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Full text of "Die Kirche in ihren Liedern durch alle Jahrhunderte"

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Kirche in ihren Liedern 
durch 


alle Jahrhunderte. 


Von 
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Johann Friedrich Heinrich Schloſſer. 


Erſter Band. 


Mit einem radirten Blatt nach Eduard Steinle. 


Mainz, 
Verlag von Kirchheim und Schott. 
1 8 5 1. 


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Eines Vorwortes bedarf eigentlich dieſes Werk nicht, 
ſelbſt für die, welchen der in weiten Kreiſen jo ehrenvoll 
genannte Namen des dahingeſchiedenen Verfaſſers ein fremder 
geblieben iſt. Der Titel ſelber iſt des Vorwortes genug für 
Jeden, der auch nur eine Ahnung hat von dem reichen Schatze 
des heiligen und des frommen Liedes, welchen achtzehn Jahr— 
hunderte in der Kirche aufgehäuft haben. — Wer dann nach 
dieſem Buche gegriffen, der wird fühlen, daß das Werk auch 
keines Fürwortes bedürftig iſt. Der in die Schwierigkeiten 
der Uebertragung Eingeweihte wird erkennen, welch eine Arbeit 
er vor ſich hat. Es iſt eine gediegene Arbeit. Dem Kenner— 
blicke kann weder der Fleiß, die Liebe, die Treue entgehen, 
womit hier gearbeitet worden, noch auch der feingebildete 
Geſchmack, die gewiegte Umſicht in der Behandlung der 
Sprache, das edle Maß, welches um eine jede Strophe, wie 
eine ſichere Schranke, gezogen iſt. Der Uneingeweihtere aber 
wird ſich leicht feſſeln laſſen von der kernigen Kraft und 
wieder von der Anmuth und der leichten Bewegung dieſes 
Versbaues, wenn er auch nimmermehr die hier ſo glücklich 
gelöste Aufgabe der Uebertragung zu würdigen weiß. Er 
wird dankbar ſein für die große Fülle von ernſter, heiliger 


Schönheit, welche ihm hier in dem Gewande der Mutter— 
ſprache zugänglich gemacht worden iſt. 

Nur zu zwei Worten möchten wir die Zeilen dieſer 
Vorrede benützen. 

Wenn dieſe Uebertragungen auch den dichteriſchen Werth 
nicht beſäßen, welchen ſie wirklich beſitzen, ſo bliebe ihnen 
doch ein ſeltener Vorzug, den mit dieſem Buche wenige Bücher 
unſerer ſchreibſeligen Zeit theilen können. Es ſind dieſe Ueber— 
tragungen kein Werk irgend einer poetiſchen Laune, keine 
übereilte Arbeit von einigen Monaten — nicht der ſtümper— 
hafte Verſuch eines Unberufenen: ſie ſind das Lieblingswerk 
eines ganzen reichen Lebens, ſie ſind das Denkmal der von 
Ruhe und Klarheit getragenen Beſtrebungen — nicht eines 
Schöngeiſtes im modernen Sinne, ſondern eines in Wahrheit 
ſchönen Geiſtes, der, wie er ſich der einmal erkannten 
ewigen Wahrheit ohne Rückhalt vor aller Welt hingegeben, 
ſo auch, unbeirrt von dem Getümmel einer vielfach verkomme— 
nen Zeit, den Pfad, der von dem irdiſchen Scheine zur ewigen 
Schöne führt, unaufhaltſam aufwärts geſchritten, — ſie ſind 
ein Werk, das den beſonnen ſchaffenden Meiſter verräth, der 
ſeiner Aufgabe ſich bewußt und ſeines Stoffes Herr iſt. 

Ein kundiger Meiſter alter Zeit ertheilt dem Dichter den 
Rath, ſein Werk, bevor es in die Welt gehe, neun Jahre im 
Schreibpulte verſchloſſen zu halten. Nur zu ſtreng iſt — 
leider! von dem Dahingeſchiedenen dieſer Rath des alten 
Horaz beobachtet worden. Sonſt hätten wir wohl noch von 
ſeiner Hand die Herausgabe dieſer Sammlung beſorgt geſehen, 
deren letzte Arbeiten bis in die jüngſten Jahre herabreichen. 
Es ſcheint faſt ſeine Abſicht geweſen zu ſein, keine einzige 
Strophe dieſer neunjährigen Haft des Schreibpultes entrinnen 


— VII — 


zu laſſen. Kaum wird ſich indeſſen auch jetzt eine Strophe 
finden, die nicht überarbeitet oder verbeſſert, zum wenigſten 
wiederholt durchgeſehen wäre. Die älteſte, ſpäter fleißig über— 
arbeitete Uebertragung dieſer Sammlung iſt jene des Stabat 
Mater. Sie ward von dem noch jugendlichen Verfaſſer im 
Jahre 1802 zu Jena verfaßt, wo er die Hochſchule beſuchte. 
Ein halbes Jahrhundert iſt verſtrichen ſeit dem erſten raſchen 
Verſuche des begeiſterten Jünglings bis zu den Tagen, in 
welchen der herangereifte Mann zum letzten Male die ſichere 
Hand des Meiſters an das ihm theuer gewordene Werk legte! 

Ein ſolches Denkmal eines wahrhaft durchgebildeten, 
ſtätig und beſonnen ſchaffenden Geiſtes, dem darum um 
Nichts weniger die warme Empfindung des Schönen eigen 
iſt — wie iſt es ein ſeltenes in unſerer verbildeten, unſtäten 
und unbeſonnenen Zeit! 

Dieß das eine Wort. Das andere ſoll in Kürze über 
den Standpunkt verſtändigen, von welchem aus der Verfaſſer 
an dieſen Uebertragungen gearbeitet hat. 

Der poetiſche Schatz des Kirchenliedes liegt vor Aller 
Augen, wie verzaubert, da. Die Wenigſten ſehen ihn, und 
noch viel Wenigere denken daran, ihn zu heben. Ihn ſo 
vollſtändig zu heben, als ihm dieß vergönnt war, und den 
gehobenen Schatz in unſerer Mutterſprache zu einem Gemein— 
gute Aller zu machen, das war die Aufgabe, die ſich der 
Verfaſſer geſteckt hatte. Er wollte nach ſeinen Kräften dazu 
beitragen, daß das verſchollene, hehre Kirchenlied wieder in 
das Volk und in die Kirche ſelbſt eingehe, und hier, wie dort, 
die geiſtliche Afterpoeſie des neunzehnten Jahrhunderts ver— 
dränge, welche die Geſchmackloſigkeit für Inbrunſt und die 
hölzerne Nüchternheit für vergeiſtigte Auffaſſung hält. 


* VIII 


Dabei ſprach der Verfaſſer in vertrauterem Kreiſe oft 
den Wunſch aus, daß ihm doch ja nicht das Dichterglück 
beſchieden ſein möge, ſeine Uebertragungen, an welche er 
Jahre ſeines Lebens geſetzt, um ſie reif werden zu laſſen — 
von unberufener und voreiliger Hand benützt, verſtümmelt 
oder verfälſcht zu ſehen. 

Wir erneuern jetzt, wo die Sammlung der Oeffentlichkeit 
übergeben wird, dieſen Wunſch. Er iſt, als der Wunſch 
eines Todten, ein dringender und ehrwürdiger Wunſch. 


Erſtes Buch. 


Viertes bis ſechſtes Jahrhundert. 


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Der heilige Hilarius. 


Geb. um den Anfang des vierten Jahrh., geſt. 368. 


1. 
Kirchenlied. 


Beata nobis gaudia. 


Glückſel'ge Wonnen, hoch und hehr, 
Bringt uns des Tages Wiederkehr, 
Da ſich ergoſſen wunderbar 

Der Geiſt auf der Apoſtel Schaar. 


Die Flamme, die hernieder wallt, 
Zeigt, Feuerzungen gleich geſtalt't, 
Daß ſtark ſey ihrer Rede Flut, 
Und brünſtig ihrer Liebe Glut. 


In allen Sprachen tönt ihr Wort, 
Es ſtaunt der Völker Schaar ſofort: 
Berauſcht von ſüßem Weine ſchilt 
Man ſie, die Gottes Geiſt erfüllt. 

1 * 


Vollbracht ward ſolches wunderbar, 
Als das Paſſah vollendet war, 
Und jener heil'gen Tage Zeit, 
Da Nachlaß das Geſetz gebeut. 


Sieh, Herr, aus deinen ſel'gen Höh'n 
Voll Huld auf unſrer Demuth Fleh'n: 
Ergieß' auf uns vom Himmelsdom 
Der Geiſtesgaben Gnadenſtrom. 


Du haſt die Herzen, dir geweiht, 
Mit Gnad' erfüllt und Freudigkeit: 
Tilg' unſre Schuld auch mildiglich, 
Und ſchenk' uns Friede gnädiglich. 


Preis ſey dem Vater, unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Dem heil'gen Geiſt in Ewigkeit. 

Amen. 


Der heilige Ambroſtus. 


(Ambroſianiſche Hymnen.) 


Der h. Ambroſius ſtarb 397, im Alter von 74 Jahren. 


2. 
Kirchenlied. 


Aeterne rerum conditor. 


Weltſchöpfer, Gott, deß ew'ge Macht 
Den Tag beherrſchet und die Nacht, 
Der du, durch Wechſel zu erfreu'n, 
Die Zeiten führſt im Wechſelreihn: 


Dem Pilgersmann ein nächt'ges Licht, 

Das theilt die Nacht, ihr Grau'n durchbricht, 
Ruft laut der Tagverkünder ſchon 

Die Sonn' empor mit hellem Ton. 


Der Morgenſtern hört's und erwacht, 
Verſcheucht vom Pol die finſt're Nacht: 
Fern flieht erſchreckt und dräut nicht mehr 
Lichtſcheuer Rotten irres Heer. 


Der Schiffer athmet neuen Muth, 
Mild ſänftigt ſich des Meeres Flut: 
Es hört den Ruf, und tilgt voll Huld 
Der Kirche Fels der Sünder Schuld. 


Drum laſſen wir die träge Ruh, 

Laut ruft's der Hahn den Schläfern zu: 
Schlaftrunkne Schlummrer ſchilt der Hahn, 
Sein Sang klagt die Verläugner an. 


Die Hoffnung ruft zurück ſein Schrei, 
Des Kranken Kraft belebt ſich neu: 
Zur Scheide kehrt des Mörders Stahl, 
Ins fünd’ge Herz des Glaubens Stral. 


Sieh auf uns Schwache, güt'ger Herr, 
Mit deinem Blicke ſtell' uns her: 

Die Sünde weicht, blickſt du voll Huld 
Uns an, in Thränen ſchmilzt die Schuld. 


Schenk' uns dein Licht, o Lichtesquell, 
Mach' unſers Geiſtes Auge hell: 

Dir ſey der Lippen Erſtlingsklang, 
Dir Dank geweiht und Lobgeſang. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


3. 


Kirchenlied. 


Splendor paternae gloriae., 


Glanz von des Vaters Herrlichkeit, 
Licht, welches Licht ausſtrömt allzeit, 
Des Lichtes Licht, dem Licht entquellt, 
Tag, der den Tag wirkt und erhellt; 


Kehr', ew'ge Sonne, in uns ein 

Mit deines Schimmers ſel'gem Schein: 
Geuß auch des heil'gen Geiſtes Stral 
In unſre Sinnen ein zumal. 


Zum Vater hoch in Himmelshöhn 
Erſchwing ſich unſrer Demuth Flehn, 
Daß voll Erbarmen, reich an Macht, 
Er ſcheuche fern der Sünde Nacht. 


Zum Guten treib' er kräftig an, 

Er mache ſtumpf des Neides Zahn: 
Er ſchütz' uns mild auf rauhem Pfad, 
Lenk' uns das Herz zu rechter That: 


Des Geiſtes Herr ſey er allein: 

Daß unſer Wandel keuſch und rein, 
Daß liebentflammt der Glaub' allzeit, 
Das Herz nicht ſey von Trug entweiht: 


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Daß Chriſtus unſre Speiſe ſey, 

Und unſer Trank des Glaubens Treu: 
Daß wir einſchlürfen hocherfreut 

Des Geiſtes Füll' in Nüchternheit. 


Der Tag entſchwind' uns wonnereich: 
Schaam ſey der Morgenröthe gleich: 
Der Glaube ſey wie Mittags Licht: 
Die Seele kenne Dämm' rung nicht. 


Der Morgen führt die Sonn' herauf: 
In ihrem Scheine geh' uns auf 

In Vaters Glanz des Sohnes Stral, 
Im Wort des Vaters Licht zumal. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und feinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


4. 
Kirchenlied. 


Somno refectis artubus. 


Vom Schlaf erquickt, entraffen wir 

Uns träger Ruh', und ſchrei'n zu dir: 
Neig' aus des Himmels ſel'gen Höhn 
Dich unſerm Loblied, unſerm Flehn. 


Zu Dir, aus brünſt'gen Herzens Drang, 
Steig' auf der Lippen Erſtlingsklang: 
Daß du, o Heil'ger, wollſt allein 

All unſrer Thaten Anfang ſeyn. 


Dem Lichte weich' des Dunkels Macht, 
Dem Tagsgeſtirn die finſtre Nacht: 
Daß nächt'ger Sünden Heer zumal 
Erblaſſe vor des Tages Stral. 


Wir bitten dich demüthiglich, 

Heil' unſre Schäden mildiglich: 
Daß wir, in deiner Gnade Schein, 
Dir ew'ge Lobgeſänge weih'n. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


6) 


Kirchenlied. 


Consors paterni luminis. 


Des Vaters Glanz und Stralenbild, 
Licht, das dem ew'gen Licht entquillt, 
Dein Lob durchbricht die ſtille Nacht, 
Hab' auf das Flehn der Demuth Acht. 


Treib' aus des Geiſtes Dunkelheit, 
Des Abgrunds Schaaren ſcheuche weit: 
Des Schlummers Bande brich entzwei, 
Von Trägheit mach' die Seele frei. 


Auf deine Gläub'gen ſieh voll Huld, 
Vergieb erbarmend unſre Schuld: 
Neig', Herr, aus deinen ſel'gen Höhn, 
Dich unſerm Loblied, unſerm Flehn. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


6. 


Kirchenlied. 


Aeterna Christi munera. 


Die Wonnen ew'ger Seligkeit, 
Der Zeugen Chriſti Herrlichkeit, 
Die Palmen, ſo des Sieges Lohn, 
Preiſ' unſer Lied im Jubelton. 


Der Kirchen Fürſten reich an Macht, 
Die Führer in der Siegesſchlacht, 
Die Helden in des Herren Schaar, 
Und Weltenlichter hehr und klar. 


Nicht Dräu'n der Welt, noch Feindes Wuth, 
Nicht Qualen beugten ihren Muth: 

Zu Todesopfern Gott geweiht, 

Freu'n ſie ſich ſein in Ewigkeit. 


Die Flamme wogt um ſie hinan, 
Wild knirſcht um ſie des Tigers Zahn, 
Mit Pein und Martern mancherhand 
Quält ſie des Henkers grimme Hand. 


Zerriſſen hängt von grauſer Wuth 
Ihr Eingeweid', es ſtrömt ihr Blut: 
Doch unbewegt in Qual und Schmerz 
Erhebt ihr Geiſt ſich himmelwärts. 


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Der Glaube, der ihr Herz belebt, 

Die Hoffnung, die gen Himmel ſtrebt, 
Die Liebe, die an Gott ſich hält, 
Bezwang den Fürſten dieſer Welt. 


Des Vaters Ruhm, in ihrem Sieg, 

Des Sohns Triumph, und, Tröſter, dich, 
Deß Kraft zum Kampfe Kraft verleiht, 
Preiſt Erd' und Himmel hocherfreut. 


Zu dir, o Herr, ſteig' unſer Flehn, 
Schenk' uns, einſt in den ſel'gen Höhn, 
Mit deiner heil'gen Zeugen Schaar 
Dein Lob zu preiſen immerdar. 

Amen. 


Aus vorſtehendem Hymnus ſind in dem römiſchen Brevier zwei Hymnen 
gebildet, — mit kleinen Modificationen in einigen Strophen. Nämlich: 
1. 
Acterna Christi munera. 
An den Fefttagen der heiligen Apoſtel. Str. 1, 2, 6 und 7. vorſtehenden 
Hymnus, mit der Abänderung in Z. 2. der erſten Strophe: 
Der Boten Chriſti Herrlichkeit, — 
und mit der Schlußſtrophe: 
Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. 
Amen. 
2 
Christo proſusum sanguinem. 
An den Feſttagen mehrerer heiligen Martyrer. Mit der Anfangsſtrophe: 
Das Blut verſtrömt für Chriſti Ehr', 
Die Siegstrophäe'n der Martyrer, 
Die Kronen, die der Sieger Lohn, 
Preiſ' unſer Lied im Jubelton. 
und Str. 3, 4, 5 und 8. des vorſtehenden Hymnus. 


2 
Kirchenlieder. 


Summae parens elementiae !). 


O Vater, Herr voll Gütigkeit, 
Der mächtig aller Welt gebeut, 
In deines Weſens Einigkeit 
Dreieinig, Gott, in Ewigkeit. 


Sieh huldvoll aus den ſel'gen Höhn 
Auf unſre Thränen, unſer Flehn, 

Daß wir, von Schuld der Sünden rein, 
Mit reinen Herzen dein uns freu'n. 


Entflamm' in heil'ger Liebesglut 

Sinn und Gemüth, ſtärk' unſern Muth, 
Daß wach, von ſünd'gen Banden frei, 
Dir Leib und Seele dienſtbar ſey: 


Daß uns, die wir zur nächt'gen Stund 
Lobſingen dir mit Herz und Mund, 
Du ſchenken wollſt, in dir erneut, 
Den Lohn der ew'gen Seligkeit. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


1) In älterer Form: Summae Deus clementiae. 


— 1 11 ee 


O Vater, Herr voll Gütigkeit, 
Der mächtig aller Welt gebeut, 
In deines Weſens Einigkeit 

Dreieinig, Gott, in Ewigkeit: 


Reich' uns Erwachenden die Hand, 
Rein ſey das Herz, klar der Verſtand, 
Daß brünſtig wir, zur Ehren dein, 
Dir würd'ge Dankgeſänge weih'n. 


Dem Vater auf dem ew’gen Thron, 
Und ſeinem eingebornen Sohn, 
Dem Geiſt auch, der uns Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Von vorſtehenden zwei Liedern, welche den erſten Vers gemeinſchaftlich 
haben, iſt in dem römiſchen Brevier das erſte für den Sonnabend, zur Mar 
tutin, das andere für das Feſt der allerheiligſten Dreieinigkeit, ebenfalls zur 
Matutin, beſtimmt. 


8. 
Kirchenlieder. 


Tu Trinitatis Unitas. 


Du, Einheit der Dreifaltigkeit, 
Die mächtig aller Welt gebeut, 
Dich preiſen wir inbrünſtiglich: 
Nimm an dies Loblied gnädiglich. 


Die Lagerſtatt verlaſſen wir 

In ſtiller Nacht, und fleh'n zu dir, 
Aufraffend uns aus Schlummers Ruh, 
Heil' unſre Seelenwunden du: 


Daß, ſo, getäuſcht durch Feindes Liſt, 
Wir fündigten zu nächt'ger Friſt, 

Du uns, durch deine Macht und Huld, 
Vergebung ſchenkeſt unſrer Schuld: 


Daß, ungeſchwächt, von Flecken rein, 
Dir Leib und Herz geheiligt ſey'n: 

Daß nicht, von ſünd'gem Wahn entweiht, 
Der Geiſt verſink' in Lauigkeit. 


Drum fleh'n wir dich voll Zuverſicht, 
Schenk' uns dein ſel'ges Gnadenlicht: 
Daß, frei von Schuld, wir für und für 
Im Lichte wandeln, Herr, vor dir. 


1 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


Du, Einheit der Dreifaltigkeit, 
Die mächtig aller Welt gebeut, 
Dich preiſen wir inbrünſtiglich: 
Nimm an dies Loblied gnädiglich. 


Der Morgenſtern erglänzt mit Macht, 
Dem Lichte weicht die dunkle Nacht: 
Er kündet uns der Sonne Nah'n; 
Dein heil'ges Licht zünd' in uns an. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Von vorſtehenden zwei Liedern, welche den erſten Vers gemeinſchaftlich 
haben, iſt in dem römiſchen Brevier das erſte für den Freitag, zur Matutin, 
das andere für das Feſt der allerheiligſten Dreieinigkeit, zu den Laudes, be— 
ſtimmt. 


9. 
Kirchenlied. 


O lux beata Trinitas. 


* 
O Licht, ſel'ge Dreifaltigkeit, 
Und weſenhafte Einigkeit, 
Schon weicht der Sonne Flammenſchein: 
Geuß Licht in unſre Herzen ein. 


Dich flehn wir, wann der Morgen graut, 
Dich, wann der Abend niederthaut: 

Dich ſingen wir demüthiglich 

Zu allen Zeiten ewiglich. 


Dem Vater auf dem ew’gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem beil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


(ae) 


10. 
Kirchenlied. 


Jam sol recedit igneus “). 


Du ew'ger Lichtquell, Einigkeit, 
Hochheiligſte Dreifaltigkeit, 

Schon weicht der Sonne Flammenſchein, 
Geuß Licht in unſre Herzen ein. 


Dich flehn wir, wann der Morgen graut, 
Dich, wann der Abend niederthaut: 
Schenk' uns, mit deiner Sel'gen Schaar 
Dein Lob zu preiſen immerdar. 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. 

Amen. 


1) In älterer Form: 0 lux beata Trinitas. 


11. 
Kirchenlied. 


Nune sanete nobis spiritus, 


O heil'ger Geiſt vom höchſten Thron, 
Eins mit dem Vater und dem Sohn: 
Geuß deiner Gaben lichten Schein 
Voll Huld in unſre Herzen ein. 


Gedank' und Sinn und Herz und Mund 
Mach' unſers Glaubens Zeugniß kund: 
Die Lieb' entlodre himmelwärts, 
Entzündend auch der Brüder Herz. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


12. 
Kirchenlied. 


Rector potens, verax Deus. 


Wahrhafk'ger Gott, Herr, deſſen Kraft 
Der Zeiten ſtäten Wechſel ſchafft: 

Der du die Dämmrung führſt herauf 
Und lenkſt der Sonne Mittagslauf: 


Löſch' aus des Haders Flammenwuth, 
Der Leidenſchaften ſünd'ge Glut: 
Des Leibs Geſundheit ſchenke du, 
Und gieb den Herzen wahre Ruh. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


2 = 


13 
Kirchenlied. 


Rerum Deus tenax vigor. 


Gott, der die Welten ſchuf und trägt, 
Der in ſich ſelbſt bleibt unbewegt: 
Der du des Lichtes Lauf beſchränkſt, 
Der Tageszeiten Wechſel lenkſt: 


Schenk' uns am Abend, Herr, dein Licht, 
Des Lebens Glut entzeuch uns nicht: 
Führ' uns, in ſel'gem Tod erneut, 

In deines Reiches Herrlichkeit. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


14. 


Kirchenlied. 


Te lucis ante terminum. 


Jetzt flehn wir, weil die Nacht will nahn, 
Dich, aller Dinge Schöpfer, an, 

Daß deine Güte mildiglich 

Uns ſchütz' und ſchirme kräftiglich. 


Fern weiche jedes Truggebild, 

Und Traumgeſichte, ſcheu und wild: 
Durch dich, vor Feindes Macht gedeckt, 
Sey unſer Leib ſtets unbefleckt. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 

Und du, dem Vater gleicher Sohn, 

Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 

Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. f 
Amen. 


15. 
Kirchenlied. 


Rerum creator optime. 


Allgür ger Schöpfer, neige dich 

Dem Flehn der Deinen mildiglich: 
Von unſerm Schlafe ſcheuche du 
Schuldvollen Schlummers fünd’ge Ruh. 


In Demuth flehn wir, gehe nicht, 
Herr, mit uns Sündern ins Gericht: 
Vom Lager ſtehn wir auf, erwacht 
Zu deinem Preis, in ſtiller Nacht. 


Sieh, Herz und Hände heben wir 
Zu nächt'ger Weil' empor zu dir, 
Wie des Propheten Wort uns lehrt, 
Und Pauli Beiſpiel hat bewährt. 


Du ſchaueſt in der Herzen Grund, 

Verborgne Schwächen ſey'n dir kund: 
Hör’ unſer Seufzen, unſer Schrein, 
Vergieb die Schuld, die wir bereu'n. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


0 
— 


16. 
Kirchenlied. 


Nox atra rerum contegit. 


In ſchwarzen Schlei'r verhüllt die Nacht 
Der Erde bunte Farbenpracht: 

Verſenkt in Reue flehen wir, 

Gerechter Richter, Herr, zu dir: 


Daß du die Frevel wollſt verzeihn, 
Und waſchen uns von Flecken rein: 
Daß du uns ſchenkeſt deine Hub, 
Zu ſcheuchen fern der Sünden Schuld. 


Das böſe Herz ſtarrt und verzagt, 

Von des Gewiſſens Angſt zernagt: 

Dem Grau'n der Nacht ſucht's zu entfliehn, 
Und flieht, Erlöſer, zu dir hin. 


Das finſtre Dunkel ſcheuche mild, 
Das uns das Herz mit Angſt erfüllt: 
Daß es, in deines Lichtes Schein, 
Sich ſel'ger Wonnen mög' erfreu'n. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


5 


17. 
Kirchenlied. 


Aeterna coeli gloria. 


Des Himmels Zier von Ewigkeit, 
Die ſel'ge Hoffnung uns verleiht, 
Du Herrſcher auf des Vaters Thron, 
Der unbefleckten Jungfrau Sohn: 


ich’ uns Erwachenden die Hand, 
ein ſey das Herz, klar der Verſtand: 
Daß brünſtig wir zur Ehren dein 
Dir würd'ge Dankgeſänge weih'n. 


Der Morgenſtern erglänzt mit Macht, 


Dem Lichte weicht die finſtre Nacht: 


Er kündet uns der Sonne Nah'n; 
Dein heil'ges Licht zünd' in uns an. 


In unſre Sinne kehr' es ein, 
Daß, von der Sünde Dunkel rein, 
Bis zu der Tage Ziel allzeit 

Dir unſre Herzen ſey'n geweiht. 


Des Glaubens ſel'ges Himmeslicht, 
Füll' an die Bruſt mit Zuverſicht: 
Woraus der Hoffnung Wonne ſprieſt, 
Und Liebe, die das Höchſte iſt. 


— 26 — 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


18. 
Kirchenlied. 


Aurora iam spargit polum. 


Der Himmel glüht im Morgenduft, 
Des Lichtes Stral durchdringt die Luft: 
Die Nacht entfloh, der Tag bricht an: 
Fleuch, düſtrer Sünde trüber Wahn! 


Fern weiche nächt'gen Grau'ns Gebild, 
Und was die Seel' in Frevel hüllt: 
Fern, was mit finſtrem Schlei'r bedeckt, 
Mit ſünd'gem Trug den Geiſt befleckt: 


Daß, naht der große Tag der Weh'n, 
Wie wir zum Herrn in Demuth fleh'n, 
Umſtralt von heil'gen Lichtes Schein, 
Wir ihm ein freud'ges Loblied weih'n. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und feinem eingebornen Sohn, 

Dem beil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


19. 
Kirchenlied. 


Jam lucis orto sidere. 


Nun, da des Morgens Licht erwacht, 
Sey Gott die Bitte dargebracht, 
Daß, dräut im Tagwerk uns Gefahr, 
Er uns vor Feindes Liſt bewahr'. 


Die Zunge zähm' er, daß von Streit 
Sie bleib' und Hader unentweiht: 
Er ſchirm' uns wahrend das Geſicht, 
Daß Eitles es beflecke nicht. 


Rein ſey des Herzens Sinn und Drang, 
Fern bleib' uns träger Müßiggang: 

Des Fleiſches Stolz und Ueppigkeit 
Beſiege weiſe Mäßigkeit. 


Daß wir, wann ſich der Tag geneigt, 
Und Nacht zur Erde niederſteigt, 

Von aller Sünd' und Thorheit fern, 
Die Ehre geben Gott dem Herrn. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


20. 
Kirchenlied. 


Luis creator optime, 


Lichtſchöpfer, Gott, durch deſſen Macht 
Das Licht des Tags verſcheucht die Nacht, 
Der mit allmächt'gem Schöpferruf 

Das Licht, und dann die Welt erſchuf: 


Auf deß Geheiß wird Tag genannt 
Mit Abend Morgen im Verband: 
Graun der Verwüſtung bricht herein, 
Erhör', Erbarmer, unſer Schrei'n: 


Daß nicht das Herz, von Schuld umſtrickt, 
Dem Lohn des Lebens werd' entrückt, 
Wann es, vom Ew'gen abgekehrt, 

Mit Laſt der Sünden ſich beſchwert. 


Am Himmelsthore klopf' es an, 

Den Preis des Lebens zu empfahn: 
Hilf, daß wir alle Sünden ſcheu'n, 
Von aller Schuld uns waſchen rein. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


21. 


Kirchenlied. 


Immense eoeli conditor. 


Des Himmels Schöpfer, Herr der Welt, 
Der, was er ſchuf, in Maas erhält, 


Der, die Gewäſſer ſcheidend ab, 
Der Veſte Dach zur Gränze gab: 


Den Aether weiſend Himmels Höh'n, 
Der Erde Bächlein zu und See'n, 
Daß ihre Wog' erquick' das Land, 
Und mäßige der Gluten Brand: 


Geuß in uns ein vom Himmelsdom, 
Herr, deiner Gnaden Segensſtrom, 
Daß nicht des alten Frevels Fluch 
Uns ſtürz' in neuer Sünde Trug: 


Der Glaube mehr' in uns das Licht, 
Deß Stral des Irrthums Nacht durchbricht: 
Daß es vom Eitlen uns befrei', 

Von Täuſchung nie verdunkelt ſey. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


Kirchenlied. 


Telluris alme conditor .). 
Des Erdballs Schöpfer, deſſen Wort 
Die Waſſer ſchied an einen Ort: 
Der du gedämmt der Wogen Flut, 
Daß feſt die Erd' in Friede ruht: 


Auf daß ſie Keime bring' hervor, 
Und ſtral' in heitrer Blüthen Flor: 
Und Früchte ſchenk' im Ueberfluß, 
Zur Nahrung uns und zum Genuß: 


Des wunden Herzens dürre Au 
Erquicke deiner Gnade Thau: 
Daß es, gereint in Thränenflut, 
Bezähme fünd’ger Triebe Glut: 


Daß, deinem heil'gen Willen treu, 
Es vor dem Böſen trage Scheu: 

Daß es, aufs Gute ſtets bedacht, 
Nicht ſink' in ew'gen Todes Nacht. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 
1) In älterer Form: Telluris ingens conditor. 


a7 
Kirchenlied. 


Coeli Deus sanctissime. 


Hochheil'ger Gott in Himmelshöhn, 
Der du mit Purpur flammend ſchön 
Des Aethers weiten Raum bemalſt, 
Und ihn mit reinerm Licht durchſtralſt: 


Du, deß allmächt'ger Schöpferruf 
Am vierten Tag die Sonn' erſchuf, 
Der du dem Monde wieſeſt an, 
Und jedem Sterne ſeine Bahn: 


Daß Nächt' und Tage ſonder Streit 
Sich folgen zur geſetzten Zeit, 
Daß auch der Monden Wechſelreih' 
An feſtes Maas gebunden ſey: 


Verſcheuch', o Herr, der Herzen Nacht, 
Nimm von uns, was uns unrein macht, 
Vergieb die Sünden uns voll Huld, 
Zerbrich die Banden unſrer Schuld. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 

Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 


- 


Amen. 


24. 
Kirchenlied. 


Magnae Deus potentiae, 


Gott „reich an Macht, an Weisheit groß, 
Der du aus trächt'ger Wogen Schoos 
Schufſt Thiere, die den Fluten du 

Theils ſchickſt, und theils den Lüften zu: 


Der du den Fiſch zur Tiefe ſenkſt, 
Des Vogels Flug zum Himmel lenkſt: 
Daß viele Räume wunderbar 

Erfülle, die ein Schoos gebar: 


Schenk' uns, für die dein theures Blut 
Gefloſſen iſt in reinſter Flut, 

Daß uns, erneut durch deine Huld, 
Nicht ſtürz' in Tod erneute Schuld: 


Daß wir von Sündenmakel rein, 
Und rein von eitler Hoffahrt ſey'n: 
Daß frei ſey unſer Herz allzeit 
Von Kleinmuth und Vermeſſenheit. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


25. 


Kirchenlied. 


Hominis superne conditor !). 


Gott, Ew'ger, der den Menſchen ſchuf, 
Der lenkt das All mit mächt'gem Ruf, 
Auf deß Geheiß die Erd' erzeugt 

Das Thiergeſchlecht, Gewürm das kreucht: 


Der du die Maſſen mannigfalt 
Belebſt durch deines Worts Gewalt, 
Daß in der Zeiten Wechſelreihn 
Sie unterthan dem Menſchen ſey'n: 


Den Trieb verſcheuch' aus unſrer Bruſt, 
Der uns verlockt zu ſchnöder Luſt, 

Der unſrer Sitten Zier befleckt, 

Und uns zu arger That erweckt. 


Schenk' uns, in deiner Gnad' erneut, 
Den Wonnelohn der Seligkeit: 
Löſch' aus in uns des Haders Brand, 
Und knüpfe feſt des Friedens Band. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


1) In älterer Form: Plasmator hominis Deus. 


26. 
Kirchenlied. 


Salutis humanae sator !). 


Der du der Menſchheit Heiland biſt, 
Der Herzen Wonne, Jeſu Ehrift, 
Du Schöpfer der erlösten Welt, 
Deß Licht der Seelen Nacht erhellt: 


Wie zwang dich deine Güt' und Huld, 
Auf dich zu nehmen unſre Schuld? 
Schuldlos zu tragen Tod und Pein, 
Vom Tod uns Sünder zu befrei'n? 


Du brichſt der Hölle Thor entzwei, 
Machſt, die in Banden liegen, frei, 
Schwingſt, nach vollbrachtem Siegeslauf, 
Dich zu des Vaters Rechten auf. 


Du, unſer Heil, erbarme dich, 
Heil' unſre Schäden mildiglich: 
Hilf uns, dich, Herr, von Angeſicht 
Zu ſchau'n in deinem ſel'gen Licht. 


Sey Weg uns auf der Himmelsbahn, 
Sey Ziel des Wegs, und führ' uns an: 
Sey unſrer Thränen Wonne du, 
Sey unſer Lohn, und ew'ge Ruh. 

Amen. 


1) In älterer Form: Jesu, nostra redemptio, Amor etc. 


3 * 


27. 


Kirchenlied. 


Jam Christus astra ascenderat. 


Gen Himmel aufgefahren ſchon, 

Woher er kam, war Gottes Sohn: 
Da, durch des Vaters Huld beſcheert, 
Sandt' er den Geiſt, den Tröſter werth. 


Es brach heran der hehre Tag, 
Da, dunkler Deutung, ſiebenfach 
Das Licht war ſiebenmal gekehrt, 
Das ſel'ger Zeiten Nah'n bewährt. 


Sieh, um die dritte Stund', erhebt 
Sich plötzlich, daß das Haus erbebt, 
Ein Brauſen, kündend Gottes Nah'n 
Den betenden Apoſteln an. 


Dem Licht des Vaters wunderbar 
Entſtrömt das Feu'r, das hell und klar 
Herab auf Chriſti Jünger ſinkt, 

Sie mit des Wortes Glut durchdringt. 


Der Herzen lauter Jubel preiſt, 
Entflammet von dem heil'gen Geiſt, 
In fremden Zungen, hocherfreut, 
Des Herren Macht und Herrlichkeit. 


— 2 


Die allen Völkern find bekannt, 

Aus Aſien, Rom und Griechenland, 

Sie ſprechen, — Staunen faßt die Schaar, — 
In allen Sprachen wunderbar. 


Ungläub'ges Judenvolk, erfüllt 

Von wildem Grimme, raſ't, und ſchilt 
Die Gläub'gen Chriſti, meint, es ſey'n 
Die Jünger voll von ſüßem Wein. 


Doch Petrus tritt hervor, bewährt 
Durch Wunderzeichen, und belehrt 

Die Schaar, falſch ſey der Juden Wort, 
Was er durch Joöl zeigt ſofort. 


Preis ſey dem Vater, unſerm Gott, 

Dem Sieger auch von Grab und Tod, 

Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 

Dem heil'gen Geiſt, in Ewigkeit. e 
Amen. 


28. 
Kirchenlied. 


Dei fide, qua vivimus. 


Im Glauben, draus uns Leben fließt, 
In Hoffnung, die den Glaub' umſchließt, 
In heil'ger Liebe Gnadendrang 

Erſchalle Chriſto Lobgeſang: 


Der, als die dritte Stunde ſchlug, 

Als Opferlamm, im Leidenszug, 

Sein Kreuz trug, und, als treuer Hirt, 
Das irre Schaf zurückgeführt. 


Demüthig flehen wir zu ihm, 
Der uns befreit von Feindes Grimm, 
Daß er errett' aus ird'ſcher Noth, 


Die er erkauft durch ſeinen Tod. 


Preis dir und Ruhm, Dreifaltigkeit, 
Und gleicher Gottheit Einigkeit, 
Gleichwie im Anbeginn es war, 
Und iſt und ſeyn wird immerdar. 
Amen. 


29. 
Kirchenlied. 


Creator alme siderum ). 


Gott „Schöpfer, hochgebenedeit, 

Der Gläub'gen Licht in Ewigkeit, 
Neig', Herr, aus deinen ſel'gen Höh'n, 
Dich deiner niedern Knechte Fleh'n: 


Der du, daß Feindes Liſt und Wuth 
Sie nicht verderb', in Liebesglut 
Entbrannt, zum Heiltrank, Jeſu Chriſt, 
Der kranken Welt geworden biſt: 


Der, für der Menſchheit Sünd' und Schuld, 
Am Stamm des Kreuzes, du, voll Huld, 
Dich, aus dem Schoos der reinen Magd, 
Zum Sühnungsopfer dargebracht: 


Vor deſſen Macht und Herrlichkeit 
Und hehrem Namen weit und breit 
Des Himmels Heer ſich zitternd beugt, 
Der Hölle Schaar bebt und erbleicht: 


Der du am großen Tag dereinſt 
Als Richter aller Welt erſcheinſt, 
Sey uns barmherzig, Jeſu Chriſt, 
Und ſchütz' uns vor der Feinde Liſt. 


1) In älterer Form: Conditor alme siderum. 


- 


Lob, Ehr' und Preis erſchall zum Thron 
Dem Vater und dem ew'gen Sohn, 1 
Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


30. 
Kirchenlied. 


En clara vox redarguit !). 


Sieh, eine helle Stimm' erklingt, 

Die mahnend durch das Dunkel dringt: 
Fern fliehe nächt'ger Träume Heer: 

Vom Himmel ſchimmernd glänzt der Herr. 


Auf! träger Geiſt, ermuntre dich! 

Des Schlummers Erdenbande brich! 

Ein neuer Stern glänzt hell und licht, 

Deß Stral des Unheils Nacht durchbricht ). 


Sieh, Gottes Lamm naht uns voll Huld, 
Zu tilgen unſrer Sünden Schuld: 

Zu ihm mit Thränen laßt uns ſchrei'n, 
Daß er uns wolle gnädig ſeyn: 


Daß, wann zum andernmal er naht, 
Und Schrecken alle Welt umfaht, 

Er mild von Strafen uns befrei', 
Und uns ein treuer Schirmer fey. - 


Lob, Ehr' und Preis erſchall' zum Thron 
Dem Vater und dem ew'gen Sohn: 
Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


1) In älterer Form: Vox clara ecce intonat. 
2) Oder: Ein neuer Stern erglänzt mit Macht, 
Deß Stral verſcheucht des Unheils Nacht. 


31. 
Kirchenlied. 


Verbum supernum prodiens 


E patris aeterni sinu !). 


Wort, Gott aus Gott, das hehr und groß 
Kam aus des ew'gen Vaters Schoos: 
Das, Menſch geworden in der Zeit, 

Die Welt vom Sündenfluch befreit: 


Schenk' uns dein Licht, o höchſtes Gut! 
Geuß in die Herzen Liebesglut: 

Daß, Nicht'gem abgewandt, die Bruſt 
Entbrenn' in reiner Himmelsluſt: 


Daß, wann verdammt des Richters Mund 
Die Sünder in der Hölle Schlund, 

Und holder Stimme milder Ton 

Die Frommen ruft zum ſel'gen Lohn: 


Uns nicht der Flammen wüth'ge Glut 
Verſchling' in düſtrer Wirbel Flut: 
Daß wir, durch Gottes Huld erneut, 
Uns ſein erfreu'n in Ewigkeit. 


Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 
Und dir, o Geiſt, auf gleichem Thron, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war 

Zu allen Zeiten immerdar. 


Amen. 
1) In älterer Form: Verbum supernum prodiens 


A patre olim exiens. 


32. 
Kirchenlied. 


Jesu redemptor omnium,') 
Quem lucis ante originem, 


O Jeſu, der die Welt befreit, 

Dem Vater gleich an Herrlichkeit, 
Der, eh das Licht geſchaffen war, 
Dich, Sohn, von Ewigkeit gebar. 


O du, des Vaters Glanz und Licht, 
Du Aller Troſt und Zuverſicht, 

Du wirſt die Deinen nicht verſchmähn, 
Die heut zu dir in Demuth flehn. 


Bedenk', o Schöpfer hehr und klar, 
Daß unſer Fleiſch einſt wunderbar, 
Als dich gebar der Jungfrau'n Zier, 
Du nabmſt und wurdeſt Menſch wie wir. 


Vom heut'gen Tag wird dies bewährt, 
Der in dem Kreislauf wiederkehrt, 
Daß du aus Vaters Schooße kamſt, 
Und unſre Menfchbeit an dich nahmſt. 


O belle gnadenvolle Nacht, 

Die Heil und Leben uns gebracht, 
Dir jauchzt die Erde, dir das Meer, 
Dir aller Himmelsbürger Heer. 


1) In älterer Form: Christe redemptor gentium, 
De patre patris unice. 


Auch wir, die du durch deinen Tod 
Erlöſet von der Sünden Noth, 
Weihn dir an dieſem Tage Dank, 
Und feiern dich mit Lobgeſang. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Dir, den die Jungfrau uns gebar: 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Aus vorſtehendem Hymnus, und zwar durch deſſen dritte und ſiebente 
Strophe, mittelſt Einſchaltung einer andern Strophe zwiſchen beide, ward 
gebildet das 


33. 
Kirchenlied. 


Memento rerum conditor !). 


Bedenk, o Schöpfer hehr und klar, 
Daß unſer Fleiſch einſt wunderbar, 

Als dich gebar der Jungfrau'n Zier, 

Du nahmſt und wurdeſt Menſch wie wir. 


Maria, Quell der Gütigkeit, 

O Mutter der Barmherzigkeit, 

Beſchirm' uns, wann der Feind uns dräut, 
Und nimm uns auf im letzten Streit. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


1) In älterer Form: Memento salutis auctor. 


34, 
Kirchenlied. 


Aurora coelum purpurat !). 


Der Himmel glüht im Morgenduft, 
Triumphgeſang durchhallt die Luft, 
Frohlockend jauchzt das Erdenrund, 
Die Hölle bebt im finſtern Schlund. 


Der Siegesfürſt, der Herr der Macht, 
Führt aus des Abgrunds Todesnacht, 
Drin harrend ſie gefeſſelt war, 
Befreit ans Licht der Väter Schaar. 


Sein Grab verſchließt ein ſchwerer Stein, 
Der Wächter viele hüten ſein: 

Doch triumphirend ſiegt der Held, 

Deß Tod des Todes Macht gefällt. 


Verſieget Thränen, Seufzer ſchweigt, 
Des Grabes Grau'n, der Schmerz entfleucht: 
Er, der den Tod beſiegt, erſtand: 
Der Engel ruft's, im Lichtgewand. 


Durchdrungen war von bitterm Schmerz 
Um Chriſti Tod der Jünger Herz, 

Den grauſamlich, in frevlem Muth, 
Gewürgt hat frecher Knechte Wuth. 


1) In älterer Form: Aurora lucis rutilat. 


A 


Den heil'gen Frau'n, in früher Stund', 
Erſcholl das Wort aus Engels Mund: 
Bald zeigt der Herr von Angeſicht 
Sich ſeinen Gläub'gen, zaget nicht. 


Schnell fliehn ſie zu den Eilfen fort, 

Zu künd'gen das vernomm'ne Wort: 

Da, auf dem Wege, ſchimmernd ſehn 
Sie ſich den Herrn entgegen gehn. 


Nach Galiläa's Bergen ziehn 
Drauf die Apoſtel eilig hin: 
Wo ſie, umſtralt von hehrem Licht, 
Den Heiland ſchau'n von Angeſicht. 


In Oſterwonnen jauchzt die Welt, 
Von ſchön'rer Sonne Glanz erhellt, 
Als lichtverklärt ſich offenbar 

Der Herr macht der Apoſtel Schaar. 


Der Wunden Mal' am Leibe ſein, 
Gleich Sternen, geben hellen Schein: 
Es ſtaunt die Schaar, und hoch entzückt 
Bezeugen ſie, was ſie erblickt. 


O Chbriſte, Herr voll Gütigkeit, 
In unſern Herzen herrſch' allzeit: 
Daß wir, in dir erneut und rein, 
Dir ein erneutes Leben weih'n. 


27 — 48 — 


Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 

Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 


Amen. 
Aus vorſtehendem Hymnus ſind gebildet drei 
Kirchenlieder. 
Aurora coelum purpurat “). 
Str. 1—4, und Schlußvers. 8 


Tristes erant apostoli. 

Str. 5—8, 11. und Schlußvers. 
Paschale mundo gaudium ““). 

Str. 9. bis zum Ende. 


) In älterer Form: Aurora lueis rutilat. 


) In älterer Form: Claro paschali gaudio. 


36. 
Kirchenlied. 


Ad regias ayni dapes ). 


Da wir dem Mahl des Lamms uns nahn, 
Mit weißen Kleidern angethan, 

Schall' Ehr' und Preis ihm, der regiert, 
Der uns durchs rothe Meer geführt: 


Der prieſterlich, voll Liebesglut, 
Darbringt für uns ſein theures Blut, 
Und ſeinen Leib gebenedeit 

Zum heil'gen Liebesopfer weiht. 


Sieh, der Würgengel flieht entſetzt 
Vom Blute, das die Pfoſten netzt: 
Es theilt und ſcheidet ſich das Meer, 
Die Flut verſchlingt der Feinde Heer. 


Uns ward zum Oſterlamm der Herr, 
Und auch zum Oſteropfer er: 

Er, für die Herzen treu und rein, 
Zum ungeſäu'rten Brod allein. 


O wahres Opfer, Jeſu Chriſt, 
Dem unterthan die Hölle iſt: 

Der aus des Todes Banden ſich 
Aufſchwang zum Leben mächtiglich: 


1) In älterer Form: Ad coenam agni providi. 


I; 4 


Deß Arm der Hölle Trotz bezwingt, 
Der hoch ſein Siegesbanner ſchwingt: 
Den Himmel öffnend, ſchlägt mit Macht 
In Feſſeln er den Fürſt der Nacht. 


Daß deiner Oſterwonnen ſich 

Die Herzen freu'n beſtändiglich, 
Gieb, daß, vom Sündentod befreit, 
Wir leben, Herr, in dir erneut !). 


Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 

Amen. 


1) Oder: Daß ſich die Herzen ewig dein 
Und deiner Oſterwonnen freu'n, 
Schenk' uns, vom Sündentod befreit, 
Zu leben, Herr, in dir erneut. 


37. 
Kirchenlied. 


Ex more docti mystico. 


Durch myſt'ſcher Sitte Brauch geweiht 
Sey heilig uns die Faſtenzeit, 

Da uns von Gott geſchenket iſt 

Der vierzig Tage Gnadenfriſt. 


Geſetz und heil'ger Seher Chor 
Beſchritten dieſe Bahn, bevor 
Der Herr ſie heil'gend ſelbſt betrat, 
Der Welt und Zeit geſchaffen hat. 


So mäß'gen wir der Triebe Drang 

In Wort und Rede, Speiſ' und Trank: 
Den Schlaf, den Scherz, mit kräft'ger Hand 
Bezähme ſtrengrer Zügel Band. 


Die Sünde flieh'n wir, die den Geiſt 
In des Verderbens Abgrund reißt: 
Auf daß kein Raum gegeben ſey 

Des liſt'gen Feindes Tyrannei. 


Den Zorn des Rächers beugen wir, 
Und fleh'n zum Richter für und für, 
Mit Reuethränen, brünſtiglich, 
Und ſprechen all' einmüthiglich: 
4 * 


wu. 


Wir haben, Gott, durch unſre Schuld 
Beleidigt deine Liebeshuld: 

Sieh uns, Erbarmer, gnädig an, 

Und laß Vergebung uns empfah'n. 


Gedenk', daß uns dein Allmachtsruf, 
Wenn auch aus ſchwachem Thon, erſchuf: 
Gieb, die du ſchufſt zu deinem Ruhm, 
Herr, nicht dem Feind zum Eigenthum. 


Vergieb das Böſe, ſo geſcheh'n, 

Das Gute mehr', um das wir fleh'n: 
Daß hier und ewig dir allein 

Wir endlich wohlgefällig ſey'n. 


Du, Brunngquell aller Heiligkeit, 
O ſeligſte Dreieinigkeit, 
Laſſ' unſer Faſten uns gedeih'n 
Und ewig uns dein eigen ſeyn. 
Amen. 


38. 
Kirchenlied. 


Deus tuorum militum, 


Gott, deiner Krieger Ehrenkron', 

Ihr Erbtheil und ihr ew'ger Lohn: 
Lob ſingen wir dem Märt'rer dein, 
Mach' uns von Schuld der Sünde rein. 


Preis ihm, der von der Luſt der Welt, 
Und was den Sinnen wohlgefällt, 

Hat abgewandt ſein reines Herz, 

Und ſeinen Lauf nahm himmelwärts. 


Die Pein trug er mit Heldenmuth, 
Mit Freuden gab er hin ſein Blut, 
Im Tod, in Qualen, pries er dich, 
Der du ſein Lohn biſt ewiglich. 


In deinem Sieger ehren wir 

Dich, Fürſt der Sieger, für und für: 
Um ſeinetwillen bi mit Huld 

Auf uns, und mach' uns rein von Schuld. 


BE 


Dem Vater auf dem ew’gen Thron, 

Und feinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 

Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit!). 
Amen. 


1) Für den Schlußvers werden zu andern Zeiten des Kirchenjahres geſetzt: 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Oder auch: 


Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 

Amen. 


39. 
Kirchenlied. 


Jesu corona celsior. 


Des Lebens Krone, Jeſu Chriſt, 
Der du der Wahrheit Fülle biſt, 
Der du dem Beicht'ger, dir geweiht, 
Schenkſt ew'gen Lohn der Seligkeit: 


Hör' auf der Gläub'gen Flehn voll Huld, 
Durch ſein Gebet mach' uns von Schuld, 
Und von der Sünden Strafen frei: 
Brich unſrer Feſſeln Band' entzwei. 


Zurück im Lauf des Jahres kehrt 

Der Tag, von hehrem Licht verklärt, 
Da ſich dem Erdenſtaub' entrang 

Der Heil'ge, und gen Himmel ſchwang. 


Von flücht'ger Freuden Unbeſtand, 

Und ird'ſcher Güter nicht'gem Tand 
Ward nicht des Siegers Herz umſtrickt, 
Den nun die Himmelskrone ſchmückt. 


Dich, Chriſte, Herr voll Huld und Treu, 
Bekannt' er freudig ſonder Scheu: 

In Staub trat er, mit gläub'gem Muth, 
Der Höllenſchaaren Trug und Wuth. 


1 


In Glaub' und Tugend lichtverklärt, 

Und im Bekenntniß treu bewährt, 

Lohnt ihn, der kühn ſein Fleiſch bezwang, 
Nun ſel'ger Wonnen Ueberſchwang. 


Gebeugt in Demuth flehn wir dich, 
Schenk' uns Erhörung mildiglich: 
Um ſeinetwillen gehe nicht, 

Herr, mit uns Sündern ins Gericht. 


Dem Vater auf dem höchſten Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


40. 
Kirchenlied. 


Jesu corona virginum. 


Krone der Jungfrau'n, Jeſu Chriſt, 
Der du der Sohn der Jungfrau biſt, 
Die du gekrönt in Himmelshöh'n, 

Neig' dich erbarmend unſerm Fleh'n. 


Du wandelſt mit der Jungfrau'n Chor, 
Haſt Luſt am reinen Lilienflor, 
Schenkſt, Bräut'gam hochgebenedeit, 
Den Bräuten Lohn der Seligkeit. 


Wohin du zieheſt, folgen dir 

Die Jungfrau'n nach, die für und für 
Mit ſüßen Stimmen, hell und rein, 
Dir Preis und Lobgeſänge weih'n. 


Dich bitten wir demüthiglich, 
Stärk' unſre Sinne kräftiglich, 
Daß wir jungfräulich, rein und klar, 
Die Sünde meiden immerdar. 


. 


Lob', Ehr' und Preis erſchall' zum Thron 

Dem Vater und dem ew'gen Sohn, 

Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 

Sei Ruhm und Preis in Ewigkeit!). 
Amen. 


1) Für den Schlußvers wird zu andern Zeiten des Kirchenjahres geſetzt: 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Anhang 


zu den 
Ambroſianiſchen Hymnen. 


— 


41. 


Hymnus zu den Tageszeiten von der allerheiligften 
Drrieinigkeit. 


O lux beata Trinitas. 


O Licht, ſel'ge Dreifaltigkeit, 

Und Weſens-Urquell Einigkeit, 

Schon weicht der Sonne Flammenſchein, 
Geuß Licht in unſre Herzen ein. 


Dich, Vater, Gott von Ewigkeit, 

Dich, Sohn, gezeugt vor aller Zeit, 
Dich, Geiſt auch, der aus beiden fleuſt, 
Der Engel Schaar, der Weltkreis preiſt. 


Der Morgenſtern erglänzt mit Macht, 
Dem Lichte weicht die dunkle Nacht: 
Er kündet uns der Sonne Nah'n; 
Dein heil'ges Licht zünd' in uns an. 


— 


O Herr voll Huld und Gütigkeit, 
Gott Schöpfer hochgebenedeit, 

In deines Weſens Einigkeit 
Dreieinig, Gott, in Ewigkeit. 


Reich' uns Erwachenden die Hand, 
Rein ſey das Herz, klar der Verſtand, 
Daß brünſtig wir zur Ehren dein 

Dir würd'ge Dankgeſänge weih'n. 


Du Einheit der Dreifaltigkeit, 
Die mächtig aller Welt gebeut, 
Dich preiſen wir inbrünſtiglich: 
Nimm an dies Loblied gnädiglich. 


Dich flehn wir, wann der Morgen graut, 
Dich, wann der Abend niederthaut, 

Dich ſingen wir demüthiglich 

Zu allen Zeiten ewiglich. 


Preis, göttliche Dreifaltigkeit, 
Dir, weſenhafte Einigkeit, 

Gott, vor dem Anbeginn der Zeit, 
Jetzt, und in alle Ewigkeit. 


Dir, Gott, den Erd' und Himmel preiſt, 
Dir, Vater, Sohn, und heil'ger Geiſt, 
Dir, Herr der Macht und Herrlichkeit, 
Sey dies mein Tagsgebet geweiht. 


. l 


t 


Erhör mein Flehn, dreiein'ger Gott: 
Erbarm dich mein in letzter Noth, 
Nimm, nach vollbrachtem Pilgerlauf, 
Mich in des Himmels Wonnen auf. 

| Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu den Laudes. — 3. zu der Prim. — 4. zu 
der Terz. — 5. zu der Sext. — 6. zu der Non. — 7. zu der Vesper. — 8. zu 
der Complet. — 9, 10. Befehlung. 

Str. 1, 3—8 find nach dem Lateiniſchen, wie es ſich in Nakateni Palmetum 
eoeleste, Ausgabe von 1760, S. 193 findet, überſetzt; Str. 2. iſt nach der deut- 
ſchen Ausgabe des Palmgärtleins von 1718. S. 163 folg., wo auch ein Vers 
zu den Laudes vorkömmt, gebildet und eingeſchaltet. Die zwei letzten Verſe 
find an der Stelle der dort vorkommenden Commendatio beigefügt. 


42. 
Morgenhymnus. 


Summae parens clementize, 


O Herr voll Huld und Gütigkeit, 
Gott Schöpfer hochgebenedeit, 

In deines Weſens Einigkeit, 
Dreieinig, Gott, in Ewigkeit. 


Reich' uns Erwachenden die Hand, 
Rein ſey das Herz, klar der Verſtand: 
Daß brünſtig wir zur Ehren dein 
Dir würd'ge Dankgeſänge weih'n. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


43. 
Lied, 
Am Cage des heil. Bilhofs und Martyrers Ignatius. 


Deus tuorum militum. 


Gott, deiner Krieger Ehrenkron', 
Ihr Erbtheil und ihr ew'ger Lohn, 
Ihm, der durch dich den Sieg errang, 
Ertönet unſer Lobgeſang. 


Preis dir, Ignatius, ſtarker Held, 
Der von der eitlen Luſt der Welt 
Hat abgewandt ſein reines Herz, 
Und ſeinen Lauf nahm himmelwärts. 


Dir treu, o Herr, mit gläub'gem Muth, 
Gab er mit Freuden hin ſein Blut: 

Im Tod' obſiegend pries er dich, 

Der du ſein Lohn biſt ewiglich. 


Die Löwen ſah er furchtlos nahn: 
Zermalmt von ihrem grimmen Zahn, 
Dein Weizen, Jeſu, weiht' er ſich 
Zum reinen Brod dir freudiglich. 


— 8 


In deinem Sieger ehren wir 

Dich, Fürſt der Sieger, für und für: 
Um ſeinetwillen blick' mit Huld 

Auf uns, und mach' uns rein von Schuld. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 
Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 
Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Der heilige Auguſtinus. 
Geboren 354. Geſtorben 430. 


44. 
Gebet 


des heiligen Auguſtinus. 


Domine Jesu, noverim me. 


Gieb, Herr, daß ich erkenne mich, 
Gieb, daß mein Herz erkenne dich: 
Nur dich laß mein Verlangen ſeyn, 
Mich haſſen, lieben dich allein. 


Auf dich in allem Thun mich ſehn, 
Mich niederbeugen, dich erhöhn: 
Nichts denken laß mich außer dir, 
Mir ſterben, leben nur in dir. 


Laß, Herr, welch Loos du mir geſandt, 
Mich's nehmen an aus deiner Hand: 
Verfolgen mich, dir folgen nur, 

Stets folgſam nachziehn deiner Spur. 


Mich fliehend, laß mich fliehn zu dir, 
Daß du mein Schirm ſeyſt für und für: 
In Furcht um mich, dich ſcheu'n allein, 
Dir wohlgefällig ſtets zu ſeyn. 


BE — 


Mißtrauend mir, nur dir vertrau'n, 
Auf dich laß mich gehorſam ſchau'n: 
Auf dich gelenkt ſey jeder Trieb, 
Arm ſey ich, Jeſu, dir zu Lieb. 


