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Dr. Georg Pfeffer.
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Die
Krebse von Süd-Georgien
nach der Ausbeute
der Deutschen Station 1892-59.
1. Teil.
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Von
Dr. Georg Pfejjer.
Mit 7 Tafeln Abbildungen.
Aus dem Jahrbuch der wissenschaftlichen Anstalten zu Hamburg
Beilage zum Jahresberichte
über das Naturhistorische Museum zu Hamburg für 1886
Hamburg 1887.
Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern.
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Die vorliegende Arbeit schließt sich den bereits in diesem
Jahrbuche gebrachten Abhandlungen über die Fauna von Süd-Georgien
an, zu der die an das Hamburger Museum überlassenen Sammlungen
der Deutschen Polarstation von 1882/83 das Material geliefert haben.
In erster Linie ist die Arbeit systematisch; da jedoch die Systematik
der Krebse von der Morphologie nicht gut zu trennen ist, so war es
nötig, die aus dem Hinzukommen des neuen Materials sich ergebenden
Beeinträchtigungen der bisher geltenden morphologischen Gesichtspunkte
insoweit zu erörtern, als der systematische Charakter der Arbeit es
verantworten konnte. So mußte auf der einen Seite vermieden werden,
bis in die histiologischen Einzelheiten zu gehen, und auf der andern
Seite, die Abweichungen von gewissen landläufigen morphologischen
Ansichten in der ganzen Weite des Gesichtspunktes und mit dem
gesamten Beweismaterial abzuhanden, wozu die Gelegenheit in Bälde
gesucht werden soll. “
I. Cariden.
Bisher sind aus der antarktischen Zone nur drei Cariden mit
Sicherheit bekannt, nämlich Alpheus (Betaeus) truncatus Dana von
Feuerland, A. (B.) scabrodigitatus Dana, Miers Proc. Zool. Soc. 1551,
p. 79 von Trinidad Channel, und Pandalus paucidens Miers 1. c. p. 74
von Tom Bay und Trinidad Channel. Zu diesen dreien kommen zwei
weitere als Vertreter von Gattungen, die bisher aus der antarktischen
Zone noch nicht bekannt waren, und als deren Hauptverbreitungsbezirk
die arktische Zone betrachtet werden kann, nämlich Crangon antareticus
und Hippolyte antarctica.
Hinsichtlich der bei der Beschreibung der Kaufüße angewandten
Nomenklatur habe ich zu bemerken, daß dieselbe von anderen Autoren
abweicht, doch wird eine kurze Erörterung genügen, um die Ver-
gleichung mit früheren Beschreibungen zu gestatten. Betrachtet man
die 5. Kaugliedmaße (2. Kieferfuß) eines Cariden oder überhaupt eines
1 +
Cariden.
Age Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
”
höheren Krebses, so ist die Vergleichung sowohl mit den Wandel-
gliedmaßen wie mit den Kaugliedmaßen angebahnt. Es ist im allgemeinen
zu unterscheiden ein Grundglied mit einem Epipoditen; ein zweites
Glied, von welchem ein Endopodit und ein Exopodit entspringt. Dem
allgemeinen Habitus nach ist der Endopodit die direkte Fortsetzung
des 1. und 2. Stammgliedes, und der Exopodit (Taster) erscheint als
ein vom 2. Gliede entspringender Nebenast. Die Endglieder des Innen-
astes sind nach innen eingebogen und auf ihrer nunmehr nach einwärts
sewandten Aussenseite mit starken Kauborsten versehen.
Bei der Vergleichung mit der 4. Kaugliedmaße sind sofort wieder-
znerkennen: das Grundglied mit dem starken nach außen entwickelten
unbewimperten Epipoditen und der nach innen entwickelten Kaulade,
ferner der tasterartige Exopodit. Wenn das 2. Glied nicht genau
begrenzt ist, so ist seine Lage und Ausdehnung aus den allgemeinen
Eigenschaften des 2. Gliedes aufs leichteste festzustellen. Alles, was
vom 2. Gliede distalwärts und vom Exopoditen aus nach innen liegt,
entspricht dem Endopoditen. Dies ist die äußere (distale) der beiden
Laden, ferner ein. tasterartiges, nach aufwärts vom 2. Gliede entsprin-
gendes (Gebilde (welches übrigens bei Crangon Kauladen-artig um-
gebildet ist. Dies Gebilde entspricht dem distalen Teile des Endopoditen
vom dritten Gliede an. Außerdem entwickelt das 2. Glied nach außen
ein Epipoditen-artiges Gebilde, welches mehr weniger innig mit dem
Exopoditen verwachsen und demselben schließlich als Crista auswärts
aufsitzen kann.
Beim 3. Gliedmaßenpaare ist der Epipodit mit Wimperrand
bekleidet, stellt sich jedoch bei näherer Betrachtung durchaus als
Homologen des Epipoditen der 4. Gliedmaße dar. Die Kaulade des
Grundgliedes ist oft nur schwach entwickelt, die des 2. Gliedes am
Ende oft gespalten. Das freie Ende des Endopoditen und der ganze
Exopodit sind verschmolzen und bilden jetzt den „Taster“ der 3. Gliedmaße.
Das Epipoditen-artige Gebilde des 2. Gliedes verschmiltzt ent-
weder mit dem Taster oder mit dem Epipoditen des Grundgliedes;
je nachdem kann man infolge dessen: den Epipoditen bis auf das 2.
oder das Grundglied der Gliedmaße verfolgen.
Bei der 2. Gliedmaße ist der Epipodit verschwunden; die Lade
des Grundgliedes hat sich kräftig entwickelt und an ihrem distalen
Ende oralwärts eingekrümmt, und zwar so, daß die Innenecke des
Vorderrandes gänzlich oralwärts eingerollt ist. Die Lade des 2. Gliedes
ist, wenn sie an der 3. Gliedmaße gespalten war, wieder einfach geworden.
Der Taster entspricht dem der 3. Gliedmaße; er ist starr geworden
und nach außen abgekrümmt.
ir
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. J 5
Bei der 1. Gliedmaße entspricht die innere, querliegende Kaulade
der Lade des Basalgliedes, die äußere, hochstehende der Lade des
2. Gliedes. Der Taster entspricht dem der 2. Gliedmaße; er ist wohl
stets gegliedert. Das 2. Glied, von welchem die Lade wie der
Taster zu entspringen hat, ist in das große Grundglied der Gliedmaße
aufgegangen.
Epipodite und Kiemen smd zwar gleichartige, aber nicht im
engsten Sinne homologe Bildungen, insofern z. B. an der 4. und 5. Glied-
maße von Penaeiden beide Bildungen zugleich auftreten können.
Crangon antarcticus nov. spec. (Tafel I, Fig. 1-21.)
Gestalt im allgemeinen schlank, viel schlanker als bei unserem
Crangon vulgaris. Die Skulptur und Bestachelung des Panzers entspricht
durchaus unserer einheimischen Art, doch sind alle Eigenschaften viel
deutlicher ausgesprochen. Betrachtet man die Skulptur der Crangoniden
im allgemeinen, so ergiebt sich folgender Typus: Vom Stirnstachel
aus ziehen zwei Cristen, bogenförmig auseinander weichend, nach dem
Hinterrande des Thorax zu, ein sattelförmiges Mittelfeld emschließend.
In der Medianen dieses Mittelfeldes befindet sich ein Stachel bez.
eine Crista oder Stachelreihe, die eine Strecke weit hinter dem Stirn-
schnabel beginnt. Am Vorderrande des Panzers steht ferner ein
kleiner Stachel zwischen Auge und Fühlerschuppe und ein zweiter an
der unteren vorderen Ecke des Panzers, auswärts von der Basis der
Fühlerschuppe; der letztere Stachel setzt sich als Crista auf den
Panzer fort. Auf demselben Höhen-Niveau, wie diese Crista, aber
durch eine tiefe Einsenkung getrennt, und auf demselben Längen-Niveau
mit dem hinter dem Stirnstachel stehenden Medianstachel, beginnt eine
fernere, den Panzer entlang laufende Crista; der vordere Anfang der-
selben steht mit dem oben beschriebenen kleinen Stachel in Verbindung.
Schließlich ist nahe dem Unterrande des Panzers meist eime flache
Längserhebung festzustellen.
Der Stirnstachel der neuen Art ist schlank und spitz und
überragt die Augen ein wenig; ' er ist im Winkel von etwa 25° nach
oben gerichtet. Die das Mittelfeld des Panzers emschließenden Cristen
verlaufen zunächst eine kleine Strecke weit zusammen mit dem Stirn-
rande, wenden sich dann im Bogen nach hinten, und verlaufen, erst
schwach divergierend, dann schwach convergierend und sich nach hinten
verbreiternd und verflachend '), bis gegen den Hinterrand des Panzers
') Diese letzteren Charaktere sind auf Fig. 2 deshalb nicht genau zu sehen,
weil, dem Charakter der Abbildung als eines Habitus-Bildes entsprechend,
die durchscheinende Kiemenhöhle dunkel dargestellt werden mußte.
Crangon
antaretieus.
6 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
zu. Die mediane Crista beginnt mit schwachem Dorn kurz hinter dem
Stirnstachel und reicht nach hinten ebenso weit wie die andere Crista.
— Der kleine Stachel am Vorderrande ist sehr spitz und setzt sich,
zuerst als Höcker, dann als Crista auf den Panzer fort, schräg nach
außen und hinten gewandt. Der große untere Stachel am Vorderrande
des Panzers ist spitzig und schlank ausgebildet und ist als Crista noch
um das doppelte seiner eigenen Länge über den Panzer zu verfolgen.
Kurz hinter dieser Crista, durch eine tiefe quere Furche getrennt,
steht der oben beschriebene starke Stachel, durch eine schräge Crista
mit dem kleinen Stachel des Vorderrandes verbunden, nach hinten sich
als Längshöcker weit über den Panzer fortsetzend. Die Crista am
Unterrande des Panzers ist breit, flach und schwach ausgebildet (auf
Figur 1 nicht wahrzunehmen).
Die vier ersten Postabdominal-Segmente zeigen keine
besondere Auszeichnung, das fünfte und sechste hat am Hinterrande
zwei starke Zähne; ferner hat letzteres auf der Mittellinie eine starke
Längsgrube, deren Ränder kielartig erhoben und zusammen gedrückt
sind. (Ein Stück hat auch auf dem vierten und fünften Segmente
mediane, grubenartige Längseindrücke) Die Epimeren sind recht
charakteristisch, und zwar in erster Linie durch eine große Unregel-
mäßigkeit und Unschönheit der Formen. Die Epimeren sind im
allgemeimen breite Blätter, deren Vorderrand mit Ausnahme des zweiten
nicht nach vorn vorgezogen ist. Das 1. Epimer ist rundlich-dreieckig,
mit zurückweichendem Vorderrand, ziemlich grade herabsteigendem
Hinterrand, und gerundeter hinterer unterer Spitze. Der Vorderrand
des 2. Epimers wendet sich zu einem spitz bogenförmigen Lappen
nach vorn, steigt dann herab bis zum unteren, am Anfang des hinteren
Drittels liegenden, stumpfwinkligen Ende des Epimers; der Hinterrand
steigt gradlinig nach hinten auf, wendet sich dann in gerundetem
Winkel nach oben und verläuft im Sinne des Hinterrandes des Segments.
Das 3. Epimer hat annähernd parallele Vorder- und Hinterränder,
die sich nach unten zusammen neigen und, grade oder sogar etwas
konkav werdend, sich in der stumpfwinkligen, weit hinter der Hälfte
gelegenen Spitze vereinigen. Das 5. Epimer wendet sich stark nach
hinten; der Vorderrand weicht sehr zurück, der Hinterrand ist bogen-
förmig; die Spitze ist stumpf gerundet und liegt hinten. Einen großen
Teil des Vorderrandes könnte man auch als Unterrand des Epimers
bezeichnen, insofern er parallel mit der Rückenkante des Segments
verläuft. Bei dem 6. Epimer ist fast der ganze Vorderrand zum
Unterrande geworden; die stumpf gerundete Spitze bildet den hintersten
Teil des Epimers; der Hinterrand ist kurz. Das Telson (Fig. 19, 20)
Pfeifer, Krebse von Süd-Georgien. 7
verschmälert sich allmählich nach dem Ende zu und schließt dann,
plötzlich von beiden Seiten stark abgeschrägt, in einer gedornten
Spitze. Am Hinterrande stehen 4—6 starke Stacheln; ferner finden
sich in gewissen Entfernungen von beiden Rändern je 2 Dornen, die
bei einem Exemplare verkümmert sind.
Die Augen stehen auf kurzen dicken Stielen und sind seitlich
sewandt.
Die Geißel der inneren Fühler reicht etwas über das Vorder-
ende der Schuppe der großen Fühler hinaus, die obere (äußere) Geißel
ist etwas kürzer. Die Schuppe der äußeren Fühler ist fast so lang
wie die Mittellinie des Thorax (den Schnabel nicht mit gerechnet).
Der Schaft der großen Antennen reicht etwa bis zur halben Länge
der Schuppe.
Die oberen Fühler (Fig. 5) haben em ganz klemes, queres,
auswärts gelegenes 1. und ein langes, in natürlicher Lage schwach
abwärts gekrümmtes, großes 2. Glied, welches auf seiner Ventralfläche
einen Stachel trägt. Die an seiner Außenseite entspringende Schuppe
ist viereckig blattförmig, mit der dornförmig ausgezogenen Spitze an
der vorderen, inneren Ecke. Sie trägt überall am Rande schlaffe
Haare, jedoch keine Borsten. Das 3. Glied ist annähernd quadratisch,
das 4. viereckig, innen länger als außen. Auf der Außenseite folgt
nunmehr ein ganz kleines, dreieckiges 5. Glied, dem die äußere Geißel
aufsitzt. (Fig. 4). Auch auf der Innenseite des 4. Gliedes scheint eine
Furchenbildung ein ganz kleines 5, mit dem 4. verbundenes Glied anzu-
zeigen. Die Außengeißel ist dick, nach der Mitte zu anschwellend.
Das Grundglied derselben ist lang, die Glieder kurz, stets breiter als
hoch, etwa 16 an der Zahl. Die innere Geißel ist etwas länger als
die äußere; sie hat ein sehr langes Grundglied und etwa 15 Glieder,
welche länger als breit sind. Jedes Glied trägt nahe dem distalen
Ende einzelne Haare. Die Außengeißel ist haarlos. Die Glieder des
Stammes sind mit schwachen, schlaffen Haaren besetzt.
Die äusseren Fühler (Fig. 3) haben ein kurzes, queres
Grundglied, auf welches ein schräg viereckiges folgt, mit dornartig aus-
gezogener vorderer äußerer Ecke; auf seiner Innenseite entspringt das
kleine dreieckige 3. Glied, dem ein ganz kleines, schmales 4. folgt.
Das 5. ist lang und schlank, fast von halber Schuppenlänge, das 6.
klein und gebogen, es schließt sich seiner Dünnheit nach an die Geißel,
seiner Farbe und Bildung nach jedoch, ebenso wie bei den Isopoden,
dem Stamme an. Die Geißel übertrifft etwas die Länge des ganzen
Tieres; ihr Grundglied ist etwa von vierfacher Länge der eigenen Breite.
Die Schuppe ist im Verhältnis schmal, der Außenrand etwas konkav;
8 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
seine vordere Spitze erreicht nicht, das Vorderende der eigentlichen
Schuppe.
Das Epistom ist eine schmale, vor der Oberlippe liegende
Platte mit einer medianen vorderen, zwischen die inneren Fühler ein-
dringenden Spitze.
Die Oberlippe (Fig. 16 a) springt stark vor und vereinigt
sich mit der Unterlippe (b.) zu emem großen, die Mundöffnung um-
gebenden, etwa viereckigen Wall. Die Oberlippe ist in der Aufsicht
(reieckig, mit starkem dorsalen Kiel; die beiden Unterlippen-Hälften
sind bogig-winklig, mit dem hinteren Schenkel median zusammenstoßend,
mit dem vorderen auseinander weichend, und sich an den distalen
Rand der Oberlippe legend.
Die Oberkiefer (Fig. 6) liegen fest eingeschlossen zwischen
Oberlippe und Unterlippe, sodaß nur der Basalteil frei liegt. Sie sind
schlank, mit nicht verbreiterter Kauspitze, die sich aus einer äußeren
und imneren Lade zusammen setzt; jede besteht in gleicher Weise aus
eimer großen, das eigentliche Ende des Kiefers ausmachenden dreieckigen
Hauptspitze und eimer darüber liegenden kleinen Nebenspitze. Ich
bemerke dabei, daß diese Laden gewiß nicht den Laden der
andern Kaufüße gleich zu achten sind, sondern beide zusammen der
inneren Lade anderer Oberkiefer entsprechen dürften. Die Kauränder
sind goldgelb und durchscheimend, der übrige Kiefer gelblichweiß; eine
Asymmetrie beider Kiefer ist nicht festzustellen (Fig. 7). Ein Taster
ist nicht vorhanden.
Die ersten Maxillen (Fig. S) haben eine größere, hakenförmig
gekrümmte äußere (a) und eine kleinere und eiförmige innere (b)
Kaulade. Beide sind stark und elänzend verkalkt. Die letztere ist
ein Fortsatz des Grundgliedes der Gliedmaße; sie ist am Ende nicht
(dunkel chitinisiert und trägt auf und nahe der Oberkante starre Chitin-
borten. Am distalen Ende der Lade selber stehen etwa sechs sehr
starke braune Chitinstacheln, jedoch keine Haare. Der Taster (c)
entspringt nach auswärts auf der dem Munde zugekehrten Fläche des
2. Gliedes; er ist ganz starr und trägt auf der konvexen Seite und
am Ende einige Haare; auf der distalen Hälfte der konvexen Seite
zeigt sich auch die durchscheinende Crista des Exopoditen des 1. Kiefer-
fußpaares, kurz vor dem Ende des Fühlers plötzlich abschließend.
(Der Buchstabe S in der Figur bedeutet: Segment.)
Die zweiten Maxillen (Fig. 10) sind häutig; ihr Grund-
glied (I) ist groß und umschließt das 2. derartig, daß dieses auf der
Außenfläche des 1. sitzt. Das Grundglied entwickelt einen gewaltigen
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 9
Epipoditen (Ep.), von der Struktur der zarten Schwimm- und Atem-
platten der Isopoden, gewöhnlich Wimperplatte genannt, mit langen,
gefiederten Wimpern am Rande. Die Gestalt des Epipoditen gliedert
sich in einem großen, an der Innenseite sehr lang, an der Außenseite
kürzer bewimperten, breit zungenförmigen Vorderlappen und einen
eiförmigen, an der Außen und Innenseite kurz, an der Hinterseite
außerordentlich lang bewimperten Hinterlappen. Sowohl das 1. wie
das 2. Glied zeigen an der Kauseite die ganz schwach vorspringenden
Rudimente von Laden, jedoch ohne jede Beborstung. Von dem
2. Glied entspringt ein tasterartiges Gebilde, welches jedoch bei
näherem Studium sich als eine Verschmelzung des 3. Gliedes des
Endopoditen (oder eines nach vorn gerichteten Fortsatzes der Lade
des 2. Gliedes) mit dem Exopoditen herausstellt; der erstere ist viel
kürzer; beide tragen am Ende schwache Borsten.
Das 1. Paar der Kieferfüße (Fig. 11) ist durchaus nach
dem Typus der 2. Maxillen gebildet. Vom großen Grundglied ent-
springt ein großer Epipodit (Ep.) mit spitzem, nach vorn gerichteten
Vorderlappen und spitzem, nach hinten gerichteten Hinterlappen, jedoch
ohne alle Bewimperung. Die Grenze des 1. und 2. Gliedes ist nicht
deutlich wahrzunehmen, jedoch scheint sie, wie in der Zeichnung an-
gegeben, von der Ursprungsstelle des Exopoditen schräg nach innen
und hinten zu verlaufen. Das 1. Glied trägt ein ganz schwaches,
unbewimpertes Rudiment einer Kaulade (l. i.) Das zweite Glied trägt
an der Kauseite das schwach beborstete Rudiment emer Kaulade. Das
deutlich abgegliederte 3. Glied, beziehentlich der gesamte Endopodit,
vom dritten Gliede an distalwärts gerechnet, ist deutlich als Kaulade
gebildet; es ist starr und mit langen, mittelstarken, befiederten Borsten
versehen. Der Taster liegt dem 3. Gliede dicht an und zeigt, wie die
Taster der beiden folgenden Gliedmaßen, drei Abschnitte, 1) ein grades,
sehr langes Grundglied mit durchsichtiger, beborsteter Crista an seinem
äußeren Rande, 2) ein zweites, sich im rechten Winkel nach innen
ansetzendes Glied von mäßiger Dicke, und 3) eine mehr weniger deutlich
gegliederte Endgeißel, welche auf ihrem distalen und vorderen Bereiche
lange, in der Richtung des Gliedes stehende Borsten trägt.
Das 2. Paar der Kieferfüße (Fig. 15) hat ein deutlich aus-
gebildetes queres Basalglied mit halbeiförmigem Epipoditen, der dem
Kaugliede an Größe etwa gleichkommt. Das 2. Glied ist länger als
breit und trägt den Exopoditen, der genau so gebildet ist, wie beim
1. Kieferfußpaar. Das 3. Glied ist wiederum länglich, das 4. klein,
dreieckig und vermittelt die Möglichkeit der völligen Rückwärtswendung
des 5. Gliedes. Dies ist zu einem starken Kaugliede umgebildet, inso-
10 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. !
fern es starr und stark chitinisiert und an seinem Kaurande starke
Chitinstacheln und eine Anzahl starker Chitinborsten trägt.
