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Full text of "Die jüdischen Spiesegesetze nach ihren verschiedenen Gesichtspunkten, zum ersten male wissenschaftlichmethodisch geordnet und kritisch beleuchtet"

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Rabbiner Dr. A. Wiener: 


. Die jüdischen Speisegesetze 


nach ihren verschiedenen Gesichtspunkten. 




















Rabbiner Dr. A. Wiener. 


. Die jüdischen Speisegesetze 


nach ihren verschiedenen Gesichtspunkten. 


של 








vs 
WS 









































אא 





Seite 
Ergänzungen. 
Zur Diäteik: Dr. Niemann, Dr. Pappenheim, Dr. Dembo. 
Nachbemerkung zu וובחת כאשר צויתך‎ Adoptirung 
mancher Ansichten der christlichen Philosophen und 
Kirchenlehrer; Ergänzungen zu oben Note 1 8. 46 4 


Nachbemerkungen. 
Einiges zur talmudischen Veterinärkunde der Talmu- 
disten. Dr. Dembo, Dr. Bergel. Drei Erörterungen 
über das rituelle Schächten von Dr. Hildesheimer, 
Horwitz und Hoffmann. Gegen Dr. Frank . . . . 505-508 





Der Verfasser hält es wegen vieler wissenschaftlicher 
für opportun, die aufgestellten, verschiedenen Gesichtspunkte 
in besondere Hauptrubriken getrennt zu behandeln, sondern sem 
alle bei jedem einzelnen der Speisegsetze zu erirtern. Es dürfte 
sich vielleicht diese Eintheilung der Arleit als 






Natur nsch am Schlusse auf die Gesammtheit der jüdischen. 
gesetas Ihre Anwendung und Erledigung. Wenn und | 


mach dom voranstehenden Schema erwarten sollte, da ist nicht | 
Willkür, sondern eine individuelle Auffassung von Einfluss, der 
ich nicht untreu werden durfte, ohne der Abhandlung das Gepräge 
subjectiver Wahrhaftigkeit zu entziehen, 

Bevor ich indes in meins res eintrste, will ich noch einem. 
Solgenden Gedanken als allgemein leitendem Gesichtspunkte Aus- | 
druck geben. 

Einen wesentlichen Bestandtheil der mosaisch-üdischen Gesetz- 
gebung bilden unstreitig die Speisegesetze; es ist keines der fünf 
Bücher Moses, worin nicht von dem einen oder anderen Speise- 
gesstze. die Rode ist. Findet sich doch gleich auf dem erstem 
Blatto der Genesis, und ist ju doch geradezu das ullenersie Verbot 





, au den ersten Menschen ein Speisewerbot: „Von dem Baume der 


Erkenntnis des Guten nnd- des Bösen sollst du nicht essen.“ 
(1 M. 2, 17) Dann auch 1 M. 9, &. 

Aber so ausgedehnt und umfangreich die וקה‎ 0 
verschieden sind auch ihre Motive, soweit ist Absicht und Zweck 
des einen Speisorerbotes von dem anderen verschieden: ja, die 
Motive sind bisweilen einander entgegengesetzt?). Bald ist eine 

Darum kann wohl nicht von den Motiven der jüdischen 80618‏ כ 
gesstzo im Allgemeinen und überhaupt die Rede sein, sondern von denen‏ 
jedes einseluen insbesondere. Unwissenschaftlich — nur dogmatisch-‏ 
Pparteiischer Eingenommenhoit entspringend — sind daher Asusserangen‏ 

















































































adung gebracht wird, Hier zeigt sich aber 
die Ordnung nach dem aufgestellten Schema 
|, warum wir nicht mit dem ersten, sonderu 
religiösen Gesichtspunkt, hier beginnen ; 
nämlich vor Allem an die Exegeso wenden, ich 

‚einen Kampf gogen das Dasein dieser Satzung, 
1 ch dio Existonz ab — cs liegt hier kein 
— und yindieiro ihr nur die Bedeutung 
„Gopflogenheit““. Darum kann ich hier nicht 
Exegess beginnen. Der Referent jenas Capitals 

worin von der „Spannader‘‘ die Rode ist, hat 
> Enthaltung von dem Genusse der Spannader 
inössischen Israeliton vorgofunden; in don ilm 
am Urkunden. selbst fand cr kein Verbot vor, 
nen Grund für dioso Enthaltung. Da bot eine 
n oder früher schon verbreitete Sago won 
‚ Erzyatere ihm Gelegenlieit, jene Gopflogenheit 
‚der Spannader zu motiviren und bei Gelogan- 
‚die Worte V. 33 „Daram osson die Kinder 
nicht bis auf den heutigen Tag“ gleichsam 





und die Gemara (1016) will diese Ansicht damit begründen, dass 
die Kinder des Erzvater® erst bei der Gesetzgebung auf Sinal I 
ישראל.‎ „Kinder Jerasls“ heissen, während sie bis dahin בני ושקב‎ 
„Kinder Jakobs‘ genannt werden. Baba XS" widerlegt schon da- 
selbst diesen Irrikum, da sich die Benennung בני ישדאל‎ schen 
1. M. 46, 5 finde Er hätte schon ans früheren Schriftsteilen 
1. M, 36, 31 und 45, 21 berichtigen können. Mechilte ₪ St, 
keineswegs jener unrichtigen Ansicht und datirt jones Ver- 
bot allerdings zurück auf die eigentlichen Söhne des Erzvaters 265 ( 


f 


#) Dieses 90 einfache, wie klare, durchaus gerechtfertigte Bedenken 
Andet auch vollen Ausdruck in der Gemara (Synh, 598). won מדלא נשנית.‎ 
eo won נאמרה:‎ m לבנ‎ Aber wie so oft in der Gomara wird auch hier 
das logische Gewiasen, ein gerschtar Einwurf nach der Mens sana durch 
eine dialektische Wendung zum Schweigen gebracht ליכא מודטם דלישראל‎ 
אסוד.‎ (mo ולכני‎ Sg) שרי ולסכדיש‎ Und doch dat gerade nach dem Talmud 
den Noschiden manches verboten, was nach der alnaitischen )20906- 
gebung gestattet ist, (siehe Näheres Ikarim 111, 14) 

2) R. Ichudah hnldigt (daselbst) allerdings der richtigen Ansicht 
und datirt die Observanz (oder Gepfiogenheit) on den Söhnen 188038. 

והל מכני pen‏ נאסר גוד ran‏ 

Vergleiche am Schlusse das Citat 5. 13 (b) ans Jossphus, wonach 
Jakob selbst schon (dann seine Nachkommen) sich des Genussss der 
Spaunader enthielt Auch der Midrasch, Jerusnl. Pesiktha, respektirs 
die Gemara nicht und sagt נצמויה על יד הגשה‎ Spa" (Piska 12) 

®) Und die Gomara selber, hin und herschwankend, giebt doch am 
einigen Btellen zu erkennen, dass bei dom “2 לא יאכלד‎ zunächst doch 
nur an die eigentlichen Söhne Jokobs za denken ist. Chul 91 heisst es: 
apa בישראל — רכר שלח‎ ben מאל הכתים (ישטיה. ט' ז') רבר שלח בשקב‎ == 

זה Ti‏ הנשה ben‏ בישראל שפשס max‏ בכל ישראל,. 

Heisst das nicht mit klaren Worten, der Usus hatte blos bei den 
Söhnen Jakobs statt, später habe sich daraus (mit wie vielem Fug und 
Recht, bleibt dahingestellt) «in Verbot heraungebildet für ganz Israel? 
Und auch מא‎ einer underen Stelle (Syah, 59, n) muss die Gemara ]₪ 
Godränge der Debatte zur Ansicht des 15 Jchudah rekurriren, dass die 


| 2 

| מתן תדה‎ amp .אמרת בניד. הנשה שאיטורו‎ Und so giebt 08 das ein- 
כ‎ walrheitagstreue Verständnis, Der Usus sei zunächst von 

| בש‎ eigentlichen Söhnen Jakob-Isracls ausgögangen, habe sich aber 
Brierhalten ,עד היום הזה‎ d, I. bis zu den Zeiten des biblischen 
Beferenten *) 

Ja der Zusatz הוה‎ EN עד‎ macht die Auffassung jener Worte 
am על כן לא‎ (welolie für uns, wie gesagt, nur eine Geplogen- 
אפור‎ ausdrücken) als ein Verbot: „Die Kinder Ismels sollen nicht 
sen“ für den gesunden Menschenverstand zu einer Unmöglichkeit, 

rufen wir verwundert aus, hätte 5‏ משתעי SUR‏ (רחמנא! הכר 
zur einen Sinn, zu sagen: „Sie scllen etwas nicht essen bis zu‏ 

| em Tage, nämlich an welchem jener biblische Bericht or- 
dat wird?t?) 

Im Allgemeinen schon hat der Verfasser des Buches חינוך‎ 
ierigkeit wohl horausgefühlt, und er bomerkte deshalb: 

m Man‏ לא יאכלן לא טאמר על דרך סופור . . . אלא אזהרת ו" 


zunächst auf die olgent«‏ על כן לא יאכלו ב"י selber die Worte:‏ ₪ ג 
א לנו אלא ma‏ הבכשה ואליבא. דריי (כלומר Söhne Jakobs beziehe:‏ 0 

dr an דמבגי עקב‎ 
#) Mag zur Orientirung darüber, ob von נמסמנט‎ „Verbot“, oder nur 
‚einer „Gepfogenheit“, die Spannader nicht zu essen, die Rede ist, 
noch ein Citat Folgen aus einom Buche, das namentlich auf dem 
Ei Gebräuche grosses Anschen geniesst, Im Bache der 
3 281 loson wir: Die Söhne Jakods hätten aus Kous darüber, 


1 


| 


7 








1 
₪. 
8 
1 
& 
B 
5 
1 
4 
₪ 
1 
1 
₪ 
3 


‚hatten, sich „gelobt“, die Spannader nicht zu geniessen, 
כי אמדו הואיל ופשטנו שהגחנו הלילה הוקן.‎ an כן לא יאכלו ביי‎ So 
en אירע לו בשבילנו‎ Von winom Verbote seltene 
üb. Schr, und zumal gar für spätere Generationen ist also durchaus 
alt die Rede. Achnlich bei Chnskani 5, St. (0) Achnlich auch R. Ellaser 
6 Sakaan in כאמר השבל‎ (N. Wir schen hieraus einerseite den mythi- 
chen Charakter 110966 Kampfborichtes, anderseits, dass von keinem Ver- 
We Her Thors, sanlera von einer freien Entschliossung der Söhne 
die Rede ist. 

Gans anders verhält os sich mit den Worten mr עד היום‎ 0. M. 28, 
ne um וכרמל.‎ dort ist dan לא תאכלו‎ freilich 
en ‚probibitivum zu nehmen und der Zusatz m טר עצם היום‎ 

bis zu dem bestimmt angegebenen Tags, dem Omor-Tago, 
wi Frucht nicht genensen werden. 


Fi 








16 


sicht, das kritisch-exegetische Gewissen ist bei ihm erwacht, und 
ein gewisser Grad der Aufrichtigkeit ist nicht zu verkennen. Nicht 
so aufrichtig, die Schwierigkeit anzuerkennen, ist Rabbiner Hirsch 
in Frankfurt .ה‎ M. in seinem Pentateuch-Commentar. Er sagt: 
Die Werte טד היום הזה‎ beziehen sich nicht auf den Schreibenden, 
sondern auf den Losonden „das Verbot bostoht, 80 lange dies go- 
losen wird, 8180: immer.‘ Es ist überflüssig, über diese Art ad 
maiorem Dei gloriam, zur Konservirung des vermeintlichen גורד הנשה‎ 
Verbots, don natürlichen Schriftsinn zu verdrehen, auch nur ein 
Wort zu vorlieren, 1) 

Es findet sich in der ganzen Bibel nur noch eine der unsrigen 
ganz analogo Stelle 1 Sam, 5, 5 על‎ . . . pr טל כן לא יהדכו כהני‎ 
מפהן דכן > = = = + עד היום. הזה‎ War תות‎ etwa Temand darfiber in 
Zwoifel, dass dus Futurum hier nur historisch, ein Pflegen, und 
nicht einen Befehl oder ein Verbot enthalte? Dass man eben über- " 
setzen müsse: darum troten die Priester nicht“ aber nicht über- 
setzen darf: „darum sollen die Priester nicht treten bis zu diesem 
Tage (des Berichterstatter)?! Warum also die ganz analoge Stelle 
על כן לא יאכלו . . > > עד היום הזח‎ nicht ebenso korrekt auffassen, 
anstatt sie gegen allen gesunden Menschenverstand zu interprotiren® 


Was sollte aber auch durch dieses vermeintliche Verbot be- 
zweckt oder abgewendet werden? Welches wäre das religiöse 
Motiv dieses Speiseverbots? 


Bel anderen Speisavarboten heisst as אל תשקצו את נפשותיכם‎ 


oder es gehört nicht für den profanen Gebrauch,‏ אכשי קדשו pn‏ ל 
es ist Mr den Altar bestimmt; hier ist als religisses Motiv. kain‏ 


3) Als Bowoie, dass das Kutur. Hakı לא‎ hier nicht prohlbitiv, 
sondern historisch, nicht futurisch im eigentlichen Sinne von der Zukunft 
zu nehmen iat, gilt mir auch die Verbindung mit ,על כן‎ welches sich 
immer auf Vergangenheit und Gogenwart-Gepflogenheit bezicht. WAHL 
man eine eigentliche Zukunft, oder gar oiaon 110101 ausdrücken, so wird 
nicht כן‎ 92, sondern לכן‎ gebraucht, 8. Luzzato משתרל‎ zu 1. M. 9, 14. 
איש את אבי ואמו.‎ ze jo טל‎ 1886 nicht „er soll verlassen“, sondern: „ar 
verlässt“, er pflegt zu verlassen, Es kaun dies noch au unzähligen Bei- 
spielen erörtert worden. 8. Note (g). 


זג 


‚hailigendes, kein ethlsches, kein liätetisches*) Moment angegeben. 
Es wind über einen Kampf des Erzraters refarirt, in welchem ihm 
las Hüftengelenke verrankt wurde, und es ist dann hinzugefügt 
ara על כן לא יאכלו בני ישראל את‎ Es sollte, motiviren die ältesten 
Interpreten, die Erinnerung an jenen Kampf festgehalten werden. 
Nun, für die eigentlichen Söhne des Erzvaters, für die nichste 
Generstion mag durch die Enthaltung von dem Genusse jener Sub- 
tanz jene Absicht erreicht worden sein. Wie sollte aber für die 
Ewigkeit Jinaus durch ‚eine blosse Nagation, durch ein blos passivos 
Verhalten, durch einen Nichtgenuss, dns Andenken an ein Erwigniss 
lebendig erhalten worden?! Das wäre ja wirklich ein יש מאין‎ eine 
zweite Schöpfung aus dem reinen Nichts, Das Buch Chinuch be= 
merkt zur Stalle: 
משרש מציה וו בדי שתהיה. רמו לישראל שא'עם שיסבלו צרות‎ 
ענין זה‎ Tan רבות נדולות . . . שיהיו בטוחים שלא יאבדו . . . וכזכרם‎ 
- באמונתם?)‎ TEN... 
‚Und Aınlich R. Hirsch in seiner romantisch überschwänglichen 
Weise 1. 1: „Dim sollen auch die Kinder Jakobs diese Sehne 
ers) der Unterordnung und materiellen Schwäche nicht essen, 
= soll ihnen, מא‎ 8 sie sich un den Tisch selzen, aus dem 
Wasderbuche dos Lobens die Mahnung entgegentreten‘#), Nun 





3) Muimondos, der sonst für jedes Speiseverbot ein Motiv und awar 

bel walten amı öftersten.ein diätetisches angiabt, bemerkt hier blosa: {M, 
SIE 48) גיד הנשה בחזב‎ onen. 

5 Nach Josephus hat der Engel aolber dom Krzvater diese Ver- 

— הטספ‎ {h}. 8. auch weitsr unten ein religiöses Motiv bei 


Eine symbolische Deutung anderer Art findet sich bei Isaac 
הש‎ Akoda porta 26, Die Spannader sei ein zur Sünde und Unrein- 
heit be Theil des Menschen (or denkt wahrscheinlich 
ie den Üieschlachtetrieb, in dem Sinne, wio Philo das Gebot dar Bo- 
lung bespricht): Darum sei uns die Abstinenz von dom Genuss 
69 Teiles oingesshärft, Dann epricht or, anknüpfend an Joa. 48, 4 
= = מדטהך > קשה אתה‎ dass mit diesem Öebote gemahnt 
it und Halsstarrigkeit von sich fern zu halten, 

nzch Micha 4, אקכצה ז--6‎ um אספה הצולעה‎ Nm ביזם.‎ 
“and Heil für uns nicht ausbleiben werde, Ich habe darüber 
bemerken, was ich oben über die symbolische Dentung bei 


"Wiener, Die Mischen Speisgcim 3% 










| 


18 


möchten wir an alle sog. „‚Gesetzestreuen“ der Vor- und Jetztzeit 
und Herrn Hirsch selber die Frage richten, ob ihm, so oft ar sich 
zu Tische setzt (oder ob auch nur einige Mal), weil er etwa unter 
seinen Speisen den ניד' הגשה‎ vermisst, aus dem Wanderbuche 
seines Lebens die Mahnung, oder nach Chinuch die Verheissung 
entgegentritt? 

Wie viele Menschen, Israeliten wie Nichtismeliten, sind doch 
durch blossen Zufall in der Lage, ihr Leben lang kein הנשה‎ TI 
zu verzehren, olme dadurch jemals auch nur im Mindesten jenes 
erzväterlichen Kampfes und der sich daran knüpfenden Mahnungen 
und Verheissungen eingedenk zu werden! Denken namentlich die 
Hausfrauen, die hier am ersten und wohl ausschliesslich in Betracht 
kommen, denn ihre Aufgabe ist es ja, Fleisch mit der Spannader 
nicht ins Haus zu bringen, denken diese an jene erzräterliche 
Vision, haben sie dabei auch nur eine leise Ahnung von jener 
uns insinuirten Verheissung oder Ermahnung? אם כך היית נודג ל‎ 
"Pat קיימת: מצות גיד הנשה‎ rufen wir den Verfassern des Chinuch, 
des Akeda, R. Hirsch und all den Apologeten zu. In Wahrheit 
und Wirklichkeit werden wir nur und ausschliesslich durch das 
Lesen dieser Erzählung, allenfalls durch den Namen ישראל‎ statt 
ילקב‎ \(, aber durchaus nicht durch Nichtgennss der „Spannader“ 
an jenes etwaige Ereigniss oder Traumgesicht erinnert, 


Chinuch und Hirsch auge, Alles rocht schöne Lehren und Natzan- 
wondungen, aber mit dem Schriftwort hängen sie nicht im mindesten 











nieht allaustreng genommen 
auch später den Namen „Jacob“ nennt (was der Talınnd Berach, 18 und 
die Commentaro dazu bemerken, ist mir nicht unbekannt), so möchte 
auch dieser Umstand beweisen, dass analog dom קוד שמך‎ "akt לא יפקב‎ 
auch das va ט'כ לא יאכלו‎ als kein oigentlichos Verbot (sondern als 
eine Gepflogenheit) zu verstehen ist. Es sel mir verstattet, bei dieser 
Veranlassung bier folgende Conjectur aufzustellen. Ganz Mi 

wird die oben aus Cap. 82, 28 angeführte Verheissung Cap. 85, 10 mit 
den Worten wioderholt: spp To .לא יקרא שמך‎ Nun will man von Bakte 
dor hyperorthodozen Apologetik sunehmen, die Bede sei von der gütt- 
lichen Bostätigung der frühern Verheisnung des Engola [oder wie man 
auch immer den vermeintlichen Karmpfgogner Jacobs benannt findet). Ich 















durch den Nichtgenuss von FEN, dem 
‚Aber welch’ ein bedeutendor Unter- 


fragt, was bedeuten diese Zeugnisse, 
‚so erwidere ihm, wir waren Knechte 


‚Sat vielleicht ülter ala die 39, 28 אין מוקרם ומאוחר‎ 
nach einer passenden Begründung für diese 

42 und 61080 am geeignotsten bei der Erzählung 
‚den Jabokflusa und dem Ringkampfe mit dem 

Wesen, am besten anbringen au können‏ מו 


3, 45 מצה אלו היה יום אחד לא היעו מרנישים‎ Mona 
' בו ולא הוה מתבאר טנטו, = הרבה פעמים יאכל. דארם‎ 
ויתפרסם.‎ win שנו ימים או שלשה ואמנם יתבאר‎ „be 
mas au 0600 auf 0 | ג‎ ₪ Tag, so würden 
mon haben, seino Bodeutung wäre uns nicht 
, denn auch sonst genlesat der Mensch eine 
zwei, drei Tage. Erst durch den Gonnss 
Zeitabschnittes (einer Woche), kommt uns - 
zum allgemeinen vollen Bowusstsei 
Andenken und die Bedeutung von jenem ver- 
ten Ereignisa festgehalten durch die blosse 
itensen eines Neris, der uns auch sonst nicht, 
durch das ganze Leben überhaupt nicht 
at. 
> 


Nogation allein, nur das Verbot dos 06808606 vom FOR, ungeoeinet 
ist, vielmehr ist für diese Keinnsrang auch durch die Position, durch 
das Gebot des IWE-Genussss, (wie 64 ja auch in der Posachlitungio 
lauter (מצה זו שאכו אוכלים על שום מה‎ und zwar nicht 5308 + 
einen Abend, sondern während 7 Tage, einer vollen Woche, Sarze 
getragen. Dis Behauptung des Talmud, dass wohl das Verbot 
von חמק‎ 7 Tage, das Gebot von TXO-Genuss aber nur für einen, 
den ersten Abend, gilt, steht in einem ausdrücklichen Widerspruch 
mit mehreren Stellen des Pentateuchs, we das über alle Deuteloi 
erhabene Gesetz des TSD-Genusses für 7 Tage vorgeschrieben wind 
9. M. 19, 15 שבטת ימים מצות תאכלו‎ ikid. 18, ET באהבעה עשר‎ 
.לחדש בערב תאכלו מצות לד יום ה אחד ועשרימ לחדש.‎ Zu dem 
Varbot 5 31. 16, 3 לא תאכל טליו חמץ‎ wind das ausdmicklicle 
Gobot hinzugefügt, „sieben Tage sollt Ihr Ungesinortes essen!‘ 
טאי שבטת ימים תאכלו טליו מצות‎ erst dadurch die beabsichtigte 
ewige Erinnerung bewirkt warde צאתך מארק‎ ET למטן תוכוד את‎ 
“77 .מצרים כל ימי‎ Freilich wird der heutige Rabbiniemus das in 
der obigen Note angaführts Raisonnement des Maimon, 3. N. 3, 
43 אכילת מצה אלו היה יום אחד וכו'‎ nicht als sine Vorschrift des 
18808וח00- בלצה‎ für 7 Tage, sondern auf das Verbot des TO-Genusses 
auffasson, abor ganz entschieden gegen den klaren Worteinn. Wenn 
dersclbo Maimonidas aber יד החזקה‎ 6, 1 in חמץ ומצה‎ 
normirt אבל‎ “en מצות עשה מן התורה לאכול מצה בליל חמשה‎ 
בשאד הרגל אכילת מצה ר שות‎ 6 wissen wir ja aus vielen anderen 
Stollen, dass Maim. im יד החזקה‎ lodiglich die Meinung des Talmıd 
wiedergiebt, während er in dem später, im reifern Alter vorfıssten. 
מודה נכוכים‎ seine eigene Ansicht aufstellt, wie er sich dieselbe, 
ünbeirrt von der talmudischen Disloktik, nach dem klaren Wortakns 
der Bibel selber gebildet. 

Auch A. b, Esra giebt diesor Auffassung der Pontateuch'schen 
m32-Vorsehrift in einigen Stellon vollen Ausdruck, er Aussert sieh 
zu 2 M. 19, 15 האכלו - . . . וכר לאכילתם‎ mas שבעת ומים.‎ 
בצאתם מנצרים כי לא צוה שיאכלו מצות רק הנאכלים עם הפסח לפני.‎ 


חצות לילה. רק ש בעת ימים צוה לאכול מצות להיות זכר לאשר. > 


קרה להם בצאהם ממצרים והשבעת ימים בצאתם מצות אכלו עד שטבע 
כל מחמצת לא תאכלו בכל - 20 Ebenso ibid V.‏ פרעה ביום השביעי 


מושבותוכם תאכלו מצות: הוהיד השנש תח 
משבותכם תאכלו מצות רשות ...| 
drückt er sich noch ontschledener ws:‏ 


4 כן לא אכלין שטוו‎ Tin. Die ואט‎ 
ו‎ aid. fh pi 
a nie Sam. 8 טיב לא‎ 

b et Dr zudem aim Emefarvanary), worauf 
Berka u legen ak Wir haben oben 


if Prohibitira bisweilen mit ob 

‚geben sie das Futurum prohibitivisch, 

h historlsch. Bedeutung hat So beispiols- 

je מדממד ל טל.‎ ni per סמו‎ und 168. 7. 1. 

ob zu ללא מלןלק ומאש‎ wie sie auch vor ihren 
Imperativ, bald ₪5 bald wi; ganz promiscne setzon. 
ıpt Vulgata chne Vergleich tendenaloser, eorrecter 





Sehen wir uns bei einer so dunklen Stelle )1. 31. 39, 32) 
bei den Karäern um ein religiöses Motiv um; aber leider finden 
wir auch hier ein Hin- und Herschwanken zwischen dem Wartsinn 
dos יאכלר‎ xD, der Gepflogenheit, und der rabbinischen Interprein- 
tion, einem fortdauernden Verbote, und sie sind in fortwährendem 
Widersprüche mit sich selber, So heisst es im "WI des ונפוג‎ 
b. Joseph = Su: שיחיה‎ ST בו דוד אחר‎ ah וממ קבלו אבותיטו‎ 
SP גיכר החסד שפשה חשם עם‎ Also wäre es doch kein Gebot, 
sondern ein ,בלה‎ aber „doch haben unsere Vorfahren es füber- 
nommen (oder als Tradition überkommen?) diesen מעב‎ für die 
‚spätesten Geschlechter zu beobachten.“ a 

‚der Superoommentar: Aa wie folgt: אם כן מאמר‎ 
TIER הא הגדה‎ m או הרה כמז לא תנבל כל‎ Dann 
ה‎ Also die Schrift erstattet blos Bericht über 

‚eine „Gepflogenheit‘‘, für die späteren Generationen aber sei es ein 
naccessorisches Gebot“. Dagegen liest man bei Ahron |. 
Eliah dem Jüngeren in Dine Schechitah V. 1 (mitgeteilt won 
Delitzsch L. B, d. Orients 1840 No. 30): „Von dem geschlachtaten 
Körper hat die Thora verboten: das Blut, das Fett, dio Spann- 
ader, also doch die Thors, nicht blos die ,העתקה‎ Und doch 
lesen wir daselbst K. 7: „Obgleich von dem Nichtgemuss des 
Nervus ischiadicus Gen. 32, 92 nicht sowohl „gebotweises, 
sondern vielmehr „erzählungsweise'‘ (ע"ד הגדה)‎ die Rede ist, 
ist dorselbo doch durch אזהרה מן החכמים‎ (also wiederum nicht 
(מן התודה‎ vorpönt, kraft einer ביד האומה‎ Mb=P. Hiezu bemerkt 
Delitzsch noch: Ahıran giebt zu, MER לא‎ Gen. 32, 32 verträgt 
awei Auffassungen שני המענים‎ 5, d, hu, dass 65 nämlich s0- 
wohl Imperative ale historice verstanden werden kann „. . er 
nimmt aber an, dass in כני ישראל‎ und עד היום חזה‎ sowohl die 
oigontlichen Söhne Teraels, als auch die Iraeliten, sowohl die 
Zoit vor Moses, als auch die Folgezeit inbegriffen sei. 

Eine Ungunauigkeit bei Delitzsch finde hier noch ihre Be- 
‚Fichtigung, Dieser וצו‎ ibid, fort: Die unter den Karlorn selbst 


wıxx. ‚Nur ein klassisches Beispiel: Vergl. Jen. 61, L LNX 









Frage, ob allein an vierfüssigen Thieren oder auch an‏ 6ש ותו 
Vogeln der nerwus ischiadicus auszuscheiden sei, entscheidet Alıron‏ 
Eliah, hierin mit den Rabbaniten übereinstimmend, dass auch‏ א 
m dem Geflügel diese Sehne rerboten sei u, &, w,“ Dor Sach‏ 
Tehalt ist aber dieser: die Mischnah (Chulin 7, 1) normirt: Das‏ 
aber‏ בהמה וחיה erstrecke eich auf Vierfüssler‏ בי Verbot von‏ 
„denn dieses habs keine Hüft-‏ מפנר שאין 9 כף auf Goflägel‏ ₪686 
plane“, Die Gemarn (92 b) wendet aber dagegen ein, dass auch‏ 
Vögel eino Hüftpfanne haben. Hierauf wird erwidert: die‏ 46 
Hüfpfanne der Vögel sei nicht rund. Wie aber, wird wiederum‏ 
eingeworfen, wenn sich dennoch an einem Vogel eine runde Hüft-‏ 
panne finden sollte, muss alsdann der nervus ischiadious entfernt‏ 
werden? Die Frage bleibt duselbst unentschieden. Nach der‏ 
mbbinischen Praxis nun, dass in zweifelhaften Füllen bei mas.‏ 
Geboten nach der erschwarenden Seite hin entschieden wird, Inntet‏ 
ות מאכלות אסורות ח' ד' אם נמצא ds Vorschrift bei Maimon.:‏ 
ni‏ שירכו כירך. הכהמה (כלומר שהוא ענול) ניד הנשה של rar‏ 
וקונו ist die Delitzsche Relation hier‏ !במ 
Vielleicht bringe ich hier einige Aufklärung über eine Mit-‏ 
dheilung Steinschnelders aus einer Handschrift aus eod, Hutington‏ 
(Mid. Zeitschr, v, Geiger I. Jahrg. $. 240). Diese Mittheilung‏ 
Iautet: „Einer der in Sieilien lebenden Gelehrten, Namens Jirmijah,‏ 
das Verbot der Spannader anf Vögel ansgedehnt. Dieses‏ סטש 
nach dem Verfasser, wenig Kunde im Talmud, und es‏ 
he den antirabbinischen Ketzern ähnlich, Neues vorzubringen,‏ 
ws die Geonim nicht kennen“, So weit der unbekannte Vf.‏ 
jmer Handschrift. Nun sehen wir, dass seine Entrüstung zum‏ 
Theil grundlos ist, da ja die Gemara selbst es in dubio lässt, ob‏ 
Acht in gewissen Fällen auch die Vögel von lem Spannadergesetz‏ 
seien, und nach der rabb. Praxis müsste ja dieses‏ השממ 
Zweifels wegen nach der erschwerenden Seite hin entschieden‏ 
Werlen. Es möchte mich aber bedünken, dass unser unbekannte‏ 
I Mater, der einen Gelehrten Namens Jirmijjah das Verbot der‏ 
Vögel ausdehnen lässt, mystifieirt worden sei, da‏ ]וו Spennader‏ 
gerade der Amora R. Jirmijjah in der oben angeführten Gemam-‏ % 
ist (Chul, 92 b), der jene Frage über einen Vogel, der eins‏ 906 


ו | 


Hüftpfanne, und üter einon Vierfüssler, dor keine Haftpfanmo hat, 
aufgestellt; in deren Folgo eben in der nachtalnindischen Zeit nach 
beiden Seiten hin erschworend entschieden worden ist, 





Antiquarischer Gosichtspunkh, 

Es scheint uns geeigneter, jetzt, also vor. dem historischen, 
den antiquarischen. Gesichtspunkt zu erörtern. Bei diesem 
speciellen Speisegesetze, oder vielmehr dieser „Spoisege- 
pflogenheit", ist am wenigsten ein Vergleich mit denen anderer 
Völker des Alterthums anzustellen, es findet sich keine Analogie, 
wir stehen hier vor einer ganz anf Israel isolirten Institution, 
wenn wir nicht etwa die weiter unten bei Philostrat angeführte 
Sitte der Indier damit vergleichen. Aber wohl steht der Mythos 
(and für einen solchen, nicht für ein wirklich stattgehabtes Ereig- 
niss, nicht einmal für einen inneren Vorgang, ‚sondern lediglich 
für eine „Dichtung*) betrachten wir- die Erzählung von jenem 
Kampfe 1, M. 82, wornus der Referent jenes Capitels sich diesen 
bei seinen Zeitgenossen vorgefundenen Brauch der Enthaltung von 


1) Vgl. eine frühere Anmerkung. — Professor Pürst bemorkt noch 
zu unserer Stelle: „Fragen wir nach dem Stoff und der Fassung dieser 
Erzählung, 50 stellt sich klar heraus, dass 810 aus dem Sugen- und 
Mythenschatza des Volkes geschöpft fat nnd dasa 816 im Volk noch > 
weitort ward (Hos, 19, 4-5), indem, für den an oinom beatimmten Ort 
und in olnom. geschlossenen Zeitpunkt wirksamen Goft, nuch altem 
Brauch, ein Engel Gottes gesetzt wird — 8888 sie den Engel Gottes 
weinen und flehen lässt, um 816 Loslassung zu erhalten, wie überhaupt 
die Farben stürker aufgetragen sind, Das Volk bat aber die Sage oder 
dio Mytho In demselben Geiste gedichtet, wie andere Völker des hohen 
Alterthuma, die Menschon mit Göttern kämpfen Insson, um irgend eine 
Idee zu verkörpern.“ Die 1000, meinen wir, lat oben das Habräarvolk 
alz siegroiches Israel darzustellen, „Allo Erklärungen dieser Mythe,“ ao 
fährt Fürst fort, „als einen innerlichen Vorgang in der Seele 146008 
oder als sin lebhaftes Traumgosicht, als einen Ringkampf mit einem 
Feinde, um Muth für die Zukunft zu fassen, oder als im Kampfe mit 
einem von Ersu abgeschiekten Meuchelmörder, gehen von der falschen. 
Ansicht aus, die biblische Darstellung als geschichtliche Thatsanhe =מא‎ 
zuerkonnen, während es doch entschieden keine Thatsache, sondern eins 
Dichtung ist, der nicht en geschichtliches Faotum, sondern eine Iılos 
su Grande Hegt.« 


een 





336 £.) ‚Bosonders abar acheint bei den Alten der Angeiff häufig 
gerade gegen-die Hüftpfanne geführt worden zu ein, ibid. 305. 
To גא‎ Aivalao mar inyiow ל‎ te ג‎ kaylo ee 
word BEE על שג‎ % m A — Ein anderes Annlogon 
führt une Mowors (Phönicior S, 488—434) wie folgt an: „Hier 


et konnto und zuletzt eich ihm gleichfalls zu 


Mythen: früher heisst Herakles IaAzitwv „Ringer‘‘ und erhielt 
später erst seinen Namen 1100006, was sich auf seine beiden 
phönieischen Namen Israel „Gottesringer“ und Archab Ar ,‚ob- 
5108053 beziehen könnte, aber, wie es scheint, unpassend in der 
griechischen Mythe mit der gewöhnlichen Etymologie von Hpaxırg 
combinirt ist: 60% Er Imhalımy Ankiseren abrap | (\ 
vHoaxhia, BE ae... 3 "Hpas ap "ev 3000 6 0 
Efeis." Movars meint, dass die Vorstellung von Herakles als 
Ringer erst aus der asiatischen Mythe in die griechische Fabel 
übergegangen sei, Wenn der Vers, 1. M. 32, 32, was salır viel 
für sich hat, erst eino spätere Interpolation ist — als Paranthess 
kündigt sich dieser Vers von selbst an — ₪0 ist wohl eher anzu- 
nehmen, dass dem Referenten, 1. M, 32, der griechische Mythos, 
als umgekehrt, dem Mythos von Herkules der Kumpf Jakobs als 
Quelle vorlag, 

Noch findo ich bei Ewald (Gesch. des Volkes Israel Bd. 1., 
$, 408, Anm, 2): „Sehr ähnlich diesem Ringkampf Jakobs ist dar 
Argunas’ mit Civa, welchen ausdrücklich beschreibt das Maliäbhi- 
גמד‎ 3,11952 MM“ Ewald bemerkt noch ibid, S. 407: „Unstreitig 
haben sich zur Bildung dieser Auffassung viele alte Stoffe vereinigt: 
die volksthümliche Sage von furchtbaren Nachtgeistern, die am 


₪ ,19 .110% באונו שרה את אלהום רשר אל מלאך ויכל Vgl.‏ (3 








Morgen wieder verschwinden müssen. (Die indischen '(,835ו118650‎ 
Vgl. 1 שר‎ 19, 15: „Als_die Morgenrüthe aufstieg, drängten die 
Engel in Lat“!) 

Im indischen Epos Ramayana 1, 2, 21 finden sich ähnliche 
Kämpfe mit höheren Wesen vor. Die Worte daselbst: „Bevor sich 
אלשו‎ der Osten, bavor die Dimmerung eintritt, sind die Rakschasas 
gar mächtig,“ erinnern doch garszu lebhaft an unsere Stelle 1 M. 
89, 27: שלהני כי עלה השחר‎ „Entiasse mich, denn die Frühröthe 
ist aufgestiegen," 5( 

Veber den interoonfessionellen Gesichtspunkt werden wir, 
wie in der Vorrode bereits erwähnt, am Sahlusse aller Speisegesetze, 
über den diftetischen werden wir nicht selber sprechen, sondern 
קת‎ die Schrifterklärer reden lassen. Doch mit einigen Worten 
werk wir unsere eigene Ansicht über diesen Gesichtspunkt in 
der folgenden Rubrik, der historischen Beziehung, gelegentlich zum 
Ausdruck bringen, 


Historischer Gesichtspunkt, 

Hier worden die Grenzen zwischen dem biblischen, mischni- 

schen und gemneistisch - rabbinischen Zeitalter markirt und die 
Fortbildung u. &, w. nachgewiesen worden. 


.3( Im Mythonkrois des Horakles bei Tores zu Lykophr. Cassandr, 
(angeführt bei Winer Bibl, Reallexicon, Art, Jakob) iv mp שג‎ Hpaxkäg 
קת‎ 0 0 Bouhöuever ohdersc 2% mäynärng 5 Zabg nahararil 
ונומ במ‎ Moment ומא‎ neypı zohhon שד‎ währe Iomahons ןווי‎ 
5 7% yanget שטנ‎ mp ,)וו‎ Cassel (Paulus) sagt fin „Israel das Ringer- 
weike), „darum essen die Kinder Israel nicht etc.“ Es ist nicht um der 
Heiligkeit der Berührung, sondern um dos Schmerzes willen, dass 416 un- 
rein (7%) geworden ist. Also Knobal-Fürstacher Motivirung dinmetral 

#5 — Eino andere Vorstellung 100108 sich bei Philontratos, 
dass dis Inder nur die Koula dor Tiger essen, weil dns Thier wis zur 
Verehrung, die Vorderfüsse zur Sonne emporhebe. (Leben des Apolonius 
2,3%) Ex int hemorkensworth, dass Palaimon der Ringer heisst und als 
ein Bohn des Hophästus genannt wird, wolcher hinkt. (Apollodor Bibl. 1,19). 

3) Ihid. W. 29, und er erwiderte: „„Warum frägst du nach meinem 
Namen?“ „Ein böser Geist, der nur in der Nacht Gewalt hat. In 
allen Mythen und Dichtungen verweigert der Verführer solnen Namen zu 
nennen; weise ihm der Monsch, so ist er der Gefahr durch jenen ent- 


Tonnen.“ 








Dio Bibel, spesiell das 1. 8. 31. 82, 92, wei 05 gar, dass hier 
nicht von einer blowen Gepflöogenheit, sondern wie der Talmud 
normirt, von einem Verbot die Rede wäre, spricht blos vom Nicht- 
6999 des הנשה‎ TI, also von dem bestimmten Nerr 6001 der Bohne, 
Flechee, Ader, nervus ischiadiacus, Eine andere Bodeutung hat das 
Worte 7% an keiner Stelle, wo «s sich auch sonst noch in der 
Bibel findet. Jes. 48, 4, Ex. 37, 6 u, 8. Hiob 10, 10. 40, 17. 
Es ist an allen diesen Stellen von dem 7%, dem harten, nackten 
Nerv geradezu im Gegensatze zu der weichen, milden Fieischeub- 
‚Gonusses diesos Norvs zu enthalten, ohne irgend eino andere Sub- 
stanz in des Verbot oinzuschliessen. Ausser unserer Stelle ist 
überhaupt in der ganzen Bibel von dem Nichtverspeisen jenes 
Nerros nirgends mehr etwas erwähnt. 

Dar erste nachbiblische jüdische Schriftsteller, der ‘über 
גיד הכשחה‎ spricht, ist Josephus, der allerdings auch schon eines 
Vorbotos, statt einer blossen Gepflogonheit, erwähnt, Wie unzu- 
vorlässig Josophus ist, bowolst ja schon, dnss er ganz gegen die 
Schrift berichtet, Jakob selber habe zich dieses Genusses enthalten. 
(S. die oben angeführte Stelle 8. 18 Note 2.) 

Wir gchen über zu Mischnah (Chul, 7a), dort heisst es: Das 
Verbot von כ"ה‎ besteht überall und für alle Zeiten, und zwor iet 
sowohl dor Nerv an der rechten, als auch an der linken Hüfte 
verboten). 


3( R. Jchnda behanptet wohl mit Racht (Thossophta 7, 5. auch Gem. 
Chul. 90b), dass nur der Nerv un der rechten Hüfte in der Schrift ge- 
meint ist. Denn da die heil: Schrift nur im Singular, von dem Nerv 
an „der Höftenpfanne“, spricht ניד הנשה אשר על כף הורך‎ wit dem ber 
stimmten Artikel, #0 ist unbedingt nr die eins Hüftenpfanne, und zwar 
dio rechte, gomelnt, raw ,אמר קרא הירך המיזמנת‎ wie dien ja auch die 
Gemara a nach dar Schrift selber noch überzeugonder beweisen will: 
אמר קרא בהאבקו' עמו כארם ,שחובק את חברו וידו מגעת לכף ימיו של חכרו‎ 
Vgl. hiersu die 40 recht rationells Motivirung Raschis 90% דסתם הנאבק‎ 
ימינו.‎ nt מאהוריו עד‎ nis m לשמאל חברו וחובקי‎ wor כשחוא (וחן‎ Ten ED 
Auch wird Chulin 134b und Horajoth 198 muf diesen Ausspruch R. Jahudan, 
den auch רבכא‎ adoptirt, nämlich ,,הירך המיזמנת שב'רך"‎ manche andere 
Satzung gestütst, und dennoch hat die Rigorosität gesiegt und das Ver- 








| 9 

‚Ferner sehen wir daselbst Mischnah2: nach 11. Jchuda braucht 
nur die obere Schichf des Nervs abgeschält, nicht tief nach dem 
Nerv nachgegraben zu werden ts ,בדי לקיים כו מצות‎ danach 
hat sich auch ein gewisser Bar Piuli gerichtet, wie die Gemara 
das, mittheilt ליה‎ ERS קא‎ IT „nur-auf der Oberfläche etwas von 
Nery abgolist,‘“ Doch wird in der Gemarı nach R, Meier er- 
schwereni. normirt מחטט אחריו בכל מקום שהוא‎ „man gabe nach, 
wo eich nur immer etwas von dem Nary befindet,‘ 

Mischnah 4 das, statuirt ירך שנתבשל בה ניד הנשה אם יש בה‎ 
בנוהן מקם הרי ח אסורה.‎ „wonn der Nerv in Verbindung mit der 
Hüfte [odor anderem Floische) gakocht ist, eo ist auch dieses zum 
Gonusse verboten, wonn darin son dem Geschmack jenes Nervs 
otwas zu verspüren ist!) 

Dis Gemara (915, 93b, Pos 836) spricht schon von zwei 
Nerven oder Sehnen statt einer: 


wor für Rechte und Links normirt, (Vgl. den Disput hierüber auch 
Midrasch Rabbah zur Sldrah) (I). 

9) Doch die Gemara das. 99b apricht jenem Nerr überhaupt jeden 
Goschmaek ab טטם‎ jms> וחלכתא אק בירק‎ oder wie os an einer anderen 
Stelle 930 lautet עץ היא והתורה ח"בה טליו‎ „Jener Nerr ist gleichsam nur 
«ine geschmanklose Holzefaser, dio aber doch einmal als solche von der 
heiligen Schrift verpönt ist.“ Du aber, bemerkt Raschi zur Gemara 99b, 
die Behauptung accoptirt worden, dass der "1 geschmacklos ist, 6 
‚sutferut man ihn, wenn er mit einer anderen Substanz mitgekocht oder 
mitgobraten ist, und die andore Speiso ist zum Genusse gestattet 
שנצלה משליכו ומותר‎ par בנידק בנ"ט ובין שנתבשל‎ proben. Baachi setat 
awar hinzu, wenn auch der Nerv selber ohne Geschmack ist, eo habe 
doch das an dem Nerr haftende Fett einen Geschmack, man müsse also 
darauf ,העמש‎ ob nicht dieses einen Geschmack in die andere Speise 
Werbreitet hat, om .ורוקא בו אכל שממו שבו בג"ט ואם לא נשל שמנו‎ 
Gegen diesen oinschränkenden Zusatz Raschis bemorkon die Thossaphisten 
2. ₪6 und noch mehr 8. Ma (Stichwort z חלב‎ re), da ja שבנו‎ 
3 של‎ )4. unten) mosaisch durchaus nicht, nach mancher Autorität auch 
nicht einmal rabbinisch verboten und nur nach einer vuruinzelten An- 
sicht rabbinisch untersagt sei, und zwar aus Vorsorge (Tat), man 
würde sonst den Nerv selber geniessen: 80 haben die Rabbinen, (da 
dureh don geschmaoklosen Nerv die übrige Speise nicht vorpönt wird, 
wach durch das Fett. des Nerrs keine Erschwerung eintreten lassen (in) 











שני גידון הן הפניטד סמוך . . - לעצם אסור (רשיי: מדית) וחייכין 
עליו החקנון סמוך לכשר אסוד mer)‏ מדרכנן) pm‏ חייבין be‏ 

Wis wonig Sicherheit Aber die Matorie harrschte, boweist, 
dass in dor Baraitha sich eine ganz entgegengesetzte Relation 
findet, nämlich -פגימד סמוך לכשר וחיצון כמיך לעצם‎ Fornor machen 
schon die Thossaphisten zu dieser 50010 auf dio schwankendo 
Erklärung Raschis aufmerksam, dio hier von der Erklärung וו‎ 
abweicht. So wenig war diese Materie selbst den Altrabbinen 
sicher und klar. 

Ganz dasselbe wie in der Gemara findet eich, nur mit einer 
kleinen stylistischen Abweichung, bei Maimonides (Verbotone Speisen 
8, 0) מה"ת והעליון כולו אסור‎ Ton שני גודין הן הפנימי הסמוך לעצם‎ 
מדבריהם‎ „Nur die innere Sehne ist ,186ה6סמז‎ die obere — 6. 1. 
die äussere — ist blos rabbinisch verboten." 

Rornor heisst 05 in der Gomara (Chul, 96a): תידה‎ TER לא‎ 
.אלא שעל הכף בלבד שנאי טל כף הור‎ Und obenso nach Maimoni- 
dos 10/6: אין אסוד מה'ת אלא שעל כף הירך אבל שאר הניד שלמעלה‎ 
אלא מדכרי סופרים‎ TIER מטה עד סופו אתו‎ ben מן הכף‎ „Nur die 
innere Sehne an der Hüftpfanne, so woit sie den Ballen bedeckt, 
ist nach der heil, Schrift vorboten; die Fortsetzung dieser Sehne 
nach oben oder nach unten hin , „ . ist blos durch die Schriftge- 
lehrten verboten.* 

Was nun das Fott an jener Schne 20181) ,חלכן אן שמנו של גיד‎ 
da heisst es nun wiederum in der Gomara (Chul, 926): Samusl 
behauptet, dass es einstimmig erlaubt ist ma אמר שמואל וחלכו‎ 
.לדברי הכל‎ Im Verlauf der dortigen Discussion stellt sich aber 
heraus, dass nach R. Meir es wohl biblisch orlaubt, rubbiniseh 
abor verboten sei. [TTS TER מה"ת‎ "MM. Diese Bezeichnung 
מדדבגן.‎ TER ist nach meiner Ansicht nicht correct, 08 ist nach 
dem Talmud höchstens ein Brauch 12%, dass es nicht genossen 
wird, denn die Barsitha sagt ausdrnklich שמנו מותר וישראל‎ 
3[ קדושים נהגו בו אים ור‎ „Das Fett ist arlaubt, aber die Israeliten, 
die ja (über-) heilig, überreligiös sind, enthalten sich derselben wie 


4 הונא אמר Im Midrasch Rabbah zu Vojlschlach lantet die Stelle‏ (3 
er‏ פקוקלהא דנידא שרי וישראל קדושים אסרו אותה טליהס. 


31 


einer verbotenen Sache." Es wird also in der Baraitha nicht als 
mabbinischos Vorbot, sondern als blosser 2 — selbst eingeführte 
Gepflogenheit und weiter nichts — bezeichnet. 

Ebenso hat diese inkorrekts Wiedergabe der Baraitha Mai- 
monides 1, 1. אינו אסור אלא מד"ם‎ Tun .חלב שטל‎ Kann man es 
aber, genau genommen, als verboten ET betrachten, wenn nur 
üine Gepflogenheit aus purer Deberheiligkeit vorliegt?)? 

Was das „Aderngezelle‘' קנוקנות‎ betrifft, so will zwar Rab 
תומר‎ «io seien von der heil. Schrift verpönt. Ulla dagegen 
widerspricht dem und behauptet, sio seien nicht verpönt. Und 
diese Behauptung Ullas wird beigepfllichtet אמר אביי כותיה דעולא‎ 
Once. Ob sie aber nicht doch vielleicht rabbinisch verboten, 
get aus der Gemara selbst nicht hervor. Nur führen die Thos- 
listen an (Chul. 92b Stichwort: (כותיה דעולא‎ dass nach den 
‚Schealtot“ wir dis MPU? als rabbinisch verboten halten, während 
או‎ selber sie auch rabbinischerseits gestattet (n). 

Muimonides verliert über die קנוקטת‎ kein Wort. Hieraus 
vie man wohl zu dem Schlusse berechtigt, dass er sie sogar für 
bbinisch erlaubt hält. 

‚Steigen wir aber herab zu R, Joseph Karo und seinom „go- 
וטו‎ Tisch,“ nämlich seinem Codex TI ,שולחן‎ zo wird dor 
Tach zwar erloichtert — manches bis dahin vielleicht doch selbst 
Mbbinisch noch Erlaubte muss nämlich von unserer Tafel sich ver- 
kbschieden — das Leben aber erschwert הפלטה.‎ "n את‎ 
הנשארת לנו מן התלמוד ומן ר' משה בן מטון‎ | Er rafft uns noch 
den Jolzten Rest von unserer ohnehin spärlich besetzten jüdischen 
Tel hinweg (Jore 060 65, 8 und 9): „Die Adermgezelle in 
Seiten Sehnen sind von den Schriftgelehrten verboten, man muss 





1 


/ ‚tar drückt sieh Raschid zur Gemara ibid. aus (Stichwort 
Rama לאו ר'‎ wo), nämlich טנדגא ליבא‎ nen ,מרקתני נהגו בו איסור ראילו לר"י‎ 
לי ו‎ Meier ist os blos als Brauch vorpönt, nach R. Jehuda 
Mirtitt uleht einmal ein Brauch für das Verbot des Fettes am Hüftnory. 

= sich selbor untrou ist Raschi in der תשוכה.‎ (abgedruckt 
ed. Goldberg (רף י"א‎ Torx 12 um ישראל קדשים‎ ae ווה‎ 
סופרים הוא ול להחטיר טליו הרבה‎ mar 








יו 


wie er jene Hinter-Viertheile verwerthen soll, er muss sie, da er 
sie nur bei Nichtisraeliten an den Mann bringen kann, weit unter 
dem Werth zu Schleuderpreisen verkaufen, er selbst muss dagegen 
für wertliloses, schlechtes Fleisch, für Haut und Knochen, theurer 
,תוומל‎ als der Nichtisraelite für gutes, kräftiges und kerniges 
Fleisch der Hinter-Viertlieile. 

Unsere Zionswächter sollten hier Abhilfe schaffen, wir rufen 
ihnen mit don Alten zu: מכלין ממונם של ישראל‎ ame .שד מתי‎ 
Fügen wir uns nun schon in die ung von den Rabbinen insinuirte 
Auffussung, 88 sei hier ein wirkliches Verbot aufgestellt; aber 
halten wir fest an Eee pn שש‎ 9a): 
: הגיר לא מתסר אלא מדרבגן תורו ביה. אטו‎ 

vum mE a‏ אלא בע und forner:‏ הגיד אוסר גם בו הנשו 

בטלמא שאון בו טעס ואטפ'כ אסרתו תורה לפוכך אינו אוסד 

„Die nach talmndischer Auffassung bitlisch verbotene 
Sehne — die unschwer aufzufinden und leicht zu entfernen — 
ist selber ganz geschmacklos, was etwa abfliesst, ist nicht ver- 
pönt“ Was aus ihr otwa an Fatt ausströmt, das ja ohnehin nicht 
einmal eigentlich rabbinisch, sondern als angenommener 312 ver- 
pönt ist, befindet sich (das sei noch zum Ucberfluss zur Beruhigung 
für ängstliche Gemüther hinzugefügt) gewöhnlich jedenfalls in der 
grössern Quantität der übrigen Fleischthelle in entschiedener, ver- 
schwindender Mindarheit Anyı ואין בו כרי לתת טעם בשל‎ „eo dass 
& der anderen mitgekochten, erlaubten Substanz keinen Geschmack 
mittheilen kann.“ 

Möge dieses Capitel mit einer Mittheilung nbschliessen, die 
einiges besonderes Interesse bieten Anrfle. Der sel. Oberrabbiner 
Löw berichtet (B. Chumanjah, Jahrg. T., 8. 20) aus einer Hand- 
schrift aines des Sabbathäiemus verdächtigen Rabbiners, dass nach 
dern Sohar zwischen dem 9. Ab und dem ניד' הנשה‎ eine geheim- 
nissvolle Affinität stattfinden solle. Auch wird daselbst eine Stelle 
aus Kdutli be Jakob citirt, nach welcher sich die Sabbuthlier wegen 
der erwähnten Affinität von dem Verbot der Spannader dispensirt 
haban דהא בהא תליא כל זמן שאין אוכלין בתשטה באב אין אוכלי.‎ 
הנשה‎ m באב הותר‎ mon גיר הנשה וכשהותר‎ Ich thelle in 
Bezug auf den”hier erwähnten Schar folgendes nicht Undemerkens- 


35 


3 
$ 
2 
: 
/ 
4 
8 
i 





mm 
ac 1 ישנו במציאות. הנה הוא מפואר מאד וזה‎ 
= 


warn.‏ כמו הפוך "ה שנה". 
נייד השנה ניד ג תשרי ' עשרה כטכת 73 כלן 
non‏ א"ת לרבות תשעה באכ |תשעה ‚ax‏ והם עצמם IM‏ 
הנביא כה אמר ד' צבאות צום הרביעי . . . יהיה לבות יהודה תה 
Der Verfasser des Akodah zweifelt also an der Existenz joner‏ " 


Soharstolle; er sagt achselzuckend: .אם המאמר הזה ישנו במציאות‎ 
In der That ist jene Soharstelle vorhanden (zur Stelle MEN). 
Sie lautot: שס'ה גודין ולקבלהון שס"ה יומי שתא והא‎ wann 


2 Sehgceiral באב‎ men =( א''ת לאסנאה‎ 
mens 


m 
₪ תשש‎ TO 13 קב"ה . . . ולא אשכח בר ההוא‎ 


אשכה תשעה באב . . , וכל מאן ראכיל 

m TOR 

Es wird nicht uninteressant sein, tiber unser fragliches Thema 

1. [| 32, 25 u. £) die Aeusserung eines der gefeiertsten Ana- 

wen, des Stantsraihes Prof, Dr. Hyrtl in Wien, hier zu er- 

ihnen ®), Auf eine Anfrage antwortete mir dieser hervorragende 

Gelehrte in einer gefälligen Zuschrift: „Die Stelle 1. M,, Cap. 32 

it einem Anatomen gänzlich unverständlich. Tle hollow of the 

Wh (der humane Professor hatte nur eine englische Bibel vor 

Sb, als er am mich schrieb) stimmt mit keinem anatomischen 

Brill, Wir haben ein hollow of the le, und das ist die Knie- 

116 wo ein תש‎ sehr oberflächlich legt Sinew ist Nerv. 

Homer nennt die Schne veöpey und tivav. Eine Verrenkung des 
Be 


7 
. 
x 
ur 





4) Das Andenken des Gerechten (Frommen) bleibt, gereicht zum 
Sign! Welch ein Unterschied zwischen Monsch und Mensch, Professor 
And Professor! Auf meine schlichten Zeilen sandte mir Hyril fast um- 
ben seine im Jahre 1895 herausgogobenen Antiquitates anatomicae 
Atiorae beraitwillig ein mit oinem verbindlichen Schreiben. Auch 
0 Dr. Sommer in Königsberg war mit einem geflligen Nachweis 
שר‎ Ich wandte mich anf wianenschaft-theologischem Gebiet an 
גומ‎ überfrommen Professor und erhielt — keine Antwort Faete 
ו‎ — sapient! ant, 


3. 


| 


וחוזק השמירה יהיה תמיך Ra‏ האגשים. essen‏ 
ו - אל (nen‏ אדו 
ee‏ יאבלו מבשד הבהמה an‏ 


ihrer Abstinenz von den sg. Hinter-Viertheilen stupider ala dis 
anderen Rabbiniten? Sullte er sie etwa darob tadeln, dass sie sich 
nicht auf das Entädern dieser Theile אחורי"ים‎ 12% einlassen? 


3) Es ist nicht uninteressant, dass eln tiofyelehrter Mann, eine 
9 hervorrsgende Autorität, wio R, Lari, der doch, wo 08 den gosstz- 





Interpretation dos Gersonidor lernen! 





שמחה 
ei‏ 5 


Nachdem ich diese meine Conjektur ziedergeschrieben, finde 
ich Annäherndes, wenn auch nicht Tdentisches, auch im Handbuch 
der. „ebrüischen Mythologie“ won Dr. M. Schulze: „Bemerkens- 
werth ist farner, dass der „Mann“, der mit Jakob ringt, ihm die 
Hüfte anrührt, jenen Kürpertheil, der gleichsm als Träger der 
Fruchtbarkeit für die alten Semiton von solcher Wichtigkeit war, 
Anss sie bei ihm die heiligsten Eide schwuren.“ Ich halte 65 auch 
für sehr walrscheinlich, dass die Beschneidung, der Bund am 
Fleische, wie diese Institution in der Schrift genannt wird, weicher 
zwischen Gott und Abraham für ihn und seine Nachkommen ga- 
schlossen wurde, um desswillen an jonem Korperthelle vorgenommen 
wurde, weil er als Träger der Fruchtbarkeit, der zu erwartanden 
heiligen Nachkommenschaft, bei den Tsraeliten oder Hebräern als 
der voraüjglichste Bestandtheil des gesammten menschlichen Orga- 
nismns galt. 


Citate und Noten. 


(0) 11938, 21. כלו במראה הגבואה 42 ,5 .א‎ Yan ההאבקות‎ mm Ebenso 
bei 1 Levi b. Gorson ההתאבקות בעת. השינה , , , וכבר‎ me והנה הסכמנו‎ 
חרב המורה שבבר נשמע במקומות רבים זכר היו הנבואה בחלים או‎ aa 
המקום..‎ ms בפראה להשטני שכל דנבואה היא בוה התואר ולוה לא זכר‎ 
(b) Theodor Mopsvostonsis angt von dem Mann, mit welchem Jacob 
Tang: 0406 Ip 0962 8906 al שר‎ Anka ch ply שו שד‎ 
3% 95 She פס בא ןאול‎ 24 hg gig, Also Gott habe sich vermittelt 
eines Engels als Monsch rergegenwärtigt und rersichtbart. Wer kann 
wohl über den mythischen Charakter dieser ganzen Erzählung auch 
nur oinen Augenblick im Zweifel sein? — Bei Josophius antiq. 1,90 ist 
es cin Gobildo (Vislon): gardzyıam suvengn Bumdinıy. Diese päyamım 
giebt sich später als Engel als Oitev Äyrehay אווש‎ 
סצג/ וא 6פדלה (א)‎ vhs wird Aphrums )מא‎ AP insivoy 00: dem קל‎ 
כ‎ 
(4) אל‎ lat auffallend, dass die Gomara &ie Worte der Thonsophta 
biawollon ganz ungenau, nur nach dem ungefähren Inhalt, wiedergibt. 
Man vergleiche die Anführung Chul. 101. b. אמרן‎ Kan mit den Warten, 
wie sie die Thoss. glebt. = והודה א?ו אומר על כן לא ואכלו‎ mb אמרז לן‎ 
ראובן שמעון את גיד הנשח אלא בני ישראל, אלו שטומרין לפני הרסיני אלא‎ Son 
ER למה בתבו סם להוריט במה‎ 















als Gepflogenheit auffusst טל טצמם‎ v2 mann אחר ומן‎ 
- לבלתי אבול נ"הי.‎ 
1918. ame 590 368 ujlänene 19 gene 023700 קל‎ 

1 0% 130006 1056 לד עס 
und schliesst‏ אדדת. dem Citate, welchen heginnt sro‏ 
gehört als Zusatz folgende schr geeignete‏ מורה ab‏ 
nämlich: Nachdem wir hier Autoritäten für die Ba-‏ 
haben, dass nach dor Thora nicht bloa das Verbot‏ 
ngirt, sondern auch das Gobot den man-Genussen‏ 
igeschärit wird, sind wir auch berechtigt anzu-‏ 
אכילית fin Text angeführten Worte des Maimonides‏ 


₪ dio talmudischo Intorprotati gicht: מצות‎ 

עשה je‏ התורה לאכול Son mm‏ המשה עשר > , + אבל" 

sr in Morch solnor eigenen Usberzougung Ausdruck 
Nox מצה‎ 





₪ 


בשר בחלב 
@leiseh mit Mileh),‏ 


Einleitendes. 


Von גיד הנשה‎ )1 M, 32, 32) gehen wir zu בשר בחלב‎ über, 
wie der Rubbinisums das Varbot, 2. M. 28, 19, לא תבשל נדי‎ 
אמ‎ 312, nimlich als Speisogosetz, uufasst, dass man nicht Fleisch 
mit Milch rersinigt goniorsen dart, Belde Schriftstellen sind in 
een mit oinandor verwandt, als, wie — nach unserer obigen 
Etetorung — dort gar kein eigentliches Verbot, 50 hier (9. M. 
29, 19) kein eigentliches Speiseverbot'), wir meinen, kein Verbot 
Telet, wie 05 der Talmudiamns aufgefasst, dass man eine Mischung 
un Fleisch und Milch nicht geniessen dürfe. Die Schrift meint 
“ss nicht, das Fleich und Milch ale Substanzen heterogener, ent- 
Hamgesetatar Natur, wie Nord- und Südpol, einander ahstosson, 
₪ bier סמו הטוס‎ Analogie mit כלאים‎ und WELT vorliege.*) 
וצור‎ wonigor liogt etwa hier, wie sonst bei vielen der bekannten 
טוא‎ der Begriff von „unrein“ und „rein“, von „heilig 
Fr 


Eu rechtfertigt sich also uch סו(‎ dass wir nicht mit dem 
schon, sondern mit dem roligiösen Gesichtspunkte, in 
Mkhen eben die Exegose das wosontlichste Moment bildet, beginnen 
Mind 04 jet noch zunächst dor Siun und Inhalt dos Gesotzos zu eruiren, 
ול‎ nigt aleh uns aber schon jetzt, dass wir mik einer einzigen Aus- 
alle, bei der Gesammtheit der Speisegesstze am richtigsten 80 zu vor- 
Kzın haben, 

dagegen die mystisch-cabbalistische Aousserung 18 mw und‏ ₪ (ל 
andern Mystikern. (5)‏ ול 





| 


42 


und „gemein“ X und שהור‎ vor. Auf das 





spinnmg und der Teberfülle seiner Erschweruugen, 
(Jar. 19, 5) anzuwenden: „Ich habe es nicht Seen, ai Be 
We kam mir nicht in den Sinn Kein anderes Verbot 
so missverstanden, durch Hiufung von Satzung über Satzung 
צו לצו צו לצו קל סק‎ bis ו‎ 
ב‎ bean ,לא‎ welches nach, 
der üblichen Debersetzung lautet: „Du sollst dus Zicklein nicht 
bereiten in der Milch seinor Mutter.“ Hior hat der Talmudismus, 
wie wir welter unten sehen werden, wie einestheils der aus- 
sehweifendsten, zügellosesten Interpretation Raum gegeben, so 
anderntheils, ohne in den Geist das Gesetzes einzulringen, an den 
nackten, verkuschernden, todten Buchstaben sich angeklammert, — 
Bei den Exegten aber, die wirklich den Geist und die Grandides 
dieser Vorschrift eruiren wollten, herrscht die grösste Verlegenheit 
und Unsicherheit, ein stetes Hin- und Herschwanken zwischen 
natürlicher, einfacher, wissenschaftlicher Exegese und willkürlicher, | 
Überschwänglicher, rabbinischer Deutelei und. Anschluss an. eine 
rorgebliche, einnitische Tradition. (b) Man lese mr bei Aben Era | 
und Abarbanel 2. St. die verschiedenen Erklärungen nach. Da 
häufen sich. nicht nur ganz verschiedene, söndern diametral ent- 
gegengesetzte Erklärungen, und es mflssten 50 auch die entgegen- 
gesetatesten Resultate mus dom dunklen (9), räthselhaften (2) Verse 
erfliessen, Und os gelt » weit, dass manche Exogeten Iıier gar 
nicht an ein „Zicklein“ umd an „Milch“ denken, sondern, weil 
der ersto Theil des Vorses von Erdfrüchten handelt ראשית בכורי‎ 
.אדמתך‎ auch im zweiten Thoilo dossolben Versos, in den Worten 
un ,לא תבשל‎ eino Vorschrift auf dom Gebiete der Pflanzenwolt 
heransleson: וכל זה חשבו‎ . „1a אמרן+ הסרי הדעת כי גרי ממרת‎ 
NER בעבור שמצאנו זאת המצוה עם ראשית בכורי‎ 









3( Ob wirklich mehrere Exogeten „max“ diese schrulleubafte Er- 
klürung abgegeben, fat mir nicht bekannt worden; ich fand sie nur im 
Tasikon des M. b. Sazuk 4. v. "2 nämlich win לא תבשל גדי: פתרונו לפי‎ 
רתכ להיות מגזרת. מנדים.‎ mim. Das ist allerdings oine ganz excentrische 
die die entschiedenste Dosavouirung verlient. 





- 


starkos Gewicht daranf lagen wollen, dass 06 für 
לא תאכלי‎ und nicht לא תבשל‎ heissen mlsste®), 
hierbei ein eigentliches Speiseverbot indicirt 
füllen sich ja doch beinahe 84 Folioseiten des 
Verwechselung der Bezeichnung ל תכל‎ mit 


sich die alten Commentare an der Zusammen hauge 
der masse, bezüglich dor talmudischen Inter- 
‚atfosson, 5. u, A. bot Elieser Aschkennsi In ד'‎ wu 
והנה .לטנין סמיכות. לא חבשל‎ Wie Raschi 5. M. 
ng herstellen will, wird wohl Niemanden, der 
‚des Meisters Worte schwört, irgend wie befriedigen. 
‚den Worten des Nachmanl zu 2. M. 
in, wolche das Vorbot atrik! 
Vorbat: den „Kochans“, aber nic! 
|: איסור. מאבל. לא איסוד הבישול בלבד באשד‎ Kin בי‎ 
werr, Es Ist zu bedauern, dass Nachmani uns 
* zieht namhaft gemacht, 








wir es halten, als „eine Leuchte für unsern Wandel, ein Lie 
für unsern Lobenspfad“ (Ps, 110, 105.) Aber gerado das wird ihm 
nachgerühmt: „Es ist klar, orlouchtot die Augen,“ (Ps. 19.9) 

Und der göttliche Gosotagebor (6. M. 80, 11 £) hält & für 
einen grossen Vorzug unserer Thora: „Es ist dir nicht unfasslich, 
os ist die nicht farn (es dürfen deine Erklärungen nicht weit her- 
‚goholt wein); es ist dir schr nahe, ist mit Mund, mit Herz and 
Geist zu erfassen und zu üben.“ 

Man sollte doch glauben, wenn cin Gosotageber eine 
ordnung mit demselben Ausdruck mehrmals wiederholt, 
und huchstablish wiederhelt, so will er damit auch immer 
410901060 Verordnung bezeichnet haben und strikte beobachtet 
Hige aber soll mit dor jedosmaligen wörtlichen Wiederholung jed 









4) Wie hinfällig jet doch dieses talmudische Befremden über die 
ו‎ worauf das ganze schwindelhafte Gebände 





















g verlongnende, ich möchte sagen: „ver- 
‚den Inntesten, entschiedensten Protest erhoben 
En selbst Maimonides, der doch sonst 
מ‎ "T gerade solche aus der Schrift nicht er- 

1 tationen des Talmud mit der Phrase 


1 גו‎ zum Versweifoln, wenn, nachdem die Go- 

dnrüber debattirt hat, mit einem Malo ganz naiv, als ob 
die Rede davon gowesen wäre, die Frage aufgemorfon 
"Woher 18% erwiasen, „dass inan בשד בחלם‎ nicht asson. 

och die oben 8, 44 befindliche, s0 unbefriedigunde Ant- 
inos dar autoritativaten Common- 


na nem: „Ale Schrift nn und für sich habe 
en, sonder hur das Kochen von p=3 verboten, abor 
das Kochen verboten, damit es nicht zum Essen 


tung des fraglichen Gebots ist den Rabbinen 
‚on und der jüdischen Küche auf diesem Go- 
to, überlistige Entbohrungen und Mühsslig- 


mes לחם‎ 2. St. macht allerdings darauf auf- 
‚d MC. bier von der talmudischen Deduetion ab- 
: argumentiren will, er auderawo במנין המצות‎ 
bekannte מפי השמועה למר!‎ adoptirt. Und disao ver- 
ob eb שמוטה‎ ven oder, wie 68 hier geschieht, 

tig) durch Syllogiomus (durch (קל וחימר‎ hat 

Folgsu. Wenn das Essen מפי השמועה‎ ver 
io Strafo dor Geisselung ein; wann aber durch Yo 


| 


46 


des erwachten oxegetischen Gowissens, desuvouirt also wenigstens 
‚einen Augenblick deh Drosch der Gemara והוציא אכילה בלש כשול‎ 
und פכמים נאמר וכ"‎ 2 und demonstrirt ad hominem (Verb. 
Speisen 9, 9): “oz לא שתק הכתוב מלאסור דאכילה אלא מפני‎ 
ואפילו בשולו אסור ואצ"ל אכילתו כמו ששתק טלאסור.‎ Sen 
הבת מאחר שאסר בת הבת\).‎ 

Und darf, kann fernor, wonn wir nicht den Sinn, jedes'bessere, 
oxegetische Bewusstsein verlougnen wollen, irgend wie überselien 
werden, dass der ganze Schwerpunkt das Verbotes in dem Gegen- 
satze dor grade in der Beziehung von 72 zu אכל‎ ruht? Also 
deshalb in allem Ernst hätte die Schrift dreimal das Wort גד"‎ 


vom Kochen erschlossen, so fallen nach dom bakannten Canon אין פוכשין‎ 
tr ja die Geisselhiebe fort und kommen nur für das Kochen In An- 
wendung. (Vgl. auch mem mes au 1, 2 in .(מימאת המת‎ 

%) Die Conelusion hat M. nach לחם. משכה.‎ aus Bereschith Rabbah 
nach משכה‎ ms aus Vajikra Babbah entnommen. Ich konnte die Stalle 
weder im 1. noch im 8. Buche des Midrasch Rabbalı auffinden, (Ich 
habe olnigo öffentliche Blätter um Aufschlass darüber gebeten (Tin kt 
אל"‎ Diese Conelusion mit לא שתק הבתוב‎ macht M. auch in ביאה‎ "mer (d) 
ב ה‎ und שומא' המת אי, אי מו‎ (o). Ks wird mir aun höchst wahrschein- 
lich, dass M. diesen Schluss pre לא‎ nicht dem Midrasch entnommen, 
sondern ganz selbständig aufgestellt hat, Bokonntlich pflegt M- jede 
Norm, die er nicht dem Talmud und anderen Autoren entnimmt, sondarn 
nach eigener Schlussfolgerung aufstellt, mit der Formel לי‎ my alnzu- 
leiten. 8. כסף משנה‎ zu למה תלה הדבר בטצמו שכ' דראה .7 ,9 איסורי מובח‎ 
=. Solche יראה לי‎ finden sich bei M. unzählige. Dieses לי‎ rn finden 
wir nun in der That ia der Conelusion in טמאה המת‎ ihid, wo or auch 
als Analopen איסור הבת‎ und בכיה‎ anführt. (N. — Auch הלב‎ nimmt für 
das Speisererbot zu dieser Schlussfolgerung seine Zuflucht, שמנטה‎ zes} 
התורה מנפה בבישולו „ . . אכילתו‎ "sn, ohne joloch M. oder den Midrasch 
anzuführen. Es bofremdot una jener Syllogismus ip bei M, בואה‎ MER 
um so mehr, או‎ gerade ein karäischer Canon ist, bei mrw-Verboten 
nicht nach den sogenannten Traditionen השמועה‎ es, sondern nach den 
Schlusafolgerungen vom Leichteren zuın Schweren cn קל‎ zu verfahren. 
Mose Baschlatschi in grow mem angeführt bei Fürst (Gosch, 808 Kurker- 
thums 1862 8. 147): אמתי ממה שאמר‎ (mp) ויל שוה האופן‎ ze וכן אמד ר'‎ 
הכתוב טרות בת בתך לא הגלה ואפר בה הבת ואס בת הבת אפורה בש הבה‎ 
חמורה ממנה.‎ “nn ,עצמה שהיא‎ Die Gemara dagegen legt wegen des אץ‎ 
עונשץ מן הר"‎ den Nachdruck weniger auf den Schluss yp und betont 
iolmehr den Schluss von der Analogie zur גורה‎ 














47 


גדל betont, nicht damit wter‏ בחלב אכ und dreimal‏ טר 
aber‏ בד" עזים wirklich "72 gemeint sei, wenn auch nicht gemde‏ 
אין 3" אלא לשון dh immer das junge, zarte Thler (s. Rascht‏ 
גדי das anderemal‏ ,13" ואף Arno), sandra damit einmal ID‏ 
FR "72 bedonto!?) Dashaltı also Aätte‏ אלל das Drittemst‏ האף רזל 
dreimal wiederholt, damit es ganz ver-‏ נדד בחלב. אמך de Schritt‏ 
heine, ganz unbeachtet bleibe, damit darunter nicht blos aus-‏ 
ällesslieh dus Fleisch eines Zickleins oder sonst jungen Thiares‏ 
der Milch seiner eigenen Mutter, sondern irgend welche Milch‏ 
webunden mit irgend wolchern Fleisch vorstanden werde! Glaube‏ 
dies war 5 glauben kann! Dies wäre mehr als blinder, das ist‏ 
erlummender Glaube. Wäre die talmudische Interpretation richtig,‏ 
fast jedes Wort in dem fraglichen Sarzo gunz anders‏ )שחת ל 
Item. Der Talmnd, der füst kein Wörtchen, keinen Buchstaben,‏ 
Pünktchen als üherflüssig oder an ungecigneter Stelle darstchen‏ ור 
Miet, ist gegen das dreimalige WON, das hier ganz besonders her-‏ 
Tegehöben sind betont werden muss, a0 ganz gleichgiltig.*) (Wir‏ 
--<-= 


3) Rabbiner Hirsch freilich, römischer als Bom, talinudischer, als 
der Talmud, ging In seinem Commentar zum 2. B. M. fiber (in Gemara 
Bisans. Diess fund doch wenigstens einen Haken an dem Zusatz אמו‎ 
.₪ בחלב‎ sie wirft doch wenigstens die Frage auf אין לי אלא בחלב אמו‎ 
מנץ.‎ St בחל ב פרה‎ und sucht sie nach ihrer freilich für uns durchaus unbo- 

digenden Weise zu beantworten, Horr Hirsch aber adoptirt in ganz 
400 Siune das talmudische ,כב" חורוש הוא‎ nämlich לא מבטיא פרה ורחל‎ 
diese sind selhatrorständlich ex als der Milch zu fremdartig, aber aolbst 
| ma 48% doch dor sex בחלב‎ a0 nahe verwandt Ist, ist dennoch ax, Herr H, 
U Kopizt hier gewissermsssen Aben Ezru z. St.; doch A. E. bospricht diesen 
גמ‎ + von diätotischom Gesichtskreise, da hat os etwas für sich, dass 
‚des Lämmohens sich besser als das des Rindes und dgl. 

| Milch amalgamire, des Herren 11. Erörterung dagegen lat במח"כ‎ 


kasulstisch-dinlektisoh-sophistische Klopffachterel. Diva Ist ganz‏ ואד 
@oukrär der ganzen altoo, wio neuen Halachah-Litteratur, also strikte‏ 
die Auffassung der nach Herrn H, sonst gewiss unfehlbaren Gemara,‏ 
.חידיש ist bei ihr das‏ נדי nicht‏ ואפיי sondem mp‏ ,ואםי 3“ קירקו + 
‚sondern Im me.‏ 
Da ist ohne allen Vergleich doch noch viel raisonabler die‏ 
Chul. 1188 und b.‏ ג' פעמים נדי להוציא חיה להוציא טוף להוציא טמאת. 
"a Nicht uninteressant ist sine von einem ganz Unbekannten mir‏ 


‚gewordene Bemerkung: Bei dem Gesetze 2. M. 29,5 und 5M. 22,4 „seinem 












u 





| 


Be 
un 


| 
! 
8 
1 


es noch ist, sich zu entscheiden und zu behaupten, 
Mr טבנת ימש‎ (2 A. 39, 3) und יה שב תיה אמ‎ 
1 vor ihm bumarkt der Verfasser das Buches Chinnch 8. 

ion verschiedenen Begründungen unseres Verbots 


i 
Hung 


























nicht bereiten. Da also hier nicht ein Verbot 
| für sich — es ist auch nach dem Zusammen- 
dass hier vom Opfern die Rede ist — 
₪ des jungen Thieres beabsichtigt und 


cino vox media, allgemeiner Aus-‏ ,לא הבז 
kochen, sondern boreiton fborhaupt bedoutet;‏ 
wenn hier vom Opfern die Rede ist, ist‏ 
mit den unmittelbar vorhergehenden‏ שמיכות. 
ראשית 33" Verses vollkommen hergestellt,‏ 

/ „dio Erstlinge, gerade das Frühreife, 
1, der 05 orzengt, entsichen, dem Heiligthum 
it also bei belebten fühlenden Wosen, da sollst 





+ beistimmen, daan jene Worte eins sprichwörtliche 
Sion freilich im biblischen Zeitalter Jedermann 





‚bemerkt worden, dass 5, 31. 22, 6 לא תקח האם על‎ 
üblich; „Die Mutter aammt den Kindern“, 
EX Sam, sondern „über don Kindern“ zu 
wolcho sich den Kindern befindet, 
congruent dsm vorhergehenden רבצת על‎ 
4 unserer Auffassung des mr (,(בחלב‎ 6 
," 80 Baschi (nach Gemara Chnl. 140 b) 
Targum 26806.  אינב ,לא תיסב אימא מטל‎ 


] 4 





0 
du. der מ‎ den Säugling, wonn or nech an. der Mutterbrust 


heisst es nämlich (22, 28}: "Die Geben deine. Teune und Kalter 
sollst du nicht verzögern, den Erstgeborenen deiner Sühne sollst 
dur mir geben, und 80 sollst du 08 auch mit deinen Rindern umd 
Schafen halten,“ Nun wird, da diese geopfert wenlen sollen, die 
milderndo Mahnung hinzugefügt: „Doch soll das Junge sieben. 
Tage bei der Mutter bleiben, arst am achten Tage sollst du 6% 
mir goben,.“ Ashnlichkeit mit dieser Art von Schonung gagen 
junge Thioro zeigt das Gesetz 3, 3]. 22, 28: „Die Mutter und 
das Junge nicht an einem Tage zu schlachten®''}. 

Wäre aber auch die Uebersstzung von כדי בחלב אמ‎ nicht: 
„ein Böcklein an der Muttermilch“, 0. ,ו(‎ an der Muttorbrust, also 
ein noch saugendes Thier, sondern „in der Milch seiner Muttar‘, 
die richtige, #0 würe das Gesstz immer nur noch nis ein humani- 
täres und woniger oder gar nicht als Speisogesotz nach der Aus- 
logung des Talmud als oin Verbot, Fleisch und Milch mit einander 
zu mischen und zu essen, sondern immer noch als eine Art 
Sohonung und Rücksicht gogen das 'Thier, oder als eins Mahnung 
zur Mässigung, Abmahnung von sohrankenlosar Essgier aufrulaasen. 
Der ganze Nachdruck ruht dann auf dem Worte OR „du sellst 
nicht. bereiton das Zicklein in der Milch seiner eigenen Mutter.“ 

Es wäre freilich methodischer und wissenschaftlich am öppor- 
tunsten, die Versionen und Hxegeten nach ihren verschiedenen 
Motivirungen dieser Satzung, dor humanitären, ethischen und anti 





%) Schon der Midrasch (s. Tanchum (x) zu Tun) fasst diese Ver- 
ordnung als. eine zarte Schonung gegen die Thisre auf und rorglelcht 
sio mit dom Gesotse 5.M. 29, 6, Obgleich wir oban nur von der 
schonenden Rücksicht gegen das Junge gesprochen, dass es, noch 
ssugend an der Muttorbrust, nicht abgeschlachtet werds, 80 hat das 
Gesetz dabei gewiss auch dieselbe Rücksicht: genommen auf die Mutter, 
was Malm. au 8 M. 92, 28 richtig bemerkt (h): Auffallend ist, dass. 
Chinuch 545, diesss Motiv dem Nachm. in den Mund legt, während 
Nachm, selber zu הצא‎ “> unsera Maim, als Autor anführt 





51 


Ihsiischen zu gruppiren; allein es finden sich bei einem und dem- 
alten Exegeten promiscue die verschiedensten, ja einander ent- 
gwragesetzte, Motivirangen; darum wählten wir grösstentheils die 
raologiecho Roihonfolge, eröffnen diese jedoch aus oinom 
kesnderen Grunde — statt mit den LXN — mit der Erklärung 
4 Alexandriners Philo. 

Bekannt ist, dass Philo unser Gesetz von diesem soaben be- 
סמוע‎ Gesichtspunkte auflasst. Er ruft zu unserer Satzung 
אא‎ (cd, Menges II. ₪. 400): Ildvo yap bmihafer eiva Zerväv 
a 6מסעש- רטמד‎ Hanau ימו‎ 5004 zu. עב םק סד‎ Avageihävres 
DE Br סא (כך ₪ אס‎ 055 anvägers 5008 ger, הטע ומכ‎ 00 dt 
וק‎ 100. 31: 020 AykAzı 501/ maveayoh 0 ל‎ 
הצ‎ Mnkpav auekrkuevar x, 1.%, Vgl. auch Clem. Alexandı. (i) 
Bio fasst auch alle irgend ähnlichen Anorinungen von einem 
ischen oder limmanitäron Gesichtspunkt auf, In Bezug auf 
UM 32, 29 זה גת‎ aus: Napızar ch urepl > Erioven, ei mai 
FI 59 סה המער דלפ הנכ‎ yody zig mpbeng Tukgas yahanrasps- 
Ma „Aewährs dor Mutter, die Leibestrucht, wenn auch nicht 
ה‎ ginze Zeit, doch wenigstens die ersten sieben Tage mit ihrer 
Mich zu ernähren,“ 

" Mlordings ist die Interprotationsweise Philos oft überschwänglich 
A list: vielo Goboto und geschichtliche Erzählungen au blosson 
Sata. rerschwimmen; sie vordienen aber in manchen Fällen doch 
Sch den Vorzug vor mancher, ebenso abenteuerlichen und gar kein 
שממו‎ Moment erschliessenden Auffassung des Talmud, die von 
die Hyperorthodoxie als die nllein berechtigte gehalten wird:). 





te. 
) Belbet der sonst Freisinnige Asarjn de Rossi tndelt unseren 
Phfo (Imme binah Adschn 5, Ads. נגע אחר‎ mw), ch aoinor humanitären, 
lichen Motirirung (). Aber gorado deswegen verdient Philo unsere 
Alles Beachtung und Hochachtung, weil, im Gegensatz zum Talmnd, 
4 ‚hen Verordnungen oft zu blos dospotischen Ukasen, 
lachen, Isunischen Machtgeboten herabwirdigt — er, Philo, sin 
Arie Milde und das Erbarmen Gottes zurückführt, auf Motive zurück- 
MM לידי ידאה ולדי  אהבה‎ men ,שמביאין‎ die den Menachen verodaln, 
: Vorehrung Gottes und zum Wohlwollen הפש‎ seine 
Hitwenschen und selbst gegon dis vornunftiosen Geschöpfe erziahen und 
Berspbilden. Wio weit es übrigens dem Talnudiemus und atarren 
fü 





-- 


8 


Da übrigens Philo sonst bisweilen sich dor Halachn anschliosst+), 
#0 wäre durch ihm erwissen, dass zu seiner Zeit die Carricatur 
dieser Verordnung nach talmudischer Interpretation noch nicht ge- 
kannt oder doch nicht verbreitet war. Wir werden auch später 
sehen, wie gernde ‚unsere gefeiertesten alten Schrifterklärer (der 
Midrasch nicht ausgenommen, s, Note (g) in dieser Veroninung, 
wie bei vielen ähnlichen, von der starren talmudischen 
die hier kein humanitäres Motiv und nur das Verbot von 
Fleisch, gemaugt mit (jeglicher) Milch erkennt, in ihren Motivirungen 
dissentiren und der Auflwssung Philos huldigten, wenn sie auch 
höchst wahrscheinlich von dem alexundrinischen Vorgänger ihrer 
Auffassungsweise keine Ahnung hatten. Erst dureh Asarjalı de 
Rossi wurden die jüdischen Forscher auf Philo aufmerksam ge- 
macht. 

Halten wir nun betreffs Erklärung und (Motivirung) Umschau. 
bei den ältesten Versionen und dann bei den anerkanntesten 
Kommentaren. 

Onkelos und Pseudojonathan berticksichtigen nach Vorgang, 
des Talmud, von dem sie sich ja auch sonst (und Letzterer ganz 
besonders) abhängig zeigen, gerade die Schlagwörter “1 und ER 
gar nicht und halten den Genuss der Mischung jeglichen Fleisches 
mit jeglicher Milch verboten. Onkelos überseist an allen 1 


Babbinismus mit dem Ausspruch המל‎ mm שאיכן אלא‎ „lie biblischen 
Gebote hätten keine humanen ethischen Hintergrund, seion nur slarrs 
Machtgobote, despotische Ukase‘, voller Ernst ist, da or doch bisweilen 
den sprödesten Satzungen ganz nach philonischer Art eine humanitäre, 
wirklich ethische Unterlage vindieirt, werden wir noch später zu besprochen 
Veranlassung finden. 

1) 8, Ritter, „Philo und die Halacha“. Ich hätte nur gewünscht, 
dass der sonst gründliche Verfasser nicht gerade über unser panctum 
saliens, „das Döcklein in oder an der Mutter Milch“ so. Ieichtherzig 
hinwoggegangen wäre mit den pnar leeren Worten; „Man fasste manches 
Gesetz von einem anderen Gesichtspunkte aus auf.“ Ueber 010808 666 
gerade, wo sich eino unausfüllbare Kluft awischen der einfachen sinn- 
gemllason, wortgetreuen, philonischeu und dor extravaganten talmudischen 
Auffassung zeigt, hätte der Verfasser sich ausführlich verbreiten, dem 
ezogotischen Gewissen Rechnung trugen und Farbe zeigen sollen. 





4 


| Bien!) בחלם‎ Sen .לא תיכלון‎ Jonathan zieht in seiner Para- 

| מ-צעון‎ auch das Verbot des Kochens ausdrücklich mit hinein. 
Die LXX übersetzen oby äpiors לק‎ dv 4% prepbs 

also ganz text- und wortgetreu®). Es kann sowohl an,‏ עקש 





#) Der Verfasser den „Peri chadasch“ wirft dio Frage auf, warum 
Üskelos, der sonst trene Anhänger talmudischer Interpretation, an allen 
dei Stellen nur לא תיכלון‎ übersetzt und dom Verbote des Kochens und 
ל‎ sonstigen Niessbrauchs הנאה‎ (nach dem Talmud) nicht Rechnung 
fragt und Inainulrt ihm die Ansicht, daas רוקא.‎ wur בישול שאפר הכתוב‎ 
כקמכלי‎ 1084 wäre ja aber otwas ganz Neues, das sich im Talmud nicht 
06 und gowiss mit ihm in Widerstreit ist, 

7) Holmes Cod, Vat. 58 bringt au obigen Worlen der LEX den 
Uuate 2 5 mov mnabmye baslav ping wal 597004506 ot: zip (di) 1600 
Die Autor dieses Zuantzen fasst also das fraglicho Verbot als eine Opfer- 
Wrechrift auf, dass man ein 30 junges (unreifes) Thier nicht opfern 
Aut, dien sei noch nicht opferwördig. Maim. (MM. N. 111, 49) motivirt 
₪ Verordnung 2. 11. 22, 29 tor עם‎ mm ימים‎ und 3, M. 99, 97 mm 
החה של‎ ger זי‎ auch damit, dass ein junges, unreifes Thior nicht 
Gerfihig wei. Auch die Asgypter wählten die Opferthiore mit 
Plssier Sorgfalt. Herodot. 2, 88 (vergleiche noch weiter unten bei 
Biegio). Aohnliob, wenn nuch nicht identisch dem bei Holmen, lautet 
I אשת אא‎ zu 5. DM. 14, 21 in einem Cod. der IXX, wie ihn Knobel 

dr al 804 005 dl‏ פס Handbuch) anführt: 26 yap mo:‏ ,ו 
Ich besitze drei Ausgaben der LXX, zwei‏ .10000 037 99 מכ] אלע | 
Auen diesen Zusatz nicht, eine dritte bringt ihn corrumpirt und vor-‏ 
rak (sie!) piwmk ia‏ 000006 1 סמל WAumelt wio folgt: 8 yüp mat:‏ 
4b 140. Kino Gloaso ganz desselben Inholts findet sich zu 2 M.‏ 

















hie in habr. Lattern umsotzo בי עשה ואת כזבח שכח ועברה היא לאלהי‎ 
= In der Ausgabe des sumarit. Pentateucha von Dr. A. Brüll וגג‎ 
Ale Glosse atwas abweichend: כרבח אנשתי ומרנזה היא‎ m הלא טבר‎ 
.לאלה" שקבי‎ Die dortige Isteinische Uebersetzung im Walton ist hol- 
/unbeholfen, 416 Inutet: Nam qui focerit hoc, quod anerificot, 

Es zul, et haco est indiguatio deo Jacob. Bochart (Hieroz, 1, 8. 634) 
שאו‎ wor, statt des sinnlosen שכח‎ oblitus est, ככחש‎ „macrum' „Magorost 
הא‎ lesen, ui macrum sacrllcat.  )הברע‎ daselbat jet wohl Druckfehler 
Eat ועברה‎ ( Aber wonn schon einmal rw in כחש‎ transmutirt worden 
lu werde ich er nicht als כחָש‎ macrum nehmen, sondern als בש‎ 
ee ,אא‎ „raus“. „Wer als Opfer dergleichen darbringt, 
al ob er Trügliches, שרא‎ v2, opforte, was dem Gott Jakobs als alind« 
"ישוק חול‎ Knsbel dagegen 1. 1. achlägt vor שקץ -- שבץ‎ zu losen und 














4 


54 


‘als in bedauten, 50 dass es uns zweifelhaft bleibt, ob sie den Sinn 
auffassten: „Du sollst nicht bereiten das Lamm in der Milch 
seiner Mutter,“ und zwar ganz nach der philonischen Auffussung 
‚oder — was wir oben als (die richtigere Deutung des Textes an- 
gegeben — „ein Lamm an der Milch seiner Mutter“ (das noch 
an der Mutterbrust saugt) sollst du nicht kochen oder bereiten.“ 

Symmachos übersetzt: „ob טפלס‎ 8056 Epıyov MR (4ץ.‎ 2% 
unspbg abrob.“ Der sel, Dr. Frankel meint (Vorstudien zur LXX 
8. 183), die Uebersetzung des Symmachos sei conform der allge- 
mein gangbaren Erklürungsweise dar Mechiltu und Gemar „nicht 
dns Kochen nur, sondern die Zubereitung überhaupt (so wie nicht 
minder der Genuss) sel verboten.“ Wir wären ganz einverstanden, 
wenn Frankel nur nicht etwa meint, dass durch die Vebersetzung 
arukgeız auch die 36116 Uebereinstimmung des Symmachos mit 
dem Talmudismus, „jedes Fleisch mit jeder Milch,“ und die frag- 


weist auf 708. 66, 3 und 17 hin. Nach seiner Meinung sei hier das 
Verbot einer Art von Götzonopfor enthalten, und er motivirt seine An- 
sicht, die ja auch schon mehrere Vorgänger hat (s. namentlich auch 
bei Maimon.), in folgender Weise: „Die Vergleiehung der Uebortrotung 
mit dem Opfern eines unreinen Thieres (pre) eines Greuels , - - und 
die Bezeichnung (wohl besser Bosiehung) auf Gott Jakoba lohre, dass 
os sich um einen heidnischen Religionsgebrsuch handelt, der von 
Jehovah fern bleiben soll. Mit בשל‎ ist jegliche ‚Beroitung dvs Böckleine 
auf solche Weise, folglich das Opfern, Sprengen und Geniessen zugleich 
mitverboten.“ — Aber nicht blos die IXX und dor aamarit. Pontatouch 
haben jenen Zusutz, auch Targ. Jonathan hat einige Mal Zusätze zu 
‚dieser Verordnung 2, B. 23, 19 und 34, 26, die zu Opfern und Spenden 
in einom Zusammenhang stehen, ein Beweis, wie — wegen des ganzen 
Zusammenhanges mit dem Context — die Auffassung uls Spotsoverbot 
im eigvatlichen Sinne auch soine Zeit nicht befriedigen konnte, — 
Dass die Verfasser des fraglichen Zusntzes in den LXX don Samaritaner 
sopirt haben, und zwar nieht nach der Lesart, wie 816 Dr. 21611 (mars), 
sondern wie sie Walton bringt, ist auch daraus ganz zweifellos zu con- 
atatiron, „dass der eine Codex win, weil.er das Wort עברה‎ als ze 
„Zora, der andere Codex napöfiose hat, weil er עברה‎ „‚Uobertretunge 
las. Der lateinische Uebersetzer las ebenfalls OF, da er das Wort 
טברה‎ mit indignatio wieder giebt. Ueber das Samareiticon und die 
Zusstzglo X, s. auch bel Z, Frankol „Ueber den Einfluss u. ₪," 
8.109 und Geiger „Nachgelasaene Schriften" IV, 8. 66 und 126. 














א 
6 


folgt wieder: „du sollst nicht zubereiten das Läimmchen וט‎ 
(%%& cum. Gen. bedeutet vermittelst) der Milch seiner elgenen 
Mutter“ und finde, dass Symmachos ohne jede Parphrase, blos 
durch Wahl der Priposition 6 ©, gen. unstatt der Präposition u 
gegen die „weitere Ausdehnung dieses Gebotes nach talmudischer 
Deutung dein strikten philonischen Gelanken Ausdruck gesreben hat. 
Wie oben gezeigt, findet Philo in unserem Gesetze nicht blos 
Schutz gegen grausame Behandlung der Tliiere, sondern auch eine 
Warnung gegen schrankenlose Genusssucht, die eben in Grausanikeit 
ausartet (s, das Citat des Thomas licus unter ))( Damm 
gerde ist in der Schrift statt לא תאכל‎ schr passend לא תבשל‎ 
und obenso bei Symniachos statt je 32500 oder oby, 50/1066 sehr 
passend ob grauazeıg gewählt: „du sollst dir nicht (künstlich mit 
wählerischer Genusssucht, die selbst die Milch nicht schont, die dem 
Jungen zur Nahrung, zur Lebensunterhaltung zu dienen bestimmt), 
das Lämmchon in seiner Mutter Milch bereiten." Statt der obigen 
Unterstollung, die Geiger hier unserom Symmachos machen will, 
und die ich eben zurlickgewiesen, unterschreibo ich vielmehr, was 
er über diesen im Hechaluz von Schorr V, ₪. 30 aussagt: TR 
חוק כי בהוותו בעל מקרא ודייק לישנא דקרא פר כה וכה מהחלכה‎ 
דחוה\ ולא רצו כי שב‎ 2m השנודה בפי אנשי דודו ונתוכח עמהם,‎ 
טמהם בביה"מי‎ 

Es ist auch gernd6 nicht ganz unwahrscheinlich, dass תו‎ 

mit seinem auffallanden 205 6 שדקל‎ anstatt &y 6 הי‎ dem Verso 
die Deutung geben wollte, die wir schon oben al& die richtige 16- 
zeichnet haben, nämlich: solange das Lämmchen an der Mutter 
Brust ist, Das Griechische unsoror jüdischen Patristikor, zumal 
wonn sio Bibelverse übersetzen, leidet an Hobmismen. Wie nun 
das ב‎ in OR בחלב‎ eine Zoitbestimmung ausdrlicken kann (VL. 5 
B.M, 24, 19 ,לא 2507 בעבטו‎ Kaschi לא השכב ועבטו אצלך‎ „ao 
lange sein Pfand noch bei dir ist): בלב אמ‎ „so lange das 210 
an der Mutter Milch, Brust ist“, so übersetzt der hebraisironde 
Symmachoe das Var בחלב‎ mit = לט‎ wyepdg, was ihm 80 


2 Chr. 35, 19 und nicht vielmehr aus 5 M. 16, 7 ובשלת ואכלת‎ führt, 
ebenso Thosaph. Chul. 96h. 


57 


31 als „während“ (&& cam gen. hoisst auch „während“) bedeutet: 
„Mhrend oder ספ‎ lange das junge Thier an der Mutter Milch sich 
שיר‎ 

Die Yulgata übersetzt wörtich, gunz wie die 1%: Non voquns 
ieedum in lacte Matris, 

Luther übersetzt; „Du sollst das Böcklein nicht kochen, die- 
mil os an seiner Mutter Milch ist. (8. was wir hieriber 
ler Note bei Saruk bemerken werden.) 

‚Von den ültesten Versionen wonden wir uns zu den ältesten 
Iitergreten, sowohl der spanischen, wie der nord-französischen 


Menachem 1 Saruk (im zehnten Jahrlundert). In seinem 
Nanen führt Geiger (Zeitschr, dar D. M. 6. ,אא‎ 8. 558) die Er- 
Alleıng an, auf die wir selbständig gekommen und die wir bereits 
מאה‎ als die erste hervorgehoben und als die wahrscheinlichste, 
“lenehtendste bezeichnet haben. „Das Lämmchen un der Mutter 
Milch, an der Mutter Brust, so lange das Thier noch saugt .כ‎ 





3) Wie wir nun sehen, hat sich Luther (s. oben im Toxt) statt der 
Mat bei Inden und Christen allgemein üblichen Version: „In oder mit 
dee Milch“ mit seiner Uoborsetzung: „Diewoil os an der Mutter Milch 
sie der vermeintlich Saruk’schen Interpret. angeschlossen. Fa ist doch 
"bus anzunehmen, dass er jomals von dieser Soruk'schen Interpretation 
elört, > ist uns darum ganz unerfindlich, wie er, der sich sonst 
Akte ה‎ LXX und Vulgata anschliesst, zu dor fraglichen Auffassung 
a4 Tortas gulangt ist. Doch finde Ich hinterher bei Bochart 1. 1. und 
tigen anderen christl, Schriftorklärern die Auslegung, wie bei der 
faglı Saruk'schen, ohne dass diese jedoch als Quello angeführt wird. 
„Untis interprotatio corum est, quibus hoedus aut agnus in lacte 
Bahılı . . . guamdiu a matre lactatur.“ Es ist zu bedauem, dass 

uns nicht mittheilte, wom or diese tertia intorpretstio ont- 
= en jüdischen ‚oder christlichen Autor, dem sie vielleicht 
er wordankt, Oder hat sich Bochart diese tertia Interprotatio 

Mit aus Luthers Unbersetzung gebildet? In der Prediger-Bibel von 
Ur Wohlfahrt findet eich zu 5. M. 14, 21 folgende Noto: „Eine Gewohn- 
Jet der heiduischen Völker bei ihren Erntefesten, wobei sis im Glauben, 
Ahnen dadurch eins vermehrte Fruchtbarkeit zu geben, mit diesem Ge- 
Biel ihre Felder besprengten. Andererseits such man es nach den 
אק‎ jener Zeit (warum nur jener Zeit? — Wioner) für grausam 
A en wolohes Gericht zu bereiten.“ Hier werden zwei ganz vor- 














- 


vor גדי בהלם‎ also gleich -מזג8 .1). טלה חל‎ 7, 9(5(, Ich habe 
in מחברת‎ des אחא‎ die ihm von Geiger impntirte Interprstation 
nicht gefunden, sondern die bereits oben in seinem Namen von 
ומר‎ gebrachte, wonach es sich an der fraglichen Stelle von dem 
Darbringon der Erstlinge der Feldfrächte handelt. Zuzutranen ist 
aber diesem kühnen Bibelfurscher seine von der talmudischen Auf- 
fnssung so ontschieden abweichende Interpretation, wonn wir wissen, 
wis er dem רשב"ם‎ zu 2, M. 13, 15 mit essen bekannten לפי‎ 
טומק פשוטר‎ bereits vorangegungen. Sar. sugt ₪. +. Folgendes 
בין פינוך כה הוא וכה טגינו . . . למי שית. אמרר‎ \ m ופתרון‎ 
נוכח מגיך וחקותי. עד עיניך . . . חוא אשר דבר שלמה קשרם טל‎ 


R. Salomo Jizchuki, genannt Raschi, giebt an keiner der drei 
Stellen unseres Textes irgend eine Begriindung an für diese Ver- 
ordnung, er hält sieh, wiewehl ‚ar nicht in Abredw stellt, dass 
unter "9 au ein Junges, vornehmlich ein Säugling zu verstehen 
ist, dennoch betreifs der Ausdehnung dieses Verbotes durchweg 
an die Halacha, die, den Schwerpunkt derselben in der Mischung 
(heterogener Substanzen) von Fleisch und Milch präsumirend, ‚die 
Verbindung jeden Fleisches mit jeder Milch perpönt. Doch ihren 
Brüll und Geiger (Nenzeit 1872, No. 98, 101: Zeitschr, א‎ 3, 274) 


schiedene Motire — das Maimonidische von der Superstition (s. weiter 
unten) und das sogenannte Saruk’sche — gedankenlos mit einander 
vereinigt. 

3( Ein Rabbi in der jerusal, Gomara, Megil, 1, 14 (auch Jalkut 
und Wajikre Rabbah) glaubt, der Prophet Samuel habe mit der Opferung 
eines טלה חלם‎ sich dreifach vergangen, und cin Vergehen bestand 
darin, dass das טלה. חלב‎ ein זמן.‎ “ewm, noch nicht sieben Tage 816 war. 
Wer hat dem Rabbi diese כביאות‎ beigebracht, dass das Lamm noch nicht 
sieben Tage alt war? Auffallend aber ist, dass Raschi Ahodah Zarah 
(3 b) zu I. Sam, 7, 9 unter dom dortigen חלב.‎ bu niolit das saugende 
Tämmehen, sondern ie säugende Matter versteht בגה‎ mt mais .חל‎ 
8. einigen Zutroffendo bei Goniporz = מערכי‎ 8 

3( Es ist schr bemerkonsworth, dass דוש‎ in seinen תהשובות‎ 6 
einschneidende Abweichung won der talmudischen, der vulgären Auf- 
fassung der Worte לטשפות‎ rm, die %0 entscheidend in dio eeromontelle 
Praxis eingreift, ganz vnangefochten lässt, Stimmt er etwa in dieser 
Erklärung unserem Monachem bei? 







1. unsern 5116 erklären: „Du sollst die Frucht 
* 0. I. nicht zu lange mit der Darbringung 
A. b, E. führt auch einen andern Ananyınus 















vor, aber nicht nach acht Tagen verboten ist. Man 
diametral entgegengesetzon Erklärungen der frag- 
‚allseitige Streben sie als eine Opfervorschrift 

ban im Zusammenhange von Opfern, ‚aber nicht 

itz die Rede ist, 

E. sich dahin fussert, dass die Bedeutung 
nicht zu ergründen sei") צורך לכקש‎ PR 
19 TER מה טעם‎ greift er dennoch nach einem 
iv und zwar mch dem philonischen אולי היה כל‎ 
אכזריזת לכ הוא לבשל הגדי עם חלב אמו כדרך שו‎ 
בנו ונו' גם לא תקח האם על הבנים.‎ 





de in der Religion, in der Gesetzgebung, in ihren 

‚alles vorständlich, einleuchtend, begreiflich klar aoin, 

veredelnd einwirken und nicht in blosse Werk- 

tur in vorderbliche Superstition ausarten soll. Nach 

‚einfacher, wort- und sinngemässer Auffassung ist 

durchsichtig und wirkt vorsittlichend, Und a0 
A. b. ₪. zurafen ואתה מכסה‎ Ho .התורה‎ 


ENT 


Vielleicht ist A, b. E, unter den rabb. Commentat, der Erste, 
bei dem sich die Adoption der phil, Intorpr. machwolsen liesse. 
Es wor wohl aber kaum sein Ernst und klingt fast wio pure Ironie, 
wobei or, wio wir os bei ihm vomussetzen können, auf das Nach- 
denken denkender Leser und das Lesen zwischen den Zeilen 
rechnet, wenn or die הכמי הקמוד‎ für die grosse Ausdehnung, 
Erweiterung und Erschwerung, die sie diesem Gesetze beigegeben, 
preist und ihnen grossen Lohn dafür verhaisst, dass sie jedwoden 
Genuss irgend welchen Fleisches gomengt mit irgend welcher Milch 
verboten, weil ja in irgend einem Falle möglicherweise es sich 
einmal ereignen könnte, dass irgend Jemand vom Markte Fleisch 
und Milch kaufte, welche beide Substanzen möglicherweise von der 
Mutter und ihrem Kinde herrühren könnten*), Wer, der A,b.E, 
וספ‎ senigmatischen Andeutungen אם תשכיל. — אם תבין‎ u ₪ 
mur einigermassen kennt, wird wohl die oben angeführte Asussar- 
ung für Ernst und nicht vielmehr für bittere Ironie nehmen#)?} 

Befremälich wäre es, duss A. b, E, seinem Versprechen nicht 
nachkommt, noch an den andern beiden Stellen, wo dieses Gebotes 


1) Hiernach hätte es der Rablinismus consequenterwelse verbieten 
missen, ein jängeres und ein Alteros Thior an einem und demselben 
Tage zu schlachten, weil es möglicherweise א'ת ואת בכר‎ mein könnte, 
Und wo bleibt dann dor telmudische Kanon? ms מלחא דלא שכיחא לא‎ 

בה רככ 

2) Man verzoiho uns, wenn wir, wahrlich nicht, um einen billigen 
Scherz zu machen, sondern um unserem tiefen Uumuth über die un- 
nöthigs Erschworung des Lübene, dns ohnehin schwer genug ist, Aus- 
druck zu geben, an einen Rath erinnern, den ein Witzling einmal er- 
theilt hatt „Aus Furcht vor möglicherweise eintretenden Zahnschmerzen 
solle man sich vorsorglich allo Zähne, wenn sie auch shnmtlich noch 
gesund sind, bei Zeiten anareisson langen.“ Ich möchte noch Alle, die 
mit ihrem zum המחמיר‎ nur Erschwerniss über Erschwerniss einführen, 
auf Raschi zu כחא דהתירא עדיף‎ (Bezah 26) anweisen. Diese gefelertaste 
aller nachtalmudischen Autoritäten äussert sich: „Immer nur non pos- 
samus zu sagen, Verbote üher Verbote horbeizuführen sei ein Leichtes; 
jedes, auch das unbezwoifelbar Erlaubte verpönen, das können Alle ohne 
Nachdenken und Studium; zum ErInuben dagegen, Erleichtern, dom 
Bann zu heben Ist Studium, Nachdenken, Forschen erforderlich oder 
das Aufsachen privater Quellon." 











1 


erwähnt wird, seine Erklärung bezüglich der mehrmaligen Wieder- 
holang dieses Gesetzes abzugeben; aber diesos spätere Schweigen 
Dichte gerade laut daflir sprechen, wie wenig er sich vom der 
nbbinischen Erklärung der beiden Wiederholungen und den 
Wellerungen und Erschwernissen erbaut und befriedigt fühlte, 
wunit jene dieses humane Gebot bis zur gänzlichen Unkenntnis 
“nee eigentlichen Bedeutung und seines wirklichen ethischen Ge- 
Anltos entstellt haben. 

‚Wir kommen jetzt zu dem Enkel Raschis, dem ד‎ 
wor und sinngetreuen und dabei סא‎ geistreichen Exegeten Samuel 
b, Meir. „Es handelt sich bei unserm Verbot,“ sagt er, „um eine 
Vorschrift der Mässigung im Gennsse, aber wohl verbunden mit 
Sm Motiv des Thiierschutzes; es handelt sich darum, die schranken- 
Iso Essgier zu. zügeln, der zur Befriedigung der Genüsse. des 
Magens und Ganumens jedes Mittel recht ist und sich nicht scheut, 
in der Milch der Mutter das Fleisch ihres eigenen Kindes zu ver- 
zehren." So. lauten. seine Worte: גנאי הוא, . . ורלבתגות לאכול.‎ 


חלב האם עם הבנים ודונמא זו באותו ואת בנו ושלוח הקן ללטדך rn‏ 
Alan, Er schliesst zwar die Erklärung des Verbotes mit dem‏ 


mb, Verdiet: das Verbot erstrecke sich auf den Gennss jeden 
Falsches mit Milch כשר בחלב‎ 525 iM aber, war weiss, mit 
welch innerem Widerstreben gegen sein bessores, exegetisches 
Tewamtssin, So mancher rationelle oder much nur nüchterne 
Bueget mag sich rocht sehr gosträubt haben, in die talmudische 
mit oinzustossen; aber auch wir Juden haben ja unsere 
Tetzsprichter gehabt, und so musste mancher alte Schriftstallar 
הקל‎ selbst verleugnen oder war gezwungen, sich zweldentig aus 
Aulrfoken, nur anzudenten, so dass wir, wenn wir ihn wirklich 
fesshen wollen, zwischen den Zeilen lesen müssen, Man weiss 
ל‎ ed. Krakau 134 b), wio os einer freisinnigon Aousserung 
Wan unsorom weiter unten angeführten תו‎ erging REID זה‎ 

.. . רמו על קדמות העולם . . . . . והוליכוהו בערכאות ותו אה' 
(Kanpanten hat ja den Feuertod des KEID erwirkt, weil‏ 
Mer dem Glanben an die Ewigkeit der Welt Raum gab. Noch‏ 
und entschoidender giebt unsor 8, b. M. seiner‏ 0 
Ansicht Aber dieses Verbot, „es sei eine Schranke gegen fiber-‏ 














| 8% 


קתו wl kein Spelsererbot, Doch findet sich also dort‏ 
כי אפור'לבשל בשר בחלב בי החלב שנדלו וחי ממנו איך תבשל גו 


דומיא דאותו ואת בנו לא תקח האט על 
ganz winder ılio philonische Interpolation. Diese, wie die‏ נא 


4 
4 
1 
: 


Inierpolation von späterer Hand, betrachte ich als eine Concession 
eigen die dominirende Katzerrichterei 1 ( 
Das Haupt unter den rabbinischen Erklärern und rationellen 
N Inspreien der mosuischen Gebote, der grosse Lehrer Mose ben 
| Maimon, hält zwar für die Ahnlichen Verordnungen, für das Verbot 
ואת ב[‎ am und שלוח הקן‎ den humanitären Gesichtspunkt fest; 
FM jenes motisirt er (MM; N. 1, a8) להשמר ולהרהיק לשחוט‎ 
war נדול מאור. אין.‎ ma משניהם חכן לעיני האם כי צער כ':ח‎ 
צער האדם עליו וכין צער שאר ב'ח כי אהבת האם ורחמיה על הלך‎ 
בנל‎ aa אינו נמשך אחר השכל רק אחר פטל כח המדמה הנסצא‎ 
שנמצא. באדם‎ Ev Fir das zweite macht er geltend: 
הבנים הז‎ hen .כשישלח האם ותלך לה לא הצטעד‎ Und 
בהל‎ anerkennens- und beherzigenswerth ist die Anwendung, 
6 er von diesem Thiorschutz auf Humanitit im eigentlichen 
תפ‎ auf Menschenfreundlichkeit macht, ibid. ואם אלו הצערים‎ 
Ras :הנפטדים, חסה. חורה עליהם בבהמה ובלופות כל שכן‎ 
Wenns die Thora auf das Wohmuthsgefühl der Thiere so 8 
Reckeicht nahm, geschweige denn auf das der Menschen.“ Maim. 
Fe: ולא תקשה עלי באמרם על קן צפור ינועו רחמיך משתקין‎ 
אותו כי הוא לפי אהת משתי הדיעות -- דעת. מי שחושב שא מ‎ 
en .לתורה אלא הרצון לכד ואנחנו נמשכטו אחר הדעת‎ Finder 


= ( Bechar Schor wollte vielleicht doch nicht in den Verruf des 
טמ הו‎ kommen. Wahrscheinlich ist seine obige erste Erklärung den 
ten nicht bekannt worden, sonst hätten sie ihn, statt ihn Mak- 
bh ₪ ₪ Stiche. ככוד שור‎ sen ואמר ה'ר‎ vom ala Autorität anzuführen, 
hl eher auf den Index gesetzt. Oder waren, was ihnen zur grössten 
‚gersichen würds, die Tossaphisten tolorantor, leutseliger, ala unaere 
Benligen heissspornigen Hyper- oder Neu-Orthodoxen, die jedes freisinnige 
Wort und solaen Autor vorkotzern und, wonn sio os könnten, aus der 
Traals exeommunieiren würden! Weiter unten bringe ich noch 

Wraa Näheres Dbor B, Schor. 


ב 





- - 


| 





aber ist os, wio ernst es die strengen Nachtroter der 
mit 


‚diesem exorbitanten Paradoxon des Talmud nehmen, dass die 
Gebote Gottes keinen rationellen ethischen Grand haben, sondern 


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: מפני שמטיל קנאה‎ 
jontirt „als ob Gott nur diesem, 


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Männliche vor Gott erscheinen“ (zu 2: M- 23 mn 34), „Da will 
‚die Schrift, gleichsam sagen, bei euren Festen, wenn ihr vor mir 


Doch habe ich, #0 viol ich in’ den Schriften der Saahlar nachge- 
losen, hierüber nichte gefunden.“  ז'ע אין רחוק אצלי שיש כו ריח‎ 
אולי כן היה אן בחג מחניהם .וממה שמחזק זה אצלי זכר התורה אותג‎ 
ב' תחלה מה שצותה עליו 23 מצות התג ג' פעמים יראה כל‎ 
שם‎ 


5 rat 
אצלי בעון.‎ pinn על דדך פלני כמו. שהוו הם עושים. א זהו הטעם‎ 
ואמנם לא ראיתו זה כתום במח שראיתי מספרי הצאבה*),‎ 

R. Mose b. Nachman übergeht unser Verbot zu 2. M. 23, 19 
ganz, dagegen bringt er es zu 34, 26 in Verbindung mit der in 
demselben Verse, gogobanen Vorschrift fiher die Erstlingsfrüchte; as 
handle sich ler ebenfalls um einen Erstling aus ‚dem Thierreich 
כי בש בכודו האדמה וביאו גם כל בכור בחמת הגדים וטלאים ובעת‎ 
,ההיא יגדלו הנדים וכ'‎ Zur 5. M: 14, 21 aber giebt er nach einem 
anderen, dem theokmtischen Gesichtspunkte, wegen der Heiligkeit 
des israelit. Volkes — finden ar die Worte כי עם דוש אתה‎ 
anstatt 401 das vorangehende 7523 .לא תאכלד כל‎ sinnwidrig, auch 
gegen die Accante, auf das nachfolgende לא תבשל‎ bezieht) — 
auch der Vermnthung Raum, unser Verbot habe vielleicht die rein 
humanitäre Tondonz לא ירחמו‎ tar עם‎ rm להיותנו קדושים שלא‎ 
שכחלוב: את החלב מן האם שנתבשל 12 הבן‎ = 90 echt philantach: 
„Wir sollen unsere Heiligkeit auch darin bewähren, kein gratsumes 
Volk zu sein, das kein Mitgefühl hat, düss wir etwa die Milch der 
Mutter abmelken, worin wir ihr Junges abkochen.“ Wenn Naclı- 
manides aber — um dem heilisgesprochenen, unfehlbaren Talmnd. 
nicht zu nahe zu treten, hinzufügt: „Indess ist jedes (Essen von) 
Fleisch und Milch in diesem Verbote mit inbegriffen, denn in Allem 


+( Wäre diess Motivirung wirklich begründet, 90 liosso sich gewiss 
zogen. .die Abrogirung unserer. zumal 80 weit ausgesponnenen Satzung 
keine Einwendung erhoben. + שי‎ 
/ %) Es wird weiter unten ‚nachgewiesen werden, dass 010801 Super- 
stition nicht blos von den Szabiern, und dass ihr ausserdem Auch noch 
lange nach der Maimonidischen Zeit gehuldigt wurde: 


. 


