5 Freuet euch doch derowegen, 
1 Ihr Beruf'nen! allzugleich; 
Laſſets euch ſeyn angelege 
Daß ihr fein derten 
Kommt zur Hochzeit, et b bald, 
Weil der Ruf an euch erſchallt! 5 


6 Laſſet Alles ftehn und Legen 
Eilet, eilet! faumet nicht, 
Euch auf ewig zu vergnügen; 1 
Kommt, der Tiſch iſt ae 
Dief endmahl iſt groß; 2 
x Macht euch aller Sorgen los. N 
+ 7 Groß iſt unſers Gottes Guͤte; 
Groß des Koͤnigs Fe 7 3 
Faſſet dieſes zu Gemuͤthe, 
Daß ihr recht bereitet ſeyd, 
Seiner Liebe Ueber fluß 
Zu erkennen im Genuß. 


8 Groß iſt auch die Braut; der Koͤnig 
Hat dieſelbe hoch erhöht, 
Und der Koften find nicht wenig: 
Viele find der Gaͤſte, fe 
Die der Herr einladen laͤßt 


Zu dem frohen Hochzeit⸗ N 
* 


1 * 1 8 — ru 


verſchiedene Gegenſtaͤnde. 207 


139. Mel. Gott des Himmels und der Erd. 


* O, daß wir doch ganz vergaͤſſn 
Unſers Volks und Vaters Haus! 1 
Daß wir feine Lieb genöffen, 
Gehend vor Ihm ein und aus! 
O, fo wird er uns mit Luft * 
Druͤcken feſt an ſeine Bruſt! 


2 Daß wir, was auf Erden waͤre, 
Ganz zu' n Fuͤßen wuͤrfen hin! 
Das 5 itle nicht bethoͤre 
Noch verruͤcke unſern Sinn! 
Daß wir Wolluſt, Ehr' und Freudꝰ, 
en ſtellen gar beyfeit! 


3 Daß wir uns nach dieſem Ziele 
N Alleſammt denn ſtrecketen! 
Aber ach ! es find ſehr Viele, 
Die ſich hier entſchuldigen, 
Welche ganz einmuͤthiglich, 
Dieſem Ruf entziehen ſich. 
4 Aecker, Ochſen an ſich kaufen, 
Muß bey Vielen vor ſich a. 
Solchen muͤſſen fi ſie nachlaufen 
Und dieſelbigen beſehn. 
Weiber nehmen mit der Welt, 
Iſt, was Viel? gefangen haͤlt. 


5 Dieſes ſind die Band' und Stricke, 
* die A ohne Zahl 
* 5. 


Feſſeln, 


* 


0 . — 


I 8 * F * 4 

208 Lelieder uͤber 
Feſſeln, binden und zuri u 
alten von dem groß Mahl. 


Ehrgeiz, Geld und Luſt⸗Gewinn, 
Die bezaubern ihren Sinn. 


6 O, wie iſt die Welt bethoͤret! 
Daß ſie ſich daran vergafft, 
> doch mit 5 Zeit aufhoͤret, 
as gar bald wird weggerafft: 
Und was ewiglich ergoͤtz t, . 
Schnoͤder Eitelkeit nachſetzt. = 


7 Aecker kaufen, Weiber n =. 

S eſchehn, als wa es 

O, daß wir uns moͤchten ſchaͤ 

Eh' des Hoͤchſten Zorn anbri 
Und zur tiefen Hölle ſenkt, 

Die ihr Herz der Welt geſchenkt! N 


8 Seine Bothen, ſeine Knechte 
Seufzen, aͤchzen / klagen nun, 


Unſer ere En ntſchuldigung, 
Wann fie u 4 


FE 


140.) Mel. Es if gewißlich an der Zeit, ꝛ 


TRY: Henne lockt ihr Kuͤchelein, 
Und will es vor „ 


1 


| verrſchiedene Gegenſtaͤnde. 209 


Mit ihren Fluͤgeln, weil es klein, 
Verſammlen und bewahren. 

So mach' es auch zu aller Stund', 

Mein Seelen⸗Freund! in meinem Grund, 
Mit deinen Liebes⸗Zuͤgen. =” 


2 Ich kann mich ſelbſt bewahren nicht; 
| Ich bin ein Kuͤchlein kleine. 
Beſchirme mich, ich bitte dich, 
Und laß mich nicht alleine. 
Wenn Feinde kommen, ſteh' ich bloß! 
Ich ſchrey', und kriech' in deinen Schooß, 
Sonſt weiß ich nichts zu machen. 