Das 3. Paar der Kieferfüße hat ein kurzes, queres Grundglied
mit gebogen-zungenförmigem, kleinen Epipoditen; das 2. Glied ist glatt,
an seinem proximalen Teile viel breiter als am distalen, und am ersteren
mit einem stark beborsteten, Kauladen-artigen Teile, mit etwa halb so
großem 3. und 4. Gliede. Das 2. Glied hat kurz vor seinem Ende
einen Stachel auf der Innen-, und einen Büschel Fiederhaare auf der
Außenseite. Im übrigen ist die Gliedmaße, vor allem das Endglied,
mit starken, braunen Chitinborsten versehen; der Exopodit entspricht
durchaus dem der 2. Kieferfüße. Vergleicht man diese Gliedmaße mit
dem folgenden Paare, so scheint der Dorn am Ende des 2. Gliedes
ein Homologon in dem Enddorn des 4. Gliedes des folgenden Paares
zu finden; demnach wäre das 2. Glied der letzten Kieferfüße aus
Glied 2, 3 und 4 verschmolzen. Nach der Sars’schen Abbildung von
Scleroceragon salebrosus Owen (Norske Nordhavs Expedition,
Crustacea, Taf. II, Fig. 14) erscheint freilich das Endglied der Glied-
maße als aus zweien zusammengesetzt. Wenn dies wirklich der That-
sache entspricht, so dürfte die soeben gelieferte Homologisierung freilich
zu verwerfen sein.
Die Greifgliedmaße (Fig. 2, 17) ist im Verhältnis zu unsern
nordischen Crangoniden schwach, die drei proximalen Glieder sind kurz,
das 4. lang, auf der Innenseite mit kielförmiger Erhebung, am distalen
Ende außen mit einem kleinen Stachel versehen; das 5. Glied ist nur
ein kurzes Gelenkstück ohne alle Stachelbildung; das 6. groß, von
gewöhnlicher Form, ebenso wie das 7.
Das 2. Paar (Fig. 18) ist sehr schlank und farblos; es wird,
wie bei andern Crangoniden, eingeschlagen getragen; die Einschlagsstelle
ist das Gelenk zwischen dem 4. und 5. Glied. Das 1. Glied ist ganz
kurz, das 2. länger und einigermaßen kräftig; die folgenden Glieder
sind viel dünner; das 3. ist länger als das 2., das 4. gleich 1" des 3.
und gleich dem 5.; das 6. bildet eine schwache Scheerenhand von der
Länge des 2. Gliedes, deren Finger noch nicht '/ der Handlänge betragen.
Das 3. Paar (Fig. 19) ist lang und ebenso dünn wie das 2.
Die beiden Grundglieder sind kurz, das 1. viel kräftiger als das 2. Glied.
Glied 3 und 4 sind gleich lang und außerordentlich schlank und dünn;
Glied 5 ist um '%s länger als 4, Glied 6 etwas mehr als halb so lang
wie 5; Glied 7 etwa ''s von 6. Zwischen 4 und 5 ist ein ganz kleines
Interstitialglied eingeschoben.
Paar 4 und 5 der Pereiopoden sind in gleicher Art gebaut;
es sind gewöhnliche Wandelbeine, die im Verhältnis zu Paar 2 und 3
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 11
stark sind, immer aber noch als außerordentlich schlank bezeichnet
werden müssen. Glied 1 ist kurz und dick, Glied 2 kurz und schlanker,
auf der Oberseite kaum, auf der Unterseite zu größerer Länge ent-
wickelt. Glied 3 ist so lang wie 1 und 2 zusammen genommen, Glied 4
das längste von allen, über doppelt so lang wie 3. Glied 5 gleich %
von 4; Glied 6 am 4. Paare gleich ”ıo, am 5. gleich *%5 von 4. Die
Endklaue ist schlank, etwas gebogen, nicht ganz so lang wie das 5. Glied.
Die Postabdominal - Gliedmaßen sind nach Art der
Crangoniden im allgemeinen gebaut. Das Grundglied ist kurz, das
zweite lang und stark, quer zusammengedrückt, distal sich verbreiternd.
Der Außenast ist stark chitinisiert, hart, sehr lang, auswärts gerundet,
einwärts platt, gertenförmig, wenig breiter in der Längs- als in der
Querrichtung der Körperaxe; in seiner ganzen Länge, mit Ausnahme
des inneren Teiles der Basis, geringelt, derart, daß an der Hinterseite
die Ringel sägeartig vorspringen; an der Hinter- und Ventralkante
behaart. Der Innenast ist sehr klein, am 1. Paare gleich der Hälfte
des Außenastes, am 3. Paare gleich Vs, am 4. Paare längst nicht
gleich Y2 des Außenastes.
Die Uropoden (Fig. 1, 2) entsprechen dem Befunde der
Gattung; sie sind schlanker, als bei Sclerocrangon. Der innere Ast
trägt längs der Mittellinie einen Kiel und, durch eine seichte Grube
getrennt, nach innen davon einen parallelen schwächeren. Der hintere
Teil des Außenrandes und der Innenrand ist schwach körnig gesägt.
Der Außenast zeigt einen schwachen, bis zum Anfang der Endschuppe
verlaufenden Kiel und einen etwas stärkeren, nach dem seitlichen
Dorn zu verlaufenden. Die Ränder der Endschuppe zeigen dieselbe
Körnelung wie die des Innenastes.
Das 2. Segment des Sternum (Fig. 20) entsendet nach vorn
einen starken, spitzen Dorn zwischen die Grundglieder des ersten
Pereiopodenpaares; die folgenden Segmente sind in der Mittellinie nur
in sofern skulpiert, als sich der Dorn nach hinten eine Strecke weit
als erhabene Leiste hinzieht. Die Bezeichnungen „p. I“ und „p. I“
in Fig..20 bedeuten Grundglieder von Paar I und II der Pereiopoden.
Länge vom Stirnstachel bis zum Schwanzende 56 mm.
Farbe hellbräunlich-fleischfarben, bezeichnet „Grauer Dredge-
Krebs“. 4 Exemplare.
Hippolyte antarctica nov. spec. (Tafel I, Fig. 22—27.)
Der Schnabel ist (von der Verbindungsstelle der Basis der
Augenstiele an gerechnet) so lang, wie die Mediane des Panzers, in
der vorderen Hälfte aufsteigend, nach oben überall eine niedrige Crista
Hippolyte
antaretica.
12 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
u
tragend, welche, nach hinten breiter und flacher werdend, sich noch
etwa über die Hälfte der Mittellinie des Panzers erstreckt. Von den
Zähnen steht einer auf der Verbindungslinie der Basis der Augenstiele,
einer dahinter. (Bei einem Individuum steht der zuerst erwähnte Zahn
hinter der Verbindungslinie.) Auf dem freien Teile des Schnabels stehen
fünf Zähne; der letzte steht so kurz vor der eigentlichen Spitze, daß
er mit derselben bei einigen Exemplaren eine einzige vordere Abstutzung
zu bilden scheint. Nach unten trägt der Schnabel nur auf den vorderen
zwei Dritteln eine Crista, die viel höher ist, als die der Dorsalseite,
und, von hinten nach vorn zu niedriger werdend, in die Schnabelspitze
ausläuft. Sie trägt acht, hinten enger, vorn weiter stehende, saum-
artig behaarte Zähne. Ein Stück hatte nur 5; dies ist dadurch zu
erklären, daß anstatt mehrerer der hinteren Zähne sich nur ein ein-
ziger, großer, ausgebildet hatte. Am Vorderrande des Panzers findet
sich unterhalb der Augen-Insertion ein mäßiger, und unterhalb der
Insertion der großen Fühler ein kleiner Zahn.
Das Telson (Fig. 25) endigt hinten schmal zugerundet und zeigt
auf der hinteren Hälfte ganz nahe dem Seitenrande je 2 kleine Stacheln.
Der Hinterrand ist rechts und links durch je einen stärkeren Stachel
bezeichnet; dazwischen stehen einige schwächere. Sämtliche Ränder
sind saumartig behaart. Auf den Medianen findet sich kurz vor der
Insertion ein kleiner, quer saumartig behaarter, oder, falls die Haare
ausfallen, rauher Fleck.
Das 2.—4. Postabdominalsegment ist nach den Geschlechtern
verschieden. (Fig. 222, Fig. 27 5.) Sämtliche Epimerialschuppen sind
beim c' niedriger, sodaß die Himterleibsbeine ein größeres Stück frei
hervorragen; so ist beispielsweise beim 3. Segment der unterhalb der
Schuppen hervorragende Teil des Grundgliedes der Pleopoden beim J!
etwa gleich *;, beim 2 etwa gleich Vs der Länge des äußeren Spalt-
astes. Die zweite Epimerialschuppe des 5‘ ragt nach unten so weit
wie die erste; sie ist unten mit gerundeten Ecken ziemlich quer ab-
gestutzt und überragt seitlich die 1. und 3. Epimerialschuppe bedeutend,
doch nicht so weit, wie beim 2. Die Höhe der Schuppe ist etwa
gleich *7 der äußeren Fühlerschuppe, die Breite gleich %. Dieselbe
Schuppe ist beim @ länger als die des 1. Segments, am Unterrande
quer zugerundet, und überdeckt mit den Seitenrändern einen viel
größeren Theil der Schuppe des 1. und 3. Segmentes. Die Höhe der
Schuppe ist fast gleich der Länge der großen Fühlerschuppe, die
Breite ein wenig mehr als die Länge der Fühlerschuppe. Die Schuppe
des 3. Segments ist beim „' ein klein wenig länger, als die des 2.,
mit einer stumpf zugerundeten, rechtwinkligen, hinteren Ecke und mit
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 13
stumpf rundlich abgestuztem Unterrande versehen. Das 3. Segment
ist überhaupt beim 5! verhältnismäßig etwas länger als beim 9. Die
Höhe des Segmentes ist gleich der Länge. Die Schuppe desselben
Gliedes ist beim 2 nicht ganz so lang, wie beim 51, bildet keine hintere
Ecke, sondern läßt den Hinterrand in stumpfem Bogen in die stumpf
rundliche Spitze übergehen. Die Höhe des Segmentes ist fast gleich
1Ys der Länge. — Die Epimerialschuppen des 4. und 5. Segmentes
sind dreieckig und unterscheiden sich in den Geschlechtern dadurch,
daß der Winkel, in dem sich die Schuppe vom Hinterrande des Seg-
mentes absetzt, beim 2 viel größer ist, als beim d’.
Der Schaft der inneren Fühler wird von den vorderen zwei
Fünfteln des Schnabels überragt; die äußere Geißel überragt um
"s ihrer Länge die große Fühlerschuppe. Das Grundglied der inneren
Antennen (Fig. 23) ist ganz kurz und rudimentär, das 2. lang, vier-
eckig, oben .abgeplattet, auf der vorderen Hälfte der Oberfläche mit
einem schrägen Saum von Filzhaaren; unten an der Innenkante mit
nach unten vorspringendem Kiel. Die Schuppe ist von dem 2. Gliede
durch keine Gelenkfurche getrennt; sie ist schmal, hat in ihren hinteren
zwei Dritteln parallele Ränder und spitzt sich im vorderen Drittel
schräg zu, derart, daß die Spitze in der Flucht des Außenrandes der
Schuppe liest. Das folgende Glied ist rundlich, um die Hälfte länger
als breit, "s von der Länge des 2. Gliedes, außen filzig behaart, von
dem 2. Glied durch eine behaarte Furche geschieden. Das 4. Glied
ist klein und schmäler als das 3. Glied, dreieckig, mit der Spitze nach
vorn. Das 5. Glied ist zum größten Teil schon in zwei seitlich neben
einander liegende gespalten; doch scheint der dorsale Kontur noch
ununterbrochen. Die äußere Geißel ist breit rutenförmig mit einer
festen, abgestutzten Spitze am distalen Endglied; das proximale Glied
ist lang, die folgenden cc. 26 Glieder breiter als lang. Die Geißel
überragt um "s ihrer Länge die große Fühlerschuppe; die innere ist
beim J' um ?
als halb so dick. Das erste Glied ist länger als die folgenden, die
beiden. ersten zusammen genommen so lang wie das 1. Glied der
äußeren Geißel. Die Anzahl der Glieder ist gegen 30, sie sind meist
etwas länger als breit.
/, beim 2 um "» länger als die äußere und wenig mehr
Der Schaft der äußeren Fühler (Fig. 26) ragt nach vorn
nicht ganz so weit, wie die Schuppe der inneren Fühler; die Geißel
ist etwa so lang, wie Tier vom Schnabelende bis zum Oberrande des
drittletzten Postabdommalsegments, unbehaart. Das Grundglied ist
klein und ringförmig, fast nur auf der Innenseite entwickelt, das
2. Glied ist groß, breiter als lang, außen am Vorderrande mit starkem
14 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Stachel. Die Schuppe reicht bei den meisten Stücken weiter nach
vorn als der Schnabel (Fig. 26), bei dem größten Q,jedoch nicht (Fig. 22).
Der Zahn an der vorderen, äußeren Ecke ist schwach und reicht fast
bis zu dem stumpf zugerundeten distalen Ende der Schuppe. Das
3. Glied entspringt auf der unteren Hälfte der Innenseite des 2. Gliedes
und ist schmal. Das 4. Glied entspringt auf der Außenseite des 3.,
derart, daß der ganze Innen- und Vorderrand des 3. Gliedes um ein
weniges von dem sehr schmalen 4. Gliede überragt wird. Das 5. Glied
ist länger als das 3. und 4. zusammen, schmaler, cylindrisch. Das
6. Glied ist ganz kurz und schmaler als das 5. Glied. Die Geißel
beginnt mit einem Grundgliede, dessen Länge etwa das anderthalbfache
seiner Breite beträgt.
Das Epistom ist eine winklige Platte, von der nach vorn die
inneren Fühler entspringen, dieselbe ganz seicht ausrandend. Die einen
Winkel von etwa 100° einschließenden Schenkel reichen nach hinten
und seitwärts bis an die Grundglieder der großen Fühler. Die Ober-
lippe ist groß, distal ganz stumpf gerundet abgesetzt, auf der Mittellinie
mit kielartiger Erhebung; die schmale proximale Partie durch eine
deutliche Furche von dem Hauptteil der Lippe geschieden.
Die Kiefer und inneren Kieferfüße will ich bei der großen Ein-
förmigkeit der Gattung Hippolyte vorläufig nicht beschreiben, weil ich
dazu eines von den wenigen, überhaupt schon sehr schadhaften Stücken
opfern müßte.
Der 2. Kieferfuß hat einen Palpus und ein Flagellum, die
beiden folgenden Beinpaare je ein Flagellum. Die zweiten Kieferfüße
sind stark und ragen bis an das letzte Viertel der großen Fühlerschuppen ;
die beiden Endglieder smd, besonders am Innenrande, stark borstig
behaart. Das 1. Beinpaar wird von dem letzten Kieferfußpaare um
die Hälfte des Endgliedes überragt; es ist schwach behaart; der beweg-
liche Scheerenfinger ist "/s von der Länge der ganzen Hand; die Scheeren-
finger sind am Ende behaart. Die Hand ist etwas kürzer als das 5.,
und nicht so lang wie das 4. Glied. — Das 2. Beinpaar ist lang und
schlank und überragt, nach vorn gewendet, die große Fühlerschuppe
um Y4—Vs ihrer Länge; der bewegliche Scheerenfinger ist etwa gleich
5 der Länge der ganzen Hand. Der Carpus besteht aus 11 Gliedern,
welche sich der Länge nach folgendermaßen anordnen: (1 ist das
proximale, 11 das distale Glied) 1.11. 423..5.6: 2 7 229720
Glied 10 ist etwa Vs der Länge von 11. Das 3., 4. und 5. Beinpaar
sind lang und ziemlich gleich stark. Die relative Länge ist wegen der
Härte und Brüchigkeit des Materials nicht gut vergleichungsweise an-
zugeben, ‘dagegen leicht aus der Abbildung zu ersehen. Die Beine
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 15
sind behaart und haben auf der Innenseite des Klauengliedes einen
Kamm von starken Chitindornen. Die Hinterränder der Femora des
3. und 4. Paares tragen eine Reihe von Dornen, das folgende Glied
% Dornen; das vorletzte Glied besitzt eine Anzahl von entfernt stehenden
Chitinstachem. Das 5. Paar zeigt auf dem Femur nur 2, auf dem
folgenden Gliede nur 1 Dorn, sonst die Bildung des 3. und 4. Paares.
Die Pleopoden des 1. Paares sind sehr viel schwächer als die
folgenden, Paar 3 ist am kräftigsten, dann folgt Paar 4, dann 2 und 5,
welche etwa gleichmäßig entwickelt sind. Die Spaltfußlamellen sind
ganz platt. Der innere Spaltast des 1. Paares ist beim < und 2 gleich
gebildet, etwa von ”5 der Länge des äußeren, proximal schmal elliptisch,
distal in eine längere, vorn stumpfe Spitze ausgezogen. An den folgenden
Paaren ist der Außenast etwas länger als der Innenast, beide an der
äußeren wie inneren Kante mit Andeutung einer Ringelung und an
den Ränden selbst mit schlaffen Haaren dicht besetzt. An der Grenze
des 1. und 2. proximalen Viertels entspringt am Innenrande des Innen-
astes der für die Gattung charakteristische, schmale, stabartige, an der
Basis etwas verjüngte Griffel von "s Länge des Innenastes.
Von den Ästen des Schwanzfußpaares ist der innere schmaler,
der äußere breiter zugerundet, beide länger als das Telson, gesäumt
behaart; zwei kleine Stacheln neben einander am Außenrande des
Außenastes.
3Q@ und 2? c”. Gedredgt auf 7—9 Faden. „Roter Dredgekrebs.“
Die Länge des größten 2, von der Schnabelspitze bis zum Ende des
3. Nachleibsegmentes gemessen, beträgt 53, die des größten c” 41,5 mm.
U. Isopoden.
Von Isopoden finden sich weniger Arten vor, als man nach der
im übrigen so reichen Ausbeute erwarten sollte; es rührt dies davon
her, daß wegen der beschränkten Bedienungs-Mannschaft weitere Aus-
flüge zur Erforschung größerer Tiefen und der weiter hmaus liegenden
See nicht gemacht werden konnten. So gehören denn alle erbeuteten
Formen der Litoralzone an, vielleicht mit Ausnahme des Glyptonotus,
der bei Sturm an das Ufer geworfen wurde. Landformen wurden über-
haupt nicht vorgefunden.
Bei Vergleichung der von Süd-Georgien nunmehr bekannt
werdenden 11 Isopoden mit denen der Magelhaens-Straße und Kerguelen-
landes findet sich nur eine der Südspitze Amerikas, Süd-Georgien und
Isopoden.
Litteratur.
- Fr = Rn %; “ NE #ir
16 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Kerguelen gemeinsame Art, nämlich Cassidina emarginata Guer.; und
ferner eine Art, welche Süd-Georgien und Kerguelen gemeinsam ist,
nämlich Serolis semptemcarinata Wh. — Glyptonotus antarcticus Eights
war bisher von den Süd-Georgien am nächsten liegenden Süd-Shetlands-
Inseln bekannt.
Alle andern Arten sind neu und gehören teils der Gattung,
teils der Familie nach zu Formen, welche schon in antarktischen Ver-
tretern bekannt waren; für andere mußten neue Gattungen gegründet
werden.
In dem neben folgenden Verzeichnis sind alle mir von den süd-
lichsten Punkten der Erde aus der Litteratur bekannten Arten auf-
geführt. Auf ein vergleichendes Verzeichnis der antarktischen Gattungen
oder der arktischen mit den antarktischen ist verzichtet, weil weder in
der arktischen noch antarktischen Zone sich eine Trennung von den
Formen der daran grenzenden Zone durchführen läßt. Als Ersatz
dafür habe ich‘ jedoch, anschließend an die Tabelle, einen kurzen
Ueberblick der Familien und wichtigsten Gattungen der Isopoden grade
in Himblick auf ihre Verbreitung in den kälteren Zonen gegeben. Die
Liste der für die antarktische Verbreitung der Isopoden in Frage
kommenden Original-Litteratur habe ich, um Wiederholungen zu ver-
meiden, vorangeschickt. Arbeiten, welche in spätere, größere Werke
aufgenommen sind, wurden ausgelassen.
Liste der Litteratur über antarktische Isopoden.
1. F. E. beddard, Report on the Isopoda collected by H. M. S.
Challenger. Pt I. The genus Serolis. 1884.
2. — Prelimmary Notice of the Isopoda, collected during the Voyage
of H. M. S. Challenger. Pt I. Munnopsidae. Proc. Zool. Soc.
1885 pp. 916—925.
— — Pt II. Id. op. 1886. pp. I7—122.
4. ©. Bovallius, Notes on the Family Asellidae: Bih. Sv. Vet. Ak.
Handl. XI (1886) No. 15
5. R. Cumningham, Notes on the........... Crustacea, obtained during
the Voyage of H.M. Ship Nassau. Tr. Lin. Soc. XXVL, 1871.
6. J. D. Dana, Crustacea in: United States Exploring Expedition.
’. Guerin-Meneville, Jcon. regne animal.