‚67 


a + ואט'פ שכל בב'ח יכנם בלאי הזה‎ 
4 "so weiss jeder, der nicht gedankenlos auf alles 
Talmudische Ja tınd Amen spricht, was von oiner so unlogischen 
Schlussfolgerung zu halten ist"). Nur wonn wir das Gebot strikte 
'in'der der eigenen Mutter abgemelkten Milch zu 
lereiten“ beobachten, oder nach der Sarukschen Auffassung „das 
Büugelimmehen der Mutter nicht entreissen“, dann 
"den Frauen namentlich, die sich mit der Speisebereitung 
"> שגות‎ und Humanitäre dieser Institution zum Be- 
: In der radbinischen Erweiterung hingegen geht 
humanitäre Nufzanwendung ganz verloren, die Männer und 
"haben ja keine Ahnung davom, dass es sich hier um ein 
der Humanität handelt und halten es bloss wie WERL und 
N ‚eine Mischung von zwei heterogenen Substanzen verpönt. 
"85 giebt Nachmanides durch seinen Mangel an Muth, sich ron der 
Bikmudischen Interpretation zu emancipiren, die schöne Sittenlehre 
die er sooben gopredigt hat, 
‚Bechai 5. Ascher, etwas später als Nachmani, um 1290, 
Begrlindung unseres fraglichen Gebotes, das er zwar ganz 
Ansdehnüng acceptirt ein Motiv an, das uns 
soll" befremälich התג‎ frappant erscheinen wird, und ich 
Van er in der vollständigen Begründung seines 
Vorgänger hat, Das Auffallendste daran ist, dass er 
ganz mach. dem oinfuchen Wartsinn zu erkliren: ya 
הפשט טעם המציה.‎ Hören wir seine Worte, die wir dor 
jehkeit wegen ganz hierher zötzen: לפי שהוא מטמטם את‎ 
הלב שהרי החלב נעשה מן הדם והדם מזגו רע ומוליד.‎ 





















hzu, eifert zugleich gegen die אברנה‎ “> „die Kleiogläubigen‘ 
die volle talmudische Erweiterung Jisses unseras Gebotes 
I, und זט‎ nennt sio auch מהוסרי הדעת‎ „Vorstandenlose‘, 
06 Ungvrochtigkeit und Verkehrtheit! Wir glauben 
dass nicht הדטת‎ "ein, sondern gerade ,אכשי מרע‎ die 
‚nor ihr Bedenken gegen dis talmndische Interpretation 
‚ist zu bedauern, dass Nachm, die Gegner der talmnd. 
‚ganz allgemein andautat, aber keine Namen von Büchern 
nennt, die vor oder zu seiner Zeit die talmndischo Tater- 
desarouirten. Im Allgemeinen kennen wir sie freilich 


En : 








₪-- - | 


מטעמי האסור שכן שאוני מקבל שגוי והתפטלות nun‏ כשאר הדכרים 
mit‏ 108 :418 הנאכלים ולכך מכשי הרל נשאר בתוכו מכלי ee‏ 
Milch vereinigt ist nach einfacher Erklärung um deswillen zu go-‏ 
niessen verboten, weil 05 das Horz deprarire (verstockt macho}, denn‏ 
die Milch entsteht aus dem’ Blute, das Blut aber ist von schlochter‏ 
Beschaffenheit und erzeugt Neigung zur Grausam-‏ )* 

keit, Einer der Gründe für sein (des Blutes) Verbot sei auch, 


selben ln Veränderung.“ (Siche dieses Motiv k /‏ 
ב 
שנשתנה עכשין מדם לחלב . ; . . מ"מ בשחזר ומטרכו עם הבשר הרי 


eo wandelt sich die Milch, wann man sie wieder mit Fleisch‏ | ( 5 )הור 
Das Verbot des Blutgenusses motivirt ja die Schrift selber ganz‏ כ 
entschieden und deutlich genug; wir sprochen darüibar bei dem Artikel er.‏ 
dass das Blut.der Schwangeren‏ ,27 תפשה חלב Die Quolle dafür‏ )2 
sich in Milch umwandolt, ist Niddab 9 n, Bochor. 6 b, „das Bun‏ 
Raschi das.) atelle aich erat 24 Monate nach der Entbindung wieder‏ 
ein.“ Dass aber die Milch sich In Blut umwandlo, verlautet dort‏ 
nicht; jedoch findet sich dies im Pardss (Abhandl. über ahel, Ver-‏ 
hältniuso 8. 21). Ich hatte dies Buch nur schr kurze Zeit yor Augen‏ 
und nur oinen Nüchtigen Einblick in dasselbe nehmen können, -‏ 
gorogt, dass dies Buch‏ זו haben sich dio stärksten Zwoifol in‏ 
Ruschi zum Verfaaser haben sollte: zum mindesten müssten 8‏ 
Interpolstionen platzgogriffen habon. Ich glaube, das muss bei jedem‏ 


7 4 











dass der Gewährsmann genannt wird, Wor kann nur im Geringsten 


und auch nur einen Augenblick glauben, dass dioser Vi 

drei Mal wiederholt und zumal in dem Zusammenhang in 
beiden Stellen des Exodus, ein diätetisches Motiv zu Grunde liege 
— Wie verschieden aber auch alle diese Motive unter sich 

alle sind sie doch derart, dass wir die Ausdehnung und = 
weiterung, welche der Talmnd diesem Gosotzo auf jedes Flei 
und jede Milch gegeben, ontschieden zurlckweisen müssten. — 
Zuletzt sugt Gersonidos noch, os können recht wohl einer und 
derselben Verordnung rchrere Motive zu Grunde gelegen haben; 
Man איך תהיה מצוה אחת לתתעלות‎ Tees לא קשה‎ en 
möchte ich nur noch, dass unser Gorsonides zu 5, 3. 14, 21 won 
allen anderen Motiven abstrahirt und ausschliesslich von dem Nach- 


3) Ausführlicher später bei Araama (Akodah). 








.- =4 


weil or die Erachaffung der Wolt zu be- 


‚tion des jüdischen Gerichtahofen boi 
: Wir 


1 1 und der Chauyinismus schaden, 
ıf Ainssın Gebiete. Das Tudenthum, ursprünglich 
|| und duldsam gogen abweichende, unachädliche, 

und Ansichten, wenn auch selbständig und go- 

₪ von dor zahlteicheren Bevölkerung, unter der oa 

a und Unsitten angenommen, den fanatischen Usancen 

ien Pfafon, wis der roligionswüthigen Mohammodaner 
wi Ascher’, in welcher Weise eine Frau, ılio 
Donuncistion dos jüdischen Gerichte abgestraft, 

Wie ging es denn dem Morch Nobochim? 

1. von Montpellier übte in matorm dei glorları!! gogen 
Werk strafwürdigen Verrath, suchte den Beistund 
auf, und 085 grossartige Geisteswerk Maimonis, ein 
Israel und dessen Religion, wurde in Gegenwart einer 
"Versammlung dem Soheiterhaufen übergeben. Das- 

u Gerundi ‚in Paris, und למשחית‎ men מאחר שנתנה‎ 
h eifriger, noeh vandalischer als ihre jüdischen 

108€ und. wütheten auch gegen anderes, den jülischen 

6 heiligen Schriftthum. 





] Statt ובשרי‎ mit Sin „in die Gelilde“ Ins man 
5002088 ובשדי (אַסמפתא)‎ mit Schin „die Brust“, ale: 
‚der Säuglinge, in die Mutterbrust 
“ Die Wiederverheirathung 
nicht statthaben, wodurch der verwaiste 


feststellen kann). Diese schöne allegorische Nutranwendung findet 
auch bei einem etwas älteren Zeitgenonsen unsores Qarya, bei dem hoch- 
orthodoxen Talmudheros J. b. Ascher בעל. הטורים‎ zu 5. M. 14, 91. 
הלד‎ mm לא תנטא תוך שתי שנים,‎ Tran אמו לשנת שנה לומר שמ<קת‎ 
בהל שתי שמש.‎ Pardes bemorkt noch, dass הבשל‎ die Anzahl von zwei | 
8 790 und 2 Tage der Geburt und Entwöhnung des Kindes 
enthält. (8. Geiger Zeitschrift X 8.274) 

= "*( Dieser Being ist sonderhararweiss aus zwi verachledenen. 
Schriftstellin zuammengewürfelt: dio Mitte aus 8. M. 19, 14, Anfang 


endet, die Armen als verlassene Säuglinge bezeichnet 
man aus Missrerständniss in der Mischnah 
טול‎ von 79x gelesen )>- Barten. u. Heller zar Stelle). 








4 


hat das Verbot in beiden ‚Stellen des Exodus dem einfachen Sirme 
nach diese ullegorische Bedeutung, erst im Deuteronom. 14, 21 si 
damit ein Speiseverbot aufgestellt. Welch eine Extravaganz! So- 
dann fügt er hinzu ; Der eigentliche Grund scheine jedoch, die Herzens- 
härtigkeit zu verdrängen, wie bei den ähnlichen Verbuten, und 
התא‎ wiederum wegen der beharrlichen Scheu oder der Verleugnung 
les Intellects vor dem Talmud, der tibliche Schluss, dass sich. das 
Verbot auf jedes Fleisch und jede Milch ausdehne, ו‎ 


Der Zeitfolge gemäss (nach Gersonides) kommen wir jelzt zu 
R. Lippwmann Mülhausen, Verfasser des Buches Nizrachon, Beine 
Motivirung (sa משפטים‎ 70) ist unbedingt nur Kopie von Bochni: 
nur dass ‘er die Verwandtschaft der Milch mit dem Blut noch 
stärker betont, und wir überzougon uns nur immer mehr, welche 
Rathlosigkeit und Verwirrung in der Motivirung herrscht, in welche 
Verlogenlieit, man möchte sagen: Verzweillung, dio hyperortholloxs 
Exogese gerieth, weil sie der irmationalen Normirung des Talmnd 
und nicht der richtigen Interpretation des Sarık oder wenigstens 
der philonischen folgte. „Milch, meint R. Lippmann, sei eigentlich 
früher Blut gewesen, das וטופ‎ gotrübt und diese Metarmoploss 
durchgemacht, Es sei dies erwiesen durch don Umstand, dass eine 
säugende!) Frau nicht menstnuüirt, Milch an und für sich jat zwar 





נאמד לאיפור ב: Tri.‏ מטמא יראה משום מרת אכזריות בענץ אותו ואת 

במ או שלוח הקן אלא סנתפטט (Marien‏ בבל שין wre‏ בביח. 

**( Dor Ausdruck אלא שנתפשט דאיפור‎ könnte einigermassen auffallen, 

als ob die Ausbreitung dieser Obsersanz keine mit Bewusstsein und Ab. 

sicht herbeigeführte, sondern gleichsam eins von selbst, wie. von ‚Unge- 

führ eingetretene sei, die freilich später, wie manche andere ganz unbe- 
gründete Obsorsunz, vom Volke sanotionirt wurde - 

והטטם שנאמר משום שהדם נעכר העשה Sum‏ וראה .ממניקה שמתמעט )2 

en‏ ראייתה, Sn Sen‏ בפני עצמה מותרת ‏ כי בהשתנותה EIS‏ לחלב נשתנית 





begründet 11080 Metamorphose. anders. in Bechoroth.- und Niddah. and 
anders im Pardes, und auch dies bestärkt mich ה|‎ meiner Annahme, 
dass Pardes nicht von Raschi verfasst oder doch sehr stark interpolizt 
wurde. 


טּ 
Friedmann die‏ דוט 











7 
| ו 8 








דד 


Ahray, und vor ilm Maim. eine Kautele gegen den Götzendienst 
drin Ander und annäherungsweise mit modifieirter Nutzanwendung 
an Nechmanides, 

Dass Abrav; trotz allen Verntinftelns und Philosophirens die 
Allinischon Weiterungen und Erschwernisse bis selbst auf die 
Baustandung des Genusses von Milchspeisen, nachdem mar Fleisch 
0 anerkennt und accoptirt, können wir bei diesem hyper- 
ו‎ Theclögen voraussetzen, — A, schliesst mit folgenden 
Koran: הפרח‎ ber וחכמי הקראים כתבו בטעם לא תבשל וכן'‎ 
עם העקרים וטעמו שלא יינק הבכור בחלב אמו אחרי עבור ז' ימוט אלו‎ 
הנשל‎ won ולשון בישול הנה גמול‎ mars מיום הח' אתה חייב.‎ 
-אשכלותה.‎ A. scheint die Worte הפרח‎ ZU שלא‎ missverstanden 
der zwei ganz höterögeno Erklärungen in einander verschweisst 
ser vermengt zu haben. Die Phrase MEI עקר‎ ist bei karäischen 
Särifistellern bezüglich verschiedener Gebote eine stehende, sie 
Eier und wiederholt sich sehr oft im TER cd. Neubauer und 
rar bei אותו ואת כנו‎ nämlich: ואסור לשחוט קקר ופרח כיום אחד‎ 
Ebenso Mibchar des Kariers Akıon b. Joseph zur Stelle: שלא‎ 
הפרח עם הלקר שהחלם כבשר )מו‎ ZEN. Hier also im Abervanel- 
Alan 69% וחכמי הקראים‎ wird mit den Worten: שלא יתעדב‎ 

durchaus die philonische Auffassung adoptirt „das‏ הפרח 

am nicht in der Milch: der eigenen Mutter zu bereiten‘‘; 
הוקת‎ ist ja das folgende שלא יעק הבכור בחלב אמו אחרי עבור‎ 
סמו‎ ganz andere Auffassung des Verbotes, die freilich 

"1 Iesephh ebenfalls daselbst, aber als oine andere Auffassung 

bezeichnet und zwar die oben nach D. Schor go- 

לפי הפשט בשול ל' נדול ועמר . , . . והק' לא תנותטו לנדל :6 

DORT . . . , ולגמול בחלב אמו אלא בראשית תביאני דומיא‎ 
= Abr, hat also.den Karäer nicht selber gelesen, die Worte 
num vom Hörensagen gekannt, sie missverstanden und beide 
rn 
הא‎ 
אך צוה וה לרטיר שנהר תד‎ das ihrigo dazu beigotragen. Gors, dagegun 
שי‎ ieliglich Tanchuma vorgeschwebt haben. Wie dem aber ו‎ 1 
Nr diene Woitläufigkeiten beweinon uns, wio wonig die Interpreten bei 
Aa soglichen Gesstz ‚von allen ihren weithurgsholten Erklärungen, 
Algerien und Deutungen befriodisrt waren 





₪ 


ganz vorschiedene, ju gewisserunssen ganz entgegengesetzte Auf- 
inssungen dioses Vorbots in Eins verschmolzen ®). 

Aber Abr. wird in soin eigenes Netz verstrickt, er der Rip» 
der heftige Eiforer und Vorketzerer, ndoptirt an einer andern Stelle 
za ראה‎ (ed. Hanan p. 288 Col 1) unbewusst die philonische oder 
von ihm perhorreseirte karüiseho Erklärung von. ושקר‎ MB, denn 
dort motirirt er die Satzung apodiktisch; שבשר בחלב אפורים‎ 
מפאת חכורם והרכבתם כי הגה במדרגת האם. הוא אחד מהם' והבי‎ 
הוא כמדרנת הבן, ואין:.ראוי שיתחברו כבמאכל אחד.‎ Wer 
erkennt in dieser, wort auch verschleierten Worten nicht 0000000 
(dis: karkische, Verdiet:" ותערב הפרח עם העקר‎ RD? 3.6. Worte 
sind fast ein wörtlicher Widerhall aus dom קצוד' ענ השחיטה:‎ 
כחלם‎ pen לאסור בשר‎ ara) מס' אדרת אליהו. פרק כ ומוה‎ 
ג'כ. לאפוד החבור ר"ל שלא יחובר חלב האם עם בשר‎ Senn Immer 

הבן וחלם. הבן עם בשר האם או האב3). 

Mit Arama und Abravanel schliessen wir die mittelalterlichem 
Exageten ab ynd fahren nur gleichsam zwei Nachzügler aus dem 
13, und 16. Jahrh. an, die aber nichts Selbständiges vorgebracht, 

Chiskijah b. Manoach (zu CT KEN) [dessen Zeitalter fruher 
bis an 888 Ende des 16. Jahrhunderts harabgosetzt, erst von Zunz 
als das 18, Jahrhundert richtig angegeben ist) sagtızu 9. M. +: 
₪ entspreche לא תבשל‎ ganz dem ,לא תאח"‎ man solle das Junge 
nicht zögernd  zurückhalten, nicht vollständig reif werden lassen, 
sondern analog der früheren Mahnung מלאתןך והמעך לא תאחר‎ us 
rocht früh (nieht spätor als um achten Tage) darbringen, also kein. 
-Spöisererbot, sondarn Opfervarschrift: נדולך‎ Tre לא הניחנו עד‎ 
JR בחלם אמו אלא בראשית גדולו תביאנו+) דונמא ראשית בכורי‎ 


ner die‏ ו 
scheinbare Confusion bei Abr. nachgedscht, kam ich darauf, dass‏ 
wodurch Alles in Ordnung dat.‏ ,18% טטמר,, „asien“ bei ihm zu lesen iat‏ 
hatı‏ א ר טעמר Joseph‏ א( Dazu sche ich jetzt noch, dass auch A.‏ 

%) A. kana den eigentlichen Aderoth, welcher durch <<< 
1497 vollendet wurde, wohl gelesen haben, 

#) Da so hoohorthodose Exegoton und Babbinen dor Ansicht nind, dans 
unser ventilirter Vers kein Spoisevorbot, sondern eine 
onthält, #0 müssten sie consoquenterweise zugoben, dass nach der Zer- 
störung dos Tempels und dem Aufhören des Öpfercaltus der Genuss von 


79 


en המורות‎ a הביא פיי משעה שמתבכר תביאנו ולא תאחרני עד‎ 
Wir wissen aus früherem (s. oben 5. 62 u, 63), dass diese Erklärung 
1 ₪ Schor®) angehört, dass sie von dem Karter A. ben Tosoph 
ie Mibchar reproducirt und dass sie auch von Abravanel als eine 
Irische Erklärung angefochten wird. Und in der That ist sie 
Aircli und durch karäisch, sie widerspricht, und zwar ganz mit 
Enrseht, diametral der rabbinischen Halacha, (abgesehen davon, 
das hie abweichend ron dieser statt eines Speisererbotes — einer 
Orfsrvorschrift Rechnung teigt), wonach es mr verboten ist, das 
טששת‎ vor dem achten Tage, aber nicht etwa verboten ist, es erst 
Sach dem achten Tage zu . Mochilta zur Stelle ביום השמיני‎ 
a re משמיני ולהלן מכ ?הרי‎ won תתגו לי): אין לי אלא‎ 
סה כרלן להכשר בן ח לה אף כאן להבט‎ a 
re 

ah ופ‎ mich jetzt (s. oben ₪, 63) eingehender ae B, Schor 
Bechäfigt, ich סנ‎ ihn citirt in einigen der anarkanntesten 
0 lungen, ausserdem im Mordechai, Col bo und ähnlichem 
Smpetonten Schrifttum, ausserdem auch aufgeführt unter den 
,שו‎ allermindestens — nicht wie Geigor (Zeitschrift XI, 
| meint, nur einmal — dreimal, aussor Makkotlı 8, Stich- 
‚noeh ibid, S.. 6a Stichwort נרבע‎ nd Jobam. ₪. 95% 

Sichwort IR) הוא‎ denn wer. beide Iotzten Stollen mit einander 
Seglelelit,*) kann. keinen Augenblick darüber zweifelhaft sein, dass 
be dt angeführte הר"רי יוסף מאודלינ"ש‎ kein anderer ist als unser 
or. Vielleicht aber ist die Abbroviatur מאודלינ'ש‎ 7 öfter 

ih Rt. Jakob oder RR. Sizchak — aufzulösen in.R. Tosoph, der 


FB... Bochor Schor ist, Da haben die hochangeschenen 







/ ה‎ und Milch durchaus gestattet sei, wie man ja unter- 
. alle altjührlichen Erstlingsfrüchte, die sonst — auf den Altar — 
1 — gohörton, gegenwärtig geniosson darf. 
Be hat die angeführten Worto aus dem von ihm nicht 
‚gemachten B.Schor theils ans משפביים‎ 520115 aus תשא‎ zusamman- 
maus letzerer Btelle ist bei Dr. Jellinok der sinnontstollende 
. משמט שמתכבר.‎ In משטה שמתבכר‎ zu verbessern.) 
a יוסף בכזד שור רפריך הכי נרבט שהוא קרום. לרובט.‎ Sn אמר‎ 
Be Sen m :Tobam. — Sur ma קרוב‎ me ae וכן.‎ Dar 





| 
0 


massgabenden Talmdheroen, die Tossaphisten, doch gegen dissen- 
tirende Ansichten auf religiäsem Gobiote (us sei den, dass man 
bei seinem Leben die Erklärung B. Schar’s zu לא תבשל‎ nicht 
Best, müi I Bien, רד‎ Dr אבי ה‎ EEE 
daraus hervorgehen enussten oder doch konnten, 
ee - 
Gesetzestreuen. Geiger bemerkt zwur in Parschamdatha, dass im. 
Münchner Oodex desD.Schor die Hayahol zu ל הבשל‎ (s. oben B. 60), 
worin seine antitalmndische Exegese gleichsam bekämpft oder 
doch abgeschwächt wird, von diesem selber herrührt und nicht 
on fremder Hand interpalirt ist, Mit Recht aber hat-Dr. Jellinek 
in seiner Ausgabe auf diese Einschiebsel MT zu משפטים‎ und 
RUN, als von fremder Hand herrührend, durch Klammern, .][ hin- 
gewiesen. Geiger liess sich durch den Verfasser des RT) פשנה‎ 
irzeführen?), Aber nicht mr hat dieser Comypilator häufig, „Alnza- 
gethan und davongenommen,“ sondern os ging ihm selber mis 
seinem eigenen Plagiat — ich will dies Wort hier durchaus nicht 
im tndelnden Sinne gebrauchen — nicht besser, Hätte Geiger die 








3) 8. auch dio Stellung dos hochorthodoxen Tossaphlsten R. J. Tan. 
dos Lehrers unseres B, Schor, zu Sarık, den er, obgleich dieser das 
talmndisch recepirte Gebot der Phylakterien ala blosso Allegorie erklärt, 
dennoch gegen dio Angriffe des Dunasch in Schutz nimmt. 

2) Ich werde in meiner Annahme von den nd majorem Talnndi 
gloriam zu B. Schor gemachten willkärlichen Interpolationen noch mehr 
dadurch bestärkt, dass oin Mann, dor so unbefangen und kühn Ist, aus- 
zusprechen, dass dio beiden Berichte vom Schlagen des Be 
und rpm, die zweifache Kolation vom Eintroflen der Wachteln in 
und בהשלתך‎ nur ein einmaliges Fsctum oder Ereigniss im Auge 
in Mann, der .א)‎ 1096. Makkoth S a) die recipirte 169008 את פני‎ 
הארך‎ in יְרְאָה‎ umändert, weil ihm diese grammatisch richtiger « 

‚der gegen die talmudische Tradition die Worte ונקה לא יפקה.‎ (dA. 54, 7) 
in dem Sinne auflasst „er reibt nicht gans auf“ anch der Analogie von 
Terem, 46, 28, ונקה לא אנקך‎ (Vgl. Arama Akodah porta 04 zu 2. 31, 84, 7) 
— das Alles und noch manches Andere bestärkt mich in der 

dass B. Schor nicht kann geschrieben haben, dass der Ersvater dem 
Eogsla zuerst zum השאה‎ und dann erst Fleischspeise rorgesstet habe, 
weil otwa 80188 Haushaltung ganz nach dem Schulchan Arach des 
R. Joseph Caro und R. Mose Isserles geführt wurde, 











81 


90 Ausgabo dieses Sommelworkes Prag 1608 YEW und nicht 
Us die Amsterdamer 1698 vor sich gehabt, so hätte er schon 
41 dom Titelblatt, durch die Klage des Horanagebers tiber die un- 
alligen Abünderungon und’ Einschiebsel in der Handschrift des 
קנה רוא‎ eich überzeugt, wie vorsichtig man bei dessen Gebrauch 
Win müsse; es strotzt ‚von Entstellungen. Ich will nur einen 
‚groben Irrtum hervorheben: der Compilator führt die Ableitung 
Ta rn DS nicht im Namen Sarıks, sondern seines, des Sarak's, 
Jabopaisten Dunssch an, Der hyperorihodoxe Plagiator glaubt um 
serillen nicht aunehmen zu können, dass B. Schor für unsere 
Yeeschrift oin thiorschutzfreundliches Motiv anführe, weil dies dom 
vorhlmmelton Talmud nicht recht wäre; nun, was meint or dazu, 
wean dem wohl nicht minder heiligon Munde des Midmsch (Rabbah 
(תצא גל‎ noch unheiligere dem Talmud wid 616 Worte ent- 
fikren eind, nämlich die felgenden: התוק נימול 7 ימים‎ main? 
Warm soll die Beschneidung des Knäbleins erst am achten Tage 
מס בגוי‎ „Weil die göttliche Barmherzigkeit das Kind erst otwas 
erstarkon Insson wollte, Und wio über den Menschen, #0 erstrockt 
בא‎ 600 allgütig Milde auch über die Thiere, darum dürfo das 
ie orst am uchten Tage goopfort, darum solle Mutter und Junges 
מה ומעל‎ einem und demselben Tago goschlachtet werden, Und 
wa über die Visrfüssler, 80 erstreckt sich die himmlische Barm- 
Besgkeit auch tiber die Vögel. Darum dio Vorschrift für das 
Vogsinset, 5. DL. 22, 6. 

Obi. Sphorno (um 1500) schliesst sich an allen drei Stellen 
Mrs Moxton derjenigen Ansicht des Maim. an, wonach das 
ne Verbotes sei: TD MT זמשום‎ Die Götzandioner 

"euperstitiösen Ritus להרכות באלו הפטלות פירותיהם‎ 
EMS, um dadurch Sogen für ilro Foldfrüchte oder 
ותו‎ oder anderweitige Hositzthümor zu erwirken. 

Be Au zu einigen namhaften Exogeten nnsares Zeit- 


men dieser keineswags noologische, vielmehr streng 
als gründlicher Grammatiker und Exeget, als Talmud- 
| Ehälosopli ‚gleich hervorragende Theologe, neigt sich 
zu unserem Text (günzlich der thierschutzfreundlichen) 


co (Din Indischen. Speiseresetze 8 











bildet — über diese Sitte bei diesen nichts Bestimmtes weiss, 
nur leise sermuthet, wie or ausdrücklich bomerkt ואמנם לא ראיתי‎ 
Van כהוב. כמה. שראיתי מספרי,‎ A. = 009081068 angt obanfalle, 


nichts findet, es könno aber so Manches, woraus sich die aufgo- 
אם לא מצאנו זה כתום ממנהגיהם כי רושם נימוסי האומות. ההם כבר‎ 
em אכד לאודך‎ 
Ich selber סלאו‎ in dem schr umfangreichen Werke Chwal- 
eohns, „die Szabler“ nichts darüber gefunden. Auch die Karker 
führt Fürst als Quell an. Aber weder im Apirion noch im. 
meh (ed. Neubauer) findet sich diese Motivirung; dagegen werden 
bei dem Kariar Ahron ban Josoplı zwei ganz andere Erklärungen 
gegeben: dio much Bochor Schor und die plilonische (s, oban). 


קצזר TuS‏ השחיטח מספר אדדת אליהו Auch in dem karkischen‏ 
ausdrücklich gegen‏ במאמר לא תבשל a‏ תר findet sich‏ פרק > 
מטמן ידוע שאסור לכשל הפרח בחלכ. אמו Fürst die Erklärung:‏ 


mer הפרח,‎ aba Span זה המשפט מתהפך לאסור בשר‎ . . 
יתחייב: גיב לאפור החכור*) ר'ל שלא יחובר חלב האם עם בשר הבן‎ 
וחלב: הב עם בשד האם או חאב‎ 
Hirtorher finde ich bei Bochart 1. 1. am Ende, dass ein ano- 
nymer karäischer Schriftsteller diesen superstitiisen Ritus bei 
den alten Götzendienern konstatirt: und unserem mosaischen Ver- 
bote die antithetische Tendenz insimuirt: Pst Karaita seriptor ane- 
nymus, qui faetum id fuisse dieit כשפה‎ 7 magien rutione at 
votores idolatras post oollectienem frugum hoc 18016 arbares, ו‎ 
כ‎ 5 > aspursisse, ut in sequeniem annum fecaciores essen 0 
proindo cavisse legem ne tale quid admitterent Israelitae, Bochart 
sagt: 10 in Anglicano libwo reperl Londini edito- anno 1642. 
Hier, wo wir den religiösen Gesichtspunkt und die Exagese 
dieses Verbotes schliessen, wollen wir noch den schon einige Male 
eitirten verdianstvollen Gelehrten, Samuel Bochartus, erwähnen, 
Seine Abhandlung über dieses mosaischa Gebot Hierozcicon pars T, 


+( Vgl. was wir oben über Abravenel bemerkt, dass er unbewusst 
diene karäische Erklärung des Gebotes adoptirt, 





85 


er 684-840 ist gründlich, es wäre zu wilnschen, dass mancher 
irieliche Gelohrte unserer Zeit 30 unbefangen, so tnpartheilsch, 
של‎ würdevoll fiber mos. Institutionen schriebe, auf Vorarbeiten 
jüdischer Forscher ansgiebig Rücksicht nähme. Er führt die ver- 
slielansten Ansichten an, ans ihm ersehen wir, wie vor ähm sich 
schm viele christl. Gelehrten, unter anderen Clemens Alexandrinus, 
(oben) Augustin, Junius Piscator mit diesem Thema befasst 
תומר‎ Fir selbst neigt sich am meisten und entschiedensten der 
‚Ailonischen Auffassung zu, jedoch führt er don Philo nicht nament- 
lich an. Nachilem er wmelrens anders Motivirungen als nicht 
sichhältie zurfickgewiesen hat, führt er fort (pag. 637): Ttaque 
mil süperest, nisi ut statuatur, Legislator hoc voluisse, quod verbu 
האמ‎ nimirum ut ne coquatur Ipedus in lacte mateis suaa In 
az interpretationem nihil  objiei: video, (quod non Meile: possit 
nei, 

"Wündig schliesst sich in seiner Untersuchung der golohrte 
Klaunes Spencer?) (De Ierilus Hebr. zituulibus) an, der jedoch 
su einsm anderen Schluss gelangt; er erhebt es zur grossen Wahr- 
*heinlichkeit, dass die maimonidische Hypothese, es sei in unserem 
Verbot eine Präkaution gegen sabbäischen Aberglauben enthalten, 
allen Ansichten die zutreffendste sei. Von Spencer erfahren 
ir .)מא‎ cap. VEIT, p. 271), Auss das von Bochart erwähnte, 
ia Are 1842 erschienene englische Buch, von Cudworth verfasst 
Me Mit diesem Buch hat es folgende Bewandtniss, wie ich jetzt 
Di Rosenmüller „dus alte md neue Morgenland“ IT, 8. 85 Im 
Samen Sam. Burders finde: Cudworthi (über das Abendmahl) giebt 
Som alten handschriftlichen, von einom Kariton in hebr. 
Sprache verfassten Kommentar eine merkwünlige Nachricht über 
da abergläubischen Gebrauch, dem, wie er vermuthet, dieses 
ל‎ entgegengesotzt. ist. „Es war bei. den alten Heiden ge- 
Ärtbchlich ete, daher vorbot Gott seinem Volke, zur Emtezeit 
ren solchen abergläubischen und abzötfischen Gebrauch vorzu- 
= ב‎ 
| 

3) Unter seinen Vorgüngern, die über dioses Thoma gesnhriahen, 
samt pr unter andern: Gullehnas Parisiensts. Simon de Muis, Tostatus. 








86 


Wir führen noch eine Ansicht des selig. Literaten A. Weiss 
mann an: „7 לא תבשל‎ bezicht sich anf das Erntefest, dem ex 
seine Bestimmung gab, wann es festgesetzt wenlen sollte. Waren 
die Zieglein noch so zart, dass sio der Muttermilch bedurften, 
durfte das Erntafest noch nicht begangen, sondern musste anf 
später verlegt werden. Das muss bei aufmerksumen Lesen der 
Stelle im Zusımmenhang jedem einleuchten. Bei Einsetzung des 
Schaltmonats blieb es ja noch später Regel דנוזליא רכיכין ואמריא‎ 
דערקון‎ (Spah. 11). 


Citate und Noten. 


של"ה משפטים: טעם בשר בחלב > הרקינאטי שהוא כטעם כלאים שמטרב ) 
בחוח הפליונים והבנה כי הבשר שהוא ארום הוא מצד כח הדין Sure‏ מצד הרחמים. 
findet in Wahrheit auf‏ בשר כחלכ חדוש הוא (b) Das talmudische‏ 

dio Motirirung und Interprotirung der wenigen Worte לא תכשל ונוי‎ voll 
kommene Anwendung, man muss sich näm)ich wundern, wolch unge- 
heuerliche Fiotionen da an’s Tageslicht gefördert wurden, man kann 
daraus gar nicht anders schliessen, als dass der Talmud nnd seine Com=_ 
mentatoren in dem Sinne und der Bodoutung 610908 dunkoln (?), in gewissem 
Sinne räthselhaften (2) Gosotzes ganz irre wurden. Daher dienn, wie bei 
keiner andern Satzung, 50 mannigfachen und von oinandor differizenden, 
א‎ bisweilen dinmetral contrastirenden Begründungen und Erklärungen. 
Man sche auch לחם משנה‎ zu dom Citat aus Maimonl ולכאורה נדאה דרבנו‎ 
לא פסק כשוס אחד מהני תנאי ואמוראי דחר פיק אפור האכילה. מלא תאכל וחד‎ 
לא כתב כאן אלא‎ Su מלא תאכלנו ואחרינא אמר לא תבשל ג פטמים , . . . והוא‎ 
שב‎ TI כמו שאמר בב"ר דשתק הבתוב . + . . וכל וה ודאי הוא דבר תימא‎ 
נמרא ריהן ופסק ככראשית רבה,.‎ 

So wundert sich, so 500856 sich ein Commentator über den andern. 
Alles dies beweist, dass ihnen diese Satzung ernre הספר‎ “ars geworden, 
(6) בפי‎ ne מה שאמרו כי נאמר 2 פעמים חד לאפור הבשול וכו' בידוע מה‎ 

בי תשא היא הפרשה שנא' כ'פ משפטים כאשר היא, והנאמרת במשנה תורה כבר an‏ 
המצות נשנו כאשר „Er‏ 

מאחר שאטר כת הבת שתק מן הבת ואיסורה מן התורה ואינו מדברו סופרים, (d)‏ 

שחק משומאת משא במת vb‏ שטימא בפורוש אפילו טמאת rm‏ כל (69) 

שכן משאג. 





(D Die Stelle lautet: 
הכתוב.‎ aa טומאת משא במת מד'פ אלא דין תורה ווראה לי ששתק‎ fit 
הבה , , . . ושתק מאיסור אכילת בב"ח לפי שאפר במף‎ mente כהרך ששתק‎ 


BT 


Wir haben uns nlao zu der‏ .איסור בישולו כך שתק מטימאת משא. 
zu denken.‏ רראה לי ein‏ לא שחק vor‏ בב"ה Inglichen Btelle bei Maim. zu‏ 
BEE‏ ה קב'ה שבתוב בתורה. לא ron‏ 
— אם על הבנים ושור אז שה אותן ואת בנו הר 
ja‏ אסור לשחוט אותו ואת בנו ביום אהד להשמר ולהרחיק לשחוט (\ 
משניהם ob jan‏ האם כי צב'ח בזה נדול מאוד אין הפרט בי 2 
rasen‏ ל ו 


fi 
= 
3 
Hi 
3: 
| 





Ganz im philonischen Geiste und auch dom schädlichen Einfluss 
‚der Gefühlloaigkeit gegen Thiere auf das menschliche Gemüth Rechnung 
tragend, 2090085 sich auch Thomas Angeliens (Spencer verwechselt ihn 
alt Thomas Aquina): Etsi hosdus ocelans id non sentiat, tamen id in 
decoquentium animo erudelitstis speciem habore, si lac matris, quod ei 
חן‎ nutrimento datum est, adhibeatar ad carnium Ipsius consumptionem. 
Falsum enim ost, quod hi supposunt, nonnisi in viroa 05 
erudelitatem exerceri. (ef. dio gleichlautende Asusserang in der voran 
sthenden Noto 8 bei Maimoni.) 
]0( ». . כל בשר בבל הלב‎ mars... . שקכלו זיל.‎ in ולפנין לא חבשל נרי‎ 
BR הוא בספרו . . . פתר אוהו כפשוטו גדי בחלב אמו דוקא . . . . לאמר‎ 
קת הלב‎ oa מבושל בחלב היחסר לך הלב בהמה אהרת‎ a לחכך‎ Sun 
1 הטבע אל. גרול. הגדי. = נם בטנן אותו ואת בגן. וכדומה‎ Wang ההוא טצמו‎ 
אלא מרת.‎ fm ששה מרותיו של הק"כה חמלה ורחמים ולפי כנגון רבותונו‎ 
muss gestohen, dass ich, vor solchen hypororthodosen Aousserungen 
ה‎ Rossis und anderer Forscher seinesgleichen, die ich nicht namhaft 
With, 00/8 den Eindruck habe, sie meinen es mit ihrer Hyperortho- 
inte jeeti 











urn wissen, denn ₪15 fürchtten, duss ihre Schriften sonst auf den Index 
men und sio selber in majorem Dei gloriam das Schicken! froisinnäger 

Männer anderer Confessionen zu erwarten hälten. 
Mn .... are pn צוה להיות‎ 
re במתן‎ =en להודת‎ gar המעם נם כן הוהיר מהקריב טה שלא שלמו לו‎ 
HERD נמאם מפני שהוא‎ 





Antiguarischer Gesichtapunkt. 
Da einige Exegeten, Maimonides an ihrer Spitze, unser frag- 
hiches Verbot als Antithese, als Cantele gegen eine bestimmte 
Aelinisohe Superstition betrachten, so ist nacl 








Erörterung des 


religiösen Motivs os wohl am geeignetsteu hier überzugeken: zur 
Darstellung des antiquarischen Gesichtspunktes, zur Ver- 
‚gleichung unserer in Rede stehenden biblischen Satzung mit Ahnlich 
scheinenden anderer Völker des Alterihums. 

Wir haben zwar bereits bei der eben beendeten Erörterung 
des religiösen Gesichtspunktes eiuigemal, zuletzt moch bei der An- 
führung Spencers, den antiqnarischen Gesichtsptnkt gestreift, und 
zwar zeigto sich nach dieser Ansicht hier nicht eine Nachahmung, 
sondern im Gegentheil eine Antithess zu den Speise- und Opfer- 
ziton anderer heiduischer Völker, oder eines heidnischen Volkes des 
Alterthums, Doch müssen wir uns wider unseren Willen, aber 
doch unerlässlich, hier wiederholen, 

Der erste also, der da meinte, es wurde bei unserem Verbote 
auf heidnische Superstition in negirender, abwehrender Tendenz 
Rücksicht genommen, war Maimonides (s. oben). Doch fügte er 
ausdrücklich hinzu, er habe jenen Brauch in der mbbäischen 
Literatur, soweit ihm ein Einblick in dieselbe gestattet war, nicht 
vorgefunden. Gersonides stellt dieselbe Hypotliess auf es könne 
jener abergläubische Ritus bei den abgöttischen Völkern stätigahabt 
haben, er selber habe dies in ihrer Schriftthum nicht vorgefunden. 
Das Buch von Cndworth, der einen Karaiten jenen muperstitiisen 
Brauch constatiron lässt, liegt uns nicht vor, wir wissen darum 
nicht, ob nicht vielleicht jener Kurito unsern Maimonides 6 
copirt hat, nur dass or, was diosor nls bescheidene Vermuthung 
anführt, apodiktisch als. historische Thutsache hinstellt, Eine Stütze 
aber erhält dio Hypothoso allerdings durch div Versicherung des 
Abravanol zu 2, M. 23, 19, 68 wäre noch zu seiner Zeit auf der 
pyronlischen Halbinsel üblich, dass die Hirten sich zweimal des Jahres 
versammeln, um botroff dos Gedeihene ihrer Viehzucht sich zu be- 
rathen, und, wio er sich überzeugt, um diese Zeit ihre Speise „‚in Fleisch. 
in Mich“ besteht, dass 810 aber ganz vorzugsweise das Fleisch von 
Böcklein zu dieser Mahlzeit wählent), Er führt fort: „Auf sorg- 


שור היום הזה זה דרכם במלביות Tee‏ שיתקכצו כל הרועש ב' פטמים (1 
בשלת להתתוץ ולעשות תקנות gran vera‏ והצאן וקוראים. לקבוץ ההוא בלשתם 
מושימה, ובזמן התע הנה ואת חקרנוה. כן היא שה מאכלם בשר בחלב, ובשר 
העדיים הם היותר גבחרים אצלם בתבשיל un‏ 


Ad. U 


Altige Erkundigung weiss ich genau, dass auch in England, wo 
vor allen anderen Ländern die vortrefflichste Schafzucht vorhanden, 
onialls jener Brauch stattfindet"). Aber auch ein spüteror Rabbi, 
der um 1570 blühte, Elioser Aschkinasi, berichtet in seinem Werke 
ws zu 2, 31 34, 26, von einem anderen, aber ähnlichen 
Muferstiliüsen Brauch, der noch. zu seiner Zeit in Indien stattfand, 2) 
nämlich die Böcklein im eigenen Fotto (Inschlitt) zuzubereiten und 
Gftern zu opfern. 

Wenn auch nicht ganz derselbe, #0 hat doch ein ähnlicher 
תה‎ Ritus zur Erntezeit behufs Erreichung desselben 
ה‎ bei den Römern stattgefunden. Horatii Epist. IT, 1, 199 
18 

Agricolae prisei, fartos parvoque Iwati, 

oomlita post Frumenta Lovantes tempore Festo 
oorpus ot ipsum animum 56 finis dura ferontem, 
cum soclis operum 66 pueris et coniuge fida 
Tellurem porco, Silvanım Iacte piabant*). 

Da sie die Mutter Erle mit einem porcus, 30 kann os wohl 
ein, dass sie neben lac den Silvanıs noch mit einem hoedus oder 
sende in lacte coctus stlhnten, 

Spanoor zu unsorom Vorset „In Bacchi otiam sacrifles Inc 
@ hosdum locum invenisse, vel pueri nrunt,‘“ Noch führt em 
u ein Osidi'sches Distichon aus Fast. IV, 746 an, welches nach 
due Emendation des Carolus Nonpolis also lautet: 

Addo dapes muletramque . . . 

Silvieolam tepido 18076 procare Palem, 





בבר שאלהי. \רהשתי וודעתי באמת ‏ בי גם באי קצה. הארץ. Brenn‏ 





* וראה "שיש שט‎ em מפי יהודי רופא שהלך למרחקים בארץ‎ 
Marsa אנשים שעבודתם היים שמבשלים הגדיים והטלאים בחלם שלהם‎ 
ee. Dor Autor sugt, ist ja auch das Opfer Abels gewesen מבכרות‎ 
Feten צאכד‎ und glaubt erst mit Hilfe der Grammatik nachweisen zu 
ale, dass unter letzterem Worte nicht etwa zb Milch, sondern br 
Tuehliit zu taratehen sol, dass abor manche Völker ibren Göttern allerdings 
האר‎ in Mich bereitet opferten. 

) Val. eine ähnliche Saporatitiou bei Jeanj, 65, 4 











| 


-- 


0 


und schliesst mit den Worten: Satis a scriptis Eihnicis erinei 
yotest, lac et hoedos nune ilivisim, nunc coniunetim- oblata nobilem 
loc in Gentilium cerimoniis habuisse, Nam silranım oblato 
lacto, Faunum etinm hoodo pwopitiare solebant. „Aus den Schriften 
der Heilen sei zur Gendge erwiesen, dass Böcklein und Milch, 
bald getrennt, bald vereinigt dargebracht, eine Hauptstelle in den 
heidnischen Ceremonien eingenommen hat, um sich die Gottheiten 
Sylvanıs und Faunus geneigt zu machen. 
Knobel, den ich oben citirte, führt uns an unserer Textstelle 
ebenfalla zu einem Vergleich mit dem heidnischen Altertum, 
Seine Worte lauten: „Vermuthlich galt der hier verbotene Go- 
brauch don ländlichen Gottheiton und. wurde | 20800079 beim 
Horbstfoste geübt, wo die alte Ermteperiode ubliof und dio neue 
anhob2). Boi dom Horbstfesto der Dionysien weihte dor Grieche 
altor Zeit dom Bacchus Wein, Reben, Feigen und einen Ziegenbock 
(Plutarch, de oup. divitian,) — und die Römer, damit er die Wein- 
planzungen gedeihen liesse, Exstlinge der Foldfrüchte und einen 
Ziogonbock (Varro de ro rast. 1, 2. Ovid, Fast. 1, 353. Virg. 
Goong. 2, 394%) > . . dom Faunus, einem agreste numen, opfarte 
man Krstlinge und Früchte, ein Zicklein (Ovid. Fast: 2, 361). 
Nach Tibull 1, 1, 13/16 libitirte man dem Faunns neben der 
Ziege auch Milch, dio mit Ausnahme des Mosaismus ‚überhaupt 
in den alton Culten gewolnheitsmässig zur Verwondung kam. 
Wonn die Saruk'sche Auffassung (die auch von Reggio ndoptirt 
worden, wohl ohne dass er die Sarukksche gelesen) die richtige 
wäre: „man solle ein noch zu junges Thier nicht verzehren‘, 
nach Anderen „nicht als Opfer darbringen‘ — so finden wie Ana- 
logion fir diesen Speiseritus (Opferritus) bei anderen alten Völkern, 
Wie der Mensch, sagt Sommer (Bibl, Abhandl. ₪. 347), gelten 
auch die Tiiers unmittelbar nach der Geburt für unzein; sie ba- 


4) Bezüglich der Zeitbestimmung irrt Knobel sehr. Die Bibel 
2. 3. 23, 28 und 34, 35 bringt diese Anordaung ausdrücklich mit dem 
Prosafest in Verbindung. 


9)... lancesque et liba feremus, et duotus cormu stabit sacar 
hironz ad aram. 


9 


Jurfien einer bestimmten Zeit, um rein und zu heiligen Zwecken 
verwandter zu werden, Er führt die Worte Varros an (De 6 
rast. II, 4): Porei a partu decimo die puri, ab eo appellantur 
ab antiguis sacres, quod tum ad sacrifleium idonei dieuntur primum., 
Plinins IL N. VII, 51 giebt je nach der Tlriergattung ein vor- 
schiedenes Altererforderniss an, bevor &s opferfähig war. Suis 
fostus sacrificio die quinto purus est, pecoris die oetavot) bovis 
tricesimo. Wenn hier zwar nur vom Opferritus die Rede ist, so 
Mille ja bei Völkern ‚des Alterthums gemeinhin der Speise- mit dem 
Opferritun! zusammen, wie ja auch der Talmud (Sabbath 185 b) 
das (nach seiner Auffassung in unserer Stelle keineswegs und auch 
sonst nicht ausdrücklich erwähnte, aber doch von ihm) aufgestellte 
Verbot, ein Thier vor dem achten Tage nach der Geburt zu ge- 
uiessen, sus der Opfervorschrift 3. M. 22, 27 ablaitet, wonach 
שאר‎ Thier erst am achten Tags nach der Geburt opferfühig wird, 

Wir haben uns bei der fraglichen Satzung durch ein buntes 
Genisch von jüdischen und christlichen Fxegeten wie durch ein 
Wirres Gestrüpp hindurchwinden müssen. Wie verschieden, wie 
מ‎ gerade entgegengesetzt ist bisweilen die Motivirung, wie 
abweichend und bisweilen gerade entgegengesetzt ist dann selbst — 
der vermeintliche Sinn, Inhalt und religiöser oder ethischer Zweck 
dieses also verdunkelten Gesetzes! Nach dem einen soll man das 
Ange von der Mutterbrust nicht „zu früh“ wegnehmen, nach einem 
מ‎ ist לא הבשל‎ gleich תאחר‎ RD, man soll das Junge nicht 
m lange“ au der Mutterbrust lassen, sondern schon am achten 
Dies soll man es, wenn es ein Erstgeborenes בכור‎ ist, (Gott) 
breiten. Nach allen aber, mit Ausnalıme des einen (des mystischen 
"A kabbalistischen Bochai b. Ascher) ist בחלב אמ‎ 72 nicht als 
ie unreine, verunreinigende, also uls ,ממא‎ wegen des לא תטמא!‎ 
übe תשקצו את נפשותיכם‎ ON und dergl. verboten, wis die un- 
ben Thiere oder ככלה‎ und ,טריפה‎ auch nicht wogen der theo- 








4) Merkwürdig genug Andet sich diese auffallonde, wio sollen wir 
Men, Behrulle auch bei B, Sohor zu 2, M. 22, 28 und 29: לא תאחר‎ 
ran שתטשה חלקי מאוחר משלך . . . . ומ'מ לא תמהר להביא לפנ אלא 1 ימים‎ 
אמו דבתוך ז' אינו ראוי לפנו מפני שיצא ממקום. המוופת. וכל | הכר מאה‎ ‚ED 

ומומאה נטהר ab‏ 





9% 


sonder‏ ,אנשי קדש תהיו 49( Heiligkeit des jüd. Volkes‏ הוואר 
zur Abwehrung von Herzenshärte, als eine Anempfehlung des‏ 
Schutzes gegen Thiere, zur Warnung gegen unbegrenzte Rssgler.‏ 
Aber von einem Speiseverbote an und für sich nach talmudischer‏ 
Auffassung, das sich Selbstzweck ist, ist durchaus nicht die Rede,‏ 
Nach manchen Exegeten vollends (wegen des Zusammenhanges‏ 
mit dem Vornngehenden, beziehungsweise mit den Worten des-‏ 
selben Verses) ist überhaupt nicht von einer Speise-, sondern von‏ 
einer Opfervorschrift die Rede: duss kein unreifes Thier geopfert‏ 
werde, oder es enthält eine Abwehr gegen eine hoidnische‏ 
Superstition.‏ 

Aber, wird man uns einwenden, wir haben unsere Textworts 
bisher aur mach den beiden Stellen des Exodus in Betracht =6ש‎ 
zogen; wu aber bleiht die Stelle 5. 01. 14, 21, wo doch das game 
Capitel von verbotenen Speisen handelt und die unserem לא תבשל‎ 
=: in demselben Verse unmittelkar vorangehenden Worte ל‎ 
תאכלו כל. נכלה‎ auch ein ausdrückliches und ausschliesslich mur 
ein Speiseverbot enthalten?! 

In der That: bekennen mehrere und gründlichere Erklären, 
dass sie eben nur mit Rücksicht auf 5. M, 14, 21 in unserem 
Verbote ein Speiseverbot erkemen*). Das bekunden eben die 
Worte des Nachmanides zu 2. M. 34, 26. Nachdem er nämlich 
unsern Text als Opforvorschrift aufgefasst, fährt er fort: „Aber 
im Deuteron winl dieses Gesetz bei den Speisererboten erwähnt, 


5 Nar allein Nachmanides macht, wie bereits oben angeführt, 
5. M. 14, 21 den Vorsuch, die theokratischo Heiligkeit hior ala Motiv 
anzugeben, ;יאסור אותו. להיותו. קדושים במאכלים‎ er bezicht nämlich das 
בד עם קדוש אתה‎ anstatt hinauf zu ,לא תאכלו כל נכלה‎ gogen dio Ancan- 
tuation, hinnntar zu ,לא תבשל נדי‎ Aber bald erwacht sein exegetisches 
Gowissen einigermassen, und or stellt ein anderes, ein humanitäres 
Motiv auf, bringt aber auch dies mit der theokratischen Heiligkeit im 
Verbindung. 

Siche die genwungeno, auffallonde Ausflucht bei Isak Arama 11‏ )2 
של דרך הפשט אלו השנים (שמות ופי תשא) on‏ למשל הוה המכר ואוחו שבפ" ראה 
1משפטים auch A, 14. E zu‏ ,8 שנאמר mans‏ מאכלות הוא נאמר לאיפור. בעצמי 

והנה נם היא במקום אחר DD‏ הבשר לא תאכלו כל ‚mas‏ 


ג 

denn 66 ist ein Spoisoverbot!). Ebenso weist sein Enkel Ger- 

sonides, da die Stollen im Exodus offenbar etwas garz anderes 

auzudeuten scheinen, auf Deut, hin, weil da ausdrücklich von vor- 

betonen Spaison dio Redo aoi?). — Doch diesor Umstand ist 

durchaus nicht geeignet, unsere frühere Auffassung und Bohandlung 

zu alteriren oder auch‘ mur abzuschwächen. Denn sei en, dass 

wir בחלב. אמו‎ 913 anfassen als cin Lämmchen, das sich noch an 

der Mutterbrust befindet, also als לה זל ב‎ (und zwar aus humanem 

‚ler tomperentiomellem Gesichtspunkt); sei es, dass es hier gilt, 

nen eabäischen, euporstitißsen Brauch abzuwehren, sei os, dass 

Fir den philonischon Gesichtspunkt, adoptiren, jedenfalls ist doch, 

win das „Kochen“, „Zubereiten überhaupt", ebenso das „‚Essant, 

aber doch nur strikte nach dem Schriftwort גדי בחלב אמו דוקא‎ 

as Lämmehen an oder in der eigenen Mutter Milch“ verboten, 

amd > konnto und murste in oinom Capitel, das allo verbotenen 

Spalsan, die unreinon Säugethioro, Vögol Fische, Reptilien, Ge- 

| ₪606 כל תונכה‎ „Alles was ein Gräuel“, anfzählt, in dieser 

nilstindigen Nomenklatur auch das Verbot OR בחל‎ "12 mit auf- 

| העשמ‎ worden®), Hierdurch findot auch Herzfold's Bemerkung 

| ו‎ ₪8 IT, 8. 154: „doch mnss schon bei 5, M. 14, 21 dieser 
| 





Om (der humanitäre) nicht mehr vargeschweht haben, da-es 
ber den Schluss vieler Speisogesetze bildet, welche eine durchaus 
lerne Grundlage haben“, ihre Erledigung. Wäre die fragliche 
Sızıng als eigentliches Speisevarbot von dem Gesetzgeber be- 
ielmet worden, so hätte es unter den Speisaverboten im IT, 8. M, 





3) Nachm.: = אכל במשכה תורה הזכיר המצוה הזו טס איסור המאכלים  בי‎ 
מאבל..‎ MER הוא‎ 
ותה יתבאר לך שהתורה מנטה אכ י ל ח בשר בחלב כי היא :000 וג‎ 
זברה ואת האוהרה, בפ' ראה ואחר אוהרה מאכילת הנבלה ושאר מאכלות האטוחוז:‎ 
#) Bochsrt 1. 1. bringt eine anonyme Erklärung darüber, dam 
0 Verbot auch 5. M. 14, 21, also bei don Spoisererboten, erwähnt 
=. „ Quod Deuter, 14, 21 ideo volant rorans Interdieh, „ut nom 
| Miet solum sed priratus פמ‎ prohibeatur [20601 qui adhno ₪46 In Incto 
)ומאש‎ , , „ut in privatis oidis hoodi septidunni esu tam 0980 votitus 
| quam esus morticinit: „Wionach II, 31.99, 99, 117. M.23, 
₪ ריק‎ nicht goopfort, ebensowenig darf es vor dem achten 

| Tips ala Privatapolse verzehrt werden.“ 


- 








% 





Cap. 11 seine Stelle finden missen und noch an einer anderen 
Stelle, wo von verbotener Speise die Rode ist!), Doch hofft 
Verfasser Veranlassung zu haben, dies deutlicher zu erörtern. 


Historischer Gesichtapunkt. 


Wir gohen nun zum historischen Gesichtspunkt über, ,6 
Grenzen zwischen dem biblischen, mischnischen, gemarlati- 
schen und späteren rabbinischen Zeitalter zu markiren und die 
Fortbildung dieses Speisegesetzes im Verlauf. diesor gaschichtlichen 
Phasen des Judenthums nachzuweisen.‘ 

Ueber das „Biblische“ haben wir ausführlich gesprochen, 8 
ist hier keinesfalls ein eigentliches Speisoverbot an md für sich 
und jedenfalls nur strikte גדי בחקב: אמו דוקא.‎ aufzufassen, Beror 
wir aber die ganz unbegründete weitsusgesponnene Fortbildung 
dieses Gosotzes im nachbiblischen Zeitnlter nachweisen, ist os ums 
wieder Bedürfnise, uns etwas zu oxpoktoriren. Ich kann hier 
5 mit dor Schrift auszurufen (Hiob 4, 9(: DES ועצור‎ 
מי לו‎ 

Was ist aus der biblischen Vorschrift, die, wie sie auch immer 
von den besten Exegeten motivirt und erklärt wird, jedenfalls «ins 
schöne, inhaltreiche, moralische und religiöse Institution ist, im der 
eigentlich rabbinischen, in der specifisch talmadischen Kasufstik 
geworden?! Wis ist dieses Gesetz — für Mensch und Thier so heil- 
sam, — eine Lehre, auch gegen das Thier nicht in unnöthäger 
Weise grausam zu sein, das eigene Herz nicht zu verhärten, der 06= 
nusssucht Schranken zu setzen, oder welche Lehre und heilsamer 
Zweck auch immer damit verbunden war — unter der Hand der 
Kasuistik zu einer todten, versteinerten Mumie, anstatt zum Schulz 
für die Thiere — zur Qu für die Menschen gewerden! Wie 
sind dadurcli den Israsliten ganz zwecklose Entbehrungen, unnöthige 





1) Zugleich bewelst die Stellung unseres fraglichen Gesetzes in 
5 M. 14, bei den Spolserurboten, dass zur 2015 der Abfassung diesen 
Cspitela das Verbot nicht als Cautelo gegen Sabilsmus — Besprengung. 
der Felder mit Floisch und Milch zur Horbolführung erhöhter Fraoht« 
barkeit — angesehen wurde, 




















95 


Geldausgaben und eine Fülle von Beschwerden und Belfistigungen 
aulgebürdett) worden! ,מפני שכושין מצותיו של הקב'ה גזרות‎ Nicht 
in das Wesen des Gebotes suchte die Kasuistik einzudringen, seinen 
Geist zu erforschen, nicht als rationelle, versittlichende Vorschrift, 
תוומ‎ als despotischer Ukas soll dieses und viele andere Gebote auf- 
)הווש‎ worden! Nur auf die möglichsto Ausdehnung, auf die weiteste 
Ausspinnung der Execution derselben, war die Kasuistik beflissen. 
Wie aber einestheils die biblische Einschränkung “7, das, sei nun 
Zeklein, Lämmehen oder Kalb gemeint, immer doch ganz zweifel- 
bs nur ein junges Thier bezeichnet, und ebenso die Einschränkung 
or בחלב‎ „in der Milch der eigenemwMutter“ talmudisch ignorirt, 


#) Und wahrlich, nicht blos dio unnöthigen, zwecklonen Entbehrungen 
1si kleinen Quälorolon bedauern nnd beklagen wir, x erfüllt una noch 
mehr mit Unmuth, mit Schmerz, der Umstand, dass diese minutisnen 
Tebangen einen kleinlichen Goist erzeugen, bei dem weiblichen, ohnehin 
um Kleinlichen geneigten Geschlecht einen höheren Gesichtakreia vor- 
1 השאאאו1‎ < dieses fortwährende Rechnen mit s0 kleinlichen Faktoren, 
6 für Grundpfoiler der Religion ausgegeben werden, dieses fortwährende 
Achten auf eine ganz unwesentliche, hier vollends ganz missverstandene 
צו לצו צו לצו קו לקו קו לקו תיר שם גר ,טושפ‎ vorödet das Gomüth und 
Ust höhere Gedanken nicht aufkommen. Unsere Grossmütter waren 
wahrhaft religiös und tugendhaft, aber nicht parceque, sondern quoique, 
We waren an sich grossartig angelegte gottinnige Nataren, woron auch 
5 von ihnen geübte Kleinliche und ganz Unwenentliche einen Heiligen- 
“belt gewann. Dis mittelmissigen Naturen hingegen lsiden Einbı an 
Mesh und ethischem Gehalt durch dioss unerquickliche, minutiöse 
Richenreliginsität; sie glaubten und glauben noch honto, dergowissenhaften 
Ausübung mancher weit wichtigeren Riten, ja, vielleicht gar der sitt- 
üben Pflichten weit weniger obliegen zu müssen, wol sie hetraffs vieler 
emonieller Obserranzen, 50061011 = der Speisegesstzo, eine peinliche 
Berupnlosität an den Tag legen. Den schädlichen Einfluss dieser un- 
Mtzen, belästigenden, übertriebonen, minutiösen Observanzen muss auch 
dis bißdesto Auge erkennen in dor Praxis unserer Franen bezüglich dos 
jo wie geht da in ihnen dio ganze, grosse herrliche 6 
des Befreiung von Agyptischer Knschtschaft 50 ganz unter! Da besuchen 
Hall Eranen wührend der ganzen Passachzeit kein Gotteshaus, ıla wird 
Gcbst, Andacht, Belehrung ganz hintenangosetat, weil ja zu Haus strenge 
‚gehalten werdon müsse, dass nur ja kein Atom dos fingirten 
פא‎ in die Küche komme. 50 machen aio denn das Nebensichliche 
zur Hauptsache, 01680 abor — kaum zur Nobensache, 


-- 
















= 


הלא und ee‏ ב 
Raum gegeben wurde, so hielt der Talmulismus wisderum andern,‏ 


gestalte nicht einmal, es dem Ifunde vorzuwerfen, | 
buchstäblich engherzig .דרך סישול אסרה תורה‎ Wa 

heisst ,לא תבשל‎ was die Rabtinen in der amgstan Bedentung 
„kochen“ statt „bereiten“ überhaupt auflassen, so sei nicht dad 
Zubereiten dieser Nahrung, „in welcher Weise es auch 
schele, אוהו‎ verboten, nein, דאי תרי ליה‎ TIER יח בשולי‎ 
כולו יומא בחלבא שרי‎ (Pes. 44 9, Nasie 37 8) „ 
es zum Genuss verboten, wird aber das Lamm- oder 
wenn auch den ganzen Tag, in der Mutter Milch 
aur nicht gokocht, so ist 65 orlaubt“.?2) Das zarte 
diesem Verdikt gemäss, laut der rabbinischen Interpa 


























‚kocht — zubereitet werden®) —: Israelit, du darfst es ma 


3( Sollte dem Talmnd vielleicht doch irgend eine dunkle. 
sorgeschwobt habon, dass dom biblischen Verbot cıno Antithase | 
heidniache Superstition innewohneund nur deshalb such den N 
verpönt haben? 

3) Ebenso buchstäbelnd und ungerschtfertigt ist das 
Urgiren: בחלב אמו ולא בחלב זכר בחלב אמו ולא בחלב שחוטה‎ Chul 
(Lotztaros hätte nur eine Berechtigung, wenn Ins Gesetz als Thi 


wind). 
») Gerade »0 buchstäbeind und gelsttödtend ist das Ve 
ara אותי ואת בגו לא תשחטו‎ in der Mischnah Chul. 5, 8 
jas, Humanitäre, das 30 sonnonklar diesem Gesetz zu Grunde li 


nicht an einem Tage; ist aber das Pier 

sondern in anderer Weiss hingewüngt worden, dann | 
andere an demselben Tagv schlachten. Denn loiderl 
גפ‎ nieht oft genug winderhalen — של הקב"ה‎ woman 





ab-‏ תערוכות Worke in der Rubrik‏ מו 


nehmen, beruhen hier zum Theil?) auf 
N. Wonn > irgend eines Bewelses noch 
‚die unzähligen, sich selber dunchkrenzenden, 
Beweisführungen im Talmud (Mechilte und 
ze achte Atschnitt im Traktat Chulin nnd 


henden a sondern stempeln sie 
Machtgeboton. 


Bandpunkt; wio/ ih der Talanıd der‏ מו 

in die Gemara ihrerseits verbietet auch nichtge- 
£iloh gemischt zu geniessen und zwar als “73 Cantele. 
פטמים א' לאיסור אכילה א לאיטור.‎ ©, oder wie 

בכר נ' בריתות. שכרת הקביה עם ישראל wird:‏ 

== בהר נרזים וכהר טובל,‎ N בחר א' בערכות מואם‎ MR 
ור‎ denn wir haben ja oben )8. 96 Note 1( 





die vielen durch das ganze Meer des Talmud zerstreutem und ver- 
sprengten Discussionen. - 

Doch wir wollen nım historisch zu Werke gehen. 

In der Bibel selber findet sich ausser den drei pontatouchischen 
Stellen in keinem undern Buche, weder in den kanonischen, noch 
in den sog, apokryphischen Schriften irgend eine Andeutung, abıund 
wie dieses Gesetz beobachtet und gehandhabt worden. ist. Die 
älteste Uebersetzung, die LXX, übersetzt ganz wörtlich und buch- 
stiblieh, und der erste nachbiblische und auch nach Abfassung der 
אא‎ lebende Schrifterklärer, Philo, der sich über unsar Verbot 
des Weiteren aussprieht, hat es ganz buchstäblich nuch dem Schrift- 
wort aufgefasst. Beide, LXX und Philo, המאמ‎ uns doch wahl, 
wo sie tendenzlos und dem Worisinn getreu bleiben, als die 
frühesten, wohl auch als die glaubwürdigsten, competentesten Ge- 
währsmänner gelten. Selbst ihre bisweiligen Iixtravaganzen sind lange 
nicht so abschweifend wie die talmudischen. 

Philos jüngerer Zeitgenosse, Josephus, der sonst die mossischem 
Gebots bespricht, beobachtet über unser Verbot Stillschweigem, 
Und ich möchte behaupten, dass die talmudische Auffassung erst 
nach Josephus in den Schulen des Schammai und Hillel, ihrer 
Schiller und Anhänger nach ihnen, noch nicht won den genannten 
Lehrern selber, vielleicht erst um die erstan Anfänge hadrianischer 
Vorfolgungszeit in den Schulen des R. Akiba atfgestellt und be- 
arbeitet wurdet). Wie, was ja allbekannt, zur Zeit der ayrischen 
Verfolgung und des vespasianischen Krieges בפולמום של אספס"נום‎ 
von den Eiferern viele Umschreibungen und der 
biblischen Verorduung eingeführt wurden, 50 glaubte man, 5 8 
dies freilich nur als Vermuthung auf, gerade zu Anfung der 
hadrianischen Verfolgung auch noch diese unsere Satzung möglichst. 
weit ausdehnen zu müssen. Als Beweis, das man dem Verbote 
erst später diese Auffassung und Ansdchrnung gegeben, dent mir 
jene Stelle in der Oemara Ohulin 110 a רב איקלל לטטלפש שמעה‎ 





3 ( ופצ‎ das Onkolos-Targum erst im 4, Säcalam vollständig redigirt 
wurde, kann jetzt als bekannt vorausgesetzt warden, darum braucht une 
wein לא תיכלון בשה בחלב‎ nicht zu irritiron. vu 


לההוא אחתא דקאמרה לחכרתה רבלה חבש 
Die‏ 7 ? 
als os im‏ יא hr Änseruetiv,‏ 











Kb, hat wahl‏ לי 
I ‚dort imporlirt. (Vgl. Kerem Chemed Bd, V.‏ 
im talmndischen‏ כב" Wäre das Verbot von‏ )2 
so konnte es wahrlich nicht erst so spät (218‏ 
der seleueidischen Aera) in Babylon bekannt‏ 





a wir nun fort in der historischen Erweiterung 


ch und Houschreck ist in Milch zu kochen verboten,‘ 

₪8 sein, dass die Mischnah nicht in derselben 

som Verbote des Essens spricht und des Essens erst 

hat schon init. dem Verbote des Kochens‏ ו 
u ‚dieses Gesetzes vollauf zu thun, sie‏ 





















it man ja nicht aaa Bibelwort, das strikte 
‚an der Milch, der Mutter“ zurückdenke. Und 
likt gerade durch das argirie 93 „alles Fleisch‘ 
‚es deutet darauf hin, dass die Urgirung nöthig 


m Scheriras (Juchusin) lesen wir: 

|אתרחיק (רב) לרובתא EEE‏ פורא הפקרי מתא מח 

In der Krakauer Ausgabe‏ .התם גמי mm‏ בהון דאפילו. 

‚ich ו‎ ‚eben vor mir habe, lauten die letzten Worto 

x ann א'סיר‎ "ent. Vielleicht ist diese Aondorung 

das awolfoihafte, nur vom Talmud 90 
icht bloszustellen. 


100 


Mutter“, oder os gilt hier „non liguer", et des 
ספא‎ et. wohl noch selig, oder חדשים מקרוב. באד‎ ie fake 
mndisch6 Interpretation ist eine neuemlinge erst oktroyirte, 

In etwas underer Waise fund der selige Szanto (Neuzeit 1868 
N. 21) etwas Auffälliges in diesem Mischnahsatze, er sagt: „Schlagen 
wir die Mischnah anf“: „Rs ist verboten, irgend ein Fleisch im 
Milch zu kochen“. Höchst bemerkenswerthe Erscheinung! Wo int 
os je der Mischnah in den Sinn gekommen, ein wirklich biblisches 
Gebot zu enuneiren? Die Mischnah wiederholt nie, was in der 
Bibel entweder ausdrücklich oder nach rabbinischer Auffassung 
darin steht, sondern setzt dns Bibelwort äls bekaunt vorans und 
giebt nur die Vollziehungsmodalitäten, Hat die Mischnah ja gesagt: 
„On darfst am Pessach kein Gesäuertes geniessen“? Die ba- 
treffenden Mischnahstelle lautet: „Am Abend vor dem 14. beginne 
man, nach Gesäuertem zu suchen“. Warum also hier eine Aus 
nahme*), wenn die Stelle „du sollst nicht kochen etc.“ schon 
von früher her die ihr iusinuirte Deutung gehabt hätte *( 

So ostroyirt uns mun die Mischnah jenes Verbot in einer 
weiten Allgemeinheit, ohne die exceseive, mit dem Schriftwort 
גדל‎ und IR im schroffsten Widerspruch stehende Ausdehnung auch 
nur im Geringsten zu begründen. Aber wir müssen ihr noch 
dafür dankbar sein, dass sie uns mit ihren Begründungen he - 
denn alle sogenannten Begründungen und Beweisführungen, die 

4) Sowohl Raschi als auch Bartenora und anders Comm 
baben hioran Anstoss genommen, ohne jedoch in ihrer rabb. 
heit die rechte Lösung zu finden. R. Nissim zu Alfasi war der rich! 
Auffassung nahe, wonn or sich äussort: zer yrmr ,רהנהו‎ 6. ₪ „die 
andern Verbote sind als bekannte vorauszusstzen ya ea ומשיה תני.‎ 
„darum befasst eich die Mischnah (nur) mit der Modalität הבא‎ = 
Aa לפרדשר נופא דאיסורא. איצטריך לופר‎ hier aber müsan das Verbot an 
dargestallt wurden.“ Das Richtige aber, wie wir 06 hier oben 
haben 0001088 des ürgirten ,כל‎ scheint er nicht ganz getroffen 
habon. 

( Ich führe zu Sıanto ein anderes Beispiel an. Die Mischnah 
sagt nicht: „Man mügno Abends das Schema Juans , 0 nzu 
welcher Zeit des Abenda“. Die Mischnah sagt nicht, dass man siehen, 
Tage in der סכה‎ wohnen, sondern nur, wie diese beschaffen sein müsse. 





u 


01 


die Gemark beibringt, befriedigen unsern schlichten Verstand ja 
doch nicht im Geringsten, fordern vielmehr seinen vollaten Wider- 
spruch heraus, wie wir bald schen werden. 

In seiner Mischnahstelle 1008, 4 macht sich schon eine 
‚Differonz zwischen R. Akiba und R. Joso geltond; nach dom ersteren 
deuto das droimalige "72 darauf hin, dass Wild ,חיה‎ Geflügel עוף‎ 
und unreines Vich TREU 12 biblisch vom Verbot ausgeschlossen, 
während nach R. Jose חיה‎ biblisch verboten, קוף‎ dagegen auch 
zabbinisch nicht verboten sei, (S. die Commentare). 

‚Dar Name Akiba führt uns darauf hin, dass die hadrianische 
ו‎ die einfache biblische Vorschrift vom Tämmcehen an oder in 
der Mutter Milch, gteichsum das biblische Embryo von ,בב"‎ zum 

| קמ‎ zur Reife brachte. 


Warum zog man nicht die Erfahrung, die Praxis zu Rathe, 
We und in welchem Umfange das Gosetz in der jüdischen Küche 
Adandhabt wunle? Fin Beweis, dass das zwar zum Theil etwas 
dunkle, rabbinischerseits aber ganz verdunkelte und missverstandene, 
פמ‎ keine Vergangenheit in der rabbinischen Normirung hatte und 
ומר‎ um diese Zeit in den verschiedenen Schulen discutirt wurde, 

Eine andere Mischnah, die wohl schon einem späteren 06 
licht, nach dem Kanon מתניתין ר' מאיר‎ ONE, dem R, Meir, einem 
Stier des R, Akiba, angehört, hat unserem Verbote schon die 
0די‎ Ausdehnung gegeben. Hier werden wir belehrt, dass ein 
Tiopfen Milch, der auf ein Stück Fleisch füllt טפת חלב שנפלה‎ 
על הההוכה‎ dieses, falls ein Milchgeschmack in ihm zu verspüren, 
um Genusso verboten macht; hat man den Fleischinhalt im Topfe 
ngerührt, so ist dor ganze Inhalt des Gefügses unerlaubt, wann 
it demselben. der Milchgeschmack sich irgendwie bemerkbar macht, 
Ma achte, wir brauchten gar nicht behufs der Aufsnchung noch 
elorer Ausdehnungen in die Discussionen der Gemara und in das 
טוק‎ rabb, Schrifttium hinabzusteigen, es ist in der Mischnah 
שח‎ hierin geleistet, dor Höhepuukt erreicht; sie hat nicht 
Wergssson, auch das Auftragon von Fleisch zugleich mit Milch auf 
denselben Tisch zu untersagen, weil man sich vielleicht absichtslce 
a beiden Substanzen zugleich vergreifen könnte, 


- 





ganzes Gebäude von achwindelnder Höhe aufgeführt wurde? 

Abo Chansn wiederum behauptet, das Gebot sei drei Mal 
wiederholt, weil erstens Rindvieh, zweitens 21080 drittons Schaf 
verboten worden. R. Simeon b, Eleasır: „um erstens Gross-, damm 
Kleinvioh, drittens Gewild in unser Vorbot einzuschliessen, oder 


Anorkonnung gelangte Behauptung — „um Essen, 


‚ebenso widorspruchsvoll sind und erwähnen nur noch eine Er 


1) Uebarsteigt ein solches System nicht noch das pro und contra 

disserere der griechischen Sophisten? 1 de Tist zhe BEE 

nach dom Talmnd jedes Spnhedrialmitglisd gegen das au 

Gesetz der Thors ein Reptil als reines Thier erklären können, 
'almudjünger (Erub. 18 (מ‎ gar nachgerähmt 

s anauführen wusste, 86 

sum Theil auch schr „unklaren“ )= uven die 40090 














שש - 




















‚also ein junges Thior Nkerkaupt,‏ מ 
n, dass os auch Rind und dgl. bodouten‏ 
wird auch in der Gomam daselbst, wenn auch‏ 
‚eine Widerlegung jener Dedustion versucht,‏ 
{üb fragt. R. Aschi:. „Woher ist erwiesen, dnss‏ 


dem, was ich dir irgendwie als horab- 
ist schen. das Verbot des Essens involvirt®), 
nach ‚unserer humanitär-thischen 
Mutter Milch verpönt ist, so unzutreffend 
auch in der Schrift az we, obgleich שעיר‎ nur 


7 
5) סנק לבביח שאסור באבילה? so‏ לא תאכל a‏ 
הא בבל ‚ann‏ 


104 


ist diese Dedustion — gunz abgesehen von der einer nüchternen, 
stehenden Exogess — auf dem Standpunkt der Gemars selbst. 
Dont Kochen ist doch am Sabbath verpönt, und dennoch, hat 
Temand aus Vorschen am Sabbath gakocht, 80 darf es gleich- 
wohl, wenigstens nach Ausgang des Sabbatlı, genossen werden, 
In der That erhob auch dio Gomara selber diesen Hinwand אלא‎ 
Und wie wird מעתה מעשה שבת ליתסרו דהא תשבתיו לך הוא?‎ 
er widerlegt? Um nur den mildesten Ausdruck zu gebmuchen: 
ebenso unbefriedigend, so windig wie die gunze Dinlektik aber 
,כב ח‎ nämlich קרא כי קדשו היא לכם, היא קדש ואין מעשיה קדש\)‎ TER 

Das, ₪. 115% Rabti beweist das Verbot des Essens van 
Fleisch mit Milch, da es doch in der Schrift nur lautet: „Di 
sollst nicht kochen“, folgendermassen: „Es heisst (6. M. 19, 16]: 
Da sollst e3 (das Blut) nicht essen“; num ist aber des Blutvarbotes 
schen so oft Erwähnung geschehen, ergo -— (nun, man höre und 
staune über eine solche Conelusion) ergo ist hier gemeint: „Du 
sollst nicht Fleisch und Milch zusammen essen®),“ So «ommentirt 


לא תאבלנו יחירא דכהיב ...27.4 הדם לא תאכלו: Raschi 2, St.‏ 
> והדר כתיב לא תאכלנו . . . . . ודס לא אצטריך דהא כתיבי. 
Rp‏ טובא ומוקי ליה בבשר Sana‏ 


Das, 1150. R. Lakisch argumentirt also; „Es heisst (2. .M, 
12, 9): „Ihr sollt davon (vom Pessachlamm) nicht esson halbgar 
oder gekocht ;'ובשל מבשל‎ diese Verdoppelung lehrt, dass noch ein 


4) Wir haben ja auch oben 8.48 geschen, wie Maimonid,, gewiss 
weil or keinem der talmudischen Argumente auch nur irgendwie bei- 
stimmen konnte, zu jenem Syllogismmus, dem קד לא שתק הכתוב וכז'‎ seine 
Zuflucht nimmt. . 

#) In derMschilta (משפמיים)‎ wird dieselbe sogenannte Boweisführung 
dem Hmm איש" ב‎ augeschrieben, aber aus einer anderen Schriftstelle: 
הבשר להביא בב"ח שאסור.‎ eo ,לא תאכל הנפש‎ Chul. 115 und Pass 24b wird 
vom selben Rabbi für das Verbot des Essons von Fleisch und Milch 
folgende Baweisführung aufgestellt: Vor unserom fraglichen Verbot „Da 
sollat nicht kochen (bereiten) das Böcklein“ etc. inden alch die Worte; „Da 
bist ein heiliges Volk", und baim Vorbot des Essons von Zerrissenem 
2 M. 28, 30 heisst os obenfalla: „Ihr sollt mir ein heiligos Volk sein’, 
also ist auch dort nicht blos das Kochen, sondern auch das Essen 
worboten. 





105 


anderes Gekochtes zu essen verboten ist, nämlich: „Fleisch mit 
Milch“ Wahrlich zum Verzweifein, zum Hände-Zusammenschlagent 
Wir vermögen es nicht zu fassen, wie man solch ungereimtes 
Raisonnoment zu Tage fürdern kann. Wenn man es durauf anlegt, 
nit dom gesunden Menschenverstand Scherz und Spiel, um nicht zu 
augen, Spott zu treiben, kann man nicht anders verfahren *) 

Um das ganze Gebinde zu krönen, möge noch folgender 
Steitpunkt Mr diese, den jüdischen Haushalt so sehr belästigende 
Übseeranz hier angeführt werden: ibid. 1148. לי‎ pw בחלב אמו:‎ 
אלא בחלב אמו, בחלב פרה ורחל מנין? אמרו קז ומה אמו טלא‎ 
גאסרה עמו בהרבעה נאסרה עמו בבשולן פרה והחל טטאסרה נש‎ 

Ein so wughalkiges Argu-‏ בהרבעה OR‏ דין שנאסרה 09 בב 
menfiren findet sich vielleicht in keinem anderen Literaturge-‏ 
bieta#). Die ganze Beweisführung für das Verbot des Essans ist über-‏ 
Missig; wie leicht und einfich löst sich die ganze Frage, wenn man‏ 
richtig fasst: Bedeutung: bereiten,‏ בכשל aur die Eiymologia von‏ 
zubereiten, damit ist das Kochen, Braten, Opfern, Sprengen,‏ 

Geniessen und was noch immer, verboten, (8. oben 8.55) und zwar 
= kumanitären Gränden oder zur Abwendung einer Supersütion. 

Do eine Erörferung der Gemara verdient sowohl wegenihrer 

Naivität, als auch darum, weil der talmudische Beweis in der Schrift 
selbst seine Widerlegung Andet, hier noch die besondere Mittheilung. 

Syaheir. 4b wind nämlich die kühne Frage aufgeworfen: 

Vielleicht ist statt: הלב‎ „in der Milch“ zu leson 36772 „im "שו‎ 
(Inschlitt), man zoll das Böcklein nicht in dem Fett der Mutter bo- 
seiten? Und die Antwort lautot: Die Schrift gebraucht den Aus- 
druck Soon לא‎ „kochen“, .דר בישול אסרה. תדה"‎ „nur wenn 
#) Und bei solchen Wahrnehmungen, bei solchen sogenannten Be- 
irangen kann man noch immer von antoritatisen Traditionen 
meden, welche dis Talmudheroen üborkommen hätten?! 

=) Die thalmad. Logik int jüngst von jüdischer Seite (Rabbiner 

Wassermann) als eins „micht foste“, „nicht bewoisonde'“ u. dargl. 
Sezeichnst worden. Das sind lauter Euphomiamen; 81 Ist viel mehr 
sehr oft als eine „akurrilo“, geradezu „widersinnige* zu bezeichnen 
“us unzähligen anderen, so auch aus den 5. 108, 104 und hier oben 
augelührten Disoussiohen zu erschen ist für Jeden, der schen kann 
and seben will. 




















Fleisch und Milchtöpfe in unserer Küche, sondern nur Fleisch (viel- 
Teiche auch nur ein Zieglein) im Fette der Mutter zu beroiten wäre 
verboten?) Nun wissen wir uber zur Genfige .א‎ oben 8. 54 1. 85) 


2) jew v. עסופקו‎ Diegel, Pfanne und myuikin iin Tingel oder in 
der Pfanne bereiten. אש‎ 
1) Ich weise nicht, ist es Zufall oder Irthum, oder תח‎ sonst, 
wonn Winer (Realwb. Art. Speisoges.) vom Verbot einen 20668 spricht, 
der in dor Milch oder dem „Fett“ seiner Mutter gekocht oder 
war. Gewiss ist aber, dass nach der philonischen Auffassung — 
meisten und besten Exogsten sprechen ja ebanfalla von אכזריות‎ — 
obonao worboton sein müsse, das Junge im Fott der Mutter zu | 
Nur lat hier freilich der Umstand, dass bein Gebrauch dem der 
Mutter diese schon tot ist. Fast möchte man geneigt sein, 0 
es auch wäre, anzunehmen, dass der sonat orthodoxe Klioner. 
9098 8. 80) in די‎ ern zu 5, 31. 84, 26 zwischen Shrz und Sure ₪ 
horgsschwankt hat, (ssine Darstellung dort scheint mir otwas unsicher 
und unklar, wenn nicht gar verworran), worauf die von ibm vorgeführt 
Analogie aus 1, M. 4, 47. מבכרות צאנו ומחלבהן‎ hinführen könnte, = 
dor That sind Sun und zur nicht blos den Buchstaben, sandern 8 
der Bedeutung nach ong vorwandt, badde hedantan: die Easanz, dns Beste 
einer Sache, 1. M. 45, 18 aind zur und טוב‎ gerndsru synonym MM 
18, 18 wird das Beste des Oels, des Mostos und BT 
genannt, und wenn die Bibel Palästina verherrlichen will, 
ihm nach, 64 Miense füber ron קלב‎ und רכש‎ 8. M 39, 18 werden 6 


Köstliches zusammengestellt רבש‎ und צאן‎ =hr und הלב כריש‎ und שלב‎ 





107 


das בכשל‎ nicht ausschliesslich „kochen“, sondern im Allgemeinen 
vollen, „reif-, garmachen“, „bereiten“ bedeutet und zwar sowohl 
את‎ werden, reif machen‘ durch die Sonnenwärme Joel 4, 18 
קצד‎ bon. 1. M. 40, 10 אשכלתיה ענבים‎ war, als auch durch 
kchen- im Wasser 2, 98. 12, 9 ובשל מבשל במום‎ wie auch durch 
„keston“ im: Fouer, um Spieso 5. M. 16, 7 ובשלת ואכלת‎ 2. Chr. 
8, 18 ויבשלד את הפסה‎ wo es doch wirklich nichts anderes als 
ור‎ Speciell mun unsere Gemara-Stelle betreffend (8, Synk- 
Aymit der Erklärang Raschie, s0 belehrt: uns ja die Gemara solber, 
ass jene Tebiboth, welche Thamar bereitete (2, Sam. 13, 8), wo- 
6-05 hit ותבשל את הלביבות‎ ein Backen in der Pfanne oder 
in Tiegol gewosen sei PO סאר עשתה לר כלני‎ ex ja mich früher 
Inst: Thamar 1061066 den Teig, Vom קרכץ. מנחה‎ das doch nach 
312, 1—7 theils gebacken, theils in der Pfinne geristet wurde, 
bist es Mennolt. 104, es waren dabei חמשה מני טנון‎ So wird 
kun die ganze gemaristische Baweisführung rettungslos hinfällig ®.) 


me 
קידת הק‎ Parchonim Aruch, wierorihınSazuk, bemerktzuzhngeradesumm, 


0 .165 מוטב שבן das bedeute‏ ,כל חלב יצהר amp und‏ לו Bon‏ | 


mehr analog dem a חול‎ und zu ככדד‎ statt dos unpassenden 
הָלב.‎ aher ניים‎ Sn geloan werden, trotz das mp, denn auch 5, M 


₪13 findet sieh zu open auch כרים‎ zum, Und so wäre die Lasart 
לא תבשל נדי בלב אל‎ gar nicht so parndor, wie sin beim orston Anblick 
eher. 





Wis «s überhnapt vor Fixirung der Voknlisntion mit der 

der Lesart, der Orthographie, beschaffen war, können wir an 

passenden ‚Beispiel aus Jorepbus ersehen, der, obglsich 

Ku eifsiger Anhänger dor pharisäischon Tradition, donnoch Antiqu. 1, 

Si 1. 31. 4, 4 הָלב‎ statt הלכ‎ golonen und vorstunden hat, da sr 

ln zul אד‎ epweirwen anstatt, wis die septuag. richtig, לחה‎ tüv ordtm 

Umgekohirt wiederum Ins dor Samarit. 1. M, 18, 8, was guwiss 

Kobst aufallend, = statt =Ser, denn er giebt המאה ולב‎ wieder mit נבינו‎ 

Som Erscholnt überhauptzhn und 369 gar nicht zu unterschelden (s.s0ine 

ie Veborsstzung zu 5. M, 3%, 14), Wonn er also auch 1, M, 

abs me ולבן‎ mıt Sans wiodergiebt, ao braucht das durchaus 

aa thoolog. polemischer Tondenz geschehen sein, und Geigers 

=-=-- 

*( Vgl oben die Bemerkung Aschkenasis zum Opfer Abols. 








7 





" | 


Wir sehen also auch hior wiederum deutlich genug, dass, weil 
dem Talmudismus dio Bodoutung, das Motiv dieses Schriftworten, 
der eigentliche humanitär-othische Schwerpunkt dieser Veroninung 
ganz und gar abhanden gekommen war, er In seiner Verlegenheit 
um die Handhabung dieser weisen, günzlich missverstandenen. 
Satzung nach jeder noch so wankenden Stütze, nach Strohhalmen griff, 

| יי 
die Gemaralı über die Mischnalı hinaus statuirt hat. k‏ 

Die Mischnah Chul. 8, 3 normirt: Das Buter des säugenden 
Thiores, da es viel Milch enthält, muss, wenn es mit Fleisch ge- 
kocht werden soll, zuvor durchgerissen werden, damit die Milch 
auslaufot), Die Gom, fügt hinzu: dieses Durchreissen hat der 
Länge und der Breite des Buters nach stattzufinden, ausserdem 
muss es noch an die Wand gerieben werden, 

Die Mischnah enthält nichts darüber, ob in demselben Geschirr 
Fleisch und Milch nach einander gekocht werden darf, die Gemara 
San htha Thorum, 8 קדדה שבשל‎ 
בה בשר לא יבש חלב ואם בשל בנותן טטם.‎ dar los met 
geschehen, er verboten, wenn ein Geschmack. 
der verbotenen Mischung zu verspüren Ist®). | 


nonat scharfafunige Conjeotur (Zeitachr, d. D,M. Gosellsch. XX, $. 158) 
dürfte gans hinfällig 5018. Wo aber om wie 1. M. 5 18 Idoutisch int 
mit ,טוב‎ Üübersotst er ,רמע‎ so auch 4 31. 18 dreimal; doch, auffallend 
genug, giebt or ibid, יצחר‎ =9r ohne Uebersetzung unverändert wieder 
חלב (רטיב)‎ 3 
3 Doch giebt die Gemara die Verordnung mur als eine rabbinische 
an, denn biblisch sei die Milch eines todten Thieree mars חלם‎ von 
dem fraglichen Verbote ausgeschlossen. Die Gemara dedacirt בחלם אמו‎ 
ולא בחלכ. שחוטה.‎ WViolleicht hatte irgend sin Amorn doch irgend eine 
dunkle Ahnung von dem humanitärsa Motiv der fraglichen Satzung und 
daher diese Unterscheidung. 
#) Nach der Gemara ist dieses Verbot biblisch. Ist jedoch das Ger 
schire nicht am selbigen Tage zn der andern Substanz benutzt 
#0 ist die Speise nicht verboten, meil dieser Geschmack — nach 
wenn eine Nacht darüber vergangen, nach den Tossaphisten empfehle 
sich M-stündigs Unterbrechung ms המחמיר תבא עליו‎ — ₪ 
virender נוהן טעם לפגם‎ det.  אמזי לא אסרה תורה אלא קררה כת‎ Aboda Zara | 
76 und 76. (Vgl. die Abhandlungen Aber (תעיזבות‎ | 





109 


Auch darf man nach «der Gomara. (Pos. 304 Sobach, 956) 
Tele mit Milch knoten, weil man das Gebäck später mıs 
Tergeisenheit mit Fleisch össon könnte, אין לשין את העיסה כחלב.‎ 
Gay מפגי הרנל‎ 

Wenn man mit einem Messer, das zu Fleisch benutzt wurde, 
,אמאל‎ Zwiebel (eine pikante Substanz) geschnitten, so darf man 
96% nach der Gemara (Chul. 1115) nur dann mit Milchspeisen 
,אמק‎ wonn man #ich zuvor üborzongto, dass in der pikanten 
Sulktanz kein Fleischgoschmack wahrzunehmen ist, שחתכן‎ TOX 
מותר לאכלו בכותח אי אפשרי למטטטה.‎ 11365, wozu Raschi bomerkt : 
צנון אפשר לישראל לטעמו קודם שיתגנו ככותח והאי מותר הקעד‎ 
כנון שטעמו בתחלה ולא הוה בו טעם שמגנית.‎ 

Endlich kommt noch R. 01008, der uns in der Gem. (Chul, 
1058) untersagt, Milchspeise zu geniessen, nachdem man Fleisch 
.אכל כשר אסור לאכול גביעה גטוק‎ Und Mar Ukba spricht herben 
Tell ober sich selber aus, dass er nicht seinem Vater nachahme, 
Me nach Fleischgennes wolle 24 Stunden den Gonuss von Milch- 
ein oinstellte, sondern schon bei der nächsten Mahlzeit diese 
דאלו | .ומע א‎ Ka אנא להא מלתא הלא בר חמרא לנבי‎ 
אבא כי הוה. אכיל בשרא האידנא לא הוה אכל גבינה טד למחר לי‎ 
השתא" ). ואילו אנא בהא כעודת. הוא דלא אכולני לסעודה' אחרקו‎ 
"Die Iotstoren Worte kommentirsn die Thossaphisten, dass 

erst mach einer Zwischenzeit van mehreren Stunden, sondern‏ אוש 
aufgehebener Floischmahlzeit und Verrichtung dos Tisch-‏ 

‚die, Tafelfroudo der Milchspeiso vor sich gohen kann. לא‎ 

בסעודתא שרנילין לעשות אחת שחרית ואחת ערבית אלא אפור BORD‏ 
אם סילק השולחן וברך ‚ana‏ 6 



















- Nachtalmudische Zeit. 
nd mim noch eine kleine Nachlese ans der nachtalmndischen 
₪, man gegen das oben erwähnte Verbot dennoch einen 
ilch goknotet, eo darf nach Joreh Dealı 97 (ans tiber- 
\engstlichkoit) das Gebäck auch ohne Fleisch nicht gegossen 
der Gomam nur אסרה. תורה.‎ Spa 777, so voratönst diese 
מו‎ gegen den rabbin. Kanon, rn גזרה. לנזרה. לא‎ 
Herrn möchte man wohl mit der Gemara (Chul, 188) ans- 
11081 1% משה\ מו אמר רחמנא. לא תיבול בשרא‎ 








ein solches Gobäck einmal aus Versohen mit 
בחלב . .... ואם לש כל הפת אסור אפילו לאכלו לבדו.+).‎ 
Philo ruf ans: „Wenn du schon durchaus zur 
deiner Essgier Fleisch in Milch bereitet, muss. ws denn noch: auch. 


jene Auffassung „ein Lömmchen an der Muttermilch oder Mutter- 
brust“ nicht vorgezogen wird; warum soll noch 606 Art Fleisch 
mit irgend welchen Milch verpönt sein, wodurch der Geist, das 


potischen Ukaso umgsprügt und hembgowirtigt wird 212) . 


Wan würde der pohtat, Gesetzgeber zu dieser von dem Rabbi. 
nismus bis zur Carrientur ontatallten Satzung sagen?! 

#) Wärp aber auch bier mit Main, לטרק‎ 
aabäische Superstition beabsichtigt — und fast könnte man | 
dass der Talmud, wenn auch kein klares Bewusstsein (meint er ja, 
wm ,(חדדוש‎ aber doch eine dunkle Ahnung hierron hatte und eben 
wegen unser Verbot 90 achr ausgedehnt und umzäunt, und weil 
Opferinstitution im Koshen des Böckleins (des jungen Thlazes) im 
Muttermilch bestand, die Bohauptang aufgestellt habe בישול (דוקא)‎ | 
ren אסרה‎ (sicho oben) —, 50 ist doch aber für unsere Zeit auch | 
leisoste Befürchtung dieser Art von 00675761 geschwunden, en, see 
doch unter dieser Voraussotaung zumal alle Uebertreibung vollends gegen- 
standslos geworden. Die heil. Schrift angt ansdrücklich ושם אלהים אחרים‎ 
לא תוכירר‎ — wird aber diese Vorschrift in der Gegenwart von 





pulösesten Israoliton, von den strongsten Hrperorthodozen befolgt‘ 

man «ich otwn die Namen Jupiter oder Saturn ee | 
nämlich für unseren religiösen Glauben nichts daven zu | m | 
Nun denn, wir und auch die heutigen Nichtleraaliten komman nieatanf | 
den Gedanken, ein Böcklein la dar Muttermilch zu kochen, mit diesem. 
Geamenge zur Ehre der Götter den Boden zu düngen, um hiervon und 










gestattet), nnd doch ist gerade Letzteres, 


Neiss !וג‎ dem נותן נשם יורה ומלקוש בעתו — שבטות‎ 
ruchtbarkeit und guten Bodenertrag zu erwarten. 

ıto an olnen Pan, Cores und ihre sabbäischen Aequi- 
₪ hontigen Consorrativen aich längat von dem Var« 
dem doch noch eher die Befürchtung des 

2 M. 34, 15 und 16 näher liegt וקרא לך ואכלת‎ 
Yinaza ,מובדד ולקחת‎ um wie viel mehr wäre, wenn 
wäre, das Verbot von mas in der 
da jetzt in diesem Punkte kein 79 m שמץ‎ vor 


ausschliesslich als Nahrungsmittel. Hier wird 

den Monschonverstande begründet Kanon seine A 
zfen, eemante legis ratione cessat legis dispositio. 
המוחה ג‎ do Rossi אמרי. בינה)‎ Abschn. 51(: ונמצא.‎ 
.בטנין אכילת בשר אחר חלב אשר לדבו‎ Nach dem Sabar 
nicht Fleisch unmittelbar nach מ0180ק8ג21110‎ go- 
ממ‎ wir ausrufon; משה מי אמר רחמנא לא תיכול‎ 
| Rossi folgende Schar-Stelle 2 M. zu שלח‎ ze mm 
| תו אשכחן דכל מאן ראכיל האי טיכלא ראתחכר כחדא‎ 
הרא או בבעודתא חרא ארכטין יזמין אתחזיא גריא. מיקלטי.‎ 
‚der die genannte Substanz auch nur getrennt, aber 
inander geniesst, mit einer wunderbaren Schrockena- 
זו‎ Dauer von AD Tagen gedroht. Former lesen 
dass R. "ישא‎ (unter diesem Namen ist wohl 









112 


namentlich nach Käsegenuss, gesundheitswidrig, geradezu schädlich !* 
4#. Bechinath ha-Kabbalalı 3. 54). Warum immer bei dem schwäch- 
lichen, freilich bequemen, non possumus beharrsn und nicht viel- 
mehr an BR. 1656 Hagalili sich ein Beispiel nehmen?! Tr 

9 historisches, antiquarisches 


darüber zur Tagesordnung. Aber es ist wohl zu bedenken, vielleicht 
der bei Weitem grössere Theil, der mit den Speisagesetzen bereits 
Bewusstsein und Ueberzeugung, dass einige dieser Satzungen für 
unsere Zeit bedeutungslos geworden, andere von dem Talmudiemus 
missverstanden und viel zu weit ausgesponnen seien, sondern aus 
Genvsesucht, Leichtsinn, Mangel an Selbstbeherrschung. (Die Ucber- 
zeugung, eins solche bisweilen eich findet, kam bei vielen erst 
haben sich, um sich selbst zu beruhigen, dieselbe 
erst später insinuirt). Nein, es ist heilig Pflicht derjenigen Volka- 
lehrer, dio eich eine wissenschaftliche Ueberzeugung verschafft, zu 
belehren, aufzuklären, wie weit eine solche Satzung auf 
Rospeotirung noclı irgendwie Anspruch zu machen hat oder zu 
seitigon odor doch zu modifieiren ist, Wie os Pflicht der Volks 








lehrer ist, die von der Fortdauer der Vorbindlichkeit einer Satzung | 


sich überzeugt halten, nicht sich in den Mantel der Kingheit oder 
des Schweigens zu hüllen, sondern das Volk bieweilon an die 
obachtung diesor ihnen noch fort und fort verbindlich 


Veberzeugung 
erworben, über diese hinfällig gewordenen Satzungen das Volk auf- 
zuklören, damit die Zeitgenossen das, was ₪0 sich doch einn 
lauben, mit gutem Bewusstsein, mit Gowissenhaftigkeit und 
licher Würde sich erlauben, Mag man immerhin die Aufriehtigkeit 
und den sittlichen Ernst, womit diese Volkslehrer ihre Aufklärımgen 
geben, ala nklug belächeln, mögen die Klugen unserer Zeit, „die 


B, Jose dor Galilier im Talmud zu verstehen) 000180880 vermengt mit 
Milch zu eusen für erlaubt halt. 





ihre 110016 weiden“ auf die Einfältigen, 
ה‎ die Worte nicht dazu gegeben 






‚als eine ungesunde (schwer verdauliche) 
‚dass A, b, Eara hingegen (wenn M. vieleicht 
Altern Thieren in oiner gewissen Qnantität 
goin mag) ein Böcklein in dor Milch dor 








₪ das Gesotz, wenn auch die Bibel lediglich 
irte und Grausamkeit gegen Thiers damit be- 

zugleich auch die wollthätige Wirkung, 
von uns abzuwenden, Denn dor Genuss des 


Du 1)‏ ובשלו (הושמטאלים) הנדו בחלב + + + + > 
כ אס יבשל vun‏ בחלב אמו שהתולרת שוה או יותר עה 


8 . ו 


114 


Nleisches allzujunger Thiero 0 alien) nach“ 
heligen 8 auf die Gesundheit?) 

' Der Talmud, Bl av ג שר‎ ‚oder 
kennen will, stellt ebenfalls, angeregt durch das Verboi, ein junges 
Thier in den ersten sieben Tagen 601068 Lebens zu opfern (3 18. 
22, 27) die Behauptung auf, erst, wenn das junge Thier sich acht 
Tags erhalte, sei zu erkennen, dass dasselbe keine Fehlgehurt ist®). 
(Tosephts Sabb. Abschn, 16, mehrmals wiederholt in der Gem.) 
Ebenso der sog. Jonathan b. Usiol zu 3 M. 22, 27*), und hiermf 
wird normirt, dass ein junges Thier vor Ablauf vun sieben Tagen 
nicht gegessen werden darf‘). 8. Maim, מ"א‎ 4, 4 und Joreh 
deal 15. Hier hätte der Talmudismus also, wenn auch wohl ohne 
Absicht, um die Hygiens sich verlient gemacht.  Geschadet unserer 
Gesundheit hat er aber durch seine grosse Ausdehnung den Ver- 
botes von ,בב"‎ denn jemehr wir statt des Fettes uns 
‚dor Butter bedienten, desto besser wilden wir für unsere ( 
heit sorgen. Die Aerzte behaupten, dass eine gewisse Species 


1) Referent hat in seinem eigenen Familionkreise hierin Erfahrung 
gemacht. 26 שי‎ Nr. 21) bringt Folgendes: In dor Schweiz 
erkrankten ‚plötzlich mehrere Personen, namentlich in ד‎ 
Manz, Frau und Kinder und Dienstboten wurdon von heftigem 
und Durchfall ergriffen. Der Mann starh. Die Aorzte erklärten, d 
dose Krankhoitserscheinung vom Genuss unreifen Kalbfloisches harrührte, 
und Professor Zangyer, Dimotor der Thieraraneischule in Zürich, gab 
die Erklärung ab, dass das Fleisch zu jünger Thiere Erbroeben +2 
Durchfall erzeuge. 

חי ימים בבהמה אתו נפל דא לא שהה ספיקא שני ומיום ya‏ )2 
Aber während der Talmud beim Menschen‏ והלאה: ירצה ey‏ 
den 30. Tag als den bezeichnet, an welchem wich die‏ 
ו constatirt (Sabb, 1856), bezeichnet Meim. (M. 3. II, 49) auch‏ 
הלא תראה כי 23 בברסות שמר זה הענ Menschen den siobonton Tag dafür:‏ 
A‏ ימים יהוה עם אמו באלו amp‏ לוה הוא bes‏ וכן האדם אחר שהשלים שכשת 







(% יהי שבטתא יומין בתר אמיה משול רישתמודט רלא נפילו. 
סוד לאכל מן הבהמה שנולדה עד ליל ח' שכל שלא שה ח' ימש חרי (+ 
„os m Doch gestattet der Talmudismus, den jungen Vierfüssler schon‏ 
gleich nach der Geburt zu verzchron, wenn wir die Gewissheit haben,‏ 
dass die Geburt eine Ausgetragene ist, beim Rind nach nem, beim‏ 
Kisinvich nach acht Monaten.‏ 


N 4 


















r restauriren, bevor sie ihren Milchkaffee, an 
‚ frinken, 

olkswirthschaftlichen Gesichtspunktos habe 
| dessen Behandlung disponsirt, weil er gunz 
fällt, ich will abor hier nur bemerken, 


oht selten sogar wogen der Räumlichkeit in Ver- 
‚noch die oftmaligen Irrungen und Fahlgriffe, die 
ig der Geschirre vorkommen. Andere verbotene 
‚in der Kiiche wenig oder gar nichts zu schaffen, 


job von Gänsefott wird nur allzuhlufig bei dem 
Federrich gemacht, anstatt das junge Hühnchen 
„ was doch in der Heimat von R. I. Hagalili 


. 


116 


denn sie kommen nicht in dieselbe, wälrend Fleisch und Milch, 
jedes für sich eine erlaubte Speise, beide in der Küche vorräthig, 
aus Versehen bisweilen vermengt, die Geschirre mit einander ver- 
wechselt werden, und dann heisst es anathema ₪6| 
Da aber die Gem. den Kanon aufstellt אלא קדה‎ 7 
xor בת‎ ‚nur an einem und demselben Tage ist ein verbotenes 
Geschirr nicht zu benützen“, denn der aus einem Geschirre, das 
nicht an demselben Tage benutzt worden, ausstrümende Ge- 
schmack sei ein widriger (ממתן טטם לפכם מותר)‎ und darum. nicht 
verpönt (siehe hierüber unseren Abschnitt über 
also, zumal in unserer Zeit, bei der jetat viel allgemeiner herrschenden 


warmes und kaltes Wasser unterzieht, wozu dieser 
manche’ Familie schwer erschwingliche Aufwand son zwoi- oder 
droierlei Küchengeschirren, Töpfen und. Tellern, 100618 - מא‎ 
Messern, ots. etc, bis auf zwei- und dreierlei Tischdecken?! Und ist 
dabei irgend ein Versehen, eine Verwechselung vorgekommen, so hat 
dies nach der talmndischen Ausspintisirung oft die Werthlosigkeit und 
Unbrauchbarkeit der bereiteten Speisen und bisweilen auch der Ge- 
schirre zur Folge. Ist man da nicht mehr, als ingendwo zu dem 
rabbinischen Verurtheilungsspruch berechtigt: אתם מכלין‎ Ta עד‎ 
ממונם! של ישראל.‎ „Wie lange noch wollt ilır israelitisches Gut umd 
Vermögen so rücksichtslos vernichten?! * 
Und nun zum interconfessionellen Gesichtspunkt 
Es wurde am Eingange dieser Abhandlung bemerkt, 
dieser Gesichtspunkt am Schluss über sämmtliche Speisegasstze 
seine Erledigung finden soll. Bei dem vorliegenden Speisagesetze 
kann ich mich indessen schen hier aussprechen und muss leider 
sonstatiren, dns gerade dieses jüdische Speisegesstz mehr noch, als 
jedes andere don Sarkasmus, die Satire provorirt. Ein Volk 
zum Theil näch dem innern Gehalte אבאש‎ 
und Riten baurtheilt und geschätzt. 
Also in der That, diesen jüdische Spoisageretz, wie os soaben 
mit allen den. weit ausgesponnenen Minutiositäten gezeichnat wi 
wärs much den Worten unseres grossen Cesotzgoben > 2 





ג 


und unsere Vernunft vor den Augen der Völker,‏ 05810006 שור 
das ₪6, wenn sis alle diese Satzungen vernahmen, ausrufen‏ 
werlen: „Nur dieses grosse Volk, Israel, ist eine weise und ver-‏ 
:)6 ₪ .31 5) כי היא חכמתכם ובינתכם לעיני הפמים Nation!"‏ 8600 
Non, „nur“, #0 spricht der strong orthodox-talmudische R. Sal.‏ 
„wenn Ihr sie nach ihrer Wahrheit (nach ihrem Wesen‏ הוושו 
ud Geiste) ausübt, werdet ihr als weise und vernünftig gelten;‏ 
ihr sio hingegen in nbschüssiger, verschrobener Weise, weil‏ אא 
Ihr das wosontliche Motiv, das bewegende geistige Moment der‏ 

0 en 80 werdet ihr als Thoren betrachtet werden®, 
en Bonn אז כשלא תשכחו אותם ותעשום על אמתתם‎ 
שוטום‎ Senn .וא תטותו אותם מתוך שכחה‎ In ähnlicher Weise 
söcht sich Maimon., frailich in einem ‚andern Zusammenhange 
nd in anderer Richtung aus (Commentar zu Synhodrin 11. Mischnalt 
nm התמימה אשר ישמעון את כל‎ Mana השי'ת אמר‎ 
.. ואמרו רק לם חכם ונבון הגוי הגדול הזה וחכת הזאת‎ 
er חנו"‎ an .אוהו שאר האומות אזמרים רק עם סכל‎ Also 
Nam, sagt: „Gott selber rühmt ron seiner heiligen Lehre, wann 
36 Volker von ilır hören, werden sie ansrnfen: „Wie ist doch diese 
Guss Nation 80 weise und vernünftig! Ts giebt aber eine Art 
mu Theologie, von der die Völker, wenn sie davon hören, susrufen 
seele: „Wie thöricht und abgeschmackt ist doch diese kleinliche 
Sim!“ Ich glaube, das triM hier vollkommen ein, saplenti sat, 

Is, dahin ist es wirklich gekommen, dass Nichtismeliten 
אע‎ ursprünglich so weise, so vernünftige, aber durch jene 
המקוה‎ minutißser, rabbinischer Küchenfrümmigkeit, die sich fir 
16008 und theol. Gelchraunkeit ausgiebt, bis zur Dukenndichkeit 
שאוי‎ Gesetz nur mitleidig bespötteln. Nicht den שש‎ und die 
Ber (השטן ואו'ה מונין את ישראל מה חמצוה הזאת וכו) (יאימות‎ 
Akt die Schudt und vielleicht auch Paulus Fagius und dio anders 
Aslenfoinde2,) nein, den gelehrten Spencer, der sich sonst über so 


---- א 
Satan (alins Antisomit) nnd die Helden necken, höhnen‏ שו(" 
ob dieser Sutzung.“‏ ואמור 
darauf anlegt, das Judonthum‏ פם Der rabinteste Antisemit, der‏ )4 
Meherlich und verächtlich zu machen, könnte uns keinen achlimmeren‏ 
Dienst arweisan, als der Lehrer des bezüglich rabbinischer Obserranzen‏ 











frömmigkeit hier sprochen lassen: „Eo stultitine deventum wst 

hodie (apud Judasos), quod אפור‎ duplicia, cultros duos, dus otinm 

ealina, duo etiam pro utrisguo mantilia comparent ei, 
"Schliesslich noch etwas über die Behandlung dieses 

bei den Karäern, - 


בר ברו 


הראה מבח הפשט sagt Ahron 1. Elijahu:‏ כתר תורה Im.‏ 
אס לוכל הס בלב u‏ לל 5ר er en‏ 
Gegen eine andere Meinung‏ .אותר ואת בנו ולא תקח אם על הבנים 
ואם הכונה כן מה DD‏ אמו עד שנלחצו änssert alch dieser Karaite also:‏ 
הזד So willkürlich‏ ואמרד שהטעם עמו חלוף אליף בע !3 
Mancher mit Gottes Ehre, mit Gottes Wort! A A‏ 

Delitzsch. referirt (L. B. des Orients I. Jahrg. 1840, Nr. 80) 
„Man vermisst bei Ahron 2. Elinh dem Jüngeren. in #. Dine 
Schechita eins Erläuterung über WR בחלב‎ welche er Ihid. 
Abschn. V, Cap. I später zu geben versprochen, dass aber in dem 
Werke STOR אדרת.‎ diesem Gegenstande ein besonderes Cupitel 
gewidmet ist“, Mir ist leider dieses Hauptwerk nicht. zugänglich 
geworden, dagegen aber der קצור פנין השחיטה מספר אדרת אליהו‎ 
wie ex im דד מרדכי‎ Wien 1830 abgedruckt ist. Ich finde פע‎ 
dass betreffs der praktischen Behandlung dieses Verbots bei den 
Karieru Verwirrung und Widersprüche im höchsten Grade herrschten, 
dass. sie hier ganz besonders ihrem Prineip, einer möglichst treuen 
Handhabung des Schriftwortes,  untreu gewonlen und zuletat hier 
ganz den rabb, Standpunkt einnehmen, 


ala sine der vorzüglichston Autoritäten dastehenden Sr, Jener Lehrer 
ertheilt einem grossen Unbekannten üborschwengliches Lob, der die 
Auanere Workheiligkolt a0 welt. trieb, 









weisse Gewand hüllen, während or das Wanser reichte und brachte, 
(denn er konnte zuvor mit Floisch und Milch sich befasst haben) Ja, 


wahrlich, nicht nar die Weisheit, oft ist auch die Thorheit atannonswerth ? 
₪. 8ו5101).‎ Sen לקזשי‎ am Ende). 


ו 


Während beispielsweihe im לבוש מלכות‎ oil. Neubauer 8. 1 
₪ 6 karlisch Iantet!). חכמונו ז'ל קיימו כפי עצם הכתוב. שדוקא‎ 
TOR ,בחלב אמו‎ losen wir im וממאמר לא תבשל :34 .8 אפריון.‎ 
an warn לפ דעת.‎ Som גביא אסור לאכול הבשר עם החמאה‎ 
Ks .שיש לו חלב כנון נ' מינים הביתיים וחיות‎ Dies geht zum Theil 
über den Talmud hinaus, vo doch nach R. Akiba: בשר חיה בחלב‎ 
biblisch nicht verboten ist. Dagegen wird auch hier consequent 
בחלכ.‎ FR בשר‎ entschieden ausgeschlossen, 

In dem oben erwähnten אדרת‎ . . . . MD heisst es im 
20. Abschnitt: משפט אחד בין בבהמות‎ m במאמר לתנב"א איסור‎ 
בי בחיות וטעמו ידע שאפור לבשל הפרח בחלב אמי כי כן מנחג הכתול‎ 

| .גם בשאר המצות שיזכור דבר 8 והשאר בכל‎ Naclı dieser Moti- 
| שאסור לכשל הפרח בחלב אמ? שמוח‎ muss man aber annehmen, 
| ₪6 immer noch das wor בחלם‎ streng beachtet wird und. das 
junge Wild nur in der Milch des Mutterwildes zu bereiten 
merboten ist. Es wird daseltt fortgefähren:, וממה שאמר הכתוםב‎ 
Ben תאפר גם האכולה דונמת מה שנא' אותו ואת בגו ונו' אשר‎ 
Rom בו לאסור השחיטה לבדה אלא גם האכילה בכה אין הרצון‎ 
המשפט מתהפך. לאפור‎ mm לאסור הבישול לבדו אלא גם האכילה*)‎ 
| > בשר העקך בחלב הפרח . .... וחכמי הקראים מדיזק הכהום ממה שכתם‎ 
בחלב אמו פסקו ואמרו אפור לאכול יחד חלב פם הבשר שהוא חן‎ 
אמו. או גד‎ Som אמו אכל בשר עם חלב שהוא ידוע בכיאור שאנו.‎ 
איסוד באכילתו.‎ 

Nun aber folgt auf diese rationelle, schriftmässige Auf- 
doch wieder die Schwenkung zum Rabbinismus: ואני העני‎ 
oa לא כן אדמה . . , אמנם דעתו נוטה בלאו זה לרעת ב"ה מאכילת‎ 
Sn עם חלב בכלל, כו גם חכמינו עה מורים שהרבר שיסופק באסוד‎ 
לטמוד מאכילתו*), והמחמיר אשריו וטוב לו‎ = Also acoopfirt bis 


ן 








”) זו‎ des Geschirres, worin נדי בחלב אמ‎ gekocht wurde, beob- 
Aöhten sie jedoch dieselben Vorschriften, wie die Rabhinsiten. 

#) Ist hier nicht das Vorbot des „Essens“ weit einfacher, ratio- 
Aller, viel einleuchtender erschlossen, als durch die verzweifelten, mehr 
Attwungenen, aqufllbristischen Schwungechlüsse in der Gem. Chul. 114 
and 116, dio namentl, (s. oben) R. Aschi, R. Lakisch und R. Jehudeh 
Produeizon?!t 

3) 8. was ich über diese übertricbene ängstliche Befürchtung be- 
merkt habe, a. oben 8. 60 in den beiden Noten. Vielloicht Ist os nich“ 








וו 


תלב ורם. 
Fett und Blut.)‏ 


Von גירי הנשה‎ das kein Verbot, sondern eine Gepflogenheit 
₪0 von בחלב.‎ TE2, das so vieldautig, vom Talmud aber am 





#) Die Uebersstzung „Fett“ ist nicht ganz correst, da unter der 
,הו‎ über dfe hier verhandelt wird, lediglich Inschlitt zu ver- 
stehen ist. 

2) Aus den beiden rorangehonden Artikela ניד הגשה‎ und בשר בחלב‎ 
Aut der Leser oraohen, dass ich don Talmud nicht verhimmele, nicht 
fir ein unfehlbaros, sonderu bei Anerkennung alles Schönen, Gediogenen 
nd Wertrofflichen in ihm, doch für ein violköpfig-menschliches, daher 
wit vielen Mängela, Fehlgriflen und Irrthümern bohaftetes Werk be- 
trachte, was jedem unparteiischen Talmndisten einlouchten musa; 018 Work, 
unter den eigenthümlichsten, ruhige Gedankenarbeit und massvolle Gesetz- 
gesumg oft nicht gestattenden Verhältnissen, von mohroren Hunderten 
von Männern vorfanst, die in verschiedenen Zeitopochen, in verschie 

Horron Länder lebend und vorschicdentlich besinfusst, (6 anch Ihren 
verschiedenen Fähigkeiten, Charakteren und selbst Tomperamentea ihren 
Anstöhten und Prineipien Geltung zu verschaffen suchten. Sie waren 
sicht etwa allo in der Bibel gut bewandert. 80 finden wir u. Au 
dass kein Geringoror, ala H. Chija, nach Succah 208 dritter Wieder 
Wersieller den iaraelitischen Gesotzen, befragt, warum die Zehngebote im 
fünften Buch „Moses“ einen vom zweiten Buch „Moses* mahrfach 
abweishenden Wortisut haben, maiv orwidern konnte: „Statt mich 
darnach zu fragen, frags mich vielmehr, ob ein verschiedener Wort- 
laut stalihat, denn ich weiss das gar nicht.“ Ein anderer gesteht ffen 
und freimüthig, dass ar, sound so alt geworden, doch noch nicht ge 
waast lıabe, dnss zunächst, statt Grübelei und Deutelei, der eigentliche, 
einfache, wahre Wortsinn dor ächrift zu erfassen und zu beherzigen sei. 
Zur Befähigung eines Synhedrialmitgliedes gohörte angeblich, 08 durch 











wenigsten richtig aufgefasst ist, von dem unbestimmt und dunkel!) 
zum bestimmt und klar in der Schrift ausgesprochenen Verbot von 
(יחלב ודם‎ 


aophistische Disloktik fertig su bringen, oin שרץ‎ (Kaptil) ale im Ponts- 
teuch selbst erlaubt erscheinen zu lassen. (Synhedr. 17a vg). das. Than), 
Einem hervorragenden Talmadiaten wird nogar ב‎ 
diese equilibristische Sophiatik nicht weniger als 150 Argumente in's 
Troffon zu führen wussto(Erubin 185).(a. 0. 8. 102), Bo wirdman enmıir nicht 
verübeln, wenn ich don Talmud die „8 ו‎ er 
ibm und nach ihm kann man alles הל‎ en 
etwas mehr beweisen. Es thut mir herzlich ala 
dass ich mit moinon Worten den Talmnd-Enthusiasten, um 
sagen; Vergütterern, meinen Collegen Im Arte zumal, 
EN תג מו‎ Plato, 806 magis amica veritas. Ich bin nicht #0 
mir das Erfassen der ohjeetiven Wahrheit zu vindleiren, 
mich, von der subjootiven Wahrheit, meiner inneren U: 
sprechen, Nicht nur unsere ron Gott gesaudten Beher, | 
sin heidnischer Prophet, &M. 22, 39, wollte ja nur das d 
der Horr in seinen Mund gelegt, Mag man mich nach . 
und Gewissen mit ehrlichen Waifen, mit dor Wissenschaft תזגוט‎ etudio, 
aber sine irn widerlegen, ich werde gewiss nicht auf dem ar 5 
harren, aber nicht mit Kränkungeo, Schelten. und 
kommen. Die Versicherung kann ich gehen, dass, wenn. 
Theologe in meinem Amts, nicht am meine individuelle, 
nach der Entschehlung ‚des recipirten Codex belzagt werde, ich diesem 
ebenso hefrage, roap, darnach ontacheide, wie irgend Bee 
osthodozesten Rabbiner. Die pharisischen Bynhedristen. 
Hohenprieater, wenn sio auch urgwöhnten, er a 
ducäer sein, dass er als gomissenhafter Mann in ihrem Sinne, mach 
ihrem Auftrage am Versöhnungstage fungiten wird. Ich meinerseits 
halte aber auch nach meiner innersten Ucberzeugung im Sinne der 
‚Schrift manches verboten, was dor Talmud gestattet, wie sich's an einigen 
ה‎ woiter unten zeigen wird. תמוק‎ 
ln דין שריא‎ nn, 
Kemacht durch die 11068 gemundenen Per, 
Deutungen und Weiterangen der talmadisch-rabbinsächen 
‚aber ist es klar: „koche nicht das ‚Junge an oder in 
‚Denn andererseits hätte der A Schriftsteller 





| 









‚Wir führen beide זמור‎ oiner Rubrik auf, weil ie nach mehreren. 
Gesichtspunkten in naher Verwandtschaft mit einandor stehen, sie 
werden in. dor Schrift ausdrücklich als Speiseverhote und öfter un- 
u 22 
Ironie sines hersorrsgenden Philosophen und Theologen, sine Com- 
6550078 des Maimon. aus dom 18. Jahrhundert, Joseph Kaspi in seinem 
Vernächtniss, Offenbarung aeines 7002190 Willens an seinen Sohn, sagt: 
ih will dir zeletst noch eine Wahrheit ıittheilen : „In meiner Jugend 
habs ich mir wohl einen grossen Thoil dos Talmudinhalts angeoignst, 
über, 0, ich Blindenbelnsteter, habe es zur Kenntniss aller Deoisoren 
(מוסקש!‎ nicht gebracht; aber jetzt bin ich alt, ein hochbetagter reis, 
“ud ainas über rituello Usancon bei den Rabbinen Bolchrung aufsuchen, 
an diese such jünger alnd als ich, Warum sollta ich mich denson 
blmen? Man kann doch nicht in allen Wissenschaften Meister sein! 
Unsimals feierte ich oin Familienfest, ich Ind meine Freunde zu reich 

Tafel, da hatte aber die vormalodeito Magd den Milchlöfel ia 

grossen Fleischtopf gesteckt Ich konnte dns grosse Problem (8‏ שו 
ern, Cbul, 108), ob der ganzo Läffel oder nur, was er jemals an Milch‏ 
Alngesogen, als eorpus 1001001 zu behandeln sei, nicht lösen; verdriesslich‏ 
ml boteübt, hungrig und durstig bogab ich mich zu einom dor anor-‏ 
kanntesten Rabbinen der Gemeinde, Dieser mass gerade mit seiner‏ 
Familie, die «ich allosammt bei Speise und Trank gütlich that, gemüth-‏ 
bei Tische, ich aber wartete an der Hausthüre, bis der Abend herein-‏ היו 
war schon ganz erschöpft, dem Umfallen nahe, da bekam ich‏ 10 | באה" 
Aion ganz speciell Antwort und Bescheid. Nach 118086 zurückgekehrt,‏ 
Ws die vorachmachtenden Gäste sohnsuchtaroll meiner barrten, berichtete‏ 
ib Ihnen von dem Vorgefallunen. Ich empfand darüber kein Schmers-‏ 
dass ich kein Meistor dor froglichen Winsonschaft, aber in mancher‏ הגמוא 
bewundert bin. Ich denke, das richtige Verständniss 108 Bibel-‏ הזו 
oder Erkenntnis und Begründung der Boweise vom Dasein Gottes,‏ אוושל 
“los Einheit and dergl, andere Erkenntniss könnte doch wohl elniger-‏ 
main der Wichtigkeit der Gelehrsamkeit boräglich dea Milchlöffele,‏ 
lernt dom Finischtopfe in Collision gerathen, das Gleichgewicht halten.““‏ 
möchte auch hierher gehören, was der um dus Jahr 1100‏ גוו ל ירי 
bene, von Mit- und Nachwelt hochverchrte, mit dem auszeichnenden‏ 
ha Chassid dor „Fromme' geschmückte, gelehrte Religione-‏ 

fa seinem unsterblichen Werke mas nn mittheilt, dass 
u übereifsigen Prömmler, dor über minder wichtige Ritulien Auf- 
‚lass verlangte, von dem befragten wirklich Frommen und Gelehrten 
beschämende Antwort gegeben wurde, ob or sich dann schon mit 

wahrhaft Grossen, Herrlichen, Vorsittlichenden in der Religion ver-‏ ון 
dass or nich bereits mit Nebensächlichem beschäftige.‏ ,6( 
at Wahrlich oin Avis für Ultra- und auch Neuorthodozie.‏ 
























125 


Alter; ein Fouoropfer zum angenehmen Geruch ist ja allos 
Ewigen!‘t). Ist zwischen diesen soeben citirten Warten 
unmittelbar nachfolgenden Verbot: „Alles Fett sollt ihr 
'“ nicht ein innerer Zusammenhang zu erkennen? Weil 
alles Unschlitt zu einem Gott wohlgefälligen Opfer be- 
‚darum. sallet ihr Menschen es nicht verachren. Was 
hier blos als sehr wahrscheinliche Erklärung annehmen, das 
‚Pseudojonathan sogar als apodiktische Gewissheit hin, denn 
#jaraphmairt : כל תריב וכל אדם לא תיכלון על גבי מדבחא יתקריב‎ 
.שמא די‎ Das Bosto an einer Sache wird in der Schrift sohr oft 
de הלב‎ Fott bezeichnet. 4. M. 18, 19. כל חלב ישהר וכל חלב‎ 


[ 
33 


7 
1 


6, 18 .ואתנה לכם את טוב ארץ מצרים ואכלו את חלב הארץ‎ „Ich 
Surlo Euch das Bosto des Landes Exypten geben, ihr sollet das 
Fett des Landes ו‎ ,* Onkelos:  אעראד ותיכלון טובא‎ Raschi 

F mau הלב לשו‎ 52.2) 5.30.39, 14. „Er liess [0 geniossen 
שג הו ו‎ Schako sammt dom Fott dosMastvichs . . , und dom Nierenfett 
ka Weizenn“‘ Pa, 81, 17. „Er lies os geniessen Fott dos Weizens 
מ ו‎ Honigseim) labe ich dich“ lies מצוף הכש‎ statt ,מצור דבש‎ 

Weil also das Fett das Beste am Thiere, ist 68 des Herrn 
Mblohstes Opfer,*) (Die Jameliten opferten es leider auch den 
(ten 5, M. 32, 8 אשר חלב ובחימו‎ „sie (dio Götzon) vor- 





1) Nach der Accentuntion, die bei ,המזבחה‎ nicht bei rm, das 

inungszeichen (Etnach) hat, kann der Vers nur s0 übersetzt 

das‏ לחם אשה לריח das Subjekt und rm‏ 45 חלב dass die Worte‏ ולי 
Prüikst in einem und demselben Satzo bildet,‏ 

. en 4 21.18, 32 זוה הלכו‎ Onkeloa per, aynonym mit סוב‎ ibid. 