3 ban ich deine Stimm! nicht er f 1 
| Und deinen Zug nicht merke, 975 
So kann ich nicht, wie ich mich kehr', 
Hinein durch eig'ne Werke. 
Drum locke mich und breite mir 
Die Fluͤgel aus, daß ich in dir 
Mich inniglich verberge. 


5 Da kann ich ruhen ſanft und fi, 
Und f dab lich erwarmen. 
Der Feind mag toben wie er will, 
Ich lieg' in deinen Armen. 
Wer bin ich Armer, denk' ich dann, | 
Daß ich in Jeſu Flügeln kann 
So ſich're Zuflucht finden ? 1 


1419 © 


f 
3 
x. 

4 

ö 


210 * Lieder uͤber 


141.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns w. 


Der 9 eiland. . 
1 Der Heiland ruft mir und dir: 
„Und ich fing’ Hoſtanna! “ 
Wen duͤrſtet, der komm' her zu mir, 
Und ich fing? Hoſtanna! 4 
O! Alle, die ihr duͤrſt't, 
cher Kommet her zum Waſſer, 
J Trinket frey und loͤſcht den Durſt, | 
Zions Soͤhn' und Tochter! 5 7 
Ich ſelber bin die Lebensquell', Er 7 


—— T 


ITch labe deine duͤrre Seel’. * 
2 Ach komm'! und kauft ohne Geld 
a Auch Milch und Wein, wie dir's 
Wer arm und duͤrftig und nichts h 
er eſſ' und trink' umſonſt ſich ſatt. 
8 Nun iſt die ſchöͤne Gnadenzeit, 
Die Gnaden⸗Tafel iſt bereit: 
Ach komm, ach komm, ach komm mit Bank: | 
Ich geb mic dir zur Speiß und Trank. 


1 Die Seel 
4 Ich will! ich will! ich Pi ir 


Zum Gnaden⸗Tiſch, der geſetzt; 
Zu laben mich an Jeſu Bruſt, 
Zu haben reine Seelen⸗Luſt. * 


5 Ey! ey! wie iſt es doch ſo ſüß, VRR 
ag ich in Def ſchon N, 


sr 


verſchiedene Gegenſtaͤnde. 211 


Wie wird es doch im Himmel fen, 
Da Jeſus Speiß und Trank allein? 


6 20b’, ehr’ und preif? den Herrn mit mir, 

Der ſich gegeben mir und dir! 1 
Er theilt ſich auch dem ferner mitt, 
Der in Ihm bleibt und glaͤubig bitt'. 


7 Bein bin ich ( ſind wir nun von ſeinem Bein, 
Die Liebe macht uns ſo gemein: e 
Da kommt die Bruder⸗Liebe her, 

Dann füllt das Lieben nicht mehr ſchwer. 


8 Er iſt der Anfang und das End'; 3 
So lang' mein Herz zu Ihm gewendt, er 
So fuͤhlt es feinen Liebes⸗Guß, a 3 

1 


N Der ausgegoſſen zum Genuß. f 1 5 
9 Rein, rein iſt dieſe Liebes⸗Gluth; N 
Sie ſchmeckt dem Herzen ſuͤß und gut. 
Ach ſucht, und ſchmeckt, wie gut ER if 
Und komm' zu Ihm wer durſtig iſt! 


10 Treu iſt, der es verheiſſen hat: 
Ganz willig ſchenkt Er ſeine Snap“ 
Wer ſich zu Ihm wend't williglich 
Den weiſ 't Ex nimmermehr von 


Se 


11.9 hör?’ ! und wer es hoͤrt der konn? 8 


Zu dieſem vollen Gnaden⸗Brunn, 9 
Und trinke, trinke, trinke dann, Be. 
So viel das Herz nur halten kann. 5 
3 e 3 ra 
# | 


Ei. 212 Lieder über 


12 Laß nimmer, nimmermehr nicht ab, 


Bleib’ Gott getreu bis in dein Grab. 
Im Himmel folgt der große Lohn, 
Das Hochzeit⸗Kleid, die Ehren⸗Kron'. 
13 Es iſt auch ſchon in dieſer Zeit 
Ein' uͤbergroße Herrlichkeit. $ 
Wer GOTT mit treuem Herzen dient, 
In ſeiner Liebe waͤchſt und gruͤnt. 