8. E. J. Miers, Crustacea in: An Account of the Petrological,
Botanical and Zoological Collections made in Kerguelens Land and
Rodriguez. Phil. Trans. Tom. 168. London 1879, pp. 200—204.
10.
11.
12.
14.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 17
— Account of the Crustacea collected during the Survey of
H.M.S. Alert im the Straits of Magellan and on the Coast of
Patagonia. Proc. Zool. Soc. 1881, pp. 61—79.
— Revision of the Idoteidae. Journ. Lin. Soc. XVI (1881)
pp. 1—88.
J. ©. Schioedte & Fr. Meinert, Symbolae ad Monographiam Cymo-
thoarum. Naturh. Tidskr. Ser. III. 1879—1884.
Th. Studer, Beiträge zur Kenntnis niederer Tiere von Kerguelens-
land. Die Arten der Gattung Serolis von Kerguelensland. Arch.
f. Naturg. 45. Jahrg. 1879. pp. 19—34.
— Isopoden, gesammelt während der Reise S. M. S. Gazelle um
die Erde 1874—76. Abh. Kgl. Akad. Wissensch. Berlin 1883.
(veröff. 1884).
@G. Thomson, New Zealand Crustacea. Trans. New Zeal. Inst. XI.
1878 (veröff. 1879) pp. 230—250.
Liste der antarktischen Isopoden und ihrer Verbreitung.
(Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die laufende Nummer der
voranstehenden Litteraturliste.)
Serolidae.
Serolis paradoxa Fahr. (Bedd. 1) Patagonien, Falklands-1.
- Schythei Lütk.
Orbignyana Aud. et Milne- Punta Arenas (Stud. 13) (Mus.
Edwards Hamb.)
trilobitoides Eights (Bedd. 1) Süd-Shetl. Ins., Patagonien.
4.22) >Patagonien.
) Magelhaens-Str. (Stud. 13).
»„ ) . Patagonien;, 4—55 Fd.
) Auckland-I., Kerguelen, I—R10Fd.
(
plana Dana (
convexa Cunningh. (
(
(
latıfrons White
septemcarinata Kerguelen, 1—150 Fd., »Süd-
White (da N) Georgien, 1—7 Fd.
cornuta Stud. (12) ( „ ) © 1—120 Fd.
Serrei Lucas ERREGER, Patagonien.
Pagenstecheri Pfir Süd-Georgien.
polita Pffr
Chelonidiidae.
Fb]
Chelonidium punetatissimum Pffr. Süd-Georgien.
Limnoriidae.
Limnoria antaretica Pfir Süd-Georgien.
Oniseidae.
Trichoniscus (Actaecia) auck-
landieus Thoms. (14) Auckland-Ins.
[30]
Antarktische
Isopoden.
u
[e »)
Oniseidae.
Styloniscus magellanicus Dana
Oniscus (?) angustus Dana
Porcellio (?) fuegiensis Dana
Tylos spinulosus Dana
Sphaeromidae.
Sphaeroma gigas Leach
— lanceolata White
— calcarea Dana
— globicauda Dana
Cymodocea (Dynamena) Eatoni
Miers
— Darwinii Cunningh.
Cymodocella georgiana Pffr
Cassidina emargmata Guer.—Men.
(=Jlatistylis Dana teste Miers)
— maculata Studer (13)
Aegidae.
Aega (Pterelas) magnifica Dana
— semicarinata Miers (8)
— punctulata Miers (9)
Cirolana magellanica Pfr MS
Rocinela australis Schioedte u.
Meinert
(Aegathoa macrophthalma Dana)
AER laticeps Dana)
Asellidae.
Jais Hargeri Bov.
— (Janthe) pubescens Dana (Bov.)
Notasellus Sarsıı Pfir
Jaera antaretica Pfir
Munnidae.
Munna maculata Bedd. (3)
— pallida Bedd. (3)
Haliacris antaretica Pffr
Astrurus erucicauda Bedd. (3)
Neasellus kerguelenensis Bedd. (3)
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien,
Feuerland.
Auckland-I. (Stud. 15).
Feuerland (Dana), Magelhaens-Str.
(Stud. 13).
Feuerland.
”
Kerguelen.
Ost-Feuerland.
Süd-Georgien.
Magelhaens-Str. (Stud. 13).
Falklands-Ins. (Guer.)
Süd-Georgien.
Kerguelen (Miers).
Kerguelen.
Feuerland.
Kerguelen.
Magelhaens-Str.
eh]
”
(? Feuerland, ? Rio Janeiro).
(? ” ie ” )
Magelhaens-Str.
Feuerland.
Süd-Georgien.
”
Kerguelen, 25 Fd.
" 30 Fd.
Süd-Georgien.
Kerguelen 120 Fd.
5 120 Fd.
, me Ki
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien 19
Pleurogonium albidum Bedd. (3) Kerguelen, 120 Fd.
n serratum Bedd. (3) “ 120 Fd.
Munnopsidae.
Eurycope fragilis Bedd. (2) 60° 52'S. 80° 20’ O. 1260 Fd.
(und weiter nördlich).
— spinosa Bedd. (2) 530 55’ 8. 108° 35' O. 1950 Fd.
Acanthocope spinicauda Bedd. (2) 50°1’8. 123° 4'0. 1800 Fd.
Areturidae.
Arcturus furcatus Studer (13) Kerguelen, 10—60 Fd.
—- Coppingeri Miers (9) Trinidad Channel.
— glacialis Bedd. (3) 65%42' 8.790497 0. 1672 Ed.
— Studeri Bedd. (3) Kerguelen.
Idoteidae.
Edotia tubereulata Guer. (Miers10) Magelhaens-Str., Falklds-Ins.
Idotea annulata Dana Antarktisch, südl. v. Neu-Holland.
— rotundicauda Miers (10) Magelhaens-Str.
Glyptonotus antareticus Eights Süd-Shetlands Ins. (Eights).
F Süd-Georgien.
Anceidae.
Anceus antareticus Stud. (13) Ost-Patagonien, 60 Fd.
— gigas Bedd. (3) Kerguelen.
— tubereulatus Bedd. (5) 5
Allgemeine Betrachtung der geographischen Verbreitung der Isopoden
in Bezug auf ihr arktisches und antarktisches Vorkommen.
Serolidae. Die Familie gehört durchaus der südlichen Halb- verbreitung der
kugel an und zwar meist der antarktischen Zone; mehrere Arten Sonder
reichen bis Süd- und Südost-Australien, zwei Arten sogar bis in die
Tropen (Rio Janeiro und Pernambuco), diese letzteren kommen jedoch
aus sehr großen Tiefen. Eine Art (carinata Lockington) kommt von
San Diego, Unter-Californien; diese hat sich also über den Aequator
und sogar den Wendekreis des Krebses hinaus nach Norden verbreitet,
ein Faktum, welches, so auffallend es ist, an keiner Stelle der Welt
weniger befremdet, als grade an der Westküste Amerikas, wo es ın
der That zwischen Californien und Chili die mannichfachsten zoogeogra-
phischen Beziehungen giebt.
Chelonidiidae. Die Familie ist auf die im einer Art vor-
liegende Gattung Chelonidium von Süd-Georgien gegründet. Die Ver-
wandschaften dieser Familie liegen zum teil bei den Seroliden, zum
teil bei den Onisciden.
230 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Oniseidae. Die Familie ist über alle Teile der festen Erde ver-
breitet. Nach dem von Budde-Lund 1879 veröffentlichten vorläufigen
Kataloge überwiegen die Formen der gemäßigten Zone; doch sind Ver-
treter sämtlicher wärmeren Länder vorhanden. Die 4 antarktischen
Formen sind oben angeführt; an diese schließen sich Formen von Chili,
dem Cap und Neu-Seeland an. Von Süd-Georgien ist keine Art be-
kannt geworden.
Limnoriidae. Von den 5 bekannt gewordenen Arten sind drei
nordatlantisch (zum teil auch an der amerikanischen Küste), während
L. segnis Chilton von Neu-Seeland und die neue Art L. antarctica von
Süd-Georgien die südlichen Vertreter sind.
Sphaeromidae. Der Schwerpunkt der Familie liest in den ge-
mäßigten Breiten der südlichen Halbkugel und hier reichen sie bis in
die wirklich antarktischen Gegenden. Nach Norden verbreiten sie sich
bis in die kältere gemäßigte Zone, ohne jedoch bis in die arktische
zu gehen. In den heißen Klimaten sind sie, wenn auch schwach, ver-
treten. Die drei großen Gattungen der Familie, Sphaeroma, Cymodoces
und Nesaea entsprechen diesem Bilde, doch schemt Nesaea nicht bis
in die eigentlich antarktische Zone zu gehen. Allein auf der nörd-
lichen Halbkugel kommen vor: Leptosphaeroma, Campecopea und
Prochonesaea; allem auf der südlichen: Haswellia (= Calyptura),
Cerceis, Amphoroidea, Scutuloidea, Plakarthrium, Cassidina, Cymodocella.
(Die Fundorte von Monolistra und Ancmus sind mir nicht bekannt).
Die halb-parasitischen und parasitischen Isopoden haben ent-
sprechend ihrer Lebensweise und der dadurch bedingten Verbreitungs-
fähıgheit die eigentlichen Heimatsstätten der Ordnung aufgegeben und
sind Kosmopoliten geworden. Es mögen daher hier nur die Gattungen
betrachtet werden, welche ausgesprochen nördliche oder südliche Ver-
treter haben.
Aegidae. Aega psora und ventrosa gehen bis in die arktische
Zone, punctuluta kommt von der Magelhaens-Straße. — Rocmela reicht
bis in die kältere gemäßigte Zone des atlantischen Ozeans beider Hemi-
sphaeren, ebenso im stillen Ozean bis Wladiwostok, auf der südlichen
Halbkugel ist eine Art (vigilans Hasw.) von Pt. Dennison und eine
(australis Schioedte und Meinert) von der Magelhaens-Straße bekannt.
Cirolana ist kosmopolitisch, geht in einigen Arten ziemlich weit nach
Norden, C. microphthalma Hoek sogar bis im die arktische Zone; C.
magellanica Pffr MS kommt von der Magelhaens-Straße.
Von (ymothoiden reicht keine einzige Art bis in die kälteren
(Gegenden.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 1
Die Bopyriden gehören fast nur der nördlichen Halbkugel an;
einige Arten gehen bis in die arktische Zone; drei Arten, welche vom
Rothen Meere, Mauritius und Süd-Brasilien bekannt worden sind,
gehören der heissen Zone an und sind zugleich die südlichen Vertreter.
Die Entonisciden schemen Kosmopoliten zu sein. Einige von
Sars betriebene Arten rücken bis über den nördlichen Polarkreis; das
südliehste bekannt gewordene Vorkommen ist Süd-Brasilien.
Von den marinen Aselliden gehört keiner den Tropen und nur
ganz vereinzelte der wärmeren gemäßigten Zone an. (Trichopleon ramosum
Bedd. ist zwar unter dem Aequator, aber auf 500 Faden bei 5,30 C ge-
funden.) Der Hauptverbreitungsbezirk ist die subarktische und arktische
Zone auf der einen Seite und die antarktische auf der anderen.. Die
Gattungen Leptaspidia, Acanthoniscus, (Jamna ist mediterran) und
Janira sind nordisch; Stenetrium, Notasellus, Jatrippa, Jais und Jolanthe
sehören der südlichen Halbkugel an; Janthe und Jaera haben
arktische und antarktische Vertreter.
Die Munniden gehören durchaus der kalten Zone an. Arktisch
sind: Paramunna, Nannoniscus, Dendrotion, Macrostylis und Desmosoma ;
antarktisch: Astrurus, Neasellus, Acanthosoma, Haliacris; nm beiden
‚Zonen vertreten: Munna, Pleurogonium, Ischnosoma. »
Eine gleiche Verbreitung zeigen die Munnopsiden. Diejenigen
Arten, welche aus niedrigen Breiten erhalten sind, wurden aus ganz
ungeheuren Tiefen heraufgeholt. Ilyarachna ist nordisch, Acanthocope
antarktisch, Munnopsis und Eurycope m beiden Zonen vertreten.
Die Areturiden gliedern sich in einem arktischen und einen
antarktischen Komplex mit ganz vereinzelten Vorstößen nach den
Tropen zu, so bis nach Süd-Australien, ja in zwei Fällen bis im die
Wendekreise; doch wurden die Stücke aus gewaltigen Tiefen und sehr
niedriger Temparatur geholt. Eine besondere Ausnahme macht, wie bei
der Gattung Serolis, die Westküste von Mexiko, von woher das hiesige
Museum eine Art besitzt.
Idoteidae.. Die Gattung Glyptonotus weist nur nordische, zum
teil- hocharktische Formen und dann im Gegensatz dazu eme hoch-
antarktische Art auf. — Die sehr zahlreichen Arten der Gattung
Idotea sind über die ganze Welt verbreitet mit je einem Hauptzentrum
in jeder gemäßigten Zone; von da verbreiten sich einige Arten bis in
die Tropen, andere bis Spitzbergen und Magelhaens-Straße. — Die
Gattung Edotia hat ihren Hauptverbreitungskreis nordisch bis arktisch;
eine Art soll von Afrika kommen; dagegen leben zwei im der Magel-
haens-Straße. Die kleine Gattung Cleantis reicht weder in die arktische
noch bis m die antarktischen Regionen.
Terminologie.
Lo)
ps)
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Anthuriden haben gleichfalls einen nördlichen und südlichen
Verbreitungsbezirk, reichen jedoch nur vereinzelt in die wirklich arktische
(Paranthura arctica) oder antarktische Zone hinem. Den nördlichen
Verbreitungsbezirk bilden der nordatlantische Ozean Europas und
Amerikas, den südlichen die Südküste Australiens, Vandiemensland und
Neuseeland. Philanthura ist nordisch; Halıphasma, Cruregens, Phrea-
toicus, Eisothisthos südlich; Anthura und Paranthura gehören beiden
(Gegenden an.
Von den Anceiden gehören die meisten den nordischen Meeren
an; einige sind hocharktisch; wenige smd aus der nördlichen wärmeren
und gemäßigten und der heißen Zone bekannt. Aus der wärmeren
gemäßigten Zone der südlichen Halbkugel ist nur eine Art beschrieben
(A. ferox Hasw. von Pt Jackson), dagegen gehören drei Arten der
antarktischen Zone (Patagonien und Kerguelen) an.
Einige Vorbemerkungen betreffend die Terminologie.
Eine ausführlichere Darlegung der morphologischen Merkmale
der Isopoden, in welchen eine Anzahl von Anschauungen zu begründen
wären, die bei den nachfolgenden Beschreibungen leitend gewesen sind,
wird an anderer Stelle in kürzester Frist geliefert werden; im Folgenden
sollen nur einige zum Verständnis unerläßliche Bemerkungen gemacht
werden.
Am Kopfe erscheinen gewisse Regionen ausgebildet. Zunächst
liegt eine quere Zone am vordersten Teil des Kopfes, die sich oft
segmentartig absetzt, der Stirnteil. Ferner finden sich außer
größeren Randwulst-Bildungen eine Anzahl Höcker, die mit dem Ansatze
der Mandibel-Muskulatur in Beziehung stehen, wie denn überhaupt die
Maße der Drosalfläche des Isopodenkopfes, gleichwie bei den Dekapoden,
Mandibular-Segment ist. Vor den Augen liegt ein (oder nebeneinander
zwei) Vorderhöcker, dahinter auf jeder Seite ein äußerer und innerer
Seitenhöcker, welch letztere zu einem medianen Mittelhöcker ver-
schmelzen können. Sehr oft liegen die Augen auf einem Augen-
höcker. — Die Leibes-Segmente zeigen einen medianen Mittelhöcker
und einen schräg von hinten und außen nach vorn und innen ziehenden,
häufig skulpierten Seitenwulst. — Am Schwanzschilde ist die Inser-
tionsstelle des freien Teiles der Uropoden als Seitenecke bezeichnet. —
Der Schaft der äußeren Fühler ist als sechsgliedrig betrachtet worden. —
An den Mittelleibsbeinen sind, selbst wenn das 1. und 2. Glied
verschmolzen sind, dieselben für die Zählung der Glieder stets als ge-
trennt betrachtet worden. — Hinsichtlich der Mundgliedmaßen ist von
der Ansicht ausgegangen, daß die Mandibeln der Isopoden denen der
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 23
[7
Dekapoden durchaus gleichwertig sind; dann entspricht nach den An-
schauungen, die ich baldigst begründen werde, die sogenannte äußere
Kaulade dem zweiten, die innere dem Grundgliede der Gliedmaße.
Ebenso verhält es sich bei der 1. Maxille.. Bei der 2. Maxille ent-
spricht die innere Kaulade der gleichen bei der 1. Maxille; von den
beiden äußeren Laden entspricht die innere mitsamt der Basis dem
zweiten Gliede, die äußere dem Taster. Die Homologieen der 2. Maxille
und des Kieferfußes sind aufs leichteste festzustellen. Die innere Lade
der 2. Maxille entspricht der Lade der Kieferfüße; diese muß deshalb
als Lade des 1. Gliedes gedeutet werden; und wenn sich proximal von
diesem _Gliede noch eins befindet, so mag es — bis die Frage endgültig
entschieden — für eime nachträgliche Abgliederung gehalten und als
Artikulationsglied bezeichnet werden. Der sogenannte Taster besteht
aus dem zweiten Stammgliede der Gliedmaße und aus dem (wie bei
vielen Dekapoden) verschmolzenen Endopoditen und Exopoditen.
Serolis septemcarinata Miers.
(Taf. II, Fig. 5, 6. Taf. III, Fig. 1—26. Taf. IV, Fig. 6.)
Ann. Nat. Hist. (1875) XVI p. 116. — Id. Phil. Trans. Tom. 168 (1879) p. 206,
pl. XI, fig. 3. — Beddard, Chall. Rep. Serolis p. 47 pl. II, fig. 14, VIII figg. 3—5.
Studer, Jsop. Gazelle, Abh. Akad. Berl. 1882, p. 8.
S. quadricarinata White, List. Crust. Brit. Mus. 1847, p. 106.
S. ovalis Studer, Arch. Nat. 1879, p. 24, Fig. S—10.
Die Gestalt des Tieres (Taf. II, Fig. 5, 6) ist (abgesehen vom
Schwanzende) ein regelmäßiges Oval, dessen Breite gleich 4 seiner
Länge beträgt; die größte Breite liegt an den Fpimerenspitzen des
2. freien Mittelleibs - Segmentes. — Die grobe Skulptur der Art ist
eine ganz schwache, dagegen ist die ganze Haut mit lauter kleinen,
oft in einander fließenden Tuberkeln mit ebenso oft zusammenfließenden
punktförmigen oder unregelmäßig in einander fließenden Gruben völlig
bedeckt. — Die Epimeren-Bildung ist nicht grade stark, aber sehr
gleichmäßig ausgebildet. Meist schließen sie an einander; das letzte
Mittelleibs- und die beiden Nachleibs-Epimeren treten auch nur wenig
aus dem allgemeinen Kontur heraus, und ihre Spitzen liegen auf der
von der vorderen Körperhälfte angegebenen ovalen Linie.
Das Kopfschild (Taf. U, Fig. 5) ist verhältnismäßig lang zur
Breite; seine Länge beträgt, in der Mittellinie gemessen, etwas mehr
als 3 der Breite. — Der Stirnteil ist gegen das Mittelschild mit
einem fast graden, deutlich erhabenen Kontur abgegrenzt; seine Aus-
dehnung ist eine kleine; in der Mitte zwischen den Grundgliedern der
inneren Fühler ist er nur als ganz kleiner Stirnstachel entwickelt; an
Serolis
septemcarinata.
J4 Pfeffer, Krebse "von Süd-Georgien.
der inneren Hälfte der Grundglieder der inneren Antennen ist er auf
der Oberseite des Kopfes garnicht ausgebildet; seitwärts davon ist er
jederseits als eine parallelogramm-artige Platte entwickelt. — Das
Mittelschild hat die übliche Form, zeigt aber die charakteristische
Skulptur in ganz schwachem Maße. Die beiden Vorderhöcker sind
verschmolzen und zeigen als hintere Begrenzung eine bogenförmige,
noch vor den Augen liegende Kante, von der aus sich eme bis
zum Stirnrand gehende, flache Abdachung findet, die ein queres
Rechteck bildet. Der übrige Teil des Mittelschildes ist erhaben und
zeigt wenig Niveau - Unterschiede. Am Hinterrande bemerkt man
deutlich die Teilung in den Mittel- und die beiden Seitenhöcker; die
Grenzlinien zwischen ihnen sind nicht sehr scharf ausgeprägt, endigen
aber nach vorn sehr deutlich in einer punktförmigen Grube. Die
Ausenhöcker sind als zwei schmale, ganz schwache Wülste auf der
Außen- und Innenkante des Auges zu bemerken. Auf dem Mittel-
höcker findet sich meist ein sehr kleiner, dunkler, glänzender Tuberkel.
— Von sonstigen charakteristischen Merkmalen des Kopfschildes findet
sich noch vor die Linie, die den epimerialen Randteil vom zentralen
scheidet; sie ist als eine nicht ganz regelmäßige, etwas hin und her
gezogene erhabene Linie ausgebildet; der Randteil selber ist, wie auch
die epimerialen Teile der folgenden Segmente, mit gröberer, sehr
unregelmäßig in einander laufender Runzel-Skulpierung versehen.