Daß ich dich liebe, blick' auf mich, 
Ruf mir, Herr, daß ich ſchaue dich: 
Laß mich, mein Gott, in dir erneut, 
Genießen dein in Ewigkeit. 
Amen. 


45. 


Der Lobgeſang 
der heiligen Ambrofus und Auguſtinus. 


Te Deum laudamus. 


Dich Gott loben wir: dich Herrn bekennen wir. 

Dich ewigen Vater verehret der ganze Erdenkreis. 

Dich preiſen alle Engel, dich die Himmel und alle Mächte, 

Dich Cherubim und Seraphim mit unabläſſigem Lobgeſang: 

Heilig, heilig, heilig Herr Gott Sabaoth, 

Voll ſind Himmel und Erde der Majeſtät deiner Herrlichkeit. 

Dich lobt der Apoſtel glorreicher Chor, 

Dich der Propheten ruhmvolle Schaar, 

Dich der Märtyrer weißgekleidetes Heer. 

Dich durch den ganzen Erdenkreis bekennt die heilige Kirche, 

Den Vater unermeßlicher Majeſtät, 

Deinen anbetungswürdigen, wahrhaftigen und einigen Sohn, 

Auch den Tröſter, den heiligen Geiſt. 

Du, König der Herrlichkeit, Chriſte, 

Du biſt des Vaters ewiger Sohn. 

Du, zu befreien das Menſchengeſchlecht, verſchmäheteſt nicht 
den Schooß der Jungfrau. 

Du, nach beſiegtem Stachel des Todes, eröffneteſt den Gläu— 
bigen das Reich der Himmel. 

Du ſitzeſt zur Rechten Gottes, in der Herrlichkeit des Vaters. 

Du naheſt dereinſt, alſo glauben wir, als Richter der Welten. 

Dich alſo flehen wir an, deinen Knechten komme zu Hülfe, 
welche du durch dein theures Blut erlöſet haſt. 


5 * 


2 


Laß ſie deinen Heiligen in der ewigen Herrlichkeit beigezählet 
ſeyn. 

Errette dein Volk, o Herr, und ſegne dein Erbe. 

Und regiere ſie, und hebe ſie empor bis in Ewigkeit. 

An jeglichem Tage benedeien wir dich: 

Und preiſen deinen Namen immerdar und von Geſchlecht zu 
Geſchlechte. 

Würdige dich, o Herr, an dieſem Tage uns ohne Sünde zu 
bewahren. 

Erbarme dich unſer, o Herr: erbarme dich unſer. 

Erweiſe deine Barmherzigkeit, o Herr, über uns: gleichwie wir 
gehoffet haben auf dich. 

Auf dich, Herr, habe ich gehoffet: laß mich nicht zu Schanden 
werden in Ewigkeit. 

Amen. 


46. 


Lobgeſang 


der heiligen Ambrofus und Auguſtinus. 


Te Deum laudamus. 


Dich, Gott, loben und preiſen wir, 
Dich, unſern Herrn, bekennen wir: 
Dich, Gott Vater, in Ewigkeit, 

Verehrt der Erdkreis weit und breit: 


Die Himmel und der Engel Schaar, 
Und alle Mächte immerdar, 

Auch Cherubim und Seraphim 
Singen immer mit hoher Stimm: 


Heilig, heilig, heilig Gott: 

Heilig, Herr Gott Sabaoth. 

Dein göttlich Macht und Herrlichkeit 
Geht über Himmel und Erde weit. 


Die heiligen Zwölfboten all, 
Der Propheten ruhmvolle Zahl, 
Auch der Märtyrer Heer ſo rein, 
Verkünden ſtets die Ehre dein. 


Dir finget durch den Erdenkreis 

Die heil'ge Kirche Lob und Preis: 
Dir, Gott Vater im höchſten Thron, 
Deinem wahren und ein'gen Sohn: 


Den Tröſter auch, den heil'gen Geiſt, 
Mit ſtetem Dienſt ſie ehrt und preiſt: 
König der Ehren, Jeſu Chriſt, 

Des Vaters ew'ger Sohn du biſt: 


Du, um uns Menſchen zu befreien, 
Verſchmähteſt nicht der Jungfrau Schrein: 
Du ſchlugſt den Tod, ſchwangſt dich empor, 
Und ſchloſſeſt auf des Himmels Thor: 


Zur Rechten Gott's, in deinem Reich, 
Thronſt du, an Ehr dem Vater gleich: 
Ein Richter Aller einſt du biſt, 
Was todt und was lebendig iſt. 


Hilf deinen Knechten, Herre gut, 
Die du erkauft mit deinem Blut: 
Laß ſie an deinem ew'gen Heil 

Mit deinen Heil'gen haben Theil. 


Errett' dein Volk, Herr Jeſu Chriſt, 
Und ſegne was dein Erbtheil iſt: 
Regiere ſie zu aller Zeit, 

Und heb ſie hoch in Ewigkeit. 


Täglich, o Gott, wir preiſen dich 
Und deinen Namen ewiglich: 

Behüt' uns heut', o Herr der Huld, 
Vor aller Sünd' und aller Schuld: 


in 


Sey uns barmherzig, Herre Gott, 
Sey uns gnädig in aller Noth: 
Laß deine Treue alle Stund 

An deinen Knechten werden kund: 


Zeig dein Erbarmen für und für, 
Wie unſre Hoffnung ſteht zu dir: 
Auf dich hoffen wir, lieber Herr, 


Zu Schanden mach' uns nimmermehr. 


Amen. 


Aurelius Prudentius Clemens. 
Geboren 348. Starb nach 405. 


At. 
Kirchenlied. 


Ales diei nuntius. 


Des Tags Verkündiger, der Hahn 
Begrüßt des jungen Lichtes Nah'n: 
Uns ruft zu neuen Lebens Lauf 

Der Herr, und weckt die Geiſter auf. 


Erwacht! ruft er, das Lager laßt! 
Entrafft euch trägen Schlummers Raſt! 
Seyd nüchtern, keuſch, gerecht und rein! 
Wacht! bald ſchon werd' ich bei euch ſeyn. 


Zu Jeſu ſchreien Mund und Herz, 
Flehn, Thränen, bittrer Reue Schmerz: 
Es hält des Betens Innigkeit 

Das reine Herz vom Schlaf befreit. 


Du, Chriſte, ſcheuch des Schlummers Macht, 
Die Feſſeln brich der finſtern Nacht: 

Mach' uns vom alten Frevel rein, 

Und neues Licht gieß' in uns ein. 


— 3 — 

Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem beil’gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Kirchenlied. 


Nox et tenebrae et nubila. 


Nacht, trüber Wolken Düſterheit, 
Hüllt rings die Welt in Dunkelheit: 
Das Licht erwacht: der Pol erbleicht: 
Es naht der Herr: flieht und entweicht! 


Der Nebel reißt auf Berg und Thal, 
Getroffen von der Sonne Stral: 
Der Farben Fülle ruft zurück 

Des Glanzgeſtirnes Flammenblick. 


Du, Herr, biſt unſer Licht allein, 
Dich ſucht der reinen Herzen Schrei'n 
Mit Lobgeſang und Thränenflut: 
Nimm unſre Sinn' in deine Hut. 


Viel hüllt in ſchnöden Trug ſich ein: 
Mach durch dein heil'ges Licht es rein: 
Neig', Himmelsſonne, wahres Licht, 
Auf uns dein gnäd'ges Angeſicht. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


49. 
Kirchenlied. 


Lux ecee surgit aurea, 


Des goldnen Lichtes Stral erwacht: 
Fleuch, dunkler Blindheit finſtre Nacht, 
Die lang mit Irrwahn uns umwand, 
Uns führend an des Abgrunds Rand. 


Dies Licht ergieße hellen Schein 

Ins Herz, das wir von Flecken rein 

Dir weih'n, daß frei der Mund von Lug, 
Frei die Gedanken ſey'n von Trug. 


So, unentweiht von ſünd'ger Schmach, 
Schwind uns dahin der ganze Tag, 
Daß Zunge, Augen, Hände rein, 
Und rein des Leibes Glieder ſey'n. 


Ein Wächter iſt, der droben wacht, 
Vom frühen Morgen bis zur Nacht: 
Der alle unſre Thaten ſieht, 

Und deſſen Blicken nichts entflieht. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


50. 
Kirchenlied. 


Salvete flores martyrum. 


Heil, Blüthen, Erſtlings-Zeugenchor, 
Die Chriſti Feind im Jugendflor 
Hinwürgt, wie des Orkanes Kraft 
Die jungen Roſenknospen rafft. 


Dem Heiland ſankt ihr, zarte Schaar, 
Als Erſtlingsopfer am Altar: 

Mit Palm' und Kranz in heiterm Muth 
Noch ſpielend, ſankt ihr hin ins Blut. 


Der Wüthrich hört das Wort, und bebt: 
Geboren iſt der Herr, er lebt, 

Der Fürſt, der Israel einſt regiert, 
Und Davids Königsſcepter führt! 


Voll Wuth ſchnaubt er den Boten an: 
Seht, der mir nachſtellt, ſeht ihn nah'n! 
Eilt, Knechte, eilt, gebt grimmen Tod, 
Im Blute färbt die Wiegen roth! 


Schlagt alle Knäblein, würgt mit Luſt 
Den Säugling an der Mutter Bruſt! 
Kein Kindlein laßt, trotz Fleh'n und Liſt, 
Am Leben, kein's das männlich iſt! 


Der Henker hört's, er lechzt nach Blut, 

Er ſchwenkt das Schwerdt in grimmer Wuth, 
Wild ſpähend nach dem Blüthenflor, 

Der kaum ſich rang ans Licht empor. 

O Schauſpiel grau'nvoll anzuſchau'n! 

Der Mörder ſelbſt fragt ſich mit Grau'n, 
Wo er den Stahl ſoll bohren ein 

In die Gliedmaßen zart und klein. 


Was frommt die blut'ge Frevelthat, 
Was dir, Herodes, der Verrath? 

Viel Blüthen liegen rings zerknickt, 
Doch fern iſt Chriſtus dir entrückt. 


So, bei des wüth'gen Pharao Drohn, 
War Chriſti Vorbild Moſes ſchon 
Durch Flucht entronnen der Gefahr, 
Der ſeines Volks Erretter war. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Dir, den die Jungfrau uns gebar: 
Dir Vater, Tröſter dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Im römiſchen Brevier ſind aus dieſem Liede zwei Hymnen zum Feſte der 
unſchuldigen Kinder gebildet. 
Der erſte, zu Laudes und Vesper, 
Salvete flores martyrum 
beſteht aus Str. 1, 2. und dem doxologiſchen Schlußvers. 
Der zweite, zur Matutin, 
Audit tyrannus anxius 


befteht aus Str. 3, 4, 8. und dem dorologifhen Schlußvers. 


Kirchenlied. 


O sola magnarum urbium. 


Oo allen Städten hehr und groß 
Ragt Bethlem, wo zum Licht entſproß, 
Mit unſerm Fleiſche angethan, 

Der Führer auf des Heiles Bahn. 


Der Stern, vor deſſen Licht ſo rein 
Erbleicht der Sonne Flammenſchein, 
Verkündet durch ſein mächt'ges Glüh'n, 
Daß Gott in Knechtsgeſtalt erſchien. 


Des Morgens Weiſen ſehn den Stern, 
Sie neigen huld'gend ſich dem Herrn: 
Sie bringen dar der Treue Sold, 
Weihrauch, und Myrrh', und Königsgold. 


Das Gold des Königs Würde preißt: 
Sabae'ſchen Weihrauchs Duft erweißt 
Den Gott: die Myrrhe deutet an, 

Daß Grabesnacht ihn werd' umfah'n. 


Dir, Jeſu, Preis und ew'ger Dienſt, 

Der du den Völkern einſt erſchienſt: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


52. 


Kirchenlied. 


Quicunque Christum quaeritis, 


Die ihr den Herrn ſucht mit Begier, 
Nach oben ſchauet für und für: 

Dort ſeht ihr ſtralend, hocherfreut, 
Den Abglanz ew'ger Herrlichkeit. 


In lichtem Schimmer zeiget ſich, 
Was endlos währet, ewiglich, 
Erhaben, gränzenlos, und klar, 

Was eh' als Welt und Himmel war. 


Der Herrſcher iſt es aller Welt, 
Der Juda's Königsſcepter hält, 
Der Abraham verheißne Hort, 
Und ſeinem Samen fort und fort. 


Ihn, dem zur Seiten auf den Höh'n 
Als Zeugen heil'ge Seher ſtehn, 
Bezeugt der Vater, heißt uns ſchau'n 
Auf ihn, ihn hören, ihm vertrau'n. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Der du dich zeigſt der Deinen Schaar: 

Dir Vater, Tröſter dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Cölius Sedulius. 


Blühend gegen die Mitte des fünften Jahrhunderts. 


53. 
Kirchenlied. 


A solis ortus cardine. 


Vom Aufgang bis zum Niedergang 
Erſchalle Preis und Lobgeſang 

Dem Sohn der Jungfrau Jeſu Chriſt, 
Der aller Herren Herrſcher iſt. 


Der aller Welt das Daſeyn gab, 
In Knechtsgeſtalt kam er herab, 
Das Fleiſch im Fleiſche zu befrei'n, 
Heil den Gefall'nen zu verleih'n. 


Der Gnade Himmelsſtrom ergoß 

Sich in der Jungfrau reinſten Schoos: 
Ihr Leib umſchloß das Gottespfand, 
Das der Natur war unerkannt. 


Die Klauſe heil'ger Züchtigkeit 

Hat Gott zum Tempel ſich geweiht: 
Der unberührte Leib ſofort 

Empfieng den Heiland durch das Wort. 


— — 


Geboren hat die keuſche Magd, 

Den Gabriel vorausgeſagt: 

Dem, als ihr Schoos ihn noch umſchloß, 
Johannes jauchzt' im Mutterſchoos. 


Zum Lager wählt' er ſich das Heu, 
Ruht' in der Krippe ſonder Scheu: 
Es ward mit karger Milch getränkt, 
Der ſelbſt dem Vogel Nahrung ſchenkt. 


Hoch freuet ſich der Engel Chor, 
Laut ſchallt ihr Jubelſang empor: 
Als Hirte macht der Hirten Schaar 
Der Herr der Welt ſich offenbar. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Dir, den die Jungfrau uns gebar: 
Dir Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


u — 


54. 
Kirchenlied. 


Crudelis Herodes Deum). 


Was raſeſt du in grimmem Wahn? 
Schreckt dich, Herodes, Gottes Nahn? 
Nicht ird'ſcher Kronen Glanz begehrt, 
Der Himmelskronen uns beſcheert. 


Die Weiſen zogen her von fern, 

Ihr Führer war der lichte Stern: 
Im Lichte ſucht das Licht die Schaar, 
Bringt Gaben ihm zum Opfer dar. 


Der reinen Woge Taufe nahm 

Das hochgelobte Gotteslamm: 

Die Sünde, rein von Sündenſchuld, 
Abwaſchend, reint uns ſeine Huld. 


Der Allmacht Kräfte thut er kund, 
Die Welle röthet ſich zur Stund: 
Des Waſſers Elemente ſchafft 

Er um in Wein durch ſeine Kraft. 


Dir, Jeſu, Preis und ew'ger Dienſt, 
Der du den Völkern einſt erſchienſt: 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 
1) In älterer Form: Hostis Herodes impie. 


Elpis. 
Blühend im Anfange des ſechsten Jahrhunderts. 


55. 
Kirchenlied. 


Decora lux aeternitatis auream ')). 


Das Licht, des Lichtes Urquell, das glänzt von Ewigkeit, 
Hat hell mit ſel'gen Stralen den Feſttag eingeweiht, 

Den den Apoſtelfürſten zu Ehren wir begehn, 

Der reu'gen Sündern öffnet die Bahn zu Himmelshöhn. 


Lehrer der Welt, Beſchließer des Himmels, Ehr' und Preis 
Euch, Vätern Rom's, zu Richtern beſtellt dem Erdenkreis: 
Durchs Schwerdt ſank hin der eine, durchs Kreuz der andre Held, 
Als Sieger bherrſcht ihr Beide im ſel'gen Himmelszelt. 


O Petrus, heil'ger Hirte, nimm gütig auf mit Huld 

Der Gläub'gen Flehn, und löſe die Banden unſrer Schuld, 
Du, welchem Macht gegeben der Herr, der dich erkor, 

Zu öffnen und zu ſchließen das heil'ge Himmelsthor. 


Erhabner Lehrer, Paulus, erleucht' uns Herz und Sinn, 
Zeuch unſre Seelen aufwärts mit dir gen Himmel hin, 
Wo Glaube ſich in Schauen verklärt, und, Sonnen gleich, 
Nur ſel'ge Liebe waltet in Gottes ew'gem Reich. 


1) In älterer Form: Aurea luce et decore roseo. 


6 * 


FR 


O Rom, du hochbeglückte, die beider Fürſten Huth 
Vertraut iſt, und geweihet durch ihr ruhmwürd'ges Blut, 
Das, purpurroth erprangend, dir ſolchen Glanz verleiht, 
Daß du all andern Städten vorragſt an Würdigkeit. 


Dir, o dreiein'ge Gottheit, und deiner ew'gen Macht, 

Sey Lobgeſang und Ehre anbetend dargebracht, 

In deines Weſens Einheit, beherrſchend weit und breit 

Die Himmel und den Erdkreis, jetzt und in Ewigkeit. 
Amen. 


Die dritte Strophe könnte auch in folgender Weiſe gefaßt werden: 


O Petrus, heil'ger Hirte, hör' unſer Flehn mit Huld, 
Mit mächt'gem Worte löſe die Banden unſrer Schuld, 
Du, dem verliehn zu öffnen der Herr, der dich erkor, 
Zu ſchließen auch auf Erden das heil'ge Himmelsthor. 


Von vorſtehendem Hymnus ſind nur die Verſe 1, 2, 4, 5 und 6. ins römiſche 
Brevier aufgenommen, und ſind daraus gebildet drei 
Kirchenlieder. 
Decora lux aeternitatis auream, 
Str. 1, 2, 5 und 6. 
Egregie doctor Paule mores instrue. 
(In älterer Form: Doctor egregie Paule, mores instrue.) 
Str. 4. und 6. 
Beate pastor Petre clemens accipe. 
(In älterer Form: Jam bone pastor Petre, clemens uccipe.) 
Str. 3. und 6. 
Das erſtere zum Feſte der heiligen Apoſtel Petrus und Paulus. (29. Jun.), — 


das andere zum Feſte der Bekehrung Pauli (25. Jan.), — das dritte zum 
Feſte der Stuhlfeier Petri (18. Jan.) — „qua primum Romae sedit“ — und der 
Kettenfeier Petri (1. Aug.) — 1. ad Vesp. — 2. ad Vesp. et Mat. — 3. ad 


Laudes. 


Venantius Fortunatus. 
Starb nach 600 — gegen 610. 


56. 
Kirchenlied. 


Vexilla regis prodeunt. 


Des Königs Banner wallt hervor, 
Hell leuchtend ftralt das Kreuz empor, 
Woran in Tod das Leben ſank, 

Und Leben in dem Tod errang: 


Das, von der ſcharfen Lanze Stich 
Grauſam verwundet, mildiglich 

Von uns zu waſchen unſre Schuld, 
Strömt' Blut und Waſſer aus voll Huld. 


Erfüllt iſt, was in heil'gem Drang 
Im treuen Liede David ſang, 

Als er den Völkern Kunde gab: 
Es herrſchte Gott vom Holz herab. 


Baum ſchöngeſchmückt und lichtumſtralt, 
Vom Königspurpur reich umwallt, 
Deß würd'ger Stamm erkoren ward 
Zu rühr'n die heil'gen Glieder zart: 


Heil dir, deß Arm umſchlungen hält 
Das Löſegeld der fünd’gen Welt, 
An dem der reinſte Leib ſich wiegt, 
Das Tod und Hölle obgeſiegt. 


Kreuz, unſre Hoffnung allezeit, 

In dieſer heil'gen Leidenszeit“) 

Mehre den Frommen Gnad' und Huld, 
Zu nichte mach der Sünder Schuld. 


Dir, Heiles Quell, Dreieinigkeit, 

Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit: 

Zum Sieg des Kreuzes, welchen du 

Schenkſt, ſchenk' uns, Herr, den Lohn hinzu. 
Amen. 


1) O crux axe spes unica: 
Hoc passionis tempore — 
So in der Paſſionszeit. Bei dem Feſte der Kreuzerfindung lautet die zweite 
Zeile: 
Paschale quae ſers gaudium, — 
Das Oſterwonnen uns verleiht, — 
bei dem Feſte der Kreuzerhöhung: 
In hac triumphi gloria — 


In deines Sieges Herrlichkeit. — 


57. 
Kirchenlied. 


Pange lingua gloriosi lauream certaminis'). 


Künd', o Zunge des erhab'nen 
Kampfes lorbeerreichen Sieg, 
Und den auf der Kreuztrophäe 
Hochgefeierten Triumph, 

Wie der hohe Welterlöſer 
Hingeſchlachtet überwand. 


Um des erſtgeſchaffnen Vaters 

Fall erbarmungsvoll bewegt, 

Da er durch des ſchickſalvollen 

Apfels Biß zum Tod geftürzt, 
Zeichnet' ſelbſt das Holz der Schöpfer, 
Das des Holzes Schuld bezahlt. 


Dieſes Werk hatt' unſres Heiles 
Plan vom Anbeginn erheiſcht: 
Daß des vielgewandten Trügers 
Liſt durch Liſt getäuſchet ſey, 
Und die Heilung da entquelle, 
Wo der Feind den Schaden gab. 


Als der heil'gen Zeiten Fülle 
Endlich nun erſchienen war, 
Ward geſandt der Sohn, der Schöpfer, 


1) In älterer Form: Pange lingua gloriosi proelium certaminis. 


Bee Ze 


Aus des Vaters Burg herab, 
Der aus jungfräulichem Schooße 
In des Fleiſches Hülle kam. 


Sieh, das Knäblein ſchreit, gebettet 
In der Krippe engem Raum, 

Und in Windeln hüllt die Glieder 
Die magdliche Mutter ihm, 

Und um Gottes Händ' und Füße 
Windet ſie die Binden feſt. 


Als er dreißig Jahr vollendet, 
Und des Lebens Zeit erfüllt, 
Gab er ſich, der Welterlöſer, 
Willig hin in Pein und Tod, 
Um als Opferlamm zu bluten, 
An des Kreuzes Stamm erhöht. 


Galle tränkt ihn, ſieh, er dürſtet, 
Sieh, mit Dornen, Nägeln, Speer 
Bohren ſie den zarten Leib wund, 
Waſſer rinnt, und Blut zumal: 
Erde, Meere, Sterne, Weltall 
Waſchet rein der heil'ge Strom. 


Kreuz, du treues, unter allen 

Bäumen einzig edler Baum, 

Kein Wald zeuget einen ſolchen, 
Gleich an Laub, an Blüth', an Keim: 
Süßes Holz, das ſüße Nägel, 

Das die ſüße Bürde trägt. 


0 - 


Beug die Aeſte, hoher Baumſtamm, 
Mach dein hartes Innres weich, 
Und laſſ' alle Starrheit ſchmelzen, 
Welche die Natur dir gab, 

Winde dich mit zarten Zweigen 
Um des Herrn der Herren Leib. 


Du nur warſt der würd'ge Altar 
Für des Weltalls Opferlamm, 

Und als Arche aus dem Schiffbruch 
Lenkſt zum Hafen du die Welt, 
Weil das heil'ge Blut dich ſalbte, 
Das dem reinſten Leib entquoll. 


Ew'ger Lobgeſang ertöne 
Der ſel'gen Dreifaltigkeit, 
Gleich dem Vater, gleich dem Sohne, 
Gleicher Ruhm dem Tröſter Geiſt: 
Des Dreiein'gen Namen rühme 
Preiſend aller Völker Mund. 
Amen. 


Im römiſchen Brevier find aus dieſem Liede zwei Hymnen gebildet. Der 
erſte, zur Matutin des Paſſions-Sonntags, 
Pange lingua gloriosi 
umfaßt die Str. 1, 2, 3, 4, 5 und 11. 
Der andere, zu den Laudes deſſelben Tags, 
Lustra sex qui iam peregit 
(Libri vet.: Lustra sex qui iam peracta) 


umfaßt die Str. 6—11. 


Hymni. Pange lingua etc. Dominica de Passione et Palmarum, — In ſesto In- 
ventionis s. Crucis (d. III Mali). — In festo Exaltationis s. Crucis (d. XIV Sep- 
tembr.). Ad Matulinum. — In festo s. quinque vulnerum D. X. J. Chr. (prima 


feria VI. intra Quadrag.) Ad Vesp. et Matut. Lustra sex qui iam peregit. Jisdem 
Dom. et festis. Ad Laudes. In Breviario romano. 
Hymnus integer. In feria sexta maioris hebdomadae, in Parasceue. In Missali 


romano, 


58. 
Kirchenlied. 


Quem terra, ponlus, sidera “). 


Dem Erde, Meer und Sternenheer 

Anbetung giebt, und Preis und Ehr, 
Der den dreifält'gen Weltbau lenkt, 

Liegt in Mariä Schrein verſenkt. 


Dem Sonn, Mond, Alles was da iſt, 
Zum Dienſt ſich beugt zu jeder Friſt, 
Den trägt, von Gottes Huld erfüllt, 
Der Leib der Jungfrau rein und mild. 


O Gnadenmutter hehr und klar, 
Die ihren Schöpfer wunderbar, 
Der mit der Hand umfaßt die Welt, 
Im keuſchen Schooß beſchloſſen hält. 


Magd, die der Engel ſelig preiſt, 
Beſchattet du vom heil'gen Geiſt, 
Von der, den alles Volk erharrt, 
Der Heiland uns geboren ward. 


O heil'ge Jungfrau hoch und hehr, 
Erhöht ob aller Sterne Heer, 

Der dich erſchuf, des Himmels Luſt, 
Nährſt du als Kind an deiner Bruſt. 


1) In älterer Form: Quem terra, pontus, aethera. 


Du ſchenkſt, was raubte Eva's Schuld, 
Uns neu durch deines Kindes Huld: 
Du rufſt uns aus dem Thränenthal, 
Und ſchließeſt auf des Himmels Saal. 


Du biſt des höchſten Königs Zier, 
Des Himmels Glanz und Gnadenthür: 
Den uns der Jungfrau Schoos gebar, 
Preiſ' ihn, erlöster Völker Schaar. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Dir, den die Jungfrau uns gebar: 
Dir Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 


Amen. 


Aus vorſtehendem Hymnus ſind gebildet zwei 


Kirchenlieder. 
Quem terra, pontus, sidera. 
Str. 1—4, und Schlußvers. 
O gloriosa virginum)). 


Str. 5, bis zum Ende. 


) In älterer Form: 0 gloriosa foemina. 


Hymni. 


Quem terra, pontus, sidera. 


In officiis B. M. virg. Ad Matutinum, (sabbato.) In festo con- 
ceptionis B. M. V. Ad Matutinum. 
O gloriosa virginum. Eisdem officiis. Ad Laudes. 


romano. 


In Breviario 


Der heilige Gregorius der Große. 
Starb 604. 


59. 
Kirchenlied. 


Primo die quo Trinitas )). 


Am Erſtlingstag, da Gottes Ruf 
Die junge Welt aus Nichts erſchuf, 
Da ſiegend ſich vom Tod erſchwang 
Der Herr und Leben uns errang: 


Weit ſcheuchend trägen Schlummers Laſt, 
Erſtehn wir Alle ſonder Raſt, 

Fleh'n, eh' der Morgen graut, zu Gott, 
Wie des Propheten Wort gebot: 


Daß, unſern Bitten zugewandt, 
Er mild uns reiche ſeine Hand, 
Daß uns, gereint von Sündenſchuld, 
Gen Himmel leite ſeine Huld: 


Daß, wer von uns mit Freudigkeit 
An dieſem Tag, dem Herrn geweiht, 
In ſtiller Stund' inbrünſtiglich 

Ihn preiſt, er lohne gnädiglich. 


1) In älterer Form: Primo dierum omnium. 


u ae 


Wir bitten dich, o ew'ges Licht, 
O Vater, dich, voll Zuverſicht, 
Die Sünde tilg' in unſrer Bruſt 
Und der Begierden ſchnöde Luſt. 


Daß unentweiht, von Flecken rein, 
Dir Seel' und Leib geheiligt ſey'n, 
Daß fünd’ge Glut uns nicht verſehr' 
Und ſtürz' ins ew'ge Flammenmeer. 


Dich, Heiland, flehn wir inniglich, 
Heil' unſre Schäden mildiglich, 

Führ' uns, mit deiner Heil'gen Reihn, 
In deines Reiches Freuden ein. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


60. 


Kirchenlied. 


Nocte surgentes vigilemus omnes. 


Nachts uns erhebend laßt uns wachen Alle, 

Daß ſtätes Loblied Gott dem Herrn erſchalle, 

Und wir einſtimmig ſeinen Namen preiſen 
In ſüßen Weiſen: 


Daß uns, die wir lobſingend ihn verehren, 

Er einſt voll Huld, mit ſeiner Heil'gen Chören, 

Woll' in ſein Reich erhöhn und Wonn' uns geben 
Und ſel'ges Leben. 


Schenk', ew'ge Gottheit, aus den lichten Höhen, 
Gewährung, o Dreiein'ger, unſerm Flehen, 
Deß Ehre preiſen mit vereintem Schalle 
Die Welten alle. 
Amen. 


61. 


Kirchenlied. 


Ecce jam noetis tenuatur umbra, 


Sebt, wie erbleicht die nächt'gen Schatten ſinken, 

Der Morgenröthe Roſengluten blinken: 

Laßt unſer Flehn empor zum Herrn ſich ſchwingen, 
Uns ihm lobſingen: 


Daß unſre Schuld erbarmend er verzeihe, 

Die Angſt verſcheuche, Rettung uns verleihe, 

Daß er uns ſeinen heil'gen Frieden ſende, 
Sein Heil uns ſpende. 


Schenk', ew'ge Gottheit, aus den lichten Höhen, 
Gewährung, o Dreiein'ger, unſerm Flehen, 
Deß Ehre preiſen mit vereintem Schalle 
Die Welten alle. 
Amen. 


62. 
Kirchenlied. 


Audi benigne conditor. 


Sieh, Herr, aus deinen lichten Höhn, 
Auf unſre Thränen, unſer Flehn, 

Das in der heil'gen Faſtenzeit 

Die Schaar der Deinen dir geweiht. 


Du ſchaueſt in des Herzens Grund, 
All' unſre Schwächen ſind dir kund: 
Mit Schmerz erfüllt uns unſre Schuld, 
Erzeig' uns Sündern deine Huld. 


Viel Uebels haben wir gethan, 
Nimm unſre Reue gnädig an: 
Mach' uns von unſern Schäden rein, 
Zu Ehr' und Preis dem Namen dein. 


Der Faſten und der Buße Frucht 
Sey des bezähmten Leibes Zucht: 
Daß unſer Herz von Sünden frei, 
Und unſer Wandel heilig ſey. 


Du Brunnguell aller Heiligkeit, 
O ſeligſte Dreieinigkeit, 
Laß unſer Faſten uns gedeihn, 
Und ewig uns dein eigen ſeyn. 
Amen. 


er — 


63. 


Kirchenlied. 


Maria castis osculis !). 


Maria herzt demüthiglich 

Des Heilands Füße brünſtiglich, 
Netzt ſie mit Thränen, trocknet ſie, 
Mit ihrem Haupthaar, ſalbet ſie. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


1) In älterer Form: Nardi Maria pistici. 


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Zweites Buch. 


Achtes bis eilftes Jahrhundert. 


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Paulus Diaconus. 
Starb gegen 800. 


2 
Kirchenlied. 


Ut queant laxis resonare fibris. 


Daß deinen Ruhm, dein wunderreiches Leben, 

Mit Jubelſang lobpreiſend wir erheben, 

Hilf uns, Johannes, unſer Herz erneuen, 
Die Lippen weihen. 


Ein Engel, dich dem Vater zu verkünden, 
Kam her vom Himmel zu der Erde Gründen, 
Der deinen Namen, deine Lebens weiſe, 

That kund dem Greiſe. 


Der Greis, deß Herz in Zweifeln ſich verloren, 

Verſtummt' alsbald: doch du, als du geboren, 

Du löſteſt ihm, das hemmend ſie umrungen, 
Das Band der Zungen‘), 


Im Mutterſchoos noch, wardſt, in ſeiner Hülle, 

Des Herrn du inne, deſſen Gnadenfülle 

Das Mutterpaar, verzückt, in heil'gem Drange, 
Pries im Geſange ). 


1) Luc. I, 11—25, 57 ff. 
2) Luc. I, 4—55, 


— A 


Hin in die Wüſte, ſchon in zarten Jahren, 

Zogſt du, von Menſchen fern, dich zu bewahren, 

Daß ſich dein Leben rein, von keiner Sünde 
Entweihet finde. 


Das rauhe Kleid, das dir Kamele ſpenden, 

Umſchließt ein Ledergurt um deine Lenden: 

Waldhonig, Waſſer, mit Heuſchreckenheeren, 
Dient dich zu nähren ). 


Nur ahndend ſahn der alten Seher Schaaren 

Das Licht, das Gott einſt ſollte offenbaren: 

Dir war vergönnt ihn ſelber zu erblicken, 
Der Welt Entzücken ). 


Nie ward ein Größ'rer je als du geboren, 

Den Gottes Huld vor allen auserkoren, 

Ihm, der die Sünden tilgt, voranzulaufen, 
Ihn ſelbſt zu taufen ). 


O Hochbeglückter, du ſo reich an Ehre, 

Der Seher Größter“), groß durch heil'ge Lehre, 

Blutzeuge du, in herber Prüfung Stunden, 5 
Unüberwunden. 


Wohl ſchmücken Viele der Vergeltung Kronen, 

Die manchem heil'gen Kämpfer zwiefach lohnen: 

Dreifält'ger Kranz ward, Hehrer, dir zu Theile 
Im ew'gen Heile. 


1) Matth. III. 1-4. 

Matth. XI, 13. 

3) Matth. XI, 10, 11 — III, 13 ff. 
4) Matth. XI, 9. 


u 


Noch müſſen um den Preis wir Kämpfer ringen: 
O hilf uns, unſer eignes Herz bezwingen: 
Die Hügel mache eben, mache grade 

Die krummen Pfade. 


Damit wir dem, der uns zum Himmel leitet, 

Uns treulich weih'n, daß er den Weg bereitet, 

Die Herzen würdig und von jeder Sünde 
Gereinigt finde. 


Dich, o dreiein'ger Gott, und deine Ehre 

Verkünden aller Himmelsbürger Heere: 

Neig' dich erbarmend aus den ſel'gen Höhen 
Auch unſerm Flehen. 


Preis dir, o Vater, auf dem Himmelsthrone, 

Dir, ſeinem ew'gen eingebor'nen Sohne, 

Dir, Geiſt, auch Preis und Ehre, gleich den Beiden, 
Zu allen Zeiten. 


Amen. 


Aus vorſtehendem Hymnus ſind in dem römiſchen Brevier gebildet drei 
Kirchenlieder. 
Ut queant laxis resonare fibris. 
Str. 1—4, und 14. 
Antra deserti teneris sub annis, 
Str. 5—8, und 14, 
O nimis felix meritique celsi. 
Str. 9—13. N 
Bei letzterm iſt Str. 13, die hier die Schluß⸗ Strophe bildet, beſſer fo zu 
verdeutſchen: 
Dir, ein'ger und dreiein'ger Gott, erſchalle 
Der Lobgeſang der Himmelsbürger alle: 
Hör' unſrer Reue Fleh'n auf deinem Throne, 
Herr, und verſchone. 


— 104 — 


Karl der Große. 
Geboren 742. Geſtorben 814. 


2 
Kirchenlied. 


Veni creator spiritus. 


Komm, Schöpfer Geiſt, kehr' in uns ein, 
Der Deinen Herzen harren dein: 

Füll' an mit lichter Gnaden Stral 

Die Seelen, die du ſchufſt, zumal. 


Dich preiſen wir, o Tröſter werth, 
Dich, den uns Gottes Huld beſcheert, 
Lebend'ger Born, Feu'r, Liebe, dich, 
Und Geiſtes Salbung kräftiglich. 


Du ſiebenfält'ger Gaben Pfand, 

Du Finger an des Vaters Hand, 
Von Gott verheißner Gnadenhort, 
Du ſchenkſt der Zunge Flammenwort. 


Die Sinn erleucht mit lichtem Schein, 
Geuß Lieb' in unſre Herzen ein: 
Wann unſer müder Leib erſchlafft, 
Stärk' uns mit deiner ew'gen Kraft. 


er 


3 


Des Feindes Grimm ſcheuch von uns weit, 
Und ſchenk uns Fried' in aller Zeit: 

O leit' uns ſtets auf rechtem Pfad, 

Und ſchütz' uns, wann Gefahr uns naht. 


Den Vater auf dem ew'gen Thron 
Lehr uns erkennen, und den Sohn: 
Geiſt, der aus beiden ſtrömt, an dich 
Glaub' unſer Herz beſtändiglich. 


Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Dem heil'gen Geiſt, in Ewigkeit. 
Amen. 


Zwiſchen dem fünften und ſechſten Vers findet fich zuweilen noch 
eine Strophe eingeſchaltet: 
Gieb deine Gnaden uns zum Heil, 
Und deiner Freuden Lohn zu Theil: 
Scheuch fern den Streit, mit ſtarker Hand, 
Und knüpfe feſt des Friedens Band. 


Die Schlußſtrophe iſt vorſtehend nach dem römiſchen Brevier gege— 
ben. Nach ältern Texten iſt dafür zu ſetzen: 
Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 
Und Tröſter dir auf gleichem Thron: 
Dich, heil'ger Geiſt, der uns erneut, 
Send' uns des Sohnes Huld allzeit. 
| Amen, 


2 


TCheodulphus. 
Starb 821. 


3. 
Kirchenlied. 


Gloria, laus et honor. 


Lob ſey und Glorie und Ehre dir König Chriſtus Erlöſer, 
Welchem der jauchzenden Schaar frommes Hoſanna ertönt. 
Iſraels König biſt du, und Davids herrlicher Sprößling, 
Der du im Namen des Herrn, König, geſegnet dich nahſt. 
Dich, Herr, preiſen entzückt in der Höhe die himmliſchen Schaaren, 
Dich der ſterbliche Menſch, alles Geſchaffne zumal. 
Dir zog einſt das hebräiſche Volk mit Palmen entgegen: 
Wir mit Gebet und Gelübd' nahn und mit Hymnen uns dir. 
Jene brachten dir, eh du gelitten, die Opfer des Lobs dar: 
Dir dem Regierenden ſind unſre Geſänge geweiht. 
Jene gefielen dir einſt, es gefalle dir unſre Verehrung, 
König der Güt' und der Huld, welchem das Gute gefällt. 
Lob ſey und Glorie und Ehre dir König Chriſtus Erlöſer; 
Welchem der jauchzenden Schaar frommes Hoſanna ertönt. 
Amen. 


1) 


— 07 — 


Rabanus Hlaurus. 
Geboren 785. Geſtorben 856. 


4. 
Kirchenlied. 


Christe sanctorum decus angelorum '). 


O Chriſte, dem der Engel Preis ertönet, 

Der Menſchheit Herr, der uns mit Gott verſöhnet, 

Schenk' uns, im Himmel, mit der Sel'gen Chören, 
Dein Lob zu mehren. 


Den Friedensboten Michael entſende 

Herab zu uns, daß er uns Friede ſpende, 

Und fern zur Hölle Krieges Wuth und Plage 
Von uns verjage. 


Die Stärke Gottes, Gabriel, verſcheuche 

Der Feinde Grimm: zu unſern Tempeln neige 

Er ſich voll Huld, die ſeinen Sieg verkünden 
In ird'ſchen Gründen. 


Und Raphael, der Arzt, der Heil uns ſpendet, 

Werd' oft von dir zu uns herab geſendet: 

Die Siechen heil' er, lenk' auch unſre Thaten 
Zum Ziel der Gnaden. 


Christus sanctorum decus angelorum, 


Gentis humanae sator et redemptor. 


— 198 — 


O Jungfrau, die das Licht gebar, du hehre 

Fürſtin des Friedens, und ihr Engelchöre, 

Mit aller Sel'gen Schaar, ſteht uns zur Seiten 
Zu allen Zeiten. 


Schenk', ew'ge Gottheit, aus den lichten Höhen 
Gewährung, o Dreiein'ger, unſerm Flehen, 
Deß Ehre preiſen mit vereintem Schalle 
Die Welten alle. 
Amen. 


1 
* 4 


— 109 — 


5, 
Kirchenlied. 


Christe sanctorum decus angelorum “). 


O Chriſte, dem der Engel Preis ertönet, 

Der Menſchheit Herr, der uns mit Gott verſöhnet, 

Schenk uns, im Himmel, mit der Sel'gen Chören, 
Dein Lob zu mehren. 


Den Engel Raphael zu uns entſende, 

Den Arzt, vom Himmel, daß er Rettung ſpende: 

Die Siechen heil' er, lenk auch unſre Thaten 
Zum Ziel der Gnaden. 


Die Jungfrau, die den Herrn gebar, die hehre, 

Und ihr, der Himmelsboten heil'ge Chöre, 

Mit aller Sel'gen Schaar, ſteht uns zur Seiten 
Zu allen Zeiten. 


Schenk' ew'ge Gottheit, aus den lichten Höhen, 
Gewährung, o Dreiein'ger, unſerm Flehen, 
Deß Ehre preiſen mit vereintem Schalle 
Die Welten alle. 
Amen. 


1) Zum Feſte des heiligen Erzengels Raphael, — zu den Laudes. 
Im römiſchen Brevier: 


Christe, sanctorum decus angelorum, 


Rector humani generis et auctor. 


6. 
Kirchenlied. 


Tibi Christe, splendor Patris ). 


Glanz des Vaters, Kraft und Leben, 
Jeſu Chriſte, Gottes Sohn, 

Dich, umſchwebt von Engelſchaaren, 
Herrſchend auf des Vaters Thron, 
Singen wir in Wechſelchören, 

Preiſen wir im Jubelton. 


Allen Himmelsheeren bringen 

Ehr' und Lobgeſang wir dar: 

Doch vor allen Preis dem Fürſten, 
Dem Anführer, licht und klar, 
Michael, der zermalmt mit mächt'gem 
Arm des Feindes grimme Schaar. 


Laß' uns, Chriſte, milder Herrſcher, 
Seiner Hut befohlen ſeyn: 

Scheuche fern des Feindes Tücke, 
Daß, an Leib und Seele rein, 

Wir uns einſt durch deine Gnade 
Sel'gen Wonnelohns erfreu'n. 


Preis dem Vater ſchall' in voller 
Melodien Jubelklang: 
Preis dem Sohne, dem Erlöſer, 


1) In ſpäterer Form: Te splendor et virtus Patris. 


= 111 — 


Preis dem Geiſt und Lobgeſang: 
Gott, dem Einen und Dreieinen, 
Ew'ger Ruhm und Hochgeſang. 

Amen. 


Variation für die zweite Strophe. 


Allen hehren Himmelsfürſten 
Bringen Ehr' und Lob wir dar: 
Doch dem treuen Arzt vor allen, 
Dem Geleiter in Gefahr, 
Raphael, deſſen Kraft in Feſſeln 
Schlug den Satan wunderbar. 


Vorſtehendes Lied, urſprünglich zur Ehre des heiligen Erzengels Michael 
gedichtet, ward, mit der beigefügten Abänderung der zweiten Strophe, in dem 
römiſchen Brevier, für das Feſt des heiligen Erzengels Raphael, zur Veſper 
und zur Matutin, beſtimmt. — Die ſpätere Umarbeitung deſſelben Liedes, „Te 
splendor et virtus Tatris,“ iſt im römiſchen Brevier zum Feſte der Dedication 
des heiligen Erzengels Michael beſtimmt. Erſteres Feſt fällt auf den 29. Sep⸗ 
tember, das letztere auf den 24. October. 


55 
. 


— dB — 


7. 


Kirchenlied. 


Te splendor et virtus Patris). 


O du, des Vaters Kraft und Licht, 
Der Herzen Wonn' und Zuverſicht, 
Dich mit den Engeln preiſen wir, 
Die, Herr, dir dienen für und für. 


In Schaaren, zahllos, dicht und hehr, 
Folgt dir zum Kampf das heil'ge Heer: 
Hoch mit dem Kreuzpanier voran 
Schwebt Michael auf der Siegesbahn. 


Er brach des Drachen grimme Macht, 
Und ſtürzt' ihn in des Abgrunds Nacht, 
Zerſchmetternd mit des Blitzes Stral 
Den Führer und ſein Heer zumal. 


Er, wie uns Feindes Wuth umdräut, 
Sey Führer uns im harten Streit: 
Daß uns als Siegslohn werd' zu Theil 
Vom Thron des Lamms das ew'ge Heil. 


1) Daniel ſtellt das Lied: Te splendor et virtus patris, — als neuere Form, 
zuſammen mit einem ältern Liede: Tibi, Christe, splendor patris, vita, virtus 
cordium. 


FF 


— 113 — 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. 
Amen. 


Für den Schlußvers wird zu andern Zeiten des Kirchenjahres geſetzt: 


I. 


Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 

Amen. 


ru == 


Kirchliche Lieder und Geſänge unbekannter 
Verfaſſer, 


dem ſechsten bis neunten Jahrhundert angehörig. 


8. 
Kirchenlied. 


Aeterne rex altissime. 


O König, Gott von Ewigkeit, 

Der du die Gläub'gen haſt befreit, 
Als ſiegreich mit dem Tod du rangſt, 
Und triumphirend dich erſchwangſt: 


Du fährſt hinan zum Sternenzelt, 
Wo deinen Thron dir hat beſtellt 
Der Vater, der zu eigen dir 
Gab alle Dinge für und für: 


Daß der dreifält'ge Weltbau ſich 

Dir huld'gend beuge ewiglich, 

Was himmliſch und was irdiſch iſt, 
Und was der Hölle Schlund verſchließt. 


Der Engel Chöre zitternd ſehn 

Der Menſchheit Wiederauferſtehn: 

Fleiſch ſühnt des Fleiſches Schuld, das Wort, 
Das Fleiſch ward, herrſchet fort und fort. 


— 1 


Du, unſre Wonne, Gottes Sohn, 
Im Himmel unſer ew'ger Lohn, 

Du lenkſt die Welt mit ſtarker Hand: 
Lehr' uns verſchmäh'n der Erde Tand. 


Wir fleh'n zu dir, erbarme dich, 
Heil' unſre Schäden mildiglich: 
Erleucht' uns auf des Heiles Bahn, 
Zeuch unſre Herzen himmelan: 


Daß, wann du einſt in hellem Licht 
Auf Wolken ſitzeſt zum Gericht, 

Du unſre Schuld uns wollſt verzeih'n, 
Und ſel'ger Wonnen Lohn verleih'n. 


Dir, Jeſu, den der Weltkreis ehrt, 

Der ſiegreich heim gen Himmel kehrt, 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


8 * 


— 446 — 


9. 


Kirchenlied. 


Sanctorum meritis inclyta gaudia. 


Heiliger Helden Triumph' und erhab'nen Lohn 

Singen einmüthig wir, feiernd im Jubelton: 

Flammend aus glüh'nder Bruſt ſtröm' im Begeiſtrungsdrang 
Den Siegern Preis und Lobgeſang. 


Thörichten Wahnes voll hat ſie die Welt gehaßt, 

Sie, die, an Früchten arm und eitler Blüthen Glaſt, 

Kühnlich verſchmähten, die dir ſich zum Dienſt geweiht, 
O Jeſu, Herr der Ewigkeit. 


Trotzig verlachten ſie zorniger Dränger Dräu'n, 

Zu deines Namens Ruhm, und ſcharfer Geiſſeln Pein: 

Grauſamer Folter Qual, grimmiger Tiger Wuth 
Beugt nicht der Helden Siegesmuth. 


Harmloſen Schafen gleich würget ſie hin das Schwerdt, 

Nie tönt ein Klagelaut, kein Murren wird gehört: 

Furchtlos bewahren ſie, rein, unbefleckt von Schuld, 
Vertrau'n im Herzen und Geduld. 


Kein Menſchenmund beſingt würdig die Seligkeit, 

Die deinen Zeugen du ſchenkeſt in Ewigkeit: 

Roſig bethauet, in purpurnen Blutes Glanz, 
Umflicht ihr Haupt der Siegeskranz. 


aM = 


Ein’ und dreifältige Gottheit, wir flehen dich, 
Tilg' unſrer Sünden Schuld, ſchirm uns barmherziglich: 
Friede verleih' uns, Herr, daß deine Knechte dich 
Lobſingend preiſen ewiglich. 
Amen. 


„„ 


10. 


Lied. 


O Rom, du edle Stadt, du weltbeherrſchende, 
Hoch ob all anderen Städten erhabene, 

Roſig im Märtyrer-Blute geröthete, 

Weiß von der Jungfraunſchaar-Liljen erglänzende: 
Grüße dir bringen wir, hehre, durch jegliche 
Zeit, und entbieten dir Heil durch Jahrhunderte. 


Petrus, Beſchließer der Himmel, voll Mächtigkeit, 
Hör auf der Betenden Flehen mit Emſigkeit: 
Wann die zwölf Stämme du richteſt in jener Zeit, 
Zeige dich gnädiglich, richte mit Lindigkeit: 

Alle die zu dir flehn hier in der Zeitlichkeit, 

Bitte für uns zumal, übe Barmherzigkeit. 


Paulus, vertritt die Schuld der zu dir Bittenden, 
Du, dem die Weiſen der Erden ſich beugeten: 
Nun der Verwalter im Haufe, dem himmliſchen, 
Reich uns die Spenden der Speiſen, die göttlichen: 
Gaben der Weisheit, die einſt dich erſättigten, 
Durch deine Lehren laß uns ſie beſeligen. 

Amen. 


— 1 


11. 


Kirchenlied. 


Ave maris stella. 


Meerſtern, ſey gegrüßet, 
Hohe Mutter Gottes, 
Und ewiglich Jungfrau, 
Hehre Himmelspforte. 


Jenen Gruß entnehmend 
Aus Gabriels Munde, 
Friede uns beſcheere, 
Wendend Eva's Name. 


Lös' der Schuld'gen Bande, 
Licht den Blinden ſende, 
Uebel von uns wende, 
Jedes Heil bereite. 


Zeige dich als Mutter, 
Durch dich nehm Gebete 
Der, für uns geboren, 
Trug dein Sohn zu werden. 


Jungfrau hochverkläret, 
Und vor Allen milde, 
Uns, von Schuld gelöſet, 
Milde mach' und reine. 


= NE = 


Gieb ein heil'ges Leben, 
Sichern Pfad beſcheere, 
Daß wir Jeſum ſchauend 
Sein uns ewig freuen. 


Preis ſey Gott dem Vater, 
Ruhm dem hohen Sohne, 
Und dem heil'gen Geiſte, 
Ehre dem Dreieinen. 
Amen. 


„ 


* Anhang 


zu den 


kirchlichen Liedern und Geſängen unbekannter 
Verfaſſer, 


dem ſechſten bis neunten Jahrhundert angehörig. 


12. 
Lied. 


Alma eredentium mater ecclesia. 


Mutter der Gläubigen, Kirche, hochheilige, 
Braut des erhabenen Sohns, du begnadete, 
Du von dem Strale des Geiſtes erleuchtete, 
Roſig im Märtyrer-Blute geröthete, 

Weiß von der Jungfraunſchaar-Liljen erglänzende, 
Heil dir entbieten wir durch die Jahrhunderte. 


Petrus, Beſchließer der Himmel voll Mächtigkeit, 

Hör auf der Betenden Flehen mit Emſigkeit: 
Wann die zwölf Stämme du richteſt in jener Zeit, 
1 Zeige dich gnädiglich, richte mit Lindigkeit: 

Alle die zu dir flehn hier in der Zeitlichkeit, 

Bitte für uns zumal, übe Barmherzigkeit. 


„ 


Paulus, vertritt die Schuld der zu dir Bittenden, 
Du, dem die Weiſen der Erden ſich beugeten: 
Nun der Verwalter im Haufe, dem himmliſchen, 
Reich uns die Spenden der Speiſen, die göttlichen: 
Gaben der Weisheit, die einſt dich erſättigten, 
Durch deine Lehren laß uns ſie beſeligen. 


Johannes, kundig der Ordnung der Schickungen, 
Du in der Gottheit Licht ſchauend, dem myſtiſchen, 
Neige dich huldvoll den Bitten der Flehenden: 
Daß, die im Herzen dir brannten, dem glühenden, 
Flammen der göttlichen Liebe, der brünſtigen, 

Du uns erfleheſt vom Herrn, dem begnadenden. 


Du auch, Beſchützerin, hehre der Chriſtenheit, 
Jungfrau, die Gott gebar, der Himmel Süßigkeit, 
Hör auf der Betenden Seufzen mit Mildigkeit: 
Steh deinen Dienern bei ſchirmend mit Gnädigkeit, 
Daß uns, von jeglichem Lohne der Schuld befreit, 
Wolle dein Sohn verleihn Wonne der Seligkeit. 
Amen. 


Variation zur zweiten Strophe. 


Petrus, Beſchließer der Himmel voll Mächtigkeit, 
Weidend die Lämmer und Schaafe mit Mildigkeit: 
Wann die zwölf Stämme du richteſt in jener Zeit, 
Sieh unſre Schwachheit an, richte mit Lindigkeit: 
Für die Nachfolger auch, daß ſie mit Würdigkeit 
Walten des hehren Amts, bitte mit Emſigkeit. 


— — 


S. Odo, Abt von Cluni. 


Geboren 879. Geſtorben 942. 


13. 


Kirchenlied. 


Summi parentis unice. 


Des höchſten Vaters ew'ger Sohn 
Sieh mild auf uns vom lichten Thron: 
Der du riefſt Magdalenens Herz, 

Zerknirſcht von Reue, himmelwärts. 


Die Drachme, die verloren ward, 
Iſt nun im Königsſchatz bewahrt: 
Der rein gewaſchne Edelſtein 

Glänzt heller als der Sterne Schein. 


Herr, der der Seelen Wunden heilt, 
Und reu'gen Herzen Troſt ertheilt, 
Durch Magdalenens Zährenflut 
Befrei' uns von der Hölle Glut. 


O Mutter Gottes, hehr und mild, 
Führ' Evens Kinder, reuerfüllt, 
Durchs Wogenmeer der Zeitlichkeit 
Zum Port der ew'gen Seligkeit. 


u 


Preis, ew'ger Herr, Dreiein'ger, dir, 

Für deine Gnaden für und für: 

Der du der Sünder Schuld verzeihſt, 

Und ew'gen Lebens Lohn verleihſt. 
Amen. 


—- wu — 


Robert, König von Frankreid, 


Geſtorben 1031 im Alter von ſechszig Jahren. 


14. 


Sequenz. 


Veni sancte spiritus. 


Komm herab, o heil'ger Geiſt, 
Geuß den Stral, der dir entfleuft, 
In der Deinen Herzen ein. 


Vater, hör der Armen Schrei'n, 
Komm, uns Gaben zu verleihn, 
Komm, der Seelen lichter Schein. 


Unſre Tröſtung, unſre Raſt, 
Du der Seelen ſüßer Gaſt, 
Süße Labung, zeuch herein. 


Du in Arbeit unſre Ruh, 
In der Hitze Kühlung du, 
Hülf' und Troſt in aller Pein. 


Heil'ger Lichtquell, ſel'ge Luſt, 
Fülle deiner Gläub'gen Bruſt 
Mit dem Licht der Gnaden dein. 


— 28 — 


Ohne deiner Gottheit Stral 
Kann im Menſchen nichts zumal, 
Nichts von Sünde ledig ſeyn. 


Was befleckt iſt, waſche rein, 
Was verwelkt iſt, woll' erneun, 
Und den Wunden Heilung leihn. 


Mache weich, was ſpröd und hart, 
Wärme, was von Froſt erſtarrt, 


Führ' auf ſichern Pfad uns ein. 


Gieb, Herr, deiner Gläub'gen Schaar, 
Die auf dich vertrauet gar, 
Deiner Gaben Siebenſchein. 


Woll der Tugend Lohn verleihn, 
Laß das Ende ſelig ſeyn, 
Dort uns ewig dein zu freun. 
Amen. 


— 22 — 


Hermannus Contractus. 


Geſtorben 1054. 


15. 


Antiphone. 


Alma redemptoris mater quae per via eoeli. 


Gnadenbeſeligte Mutter des Herrn, o geöffnete Pforte 

Du des Himmels, und Meeresgeſtirn, nah helfend dem Volke, 

Welches verſinkt und nach Rettung verlangt: du, welche den 
Schöpfer, 

Daß die Natur drob ſtaunend erbebt, im heiligen Schoos trugſt, 

Jungfrau zuvor und nach der Geburt: aus dem Munde des 
Engels 

Tönt dir der Gruß: o vernimm ihn, und trag mit uns Sündern 
Erbarmen. 


y. Der Engel des Herrn brachte Mariä die Botſchaft: 
. Und fie empfing von dem heiligen Geiſte. 


„ * 


16. 
Antiphone. 


Salve regina. 


Sey gegrüßet, Königin, Mutter der Barmherzigkeit: 
Du, unſer Leben, Süßigkeit und Hoffnung, ſey gegrüßet: 
Zu dir ſchreien wir verbannete Kinder Heva's: 


Zu dir ſeufzen wir ächzend und weinend in dieſem Thale der 


Zähren. 


Wohlan dann, du, unſre Fürſprecherin, kehre auf uns jene deine y 


mitleidvollen Augen: 

Und Jeſum, dir gebenedeiete Frucht deines Leibes, laß uns nach 
dieſem Elende ſchauen: 

O gütige, o milde, o ſüße Jungfrau Maria. 


V. Bitte für uns, heilige Gottesgebärerin: 
. Auf daß wir würdig werden der Verheiſſungen Chriſti. 


— 


un) — 


17. 


Variation der vorſtehenden Antiphone. 


Salve regina. 


Sey, o Königin, gegrüßet, 
Mutter der Barmherzigkeit, 

Die das Leben uns verſüßet, 
Troſt und Hoffnung uns verleiht. 


Zu dir ſchreien wir und ſehnen, 
Evens Kinder, uns zumal: 
Zu dir ſeufzen wir mit Thränen 
Hier, in dieſem Zährenthal. 


Hier, in dieſem Thal der Zähren, 
Voll von Wehmuth ächzen wir! 
Sieh, wie Aengſten uns beſchweren: 
Unſer Stöhnen ſteigt zu dir. 


Mutter, gütig von Gemüthe, 
Zeig dich uns in unfrer Qual: 
Deine Augen reich an Güte 
Kehr' auf uns im Thränenthal. 


Und nach dieſen trüben Tagen, 
Wann der Bann gelöſet iſt, 
Zeig' uns ihn, den du getragen, 
Unſern Heiland Jeſum Chriſt. 


u 0 


Wovon alle Freud’ uns fließe 
Und erquicke Herz und Sinn: 
Hör' uns, milde, hör' uns, ſüße, 
Heil'ge Himmelskönigin! 

Amen. 


— 131 — 


Petrus Damianıs. 