14 Treu will ich dir, mei'm Gott, denn ſeyn, 
Bis du mich endlich holeſt heim. 
O Gott! du Anfang ohne End', 4 
In dir find' ich mein Element. 


| 

j 

f 

5 142.) Mel. Ringe recht wenn Gottes G 

1 Mair! ſchärfe deine Worte 1 

Mir doch alle Tage ein: N 
Dringet durch die enge Pforte!“ ö 

Laß mich niemals ſicher ſeyn. 


2 Laß mich Alles das verfluchen, 4 
| Was noch meinem Fleifch behagt, 
| Und nicht eher Ruhe fuhen, 5 

Bis ich Allem abgeſagt. 


3 Allem, was den Geiſt beſchweret, 
Und im Laufe Schaden thut, 
Was die Gnaden⸗Kraft verzehret, 
und zum Kampfe ſchwaͤcht den . 


err R 
8 


verſchiedene Gegenſtaͤnde. 273 4 


4 Laß mich auf die Lebens⸗Krone 
Stets mit Glaubens⸗Augen ſehnn, 
Daß ich meiner niemals ſchone, 1 
Wenn es ſoll in's Leiden gehn. 


5 Will mein Fuß ja etwa gleiten, Bi 
Ach! fo hilf mir uͤberall; ; 
Steh' mir Schwachen ſo zur Seiten, 
Daß ich ja nicht komm' zum Fall. » N N 


6 Laß mich hier im Glauben leben; 
Laß mich immer arm und klein, 
Nur an freyer Gnade kleben, 
So bin ich gerecht und rein. 


7 Nun, Herr Jeſu! deinen Händen 
Will ich mich nur anvertrau'n; 
Du wirſt doch dein Werk vollenden, 
Daß ich kann dein Antlitz ſchau'n. 


af 
3 


143.) Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben. 


"6% durch die enge Pforte 

Auf den ſchmalen Lebens⸗Weg; 

Spricht der Herr in ſeinem Worte; 
ne 3 dazu 17 cht traͤg ! % 


= r in Hölle 17 ein, 
In Verdammniß, Straf' un Hein 
iele 


TREE RS: * 


214 Lieder uͤber * 


— — 
2 Viele find auf dieſem Wege, ö | 
' Und bedenken's nicht einmal, 
Sonſten wuͤrden fie auch rege, 
2 Sich zu ſcheiden von der Zahl 
Dterer, die fo trotzig laufen 
Mit dem großen Safter- Haufen : 
Achten nicht auf guten Rath; 
HBaͤufen Sünde fruͤh und ſpat! 


3 Manche Arten ſind zuſammen | 
Auf dem breiten Weg? geklaft, . 
Unterſchieden find die Namen, 
Doch das Frommſeyn Jedes haßt. 
N Manche, in dem Schein der Frommen, 
Werden doch zur Hoͤlle kommen: 
3 Weil fie waren Heuchler bier, 
- Iſt dort zu des Himmels Thür, 
4 Es find nicht nur Laſter⸗Suͤnder 3 
uf dem Weg' der Hölle zu. ö 
Auch ehrbare Adams⸗Kinder 2 | 
ee 
f 


Finden nicht die ew'ge Ruh'; 
Ohne daß fie ſich bekehren, 
Folgen unſers Heilands Lehren, 
Werden fie ſonſt nicht erkannt, 
Und am Ende gar verdammt! 
5 Darum ringet, einzugehen 
5 Durch die Pforte, auf den 
Wollt ihr euch im Himmel ſehen, 
So betret't den ſchmalen Steg. 5 
a n 


TE 


In der Buße kommt gegangen; 
Suchet Jeſum mit Verlangen, 
Er iſt Weg und Leben auch; 
Wer zu Ihm kommt, nimmt Er auf. 
6 Er fuͤhrt All' die an Ihn glauben 

Richtig in das Leben ein: 

Und laͤßt Ihm kein Einzig's rauben 
Derer, die Ihn lieben rein. . 

Nun ſo wandelt in Ihm treulich, 

Euch zum Heil, und Gott erfreulich, 
Mit Gebaͤt und Wachſamkeit, 
Bis ihr kommt zur Ewigkeit. 


144.) Mel. Wer nur den lieben Gott ꝛc. 