Die folgenden Segmente sind in der Mitte nicht ausgezogen,
dagegen findet sich eine ganz flache Ausziehung am dritt- und vor-
letzten Mittelleibs- und an den drei freien Nachleibs-Segmenten. Die
schräge Leistenbildung jedes Segmentes findet sich überall, jedoch
schwach, ausgebildet, am stärksten am drittletzten Mittelleibs-Segment.
Auch an den Nachleibs-Segmenten kann man ganz außer-
ordentlich schwache Spuren davon wahrnehmen, alles aber nur, wenn
die Haut angetrocknet ist; dann erschemen die m der Nähe der
epimerialen Teile beginnenden, mehr oder weniger deutlich ein-
gedrückt und mehr oder weniger unregelmäßig ausgebildeten, weit vor
der Mittellinie verschwindenden Furchen. Eime Skulptur der Mittellinie
ist nicht vorhanden. Die Epimeren des 1., 2. und 3. freien Mittel-
leibs-Segmentes sind durch deutliche Furchen vom Segment getrennt;
am 4. und 5. ist eine sehr undeutliche, nur an einem Teile des Seg-
mentes erscheinende und an manchen Stücken überhaupt nicht fest-
zustellende Linienbildung wahrzunehmen. Überall, besonders aber am
2., 3. und 4. Segment, findet sich an dieser Stelle ein deutlicher
Längshöcker. Nahe und parallel dem Vorderrande trägt jedes Epimer,
auch die des Nachleibs, eine sehr kräftige, ziemlich regelmäßig aus-
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 35
geprägte Furche. Hinter und parallel mit dieser findet sich außerdem
noch zwei etwas unregelmäßig gebildete Furchen, die bei feuchter Haut
besser als im angetrocknetem Zustande wahrzunehmen sind. Sie sind
besonders deutlich und einigermaßen regelmäßig an den beiden letzten
Mittelleibsringen ausgebildet. Ganz nahe dem Hinterrande des Epimers
findet sich eine ganz schmale, platt-fadenförmige Randleiste, die auch
noch eine Strecke weit auf das Segment selber zu verfolgen ist. Das
Epimer des 1. freien Segmentes ist gleich Y der Hälfte des eigent-
lichen Segmentes, das des 2. gleich %, das des 3. gleich #3, das des 4.
ist so lang wie die Hälfte des eigentlichen Segments. Bei den folgenden
sind die Verhältnisse m Zahlen nicht recht anzugeben, doch sind die
Epimeren sehr viel länger als die halbseitigen Segmente.
Die Nachleibsringe sind in ihrem Hauptteile nicht skulpiert;
ihre Epimeren zeigen zwei Querleisten, die eme dem Vorder-, die andere
dem Hinterrande genähert, die Homologa der oben bei dem Mittelleibs-
Epimeren beschriebenen Bildungen. Die Epimeren der Nachleibsringe sind
zeimlich lange, aber schmaler als die des Mittelleibs; beide reichen weiter
nach himten als das letzte Mittelleibs-Epimer, und zwar das zweite weiter
als das erste. — Die Verbindungslinie der Spitzen der vorletzten Mittel-
leibs-Epimeren verläuft eben über dem Anfang des Schwanzschildes; die
des letzten Mittelleibs-Segments reicht etwas weiter nach hinten, als
die Seitenecken des Schwanzschildes. Das letzte Nachleibs- Epimer
reicht weiter nach hinten als das Grundglied des Uropoden, das letzte
etwa bis auf die Hälfte der Blätter der Uropoden.
Am Schwanzschilde ist der vor den Seitenecken gelegene
Teil eben so lang wie der dahimter liegende. Das Schild als ganzes
bildet etwa ein regelmäßiges Achteck, dessen innerhalb des Halbkreises
gelegene Ecken stumpf gerundet sind und dessen wordere, quere Seite
ein wenige eingezogen ist. Die Seitenecken des Schildes sind, wie
gewöhnlich, spitz ausgezogen; die seitlichen hinteren Kanten sind
ziemlich grade, ganz wenig konkav, und konvergieren in einem Winkel
von ec. 70°. Kurz vor der Spitze ist das Schild ausgeschnitten und endigt
in drei kleinen Spitzen, einer stumpfwinkeligen größeren Mittelspitze,
und zwei spitzwinkligen kleineren Seitenspitzen, die manchmal nicht
so weit, manchmal hingegen weiter nach hinten reichen als die Mittel-
spitze. Auf den Medianen des Schildes bemerkt man zunächst eme
Erhöhung, die nach dem Grunde des Telsons zu als ein annähernd
herzförmiger, flacher Höcker von der Breite der queren Vorderkante
des Schildes beginnt, sich dann verjüngt und als schmale Länges-
erhöhung nach der Spitze des Telsons zu streicht. Auffallend ist diese
erhabene Bildung durch die Punkt-Skulptur, die sehr viel feiner und
96 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
[27
gedrängter ist, als auf dem übrigen Bereiche des Schwanzschildes, und
die hellere Farbe. An der Vorder- und den vorderen Seitenkanten
des Schwanzschildes verläuft eine glatte, schmale Randkante, die an
der Vorderkante sich verbreitert und eine kurze Strecke weit auf
die hinteren seitlichen Kanten zu verfolgen ist. An derjenigen Stelle
der Medianen, wo diese Kante aufhört und die Erhabenheit der Mittel-
linie beginnt, befindet sich grade auf der Mittellinie die kurze, fein
linienförmige Längsspalte, die bei der Gattung gewöhnlich auftritt.
Die äußeren Antennen ragen in natürlicher Lage eben etwas
über den Rand des Kopfschildes hinaus; der Schaft reicht etwa bis auf
das Niveau des Hinterrandes des Mittelschildes; die. Geißel ist noch
nicht so lang wie das letzte Stammglied. Die inneren Antennen ragen,
an die äußeren gelegt, bis über die ersten zwei proximalen Dritteile
des letzten Schaftgliedes der äußeren Antennen; die Geißel der inneren
ist etwas länger als die der äußeren und fast so lang, wie das distale
Stammglied der letzteren.
Über das Grundglied der inneren Antennen (Taf. III, Fig. 2)
bin ich mir nicht völlig klar geworden, ob nämlich das in der Zeichnung
als proximales Glied gezeichnete Gebilde wirklich als Glied, oder als
Stück des dazu gehörigen Segmentes anzusehen ist. Der Umstand,
daß die Konturen dieses (rebildes nach innen ganz scharfe, freie, sind,
spricht für seine Natur als Glied. Das folgende Glied, welches ich des
Vergleiches mit anderen Befunden bei Isopoden wegen als erstes
bezeichne, ist kurz und breit; darauf folgt ein größeres, schlankeres,
distal verbreitertes, welches sich durch eine scharfe, quere, dem distalen
Ende nähere Furche als aus zweien verschmolzen ausweist; sein distales
äußeres Ende ist etwas hornartig vorgezogen. Darauf folgt ein längeres,
dem verschmolzenen an Länge fast gleichkommendes, schlankes Glied
und schließlich als letztes Stammglied eines von gleicher Dicke aber
nur '/ Breite des vorhergehenden. Die Geißel weist bei den jüngsten
Stücken 9, bei den älteren bis 12 etwas ungleichmäßig ausgebildete
Glieder auf, — Die Antenne ist völlig unbehaart.
Das Grundglied der äußeren Antennen (Fig. 1) ist kurz,
quer; das 2. ganz klein, nur auf der Außenseite entwickelt, mit dem
3. verschmolzen, doch durch eine Verwachsungs-Naht deutlich getrennt.
Das 3: ist dick, etwa so lang wie breit, seine Innenkante außerordentlich
viel mehr entwickelt als die äußere; es vermittelt daher in erster Linie
die Rückwärts-Wendung der Fühler. Ein vorderer Teil des Segmentes
wird auf der Innenseite durch eine kräftige Einschnürung abgesetzt.
Auf eine Verschmelzung von zwei Segmenten scheint dieselbe nicht
hinzudeuten, insofern die typische Anzahl der Schaftglieder, nämlich
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
[Ss
w
‘
sechs, schon erreicht ist, und insofern die Schuppe des 2. Gliedes, welche
noch als Rudiment auftreten könnte, sich auf der Außenseite des Fühlers
befinden würde. Das 4. Glied ist schlank, von 1Vsfacher Länge seiner
Breite, distal verbreitert, auf der Innenseite viel stärker entwickelt als
auf der äußeren und etwas nach außen gekrümmt; dies Glied vervoll-
ständigt die durch Glied 3 schon angebahnte Fähigkeit der Rückwärts-
wendung der Antenne. Glied 5 und 6 sind, wie gewöhnlich, lang und
etwa gleich groß. An der kurzen Geißel sind 9 Glieder zu zählen.
Die Behaarung der Glieder besteht aus Büscheln schlaffer, heller Haare,
welche im Habitus und der Anordnung durchaus denen auf den Beinen
entsprechen.
Das Epistom (Fig. 3, ep.) ist, wie gewöhnlich, eine schmale
parallele Umrandung der Oberlippe, mit vorn kurz dreieckig aus-
sezogener Vorderspitze. Die Oberlippe ist breit dreieckig, mehr als
doppelt so breit, wie lang; mit sehr stumpf gerundeter, nach vorn
liegender Spitze und spitz zugerundeten Seitenecken; die nach hinten
liegende Kante ist ganz schwach konvex.
Der Oberkiefer (Fig. 3, 4, 5, 6) ist nach Art der Gattung
überhaupt gebaut und zeigt demgemäß einen starken viereckigen
proximalen Teil, der an seiner oralen Seite eine große viereckige
Öffnung für den Muskeldurchtritt hat; eine kleine Platte, welche den
am proximalsten gelegenen Teil des Kiefers ausmacht, ist der Insertions-
punkt für den die Kiefer aufsperrenden Muskel. Der vor dem Munde
und hinter der Hinterkante der Oberlippe gelegene Teil des Kiefers
zeigt eine plötzliche Verschmälerung und endigt, sich nicht weiter zu-
spitzend, in die Kauladen. Die aborale Fläche dieses Kieferteiles
zeigt eine längs laufende Crista und von da nach vorn und hinten einen
schrägen Abfall. An der Grenze des proximalen und distalen Kiefer-
teiles steht ein rauher Tuberkel (a), der wahrschemlich dem 2. Gliede
der Gliedmaße entspricht, und von dem die soeben besprochene Crista
ausgeht. Der Taster entspringt, wie gewöhnlich, auf der vorderen
proximalen Ecke, die etwas höckerig vorgezogen ist. Das Grundglied
desselben ist etwas gebogen und lest sich völlig dem proximalen Kiefer-
teile an. Das 2. Glied ist von mehr als 1Vefacher Länge des 1.,
erade, schlanker, und legt sich an die distale Hälfte des proximalen
Kieferteiles und die vordere Kante des Epistomes. Das Endglied ist
klein, zungenförmig und legt sich an den vordersten Teil des Epistoms,
diesen nach vorn überragend, sodaß die Innenkanten der beiderseitigen
Endglieder sich berühren. Die distale Hälfte der Außenkante des 2.
und die Außenkante des Endgliedes sind mit langen, aufrecht stehenden
Sinnesborsten (Fig. 12) versehen. Diese sind sehr schlank, von ge-
98 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
wöhnlicher Insertion, mit proximal weitem, distal sehr schmalem Kanal,
gefiedert, mit schwach angeschwollener Endspitze. Die weiteren Einzel-
heiten dieser, ebenso wie der im Folgenden beschriebenen Sinnesborsten
habe ich zum Teil weiter verfolgt; doch sind die Schwierigkeiten der
Untersuchung des Spiritus-Materiales, ebenso die Weitläufigkeiten des
Zeichnens und Beschreibens derartige, daß ich, dem systematisch-
geographischen Gepräge der vorliegenden Arbeit Rechnung tragend,
die angezogenen Verhältnisse nur in soweit beschreibe, als sie zur
Wiedererkennung der Art und Vergleichung mit Verwandten wesentlich
erscheinen. — Die distale Randpartie des Kiefers ist auf der aboralen
Fläche pechbraun gefärbt, der Rand selber fast schwarz und zeigt auf
der linken Seite etliche, etwa vier, unregelmäßige stumpfe Zähne (Fig. 6);
der rechte (Fig. 5) weist nur drei Zähne auf. Auf der oralen Fläche
besitzt der linke Kiefer (Fig. 4), etwas vom Rande zurückstehend, eine
große, mit langem Kaurande versehene innere Lade und, noch weiter
zurückstehend, eine dritte in Gestalt eines chitinigen Stachels. Die innere
Lade hat einen Kaurand von etwa % Länge des Kaurandes des Kiefer-
endes, welcher durch etwa acht kleine Zähne eingeschnitten ist. Er
ist nicht so dunkel gefärbt, wie der eigentliche Kieferrand und hat seine
dunkelste Stelle nicht am Rande selber, sondern ein Stück vor dem-
selben. Die dritte Kaulade entspringt als schlanker, schwach nach hinten
gebogener, goldgelber Stachel auf der Oralfläche des Kiefers ein klein
wenig proximalwärts von der Insertion der innern Lade, und deren hinterm
Rande genähert; er reicht distalwärts so weit wie die innere Lade.
Am rechten Kiefer (Fig. 5) ist auf der Oralseite nur noch eine einzige
winzige Lade entwickelt, welche am hintern Ende der vorderen Hälfte
des Kieferendes schmal entspringt, sich aber nach vorn handförmig
verbreitert und in drei Zähne ausläuft; die Länge dieser Hand (von
vorn nach hinten gemessen) ist etwa gleich Vs der Länge des Kaurandes
des Kiefers.
Die Maxillen sind ganz außerordentlich klein im Verhältnis
zu den Mandibeln, wie aus der Vergleichung der’ Figuren 6, 7 und 8
hervorgeht. Die 1. Maxillen (Fig. 7 A von der oralen, B von der
aboralen Seite) sind einfache gekrümmte Kalkhaken mit eimem einzigen
Kau-Ende, an welchem etwa acht dunkle Borstenstacheln stehen. Von
der im allgemeinen üblichen Innenlade ist nichts zu bemerken.
Die 2. Maxillen (Fig. 8 A von der oralen, B von der abo-
ralen Seite) sind im Verhältnis ziemlich starr. Sie besitzen drei Laden,
eine innere breite und zwei schmälere, äußere, von denen die äußerste
am weitesten aboralwärts entspringt, derart, daß sich ihr Innenrand
(in der Aufsicht gesehen) über den Außenrand der inneren Lade
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 29
schiebt. Die Kauränder aller drei Laden sind mit langen Borsten-
stacheln besetzt, die nicht so dunkel erschemen, wie die der 1. Maxillen.
Die äußerste Lade trägt 2, die mittlere 5, die innere 8 Borstenstacheln.
Den morphologischen Wert der verschiedenen Laden ergiebt die Be-
trachtung der Kieferfüße. Daraus geht hervor, daß die große Lade
der Lade des Kieferfußes entspricht, die mittlere dem zweiten Grliede,
die äußere dem Taster.
Die Kieferfüße (Fig. 3, 9) sind, wie bei den Seroliden über-
haupt, absonderlich gebildet; sie stellen je eme große dreieckige Platte
vor, welche den Raum zwischen Kinn und Oberkiefern fast ausfüllen.
Das Artikulationsglied (I) ist klem und liegt an dem inneren, hinteren
Winkel der ganzen Platte; von ihm entspringt, wie es bei den Isopoden
meist vorkommt, nach vorn zu das eigentliche 1. Glied, nach außen der
Epipodit, der bei den Seroliden stets sehr groß ist. Das 1. Glied des
Epipoditen (Ep. D) ist eine quere Platte und nimmt den hinteren Rand
des ganzen Kieferfuß-Komplexes ein, gewissermaßen als Fortsetzung des
Grundgliedes der Gliedmaße. Das 2. Glied des Epipoditen (Ep. II) liegt
vor dem ersten, in größerer Länge, aber nicht ganz so großer Breite
entwickelt; es ist stumpfwinklich parallelogrammatisch ; seine vordere
innere Ecke verbirgt es oralwärts unter dem Taster der Gliedmaße.
Das 1. Glied des Kieferfußes ist sehr groß; sein Innenrand nimmt (mit
Ausnahme der vom Artikulationsglied eingenommenen Ecke) die ganze
Innenseite der Kieferfuß-Platte ein. Etwas mehr als die vordere Hälfte
des 1. Gliedes wird von der Kaulade emgenommen, die sich vom Gliede
nicht durch eine Furche absetzt. Diese ist ein sehr solides Kalkgebilde,
dessen langer Innenrand sich oralwärts ein- und etwas herumschlägt.
Auf der aboralen Fläche stehen einige Borsten, dagegen ist ein Haft-
apparat am Innenrande nicht entwickelt. An seinem breiten distalen
Rande stehen zwei Dornen, einer an der vorderen, inneren Ecke, ein
anderer weiter auswärts. Der Taster ist dreigliedrig und inseriert
auf der Mitte der aboralen Fläche. Sein Grundglied ist em ganz
schmaler Halbring; sein zweites Glied ist groß, schief herzförmig,
distalwärts verbreitert mit stärker entwickelter, spitz zugerundeter
Außenecke und stumpfwinkliger, nicht vorgezogener Innenecke. Zwischen
beiden Ecken ist der Vorderrand etwas ausgebuchtet. Auf seiner
aboralen Fläche stehen emige kleine Stachelborsten, an seinem Innen-
rande dagegen, nach der Mitte und dem distalen Ende zu, sehr viele
starke Chitinstacheln ; einige schwächere stehen auch an der äußeren,
vorderen Ecke. Das Endglied des Tasters ist, wie gewöhnlich, klein,
nach einwärts gebogen, am Endrande mit Stachelborsten versehen. —
Wenn man den Kieferfuß von der oralen Fläche betrachtet, so ergeben
30 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
sich einige interessante, morphologische Merkmale. Das Artikulations-
glied, welches von der Außenfläche betrachtet, als eine Platte erscheint,
ist in Wirklichkeit ein Artikulationsring, wie bei anderen Gliedmaßen.
Lade und erstes Glied sind auch oralwärts durchaus ein einziges
Ganze; daraus ist ersichtlich, daß bestimmt ein großer Teil, und zwar
der innere, zum ersten Gliede gehört; ob dagegen der ganze äußere
Teil der Lade, der teils durch die Niveauveränderung, teils durch eine
Furche und durch den Stachel am distalen Rande sich kennzeichnet,
einer Lade des 2. Segmentes entspricht, sodaß das ganze Gebilde aus
den verschmolzenen Gliedern 1 und 2 nebst deren Laden besteht, ist
nicht festzustellen.
Pereiopoden. (Fig. 17—Rl). Der größte Teil der Grund-
glieder ist in die Bildung der Epimeren übergegangen; der kleine frei
gebliebene Teil ist mit dem 2. Gliede verschmolzen und bildet dessen
(relenkhöcker. Am 1. Gliedmaßenpaar (Fig. 17) ist der Gelenkhöcker
sehr klein, das 2. Glied stark und kräftig, lang, distal sich verbreiternd.
Das 3. Glied ist etwas schmaler, von doppelter Länge seiner Breite,
am vorderen aboralen Rande rechtwinklig-dreieckig, am oralen nur
wenig vorgezogen. Das 4. Glied ist schmal, nur von halber Länge
seiner Breite, mit seinem distalen Rande dem des 5. Gliedes parallel
laufend, die Innenecke stark vorgezogen. Das 5. Glied stellt ein spitz
vorspringendes grades Horn von doppelter Länge seiner Breite vor,
an dessen Außenrande das Handglied entspringt, derart, daß nicht
nur der ganze distale, sondern auch der vordere Teil des Außenrandes
über die Insertion des Handgliedes hinaus springt. Das Handglied
hat die gewöhnliche schief dreieckige Form mit abgerundeten Ecken;
seine Breite ist %3 seiner Länge; sein proximaler Rand ist der kürzeste
von den dreien; er legt sich an die Außenseite der vorangehenden
Glieder und reicht proximalwärts weit über das 4. Glied hinaus. Der
Innenrand ist stark bogig, der Außenrand ganz schwach bogig. Die
Endklaue ist gleich % der Länge des Handgliedes.. Das 1. Fußpaar
ist im allgememen glatt. Die Spitze des 5. Gliedes zeigt eine kleine
Anzahl von Borsten und Borstenstachen (Fig. 16); sie sind solide
Zapfen mit einem axialen längsstreifigen Teile und einem darum
liegenden Mantel, dessen Streifung in einem Winkel auf die Axe stößt,
sodaß es scheint, als entspreche diese Streifung einer ursprünglichen
Zusammensetzung des Mantels aus Fiedern. Der axiale Teil überragt
als Endstachel den nach oben stumpf zugespitzten Mantel. Längs der
Innenkante des Handgliedes stehen, wie gewöhnlich, zwei Reihen von
Stachelborsten (Fig. 13, 14, 15) so nahe neben einander, daß grade
die scharfe Schneide der Endklaue sich dazwischen einschlagen kann.
Pfefter, Krebse von Süd-Georgien. 31
Die die aborale Reihe zusammen setzenden Borsten sind platt, feder-
förmig mit abgerundeter Spitze; man erkennt einen axialen Teil und
eine Zusammensetzung der seitlichen Teile aus verschmolzenen Fiedern.