Geboren 1002. Geſtorben 1072. 


18. 


Geſang des heiligen Auguſtinus von der Herr— 
lichkeit und Wonne des Paradieſes. 


Ad perennis vitae fontem. 


Ueberſetzt von 3. P. Silbert. 


Mit einigen Abänderungen und einer Ergänzung. 


Nach der ew'gen Lebensquelle 
Lechzend in der Wüſte Sand, 
Glüht die Seele, in der Celle 
Ihres Leibes!) fern verbannt: 
Seufzend ringt ſie nach der Helle 
In dem ſüßen Vaterland. 


Ach, bedrängt von Laſt und Mühen 
Schaut zum Himmel ſie empor: 
Wo in ew'gen Wonnen blühen 
Die, ſo Gott zum Licht erkor: 

Und vor Harm will ſie zerglühen, 
Daß durch Schuld ſie ihn verlor. 


1) Bei Silbert: Ihres Körpers — 


— 


Wann, o wann wird fie ericheinen, 
Jenes Friedens Lieblichkeit: 

In der Stadt, der ewig reinen, 
Durch die Gottheit ſelbſt erfreut: 
Wo ſich aus lebend'gen Steinen 
Stralend jede Wohnung reiht? 


Nur von Perlen und Juwelen 
Glänzt der Bau an dieſem Ort: 
Gold, befreit von allen Fehlen, 
Deckt, wie Glas, die Straßen dort: 
Nie ein Schatten trübt die Seelen, 
Schmerz und Harm ſind ewig fort. 


Sommersglut und Winterstoſen 
Dringt nicht in des Himmels Thor: 
Purpurn glühen dort die Roſen 
Stets im Frühlingslicht empor: 
Lilien glänzen, unbegoſſen 

Glüht der Himmelsblüthen Flor. 


Wieſen grünen, Saaten blinken, 
Süße Balſamdüfte wehn: 

Und aus Honigbächen trinken 
Palmen, die am Ufer ſtehn: 
Mild aus grünen Hainen winken 
Güldne Früchte in den Höhn. 


Nimmer folgt der Sterne Flimmer 
Hier der Sonne noch dem Mond: 
Lichtvoll hellt des Lammes Schimmer 
Jene Stadt, die oben thront: 


— 13 — 


Nacht, im ew'gen Tag, iſt nimmer, 
Da bier keine Zeit mehr wohnt. 


Sonnen ähnlich ſtralen alle 
Heiligen im Himmelsſaal: 

Und in lautem Jubelſchalle, 
Sieggekrönt beim ew'gen Mahl, 
Feiern froh in Gottes Halle 
Nun ſie ibrer Siege Zabl. 


Alle Schuld iſt längſt vergeben, 
Ferne iſt des Fleiſches Streit: 
Einen Sinn, Ein himmliſch Streben 
Fühlt es mit dem Geiſt erneut: 
Ewig ſchweben ſie, umgeben 

Von des Friedens Lieblichkeit. 


Und vom Pilgerkleid befreiet, 
Wandelnd in des Urſprungs Zier, 
Schau' n, zur Wahrheit fie geweihet, 
Alle froh ſie mit Begier: 

O wie labet und erfreuet 

Sie der Quell des Lebens hier! 


Unverändert dieſe Freuden 
Wünſchen alle ewiglich: 

Klar, lebendig, jauchzend kleiden 
Sie in ſtete Jugend ſich: 

Da das Alter und das Leiden 
Und die Krankheit ferne wich. 


Ewig gleich verfließt ihr Leben, 
Denn Vergänglichkeit vergieng: 


— 


Und unſterblich blühend ſchweben 
Sie im unermeßnen Ring: 

Da des Todes Recht im Leben 
Längſt zertrümmert untergieng. 


Wo die Weisheit ſelber ſchaltet, 
Was iſt dorten unbewußt: 

Wo das Tiefſte ſich entfaltet 
Jedem in des Andern Bruſt? 
Nur ein einz'ger Wille waltet 
In der Eintracht höchſter Luſt ). 


Glänzen Kronen auch verſchieden 
Nach der Kämpfer Sieg und Muth: 
Doch liebt jeder, höchſt zufrieden, 
Alle in der Liebe Glut: 

So als eigen wird beſchieden 
Jedem aller Andern Gut. 


Was der Seele Troſt gewähret, 

Dahin ſehnt die Seele ſich: 

Heil'gen Seelen hier beſcheret 

Mit den Engeln ewiglich 

Wird das Brod, das ſtärkt und nähret, 
Und fie Gott eint inniglich '). 


Satt und gierig immerwährend 
Wünſchen ſie, was Gott verlieh: 
Sättigung wird nie beſchwerend, 
Und der Hunger quälet nie: 


1) Bei Silbert: — höchſten Luſt. 
2) Bei Silbert fehlt dieſer Vers. 


. 


Stets begehrend, ſtets ſich nährend, 
Wünſchen und genießen ſie. 


Ewig neue Harmonien 

Singt der Sänger ſel'ger Chor“): 
Und in Wonnemelodien 

Wallet Preis zu Gott empor: 

Der in Huld den Kampf verliehen, 
Und zu Siegern ſie erkor. 


Heil der Seele, die auf immer 

Klar des Himmels König ſieht! 
Hoch und fern vom Erdgewimmer 
Schaut ſie, wie der Erdball flieht: 
Wie hier Schimmer, dort Geflimmer 
Tiefer Sterne wogt und glüht. 


Chriſtus, deiner Sieger Krone! 
Führe mich in dieſes Schloß: 
Gieb von deinem Gnadenthrone, 
Bin ich einſt des Kampfes los, 
Daß, zum Lohne, dort ich wohne, 
Deiner Heiligen Genoß. 


Willſt du, daß mein Kampf?) noch währe, 
O ſo gieb mir Kraft im Streit: 

Doch dem Sieger dann gewähre 

Ruhe in der Seligkeit: 

Und beſchere, dir zur Ehre, 

Mir dich ſelbſt in Ewigkeit! 


1) Bei Silbert: — froher Chor: 
2) Bei Silbert: — mein Krieg — 


— 1 


Der heilige Bernhard von Clairvaux. 
Geboren 1091. Geſtorben 1153. 


28: 
Kirchenlied. 


Jesus duleis memoria. 


Jeſu, Dein ſüß Gedächtniß macht, 
Daß mir das Herz vor Freuden lacht: 
Doch ſüßer über Alles iſt 

Wo Du, o Jeſu, ſelber biſt. 


Nichts Lieblichers man ſingen kann, 
Nichts Wonnevollers höret man, 
Nichts Süßers zu gedenken iſt 

Als Du, Sohn Gottes, Jeſu Chriſt. 


Jeſu, Hoffnung der Reuenden, 

Wie hold biſt Du den Bittenden, 
Wie gnadevoll den Suchenden, 

Was wirſt Du ſeyn den Findenden? 


Jeſu, Du Herzens-Freud und Wonn, 
Lebendger Brunnquell, Geiſtes-Sonn, 
Dir gleichet nichts auf dieſer Erd, 
In Dir iſt, was man je begehrt. 


— 137 — 


Kein Mund es je ausſprechen mag, 
Die bloßen Worte ſind zu ſchwach, 
Nur wers erfahren, glaubets frei, 
Wie ſüß es Jeſum lieben ſey. 


Jeſum ſuch ich im Bette mein, 
Im ſtillen Herzens -Kämmerlein, 
Daheim und draußen öffentlich 
Such ich aus Lieb Ibn emſiglich. 


Früh mit Maria wach ich auf, 

Nach Jeſu Grabe geht mein Lauf, 

Ihn ſucht des bangen Herzens Schrei'n, 
Im Geiſte, nicht im Augenſchein. 


Das Grab mit Thränen netz ich dann, 
Den Ort füll ich mit Seufzern an, 
Zu Jeſu Füßen wind ich mich, 

Um Ibn mit Inbrunſt ſchling ich mich. 


Jeſu, Du König hehr und klar, 
Du Sieger ſtark und wunderbar, 
Du unnennbare Süßigkeit, 

Nach Dir verlangt mich allezeit. 


Bleib bei uns, Herr, und weiche nicht, 
Erleuchte uns mit Deinem Licht, 
Treib aus der Seele Dunkelheit, 
Füll an die Welt mit Süßigkeit. 


Zeuchſt Du in unſer Herze ein, 
So leuchtet ihm der Wahrheit Schein, 


3 


All Eitelkeit fleucht dann dahin, 
Und innen Liebesflammen glühn. 


Herr, Deine Lieb' iſt Süßigkeit, 
Und wahre Wonne -Seligkeit, 
Entzückender viel tauſendfach 

Als je ein Mund ausſprechen mag. 


Dies zeiget uns Sein Leiden groß, 
Da Er Sein theures Blut vergoß, 
Wodurch Erlöſung uns und Heil, 
Und Gottes Anſchaun ward zu Theil. 


Jeſum erkennet allzumal, 

Nach ſeiner Liebe dürſtet all, 
Jeſum ſucht auf inbrünſtiglich, 
Nach Ihm verlanget ewiglich. 


So liebet Ihn, Der erſt geliebt, 
Den Liebenden hinwieder liebt, 
Auf Seinen Spuren holt Ihn ein, 
Mit Liebe lohnt die Liebe Sein. 


Jeſu, Du Quell der Gütigkeit, 
Du Hoffnung aller Fröhlichkeit, 
Der Süßigkeit und Gnaden Bronn, 
Des Herzens wahre Luſt und Wonn. 


O laß mich fühlen, Jeſu mein, 
Den Ueberfluß der Liebe Dein, 
Gieb, daß ich hier, in Dir erneut, 
Dich ſchau in Deiner Herrlichkeit. 


— —œ 


Nicht würdig preißt die Lippe Dich, 
Doch ſingt mein Mund Dich ewiglich, 
Dazu gibt mir die Liebe Muth, 

Du meines Herzens einz'ges Gut. 


O Jeſu, Deine Lieb' allein 
Kann meiner Seele Labſal ſeyn, 
Sie ſättiget ohn Ueberdruß, 

Der Hunger wächſt im Ueberfluß. 


Die von Dir eſſen, hungern noch, 
Die von Dir trinken, dürſten noch, 
Doch all ihr Sehnen ewig iſt 

Du, Den ſie lieben, Jeſu Chriſt. 


Wer Deiner Liebe trunken iſt, 
O Jeſu, weiß, wie ſüß Du biſt, 
O ſelig der, ſo ſatt in Dir, 
Sein Herz ruht ewig nur in Dir. 


Jeſu, Du Zier der Engelſchaar, 
Dem Mund ein Honig wunderbar, 
Dem Ohr ein wonniger Geſang, 
Dem Herzen ſel'ger Himmelstrank. 


Ich ſehn mich tauſendmal nach Dir; 
Mein Jeſu, wann kömmſt Du zu mir, 
Wann ſoll in Dir mein Herz ſich freun, 
Und ich in Dir geſättigt ſeyn? 


Herr, Deiner Lieb Beſtändigkeit 
Erfüllt mein Herz mit Zärtlichkeit, 


— 140 — 


O Jeſu, Honig-Süßigkeit, 
Du Wonnefrucht der Seligkeit. 


Jeſu, du höchſte Freundlichkeit, 
Du meines Herzens Fröhlichkeit, 
Du unermeßne Gütigkeit, 

Du meine Lieb' in Ewigkeit. 


O ſüße Luſt zu lieben Ihn, 

Und nichts zu ſuchen als nur Ihn, 
Mir ſelber ganz geſtorben ſeyn, 
Und Jeſu leben nur allein. 


O Jeſu, meine Süßigkeit, 

Der Seele Troſt, die zu Dir ſchreit, 
Die frommen Zähren fließen Dir, 
Des Herzens Angſtſchrei ruft nach Dir. 


Wo ich mich je befinden mag, 

Dir ſeufzt mein ſehnend Herze nach, 
Entzückt, wenn ich gefunden Dich, 
Selig, wenn ich erfaſſet Dich. 


Dann froh Umarmen, Kuß um Kuß, 
In ſüßem Liebesüberfluß, 

Dann Chriſti ſeliger Verein, 

Doch bald enteilt die Wonne mein. 


Was ich geſuchet ſchau ich nun, 
Was ich verlanget faß ich nun, 
Ich ſchmacht in heißer Liebespein, 
In Liebe glüht das Herze mein. 


— Bu 


Wer Dich, o Jeſu, alſo liebt, 
Dem wird die Liebe nie getrübt, 
Nie wird ſie lau, nie ſtirbt ſie hin, 
Sie wächſt in ſeligem Erglühn. 


Heiß brennet dieſer Liebe Flamm, 
Von Süßigkeit ſehr wunderſam, 
Sie koſten iſt die höchſte Wonn, 
Sie iſt der Freuden ſel'ger Bronn. 


Vom Himmel dieſe Liebe ſtammt, 
Die mir das innre Mark entflammt, 
Das Herz durchglüht ſie inniglich, 
Deß freuet meine Seele ſich. 


O Gluten ſel'ger Zärtlichkeit, 
Und heißer Sehnſucht Seligkeit, 
Des Herzens ſüßer Freudenlohn, 
Dich lieben, Jeſu, Gottes Sohn. 


Der Jungfrau ewig blühnder Sohn, 
O Jeſu, meine Lieb und Wonn, 
Lob und Anbetung ſey geweiht 
Dir, und das Reich der Seligkeit. 


Komm, König hochgebenedeit, 

Komm, Vater ew'ger Herrlichkeit, 
Mein Herz erleucht in lichtem Strahl, 
Komm, längſt erſehnt viel tauſendmal. 


Jeſu, Dir weicht der Sonne Zier, 
Des Balſams Düfte weichen Dir, 


53 


Dir weichet jede Süßigkeit, ’ 
Und jeder Liebe Lieblichkeit. 


Herr, Dein Geſchmack erfreut ſo ſehr, 
Dein Wohlgeruch erquickt ſo ſehr, 
Daß meiner Seele Kraft erliegt, 

Du, Der die Liebe ganz vergnügt. 


Du meiner Seele Seligkeit, 

Und meiner Lieb Vollkommenheit, 
Du meines Herzens Heiligung, 
Jeſu, der Welt Beſeligung. 


O komm zurück, Du Freundlicher, 

Komm von des Vaters Rechten her, 
Der Du beſiegt der Feinde Schaar, 
Und herrſchſt im Himmel immerdar. 


Wohin Du geheſt folg ich Dir, 
Dich keine Macht entreiſſet mir, 
Du nahmſt mein Herz zum Eigenthum, 
Jeſu, der Menſchheit Heil und Ruhm. 


Ihr Himmelsbürger, eilt zu Ihm, 
Und eure Pforten öffnet Ihm, 
Dem Sieger ſingt im Jubelton, 
Heil, Jeſu, König, Gottes Sohn. 


König der Kraft und Herrlichkeit, 
König des Siegs in Ewigkeit, 
Jeſu, Du milder Gnadenbronn, 
Des Himmels Zier und Ehrenkron. 


5 


Du Brunnquell der Barmherzigkeit, 
Du Licht der wahren Seligkeit, 

Treib aus der Seele Dunkelheit, 
Schenk uns Dein Licht der Herrlichkeit. 


Dich preiſt des Himmels ſel'ge Schaar, 
Und macht Dein Lob ſtets offenbar, 
Jeſu, der Du die Welt erfreuſt, 

Und Gottes Frieden uns erneuſt. 


Du herrſchſt im Frieden, Jeſu Chriſt, 
Der über alle Sinnen iſt, 

Nach dem mein ſehnend Herz verlangt, 
Und meine Seele ewig bangt. 


Jeſus zum Vater fuhr hinan, 
Ihm ſind die Himmel unterthan: 
Von mir entwich das Herze mein, 
Mit Jeſu nur wills ewig ſeyn. 


Ihm tönet unſers Lobes Klang, 

Ihm Flehn, Gebet und Hochgeſang, 

Daß Seine Gnad uns mög verleihn, 

Mit Ihm im Himmel uns zu freun. 
Amen. 


Im römiſchen Brevier ſind aus dieſem Liede drei Hymnen gebildet, ſämmtlich 
zum Feſte des heiligſten Namens Jeſu, welches am zweiten Sonntag nach Epi— 
phania gefeiert wird, und zwar: 

1. Zur Veſper. 

Jesu dulcis memoria. 
Beſtehend aus fünf Strophen, — nämlich Str. 1, 2, 3, 5. und einer beigefügten 
Schluß⸗Strophe, „Sis Jesu nostrum gaudium.“ 


— u — 


Sey, Jeſu, unſre Seligkeit, 

Du, unſer Lohn in Ewigkeit: 

All' unſer Ruhm, Herr, ſey allein, 

Uns dort einſt ewig dein zu freu'n. 
Amen. 


2. Zu dem Matutinum. 
Jesu rex admirabilis. 
Beſtehend aus fünf Strophen, — nämlich Str. 9, 11, 4, 14. und einer beige- 
fügten Schluß-Strophe, „Te nostra Jesu vox sonet.“ 


Dir, Herr, ſey unſer Mund allzeit, 
Und unſer Wandel dir geweiht: 
Du, unſrer Seelen Freudigkeit, 
Sey unſre Lieb' in Ewigkeit. 
Amen. 
3. Zu den Laudes. 


Jesu decus angelicum. 


Beſtehend aus den fünf Strophen 22, 20, 27, 10 und 35. Hymni. In festo Sanc- 
tiss. Nominis Jesu. Dominica secunda post Epiphaniam. 1. Ad Vesp. — 2. Ad 


Matutin. — 3. Ad Laudes. In Breviario romano. 


— A — 


24. 


Begrüßung der heiligen fünf Wunden. 
Frei nach des heiligen Bernhard Lied: 


Salve mundi salutare. 


Zu den heiligen Füßen Jeſu. 


Dich, o Heil der Welt, zu grüßen, 

Fall' ich, Jeſu, dir zu Füßen: 

Meine Sünden zu beweinen 

Laß dein Gnadenlicht mir ſcheinen, 
O Jeſu, ſüße Wonne mein. 


Heil'ge Füße, ach, ſie haben 
Ganz mit Nägeln ſie durchgraben: 
Wer, erblickt er deine Schmerzen, 
Muß nicht inniglich im Herzen 
Mit dir, o Jeſu, traurig ſeyn. 


Laß von deinem bittern Leiden 
Meine Seele nimmer ſcheiden: 
Wann mich beugen meine Sünden, 
Laß bei dir mich Zuflucht finden, 
O Jeſu, zu den Füßen dein. 
10 


— 146 — 
Zu den heiligen Händen Seh. 


Heil'ge Hände, ſeyd gegrüßet, 

Draus uns Menſchen Heil entſprießet: 

Weh, durchbohret find die Hände, 

Draus uns ſüße Segensſpende 
Verleihet deine Gütigkeit. 


Meine Seele trägt Verlangen, 
Daß von euch ſie werd' umfangen: 
Dank euch für die herben Wunden, 
Die mich feſt an euch gebunden, 
Ihr tragt mit mir mein Kreuz und Leid. 


Euch, ihr Hände, ich befehle 
Meinen Leib und meine Seele: 
Haltet mich im Stand der Gnaden, 
Daß ich nicht, mit Schuld beladen, 
Verſtoßen ſey in Ewigkeit. 


Zu der heiligen Seite Jeſu. 


Seitenwunde, ſey gegrüßet, 

Draus ein Lebensquell ung fließet:. 

Die, wann uns der Feind bedräuet, 

Kraft zum Kämpfen uns verleihet, 
Und uns erquickt in Streites Noth. 


— AR = 


Hier find' ich das wahre Leben, 

Ruhe wird mir hier gegeben: 

Hier wird's wohl dem bangen Herzen, 

Auch im Drang der höchſten Schmerzen, 
In Wonne kehreſt du den Tod. 


Laß in dir mich Ruhe finden, 
Meinem Jeſu mich verbinden: 
Keine Schätze, keine Ehren, 
Nichts will je mein Herz begehren, 
Denn dich allein, mein Herr und Gott. 


#0 * 


eZ 


25, 
Kirchenlied. 


Lux alma Jesu mentium. 


O Herr, der Seelen heil'ges Licht, 
Der Herzen Troſt und Zuverſicht, 
Du ſcheuchſt der Sünde Dunkelheit 
Und füllſt das Herz mit Süßigkeit. 


Glückſelig der, bei dem du wohnſt, 
Der du zur Rechten Gottes thronſt: 
O du, der Heimath ſüßes Licht, 

Das ird'ſche Aug' erfaßt dich nicht. 


Abglanz des Vaters, hehr und klar, 
O Liebe, maaslos, wunderbar, 
Durch deine Einkehr, Herr, verleih, 
Daß reich das Herz an Liebe ſey. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Der du dich zeigſt der Deinen Schaar: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


—- 


Anhang 


zu den 


Liedern des heiligen Bernhard von Clairvaux. 


— — 


26. 


Hymnus zu den Tageszeiten von dem heiligſten 
Uamen Schu. 


Jesu dulcis memoria. 


Jeſu, dein ſüß Gedächtniß macht, 
Daß mir das Herz vor Freuden lacht: 
Doch ſüßer über Alles iſt, 

Wo du, o Jeſu, ſelber biſt. 


Nichts Lieblichers man ſingen kann, 
Nichts Wonnevollers höret man, 
Nichts Süßers zu gedenken iſt, 

Als du, Sohn Gottes, Jeſu Chriſt. 


Jeſu, Hoffnung der Reuenden, 
Wie hold biſt du den Bittenden, 
Wie gnadevoll den Suchenden: 
Was wirſt du ſeyn den Findenden? 


Jeſu, du Herzens Freud' und Wonn', 
Lebend'ger Brunnquell, Geiſtesſonn', 
Dir gleichet nichts auf dieſer Erd', 
In dir iſt, was man je begehrt. 


— AM = 


Kein Mund es je ausſprechen mag, 
Die bloßen Worte ſind zu ſchwach, 
Nur wer's erfahren, glaubet's frei, 
Wie ſüß es, Jeſum lieben, ſey. 


Jeſu, du König hehr und klar, 
Du Sieger ſtark und wunderbar, 
Du unnennbare Süßigkeit, 

Nach dir verlangt mich allezeit. 


Bleib bei uns, Herr, und weiche nicht, 
Erleuchte uns mit deinem Licht, 

Treib aus der Seele Dunkelheit, 

Füll an die Welt mit Süßigkeit. 


O Jeſu, meine Süßigkeit, 

Der Seele Troſt, die zu dir ſchreit, 
Nimm auf voll Huld und Gütigkeit 
Mein Flehn, zum Opfer dir geweiht. 


Du Brunnguell der Barmherzigkeit, 
Erbarm dich mein im letzten Streit: 
Laß mich, mein Gott, in dir erneut, 
Genießen dein in Ewigkeit. 

Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu 
der Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 
8, 9. Befehlung. 

Die Strophen 1—7. ſind dem Jubilus S. Bernardi entnommen, (Str. 
1—5, 9, 10. deſſelben); — die Strophen 8, 9. find an die Stelle der ge— 
wöhnlichen Commendatio geſetzt. 


— u — 


Adam von St. Victor. 
Geſtorben 1177. 


IT. 
Sequenz. 


Mundi renovatio, 


Sieh, die Welt iſt neu verjüngt: 
Neue Wonnen blühn hervor: 
Mit dem Auferſtandnen ſchwingt 
Jedes Weſen ſich empor: 

Feiernd ihn, der ſie erſchuf, 
Dienſtbar ihres Meiſters Ruf, 
Jauchzt der Elemente Chor. 


Feuer freudig aufwärts ſtrebt, 
Luft ſich linde zitternd regt, 
Waſſer rinnend nieder bebt, 
Erde ſtehet unbewegt: 
Leichtes frei nach oben ſteigt, 
Schweres ſich zur Tiefe neigt, 
Alles neu in Jugendflor. 


Heitrer lacht des Himmels Blau, 
Sanft gekräuſelt ſchweigt das Meer, 
Mild haucht Zephyr durch die Au: 
Unſer Thal, wie duftet's hehr! 


u. . 0 


Dürres grünet neu und blüht, 
Kaltes neu erwärmet glüht, 
Seit des Lenzes Wiederkehr. 


Froſt des Todes löſet ſich, 
Fürſt der Welt erlag und wich, 
Ihm geraubt iſt ewiglich 

Ueber uns ſein Herrſcherreich: 
Woran ihm kein Recht gebührt, 
Wollt' er halten, und verliert 
Auch ſein eignes Recht zugleich. 


Leben ſiegt, den Tod es zwang, 
Nun der Menſch aufs neu' errang, 
Das verſchloſſen war ſo lang, 
Paradieſes Seligkeit: 
Offen iſt der Weg und leicht, 
Nun das Flammenſchwerdt geneigt, 
Wie vorlängſt es Gott bezeugt, 
Cherub ſenkt in Ewigkeit. 
Amen. 


— u — 


28. 
Sequenz. 


Zyma vetus expurgetur. 


Alter Sauerteig muß weichen, 
Daß aufricht'ge Ehr' erzeigen 
Wir dem neuen Auferſtehn: 
Denn geheiligt unſerm Hoffen 
Iſt der Tag, deß Kraft wir offen 
Im Geſetz bezeuget ſehn. 


Er nahm weg Aegyptens Beute“); 
Er der Juden Kinder heute 
Macht vom Eiſenofen frei: 
Wo, vom Knechtſchaftsband umſchlungen :), 
War ihr Dienſt, den ſie gezwungen 
Uebten, Ziegeln, Thon und Spreu. 


Gottes Kraft laßt laut uns preiſen, 
Siegsgeſang in Jubelweiſen 

Tön' aus freier Herzen Grund: 
Dieſen Tag hat Gott gegeben, 
Uns der Leiden zu entheben; 

Heute giebt ſein Heil ſich kund. 


1) Exod. XII, 35, 36. 
2) Exod, I, 13, 14, 


Künft'ges das Geſetz verhüllet, 
Das in Chriſto ganz erfüllet 
Ward, der Alles hat vollbracht“): 
Chriſti theures Blut, das werthe, 
Kühlt die Glut vom Flammenſchwerdte ?) 
Und verſcheucht des Eingangs Wacht. 


Bildlich deutet unfrer Freude“) 

Luſt der Knabe, für den heute 
Starb der Widder, lachend an: 
Frei geht Joſeph aus der Grube“): 

Chriſtus im Triumph erhube 
Nach dem Tod ſich himmelan. 


Pharao's Schlangen dieſe Schlange“) 
Schlinget ein, die frei vom Drange 
Macht der Schlange grimm und wild: 
Von der Feuerſchlangen Wunden!) 
Läßt die Gegenwart geſunden 
Jener Schlang' aus Erz gebild't. 


Es durchbohrt Leviathans Backen“) 
Chriſtus, ſelber Ring und Hacken: 
In des Baſilisken Schlucht 
Streckt die Hand aus der Entwöhnte d): 
So, dem erſt die Welt noch fröhnte, 
Weicht entſetzt in wilder Flucht. 
1) Rom. X, 4. 
2) Gen. III, 23. 
3) Gen. XXI, 6. — XXII, 13. 
4) Gen, XXXVI, 28. 
5) Exod. VII, 12. 
6) Num. XXI, 6--9. 
7) Job. XL, 20. 
8) Jesai, XI, 8. 


— a 


Die verſpotten Elifeen “), 
Als er will gen Bethel gehen, 

Trifft des Kahlkopfs Fluch ſofort: 
David, den für toll man acht't '), 
Auch der Bock, den los man macht;), 

Und der Sperling fliehen fort“). 


Tauſend mit der Kinnlad ſchläget“) 

Samſon, welcher Unluſt träget“) 
Aus dem eignen Stamm zu frei'n: 

Samſon öffnet Gaza's Riegel“), 

Und trägt fort der Thore Flügel 
Auf des Berges Höh' allein. 


Juda's ſtarker Leu ingleichen“) 
Bricht des Todes Thor, zu ſteigen 
An dem dritten Tag hervor: 
Wie des Vaters Ruf erklungen “), 
Führt den Raub, den er errungen, 
Er in Mutters Schooß empor. 


Sieh den Wallfiſch Jonam geben ), 

Wahren Jonge Gleichniß eben !!), 

Nach drei Tagen neu ins Leben 
Aus des Bauches engem Schrein: 


1) IV Reg. IE, 23, 24. 
2) I Reg. XXI, 23, ff. 
3) Levit. XVI, 10. 

) Levit. XIV, 6. 

5) Judic. XV, 15. 

6) Judic. XIV, 1-3. 
7) Judic. XVI, 3. 

8) Apoc. V, 5. 

9) Actor. II, 32. 

10) Jon. II. 

11) Matth. XII, 39, 40 


Cyperns Traube neu befleibet"), 

Wächſt und viel der Zweige treibet, 

Tempels Blume welkend bleibet, 
Kirche blüht in Freudenſchein. 


Tod und Leben lag im Streite, 
Chrift erſtand wahrhaftig heute, 
Und mit Chriſto, ihm zur Seite i), 

Viele Zeugen ſeiner Macht: 
Neuen Morgens neue Wonnen )! 
Abends Zähren ſey'n zerronnen, 
Tod erlag der Lebensſonnen, 

Tag des Heiles iſt erwacht! 


Jeſu, Sieger, Jeſu, Leben, 
Weg und Ziel von unſerm Streben“), 
Du, deß Tod uns Heil gegeben, 
Woll zu deinem Mahl erheben 
Uns in dieſer Oſterzeit: 
Lebensbrod, lebend'ge Welle“) 
Weinſtock, reicher Früchte Quelle“), 
Nähr' uns, mach' uns rein und helle; 
Daß nicht zweiter Tod uns fälle, 
Steh' erbarmend uns zur Seit'. 
Amen. 


1) Cant. cant. I. 13. 

2) Matth. XXVII, 52. 

3) Ps. XXIX, 6. 

4) Joann. XIV, 6. 

5) Joann. VI, 59. — Jerem. II, 13 
6) Joann. XV. 5. 


29. 
Sequenz. 


Profitentes unitatem. 


Laſſet uns die Einheit preiſen, 
Uns der Dreiheit Ehr' erweiſen, 
Und gleichmäß'ge Huld'gung weihn: 
Drei Perſonen uns bekennen, 
Die in Unterſcheid ſich trennen, 
Nach Perſönlichkeit der Drei'n. 


Sie, beziehungsweis genennet, 
Sind im Weſen ungetrennet 
Eins, nicht der Urweſen drei: 
Wie man ſprechen von den Drei'n mag, 
Dennoch iſt das Weſen einfach, 
Die Subſtanz nicht dreierlei. 


Einfach Seyn, einfach das Können, 
Einfach Wollen und Erkennen, 
Alles in Einfältigkeit: 
Nicht in einer, noch in zweien, 
Noch in der Perſonen dreien, 
Iſt geringre Wirkſamkeit. 


Vater, Sohn und Geiſt ingleichen 
Ein Gott: doch in jedem zeigen 
Eigenſchaften ſich zugleich: 


8 


Kraft iſt eines, Gottheit eines 
Ein Glanz, ein Licht: nicht vernein' es, — 
Eins hierin dem andern gleich. 


Daß dem Vater gleich der Sohn iſt, 
Hebt nicht auf, daß die Perſon iſt 
Unterſchieden in den zwei'n: 
Vater gleich und Sohn, umſchließet, 
Der aus beiden gleich entfließet, 
Sie des heil'gen Geiſts Verein. 


Nicht mags Menſchenwitz gelingen, 
In den Unterſchied zu dringen 
Der Perſonen für und für: 
Denn um Ordnung nicht der Zeiten, 
Nicht um Raum und Dertlichfeiten 
Und Begränzung fragt ſich's hier. 


Gott nur iſt in Gott alleine, 
Außer ihm ſind Gründe keine, 

Der der Gründe Urgrund ſchafft: 
Wirkensgrund iſt, formumringend, 
Gott, und auch den Zweck bedingend, 

Nicht im Stoff wohnt ſolche Kraft. 


Würdig die Perſonen preiſen 

Ueberſteigt des Denkens Weiſen, 
Ueberflügelt den Verſtand: 

Was ſey Zeugen, was Ausgehen, 

Weiß ich nicht, — ich will's geſtehen: 
Doch wer gläubig unverwandt 


— u. 


Alſo glaubt, ſoll ab nicht laſſen, 
Soll nicht von der Königsſtraßen 
Lenken aus auf falſchen Pfad: 
Glaube wahr’ er, Tugend mehr’ er, 
Nicht zum Irrthum ab ſich kehr' er, 
Den verdammt die Kirche hat. 


Uns im Glauben zu bewähren, 
Laßt des ein'gen Glaubens Lehren 
Feſt uns halten allezeit: 
Der dreifält'gen Einheit weihen 
Und der Einfalt wir der Dreien 
Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


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Drittes Buch. 
Zwölftes und dreizehntes Jahrhundert 
mit 
An hang 


aus dem zehnten bis dreizehnten Jahrhundert. 


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* 


— 163 — 


* 


Der heilige Thomas von Aquino. 
Geboren 1224. Geſtorben 1274. 


— 


4 
Kirchenlied. 


Pange lingua gloriosi 


Corporis mysterium. 


Künd', o Zunge, des verklärten 
Frohnleichnams Myſterium, 

Und des Bluts, des hochbewährten, 
Das zur Weltentſündigung 

Gab die Frucht des unverſehrten 
Leibs, der Völker Heil und Ruhm. 


Uns geboren, uns gegeben 

Aus dem Schooß der reinen Magd, 
Als er in der Welt zu leben 

Und des Wortes Saat vollbracht, 
Schloß der Herr ſein irdiſch Leben 
Durch ein Werk der Wundermacht. 


Bei dem letzten Mahl im Kreiſe 
Sitzend mit der Brüder Schaar, 
Als in der gebotnen Speiſe 
Das Geſetz erfüllet war, 
Reicht zur Speiſe gleicher Weiſe 
Er ſich ſelbſt den Zwölfen dar. 
* 


— 14 — 


Wort und Fleisch, ſchafft mit dem Worte 
Wahres Brod in Fleiſch er um: 

Wein wird Blut kraft ſeiner Worte: 
Und, ob auch der Sinn verſtumm', 

Zu des treuen Herzens Horte 

Gnügt des Glaubens Heiligthum. 


Solch erhabnes Bundeszeichen 
Beten wir mit Ehrfurcht an: 

Und der alte Brauch muß weichen, 
Da der neue Brauch begann: 

Wo die Sinne zagend ſchweigen, 
Steigt der Glaube himmelan. 


Preis dem Vater und dem Sohne, 
Preis und ſteter Jubelſang: 
Heil und Ehre ſchall' zum Throne, 
Lob und Segens-Wonneklang: 
Auch den Geiſt in gleichem Tone 
Singe unſer Hochgeſang. 
Amen. 


2 
Kirchenlied. 


Sacris solemniis juneta sint gaudia, 


Heiligen Jubel heiſcht heute die Feſtlichkeit“), 

Und mit dem Lobgeſang miſche ſich Fröhlichkeit: 

Weich', o Veraltetes, Alles ſey ganz erneut, 
Geſänge, Werke, Herzen auch. 


Feiernd begehn wir das nächtige letzte Mahl, 

Da, wie des alten Bunds Vätern der Herr befahl, 

Chriſtus das Oſterlamm theilte der Brüder Zahl, 
Und brach das ungeſäu'rte Brod. 


Als das vorbildliche Lamm ganz genoſſen war, 

Siehe, des Herren Leib reichet der Jünger Schaar, 

Gänzlich den Sämmtlichen, gänzlich Jedwedem dar, 
Mit ſeiner eignen Hand der Herr. 


Zur Speiſe gab er den Leib den Gebrechlichen, 

Gab zum Getränke ſein Blut den Geängſteten, 

Sprechend: den Kelch, den ich reiche, den heiligen, 
Nehmt hin und trinket All' daraus. 


So ſetzt' er jenes hochheilige Opfer ein, 

Deſſen erhabenen Dienſt zu begehn allein 

Den Prieſtern er befahl, daß ſie Empfänger ſey'n 
Zugleich und Spender auch zumal. 


1) Oder: Wonn' und Entzücken heiſcht heilige Feſtlichkeit, — 


— 1 — 


Brod, das die Engel nährt, wird Brod der Menſchen gar, 
Und vor dem Himmelsbrod weicht der Vorbilder Schaar: 
Siehe, den Herrn empfängt zur Speiſe wunderbar 

Der Arme, Knecht, und Niedrige. 


Ein' und dreifältige Gottheit, wir flehen dich, 
Kehr' in uns ein, o Herr, gleichwie wir ehren dich, 
Leit' uns auf deinem Pfad hin, wo wir ſchauen dich 
Im heil'gen Lichte, drin du wohnſt. 
Amen. 


+ 3 
Er. 
3. 
Kirchenlied. 


Verbum supernum prodiens, 


Nee patris linguens dexteram. 


Das Wort, das kam vom Himmel her, 
Und nicht von Vaters Rechten wich, 

Zu ſeinem Werk gieng aus der Herr, 
Dem Lebensabend naht er ſich. | 


Ch’ von dem Jünger er zum Tod 
Gegeben ſeinen Feinden war, 

Gab er zuvor zum Lebensbrod 

Sich ſelber ſeiner Jünger Schaar. 


Er reicht, in der Geſtalten zwei 

Von Fleiſch und Blut, den Seinen ſich, 
Den Menſchen ſo, von zweierlei 
Subſtanz, zu nähren völliglich. 


In der Geburt zum Bruder ſich, 

Im Mahl er ſich zur Speiſe beut, 
Im Tod zum Kaufpreis minniglich, 
Vom Thron zum Lohn er ſich verleiht. 


Heilvolles Opfer, hoch und hehr, 

Du ſchließeſt auf des Himmels Thür: 
Der Feinde Grimm bedrängt uns ſehr, 
Gieb Kraft und Hülfe für und für. 


— 168 — 


Lob ſey und Ehre ewiglich 

Gott, dem dreieinen Herrn, geweiht, 

Deß Huld im Himmel mildiglich 

Uns Leben ſchenk' und Seligkeit. 
Amen. 


—- —e 


4. 
Lie d. 


Adoro te devote, latens Deitas, 


Ich bet' dich an in Demuth, Gottheit ganz verdeckt, 
Die in dieſen Bildern wahrhaft iſt verſteckt: 

Dir bringt ſich mein Herze ganz zum Opfer dar, 
Weil es dich betrachtend unterlieget gar. 


Sehen, Fühlen, Schmecken täuſchet ſich in dir, 
Dem Gebör alleine glauben ſicher wir: 

Alles glaub' ich, was uns Gottes Sohn gelehrt, 
Nichts iſt mehr als dieſes Wahrheits-Wort bewährt. 


An dem Kreuz verborgen war die Gottheit nur, 
Doch hier birgt ſich auch die menſchliche Natur: 
Beide dennoch glaubend und bekennend gern, 
Bitt' ich, was der Schächer reuig bat den Herrn. 


Deine Wunden ſeh' ich zwar, wie Thomas, nicht, 
Doch auf dich, mein Gott, iſt Herz und Mund gericht't: 
Laß mich immer feſter an dich gläubig ſeyn, 
Dir allein vertrauen, lieben dich allein. 


O du Angedenken von des Herren Tod, 

Das dem Menſchen Leben giebt, o Lebensbrod, 
Laß mein Herz ſich nähren nur von dir allein, 
Und dich immer ſchmackhaft meiner Seele ſeyn. 


Frommer Pelikan, o ſüßer Jeſu mein, 

Mich Unreinen mach' in deinem Blute rein, 
Wovon auch ein einz'ger Tropfen waſchen gar 
Kann die ganze Welt von allen Fehlen klar. 


Jeſu, den mein Auge jetzo ſieht verhüllt, 
Laß des Herzens Sehnſucht einſtens ſeyn geſtillt, 
Daß ich ohne Hülle ſchau dein Antlitz frei, 
Und im Anſchaun ſelig deiner Glorie ſey. 
Amen. 


1 — 


5. 
Sequenz. 


Lauda Sion Salvatorem. 


Drei, o Sion, deinen Führer, 
Deinen Hirten und Regierer, 

Mit Gebet und Lobgeſang: 

Was du kannſt, das laß' erklingen, 
Denn ihn würdig zu beſingen 

Iſt zu ſchwach des Liedes Klang. 


Heute laß dein Lob vor allen 

Zu des Brodes Ruhm erſchallen, 
Welches lebt und Leben beut: 

Das beim heil'gen Mahl, im Kreiſe 
Seiner Jünger, hat zur Speiſe 
Selbſt der Heiland eingeweiht. 


Jauchzend tön', in ſüßen Klängen 
Schall' empor, in Lobgeſängen, 
Jubel, der das Herz entzückt: 
Denn dies Feſt iſt auserſehen, 
Die Einſetzung zu begehen 

Jenes Mahls, das uns erquickt. 


Seht den neuen Herrn ſich weihen, 
Neues Oſterlamm des neuen 
Bunds: das alte Vorbild weicht: 


— 172 — 


Altes ſchwand, das Neue ſiegt, 
Schatte vor der Wahrheit Licht, 
Vor dem Tag das Dunkel fleucht. 


Was beim Mahle Chriſtus dorten 
That, thun, folgſam ſeinen Worten, 
Wir, zum Denkmal ſeiner Huld: 
Weihend, treu des Herrn Geheiße, 
Brod und Wein, geheimer Weiſe, 
Zum Sühnopfer unſrer Schuld. 


Dies iſt unſers Glaubens Lehre, 

Daß das Brod in Fleiſch ſich kehre, 
Und in Chriſti Blut der Wein: 

Zagt Verſtand, ſehn's nicht die Sinne, 
Kühner Glaube doch wird's inne, 
Ungetäuſcht vom äußern Schein. 


Unter den Geſtalten beiden, 
Zeichen nur, nicht Weſenheiten, 
Liegt Hochheiliges verhüllt: 

Blut Getränke, Fleiſch iſt Speiſe, 
Doch bleibt Chriſtus gleicher Weiſe 
Ganz in beiderlei Gebild. 


Vom Empfänger nicht verſehret, 
Nicht gebrochen, nicht zerſtöret, 
Ungetheilt er ſich gewährt: 

Einer, — Tauſend ihn empfangen, 
Der erlangt, was Die erlangen, 
Nicht verzehrt ihn, der ihn zehrt. 


Gute, Böſe ihn genießen, 

Doch verſchieden unter dieſen 
Sind die Looſe, — Leben, Tod: 
Tod den Böſen, Guten Leben, 
Sieh, ungleiches End' erſtreben, 
Die genießen gleiches Brod. 


Sind gebrochen die Geſtalten, 

Wanke nicht, woll' feſt es halten, 

So viel ſey im Theil' enthalten, 

Als das Ganze in ſich ſchloß: 

Nicht das Weſen wird zerriſſen, 

Nur das Zeichen wird zerſchliſſen, 

Stand und Maaß bleibt, wie wir wiſſen, 
Im Bezeichneten gleich groß. 


Seht das Brod, das Engel nähret, 
Pilgern jetzt zur Koſt beſcheeret, 
Hehres Brod, dem Kind gewähret, 
Nicht vor Hunde hingeſtellt: 

In Vorbildern iſt's bedeutet, 

Wie zum Opfer Iſaak ſchreitet, 
Zum Paſſah das Lamm bereitet 
Wird, den Vätern Manna fällt. 


Wahres Brod, ſieh auf uns Arme, 
Guter Hirte, dich erbarme, 

Weid' uns, birg in deine Arme 
Uns, daß wir einſt, frei von Harme, 
Heil im Land des Lebens ſehn: 


— 174 — 


Der du ſiehſt in Näh' und Weiten, 
Hier im Todesthal der Leiden 
Mild uns weideſt, zu den Freuden 
Deines Mahls woll' uns, zur Seiten 
Deiner Heil'gen, dort erhöhn. 

Amen. 


Anhang 


zu den 


Liedern des heiligen Thomas von Aquino. 


6. 


Bymnus zu den Tageszeiten von dem Sacramente des 
heiligſten Frohnleichnams. 


Pange lingua gleriosi 


Corporis mysterium. 


Kind, o Zunge, des verklärten 
Frohnleichnams Myſterium, 

Und des Bluts, des hochbewährten, 
Das zur Weltentſündigung 

Gab die Frucht des unverſehrten 
Leibs, der Völker Heil und Ruhm. 


Uns geboren, uns gegeben 

Aus dem Schooß der reinen Magd, 
Als er in der Welt zu leben 

Und des Wortes Saat vollbracht, 
Schloß der Herr ſein irdiſch Leben 
Durch ein Werk der Wundermacht. 


— 16 — 


Bei dem letzten Mahl im Kreiſe 
Sitzend mit der Brüder Schaar, 
Als in der gebotnen Speiſe 
Das Geſetz erfüllet war, 

Reicht zur Speiſe gleicher Weiſe 
Er ſich ſelbſt den Zwölfen dar. 


Wort und Fleiſch, ſchafft mit dem Worte 
Wahres Brod in Fleiſch er um: 

Wein wird Blut kraft ſeiner Worte: 
Und, ob auch der Sinn verſtumm', 

Zu des treuen Herzens Horte 

Gnügt des Glaubens Heiligthum. 


Seht, das Brod, das Engel nähret, 
Reicht der Herr den Seinen dar: 
Knechten, Armen ſich gewähret 

Er zur Speiſe wunderbar: 

Hell erſtralt in Licht verkläret, 

Was im Bild verhüllet war. 


Solch erhabnes Bundeszeichen 
Beten wir mit Ehrfurcht an: 

Und der alte Brauch muß weichen, 
Da der neue Brauch begann: 

Wo die Sinne zagend ſchweigen, 
Steigt der Glaube himmelan. 


Preis dem Vater und dem Sohne, 
Preis und ſteter Jubelſang: 
Heil und Ehre ſchall' zum Throne, 


— . — 


Lob und Segens-Wonneklang: 
Auch den Geiſt in gleichem Tone 
Singe unſer Hochgeſang. 


Frommer Jeſu, dir zum Preiſe 
Sey dies Tagsgebet geweiht: 
Spend', o wahre Seelenſpeiſe, 
Stärke mir im letzten Streit: 
Gieb am Ziel der Pilgerreiſe 
Mir dich ſelbſt in Ewigkeit. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der 
Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 8. 
Befehlung. 

Str. 1—4, 6, 7. iſt der Hymnus «Pange lingua gloriosi corporis mysterium,» 
— Str. 5. iſt die ſechſte Strophe des Hymnus «Sacris solemniis juncta sint gaudia.» 
Str. 8. iſt, als Commendatio, beigefügt. 


1. 12 


— 178 — 


Jacobus de Benedictis 
genannt Jacopone da Todi. 
Geſtorben 1306 in hohem Alter. 


05 


Sequenz. 


Stabat mater dolorosa. 


Stand die Mutter qualentragend 

An dem Kreuze, und erklagend, 

Wo der Vielgeliebte hieng: 

Deren Seele bangerſtrebend, 
Angſtbeladen und erbebend, 

Tief ein ſcharfes Schwerdt durchgieng. 


O wie traurend in dem Leide 
Stand die hochgebenedeite 
Mutter in des Sohnes Noth: 
Welche zagte und erklagte, 
Und verzagte, weil ſie dachte 
Des Geliebten bittern Tod. 


Wer vergienge nicht im Wehe, 
So er Jeſu Mutter ſähe 

In der Leiden ſchwerem Drang? 
Wer erwehrte ſich vom Schmerze, 
Wie der frommen Mutter Herze 
Mit des Sohnes Qualen rang? 


Für der Brüder Sünd' und Schulden 
Sah ſie Jeſum Qualen dulden, 

Ihn den Geißeln unterthan: 

Sah ſie ihn, den Vielgeliebten, 

In den Tod den Tiefbetrübten, 
Seinem Ende fterbend nahn. 


Mutter reich an Liebesſehnen, 
Laß mich fühlen deine Thränen, 
Deinen Schmerzen mich verein: 
Du entzünde meine Triebe, 

Du mein Herz zu Jeſu Liebe, 
Wohlgefällig ihm zu ſeyn. 


Heil'ge Mutter, dies bedenke, 
Deines Sohnes Wunden ſenke 
In des Herzens Tiefe mir: 

Der mit Hulden meine Schulden 
Voll Gedulden trug zu dulden, 
Seine Qualen theil' mit mir. 


Laß mich zagen, Leide tragen, 
Und den Sohn mit dir beklagen, 
Weil das Leben mir verliehn: 
An dem Kreuze dir zur Seite, 
Dir vereinet in dem Leide 

Stets zu ſeyn iſt mein Bemühn. 


Jungfrau, hochverklärt vor allen, 
Laß mein Flehen dir gefallen, 
Gieb mir Theil an deiner Qual: 


12 * 


— 180 — 


Laß mich erben Chriſti Sterben, 
Seines Leidens Pein erwerben, 
Und der Wunden große Zahl. 


Laß die Wunden mich empfinden, 
Laß dies Kreuze mich entzünden 
In der Liebe deines Sohns: 
Dann, entflammet und in Gluten, 
Nimm mich auf in deine Huten 
An dem Tag des Richterthrons. 


Laß das Kreuze mich befreien, 
Chriſti Sterben mich erneuen, 
Seine Gnade mich erhöhn: 
Wann der Leib dereinſt verſtirbet, 
Daß die Seele dann erwirbet, 
Ein ins Paradies zu gehn. 
Amen. 


Im römiſchen Brevier ſind aus dieſem Liede drei Hymnen gebildet, zum 
Feſte der ſieben Schmerzen Mariä, welches am Freitage nach dem Paſſions⸗ 
Sonntage gefeiert wird. Nämlich: 

1. Zur Veſper, 


Stabat mater dolorosa. — Str. 1—5. 
2. Zur Matutin, 
Sancta mater istud agas. — Str. 6, 7. 


3. Zu den Laudes, 
Virgo virginum praeclara. — Str. 8-10. 
„Hierzu iſt die neunte und die erſte Hälfte der zehnten Strophe, dem abge- 
änderten Originaltexte gemäß, ſo zu ändern: 


Laß der Wunden Schmerz mich theilen, 
Brünſtig mich am Kreuze weilen, 
Trunken von dem Blut des Sohns: 
Daß die Glut mich nicht verſehre, 
Schutz, o Jungfrau, mir gewähre 

An dem Tag des Richterthrons. 


Chriſte, wird mein Ende nahen, 
Laß die Palme mich empfahen 
Durch der heil'gen Mutter Flehn: 


ä 


Thomas von Cclano. 


Starb um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts. 


8. 
Sequenz. 


Dies irae, dies illa, 


Tag des Zorns, der Tag der Fülle, 
Deckt die Welt mit Aſchenhülle, 
David zeugt es und Sibylle. 


Welch ein Graun wird ſeyn und Beben, 
Wird der Richter niederſchweben, 
Strenge Prüfung zu erheben. 


Die Poſaun' im Wundertone, 
Aus den Gräbern jeder Zone, 
Sammelt Alle her zum Throne. 


Tod, Natur, mit Staunen ſehen 
Dann die Creatur erſtehen, 
Zur Verantwortung zu gehen. 


Und ein Buch wird aufgefalten, 
So das Ganze wird enthalten, 
Ob der Welt Gericht zu halten. 


— 5. 


Wann der Richter alſo richtet, 
Wird, was dunkel war, gelichtet, 
Ungerochen nichts geſchlichtet. 


Ach, was werd' ich Armer ſagen? 
Wer vertritt mich vor den Klagen, 
Da Gerechte ſelber zagen? 


Herr, dem ſich der Weltkreis beuget, 
Der aus Gnade Gnad' erzeiget, 
Rette mich, zur Huld geneiget. 


Milder Jeſu, woll' erwägen, 
Daß du kameſt meinetwegen, 
Um mein Heil alsdann zu hegen. 


Ich war Ziel ja deines Strebens, 
Kreuzestod der Preis des Lebens: 
So viel Müh' ſey nicht vergebens, 


Richter der gerechten Rache, 
Nachſicht üb' in meiner Sache, 
Eh zum letzten ich erwache. 


Bang erſeufz' ich, ſchuldbefangen, 
Reue röthet meine Wangen: 
Laß mich Fleh'nden Gnad' erlangen. 


Du, der losſprach einſt Marien, 
Und dem Schächer ſelbſt verziehen, 
Haſt mir Hoffnung auch verliehen. 


— 1 >=" 


Mein Gebet gilt nicht fo theuer: 
Schonung übe, du Getreuer, 
Rette mich vom ew'gen Feuer. 


Mit den Schaafen woll mich weiden, 
Von den Böcken mich zu ſcheiden 
Stell' mich dir zur rechten Seiten. 


Wann Verworfnen ohne Schonen 
Du mit Flammenpein wirſt lohnen, 
Laß mich mit den Sel’gen wohnen. 


Schuldgebeugt zu dir ich ſchreie, 
Ganz das Herz zerknirſcht von Reue: 
Sel'ges Ende mir verleihe. 


Thränen bringt der Tag der Wehen, 
Wo vom Staube wird erſtehen 
Zum Gericht der Menſch voll Sünden: 


Laß ihn, Gott, Erbarmen finden, 
Jeſu, milder Herrſcher du, 
Gieb den Todten ew'ge Ruh. 

Amen. 


184 — 


Anhang 


zu der 


Sequenz „Dies irae, dies illa““ des 
Thomas von Celano. 


9. 
Hymnus zu den Tageszeiten von den abgeſchiedenen Seelen, 


Dies ırae, dies illa. 


Tag des Zorns, der Tag der Fülle, 
Deckt die Welt mit Aſchenhülle, 
David zeugt es und Sibylle. 


Welch ein Graun wird ſeyn und Beben, 
Wird der Richter niederſchweben, 
Strenge Prüfung zu erheben. 


Die Poſaun' im Wundertone, 
Aus den Gräbern jeder Zone, 
Sammelt Alle her zum Throne. 


Tod, Natur, mit Staunen ſehen 
Dann die Creatur erſtehen, 
Zur Verantwortung zu gehen. 


Und ein Buch wird aufgefalten, 
So das Ganze wird enthalten, 
Ob der Welt Gericht zu halten. 


1 


Alle werden zitternd ſtehen, 
Werden hören, werden ſehen, 
Wie das Urtheil wird ergehen. 


Wann der Richter alſo richtet, 
Wird, was dunkel war, gelichtet, 
Ungerochen nichts geſchlichtet. 


Ach, was werd' ich Armer ſagen? 
Wer vertritt mich vor den Klagen, 
Da Gerechte ſelber zagen? 


Herr, dem ſich der Weltkreis beuget, 
Der aus Gnade Gnad' erzeiget, 
Rette mich, zur Huld geneiget. 


Milder Jeſu, woll' erwägen, 
Daß du kameſt meinetwegen, 
Um mein Heil alsdann zu hegen. 


Ich war Ziel ja deines Strebens, 
Kreuzestod der Preis des Lebens: 
So viel Müh' ſey nicht vergebens. 


Richter der gerechten Rache, 
Nachſicht üb' in meiner Sache, 
Eh zum letzten ich erwache. 


Bang erſeufz' ich, ſchuldbefangen, 
Reue röthet meine Wangen: 
Laß mich Fleh'nden Gnad' erlangen. 


— 180 — 


Du, der losſprach einſt Marien, 
Und dem Schächer ſelbſt verziehen, 
Haſt mir Hoffnung auch verliehen, 


Mein Gebet gilt nicht ſo theuer: 
Schonung übe, du Getreuer, 
Rette mich vom ew'gen Feuer. 


Mit den Schaafen woll mich weiden, 
Von den Böcken mich zu ſcheiden 
Stell' mich dir zur rechten Seiten. 


Wann Verworfnen ohne Schonen 
Du mit Flammenpein wirſt lohnen, 
Laß mich mit den Sel'gen wohnen. 


Schuldgebeugt zu dir ich ſchreie, 
Ganz das Herz zerknirſcht von Reue: 
Sel'ges Ende mir verleihe. 


Thränen bringt der Tag der Wehen, 
Wo, zum Weltgericht zu gehen, 
Die Entſchlafnen auferſtehen. 


Tief zerknirſcht in Herzens Gründen, 
Zagend denken ſie der Sünden: 
Laß ſie, Gott, Erbarmen finden. 


Sieh, o Herr der Huld und Treue, 
Gnadenvoll auf ihre Reue: 
Und den Todten Ruh verleihe. 


Deiner Huld, o Herr, befehlen | 
Wir die abgeſchiednen Seelen, 1 
Die der Läutrung Flammen quälen. 


Laß des Blutes Ströme fließen, 
Laß ſie, Herr, gereint durch Büßen, 
Deines Friedens Heil genießen. 


Laß' uns einſt in dir verſterben, 
Und, mit deines Reiches Erben, 
Ew'ge Seligkeit erwerben. 


Amen. 
Str. 1—3. zu der Metten. — 4—6. zu der Prim. — 7—9. zu der Terz. 
— 10—12. zu der Sext. — 13—15. zu der Non. — 16-18. zu der Veſper. 


— 19—21. zu der Complet. — 22—24. Befehlung. 

Die Strophen 1—5, und T—12, find der Sequenz «Dies irae, dies illa» (Str. 
1-17.) entnommen. Das Uebrige iſt, nach Nakatenus Vorgang, eingeſchaltet 
und beigefügt. S. deſſen Himml. Palmgärtlein, Cöln, 1718. S. 301, ff. 


me 


Kirchliche Lieder und Geſänge unbekannter 
Verfaſſer, 


dem zehnten bis dreizehnten Jahrhundert angehörig. 


10. 
Kirchenlied. 


Nuntium vobis fero de supernis. 


Vom Himmel komm' ich Botſchaft euch zu melden, 
Geboren iſt der Chriſt, der Herr der Welten, 
In Bethlem Judä, wie verhieß die Kunde 

Aus Sehers Munde. 


Ihn ſingen froh der Engel ſel'ge Chöre, 

Der Stern bezeugt ihn, Kön'ge, ihm zur Ehre, 

Des Morgens nah'n, ſinnvolle Gaben reichend, 
Dem Kind ſich neigend. 


Weihrauch dem Gott, ihm, den das Grab umfahen 
Wird, Myrrhe, Gold dem Kön'ge ſpendend, nahen, 
Den Einen ehrend, ſich die Drei, zu weihen 
Drei Gaben Dreien. 
Amen. 


Preis dir, Dreiein'ger auf dem Himmelsthrone, 
Dir Vater, dir dem eingebornen Sohne, 
Dir Geiſt auch, welcher ausgeht von den Beiden, 
Durch ew'ge Zeiten. 
Amen. 


— — 


11. 
Kirchenlied. 


O sol salutis intimis ). 


Geuß, Heiles Sonne, deinen Schein, 
Herr, in der Herzen Tiefen ein: 

Da, ſiegend ob der dunklen Nacht, 
Des jungen Tages Licht erwacht. 


Der du uns ſchenkſt die Gnadenzeit, 
Gieb, daß, zum Opfer dir geweiht, 
Das Herz, gereint in Zährenflut, 
Entbrenn' in heil'ger Liebe Glut. 


Dem Brunnquell, dem die Schuld entquoll, 
Entſtrömet, Thränen, reuevoll: 
Daß ſchmelz', im Schmerz der Buſ' erneut, 
Des ſtarren Herzens Härtigkeit. 


Es naht der Tag, dein Tag erglüht, 
An welchem Alles neu erblüht: 

Führ' uns, Herr, auf des Heiles Bahn, 
Zu ſel'gen Wonnen himmelan. 