(| Ka sel mir gestattet auf המו‎ Conjectur my statt ציר‎ aufmerk- 
Mm zu machen, die sich durch den Parnllelismus men מחלב.‎ sehr 
6006 Vargl. jedoch 5 M. 32, 14x רבש מסלט ושמן מחלמיט‎ von, 
das & entsohieden lokale Bedeutung hat, Vielleicht aber ist die 

aus I, M. 32 entstanden.‏ מצוף statt‏ מציר. 

Weil an den Schafen des Oriants auch der Schwanz (mi) זג‎ 
Heft (nich Rosanmüller „Morgenland“ 11 5. 119 wiogen die Schwänze 
םומ‎ Behafe über 50 Pfd.) und delikat ist, wird auch dieser für den 
וו זו‎ (2 3,20, 22. 8 M. 3, 9 und an noch drei Stellen) A 
% אליה לא בככש כו הכבשים. בארץ יטראל. וש להם אליה נחלה וז‎ man לא‎ 






| 





m 
ur lei den Thieran, die für den Altar bestimmt, Anwendung fiadet, 
datt ort wird uns nuch 'V. 24. erklärlich, dor sonst ganz unver- 
66 ist: נבלה וחלב טרפה יעשה לכל מלאכח ואכל לא‎ Som 

„Fett son Gefallenem oder Zerriesonem darf für jede Bo- 
«hlfligung vorwendet, aber nicht: genossen (gegessen) werden. 
Wam bedurfte os dos Speiscvorbotes für Fott von Gofallanem oder 
Derisonom, wonn dus Fott überhaupt vorboton ist? Ist das Fott 
שו‎ nur ימשום הקרכה לגבוה‎ weil os für don Altar bestimmt ist, 
Yerboten, dann beantwortet eich die Frage schr einfich: als Fott 
m ieh wäre das Fett von Gefallenem oder Zerrissenem nicht ver- 
ten, da es nicht opferbar, aber aa ist verboten, weil נבלה וטרפה‎ 
ובור‎ gegessen worden darf.*) 

Einen anderen durchsohlagonden Bowois für unsere Auffassung 
isdn wir im 5, M. 12, 20, wo nicht vom Opforflaisch קדשים‎ 
ומוי‎ vom Fleisch zum profanen Gebrauch PO. dort בשר תאוה‎ 
המו‎ | die Rede ist: Dort wird nämlieh für den Fleischgenuss 
ke andere‘ Einschränl aufgestellt, V. 15 und 23, als das 
Bit nicht za osson, הדם‎ Sax לכלתי‎ an ירק‎ sonst kann os ₪ 
san worden .זר כצבי. וכאלל.‎ 15 und 23) wie Hirsch und ‚Rah, 
6% wall sie überhaupt nicht opferfühig sind, stets mit sammt dem 
Fe verzehrt wenlen®). Ja, während in diesem Capitel das Blut- 
Be 

- 3 Bo viele Schwierlgkniton übrigens V. 24 Immer noch Iiat, so bietet 
mit immor noch dio meiste Bofriodigung. A.b. Eara’s Erklkrung 

1 זאג‎ so ziemlich dieselbe, aber doch nicht so aoceptabel' dargestellt. 
Ach die Paraphrase des sogen. Jonathan atiens sich an V. 24, suchte aber 
Ge Bchwierigkeit durch Trübung des einfachen Sinnes zu heben, nänılich 
800 000 Zusatz המכשרא יתסק קל מדבחא ומיכל לא תוכלוניה‎ Mr .ברם תריב‎ 
des Jonathan am Baudo hat diesen nicht verstanden. 

hebt sich auch die ganze Schwierigkeit, wonn der ganze Nach-‏ ו 
nur als neben-‏ ואכל לא תאכלהו gelegt, das‏ יעשה. לכל ב 

unnöthiger Beisatz, Parenthass, genommen wird. Denn ih 
behaupten, dass das Fott eines Opferthieres auch למלאכה‎ ver- 

fr Verschwoigen will ich auch nicht, dass der זזה‎ A. ( 
meinen Btandpankte aus die Schwierigkeit damit befriedigt 


Br au dem gewöhnlichen Vorbot von Nobalah und Trefah 
fe hinzu.” 


Und führen wir doch den Bowsis otwas director. Die Rabbinen 
lit gaslatten das Fett dos erlaubten Wildes, freilich weil die Schrift 

















129 


diesem, bei Rs J. Halovi (Cnsari III, 11), finder eich diese‏ שאר 
darum verboten ist, weil os Opfarohjeot‏ חל ב Asliesıng*), dass‏ 
Ich denke, Joder, ‘der don Pontatench mit Nachdenken und‏ ל 
mbsfingen liest; muss von solber auf dioso Erwägungen hingoführt‏ 
ו 


| ‚Vorgleichen wir zu verdoppelter Verstärkung des Vorgebrashten 
₪ was A. ₪. 18. zu כצבי וכאיל.‎ 5. M. 19, 15 bemerkt; שאט‎ 
לת‎ pi קרב על מזכח וחלב הצבי 09 חלב האיל טותר והנה‎ 
שר‎ meint mit diesen lotzton otwas rüthselhaften Worten, da hier 
‚Eleischgenuss. ohne jede Einschränkung — Blut ausgo- 
ieuman — freigegeben wird, wie das Fett des Wildes, das nicht 
ההא‎ ist, so ist damit ein überzengender Beweis für seine 
zu den beiden Stellen im Leyitious gegeben, dass 
שור‎ auch das Unschlitt der Hausthiere, wonn sie nicht geopfert 
Faden, erlanbt ist2). Was or hinzufügt: רק סמכנו טל קכלת אבותינז‎ 
הפוצ‎ wir bei A. b. 15. schon richtig zu würdigen; genug, er 
8 an allen drei Stellen tren, „nach der unbozweifelbaren 
Dinstsllung der Schrift ist der Fattgenuss nur zur Zeit von 
Opferungan verboten. 
- Hiogogen könnte man zwar oinwonden, צפה0‎ 08 3, M. 3, 17 
חואו‎ heisst: חקת עולם לררתיכם‎ „es sei auch ein ewiges 
* Allein des Wort DOW wird ja, wie allvekannt, in der 
alcht buchstäblich, nicht im eigentlichen Sinn gebucht, 
Salem sche oft. hyperbolisch 1. Sam. 1, 22 דשב שם עד עולם‎ 
001 können. doch höchstens 50 Jahro gemeint sein, denn eo lange 
=---- 
en דם 2001012 .ולהשמר מהדם והחלב מפני שהם חלק‎ ist hier 
genaufgkoft, = Ist ja auch aus einem undern, mit dem 016 
. sasmmmenhängenden, Grunde verboten. 8. die spätere Noto 
Kid. I7b. Die Gomara selber macht sich in dem betrallenden 
‚derselbon nuffallenden Incorrsctheit schuldig. 
nichtig ist dagegen das Raisonnement der Gem. Bochor, 
das Werbot von הלב‎ bei מוקדשין‎ + „mit Loibesfohlern ba, 
,אי מה צבי ואיל חלבן מותר אף חולין חלבן מיתר ת"ל אך יין‎ Wie 
זא‎ nach einem Strohhalm gegrifen, dio gesunde nlichterne 
Bares umzuntossen, Aber nein! und abermals nein! es wird nicht ge- 
das klar deutliche Wort der Schrift au Gunsten des havorzugtan 
| מל‎ verdunkeln und zu entstellen. 


Die Miseten Speimsnetn. 9‏ א מו 


| 


| 


I 


























132 






sich einmal 3. M, 7, 25 der zwischen ZT und 
Unterschied nicht verkennen: während das Verbot 
mit Opfer in Verbindung gebracht wird, spricht die Schrift Aber 
Blat das. V. 26 und 27 das Verbot ganz badingungslos aus. 

Fügen wir unsererseits nee einen Beweis für A. b, Es 
Behauptung hinzu: Bei מוקדשים‎ 1 und 23 
ee | 
aber vom Verbot des Unschlitt wird geschwiegen, eier 
von מוקדשים‎ SED eben nicht geopfert wurde. Wer wird, um 
‚die vermeintliche, durchaus nichtseagende Beweisführung des Sika: 
אין לי אלא חלב תמימים שכשר ליקדב חלב בעלי מומין מנן ת"ל מן‎ 
Mara als Widerlogung dieses unseres Arguments zurüickzuwalsen, 
auch nur ein Wort verliaren wollen? 

Bleiben wir bei unserem Bowoise etwas länger stehen, ich 
halto ihn für unwiderlagbar. Warum wiederholt die Schrift so oft 


des rabbinischen Judenthums, aber in seinem Kifer, die talmndische 
Theorie dos vom Palfstina-Opfor unabhängigen ZHr-Verbota אנוה‎ 
selber zu beweisen, hat or bisweilen oberllächliche, durchaus nicht 
stichhaltige Baweise beigebracht. So wonn er Abschnitt צר‎ zur Stelle 
כל אכל חלב.‎ Dangt: „Wäre nur das Fett eines Opfers zu essen verboten, 
wozu bedurfte 6 im Abschnitt ויקרא‎ des Varbots ,כל חלם לא תאכלו‎ da 
schon unmittelbar vorhor geboten ist, das Fett auf don Altar au bringen, 
wie sollte man wohl, was dom Herrn gebührt, verspolsen?“ Diese beiden 
Verso vorlalten sich ja aber zu einander, wio bereits bewiesen, wie Grund 
und Folge: weil das Fett für den Tisch des Herrn bestimmt ist, darım 
soll os der Monsch nicht vorzehren. Ebenso hinfällig ist der Einwand 
18/6. קרבן אלא מהן,‎ war כי בידוע שלא‎ m 202 .לטה הועדך להוכיר שור‎ 
Wonn Nachmanidos auf 01690 Umstand so grosses Gewicht legt, 0 
halte fch ihm entgegen: Wozu bemerkt dio הדי‎ M. 17, 3 4 
ו קרבן לה"‎ ee ee ה ה חל וג שר שחל שיר אי‎ 
anderes Thier opferte? Nein, das Fettverbot befindet sich an den a 
Stellen, wo es überhaupt nur vorkommt, im engsten : 
mit seiner Öpforung, os findet hier der engste Causal-Nexus statt. Aber 
0 ruft unorbittlich die Iogisch-oxegetische Stimme, wonn auch das Fett 
zum Genusse verboten wärs, auch wonn das Thier nicht geopfert würde 
— 10 doch aber nur während der Opforeultus bestand —, damit die 
Thierthoile, wolche für den Altar bestimmt waren, nicht dem profanen 
Genuss dienen; aber doch nicht, wenn gar kein Opferenltus mehr 
bosteht! 


3 - 


133 


dis Verbot von „Blut“ bei PN? worum hebt sie nach so oft- 
iliger Wiederholung dosseiben zum scheinbaren Ueberfluss noch 
&. M. 15, 21-23) horvor, dass fohlerhafte Thioro nicht geopfert, 
ואמ‎ aber, mit alleiniger Ausnahme des Blutes, genossen werden 
Srfon? Offenbar, damit man nicht dem Gedanken Raum gobo, dass 
&s Blut von Thieren, die nicht geopfert worden, zum Genuss er- 
)הו‎ si. Müsste mm nicht zur Vermeidung dieses Irrthums auch 
kam Unschlitt diosos Verbot hervorgehoben werden, wonn wirk- 
lich das Unschlitt der Nichtopferthiere vorboten wäre?! Deutlich 
nd unzweideutig hätte die Schrift, wie beim Blut, auch beim Fett 
Aigen milesen, dass auch das Fett des mit Leibesfchler behafteton, 
Als nur zum Profangebrauch geschlachteten, Thieros verboten sei, 

Wir vocapituliron nun: die Schrift selber motisirt dns Verbot 
wu Unschlitt mit den Worten 3. 31. 3, 16: „Ein Feueropfer zum 
Wehlgeruch ist allos Fett dem Horrn,“ es ist das Beste (wie das 
Blut — wovon weiter unten — das Wesentliche, das Lebenselement) 
4 Thlores, darum Yoarı יכל חלב וכל דם) לא‎ darum gehört os 
1600 zum profanen Gebrauch, 68 ist dem Altır das Here geweiht, 

Nachdom wir dieselbe Anschauung und Begründung bei A. 
LE gefunden: כל חלב לה': זה הכלל ואחר שהחלב (והדם! לנכוה‎ 
אסודים לכם!!‎ 27, wonden wir uns an die hervorragendste rab- 
הנוור‎ Antorität in der nachtalmudischen Zeit, an den Mann 
At dem Janus-, dem doppelten Kopfe?), der in dem einen Werke, 








3 Ea verdient hier eins sehr dunklo Stallo bei Saadja man אמוי‎ 
ML 2 angsführt zu worden: mar שלא‎ gen ומתוטלת איסור אכזלת קצת כטקי‎ 
Br לכורא כי לא יתכן שיתחיים לאכזל מה שהוא רזמה‎ Dr. Fürst sagt in seiner 
Übereotaung S- 203: „Dor Zweck, dass Manches von den zum Essen 01 

Thieren, wie „gewisse Fettstäcke', verboten wurde, — liegt 
bein, damit der Mensch Gott nicht gleich sein solle und das gankonse, 
lm geopfert wurde. Denn Gott kann nicht gestatten, das zu gi 
was nur ihm auf den Altar gehört.“ Diese in dem hebrälachen 
st höchst dunkle Stelle könnte wohl nur durch Untersuchung des 
הסמ והאי‎ Originals, das mir סכה‎ nicht erreichbar war, ihre richtige 
finden. Fürst hat weder dar Forn, noch dom Inhalts nach 
5 ‚getroffen. Wir hoffen, dan einleuchtend Richtige in dom 
Al) Beine und unteins Thisre“ zu bringen. 

- *[ Maimoni huldigte, wio alle Scholastiker oder Religionsphilosophon 


dee Lehre von der zweifelhaften Wahrheit, Die Philosophie 


















rg 


strenger Anhänger (rielleicht aber audlı, ohne in seinem‏ ,ידד חזקה 
Tuneru überall beizustimmen, nur gewissenhafter Bpitomater) des‏ 
Talmud, in dem andern, im spätern, gereiften Alter verfassten‏ 
Philosoph, Religionsphilosoph und liberaler Denker ist,‏ 7% נככים 
also an Maimonides!).‏ 

Dieser Doctor subtilis, wenerabiles geht M. N, 111, 48 von der 
Ansicht aus, alle biblisch verbotenen Speisen seien der Gesundheit 
schädlich: בל מה שאסרה התורה עלינו מן המאכלים מזונם מנתה?)‎ 
und behauptet, dass unter den verbotenen Speisen nur die Schädlich- 
keit des Schweines und des Unschlittes angezweifolt werde: IR} 
בו רק החוור חחלב*).‎ pin בכל מה שנאסר עלינו מה שיסְפק שאין‎ 


het. vernünftig, aber die "1 901016 ist. übervernlinftig. Der Philosophie 
wurde nur die Rello einor Magıl zu Theil (nsturalis ratio subronit Adei)- 
Vgl. hierüber die vorzügl. Schrift, Mayıald, die Lahre von der zweifachen 
Wahrheit (Berlin 1871), Bemerk. des sol. Weivamann, 

1) M. hat soinen Doppel an 12 dn Modena gefunden, der In 
seinem שלח ערוך‎ „Riti" strenger Talmudist, In בחינת הקבלה.‎ selbat- 
ständiger, unbefangener Denkor ist. 

®) m eigentlich „unglimpflich“, „widrig‘“ Aber or betont auch 
bald darauf ausdrücklich das 17 „der Gesundheit schädlich“, 

») Sein wörtlicher Nachbetor ist Elieser b, Nathan In מאמר השכל‎ 
Ed. Holdenh. 26h; nurbaschrankt Latzterardie Behauptungauf-rm, Aussar- 
dom giebt er noben dem physlsch-sanltären auch ein psychisch-sanitäres 
Motiv an: הרופאים שלא‎ weichen לגו שאין ספק אצל‎ ann דש כי כל דבר‎ 
ובחשתבש 326 הגיף ישתבש שכלי‎ Ya men וישכש טבע האדם‎ Mus היה מו‎ 
הגפש עמו בשלא תמצא כליה טל מכזניה ולכן היה ראזי ליאסר וולחי החדר אשר‎ 
,יש השתפקו על האישרר‎ An einer anderen Stelle )8. 21h) spricht diener 
unselbständige, hin- und herschwankende Compilator bald von einem. 
schädlichen Einfluss des Fettoe auf die aittlichen, beziohungsweise in- 
tellectuellen menschlichen Eigenschaften; bald nach Art der 1 
und Kabbalistan dunkel, phantustisch, orakel- und sybillenartig in Versen, 
den Fottgonuss mit der Idolatrie in Verbindung bringend; bald wiedae 
davon, dnse das Unachlitt vor allen anderen Opferstücken ausschlienslich 
dem Altar gehört; rabse הודוע שהוא (החלב) מטמטם. הלב מהגיט. אל‎ je 
הבופחים‎  ךשמהו‎  נהנתהל‎ En) ולכטלי הקסלה סוד באיפור חלב‎ . ee 
12 vn יש מגן נכודיהם מאדם‎ or בהתבורהם אל טבורת אלהים אחרים מלא‎ 
(Welch krauso Anspielung auf Nahum 2, 4 und 110098 # 41( בקר השדם‎ 
המוכות . + . לא תקשון אהי אלהי כסף=, = ואולי דרך קבלה זו נם יוכשר‎ NIE 
קוד בסבת אוסורי חלב ודם בטבור היותם מיוחדות.‎ ann )?( באוטוד חלם דם ובשר‎ 
הקרבמית‎ Sam .למיכבח‎ Der Sinn des Schlusssatzes int zweifelhaft, zwei= 





u 


185 


Alte er widerlegt dieso Zweifel, und spociell vom Fett behauptet 
יז‎ 3 überfüllt, schadet der Vordauumg, erzeugt kaltos, dickes 
Bit, ist darım cher zun Verkrennon (auf dom Altar?) als zum 
engen חלב הקרב משביע ומפסיר הטכול ומוליד דם קר‎ 
[ .מדובק ושרפתו היהה יותר ראוי‎ Also hätte man das 
0 goopfart? Gewiss ist unsere, die entgegengesetzte An- 
sicht, die zichtigere, „Wie? Ruft doch der Prophot aus. (Malonchi 
Lama) — I מנישים על מזבחי . . . הקריבהן טא לפהתך היהצך‎ 

Maimon, ist auch. in der That mit sich selber im Widerspruch; 
Auderswo behauptet er das Gegentheil; wenigstens vindieirt ar dem 
Tat besondere Schmackhaftigkeit und stimmt mit unserer Ansicht 
(nit X. b. E.) ganz überein, sie nur noch dahin ergänzend; „Weil die 
Beriorde, Fott zu geniessen, 0 stark ist, darum ist dor Gennmm 
וו‎ 90 schweror Stmfo, mit MID bedroht, damit nicht durch Var« 
קתו‎ des Fettes von Seiten des Menschen dor Altar seiner Aus- 
mkhnung verlustig gehe.“ M. N. 111, 41: ובקצת המאכלות כרת‎ 
כדם לרוב תאותם לאכול וכן בחלב יש בו כרת למה שיהנן בו בנ אש‎ 
(aan וכבר כבך בו הקרבן להגרילו‎ (Vgl. unten bei דם‎ unter 314- 
1 





Bodouten diese Worte‏ ,לכן היה נכון להאפר רק בבהמה :18060 er‏ מ 
wogen der Bestimmung für den Altar — recht das‏ — התגודא1ו „war‏ 
nur bei Hausthieren zu atatuiren?“ 000 186, wie ea die‏ הלב Verbot‏ 
Üotsequens des Zusammenhanges in der Motivirung allerdings erfordert,‏ 
der Sinn: „es wäre darum recht gewogen, das Verbot auch für 7 nur‏ 
חקו zu beschränken?‏ בהמה !3 
Ebenso Saalschütz („Mos. Recht“ 8. 260): „Es ist also offenbar‏ (3 
Meran die allgamaine Ungeniossbarkeit und „Widrigkeit“ des Gegen-‏ 
Minden die dem Verbote zu Grunde liegt." Also, was für den profanen‏ 
au schlocht, das sollte für den Altar des Herrn gut genug sein?‏ ו 
Welch widersinnige Conjekturorel, welch’ diametraler Widerspruch gegen‏ 
Motivirung dor Schrift!‏ מו 40 

#) Nach Nathan b. Jechiel hatte auch der Talmud die Vorstellung! 
ma, das Beste am Thier und deshalb vorzugsweise für das Opfer 
eignet wei (s. Aruch unter מ‎ „die talmudischo Beseichnung für 
be גג‎ opfernden Fottstücko  םירימיא‎ atanıme von מר‎ Herrscher, dieser 
She sind die horrlichaten von allen thierischen Substanzen und auch 
מא‎ greignssten auf den Altar dos Weltherrschors". למה נקראו. החלבים‎ 
Ta raten גב‎ bo איטורים מורים ואדונ כל האברים תוליש‎ 

















136 


Nachmanides, das Erkennungs- und Unterscheidungszeichen 
zwischen vorbotenem und erlaubtom Fett, zwischen SH} (Unschlitt) 
und שוומן‎ (Fotten, Flachse) aufstellend!), giebt zugleich das Motiv 
für das Verbot des Ersteren an, und das ist ein sanitilres — 
(also nicht die klare Motivirung der Schrift selber), — Er sagt: 
שומ‎ haftet untrennbar an den übrigen Fleischtheilen, ist warm und 
feucht; dagegen ist זל כ:‎ von den übrigen Fleischtheilen leicht trenn- 
bar, ist klar, schwer verdaulich, erzeugt krankhafte Erscheinungen®), 

R' Ahıron Halevi (Chinuch $ 47) Auldigt dem anderen mai- 
monidischen Motiv, dem diätetischen, von dem er auch bei allen 
anderen Speisegesetzen ausgeht: „die Religion wollte bei allen Speiss- 
vorschriften unsere Gesundheit vor Schädigung bewabren®), das 
Fett sei starr, erseuge verdorbene Säfta‘*), Doch erinnert er schon 
einige Zeilen vorher, dass bei dem Zusammenhang, in welchem 
die Seele mit dem Körper steht, — welcher deren Organ ist, auch 
diese von den Speisen, jo nach deren Beschaffenheit, mittelbar durch 
den Körper bocinflusst werde, Neben dem physisch-sanitären 
also auch ein psychisch-sanitärss Motiv.®) 


aus dem Griechischen ab Tuspe‏ אימירים. Rappoport dagegen leitet‏ .הטולם. 
oder 1500006 — desiderabilis, also wiederum das Boste (E, Milin 56).‏ 
שומן „Unschlitt“ und‏ הלכ Unterscheidungszeichen awlschen‏ )# 
„Pott“ führt schon die Gemara an (s. weiter unten),‏ 
(5 והנפרד je‏ הבשר כמו אשר על הבליות קר וצח en‏ וטבה וקשה להתעבל 
באסמומכא וממהר לכלות ann‏ לחה לבנה 
Wie kann nur ein so ernster gewissenhafter Schriftferscher‏ )# 
einen 50 vagen Ausspruch thun? Wie verschieden sind doch dio Motive‏ 
für die verschiedenen Speisererbote! (8. oben Vorwort 3. 6 und 7). Bei‏ 
In der‏ הקרבה לנביה Pottrorbot zumal ist doch das cultuelle Moment‏ 
Schrift selber angegeben. Und warum haben die Rabbinen, wenn nicht‏ 
nicht vor‏ שליל des Embryo‏ הלב dies das Motiv des Fettverbots, das‏ 
doten? Und gegen Al owohl jüdische, wie nichtjüdische, Exegeten,‏ 
die nur immer von phyaisch-sanitären Motiven ausgehen, wiederhole ich‏ 
hier die Frage, warum nach Ihnen der Gesstsgeber über den Genuss‏ 
von Giftpflanzen gänzlich schweigt?‏ 
(6 = ודוע הדבר ומפורסם בין בגי אדם כי לפו המאכלים יתפעל הגוף בבריאות. 
שיב הוה מחמרי האל הגדולים טלינו אנחזו טמו אשר כחר והרחיק ממנו כל מאכל. 
מדיק. אל הנוף וטוליד בו לחות רעות.. 
A‏ הנוף כלי לנפט ובו תפעל כושר פעולוהיה . . . מסני. m‏ צריך (5 
האדם להשתרל טכ"פ במהות נזפו an‏ 








|. ₪ 


1 Loyi bon Gorson roproducirt zu Loviticus zum Theil nur 
us, was wir bereits bei Maimonides gehört, dann fügt ex manches 
bei Grund und Folge miteinander vorwochselt werden, Zuerst führt 
er dus Motiv des Maimonidos im M, N. 11] 41 an, das Fett sei 
im Interosso der Opfer verboten, und ohne Furcht vor der schweren 


187 


























in der Wüste dor Floischgonuss nur als Kostattet gewesen, 
mit sie die Fottstücko (wio auch das Blut) opfern und sie nicht 
srachren, In W fügt or hinzu: „damit die Israeliten noch mar 
im Glauben bestärkt werden, dass mit der Opferung von (O7 הלב‎ 
‚de Sühne vollendet werde, mussten 61086 Substanzen von jedem 
‚peefanen Golrauch ausgeschlossen sein, sonst würden sie in diesen 
| Üpforobjosten koinon ausschliossonden Vorzug erkonnen‘+), Dann 
| oinen sanitäron Grund an; והגה במניעת‎ 

en doch hat lange vor ihm schon M, 
sch ein @anitäres Motiv angeführt): „Es sei auf physikalischem 
p lüngst nachgewiesen, dass, 80 wie das Blut, wenn es 
Thiero sich sondert, seine Luft- und Feuersubstanzen 
ausscheidet und nur den erdigen Stoff in sich zurückbehält, weshalb 
gerinne —, 98 mit dem Fett sich ebenso verhälte, wodurch 
für don Monschen am wenigsten geniessbare Speise sei, 
too das Verbot bei den DE, um anzudenten, dass eine 
bei diesem Opfer war, uns von חלב (ודם)‎ fern zu 
‚Hior schen wir also die Umkehrung der Begriindung: 
‚ früheren Motiv soll das Fettverbot den Opfern zu Liet 
nach letzterem die Vorordnung der Friedensopfer dem 
Liebe promulgirt sein. In solche Widersprüche ver- 
sich, wenn man entweder in aller Aufrichtigkeit von 


nnd die Consequonzen zu ziehen, wohin diess auch 
n die talmudischen Traditionen verstossen. 


aterweiso musste er hiernach nach Beseitigung der 
n von הלב‎ gestatten. 


138 


R. Samnel Zarzah Mekor Chajim au (תזריע.‎ sagt: 
מהדמ) מממטמין את הלב.‎ Abm ה את כ‎ 

Das ם' נצחון.‎ 06% R. L. Jom tob Mühlhausen, Abschnitt צד‎ 
bringt nichts Neues vor; er schliesst sich in seinem Angriff gegen 
A. 1. lediglich dem Nachmanides an mil legt für die absolute 
Verbindliohkeit des 2fT-Verbotes den ganzen Nachdruck auf Mr 
מושבתיכם‎ 992 obs Auch seine folgenden Worte za der Kan- 
troverse. des PTR mit A. 3 Et): וחנה הקושיא חסרון הידיעה‎ 
חכם נדול ובעל סברא היה‎ Re והתיהוץ'מינות וירעתי שר'א. בן‎ 


פשט הכתום שכתוב. על חלב חקת טולם לררתיכם אלא אחד מן 
Anden sich schon‏ התלמידים המוטים כתב משמו מה שלא טלה על לכו 
המ וז anderswo, Der selige Resgio führt diese Aousserung‏ 
wörtlich an aus dem Ps © des R, Joseph Kimehi,‏ בחעת הקבלה 
Es hätte also der Verfasser des Nizzachon, Mühlhausen, einen‏ 
anderen früheren Verfasser eines Sefer Hanizeschon, ‚den Rakb-‏ 

Rimchi, bewusst oder unbownsst eompiliet oder wopirt. 


3) Im Grando bat רמבייץ‎ (und umsomehr Mühlhaneon) unseru A. E, 
nioht richtig verstanden. A. b. E. will nur sngen und dem צדוקי‎ gegen 
über behaupten, dass das - חקת עולם‎ und בכל משבתיכם‎ die ewige Ver- 
bindlichkeit dev זו'ר-חלב‎ 08 aus der Schrift selber nicht beweist, 5 
noch immer behauptet worden kann, die Schrift habe «s nur auf die 
Opfer bezogen, und duss nur die rabbintsche Tradition die Varbind- 
liehkoit auch anf Profanthiere der Schrift imputirt, Ob 68 .4- 5. ₪ 
aufrichtig, ohne Hintergedanken glaubt, dass man sich dieser rabbini- 
schon Auffassung gefangen geben müsse, ist eine andere Frage; ein 
Zweifel int uns jedenfalls gestattet. Nachm. aber hat nicht das geringete 
Recht, ihn anzugreifen, denn don Worten nach hulligt A. b, E. der 
rabbinischen Legislation, und Nachm. schreibt daher mit Unrecht mes 
טטה ר"א בשענותיו עמהם (הצדוקים) הרט לומר מהם..‎ ans In noch grösserem Un- 
zecht befindet sieh sein Nachtreter, der וכעל הנצחון‎ wolcher 6 
שבט"ם.‎ mn תורה שבכתם‎ ms Im Gegentheil hade ja, wio A: 3. 15 zu שי‎ 
berichtet, derZulukiendlich eingestanden, dass nur durch die (talınudische) 
Tradition. die heil, Schrift verstanden worden kann. 139 פקח הצרוקי‎ m 

. מעה בשפחון שבועה שלא יסמוך טל דטתו בפורוש המצות רק ישפן \ על‎ 
Eben #0 lautet ja A. b, Eora’s Ausführung zum Abschnit ,ראה‎ 
dem Wortlaut der Schrift חולין‎ 2m gostattet sel, כצבי‎ 

Den‏ שאעו קרב טל המזכת וחלב הצבי נם חלב en‏ מותר רק. 
אבותיכו 





289 

Abraranel weist den diätetischen Grund Gersoni's zurückt) 
vonit wie übereinstimmen — und führt Mystisch-Thoosofisches an, 
&s woler vornunft- und sachgomäss erscheint, noch auf wissen- 
וה‎ Werth Anspruch machen kann. 

Taxtas molis erat etc, So schwer und unlohnend ist os, etwas 
Betioligendes aufansuchen und zu finden, sobald man den einfachen 
um and den Zusammenhang vorlässt, in welchem eine einzelne 
ey mit der ganzen Institution steht Was man auch. immer 
₪0 und da ergrübeln und ertüfteln mag, um Satzungen aufrecht 
erhalten, die nur in. den früheren Agrar-, politischen und Opfer- 
)טאמ‎ wurzeln, sie entbehren doch jedes rersittlichenden 
Ioments auf uns und nnsere heutigen Verhältnisse. Wir sind aus 
din Kinderschuhen herausgetroton, die alto Symbolik ist für uns 
sesssenihoils otwas Abgestorbones, hat keino Wurzeln mehr im 
Leben, im Denken und in der Bildung gereifter Völker. Die Sym- 
או‎ hat ihre Wurzeln in der unreifen Zeit dos kindlichen, ja kindi- 
«ben keraelitischen und heidnischen Alterthums, sie fund ihren Aus- 
druck in Opfern, das Beste wurde bei den Heiden theils den Besten 
heile den Gefürchteisten, den Göttern, bei den Israeliten Gott dar- 
gebsscht und dom prolanen Genuss des monschlichon Tischos ont- 
Tagen. 

Dr. Philippson ist auch nurein Echo schon genannter Exegeton, ?) 
ae הכר תומזי‎ einer „Dopravation desbesseren menschlichen Naturella“, 
wis durch das Blut, 20 durch das Fett des Thieres, (Bibelwerk 
36), „Wio aber das Blut das Lebensprineip des Thioros, 0 
Br die Fott dio Intonsivität seines Stofes, und wie ıIaher beide 
geile deshalb bei don Opforn am tauglicheten waren, das gunze 
ie zu roprüsentiren, 50 mussten sie daslıalb vom Gonusse des 
Menschen ausgeschlossen bleiben.“ Hior sind zwei verschiedene, 
de inlgegengesetzto Motive: Dopravation (also weil zu schlocht) und 
AlarRioksicht (also weil für den Menschen zu gut) mit einander 
וסט‎ und eonfundirt, Ansserdem führt Philippson, wie viele 


2) Was Abr. und einige andero hochorthodoxe Exegoten vom dillteti- 
Motiv überhaupt halten, werden wir opäter schen. 
8. oben 8. E b. Nathan. 


| 


— 


der früher erwähnten Commentatoren, für Blut ganz dasselbe Motiv 
an, wie für Fett; wir aber, wie wir weiter unten zeigen werden, 
unterscheiden in der Schrift strenger zwischen den beiden Motiven 
für das Verbot dieser beiden Substanzen, zwischen Blut*) und Fott, 
und während Philippson das Gebot der Opferung des Fettes mit dem 
Verbot des Gennsses, coonlinirt, halten wir (wie oben angezeigt) 
jenes für das Motiv des letzteren. 

Dr. Herxheimer will (Bibeleommentar 3. M, 7, 23) die Un- 
beschränktheit des Fettverbots solbst für nicht goopfortes Vieh much 
daraus erweisen, dass V. 23: „ulles Fott von Rind, Schaf und 
Ziege sollt ihr nicht essen“, von den vorangehenden Opfervorschriften 
durch Vers 22 „dor Ewige 260010 zu Moses“ getrennt ist, Aber 
dieser Vers, das mus jeler Unbefangsne zugeben, bringt wahrlich 
keine Trennung in dem Ganzen hervor. Horxheimer ist hier rigeroser 
als der Talmud, der ja nicht glaubt, dass der Inhalt des 23, Vorsos 
— Fott-Verbot — durch Vers 22 von dem ee 
dem vorangehenden Opfergebote getrennt werde, Boweis: Der 
Talmud wirft die Frage muf: Wozu erst das dortige בכל משבתיכם‎ 
nöthig sei, und bemerkt, weil das Fettverbot Anselbst im Zusammen. 
hang mit dem Text von den Opfergeboten sieh befindet, => würde 
man das Blut- und Fettverbot blos auf die Opfer beschränken, 

So wird denn auch von diesem sonst so nüchternen, klaros 
und gründlichen Bibelforscher in einer weitläufgen Dintribe dem 
unbegründeten talmudischen Verdiet knieegebeugt, ihm zu Liebe 
und Ehre ein Opfer des Intellekts gebracht. 

Mir aber gereicht es zu hoher Befriedigung, bavor ich dem 
„religiösen Gesichtspunkt‘, die Motive des Gesotzgebers für das 
fraglicho Verbot, verlasse, eine hervorragende Autorität mus dom 
Ende des 14. Jahrhunderts, den gefsierten Theologen und Religions- 
plllosophen R. Josaph Aldo, anführen zu können, der, weil er eben 
varurtheilsios, lediglich won dem Wortsion und dem Zusammenhang, 
in welchem das fragliche Gesetz sich befindet, sich leiten Mess, 
bereits vor ungefähr 500 Jahren zu demselben Resultate gelangt 


140 








1) Für das Blatvorbot wind ja von dor Schrift aelbat 995 oft din 
anderes und nur einmal (3 M. 17, 11) das Motiv vom Altar hergenomman, 


-.' | 


141 


ar, wio wir oben, bevor wir seine Erörterung gelesen hatten. 
Er lit gowiss won Interesse, seine Begründung, wonn auch etwas 
aleskürzt; abar in wortgetreuer Uebersetzung, hier wiederzugeben, 
ה‎ lautet: (Abschn, 111. Cap. 16) wie folgt: „So mancher glaubte, 
den Boweis für dio Ewigkeit dos gesammton mosaischen Gesetzes- 
Üolex zu ‚gebringen, weil bei einigen Geboten dor Ausdruck „ein 
ungen Goseta“ END PT, bei einigen wiederum für eure Nach- 
kommen לדורותיכם‎ und bei noch anderen „ein Zeichen ist os für 
ig‘ sich findot, 40 beim Versöhnungstage und beim Verbot der 
tunen Erucht, bei denen 06 heisst „ein owiges Goseta für oure Nach- 
bmmen in all euern Wohnsitzen.“ Beim Sabbath heisst es: 
‚Fwischen mir und den Kindem Israel ist -er ein Zeichen für 
ig | וכין בני ישראל אות היא לעולם‎ WS. Dies iet aber kein 
טע‎ Denn umgekehrt, könnte man ja einwenden, dies wäre 
mis ein Bawois, dass die anderen Goboto einst aufhören worden, 
A gerade die ‚Schrifk nur bei einigen sich janor Ausdrücke bo- 
We Kerner loson wir ja ausdrücklich im Tractat „Kidduschin‘* 
3b: Wozu 9611 die Boroichnung in dor Thora bei Fott und Blut 
Je allen saron Wohnsitzen'? Und dio Antwort lautet daselbst: 
Weil jene Verbote im Zusammenhunge mit den Opfern eich finden, 
א‎ Kante man glauben, jene Substanzen seion nur vorboten zur Zeit, 
da die Opfer stattfanden, wonn aber keine Opfer stattfinden, 30 
Winde man sie nicht mehr für verboten halten; darum sei der 
Ausdruck: „in allen euren Wohnsitzen“ hinzugefügt . . . Aber dar 
9% עד עולם — חקת 2613 ,לעולם‎ — sei auch kein Beweis 
Me dio Ewigkeit des Gosotzes. Diese und ähnliche Ausdrücke 
Werden auch für eine begrenzta und nicht unendliche Zeit gebraucht, 
3% satt vieler anderer Stellen, Maloachi 111. 4: „Das Opfor Johndas 
"el dom Horrn angenohm sein wie in owigen Zeiten.‘1) 2 M, 
AU, 6 heisst 08: „Eroll ihm dienen לעולם‎ „und doch sollte ja 
Sr Dienst nur bis zum Joboljahr dauern, Auch die Vorschrift 
Binnen חקת‎ die sich 3 M.124, 3 bei der MD findet, 

₪ nicht für ewig, wir entbahren ja jener Beleuchtung seit der 
== 


| A) Dies Bolapiel gerade ist nicht glücklich gewählt, כימי טולם‎ be- 
אוה‎ nichts anderes ala וכשנים קרכניות‎ „Tage der Vorzeit.“ 


bein _ 


ה 


142 


Zerstörung des Hoiligthums bis zum hntigen Tage. Beim Pessach- 
und Hüttenfeste heisst @ auch טולם לדרתיכם‎ ja sogar בכל‎ 
משבתיכם.‎  וזוה‎ dennoch behaupten unsere Weisen in II RP dass 
(mit Ausnahme von EYME und dem Versöhnungstage) alle anderen 
Feiertage einst aufhören werden.“ . - . . „Warum sallen wir also, 
spricht Albo weiter, nicht annelmen dürfen, dass einige Verbote, 
wie 267. Blut und das Schlachten der Thiere ansserhalb des Stift- 
2010055 (| die anfangs, als dio IJeraeliten aus Acgypten zogen, vor- 
boten waren, weil eie dem Dienste der Dümonen ergeben waren 
und Malılzeiten beim Biute hielten und dabei Fett und Blut asson 
(Vgl. 3 M, 17, 7 „sie sollen nicht fernerhin den Dämonen opfern, 
denen sie nachbullen‘), nachdem aber dieser Götzendienst ge- 
schwunden, und die Jeraeliten nur den Herrn gottesdienstlich ver 
‚ehrten, der Grand des Vorbotes also geschwunden, könnten wir 
ebenso annelımen, dass das früher Verbotene wieder erlaubt wäre, 
Das ist auch die Ansicht einiger unserer Lehrer im Midrasch Tolamdenm | 
מתיר אפודין.‎ = DIMOR ה' מתיר‎ „Gott erlaubt einst früher Ver- | 
botenas '*2), Freilich wurde der furchtlos nach Wahrheit strebende Albo 
darob heftig angegriffen, so von dem Compilator Jakob Chabib zu 
Megilla © I. nnd besonders von dom Eiferer Abravanel im 109012066 
Moschicho. Dieser, sonst gewiss hochverdiente, gelahrte Forscher, 
aber auch fanatische Katzerrichter nennt das Buch DPI „von den 
Hanptglaubenssützen“‘ — das Buch עוקר"ים‎ der „Glaubenslengnar, 
Vielleicht hätten diess Antoren weniger fanatiseh-verkotzernd sich 
geänssert, wenn nicht gerade zur Zeit der blutigen Verfolgungen | 
auf der pyrenäischen Halbinsel jede freisinnige Asusserung auf 
raligiösem Gebiete sie mit hitterem Hasse erfülit hätte, Dohrigens 
stellt as ja Albo, ₪01 #8 aus Scheu vor nctueller Consequonz, Bei 
« ans Furcht vor den Eiferern, ות‎ Gott anheim, manche Verbote 


») Hier ‚möchte man unserm Albo zurufon: בדלא תגיא‎ Kun Ab, 

warum wirft or die projectirte oder problematische Ahrogation von לב‎ 

um promiscue mit zum "er zusammen, welchen frühere Verbot 

der Schrift selber 5. M, aholirt ist? Vielleicht sind Albas Wi 

Hobräischon nicht ganz correct wiedergegeben, | 

2) Wir besprechen diesen Punkt ausführlich mnten (Ark „Wer- 
Thiere). - 











16 


06 or sagt: ואף אנו נאמר כי מה המונע שלא נאמר שתבא‎ 
דה אלהיה מתרת קצת אסורם,‎ Mondolssohn (in seinem Jamsal.) 
!הווה‎ diese Faoultas nur ein, wenn Gott unter Donner und Blitz, 
Wie am Sinai, seinen Willen darüber zu erkennen gebe; Albos 
ktisspornige Gegner räumen also, wie es scheint, auch Gott selber 
ml sogar unter Donner und Hlitz diese Facaltas nicht ein; und 
dh hat Gott, dio göttliche Vorselung, bereits vor 2000 Jahren, 
sine Donner und Blitz, durch Horbeiführung veränderter Zeitver- 
Mitnisse „Opfer-Agrar -und Tevitische Reinheitsgosotzo aufgehoben. 


Autiquarischer Gesichtspunkt 

In antiquarischer Beziehung können wir allerdings einige 
Piralielen aus dem heidnischen Alterthum herbeiziehen. Wie im 
Mosismus, war dort ebenfnlls das Fett ein ganz bevor 
der Opferobjeete, Auch andere alte Völker glaubten, den Göttern 
use das Allerbeste des Thieras gespendet, nur das Debrigs dürfe 
won den Menschen genossen werden, 

‚Knobel zu Levit. 3: Die Perser lerston bei ihren Opfarn etwas 
von Netze auf das Feuer und behielten das 170770 fir sich (Strabo 
15). Zur Zeit des Vollmonds brachten die Assypter dem Dionysos 
Mu der Selene ein Schweinsopfer dar (den anderen Göttern opferten 
We koine Schweine), von welchem sie Schwanz, Milz, Netz und 
Allen Schmeer der Gottheit anzündeten, mur das Fleisch assen sie 
זמ‎ (Harod, 2, 47)2). Bei den griechischen Schriftstellern wird 
תא‎ ufgston der Rückgrat oder dor untere Theil desselben summt 
Sm Schwanze erwähnt®). Alles wurde mit der Fotthaut um« 
Funden, auf dem Altar verbrannt, somit war es jedem menschlichen 
Game entzogen. 8. Iins XI, 773. Odyssee 111 456 ₪ 
ו‎ -- 


3( Es findot aber dieses Opfer also statt „man logt die Spitze 
Behwanzes, dio Milz und das Netz zussmmen, nmhüllt ea num mit 
Al den Fette des Thieres, das am Unterleib sich beindet und wirft os 
המר‎ Fouer; das andere Fleisch verzehrt man.“ Finden wir da nicht 
di Opferatäcke mis und יתרת‎ und wor und אשר טל הקרב‎ zum (9 M 
וא‎ wieder? 
A) Wor denkt nicht hierbei an Ley. 3, 9 לעמת‎ aan חלכו האליה.‎ 
יסיתה? תעה‎ 














ו 
יס ייר 
rn‏ 


aus Vorsohon geschehen, #0 ist 
% = nr 


Vergl, Vrgl, 1 308: Pinguingue 
9 Zur Zeit den Josephus scheint man 


5 וי ו‎ nor 


Be ae HL 11, 9: 1 1a 








145 


Die Bewelsführung für die Bedingungslosigkeit und Unabänder- 
Hchkeit des SHf-Gebotes findet sich in der Baraitha Siphra zu 
Wajkra(Cap. חקת עולם לבית העולמים. ל דור ות יכ ם שינהנ.(90‎ 
ab צו הז הדבר לדורות. בכ ל מ שבתי כם בארץ ובחוצה‎ 
Sr כי כל אכל‎ normirt Siptra wie folgt: אין לי אלא חלב תמימים‎ 
שכעד ליקרב. חלב בטלי מומין מנין? "ל מן הבהמה.  חלב חול‎ 
ממנה. הלב‎ Sp) מנן? ת"ל כי כל אכל חלב. א"כ למה נאמר אשר‎ 

שכמותו כשר ליקרב אטרתי יצא חלב דפנות שאין כשר ap‏ 

Die Gamara הקוק‎ setzt wiederum stillschweigend voraus, 

dis הלב‎ Bodingungslos immer und Aberull verboten ist und stellt 
in Gegensatz. zu Sifru die Frage auf, wuru es erst in der Schrift 
der Hinzuffigung von בככל משבתיכם‎ bedarf. Ganz miionell wird 
aber Kidduschin 37b bemerkt, dass damit der Annahme, das 
Verbot beziehe sich nur auf Opfer, begegnet werden soll (8. oben 
& mehreren, Stellen des religiösen Gesichtspunkten). 
Don Umfang dos Fottvorbotos botraffend, beginnen wir an 

dem historischen Faden mit dor Schrift. Hier heiest eo: כל‎ 

כל חל כ :28 ,11 Mos, III, 17), ebenso‏ ,8( חלב. -. לא 

Also gar kein Fett (Talgfett) darf ge-‏ .שור וכשב וז לא 
fan werden, Die Tradition aber hat das Verbot bezüglich seines‏ 
Uelings wenigstens insofern mit den Opforn in Verbindung ge-‏ 
Seit, als sie nicht alles 26m für vorboten hält, sondern mr das,‏ 
geopfert wurde, und wio die Schrift 3. Moe. III. die‏ אשת 
Fettstücke aufführt: nämlich von Rind und Ziege wurde‏ הוול 
Emil: „Das Fett welches das Eingeweide bedeckt, und alles‏ 
et welches am Kingeweide ist, und die beiden Nieren und das‏ 
Fat ai denselben, das an den London und das Netz an dor Leber.“‏ 
Aer diesen Stücken wurde vom Schafe noch der ganze „‚Katt-‏ 
bein! goopfort, dor nahe am Rückgrat abgetronnt wurde 3. Mos.‏ 
Sen‏ את החלב המכסה את הקרב ואת כל החלכ Massa‏ 
ze‏ 


A) Es bedarf keinns Wortes darüber, dass, wer nicht mit absicht- 

Rechlossenen Augen dem Rabbinismas folgt, wer sich nicht 
שא‎ seines Intollekte entschlügt, diese Abart von expetischen 
Beweise für die von den Opfern unabhängige Verbindlichkeit des Pott 
ד‎ ın widerlogen nicht der Mühe worth haltan wird, 


Die Mischen Bpeisaguertis. 10‏ עור 


| 


. יסורנה 
והקטוד > - . חלבו האליה המימה לעמת העצה יסורנה, < 
der Tradition nicht alle diese Stücke, die opfer-‏ 


sind nach 
sind, auch wonn nicht geopfert wind, also als חזלין‎ verboten. 


geich er חלם‎ heisst האליה)‎ Sm), dennoch nicht nach 
der einen Ansicht daselbst, weil es heisst 191 כל חלב שוד וכשם‎ 
לא תאכלר‎ also nur das Fett, das bei allen 3 Thiergattungen go- 


opfert wurde, ausechliesst!). Nach einer anderen Ansicht daselbet 
1% אליה‎ nicht verboten, weil dieses Opferobject nicht חלב‎ sch 
weg, sondern חלכו האליה‎ genannt wird, לבו האלה אקרא, חלב.‎ 
RR לא‎ 
Nachmani, zu 3 M. 9, 9, giebt einen. befriedigendaren. Grund 
an: אליה‎ besteht nicht aus הלב‎ dessen Kriterium תותב קרו‎ 
vgl. Chulin 499 —, sondern aus STE, wie auch anders 
Sprachen für diese beiden fettigeu thierischen Substanzen ver- 
schiedene Bezeichnungen haben. Wenn aber die Schrift dennoch 
ח לב ו האליה‎ sagt, 90 ist hier 2DM im allgemeinen Sinn: „Das 
Beste, Vortrefllichste‘, zu fussen (wie ja auch wir oben zahlreiche, 
Heweise dafür anführen). Die gezwungens Auskunft der Gemarm 
bezeichnet Nachmani als WITT, als etwas weit her 0600016 = 
Hier nun bezüglich יתרת‎ und MS, und bei Schafon be- 
treffe TÜR ist der steittige Punkt zwischen Kariern und Rabba- 


A) תת‎ Sem  רושב‎ men רבר‎ mm ,אמר קרא כל הלכ שור וכשב‎ warm 
Raschi 0018904116: אעה. נוהנת  לא‎ min לש אמרה תורה אלא הנוה בכולן,‎ 
we ,בשור ולא‎ Zu dorsolbon Stelle Kherit. 4a commentirt Raschi auf- 
fallonderweise' anders: בשלשהן שיקרא הלב‎ men כל חלב שור וכשב וטו דבר‎ 
בשלשת) ואליה לא איקרי הלב אלא בכשב.‎ Da haben wir eine צמגש‎ 6 
und unbedingt zutreffendere Begründung, als die gemarlstische; Ich | 
ale so auf: אלייה‎ wurde bei Ochs und Ziege nicht geopfert, woil en bier 
nuz,ela sehr erbärmliches Objeot ist כשב 001 ,ההריבהו גא לפההך‎ dagegen | 
Fottschwans in.der That zur, 6. 1. das 110866, heisst Inder | 

| 

| 


un und wind daher auch geopfert.‏ האליה. 






147 
lest), wie 95 bei A. d, E. bezüglich OR sich zeigt in soiner Contro- 
eramit dem Zaduki (s. Apixion od, Nenbaner 24) עוד יש תגאים אחרים‎ 
Tan ואשר טל‎ Sp שהם ההלב המכסה את‎ moon שהחלבים‎ 
והאליה בכבש ספו‎ aan ואשר על הכליות והכליות עצמן ויתרת‎ 

49 .₪ לבוש מלכות Fornor‏ .לאכילה מפני שהין נעשים על המבה 
נראה ומפורסם לכל כי הכתוב קורא בשם חלב אליתן של מון הבשכים 
-. וכן קודא בשם חלב יתרת הכבד והבליות Tan) em...‏ 
התלמוה) התידו האליה ja‏ הכשבום on‏ היתרת ‏ מן הכבד והכליות. 


4) Bor Streit über הנ‎ Verbot des Genussen des Fettachwanzes, 
der Notzhaub und dos Teberlappens zwischen Karäeen und Rabbaniten 
fat achon «in viel Alterer. Fir zeigt sich bereits zwischen Pharlakern 
und Saduriera und findet in den alten Uebersetzungen, in der 70 und 
bei den: Samaritaner, seinen Vorgang, dio, jo nachdon 518 die mx mit 
zum הלב‎ rechneten oder nicht, also ihn für den profanen Genuss vor- 
baten oder zestattaten, nach dem Wort הלב‎ vor אליה‎ in der Schrift 
ein ף‎ (Wam) oetzten oder nicht, Dasselbe Vorfahren finden wir bozüg- 
lich der Interpunktation. 80 hat unsere Massora 11] M. 9, 19 nach den 
Werken ואת-ההלבים מ|-השור‎ das Haupttrennungszeichen Ethnach, und 
werbindat die Worte ומן-האיל‎ zu og, um anzudauten, 0888 mx nicht 
zu החלבים‎ gehört. Und 30 ist auch die Auffkasung der LXX: Kal m 
wrlap מס 0 גד‎ juboyon המע‎ Tod wplob Thy had. Bo übersetzt denn auch 
diesen Vers nach talmudischer Aufüssung, dass אליה‎ nicht 

als Feitstück zu betrachten (also nicht zum profanen Genuss verboten) 
al: „Auch dio Unnchlittstücke vom Ochsen, und vom Widder das Schwanz- 
li; während Zuns und Salomo übersetzen: „Und das Unschlitt vom 
Sfr und vom Widder: (nämlich) den Fottschwanz .. . die Nieren und 
das Fett der Leber.“ (S. Geiger, „Urschrift“, 5. 467 und folg. und „Zeit. 
המוא‎ der D-M. Goncllschoft“, Band XX, „Differenzen zwischen 
Sugilanern und Juden“, Artikel Speiseges.) Ausserdem Int os be- 
,)זט ורצוי‎ dans die LXX in dor Stelle II. M. 29, 22 dns Wort Bapbv, 
U Urbersetzung von ,איה‎ ganz weglassen. Dasselbe Verfahren bei 
jserdem üborsotzt or zweimal ,את האליה‎ nicht ית אליהא‎ 

also nicht als Zeichen des Acaus,, sundern als‏ את das‏ ,20 אלידא ושי 

Y und recht tandanziös, IIT. M, 8, 9 üborhotzen die LXX הלבו‎ 
Fake קומס ו‎ wa של‎ dapov, wodurch, nämlich durch das wi, sio osten- 
Branson der Boreichnung ול ב‎ ausschliessen. Ebenso das aog. Targum 
an ,תרבא‎ schliesst alao mx von zu aus und Oberastzt übrigens 

wiedergiebt.‏ החוה molches Wort or aber auch Cap. 5, 30 für‏ ,מק מ אהי 
Ne. dazu auch den Samaritaner, Noch verdient Erwähnung, dass T,‏ 
statt Mann‏ טוב שבשומניה אליתא wiedergiobt mit‏ חלבן | האליה. 


10% 





























148 


So auch Dine Scho-‏ .מכל המונין והחטיאו את נפשות המונם בכרת. 
chita bei Almon 3. Eliah dom Jüngeren (Lbl, des Orients 1840‏ 
N: 30), dor dio Rabbaniton bekämpft. Daselbst behauptet aber auch‏ 
Akburi gegen Rabbaniten und auch‏ או( 316081 der Karler‏ 
nicht von‏ וקדשים von‏ חל Kurier, dass die Schrift nur das‏ 
verboten,‏ 

Auch sonst schliesst der Talmud manches, was den -- 
Som führt, vom Verbot aus, So die Mischnah Chul, 7, 1, Gemara 
925 das Fett eines im Mutterleib gefundenen Ungeborenen 
:של שליל מותר‎ nr bei einem Ungeborenen, das neun Monate alt, 
erhebt R, Meir Widerspruch. Ferner ersehen wir in der Baraitha 
םוט‎ zu וצר‎ dass das ,חל‎ welches sich an den Wänden oder 
Rippen des Thieres befindet, zu essen gestattet ist, weil es nicht 
opfarfühlr. ist. בשק‎ TER SR EHE TER 

Som Narr‏ דפות שאין כשר לקרב.. 

Vober das ,חלב גיד הנשה‎ das aber in der Gomara שזמן‎ ge- 
nannt wird, haben wir bareits oben bei גיד הנשה‎ ges; 

Nach Togephta Chul, WE will R. Jismaol aus ואת כל החלב‎ 
אשר על הקרב‎ anch das: Verbot des חלב‎ am Magen ableiten. 
R. Akiba dagegen bezieht das כל‎ mır auf das Fett an den dünnen 
Därment)  ע"רד יב זה חלב שעל הדקיו‎ we 

ר' ישמעאל אומר חלב שעל הקבה:) 
Die Gomara ibid, 49 neigt sich der erlachternden 56310 zu.‏ 
חלב שעל גבי קבה כהנים*) נהנו בו הותה. 

Als Kriterium für חלב. טמא‎ wird daselbst angegeben Am 

die Haut über dem Fett ist nicht fast anschliessend,‏ כרום ונקלף 


lässt sich leicht ablösen und ist ausserdem wie ein Gewand zu- 


3( Darunter ist der Anfang des Darmes zu verstehen, der an den 
Magen grenzt, (om. ibid. 038 חלב. שעל‎ tm ריש מטיא באמתא בעי גרירא‎ 


pe 

#) Abgesehen davon, dass die 60. Chalin 49b beide Tanaiten die 
Bellen wechseln lässt, ist 800 der Toxt dor Tosephta an unseren. 
Stollen uncorrect, sich widerspruchend. 8. dus. Ende des 9, Porek undı 
vergl. damit Bifra zu Map 00. Weiss, 8, 148. 


,ה"ה ישראלים, 'וכדנום דנקט לפי שהקב"ה mm‏ להם Those das.:‏ (8 














un 


=Sammenhängend Jariber ausgebreitnt, was wohl hei dem שעל‎ Zur, 
TPM aber nicht bei dem חלב שעל הקבה‎ der Fall ist, weshalb 
es kein חלב טמא‎ ist. Hier ist jedoch nach Gemara 508 zu er- 
zinzen, dass wegen des dortigen Disputs zweifelhaft ist, ob nielit 
‚der Fotttheil am Magen, der bogenartig gestaltet, durchaus ver 
boten ist. Da dort zwei Relationen sind, so habe man sich, wie 
Raschi 2, St. bemerkt, der erschwerenden anzuschliessen, Ferner 
ist nach der Tos. das. die Haut an den Nieran verboten und zwar 
bei קרום שעל הכוליא אכור וחיבים עליו ,מותופכרת‎ Nach der 
Gem, Chul, 958 dagegen nur rabbinisch חוטין שככוליא אפורין‎ 
.ואין חיבין‎ Dasselbe gilt von allen Fettfiden an den Lenden 
ud ebenso von den dünnen Fottfiden an dem Eingeweide, nach 
dem das, aufgastellten Kanon: „Fett, welches nicht das Fleisch 
belsskt, sondern von Fleisch bedeckt wird, ist erlaubt; das חל‎ 
au der Lende hat ie Schrift verboten, aber nicht Innerhalb 
Seselben, das Felt an den Nieren, aber nicht das Innerhalb 
Geben.“ חלב שהבשר חופה אותו מותר שעל הכסלים אמ‎ 
לא‎ Kam רחמנא ולא שבתוך הבסלים . . . שעל הכליות אמר‎ 
שבתוך הכליות.‎ 
Veber כוליא‎ 72%, einen Tulgfetzen, der sich in der. Ritze 
der Nieren befindet, erhebt sich in der Gem, das. Streit, ob man 
"enliren müsse oder nicht; ex wird zwur daselbst nicht ant- 
*lieden, aber doch Hinneigung zur erleichternden Seite gezeigt 
מסתנוא‎ ‘CK .אמר אביי בותיה דר'‎ So bemerkt denn Raschi_ ₪. 
8 dia דלא‎ a ובלובן כוליא הלך אחר המחמיר לשרש אחריו‎ 
איתוקמא הלכתא כר' אסי והמחמיר יחמיר והמונע לא הפסוד:‎ 
Der angefihrte Ausspruch MS אותו‎ mein חלב שהבשר‎ 6% 
6 Ausnahme, wenn das Fett zwar nach dem Tode, aber beim 
laden durch die Bewegung des Thieres nicht ganz von Fleisch 
ל‎ ist! Dies ist beim Fett an (ler Lendanwurzel der Fall 
dis daher yarboten ist בהמה בחייה‎ TER האי תרבא דתותי מתני‎ 
מפרקא.‎ PIE 
Rben das. wird als vorboten arklärt das חלב‎ über המפם‎ 
MEIST ובית‎ (omasım Rindsdarm, בית הכוסות‎ vulgo Haube) ,חלב‎ 
ADB .עונל המסם וב' הכום' אסורין ושוש‎ Ebenso das Fett an einem 
Mein Knochen, der sich um Hüfibein (Raschi הנקא‎ hanche) 1% 





150 


עצם קטן הוא ומונח על עצם שקורין הנק'א. 
Fünf Fiden sind verboten an der Flanke, drei un der rechten,‏ 
zwei an der linken, jene verästeln sich zu zweien, diese zu dreien‏ 
ב ל ה ופי פאר מו תלתא מימנא ותרתי 
Zu‏ חלתא מפצלי לתרי on‏ תרי מפצלי לתלתא תלתא 
עוקץ UT, zu‏ ה' חוטי רכפלי פלונקש'ה. bemerkt Raschi:‏ שבלוקץ 
interprofirt 138801 0/37. Ferner giebt es fünf Häutchen, woron‏ 
wogen 27 verboten sind, nämlich das an der Milz, am. Darm‏ 3 
חמשי קרמי הוו תלתא משום תרבא ותרי משום und an don Nieren‏ 
oT‏ דטחלי ודכפלי ודבולית' משום תרבא an‏ ודמוקרא משום 
betrifft, so ist der Genuss der‏ תסו[ט)מה11 diese‏ תות (RT. Was‏ 
Haut an der dicken, erhöhten Stelle der Milz mit Karetlı belert,‏ 
der übrige Tlieil nicht. Mbenso ist der Genuss der Haut an den‏ 
Nieren unten blos rabbinisch, die nach oben dagegen biblisch ver-‏ 
boten und daher mit Karetlı bedroht,‏ 


Noch ist aus Gem. 49 b zu schliesen (לאן בפורוש אתמ‎ 
(mare .אלא מכללא‎ dass das Fatt am Herzen RT מרפשא‎ ₪- 
laubt ist. Dort wird nämlich gesagt, weil dies Fott heimartig ge- 
staltet 16 חל העשוי ככבע‎ schlieese es oine kleine Oelfnung am 
am Herzen oder an der Lunge nicht, Wäre os nun an und für 
eich טמא‎ ZOPL, 00 würde 06 nicht lauten: . . . חלב. העשו בכוב?‎ 
,טרפשא דלכא או סותם‎ denn für חלב: טמא‎ gilt ja dor bekannte 
Kanon schon an und für sich: סותם‎ TR טמא‎ Zr, Beweis also 
dass טרפשא דלבא‎ zu מו חלב טהור‎ und nur deshallı ein 33 
nicht schliesst, weil os helmartig iet, 


Bovor wir diesen Punkt, der die Normen für St in der 
Gomara betrifft, endgiltig verlassen, wollen wir nur noch auf die 
Mahnung des R, Joh, Ciul, 8 b Iinweisen, der zufolge man mit 
‚einen Messer, wonit mun SM schneidet, nicht Fleisch schneiden, 
in dem Geschirr, worin man Fott abspült, nicht Fleisch abspülen 
₪1 המכח צריך שלשה ככנין . . . . וא שמהתך בה בשר ואל‎ 
₪ שמתתך בה חלבום וצריך שני כלים של מים א' שטריח בו בשר‎ 
בשמדיח. בר‎ Schliesslich soll man >47 niet Aber Fleisch 
denn das Fott 02050 aus nd werde vom Fleisch auf- 







לא ליסחוף אנש כפלי'י\ טילוי בשרא דראיב. תרבא ובלפ. 
כל הכסלים שחלב הכליות דבוק שם לא יהא wozu Raschi:‏ 
der Gem,‏ א Allos dies hier‏ — כופה אותם על נכי בשר אחר" 
Bxosrpirto findet sich, nur mit manchen andern Ausdrücken, im‏ 
Abschn, 7 ganz so wiedergegeben, Doch‏ מ" Colex des Maim.‏ 
aus Maim, etwas veründertem Ans-‏ © משנה dor Comment,‏ ]חס 
drock, dass nur, wenn die Substanzen noch warm sind, diese nicht‏ 
übereinander 016 werden dürfen, sind sie aber bereits abzekihlt,‏ 

ist diese Vorsicht nicht nöthig®). 


Diätetischer Gesiohtapunkt, 

Wir wären nun beim diätetischen Gesichtspunkt angelangt. 
Wir haben zwar bei Erörterung des religiösen Moments bereits 
Ange Schriftsteller aufgeführt, die im Fettgenuss einen Naclitheil 
fir die Gesundheit erkennen wollen; doch insofern sie dieses 
Motiv dem Gesetzgeber zuschreiben, gehört dasselbe der strangbe- 





%) ES ist bei Jonathan identisch mit כשלים.‎ während Onkelos 
זו‎ west hat, 

#) Wir könnten den historischen Gesichtspunkt noch weiter ver- 
חק‎ durch die Erörterungen bei don Commentatoren des Talmuds und 
den wu der Caaniston; wir glauben aber, uns und den Leser 
Melon viel zu viel durch Gestrüpp und Verbau der Häutchen und Fäser- 
then und sonstigen Atome des Inachlittverbotes gewunden zu haben. 
Wir fragen alle Welt, ob durch diese anatomisch-veterinkrisch-kullnari- 

Lueubrationen dos Kabbinismus die Monschheit, das Judenthum, 
"irklich sittlich-religiön gefördert werden, ob die Gottheit wirklich in 

Verehrung gefördert oder gekürzt wäre, wenn dies und jenes 

chen und Fäserchen dem Altare geweiht, ‘oder dem menschlichen 
בב‎ 5 vorstattet wäre. Wenn die Talmudisten, bei ihrer zu bewundernden 
Ban sfnisslosigkeit und Ausdauer, ihren ataunenswerthen Fleiss und 
Sharfeinn, ihre geistige Begabung auf wissenschaftlichem Gebiete, 
Wocsel anstatt auf Thiere, lieber וג‎ dio Pathologie und Therapie der 
Menschen verwöndet hätten, wio viel Heil und Sogen wäre daraus für 
Us menschliche Gesellschaft erwachsen! Aber die Wissenschaft war 

oft nur dio fremdlindische Magd, im Dieneto der oinheimischen 
Werkhefipkeit stehend! ja bei vielen Rabbinen (s. unten unter TEE) 
Sch weniger alı sine Magdı eine völlig werthlose, unrerstandene 











ו 
לשל יפ 

(| 6 haltung vom Ganuseo ver. 
ee ae 
< Dass in einem warmen Klima Talg schnell zersetzt und 
depravirt wird und der Genuss einer solchen Substanz der Ge- 
sundheit nachtheilig sein müsse, dürfte wohl Niemand in Zweifel 
ziehen und sich vielmehr mit Michaelis?) (M. R. IV. $ 206) ein- 
verstanden erklären (ohne indessen mit demselben dieses Motiv 
dom Gosotzgeber zu vindieiren). Für unser Klima möchten wir 
mach unserer unmassgeblichen Ansicht dem Ausspruch Maim. | 
pflichton (Sondechreiben an den Sultan, abgedruckt im 3. Bi. 4 
TON כרם‎ 1838): „dass mässig genossen, auch manches 3 
01006 unschädlich bleibt, durch unmässigen Genuss auch sonst 
unschädliche Substanzen dr Gesundheit nachtheilig werden, 
Speciell anf לכ‎ angewendet, schädigt häufiger Genuss desselben 
auch in unserem Klima; seltener und sparsamer genossen ist es 
gewiss ohne Nachtheilo. Aber durch das 2 00-ל‎ wird in 
jüdischen Haushaltungen dem allzu häufigen Gebrauch von Gänss- 
fett Vorschub geleistet und dadurch, nach dem Ausspruch von 
Aorzten, eine bei den Juden intensiver auftretonde Krankheitsform 
(Skropheln? Hämorrhoiden?) zum Theil veranlasst fund gefürdert, 
wie bereits oben bei "23 bemerkt worden. Das Verbot des Fettes 
‚der Vierfüssler ist daher als ein auf die Gesundheit indireot nach- 
theilig einwirkendes zu betrachten, 





Volkswirthschaftlicher Gesichtspunkt, 
= Daran schliesst sich auch ein grosser Nachtheil in volks- 
ohaftlicher Beziehung an, denn die peinliche Befolgung. 


‚giebt: noch anderen Motiven Raum, doch sagt er: 

dio vornebmate Ursache, dass das Essen diosor Pettstücks 
dem Hautkrankheiten heimisch sind, nachtheilig 
würde gerade diese Befürchtung hinfällig sein. 







= 88ן 

Satzung vertheuert den ohnehin bereits kostspieligen jüdischen‏ סוה 
weil Gänsefett in viel höherem Preise steht, als das frag-‏ וד 
liche Varbotene. Vollonds die peinliche Ausdehnung des Vorbots‏ 
Seiten der Kasuistik auf 60 viele Häutchen und Füserchen‏ ממ 
kringt um den Genuss oines grossen Theils auch der übrigen‏ 
Heischsubstunzen. Mit vollem Rechte betont daher R. Arich oder‏ 
והם :חלב Reggio 8. 53 Art.‏ .₪1 בחינת הקבלה da Modena in‏ 18 
„sie haben. as‏ הביאונו שלא לאכול כמעט vom‏ כל בהטה מאחורה 
dass wir fast die Hälfte der Viehlinterthoilo nicht‏ ות סה 

genisssen können“, 

Welches Unheil aus der akrupulösen Anwendung dieser Ob- 
krrans — ganz ubgoschen von der materiellen Seite — sonst 
wächst in Bezug auf marktschreierische Werkheiligkeit und dio 
Begünstigung von Hypokrisie, wird an anderer 800115 + 
wanlen, 

In interconfessioneller Beziohung übt dieses Vorbot, wie 
die übrigen jüdischen Speisegosetzee — worüber um Sahluss aus- 
Mihelich — auf den eocialen Verkehr zwischen Juden und Nioht- 
‚jnden immerhin einen, wonn auch nur geringen, störenden Einfluss, 


א 
Blut,‏ - דם 


1. 36. 9, 4: aan ab בשד בנפשו דמו‎ TR Wir Tassen den 
Vors vorläufig noch unübersetzt, fügen aber absichtlich die Accente 
hinzu, Ich habe über diesen Vers nicht nur zu verschledenen 
Stunden und Tagen, sondern auch in vorschiodenen Jalıren nach- | 
gedacht, um über den wahren Sinn, die wirkliche Bedeutung, zu 
Gewissheit zu gelangen. Man sieht es den ältesten, wie manchen 
neueren Uebersetzungen und Interpretationen an, dass Ihnen die 
Fixirung des Schriftsinnes Schwierigkeiten bereitete. Man sehe 
zunächst, wie einer der ältesten und gefelertesten Commentatoran, 
wie Raschi die Wörter des Verses hin- und herzerrt, die einzelnen 
Worte bald hinauf-, bald herunterzieht. Tr nimınt zuerst zusımmen | 
בנפשו‎ (+23 und commentirt אסר להם אבר מן החי כלומר כל זמן‎ 
Sean המאו שנפשו 212( לא תאכלו‎ verbindet ar wieder בנפשו‎ mit 
דמר‎ und commentirt ,בעוד נפשו כו‎ endlich fasst er wiederum zu- | 
sammen; בשר בנפשו ודמו) לא תאכלו הרי אבר מן החי*) ואף בנפשו‎ 


3) Der unbefangeno Bibelforscher wird awar auf die Accontuakion 
nicht schwören, wir wissen, wie oft diese den wirklichen Wortainn 
alterirt, bisweilen tendentiös, bisweilen aus unrichtigem Verständniss, 
Bliehe sich Naschi eonsequent, so konnte er wohl, wie ar that, בנפשו‎ 
157 verbinden (Morcha und Tipcha}, aber nicht בשר כנפשו‎ (Bakef und 
Morcha); und ausserdem deducirt ja R. höchst auffallend das Verbot 
von אבר מן הח"‎ zweimal ans unseren n Textwerten. | 
#) Andere 109816 בדמו‎ statt | 
9) Er ist so recht en dnss Nachmanides, "er one 
strengs Anhänger des Talm., gegen diesen nnd Raschi unseren Text 











155 


Nun vergl. man noch die ver-‏ .דמו לא תאכלו הרי דם מן חזי 
schiedenen Lesarten in dem Biur zu Raschi ed, Dr. Berliner, um‏ 
Unsicherheit und Vorlogenheit der Exegeten zu erkennen.‏ 6 
Vorgl. auch Misrachi 2. Stolle. Aber selbst ein neuerer Exaget‏ 
(hebr. Comment, zur Mondelsohn’'schen Uebersetzung) liest zwei‏ 
rorsehisdene Verbote in unserom Vorse heraus, nämlich Ver-‏ ממה 
אך בשר עם or commentirt TER)‏ :אכר מן החו und‏ דם ot vom‏ 
erklärt doch unsern Text lediglich als‏ 083 שהוא. דמו. לא Harn‏ 
Verbot des Blutgonussos, und dazu fügt dieser solbo Commentator‏ 
SM. Ist dies nicht ein ganz‏ בעוד נפשו כו שהוא עדיין. ח' hinzu‏ 
JO "ON, „Fleisch vom einem Thiore‏ הח andoros Verbot, nämlich‏ 
dicht zu essen, 50 lange das Thior noch lebt?“ Und dies ganz‏ 
none Verbot win! von dem Commentator noch eingeleitet mit der‏ 
das immer nur eine Erklärung des früher‏ ד"ל Formel‏ הש 
Gemgten, abor nicht otwas Anderes, Neues einleitend ist, unserem‏ 
„dag hoisst“ oder „will sagen“ entsprochond. Im Folgenden‏ 
weeke wir erkonnen, woher diese Unsicherheit und Verlegenheit‏ 
be den Krklärern unseres Toxtes in dor Gemara und bei den‏ 
Commentatoren. Gehen wir also jotzt zur Erörterung unseres‏ 

Themas über, 

Das Blutverbot wird von den Commentatoren meist gemein- 
ווק‎ mit dem Fottverbot behandelt. Sio haben, wie bereits 
Van erwähnt, in der That oinige Berührungspunkte, sie finden 
Seh in der Schrift nobeneinander und lassen sich wie ein Ge- 
ה‎ betruchten. Wurden ja beide Substanzen als Opfar- 
biete verwendet?) und der Genuss beider mit Karetlıstrafo be- 
Alt: Aber doch giebt es auch zwischen beiden Verboten viel 
des Unterscheidendon: Das Fettverbot findet nur bei Vierfüsslern 
עו‎ awar nur bei den zuhmon (Hausthieren), bei Rind, Schaf und 
Zee, stalt, das Blutworbot hingegen 394 allgemeiner und erstreckt 
rn 
Bi 4100011 nach dem Wortsinn erklärt und gowissermasson aggrassir 
,בי רש"י . . . . וזה כפי הפשט איננו נכון ולפי המדרש אננו אמח וטו"‎ er 

אכל פירושו אך. בשר WEIS‏ שהיא דמ ganz ainn- und wortgetreu:‏ | 
.לא תאכלן בי נש בל בשי הז הא 

2) Freilich war nicht alles Blut ltarfühig, s0 namentlich vom Wild, 
welche Thiengattung aber überhaupt nicht opferfihig war. 
























tn 


sich auf Wild und selbst auf Vögel; jenes 
"heimischen, d. Iı. Tsraeliten, beschränkt, di 


nur in 2 Schriftstellen, 3. M, 3, 17 und 7, 


"Bibel. In einem Capitel d. 5. 2. M. ist es 
Capitol 12, Vers 16, 23, 24 u. 25; ne 
wird die Strafe für Vol 
verkiindiet 3. M. 17, 10: 


‚Gesetzgebung, schon den sogen. Noachiden, 
unserer Stelle (1. M. 9, 11), Während nun nach. 
früher schon nach A. b. Esras Auffassung das Pettre 
Wortlaut der Schrift, von Zeit- und Ortsverhältnissen, 
ו‎ uni dee) a 

ah „Die Fettstücke gehören auf den Altar!“ liegt, 








theils beim Blutverbot die frappante Erscheinung zu Tagı 
h. Sch., obgleich sie es an manchen Stellen so abslut 
und in den meisten als so selbstständig, von andern Umstän 
unabhängig hinstellt, dennoch in der Motivirung®) des Gr 
schwankt, und, wie wir unten schen werden, namentlich 
schiedene Gesichtspunkte durchblicken lässt, Derselben 
heit, beiläufig bomerkt, begegnen wir auch bei den Comm 
so dass wir ungewiss sind, was hier Grund, was Folge 





4) Die Deduction des Siphrn zu 1%, dass חלב‎ auch 
verboten zb מנין לרכות דגרים ת'ל כי כל אכל‎ ist schwerlich. 
gründet; man vorgleicho dagegen die Ausdräcklichkeit und Fol 
des Blntverbotes auch für den =, 

2) Proado-Jo motirirt an einer Stelle, wo die. 
der Begründung des Blutverbotes ganz absicht, dies denne 
= dor Darbringung des Blutes auf den Altar (8. M. 8, 17) 

wenn anders‏ ,אדם לא תוכלון טל 123 מרבחא. 


וחקריב. 
ar sich auch auf Blut und nicht bloa auf Pott‏ 


‚ling גר‎ ausgedehmt. 3. M. 17, 10%). Das 





157 
dem einen ist das Verzehren des Blutes dem Menschen verboten, 
damit es auf dem Altar nicht fehle, nach dem anderan ist es für 
du Altır geboten, damit es der Mensch nicht verzehre. Was ist 
hier, wenn anders mehrere Gründo obwalten sollten, primlir, was 
weundär? 


Beligiöser Gosichtspunkt. 

‚Es wird eich auch hier empfehlen, nicht zuerst die Comme) 
re zu befragen, sondern gleichsam Alles zu vergessen, was wir 
‚Pmals hierüber gelesen, die diesbezüglichen Schrifistellen der Reihe 
הד‎ durchzugehen und sich aus diesen selbst ein selbständiges, 
wbhängiges Urtheil zu bilden, dann erst die Erklärer. sprechen 
zu lassen. Sehen wir uns also nochmals die erste. Stelle an 
LM 9, 3. Nachdem dort gesagt ist: „Furcht und Schrecken 
we euch ci über alle Thiere der Erde, über alle Vögel des 
Hinmels, über alle Fische des Meeres, in sure Hand sind sie go- 

bon, Allos zei euch zur Speise,“ lautet V. 4 אך בשר בנפשו‎ 
לא‎ 107. Wir lasson diese Worle, wio gosagt, jetzt absicht- 

noch unübersetzt; ihr Sinn ist nicht über jedon Zweifel sicher‏ ער 
Mi Kar. Es hätte einfach hoisson können: Blut, das Blut der‏ 
oder wie es 3. 17—7, 26 lautet: „Alles Blut sollt ihr nicht‏ חווד 
Me Die scheinbar überflüssigen Worte WEIS 792 7X enthalten‏ 
a wohl die Begründung für die unmittelbar darauf folgenden‏ 
wor. „‚Toloch Pleisch mit seiner Seole (s. Wesen)‏ לא Warte aan‏ 
SE sollt ihr nicht essen“, weil das Blut Fleisch mit seinem,‏ 
Tieres, Wesen jet, darum sollt ihr es nicht esson. Das Wort‏ 
wäre dann vielleicht ‚zur bosser mit „Geschöpf‘ zu übersetzen,‏ ° 
Bedeutung ja TI namentlich in den vorangehenden Capitoln‏ 30 
Gr Genokin oft genug hat. Also: „Jedoch ein Geschöpf mit soinom‏ 
Wem, nämlich „eoin Blot‘‘, sollt ihr nicht essen“, So wäre hier‏ 
sieh nur vom Blute, dem reinen Binte, nicht aber vom‏ 
Arsch mit oder worin Bint, die Rede. Ganz 80 A. b. Esrat),‏ 


















N אך בשר עם נפשו: שהוא רמו לא תאכלי‎ save ,כן‎ 26 kann nämlich 
רמל‎ ilsefssst werden ala Appositian zu yon בשר‎ zusammen, und der 
9 wie: yo int gleich ,בשר בעפשו‎ und wir würden übersetzen: „Das 
nik solnem Wenon, d. 1, nämlich: „sein Elnt, oder vor של‎ 








4 


zum Zusammenhang: Obgleich Schrecken vor euolı die Thier- +‏ |מו 
welt boherrschen sall, obgleich volles Schalten und Walten über‏ 
a in eure Hand gegeben, dürft ihr doch nur das Fleisch eines‏ 
ollen, nicht aber eines lebenden Thieres geniessen. Der Talmud,‏ 
do Oomara ging auch von dom richtigen Gesichtspunkt aus, den‏ 
‚Noschiden sind doch wohl nur die allerwichtigsten Geboto ertheilt,‏ 
eollie also bei ihnen statt anderer wichtigerer Verordnungen‏ תוחול 
Verbote des Blutgenusses die Rede*) sein, das schon einer‏ מ 
horn Onlturstufo entspricht!? Der Blutgenuss an und für sich‏ 
zug zumal bei Uobermass, wohl von bestialischer Gier und Go-‏ 
kinigkeit, aber wonn nicht an dem noch lebenden Thier verzehrt,‏ 
dich von koinor Grausamkeit. Deshalb kamen sie darauf, in unserer‏ 
das Verbot des Genusses eines Stückes eines lebendon Thieres‏ 86 
mu erblicken.‏ 

Während aber Onkelos unseren Vers ganz wörtlich übersetzt 
fen - MIN יברם בשרא בגפשיה‎ ebenso der Samaritanor ברן‎ 
בנפשה אדמה. לא תכל‎ NS, giebt Jonathan, dan Wortlaut völlig 
-- ‚Acht lassend, ganz dio talm. Auffassung wioder ברם בשרא‎ 

דחליש מן חיותא חיא כזמן דבנפשיה ₪ ביה או דהליש מן Mm‏ 
Dor zweite Theil‏ נכיסתא וטר דלא נפקא כולא נשמתא לא הללן 





nicht bio Erachwernisse, sondern oft auch durch die Zeitvorhält-‏ זו ור 
pohhwendig zewordeue Erleichterungen herbeigeführt und sanotio-‏ א 
du die Religion um der Menschen, nicht der Mensch um der Roli-‏ וג 
en da sel. So haben sie am Sabbath die Waffen zur Ver-‏ 
au ergreifen gestattet, lehnten dieso Liconz aber künstlich‏ 
die Erlaubnies, ja die Pflicht am‏ והשבת מפורה לכם 13 20040101 06 Ma‏ 
Wenöhnungstage dns Fasten bei Gefahr für Leben und Gesundheit zu‏ 
Milithrechon, Imüpften sis an die gesuchte Deutung (d. M. 18, 6) m‏ 
So hat B. J. D. Saceai eine ausdrücklich biblische‏ = בהם ולא קיפות כזם. 
aufgehoben, weil 515 mit dem Lehen oontrastirte. Nur das‏ קהאשאה. 
lee, Ana heutige Iudenthum kommt immer mit soinen: achwächlichen‏ 
ae Possnımus, sich nicht füg competent haltond, eins jetzt unberechtigte‏ 
lmadische Satzung, auch nur eine rabbinische, drückends, das Leben‏ 
zu abrogiren‏ מב ende Gopllogenheit,‏ 
Da falsch von dem ganzen Complex der Speissvorachrift auch‏ 
gernde nur Blut vorboten war, so wird das obige Raisonnement‏ גר 00 | 














‚etwas abgenchwächt. 
#) Meine Ausgabe hat (wohl fülschlich?] .הבנפשיה‎ 


- - 











168 





Genuss des Blutes deshalb verboten, weil ar 65 für ılie Seele und 
den Geist (Odem?) dor Thiere hielt,“ 

In zweiter Stelle findet sich das Blutyarbot in Verbindung 
mit dem. Kettverbot 3, M. 3, 17 כל חלב וכל דם לא תאכלו‎ Da 
dor unmittelbar vorher vom Sprengen des Bluts der Opfer nuf 
den Altar, wie von dem Verdampfsn der Fettstücke auf dem 
Alır die Rode ist und hinzugefügt wind: כל חלם לה‎ „allen 
Felt gehört dem Horrn‘‘, #0 könnte hier wohl der leise Zweifel 
,סק סוי‎ ob nicht Blut, wio Fott, hier deshalb vorboten werde, 
"all on Gott gehöre, Schr boachtonsworth ist Jonathan's Zusatz 
2 SL; seiner Lebersetzung וכל תריב וכל אדם לא תיכלון‎ fügt or 
Aiıza: .על גבי מדבחא יתקרים לשמא דה'‎ 

‚An deittor Stelle Andet aich das Blutverbot, 3. M, 7, 26, wieder 
ו‎ Verbindung mit dem Fettverbot, mit dem Zusatz, dass der Blut- 
Genuss mit כרית‎ bostraft wird, und dass das Verbot für Vier- 
0 und Geflügel gilt, .לעו ולבהמה‎ Während jedoch auch 
ie das Fottverbot mit den Opfern in Beziehung gusotzt wird, ist 
66 Bintverbot ganz ullgemein gehnlten, Von den Vögeln waren 
A nur die Tauben opferfühig, deren Köpfo auch nicht abgoschlachtet, 
Sadern abgekneipt wurden, wovon die (wenigen?) Tropfen Bluts 
וא‎ der Wand dos Altars ausgedrückt wurden, 

Ganz anders verhält es sich mit einer andern Stolle, dio auch 
Übere Biutgonuss handelt, 3. M, 17. Dioser Kapitel bietet grosse 
iten, es werden daselbst mit dem Verbot des Blutge- 
Meissen und dem Gebot der Verwendung desselben für den Altar 
ee augenscheinlich verschiedene Marmante in Verbindung gebracht, 
deren enge und innige Beziehung zu einander dennoch handgreif- 
ln ist. Dadurch ist in der Darstellung eine gewisse Art von 
Unsicherheit und. Unbostimmtpeit vorhorrschend, es macht den 
Eindruck, als ob der Referent solbst schwankto, was Grund, was 
Kolgre, wıs primär, was sekundär sei. 

Dieses Capitel bedarf viel Nachdenkens, wir müssen dabei 


weit ausholen, 





Also: KIT. M. cap. 17. 

In den ersten 9 Versen win! den Israsliten (beziehungsweise 

auch dam Fremdling) angeordnet, „ja nicht ausserhalb, sondern 
us 


| 





גו 


welchen das Vergiessen des Blutes ausserhalb des Eingangs‏ גר 
um Stiftzolio als Blutschuld angerechnet wird, so wie die Warnung,‏ 
ss Schlachtriel nicht fernerhin noch den Böcken zu opfern, (V.‏ 
mit den nachfolgenden 5 Versen, worin so ausdrücklich und‏ )7 
selbst der Fremdling vor dem Blutgenuss rerwurnt wird, in einem‏ 
skwondigen inner Gedankenzusammenhang stehen?! Wir ersohen‏ 
unserm Uapitel zunächst und brauchen es nicht erst, wie‏ == 
Aimpnides, aus Vergleich mit sabüischen Riten zu achliessen, duss‏ 
de Ismeliten zu jener Zoit don Dämonen goopfort), Aber auch‏ 
dis isst der Zummmenhang erkonnen, dass das Blut ihnen ein‏ 
Yodium, ein Vehikel ihres Communixiorens mit den Dämonen war,‏ 
Yehalb einestheils- auf's Allerstrengsts verboten war, irgend‏ 
Blut zu essen, anderntheils, um jenen Missbrauch zu vor-‏ הפוסו 
lindern, geboten war, das Blut der opfarfähigen Thiero auf den‏ 
Alta zu vorwonden, dor nicht opferbaren mit Staub zu bodockon®].‏ 
Denplicher noch. zu erkennen ist dor missbräuchliche Blutgenuss bei‏ 
לא תאכלו על הדם ,26 ,19 jareliten in diesem Sinne 3. M.‏ חאל 
„Ihr sollt nicht am (beim®) Blute essen *(‏ = לא הנחשו ולא Bor‏ 


#) Moses macht Ihnen ja noch in aninom Schwanongesang 5. MI 
% 2% diesen Vorwurf mug לשרים. לא‎ va )4 folg  םורפש לא‎ kann eine 
60306080 Paronomasie anf ort in unscrer Stelle sein), 2 Chr, 11, 15 

von Jerobenm) כהנים קשטירים‎ Tom. 

2) Dass auch mit Fottstücken cin solchor Dimenenoultus getrieben 
Furl, wie manche Erklärer konjekturiren, Insnon wir dahingestellt: 
(VER übrigens „Antiquarisches“ bei Pott). 

#) ,טל הרס‎ nicht: mit, sondern an oder bei dem Blute, 

4) Die Gem. Sanhedrin 68 hat aus den Worten לא תאכלו על‎ 

violerloi, nur nicht das dom Wortsinn und Zusammenhang Eut- 
Messabende nbgoloitet, u. B. אודרה לאכול מן הבהמה קודם שתצא נפשה‎ oder: 

(Ba pn .לא תאכלו בשר‎ Dies giebt Jonathan wieder: -- לא תוכלה‎ 





gern Notiz von dem Bamerken dee‏ הפמהסמ Wir‏ העור הרם קרש 
„Die Halacha schwobte‏ 
diesen Vers in Ungewissheit, desson Sinn lag ihrer Gegenwart‏ 
ganz fern“, Dies könnten wir aber mit noch grüsserem Rechte‏ 
bau‏ גיד הגשה und‏ בשר בחלב. FE anleran Satzungen, namentlich von‏ 
Beupien Warum uns also auch sonst gegen den klaren Wortsiun f‏ 
Ale willkerliche talmudische Doutalsi binden?!‏ 









— 


sollt nicht abergläubischer Vordeutelei huldigen, keine Zeitenwähler 
sein“, Achnliche 'abergläubische Obsorvanzen werden in Tetzterem 
ee 81 verboten: „Wendet euch nicht zu den Todtenbeschwörern und 

den Zukunftsdenteleien, suchet nicht euch durch sie zu voranreinigon“ 
und 20, 6 mit nachdrücklicher Verschärfung der Strafandrohting, 
‚ganz wörtlich, wie gegen den Blutgenuss ההיא‎ WEIS ונתתי את פני‎ 
תפנה אל האבת ואל הידענים\ וחכרתי אתו מקרב עמו‎ TER). Steht 
in unserem Vorso nicht das Verbot der Blutmahlzeiten in räumlich 
und darum auch ursächlich engsten Zusammenhange mit supersti- 
tiösen Observanzen? Durch Blufgenuss glaubten sie nämlich, in 
näheren Verkehr und Umgang mit Dämonen zu treten, durch die 
eio die Zukunft erfahren könnten). 

Wio tief diese Superstition der Blutmahlzeiten eingowarzeit 
wär, erhellt daraus, dass 910 zu Saul’s Zeit noch in woller Hlüithe 
war, 1. Sam. 14, 32 „das Velk stürzte sich über die Bente, 
schlachtete Schafe und ass DM על‎ am (beim) Blute?) — Alto 


%) Auch R, Sam. b. Moir erklärt in diesem Sinne לא תאכלי על‎ 
הדם: לפי פשוטו דבר למד מטנינו, אף ואת ועשי כחקות הגוים טאובלים על קבר.‎ 
(ההרת. לש מכשפות.‎ wenn er seine Worte auch nicht gerade speciell auf 
Bintmahlzeit bezieht. 

®) Ebanso bemerkt Sifeo zu 5. M. 12, 23, dann din Taraliten 
leidenschaftlich lüstern nach Blutgonuse waren, שחיו ישראל שטופים‎ Ton 
,בדם‎ Wie schwor aber irrt die darauf folgende Behauptung won der 
Wahrheit ab, dasa dies Erpichtselu auf Dlutgenuss nur von der 
vor dor Gosetzgebung קודם מתן תורה‎ gilt. Das Vorbot des Bintgenusses 
ist ja gerade nach der Gesetzgebung und im Deuteronom s0 wiederholt 
und nachdrücklich verschärft worden, und der oben mitgetheilte Auftritt 
zur Zoit Sauls zeugt ja vom Gegentheil. Wenn nun aber die Mischnah 
{hrorseits spricht, dass man sich vor dem Blutgenuss 80891816 אס‎ ar 
הדם שנפשו של אדם קצה ממנר‎ (Makkoth 236), 50 beweist dies wiederum, 
duss der Reis nicht im Genuss anlber, sondern im Dimonenkult, der 
damit verbunden war, lag, Von einom ähnlichen superatitiösen % 
toson wir Joa.’ 65, 5: ln הפם המכעסים אתו + . , הושבים בקכרים ובנצורים‎ 
Bie aussen und anson in olnsamen Grabgewölben, 810 opforten, ränchorten, 
wobei sis gewisse Flofschaubatanzon und Brühen von garstigen Thleren 
בשר החויר. ומרק. פכלים‎ verzehrten, um sich von dunkeln Mächten die Zu- 
ל‎ au Tassen. (Vgl. ühnliche Superstition bei dan Römern oben. 

antiquar. Gesichtspunkt). Gegen derartige Missbräuche wird schon 


| ו 





grade wie 8. 3. 19, 26 dar Ausdruck על הדם‎ —, und Sahl 
ea, sohlachtet Iior und 0860 aber sündigt nicht gegen 6 
לאכל אל הדם‎ beim Bine zu essen). 

Bostätigt fand ich meine Ansicht, dass dom Verbot: dos Biit- 
gemsses 3, M.. 17b eine Cautele gegen Düämonencult zu Grunde 
ige, bei Atır. b, Eara, dar die Vorschrift daselbst, das Blut nicht 
Apforfähiger Tiiero mit Erde zu bedecken, damit mötivirt, dass 
man auch den Schein vermeiden müsse, als wäre das Blut den 
Dimonen geweiht?), 

Weit deutlicher und ausführlicher motivirt A. 'b, E. die vor- 
“hielanen Verbote über das Blut als Cautelen gegen Gützendienst 
zu 5, M. 19, 26 und weist ebenso, wie wir, auf 1, Sam, 14, 82 
Hin, wonn or anch das DB mit während interpretirt: ‚vom Fleisch 
hicht zu essön, während oder bevor nicht das Blut auf den Altar 
Enprongt ist“, also nach einer der verschiederen Erklärungen in 
.ופול‎ 63, aber jedenfalls betrachtet er die Vorschrift als eine 
Antigötzendienerische. Seine Worte lauten: לא תאכלו על הדם‎ 
ne דבוק עם הכתוב למללה . . . ג'כ כל בשר טהור לא יאכל עד‎ 
a דמו על מוכח השם אס היה קרוב אל מקום הקרש. \ והלד הגאמן‎ 
כו כן כתוב. הנה אוכלים' על הרס בלו‎ mar שאול כי הארון היה‎ 





BA 18, 10-14 gewarnt לא ימצא כך . ., ושאל אוב וידטני ודורש אל המתים‎ 
Ad 10110 ב‎ auf Gott hiugswissen, dem wir ungetheilten Herzens 
חאש‎ und vertrauen sollen. ההיה. עם ד" אלהיך‎ men, wozu Baschi: 
קלך עמן בתמימות ותצפה לו !לא תחקור אחר הטתודה.‎ 
#) Die אא‎ übersatzt TIL. M. 19, 26 לא תאכלו טל הדם‎ Mh Andere 
BE עד‎ 44 (Prankel und schon ror ihm „Vater“ vermuthet, sio habon 
הרל‎ Matt הדם‎ jpolmmen), wis in Esch. 18, ₪ Tax ,אל רהרים לא‎ wo dan 
gende יסראל‎ ma 55 deutlich anf götzendionerlache Superstition 
Maweist und ibid. 29, 9 Yo ואל ההרים‎ 4 tin bpkav 5 Doch 
396 sie ibid. 39, 95 Yarn טל הדם‎ richtig In! 30-81": dagegen 
Piz fnsonsoquent I. Sam. 14 על‎ und Dun אל‎ av 7 alıası 
*( ויתבן בטבור שצוה שלא. יאכל דם ולא יראה 07 כטפך. חוץ מהמוכון‎ 
הרואה. בראות'‎ Son שלא‎ ren כל דם שאי קי‎ mess השם‎ 
ודוא דם ארל וצבי אד עוף כ זב ממח. לד‎ Wir vrürden sonst annehmen, 
Ms ור‎ mit Erde soll die Gelagenhait, 
duaneite au ponlessen, rormindern 


—ı 
* Dieser Vers fehlt in Codd., ist ader nach dam Alex. + 
























- - 





A. ₪. 1 kann‏ .השדים ובארץ כנען מנחשים ומעוננים 
gelten, dor das Verbot 3. M. 19, 26. mit dem Ristverbot‏ הוה 
M. 17, mit der dort vorgeschriebenen Verwendung des Blutes‏ .3 
und mit dem Dimonencult in den rechten Zusummenkung brachtet)‏ 
Malmonides (M, N. II. 46) hat nur das Verdienst grösseren‏ 
Ausführlichkeit und verdient allerdings nachgelesen zu werden,‏ 
besonders wegen Zurückführung jenes Cults anf die Zabler, denen‏ 
zwar das Blut als unrein galt, die es aber dennoch (oder vielleicht‏ 
gerude deshalb) assen, um dadurch mit den unreinen Dämonen im‏ 
Cannes zu treten. Ferner meint M,, dass vom ismalitischen 36‏ 
setzgebar (wohl als Gegen-atz zu den Zabiern) das Blut als rein,‏ 
und heiligend erklärt wurde, wie es 9. 3. 29, 1‏ שק 2 en‏ 
„Sprenge auf Ahron, auf seine Kleider und auf seine‏ 
ee (Von diesor sühnend‏ 
reinigenden Kraft des Opferblutes spricht auch Paulus im 1160016‏ 
rief, 8, 92 nal oyedöv dv ala mävca naraplkerm war im‏ 
Ueber die antigötzendienerische Tendenz des Blut-‏ ).4 % .א vöpov‏ 
vorbotes spricht sich M. noch M. N, III, 41 aus: „Der Blutgenuss‏ 
bedroht, weil sie behufs des Gützenoults be-‏ כרית sei deshalb mit‏ 
ת המאכלות כרת3) כדם 2176 sonders listern danach waren‏ 
Eine‏ חרזותם לאכלו בזמן ההוא למין ממיני ע'1 כמו שהתבאר. 
. .בטמטם וממני וה בא בו זה החזוק 
Nach alledem 08106 man sich wohl zu der Ueberzeugung be-‏ 
ה ₪ rechtigt halten, dass in unserem Cap. 3 M.‏ 


1) Auch Nachmanil. zur Stelle. orklärt und 000% in di 
Welse (und fasst 2 wie Sam. b. 7 s. oben): הפשט הא‎ < 
ו‎ ann nm = ee 
להם‎ war  םנחלוש שם כמ רטתם. ואוכלין. על‎ 0 
,העתידות.‎ Also auch diosor hochorthodoxe Rabbi hält die 
der Gem. für unrichtig und sieht sie im Gegensatz zu seinen ₪ 
lediglich als eine durch don Zusammenhang ganz וג‎ 

( Wir haben übrigens achon oben bomerkt, dass jede 
dos dor Gottheit Gewoihten, beispielswoiso die Imitirang des 
Salböis, mit der Cursthatrafe bedroht wurde. (2 M. 30, 88 


a 





























deron Grund an: „die Seele jedes Geschöpfes*) 
Ebenso 5. M. 19, 23 von Profanmahlzeiten: 
ft darin, kein Blut zu ossen, denn das Blut ist 
thierische Leben), und du sollst nicht essen die 
leische (Geschöpfe). Wie dem auch sei, welcher 
ל‎ 


pontatenchischen Gesetzgebung, seinerseits ganz 
und Beweggründe für das Verbot so ungenirt 
3 braucht une daher durchaus nicht zu befremden, 
schon wogen seiner von der Schrift 8 wesentlich 
"Bogründung oines fundamentalon Gesctzos von zeit- 
und späteren Orthodoxen auf den Index gosetet 
vo 


„Blolachea“, Die LXX übersetzen bier nicht xpiaz, 


sten anderen Krklärer sind ja grossonthails nur sein Echo. 
führt noch andero Gründe an, ie wir weiter unten 
dissontirt er so entschieden von der Motivirung der 
a eins ganz andero Veran- 

die in der Bibel vorgehrachte zu Grunde liegt, lediglich 
| auf die Schrift zurückweist (M. N, 111 48) user 


helldonkender Theologe, der Obiges Im Manuscript o- 
mir: „Was Maimon. betrifft, ao war זה‎ auch Arat, und 
‚en nicht unterlassen, auch wenn er sonat hiblisch-fest, 
der Hygiene zu wittern.” (Verf. würde angen: dar 

it Alles durch die medicinische Brille.) „Zudem war or, 
= big, (Verf. möchte dieses Urtheil doch atwas madi- 
ch seinem innersten Wesen nach ein Gräbler und Zweifler, 
‚ein #0 allgemeines, apodictisches, metaphyaisch-ver- 


המשש 


= Indessan bekennen wir ftwimüthig, dass uns das Iogischa und 


170 


Dia Schrift giebt hier im einem. Athem, in un-‏ ו 
mittolbur auf einander folgenden Worten, wie sich selber dessen‏ 
unbewusst, eins doppelte Bogründung ‚an. Nachdem sie vom Zorm-‏ 
blick ‚Gottes und der Ausrottung ler Person gesprochen, «die Blut‏ 
‚geniesst, fügt sie V. 11 und 12 hinzu: „denn. die Seele des‏ 
Fleisches (Geschöpfas) ist im Blute, und ioh habe os euch auf dem‏ 
‚Altar bestimmt zu sühnen über euere Soolan, demn das Blat ist‏ 
es; dus für (oder in) ‚die Seele sühnt!). ‚Deshalb sugte ich,‏ 
keiner von euch soll Blut essen“ Wir fragen auf dieses ‚des‏ 
halb“, ‚ein „weshalb?“ Ist der Blutgenuss verboten, weil die Seele‏ 
des Fleisches im Blute ist, oder weil das Blut ‚auf dem. Altar Ahr‏ 
euere Soole sühnen soll, oder weil, wie es an anderer Stelle heisst,‏ 
Unschlitt und Blut der Gottheit: gelitört? Diese Schwierigkeit wind‏ 
jeioch zum Theil gehoben, oder dev Dissens in der mehrfachen‏ 
Metivirung doeh abgesehwälcht, wenn wir die Worte, MO Rt‏ 
לכם על ran‏ לכפר על נפשתיכם כי חדם הוא בנפש יכפר 
על כן אמרתי לכני ישראל betrachten und den Vers‏ פאטו ואל blosser‏ 
כ נפש הבשר בדם הוא wider an die Worte des früheren Versos‏ 
anknpfen, wie folgt: „denn die Seele des Fleisches ist im Blut,‏ 
(man denke nur die Parauthese weg und lese. dann wiederum)‏ 
„deshalb habe ich den Kindern Israel gesagt, Blut nicht zu essen.‏ 
Nach reiflichem Hin- und Herdenken scheide ich, soweit meine‏ 
eigene Forschung reicht, von diesetn schwierigen Kapitel‏ 
Teberzeugung, dass hier folgende Gesichtspunkte die‏ 
und die scheinbaren Widersprüche der Schrift am b‏ 





schwommenes Epigramm: „das 13106 ist die Seele“ mich 

Er suchte daher zu materialisiren: „hygienisch nicht rathaamm 
4) A b, E. fasst das ב‎ im בנפש יכפר‎ nicht auf als in oder für, 

sondern durch. „Der Mensen wird durch die thier! 

Blut — gesühnt החת מש‎ ve: rem שיט כו יכפר‎ sem 

obristologisch. Vgl. übrigens Bahr „Symbolik des m on: 








sind, nämlich: dio Schrift 50100 motivirt das Blut- 
etwa, wio wir später bei einigen Exegeten schen werden, 
ו‎ Dopravation des menschlichen Organiemus durch den 
‚des ihierischen Blutes, denn das Verbot ergeht schon an 
hi und diesen gegenüber, denen viel wichtigere Gebote 
‚promulgirt worden, ist ein Verbot in diesem Sinne 

prfrüht!). Vielmohr wird der Blutgonnss untersagt, weil, 
den Menschen die Tödtung der Thiere zum Zweck der 
erlaubt wurde, ihnen doch nicht gestattet ist, auch 
Lebonselement des Thiores, das Fundamentalste und 
in der thierischen Substanz und Existenz, die eigentliche Re- 
des physischen Lebens, das Blut, zu verzehren und so 

in der intensiveten Weise auszuüben. Das Blut 
m als Sühne für den Thiermord und als Dank 

g desselben zum Zwecke unserer Ernährung auf 
‚des Schöpfere, Erhalters nnd Herrn dor Natur 
©). Bei don nicht opferfühigen Thisren aber 

uzeioment dennoch nicht verzehrt werden * ( 

dis mehrfache Motirirung anbetrifft, s0 dürfte sie 
in folgender Weise aufhellen: das erste Dietum: 
‚Saale begründet das Blutverbot im Allgömsinen, 






















aber (a; oben) war don Noachiden verboten einom labendon 
a Blut abzuzapfen und zu genlossen. 
ita eitirto Theologe schrieb mir, nachdem or im Manu- 
: tion über das schwierige Cap. III. M. 17 yelon 
‚d verdienstlich; de 


jung von der Göttlichkeit (soll wohl heissen: von 
6?) der blutigen Thierapfer, sondern auch die 
‚tenthums: „dass Christi Opfertod, nach der 
1 seinem vergossenen Blute das Mittel der 
Menschheit geboten und bistot.“ — Wir hoffen 

> beide Anschauungen redressirt zu haben. 
gebliches kritisches Gefühl ist aa ührigens 
‚an unserem Cap. zwei verschiedene Relationen 

verqafekt aind. 

jes Blüten dieser Thiere mit Erde 



















ht die Consequenz einer Liconz fir unsere Zeit 
gezogen werden könnte. 
‚giebt ausser dem antigötzendienerischen noch 
Grund an (M, N. 111, 48): והגבלה קשים‎ om 
„Blut ist, ebenso, wie Gefallenes, Cadavor, 
ungesunde Speise!“ (Siehe oben 5. 65, Note 2 
3) 
‚spricht über das Verbot sehr ausführlich, ent- 
Ih תג‎ Mai. anschliossond, theils selbstständig, sehr 
bleibt sich aber in der vonsegtienten Durch- 
und schwächt selber seine Begründung dadurch 
ו‎ ₪ zu einem anderen Motiv über- 
nt au 3 ו‎ 17, 11: „Aus diesem Verbot geht 
| werboton, woil os für den Altar bestimmt sei, 
da os Gott gehöre, wie 21). Das Blut 
ineten diese Motivirang schon bei R. Juda Halevi als 
dem strong orthodoxen N, markiran wir 016 mit um 
‚da os hiernach nicht #0 heterodox wäre, die 
‚ob nieht auch Blnt, obenso wie Inschlitt, in wusaren 
nicht geonfort wird, erlaubt anzusehen acl. 
dieses Thoma als diskutirbar botrachtet worden; 
der Schriftauslegung dieses Motir betonen, 





sson, dass Nachmanides bei demselben nieht 





an dar Done di Ge en 
nd allo Gottes, des Menschen, wie des Thieres 500165 ( 
einerlei Begegniss trifft si, das eine stirbt, wie das 






Weisen schreiben den Thieron eine 80916 
Laert, /111 berichtet die Worte don Empedokl. — ich eitire 
ch ungenau — ri Lün ומ‎ May לק‎ Eganan boy 
‚der Payche ‚der Thiere auf sich hat? Auch wir werden dem 
‚von Verständniss und Gefühl nicht absprechen, os denkt 
hat Gedächtnies und Combinationsgabe, die Thiermuttor 
t ihre hilfiosen, unsrfshrenen, jungen Geschöpfe, (8. 

8. 63 bei Mai.) 
כי. אין לבעל נפש ראוי. שיאכל נפש כי הנפשות. כולן לאל הנה‎ 
m nes הארם וכנפש הבהמה לו הגה המקרה אתד. להט.‎ 
Klingt allerdings überaus skeptisch, pessimistisch und 
.גל‎ Von einem andern Exegeten, und nicht von Nachm. go- 
dinan Worte gewiss auf den Indox kommen; aber ganz 
‚Skoptikor Koheloth nachgosprochen, blioben sie verschont, 
tat: ealaontrt Albo (Jkar. 111, 15) bei Erklärung des 
llons an Abeln und den Missfallons an Kalı 











₪ -= rm האוכל‎ mus Sr הידוט כי הנאכל‎ Tal 
wind übrigens das pure Ficho des A. B. E,, der hiermit 
‚dos Gonusses der unreinen Thiere motivirt, 3. M. 11, 48: 
ze AUT .אל תשקצו כי ידוט בי‎ Auch der זה א‎ 
44-1001005 adoptirt 8, M, 17, 11 אי‎ 


Era לבסל נפש שאכל נפש וכל דבר שמ‎ ei 


we 





ותחבר והי לאחדים בלב mn‏ כמבואר יתלדם בדמו והיו לאחדים. 
נסות ועובי בנפש האדם ותשוב. להיותו בלתו צריך עכולי) wa‏ 
קרוב לטב הנפש הבהמית TER‏ כבשר אשר טרם SEM‏ 
בנאכל כי הדם לא (bin mann‏ בעכלו מתולדות ‏ הבהמה 


ויתלה בו גפש האדם כדם mars‏ השכלית Ton‏ בלב שבי 
הכתוב. אומר מו יודע רוח בני | ושוב ‏ שכלו | האושת 

האדם העולה היא למעלה mm‏ בהמית וועדר 

הבהמה היורדת היא למטה לארץ ‏ אשר השנתו אוחם תכלית הכונת 
ולכך אמר כי נפש כל בשד בדם  Ama sm Sum‏ 

הוא. כי לכל בשר כאדם ובבהמה טומר כי נפש כל בשה 
נפש בדם ואין ראוי לערב. הנפש היא ואין ראוי. שתאכל נפשי 
הנכרחת בנפש הקימת ואין RT‏ הנפש Sn‏ כת הנפש עכרתת. 
שתאכל הנפש את הנפש וכו | תפש חקימת, 

‚Heidenheim erklärt den Verfısser des Ebenhasser auch als den 

des השכל‎ "OR, findet aber in dieser vereinten Autorschaft darin 
ine Schwierigkeit, dass der R. El. b, Nathan des Ebenhaeser, der 
0000 im 1145 geblüht hide, in מאמרי השכל‎ auf R, Moses’ (aus 
ones) 259 Bezug nimmt, welches Werk erst um 1240 veröffent- 
licht eein konnte, Doch beruhigt Heidenheim seine Scrupel damit, 
dass 18 El. b. Nathan bekanntlich ein schr hohos Alter erreicht 
Tat, 80 dass or 1947 noch gelobt nnd den Y%O benutzt hate, In 
dem von uns soeben gebrachten grösseren Citat schen wir aber, 
dass R, El. ₪. Nathan auch schon Nachmanis erst in Jerusalem 
Beendigten Pentuteuch-Commentar vor sich gehabt. Da nun Naclm., 
wie or solbet am Ende dieses Commentars in den sogen. 127 
הרטמכ‎ schreibt, am 9. Elul 5027—19267 in der heiligen Stadt 
anlanzto, kann scino Pontateucherklärung doch nicht vor dem J. 28 
dos 6. Jahrtausonds — 1268 beendet gowosen sein. Um diese 


אבל 
כשאר הנאכלים שישתנו בעיכולים ‏ הרם man‏ ברכנסו WEIS ann‏ 
ven‏ 
להיות 


4) Dass bezüglich der Verdauung des Blutes Maim, das gerade 
Geogentheil behauptet, s., oben 3. 173. 


19" 








1 


Das ist die sogenannte Stellvertretungs- oder Satis-‏ ,| ול 
wir möchten sie fust eine christologische nennen,‏ סמומ 
(sel Hebräerbrief 9, 22), nach welcher die Gnade Gottes das Thier‏ 
Sir din Sünde des Menschen die Todesstrafe übernehmen lässt,‏ 
Abraranol ist. hier nur das Echo, aber ziemlich abgedämpft, von‏ 
ווזרוק הדם על המובח כנגר ,עולה Nehmani zu. 3 M. 1 (sub voco‏ 
דמו כנפשו כרי שיחשוב אדם בעשותו כל אלה כי המא לאלחוז BED‏ 
ובנפשו וראוי לו שישפך דמו וישרף נופו לולא חסר הבודא שלקח מע 
המודה וכפר הקרבן הוה שיהא דמו תחת דמי גפש תחת מט'! 


Same. Ans dem ziemlich dunkeln Schlussworte merke‏ לכפר טל נפשהיכם. 
müsse heissen: mit der Soele‏ בכפש יכפה Wh uch, Ar b. E. meint:‏ 
(#imlich des Thiores) und nicht Für die Soelo (nämlich des Menschen)‏ 
lauten müsste.‏ בנפש nicht‏ ,ל הנפש "el 44 dann‏ 
‚Dass die Opfersymbolik, spocioll des Blutes, noch ganz anders‏ 
‚wird, ist bekannt genug. K. David Kimchi a. B. zu Jerem. 7‏ 
וצוה בשרפת האשורק להשיב. החיטא אל לבו לכוף mn‏ הרדמיח :964" 
eb. Su auch der Verfaaser des ‚rot, Mühlhausen,‏ שתולדותם Sr ehr‏ 
und 51, 80 in der Opferoymbolik mit Nachm.’s Auffassung‏ ₪0 ₪ רקרת ל 
לפ" שמחמת und mit der Kimchischen schliesst:  ובייחתנ Mar‏ 
נפשתיכם שיארט. לכם כמעשה ep‏ - , . , נתתי נפש הקרבן תחת מחה 
ומכל naar‏ מקרי: ים דם zum‏ לפי שהם ארום 12% aber 5. Schluss:‏ 508 
(wi die alesandrinische Schule Philos hat es mit ihrem will-‏ 
Allegorisiren nicht ärger getrieben). Seine 10/16 Worte‏ 
מפני שנתחייב. הארם Hand mystisch-theosophisch und unklar:  תודמב Manz‏ 
Unseren Mystikern möchte man zsurufen:‏ ? ?הגדכות בו Senso‏ בדץ 2 
sie aber vor:‏ ,מצות. ד'ברה מאירת עינים mass mn. ka heisst‏ ואתם. ES‏ 
Wort, sio suchen immer fremde mystische Theologie‏ 00068 בוו 


van נתתיו לכפר על נפש האדם תבוא‎ 
en re Beiden — Raschi und Nachm. — ist berürlich 
| Motivirung (dee Schlusaworte) der heidnische Philosoph Por- 
Phys, ‚dien 3. Jahrhundert) vorangegangen. „Das Opferthier wurde bei 
In Syrern dargebracht, well man 86016 um Seclo verlangte‘. Weon 
Meg und namentlich die des Blutos, wirklich diese inhaltsvolle, so 


Ebene Being ten win dio hier die jtinchen‏ ו 
Bass angeben, wäre es ganz unverzeihlich, dass wir Israeliten uns‏ 

= Lustestions- und Sühnemittels nicht mehr bedienen. Wir müssten 
RE ו‎ Thieropfar bringen und den Altar erhalten; on fat dies, wie 
men Mabbinische Autoritäten nachgewiesen, auch in unserer Zeit nach 


| >= Prineip nieht verwehrt: Aber, wir haben dis biutigen 
Michi deshalb beasitigt, weil wir koinen Opfortempol mehr haben, 








— 


Aber hier haben wir ja nur eine Erklärung für die Spende des 
Blutes auf den Altar, aber keinen eigentlichen Grund für das Ver- 
bot des Blutessens. Oder meint eben Abravanel, dass das Blut 
verboten sei, weil es als Sühne für den Menschen ופ‎ den Altır 
gehört? Aber wie laut würde er protestiren, wenn. wir die pruk- 
tische Consequenz hieraus ziehen und das Blut der nicht opfor- 
baren Thiere, beziehungsweise das Blut aller Thiere nach Auf- 
hebung des Opferdienstes, gestatten würden? — Zweitens führt 
A; einen ethischen Grund an; das gemeine, thierische "Blut amal- 
gamiro sich הת‎ m dam. Bi, אמג‎ 


| 


nitären Grund, denselben, den wir bei Nachmänfdes gefunden. 
ד נופם בפכור האדם שיהיה להנאתו ולצרכו לא שיאכלהו‎ 

דם EM weil nämlich‏ כי אין לבעל נפש שיאכל wo:‏ 

mit WEI Da Abr, nicht originell, sondern nur Echo- und Compi- 
lntor ist, darum sind Motive verschiedener Art, a Img 
summengeschweisst, nicht klar auseinandergehalten. 