Die orale Reihe besteht aus etwas längeren, etwas platt-pallisaden-
förmigen Stachelborsten mit etwas zugespitztem Ende. Auch hier
erkennt man einen axialen Teil und die Zusammensetzung des seitlichen
aus sehr schräg auf die Axe zu gerichteten Elementen. Die Scheeren-
klaue ist auf ihrer inneren (der Hand zugekehrten) Kante in eine
scharfe Schneide ausgezogen; auf beiden Seiten der Schneide sieht man
als Narben die Punkte, welche beim Einschlagen des Scheerenfingers
gegen die Hand auf die Spitzen der Stachelborsten zu liegen kommen.
Das 2. Paar der Brustgliedmaßen des „' (Fig. 18) ist nach
demselben Plane gebaut, wie das 1. Paar. Der das 1. Glied vor-
stellende Gelenkkopf ist beweglich mit dem 2. Gliede verbunden; dies
ist lang und viel schlanker als das entsprechende des 1. Paars. Glied 3
ist etwa halb so lang wie 2, proximal etwas schmaler, distal mit vor-
zogener Ecke auf der aboralen Distalkante. Glied 4 ist etwas kürzer
und dicker wie 3, sonst gleich gebildet, mit wenigen Stacheln am
Distalrande. Glied 5 ist so lang wie breit, sonst ähnlich gestaltet,
wie die vorangehenden Glieder, auf der Innenkante mit einfachen
Borstenstacheln. Glied 6 und 7 bilden eine Scheere. Glied 6 über-
trifft an Breite das Glied 5 kaum, ist dagegen doppelt so lang und
gebogen, derart, daß die konkave Seite nach innen liegt; diese
Konkavität wird dadurch noch vergrößert, daß die innere proximale
Ecke zu einem kräftigen Fortsatze ausgezogen ist. Die nach innen
und vorn gerichteten Ränder dieses Fortsatzes sind mit (oralwärts
größeren, aboralwärts kleineren) Chitindornen besetzt. (Gegen diese
bedornte Spitze schlägt sich der Scheerenfinger ein, sodaß zwischen
ihm und dem ganzen übrigen Innenrande des Handgliedes eine breite
offene Lücke bleibt. Der distale Teil des Innenrandes und der äußere
Teil des distalen Randes des Handgliedes sind mit kleinen Chitin-
stacheln bewehrt. Der Scheerenfinger ist m sich etwas stärker ge-
bogen als der des 1. Paares. — Das 2. Paar des 2 ist durchaus nach
dem Typus der folgenden Beinpaare gebaut.
Die Wandelbeine wachsen an Länge vom 2. bis 6. Paare (Fig. 19
stellt das 3., Fig. 20 das 6. und Fig. 21 das 7. Paar dar); das 7. ist
viel kürzer als das 5. und 6. und viel schwächer als alle übrigen, mit
Ausnahme des 2. Paares. Bei den Paaren 2—6 ist das Grundglied klein,
mit dem 2. Gliede schwach beweglich verbunden; das 2. Glied ist das
längste und dickste: das 3. Glied ist bedeutend kürzer und etwas
schlanker; beide Glieder sind glatt, das 4., 5. und 6. Beinpaar hat am
32 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. -
27
Distalrande Dornbildung. Das 4. Glied ist kurz, distal verbreitert,
die äußere distale Ecke etwas ausgezogen und mit Dornen versehen ;
außerdem stehen auf der Innenfläche zwei oder drei Stachelkämme, (am
2. Paar nur ein oder zwei), wovon der eine an der Distalkante. Das
5. Glied ist etwas länger als das 4., distal wenig verbreitert, hier auf
der oralen Seite in eine stumpfe Spitze ausgezogen; am äußeren distalen
Rande bestachelt. Außerdem finden sich, entsprechend denen des
4. Gliedes, am 2. Paare zwei, bei den andern drei Stachelkämme. Das
6. Glied ist etwa so lang, wie das 5. Glied, aber viel schlanker, mit
den Stacheln am distalen Ende und mit vier (am 2. Paare nur zwei)
Stachelkämmen. Die Endklaue ist kräftig gebogen, die Spitze chitinig
und goldgelb. — Am 7. Paare sind die Stachelkämme ganz rudimentär,
nur das 5. und 6. Glied besitzen die Enddornen der übrigen
Beimpaare.
Die Pleopoden weichen nur in Kleimigkeiten von dem allge-
gememen Bauplan der Seroliden ab. Die drei ersten Paare haben ein
kurzes Grundglied und ein dreieckiges 2. Glied, welches am vorderen
Teile seiner Innenkante mit dem Grundglied inseriert, an der hinteren
äußeren Ecke den Außenast und auf der äußeren Hälfte der Hinter-
kante den viel kleineren Innenast trägt. Die beiden Äste sind mit
langen, schlaffen gefiederten Haaren versehen; an der Innenecke des
2. Gliedes stehen mehrere Dornenborsten. Am 1. Paare (Fig. 22) trägt
das 2. Glied 3 Dornen, der Innenast ist rundlich beilförmig; am 2. Paare
trägt das 2. Glied nur 2 Dornen, der Innenast des 2 ist etwas mehr
nach innen ausgezogen; beim c? ist er noch kräftiger ausgezogen und
trägt am Ende den sehr langen Penis-Stiel, der in natürlicher Lage
bis an das hintere Ende des 4. Pleopoden reicht. Das 3. Paar (Fig. 24)
hat zwei Dornen am 2. Gliede und einen sehr großen, ovalen Innenast,
der an Oberfläche dem Außenast des 1. Paares gleichkommt und den
Innenast desselben Paares um mehr als das dreifache übertrifft. Die
Außenäste der drei ersten Paare wachsen vom 1. bis 3. an Größe.
Der Innenast des 4. Paares (Fig. 25 A.) der Pleopoden hat sich derart
gegliedert, daß drei Fünftel der Länge desselben vor und zwei Fünftel
hinter der queren Teilungsgrenze liegen. Der Innenast ist auf der von
der inneren Seite gezeichneten Figur 25 B. dargestellt. Das 5. Paar
(Fig. 26) zeigt die gewöhnliche Bildung; die Stelle, an welcher der
Außenast des 4. Paares die quere Teilungslinie zeigt, ist am Innenrande
durch einen Einschnitt gekennzeichnet. Das Grundglied der Uropoden
(Taf. I, Fig. 5, 6) ist an der Außenecke in eine dreieckige Spitze
ausgezogen. Von den schmal elliptischen Ästen ist der innere etwas
länger und stumpfer, der äußere am distalen Ende etwas spitziger
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 33
zugerundet; die Spitze des Innenastes ragt bis an das letzte Viertel der
seitlichen hintern Kante des Telsons.
Auf Taf. IV, Fig. 6 ist die linke Hälfte des 1. Segmentes eines
o' dargestellt, um die nur beim 5! vorkommenden schrägen Falten
auf dem epimerialen Teile zu zeigen.
Die Farbe ist ein ziemlich helles, schmutziges Grau, mit mehr
oder weniger olivengrün gemischt; die ganze Rückenseite ist mit ziemlich
undeutlichen violetten Flecken übersät, die auch die für die äußeren
Fühler sonst typische Ringelung verdrängt haben. Auch die Bauch-
seite ist mit kleinen, hellbraunen Flecken bedeckt.
Von dieser häufigsten Art wurde eine größere Anzahl an Tang-
wurzeln und unter Steinen gefunden, zum Teil auch auf 7—9 Faden
mit Tangwurzeln gedredgt. — Größe bis 15,5 mm.
Ich habe diese Art hier noch einmal im allen Einzelheiten
beschrieben, weil manches sowohl in Abbildung wie Text zu den von
früheren Autoren gegebenen Darstellungen nachzutragen war und weil
diese häufigste Art das Material abgab zu den in vorstehender
Beschreibung verwerteten morphologischen Anschauungen über die
sanze Familie.
Serolis Pagenstecheri spec. nov. (Taf. 11, Fig. 1,2. Taf. IV, Fig. 1-3.)
Der Körperumriß ist eine sehr stumpfe Eilinie, die sich dem
Kreise selber nähert, insofern die Breite des Körpers gleich seiner Länge
ist, abgesehen von dem Teil des Kopfes, der vor den Augen liest.
Die größte Breite liegt an der Epimerenspitze des 3. (2. freien) Epi-
merialfortsatzes.
Die Länge des Kopfschildes, im der Mittellinie gemessen, ist
ohne den Stirnstachel gleich einem Drittel der Breite des Schildes und
ebenso gleich der Gesamtlänge des Mittelleibes ohne den ersten freien
Ring, im der Medianlinie gemessen. Es ist besonders stark skulpiert.
Das vor dem Mittelschild liegende Segment des Kopfes ist breit
entwickelt, seine seitlichen Teile sind Epimeren-artig ausgebildet; der
Hinterrand ist außerordentlich kräftig entwickelt. Das Mittelschild des
Kopfes hat die gewöhnliche Wappenform und ist ziemlich breit; seine
Länge (ohne den Stirnstachel) ist gleich *s seiner Breite, an der Ein-
schnürung gemessen. Der Stirmteil ist ziemlich breit; sem Vorderrand
zeigt zwei tiefe Eimbuchtungen für die Aufnahme der oberen Fühler;
dazwischen ist er m einen spitzigen Stachel ausgezogen, der in seiner
Länge nicht ganz der Breite des vordersten (ersten freien) Segmentes
gleichkommt. Seine Hinter- und seime Seitenränder setzen sich durch
einen plötzlichen Abfall und schwache Wulstbildung von den umgebenden
3
Pagenstecheri.
34 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Teilen des Kopfschildes sehr kräftig ab. Die Epimerialbildung dieses
Segmentes ist deutlich. |
Der Hinterrand des 1. Epimers wendet sich erst schwach nach
vorne und dann ziemlich kräftig nach hinten, sodaß die Verbindungslinie
der beiden äußersten seitlichen Ecken etwa mit dem Symmetrie-Punkt
des Hinterrandes des Segmentes zusammen fällt. Die Skulpierung des
Mittelfeldes ist außerordentlich stark. Die beiden Vorderhöcker sind
von allen am stärksten ausgebildet, annähernd quadratisch; ihr Hinter-
rand fällt tief und senkrecht ab; unter sich und ebenso vom Vorder-
rande des Auges sind sie durch tiefe, breite Furchen von etwa der
Hälfte ihrer eigenen Breite getrennt. Der Augenhöcker ist breit halb-
mondförmig und wird durch das Auge in drei nebeneinander liegende,
schmal Mondsichel-förmige Regionen geteilt, die von innen nach außen
an Länge etwas wachsen, während an Breite der vom Auge innegehabte
Raum überwiegt. Die vordere Hälfte des Auges ist etwas breiter als
die hintere, und demnach das vordere Ende etwas weniger spitzig zu-
gerundet als das hintere. Neben und etwas nach imnen vom Hinter-
rande des Auges steht ein kleiner heller Punkt-Tuberkel. — Die Seiten-
höcker sind groß, rechtwinklig mit gerundeter Hinterseite, nach allen
Seiten abfallend, am wenigsten steil nach der vorderen, inneren Ecke.
Von dem Augenhöcker und dem hinteren Mittelhöcker sind sie durch
tiefe Furchen getrennt, die etwa "s bis "2 von der Breite der Seiten-
höcker selbst ausmachen. Der Mittelhöcker ist deutlich, hinten stark
abfallend, nach vorne allmählich in das Wölbungs-Maximum des ge-
samten Kopfes übergehend. — Zwischen dem Hinterrande der Vorder-
höcker und den Vorderrändern der übrigen Höcker liegt ein tieferer,
dreieckiger Raum, dessen Basis vorn liegt und dessen Länge der Hälfte
der Basis gleichkommt. — Der Kopf hat eine ausgeprägte Epimerial-
bildung, deren hintere Grenzverbindung auf den Halbierungspunkt der
Länge der Augen stoßen würde. Die Grenzlinie selber ist nur ganz
schwach geschwungen und verläuft im ganzen parallel dem mittleren Teile
des Hinterrandes der Kopfplatte. Die bei manchen Arten ausgebildete
durchsichtige Stelle auf dem Epimerialteile dieses Segments ist bei der
vorliegenden Art zwar nicht entwickelt, doch ist die an der Innengrenze
der hyalinen Stelle sonst verlaufende Kante auch bei der vorliegenden
Art als eine kräftige, am Vorderrande des Segmentes entspringende
und annähernd parallel dem Außenrande bis gegen den Hinterrand
verlaufende erhabene Crista ausgebildet.
Das mit dem Kopfe verschmolzene 1. Mittelleibs-Segment
ist in gewöhnlicher Weise gebildet. Die Grenze zum epimerialen Teile
ist nicht zu erkennen. In dem Symmetriepunkt des Hinterrandes findet
+
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 39
sich ein kleiner, nach hinten und oben spitz aufstehender Höcker;
die schrägen Seitenwülste mit dem schräg gerunzelten hintern Abfall
sind vorhanden. Nach hinten und außen vom Auge findet sich eine
kleine, bogig nach hinten und außen verlaufende Crista.
Die fünf folgenden Mittelleibs- Segmente sind nach
gleichem Muster gebaut. Ihr Hinterrand ist schwach gebogen mit
hinterer schwach und spitz ausgezogener Spitze der Mittellinie. Die
epimerialen Teile setzen sich in einem nach vorn gewandten Bogen ab;
dieser wird vom 1. zum 4. Segment immer flacher, das Epimer immer
länger. Der Winkel zwischen dem Hinterrande des Segmentes und
dem Hinterrande des Epimers beträgt am Kopfschilde etwa 220°, am
Ende des 3. freien Segmentes etwa 190°, d. h. der Kontur ist fast
kontinuierlich. Der Mittelhöcker in der Mitte der Hinterränder ist ein
wenig spitz ausgezogen und etwas erhaben und zwar bis zum 4. Ringe
zunehmend. Die Seitenwülste sind wie beim 1. Leibessegment gebildet.
Die Grenze zwischen Segment und Epemerialteil wird durch scharfe
Furchen gekennzeichnet. Am Vorderrande des Epimers verläuft
ein platter Randwulst, der nach hinten in einem scharfen, dem
Vorderrande des Epimers parallelen Rande abschließt. — Das 4. freie
Segment ähnelt dem 3., ist aber in seinem mittleren Teile sehr stark
gebogen und hat kaum eine Andeutung eines Mittelhöckers. — Der
5. freie Ring ist in seinem mittleren Teile noch stärker gebogen. Die
Seitenwülste sind nur ganz schwach angedeutet; in der Medianen
schliesst sich der Hinterrand nicht; infolge dessen ist auch kein Mittel-
höcker ausgebildet, oder er fließt nach hinten mit dem des 1. Nach-
leibs-Segmentes zu einem Kiel zusammen. Die Grenzen der Epimeren
sind, wenn auch schwach, so doch deutlich wahrzunehmen.
Während die Epimeren des Kopfschildes und der drei ersten
Mittelleibs-Ringe so fest an einander schließen, daß der Außenkontur
des Tieres ein im allgemeinen zusammenhängender ist, treten die
Epimeren der beiden letzten Mittelleibs-Ringe selbstständig aus dem
Kontur als kräftige Spitzen heraus, das Epimer des 4. Ringes ıst ın
eine starke, nach hinten gewandte Spitze ausgezogen, während die
gleichfalls ausgezogene Spitze des letzten Epimers nach hinten und
innen weist. Der Winkel, den der Hinterrand des Epimers mit dem
des Ringes macht, steht etwa in der Mitte zwischen dem des 3. und
2, freien Segments. Der Hinterrand des Epimers des letzten Ringes
geht parallel mit dem Außenkontur des Schwanzschildes und reicht
ein gut Stück über die Seitenecke des Schwanzschildes hinaus.
Der 1. Nachleibsring ist wie gewöhnlich gebildet; er füllt
erade den großen Bogen des letzten Mittelleibs-Segmentes aus. Über
33
36 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
seine Mittellinie streicht em erhabener Kiel, hinten ist er in eine
hochstehende Spitze ausgezogen. Der vom Hinterrande des 1. Nach-
leibssegmentes und den Epimeren des letzten Mittelleibssegmentes
gebildete Kontur geht parallel dem Kontur des Schwanzschildes. In
den zwischen diesen beiden parallelen Linien liegenden Raum teilen
sich das 2. und 5. Nachleibssegment. Ihre Hinterränder wenden sich
nach der Mittellinie zu schwach nach hinten und treffen in der Mittel-
linie unter sehr stumpfem Winkel zusammen; hier befindet sich der
kleine aber scharf ausgeprägte, nach vorn etwas kielartig verlängerte
Mittelhöcker. Die Grenze der epimerialen Teile ist als Furche nicht
zu erkennen, dagegen kann man an dem Winkel des Hinterrandes,
welcher der Grenze des Segmentrandes und des Epimers entspricht,
deutlich die Stelle erkennen. Sie liegt auf dem Schnittpunkte der
Hinterränder der Segmente mit einer Linie, welche das hinterste Ende
der Epimerialgrenze des letzten Mittelleibsrnges mit dem Mittelhöcker
des Schwanzschildes verbindet. Es ist somit gut zwei Drittel der
ganzen Ausdehnung dieser beiden Segmente als Epimer anzusehen.
Skulpierung ist an ihnen nicht wahrzunehmen. Das Epimer des 2. Nach-
leibsringes reicht nicht ganz bis zur Seitenecke des Schwanzschildes,
das des 3. bis zur Ecke oder etwas darüber hinaus. Es ist keine
eigentlich freie Spitzenbildung der Epimeren vorhanden, sondern sie
liegen völlig zwischen dem Rande des Schwanzschildes und des Epimers
dies letzten Mittelleibsringes.
Das Schwanzschild ist annähernd herzförmig; seine Breite
ist etwa % oder ° der Länge (die Länge bis zu den Endspitzen ge-
rechnet). Die Verbindungslinie der beiden Seitenecken des Schildes
trifft die Mittellinie desselben etwas hinter der Mitte. Der vor den
Seitenecken gelegene Teil hat etwa den Umfang eines Halbkreises, ist
jedoch am besten als ein Fünfeck zu bezeichnen, dessen vordere und
hintere Ecken winklig sind, während die seitlichen stumpf zugerundet
erscheinen. Die nach vorn gelegene Seite ist, entsprechend der Bildung
des Hinterrandes des 3. Nachleibs-Segmentes, etwas eingezogen. Die
Hinterränder des Schwanzschildes sind fast grade, ganz schwach konkav,
im Winkel von 90° konvergierend. Sie schneiden sich jedoch nicht,
sondern kurz vor dem idealen Schnittpunkt ist das Schild abgestutzt,
die Abstutzung selbst bogenförmig ausgeschnitten und die Ecken der
Auskerbung nach hinten ausgezogen. Die Tiefe der Auskerbung ist
nunmehr gleich ihrer halben Breite. Das Ende des Schwanzschildes
ist nach oben aufgezogen, sodaß es im Profil als Zahn erscheint. Die
Mittellinie des Schildes wird von einem ganz schwachen Kiel ein-
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 37
genommen, der am Schwanzende in eine kleine, nach oben stehende
Spitze ausläuft. Das erste Drittel der Mittellinie wird von einem
herzförmigen, nach hinten sich spitz-zahnartig aufrichtenden Höcker
eingenommen; auch über diesen Höcker läuft der Mittelkiel; seine
vordere Hälfte trägt auf der Firste eine dünne, scharf eingedrückte
Furche. Die Randleiste beginnt mit einer ganz platt höckerförmigen,
runden Verbreiterung neben dem Ursprunge des medianen Höckers.
Da wo der epimeriale Teil des 3. Nachleibsringes anfängt, schließt der
Höcker ab und die Leiste beginnt in ihrer normalen Schmalheit; sie
läuft, sich gleichbleibend, den Rand des Schildes entlang bis zum
letzten Drittel und wendet sich dann quer über die Oberfläche des
Schildes, wobei sich der Vorderrand auf der Mittellinie ein wenig nach
vorn auszieht. Der äußere Seitenhöcker ist sehr kräftig ausgebildet;
sein Innenrand ist in einer Linie abgeschnitten, die dem vorderen
Seitenrande des Schildes parallel geht; er läuft nach hinten in eine
Spitze aus; der Außenrand des Höckers ist etwa in der halben Länge
des Innenrandes entwickelt und läuft dem hinteren Seitenrande des
Schwanzschildes parallel. Die Innenhöcker stehen in dem zweiten
Drittel der Länge des Schwanzschildes, der Mittellinie doppelt so nahe,
als der Spitze des Außenhöckers; sie laufen in eine kleine, aber
scharfe Spitze aus.
Die inneren Antennen überragen in der natürlichen Lage,
nämlich über die Rückenfläche des Körpers zurückgeschlagen, den
Stamm der äußeren um ein weniges; die äußeren reichen in derselben
Lage bis auf das 3. freie Mittelleibs-Segment; der Raum der äußeren
überragt den der imneren um das letzte und emen ganz kleinen Teil
des vorletzten Gliedes. — Das 1. Glied der inneren Antennen ist
annähernd rechteckig und paßt in den inneren Stirnausschnitt; das 2.
ist etwas länger und schmaler und legt sich in den äußeren Stirn-
ausschnitt; das 3. ist etwa halb so breit wie das 1., und so lang wie
das 1. und 2. zusammen. Die Geißel ist so lang wie der Stamm. —
Die ersten drei Glieder der äußeren Antennen sind in gewöhnlicher
Weise gebildet, das 4. überragt den Schaft der inneren Antennen ein
wenig; das 5. (distale Stammglied) ist so lang wie das 4., doch etwas
schmaler; die Geißel ist ein wenig länger, als das 5. Glied, etwa von
der Länge der Geißel der mneren Antennen.