Dreiein'ger Gott, vor dem die Welt 
In Staub anbetend niederfällt, 
Laß' uns, in deiner Gnade Schein 
Erneu't, ein neues Lied dir weih'n. 
Amen. 


1) In älterer Form: Jam Christe sol iustitiae. 


m. 
Kirchenlied. 


Urbs beata Hierusalem !). 


Stadt Jeruſalem, beglückte, 
Die Geſicht des Friedens heißt, 
Die gebaut iſt in den Himmeln 
Aus lebendigem Geſtein. 

Und umwoben von den Engeln, 
Wie vom Bräutigam die Braut.“ 


Neu herab vom Himmel ſteigt ſie, 
Aus dem bräutlichen Gemach, 
Auserwählet, daß vermählet 

Sie dem Herrn ſey immerdar: 
Ihre Gaſſen, ihre Mauern 

Aus des Goldes reinſtem Stral. 


Ihre Pforten, lichte Perlen, 
Oeffnen ſtets das Heiligthum, 
Und durch Tugend der Verdienſte 
Wird in ſie hineingeführt 

Jeder, der um Chriſti Namen 
Hier bedrängt wird in der Welt. 


Wohl durch Qualen, durch Bedrängniß 
Iſt geglättet jeder Stein: 


1) In ſpäterer Form: Coelestis urbs Jerusalem. 


— 191 — 


Eingepaßt an ihre Stätte 

Durch des weiſen Meiſters Hand, 
Fügen ſie im ew'gen Einklang 
Sich zum heiligen Gebäu. 


Zur Grundfeſte ward als Eckſtein 
Chriſtus ſelber eingeſenkt, 

Drauf nach oben und nach unten 
Das Gefüg der Wände ruht, 
Den die heil'ge Sion aufnahm, 
Drauf der Glaube feſt verharrt. 


Dieſe hehre Gott geweihte 
Und vom Herrn geliebte Stadt 
Hallt von Jubelmelodieen 
Wieder und von Lobgeſang, 
Preiſend ewiglich des einen 
Und dreiein'gen Gottes Ruhm. 


Komm, o Herr, in dieſen Tempel, 
Komm herab auf unſer Flehn: 
Neig' in ihm voll Huld und Güte 
Dich der Gläubigen Gebet: 

Geuß herab auf ihn die Ströme 
Reichen Segens immerdar. 


Schenke deiner Knechte Flehen 
Hier Erhörung gnädiglich: 

Laß ſie deiner Gaben immer 
Mit den Heil'gen ſich erfreun: 
Laß ſie, wann ihr Lauf vollendet, 
Eingehn in die Gottesſtadt. 


— 192 — 


Glorie ſey dem Herrn und Ehre, 
Gott dem Höchſten immerdar: 
Preis dem Vater, Preis dem Sohne, 
Und dem hehren Tröſter Preis: 
Welchem Ruhm gebührt und Allmacht 
Durch der Zeiten ew'gen Lauf. 

Amen. 


Vorſtehender Hymnus, jedoch in gänzlicher Umarbeitung, liegt zwei Hym— 
nen des römiſchen Breviers, beide zum Officium des Kirchweihfeſtes gehörig, 
zu Grunde, deren erſterer, 

Coelestis urbs Jerusalem, 
zu Veſper und Matutin, 

den Strophen 1—4. und 9., — der andere, 
Alto ex Olympi vertice, 

zu den Laudes, 

den Strophen 5—9. deſſelben entſpricht. 


— I — 


13. 


Kirchenlied. 


Coelestis urbs Jerusalem). 


Jeruſalem, du Himmelsſtadt, 
Geſicht des Friedens hehr und klar, 
Aufragend aus lebendigem 

Geſtein zum Himmel wunderbar, 
Und bräutlich glänzend, wonniglich 
Umkränzt von ſel'ger Engel Schaar. 


Du gnadenreiche Braut des Herrn, 

Vom Vater herrlich ausgeſchmückt, 

Hold prangend in des Bräut'gams Huld, 
O Kön'gin, ſchön und hochbeglückt, 

Dem ew’gen Herrn der Herrn vermählt, 

Stadt, die des Himmels Glanz durchzückt. 


In reinſter Perlen Schimmer ſtehn 
Die Pforten offen allzumal, 

Wo jeder eingeht, der dem Herrn 
Sich treu bewährt im Erdenthal, 
Der, von der Liebe Glut entflammt, 
Für Chriſtum Pein erträgt und Qual. 


1) In älterer Form: Urbs beata Hierusalem, 


— 13 


* 


— 2 — 


Durch Druck und Schläge mannichfalt 
Wird rein geglättet jeder Stein, 
Bevor des weiſen Meiſters Hand 
Dem hohen Bau ihn füget ein, 

Der in erhab'nem Einklang ſich 
Erhebt in heil'gen Lichtes Schein. 


Fern aus des Himmels ſel'gen Höhn 

Kam Gottes Sohn, von Gott geſandt, 
Dem Stein gleich, der, vom Berg gelöft, 
Ins Thal ſtürzt von der Felſenwand: 
Den Himmel und der Erde Dom 

Bringt er als Eckſtein in Verband. 


Nie raſtend durch die Gottesſtadt 

Tönt Jubellied und Wonneklang: 

Des Einen und Dreiein'gen Ruhm 
Preiſt ſtets der Sel'gen Lobgeſang: 
Mit Sions Hymnen ſteigt empor 

Wetteifernd unſer Hochgeſang. 


Füll' an mit deinem Himmelslicht, 
Herr, dieſen Tempel dir geweiht: 
Neig dich zu ihm, erhöre mild 

Des Volks Gebet, das zu dir ſchreit: 
Geuß deiner Gnaden reichen Strom 
In unſre Herzen aus allzeit. 


Laß deiner Gläub'gen Flehn allhier 
Gewährung finden gnädiglich: 

Laß deiner Gaben ſie ſich freun 
Mit deinen Heil'gen wonniglich: 


Laß’ einſt fie, nach vollbrachtem Lauf, 
Dich ewig ſchauen ſeliglich. 


Laut ſchalle würd'ger Lobgeſang 
Dem höchſten Vater allezeit, 
Preis ſeinem eingebornen Sohn, 
Dem Geiſt auch, welcher Troſt verleiht, 
Dem Ruhm gebührt und Ebr' und Macht 
Von nun an bis in Ewigkeit. 

Amen. 


* Vorſtehender Hymnus, der eine gänzliche Umarbeitung des ältern Hymnus, 
n. beata Hierusalem“ tft, iſt im römiſchen Brevier in zwei Hymnen zerlegt, 
beide zum Offtcium des Kirchweihfeſtes gehörig, deren erſterer, 
1. Coelestis urbs Jerusalem, 
. zu Veſper und Matutin, 

aus den Strophen 1—4. und 9. — der andere 

2. Alto ex Olympi vertice. 
* zu den Laudes, 
aus den Strophen 5—9. deſſelben gebildet iſt. 


* E 


. | 13 * 


— 1 — 


14. 
Kirchenlied. 


Felix per omnes festum mundi cardines. 


Hochheilig iſt der Feſttag durch alle Lande weit, 

Der dem Apoſtelpaare zur Ehren iſt geweiht, 

Dir, Petrus, hochbeglückter, und heil'ger Paulus, dir, 
Euch, die, geſalbt im Blute, der Kirche Ruhm und Zier, 
Zu Fürſten ihr beſtellet der Herr hat für und für. 


Gleich zwei Oelbäumen ſteh'n ſie vor Gottes Angeſicht, 
Zwei Leuchtern gleich, die ſtralend verbreiten reines Licht, 
Gleich zweien Himmelskerzen, weit leuchtend hell und klar: 
Der Sünden Banden löſen ſie mächtig, wunderbar, 

Des Himmels Thore öffnen ſie frommer Gläub'gen Schaar. 


— 


Sie haben Macht zu ſchließen des ew'gen Reiches Pfort', 
Und ihrem Wort gehorſam eröffnet ſich ſofort 

Der Eingang zu dem Reiche des Herrn der Herrlichkeit: 
Ihr Rechtsſpruch iſt der Schlüſſel zur ew'gen Seligkeit, 

Fernhin zum Abgrund bannt er die Nachtgeſpenſter weit. 


In wunderbarer Weiſe befreit, wirft ohne Raſt, 
Auf's Wort des Engels, Petrus von ſich der Ketten Laſt: 


— . — 


Er, welchen ſeiner Heerde zum Hirten gab der Herr, 
Erſchließt des Lebens Triften, den Heilsborn rein und behr, 
Und weidet ſeine Schaafe, die Wölfe ſcheuchet er. 


Was irgend du auf Erden wirſt binden, wird zugleich 
Gebunden ſeyn, o Petrus, auch in dem ew'gen Reich: 
Und was du hier wirſt löſen, gelöſt ſeyn wird's ſofort, 
Wie Chriſtus hat verheißen, auch in dem Himmel dort: 
Am Ziel der Tage richtet die Welt dein Richterwort. 


Der Völkerlehrer Paulus iſt ihm an Tugend gleich, 

Der Tempel der Erwählung, an hehren Gnaden reich: 
Im Tode ſein Genoſſe, gekrönt mit ihm zumal, 

Gleich ihm der Kirche Leuchte und Zier, mit lichtem Stral 
Weithin den ganzen Erdkreis erleuchtend überall. 


O Rom, du hochbeglückte, der mächt'gen Fürſten Hut 
Vertraute, und geweihet durch ihr hochheil'ges Blut: 
Weit über alle Städte ragſt, hehre, du hervor; 

Nicht eigner Ruhm, dich hebet zu ſolchem Glanz empor 
Die Tugend deiner Heil'gen, die du gewürgt zuvor. 


O Märt'rer, reich an Ehren, von lichtem Glanz erhellt, 
Hochheil'ger Petrus, Paulus, o Lilie du der Welt, 

Ihr ſieggekrönte Helden in ſel'gen Himmelshöhn, 

In Noth und in Gefahren, durch euer mächt'ges Flehn 
Seyd unſer Schirm, und helft uns zum Himmel einzugehn. 


Dich preiſen alle Weſen, o Vater, immerdar, 
Dir, ew'ger Sohn, auch bringen wir Jubelhymnen dar, 


— 198 — 


Auch dir, o heil'ger Tröſter, ſey Lobgeſang geweiht: * 
Zu aller Zeit erſchalle, heil'ge Dreieinigkeit, r 
Dir Preis und Ruhm und Ehre, jetzt und in Ewigkeit. 

| Amen. 


Von vorſtehendem Hymnus iſt nur der vierte und der fünfte Vers, mit dem 
doxologiſchen Schlußverſe, in's römiſche Brevier aufgenommen Dieſe drei 
Strophen bilden zwei verſchiedene Hymnen, nämlich: ; 

Hymnus, in festo s. Petri ad vincula. Die . Augusti. Ad Vesperas. Strophe 4. und 9. 
Miris modis repente liber ferrea. 
Hymnus, in eodem festo, ad Matutinum; — in festo cathedrae s Petri, qua Romae 

primum sedit. Die XVIII. Januarii. Ad Vesp. et Matut. Str. 5. und 9. 


— mu — 


15. 
Kirchenlied. 


Exsultet orbis gaudiis t). 


Froh lock und jauchz', o Erdenkreis, 
Im Himmel ſchalle Lob und Preis: 
Da der Apoſtel Herrlichkeit 

Das weite Weltall ſich erfreut. 


Der Völker Richter hochverehrt, 
Als Lichter aller Welt verklärt, 
Blickt huldvoll aus den ſel'gen Höh'n 
Herab auf eurer Diener Fleh'n. 


Die ihr verſchließt des Himmels Pfort', 
Eröffnet euch durch euer Wort: 

Fleht, daß der Herr der Gnad' und Huld 
Uns ſpreche frei von Sünd' und Schuld. 


Krankheit und Siechthum wich alsbald 
Vor eures hehren Worts Gewalt: 
Erbarmt der kranken Seelen euch; 
Heilt ſie, an Tugend macht uns reich: 


Daß, wann der Richter aller Welt 
Am jüngſten Tag das Urtheil fällt, 
Sein Spruch uns rufe mildiglich 
Zu ſeinen Sel'gen ewiglich. 


1) In älterer Form: Exultet coelum laudibus, 


— — 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. 

Amen. 


Für den Schlußvers wird zu andern Zeiten des Kirchenjahres geſetzt: 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar: 

Dir Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


un” 


16. 
Kirchenlied. 


Inviete martyr unicum !). 


O heil'ger Märt'rer, ruhmverklärt, 
Des Heilands Jünger treubewährt, 
Der du des Feindes Macht bezwangſt, 
Und ſel'gen Sieges lohn errangſt: 


Sieh auf der Gläub'gen Noth voll Huld, 
Erfleh' uns Nachlaß unſrer Schuld: 
Wehr' ab des Böſen Gift mit Macht, 
Treib' aus des Trübſinns finſtre Nacht. 


Frei biſt du von der Feſſeln Band, 

Das deinen heil'gen Leib umwand: 
Mach' uns, durch Gottes Huld und Treu, 
Das Herz von ird'ſchen Banden frei. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


1) In älterer Form: Martyr Dei qui unicum. 


An die Stelle der vorſtehenden doxologiſchen Schlußſtrophe wird in andern 
Zeiten des Kirchenjahres geſetzt: 


— I — 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar, 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Oder, zu andern Zeiten: 
Preis ſey dem Vater, uuſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 0 — 


17. 
Kirchenlied. 


Rex gloriosa martyrum. 


Glorreicher Fürſt der Märtyrer, 

Du Kron' und Zier der Beichtiger, 
Die, ſo der Erden Tand verſchmähn, 
Führſt du empor zu Himmels Höhn. 


Neig' huldvoll unſerm Flehen dich, 
Schenk' uns Erhörung mildiglich: 
Der Sieger Palmen künden wir, 
Heil' unſre Schäden für und für. 


In deinen Zeugen ſiegeſt du, 

Du biſt der Beicht'ger Kraft und Ruh: 
Mit mächt'gem Arme, reich an Huld, 
Zerbrich die Banden unſrer Schuld. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebornen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


An die Stelle des vorſtehenden doxologiſchen Schlußverſes wird zu andrer 
Zeit des Kirchenjahres geſetzt: 
Preis ſey dem Vater, unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 
Amen. 


— — 


18. 


Kirchenlied. 


Iste confessor domini colentes !). 


Der Beicht'ger Chriſti, deſſen Ehren alle 

Die Völker fromm begehn mit Jubelſchalle, 

Stieg auf am heut'gen Tag vom Thränenthale 
Zum Himmelsſaale. 


Fromm, demuthvoll, bewahrt' er rein von Fehle 
Im unbefleckten Leib die keuſche Seele, 
So lang die rauhe Pilgerſchaft hienieden 

Ihm war beſchieden. 


Durch ihn, daß ſeine Tugend ſich erweiſe, 

Kehrt Heil und Heilung, auf des Herrn Geheiße, 

Zurück den Siechen, die gelähmten Glieder 
Erſtarken wieder. 


Drum ziemt's der Gläub'gen gottgeweihten Chören, 

Mit Lobgeſängen ſein Verdienſt zu ehren, 

Daß wir durch ſein Gebet Erlaß der Sünden 
Und Troſt empfinden. 


1) In älterer Form: Iste confessor domini sacralus. 


Gott, dem dreiein'gen Herrn, ſey Preis und Ehre, 
Der Erde, Meer, und alle Himmelsheere 
Allwaltend lenkt, die ſtets ſein Lob verbreiten 
Durch ewp'ge Zeiten. 
Amen. 


Wenn dieſes Lied nicht am Gedächtnißtage des Hintritts des Heiligen ge— 
ſungen wird, lautet die erſte Strophe, wie folgt: 
Dem Beicht'ger Chriſti, deſſen Ehren alle 
Die Völker fromm begehn mit Jubelſchalle, 
Sey an dem heut' gen Tage Lob geſungen 
Von allen Zungen. 
Am Feſte der Wundmale des heiligen Franciscus von Aſſiſi aber lautet er, 
wie folgt: 
Den Beicht'ger Chriſti, deſſen Ehren alle 
Die Völker fromm begehn mit Jubelſchalle, 
Beglückte heut' ein Seraph glanzumwunden 
Mit Chriſti Wunden. 


-— m — 


19. 
Kirchenlied. 


Jesu redempfor omnium, 


Perpes corona praesulum, 


O Jeſu, der die Welt befreit, 
Der Hirten Kron' in Ewigkeit, 
Sieh mild aus deinen ſel'gen Höh'n 
Herab auf deiner Knechte Fleh'n. 


Den Tag, an dem du haſt verklärt, 

Herr, deinen Beicht'ger treu bewährt, 
Deß Leben dir geheiligt war, 

Begeht heut' deiner Diener Schaar. 


Der von der Welt und ihrem Tand 
Hielt ſein Gemüthe abgewandt, 
Der ſich des Lohns der Seligkeit 
Mit deiner Engel Heer erfreut. 


Erhör', o Jeſu, unſer Fleh'n, 

Auf ſeinen Pfaden laß' uns geh'n: 

Neig ſeinen Bitten dich mit Huld, 

Und mach' uns frei von Sünd und Schuld. 


Dir, Jeſu, König mild und hehr, 
Dir und dem Vater Preis und Ehr', 
Dem Geiſt auch, welcher Troſt verleiht, 
Jetzt und in alle Ewigkeit. 

Amen. 


20. 


Kirchenlied. 


* 
Virginis proles opifexque matris. 


D Sohn der Magd, der ſein Geſchöpf erkoren, 

Die magdlich ihn empfangen und geboren, 

Dem Sieg der Magd, in ſel'gem Tod errungen, 
Sey Lob geſungen. 


Zwiefält'ger Palme Lohn hat ſich erkämpfet 

Die Heldin, die des Fleiſchs Gelüſte dämpfet, 

Und ſterbend macht den Grimm des mordentbrannten 
Wüthrichs zu Schanden. 


Den Tod nicht ſcheuend, noch zahlloſe Plagen 

Qualvoller Todespein, giebt ohne Zagen 

Sie hin ihr Blut, um zu den ſel'gen Reichen 
Empor zu ſteigen. 


Durch ihr Gebet, o Gott, laß' unſrer Sünden 

Vergebung uns, und milde Gnade finden, 

Daß reines Herzens deine Huld wir preiſen 
In ſüßen Weiſen. 


— 208 — 


Preis dir, o Vater, auf dem Himmelsthrone, 
Dir, ſeinem ew'gen eingebornen Sohne, 
Dir, Geiſt, auch Preis und Ehre, gleich den Beiden 
Zu allen Zeiten. 
Amen. 


Strophe 4. und 5. findet ſich im römiſchen Brevier auch als Hymnus für 
ſich. „Hujus oratu, Deus alme, nobis.“ 
Wenn die Heilige nur Jungfrau, und nicht auch Martyrin iſt, wird Z. 3. 
und 4. der erſten Strophe alſo abgeändert: 
Der heil'gen Magd, die ſel'gen Lohn errungen 
Sey Lob geſungen. 
Die zweite und dritte Strophe aber wird weggelaſſen. 


— a 


* 
Sequenz. 


Vietimae paschali laudes immolent Christiani. 

Opfert dem Oſterlamme, o Chriften, Geſänge des Dankes: 

Das Lamm erlöſte die Schaafe: Chriſtus unſchuldig verſöhnte 
die Sünder dem Vater. 

Tod und Leben kämpften in wunderwürdigem Kampfe; der 
Fürſt des Lebens, geſtorben, herrſchet lebendig. 

Maria, o rede: was ſahſt du auf dem Wege? 

„Chriſti Grab, des Lebendigen, und die Glorie ſah ich des 
„Erſtandenen: 

„Engel als Zeugen erkannt' ich, das Schweißtuch und die 
„Gewande: 

„Erſtanden iſt Chriſtus, mein Leben: voran euch geht er nach 
„Galiläa.“ 

Wir wiſſen, daß Chriſtus erſtand aus des Todes Armen: o 
wolle dich unſer, o Sieger, König, erbarmen. 

Amen. Alleluja. 


— a — 


22. 
Sequenz. 


Urbs Aquensis, urbs regalis. 


Aachen, Zier der Königsſtädte, 

Du, des Throns fürnehmſte Stätte, 
Erſter Königshof im Reich: 

Preis den Herrn der Herrn entzücket, 

Durch die Gegenwart beglücket 
Karls, des Königs ehrenreich. 


Er iſt Chriſti ſtarker Krieger, 
Bricht, als Herzog tapfrer Sieger, 

Vieler Führer Trotz und Macht: 
Heiden viel hat er bekehret, 
Götzentempel viel zerſtöret, 

Götzen viel zu nicht gemacht: 
Dämpfend ſtolzer Kön'ge Schalten, 
Hat durch heil'ger Satzung Walten 

Er viel Völkern Heil gebracht. 


König, den der Siegskranz ehret, 

Der mit Chriſto herrſcht verkläret, 

Fleh für's Volk, das dich verehret, 
Vater Karl, o Heil'ger, du. 

Daß der Sünden Bann entnommen, 

Einſt, wann wir an's Ziel gekommen, 

Wir, dein Volk, mit allen Frommen 
Eingehn in des Himmels Ruh. 


— 211 — 


Meeresſtern, Maria, hehre, 
Heil der Welt, zu uns dich kehre, 
Du der Schwachen Schritte lenke, 
Und zum König Zutritt ſchenke 

In dem Reich der Herrlichkeit: 
Chriſte, Licht aus Licht geboren, 
Sohn der Jungfrau auserkoren, 
Gieb, durch dieſes Heil'gen Flehen, 
Deſſen Thaten wir begehen, 

Uns die ew'ge Seligkeit. 

Amen. 


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— 25 — 


Der heilige Caſimirus. 
Geſtorben 1483. 


. 
Lobgeſang. 


Omni die die Mariae. 


Fragment. 


Jede Stunde thue kunde 

Du, mein Geiſt, Mariens Preis: 
Ihre Gnaden, ihre Thaten 

Zu betrachten dich befleiß. 


Dich verſenke und bedenke 
Ihres Namens Herrlichkeit: 
Sing der hehren Mutter Ehren, 
Sing der Jungfrau Seligkeit. 


Sie verehre, daß vom Heere 
Sie der Sünden dich befrei: 

Daß vom Böſen dich zu löſen 
Ihre Gnade hülfreich ſey. 


Dieſe Magde uns zubrachte 
Himmliſche Barmherzigkeit: 

Dieſe Hehre uns beſcheeren 
Thate Gottes Gütigkeit. 


a — 


Du, mein Munde, thue kunde 
Preis der Jungfrau ſo gebar: 

Die des alten Fluches Walten 
That zerſtören wunderbar. 


. N. Me 
7 0 * 


—- WE — 


Geiſtliche und kirchliche Fieder und Geſänge, 


welche ſich in Breviarien und andern kirchlichen Büchern des vierzehnten 
und fünfzehnten Jahrhunderts finden. 


2, 
Kirchenlied. 


Placare Christe servulis'). 


Sieh, Herr, verſöhnt herab mit Huld 
Auf deiner reu'gen Knechte Schuld, 
Für die dem Vater bringet dar 

Ihr Fleh'n die Magd, die dich gebar. 


Ihr, die ihr in neun Chören kreiſt, 
Und ſelig Gottes Glorie preiſt, 

Wehrt ab die alt' und jetz'ge Noth, 
Die Noth auch, die zukünftig droht. 


Apoſtel und Propheten, fleht 
Zum ſtrengen Richter mit Gebet, 
Daß er aufricht'ger Reue ſich 
Erbarm' und ſchone gnädiglich. 


Im Purpurſchmuck, ihr Märtyrer, 
Du, heil'ge Schaar der Beichtiger, 
Ruft uns, die elend und verbannt, 
Durch euer Fleh'n ins Vaterland. 


1) In älterer Form: Christe redemptor omnium, conser va. 


— 28 — 


Dich fleh'n wir, keuſcher Jungfrau'n Chor, 
Und, die die Wüſte ſandt' empor 

Zum Himmelsſaal, Einſiedler, euch, 
Führt uns in Chriſti ſel'ges Reich. 


Der Feinde Schwarm, der uns umdräut, 
Scheucht von der Gläub'gen Gränzen weit, 
Daß wir all' eine Heerde ſey'n, 

All' eines Hirten uns erfreu'n. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 

Dem Geiſt auch, der uns Troſt verleiht, 

Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 219 — 


3. 
Kirchenlied. 


Salutis aeternae dator !). 


Der du der Menſchheit Heiland biſt, 
Hilf deinen Gläub'gen, Jeſu Chriſt! 
Erfleh', o Jungfrau reich an Huld, 
Für uns Vergebung unſrer Schuld. 


Ihr Engel hoch von Gott erhöht, 
Ihr Väter, ihr Propheten, fleht 
Zum Herrn, daß unſrer Reu' er ſich 
Erbarm' und ſchone gnädiglich. 


Zu dir, o Täufer, flehen wir, 

Und Himmels- Pförtner, auch zu dir, 
Für uns, mit der Apoſtel Schaar, 
Bringt Gott dem Herrn Gebete dar. 


Ihr Siegeshelden, Märtyrer, 

Du, heil'ge Schaar der Beichtiger, 

Und Chor der Jungfrau'n, keuſch und rein, 
Führt uns zur ew'gen Ruhſtatt ein. 


Ihr Alle, die, vom Herrn erhöht, 
Um Gottes Thron als Fürſten ſteht, 


1) In älterer Form: Jesu, salvator saeculi, 


— — 


Neigt aus den lichten Himmelshöhn 
Euch mild erbarmend unſerm Flehn. 


Lob, Ehr' und Preis erſchall zum Thron 

Dem Vater und dem ew'gen Sohn, 

Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 2 = 


4. 
Antiphonen. 


Ave regina coelorum. 


Himmelskön'gin, Heil und Ehre, 
Herrin, dir, der Engelchöre: 
Wurzel, Pforte auserkoren, 

Draus das Licht der Welt geboren: 
Preis dir, Jungfrau, gnaderfüllte, 
Aller Schönheit ſchönſtes Bilde: 
Heil'ger Liebe Ehrenkrone, 

Bitt' für uns zu deinem Sohne. 


y. O würd'ge mich, zu preiſen dich, Jungfrau, du hehre: 
N. Verleihe mir Stärke wider deine Feinde. 


= 2 


O 


Regina coeli laetare. 
o 


Himmelskön'gin, jauchz' in Wonne: Alleluja. 
Den du trugſt, des Lebens Sonne, Alleluja. 
Er erſtand, wie er verheißen: Alleluja. 

Bitt' für uns zum Herrn. Alleluja. 


v. Freue dich und frohlocke, o Jungfrau Maria: Alleluja. 
r). Denn der Herr iſt wahrhaftig erſtanden. Alleluja. 


5 — 


6. 


Zum Segen. 


. 


Da pacem, domine, in diebus nostris: 
Quia non est alius, qui pugnet pro nobis, nisi tu, Deus noster. 


Verleih' uns Friede, für und für, 
O Herr, zu unſern Zeiten: 

Auf dich allein vertrauen wir, 
Denn keiner iſt, Gott, außer dir, 
Der für uns könnte ſtreiten. 


2 


ur 


Defensor noster, adspice, 
Insidiantes reprime: 
Guberna tuos famulos, 
Quos sanguine mercatus es. 


Gott, der du unſer Schirmer biſt, 
Dämpf' unſre Feind' und ihre Liſt: 
Halt' uns, o Herr, in deiner Hut, 
Die du erkauft mit deinem Blut. 


— AM —ͤ— 


75 


Gloria Patri u. ſ. f. 


1 . * 121 · 1 . . * 
Gloria Patri et Filio et Spiritui sancto: 
Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula 


saeculorum. Amen. 


Dem Vater Ehre, Preis dem Sohne, 
Und Preis dem Geiſt auf gleichem Throne: 
Gleichwie von Anbeginn es war, 
Und iſt, und ſeyn wird immerdar. 
Amen. 


— A 


Anhang 


zu den 


Liedern und Geſängen, 


ee ſich in Breviarien und andern kirchlichen Büchern des vierzehnten 
und fünfzehnten Jahrhunderts finden. 


— . 


8. 
Lied. 


Von allen Heiligen !). 


Sieh, Herr, verſöhnt herab mit Huld 
Auf deiner reu'gen Knechte Schuld, 
Für die dem Vater bringet dar 

Ihr Fleh'n die Magd, die dich gebar. 


Ihr, die ihr in neun Chören kreiſt, 
Und ſelig Gottes Glorie preiſt, 

Wehrt ab die alt' und jetz'ge Noth, 
Die Noth auch, die zukünftig droht. 


Ihr, Väter, hoch von Gott erhöht, 
Für uns zum ſtrengen Richter fleht, 


1) Nach einem aus den beiden Hymnen des römiſchen Breviers, «Placare 
Christe servulis,» und « Salutis aeternae dator,» mit einigen Abänderungen und 


Zuſätzen gebildeten Texte verdeutſcht. 
= 15 


Rn 


Daß er aufricht'ger Reue ſich 
Erbarm', und ſchone gnädiglich. 


Ihr, die ihr, in dem Geiſt verzückt, 
In der Geſchicke Dunkel blickt, 

Der Seher Schaar, erfleht voll Huld 
Für uns Vergebung unſrer Schuld. 


Dich, Täufer, fleh'n wir brünſtiglich, 
Beſchließer auch des Himmels, dich, 
Für uns, mit der Apoſtel Schaar, 
Bringt Gott dem Herrn Gebete dar. 


Du, Chriſti lorbeerreiches Heer, 

Im Purpurſchmuck, ihr Märtyrer, 
Ruft uns, die elend und verbannt, 
Durch euer Fleh'n ins Vaterland. 


Der Lehrer Chor, an Weisheit reich, 
Ihr, heil'ge Beicht'ger auch zugleich, 
Waſcht uns, die wir die Schuld bereu'n, 
Durch euer Fleh'n von Sünden rein. 


Dich fleh'n wir, heil'ger Mönche Chor, 
Und die die Wüſte ſandt' empor 

Zum Himmelsſaal, Einſiedler, euch, 
Führt uns in Chriſti ſel'ges Reich. 


Und ihr, holdſelig anzuſchau'n, 

Du, keuſcher Reigen der Jungfrau'n 
In Kronen prangend, weiß und rein, 
Führt uns zur ew'gen Ruhſtatt ein. 


28 — 


Der Feinde Schwarm, der uns umdräu't, 
Scheucht von der Gläub'gen Gränzen weit, 
Daß wir all' eine Heerde ſey'n 

All' eines Hirten uns erfreu'n. 


Ihr alle, die, vom Herrn erhöht, 

Um Gottes Thron als Fürſten ſteht, 
Neigt aus den lichten Himmelshöh'n 
Euch mild erbarmend unſerm Fleh'n. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 
Und ſeinem eingebornen Sohn, 
Dem Geiſt auch, der uns Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


* 


9: 


Hymnus zu den Tageszeiten von allen Heiligen 
Gottes. 


Placare Christe servulis. 


Sieh, Herr, verſöhnt herab mit Huld 

Auf deiner reu'gen Knechte Schuld, 

Für die dem Vater bringet dar - 
Ihr Fleh'n die Magd, die dich gebar. 


Ihr, die ihr in neun Chören kreiſt, 
Und ſelig Gottes Glorie preiſt, 

Wehrt ab die alt' und jetz'ge Noth, 
Die Noth auch, die zukünftig droht. 


Ihr, Väter, hoch von Gott erhöht, 
Für uns zum ſtrengen Richter fleht, 
Daß er aufricht'ger Reue ſich 
Erbarm', und ſchone gnädiglich. 


Ihr, die ihr, in dem Geiſt verzückt, 
In der Geſchicke Dunkel blickt, 

Der Seher Schaar, erfleht voll Huld 
Für uns Vergebung unſrer Schuld. 


Dich, Täufer, fleh'n wir brünſtiglich, 
Beſchließer auch des Himmels, dich, 
Für uns, mit der Apoſtel Schaar, 
Bringt Gott dem Herrn Gebete dar. 


2 


Du, Chriſti lorbeerreiches Heer, 

Im Purpurſchmuck, ihr Märtyrer, 
Ruft uns, die elend und verbannt, 
Durch euer Fleh'n ins Vaterland. 


Der Lehrer Chor, an Weisheit reich, 
Ihr, heil'ge Beicht'ger auch zugleich, 
Waſcht uns, die wir die Schuld bereu'n, 
Durch euer Fleh'n von Sünden rein. 


Und ihr, holdſelig anzuſchau'n, 

Du, keuſcher Reigen der Jungfrau'n, 
In Kronen prangend, weiß und rein, 
Führt uns zur ſel'gen Ruhſtatt ein. 


Dem ewig aller Heil'gen Schaar 

Bringt Lob und Jubelhymnen dar, 
Dir, Jeſu, Quell der Heiligkeit, 
Sey dies mein Tagsgebet geweiht. 


Ihr, die ihr hoch vom Herrn erhöht, 
Um Gottes Thron als Fürſten ſteht, 
Neigt aus den lichten Himmelshöh'n 
Euch mild erbarmend unſerm Fleh'n. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu den Laudes. — 3. zu der Prim. 4. zu der 

Terz. — 5. zu der Sext. — 6. zu der Non. — 7. zu der Veſper. — 8. zu 
der Complet. — 9, 10. Befehlung. 
Die Strophen 1—8. find dem aus den beiden Hymnen des römiſchen Bre— 
viers « Placare Christe servulis,» und «Salutis aeternae dator,» mit einigen Abän⸗ 
derungen und Zuſätzen, gebildeten Liede, «Placare Christe servulis, (Str. 1— 7. 
und 9. dieſes Liedes,) entnommen. Die Strophen 9, 10. find, als Commendatio, 
beigefügt, doch iſt Str. 10. aus demſelben Liede (Str. 11.), mit einer Abän⸗ 
derung, entnommen. 


— 230 — 


Geiſtliche Lieder und Geſänge, 


welche, ohne in die Breviarien und kirchlichen Bücher 
aufgenommen zu ſeyn, beim Gottesdienſte oder zur 
Privatandacht benützt wurden. 


Bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. 


10. 
Lied. 


Patris sapientia, veritas divina. 


Gottes Wort „des Vaters Sohn, Gott von gleichem Weſen, 
Welcher Menſch geworden iſt uns vom Fluch zu löſen, 
Morgens früh zur ſchnellen Flucht ſich die Jünger wandten, 
Als der Herr verrathen ward, und gelegt in Banden. 


Zu Pilatus hingeführt in der erſten Stunde, 

Fälſchlich klagen ſie ihn an aus der Zeugen Munde, 
Schlagen auf die Wangen ihm, Wuth in frechen Blicken, 
Spei'n in Gottes Angeſicht, das der Welt Entzücken. 


In der dritten Stunde drauf „Kreuz'ge,“ ſchreit die Rotte, 
Wirft den Purpurmantel ihm um mit wüth'gem Spotte, 
Krönet mit dem Dornenkranz ihm das Haupt voll Gnaden, 
Reißet ihn zum Marterort mit dem Kreuz beladen. 


In der ſechſten Stunde wird er an's Kreuz geſchlagen, 
Mit den Mördern muß der Herr gleiche Strafe tragen: 


m — 


Galle reichen fie ihm dar, als ihn Durſt bedränget, 
Höhnen frech das Gotteslamm, das am Kreuze hänget. 


In der neunten Stunde haucht Jeſus aus ſein Leben: 
Seht ihn in des Vaters Hand ſeine Seele geben. 

Seine Seite wird durchbohrt von des Kriegsknechts Lanze, 
Erd' erbebt, die Sonne läßt ab von ihrem Glanze. 


Ab vom Kreuze nehmen ſie ihn in Abends Stille: 
In den Geiſt verhüllet lag ſeiner Kräfte Fülle. 
Solchem Tode gab ſich hin unſers Lebens Leben, 
Unſre Ehrenkrone lag, ach, von Schmach umgeben. 


Drauf zum Grab' in ſpäter Stund' tragen ihn die Seinen, 
Unſers ew'gen Lebens Pfand, Chriſti Leib, den reinen, 
Salben ihn mit Specerei'n, wie die Schrift verheißen: 
Ewig ſoll man ſeinen Tod, ſeine Liebe, preiſen. 


Dieſer Tagsgebete Kranz, Herr, dein Lob zu mehren, 

Frommer Jeſu, opfr' ich auf, dir zu Preis und Ehren: 

Der du liebend dich für mich in den Tod gegeben, 

Nimm mich nach dem letzten Streit auf ins ew'ge Leben. 
Amen. 


Hymnus zu den Tageszeiten von dem heiligen Kreuze. Str. 1. zu der 
Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der Sext. — 5. zu 
der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 8. Befehlung. 


— 2 — 


11. 
Lied. 


Nobis sancti Spiritus gratia sit data. 


Laß deine Gnad', o heil'ger Geiſt, auf uns hernieder thauen, 

Die reichlich überſchattet hat die Jungfrau der Jungfrauen, 

Als aus des heil'gen Engels Mund der Gruß an ſie ergienge, 

Das Wort ward Fleiſch, die reine Magd die ſel'ge Frucht 
empfienge. 


Der hehren Jungfrau Schoos gebar den Heiland hocherhaben, 
Der, uns am Kreuze zu befrei'n, geftorben und begraben: 
Vom Grab erftanden zeigt der Herr ſich feiner Jünger Schaaren, 
Bis er vor ihrem Angeſicht gen Himmel aufgefahren. 


Vom Himmel hat des Herren Huld den heil'gen Geiſt geſendet, 
Der an dem Pfingſtfeſt Kraft und Troſt den Jüngern hat geſpendet: 
In Feuerzungen ſenkt' er ſich entflammend auf die Treuen, 
Auf daß ſie nicht verlaſſen ſteh'n, und nicht verwaiſet ſeyen. 


Der Gaben Fülle ſiebenfach ward auf ſie ausgegoſſen, 
Wodurch die Sprachen mannichfalt ſich ihrem Geiſt erſchloſſen: 
Drauf zogen ſie in alle Welt, auf daß den Völkern allen 

Aus ihrem Munde nah und fern des Lebens Wort' erſchallen. 


O heil'ger Geiſt, dich preiſen wir, ſey Tröſter werth gegrüßet, 
Dich, Gabe Gottes, Liebesborn, Quell, draus uns Leben fließet: 
Dich, Geiſtesſalbung, Gluten euch, die uns das Herz durchglühen, 
O Gnadenfülle ſiebenfalt, Geſchenk vom Herrn verliehen. 


— 233 — 


Der Rechten Gottes Finger du, o Geiſtes Kraft, du hehre, 

Sey unſre Hülfe, unſer Schirm, und Schade von uns wehre: 
Bewahr' uns vor des Feindes Liſt, des Böſen mach' uns ledig, 
Beſchütze, nähr', erwärm' uns, Herr, mit deinen Flügeln gnädig. 


O neig' dich, Tröſter, heil'ger Geiſt, erbarmend unſrer Bitte, 
Beherrſche, lenk', erleucht' uns, Herr, bei jedem unſrer Schritte: 
Daß, wann an jenem großen Tag Gott wird das Urtheil fällen, 
Sein Spruch uns wolle mildiglich zu ſeiner Rechten ſtellen. 


Nimm die Gebete huldvoll auf, die, Herr, zu deiner Ehren, 
Dir, heil'ger Geiſt, ich bringe dar, dein hehres Lob zu mehren: 
Mit deiner Gaben Fülle ſteh' mir gnädiglich zur Seiten, 
Nimm mich erbarmend auf zu dir einſt in des Himmels Freuden. 
Amen. 


Hymnus zu den Tageszeiten von dem heiligen Geiſte. Str. 1. zu der Met— 
ten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der Sext. — 5. zu der 
Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 8. Befehlung. 


— 2 — 


12 


Lied. 


Salve sancta facies. 


Sey, o heil'ges Angeſicht 
Unſers Herrn, geehret, 

Das der Gottheit Stralenlicht 
Schimmernd hell verkläret: 

Das, dem Schweißtuch eingedrückt 
Rein und unverſehret, 

Ward Veronicä zum Pfand 
Heil'ger Huld verehret ). 


Sey gegrüßt, o Zier der Welt, 
Quell, der uns erquicket, 

Spiegel, drein der himmliſchen 
Chöre ſchau'n entzücket: 

Schenk' uns, daß, der Sünde Bann 
Fleckenlos entrücket, 

Wir einſt mit der Heil'gen Schaar 
Ewig ſey'n beglücket. 


Sey gegrüßt, du, unſer Hort, 
Drauf wir mit Vertrauen 

In des Lebens flücht'gem Drang 
Unſre Hoffnung bauen: 


1) Oder: Heil'ger Huld gewähret. 


— 235 — 


Laß erheben uns dies Bild 
In des Himmels Auen, 

Daß wir einſt in ſel'gem Licht 
Chriſti Antlitz ſchauen. 


Schenk uns Kraft und Troſt in dir, 
Sieg in deinem Namen: 

Steh' uns mächtig bei, daß wir 
Nicht im Kampf erlahmen: 

Rett' uns vor der Feinde Grimm, 
Tilg des Böſen Samen: 

Daß wir ewig dein uns freu'n, 
Fleh'n wir Alle. Amen. 


— 


18. 
Lied 
auf das Bild der heiligen Veronica. 
An das heiligſte Angeſicht Jeſu Chriſti. 


Nach lateiniſchem Urtexte !). 


Hohes Antlitz voller Hulden, 
Das für aller Menſchen Schulden 
Bleich am Kreuze ward im Dulden: 


Dich, von ſchwarzer Angſt umhüllet, 
Rings von blut'gem Schweiß erfüllet, 
Hat die Leinwand fanft verhüffet. 


Treu empfieng fie die Geſtaltung 
Deiner Züge, deine Haltung, 
Tief im Leiden, zur Erhaltung. 


1) Ich verdanke dieſes Lied, deſſen Urtext mir unbekannt iſt, und bisher ver— 
geblich in den mir zu Handen ſtehenden Sammlungen geſucht ward, der Güte 
des Herrn Geh. Kirchenraths C. Ullmann, der mir am 8. Auguſt 1845 darüber 
ſchrieb: „Zu meinem Bedauern habe ich nur die deutſche Ueberſetzung auftrei— 
„ben können, die ich vor Jahrzehnten gemacht habe. Da mir das lateiniſche 
„Original nicht zu Handen iſt, kann ich nicht einmal die Mängel ausbeſſern, 
„die ich nun in der Ueberſetzung wahrnehme.“ 


2 u 


Auch ins Herz ſey ſie gepräget, 
Das, wenn es ſich lebend reget, 
Nur für dich in Liebe ſchläget: 


Daß ich einſt auf ſel'gen Auen, 
Ohne Blenden, ohne Grauen, 
Kann der Gottheit Antlitz ſchauen. 
Amen. 


— 238 — 


14. 
Gebet. 


Anima Christi sanctifica me. 


Die Seele Chriſti heil'ge mich, 
Der Leib des Herrn erlöſe mich, 
Das Blut des Heilands tränke mich, 
Sein Seitenwaſſer waſche mich, 
Das Leiden Chriſti ſtärke mich: 
O Herr voll Huld, erhöre mich, 
In deine Wunden berge mich, 
Von dir laß nimmer ſcheiden mich, 
Vor Feindes Grimm beſchirme mich, 
Im letzten Streit berufe mich, 
Und laß zu dir gelangen mich: 
Daß ich mit deinen Heil'gen dich, 
Mein Jeſu, preiße ewiglich. 

Amen. 


= As — 


Hymnus zu den Tageszeiten 


von den ffeben Schmerzen der Gottesgebärerin Marin. 


Frei nach dem Liede: 


Ave duleis mater Christi, 


Quae cor tuum gladio. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen 

Bei dem Spruche Simeons: 

Daß die Seele dir durchſchneiden 
Werd' ein Schwerdt, mit herben Leiden, 
In dem Leiden deines Sohns. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen 
Als Herodis Grimm entbrannt: 
Als du aus dem Heimathlande 
Mit dem hehren Gottespfande 


Hinflohſt nach Aegyptenland. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen, 
Welchen Jammer, welches Leid: 
Als der Sohn, den du geboren, 
Dir drei Tage war verloren, 

Und geſucht mit Bangigkeit. 


— 20 — 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen, 

Als du deinen Sohn erblickt: 

Wie der Herr der Huld und Gnade 
Hinzog auf dem blut'gen Pfade, 
Unter Kreuzes Laſt gebückt. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen, 

Als, erfüllt von bittrer Qual, 

Du den Sohn am Kreuz ſahſt leiden, 
Wie die Seel' er im Verſcheiden 

In des Vaters Hand befahl. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen, 
Als den Sohn vom Kreuz herab 
Sie genommen, und mit Bangen 
Du mit Armen ihn umfangen, 
Bis ſie trugen ihn ins Grab. 


Heil'ge Mutter, welche Schmerzen 
Fühlteſt du im tiefſten Herzen, 

Als ihn barg des Grabes Nacht: 
Als dein Stöhnen und dein Sehnen 
Du, zerfließend ganz in Thränen, 
Gott zum Opfer dargebracht. 


Dies Gedächtniß deiner Schmerzen 
Bring' ich, tiefgebeugt im Herzen, 
5 


— u — 


Dar dem Herrn, zur Ehren dein: 
Laß mich, Reinſte, rein von Sünden, 
Deinen Schmerz mit dir empfinden, 
Und im Tod erbarm dich mein. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der 
Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 8. Be⸗ 
fehlung. 

Dieſes Lied iſt nicht ſowohl eine Bearbeitung des lateiniſchen Liedes zu nen— 
nen, als vielmehr ein neues Lied, das ſich jedoch dem weſentlichen Inhalte der 
Strophen nach, an jenes anſchließt. 


E 16 


a. 


16. 
Von der ſeligen Jungfrau. 


Inviolata, integra et casta es Maria. 


Maria, unverſehrt, jungfräulich, keuſch und rein, 
O Himmelspforte, ſtralend hell in Lichtes Schein: 
Hochheil'ge Mutter Chriſti, mild vor allen, 

Laß unſer frommes Loblied dir gefallen: 

Daß Seel' und Leib in Reinigkeit beſtehen, 
Gleichwie zu dir mit Herz und Mund wir flehen. 
Durch dein Gebet erwirk' von deinem Sohne, 
Daß ſeine Huld uns ewiglich verſchone: 

O gütige, o Königin, Maria, 

Die du allein biſt unverſehrt geblieben. 


7. 


Lie d. 


O Deus ego amo te, 


Nam prior tu amasti me. 


O Herr, mein Gott, ich liebe dich, 
Der du zuvor geliebet mich: 

Der Freiheit, ſieh, entſag' ich frei, 
Daß ich an dich gebunden ſey. 


Nichts geh' in mein Gedächtniß ein, 
Als deine Ehre nur allein: 

Nichts wiſſe mein Verſtand, als dich, 
Mein Gott, erkennen inniglich. 


Kein and'rer Wille ſey in mir, 

Als was du, Herr, willſt für und für: 
Was deine Gnade mir verliehn, 

Bringt dir mein Herz zum Opfer hin. 


Du gabſt es, nimm's zurück zur Stund, 
Was du begehreſt, thu mir kund: 
Gebeut, o Gott, zu jeder Friſt: 
Ich weiß, daß du die Liebe biſt. 


Mit Lieb' allein beſchenke mich, 

Daß meine Seele liebe dich, 

Im Schlaf, im Wachen, brünſtiglich: 

Dies Gut ſchleußt alles Gut in ſich. 
Amen. 


16 * 


— au — 


18. 
Gebet. 


® Deus ego amo te, 


Nec amo te ut salves me. 


O Gott, von Herzen lieb' ich dich, 

Nicht, daß du gnädig retteſt mich, 

Noch, weil du, die nicht lieben dich, 

Mit Feuer ſtrafeſt ewiglich. 

Du, Jeſu, du haſt gänzlich mich 

Am Kreuz umſchlungen inniglich. 

Du trugſt die Nägel, trugſt den Speer, 

Auch viele Schmach, und Leiden ſchwer, 

Und Schmerzen ohne Zahlen, 

Und blut'gen Schweiß und Qualen; 

Und Tod: dies trugſt du all für mich, 

Für mich, den Sünder, gnädiglich. 

Wie ſollt' ich dann nicht lieben dich, 

Dich, Jeſu, der ſo liebte mich? 

Nicht, daß du einſt beſeligſt mich, 

Und ew'ger Pein entreißeſt mich, 

Nicht, daß du lohneſt mildiglich, 

Nein, ſo wie du geliebet mich, 

So lieb' und will ich lieben dich: 

Allein weil du mein König biſt, 

Allein nur, weil mein Gott du biſt. 
Amen. 


— 245 — 


ch 
Geſang 
des heiligen Auguſtinus von der Kacht der Liebe. 


Quid, tyranne, quid minaris? 


Was, Tyrann, was frommt dein Wüthen, 
Was dein Raſen und dein Dräun? 

Was dein Zürnen aus mag brüten, 

Liebe achtet keiner Pein. 

Schmerzen ſüße Wonn' erwecken, 

Qual ein liebend Herz verlacht: 

Lieber todt als mich beflecken, — 

Sieg erringt der Liebe Macht. 


Laß die Glut, laß ſie bereiten 

Geißeln, Martern ohne Zahl: 
Schwerdter, Kreuze, Qual und Leiden, — 
Liebe ſcheut nicht Pein und Qual. 
Schmerzen ſüße Wonn' erwecken, 

Qual ein liebend Herz verlacht! 

Lieber todt als mich beflecken, — 

Sieg erringt der Liebe Macht. 


Ewig ſind der Liebe Wonnen, 
Und im Nu enteilt der Tod:): 


1) Oder: Ein Moment nur iſt der Tod: — 
Oder: Nur ein Augenblick der Tod: 


— 206 — 


Schnell iſt alle Pein zerronnen, 
Schnell geendet Angſt und Noth. 
Schmerzen ſüße Wonn' erwecken, 
Qual ein liebend Herz verlacht: 
Lieber todt als mich beflecken, — 
Sieg erringt der Liebe Macht. 


Fünftes Buch. 


Sechszehntes bis achtzehntes Jahrhundert. 


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— 249 — 


Neuere 
kirchliche oder geiſtliche Lieder und Geſänge. 


Seit dem Anfange des ſechszehnten Jahrhunderts. 


1. 


Kirchenlied. 


Te Joseph celebrent agmina coelitum. 


Dich, Joſeph, feiern preiſend der Himmelsbürger Chöre, 

Die Chriſtenſchaaren alle lobſingen deiner Ehre: 

Dich, den, reich an Verdienſten, der Magd, die Gott erwählet, 
Ein keuſcher Bund vermählet. 


Dir, als die Frucht, die hehre, ihr reiner Schooß umhüllte, 
Löst Engels Mund den Zweifel, der dir das Herz erfüllte: 
Spricht, wiſſ', es iſt das Knäblein, — verſcheuche Furcht und 
Bangen! 
Vom heil'gen Geiſt empfangen. 


Du, als der Herr geboren, pflegſt treu des Kinds mit Freuden, 

Stehſt im Aegyptenlande ihm auf der Flucht zur Seiten: 

Suchſt den Verlornen, find'ſt ihn im Tempel, und zur Stunden 
Iſt Sorg' und Angſt entſchwunden. 


— 38 — 


Wohl ſchmückt, nach ſel'gem Tode, des ew'gen Lebens Krone 

Die Andern, und die Palme wird treuem Kampf zum Lohne: 

Du, ſchon im Leben, ſchaueſt, den Engeln gleich, entzücket, 
Den Herrn an, hochbeglücket. 


Hör', o dreiein'ge Gottheit, erbarmend unſer Flehen, 
Nimm uns um Joſeph's willen auf zu den ſel'gen Höhen: 
Daß wir, mit deinen Heil'gen und aller Engel Chören, 
Dein ew'ges Lob vermehren. 
Amen. 


— 251 — 


3 
Kirchenlied. 


Coelitum Joseph decus atque nostrae. 


O Joſeph, hochverklärt in Himmels Auen, 

Du, Schirm der Welt, dem hoffend wir vertrauen, 

Neig' huldvoll dich den Deinen, die dich preiſen 
In frohen Weiſen. 


Zum Bräut'gam hat der Schöpfer dich beſchieden 
Der reinſten Magd, daß dich das Wort hienieden 
Als Vater ehre, der zum Dienſt mit Freude 

Des Heils ſich weihte. 


Den Heiland in der Krippe hoch beglücket 

Siehſt du, den längſt verhieß, im Geiſt verzücket, 

Der Seher Chor, ſinkſt betend Gott, dem ſüßen 
Kindlein, zu Füßen. 


Gott, der die Welten lenkt und ſie zerſplittert, 

Vor deſſen Wink der Hölle Schaar erzittert, 

Dem ſich des Himmels Mächte dienſtbar neigen, 
Will dir ſich beugen. 


Preis dem Dreiein'gen auf dem ew'gen Throne, 
Der dir erhabne Ehren gab zum Lohne: 
Der uns durch dein Verdienſt auch wolle geben 
Das ew'ge Leben. 
Amen. 


— 252 — 


Kirchenlied. 


Iste quem laeti colimus fideles. 


Der Heil'ge, deſſen Ruhm in frohen Weiſen, 

Und deſſen edle Siegstrophä'n wir preiſen, 

Schwang heute ſich empor vom Thränenthale 
Zum Himmelsſaale. 


Glückſelig, wonnevoll war Joſephs Scheiden, 

Dem in dem letzten Kampfe mild zur Seiten 

Stand, mit dem Heiland hülfreich im Vereine, 
Die Magd, die reine. 


Der Höll' obſiegend, frei der ird'ſchen Bande, 

Schwebt' er empor zum ew'gen Freudenlande, 

In ſel'gem Frieden, wo ihm winkt zum Lohne 
Die Stralenkrone. 


Zu ihm, der hochverklärt in Himmels Höhen 
Herrſcht, beten wir, daß durch ſein mächt'ges Flehen 
Der Herr erbarmend uns die Schuld verzeihe, 

Und Heil verleihe. 


Preis dir, dreiein'ger Gott, zu allen Zeiten, 
Allwaltender, der du für Ewigkeiten, 
Dem treuen Knechte, ſein Verdienſt zu lohnen, 
Reichſt güldne Kronen. 
Amen. 


— 22 — 


4. 


Kirchenlied. 


Festivis resonent compita vocibus. 


Laßt laut durch alle Straßen erſchallen Jubellieder, 

Wonn' und Entzücken ſtrale von jedem Antlitz wieder: 

Mit Kerzen in den Händen, gereiht in Feſtes Weiſe, 
Laßt Kinder ziehn und Greiſe. 


Des Blutes, deſſen Ströme, von Todesqual umwunden, 

Der Herr am Kreuzesſtamme vergoß aus tauſend Wunden, 

Laßt dankbar die Erinn'rung im Herzen uns erneuen, 
Ihm Thränenſtröm' uns weihen. 


Die Menſchheit war, verirret auf des Verderbens Pfaden, 
Durch Adams Schuld, des alten, mit ſchwerem Fluch beladen: 
Des neuen Adams Tugend und Treu hat neu gegeben 

Uns allen Heil und Leben. 


Wie ſich zu Himmels Höhen der Schmerzensſchrei erſchwungen 

Des Sohns, und zu den Ohren des Vaters war gedrungen, 

Da, durch des Blutes Stimme, ward mild ſein Zorn gewendet, 
Vergebung uns geſpendet. 


Wer ſein Gewand will waſchen in dieſes Blutes Quelle, 

Wird rein von allen Flecken: von roſ'gen Schimmers Helle, 

Den Engeln gleich, umſtralet, wird er in Unſchuld wallen, 
Dem Herrn zum Wohlgefallen. 


— 254 — 


O, daß nicht unbeſtändig vom graden Pfade weiche 

Die Seele: daß ſie raſtlos das edle Ziel erreiche! 

Wo Gott wird treuen Kämpfern die Siegeskronen ſpenden, 
Der Kraft ſchenkt zum Vollenden. 


Woll', Herr, vom lichten Throne dich unſerm Flehen neigen, 
Daß du uns, die im Blute des Sohns du dir zu eigen 
Erkauft haſt, und erquickeſt durch deines Geiſtes Wehen, 
Wollſt in dein Reich erhöhen. 
Amen. 


Kirchenlied. 


Ira iusta conditoris. 


In gerechtem Grimm entbrennend 
Senkt' in zorn'ger Wogen Flut 
Gott die ſünd'ge Welt, erhaltend 
Noe in der Arche Hut: 
Wunderkraft der heil'gen Liebe 
Wuſch die Welt in reinſtem Blut. 


Sieh, die Erde jauchzt von ſolchen 
Regens Heilesthau genährt, 

Die, von Dornen erſt umwuchert, 
Prangt im Blüthenflor verklärt: 
Und in Süßigkeit des Nektars 
Hat der Wermuth ſich verkehrt. 


Ihres Gifts Tod dräu'nde Fülle 
Hat die Schlange abgelegt: 
Hingeſchwunden iſt der wilden 
Thiere Wuth, die ſie gehegt: 
Solchen Sieg errang das wunde 
Lamm, das unſre Sünden trägt. 


— 256 — 


O der Himmelsweisheit Tiefen, 
Undurchdringlich ewiglich: 

Süßigkeit des güt'gen Herzens, 

Die kein Mund preiſt würdiglich: 
Sieh, den Tod, vom Knecht verwirket, 
Büßt der König mildiglich. 


Fordern wir heraus durch ſünd'ge 
Schuld des Richters Strafgericht, 
Dann mit mächt'ger Stimme ſchirme 
Uns dies Blut, das für uns ſpricht, 
Machend unſrer Feinde Tücke 

Und des Böſen Macht zu Nicht. 


Dich preiſt der erlöste Weltkreis, 
Herr, durch deinen Tod erneut, 
Führer auf des ew'gen Heiles 
Bahn, der Leben uns verleiht, 
Mit dem Vater und dem Geiſte 
Herrſchend, Gott, in Ewigkeit. 

Amen. 


— 7 — 


6. 


Kirchenlied. 


| Salvete Christi vulnera. 


O Jeſu Wunden, ſeyd gegrüßt, 
Maaßloſer Liebe Glut entſprießt, 
Draus Bächlein rinnen rein und klar 
Des roſ'gen Blutes immerdar. 


Euch weicht an Glanz der Sterne Schein, 


An Werth des Inders Edelſtein, 
An Duft der Roſe Lieblichkeit, 
Der Honig euch an Süßigkeit. 


Durch euch eröffnet wonniglich 
Dem Geiſt die ſel'ge Freiſtatt ſich, 
In deren Friede dringet ein 


Niemals der Feinde Wuth und Dräu'n. 


Wie ward von Streichen ſonder Zahl 
Zerfleiſcht der Herr mit bittrer Qual! 
Wie aus dem wunden Leibe brach 
Das Blut in Strömen tauſendfach! 


Tief in die edle Stirn', o Pein! 


Drückt ſich der Kranz von Dornen ein: 


Die harten Nägel bohren ſich 
In Füß' und Hände grauſamlich. 


17 


Doch als den Geiſt er Tiebentbrannt 
Gegeben in des Vaters Hand, 

Drang in die Bruſt der ſcharfe Stahl, 
Draus Waſſer quoll und Blut zumal. 


Daß uns Erlöſung ſey geſchenkt, 
Wird in der Kelter er gedrängt: 
Sein ſelbſt vergeſſen, uns zu gut, 
Giebt hin der Heiland all ſein Blut. 