Um aber jeden sein Vardienst ungeschmälert "2 . 
bemerken wir, dass A, im 3. M. 17, Maim, gegenüber die 
Momente streng geschieden hat; in dem Gebot, nur am 
des Stiftzeltes zu schlachten, und'.dem Verbot על הדם‎ 
erkonnt er Abwehr gegen heidnischen Cultus; wogegen | er dis 
Blutgenussverbot als ein selbstständigen auflısst und b 

Hören wir noch den fast jAngsten jüdischen Commentatur | 
Dr. Fürst (Bibelwerk zu 9. M. 7, 26): „Beiden Opfaru galt das | 
Blut als Gott geweiht, heilige Zwecke erfüllend,; als Mittel zur — 
Sühnung, und wegen dieser innerlichen Heiligkeit desselben all 
der unreine Mund des Menschen es nicht geniossen“t]. Also game 
wie 397.2) Hiergogen aber spricht allzulaut der Umstand, dass 08% 
Blut auch den Noachideu verboten war, denen noch | 
"עשר‎ Be 








er nicht mehr, weil dies ein überwundener; 
unsere jetzige Cultuaform und Cultur höhare, geistigere, geworden 
3( Ankläuge an Knobels Worte über mean יר‎ | = Hör 
2) Wir habon oben 5. 197, Noto 1 behauptet, dass auf 
Standpunkte לב‎ weil Gott geweiht, nicht nur alcht uam Emsayı 


יש 


188 





wewchrieben, ferner der ganze Zusammenhang in 1. M. 9*); 

lich aber und besonders, dass hiernach das Blut nicht opferbarer 
Tiere erlaubt scin miisste, wie dies beim Fett der Fall ist”) 

Wäre Fürst's Motivirung die richtige, wäre es wirklich die 

Mnung der Schrift, wegen der Heiligkeit soll der unreine Mund 

& Menschen Blut nicht geniessen, so wünlen wir, wie bei חל‎ 

| ir Anstand für Abrogntion des Verbots plüidiren können, Aber 

Bil entschieden Nein! Die Schrift deutet mit ihrem כו הדם הו‎ 

FE und den ähnlichen Wendungen auf etwas anderes hin, und 

müssen uns vom Standpunkt der Schrift aus entschieden für‏ שר 

le Aufrechterhaltung dieses Verbotes erklären. Doch vorenthalten 

“ol wir micht, dass selbst eins ganz unanfechtbare orthodoxe 

Atlantik, kein geringerer Mann, als R, Joseph Albo, Tkarim 111, 16 

31 Mbglichkeit von der Hinfälligkeit des Verbots — nicht blos, wie 

Wr oben ₪, 142 göschen, für Unschlitt, sondern auch für Blut unter 

“ern veränderlen Zeitserhältnissen mindestens für discutirbar 

| Mi Wir führen seine sehr bemerkenswerthen Worte hier ori- 

| שומ‎ wörtlich an: 

ואף אנו נאמר כי מה המונל שלא נאמר שחבא רת אלחית FR‏ 

קצת אפורים כמו Som‏ ודם ושחוטי חוץ ano‏ מתחלה מש" 

ממצרים לפי שהיו שמופים בעבודת השרים Im‏ אובלים ענ ה 

ואוכלין החלם והדם כמו שאמר הכתוב ולא זכחו עוד לטעירים, , , וא 

שישתכח [SS‏ אותה עבודה . . . וכטל טעם האיטור Er‏ 

שיחזור ויתירנו. 








--- 


61101108 noch viel weniger zur Verwendung für ündero profano Zwocke 
Meetaltet sei, Wis kann nun derselbe Robbinismus, der das Essen vom 
Sr well einst zur Tompelzeit Holligkalt boanspruchend, noch für 
Manero jetsigen Verbültniseo verbietet, die Verwendung desselben zu 
Hl Hafer atohander Profnation, zu Licht-, Soifo- und welchen Fabri- 
tionen Immer gestatten ?! 

%) Dar Zusammenhang mit dem Vorhergshenden und namentlich mit 
dem Nachfolgenden את דמכם לנפשתיכם‎ Zw führt uns doch immer darauf 
הצור‎ dus der Genuss dos Blutes zunächst deshalb verboten und schon 
det Koschiden verboten war, weil durch don Genuss dieses Lobonsolementon 
der Thlarmord gleichsam erst in seiner ganzen Tntensivitit eracheint 

2) Und doch rerpönt ja die Schrift ausdrücklich nuch das Blat 

ind dar nicht opferfühigen fohlerhaften Thiere. 


|] 





185 


yerdshen: vom Binte aller Tiere. Suppliren wir zu דמל‎ das 2 
ואר‎ WEIS und Abersoizen wir: „Fleisch mit seinar Seele, mit 
deinem Blut“, 80 wäre auch das Blut untersagt, das sich im 
Neische gesammelt, innerlich verbleibend, befindet, also auch das 
lt Nerausfliessende. Fusson wir dagegen דשל‎ als Apposition 
ler vielmehr als Erklärung zu WEIS שר"‎ auf „Fleisch mit seiner 
9 nämlich: „sein Blut“, so wäre ausschliesslich nur das 
Deusiliossende Blut gemeint und verboten. Da bald darauf vom 
Vergiessen des Menschenblutes die Rede ist, האדם‎ DT TEW, a0 
möchte sich unbedingt die letztere Auffassung empfehlen. 8 
Ks wäre alsdann, wie oben beim religitsen Gesichtspunkte be- 
merkt, um nicht den intensiseten Thiermord zu aanctioniren, und 
tebmher vielleicht auch prophylaktisch als Cantele gegen. Vor- 
Bösen von Menschenblut- 

Die zweite Stelle ist 3. M. III, 17. Nachdem vorher von 
Orfom und zwar unmittelbar von Rind, Schaf oder Ziege die Rede, 
"liest das Copitel mit den Worten: „Alles Fett und alles Blut 
alt ihr nicht osson.“ 

Die dritte. Stollo ist 3. M. VII, 26 und 27, Nachdem dort 
תושר‎ wird, das Fott von opforfühigen Vierfüselern, also von 
Bot, Sohaf und Ziege, zu essen, heisst es: „Und alles Blut sollt 

hicht essen, in allen ouren Wohnsitzen, weder von Vögeln noch 
הר‎ Vioh, Jader, der irgond welches Blut isst, diese Seolo (Porson) 
"role ausgotilgt aus ihrom Volk.“ 
Die vierte Stello ist 3. M, XVII, 10: „Jedermann aus dom 
אוד‎ oder von den Fremdlingent), die sich unter ihnen 
llalten, der irgend Blut isst, eo werde ich meinen Zornesblick 
Achten auf die Person, welche das Blut isst nnd werde sie austilgen 
Aus or Mitte ihres Volkes“ 
.ו‎ 13: „Jedermann von den Kindern Israel oder von den 
dio sich unter ihnen aufhalten, der Wildpret oder 
erjugt, das gorosson wird, dor giesse das Blut aus (allen- 
nn 

| Vobrigens ist achon 1. M. IX, 4, weil dan Noachiden üborhaupt 
160186 auch den = der Blutgenuss untersagt; hier wird dss Verbot 
ו‎ und mit nz bedroht, 


— 


Halls könnte man WIR רשפךך‎ zum Vordersntz ziehen: und giosset 
sein Blut aus — der) bodocko es mit Erd 0008 
Endlich wiederholt sich das Blutverbot ganz allgemein 5. M. XI 
nochmals, und V. 14 heisst es: „Du sollst es nieht essen; auf 
die Erde sollst Du es schütten wis Wasser.‘ Dieselben Worte 
finden sich auch ibid XV, 23, woraus zu schliessen, dass nur das 
ansströmende, das ausglesstare Blut verboten ist. Dieser Ansicht 
ist auch A. de Modena 1. 1.: אסור כשהוא שותת כל שאפשר להשפך‎ 


TER כמום‎ 

Aus 3. M. 11, 58 וכל דם לא תאכלו לטוף ולבהמה‎ wind 
mit Recht geschlossen, dass sich das Verbot auf das Blut der 
Fische und Heuschrecken nicht erstreckt, 

Die Mischnah, die, im Gegensatz zur späteren Gemam, die 
Konntniss dor Schrifistellen voraussetzond, auf dieselben mr selten 
zocurrirt, sondern selbstständig und apodiktisch wuftrittt, sagt 
Korith. V, 1: Blut, das durch Schlachten, ne 0-ה‎ 
Vierfüsslern oder Vögeln entfliesst, vorausgesetzt, dass damit ds 
Leben ausströmt, ist mit Karethstrafe belegt: דם שחיטה .. . . דם‎ 

arm‏ ודם עיקוד ודם הקזה שהנפש יוצאח Cana‏ חייבים טליו. 

Ferner: Der Genuss des Blutes, der Milz, des Herzens, der 
Orarien (nach Einigen: der männlichen Orarien) ist nicht mit 
Kareth bedroht, aber doch wie jede andere verbotene Speise 
pönt, d. b. die Rabbinen verurtlieilen deshalb zu Geisselhieben, 
Aber gogen Mischnal und Tossofta normirt die Gemara nach Rab; 
Der Genuss dieses Blutes vom Quantum einer Olive wird mit 
Karetlı bestrafl. Die Gemaralı statuirt 1110: Wenn das Blut sich 
bei dem Schlachtmoment aus den Schlachtorganen im Herzen ver- 
sammelt, #0 tritt Karetli ein, jedoch nicht für dessen eigonos Blut; 
wie Raschi orklärt: das mit dem Fleische des Horzons vorbundene, 
nicht abor das von Aussen eingoströmte Blut, ist karotlifrei. 

Bomerkenswerth ist, dass bei Alfaxi (Chul, Abschn, 8) die 
Lesart gerade umgekehrt ist und demnach das Entgogengesetzie 
א וטגב‎ wird, Maim. כל"‎ 6, 8 scheint ontwoder die doppelte Lesurt 


an DE 





#) Diese drei Worte beziehen sich auch auf שחיטה‎ 29. 





₪ 


1 - 

unserer Stelle (s. Magid Mischnalı) nicht gekannt, oder sein Palmud- 
esemplar die Lesart Alfasis gehabt zu haben*). 

Die Mischnah sagt, dass man durch den Genuss des Blutes 
‚von Fischen und Heuschrecken die Kareihstrafe nicht verwirkt; 
חנכים אין חייבין.‎ Em דנים‎ ET wonuus zu schliessen ist, 
‚dass aber jedenfalls ein Verbot dnrauf haftet (ergo Geisselhiebe), 
Die Tossalta bemerkt hingegen ausdrücklich; דם דנים ודם חגבים‎ 
also nicht einmal rabbinisch, ,מדברי פופרים‎ verboten, 
wie ja auch diess Thiergatfungen dem Schlachtritus nicht ühter- 
worfen sind. : 

Ebenso ופ‎ zar Stelle 3. M. לא תאכלו 26 ,זט‎ or ba... 
חכל בכלל ת"ל לשף ולכהמה.‎ mut om Ban יכול אף דם‎ und 
weist noch ausserdem durch einen Syllogismus nach, dass hier das 
‚Blütverbot nicht statifindet: Blut von Fischen und Heuschrecken 
sei eximirt®) שכלו מותר‎ wozu ראב"ד‎ eommentirt; משום דאין בהם‎ 
וומאה: כולל.‎ weil bei diesen der 120001 MRND gar nicht statt hat. Viel 
ו טסה‎ erklärt indessen die Gem. Kerith. 21b אלא מאי כלו החיתר‎ 
ידלא בעי שחיטה.‎ „Der Gennss des Blutes dieser Thiors sei om 
lanbt, da sie ja vom Schlachtritus dispensirt sind“, Auch die Gom, 
‚erlaubt Blut von Fischen und Heuschrecken anstandslos; nur ist 
in einem Gefüsse gesummeltes Fischblut des Scheines halber ver- 
beten), מראית עו‎ DIES, es sei denn, dass sich Schuppen darin 
finden, wodurch 65 als Fischblut kenntlich ist, כי קאמר רב דם דגים‎ 
er שכנסו אסור.‎ 1. 1. 
















. ‚die Karethstrafe vom irdischen Gericht vollzogen, 0 

‚cher durch die unriohtige Lesart ungerechterweise eine zu 
\ : Die fragliche falsche Lesart würde zu einem sogen, 
a) Selbatverständlich nur von solchen Fischen und Heuschrecken, 
aufsllends Zusatz bei Paeudo-Jonathan zu 3. M. VII, 7 
ll wahrscheinlich דנים וחככים‎ 27 einschliossen, und muss 






tachiedenen Gegensatz aur Gemara treten würde, deren 
Anhänger und sclavisches Sprachrohr er doch 
‚ aber verdient a er das nachfolgende 
ausdrücklich auf בהמה‎ und mp einschränkt, 


Maimon., sonst #0 rigords, sieht auffallender Weise davon ab, 
was sein Gloseator A. b, D, monirt, || 

Die Karser halten das Blut von Fischen und Heuschrecken 
für verboten. Zu 3. 31. VII, 26 bemarkte Ahıron b, Josaph in | 
Mibchar; Die heil, Schr, wollte mit ללוף ולבהמה‎ nicht das Blut | 
anderer Thioro ausschliesson; sie hebt aber, wie auch sonst. 
dns Hauptsächliche und Gewölnliche hervor, Im. 
schliessen כל דם‎ auch jene ein א פרט דם דנום וחנבים והלשו]‎ 
תפש הטקר והכל בכלל והבא אחריו לאות אשר האכל כל דם אך‎ 
ra בשר בנפשו לא תאכל והדנ בכלל‎ — Ebenso A, b. Elijalı der | 
Jüngere in seinem Kothor Thora (s. Litoratbl, dos Een; 
No, 80): לעוף ולבחמה אין הטעם בעבור‎ . . „aan דם לא‎ | 
מכלל דנים וחגבים בהתר כדטת 902 הקבלה‎ mn שהטניל. בהמות‎ 
ונאמר במקום אחר דם‎ a | 
כל בשר לא תאכלו והדג נקרא בשר במקרא מאין לי בשר . . . אם‎ 
+ > > .את כל דני הים‎ Obgleich an und für sich ganz ל‎ 
bemerken wir noch, dass zur Ergänzung 107 Mischnah die aa 
auch „Reptilien“ hinzufügt:  וילע שרצים אפור ואין חייבין‎ ET; mach 
dem Sifra hingegen findet nicht nur keine Karetlıstrafe, "sonder | 
überhaupt gar kein Verbot statt, — also keine Gelsselhiebe. Im 
der Gemarn wird dieser Widerspruch in der Art gelöst, dass diese 
Stmfo nicht wegen DT sondern wagen FF an und Mr sich statt“ 
findet. 

Die Mischnah drückt sich nur ganz allgemein aus, dass mn 
sich durch den Genuss von Blut, mit dem das Leben hinschwindet, 
die Karethstrafo zuziehe, Kerith. 90 b. 19 דם שהנשמה יוצאה‎ 
טליר‎ Pan. ohne genaner zu bezeichnen, welches Blut dies ₪ 
Die Tossofta zu קרבנות חי‎ bemerkt; .אהו דם הנפש כל זמן שמקלח‎ 
„das eigentliche Tebensblut soi das In Strahlen ausströmende*; וא[‎ 
Gem. 1, 1. 224, Hingegen ist das, welches lem in Strahlen auf | 
steigenden vorangeht und nachfolgt, kein Lebensblut: ראשו‎ RE 

ואחרון מפני שהוא שותת. 

Die Mischnah 1, 1. normirt, dass man wegen, דם התמצית‎ die 
Karatlıstrafe nicht verwirkt, bezeichnet aber nicht, was unter 7 
החמצית‎ zu verstehen sei. Die Tossoftu 1. 1. holt dies nach; WR = 
ידם התמצית שאינו מקלח‎ Die Gem, ändert dies» Neyation in eine, 


| 








essen Be 









































197 


it bist, ein Anhaltspunkt für diese Anklage zu 
as giobt seinem Erstaunon darüber Ausdruck, 
woisor Mann, wie Alfons, auch nur oinen Augen- 
en glauben könne und es für wertl halto, 


Palm nicht als Blut gilt"), Blut iet ihnen einmal 
2 5 obgloich wi doch #0 viele Völker Blut geniessen 
iwoigo denn, dnas sie Menschenblut anwidert, das sie 
n n sehen, 


von Menschenblut ein wenig ungenau, ebenso 
gutachtlichen Aoueserungen der beiden 
wistlichen Thoologen Dolitzach und Strack, welcher 
in seinem Gutachten diesen I’unkt nur streifte®), 

-Terthum prastisch und in Bezug auf die vorlisgende 
einem Belange, Denn, wo der Talmud von Monschen- 
umd dessen minimellen Genuss geetattet, hat er nur 
welches einer zufälligen Verwundung oder einem 
dergleichen entsträmt, und das Verschlucken solchen 
ir unser ventilirtee Thema wahrlich nicht in Fmge 
₪ und lisgt aber der schansrliche Godanke, duss 
 Karäer halten dies für verboten. 


‚to über das fraglich Thema so ausführlich ab- 
allgemein günstig beurtheilts Schrift haba ich hin 


: — 


‚darum der Israelit Jemanden absichtlich verwunden (an Atschlachten 
von’ Seiten eines Israeliten konnte mur ein Wahnsinniger glauben), 
dürfe oder werde, um das Blut zu geniessen, oder vollends zu 
zituollen Zwocken zu verwenden, 

Ich komme noch bei. einem anderen Artikel „Monschenfejscht 
weiter unten auf :ו התג‎ Thema zurück, kann aber nicht wmhin, diese 
Erörterung mit dem Bemerken zu schliessen, dass, wenn ich auch 
die tlmudische Buchstäbelei und Dialektik in Bezug auf den Ge- 
nuss des Menschenbluts als dom Bibol-Goiste und Wortlaut durch- 
aus widersprochend finde und darum aufs Entschiedenste bekämpfte, 
ich doshalb doch auf Ehro und Gewissen erklären muss, dass jono 
auch nicht ontforntort im Sinne der judenfressenden, Ankläger g0- 
deutot werden kann. Ich habe an vielen Stellen des vorliegenden 
Buches und in anderen meiner rituellen und liturgischen Arbeiten 
meinen von aller confossionellon Parteilichkeit unabhängigen Stand- 
punkt und meine rigoröse Sachlichkeit genügsam  bakundet, um 
annehmen zu dürfen, dass meine Betheuerungen (auch zu Gunsten 
dos Talmuds und der Rabbinen Glauben verdienen, Ich konnte und 
kann zwar moinen Unmutli und meinen Verdruss darüber nicht 
verhohlon, dass die spintieirende und wortklaubende Interpretation 
und Normirung, die wir disoutirten, vorhanden ist und so den übel- 
wollenden versessenen Judonfoinden Anhalt gebon könnte, ihren 
gottlosen Anklagen trotz dor klaren Widarlegungen der gründlichsten 
Kenner der rabbinischen Literatur aufrecht zu erhalten, Doch 
andrerseits kann der Wunsch nicht oft genug wiederholt werden, dass 
unsere Religionsgesetze von Allen, die sehen wollen, in den Religions“ 
büchern, die in dar Landessprache verfasst sind * ( nachgelesen werden 
möchten; man wird in denselben nichts finden, was gegen die Ge- 
rechtigkait, Moral und die gute Sitte verstösst; man wird finden, 
dass Heil und Segen für die ganze Menschheit erblühen würde, 
wonn alle Welt diese Lehren zur Richtschnur für ihr Leben nähme, 

Da ich wünsche und hoffe, dass dies Buch auch von christl, 
Theologen gelesen werde, #0 halte ich 08 für opportun, zu den 
zwei bereits angeführten noch ein drittes Zeugnis eines ebenfalls 


7774) Namentlich. die "in 408 ‚Bohulen | uingelührten Ingehr sohlwued 
schiedenen Religionsbücher, Katechismen und biblischen Geschichten. 


u 


— 


dem Judonthum entstammenden, hochgestellten, christlichen Theologen 





19 












in der „Ritual-Blut-Affaire“ hier anzuführen. Möge 95 denn gewiss 
noch vielen braven christlichen Geistlichen, die wiirdigs, wirkliche 
Nachfolger Christi sind, ו‎ bopaa 
klären und zu belehren. 


השפ גנ ו 
Universität, A. von Sonnenfols, schrieb 1753 in seinem: Buche‏ 
‚„Jüdischer Blutekel“ 8. 21: „Ich, der ich unter Anführung meines‏ 
Vaters, dos Oborlandrabbinere zu Borlin und dor ganzen Chur-‏ 
randonburgischen Mark, sogar in meiner zartesten Jugend die go-‏ 
unueston und verborgonsten Heimlichkeiten des gesummten Juden-‏ 
‚thums hanrkloin konnen gelornt, weil or einstens einen Mann seines‏ 
aus mir zu machen verlangte, kann vor Gott auf meine‏ 
und Gewissen bezeugen, dass dieses (die Ritual-Blut-Be-‏ | 
eine ans denen höchste Unwahrheiten seio, walchs in‏ (! 
‚jomalen 'orhörot worden,“‏ 
i ‚dieser längeran Digreesion fahren wir in Erörterung dos‏ 
Artikels (Thier-JBiut fort.‏ 
Bei gekochtem Blut findet nach Gem. Menach, 918 die‏ 
ו ו 
בי דחולין. בי דקדשים OR‏ ובר עליז דהא לא. 
האלו קל ep on mache‏ 
Man erkennt auch hier das Schwanken in der‏ יתפק מתודת ET‏ 
‚des Blotverbotas, wie in 3, M. XVII, Welch ein‏ 
Widerspruch mit Mischnah Khor, 20, die auch für DT‏ 
normirt,‏ 
Mhimen, übergeht diesen Fall, nämlich, wie gekochtes Blut zu‏ 5 " 
en sei, mit Stillschweigen, worauf schon Maggid Mischnoh‏ 











Leber, da sie vor allem anderen Fleische eine groase‏ א 
muss, bevor sie gekocht wird, entweder‏ ומס אירק 
 Zusammenschrumpfen gebracht oder in kochendem‏ 
üht werden, wodurch das Ausströmen des Blutes‏ 
כבדא חלטי mb‏ בחלא חלטי :1118 om, Chul,‏ 
hnben sich die Geonim hiermit nicht begufgt,‏ 
dass eine Leber, bevor sie gekocht wird, ge-‏ 








200 

מיהו שדרי ממתובתא דהאודנא לא בקואון. בחליטה 
Zeit verstehen uns nicht mehr auf's Brüben,“ Dies ist ein sonder-‏ 
TR), das der alltäglichsten‏ עני אלא בדעת) hartes) Arıntlszeugniss,‏ 
Einsicht und Fertigkeit des lebenden Geschlechtes ausgestellt wird.‏ 
Wir armen Generationen, in. deren Zeit im Vergleich zu den‏ 
feüiheren, so viele Entdeckungen und Erfindungen, .80 zahlreiche und‏ 
gewaltige Fortschritte auf den mannigfachsten Gebieten der Künste‏ 
und Wissenschaften etc, gemacht ‚wurden und werden, haben jedoch‏ 
für das tiefs Problem des echten Brühens, wie für manche andere‏ 
Fragen (im Bereiche der  calinarischen und. Veterinärkunde keine‏ 
theoretische Erkenntnis und keine practische Befähigung ; das‏ 
grosse Problem befriedigend zu lösen, waren nur die Alten, |‏ 
absr wir, -im Stande. 0 5‏ 








an na .היכי דשוו ליה מעיקדא ושלקי ליה‎ Und so auch Maim. 
(vor. Speisen 5 כ שו מ‎ 
+ אותה וכף.‎ 


Fleisch dar? man nach der 0. Chul, 1118 an einem Spiesse 
‚braten, "wenn die Lober unterhalb, nicht aber, wenn sie ı 
‚den. Fleisches 196, da alsdann (dieses 16020020 das ganze 
‚Lober aufnimmt: IR תותי בשרא שרי עלוי בשרא דיעבד‎ 
לכתחילה לא‎ Die Späteren- jedoch gestatten das Zusmmmenbraten 
von Fleisch ור‎ ₪5 Let dc ac ste a 
jetzigem Rinriohtung die Leber doch seo Ba N 
Hiegen kommon könnte; 90 Rasehi ibid, : לכתחילה‎ 
12 Pin Ye ופעמום התחתון‎  . . . שזכבות‎ 


Talmndlsch wird das Gehirm | 
handelt wie alles anders Fleisch. Maim. ibid 7 will das Gehirn 
weder kochen, noch rösten, lassen, wenn es nicht zuyar über, Fouse | 
gesengt. wird, — obenfalls wegen der Blutfülle,. Diese Maimonische 
Erschwerung‘ wird aber von Anderen für zu rigorös - | 


Dr Da Del‏ ו מ 
wozu Mag. Mischn.: ie Eu‏ עד שמרבדבי אותו באור. 
a‏ 


a 












8 .ה .09 So auch‏ .למנלה. כדם האיב 
Wie‏ .הינו הוקא נוף המחול הוא. שומן אבל דם. 
mit «das; Raisonnement des R. Elensar Hakalir im‏ 
מתיד מאסורות. מותרות ... . . מן הדם Parah;‏ 

₪. auch Tossaph. Chul. 1091 
: ה‎ Sshlachen וא‎ bevor 5 טא‎ 
win, ‚der Gem. ibid; 11a 
ו‎ 
| die übliche Salzung entfernt worden א‎ 
im zweifolhaften Fällen erschwerend entscheiden קמ"ל]‎ 
yon 62. so תה‎ solches Fleisch uch nach der 
nicht genossen. worden.  Dugagen hat Alfusi 
מו‎ ander» Iawsart®), mach welcher durch Salzen das 
Fraglich ist ex dann nur noch, ol es in die- 
sonst) rob auch ohne Bulzung genossen werden 
erschwerend entschieden wird. So lautet das 
und 50 normirt, uch, Schulch. Ar. J. Dealı 67. 











Einfluss übt, nicht 
doch. Ande ich sonst: nirgends 16 hei רבנד נסים‎ aur 





nn 
7 


Die Institution dos Salzen, 0-08 

das, wie boreits aus obigen wonigen Oitaton ersichtlich ist, im Zu- 
sömmenhange mit dem Blats, resp. dessen Entfernung, eino wichtige 
Rolle spielt, erheischt an dieser Stelle eine besondere Besprechung, 
bei welcher wir selbstverständlich die h, Schr. wiederum in erster 
Linie zu bofmgen haben, ee 

Woniger als beim Zum haben wir boim 67 im der Bibel selbst 
einen Anhalt zur Unterscheidung zwischen dem verbotenen und’er- 
laubten Blute. Das Verbot ist zwar (8 M. IM. 17 für beide 
Sobstanzen gleichlautend: „Alles Fett und alles Blut sollt ihr nicht 
essen.“ Da aber die Schrift ibid. V. 16 motivirte: „Alles Pott 
gehört dem Here“ und diejenigen Fetistücke aufführt, die für den 
Altar bestimmt waren, sc hat sie von selber, gleichsar stillschweigend, 
den Genuss jedes anderen Fettes freigegeben — was auch die 
talmudische Auffassung ist, Anders ist es mit dem 21000. Da 
findet sich in dem angeführten Verse nicht jene Motivirung, wie 
beim Fette und auch nicht die Detaillirung. Doch olıne jeden An- 
halt betreffs der Unterscheidung lässt uns die Schrift nicht; es ist 
einige Male vom Sprengen des Blutes und 9 31. 17, 3 auch von 
dessen Ausgiessen die Rede. Dies weist doch deutlich "zu 
das den Augen sichtbare, ja fliessendo Blut hin und schliesst | 
jenige aus, was in den Fleischtheilen haftet. 10% wäre somit um | 
widerloglich erwiesen, dass die Schrift keineswegs Balzung 
derselben verlangt, um das in ihnen haftend: 
vermittelst einer künstlichen und forcirten Proceı 
entfernen, Noch entschiedener sprechen zwei anders | 
dafür, dass die Schrift nur das durch das Schlachten von | 
herausströmende Blut im Sinne Mat; „Auf die To sollst | 
ansgiessen wie Wasser“ (6 M. VII, 24 und 3, 38) | 
der That haben wir bereits oben gesehen, dass die מ‎ 
die Tossefta immer nur von sichtberem, gleichsam 















Stelle eine Erörterung darüber. In allen mir zugänglichen Ausgaben 
dos Arach finde ich #. אמק‎ die Worte: אי בטי למוכל באומצא שפור. רמי‎ | 
und das verzeichnet Chul. 119. Ich 886 diese Worte weder it der 
hoguzt unserer Gemara, noch 10 der don Alfası u 000000) 


| (8 

Miessenden Blut, spricht, wobei sie für einen Theil desselben, wovon 
das Leben abhängt, Karstlı normirt, einen anderen Theil hingegen, 
wann auch sichtbar und sogar ausströmend, wovon aber das Leben 
Acht abhängt, zwar für unerlaubt, aber nicht der Karethstrafe unter- 
vufen hält, Dagegen lautet der Kanon für דם איברים שלא פירש‎ 
Y8: „Das in den Gliedmassen vorhandene Blut, das nicht heraus- 
getreten, ist anstandslos erlaubt‘. Is darf daher rohes Fleisch, 
das von dem anhaftenden ausgeflossenen Blute durch Auswnschen be- 
ור‎ jet, ohne dass das innen verbliebene etwa durch Salzen ent- 
son worden, unbedenklich genossen werden ' ( 

In der Mischnah ist vom Salzen überhaupt noch gar nicht die 
Rede; diese Institution behufs ritueller Blutentziehung 186 ihr durch- 
ms wbekannt, 

Dagegen lesen wir in der Gomara Chul. 119: Gänzlich wird 
אא‎ Eint ats dem Fleische nicht anders entfernt, als durch füchtiger 
Besalzon und häufiges Abspülen mit Wasser; "TS אין הבשר יוצא‎ 








%) Ganz unriehtig, ungorochtfertigt, irrthümlich und gagen die 
Gemara glaubt השש‎ dass in jedem Fullo vor dem Genusse des 
Tieisches das Blut durch Salzan entfernt werden müsse, und or hält dien 
"gar für eine biblische Vorschrift, während nach der Gemara bei rohem 

‚das Salzen nicht oinmal rabbinisch angoordnet ist. Boch, Hakkad. 

9.204 סטג‎ er sich; es heisst in der Schrift ausdrücklich: „Du sollst 

Acht essen עם הבשר‎ wer, d.h. das Blut mit dem Fleisch“, und er 

Pricht noch dasu ron Karel, während nach dem Talmud selbst bei 

Eroifbarom, Mlensondem Blat, wovon aber nicht das Leben abhängik, 

„Blut mit den‏ 29 הכש nicht statt hat. Reggio urgirt das‏ למא 

|", darum müsse in jedem Falle zur Entfernung des innoron 

Blutes dan Salzen statt haben Nachdem ich gefunden, dass sich in den 

94 Büchern der Bibel oinige vierzig mal und im Abschnitt ms, wo das 

Biäissebot zum ersten mal vorkommt, dreizchn mal das Wort כשר‎ nicht 

Alu sog Fleisch, nach dom gewöhnlichen Sprachgobrauch ein Thoil 

Sr tierischen Substanz, sondern ganz unmöglich anders ala wie: cart 

oreaturs" anfeufassen ist, 90 ist im Abschnitt m anch 

Mal das Wort בשר‎ in dem oft ventilirten Vorse: בשר בנפשו דמו‎ 

Anders aufsufassen, als wie: „ein Goschöpf (Creatur) mit m 

„nämlich sein Blut“ sollt ihr nicht essen. Und 0 ist‏ ,)ו 

Son aueh die von Roggio urgirto Stelle nicht anders zu übersetzen ala: 
‚lan Lobengeloment mit deu Geschüpf.” 









folgen .מדיח ומולח ומדיח‎ 
Doch ist das Salzen nur nöthig, יי‎ 
werden soll, weil durch: das Kochen das noch innerlich befindliche 
Blut (דם איברים)‎ heraustritt und dann vom Fleische wieder einge- 
sogen werden wilrde. Zum Braten bedarf 68 hingegen nach dem 
Talmud des Salzens nicht, Unmotivirt ist daher die gegentheilige 


דאמר" בפיק דביצה ("א) ושוין שמולחין עליו Sn‏ לצלי לא משום 
Diesse Min-‏ .דליתטר בלא wo‏ ו יצ הח לסוח בש סנל 


gekocht wird, es in siedendes Wasser gethen werden misat). 
Maim. kupn auf die Extramganz nur verfullen sein, woil 

in der Gem, gefunden, dass Manche das Fleisch vur dem Kor 

in siedendes Wasser getaucht; Chul, 1118. חלטי ליה ברותחי]‎ ar 






1) Nach Samuel ist os ,אב"י‎ der vom Salzen der Opfer Anwendung 
macht auf profane Mahlzeiten behufs des Blotenteichons, ‚Manach. 18 
מותן .טליו טלח וחוור והופכן ונותן שליו מלח אמר אביי וכן לקדרה‎ - 4 

#) Doch haben auch ılie Karäer, die gerade im Schlachtritus noch weit 
rigoröser and, ala dio Kabbaniten, auch den Usus des 3012084, Möglicher- 
weise ist 110% erst von den apäteren Karaiten eingsführt. A. b, Blijah, 
im Kether Torah sagt: הבשר שלא נמלה‎ TER .ומוברה אכילה בדם‎ 
ר*‎ ans In איברים דלא פודש  מותר‎ arme Teenie ₪ 


) Auch dagegen wiederum protestirt Abraham vun. Dar mit 
vollam Rochte: ראינו מימינו‎ abe .ה לא שמטנו‎ 


ה 
לבק 


בל קרכנך ה 
in seinem Commentar z. St. hebt überhaupt Bart‏ ץ| 


"53% Auch in der Mischoah Sobach, 64° finden 


‚glauben, dass, wie schon oben. bemerkt, zum Zwecke 
‚diosor Branch erst um die Zeit. das Amorkers Sammel 
1 vor ihm dio Rigorösen das Fleisch vor dom Kochen 


getaucht, 

dass die Schrift deshalb beim Spoiscopfer dns 
‚hervorhobt, weil sie hei thierischen Opfern os als 
voraussetzt. Donn auch bei anderen alten Vülkern 

rau 8. Rosenmüller 31. 1. II, 8. 150, 
‚zur Zeit dos zweiten Tempels lebend, kann doch 
ann für den Usus des Salzons der Thleropfer 
hi אש שמ‎ min אא‎ 580006 590 0005 ol 6 
Borysdılonm וחור‎ muss 520 הל‎ > Bayınv 0790 








wir ausdrücklich העזף סופנד כמלח‎ MN und Bifrs mu St). Conse- 
quent heiset os boi Maim. : מזכ') מצות עשה למלוח כל הקרבנית‎ Ro an 
קוד שיעלו למובח שנ' על כל קרבנך וכן"‎ und obenso M, Nob, 111. 46. 

Währond nbor Geiger ingonids combinirt, dass bereits Früher, 
während die Opfer noch bestanden, die Pharisäer, um den sadu- 
תס שפנה‎ Priestern den Rang streitig zu machen, das Salzen den 
Fleisches auch zum Privatgebrauch eingeführt, beharren wir bei 
ungeror Ansisht, dass diesor Ritus des Salons behufs dan Bofraiung 
von Blut seine Entstehung erst dom Amorlor Sammel?) (c, 220 bis 
224) verdankt, welcher als der Vater der meist erschwerenden 
Erweiterungen betroffs des Bluts und des Salzens genannt wird, 
Vgl. Chul 1198: אמר ר' נחמן אמר שמואל ככר שחתך טליה כשר‎ 
אובת‎ Ferner 06. אין. מניחין כלי תחת בשר, וכו,‎ Ueberall 
תמקה‎ hier Samuel, Auch der Ausspruch ibid, 119%: דנים ועופות‎ 
TOR ישמלחץ זע"ז‎ welchen unsere Gem. dem R, Nachman zu- 
schreibt, wird von Alfasi auf Samuel als früheren Autor zurlick- 
‚geführt, ” 

Noch ist eine dem Talmud unbekannte, erst von den Geomim 
eingeführte Erschwerung nachzuholen, die nämlich, dass Fleisch, 
das drei Tage lang ungesalzen blieb, nicht gekocht, sondern nur 
gebraten worden darf. Selbst Maim. erwähnt dies noch nicht; 
aber Mord, b, Hillel ®) führt sie an, und so normirt anch Karo in 
Joreh Deah *) 69. . 

Dies wäre so ziemlich das Meiste, aber dooh nocli nicht Alles, 
was über den Ritus des Salzens zur Entfernung des Blüten vom 


3( Auffallend int os, dass Sifra als Schriftbewois den Anfang des 
Vorsss וכל קרבן‎ anführt, der aich hier ja doch nur auf ממחה‎ 
und os nicht rorzog, das Ende des Veraca על כל קרבנך תקריב מלח‎ ame 
zuführen. S. indess oben bei Wessely. 

#) Auch boim Fotto hat derselbe vielo Erweiterungen oingeführt, 
s. Chul. 9. u 

הביט ואל הלר מן הראשונים בל בשר ששהה שלשה Mordechsi:‏ )® 
ימים מקת לעת בלא ניקוד ולא גמלח ששוב אינו פולט רמן שנתקטה מאיסור zb‏ 

Em‏ שבתומו ומהר"ם נוהג להתיר בצליה. 

4) א‎ ist befremdend, dass J. Desh nur betrefls -מליחד,‎ also nur won 
Blat, nicht aber, wio bei Mordochat, auch von Pett die Rede ist, 4. h, 
bezüglich כיקור‎ . 


een" | 


=. DE 
טאה‎ in der späteren "rabbinischen Literatur vargebracht wird, 
nd ist es nun der 


Antiquarische Gesichtspunkt 
te Blutwerbots תה‎ sich, den wir in’s Auge zu fasson haben. 

Wir brachten schon oben beim ruligiösen Gesichtspunkte die 
Ansicht dies Talmadı und Anderer, duss in 1 M. IX, 4 anstatt 
esiell vom Blutgenuss vielmehr vom Genuss blutiger Pleisch- 
sche bei lebendigem Leibe der Tlıiere die Rede sei. In letzterem 
Sinne fasst es auch Fürst in seinem Bibeleommenter auf.*) Rosan- 
,זו‎ Altes und neues Morgenland I, ₪. 38, übersetzt mit Luther: 
מא‎ das Fleisch nicht, das noch lebt in seinem Blutes,“ Es 
handelt sich also um eine thierquälerische Grausamkeit. Den ab- 
shenlichen Brauch, lebenden Thieren Stücke aus dem Leibe zu 
hntiden, bestätigt Rosenm. 1. 1. u. 8. 309 nach Bruce bei don 
Abpssinern, Dasselbe berichtet der berühmte Afrikareisende 
® Rohlis (1874): „Sie schneiden dem lebendigen Thiere Stücke 
או‎ dem Fleisch, um sich damit in Aalbrohem Zustande zu sättigen 
עור‎ überlassen die Opfer dieser kannibalischen Ernährungsweise 
big ihrem ferneren Schicksale, “*) Oben beim religiösen Gesichts- 
וט‎ 8. 160 u. £. unter dem Stichwort Maim, M. N, brachten 
"nach der Gem, manches Antiquarische aus ‚heidnischen Ge- 
,ור‎ wonach dem lebendigen Thier das Herz herausgerissen 
rl und andere grausame Manipulutionen. Vgl. auch Abodalı 
ו(‎ 922, Raschi, Wir erkannten dort eino heidnische Superstition, 
"es welche vielleicht unsere biblische Verordnung reagiren wollte. 


=. 


2) &0 aush der Karker Ahron 6. Eliah in Kother Torah: ax 
San ₪ מה"ח כאמוד אך בשר כנפשו ונו הטעם בטוד שהגפש‎ Tan לאכול‎ 
2) fochart Hieroz, lib, II, np. 11 in der Abhandl. „Ds hoodo non 

ende in א]‎ 050 matris anan* führt im Namen des Clem. Alexander. sine 

Art von Brutalität an, dio violloicht זג ות‎ auf Aberglauben als 
A Essgier basiren mag: „In aliquorum animantium- vantren ante 
00 ouleoa injungant, ut eontemporata carne lacte voncantar, matzicem 
516 nepaleram footus, qui getatur In ntaro. Arnobins ruft aus: 
Mepeorum roolamantium vincor ruontatia oribus dinsipatia“! Firmius 
Ma הנאל‎ des Porphyr): „Virum lanlant dentibus tanrım.“ 











— 


weit über das Verbot MEER das. vermeintlich in‏ מ 
₪0 000 ו M. IX, 4 onthalten wäre,‏ 1 

Wir haben מסל0‎ 8. 166-168 ferner eine Verordnung betreffs 
des Mutes in Verbindung mit dem Verbot des Bock-Oultus gesehen, 
3 3 XVII, 7. Maim. fand diesen Oultus bei dem Sabiera, uni 
war derselbe auch bei den Bewohnern des Nildelta, wo sich ja 
die Teraeliten anfhielten, zu Hause, Ss berichtet Herodet, Il, 
46 und 42, von den Mendesiorn, dass sie deshalb nicht Ziegen 
und namentlich nicht Böcke opfern, weil sie den Bock under dem 
Bilde des Pan vereliren, den sio sich mit einem Ziegengesicht und 
mit (behaarten) Bockaftison vorstellen, TIW, das wir mit „Bock“ 
übersetzen, heisst ja bekanntlich auch „‚haarig“, „steuppig. Die 
Phantasie der Alten berölkerte mit diesen Satyrn die Wälder und 
besonders dio len Orts Man vgl. 65 411, 91 u. NXXIV 4. 
Die Septuag, übersetzen dieses Wort mit äxuona. 116008005 Worte 
lauten: "156 24 27] alyas nal 0056 24700 0705 570: do סל‎ | 
למס‎ 91 elpnudvez (näml. 205% 106 21627066 Enenvex: Ipiv ₪. 42) 
hr na av סאל‎ 9569 Aurilovenn elvzı ol 100 . - 04 
soyadyız wur map "Ehkrye;, aironpönumen mad 00%8488ך9ק3‎  | 
500 BR... ähker wol Epssvact) may 09 Er 5 עס‎ 
ס)‎ Epotvuy atyav eis (spkrens) marke ג‎ | 

Die Vermuthung ferner, dass die Warnung 3. M. XIX, 26 
an So ילא תאכלו‎ „am Blute nicht zu essen!‘ mit einer anderen 
Art heidnischer Suporstition zusammenhängt, mit der Gepflogenheit 
nämlich, zur Erforschung der Zukunft durch Blutmalilseiten sich | 
mit den Dämonen oder den Soolen der Verstorbenen in Verbindung 
zu setzen, wird, abgesehen von den unmittelbar | 
Worten auch durch einen Brauch bei den Sabiern bestätigt; 31818 | 
.א .וג‎ III, 46: הצא'בה. היו אוכלים את הרם מפני שהיו חושבים‎ 
האריה‎ 
-ויבואוהו ויודשוהו העתידות.‎ Ferner begründet Maim, dieses 3 
mit Hinweis auf die heidnische Buperstition in falgender 
ibia.: שם אמר ולא תאכלו על. חדם‎ / 







3( Ebenso in der Bibel Vorzug der mnnlichen vor den 
Opforthieren. א‎ 


1 


ולהתחכר אל השדים באכלם zn‏ הדם 
שכל חיח nn‏ שמותר לאכלם כשישחט יכסה דמו בעפר עד טלא 
ותקבצו עליו לאכול סביביו ונשלמה הכונה להמר האחוה בן מ 
Anstössig erscheint in diesem Satze‏ ישאחזם שד באמה ובין שדהם 
dass der im Moreh Neb. sonst ₪0 rationelle Maim, hier an‏ טס 
dis Existenz won BTW „Dämonen“, geglaubt zu haben scheint.‏ 
Salto wider unser Erwarten dem wirklich so sein® Freilich ver-‏ 
Alle oft auch die vorurtheillosesten und sonst freisinnigsten Männer‏ 
dem herrschenden Volksaberglauben. Nil Mirari. Homo sum,‏ 
humani nihil a me alionum puto. Doch ist vielleicht die im Talmmd‏ 
uk ausgebildete Dümonen- und Gespensterlehre, die exotische‏ 
Pine Babylons und Persiens, auch für Maim. in mancher Rück-‏ 
ch bestimmend gewesen. Da raisonnirt zu unserem leitonden‏ 
Tiema der sonst hochorthodoxs kabbalistische Nachmanides ganz‏ 
„Dämonen versammeln sich an den Blutbehältnissen nach‏ :0611 את 

den Begriffen der Heiden, דעתם‎ 'D3, 

Diesen Aberglauben findet man auch bei Homer, Odyas. XI, 
35-34 und I Es werden Thiers geschlachtet und Todtenopfer 
Aagebracht; alsbald versammeln sich um's Blut die Schatten zahl- 
ag? abup 55 תע‎ 
קית"‎ ray yerbeostiv ל‎ 00 Afjatre, Even 
very, Bsp. 4% 60 pie ua werunepi; ai 
ומק מדומקות2.‎ 0756 "11000606 verbav א‎ Ibid, V.48: 
ססר שמח ממ ל‎ Ausvıya Aäpmva alarıs Aaaev ג‎ 

Diesolbe Superstition erwähnt Horaz Sat, 1, 8, 28: Oruor in 
Mora onmfusus, ut indo Manes elicerent animas responsa daturas, 
8 sich über Nocromatio mittels des Blutes bei Cicoro Tuse, 1, 16, 
יז‎ Unde animao ‚exsitantur obscura umbrn . . . תווקתה 50|אה‎ 
Beruorum imagines, Tacitus Annal. 11, 28: Junius quidam 
empatus ut infernas umbras carminibun eliceret. Vgl, ferner 
תקוח‎ 11, 48 de Abstin.: Oi yaöv (bay payrnay dnyig sur A 
rer also (als mantisches Mittel) die Seelen woissagender Thiore 
Bern 

Mau denke an das Maimonidische ron דמה‎ Hape. Als 
Artithays gegen dissen Brauch das Blut in Gruben zu anımmela, וש‎ 
Set day Verbot aufgestellt: לנומא‎ Terme אין‎ Chul. 2, 9. 

Wioasr, Die Maisohan Spuimgmotm, 14 










| 


—y 
210 


in sich aufnehmen wollte, (ec yarschleug יקא‎ 
theile,‘* also hauptsächlich das Blut. 

Auch die Heilighaltung des Blufes als Opferobject, nn 
wohl, wie wir erwähnten, besonders ach 3 M, XVII, 14, ein 
Grand des biblischen Blutverbotes sein kann, anf welche Stelle aucıı 
der Hebröerbrief IX, 22 Bezug nimmt: „Kol ayıbim dv ar 
mäyrn 20 ward ממוןפט לד‎ mal ו‎ ai 
vera סקא‎ Indet sich gleichfalls bei den Griechen.*) מ‎ 
dem sie nämlich das Opfer zu Boden geschlagen, schnitten sie ihm 
mit dem Messer die Kehle ab, um das Blut zu gewinnen und 
damit den Altar zu benetzen. Ebenso wurde bei den Römern das 
Blut in der paters aufgefangen. Servius zu Aeneis IT, 140: Nisi | 
por sanguinem dis accopta hostin non est, Ja, es galt das Blut, | 
wie in unserer Bibelstelle, den Griochen in späterer Zeit als Mittel 
Jer Reinigung; eben darum wur es «ie Hauptsache; es wurde iu 
Gruben zum förmlichen Genusse fr die Unterirdischen  ausge- 
gossen. In diesem Oultus sollen die Gruben als Altüre gegolten 
‚haben. 

Nicht minder war das Taurobolium der Römer eine Ceromonie, 
durch welche der Hohepriester der Ceres gwweiht wurde. Es war 
eine Art von Bluttaufe, durch welche naclı ihrem Bedünken. der 
Mensch geistig wiedergeboren wurde, Fortunatus Scacclus meint 
Jedoch, dass diese, später aber durch abscheuliche Gebräuche und 
Formen entstellten, Taurobolis von den Heiden dem Judenthum ant- 
lehnt worden seien; s. Rosenm. M. 1, II, 5, 116 zu 2 M. XXIX. 


Vgl dazu ibid, V. 20 u. 91: Mm את האיל זלקחת מדמו‎ 
הא ובניו.‎ 


1) In der Bibel inden wir die Bevorzugung der blutigen Opfer 
vor denen aus der Pflanzen wolt schon in der Erzählung von den Opfern 
המוא‎ und Abels, Bei den Grioel und Kömerı waren anfangs Opfer nur 
deu Plansenzeiche entnommen. Der Altar dor Aatarto ıler &yrer, Paphian, 
Vonoris, durfte nicht mit Rlut befleckt worden; 1806 Mister. Il, 8; 
Sanguinem arac obfundere vetitum. Erst später kamen bei Ihnen die 
bintigen Thieropfer in Gebrauch. Als Antitheso gegen diese 
vorberrschendo Scheu des ältesten Hoidenthums mag vielleicht di 
biblische Bevorzugung dos thierischen blutigan Opfern 
Vgl. Albo, Tekarlı Il, 14 . = 











211 


Mer dürfte es am Platzo sein, auch die Institution des 
Sahens, dessen Innige Verbindung mit unserem Cegenstunde wir 
ersehen haben, vom antiquarischen Gesichtspunkte aus zu 


fi 


Das Salzen, Antiquarischer Gesichtapunkt. 


Nach Maim., M..N. 46, hatto das Salzn dos Opfara bei den 
Asraliten eine antithotische Bestimmung: weil nämlich die Heiden 
bei ihren Opfern auch Honig spendeten und das Salz vermieden, 
danım vorpönte der Mossismus beim Opfer den Honig und vor- 
סמות‎ dio Bostreuung mit Sala — הגוים להקריםב‎ omms nm 
Sa העינעים המתוקים ומלכלכים קרכניהם בדבש ...121 לא תמצא‎ 

מקרבטותם מלח ,מפני זה mm‏ השם מהקריב .. . . כל דבש וגוה 

Dasselbe Raisonnement‏ בהתמדת המלח על כל קרבנך הקריב. 

findet sich als wörtliches 160 bei A. b, Klinh im Kether Thorn, 
er zuf 11008. 43, 24, hinweist, Maim, nebst seinen Nachtretern 
Et is Bezug auf die Opfer der Heiden im Irrtum. Denn schon 
Homer berichtet, dass die Griechen ihre Opfer mit Salz bestrouten, 
11:44 IX 214: zaons B'ähng deln, Und ebenso im. römischen 

war der ähnliche Brauch im Schwange, = Ovid, 
East; I, 337: Ante deos homini quod eoneilinret valeret, far arat 
0% וקא‎ Incida mica salist); ibid. II, 535 u, 538: Parva potunt 


= 


#) Die moln האוא‎ der Römer ist ja genugaam bekannt. Plinfus 

Als Maxime tamen in anoris intelligitur ejus anotoritas, quando 

Balls sacrificia conlieluntur sine mole salsa. Plutarch berichtet, dass 
Dex Piste (Timaons?) das Salz das don Göttern Angenehmeto sei: Lidruvoe 
BE בגמב ששגה‎ wars win Avdpdrir Derphärae eva ginn. 
gegen ist Maim. mit seinem מ לא המצא בדבר מקרבנותיהם מלח‎ 

er dabei etwa an die Egypter dachte. Wenn nämlich Plutarch de‏ ממרי"ר 
wahrhoitegemäss berichtet, so vorabschouten dio egyptischen‏ 38 © 

wie dos Moer so auch das Salz, welches sie „Schaum des Tys 

nannten, und unter don von ihnen verbotenen Gegenständen findet‏ "ימס רע 
ich such der, das Salz auf den Tisch zu setzen, dr os sum Genusse‏ 
(ibid, Cap- 5). Hinterher finde ich auch zur Widerlogung der Be-‏ ו 
des Mai. bei Munk in seinem Gulde, TIL. pag. 306 note I:‏ 

Son no auurione dire, si \nutour a puiss 00 renneignement dans Fun 


*ו1 





= 





218 


und Unzneht) zusammen. Sogar den Heidenchristen schirft or os 
eit, obgleich er ihnen, wie er in derselben Rede sich Aussert (V. 10), 
„keit schweres Joch auferlegan und (V. 49) „keine Unruhe 
verursachen wollte‘; Wahrscheinlich gipfslte auch für die Apostel 
das Motiv in den heidnischen Blutmahlzeiten md sonstigen 
000% 

In der morgenländischen Kirche besonders hat die Enthalt- 
sankeit vom Blatgenuss bis in sehr späte Zeit fortgedauert. 
Grokius zu Act, Apost. XV, 20, giebt die Nachweisungen um hätte 
4866 dawider, wenn dio Kirche das Blutserbot „apoxtolorum et 
0700466 reverenfia in sum revocare velit‘; Gleicher Ansicht 
im 17, Jahrhundert waren auch Salmasius und G. Vossius, wo- 
rüber Calmet, Bib, Wörterk. III, Art. Speisen, Näheres berichtet. 
Tortollian, Athenasius, Minneius Felix und Just. Martyr sagen den 
Höiden, die sie boschuldigon, dass die Christen in ihren Versamm- 
Imgen Kinder erwürgen und deren Blut trinken: Die christliche 
Religion. yorbiete' ihnen sogar den Gebrauch des Blutes auch irgend 
welchen Thiores, — In der Kirchenversammlung zu Cangrena und 
Andergn, noch der zu Worms 868 abgehaltenen, in Kaiser Loos 
58. Oonstitution, welche nämlich Diejenigen mit Strafe belegte, 
ור‎ intestinis-tanguam tunieis sanguinem infartum ventri praebent““ 
MM} in dem Schreiben des Papstes Zachariss an den heiligen 
Bonifucius wird von dem Verbote des Blutes nicht anders als von 
06 noch zu ihrer Zeit gültigen Verordnung geredet!) Die „Tüg- 
Ihe Rundschau“ (März 1889?) berichtet: Kaiser Leo IV. von 
zanz verbot den Genuss der Blutwurst. Er führte bei diesem 

das ältere Vorbot des Blutessens im A. und N. Testamente 

Mund klagte, dass die Menschen 50 tollkilhn wären, theils des 

theils der Leckerei wegen, Blut in eine essbure Speise zu 
wandeln. 

Führen wir ‚noch Delitzsch's Worte zu 9 3. 31 11 an: 

Motiv des Blutverbots (ls Sühnemittel) fällt für den Christen‏ ו 

weg, aber das andere, von dem die natürliche, Schon 

(Ch blos Abscheu) dos noch nicht verwilderten oder verbildeten 
Ben 

Was August. c. Kaust dagegen sagt, fat mir nicht unbekannt, 


ww 


au 


Menschen vor dem Genuss des Blutes Zeugniss giebt, innert fort, 
obgleich os uns nicht mit alttestamentarischer Gesatzkraft ver 
pflichtet“. Beiläufg bemerkt, gegen diese letzten Worte, die ein 
wenig orakelhaft klingen, wäre Manches zu erinnern; namentlich 
muss man verwundert fragen, wo denn die neutestamentliche Gin- 
setzkraft: in den oben citirten Stellen der Apostelgeschichte bleibt? 
und auf wessen Auctoritit hin die Christenheit ‚sich dieser aus- 
Arücklichen Vorschrift des Evangeliums entzogen, so ganz und gar 
von einem Verbote losgesagt, das einen moralischen Hintergrund 
hat und manchen Keim civilisirender Momente in sich birgt? War 
₪8 ja, naclı der vnlgären Auffassung der Worte in 1 M. EX, 4, 
schon den Noachiden verboten, Blut zu geniessen! 

Mohammed, der manches Speisegosetz seiner Stammesgenossen 
aufgehoben (Surs 1), verbietet soinen Anhängern dennoch das Blut, 
Gewiss hat ar die Gepflogenheit der Enthaltung von demselben bei 
seinem Volke bereits vorgefunden und nur, als Gasete, ernenert 
und mehr sanotionirt, Die Stelle lautet: „Ihr Gläubigen + =. , 
euch ist verboten, Gefallenes, Blut u, 5. w.“ Auch Surs \ umd 
I: „m dem, was mir Geflndert wurde, finde ich seiten mia 
verboten, als... . und das entströmte Blut, 


Diätotischer Gesichtspunkt, 


Es unterliegt keinem Zweifel, und sprechen wir 65 mit 
innigster  Veberzeugung aus, dass das eigentliche Blutverbot, wie 


Blut, in Menge und warm genossen, soll tdtlich wirken, wie 
Michaolis, Mos, Recht, IV, $ 206, nach Andern behauptet; umd 
die Alten sollten manchen zum Tode Verurtheilten statt des Giftes 


aber, 0886 die Natur dem Genuss warmen Blutes in grosser 

‚gleichsam instinctiv widerstrebt, Es ist selbst nicht ae 
lich, dass reichlicher Genuss auch von angesummeltem oder nach 
fliessondem Blute manche Krankheiten in nichtisraelitischen häufiger 


+ ו 4 








a 


ni intensiver, als in israelitischen Kreisen auftreten lässt, da es 
ch schnell zersetzt und in Fäulniss übergeht, ') 

& unumwunden Alles dies einerseits anerkannt ind berück- 
sihfigt worden muss, כ‎ sind doch andererseits auch die orheb- 
הפפ‎ Nachtheile zu betonen, die in negativer Weise für die Ge- 
הנור‎ aus der allzuweiten Ausdehnung dieser Satzung, nämlich 
dem vielen Salzen und Wässern des Fleisches, augenscheinlich nd 
chweislich erwachsen; denn oflenbar und orfuhrungsmässig wird 
diesem durch jene Procedur ein grosser Theil seiner Kraft und 
seines Safles entzogen. Talı theile hier das competente Gutachten 
‚lies intelligenten, erfahrenen Arztes mit, der auf diesem Gebiete 
Akrelange Beobachtungen angestellt hatte; es ist in der Wiener 
„Neweit“, Jahrg. 1879, abgedruckt und lautet in seinem präg- 
Malesten Ahschnitte, wie folgt: „‚Untorleibskrankheiten sind beim 
dulen (beiderloi Geschlechts) Anssorst IAufig, was einer Schwäche 
der Nuskelkraft: zuzuschreiben ist. Auffallend ist die grössere Zahl 
der Skrophelkrunkheiton unter den Juden, Ausser einem anderen 
Grindg tragen die Schuld die rituellen Speisogesetze. Diese er- 
schweren den ärmeren Klassen den Genuss des Fleisches, und 
615 jene animalische Nahrung, welche den unbemittelten Juden 
5 Aaug allor vorbotenen Thiergattungen, aller nicht rituell go- 
Sıtotan Thiore — Wildpret ist ihnen ohnehin wagen der Unthun- 
19 des rituollon Schlachtens unzugänglich — übrig bleibt, 
“in durch Aussalzon und Waschungon jodor Blutsub- 
Sanz boraubt, 50 dass kaum mohr, als das fassrigo Ge- 


dom Magen zugeführt worden kann.“ — Nur insofern‏ ויר 
Kat das Salzen anderentheile oinon Worth, als es das Fleisch vor‏ 
schützt,‏ ו 


Man höre indessen. über den diätetischen (und volkswirth- 
selaftlichen) Gesichtspunkt auch die Ansicht Dr. Niomann's in 


—— 


N) Doch las ich jüngst, dass die Asrıte manchen Patlonten nach 
Sm Schlachten ausströmendes Blut zu trinken verorinen. Auch von 
Putin nen (freilich otwan Acusserlichen) machen die Aarıte 
מ‎ Gebrauch. Mögen Mediciner, die dieso Schrift 1ssen, über 
9 Punkt sich Hussorn. 


Be 0 0 





Bozichung — dies trifft sowohl bei der Diät ל‎ 
Volkswirthschaft zu — ist 90 
salzens zu tadeln. Es lässt sich nicht 


Eiweiss und Fleischstoff, die Milchsäure und Salze < 
ausgezogen. Die ausfliessende Salzlake wird entfernt 
ihr ein Theil der löslichsten und wosentlichsten Stoife des Fleische, 
Ein nach Vorschrift des Talmud gesalzones Fleisch muss deshalb 
kraftlos und weniger schmackhaft sein, als ein Fleisch, 888 frisch 
‚gekocht oder gebraten wind.“ 4 
Uober das Salzen Aussert sich auch Modieinalratlı Dr. 
heim in dem Werke „Sanitätspolizei“, S. 491: „Dns $ 
den Nahrungsstofl des Fleisches erheblich herab, indem 
das Wasser aus damselben entzieht, mit diesem aber (li rosa 
Menge dor Phosphorsäure und des Kalis, beinahe alle Extra 
stole, das 10910008 Eiwaiss und einen grossen Theil des Fleisches 
extrahirt, Auch der Speisewertli des Fleischos wird durch dieses 
Verfahren vermindert; man kann Salzlleisch nicht 80 gut, 
Gen ic run Bert von הלות‎ 2 a 
















1) Vorgoschrieben, und swar nicht im Talmud, sondern ı 
Goonim, ist nur die Zeitdauer von ,כדי הילוך מיל‎ also 16 bis 
Unsere Frauen aber, dio des Guten nicht zu viel thun au 

— im Widerspruch zu der Mahnung des Koheleth: Sei nicht | 
‚oder der ähnlichen agedischon: כלל המוסיף גורע‎ „wor ceremoniello 

häufl, verringert den Gehalt und das Anselm der Religion“ 
ange, unsere religiösen Hausfrauen begnügen sich bei Wei 
mit jener kurzen Frist und bespülen obendrein noch, 

das vorlängerto Salson das 101210 Blachon Saft boreits vom 
golloanen, dasselbe nochmals reichlich mit Wasser, was all 
166% und fados Fleisch, dom durch übermässiges Schmalz. 





/ בשר‎ „Eo stultitine deventum est hodie etc!“ Ueber- . 





7 


‚Genuss verzehren, wie frisches, nicht so gut 
סו‎ 

= Gogen diese weitgehende Ausdehnung des biblischen Blutver- 

ots möchte, ich‘ noch ein athisch-religiöses Motiv vorbringen: schon. 

dieses sollte den Webereifrigen das Wort in's Gedächtnis rufenz 





















Werschrift gleichsam vorwässert und fadenscheinig gemacht. Der 
> תאו‎ verblasst und verschwindet, dus dem Verbote die Absicht 
‚einerseits jede Art von (musumkeit gegen das Thier 
andrerseits die Menschen über die Gir der Raub- 
zu erheben, die sich an dem warmströmenden Blute ihrer 
. Die ganze Verordnung enthält durch das wieder- 
halte mit sacerdotalor Wichtigthuerei vollzogene Salzen und Be- 
pülsn etwas Unheimliches, Mystisches und Transscendentales, ich 
möchte fast sugen: etwas Fratzenhaftes und Kindisches. — Man 
die oben eitirten Worte Raschis, Mnimonis und Spencer 


re Mikrologie in vermeintlichen religiösen Formen und 
zu Oberflächlichkeit, bei vielen Menschen gar au Schein- 
beiligkeit und Undnldsamkeit, zur Verleidung des eigenen Lebens 
d Anderer, Nalıe- odor Fernstehender. Das Loben 
{sts kurz, und üherhfrdet mit anderweitigen schweren Mühen 
"und hat viele wichtige und edle Aufgaben zu lösen! 

Wargm müssen denn diese durch geistesleere Verrichtungen aft 
den Schatten gestollt und verkämmer werden und jene dunch 
unndfzer Arbeiten und selbistgeschaffener oder will- 
‚Besclwerlichkeiten noch einen erheblichen. Zu- 
|? Wie.oft hört man seitens unserer Hausfrauen bittere 
firbte Klagen über die Fleischer und selbst Schächter! 
₪ bisweilen Mlschlich beschuldigt, dieses oder jenes 
der Aedorchen, worin oder woran irgend ein Atom 
oder Fett zurückgeblieben; übersehen zu haben! Gerade 
er felilt es nicht an Gelegenheiten, sich von den oft 

Denunciationen zu überzeugen, denen das Gebahren‏ א 


218 


‚dor Vobarfrommen, die weithergeholten nnd weitaushalenden mbbint- 
schen Entgliederungen und Trmgestaltungen der biblischen VWor- 
schriften nur Vorschub leisten. Gar häufig wird die diesen letzteren 
als Motiv zu Grunde liegende Milde und Schonung gegen die Thäsr- 
welt durch jene in Strenge, Hirte, Rücksichts- החוד‎ Lieblosigkeft 
‚gegen Menschen , gegen Mienstboten umgekalrt, Nicht selten 
werden diese schurf getadelt und schnöde angesehen — ihr Blut 
wird gleichsam vorgossen, nach dem schönen rabbinischen Spruche : 
wor irgend Jomanden (öffentlich) beleidigt oder beschAmt, wargiosst 
dessen Blut, denn dies weicht in den Wangen des Geschmilliten 
und Verletzten zurück —, weil sie ein Tropfen zu wenig Wasser, 
ein Körnchen zu wenig Salz auf das ohnehin ron seinem Blute 
schon hinreichend befreite Fleisch geschfittet haben. Auf solche 
gedanken- und gemüithlose Ceramoninlobsorvanzen firfen wir wahl 
vollborschtigt jenes guflügelte Wort anwenden: „Sie seihen Mücken 
und verschlacken Kameels!* oder den noch kräftigeren Ausspruch 
Tasaj 66, 3: שוחט השור מכה איש‎ „wer mit peinlich-minntidsen 
Beobachtung des Schlachtritus dem Thlere jeden Schmerz möglichst 
»zu ersparen beflissen ist, zeigt sich bisweilen gerade dadurch und 
darin weniger scrupulös in Bezug auf die Verwundung (Beschlimung 
und Niedergeschlagenheit) einas Menschen.‘ 

Mögen hier noch die beherzigenswerthen Worte des R. 10‏ 
הדם da Modena, Boch. Hakkab. $. 53, eine Stelle finden: TER‏ 
בשהוא שותת שכן נאמר על הארץ. תשפכנו כמים ,כל שאפשר להשפך 
כמום אסור באכילה ‏ לא הקשוד ודכוק בחוטין וורידין וכ"ש הנשאר 
בבשר שיצטרך מליחה ושהייה במלח להסירו להרבות 
פליו בדינים שכן כתוב כי הרס הוא הנפש וזה רנשאר בתוך 
הבשר אינו נפש וחיות (Sam)‏ שאם יחתך ויצא ממנו לא בשביל וה 
Wir stimmen fast mit jedem der gesperrt geilruckten Worte‏ ימות. 
in dem vorstehenden Citate vollkommen überein.‏ 

Zum Schluss» noch ein Ouriosum. 

In der A, 2. des Jndenthums, 1879, No. 16 8. 1 = 
ich Folgender Mittheilung: „Die mittelalterlichen Aerzte waren fir 
den Aderlass sehr eingenommen und wandten ihn übermässig an. 
Als sie aber anf 5 M. XIT, 23 aufmerksam gemacht wurden, wo 
65 heisst, dass das Blut Mio 50010 «ni, Mrehteten sie, dem Menschen = 


| 


מא > 1 . 


219 


alt dem 11040 zu viel Soolo zu ontzichen und liessen deshalb ihre 
Pıtenten das abgolassens Blut, nachdem es etwas erkaltet, wider 
tkm.“ Können diese mittelalterlichen Aorzte nanıhaft gemacht 
wurden? 


ationalökonomische Gesichtapnukt 





Der N 
kan fbglich von uns übergangen werden, da uumittelbar vorher 
And zwar oben 8. 215 u. f, in den citirten Besprechungen der beiden 
Hamlaflen medicinischen Sachverständigen kurs nud bündig auf 





ihn hingewiesen ist. 


221 
wäre, su ist 6% dennoch als טריפ‎ zu betrachten und zu behandeln, 
solbst wenn durch Schlachten der natürlichen Verreckung des Thieres 
oegekommen wird oder worden ist. Der Talmudismus hingegen 
Ast diese beiden Kategorien, diese Grenzgebiet durcheinander gu- 
wirflt, vesp. verrückt und bezeichnet mit erstaunlicher Nonchu- 
| האר‎ und sprachlicher Willkür in der Sprache des Jargons, die man 
Mdsteas im Kreise von Analphabeien*) vorassetzen würde, als 
מרפה.‎ auch jedes Vieh, das mit einem nach rabbinischem Dafür- 
halten tSdklichen individuellen Siechthum oder Aiehrechen behaftet 
ar, (was doch nach der mens אמא‎ undedingt zur Kategorie 7623 
fer) und nicht etwa ausschliesslich das von (wilden) Tieren 
werisone oder übelzugerichtete. Diese talmudische Begriffs- und 
Sprachverwircung ist, wie wir schon jetzt, gleichsam an der Schwelle 
תופה‎ Belouchtungen zu verzeichnen uns genöthigt sehen, der 
Qull und dio Genesis dee ebenso riesenhaften, wie unverfechtbaren 
möbinischen Ritual-Codex über טרפה‎ — von dem Verfahren, das 
Wort רפת‎ der Bibel zum Protz, seines wahren Sinnes und Wesens 
שר‎ entkleidet zu haben, ganz zu schweigen. Und hiermit 
tiber die Stellung unseres Gegenstandes 2 und (טרפה‎ in der 
Reihenfolge der Dinge und der Resultste einer unparteilschen 
bereits andeutungsweiso gegeben. Die Enthaltung 
Ka גיד הנשה‎ sahen wir, war gar kein Verbot, sondern mur eine 
Gopflogenheit, die jeder rutionellen oder sittlich"religiösen Arund- 
gen und Absicht entbehrte, eine mythische oder historische Remi- 
"se oder Vefsinnige Allegorie mit nalionalisirender Färbung. 
בכש"‎ erkannten wir als ein vom Talmudismus von Haus aus 
Bötserstandenes Verbot, wie oben aus unserer Abhandinng dartiber 
Mbreuyend zu ersehen, Boi Sf und DT schwankten wir, wenn 
ah 6 darüber, dnss dio talmudischen Anwendungen und Er- 
"älerungen dieser Verbote Mauss und Ziel weit überschreiten, so 
Ach in Bezug auf den Punkt, ob die Verbote von =bM und דם‎ 
“len der Bibel im Zusummenhange mit dem Opferritus, bazw. 
Au Abwendung eines abgöttischen Cultus, oder primär als. solbat- 
> 
4) Don Grund für diese aprach- und sinnwidrige tendentiöse Be- 
lchtung werden wir weiter unten nachweisen 





a 


ständige Speise-Inserdiete zu betrachten sin, Und was den Gogen- 
stand dieses V, and VI. Abschnittes anbeteift; #0 bemerken wir 
bereits im Talmudismus die Wörter נבלה.‎ und MET zuerst ihres 
walıren biblischen Sinnes beraubt und ılann nach eigenster Willkürlich- 
keit und in dialeotischer und ritneller Maasslosigkeit mit neuen Be- 
dontungen und tiberschwänglichem Inhalte bekloidet. 

Fusson wir mım unseren Gegenstand specieller in's Auge! 

Einleitend sei bemerkt: TED zu essen, ist schon 2. M. XXI, 
30 ausdrücklich nd allgemein verboten; ‚ron =) hingegen ist vor 
5: M. XIV, 21 nicht die Rede. 3. M. V, 2 wird ein Opfer var 
geschrieben. fir den, welcher RBB mr נבלת‎ oder גבלת בהמה‎ 

, öl berührt!). 3, M. VII, 24 ist allenlings von Gefallenen nnd 

Zerrissonen gesprochen, nicht aber von \enm Fleische. schlechthin, 
sondern ansschlissslich von deren zum Genuss untersgten Fette 
.וחלב נבלה וחלב טרפה . . . . לא תאכלהו‎ Später 3.0%. 4718, 5 
und in gleichem Sinne auch 3. M. NT, 24—28 und 29-40, ist 
wiederum nur טומאה‎ erwähnt, und 8. M XXI, 8 vollends einzig 
ud allein vor der durch diesen Genuss Mr den „Alroniden* ont- 
stehenden Verunreinigung gewarnt בלה וטדפה לא יאכל לטמאה בה‎ 
Erst 5. 381 21, wie bereits bemerkt, heisst es ausdrücklich: לא‎ 
בל נבלה‎ 3 somit erst an dieser Stelle ist bei MY2% von. einem 
eigentlichen Speiseverbote die Rede*). Die eigentlichen und be- 
stimmten Verbote des Genusses als solche finden sich demnach Mir 
טרפה‎ und 533 im Pontateuch nicht beisamınen, sondern in wer“ 
schiedenen Büchern gesondert aufgeführt; scust aber. sind auch 
7925 und חלב 6 טרפה‎ und 89, in der Schrift immer nur vor- 
bunden genannt, als wären sie, nach unserem bereits benutzten = 
Bilde, ein treu zusammenhängendes Zwillingspaur; #0. 3. M. VII, 24 
ano :וחלב נבלה וחלב‎ das. XVII, 15 והגפש אשר תאכל גבלה וטרפה‎ 
und das. XXI, 8 Kaoch, IV, 14 שו +גבלה. וטרפה לא אכלתו‎ 
411%, 31  םינהכה .בל גבלה וטרפה לא יאכלו‎ Be 

») Nach rabb, Erklärung: wenn or im Zustande der Un! 


| 
Hoiligthum betreten. & 
=) Auffallend ist, dass Josophus Aut, 111, 11, 2 nur das Verbot vom 
בלה‎ nicht ‚aber von טרשה.‎ ermähnt: zul als 900 59862066 ןפ‎ | 
₪ + 





er) 





223 


Jo mehr sich nun der Kabbinismus bei. diesem Gebote vom 
ainhchen nnd nüchternen Wortsinn entfernt hat, desto mehr liogt 
us ob, die eigentliche nnd einzig-wuhre Bedoutung der beiden 
Begrifio, sowohl vom Gesichtspunkte der. Etymologie, wie des 
המשהו‎ Sprachgobrauchs, des höchston Tribunals auf diesor Go- 
Moto, zu ergründen und festzustellen. Und hiermit, wenn: auch 
nicht in den eingeschlagenen Wegen und den erzielten Ergebnissen, 
kalnlon wir uns mit einem der hervorragendsten Sachwalter und 
‚Bührer der modernen jüdischen Orthodoxie und rabbinischer Bibel- 
ה‎ Horrn Rabb. S.. R. Hirsch, weiland Rabbinor iu Frankfurt, 
is illiger Soolenhurmonie- Derselbe sagte nämlich in seinem 
Vorsorte = גום‎ seinem Tliom-Commentar; „Den bibl. Text aus sich 
“ber zu erklären, diese Erklärung aus dem Wortausdruck in.allen 
nen Nüancen zu schöpfen, die Bedeutung der Worte ans dem. in 
‚den überlieferten Schriftihum vorliegenden Sprachschatz zu ergründen, 
Au der Hand dieser linguistischen Forschungen die Wahrheiten zu 
Achöpfen, aus welchen sich die jüdische Walt- und Lobensanschanung 
erbaut - dies war das angestrebte Ziel,“ Absicht und 
Verwirklichung, Programm und thatsächliche Leistung decken sich 
Itider nicht immer, sind oft himmelweit von einander geschieden. 
Auch ist die obige Phrase des Rabb, Hirsch „aus. dem in dam 
überlieferten Schrifttum‘ u. s. w. etwas dunkel und allgo- 
Mel, daher irreführend und anderntheils engherzig. Das „über- 
lehrte Schriftthum‘ kann ja auch dio nachbiblische, die rabbinische 
Uleratur sein und bedeuten, - Und da wissen wir ja, dass: manche 
Worte und Redewendungen einen ganz anderen Sinn erhalten 
Milen und bewahrten, als der von der Bibel gemeinte und be- 
.ההגה‎ So ist 08 jü, wie wir kaum hinzuzufügen brauchen, im 
Fa Sprache und Literatur: die ursprüngliche Bedeutung so 
Aicher Ansdrücke und Phrasen verlieren und verloren im Lanfe 
der Jahrhunderte nnd Mundarten ihr wahres Gepräge und ihren 
penilichen Inhalt, sodass sis später nur entfernt mit ihrem früheren 
Salbet formell und.sachlich verwandt sind, Das mag nun Mr-profane 
Örgestände und Zwecke unerheblich sein. Wo und wann os sich 
תור‎ Religion handelt und die Bestimmung und Absicht des Gasatz- 
ו‎ in der Wagschude liegen, ist in Wort in seiner ‚ursprüng- 


| 


25 
wolle und schwärst gleichsam selbst diesen talmndischen Kanon in 
di Schrift kühın hinein; ויתפרשון מסואבות תמני סרי טריפות‎ (9:31. 
SU 12 und dasselbe fiomme Work bt unser Paraphrast zu 4, M 
An, 9; ושחט אתה לפמיו‎ giebt er umschreibend wieder mit: 
Mama mo בתמני.‎ mp2" Und alles dieses Angesichts nicht 
“eigen Bibelstallen, in denen ‚das Wort טוריפה‎ 30 gebracht ist; 
dt such nicht das geringste Dunkel und“ der’ leiseste Zweifel 
über dessen Bedentang aufkommen kann. 80 lesen wir 1. M. 
טרפה לא הבאתי אליך :99 ואצצ.‎ „ein von einem (wilden) Thiere 
Srissonos Schaf 60 — sagt Jacob zu Laban — habe ich ‚Dir 
₪ gebracht,“ Tarrum Jonathan: ופוט ודתבירא מן חיות כר"א‎ 
Fig; Haschi: Sn על יד" ארי‎ Beim Anblike von Josephe 
Mitigem Gewande ruft Jacob ans: חיה רעה אכלתרו טרף טרף יוסף‎ 
‚= wildes Thier lat ihn verzehrt; zerrissen, ja zerrissan-ist 
יוו‎ 2, M. XXIT, 19, אם טרף יטרף יבאהו עד הטרפה לא ישלם‎ 
גגה חל‎ Work MEN ersichtlich und ausschliesslich nur ein durch 
הוח‎ Getödtotos bedeutet; Oirkelos: אתברא ית בר‎ ER; Jonufhär: 
אותברא יתבר מן חות כרא‎ PR: 616 : יתקטלא יקטל‎ DR: Rascht: 
.ע"י חיה תח‎ In der Uebersetzung und Erklärung dieser 6 
א‎ selbst unter den ältesten Autoren koinerlei Abweichung, 
isch das allerkleinste Schwanken und Bedenken, nd da sie dem 
Alltıgs- oder logulen Leben entnommen sind, d, h, koinerlöi rituolles 
Her dogmntisches Broigniss oder Gesetz auch nur im Entforntesten 
מס‎ #0’ sind se unwidersprechlich für den Sinn des Wortes 
סרפה.‎ grundlegend, masssgebend, entscheidend, 

660 wenig kann 66 einem Zweifel unterliegen, dass ו‎ 
וכשר כשדה טרפה לא תאכלו 30 זא ,9.0 וא‎ zu übersötzon 
dt: „Pleisch‘ (odor מו‎ Creatar), dns auf dem Felde zerrissen 
erlen, sollt ihr nicht ossen,‘* und ist natürlich von einem ‚Vieh 
Rede, das von sinem Raubthier zerfleischt und getödtet worden 
אה‎ Die Sopt: übersotzon: קד‎ Die Mischnah lässt 
Gh auf eine Erklärung des Begriffes טרפה‎ nicht ein: "ihr זה‎ 
הכהל כל שאין כמוה חוח טרפה‎ ist nicht eine solche, sondern eine 
וה‎ Generalisirung, ein apodictisches Urtheil, welches als 
Verkia für die talmndische MB-Erläutorungen und Erweiterungen 
A Menen bestimmt ist, ‚Die Gomara Chul, 102% sngt zu unserer 

Wiener, Die jüdischen אפ[‎ 15 


U — 


die Gem. Makkoth 188 u. a u. O, hingegen benutzt‏ הטרפהה 
eben dieselben Worto als Balog für die diesen Ternliogande Be-‏ 


mann‏ למות ועדיין hinzu:‏ הישחיטה An. Er fügt allerdings‏ היער 
שאם מתה xD weil, wenn wirklich todt, sis au. 792) gehört‏ מתה 
wir aber machen an anderer Stelle auf diese un‏ והרי an‏ נכלה 
richtige Auffassung und auf den Unterschied zwischen diesen beiden‏ 
aufmerksam. Die Ungenauigkeit und‏ טריפה Katogorien 792) und‏ 
Uebertreibung dos Muim, zeigt sich abor auch darin, dass er, an‏ 
לא נאמר טרפה אלא שדב' הכתוב. בהווה kotzter Stelle sagt: PD‏ 
während seine 40616, doch wohl die‏ ושטרפה ame‏ חית. היער 
דבר ale‏ בשדה טרפה an sieh, sondern‏ טרפה Mochilthn, nicht‏ 
אין לי אלא בשדה .בכית מנין bezeichnet, nämlich:‏ הכתוב. בהווה 
TOT. eine Auf-‏ הכתוב בהווה כיוצא כו בשדה מצאה 27 ,22 .5 
fasgung, wie sio wohl nicht sachgemässer und einleuchtander =‏ 
dacht werden kann, Im Uebrigen ist der ursprüngliche Sim‏ 
MEI TEN auch. von Taltud,‏ טרפה לא תאכלו des. Wortlautes‏ 
Maim., wie von allen andern Schrifterklärern und Vebersetzern,‏ 
erkannt und anerkannt, Nur einer der jüngsten jüdischen Com-‏ 
mentatoren, der bereits genannte selige Radb, 8. R, Hirsch, jet‏ 

1) Gicht os für 0186 solche willkürliche, extraraganke Bohrittdeufung 
noch eins geeignote Bezeichnung?! 

®) 3. Noto a) am Schlusso des Artikels, 


227 


Yoklidı Aberrsschend, doch überrmschend in einer Weise, dass 
vir in Bezug darauf nur mit Ironie die Tesaian. Worte (LITT, 1) 
Wasch כזי האמין‎ „wer hätte 80 was wohl gedacht‘! eitiren können. 
Obgleich streng rabbinisch, verlässt er doch Talmud und Maim. 
mit lichtestem Herzen, und trotz seiner vorworilichen Willens- 
Auserung, sich liberal! streng an die eigentliche Wortbedeutung 
א‎ Inlien, verschmäht er dieselbe und leistet in der Interpretation 
ud Etymologie unseres Textes und Wortes wörtlich folgendes: 
ls טרפה‎ nicht ein zerrissenes Thier bedentet, ist schon durch 
6 Zusummenstellung וחלב נכלה וחלב טרפה‎ 3. M. VII, 24 kurt), 
₪ 5 Zarrissene unter M9=) begriffen ist“, Diese Beweisführung 
₪ schon darum fundamental verfelilt und irreführend, weil ja vor 
SM. VIN, 24 von einem Verbote dos „Genusses“‘ von Ma) noch 
ar nicht oder nr von „Berührung“ einer 792) in Verbindung mit 
der Berührung von sonst Unreinem 3. M, 5, 2 die Rede ist. Wie 
Mile also das Verbot des „enusses“ von טרפה‎ schon unter dem 
Tu נבלה‎ begriffen sein können? Doch hören wir seine philosophi- 
Mon und logischen Ertuterungen: „Die Bedeutung von NG als 
שוחו‎ 5 ( und der rubbinische Gebrauch der Wurzel 7% für das 
Neimen verpfändeter Güter... . „beweist“, as heisst nicht 50- 
האר‎ | ‚zorreissen“, ale „an sich reissen“, zur Nahrung nehmen; 
מרפה.‎ ist daher „das schon als Nahrungsstoff von einem andern 
Reiche (dee sich physisch und chemisch nährenden Natur) ergriffene 
.הוהי‎ Das „beweist“ ist köstlich; nur schade, dass der ge- 
Winliche Menschenverstand nicht mit solchen Sprungfedern nus- 
fwristat ist, um Herrn Hirsch in den gewaltigen Gedankensprüngen 
Minor Iogischen Schlüsse zu folgen, Fürwahr, wenn man noch in 
Aüerer Zeit 20 exegesirt und interpretirt, wie es Rabb. Hirsch 
in mirstehonder Notiz gethan, so müssen wir freilich den Ausdruck 
סומר‎ Erstannens über manche talmudische Deutung und Satzung 
וו‎ abschwächen und können ihm und Seinesgleichen nur 
₪ oft eitixten Warte zurufon: .עד מתי אתה מעות עלינו את הכתוכים!‎ 
= 





Me ist ganz uuklar, was Rabb, 11. durch 01080 Worte zu %- 


1 : 
2) Dis Bedeutung von sin als „Nahrung“ gehört wahrscheinlich 
‚ganz anderen Wortstamm an, gleich הקל‎ 
15# 


—— 


Bi 

Auch in Bezug auf die Etymologie und den Begrilf des Wortes 
mb2% Ans, kann wohl keino Unklarheit obwalten; es stammt vom 
Worte ,גבל‎ verwandt mit DES, fallon; נבלה‎ 20090604 somit „‚Go- 
fallenes“, gerade 30 wie das lat. endaver von cadere, fallon. נבל‎ 
ist, wenn auch nicht ganz identisch, 50 doch dem ME) Aussorst nahe 
stehend, 92) wird gebraucht vom „Hinwalken" der Blätter sd 
Früchte, welches Phänomen dem Abfallon derselben vormngeht; auch 
vom Zusammenbrechen und Hinsinken der menschlichen Kraft, wie 
2. M. XVIH, 18 גבל הכל‎ Aber auch bE3 wird vom Verenden, 
dem ttlichen Hinfullon belobter Wesen gebraucht; 50 5. 31. NAT, L 
וחלל - . > > נפל: בשרה‎ Richter V, :כרע נפל שכם דפ‎ 2 Sam. ıl, 
98 נפלו נכורים‎ TR. So bedeutet Ps, LVIIL 9 1 זז‎ 16 
SB1 dus dem Mitterschoos enttallone, todtgeborene Kind, Zar 
Jerem. XIV, 21 כבדך‎ nos אל תנבל‎ bemerkt Kimchi אל תפולהו‎ 
המור לארץ‎ Richter XIV, 8 haben wir os וא‎ unzweideutig wie 
möglich: ,מפלת האריה‎ Cadavor des Läwen. Zi meiner grossen 
Befriedigung ünde ich diese meine Hypothesen fiber die Verwandt- 
schaft von 63) und SB3, sowie ber die schlagende Bewniskraft 
des letzten Citates — Hypothesen, die ich vor Jahren bereits nieder- 
geschrieben, jetzt zu meiner Veberraschung im Parchon bostätlgt. 
Derselbe sagt nlmlich; ומזה נקרית נבלה משום. שהוא נפילה ,תדל‎ 
הה'א יסד לראת את מפלת האריה.‎ 

₪0 wind denn also mit כבל ה‎ sin Cadaver, hingwsiechtes, ver- 
storbenes Thier bezeichnet; 8 M. XI, 29 lesen wir וכי ימות מן‎ 
הנגע בנבלתה‎ . . . Mana, also wenn es gestorben oder doch. das 
Siochthum so’ weit vorgeschritten Ist, dass das Thiar doch bald 
hingesnken, verrockt wäre, ist es 23 nicht im Entfarntesten 
aber, wenn es atwa nicht rituell geschlachtet ist. Und won dieser 
oben eitieten Stelle dürfen wir wohl sugen: ra זה אב‎ Das int 
auch die Auffassung der rabbinischen Autoritäten, wo she ik 
nüchtern, unbefangen von rabbinischen Rictionen, Ausser; Chinmch, 


דודאי גבלה פתם תקדא בהמה שמת ה מאליה מחמת חולי. :451 צ 
So isst sich aber auch wohl mit vollster‏ .או באיזה ענין שת מ ות 


Berdchtigung der Schluss ziehen: ,טרפה דומיא דנכלה‎ da עבלה‎ = 
zweifelhaft ‚ein todtes Thier und mit ihm שרפה‎ 
sammengestellt ist, so‘ bedeutet nach ‚dor Schrift des, 0 





|. ₪9 | 


el 


und wirklich „Todtes“ oder doch von einem wilden‏ הק 
Tier so Abel Zugerichtstes, duss es bald verreckt wäre, abar‏ 
sicht etwa Schadhaftes, nach rabbinischer Interpretation und Legis-‏ 
tion, .‏ 

Mit 923 ist dann auch der Begriff des Anwidernden, Ekel- 
haften verbunden; das Thier ist hingesiecht, und wenn auch noch 
weht verwest, 30 doch. in ler Verwesung begriffen oder derselben 
שת‎ Es kann daher in der Schrift, wie 1. Kön, 81, 24, 23 
טרפה ו‎ vorkommen, nieht aber, wie kaum gesagt zu werden 
הח‎ umgekohrt MED für 7723, denn dus erstere ist eine 
!טפ‎ engere Katogorie, 7172: die weitere, allgemeinere Classe 
fin (elten Wesenz das weitere und allgemeinere kann wohl unter 
gerisen Umständen die spaciellere, engere, aber nicht umgekehrt, 
seskon und in sich schliessen, Ich glaube auch nicht fehlzugehen, 
en jch behaupte, dass jedes, wenn auch geschlachtete Thier, 
win es später im Zustande der Varwesung sich befindet, ron. der 
Schrift als 923 batrachtet, denselben levitischen Vorschriften 
lerlioge und das שחיטתו מטהרה מידי נכלה‎ in Bezug auf das. 
“be vollig gegenstandslos und hinfaig sein würde, 

Da nun dem Bogrift von 7533 die Vorstellung des Anwidern- 
den, Ekolerreronden anhaftet, 80 schouto man eich, die Bezeichnung 

fir den menschlichen Leichnam zu gebrauchen. Selbst, wo 
@ del mm Verunreinigung an der menschlichen Leiche, — nach 
dor Schrift die intensivste Unreinheit und bei den Rabbinen אב‎ 
Mo — und um die dagegen vorgoschriebene Lustration handelt, 
Yin der menschliche Leichnam nicht 23 genannt. Es heisst 
העל בחלל זאו‎ oder העט במת לכל נפש אדם‎ (a. גו ,צזצ א‎ 
mi 18), nicht aber כנבלת אדם‎ Nur da,. wo, der Monsch durch 

Verbrechen sein göttliches Ebenbild verleugnet hat, 
חול‎ diese abschreokende Bezeichnung 7923 auch anf Ihn. ange- 
#undat. Von. Verbrechern heisst es 5 M. XXI, 33. לא תלין גבלתו‎ 
Dre: von Isabel 3. Kön. IX, 37 והיתח נבלת. אזכל כרמן‎ 
Von dem dem ausdrücklichen Verbote Gottes zuwiderhandelnden 
Erophoten ist I. Kön. XIII, 24 und dem in Abgötterei versunkenen 

6 wird. mahrmals die Bezeichnung 923 nngowondot. .Es-giebt 
Az zwei Ausnahmen in der ganzon hl. Schr., wie Jos. XXVE 19, — 





worauf schon Elias Lerita im תשבי‎ aufmerksam macht — und 
Ps, LXXIX. 1 אוו נתנו את נכלת עבדיך מאכל לעוף השמים‎ aber, 
im Sinne der Feinde gesprochen, die die Leichname Israels wie 
thierische Aeser behandelten 

Es bedarf hierbei kaum der Bemerkung, dass wie רל‎ und 
210 und so viele andere Wörter, so auch 52) und ו נבלה‎ 
auch von der rein-physischen und materiellen Bedeutung aufs 
sittliche übertragen würden. Daher 23 der moralisch Verweikte, 
Gesunkene, Niedertrüchtige; 7723 sittliches Verdorrtsein, Gesunken- 
heit, Schandthat; Jerem. XVI, 18 wird es auch von Götzen ge- 
braucht, die für abscheulich und verunreinigend gehalten werden! 
mann ,בנבלת שקוציהם‎ und Hosa 11, 19 אנלה את נִבְלְחָה‎ iet 
MUS} auf pars obscoena ungewendat, wenn auch als 955% ג‎ 
and mit Anspielung suf den Luhlerischen Götzendienst des Volkes, 

Aus alledem geht nun unumstösslich hervor, dass in der Schrift 
793 nur ein naffelich, nicht durch Menschenhände veraudetes 
Thier, und טרפה‎ nichts anderes als ein durch sin Thier zar- 
zissenes Vieh bedeutet, und nicht etwa solches, welches erkrankt 
‚oder irgendwie — ohne von einem Thiere — organisch geschädigt 
ist, denn dies gehört, wie schon eben fastgestellt, zur Kategorie 
.גבלה‎ Das Letztere wird sogar von Is, Aramalı in Akadılı, porta 
46, offen alngastanden, nnd setzt er sich hienlurch mit dem Tal- 
mudismus geradezu in direoten Widerspruch, während ar für die 
Düfteleien und Phantasmen des Rabb, Hirsch, wenn er sie gekannt, 
nur vornehmes Lächeln gehabt hätte. Auffullender Weise denkt 
Aramahı aber nur an ein Wild, das anf der Jagd von Hunden zar- 
tissen wurde: בשר בשדה טרפה לא תאכלו באשר הם אוכלים כי‎ 
.יצודו ציר חיה או טוף ע'י הכלכים‎ — Auch die Karker יו‎ in der 
Erklärung unseres Gegenstandes rationell zu Werko; so 
‚m מספר נ' בסדר י'א: כתיב זאת החיה אשר תאכלו‎ 
מה המובן כי הבהמה הטהורה שהיא היה ר"ל בריאה שהליכתה כראוי‎ 
ואכילתה כאכילת שאר הבהמות הבריאות שאינן חולות מותרות להשחט‎ 
ולהאכל שלא אסרו לאכל אלא המוכה והפצועה . . . שכל אלו אינן‎ 
יכולין. להקרא חיה. . . והתלמודיים הוסיפן מעות בריקה .. . או תהא‎ 
םירבא מכנף אל כגף . . . והמציאו י"ח טריפות מה שלא עלה על לב‎ 
התורה.‎ I Man sieht, diese kurkische Erklärung ist 0% 





- 1 
התור‎ sachgemäss und innerhalb der natürlichen und gebotenen 
ann, Insefsen sie aber ihr Axiom an das Wort חיה‎ knüpft, 
als ob dasselbe in der Schrift exolusiv gesund bedeute und nicht 
welehe allgemein „lebend, lobandss Wasen‘, „Thier oder Wild, 
© it sio allerdings gunz nach rabbinischemn Zuschnitt, wie ja die 
füigeron Kurlor so oft Nachahmer rmbtinischer Deuteleien eind, 
Anstatt ihrem Princip gemäss sich an den strieten Wortlaut der 
‚Shrift zu halten, Bin Alterer Karder, nämlich Alıron b, Joseph, 
Spricht sich daher zogen jenes Axiom und jone Schrifterklärung des 
‚jitgeren Karderthums tnumwunden aus; #. seinen "22 zur Stelle: 
שהוכיר שם חיה שיודה על הזה‎ arm זאת החיה אשר תאכלו ואין‎ 
הבהמה בריאה כי כן נוכרה במעשה בראשת.‎ | er denkt nämlich an 
UL 1 und sonst, wo MM nichts anders, denn als „Thier“ be- 
0006 Und der Karder Ahron ben Eliah der Jüngere, wie Delitzsch, 
U BL des „Orients“ 1840, S. 275 mittheilt, definirt, שרפה‎ als 
הדרוסה מחיה תוף‎ und vorwirft die rabbinische Ausdehnung auf 
18 Torefah-Arten, hält es zwar für richtig, dass die Schrift nur 
6 Gesunde RT) zu Schlachten erlaubt, behauptet hingegen, 
Ass das Krankhafte vor dor Schlachtung orkonnbar gein muss — 
Mid nicht orst nach dom Tode durch בד" קה‎ au oruiron ist, 

Wenn wir nun anch die von uns gegebene und belsuchtete 
אמא‎ des נכלה‎ und טרפה‎ in der Schrift für unwiderlogbar 
Mullen, כ‎ sind wir doch, wie wir schon mohrmals zu ungiren für 
lie hielten, sehr weit entfernt, am todten Buchstaben haften zu 
Maiden, Wir erkennen es vielmehr an, dass nicht nur ein bereits 
"eondetes Thier, sondern auch oin solches, welches durch Krank- 
lit cdor Siochthum dem Voronden naho ist, unter בלה‎ ( aub- 
| ==-- 

4) Hätte der Talmudismus den biblischen 20001 von גבלה‎ nicht 
% lotal eutstellt, wäre er einer nüchternen treusn Exegese gefolgt, so 

₪ er nur durch äussore Vergewaltigung oder allenfalls Änaseren 

mus entstandene Schäden un Gebrochen mit der Bezeichnung 
PERS, dngegen alle anderen, ohne solche extremen Angriffo ontstandonen 
Ntankheiten, wie sie sich namentlich durch moto „dünne Fdon“, 
בתית.‎ „manche Art Tubarkeln“, mins „manche Art Farben an der Lunge" 
ws ‚wenn sie anders Wdtlich wären, mit der Bononnung nbza bo- 


| 





233 





eier gewissen Höhe heruntergefallen; MOD anseinanderge- 
tan, 6 8. in der Kehle; MMO, mit zerbrochenen Gliedmassen 
behaftet, — Als oberster Grundsatz äussert aber die Mischnah nech 
נוא‎ national: יכל שאין כמוה חיה טרפה‎ was unter ähnlichen Um- 
ור‎ nicht leben ,מה‎ gilt als יטרפה‎ Mit don aufgestellten 
Kategorion hat also die Mischnah tödtliche Pathologien im Auge. 
₪ ergiebt sich hieraus mit schlagender Consequenz, dass die Mischnah 
| או‎ 95 aufregeben hätte, irgend eine Kategorie für שרפה‎ oder 
DE zu erklären, wenn deren tödtlicher Charakter von der com- 
Pelinten Wissenschaft bestritten worden wäre. Man wird daher 
iriumen müssen, dass unser Verlangen, die Veterinärkundo und 
acht den Ritunloodox das entscheidende Wort sprechen zu lassen, 
etz im Goisto der Mischnah ist; denn wer kann mehr als der 
af der Höhe der derzeitigen Wissenschaft stohende, durch Special- 
סו‎ und ooncentrirte Praxis geschulte Thierarzt geeignet sein, 
Krnkhelts- und Todes-Ursschen und Symptome im Viehe zu er- 
kann und bestimmt zu umschreiben? Und dies tritt m 50 ont- 
חטש‎ hervor, wenn wir mit dom genannten loitendon Gruni- 
Az der Mischnah .כל שאין כמוה חיה טרפה‎ dass nämlich die 
| Ikenmnfähigköit als Roqnisit für טרפה‎ gilt, die bereits oben 
086 Auseinandersetzung des Maimonides in Verbindung bringen 
תיל טרפה לכלב השליכון אתו עד שיעשה אותה. בשר הראח‎ 
הא למדת שהטרפה האמורה בתורה היא שטרפה. אותו. חות הת"‎ 
ונטה למות הואיל ואי אפשר שתחיה. ממכה .וו הבאה לה‎ "Wohl 
:המוח‎ um als METB zu gelten, muss das Thier entweder dem 
FF Ile nahe sein, נטה למות‎ = oder nicht mehr von der Wundo ge- 
Kunden können. Nun, wer sollte darüber, ob das Vieh dem Ver- 
| תווש‎ nahe ist oder nicht, und über das אפשר‎ und .אי אפשר‎ 
N gesunden kann oder unfohlbar crepiren muss, zutreffander, 
טוחה‎ und verlässlicher entscheiden können, als der geschnlte 
dann, der erfahrene Specialist: ler Voterinärarzt* 








| Gomara. 
Wälrend wir uns, wie wir zeigten, mit der Misclhnah um 
9 80062 18 Katogarien, sofern dieselben durch Aussen» mechanische 
Gevalk verurschte Vorletzungen in sich fassen, inmerhin ‚noch 


- 


ו 
um.‏ 


einverstanden erklären könnon, ist 06 mit der Gemara ander 
stellt, In dieser wird dor Gesichtspunkt, dass das entscheit 
Morkmal des ,טרפה‎ wie es der biblische Begriff ist, td 
oxtorne Gewalt-Einwirkung #ei, vollständig verlassen, Sie 

wovon ich aber gegenwärtig abstrahire, zu jenen ה טריפות‎ 
בסינר‎ und שב שמע"תתא‎ hinzugefig, Gi הירך שקפץ ממקומו‎ | 
( לקתה. בכוליא:‎ o) שבכו‎ man מפוקש במקום‎ Sp שנקבה‎ ] 
a) שנתרוצצ' (6 גמקרה צלע מעקרה (6 :סימנים שנדלדלו ברובן‎ 1 
₪( ב שמעתתא) בשר החופה את רוב הכרם אם נקרע ברבו‎ 
%( ו% בהמה שנתחכו רגליה. האחרונים מ הארכובה. ולמטלה‎ 
mes; 6( חרוחה בידי ארם (4 :גלודה‎ DER) Wie + 
dieser Vermehrung der Kategorion sehen wir ab. Sie bazal 
aber auch unbedeutende Anomalion als ,טוריפה‎ die nicht gewa 
von aussen, sonder durch Krankheit und ‚sonstige Erschla 
entstanden sind und daher nicht unter MED sondern unter 
„von selbst Verendetes oder Hinsiochendes“, zu subsumiren 
Dahin gehört namentlich das weite Gebiet der sogenannten [ת‎ 
Füdonanhängsel an der Lunge, die für die Lebensfühigkeil 
Thieros meist ganz irrelevant sind, welche und ähnliche Weiteru 
nach Maimonides' Zählung, in dessen Nomenolatur שחיטה‎ 71, 1 
zu nieht weniger als T70—72 sich entwickeln, 

Maimonides, der, auf seine eigene veterinäre und medioit 
Wissenschaftlichkeit gestützt, einen der Schäden entschieden | 
den Talmıd als TE arklärtt), spricht an undorer 510110 


| 
*) Main. ist, wie sonat oft, hier mit sich im Widerspruch. | 
‚Schech. 10, 12 erinnert or: dass dem von den Altrabbinen oder 
Gorichtahöfen aufgestellten Speiseverboten keine andere hinzuzufügen 
selbst wonn die medieinische Wissenachaft überzeugt, dass in mat 
Falle das Thier nicht mehr lebenafühig sei, sondern 
und trotzdem erklärt er ibid, 28, 8 den Fall לחי הטליק‎ Dem Fe 
Thier die obere Kinnlade fohlt“ für mes gogen die Mischnah Cha 
die sogar לחי התחתרן‎ Ser „wonn dem Thiore die untere Kinnlade | 
für כשר‎ hält, geschweige denn ניטל' לחי השליון‎ zum Genuss westatke 
schon die Gelehrten in Lunoll mit Rocht bomerkten. (8. Kos, 
=. 86) Ich sage mit Recht, — aber nicht aus mel 
— darüber, ob diones oder Janas Et 
Veterinärkunde zu entscheiden. Aber wenn ניטל. לחי הטליון‎ | 









1 
.- 4. 4 


8 


zit תשמח‎ 600890101: dem Talmud gegenüber der Wissenschaft der 
Atze auf dem fraglichen Gebiete alle und jede Compstenz ab. 
Dis ist 80 seine Art, Unbequemlichkeiten zu schaffen und Er- 
schwerungen herbeizuführen. 

In Hilch, Schech. 10, 13 sagt er: „Wenn auch einige der 
אוה‎ den Alten als Trefah erklärten Fälle nach dom Standpunkte 
unserer Wissenschaft nicht tltliche sind, das Thior wohl am Leben 
halten werden kann, 50 haben wir uns doch nur nach «em 
Verlit der alten Weisen zu richten.“ Aber die Chachamim haben 
an manche Verletzung nur deshalb für RD erklärt, weil sie 
ואר‎ dem damaligen Standpunkte der Veterinirkunde glaubten, 
Ass das Thier nicht mehr lebensfühig sei.“ שאי אפשר שתחיה‎ 
מטכה ד‎ Wenn aber Queseph Mischnel unseren Maim. mit Gom, 
Al, 54a rechtfertigen will, welche bei ihrem MWS-Verlikt bo- 
Arte bei’ Krankhoitsfillen, die sich durch die Erfahrung als t5dt- 
lid erwiesen und dera Einwurf „wir sehen doch, dass dergleichen 
Mällich. ₪5 והא קא חדנין דמתא‎ mit der Behanptung begegnet: die 
Ehrung lohrt, dass durch Anwendung eines ärztlichen Medicaments 
זאד‎ am Loben erhalten würde“ נמירי דאי בדרי לה סמא חיה‎ 
Sl wir wiederum gegentheils zu dem Schlusse berechtigt, dnss die 
Ümatisten, wo sie das מ"פ‎ aussprechen, bei ihrem non possumus 
Alt beharren, sondern von den Fortschritten der Wissenschaft und 
חוור‎ Ergebnissen der Erfahrung sich bestimmen Inssen und unserm 
Aal, ihr ובי להוסוף על הטרפות יש‎ „Scllen wir etwa zu den anf- 
סו וצו‎ Trofnh-Erklärungen noch andere hinzufligen?!“ zurufen 
inien?), = 


Dimad טרפה‎ wärs, dürften Mischnah und Gemara nicht darüber schweigen 
וא‎ zu einem Irrthum, zu Mebertretung eines Spaiseverbotos, Veran 
קפ‎ geben, So Adoroth im Thorath habaj.: מפני שא"כ. מפני מה לא‎ 
Ba בנמרא‎ en .נשכית טרפותו במשכתנו ולא‎ Dorselbe Schluss int aus 
Alpkra zu Schemint za ziohen (In der ed, Weiss 166 das, 711, 8 5- 48% 
Ha grober Druckfohler; es muss dort heissen יקב הלב ולא לכות חללו‎ 
#) Der nicht« weniger ala philoaophirende oder rationnlisirende, 
iollose, aber gründliche R. A, b. D. ist mit dom übereifrigen 

de Malm. oft ganz und gar nicht einverstanden. So |. 1 אמר‎ 
תחתו מה מך‎ jene Sp .אברהס ;ברוב דברים לא יחרל פשע ואם‎ An einer 
Anderen 864186: לאתבלין ולא מלח והמבין יכ‎ jez: xx and וח‎ 












U —_— 


Be...) 

> Noch. weniger kann uns R, Sal, Adarıth (Resp, 98) durch. sein 
Anathem über die Wissenschaft auf liesem Gebiete in unserem 
Urtheil wankend machen. Aderath, wie alle zelotischen Rabbinen «es 
Mittelalters, dns auf dem Gebiets der jüdischen Theologie leider 
noch in. unsere Zeit hineinragt, betrachten. as in. ihrer Rinseitigkuit 
und Kurzsichtigkeit. als ihre höchste heiligste Aufgabe, sämmatliche 
Aussprüche des Talmıd anf allen Gebieten ir unfehlur zu = 
klären und den spiteren Geschlechtern eine gleichberechtigste In« 
telligenz, genaneres Quellenstudium und wissenschaftlichen Fort- 
‚schritt abzusprechen, So Aussert sich R. Sal. ₪. Ad. |, LER 
בטעותו וואמר לא כי אהכתו זרים והם אשר ראו עיניהם ואחריהם‎ 
ה אלין: להוציא לפ על דברי חכמים אי אפשר, ויבטל המפיד.‎ 
שהסכומו חכמי ישראל‎ mis בו ואל הבטל נקודה. אחת.‎ 
ERS הקרושים חנביאום ובני‎ „Tausend Aussprüche der משמומנתון.‎ 
Weisen und ihrer Krfahrungen sind für nichts; nicht ein Tiüpfelelhen, 
nicht ein Pünktlein der heiligen Weisen in Israel darf schwinden, die 
als Propheten und Söhne der Propheten zu betrachten sind. Dies — 
„auch. nicht ein Pımktlein“ — beillufig bemerkt, erinnert unwällkiir- 
lich an den Anspruch Jesne’: „Himmel und Erde werden vergelm, 
aber nicht ein Titelehen vom Gesetze Moses'‘, nur dass Aderath 
lies anf die gigantische talmndische Auslegung und ‚Gesetzgebung 
anscehnt — und der ganze Tenor der Aderatlı'schen Mahnung an 
dag gellügelte Wort eines bekannten modernen Staats» und Kirchen- 
rochtslehrers und Führers des prenssischen "Obsouruntismus, ‚eines. 
jüdischen Apostaten: „Die Wissenschaft muss umkehren!" Und 
dennoch glauben wir kam; dass die Talmudisten selket, oder 
wenigstens lie harvorragendeten und lichtvollsten unter ilmen, sich | 
für alle Zeiten und auf jedem Gebiete als unfehlbar- gestompeit 
schen wollten, Asussern sie ja den schönen Wahlspruch: „Wer 
ist weiso? Dorjenige, der von Jodormann lernt, und *אמר'‎ ER: 





7b: „Nimm die Wahrheit an, vo‏ אדם יש חכמה בנוים תאמן 
כ ale. auch, selbst wenn sis won Heiden kommtt Und‏ 
nicht blos. tlroretisch gemeint, sondem auch als Narın fr 6‏ 

Mr 


wo: פידדט ומשובש‎ m. Hätte loch die heutige Ultre- odar | 
den Math so vielen Jingst ale durchaus unbegründet, | 
ungerochtfertigten Erschwernissen {rel und offen entgegen zu. 





אצ 


mnlginsgeschichtliche Praxis befolgten und befolgt sehen wollten, 
iM lıreh die Thatsachen erhärtet, dass sie medieinische Experten 
ומ קוו‎ Ratlıo gezogen und nach deren Gutachten oft sogar ihre 
“genen Bestimmungen abgeändert, resp. in erleichterndem Sinne 
mgestaltet. So, was wir bereits eitirt, Midda 22 b: MORD מעשה‎ 
מעשה ושלו‎ Son שהיתה. מפלת כמין קליפות ושאלו לרופאים,‎ 
ES .לרופאים ואמרו להם אם נמוחו‎ Und in Becher. 28% und 
ווה‎ 33 finden wir, dass sie auf Grund eines ärztlichen Aus- 
האמ‎ 65 sogar otwas früher von ihnen Verbotones oder allgemein Für 
seloten Gehaltenes hinterher erlaubten: מעשה בפרה שניטלה האם‎ 
תורום הרופא אין. פרה והנאת  מאלכננר‎ Ta שלה.... והתירוה‎ 
שאין חותכין האם שה‎ = Auch Chul, 778: נקדר כמין טבפת מהו?‎ 
ופשטנא מהא דאמר ר' יהודה דבר זה שאלתי לחכמים ורופווט‎ Wo 
als die Talmudisten selber ג‎ solch leuchtendes Vorbild geben, 
Akt Sıperiorität externer Wissenschaft rückhaltlos Rechnung trugen, 
1 es da nicht entmuthigend und betrübend, wenn die Epigonen 
des Takmnıds die fortgeschrittene Wissenschaft desavouiren, ja ver- 
Minen? Ist 08 zu rechtfertigen, wenn oin sonst hervormgendor 
מ‎ wie Is. b, Schoscheth (resp. 447), wie ein unfehlbarer Pubat 
dakretirt : 

„Auch‏ שאין לנו לדון בדיני תורתגו על פיחכמי הטבע והרופאים 
au hygienischem Gebiets seien nicht Aarete und Physiker, sondern‏ 
die Talmudisten die massgebenden Competenzen?"*‏ 

Vabedingte blinde Unterwerfung unter den Talmud wint 
Terlanyt, selbst wonn dessen Behauptungen als schnurstracks dem 
סו‎ göoprüften Suchbestande und dom wissenschaftlich bessar 
“kannten Wesen der Dinge zuwiderlaufend sich erweisen, DI 
Bas תדין ביני הטרפות 2'פ חכמי הרפואה שכר הרכה תמול מן‎ 

וכמה וכמה אהרים שאנו אזסרים כמו כל הסרכות וכל המראות. 
בריאה וכן בדיני הדרוסה ואחרים שאין ספק שהם מלעינים ב עלדם 
יוצק זהב הותח לתוך פיהם . . . י) אנחנו על חכמנו ויל נסמוך אפ שמת 

#) Eine wohl dem Nachmoni ontlehute Vorwünschungsformel, bei- 
6 bemerkt, welche glich der von dem sonst toleranten wissenschaft- 
Te gebildeten. hochbegabten Dichter Bedarschi Panini in seinem be- 
Mlnten  תולצנתה‎ ana gegen Gulen ausgssprochenen  ויתומצע ישחקו‎ es 
Nur Gontge darthut, dass leider auch manche jüdische Theologen dns 


ו BEER‏ ו 
ist natürlich ein Anklang an das Wort: „Salhst warn‏ שהוא 
das Synhedrum Rechts für Links und Links für Rechts erklärt,‏ 
hast du dich ihm zu fügen.“ Diese Fonlarung, die unten Um‏ 
ständen und in begrenzter Einschränkung an sich sine vollkommene‏ 
Berechtigung hat — denn olına die Anerkennung eines staatlichen‏ 
höchsten Gerichtshofes wiirde das Civil- und socinle Leben jeder‏ 
Grundlage und jedes Bestandes entbelren! — ich sage, jene‏ 


Fluchen and Verdammen gründlich vorständen haben, ‘Nur wenige 
grosse Geister erhoben sich über die Vorurtholle Ihres Zeitaltere; wir 
erleben dies noch in unsern, wie vor 900 oder 1000 Jahren, in jüdischen, 
io in christlichen Golohrtonkreison. Dünkolhaft, hochmütkig, 
— um nicht ein noch atrengeres Urtheil über sie zu füllen — lauten, 
wie mehrere oben eitirte, Aderoths Worte: ıX7 אפילו יצאו כמה ויאמרו כן‎ 
אנר מכחישין אותן כדי שיהא דבר' חכמים קימין‎ „und beihouern selbst Mehrere 
als Augonsvugen einen dem Talmud widersprechenden Verlauf (vinar 
wir weisen sie zurück, damit nur die Autorität der 
erhalten bleibe". Wis wohlthuend und heleband 
diesen eaghersigen, chauvinistischen Auseprüchen des zelotischen, ein- 
seitig nur talmudisch golehrten Aderoth gegenüber, der, wie riele 
Andere, ohne sine Ahnung von ihnen zu haben, übor die exakten Wissen- 
schaften den Stab bricht, klingen die anmuthenden, die rolle Ba- 
deutung und Autorität der Winsenschaft anerkonnenden Worte des 
oben so gründlich rabbinisch gelehrten, wie allseitig, auch mathormatlsch 
gebildeten B. J. Heller, der sich in seinen Additamenten zur Mischmah 
gegen don Talmud auf Euklid beruft, den er den Mathamatikur der 
weisen Stadt Athon nennt. Dieser Zeitgenosse 08111801 ruf 0166 
beztiglich einer hochorthodoxen talmadischen Autorität dex Mittelalters, 
die ‚sich auf die Mischnab beruft, zus Gerathon wir mit unserer Ber 
hauptung auch in Widerspruch mit der Mischnah, 90 werden wir dach 
um deswillen nicht desavouiren, was wir mit den Sinnen ar 
‚oder die exakten Winsunschaften ala objoctire Wahrheit hinstallen, 

doch wahrlich unwiderlogbar sind (Mischnah Kilajim 8, 1). Auch 
Maim. zu dieser Stelle weistzum bensoren Verständniss der dort auf. 
gestellten 88/26 auf die geometrische Wissenschaft hin, Möge durch 
Handschriften oder alte Draoke festgestellt worden, ob Maim,. Worte da- 
selbst lauton nass או שותבאר לו‎ oder .לא שיתכאר‎ In mehreren Misch- 
naoth-, wie in den vorachiedenen Talmuden-Ausgaben, die ich vor mir 
habe, ‚finden sich diese beiden sich widersprochenden Losarten vor. 





אש 


= 


Borionug hät aber mit der nichts gemein, dass auch jedem nl- 
טאוו‎ Ausspeucho ein gleiches Mass blinden Gehorsms auf 
allen Gebieten und für alle Zeiten zukomme, Und was rabbinische 
Kirsichtigseit und verklendoter Chauvinismus an extravaganten 

leisten können, beweisen u, A, Chagis Lekot haka- 
אפילו חימא שבטלי נסיון היו מוכיחים היפך מדברי :9.15% ,1 מ‎ 
החכמים לא תאבה להם ולא תשמט בקולם כי הכמי ישראל האטחט‎ 
ידעו והשינו בכל המושכל' מה שלא השיו ולא ישו כל חכמי תפ‎ 
ער‎ R. וסונ‎ Fiockoles Resp. Jar. D, N. 325: גם בחכמת‎ 
Brenn הרפואות נסונו אחור 25 ישראל טרורות‎ Während der 
ו‎ also meint, dass die Talmudisten in der Wissenschaft, in 
וו‎ Wissenschaft das Höchste erreicht haben und untibertroffbar 
And and bleiben werden, proclamirt dor lotztore, dass auch auf 
den Gebiste der Modiein unsere Zeit im Vorgloich zur talmudischen 
Ricksohritte gemacht habe! Ob os demnach nicht auch Sünde 
wis, Sünde gegen unser eigenes Körper- und Seelenleben, uns In 
Kmnkheitsfällen von modern geschulten Aorzten und mit gegen- 
וחור‎ approbirten Medicamenten und chirurgischen Mitteln, anstatt 
ה‎ don Methoden md nach den Recepten des Mittelalters be- 
מ‎ zu lassen? 

Also viol mehr, als die Tanmaiton und Amoräer stellen deren 
Miles Epigonen unserem beschränkten Untorthanenverstand ein so 
1130166 Armuthszeugniss aus. 

Wir kommen nun auf unser früheres engeros Thema zurlick. 
Wit schon, 1098 durch die talmudische Exogose das einfache und klare 
ספותו‎ MEMS-Gebot und noch weit mahr נבלה‎ wie sich w. u. 
השע‎ wird, ungehouerlich erweitert und erschwert wurde, Ver- 
ור‎ der, gleichen wort- und sinnwidrigen Interpretation wurden 
Mer auch, wis dies ntr ganz natürlich ist, der Schrift zuwider- 
טור‎ und. eonst ungerschtfertigte Erleichterungen eingeführt, die 
ner Besprechung bedürfen, Nachı der mosaischen Satzung 3 M. 
וה‎ 50 MED darf nur dem Hundo vorgeworfen, (nicht aber einem 
Nichtisraeliten) verabreicht werden, zum Unterschiede von 7623 
Gas dr dem Teraeliten selbst zum Gonusse verboten ist, dem 
Fremdling und Nichtieraeliten dagegen goschonkt oder vorkanft 
תמאל‎ mag; 5. M. XIV, 21. Wir schen hier von dem Wider- 


24 


spruch *) ab, dass nach 8 36. XVII, 15 auch der ” mach הו‎ 
Gonusso von MEN MH Kich reinigen muss, während auch 6. M, 
XIV, 91 oinam "unbedenklich 7423 zum Exsen gogoben werden 
dürf, und wir enthalten uns un dissor Stelle der Untersuchung), 
ob sich die Schwierigkeit durch eino Unterscheidung zwischen כ‎ 
צדק‎ und DEN = heben, sowie ob überhaupt diese talmın- 
dische Unterscheidung sich biblisch rachtfortigen Kiss, Wir oo- 
statiron nur dio Thatsachen und fügen zur näheren מו‎ 
hinzu: bei 7623 ist lovitische Reinheit das ausschliessliche oder 
doch vorkorzschende Motiv; bei טרפה‎ hingegen, obgleich 5 M. 
XVII, 16 und XXI, 8 auch 010608 Moment horvorgehoben wird, 
ist neben diesem zugleich dio Gefahr für Lobon und Gesundbeit 
massgobond. Ha ist zwar richtig, dass die Schrifi 608 Schwer- 
pünkt ausdrücklich in dio theokratische Roinheit legte: „heilige 
Männer sollt ihr mir sein!“ Doch sind damit Gesumndheiterliik- 
sichten keineswogs ausgeschlossen, wie wir w. ı zeigen werden. 
Dioso Ansicht wird ach von A, b. Kara Im Naman dos Ri "Mose 
Haköhen & + הטרפה קשה מנבלה כי יש בטרפה כדמות‎ 
חולדת האדם ע'כ. לא התור לחתה או למכר‎ Pro שם רע‎ 
הנבלה‎ mas מע לנכרי‎ ist wohl aus dieser 500110 nicht ersichtlich, 
ob A. b, Kar 5610 dieser Ansicht beipflichtet; doch adeptirk ur 
sie ih ssinem הק‎ MRS zum 2 B, M., 66. Roggio: והבשר שקטרף‎ 
נבלה לגר או למכדה לנכרי אבל‎ nm ע'כ‎ Boa en 
.לא הטרפה‎ "Auch R. A, M. Porto in מנחה בלזלה‎ huldigte der 
gleichen Anschauung, ohne einen Gowährsmann zu nennen, und die 
Annahme oinor Vergiftung seitons dor Raubthiero findet" sich im 
Tkkarim IV, 11 des R, I, Albo begründet; MENT ובבעלי הטרף‎ 
שהורסים .> להם (הטבע) בצפרנים ארם יטילו אותה בעת‎ 
הארס וחומו. ומד להם‎ rap החחוסה כדי לבשל המוון ולרקרקו‎ 
-במקום האשי לכשל הבשר‎ Desglsichen betonen die 087866 
Gefährlichkeit des Genussos von TB. "Milchar zur Stelle 
תשליכון אותו‎ sagt: שאעח ראייה לאכילת אדם בי הזיק‎ nd der 
*) Dieser Widerspruch fol auch dem Samaritaner auf, woshalb er 


5.M. XIV, 21 in abweichendem Sinne Abersetst; 8 Geiger Im Hachalus, 
Bd. v1, 8. 21. ₪: 


5( 8. Note b, am Schlusse der Abhandl. 


| 








לכן החמיר בה הכתוב יותר bemerkt: JS‏ טירת PD‏ פופו הגפאקוט 
SITE). Wir legen zwar auf‏ ולא אמר לגר אשר בשעריך תרעה 
ae Angaben kein gıosos Gewicht; aber ihre sachgemlisse und‏ 
venünfige Begründung erhellt doch für Jedermann, und hätte der‏ 
Talımud in ähnlicher Weise den wirklichen Sinn der Schrift und den‏ 
‚genden Menschenverstand sprechen lassen und den angeführten‏ 
auch mur irgendwie berüick-‏ טרפה Diterschiel zwischen 922 und‏ 
Aaltigt, so hätte er sich viele Folioseiten der Discussion und uns‏ 
we materielle Opfer ımd empfindliche Entbehrungen erspart,‏ 
Aulererssits Nätte er aber auch nicht Erleichterungen boflirwortst‏ 
Al fingoführt, für welche dis Bibel nicht den geringsten Anhalt,‏ 
Melmbhe mur Motive für das Gegentheil Aarbietet, Der Tal-‏ ® 
טרפה weicht aber vom Schriftsinn ab und versteht unter‏ חור 
ganz tinbedeutendo innere Dofecto; or konnte daher seine‏ 6 
Brten MEMB-Spocics mosuisch nicht strenger behandelt betrachten,‏ 
und gelangte in seiner mötivirenden Commentirung con-‏ 
eins‏ לכלם תשליכון Weise dazu, dem Schriftworto WR‏ קשמ 
ige bessoren Bowuntsein nnd eittliches Gefühl verlotzende‏ 
.אף הוא ככלב . , . ללמד שהכלב 1222 zu geben: van‏ שוח 
Se Deutung, dio wir Alle desavouiron, gegen welche wir im‏ 
Samen der heil. Schrift, im Namen dor Humanität protostiron uni‏ 
am liobaten dor Vorgessonheit anheimgegeben hätten.‏ קוא 31 

wonig befrsunden wir uns mit der Vorstattung zur. 

der FISCH, eines gefihrlich erkrunkton Thioror, dem dar‏ פומ 
bororstoht, wie eis In Mischnah Chul. 2, 6 und‏ שו 

Auch in Steg 37a ausdrücklich normirt ist, Vgl. Kiddusch, 
Abe a תמתות שחוטות ואל‎ mes mer מוטב. שיאכלו.‎ 
man בשר‎ und ganz abonso Semach. cap. 7. Eine 
REES wird alko als im Sterben begriffon betrachtet, und doch hält 

ה don Gonnss für gestattet. Dio Gemara bemerkt‏ ד 
Ist denn aber die Listornheit‏ .לא דברה תודה אלא 55 

dern Eleische eines hinsiechendon, im Aksterhen begriffenen‏ הת 
Thiezoa wirklielt so vorherrschend? Auch Maim. X% 4,11 normirt:‏ 


nn ב---‎ 


3) Thoologus „Speistgesstze" 8. 20 meint, unsere Stelle setzt den 
Wikttupg voraus, wo koin Fremeling und Ausländer vorhanden. 