Das Epistom (Taf. IV, Fig. 1 e) ist eine schmale, für die
Verhältnisse der Gattung jedoch in relativer Breite entwickelte, winklig
gebogene Platte vor der Oberlippe mit schwach geschwungenem Vorder-
kontur und nach vorn allmählich ausgezogener Spitze; über die Mittel-
38 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
linie verläuft ein ziemlich niedriger, etwas abgeplatteter Kiel. Die
Oberlippe (l. s.) ist quer dreieckig, doppelt so breit wie lang, mit
spitz zugerundeten Seitenecken und stumpf gerundeter Spitze.
Der Oberkiefer ist normal gebildet; sein Kaurand ist schwach
konvex abgeschnitten; in der Aufsicht ist keine Spur von Zähnelung
des Randes zu bemerken. (Von einer Zergliederung mußte Abstand
genommen werden, weil sich das gesamte Material nur aus einem
Pärchen und einem dritten kleinen Stück zusammen setzt.) Der
Palpus hat ein über die vordere, äußere Ecke des Öberkiefers etwas
bogig hinweg gekrümmtes Grundglied, ein fast doppelt so langes,
dünneres 2. Glied und ein verhältnismäßig breites und langes Endelied.
Die Unterkiefer konnten aus dem soeben genannten Grunde nicht
beobachtet werden.
Das Angelglied der Kieferfüße ist außerordentlich stark im
die Quere entwickelt; an sein innerstes Stück schließt sich das 1. Stamm-
glied an, während der bei weitem größte Teil an das 1. Glied des
Epipoditen stößt. Das 1. (Haupt-) Glied der Kieferfüße ist von
doppelter Breite semer Grenzkante nach dem Basalgliede zu, von un-
regelmäßig viereckiger, querer Form, nach der Kaulade zu nicht durch
einen Kontur abgesetzt. Das 1. Tasterglied ist ganz schmal, das 2.
von der gewöhnlichen, schlanken, herzförmigen Gestalt, mit rund lappen-
förmigen Vorderecken, deren innere bedeutend größer ist als die äußere.
Die Länge des letzten Gliedes beträgt etwa 2 der Breite des vorletzten.
Die Lade ist an ihrem Vorderrande schwach ausgeschnitten, Stachel-
bildungen kann ich m situ nicht erkennen. Der Epipodit hat ein sehr
großes, queres, erstes Glied, welches die Breite des 2. nach innen weit
überragt; das zweite Glied liegt mit seinem oberen und inneren Teile
hinter dem Taster versteckt; er ist groß, Parallelogramm-artig, mit
gerundeter innerer und vorderer Ecke. — Das Kinn (m.) ist quer,
sehr niedrig dreieckig, die vordere ausgezogene Spitze bildet emen stumpf
gerundeten, spitzen Winkel. Die Seiten sind sehr weit ausgezogen;
außerdem gliedert sich davon noch ein äußeres, schmal spangen-
förmiges Stück ab (m. e.), sodaß es im ganzen fast bis an die äußerste
seitliche Grenze des 1. Epipoditen-Gliedes reicht. Nach der Mittellinie
zu ist es erhaben und trägt auf dieser einen scharfen, linienförmigen Kiel.
Auf der Unterseite trägt das Segment des I. Beinpaares in der Mittel-
linie einen klemen Höcker; von den folgenden fünf Segmenten erhebt
sich jedes nach der Mittellmie zu und trägt neben der durch einen
Längsspalt bezeichneten Mittellinie jederseits einen bogenförmigen Kiel,
der, entsprechend der Ausdehnung der Segmente, beim letzten klein,
beim vorletzten etwas größer und bei den drei vorhergehenden ziemlich
I CR,
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 39
bedeutend entwickelt ist. Jedes Segment trägt neben der ventralen
Mittellinie einige kurze Querreihen kleiner borstiger Haare.
Das 5. Glied des 1. Fußpaares ist viereckig mit nach innen
und vorn ausgezogener Spitze; es ist mit einer diagonal nach der Spitze
verlaufenden höckerigen Leiste versehen. Die Basis des Handgliedes
ist nach hinten bis über das distale Ende des 3. Gliedes hinaus ent-
wickelt. Sein Kontur ist etwa halbeiförmig; insofern sein Innenrand
eine ziemlich regelmäßige Bildung zeigt, während der äußere ganz
schwach gebogen ist und fast eine gerade Linie bildet. Proximal ist
das Oval stärker gewölbt als distal; die größte Breite liegt etwa in
der Mitte der Länge.
Das 2. Beinpaar ist durchaus nach dem Typus der folgenden
gebildet und zeigt nichts von der bei der Gattung sonst häufig vor-
kommenden Bildung einer Greifhand; das einzige darauf hindeutende
morphologische Merkmal ist die etwas stämmigere Bildung des vorletzten
Gliedes.
Die beiden langen (ersten 3) Glieder der Wandelbeime sind glatt, am
distalen Ende zeigen sie Borstenbildung, das 6. und 7. auch nahe dem
Außenrande. Das 4. Glied zeigt am 4.—6. Beinpaar außer am distalen
Rande noch je drei auf schwach sägezahnförmigen Höckern an der
Vorderkante der Beine stehende Haarbüschel. Die gleiche Bildung
zeigt mit geringen Abänderungen das 4. und 5. Glied. Das 2. und
7. Beinpaar ist nicht ganz so höckerig, wie das 3.—6. Paar. Die End-
klauen sind einfach, gebogen.
Die blättchenförmigen Pleopoden (Taf. IV, Fig. 2) haben breite
Basen und verjüngen sich stark nach ihrem distalen Ende. Die innere
Ecke der Basis ist zu einem kräftigen, scharf spitzwinkligen Lobus aus-
gezogen, der an der Spitze lang behaart ist. Die Außenäste haben
einen bohnenförmigen Umriß; ihr Distal-Ende ist etwas stumpfer ge-
rundet. Der fast grade abgeschnittene Innenrand trägt kurze, filzige,
die anderen Ränder lange, weiche Haare. Der Innenast hat einen un-
regelmäßig bolzenförmigen Umriß; sein Außenrand ist weit über den
Insertionspunkt hinaus rundlich-lappenförmig ausgezogen ; sein Innenende
ist ziemlich spitz zugerundet; seine Dimensionen sind sowohl in Länge
wie Breite etwa ?s des Außenastes. Die Behaarung gleicht der
des Außenastes.
Die aüßeren Genital-Merkmale sind die folgenden. Das 9
hat Brutplatten an den vier ersten Mittelleibs-Beinpaaren entwickelt. —
Die oben beschriebene Kielbildung auf der Ventralfläche des 6. Mittel-
leibs-Segments ist nur auf den vorderen zwei Dritteln entwickelt; das
hintere Drittel wird durch eine tiefe Querfurche von den vorderen
40 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
geschieden; die Furche ist jederseits etwas länger als die mediane
Länge des Segmentes und endigt mit einem länglichen, etwas tiefer ein-
sedrückten Punkte. Die mediane Partie dieses letzten Drittels wird
beim J' durch einen nach vorn spitz zulaufenden Kerbschnitt in seiner
ganzen Länge geteilt. (Dieser Schnitt fehlt dem 2). Eben neben diesem
Kerbschnitt befindet sich, auf der Oberfläche des Segments mündend,
die männliche Genitalöffnung als eine kleme, punktförmige, flache
(Grube. — Der Penisstiel (Taf. IV. Fig. 3.) ist an seinem Beginn
schwach gebogen, wendet sich dann, sich zu einer feinen, stumpfen
Spitze verjüngend, in grader Linie schräg nach innen; er ist etwa
gleich der doppelten Länge der Innenkante des Innenastes seines
Beinpaares.
Die Ventralflächen der Nachleibs-Segmente werden
durch die außerordentlich großen und tiefen Gelenklöcher so ausge-
schnitten, daß sie m einen kleinen äußeren und einen höchst charakte-
ristischen medianen Teil zerfallen. Dieser Teil der Segmente hat im
allgemeinen eine fünfeckige Wappenform von etwa gleicher Breite und
Länge; der erste sitzt vorne breit dem letzten Mittelleibs-Segment auf,
hat seitlich zwei schwach konkav sgeschwungene, nach hinten und
etwas nach innen verlaufende Seitenkanten, und zwei nach innen und
schwach nach hinten schräg verlaufende, etwas konkave Hinterkanten.
Die seitlichen wie die Hinterkanten smd etwas spitz ausgezogen. An
der Hinterkante beginnend, verläuft nach vorn ein dick fadenförmiger
Kiel, der beim ersten Ring einfach ist und auf der vorderen Hälfte ver-
schwindet, bei den beiden folgenden dagegen sich nach vorn gabelt.
Das 4. Nachleibs-Segment trägt in der Mitte ein ähnliches, jedoch ganz
schmales Gebilde, wie die drei vorangehenden. An ihm inseriert das
4. Nachleibs-Beinpaar. Sein Grundglied ist unregelmäßig quer-viereckig,
etwa von dem Flächenraum der Innenäste der vorangehenden Paare.
Die beiden folgenden Glieder sind in ihrer Gesamtheit halb-herzförmig,
hinten ziemlich spitz auslaufend; das Endelied nimmt etwa °, das
zweite % der gesamten Länge ein. Der Innenast dieses Fußpaares,
ebenso wie die beiden Äste des folgenden Paares, sind weich, sonst
ähnlich gebildet, nur kürzer und mit stumpferer Spitze. Das Basal-
glied des Uropoden-Paares ist nach hinten und innen etwas spitz aus-
gezogen; die Äste sind schmal-oval, der äußere halb so lang wie die
ntfernung seines Insertionspunktes von der hinteren Seitenspitze des
Schwanzschildes; der äußere ist etwa um '% der Länge des Außenastes
länger als dieser.
Die Farbe ist ein schmutziges Violetgrau, unregelmäßig mit
etwas oliven-graugrün gemischt. Heller hervor treten die höchst
Pfeffer, Krebse von Süd-Geargien. 41
gelegenen Teile des Kopfschildes, die Grenzen der Epimeren nach den
Segmenten zu, die mittlere basale Partie des Schwanzschildes, ein Strich
auf dem Mittelkiel und die Innenkanten der Außenhöcker des Telsons.
Die Länge des Männchens (bis an die Umknickungsstelle der
Fühler gerechnet) beträgt 26,2 mm, des Weibehens 20 mm.
3 Stück, 7—9 Faden, an Tangwurzeln.
Serolis polita nov. spec. (Taf. II, Fig. 3, 4. Taf. IV, Fig. 4.)
Der Umriß des Körpers ist eine sehr stumpfe Eilinie; Länge
ist ungefähr gleich Breite, vorn stumpfer, hinten spitzer gewölbt als
eine Kreislinie. Die größte Breite liest an der Spitze des Epimers
des 2. und 3. Mittelleibsringes. Das Tier ist ziemlich glatt, seine
Skulpierung nicht stark ausgepräet.
Die Länge des Kopfschildes ist in der Mittellinie gleich der
Länge der vier ersten Mittelleibsringe und beträgt etwas mehr als Yı
seiner Breite. Seine Epimerenbildung ist nicht stark entwickelt; der
Hinterrand des epimerialen Teiles wendet sich meist nach vorn, wenig
nach hinten, sodaß die Verbindungslinie der beiden äußersten Epimeren-
spitzen noch die hintere Grenze des Mittelfeldes berührt. An der
Grenze des inneren und äußeren Stirnausschnittes steht ein kleiner,
spitziger, nach außen gerichteter Zahn. Vom mittleren Stirnzahn ist
nur eine kleine Spur zu sehen. Von dem vor dem Mittelschild liegenden
Teile des Kopfschildes ist der mittlere Teil ausgefallen, und es sind
nur die beiden seitlichen übrige. Das Fehlen des mittleren Teiles
erstreckt sich auf die ganze innere Hälfte des inneren Stirnausschnittes;
an dieser Stelle ist nur der ganz fein fadenförmig aufgewulstete Stirn-
‘and vorhanden. Das Mittelschild ist durch eine Furche überall
deutlich abgegrenzt. Eine Trennung der seitlichen Teile des Kopf-
schildes in zwei Segmente oder Segmentgruppen ist durch ganz schwache
Andeutungen von Skulptur festzustellen, ebenso die Grenzlinien der
Epimeren; ferner verläuft m der Fortsetzung des Hinterrandes des
Stirnteiles, parallel dem Seitenrande des Kopfschildes und etwa in
seiner halben Länge, eine Imienförmige, sehr scharfe Erhebung.
Die vorderen Höcker des Mittelfeldes sind zu einem einzigen
verschmolzen, ohne daß eine Scheidung noch irgendwie angedeutet
wäre. Der Höcker nimmt, seitlich nach dem Augenhöcker zu eine
seichte Furche lassend, den ganzen Raum vor den Augen ein im Form
einer nach hinten aufsteigenden trapezischen Platte. Der Hinterrand
ist konkav bogenförmig steil abgeschnitten. Der Mittelhöcker ist eme
mäßig runde, nach hinten den Rand des Mittelfeldes stumpf zahnförmig
ausziehende Erhebung. Die Seitenhöcker sind rechteckig; ihr innerer
Serolis polita.
49 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
hinterer Winkel springt scharf eckig über den Hinterrand des Mittel-
feldes hinaus. Nach vorn erstrecken sich sämtliche drei Höcker nicht
sehr weit und lassen einen sehr großen Teil des Mittelfeldes unskulpiert.
Der von den Augen aus nach innen liegende Teil des Augenhöckers
ist sehr kräftig gewölbt. Die Furche zwischen Augenhöcker und
Seitenhöcker ist tief, aber ganz schmal; die zwischen Seiten- und
Mittelhöcker breit, nach vorn schmaler werdend, außen tiefer als innen;
doch schneiden sie nicht bis auf den Grund des Mittelfeldes ein,
insofern selbst die Gruben noch ein erhebliches über dem Gesamt-
niveau des Kopfes liegen und der Hinterrand des Mittelfeldes überall
einen deutlich ausgeprägten, scharfen Abfall hat. Die Homologa der
Seitenwülste der Mittelleibs-Segmente sind ganz nahe dem Hinterrande
des Kopfpanzers als eine Reihe flach eingedrückter, grober Punktgruben
zu sehen.
Die Mittelleibs-Segmente zeigen als Hauptmerkmal eine
nur ganz schwache Skulpierung; im übrigen sind sie nach dem allge-
meinen Typus von Serolis gebaut. Das 1., 2. und 3. wachsen an
Länge, das 4. und 5. sind sehr viel schmaler als der 1. freie Ring.
Die Epimeren sind bei den drei ersten kürzer, beim 4. ebenso lang,
beim 5. länger als der Hauptteil des Segments bis zur Mittellinie.
Die Epimerialerenzen sind bei den drei ersten Mittelleibssegmenten
kräftig, beim 4. schwach, beim 5. eigentlich kaum zu erkennen. Ein
Mittelkiel ist nicht vorhanden, die Hinterränder der Segmente sind
hinten zu ganz stumpfen, ganz flachen Zähnen ausgezogen. Die Seiten-
felder sind als einfache Reihen grober, flach eingedrückter Punkte zu
bemerken, auf dem 4. und 5. jedoch ziemlich undeutlich. Nahe und
parallel dem Vorderrande des Epimers verläuft eine scharfe Furche.
— Der letzte Mittelleibsring ist in der Mitte seines Hinterrandes
geschlossen.
Die Nachleibsringe sind auf gewöhnliche Art gebildet,
zeigen jedoch eigentlich gar keine Skulptur mehr mit Ausnahme kleiner
unregelmäßiger Stichpunkte, die besonders in der Gegend der Medianen,
wie auch bei den Mittelleibsringen, stehen. Die Grenze zu den Epimeren
ist nur an den Konturen der Hinterränder zu bemerken.
Die Epimeren der Art schließen sich an keiner Stelle des
Leibes so an einander, daß ein einheitlicher Außenkontur des Körpers
gebildet wird; alle stehen mit dem sichelförmigen Ende frei heraus.
Der Hinterrand des Epimers des letzten Mittelleibsringes divergiert mit
der Seitenkante des Schwanzschildes recht bedeutend, sodaß ein be-
deutender Raum für die Epimeren der beiden freien Nachleibssegmente
übrig bleibt. Demnach haben sich diese auch in beträchtlichem Maße
P.
u DI 0 u
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 43
entwickelt. Während die Verbindungslinie der Epimerenspitzen des
letzten Mittelleibsringes das Schwanzschild etwas in der Mitte schneidet,
so reicht das breite Epimer des 2. Nachleibsringes fast bis an (oder
sogar noch weiter als) die Seitenecke des Schwanzschildes, und die
Verbindungslinie der Epimerenspitzen schneidet das Schwanzschild so,
daß etwa °s seiner Länge vor, Vs hinter ihr liegen. Das Epimer des
3. Nachleibsringes legt sich ziemlich eng an die Außenkante des
Schwanzschildes, ist etwas schmaler als das vorangehende und reicht
ein gut Teil über die Seitenecken des Schildes hinaus nach hinten.
Das Schwanzschild hat einen quer-sechseckigen Umriß, vorn
und hinten liegt ein stumpfer Winkel; die Seitenkanten verlaufen parallel
der Längsaxe des Tieres; die Verbindungslinie der Insertionsecken der
Uropoden schneidet die Mittellinie des Schwanzschildes so, dass über
a vor, Ys hinter dem Schnittpunkt liest.
Die inneren Antennen ragen in ihrer natürlichen Lage (nach
rechts und links seitwärts geschlagen) mit ihrem Schaft fast bis an das
Ende des vorletzten Schafteliedes der äußeren Antennen, während ihre
Geißel den Schaft der großen Antennen um "s ihrer eigenen Länge
überragt. Der Schaft der äusseren Antennen reicht bis auf die Mitte
des 1. freien Mittelleibs- Segmentes, die Geißel bis an den Himterrand
des 3. Segmentes. Die Geißel der äußeren Fühler ist um ein geringes
länger als die der inneren. Die Stammelieder der inneren Fühler sind
breit entwickelt; das 2. ist, wie gewöhnlich, etwas länger und schmaler
als das 1., das 3. noch länger und schmaler, die Geißel etwas länger
als Glied 2 und 3 zusammen genommen. Am Stamm der äußeren
Fühler sind das 3. und 4. Glied etwa gleich lang, beide zusammen er-
reichen die Länge der sieben ersten freien Leibesringe.
Das Epistom (Taf. VI, Fig. 4 e) ist eine die Oberlippe nach
vorn zu ganz schmal konturierende Platte, die sich in der Medianen
nach vorn in einen dreieckig-zungenförmigen Zahn auszieht. Die Ober-
lippe (l. s.) ist eine quere dreieckige Platte von mehr als doppelter
Breite ihrer Länge, nach vorn sehr stumpf zugerundet, ohne Kielbildune
in der Medianlinie, der Hinterrand in der Mittellinie kerbartig einge-
zogen. — Die Mandibeln sind verhältnismäßig schlank gebildet. Kurz
vor der Kaukante findet sich eine Einziehung und gegen die Kante zu
eine Erweiterung; der Rand der linken Mandibel (Fig. 5) zeigt vier
starke, schwärzliche Zähne. Der Taster ist dünn, das 1. Glied wenig
gekrümmt, das 2. etwas länger als das 1. Glied. — Die Maxillen kann
ich nicht beschreiben, weil ich von dem eimzig vorliegenden Pärchen
kein Stück zu opfern in der Lage bin. Hinsichtlich der Kieferfüße ist zu
bemerken, daß die Lade nach vorne stumpfwinklig mit etwas ausge-
AAN Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
zogenem Winkel endigt; daß der Außenlappen am Vorderrande des
vorletzten Tastergliedes größer ist als der innere; schließlich, daß das
I. Glied des Epipoditen breit und daß dies, ebenso wie das 2. Glied,
außen ganz schmal braun berandet ist. — Das Kinn ist hinten nicht
ausgerandet; über seine Mediane verläuft ein feiner, doppelt konturierter
Kiel, dessen Kanten nach vorn ganz wenig auseinander weichen und
zwischen sich eine kleine Ausrandung der Vorderspitze des Kinnes
einschließen.
Das Handglied des 1. Mittelleibs-Beinpaares verlängert
sich nach rückwärts über das 2. Glied; es ist länglich unregelmäßig-
elliptisch, der Innenrand viel stärker gebogen, als der äußere; die
Länge beträgt etwas mehr als die doppelte Breite. An der Vorderecke
des 3. Gliedes ist kein Haarbüschel. — Das 2. Paar ist beim 2 nach
dem Typus der folgenden gebildet, im allgemeinen glatt, und zeigt
nur am distalen Ende des dritt- und vorletzten Gliedes einige Stacheln.