Kommt, die, befleckt von ſünd'gem Wahn, 
Verirrt ſind auf des Frevels Bahn: 
Frei wird von Schuld und Miſſethat, 
Wer rein ſich waſcht in dieſem Bad. 


Dank dir, Erlöſer, Gottes Sohn, 

Dir, Herrſcher auf des Vaters Thron, 

Der uns mit ſeinem Blut befreit, 

Und durch den heil'gen Geiſt erneut. 
Amen. 


—. a — 


2. 


Kirchenlied. 


Pange lingua gloriosae Lanceae praceonium. 


Preiſ', o Zunge, ſtimm dem Speere 
Hochentzückt ein Loblied an, 

Der ins Herz drang, draus der hehre 
Blut und Waſſer-Strom entrann, 
Als der Herr vollbracht das ſchwere 
Leiden, daß wir Heil empfah'n. 


Speer, vor Schätzen auserwählet, 
Kündeſt du der Menſchen Heil, 

Feſt im Herzensblut geſtählet, 
Treuer Kämpfer ſtarker Pfeil: 
Heil'ge Nägel, kraftbeſeelet, 

Gebt uns nicht dem Feind zu Theil. 


Süßer Speer, aus Herzens Gründen 
Quoll durch dich das theure Blut: 
Süße Nägel, die von Sünden 

Uns gereint in heil'ger Flut: 

Daß die Welt Errettung finden 
Möge von der Hölle Glut. 


Speer, des Pilgers Stab hienieden, 
Du der Blöden Freudigkeit, 
Siegreich in des Kampfes Wüthen, 
Durch das reinſte Blut geweiht: 


17 


— 29 — 


Stärkt uns, Nägel, Gottes Frieden 
Thaut ins Herz und Kraft zum Streit. 


Jeſu, der den Feind bezwungen 
Durch die Nägel, durch den Speer: 
Siegreich dich emporgeſchwungen, 
Uns zum Heil, du Mächtigſter: 
Hilf, von dieſem Schild umrungen, 
Uns zum Sieg, o Gütigſter. 

Amen. 


ra — 


Kirchenlied. 


Paschali iubilo sonent praecordia. 


Voll Oſterjubels erſchalle Triumphgeſang, 

Rühmend der Waffen Preis, durch die den Sieg errang 
Chriſtus zu unſerm Heil: uns ins Gedächtniß kehr' 
Das Kreuz, die Nägel und der Speer. 


Kreuz, das den Mächten des Abgrunds den Raub entreißt, 
Speer, den der Himmliſchen jauchzendes Loblied preiſt, 
Nägel, des Himmels Band und ird'ſcher Niedrigkeit, 

Ihr wandelt Leid in Fröhlichkeit. 


Wie in die Hände des Herren der Nagel ſinkt, 

Und durch die heiligen Füße verwundend dringt, 

Wie in die Seite ſich ſenket der Speer hinein, 
Strömt aus der Gnade Strom ſo rein. 


Speer, welcher Gottes Bruſt durchſtößt mit wilder Wuth, 
Oeffnend die Quelle des Waſſers vermiſcht mit Blut, 
Sieh, durch des Stromes Kraft wird alle Welt erneut: 
Eilt hin zum Born, der Heil verleiht. 


Dich, o Dreieiniger, preiſen die Himmel weit, 
Dir ſchallt der Seraphim Loblied zu aller Zeit: 
Mit ihrem Jubel ſich miſchend, ſey dir geweiht, 
Herr, unſer Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 22 


9. 
Kirchenlied. 


Verbum supernum prodiens 


Salvare quod perierat. 


Das Wort, das kam vom Himmel her, 
Zu retten, was verloren war, 

Bracht' durch die Nägel und den Speer 
Sich ſterbend uns zum Opfer dar. 


O Speer, in Ruhmes Glanz verklärt, 
Der Höllenſchaaren Furcht und Grau'n, 
Du, durch des Mittlers Tod bewährt, 
Erſchließeſt uns des Himmels Au'n. 


Der Nägelmale Purpurſchein 
Entträuft des Weltalls Löſegeld, 
Dem Duft entſtrömet, ſüß und rein, 
Vor allem Wohlgeruch der Welt. 


In Chriſti Herzen wühlt im Zorn, 
Dem wilden Löwen gleich, der Stahl: 
Vom Starken ſtrömet aus der Born, 
Und Himmelsſüßigkeit zumal ). 


1) Buch der Richter. Cap. 14. V. 14. 


= u — 


Des Zornes Schale goß die Hand 
Des ew'gen Vaters auf den Sohn: 
Uns zu erhöhn im Freudenland 

Zu ſeines Mahles ſel'gem Lohn. 


O Chriſte, unſre Seligkeit, 

Laß deiner Seite Quell ſo rein 
Entſtrömen Milch und Wein, allzeit 
Zu ſtillen unſers Herzens Pein. 


Dich, Weltenſchöpfer, flehen wir, 

Sey unſer Troſt und Stärke du: 

Durch deine Waffen für und für 

Verleih' uns Heil und Himmelsruh'. 
Amen. 


a 


10. 
Kirchenlied. 


Invictus heros numinis. 


Der Held des Herren, reich an Muth, 
Beſtimmt zum Tode in der Flut, 

Steht ungebeugt, verſchließt den Mund, 
Macht nicht der Beicht Geheimniß kund. 


Den Tod dräut ihm des Königs Grimm, 
Des Schergen Wuth ſchlägt Wunden ihm, 
Die Händ' umſchließt der Feſſeln Band, 

Den Leib verſengt der Fackeln Brand. 


Johannes achtet nicht der Glut, 

Er lacht des Königs wilder Wuth: 
Nicht wankend bleibt er treu der Pflicht, 
Verletzt das heil'ge Siegel nicht. 


Stumm wie ein Lamm, ſchuldlos und mild, 
Steht er, in Schweigen eingehüllt: 

Der Wüthrich raſt, wirft wuthentbrannt 
Ihn von der hohen Brücke Rand. 


Es ſtürzt der Heil'ge, ſinkt herab, 
Schon decket ihn der Fluten Grab: 
Doch, ſieh, die Wogen grüßen ihn, 
Und Flammen ſieht man um ihn glüh'n. 


— u = 


Im Fluſſe ſchwimmt ein Sternenheer, 
Es preiſt ihr Licht den Martyrer: 
Des Himmels Glanz macht offenbar, 
Wie groß Johannis Liebe war. 


Gieb, ewige Dreieinigkeit, 
Im Guten uns Beſtändigkeit: 
In Zährenſtrömen laß voll Huld 
Verſenkt ſeyn unſrer Sünden Schuld. 
Amen. 


u 


11- 


Kirchenlied. 


In profunda noctis umbra. 


Durch der nächt'gen Schatten Schleier, 
Der in Dunkel hüllt das Land, 

Glänzt im Haus ein reines Feuer, 
Hellen Scheines, gottgeſandt. 


Nachts erblüht zum Licht Johannes, 
Sternenſchimmer fliegt herab: 

Nachts ſinkt in die Flut Johannes, 
Sternenſchimmer ſchmückt ſein Grab. 


Wohl erglüht in heil'gen Gluten 
Ihm ſein Herz von Lieb' erfüllt: 
Wohl von ſeinen Lippen fluten 
Worte wunderbar und mild. 


Liebevoll das Herz der Reinen 
Führt zum Heil er himmelan: 
Schreckt durch Furcht vor Höllenpeinen 
Sünder von des Frevels Bahn. 


Milde reicht er Troſt den Armen, 
Iſt Verlaßner Schutz und Wehr, 
Hilft Gefallnen voll Erbarmen, 
Stellt Verkannter Ehre her. 


— 5 


Durch Johannis heil'ges Leben, 

Seligſte Dreieinigkeit, 

Woll' ins Herz uns Liebe geben, 

Und den Seelen Reinigkeit. 
Amen. 


u 


12. 


Kirchenlied. 


Vix in sepulero conditur. 


Kaum ſchließt ihn ein des Grabes Nacht, 
So wird durch Zeichen kund gemacht 
Johannis Ruhm, der licht und klar 

Der Gruft entſtralet wunderbar. 


Des Heil'gen Feinde zitternd ſtehn, 
Als ſie des Volkes Jammer ſehn: 
Des höchſten Richters Rächerhand 
Zieht ſie zur Strafe unverwandt. 


Hier, durch des Heil'gen Wunderkraft 
Wird den Bedrängten Heil verſchafft: 
Entwandtes Gut, verlornes Glück, 
Geraubte Ehre kehrt zurück. 


Des Leibes Siechthum wird geheilt, 

Des Wetters Wuth, der Sturm zertheilt, 
Ruh' kehret, wo Gefahr gedroht, 
Erneutes Leben ſcheucht den Tod. 


Des Märt'rers Zunge, unverſehrt, 

In heil'gem Schweigen treu bewährt, 
Gleich Abel's Blut, ſchreit himmelan, 
Und klagt des Königs Blutſchuld an. 


— 22 — 


Gott, ſeligſte Dreifaltigkeit, 

Und weſenhafte Einigkeit, 

Laß, was Johannes für uns fleht, 

Erhörung finden ſein Gebet. 
Amen. 


— 270 — 


13. 


Kirchenlied. 


Jam faces li tor ferat et minantem. 


Die Fackeln laß den grimmen Schergen bringen, 

Das Schwerdt, die Feſſeln ſchwer von Eifenringen, 

Des Prieſters, will er nicht ſein Schweigen brechen, 
Starrſinn zu rächen. 


Die Kraft wird er, den hohen Muth erproben, 

Der hin das Leben giebt: nicht Zornes Toben 

Des Wüthrichs macht erbeben Heldenherzen, 
Nicht Pein noch Schmerzen. 


Sieh, nieder ſtürzet in das Grab der Wogen 
Der Märt'rer: doch, der Fluten Schoos entzogen, 
Erhält die Zunge Gott, beglücktern Jahren 

Sie zu bewahren. 


Und über ihm, im ſanften Strom geſchwommen, 

Umſchimmern Flammen, die vom Himmel kommen, 

Des Heil'gen Leib: reich lohnt preiswürd'ge Thaten 
Der Herr der Gnaden. 


Die Zung' auch ſchmückt er, gleich als ob ſie lebe, 

Mit roſ'gem Schimmer, daß ſie Zeugniß gebe, 

Wie ihren Ruhm, der ſchweigend ſich bewähret, 
Der Herr verkläret. 


u 


Preis ſey dem Vater auf dem höchſten Throne, 
Preis ſeinem ew'gen eingebornen Sohne, 
Dem Geiſt auch, welcher ausſtrömt aus den Beiden, 
Zu allen Zeiten. 
Amen. 


= Be 


9 


14. 


Kirchenlieder. 


Martyr Dei Venantius. 
Athleta Christi nobilis. 


Dum nocte pulsa lucifer. 


Venantius, Chriſti Märtyrer, 

Der Cameriner Ruhm und Ehr', 

Trotzt Pein'gers und Tyrannen Wuth, 
Siegt ob für Gott mit freud'gem Muth. 


Ein Kind an Jahren, welches ſchon 
Trug Feſſeln, Geiſſeln, Schmach und Hohn, 
Wird Löwen er zum Fraß gebracht, 
Die langer Hunger wüthend macht. 


Doch es verſchont der Löwen Grimm 
Sein ſchuldlos Blut, ſie ſchmeicheln ihm: 
Ihr Hunger ſchweigt, ſie legen ſich 

Zu ſeinen Füßen ſänftiglich. 


Sein Haupt, zur Erd' hinabgeſenkt, 
Wird, offnen Munds, mit Rauch getränkt: 
Mit Fackeln, die man drunter hält, 
Wird ihm der wunde Leib gequält. 


* N 


— 273 — 


Der Streiter Chriſti, hochgeſinnt, 

Lacht eitler Götzen, taub und blind: 
Nicht achtet Tod noch ird'ſchen Schmerz 
Sein Gott geweihtes heil'ges Herz. 


Beſchwert mit rauher Feſſeln Band 
Wird er von jäher Felſenwand 

Geſtürzt: ins Antlitz dringt ihm ein 
Der Dorn, ſein Blut färbt das Geſtein. 


Die wilden Henker, wuthentbrannt, 
Quält Durſtes Pein: des Heil'gen Hand, 
Durchs Kreuzeszeichen, lockt zur Stell' 
Aus ſtarrem Fels den Waſſerquell. 


O ſtarker Held, der wunderbar 

Den Labetrunk der Pein'ger Schaar 
Du ſchenkteſt: von des Himmels Au 
Ström' aus auf uns der Gnade Thau. 


* * A & 


Die Nacht verſcheuchend kündet an 
Der Morgenſtern des Tages Nahn: 
Durch dich, Venantius, wird uns Heil 
Und ſel'ges Gnadenlicht zu Theil. 


Denn rettend aus der Laſter Nacht, 
Und bändigend der Hölle Macht, 
Macht, gottbelehrt, ſein heil'ger Mund 
Den wahren Gott den Seinen kund. 


18 


„ 


Durchs Bad der Tauf', im Herrn entbrannt, 
Entſündigt er das Vaterland: 

Die Streiter, die das Heil empfahn, 

Sandt' er als Märt'rer himmelan. 


Nun aus des Himmels ſel'gen Höhn 
Sieh mild herab auf unſer Flehn: 
Hilf, daß, von Schuld der Sünde rein, 
Wir deines Lichtes uns erfreu'n. 


Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 
Und dir, o Geiſt, auf gleichem Thron: 
Gieb uns durch deines Zeugen Flehn 
In deinen Himmel einzugehn. 
Amen. 


Vorſtehende Hymnen ſind in dem römiſchen Brevier für das Feſt des heil. 
Märtyrers Venantius (18. Mai) beſtimmt, und zwar der erſte, 
Martyr Dei Venantius, 
aus Strophe 1 bis 4, und 13. beſtehend, zur erften und zweiten Vesper, — der 
zweite, 
Athleta Christi nobilis, 
aus Strophe 5 bis 8, und 13. beſtehend, zur Matutin, — der dritte, 
Dum nocte pulsa lucifer, 


aus Strophe 9 bis 13, beſtehend, zu den Laudes. 


15. 
Kirchenlieder. 


Saepe dum Christi populus eruentis, 


Te redempteris dominique nostri. 


Oft, wenn von blut'gen Feindes Grimm bedrücket 

Das Volk des Herren bang gen Himmel blicket, 

Naht hülfreich ſich die Jungfrau, der Getreuen 
Schaar zu befreien. 


Denkmale künden's aus der Väter Zeiten, 

Der Tempel Hallen reich an Siegesbeuten, 

Der Feſte Glanz, die jährlich wiederkehren, 
Ihr Lob zu mehren. 


In neuem Danklied ſey ihr Ruhm geprieſen, 

Für neue Gnaden, die ſie uns erwieſen, 

Daß weit durch Rom und durch die Länder alle 
Ihr Preis erſchalle. 


O Tag des Heiles, das uns widerfahren, 

Da Petri Stuhl, nach fünf drangvollen Jahren, 

Der Hirten Zier, den gottgeliebten, frommen, 
Neu aufgenommen. 


Der Jünglinge, der Jungfrau'n reine Chöre, 

Prieſter und Volk ſchaart huld'gend ſich zur Ehre 

Der Himmelskön'gin, froh, in ſüßen Weiſen 
Ihr Lob zu preiſen. 


9 


Laß, heil'ge Jungfrau, aus den ſel'gen Auen 

Der Gnaden Füll' auf uns hernieder thauen, 

Daß fromm der Hirte auf des Heiles Weide 
Die Heerde leite. 


Dich, heil'ge Mutter, die den Herrn geboren, 

Dich preiſen wir, o Jungfrau auserkoren, 

Der Chriſten Troſt, die, wenn uns Noth bedräuet, 
Heil uns verleihet. 


Ob knirſchen auch voll Wuth der Hölle Pforten, 

Der alte Feind ergrimmt mit ſeinen Horden 

Anſtürm', um Untergang dem gottgeweihten 
Volk zu bereiten: 


Nichts kann ſein Trotz und arges Wüthen ſchaden 

Den reinen Seelen, welche reich an Gnaden 

Die Jungfrau ſchützt, die mild ihr Flehn erhöret 
Und Kraft beſcheret. 


Wenn mächtig ſchirmend ſie zu uns ſich neiget, 

So weicht der Krieg und all ſein Wüthen weichet, 

Es ſtürzt der Feind, es flieht und wird zu Spotte 
Die grimme Rotte. 


Wie ſich in Sion ragend hebt nach oben 

Der Thurm, die Burg von Mauern feſt umwoben, 

Daß David's Stadt, beſchirmt von tapfern Schaaren, 
Trotzt den Gefahren: 


— Mies 


So, ftarf in Gottes Kraft, mit mächt'ger Rechte 
Scheucht von den Chören ihrer treuen Knechte, 
Errettung bringend, fern die Gnadenreiche 

Des Feindes Streiche. 


Dich preiſt der Welten Chor mit Lobgeſängen, 
Dreiein'ger, dich mit ew'gen Jubelklängen: 
Dir ſey aus gläub'gem Herzen Lob geſungen 
Von allen Zungen. 
Amen. 


— 278 — 


16. 


Kirchenlied. 


Autor beate saeculı. 


O Gnadenquell der Seligkeit, 

Der ſchuf die Welt und ſie erneut, 

Herr, deiner Gläub'gen Zuverſicht, 

Du, Gott aus Gott, und Licht aus Licht: 


Du, von der Liebe Kraft gedrängt, 

Wardſt Menſch, und haſt uns neu geſchenkt, 
O neuer Adam, reich an Huld, 

Was uns geraubt des alten Schuld: 


Der Liebe, welche Land und Meer 
Geformt hat, und der Sterne Heer: 
Die, was der Väter Schuld verbrach, 
Geſühnt, und unfre Bande brach. 


Nie weiche dieſer Liebe Glut 

Aus deinem Herzen fromm und gut: 
Aus dieſem Brunnquell ſchöpf' allzeit 
Vergebung, wer die Schuld bereut. 


— 229 — 


Durchbohrt hat es der ſcharfe Speer, 
Und Wunden trug's und Qualen ſchwer, 
Zu waſchen uns in reinſter Flut, 

Als Waſſer ihm entſtrömt' und Blut. 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Dir, Gott der Macht und Herrlichkeit, 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 280 — 


. 


Kirchenlied. 


Eu ut superba erimnium. 


Sebt, wie des Frevels ſtolze Wuth, 
Und unſrer Laſter ſünd'ge Glut, 
Verwundet hat mit bittrem Schmerz 
Des Gottverſöhners heil'ges Herz. 


Die Sünd' iſts, die die Lanze ſchwang, 
Die in des Heilands Seite drang: 
Geſchärfet ward der harte Stahl 
Durch unſrer Frevel große Zahl. 


Der blut'gen Herzenswund' entthaut 
Die Kirche, Chriſti reine Braut: 
Sie beut, der Arche Seitenthür', 
Uns Heil und Rettung für und für. 


Der Strom der Gnade, hehr und klar, 
In ſieben Armen wunderbar, 
Entſtrömt ihr: reint in dieſer Flut 
Die Kleider in des Lammes Blut. 


— BE — 


Fern ſcheuchen wir der Sünde Schmach, 
Die Jeſu heil'ges Herz durchſtach: 

Daß wir, durchflammt von Liebespein, 
Ihm liebeglüh'nde Herzen weih'n. 


Dies, Chriſte, ſchenk' uns mildiglich, 
Dies, Vater, Tröſter, gnädiglich: 
Gott, welchem Ruhm und Herrlichkeit, 
Und Preis erſchallt in Ewigkeit. 

Amen. 


— za — 


18, 


Kirchenlied. 


Cor arca legem continens, 


Herz, Schrein der das Geſetz umfaßt, 
Das nicht der alten Knechtſchaft Laſt, 
Das Gnade beut und Mildigkeit, 

Und himmliſche Barmherzigkeit. 


Herz, unentweihtes Heiligthum 

Des neuen Bunds, vor deſſen Ruhm, 
O Tempel, weicht des alten Pracht, 
Vorhang, deß Riß uns ſelig macht. 


Dich, Herz, von brünſt'ger Liebe wund, 
Macht durch den Speer die Liebe kund, 
Daß, die kein Auge je mag ſchau'n, 
Der ew'gen Liebe wir vertrau'n. 


Du biſt des reinſten Opfers Bild, 
Das blutig, und im Schlei'r verhüllt, 
Bracht' an der Liebe Hochaltar 

Der Herr als Hoherprieſter dar. 


— — 


Wer mögte Lieb' um Lieb' nicht weih'n, 
Ihm, der für uns litt Tod und Pein? 
Wer mögt', o heil'ges Herz, nicht dich 
Zur Wohnſtatt wählen ewiglich? 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Dir, Gott der Macht und Herrlichkeit, 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 2 — 


19. 


Kirchenlied. 


quot undis lacrimarum. 


O, wie bebt, von Schmerz umwoget, 
Und von bittrer Zähren Flut, 

Jeſu jungfräuliche Mutter, 

Als vom Kreuz, benetzt mit Blut, 
Abgelöſ't, der heißgeliebte 

Sohn in ihren Armen ruht. 


Seine Bruſt, die ſüße Seite, 
Seinen Mund, erſtarrt im Tod, 
Seine gnadenreichen Hände, 
Und die Füße blutig roth, 
Feuchtet ſie mit Thränenſtrömen, 
Schier erliegend ihrer Noth. 


Ihn mit Armen feſt umſchlingend, 
Drückt ſie glühend, tauſendmal, 

Ihm auf Lippen, Bruſt und Hände 
Süße Küſſe ſonder Zahl, 

Schmelzend hin in Wehmuthsſchmerzen 
Und in brünſt'ger Liebe Qual. 


hr... 


Heil'ge Magd, durch deine Zähren, 
Durch des Sohnes Todespein, 
Durch den Purpur ſeiner Wunden, 
Neige mild dich unſerm Schrei'n: 
Schließ', o Mutter, deines Herzens 
Schmerz in unſre Herzen ein. 


Preis dem Vater und dem Sohne 
Und dem Geiſt der Heiligkeit: 
Preis dem ewigen Dreieinen, 
Ehr' und Ruhm und Herrlichkeit: 
Dank und Jubelſang erſchalle 
Jetzt und bis in Ewigkeit. 
Amen. 


— . 


20. 
Kirchenlied. 


Jam toto subitus vesper eat polo. 


Das nächt'ge Dunkel fliehe fern aus des Himmels Höhen, 
Schnell führ' heran die Sonne den Tag der herben Wehen, 
Wo in des Herren Leiden die Seele ſich verſenke, 

Und Jeſu Tod bedenke. 


Du, Mutter, ſahſt die Qualen, warſt Zeugin ſeiner Schmerzen, 

Mit thränenvollen Wangen, mit gottgeſtärktem Herzen, 

Als, an dem Kreuze hangend, der Sohn mit lautem Stöhnen 
Ließ Klagelaut ertönen. 


Als ihn dein Aug' erblickte am Kreuzesſtamm erhaben, 
Zerfleiſcht von Geißelſchlägen, von Wunden ſchier durchgraben, 
Weh! welcher Dornen Menge, o Mutter ſchmerzerkoren, 

Dein heil'ges Herz durchbohren! 


Hohn, Schmach, und Geißelſtreiche, und blut'ger Wunden Qualen, 
Und Nägel, Galle, Myrrhe, und Schwamm, und Speer zumalen, 
Und Durſt und Dornen ringen wetteifernd, zu bereiten 

Dir Qual und Bitterkeiten. 


u: 


Vor allen Märt'rern raget, von Gottes Kraft beſeelet, 

Die Jungfrau reich an Gnaden, die wunderbar geſtählet, 

Mit Todesqualen ringend im frommen Mutterherzen, 
Nicht ſtirbt, durchbohrt von Schmerzen. 


Gott, dem dreiein'gen Herren, ſey Lob und Preis und Ehre, 
Der mein demüth'ges Flehen aus reicher Huld gewähre, 
Der mir der Jungfrau Stärke verleih' und Kraft zum Siegen, 
Im Kampf nicht zu erliegen. 
Amen. 


— — 


24, 
Kirchenlied. 


Summae Deus clenmentiae. 


Erbarmer, Gott, dem wir vertrau'n, 
Die ſieben Schmerzen unſrer Frau'n, 
Und ihres Sohnes bittre Pein, 
Schleuß tief in unſre Herzen ein. 


Zu unſerm Heil komm' uns zu gut 
Der Gottesmutter Zährenflut, 

Die von der Schuld, die ſie entſtellt, 
Gnügt rein zu waſchen alle Welt. 


Des Herrn fünf Wunden laß mit Schmerz 
Betrachten allzeit unſer Herz: 

Laß' auch Mariens Schmerzenspein 

Uns Brunnquell ew'ger Wonnen ſeyn. 


Preis, Jeſu, dir, der du voll Huld 
Gelitten haſt für unſre Schuld: 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 2 — 


2 
Kirchenlieder. 


Coelo redemptor praetulit, 


Te mater alma Numinis. 


Es ſteigt herab vom Himmelsthron 

Zum Schoos der Magd des Vaters Sohn, 
Hüllt, Gott aus Gott von Ewigkeit, 

Sich in den Leib der Sterblichkeit. 


Und ſie, der Jungfrau'n Zier, gebar 
Ihn, der von Gott verheißen war, 
Der für uns an dem Kreuze ſtarb, 
Und durch ſein Blut uns Heil erwarb. 


Freudvoller Hoffnung ſel'ge Luſt 

Scheuch' Angſt und Furcht aus unfrer Bruft: 
Zum Sohn trägt in den lichten Höh'n 

Sie unſre Thränen, unſer Fleh'n. 


Der Mutter Bitten hört der Sohn, 
Und winkt Erhörung mild vom Thron: 
Ihr weih'n wir unſer Herz allzeit 

Und ſchrei'n zu ihr in Angſt und Leid. 


Preis ſey dir, Ew'ger, dargebracht, 

Der du den Schoos der reinen Magd 

Befruchtet durch den heil'gen Geiſt, 

Dir, deſſen Ruhm der Weltkreis preiſt. 
Amen. 


19 


— 0 — 


Dich, heil'ge Magd, die Gott gebar, 
Fleht demuthvoll der Gläub'gen Schaar, 
Daß du vor Feindes Liſt und Wuth 
Uns ſchirmeſt unter deiner Huth. 


Da uns der erſten Eltern Trug 
Geſtürzet in der Sünde Fluch, 
Gab zur erhab'nen Mutter dich 
Der Herr der Herrn uns gnädiglich. 


Schau mild herab voll Güt' und Huld 
Auf unſre Schwächen, unſre Schuld: 
Fleh' zu dem Sohne, daß er nicht 
Geh' mit uns Sündern ins Gericht. 


Preis dir, o Jeſu, immerdar, 

Dir, den die Jungfrau uns gebar: 

Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 

Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— m — 


23. 
Kirchenlieder. 


Gentis Polonae gloria. 
Corpus domas jeiuniis. 


Te deprecante corporum. 


Des Polenvolkes Ruhm und Glanz, 
Du edle Zier des Prieſterſtands, 

Den Schul' und Land als Vater ehrt, 
Johannes, hoch von Gott verklärt: 


Du predigeſt durch Wort und That, 
Was Gott der Herr geboten hat: 

Nichts frommt das Wiſſen, Frucht allein 
Bringt, dem Geſetze folgſam ſeyn. 


Zu der Avoſtel Schwellen hin 

Wallſt pilgernd du mit gläub'gem Sinn: 
Lenk' unſre Schritt' auf rechter Bahn 
Zur ew'gen Heimath himmelan. 


Du zieheſt nach der heil'gen Stadt: 
Die Spuren, die geweihet hat 

Der Herr mit ſeinem theuren Blut, 
Tränkſt du mit frommer Zähren Flut. 


O Wunden Chriſti, reich an Pein, 
Drückt euch in unſre Herzen ein: 
Durch euch werd' uns das ew'ge Heil 
Und der Erlöſung Preis zu Theil. 


19 * 


— 292 — 


Dreiein'ger Gott, vor dem die Welt 
In Staub anbetend niederfällt, 

Laß' uns, in deiner Gnade Schein 
Erneut, ein neues Lied dir weih'n. 


= = Se 


Den Leib durch Faſten mannigfach 
Zähmſt du, und blut'ger Geißel Schlag, 
Auf daß der Büßer frommen Reihn 

Du dich geſellſt, von Flecken rein. 


Nachwandeln laßt uns treu fortan 
Dem Heil'gen auf des Heiles Bahn, 
Daß bänd'ge und beherrſch' allzeit 
Der Geiſt des Fleiſches Lüſternheit. 


Im Winter, mit barmherz'ger Hand, 
Reichſt du dem Nackten dein Gewand: 
Mild wird, wen Durſt und Hunger drückt, 
Mit Speiſ' und Trank von dir erquickt. 


Der du dem Fleh'nden Hülfe nie 
Verſagt, aufs Fleh'n der Deinen ſieh 
Herab, ſchirm' unſers Landes Gau'n, 
Das deiner Obhut wir vertrau'n. 


Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 
Und dir, o Geiſt, auf gleichem Thron: 
Gewähr' uns, durch Johannis Fleh'n, 
Zu deinen Wonnen einzugeh'n. 


a 


— Bu — 


Die Todesſeuche flieht fofort 

Auf dein Gebet: es ſcheucht dein Wort 
Der Krankheit Noth, und Kraft und Heil 
Wird den Geneſ'nen neu zu Theil. 


Von Fiebern, Schäden, Todsgefahr 
Gewährſt du Rettung wunderbar: 
Neu athmet auf, durch dich befreit, 
Das Opfer, Schon dem Tod geweiht. 


Das von der angeſchwoll'nen Flut 

Des Stroms hinweggerißne Gut 

Kehrt auf dein Flehn: des Fluſſes Lauf 
Hemmt Gott, es ſchwimmt den Strom hinauf. 


Von Himmels Höh'n, o Mächtiger, 
Blick auf dein Volk: das Fleh'n erhör 
Der Deinen, die auf dich vertrau'n, 
Und laß' uns deine Hülfe ſchau'n. 


O einige Dreifaltigkeit, 

Und ſtets dreifält'ge Einigkeit, 

Woll' uns durch deines Knechtes Fleh'n 

Zur Wonne deines Reichs erhöh'n. 
Amen. 


Vorſtehende Hymnen ſind in dem römiſchen Brevier für das Feſt des heil. 
Bekenners Johannes Cantius (20. Oct.) beſtimmt, und zwar der erſte, 
Gentis Polonae gloria, 
aus ſechs Strophen beſtehend, zur erſten Veſper und zu den Laudes, — der 
zweite, e 
Corpus domas jejuniis, 
aus fünf Strophen beſtehend, zur Matutin, — der dritte, 
Te deprecante corporum, 


aus fünf Strophen beſtehend, zur zweiten Veſper. 


— 2 — 


24. 


Kirchenlied. 


O flos colende praesulum. 


Der Hirten Zier, der Deinen Luſt, 
Erquicke deiner Treuen Bruſt: 

Geuß Wohlgeruch aus Himmelshöhn 
Auf dein Florenz; hör' unſer Flehn. 


Als dich die gottgeliebte Stadt 

Zum Hirten ſich erkoren hatt', 
Entfliehſt du ſcheu dem heil'gen Amt, 
Erſehnt von deinem Volk geſammt. 


Doch ſeit, auf des Geheißes Wort, 
Du trugſt die Laſt, ſtralſt du ſofort 
Vorleuchtend hell im Tugendſchein, 
Daß Gott und Menſchen dein ſich freu'n. 


Das Himmelsbrod brichſt du der Schaar, 
Reichſt Speiſ' und Trank den Deinen dar: 
Der Glaube, den dein Mund ſie lehrt, 
Wird durch der Wunder Kraft bewährt. 


Er 


Dein Wort befreiet und erquickt 
Die Herzen längſt von Schuld umſtrickt: 
Den, der des Todes Beute war, 
Rufſt du ins Leben wunderbar. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und feinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 2 — 


25. 
Lied. 
Vom heiligen Caſimir. 


Casimire, quid moraris? 


Caſimir, du ſäumſt? bedenke, 

Haſſeſt du des Lebens Licht? 

Sieh, mit bittrem Heilgetränke 

Will der Arzt dich quälen nicht. 
Caſimir, willſt Heilung finden? 

Wohl, das Fleiſch dir Heilung beut. 
„Mehr als Tod ſcheu' ich die Sünden“, 
Das Gelübd heiſcht Reinigkeit. 


Doch das Leben iſt zu ſchätzen, 

Gottes Gab' iſt Lebens Glut, 

Leben iſt ein hoch Ergötzen, 

Leben iſt ein großes Gut. 

Caſimir, willſt Heilung finden? 

Wohl, das Fleiſch dir Heilung beut. 
„Mehr als Tod ſcheu' ich die Sünden“, 
Das Gelübd heiſcht Reinigkeit. 


Denk' an deiner Jugend Blüthe, 
An die Glieder zart und weich: 
Nimm die Jahre zu Gemüthe, 
Roſenfarb und hoffnungsreich. 


— = 


Caſimir, willſt Rettung finden? 

Wohl, das Fleiſch dir Heilung beut. 
„Mehr als Tod ſcheu' ich die Sünden“, 
Das Gelübd heiſcht Reinigkeit. 


Caſimir, dich will zum Erben 

Nach des Vaters Tod das Land: 

Dies zum Lohn ſich zu erwerben, 

Flehts zum Herren unverwandt. 
Caſimir, willſt Rettung finden? 

Wohl, das Fleiſch dir Heilung beut. 
„Mehr als Tod ſcheu' ich die Sünden“, 
Das Gelübd beiſcht Reinigkeit. 


Lieber bin dem Tod zu weihen 

Tauſend Leben ich bereit, 

Als die Seele zu entweihen 

Durch des Fleiſches Lüſternheit. 
Caſimir, fahr fort, verkünde 

Dieſen Spruch, wie Gold ſo rein, 
„Mehr als Tod ſcheu' ich die Sünde“: 
Bald ſchon harrt die Krone dein. 


— 28 — 


26. 
Lied. 
Zur Ehre der heiligen Thereſia. 


Sancta Theresa 
O lux Carmeli, 


Heil ge Thereſa, 

Du Carmel's Leuchte, 

Den du befruchtet 

Haſt, und erneuet, 

Neu verherrlichend, 

Preis und Ruhm dir, Frau, du kühnliche. 


Kaum ſiebenjährig 

Beutſt du dein Blut dar, 

Den Wütrich ſuchſt du, 

Den Tod nicht ſcheuſt du, 

O großmüthige 
Heldenjungfrau, du ſtandhaftige. 


Göttliche Liebe 

Hat dich durchzücket, 

Die dich verwundet 

Hat, und entzündet 

Ganz das Herze dir, 

Preis, o Mutter, dir, ſeraphiſche. 


Du Thau der Weisheit, 
Heiliger Lehre 
Ströme ergießend, 


= u > 


Uns unterweiſend, 
Stral der Wiſſenſchaft, 
O wahrhaft'ge Lehre, myſtiſche. 


Wie viel der Kinder 

Haſt du geboren, 

Taube, du reine, 

Mutter, du reiche, 

Hochbeſeligte; 

Preis, o Taube, dir, weißſchimmernde. 


O Pelikan, du, 

Der du die kleinen 

Nährſt mit dem Geiſte, 

Tränkſt mit dem Blute, 

Mutter, preisliche, 

Heil dir, Nährerin, du liebende. 


Aar, der zur Höhe 

Lenkt das Gefieder, 

Auf Carmels Gipfel 

Schwebſt du im Fluge: 

Seel', o ſelige, 

Heil und Ruhm dir, Aar, du himmliſcher. 


O wahrer Phönix, 

Der in den Flammen 

Ganz ſich verzehret, 

Neu ſich gebäret, 
Hochbegnadetes 

Liebesopfer, du wahrhaftiges. 


— 300 — 


27. 


Hymnus 
zu den Tageszeiten von der heiligen Jungfrau Barbara. 
Frei nach dem Liede: 


Fatalis o agonis 


Patrona Barbara. 


Die du im letzten Streite 

Uns ſchirmend ſtehſt zur Seite, 
Voll Huld, o Barbara: 

Dir, heil'ge Magd, befehle 

Ich mich mit Leib und Seele; 
Sey mir im Tod mit Hülfe nah. 


Der Lilien Glanz erbleichet, 

Und ihre Reinheit weichet 

Vor deiner Keuſchheit Licht: 

Daß ich, gleich dir, o Hehre, 
Mich rein und keuſch bewähre, 
Entzeuch mir deinen Beiſtand nicht. 


Der Roſen Zier nicht achtet, 
Wer, Roſe, dich betrachtet, 
Gefärbt im eignen Blut: 
Hilf mir, dem Herrn ergeben, 


— 301. — 


Ihm heil'gen Herz und Leben, 
Wie du, o Magd, mit freud'gem Muth. 


Vor deinem Glanz, dem reinen, 

Erblaßt der Sterne Scheinen, 

Du heil'ger Liebesſtern: 

Hilf mir, in heil'ger Liebe 

All meines Herzens Triebe, 

Gleich dir, zum Opfer weihn dem Herrn. 


In Krankheit und in Schmerzen, 
Wie haſt du viel der Herzen 
Mit Hülf' und Troſt erquickt: 
O ſteh' auch mir zur Seiten, 
Wann Todesnoth und Leiden 
Die bange Seele niederdrückt. 


= 


Wann, von dem Tod bezwungen, 
Dereinſt ich ausgerungen, 
Und mir das Auge bricht: 
Dann, vor des Richters Throne, 
Daß er erbarmend ſchone, 
Verſag mir deinen Beiſtand nicht. 


Dich will in allen Weiſen, 

O heil'ge Magd, ich preiſen 
Hier in dem Thränenthal: 

O hilf mir einſt dort oben 

Des Herren Huld zu loben, 
Vereint mit dir, im Himmelsſaal. 


— 


O Barbara, erhöre 
Dies Flehn, das, dir zur Ehre, 
Dem Herrn ich bringe dar: 
Fleh' ihn, daß, dir zur Seiten, 
Ich einſt, in ſel'gen Freuden, 
Mit dir ihn preiſe immerdar. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu 
der Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 
8. Befehlung. 


— 


28. 
Lied. 


Die ſicben Freuden der ſeligſten Dungfrau und Gottes— 
gebärcrin Mariä. 


Gaude virgo mater Christi, 


Frohlock, o Maria, laß Zagen und Bangen, 
Dein Schoos hat den Herren der Herren empfangen, 
Als Gabriels himmliſcher Mund dich begrüßt: 
O woll' uns, o Mutter, Errettung gewähren, 
Denn, daß wir dich, Jungfrau, als Mutter verehren, 
Geziemt uns, da Gott dich zur Mutter erkieſt. 


Frohlock', o Maria, vom Herren erkoren, 
Demüthige Magd, die den Heiland geboren, 

Ohn Schmerzen, begnadet von göttlicher Huld: 
Verleih' uns, mit keuſchen und heiligen Trieben 
Dein göttliches Kind, und dich, Mutter, zu lieben, 
Daß rein uns das Herz ſey von fündiger Schuld. 


Frohlocke, weil, folgend dem leitenden Sterne, 
Die Weiſen aus Morgenland kamen von ferne, 
Um Gaben dem göttlichen Sohne zu weihn: 

O ſchenk' uns, im Bund mit den heiligen Dreien, 
Glaub', Hoffnung und Liebe dem Kinde zu weihen, 
Mit Lilien der Keuſchheit in frommem Verein. 


— 94 — 


Frohlocke, weil, als du geſehen mit Schmerzen 
Verſcheiden dein Kind, du, mit jauchzendem Herzen, 
Vom Grabe erſtanden erblickteſt den Sohn: 

Daß wir aus dem Grabe der Sünden erheben 

Das Herz und Gemüth, und ein heiliges Leben 
Dem Herrn weih'n, erbitt' uns am ewigen Thron. 


Frohlocke, Maria, dieweil du geſehen 
Auffahren den Sohn zu den himmliſchen Höhen, 
Wo du mit ihm throneſt in ſel'gem Verein: 
Hilf, daß unſre Herzen, verweilend dort oben, 
Mit Chriſto vereinigt, der Erden enthoben, 
Und daß unſer Wandel im Himmel mag ſeyn. 


Frohlocke, und freu' dich des Tröſters, geſendet 
Vom Himmel, der Feuer der Liebe geſpendet, 
Die Herzen entflammend mit göttlicher Glut: 
Verleih' uns, entzündet in göttlicher Liebe, 
Dem Herrn uns zu weihen mit heiligem Triebe, 
Und hilf uns erringen das ewige Gut. 


Frohlocke, dieweil du, in ſeligen Freuden, 
Zum Himmel erhaben, nun throneſt zur Seiten 
Dem Sohn, und erſchließeſt das himmliſche Thor: 
O bitte für uns zu dem göttlichen Sohne, 
Daß er ſich erbarme und mildiglich ſchone, 

Und heb' uns zu dir in den Himmel empor. 


Amen. 


— 305 — 


29. 


Hymnus 
zu den Tageszeiten von dem heiligen Joſeph. 


Magne Joseph fili David. 


Du, aus Davids Stamm geboren, 
Joſeph, Schutz der Jungfrau rein, 

Jeſus hat dich auserkoren, 

Ihm an Vaters Statt zu ſeyn: 

Treuer Joſeph, mir auch biete 

Deine Hand mit Vaterhuld, 

Und beſtändiglich behüte 

Mich, dein Kind, vor Sünd' und Schuld. 


Da du ſaheſt, daß empfangen 
Deine Braut die hehre Frucht, 

War dein Herz erfüllt von Bangen, 
Und von ſchwerer Zweifel Wucht: 
Doch befreit durch Engels Lehre 
Ward von Sorgen dir die Bruſt: , 
Hilf, daß mir auch ſich verkehre 
Angſt und Pein in Wonn' und Luſt. 


Als nach Bethlehem der hehren 
Magd du gabeſt das Geleit, 

Kam die Zeit, da ſie gebären 
Sollt' den Herrn der Herrlichkeit: 


20 


— 306 — 


In das Heu, als treuer Hüter, 
Legſt das Kind du ſänftiglich: 
Bitt', daß es auf mich hernieder 
Blick' vom Himmel mildiglich. 


Du entrannſt Herodis Grimme, 
Führteſt nach Aegyptenland, 

Wie gebot des Engels Stimme, 
Mit der Magd das ſüße Pfand: 
Durch das Leid, das du getragen 
Auf der rauhen Pilgerbahn, 

Woll mir Beiſtand nicht verſagen, 
Wann mir Kreuz und Leiden nahn. 


Kehrend aus Aegypten wieder, 
Zogſt nach Galiläa du, 

Ließt in Nazareth dich nieder, 
Lebend dort in ſichrer Ruh: 

Dein Gemüthe reich an Blüthe 
Dient zur Gartenluſt dem Kind: 
Hilf, daß meine Seel' ſich reine, 
Und dem Herrn zum Garten grünt. 


Wie mit Schmerzen ſuchſt von Herzen 
Du das Kind im zwölften Jahr, 
Bis zur Stunden, da's gefunden 

Und dein Herz voll Freuden war: 
Hilf, daß Jeſum, meiner Seelen 
Wonn', ich nimmermehr verlier', 
Daß mein Herz, gereint von Fehlen, 
Ihm geweiht ſey für und für. 


u ze au — 
* 


> Jeſum hatteſt du zur Seiten, 
Und die Magd, die Gott erkor, 
Als die Zeit kam zum Verſcheiden, 
Und dein Geiſt ſich ſchwang empor: 
Steh' mit Jeſu und Marien 


n bei in meinem Tod, 
7 Wann die Seele wird entfliehen, 
In des letzten Kampfes Noth. 


Dieſer Tagsgebete Krone 
Bring' ich dir zur Gabe dar: 
Schenk' erwiedernd mir zum Lohne 
Deinen Beiſtand immerdar: 
Hilf mir in der letzten Stunde, 
Daß ich, nach vollbrachtem Streit, 
Einſt, mit dir in ſtetem Bunde, 
Selig ſey in Ewigkeit. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der 
Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 
8. Befehlung. 


20 * 


„ 


30. 
Hymnus 
zu den Tageszeiten von den heiligen Joachim und Anna, 
den Eltern der Gottgebärerin Mariä. 


0 bina conjugalis. 


2 Paar, die ihr als Muſter ſeyd 
Des Ehebunds geprieſen, 

An euch hat Gottes Gütigkeit 

Der Gnaden viel' erwieſen: 

Euch ehrt der Töchter Kron' und Zier, 
Der Enkel hocherhaben: 

Wer, Joachim, vergleicht ſich dir, 
Wer, Anna, dir an Gaben? 


Im Ehſtand habt ihr, frommes Paar, 
Gelebt in ſtillem Frieden, 

Und freudig trugt ihr's immerdar, 
War euch ein Leid beſchieden: 

Lang mochtet ihr von Gottes Huld 
Nicht Leibesfrucht erhalten: 

Doch fromm ergabt ihr in Geduld 
Das Herz in Gottes Walten. 


Als euch der Jahre viel entflohn, 

Und ſchon das Alter nahte, 

Und Hoffnung war entſchwunden ſchon, 
Ward durch des Herren Gnade 


— 3099 — 


Der Treue Lohn, ein Töchterlein, 
Euch, edles Paar, gegeben, 
Das von der Sünde Makel rein 
Empfangen hat das Leben. 


Bald, als noch kaum die zarte Magd 
Vollendet drei der Jahre, 

Habt ihr dem Herrn ſie dargebracht 
Zum Opfer am Altare: 

In Gottes Hände giebt ſich gern 

Das Mägdlein ſonder gleichen, 

Daß wir mit ihr uns weihn dem Herrn, 
Und geben ihm zu eigen. 


Wie habt ihr dann ſo emſiglich 
Das Jungfräulein erzogen, 

Dem alle Himmelsmächte ſich 
Erzeigten wohl gewogen: 

Denn als es Gott geweihet war, 
In ſeinem Dienſt zu leben, 

Hat ſich der lieben Engel Schaar 
Gern eurem Dienſt ergeben. 


O Joachim, im Himmelreich 

Zu ſel'gem Dienſt erkoren, 

O Anna, Mutter, gnadenreich, 
Der Magd, die Gott geboren: 

Als aller Tugend Muſter ſeyd 

Ihr uns vom Herrn gegeben: 

O ſchenkt uns Licht, daß wir allzeit 
Gott heil'gen unſer Leben. 


a 


Wie freut ihr nun mit heil'ger Luft 
Euch eures Kindes Ehren: 

Wie drückt ihrs an die treue Bruſt 
Mit ſel'gen Wonnezähren: 

Voll Liebe ſchlingt der Jungfrau'n Zier 
Die Arme um euch Beide: 4 
Ach, würd' ein kleines Theil auch mir 
Von eurer Wonn' und Freude. 


O Sterne, deren lichter Glanz 
Der Gläub'gen Herz erfreuet, 
Nehmt dieſer Tagsgebete Kranz, 
Als Gabe euch geweihet: 

Zum Opfer bring' ich ſie euch dar, 
Verſchmähet nicht mein Flehen: 
Wollt mit Erbarmen, heil'ges Paar, 
Auf mich hernieder ſehen. 


Mit Liebe bleib' ich allezeit 
Dir, Joachim, ergeben: 
Dir, Anna, ſey mein Herz geweiht 
Im Sterben und im Leben: 
O ſteht mir bei im letzten Streit, 
Wann Leib und Seel' ſich ſcheiden, 
Daß ich in ew'ger Seligkeit 
Vereint ſey mit euch Beiden. 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der 


Sext. — 


5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 


8, 9. Befehlung. 


— 1 — 


31. e 
Hymnus 


zu den Tageszeiten von den heiligen Ignatius und 
Franciscus Anverius, 


0 Ignati militantis. 


Dir, Ignatius, gebühret, 

Dir, Kaverius, zugleich, 

Ehr' und Ruhm, die ihr geführet 
Seelen viel zum Himmelreich: 

An des Morgens fernem Strande 
Habt ihr Thaten viel vollbracht, 
Euer wird im Abendlande 

Stets mit Preis und Dank gedacht. 


Viel von irrem Wahn Bethörten 
Brachte Licht Ignatius, 

Und der Heiden Viel' bekehrten 
Sich durch dich, Xaverius: 

Hier auf Erden wird euch loben 
Chriſti Kirche immerdar, 

Und die Krone reichet droben 
Chriſtus ſeinen Kämpfern dar. 


Wo die Sonn' erwacht im Morgen, 
Wo ſich niederſenkt ihr Stral, 
Brachtet ihr mit treuem Sorgen 
Rettung vielem Volk zumal: 


* 


Steht uns bei, daß wir nicht fallen, 
Rettet uns aus Sündennoth, 

Daß dem Herrn wir wohlgefallen, 
Und befolgen ſein Gebot. 


Mag der Sonne Glanz ſich einen 
Mit dem Mond und Sternenheer, 
Und in lichter Glorie ſcheinen, 
Stralen ſendend weit umher: 
Lichtres Glänzen iſt beſchieden 
Denen in der Ewigkeit, 

Die der Seelen viel' hienieden 
Führen zur Gerechtigkeit. 


Kein Geſchick und kein Verlangen, 
Nicht Gefahr, wie ſchwer ſie droht, 
Weder ird'ſche Luſt, noch Bangen, 
Weder Furcht, noch Todesnoth, 
Mochten von der Liebe ſcheiden 
Gottes und des Nächſten euch, 

Die der Herr nun lohnt euch Beiden 
Dort in ſeinem ſel'gen Reich. 


Wie viel' aus der Sünde Banden 
Habt der Seelen ihr befreit? 

Wie viel', die zum Herrn ſich wandten, 
Führtet ihr zur Heiligkeit? 

Eurer Huld ich mich befehle, 

Führt mich auf des Heiles Bahn, 
Schirmt mir hülfreich Leib und Seele, 
Schützt mich, wann Gefahr will nah'n. 


Pi 
a 


— Be 


Weithin glänzt durch alle Lande 
Eures Doppellichtes Schein, 

Die uns Gottes Huld entſandte, 
Daß ſie uns Vorbilder ſey'n: 
Wann des Tages Licht erblaſſet, 
Habt auf unſre Seelen Acht, 

Daß ſie nicht, von Schuld erfaſſet, 
Sinken in der Sünde Nacht. 


Heil'ge Väter, euch zu ehren, 

Euch zu preiſen immerdar, 

Bring' ich, euren Ruhm zu mehren, 
Dieſe Tagsgebete dar: 

Laßt fie huldvoll euch gefallen, 

Gnädig blickt auf mein Gebet, 

Neigt euch meinen Bitten allen, 
Und mein Flehen nicht verſchmäht. 


Daß wir wandeln eure Pfade, 
Und das Ziel verfehlen nicht, 
Fleht für uns, daß Gottes Gnade 
Uns erleucht' mit ſeinem Licht: 
Wann werd' ich, der Nacht entronnen, 
In des hehren Lichtes Schein, 
Dort in wandelloſen Wonnen 
Sel'gen Friedens mich erfreu'n? 
Amen. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu der 
Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 8, 9. 
Befehlung. 


— 3144 — 


32. 
Hymnus 
zu den Tageszeiten der unbefleckten Empfüngniß Mariä. 
Eja men labia ). 


Meine Lippen öffnet euch, ſingt und preiſ't der hehren Unbefleckten Magd des 
Herrn Herrlichkeit und Ehren. 


Loblied. 


Salve mundi domina. 


Weltgebieterin, gegrüßet 

Seyſt du, Jungfrau der Jungfrauen, 
Königin des Himmels, ſüßer 
Morgenſtern, zu dem wir ſchauen! 
Sey gegrüßt in Gnadenfülle, 

Und von Himmelslicht verkläret, 
Aller Welt ſey deine Hülfe, 
Große Herrſcherin, gewähret: 
Schon vom Anfang hat der Vater 
Seinem Wort, ihm eingeboren, 
Wodurch alle Ding' erſchaffen, 
Dich zur Mutter auserkoren: 
Drum er herrlich dich geſchmücket, 
Und als Braut dich hoch geehret, 
Daß allein von Adams Sünde 
Frei du bliebſt und unverſehret. 


1) Zur Metten. 


* 


Sey gegrüßt, o weiſe Jungfrau, 
Haus, dem Höchſten eingeweihet, 
Mit dem Opfertiſch und Säulen 
Siebenfältig angereihet: 

Von der Erbſchuld gift'gem Keime 
Durch die Vorſicht ausgenommen, 
Schon im Mutterſchoos geheiligt, 
Eh du auf die Welt gekommen: 
Pforte zu dem Heiligthume, 

Stern aus Jakobs Haus erſchienen, 
Aller der Lebend'gen Mutter, 
Fürſtin, der die Engel dienen: 
Schrecklich unſerm Feind und furchtbar, 
Wie ein Heer in feſten Reihen, 
Sichern Port und offne Zuflucht 
Mögſt den Chriſten du verleihen! 


Sey gegrüßt, Thron Salomonis, 
Und belebte Bundeslade, 
Flammend Dorngeſträuch von Horeb, 
Himmelsbogen, Bund der Gnade: 
Aarons Stab mit grünem Keime, 
Gedeons Vließ am Segensorte, 
Honigros', Samſons Geheimniß, 
Stets verſchloßne Gottespforte! 
Denn wohl ziemt' es dem erhabnen 
Sohn, der deine Bruſt geſogen, 
Vor der Makel dich zu wahren, 
Die uns Eva zugezogen: 

Drum er dich, die er zur hohen 
Gottgebärerin erwählet, 


— 3  — 


Daß kein Uebel in dir wohne, 
Ganz mit Gnade hat beſeelet. 


Sey gegrüßt, Jungfrau und Mutter, 
Tempel Gottes, des Dreieinen, 
Sitz der makelloſen Tugend, 

Luſt der Engel und der Reinen: 
Troſt für allen Gram hienieden, 
Luſtgefild in Edens Mitte, 

Palme der Geduld, des Friedens, 
Hohe Ceder keuſcher Sitte: 
Erdreich wunderbar geſegnet, 

Land der prieſterlichen Würde, 
Ganz geheiligt, unbeſchweret 

Von der Erbſchuld harter Bürde: 
Stadt des Herrn, des Allerhöchſten, 
Pforte, die gen Aufgang führet, 
Dir, vor Allen einz'ge Jungfrau, 
Aller Gnaden Preis gebühret! 


Sey gegrüßt, o Zufluchtsſtätte, 
Davids Thurm auf Felſengrunde, 
Mit den Zinnen wohl verſehen, 

Und mit Waffen in der Runde: 

Du, o Jungfrau ſonder Makel, 
Ganz in Gottes Lieb' entzücket, 

Haſt die Macht des alten Drachen 
Nieder in den Staub gedrücket: 
Starke Frau, und Zier des Weltalls, 
Heldin Judith, unbeweget, 


Und holdſel'ge Abiſai, 

Die den wahren David pfleget: 
Rachels Sohn war von der Vorſicht 
Für Aegyptens Heil erkoren: 

Der die ganze Welt erlöſet, 

Aus Maria wird geboren. 


Sey gegrüßt, o Stundenzeiger, 

Wo die Sonne rückgegangen 

Um zehn Linien ihres Kreiſes, 

Als der Gottmenſch ward empfangen: 
Um den Menſchen aus dem Abgrund 
Zu dem Höchſten zu erſchwingen, 
Will der Höchſte eine Stufe 

Unter Engel ſich verringen: 

Und mit neuem Glanz verſchönet 
Durch der Gnadenſonne Stralen, 
Schimmerſt du als Morgenröthe 
Ueber dunkeln Erdenthalen: 

Du, die Lilie unter Dornen, 

Haſt des Drachen Haupt zertrümmert, 
Wie der Mond, ſo deine Schönheit 
Dem Verirrten hülfreich ſchimmert. 


Sey gegrüßt, o reinſte Mutter, 
Jeſſe's Zweig mit Himmelsblütbe, 
Mit dem Sternenkranz umwundne 
Königin der Mild' und Güte: 
Hoch erhöht ob allen Engeln, 
Unbeflecket, unverſehret, 


— 318 — 


Die zur Rechten ſteht des Königs, 
Hell im Goldgewand verkläret: 
Gnadenmutter, ſüße Hoffnung 
Aller, die vom Weg geſchritten, 
Lichter Stern auf Meereswogen, 
Port für die, ſo Schiffbruch litten: 
Himmelsthor, für uns erbauet, 
Heil und Helferin der Kranken, 
Hilf uns deinen Sohn einſt ſchauen, 
Ewig ſeiner Gnade danken. 

Amen. 


Herr, erhöre die Gebete, 

Dargebracht zu deiner Ehren, 

Der erhab'nen Himmelskön'gin 

Hehren Ruhm und Preis zu mehren: 

Daß auf unſerm Pilgerpfade 

Sie uns mütterlich geleite, 

Und an unſers Lebens Ziele 

Uns beſchirm' im letzten Streite. 
Amen. 


Strophen 1—7, und Befehlung. Str. 1. zur Metten. — 2. zur Prim. — 
3. zur Terz. — 4. zur Sext. — 5. zur Non. — 6. zur Veſper. — 7. zur 
Complet, worauf die Befehlung folgt. 


Die Ueberſetzung des Liedes iſt von Joh. Emanuel Veith, und findet ſich in 
deſſen „Jeſus meine Liebe.“ (Wien, 1827. — S. 165 ff.) Die unbedeutenden 
im Liede vorgenommenen Abänderungen ſind, daß in Str. 6, Z. 13. für „Dör— 
nern“ — „Dornen“ geſetzt ward, und daß in Str. 7. die bei Veith aus Ver- 


— U. 


ſehen weggebliebenen Z. 5—8. eingeſchaltet wurden. Die Befehlung wurde an 
die Stelle der bei Veith ſich findenden geſetzt, welche lautet wie folgt: 


Dieſes Lob in Demuth wir 
Dir, o Jungfrau, bringen, 
Deiner Hoheit für und für 
Ruhm und Preis zu ſingen: 
Auf dem fernen Pilgergang 
Mütterlich uns leite, 
Schirm uns unſer Leben lang 
Und im letzten Streite. 

Amen. 


— 320 — 


Anhang 


zu den 


neuern kirchlichen oder geiſtlichen Liedern und 
Geſängen ſeit dem Anfange des ſechszehnten 
Jahrhunderts. 


335 
Hymnus zu den Tageszeiten von dem heiligen Schutzengel. 


Custodes hominum psallimus angelos. 


Den Ruhm der Engelſchaaren zu erheben, 

Tön' unſer Lied, die uns zur Huth gegeben, 

Auf daß nicht arge Feindesliſt uns ſchade, 
Des Vaters Gnade. 


In neid'ſcher Bruſt, entkleidet ſeiner Ehren, 

Hegt ſtets der Fürſt der Sünde dies Begehren, 

Daß er, die Gott berief zu Himmelserben, 
Stürz' ins Verderben. 


Drum ſtellt euch, Hehre, ſchirmend uns zur Seiten, 

Vom euch vertrauten Land ſcheucht herbes Leiden: 

Was trübt die Seele, ſcheucht, daß Ruh' und Frieden 
Uns ſey beſchieden. 


O Chriſte, du, der Engel Zier und Krone, 

Der Menſchheit Herr und König, unſer ſchone: 

Geſell' uns ewig einſt, befreit von Mängeln, 
Zu deinen Engeln. 


Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — 4. zu 


der Sext. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet 


— 321 — 
Den Friedensboten, Michael, den werthen, 
Send' oft, o Herr, herab zu unſrer Erden, 
Daß Segen uns ſein Nah'n, und heil'ge Freude, 
Und Heil bereite. 