1 ommt her, hoͤrt zu, ich will erzählen, 
Euch, die ihr gottesfuͤrchtig ſeyd, 
Was Gott gethan an meiner Seelen, 
Und mich von meiner Laſt befreyt. 
Ich danke Gott für feine Gnad', 
Die er an mir erzeiget hat. 
2 Gott hat mein ganzes Herz begehret, 
Von meiner fruͤhen Jugend an: 
Doch, ich war von Ihm abgekehret, 
Hingehend auf der Sünden⸗Bahn. 


War ſchon mein Herz zuweilen reg Be} 
So war ich doch bald wieder traͤg'. 8 


3 Doch, endlich ift es Gott gelungen, 
Daß er mich kraͤftig hat bewegt; 
nd 


4 N 
. ee. nee 


| verſchiedene Gegenſtaͤnde. 215 


216 Lieder über 
; Und ich, von großer Noth gedrungen, 
* Zu Jeſu Fuͤßen mich gelegt; 
Mein Auge da in Thraͤnen floß, 
4 Das Herz dann ſeinen Troſt genoß. 


4 Wer dies erfahren, kann — wiſſen, 
Wie froh die arme Seele iſt, 
Wenn einſt der Suͤnden⸗Strick zerriffen, 
und man mit Gott verſoͤhnet ift. 

Die Engel freuen ſich zugleich, 
Mit ſolcher Seel' im Himmelreich. 


5 Jetzt gilt es Beten, Kämpfen, Wachen, 
Wer ſeine Kron' erhalten will. 4 
Der Satan ſucht uns traͤgꝰ zu machen, 
Er iſt nicht muͤßig und ni . 
Es ſchmeichelt uns die boͤſe - 
Wer da nicht wacht, iſt bald 90 j 


6 Doch, Gott ſey Dank, er kann noch wirken. 
Wenn Eines faͤllt, ſtehts Andre auf; 

Da ſucht man ſich aufs neu’ zu ſtarken: 
Iſt man auch nur ein kleiner Hauf', 

So iſt man darum nicht verzagt, 
Weil uns der De den Sig verſchafft. 


8 
. Mel. Singe recht wenn s G nad 
eſus Chriſtus, weiſer Koͤ 
n denn — 


Dem 


n 


verſchiedene Gegenſtaͤnde. 217 


Dem die Engel unterthaͤnig; 
Heil dem großen Gottes Sohn! 


2 Cherubinen, Seraphinen, f 
| Vier und zwanzig Aelteſte, a 
Rufen: Heilig! heilig! heilig! k 
l 


r 


Fallen nieder auf die Kniee. 


— 8 Ach ja, alle Himmels⸗Schaaren 

1 Ehren dich in deiner Pracht; 

Deine Kirche hier auf Erden 
Lobt, Herr Jeſu! deine Macht. 


4 Aus dem Reiche der Araber, 

Von dem End' der Erde her, 
Kam die Koͤni 
* Achte; mi 


2 
gin aus Wunder, a 
die Reiſe ſchwer. f 


5 Denn ſte hörte von den Bothen 
Salomonis Majeſtaͤt; 
Darum konnte ſte nicht raſten 
Bis fie’s ſelbſt mit Augen fieht. 


6 Ihre Heimath fie verlaſſen, 
Der Araber Land ſo wild. 


Wenn Jeſum finden willt. 


7 Mit viel Güter und viel Käthfel 
Sie ſich gut verſehen hatt? : 
Doch der große weife König 
Konnt fie loͤßen in der That. 5 


1 


218 Lieder uͤber 


8 Koͤnig — rief fie mit Erſtaunen . 
Wahrlich, deine Majeſtaͤt, a 
Deine Weisheit, Pracht und Tempel N 
. 


ö 
ö 
N 
N 


Ueber das Gerüchte geht; N 
9 Aber ich wollt' es nicht glauben 
Bis ich ſahe deine 2 
(Denn im Reiche der Aral 1 
Wußt' man nichts von ſolcher Pra 
10 Auch darzu ward mir die Hälfte, 
Von des Tempels Opfer⸗Macht, 


Von der Wohnung, Tiſch' und S 
Nicht in meinem Land geſagt. 


11 Alſo geht es mit dem Inder, 
Wann er ſich zu ekehrt; 
Was er vorher nicht konnt' glauben, 


Sich jetzt tauſendfach vermeh “ 


12 Selig, Herr! find deine Knechte, 

Deine Leut', die allezeit 

Vor dir ſtehen, daß fie hören a 
Deiner Weisheit Herrlichkeit. 