Beim " ist es völlig glatt und zum Klammerfuß ausgebildet. (Taf. II,
Fig. 4.) Auf eim langes Basalglied folgen drei etwa halb so lange,
ziemlich gleich lange Glieder, deren erstes dünner, die beiden andern
dieker sind, alle distal keulig anschwellend. Das vorletzte Glied ist
etwa von der Länge des drittletzten, schmal birnförmig, distal ziemlich
schwach ausgezogen; an der distalen Kante ist es so breit, wie die
Klaue, welche so lang ist wie das vorletzte Glied, kurz nach ihrem
Ursprunge sich rechtwinklig umbiegt und mit ihrem Ende den basalen Teil
des 5. Gliedes berührt. Im übrigen bleibt zwischen dem Handglied
und der zurückgeschlagenen Klaue ein schmal elliptischer Raum offen. —
Die folgenden Beinpaare haben ein glattes Basal-Doppelglied; das 3.
hat kurz vor dem distalen Ende einige Borsten; das 4. trägt kurz vor
dem distalen Rande und auf der Mitte einen Borstenstachel-Kamm,
außerdem kurz vor dem distalen Ende auf der Außenseite eine lange
orste; 5 ist auf semem Innenrand gesägt und trägt an jedem Sägezahn
einen Stachelkamm; außerdem am distalen Ende außen einige sehr lange
Borstenstacheln. Das 6. hat dieselbe Bildung wie das 5., nur schwächer
ausgeprägt. Die Klaue ist kräftig und am Ende gebogen.
Die Grundglieder der drei ersten Nachleibs-Fußpaare haben
die Basis des 1. Gliedes nach innen in einen stumpf gerundeten Lappen
ausgezogen, dessen Spitze emen Haarbüschel trägt. Der Penis-Stiel des
2. Paares ist außerordentlich lang und reicht fast bis an die Spitze
der großen Deckplatten des 4. Nachleibs-Fußpaares. Das Endglied der
großen Deckplatten ist ziemlich groß, die Grenzkante stößt auf die
Mittellinie so, daß % der Gesamtlänge vor, % hinter ihr liegen; dann
wendet sie sich etwas schräg nach seitwärts und vorn. — Das
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 45
6. Nachleibs-Fußpaar ist sehr lang; die Innenäste berühren sich gegen-
seitig fast am Schwanzende; der Innenast ist schmaler und um "s kürzer
als der Außenast. — Skupturen finden sich auf der Ventralseite der
Mittelleibsringe nicht. Eine quere Furche auf dem 6. Segment ist
gleichfalls nicht vorhanden; die männlichen Genitalöffnungen liegen nicht
auf Erhöhungen. Beim 2 sind am 1. bis 4. Beinpaare Brutlamellen
entwickelt. — Die wappenförmigen Mittel-Partien der Postabdominal-
segmente sind vorhanden, haben jedoch kürzer ausgezogene Hinter-
spitzen, als bei Serolis Pagenstecheri, und nehmen von 1.—4. sehr
schnell ab in ihrer Längsausdehnung.
Die Farbe der Epimeren ist hornbraun; das Mittelfeld des
Kopfes im ganzen grauviolet, vorn dunkel blaugrau, in der Mitte violet,
hinten hell blaugrau. Die vier ersten Segmente sind violet, ihre
Mitten und der Hinterrand des 4. blaugrau; diese Farbe mischt
sich beim 5. und 6. auch an den seitlichen Teilen des Segmentes etwas
in den Grundton. Die Nachleibsrnge mit Ausnahme der epimerialen
Teile sind blaugrau. Das Schwanzschild ist wieder violet mit Aus-
nahme der blaugrauen Erhabenheiten und des ebenso, aber dunkler,
gefärbten Hinterrandes. Die Fühler sind, wie gewöhnlich, getleckt.
Länge des Männchens von der Umknickungsstelle der äußeren
Fühler bis zum Hinterrande 15,5 mm, des Weibchens 14 mm.
2 Stück, & und 9, 7—9 Faden, an Tangwurzeln.
Familie Chelonidiidae »ov.
Körper schwach gewölbt, der Zusammenkugelung nicht fähig.
Kopf quer entwickelt, von den Epimeren des 1. Segmentes des Mittel-
leibes seitlich umfaßt, mit geringer Skulptur; die kleinen Augen auf
der Oberfläche, ziemlich weit seitlich. Innere Fühler distal reduziert,
äußere wohl ausgebildet. Mandibeln schlank, die Innenlade nicht aus-
gebildet, ohne Taster. 1. Maxille schlank, die Innenlade nur schwach
ausgebildet. 2. Maxille nur aus dem Grundglied bestehend; die äußere
Lade samt dem Taster fehlen. Kieferfüße ohne Epipodit, das Grund-
glied mit Kaulade; Taster fünfgliedrig. Mittelleibs- Segmente mit
eroßen, schindlig gedeckten Epimeren. Beine des Mittelleibes Wandel-
beine. Nachleibs-Segmente in der Mittellinie zu einem Ganzen ver-
schmolzen, ohne Epimeren. Schwanzschild aus dem 6. und 7. Nach-
leibs-Segment bestehend. Uropoden mit großem, nach innen gerichteten,
starren Epipoditen, der sich hinter dem Schwanzende mit dem der
Gegenseite berührt; der Außenast ist völlig verschwunden, der mit dem
2. Gliede verschmolzene Innenast als ovales Plättchen entwickelt.
Familie
Chelonidiidae,
Gattung
Chelonidium.
Chelonidium
puncta-
tissimum.
46 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Familie scheint mit den Onisciden am nächsten verwandt;
die ganze Körperbildung, das Rudimentär-werden der inneren Fühler,
die Reduktion der 2. Maxillen, das Ausfallen des äußeren Spaltastes
der Uropoden, die Entwickelung des Epipoditen der Uropoden — all
das sind Merkmale, die beiden Familien gemeinsam sind.
Gattung Chelonidium nov.
Körper oval; um das ganze Tier läuft ein aus Epimeren-artigen
Platten gebildeter Saum. Obere Fühler distal reduziert, die beiden
Grundglieder mit Epimeren-artigen Verbreitungen; das 3. Glied kurz,
die Geißel zu einem in einer Scheide steckenden Haarbüschel um-
gebildet. Äußere Fühler mit wohl entwickeltem Schaft, von dem
etliche Glieder Epimeren-artig verbreitet sind. Mittelleibs-Beine des
1., 2. und 7. Paares schlank, die anderen fester, Klammerfuß-artig.
Wieweit sonstige Eigenschaften Merkmale der Familie, der
Gattung oder der Art sind, ist, da alle diese Kategorien nur durch
die einzige Art vertreten sind, nicht anzugeben.
Chelonidium punctatissimum nov. spec.
(Taf. H, Fig: 11, Taf. IV, Fig. 6-33, Tal Y, Eie. l)
Der Umriß des Tieres (Taf. I, Fig. 11) ist eine ganz regelmäßige,
nirgends unterbrochene Eilinie, bei der sich jedoch kein Teil der
eigentlichen Körperkante beteiligt; sondern die Grundglieder der An-
tennen, die Epimeren und die Schwanzfüße schließen Rand an Rand
so dicht an einander, daß ein aus Gliedmaßen-Teilen gebildeter, breiter
Saum um den ganzen eigentlichen Körperumriß des Tieres herumläuft.
Das Oval des allgemeinen Körperumrisses ist vorn breiter, nach hinten
sich verschmälernd; die größte Breite befindet sich am 3. Mittelleibs-
ring, sie verhält sich zur Länge wie 3:4. Von vorn nach hinten, wie
von rechts nach links ist das Tier etwa in derselben Stärke, wie bei
unseren Schildkäfern (Cassididen), gewölbt.
Die allgemeine Körperhaut ist glatt, aber nicht glänzend;
stärkere Skulpturen finden sich garnicht. Die chitinige Grundlage ist,
wie es Regel, facettiert. Die Balken der in der Anlage sechseckigen,
aber viel verschobenen Facetten sind kräftig entwickelt, hyalin; die
dazwischen liegenden Felder erschemen weniger stark lichtbrechend
und, den Porenkanälen entsprechend, mit femen Durchbohrungen ver-
sehen. Das Gewebe ist an den festen Skelet-Teilen (Taf. IV, Fig. 6 bis)
engmaschig. an den zarthäutigen breitmaschig (Fig. 7); über den
Augen sind die Facetten groß und sehr zarthäutig, doch ganz nach
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 47
- Art der übrigen gebildet; es sind etwa dreißig Facetten bei der
Cornea-Bildung beteiligt.
Der Kopf des Tieres ist sehr stark nach vorn und unten
abfallend, deshalb habe ich in den beiden folgenden Abschnitten das
Bild des Kopfes in der allgemeinen Aufsicht des Tieres und das
eigentliche Bild des Kopfes streng geschieden.
In der Zeichnung Taf. II, Fig. 11 ist das Tier etwas von oben
gedrückt, so daß das Bild einen zwischen den beiden Beschreibungen
stehenden Befund bietet.
In der Aufsicht gesehen, stellt der Kopf ein queres Viereck
vor, dessen Länge gleich einem Drittel seiner Breite ist; der quere
Hinterrand ist in sich grade und geht rechtwinklig, wenig zugerundet,
in die parallelen Seitenränder über. Die vorderen Seitenecken sind
gerundet, der mittlere Teil des Vorderrandes schwach wellig ausgezogen.
Die kleinen Augen liegen im allgemeinen weit nach außen und hinten,
jedoch nicht so weit, wie bei den Sphaeromiden; sie sind von der
Außenkante des Kopfes um ihre eigene Breite und von der Hinterkante
um ihre eigene Länge entfernt.
Ganz anders erscheint der Kopf, wenn man das Tier derart
aufrichtet, daß man senkrecht auf die Kopfoberfläche blickt. Dann
zeigen sich die Hinterecken stärker gerundet und der Stirnrand in
mannichfacher Weise ausgeschnitten; auch beträgt dann die Länge des
Kopfes über die Hälfte seiner Breite. Der mittlere Bereich des
Vorderrandes ist in großer Breite dreieckig; die äußerste Spitze selber
ist abgegliedert durch eine nach vorn konkave Naht; die Seiten der
äußersten Stirnspitze sind konkav, ebenso der übrige Teil der Seiten-
kanten des Stirnfortsatzes, sodaß an der Nahtstelle beide konkaven
Linien in einer Spitze zusammen stoßen. Längs der Stirnspitze liegt
der Innenrand des ersten Gliedes der inneren Fühler. Zwischen dem
Grunde des großen Stirnfortsatzes und den Seitenecken des Kopfes
findet sich ein fernerer, tiefer Ausschnitt zur Aufnahme des 1. und
2. Gliedes der äußeren Fühler. Zwischen der Außenecke dieses Aus-
schnittes und der vorderen Seitenecke des Kopfes ist noch ein kleines
Stück eines wenig schräg nach hinten verlaufenden, vorderen Stirn-
randes entwickelt. Die Skulptur des Kopfes ist schwach, aber ganz
besonders charakteristisch. Zunächst findet sich stets der hinterste
Teil (? Segment der Kieferfüße) als deutlich trapezförmige Region
ausgeprägt, wenn auch sein Vorderrand nur selten zusammenhängend
ausgebildet ist; sehr kräftig sind aber die äußeren Teile der Grenze
als je eine tief einspringende breite Furche, die vom Hinterrande des
Kopfes beginnend ziemlich weit nach vorn und innen verläuft. Des
e y ee
48 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
weiteren finden sich vor diesem Abschnitte ..zwei quere Höckerbildungen,
die man in je einen inneren und einen äußeren, etwas weiter nach
hinten gelegenen Abschnitt trennen kann; diese stoßen nach den Seiten
zu grade auf die tiefe, soeben besprochene Grenzfurche. Vor diesen
Höckern kann man auch, aber immer undeutlich und nicht bei allen
in gleicher Weise, die Rudimente der Vorderhöcker bemerken. Alle
diese Bildungen sind aber so schwach, daß sie in eine Beschreibung
kaum gehören würden, wenn nicht der morphologische Wert der
Beobachtung, daß die typischen Höckerbildungen des Kopfes in allen
Isopoden-Familien verkommen, die Erwähnung nötig machte. Em
Epimer des Segmentes der Kieferfüße ist nicht vorhanden; die oben
besprochene Grenzfurche liegt in der direkten Fortsetzung der epimerialen
(elenklinie des 1. Mittelleibs-Segmentes.
Die ersten vier Mittelleibs-Segmente sind um etwas länger,
als die folgenden drei, und zwar sind sie unter sich etwa gleich lang.
Die folgenden drei sind im der Mittellmie etwa gleich lang, etwa drei
Viertel der Länge eines der beiden vorangegangenen Segmente meßend;
nach den Seiten zu werden sie länger und zwar nimmt daselbst ihre
Länge vom 5. bis 7. Segment ab. Hat das Tier seine gewöhnliche,
stark konvexe Gestalt, so verlaufen die Hinterränder der Epimeren
etwa ın der Flucht der Hinterränder der Segmente. Ist das Tier etwas
platt gedrückt, so sind die Hinterränder der ersten drei Segmente und
des 6. schwach konvex, der des 4., 5. und 7. schwach konkav.
Alle Mittelleibsringe sind an ihrem Hinterrande in großem Be-
reiche zu beiden Seiten der Mittellinie schwach konkav; und zwar
nimmt die Breite der Konkavität von vorn nach hinten zu. Der 6.
und 7. Ring sind eigentlich an ihrem ganzen Hinterrande konkav.
Bei den vorderen Segmenten wenden sich die seitlichen Enden der
Hinterränder in sanftem Bogen wieder etwas nach vorn, eine Bildung,
die nach hinten immer schwächer wird und beim 5. Ringe aufhört.
Dadurch entsteht es, daß die Konkavität des Mittelteiles des Hinter-
randes hier sich über den gesamten Hinterrand ausbreitet.
Eine Eigentümlichkeit der Segmente ist hier wegen ihres all-
gemeinen Charakters noch zu erwähnen. Von dem unter dem Hinter-
rande des vorangehenden Segmentes für gewöhnlich versteckten Teile
jedes Ringes, der bei den meisten Krebsen nur bei starker Einrollung
hervortritt und im allgememen ganz farblos ist, ist bei der vorliegenden
Art als Regel ein Stück auf der Oberfläche des Rückens zu sehen, und
zwar zeigt die Färbung, dass dieser Teil m der That nicht etwa durch
den Grad der Zusammenkugelung der vorliegenden Stücke an die
a
|
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 49
Oberfläche gerückt ist. Ueberhaupt ist das Zusammenkugelungs-Ver-
mögen der Art ein ganz geringes.
Beim 2., 3. und 4. Segment ragt die Hinterkante seitlich über
den Ansatz des Seitenrandes des folgenden Segmentes hinaus; zwischen
dem 1. und 2. und andrerseits dem 5. und 6. bilden die Seitenkanten,
d.-h. die Gelenkkanten der Epimeren, eine einheitliche Linie. — Das
3. und 4. Segment ist ziemlich gleich breit, das 2. und 4. etwas
schmaler, die übrigen natürlich noch schmaler.
Die Breite des Postabdomens ist im allgemeinen sich gleich-
bleibend, am Grunde ist es ein wenig breiter als an den Seitenecken
des Schwanzschildes. Die Figur des Ganzen ist ein Viereck, dessen
Breite etwas größer ist als die Länge. — Die Gesamtheit der Nach-
leibs-Segmente ist in der Gegend der Mittellinie verschmolzen. Die
Hinterränder der vier ersten Ringe sind als scharfe Furchen erkennbar;
die mittlere Unterbrechung ist am Hinterrande des 2. Ringes am
größten, des 1. am kleinsten; die Hinterränder des 3. und 4. Ringes
zeigen einen mittleren Befund, doch ist die Unterbrechung beim 3.
größer. Sie beträgt beim 1. nicht viel mehr als ein Viertel, beim 2.
über die Hälfte der Nachleibsbreite. Der Hinterrand des 1. Segmentes
verläuft quer, der der andern nach vorn gewandt. Bei dem auf Taf. II,
Fig. 11 dargestellten Stücke ließ sich der Hinterrand des 1. Nachleibs-
Segmentes in seiner ganzen Ausdehnung erkennen, doch war der Ring
nichts destoweniger fest, ohne jede Artikulation, mit den folgenden
verbunden.
Das Schwanzschild ist, wenn man einen Basal-Kontur
konstruiert, ein queeres Sechseck, dessen basale und apikale, parallele,
quere Seite nicht ausgebildet ist, insofern die basale der Unterbrechung
des Hinterrandes des 6. Segmentes entspricht, während die apikale durch
einen großen trapezförmigen oder stumpf-dreieckigen Ausschnitt ersetzt
ist. Eine Scheidung des aus zwei Segmenten zusammengesetzten Schwanz-
schildes ist auf der Oberseite nicht genau festzustellen; mit Bestimmtheit
gehören die Ränder bis an die hinteren Ecken des hinteren Ausschnittes des
Schildes dem 6. Segmente zu. Auf der Ventralseite (Taf. V, Fig. 1) des
Tieres dagegen ist solches festzustellen. Indem sich nämlich die Außen-
kanten der Nachleibsringe (ebenso die Vorderkante des 1. Nachleibsringes)
nach unten hin umschlagen, bilden sie einen einheitlichen, den Nachleib
einschliessenden, hochstehenden Saum. Auf dem Schwanzschilde schlägt
sich dieser Saum um 90° ein, sodaß er der Rückenfläche des Schildes
annähernd parallel wird; außerdem verbreitet er sich nach hinten bis
zum Ansatz der Uropoden. Diese letztere Verbreiterung gehört natürlich
nur zum 6. Segment.
50 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Epimeren-Bildung ist, abgesehen von den Antennen,
nur auf die Mittelleibs-Segmente beschränkt, ist hier aber allgemein.
Die Epimeren sind groß, nach außen verbreitert, und schließen dicht
aneinander; sie sind durch Gelenkkanten abgegliedert. — Alle Epimeren
ragen mit ihrem Hinterrande über den Vorderrand des folgenden
Segmentes. Das 1. wendet sich mit seinem Hinterrande nach vorn,
das 2. quer nach der Seite, die folgenden immer stärker nach hinten.
Beim 3. steht der (bei durchfallendem Lichte zu beobachtende) Vorder-
rand quer, bei ben folgenden wendet auch er sich nach hinten. An
der äußeren hinteren Ecke hat jedes Epimer eine ganz kleine, breit
dornige Spitze, welche über den allgemeinen Außen-Kontur des Tieres
ein wenig hinaus ragt. — Das 1. Epimer umfasst mit seinem Proximal-
rande einen Teil des Hinterrandes und den gesamten Seitenrand des
Kopfes; der Vorderrand des Epimeres wendet sich in rechtem Winkel
nach außen, an dem Außenrande des 4. Gliedes der äußeren Fühler
entlang. Hier erreicht er die Außenkante des Tieres, an deren Bildung
das 1. Epimer den geringsten Anteil von allen nimmt. Die seitlichen
und hinteren Ränder der Epimeren (ebenso der epimerenartig umge-
bildeten Fühlerglieder) haben eine schmale, bei durchfallendem Lichte
durch eine scharfe Linie begrenzte, hyaline Randzone. Das 7. Epimer
legt sich mit seinem Hinterrande an die Außenkanten des Nachleibes,
des Schwanzschildes, des Grundgliedes und zum Teil der Endplatte
der Uropoden.
Die beiden Grundglieder der inneren Fühler (Taf. IV, Fig. 8, 9)
haben epimerenartige Lappen entwickelt und beteiligen sich an der
Bildung des um den ganzen Körper herumlaufenden epimerialen
Saumes. Das 1. Glied ist groß, annähernd trapezisch; das 2. erscheint
gleichfalls als eine große, blattförmige Platte, welche etwa zwei Drittel
der Länge und Breite des 1. Gliedes erreicht. An diesem Gliede ist
die Scheidung des eigentlichen Fühlergliedes und der epimerialen Platte
sehr deutlich zu bemerken; das erstere ist nur ein kleiner, viereckiger,
dem Körper zugekehrter Teil des Ganzen, während sein Epimer nach
dem Außenrande des Tieres zu (also auf der eigentlichen inneren
Seite des Fühlers), und dann, an der Bildung der Körper-Randzone
teilnehmend, sich über sämtliche folgenden Fühlerglieder weit hinaus
verlängert. Beide Grundglieder zeigen die Bildung der oben erwähnten
schmalen hyalinen Randzone, gleichwie die Epimeren der Segmente.
Das 3. Stammglied hat etwa die halbe Länge und Breite des eigent-
lichen 2. Fühlergliedes; ein Epimer entwickelt es nicht. Das 4. Stamm-
glied (Fig. 10) ist ein ganz schmaler, kleiner Ring. Am Flagellum
kann man zunächst ein großes Grundglied wahrnehmen; sein distales
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 51
Ende ist deutlich doppelt-konturiert; die Abgliederung eines distalen
Stückes scheint angedeutet. Ein zweites Glied des Flagellums ist
schon undeutlicher; von da ab aber ist höchstens noch eine Spur von
Querscheidung zu bemerken, das übrige Ende des Flagellums ist ein
dünner, langer Haarbüschel. Man kann einzelne Konturen der Haare
durch die Glieder des Flagellums hin verfolgen, wie es denn überhaupt
den Anschein hat, als ob das Flagellum nur eine offene Röhre für
das Haarbüschel ist.
Ein mit Kalilauge behandeltes Präparat (Fig. 10 A) zeigte die
Haarbüschel nicht mehr; nur die proximalen Enden der Haare waren
vorhanden. Das letzte Stammglied war sehr ungleich angegriffen; der
in der Zeichnung unten liegende Teil hatte mehr widerstanden; von
da ab schien sich das Flagellum gespalten zu haben; doch ist diese
Spaltung als sekundär anzusehen, indem ein querer Ringelungs-Kontur
sich über die ganze Breite des Flagellums verfolgen ließ. Das als
Grundglied des Flagellums erkennbare Glied zeigt sich deutlich abge-
gliedert, außerdem aber noch mit mehreren schwachen Ringelfurchen
versehen; ebenso ist auf dem proximalen Teile des Präparates die
Region zu bemerken, welche dem oben als zweites bezeichneten Geißel-
gliede entspricht. Beide Glieder machen denselben Eindruck, wie im
unbehandelten Zustande, nämlich des Bestehens aus mehr weniger
verschmolzenen Längsfasern. Aus den Gliedern heraus entspringen
drei sehr schlanke Riechkolben von ungleicher Länge, denen gegen-
über sich der Rest der Flagellums-Glieder wie eine Scheide zu ver-
halten scheint.