Auch Gabriel, die Stärke ſonder Gleichen, 

Nah' häufig, unſrer Feinde Trotz zu beugen, 

Daß wir ihn, ſchwebt er zu den ird'ſchen Auen, 
Als Retter ſchauen. 


Und Raphael, der Heil und Heilung ſpendet, 

Werd' oft von dir zu uns herab geſendet: 

Geneſung ſchenk' er, lenk' auch unſre Thaten 
Zum Ziel der Gnaden. 


Erhör', o Herr, mein Flehn, das dir zur Ehren 
Geweiht ſey, deiner Engel Lob zu mehren: 
Daß, nach vollbrachtem Kampf, ſie mich geleiten 
Zu Himmels Freuden. 
Amen. 


— 8. Befehlung. 


Der Hymnus iſt das Kirchenlied „Custodes hominum psallimus angelos,“ 
deſſen ſieben Strophen in derſelben Folge beibehalten ſind. Nur an die Stelle 
des doxologiſchen Schlußverſes des Kirchenlieds iſt eine andere Schlußſtrophe, 


als Befehlung, geſetzt. Statt dieſer kann auch, in der gewöhnlichen Form der 


Commendatio, geſetzt werden: 


I. 


Meiner Tagsgebete Kranz, Herr, dein Lob zu mehren, 
Mein Schutzengel, ſey geweiht dir zu Ruhm und Ehren: 
Steh mir ſchirmend hülfreich bei in dem letzten Streite; 
Führe mich an deiner Hand zu des Himmels Freude. 
Mein Engel, den Gott mir zum Schützer entbot, 

Mich, den dir befohlen die himmliſche Güte, 


Erleuchte, leite, regiere, behüte. 
Amen. 


21 


— . — 


34. 
Hymnus 
zu den Tageszeiten von den heiligen Engeln. 


Custodes hominum psallimus angelos. 


Den Ruhm der Engelſchaaren zu erheben, 

Tön' unſer Lied, die uns zur Huth gegeben, 

Auf daß nicht arge Feindesliſt uns ſchade, 
Des Vaters Gnade. 


In neid'ſcher Bruſt, entkleidet ſeiner Ehren, 

Hegt ſtets der Fürſt der Sünde dies Begehren, 

Daß er, die Gott berief zu Himmelserben, 
Stürz' ins Verderben. 


Drum ſtellt euch, Hehre, ſchirmend uns zur Seiten, 

Vom euch vertrauten Land ſcheucht herbes Leiden: 

Was trübt die Seele, ſcheucht, daß Ruh' und Frieden 
Uns ſey beſchieden. 


Held Michael, der bezwang des Drachen Wüthen, 

Des mächt'ger Arm errang der Himmel Frieden, 

Nah’ oft, daß wir ihn auf den ird'ſchen Auen 
Als Retter ſchauen. 


Auch Gabriel, der Heilesbote, kehre, 

Die Stärke, bei uns ein: und, Herr, gewähre, 

Daß Segen uns ſein Nah'n, und heil'ge Freude, 
Und Heil bereite. 


— 323 — 


Und Raphael, der Heil und Heilung ſpendet, 

Werd' oft von dir zu uns herab geſendet: 

Geneſung ſchenk' er, lenk' auch unſre Thaten 
Zum Ziel der Gnaden. 


O Chriſte, du, der Engel Zier und Krone, 

Der Menſchheit Herr und König, unſer ſchone: 

Geſell' uns ewig einſt, befreit von Mängeln, 
Zu deinen Engeln. 


Erhör', o Herr, mein Flehn, das, dir zur Ehren 

Geweiht ſey, deiner Engel Lob zu mehren: 

Daß, nach vollbrachtem Kampf, ſie mich geleiten 
Zu Himmels Freuden. 


Amen. 
Str. 1. zu der Metten. — 2. zu der Prim. — 3. zu der Terz. — J. zu 
der Sert. — 5. zu der Non. — 6. zu der Veſper. — 7. zu der Complet. — 


8. Befehlung. 

Der Hymnus iſt das Kirchenlied „Custodes hominum psallimus angelos,* 
mit einigen minder erheblichen Abänderungen in den von den Erzeugeln Michael 
und Gabriel ſprechenden Verſen, und in der Anordnung der Strophen; Abän— 
derungen, die auf Verlangen getroffen wurden. 

An die Stelle des doxologiſchen Schlußverſes des Kirchenlieds iſt cine an— 
dere Schlußſtrophe, als Befehlung, geſetzt. Statt dieſer kann auch, in der ge— 
wöhnlichen Form der Commendatio, geſetzt werden: 

Meiner Tagsgebete Kranz, Herr, dein Lob zu mehren, 
Mein Schutzengel, ſey geweiht dir zu Ruhm und Ehren: 
Steh mir ſchirmend hülfreich bei in dem letzten Streite; 
Führe mich an deiner Hand zu des Himmels Freude. 
Mein Engel, den Gott mir zum Schützer entbot, 
Mich, den dir befohlen die himmliſche Güte, 
Erleuchte, leite, regiere, behüte. 
Amen. 


24? 


. 2 


S Mis An fo nig 
Cardinal. 


Geboren zu Rom 1540. Geſtorben 1603. 


— — 


35. 
Kirchenlied. 


Fortem virili pectore !). 


Die männlich kühn, dem Herrn geweiht, 
Den Preis erkämpft der Heiligkeit, 

Den hehren Frau'n, die Erd' entlang 
Ertöne Ruhm und Lobgeſang. 


Die, liebewund in heil'ger Bruſt, 

Der Welt entſagt' und ihrer Luſt, 

Preis ihr, die ſich auf ſteiler Bahn 
Zum ew'gen Heile rang hinan. 


Mit Faſten ſie das Fleiſch bezwang, 
In brünſtigem Gebet erſchwang 

Sich aus dem Thränenthal ihr Herz 
Zum Herrn der Herren himmelwärts. 


1) Am Feſte einer heiligen Frau, insgemein. 


— 325 — 


Der Starken Kraft, Herr, der allein 
Zu allem Großen ſchenkt Gedeih'n, 
Für uns bringt ſie ihr Fleh'n dir dar: 
Erbarm dich deiner Knechte Schaar. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 
Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 
Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 
Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


Robertus Bellarminus. 


— 


Cardinal. 


Geboren 1542. Geſtorben 1621. 


36. 
Kirchenlied. 
Pater superni luminis !). 


Vater des Lichtes, neigeſt du 

Den Blick auf Magdalena zu, 

Gleich wird ihr Herz in Lieb' entzündt, 
Und ihres Buſens Eis zerrinnt. 


Von Liebe wund eilt ſie heran, 
Salbt ihm die Füße, waſcht ſie dann 
Mit ihren Zähren, trocknet ſie 

Mit ihrem Haupthaar, küſſet ſie. 


Bei'm Kreuz zu ſtehn trägt ſie nicht Scheu, 
Am Grabe weilt ſie liebetreu, 

Die Wächter kann ſie furchtlos ſehn: 

Nicht mag mit Liebe Furcht beſtehn. 


1) Am Feſte der heiligen Maria Magdalena, 


O wahre Liebe, Herr der Huld, 
Mach' unſre Herzen rein von Schuld: 
Schenk' uns, in heil'ger Lieb' erneut, 
Den Lohn der ew'gen Seligkeit. 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt, und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. 

Amen. 


37. 
Kirchenlied. 


Custodes hominum psallimus angelos. 


Den Ruhm der Engelſchaaren zu erheben, 

Tön' unſer Lied, die uns zur Huth gegeben, 

Auf daß nicht arge Feindesliſt uns ſchade, 
Des Vaters Gnade. 


In neid'ſcher Bruſt, entkleidet ſeiner Ehren, 

Hegt ſtets der Fürſt der Sünde dies Begehren, 

Daß er, die Gott berief zu Himmelserben, 
Stürz' ins Verderben. 


Drum ſtellt euch, Hehre, ſchirmend uns zur Seiten, 

Vom euch vertrauten Land ſcheucht herbes Leiden: 

Was trübt die Seele, ſcheucht, daß Ruh' und Frieden 
Uns ſey beſchieden. 


O Chriſte, du, der Engel Zier und Krone, 

Der Menſchheit Herr und König, unſer ſchone: 

Geſell' uns ewig einſt, befreit von Mängeln, 
Zu deinen Engeln. 


Den Friedensboten, Michael, den werthen, 

Send' oft, o Herr, herab zu unſrer Erden: 

Daß Segen uns ſein Nah'n, und heil'ge Freude, 
Und Heil bereite. 


— — 


Auch Gabriel, die Stärke ſonder Gleichen, 

Nah' häufig, unſrer Feinde Trotz zu beugen: 

Daß wir ihn, ſchwebt er zu den ird'ſchen Auen, 
Als Retter ſchauen. 


Und Raphael, der Heil und Heilung ſpendet, 

Werd' oft von dir zu uns herab geſendet: 

Geneſung ſchenk' er, lenk' auch unſre Thaten 
Zum Ziel der Gnaden. 


Preis dir, dreiein'ger Gott, und Ruhm und Ehre, 
Der Erde, Meer, und alle Himmelsheere 
Allwaltend lenkt, die ſtets dein Lob verbreiten 
Durch ew'ge Zeiten. 
Amen. 


38. 
Kirchenlied. 


Aeterne rector siderum. 


Herr, ew'ger Gott, deß Allmachtsruf, 
Was Daſeyn hat, aus Nichts erſchuf, 
Der du der Welt Erhaltung ſchenkſt 
Und ſie mit weiſer Vorſicht lenkſt: 


Neig' aus den ſel'gen Himmelshöh'n 
Dich deiner reu'gen Knechte Fleh'n; 
Geuß, wie des Tages Licht erwacht, 
Dein Licht in unſrer Seelen Nacht. 


Dein Engel, den uns deine Treu 
Beſtellt zum Wächter, ſteh' uns bei: 
Daß, bringt Verſuchung uns Gefahr, 
Er uns vor Sündenſchuld bewahr'. 


Des Drachen Trug und grimme Macht 
Zerſchmettr' er in des Abgrunds Nacht: 
Daß ſchwachen Herzen ſchade nicht 
Das Netz, das ſeine Tücke flicht. 


Der Feinde Wuth, die uns umdräu't, 
Scheuch' er von unſern Grenzen weit: 
Daß Fried' im Lande mög' erblüh'n, 
Und Peſt und Seuchen fern entflieh'n. 


— 31 — 


Preis Gott dem Vater immerdar, 
Der die vom Sohn erlöſte Schaar, 
Die von dem heil'gen Geiſt geweiht, 
Durch ſeine Engel ſchütz' allzeit. 

Amen. 


Maffeo Barberino, 
Cardinal, feit 1623. Papſt Urban VIII 


Geboren 1562. Geſtorben 1644. 


39. 
Kirchenlieder. 


Martinae celebri plaudite nomini. 
Non illam erucians ungula, non ferae, 


Tu natale solum protege, tu bonae. 


Martina's hehren Namen preiſt laut in Jubelklängen, 

Jauchzt, Bürger Roms, verherrlicht in hehren Lobgeſängen 

Die Jungfrau, reich an Tugend, die ſel'gen Lohn errungen, 
Vom Martyrkranz umſchlungen. 


Sie, die von edler Eltern erlauchtem Stamm entſproſſen, 

Von Freuden und Genüſſen und Gütern war umfloſſen, 

Von allem, was verlockend der Reichen Leben ſchmücket, 
Und Sinn und Herz beſtricket: 


Verſchmäht die Luſt der Erde, vom Eitlen ab ſich wendend, 

Giebt ſich dem Herrn zu eigen: mit reichen Händen ſpendend 

Ihr Gut den Armen Chriſti, erwählt ſie ſich zum Lohne 
Des ew'gen Lebens Krone. 


— 8 — 
40. 


Nicht herber Marter Qualen, nicht Wuth der Thiere beugen 

Der Heldin Muth, ſie trotzet der blut'gen Geißeln Streichen: 

Denn Engel ſchweben nieder, die, ihre Kraft zu mehren, 
Mit Himmelskoſt ſie nähren. 


Sieh, wie des Löwen Ingrimm und zorn'ge Wuth verſieget, 

Der ſich mit ſanftem Schmeicheln zu ihren Füßen ſchmieget: 

Doch blitzt das Schwerdt, Martina, das deine Qualen endet, 
Zum Himmel dich entſendet. 


Zu dir, wie Weihrauchsdüfte empor zu Himmels Höhen 

Aufſteigen vom Altare, ſchwingt ſich der Deinen Flehen: 

Daß Unheil und Gefahren, zu deines Namens Ehren, 
Durch dich in Heil ſich kehren. 


* 
11 
14 


Dein Vaterland beſchirme, o Heil'ge, und verleihe, 

Daß ſich einträcht'gen Friedens die Chriſtenheit erfreue: 

Der Waffen Klang verſcheuche, und fern von uns verjage 
Des Kriegs Getöſ' und Plage. 


Laſſ' unterm Kreuzpaniere, durch aller Herrſcher Lande, 

Die Völker ſich vereinen, zu ſprengen Salem's Bande: 

Sey Führerin zum Siege, das Blut der Unſchuld räche, 
Die Macht des Feindes breche. 


— 334 — 


Du, unſer Schutz und Zierde, blick' aus den ſel'gen Höhen 

Mit Wohlgefallen nieder auf deiner Diener Flehen: 

Dein Rom laß deiner Obhut ſich freu'n, das dir lobſinget 
Und Dankgelübde bringet. * 


Scheuch fern von uns, Dreiein'ger, den Tand der nicht'gen Freuden, 
Du, deiner Zeugen Beiſtand und Kraft im Kampf der Leiden: 
Laß leuchten deinen Knechten, Herr, deines Heiles Sonne, 
Die aller Sel'gen Wonne. 
Amen. 


= 3 


42. 
Kirchenlied. 


Domare cordis impetus Elisabeth. 


Jyr Herz bezwingend achtet, voll Muths, Eliſabeth 
Nicht ird'ſcher Krone Schimmer, 
Dient Gott in Armuth und Gebet. 


Sieh, hoch vom Herrn begnadet, freut ſie im Himmelsſaal, 
Von lichtem Glanz umſtralet, 
Sich heil'ger Wonnen ſonder Zahl. 


In ſel'gem Frieden thronet, mit Engeln, hochverklärt, 
Die ſich zum Lohn errungen 
Der Krone Glanz, die ewig währt. 


Dem Vater und dem Sohne erſchalle für und für 
Preis, Lobgeſang und Ehre, 
Und, heil'ger Geiſt, o Tröſter, dir. 
Amen. 


43. 


Opes decusque regium reliqueras. 


Des Reichthums Bürde fliehend und ird'ſcher Krone Prangen 
Gabſt du dich Gott zu eigen mit brünſtigem Verlangen: 

Nun weilend unter Engeln, beglückt in ſel'gem Frieden, 
Eliſabeth, beſchirm' uns vor unfrer Feinde Wüthen. 


Sey Führerin und lehr' uns des Heiles Bahn erkennen, 
Daß aller Gläub'gen Herzen in heil'ger Lieb' entbrennen: 
Daß ſüße Wohlgerüche aus unſerm Thun entſprießen, 
Wie eingehüllt in Roſen es deine Lieb' erwieſen. 


Dir, ſel'ge Liebe, mächtig, endlos für ew'ge Zeiten 
Uns in dem Himmelreiche Wohnſtätten zu bereiten, 
Dem Vater und dem Sohne, dir, Geiſt auch, gleich den Beiden, 
Schall' Lobgeſang und Ehre in alle Ewigkeiten. 
Amen. 


u; 


6% . 


* 


44. 
| Kirchenlied. 


Regali solio fortis Iberiae. 
(Nullis te genitor blanditiis trahit.) 


Held, ruhmumſtralt, Licht auf Iberiens Throne, 
Hermenegild, der Zeugen Zier und Krone, 
Die liebend, treu bewähret, 
Des Herren Huld im Himmel hoch verkläret: 
Wie harrſt du aus in Demuth, zu bewahren 
Gott die gelobte Treu, wie den Gefahren — 
Wehrſt du, dich ſelbſt befämpfend, 
Und klüglich der Gelüſte Gluten dämpfend: 


Wie zügelſt du die Triebe, welche nähren 

Der Sünde Keim, daß ſich die Schritte kehren, 
Raſtlos, auf ſicherm Pfade, 

Zum Ziel der Wahrheit, treu dem Ruf der Gnade. 


Nicht Schmeichelwort des Vaters mag dich rühren, 
Noch üpp'gen Lebens Lockung dich verführen: 

Der Glanz der Edelſteine 
Und Herrſchbegier täuſcht nicht dein Herz, das reine. 


Des dräu'nden Schwerdtes Blitz mag dich nicht ſchrecken, 
Noch mag des Henkers Wuth dir Angſt erwecken: 

Denn Güter, ſchnell zerronnen, 
Verſchmähſt du für des ew'gen Heiles Wonnen. 


I. 22 


u. 


— 338 — 


Nun blicke ſchirmend aus den ſel'gen Höhen 

Auf uns herab, dich neigend unſerm Flehen, 
Dieweil in frommen Weiſen 

Wir deines Siegs glorreiche Palmen preiſen. 


Preis ſey dem Vater auf dem Himmelsthrone, 
Und, mit dem Geiſt, dem eingebor'nen Sohne: 
Lob, Ehr' und Ruhm erſchalle 
Gott, dem Dreieinen, durch die Zeiten alle. 
Amen. 


= u — 


45. 


Kirchenlied. 


Regis superni nuntia ‘), 


Des höchſten Gotts Verkünderin, 

Fern aus der Heimath willſt du ziehn, 
Daß Jeſum du der Heiden Schaar 
Bringſt, oder ihm dein Blut bringſt dar. 


Bleib', o Thereſia, ſüßre Pein 
Und ſüßres Sterben harret dein: 
Wund von der heil'gen Liebe Stral 
Stirbſt du dahin in ſel'ger Qual. 


Als Liebesopfer ſinkſt du hin, 
In Lieb laß' unfre Herzen glüh'n: 
Das Volk, vertrauet deiner Huth, 
Beſchirme vor der Hölle Glut. 


Dem Vater auf dem höchſten Thron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Dir, heiligſte Dreieinigkeit, 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 
Amen. 


1) Am Feſte der heiligen Thereſia. 


Bar 


6 


46. 
Kirchenlied. 


Haec est dies qua candidae. 


Dies iſt der Tag, da ſeliglich, 
Gleich einer weißen Taube, ſich 
Thereſia's Geiſt dem Staub entrang, 
Und auf zum Himmel ſich erſchwang: 


Da ſie vernahm des Bräut'gams Wort: 
Die Kron', o Schweſter, winkt dir dort, 
Komm', ſchwing' vom Carmel dich hinan, 
Dem Hochzeitmahl des Lamms zu nah'n. 


Die Himmelschöre preiſen dich, 
Bräut'gam der Jungfrau'n, wonniglich: 
Und ſel'ges Brautlied tön' allzeit 
Dir, Jeſu Chriſt, in Ewigkeit. 
Amen. 


— 31 — 


Johann Daptift Santeuil. 
Geboren 1630. Geſtorben 1697. 


47. 


Kirchenlied. 


Quo sanctus ardor te rapit !). 


Wohin reißt die Begeiſtrung dich, 
Der Jungfrau'n Zier, ſo mächtiglich? 
Warum, Maria, eileſt du 

So raſtlos dem Gebirge zu? 


Der heil'ge Geiſt iſts, der dich drängt, 
O Magd, in die ſich Gott geſenkt: 
Nicht mindert deine Freundlichkeit 

Der Mutter Gottes Würdigkeit. 


Zur Blutsverwandten geht dein Lauf, 

Die Hochbetagte ſuchſt du auf: 

Zu ſegnen, die ihr Gott geſchenkt, 

Die Frucht, die noch ihr Schoos umfängt. 


O große Mutterſeligkeit: 

Es ſtaunt Natur, du ſtaunſt, erfreut, 
Da grüßend, ſie, verzückt im Geiſt, 
Dich, Gottes Mutter, ſelig preiſt. 


1) Am Fefte von Mariä Heimſuchung. 


— 342 — 


Verhüllt in deinem Schooße war, 
Wie hinter Wolken, wunderbar, 
Die Sonne, deren lichter Stral 
Die Welt erleuchtet allzumal. 


Dir, Welterlöſer, ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit: 

Dir Vater auch, und Tröſter dir 

Schall' unſer Loblied für und für. 
Amen. 


— 343 — 


Francesco Lorenzini, 
Florentiner. 


Gab im J. 1719 eine Vita di Santa Giuliana Falconieri heraus. 


48. 
Kirchenlied. 


Coelestis agni nuptias. 


Dem Gotteslamm inbrünſtiglich 

Verlobſt du, Juliana, dich: 

Vom Vaterhauſe ziehſt du fern, 

Führſt frommer Jungfrau'n Schaar zum Herrn. 


Bei Tag und Nacht rufſt ſehnlich du 
Dem Bräutigam am Kreuze zu: 

Im Schmerz, der dein Verlangen ſtillt, 
Trägſt du an dir des Bräut'gams Bild. 


Du klagſt, von ſieben Wunden roth, 
Der Gottesmutter deine Noth: 

Doch, wachſend mit der Thränen Flut, 
Flammt lichter auf der Liebe Glut. 


Als ſich zum Tod dein Leben neigt, 
Wird wunderbar dir dargereicht 
Vom Herren Troſt: es ſtärket Gott 
Dich nährend mit dem Engelbrod, 


Dir, Schöpfer, auf dem ew'gen Thron, 
Dir, gleich dem Vater, ew'ger Sohn, 
Dir, heil'ger Geiſt auch, ſey geweiht 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. 

Amen. 


— 345 — 


Vermiſchtes. 
Geiſtlichen Inhaltes. 


— — 


49. 


Gebet 
zur allerſeligſten Zungfrau Maria. 


O sanctissima, 


O hochheiligſte, 

O mildſeligſte, 

Süße Jungfrau Maria! 
Mutter wie keine, 
Jungfräulich reine, 
Bitte Gott für uns. 


— 346 — 


50. 
Fragment einer Sequenz 


zum Gedüchtnißtage der Ankunft des Apoſtels Paulus 


in Putcoli. 


Ad Maronis mausoleum. 


Zu Virgilens Grab geführet, 

Goß er, ſinnend, mild gerühret, 
Thau der Thränen auf den Ort: 
Sprach, welch Heil war dir beſchieden, 
Traf ich lebend dich hienieden, 

Du der Dichter Preis und Hort. 


— 347 — 


555 
Gebet 
der König in Maria Stuart. 


O domine Deus, speravi in te. 


Mein Gott, auf dich ſetzt' ich mein Hoffen allzeit: 
O, ſüßeſter Jeſu, befreie mich heut. 
In hartem Gefängniß, 

In ſchwerem Bedrängniß 

Mein Herz nach dir ſchreit: 

Mein Sehnen, 

Mein Stöhnen, 

Sieh, Herr, meine Thränen 

Vom Throne, 

Und ſchone, 

Befreie mich heut. 


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im römiſchen Brevier enthaltenen Hymnen. 


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1 


Aeterne rerum conditor. 
Dir, Schöpfer, auf dem ew'gen Thron, 
Dir, gleich dem Vater, ew'ger Sohn, 
Dir, heil'ger Geiſt auch, ſey geweiht 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


2. 


A nobis abigas lubrica gaudia. 


Scheuch fern von uns, Dreiein'ger, den Tand der nicht'gen Freuden, 

Du, deiner Zeugen Beiſtand und Kraft im Kampf der Leiden: 

Laß leuchten deinen Knechten, Herr, deines Heiles Sonne; 
Die aller Sel'gen Wonne. Amen. 


3. 


Beata charitas in arce siderum. 


Dir, ſel'ge Liebe, mächtig, endlos für ew'ge Zeiten 

Uns in dem Himmelreiche Wohnſtätten zu bereiten, 

Dem Vater und dem Sohne, dir, Geiſt, auch, gleich den Beiden, 
Schall' Lobgeſang und Ehre in alle Ewigkeiten. Amen. 


— 352 — 


Da sempiterna trinitas. 


Gieb, ewige Dreieinigkeit, 

Im Guten uns Beſtändigkeit: 

In Zährenſtrömen laß voll Huld 

Verſenkt ſeyn unſrer Sünden Schuld. Amen. 


5. 


Decus parenti debitum. 


Laut ſchalle würd'ger Lobgeſang 

Dem höchſten Vater allezeit, 

Preis deinem eingebor'nen Sohn, 

Dem Geiſt auch, welcher Troſt verleiht, 
Dem Ruhm gebührt und Ehr' und Macht 
Von nun an bis in Ewigkeit. Amen. 


6. 


Decus parenti et filio. 


Dem Vater auf dem Himmelsthron, 

Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Dir, Gott der Macht und Herrlichkeit, 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


7. 


Deo patri sit gloria, 
Ejusque soli filio. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Geiſt auch ſey geweiht 

Ruhm, Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


—_ — 


8. 9. 
Deo patri sit gloria, 
Et filio, qui a mortuis 
Surrexit, ac paraclito, 
In saeculorum saecula. Amen. In sempiterna saecula. Amen. 
Preis ſey dem Vater unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Dem heil'gen Geiſt in Ewigkeit. Von nun an bis in Ewigkeit. 
Amen. Amen. 


10. 
Deo patri sit gloria, 
Natoque patris unico. 
Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 
Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 
Dem Geiſt auch, der uns Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 
11. 
Deo patri sit gloria, 
Qui, quos redemit ſilius. 
Preis Gott dem Vater immerdar, 
Der die vom Sohn erlöſte Schaar, 
Die von dem heil'gen Geiſt geweiht, 
Durch ſeine Engel ſchütz' allzeit. Amen. 
12. 
Esto patri filioque. 
Preis dem Vater und dem Sohne 
Und dem Geiſt der Heiligkeit: 
Preis dem ewigen Dreieinen, 
Ehr' und Ruhm und Herrlichkeit; 
Dank und Jubelſang erſchalle 
Jetzt und bis in Ewigkeit. Amen. 


1. 23 


13 


Genitori genitoque. 


Preis dem Vater und dem Sohne, 
Preis und ſteter Jubelſang: 

Heil und Ehre ſchall' zum Throne, 
Lob und Segens Wonneklang: 
Auch den Geiſt in gleichem Tone 
Singe unſer Hochgeſang. Amen. 


14. 


Gloriam patri melodis, 


Preis dem Vater ſchall' in voller 
Melodien Jubelklang: 

Preis dem Sohne, dem Erlöſer, 

Preis dem Geiſt und Lobgeſang: 
Ihm, dem Einen und Dreieinen, 
Ew'ger Ruhm und Hochgeſang. Amen. 


15. 


Hoc Christe nobis, hoc pater. 
Dies, Chriſte, ſchenk' uns mildiglich, 
Dies, Vater, Tröſter, gnädiglich: 
Gott, welchem Ruhm und Herrlichkeit, 
Und Preis erſchallt in Ewigkeit. Amen. 


16. 
Jesu, flos matris virginis, 
Der Jungfrau ewig blüh'nder Sohn, 
O Jeſus, unſre Lieb' und Wonn', 
Ehr' und Anbetung ſey geweiht 
Dir, und das Reich der Seligkeit. Amen. 


— —ͤ—e— 


1% 
Jesu, tibi sit gloria. 
Qui apparuisti gentibus. 
Dir, Jeſu, Preis und ew'ger Dienft, 
Der du den Völkern einſt erſchienſt: 
Dir Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


18. 
Jesu, tibi sit gloria, 
Qui natus es de virgine. 
Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Dir, den die Jungfrau uns gebar: 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


19. 

Jesu, tibi sit gloria. 

Qui passus es pro serpulis. 
Preis dir, o Jeſu, immerdar, De 
Der du erlöft der Deinen Schaar: | ) 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


20. 
Jesu, tibi sit gloria, 
Qui te revelas parvulis. 
Preis dir, o Jeſu, immerdar, 
Der du dich zeigſt der Deinen Schaar: 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


1) Oder richtiger: Preis, Jeſu, dir, der du voll Huld 


Gelitten haſt für unſre Schuld: — 
23 


27: 
Jesu, tibi sit gloria, 
Qui victor in coelum redis, 
Dir, Jeſu, den der Weltkreis ehrt, 
Der ſiegreich heim gen Himmel kehrt, 
Dir, Vater, Tröſter, dir geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


22. 

Jesu, vietor inferorum. 
Jeſu, der den Feind bezwungen 
Durch die Nägel, durch den Speer: 
Siegreich dich emporgeſchwungen, 
Uns zum Heil, du Mächtigſter, 
Hilf, von dieſem Schild umrungen, 
Uns zum Sieg, o Gütigſter. Amen. 


23. 
Laudibus cives celebrent superni. 
Dir, ein'ger und dreiein'ger Gott, erſchalle 
Der Lobgeſang der Himmelsbürger alle: 
Hör' unſrer Reue Flehn auf deinem Throne, 
Herr, und verſchone. Amen. 


24. 


Laus et perennis gloria. 


Dem Vater auf dem ew'gen Thron, 

Und ſeinem eingebor'nen Sohn, 

Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 

Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


25. 
Laus sit excelsae triadi perennis. 


Preis dem Dreiein'gen auf dem ew'gen Throne, 

Der dir erhabne Ehren gab zum Lohne: 

Der uns durch ſein Verdienſt auch wolle geben 
Das ew'ge Leben. Amen. 


26. 
Nobis, summa trias, parce precantibus. 


Hör’, o dreiein'ge Gottheit, erbarmend unſer Flehen: 

Nimm uns um Joſephs willen auf zu den ſel'gen Höhen, 

Daß wir, mit deinen Heil'gen und aller Engel Chören, 
Dein ew'ges Lob vermehren. Amen. 


* 
O una semper trinitas. 


O einige Dreifaltigkeit, 

Und ſtets dreifält'ge Einigkeit, 

Woll' uns durch deines Knechtes Flehn 
Zur Wonne deines Reichs erhöhn. Amen. 


28. 


Patri perenne sit per aevum gloria. 


Dich preiſen alle Weſen, o Vater, immerdar, 
Dir, ew'ger Sohn, auch bringen wir Jubelhymnen dar, 
Auch dir, o heil'ger Tröſter, ſey Lobgeſang geweiht: 
Zu aller Zeit erſchalle, heil'ge Dreieinigkeit, 
Dir Preis und Ruhm und Ehre, jetzt und in Ewigkeit. 
> Amen, 


29. 
Patri perennis gloria. 
Dem Vater auf dem höchſten Thron, 
Und ſeinem eingebornen Sohn, 
Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


30. 


Patri potestas, filioque gloria. 


Dem Vater und dem Sohne erſchalle für und für 
Preis, Lobgeſang und Ehre, 
Und, heil'ger Geiſt, o Tröſter, dir. Amen. 


31. 
Patri, simulque filio. 
Dem Vater auf dem Himmelsthron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 
Lob, Preis und Ehre immerdar. Amen. 


Oder: 


Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 

Und dir, o Geiſt, auf gleichem Thron, 
Gleichwie er ſeyn wird, iſt und war, 

Zu allen Zeiten immerdar. Amen. 


32. 


Per Joannis sanctitatem. 
Durch Johannis heil'ges Leben, 
Seligſte Dreieinigkeit, 
Woll' ins Herz uns Liebe geben, 
Und den Seelen Reinigkeit. Amen. 


33. 


Praesta, beata trinitas. 


Du Brunnquell aller Heiligkeit, 

O ſeligſte Dreieinigkeit, 

Laß' unſer Faſten uns gedeihn, 

Und ewig uns dein eigen ſeyn. Amen. 


34. 
Praesta, pater piissime. 


Dies, Vater, gieb vom Gnadenthron, 
Und du, dem Vater gleicher Sohn, 
Dem, mit dem Geiſt, der Troſt verleiht, 
Sey Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


35. 36. 


Praestet hoe nobis deitas beata 
Patris ac nati, pariter que sancti. 


Spiritus, cujus reboat in omni Spiritus, cujus resonat per omnem 


Gloria mundo. Amen. Gloria mundum. Amen. 
lichten 8 
Schenk' ew'ge Gottheit aus den | öhen 
ch 9 b ſel'gen H 7 7 


Gewährung, o Dreiein'ger, unſerm Flehen 
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Deß Ehre ö . | mit vereintem Schalle 
Die Welten alle. Amen. 


37. 


Precamur, auctor omnium. 


Dich, Weltenſchöpfer, flehen wir, 
Sey unſrer Seelen Troſt allzeit: 
Durch deine Waffen für und für 
Sey unſer Schirm in Ewigkeit. Amen. 


Oder: 


Dich, Weltenſchöpfer, flehen wir, 

Sey unſre Stärke für und für: 

Durch deiner Waffen Kraft allzeit 
Verleih' uns Schutz in Ewigkeit. Amen. 


Oder: 


Dich, Weltenſchöpfer, flehen wir, 
Sey unſer Troſt und Stärke du: 
Durch deine Waffen für und für 
Verleih' uns Heil und Himmelsruh'. Amen. 


38. 


Sanctae sie triadi laus pia jugiter. 


Preis dir, dreiein'ger Gott, und Ruhm und Ehre, 

Der Erde, Meer, und alle Himmelsheere 

Allwaltend lenkt, die ſtets dein Lob verbreiten 
Durch ew'ge Zeiten. Amen. 


39. 


Sempiterna sit beatae. 


Ew'ger Lobgeſang ertöne 

Der ſel'gen Dreifaltigkeit: 

Gleich dem Vater, gleich dem Sohne, 
Gleicher Ruhm dem Tröſter Geiſt: 
Des dreiein'gen Namen rühme 
Preiſend aller Völker Mund. Amen. 


40. 
Sint tibi plausus, tibi sint honores. 
Preis dir, dreiein'ger Gott, zu allen Zeiten, 
Allwaltender, der du für Ewigkeiten 


Dem treuen Knechte, ſein Verdienſt zu lohnen, 
Reichſt güldne Kronen. Amen. 


41. 


Sis, Jesu, nostrum gaudium. 
Sey, Jeſu, unſre Seligkeit, 
Du, unſer Lohn in Ewigkeit: 
All unſer Ruhm, Herr, ſey allein 
Uns dort einſt ewig dein zu freu'n. Amen. 


42. 
Sit, Christe, rex piissime. 


Dir, Jeſu, König mild und hehr, 

Dir und dem Vater Preis und Ehr', 
Dem Geiſt auch, welcher Troſt verleiht, 
Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen. 


43. 


Sit decus patri genitaeque proli. 


Preis dir, o Vater, auf dem Himmelsthrone, 

Dir, ſeinem ew'gen eingebornen Sohne, 

Dir, Geiſt, auch Preis und Ehre, gleich den Beiden, 
Zu allen Zeiten. Amen. 


44. 


Sit decus patri genitoque, sanctum. 


Preis ſey dem Vater auf dem höchſten Throne, 

Preis ſeinem ew'gen eingebornen Sohne, 

Dem Geiſt auch, welcher ausſtrömt aus den Beiden, 
Zu allen Zeiten. Amen. 


45. 
Sit laus deo patri. 


Preis ſey Gott dem Vater, 
Ruhm dem hohen Sohne, 
Und dem heil'gen Geiſte, 
Ehre dem Dreieinen. Amen. 


46. 
Sit laus patri cum filio. 


Dem Vater auf dem höchſten Thron, 
Und, mit dem Geiſt, dem ew'gen Sohn, 
Dir, heiligſte Dreieinigkeit, 

Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit. Amen. 


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47. 48. 


Sit laus patri, sit filio, 
Tibique, sancte spiritus, 
Da per preces Venantii Preces Joannis impetrent 


Beata nobis gaudia. Amen. 


Preis ſey dem Vater und dem Sohn, 
Und dir, o Geiſt, auf gleichem Thron: 
Gieb uns, durch deines Dieners Gieb uns, durch deines Knechtes 


Flehn, Flehn, 
In deinen Himmel einzugehn. Zu deinen Wonnen einzugehn. 
Amen. Amen. 
49. 
Sit rerum domino iugis honor patri. \ 


Dir, Vater, Herr der Welten, ſey ftets von allen Zungen, 
Und deinem ew'gen Sohne, Lob, Ehr' und Preis geſungen:) 27 
Dem heil'gen Geiſt ingleichem, der ausſtrömt aus den Beiden, 
Schall' Lobgeſang und Ehre in alle Ewigkeiten. Amen. 


50. 


Sit salus illi, decus atque virtus. 


Gott, dem dreiein'gen Herrn, ſey Preis und Ehre, 

Der Erde, Meer, und alle Himmelsheere 

Allwaltend lenkt, die ſtets ſein Lob verbreiten 
Durch ew'ge Zeiten. Amen. 


1) Oder: Preis ſey dem Vater auf dem Himmelsthrone, 
Und, mit dem Geiſt, dem eingebornen Sohne: 
Lob, Ehr' und Ruhm erſchalle 
Gott, dem Dreiein'gen, durch die Zeiten alle. Amen. 


1 


51. 
Sit summae triadi gloria, laus, honor. 
Gott, dem dreiein'gen Herren, ſey Lob und Preis und Ehre, 
Der mein demüth'ges Flehen aus reicher Huld gewähre, 
Der mir der Jungfrau Stärke verleih' und Kraft zum Siegen, 
Im Kampf nicht zu erliegen. Amen. 
52. 
Sit trinitati gloria. 
Preis ſey dir, Ew'ger, dargebracht, 
Der du den Schoos der reinen Magd 
Befruchtet durch den heil'gen Geiſt, 
Dir, deſſen Ruhm der Weltkreis preiſt. Amen. 


53794. 
Sit trinitati sempiterna gloria, 
Honor, potestas atque iubilatio, 
In unitate quae gubernat omnia 
Per universa aeternitatis saecula. Per universa saeculorum saecula. 
Amen. Amen. 


Dir, o dreiein'ge Gottheit, und deiner ew'gen Macht, 
Sey Lobgeſang und Ehre anbetend dargebracht, 

In deines Weſens Einheit, beherrſchend weit und breit 
Die Himmel und den Erdkreis, Den Himmel und die Erde, 
jetzt und in Ewigkeit. in alle Ewigkeit. 

Amen. Amen. 


50% 
Te fons salutis trinitas. 
Dir, Heiles Quell, Dreieinigkeit, 
Lob, Ehr' und Preis in Ewigkeit: 
Zum Sieg des Kreuzes, welchen du 
Schenkſt, ſchenk' uns, Herr, den Lohn hinzu. Amen. 


56. 


Te nostra, Jesu, vox sonet. 


Dir, Herr, ſey unſer Mund allzeit, 
Und unſer Wandel dir geweiht: 

Du, unſrer Seelen Seligkeit, 

Sey unſre Lieb' in Ewigkeit. Amen. 


E 


5% 


Te nune redemptor quaesumus. 


Zu dir, o Herr, ſteig' unſer Flehn, 
Schenk' uns, einſt in den ſel'gen Höhn, 
Mit deiner heil'gen Zeugen Schaar 
Dein Lob zu preiſen immerdar. Amen. 


58. 


Te per aeternos veneremur annos. 


Dich preiſt der Welten Chor mit Lobgeſängen, 

Dreiein'ger, dich, mit ew'gen Jubelklängen: 

Dir ſey aus gläub'gen Herzen Lob geſungen 
Von allen Zungen. Amen. 


59. 


Te prona mundi machina. 


Dreiein'ger Gott, vor dem die Welt 

In Staub anbetend niederfällt, 

Laß' uns, in deiner Gnade Schein 
Erneut, ein neues Lied dir weih'n. Amen. 


— 366 — 


Oder: 


Anbetend preiſen ewiglich, 

Dreiein'ger, alle Weſen dich: 

Von uns, durch deine Huld erneut, 
Sey dir ein neues Lied geweiht. Amen. 


60. 
Te sponse Jesu virginum. 


Die Himmelschöre preiſen dich, 
Bräut'gam der Jungfrau'n, wonniglich, 
Und ſel'ges Brautlied tön' allzeit 

Dir, Jeſu Chriſt, in Ewigkeit. Amen. 


61. 
Te summa deitas coelum magnificat. 


Dich, o Dreieiniger, preiſen die Himmel weit, 

Dir ſchallt der Seraphim Loblied zu aller Zeit: 

Mit ihrem Jubel ſich miſchend, ſey dir geweiht, 
Herr, unſer Preis in Ewigkeit. Amen. 


62. 


Te summa o deitas unaque poscimus, 
Ut culpas abigas, noxia subtrahas. 


Ein’ und dreifältige Gottheit, wir flehen dich, 

Tilg' unſrer Sünden Schuld, ſchirm' uns barmherziglich, 

Friede verleih' uns, Herr, daß deine Knechte dich 
Lobſingend preiſen ewiglich. Amen. 


63. 


Te trina deitas unaque poscimus, 

Sie nos tu visita, sicut te colimus. 

Ein’ und dreifält'ge Gottheit, wir flehen dich, 
Kehr' in uns ein, o Herr, gleichwie wir ehren dich, 
Leit' uns auf deinem Pfad hin, wo wir ſchauen dich 
Im heil'gen Lichte, drin du wohnſt. Amen. 


64. 
Tu dux ad astra et semita. 
Sey Weg uns auf der Himmelsbahn, 
Sey Ziel des Wegs, und führ' uns an: 
Sey unfrer Thränen Wonne du, 
Sey unſer Lohn und ew'ge Ruh. Amen. 


65. 
Uni deo sit gloria. 
Preis, ew'ger Herr, Dreiein'ger, dir, 
Für deine Gnaden für und für, 


Der du der Sünder Schuld verzeihſt, 
Und ew'gen Lebens Lohn verleihſt. Amen. 


66. 


Uni trinoque domino. 


Lob ſey und Ehre ewiglich 

Gott, dem dreieinen Herrn, geweiht, 
Deß Huld im Himmel mildiglich 

Uns Leben ſchenk' und Seligkeit. Amen. 


67. 


Unius o da trinitas. 


Gott, ſeligſte Dreifaltigkeit, 

Und weſenhafte Einigkeit, 

Laß, was Johannes für uns fleht, 
Erhörung finden ſein Gebet. Amen. 


68. 
Virtus, honor, laus, gloria. 
Lob, Ehr' und Preis erſchall' zum Thron 
Dem Vater und dem ew'gen Sohn, 
Dem heil'gen Tröſter auch geweiht 
Sey Ruhm und Preis in Ewigkeit. Amen. 


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Erſtes Buch“. 


1) Daniel, Thesaurus hymnolog. I. I. p. 6 sq. 

S. Hilarius VII. Hymnus pentecostalis. 

e e Beata nobis gaudia. 

Brev. Rom. 

G. Fabricius, p. 800. — Auch Jäck, Königsfeld u. ſ. f. ſchreiben 
dieſen Hymnus gleichfalls dem h. Hilarius zu, während ſich bei 
Bonſi die Angabe findet: «di S. Ambrogio.» — Signoretti 
bemerkt: «Quest’ inno da alcuni viene asserito essere di S. Gre— 
gorio, da altri di Sant' Ambrogio, ed é composto da Sant’ Ilario 
siccome dice il Gavanto.» 

Der h. Hilarius, geb. zu Pictavium (Poitiers) um den Anfang 
des vierten Jahrhunderts, ſtarb ebendaſelbſt als Biſchof im J. 368. 
S. Rambach, Anthol. chriſtl. Gef. Bd. I. S. 52. — Hymnus 


Dominica Pentecostes. Ad Laudes. In Breviario Romano. 


2) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. pag. 15 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XI. Hymnus matutinus. 

Libri vet. Aeterne rerum conditor. 

Brev. Rom. Aeterne rerum conditor. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 61 ff. 

Hymnus. Dominica. Ad Laudes. In Breviario Romano. Dieſer 
Hymnus wird dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 6. Fabricius p. 
184. Björn. p. 43. — Bonsi. Signoretti. 


) Die bier folgenden Noten enthalten die wünſchenswerthen Nachweiſungen über 
den Text der Lieder und deren Verfaſſer: daß dabei auch die neueſte Forfhung Berück- 
ſichtigung gefunden, wird dem Kundigen nicht entgehen. 


24 * 


3) 


9 


50 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 24 8q. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XVII Hymnus ad Matutinum. 

Libri vet. 

Brev. Rom. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 118 ff. Hymnus 
ad matutinas. Splendor paternae gloriae. — Rambach bemerkt S. 
116 ff., von dieſem anonymen Liede ſey wenigſtens ſo viel gewiß, 
daß es nicht ſpäter als im Laufe des ſiebenten Jahrhunderts bekannt 
geworden ſeyn könne: Beda nämlich, der zum Theil noch im ſieben— 
ten, dann in dem achten Jahrhundert gelebt, führe dieſen Hymnus 
im erſten Buche ſeiner Schrift de re metrica, als einen zu ſeiner 
Zeit bekannten Kirchengeſang an und zähle ihn zu den Ambro— 
ſianiſchen, — unbeſtimmt, in welchem Sinne. 

G. Fabricius, p. 786. D. Ambrosii. 

Björn. p. 48. Hymnus Ambrosianus. 

Signoretti, — Bonsi, — Königsfeld. S. Ambrosius. Fortlage. 
Ambrosius; doch mit der Bemerkung: „nach Rambach aus dem 
fünften bis ſiebenten Jahrhundert.“ 

Hymnus. Feria secunda. Ad Laudes. In Brev. Rom. 


Splendor paternae gloriae. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 26. 
S. Ambrosius et Ambrosiani. XVIII. Hymnus ad Matutinum. 


Libri vet. 5 
Somno reſectis artubus. 


Brev. Rom. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 159. Hymnus ad 
nocturnum. Somno refectis artubus. — Rambach zählt dieſen 


Hymnus zu denen, deren Alter mit Gewißheit nicht anzugeben ſey, 
die aber doch höchſt wahrſcheinlich ſchon im achten Jahrhundert, 
und zum Theil wohl noch früher bekannt geworden find, S. 156 ff. 
G. Fabricius, p. 785. — D. Ambrosii. 
Björn. p. 50. — Hymnus Ambrosianus. 
Signoretti, Bonsi. — S. Ambrogio. 
Hymnus. Feria secunda. Ad Matutinum. In Brev. Rom. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. T. p. 27. 

S. Ambrosius et Ambrosiani XIX. Hymnus ad Matutinum. 
Consors paterni luminis. 

G. Fabricius, p. 786. D. Ambrosius. 

Björn. p. 51. Hymnus Ambros. 

Signoretti, Bonsi. S. Ambrogio. 

Hymnus. Feria tertia. Ad Matutinum. In Brev. Rom. 


6) 


7 


8 


9) 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 27 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani XX. Hymnus de Martyribus. 

Libri vet. Aeterna Christi munera. 

Aeterna Christi munera. 
Christo profusum sanguinem. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 120. Hymni. 
Aeterna Christi munera. In festis Apostolor. et Evangelistarum. 
Ad Matut. — Christo profusum sanguinem. In communi 
martyrum tempore paschali et extra temp. pasch. Pro pluribus 
martyr. Ad Mat. — Brev. Rom. 


Brev. Rom. 


Dieſer Hymnus — von Urban VIII. in einigen Stellen abgeändert — 


wird dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 
Björn, p. 49. — Bonsi. Signoretti. — Vgl. Rambach, I. S. 116 ff. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 34 sa. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XXIV. Hymnus ad Matutinum. 

Libri vet. Summae Deus clementiae. 

Brev. Rom. Summae parens clementiae. 

Hymni. 1. Sabbato ad Matutin. — 2. In festo SS. Trinitatis 
ad Matutin. — In Brey. Rom. 

G. Fabric. p. 788. ſchreibt den Hymnus «Summae Deus cle— 
mentiae,» der in den neuern «Summae parens clementiae » 
umgebildet ward, dem h. Ambroſius zu, — womit auch die 
Angaben bei Bonſi und Signoretti zuſammenſtimmen. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. Tom. I. p. 35 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XXV. Hymnus matutinus. 

Libri vet. Tu Trinitatis Unitas. 

Brev. Rom. Tu Trinitatis Unitas. 

Hymni. — 1) Feria sexta ad Matutinum. — 2) Dominica Trini- 
tat. ad Laudes. — In Brey. Rom. 

G. Fabric. p. 787. — und ebenſo Bonſi und Signoretti — 
ſchreiben dieſen Hymnus dem h. Ambroſius zu. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 36 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XXVI. Hymnus vespertinus. 

Libri vet. O lux beata Trinitas. 

Brev. rom. Jam sol recedit igneus, 

Clichtoveus und G. Fabricius (p. 789.) geben keinen Verfaſſer dieſes 
Hymnus an. 

Björn (p. 31.) legt ihn dem h. Ambroſius bei. 


10) 


11) 


12) 


13) 


— 374 — 


Den Hymnus «Jam sol recedit igneus, »der eine neuere Umbildung 
deſſelben iſt, legt Bonft dem h. Ambroſius bei. Signoretti bemerkt, 
daß er von den Meiſten dem h. Gregor, von Andern dem Ennodius, 
Ep. Papiens., von noch Andern dem Alcuinus zugeſchrieben werde. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 158. unter den 
Geſängen, die ſchon in oder vor dem achten Jahrhundert bekannt 
ſind. S. 156 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 36 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XXVI. Hymnus vespertinus. 

Libri vet. O lux beata Trinitas. 

Brev. Rom. Jam sol recedit igneus. 

Hymnus, Sabbato ad Vesp. — In festo SS. Trinitatis ad Vesp. — 
In Brev. Rom. 

Von dem älteren Hymnus «O lux beata Trinitas,» der in den 
neuern «Jam sol recedit igneus» umgebildet ward, giebt weder 
Clichtovbv., noch G. Fabric. (p. 789) den Verf. an. Bei Björn 
p. 51. wird er ambroſianiſch genannt. Bonſi ſchreibt ihn dem 
h. Ambroſius, — Signoretti, nach der vorwiegenden Meinung, 
dem h. Gregorius bei, jedoch mit der Bemerkung, daß Andere 
ihn dem Ennodius, Ep. Papiens., noch Andere dem Alcuinus 
beilegen. — Vgl. Rambach, S. 156 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 50. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XL. Hymnus ad Tertiam, 

Nune sancte nobis spiritus. 

Hymnus. Ad Tertiam. In Brev. Rom. 

Wird einſtimmig von Clichtov., G. Fabric. p. 790. — Bonſi, 
Signoretti — dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 51. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLI. Hymnus ad Sextam. 

Libri vet. Rector potens, verax Deus. 

Brev. Rom. Rector potens, verax Deus. 

Hymnus. Ad Sextam. In Brev. Rom. 

Wird einftimmig von Clichtov. und G. Fabric. p. 790. — und 
eben ſo von Bonſi und Signoretti — dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 52. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLII. Hymnus ad Nonam. 

Libri vet. Rerum Deus tenax vigor. 

Brev. Rom. Rerum Deus tenax vigor. 

Hymnus. Ad Nonam. In Brev. Rom. 


— 375 — 


Wird einſtimmig von Clichtov. u. G. Fabric. p. 790. — ebenſo 
von Bonſi und Signoretti — dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 


14) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 52 sa. 


15) 


16) 


170 


S. Ambrosius et Ambrosiani. XLIII. Hymnus ad Completorium. 

Libri vet. Te lucis ante terminum. 

Brev. Rom, Te lucis ante terminum. 

Der Ueberſetzung liegt die von Joh. Eman. Veith, in deſſen „Jeſus 
meine Liebe,“ — Wien 1827. S. 43 ff. — zu Grunde. 

Hymnus. Ad Completorium. — In Brev. Rom. 

G. Fabric. p. 790. ſchreibt dieſen Hymnus dem h. Ambrofius zu. 
Eben ſo Bonſi und Signoretti. Jäck legt ihn dem h. Gregorius bei. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 53. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLIV. Hymnus ad Matutinum, 
Libri vet. 
Brey. Rom. 
Clichtov. — S. Ambrosii. 

G. Fabricius. p. 787. — D. Ambrosii. 

Signoretti, Bonsi. — S. Ambrogio. 

Königsfeld. — Ambrosius. 

Hymnus. Feria quarta. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 


| Rerum creator optime, 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 54. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLV. Hymnus ad Matutinum. 
Nox atra rerum contegit. 

G. Fabricius. p. 788. — D. Ambrosii. 

Signoretti, Bonsi. — S. Ambrogio. 

Königsfeld. — Ambrosius. 

Hymnus. Feria quinta. Ad Matutinum. 

In Brey. Rom. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 55. 
S. Ambrosius et Ambrosiani XLVI. Hymnus ad Laudes, 
Libri vet. F i 
0 g 
1 Aeterna coeli gloria 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 162. — Wahr⸗ 
ſcheinlich ſchon im achten Jahrhundert — wohl zum Theil noch 
früher bekannt. S. 156 ff. 

G. Fabric. p. 787. D. Ambrosii. 

Signoretti, Bonsi, u. A. S. Ambrosius. 

Hymnus. Feria sexta. Ad Laudes. In Brev. Rom. 


— 378 — 


18) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 36. 


19) 


200 


210 


22) 


S. Ambrosius et Ambrosiani, XLVII. Hymnus ad Laudes. 
Libri vet. 
Brev. Rom. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 163. 

Hymnus ad matutinas. Aurora jam spargit polum. 

Rambach zählt dieſen Hymnus zu jenen, deren Alter nicht mit 
Gewißheit anzugeben ſey, die aber doch höchſt wahrſcheinlich 
ſchon im achten Jahrhundert, und zum Theil wohl früher ſchon 
bekannt geworden ſeyen. S. ebend. S. 156 ff. 

Signoretti, Bonſi — eignen ihn dem h. Ambroſius zu. 

Hymnus. Sabbato. Ad Laudes. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 56. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLVIII. Hymnus ad Primam 

Jam lueis orto sidere. 

Der Ueberſetzung liegt die von Joh. Eman. Veith, in deſſen 
„Jeſus meine Liebe“ — Wien, 1827. S. 13. — zu Grunde. 

Hymnus. Dominica.) Ad Primam. — In Brey. Rom. 

Wird einſtimmig dem h. Ambroſius zugeſchrieben. 

Clichtov. — G. Fabric. p. 789. — Bonsi. — Signoretti. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 37. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XLIX. Hymnus de diei primae opere. 

Libri vet. Lucis creator optime. 

Brev. Rom. Lucis creator optime. 

Hymnus. Dominica. Ad Vesperas. In Brev. Rom. 

Clichtov. ſchreibt dieſen Hymnus dem h. Gregorius zu. — G. Fa— 
bric. p. 363. dem h. Ambroſius. Bonſi u. Signoretti ſchreiben 
ihn dem h. Ambroſius zu. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 58. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. L. Hymnus de opere diei secundae. 

Libri vet. 

Brev. Rom. 

G. Fabricius p. 363. D. Ambrosius. 

Signoretti, Bonsi. — S. Ambrogio. 

Jäck. — S. Gregorius. 

Hymnus. Feria secunda. Ad Vesperas. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 59. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LI. Hymnus de opere diei tertiae 

Libri vet. Telluris ingens conditor. 

Brev. Rom. Telluris alme conditor, 


| Aurora jam spargit polum. 


| Immense coeli conditor. 


24) 


25) 


26) 


6. Fabricius. p. 36%. Telluris ingens conditor. D. Ambrosii. 


Signoretti, Bonsi. — S. Ambrogio. 
Jäck, — S. Gregorius. 
Hymnus. Feria tertia. Ad Vesperas. In Brey. Rom, 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 60, 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LII. Hymnus de opere diei quartae. 
Libri vet. 
Brey. Rom. 
G. Fabric. p. 365. D. Ambrosii. 

Signoretti, Bonsi, — S. Ambrogio. 

Jäck. — S. Gregorius. 

Hymnus. Feria quarta. Ad Vesperas. In Brev. Rom. 


| Coeli Deus sanctissime. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 61. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LIII. Hymnus de opere diei quintae. 
Libri vet. 
Brev. Rom. 
G. Fabric. p. 365. — D. Ambrosii. 

Signoretti, Bonsi. 8 Ambrogio. 

Jäck. — S. Gregorius. 

Hymnus. Feria quinta. Ad Vesperas. In Brey. Rom. 


| Magnae Deus potentiae. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 61 sd. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LIV. Hymnus de opere diei sextae. 

Libri vet. Plasmator hominis deus. 

Brev. Rom. Hominis superne conditor. 

G. Fabric. p. 365. Plasmator hominis deus. — D. Ambrosii. 

Signoretti. «L' inno é Ambrosiano, e in alcuni Breviarj si dice 
Gregoriano.» 

Bonsi. — Di S. Ambrogio. 

Jäck. — Gregorius. 

Hymnus. Feria sexta. Ad Vesperas. In Brev. Rom. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 63 sq. 
S. Ambrosius et Ambrosiani. LVI. Hymnus de Ascensione Domini, 
Libri vet. Jesu, nostra redemptio, 
Amor et desiderium. 
Brev. Rom. Salutis humanae sator. 
Hymnus. In Ascensione Domini. Ad Vesp. et Laudes, In Brev. Rom. 
Von dem Hymnus «Jesu nostra redemptio, Amor,» der von 
Urban VIII. in den neuern «Salutis humanae sator» umgebil- 
det ward, nennt Clichtov. u. G. Fabric. S. 809 keinen Verf. — 


— 378 — 


Bonſi und Signoretti ſchreiben ihn dem h. Ambroſius zu. — 
Vgl. Rambach. S. 156 ff. 


27) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 64 sq. 


28) 


29) 


30) 


S. Ambrosius et Ambrosiani. LVII. Hymnus de die Pentecostes. 
Libri vet. 
Brev. Rom. 
G. Fabricius. p. 800. D. Gregorii. 

Signoretti. — «Autore dell’ inno é Sant’ Ambrogio, avvegnache 
vi sia chi lo attribuisca a S. Gregorio il Magno, ed altri a 
Sant’ Ilario lo riferiscano.» 

Bonsi. — «Di S. Ambrogio. » 

Jäck. — Gregorius. 

Hymnus. In festo Pentecostes. Ad Matutinum. 

In Breviario romano. 


| Jam Christus astra ascenderaät. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 71. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXV. Hymnus ad Tertiam de 
Passione Domini. 

Dei fide, qua vivimus. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 74. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXII. Hymnus in Adventu Domini. 

Libri vet. Conditor alme siderum. 

Brev. Rom. Creator alme siderum. 

Hymnus. Sabbato ante Dominic. 1. Adventus. — Dominicis 
Adventus. Ad Vesp. — In Brey. Rom. 

Der Hymnus «conditor alme siderum,» der durch Urban VIII. 
in den neuern «Creator alme siderum» umgebildet wurde, wird 
von Clichtoveus dem h. Ambroſius zugeſchrieben. G. Fabricius 
p. 803. giebt keinen Verf. an. — Bonſi ſchreibt ihn dem h. 
Gregorius, — Signoretti und Jäck dem h. Ambroſius zu. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 76. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXIII. Hymnus de Adventu 
Domini. 

Libri vet. Vox clara eecce intonat. 

Brev. Rom. En rlara vox redarguit. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 168. Ram⸗ 
bach zählt dieſen Hymnus «Vox clara ecce intonat» zu 
denen, deren Alter ſich nicht mit Gewißheit angeben läßt, die 
aber doch höchſt wahrſcheinlich ſchon im achten Jahrhundert 
und zum Theil wohl früher bekannt geworden. S. 156 ff. 