Die ink‏ ור 





elonguietzo: 16 
| 


-- 





22 





an האלל‎ mb מחמת שתשש כחה ונטתה‎ \ 
נה באבר. מאיבריה. הממיתין אותה. הרי זו מוחרת.‎ 
ferner ibid. 4,13; החכמים. לא‎ br מותרת.‎ \ 
man מבהמה שממהרין ושחטין אותה כדי שלא‎ ee Es winl 
חק של הרה‎ ltssnken TNaE je na ae 
besonders Auserwählten zum Genus nicht fr 
Er fügt aber nochmals ausdenicklich hinzu: בד איפיר‎ 7% 
„ron einem Verbot sei durchaus nicht die Rede. nd ak 
dieso auffallende Erleichterung herabt) bis auf den Codex des 
Se 1167: מסכנת המרקדקים מחמורים טל עצמם שלא‎ 
;לאכלה‎ also mar die מרקדקים‎ die ganz Serupulosen, die Ueber- 
ae essen nicht die לשכנ‎ das gefährlich, tädtlich Terkrankio 
Thier, während so Vinles, dus die Veterinärkunde als eins ganz 
unbedeutende, gina unwesentliche Krankheitserschrinung erklärt, 
von den Rabbinen als ME zum Genuss verboten wird®). 
Woher nun diese auffallend Erscheinung, diese 8160416 Eir- 
leichterung bei der sonst so. eifervollen Erschwerungssucht? Dass 
dieselbe nicht erst von uns erkannt, sondern schon früher bean- 
standet, doch in majorem Talınuli glorium in der üblichen apalo- 
getischen Weise zurechtgestntzt und Der wurde, beweist Onsari 
מרוקרקים עליהם בתכמה ואם לא יראו  :49 ,זוז‎  םילובג‎ = 
מהם. מבלי שיאסור אותם כמו בשר כוס‎ pr נאום חורו‎ 
הוא מותר בעכוד שאונו בטוח ממות הבהמה הקיא ולאומר‎ 
















%) 80 kennt auch weder die Mischnah, noch die Gemarn ₪ 

dot ronerisch aflleirter Thioro (die Perlsucht). Erst R. Salem 

im 15, Jahrh., angeführt in Turo Sahab 115.6, hat des Ausschlunden 

selben vom (onusse, aber nicht eigentlich als eines Verboten, 

nur als Fr Geplogenheit en gethon = סור הכבשים‎ 

בהן מון שחון של ננפ שרנילין = למות 

5 2) Philippson, Religlonal, 118 8. 34, sagt: Die vd Teilen 

angegebenen Kennzeichen ron „gesund“ und „krank“ sind nach ו‎ 

Standpunkt der jetzigen Wissenschaft nicht mehr 

thoils unnäthigerweiso zu woit, theils nicht weit genug. _ we -% 
. 


0 il 


243 


diese und ähnliche apolsgetische Ausgleichsversuche durchaus unbe- 
feige nd sogar mit der Gemora salber in Widerspruch sind 
הר‎ somit keiner ernatliaften Widerlogung bedürfen, 

‚Das Folgenda dürfto uns indessen über jens phändmenalon 
Erleichterungen soitons des Talmud aufklären: Unter dom Begritt 
טרפה‎ konnte dor Rabbinismas FU>C nicht rubriciren, da hierzu 
u worentliches Moment fohlt; denn תודה אלא כמין‎ mer לא‎ 
Sm MET, was doch 501085 nach Maim. nicht in Abrodo ge- 
“ellt werden kann, nämlich, dass der Begriff טרפה‎ einen Angriff, 
60 Schädigung von aussen her, am eigentlichsten freilich durch 
ו‎ rissendes Thier, allenfalls aber, nach Mischnah Chul, 3, 1, 
ar einan Stoss, Fall oder Achnliches voraussetzt, Aber auch in 
86 Katagorio von 92% wohin MISCO als kmunkos, goführlich 
שוח‎ dem Verenden nahes Thier offenbar gehört, konnte dns- 
00 vom Talmndismus nieht eingereiht werden, weil dieser, wie 
זור‎ bald schen werden, den Begriff 7623 zu etwas ganz Anderem 
gslempolt hat, als er in der Schrift wirklich bedeutet. So war 
dena fe מסכנת‎ weder bei ,טרפה‎ ncch bei 71623 sin Unterkommen 
ול‎ Inden, und es musste daher rabbinisch (wann auch von der 
Velerinsrkundo und dem gesunden Menschenverstand verurtheilt) 
für erlaubt orklärt wordont). 

Wir sagten, dass 7523 vom Rabbinismus einen Begriff er- 
halfen Int, welcher mit dem dar Schrift nicht die allergeringste 

Deinschaft hat: Und dns war nur eine natürliche Folge seiner, 
de riblinischen, METE-Definition. Deun da or Aon einfachen 
Malen Sion von ME, wie derselbe in der Schrift gegeben, 
Misere md 18 Speoies von טרפות‎ als angebliche הלמ'מ‎ auf- 
6116 so konnte er. mit 7523 nichts mehr anfangen; dies war für 
הוה‎ ein Mbernssiges Glied in dem yanzen Organismus dieser 

son Speisevorschriften. Denn wozu bedurfte as erst es 
ה‎ van 52) Gefnllonom oder doch dem Vorendan Vor- 

|, wenn schon die geringste pathologische Unrogelmissigkeit 
מדיפה ות‎ macht? So wurde denn für 762) otwas ganz Neues, 
ודי‎ höchst Willkirliches ersonnen, Mischnah Chul. 2,4: כל‎ 
zen 

( Ygl, das Raisonnoment über משכנת‎ Chu), 97a 

10% 


- - 





246 


werden, dass im Sinne dor Schrift jedes Thior ein 2) Cadaver, 
Aus ist, bei dessen Schlachtung gegen eine dieser fünf Kategorien 
ה‎ ward? Gostcht ja der Rabbinismus selbst ein: | גבלה‎ 
סתם תקרא בהמה שמהה מאליה מהמת חולי או כאה עק‎ 
שהמות‎ „Nobelah, Cadaver in der wirklichen wahren Bedeutung 
ומומ‎ Tihier, das von selbst oder sonst wie hingesiccht.'“ 
שר‎ kann somit höchstens nur im Lichte einor Schrockonsthoorie 
danit nämlich die minutisson Schlachtrogeln poinliche Beobachtung 
fuln) angesehen worden, wenn sie als Cadaver, Gefallenes, als 
פיק‎ und leritisch verunreinigend, ,מטמאה במגע ובמשא‎ 
או‎ Vieh hinstellen, das nicht genau so geschlachtet ist, wie 
“0 ilmen bestimmt wurde; denn die jüdische, wie alle Hior- 
anlim der Welt huldigen dem Princip: Poreat mundus, Yisat 


auteins! 

Dir gerade ehrliche Onkelos übersetzt noch wortgetreu לא‎ 
כלגנלה‎ mit לא תיכלון כל נכלה‎ „saset kin 8995; 0000 
פופו‎ dagegen schon, nach der rabbinischen Verrenkung: 
on כל‎ „wenn irgendwie gegen den Schlachtritus 


Balls Dieso pin fraus oder rabbinische Paraplırase findet sich 
kin zu 3 M. XV, 15: אשר תאבל נבלה דייכל ביסרא דמטלק‎ 
Nez כקלקיל.‎ In ühnlicher Weise schiebt derselbe talmudische 
קתוו‎ in das einfache Bibelwort 4 M. XIX, ושחט אתה לפליו‎ 
₪06 ein: יתה קדמוי בתרין סימניא)‎ Din וכהנא. אוחרן‎ 
זול‎ widerfihrt ibm hierbei durch seinen Uebereifer, die Discussion 
6 Tılmmd in das einfache Bibelwort zu verpflanzen, das Malhent, 
Üs or gerade gogen den Talmud verstösst, dor ja bekanntlich 
שחיטה כשרה 2 :ופ‎ „es kann jener Schlachtakt bei der 
Pillen Kuh auch von einem Nichtpriester vollzogen werden“, Und 
m קוק‎ seine Einschwärzung der rabbinischen achtzehn Trafoth- 
סרי טריפ]+) ואש‎ ana 2. Welch schwerer Lapsus 
durch seinen rabbinischen“ Debereifer! Da die Kulı 
ה תסכמא0 מ‎ mit Haut und Hanron verbrannt wurde, wie kann 
= 
Forts Scharte zeigen, auf welche 1-81 und 1569018 die Schächter 
Nils Monate oinsxerzisrt worden 8 Noto f 8. 291) 
1) Bareita 0, 8. 236 oitirt, 








-- \ 









Leichtigkeit der Handhabung keineswegs ₪ 
gesehen davon, „dns sie kaum ganz sch 
als zitaell“. 


im eigentlichsten Sinne augenblickliche 
erlitten hat, MS שהייה‎ wie dies die 0 
wie dieselbe, die das Schlachten für ein 

don Auspruch {hun konnte; ה הותר בשחיטת. אמ‎ 


2) Bedanerlicher Weise gehören doch aber auch. 
in unserer Zeit Parforcejügden, in denen auch 03100 ui 
und Distanzritte, in denen Pferde zu Tode gohetat werd 





ברו 








א 


Rena footus braucht nieht geschlachtet zu werden" it vollends 
fie uns nnerfindlieh. +) 

Da, wie aus Alledern ersichtlich, das Schlachten auch für 
וזוופו‎ eigentlichen Gegenstand טרפה‎ und גבל ה‎ von 50 euheblicher 


3) Zudem, wo 110194 hier die vom Talmud 501965 80 oft und nach- 
Arteklöchst eingeprägte Rücksicht für צער בעל" חיים‎ Thierquhlerei?! Auch 
derweitig hat der Rabbinismus, nur nm seine Schlachtregeln eonsequent 
Acht zu erhalten, deren Humanität zum Theil wieder paralysirt, 
du schreibt ar vor, dass man ein Thier, dax durch das rituelle Schlachten 
Ach nicht todt ist, nicht durch das scharf und schartenlos geachliffens 

instrument vollends tödten darf; es müsse entweder durch einen 
Marken Schlag oder festen Tritt getöitet werden oder dem allmüligen 
Terepien Aiberlsssen bleiben und zwar lediglich aus bierarehlschen 
ור‎ (8, Gem. Chul. 325, Kaschi Stichwort תראת דהשוחט רוב :(תיקן‎ 
Tee למות אסור לחוזור ולהתוך המוט‎ me ססנים והשליך מודו והעוף‎ 
על הציאר או ימתין עד שפות‎ mare .שחיטה דמוטב‎ Und in der That haben 
שש‎ Augen es einigewal geschen, dass ein Hahn, namentlich Put- 
ah, nach dem rituellen Schlachten noch lebt, herumlkuft, frisst; der 
Schichter schlägt das noch lebende Thier an die Wand, bis es wirklich 
dt 5ıt, (Umd dies wird, beilänfig bemerkt, für rituoll geschlachtet ar- 
Mit Wäre es aber nicht sowohl für ılas Thier, wie für den Anblick 
er Menschen, deren Gefühl durch solche Operntionen verletzt oder 
Eslampft wird, bedeutend humaner, wenn statt des Zertretens odor 
oder des langsamen qualvollon Verendens das feingenchliftene 
nochmals angewendet würde? Das fragliche Verdiet 
Rüschis und dos Sch, Ar. 23, 5 ist um so ungerechtfortigter und un« 
Fchtiger, ala ja nach dor Gem, Jobam. 120b und Gitt. 70b der Mensch, wenn 
Selbit seine Speise- und Luftröhre ganz durchachnitten sind, deshalb doch 
hoch in allen Rücksichten als Labonder zu botruchten ist: שתט 12 ש;ים ואמר‎ 
arm כתכו :2 לאשתו הרי אלו יבתכו‎ und wiederum: שתט בו שנים הרי זה אי‎ 
9%. Ich glaube daher, dass R, Jchuda in der Mischnah Chul. 278 nur des- 
ballı dekretirte ,עד שישחט את הוורידים‎ nicht, win die Gem. annimmt, damit 
das Blat besser ausfiesse, sondern weil or wusste, dass mit dem Darch- 
schneiden (oder gar nur der grüssoren Hälfte) der Luft- und Speiso- 
töhre der Tod des Thieres sich noch nicht einzustallen braucht, und 
lass mur durch das Zerschneiden der וודירים‎ der Halsschlogndern der 
Ted 54 eonstatiron fet. Trotz Raschi und Sch, aruch nollte sonsch 
ie wenn uch gerchlachtotes, aber noch Inbendes Thier nicht ala rituell 
geschlachtet zu betrachten sein, Ich in meiner rabbinischen 178313 in- 
iruire die Schächter im fraglichen Fallo, das Thier (den Vogel) nicht 
fit dem Fuss zu zertreten, nicht en die Wand zu schlagen, ca auch 
nicht sich langssın zu Tods quälen zu lassen, sondern ähm mit dem 











| Zn 














249 


go-‏ מאכלת wurde, Abraliamı nahm ein Messer, — wie‏ ו 
Abersetzt winl — nach der Etymologie wahrscheinlich‏ הר 
ein Ietrumert, das zum Esson gebraucht wird — um seinen Sohn‏ 
Dann finden wir beim Passah-‏ -לשחט את 3 ‚shlachten“‏ = 
lanm 9 M, XI, 6, wie bereits citirt, die Bozeichung UM, die‏ 
abwecheelt; beide Ausdrücko waren 190 promiscue‏ זבנר] späte oft mit‏ 
vollzogen werden müsse‏ זביחה oder‏ שחיטה eirancht; doch wie die‏ 
worden 90 ist nicht im Geringeten angsleutet,!) Und so‏ שו 
Man später noch wo ausführlich über die Art der Zubereitung,‏ 
Auswsilung und Verrlucherung der Opfor gesprochen wird, ist die‏ 
An und Weise der Thiertödtung selbst in der Schrift vollständig‏ 
ait Stlschweigen *) übergangon.‏ 

Dech dor Tulmudiemus ist anderer Ansicht. Nach ihm weist 
be Schrift sowohl auf das Schlachten an sich, sowie auf dassen 
Malodo hin. Er behauptet: Gott hat dem Moses die erwähnten 
וו‎ Shlachtrogeln mündlich überliefert — won (הלכה. למשה‎ 


— 
Wer ielenfalls konnte doch nach dem Midrasch die Tödtung und Opforung 
ו‎ nlorer Weise, 814 durch Schächten vor sich gehen. 

4) Wie wenig die Schrift mit dem Wort er unser (und vollends 
Hullestj „Sehsehten“ ausdrücklich bezeichnen will, orsahen wir, dass 
AU לוג‎ 19, 40, wo vom Storben der Iaraeliten durch eine Seuche dio 
Bid fit, es ibid V. 16heisst: והשחכם‎ Und hat Eliah, 1 Kon. XVII, 40, 
א‎ ihalspriestor durchaus (und gar rituell!) geschlachtet und nicht 
Bllicht irgend eine anders Todesart angewandt? (s. auch Jes. 22,18 
₪ ₪ ושחט‎ das Synonym .הרג בקר‎ 

| Dis Isriellien bodarften hierzu ebensowenig elaer Anweisung, 
נוא ול‎ dio alten und ältesten Völker, bel 40008 das „iugulare“ (franz. 
Wire) — bei den Römern stohonder Ausdruck — „die Kehle durch- 

zur Anwondang kam. Bei den Opfern war 1168 schon darum 

Üs peignetate Art der Tödtung, weil das Blut gesprengt werden musste. 

del die Grlochen beugten don Hals der Thiere zurück und schnitten 

fu Hals, Mas 1, 4, 447; II, 421. Es war also. kein go schweres 

1, bedurfte durchaus nicht des Fingerzeiges und der Unterweisung 

Sitten, wie die Mechiliha glaubt‘ הדבר:‎ zn sw אף בשחוטה נתקשה. משה‎ 
BER אטר חטשת את‎ 

%) Aus ₪ ME 3 תנש‎ 18 kann aber gerade das Gegentheil geschlossen 
"908: איש אשר יצוד ציד חיה או טןף. שפך את רמו וכפהו בעפר‎ Hiordat 
Gh offenbar von einem auf der Jagd orlegten Wild die Rede, wobei an 

Micht gedacht worden kann. Auch sub 5. M. 11, 33 כאשר‎ 





Be 













רוב אחד בעוף ודוב שנים בבהמה 
findet sich in Gem. Chul, 288.‏ 
Von den Commentaren, die sich‏ 
Klammern, führen wir nur zwei an: Ra‏ 
Dieser hochortliodoxe Rabblnist und My:‏ 
orsto Erklärung als die oinfache, sin‏ 





nieht sinngemisse, Deutung. Seine Worie lauf 
ד צוותך בקרבנות שהרי לא מצינו בכל התורה‎ 

va m שכתב שם ושדש את הבקר‎ 
פה מהלימ הוא שאמרו מלמד שנצטוה‎ bs בסני‎ 
משה טל הושט ועל הקנה‎ „wie ich Dir befchlen“: 
Sinn bedeuten diese Werte, wie ich Dir 0 
Opfer; denn ausser bei den Opfern finden wir 

Tlıora keine Vorschrift des Schlachtens, Nach ra) 
(Deutalel) aber sei gemeint: wie jch”Dir als מ‎ 












Som, wonach man also Haus‏ את הצכי min‏ האיל כן תאבלני 
Hirsch und Beh genicssen darf, lässt sich das Gegentheil‏ 
nämlich bei Hausthieroa die Tödtung durch 8 .‏ 
wis diese beim Wild die übliche ist, vorgeschrieben sei.‏ 

#) Aber da hätte cs doch mindestens ושחטת‎ und 
sollen; das Letztere bedeutet ja blos „ein Thier 
herrichten,“ wobei die Form der Tödtung des Thi 
ist, Vebersetat oder paraphrasirte doch Psendo-J 
כלק בקר וצאן‎ mars mit ונתר בלק‎ Balak „stach abs ab 
Man sicht also, welches Gewicht das weiter oben er 
oder שב חטתו‎ hat! 





ku, 


251 


| Sebe- und Luftröhre bofohlen. Raschi dagegen verschweigt zur Stelle 
du במ‎ wie auch in dor Gem, die erste einfache Auffassung und 
erwähnt nur die zweite: [71 למונו שיש צור בזביחה האיך ישחט‎ 
rc הלכו שחיטה שנאמרו למשה‎ Zu Gem. Chul. 28 snste or? 
למר שנתפרשה לו מצות שחיטה בפה דהיכן צותי בכתב?3)‎ 

Wie wonig bofrioligt von dieser Boweisführung aber dor 
ונא‎ selber ist, orgiebt sich ja daraus, dass andorswo (Chul, 27a) 
le Frage anfgeworfen wird: ? מנין לשחוטה שהיא מן הצואר‎ naclı 
תו‎ anderen Lesart (Jalkut Rech): התורה?‎ ja מנין לשחוטה‎ Wer 
Weir] sich jedoch mit der Erklärung; שנאמר ושחט ממקום ששח חטהו‎ 
“rel nur im Entferntesten bofreunden können? Und als ob die 
Lesztesren, welche diese geistreiche Exegase errungen, einen anderen 
14 nicht schlafen liessen, schen wir alsbald einen odlen Wott- 
©ifer in der Nachahmung ähnlicher Beweisführungen entbrennen 
Penn שזבחת ממקום שזב‎ Wie vage, ich möchte fust sagen, wie 
אמות ב-א‎ diese Art von Begründung ist, wie wenig emst as der 
en, damit sein kann, orhollt, wenn es noch einos Beweises be- 
At, dass dies lediglich zeitkürzende, Literarische Spielereien sind, 
וצו‎ ans dem Umstande, dass Chul. 303 dem LM wieder eine 
Ba andere Deutung gegeben wird: ושחט אלא ומשך וכה"א‎ TR 
SRREIE Kr זהב שחוט*) ואומר חץ שחוט קשונם מאי ואומר וכי‎ 
Sir .כחוט הוא ת"ל חץ שחוט>)‎ Dasselbe ושחט‎ das oben ממקום‎ 
rent שושח‎ gedeutet wunle, wird hier von demselben Rabbi wieder 
ל‎ ganz anderer Woise geprosst.®), Min muss nur erstaunen, mit 
Weichem Schein von Ernst alle diese Interpretationen vorgetragen 








%) 8. Note c) am Schlusse des, Art. 
2) ₪. auch, wenn es noch eines Urtheils über diese Art von Frogese 
"nd Yoweisführung bedürfen sollte, duselbst das, man möchte sagen, 
fte Erage- und Antwortspiel, — anders kann man diese Discnssion 
אמ‎ kezeichnen, "275 ,ואימא מאונד — ,ואימ‎ — wenn ,ומא‎ , 
=an von dem Schwanze, dem Ohre, von der 840 aus schlachtan?"* 
%) Ebenso Sifra zu 3: ואין לש שחיטה אלא משי שחוט‎ 
*( Nach dem Kethib  fiole Spielerei von. Bewois- 
רוי‎ 
ל‎ Dies habon schon die Tossaphisten zu St nicht unbemorkt ge- 
aan Doch Hat Ale lelstere Deutung von זמ‎ gegen die früher an- 
Seführte noch die am wenigiten irrationelle. 








ch di 


| 


| 7 


werden, ‚und ich würde es stets berweifeln, dass die Talmu 
zu ihren eigenen Erklärungen Vertrauen hatten, worn sie hie 
mit Ropliken und Dupliken, mit ,וכן הוא אומר‎ und ה" * ואזמרי‎ 
und וכר תימא‎ die Sache ספ‎ eingehend behandelt hätten = 

Sehen wir uns aber die ventillirte Stelle unbefangen am, sc» 
wenden wir sie ganz anders, als der Talmud auffassen mfissen. 
Das PS וזבחת כאשד‎ bedeutet: brauchst Du nicht wie 
SEM? in Terusalem zu schlachten; können überall geschlachtet | 
werden, wie dies in dem kurz vorher ausgeführten Gesetz über 
קדשים‎ schon enthalten ist. Das כאשר צייתך‎ weist auf V. 15 
zurlick: רק בכל אות נפשך תובה ואכלת בשר‎ Der Zusammenlang 
mit dem Vorigen rechtfertigt diese Erklärung rallauf. קה‎ 
ebenso interpretirte A, b, Eliah in Keter Thora.t) 

Vielleicht bezieht sich auch das כאשר צזיתך‎ insofern zum | 
Früheron, ale damit betont werden soll, dass auch bei ה1ק"]‎ Ans | 
Bist nicht genossen werden darf, obgleich es nicht wie bei E 
an den Altar gesprengt wird. So auch Imzzato in המשתדל‎ z. St | 
.לרעתי מוסב לאסוד הדם האמור למעלה פסוקי' :.1פואת .באשר צויתך‎ | 

Es ist auch gar nicht 50 unwahrscheinlich, dass TINTE hier micht | 
„befehlen“, sondern „vorheissen“ bedeutet, wie MX in diesem 
Sinne ja nicht selten verkommt, 80 Ps. 31.1, 9 יצוה ד'‎ gem 
חסדר‎ (entbietet, verheisst); Ibld. 1/4711, 29 72 ;צוה אלהים‎ OV, 8 
(ar :וכר לעולם בריתו דכר צוה לאלף‎ Klagl. 11. 17 אשר צוה מימי‎ 
קדם‎ Unbedingt bedeutet TS „rerhoisson“ im Ps. LXXI, 5 לבא‎ 
צוית להושיעני‎ TON: obonso ibid. "בי שם צוה ד' את 3 זואצצס‎ 
הברבה‎ und 2 Sam. 4%] 14 ,ודי צוה להפר את עצת אחיתפל‎ | 
user כאשר צויתך‎ würde sich alsdann zu dem TER מבקרך ומצאנך‎ 
TOR 779 175 beziehen: wie ich Dir verhelssen, nämlich Dieh | 
nit Heorden zu segnen, und die Stellung des ME TERS neben | 





(4א1 להיה. EB‏ הצר להאכל בשערים ולא בכות. הבחירה + אך באשר ואסל. 
את הצבי הואול ובשטרוך האכלנו אין להוהר מן הטומאה.. 
(im %.01,9(‏ צוה לטולם בריתו entspricht‏ זכר לעולם בריתו Diesem‏ )® 
unmittelbar vorangeht, Der Parallelis-‏ סרוה שלחה לטמו welchen Worten‏ 
ציה zus der 961008 Hemistiche lässt doch keinen Zweifel darüber, dass‏ 
hior nur „sarboissen‘ bedenten kann,‏ 


| -- 








258 


PIOTER würde diese Auffassung empfehlen,') Tede einzelne 
dee hier gegebenen Erklärungen des X TEXS, mehr oder minder 
eilsprechend; hat grössere Wahrscheinlichkelt und eine solidere 
Berrindung, als die talmudische von den nirgendwo befohlenen fünf 


Schlichtregeln (s. Ende des Art. Noto m). 

Ele wir von unserem Gogenstande scheiden, wollen wir nach 
eigen, wie wenig ex mit den sogen. Eh ,הלכי למשה‎ worauf ja 
die שפחת‎ Institution des Schlachtens zurückgeführt wird, anf sich 
hat, st darf die Beleuchtung dieses einen Punktes als 2b אב‎ 
Meren, Bekanntlich kannte nach dem Kanon des Maimonides, 
Vor. zu Saralm, bei הלל"כ!‎ weder Streit, noch Vergessenheit statt- 
ändın-2) מה אלו ההלבות. היחירות שנאמר בהם הל''מ? חה עיקר‎ 


oe 


3) Die beste, die wahrheitsgemässeste unter allen Erklärungen des 
era ובהת כאשר‎ ist vielleicht die einer auf rabbinischem Gebiete un- 
האמו אוד‎ Autorität, niml. die des Verfassors dos דרישה. ופרישה‎ zu 
Forza Deals C, 1: שמעות‎ web קרא הכחת בפרשת ראה משמע‎ Se פשוטו‎ 
Dramen הבהסות הטהוחות ול מן‎ jo רק‎ Saw לאכול בשר תאוה שלא‎ 
er ולכן פרט בקר וצאן שהן כלל הבהמות הפהורוח ויז טור כאשר‎ 
ארמ‎ Böchat boachtensworth, wonn der Vorf. des הרישה ופרישה‎ und םמיע‎ 
מ )מש םיט ד"‎ erklärt, dass der einfache, also wahre Sinn und Inhalt dieser 

ızte sin ganz anderer istals der, welchen der Talmud dafdr aus- 

16) und zur Grundlöge neines שחיטר:‎ = Lehrgebiudes macht, Wie viele 

Kradeirte Rabbiner u: שו‎ 2015 führen doch noch Immer jene Worte 

dor (amara wie eine Offenbarung an! Freilich ist auch von jenem Rabbi 

anderes zu erwarten, als womit or achlieast: אמנם אף שאין המקרא‎ 

ers מותורא מלת‎ 23 Sy מידי פשוטו דרשו‎ ur Auffallend sind nur die 

droi Worte, da doch der Talmad nicht צויתך‎ nu um, 

"onen mit dem דדיבן צוהו בכתב‎ seinen Beweis führt, Ich habo R. Falk 

"a Aensserangen nur hinzuzufügen, dass, wenn der Talund bei seinem 

Citiren des חבתת‎ und Say כאשר‎ die dazwischen liegenden 

Werte מבקרך וכצאנך אשר נתן לך‎ nicht jodermal weggelnsson hitte, der 

91541626 ררדש‎ noch weniger Anklang oder gar Zustimmung finden 

Iodenfalla würde man dann aber, selbst wenn man demselben 

16 doch zu schliessen berechtigt sein: .אין שחיטה לטוף מן התורה.‎ 
in dem bil. Verse nur בקר‎ und je, nicht aber שו‎ erwähnt Iat 




















Kat, למ''מ לא שייך סחלוקת וטבחה‎ 
7-5 ממא‎ w. u. in unserer Abhandlung über יה‎ 
"sen. הלמש‎ auf nich hat, 


ren, was es mit den 





קש 


== לך לפמוד על am (are‏ שהפרושים המקובלים מפי men‏ אי 
Chu, 2m g;‏ ר"א הקפר Nun behauptet aber‏ מחלקת בהם בשום פנים 
[משפאכאת! א קז און לו שחיטה מדברי תורה אלא מדברי ל 

Johuda dios bestreitet. Woher aber der Streit, wenn wir Übeer‏ הר 
2 ₪ ,רוב אחד כעשף und‏ שנים בבהמה 690 Mate, sogar epociell‏ 
--=181פאי. haben? Tch kann auf diesen meinen Einwurf hin‏ הל"מ 
נגר ובר נגר דיפרקניה תושו 

Wir wollen noch eins über diesen Gegenstand herbaibring—en. 

Bekanntlich steht unsere Stelle טבחת . -. . כאשר צרתך‎ im 
folgendem Zusammenhunge in 5, M, XI], 91: „Wem der Da, 
welchen der Ewige, Dein Gott, erwählen wird, von Die antfesrzul 
sein wird, so sollst (kannst, wirst) Du schlachten . . „ wie א‎ 
Dir befohlen habe“ Nach R. Akiba (Chul, 16—17) wind hier dest 
Schlachten als mit dem Einzug in Palästina in Geltung {rotem 
geboten, während bis dahin durch die ganze 
die AT das „Abstchen“ des Thieres gestatiot 
אלא לאמוד להן בשר נחירה שבתחילה הותר נחירה משנפנסו.‎ 
נאסר להן בשר נחורה‎ Feb.) As den Warten. 6 בשו‎ 


4) Es 1 1/8 durchaus kein Geheimes (der alte ידו‎ wu lern SZ 
soin?), Dar einfache Sachverhalt ist: wenn die Rabbinen einen 0/8. 77 
pebürgerten Brauch rorfanden, für den die Schrift keinen Anhalt daabst, =) 
so prägten sio ihn ale הל"מ‎ (a. u. d, Art. mempn). So auch Chwolschn, 0 
Bzabier: „Die Talmudisten, die für jeden jüdischen Brauch einen Aa- 7 
kuöpfangspunkt in der Schrift suchen, bemüben sich #uch dafür — 
für's Schächten — einen eolcten zu finden, was ihnen aber nicht ופ‎ 5) 
(wir engen: ganz und gar nicht) gelingen will, Der Gebrauch auf dia 
hier vorgeschriebeno — wenn auch nicht 50 minutiöre — Weise zu 
sehlachten, scheint bei den Juden uralt geweren zu soin, no dass seine 
Bekanntschaft vorausgesetzt urd sein Ursprung vergeblich gesucht wird.“ 
Dieser Meinung war bekanntlich der Thana R. Akiba Chol. 17 nicht. 

2) Nach Maim,, ה" שחיטה‎ IV, 17 ₪. 18, war näbrend des Wüsten- 
0805 (bei (חוליך‎ die כחירה.‎ das „Ahstechen“ durchaus richt, rerboten, 
zunz nach R. Akida. Wio noir klingt doch die Antieipation des Rabbi- 
nlsmus diesen 50 felerlichen Aussprüchen gegenüber, wenn an anderen 
Stellen, x, B. Chul. 018, behauptet wird, dass schon Joseph wnd neica 


Be — 








\\\ 





*( Interessant ist noch der 8 
להתיהן הראשון לכך שנינו לעולם שותטק.‎ di 
könnte man glauben, das „Abstechen 








205 


beshlen® wird also gefolgert, das Schlachten — vom Eintritt 
Im Palästina ann — sei ,חל "מם‎ weil sich 010908 Bofohl sonst nirgends 

finds. Wie konnte nun R, Tschmael gegen diese הלמ"‎ daselbst 

behsmpten, das Schlachten sei von jeher, auch während des Wüsten- 

Zuges schon, geboten und die TI. das „Abstechen“ damals bereits 

ר' ישמעאל Seo‏ בשר נחירה לא אשתרי כלל. unirsagt gewesen?‏ 

Wie Inftig aber das ganze Gebäude dar Schlachtinstitution *) ist, 

wrgiebt ein Blick in die weitlänfige Debatte Aber die Akiba’sche 
und Ischmael'sche Hypothese am angeführten Orte. 

Nach dieser Digression kommen wir zur mischnischen. Inter- 
Pretation von 

טרפה und‏ נבלה 
zurück,‏ ואר 

Also bereits 16 Mischnah fasst, wie wir sahen, M923 nicht 
als ein gefallenes Thier auf, sondern als ein solches, bei dessen 
Todtung gegen die rabbinischen Schlachtregeln verstossen ward, 
0 kurz zu recapitullren: ihr Kanen 72: כל שנפסלה בשחיטה‎ 
4 yine Erfindung, sun der dio Schrift sugen wünle לא‎ TOR 
ולא דברתי ולא טלתה על לכי‎ Ans Fwas rationeller ist die Mischnah 
bei den טרפה קט‎ gehlichen; dem חנ"ק ד"ץ נפ"ש‎ liegt einiger- 
ssson noch die 1066-טריפה‎ dunkel zu Grunde, sofern dabei, wenn 
Be 
darum dekrotirt 116 Mischnah pero .לעולם.‎ Dor Talmad hielt, beilänfg 
Bomcrkt, aölshe Frogen für diskutirbar; unsero heutigen Zeloten rufen 
Bag aber ihr Annthema sit! zu, wenn wir die Bindekraft oder den Werth 

eetingfögigsten Obserranz, ja einer blossen Gelögenheit auch nur 
א‎ — Wie anlito man aber suf den Gedanken kommen, dnss mit 
במ‎ Kelle die Schächinstitution wieder aufhören könne? Set deron 
Motir Schonueg 068 Thiares oder dessen leichterer und vollerer Blut« 
ל‎ vo ist doch nicht abzuschen, in wio fern שחיטה‎ an den Aufenthalt 
"Palästina geknüpft sein kann? Weit ohor erachienen uns Institutionen 
Mas, ארב" מילים‎ und vielleicht noch einige andero als בארץ‎ nriunı zum, 
a "aber betreffs der  הטיחש‎ das Bedenken יבול יחזרז להתידן‎ wirklich 
wie kann es durch das 010486 katogorische שנעו לעולם‎ =; 
Vers beseitigt worden? 4 6 
4 7) Wi verzwicht und ungesichtet erscheint doch überhaupt dns 
ו‎ Fleischgennaz-Systam In 5 ,זר זר‎ 11-27! Zunz, gosamm, Schrift; E 
ES 0350 Disios Capitol enthält con dom Oesetso über 1/1019 
“hrs dreifoche Recension. 











Im 


zumal wenn solche nur durch Krankheit 


3) Auch der spätere Rabbirismus will dem 
alcht, ob mit vollem Bewusstsein oder nur in 1 
insofern geracht werden, dans er nur bei הרושה‎ PRO, 
ein Angelf durch ein Raubthier ist, erschi 
leichtarnd entscheidet, $o Maim.: בפירוש‎ Tapıı | 
ושאר . טרפות.‎ TER בה וכל ספק שיסתפק בהרוסה.‎  ודימ‎ 


4( Wir sollten hier meinen: לין מקדטים לא ולפי‎ 
bei חללין‎ weniger skrupalös zu sein brauche, Statt: 
sich aber umgekehrt, Erwägt man, dass beim 0[ 
so. specielle, so detaillirte Behandlung widmet, 
wurden, die das Thier altarınfühig machen, wäl 
sie der 101006 als res für pen bezeichnet, ₪ 
so sollten wir doch behorzigen: 





= 


zer „weil die Lunge, wenn auch nur später minimal, durchlöchert 
warden könnte“, ala טריפה‎ verpänt? Ist schon die Bezeichung 
שמ שרפה‎ einen solchen Fall — vorgefundener Fädchen MIO 
|  arder Lungs — eine grundfalsche, so ist das Verbot das Genuss 
תא‎ nınverantwortliches, denz nach dom entschiedenen Urtheil > 
hlmener Voterinirärzto ist das Zusammenwachsen der Lungen- 
bypeni (MR), wio.der Lungenflügel (MR) durchaus nicht labens- 
gährlich und die soyen. M2"D-Fädchen eine ganz harmlose 


Enscheinung. 


Nachtalmudischo Zeit. 


Sehen wir aber, wie dor spütero Rabbinismus über die Scrupu- 
beit der Gem. noch weit hinausgeht! Diese behauptst: 3 
,בהמות בחוקת כשרה‎ Maim. 13 Mm ה' שחיטה‎ hat sogar כל בהמה‎ 
שור‎ alles Vieh darf man voraussetzen, dass es normal beschaffen, 
MS zituell goniossbar‘, Seine Worte lauten: „Erst wenn sich an 
dm Mhioro oino Anomalio vorzeigt, ist cs auf diese Anomalio zır 
Biepschen“, Und doch fährt Maim, fort: ואע'ם שאלו הן הדברים‎ 
הנרא מדברי חכמי הנמרא המנהג פשוטה כישראל.. . . כודקין ות‎ 
הדירי‎ „Trotzdem, dase lies dis Ansicht der Gom, ist, die all- 
Feineins Usancs ist dennoch die Lunge jedenfalls auf möglichst 
Fohler zu untersuchen“, Dies iet aber ein ganz 
Buborochtigtos Erschworniss, תוס‎ durchaus unmotivirter 372% gegen 
Us ausdrückliche Normirung dor Gom. Schon dor hechorthodoxo 
re !הנפמו‎ af diesen Widersprach der Maim, mit sich velbet 
+ ,אינן נראין והרי הוא חחר טמה שאמר למעלה‎ Ebenso 
08086 or, wio wir bereits ob. 5, 235 geschen, sin anderes Krschwerniss 
sin harten Ausdrücken. 
Das scheint aber dom Erschwerungseifor des späteren Rabbi- 
| פטתו ג‎ noch immer nicht genug; der über die Rigerosität dor 
Gem, unansgehende, die Untersuchung der Lunge empfohlende 
Main, verwahrt sich doch ausdrücklich gegen des Anfblasen der- 
BSH, wodurch die Casuistik gleichsam bei’den Haaren harbat- 
כב‎ Find. א‎ ₪7 ee ומטולם לא נפתנו הריאה‎ 
ובמערב. אלא אם לד לגו רבר שחושטין.‎ EOS 1902808 aber 
מס‎ zu Schuleh, Ar. dor, D. $ 39: כן לנפוח כל רואה‎ m ונהנו‎ 
Wieser, Die Alischen 51 


וו | 











der Gem, zu 50, sago fünfzig Folioseiten an, 
Aus den 8, bezw. 18 MET des Talmud, die i 
‚ind, hat Maim, 70 Species von טרפות‎ auf 





nicht beklagen, wenn schon die Gem, Chul, 95b wi 
R. Jochanan seinem Lehrer Samuel 12 122) Kamaele, 
mit schriftlichen Anfragen über zweifelhafte פח‎ 


B. Religibser Gesicht 
Wie wir bereits oben S, 230 im Vorbeigehen b 
in פוה‎ Hinsicht נכלה‎ und טרפה‎ von den w 


מחיים בתבם רבעו 
fosst diese Zahl hyperbolisch auf,‏ 01ב )2 
(Kamele) ru (Porganientrollen) 16308 wiik‏ גמלי statt‏ 





En 


250 


Spaßeroeotzen vielfach verschieden, Pei der Spaunnder erwies es 
sch ur, dass die Enthaltung von. ihrem Genusse nicht ein oigent- 
Ahles Verbot, sondern mır eine mythisch begründete Gepflogenlieit 
sr. Das Verbot von M'22, in der Schrift ohne jade Motivirung 
טא‎ blieb uns inhaltlich ungewiss und unklar, doch klar und 
Bewiss insofern, dass dio talmudische Auslogung vom Verbote des 
Gensses von Fleisch- und Milchmischung durchaus haltlos und 
werthios ist. Tu Bezug anf die Untoreagung des Binigenusses ist 
die Begründung der Schrift eine schwankende: „Das. Blut ist die 
06% und ‚es gehört auf den Altar, — zwei Axiome, die sich erst 
tiofare, zum Theil mystische Begründung decken, Bei dem 
Beitverbote ist die Schrift bestimmt: „Das Fett gehört Gott,“ dem 
Altız; dio Schriftferscher hätten somit über dessen Motivirang_ erst 
koin Wort zu verlieren brauchen. 
Ein ‘anderer Gesichtskreis eröffnet sich indessen bei der Vor- 
Srähnng über ככלה‎ und .טרפה‎ 3. M. XI, 40 heisst es: „Wer Ge- 
095 isst oder trägt,“ 3. M. XV, 15: „Wer Getfallenes oder 
‚geniesst, ist unrein bis zum Abend und soll Waschungan 
Wormehmen,“ Ein directes Verbot des Essens findet sich in den 
ווהי‎ Stellen nicht. Dagegen lesen wir 3. M, 29, 8: „Der 
Priester soll Gefallenes und Zerrissenes nicht essen, wodurch or 
Sieh verunreinige‘“; und ferner Ezech. XLIV, 31: „Alles Gefallene 
And Zerrissene sollen die Priester nicht essen,“ Liegt da nicht 
105 Gedanke schr nahe und zwingt derselbe nicht zu dem Schlusse: 
5 Juandle sich bei diesem Gesetze lediglich um Verhfitung und Ba- 
Seitigung leritischer Unreinheit, weshalb an die Priester, als die 
Sigenglichen Triger der levitischen Reinheit, diese Heiligen war’ 
“Say, die Warnung mit besonderem Nachdruck herantritt? Levi- 
Reinheit oder Unreinheit umfasst ja auf biblischem Standpunkte 
#6 weils Gebiet! Die letztere wird nicht blos durch den Ge- 
der sog. unmeinon Speisen, sondern auch sonst munnigfich or- 
wie wir bald sehen werden, Thookratisch werden manche 
liireino® Vorgänge am menschlichen Körper gleichsam als mora- 
Use TUnvollkommenhaiten betrachtet, als wiirde durch sie die 


Saale bellsckt; und je nach der verschiedenen Abstufung oder In- 
isn Waschungen und andere Lustmationen vorgeschrieben, 


17% 


Mn . 


-- 


wodurch die Tovitische Reinheit wieder hergestellt wink Nur an 
wei Stollen wird ein direotes Vorbot des Hasen von נלה‎ nd 
טרפה‎ auch für Nichtprioster vorgeschrieben: 9, 31. 411, 30, „Zer- 
rissonos‘‘, 5, M, XIV, 21 „Gofallene=“, Was hindert me aber an- 
zunehmen, dass immer nur der Grand Verhütung levitischer Un- 
roinheit sei, dio ja auch durch blosso Borührung — und am Inten- 
sivston an einer menschlichen Leiche — bewirkt wird? Zwar finden 
wir in dioson letzten Stellen als Motiv „Heiligung“ (tHeokratische] 
angsgeben: doch ist. dieselbe mit levitischer Reinheit grossentheils 
identisch, wie folgende Erörterungen leicht ergeben worden; = 

Der biblische Begriff der Heiligkeit MUT ist oin wait var- 
aweigter, umfangreicher und dehnbarer. Fir schliesst mannigfacht, 
weite Gobiete in sich; es worden damit gar violo und verschiedene 
Institutionen, Gebote und Verbote in Verbindung gobracht?]. Im 
Allgemeinen und ursprünglich bedeutet dieser 1308808 las: sich“ | 
aussondern, sich abwenden "vom Gewöhnlichen; also: auszeichnen. | 
— auch zum Schlechten und Verworflichen, wie" קלש‎ (cinaadus) שאו‎ 
יקדשה‎ jedoch unvergleichlich ößer ein Trhsben rom Schlechterers 
zum Bassern, vom Gemelnen zum Fileren, vom Niedrigen zum 
Höheren, bis zum Höchsten, dom Streben nach göttlicher Voll- 
kommenheit, worin dar Begriff gipfelt, wie dies die oft sich wieder 
holende Mahnung ausdrtickt: „Ihr sollt euch heiligen, heilig sollt ir 
sein, denn heilig bin ich, der Ewige, auer Gott,“ Parallel mit 
Er, „heilig“, und seinem Gegensatz, 2. „gemein“, läuft bisweilen 
der Begriff “178, nein, und sein Gegensatz XL, „unrein“, So 3. ML. 
X, 10: mar ולהבדיל בין הקרש ובין החל וכין הטמא ובין‎ Ba, 


4) Wio umfassend der Begriff „heilig“ ist, kann 8 
kannt werden, dns er ungefähr 1000 Mal in der Schrift a 
wird von Gott gebraucht, als dam Inbegriff der Reinheit und altklichen 
Vollkoramenhelt, von den Menachen, dh. im Pentatauch von 191841, das 
nach dieser Vollkommonheit streben, dieselbe sich relativ mu eigen 
machen soll; vom Gottesdienst und was damit a 0 
im Ganzen soll 618 heiligen Volk sein, sich von Allem, 88 4/6 | 
liche Reinheit trübt oder trüben kann, fernhalten, und 
sollen die Prioster alch oinea nach höheren Grades dor H 2 
deissigen. m 





. = 





261 


KEIN, 334) בין קרש לחל ובין טמא לטהור ודעם‎ m ואת עמי‎ 
אמור‎ Volk sollen sie belehren über Hoilig und Gemein, fiber Un- 
"ein במ‎ rein unterrichten.“ Auch der Begriff des „Reinen“ und 
des „Unreinen“ wiederholt sich unzählige Male; auch er ist ein 
sShr weit reichender und mannigfach abgestufter; er spielt eine 
Role im Speisegeseiz (reine und unreine Thiere), im, geschlecht- 
15-16 Umgang, dar, wann gegen das Sittangesatz oder eine raliriise 
Vorschrift verstossend, als unrein®) gilt, wie in Betreff dieses 
ISfsteren Punktas beispielsweise die folgenden Stellen es erhirten: 
1 - EXSKIV, 8 ואל אשה בנדת 19 ,זזזזוא זר .3 :5 טמא את דינה‎ 
on ואל אשת עמיתך לא תתן שכבתך לורט 50 .וו וטמאתה לא‎ 
ובכל בהמה לא תתן שכבתך לטמאה בה 93 .₪0 ;לטטאה בבר‎ — 
בצ\‎ welchem Satze der Begriff XD in seiner Intensivsten Bedeutung 
scheint Eben gilt der Göwenlienst als verunreinigand, 3. M. 
6-8, 31; אל האבות זאל הידענים אל תכקשו לטטאה בהם‎ van אל‎ 
ESS LM, 11. :צאו משם ממא אל תמו‎ ₪ VI. 21. וכל הנבדל‎ 
Pre ממזמאת גורד‎ < Alk vurunreinigend galt alles®) kelerregende 
zul Gesundbeitschädliche und Ansteckung vorursuchende, wie der 
A xossatz, sexuelle Krankheitserschsinungen. Die levitischen Reinheits- 
setze spielten im Leben und in den Institutionen der Priester eine 
rolle. Diese sollan sich mannigfach auszeichnen, 3. 31. XXT, 6 
לאלהיהגב=‎ TE; 460. כי קדש הוא לאלהין .7 .ג ; והיז קדש‎ 








1) Was nicht „heilig“ ist, {st nur „profan“ 44, „nicht go weiht", 
er doch nieht „entweiht" oder „entweihend", „serwerflich" ממא‎ 
jedoch wird טמא‎ dem קדש‎ gegenüborstellt; 3. M. XL, 34 
ge ,ְהתקדשתם והייתם קדשים ולא תטמאו את‎ und wie hier in sthischer, 
= in physischer Hinsicht, körperliche Reinigung מתקרשה. מטמאתה‎ Kir 
= Sim. X% 4. Man vgl. nuch 5. M. NXIIE, 15 מחניך קדש‎ mm, womit 
es Isracliten zelbst im Kriegslager nicht allein persönliche Reinlich- 
Bell und die Wahrung das Anstandsgefühls, sondern auch die Beseitigung 
Send Yerbergung nllos 405562, 088 für das Auge ekelhaft und in seiner 
ig (Exeremente) gesundheitsnachtheilig ist, mit grösssrum Nach- 
als dies andere Worto vermöchten, befohlsn worden, 8, auch 
= woltnächstfolg. Fussnotn 
2) Auch un sich, and woon aonet statthaft, war ja der gschlocht- 
386 Dmpang unterug!, als der unmittelbaran Annäherung Gottes wogen 
re grössere Heiligkeit vom Volk verlangt wurde: 2 M. XIX, 14, 15 
%( Chinneb, $ 173 zu ,הסומאה שם כולל כל דכר נמאם ונאלת ! זכ‎ 








| 








| — 


zeugt einen höheren Gmd von Unreinheit, weshalb dies je ein 
mal bei טרפה‎ und נבלה‎ besonders bamerkt ist. War נבלה‎ 6 
war unrain bis zum Abend; wer aber טרפה‎ oder נבלה‎ ass, 
wer 923 trag, musste, um die Reinheit wieder zu erlangen, die 
‚Kleider waschen und baden 3. M. XT, 39; 40; XVI], 15. Nach 
dem Wortlaut von 3, M. XVII, 15: אשר תאכל נבלה‎ wes וכל‎ 
וטרפה באזרח ובגר וכבס בגדיו ורחץ במים וטמא. עד הטרב וטהר..‎ 
ואם לא יכבס ובשרו לא ירחץ תשא שי‎ hätte der, welcher נבלה.‎ 
וטרפה.‎ gegessen, nur darin gefehlt, dass er sich levitisch verun- " 
קחד‎ habe; nach vollzogener Lustration ist er, wie nach solcher bei 
jeder sonstigen unwillkürlichen Verunreinigung (Aussatz 3. M. NIV, 
1-20 und Flusssucht ibid, NV, 1—15), wieder rein und jeder 
Schuld und Sühne ledig, etwa gerade so wie der, der nach seiner 
‚Verunreinigung an einer menschlichen Leiche der vorgeschriebenen 
Abintion sich unterzogen. Das Essen an und für sich — ausser 
den Momenten der Verunreinigung, s0 lässt eino nüchterne Exegeset) 
"ans schliessen — zieht ilım keine Strafe zu. Und nach talmudischer 
Auflassung trifft ilm wegen der Verunreinigung keine Strafe, wenn 
er nicht während seiner Unreinheit die geweihte Stätte betrat 
ind del. Eine besondere Stitze erhält diese unsere Ansicht in 
=. M. XXI, 8, wo den Priestern das Essen von 7 ’ 
eintersagt wird, um sich nicht zu verunreinigen: נבלה וטרפה‎ 
a2 .לא יאכל לטמאה‎ Muss es nicht ohnehin auf den ersten Blick 
aufillen, dass dieses Verbot an die Priester gerichtet ist, nachdem 
3. M. XV, 15 gemäss jeder Israclit und selbst der Fremde durch 


Mohenden Schwierigkeiten vorbringt, sind versweifolto Schritie. Wer 
fe in diesos rabbinische Chaos Ordnung und Licht brächte אנא אובילנא‎ 
לב מסותא.‎ mann. 
4) Diese unsere Ansicht wird dadurch stark unterstützt, dass os 
‚tom unreii Thioren nur טג‎ ‚wor ihr Aus berührt oder trügt, 
ll unrein sein“ (8. 31. XI, 24--25(, niemals aber: wer davon isst, weil 
ben bei den unreinon Thieron das Essen an nich, als Speise, worboten, 
ואר‎ Beim Auso reiner Thiere ist dagegen ibid. 39 und 40 vom Essen 
wie som Tragen die Rede, weil beim Hsıen, wie beim Tragen nur lari- 
"Buche Reinheit in Betracht kommt. Das Verbot des -גבלה‎ und -שרפה‎ 
hätte also, um es zu wiederholen, nur die Tendenz, goflinsent- 
liche levitische Verunreinigung zu verpönen. 























wind aber irgendwie der naive Ausgleichsversuch befriedigen, den 
dis Gem, Monach, 45a macht; כחנים איצטריך. לה פד'א האיל‎ 
תשתרי גמי נבלח קמל‎ ma .ואשתרי מליקה‎ Denn ist cs denkbar, 
“ss die Akroniden ungefähr 900 oder 1000 Jalıre nach der ersten 
Primulgation dieses Verbotes durch Moses und während der ganzen 
Bläthezeit des Priesterthums und des Opfercultus im Heimats- 
larie in Ungewissheit und Unwissenheit darüber gelebt haben, 
₪ das Verbot von וטרפה‎ 1722 auch für sie existire, דאתא‎ TO, 
TER יחזקאל‎ bis "endlich Ezech. aie im Auslands über diesen 
ל‎ und diese Ignoranz eines Besseren belehrte? Also wirklich 
ולמת?‎ mel דבר זה מתורת משה 197 לא למדנו עד שבא יחוקאל כן‎ 
"ln wie mit der Gem. Zobach, 22, verwundert und ungläubig aus, 
Nein! die ganze Schwierigkeit findot ihre einfache Lösung in 
שור‎ Ansicht, dass nämlich nuch dem Verfasser des 3; M.*) 
Al des Exechiel der wahre Schwerpunkt des Verbotes in dor leviti- 
מו‎ Heinheit2) Togt, dio dam Ahroniden ganz besonders eingeschärft 
Kind, and dass der cifrigo, Pridstor-Prophot seinen im Auslande 
Un Korn vom Tempeldiensto lan und schwachgläubig gewordenen 
Migeisstern die Verordnung von Neuem un’s Harz 61801 hat?). 
%) Der Vorf. des 2. M. botont allerdings für das Vorbot von ers, 
"is 5, זג‎ für -o=2, nicht buchstäblich levitische Koinhait, sondern 
Heiligkeit und spricht von mans Iaraol, nicht bios von 
,ו‎ Siehe indess oben, dasa theokratische Hoiligkeit und lovitische 
sich meist docken. Uoberdien weist der Umstand, dass {m 
Gogssiate zu Lasitiens XVII an jenen belden Stellen von keiner Lustration 
בי‎ ist, sowie auch der, dass nach 5, M. = נבלה‎ dem => anstands- 
Terabreicht werden darf, während nach 3. M. anch dieser nach dem 
קוק‎ Genusse eine Kusträtion vorachmen muss, augenfällig auf 
Inne Verfasser hin, 
#) Den otwaigen Einwurf, weshalb nach dieser Auffassung vom 
א‎ Ale Rede ist, da doch schon die Berührung verunreinigt, haben 


WE oben bereits damit zurückgewissen, dass das Essen sine Intensivere 
- erzeugt, weshalb 08 such eine intensivere Lustration, 
Suchen auch der Kleider neben dom Baden das Loibos erhoischt (3. M. 
111, 18). Auf das תחב. לד כבית. הליטה‎ und woa dio Gem, sonat den Un- 
auf dem Gebiete von messe dor Bibel insinuirt, wollen 

"runs nicht olnlaa 
9) Raschi zu Gom. Menschoth schweigt: doch im Commentar zu 
Liochiet führt er ganz dem Sinne nach die talmudische Apologetik ans 








\.--- 


- 


266 


Wir haben uns bier bezüglich der Theorie über Verunreinigung 
an den Wortsinn der Bibel gehalten, wonach die Berührung von 4 
(+נבלה‎ schon an sich ein Vergehen ist. Naclı dem Talmud | _— 
gegen ist, wie wir sahen, das Berühren an sieh nicht werboten, — ., 
sondern nur das ist als Vergehen zu betrabliten, wenn Jemand, m, 


ar = |סר"א הואיל ואשתרי מליקה‎ 50/:6 nbor hinzu: was HE ב==שכך‎ 
„so erklären es unsere Lehrer.“ Dieser etwas auflallende Zusatz Mar == 
errathen, dass Raschi von jener vermeintlichen Apologie nicht sehr לס‎ 
und befriedigt war”), und vielleicht eher mit R. Jochanan ibid. hoffte פר-==שרשה‎ 
לדורשה.‎ men .זו אליהו‎ Ja, אלייהו. מלאך. הברית‎ wirst gar manches 11412861 ==: 
lösen, manchen Aufschluss zu geben haben! Doch in dor nalven Mitthellu—ug 
der Gem. Menach. 458  ץרתוס ם' יחוקאל שהיו דבריז‎ 105 (Mom) הוא‎ 
ran דברי‎ liegt einostheils das Zugeständniss den Unbefriedigenden jen >< 
Apologie, anderentheils vielleicht dor Schlüssel zur Lösung so manchem. 
Räthsels, zur Aufhellung mancher dunklen Schriftstelle. Anfangs Tor 
den Habbinen zur Beseitigung vorartheilt, wurde dieses Buch noch ge— — 
rettet, Aber wio mancho andere Schrift mag von ihnen confiscirt, wie "= 
manche andere Asusserang, welche geeignet wäre, una über vieles Diunklo 
und Räthselbafte aufsuklären, mag von ihnen unterdrückt worden sein! 
1( Nach der Analogie von 8. 31, XVIH, 15 u, XXI, 5, wo סרפה‎ immer 
mit כבללה‎ correspondirt, möchte man auf dem Standpunkte der Schrift, auch 
für טרפה‎ die Verunreinigung durch 10496 Berührung vindieiren. Tas 
3. M. V, 2 und XI, 89-40 immer nur von #52: spricht, beweist nichts 
dagegen, da ja V. 40 vom Kassen die Rede ist nnd doch anch hie atute 
נבלה‎ und nicht טרפה‎ vorkommt, obgleich nach XVII, 15 ausdrücklich 
des Essen von mens Verunreinigung bewirkt, Ea ucholnan aber vom 
Verf, des 3, M. beid Begriffe bisweilen promiscue gebracht zu sein, 
während 2. M. und 5. M. in diesem Punkte eins andere Stellung ein- 
nehmen. $, oben 8, 40 u. f. 


*) Die gelohrtesten, gründliebsten Schriftforacher machen ja 
kein Hohl daraus, dass die Talmudisten den wahren Schriftsinn oft 
nicht orfanston. 30 die bekannten Worte des רשבי"ם‎ zu Anfang 1.3 37: 
מתוך. חסידותם נהעסקו לנטות אחרי הדרשות שהן עיקר ומחוך כך לא‎  םינושארה‎ 
apa ,הורנלו בעומק פשוטו של‎ Ob diese Worte sein voller Ernat waren 
und man nicht vielmehr zwischen den Zeilen lesen mnas, da ja sein 
Grossrater Raschi aelber behauptet: nen רשיבם ?אין הפקרא יוצא מידי‎ 
erzählt ibid. ferner von Jemselben Commentator, seinem Ahnen: והודה‎ 
לי שאלו הוה לו פגאי הוה צריך לפשות פירושים אחרים לפי הפשטות המתחדשים‎ 
er .בכל‎ Sapionti sat, Möchten doch unsere heutigen (nicht urthadosen, 
sondern) hyper- und neuorthodozen Rabbiner sich diese Worte zu Herzen 
nebmen undnicht dem paradoaen ראשונים בגי אכשים אנד כחמזיים‎ erhuldigen! 





6 





287 


den גבל‎ berührt hat, das Beiligthum betritt, wenn der Priester 
nich Berührung eines Aases heilige Speisen geniesst und Achnliches. 
26 Worte 3. 3 XVII, 8 ובנבלתם לא תנעו‎ gelten in der Gem.) 
Rösch, Hasch. 17b nur für die Festzeiten: אדם לשהר א"ע‎ DW 
ברנל שנאמר ובנבלתם לא תנעו יכול יהו ישראל מוזהרין על מנל נבלה‎ 
תל וכ‎ „Glaube durchaus nicht, bemerkt die Gem. daselbst, „den 
מו‎ sei die Berührung des Aases verboten, denn es heisst 
3 M. XXI, 1.: „Sprich zu den Priestern, sie sollen sich nicht 
אפ‎ 6iner Leiche verunreinigen, wohl aber dürfen ‚sich Nicht- 
Priester daran verunreinigen“, — Hbenso Maim. ,טומאת אוכלין‎ 
NY, 9—10. Gowiss aber ist diese Behauptung schriftwidrig. Nur 
durch Aussprüche wie בטמאם את משכני‎ (3. M. XV, 31) oder את‎ 
משכן ד' טמא‎ )4. M. XIX, 13) konnte man auf den Gedanken 
kommen, dass die Berührung von RIM blos des Tormpels wegen 
Verboton sei. Aber unter משכ‎ und selbst מקדיש‎ ist nicht immer 
ג‎ Contralbeiligthum zu verstehen; es wird oft im Allgemeinen 
Sm Wohnen Gottes in der Mitte Isracls gebraucht, Dies beweist 
גוו‎ unzweifelhaft 3, M. XX, 3: מורעו נתן למלך למטן טמא את‎ 
(מקדסר‎ woru Raschi; כנסת ישראל שהיא מקדשת לי‎ Mit. Ferner 
4.3 XNXV, 84, wo von Mord die Rede ist: ולא תטמא. את‎ 
שוכן בתוכה‎ or הארץ אשר‎ ; vel. noch ähnliche Ausdrücke wie 
5 3. XXVf, 11 .א .5 ;ונתתי משכני בתוככם‎ XXI, 16 בי ד'‎ 
Br Tara mm .אלהיך מתהלך בקרב מחנך‎ Auf dem biblischen 
Standpunkte ist ,מאה‎ die Verunreinigung, an sich schon dem theo- 





5 ( Auch schon Sifra zu Schemini יבול יהו ישראל מווהרים על מנע נבלות‎ 
הא מה אני מקיים ובנבלתם לא תנעו?. ברכי‎ . . . Der Syliogismus מה‎ 
Stellen ist nun folgender: „Wenn der Nichtpriester die intensivere Iin- 
Teinheit einer menschlichen Leiche sich zuziehen darf, yoschweige denn 
Ads leichtere des Anses!“ Wio falsch und geistlos ist dieser Byllogismus! 
Die Berührung menschlicher Leichen musste ja den Nichtpriestern ar- 
בת‎ je, ganz selbstrerständlich, eine Plicht sein; wie sollten denn die 
shen bestattet werden? Ebenso unsinnig, poasenhaft, möchte man 
gen, ist die darauf folgende Bemerkung: „Der Ausspruch ולאלה תטמאו‎ 
an dissen (Reptilien) würdet ihr euch verunreinigen, oder verunreinigt 
Fern ajcht“ — hätte so aufgefasst werden können, dass es Pflicht sei, 
=äch an den dort bezeichneten Assorn zu voranreinigen." Auch nicht ein 
Sehulbube wird aich solche Faselei als Exegeso bieten lassen. 











wu 


im Sinne der Alten und haben uns ja, 
thume, von dor gunzen Institution der 

Wir betrachten ja die ganze Reihe von = 
Reinheit für aufgehoben, und es wire so 
כבלה וטרפה.‎ für uns ganz gogenstandslos’ 


nur die Berührung von שמאים‎ für verboten. 
Ja später, Ibid. X], 89 und XVII, 16, von der 
reiner Thioro: folglich 











269 


nicht neu; wir wünlen damit im Grunde nur den so chen alle- 
eirten BR. Jehmdah Halewi reprodueiren; s. Cusari II, 49.*). Wäre 
Moses Thema nicht unvergleichlich mehr disentirbar, als die Auf- 
bebung des Blutverbots bei Albo I. 1.2 
‚Doch, wie bereits bomerkt, wir sind weit ontfernt, eine Auf- 
bebung des Speisoverbotos von TEN) 1723 zu bofürworten. Denn 
abgsschen davon, dass nobon „‚lovitischer Roinhoit‘ auch „Heiligung'“ 
urgirt wird — doolı schon mehr ein othischos Momont indieirend — 
finden wir das Verbot von וטרפה‎ m923 für uns Alle ohne Aus- 
0פוואע‎ als ;דברים שאלו לא נכתכו דאויין הן לתצטוות‎ wir würden, 
Wiek, wenn kein Vorbot darüber existirte, schon nach unserem 
Aetbetischen Gefühl von selbst uns des Genuscos von Zerrissonemn 
md Asas enthalten, Nur künten wir nach wmserem besten 
Wisson und Gowiseen nicht Alles für EM נבלה‎ erklären, was 
der Talmnd und vollends gar die nachfolgende rabbinische Literatur 
bin auf don houtigen Tag als solche bezeichnet. Zu welcher 
Carrikator wird doch unser herrliches Indenthum durch die spätere 
Vorm- und zoliggesprochene ausgedehnteste Küchen-Frümmigkeit 
und „Heiligkeit!1®) 
= - 
baue התלמודיש התירו כל הטומאות חלו ואינם חישעון אם ינע אחד. מכל אלו‎ 
חל וה די ילט למוו‎ .. >. 
+ ₪. פוט‎ d) am Endo des Art. 8. 230, 
2} Der Talmad, an das mossische er2 וח‎ die Lohr anknäpfand 
SZ )!אש ולא שימות‎ vernünftigor- und humaner Welse z. B. für 
"lnen Kranken am Sabbath zu schlachten, obgleich 68 sonst lautet 
בשכת מתחיים. כנפיאר‎ wrren „wor am Sabbath achlachtat, hat sein 0 
Verwirkt“ R, Moaos Sopher hingegen will, wie ich anderewo anführe, 
Wicht erlauben, dass ein olondos, krankes Kind bohufa Wiedererlangung 
"einge geistigen, wie physischen Gesundheit in ein Staateinatitut unter- 
Bobracht werde, dh ea אסורות‎  תולכאמ‎ geniessen 048001! עמי. מאשריך‎ 
מתפש ודרך ארהותך.‎ „Mein Wolkl dio Dich leiten sollen, führen 
Dich ifme/* Tex. TIT, 12: («. Maim. Einl. zu zum über dergl, Vorkohrt- 
Die nensre Hyperorthodoxio gebt Iider nech weiter; (#. Zeit 
%68 ומת‎ Jahrg. 44, No. ID, Conforenzverhandl, In Budapest) 
Ausspruchs der jüdlsch-piotistischen Wortführer daselbst sollen 
Kinder von einer Anstalt, din ihre Erlangung menschlicher 
der mens aan in corporo sans, bewirken soll, nicht Gobraush 
Mischen dürfen, wenn die batreff. Rabbiner und Schächter nicht im Ge= 








270 

Die Motivirung von נבלה.‎ und טרפה‎ Leirelfend, schliessen wir 
uns eng an die Schrift (2 M. XXIT, 30 und 5. M. XIV, 21) am, 
welche theokratische Heiligkeit *) betont. 

Wenden wir uns aber nun zur Motivirung seitens der einzelnen 
Exegetant 

Auf falmudischem Standpunkte, mindestens nach einigen Ta- — 
mudisten, sollte eigentlich gar nicht nach einem Motiv für eins 
mosaische Veroninung gefragt werden (s. ob. 8. 64), Die Gebit— 
seien nur gageben MIST .לצרף בהן את‎ Hiernach hätte das vom 
der Schrift selber gegebene Motiv כי עם קדוש אתה‎ nur den Siam — 
„Weil ihr ein heiliges Volk seid, darum müsst ihr meine Satzunge— 
blindlings befolgen“, Denn, so lantat das Paradoxon, ליה‎ MEER > 
ששוחט מן הצואר אי מי ששוחט מן הטשרף‎ ob „was liogt dem 
Heiligen, g. s. E, daran, ob das Schlachten am Halso oder am 
Genick stattfindet?“ מן הקנה ואוכל או מן הזנם?‎ Ber, Rab, 44 Sch, 
300 5 18. Achnlich lautot der Ausspruch der Mischnah Makk. 98% 
a ;רצה הקיבה לוכות את ישראל לפיכך הרבה להם תורה‎ 
Mars, wis das obige לצרף‎ bedontet hier nicht, „moralisch liutern®, 
„vorsittlichen“, „‚veredeln“‘, sondern „Belohnung zuwenden‘, Rasch; 
שלא הוה צריך לצוות כמה מצות. וכמח אזהרות על שקצים נבלותת‎ 
בהן אלא שקבלו שכר על שפורקין מהן‎ pp שאו לך. ארם שאינו‎ 


ruche der re „Orthodoxio" atehon! 8. 227 sogt Harr Iguaz Reich: 
„Wir können die Function Ihrer Rabbiner und Schächter nicht in Au- 
spruch nehmen, dürfen an die (unter deren Leitung hergeichtete) 
Speisen nicht anrühren, das ist uns verboten.“ Worauf Abg, Molnar 
)8. 229): „Ist Horr Reich dessen gewiss, dass es Eltern giobt, die ihr 
Kind lieber taubstumm belassen, os nach Budapest oder Waitzen 
in Ersichung geben?" Also das wäre „unsere Weisheit und Vernunfe 
vor den Augen der Völker‘ die Religion Israels dem Hohn uud Spot der 
gesitteten und humanen Mitwelt proiszugeben!! 

3( Die theokratische „Heiligkeit“, die ganz Israol auszeichnen soll, 
fat doch nicht ganz identisch mit der „levitischen Reinheit“: diese Ist 
etwas mehr Asusserliches, gleichsam ein Ordensgewand, mit dem ₪10 
namentlich der Priaster umhallen und schmücken soll; jene aber hat 
einen mehr ethischen Inhalt, Dies ist 80 in die Augen springend, dass 
man sich darüber wundern muss, wie daa von der Sehrifb, 808084 ₪5 
gobeno Kriterium von manchen Exegeten theilweise ו‎ und vor 
schoben wird. 















Doch wissen wir ja, dass trotz dieser Anschauung selbst die 010 
וטנ‎ Exogoten nach speoiellen Motiran der einzelnen mozsiechen 


Versrdnungen forschten, 

Ganz ungesucht, einfach, wort- und sinngetreu den theokrati- 
השורי‎ Standpunkt hervorhobend, motivirt A, b. הל‎ 5. M. 14: 
ואם אתה עם קרוש אין ראזי שתאכל טמא ותטמא הנפש. כל תתבה.‎ 
Pa שהוא נתעב לנפש הטהורה כמו שרץ‎ ae Dioso. Moti- 
חוור‎ ist ja ganz ebenso zutroffend für: (AD ואנשי קרש תחיון‎ 
Yon ובשר בשדה טרפה לא‎ wie für 7725 .לא תאכל כל‎ 

‚Anders Maim,, der überall diätetische Absichten wittert(a.0b.8.65 
12-4.) Speciellvon Gefallenem, das loritisch-theokr, Heiligungsmutiv der 
התוב‎ hier כפ‎ ganz ignorirend, sagt er: (הדםי והנכלה קשים‎ 
Se 

4) Der Begriff „Heiligkeit“ in dor Schrift schliesst, wio wir schon 
מל‎ angeführt, das diätetische Moment, das A. b. Eara bei טרפה‎ im Namen 
des RM. Hakohen angeführt, nicht geradesu aus. Die Sorge für mens 
"na in oorpore nano, dis Entfernung untauglicher Nahrungestoffe und 

Krankheitsorscheinungen, die Verhätung der Ansammlang 

Weriorbener Säfte und schädlicher Substanzen Im mönschlichen Orga- 

Blimus und In der Commune ist nach mosnischen Anschauungen ein 

beelässliches Erfordorniss der Hoiligung. 50 auch im aussermosaischen 

Alkrihum. Die Körper- und Seolendiktetik war ein Integrirender Theil 

dr Religion, des Cultus. Die Priester waren zugleich Aorate odır — 

in Egypten — „Thorapouten“, Der j> musste auch die וצרטת‎ lapris, 

Das Alterthum und namentlich der Mosaismus kannte noch 

Kein gesonderte theologische, juristische und medieinische Facultät, 

wird auf don göttlichen Honstagobor zurückgoführt, Wie wir 

Jetzt jedes Urtheil „im Namen dos Könige“, so publielrt die Bibel nicht 

in oultuelles, sondern jedes Deoret „im Namen Gottent. כו‎ 

M. I, 17. (Vgl. 11 Chron. 19,6). So ist es in der‏ 5 ,המשפט לאלהים דל 

; und nur 30 sufgufasıt, wird manches schiefo Urtheil über 

dis Theokratlen des Altarthums 10115006 werden. 7. B. מטקה.‎ mein 

es „Du sollst מה‎ dein Dach sin Geländer anbringen" ist bei uns 

\ in der mosaischen Urkunde Ist es aher Gottes, Religions- 

Weit, 80 urgirt auch M. A. Porto im מעחה בלולה‎ den 20008 der 

für jenes Bpeisegosotz; und doch behauptet er unmittelbar 

duss Im Zerrisoonen ein Gift zuräckbleibe. Indeason betonen 

"elf ünsererseits wioderholt, dass theckrutische Heiligkeit, be«w. Iowilische 

den Sehwerjunkt unseres Verbotes bildet, und die Rücksicht 

Auf das physisch Unzuträgliche höchstens nur ein nebensächlichen oder 
rorschwohonden, keineswegs aber das primäre Motiv kat, 

















- 


der uns zum (emiss und zur freudigen Stimmung. 
nicht zutrofand, 0 
2) In einom allgemein anerkannten, 
Sanitätspolizei heinat on: „Dasa faulgewordone 
sundheit beschädigen könne, bedarf keiner Eı : 
®) Wo aber bleibt die Schonung, wenn 
den ganzen Tag, wenn nur nicht einen Augenblic 
dor Schlachtung eines Thierss susubringen? © 


m 








273 


dem ganzen MH23-Gosetz ist alsdann eine Thierschutzvererdnung; t) 
—s sei die leichterte Tödtungsart, die, welche dem Thiere am 
Twwenigsten Schmerz bereitet; להרינת‎ mar וכאשר הביא הכרח טוב‎ 
m ב'ח כונה התורח לקלה שכטיתות ואסרה שיענה אותם בשחיטה‎ 
ולא בנחירדית.‎ Nun gut; wir sollen dem Thiere keinen unnöthigen 
Schmerz bereiten. Warm aber darf ich selbst dann, wenn gegen 
emeinen Willen von einem anderen Schlächter dem Thiere Schmerz 
ereitet wurde, das Fleisch dieses Thieres nicht essen? Die 
ZRabbinen freilich stellen den Kanon auf: mn כל שתעבתי לך‎ 
=ozun בבל‎ „sie vorpönen den Genuss jeder Speise, mit dor otwas 
Werbotenes vorgenommen worden‘, daher auch des Fleisches von 
ואת בגר‎ SER, wenn gegen die Vorschrift verstossen ward: „die 
Fhiermutter und ihr Junges nicht an Rinem Tage zu schlachten‘‘, 
Miwer Kanon widerspricht indessen der Mischnalı Chul. 144: 
(יכשרת‎ vorm בשבת וב"הכ אע'פ שמתחויב. בנפשו‎  טחושה‎ 
„eean Jemand am = 8611401: oder Versöhnungstage geschlachtet, ob- 
which or eine Todstinde begeht, gilt die Schlachtung dennoch nls 

se ritmello.‘“ Waramı sollte also nach Maim,, der als Grund des 




























wre .כלו‎ Former {st nach den Rabbinen jedes im Mutterleib 
‚do Junge von mer befreit; man darf also dasselbe auf 
‚chem Standpunkt, ohne en zu uchlachten, ganz nach Belieben 
Gen bereiten, wenn nur die Mutter rituoll geschlnchtat Iat, 
₪ me nee! — (Und warum ist anstatt des schmersloseren 
na das poinvollore Abkneipen מלייקד,‎ bei Opferung das nanftasten 
Her allen Thloroa, der Taube, anzuwenden?) Hiernach scheint also 
 Sohonang dar Thiere, sondern Ausströmung des Blutes dom 
aus Motiv für den Schlachtritus gewesen zu nein. 
‚starre Orthodoxie perhorrmolrt, wie ob. erwähnt, die 
der Satzungen und herrscht jedem „Warum“? 
₪1 entyngen; »0 auch bezüglich des Schlachtens. 8. Alex. Schor 
טעם. על הלכות. אלו רכולם. הלמ'מ הם :23 שמלה.‎ Sue אין.‎ 
seinem שור‎ man 1210: וראיתי בקצת הגהות שחיטות מתהכמים‎ 
,לתת טטמים להלכות אלו‎ Ein späterer Rabbi betont diesen 
tar ‚noch. nachhrücklicher, R, Abraham Danzig, in seinem 
Er הלמ"מ והמוסיף דעת לידע.‎ um הי דברים פוסלין את השחיטה.‎ 


טטמס mer‏ מכאוב כי מרסה מלתא לסלהא ועי"ז מכשיל רכים אלא הו ג 
wo,‏ לידע | 0 
das ob. bei mas darüber Vermerkte.‏ 


Winner, Die jühehen Speismgootn 18 





274 


Schlachtene בעל". חיים‎ "ER annimmt, das Fleisch eines Tieres, 
bei dosson Schlachtung nun einmal gegen die Schächtregeln ver- | 
stossen wurde, für uns vorpönt sein? — Anders 9087118 es eich, 4 
wenn als Motiv des Schächtons der genügendo Blutahliums an- —— 
genommen wird; dumm hinge die שחיטה‎ allerdings. mit einem 
Speisoverboto, dem Verbote des Blutgenusses, zusammen, In diesen 
Ba: aber got das 000 מ 11923 מא‎ 05/0060 000 
varbotos. 5 ( 

Nachmanides 00 das Verbot von מן טרפה‎ Sinne A, Kb. 
Karas gunz eorroot und lichtvoll mit der 116016164 18446: זאכשי‎ 
or שלא‎ amp) קחש . . . שראוי הוא שיאכל האדם') דברים‎ 
םו שןעיקואטל,--\‎ 


3( Es wurde schon oben 8. 247 erwähnt, dass Rasch! und nach ähm 
der Codox verordnet, einamı Thier, das durch die rituelle Schla 
nicht vorondet, solle man nichb mit dom fein, scharf und schartenlos 
geschliffonen Schlachtmesser sanft den Gnadenatose geben, sondern 
danaelbe lieber todtschlagen, dena 08 könnte sonat scheinen, — des blomen 
Schoines wegen soll man also achmoravollore Gewalt anwenden, adar as 
aich zu Todo guhlen lassen —, ala ob man gleichsam ein - 
was doch rabbinisch verpönt sei. Erst spätere Casnisten, Turs Sahab 8 61, — 
machen. darauf aufmerksam, nicht etwa, dass ein solches Verfahren, = 
nämlich das Todschlagen, dem Thiare grössere Qual che und 4 
darum su unterlassen wäre, sondern dass durch eine po Procolur —e 
das Blut, das noch nieht ausgofloasen, In den Organismus ₪ 
drängt werde und dann kaum mehr zu eutfornen 1 au 
dass hiermit oin christl. Arzt übereinstimmt. R 

Modieiualeath Dr. Niemann sagt nämlich in Caspars Viorteljah —— 
schrift Band 98, 72: „Es maaa eine Anbäufung dos Blutes in ב‎ 
Organen orfolgen, המאו‎ das Thier, wie es der Talmud verordnet 
Talmnd findet sich eino Vorschrift dieser Procadur nicht, erst 
npätorer Zeit, zuerst bei Raschl Chul. 325, finden wir 410(, 860813 65 ; | 
dem Kinschneiden der Kehle oder des Schlundes niche stirbt, Ki 
geschlagen wird. Nothwendigerweise müssen bier Blutungen in fu 
Organen, Anhänfung von Blut Im Gahlrn und dessen | 
stehen “ Man könnte aloo sagen, Ture Suhab bat in De ו‎ ze 
ofnen Anhänger für sich, einen Gognor gegen Tasohi 

3) Das gm wonn anders Nachmanides wirklich dies Wort ge- 
schrieben, wärde seinem Humanismus zu grosser Ehro gereichen, dass 
er nämlich nicht enghorzig aunschlinsslich an den 187800408 











275 


קדש בעבזר שתהיו ראויים לי לדבקה כי ne‏ קרוש לפוכך לא on‏ 
נפשתיכם באכילתכם הדברים המתועכים זכך TER‏ אל השקו Zu‏ 
עובי MEN‏ אאת!אווג Nur der‏ .גפשתיכם בכל שרץ ...> 

= = Üeberfüllung® und „Orassheit“ scheinen uns hier durchaus nicht 
=nutreflond. Aelınlich, wis über ,טרפה‎ üussert or sich über נבלה‎ 
06 or zu 5, M. XIV, 3 לא תאכל כל תועבה‎ hineinzicht.*), 
ES hält also auch in diesem Punkte das theokratische Motiv fost, 
0668 er die Worte אלהיך‎ 7b בי עם קדוש אתה‎ (flschlich) zu 
az גרי בחלב‎ xD zieht. Um 50 anflallendor ist 660 Wider- 
=opruch mit sich selber, wonn er in 5. M. XIV dom MBTL-Vorbot 
odiglich und ausschliesslich einon dißtetischen Bewoggrund untor- 
gt und meint, טרפה‎ soi מסגון‎ 5. M., darum nicht angeführt, 
סאר‎ es keine תוקבה‎ kein Gerüuel, sei. Ks sel nur verboten, weil 
lan in טרפה‎ enthaltene Gift und dgl. Golahr für die Gesundheit 
mit sich bri Seine Worte lauten: ולא הוכיד המדפה שאינה‎ 
תועבה*) אבל נאסרה מפני הארס אז החולי הממית שלא שיק‎ 

Ist dies aber der Sinn der Schrift; „Ihr sollt heilige Leute sein?“ 

B. M. Hakohen, in dessen Namen A, b. I. dieses Motiv mit- 
heilt, hält don theokratischen Standpunkt aufrecht und führt den 
iMetischen Grund nur wegen des לכלכ השליכון אזתו‎ an, nänml, 
um zu erklären, weshalb es nicht dem "123 odor כר"‎ gogaben 
werden darf, 

B. Alıron Halovi, im Chinuch begrtindat das Verbot von טרפה‎ 
wernwunden als eino sanitäre Institution, Alles, 50 sagt en, uns 
₪ טרפה‎ Verpönte ist der Gesundheit nachtheilig, $ 73: DTM 
הדבר מררכי הרפואה שבשר כל הטרפות האפורות לנו מוליד הפמה‎ 





.4( Passen seine wohlbegründeton Worte aber auch nur im Geringeten 
]וה‎ das rabbinische ,נכלה‎ auf einen Verstoss gegen die 5 rabbini- 
Wehen Schlachtregeln? Wird der Mensch wirklich „sittlich und 
leiplich deprarirt“, wenn er Fleisch von olnom Thiore וק‎ 
Welches, da es nicht streng rituell geschlachtet, brovi mann von den 

für 7023 orklärt wird? 

2) Da sind wir doch orthodozer ale Nachmanides; wir halten טרפה‎ 

für (הועבה‎ für etwas, das den civilisirten Menschen anwidert, 
und daram nur dem Hande vorgeworfen werden soll, freilich nur טרפה‎ 
"ach dem Sinne der Schrift, nicht nach der Fiction dos Talmud, 


18* 


I 
276 


Man muss 6163 wundern,‏ .אל כו אוכלד שהטרפה מורה חולי בכהמה. 
ea‏ קדש ההוון לי der strong orthodoxe Rabbi das‏ 896 
so ‚schlechtweg und gänzlich ignorirt. Die antsc‏ 






und Kritik wirde kaum so weit gehen, Zwar bringt or auch 6 
ethischen Grund mit dem sanitüren in Verbindung, >< 
יא‎ eisen; 


umgekehrt הל‎ machen. Wäre aber sein sanitäns Motiv. am und 
für sich das ımzweifelhaft schrifiremässe, #0 badürfte es wahrlich 
keiner andarweitigen Begründung mit „der Verpflanzung der Leibes- 
krankhaiten auf die Paycha'‘. Die Rücksicht auf die leibliche Ge- 
sundheit wire an sich schon wichtig und entscheidend genug, 
Absolut aber missen wir vollends die folgende Bemerkung zurück. 
weisen, die nämlich, dass bei „allen“ vorbotenen Speisen. das. 
Motiv rom schädlichen Einfluss auf Lafb und Geist warwalte: DEN 
Rab Tee en > en 
לנו ולא לחכטי הרפואה טקן.‎ Sr האפורות ואם יש מהן שאין‎ Wie, 
fragen wir, bei allen verbotenen Speisen ist dieser körperlich“ 
seelische Gesumdheitsgrund vorwaltend? Heben wir nur 3 Speiss- 
verbote hervor: הנשה‎ 2 soll ja Jodiglich an Jakobs Ringkampi or- 
innern, Bei בשר בחלב‎ oder vielmehr or גרי בחלב‎ ₪4 anch 46 
Zubereiten, nach den Rabbinen scgar die Nutzniessurie, wobei gewii 
kein sanitäres Motiv vorliegen kann, untersagt. Bei 2b 4 
io Schrift als Grund an: נכל חלם לד"‎ „es ist verboten, weil 
ap Nein, wir können. 05 nicht oft genug 
wiederholen: die Speisegesstse sind nicht summarisch nach der 
Schablone zu behandeln. Dir deutliche Ausspruch der Bibel ı 
oder der Zusammenhang mit anderen Gesetzen, in ‚sich 6 
Speisogosetz befindet, lässt bei dem einen dies, bei anderen 
ein anderes. Motiv orkannen, — Te 
sein oben angeführtes TETS-Motiv geltend. Sofern darin auch, auf 
talmudiscbem Standpunkte, das Verbot nicht !סלוד‎ 





= 


Tier einbegriffen ist, was wir auf biblischen Standpunkte oben 
wbchieden in Abrede gestellt, verweist er auf $ 451, wo er das 
Slächten damit motivirt, dass dadurch das Blut besser ausfliessen 
kım*), Da aber natürlich dieser Grund nicht für alle minutiösen 
Schlichtrarschriften ausreichen würde, so giebt er auch als solchen 
6 miglichste Schonung des Thieres an’), Was gegen, dieses 
betters zu erinnern: ist, wurde schon oben vielfach erörtert, Und 
‚vie wäre es; denn, wenn die heutige Veterinärkunde und vervoll- 
kunmnete Mechanik eino leichtere Tödtungsart ausfindig gemacht? 
Nie würde sich. dazu der Talnudismus verhalten? Aber nein! 
Lediglich ausschliesslich Schonung für die Thiere war nicht das 
Schlachtmotiv, sondern vorherrschend das bessere Ausströmen des 
Blake und nicht durch den Anblick clownartig ausgeholter. Hiebe 
05 menschliche Herz zu verhärten. 

Ganz unbefriedigend ist, was R, Levi ben Gerson*) vorbringt 
לי. . . בשר שיצא חוץ למחיצהו כמו הבכור שעא‎ pn ואנשי קרש‎ 
are חוץ לחומת ירושלים וכמו תפסח שיצא חוץ מהחבורה ומה‎ 
VE Dies ist ihm, wie der Oem,, der Sinn von !וובשר בשדה טרפה‎ 
א‎ fügt hinzu: Nachdem uns der Genuss dessen untersagt ist, was 
ו‎ dem Leibe, sondern der Seele schädlich ist, wird ums ein 
מה‎ verboten, nämlich טרפה‎ der dem Körper nachtheilig ist: 


nn 
( Das scheint mir im Sinne der Schrift allerdings zutreffend. 
Warum {st abor alndann nach der Mischnah Chul. 838, wenn הו‎ 
‚gar koin Bint ausgollosaen, der (renuss das Flaiachaa dennoch 
9067 כשרי‎ Em .השוחט בהמה היה ועוף ולא וצא מהם‎ Freilich wissen 
10% die Commentaro nach ihrer Weis zu helfen; cf. 
Mach Ragehba. Vgl, die interessante Abhandlung Prof. 
4 Anostoldeeret (Apostelgesch. XV.) bezügl. des ות‎ „En 
סוד‎ Stadion aus Ostpreussen" 1887 Band 1.) 
B 8 451 הוא לפי שידוע. כו‎ mern ואומר 23 עלצד הפשם כי מצות‎ 
הצואר. ובסמן בק‎ je סומר בטעם השחיטה‎ in.  רתוי מתצואר יוצא רם הנוף‎ 
לי‎ Inka  םדאל‎  ןרוחד מדאי. כי. התורה.‎ Ann Dunn כדי שלא נצטר בעלי‎ 
מתם ולכל צרכיו ולא לצטרם חנם..‎ 
#) Nach Gem. Chul, 68, Zebach 82, Mack, 18. 
%) Bolcho Schrift-Vordrehung (nicht Erklärung), wie sie im Tolmud 
Sr zu bündig, empört wahrlich ansor oxystisches Gewissen, oder wir 
Wen manchen rabbinischen Autoron jedes Voratäindnios und Erfassen 
8 einfachen Schriftsinnes gänzlich absprechen, 









selbor, wie wir dies auch soeben bei 11. I. 
Er sagt zu 2 M. XXIT, 30: Die verbotenen 


Literaturgobiete n 
ie ]מה‎ dem unsrigen sein, was ja gerade 
atollorn sohr auffallen muss Wahrscheinlich 








279 


כי הנורפה. השליכה הבהמה הטזרפת Has Iygienische Motiv von Gift:‏ 
זכר הכלב . - . ואולי לא מצא In seiner Acusserung:‏ כה סם PET‏ 
dass man nur in Ermanglıng eines 2 oder‏ כותי או גר למברה כל 

‚das Zertissene dem Hunde vorwerlon solle, zeigte er ich aber 
esweniger Inman, als der schon oft eitirte R. M. Hakohen, der ge- 
= undheitsschäliche Speise auch dom Heiden zu verabreichen für 
erorboten halt, 
Zum Schluss dieser Erörterung wollen wir bosiglich des 
almwdlisch dafinirten Bogeiffs von 922 nämlich כל שנפסלה בשחיטה‎ 
ein Curiosum aus wow ילקוט‎ N. 535 anführen: בהמות‎ 
era 5% כהמות טתן‎ pam לעתיד לבוא ...12 ה]‎ m 
as ולויתן נותן (צ'ל נותץ) לכהמות בבנפורו‎ ma ללויתן בין קרנו‎ 
one הכל‎ pn והצדיקים אומרים שחיטה זו כשרה היא ולא כן‎ 
en ובכל שוחטין חוץ . . . מפני שהן חונקין? אמר הקיבה תודה‎ 
an מאתי הצא חודוש תורה מאתי‎ — Vgl, dio Variation im Midrasch 
—Gelamdenn zu Sohemini; השחיטה הוו אלא כדי‎ mass תדע שלא‎ 
לצרוף את. ישראל בי לעתוד לבוא עושה סעורה לצדיקים מן הבהמר=.‎ 
ולוית] ואין שם שחיטה. תדע לך לוית] כריה משונה הוא ואם הט זורק‎ 
כתכן הוא חושכן וכן המות‎ Ira עלון כמה רחמים (צ'ל רמחים) של‎ 
= . . שדה קשה . . . והיכן הן נשחטין אלא וה לוה מודונין שנוהם‎ 
מיתתו‎ mm Ten בקרניו ובוקע ולזיתן‎ mm עש בלרתן‎ nam 

Rare שמכה אותו בגבו והורגו זהצריקום הולכים תוטלין מניות. מכאן‎ 
אלא בשביל לבדוק. ולצרוף את ישראל‎ 29100 in. etwas ab- 
41030007 Form 800% sich in demselben Midrasch zu Rech: IR 
שא נשחטז‎ Enwe הק'בה. לישראל חייכם לעו'הב אתם אוכלים‎ 
on מבהמות ולרתן שכתוב כהן אחד באחד ודבוקו (ציל‎ Muss man 
Acht über solche Auslaseungen, ich möchte zagon Ausgelassenheit, 
Possonhafte Causorion dor sogenannten Süulen und Fundamente des 
Tabbinlech-traditionellen Judenthums arstaunt, verblüfft, antsotzt da- 
Stehen?! Waren diese Asasserungen ornat gemeint, während der 
Ralmudismus über die Schächtvorschriften Himmel und Hide in Bo- 
Wegung 80126 über dioselben Schächtvorschriften, die in dioson Citatan 
von ihm für spätere Zeiten ausser Cours auf den Ausstorbootat 
00 irmlich durchgehocholt werden? Und wie kommt es, dass 
soro Talmudheroen älterer und späterer Zeit eich damit begnügen, 
Jens Phantasmmagorion vielleicht im Stillen zu belächeln, anstatt vielmehr 


| 0 
auszugiessen, mit dem sie doch fir die geringste 
wesonflichste 3720-Abrogirung so schnell bei der Hand 

Wir gehen nun zur Erörterung der anderen Gesichts 
über und können wuch sie, wie dies ebenfulls bei dem an 
suchten Speisegesetzen der Fall war, um so kürzer fa 
bisher namhaft gemachten Seiten des -שרפה‎ und 
בל‎ 
fahren haben, vn 

.י 


ו ל 





©. Antiquarischor Gesichts 

In dieser Hinsicht darf wohl unbedingt 
dass jedes eivilisirte Volk des Altertiums sich des { 
fallonor“ oder „‚won Raubthieren zerfleischter‘‘ Animalien | 
habe, wonn auch darüber kein רל‎ 


bestimmte Nachricht in seinem Schrifttum oder Codex : 
sollte, Jeder nur einigermassen gesittste Mensch ₪ ₪ 
solcher Speise Abscheu und Ekel®), Es kann jedoch 


fallen, dass der Mosaismus sich trotzdem veranlasst sah, ie 
טרפה‎ (in unserem, d. I. im eigentlichen Sinne) speciell und mit 
Nachdruck zu untersagen. Muss doch jodas umsichtige 

auf 80 manches grobe ungnalitieirbare und unnatürliche 

vor dem jeder Culturmensch instinetiv = 
setzt, verbreiten und mit Stmfe belegen, schon der brafaleren 
Minerität wegen, und auch wohl, weil won spitzfindigen 
oder dem elastischen Gewissen von dem 

Gosetzes leicht anf dessen Erlaubtsein oder Straflosigkeit geso 

worden könnte Zudem kann es ju kommen, dass humaners Indie 
viduen oder ein aultivirtes Volk vorübergehend oder 
Dauer in eine uneivilieirte Mitte versetzt werden, in 
wisse Geschmacks- oler nobele Vergehen gar nicht als“ 
gesehen und demgemäss ohne Scheu begangen werden.*] 
denn keineswags überflissig, dass der Mosalsmns ה‎ 


1) 8, Noto 6) am Schluss des Art, 8. 290, 
#) Gerochte, humane Menschen mögen auch an die Orgien denken, 
die jetzt die nobele Passion dos modoraon Antisemitismus feiert, 
















281 


obgleich auch anders ästhetisch und intelleotuell vorge-‏ הר 
‚chrätane Välker einen. Horror davor hatten. Was relativ überflüssig‏ 
Scheint, muss darum. noch nicht positiv sein. Promulgtrt ja «ie‏ 
biblische Urkunde «den Tsraeliten auch noch ganz besonders die so-‏ 
obgleich diese, nach dem Talmud, bereits‏ = שובע genaumten MX‏ 
gekannt waren,‏ בני von den M3‏ 

Was wie nun hier Ober den gedachten Gegenstand generell 
als wahrscheinlich vermuthen, ist Mr die Zeit des Phakylidest) als 
Allgemeine Volkssitte, namentlich in Rom und. Griechenland, that- 
ehlich erwiesen. Bernays in seiner Schrift „Ueber das phaky- 
Hdische Gedicht“ sohliesst mit vollem Recht, dnss Phokylides sich 
in demselben, welches er für Griechen und Rämer schrieb, ‚dimch 
Seins Mahnung gegen den Genuss von gofnllenem und von Raub- 
*hieren zorfleischtem Vieh „als Juden“ verraten und so seinen 
Zweck verfehlt haben würde, wann. die Volkssitte, für diese Ab- 
“ahnung nicht bereits vorgearbeitet hätte, Nur dadurch erkläre 
מכ*‎ sich, dass er dieselbe wagen konnte, obgleich er es sonst in 
Seinem Gedichte strengstens vermied, sich als Juden erkennen zu 
Tassen und aus demselben Grunde die Falle der mosaischen Cere- 
=tionialverbote darin ignorirte. Phokylides Worte lauten, V.145— 149: 

Eraparks top Eysır, 0 Aofnmoy 8) ה‎ 
Bi) 0 שטסען‎ Vunealo Bopiv דש‎ Alspav Ehrau 
und Inpößopov Baloy make, Apılmomv Br 
Aslıyaın heine analv®) Arpav ine pas סל‎ 

Hören wir die äusserst lehrreiche Erürterung des Bernays 
NS. XXIN): „Diese zwei Spaiseverbote haben freilich 50 unein- 
Beschränkt, wie sie Phök. nach dem Pantateuch aufstallt, ni» bei 
Sinem anderen als dem jtdischen Volke dauernde Beobachtung go- 
Funden; aber auch hier wieder bot die griechisch-römische und die 
"llenmeine Völkersitte doch Anhaltspunkte genug dar, Spuren 

- gewissen Abschenes vor von verendstem Vioh Harrührendem 
ein) finden sich vielfach bei den Klassikern, in einer römischen 








+( Soin Zoitalter wird von den früheren Alterthumaforschern vor- 

angegeben. Bernays machte eu probabel, dass der tsrminus 

u Piolemaous Philomotor (181m C.), der ad quom Nero (bAp. ©) ist, 
%) Also das biblische לכלב תשליכון אתו‎ 


- 


Priesterrogel wird verboten; Schulis und Sohlen aus der Haut 
fallenon Vichos zu tragen, wie Alles, was einos natürhohen Ti 
vorendot, etwas Unbeimliches an sich hat. Fostus (4 *. Mortu 
mortuae peondis corio 0410006 aut solens Keri Hlaminieis nefıs habe 
ed aut 0061586 alioquin amt inmolatae, quioniem an morto oxsti 
omnia fünesta sunt. Vel, Chul, 948 So ימבור אדם לחבורו‎ 
,של מתה בכלל של חיה שחוטה מפני שמתעהו ומפני הסכנה‎ + 
מתה והשאר נבלע בבשר ואוד‎ (Her .שמא מחמת נשיכת‎ In) 
apostolischen Kanon {p. 26, ed. Buns*) wird Degradation da 
gesetzt, wohn ein Bischof, Presbyter oder sonst einer aus 
Priestermatrikel 00920000 1 Yrmmyaloy oe“) | | 
Und dass man, führt Bernays fort, sich dessen enthalten 5 
worin schon die Klauen eines Raubthieres gewühlt haben, dı 
Phokylides um so unbedenklicher zumuthen, je seltener der 
Fälle in Frage kommen, ımd je mehr ein feineres menschlü 
Gefühl auch ohne ausdrückliches Gebot vor solcher Tischgem 
schaft mit den Carnivoren von selbst sich sträubt, Dieser 1 
‚oder ästhetische Gesichtspunkt wird denn auclı zum Schlusse | 
hervorgehoben. Man sollte, nn 


1) Es ink doch schr aufallend, dass unmere Krngefon der 
immer nur als Motiv fürs ,-מרפה‎ nie uber für's | 
obgleich sie doch gerade hier am Talmud sine Stütze haben, 

2) Es wundert mich, dass Büns nicht das ee: 
anführt, Aposteigesch. XV, 20 u, 29 und XXI, 25 heissen ja: im 
פא‎ zob. 806 ürb eb mund. — Calmot (Bibl. Wörterb,. 
Art. Speisen, 8. 1026) berichtet: Noch im 11. Jahrhundert an 
Leo IX. bezeugt Cardinal Humbert, dans man sich in der Kirche 
Fleischas solcher Thiere enthalte, die durch Nachläasigkeit des Mann 
erstickt oder von selbat gestorben sind. Augustinus hatte war I 
vor diesem den Unterschied betreffa der Fielachspolsen weit milder 
trachtet, Doch selbst im 17, Jahrhundert waren Salmasius, 
und Grotius der Ansicht, dnss das Vorbot des Bluton (und. 
auch der erstiokten Thiere) noch fortdauert, und Gieseler, 
achichte, oltirt von Delitzsch: Der Genuss von Eraticktem int 
Hauptrorwärfe der griechischen Kirche gegen. die Inteinische = 

*) Beinorkonswerthe Uebereinstiramung mit 9.8 7 
XLIV, 11 - 





285 


Alta, Osthava) von der Tafel dar Ranbthiere den Hunlon geben; 
denn zur Thiere essen, was Thiere übrig gelassen (Ampav Ans 
Ming Brrear). 
Gongsam bokannt ist auch, dass Molammed bei seinen Lands- 
הוור‎ Spoiseverhote vorgefunden hat, die er aufhobt; doch vor- 
אא‎ or ihnen u. A, den Gonuss des Erstickten, durch einen 
00 ק‎ oder Fall odor durch dio Hörner einos anderen Thioros 
Metrdteten und des von wilden Thioren Zerissonen, „In dem, was 
air geoffanbart wurde, findo ich weiter nichts verboten zu osson, 
als dus won selbst Gestorbene* „. „ (Koran, Sure VI; vgl. Sure V). 
0% Mohammed, der ja aus dem Judentum schöptte, dieses Verbot 
את‎ einführte oder als vorgefunden beibehielt, ist fraglich. Für 
letzteres spricht der. Wortlaut von Suro 111: „Ihr Gläubigen, ge 
1 Guten, das wir ouch zur Nahrung gegeben, und danket 
Gott dafür; such ist nur vorboten, Gostorbenes u, s, w.* 
Abse auch für die Vorschrift des Schlachtens findet sich, 
"enigstens bezüglich der Opfertiieret), eine Analogie bei alten 

en. Von den Griechen ist dies ausdrücklich berichtet; sie 
chlachteten ihre Opferthiere schon deshalb, um das Blut aufzu- 
fangen und zu sprengen. Und dass anch bei den Römern die 
Schiichtweise fblich war, beweist der lateinische Ausdruck fr 
Aieselbe: jugulare, abkelılen, die Kelıle durchschneiden. 

Das Gleiche war, nach Chwolschn (Saabior II) bei den Sabiern 
der Fall; bei ihren Opforikisren mussten Kehle und Halsadern 
(#. ob.) durchschnitten warden. 

Noch eine undere Analogie. Wie im ehemaligen Israel, so 
Unfersuehten auch die Priester der Griechen und namentlich der 
Römer ob eximin, agragia®) sacrificia minus fausta. Aemilins Paulus 
פוש מ‎ 20, Caosar 100 Thiere schlachten, ehe ale ein vollkommen 
fehlerfreias fanden. Auch durfte die Opferhandlung durch keinen 


—_ 


3( Unsere Meinung darüber haben wir bereits oben ausgesprochen: 
Wahrscheinlich war ein Schlachtritus für Opfer scheu sehr früh ror- 
horrsehani; für profano Speisen wurde or orat apäter oingeführt. 

#) Also = תמים אי בו מוס‎ der mosnischen Gesetzgebung. 


we 


ek 


störenden Auftritt unterbrochen werden (?TYTZ), weshalt die Opfer- 
Ahiore gunz locker zum Altar geleitet werden mussten. = 
Es mag hier noch erwälnt werden, dass die Karäer bei den 
Fischen zwar nicht die rituelle Vieh- oder Geflügel-Schlachtweise 
a ל ו יאוי גד‎ 
weg, übereinstimmen. Sie äussern sich darüber wie folgt: 
ל הדנום ע'י אסיפה שהוא הצדייה ברשת במכמר או בחכה‎ 
וכל כיוצא בהם אסורים להאכל‎ ans הדנים המוכים במלו וצ'ל‎ SS 
‚Salt: 
im 


D. Dietätischer Gosichtapunkt, 
Es ist unzweifelhaft, dass nach dieser, der 
hin das in Rede stehende Speisegesetz von טרפה‎ und 





verzehrenden Publikums noch Vieles zu wünschen übrig. Und so 
wachung aller feilgebotenen Fleischnahrung, der sogen, Fleischschau, 
entbehren, ist das rituelle Schlachten der Vierfüssler schon m 
dessentwillen zu empfehlen, dumit wir wenigstens die 

haben, dass nicht gefallenes Vieh in den Verschleiss kommt), 
Doch ist es mit der rabbinischen Uebertreibung, den vielen wertl- 
Josen Erweiterungen und unmotivirten Trschwerungen?) des Ritual- 





+( Inzwischen Ist im deutschen Reichataga ein Jaime 
worden, der zum Theil schon zum Gesetz erhoben ist: „Vorbot 2 
kaufs und Feilhaltens von kranken Thieren zum Zwecke des Schla 
Anordnung der Untersuchung des Schlachtriehes und des ern 
2) Stoinschnelder in Geiger's Zaitsch. I, 8, 288 ne 
angt: „Wer aus dem halben Hundert und darüber der 
Compondiums von Jakob Weil über das Schlachten der 
beste herausgeuift und durchliest, der wird leicht zu der 
Wie int ca nur möglicb, dass ein einfaches, der Empändung dosMionschin 


|" BEE | 





285 


ex sin Anderes, Durch dieso wird nicht allein die Alltagsroutine 
des imelitischen Lebens nutzlos erschwert, sondern auch den 
סשת‎ bemittelten Familien, namentlich in den diesbeztglich 
hißloseren Dörfern, der Fleischgenuss erheblich verringert und 
Asdırch indireot Gesundheitsnachtheil zugefügt, 

Doch, wie wir bereits oben gezeigt, berühren sich im Talmud 
auch anf diesem Gebiete die schärfsten Gegensätze, und wir missen 
zen salne gefuhrdrobende Suflisanee oder Indulgenz in manchen 
Allen entschiodenen Protest erheben. Er ist gar nicht panibel in 
der Erlaubnis dos Genusses todtkranken Viehs (מסוכנת)‎ und be- 
והות‎ die Fnthaltsamkeit davon nur als Aborfrommes Gebahren, 
TEN .מנהג‎ Und da fernerhin die Talmudisten von venerischen 
Ännkheiten nichts wussten, so findet eich das Verbot des Genusses 
der mit solchen behafleten Thiere (Joreh 1208 $ 116, 6, angeführt 
bei Tre sahab) erst später bei S. Lurja (im Jahre 1578). Daher 
kommt es denn, dass nicht veterinärkundige Sehächter auch in 
üsgrer Zeit solche Fälle nicht so genau und strenge behandeln, 
ie diesolben os orfurdern, 30 dass bisweilen erst die Polizei demrtig 
ומ‎ Fleisch mit Beschlag belegt. 


Volkswirthsohaftlicher Gesichtspunkt,‏ א 


Wäre der biblische Standpunkt von טריפה‎ und 23. in seinen 
א"‎ gezogenen und rationellen Orenzen auch in der Gegenwart 
abbnischerseits festgehalten, so wünle der pecninäre Schaden, der 
Sch aus diesem Verbote ergäbe, tatsichlich ein sehr geringer, 
ותוא‎ bomorkenswertlier sein. Denn Vieh wird, in unseren Gegenden 
— re 
4 huheliegender Gesetz sich zuletzt In סמו‎ geistige Einöde verwandle, 
₪ weicher nur noch die spärlichen Onsen des Scharfsinns in Distinctionen 
“nd Supdistinctionen die unverwütliche Macht des Gedankens bekunden? 
Die Antwort liegt freilich ebenso nah, dars jede einseitge Ausopinnung 
8% Ösıgtzea ohne sichtbaren Zusammenhang mit den innorsten Triab- 
הור‎ Jen Geintes und ohne den belebendon Hauch allgemeiner Cultur 
א‎ ilchen Erscheinungen führe, wie sie die jüdische Halacha nicht 
alkin, wenn auch in ziemlicher Umfange, aufzuweisen hat, entsprechend 
lireh Aussere Schioksala verkümmerten Bildung und dem inneren 
Dring nach geistiger Thätigkeit.“ 














-- 


| בב ו 


‚zumal, selten von wilden Thieren zerrissen; und wenn nich Bpidemin = 
ausbrechen, s0 bleibt 65 in der Regel gesund und frisst, his 5 m 
techtzeitix, olıne dass sein natürliches Verenden abgewartet wird. m, 
den für die menschliche Nahrung vorbereitenden Todesstreich er—y. 
hält, Anders stellt sich aber die Sache, wie nicht ausd 

bemorkt zu werden braucht, durch die mbbinische Auffassung vome—an | 
טרפה‎ und 22, Da werden denn, wie unsere 0080-0009 מ‎ 
(8.258) 298966 die -טורפה‎ uud P5-Pile mimutiie und hundert. 
fach vermehrt, und somit auch der financiolle Verlust für damen 
Einzelnen, den Haushalt und die Gesamtheit erheblich - 
Ausserdem kann nicht ignorirt werden, dass namentlich durch == 
Unterhaltung eines eigenen Schächterinstituts jedem jüdischen CF. 
meindowosen grosse Ausgabon orwachsen, die für wichtige, edl=—n, 
vorsittlichende, erzichendo und wohlthätige Zwecke Verwondezzg 
finden könnten. Wäre die woitausgesponnene rabbinische Geseis— 
gebung auf diesem Gebiete biblisch correct oder für das leibliche 
oder geistige Wohlbefinden auch nur irgendwie erspriesslich, me 
würden natürlich keine Geldopfer als zu gras befunden 

dürfon, wenn es gilt, die Autorität der Bibel oder die menschlich" "" 
Gosundheit anfrechtzuerhalten und zu fürdern, Beides ist aber 0 —" 
wiesenermassen nicht dor Fall; darum ist es doppelt ג‎ 

schaftlich gesündigt, wonn in dieser Richtung Geldvorluste auferlgt = 
und getragen werden, 


F. Interconfossioneoller Gesichtspunkt, 


Bier könnten wir eigentlich, um unnöthige 

zu ersparen, auf dasjenige verweisen, was wir oben unter der gleichum—# 
Rubrik am Schlnase der Athandlung über SM anführten. = 
müssen wir es der Wichtigkeit des Gegenstandes wegen besander— 
betonen, obgleich as ganz und gar selbstverständlich ist für Jeden, dom 
Augen hat zu sehen, Ohren zu hören und einen nüchternen, wor 
Sophistik und hohler Schwlrmerei freien Menschenverstand, um 

die Dinge in ihrem wahren Bestande, Werthe und Einflusse zu er 
fassen; — ich sage, m der tiefgreifenden Bedeutung unseres 
Gegenstandes willen sei speciell bemerkt, dass keines der anderen | 


Spoisegesstze eine grüssere (nachtheiligere) Wirkung anf den 0616108 
Verkehr zwischen Israeliten und Nichtismeliten ausgeübt hat und 
תחתו‎ noch ausübt ala gerade dieses, wie aa die Extravaganzen 
les Rabbinismus gestaltet haben. Donkon wir beispielsweise an 
is verbotenen Thiero, so kommen doch auf die nichtjüdische Tafel 
Zerisstenthoils Speisen von erlaubten Thieren, an denen der Israelit 
Pheil nchmen kann. Ebenso was den streng-biblischen Begriff 
won טרפה‎ und 925 anbetrifft, dürfen wir auch, zum! in unserer 
Zeit, dessen eicher sein, dass in anständigen geselligen Kreisen 
keine Fleischspeise verabreicht wird, welche von gefallenem oder 
weild-2errissonem Viehe herrührt. Durch die gesetzliche Obser- 
vanz des rabbinischen Schlachtritus hingegen ist uns aber leider 
Jeder Fleischgenuss, auch die Taube, an nichtjüdischer Tafel 
Vorpönt und so das gemeinsame Malıl gestört, welches eines der 
und aft sogar das geeignetste und einzige Mittel ge- 
Selligen und oommunalen Umgangs und Verkehrs bildet, Nicht durch 
Aus Schächten an sieh, sondern durch die rituolle Schlachtart mit all 
den minutiösen peinlichen Observanzen ist (ie stärkste Scheidewand 
ו‎ imserem soeislen Vorkahr mit Andersgläubigen aufgestellt. Wäre 
Mioselbe nun ein wohlbegründetes Religionsgesetz des Judenthums 
der von sanitirem Werthe, so könnte und dürfte dieses Moment, 
die kosellige Absonderung, uns nicht im Entferntesten beeinflussen. 
Da os aber keins von beiden ist, sondern nur dus Krgebniss rabbi- 
Aäscher Kantschukinterprotation und Trieb nach Gesetzesausspinnungen; 
36 müssen wir alles aufbieten, um diese so kostspielige Institution, 
146 zugleichdie schroffeScheidewand des geselligen interconfessionellen 
Verkehrs bildet, zu beseitigen. Darin liegt der Schwerpunkt unseres 
und hierin ist es an der Zeit, Remedar eintreten 

Su Iassen. 

Freilich wissen wir sehr wohl, dass sich ohne diese Tausende 
ind aber Tausende Israoliten sehr wohl zu helfen wissen. Sie setzen 
Sich einfach übor diese Speisovorbote hinweg, und selbst solche, die in 
Ährer Behnusung in diesem Punkto noch skrupulös sind, scheuen sich 
och nicht, wenn sie an patriotischen Festtafeln oder sonst in christ- 
cher Gesellschaft sich befinden, an den allgemeinen Fostessen theil- 
=unohmen, weil es sie genirt, Aller Augen auf sis, die Nicht 


Ze 








geschnitten werde, dass einerseits das Blut zum A: 
und andererseits dem Thiero nach Möglichkeit 
werde.*) Eines eigens zu diesem Behufe an 

und sonstiger weitläufiger Apparate und 
Wissensschätzs bedlirfte es wahrlich nicht, 





#) ₪. N, Dam Schlusse des Artikeln, 8. 291, = 
2) Siehe Note g) am Schlusse des Artikola, 










_ Noten zu Art, V. und VL 
er 


‚hen haben müssen. Wio uber kam es, dass anch die falschen 
breiten Platz gewonnen? Ich glaube den Schlüssel ge- 
 Bekonntlich hat os sich Paeudo-Jonsthan (gerade 
Hirsch trotz seiner gegentheiligen Versicherung) zur 
und oa ala vordienstlich betrachtet, von dem einfachen 
zu abstrabiren und alle talmudischen Meinungen 
u wiederzugeben, (und wie weit. or darin geht, be- 

las Tamose Leistung zu 1, M. 97, 2 


TR nt .(דהליש מן ח'וא. חייא‎ Man hat nun dieses 1 

wieder-‏ בשר בנפשו ונ 4 womit er anch 1. 31. IX,‏ וכשר דתליש. 
 Onkelos eingeschwärst, und Rasch, hierin ein mer‏ 
commentirt® bald nach der re Losart des‏ | 

dor eingeschwärzten dos Jonathan, 
240, Veberhaupt sind noch manche schwierige Punkte, 
her thellwolse angodeutot, auf dem Grenzgebiote zwischen 
nicht geklärt. 2. M. konnt nicht 7525, 8. M. nicht 
‚fehlt ein dircotes =o=3-Verbot und ist immer nar von 
h bewirkten leritischen Unreinheit die Rede. Dies, sowie 
ZIl, 8 und Ezech. IV, 14 u. XLIV, 31 das Verbot nur auf 
‚erscheint, ırängen n. A, stark dahin, 119 Integrität 
'ontatouchbücher in Frago zu atellen und die Autor- 


Thelle mit denen einer nuchexilischen Epoche zu iden-‏ ו 







"zu ₪951. Geiger, 100. Zeitachrift B. VII, 8.199 u. IS, 8. 86 
an Mechilts, Sifre u. Gem. Menach. 294 seine 


198 וק 








290 


Ansicht über den Kampf der Pharisker gegen die Badd 
auch in den verschiedenen Versionen der jüngeren 1 
berügl, des Schlachtritus abspiogele. Nach Ger hate 4 
שחיטה.‎ unfänglich nur für קדשים‎ statuirt, und orst das D n 
trage sie auch auf .חול‎ Die jüngere Halacha | ‚im 
Phariskismus, der שחיטה‎ bei הדלין‎ denselben Ursprung ם‎ 
‚Asutet dns חבחת כאשר צויתך‎ auf die הז הלכות שחיטה‎ a. dagegen 

d) zu 8. 960 “rar בעך זה לא ימצא‎ m rin שני‎ men 
ומקום שאין קדושה. אי מוסאה. כי טנן הטומאה איננו ב'א הבר.‎ * 
הקדושה הבר שאסד.‎ ID לונוט בדבר מדברי הקדושה . . .. וכן‎ \ 
ern מהם?)‎ Sy) רכים ידוים ומורסמים ורב מה שהם‎ 
השכינה. וכבר. חסרני אותה.‎ mens Der Commantator R, J. Muscata | 
die natürliche Conaoquonz dieser Worte sehr besorgt und 6 
ontschledenen Protest. Sicher hätte, wie wir dies ja auch I 
anderen Schriftstellern wahrnehmen, R. J. Halewi selber 
hoben, wenn man aus selnen rationellen Erürtsrungen praktis 
hätte ziehen wollen. Er erinnert sich ja schnell anf sich 
schränkt die natürliche Schlussfolge aus seinem vorn 

mit dem Zusatz wieder ein וכר‎ souRz mar, und so na 
Bezug auf "522 — von טרפה‎ schweigt er — mit den Worten; 
ולא מפנו טומאתה אבל מצוה. נרידא באיסזר הגכלה ותסוי הטומאת.‎ m 

















0) zu 8. 980. Dass auch die Gomara bisweilen כבלה‎ und שרפה‎ ut 
richtigen, d.i. im eigentlichen Bihelsinno erfasst, ersichtuman 20600278 
וטרפות. שקצים. ודמפים.‎ bes שהנפש קצה בהן‎ Bag .ואלו‎ Du en ie 
dort um sin Rechtsobjeot den, 
preises für den Fall 
ihm נכלה וטרפה‎ von 0 könnte doch auf diese Jetzteren | : 
spruch: דברים שהנפש קצה בהן יחזיר להן את הדמים‎ 6106 Anwendung 3:80 + 
wenn hier unter ככלות.‎ und mem das au verstehen wäre, war der מממ131'‎ 7 
sonst damit zu hezeichnen pflegt, Denn an den Substanzen, welche die 
talmudiache Waiterung mit diesem Namen belogt, findot der Mensch 
keinen Widerwillon oder Ekol. E 

Ein Gleiches ergiebt sich aus 1101104 118: אכל חלב לתיאבון הרי‎ 
ומשר ,להבטים הרי זה. צדוקי ,ואיזהו מומר דבסתמא צדוקי הוי אופר אוכל נכלת‎ 
green (וטרפה שקצים‎ weil hier vorauszusetzon ist, dass, da am diesen 
Speisen Ekel ompfanden wird, man si ja nieht aus eit 
niesse. Auch an dieser Stelle kann somit ner נבלה‎ nur Im correcten 
Ribelbegriffe gemeint soin. Vgl. hierzu noch Tossaphoth Abod, Sara 26h: 
m גבלה ש מתה מחמת חול" ,טרפה שקשברה. מפרקתה שמתה והולכת ואינה.‎ 
)* בשנשחטה בלא סכ‎ nen לא אכל אלא לרכטים אבל לא‎ San לאכולה.‎ Walch, 


- 





₪ "ו‎ Glosse dos R, 16%. Berlin. 