13 Lob ſey Gott, der dich zum Koͤnig 
Ueber Iſrael geſetzt, 
Daß du recht Gericht ſollſt halten, 
Weil er Jacob liebt und ſchaͤtzt. a 
14 Und ſie gab ihm hundert zwanzig 
Centner Gold und Specerey, 05 5 ü 
8 del⸗ 


verschiedene Gegenſtaͤnde. 219 


Edelſtein ſammt andern Schaͤtzen, 
Die er ließ zum Tempel weihn, 


15 Salomon gab ihr dagegen 
Was ihr Herz nur wuͤnſchen wollt', 
Iſr'els Friede, Heil und Segen, 
Siebenmal- durchlaͤutert Gold. 


16 Bring' ich, Jeſu! dir mein Herze, 

Weihſt du dir's zum Tempel ein; 

Speiſeſt meine Seel' mit Manna, 
Tränkeſt mich mit Freuden⸗Wein. 


17 Alſo zog ſie heim mit Freuden 

ki Unter's Koͤniges Geleit, 

Wo ſte ihrem Volk konnt ſagen 
Salomonis Herrlichkeit. 


18 Dieſe Koͤn'gin wird auftreten 
An dem großen Welt⸗Gericht, 

Zu verdammen ſolche Menſchen 
Die den Bothen glauben nicht, 


19 Welche Jeſus, unſer König, 
Dier vielmehr als Salomon, 
Ausgeſandt um auszubreiten 
Seiner Allmacht Scepter Thron. 


20 Hört der Bothen Stimm' und Schalle, 
Durch das Evangelium: | 
Wenn ihr wollet felig werden, 
So gehorcht und werdet fromm. 
146 


220 Lieder uͤber * 
146.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc . 


u O Gott! du biſt mein Preiß und Ruhm. 
Mein Herz ſey ganz dein Eigenthum. 
Laß mir den Sabbath heilig ſeyn; 
Laß mich ihn deinem Dienſte weihn. 


2 Gieb, daß ich mein Gemuͤth bewahr', 
Wann ich mit deiner Chriſten⸗Schaar 
Zu deiner Hauſes Stätte geh', 
Daß ich mit Ehrfurcht vor dir ſteh'. 


3 Erinn're ſelber meinen Geiſt, 
Daß du mir gegenwärtig ſeyſt, 
Damit ich deines Wortes Lehr? * 
Mit Andacht und mit Mugen hör”. 


4 Druͤck alles tief in's Herz hinein, 
Und laß mich nicht blos Hörer ſeyn; 
Steh' mir mit deiner Gnade bey, 
Daß ich des Wortes Thaͤter ſey. 


5 Hilf, daß ich deinen Ruhe⸗Tag 
Zu meinem Segen feyern mag. * 
Bewahr' mich vor dem Geiſt der Welt 
Die deinen Tag veraͤchtlich haͤlnt. 


6 Doch, laß mich nicht dabey beſtehn, Re 
Dich nur am Sabbath zu erhoͤhn. 
Herr! meine ganze Lebens⸗Zeit, Ai 
Sey deinem Dienft und Ruhm geweiht. 

147.) 


4 


verſchiedene Gegenſtaͤnde. 221 


1147.) Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns ꝛc. 


1 a Gott! mein ſehnlich Fleh'n, 
Und eil' mit Gnad' mir beyzuſtehn; 

Mein Herz, erfuͤll, mein' Zung' belehr'; 

Erweck ein'n Sünder und bekehr'. 


2 Gieb deinem Wort, Herr Jeſu! Kraft, 
Daß es in allen Herzen haft; * 

Laß es durchdringen Mark und Bein, ; 
Ein Richter auch der Sinnen ſeyn. 8 


Gieb deinen Knechten das Gewicht 
In deinem Wort, Verſtand und Licht, 
Daß Gott ſein Wort mit Kraft begleit', 
Und nicht ſey an den Weg geſtreut. 


Ach, daß mein Gott vom Himmel kaͤm', 
Und unſre Herzen ganz einnaͤhm'! 

Ach, daß die Kraft vom Hümmels⸗Thron 
| os möcht? fließen auf Zion! 


1 


148.) Mel. Da Joſeph fein’ Brüder anſah. 
Oder: How tedious and tastless the hours. 