Dreves. «Vox clara ecce intonat. » S. 199. Morgenlied zur 


— 379 — 


Adventzeit, aus dem achten bis zehnten Jahrhundert. Nach Dreves 
gehört dieſer Hymnus zu den im neueſten von Urban VIII. im 
J. 1631. eingeführten Breviarium romanum mebrfach, meiſtens 
aus metriſchen Gründen, veränderten Hymnen. 
G. Fabric. p. 603. «Vox clara ecce intonat.» — Ohne Angabe des Verf. 
Königsfeld. — «Vox clara eece intonat. Ambrosius. 


Signoretti, Inno Ambrosiano. — Bonsi, Di S. Ambrogio. 
Hymnus. Dominica et feriis Adventus. Ad Laudes. In Brev. 
Rom. 


31) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 77. 
S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXIV. De Adventu Domini. 
Libri vet. Verbum supernum prodiens. 
& patre olim exiens. 
Brev. Rom. Verbum supernum prodiens. 
E patris aeterni sinu. 
Signoretti, Inno Ambrosiano.» — Dicono alcuni che’ l’autore 
di questo Inno sia S. Gregorio Magno. » 
Bonſi eignet ihn dem h. Ambroſius, Jäck dem h. Gregorius zu. 
Hymnus. Dominica prima Adventus usque ad Vigiliam Nativi- 
tatis Domini. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 


32. 33) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 78 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXV. De nativitate Domini. 

Libri vet. Christe redemptor gentium. 

Brev. Rom. Jesu redemptor omnium, 

Quem. 

Libri vet. Memento salutis auctor. 

Brev. Rom. Memento rerum conditor. 

Bei der Ueberſetzung ward die in Rambach's Anthologie chriſtl. 
Geſänge, Bd. I. S. 169 f. mitgetheilte benützt. 

Clichtov. u. G. Fabric. (p. 804.) nennen nicht den Verf. des 
Hymnus « Christe redemptor gentium,» der in den neuern 
« Jesu redemptor omnium, Quem» umgebildet ward. Bonſi 
u. Signoretti ſchreiben ihn dem h. Ambrofius zu. — In dem 
Hymnus «Memento rerum eonditor» — in der älteren Form 
Memento salutis auctor» gehört, nach Signoretti, die zweite 
Strophe dem Venantius Fortunatus an. 

Hymni. Jesu redemptor omnium, Quem. In Nativitate Domini. In 
Circumcisione Domini. Ad Vesp. et Matutin. Memento rerum con- 
ditor. Ad horas minores officii parvi B. M. V. In Brev. Rom, 


„ 


34) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 83 sq. 


35) 


36) 


S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXIX. Hymnus paschalis. 

Libri vet. Aurora lucis rutilat. 

Brev. Rom. Aurora coelum purpurat. 

Libri vet. Tristes erant apostoli. 

Brev. Rom. Tristes erant apostoli. 

Libri vet. Claro paschali gaudio. 

Brev. Rom. Paschale mundo gaudium. 

Der aus dieſem Kirchenliede gebildete Hymnus « Tristes erant 
apostoli» hebt in der Verdeutſchung beſſer alſo an: 

Um Chriſti Tod von bitterm Schmerz 
Erfüllt war der Apoſtel Herz, 
Den grauſamlich, u. ſ. f. 

Der Hymnus „Aurora lucis rutilat,» der durch P. Urban VIII. 
in den neuern «Aurora coelum purpurat» umgebildet ward, iſt 
von ungewiſſem Verfaſſer. G. Fabric. p. 808. und Clichtov. geben 
keinen Verf. an. Bonſi befagt «incerti auctoris.» Signoretti 
und auch Jäck nennen ihn ambroſianiſch. — Vgl. Rambach J. S. 156 ff. 

Hymni. Aurora coelum purpurat. — Dominica in albis usque 
ad Ascens. Ad Laudes. Tristes erant apostoli. 

In Communi apostolor. et Evangelistar. tempore paschali. Ad 
Vesp. et Matut. Paschale mundo gaudium. In eod. Communi 
ad Laudes. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 85. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXX. Hymnus (paschalis) matutinus. 

Libri vet. O rex aeterne domine. 

Brev. Rom. Rex sempiterne coelitum. 

G. Fabricius. p. 809. 0 rex aeterne domine,» D. Ambrosii. 

Signoretti, L’autore di quest’ inno è incerto. 

Bonsi, D' incerto autore. 

Hymnus. Tempore paschali. Ad Matutinum. In Brev. Rom, 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 88. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXXI. Hymnus paschalis. 

Libri vet. Ad coenam agni providi. 

Brev. Rom. Ad regias agni dapes. 

Hymnus. Sabbato in albis. Ad Vesp. — In Brev. Rom, 

Der Verfaſſer des ältern Hymnus «ad coenam agni providi, » 
der in den neuern «ad regias agni dapes» umgebildet wurde, 
ift ungewiß. — G. Fabric. p. 807, und auch Clichtoveus geben 
keinen Verfaſſer an. — Bonsi, Signoretti. Incerti auctoris, 


37) 


35) 


39) 


40) 


u > 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 96 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. LXXXVI. Hymnus Quadragesimalis. 

Libri vet. 

Brev, Rom. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 170 ff. — Ram— 
bach zählt den Hymnus «Ex more docti mystico» zu denen, 
deren Alter nicht mit Gewißheit anzugeben ſey, die aber doch 
höchſt wahrſcheinlich ſchon im achten Jahrhundert vielleicht, zum 
Theil noch früher, bekannt geworden ſind. S. 156 ff. 

G. Fabricius. p. 794. — D. Ambrosii. 

Signoretti, Inno Ambrosiano. — Bonsi, Di S. Ambrogio. 

Dreves, S. 203 ff. Lied zur Faſtenzeit aus dem achten bis zehn— 
ten Jahrhundert. Nach Dreves gehört daſſelbe zu den im neue— 
ſten von Urban VIII. im Jahre 1631 eingeführten Breviarium 
romanum mehrfach, meiſtens aus metriſchen Gründen, verän— 
derten Hymnen. 

Hymnus. A Dominica 1. Quadrages. usque ad Dominicam 
Passionis. Ad Matutinum. In Brev. Rom. 


| Ex more docti mystico. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 109. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XCVII. De Communi unius Martyris. 
Libri vet. Deus tuorum militum, 

Brev. Rom. Deus tuorum militum. 


Hymnus. In festo S. Stephani Protomart. — In Communi Mar- 
tyrum: pro uno Mart. — In Brev. Rom. 


G. Fabricius p. 802. giebt den Verf. dieſes Hymnus nicht an. 
Bonſi und Signoretti ſchreiben ihn dem h. Ambroſius zu; doch 
bemerkt Letzterer, daß Andere ihn dem h. Gregorius zuſchreiben. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. 1. p. 110 sq. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XCVIII. Hymnus de Conſessoribus. 

Libri vet. 

Brev. Rom. 

Signoretti. — Bonsi. S. Ambrogio. 2 

Hymnus. In Communi Confessoris non Pontifieis. Ad Laudes. 
In Brev. Rom. 


| Jesu corona celsior. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 112. 

S. Ambrosius et Ambrosiani. XCIX. De Virginibus. 
Libri vet. Jesu corona Virginum. 

Brev. Rom. Jesu corona Virginum, 


— 382 — 


Hymnus. In Communi Virginum. Ad Vesper. et Laudes. In 
Brev. Rom. 

Clichtov. und G. Fabric. p. 802. nennen keinen Verf. dieſes Hym— 
nus. Nach Bonſi und Signoretti gehört er dem h. Ambroſius an. 


41) Zu 8. Ambrosius et Ambrosiani. — Daniel, Thesaurus hymno- 


log., T. I. pb . 
O lux beata Trinitas. 


42) Zu S. Ambrosius et Ambrosiani. 


Zum Hymnus zu den Tageszeiten von der allerheiligſten Dreieinigkeit. 


43) Zu S. Ambrosius et Ambrosiani. 


Vgl. das Kirchenlied: Deus tuorum militum. 
Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 109. 


44) Der h. Auguſtinus ſtarb im Jahre 430. 
45) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 276 sq. Hymnus Ambro- 


46) 


sianus.» 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 89 ff. 

Der Hymnus gehört dem fünften Jahrhunderte an. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 276 sq. Hymnus Ambro- 
sianus. » 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 89 ff. 

Der Hymnus gehört dem fünften Jahrhunderte an. 

Bei dieſer Ueberſetzung ward die von Martin Luther benützt. 


47) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 119. 


48) 


Aurelius Prudentius Clemens. CIII. Hymnus matutinus. 
Ales diei nuntius. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 77. 
Aurelius Prudentius Clemens. Hymnus ad galli cantum. Ales 
diei nuntius. 
G. Fabricius. p. 40. Prudent. Cathemer. Hymnus 1. 
Björn, p. 54. Prudent. Cathemer. Hymn. 1. 
CGlichtov. Prudent. — ex copiosiore ejusdem hymno coneinnatus. 
Signoretti, Bonſi u. A. Prudentius. 
Prudentius, geboren gegen die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem J. 405. 
Hymnus. Feria tertia. Ad Laudes. In Brev. Rom. 
Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 120. 
Aurelius Prudentius Clemens. CIV. Hymnus matutinus. 
Nox et tenebrae et nubila. 
G. Fabricius, p. 42. Prudent. Cathemer. hymn. 2. 


49) 


50) 


51) 


— 8 — 


Björn, p. 59. Prudent. Cathem. h. 2. 

Clichtov. Prudent. — ex copiosiore ejusdem hymno concinnatus. 

Signoretti, Bonſi u. a. Prudentius. 

Prudentius, geboren gegen die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem J. 405. 

Hymnus. Feria quarta. Ad Laudes. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 121. 

Aurelius Prudentius Clemens. CV. Hymnus matutinus. 

Lux ecce surgit aurea. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 77 ff. 
Aurelius Prudentius Clemens. Hymnus matutinus. 
Lux ecce surgit aurea. 

G. Fabricius. p. 43. Prudent. in hymno 2. Cathemerinsn. 

Björn, p. 60. Prudent. in h. 2. Cathem.' 

Clichtov. Prudent. — ex copiosiore ejusdem hymno concinnatus. 

Signoretti, Bonſi u. A. Prudentius. 

Prudentius, geboren gegen die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem J. 405. 

Hymnus. Feria quinta. Ad Laudes. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 124 sq. 

Aurelius Prudentius Clemens. CVII. De Innocentibus. 

Salvete flores martyrum. 

Ueber die neunte Strophe ſ. ebendaſ. S. 127. die Anmerkung. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 80 ff. 

Prudentius, geboren gegen die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem J. 405. 

Hymni. In festo SS. Innocentium. — 1. Ad Laudes et Vesp. — 
2. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 

Aus dem Hymnus des Prudentius, Cathemer. h. 12. — Fabric. 
p. 77. — Björn, p. 124. — entnommen. — «Quicunque 
Christum quaeritis. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 127, 

Aurelius Prudentius Clemens. CVIII. De Epiphania. 

O sola magnarum urbium. 

G. Fabric. p. 76. Prudent. in hymno 12. Cathemerinön. 

Björn, p. 123. Prudentius in hymno 12. Cath. 

Signoretti, Bonſi u. A. Prudentius. 

Prudentius, geboren gegen die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem Jahre 405. 

Hymnus. In Epiphania Domini. Ad Laudes. In Brev. Rom. 


— 384 — 


92) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 135. 


53) 


54) 


550 


Aurelius Prudentius Clemens. CXII. In Transfiguratione Domini. 
Quicunque Christum quaeritis. 

Prudentius, geboren um die Mitte des vierten Jahrhunderts, 
ſtarb nach dem Jahre 405. 

Hymnus. In festo Transfigurationis D. N. J. Chr. 

Die VI Augusti. Ad Vesp. et Matut. — In Brev. Rom. 

Prudentius. Cathemer. Hymn. 12. G. Fabricius p. 74. 

Björn, p. 120. Der Schluß iſt, nach Signoretti, durch P. 
Urban VIII. abgeändert. Aus demſelben Hymnus « Quicunque 
Christum quaeritis,» welchem dieſer Hymnus entnommen iſt, 
find noch andere Hymnen des römiſchen Breviers —  «Salvete 
flores martyrum» — «Audit tyrannus anxius» — entnommen. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. pag. 143 saq. 

Coelius Sedulius. CXIX. De Nativitate Domini. 

Libri vet. A solis ortus cardine. 

Brev. Rom. A solis ortus cardine. 

Sedulius gehört der erften Hälfte des fünften Jahrhunderts an. 

Dem größern Hymnus des Sedulius «A solis ortus cardine » 
entnommen. G. Fabric. p. 367. Björn, p. 133. — Dem näm⸗ 
lichen größern Hymnus iſt auch der Hymnus «Crudelis Herodes 
deum» — in älterer Form «Hostis Herodes impie,» — entnommen. 

Hymnus. In Nativitate Domini. — In Circumeis. Domini. Ad 
Laudes. In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 147 sq. 

Coelius Sedulius. CXX. De Epiphania Domini. 

Libri vet. Hostis Herodes impie. 

Brev. Rom. Crudelis Herodes deum. 

Sedulius gehört der erſten Hälfte des fünften Jahrhunderts an. 

Hymnus. In Epiphania Domini. — Ad Vesp. et Matut. — In 
Brev. Rom. 

«Hostis Herodes impie» oder Herodes hostis impie.» — Diefer 
Hymnus, welcher durch Urban VIII. in den neuern «Crudelis 
Herodes deum» umgebildet ward, tft dem größern Hymnus 
des Sedulius «A solis ortus cardine » entnommen. 

G. Fabric. p. 568. Björn, p. 134. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 156 sq. 

Elpis. CXXXVII. Hymnus de Petro et Paulo Apostolis. 

Libri vet. Aurea luce et decore roseo. 

Brev. Rom. Decora lux aeternitatis auream. 


we 
E 
— 


.—m 


Il) 


— 385 — 


Libri vet. Jam bone pastor Petre, clemens accipe. 

Brev. Rom. Beate pastor Petre, vlemens accipe. 

Libri vet. Doctor egregie Paule, mores instrue. 

Brev. Rom. Egregie doctor Paule, mores instrue. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Gefünge Bd. I. S. 96 ff. 

Elpis, auch Helpis und Helpidia genannt, aus Sicilien gebürtig, 
Gemahlin des römiſchen Conſuls Boethius, dem ſie in's Exil 
folgte, in welchem er auf Befehl des oſtgothiſchen Königs Theo— 
dorich im Jahre 525 enthauptet ward. Sie nennt eine alte 
Sage als Verfaſſerin dieſes Liedes. Ebendaſ. S. 95. 

Der Hymnus „Aurea luce etc.» wird einſtimmig der Elpis, Ge— 
mahlin des Severinus Boethius zugeſchrieben. Clichtov., Bonſi, 
Signoretti. Wie Bonſi bemerkt, iſt die letzte Strophe von 
Paulinus, was wohl nicht von der doxologiſchen, ſondern von 
der Str. «O Roma felix» zu verſtehen iſt, da auch Signoretti 
fagt, daß die Str. «% Roma felix» aus einem andern von 
S. Paulinus, Biſchof von Nola, verfaßten Hymnus genommen 
ſey. Die Ueberarbeitung in den Hymnus «Decora lux etc. iſt 
von Urban VIII. — Signoretti. 

Daniel, Thesaurus hymmolog. T. I. pag. 160 sq. 

Venantius Fortunatus. CXXXIX. Hymnus de Passione Domini. 

Libri vet. Vexilla regis prodeunt. 

Brey. Rom. Vexilla regis prodeunt. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 104 ff. 

Venantius Honorius Clementianus Fortunatus, geb. in Oberita— 
lien, ſtarb als Biſchof zu Pictavium (Poitiers) gegen das 
Jahr 600. S. ebendaſ. S. 97. 

Hymnus. Sabbato ante Domin. Passionis, item et in Domi- 
nicis Passionis et Palmarum et in festis Inventionis et Exal- 
tat. S. Crucis. Ad Vesp. In Brey. Rom. — In Parasceue, 
In Missali Rom. 

Clichtov. Schreibt dieſen Hymnus dem Theodulphus zu mit dem 
Bemerken, daß andere ihn dem Fortunatus, andere dem Sedu— 
lius zuſchreiben. G. Fabricius p. 695. und eben ſo Bonſi und 
Signoretti ſchreiben ihn dem Venantius Fortunatus zu. — Jäck 
bemerkt, er ſey von Theodulphus, oder Fortunatus, oder Ambroſius. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 163 sq. 

Venantius Fortunatus. CXL. De Passione Domini. 

Libri vet. Pange lingua gloriosi proelium certaminis. 

Brey. Rom. Pange lingua gloriosi lauream certaminis. 


25 


98) 


59) 


— 386 — 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 100 ff. 

Venantius Honorius Clementianus Fortunatus, geb. in Oberitalien, 
ftarb gegen das Jahr 600 als Biſchof zu Pietavium (Poitiers). — 
S. ebendaſ. S. 97. 

Clichtov. u. G. Fabricius p. 695. ſchreiben den Hymnus „ Pange 
lingua gloriosi proelium certaminis» dem Venantius Fortu— 
natus Ep. zu. — 

Björn, p. 142. ſchreibt ihn dem Claudius Mamertius zu. — 
Bonſi, Signoretti: Venantius Fortunatus. — Jäck: Fortunatus 
oder Mamert. Claudius. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 172 sq. 

Venantius Fortunatus. CXLIV. De beata Virgine. 

Libri vet. Quem terra, pontus, aethera. 

Brev. Rom. Quem terra, pontus, sidera. 

Libri vet. O gloriosa femina. 

Brey. Rom. O gloriosa virginum. 

Venantius Honorius Clementianus Fortunatus, geb. in Ober— 
italien, ſtarb als Biſchof von Pictavium (Poitiers) gegen 
das Jahr 600. S. Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. 
Bd. IJ. S. 97. 

G. Fabricius giebt den Verfaſſer des Hymnus «Quem terra, pon- 
tus, aethera» nicht an, p. 80. 

Clichtov. nennt Venantius Fortunatus Ep. als Verfaſſer deſſelben, 
— womit auch Bonſi und Signoretti übereinſtimmen. — Vgl. 
Rambach, S. 156 ff. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. pag. 175 sq. 

S. Gregorius Magnus. CXLV. Dominicis diebus ad Nocturnum. 

Libri vet. Primo dierum omnium. 

Brev. Rom. Primo die quo Trinitas. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 109. 

Gregorius I., der Große, geb. zu Rom gegen das Jahr 540, 
ſtarb daſelbſt als Papſt im Jahre 604. Ebend. S. 108. 

Hymnus. Dominica ab octava Epiphanjae usque ad Dominicam 
1. Quadrag. — et a Dominica proximiore Kalendis Octobr. 
usque ad Adventum. Ad Matutinum. In Brev. Rom. 

Der Hymnus «primo dierum omnium » — in neuerer Form 
«primo die quo Trinitas, — wird einſtimmig dem h. Gregor 
dem Gr. beigelegt. Clichtov. — G. Fabricius p. 783. — Bonſi. — 
Signoretti. 


— 387 — 


60) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 176. 


61) 


62) 


63) 


S. Gregorius Magnus. CXLVI. Ad Nocturnum. 

Libri vet. Nocte surgentes vigilemus omnes. 

Brev. Rom. Nocte surgentes vigilemus omnes. 

Gregorius J., der Große, geb. zu Rom gegen das Jahr 540, 
ſtarb daſelbſt als Papſt im Jahre 604. Rambach, Anthologie 
chriſtl. Geſänge Bd. J. S. 108. 

Hymnus. Dominica ab octava Pentecostes, usque ad Dominicam 
proximiorem Kal. Octobris. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 
Dieſer Hymnus wird einſtimmig dem h. Gregor dem Gr. zuge 
ſchrieben. Clichtov. — G. Fabricius p. 789. — Bonſi. — 

Signoretti. 

Daniel, Thesaurus hysmnolog. T. I. p. 177. 

S. Gregorius Magnus. CXLVII. Ad Landes. 

Libri vet. Eece jam noctis tenuatur umbra. 

Brev. Rom, Ecce jam noctis tenuatur umbra. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 111. Hymnus 
ad matutinas. Ecce jam noctis tennatur umbra. 

Gregorius J., der Große, geb. zu Rom gegen das Jahr 540, 
ſtarb daſelbſt als Papſt im Jahre 604. Ebendaſ. S. 108. 

Hymnus. Dominica, quando ad Focturnum dicitur hymnus 
«Nocte surgentes.» Ad Landes. — In Brey. Rom. 

Clichtov, beſagt, dieſer Hymnus ſey von unbekanntem Verfaſſer, 
vielleicht von dem h. Gregor. — G. Fabric. p. 789, und eben 
fo Bonft und Signoretti ſchreiben ihn dem h. Gregorius M. zu. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 178. 

S. Gregorius Magnus. CXLI X. Hymnus Quadragesimalis. 

Audi benigne conditor. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 112. 

Gregorius I., der Große, geb. zu Rom gegen das Jahr 540, ſtarb 
daſelbſt als Papſt im Jahre 604. Ebendaſ. S. 108. 

Hymnus. Sabbato primo, usque ad quartum inclusive, in Qua- 


dragesima. Ad Vesp. — In Brev. Rom. 
G. Fabricius. p. 795. — eben fo Bonſi und Signoretti — 


nennen den h. Gregorius M. als den Verfaſſer dieſes Hymnus. 
Daniel, Thesaurus bymnolog. T. IJ. p. 179 Sg. 
S. Gregorius Magnus. CL. Dominica in ramis olivarum. 
Magno salutis gaudio. 
Die dritte Strophe dieſes Hymnus hebt an: 
Nardi Maria pistici — 


25 * 


—, 8 — 


und in den Anmerkungen zu dieſem Hymnus bemerkt Daniel, zu 
Str. 3. (3. 9-12, — S. 180.), daß dieſe Strophe, mit 
angehängter Doxologie, in vielen Breviarien, umgeändert in: 
Maria castis oculis — 
als Hymnus zum Feſte der h. Maria Magdalena vorkomme. 
Hymnus. In festo S. Mariae Magdalenae. D. XXII Jul. Ad 
Matut. — In Brey. Rom. 
Quest’ inno è una parte del Gregoriano, che si diceva la Dome- 
nica delle Palme, ma ch’ e stato mutato da Urbano VIII. — 
L’antico prineipia: Nardo Maria pistico ete. — Signoretti. 
Bonſi eignet dieſen Hymnus dem h. Ambroſius an, 


Bweites Buch. 


1) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 209 sq. 

Paulus Diaconus CLXXXIII. De S. Joanne Baptista. 

Ut queant laxis resonare fibris. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 154 ff. 

Rambach giebt nur die Str. 1, 7-13, mit einer deutſchen Ueber- 
ſetzung, die bei vorſtehender zum Theil benützt wurde. 

Paul Winfried, Warnefrieds Sohn, auch Paulus Diaconus ge— 
nannt, Lombarde, ſtarb als Mönch in dem Benedietinerkloſter 
Monte Caſino, gegen das Jahr 800. S. ebendaſ. S. 153. 

Bonſi — Signoretti: Paulus Diaconus. 

Hymni, In Nativitate S. Joannis Baptistae. D. XXIV Junii. 
1. Ad Vesperas. 2. Ad Matutinum. 3. Ad Laudes. In Brev. Rom. 

Paulus Diaconus, geb. zu Forli (Forum Julii) 730. Unter mehre— 
ren Liedern ſein berühmtes Loblied auf den h. Johannes den 
Täufer, — den Schutzheiligen der Longobarden. 

Ut queant laxis resonare fibris, 
Starb in Monte Caſino. In welchem Jahre, iſt unbekannt. 
Mabillon vermuthet 799, aber ohne irgend ein Zeugniß oder 
Andeutung. Bethmann glaubt, er möge wohl ſchon vor Theu— 
demar, alſo vor 797 geftorben ſeyn, indem man ihn wohl ſonſt 
kaum bei der Abtswahl werde übergangen haben. 

Paulus Diaconus Leben und Schriften von Herrn D. Bethmann. 
Im zehnten Bande des Archivs der Geſellſchaft für ältere deutſche 
Geſchichtskunde. — (Heft 2 u. 3. Hannover, 1849.) — 
S. 247 — 334. 

2) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 213 sa. 
Carolus Magnus, CLXXXV. Hymnus in die Pentecostes, 
Veni Creator Spiritus, 


= 


4) 


— 390 — 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 175 ff. 

Rambach ſetzt — ebendaſ. S. 156 ff. — dieſen Hymnus in die 
Reibe derer, die wahrſcheinlich ſchon im achten Jahrhunderte und 
zum Theil wohl früher bekannt geweſen; er gedenkt auch der 
Sage, die Karl den Großen, nach andern Karl den Dicken, 
demſelben zum Verfaſſer giebt. 


Hymnus. In festo Pentecostes. Ad Vesp. — In Brev. Rom. 
G. Fabric. p. 799. — eben fo Bonſi und Signoretti — nennen 
den h. Ambroſius als Verfaſſer dieſes Hymnus. — Vgl. Nam: 


bach, S. 156 ff. 
Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 215 sa. 
Theodulphus. CLXXXVI. Hymnus dominica in ramis palmarum. 
Gloria, laus et honor tibi sit rex Christe, redemptor. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. 1. S. 200 ff. 

Für den Verfaſſer des vorſtehenden Triumphliedes, welches bei der 
Proceſſion am Palmſonntage geſungen wird, hält man Theodulph, 
den Biſchof von Orleans. Man erzählt, es habe derſelbe dieſes 
Lied in dem Kerker, als der Kaiſer Ludewig der Fromme am 
Palmſonntage vorübergieng, in ſo ergreifender Weiſe geſungen, 
daß der über ihn aufgebrachte Kaiſer, dadurch gänzlich beſänftigt, 
ihm die Banden habe abnehmen laſſen, und zugleich begehrt habe, 
es ſolle in der Folge dieſer Lobgeſang zu Ende des Palmum— 
gangs geſungen werden: welches auch die Kirche als eine der 
Feier des Tages angemeſſene Feſtlichkeit angenommen habe. Vgl. 
Daniel, 1. c. p. 216. Rambach, J. c. S. 199. N 

Clichtoveus. — G. Fabricius p. 796. — nennen Theodulphus ep. 
Aurelianensis als Verfaſſer dieſes Hymnus. 

Hymnus. In reversione processionis in Dominica in Palmis. In 
Missali Romano. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 218 sq. 

S. Rabanus Maurus. CLXXXVIII. De S. Michaele Archangelo. 

Libri vet. Christe sanctorum decus angelorum. 

Brev. Rom. Christe sanctorum decus angelorum. 

Rabanus oder Hrabanus, mit dem Beinamen Magnentius, d. h. 
zu Mainz geborner — geb. 785, Maurus genannt zu Ehren des 
b. Maurus, Schüler Beda's und Alcuin's, — Abt von Fuld 
(Jahr 822.), dann Erzbiſchof von Mainz (Jahr 847.), ſtarb im 
Jahre 856. S. Eyring. Synopsis histor. literar. ad annum 834. 
(pag. 221.) 

Bonſi und Signoretti ſchreiben dieſen Hymnus dem Rabanus 


0 


— 2 


Maurus zu: letzterer bemerkt, er ſey von Urban VIII. in jetziger 
Form bearbeitet. 

Hymnus. In festo S. Gabrielis archang. — Ex indultu. (d. XVIII 
Mart.) Ad Vesp. — In apparitione S. Michaelis archang. 
d. VI Mali) — et in Dedicatione 8. Michaelis archang. 
(d. XXIX Septembr.) Ad Laudes. — In Brey. Rom. 


) S. Daniel, Thesaurus hymaolog. T. I. b. 218 sq. 


Strophe 1, 3. und 5. des Lieds, wie es daſelbſt nach dem Text 
der Libri vet. vorkömmt. 
S. Rabanus Maurus. CLXXXVIII. De S. Michaele Archangelo. 


Libri vet. . 8 
Christe sSanctorum deeus angelorum. 
Brev. Rom. 
on 


Dieſe vier Verſe ſind im römiſchen Brevier für das Felt des h. 
Erzengels Raphael (24. Oct.) zu den Laudes beſtimmt. 


Signoretti ſchreibt dieſen Hymnus dem Rabanus Maurus zu, mit 


dem Bemerken, er ſey von Urban VIII. in jetziger Form über— 
arbeitet. 

Hymnus. In officio S. Raphaelis Archangeli (d. XXIV Octobr.) 
Ex indultu. — Ad Laudes. In Brey. Rom. 


6) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 220. 


‘ 


S. Rabanus Maurus. CLXXXIX. De S. Michaele Archangelo. 
Libri vet. Tibi, Christe, splendor patris, vita, virtus cordium. 
Brey. Rom. Te splendor et virtus patris. 

Rabanus oder Hrabanus, mit dem Beinamen Magnentius, d. h. 
zu Mainz geborner, — geb. 785, Maurus genannt zu Ehren 
des h. Maurus, Schüler Beda's und Alcuin's, — Abt von Fuld 
(Jahr 822.), dann Erzbiſchof von Mainz (Jahr 847.), ſtarb 
im Jahre 856. S. Eyring. Synopsis histor, literar, ad annum 
834. (pag. 221.) 

Hymnus. In festo S. Raphaelis archangeli (Die XXIV Octobr.) 
Ex indultu. Ad Vesp. et Matut. — In Brey. Rom. 

Signoretti bemerkt über dieſen Hymnus: «Sant Ambrogio fü l’atı- 
tore di quest' inno che da Urbano VIII. è stato riformato in 
quello: «Te splendor et virtus Patris. 


) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 220. 


S. Rabanus Maurus. CLXXXIX. De Michaele Archangelo. 

Libri vet. Tibi, Christe, splendor patris, vita, virtus cordium. 

Brev. Rom. Te splendor et virtus patris. 

Rabanus oder Hrabanus, mit dem Beinamen Magnentius, d. h. 
zu Mainz geborner. — geb. 785, Maurus genannt zu Ehren 


9 


10) 
2) 


IE — 


des h. Maurus, Schüler Beda's und Alcuin's, — Abt von Fuld 
(Jahr 822), dann Erzbiſchof von Mainz (Jahr 847), ſtarb 
im Jahre 856. S. Eyring. Synopsis histor. literar. ad annum 
834. (p. 221.) 

Hymnus. In Apparitione S. Michaelis Archang. (D. VIII Maii.) 
et in Dedicatione S. Michaelis Archang. (D. XXIX Sept.) 

Ad Vesp. et Mat. — In Brev. Rom. 

Bonft bemerkt bei dem Hymnus «Te splendor et virtus patriss — 
«di S. Ambrogio.» — Signoretti: Quest’ inno pub dirsi di 
Urbano VIII., mentre confrontandolo «oll’ antieo, che prin- 
cipia: Tibi Christe, splendor patris ete., che fü da lui rifor- 
mato, v’ ha fra essi notabile differenza. — 

L’antico pero fu composto da San’ Ambrogio. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 196. 

Hymni adesroroı Circa Saec. VI. — IX. conseripti. CLXII. 
Hymnus de Ascensione Domini. 

Libri vet. 

Brev. Rom. ) 15 

Hymnus. In Ascensione Domini. Ad Matutinum. In Brev. Rom. 

Fabricius p. 799. beſagt von dieſem Hymnus «auetoris incerti. y — 

Signoretti: «L’autore é S. Gregorio, come si rileva anche in un 
Breviario Ms. avantı l’anno 300, (sie) riferito dal Gavanto.» 
Auch Jäck Schreibt ihn dem h. Gregor, Bonſi aber dem h. Am— 
broſius zu. — Vgl. Rambach, S. 330 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 203 sq. 

Hymni Gd circa Saec. VI. IX. conscripti. CLXX. In 
Communi plurimorum Martyrum, 

Libri vet. Sanctorum meritis inelyta gaudia. 

Brev. Rom. Sanctorum meritis inclyta gaudia. 


Aeterne rex altissime. 


——ů—— 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 156 ff. 


Hymnus. In Communi plurium Martyrum (extra temp, pasch.), 
Ad Vesp. — In Brev, Rom, 

Bonſi, — Signoretti: Von ungewiſſem Verfaſſer. Signoretti 
bemerkt, der ältere Hymnus ſey von Urban III. überarbeitet. — 
Vgl. Rambach, S. 156 ff. 

S. Anhang. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 204. 

Hymni «dscroro: Circa Saec. VI. IX. conseripti, CLXXT De 
beata Virgine. 2 

Ave maris Stella, 


— 38 — 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 219 ff. 

„Da ſie (dieſe Hymne) ſchon in einem Breviarium von M. Caſſino, 
„das im eilften Jahrhundert geſchrieben iſt, vorkommt: ſo muß ſie be— 
„reits im zehnten bekannt geweſen ſeyn, kann alſo nicht, wie Manche 
„geglaubt haben, den Bernhard von Clairvaux, der 200 Jahre 
„ſpäter lebte, zum Verfaſſer haben.“ Rambach, a. a. O. S. 219. 

Hymnus. In officio B. M. V. (in Sabbato). — In officio Con- 
cept, B. M. V. — Ad Vesp. — In Brey. Rom. 

Bonſi und Signoretti ſchreiben dieſen Hymnus dem Venantius 
Fortunatus, Jäck dem h. Bernhardus zu. — Vgl. Rambach, 
S. 219. 

12) S. Anhang. 
13) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 287. 

Hymni ecclesiastiei qui in breviariis Saec, XIV. et XV. repe- 
riuntur, — et quidem: b) Hymni in onorsreisevurz Constanter 
desinentes. CCCXLVIII. De B. Maria Magdalena. 

Aeterni patris unice, 

Es ſollte heißen, — was Daniel wohl mag überfehen haben: 

Libri vet. Aeterni patris unice. 

Brev. Rom. Summi parentis unice. 

Ueber dieſen Hymnus — (in festo S. Mariae Magdal. — Die 
XII Jul. — Ad Laudes.) — und deſſen Verfaſſer, beſagt Sig— 
noretti: «Di quest’ inno e forse autore S. Odone Abate di 
Clugni. — — Questo inno e stato riformato da Urbano VIII. 
in molti luoghi dell’ inno antico, che incomincia: Aeterni 
Patris unice, etc.» — Auch Bonſi erklärt «S. Odone abate di 
Clugny, » für den Verfaſſer deſſelben. 

14) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 35. 

Robertus rex Franciae. XXXVII. De Spiritu Sancto. 

Veni Sancte Spiritus, Et emitte. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 227 ff. 

Sequentia de S. Spiritu. 

Robert, König von Frankreich, Sohn Hugo Capet's, dem er im 
Jahre 997. in der Regierung folgte, ſtarb im Jahre 1031. 
S. Rambach, am angef. O. S. 226 ff. 

Sequentia in Missa in Dominica Pentecostes. In Missali Rom. 

G. Fabric. p. 810. giebt keinen Verf. an. — Vgl. Rambach, S. 227. 

15) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 318. 
Cantieorum et antiphonarum delectus. IX. De Beata Virgine, 
Alme redemptoris mater, quae pervia coeli, 


16 


18 


— 


23) 


— a — 


Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 230 ff. 

Antiphona de Maria Virgine. 

Alma redemptoris mater, quae pervia coeli. 

Von Hermann von Vehringen, genannt Hermannus contractus, 
der im Jahre 1054, — nach andern 1066. — als Mönch im 
Kloſter Reichenau ſtarb. S. ebendaſ. S. 229 ff. 

Antiphone. A Vesp. Sabbati ante Dominic. 1. Adv. usque ad 
Purificationem inclusive. Ad Completorium. In Brey. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 321. 

Ganticorum et antiphonarum delectus. XII. De Beata Virgine. 

Salve regina, maler misericordiae. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 249. 

Antiphona de Maria Virgine. 

Salve regina, mater misericordiae. 

Verfaſſer ſoll ſeyn, nach Trithemius, Hermannus Contractus, 
(geſt. 1054, nach andern 1066), — nach dem glaubwürdigern 
Zeugniß des Durandus aber, Petrus von Monſoro, ein ſonſt 
unbekannter Biſchof von Compoſtella. S. Rambach, a. a. O. 
Sr 321 

Antiphone. A primis Vesperis festi Trinitatis usque ad Nonam 
Sabbati ante Adventum. Ad Completorium. — In Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 116 sq. 

S. Augustinus. CHI. Rhythmus de gloria (et gaudiis) paradisi. 

Ad perennis vitae fontem mens sitivit arida. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 241 ff. 

Nach Rambach, S. 234., iſt es „ausgemacht von Damian, der 
den Stoff dazu allerdings aus einer dem Auguſtin, wiewohl mit 
Unrecht beigelegten Schrift (Meditation. cap. 23.) entlehnte.“ 
Petrus Damiani, geb. im Jahre 1002 zu Ravenna, ſtarb im 
Jahre 1072 als Abt des Kloſters Santa Croce d' Avellano 
bei Gubbio im Kirchenſtaate. 

Die Silbert'ſche Ueberſetzung findet ſich in deſſen „Dom heiliger 
Sänger,“ Wien und Prag, 1820, S. 93 ff. Auch er eignet, 
S. XV., das Lied demſel. Petrus Damianus zu. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 227 sq. 

S. Bernardus. CCVI. Jubilus rhythmicus de Nomine Jesu, 

Jesu dulcis memoria. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 270 ff. Der 
h. Bernhard ward im Jahre 1091 zu Fontaine in Burgund 
geboren, und ſtarb im Jahre 1153 im Kloſter Clairvaux — 


— 395 — 


Clara Vallis — in der Champagne, deſſen erſter Abt er war. 
Ebendaſ. S. 268. 

G. Fabric. p. 810. Auctoris incerti.» — Signoretti: «Ouest! 
inno — trovasi nelle opere di S. Bernardo, a cui per altro, 
per giudizio del P. Mabillone, non deve attribuirsi.» — Bonsi: 
«D' incerto autore.» — Vgl. Rambach a. a. O. 


24) Umarbeitung der Verſe in Nakateni Himmliſchen Palmgärtlein. 
Cöln, 1718, S. 254 ff. — Die freie Verdeutſchung rührt wohl 
von W. Nakatenus ſelbſt her. In der latein. Ueberſetzung des 
Palmgärtleins, wenigſtens in der Ausgabe Colon. 1760, findet 
ſich kein lateiniſcher Text dieſer Verſe. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 359. 

Appendix. XLI. De Passione Domini. 
Salve mundi salutare. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 275 ff. 

Oratio ad unum quodlibet membrorum Christi patientis et a 
eruce pendentis. 

Salve mundi salutare. 

Der h. Bernhard, geb. 1091, ftarb als Abt von Clairvaux im 
Jahre 1153. Ebendaſ. S. 268. 

25) Hymnus. In festo Transfigurationis D. N. J. Chr. Die VI 
Augusti. Ad Laudes. In Brev. Rom. 

Lux alma Jesu mentium. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Ueber den Hymnus und ſeinen Verfaſſer beſagt Signoretti: 
L’autore di quest' inno é S. Bernardo, ma con qualche 
mutazione di parole fattavi da Urbano VIII., che non altera 
perö il senso dell’ antico Inno di esso santo, che incomincia: 
Amor Jesu duleissime.» — Offenbar iſt der Hymnus ganz im 
Tone des ſogenannten Jubilus S. Bernardi, deſſen zwölfte 
Strophe lautet: 

Amor Jesu dulcissimus, 
Et vere suavissimus, 

Plus millies gratissimus 
Quam dicere suflicimus. 

Bonſi hat bei dem Hymnus die Angabe: «Di Aurelio Prudenzio.» 

26) Zu S. Bernardus. — Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. 


p. 227 sq. CCI. 
Jesu duleis memoria. 


— 396 — 


27) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 68. 


28) 


29) 


Adam de Scto Victore. LXXXIV. Sequentia Paschalis. 
Mundi renovatio. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 289 ff. Prosa 
de resurrectione domini. 
Mundi renovatio. 
Clichtovei Elucidatorium ecclesiasticum. fol. 168. De resurrec- 
tione domini. Prosa. 
Mundi renovatio, 
Adam von St. Victor. Geſtorben als regulirter Chorherr Augu— 
ſtinerordens in der Abtei St. Victor zu Paris, im Jahre 1177. 
Rambach, am ang. O. S. 284. 
Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 69 sq. 
Adam de Scto Victore. LXXXV. Sequentia Paschalis. 
Zyma vetus expurgetur. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. 1. S. 290 ff. 
Alia Prosa de resurrectione domini. 
Zyma vetus expurgetur. 
Glichtovei Elucidatorium ecclesiasticum. fol. 169. De resurrec- 
tione domini, alia prosa. 
Zyma vetus expurgetur. 
Adam von St. Victor. Geſtorben als regulirter Chorherr Augu— 
ſtinerordens in der Abtei St. Victor zu Paris, im Jahre 1177. 
Rambach, am ang. O. S. 284. 
Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 74. 
Adam de Scto Victore. XCI. De S. Trinitate. 
Proſitentes unitatem. 
Clichtovei Elucidatorium ecclesiasticum, fol. 181. De sancta 
trinitate, alia prosa. 
Profitentes unitatem. 
Adam von St. Victor. Geftorben als regulirter Chorherr Augu— 
ſtinerordens in der Abtei St. Victor zu Paris, im Jahre 1177. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 284. 


Drittes Buch. 


1) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 251. 
S. Thomas Aquinas. CC XXXIX. Hymnus in die Corporis Christi 
ad Vesperas. 
Pange lingua gloriosi corporis mysterium. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 309 ff. Hymnus 
in festo corporis Christi, 
Pange lingua gloriosi 
Corporis mysterium. 
Der h. Thomas von Aquino, geb. 1224, ftarb 1274. S. ebendaſ. 
S. 303 ff. 
Hymnus. In festo Corporis Christi. Ad Vesp. In Brev, Rom. 
2) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 232 sq. 
S. Thomas Aquinas. CCXL. Eadem ſestivitate (Corporis Christi) 
ad Matutinum, 
Sacris sollemniis juneta sint gaudia. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 311 ff. 
Alius (hymnus in festo Corporis Christi). 
Sacris sollemniis juneta sint gaudia. 
Der h. Thomas von Aquino, geb. 1224, ftarb 1274. S. ebendaſ. 
S. 303 ff. 
Hymnus. In festo Corporis Christi. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 
3) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 254. 
S. Thomas Aquinas. CCXLI. 
De eadem festivitate (Corporis Christi) ad Laudes. 
Verbum supernum prodiens, 
Nec patris linquens dexteram. 
Der h. Thomas von Aquino, geb. 1224, ftarb 1274. 
S. Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 303 ff. 
Hymnus. In festo Corporis Christi. Ad Laudes. In Brey. Rom. 


4) 


6) 


— 398 — 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 235. 
S. Thomas Aquinas® CCXLII. Rhythmus ad Sacram Eucharistiam. 
Adoro te devote, latens Deitas. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. 1. S. 312 ff. 
Rhythmus ad S. Eucharistiam. 
Adoro te devote, latens Deitas. 

Der h. Thomas von Aquino, geb. 1224, ftarb 1274. S. ebendaſ. 
S. 303 ffe 

In gratiarum actione post Missam, — In Missali Romano, et in 
Brev. Rom. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 97 sg. 

Sequentiae. S. Thomas Aquinas. CXXI. De venerabili Sacra- 
mento in festo Corporis Christi. 

Lauda Sion Salvatorem. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 305 ff. 
Sequentia in festo corporis Christi. 

Lauda Sion Salvatorem. 

Der h. Thomas von Aquino, geb. 1224, ſtarb 1274. S. ebendaſ. 
S. 303 ff. 

Sequentia in solemnitate Corporis Christi. In Missali Rom. 

Zu S. Thomas Aquinas. — Daniel, Thesaurus hymnolog. I. I. 
p. 251. CCXXXIX. 

Pange lingua gloriosi corporis mysterium. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 133. 

Jacobus de Benedietis. CXXIV. Sequentia de Septem Doloribus 
Beatae Virginis. — al.: De Compassione Beatae Virginis. — 
al.: Planetus Beatae Virginis. — Missale Rom. 

Stabat mater dolorosa. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 349 ff. 
Jacoponus. Sequentia de septem doloribus Mariae virginis. 
Stabat mater dolorosa. 

Jacobus de Benedictis, oder, wie er gewöhnlich genannt wird, 
der ſel. Jacopone da Todi, Franciscanerordens, ſtarb 1306. 
S. Rambach a. a. O. S. 348. 

S. Stabat mater. Hymnus auf die Schmerzen der Maria u. ſ. f— 
Zweiter Beitrag zur Hymnologie, herausgegeben v. Friedr. 
Guſt. Lisco. Berlin 1843. 

Hymni. In festo VII Dolorum B. M. V. Feria VI. post Domi- 
nic. Passionis. 1. Ad Vesp. — 2. Ad Matut. — 3. Ad Lau- 
des, In Brey. Rom. 


3) 


9) 


10) 


11) 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 105 sq. 
Thomas de Celano. CXXIII. Prosa de Mortuis; vel: De Die 
Judieii: vel: In Commemoratione Defunctorum. III. Missale Rom. 
Dies irae, dies illa. 
Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 323 ff. 
Sequentia in die omnium animarum, 
Dies irae, dies illa. 

Thomas von Cclano, italienischer Minorite, in der Mitte des 
dreizehnten Jahrbunderts lebend, gilt, — jedoch nicht unwider— 
ſprochen, — für den Verfaſſer dieſer Sequenz. S. ebendaſ. S. 321 ff. 

Der vorſtehenden Ueberſetzung liegt die von A. W. von Schlegel 
zu Grunde. 

Sequentia. In Missis pro Defunctis. Die II Novembris. — Et 
in aliis Missis pro defunctis. — In Missali Rom. 

Zu Thomas de Celano. — Daniel, Thesaurus hymnolog. I. II. 
p. 105 sq. 

Dies irae, dies illa. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 235. 

Hymni od:arıror circa Saec. X. - XIII. conditi. CCXI. 

Hymnus de Epiphania. 

Nuntium vobis fero de Supernis. 

Jud. Clichtoveus. Elucidatorium ecclesiast. Lib. I. fol. 24. Ster 
findet ſich derſelbe Hymnus mit einem dorologiſchen Schlußverſe, 
ohne Angabe des Verfaſſers, — «in epiphania domini, ad 
completorium. » 

6. Fabricius. Poetar. veterum ecelesiasticor. Opera christiana. 
S. 792. Hier findet ſich derſelbe mit der Ueberſchrift: «De 
nativitate Christi. Auctoris incerti.» 

Königsfeld, — Lat. Hymnen u. ſ. f. S. 76. — legt ihn Gregor 
dem Großen bei, ohne Angabe von Gründen. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 233. 

Hymni aozsrorsı circa Saec. X. XIII. conditi. CCXIV. 

Hymnus Quadragesimalis ad Laudes. 

Libri vet. Jam Christe sol justitiae. 

Brey. Rom. 0 sol salutis intimis. 

Signoretti ſchreibt dieſen Hymnus dem h. Ambroſius, — Bonſi dem 
h. Gregorius zu. Es findet ſich der Hymnus «Jam Christe sol 
justitiaes bei G. Fabricius, p. 807, ohne Angabe des Verfaſſers. 

Hymnus. A Dominica 1. Quadrag. usque ad Sabbat. ante Do- 
minicam Passionis inclusive. Ad Laudes, In Brey. Rom. 


— 


12) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 239. 


13) 


14) 


Hymni adearoror circa Saec. X.—XIU. conditi. CCXIX. 

Hymnus in Dedicatione Eeclesiae. 

Libri vet. Urbs beata Hirusalem, dieta pacis visio. 

Brev. Rom. Coelestis urbs Jerusalem. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 179 ff. 

Bonſi und Signoretti ſchreiben dieſen Hymnus dem h. Ambroſius, 
die Umarbeitung deſſelben in den neueren «Coelestis urbs Jeru- 
salem» ſchreibt Signoretti dem P. Urban VIII. zu. — Vgl. 
Rambach, S. 156 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 239. 

Hymni adearoroı circa Saec. X. - XIII. vonditi. CCXIX. Hym- 
nus in Dedicatione Eeclesiae. 

Libri vet. Urbs beata Hirusalem, dicta pacis visio. 

Brey. Rom. Coelestis urbs Jerusalem. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. J. S. 179 ff. 

Hymni. In Communi Dedicationis Ames 1 Ad Vesp. et 
Matut, — 2. Ad Laudes, In Brev, Rom. 

Bonſi und Signoretti fehreiben dieſen Hymnus dem h. Ambroſius 
zu. Signoretti bemerkt, «che fü composto da Sant' Ambrogio, 
e da Urbano VIII. reso più elegante con alcune mutazioni 
dall' antico, che principia: Erbs Jerusalem beata, etc. — 
Vgl. Rambach, S. 156 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 243 sq. 

Hymni sg αοετνεο circa Saec. X. XIII. conditi. CCXXVI. De 
Apostolis Petro et Paulo. 

Felix per omnes festum mundi cardines. 

Die drei in's römiſche Brevier aufgenommenen Verſe finden fich 
bei Daniel folgendermaßen angegeben: 

V. 4. Libr. vet. Petrus beatus catenarum laqueos. 

Brey. Rom. Miris modis repente liber ferrea. 
V. 5. Libr. vet. Quodceunque vinclis super terram strinxerit. 
Brev. Rom. Quodeunque in orbe nexibus revinxeris. 

V. 9. Gloria Deo per immensa saecula. 
vel: Patri perenne sit per aevum gloria. 

Die andern Strophen kommen bei Daniel nicht in doppelter 
Form vor. 

Signoretti ſchreibt dieſen Hymnus der Elpis, Gemahlin des 
Severinus Boethius, die Umarbeitung der in's Brevier aufge— 
nommenen Verſe aber dem P. Urban VIII. zu. Er bemerkt: 


16) 


17) 


I. 


u —— 


2 


«Notisi che il detto Inno nell’ Innario del cardinal Tommasi e 
attribuito ad altro autore, ma si dee piu tosto attribuire ad 
Elpide, come apparisce dall’ erudita nota, che trovasi nel 
Boezio del Comino di Padova, 1721, che registra tutto |’ intero 
inno.» — Bonſi hat die Angabe: «Di Paolino. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 247. p 

Hymni adearoro: circa Saec. N.— XIII. conditi. CCXXXII. be 
Communi Apostolorum. 

Libr. vet. Exultet coelum laudibus. 

Brev, Rom. Exultet orbis gaudiis. 

Hymnus. In festo S. Joannis Apostoli et Evangelistae, 

Ad Laudes. — In Communi Apostolorum et Evangelistarum. 
Ad Vesp. et Laudes. In Brev. Rom. 

Bonſi Schreibt dieſen Hymnus dem heil. Ambroſius zu. Signoretti 
einem unbekannten Verfaſſer, die Umbildung deſſelben aber 
Urban VIII. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 247. 

Hymni zossrorzı circa Saec. X.— XIII. sonditi, CCXXXIV. De 
Communi unius Martyris. 

Martyr Dei qui unieum. 

Daniel bat der neueren Form nicht erwähnt: es ſollte heißen: 

Libri vet. Martyr Dei qui unicum. 

Brey. Rom. Inviete martyr unicum. 

Als Verfaſſer des Hömnus nennt Bonſi den h. Ambrofius. Sig— 
noretti hat die Angabe: «Non © noto preeisamente l’autore 
di quest inno, ma viene da aletmni attribuito a S. Gregorio 


Magno. — L’antico Inno prineipia: Martyr Dei, qui unieum,» 
Hymnus. In Communi unius Martyris. — In festo S. Stephani 


Protom. Ad Laudes. — In Brev. Rom. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 248. 

Hymni Zdsasrorsı Circa Saec. X. - XII. conditi. CCXXXV. be 
Communi plurimorum Martyrum. 

Rex gloriose martyrum. 

Hymnus. In Communi plurium martyrum. Ad Laudes. In 
Brev. Rom. 

G. Fabric. p. 802. giebt keinen Verfaſſer dieſes Hymnus an. 
Bonſi bemerkt, er ſey von unbekanntem Verfaſſer. — Signoretti 
ſchreibt ihn dem h. Gregor zu. 


26 


18) 


19) 


20) 


— 402 — 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 248. 

Hymni «deororor circa Saec. X. - XIII. conditi. CCXXXVI. De 
Confessoribus. 

Libri vet. Iste confessor domini sacratus. 

Brev. Rom. Iste confessor domini colentes. 


Hymnus. In Communi Confessoris Pontiſicis. — In Communi 
Confessoris non Pontificis. — Ad Vesp. et Matut. In Brev. 
Rom. 


Bonſi fchreibt dieſen Hymnus dem h. Ambroſius zu. Signoretti 
bemerkt, er ſey von unbekanntem Verfaſſer, die Umarbeitung 
aber von Urban VIII. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 249 sq. 

Hymni adeororoı circa Saec. X. - XIII. conditi. CCXXXVII. be 
Confessore Pontifice. 

Jesu redemptor omnium, Perpes. 


Hymnus. In Communi Confessoris Pontifieis. Ad Laudes. In 
Brev. Rom. 

Bonſi und Signoretti fchreiben ihn einem ungewiſſen Verfaſſer zu. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 250 sq. 

Hymni «adeororo. circa Saec. X. XIII. conditi. CCXXXVIII. De 
Virginibus. 

Libri vet. Virginis proles opifexque matris. 

Brev. Rom. Virginis proles opifexque matris. 

Str. 4. Libri vet. Hujus obtentu Deus alme nostris. 

Brev. Rom. Hujus oratu Deus alme nobis. 


Hymnus. In Communi Virginum. Ad Matutinum. — Si sancta 
fuerit virgo tantum et non martyr, omittuntur vers. 2. et 3., 
mutato fine vers. 1. In Brev. Rom. 

Nach Signoretti, von unbekanntem Verfaſſer. — Nach Bonſi, 
vom h. Ambroſius. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 93. 

Sequentiae circa Saeculum XII. vel XIII. compositae. CXX. 
Sequentia Paschalis. 

Victimae paschali laudes immolent Christiani. 

Rambach, ebendaſ. S. 248., glaubt dieſe Sequenz ſchon dem 
eilften Jahrhundert angehörig. Daniel ſetzt ſie erſt in das 
zwölfte oder dreizehnte Jahrhundert. 

Sequentia. In Missa de Resurrectione Domini. In Missali 
Rom. 


— m — 


22) De Sancto Carolo Magno rege Francorum et imperatore romano. 
— Aquisgrani. — Eine ähnliche zum Theil mit obiger über— 
einſtimmende Sequenz «Urbs Thuregum, urbs famosa u. ſ. f.» 
findet ſich in dem «Officium de S. Carolo» Saec. XII. anno 
1166. In T. III. part. II. p. 208. v. Henr. Canisii Lection. 
antig. ed. Basnage. 


Piertes Dud. 


1) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 372 sq. 

Appendix. LXIV. S. Casimiri Hymnus de Beata Virgine. 

Omni die die Mariae mea laudes anima. 

Der heil. Caſimir, Sohn Caſimir's IV., Königs von Polen und 
Großherzogs von Lithauen, ſtarb am 4. März 1483, im Alter 
von 24 Jahren. 

2) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 256 sq. 

Hymni ecclesiastici, qui in Breviariis Saec. XIV. et XV. reperiuntur. 

a) Hymni ouorwrerzürwv expertes. CCXLIII. De Omnibus Sanctis. 

Libri vet. Christe redemptor omnium, Conserva. 

Brev. Rom. Placare Christe servulis. 

Hymnus. In festo omnium Sanctorum. Die 1. Novembris. Ad 
Vesp. et Matutinum. In Brev. Rom. 

Signoretti ſchreibt dieſen Hymnus dem h. Ambroſius zu, feine 
Ueberarbeitung aber P. Urban VIII. 

Bonſi ſchreibt ihn Rabanus Maurus zu. 

3) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 279 8g. 

Hymni ecclesiastici qui in breviariis Saec. XIV. et XV. reperiun- 
tur. b) Hymni in onaore)sur« constanter desinentes. CCCXC I. 
De Omnibus Sanctis. 

Libri vet. Jesu salvator saeculi. 

Brev. Rom. Salutis aeternae dator. 

Hymnus. In festo omnium Sanctorum. Die 1. Novembris. Ad 
Laudes. In Brev. Rom. 

Signoretti bemerkt, dieſer Hymnus ſey von ungewiſſem Verfaſſer, — 
Urban VIII. habe ihn umgebildet. N 

Bonſi ſchreibt ihn Rabanus Maurus zu. 

4. 5) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 319. 
Canticorum et antiphonarum delectus. X. De Beata Virgine. 


8) 


9) 


10) 


11) 


12) 


— m — 


A. Brev. Rom. Ave regina coelorum. 
B. Libri vet. Ave regina coelorum. — XI. De Beata Virgine. 
Regina coeli laetare, Aileluja, 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 256 sq. 

Hymni ecclesiastiei, qui in breviariis saec. XIV. et XV. reperi— 
untur. a) Hymni ozsısre)suroy expertes. CCXLIII. De Omni- 
bus Sanctis, 

Libri vet. Christe redemptor omnium, Conserva. 

Brev. Rom. Placare Christe seryulis. 

Id. ib. p. 297 sq. 

Hymni ecclesiastici, qui in breviariis saee. XIV. et XV. reperi- 
untur. b) Hymui in ouoearsrsyra constanter desinentes. CCCXCVI. 
De Omnibus Sancetis. 

Libri vet. Jesu Salvator Saeculi. 

Brev. Rom. Salutis aeternae dater. 


Zu Hymni ecclesiastiei, qui in breviariis saec. XIV. et XV. 
reperiuntur. — Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 256 sq. 
— 297 sq. CCXLIII. CECXECVT. 

Placare Christe servulis. 
Salutis aeternae dator. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 337. 

Carmina sacra, quae in Breviariorum ordinem non redacta, 
privato consilio ad sacra obeunda adhibita sunt. CCCCLXXXIII. 
De passione Domini. 

Patris Sapientia, veritas divina. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 356 ff. 

Canticum de passione Domini. 

Rambach ſetzt dieſen „anonymen“ Geſang in's vierzehnte Jahr— 
hundert. Ebendaſ. S. 348, 353 ff. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 344. 

Carmina sacra, quae in Breviariorum ordinem non redacta, 
privato consilio ad sacra obeunda adhibita sunt. CCCCXCIV. 
De Spiritu Sancto. 

Nobis sancti Spiritus gratia sit data. 
De qua virgo virginum fuit obumbrata etc. 

Daniel giebt nur dieſe Anfangszeilen. 

Daniel, Thesaurus hymnolog, T. I. p. 341. und T. II. p. 232. 

Carmina sacra, quae in Breviariorum ordinem non redacta, 
privato consilio ad sacra obeunda adhibita sunt. — (quae 


— 406 — 


jam ante saeculum decimum sextum cantata esse constat.) — 
CCCCLXXXIX. De Facie Domini. 

Salve sancta facies nostri redemptoris. 

Findet ſich auch, mit Ausnahme der fehlenden Z. 5, 6. der letzten 
Strophe, in einer vormals Salem'ſchen Handſchrift der Heidel— 
berger Bibliothek. 

14) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 345. 

Carmina sacra, quae in Breviariorum ordinem non redacta, 
privato consilio ad sacra obeunda adhibita sunt; (et quidem 
jam ante saec. XVI. cantata. — V. not.“) p. 325.) — 
CCCCXCVIII. Ad Communionem. 

Anima Christi sanetifica me. 

Rambach, Anthologie chriſtl. Geſänge. Bd. I. S. 360. Precatio 
in coena Domini. — „Kömmt ſchon in Andachtsbüchern des 
fünfzehnten Jahrhunderts vor. S. ebendaſ. S. 354. 