291 


afkürendo Lection wird hier der Mischnah Chul, gegeben: כל שנפטלה‎ 
בשחיטה נכלדל1‎ Dass das Meiste, was die Mischnah mit dem Namen 
TE belegte, wissenschaftlich oder doch sachlich und begrkfllich eorreet 
23 genannt werden müsste, haben wir )!הזל‎ oben 8. 221 arörtert, 
fj zu 8. 286. Man könnte fast glaul dnss der Rabbinismus, 
weile mancher überspannte Sontimentalist, für das Mobo Wioh mehr Mit- 
‚@ofühl hoge, ala wie für ein menschliches Wosen. Zum Schlachten eines 
"Thiores verlangt or, um demselben jeden unnöthigen Schmerz zu ar- 
mparen, die Anwendung eines Mossors, das auf's feinste und acharten- 
losesto geschliffen sein muss, ohne nuch nur ein Atom einer Scharte 
Fasz, dio unter Tausenden nicht darauf Jüinexereirten auch nicht ein 
herausfinden würde, Doch für die Beschneidung nines Kindes 
#tellt ex don Gebrauch eines solchen möglichst vollkommenen Operations- 
Änatremanta keineswogs als unhedingte Vorschrift. auf, obgleich grössme 
Scokmessen und länger dauernde Wunden durch die Benutzung eines 
woniger als zum Viohschlachten geprüften Instramentes verursncht 








2) zu 8 966,*) Da wir uns in dieser Abhandlung auch über len 
Sehluchtritus zu äussern hatten, so können wir nicht umhin, von 
den Angriffen Notiz zu nehmen, die in den letzten Tahren von den &0- 
המ המק‎ Thierschutzvereinen sowohl, wie von den Antisemiten gogen die 
dische Viehachlachtwaise gerichtet werden, 1) Waa die antisemitischen 
Wühlereien gegen das Schächten anbetrifft, 50 bedüzfen nio keiner wi 
schaftlichen Widerlegung. „Man merkt die Absicht und wird vorstimm! 
Ste schen Splitter in Anderer Augen, doch nicht die Balken iu ihren 
Antisemiten meinen ja gar nicht das Vich, sondern die Juden, 

Wegen welche die lächerlichsten Anklagen zu orheben, vergifteto Pfeile 
= schleudern ihrer wohlbekaunten Tactik recht scheint. Die warm- 
גר"‎ 60006 Humanität und unbegrenzte Nächstenliebe der rablaten Juden- 
161866 sind ja klar und erkonntlich für jeden Rechtschafienen und 
henfround, wie das Sonnenlicht am hoiteren Horizonte, Ei 

it es mil den Anklagen derjenigen Thierschutzversinler, son 

wie annohrmen können, dass sio 05 wirklich, ohne jeden Hinter« 
@@danker, mit dem Vorwurf der Thierguälerei garen den rabbinischen 
htritng eraat meinen und eine schonondero Behandlung 419% Thioren 

Auge haben. Doch müssen wir es oflen und ehrlich aussprechen,‏ מז 
ihre Philippiken, wenn auch wohlmeinend, a0 doch völlig ungorocht-‏ 
können,‏ 
eine ganz unnöthige, übertrieben zarte Rücksicht auf die Schlacht-‏ זול" 
wio selbst ein oheräächlicher Quellenstudium und Büchtigste Be-‏ 000 
Obachtung der tiglichen Praxis leicht erweisen. Auf eine andere‏ 


"| Vgl 0. 5. 246 dio Noto. 


-- 











10" 


den Kopfes den ammen Thiorchenst Ist 
sanfte und doch sichere Anwendung des falnge 
















als die formidahlen und barbarislrandan An- מ‎ 


geschlachtot: 
BL 1 לד ללד של‎ und die Bo- 
in seinen religiösen Serupeln sollten 


Vorschrift betrachten, ändert a 

> und wohl die bei weiten überwiegende Zahl der Israoliten 
‚an die rabbinische Satzung gebunden, und Gewissens- 
unse: Für mich aber, nachdem ich die anti- 


‚Gegenstandes das leitende Princip, und der unmittel- 
& für die rituello Praxis steht für mich in zweiter Linie 
Gedanke, unser ceterum cerseo war und ist Baachi zu 

„Die Wahrheit übar‏ שצריבין אנד לעמור טל האמת ואע'פ. 


‚sich ergoben sollte. Wir halten ans schon durch das 
nach Wahrheit belohnt und gehen über Raschis: דרוש,,‎ 


240, Betreffs der vermeintlichen Vergiftung won Selten 
‚bemerkt der gewiogte Kenner der rabbinischen 
r med. J. Dergel: „Unter don sogenannten Raubthieren 


Thiere, deren Biss lebensgefährlich wird, haben 

no Giftdrüse, welche während des Bisses ausgedrückt 

;mausste Untersuchung konnte keinen Ahnlichen 01/6 
"Krallen entdecken. Die Talmudisten hezeichnen aber 

a Raubthioren zerrissones Thier דרושה‎ deswogen ala 

1 ziehen der Krallen anıs der eingaschlagenen Wunde 

ho Gif je ‚dieselbe eingespritzt wird®).“ Ferner angt Dre Bir 


om uns oben gerügten — wie 5011 ich es nur benennen — 





294 


„Die Talmudisten wollen durchaus einen gleicher 
bat Menschen und Thieren nicht anerkennen und 






der Gattung und Bestimmung entsprechende Modificationen, 
i) Hören wir Dr. B. über olnigo Trefapnnkte der 

ma קרום של‎ „io durchlöcherte Gehirnhaut* — 8011 ohne 

zur טרפה‎ machen, weil eins derartige Ve 


ir mac und dio Tödtlichkeit bei חא‎ 
fühl he: „Die Folgen 
0 





Gohiens werden aber meistens in hohem Grade überachätzt, 
Brüche (Physiologie). Nur ein Bolspiel: Ein junger Mann, 
Gehirn nach einer Schädelvorletzung äfters herrorquoll und 2 
werden musste, heilto dennoch vollkommen, obwohl hier akmmtliohe 
Gehirnhänte obenfalls verletzt waren. 

.2( Ebonso verhält 68 sich nach Dr. Bergel gegen die Mischnah 5% 
züglich כיקכו. הדקין‎ „Dorchlöcherung der Dünndirme.“ Grössere, umfang- 
ור בי‎ sind wohl unbedingt lebensgufährlich, theile der 
dadurch aufgehobenen vitalen Functlonen wegen ...; kleine Durch- 
löcherungen hingegen, besonders nach dem beliebten talmudischen | 
במשהר‎ — „Winzigkeit“ — können nicht 80 leicht letal werden, Die | 
Natur hat eino heilsamo Vorkehrung gotroffen, dnss jode derartige Ver- | 
letzung mittelst. einer Aufloge von Bindgewehe an irgend ein Nachbar 
organ angeklebt nnd 90 für das ganze Lobon ‚gemacht wird. 1 

. 











arm weine‏ שטלה מחמת סכה sogen die Talmudisten ap 7x‏ הח 
Chauviniemus der mittelalterlichen und späteren Rabbinen auf‏ 
Geblete der Veterinairkunds füge ich noch die Worte unsoren cormp‏ 
Talmudisten und Medious an: ,. . > Da wir bereits geschen, anf‏ 
schwachen Füssen die zwei Wissenschaften „Physiologie und Anstomie—‏ 
im Alterthum überhaupt, folglich auch dot den Talmudisten,‏ 

haben, so können wir uns leicht denken, in welchem Zustande sich die | 
damalige Pathologte, wenn sio einen solchen Namen verdient, bofunden 
hat, Im Allgemeinen waren den Talmudisten grösstentheils nur solche 
krankhafto Zustände etwas näher bekannt, die durch irgend eine meohar 
nische Verletzung oder durch fehlerhafte Entwickelung einzelner 

thaflo entstanden und auch dem unbewalfneten Auge sichtbar «ind. Ven 
don inneren Krankheiten hingegen hatten die Talmudisten die sonder- 
barsten Begriffe, Die hippokratische Krankheitsiehre mit ihrer genauen 
Auffassung und Unterscheidung der Symptome scheint ihnen ganz fremd 
‚gewosen zu sein. Sie wussten wohl, dass jedes einzelne Organ, erkranken. 
kann, aber 015 Art und Verschiedenheit dieser Erkrankungen war ihnen 
unbekannt, daher ihro Krankheitsbenennungen gewöhnlich bloss ger 
norell sind. 


Arıflage von Bindgeweben sei nicht für dio Dauer.“ Hier vermengt 
זא ודצל‎ Dr. B. jedoch wei verschiedene Fälle, den Fall, dass sich eine 
O6tfauag mit einer Haut überzisht und den Fall, dass irgond eine Oeffnung 
ureh Anlehnung an ein angrenzendes Onn sich schliesst, 

% Dr B. führt fort: „In naher Verbindung mit der oben %6- 
Ssprochenen Verletzung seht die in irgend einem Eingoweide vorgefundens 
Nadel, welche nach der Gem. oft das hotroflende Thier zur Trefa 
מס בנ‎ Auf welchem Wege immer die Nadel dahingelangt ist, sie musste 
worher mehrere Organe durchlöchern, ohne irgend eine Lebensgefahr 
werursscht zu haben, ünd ebenso könnte sie Ichunslönglich ohne Schaden 
arsch dort verbleiben, wo sioihren bleibenden Sitz aufgeschlagen hatte, 
פוה חר‎ eine unbefangene Erfahrung vielfach nachweisen kann.“ 

You, bei einem „Dofeot der Nieren“, nach dem‏ הכליות Dass‏ מ 
Talmad, das Thior nicht zur Trofa macht, findet Dr. H, unbegreiflich.‏ 
Die Nieren,“ sugt er, „als die wichtigsten unentbehrlichen Reinigungs-‏ 

Organe dos thiorischen Organismus, können, ohne das Leben zu goführden, 
Afcht fehlen, und wirklich haben die Experimente von Prewost und Dumas 
@olchrt, dass nach Exstirpätion beider Nieren der Tod schon nach einigen 
Pagen eintrat, Beim Abgange der einen Niere Aberninimt die anders 
1 אושמ‎ Function, und das Leben dieibt erhalten; aber der Verlust beider 
Nieren macht absclut 10493, weil die Harnsecretion gänzlich unterbrochen 
ילמא1‎ Wir haben allerdings zu der heutigen Physiologie, Anatomie und 
Pätholoylo mehr Vertrauen, als zu der in der talmudischen Zeit und 
würden in diesem Punkt unbedingt noch jener entscheiden. Dagegen 
186 2 in dem vermeintlichen Widerspruch des R. Rachisch t. Papa ganz 
entschieden im Irmthum. 8. Haschi zu Chul. 550. Homo sum, aihil 
humani u. 6. w. Ebenso dürfte der Einwand Dr. 138. gegen den Unter 
Schled zwischen mm „Lüngenschwund“ oder „Vertrocknnng בידי ארם‎ 
מש‎ wionschliohen „mechanischen“ Eingrif und בידי שמים‎ durch „Ein- 
Wiking dar Natur“ nach unserer Motivirung, 5. 256, seine Erledigung 








Der Schluss des Art. Dr. B's (Studien über die naturw. Kenntnisse 

des Talm. ₪. 41) Inutst: „Es giebt im tbierischen Organismus gewisse 
אתו‎ patholog. Vorgänge, welche sämmtlich, im Sinne des Talmuds, 
ו‎ voller Berschtigung zu den me-w genäht werden könnten. Unsere 
Weisen hatten aber von dorlei Vorgängen keine Ahnung, und dies zu 
Misere Glück; wir müssten sonst auf jeden Fleischgenuss verzichten.“ 
164 ,דל יבגו‎ die Talmudisten hätten sich bei ihren elastischen Maximen 
Auf Aldseın Gebiete הגוה‎ der Verlegenheit zu helfen gewusst: „man brauche 
€ nach jenen innoren patholog. Vorgängen zu inquiriren", mern 217 
בפרלה.‎ „Die Mehrheit unter den Thieren bestehe aus gesunden, also 
הליה‎ Gemusso erlaubten Thioren", wir entscheiden nach der Mehrheit, 
rt Yranche man nicht nach jenen inneren pathologischen Vorgängen 














: Niedergeschrieben 
der preuss. Cultusminister die jüdischen 
, hat und gesprochen, wann 
doch deu Inhalt und Sinne nach bereits 

in den Commiasionsaitzungen der ב‎ 


3) bomerkon: 8. u. 8.203 Note h) hei Dr. קחד‎ 








299 
Hratsptsichlich, weil uns von Anfang an der Aelanke vorschwebte, 
von Unbestimmten und Unklaren zum deutlich Gegebenen und 
Lichtsoll Erkennbarem vorwärts zu schruiten, Das Gesels num, 
weolches wir in diesem Abschnitte erürtern wollen, ist das be- 
= + )ונברד‎ und doutlichste unter allen bisher von uns untersuchten. 
Fa, 26 ist dies in einem solchen Grade, dass es einer Klar- und 
Bosststellung auf dem Wegs der Interprotation Fust völlig entbehren 
Kazın Aus diesem Grunde können wir uns olıne Weiteres zu 
Seinem 

Historischen Gosichtapunkte 
Wwenien, 

Wir führten sooben 3 M, XI als die erste Stelle an, die von 
חצור‎ Gogenstande handelt, Indessen eins Unterscheidung 
= Veischen reinen und 'unreinen Thieren findet sich bereits in der 
Vormosaischen Zeit. Schon auf den ersten Blättern der Genesis 
\1 יר‎ vr, 2), nämlich bei den Thieren, welche in die Arche 
א‎ gobracht worden sollten, spricht die Schrift von reinem und 
Mhreinem Vieh. Dies ist einerseits eine naive Anticipation !), wie 
“ine solche im Pentatouch Afters vorkommt 2) und andererseits eine 























Fener יוממפריםי‎ Wie der Samar. in dieser letzteren Ausgabe, so vor- 
ור‎ auch die Yulgats, nur bat Hieronymus den Sian des Verses nicht 
Werstanden, wonn anders das „non“ in: „ot ungulam noa findnat“, wie meine 
ה‎ liest, kola Druckfihler ist... Auch Onkelos gicht השועה‎ 0% 
!: -מטלפי טילפיא‎ Proudo-Jonathan freilich, der treue Schildträger 
er ,הנוט‎ stimme dieser natürlich bei und ist obendrein noch abenteuer- 
₪ ala sie, denn or parmphrasirt: שלולא דליה תרין רישין ותרתין שדראין.‎ 
MU Bemerkeuswerth ist, dass Gen. VII, 2,3 und 144. 8, wo von 
Zen Befob] und dessen Ausführung die Rede wohl von reinern und 
Mesinen Vich gespzochen wird, die Vögel aber ohne solches unter- 
ור‎ Epithot gelassen worden; dagegen tritt das ruine Geflügel 
VER, 50 auf. זווא‎ ist dieser Bericht, dass nämlich Noah von allen 
‚Vögeln Opfer dargebracht habe, zumal gegenüber der Behauptung 
Ma Talaud Chi. 63, 2, dans os von den reinen Vögeln 6065 
|00 [ Auch vom biblischen Standpunkte des Opfercultus aus 
Vetzachtst, klingt die Mittheilung Qberruschend, wenn nicht hyperbolisch, 
ton den: Vögeln war ja nur die Taube opferfähig. 5. übrigens 

zu VI, 20, 
#) Antleipationen in Bezug auf reine und unreine Thiers, dnren 
הו‎ und Classification ja nicht vor 3 M. XI gegeben sindı 











301 





Was num die Unterscheidung zwischen den reinen nnd un- 
reinen Thieren betrifft, so enthält bekanntlich die Schrift selber in 
3. זא חר‎ und 5. M. XIV, für die Säugethiere, Fische und Inseoten 
(Heuschrecken) distinctive Erkennungszeichen, die etwa nicht, alle- 
Korisch gedeutet, als Motivo ir die Reinheit oder Unreinheit der 
Thies anzuschen sind, wie einige jüdische und christliche Symbo- 
6 und Mystiker, z. B. Plilo und seine Adepfen, zum Theil 
Much die Midraschim, in ihrer Gedankenschwärmerei vermeinen, 
Oxadern einzig und allein als ntichterne und presaische, gleichsam 
Pognlir-naturwissenschaftliche Merkmale der reinen und unreinen 
בהר‎ d, b, derer, die für den Genuss erlaubt oder verboten sind, 





11 השפ‎ ( und nur das Blat und Fleisch von einom noch lebenden Thier 
גייד‎ wird; .אך בשר בנפפו דמי לא האכלו‎ — Ex 081 nicht übersehen 
"erden, dass wir in der Sintiluthfengo zwei vorschlodene Relationen 
eine, welche yon allen Thieren uur 1 Paar (VI. 19 und 20) und 
rss andere, die von reinen T Paare in die Archo bringen lässt (VIL2); 
Fäsllefcht ist auch VII, 20, wo plötzlich seine Vögel auftauchen, eine 
Spätere tendonziöse Kolation, wie Cap. VIE höchst wahrscheinlich ale 
Bis solche angesehen werden dart, Doch kann. selbst schon lange wor 
‚Speiseverboten der Uaus, nur von gewissen, als roin geltenden, 
zu opfern, obgewaltet haben. Ist ja auch sonst manche Obser- 
ומא‎ von den Opfern apäter auf die Speisegesetze übertragen worden. 
|! übrigens bemorkt: הבהמה. הטהורה. העתידה להיות טהורה לישראל‎ 
,למרנד שלמד נה תורה‎ wie אן‎ much bei anderen Anticipntionen alle 
09 nicht zum vollen kritischen Bewusstsein gekommenen Exegeten 
Aurch derlei nalro Auskunftsmittel dio Schwierigkeit zu lösen whnent 
הצע‎ demorkt ähnlich zu VI, וטטם המהורה הקכ"ה פ" לו סמ‎ 
הטחרה אבל הכתיב קצר לופר הטהור על פי התור‎ = Beftemdond ist, dans 
Beige die Gem. Sebach. 1165 ignoriren; hier wird nänlich dio Frage 
4 ומר הוי טמאין וטהוריץ בהאי שטתא :חזו‎ „gab es denn damals schon 
"Unterschied zwischen „Rein“ und „Unrein“? und die Antwort ge 
56 ₪: מאוזן שלא נסברה בהן טביהה‎ Da ro ja das 630ת‎ 10166106 „Bein“ 
ו‎ Unreinfi mit einem Schlage und gründlich der landläufigen Bedeutung 
ה‎ Worte beraubt und mit einer höchst fornliogenden ausgestattet: 
icli als unzein hatte Nonh diejenigen Thiero zu betmehten, mit 
denen haturwidrige Geschlechtsverbindungen stattgefunden Win aber 
Nosb, wenn er anders nicht mit der Dirinationsgabe versehen 
FRE, las dei jedem einzelnen Thioro erkennen? Dach soll nach Samnal 
in der aus Sobach. 1164 eitirten Stelle eine andere Lesarb exi 

die eonform mit Raschi lantet: mes .מאותן שעתידין‎ 






































Verfolgen wir nım nach Bibel und Talmud die Merkmalo 
der feinheit und Unreinheit bei den verschiedenen Thierzattungon. 


Vierfüssler. 


Die Schrift selber kennt für die Heinheit der Vierfüssler nur 
die Merkesichen des Wiederkauens und der gespaltenen Klauen. 
Der Lehrgehalt der Mischnah geht darüber nicht hinans; Chul, 8, 6: 
.סימני בהמה וחיה נאמרו מן התודה‎ Als Charakteristikum der 
Wioderkiiuor an sich giebt die 110880868 Chu, 3 an, dass sie. der 
Zähne in der oberen Kinniade entbehren: בל מעלת גרה אין. לה‎ 
שינים. של ל‎ Diese Unterweisung verdient schon darım eine 
besindore Aufmerksamkeit, ala auch sie unsere obige Bahauptung 
bestätigt, dass nämlich die Tulmudisten der älteren Zeit nicht An- 
האופ‎ nahmen, in zweifelhaften oder allgemeine Interessen berk- 
Tonden Fallen sich ron auf religiösem Gebiete zwar nur Laien, sonst 
aber kompetenten Männern, selbst Heiden, für Zwacke der Halachs 
תסו ודו גר‎ zu Inssen I). Denn die zuletzt gebrachte Kennzeichnung 
der Wiederkäner seitens der Tossefta ist dem Aristoteles (Natur 
Sesch, IX, 50) entlehnt: Mypnudler &t 5 ji) Aypdänven dien 
Ada; על‎ reößaen וכל‎ oje: „Wiederkäuer sind, die nicht zwei 
Zeunreihon besitzen, wie Rind, Schaf und Ziege.“ 

Die Gem, Chul. 59a formulirt diesen Ausspruch etwas ar 
Fesliemi: כל בהמה שאון לה שינים למעלה בידוע שהיא מעלת גרה‎ 
כ‎ ------ 
“enführlich nachgewiesen. Da stelit, wie wir sahen, die Mischnah als 

on den Satz auf: „Was nicht mehr lebensfähig iet, gilt als 
ES היה‎ man שאין‎ eo .'ערפה‎ Warum, fragten wir und fragen wir 
Wärderne, soll über den wichtigen Punkt, ob die eine oder die andero 
tserscheinung in einem Thiero lebensgefährlich sei oder nicht, 
ıtoro Stimme ‘der Voterinärkundo und gereifter Erfahrung 
46 consultirt und befolgt werden? Warum überdies „zweierlei Manss 
Sud zweierlei Gewicht“? Für die Fisirung der Merkmale der zum Ge- 
rg gestatteten oder verbotenen Thiers greift der Talmvd zu den Be- 
oxterner Wissonschaft und praktischer Wahrnehmung, und 
0496 zationells und erspriessliche Verfahren soll nicht gestattet sein, 
en 95 nich um Einzelorscheinungen im gosundan oder krankon Thisre 
0 

A) Wir haton manche andere Bologe im vorigen Artikel gohracht. 

Jauch Noto ®) am Ende des Art 

















2) 8, zu diesem Worte 001. 898 118901 un 
Torsafoth 59% Stichw. zus Maima 1 1, 9 2 


behauptet Raschi nach unserer Mischnah: ולחה‎ 
mes: Ich recareiro auf dan oben Bomerkto in Bezug 
Text in der Yosefta und Gemara und verweise 





-. ו 





8 


Es bofroemdet mich, dass in den talmudischen Debatten unsere 
Mischnah Niddah, die allein correct vorhanden, weniger eitirt wird, 
als ie Tossefta, die doch an unserer Stelle in dem 3188888 cor- 
המור‎ ist, dass sie, um verständlich zu sein, von der Gemara 
bedisitend geändert und ergänzt worden musste, Ebenso missen 
Sie Tossafisten an unserer Stelle eine andere Lesart gehabt haben; 
@sgl BR. Sal. Adereth in seinem Toratı Habajitl. Die Polemik 
Ainter den Commentatoren ist auch darum eine unklare, weil dort 
Zwei Momente: „‚Markmal der Reinheit“ und „Unterschied zwischen 
Haur- und. Waldthier“, wegen des Fottgenusses, in Folge des in- 
Soxrecten Toxton mit einander vermischt und dudurch verwischt 
Werden. 

Nicht zu fassen ist dus Targ. Jernsal. (3. M. 41 und 5. 1 
XIV) las: seinerseits zu den von der Schrift gefurderten zwei 
Zeichen ler Reinheit noch als ein drittes das Vorhandensein von 
Hörer vorlangt: ,וראית לה קדפין‎ während’ der Talmnd das blosse 

N Vorhandensein von Hämern schan nls gentigend für die Reinheits- 
קתוע‎ des Thieros hält, Wurde von ikın der Talmud miss- 
| Forsanden? Wir wollen dech nicht an eine או‎ frams denken, 

‚Der zweite Pheil unserer obigen Mischnah lautet: ויש שיש לד‎ 

„es giebt Vielhufer, die aber nicht gehörnt“,‏ מלפום ואין קר 

unrein sind; und als Beispiel wird von Raschi und Bartenor‏ גדה 

5 Schwein angeführt. Dazu bemerkt R. Jom toh Heller): Das 

‚densein der Hörner am Schwein sei irrelesunt, da as, 

il kein Wiederkäuer, ja ohnehin nach der Schrift unrein ist. 

A wenn das Schwein Hörner hätte, so wiirde es oben ein 

in dam תת יווה תמח‎ jenom-Falle die Zähne 
Ba 





/ 


wo nicht weniger als 2 bis 4 verschiedene Ansichten über don 
Punkt sich kundgeben. Nach einer derselben vertritt die 
הו וי‎ Niddeh mit obigem Ausspruch nur die Meinung des R. Dora, 
ומר יר‎ die-Chachamim dissentiren. Eins dar jüngsten Daeisfonen ist 
ER 3, ופה‎ in seinem Birke Joseph au Orach Chajlm 5 6 
מאה <א יר‎ 2064 Härmer unbedingt als Zeichen dar Roinheit gelten: de- 
Seen finden sich Thiere mit nur einem Horn auch unter den unreinen. 
/ ‚Heller scheint übrigens eine von den unserigen ahweichende 

wor sich gebabt zu haben; denn auf unsere Biitionen 
Werden 180 Worte: ושלא במקימי הוא‎ keine Anwendung 


Wiener, Die jüdischen Spoiessenets, 


, 





1 


| 


וו 018 in der That nicht.selbet‏ וו 
nüaftige, nütellche,Belehrung giebt? =‏ 











307 





wir es wohl als unzweifelhaft aussprechen, weil.die fraglichen Thiare 
duch die mangelnden Oberzähne ihre Nahrung nicht #0 gut wie 
ie anderen Pliers zermalmen und vorlauen können, hat die Vor- 
=chung ihr& Verdanungswerkzeuge dorart eingerichtet, duss sie die 
Speise wieder in den Mund zurückbringen und von Nevem zu ba- 
srbeiten im Stande sind!). Ebenso find man zwischen dem Besitz 
vor Hörner und der Eigenschaft des Wiederkauens eineu be- 
Stirzimenden Causalnexus, ,הא בהא תליא‎ Die haushälterische: und 
doch Monotonie hassende Natur hat einen Theil der fasten Knoclien- 
“usa, woraus die Zähne sich bilden, bei vielen Thieren für 
deren Schutzwaffen zur Erzeugung son Hörnern verbraucht. Darum 
101310 ihnen sie Oborzihne, und deren Mangel hatte die Eut- 
Wäckelung der fraglichen Thiere zu Wiederkäuern als notwendige 


Im- „Jüdischen Literaturblatt“, Jahrg. VII, No, 13, findet sich 
Fol 0365-ב‎ Excerpt aus Darwins „Abstammung des Menschen“: „Die 
Eoskzihne‘“ (darunter sind hier wohl die oben erwähnten *2 zu 
VPeoxatohen) „rieler männlicher Wiodorkäuer werden zu blowen Rudi- 
סופא תל‎ reducirt oder verschwinden ganz und zwar allom Anscheine 
ac in Folge der Entwickelung der Hörner.“ Und feraer: „Bei 
juern steht die Entwickelung von Hörnern allgomein in 
Merggokehriem Verhältnis zu den selbst nur mässig entwickelten 
הברא‎ * 400 Jahre vor Darwin hat bereits R, I. Aldo (Ikka- 
Flex IV, 11) Achnliches; ja fast: ganz dasselbe ausgesprochen?) 
‚Noch ein Reinheitszeichen wird von der Gomara angegeben: 
sich die‘ Fleischfasern "unter dem Stöissbein der Llinge 
MEER Breite ממ‎ 50156 das Plüer rein. Auch diese Hinzuflgung 
6% koine Erschwerung, sondern sino Erleichterung. Falls nämlich 
BUCH Zähnen und Klauen nicht untersucht werden kann, ist dieses 
massgebend; nur muss man wissen, dass das Thier kein 
Warlissel ist, der, obgleich unrein, dennoch jenes Merkmal besitzt. 
Eben; Maim. und Karo 1. 1. {s.. Note 6 am Schlusse des Artikels). 


3) Biche Note-5 am Schlasse dieses Art. 
% .שחל‎ das Ausseist interessante Citat in derselben Noto 5 am 


Schlange Ana Art, 


- 


20° 





300 


vorm der Schrift aufgeführten unreinen gehört, #0 ist er auch ohne 
Untersuchung nach den bezeichneten Morkmalen erlaubt, Aussor- 
dem genügt naclı der Gem,, in Fällen der Ungewissheit, eines der 
genannten Zeichen !), wenn es nur feststeht, dass der Vogel kein 
דור‎ ist; .וס‎ 69a: הלכתא עוף הבא בסימן אחד טהור והוא דלא‎ 
הרדיס‎ -- Maim. 1, 1, 1,16. Dio Geonim aber hatton die Tradition, 
dass bei einem Koinheitsmerkmal nur קרקבנד נקלף‎ massgobend 
sol, wenn also der Magenbeutel sich mit der Hand, ohne Instrument, 
“bschälen Jässt; Maim. ibid. 19, 
סא‎ giebt os nach Raschi Chul, 62b eine Sicherheit für 
Roinheit eines Vogels: die im Volke lebende Tradition, dnss 
Rämmlich der Irsgliche Vogel zu den reinen gehört, oder die Aus- 
“6 eines sachverständigen ynd glaubwürdigen Mannes; denn unser 
Dufürhalten, dass der Vogel kain ET sei, könus, nach 
bereits gemachter und angeführter Erfahrung, auf einem Irrthum 
beruhen und es sich hinterlior herausstellen, dass dar Vogel den- 
Noch mit den Krallen bisweilen seine Beute erfasst). 
Dor oben genannte Mussaphia bemerkt; כנגד השלשה כרפים‎ 
DR שיש לבהמות הטהוחות יש גם כרסים שלשה לפופות. מהורות.‎ 
אחד כקט]‎ DIE EP. Was unter dem Jap כרס אחד‎ zu vor 
#ohen sei, ist weiter nicht angegeben; doch ist as נקלף‎ app: 
Ge schälbare Anne Haut bildet gleichsam noch einen (kleinen) 


Schliesslich Aber die Vögel noch eine Mittheilung. דוכיפה‎ 
4 ,זור‎ 19) ist nach Raschi: תהנגול הבר וכרבלתו כפולה ובליעו‎ 
(Ppe, naclı Onkelos ורא‎ "2 (nnd iornach Mendolsson: Aust- 
kn), nach der Septung. Ercu, Wiedehopf; nach dom Karker Anan 
(was gewiss unrichtig) und nach Michaelis, Mes. Recht IV, 
#203, Gans, was ebenso wenig begründet ist, YVrgl. indessen 
oa 5, 308 bei Holler und Tossafoth Chul. 6La, Stichwort ENT. 


מושר = 


%) Als voreinzelte Meinung führt noch die Mischnah an: Wann 
der Vogs), auf einen Faden gestellt, zwei Zehen nach der einen und swel 
Mach der anderen Seitz bringt, ist er unzein. Vrgl, Tosseita Chul. 1 
טס‎ yon משיחה. החולק שתים לפנו ושתים‎ u .בל הנותני טל‎ 

=) 8, Note 9 am Schlusse des Artikels, 











11 


wosn oommentirt wird:‏ כל שדשו לו קשקשת יש לו TED‏ = .| פוא 
כל שיש לו קשקשת (:בידתו שיש לן סנפיר pm‏ צריך. לבחוק אחז 
Und.die 'Gemara selbst wirt die Frage auf, wean‏ .שודג Km‏ 
die Schrift unnöthigerweise das andere Reinheitszeichen 7?‏ 
Es gelang inir nicht, ausfindig zu machen, welehe rabbinische‏ 

Autorität den Karäcrn zu der Klage Voranlassing gab; case die 
Babbbaniten ‚als Reinheitszeichen eine bestimmte Beschaffenheit des 





») Gegen diesen Ausspruch werfen dio Tossafoth Chul, 66b folgende 
MMräose Fragen auf: „Woher wusaten dies die Wolsen, sowie auch die 
Ufatıns von nur 700 Arten unreiner Fische, a0 dass 616 allo übrigen 
Me zein erklärten? Hatten sin die Tradition von Adam her, der den 
Fischen Namen gegeben? Aber aus der Schrift ist ja nur zu erschen, 
"א‎ er. den Viorfünslern und Vögeln, nicht nber, dass er. auch den 
Pimehon Namon gegeben.“ Ich will hier nicht dio anf diese wunder- 

len Fragen und Einwürfe gegehene ebenso abentwnerliche, curlore 
Antwort der Tossäfoth bringen, sondern nur die von Calmot angeführte 
Kirchenvaters Augustin eitiren, die ans in derselben Weise an 
tät und Seurrilität nichts zu wünschen übrig lässt: „ Da es un- 
Mögelich ist, dass diejenigen Fische, die nar im Meem leben, sich dem 
םאל‎ Menschen im Eden und in den dieses durchstrümenden Flüssen 
ורצי‎ 467168 konnten, so bat der erste Mensch, oder auch seine Nachkommen, 
Vera 3446000, 80 wio sio sich nach und nach ihnen geseigt, die Namen 
Wigreiegt“ Man sieht, der Rabbi und der Kirchenvater sind aich oben- 
Verkig in nalver Gläubigkeit und solbstbefriedigter Kunatfortigkeit, 
Fo Probleme zu ardenken und zu lsen: „C'est tout comme chez 
'ים בצ כ‎ kann man auch auf dio exegotischen Triedo und Procoduren zweier 
ומ בלל"‎ antgegengesstzter Glanbenslager wohl mit vollstem Rechte an- 
"=rsden. Würde man nicht andererseits einen tiefen Ernst und die 
יה"‎ Haltung bei den Talmudisten (Rabtinen) und den Kirchen- 
wührnehmen, »0 müsste man zuweilen wahrlich glauben, dass 
zit manchen Fragen und Antworten nichts weiter beabsichtigen, 
ילו‎ sich Kursweilo au vorschafen oder ihren Schora mit una su treiben 
2) Mussuphin 1. 1. giebt noch ein anderes Zeichen für reine Fische: 
De לדנים השהורים‎ „dio rolnen Fische haban Buche (Mögen?)", $, noch 
Dean. Aboda Sara 405 und Bechor Tb ein anderes Unterscheidungs- 
eben תג‎ Borng anf Fische und deren Eier: der unreine Fisch pflanet 
באה‎ durch lebendige Junge fort, der reine dagegen legt Eier ר: טמא‎ 
ner Ye ame 37 משריק‎ Doch wird dieser Ausspruch dahin abgo- 
Veit, dass beide Eier legen: מטיל. ביצים‎ ran nur משריץ מבחוץ‎ m 
מטריץ מכמכירם‎ Hrn „bei dem einen goht die Fortpflanzung, das Brüten, von 
Be Beiden andern von Innen aus‘; 8. bei Dr..Bergel 1.1.80 


















313 


"obl mach dem Geiste der Schrift, als auch nach unserar natür- 
liches Geochmaksrichtung perhorresciren. An Buchstäbelei den 
Kartismus weit hinter sich lassend, deutet nämlich der Talmud die 
Worte (9. M, XI, 41) השרץ על הארץ‎ „was auf der Eile kriecht‘‘ 
shi, dass Würmer, die in Früchten, in Käse u. 5. w. sich finden, 
zum Genusse erlaubt sind, da und so lange sie nicht die Erde be- 
"ührt haben). 

Desgleichen behauptet dor Talmud, dass alle in stehenden 
Gewässern lebenden Animalien ohne jedes Reinheitszeichen gegesson 
“erden dürfen, dann — הגמ‎ er — die Schrift 3, M. XI, 10 
befäohlt nur: „was keine Flossen und Schuppen in 316676 und 
1 ספאה‎ hat, sei euch ein Abscheu, ihr sollt es nicht essen,‘ nicht 
Aber was ohne Flossen und Schuppen in stognirenden Gewässern 
“er Wasserbehältnissen sich findet; dies ist somit erlaubt2). Bo 
“Erd vom Talmud der lebendige und belobonde Geist fast arstickt, 
“der Gesammteindruck verwischt, m einem todten Bucl- 
arben Alleinoxistenz und Gewicht zu verleihen! Denn sagt die 
Schrift (8 M, XI, 9, 10, 12) nicht ausdrücklich auch schlechtwex 
nd allgemein E15 „im Wasser“, ohno jede oinschrlnkonde Bo- 
Mirmung? Kerner: bezeichnet sio nicht daselbst wiederholt und 
שוגו‎ alles Waseerthier, das keine Flossfedern und Schuppen 
Eat, als Reptil, שריץ‎ und als Gräuel, שק‎ Und spricht sie es nicht 
3 31, 48) mit allem Nachdruck aus, dass wir durch den Genuss 
= ---- 

XIV, 4--5( nennt ja gerade von den reinen Vierfüsslorn 1) 
h „ während derer der unreinen eine grössere Menge ist. Gem. 
Mu Note 10n am Schlusse dieses Art. 

Ein ähnliches qui pro quo, wie in dem von Steinschneider gebrachten 
Cakats, Andet sich ם|‎ der iemara 10/8. selber hinsichtlich der Vögel. 

Zusmmmenbang dort könnte zu der Annahme verleiten, dass der 
ולעופות אין מספר. ב‎ für die unreinon Vögel gelte, so dans In. 
Mehl der Einwurf erhoben wird עופות כ"ד הדי‎ und jener Ausspruch recti- 


5 werden musste 
‚Noch sprach Chül. 080 R. 7464 dns gross Wort gelassen aus, dass 


"= im Osten 100 uinreine Vogel giebt, die alle zur Gattung איד‎ gehören. 
ו בושו‎ Mbertrefbonds Acunserungen (kan) ber roino Thiers Im 
ו"‎ des 7: Kahana ($. 115), ed. Buber. 

1) 8, Note 11 am Schlusse dieses Art 

#8. Note 12 am Schlusse dieses Art. 





als sie ja sonst, und mit vollem. Recht, : 
allem Widrigen und Ekelhaften, als des 
dringen, es" unter En OR sübsumirend, 
‚denn die qu. „Erleichterungen“ mit der correcten u 
den Maxime, dass Kussere Unsauberkeit auch 
kehrt, physische Reinheit auch die der'Soole 8 
darum. beispielsweise sogar geboten, 2 
noch aus ee דפ‎ 
ה‎ RR = 







ER bei, wenn or von den Rabtiniten, ( 
gestatten, indelnd und entrüstet anruft 
1 לאכילה ממש וממריחים עלהגבנה‎ 

רצון התורה!1 

2) 8, Note 18 am Schlusse 010806 Art, 


8 
9) 8. Note 14 am Schlusse dieses 41 
3) 8 Note 15 am Schluss des Art 


5 


315 


Autiquarischer Goaichtspunkt. 


Hier tritt sofort ein fundamentaler Unterschiel zwischen den 
früher belsnchteten Speisegesetzen und dem gegenwärtig erirterten 
= Tıge. Tene, wie wir sahen, stehen ziemlich oder ganz feolirt 
da, finden in den Institutionen und Riten der alten Völker keinen, 
wer oft doch nur einen Teison Anhall oder Nachhall, und wurden 
it einigen Fällen direet zur Warnung und als Antithesen den 
Üeremonien and Einrichtungen mancher heidnischer Völker gegen- 
Über gegeben und motivirt. Ganz anders hingegen varhält es sich 
mit den Anordnungen über die reinen תור‎ unreinen Thiere: da 
“konnen wir zwischen den pentatenchlschen und denen anderer 
Völker des Alterthums, namentlich des Orionts, nicht nur Analogie, 
ne gewisse Achnlichkeit, sondern geradezu fast Gleichheit, mit 
tr manchen Modifieationen. Hat sie ein (esetzgeber, ein Volk 
em andern entlehnt? Wer wem? Wem gebührt die Priorität? 
or war dis Unterscheidung von reinen und wnreinen Thierm 
Mrsgefinglich bei allan oder doch den’ meisten Völkern ex Alter- 
Ahr, Orients, vorhanden? Letzteres ist wahrscheinlicher. Die 
kiblische Urkunde ist naiv oder aufrichtig genug, schan bei Noah 
or reinen nnd unreinen Thioren zu reden, Gewiss, die Unter- 
תס וסוכ‎ ist hier instinctiv.!) In Bezug auf manche Thier- 
Bakigen war es wohl die Wahrnehmung, dass sie ihre Mitge 
“chtyfo zerfleischen und fressen, was den Menschen mit Abscheu 
Bogen sie erfüllte und in seinen Augen als widerwärtig und un- 
Hein erschrinen liess. Eine andero Gattung mochte die Menschen 
ה‎ abstossen; so sehen wir ja auch in der Gegenwart, dass 


nn 





Thema dasselbe sagen, was Julius Braun‏ דג חח lässt sieh über‏ אע A)‏ ו 
seiner nachgelnssenen „Naturgeschichte der Sagen“ von der Mytho-‏ ג 
behauptet: „Dass die Mythologien und religiösen Vorstellungen der‏ 
Furl Hanıı und Zeit getrenntesten Völker doch eine gemeinsame Wurzel‏ 
Basen der Menschheit zu haben scheinen, indem die Götterlehre,‏ 
ie sehr sie auch nach dem Charakter den Volkes und der Epoche der‏ 
ing in Einzelheiten von »inanddr abweichen, doch in Ihrem In-‏ 
in {hren Gestaltungen sich fortwährend wiederholen, im Wosent-‏ הוואר 
identisch ind; Fgspten hat aich in dieser Beziehung In Griachen-‏ 

lad, der Buddhismus im Christenthum wiederholt", 


— ich, Jihveh, מ ורי יי‎ 
Jehovab und nicht Jahreh, sondern nur Jihr 
zeichnung der Totragrammaton; vgl. 8. b. Mir, 














317 


‚Dieselbe Unterscheidung herrscht im Religionssystamo der Hind« 


Hindus, im Goesetzbuche des Manu (Menu); sogar dieselben Er- 
kenngszeichsn, wie wir bald schon werden, sind in beiden sonst 
so surchiedenen Lehrgebäuden und Lebensriehtungen vorhanden. 1) 
Wein aber eine Entlchnung sattgefunden — und es ist dies theil- 
“al wenigstens unzweifellaft — 0 wollen wir ans darüber nicht 
Anschen, sondern unbedenklich zugeben, dass sie in einer sehr 
חקו‎ Auswahl, bei welcher höchstwahrscheinlich die Geheim- 
beit der ogyptischen Priosterknsto als Vermittolnngeglied diente, 
מזור‎ pontatonchischon Gesetzgobor ats dom Hindn-Gosotz adoptirt 
wurde, 
Wer wind so befangen sein, behaupten zu wollen, dass die 
שכר‎ ihre Riten und Einrichtungen von den Hebräern ango- 
“amon? Diese waren ja in Egypten nur ein wernchteter (und 
eiell wegen ihrer Viehzucht verabscheutor und gemiedoner) 
Telksstamm 2) und auch bei ihrem Anszuge ohne staatliche Organi- 
Alm und Coltur, dem ausser dem dunklen Glauben an Gett 
(EM, 13) und der Beschneidung (#) charakteristische Wissen. 
“a, Institutionen und Leistungen fohlten, während die Fgrptar 
תסל‎ kangs im Volltesitz eines nach allen Richtimgen hin mächtig 
Auigvbildeten nationalan, socialen und sacerdotalen Lebens waren, 
Aber jedes Volk, und s0 auch dns hobräische, dessen grundingondos 
"nd Ieitondes Genie der pentateuchische Gesetzgeber war, hat, 
"ein aueh die meisten Wurzeln der Speisegesetzs vielen Völkern 
Bömmeinsam waren, doch nach seinem individnellen Temperament 
Und Bodürfniss, nach seiner ihm eigenthümlichen Naturauffassung 
ומר‎ Religionsanschauung diese Spoisogasetze motivirt und modificirt, 
— 


%) 3. D, Michaelis scheint dies noch nicht geahnt zu haben. Er sagt 
(Mg, Hachte, Speiseges. $ 204 Anf.): „Man muss sich wirklich wandern, 
An ספוט‎ 80 frühen Zeitalter eine 50 systematische und gute Eintheilung 

There anzutrofien, die doch jetet nach 40 violen Ausarbeitungen der 
Natargeschishte nicht aufgehört hat, von Konneru als brauchbar ange- 
“ohen an worden. Er kannte froitich "bei Herausgabe aeinoa Werkes 

a iindu-Genetz, übersetzt aus dom Sanskrit in's Engliche von 
Wikia Zonen, Calontta 1794 
1.0. 40,88; 45. 





= 


deren Quelle, are: das Oesbuch 


ו 
sich auch in der‏ שמהסב סרהל 
zur Zei‏ 
reger‏ :4 .111 .ותא 
ופ gespaltanca Kissen, eei pass‏ 
schaffen, die zweite habe‏ 
dio. vierte umfsaso alla Yägel, 6‏ 
Gattungen zusammen enthielten 2A2 I‏ 
allo Obrigen aoion unrein.“ Dies stimmt ni‏ 








6 


319 


Bumlien, zurück und. wollen diese letztere!) bei jedem ‚Paragraphen 
Bart den biblisch-rabbinischen Speisegesetzen vergleichen. 

ap. V, 8 11: ‚Jeder wiedergeborene Mann )50 werden die 
rei ersten Klassen genannt) muss sich von deischfressenden Vögeln 
=,» und von vierfüssigen Thieren, deren Huf nicht gespalten ist, 
sütbalten; woren die ausgenommen, welche der Veda erlaul 
Mank: „Qwils sabsticonent de tous les oiseaux carnivores, des 
qundrupddes, mi niont pas lo anbot diviss.“ 

- Manu ‚giebt also hier für Vögel kein weiteres Zeichen für 

zein und unrein, wie. ja auch die Bibel, von der die Mischnah darin 
abweicht; keines. anführt; ‚or nennt aber auch die unreinen hier 
nicht mit Namen, erklärt jedach für solche die Hleischfressenden, als 
‚welche sich ‚auch die von der Schrift verbotenen charaktorisiren 2), 
Für die Vierfüssler giebt er als Merkmal der Reinheit nur die 
gespaltsnen Hufe, nicht auch das biblisch nermirte Wisderkauen an, 
welches latztaro, ausgenommen beim Schwein, wie wir jetzt bensits 
wissen, mit der orsteren gewöhnlich verbunden lat (s. oben 8. 304 
das Analoge im Talmud), 
7 8 18: „Vögel, die mit ihren Schnäbeln schlagen, wohfllmige 
Wigol, diejonien, die mit-ihren starken Kinuen verwunden, und 
“ie, welche inis Wasser tauchen, um Fische zu fressen, sind wer- 
*י|‎ Munk: „Des oiseaux de proie, des palmipddes, du van- 
ea 3) (Kibite), des oisesux qui blessent ₪700 leurs 008103, de 
אווטס‎ ui plongent ot qui dovoront los polssona,'* 


„Dans Ibs livren de Zoronster (Bunäbhench, ehäp. 14) on trouvo‏ בו 
division des animaux en purs et impurs ot la condition‏ ג[ Sgalement‏ 
los sabota divisse“ (Les Iois de‏ זוע" eh dos promiors e'aat‏ 
Mason ont encore plus d’analogie avoc colles de Meise.)‏ 

3 Ich citire nach Hüttners deutscher Uebersetzung des Manu und 

Füge auch, mancher Abweichungen und der grösseren Unparteilichkeit 
wegen, Manks französische in seinen 1100011008 sur 18 culte des מא‎ 
110 bei, wenn diese lotatoro aus irgend welchem Grunde eine besonders 
 Beschtung verdient. 

7 7 ey Munk bemerkt 1, .: „Pour Ios 010002 310140 n’indiquo pas do 
ו‎ de puretö; mals fl 5|גתהם‎ rösulter de Yönumeration 
ae: Hiseaux 0 Moiso arait on horseur tous los olacaux de prole,* 

d 346 685 Numhaftmachung dieses einzelnen Wogols, 
der aber ih dor deutschen Usbersetsung Hättners nicht figurirt, Ob- 





Onkelos nennt dioson Vogel Rue, 
zu 6. M. XIV, 17 Onkolos שלינונא‎ 
filschlicher Weite das FED zum 


wiedengiebt, Dieser zweck- und‏ קפופא 


seichnies des Deuter, nach dem von Levit, Nüchtig m 
übertragon hat. Nun hätte dies'an sich nich 
die Reihenfolge in beiden Stellon die gleiche 
nicht der Fall, donn 9% im Deuter, ist nicht 
folge wie in Lovit. placirt. Daher dann jener. g 
die heilloso Verwirrung dor Nomenelatur®). 
gleich der Gegenstand von wenig Belang, wäre on 
wissen, wie 08 «ich damit im Manu-Originnl terhält 
und de coux jet wohl la riande sa ergänzen 
Druckfohler statt des oinsaux?) 

4) Dann müsste ja aber. Gans und Ente de 
Ieraeliten zu schweigen) .als unzein gelten 
Alfosi frogl. Mischnah u. Toss. Chul. 61a 

2) Wie unsicher übrigens die alten Versionen 
Talmud-Commentsre in. der Wiedergabe der 








321 


$ 14: „Keine zahmen Schweine und keine Fische irgend einer 
Ar, ausgenommen die, welche ausdrücklich erlaubt sind.“ Hier 
werden also zum Unterschiede vom 3105005805 nur die zahmen 
Schweine vorboten — vielleicht vorstand es sich bezüglich der 
Yılden von seltet, oler möglichweise kommt die Differenz zwischen 
Moss und Manu berüglich des Wiederkauens hier in Betracht, 
Bei Fischen wird im Hindu-Codex nach Hüttner kein Reinheite- 
2&ichen angegeben, Munk dagagen übersetzt: „Que l’on s'abstienno 
de poissons, Touto fois on peut manger les poissons 3 
da 0010 ospöce.“ Ich weiss nun nicht, ob der französische Ueber- 
0207 der dieses mosaische Reinheitszeichen der Schuppen angiobt, 
שמחו‎ ist, als der deutsche, der nichts davon erwähnt, wio wir 
“alen. Uobrigens genügt auch nach der Mischnah Niddah 51b 
und Gem. Chul, 666 das eine Reinheitszeichen, nämlich Schuppen’ 
weil mit dioson auch Flossen verbunden sind (nicht aber um- 
okehrt), Bei Sommer (Bibl, Abhandl. „Rein und Unzein‘ 1(( findet 
Sich zu. $ 14 noch der Zusatz: „Derjenige, welcher das Fleisch 
eines Thieres isst, ist ein Esaor dieses Thieres 2); der Fischesser 
ist ein Esser aller Arton von Fleisch; deshalb muss man sich der 
Fische onthulten,® Ein Hauptmoment bei Manu ist also die spaci- 
Mech Nahrung dor Thiero; die fleischfressendon sollen ‘von reinen 
Motschon nicht gogosson warden. Auch hior schen wir den Go- 
Setzeober Turaels, trotz seiner Entlehnung, doch in der Auffassung 
Wioder ganz selbständig; bei Mose ist das Hauptmoment „Rein und 
Unrpiet zicht relativ und involvirt, sondern direet und begrenzt, 
aher von überwiegondorem Werth, 
$ 17: „Der Wiedergeborene esse nie Fleisch von einsamen oder 
"on unbekannten Thieren oder Vögeln, obgleich sie in allgemeinen 
Ausirgoken zu essan erlaubt wurden, auch nicht von reinen Thieren 
= 
iu Lerit. und Deuter, waren, ist aus Raschi und Tossa- 


Kork Chad, 688 zu ersehen. 
2) Bominers Abhandlung ist nach Form und Iubalt gediegen, vor- 


weich, geradesu mustergiltig. In dem Capitel über die Ihlere bin ich 
ich hiermit üfentlich dem ebenso 


en סונוק‎ Muano;von Herzen ausspreche. 
#8. 0. unter „Relig. Gosichtsp.” A. b. Esra und die Kabbalisten, 


Winzer, Die Jütischen Speinopsotie 2 












04 mit fünf Klauen.“ Munk: „Qu’il (Uhomme 
les animaux solitairs, ni les quadrupddes et 
11 I air a iss allen, zöne a an 
les סט קפס‎ permises.“ Diese Einschränkung, {rotz der Reinheils-  - 
zeichen sich nur auf Tradition and nt 20 Borakaeg roh . 
kennern zu verlassen (wovon im Pentäteuch nichts enthalten | 
haben wir oben (8. 909) in Ihrer ganzen Schlirfe formulirt bei 
Raschi gefunden. a a 
ein Analogon im Rabbinismus; 5, u, über EB u שניה‎ = 
Im nächsten Paragraphen finden wir eine i- . 
heit zwischen den zwei (esetzgebungen, :הגע‎ 000008 
8 18: „Den Igel und das Stachelschwein, die Bidechse un-e—nz 
die Schildkröte und das Kaninchen (oder den Hasen) haben == 
Gesetzlelrer 1( für erlaubte Nahrung unter den 
Klauen erklärt! Alle diese Thiere sind bekanntlich biblisch == 
boten. — Dagegen mit don folgenden Worten des Manu: „Ag, 
vierfüssigen Thiere, welche nur eine Reihe von Zähnen אלמו[‎ 
dus Kameel ausgenommen, sind erlaubt,“ unter welchen Thieran Ibe- 
kanntlich die Wiederküner?) gemeint sind, stimmen, wis wir oben 
₪. 304 gesehen, die Rabbinen vollständig überein. 0000008 
$ 22: „Thiore von vortrefflichen Gattungen können die Brak- 
minen zu Opfern , . . schlachten,“ Dies findet seine vollständige 
Analogie in der Bibel selbst, denn auch nach der mesaischen Vor— 
schrift können ja nur gewisse Gattungen und von diesen überdies = 
blos die, die olıne Leibosfehler sind, für den Altar verwendet werdn, 
- % 
3) Vgl. zu dem Ausdruck „weise 0040001900" das ==ששבל אמרו הכמים‎ 
der AR Chal. 111, 3. 
rabbinlschen Schriftibum zuerst In der Pesslkta au 
führlicher 'rmuliste Sentonz der Gemara: ===של בהמה שאין לה שינים מלמעלה‎ 
שהיא מעלת נרה! ומפרסת פרטה. וטהודה‎ TS ‚mus dem Fehlen der 01-77 
Zahnreihe ist zu erkennen, doss das Thior ein Wioderkäuer 
ist", iu Verbindung mit dem Ausschluss des Kameels, weist וב‎ | 
auf eine Entlohnung aus dem Hindugesstz hin, wonn dieselbe auch 3-6 
unmittelbar ist; 5: w.u. 8.824. Die von der Schrift au . 
und je, die auch ale Wiederkäuer bezeichnet werden, Taban nach עו‎ 


Rabbinen eins obere Zahnreihe; nur das Kameel, Vasen Bir 9 
wir oben anhon, macht eine Ausnahme, 































Birma. 


998 = 
3. M. XXIT, 19: „Dass es zu Eurem Wohlgefallen goreiche, sei 
& wollkommon, männlich, vom Rinde, von Schafen oder Ziegen, 
מו לרצנכם תמים וכר בקר בכשבים ובעדש‎ Malsachi 1, 8 eiferte 
gen das Darbringon fohlerhafter Thiore zum Opfer: „Und weun 
he Blindes zum Opfer bringet, ist das nicht schlocht?“ Und wenn 
ידוו‎ Lalımes und Krunkes bringet, ist das nicht schlesht? וכי תגישון‎ 
עור" לזבח אין רש וכי תגישון פסח וחלה אין: רל‎ Opfer und Fieischgo- 
Nass standen auolı, wie bekannt, und wie wir in einem früheren 
Abschnitte gezeigt, in einem engen Zusammenhange, Glaubte man 
# sogar B. Bathra 60 allen Ernstes, sich nach Zorstörung des 
Altzırs dor Fleischkost onthalton zu missen, 

Noch eine weitere Analogis mit den jüdischen Speisesatzungen 
130 wir bei Manu. V, 34 49—55 wird überhaupt von Fleischkost 
beremahnt aus Schonung ‚der Thieret), doch ist das Todten der- 
bon badingungsweise gestattet. Gott hat die Thior» zum Opfer 
bestimmt, V. 31. Der Dwidja darf das Fleisch der Thiore essen, 
Üe unter Gebot geschlachtet worden?) und woren ein Opfermahl 

bracht wird, Im], B,M. scheinen Anfangs alle Fleischspoisen 
‘erboten und nur Pilnnzenkost gestattet gewesen zu sein; 1 M, I, 29: 
nd Gott sprach: siehe, ich gebe. euch alles Kraut; das Samen 
ו‎ das anf dor Oberfläche der. ganzen Erde ist, und jeden Baum, 
Ma dom Baumfrucht ist, die Samen trügt; 1105 sei euch zur Nahrung. 

dem Ncalı und seinen. Nachkommen, nachdem er Opfar von 
₪ מכ1%‎ reinen Thieren dargebracht, wurde der Fleischgenuss gestattet; 
1 ות‎ 9, 2-3: „Und re Furcht und euer Sohreoken sei über 
Ale; Gewild der Erde und tiber alles Getlügel des. Himmels, ber 
: womit die Erde sich roget, über alle Fische des Moores; 
a eure Hand seion’sio gegeben, Alles Rogsame, das lebend ist, 
SL euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gabe ich euch Alles.“ 

Und wie bei Mann, 80 war auch dem Jsraeliten anfangs nur 
שה‎ 


Wir finden 010610 Mosime aus diosom und auch eioem anderen.‏ ל 
Moin Dei den Rabbinen und jüdischen ‚Asketen-den Mittelalters ver-‏ 
ה 


" מ‎ Main, Schech. 1; 2: Vor dom Schächten sprechen wir: Gepriesun 





lost Di... dor Du nor geheiligt und uns ein Gebot über das Schlachten 
1 hast“ 


ar 


₪ 


, Sec . 


6% / 








325 


So vollständig den Genuss von Fischen!). Was diese letzteren 
inbeteifft, so sahen. wir oben bei Manu $ 15, dass ausnahmewoise 
manche Fische ausdrücklich „erlaubt sind,“ welche Stelle ja Munk 
"at; „Toutes fois on peut manger les poissons a 66811108 de touto 
pe‘ in etwas erweiterter und präcisirender Form wiedergiebt, 
ud fornerhin berarkt Munk in seinen „Röflexions“ 8, 61: „Ilne 
“era pas mal ה‎ propos de rappeler ici ce que dit Plutarque sur la 
@oyance des Perses selon Inquelle les animaux aquatiques (Evoäpu:) 
ApPertenaient au rögne d’Ahriman.“ Nun, wie bekannt, was den 
ופיצה‎ Ahriman, war den Egyptern Typhon: 268 böse Princip 





in diesen Religionsdualismus, und weil diese alle Fische und sonstigen Karten. 


Warssorihiere mit Typhon in Bezichung glaubten, waren bei ihnen 
Alle Arten derselben verpönt, Es ist auffallend, dass Munk diesen 
mmdereiflichen Umstand so ganz ignorirt?). Hongstenberg dagegen 
(li& Bacher Moses und Egyptern, 5. 192) führt®) an: „Die Egypter 
"athalten eich derjenigen Speisen, die in irgend einer vermeint- 

Beziehung au Typhon, dem bösen Prineip, standen. Der 
Grand des Abschouos gogen gewisse Thiere liegt bei ihnon über- 
11 darin, dass sie ihnen für Bilder und Erscheinungsformen des 


galten #). 
Be, 
PER suniet, und nur das Schwein macht sine Ausnalme, Dass sich aber 
זאו וו‎ des Schweinss enthielten, ist aus Herodot 11, 47 bekannt, 

am Vollmond opferten sie ein Schwein und verzahrten ea (8. u.‏ גו 
Note 1.)‏ ,2398 .8 

3) Herodot 11, 81. 

# Ioh fand später bei Munk „Röferions“ 8, 61, dass wohl die 
Pr gester Egsptens, wie die Brahmanen, sich aller Fische enthielten, 
Day Volk aber hätten sie nur die unbeschuppten verboten. Dadurch 
Bene sich mancher Widerspruch mit Horedot, Vgl. Plutarch do 
= 6, Nach Rosenmüller (Morgenland I1., S, 240) asson die Egypter Fische 

4 er stoht mit seiner Relation vereinzelt da. Aus 4. M. XI, 5, mo 

Iarasliten in dor Wüste der in Egspten umsonst erhaltenen Fische 
קוומ שה ובר"‎ gedenken, lässt sich muthmassen, dass die Egrpter selbst 
כב‎ deraeiben theilweise enthalten hätten, da sie sonst wohl nicht 20 
ÜENg, ja für nichts zu haben gewosen wären 

%) Nach Plutarch de Jsido c. 92 u. Jablonski Panth, Ag. 0. p. 61- 

4) Doch giebt Plutarch de Jeide auch an, die Fische seien den 

fern rorboten, weil nis nicht zu den nöthigen Nahrungsmitteln gar 


















827 


6 מו שר‎ 106 et notamment des Indons!}. Les rapports ne sauralent 
#0 firtuits, ot il est Gvident, que 210150 a beauconp emprunts אוה‎ 
טר‎ nalions; car on no ponrrmit סיפ גו‎ soutenir avoc la moindre 
mismblance historique, que les Indous niont pu emprunter quel- 
טי‎ these aux Höbreux, areo lesquels ils n/aralent pas la moindre 
העוט‎ | tandis ne les Höbreux ont pu receroir des usnges Indiens 
par Pintermödiaire de l’Egvpte. Male en 61001806 les anciene cultes 
שי‎ POrlent, bien loin de faire un reproche A Moteo des pratiques 
5 des 000108 quil prescrit aux Höbronx, on sora 6/0006 au 
nfraire, qwil nit pu entreprendra uno si immense rüforme en 
)אמות‎ A ai peu de chose les innombrables pratiques, par lesquelles 
Kat Orient orut henorer ses divinitds, et en roscrivant touies 
lies, qui n’aysient pour base que la superstition ot qui ne sac- 
lajent pas avec Io monothöisme et In moralo‘‘ Und nun bringt 
Miak ein Raisonnement des Epicwäers Celsus, und was gegen das- 
סוס‎ der Kirchenrater Origines berichtigand einwendete: *,L’epi- 
)תשמחו‎ Celse, dans son „‚diseours 6711916 dienit que les lois eire- 
Moniolles que les Juifs prötendaient avoir regnes de Dien, ötaient 
מו‎ des Kyptiens, des Perses et d’nufres peuples. Origäne le 
kai 00 „mais, dit-il, si Yon applique son esprit A bien penstrer 
dans ls dessoin du lögislatenr, et quon examine las institutions 
do 60 pouple avoo collos qui chez les aufres nations sont en viguenr 





= ה 


%) Auch dei Manu 885% sich die al geschlossene Pricsterkaste in 
Brakmanen und Dwidiss*) geschioden, und wie bei diesen, so war auch 
Am Pentsteuch zwischen Priester und Laien ein Unterschicd beireffs der 
Spelsmrorshriften (und nicht allein in Bezug auf Hebe und Zehntan) 


Makrirt; der Priester soll Gefallenes und Zerrisienes nicht goniesnen, 
8 תובא ור‎ 8; Hosek. XLIV, 31. In anderen biblischen Büchern wird 
Aber diese Kluft wieder behoben; die Gesammtheit Isracls wird ala ein 

iterreich erklärt, 2 M. XIX, 6; Jes. LXL, 6; und darum ist ja wiederum 
שאו‎ Verbot des Zerrinsenen und Gefallenen an das ganze Volk unter- 
8 gerichtet, 2. M. XXIT, 30; =. M. XIV, 21. 





*( Gemeinsame Bezeichnung der drei oberen Klassen im Hindu- 
"Taten, auch „Wiedergeborene“. Wie ich noch annehmen zu dürfen 
Blaube, disjenigen, welche nicht, wie die Brahminen, alle, aber doch zwei 

der Vedas gelesen. 








zurück, Nach ihm waren den Egyptern 
Vierfüssler, jr 
Mischnah Niddah 51 und Gem, Chul. 59% 


0000006, sine qua non, Für die Reinheit, 
die Aufsuchung der anderen biblischen 
‚käuens und der gespaltenen Hufe, 
auch schon 0. 8, 305 auf den schweren 
nathan aufmerksam. 


3) Ausser der oben borogten, schwänkenden 
rumpirten Lesart in Tosaefta und Gemara trug zu 





ו 


Nach den Egyptern verdienen die Sabier unsere Aufmerk- Stier. 


szunkeit. Doch müssen wir vorausschicken, duss wir Aber die alten 
Gesetze derselben leider keine ganz sicheren Nachrichten besitzen; 
דאר‎ daräber bekannt, rührt doch nur aus abgeleiteten Quellen her. 
So fehlt uns jede Gewissheit über das Alter derjenigen sahäischen 
Speisevorschriften, die ıns im Folgenden beschäftigen werden; doch 
holt anch ans ihnen, wie tief im Allgemeinen die Unterscheidung 
=wischen reinen und unreinen Thieren in den Vorstellungen und 
Zoebensgwwohnheiten der grauen Vorzeit wurzelt, und wie dieselben 
ichen behufs jener, wenn auch in dem einen oder 
== zıleren Falle mehr oder weniger ausgeprägt und streng markirts 
Esei allen leitenden Völkern des morgenländischen Alterthums in 
Geltung waren. 
Auch im Sabllisinus — wie im Mosaismus — finden wir, dass 
זוד רא‎ Thiere, die Lunge und Blut haben, geopfert wurden). Zu 
sen verboten waren ihnen die Vierfüssler, die in beilen Kinn- 
תו ב‎ Zähne haben, d.h. die nicht Wiederkäuer sind. — Hottinger 
ורב‎ orient. ©. 8 ן‎ 282 schreibt: Sabaei prohibentur edere came- 
Zum et quidquid non sacrifieatur; quidguid item dentes in utraque 
הבצה‎ [8 habet conjunctim ut porons, canis, asinus, אל[‎ avibus praster 
Solmbas et aves rostratas nihil comeditur. Gerade die Licenz für aves 
Woktratas scheint sehr verdächtig. (Es soll wohl non rostr, heissen). 
wir darüber die wörtliche Acusserung eines der neuesten 
Forscher auf dem Gebiete des Sabüismus. Chwolschn II, 7 berichtet: 
»,24 Opfern wurden von den Sabiern geschlachtet: Männchen?) 
ine 


alch findet.‏ מקרן auch‏ מפרים noch Ps. LXIX, 32 bei, weil neben‏ סויר 
Die Gem, Chnl, 602 schliesst: ja aus dieser Stelle, dass der Stier, den‏ 
(der ersto Mensch) geopfert, Hörner oder ein Horn an der Stirn‏ 
Kabbalistisch-theosophisch ergeht: sich darüber R. Jonathan‏ — ו 
jüte in einer Doraschsh zum 7. Tag dos Posch; ». Note 16‏ 
Sohlnssn diesen Artikeis,‏ בדו 
Diesen Punkt, der «igentlich nicht’zu dem uns gogonwärtig be-‏ )1 
‚Gegenstand gehört, führen wir, gleichsam nebenbei, nur‏ - 
"ig dem Grunde an, weil er uns in der Ansicht bestärkt, dasa die Speise-‏ 
aus den Opfervorschriften hervorgegungen.‏ 
nt „ein Minn-‏ המש יקריבנו Wer erinnert sich hierbei nicht des‏ )% 
Fehlerfreies soll or opfern“ (3. M., I, 3)?‏ וצ 






ב --- 


„von Rindern, Schafen, Ziogen und allen übrigen viorfüssigen Thieron 5 
wolche keine Schneidezähne in beiden Kinnlnden haben, mit Aus- 
nahme des Kameels, Vom Geflügel sind dis, erlaubt, welche 
keine Krallen lıaben, d. h. keine Ranbthiere sind") = 

Bü. 11, S. 104 sagt er: „Die Speisegesetze der Egypter sind 
denen der Juden, Sabier und Inder zwar ähnlich, durchans aber 
nicht mit ihnen identisch,®) Die Egypter dürfen keine Thiere ge- 
niessen, welche keine Hörner haben. Diese Bestimmung, welche 
der mosalschen Gesstzgebung sowohl, wie der rabbinischen Tradition 
völlig fremd 4) ist, spricht entschieden gegen diejanigen, welche 
die mosaischen Gesetze aus dan egyptischen herleiten wollen.“ 
Ferner bemerkt Chwolschn 1. 1: „An die rabbinische Tradition die 
mosaischen Kennzeichen aufgab und dafür die annahın, welche sich 
bei Manu und den Syrern finden, 980 kann sie nicht jungen Ur- 
sprungs sein, Jene erwälnten rabbinischen Erkennungezeichen 
müssen eben deswegen, weil sie mit den indischen und. syrischen 
xöllig übereinstimmen, aus hohem Altertum herstammen . . „Die 
vörderasiatischen Stimme müssen also sehr früh in unmittellnrer 
Verbindung mit Indien gestanden haben. Die Geschichte weis 
aber von einer Verbindung nichts, dieselbe ınuss daher in ur 
histerischer Zeit stattgefunden haben.“ Dieses Ralsonnement 





3( Ob auch, im Gegensatz zum Mosaismus, Wild geopfert wurde, 
bleibt Anch noch zweifelhaft, 

?) Boi Chwolsohn findet sich noch der Zusatz; „ausgenommen dio 
Tauben.“ Vielleicht galten sie den Sabiern für heilig und ausschlisis- 
lich den Göttern geweiht. Jedenfalls aber stcht dieser Zusatz im Wider- 
spruch mit der oben angegebenen Relation Hottingere. Er 

%) Wir haben bereite bemerkt, dass die verschledenen Völker 
(Priester) die Gesetze, wenn sie dieselben auch andarswoher 
doch nach ihren bescnderen Anschanungen und Bedürfnissen 
gleichsam acclimatlsirt and nataralisirt haben, was namentlich auch vom 
Mosaiemus gilt, 

4) Schon früher wurde’ von uns der wahre Sachverhalt, der diese 
Behauptung Chwolschns als irrig orkonnen lässt, zur 0200866 
und brauchen wir hier nicht weiter darauf zurückzukommen, Chwolsohn 
scheint die Mischnah Niddah 51 und Gem. ChuL 69%, 50019 ganz be- 
sonders Targ. Jonath. übersehen zu haben. Schorr (Hechaluz, WILL, S. 60) 
gelangt zu einem Schlusse, der dem Chwolsohns entgegengesetat ist, 





—— 
331 


‚Chwolsohns ist vielfach uncorteet, und der Schluss, zu dem er go- 
langt, ganz unlogisch und unerfindlich; denn von einem Aufgeben 
‚der mosalschen Kennzeichen bei den Rabbinen ist eigentlich gar 
nicht die Rede, sondern nur im Nothfalle, wo die Untersuchung 
nach mo@saischen Merkmalen nicht angeht, genügt die Constatirung, 
dass die obere Zahnreihe fehlt, Gegen Chwolsohns Schluss, dass 
lie fraglichen Erkennungszeichen nicht jungen Ursprungs sein 
können, ist zu erinnern, dass sie die Mischnah noch ‚nicht kennt; 
erst die Tossefta erwähnt sie. Eine Verbindung vorderasiatischer 
Volker mit Indien hat wohl in alter Zeit stattgefunden, aber 
warum denn in „vorhistorischer Zeit?“ Die Rabbinen hätten also in 
wrhistorischer Zeit von den Indiern angenommen? Welch' eine 
‚oomtradietio in adjecto!!!) Aber tiberflilssig zu erwähnen ist, dass 
durch die Eroberungszüge der asiatischen Herrscher und Alexanders 
des Gressen Hinter- mit Vorderasien in Verbindung kam, Und 
was die Adoptirung indischer Sitten und Gebräuche speciell seitens 
der Juden beirifft, so finden wir von der talmudischen Zeit her, 
dus solche zu diesen in Fülle, wahrscheinlich mittelbar durch 
Zwischentrüger, etwa die Perser, gekommen sind, Und warum 
קמור‎ Chwolsohn denn den Aufenthalt der Juden in Chaldia und 
Persien noch vor Cyrus? Ausserlem rechtfertigt Nichts seine Des- 
Woulrung der Annahme Munks und anderer Forscher, dass nicht 
ee, ‚sondern bereits die mosaische Gesetzgebung die 
Speerorschriften dor Inder mittels der egyptischen Priester, welche 
= der * Brahmanen waren, mit Electicismus u, A. mit Igno- 
des Merkmales 2epaspöpz, angenommen habe. Die Holle- 
ollends unter den Ptolemäern können doch von Nenem 
importirt haben, — Mündliche Aussprüche und Schriften 
Fittige®); man weiss nicht immer, auf welche Weise 
‚Ferne gelangte. Man erkennt es nur an den Früchten, 
Er Fall war. 


‚das Raisonnement Chw. nicht als ein Widersian gelten 
8 man statt „Rabbinen“ vielmehr „die ältesten Hebräor zub- 
Mllulren und geradezu an das  םודסיו שכחום וחזרי‎ denken. 
( "Midrasch dies in seiner Weiss allegnrisch von dem De- 
81: -אותיות פורחות. באה‎ 

























yphapov mpbs 020 5 de | 30% 00.) 
Baker 3/5 007 00 Ev ה‎ 


3) Hier sind ohne Zweifel folgende Worte 


Kama VII, 7*( Dagegen wird im‏ א 

richtet, dass «es dort Schweineheerden gab. 
Verbot erst von der Zeit dos Bruderkrioges 
Aristobul; doch mag Schweinezucht schon früher 
Seltenheiten gehört haben. Uebrigens sind chige 
Worte nicht die des Porphyr, sondern der 0 

das Fleischessen empfohlen 


=) Nach Josephun (Antiqu. 12, 8) werbot 
Thiors in die heilige Stadt einzubringen. 


3 





333 


ir Alyimma 006 טסט‎ 6 mapa של ד‎ air), 
Te לשמ‎ 386792006 106 wos וקא מ ל לומגל על‎ 
200 ופ רוכ נמס‎ Saar). Kamesle waren also fast überall auch 
warteten eder doch nicht gegessen. Sommer 1. 1, 8. 82% sagt: 
Dis altorthümlichen Vorstellungen von rein und unrein gehören 
קצומ‎ allein dem Morgenlande an, Auch bei den Griechen und 
הטול‎ herrscht der Glaube, dass Sünde und Schuld nieht allein 
dis Saale, sondern auch den Leib beflecken, und wer den Göttern Griechen 
wlsefällig sein wolle, müsse in seiner ganzen Persönlichkeit, 
auch dem Aousseron nach, rein sein,“ Auch bei den Griechen 
Scheisen ursprünglich nur die zum Opfer sich eignenden Thierarten 
fir eine angemessene Fleischspeise gegolten wm haben. Keine 
> auleren Thiere sehen wir bei Homer zum Mahle verwendet, als 
de opforkaron: Rinder, Schafe, Ziegen. Doch zählt auch das 
‚Siiwein, welches Griechen opferten und assen, bei ihnen zu dieser 
Kulesorio; Odyss, XIV, 437: „Den Odysseus elrfe er mit dem 
Ssstreckten Rückenstück des weisszahnigen Schweines® Auch 
findet sich bei Homer kaum der Genuss von Wild odar Geflügel}, 
wogegen ja im Mosismus von Vögeln die Taube altarfühig war, 
Ton Wild zwar nichts geopfert wurde, aber doch sieben Arten, wie 
Mrs, Reh u. A. zum Speisen verstattet waren. Hat Sommer 
“ich wirklich ats der griechischen Literatur überzeugt, dass bei 
der Griechen ursprünglich eine religiöse Scheu obwaltete und nicht 
Sejmehr ein natürlicher Widerwille, eine Tdiosynerusie, die auch, 
Was wir wiederholt betont, andere eivilisirte Völker und Individuen 
—_ __ 

. ©. was Horodot IE, dt berichtet. Ibid, 75 wird im Gegensatz 
ל ב‎ Einschränkung des Cap. 4b als si opfefähigen 
Chor bezeichnet. Doch losen Anders statt 5 — aläv, Schafe. 

#) Ueber Fische scheint nichts festgestellt zu sein. Doch erwähnt 

Put do Iside 7, dass nach Homer die Gefährten Odyssans' nur in der 

Noth Fische gegessen, und dass dieselben weder von den 

'n Phäaken, noch den Ithakensern genossen wurden, wie wir bereits 

. eh finde hinterher Odyss, 411, 397; „So lango 510 andoren Vor- 

hatten; als aber alle Lebensmittel verzehrt waren, da begaben sie 

SE אמא‎ Neth auf die Jagd nach Fischen, Vögoln und was sonst in 

Fan Hände gerleth; denn der Hunger quälte.“ Schr einlsachtönd: Noth 
5 חס‎ kein (iebot; sin leerer Magen überwindet selbst die stärkte 


| 






EN 






auf dem Gebiete des Geschmackes und der Verdauung zu allen 
Zeiten leitete und leitet? Uns scheint diess 

Auch die Römer beobachteten in, Boss nf Selen 
gewissen Unterschied. 80 berichtet Tacitus, hist, IV, 60, wie nur 


wurde: ‚Ounstantibus solite insoliteque alimenta- Arerant, absumptis 
jumentis equisque et coteris animalibus, quae profana foedlague in 
usum necessitas vertit,‘ Von der Enthaltung rem Schweine. und 
Hundefleisch ist zwar in den Versen des 110148, die wir alsbald 
eitiren worden, nicht ausdrücklich die Rede; doch würde man ans 
dom Abscheu, den Hunde und Schweine wegen ihrer Unfläthigkeit 
bei den Römern erregten, immerhin darauf schliessen dürfen, dass 
dieselben jene Tiiere als Nahrungsmittel perhorrescirten, Sat, Im 
8, 100: mutum et turpe pecus, glandem atque-cubilia propter . > . == 
Epist. J, 2, 26: vixissot canis immundns, vel amica [00 sus | 
— 
3) „Niehta Nouea unter der Souno“, oder, Alles wioderholt sich | ₪ | 
der Goschlchte; ao war es ja auch bei den verwöhnten Parlsern währt 
des lotzten deutsch-französischen Krieges, Bo zeigte sich denn wiederu—n, 
duss weit mehr eine Idiosynerasie, als religiöses Motiv der Ver 
moidung gewisser Speisen zu Grunde lag und liegt. Der | 
dieser Idiosynerasie (die Wichtigkeit des Gegenstandes möge 5 
holang entschuldigen I) ist wohl ein plysiologischer ie 
Gewohnheit berahender, Mancher Thiere Fleisch verursacht 
durch dessen wenig einlndenden Geruch Abneigung und = 
anders darch ihre wilde oder schmutzige Natur oder Lebensweise בשש‎ 
einige wiederum, wojl ihnen wegen ihres Aussehons oder 1 
heiten dor Volksaberglaube dänonenhafte Eigenthämlichkeil 
Der eine oder der andere dieser Gründe erklärte die sahr grosse 
lichkeit, die fast Identität zu mennen ist, welche in Bezug auf 
Speisegesetzgehnng bei den alten Völkern herrschte Und der 1 
folgte dann die Theorio; die landläufigen Gewohnheiten 
sichtenden und beobachtenden Künfen in Gesetze ב‎ 
dass im Allgemeinen die Kriterien für die Tafı | der Tb 
deren Widerkauen und gespaltene Klauen sind, Die 
woichungen und Schattirungen haben: klimatische oder 
stünde (die bekanntlich die Geschmacksrichtung bedeutend 
ala präralironde Ursachen. 













1048. 11, 2, 76: hoc rabiosa קת‎ canis; hac Tutulents ruit sus), 
Indossen wurden nach Virgil Aaneis I, 638 bei den Hokatombon 
















>  Plinius hist: nat. XNX, 10, berichtet, dass nach Numas Ver 
ordnung nur Schupponfische gegessen werden durften: Numa con- 
stiteit, nt pisces, qui syuamosi non essent, ne pollucerent, 
Es wird gewöhnlich angenommen, dass das Christenthum die 
mosalschen Speisegesetze ganz ignorirte. Dies ist jedoch ein Irr- 
um; denn noch lange Zeit galt bei einem Theile der Christen 
| der Genuss manchen Fleisches als strafwürdie. So schreibt?) 
Papst טפס‎ 111. (T31—41) an Bonifacius: „Allen, die vom Pfarde 
‚essen, ist eine strenge Kirchenbusse aufzulegen. Der Genuss von 
‚Pferdefleisch ist unrein und verdammlich.* Papst Zacharias 
(742) an denselben %):; „Du bittest uns, dir anzugeben, welche 
‚Speisen von Fleisch bei den Germanen zuzulassen und, welche 
zurückzuweisen sind? „.. Von Geflügel sind besonders die Dolilen, 
 Erälien und Störche vom Tisch der Christen fernzuhalten. Von 
‚dürfen der Biber, der Hase und das Pferd nicht ge- 
on werden.“ 
- | hinsichtlich der Motirirung unseres Verbates finden 
£ den mbbinischen Exegeten Analogien mit derjenigen, welche 
Be alten Völkern im Schwange waren. Manu 
/ bekanntlich: „Derjenige, welcher das Fleisch eines Thiores 
. Esser dieses Thieres#).“ Derselben Ansicht huldist 
3. M. XI, 43: נוף הנאכל ישוב בשר בטוף האוכל‎ SET 
;6 bai den epüteren Rabbinon und Kabbalisten hundert- 
‚Der Genuss der vorbotenon Thiere sei für Geist und 
irand, womit sie diese Hypothese der griechischen 


zl. Jes, LAVI, 8, wo gleichfalls Schwein und Hund als ver- 
‚eih noben einander genannt werden; .ערף כלב"רם חזיך‎ 

mi, der Briefe des heil Bonif., von Würdtwein: 

 sanct. ord. 8, Boned., von Mabillon, Band 2. 

lich „lautet א[‎ die Maxime aller Feinschmecker und auch 
: oher Materialisten: „Der Mensch ist, was er isst.“ 

steckt allerdings in diesem Epigramm; keines-‏ ו 

‚für die leibliche und geistige Constitution des Menschen 

hgiltig, was und wie er isst. 





3. M. XVIIE, 24 bis Schluss den Cap. 


2 





Er wird (ibid. v. 44. 45.) mit den theokratischen Verhältnissen in 
enge Verbindung gebracht: weil Ismel dem heiligen Gotto angehört, 
sind manche Nahrungsmittel s6iner unwürdig, כו 8 1 אלהיכם‎ 


nächst dom Verbot der Reptilien an; doch ein klares Vorständniss 
zeigt, dass es, ala emphatischer Abschluss des ganzen Capitels, 
sich auch auf die vorgenannten Säugethiere, Fische und Vögel 
besieht, — wie zum Ueberfluss noch bald darauf 3 M. XX, 25 
— 26 lalırt: „Und unterscheidet wwischen dem reinen Vieh und 
dem unreinen und zwischen dom unreinen Geflügel und dom reinen, 
und machot euro Soolo nicht zum Abscheu durch das Vieh oder 
us Goflügel oder durch irgend Etwas, das sich regt auf der Erde, 
das ieh für auch ausgeschieden und für unrein erklärt habe. Und 
Ähr ₪016 mir heilig sein“ u. #, בין הבהמה הטחרה ,א‎ 
+ + > לטמאה ובין העוף הטמא לטהר ולא תשקצו את נפשתיכם‎ 
- an והייתם לי קרשים‎ 
> — Münche, besonders christliche, Forscher haben zwar aus dem 
hinzugefügten (ib, .V. 26): „Und ich habe euch. ausgeschieden 
von den Völkern, um mein zu sein“ ואברל (יאתכם מן העמים‎ 
9) & die vorhergehende Note. 
3) Violo Bibelforscher, das vorliogendo Gosotz dem von גברל וטרפה‎ 
und ihm einen gleichen Begriff der levitischen Reinheit 
‚wollen erniren, dass auch jenes mit Tempel und Thookratie 
6 habe, noch verbindlich zu sein. Eine Stüten dieser Hypothese 
der Umstand, dass die Vorschriften über reine und unreine Thiere, 
₪ Yiele andere über leritische Reinheit auch an Ahron, und nicht 1108 
אפור א‎ gerichtet «ind; 3 M. XL, 1— 18, XV, 1: הרכר ד' אל משה ואל‎ 
Hersfeld (Gesch. Isr. A. 8. 413) dagegen schliesst aus der Boacich- 
pre hei unreinen Thiaren, duas hier nicht din 1044119006 
₪3 ei. Wir müssen aber dieson Schluss als unzutreffend be- 


Wiener, Die jdinchen Spelvomustze. 2 



















unseinen 'Thieren erheische, Dem, ee 0 
„weil ich euch קפוה‎ 0007 eine höhere Heil 
darum sollt ihr euch des Genusses dieser n 
So weit die Schrift, Wondon wir ne num. A 
Bekanntlich knüpft die Gem. Joma 391 
Dnmen (3. M. XI, 43), die agudische | 
Daten אלא‎ ıinss also das Endmotiv nicht dio Ve 
Unreinheit, sondern re 
‚denn selbst diejenigen Exegeten des vo 
talmudfschen Ansicht hnlälgen, dase da, wo d 
verschweigt, naclı einem‘ solchen gar nicht ; 
Für uns Ist natfielieh, wie wir harelts oben (S. 
sonst dargethan, diese Ansicht koineswogs mnssgobe 
theil, wir Inlten sio für gerndezu unjlidisch, u 
widrig; denn olıne ein klares Verständnis der 
der Endzwecke einer religiösen Vorschrift kann 


zeichnen, und zwar auf Grund der oben von uns B 
gebraucht die Schrift selbat das Wort שקיץ‎ nicht von 
gehörte wohl kaum zu denjenigen, die «dor am 
dachten Theorie auch praktische Folge gegeben zu se] 
wünschen, Doch glauben wir, dass auch diese Islateren jü 
doch eher die Aufhebung des Verbotes mancher 
Thlero, als los Aases und des Zerrissenen für 
halten, da, wie wir oben rörtert, נבלה. וטרפה‎ 
Sinne!) zu den Kategorien gehören ם הם להצטוות‎ 














BE 


weder das, vorgestockte Ziel an sich orreichen, noch vorsittlichen 
ind besoligon. Ohne Gedanke ist dor Buchstabe todt, ohma Geist 
א‎ die Form morsches Gebein und werthles, Nichtsdestoweniger 
ullsson wir os aber ausspreclien, dass diejenigen Commentatoren, 
dio Ahre Auslegung unseres Verbotes mit jener Joma-Stelle. rocht- 
fertigen, sich nur auf schwaches Rohr stützen; denn die midraschisch 
gefärbte Maxime der Gomarn hat jede Uobertretung im Auge; 
der Ausspruch, der an die eitirt» Bibelstelle (3. M. XI, 43) ₪6- 
קת‎ wird, hat die allgemeine Anwendung: עבירה משמטמת לבו‎ 
ame של‎ „lode Uebertretung (Sünde) stumpfe Herz und Geist 
dis Menschen ab.“ 

Ex verdient hiar vorweg bemerkt zu werden, dass nach der 

Ansicht einer Reihe jülischer Schriftsteller (Religionsphilosophen) 
ה‎ 1 biblischem Standpunkte die Fleischkost überhaupt om Uebel 
sei, und dass es besser wire, wenn man anf sie verzichtst und sich 
אראו‎ ₪! Pflanzenkost boynägt, wie denn dem Monschen vor Noalı nur 
Sache gestattet war l). — Auch bei den Griechen gab 86 ja Schulen 
וכ שר‎ \6 von der Thierkost abmalınten, und selbst in dem christlichen 
---כ==‎ 

%) Diese Ansicht scheint הת‎ in der Schrift einen gewissen 

A נוגב=‎ | zu finden, indem ja au dem Ur- und Naturmonachen (vor Noah) 
2 א‎ 1, 29 nur vom Vorspeisen von Pilauzenkost gesprochen wird”). 
ist hingegen der Bibol, namentlich aber dem Pontateuch, die 0 
Pi; selbst die Institution des Nasiriten war ja aur tolerirt und in 
Sn gr Gronzen gehrächt, jedoch keineswegs empfohlen und ala vordionst- 
Veh dargestellt. Und darin liegt eben ein Hauptunterschied zwischen 
Ko Alten und dom Neven Testament, 1219484 ist mehr possimistisch 
Rrarchhaucht, beurtheilt die materiellen und socialen Antriohe und Inter- 
Dessen des Lobens זאג[‎ als etwas, das zu malden und zu . 
das 600 kurz ausgedrückt, als Jammerthal und weist 
Tortwihrend anf das Jonsoits hin. Das A. T. hingegen ist grüsstentheils 
Banker Optimismus, erblickt in unserem Aufenthalte und Wirken auf 
eine wosentliche Beulingung und einen massgebenden Faotor unaorer 

und uaseres Werthes, fordert nicht allein zu Pflichten, 








#) Diese von einigon Roligionsphilosophen vertretene Ansicht findet 
fire volle Widerlegung ibid. io dem vorangehenden Verse, wo bereite 
es eruten Menschenpaar die Horrschsft, das Schalten und Walten über 
do Fische des Meeres, Vögel des Himmels eingeräunt wird. Was he- 
Malers dies Alles ohne die Licanz des Verspeisens? 





298 








"שו 
341 


‚den Fleischgenuss missbilligt. Ausser Porphyr hat schon Aristoteles 
in der Ethik ähnliche Ansichten ausgesprochen Er meint, der 
‚Gefühlssinn, welcher in uns Jas Bedürfniss der Speise orzeust, 
‚gereiche dem Menschen zur Schande, Auch nennt er die, welche 
sich der Essgier ergeben, niedrige Menschen, ($. Moim, Morch 
זז .א‎ 49)9). 

Beim Vater der jtidischen Religionsplilosophie, R, Saadjalı 
'Gaon, Emunoth Weodeoth 3,2, finde ich ber das Motiv des Ver- 
botes mancher Thioro eine räthselhafte Stolle *). , 

A, b, Esra schliesst sich, wie überall, so auch Iier am engsten 
dem Schriftworte an, das er bloas umschreibt, Er orklärto 
תשקצו את נפשתיכם‎ (im Abschn. Schomini) mit: להיות. מטונפות‎ 
ומטאלות.‎ und לא תטמאו בהם‎ mit den obon oft citirten Worten, die 
mit dem dosfallsigen Ausspruch des Manu 80 ganz übereinstimmen: 

„das Fleisch der ver-‏ כי DIT‏ כי הגוף הנאכל ישום בשר בנוף 
botenen Thiero iat unsnuber und ekelhaft, und die vorzehrte Substanz‏ 
‚&oht in das Fleisch und Blut des Vorzohrenden über. Dieror rein‏ 
‚ethische Grund harmonirt mit dom Bogriff der Heiligkeit in dor‏ 
"Schrift eohr gut. Doch giebt A. Es in Kodoschim neben diesem‏ 
sol einen gemischt plıysisch-peychisch-sanitüren Grund an: „Das‏ 
jedes Kaubrogels und aller unreinen Thiers echadet der‏ סומ וב 
Seele und der Intelligenz, wie das eines jeden Fisches, der keino‏ 
וידיק לנפש "Flossfodern und Schuppen, dem Körper nachtheilig ist‏ 
החכמה בשר כל עוף דורפ והבהמות הטמאות כאשר PT‏ לנוף כל" 
Auf Grund dieser und anderer Stollon‏ ידכ שאין 15 סנפור וקשקשת.. 
kmputiet Ihm sein Supercommentator Gargn, Anfungs Tasrin, obonfalls‏ 
pliys.-paychologiache Motive: „Erwäge, was A. 13. Esra schreibt, dass‏ 
Bimlich die floischliche Substanz (des verzehrten Thieros sich wiederum‏ 
zu Fleisch im Körpor dos Verzohrondon entwickelt, worauf das Verbot‏ 
r unreinen Thiero und Vögel begründet sei, Denn einige dieser‏ 
סמש ere sind _Raubthiere, die mit Gift vorsehen sind: das‏ | 
anderer hingegen, obgleich griftlos, verstopft und vorsumpft‏ ספא | 
in Caniilo und Functionen dor Vornunft, während das von reihen‏ 
—— 
Noto 19 am Schlusso dieses Art. S. 379.‏ ,8 


3) 816 wird aus besonderem Grunde erst n. hei Abrav. ausführlich 
art, 8. 357 bis 359. 














leprasiren und es für 1 Helmsuchungen 
machen; 810 machen Körper und Seelo zum Abscheu 
vom דם רע מוכן לכמה פורעניות ומשקצים הגוף‎ 
קט‎ der Vorf, des 4. Makkahüor-Buches, 0.8, 
in den Mund: 5-00 winau wein. vu iv גו‎ 

3 שק‎ 50000 55 54 ivavmudbmeöpve drehen 
physiologisch-eschatologischen Grund führt 80 
temch-Commentar an: „ale sollen Wahlhefinden 

und der 50610 Wonnen oder Fortlauer nach. dem 9 


N 





Da das Schwein den Egyptera unrein war, und dass 
ein solches berührt haben, sich sammt den Kleidern in's 
auch dass unter allen Hirten die der Schweine die 
Menschen sind, die deshalb auch in koinen Tompal ein- 

Note 20 am Scohlusse dieser Art.) Wie Herodot versichert, 
ה‎ nar.einmal im Jahre dor Solene und dem Dionys 
wusste oder giebt sich die Miens, als ob er wilaste, 

‚ber diese Observanz erzählten; os 164 nur zu bodauern, 

‚voll thuend, das Mysterium nicht näher mittheilen 
Clemens Alex. (Paed, 3) gieht für die Abneigung gagen dns 
isch einen zwar auffallenden, aber immerhin plausiblen Brad 





lie Säue zu fahren. 8. Lit, BI. des Orients 1840, 8, 807 
Fast ganz dasselbe bei Hengstonberg (die Bücher Monoa 
ei u. 19): „Die Schweine waren den Egyptern megen 
m Lobonsart ala Incarnation des unreinen Geistes vor- 
— sagt Plutarch — hält man alle schädlichen 











4 


‚Charakterzüge und energischsten 


Zielpunkte derselben Int es ja 
‚gerade, jeden astrologischen Aberglauben und: alle. polytkeistischen 
Gopllogenheiten auf's Strongste um vorbannen. Wäre es also wahr, 
was Carga meint, dass das Schwein im damaligen 
dem Saturn geweiht gewesen, 50 hätte Mose 64 sicherlich g 
deshalb den Ieracliten zum Genusse gestattet und n u 
Vorbot dos Schweines dem Saturn-Wahne und -Cultus m 
unmittolbaro Sanction, Nahrnng und Fortdauer אק‎ 
א‎ führt auch im Abschnitt Schemini die 4 
Anonymen, der zufolge wohl das Vorbot aller ander 
aber nicht das des Schweines auf sanitären Gründen 6 
מ‎ Umstand zurück, dass die Talmudisten nur von diesem. letzteren 
behaupten, dass das Motiv unerfindlich sei. 1) +9 
Wer hingegen mit dom Geist dos Talmad | 
sich mehr von jenem als von dem Wortlaute desselben 
wird mir zustimmen, wann. ich meine, duss (argas, (d. i% 
diesfallsige Schlussfolgerung auf einem völligen Miesvorständnies 
der talmudischen Dislectik und Dogmatik basirt, Gerade weil das 
Vorbot des Schweines, wegen dessen unreiner Lebensart und eines 
Hautkrankheiten erzougenden Fleisches, so rationell in die A 
springt, sucht es der Talmud in tendenziöser Weise als jedes ver- 
nünftigen Grundes entbehrend zu bezeichnen. Es ist dies so die 
Art der talmudistischen Methodik, biblische Verschriften als auts- 
kratisch-despotische Ediete aufzufassen und hinzustellen, tim 
eine vermeintlich höhere Sanction und werthvollere 1 
verleihen; „Man sage nicht: mir ekelt var 
vielmehr: ich könnte und möchte es wohl geniessen, ו‎ 


Kräuter und Thiere, sowie alle unglücklichen Zufälle Für Hondlungen 
und Wirkungen des Typhon.“ An die religiöse Bedeutung - 
die moralische an. Die Ropräentanten des Tsphon Im Thierroich galten 
zugleich als Bilder der ihm ergebenen Menschen. „Der Schuldige — 
bemerkt Champollion (Briefe, 8. 168), oino egyptische 
stellung erklärend — erscheint iu Gestalt einer mächtigen Sr, über 
die man mit grossen Buchstaben „Schwelgsrei‘‘ und „Vällerei'* geschrieben 
hat, ohne Zweifel das Hauptverbrechen des Schukligen, ängend eines 
Schwolgers der damaligen Zeit,“ ni 

4) 8, Note 21 am Kndn dieses Art 8, 979, 















| 85 


ות ו[ Wahl gegenüber dem apodictischen Erlass meines‏ מו 
אל יאמר אדם נפשי קצה לאכול חזיר אלא אפשר ומה ו chen‏ 
Ferner: „Ex ist ein Statut, und ag‏ ,אעשה ואבי שבשמים צוה Yo‏ 
nicht frei, much seinen Ursachen und Zielpunkten zu‏ אמח sicht‏ 
Als ob der‏ .חקה היא ואין לך רשות להרהר אחריה ,)1 (schen‏ 
Werth eines Gesetzes nicht vielmehr in der Verständlichkeit und‏ 
Verständnis seines Motives liege! Als ob Religion nd irgend‏ חוור 
eine roligiüse Uebung durch mechanischen selavischen Lippen- und‏ 
Tomendienst und nicht vielmehr gende durch Verständlichkeit‏ 
ud Vertiefung in ihre Motive an Weihe und Werth gewinnen.‏ 

Wir kommen nun zum Haupt der rationellen Schriftforscher: 
Maimonides, der ja allen Speisegesetzen ein’sanitäres, bezw, auch 
al askatisches Motiv beilegt, Moreh N. IIT, 48: „Das gesundeste 
Mldsch ist uns zum Genusso gostattet, das, was auch Arztlicherseits 
nicht angozwoifelt wird והטוב שבבשר הוא מה שהותר לגו לאכלו‎ 
מה שלא יספק בו רפא‎ Gormdo vom Schwein aber, sagt er, werde 
beinuptet, es sei gesund?). Dem aber sei nicht s0. Es sei aller- 
dings der Gesundheit nachtheilig; dazu sei es höchst unsauber, 





%) Diese beiden Dieta worden riellach variirt; of, Raschi zu 9, M, 
IX, 96, 4. M. 19, 2, Sifra 2. 86, Maim, ח' פרקי‎ 1, 6 
in Worten: „Wahrscheinlich bezicht 
diätetisches Werk, worin das 
Schweineeisch als sehr gesunde Speise gerühmt wird. (Das ist wohl 
Auch dio Quelle der x a) — Dieser 15806 b, Soleiman ist 
llentisch mit Insae loraüli, von dom Munk zu dieser Stelle dos Malm. 
Mhreiht: „Isaac Inracli, medecin julf du X slicle, vante 1a chair de 
Dir comme mn aliment trüs-snin." Nach 110651 starb er 90. — Er und 
Mattas רא‎ haben ihre Ansicht wohl von den Griechen adoptirt, die auch 
Yellyicht der Talmnd unter den Nichtjuden ,(ארה)‎ welche im Verein 
Mit dem Satan manche Satzung Israels mit Spott übergiossen, im Auge 
מק וגל‎ Symp. libr. IV, 5 18441 den Kallistrator ausrufen: 1706 Öl 
Yan 101790 3 npbs 50% טס[‎ in 1b ול‎ nplag obr 000 
I, schon dem’ Antiochus Epiphanes wird von dem sog. 4. Makk.-Buch, 
% V, die Frago in den Mund gelegt, warum die Märtyrer das 90 un« 
0009 wohlschmeckondo Schwoinetleisch porhorroseiren? — Wir stimmen 
"bl mit Maim, überein, dass es eins ungesande Speise ist, nur glauben 
"ln, dnss dns Motiv der Schrift vorwiegend in der theokratiechen Hailig- 
keit nnd nicht in sanitären Rücksichten liegt. 




















--- ו 


346 


nähre sich von allerlei Ekelhaftem. Die Tliorm aber ei Foinl 
vines okelhaften Antlicks 1) selbst auf freiem Felde, geschweige 
an bewohnten Orten). - שו‎ ₪ 

Ich kann hier nicht umhin, mein Bofremden darüber aus 
sprechen, dass auch ein so nüchterner und wnsichtiger Forscher, 
wie Munk, dem imosaischen wie dem Manwschen Speisegesotze ganz 
im Allgemeinen ein zum Theil hygienisches Motiv beimisst, Er 
sagt 1. 1. No. 60: ee 


Die Schrift selbst. hält das Schwein für ein zur’‏ כ 
ekelhaftes Thier, Prov. X1,22: „Wie goldenes Gesch:‏ 
ו sine Schwoinee“ (so dio beiden äussersten Extreme, der‏ 
באף und dor abstossenden Erscheinung, gegenüberstellend)‏ 
Sm. Ebonso das Evang. Matth. VII, 6 und 2 Petri 11, 24 (s Note >‏ 
Ende d. Art). Auch in der Gemara gilt es als solches, das überdies‏ 
noch namentlich meist mit Aussatz behaftet ist und ı‏ 
Goniossenden überträgt; Kidd, 49b; „Zehn Munss von |‏ 
kamen auf dio Erdo; neun von ihnen haben die Schweine‏ 
mem, und 840%. 1206: „Wer auf ein‏ קבין own‏ ירדו השעה. נטלו. rm‏ 
פנע בדבר אחר Etwas stösst, trägt einen unnennbaren Schaden davon“‏ 
wozu Ruschi: „Wer auf ein Schwein stösst, ie‏ ,קשה לדבר אחר 
בחזיר קשה לצרטת ‚Aussats davon, denn Sch sind damit bebaftet‏ 
Wie konn also der Talmud mit sich selber fa‏ שהחירים מנתעים בהם 
Widerspruch behanpten, dans das Verbot das Schweines zu =‏ 
höre, deren Motiv unorklärlich sei? — Vebor die allgemeins Unfläthig-‏ 
koit dos Schwelnos alcho noch die aianreiche Parabel im Midrasch‏ 
Tanchuma zu m: „Satan nahın ein Schwein und schlachtete 68 nnter-‏ 
halb des von Nonh neugepflanzten Weinberger. Als Noah zu viel des‏ 
Weines trank, wurde or dem Schweine Ahnlich, sich mit allerlei 17‏ 
שמן הביא חזור וחרנו תחת הכרם . - . כין ששתה יותר מראי נעשה bosudelnd,*‏ 
womit ₪‏ ,דבר אחר rs. Schon das‏ מתלכלך במי aan‏ ובדבר אחר 
Schwein (ebenso wie Götzendienst, Nxeromonte u. 8. w,) im Talmnd‏ 
bezeichnet wird, drückt den höchsten Grad der Averaion aus. Hadırlan‏ 
mag dadurch dieselbe zu seiner Zeit wonn möglich noch genteigent‏ 
haben, dass er über dor Pforto Jerusalems ein Schwein in Stein an-‏ 
bringen Noss. — Wie dor Talmud 50 «ben, 0 dachten auch 116 Griechen;‏ 
denn derselbe Pintarch, von dem wir in einer vorangehenden Note die‏ 
Worte des Kallistratos brachten, logt dem Lamprins wiederum ganz‏ 
andere Worte in den Mund: Das Schwein sol voller Aunsatz, deshalb‏ 
fürchten sich die Barbaren (Inden), sofn Flolsch zu ossan. 3 Nato 23‏ 
am Sohlusso dienen Art, Ueber die Römer #, 0. 8, 394,‏ 

®) 8. Note 24 am Schlanse dieses Art. $, 380. 














347 


are oelles de Manou et de Zorunstre, nous ne pouvons douter, 
weles ne soient toutes &mandes d’une certaine idde de purelö 
u dhygiöne, comme & tous les peuples de l'Orient. Wäre dies 
Bchlig, dass nämlich hygienische Principian dem mosischen 06 
“oe zu Grunde liegen, so ist es, wie schon von anderen Seiten 
hermorgohoben wurde, Aussorst befremdlich, dass die Bibel nicht 
ich die Giftpllanzen verbietet. Auch bei Manu und den Egyptern 
ihnen hygienische Rücksichten nicht obgewaltet haben, denn selbst 
bi ihnen waren ja, obgleich zwar manche Pflanzen, so doch keines- 
vo die giftigen untersagt, Welches Motiv hierfür bei ihnen mass- 
Aland gewesen, gehört nicht in das Gebiet unserer Untersuchung, 
du das mosaische Speisegesetz keine Pflanzenverbote enthält, Beim 
Opfer freilich wird Sauerteig und Honig ausgeschlossen, 3. M. II, 
it; „Nichts yon irgend welchen Sauerteig und irgend welchem 
קמ‎ (ob auch der von Bienen herrührende®) sollt ihr in Rauch 
äufeehen lassen als Foneropfer dem Ewigen«, כל שאר וכל דכש‎ 
orten לא תקטירד ממטו‎ — worüber Sommer („Rein und Unrein“) 
אל‎ tergleichen ist, Dorselbo glaubt allerdings, dass don Örientalen, 
= belremdlich dies auch ist, manche Pflanzen durcli ingend ein 

Merkmal als unrsin erschienen. 
Ein sehr gründlicher Schrififorscher vor Maim., nAmlich 
א א‎ Moir, motivirte (3. M. XD): „Alle verbotenen Tiere sind 
Serweflich (anwidernd), dopmviren und erhitzen den Körper; darum 
השאו‎ sie unreine, Dios wordo auch von tüchtigen Aorzten be- 
סובול‎ Auch der Talmud Aussero sich, dass die Völker, welche 

essen, ihren Körper erhitzen (Tran (חכיל‎ ı« 
— Tr 


33. D. Michaelis giebt dies nur sohr bodingt zu (Mos. Recht 
3%): „Ich leugue nicht ganz deu Einfluss der Speisen auf das 
Fnonlische Temperament; aber davon bia ich noch nicht überzeugt, 
Us das doch nicht tägliche Essen einer gewissen Art von Thieren es 
זוי‎ vorändero und dem Gosotzgabor Ursache geben konnte, die Thiere 
= verhielen, Auch glaube ich nicht, dass das Essen des Fleisches 
Ws Thieres uns gerzdo die 210000 110808 Thioren gebe, sondern 6% 
Wird in anderer Weise wirken.“ Der Ausdruck ,הביל נופייהד‎ dessen sich 
שאוי‎ Autor nach Vorgang des Talmud in nachtheiligem Sinn bedient, 
am den schädlichen Einfluss dos vorbotenen Fleischgonunsos zu kenn- 
*ıchnen, fat nicht achr glücklich gewählt, denn an mancher Stelle wird 


er gerade lobend auf deu grossen Eifer der 
erföllung angewendet (s. Sabb, &6b, Ab. Sarah 
4) ₪. oben sein Citat bei ,טרפה‎ — Näcl 
Koptilien machen die Saale zum Abschout 
Er wurde zu diesem Dietum wahrscheinlich 
der (im Abschn, (ראה‎ gerade die שרצים‎ 
‚Schrift 3. M, | allein auf Reptilien, 


Thiere ohne Ausnahme dus „Machst ouro 
ולא תשקצו את נפשתיכם.‎ anwendet, 





349 





Blut ähnliche Substanzen und Neigungen zur Grausamkeit !). Die 
in 8, > XI als unroin namhaft gemachten seien simmtliche axi- 
הוהי‎ Houbrögel, Nur der OT und die TU seien keine solchen, 
un der Toralı aber doch verboten, weil durch ihren bostindigen 
Aufanthalt in der 0816 und Wildnis ihr Bint ebenso brandig und 
snlorben ist, wie das der Raubvögel®). Nachm, giebt noch eine 
סטומום‎ Beschreibung der Art, wie die Raubvögel ihre Beute vur- 
alıren (Mo). Die oigene Erfahrung und Boobachtung habe ihn 
seiner Auffassung bestätigt; er wiederholt: „Die Grausamkeit 
Is Naturells sci das Motiv ihros Verbot.“ Bei den Vior- 
וטו‎ schwankt Nachm. wieder zwischen dem ethischen und dem 
“tlüren Baweggrunde; doch wird der letztere von ihm mehr 
Irongehoben. Zunächst bemerkt or: „Unter den Wiederkäuarn 
wlDoppalhuforn finde sich kein DT; dio anderen selen reissonde,* 
— mithin wiederum, wie bei Vögeln, ain othischos Motiv, Dann 
merkt er: „Die Weisen behaupten, die Milch der reinen Thiere 
in! fast, die der unreinen aber nicht, garinnt niemals”), Wäre 
Ahren Gennss gestattet, so wiirde die hierdurch in den mensch- 
Kohn Genitalfen sich ansammelnde Fonchtigkeit dor Fortpflanzungs- 
Aligkeit ampfindliche Nachtheile zungen. Anssonlem hätten die 
Min Thiore notarische Vortheilo.‘“ Specioll die Milch der Schweine 
,תש‎ will or in medieinischen Schriften geloson haben, dass 

sie geniessande Säugling von Aussatz heimgesucht were 4). 
Dis si ein Beweis Mr ılio grosse Schädlichkeit der varbotenau 
Tiere), Vrgl. auch Nachm. Derashal (1 7 תודת‎ ed. Jallinok 
%29) wo ebenfalls die Gesundhaitsrücksicht vorwiegt %), 

Im Pentateuch-Commentar zu 5. M. XTV, 3, wo das Speise- 
פוא‎ mit dem allgemeinen Ausspruch: „Du sollst keinerlei Gränel 


er 
%) Nach, Ist hier dor Wioderhall A. b, Earas, der gleichfalls bei 
Ua Fischen anders, ala bei don Vögeln mo 
45 Note % am Schlusse dieses Art, 8. 380, 
SE. Lippmann sagt im Buche Nizzachon; „Im Gegensatz zu 
lie anderen Fett schwimmt das dos Schweines nicht auf dem Wanser, 
Ondern sinkt unter. 
#) Dieselbe Ansicht lindet sich auch bei Plut. do 1406 c. 5. 
3) 8. Noto 26 am Schluss diesen Art. ihid 
% 84 Note 97 ibid, 




















aler שוגל‎ Speise gemeint seln kann. Dass der Gesetzgeber unter 
7% „gesund“ und „ruträglich“, und unter NO% „ungesund“ und 
„umträglich‘‘ verstanden habe, muss wohl eine treus, schlichte 
Eigso für durchaus unzulässig erklären. 

Bei den Fischen bemerkt unser Autor, wiederum ganz nach 
Seinem Gressvater Nachmanides, (dass in Folge der leichten Bowog- 
Hichkeit dar beflossten und beschuppten, deren Fleischsubstanz leichter 
wand drum anch dem Menschen zuträglicher ist, als das der anders 
Beschaffenon Fische, die sich mühsamer und schwerfälliger bewegen. 

‚Botroffs der Vügel unterscheidet er sich von Nachm. insofern, 
als dieser alle, auch die mischnischen, Kriterien der Raubvögel 
אמצ‎ einem Gesetze auffasst und dieses an ihnen erkannt wissen 
will; unser Autor sondert die Erkennungszeichen, zo zwar, dass 
or von einem Theile der Reinheitsmerkmale sagt, dieser bezeuge, 
ass der Vogel kein Raubvogel sei, von einem anderen Theile .hin- 
sn, dass das Fleisch des Vogels leichte Verdaulichkeit besitze, 
In deu talmudischen Reinheitszeichen: Kropf und schälbarer Magen 
erblickt er Symptome leichterer und besserer Verdauung, — also 
Aulogien des Wioderkauons hei den Vierfüsslern. 1) 

Unser Autor sucht in derselben Weise wund Richtung nach 
"inom Erklärungsgrund fiir das Verbot der Reptilien. Doch wäre 
Maus jener Richtung „Sichtung der leichten und verdaulichen 

ein wenig herausgetreten, so hätte er sich die Mühe des 
ה‎ und Forschens ersparen können. Der Grund liegt auf der 
:ןג‎ er ist die natürliche Idiosyncrasie gegen Reptilien, die bei 
Allen civilisirten Völkern und Individuen heimisch ist. 
= 

1) 8. Note 31 ibid, 

=) Chmskunf bemerkt, im Gegensatz zu anderon Ruogeten, einiger“ 
Meissen treffend: „Die Schrift habo Viorfüssler mit Einem Reinheits- 
*tichen nur darum ausdrücklich verboten, weil as überilüssig wäre, die- 
enigon an unterangen, die jeden Reinheitszichons ermangeln, da vor 
“elchen Thieren auch andere Völker eino Avorsion haben.“ — J, b, Pal: 
Kar (iebte Endo dos 13, Jahrh.) dagegen sagt in seiner „Disputation‘" 
if den Philosophen: „Wenn Du den Gesetzen nach ihrem Zwecke für 
שח‎ nachspürst, 40 wirut Du finden, dass os unter ihnen verbotene 
Speisen giebt, derou Motiv unsero Einsicht überrngt“ ובשתרקדק. במצות‎ 

לתנלהנו תמצא כי יש מהן מאכלות אסורות אשר שכלנו מטכירין. 














49 = 


Ueber 18. Joseph Albo, der chronologisch hier einsursihen wire, 
haben wir schon oben gesprochen, Zu seinem Lobe verdient her- 
vorgohoben zu worden, dass er, unseres Wissens, der Erste1) ist, 
der mit Uebergeliung dos pliysisch-hygienischen aussehliesslich dns 
psychisch-ethische Motiv geltend macht: „Die mreinen Thiere er- 
zeugen Krassheit, Gatrübtheit 2) und Stumpfsinn der Seele“ 

Mit Teanc Arama (Akedath Jitzchak, porta 60) rückt ein nonex 
Motiv in die Erörterung ein; bezw. ein bei Maim, nur schwach 
und nebenher geltend gemnchtes win von ilım als Haupfgrumd 
betont: „Die Verbote berwecken, den Teraeliten an Enthaltsamkeit 
und Genügsamkeit zu gewöhnen.“ #) Dann wagt er: „Te mehr man 
hlenieden an irdischen Gentissen entbehrt, desto melır machen wir 
uns für seelische Genüsse im Jenseits empfinglich“, 4) 8: Note 38 


4) Nämlich unter den Rabbinen, denn vor ihm hat 66 א‎ 
sowie mancher nichtisraelitische Forscher behauptet; 56. \ 

*) Die alten Asrzto behaupten, Hasenlelsch 600078 dicken, | 
cholisches Blut. 

=) 8, Note 32 um Schluano diosos Art, 8, 380. 

4) Manche philosophirende jüdische Religionslehrer haben sich b ber 
kunntlich bestrebt, die mosmischen Institutionen mit den 1109 der balılan 
Mauptvertreter der griechischen Schulen, des Plato und dos Aristoteles, 
in Einklang zu sotren, wie dies in Borug auf dan ersterun. 
seitens Philos, und mit dem lotzteren vornehmlich durch Maimonides 
und Arama geschehen. Dieses Pfropfen fremder Bogrife auf 
Tchre und Gesotagebung hat dieselben his und da, sozusagen, in 
Zwitter, um nicht zu sagen Contauren, verwandelt. Denn 
Niogt, wio wir bereits oben 5. 340 botont, dem A. Test, malır farm, 
Asl die Flucht der Welt und ihrer berechtigten Intermson, some 
assvollen und gottbewussten Freuden des Daseins. Sie fürdert 
ehr oft genug zur — alttlich verdelnden — Lebensfreude auf 
Ast ja selbst der Talmud, bevor in der Folgezeit mit’ der Tempalser | 
störang 3101061181, Abstinenz und Selbstkastefung, gleichsam als ausländi- + 
sches Gewächs, in jüdischer Mitte Platz gegriffen, «der Akon 
durchaus abbold und glaubt, der Nasfräer hätte deshalb alu = 
bringen müssen, weil or die Enthaltung vom Weingonuas sich 
,לפר שצשר עצמו מן ה"ן‎ wie er auch denjenigen einen Sünder ₪ dem 
za viel fastet. Nein, der Eudaimonismus und Orte -- 
tischen Tohre, die das Jenseits kaum nusdrücklich erwähnt und dee 
‚Schworpunkt der monsehlichen Existenz, Aufgaben, Entwickolangee 


a] 
























1 


un Ede des Art, 8.381). Dabsi spricht er, jedoch otwus unklar, 
un der Verdienstlichkeit des unbedingten Gehorsams, der, olıne 
Auch dem. bisweilen wirklich unerforschlichen Grunde!) zu fragen, 
Seh willenlos unterwirft. 

In diesem Sinno hätten die Talmndisten den (von uns oben 
bereits citirton) Ausspruch gothan: „Niomand sage: ich kann os 
aleht über mich gowinnen, Schweinefleisch zu asson, wndern: ich 
kam wohl, darf aber nicht, da os mir Gett vorboten.“ אל יאמ‎ 
SO אלא‎ Sn 22 אדם אי אפשר‎ (cf. u חקת‎ porta 79). 6 
alledem führt er noch als zweiten Grund den bekannten an, dass 
die Speisen aufs Tomperament und die Moral einwirken, wie er- 
fahrengsmässig an der Gesittung vwarschiodener Völker constatirt 
worden kann). Ja, or schreibt don Nahrungsmitteln einen Kin- 
Muss auf dio menschlichen Gemüthsanlagen in einem solchen Grade 
“u, wie wir dies bei keinem anderen Schriftsteller finden. Doch 
Proisstirt er entschieden gegen sanitärs Motive, durch welche das 
סגול‎ göttliche Gesetz zum modieinischen Kateohismns harab- 
“iron würde, Zudem könnte ja die Schädliehkeit für die Gesund- 
וכ‎ darch Mischung andoror Substanzen, wie dies ja auch sonst 
| a Haushalt geschieht, pamlysirt wonlen. Forner überzeugen wir 
"rıs, dass die Valker, wolche jene Speisen geniessen; gusnnil und 





0 _ 
md Schöpfungen in das 101654055 logt, hat nichts mit jener, dna Vor- 
Baakfiins gersde umkehrenden Anschauung und Lebensregelung einiger 
Br ischlschen Phälesophien, Kirchenväter und Rabbinon gemein, die aus 
Fein Diesssits einen Korker, ofnn Onde, on Jammor- und Thräuenthal 
El הוה‎ dem Monschen einen Flagellanten, einen müssigen Himmols- 
Sy ärmer machen wollen. (Jos. XLY, 19): „nicht um 008 zu sein, hat 

לא 


ih, die Erde, geschaffen, nondern zum Bowohnen bildete er sie, 
תהד בראה‎ Zeit genug, reine Seelenfrenden zu geniensen, 


Zum nach einem würdigen und segensvollen Kinienleben tnsor Körper 
= והובו‎ zerfült und unsere formentkleidete Buolo in‘ Reich der Geister 





. 4 
3) Geradesa unerforschlich nur in Bozug auf die Naturgosatze und 


Es menschliche Schleksal, Joch nicht, was die röligiösen Vorschriften 
Ders deren allor Motivo waren wohl bekannt, doch manche 


End im Laufe der Zeiten vorgensen olor unkenntlich gowor 
ל‎ 5. Note 34 am Schlusao diesen Art 


Wioner. Die jüdischen Speisrasate 

















(Verl. übrigens u. 8.36% bei Viterbo,) Es 

meiut, der 1510116 habe eino exclusive, spochell 

"doren Woiho und Werth nicht ao aohr In 

2 Höhe der Gesinnung, sondern in einem 
um“ Hogt, welche nebelhafte Ansicht und 

wir aber zurückweisen würden, 


5 5, Note 35 um Schlusse dieses Art = 








רו 


psychischen Wesen geileihlich ist und Int uns deshalb das‏ אס 
orbaubt, das andere verboten. Die „Weisen“ abor hubon für‏ 00 
welche sich auf das Zeichen des Wielerkauens nicht verstehen,‏ 86 
anderes Merkmal gelehrt; Hörner. Denn bei den Wiederkiuern‏ מו 
hat ie Natur die Kuochenmasse, aus der sich die Zähne entwickeln‏ 
“ollen, in Hörner verwandelt. Weil sie sich. weder mit scharfan‏ 
Klauen, noch mit Zähnen vertwidigen können, sind ihnen Hörner‏ 
zum Schutze. gegen Angriffe zugetheilt worden?) Aelınlich ver-‏ 
halte es sich mit deu Vögeln. Die reinen haben keine Krallen,‏ 
(hre Füsse sind breit (platt), weil sie, um sich ihre Nahrung zu‏ 
Stuchen, auf dem Erdboden umlergelsa müssen. Darum haben sie‏ 
die‏ אצבע יתירה) Oberhalb dos Insses eine horvorstehende Zehe‏ 
Gehen unterstützt. Der Kropf und der schälbare Magen bo-‏ 15% 
lern die zweimalige Zermalnung der Speisen, entsproohend dem‏ 
WW federkauen der Vierfüssler. So giebt es also auch bei den Yüigeln‏ 
west Reinheitszeichen, wodurch die zahmen. von den räuberischen‏ = 
SE unterscheiden 5(‏ 
Die Reinheitszeichen der Fische aber weisen ihn auf einen‏ 
Por vsisch-sanitären "Einfluss. ,Flossfodorn und Schuppen bilden‏ 
Ableiter für den Deberfluss an Feuchtigkeit; das gewährt den‏ הסור א 
sinn Fischen eine grössere (materielle) Reinheit, macht sie zum‏ 
auträglicher, als die anderen, welclie die Feuchtigkeit 3),‏ פופ שי 
Sen Veberfluss der Säfte in sich behalten.“ Und dennoch — welch!‏ 
 unausgleichbarer Widerspruch! — verwahrt sioh Abrävanel‏ 
ein diätetisches Motiv, durch welches die heil Schrift zu‏ וסקס 
nom Arzneibuche herabsinkon wiirde‘), Nein, sagt or, der Grund‏ 
ei lediglich ein psychisch-othischer.‏ 


= 
3) Das istoffenbarein Cirkelschluss, denn die Naturhätte ihnen jaZähne 


= eben können, dann hätten sie nicht zur Vortheidigung dor Hürnor beilurft. 