Wie lange und ſchwer wird die Zeit, 
Wann Jeſus ſo lange nicht hier? 
Die Blumen, die Voͤgel und Freud', 
Verlieren ihr Schoͤnheit zu mir; 
Die Sonne die ſcheinet nur truͤb', 
Die Felder 1 traurig dabey, 


r 


Doch 


222 Lieder über | 
Doch wann ich bin felig in Ihm | ji 


December ift lieblich wie May. 


2 Sein Nam? iſt der beſte Geruch, ; 

Und füßer als Honig fein Stimm; 

eu Nahheit vertreibet den Fluch | 

machet mich fröhlich 3 Ihm. i 

O Kg! wann dle um mich 

Dann fuͤrcht ich kein Tod noch Gefahr. 

Wees iſt wohl fo herrlich wie ich? 

Mein Sommer waͤhrt mir's ganze Jahr. 


3 Vergnuͤgt wenn ich ſehe mein'n Hort, 
Ergeb' ich mein Alles dahin. 

Kein Andern von Zeiten und Ort, ir 

Wird andern in mir meinen Sinn. 


— 


Empfind' ich ſein' Liebe aufs ai 
So ift mir ein Pallaſt gerin 

Und Lerker find wie dir Pallafk⸗ „ 
Wann Jeſus wohnt mit mir 1 


4 Herr! wann in der That ich bin dein 
Und du biſt mein’ Sonn? und Geſang, 

Sag warum verſchmacht ich in Pein? \ 
Warum iſt mein Winter fo 4 
Ach! treib' doch die Wolken von mir; ' 

1 


Durch Nahſeyn die Freude vermehr': : 
Oder nimm mich, el zu dir, 
Wo Winter und Wolken nicht che. 1 
h 145 14 
4 


1 1 u 


verſchiedene Gegenftände. 23.01 
149.) Mel. How precious is the name. 


1 I: prächtig ift der Nam’! 
Brüder, ſingt! Brüder ſingt! 
Wie praͤchtig iſt der We . a =. 
Brüder, ſingt! . * = 
Wie prächtig iſt der Nam 
Von Chriſto, unſerm kaum, 
Der unſre Sünden trug, 
An dem Kreuz, an dem Kreuz! 
Der unſre Suͤnden trug 
An dem Kreuz; = 
2 Um Chriſtum geb' ich Alls, RR 
Er ift mein AlPs, Er ift mein Als, 5 
Um Chriſtum geb' ich Als, 
Er iſt mein Als; N 
Um Chriſtum geb' ich Als ; BE 
Und mein Geiſt hat keine Raſt, 2 55 £ 
Ohn' Er ſey in meiner Bruſt, ER 
Regier’nd da, regier'nd da, 
Ohn' Er ſey in meiner Heul 
Regier'nd da. 


3 Sein fanftes Joch ich trag“ . 
Mit Vergnuͤg'n, mit Begehen ; 
Sein fanftes Joch ich trag', 

Mit Vergnuͤg'n; 
Sein ſanftes Joch ich trag', 
Sein W ich fürchte nicht, 
ie Sein' n 


224 Lieder verſchiedener Gegenſtaͤnde. 


Sein'n Namen ich bekenn' 

Immermehr, immermehr, 

Sein'n Namen ich befenn” 
Immermehr. 


4 Ich will in ſeinem Dienſt 
Bleiben treu, bleiben treu; 
Ich will in ſeinem Dienſt 
Bleiben treu. 
Ich will in ſeinem Dienſt 
Ja immer fahren fort, 
Wie es mich lehren thut 
Dies Herrn Wort, des Herrn Wort, 
. es mich lehren thut 
Des Herrn Wort. 


8 5 0 Bruͤder (Freunde) habt doch Muth! 
Cs geht gut, es geht gut! 
> Bruͤder, habt nun? uch! 
Es geht gut. 
Ey Beiden, habt doch Muth! 
. Durchs Kreuz dem Himmel zu! 
Dort loben wir den Herrn, 
In der Ruh', in der Ruh', 
Dort loben wir den Herrn, 


In der Kuh’. 
Sr 


- 


Regiſter. 


Regiſter. 


A. 


Ach Bruͤder! laßt zum Kampf u. Streit 181 


Ach Gott, du hoͤchſtes Gut allein! 
Ach Jeſu! toͤd' in mir die Welt, 

Ach, kommt's denn zum Scheiden, 
Ach, meine Seele! denke nach, 


Ach! wann willſt du wacker werden, 
Ach! wenn doch alle Seelen wuͤßten, 


Ach, wie iſt man von Natur 
Ach, wie vergehet doch die Zeit, 


Ach, Wunder! Wunder! wunderbar, 1 


And'rung iſt der Weg zum Leben. 