In orationibus dicendis post celebrationem missae. In Brev. Rom. 

15) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. I. p. 347 sq. 

Carmina sacra, quae in Breviariorum ordinem non redacta, pri- 
vato consilio ad sacra obeunda adhibita sunt. DI. De Septem 
doloribus Mariae. 

Ave duleis mater Christi, 
Quae dolebas corde tristi. 


16) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 326. 
Canticorum et antiphonarum delectus. XIII. De Beata Virgine. 
Inviolata, integra et casta es Maria. 
(Ex libro: Heures a Lusage de Lengres ete. Imprime à Troyes 
chez Jean le coq. — sine anno. S. ebendaf, — und T. I. 
p. XIV, XV.) 
17) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. H. p. 335. 
Appendix. 1. Oratio ad Deum. 
O Deus ego amo te, 
Nam prior tu amasti me. 
Diefer Appendix enthält auch, nach Prolegg. T. II. p. VII. «de- 
leetum carminum, quae post restaurationem sacrorum in ecelesia 
romana nata sunt.» 


18) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 335 sq. 
Appendix. II. Oratio ad Deum. 
O Deus ego amo te, 
Nec amo te, ut salves me. 


— 407 — 


Dieſer Appendir enthält auch, nach Prolegg. T. II. p. VII. «de- 
lectum carminum, quae post restaurationem sacrorum in ecclesia 
romana nata sunt. — Gewöhnlich heißt vorſtehendes Gebet 
„Liebesſeufzer des h. Franciscus Xaverius.“ Dieſer, geb. im 
Jahre 1506, ſtarb im Jahre 1552. 

19) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 378 sq. 

Appendix. LXXI. Sancti Augustini antidotum contra tyrannidem 
peccati. 

Ouid, Tyranne! quid minaris? 

Daniel, Hymnologiſcher Blüthenſtrauß. Halle, 1840. S. 67 ff. 
— Aus dem fünfzehnten Jahrhundert. 


Fünftes Bud. 


1) Hymnus. In festo S. Josephi sponsi B. M. V. Conf. Die XIX 
Martii. Ad Vesperas. In Brey. Rom. 
Te Joseph celebrent agmina coelitum. 
Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 
Von unbekanntem Verfaſſer. — So Signoretti und Bonſi. 
2) Hymnus. In festo S. Josephi sponsi B. M. V. Conf. Die XIX 
Martii. Ad Matutinum. In Brey. Rom. 
Coelitum Joseph decus atque nostrae. 
Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 
Von unbekanntem Verfaſſer. — So Signoretti und Bonſi. 
3) Hymnus. In festo S. Josephi sponsi B. M. V. Con. Die XIX 
Martii. Ad Laudes. In Brey. Rom. 
Iste quem laeti colimus fideles. 
Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 
Von unbekanntem Verfaſſer. — So Signoretti und Bonſi. 
4) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 334 sq. 
Appendix. XXXIII. De passione Domini. (Legitur in Breviariis 
hodiernis). 
Festivis resonent eompita vocibus. 
In oflicio pretiosissimi sanguinis D. N. Jesu Christi. 
Tertia feria VI. mensis Martii. 
Hymnus: ad Vesperas, In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 
Auctoris incerti. 
5) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 355. 
Appendix. XXXIV. De passione Domini. (Legitur in Breviariis 
hodiernis.) 
Ira justa conditoris. 
In Officio pretiosissimi sanguinis D. N. Jesu Christi. 
Tertia feria VI. mensis Martii. 


8) 


90 


10) 


— 4000 — 


) 


Hymnus: Ad Matutinum. In Brev. Rom.: ex indultu apostolico, 

Auctoris incerti. f 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 355 sq. 

Appendix. XXXV. De passione Domini. 

Salvete Christi vulnera. 

In oflicio pretiosissimi sanguinis D. N. Jesu Christi. 

Tertia feria VI. mensis Martii. 

Hymnus: Ad Laudes. In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 

Auctoris incerti. 

In oflicio de lancea et elavis Domini. In festis Aprilis. Feria 
VI. aliqua post Dominicam in albis, infra temp. Pasch. tantum 
(non impedita Festo IX. Lect.) recitandum per Germaniam. 

Hymnus: Ad Vesperas. In Brev. Rom.: ex indultu apostolico. 

Pange lingua gloriosae 
Lanceae praeconium. 

Ein ähnliches, dieſem ohne Zweifel zu Grunde liegendes Lied, 
gleichen Anfangs, — älterer Form, findet ſich in Daniel, Thes. 
hymnolog. T. I. p. 316. In festo S. Lanceae. — No. CCCCLI. unter 
den Hymn. ecclesiast. qui in brev. sc. XIV. et XV. reperiuntur. 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 336. 

Appendix. XXXVI. De Clavis ac Lancea. (Legitur in breviariis 
hodiernis.) 

Paschali jubilo sonent praecordia. 

In officio de lancea et elavis Domini. In festis Aprilis. Feria VI. 
aliqua post Dominicam in albis, infra temp. Pasch. tantum 
(non impedita Festo IX. Lect.) recitandum per Germaniam. 
Hymnus: Ad Matutinum. In Brev. Rom.: ex indultu apostolico, 

Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 357. 

Appendix. XXXVII. De Clavis ac Lancea. (Legitur in breviariis 
hodiernis.) 

Verbum supernum prodiens 
Salvare quod perierat. 

In officio de lancea et clavis Domini. In festis Aprilis. Feria VI. 
aliqua post Dominicam in albis, infra temp. Pasch. tantum 
(non impedita Festo IX. Lect.) recitandum per Germaniam. 
Hymnus: Ad Laudes. In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 

Hymnus. In festo S. Joannis Nepomuceni Martyris. Die XVI 
Maii. Ad 1. Vesperas. — In Brev. Rom.: ex indultu apostolico. 

Invietus heros numinis. 
Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 


11) 


13) 


14) 


16) 


17 


— 440 — 


Hymnus. In festo S. Joannis Nepomuceni Martyris. Die XVI 

Maii. Ad Matutinum. In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 
In profunda noctis umbra. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Hymnus. In festo S. Joannis Nepomuceni Martyris. Die XVI 
Maii. Ad Laudes. — In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 

Vix in sepulero conditur. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Hymnus. In festo S. Joannis Nepomuceni Martyris. Die XVI 
Maii. Ad 2. Vesperas. — In Brev. Rom : ex indultu apostolico. 

Jam faces lietor ferat et minantem. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Hymni. In festo S. Venantii Martyris. Die XVIII Mali. In 
utrisque Vesperis. — Ad Matutin. — Ad Laudes. In Brey. Rom. 

Martyr Dei Venantius. 
Athleta Christi nobilis. 
Dum nocte pulsa lucifer. 

Finden ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. Nach 
Signoretti und Bonſi ſind dieſe Hymnen von ungewiſſem Ver— 
faſſer. Signoretti bemerkt: «furono aggiunti nel Brev. Rom. 
per ordine di Clemente X., che prima di essere assunto al 
soglio pontificio era stato Vescovo di Camerino, di cui il 
santo è protettore. » 


Hymni. In festo B. Mariae Virginis sub titulo Auxil. Christia- 
norum. Die XXIV Mali. — Ad Vesperas. — Ad Laudes. — 
In Brev. Rom.: ex indultu apostolico. 

Saepe dum Christi populus eruentis. 
Te redemptoris dominique nostri. 
Finden ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 


Hymnus. In festo SS. Cordis D. N. Jesu Christi. Feria sexta 
post Octav. Corp. Christi. Ad Vesperas. In Brey. Rom.: ex 
indultu apostolico. 

Auctor beate saeculi. 
Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 


Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 360. 
Appendix. XLIV. In festivitate cordis Jesu. (Legitur in bre- 
viariis hodiernis.) 
En ut superba eriminum. 
Hymnus. In festo SS, Cordis D. N. Jesu Christi. Feria sexta 


— 411 — 


post Octavam Corp. Christi. Ad Matutinum. — In Brev. 
Rom.: ex indultu apostolico. 

Der Verfaſſer ift bei Daniel nicht angegeben. 

18) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 361. 

Appendix. XLV. In festivitate cordis Jesu. (Legitur in bre— 
viariis hodiernis.) 

Cor area legem continens. 

Ohne Angabe des Verfaſſers. 

Hymnus. In festo SS. Cordis D. N. Jesu Christi. Feria sexta 
post Octavam Corp. Christi. Ad Laudes. — In Brey. Rom.: 
ex indultu apostolico, 

19) Hymnus. In festo Septem Dolorum B. M. V. Dominica III Sep- 

tembris. Ad Vesperas. — In Brev. Rom.: ex indultu apostolico. 

O quot undis lacrimarum. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

20) Hymnus. In festo Septem Dolorum B. M. V. Dominica III Sep- 
tembris. Ad Matutinum. — In Brey. Rom.: ex indultu apostolico. 

Jam toto subitus vesper eat polo. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

21) Hymnus. In festo Septem Dolorum B. M. V. Dominica III Sep- 
tembris. Ad Laudes. — In Brev. Rom. Ex indultu apostolico. 

Summae Deus clementiae. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

22) Hymni. In festo maternitatis B. M. V. Dominica II Octobris. 
Ad Matutinum. — Ad Laudes. In Brev. Rom.: ex indultu 
apostolico. 

Coelo redemptor praetulit. 
Te mater alma Numinis. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Nach Signoretti iſt der Verfaſſer von beiden Hymnen unbekannt. 

23) Hymni. In festo S. Joannis Cantii Confessoris. Ad 1. Vesp. 
et ad Laudes. — Ad Matutin. — Ad II. Vesp. In Brev. 
Rom.: ex indultu apostolico. 

Gentis Polonae gloria. 
Corpus domas jejuniis. 
Te deprecante corporum. 

Finden ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

24) Hymnus. In festo translationis S. Zenobii, Episcopi Florentini. 
Ad Matutinum. In Brev. Rom. — Florentino. 

O flos colende Praesulum, 


ID 
—1 
— 


30) 


310 


32) 


33) 


— 1 — 


V. Volgarizzamento letterale degl' inni sacri del Brev. Rom. ec. 
da Bonso bio Bonsi Proposto Fiorentino. Firenze 1796. 
p. 310 sq. Hymnus CXVI. Diignoto autore. 5 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Psalteriolum cantionum catholicarum a RR. pp. Soc. Jesu con- 

cinnatum. Coloniae. 

Sancta Theresa. O lux Carmeli. 

Aus den Annalen der Carmelitanerinnen Discalceaten, von der 
heiligen Thereſia Regel, zu Cöln am Rheine, in der Schnurgaſſe. 
Bei der Jubelfeier im Jahre 1662 geſungen. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

Fatalis o agonis. 

Patrona Barbara. 

In Wilh. Nakateni Palmeto coelesti. Hymnus ad Oflicium par- 
vum de S. Barbara Virgine et Martyre, pro felici morte. 

Iſt in der Ueberſetzung frei behandelt. 

Gaude virgo mater Christi. 

Nakateni Palmetum coeleste. Colon. 1760. S. 260 ff. 

Iſt in der Ueberſetzung frei behandelt. 

Magne Joseph, Fili David. 

In Wilh. Nakateni Palmeto coelesti. Hymnus ad Offieium par- 
vum de S. Josepho. 

O bina conjugalis. 

In Wilh. Nakateni Palmeto coelesti. Hymnus ad Officium par- 
vum de SS. Joachim et Anna, parentibus B. V. Mariae. 

Iſt in der Ueberſetzung frei behandelt. 

O Ignati militantis. 

In Wilh. Nakateni Palmeto coelesti. Hymnus ad Ofſicium par- 
vum de S. Ignatio, fundatore Societatis Jesu, et S. Xaverio, 
Indiarum Apostolo. 

Salve mundi domina. 

In Wilh. Nakateni Palmeto coelesti. Hymnus ad Oflicium de 
immaculata conceptione B. V. Mariae. f 

Die Ueberſetzung iſt von Joh. Em. Veith. 

Zu dem Kirchenliede: 

Custodes hominum psallimus angelos. ’ 

S. Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 375. Appendix. LXVI. 

De SS. Angelis. 


34) Zu dem Kirchenliede: 


Custodes hominum psallimus angelos, 


— 413 — 


S. Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 375. Appendix. LXVI. 
De SS. Angelis. 

35) Hymnus. In Communi sanctae Foeminae tantum, — non Vir- 
ginis nec Martyris. Ad Vesperas et Laudes. In Brev. Rom. 
Fortem virili pectore. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Nach Signoretti und Bonſi iſt der Card. Silvio Antoniano der 
Verfaſſer dieſes Hymnus, den P. Clemens VIII. in das durch 
ihn revidirte Brevier aufnahm. 

36) Hymnus. In festo S. Mariae Magdalenae. Die XXII Juli, Ad 
Vesperas. In Brey. Rom. 
Pater superni luminis. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Signoretti: Quest’ inno per ordine di Papa Clemente VIII. e stato 
composto dal Cardinale Bellarmino in luogo dell' antico, che 
fü levato dal Pontefice Urbano VIII. nella recognizione del 
Breviario. Auch Bonft nennt den Card. Bellarmino als Verfaſ— 
ſer dieſes Hymnus. 

37) Daniel, Thesaurus hymnolog. T. II. p. 375. 
Appendix. LXVI. De SS. Angelis. (Legitur in breviariis hodiernis.) 
Custodes hominum psallimus Angelos. 

Es finden fich daſelbſt nur die Strophen 1—3, und 8. Hymnus. 
In festo SS. Angelorum Custodum. Die II Octobris. Ad 
Vesper, et Matutinum. In Brev. Rom. 

Nach Signoretti iſt der Card. Roberto Bellarmino der Verfaſſer 
dieſes Hymnus, der auf Befehl P. Paulus V. ins Brevier auf— 
genommen ward. 

Bonſi bemerkt, er ſey von ungewiſſem Verfaſſer. 

38) Hymnus. In festo SS. Angelorum Custodum. Die II Octobris. 
Ad Laudes. In Brey. Rom. 
Aeterne rector siderum. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Bonſi bemerkt, der Hymnus ſey «d’incerto autore.» Signoretti 
dagegen hat folgende Angabe: «Quest’ inno e del Card. Ruperto 
Bellarmino, e posto fü nel Breviario per ordine del Pontifice 
Paolo V. — — Quest’ inno € stato corretto legiermente in 
alcuni versi dell’ antico che principia: Orbis patrator optime.» 

39—41) Hymni. In festo S. Martinae Virginis et Martyris. Die XXX 
Januarii. Ad Vesperas. — Ad Matutinum. — Ad Laudes. In 
Brev. Rom. 


— Di — 


Martinae gelebri plaudite nomini. 
Non illam erucians ungula, non ferae. 
Tu natale solum protege, tu bonae. 

Urbano VIII, P. M. auctore. 

Finden ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Nach Signoretti ſind dieſe Hymnen von Papſt Urban VIII. verfaßt, 
«sotto il cui pontificato fü scoperto in Roma il sagro corpo 
della Santa, e riposto nella chiesa dedicata al di lei nome. — 
Auch Bonſi nennt Urban VIII. als Verfaſſer. 

Maphaei S. R. E. Card. Barberini nunc Urbani PP. VIII. Poe- 
mata. Romae, 1637. S. 84, 85. Auf die Erhebung und Ver— 
ehrung der h. Martina bezieht ſich auch deſſelben P. Urban VIII. 
«De Sancta Martina Epigramma.» Ebend. S. 162. 


42) Hymnus. In festo S. Elisabeth reginae Portugalliae Die VIII 


Julii. Ad Vesperas et Matutinum. In Brey. Rom. 
Domare cordis impetus Elisabeth. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Nach Signoretti und Bonſi von P. Urban VIII. verfaßt, unter 
deſſen Pontificat, wie Signoretti bemerkt, die Canoniſation der 
Heiligen bewerkſtelligt ward. 

Maphaei S. R. E. Card. Barberini nunc Urbani PP. VIII. Poe- 
mata. Romae, 1637. S. 87 f. Auf die Canoniſation dieſer 
Heiligen bezieht ſich auch ein Sonett Urban's VIII. (LVI. 
Lodi di S. Elisabetta Regina) S. Poesie toscane del Card. 
Maffeo Barberino hoggi Papa Urbano Ottavo. Roma, 1637. 
S. 56. 


43) Hymnus. In festo S. Elisabeth reginae Portugalliae. Die VIII 


Julii. Ad Laudes. In Brev. Rom. 
Opes decusque regium reliqueras. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

«Quest’ inno» (Domare cordis impetus Elisabeth) «ed il se- 
guente» (Opus decusque regium reliqueras) «sono stati com- 
posti da Urbano VIII., sotto il cui pontificato fu detta beata 
Elisabetta canonizzata.» Signoretti. Auch Bonſi ſchreibt diefen 
Hymnus Urban VIII. zu. — Maphaei S. R. E. Card. Barberini 
nunc Urbani PP. VIII. Poemata. Romae 1627. S. 88. Auf 
die Canoniſation dieſer Heiligen bezieht ſich auch ein Sonett Ur— 
ban's VIII. (LVI. Lodi di S. Elisabetta Regina.) S. Poesie 
toscane del Card. Maffeo Barberino etc. ib. eod. S. 56. 


44) 


45) 


u 415 80 


er 


Hymni. In festo S. Hermenegildi Martyris. Die XIII Aprilis. 
Ad Vesp. et Laudes. (Str. 1, 2, 3, 7.) et ad Matutinum. (Str. 
4—7.) In Brey. Rom. 

Regali solio fortis Iberiae. 
Nullis te genitor blanditiis trahit. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

Verfaſſer des Hymnus iſt P. Urban VIII. So Signoretti und Bonſi. 

Hymnus. In Festo S. Theresiae Virginis. Die XV Octobris. In 
utrisque Vesperis et Laudibus. In Brey. Rom. 

Regis superni nuntia. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologieus. 

Signoretti: «Il presente ed il seguente inno (Haec est dies qua 
candidae) sono stati per ordine di Urbano VIII. aggiunti al 
Breviario, e si credono suoi. — Bonſi fagt, der Hymnus fey 
von ungewiſſem Verfaſſer. 


46) Hymnus. In Festo S. Theresiae Virginis. Die XV Octobris. Ad 


47) 


48) 


49) 


Matutinum. In Brev. Rom. 
Haec est dies qua candidae. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus hymnologicus. 

Der Verfaſſer iſt, nach Bonſi, ungewiß. — Signoretti ſagt: L’au- 
tore credesi Urbano VIII.» 

Nach dem Lateinifchen des Jean-Baptiſte Santeuil, geb. zu Paris 
im Jahre 1630, geſt. 1697. 

In Visitatione B. Mariae Virginis. II Julii. Quo sanctus ardor 
te rapit. — Hymni sacri et novi. Autore Santolio Victorino. 
Paris. 1698. p. 106 sq. 

Hymnus in festo S. Julianae de Falconeriis Virginis. Die XIX 
Junii. In utrisque Vesperis et ad Matutinum. In Brev. Rom. 

Coelestis agni nuptias. 

Findet ſich nicht in Daniel's Thesaurus bymnologicus. 

Nach Signoretti «l’autore dell’ inno si erede sia stato Francesco 
Lorenzini di Firenze, che scrisse e pubblico nel 1719 colle 
stampe la vita di Santa Giuliana Falconieri.» Auch Bonft 
nennt Lorenzini den Verfaſſer dieſes Hymnus. 

O sanctissima, 

0 piissima 

Duleis virgo Maria! 

Mater amata 

Intemerata, 

Ora pro nobis. 


— 416 — 


50) Aus mündlicher Mittheilung meines ſeligen Bruders vom Jahre 
1812. 

Doch iſt dieſer Vers und die Sequenz, welcher er angehören ſoll, 
nirgends aufzufinden. Auch wurde mir auf mein Befragen 
darüber die Exiſtenz derſelben im Jahre 1835 zu Neapel und 
zu Pozzuoli ausdrücklich in Abrede geſtellt. Die Aechtheit der“ 
ſelben iſt daher auf allen Fall unerweislich. 

Ad Maronis mausoleum 
Ductus fudit super eum 
Piae rorem lacrimae: 
Quantum, inquit, te fecissem, 
Vivum si te invenissem, 
Poetarum maxime, 

51) 0 Domine Deus, speravi in te: 

O, care mi Jesu, nunc libera me. 

In dura catena, 

In misera poena 

Desidero te: 

Languendo, 

Dolendo 

Et genu fleetendo 

Adoro, 

Imploro, 

Ut liberes me. 


Doxologiſche Schlußverſe. 


Die Verdeutſchung folgt der alphabetiſchen Ordnung der lateiniſchen 
Texte der doxologiſchen Formeln. Es liegt dieſer Zuſammenſtellung die 
zu Regensburg im Jahre 1840 in einem einzigen Bande erſchienene 
Ausgabe des römiſchen Breviers zu Grunde. 


— 417 — 


Anhang J. 


zwiſchen Seite 48 — 49 einzuſchalten. 


35. 
Kirchenlied. 


Rex sempiterne coelitum ). 


Der Engel König, Jeſu Chriſt, 
Der du des Weltalls Schöpfer biſt, 
Du, gleichen Weſens, vor der Zeit, 
Des Vaters Sohn von Ewigkeit: 


Der du der Schöpfung Zier und Kron' 
Haſt, Adams Leib, aus Erdenthon 
Geformt, und haſt in ihn gehüllt 

Den edlen Geiſt, dein Ebenbild: 


Du, als der Menſch durch Satans Trug 
Verfallen war der Sünde Fluch, 
Gabſt, Fleiſch geworden, ihm das Heil 
Verlorner Würde neu zu Theil; 


Du, den der Jungfrau Leib umſchloß, 
Erſchwingſt dich aus des Grabes Schoos: 
Willſt, daß mit dir, durch deine Macht, 
Wir auferſtehn aus Grabes Nacht: 


1) In älterer Form: O rex acterne domine. 


I. 


27 


— 418 — 


Du ew'ger Hirte, waſchſt voll Huld 
Uns in der Taufe klar von Schuld: 
Sie iſt der Seelen Rein'gungsbad, 

Das Grab der Sünd' und Miſſethat. 


Für unſre Schuld, o Gottes Lamm, 
Starbſt du voll Huld am Kreuzesſtamm: 
Du, uns zum Leben zu erneu'n, 

Gabſt hin dein theures Blut ſo rein. 


Daß deiner Oſterwonnen ſich 

Die Herzen freu'n beſtändiglich, 
Sieb, daß, vom Sündentod befreit, 
Wir leben, Herr, in dir erneut. 


Preis ſey dem Vater, unſerm Gott, 
Dem Sieger auch von Grab und Tod, 
Dem Sohn, und ihm, der Troſt verleiht, 
Von nun an bis in Ewigkeit. 
Amen. 


— 419 — 


Anhang II. 


dem Liede, Büch II. Nro, 10. Seite 118. 


Dieſer dreiſtrophige Hymnus wurde von B. G. Niebuhr in einer vati— 
caniſchen Handſchrift aufgefunden. Niebuhr theilte denſelben in dem in's Jahr 
1828 fallenden Aufſatze „Ueber das Alter des Lieds Lydia bella quella“ mit, 
welcher ſich im „Rheiniſchen Muſeum“ Jahrg. III., S. Ü ff. und in Niebuhr's 
„Kleinen hiſtor. und philolog Schriften.“ Samml. 2. (1843) S. 257 ff. abge- 
druckt findet. Die nachfolgende Abſchrift entſpricht genau dem eben erwähnten 
Abdrucke. 

Von dieſem allein ächten Niebuhr'ſchen Texte weicht derjenige in einigen 
Stellen ab, welcher ſich bei Freyberg „Alte chriſtl. Lieder“ (Zerbſt 1839) 
S. 32 ff. und, gleichlautend mit dieſem, bei Daniel «Thesaurus hymnolog.» I. II. 
S. 376 ff. findet. Weder Freyberg noch Daniel geben die Quelle der Varianten 
an, die wohl auf einer fehlerhaften Abſchrift des Niebuhrſchen Textes beruhen 

mögen. 

a Niebuhr ſetzt den Hymnus in die Zeit vor Untergang des weſtlichen Reichs. 
Ueber den Hymnus ſchrieb mir Friedr. Hurter: „Dieſes Lied iſt offenbar ein 
Pilgerlied, angeſtimmt von Denjenigen, welche die Schwellen der h. Apoſtel 
beſuchten, alsbald ſie aus der Ferne der ewigen Stadt anſichtig wurden; daher 
die Anrede au dieſelbe, durchglüht mit allen den Erinnerungen, welche in der 
Bruſt des ſehnſüchtigen Pilgers ſich drängen mußten; daher auch die Anrede 
der beiden Apoſtel, zu deren Heiligthümern der Pilger zog.“ 


Hymnus. 


O Roma nobilis, orbis et domina, 
Cunctarum urbium excellentissima, 
Roseo martyrum sanguine rubea, 
we Albis et virginum liliis candida: 
Salutem dieimus tibi per omnia, 


Te benedicimus, salve per saccula. 


Petre, tu praepotens coelorum claviger, 
Vota precautium exaudi jugiter! 

Cum bis sex tribuum sederis arbiter, 
Factus placabilis judica leniter, 

Te precantibus nunc temporaliter 


Ferto suffragia misericorditer! 


—— — 


O Paule, suscipe nostra peccamina! 
Cujus philosophos vicit industria: 
Factus oeconomus in domo regia 
Divini muneris oppone fercula; 
Ut, quae repleverit te sapientia, 
Ipsa nos repleat tua per dogmata. 


— 421 — 


Zu dem Liede, Buch II. Nro. 12. Seite 121 ff. 


Der nachfolgende Hymnus iſt eine Variation und Erweiterung des von 
B. G. Niebuhr in einer vaticaniſchen Handſchrift aufgefundenen, von ihm in 
die Zeiten vor Untergang des weſtlichen Reiches geſetzten dreiſtrophigen Hymnus 
«O Roma nobilis, orbis et domina.» 

Die erſte Strophe iſt zum Theil aus dem alten Hymnus entnommen, deſſen 
zweite und dritte Strophe unverändert auch die zweite und dritte Strophe des 
neuen Hymnus bilden. Die vierte und fünfte Strophe ſind neu hinzugefügt. 


Hymnus. 


Alma eredentium mater ecclesia, 
Divini filii sponsa purissima, 
Superna spiritus afflata gratia, 
Roseo martyrum sanguine rubea, 
Albis et virginum liliis candida: 
Te benedicimus, salve per saecula. 


Petre, tu praepotens coelorum claviger, 
Vota precantium exaudi jugiter: 

Cum bis sex tribuum sederis arbiter, 
Factus placabilis iudica leniter: 

Teque precantibus nunc temporaliter 
Ferto suffragia misericorditer. 


O Paule, suscipe nostra peccamiva 
Cujus philosophos vicit industria: 
Factus oeconomus in domo regia 
Divini muneris appone fercula: 

Ut quae repleverit te sapientia, 
Ipsa nos repleat tua per dogmata. 


Joannes, ordinis fatorum conscie, 
Mystico numinis edocte lumine, 
Tu nostris precibus leniter adnue: 
Ut quo calueris candente pectore, 
Divini percitos amoris fulmine 
Nos beatiſices tuo precamine, 


= ee = 


Tuque, christicolae turbae praesidium. 
Virgo deipara, coelorum gaudium, 
Clementer suscipe gemitus supplicum : 
Tuum clientibus per patrocinium 
Et, data venia cunctorum eriminum, 


Condonet filius gaudia coelitum, 


Variation zur zweiten Strophe: 


Petre, tu praepotens coelorum claviger, 
Agnos cum ovibus pascens perenniter: 
Cum bis sex tribuum sederis arbiter, 
Parce fragilibus, judica leniter: 

Pro successoribus, ut alto naviter 


Fungantur munere, precare jugiter. 


I. Inhaltsverzeichniß. 


Erſtes Buch. 
Viertes bis ſechſtes Jahrhundert. 


Seite 


H. Hilarius. 1. Kirchenlied (Glückſel'ge Wonnen, hoch und hehr) 3 
H. Ambroſius (Ambroſianiſche Hymnen). 2. Kirchenlied nn 

Gott, deß ew'ge Macht) 5 

3. Kirchenlied (Glanz von des Vaters Herrlichkeit) 7 

4. 1 (Vom Schlaf erquickt, entraffen wir) 9 

a 7 (Des Vaters Glanz und Stralenbild) . 10 

6. 5 (Die Wonnen ew'ger Seligkeit) .. 11 

7. Kirchenlieder (O Vater, Herr voll Gütigkeit) . 13 

8. 1 (Du, Einheit der Dreifaltigkeit). 15 

9. Kirchenlied (O Licht, ſel'ge Dreifaltigkeit7 . 17 

10. 7 (Du ew'ger Lichtquell, Einigkeit). 18 


11. 1 (O heil'ger Geiſt vom höchſten Thron) . 19 
12. 7 (Wahrhaft'ger Gott, Herr, deſſen Kraft) 20 
13. ji (Gott, der die Welten ſchuf und trägt) 21 


14. 5 (Jetzt flehn wir, weil die Nacht will 
nahn) . 1 
15. h (Allgüt'ger Schöpter, Wige 23 
16. 1 (In ſchwarzen Schlei'r verhüllt die Nacht)! 24 
17. 5 (Des Himmels Zier von Ewigkeit). 25 
18. 5 (Der Himmel glüht im Morgenduft) . 27 


19. - (Nun, da des Morgens Licht erwacht). 28 
20. 5 (Lichtſchöpfer, Gott, durch deſſen Macht) 29 
21. 5 (Des Himmels Schöpfer, Herr der Welt) 30 
22. ? (Des Erdballs Schöpfer, deſſen Wort). 31 
23. ? (Hochheil'ger Gott in Himmelshöhn) . 32 
24. " (Gott, reich an Macht, an Weisheit groß) 33 


* 


25. Kirchenlied (Gott, Ew'ger, der den Menſchen ſchuf) 


26. 3 (Der du der Menſchheit Heiland bift) 
27. er (Gen Himmel aufgefahren fhon) . 
28. A (Im Glauben, draus uns Leben fließt) 
29. 5 (Gott, Schöpfer, hochgebenedeit) . 
30. a (Sieh', eine helle Stimm’ erklingt) .. 
31. 5 (Wort, Gott aus Gott, das hehr und groß) 
32. 5 (O Jeſu, der die Welt befreit) 8 
33 5 (Bedenk', o Schöpfer hehr und klar) . 
. 17 (Der Himmel glüht im Morgenduft) 
33 . (Der Engel König, Jeſu Chriſt) S. Anh. J. 
36. 15 (Da wir dem Mahl des Lamms uns nahn) 
37. 1 (Durch myſt'ſcher Sitte Brauch geweiht) 
38. 1 (Gott, deiner Krieger Ehrenkron') .. 
39. * (Des Lebens Krone, Jeſu Chriſt) .. 
40. (Krone der Jungfrau'n, Jeſu Chriſt) . 
Anhang zu den Ambroſtaniſchen Hymnen. 41. Hymnus zu den 
Tageszeiten von der allerheiligſten Dreieinigkeit. 
42. Morgenhymnus (O Herr voll Huld und Gütigkeit) . 
43. Lied. Am Tage des h. Biſchofs und Märtyrers Igna— 


tius (Gott, deiner Krieger Ehrenkron )))) 


H. Auguſtinus. 44. Gebet des h. Auguſtinus. 
45. Der Lobgeſang der h. Ambroſius u. Auguſtinus 
46. Lobgeſang der h. Ambroſius und Auguſtinus 
Aurelius Prudentius Clemens. 47. Kirchenlied (Des Tags 
Verkündiger, der Hahn). 83 
48. Kirchenlied (Nacht, trüber Wolken Düfterheit) . Bi: 
49, 7 (Des goldnen Lichtes Stral erwacht) .. 
50. 5 (Heil, Blüthen, Erſtlings-Zeugenchor) .. 
51. = (Ob allen Städten hehr und groß).. 
52, # (Die ihr den Herrn ſucht mit Begier) .. 
Cölius Sedulius. 33. Kirchenlied sg A bis zum 
edergang: 4 um : Al 
54. Kirchenlied (Was raſeſt du in me ER 2 
Elpis. 55. „ (Das Licht, des Lichtes Urquell u. ſ. w.) 
Venantius Fortunatus. 56. Kirchenlied (Des a Banner 
wallt hervor) A 3 
57. Kirchenlied (Künd', o Et des erhab⸗ KEN 3 A 
58. 15 (Dem Erde, Meer und Sternenheer) + » 


— 425. — 


H. Gregorius der Große. 59. Kirchenlied (Am Erſtlingstag, 
da Gottes Ruf). 
60. Kirchenlied (Nachts uns 1 laßt er en Alle) 


61. 5 (Seht, wie erbleicht die nächt'gen * 


finfen) ; 
62. 5 (Sieh, Herr, aus 9 lichten Höhn) 
63. * (Maria herzt demüthiglich9) . 


Zweites Buch. 
Achtes bis eilftes Jahrhundert. 
Paulus Diaconus. 1. Kirchenlied (Daß deinen Ruhm, dein 
wunderreiches Leben)). 
Karl der Große. 2. Kirchenlied (Komm, Schöpfer Geiſt, kehr⸗ 
in uns ein) 
Theodulphus. 3. Kirchenlied (Lob ſey Pen Glorie 1 Ehre 


i W. 
Rabanus Maurus. 4. Kirchenlied 2 Se, bei der Enge 
Preis ertönet) .. . ee 


5. Kirchenlied (O Chriſte u. . W.) Pau} 2 
6. (Glanz des Vaters, Kraft ui 8 2 
Te 1 (O du, des Vaters Kraft und Licht) .. 


Kirchliche Lieder und Geſänge unbekannter Verfaſſer;, 
dem ſechſten bis neunten Jahrhundert angehörig. 
8. Kirchenlied (O König, Gott von Ewigkeit). 
9. 5 (Heiliger Helden Triumph u. ſ. w.) . 
10. Lied (O Rom, du edle Stadt, du weltbeherrſchende) 
11. Kirchenlied (Meerſtern, ſey gegrüßet )) 


* 


101 


104 


106 


40% 


109 
110 
112 


114 
116 
118 
119 


Anhang zu den kirchlichen Liedern und Gefangen unbekannter Verfaffer, 


dem ſechſten bis neunten Jahrhundert angehörig. 

12. Lied (Mutter der Gläubigen, Kirche, hochheilige) .. 

H. Odo, Abt von Cluni. 13. Kirchenlied (Des höchſten Vaters 
er ð ò w 4 

Robert, König von Frankreich. 14. Sequenz (Komm herab, o 
heil'ger Geiſt ) . 
Hermannus Contractus. 15. Antiphone (Gnadenbeſeligte 
Mutter des Herrn u. ſ. w.) .. PR 

16. Antiphone (Sep gegrüßet, Königin u. se w.) “3 

17. Variation diefer Antipbone . » + 2 . * 


121 


— 48 — 


Petrus Damianus. 18. Geſang des h. Auguſtinus von der 
Herrlichkeit und Wonne des Paradieſes (Nach der 

egen Lebens quelle - il 

Der h. Bernhard von Clairvaux. 23. Kirchenlied (Jeſu, 
Dein ſüß Gedächtniß macht) . „ 

24. Begrüßung der heiligen fünf Wunden . 

25. Kirchenlied (O Herr, der Seelen heil'ges Licht) .. 
Anhang zu den Liedern des h. Bernhard von Cl. 26. Hymnus 
zu den Tageszeiten von dem heiligſten Namen Jeſu 

Adam von St. Vietor. 27. Sequenz (Sieh, die Welt iſt 
neu Lerzüng td 8 „ 

28. Sequenz (Alter Sauerteig muß de „ 

29, 1 (Laſſet uns die Einheit preiſe ). 


Drittes Buch. 


Seite 


Zwölftes und dreizehntes Jahrhundert mit Anhang aus 


dem zehnten bis dreizehnten Jahrhundert. 


Der h. Thomas von Aquino. 1. Van (Künd', o 
Zunge, des verklärten) BR 
2. Kirchenlied (Heiligen Jubel heiſcht Mn u. . 19.35 E 


3 7 (Das Wort, das kam vom Himmel her). 

4. Lied (Ich bet’ dich an in Demuth u. ſ. w. ))) .. 

5. Sequenz (Preis, o Sion, deinen Führer) 
Anhang zu den Liedern des h. Thomas von Aquino. 6. Hymnus 
zu den Tageszeiten von dem Sacramente des hei— 


ligſten e . ; ur 
Jacobus de Benedietis. 7. Sequenz (Stand bie Mutter 
güunlenrageno PLN. TE NER) TR er 


Thomas von Celano. 8. Sequenz (Tag des Zorns, der 
Tag ee ile! mei u 
Anhang dazu. 9. Hymnus zu den Tageszeiten von den abge— 
ſchiedenenn nn  a Th re 


Kirchliche Lieder und Geſänge unbekannter Verfaſſer, 
dem zehnten bis dreizehnten Jahrhundert angehörig. 


10. Kirchenlied (Vom Himmel komm' ich Botſchaft u. ſ. w.) 


11. m (Geuß, Heiles Sonne, deinen Schein) .. 
12. u (Stadt Jeruſalem, beglückte) 
12. 7 (Jeruſalem, du Himmelsſtadt) . .. 


14. 1 (Hochheilig iſt der Feſttag u. ſ. w.) .. 


184 


188 
189 
190 
193 
196 


= u — 


Seite 
15. Kirchenlied (Frohlock' und jauchz', o Erdenfreis) . . 199 
16. 1 (O heil'ger Märt'rer, ruhmverklärt) . . 201 


N. f (Glorreicher Fürſt der Märtyrer). .. 203 
18. 5 (Der Beicht'ger Chriſti, deſſen Ebren alle) 204 
19. 5 (O Jeſu, der die Welt befreit) . 206 
20. 5 (O Sohn der Magd uf. w.) 207 
21. Sequenz (Opfert dem Oſterlamme u. ſ. w.) .. 209 


22. " (Aachen, Zier der Königsſtädte 7. 210 
Viertes Buch. 


Fünfzehntes Jahrhundert. 
H. Caſimirus. 1. Lobgeſang (Jede Stunde thue kunde) .. 215 


Geiſtliche und kirchliche Lieder und Geſänge 
in Breviarien und andern kirchlichen Büchern des vierzehnten und fünfzehnten 
Jahrhunderts. 
2. Kirchenlied (Sieh, Herr, verſöhnt herab mit Huld) . 217 
3. je (Der du der Menſchheit Heiland biſt) .. 219 
4. Antiphonen (Himmelskön'gin, Heil und Ehre) . . 221 
5. " (Simmelskön'gin, jauchz' in Wonne) .. 222 
6. Zum Segen (Verleih' uns Friede, für und für) .. 223 
. 5 (Dem Vater Ehre, Preis dem Sohne) . 224 
Anhang dazu. 8. Lied. Von allen Heiligen (Sieh, Herr, ver— 
ſöhnt herab mit Huld). 225 
9. Hymnus zu den Tageszeiten von allen ee Gottes 228 


Geiſtliche Lieder und Geſänge, 
welche, ohne in die Breviarien und kirchlichen Bücher aufgenommen zu ſeyn, beim 
Gottesdienſte oder zur Privatandacht benützt wurden, bis zum Ende des fünfzehnten 
Jahrhunderts. N 

10. Lied (Gottes Wort, des Vaters Sohn u. ſ. w.) .. 230 
11. „ (Laß deine Gnad', o heil'ger Geiſt u. ſ. w.). . 232 
12. „o, 6 heil ges nad 234 
13. „ auf das Bild der h. Vero nia 236 
14. Gebet (Die Seele Chriſti heil'ge mich!). . 238 
15. Hymnus zu den Tageszeiten von den fieben Schmerzen 

der Gottesgebärerin Marina . 239 
16. Von der ſeligen Jungfrau .. n 
17. Lied (O Herr, mein Gott, ich liebe dich) n 
18. Gebet (O Gott, von Herzen lieb' ich dich) . . 244 
19. Geſang des h. Auguſtinus von der Macht der Liebe . 245 


— 28 — 


Fünftes Buch. 


Sechszehntes bis achtzehntes Jahrhundert.“ 


Neuere kirchliche oder geiſtliche Lieder und Geſänge, 


ſechszehnten Jahrhunderts. 


1. Kirchenlied (Dich, Joſeph, feiern preifend u. ſ. w.) . 
2: 5 (O Joſeph, hochverklärt in Himmels Auen) 
3. Kirchenlied (Der Heil'ge, deſſen Ruhm u. ſ. w.) . 
4. „ (Laßt laut durch alle Straßen erſchallen ꝛc.) 
I: 7 (In gerechtem Grimm entbrennend) . 
6. 7 (O Jeſu Wunden, ſeyd gegrüßt) .. 
le 7 (Preiſ', o Zunge, ſtimm dem Speere) .. 
8. 5 (Voll Oſterjubels erſchalle Triumphgeſang) 
9. 1 (Das Wort, das kam vom Himmel ber) . 
10. 9 (Der Held des Herren, reich an Muth) 
11% 17 (Durch der nächt'gen Schatten Schleier) . 
12, 1 (Kaum ſchließt ihn ein des Grabes Nacht) 
13 „ (Die Fackeln laß den grimmen en 
bringen) » 9 
14. Kirchenlieder (Venantius, Christi Märtyrer) n 
15 " (Oft, wenn von blut'gen Feindes Grimm 
bedrücket) 4 oc 
16. Kirchenlied (O Gnadenquell der Seligkeit) e 
17, ; (Seht, wie des Frevels ſtolze Wuth) .. 
18. 5 (Herz, Schrein, der das Geſetz umfaßt) . 
19. 1 (O, wie bebt, von Schmerz umwoget) . 
20. * (Das nächt'ge Dunkel fliehe fern u. ſ. w.) 
21. 7 (Erbarmer, Gott, dem wir vertrau'n) .. 
22. Kirchenlieder (Es ſteigt herab vom Himmelsthron) 
23. N (Des Polenvolkes Ruhm und Glanz) 
24. Kirchenlied (Der Hirten Zier, der Deinen Luſt) .. 
25. Lied. Vom h. Caſimir (Caſimir, du ſäumſt? bedenke) 
26. „ Zur Ehre der h. Thereſia (Heil'ge Thereſa) . 
27. Hymnus zu den Tageszeiten von der h. Jungfrau Barbara 


Hymnus zu den Tageszeiten von dem h. Joſeph 


Lied. Die ſieben Freuden der ſeligſten Jungfrau und 


Gottesgebärerin Mariä ... 


+ + 


5 zu den Tageszeiten von den h. Joachim und 
Anna, den Eltern der Gottesgebärerin Mariä 


Seite 


feit dem Anfange des 


249 
251 
252 
253 
255 
237 
259 
261 
262 
264 
266 
268 


270 
272 


Pie we 


31. Hymnus zu den Tageszeiten von den h. Ignatius und 
Franciscus Xaverius . 5 
32. f zu den Tageszeiten der unbefleckten Empfäng- 
nie Marta „ 


314 


Anhang zu den neuern kirchlichen oder geiftlichen Liedern und Geſängen, 


ſeit dem Anfange des ſechszehnten Jahrhunderts. 


33. Hymnus zu den Tageszeiten von dem h. Schutzengel 
34. Hymnus zu den Tageszeiten von den h. Engeln .. 
Silvio Antoniano. 35. Kirchenlied (Die männlich kühn, 
dem Herrn geweiht: 
Robertus Bellarminus. 36. Kirchenlied (Vater des Lichtes, 
CCC 
37. Kirchenlied (Den Ruhm der . zu en 
38. - (Herr, ew'ger Gott, deß Allmachtsruf). 
Maffeo Barberino. 39.—41. Kirchenlieder . 
42. Kirchenlied (Ihr Herz bezwingend, achtet u. ſ. w.) 
43. (Des Reichthums Bürde fliehend u. ſ. w.) . 
44. Kirchenlied (Held, ruhmumſtralt, Licht u. ſ. w.) 
* 45. (Des höchſten Gotts Verkünderin) .. 
4486. 7 (Dieß iſt der Tag, da ſeliglich) . 5 
Jopatn Baptiſt Santeuil. 47. Kirchenlied (Wohin reißt 
die Begeiſtrung dich) .. 
Francesco Lorenzini. 48. Kirchenlied (Dem Gotteslamm 
CC 
Vermiſchtes. Geiſtlichen Inhaltes. 49. Gebet * lg 
ſten Jungfrau Maria. 3 
50. Fragment einer Sequenz zum Gedächtnißtage der An⸗ 
kunft des Apoſtels Paulus in Pute olli... 
51. Gebet der Königin Maria Stuart . 
Die doxologiſchen Schluß verſe der im iron Bre⸗ 
vier a SEATEB ER ee Een 
S c 
Anhang J. Kirchenlied 35. 8 n 
Anhang II. Zu dem Liede, Buch II. Nro. 10. n 
Zu dem Liede, Buch H. No. 112 


320 
322 


324 


II. Verzeichniß der lateiniſchen, hier 
überſetzten Lieder. 


A Solis ortus cardine 
Ad Maronis mausoleum 
Ad perennis vitae fontem . 
‘Ad regias agni dapes 
‘Adoro te devote, latens Deitas 
Aeterna Christi munera 

coeli gloria. . 9 
Aeterne rector siderum 

rerum conditor 
rex altissime 
Ales diei nuntius 
Alma credentium mater ecelesia 
„ redemptoris mater 
Anima Christi sanctiſica me 
Auctor beate saeculi . 
Audi benigne conditor 
‘Aurora coelum purpurat 
jam spargit polum 
Ave duleis mater Christi 
maris stella 
„regina coelorum 
Beata nobis gaudia . . 8 
Casimire, quid moraris 


55 


Christe sanctorum decus angelorum . 


Coelestis agni nuptias 
urbs Jerusalem 

Coeli Deus sanctissime 

Coelo redemptor praetulit . 


* 1 


Coelitum Joseph decus atque nostrae 


Consors paterni luminis . . 

Cor arca legem continens . : . 
Creator alme siderum 

Crudelis Herodes Deum . E ; 


Custodes hominum psallimus angelos 
Da pacem, domine, in diebus nostris 
Decora lux aeternitatis auream 
Defensor noster adspice . 

-Dei fide, qua vivimus 


beus tuorum militum 


7 * “ ” — — 
Dies irae, dies illa . i 


Domare cordis impetus Elisabeth 


Domine Jesu, noverim me 
Ecce jam noctis tenuatur umbra 
En clara vox redarguit 
En ut superba criminum 
Ex more docti mystico 
- Exsultet orbis gaudiis 
Fatalis o agonis . 8 i 
Felix per omnes festum mundi eardines 
_ Festivis resonent compita vocibus . 
-Fortem virili pectore . 4 
Gaude virgo mater Christi 5 8 
Gentis Polonae gloria 
Gloria, laus et honor 
1 Patri 5 s 
Haec est dies, qua candidae 
- Hominis superne conditor 
Jam Christus astra ascenderat 
„ faces lictor ferat et minantem . 


„ lucis orto sidere ä - 
„ Sol Tecedit igneus j ’ 
„ toto subitus vesper eat polo 
Jesu corona celsior . - e l 
3 8 virginum 
„ dulcis memoria 5 5 N 


„ redemptor omnium, Perpes corona praesulum , 


” 2 57 


Quem lueis ante originem 


53, 63 
181. 


* 


— 


136, 


Seite 


251 
10 
282 
39 
82 
328 
223 
83 
223 
38 


154 
335 
65 
95 
41 
280 
51 
199 
300 
196 
253 
324 
303 
291 
106 
224 
340 
34 
36 
270 
28 
18 
286 
55 
57 
149 
206 
43 


nu A 


Immense coeli conditor 

In profunda noctis umbra 

Invicte martyr unicum 

Invictus heros numinis 8 
Inviolata, integra et casta es Maria 
Ira iusta conditoris . d e 
-Iste confessor domini colentes . 

„ quem laeti colimus fideles 
Lauda Sion Salvatorem 
Lueis creator optime 
Lux alma Jesu mentium 
„ ecce surgit aurea 
Magnae Deus potentiae : 
Magne Joseph fili David . i : 
Maria castis osculis . 

Martyr Dei Venantius 8 
Martinae celebri plaudite nomini 
Memento rerum conditor . 

Mundi renovatio 5 . 5 
Nobis sancti Spiritus gratia sit data 
Nocte surgentes vigilemus omnes 
Nox atra rerum contegit . g - e - > 
Nox et tenebrae et nubila 
Nune sanctae nobis spiritus 
‘Nuntium vobis fero de supernis 
O bina conjugalis 


2808888888 


deus ego amo te : 
domine Deus, speravi in te. ; | - 
flos colende praesulum . i ; | : 
Ignati militantis . 8 
lux beata Trinitas 5 . - - : = 
quot undis lacrimarum . g 
sanctissima . 8 - : F 8 a : 
sol salutis intimis x 
sola magnarum urbium s - 5 i 5 
Omni die dic Mariae 0 : . 
Opes decusque regium reliqueras 8 8 - 


Pange lingua gloriosae lanceae praeconium 
75 „ Lloriosi corporis mysterium 8 


N 


243, 


Seite 


30 
266 
201 
264 
242 
255 
204 
252 
171 

29 
148 

75 

33 
305 

97 
272 
332 

45 
151 

45 

94 

24 

74 

19 
188 
308 
244 
347 
294 
311 


17, 59 


163, 


284 
345 
189 

78 
215 
336 
259 
175 


— 433 — 


Pange lingua gloriosi lauream certaminis . 
Paschali iubilo sonent praecordia 
Pater superni luminis - 8 ; 
Patris sapientia, veritas divina . : 
- Placare Christe servulis 

- Primo die quo Trinitas 

Profitentes unitatem . - - 
-@uem terra, pontus, sidera . . 
Quicunque Christum quaeritis 

Quid, tyranne, quid minaris . 


- Quo sanctus ardor te rapit - . - 
Rector potens, verax Deus 2 

Regali solio fortis Iberiae 3 

Regina coeli laetare . - 

Regis superni nuntia - - 

Rerum creator optime - R 

28 Deus tenax vigor 
Rex gloriosa martyrum . l 
„ Sempiterne coelitum . 5 8 


Sacris solemniis juncta sint gaudia . 
Saepe dum Christi populus cruentis. 
Salutis aeternae dator } 4 

25 1 mater 3 . 

»  humanae salor 

Salve mundi domina 


ea 3 salutare 
„ regina - 
„ Sancta facies . 8 z . 


Salvete Christi vulnera 

92 flores martyrum . 
Sancta Theresa : i : 
Sanctorum meritis inclyta gaudia 
- Somno refectis artubus 
Splendor paternae gloriae . 


Stabat mater dolorosa : . - 

Summae Deus clementiae . . 0 5 
5 parens 2 E . 

Summi parentis unice 5 5 : 

Te Deum laudamus . - 


I. 


28 


Seite 

.ı >88 
261 
2326 
230 
225, 228 
2392 
157 
90 
79 
9 
341 
20 
337 
222 
339 
3 
un 
203 
417 
165 
275 
219 
219 
35 
314 
145 
128. 129 
234 
N 
3 
298 
116 
9 

. 7 
178 
288 
13, 62 
123 
67. 69 


„ 


Te Joseph celebrent agmina coelitum 
‘ Te lueis ante terminum 
Te splendor et virtus Patris 
Telluris alme conditor 
Tibi Christe, splendor Patris 
Tu trinitatis unitas 
Urbs Aquensis, urbs regalis 
„ beata Hierusalem 
Ut queant laxis resonare fibris. 
Veni creator spiritus 
„ Sancte spiritus 8 
Verbum supernum prodiens e patris 
5 = 3 nec 
5 75 8 salvare . 
- Vexilla regis prodeunt - . 
Victimae paschali laudes Auch an 
- Virginis proles opifexque matris 
Vix in sepulero conditur 
Zyma vetus expurgetur 


III. Verzeichniß der Hymnen, 
zu welchen die doxologiſchen Schlußverſe (S. 349 ff.) 


gehören. 
Doretogiſche 

Formel 
Ad regias agni dapes . 5 a . : - a 2 9 
Aeterna Christi munera. . A A i 4 : e 31 
Aeterna coeli gloria 5 : l . 0 ; 8 ; 7 
Aeterne rector siderum . 5 8 . e = g 9 14 
Aeterne rerum conditor . a 5 5 2 S 6 7 
Aeterne rex altissime . £ N £ 5 2 ’ 1 
Ales diei nuncius . 5 2 - ; ; g : 5 7 
Alto ex Olympi vertice . a 5 . : ä a . 5 
Antra deserti teneris sub annis . { . e 2 3 
A solis ortus cardine . 8 5 : 8 2 5 18 
Athleta Christi nobilis. 8 2 . a . 3 Nia 
Auctor beati saeculi - : 5 5 8 5 e . 6 
Audi benigne conditor . E f R a l 5 „32 
Audit tyrannus anxius . 2 » ’ 5 8 : a: 
Aurora coelum purpurat . n e i , i 8 9 
Aurora jam spargit polum . ; . > g a ; 7 
Ave maris stella. : ä 5 : N 8 3 
Beata nobis gaudia . 5 . . : \ 8 
Beate pastor Petre, clemens accipe 5 a n g 333 
Christe sanctorum decus angelorum . 8 ; : 35, 36 
Christo profusum sanguinem . g - ; g 3 11 N 
Coelestis agni nuptias . i > 2 e e 5 : 1 
Coelestis urbs Jerusalem ; 4 8 5 - 5 . 5 
Coeli deus sanctissime . 5 { u . 5 5 e 
Coelitum Joseph decus, atque nostrae . a 8 5 Re 
Coelo redemptor praetulit 52 
Consors paterni luminis. . . : a 5 un 
Cor arca legem continens \ . . . 0 5 : 6 

48 


Corpus domas jejuniis 


28 * 


Creator alme siderum . . 
Crudelis Herodes deum 


Custodes hominum psallimus süigelos 


Decora lux aeternitatis auream . 
Deus tuorum militum . ; 0 
Domare cordis impetus Elisabeth . 
Dum nocte pulsa lucifer N g 
Ecce jam noctis tenuatur umbra . 
Egregie doctor Paule mores instrue 


En clara vox redarguit . . . 
En ut superba criminum e 5 
Ex more docti mystico . 8 ; 
Exsultet orbis gaudiis . g 
Fortem virili pectore . 2 > 
Gentis Polonae gloria . . : 
Haec est dies qua condidae . ; 


Hominis superne conditor . a 
Huius oratu, deus alme, nobis . 
Jam Christus astra ascenderat . 
Jam faces lictor ferat, et minantem 


Jam lucis orto sidere . . . 
Jam sol recedit igneus . : 5 
Jam toto subitus vesper eat polo 

Jesu corona celsior f . f 


Jesu corona virginum . 
Jesu decus angelicum . 
Jesu dulcis memoria. . 


Jesu redemptor omnium, Perpes 
Jesu redemptor omnium, Ouem 
Jesu rex admirabilis l ; ; 
Immense coeli conditor . 

In profunda noctis umbra 
Inviete martyr unicum . 

Invictus heros numinis . . . 
Iste confessor domini colentes 
Iste quem laeti colimus fideles 


Lucis creator optime . 5 8 
Lustra sex qui jam peregit . g 
Lux alma Jesu mentium 8 5 
Lux ecce surgit aurea . < 8 


Dorologiſche 
Formel 
88 
— 
38 
654 
9. 18, 24 
. 2230 
a ii 
6 
38 
68 
15 
234 
18. 31 
2 
72 Da 
60 
34 
N 
1 
44 
* 
1 
8 1 
2 200 
18, 68 
A 
: 
a: 2 
— 18 
205 8 
va 
32 
7. 9. 18 
— 
u. 
3240: 
5 155, 
RE 
9 220 


Zorolegiiche 


Formel 

Magnae deus potentiae . . . i A : . 92 
Maria castis osculis PR > ; x . > - 7 
Martinae celebri plaudite nomini . a 5 E . 2 2 
Martyr dei Venantius . s . 5 g ; - „ 7; 
Memento rerum conditor 2 - . 3 - Ä 0 
Miris modis repente liber ferrea . > ke ; ‚ ‚ee 
Nocte surgentes vigilemus omnes . . > i : a: 
Non illam crucians ungula, non ferae . ; ä i . 2 
Nox atra rerum contegit > . 5 > } a 3 1984 
Nox et tenebrae et nubila . - . 5 a E 2 7 
Nullis te genitor blanditiis trahit . 5 5 e F 2 9 
Nune sancte nobis spiritus . g 5 5 5 P 3 
© gloriosa virginum . . . 5 : e BE}; | > 
O nimis felix meritique celsi F . 5 . 2 A 
Opes decusque regium reliqueras . i IE 5 \ 3 
) quot undis lacrymarum . . L b 5 . 
0 sola magnarum urbium . - 5 2 2 > i 
0 sol salutis, intimis . ß . . : - : ur 
Pange lingua gloriosae lanceae . - ß 0 Ä — 22 
Pange lingua gloriosi corporis - 5 3 . ; 1 
Pange lingua gloriosi lauream 8 5 - 8 5 A 
Paschale mundo gaudium . . - 8 E a : 9 
Paschali jubilo sonent praecordia . 5 5 ; 5 3 
Pater superni luminis . ; . 8 8 2 . 5 
Placare Christe servulis. 2 e 2 5 . E 3 
Primo die quo trinitas . : : . - > h et 
@uem terra, pontus, sidera . 2 2 ; . 5 „ 
Quicunque Christum quaeritis . E j F . . 
Quodeunque in orbe nexibus revinxeris. 2 . 222 
Rector potens, verax deus. 8 5 2 } u 834 
Regali solio fortis Iberiae . 3 A B - - we" 20 
Regis superni nuncia . 5 L 5 8 8 : 2 6 
Rerum creator optime . . - 8 ; = . un 34 
Rerum deus tenax vigor 3 er DE 
.. ˙ A Er SE. 3 
Rex sempiterne coelitum e 0 8 l 8 2 . 9 
Sacris solemniis juneta sint gaudia . e l : 63 
Saepe dum Christi populus cruentis . . . . 3 
Salutis aeterne dator . . a 5 i 5 i 68 


Salutis humanae sator . g . - - l . . 64 


— 488 


Salvete flores martyrum, 4 x 
Sanctorum meritis inelyta gaudia 
Scmno refectis artubus . l 
Splendor paternae gloriae - 
Summae deus clementiae ä 2 
Summae parens clementiae . - 
Summi parentis unice . - = 
Te deprecante corporum s e 
Te Joseph celebrent agmina coelitum 
Telluris alme conditor . - - 
Te lucis ante terminum. s - 


Te mater alma numinis . 

Te redemptoris dominique nostri 
Te splendor et virtus patris 
Tibi Christe splendor patris 


Tristes erant apostoli . a R 
Tu natale solum protege, tu bonae 
Tu trinitatis unitas 8 g R 
Ut queant laxis resonare fibris . 
Veni creator spiritus. . . k 


Verbum supernum prodiens E patris 
Verbum supernum prodiens Nec. 
Verbum supernum prodiens Salvare 


Vexilla regis prodeunt . 2 8 
Virginis proles opifexque matris . 
Vix in sepulcro conditur 5 ; 


Doxologiſche 


Formel 


18 
62 
34 

T 
19 
34 
65 
27 
26 
34 
34 


Aue ud, 


Mainz, 


| Druck von Florian Kupferberg. 


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Druck von Florian 


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