2) Loztares Ist talmndisch nicht ganz correct, Das diesbezügliche 

Sn ssschlaggebendo Morktal der Reinheit it ja bei dom Vogel die Ge. 
Derinshelt, dass or kein reissonder דורם‎ 1 

9( Nicht in dem Sinne anderor Commontatoren, Abrav, erläutert 

ämlich: „die Fische, welche jener Zeichen entbehren, halton sich auf 

lem Boden der Gewässer auf und nehmen sinon erdigon Geschmack an- 

#) Hior copirt im Grossen und Ganzen, wie sonat öfter, Ahrıv, 

weinen 0688 Älteren Zoftgonosson Arama, ohne ihn su nennen. Manche 

99% 












„Jedoch nennt die Schrift die verbotenen 


Stollon ind dem letzteren, sogar wörtlich, von 
(& 0. 8, 278 Note 1). 

1) „Es war nicht nöthig, hiernach Ropti 
1 zu nennen, denn es ist bekannt, dass | 
ästhotisch Empfindenden sie verabscheut“ השרצים‎ : 

שתתעב אותם נפש כל Yp‏ דעת.. 

ל 
sondern nur auf die vorbotenen Thiere abge‏ 

9) Abray. übersicht, dass nicht allein 0 
Verwerflicho und Unstatthafte, ja selbst Unredlie 
Wandel, von dar Schrift „Abschen“ (תועבה)‎ das di 
anwidera soll, genannt wird (db. 31. ,אא‎ 13--1 
Deinem Belältnise haben zweierlei Gowich 
dann ein Gröuel den Ewigen, Deines (Gottes, iat Te 
Inder, der Unrecht {hut „.. „be מ + . כו ועבת די‎ 


k 





357 


% bekannt (und Gott, dem Gepriesenen offenbar) ist, dass sie in 
Vorbindung mit den Götzen und deren Anbetern Weihe und Werth 
Matten; daram waren sie die Nahrung der Götzendiener, und hat 
2er sie, Istaol, dem Volk seiner Nähe (Erwählung), verboten [2% 
sm Helen קרא המאכלות אסורות. תועסה לפי שיש להם‎ 
(תלוי לפניו יתברך) עם העכוים תוכדיה ולכן היו הם פובדי‎ 
. „ar טכ"ום ואפרם לב'י עם‎ 
Uns ist diese, ganz und gar nicht sachgemässe Motivirung 

die allornnwahrscheinlichste 1), Abrav. ist. hier aber nur der Nach- 
freter wahrscheinlich Sandja's, gewiss aber des Maim. Was dioser 
botreffs der Opfer motivirt, wendet Abr, auf das Spoisogosetz an. 

‚Betrachten wir zuerst dio bereits oben 341 angedeutste räthsel- 

hafıs Stolle des Sandja, Emunofh Wodooth I, 2: TER ומתועלת‎ 

אכילת קצת בעלי חיים שלא ידמוהו לבורא כי לא יתכן שיחווב. 

מה שהוא דומה לו ולא לטמאו - ושלא an‏ האדם מאומה מהם כו כ'א 

(ann לעכוד מה שהושם לו לאכול ולא מה שהושם אצלו‎ om 

Der zweite Theil dieser Begründung ist noch ziemlich ver- 

Stäindlich: (‚Der Zweck des Verbotes des Gonusses mancher Thiero 

SE ...“) „und damit-der Mensch durchaus nichts von Ihnen ab- 

verahre, denn &» wäre ja widersinnig, dass ar anbote, was‏ ו 

zum Essen vorgesetzt (gestattet) ist, und ebenso widersinnig wäre 
ee —_, 

#) Die Schrift selber bedient nich bekanntlich für 2116 verbotenen 

Biere einer und derselben Bezeichnung: „Abscheu" (שקץ)‎ oder „Arkul, 

Es ist darum unwidorleglich ersichtlich, dass bei den vor- 

"eo hiedenen Thlorelassen wohl einigermassen, aber nicht so total vor- 

Ühiedene Gründe, wie Abrav, 60 willkürlich conjeoturirt, nämlich bei 

Ar ‚einen Entfernung von Götzondienst, bei der andern Verhütung leib- 

Moher Schädigung, für die Unterangung des Ganussos jener Thier- 
vorherrschend gewesen sein können, 

2) Seltsam! Die Schrift selber verkündet os im Grossen und 
anzen iu klarster und nuchdrücklichster Sprache, dass Heiligung, Ent- 
altang von anwiderndem oder grausamem reissonden Gethior den dies- 

lichen Verboten zu Grunde liege, und Sandja forscht mit dem 

insätern nach Danklom, Mystischem und Fernliogondem! Auch 
Thu könnte man gewissermassen das vielbenutzte, aber so treffende 
Euimudische Wort zurufon: „Dio Schrift logt os offen und klar vor 
Augen, und da verdockst es und machat ein dunklos Goheimnins daraus.“ 
ass מנלה ואתה‎ mein oder Kohal. 7, 29. 











350 


verpflichtet 501%, arklärt eich vielleicht ans dor Pflicht, von manchen‏ לד 
MER?) (Uder übersetzt man 68‏ וקדשים?) zu spoison‏ 
„er muss‘, d. I. sein Leibesbedürfnise nöthigt ihn hiezu.)‏ :סב 
Saadja meint also, manche Thiers seien vorboten, um den Thiar-‏ 
Alonst zu boseitigen; denn Jeder win! einsehen, dass Croaturon‏ 
"rächt als Gottheiten varehrt worden können, die theils vorspeist,‏ 
“hsils für unreim orklärt werden!) Diese Begründung Sandjas‏ 
Ft übrigens die am wenigsten befriedigende, höchstwahrscheinlich‏ 
rt christlichem (scholastischem) Bodan emporgewachsen, Saadja‏ 
=resheint hier ganz und gar als das Echo des Kirchenvators Thoo-‏ 
(s. Noto 36 am Ende dos Art.) Ihm, nimlich Suadju, und‏ 1-06 
=oinem Nachtreter Abrav. möchte ich zurufen die Worte Kohel. VII,‏ 
„Zuviel Kiüigoloion! zuviel Kiügeleien!‘ Der Sinn der Schrift-‏ ;:9= 
=1olle ist einfuch, gerade und klar und bedarf keiner spintisirenden‏ 
A nslogung,‏ 

Nach dieser Digression zurück zu Ahrav, und seinem oben 
eohrachten Citatel; בארץ הודו וכו‎ MT ON. Schon diese Warte 
Kiefern den Bowais, dass or hier en Maim, copirt, Aber dieser 
emnotirirto mit dom Thierdienst nicht das Vorbof (des Genusses ge- 
Seiser Thiorgattungen, sondern vielmehr das Gebot der Opferung 
Bostimmter Thiere. Wir müssen diese Stelle Im Mair. so ziemlich 

Klrem ganzen Umfange nach hierher setzen, weil sie uns nuch 
Aufschluss ber eine andere, unseres Emchtens fulsche, Auffassung, 
al zwar bei הזוחו וגל‎ giebt, Main. sagt (M. N. 46). כבר אמרה‎ 
מזל טלה מפנר‎ Da התורה כפי מה שפי' אנקלום:) שהמצריים היו‎ 








3( Freilich iat das Wort שיחיי‎ wie auch manches 881076 im Torte, 
weder ganz klar, noch stilistisch llioasend ausgedrückt. Der Pl 
isst sich oft nur von dem Gedanken beherenchon, greift zum 
passend eracheinendon Wort im guten Glauben, der Leser worde ihn schen 
erstehen. Trotz meiner Bomühung gelang es mir nicht, etwa durch 
Vergleich mit dem arahischen Origiunl den wahren wirklichen Stan 
des Gunzen mit Sicherheit zu oruiren 

®) Die Stelle des Onkvlos, woraus Main. eutnimint, dass die Egypter 
das Sternbild dos Widders göttlich vorohrten und darum kein Lamm 
opferten — während gerade deshalb den Inraeliten das Opfern eines 
Lammes befohlen wurde — ist wohl 1.M. 301111, 82: „Denn die Kgypter 
תל מ‎ nicht mit den Hebriern speisen, denn es int ılen Egyptem ein 









1 








רא נדבח ית בטירא דמצראי דחלין ליה ונ יהון חן הלא 
R. 8. 3. Meir u. A. verstehen zwar‏ — .יזמרון ware‏ 


‚geführten Stellen des Onkolos vrgl. Munk, Guide des Egarös, | 
mLes sorivains saerös, pour no pas profaner los מס‎ 
emploient sourent, en parlant des divinitks paiennen, 
möpris comme תועבה‎ ou (שקץ‎ par exemple 1. Bois XI, | 
XXI, 13... Cost dans 16 wüne sens qu’Onkelos 
rend lo mot תולבה‎ par "בטירא המצראי רחלין ליה‎ . 
Beleg Raschi au 5. M. NIE 3 anführen köanen; „Elan 
nennt man einen Unrathatempel ליה ביה כריא‎ 

dieser Stelle: „Man solle ihnen einen amderen 









Wahn‏ ששה 19 .₪ 17 Vrgl. auch Jos, XLIV,‏ ,שקץ תשקצמד 
und ,,)/78661'*‏ (אלי) wo sich also „ütze‏ ,לתועבה. an‏ 
decken. So auch Ah. Kara zu 2 M. VIII, 29 im Namen les 1‏ 
„Der Sinn der Worte „die Gräuel der Egypter* iat der:‏ 

verächtlicher Weise ie tiütter Exyptans; (lan 


361 


לשדים שעידים וכבר ההפשט הדעת הזה מאוד (בימי משה ואמוהם) 
ולא קבחו עוד את זכחיהם לשעירים אשר הם Ein‏ אחריהם ולזה הו 
אוסרים הכתות ההם גם כן-אכילת העזים. par mer Sax‏ כמפט 
שהין מואסום אותו הו עוכדי טא" (ו וכולם היו מנדילים זה המון מאוד' 
ולזה חמצא אנשי. הודו לד היום לא ישחטו הבקר כלל ואפילו בארצות 
אשר ישחטו שאר מיני ב'ח. ובעבור שימחה זכר אלה הדעות (:אשר DIR‏ 
en‏ 
שר תועבת מצרים men‏ בהב sprach, nannte er sio „die Götter Egyptons“‏ 
Dans die‏ — כן m‏ עו בי לא אמר. לפרעה רק. אלהי. מצרים an‏ 
Ace cken ‚dns Sternbild des Widders verehrten, rührt daher,‏ 
dass ihr Gottosdionat vorzüglich Sonnonoultus war und im Widder die‏ 
Frühllugssonne erscheint, Jupiter Ammon hatte daher Widderhörner.‏ 
Vrgl hierzu noch Mahm,’s Mericht (M. N, 111 80) über den‏ כ > 
Werth, den die Heiden dem Rindsich wegen dessen Dienstleistungen‏ 
beim Ackerbau beimassen, und dass aus diosem Grunde dasselbe ron‏ 
nicht geschlachtet wurde. „Die grosse Werthschätzuug der Götzen-‏ 
für das Rindyich entsprang uns dem bedeutenden Nutzen desselben‏ 
Ackerban. Sie verboten daher, es zu schlachten, weil vs für‏ 
die Agticultar unontbohrlich war und alch dabei dem menschlichen‏ 
Willen so unterwürüg zeigt. Diese Gefügigkeit des Rindrichs ia den‏ 
Willen des Menschen hat die Gottheit zum Wohle des letzteren 0‏ 
net“ — Munk führt hierzu an (1. 1..p.344, Note 4) Varron do‏ 
me rustion; „Hi (sc. box) 406106 hominum in ruatico opare ot Cararia‏ 
nister. Ab (06 ontiqui manus ita abstinerl voluerunt, ut 16‏ 
sanzerint, 9| qufe (bovam) oreidiaset.“ Columelln T, 4: „Quod deinde‏ 
Aaboriosissimus adhuc hominis socus In agricultura cujus tanta fuit‏ 
untiquos venoratio, ut tam capitale 68868 bovem necasso qunım‏ 
"Von den Epyptern können ührigens Maim’s Worte nicht gelten,‏ 
dia ale awar nicht Kühe, wohl aber Stiero und. Kälber opfern, Vrgl.‏ 
a, 41 (#. Noto 38 am Schl d. Art.) — Unerfindlich vollonds‏ 1,88[ צר 
Ast, was Malm, (auch A. b. Esma 1, M. XLVI, 34 u. sonst, > Note 39‏ 
Kbid.) über (lie Inder behauptet, do doch das Hindugosets, wie wir oben‏ 
wesehen, gerndo' im Gegentheil Rind: und Schaf, weil sie 1‏ 
ad Doppölhufer sind, Für erlaubt erklärt: Wahrscheinlich aber hat‏ 
oder Mai. noch A. b. Esra das Hindugosots gekannt,‏ 
Wir haben schon oben 8.343 mit (argn wegen seines wunder‏ 7 
strenge‏ יש אומר"ם lichen, ohne jede abweichende Ranıglosse gebrachten‏ 
Abrechnung gehalten und können nicht umhin, an dieser Stelle wieder‏ 
auf ihn surückzukommen. Wie er dieso Ausicht ausspricht, ist 08.58‏ 
ale 65 die pontatouchische Genstrgebung wirklich. nur aus Buper-‏ ,0 
tion und heilnischsoultuellen Rücksichten das Schwein verboten habe,‏ 
thntsächlich, wie wir oben solon eitirt, namentlich hei‏ אן herrschte‏ 56 














הר" * quem 200415 Apin volunt.)‏ תוא 
Wir theilen jetzt noolı zu den vielen Motiven eine 617 ans‏ 
mit, dessen Verfasser, R. Cha-‏ אמונת: חכמים !) führliche Stelle ans‏ 







Jim Viterbo, bekanntlich gegen Ende des 17, Jahrhunderts 
zu Venedig war. Das Citat hat wohl einiges Intercsso. 
geht zum Theil in das Leben selber ein, nimmt die Ei 
Mille, tritt dem sanitären Motiv des Maim.. achart' ontgegen und 
meint, die göttlichen Gebote hätten keinen Grund, oder, wonn sis 
dennoch oinon hätten, so sei er Für uns ungrlindlich, Sehliesskich 
ist or aber doch der Ansicht, dass das Gesetz von den 

Thieren einen psychisch nachtheilisen Einfluss. befürchte, 

wohl das Motiv sein könne, Seine Worte lauten ch, aber 
in wortgetrever Ueborsetzung: „Kür das Verbot der unreinen Vier- 
füssler, Vögel und Fische haben wir durchaus koinon Grund?) 
Unrichtig ist der von Malın. angegebeno, nämlich, weil sie den 
‚Körper nachtheilig, denn es giebt beflossto und beschupnte Fi 
unvenlanlicher, uls die dor Reinheitszoichon entbelrenden Gattung 


ee Fe 
Griechen der Wahn, dass die Juden aus Verchrung dan Behwein nieht 
verzehren, (args hätte dio Meinung der zum יש‎ ala Mieherlich und 
hiraverbrannt bezeichnen oder sich antithetisch etwa Lolyendenmassen 
ansdrückon müssen: „weil das Schwein von den Egyptern dem Tpbon 
‚oder von auderen Völkern dem Saturn vindieirt und sanotificirt mund. 
darım habe die mosaische Lehre das Schwein für unrein und aluen Al 
‚schon erkläct, damit jene abergläubische Auffassung בשבור ש'מחה. זבר אלה‎ 
דטות‎ — wis Maimonidos sich an dieser Stelle 0070861 / 808070088 — wer- 


hindert und ausgetilgt werde“ Am 
1) Herausgegeben von Flieser Aschkenasl, in. der Sammlung ee 
0 


2) Das fat doch otwas einseitig und überteloben; denn ein allge 
meiner, wonn auch nicht subatantlirter, Grund ist doch in ılon Worten 
לא השקצו‎ und קדושים‎ one „dergleichen Speise zni das theokralische 
Volkes unwürdig", von der Schrift selber uachdräcklichst und wiederholt 
Kegeben. 





BD 


sind mil deumoch gegessen werden dürfen. Das Kuninchen- und 
Bisenfleisch ist sicherlich angemessener, verdaulicher, als das des 
דישון ,אקי תי‎ und ומר‎ die die Schrift ob der Reinheitszeichen 
am Genuss vorstattet, obgleich ihr Fleisch hart wie Holz ist, den 
10 schädigt und geradezu tödtliche Krankheiten erzeugt!) In 
den nördlichen Gegenden, 50 Grade vom Asqnatar, ist das Schweine- 
Seisch gestinder, zuträglicher und leckerhafter als Ziegen- und 
lanmfleisch; wird es aber deshalb ‚erlaubt sein? Die Schrift macht 
‚R den erlaubten Genuss lediglich vom Wiedorkauen und dem 06- 
“altensein der Klauen abhängig. Die Exypter und die Bewohner 
nderer afrikanischer Länder essen Kameeleisch; die Nazarener 
ar nördlichen und östlichen Gegenden essen Schweinefleisch olne 
den geringsten Nachtheil.2) So ist denn Maim.'s Begrlindung 
Anpohans verfehlt. Die Mediein und das biblische Gesetz gehen 
Forsohiedene Wege. Was würde Maim. fr das Verbot von "1 
varbringen? Es kann doch wall nicht von Gesundheits- 


. — - 





% Eine solche Behauptung seitens eines Laien auf diosom Geblete 
Eee wohl geeignet, wegen ihres apodictiachon Charakter Erataunen und 
trauen zu erregen; eine bescheidene akoptische Melaungsüusserang 
Were wohl eher am Platze und von einem wahrheitaliebonden, denkonden 
gionslehrer zu orwarten gewesen. Nur geschulte und erfahrene 
Brodieiner und Vaterinärkundige — wir können diesen einfachen Gedanken 
richt oft genug wiederholen — sind competent, ihr Votum über Gesnnd- 
ל‎ abangebon. 

#) Gewias, nach Vitsrbos Ansicht und der seiner Zeit, Ks hat sich 
aber in der Gegenwart, durch die gründlichen Forschungen bedeutender 
Pathologen, herausgastolit, dnan violo Krankheiten und Todesfälle, denen 
either andere Ursachen zugeschrieben wunden, in der Trichinosis, also 
Um Gonusse des Schweinofleisches, ihren Grund haben, Viterho hätte, 
Manz abgesohen ron diosoem Momente, das ihm nicht bekannt sein konnte, 

ala aligomein ralsonnironder Bibeloommantator fo umgekehrte Anwondung 
der Worte Garpoa (au Kodoschim) machen sollen; „Manche Speise könnte 
«och fär violo, wonn auch nieht für alle Menschen in allen Gegenden, 
wachtbeilig sein,“ שכך עושים‎ man ואע"פ שיזיק לשום ארם כפי טבעו אינה‎ 
שיהא טובים שאי אפשר שלא זיק לשום אדם כפי מנהנו:‎ BON ,שאר הדבריס‎ Bo 
bemerkt nämlich Garga zu dem genannten Schriftahschnitt, und schon 
dieses Argument hätte Vitsrbo verunlussen sollen, nicht, ao allgemein 
und zurersichtlich sein „ohne Jen geringsten Nachtheil“ zu Anssern. 

















los, dass der Grund für das Vorbot nicht in sanitären Rücksichten 
liogt; Die Gomars ı (Joma 39a) aber motivirt ja, 

Wort in Bezug auf dio vorbotenen Thiere bedeute 

will sagen: ihr werdet durch #io (ihren Genuss) abgestumpft, ver- 
stockt worden. Vielleicht wollte sie damit aussjwechen, dass der 
Mensch im Ebenbilde Gottes geachaffau wunle, um Gottes Werke 
vorstandesmässig erfassen zu können; . . . die ganze Construction 
des Menschen ist theils thiorisch, thoils intellostuell und göftlicher | 
Natur, Ist ihm nun auch des Lobensunterhaltes > 

dies und jenes zu geniessen, 80 ist ähm doch wegen des; . 
an Gott hingegen Alles das verboten, was dem . 


und Verstande, hinderlich ist. Da nun die fraglichen | de 
Art sind, dass sio uns. in intellectueller Hinsicht / 


+ Dies ist in der That eine 601106 petitio ירי‎ 
für selbstverständlich an, dass das Verbot „Du sollıt das 
ia (on) der Milch seiner Mutter berviten,“ die Bedeutung und 
weite habe, wio slo die tahmudlache Interpretation und G 
oruirt und feststellt und fragt danı ganz nalv: „Wie kann dabei 2 
aundheitsschädlichkeit die Rode sein?" 106 as nicht vielmehr kritiklose. 
Leichtgläubigkeit seitens Viterbos, die talmndische Auffassung und“ 
Legialation der Schrift selber aufzudrängen und za behaupten, dinse meine 
nieht, was sie wage, sondern war der Taltnıd כ‎ 
dns fragliche 26068 die geringste Vermischung von Mitch und Fleisch 0 

vor Augen habe? Uebrigens ist Viterbu {u der Bäche | 
gangen: er rootifieirt Maimöniden, und doch orklärt ja dieser 
Standpunkte ann (s. oben 8. 6b). gegen 11/0000 den 06080 | 
'h mit Milch für gesundheitaschädlich. ד ר‎ 6 -| 

= 1 2 ו 

2) Wie wir oben 3; 354, Noto bereits Ara, 46 könnten’ ir 408 ןא‎ 
Vitorbo mit seinen eigensu Worten schlagen. Wie wir täglich im nahe 
Dorährung mit zahlloson Menschen kommen, «io trotz | 
des Plelsches der sog. unroinen Thiero Teiblleh lennoch gend und 










2) 8, di 





sim! 510 den Isrugliton, die über dio Herrlichkeit Gottes mmchdankon; 
geistig forschen sollen, verboten... Es ist ja auch walrzunelmen. 
dass die, welche sich wissenschaftlich, ala mit Mediein, Astronomio, 
Geometrio beschäftigen, sehr, schr wenig und auch nur leichte 
Speisen zu sich nehmen, אוכלים מעט מוקיר ואינם אוכלים כ"א‎ 
Ep זוחאכ = .מטעמים‎ heisst es ja auch bei unseren Weisen: 
„Das Thorastudium ontkrüftet don Monschen.*1) Dieses Moment 
dünkt uns das eigentliche Motiv für das Verbot mancher gedachten 
Speisen und zwar Ihnen wir uns dabei an die Worte nnsoror 
Weisen.“ Soweit Viterbo. 

Zum Schlusse dieses Artikels wollen wir noch Einiges an die mehr 
ala bloss auffallenden Worte Gargas über IM „Schwein'2) an- 
kntipfen. Er schreibt: Nach meiner Meinung *) haben unsere Weisen, 


Aräftig sind, 90 sehen wir auch, dass dieselben Menschen intelleotuell 
und moralisch ebenso wohlauf und 801106 sind und auf geistigen Geblets 
Grosses und Trefliches leisten. Porphyr. de abst. I, 5 list seine 
Gegner, Stoiker und Poripatotikor, ausrufen. Ava ti Wäy ד‎ wat imbspum 
וה שר‎ Apa ve wie סקופ רטע‎ moi ל‎ 9 zn; 290 Wermv bs 
4. „Bringt etwa das Fleiachessen der Seele oder dem Körper 
® Offenbar ist keines ron beiden der Fall; don dio Neischessen- 
sind klüger, ala die anderen. Ti yüp קט‎ 
3 
3) Gesunde Logik und die Pflicht der Selbsterhaltung. sollten aber 
‚gerade zu dem umgekehrten Schlunse und der Folgerang führen: ıla 
Studium den Menschen abschwächt, so muss der Studirende um s0 mehr 
käftigo Nahrung geniessen. Viterbo scheint don Wahrspruch „mens 
im או‎ ano" woniger gekannt und jener achwachsinnigen An- 
zu habon, dass der körperlich Schwäche desto bofählieter 
gelstigem Gebiete Tüchtiger zu leikten. Der Mayen int und 
' Verpflegor und die Nührmutter auch des Geistes, Wohl wohnt 
‚in schwächer Geist und, umgekehrt, ein 
וו‎ winzigen, schwächlichen Leib; dach wir 
an den normalen Erscheinungen und Bedingungen des Lebens 
dor Natorgosotze. 
98.0.8 
non ab doch hätte (argu sich nicht so ausdrücken sollen, da 
‚genommen, nicht. seine Meinung ist, die er hier aus- 
nur / die Andoror. 80 namentlich wiederholt er fast 
‚Abba Mare im כעחת קכאות‎ ang: „Einst wird ihnen + 
Man Grund (des batr, Vorbotos) offonbaren, und ist der Sinn der 





















367 


Tiere herbeibringen, sie Mr die Frommen schlachten und zu diesen 
die Warte Is, LI, 4) sprechen: „Eine neue Lehre geht von mir 
au, י.כי תורה חדשה מאתי תצא‎ Nach dieser Auffassung wäre 
# sit eine mensianische Liconz oder on göttlicher Dispons für 
alle wnreinen Thiere, die oder den die gollene Zeit der Zukunft, 
mm anderen vorheissenen Segnungen, bringen wird, olıne duss 
igentlich der Nutzen einer solchen Licenz recht ersichtlich ist, so 
lange die betr. Thiere das bleiben, was sie sind, d, hi, für den 
menschlichen Genuss unverwertlibar oder anwidernd oder sogar 
fhrsisch und psychisch schädlich. , 

Bechai im Pentateuch-Commentar zu Schemini bericht „Es 
gilt unter andern in dem fragl. Midrnsch eine Losart?), die nur 
Isutet; „Der Heilige, gelobt sei Er! win! uns das Schwein wieder 
herstellen‘, הקב"ה להחזירה לטו‎ TOD, wolche Midrsschstelle die 
Ungelehrte Volksmenge 50 versteht, als ob es (das Schwein) für 
Tersol einst werde für rein erklärt werden.“ Hiergegen eifert nun 
R. Sam. Jaffe in seinem Commenfar Jefoh Toar zu Schemini anfs 
Hoftigste; „Nur zeitweise, während der einstigen Kriege mit den 
Völkern in der messianischen Zeit, wird das Schwein erlaubt sein, 
Wis א‎ rordem einst, nach der Gemara Chnl. 17 (S. Raschi, קוטלי‎ 

d. i ‚geräuchertes Schweinefet‘) zur Zeit der Eroberung 
5 

דאיתא. במדרש לע"ל. wen‏ הקכ"ה כל חיות Die Stello 100% also:‏ )# 

Eibensch: fügt‏ סמאות ושוחטן לצדיקים ואומר להם תורה חרשה מאתי הצא 

670016 hinzu: ,ונראה דהטנין הוא דכל מה דאסר לן רהמנא שרי לן‎ Hier 

ja ganz unverzeihlich der jesajan. Text durch Einschaltung des 

Wortos הדשה‎ alterirt. Ador unser Fibensch. hat ja seinen Vorgänger 

Boreita in einem nicht vtwa apokryphen, sondern in dem kanonischen 

inch Rabbah zu Schemini im Namen dos R, A, b. Cahnna: אמר‎ 

הרוש תורה Freilich fügt dieser hinzu‏ בהקכ"ה תורה חדשה באתי הצ 

und wie sonat immer dio ouphemistischen Erklärungen der‏ ומאת" 
"Pologotischen Interpreten Inuten. Aber radienl, höchst radical bleibt‏ 
doch diese Aoussorung des Midrasch, womit er ja dus Paradoson bo«‏ = 
Schönigt, duss Gott zur messianischen Zeit gerade den Frömmaten, den‏ 

, aus dem Fleische der nicht rituell geschlachteten, sondern sich 
tig zurflischenden Thiere, des Behemoth und des Liwjathan ein 
hl bereiten wird. Mit osajah rufe ich aus: מי האמין לשמטהנו!‎ 
(ל‎ In der That lautet die fragliche Phrase in den verschiedenen 
Midraschim vorachioden. 














4) Wie ja auch in unserer 
Stellen von den Räitoren der G 





ey 


im Erstaunen; denn in der thalmudisch-midraschischen Literatur, in 
welcher Heiligthümer und ganz Unwesentliches mit gleicher ge- 
wichtiger Miene, Breite und Dislectik besprochen und bewiesen 
"werden, wo die angeto goistige Buchstabengläubigkeit und Formenvor- 
Böttlichung mit der schrankenlcseston Phantasio und Negation Hand 
im Hand gehen, finden sich ja noch radicalore, jü die dsnkbar- 
Fadicalsten Aussprüche, die jo in dein Gehirme eines auf kiblischem 
Grund und Boden stehenden jüdischen Thoologen ontsprungen sind. 
So heisst es, um mir wenige 1301871016 von vielen anzufihren, in 
Nickdah 616 (8. auch die Thow, 2. Stelle): „Die güttlichen Gosetze 
worden einst (in dor mowinnischen Zeit) nichtig werden, aufhüren‘ 
מצוות כטלות לעתיד לבא‎ ; Midrasch Rabbah zu Wajikra und Jalk. 
Schim. zu den Sprüchen 944: „Alle Foattage werden einst (in der 
messinnischen Zeit) amfhören, aneser dem Purimfeste“, nach 
16 Klioser auch dem Versöhnungstage, כל הומים טובים עתידים‎ 
תי‎ pn ,מ להתבטל‎ was doch wohl dor höchste Grad von Radi- 
lim ist (Gem. Suocah 6a): „Woder ist Gott jemals hemb (auf 
I Erden, auf den Sinai}, noch Möge und Eliah hinauf (um Himmel) 
festigen!‘ — also woder Öffenbarung, noch Himmelfahrt — מעולם‎ 
Bias למטה (י ולא עלה משה ואליהו‎ ms .לא ירדה‎ Mit solchen 
Ausspriichen, namentlich mit dom 600: ,מצוות בטלות לעתיד לבא‎ 
ואו‎ also unsere vontilirte Midrasoh-Santonz in 011 
Pecislisirender Harmonie und bot für jene die Etymologie (des 
פוה‎ des Thieres (TI) einen willkommenen, wenn auch fnden- 
Cheinigen, Anknüpfungspunkt. Und dass diese wunsero Ansicht 
‚eine willktrliche ist, und dass vielmehr allo Ignoxirungs- 

U Ansmerzungsvorsuche des vorfänglichon Midrasch nichtig alnd, 
ואי‎ 1. A. folgende: prägnanto Stallo2) im Midmsch Schochar tob 
€ 


2) Was dort durch למטה למעלה מעשרה טפתים‎ auszugleichen gesucht 
"rd, kann wohl mr sin Lächeln Aber die naive Kindorgliubigkeit ab- 
Innen. 
2) Max vgl; auch die Paraphraso des talmudisch so ganz und gar 
= Farg, Jonathan zu Jonnias XIl, 3: „Und ihr werdet mit 
המת"‎ Wasser von den Quellen des Heilss schöpfen,“ מים‎ amaxun 
Fr Piees, „ihr werdet wit Wonne oino neue Lehre von auserwählten 
מו ותו ל‎ empfaugon“ -+תקבלון אולפן חדה בחרוא מבחירי צריקיא‎ 
Ir, Die jüdischen Speinesosote 4 











‚sie auch im letztgenannten Midrasch ונת‎ 
‚in ılen Mund gelegt wird und aber, 
‚ein förmlicher Disput stattfindet, = = 
Wir wollen hier noch Einiges aus. 
führen und dabei zeigen, das, wie der 
hal zum Theil dar Ansicht von. der ei 






gps מת'רן הקב"ה.‎ Sam. 1816 scheint also der Midrasch 
bekannt gewesen zu ,האופ‎ obanso dom sonsk no 
Zait der Abfassung dos Rosch Amanahı, da er über 
Midrnschstelle au Ps. 146 achweigt, wohl al 
Hoftigsto dagegen in soinor Schrift Joschunth Mose 
diese Stelle wurde ich durch Midrasch Thilim 


habe mich gerade in jüngster Zoit xinmlich viel ı 
beschäftitg und bin nur in meinor Ansicht 
manchörlei Gute nd Schöne, das In denselben | 
verloren geht in der ohne allen Vergleich gr re 
des Abaurdan nnd der vielen schädlichen Irrtht , 
Am vorliegenden Artikel über חדר‎ gegeben sind. 





311 


Sründen sucht, Der allbekanıte gofeierto mystische Thecloge 
R. ופד‎ Horwitz sagte in seinem berühmten Werke MW (Aut, 
S>eSen 8. 418) Folgendes: אין ספק שלאלו סומני מהרה יש סודות‎ 
= > - בשרשם הגלוון מצד הרוחניות . . . ולא לחנם זה טהור חה טמא‎ 
טהוה.‎ IR אם מסטרא דמסאבה טמא הוא + . . ואם מסטרא דקדושה‎ 

הוא — וסימגו מוכיח עליו ודי בוה למבין. 

מה שאמרן עתיד חזיך Chudasch Likutim 4 26: Mm)‏ 18 
לחתורו דוא שעתה אין לו אלא no‏ מפרסת פרסה אבל לעתוך" כם. 
„Hat es‏ זהקץ לדברי רוח Wir ofen mit Hiob aus‏ מעלת גרה יהיה 
mit den eiteln windigen Reden ein Ende“? Leider hat os damit‏ 
סור למה נקרא שמו חר :70 $ A00Ch kein Endo; wir loson das,‏ 
וכו" וכן עתוד לשחוט השה'ר. הטנין כי כל כחות הטומאה Gerz...‏ 
יהמתקו ויחורו לקדושה וכן Snap‏ יבטלו אותיות mo‏ ואותיות אל 

m .ישארו‎ Jo mehr gerad bei diesem 01900 

“lon unreinen Thieren, Vögoln, der Talmud sich eng an die Bibel anı- 

=chloss, keino Wolterungen machte, desto mehr bemächtigte sich, 

ie Mystik, desto schrankenloser und ausschweifonder vorfuhr die 
‚auf diesem Gebiete, 

Tclı lasse die symbolische Deutung der unreinen Thiere, wie ale m 
Foichlich und wanniglch in der Midrasch-Literatur vertreten ist, dass 
nıtor den verschiedenen Thiernamen verschiedene beidnische Nationen 
ZU verstehen sind, als etwas ganz Abgeschmacktes, wie auch manches 
“dere weniger Fade, als nicht den Kern der Sacho betrolfend nnd 
Aamnaclı für unseren Zweck von keinen Bolang, hier unorwähnt, Dar 
Vater auch dieser Allegarien ist unbedingt wohl Philo, in dessen 

N Midraschlehrer uud Kirchenväter gefolgt. Auf einem Mr 
ystische Phantasmagorien so einladenden und Lruchtbaren Gebiete 
1 05 gelbstrorständlich, dass der Sohar sich nicht in bescheidene 

eigsamkeit hüllen werde. So lässt er sich in der That fiber 
Mnsere Malerie in seinen Bemerkungen zu משםט"ם!‎ el. Krvtoschin 
S_ 1180 wie folgt, aus: עופין בופק ובקרקבן נקלף באעברו דופק‎ 
> . . וקלופה בקרקבן רשימין עופין למיכל ובעירן בתרי סימון‎ 
דערלה ופריעח דמתעברן מעמא קרישא. אבל תלטודי חכמים‎ 
רטחרה. הכל"‎ zoo רשימין מנהון בכרסייא. רשיליא אינון רשימין בלא‎ 

N @lche Vorkleisterung eines so klaren, durchsichtigen Gesetzes! 
עצמל‎ zu Schomini 8. 411: החיה אשר תאכלו בנין ראית בעיר]‎ Mat 

Dar 


K 


Hamezaref, die Alle von dem Gedanken der 
dieser Speisesatzung sich entsetzen, zu dem 
1.1. 8. 49% schreibt: דבאמת האריה‎ 

eb‏ שאוכל דברים טמאים... לוה הוא ממא 
יאכל jan‏ ומתפטם ma Ren Sms‏ 


hior erwähnt, In Geiger's Zeitschrift XT ₪ 

ziher Nachstohendes mit: „AI Gili, ein 

des 14, Jahrhunderts, dor ein Work Dee ollkomm 
über die Kenntnis der letzten und ersten Dinge“ 


findet in dem jüdischen Ceremonialgesetze derSpei 


3( Vober diess Asussorung 3. oben 8. 366. 
*) Selbatrerständlich, und wie bereits wieder] 

rolstern wir uns kelneswags für die uns verheissenen Lie 
glauben wir, dass unaoro Hypor- und die Neuorkhodoxen. 
dienst-Verhimmler aus dem Angeführten doch wohl 
gowinnen könnten und sollten, um im üblichen Jargen 
Bozug anf טרפה‎ und ses, „erlaubte“ und „verbotene'" 5 
andere Asunserlichkeiten etwas wendger- und mehr manaroll 

mehr seit einigen Devenion ein grosser Theil der 
Lehre nad Predigt ihres grossen Meisters von dor allger 
Hebe hinter den Rücken wirft, ein ziemliches Cı 
studentischen Nachwucha a0 vorzoht, 0888 :10 um i 
die Ieidende Menschheit hochverdienten und darum auch 
gebildeten Welt hochverehrton und gofoierten Gelohr! 
ihren engherzigen Chauvinismus und blöden Materfallsmus. 
mit Piotätlosigkeit, Gemeinheit und keoker Frivoli 
mehr sollen ie Rahbinen den Mittel- und vollen 
Wirkanmkoit in die Vertiofung der Ethik, in die 
thätigung unelngeschränkter Monschenliche rerlogen 
‚Sinne dio jüdische atadirende und geworbsthätige קוו‎ 





Br 
Geheimnisse von solch’ verlockender Kraft, dass‘ .or dieselben zu 
veröffentlichen sich nicht getraut, aus Furcht, dass viele der Un- 
wissenden (Mohamedaner) danaclı verlangen könnten und sich von 
ihrer Religion abwenden möchten, weil sie die Geheimnisse dieser 
letzteren nicht kennen“, Wir bedauern es allerdings mit Gold- 
ziher, dass Al Gili mit seinen Geheimnissen so ängstlich zurfick- 
hielt. Es wäre immerhin interessant gewesen zu untersuchen, in 
wie weit etwa die jüdisch-kabbalistischo Vergeistigung der Ritual- 


speciell der Speisesatzungen mit der mohamedanisch-mystischen 
zusammentrifft. 


oenlankt, soll darum erwiosen sein, dass Gott selber dem Mose das Ge- 
== גו‎ und nähore Anweisungen über die reinen und wnreinen Phiore 
> הת‎ 8:4 haben mussle. (8. auch die uns nur ein verwundertes Lächeln 
=mlnöthigende naive Controvorso der Toreph. das.) 
4a) Mechilta; להם לישראל ואמר‎ mem שהיה משה אוחז. הח'ה‎ abs 
להם וה תאכלו וזה לא תאכלו,‎ 
9 Gem. Chul, 428: מכל מין‎ map bone זאת החיה אשר תאכלו מלמד‎ 
epson ומין והראה. לו למשה ואת תאכול ואת לא‎ (cf. Menach. 298 u. Tanch. 
= 8%). Die Tossaphisten (Chul. 61a) lassen die Lehru von reinen und 
uroinon Vögeln schon lange vor 210806, schon von Noah tradirt sein: 
a fr רשמא קבלה היהה מימות נח שהקריםב מכל טופ טהור וברק. את‎ 
mar am. Vel, die ebenso, oder noch naivere Debatte, und wie die 
Lerbeeren des einen Rabbi den andern nicht schlafen liessen, Toss. 
Chul. 665 Stichw,; לחכמים (כל'מר‎ m היה להם‎ ms: בל שיש לו קשקשים‎ 
Mana) שמות אלא‎ om דהא לא משמע במקרא שקרא‎ (em הידיעה. מכל.‎ 
אפ דנים.‎ man ולטפית? ריל מכל אשר יקרא לו האדם "יש‎ 
3) zu 8. 808, Nots 1), Ein schr instructives Boispiel 03708, dass 
auch die Rabbinon bei ihren Decisionen nach den Informationen selbst 
nlchtjüdischer Sachverständiger (sfr. das (סמכינן אקפילא ארמאה‎ alch 
tichteten, Andet alch Kidduschin 86% Tos, Stichw, mn כל‎ nämlich: 
Be מ הכרטים שהנכרים מברוכק. אותן. בכל‎ ee אנו.‎ Tr... וקשה‎ 
הפו‎ Is יאומר רבינו שמשון ששאל בטוברי ארמה ואמרז לו שאין חותכין הומורה‎ 
4( zu ₪ 204, 7. Deah C. 79: ופרסותיה‎ man ma המוצא בהמה‎ 
למעלה.‎ Da חתוכות שהרי א] יכו לבדוק בהם יברזק אס אץ. לה שעים ולא‎ 
Sons ja בידוע שהוא טהורה והוא שיביר‎ 
5) zu 8. 307. Note 1 u. 2) Ikkarim 4, 11: ההשנחה. האלתות הניק‎ 
מהמנים שנתן לו הש‎ me לכל מץ ומץ הבטח . . . וזה עלה מאד בכל‎ 
לקיומו באופן. שלם שכהמות הבעל'‎ pam נאותים לשמירת‎ mas אברים וכליש‎ 
Sen שיתהון מממ‎ as קתים האוכלים את עשב השדה לפי שהחומר‎ 
כלה בקרנים ולא הספיק הטבט לעשות לחם שנים בלחי הטליון ולא יוכלו לחתור.‎ 
Ser הטבע בח להטלוה גרה להשלים בלעיפה השניה מה‎ Dim המוון יפה שם‎ 
מ הצמחים‎ cam בראשונה . . . ובבטלי הטרף והעופות שדורסים לפי שאץ‎ 
להיות טתים מן הציד והכץ להם בצפרנים!‎ or המצ'א להם הטבע כלים בהם‎ 
ולדקרקו ש:ח הארס וימי עור‎ Timm ארם יטילו אותו בעת הריסה כדי לבשל‎ 
war להם במקים האש לבשל‎ 
































מצא me‏ נמום ופרסותיה :098 zu ₪. 307 am Ende des Toxtos, Chul‏ )6 
חתוכות בודק בבשרה (ככנפי העוקץ) אם Tone‏ שתי Sun‏ בידוע שהא Sry‏ 





ד שוכיר טרוד. 
וכל זה יעלה בידך כל mean‏ הטהורות יש להן au 8. 308, Muss.:‏ )7 
שלשה כרסים ולריאה שלהן. יש man‏ גס. לכבר שלהן יש mi‏ והבלוות שלריד 
מחותכות.. לא כן הבהמות הטמאות, בי כרם אחר להן והדיאה וכ הכבד. והבליורא 
חתיכה אחת כל אחת מהם. 

U 








me 
m ad en 
שוה הוא טהור..‎ yon אבל אם‎ 
10) zu 8 812: ענולנלות ראשה אחד.‎ | 
כדין או ב' ראשיה חרין טסאין.‎ 
104) zu 8. 312 und 318, = וא‎ 
גלוי ררוש וכו‎ mes Sram ma ז לפיכך‎ 
לפוכך מגה הכהוב בממאן.‎ | 
11) au 8. 818. 6 7 m 
Ebenso Maim. L 1 2, 14: 





379 


sulche Abgeschmacktheiten. Vgl. noch 0. 8.872 und folgendes Curlosum 
aus Haftarah des. 8, Tag Doasuoh: 
תכן 24 .. הבאמת האריה הוא מהור בעצמותו אלא לפ‎ Some Spas, 
.שיאכל רברים טמאים באיסור חיות ובהמות טמאות לוה הוא טמא‎ Doch ist ja 
der Löwo. wodor Wiodorkäuer noch Doppelhufor und darum an und für 
sich als unreines Thier verboten, 
17) zu 8, 840: מלבר. מה שיש ברריגת ב'ח אכזריות  ולמוד תכלה רעה.‎ 
לשפוך דם חנם עוד יוליד אכילת 4 בשר קצת כיח. טכירות ואטימות  בנפש וכך.‎ 
ובטכור זה אעיפ שבשר קצת הביח מון טוב נאות אל האדם , . . ולו אפר (כל)‎ 
"mb הב"ח‎ Dem ersten Adam wäre aller Fleischgenuss ohne Ausnahme 
verboten gowoson, abgesohen von dar Grausamkait, ein Goschöpf zu 
tödten, wegen des verdarblichen Kinfiasaos auf )20155 und Gomüth. Albo 
fügt noch hinau: Solbst was die Thora don apätoren Menschen ge- 
stattat, geschah nur, woil dar Gonusaaucht dos Menschen nicht gänz- 
lich. beizuksumnen Int, deshalb ist ihm von der Torah diese Concousion 
gemacht worden. 
א) הנה גלד‎ ame לא רברה אלא בגר יצר הרע וכן אמרו. רזל (פפרי ראה חולין‎ 
בפירש שאכילת הבשר לא היחה אלא על צד ההברח.‎ 
19) au 5. 340, אטח‎ Ende Schemini: Sex הוא = התטנעים.‎ um 
> איתם שהמיעט מהם מותר משקצים הנפש השכלים כיש המאכלות האפודות,‎ 
19) חצ‎ 8. 841, Die sehr interessante Stelle 18091:  רסומ ואין‎ . . - 
u. כבר.‎ Beten נ'כ אצל‎ mer הוה מצד התורה מלבר בי חטנין‎ 
.*. אריפטו זה החוש אשר הוא חרפה לנו, חוש המשוש המביא לבחור.‎ 
am ודוא קורא בספרו האנשים הבוחרים . . . אכילת מלי התבטולים הפתותים‎ 
כננותם ויהלוצץ טליהם. ימצא זה בספרו המדות.‎ me, Vgl. noch Arlstot. Niko- 
msoh- Ethik 3. 10, bezüglich der Müssigkeit (swspssöw)ı Kul Bf 
Gy דואמה שגל‎ uva, Are oly וכל מקה‎ Dmäper, 00 dj 
ב‎ 
20) zu 8, 040: 00 05 דצה‎ wenn Tpnvene Inplor ופצו‎ mobrn 
ול‎ 9 or... ds Ip oblkv za dv דהא‎ daipyovem junfvor mas 
21) zu 8. 344, Die Anonymen sind wohl Soloiman (3. 845 Note 2) 
und Schom Tob. Palqufr. Tetstarer sagt: בהחקים‎ (re war) חזל‎ up 
עם לבישת שעטנו וכו' ולא מו עמהם שאר בהמה טמאה מפני שהטטם‎ mn בשר‎ 
rim מה שאי כן בשר‎ zum um mm יבדם ידוע.‎ Ha 18% hemerkonswerth, 
dass diese Ansicht von dor Güte des Schweinofleinches in jüdischen 
eisen מו‎ a0 vielfuches Echo findet. Im R,G. A. don R. 8. Aderst und 
ern 91. Briofo von Minch. Kounot hoinst es: ראה‎ ma דרש אחד בבהכ?:‎ 
משה לאסור את החויר? אם מחמה רוע איכותו? הרופאים לא מצאן בו רת‎ 
= mar 
29) a0 8.340, Matth.: הק וקו‎ ser ו ןק‎ tw 
yelzam. Bete.: הל ול‎ ch וצ הפל מל‎ de | als 
ו‎ 





הטמאים איטו נקפא > , . :8.349 zu‏ )26 
. . חלם החזר אם ינק הינק ממנו יה'ה. מצורט 


וד תולרת מקצת בהמות וחיות :04% .₪ au‏ )20 
(שהאסורים] טוכים לרפואה ולבריאות 









a anschliessen, 
2) zu ₪. 860, Chinuch: שהרחיק מעמו‎ mis 
ולהתטלות. טל‎ ana לנופים שהם כלים לנפשות לפעזל‎ 


29) zu 3. 880, Sinaita: 24 Era ל‎ 6 gap 
דוש 32% פה‎ näven, kenpäptusen. 
30) 


| פוטל קצה בטניו ‚tz‏ 
החומר , . , וכהיות הקרקבן 8011 .5 zu‏ )81 
הכל להטיב עכולו. לפי שהחום הטבטי mm‏ שם Apr‏ 
| מקיף בבטן האחר a‏ 
ופוח zu 8,052 (s. ₪ 8.272). Noch‏ )32 
Citat bei Clom. Alexandr, im Namen des‏ 








Fusstapfen. der chriatl, Aacotikar 
‚eiborum genera tollorentur, immunda mi 














- 


זוז 
man. „Vermischungen.“‏ 


— Untar dieson vorstoht mau bekanntlich solche Nahrnugeurtikel, 
in denen sich wnerlanbte mit an und für sich erlaubten Speisen 
vermengt haben. : 

| Wäre die talmudische Deutung und Gesetzesuusspinnung des 
לא תבשל נדי. בחלב: אמ‎ richtig, was wir, wie oben in-dem bo- 
treffonden Artikel zu ersehen, selbstverständlich verueinon, #0 
hätten natürlich die beiden Rubriken בשר כחלב‎ und תערובות‎ die 
סקוו‎ Vorwandtschaft mit einander: bei beiden wäre die Var- 
indung zwoier Yxssubstanzen der Grund des respoctivon Speiso- 
Verbotes, nur mit dem Unterschiede, dass bei בכ"‎ jede einzelne 
‚Substanz zum Genuss gestattet ist und erst die Mischung dns 
‚Verbot herbeitülrt!), wogegen es sich bei תפריובות‎ um eine ar- 
we 
> כ‎ Da nur das gemeinsame Product vorpönt Ist, das durch die Var- 
Jung beider Substanzen, des Fleisches und dor Milch, ontateht, a0 
nt der eigentliche Factor des Verbotes d. h, welche der beiden Bub- 
tanzen dieses 1002670 harbeiführt, durchaus nicht zu bezeichnen. Nach 
“iner zufällig erwähnten sereinzelten Ansicht in Gem. Chul. 108b wäre 
dessen wohl die Fleisch-Subatans die wahre causn ofliolons und die 
Milch nur das passive Moment in dem verbotenen Gemische. Rab be- 
auptet, die Thora habo das Zicklein (Junge) und nicht die Milch unter 
“at, אסרה תורה ולא חלב‎ u אמר‎ am. Ob Rab bei dieser Ansicht von 
inem Humanitäts-Motiv (Philo) geleitet wurde? Denn die Milch go- 
הסתפטום.‎ wir ja so wieso, olıne das® der Mutter, der 6/0 entnommen wird, 
dadurch such nur der geringste Sehmarz oder Nachtheil zugefügt ist, 
das zarte Junge, um, und vollends gar in der Milch der 
eigenen Matter, genossen מע‎ worden, erst golödtet worden muss, zu 
seinem eigenen Schuierso und zur Abstumpfung unseres Mitleidegefähls, 
= 














385 


Elandiungen muse in vielen Füllen eine Ausschlug gebende Kraft 
zugestanden werden, Ebon so borulon auch unsore eigenen und 
6 Offentlichen Erfahrungen auf der grösseron Anzahl dor Erlebnisse 
and Ergebnisse, Nicht minder ist o# unbestroitbar, dass in zahl- 
zeichen Collisionen oder Mixturen auf ingend welchem Gebiete die 
Form und der Charakter der geringeren Substanz von der stärkeren 
Belierrscht und modifieirt werden. Doch wenn wir auch dem tal- 
enudischen Kanon conditionell unsore vollste Anerkennung zellen, 
= können wir dio Gomara nicht zu der Art und Weise boglück- 
wüinschen, wie sie diesen Kanon herleitot und promulgirt, Dies 
ua begeht sie nicht, wie 50 oft, das Unrecht ein einfuches und 
Elares Gesetz gigantisch auszudehnen oder einen allgemeinen, un- 
Bestimmt golassonen Ansspruch der Schrift bizarr und mit übor- 
Schwinglichster Phantaxio zu interprotiren, sondern das noch 
sohwerere, dus gerade Gogentheil dessen, was die Schrift nt, 
ine dieser heransznlosen ). Denn der Vors lantotz „‚Schliesso dich 

der Monge an zum Bösen 2), sage bei einer Streitsache nicht 








A He trift die ci 
Bra את.‎ won .אתה מטית‎ 
> 5 Dass die Gemara den Kanon nicht etwa so dedueirt: „Die Behrift 
zum Bösen solle man sich nicht der Mehrheit zunsigen; daraus 
das dies in allen anderen Fällen eine mosaiche oder göttliche 
sei“, int klar ersichtlich ans dor frappanten Stelle in Haba 
van 59h, wo Abor den way הנור‎ verhandelt wird und der dissontirande 
Ellesor trotz aller Wunder und Zeichen, ja trotz der göttlichen 
. ,(כת קול) שמווא‎ die sfch zu Gunsten seiner Ansicht aunsprechen, 
desaoch auf Grund des Prineipea wa זיל כתר‎ in don Bann gethan 
ת‎ 0, weil er, slner eigenen Teberzeugung getreu bleibend, sich Nicht 
Meinung der Majorität anachliensen wollte, Der Tolmnd ו‎ 
[isn Vernunft und Gewissen, j die göttliche Weisheit sulber dor 
!ותו‎ gegenüber worthlos soi. Es louchtot somit aln, dass 
₪ לאי אתה‎ Soon, („aus der Noyation 13846 sich die Aflirmation 
dlo Gomsen zur Herleitung ihres Kanon aus dar eitirton Stolle 
yoranlasıt hat und haben kan. Die erstaunliche Procodur beruht 
Todiglich auf dem Umstande, dass sich der Talmud, bewusst 
unbewunst, ılie Machtrollkommenheit zuschreibt, wit der Schrift 
Terfahten, wie 66 ihm gut dünkt nnd jeweilig in seinen Plan past, 
ibrägens, was in der fraglichen Gemam-Stelle erörtert wird, nich“ 
Wigwer, Die fülisshen Spainogmoten © 





m. vollkommen dor schwere Vorwurf nis עד‎ 




























EB 

































2 Ba nie aa zum 
abt, wenn dis erlaubte Speise die verbotene auch mur 
א‎ verschwindend kleinen Theil an Quantität übertrifft. 

n wir nun auf diesen Punkt genauer ein. Das Quantum 
um welches in gewissen Mischungsfällen die erlaubte 


ee su Soc 4h.und Benkin de; „Die Bmoiiitien 
für verschiedene Mischungen aind  biblisch 


.שעורין 
schen wir dies an einem Beispiel klar. Mischnah Chul, 6%‏ 
„Wenn die Spannader des oboron Hüftgolonkes mit Rüben-‏ :| 
gekocht worden, so ist die Mischung nach Entfernung der‏ 
anador erlaubt; wenn dio beiden Quantitäten sich 90 zu ein-‏ 
verhalten, dass in diesem Falle das Fleisch (nach seiner‏ 
‚keinen Geschmack im Rübengemüse mehr zuricklassen‏ 
Raschi bemerkt hierzu: „Die Maassverhälinisse (hier‏ “)1 
‚angeführten Beispiele: 1 zu 60) sind dem Mose am Sinai‏ 
worden,“ Ebenso Maim. (Verbotene Speisen, II, 11): „Alle‏ 
und ihre Mischungs-Scheidungen ?) sind sinaitischo‏ 
.בל השיערין ומחלקותם Bon‏ 


Yan heisst os aber Gom. Chal, 995, dass die Spannader übere 

keinen Geschmack hat, einen aolchen nlao nicht anderen 
zen mittheilen kann, — והלכתא אין בנידין בנותן טעם‎ Statt גיד‎ 
‚ach ,שומן רניד‎ das Fett dor Spannader, in dem oltirten 


merkwürdiges, kaum entschulibares Missvorständniss findot 
Glossator, ,מגיה.‎ (Verf. dos המשנה‎ nasın) zu dieser Stelle, 
** 





9 


PB) טע‎ „dor Geschmack“ entscheidet, was bei angleichnrtigon, 
aber indifforonten Substanzen sich in der 10061 wie 1 zu 60 vor- 
halt; bei besonders intensiven, würsenden Ingrödienzion 
A (דכר‎ u. dgl. nach ainem anderen Maaseverhältnies, 

7) כזית 12 אכילת פרט‎ „ein Olivonquantum zu drei Eiern 
‚ter Mischung“. 

"Wir wollen nun sehen, was 6% mit diesen, namentlich in der 
Speisegesetzgobung eine Hauptrolle spielenden, „eine auf sich hat, 
Wir worden nachweisen, welch’ Dunkel i), welch’ grosse Ver- 


3) Wie dunkel und räthsolhaft lauten doch die Worte In Tossaph. 
‚Erab. 81%: בהל'מ לא נתנו כדי שלא ישתכחו‎ an מה לא נכהבו‎ sen: Nach 
der Jundläufigen Auffassung müsste die Usbersetzung dieser Warte also 
Inuten: „Warum sind sie (dio sogenannten mündlichen Satzungen) nicht 
anfgesehrieben und auch als דכל"‎ nicht überliefert worden?" Antwort: 
„Damit aio nicht vorgesson worden.“ Wahrscheinlich auf dioner Irag- 


lichon Stelle basirond, jedenfalls aber damit Abereinsti 











Was nun dieses Axlom betrifft, so constatiron wir 05 immer nur, doch 
diseutiron on nicht:*) Denn wir könnten mit vollem Recht einwenden, 
dass das, was niedergeschrieben und in unzähligen Exemplaren ter- 
breitet ist, weniger Gofahr länft sorgesaen zu worden, als das, was nur 
auf dem wandelbarsa Gedächtnis hinschwindender Geschlechter mit 
wsehsslvollen Labonsschioksalon beruht, In dam 18 (sage: achtzehn) ang- 
‚gedruckte Quartseiten ausfüllenden Responsum 192 des R, L Ch, Bach- 
ach (Chawoth Jair), auf welches R. Jos, Berlin zur Stalle uns hinwolst, 
n wir durchaus nicht Aufschluss üher diese dunkloa Worte, auch 
in dem Responsum 59 dor Sammlung ven חוט‎ don, Verfassers; 
£ wird die Schwierigkeit wohl berührt, Aufhellung und Aufklärung 
‚rersucht, aber durchaus nicht bafriedigend oder genügend gelöst, 
fasste man nicht, nachden: 7 bis 8 Jahrhunderte über diese Tossaphoth- 
wtelle hingegangen, verwundert ausrufen | לית נגר ולא בר נגר ריפרקינה‎ 
Ich aber ₪006 wir, die Antwort su guben; לא כר א ולא בר בר‎ Mar 
Ein College, der nicht genannt sein will, ein kritischer 

, glaubt, dass dio Stelle etwas corrumpirt ist und also lauten 
Anfisste: Fun: מה לא נכתבו נם הל" אלא‎ mem Also: „(Wohl sind andere 
Lehren nicht), warum aber sind die הל"‎ nicht niedergenchrieben אלא‎ 
uns, sondern dem Moss nur mündlich übergoben worden“? Autwort: 
2 כד" של‎ „damit sie nicht vergeseen werden“, Du bleibt ja aber 


: von ans erhobene Einwurf bestehen, dass ja gemnde durch schrift- 


Eur zu beiden Stellen Noto 1 am Schlusse d. Art, 








/ 





| 


BR. 


wirrung, welch’ greifbıre Widersprüche auf diesem Gebiete 
herrschen, und wie die Bezeichnung „ET“ undoronthoils gar 
nicht 0 ornat gemeint war, ja boi manchen Rabbinen von horvoe- 
ragonder Autorität als blosso Hyperbel galt. Wie berschtigt 
wir darum, vielo unserer Spoisegesetze zu entlasten, da be- 
schwerlicheten, namentlich die lästigen minutiösen Satzungen bo- 
züglich des Schlachtritus, ebenso wio manche für טריפ‎ geltande 
pathologische Abnormitäten, wie sie dor Talmudismus so kleinlich- 
akrupulös ansspintisirt, von ihm uls „Ab“ ausgegeben 

Hören wir über das Wesen und die Bedeutung der 
in erster Reihe die anarkanntoste nachtalmudische rabbinische Autori- 
tät, nämlich Maimonides. Dieser Aussert sich in soinar allbekannten 
Einleitung au BY wie folgt: „Was hat os mit jonen 
Satzungen auf sich, von donen os bei den Rabbinon heisst, aie 
seien vom Sinai her dem Mose tradirte Vorschriften? Halte 
Folgendes als Grundsatz fest: „Bei den dem Mose mündlich ge- 
gebenen Normen findet in keinor Weise eine Meinungsvorschfeden- 
heit, (noch im Laufo dar Zeit Vergessenheit statt)!). Seit Mose bis anf 








liche Aufzeichnung der Vergessenheit vorgebeugt würde, Aber  םוקמ‎ 
הניח לי חכר" להתגדר בר‎ Ich glaube, die Scohwicrigkeit yvollkommon 

zu haben: Die drei Worte בד" שלא ישתכחו‎ sind nicht, wie his auf den 
heutigen Tag von Allen, ala Antwort, sondern zu don früheren Wörtern 
hinsufzuziehen und noch als Frage aufzufassen: „Warum sind, המסא‎ 
‚auch manche andere Satzungen, „auch“ נם‎ die art nicht achriftlich ar 
wozelchnet, sondern (wie viele andere) nur mändlich übergeben worden 
mn: ,אלא‎ damit sie (mittels der Niederschrift) nicht in ee 
gerathen?* Also yorn die Tossaphisten Inssen diese Frage unbenn! 

1) Vgl. Jobam. 79% Stich. uk הלכה אני‎ Tonsaf.t לאו להלים קאמר.‎ 
?ךא'כ אמאי פליג עליה ר' יהודה‎ Wie dinmetral entgegengesstal השפאםה‎ 
sich dagogon Raschi Erub. 21b: „Dies sind dem Mose mündlich übee- 
lieferte Thora-Lehren, über die, als das Erkenntnissvormägen schwächer 
geworden und man 518 vergensen hatte, zwischen den Weisen Leraeis 
Moinungsstreito, sich entspaunen“ אלו דברי תורה שנמפרו למשחה על פה‎ 
וא ב ושכחו.‎ Raschi herrschte 
also bei den Rabbinen sowohl Vergessenheit wi 
auf ainaitische Traditionen; beide Kriterie 
nämlich eine solche nio aus dem Gedächtai 
noch von ihnen zum Gegunstando ontgoganstehonder Ansichten gemacht 
worden, sind demnach seltens Raschis ignorirt, ja geradesu paralysirt 




















3 


RM, Ascli (Rodactenr des Talmud) war unter den Weisen kein 
Disput darüber, ob die Ribelworte „Auge um Auge“ wörtlich zu 
nehmen oder als Vorschrift zur Zahlung eines Sühnegeldes aufzu- 
Tassen soien!), Was sich in der Schrift in keiner Weise angedeutet 
and?), auch nicht ans Iogischen Schlussfolgerungen resultixte, der- 
gleichen allein wurde mit der Bezeichnung BT belegt.“ 

ers aind also nach Maim. diejenigen Normirungen, welche 
der Talmud nicht den Worten der Schrift entnimmt, für welche 
such in dieser sich nicht eine leise Andentung findet; 68 walte 
ferner über sie kein Widerspruch und keine Abwoichung der An- 
sichten unter den Gosotzeslchrern ob, donn sie seion etwas fortig 
Veborkommenes, speciell Tradirtes und nicht durch Nachdenken 
und Syllogismen (SE) Gofundones 9), Wie wankend und schwach, 
wenn dies Verdikt eine richtige Basis hätte, wäre demnach das 
Fundament der sogenannten !הל"מ‎ Es finden fiber solche nach 





4) Bokannt ist, dass Maim. hier und im Jad. Hachasakah mit dom, 
was or im M. N. IIL Aussert, in Widerspruch geräth, Im lotztorou Werke 
behanptat or ja geraden, dass nach dam Pentateuch das jus talionis 
wörtlich und buchstäblich zu nehmen 561 und dass erst die Rabbinen 
Alle biblisch atatuirte Teibenntrafe in in Sühnegeld umgewandelt hätten. 

%) Dagogen Falk Cohen (mer 3. Joreh Desh D: „Obgleich die 
Schlachtregeln sinaitische Traditionen aind, aind doch einige von ihnen 
In der Schrift verzeichnet, wie z, B, dass, wenn das Schlachtmenser nicht 
hin und her gezogen, va auf don Hals des Thieres hinabgedrückt 
wind, dassolbe zum Gonusse verboten ist; denn os wird הל‎ 
dass der Ausdruck ושתט‎ nur die Bodeutung von ומשך‎ (an d 
des Schlachtthieres mit dem Messer hin- und herfahrend) hal 
TR דרסה דמפקין לקמן מוטחש‎ Tas רהלכות שחיטה הלימ דם יש מהם שנכתבו‎ 

ושחט אלא ל' ומשך. 

#) Ich überlasse os dem Urtheil der Einsichtigen zu entscheiden, 
ob obiges Baisonnement dos 2181. mit seinen Worten Im Mischnal- 
‚Commentar Kellm XVII, 12 übereinstimmt: „Laas’ Dich nicht täuschen, 
wenn nie gesagt (Maim, denkt hier an den Ausspruch dar Tonsefta 
Mikwaoth fi), die Manasverhältnisse (mine) seien nur sopherisch מדברי)‎ 
mpe), während wir den Kanon aufatellten, die Mansaverhältnisse sind 
;הליש‎ denn was nicht in der Schrift der Thora erörtert ist, wird mit 
der Bezeichnung „sopherisch‘ belegt, obgleich os הלימ‎ int Vgl. das 
Citat, mit einer einzigen kleinen Varlante jm Ausdruck, bel R: Täppm: 











Heller zu Oholoth VIL, 3. er 


ern 


Maim. keine Cantıovorson !) statt, während wir Ihatsächlich. wahr 
vielen Disputon über eine grosse Anzahl derselben begegnen, Ja, 
25 ber den Punkt selbst, ob. diese oder jen Satzung eine 
הלימ‎ sei, gelen die Ansichten. aussinander! + אע‎ 

Einige Beispiele mögen dies erhürten. Maim. (Ve 
Spalson X, 10) behauptet: ,עדלה בח"ל,‎ das Verbot, vom Mb" 
ausserhalb Pallstinas, 591 89712), und doch ist im Talmud ‚Streit 
Aarüiber,. R. Asai huldigt allerdings der von Maim. recipirtun 
Meinung, während R, Eleasar (Kidd, 39a) das וו‎ 
nämlich: .און עדלה בח"ל‎ 

In Themidim und 30641 X, 6 sagt 3180 „Es sel ine 

dass wan an jedem Tage des Hüttenfestes eine Wasser 

spende auf den Altar zu bringen hätte.“ Seine Quelle ist. וזמ‎ 
dingt Gem. Mood Katon 3b, Dagegen lesen wir Gem. Thanith 2b: 
„Die Schrift schreibt beim zweiten Tage DTSCH, beim sechsten 
נמכיה‎ und beim siehenten DEBWMS; da ist also ein D, ", מ‎ 
welche drei Buchstaben zusummengestollt, das Wort D%, Wasser, 
bilden; lies ist eine Hindeutung dafür, dass die Spende des 
Wassers eine biblische Vorschrift soi,“ ax) נאמר בשני ונסכיהם‎ 
Se m מ י מ‎ "m SE ee 
התורה‎ je המים‎ Ta מכאן רמו‎ Es ist also Iier Mr die Carus 
monie der Wasserspende eine mosaische Andeutuug (199) gelten] 


4) Dasselbe behauptet or im Jad Hach’sakab, Mamerim I, 8: „id 
sinsitischen Ueberlioferungen gab und giebt es nie Dispute* קבלה‎ a7 
מחלקת‎ oma .אץ‎ Er fügt noch ausdrücklich hinzu: „‚Pindet 
Meinungarorschiodenhoit statt, so ist dies oben sin voller Beweis dafür, 
die Satzung nlcht von Mose überkommen- 544" 15 כל מקום שתמצא‎ 
van קבלה ממשה‎ we .מחלקת בידוע‎ „Von Streit (dureh <> 
könne dabei nicht die Rode saln." 
=) Der Bohauptung don Meim. sotzt R, Ob, Bartenora 0 1,9) 
noch die Krone auf, indem er erklärt, nicht bloss  דופא‎ Sm פרלה‎ an 
,הלימ‎ sondern sogar, dasa in zweifelhaften Fällen ausserhalb Palkatinas 
kein Verbot darüber bestehe, .סק טרלה. בחיל מותר‎ Dagegen spricht sich 
Bartonora. rationoller zu Jadajim 111, 3 aus: „Dass man im Lande won 
Amon und von Moab vorsehnten muss, ist הל"ם.‎ dach nicht buchstäbilieh 
הלימ‎ — denn 9% 34% dies ja keine biblische Vorschrift — sundern nur 
leichsum eine wor. Die Tossofta aber nimmt an, dans die Mischnab 
als wirklinhe הלימ‎ hotrachtet, 





או | 


393 


was ja aber nach dem maimonischen Kanon bei einer 
הלימ‎ nicht stattfindet 4). Noch mahr: Die Gam. Thaan. ibid. und 
Scbach. 1105 woist aus der Pluralendung SON nach, dass os 
zwoi Libationen (O2) gebe, nämlich eine Wasger- und eine 
Weinspende (}” 3 und המים‎ 22), also, naben dem רימז‎ noch 
‚eine geainmatische Stützo für die Wassersponde! Die Tossafoth 
kommen auch wirklich zu dom Resultate: adhus sub judien 5 
סה‎ dieser Punkt sei ein strittiger, משמע דאוכא למאן‎ m ולפי‎ 
דאמר 2 המום הרבנן‎ = Was soll man aber zu dem Kanon des 
Maxim. sagen, der auf dem Gebiete der mosalschen Casulstik als 
zweiter Mose gilt)? 

Ein anderes Beispiel. Gem. Succah 44a heisst os: Die Caro- 
monie der Bachweide ar sisbenton Tage des Hüttenfostes sei nach 
R, Jochanan von den. Propheten eingesetzt, נביאים‎ TC! .ערבה‎ 
Bald darauf aber win) der Einwurf gemacht: „‚Derselte Rabbi habe 
ja diese Ceramonie für wine הזל"מ‎ erklärt?“ und die Antwort lautet: 
„Während «es Aufenthaltes in Babylon sei diese sinnitische Tradition 
!)חתור‎ der Bachwoide in Vergessenheit gorathen®) und von 
den späteren Propheten auf göttlichen Befehl restituirt wordens), 
.שכחום וחזרו ויסדום‎ Also eine הל"‎ gerietli, trotz des Maim’.s 
Kanon, in Vergessenheit! 


1) Den Tossaphisten (Moed Katon Ibid.) 911098 andırca Bedenken 
auf; sie beschwichtigen es mit dor Einwendung: Dieses mn von wm 
si nur ein Strohhalm als Stütze," אסמכהא בטלמא‎ = Diese Ausflucht 
würde unserem Maimonides nicht so gelingen, wie | | gegen den Ein- 
and von חטה ושטורה‎ Por 

#) 8 die „ehr lhrreiche Bemerkung fiber die Wassersponde bei 
dem ehrlichen, grändlichen Schriftforscher Roggio in Bechinath Haka- 


3) BJ. Ch Bachroch Bosp. 192; „Main. schrieb ja aber mit guter 
Grunde und Verständaisse, dass bei ainer alnaltischen Voberlieferung 
46 in keiner 176106 atattfindot;“ zus כבר הרמב"ם‎ ara והלא‎ 

מעם ודעת. דבה"למ לא שייך שכחה כשוס אופן. 

4) Wie תיאתה‎ klingen-doch sclche ו‎ ‚Aufschlüsse und 
phantasiereiche Enthüllungen zur Schlichtung künstlich. geschaffener 
barocker, dialoktischer Schwierigkeiton! Was muthet man doch Alles 
den auf den Talmnd Schwörenden zu, als baare Münze und als unbe- 
swoifelbare Himmelswahrheit hinzunchmen! 8, Nots 2, Ende d. Art. 


- 4 


Selien wir indessen, wie der hochortheloxe Ascher b, 26014611 
Anf, zu Mikwaotli) über die sogen. הל"‎ in eines Andern Namen sich 
Anssert: „Wir finden nirgends, dass ılie Unbrauchbarkeit manches 
ritellen Tauchbades als eine הל"‎ bezeichnet wird, und finde 8 
irgendwo, a0 bedeutet dieser Ausdruck nur, dass die Nermirung gleich- 
sam eine הלימ‎ wäre, So kann Baraltha Chagiga 2011617 der Verzehn- 
dung im Ersatzjahre in den Ländern ron Amon und Moab nur be- 
deuten: die Sache sei 90 klar, wie wenn sio eine ל"מ‎ wire, 
Ebenso vorhält 68 sich mit dom Ausdruck .באמת אמרן הלכה‎ ₪ 
spielsweise das באמת אמרד הלכה‎ in Verbindung mit dem selbst: 
verständlich doch nur rabbinischerseits aufgestellten Verbole, „am 
Sabbatlıe beim Kerzen- oder Lampenlicht zu Iosen“, kann ja nur 
bedeuten, die Sache sei so ausgemacht, als ob sie eine BT wäre.“ 
Vgl. die damit ganz sich deckenden Verdicte dos R, Tam um 
des daselbst angeführten Teruschalmi, 

So werden hier von unanfechtbaren hochorthodoxen Autoritäten 
viele engenannto הל"מ‎ auf ihren wirklichen Ursprung, als eine 
rabbinische Deutung und blosse Hyperbeln bezeichnet, Maim. uber 
mit seinem doppelten Wissen und Gewissen, dem philosophirenden 
und talmndisirenden, giebt mit dor einen Hand, was er mit der 
anderen wioder zuricknimmt, Es ist somit vielleicht nicht zu ge- 
wagt zu behnnpten, dass er uns weniger durch den Moreh vor 


1) Ascheri roferirt hier freilich blos im Namen des Rabbenu Tham; 
nun wohl, so haben wir dadurch auf unsere r Seite eine noch bedoutendare 
Stimme! — Beillußg bemerkt, am Bchlusse dos Ascheri-Tham’schen 
Reforats ist etwas nieht ganz klar; 68 scheint sich da eine Unrichtig- 
kelt des Ausdrucks vingeschlichen zu haben, Die Btelle nallta wohl 
Inuten: כתוב אמר' ר' אליטזר כל מקום ששנינו באמת הל'מ‎ sehen, 89 6% 
es sich in der That, in Jerus, Thoramoth, IT u. Sabb. I, und hierzu 
wahrscheinlich bemerkt R, Tham im Sopher Hajaschnr, und Ascher 
stimmt damit Aberein: mins na אלא דבר‎ Farm. . + דאיסלר‎ au 
.קאמר‎ Ebenso Aussort sich Bartenora Theramoth II, 1: היבא התפקן‎ Ba 
דשבת שנינו באמת‎ pres באמת אמדו כאל 1 הוא הל" אבל לאו דוקא הל"מ שהרי‎ 
-אמרו החון רואה היכן התיניקות קורין ומדרבנן היא‎ In der Habyl. Gem. Habs 
Mozia ₪08 Inutet die Stelle: ;כל באמת אמרו הלכה היא‎ die Worte ה‎ 
yes sind nicht hinzugefügt, Rascht giebt: hiarzu die 
מעם לטלתיה מפני שמשביחי . . . ש'מ כל היכא דתני באמת‎ Se ar 
mann ,הלכה ואין לחסם לנמנם‎ Vol, It, Lippm, Haller B. Mosia IV, 1 








‚Stelle, De - 
ıma berichtet, durch eine ‚ganze Kette von Tradi- 


‚überkommen zu haben, dass auf denjenigen, der einen 
Ausspruch nicht im Namen seines Autors wiedergibt, 
t eine Anwendung findet (Spr, Sulom, KXU, 22): 
den Armen, denn or ist arın.“ Diese sinaitische 

die sich, curios genug, an einen Spruch Salomo’s 
wonigstons harmlos, ja, er schliesst eine schöne, 

de Lehre in sich; Doch ein anderes ist es mit 


Amor פוך שלא יראה ולא יבין מחיבוריו הפלנה‎ le 
כל שבט החכמות עד שאמרן טליו ממשה טד משה. לא קם כמשהי.‎ 
che Verf. des הקנה‎ ‘© stellt im Namen seines 
unseres Maim,'s noch in den Schatten. Er be 
die Art und Weise dos Nähens, Schwärzens, 


in crodo quia absurdum? Doch unterschreiben wir gern 
Peah 1: „Dies will Dich lehren, dass alles das, wofür 
dio Hingabe unseres Lobons zur religiösen Pflicht macht, 
erhält, als ob 08 dem. Moso vom Sinai her über- 

ללמדך שכל ‏ רבר שב'ר נותנן נפשם פליו מתקיים. במו. 
שנאמר למשה „ven‏ 





1) Gopnarto Dinge nicht zu ספוט‎ 0806 sich im N 
Griechen bei Porphyr, vita Pythager. angeführt: 5 
He EI, VII, Tb: „Es orfrout Ungrades die G 
7 

EM. KV 0-18 ₪ + 6 

9) Ausser den obengenannten Bolspleien, dio noch 1 
vermehrt worden könnten und die auch dom hiödesten 
Talmudanhänger über Bedeutung und Worth vi 1 
öffnen müssen, eoien hier noch zwei zur Vor 
Niddah 45a: ג' שנים כשרה לבהונה‎ mas כך פחותה‎ = 
הל"מ‎ Es hundelt sich dort um die Pro: und ₪ 
sines drei igon 3180610608. — „Buch der Frommen“, 
talmndisches Buch im engeren Sinne, aber doch immer 
Gebiote eine gewichtige Stellung einnimmt, lehrt $ 
m  םיבותכלו של תורה לנביאים‎ ps ושנים שלא נאמר‎ ar = 
„Du darfst die Melodie für don Pentateach nicht 
Propheten und Hagiograpben, und obauso wenig 
für jede der drei Abtheilungen der Bibel sek die ein 
Melodie au beachten: denn Allor dieses ist oino dem Mows 
tradirto Satzung“ .שהכל הלימ‎ Und der aus der Sebrift | 
weis hierfür? Es heisse bei der Verkündigung der 
rodote und Gott beantwortete mit olnor Stimme" 
Man begreift nicht, wie ein vwernlinftiger Mensch 
Einfälle kommen und den Muth haben kann, ale gon 
zulogen! Pürwahr mit Channah möchten wir ansrufen (1 8 
שיחי וכטסי דברתי עד הגח‎ am. Weniger aber gilt unser 















397 





300% man difrlo Bisswaaren nur in ungleicher Anzahl geniessen, 
da anderweitig dämonenhafte Geister die Speise und den Verzehrendon 
angeben und schädigen! 

Wenn wir nun von diesen Satzungen und Obseryanzen, welche, 
beslufs grösseren Gewichts und dauernder Sanotion, die Rabbinen 
=> ernst und feierlich mit dem Heiligenschein des Sinai und dev 
A watorität des Mose umkleiden, mit der Schrift ausrufen müssen 
₪ = Künigo 0, 9): ויחפאו בני ישראל הברים אשר לא כן טל די אלה‎ 
ie ergrübelten 190 sagt 8712) gegen den Ewigen, ihren 
Got, Worte, die nicht wahr sind“, sollen wir uns so manchen 
Peabbinischen Auffassungen und Anordnungen, die der gesunden Ver- 
וח ו‎ dem veredelten Geschmacke oder der goliuterten Sitte wider 
egpschen, noch i 

Lasst ims nun das vom Talmud und von Main. nufgeworlens 
Eeoöllwerk der %97 in Bezug anf unseren Gegenstand, nämlich in 
Fey anf die verschiedenen Manssbestimmungen (PIE) für x 
=<Jjedene Mischungen (MT), in etwas beleuchten, 106 wis 
Fa yiolen anderen Fällen, haben dio Talmudisten im Volksleben 
Weersofimdene vermeintlich-religiöse Usancen, für die sie einen An« 
Kraut and Hinweis in der Schrift nicht austindig machen konnten, 
3 = „sinaitischs Leberlieferungen‘ bezeichnet; wie sie auch zuweilen. 
: worauf sie selber. durch Nachdenken gekommen und als שור‎ 
oilwendig oder opportun hielten, in der Schrift aber nicht ange- 
oben fanden, mit dem Namen הזל"‎ belegten, woflr sie indessen 
Saaiser Protent den naiven, unwissenschaftlichen und im einaeitigsten 
ES ahmadliemus goboren und auforzogenen Pilpulisten und Noritäten- הידושי)‎ 
an) Entdeckern, ala vielnchr unseren akudernisch gebildeten, 1o; 
nd kritisch geschulten modernen Theologen, dis, soll ich mit Jesaj. 
Sepröchen, מהשכיל לבתם‎ are mn טח‎ oder zu furchtaum sind, on offen 
oasausptochen, dass die talmndisch-rabbinische Titoratur neben dem 

Sellinen, Ellen und Bohorzigensworthen auch viol 118910 81808, Tri- 
Ne אס ואצ‎ und -Absurdes enthält und daher nicht unser ausschliesslichen 
"nd unfehlbares Gottesbuch sein kunn, noch ist. — Und zumal zum 

dor Hibe! für uns, die wir jetzt durch Fortschritte in der‏ אא" 
und Erforschung des orientalischen Altorthums oinen besturon‏ ןאר 
Kalter In dasselbe gewonnen haben, sollten wirklich die morscheu Krücken‏ 
“and das vorschwowmens Licht talmudisch-rabbinischer Interpretation‏ 
“amsohlissnlich mussgrebend und unentbehrlich sein?‏ 


mer mit verbundenen Augen überliefern? 



























| 
6 


bisweilen durch סנוט‎ weithergeholte Deutung eines damit durchaus 
nicht im Zusammenhang stehonden Schriftwortes eine schwache 
Stütze (אסמכתא בקלמא)‎ in dor Bibel aufsuchten 
Auch wir wollen nachdenken und nachweisen, wie wir uns 
bei Mischungen erlaubter Speisen mit unerlaubten (MEET) zu 
verhalten haben, Doch werden wir dabei selbstverständlich unvor- 
eingenommen und rationell zu Werke gehen und erklären schen 
jotzt uls eines der Ergebnisse unseres reiflichen Nachdenkens nd 
sachlicher Prüfung, dass wir uns, 40 wenig wie mit #0 vielen 
rabbinischen Erweiterungen und Ersohwerungen, ebenxı wenig mit 
manchen, gerade auf diesem Gebiete (MEN) talmudisch con- 
codirten Erleichterungen und weitgehenden Licenzeu befreunden 
können, u 
Gchen wir also an die Prüfung der spociellen u 
Der Talmud und nach ihm die Oasuisten entscheiden, dass 
bei den Mischungen trockener fester Substanzen von gleicher Art 
(4. i. von gleichem Geschmack), wenn die verbotene nicht heraus- 
gefunden und entfernt werden katın, lediglich die er mass- 
gebend ist, wäre selbst der Genuss der verbotenen Substanz mit 
Karetli Velogt. Nicht einmal radbinisch ist die Mischung verboten, 
wonn die orlaubte Spoise auch nur um ein verschwindend geringes 
Qwantum die Mehrheit bildet: ı » . יבש ביבש מין במיט‎ matman 
הפוסקים שבטל האיסור ברוב אפי' ברוב. כל שהוא אפ"‎ Sin דעת‎ 
כרת.‎ Tora ואפ"‎ DIS. 
Der Grund dieser sehr befremdlichen Livenz ist, weil hier, 
wo ein Amalgamiren, eine gegenseitige Durchdringung nicht = 
findet, die erlaubte Substanz, die äusserlich durchaus 
allein genossen werden und man bei jedem Stück, das gen 
wird, sich einbilden kann, das eben zu geniessende Stück ee 
erlaubte יבש ביבש אפשר לאכול ההותר לכדו בלתי‎ 
עם דאסוד ובכל אחד מן החתיכות שהוא אוכל אפשר לומר‎ See 
ann של‎ 
Wir stehen nicht an, diese Normirung als eine mehr 
gerechtfertigte, als juristische Casuistik, als sophistische 
zu bezeichnen; sie ist keine gewissenhafts Auffussung und Klar- 
logung einer religiösen Vorschrift, sondern 61110 Selbeitinschung 






וד 





oder noch etwas 561100 00805 3, Denn, wenn auch bei jedem ein- 
zelnen Stück, das ich eben geniesse, angenommen worden kann, 
dios gerade sei nicht das verbotene, so ist es doch aber gewiss — 
Wi mur irgend etwas gewiss ist — dass ich bei alledem ver- 
botene Speise geniesse, wenn ich (lie ganze Mischung verzehre. 
Ebenso sophistisch und verwerflich Anden wir dus Auskunftsmittel: 
76% sollen die einzelnen Stücke von mehr als einem Individuum 
verzehrt werden“, weil #0 jeder sein Gewissen damit beschwichtigen 
könne, nicht er, sondern der Andere habe das verbotene Stück 
Yorzalırk Denn auch in diesar Weise ist es ja sicher, dass einer 
der YVorzohrenden Vorboienes geniessen wird?) Nicht minder 
Ieiohtfertig und oitlo Selbsttäuschung ist auch der noch überdies 
srtheilte Ratlı, man solle mindestens ein Stück dieser Speise un- 
Torzelrt lassen, weil so angenommen ‚werden kann, dieses sei 
das verbotene. Denn ebenso gut möglich ist ja auch der gerade 
mgekehrte Fall, dass nämlich das zu verzehrende Stück das un- 
wlanbte und das ungenossen Lleibende das gestattete ist. Wird 
later solchen Umsländen irgend Jemand, der gerade denkt und ex 
hrlich mit religiösen Vorschriften meint, durclı derartige Winkel- 
Be und Seitenthüren®) sich mit seinem Gewissen und Glaubens- 
'zu abfinden können und wollen? 

- Freilich, wenn man mit einer Fraction von Talmudisten an- 
Ars, die biblischen Oeremonialgesetzs hätten keins intelligenten 
Mer sititichen Ausgangspunkte oder Endzwocko, sondern aoion 


Be m». Absolutismus-Decrete, daun ist die erwähnte Nor- 


2) Hier wahrlich gilt Jos. VI, 18 המעט מכם הלאות אנשים כי תלאו‎ 
נם את‎ Aın liebsten möchte ich diese Worte wit einem Anonyınus 
& „lat ou onch zu wonig, Manschen zu narren, dass ihr auch 
wollet; 
(ל.‎ leber ähnliche, nur auf Fiotionen und Solbsttänschung ba- 
Auskunftsmittel 8. Note 3 am Schlusse d. Art, 
| Die oben vontilirten und anderweitigen „Winkolzöge“ und 
* die von einigen, nicht otwa von allen Rabbis, im Talmud 
מזואמ:‎ Verwahrung 0, & 121 u. 122 — atatuirt worden, wir abor 
‚Categorlachaste perhorresciren, heziehen sich nur auf gewisse Coro- 
"aber nicht auf Moral- und Sittengesotse; hier lat mohr die 
הממ שמשמה‎ vorhorrschen.l 















ER ו חש‎ stellt ו‎ En 35, 
auf, dass gleichnamige Substanzen als 
auch wenn dar Geschmack ungleich ist, und. 
als ungleichartige angesehen . 
deraelbe ist, denn der Namo ontscheidet שמא‎ 
‚Schluase d. Art, Muss man nicht. über « 
zusanmenschlagen® 8. jedoch das Richtigere il 
und Pori Chadasch. 

®) Bekanntlich spielt diese schru 
einem anderen Gebiete eine bedeutende ד‎ : 
Rolle: man denke nur an die absurde 
fllon; dureh שנדי השם‎ „Namensveränderung“ erhofft 
Verlauf der Kranklwits 

7) So dachten alle donkenden 
in wolnem Jossol Morch ie sollen die | 
Vorheisaung (5. M, IV, 68), unsere Satzungen 
nünflig und uns leravliten, die wir diese Batzur 
vernünftige Nation nennen, wonn 0194+6 
hätten, sondern nur willkürliche Befehle wären? 5.80 
4. Art . 





401 


stanzen (d. h. dio ungleichen Goschmackes sind) nach Blosser 
Mohrheit entscheide (9% מין במינו אטו שאינו‎ MD). 
Wir tinsererseits können nicht glauben, dass Iilor der Rabbi- 
sms mit soinom ,מין כמינו בטל כדזב‎ das er orsf nur wagen 
der angegebenen Befürchtung der Verwechselung anders normitt, 
mit dem Geiste der biblischen Gesetzgebung harmanire. Denn das 
Motiv für gewisse Speiserorbote ist ein psychisches oder othisches: 
„Ihr sollt auro Seele nicht herabwürdigen® (3. M. XI, 48(3(. 
Wirt ober nicht dom Aagrant ontgogengohandelt, wenn man nach 
jener rubbinischen Regel verführt? Denn wenn auch in der 
Mischung der Geschmack ein gleichartiger ist, #0 nehme ich | 
doch die wesentliche, nicht alterirte Masse verbotenen Nalırıngs- 
“offen in mich anf. let os eift igiös, da, wo os eich naclı 
der Aussprüchen der gowiogtesten und orlenchtetsten Bibelforscher 
Mer הנפש‎ TO, um Soolonreinhoit handelt, in Bezug auf unsar 
besseres, oilloros Theil?) so wonig scrupulös zu sein und ıms mit 
שמ ב‎ falonscheinigen Solbsttäuschung zufrieden au goben”)? Wir. 
de ationelle Physikor sich mit solch Iocrem Schein nnd eitlor 
Vesespiegelung begnügen und nieht vielmehr seine Pflegobefollenen 
"vor Schaden zu sichern suchen, dass er sorgfältig (chemisch) 
Freut, bei wolehem Quantum eine nachtheilige Sukstanz in der 
ing ihre schlimme Wirkung vorliort? 
Wie dor Kabbinismus bei flüssigen ungleiehurtigen 
₪ we לח בלח מין כשאינו‎ Mormirt, ist bereits oben 





un 

4) 8. die anderen hierher gehörigen Stollen aus der Bibel und 
הטומ א כ‎ religions-philosophischen Schriften, auch dieselbe Note 3, 8.428 
"aa Schluss d Art. 

9) Und selbst wenn wanches Speisoverbot nach manchem Bchrift- 
Sekirer ein sanitäres Motiv hätte, wiinlen diese unsere Finwände roll 
berechtigt sehn. 
| a Man nenne mich also nicht — wie schon an einer früheren 
aan ein שריא‎ im nz, als ob mein Streben überall dahin 
ehe, wur Kiconzon zu schaffen. Wis hier, 40 habe ich oben und werde 
Steh unten manchen talmudischen Erleichterungen, die den Bibolquellon 
Ser der Gewissensstimme widersprochen, nieht das Wort reden, sondern 
tschwerend normiren. 

8 


Wiener, ה‎ Speinogwmotzu 9 














| 8 
sioh namentlich die den jüdischen Küchenhaushalt 60 mannigfach 
belästigende Verordnung von zweierlei Geschirr 1, d. i, fir Fleisch- 
und Für Müchepeisen, gründen soll. Es ist die Schriftstelle 4 Mi; 
,וצ את‎ 23, wo der Befchl ertheilt wird, dass die von den Midia- 
וטו‎ erbouteton Goräthe jo nach doron früherer Verwendung durch 
Ausglühen oder Bespfilen für Terneliten Lrauchbar gemacht worden 
wllon, „Wozu ins — fragt die erwähnte Ansicht — wenn nicht, 
um den otwaigen Geschmack, den die Gefüsso enthalten, zu ont- 
fernen? Folglich ist schon der blosse Geschmack verbotener Speisen 
libliech verpönt.“ -Oflenbar aber handelt os sich Lier nicht entfernt 
um die Beseitigung dos Goschmacks verbotener Speisen, sondern 
m die Reinigung der Gofüsse von der Unreinheit, die ihnen durcli 
die Berührung mit Loichnamen 2), unhaftete, Dios beweist ja auch 
do Vorschrift REM כטי גדה‎ TR, „die Lnstration muss noch mit 
Spremgwaser songenommen werden,“ oine Vorschrift, die ja ganz 
besonders von Leichenverunreinigungen gilt. Deshalb mussten die 
Israeliten überdies ihre Kleider waschen (ibid, 24). Ks ist anclı 
die Donjeotur nieht zu gewagt, dass die Lustration dor Geräthe 
wegen ihres früheren Gebrauche zum Götzenault, welchos ebenfalls 
ג[‎ varunreinigend galt#), vorgeschrieben. wurde), 






1) קדרה שבשל בה בשר לא יבשל בה חלב‎ Tossephta Terum. 8 
9 Wir werden beim Intercoufessionellen Gesichtspunkte nael 
weisen, dass auch in Zeiten, da dis anderen seremoniellen Satzungen 
Sgnorirt wurden, die Satzungen über Rein und Unrein doch Beobachtung 
Fanden, und zwar such hei anderen orientaliachen Völkern, win In Som- 
הור‎ lohrreicher Abhandl, über „Rein und Unrein“ zu erfahren. 
#) Haisat cs doch in der Mischnah Sabb. 98: לטכך'ם שסטמאה‎ fan 
במשא כנדה שנאמר וכו:‎ 








4) Dassalbe Schwanken, ol die Reinigung wagen Leichenberührung 
Sıler wegen Götzencults vorgsschrieben war, hat auch hei der Stelle 
IM. XXXV, 2 statt: „Schaffet die fremden Götter in enmor Mitte fort 
und reinigt euch und wechselt eure Kleider“! Wohl geht dom „reinigt 
uch“ unmittelbar voran „achalfet die fremden Götter fort"; aher 1 
Vers früher Icsen wir: „Und die Böhne Jakobs kamen zu don 
sublagenen*. Auch Nuchm. giebt diesem Zwaifel Anadruck: mtr 
ve במשומאת מן החללים‎ — Beiläufie bemerkt, diese Lastrationen 
son Gölzeneultgogonständen waren symbollscher Nätar. Ruft ja # 

6 




















400 
können ו[‎ Worte „Sprugwasser‘ (173), die so ו‎ 
Asche der „rothen Kuh“ hinweisen, anders als wit levitischer Un- 
reinheit in Verbindung gelrucht werden? Es seien aber die Lustr- 
tionen fir die Geräte dort verschärft und verdoppelt wonlen zur 
Abschreckung wegen des Gtitzendienstes der Midinniten, dem die 
Israeliten so ergeben waren I)“, 

‚Doch. wozu bear? es erst der weitläufigen Beweisführung? 
.יר‎ 19 macht os ja über allen Zweifel klar, dass 6s sich an unserer 
Stelle um Verunreinigung durch Leichenberührung handelt: „Lagert 
ausserhalb des Lagers sieben Tage Ing. Jeder, der sine Persım 
vorschlagen oder einen Erschlagenen berührt hat, entsfindige וטו‎ 
am 3. und 7. Tage, ihr und eure Gefangenen“ Und unmittelber 
hieran schliessen sich die verschiedenen Vorschriften über die 
Reinigung der Gefüsse. 

"Wie wir also sahen, verpönt der Talmud eine Speise, die in 
einem Geschirr bereitet wurde, in welchem zuvor eine verbotene 
Substanz gekocht werden. Hat jedoch dies innerhalb 24 Stunden 
zuicht stattgefunden, #0 — mirmbile dietu! — erlaubte er jene, 
weil der nach einem solchen Zeitraume entströmende Geschmack 
ein depravirender ist, der nach tulmndischer Fietion biblisch vor- 
1066 sei ,נותן טעם לפגם מותרי‎ Diesen sonderbaren Kanon leitet 
‚der Talmud folgendermassen aus der Schrift ab, Es heisst 5. M. 
XIV, 21: „Ihr sollt Gefallenes nicht essen, dem Fremdling in 
Deinen Thoron magst Du os zu essen geben,“ daraus ist zu 
Schliessen: nur wenn das Gofallene noch so beschaflen, dass es 
Sich zur Speise für den Fremdling eignet, ist es verboten. De- 
Aindet 03 sich aber in einem Zustande der Verwesumg, dam 5 
הבעות‎ | der Fremdling verschmäht?), so heisst es nicht mehr Gefallenes; 
also ist cs — wer sollte Aber eine selche Schlussfolgerung tind 
מו‎ ‚Liconz sich nicht entsetzen?! — dem Teraeliten zu essen 
































%) 8. Note 6 am Schlusse dieses Art, 8. 428, 

®) Die Gemara hätte ja in ihrer Art der Consequonzmachorei nch 
weite gehen können, Es heisst 2. M XXI, 0: „Zerrisnes sollt ihr 
Hieht essun, dem Hunde maget du es vorworfon“; was ich noch zur 
Speise für den Hund eignet, das heisst ,טרפה‎ und ihr dürft. es nicht 
aan; vorschmäht aa aber bereits dor Hund, so riaum tonaatlal 











407 
Nadıtenterei veriert sich hier ein Mann, dor sonst Für die biblischen 
Gesotze der verschieitensten Art stlische Motive aufzustellen sucht 
and keine einzige Vorschrift als auf göttlichen Alsolutismus be- 
nihend ausgiebt, Gerade „ein Aus, dus selbst vom Fremdling 
verschmäht wird“, (1:5 (נבלה שאינה ראויה‎ muss dodh wahrlich 
dem Tsmeliten, dem zu thookratischer Helligkeit berufenen Volke, 
um so mehr verpönt sein! Und was wird denn aus dem umphati- 
schen Ausspruch לאתשקצו את נפשתובם‎ „ihr sollt auch nicht 
dreh ekelhafte Genüsse entwürdigen‘, wonn or anf dan Gonuss 
wurwester Acser keine Anwendung ndet? R. A. Hulowi selbst 
wirft zwar diese Bedenken auf, aber duch nicht im Kiutfurntesten 
befriedigend kann seine Widerlegung sein, „dass win guringe 
Quantität von jenem Mahnruf nicht betroffen sel" מיטוט כזה ליכא‎ 
משום בל תשקצו דכל דבר שהוא דבר מיעט כזו ודאי ליכא משום‎ 

סואזל pen 52. Nimmt 05 doch der‏ ומותר לבתחילר;. 

mit der geringsten Quantität bei vorbotenon Speisen so sarupulds 

=enau; doch die grösste Quantität des Goschmackes eines ver- 
esisten Cadavers (נבלה מסרחת)‎ verstattet er unbedonklich und 
rar noch auf biblischem Grunde! — Um wie viel rationeller spricht 
wich doch R, Akiba in Aboth do R. Nathan 26 aus. — Der Sinn 
los Jier offenbar etwas corrumpirten Textes ist unzweifelhaft; „Wer 
Speisen geniesst, die dem Kärper nicht conveniren, bogelıt cine 
Akeifache Sünde: er entwärdigt sich und die Speise um spricht 
eine unstatthafte Benediction,“ 
Hören wir doch eine Asusserung !) des hochorthodonen Nach. : 
lm Allgemeinen gehören allo verbotenen Speisen zu den herab- 
würdigenden, darum brauchen hier (5. M. XIV) nicht die einzelnen 
Roptilien als verpönt aufgezählt zu werden; denn es ist selbst- 
redend, dass jeder civilisirte Mensch sich mit Abscheu davon ab- 
wendet“ Liegt nicht in diesem Reisonnement, wonn auch unbo- 
wnsst, die schneidigste Verurtheilung der Maximon, dass „ein Ans, 
as selbst den Fremdling anwidert, und ein in Füulniss über- 
gegangenes Aas nicht Ans genannt werden und darum zum Ge- 











jet und beaprochen, Ist es doch ange- 
₪ vorliegende Materie zu bringen, 


1) Obgleich schon oben 
teigt, sie auch In Bezug auf 











und gosunle Meuschenverstanl, dor Wortlaut und Geist dor 15110 
der Machispruch gewissenlifter und erlouchteter Frömmigkeit nd 
die Lalire und das Beispiel mancher Horoen im Talmıd selbst, 
wie wir wiodorholt gezeigt. 


Antiqunrischer Gosichtspunkt. 


Wio dio jüdische Speisogesetzgobung fiberhaupt, 0 hat auch 
dio Reinigung und theilweise Verpönung der Gerithe, in denen 
Unerlaubtes bereitet wurde (s. 0. S. 403) ihr Analogon bei anderen 
‚alten Völkern dee Orients. 

Wir lesen im Gesotzbuclh des Manu V, 110 (wir eitiron nach 
Munk’s „Röfloxions*, eing. livre des lois de Manou): „, . . tomıter 
aussi Ja loi de puretö pour los difierentes choses inanimdes, 
111. Los sagos ont dit, ne la purifieation des mötaux Inisans, des 
perlos ot de tout ce qui ost fait de pierre, 560100000 par los 
,שת ממ‎ Yoau et la ters, 112. Un vaso ₪ עמ‎ suns onduit!) se 
parifis par loan... 112, Cost par la röunion du fou ot de l’enu 
us nadasent 1 עס‎ et Vargant; d’est pourynoi leur purification #'effsote 
5 mieux par laurs ölämentast 


man ale; ist sie 0941 oder sonst unontfernhar, so untersuche man, ob 
sie sich Im Gemische spürbar machen kann, dann ist dies zum Genuss 
nicht zu verstatten.* Dies 166 unseres Dafirhaltens eins vernänftige 
Entscheidung, welobe jeder Denkonde und nicht von talmudischer 
Parteischolsstik Befangeno unterschreiben wird. — Reggio bemerkt: 
„Wor noch selbständig donkt, mag sich sein Urtheil über die 87 Para- 
graphen bilden, die im Schnichan Aruch über unser fragl, Thama ab- 
handeln,“ Meino Zählung brachte nur einige 70 Paragraphen zuaammen, 

#) Hier werden wir תת‎ die Minutiosität des Rabbinismus orinnert 
כלים המשוחים ושועים באבר‎ „Geräthe, die bestrichen und mit Blei ausge 
legt sind“. Wgl. noch Poss. 30b. Auffallend ist, dnas Manu sich gar 
nicht Über irdene Goräthe Aussort; dagegen bobauptet die Gem. 1. 1: 
לטולם:‎ ven התורה. מעידה טק כלי חרם שאינו יוצא מודי‎ „für irdnss Geschirr, 
das zu unerlaubten Speisen benutzt worden, giebt es kolno 4% 1000806 
stellung Einige Jahrhunderte vor dem Talmud meinte schon Horar 
(Bat. 1, 2, 69): Quo somel eat imbuta rocena, 80798916 odorem tosta din, 
„Lange wird irdono Goschire dan Geruch bewahren, womit א‎ 
durchzogen wurde.“ 














klassischen Alterflums sind dergleichen 
erste Stelle unter deu Reinigungsanitteln 


der Bibel (8. זל‎ XIV, 5; 4. M.XIX, זו‎ 
Liv. I, 45: Quidnam tu, hospes, paras' 1 
quin tn ante vivo porfunderis Flui 
donee me flumine vivo ahluero, 
Neben dem Wasser wurde obenfalls 
namentlich Opferasche; Vergil Kel, VII! 
Amarylli, foras, rivoque מש(‎ — Tri 


Ebenso wie in der Bibel gilt auch 
riechen das Feuer als purgamentum, 
Sive omne per ignem excoquitun 0 


TV, 785: Omnia purgat edax einis. 
Und wiederum, wie im pentateuchischen 
hier beide Elemente, Feuer nnd Warser, als 


- 

















"Poyzxüy augt, dass bei‏ סקסה in der Schrift‏ אוו" = קוח 
den Römern die Braut Feuer und Wasser berühren müsse, Art‏ 
warhaiger nal ₪ 050 Ayızer. Auclı das ramo falicis olivan‏ 0 ד 
(Aen, WI, 230) erinnert an die mossisch vorgeschriebene‏ והשמו 
Rolnigung mit Ysop, das bei mancher mosuischen. Lustration eine‏ 
Rolle spielt.‏ 


Der Artikel תערזבות‎ bietet ausser dem antiquurischen, den 
"ir soobon besprochen, für die anderen Gesichtspunkte, die wir 
bei Jen früheren Speisogexotzen zum Teil ausführlieh erörterten, 
Fr Theil wonigstens streiften, nichts von besonderem Interesse. 
Aber wir können nicht umhin, hier eine ullgemeine Betrachtung 
“u dem Bishorigen hinzuzufügen, 

Wir haben in dem eben ahgescllossenen Artikel תערובות‎ 
Gelgonhoit gohabt, zu erkennen und zu oonstatiren, in welchem 
Urde der Talmud oft übertreibt, wio er nicht selten die scheinbar 
Serinefüigigsten Gebräuche (auch offenbaro Missbräucho) zu „sinai- 
ו‎ Traditionen“ (הל"מ)‎ stempolt, Violleicht setzte ‚ur stll- 
“hweigend ale solbstverständlich voraus, dass man viele seiner 
Aussprüche für das nehmen wird, was sie wirklich sind, für 
HAyperboin 1) לשון הכאר ,נוזמא כפלמא‎ malır für anregende Causerien, 
als wie für ornstgomeinte Axiome. 

Wenn nun aber so Vieles, was vom Talmul auf Moses und 
Gott zurlickgeführt wird, seinen menschlichen, nachmosmischan, 
Saelbiblischen Ursprung nicht vorlongnon kann, wie sollen wir dem- 
Fnigen Theilo dor tülmudischen Halacha, der jones hociklingenden 
Titele (7) entbehrt, sine zwingende Kanonicität oder gar um- 
fehltare Antorität beimessen? Dennool abar ist dies seitene Maimo- 
des geschehen, obgleich iln nichts, nieht einmal ein etwaiger 





4) Chul. 90b.: „Die Thorah apricht in Hyperbeln, die Propheten 
bedienen sich der Hyperhein, und auch die (rabbinischen) Weisen reden 
in Hyporbeln. 


0 כ ו 
Bade‏ ולא נברא) keit. innowohnt.'t2)‏ 


4) Wir brauchen hier nicht 


"wieder von dem seinigen und no 1 
Prophet Elins u. s. m“, wozu 31000 „Nicht 
also von Mose gehört, sondern nur dem & 
dass wir schon für diesen Psoudo- oder 

müssen! 


selben Fehler, wenn wir uns immer und 
sagt so und so, während es doch lauten 





413 


Was nun den Talmud selbst betrifft — dus mögen doch 
denkende und wahrheitsliebonde Juden und Christen gleicherweiso 
beherzigen! — ist er ja gar kein geordnetes Lehrbuch der Religion, 
noch viel weniger ein solches ausschliesslich, sondern ein nicht 
aubgeschlossenes Sammelwork, das aus den heterogensten Elementen 
Besteht und die verschiedensten Zeitalter und Richtungen verkörpert ; 
das neben Gosotzbestimmungen, in denen wir grossentheils keine 
ortigen, definitiven Normen, sondern Deutungen und Disenssionen, 
Privatmeinungen, Thesen, Antithesen und Hypothesen 1) haben, — 
wel profane Lebensinteressen, Laien-Wissenschaft, Geschichtliches 
und Ungeschichtliches, gemüthliche Unterhaltungen, Zaubereien, 
Sagen, Fabeln, Allegorien und hundert andere Gegenstände ent- 
halt, die mit Gesetz und Religion an sieh auch nicht den leisosten 
Zwammenhang haben; oin Sammelwerk, in welchem, wie kaum 
wiederholt au werden braucht, vom Erhabensten und Herlichston 
bis zum Seichtesten, Trivialston, Abgeschmaktesten und Wider 
sinnigsten — oft kaum ein Schritt ist. Und man sollte uns 
oden wollen, dass oin solches Sammelwork unser unfohlbarer 
Gesetzescodex, unsere religöse Richtschnur für unser gunzos Loban 
und Wirken sei?! Wenn Maim, dies dennoch behanptoto, 80 konnte 
6 nicht sein voller Ernst sein, sondern eher eine unüberlogto, 
übereilte oder von den Zeitverhältnissen und seiner Umgebung ar- 
jressto Rodenaurt. 


auf die rabbinischen Satzungen mehr als auf puntatsuchische; denn 
während die pentatouchischen sum Theil nur Gohsiss und Verbot enun- 
הזו‎ (deren Usbertretung mit geringer Strafe gesühnt wird), hat jeder, 
der rabbinische Satzungen übortritt, das Leben vorwirkt“ Welch krasıe 
Hyperbelt ». oben. 

4) Beim Talınud ist daher das Hyperbolische bei weitem erklär- 
lieber, als bei Maim. (und Anderen), der ja 600186170 bestimmte ind 
feste Normen unfstellt un dennoch allerlei vorschwommene und excon- 
frische Meinungen Sussert oder wiederholt. Was soll man z. B. zu der 
Behauptung augen: „Allo Gebote, die dem 31080 auf Sinai geworden, 
sind ihm zugleich m ‚or (mbbiniachen) Erklärung übergeben worden, 
wio es heisst (2 M. XXIV, 12), „Ich übergab Dir die ateinernen Tafuln 
und die Tahre (Thoruh) und die Vorschrift (Mizwah),“ unter Lehre 
(תורה)‎ sei die Schrift, unter Vorschrift (מצדת)‎ dio (mbbinische) Er- 
Klärung dazu zu verstehen? Hier wird also nach Maim. der ganze Inhalt, 




















ar. 


415 


kürlichkeit, der Trivialität, Ueberschwänglich- und Posseulfligkeit, 
der sich zuweilen in jenen kundgiebt, konnte mithin aucl in der 
ktzteren sich nicht ganz und zar verleugnen und fohlen. Zweitens 
len wir je in Wirklichkeit schom auf den wenigen und begrenzten 
Gobieten, die uns in vorliegender Abhandlung beschäftigten, dass 
vor jenem Geiste auch die Halachalı nicht frei war. Und endlich 
drittens hält ja sogar der Talmud selbst die qu. Unterscheidung 
nicht fest; es wird ja oft auch über hagadische Erörterungen dis- 
eutir, Man muss sie also für vollen Ernst genommen haben; 
sonst würde man es nicht für der Mühe worth befunden haben, 
Einwände gegen sie zu erheben und wieder zu beseitigen, Die 
Tossafisten zumal disputiren ebeneo ernstlich über hagadiache 
Asusserungen, frmgen, antworten, greifen an und vertheidigen 
Wlche 1( ebenso ernstlich, wie die halachischen. 

Und warum sollte man sich denn #0 sehr bestreben, offon- 
bare Mängel und Schwächen dos Talmud zu ignoriren, zu leugnen, 
zu vertuschen? Auch Tulmudisten waren ja nur Menschen und 
Kinder ihrer Zeit und der Umstände. Und so viele Zeitalter, 
Gocalitäten, Verhältnisse, geschichtliche Ereignisse nd die ver- 
schledensten Individuen haben ja an dom Talmud. gearbeitet und 
demselben seinen Inhalt und sein Gopräge gegeben! Karn man 
&ich also wundern, dass nicht Alles in demselben reines Geld und 
"erthvolles Product ist? (8. 0. ₪, 121, Note 2( Und ist ₪ 
billig nnd verständig, solches zu erwarten oder zu proelamiren, 
1. bh, dass nur 00105 Metall und göttliche Weisheit im Talmnd ent- 
halten 301, und nicht auch Schlacken, scherzhafte Causerion und 
Seurrilitäten 2)? (S. auch 5. 198 und dazu oine Note unten im Anlı, IL.) 





5 Vgl. 2. Aboda Sarah Ib zu: „Wott Iacht nicht“ אין שחוק לפני‎ 
rap, und zu dem Stichwort: „In der zweiten Nachtwache sitzt Gott 
auf seinem Richterstuhle und hält Gericht“ pn zer שכיות‎ u. dgl. mehr, 

#) So@or Glaube an die Existonz von Dämonen, guten und bösen 
Geistern, Omina, günstigen und ungünstigen Zeiten, Oertlichkeiten a. s. w., 
somie daran, dass manche Menschen, Zauberer, Wunder verrichten, die 
Gesetze der Natur verändern können, alles dieses und noch mehr, ent- 
ץש אא‎ aus der eigenen verirıten und überschwänglichen Phantasie ₪ 
won der heidnischen Umgebung gewonnen. Und auf diesen Glauben 


j 





[7 





47 


in ihm geltend machen? Dass hier Weisheit und Verstand, dort 
Irrthum und Fohlgeiffo in ilm unzutreffen sind? Dass er in vielen 
Stücken über seiner Zeit oder seinen Zeiten stand, in anderen 
hingegen von dossen oder deren Einflüssen ganz beherrscht er- 
scheint? Dass Talmudisten in ihrem Zusammenleben mit anderen 
Völkern und in ihrem Zusammentreffen mit ausserjüdischen Indi- 
rien unwillkürlich, ohne dass sie es selbst ahnten, mitunter sogur 
fremde, heidnische Ansichten und Sitten adoptirt, auf den heimischen 
Boden religiöser Ideen und Institutionen verpflanzt und 30 zuweilen 
Heiliger mit Profanem und Superstitiößsem vermengt haben? 

Dass dio Talmwdisten so Manches, was nur das Ergebniss 
ihren eigenen Nachdenkons, der Ausflucs ihrer entwickelten Lebens- 
der religiösen Anschaunug war, anf das graus Altertum, auf 
Mose, ja auf Gott selbst zurlickführten, darf uns nicht irre leiten, 
kann auch nicht einmal als pia fraus bezeichnet worden, Prediger 
und religiöse Gesetzgeber leitoten und leiten ja zu allen Zeiten und 
in allen Verhältnissen ihre individuellen Ansichten und Vorschriften 
af ältere Autoritäten, ja anf die ältesten zurück; jeder meint und 
sr im besten Glauben, in dar Bibel das zu Anden, was er mcht, 
sus ihm nothwondig, subjoctiv göttlich dünkt. Auch halfen sich 
die Talmudisten, von ihren legielatorischen Gegnern, den Boethusen, 
Eashern, Sadduckern, Samaritanern, in die Enge getrieben, bisweilen 
damit, dass sie die Schrift nicht in ihrem Wortsinn, sondern nach 
einer künstlichen Auslogungsmethode, nach erfundenen טנ‎ 
tischen Rogeln deuteten. 

Wir lassen den Alten also Gerechtigkeit widerfähren. Doch 
leuchtet os ein, duss Objectivität, absolute Wahrhaftigkeit und 
Rücksicht für die genchtete Stellung und sogensvolle Fortlauer 
des Judenihums uns die Pflicht auferlegen, auf diesem Gebiets 
gewissenhaft zu prüfen und zu sichten, die Spreu von dem Weisen 
aussusondern und das Verfehlte, Ucberflüssige, Abgeschwackto und 
‚Sehädliche zu desavouiren und zu entfernen, aber nicht unsern 
Geist, Einsicht und Bowusstsein unter so ganz und gar vorändsrten 
Zeitverhältnissen don Lucubrationon des Talmud gefingen zu geben, 
So dachten viele weise, walırlaft fromme Münner vergangener 
Zeit, wonn sis 09 auch unter den zu ihrer Zeit obwaltenden Um 


Wiener, Die Mischen ד ליו‎ 





419 


unter anderen Himmelsstrichen und sooialen Verhältnissen Acnderungen 
erheischen, wie ja # vielfch vom Tulmnd und den späteren 
Rabtinon als nothwendig erkannt und auch bewerkstelligt. 

Dio talmudischen Tanaim und Amarüer, unsere früheren 
Religionslohrer, Srährebien "Für ihro Zeit dus; was Ihnen da Noth- 
wendigste, Förlerlichsto und Heilmsto schien. Auch uns liegt 6% 
ob und leitet der reine und biblische Gedanke, für unser Geschlecht 
und die nachkommenden Generationen nach unserem bosten Wissen 
und Gewissen das zu wollen, zu schaffen und zu festigen, was go- 
boten, wahrheitsgemäse und eegensvoll ist. Das Streben ind der 
Ieiligo Endzweck sind dieselben, wenn auch die Zeiten und Um- 
kände und somit auch die Mittel und Maassrogeln verschieden sind 
und. nothwondigorwoiso vorschiedon sein müssen. Hier trifft jonas 
sbeindare Parndoxon zu: „In den einen wie in den anderen 

Meiningen und Institutionen spricht sich der göttliche Geist aus!“ 
אלד ואלו דברי אלהים חיים!)‎ denn, wie der Talmudismus selhet 
\ weise und schlagend 08 ausdrückt (Menach. 990): שבשולה‎ LEID 
| mar של תורה זהו‎ „manchmal wird durch Aufhebung eines Gesetzes 
das Gesetz begründet, befostigt.“ Wo die Gegenwart dom gewisson- 
| haften, eineichtsvollen nd quellonkundigen Religienslehrer eine 
סתירה.‎ die Abänderung oder Boseitigung eines Begrilfs oder oinar 
Institution zur Pflicht macht, ist dies nicht ein Niederreiesen, schlecht- 
| Ai, ein Zerstören, sondern eino על מנת לכטת‎ mmro, „ein Kin- 
missen, das den Zweck hat aufzubauen,“ das Indentium, das 
| heilige Erbe der Väter, mit neuer Löbenskraft und Krspriesslichkeit 
ee und sein geschwüchtes Ansehen und seine vordunkelto 
Ännsrhalb und ausserhalb Israels von Neuem zu klären, 

zu heben und sicherzustellen, 
Die Hand auf's Harz! Ich frage jeden intelligenten Taraoliten, 
was bei den Fortschritten unserer Zeit an Bildung und in den 
fröfanen Wissenschaften ats unserem Judonthum geworden wäre, 
wir bei den Ghettoeinrichtungen dos Mittelalters wären 


wonn 
| 3, RB. Haschanah II Mischnah %: 
en ולמה. לא נתפרשו שמותן של זקנים. ללמר. שבל‎ 
ישראל הרי הוא כבות רין של משה‎ 
gr 


| 





421 


Nachdem aber ılio Thieropfor soit 1800 Jahren abrogirt sind, kann 
von einem solehon Worbote nicht mehr dio Rede sein. Dam die 
Ausdrücke in 3 M. III, 17: „Eins ewige Satzung, in allın eneren 
Wohnungen“ u. 6 w. nicht strikte die bedingungelose Fortdauer und 
Allörtlichkeit dar Vorschrift in sich schliossen, haben wir a.8. 140 bie 
142 ausführlich erörtert und nachgewiesen, 

Dassolbo könnte auch vom Verbote des Blutes gelten, wenn 
dio Schrift bei dieser Substanz ausser dam Motiv: „Es ist ein Opfer- 
סו‎ nicht noch ein anderes schwerwiogendos, nämlich: „Das 
Blut ist die Scole (das Lebenseloment)‘, so feierlich verkindigt 
und wiederholt nachdrücklich urgirt hätte, Dool, wie schon dieser 
Ausdruck zeigte, ist num das herausströmende Lebensblat (‚auf dor 
Erde sollst Du os auegiessen wie Wasser“!) zum 43680560 verboten, 
Nioht ontfarnt aber will das biblische Gesetz, dass man das Fleisch 
Alzen und auswässern milase, um Iatentes Blut herauszuzichen und 
horanszuıpressen. 

Nicht biblisch ist fast Alles, wos der Talmud unter „Trefahr 
Farpäint; denn unter טרפה‎ versteht lie Schrift nichts Anderes, als 
“in von oinom Raubthier zerrissenos, getödtetos odor doch lobens- 
unfihig gemachtes hier, nieht aber, wus durch innere oder äussere 
Krankheiten oder sonstige Gebrechen und Schwächen hingesiecht 

oder dem Versiechen naho ist, Dies gehört in eine andere, in die 
Grenzkategorie, nämlich die von „Aag' .בלה‎ 

Was der Talmudiemus aus dierom, dom biblischen 92), macht, 
Werdiont (lie ganze Schalo unsoros Zornes, Weil er oben in dns 
Gebiet „Trefah“ so Violos vorpflanzt, was schrift- und vornunfl- 
gremfiss nicht dahin, sondern zur Klasse „Cadaror« (MI) gehlirt, 
כ‎ war cr in vollor Verlegenheit, was er mit dieser letzteren an 
Tangen solle, und 30 nahm er die „fünf Schlachtregeln® und er- 

Klürte allos Vieh für 922, welches nicht nach diesen selbstardnchten 
fünf Schlachtregeln zetödtet wurde, von denen dio Schrift nichts 
weiss, Die Schrift — und auch der gerade Menschonvorstand — 
will, dass תוס‎ durch Krankheit verendotes Thier nicht genossen 
werde, und dass, um genoason zu worden, dns noch lebensfühigo, 
gesunde Vieh anf die schmerzloseste Weise und unter Ausströmmng 
les Lebensblutes 26000666 werde, Lebenspofährlich erkranktos Vieh 











423 


schaft anf diesem Gebiste beateichtigen keineswegs, der Bequem- 
liehkeitaliebe und der Genusssucht Vorschub zu leisten, sondern 
‚den klaren und wahren Interessen der Religion, der individuellen und 
sommunalon Wohlfahrt und dor Entbürdung des Alltagsseins von ın- 
nöthigen Beschwerlishkeiten und von grund- und zwockloser Vertlieue- 
rung des Lebensuntsrhalts pflicht- und verstandesgemäss zu dienen. 