43 
Auf, Chriſten, preißt mit mir den Herrn! 10 
1 


Auf, mein Herz! verlaß die Wel 


B. 
Blaßt die Trompete, blaßt =: 
Brüder, fichet auf der Hut!! 


Brüder, wacht! im Glauben ſteht 


Brüder, wir ſind nun ai. 965 


22 f 
Das Grabe iſt der Todten Haus, 
Das neugeborne Kindelein, . 


Pag. 


4 


* 


W. 


2 


=” 


vs 
22 


* 


* Su U 
* 


141 1 


Dein Garten, Herr! mit Sehnſucht w. 203. 
Den 


226 Regiſter. 2 
Den Weiſen ſchien ein neuer Stern, 140 
Der Heiland rufet mir und dir: 210 
Der Tag iſt nun dahin, — 162 
Die Henne lockt ihr Kuͤchelein, 208 
Die Nacht der Sünden iſt nun fort. 49 
6 


as 


0 
97 


Die Warferbäche rauſchen dar,, 
Dieſe Welt geringe ſchaͤtzen „ „ 91 
Die Welt vergeht am Ende 
Dornigt iſt die finſtre Wuͤſten, : 


? E. S. 
N Einſt i in des Sünders größter Noth, 185 
Endlich, endlich muß es doch 127 
Erhebt das Herz, Immanuels⸗Leut“ 100 
Erhoͤre, Gott! mein ſehnlich Fleh'n, 221 
Erwacht von Sina's Schrecken ⸗Schall, 44 
Erwach' zum Dank, o mein Gemuͤth, 160 
5 . iſt die lebte Stunde; e 186 


a Srüh Morgens, da Die "Som aufgeht, 153 


* 
0 
— 
( 


8 Gehet durch die enge Pforte 5 

Geſalbter Heiland Jeſus Chriſt! = 
Gott forderet zuerſt von uns K 102 

2 H. 

a Heiland! dein unendlich $ichen, = = 142 
Herr Jeſu Chriſt, o Gottes Lamm! ⸗ 145 
Hier iſt die Stätte meiner Ruh, ⸗ 182 
Hilf, ! daß wir mit dieſem n She, 143 
N die Wächter ſchreyn! 82 


—— ne - 


Regiſter. Ba 


2 
A 
Ich bin ein armer Pilger, = 130 
Ich bin in Kreuz? Was ſoll ich thun 123 
Ich bin, o Gott! dein Eigentum, ⸗ 39 


Ich bin voller Troft und Freuden, 52 
Ich kann nun Jeſum frey bekennen, 48 
Ich thu' mich nun vergleichen - 132 
Ich weiß ein Land voll lauter Freud’, 191 
Ich will dich nicht verlaſſen, 2 
Ich will nur an der Gnade kleben; = 
Ihr Chriſten, die ihr allbereit ⸗ 
Ihr jungen Helden, aufgewacht? Ä 
Ihr jungen Leute, merket auf! = = 
Ihr Simſons⸗ Helden, aufm Se . 
Ihr Voͤlker! jauchzt mit frohem Schall, 71 
Ihr Zions⸗Helden, auf zum Streit! N 
Ihr Zions⸗Freunde, auf der Bahn n 
Im Geiſte getrieben a 16 

Iſt es doch der alte Schluß, a 
Jeſum nur alleine lieben,, 
Jeſus Chriſtus, weiſer König, = - 
Jeſu! Arzt der kranken Seele, 
Jeſu! hilf mein Kreuz mir tragen, 
Jeſu! komm doch ſelbſt zu mir, = 
Jeſu, o füge Liebe du! „ „ 
Zeſu ſchaͤrfe deine Worte 
Jeſu! ſchenk' mir Bruder⸗Liebe, 
Jetzt ſcheiden wir dem Leibe 8 


un aa u 
oo 
E 


» * u 
5 2 
N 


EN S \ı 
2 
2 


228 Regiſter. 


K. 
Kinder des Immanuel, „ „ „% 
Kinder, eilt euch zu bekehren = 14 
„Kinder, gebet mir die Herzen!“ 42 


Komm Jung! komm Alt! zum Gnaden⸗ 28 
Komm, ſehnend' Suͤnder! ſteh' nun ſtill, 201 
Kommt Bruͤder, kommt, wir eilen fort, 197 
Kommt fort, Geſellen in Truͤbſal, 128 
Kommt her, hoͤrt zu, ich will erzaͤhlen, 215 
Kommt, ihr Armen und Elenden, - 31 
Kommt, ihr Sünder! arm und dürftig, 25 
Kommt, ihr überzeugte Herzen, 1 
5 Menſchen, laßt uns ſehen,, 29 
ommt, 0 eee eee rathen: 13 


2 
2 
> ei: 
8 
a 
2 — 
4 


2 2 8 5 \ 
ee, auf der Reiſe / * . ur 72 
1985 get . weil Jeſus chen 156 

9 M. . 


Wein Gemüth erfreuet ſich, Es 119 
* Mein Gott hat mich zum Krieg erwählt, 80 
Mein Gott, du Brunnen aller Freud', 117 
Mein Herze brennt von Liebe heut', 76 
Mein junges Blut muß ſchon erſtarren, 0 
Mein Leben iſt ein Pilger⸗Stand + 

Mein? Seel iſt ſo herrlich 
Menſchen! nehmet es zu Herzen, 20 
Moͤchten's Chriſten recht erwaͤgen, 5 
u doch die Menſchen er 9 18 


— 
W 
[or 
Dei 


Nun muß ich euch verlaſſen, - 175 


O großer Gott, du hoͤchſtes Gut, 


j N. 
Nun hat das heil'ge Gottes. Lamm, : 


O, wie I elig find die Seelen, #2 


’ Salb” uns mit deiner Liebe, Fi 


Regiſter. 229 
Nun, liebe Brüder! ſcheiden wir; ʒ | 1 2 


O. 
O, daß wir doch ganz vergaͤſſen 
O, der Alles haͤtt' verloren, 
O freudenvoller Gnaden⸗Thron, = 8 
O Gott! du biſt mein Preiß und Ruhm. 220 = 
O Gottes-Stadt, o guͤld'nes Licht! ⸗ 385 : 


2 
7 
7 


8 


R *» 


O Heil, das kein Verſtand ermißt / N 
O höre doch, du Menſchenkind!⸗ Me 
O hör’, Lauwarmer! Gott dir draͤut 

O Jeſu, komme doch zu mir, ᷑ = 36 
O Jeſu! wahres Licht, „5 „% 19 


O liebſter Herr! ich armes Kind, 1 


O Schöpfer aller Creatur , 200 
O, ſo wache doch vom Schlummer 11 
O Sünder! merke auf den Rath, 24 
O, was für ein ſel'ges Leben 
O Weisheit, aller Himmel Zier! 


O wie ſelig find die, = ⸗ 

O Pilger Filet doch mit mir! 106 

O Zion, du ene Stadt!! 193 
S. 5 


ar in mir, Gott! zi deinem Deut 40 
Schatz 


230 Regiſter. 
Schatz über alle Schaͤtze, = 
Schau' dort mein'n Heiland! 
Schicket euch, ihr lieben Gäfte, - 
Sey getreu bis in den Tod. :,: 
Sich' re Welt, wie kannſt du leben 
Sollte man wohl Jeſum kennen, 
Suͤnder, Suͤnder ſelig machen, 
Suͤnder! willſt du dich bekehren? 


* 


va 
ve va 


vv 


Verrathen ward des Menſchen Sohn, 


W. 

Wacht auf, ihr Chriſten alle, = 
Was Freude wird man da erleben, 
Was mich auf dieſer Welt betruͤbt, 
Welch Geheimniß! Gottes Sohne 
Wenn's doch alle Seelen wuͤßten, 
Wer kann doch die Glorie zeigen, 
Wer, was uns die Bibel lehret, 
Wer will mit uns nach Zion geh'n 

Wiederum, von Gottes Gnaden, 
Wie gut iſt's wenn man abgeſpaͤhnt 
Wie lange und ſchwer wird die Zeit, 
Wie prächtig iſt der Nam’! * 8 
Wie ſteht es um die Triebe 5 
Wir danken dir, o treuer Gott! 
Wo iſt Jeſus, mein Verlangen, . 


Sa V 


e » 


8 Zion! ſchmuͤcke doch bey Zeit N 
Zum Gottesdienſt bin ich geboren, 


. ENDE. 


1 


* 
* U 
1 In 


Pi, 


8 
— 


. 
2 


* 
8 ir 
* 


* 
A 


7 


RN 


3