Was den letzten Punkt anbetrifit, so wird ja vom Talmud 
‚salbat!) stricto Ookonomie und möglichste Vermeidung aller Schädigung 
«ler Entwertbung des (oigonen oder fremden) Besitztlums, selbst 
wo 05 sich um roligiöso Vorschriften handolt, ala biblisches Axiom 
wiederliolt ernirt und nachdrücklichst geltend gomacht, Sind denn 
aber nicht die vielen unnützen unbiblischen Speisogosotze der 
Rabbinen namentlich für die überwiegenden Mittel- und armen 
Klassen pecuniär Ausarst drückend und die »tärkonde Fleischdiät 
erschwerend, boschränkond, ja, oft ausschliessond ?)? Man denke an 


4( ,עד מתי אתם מכלין ממונן של ישראל התורה חסה טל ממגן של ישראל'‎ 
Toms 440, Chul. 401, B. Haschan, 278 u. v. .א‎ 86. M. vgl. auch Mischnah 
וקא‎ XI, 5 zu 3, M. XIV, 36, Nach dioger Schriftatelle zoll, bevor 
der Priester in's Haus tritt, um den ausgobrochenen Schaden (leprix) 
מל‎ untsrsuchen, Allos ausgeräumt worden, damit nicht jeder Gegenstand, 
der sich im Hause befindet, für unrein erklärt werde. Hierzu bemerkt 
nun die eitirto Mischnah: „Was will denn die Thora mit dieser An- 
ordnung bezwecken? was zoll dabei geschont, nicht für unrein erklärt 
werden? Antwort: selbst das irdeno Geräth, die Krüge, der Fonerherd." 
Und nun wird dort dio Anwendung gemacht: Wenn die Thora schon 
diese #9 geringfügigen Vermögensobjecte des Menschen geschont wissen 
will, um wie riel mehr wosentliche Gütor“ u. 5. w. Wahrlich, ein schöner 
Ausspruch, dessen Bahsrzigung den späteren Rabbinismus von gar vielon 
Erschwerungen, unnöthigen Vermögensbeschädigungen, Auferlegungen 
üborllüinsiger Opfer an Zeit, Geld, Körper- und Soolonkräften hätte zurück“ 
‚halten sollen! 

®) Auch Prolstarierthum, Bottelwosen und was in dessen Folge 
sich einstellt, wie such Stellenlosigkeit von Handwerks- und Kaufmanns- 
gehilfen werden durch die minutiöse jüdisch-rabbintsche Spoinogenstz- 
gebung erzeugt. Der jüdische Hausstand kostet mehr, der jüdische 
Lehrling und (jebilfe oder Dienstbote kann nicht bei einem christlichen 
Brotherrn beköstigt werden; Gaben von nicht rituell bereiteten Lebens- 
mitteln ans nichtjüdischen Wohlthätigkeitsrereinen können von strioten 
Anhängern rabbinischer Normen nicht genossen worden u m w. 














warum sie oder ihre Töchter während don‏ ,הסגוגז] 


festes das Gotteshans erst am letzon Tage )8 
Antwort lautet: Die nichtisraelitische Köchin | 











425 


Hausfrau vorhanden sein worden, wenn sio mit religidser Aongstlich- 
keit und scrupulosgr Peinlichkeit über die vielerlei Kleinigkeits- 
krämeroion eines rubbinisch vorgeschriebenen Küchenwesens zu 
wachen und sich omsig damit zu beschäftigen hat, dass nur ja 
kein Milchlöffel in einen Fleischtopf sich rerirre 1), und was der 
„wichtigen“ und „frommen“ Minutiositäten und Düfteleien noch 
mehr den Geist und das Gemüth der rabbinisch-jüdischen Küchen- 
heiligkeit erfüllt und bawegt. 

Denn auch in Bezug auf Religion ist es nur zu wahr: „Im 
engen Kreis vorengart sich der Sinn‘ Wenn man anf Fietionen 
und Trivialitäton und deren Praxis ein erhebliches Gewicht logt. 
= schwindet bei mittelmässig veranlagten Naturen 2( dns Verständ- 
nis und die Neigung für die grossen Wahrheiten und die höheren 
Aufgaben des Lebens, Oberilächlichkeit, mechanisches Lippen- oler 
Bingerwerk und wohl auch Schein und Heuchelei — oft freilich 
Anz unbewusst?) — greifen Platz beim Alltogsmenschen und ge- 





Chames irgendwie in Berührung kommen und dann, Gott rorhüte! olne 
Bossanh-Spolse oder olnen Ponsach-Topf anfassen. Ja, was gilt gemein- 
schaftliche Andacht and Erbauung, was Bolchrung über die höchsten 
Wahrheiteu gegenüber der Uoberwachung dur Küche, der Geschirrs ror 
Berührung von Sausrteigbrot-Händen . - . (sio,)!! 

%) 8 oben 8.123 die feine ironischs Canserie des hervorragenden 
Religionsphilosophan J. Kaspi, 

Unsere Grossmütter, die von der Welt fsolirt lohten und nichts‏ ל 
zu lernen hatten, konnten sich ohne Schadon für weitere und höhere‏ 
Knterosson mit allon dinao: olchen, die ala roligiör galten, boschäftigon;‏ 
ws war auch rielleicht für ihr sonat a0 loeres und einsamen Leben xut,‏ 
dass ale solchen Zeitvertreib hatten. Dis heutigen Verhältnisse vor‏ 
abor nuch von dor Prauenwolt ausgedehntere und höhere Bildung‏ תשא 
und Theilnahme om socialen Leben un! Woben. Sie haben weiters‏ 
Aufguben in der Pfloge des Geistigen, Idealon, des wahrhaft Religidsen‏ 
zu Nissan‏ 

5) Wir fragen alle Welt: Wor nimmt os strenger, gomissonhafter 
mit der Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit etc, wer nimmt eine höhere 
Stellung ein auf dem Gebiote der Bittongosetze und Moral, der deutsche 
Teranlit, der afch von manchen unnöthigen, yanr unwesentlichen, aher 
das Toben desto mehr belistigenden rabbinischen Sateungen omancipirt, 
oder seine alavlschen Glaubonsgenassen, die nach den yanzen Hallast 
abbinischer Bräuche und Missbräuche wie ela himmlischen Heiligthum 











mit sich ו‎ Der ln = 
ל ה‎ 6% 


er he den 





427 
Weisheit und Vernunft sein vor dan Angen der Völkern, 8, w. 
(8. M. 4, 6.) 

Wir denken hierbei nicht otwa an Antisemiten und plaidiren 
für die in Rede stehenden Reformen keineswegs, um jene zu be- 
kehren und günstiger fir us zu stimmen. Dies wäre vengeb- 
liches eitlos Bomühen, „Kann der Mohr seine Haut verodeln, dor 
Pander seine Flocken? So wenig könnt ihr Gutes thun, Eingelibte 
in der Basheit!“ (Forem. 13, 23.) Wären auch unsere Tugenden, 
die Tugenden aller Juden ohne Ausnahme, strahlend wie die der 
Engel — Gift und Galle vorurtheilsvoller oder Lrutaler verroheter 
Naturen, wenn auch von Profossion Professoren, würde doch 
dureh alle, Belehrung nicht in die Milch frommer, gesitteter 
wenschlicher Donkungsart zu verwandeln sein. Die meisten 
Agitiven ju gegen uns wider besseros Wissen — gegen ihre Ucber- 
eugung, Verlogenheit über Verlogenheit! Ritualmerd, Brunnen 
Vergiftung, Vaterlandsverrath — kein Mittel war und ist ja den 
Hamans aller Zeiten und Länder zu schlecht, uns anzuklagen, zu 
verleumden, um uns Juden — wenn wir nicht von der Stauts- 
gewalt, dem Einfluss humaner, edler Menschen, der Autorität der 
öffentlichen Moinung und Stimmung beschützt und geschützt werden 
— zu enlrücken, zu vernichten, 

Nein! um der Wahrheit, geläuterter Frömmigkeit, um unserer 
selbst und unserer achtbaren, ellen Mitbürger willen (s. den An- 
hang, „Allg. interconf. Gesichtspunkt“) plaidiren wir für Reform der 
Arückenden und den geselligen Verkehr hemmenden, nicht biblischen, 
Sondern. ingirten rabbinischen Speiseverbote. למפן בית ד' אלחונו‎ 
אחי ורעי אדכרה נא שלום בך יהי שלוםו‎ gab אבקשה טוב לך‎ 
mas בחילר שלוה‎ (Ps. 122, 7—9). 

Mige zu diesem dringenden and heiligen Endzweck auch die 
vorliegende Arbeit des Verfussers unter dem Beistande Gottes ihr 
Scherflein beitragen! 









Noten und Citate zu Art. VIII תערוכות‎ „Mischungen“, 

1) Zu 8.389, Note 1: Ich habe dort und noch an einigen anderen 
Stellen dem angeführten Rasp. Bachrache nachgosprochen, „Malm. b 
haupte, duss bei wir koino Vorgessonheit atattindo”. Ich 401207 habe dies 





zu geben. 1 
6) zu 8.405. Das muss besonders gagen Nachm. 
der zur 81016 mer תפבירז באש‎ bemerkt: בנבלה‎ 
לפרש שזי‎ wma אלא במים ולפוכך. הוצוכו‎ 
מורי המאכלות וכו‎ 


Alf able wplun‏ .= . אע gphprtun‏ שארב" 
Vl, noch Porph. IV, 1‏ סלופ peyadon‏ אהו" 
ah Mpag Ye 5‏ וס te mal‏ וק ופט 


stirnmung in den Motivon diesor oinachnoldenden. 
bei diesen Autoren nicht; zumal Platarch wider 
wollen. Mir ist jetst zweifelhaft, ob die og 

Grund für die Absonderung, oder ob 418 eine Fol; 
andoro Völker für unrein, ihnen nicht ebenbärtig 
der esorbitantosten (fanatischen) Absonderung füh 
aua dem Worke dos Choralior Chardin IV. p. 8 





429 


Beobachtungen der Sunniton und der Schliten im Wesentlichen über- 
oinatimmen, 90 werden dio einzelnen Verschiedenheiten doch mit solcher 
Bestimmtheit geltend gemacht, dass 2. B. die schütischen Perser mit 
den sunnitischen Mohammedanern nicht essen, weil sie diese für un« 
rein halten. Chardin fügt noch hinzu: „Das Unreinsts von allen Gegen- 
ständen ist der Ungläubige und insonderheit der Christ, weil er 
Schweinefleisch, Blut isst, Leichen berührt‘ etc, So wird die Religion, 
dio doch Menschonliebo lehrt, in majorem dei gloriam karrikirt, zum 
Motiv der Verachtung — der Anfeindung der Menschen — gomissbraucht. 
© Lessing, Lessing, um nicht andere Weise und Fromme in dio Schranken 
zu rufen, 

8) Zu 8. 414 in dar Note: אלא‎ m השמר לך שלא תטרד שכלך‎ 
בחבירו של ר"א אכן עורא, ושמיר נפשך מאור , . . . שיחשבו שהקב'ה. קרום.‎ 
בתפלותיהן וצטקותיהם בקראם בתלמוד וזולתו החכורים.‎ (Briefo ed. Brünn 8. 8( 
Hört האמו‎ bei so vielen unserer akademisch gebildeten fashionablen 
grnduirten Rabhinen eine ähnliche ungefärhte, orläannılo Sprache? Tnd 
der Talmad ist ה(‎ noch Mdasig, biogsam, Im Schulchan aruch dagegen 
sind ja die bisweilen sehr trivialen, intoloranten, anatöasigen Arusse- 
zungen steorotyp codificirt. 











4 immerhin erspriesslicher und wünschensworth wire, dass wir 
Über Zeit und Ort der Abfasung jeder der biblischen Schriften 
etwas Bichereres wülssten, 18 es in der That der Full. 

Da in den mossisch genannten Büchern ausser den Speiso- 
gwsetzen selbst sich kein Anhaltspunkt über das praktische Ver- 
hulten &) zu denselben findet), »o wenden wir uns sogleich zum 
Buche JTasus, 

Aber auch in ihm ist nicht der leiseste Ausdruck zu ent- 
decken, welcher auf Beobachtung oler Vernuchlässigung der betr. 
Vorschriften schliessen liesse. Doch darf wohl olıne Anstand 16 
hauptet werden, dass während der Eroberung Kanzans den soge- 

marnten „mossischen® Speisegesetzen, wenn sie überhaupt schen 
existirten, (von den rabbinischen Zusitzen und Fietionen ganz u 
selrweigen!) wenig oder gar keine Beachtung wird geschenkt 
worden sein. 

Was wir hiermit blos als wahrscheinlich voraussetzen, stellt die 
Gemara (Chul. 17a) als Gewissheit hin: die Tsraeliten Inden während 
ir Eroberung Palästinas sich nicht aur über den Schlachtritus hin» 
egyesetzt, sondern auch den Genuss des Schweineleisches sich nicht 
versagt השתא דבר טמא אישתרי להו (אפילו כתלי דחזירי! בשר נחירה‎ 
WISE. Und was inspirirte den Talmud mit dieser felsenfosten 
Gewissheit? Man höre und staune: Gott habe ihnen ja (5 M, VI, 11) 





#) Der Vollständigkeit wegen können wir nicht unterlassen, zu 
wiederholen, dass nach dom Talmud freilich alle mosaischen Gosotze, 
ja solbst rabbiniache Weiterungen von den Frommen vor Masea boob- 
achtet wurden. So soll Abraham sogar die Vorschrift über ערוב. הבשילי‎ 
beobachiat haben — und doch hat ar seine eigene Schwoster zur Frau 
zenbolichb! Jacobs Söhnen — wiederum nach dem Talıud — musste in 
Egyptan nachgewioson worden, dnas für 516 ritmell weschlachtet worden 
sel (Obul, Pia), denn, wie Rasohi bemerkt: „Jacobs Söhne waren go- 
sstzostran; und obzleich das Gesetz noch nicht Öffentlich gngeben war, 
פא‎ hatten sie es doch von ihren Vätern empfangen,“ — und dennoch 
hat Jacob selbst 606 s0 strenge pontatouchische Verbot (9 M.XVIIL, 18): 
„Und ein Weib zu ihrer Schwester bei doren Lebzeiten nollat Du nicht 
sur Nebenfrau nehmen“, ganz unbeachtet: gelassen. — Morkwürdige 
Widersprüche und talmudische Phantasmagorien ! 

2) Ueber den vermeintlichen Bowaia der Beobachtung ıler Speise- 
gesotze aus 4 M, א‎ 20 5. 0. unter הערובות‎ 9: 408 u. I) 











ee 






„Häuser voll alles Guten“ versprochen! Da missen mu 
östlichen (und oft citieten) Schwoinsoofeletten mit 
sein!! — Wie verträgt sich aber dieser connivirend 
Talmudiemus mit dem sonst so rigorösen Rabbinismus, 
der Lebensgefahr, die überdies erst constatirt werden , 

ator dor Lüsternheit, auch nicht einmal dem Hunger 10000 | 
eine solche Concession macht!) 

im Buche der Richter Ionen wir, dass der Eugel dem Weibe 
des Mancah befiehlt, kein Unreines zu essen. Daraus wind son 
Winer (Bibl, Realwörterb, Art. „Speisegesetzo‘) sowie von einigen 
underen christlichen, wie jüdischen Gelehrten die merkwillige 
‚Schlussfolgerung gezogen — die ihrem kritischen Sinn 
dos Zougniss ausstellt — dass das Speisegosotz unter 
jederzeit strenge beobachtet worden wäre?). Unseres Er 
beweist die Stelle das gerade Gegentheil; cs hiesse ja | 

Eulen nach Athen trugen, etwas zu‏ מכני 
ohnehin allgemein strengstens gemieden wird. Und ee‏ 
denn Simson und soino Vorwandten an den Hochzeits- und ander-‏ 
weitigen Tafsin im Lande dor Philister? Nur utrict zit‏ 
stattotee? Nein, die citirte Stelle hat nur die, shot der Mater‏ 








1) Vgl. Maim. Verbot. Speisen XIV, 18 u .א‎ a. St. Sans Samen 
ואם הוה תועה במדבר ואי לו סה יאכל אלא‎ Sen אסור. | או מפני הרעב‎ 
,דכר אסור הר" זה מותר מפני סכנות נפשות‎ Gogon den be 
merkt der sonst 80 strengorthodoxe und sogar kabbalistische Nachmank 
zu 5 M. VI, 10: חון זה נבון. שלא בסכיל סק גפש או רטבין בלבר הותר‎ 
man ,בשטת‎ — freilich aber nur im Kampfo für Kanıan, 

#) Während der ganzen Richterzeit wird Kinge geführt, 6 
thut, was jedem Einzelnen gefiel; nachdräcklichst wird auf den 
meinen religiös-sittlichen Verfall hingewiesen; der Baal- und 
Dienst stand in voller Blüthe, und die gröbste Unwissenheit und 
losigksit tritt überall au Tage. Man danke auch an das 
Tophthas, an Simsons tragi- komische Holdenthaten und aben 
toner, an Ale Sodomitorel, Tdololatrie, die im Schwange war 000. Und 
die „mosaischen“ Speisogesetzo sollen gerade strenge hte 
sein? Unglanblich! Höchstens kann man sagen, dass gewinse 
Reinheits- und Vnreinheltsbogriffe und Obserranzen, wie bei 
‚Völkern des Altorthums, gekannt und fostgehalten waren, 4 
anannton mossischen Speisogesotze,? — Nicht daran zu 













438 


des zukünftigen Nasir auferlegten, nasirälschen Gepflogenheiten und 
Einschränkungen im Auge, und apeciell das dort erwähnte „Un- 
mäno'‘ zielt vielleicht gar auf Leichongastmähler oder Speise, die 
mit einer Leiche in irgend welche Borührung kam, ab, wio ja 
auch 4.M. VI, 7 das mosische Nasirlergesetz einen Passus über 
Verunreinigung an einer Leiche enthält, Der Nasirker galt für 
‚göftgeweiht und hatto sich daram auch von allem Todten und dem 


Dass „roin'‘ und „unrein‘‘ nicht ausschliesslich auf die Speisen 
an sich, sondern oft auf 81050 in Verbindung mit körperlicher 
‚oder lovitischer Reinheit oder Unreinheit bezogen wird, orgiobt sich 
aus 1 Sam, XX, 26°) und XXI, ₪. Im orsteren Satze ist 3 
also der unfreiwilliee Samenerguss, im lotzteron dor geschlochtliche 
Umgang®), was als verunreinigend und das Erscheinen bei dar 
Mahlzeit oder den Genuss der heiligen Brode verhindernd be- 


Set und Raubztigen hat er gowias nicht „rituell“ golebt und 

noch weniger, als or am Hofo und im Dienste des Abimoloch war. 
Und doch wurdo or von ganz Imel als strong roligitsor Israelit 
angesehon und gochrt. — Und wir fragen wiederum: Ist 0 walır- 
‚scheinlich, dass von David die spociellen Speisogesotze beachtet 
wurden, wenn wir (1 Sam. XIX, 13) schen, dass in seinem Hause 
noch die Theraphim-Bilder heimisch waren? und (2 Sam. 4111, 18), 





3) Strengor als der gewöhnliche Ahroniilo, dam Hohenprinster gleich, 
musste sich ja dor Naslräer auch der Berührung selbst der olterlichen 
‚enthalt 


Item, 
> מ‎ Ashnlich 8 M. מז‎ XII, XV, 5 M. XXI, 11. körperliche 


3 8. auch 2, M. XIX, 15; Sommer L 1, ist. daher im Irrthum, 
wenn or bohauptet, der Coitus sei nicht Als verunroinigend angesehen 


0 


.%( Ob in IL Sam, XI, 4 „von ihrer Unreinheit“ sich auf dem 
Beischla oder dio Menstruation bezieht, ist nicht 
ra ‚den, Immerhin erschien auch einer Khebrocherin die Lastea- 
tion vom Wichtigkeit. 
Wiener, Die jdlechen Kpeiupmntan ב]‎ 


ו 








436 


wenn auch die Gesetze über reine und unreine Speisen im engeren 
Sinne während jener Zeiten gekannt oder geht worden wären, sich 
irgendwie ein gelsgentlicher Hinweis darauf in den betreffenden 
biblischen Büchern vorgefunden hätte, Dies Schweigen ist baredt! 

Doch haben wir zwei Stellen, welche 6% auf's Klarste und 
Unwiderleglichsta erweisen, dass lie mannigfachen Speisegnsotis in 
jenen Zeiten gar nicht beobachtet, ja wohl gar nicht gekannt waren, 
also wohl noch nicht existirt haben. Die eine lautet (1 Könige 
XV, 6): „Und die Raben brachten ihm (dem Propheten Ellah} 
Brot und Fleisch Morgens u. א‎ w. Nun, Rleisch, welches die 
"Raben brachten, fllen oder übrig oder, wenn verscheucht, zurück- 
Wesen, ist doch sicherlich zum Genuss rituell nicht zulisig; nd 
wenn der eifbrvollste Gottosmann und Prophet dennoch davon ass, 


monatlichen Sehaustellung am Holze. Wo bleibt donn da 5 M. XXIV, t 
„Kinder sollen nicht getödtet worden wegen der Schuld der Eltern“? 
and #bid, XXI, 23: „Da sollst den Leichnum den Vorbrochers nioht über 


Nacht am 110146 hängen lassen, denn eine Horabwärdigung Gottes ist 
ein Gehängter“? Talmnd (Jobam, 795) und Midrasch (Bam, Rabbab 
©. VEN) sind freilich nieht in Verlegenheit, diese schauderhaften Un- 
thaten dos unschuldig rorgoasonen Blutes und der langen öffentlichen 
Schaustellung der s0 schnöde Gemordoten mit Hilfe einer erbärmlichen 
Sophistik zu verkloistern und zu beschönigen! 101 halte die Erzählung 
für ein tendenziöses, stupides Einschlehsel, wofür auch die oft wieder 
kehrende Siobonzahl vielleicht spricht. — Forner: Von Salomo wird 
mit überschwänglicher Genugthuung und Ruhmrodigkeit berichtet, dass 
sr zur Einweihung des Tompels 1000 Opfer dargobracht. Doch, wie aus 
1 Kön. VIIL, 65 zu erachen, hat or die „moanlach“ s0 eingeschärfte und 
hoobgestallte Feior dos Vorsöhnungstagen nicht begangen, Dis rauschen- 
den Festlichkeiten hätten doch einen Tag unterbrochen werden, und es 
hätte dor {individuellen und nationalen Wichtigkeit des Jom Hakkippurins 
Rechnang getragen werden könnon! Natürlich lasst ex die Gem. (Moed. 
Katon 9 8[ auch hier an seichten Boschönigungsvorsuchen nicht fehlon 
‚Der kühlen Sophistik fst eben keins Anfgabe zu schwer, ale vormag aber 
den geraden und ungekäinstelten Verstand nicht zu überzeugen und zu 
berieken. Dass Salomo anch mit andaran „mosalschen* Gesetzen unbe- 
kannt war oder loichtfortig vorfahr, #0 namentlich mit den Königsge- 
זר ₪ הטסו‎ XVIT, 16-17, braucht nicht erst hervorgehoben zu werden 
(Da wir von dor Feier des Vorsöhnungstages sprachen, #0 sol 0% uns 
gestattet, darauf aufmerksam en mnchen, dass selbat zur Zeit das zwi 


a9* 

































3( Dass auch diese wunderliche D 
denken auf rabbinischem Standpunkte 


rabbinischen Standpunkte aux, abet : 


₪. 








437 


graphio, cs müsste ja dann ערביים‎ mit zwei „Jod“ Inuten?), brachte 
diose talmudische Hypothese zu Fall. Tantae molis et 0. 

‚Dio zwoito massgebende Stelle befindet sich 2 Chron, NVIIL, 2; 
„Und Ahab schlachtete für ihn (Josaphat) Kloinvich und Rinder 
in Mönge und für das Volk, welches bei ihm war.“ Dem König 
Josapkat giebt die Schrift oft und nachäräcklichst das Zeugnisse, 
dass sein Lobonswandel in hohem Grade religits und gottgefällig 
war, Dennoch hat er Speisen genossen, die in des goltvergessenen 
Ahabs und dor götsondienerischen 15661 Küche gewiss nicht nach 
„anosaischen‘* und noch weniger nach „rabbinischen‘‘ Grundsätzen 
‚bereitet wurden. Dies kann nur die eino Erklärung haben: 6 
pentateuchischen Speisegosetze waron zum jener Zeit kaum gokannt 
und noch weniger praktisch beuchtet, 

Der Talmud, der sich nun einmal damuf capricirt, dass sogar 
seine eigenen Speisogesetzregeln „momisch* eind, geht natürlich 
mit baherztestem Muthe, der einer besseren Sache winlig wäre, 
daran, auch diesen schreienden Widerspruch zu übertönen, „Wiet 
fragt er (Chul, 4b) durfte der fromme Josaphat geniessen, was 
dor gölzendienerische Ahab geschlachtet?* Es wird orwiderts 
„Iesaphat habe der Einladung nicht Folge gegoben.“ „Nein!“ — 
lautet dio Replik — „Alınb liess sich gewiss nicht einen Korb geben,“ 
„Vielleicht‘ — wir! darauf entgognet — „hat Josaphnt nur dem 
Weino zugesprochen, aber die Speison rafüsirt?* „Auch den Wein 
או א‎ 59% — heisst os in zurückwoisender Erwiderung — „durfte sich 
Tosaphat nicht ınunden lassen." Nach vielen Debatten wird dann 
endlich der Möglichkeit Ausdruck gegeben, „„Obadialı, Ahab’s racht- 
elinbiger Haushofmeister, habe das ritnelle )1( Schlachten vollzogen,“ 
Dagegen wird bemerkt: „Keineswegs! Obadiah konnte bei der 
grossen Menge dus Geschäft nicht bewältigen.“ Aber der Talmud 
‚giebt sich nicht gefangen, versucht vielmelır noch weitere Erklärungen, 
um die Deuteleien und Spintisirungen seiner mosaisch-rabbinischen 
‚Bpeisegesetze gegen jede Attaque zu schützen, 

Prüfen wir nım die eigentlich prophofischen Bücher, 

Bei Deutero-Tesaias geschieht verbotener Speisen, namentlich 


2) 186 nicht einmal zutreffend, a. Thoas, zur Stelle. 














‚den Priestern beobachtet werden sollten), Die Worte 

3: „So werden. die Kinder Israel ihre Speisen unrein*] 
sunter don Völkern essen, unter welche ich sie verstossen werde’, 
boweisen durchaus nicht, dass die Tsmeliten während ihres Aufent- 
haitos in Palästina nur erlaubte Spoise genossen und mithin lie 
‚Spoisogesstzo beobachtet hätten, Donn das unmittelbar Voringehonde 
wie Nachfolgende zeigt, wie auch Raschi 2. St, orklärt, dass das 
Wort טמא‎ hier nieht „verboten“, sondern „‚ekolhatt‘‘, „unsaubor‘ 
(OL) bedantet. „Gerstenfladen in Menschen- oder Thieraxem- 
menton gebacken,“ — zu solcher Hungersnoth-Nahrung werden dio 
Teraeliten im Exil sich getrisben sehen. Hunger sollto dos sündigen 
Inraels Strafrichter sein. Für don Propheten und Priestor, der aus un- 
‚geborsner Dolicatosso und strist-frommem Priestergefühl sich von allen 
unsauberon Fleischspoisen, suporstitiösen Brühen und schmutsigen 
Oortlichkeiten farngohalton, schien die Theilnahme an jenem gemein- 
umen Loos6 hart und ungorocht, Dor Unsehuldige muss mit dem 
Schukdigen und durch den Schuldigen oft leiden. Nur die einzige 
Concession wird ihm gemacht, dass sein Brot nicht mit Exeromentan 
von Menschen כנללי צאת. האד‎ gemischt, sondern auf Thiermist 
gebacken sein solle, — Es ist dies eine drastische Ausdrucksweise, 
vielleicht nur Symbolik, des Propheten; abar wir wissen ja, dass 
solche von dem kräftig-naturoll sprechenden Jecheskel besonders 
‚geliabt wird, vielleicht weil zie auf das Vorständniss und das Gefühl 
der grossen Masse am ohasten und tiefsten Eindruck zu maslıon 
gesignet war, — Auch sogar der gewiss strong ainngemässer Exgasn 
sich befleissigende Kimchi deutet IV, 13 nicht auf die Spoisogosotze, 
sondern erklärt: „denn im Exil worden sie ihre Speisen nicht vor 
Verunreinigung bewahren, nicht in Sauberkeit geniessen können." 
Eine ähnliche, und noch weniger präcisirte, Aufzeichnung findet 

sich Hosen IV, 9: „In Aschur werden eis Unreinos) geniessen.“ 


®3 


2) 8. wos wir oben 8, 265, Note 1 dariber angen. 
2) Auch die Acoentutation weist darauf hin, dass nicht zu über- 
otzon sei: „ihre unreine Speise, aondern „ihro Speise unrein‘ genionsen 





3) Auch hier erklärt Kimchi: „Unter den Heiden warılan sie ihre 
‚Nahrung nleht {in Reinheit und Sauberkeit gonlossen können.“ Kimchi 








sich nicht die allergeringste Anspielung auf u 

Unter den Hagiographen — eine n 
in Chronik haben wir schon im Zusammenhang mit + 
in Kön, erörtert — führt nns sonst keins Stelle in 
hätte seine Annioht noch damit motiriron und ar 
ja das Ausland selbst (nämlich das " . 
gleich aum ''מטק0111,,‎ Boden Palästinne unsein, un! 
s. Amos VII, 17: „Auf unreinem Boden wirst Du 

1) Dass dio Losart des Totragrammnton 6 
lingst anerkannt; doch ist nuch nicht Jahweh, sondern Ji 
tige Aussprache, wis ich dus in 
anderen Stelle nachgewiesen habe. . 

®) Wir wollen nur moch hier anf das 
II. 10 und 20 wird erzählt, dass Esthar ihre Abe 
nicht kund that, Hätte 610 aber jüdische Spe 
hätte es 10801 am persischen Hofe bald gewusst, 
Dio Doduetion ist klar, und dio Thatsache, dass «io 
alle Anderon am Hofe genossen, somit onumatäaslich, Sal 
abor ergehen sich Talmınd und Targamim mit sel 
täuschung und in gewohnter Antecipation auch über diese 
magorie und Märchen fruchtbare Capitel, Bio lassen zu 
Haman über das jüdische Speiseritual raisonniren 
diesem lotztoren die israolitische Holdin der Erzählung‘ 
lichen Harem zu Suss strenge festhalten. Zu TI, 9: „ 
Auszeichnung im Harem botreffs ihrer Geschenke und 
ersehenen Kammermädchen,“ bemerkt Gem. Mogillah 
soichnung bestand darin, dass man ihr jüdisch-rituell it 
verabreicht hat.“ So die Allwissenheit Rab’s, Sein 1 





| 




















441 


mit Ausnahme des mystischen und mysteriösen‏ - ו 


= Hier wird uns I, # berichtet, dass Daniel) sich 
"weder an den Speisen noch an dem Weino an der Tafel des haby- 





ist nicht minder allmiseond, sicht aber in seiner Allwinsonheit merk- 
das gerado und schneidendste Gegentheil: „Die Ans 
die Ksther genoss, bestand darin, dnss man ihr Schweins- 
2090194160 (das bekannte Delicatossen-Ideal mancher Rahbinen (Chal. 17 
רב שהאכילה מאכל יהורי ושמואל אמר שהאכילה קוטלי רחדרי.‎ Na: 
Und Raschi halt en par für nothwendig, daza zu bamarken, alo 501 wagen 
osar Weberbretung nicht bestraft worden, da sio nur von don Um- 
geawungen, diese Speisen הגה‎ aan אונסה לא‎ ren. (Und doch 
bemerkt der Talmınd, das Unheil durch Haman sol den Jaden von Gott 
ale Strafe dafür gosandt worden, 0848 ale an den, Ringangs dos Buchos 
erwähnten, Gastmählern dos Ahasvoros theilgonommen של‎ mwon שנהגו‎ 
(אתר רשש‎ Auch die beiden Targumim sind um 68% Seelonhall der 
jüdischen Persorkönigin, dns sie durch jenen 000085 hätte verscherzen 
können, schwer besorgt und wissen von allrloi Vorkehrungen zur Var- 
hütung des Unheil, Zu II, 9: „Bsther erhielt die «loben Kummer 
הגמ‎ die ihr gebührten (nm), aus dem königlichen 17018916," hat 
das erste Targum, dan Wort הראיות‎ für seinen Zweck benutzend, diesos 
les paraphrasirt: „Alle sieben Kummerzofen waren streng orthodox 
(כדלהן צריקתא).‎ und geoignet, ihr jüdisch-ritaelio Speise und Getränke 
au veradreichen‘“ Das zweite Targam betont die rabbinssch-untadelige 
Tafel der Esther noch nachäräcklicher: „Esthor üherliess die ihr vor- 
gosotzton Gerichte don heidnischen Kammerjungforn, da io aolbat den 
Wein des königlichen Palastes aus rellglösen Serupeln nicht gen 
Wir überlasson os dem Losor, wolchem von janen rabdinischen Ralscnne- 
ments er den Vorzug einräumt, Und wio verhielt sich Esther bei den 
Gnstmählern, die sie dem König und dom Haman zu Ehren gegeben? 
4) Philippson in seinem Dibelwerko bemerkt hierau: „Dass Im 
Zeitalter des Exils der franmero 1988115 unreine Spoison mit Aongat- 
lichkeit vermied, ersicht man aus Jechonk. IV, 14, Jen, LXYV, 4 und schon 
‚feühar ans 110008 IX, 3." Diese Schlussfolgerung ist durchaus irrig 
dad ganz 1070016 wie wir oben, wo wir jede dieser Stellen erörtert, 
geesigt. Philippson ist eben in der Iandlänfigen und talmudischen 
Piötion Vefangen, dass die eigentlichen Speisegesstze auch früher schon 
gekannt und in Geltung waren. Jedenfalls rationeller als der Sohn, hat 
Most Philippsoa (der Vater) commentirt: „Weil dis Heiden von allen 
ihren Speisen und Woinen don Götzon darbrachten® לתה‎ mr בי ררכם‎ 


מכל באכלם \מייעם ans‏ " 

















!=== 





liegt überdies klar zu Tage, so. dass 
tungen ziehen. Alle sogenannten P 


3( Der Commentator Ebn Jachija bemerkt hi 


„Wer ans Noth oder Zwang, nicht aus Neigung oder Us 
Neisch geniesst, gegen den wird der Herr ver: 
sein.“ Andero sehen in der Enthaltsamkeit der 
gegen Götzendienst; die Enthaltsamkeit, die auch 
Allen zum Vorbilde dienen sollte, hatte den Zweck, 
Heiden abzuschneiden. 80 B. 12 b. Gerson: „Wi 
jener Heiden ässen oder ihren Wein tränken, 0 
schwägerung mit diesen und zur Annshme Ihrer 
Götzendionstes kommen.“ Handgreilliche Anteot 
כוחים).‎ ne טל‎ a) ist ein Verbot einer viel n 
?) Abgasohon von dem mythischen und my 
Buches im Allgemeinen, genügt, um ihm Authentie 
würdigkeit ganz und gar abzunprochen, achon der 
Traumdeuterei als förmliche Wissenschaft darin d 
heisat os da, vorstand sich auf die Deutung der Gesiel 
während Josoph (1. M, XLI, 16) das Compliment, 
zu deuten. bescheiden suräckweist. Justinus fr 1 
mniorum primus intelligentiam condidit. 








443 





mamentlich bezüglich Alexauders und der Diadochen, waren zur Zeit 
dor Abfassung des Buches opera operata, bereits eingetretone Facta, 

Es ist für Jeden, der sich nicht verblanden und selbst täuschen 
il, wohl kaum zu bezweifeln, dans das Buch Daniel, wie es uns 
rorliogt, nicht vor der syrischen Religiensverfolgung und dann nur 
aumeist in der Absicht verfasst worden ist, die damaligen Juden 
zur Zeit des Antiochus Epiphanes zur Ausdauer und zum Märtyrer 
Hınm aufzumuntorn, indom man Daniel und seine Gefährten und 
Leidensgenoesen als Vorbilder aıfstellte. Die heterogenen Stücke 
in dem Buche können zu vorschiedenen Zeiten abgefasst, das gunz 
besonders tendentiöro erste Capitel (wie im Buche Hiob) als Prolog 
hinzugefügt worden soin 1), 

Dies führt uns zu den Apokryphen, unter denen das authen” 
üseho Buch der Maccabüer das Bindeglied mit Daniel bildet, 

Als Hauptbeweis dafür, dass schon in früheren Zeiten das 
Speiegesetz unter den Judsn streng beobachtet worden und diese 
für dasselbe sogar Märtyrer geworden, werden gewöhnlich die Be- 
richte in «dien Büchern der Maocabäer, deren erstes im 1. Jahr- 
hundert v. Chr. abgefusst ist, angeführt, 2) Wir meinen nun, eine 
integre und strenge Befolgung der sogenannten mossischen Speise- 
gosotze datiro geradezu erst von der maccablischen Zeit, in welcher 
wohl auch die Ausdohmung und Ausspinnung diosor Gesetzo ihren 


4) Was Herr Prof, Steinthal In der Zeit d. Tndonthums in diesem 
Sommer (ich habe die botreflondo Nummer leider nicht vor mir) über 
das Buch Daniel veröffentlicht, ist zum Theil nicht zutreffend, nicht 
einlouchtend, bosonders setzt or die Abfassung oder Voröfentlichung 
des Buches zu früh an; nur die macoabäischo Zeit ist die richtige, 
Was ich an diesom hochgolchrten Manne oft bodı int, dass seine 
ähnlichen Erörterungen und Anrogungen in den jüdischen Zeitschriften 
aur akademischer Natur sind, Theorie ohne Praxis bleiben, 80 was er 
über den Mythos der Akodah, über Kaddisch, hier über Daniel wissen- 
schaftlich vorträgt. (S. dagegen div Ansicht Mendolasohns im „Leben 
des Sokrate“.) Wissbegierig bin ich, wie er sich über Jacobs Ring- 
kampf mit dem Engel änssort, und ob er die Satzung von war Ta oben- 
falls ganz intakt lassen würde. Mein Princip ist: die Wissenschaft darf 
vor keinen Cos ;uson zurückschrocken. 

#) 80 namentlich son Winer, Bibl. Realwörterb.. Art, Speinegesetze, 








orsparon können, wonn 8 
oder srechen wir milde, wenn weine kn 
überzengenden Gedanken, 


tritt und die Folgen des Leichtsinnes oder € 
und fühlbar werden. Erst 48+ 
Entbehrungen brachte Wandel herror In den 
lungen’ den inraolitischen Volkes. 











sei.) Der engere Verkehr, wie stricte Scheidung manifestiren sich aber 
zumeist — da hier von Handel und Verkehr im Allgemeinen nicht 
die Rede, sein kann und das Uebel der Mischehen bereits unter 
Eau?) und Nehemin urgirt war — in dor Gemeinsamkeit oder dem 
Soparatismus in Bezug auf Speise und Trunk, Und so dürfen wir 
wohl annehmen, dass die Juden erst um die Zeit des Antiochus 
des Grceson (c, 218 v, Chr.) sich durch stronge Beobachtung der 
‚Speisegesotzs von den Heiden abgesondert haben, Hiernach wäre 
&s Verfolgung des Antiochus Rpiphanes um so orklärbarer, weil 

man wusste, dass die stricte Obseryanz orat etwa ein halbes Jahr- 
Iumders vorher sich. oingolebt hatto. Wenn wir Josephus unbedingt 
frauen dürfen, hätten es die Juden von Antiochns dom Grossen ar- 
wirkt, dass das Fleisch der unreinen Thiere nach dor heiligen 
Stadt nicht einmal importirt werden durfte, (Ant. 411, 4, 4:) 
Undeie א‎ nöd 50600 ןר פס אן הלק בושחה‎ pijze קדה‎ 
Kay nal לקש‎ > >. . nal 20000 עה‎ zav ד‎ 
למס‎ zeig 10000706 3) © ד‎ A. — Auffallenderweise erwähnt hier 
Jossphus gorado nicht das Schwein, 

Als „Hauptboweis‘“ abor — nämlich dafür, „dass die Juden 
zu jeder Zeit (sic!) das Gesotz der verbotenen Speisen und nament- 
lich des. Schweines strenge und selbst märtyrerhaft beobachtet 
Iiitten" — können dieEroignisse während der maccabilischen Epoche 





4) Auch aus Sirsch (Vorrede) möchte hervorgehen — wenn anders 
Birach unter Euergotes 8. also um 221, geschrieben — damals eine 
Besstion in der jüdischen Wolt eintrat; dass die Juden sich erst neuer- 
dings in ins mosaische Gesetz einlebten. Er sagt: „Ich habe viele 
Mühe und Studien angewondet, . „das Buch herauszugeben für die in 
‚der Fromdo*), die gern etwas lornon und ihre Sitten danach einrichten 
wollen, nach dom Gesmtzo zu loben.“ 810 haben also bis dahin nicht 
nach dom Gesetz gelebt! 

14 מ ף - 

Dieser Bericht ist mir Obrigens durch den Zusatz verdichtig, 
‚dass 01986 für dio eigenen Opfor dor Heiden nur aolche Opfor gestattet 
waren, die auch dem (jüdischen) Gott recht waren: ping 24 zulg 
וטלק‎ 00 0 dv וס‎ ap dei Dat nakhtapalv, 0367908 00 
Das 186 doch sehr unwahrscheinlich! 





*) Vielleicht abor hatte. or hior.nur die Aloxandriner vor Augen 














beide Reinheitszeichen fehlen, verboten. 

Mit dem Schweinofleisch, das in den macı 
eino solche Rolle spielt und jenen Kritikern 
beweis“ dient, hat es ja aber eine ganz 











sein Genuss wurde als eine dem fremden 0 


1) & Gem. Bynhedr, Ti: גורת. המלכות. אכל.‎ 

קלה יהר; ואל יעבור . . . ואפילו שלא בשטת. 

ה אפילו mm‏ קלה Sm zum‏ 
לשנרי ערקהא דמסאנאי. 


au 
letrachtet!). Diese 0.20 hut ja dor Apostel auch dan zum 
Christentlium Bekelırten aufs Strengste verboten (Apg. XV 20 
und 29)! War dies nicht in gleicher Weise bei den Maccabäern 
der Fall? Hat man nicht dem Eleasar Schweinefleisch, welches Opfer- 
Nsisch und dem Jupiter geweiht war, aufzwingen wollen 2)? Eleasar 
sträubte sich aber, selbst das untergeschobene erlaubte Fleisch zu 
essen, damit die Jüngeren nicht glauben, er sei zum Heiden- 
thum übergetreton®). Das VIT. Kapitel Maccab., welches von dem 
Martyrium der Mutter und ihrer sieben Söhne erzählt, die qualvollen 
Tod dem Genuss von Schweinefleisch vorgezogen, endet mit den 
Worten: „Das hun sei von den Heidenopferu und den ausserordent- 
lichen Martern erzählt). Auch in dem sogenannten 4. Maccabüer- 
טטור‎ des Tosephus wird das von Antiochus offerirte Schweinefleisch 
als heidnisches Opfermahl bezeichnet 5). Von dieser Verfslgungszeit an 
wurde von den Rathgebern ımd Führern der jüdischen Gesammtheit 
gleiclesun Repressulien genommen und Dinge, die an sich durch- 
Aus gar nicht verboten waren, sobald =10 nur irgendwie mit Heiden- 
um in Verbindung standen oder von Götzendienern berülırt waren, 
als verboten und verunreinigend betrachtet, So dürfte. vielleicht 
such in dem einem Daniel zugeschriebenen Buche die Enthaltsam- 





") Damit wird das hinfällig, was Dr. Joöl („Blicke in die Religions 
geschichte 8. 63) Abweicheudes zwischen der Relation im Mascabler- 
‚buche und der im Talmud über diesen Punkt zu finden glaubt, 

®) I Macoab, 6, 21. 

3 Ibid. 24, 20. 

#) Vgl. auch das Klageliod im Morgengebote für den 9, Ab: mar 

אלהי אזנך וטמט טרחות טנופם כהטלן טל מזבחך חדרים. 

5 Vgl, hierzu Gesonius Commentar zu 198. LXYV, 4: „Dass dio 
üriochen vorzöglich bei den Opfora der Coros, dor Laren und bei Bünd- 
alssen und Verträgen Schweinefleisch opferten, 186 bekannt. (8. Spencer 
de log. Hobr. ritusl 8. 187)... Deshalb befahl denn auch Antiochus 
Ephiphanss vorzüglich Opfer von Schweinen.“ — Das 2. Targum zu Esther 
lisst schon zur Zeit der Belagerung des Tompols unter Nobukadnezar 
Schwelueblut über den Tempel hinsprengen: המיה‎ pp pm חויריא‎ am 
טל כית מקדטא‎ Ohne Zweifel wird bier Antiochus in Nobukadnezar 
antecipirt 8, Diodor Sic. Bibl. Tom. XI Eelag. 34; Meyahny bv our 
0 Te ala לוטסקה‎ ai ma apa 00 mpwaltake m. 5 — CI. 
Josopkus Antiquit XIII, 8, 2. אה‎ 'Enlp. be nacidorv Il פס‎ Radar, 




















Wein wegen ihrer Töchter,‏ 5 וו 
(welchen‏ משום רכר אחר nennbaron Etwas‏ 


2) Das ist — um uns eines alt 1 
— echtes Frauungersde und Wolbertheologis, 
Autor in den Mund gelogt wird. Dis du: 

*) Zur Zeit des Königs Josias war 
rolle vorhanden und auch diese — ganz 
aufgefunden; während. Seruhabels Zeit 














ronlen- Und endlich sagte sic (XIT, 2) in Bezug auf sich solber: 
„Ich werde nicht davon (von Holofernes' Leckerbissen und Weinen) 
geuisanen, damit mich nicht eine Strafo trefle, sondern von dem, 
was ו[‎ mitgebracht, soll mir gereicht werden.“ Ganz abgesohen 
davon, dass, wie bereits erwähnt, das Buclı einen legendenartigen 
Olarakter an sich trägt, ist auch nicht zu vergessen, dass Indith 
om Holofernes gegenüber allerlei Hinterlist anwendet, um ihren 
wahren Endawock zu vordeoken. Ueber die Moralität dieses letzteren, 
«is der Ahnlichen That der Jafl im Buche der Richter, "brauchen 
wie uns hier um #0 weniger ayszusprechen, als wir das Rad der 
Geschichte nicht rückwärts zu drehen vermögen !). Das aber sicht 
fest, dass, zolbst. besten Falles, aus den Thnton und Reden, die dor 
Verfasser der Judith zuschreibt, für unseren Gegenstand wenige 
Liehtblicko gewonnen werden können ?). 

> — Desgleichen rühmt sich Tobith in dom gleichfalls logenden- 
haften, apokryphischon Buche, das seinen Namen trägt: or allein 


a 
een heran lieber Huugers aterben sollen? Wo bleibt denn da der 
Schrifttham gültige Grundsatz, an 3 M. XVII, 5 ange 
a הור‎ deren Ausführung der Mensch lebe, aber nicht sterbe‘? 
חר בהם ולא שימות בדם.‎ So hat auch vor nicht gar au langer Zeit der 
rabbinisch nicht unterrichtete Lesheim (Process Noustettiner Syungogen- 
brand) Gofängnisskont mit den grotesken Worten vorachmäht: „Lieber 
1 Even sterben, als gogen unser (hobot verstossen.“ In Gom. 
isst os aber ausdrücklich: „Zur Erhaltung des Lebens darf jedes 
religiöse Gesotz (ausser Götzenilienst, Unsittlichkeit u. 5. w.) übertreten 

BER SEN טיו‎ pn wis בפני מקה‎ Denon פאק לךידבר‎ 

2) 8. was wir 8,495 Note 2.3 über 11 Bam, ©, 21, 1 bis 9 bemerkt 

at, 

2) Des Buches Jadith Haupt-, wio des nachfolgenden (Tobith) 
Nebentendens mag vielleicht garade sein, den Zultgenosson die Hoilig- 
keit den jüdinchen Speiseritus oinsuschärfen vormittelst dor aft von una ber 
tonten Antscipation תו‎ durch 16 Inalnuntion, dass die Frommon, die 
schon in alter Zeit dieso Obaervanz streng beachteten, dafür der göttlichen 
Belohnung theilhaftig wurden. Ebenso ruhmredig botreffs des Speise 
itus lassen. die apokrrphischen Zusätze au Esther IV, 17 diese sprechen: 
‚säuch hat Deine Magd nicht gogessen som Tische Haman's; anch habe 
‚ich nicht gegossen vom Mahlo des Königs und nicht getrunken om 

in“ Ueberall dasselbe Strebon, die Wichtigkeit und das 
‚Alter der apoiseritnellen Absonderang als möglichst ‚hoch darzustellen, 


Die jüdischen Spoinommetm. ₪9‏ ו 











451 


‚Also der allgemein interoonfossionelle Gosichtapunkt x 
der Speisegesetze. 

Die Bibel selber und namentlich der mosaische Codex dringt 
zwar und mit vollem Rechte auf das Sichfernlalten von Götzen- 
dienern 4), damit Tsrael von diesen nicht zum Götxondionst verleitet 
werds, Nirgends aber — im Gegensatz zum Rabbinismus — ist 
in der heilieen Schrift ein Speisegesetz damit motivirt, dass durch 
dasselbe eine Scheidung zwischen Tsraeliten und Nichtisraeliten be- 
absichfigt seid). Zu der irrigen Meinung, dass eine solche Ab- 
sonderung der eigentliche Zweck der diesbezüglichen Vorschriften 
sei, haben walırscheinlich zwei Stellen im Pentsteuch Anlass gegeben. 
2 M. XNXIV, 15 heisst es: „Dass Du uicht eineu Bund schliessest 
mit den Bewolmern des Landes , > . so würde er Dich einladen ®), 


4) @ M. XXIII 32 und 38, XNXIV, 15 und 16. 

2) 80 auch Ewald (Altth. des Volkes Iar. 8. 205 Anm.): „Zu einer 
‚ganz fulschen Vorstellung führt die Meinung, Moses habo seinom Volke 
die Spolsogesetzo gogoben, um sie dadurch desto mehr zu vereinzeln, 
Hier werwechaelt man die Folge, welche allardings die Speiangosatze 
Immer mohr horvorbrachten, mit ihrem Ursprunge und ihrem oraten 
unbofungenen Sinne.“ 

#) Die Rabbinen haben oft in ihrer buchatäbelnden Doutungasucht 
und ihrem Wobereifer, Juden von Heiden abzuachliessen, nicht blos den 
Wein verpönt, den ein Heide berührt, sondern sogar die obige Bibel- 
tolle dahin ausgedehnt, dass der Israclit selbst nicht von seinen eigenen 
slaubten Speisen an der Tafel dos Heiden oder in dessen Gesellschaft 
esson darf, Dar Autor dieser Ansicht int in Abrdah sarah Sa R. lsmael, 
in Aboth di R. Natban 26 11, Simon; „Israsliten, die ausserhalb Palae- 
אמג‎ wohnen, werden oft absichtalos und ang Mangel an Nachdenken 
בטהרה!‎ nach Baschi) zu Götzendienern: Wie und wodurch? Ein vor- 
nehmer Hoide veranstaltet z. B, zu Ehren seinen Sohnes ein Gastmahl, 
au welchem er auch allo Juden, die in der Stadt wohnen, einladet. Nun, 
wonn diese auch alsdann von ihren eigenen Speisen und Getränken ge 
nlesson und 861986 von ihrem oigenen Kellner bedient werden, iet os doch, 
ala ob nie son Todtenopformählern genossen, denn #0 heisst es: „und er 
wird Dich vinladen, und Du wirst von seinem Opfermahlo osaon.“ Die 
Gem. betont, dass schon die Folgeleistung dor Einindung, und nicht erst. 
das Goniossen der Speise und des Trankes, vorpönt sei, da unser Vers 
nicht achlechtwog sage: „Du wirst onen von wwinem Opfermahle,“ aondern 
„und er wird Dich einladen" u. 8. w. Das Gebot der Pernbaltung be, 


2” 





Gesinnten zähle, wünsche ich ash nieht, — 
dio Seelonharmonio, die nan cinmal zwischen Ci 


Heirathen zwischen den וש‎ 


Doch ist os absurd, ja wuhnwitzig, zu 


*) Also nur wogen dogmatlscher 
Zeloten im Oct. d, J. in der Branden! 








453 


gegangen}), und das Geniessen vum götsendienerischen Mahle und 
Tiellnahme am heidnischen Cult und der Sittenverderbniss werden 
als Eolgen eines Bündnisses mit einem kanaanitischen Einwohner 
deutlich bezeichnet. 

Die zweite Stelle — die wir übrigens schon früher beleuchtet — 
ist 3. MXN, 25: „Ihr sollt unterscheiden zwischen reinem Vieh 
und dem unreinen‘‘ u. ₪. w. und 26: „uni ish eanderte euch aus 
von den Völkern“ u, ₪. w. Doch ist auch (liesor Beweis von dom 
Trennungszwecke der Speisegesetze hinfällig, da ja, wie wir bereits 
oben hervorgehoben, die im pentatauchischen Gesetze yestattsten 
Arten, wie Rind, Schaf, Ziege, auch von den ımeisten anderen 
Völkern genossen, während viele unreine Thiers, namentlich das 
Schwein, von den Egyptern, Hindus, Phöniciern, Arabern gleich- 
falls perhorrescirt wurden. (8. ein Mehres hierüber 0. 8. 336.) 

Es ist: omit unbestroitbar, dass den biblischen Speiseverboten 2) 
koinoswogs a priori der Godanko zu Grunde lag, durch sio oino 
Scheidowand zwischen Israel und den übrigen Völkern aufzurichten, 
und dass. der später in dieser Richtung sich geltend machende 
axalusive Geist der Juden und der 281185616 Animus?) gegen diese 


liche Umgang und gemeinsame Mahlzeiten diese fundamentalen reli» 
glösen Ueberzeugungen irgendwie stören und geführden konnten. Der 
wahrhaft Gotteofärchtige und Humangesinnte irgend einer Confeasion 
ehrt die aufrichtige Ueberzeugung eines Jeden und wird durch dieselbe 
in seinem persönlichen, socialen und staatlichen Verkehr nicht beeinflusst. 

3( Bei den Acgypten war das wohl umgekehrt; dio Absonderung 
ron anderen Völkern (Grischen) war die Folge ihrer Speisogosotao, 8, 0. 
5. 410 und 428 Note 7. 

2) Dom 1001084 und seinen heidnischen Vor- und Nachtretern 
(#. 0.) war die Bibel natürlich unbekannt; aonst hätten sie woder über 
die mossischen Speisegesstzo ihre irrigen Meinungen gesussert, noch 
ihre anderen absurden, blödsinnigen Behauptungen in Bezug auf Juden 
und Judentbum aufgestellt 

5) Selbst der grosse Kritiker Bruno Bauer („Judonfrage") wieder- 
holt die von Anderen achon 90 oft erhobene Anklage: „Dass der Jude 
alle Andoron ausser den Judon für unrein orklärt und ala Jude für unrein ar- 





ג 


Von jenem exclusiven Geist und diesem gehässigen Animus 
תמחמ‎ ist vor dem babylonischen Exil nicht die geringste Spur vor- 
handen; ‚eine solche findet sich zuerst während des Aufenthaltes 
der Juden unter den Person, und zwar in dem sehr spät!) ver- 
fasten und aller Authentio ontbehrenden Buche Esther. Hier 
heisst es nämlich III, 8; „Es ist da ein Volk... und seine Ge- 
setze sind verschieden von jedem Volke“ u, 8. w. Ausser den 
antipolytheistischen, den Sabbath-, Beschneidungs- und ähnlichen 
‚charakteristischen Geselzen sind hier wohl auch die Speisevor- 
schriften“) als Momente und Faotoren der Selbstisolirung gegen 


1) Vobor die Abfussungszeit diesen Buches sind wir schr im Un- 
Aaron; dass sie aber siemlich spät ansusotzen ist, kann nicht bezwoifolt 
werden. „Weder das Buch,“ sagt Zunz (Zeitschr. der Morgenl. Gesellsch, 
XXVIE) „noch sein Inhalt war den Alten bekannt, Don Anlass au dor 
erdichteten Geschichte gub ein unter den persischen Juden aus der 
Umgebung eingobürgerter Froudentag." Vgl. damit do Wotto: „Dus 
einzige historisch sichere Datunı ist der Zusammenhang dur Begehenholt 
init dem Purimfoste; das Uebrige ist aus einer unreinen Voberlieferung 
geschöpft und vom Verfasser wahracheinlich noch mehr ausgeschmäckt.“ 
Zu wolcher Zeit nun war soin Inhalt zuerst bokanat? Ks fühlen hiar- 
über sichere Anhaltspunkte. Das aber steht bei mir fast, dass die 
Verfasser dor Maccabäerbücher dassolbo nicht gekannt haben. 1. Mace, 
YIL 48-49 wird nach einem über Nikauor erlangten Siog der 19, Adar 
als הנס‎ Freudentag für spätere Zeiten eingosotzt, und os int dort weder 
von einem Fasten Esther, noch vom Purimfest die Rede; man muss also 
beide noeh nicht gekannt haben. In dem weniger zuverlässigen und aus 
späterer Zeit stammenden 2 Buche heisst es gelegentlich des 
Bingen über Nikaner (XV, 36): „Sie setzten fost, niemals dieson Tag 
ungefolert zu lassen und den 19. des 12. Monats, einen Tag vor dem 
Tagy dos Mordechni, zu bogahen.“ Vom Faston Kather ist auch hier 
keine Rede, und die seltsame Bezeichnung „Tag des Mordechas“ zeugt 
hinlänglich dafür, dass das Buch Esther, sowie der Name Purim noch 
‚gar nicht. gekannt waren. Im Tractat Boferim XVII, 4 losen wir: 
„Unsere Lehrer in Pallstina pfiegten nach den Purimtagen unlässlich 
des Nikanor und seiner Gefährten zu fasten,“ Ueber das Nikanorfost 
über herrscht: in don talmndischen Schritten Dunkel und Verwirrung; 
die Talmudisten waren eben nicht mit den griechischen Apokryphen 
bekannt, 

#) Denn, wie bereits oben nachgewiesen, machte sich in dor Zeit 
des Antiochus des Grossen — und orat dann, und nicht vorher! — eine 


























4 


Malılzeitei Ausser sie Spott und Verachtung gegen das Reich und 
die Königliche Person 3( Fällt z. B, eins Fliege in ihren Becher, 
sc werfen sie blos die Fliege weg, trinken aber den Inhalt; würde 
‚aber der König den Becher selbst nur berühren; so schütten sie 
‚den Inhalt sus; dieser ist ihnen durch des Königs Berlihrung un- 
‚genlessbar geworden.“ Das Targum paraphırasirt: „Die Vorschriften 
ihres Beligionsbuches unterscheiden sich von denen jedes Volkes; 
‚unser Brot und unsere Gerichte essen sie nicht, noch trinken sie 
von unserem Weine.“ Und alsbald au diesen Vorwurf der Ab- 
‚sonderung in Bezug auf Speis’ und Trank lässt es Haman hinzu- 
fügen, dass die Juden auch schlechte Patrioten seien und: durch 
‚die Landesgesetze sich nicht für gebunden betrachten 2); יזמי גנוסיא‎ 
דילנא. ליתיהין נטרין ונימוסוא. לא מקימין‎ „unsere feierlichen Geburts- 
tage begehen sie nicht, noch halten sie unsere Gesetze.“  Aelınlich, 
wenn auch nicht 50 ausdrücklich, das sogen. Targum Scheni, 
Ein Bohrifterklärer vom Anfang des 16. Jahrhunderts, Joseph b. 
David Tackia (p. 1539) tritt den Talmud und das Targum noch 
‚breiter; er legt dem Harman alle Anklagen in den Mund, wie sie 
unseren Vorfuhren im Mittelalter und zum Theil auch in dor Nou- 
014 gemacht wurden, und es werden ganz besonders die Speise- 
‚gesetze betont (s, Note 1 am Anfange d. Anlı, I, 8. 486). 

In 1. Macc. I, 11 heisst es: „Sie (die hellenisirenden Juden) 
sagten: lasst uns einen Bund schliessen mit don Völkern, die rings 
um uns sind; denn seitdem wir ıms von ihnen abgesondert haben, 
hat uns viel Leid getroffen.“ Wir haben schon oben dieses „seit 
dem u. זר‎ auf die Zeit des Antiochus des Grossen bezogen, 
unter dessen Regierung mit der strieten, vielleicht gar ostentativen 
und demenstrativen Beobachtung von Speisegesetzen begonnen 

%) Selbst als Dichtung aufgefasst, ist das Benehmen Mordechals, 
‚der dem Könige das Loben rottet, die boato Antwort auf Hamans und 
aller Judenfoinde böswillige Verleumdungen; sie zoagt von der Liebe 
‚der Judon für Vatorland und Fürsten, für Recht und Ordnung. 

&) So‘sprachen nad spruchen ja die Judenfeinde aller Zeiten, ob- 
‚gleich die Juden überoll und immer sich als gute Patrioton bewährten 
und bewähren und die Landesgewotze ebeuso hochhalten, wie 8116 anderen 


Religlonabekennor; s, Jorem. XXIX, 7 und Gem, un rielon Stallon; „Das 
Landesgesotz ist auch unser Gesute" xy רמלכותא‎ Kir. 

















₪ religißsen Satzungen — Wobei man entsprechenderweiso doch 
‚ganz besonders an die Speisogesetzo als cin solches Hindernis 
denken muss — das Zusammenleben mit Nichtjnden unmöglich 
machen ®), Dass sich übrigens Ant. Sidotes so über jede Erwartung 
nachgiebig zeigte"), lag wohl an den Kriegen, in die er verwickelt 
war; walrscheinlich wollte er sich die Juden zu Dank, Hingebung 
und Unterstützung verpflichten, Doch können wir dies nur als be- 





#) Dies bestärkt uns nach mehr in der Annahme, dass das 
Buch Esther schr spät verfasst worden und die Zeit des Ant, Sidetes 
higter sich gohabt habe; das „ihre Gesetze sind vorschieden und 
die Vorschriften des Künigs rollstrecken sie nicht“ (Bath, TIL 8) 
piolt wohl ]בה‎ die Ablehnung der Besatzung und, damit Zusammen. 
bängendes un. 

?) Bemerkensworth ist, dass die Christen des 1. Jahrh. fast dio- 
selbe Sprache führten und ihre Religion ala Hindernias gugen den 
Kriegedionst vorschützten, wie ja der Apostol selber (vgl. IL Cor. VA, 
14 u. 17) eie von jedem Umgang mit den Heiden nachlräcklich abge- 
mahnt (#, Noto 3, Seite 156 Anhang I), Celsus (bei Origenes contra 
Colaum VII) sagt nämlich zu den Christen: „Wenn es Alle so machen 
wie ihr, 50 würdo der Kaisor allein stohen, und dann würde dio Ro- 
glerung des Reiches wilden und gottlosen Barbaren In die Hände fallen, 
die aller Wiesonschaft und auch eurem Gottesdienst ein Ende machen 
würden.“ Origenes antwortet: „Die Christen seien sämmtlich Priester 
ind könnten also keine Kriogsdionsto thun; sie kämpfen für das Yater- 
land durch ihr Gebet“ (s. Note 4, Seite 486 Anhang I). Auf die Er- 
mabnung des Celsus, „sis sollten sich doch am Stantaleben bethoiligen“, 
antwortet Origenes, „die Christen hätten kein besonderos Vaterland; sio 
Hosson sich durch menschliche Ordnung und Gosstze nicht vorunreinigen ; 
Ihr Vaterland sei die Kirche; sie bedürfton ihrer Zeit und ihrer Kräfte 
zu heiligen Dingen, zum Gotteadienste, wodurch die Seligkoit orworben 
werde“. Solche Redensarten hört man wohl auch noch in der Gegen- 
wart seitens (nichtjüdischer) Zoloten, Doch Schwächen und Gebreoben 
innsrhalb anderer Religionsbekenntnisse werden dann klüglich Aber- 
tüncht oder übergangen, oder sagen wir lieber, mit dem Mantsl ehrist- 
licher Lisbe verhallt, 


9) Achnliche Hochhorzigkeit bekundet dus Docret der Bardiner 
(e. Noto 5, Anhang I, 8. 487.), Doch sind alle dieso Privilogien, wie wir 
im Verlauf schon werden, privilegin odioeissimn geworden. 




































Chr, in Alexandrien verfassten 9. 





1) 8; Note 6, Anhang I, 8. 481, 


Zu 











eine Arunsorung an, dio unter Ptolomlius Philopator 3( dor Palästinn 
im Jahre 217 unterwarf, gothan worden sein soll: „Die an dom 
Geschlechte in Allem vorlautbarto gute Handlungsweise brachten 
die Heiden durchaus nicht in Anrechnung. Aber von der Trenmung 
in Hinsicht ‚des Gottesdienstes und der Speisen machten sie viel 
Aufhebens, indom sie eagton: „diese Menschen könnten weder 
mit dem König Philopator noch mit den Kriegslouton Tischgonossen 
sein, sondern sie seien feindlich gesinnt un grosse Gegner des 
Stantswesena.““ Ist auch an diesem Borichte kein Körnchen histo- 
rischer Wahrheit, so reflectirt er doch ziemlich getreu das, was 
Jamals in nichtjüdischen Kreisen und leider anch heute noch viel- 
Sach gedacht und gesprochen wurde und wird. 

> Bokanntlich rechnet der Talmud manche Speisagesotzo zu don 
Obsorranzen, dio Satan?) und die Völker bekritteln und. sinnlos 
indens). Wolcho Völker dor Talmud meint, darüber bmuchen 
“ir nicht lange hin- und herzurathon. Wir wissen sohr gut, welch” 
argen Hohn ogyptische, griechische und nömische Schriftsteller, 
die grösstentheils vor Redaction des Tulmud golebt, tiber diese 
Satzungen auegegossen haben. Und da die Antoren gewissermassen 
‚die Mundstücke oder intelligenten Väter der öffentlichen Meinung 
wären, #0 dürfte os angezeigt sein, hier einige ihrer Asusse- 
rungen, aussor den bereits citirton, auszüglich. oder wörtlich wieler- 
zugebon. 
- Dom Eysimachne (4004)? a, Ch.) werden die Worte in den 
Nimd gelegt: 1102550000 ze (Miononv) ,לכ‎ pm: 0 





4) Chronologisch wäre also diese Anusserung hier nicht am rochten 
Orte, doch da sie dem 9. Maccabäerbuche entnommen, Ist 416 an dieser 
Stelle „ein Wort zur Zeit". 8. Note 7 ibid, 

2) C'est 3 dire, Satan om esprit do donte ot de contradietien 
114106 con röglemonts comme inutiles, ob 168 gontils.. . . „en adrvent 
‚pour attaquer la divinitö do ה(‎ 101 (Munk 1.1). Koran, Sure VI (Ulm, 
5.104) heisst oa: „So haben wir jedem Prophaten einen Feind bestimmt, 
nämlich die Satans der Menachen und dur Geister, die gegenseitig 
trögerische und 011016 Reden einblasen." 

.השטן וארה מונין את ישראל ומוי )9 

#) Nach Anderen erst im II. oder gar im I. Jahrh, lebend. 

















468 


So bei Stmabo )6- 60n.—25p. Ch.). Er arlıabt gegen die Juden 
‚ten Vorwurf, dass sie Anfangs gerecht und wahrlaft religiös waren, 
später aber in Aberglauben verfielen ımd sich gewisser Speisen 1( 
‚enthalten, Lib. NVI: Oi 2& (ei פע‎ "LonBator Iezöpevor) מל‎ 
סקר‎ pie mins Ev 00 Auınis Zrfusvau סטמ הקול‎ mal 
Aberonfele 6 821086 וללס היל דומה הדל‎ Erd ד‎ Irpnobunn zb pw 
= עדונה ל‎ mipavınay 5000 Er עו‎ 6 
Bermbarında; „al שד‎ Bpwpärev Anuaytanz“ ümep aat vby Bing 
סמש מקב‎ 0 

05 Sieulus (io p- Chr.) behanptet gerademu, dass den 
Inden der Hass gegen andere Menschen recht eigentlich übertragen 
und vererbt sel; dass Ihre Nichtrereinigung mit anderen Vülkern 
(Verbat der Eheschliessung), ihre Absonderung von den Malılzsiten 
Andoror damit im Zusammenhange stehe und eine Wechselwirkung 
bedingo, BibL hist, tom, IT, eclog. NRNIV, 1: Möveug Jap Amavrav 
Ednay Äuravwvizung elvam mg mpds 3220 5006 muppiekler Ku 
mohejlong מה‎ 286050 mävees - . . , onarmmansung BE Th zu 

6/0 056 ₪5 סמסקגן לס name‏ א 6% 

105 מסלמס‎ Bi ומע‎ va muveehog 520 0 
undest :ג‎ Eivaı 221076 worymyelv rd mapinav un 
aDyosiy. Dies ist dis Sprache?) der Rathgeber des Antiochus 
Sidetes. Da jedoch dieser König gross- und sanftmüthig war — 
‚schliesst Diodor — so nahm er Geiseln, wies aber die Ankluge 
zurück, Zweifalhaft ist, ob das, was Dicdor ferner fiber die ab- 
weichende Opfer- und Lebensweise der Juden erwähnt, sich auch 
auf deren Speiseritunl bezieht, und ob er damit vielleicht auch ihren 
vermeintlichen Fremdenhass in Zusammenhang bringt, Eclog. XL, 
tom. 11: Tag 22 טפט 50 סט‎ uw 16 (Moore) av 
map eis hung Even, zal 5% עמ אסא‎ 0 Araydr. Dass 
dadurch der sociale Verkehr gehemmt wurde — nicht nur wenn 
die Inden sich wirklich abgesondert, sondern auch wonn dio Völker, 
‘Römer, es nur voraussetzten — braucht nicht erwähnt zu werden, 


3) Er spricht: bloss: von solchen im Allgemeinen. 
ל‎ Etwas imodifleirt schon oben nach Joseph. Antig: VII & 2 0 
an 


WE 








3 Denn was jene, die Juden, darüber sagen, klingt 
n 816 nicht andere Gründe haben, die sio verschwoigen 


Kallistratos: Ich-nun glaube,‏ טסקטה obx‏ לימש 
'Thier bei jenen Leuten eine gewisse Verehrung geniesst.‏ 
abor das Schwein missgestaltet und schmutzig, =» ist 08 doch‏ 
am Gostalt und Bau nicht garstiger als Käfer; Geier, Krokodil und‏ 
Katze; welche manche der ägyptischen Priester hoch. verchren 2).‏ 
Das Schwein habe die Aegypter, so sagen sie, zuerst uckern ge-‏ | 
habo nämlich mit seiner Schnauze den weichen, schlummigen‏ 08 1905 = 
Böden aufgewühlt; um desswillen essen manche das Schwein nicht‏ 
Man müsse sich darüber nicht wundern, da die Barbaren andere‏ 
Tiere aus noch geringeren und sogar lächerlichen Gründen nicht‏ 
 ssson . - . Ich glaube aber — # führt or fort — dass, wenn die‏ 
Juden das Schwein vorabscheuten, sie os tödten würden, wie-ja‏ 
Magier die Mäuse tüdten; es ist ihnen aber ahenso verboten,‏ 4% | 
ch Anadatu‏ בק mi‏ /סון6 wm tödten, win zu essen why BE‏ 
nn‏ 
A) Merkwürdig! An den Juden suchte Plutarch dio Eathaltung von‏ > | 
Tächerliche au ziehen, für die Angypter hingegen,‏ "4 ל | 
wie bereits eitict, führt er do 14186 einen entsprechenden Grund anz‏ 
w. So zeigt‏ .א Genuss vom Schwein erzeuge überflüssige Säfte u.‏ = 
an dem Urtheil über die Juden und an der Behandlung der-‏ 
ben seit den Zeiten Manetho's, Apion’s und Tlutrach’s bia auf Marr,‏ 
das par nobilo fratrum Stöcker-Hammerstein, von Ehren —‏ „ 
ala Trifolium (und Consorten) nicht zu vergessen, die Maral‏ 
Fabel som Junker und dom Bauer: „Js, Bauer, das ist ganz was‏ 
Andaras‏ | 
Welch‘ scharfsinnige Logik! Weil also ägyptische Priester noch‏ )9 \ 
wahrscheinlich, dass auch die‏ הס ‚göratigore Thiere onboten, darum ist‏ 
Juden das garstige Schwein vorehren!! — Andererseits 5866 jedoch Plu-‏ \ 
solber, dass (einige) Agsptische Priostor das Schwein deshalb ver-‏ הגד 
abscheuen, weil es dom Reiche des garstigen Typhon angehört. Dass‏ | 
‚aber dio Juden oben dnsselbe porhorreseiren, wird von dem Polyhistor in's‏ 
Lächerliche gezogen! Solch" inconsequente unıl vorurtheilssolle Procedur,‏ 
‚die übrigena 40 oft von rerschämten und acharmlosen Judenfeinden aller‏ 
Zeiten geübt wurde und wird, wäre doch zu komisch, weon sie nicht;‏ 
zu solch tragischen Folgen führte, wie wir sio leider selbst noch im‏ \ 
Doconalum des 19. Jahrhunderts erleben!‏ שוגו | 
‚Wiener, Dio jüdischen Speiengematre. 30‏ | 


- 
























ao 


ritus contmriosque veteris martalibus indidit. Es wird dem‏ סט 
Gesetzgeber geradezu die Absicht imputirt, durch die abweichenden‏ 
Gesetze dio Israeliten von anderen Völkern zu sondern, ex zu keincan‏ 
‚socinlon Verkehr kommen zu lassen. Profaus illis omnin, quae apud‏ 
sacra, rtursum concessa apıd illos, (une nobis insesta . > . caaso‏ 08 
ariete, velnt in contumeliam Hammonis. Bos quoque immolatur,‏ 
quem Acgyptü colantl). Sue abstinent, memoria oladix, qun ipsos‏ 
id animal obnoxium. Während‏ ומש ‚seabies quondum turparerat,‏ 
Taeitus hier das Bcho anderer Schriftsteller, namentlich des Manetho ?),‏ 
ist, finds ich ihn, naclı meinem Wissen wenigstens, als Orginal in‏ 
‚Betreff der Motivirung der Mazzoth. Er sagt nämlich: Longem‏ 
‚olim famem crebris adhuc jejuniis fatontur et rapfarım frugum argu-‏ 
mentum punis Judaicus nullo fermento retinet.‏ 

Am entschiedensten aber bringt Tacitus (ibid, 6. V) den Speise- 
ritus mit der Abneieung gegen alle anderen Menschen in Verbindung, 
‚der Institution der Beschneidung gleichfalls die Absicht der Ab- 
sonderung insinuirend 3); Apud ipsos fides obstinata, miserioordin in 
promptu, sed adversus omnes alios hostile odiumt), soparati epulis, 


Asgypter widersprachen, orklärt Tacitus mit Haman מכל עם‎ mie ודתיהם‎ 
dasz sie den Gesetzen aller Völker antgegengasstzt würen! 

3( Ob Maim. (M. N. III, 46, 8, 0. 8. 860 auch diese Stall dos 
Tarites wohl als Quelle hatte? Nach Horod. II, 38 u. 41 wäre Tacitus' 
Ralation einzuschränken, 

2) Vielleicht auch des Plutarch; doch da sie der Zeit nach nur 

Jahre auseinander, so woiss ich nicht, wem die schmeichelhafte 
absurde Märchen-Priorität gebührt. 

3) Cironmeidero genitalia instituers, ut divenitate noscantur. 
Tatzteren ist doch aber insofern unbegründet, als ja nach dem hierin 
unbediogt compotonten Horodot auch dio Aogypter und andere Völker 
des orloutslischen Alterthums diese Institution (der Beschneidung) 
hatten. 

*) 8. 0. bei Diodor und bei Manetho, — Tacitus und andere alte 
Schriftataller erhoben gogen dio Juden, wie oben ersichtlich, ganz sondar- 
bare Anschuldigangen, welche lediglich auf ihre Unbekanntachaft mit 
der Religion und dom Grundcharakter der Verhöhnten und Goschmähten 
zurückzuführen sind. scheinen alle ihre Kenntniss des Judenthums 
aus einer und derselben trüben Quells geschöpft und rom Scheine der 
Dinge und von einigen unsympathischen oder vorkommenen Israeliten 


























und Gauklorn, die das woltbohorrachende, + 
‚Rom anaog (of. Jun sat, VI, 390 und Deppiag, 
8. 21( 6% doch such damals eine Fülle | 2 

‚Juden gab, 











ee. 

"יא 

‚Römer profanen Riten nicht bis zu einem fostgasetzten Tormine 
ontsagt hatten, theilweise in der Insel Sardinien internit, theil- 
weise ans Italien verbannt: Aotum et de saoris Angyptüs Indaicisque 
pellendis Aactumgue patrum oonsultum, ut quattuor millin libertini 
generis ea superstitione infesti }), in insulam Sardiniam veherentur. 
‚Si-ob gravitatom cosli interissent, vile dammum. Ceteri coderent 
‚Italia, nisi oortam ante diem profanas ritas exuiasent: Dieson Mann 
> ומק מש‎ die gegen Menschen geilbte canibalische Grausamkeit keines- 
wegs, er verdient as, dass ihm ein antisemitischer Historiograph, 
Treitschke, an die Seito gestellt werde. Und dennoch diesem ver- 
‚roheten, gegen Leiden, Thränen und Jammergeschrei (gleicherwaise 
‚der Ohrixten wie der Juden) stumpfsinnigen, (s die Note 9, in dem 
Anhange T. S. 487) diesem bezüglich des Judenthums Märchen als 
Geschichte vortragenden Tacitus rühmte man nach quot vorba tot 
‚pondera! Wenn ihm die Bibel — selbst in der griechischen Ueber- 
selzung — eine terra incognita war, so hätte er doch wenigstens 
neben seinen Propheten oder Tnspiratoren — Manetha, Strabo und 
Diodor — die Geschichtswerke des Josephus lesen sollen. Diesen 
letzten Vorwurf erhebt auch der wackere, gewissenhafte Forscher 
Ernesti ‚gegen ihn. Unsere heutigen Antisemiten würden keinen 
Anstand nehmen auch die Bibel des alten Testamentes als Grund 
und Ursache aller Uebel anzuklagen, wenn diese heilige Urkunde 
nicht auch die Quelle der christlichen Religion wäre, wegen deron 
‚Verunglimpfung, Verlisterung und Verloumdung der Staatsanwalt oin- 
schreiten würde, Da diese Herren alle walıre Ohristlichkeit und 
"Menschlichkeit abgostreift haben, so glauben sie, dis Welt doch 
‚noch täuschen, eine verzerrte Maske der Ohristhehkeit vor das gleiss- 








> Ex int Klar, dass der Hobm und Aerger mancher heidnischen 
Sehriftateller über Juden und Judenthum zum Theil auch darin seinen 
Grund hatte, dass viele Heiden so manche jüdische Institutionen und 
selbst stliche Speiseriten annabmon. Schon Joseph. 6, Ap. 11, 39 sngte 
‚gleichfalls: „Seit lange her zeigte sich nicht bloss bei den Philosophen, 
sondern auch unter den Massen Nacheiferung unserer Roligiönität, Fast 
‚giebt 68 keinen hellenischen oder barbarischen Stamm, dahin sich nicht 
unsero Gebräuche vorpflanst hätten, unsere Sabbathfoier, Fasten . . - 
und viele unserer Spelseverbote (s. Noto 10, Anh. 1. 8. 489), 








Ban 





scheinlich genug, wie wir ja auch 3020, dass, 
die Roichshauptstadt wurde, Unzählige. von 
Dörfern, Preussen, Deutsche, Slaven u. =. w, 
(Colluvies gentium) (man denke an die : 
dnbinströmen, Ben Ar, Ol a nuinoi tn , 
Strassenpflaster aufrusammeln, Doch sind die rt . 








41 


'Schweinefleich, kommt auch anf die Beschneidung zu misonniren 
und klagt die Juden an, dnss sie lioblos und gehässig gegen Nicht- 
‚Juden swien, Fr fabelt ferner, dass sie am Sabbatlı fasten und in 
söhmntzigen Gewändern dasitzen)). Sat. XIV, V. 96: 


Quidam - . , . mil praster nubes ot 6001! numan adorant?) 
Neo distare putant „humana care suillam“ 

‚Qua זפומ‎ ubstinuit; ınox ot praoputia ponunt: 

‚Bomanaa antom aoliti contemnero 19008, 

Judajcam ediscunt et servant ac metnund just) 

Tradidit arcano quodcumque volumino Mono. 


‚greiftich von krassem Vorurthoil und lolchtfortigster Einseltigkeit geflubt. 
Hatten die Juden nicht eino groasartige Geschichte hinter sich? Bonnssen 
sie nicht grosse Palriotan, Mancabtier, Diplomaten, Feldherren, Führer und 
Hormcher, 010 hochstohende Aristokratio und Mittelolasse, 461906 au joner 
Zeit? Sind jene Schriftsteller nie mit der besseren und sollden Majorität 
auch anr vereinzelt oder vorübergehend zusammengatrolfen? Unmiglicht 

#) Lächerlich und selbst eines Atoms von Wahrheit entbehrend, 
wie Jeder sofort orkennt, dor auch nar etwas von der jüdischen Sabbath- 
feier weiss. Doch wäre die Ignoranz und Spottsucht des lateinischen 
Satyrikera ulcht 40 masalos geblieben, wenn oin gesolligor Verkehr durch 
die Macht der politischen Verhältnisse, heiderseitigor Vorurthoile und 
des Wahnes der Supsriorität, der hüben und drüben herrschte, nicht 
unmöglich gemacht, oder jedenfalls erschwert worden wäre! 

#) Aohnlich Potronius (60 p. Chr): 1060008 licet et poreinum 
aumen adoret. Et coeli summas 8010064 nurioulas (8. 8, 188 Note 11 im 
Auhang D. „Woil bei den Juden dio Vorhöfo der Tompel offen, ohne 
Dächer waren, und sie keino Götterbilder hatten, glaubte man, 800 betsten 
als ihren Gott Wolken und Himmel an“ (Anonymus). Celsus וק‎ 
Originem dozegen fabelt, dass die Juden den Himmel und die Engel anbeten, 
‚doeh nicht die vorzüglichsten Thaile des Himmels: Sonne und Sterne“ 

#) Wiederum die „Hamansche Anklage fast wörtlich; no batem 
und troten sie Allo Einer dem Anderen nach, und all’ din schlammigen 
Kanälo entströmen fast einer trüben Quelle! Zudem glaubte und glaubt 
die Kurzsichtigkeit und Bosheit, dass, weil. dio Juden. ihre eigenen 
Religionsgesetze hatien und haben, sie deshalb die Stantsgesetae dos- 
avouirten und desavoniren. 

4) Das ist das punetum anlions: hine 11180 Isorimas! workalb Juden 
und Jodenthum so vielon heidnischen Schriftstellern so verhasat waren. 
Obgleich nun, wie wir schen, römische und grieschiche Schriftsteller 
dio Religion und Riteu der Juden, besondera auch die Spoiangenetze, זט‎ = 
höhnten und mit denselben ihre Ungsselligkeit und Abgeschlossenheit _ 

















0050105 als Andoro zu wisson und alch der G 
Als nicht rein genug abwendeten, «0 hätten sie doch 


die Juden deshalb nicht heitiger als לי‎ seien, א‎ 
betrifft, 0 ist sie schon früher Asgyptorn und Ko 
‚Aogspter enthalten sich nicht nur vom Schwein, #0 
Schafen und Rindern und Fischen; die Pythagorker ₪ 
sogar auch der Bohnen und aller Fleischkost: yralv עלס‎ 
eböb var zul Öguhrapen zw HAhioy Av alu, Am 
אמות‎ mul Köhzer pötupem chB" dns andy Ämdyanin: 
ul ביופמקמ‎ alyüv ze va ₪189 al 060 te wel 940 "wat: 
me nal ol ahead ןל ומש‎ ärkvem (lib, 7, 49 ed. Sf 
4) Ex ist nicht mit unnnfochtbaror Sicherheit 
dor Dichter hier Juden, oder Judenchristen, oder gar 
«childert, die jüdische Riten adoptirt hatten. - 











473 


Buotrien und Indien, nicht nur von den Rümern, sondern auch von 
"allen andaren Menschen sich entfernen. Vita Apoll. Tyan, 1 W, 11 
וקה‎ er nämlich: Exsiver (ol TonBaire) ולג‎ yäp סד‎ Apkrranan, 
00 וי[ סקמו‎ BE vol פה‎ ävadrev, OE jap filnw 
Apımov ehpbvzer, zul ols juire עול‎ Tode 800 ההא‎ +6. 
eise .הס‎ fee שלפ‎ pipe Analar, 66% 3050000 ו‎ | 
שספמע‎ zul 1/2106 קלחל |גא‎ 305 "IvRol. 
= Butilius Numantianus (um 400 p. Chr.) verhöhnt ebenfalls die 
Toden wegen ihrer Speisogosotze; much er kommt von diesen auf 
‚die Beschneidung zu sprechen; dass er sie der Lüsternheit und Aus- 
schweifung 1) bezichtigte, fordert unsere Entrüstung heraus. (Itiner. 1. 
*. 383): Namgue loci querulus curam Judaeus agebat, humanis 
animal dissociale cibis . . . Reddimus obsevenae convicia debita 
genti, que genitale caput propudiosa raetit, Dans geht es, wie bei 
‚Anderen, auch über den Sabbatlı her, Und doch spricht hier, wie aus 
späteren Versen zu erselien, der Aerger darüber, dass die jüdischen 
Sitten von Vielen acceptirt wurden (s. 8. 488 Anh. 1. Note 10.) 
‚86 weit von der Tsolirung dar Tischgemeinschaft zwischen Inden 
und Heiden. Zwischen Juden und Christen scheint in der darauf 
folgenden Zeit lange keine Teolirung von den Tafelfrenden staltge- 
funden zu haben, Haben auch die Juden weniger an christlichen 
Tafeln theilgenommen, so scheinen doch die Christen die Speisen 
an jüdischen Tafeln nicht verschmäht zu haben). Denn in den 
‚Rirchenversammlungen von Agde, Epsone und Orlenns wird den 





3( Schon bei Tucitus Nel uns diese Anschuldigung auf; Hist. 1. Vı 
©. 5: projeotissima ad libidinem gene, alionaram concubitu abatinant, 
inter so nlbil illieitum. Nichts uwerlaubt? Dor grosse Historiker hatte 
ao nicht die geringste Kenntnies dar mosaischen, geschweige denn 
der rabbinischen Ehe- und Kouschbeitsgesutze. Ich möchte sagen; 











sontra Jadacos nihil illieitum, gegen Juden war nichts unerlaubt, nicht 
‚genicino Gehössig! nicht Verleumdung, nicht Verlogenheit, keinerlei 
Niedertracht. Also auch in diesem Punkte der Ionchtende Vorgänger 


modernur antisemitisch geblendeter Geschichtslchrer, für die, wie Virchow 
am 8. Aug, d. 2. sarkastisch trufond bemerkte: apiritistisch angahnuchte 
Leute gern einen Lohrstuhl für Antisomitiamus ereiren möchten. 

2) Vielleicht war dies aber nur in dem vorurtheilafreieren Frank- 
reich der Fall. 


ke 








אס וחק oyitent, neo? (meve)? eos ad convirium‏ דוט 
la, cum apnd Christianos eibis communibus non utantur, indignum‏ 
‚eat alane eacrilegium, eorum cibos a Christianis aumi, quum cm,‏ 
‚quao, apostolo permittente, nos sumimns ab illis judicontur immunda;‏ 
שאו inferiores incipiant esse Christiani, quam Judaci, si nos‏ 980 מ 
ab Ällis upponantur ufamue, illi vero a nobis oblata oontemnank‏ 
(oöncile WAgde, anno 506, art, XL). — Si superioria loci elerions‏ 
haerotici enjuscumquo cleriei convivio interfuerit, anni 0‏ 
pasom osolosine non habebit. Quod juniores olorici, si praesumpserint,‏ 
wapulabunt. A Judacorum voro conviriis ctinm Inicos comstititio‏ 
nöstra prohibait, neo cum illo (ullo?) clerico nostro yanam comedat‏ 
quisquis Judasorum fuerit convivio inalinatus 1( (coneile d’ Epaone‏ 
der Epaour, 8. 517, art, XV).‏ 

Während wir soeben &ahen, wie Kirchenvereummlungen die 
Juden wegen Beobachtung dor Speisegesetze 80 hart mitnehmen, 
ist ₪8 gewiss nicht uninteressant zu erfahren, duse der heidnischo 





A) Wie diamotral ontgegengesotat ist doch dieses feindaolige Docrot 
gegen Paulus’ humane Asusserung Kpist. ad Romanoa XIV, 20: Mi 
ל 474206 לוק שאל‎ Epjov 05 0500, רצ‎ zkv nalaph, Abk mambv 
3 0 בא .450000 ו ד‎ ch ui ב .א וטק‎ 
המו‎ iv 5 5 300706 א | הלכשה מס‎ 00000 (Anders 
freilich Timoth. IV, 2.) 

Aus 006. Theod, nov. lib. Tit. 111 (425 p. Chr.) aol bier nach vin 
‚Deeret angeführt, das mit obigen eine, weon auch nur schr entfernte, 
Aohnlichkeit hat, Es spricht den Juden dio Fähigkeit ab, ein öffent- 
Yehes Amt zu bekleiden, woll 10 den römischen G; 
(vielleicht apuken auch in dieser immer von Neucm aufgelegten Sykophantio 
zum Theil die abweichenden Speiseriten der Juden!): Neminsm Judaeum 
ad honores ot dignitates sccedere 'efas quippe oredimus, ut supernas 
majestati et Romanis legibus inimiei . . . judicandi 61 pronuntiandi 
quod velint habsant potestatom. 

Merkwürdig bleibt es: das Christenthum kiugt so oft das Juden- 
Abm der Absonderung an, während on selbst dieselbe «0 ausdrücklich 
predigt! 2 Corinth, VI, 176: 0604056 in מסכצון‎ 008 nah קסע‎ 
@. 8. 486 Anhang 1. Noto 3) Während Taoitus and seine Vorgänger 
‚es dem Judenthum zum schweren Vorwurf wachen, dass sie keine Ehe- 
bündisse mit ihnen, den Götzendionern, oingehen, beschlisast die Brandenb. 
Prorinzialsynode (October 1992) den Kirchenbann gegen Christen 4 
werhängen, die in gemischter Ehe loben. 




















ו 











‚Du hast mich abgesondert von ihrer Speise und ihrem Trank!) und 
von der ehelichen Verbindung mit ihnen, Hätte ich mich mit 
‚ihnen verschwägert, a0 hätten sio sich meiner und der Kinder 
ihrer Kinder erbarmt* אתה נרמת לי שהם שונאים אותי שהבדלהני‎ 
ממאכלם וממשתיהם ומהתחתן בם אם נתחתגו בהם היו מהחמים קל"‎ 
ums ,ונל בגל‎ Diese Wort #ind aber nur das Echo eines 
'ämderen Rabbi, der über 700 Jahre früher seine müde gehetzte 
Nation in einem rührenden Gleichniss ihrem Schmerz Ansdruck 
‚geben lässt (Midrasch Radba zu derselben Stallo Klagolieder I, 21): 
„Enser Zustand“ — spricht das vorfolgte, gedrückte und gehölnte 
Terael — „gleicht dem einer königlichen Gemahlin, welcher ir 
‚Gemahl eingeschärft hatte: „‚Unterhalte Dich nicht mit Deinen Nach- 
‚taren, barge Dir nichts von ihnen, und borge Du ihnen nichts. 
Später zürnte der König über sie und stiess ₪0 von sich; Da 
Kopfte sie bei allen ihren Nachbaron an, fund aber nirgends Anf- 
nalıme. Sie kehrte also zum Könige zurtek, Dieser fahr sie an: 
„Du hist #0 dreist, dass Du wieder zu mir kommst.“ Daranf ent- 
‚gegnete die Frau: „Bätte ich früher meinen Nachbarinnen Geräthe 
geliehen und von ihnen entlehmt, hätten wir uns gegenseitig 
‚Dienste geleistet, wahrlich, ich hätte Aufnahme bei ihnen gefunden.‘ 
Ebenso verhält es sich mit Ismel, ‘Der Heilige, gelobt sel Kr! 
ruft Tarael zu: „Ihr seid zu dreist“2). Israel aber erwidert; „Herr 
des Weltalls! Hast Du nicht in Deinem Gesetze verzeichnet: Du 
901156 Dich nicht mit ihnen verschwägern, Deine Tochter sollst Du 
nicht seinem Sohne geben, seine Tochter nicht Deinen Salın 
zur Frau nehmen; litten wir uns gegenseitig nachbarlich und 
freundschaftlich verhalten, wäre seine Tochter bei mir, die meinige 





4) Natürlich für Raachi sind biblische („gättliche") nnd rabbinische 

;atze identisch, doch brauchen wir nicht zu wiederholen, dass 

meist die Munsslosigkeit und Minutioaität der Letzteren Abschliessung, 

Vorurtheil, Lüstigkeit, Kostenaufwand und Gohässigkeit gezeitigt und 
fortwährend gebären. 

#) Diose Auffassung des אקשיתון אפיכון‎ „Ihr 864 zu dreist, a0. dass 
ihr immer wieder zu mir betet, nachdem ich euch aus Tempel uad Land 
Ferjagt habe, scheint mir richtiger, als die des nase nimm מתנות. בהונה:‎ 
כולם שונאים אַתכט.‎ Te -בלפי האומה‎ 


em 





hama noch mehr abzuschlioson und zu isoliren, als dies in Folge 
‚der religiösen Satzungen schon erfolgt war, Doch die Laolirung, 
"ron der Bibel beabsichtigt und verlangt, hatte in dem Götzendienst 
und der Sittenvanierbniss dor damaligon Volker ihren Grund, Und 
‚wenn wir auch die Abschliessung, die der Talmnd befürwortste und 
durehführte, von seinem Standpunkte aus und für die von ihm in's 
Auge gefassten Zeiten und Verhältnisse vollkommen verstehen, ja 
im Allgemeinen für notwendig und opportun halten, s0 liegen uns 
‚dech in der Gegenwart andere, ja fast entgugengesetzte Pflichten 
ob, Wir dürfen und wollen unseren specifischen Glauben und 
‚dessen nötige Formen und Observanzen nicht aufgebon!), wir 
‚bmchen ums aber nicht mehr s0 ängstlich zurückzuziehen und zu 
verbarrikadiren. Bei Sturm und Frost zieht man das umhüllende 
schützende Gewand immer onger und fester zusammen; bei rahigem 
Wetter und milden Sonnenschein lichtet man das Gewand nach und 
nach. Die Sturme und Frösto des Mittelalters sind einom milden 
Himmel der Civiisation und Humanität gewichen2): wir sind in 


9) Nach den früheren Versicherungen brauchen wir nicht zu wieder- 
(holen, dass wir unsererseits nur gogen dio rahbinischen Mixsver- 
ständnisse und Entstellungen der bibl. Speisegesetze, nicht aber gegen 
diese selbst ankämpfen, die ja mit Ausnahme dos Blutes und dar sogo- 
‚nannten unreinen Thiero auch ron den Christen, wie von allen civilisirten 
Völkern beobachtet werden. 

) Wir schreiben dies Angesichts und trotz des leider gegenwärtig 
so lärmend und wuchernd und vorwüstand aufschiessenden Giftbaumas 
des Antisemitismus in- und ausserhalb unseres deutschen Vatorlandes- 
Denn gottlob! Die edelsten Gemüther und godiogenaten Geister stehen 
auf Seiten des Rechte, der Wahrheit und der Humanität und fühlen 
sich um so mehr gedrangen, in die אמות‎ für die werthvollsten und 
hoiligsten Errungenschaften der modernen Zeit einzutreten. Dank 1 
ühnen! und der Sogan des Himmels und die Lobpreisungen dor spätorten 
Generationen werden ihnen nicht fehlen. Was uns Israeliten anbetrifft, 
סא‎ werden wir trotz aller schroffen Bohandlung, Verunglimpfung und 
Undaldsamkeit nicht aufhören mit all unserem Vermögen, mit all unseren 
Kräften, mit unserem Herzbinte die Wohlfahrt, das Heil und die Sicher- 
heit des Vaterlandes, des Staaten und der Gesellschaft, in denen wir 
Isben, zu fördern, unseren Mitblingern, mit denen wir uns innig ver- 
"brödert und solidarisch fühlen, zu dienen und zu helfen. Was jene Juden- 
feände betrifft, die nich noch Christen neanen, «0 bergen sie nur diese 
















sind, wie die zerbrochenen Gesetztafoln, Heilige 
7, weil ein höherer Goist ohodem in ihnen vorkörpert 
weil der lebendige Geist aus ihnen entflohen, 
it, weil sio kein religiösss Leben mehr in uns erwecken. 
auf Anschauungen und wurzeln in Sitten, denen wir | 
1d gar ontwachsen sind, Die Bogriffo von „rein und unreint 
ifo vom plysischem Loben und seinom Sitze, wie sie dio | 
aussotzt, starren, wis die Hicroglyphen auf uralten Denk- | 
שממ‎ ar. Die biblischen Speisogosotzo haben mit ihrer 
keit auch iliro Geltung und Verbindlichkeit verloren.“ 





















was wir ao eben duf Geigers Venliot bemerkt haben und 
hi besonders hinzu; nicht das biblische, sondern das 
tual voranlasst die vielen Plackeroien in der 
und die Hemmnisss des soclalen Verkehrs, 
nicht umhin, die Worte, womit ein, wie von Tudan, 


‚der Aussicht auf den endlichen Sieg des Rechts 
fen wir dan Gebrauch der Nahrungsmittel dem 
N shaft und dem Gobot des Gemeinwohls an- 

in dor Geigerschon Zeitschrift Jahrg. 8, 8. 104) 


Tags der Vorzeit, erwige die Jalırs vergangener 

'vierziger Jahren unseres Jahrhunderts herrschte 

auf dem Gebiet religiöser Refrm im. 
aır 

















487 


bs T: „Bauet Häuser und bewohnet nie, bepflanzot Gärten und genionaet 
ihre Frocht, tretat in die Ehe und begründet Familienleben, und be- 
 Bindert die Wohlfahrt des Staates, dahin ich euch habe abführen lassen 
anıl betet für Ihn zu Gott, donn durch sein Wohl wird (auch) euer Wohl 
beßiedort.“ Hior haben wir das rechte ora ot Iabora, ₪ 

>  6( ibid. מק‎ Note 8, Jos. Ant XIV, 10, 94: Wgn מק‎ 
המדאב‎ x) הג שק‎ mi Bi אלא 0790 שרדו‎ aorggabvong 67 Tod 
apnamohehuyudvsg שק וד‎ mpänsy za war whg 57 סו‎ . . . img Te 
wis Tür 56096 Sryopavöpser immpehig לק וצל 54 ומא‎ Tpophe Ineidern 
male =בלכסך/כוט‎ Nicht minder günstig lauten die 12007006 der Halikare 
nasser und Ephesior, Viele Privilegien bezüglich dor Beobachtung ihrer 
zeligiösen Riten hatte Ihnen schon vorher Jul. Cäsar erteilt (Dis nach« 
‚jutianischen Deorete finden sich nicht in allen Ausgaben den Josephas; 
‚Ver der Haverkamp'schen Ausgabe aber hatte sie-schon Jac. Grunow ge- 


) 

6) au 8. 460 Noto2: Unbefangener und stnatsmäinnlichar ala Dola- 
bella zeigte sich der soneb hochorthodoxe Oborrabbiner 12906. Landan in 
Prag in seiner Ansprache an die (ia den 0er? Jahren des rarigen Jahr- 
hunderte) in den Krieg siehenden jüdischen Soldaten: „Seied muthig und 
‚tapfer, meine Bänder! könnt ihr im Kriege Sabbath- und Spoisegesetze 
nieht beobachten, s0 wird euch Gott, was ihr im Dienste des Vatorlander 
gegen die jüdische Satzung thuet oder unterlasset, nicht als Sünde an- 
rechnen." (Alf ich im Jahro 1842 mit gleichgesinnten Männern bezüglich 
des Militsirdienstes jüdischer Soldaten ein Gutachten’ abzugeben hatte, 
אמור‎ ich hoch die Stelle anzuguben, wo 1080 Ansprache abgedruckt war.) 

©) Zu 8, 461, TIL, Maccab, 3, 6: Tiy ir הקנה שלפ‎ tab yiven ₪ min 
יג הבקם.‎ shrpaklav ol 222005 וגנט‎ drmapdyngmne, Tin db 691 וד‎ 
וצ קה‎ Tpugiv Zuksranıy Kipädkem, yamınvınz wre ו בק‎ 
פל/וממ טוק בצ 506 שלופ‎ 6 Tube 09 845000 06% 5% אפ גו‎ pr 
לומ ודי‎ medgusy ivayonudwong. Alle die, Vorzüge warden nicht beachtet, 
wohl aber die Schwächen — selbst wo aie doch unverschuldet in den 
Verhältnissen lagen, warden gegelsselt; nicht gleiches Masse und = 
wicht, nicht gleiche Sonne, nicht gleiche Beurthellung. Man sollte 
‚glauben, heutige, halssspornige, lichtschoue Parlamentarier, fanntischo 
Verdreher oder Verstümmler dos Evangeliums zu hören, „Nichte Nones 
unter der Sonne.“ Das fragliche Apckryph ist wahrscheinlich in der Zeit 
des Wätherichs Caligula und dos geschworonen Ankı + dor Inden — 
Apion — verfasst, zu deren Portraitirung Ptolem. Philopator sitzen musste, 

8) Zu 8. 462, Note 2 gegen Mommson*). Antipathion gegen Juden 
und ihre Riten bestanden hier allerdings zu Cäsars Zeiten; dioser selbat 








*).8. jedoch lie spätere Expeetoration Ma’. voll Mitgafühl für die 
werlolgten Jadon o. im Nachwort 8, 107. 








6 





der Aberglaube — dafür wurde das Christonthum von den 
und Tacitus gehalten — etiam par urbem erumpohat quo 
" )שמ‎ 8400018 aut pudenda confluunt: (Wir können 8120 wohl annohmen, 
dass sich in Rom nuch jüdische Pleba eingefunden hatte, die dem 
Indenthum keine bosondors Ehro machte, und auf diese waren wohl 
ala Pfeila des Witzen und Spottes der römischen Bat gerichtet). 
22,7 Multitado ingens corropta eat; haud proinde in orimine inctndil 
qusın odio humanl generis convicti sunt. (Also nicht etwa lass die 
| ‚Christen der Brandstiftung, sondern des 1149008 gegen dan monschlicho 
Geschlecht Aborführt wurdei‘) Sle wurden ergriffen, ut forarum tergis 
60840041 1801310 sanım interirent, multi erucibus adfixi out famma 1, 
alligus, ubi defseisset dies, in usum nocturni luminis urerentur - . = ı 
Unde quamgquam advoraus sontes at novissima «xompla moritos mänerabio 
orisbatur, Tacitus erklärt also: „obgleich die Märtyrer all diese ent- 
aetzlichen, teuflischen Quäloreion wegen Ihres Verhrochons, des christ- 
lichen Bokenntnisses, durchaus vurdionten, regte alch dennoch bei den 
| Bömern ein menschliches Fühlen und zwar nur deswegen, weil sie 
der Grausamkeit des Einen zum Opfer fullen sollten,“ Meine 
‚Feder sträubt sich, während ich dies nisderschreibe, mein Innerer #r- 
I 9006 über die Abstreifung des menschlichen Gefühls, dass Tacitus die 
miseratio advorans uontos ots, rachtfortigen zu mässeh glaubt, weil die 
Christen nicht utilltate publlca, sol in saoritiam unfas absumpti הגופ‎ 
‚Dieser Historiker ist dem Historiographen Treitschke ein unfehlbarer 
mann, um nur dem Antisemitismus in Wort und Schrift fröhnen 

zu können, 

Ad vossm Treitschke möchte ich — gewiss zur Befriedigung 
aller währhaften Verchrer Christi — wiederum die oben eitirten drei 
Heiden vorführen: Antiochus den Grossen, Caesar, Dolabells, die den 
Juden aus Gowissonhaftigkeit den Waflendienst am Sabbath orliessen. 
(Asch dar wahrhaft pietätvolle gottseligs König Friedrich Wilhelm ץד‎ 

" wollto die Juden boim Antritt seiner Roglorung vom Kriegsdionst über- 
haupt dispansiren, damit ala wagen des Sabbatha ihr Gewissen nicht 
beinaton, dio Juden aber potitionirten um die-Yerpflichtung zum Kliegs- 
dienst) Als an oinor Simultanschule ein jüdischer Lehrer seinen 
«hristlichen Collogen orsuchte, מג|‎ am Sabbath für eine oder zwei 
Standen (Zeit des öffentlichen Gottesdienstes) zu vertraten, wofür ar ihm 
Gsgendionste leisten wolle, stigmatisirte dies der Fromme Profonsor 
ala „jüdische Anmassung". 

Um von dem hochsinnigen christlichen König su schweigen, wer 
int im Siune Christi gehandelt, Treitschke oder die früher genannten 
Heiden? Die Antwort giebt der Apostel Lucas 10, 36 und 31. 

10) Zu 8.469 Jos. c. Apion IE. 89; 129 mv ₪ zu = "Biden 
Wlaneipurns ה‎ (ac. Ming) א‎ . «. . Ob php Abi 





₪ 











BE 2 
darauf antworten im Namen der Gesammtheit? Bedenken Sie aber 
ferner die ewige Entfremdung, welche gerade diese Speisererbate 
in Ihrem Gefolge haben,. wie kann eine gesellige Annäherung 
stattänden, wenn das Mahl ein gothailtes bleiben muss? Seitdem wir 
aber unserm deutschen Vaterlande unsere ungetheilte Liebe schenken, 
keinen träumerischen Hoffnungen für die Wiedererlangung einen 
dischen Stantes nachhängen, ist auch das Bedürfnis einer voll- 
sändigen Anschliessung an unsere Staategenoasen ohne Unterschied 
des Glaubens ein so dringondes geworden, dass eine Störung 
der gosclligen Verhältnisse geradsau don Glauben untorgraben, ihm 


eins Würde und Woiho raubon heisst, Wie sollte auch tns das, 


rolle Vertrauen geschenkt werden, wenn dem Nichtjuden das Farn- 
hieiben won seiner Tafal als eino Geringschätzung, ale eine Unrein- 
erklärung erscheinen muss? Mögen wir immerhin diesen Vorwurf 
" ontschioden zurückwoisen und die Versicherung geben, diese Ver- 
bots beruhten. in ganz anderen. Vorstallungen, der schlichte Sinn 
wird sie niemals anders aufaesen, und*die wohlthätigen Früchte 
eines immer allgemeiner werdenden und herrlich eich bethätigenden 
Gemeinsinns ‚und der Bruderliebe werden für uns vorscherzt, 
Auch hier wollen wir keino bestimmten Anträge stellen, os ist aber 
ünsero Pflicht Ihnen aus dom Loben homums nachzuweisen, in welche 
arge Conflicte diese Gesetze den Juden der Gegenwart mit allen 
seinen Bostrebumgon. vorwickeln.“ 

Der Denkschrift ars Worms haben wir bereits obon S. 485 
gedacht. Wir wollen, um dus dort Aber die Speisogusetzo Gesngto 
vollständig zu geben, noch Folgendes aus derselben onrinzen: „„Ab- 
gesehen (lavon, dass die Haushaltung hierdurch (Speiseritws) var, 
]הנוור‎ wird, und wir nicht wilssten, wie unter solehen Verhältnissen 


'sieler Sorgfalt im Hause, aber doch nicht rom Schächter vollzogen werde, 
war os für den Studiosus wieder mit seinen Hoffnungen zu Ende, Solche 
Vorkommniase sind jetzt ey בכל‎ orwon, sind nicht Angelegenheit unter- 
geordacter Art, sondern bilden häufig eine Lobensfrage. Soll ein Taraelit 
wirklich um gowisaor — nicht Gesotze, aondarn bei sorgfältiger Prüfung 
— nur missverstandener Gopflogenheiton willen sein Lebensglück, seine 
ganze Zukunft anfe Spiel sotzon? Darum immer und immer לכם‎ mer 
:עליה עצו ודברו‎ Ihr Gomeindevorsteher berufet eine Synode 




















- 495 


orlerhalten, durch die wixsenschaftliche Forschung geprüft werden. 
Nür nach Ergelmissen der Wissenschaft, nach Erforschung der Ent- 

etahnngagründe, sollen die Lrennenden Fragen Im Judenthum 
"der Neuzeit, die Fragen fiber Scheidung BJ, über הליצה‎ über Ver- 
schöllenlinitsorklärung, Speisosatzung u. a, m. theoretisch fostge- 
stellt werden. Nur eine aus der Wissenschaft horvorgegangene 
Theorie bietet einen Boden zu einem Kampfo gegen die herkömm- 
lichen Misebräuche, und der böse Wille kann dann die Versammlung 
nicht des Leichisinnes und der Neuerungssucht zeilen. 

2) „Es soll die Commission bei Benutzung des Talmud genau 
unterscheiden zwischen denjenigen Halachas odor Ueberlicferung- 
‚Gesetzen, die blos aus einer ungeschichtlichen und unrichtigen Auf- 
וזמ‎ des Bibelwortes gefolgert wurden, und zwischen den reinen 
"Veberlioferungsgesstzen, welche aus gewissen Zeit- und Ortsbedürf- 

- aisson, aus bestimmten Zwocken und Verhältnissen entsprungen 
iind, #0 dass, wenn diese Beltrfnisse und Zwecke verschwunden 
Sind, diese Gesotze keinen Boden mehr haben können“ 1). 





.1( Verf: dieser Abhandlung vurwaist zu Obigem unf aoln Koferat 
über das „Orgelsplel am Sabbath" in den „Referaten über die der ersten 
dermelitischen Synode überreichten Anträge" 1871, 8.88: „Wohl herrscht 
im Gegensatz au dem Gesetz der Nator und der gesunden Logik: „comante 
האמב‎ 096888 effnotus oder corsante logis ratlono 605831 10716 dispasitio“, auf 
Halmtdlschom Gebiete und auch In der späteren rabbinischen Caanistik 
lie, gelindest ausgedrückt, absonderliche Maxime, dnss trotz der gänzlich 
rerdnderten Zeitvorbältninse, trotzdem, dans eino Anorinung unter sinem 
inichtspunkte getroffen wurde, der jetzt gänzlich geschwanden, sislennoch 
Ahre volle Geltung bebalte. Vergebens bitten und betteln wir um Er- 
leiehtarung, m Aufhebung der jetzt hinfällig gewordenen Satzung — 
Wird ons efn mon possumus entgogengestellt, „os bleibt bel der alten, 
wenn auch ganz voraltaten, nNborlebten Satzung, und wäro sin auch keine 
biblische, sondern nur rabbinische Vorschrift“, So Msim. Mamrim II, 2: 
בטל המ‎ Frag ב'ד שמדן מדה . . , . בד אחר אינו יכל לבטל את דברין‎ 
הראשתים . , . . ער שיהיו גרולים. מהם וכ"‎ ans .שבנללו‎ Dieser 8%% 9% 
Maltonides, der, wie jeder Talmmdist wissen wird, oft römischer Ist, als 
Rom, libmt, überlastend und hemmend, ‚wie ein erdrüekender, ersticken. 
der Alp, jeden Fortschritt des gelstigen Jadenthums. Aber von diesen, 
som gewiss nicht unfehlbaren, sondern oft Schwächen und Irrthümem 
verfollenden Menschen uns geschmiedeten, Fesseln müssen wir uns 
emancipirn, Der fragliche maimonidische Kanon 186 in der That schon 























01 





Ergänzungen und einzelne Corzigenda, 


En dem כ‎ Gesichtspunkte” oben 5. 216 möchte ich noch 
die Aousserung des Expertou, Dr. Niemann (Caspars Vierteljahrsschr., 
BA. 9) nachtragen: „Wenn fust.allgemein bei den Juden noch dis An- 
sioht rorwaltet, dass das Sohächten (— unter dieser Bozsichnung ist bei 
Dr, Niemann das gunze Ritual, auch die Untersuchung der Lunge zu 
soratehen —) ihfdn vollo Sicherheit gewähre, gorundes Fleisch zu er- 
kalten, so muss ich mit Eutschiedenbeit mich gegen die Richtigkeit 
derselben nussproohen . , . Wie dor Talmud 0100010118 nicht berück- 
‚sichtigh dass lokale Krankheiten der Lunge und anderer Organs bestehen 
können, die koinen Einfluss auf die Beschaffenheit dos Fleischos habent), 
wo andermtheils auch nicht, dass das Fleisch ungesund sein kann, und 
8 ist keino Localafwction Im Sinne des talmudischen 026991208 nuchau- 
weisen." ° 

"Wir können os gewiss nur lobend und mit ו‎ kusriankns 
wenn ein nichtisraelitischer Gelshrier seine Abhandlung über die 

Jüdischen Spoisogesetse mit folgendem Wunsche schliesst; „Bolten diese 
Zeilen dasu beitragen, nufgeklärte jüdische Gemeinden van der Noth- 
wondigkeit zu überzeugen, dnas im Intorease dar Gesundheit sine Raform 

diosem Gebiete nothwendig iat, a0 int der Zweck vollstänılig errulcht, 
In dem Sinne des Gesetzgebers Ing as nicht, die Juden mit ainem Gosotze 
zu beglüicken, win es im Laufe der Zeit durch die Talmudisten aus- 
gebildet wurde Da ulcht der Buchstabe eines Gasstzes entachafdet, 
sondern dor Geist, ao kann einse vornünftigen Reform, dio den Juden 
ein gutos nahrhaftes Fleisch verschaffen würde, koin sonderliches Hinder- 
min entgegenstehen,* Möchte doch dieses woiso Wort oines Philanthropen 
und Sachverständigen ron unsern Rabbinern beherzigt warden! קבל‎ 

" האמת מסי שאמרן‎ Ts. oben ₪. 489 fant 1000190 Aousserung über diosen 
Punkt bei Dr. Zunz). 


2) „Kein Thiorarıt,“ a0 fährt Dr. N. fort, „wird eine vorgrösserte 
Lange für ofn a0 erhobliches Krankheitsmoment-anschen, dnas man das- 
wegen den Genuss des Floisches untersagen sollt.”) (In diesem Punkt 
dürfte wohl Dr. N. das talmudische Verdiot missverstanden haben). Bol 
‚dom lockeren Gewobe der Lungonsubstanz beim Rindvioh kommen Parben- 
weränderungsn der Substanz der Lungen und Verwachsungen darselban 
סירכצת*‎ , mit dom Rippenfoll häufig vor. Hypertrophion am Zellongowobo 
ind bei Kühen und Ochsen, die zum Fettwachen aufgestellt werden, 
eine gewöhnliche Erscheinung, das Muskelfleisch leidet aber nicht dabei 
und fat wohl ganinssbar. 

*( Gegen don Kanon כל יתר כנטול דמי‎ „oln üborfiüssigen Organ oder 
‚Glied ist, obenso wie ein defektes, als ers au betrachten," würde die 
Veterinärkunde gawies protwatifun. (Wiaser.) 


. 










































































ja: „mit mir worden die Männer, dis Brüder, spalson" — ₪ 
muss überall, wo os sich um "שחיטר.,‎ handelt, wur „ritaolle 
verstanden werden.“ Auf eins s0 felsonfeste 

Basis ein so unerschütterlicher Bau aufgeführt !t 

Auch der Hinweis auf dio Samaritaner ist koineswugs 
überzeugend. Gewisse, gesicherte Erkenntnis von dieser Seuts 
und ihren Usanzen besitzen wir durchate nicht. Welch’ Hin- 
und Herschwanken beaüglich derselben.in der Gem. jo nach 
‚den rorschieionen Zeit- und Ortsverhältniasen! Bald «ind sie 
nur are גרי‎ „Löwonbekehrte‘‘ und worden, wie pn: ,נכרים‎ als 
eigentliche Hoiden betrachtet und behandelt, „denn man habe 
ur דמות‎ >! von Ihnen verehrtes Götzenbild auf dem Garlsim 
vorgefunden;“ bald gelten sie als Auskerst sornpulds in der 
Beobachtung jüdischer Satzungen כל מיבות שחחזיקו בהן כיתים‎ 
.הרבה מדקדקץ בהן יותר. מישראל‎ Vol, auch מש' כיתים‎ ed. Kirch- 
heim and ,ברמי שמרון‎ wie auch Geiger Art, Samarktäner Z, d. 
D. .א‎ G..XX. 8. 

Wenn Herr Dr.’Frank unaors Erörterung über Schechital 
in diesem Werks ₪. 24-255 leson sollte, würde er 0 
Meinung über die pontatouchische Quelle für die talmadische 
rituelle Schächtmeise ändern, Derselbe sagt noch (s. Wochschr- 
‚No, 10, 8, 77): „Der Talmud ist für die Juden so wichtig wie 
die Bibel selbet." Damit lalatet זה‎ nicht uns, sondern mar. 
den wahnwitzigen, biutdürstigen Antissmiten einen Dienst 
Wir welson diess Insinnation an mehreren Stellen dieses 
Workos ganz ontschieden zurück und wundern uns, dam 
dor Raferent der Prank'schen Bade 1 1, dio fraglichen Worte 
ohne jedes Amendement weiter vorbreitot, während doch das 
bekannto Manifest der mehr ala 200 Rabbiner Deutschlands, 
worunter freisinnige, freiconserrativo und hyperorthodose, 
Aber deren Stellang zur Antorität des Telmads ziemlich 
anders lautet, 





624 







Seite 375 Zeile 10 von unten das Wort „ist“ fällt aus und kommt 
dem Wort „Verleumdung“ zu stehen. 
=» 483 Zeile 14 siehe auch Joseph. c. Apionem IL 94: "II zul 
Tip vöpspov auwuoley ävdpg wal yovamdg 870060000 66 
vipes. 81620 auch Sommer S. 208, Note die dies] 
Vorschrift für die Theilnehmer an den Eleusinien. 
= = zu Ende der Note 3 ist hinzuzufügen: „Ich finde 
dass Prof. Sommer die von mir eitirten Bibelstellen in seinem 
Buche 8. 229 selber anführt, aber seine Behauptung dennoah 
erhärtt.“ 
= 436 Fussnote Zeile 6 sfatt „haben ausgesprochen“ lies: „sprechen 
wir uns aus“, 
» 452 vorletzte Zeile lies Unrichtigkeiten. 
» 487 Note 6 Zeile 8 „Männern in der Stadt Posen“. 
» 512 Zeile 19 statt 11 lies 8, 
= 499 lies statistische Unwahrbeiten. 
= 506 statt pfäffisch lies hierarchisch. 
= 808 Zeile 3 dieser. 
#= * = 8 von unten Nachbemerkungen, Zeile 7 wurden, 
= 518 = 11 von oben statt Anfangs lies Anführungs. 
= = * 12 von unten ein Komma vor dem Wort „Geflügel, 





= drittletzte Zeile statt Hechalja lies Hechaluz, 
514 Zeile 5 von unten statt 11. Abschnitt lies Absatz 8, 
517 = 5 bis 8 von oben müssen ganz ausfallen, 
= = 19 von unten statt Menu VIIL lies V, 111. 
518 = 5 von unten statt disoere lies distare. 
521 lies man. 








ו 


7 77 


3 6105 086 769 7 






Stanford University Li 
Stanford, Californ 


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