Die äußeren Antennen (Fig. 8) bestehen aus einem sechs-
gliedrigen Stamm und einer 13gliedrigen Geißel. Die beiden Grund-
glieder liegen innerhalb von dem durch die Epimeren gebildeten Rande,
Glied 3 und 4 treten Epimeren-bildend in die Randzone ein, Glied 5
entspringt wiederum an der Unterseite von 4. Das letzte Stammglied
mitsamt der Geißel liegt bei allen Exemplaren zurückgeschlagen auf
der Ventralseite des Tieres. Das 1. und 2. Glied sind klein, nicht ganz
leicht von einander und von dem 3. zu unterscheiden; das 3. sendet
ein. ganz schwaches Epimer nach vorn, das 4. ist außerordentlich
groß und bildet ein Epimer fast so groß, wie das 1. Glied der innern
Antennen. Das 5. Glied ist zylindrisch, ebenso lang wie breit, hat
kein Epimerial-Stück und entspringt weit vor dem distalen Ende des
4. auf dessen Unterseite. Bei den erwachsenen Stücken sind das 4.
und 5. Glied fast völlig verschmolzen, so daß es aussieht, als wenn
am distalen Rande des 4. Gliedes der eigentliche Schaft das Epimer
um ein gut Teil überragte. Das 6, Glied ist etwa so lang wie das 5.,
4°
2 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
oO
jedoch sehr viel schlanker, und macht hier, ebenso wie bei andern
Gattungen, den Übergang zur Geißel. Diese reicht in ihrer natürlichen
Lage bis an die hintere Grenze des 4. Epimers.
Das Epistom (Fig. 8, 11, ep.) erscheint als ein schmaler
Halbring, dem nach vorn zu eine rechtwinklig-dreieckige Spitze aufsitzt;
an seinem Hinterrande finden sich neben der Mittellinie und nahe den
hinteren Enden je ein Zähnchen. Zwischen den zuletzt genannten
Zähnchen, die ganze Konkavität des Epistoms ausfüllend, liegt die breit
mondförmige Oberlippe (. s.).
Die Oberkiefer (Fig. 12) sind lange, schmale Haken, die mit
einem kompliziert gebildeten Gelenkkopf artikulieren; als Stütze der
starken Muskeln dient ein schlankes, Blumenkohl-artig verästeltes
Chitingebilde, welches mit dem Stiele vom Kiefer entspringt und mit
dem kopfartigen Ende im Inneren des Isopoden-Kopfes steckt. Der
Muskelansatz erstreckt sich als lange Grube über die Hälfte der Länge
des Kiefers. Der vordere Teil des Kiefers ist sehr schlank; etwa an
der Stelle, wo sich die Lade vom Grundgliede abhebt, finden sich zwei
starke Höckerbildungen, von denen der eine wohl dem bei den Idoteiden
auftretenden Höcker homolog ist, während der andre vielleicht mit
dem Ausfall des Tasters zusammen hängt.
Der proximalwärts von diesen Höckern liegende, allseits ge-
schlossene Teil des Oberkiefers zeigt schwache Haarbildung. Das distale
Ende des Kiefers ist hellbraun gefärbt, es weist keine eigentlichen
Zahmbildungen auf, sondern einen vorderen bogenförmigen, schwach ge-
buchteten und einen hinteren, weiter proximalwärts gelegenen, etwas
gröber gebuchteten Rand. Außerdem finden sich an der oralen Fläche
kurz vor dem Ende zwei Höcker mit je zwei Borsten, deren Homologie
in dem messerförmigen, ganz nach innen und am weitesten nach hinten
gelegenen Ladenteile anderer Isopoden zu suchen sein dürfte (vgl. die
gedrehte Figur 19). — Die Asymmetrie beider Kiefer scheint nicht
besonders scharf aufzutreten; bei der Schwierigkeit, die außerordentlich
kleinen und brüchigen Objekte in jede gewünschte Lage zu bringen,
habe ich auf die eingehende Feststellung dieses Punktes verzichtet. —
Ebenso ist mir die Bildung der Paragnathen nicht klar geworden.
Die 1. Maxille (Fig. 13) ähnelt im allgemeinen Habitus und
in der Größen-Entwickelung ganz den Mandibeln; es ist ein schlankes,
in seinen proximalen drei Fünfteln etwas breiteres und für den Ansatz
der Muskulatur Halbrinnen-förmig offenes, Femur-artiges Gebilde; der
Rücken des hinteren Teiles ist mit wenigen Längsreihen feiner Chitin-
stacheln versehen. ° Das Distal-Ende (Fig. 14) ist hellbraun, mit einem
apikalen Bündel kräftiger, in der Richtung der langen Axe der Maxille
ER
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 53
gestellter Chitinstacheln versehen; es, ist nicht nur durch die dunklere
Färbung, sondern auch durch eine schwache Einschnürung und Furche
von dem übrigen Kiefer geschieden, dessen Innenseite ganz schwache
Haarbildungen zeigt. Das Aequivalent der Innenlade ist ein am distalen
Ende der Muskelgrube gelegener, schmaler, hyaliner, zarter, schwach
gekrümmter Haken. Dieser Kiefer weicht recht wesentlich von den
bisher bekannt gewordenen Isopoden-Kiefern ab. Gewiße Aselliden,
am meisten die von Sars gegebene Abbildung des Kiefers von Nanno-
niscus bicuspis (Nordhavs-Exp. Crust. Taf. X Fig. 37) bilden eine Ver-
mittelung; doch liegen diese Befunde immer noch viel näher nach den
typischen Kiefern zu, als nach dem oben beschriebenen.
Die 2. Maxille (Fig. 15) weicht gleichfalls von der anderer
Isopoden ab und nähert sich der Bildung der 1. Maxille; sie ist kleiner
und weiter nach innen eingelenkt, aber stark chitinisiert und Femur-
artig ausgebildet; ihr distales Ende (Fig. 16) zeigt ein dichtes Bündel
von Chitinstacheln, während der übrige Teil der Oberfläche in weitem
Bereiche schwache, aber zahlreiche Haarbildungen aufweist.
Die Kieferfüße (Fig. 11, 17) nähern sich den Befunden anderer
Isopoden, besonders der Sphaeromiden, noch am meisten. Die Angel-
glieder liegen quer und sind nicht recht frei zu präparieren. Die ersten
Glieder entspringen neben der Mittellimie, sodaß sich die Innenkanten
berühren; sie setzen sich nach vorn in eine schmale Lade fort, deren
Innenrand anf der rechten Seite nach außen, auf der linken nach innen
umgeschlagen ist. Durch Inenanderhaken der beiden Ränder wird der
feste Schluß hervorgebracht. Die Innenkanten selber sind fein gesägt.
Das distale Ende der Lade (Fig. 18) zeigt etwa ein halbes Dutzend
breiter, bewimperter Stachelborsten und einige stärkere, unbewimperte
Keulen- oder Griffel-artige Bildungen. Der Taster ist normal gebildet:
das 1. Glied ist kurz, das 2. viereckig mit langem Innen- und kurzem
Außenrand; das 3. viereckig mit kurzem Innen- und langem Außen-
rand. Das 4. ist schmaler als die vorangegangenen und das längste
von allen. Das Endglied ist schmal und kurz. Der Taster trägt, be-
sonders an den Vorderrändern, einige wenige Borsten-artige Chitinhaare.
Von der Bildung der Epipodien ist durchaus nichts zu bemerken.
Die Beine sind nach zwei ganz verschiedenen Typen gebildet.
Das 1., 2. und 7. Paar sind schlank, haben lange Femora und 2 End-
klauen (s. das 1. linke Bein Fig. 20, das 7. Fig. 22); die übrigen sind
kürzere und feste Klammerfüße mit ganz kurzem Femur und einfacher,
großer Endklaue. Das 1. und 2. Beinpaar hat ein sehr langes Femur,
ein nicht viel mehr als halb so großes 3. und 4. Glied, an dessen
distalem Ende sich ein Halbkreis bewimperter Chitinborsten befindet
54 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
(s. das ganz ähnliche 7. Bein Fig. 27); das 5. und 6. Glied sind viel
schlanker und etwas kürzer als die beiden vorhergehenden. Das End-
glied (Fig. 23) ist kurz, eiförmig, wenig dünner als das vorletzte, mit
zwei hakenförmigen, gegen die Spitze zu plötzlich stark verjüngten,
hyalinen Endklauen und einigen Haaren. Das 7. Paar (Fig. 22) schließt
sich diesem Typus an, ist aber kürzer und etwas kräftiger, besonders
im Femur. Das vorletzte Glied ist mit ganz kurzen Chitinstacheln
bewehrt. Die Stachelborsten des 3. Gliedes smd zum Teil länger als
das 4. Glied (Fig. 27). Fig. 26 stellt die Endglieder dieses Paares dar.
Das 2. bis 6. Beinpaar (s. Fig. 21 das dritte Bein links)
hat ein ganz kurzes erstes, ein kräftiges, Femur-artiges 2. Glied und
ein etwas kürzeres, aber oleichfalls sehr starkes 3. Glied. Das 4. Glied
hat an seinem Rande kurze, unbewimperte Stachelborsten. Glied 4
ist eiförmig; 5 zylindrisch, zum Teil in 4 steckend, sodaß es bei
schwächerer Vergrößerung kugelförmig (in der Aufsicht dreieckig)
erscheint. Glied 6 ist eiförmig (Fig. 25), sehr uneben; im Ganzen
lassen sich diese Unebenheiten auf drei ringförmige Eindrücke zurück-
führen, neben denen sich die Oberfläche stark aufwulstet. Der distale
dieser Eindrücke schnürt die große, gebogene, braune Endkralle ab.
Die Beine sind ganz schwach behaart; die Innenseiten der Glieder
zeigen kurze, schlaffe Haare, die gegen das distale Ende der Beine
zu wollig werden.
Von den Nachleibs-Beinpaaren ist das 1. und 2. Paar von
der bekannten Form der ovalen, lang gefiedert-bewimperten Schwimm-
platten; das 2. Glied ist breit und hoch, ohne vorspringenden Winkel
am Innenrande, die Äste fast gleich groß, am 1. Paare (Fig. 28)
schlanker, als am zweiten (Fig. 29). Am 3., 4. und 5. Paare (Fig. 31,
32, 33) hat der Außenast eine schlank bohnenförmige Gestalt und
kurze Wimpern; der Innenast ist zu einer dreieckigen Athemplatte
umgebildet. Am 5. Paare ist der Außenast merklich schmaler, der
Innenast merklich breiter als an den anderen Paaren.
Die Uropoden erfordern zu ihrem Verständnis eine weitere
Auseinandersetzung. Wenn man das Schwanzschild eines Isopoden
von der Bauchseite betrachtet, so setzt sich die Ursprungs-Stelle der
Uropoden als ein scharf einspringender Winkel ab, der die äußere
Ecke des 1. Gliedes vorstellt. Diese Stelle ist, besonders wenn man
einen Sphaeromiden zum Vergleich nimmt, in allen ihren Beziehungen
leicht festzustellen. Dann entsprechen die frei eingelenkten auf Taf. V,
Fig. 1 mit up bezeichneten Gliedmaßen den Uropoden in ihrer Gesamtheit;
die nach innen davon liegenden, durch Naht vom Segment getrennten
Platten wären demnach entweder als Segmentstücke oder als Epipodite
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 55
zu deuten. Diese Erklärung scheint sehr gezwungen gegenüber der
scheinbar viel näher liegenden, daß der mit up bezeichnete der
Außenast, der mit ep bezeichnete der Innenast der Uropoden sei.
Dazu paßt die Einlenkung des beweglichen Astes, ebenso seine Lage
frei nach außen von dem mit ep bezeichneten Aste nicht; ferner
entspräche dann die an der Insertion des gelenkenden Astes gelegene
Ecke der distalen äußeren Ecke des zweiten Gliedes der Uropoden.
Der Vergleich mit anderen Isopoden stellt aber das Verhältnis dieser
Ecke aufs sicherste so fest, wie es oben geschildert ist. Schließlich
kann man bei Sphaeromiden die Homologa der epipodialen Platten
als festgewachsene Teile des Schwanzschildes noch feststellen. Solche
epipodialen Platten sind in deutlichster Ausbildung bei vielen Onisciden
und bei den Limnoriiden zu beobachten. Bei den ersteren, ebenso
bei vielen Sphaeromiden, zeigt es sich, daß bei Reduzierung der
Uropoden der äußere Ast der verschwindende ist, sodaß die Schwanz-
füße der vorliegenden Art als aus dem 2. Stammglied und dem
Endopoditen verschmolzen anzusehen sind.
Hinsichtlich des Geschlechts-Dimorphismus ist zu bemerken, daß
vom 6. Hinterleibsringe des 5, wie bei vielen anderen Familien, zwei
platte kurze Griffel entspringen und daß der Penis-Stiel des 2. Nach-
leibs-Fußpaares (Fig. 30) bis auf die Hälfte der Epipoditen der Uropoden
reicht; er ist verhältnismäßig breit, deutlich durch eine Furche vom
Spaltast abgegliedert, der, mit dem entsprechenden Aste des 2 ver-
glichen, keine Größen-Einbuße zeigt. Die Haare neben dem Penisstiel
zeigen dieselbe Länge und denselben Habitus wie dieser und scheinen
den Penisstiel als den Wimperhaarbildungen der Schwimmfüße homolog
hinzustellen.
Die Farbe der Rückenfläche ist hell graugrün oder grüngrau
mit etwas braun gemischt, die ganze Fläche mit Ausnahme der seit-
lichen und hinteren Ränder der Epimeren und der vorderen Teile der
Segmente, die bei der Bewegung sich unter das vorhergehende Segment
schieben, ist mit kleinen, unregelmäßig gestalteten, jedoch im allgemeinen
regelmäßig angeordneten, violetbraunen Punkten dicht bedeckt.
Etwa zwei Dutzend Exemplare, bezeichnet: „hellbraun, an
Blättern von Macrocystis.“
Länge der größeren Stücke 5 mm.
Limnoria
antarctica.
56 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Limnoria antarctica nov. spec. (Taf. II Fig. 12, 13. Taf. V Fig. 2-22.)
Die allgemeinen Körperverhältnisse sind wegen der Einrollung
des Tieres nicht ganz genau festzustellen; im allgemeinen verhält sich
die Breite zur Länge wie 1:2%—3. Die Breite ist überall ziemlich
gleich; am 4.—6. Ringe ist sie am größten, nach dem Kopfe zu ver-
ringert sie sich etwas; nach dem Schwanze zu bleibt sie im ganzen
gleich, nur das Schwanzschild selber wird etwas schmaler.
Die Körperoberfläche ist im allgemeinen als glatt zu bezeichnen.
Über den ganzen Körper sind ziemlich lange, unregelmäßig stehende
Borstenhaare zerstreut.
Im allgemeinen stellt der Kopf einen Kugelsektor von Yı Kugel-
inhalt vor. Im Profil betrachtet, verläuft die Oberkante des Kopfes
zunächst in der geraden Flucht der dorsalen Oberfläche des Tieres
überhaupt, wendet sich dann in gerundet-rechtem Winkel nach unten,
so. daß der größere Teil der Kopfoberfläche nach vorn weist. Bildungen
von Höckern und Kanten sind nicht vorhanden. Der Vorderrand zeigt
einen klemen, direkt nach unten gewandten, sich zwischen die Wurzeln
der inneren Fühler einschiebenden, dreieckigen Stirnfortsatz. Die durch
die Wurzeln der Fühler veranlaßten Ausbuchtungen des Vorderrandes
sind ganz gering, kaum merkbar, und der kleine Vorsprung zwischen
der Ausbuchtung für die inneren und für die äußeren Fühler nur als
ein kurzer Kerbzahn angedeutet. Die untere Seitenkante des Kopfes
ist etwa im der Mitte etwas nach unten vorgezogen. Das Auge liegt
nahe der vorderen unteren Ecke des Kopfes, hat eine unregelmäßige,
rundlich viereckige Form; die Comea erstreckt sich etwa über vier
Facetten, welche durch schmale, aber selbst bei schwachen Vergrößerungen
wohl bemerkbare Zwischenräume getrennt sind; außerdem erstreckt sich
Jedoch die Pigmentierung noch über die Facetten etwas hinaus.
Das 1. Segment ist sehr viel länger als die andern und gliedert
sich in einen vorderen, schmalen, tiefer liegenden Teil, welcher den
Kopf umschließt, und das dahinter liegende, breitere, höher liegende
Segment. Nach ihm sind das 2. und 3. Segment die längsten und
zwar unter sich etwa gleich lang; das 4., 5., 6. und 7. Segment verkürzt
sich immer mehr; die Länge des 7. beträgt nur die Hälfte des dritten.
Von den Epimeren des Mittelleibes deckt jedes mit dem
Hinterrande den Vorderrand des folgenden Segmentes. Das Epimer des
1. Segments ist größer und reicht ventralwärts weiter als alle folgenden;
doch ist die Grenze, in der es sich vom Segment absetzt, durchaus
nicht ausgebildet. Das Epimer des zweiten Segments ist ein breites,
niedriges Plättchen von mehr als doppelter Breite seiner Höhe, vorn
u in re
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 57
abgestutzt, hinten unten zugerundet, unten gerade. Das Epimer des
3. Segments ist ebenso gebildet, nur der Ventralrand sanft konkav
ausgeschweift. Das 4. ist breiter und höher, der Ventralrand sehr
ee
stark konkav, die Hinterecke zungenförmig ausgezogen. Am 5.
und 7. ist das Hinterende spitz dreieckig-zungenförmig nach hinten
,
(wenig nach unten) ausgezogen; der Ventralrand ist bei 5 noch schwach
konkav, bei 6 und 7 gerade.
Die vier ersten Nachleibs-Segmente sind einfache quere
Ringe, noch kürzer als das 7. Segment des Mittelleibes und etwa von
gleicher Breite mit diesem. Die Epimeren sind kräftig entwickelt, aber
durchaus nicht von den Ringen durch Furchen getrennt; sie reichen
viel weiter nach der Mittellinie zu, als die der Mittelleibs-Segmente.
Die der ersten drei Nachleibs-Segmente sind ganz schmal und wenden
sich nur mit dem spitz zugerundeten distalen Ende etwas nach hinten,
liegen aber sonst im Breitenniveau der Ringe selber. Das Epimer des
1. Nachleibs-Segments wird durch das des 7. Mittelleibs-Segments zum
größten Teil verdeckt.
Das 5. Segment des Nachleibes ist in der Mittellinie doppelt so
lang, als eines der vorhergehenden; sein Hinterrand ist schwach konvex;
da, wo (das eigentliche Segment aufhört, sind zwei kleine, halbkreis-
föormige Ausbuchtungen für die Eimlenkung des Schwanzschildes. Seitlich
von diesen Ausbuchtungen befindet sich das große, stark nach unten
und hinten gerichtete, mit geschwungenem, hauptsächlich konkavem
Hinterrand versehene Epimer. An dem Vorderrande des Segments
verläuft ein erhabener Wulst, der auf den Epimeren erhaben breit-Iinien-
förmig erscheint, auf dem eigentlichen Segment jedoch, in dem sein
Hinterrand dem Hinterrande des Segments parallel verläuft, sich
flächenhaft beträchtlich ausbreitet. Der Hinterrand des Wulstes ist
scharf ausgeprägt, sodaß bei oberflächlicher Beobachtung das Segment
aus zweien zu bestehen scheint, deren vorderes sich zum hinteren wie
27; zu "5 verhält (s. auch Fig. 22).
Auf dem 4. Segment ist dieselbe Bildung, jedoch ganz schwach,
vorhanden. Auf dem Epimer ist der Randwulst so stark, wie auf dem
des 5. Segments, erweitert sich jedoch viel früher, als der des 5. Epimers
(woraus zu ersehen ist, daß sein Epimer viel kürzer). Nach der Er-
weiterung wird der Wulst jedoch so flach, daß sein Hinterrand nicht
mehr festzustellen ist; er liegt jedoch potenziell sehr nahe dem Hinter-
rande des Segments.
Der allgemeine Umriß des Schwanzschildes ist quer breit-
eiförmie, Der Vorderrand erscheint bei der Aufsicht auf das unversehrte
Tier wegen der starken Zusammenrollung etwas konkav, ist aber konvex.
58 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Seitlich endigt er in den höckerförmig nach vorn vorspringenden Gelenk-
höckern. Der Seitenrand wendet sich von den Höckern aus ziemlich
gradlinig nach außen, hinten und unten, dem Kontur des Hinterrandes
des 5. Nachleibs-Epimers folgend, bis zur Seitenecke, wo, gerundet
stumpf umbiegend, der Hinterrand beginnt. Dieser bildet einen ziemlich
flachen Bogen. Das Ende des Schwanzschildes ist nur ' ganz wenig,
kaum merkbar, vorgezogen, was, ebenso wie die neben der Ausziehung
liegenden Konkavitäten, nur ganz schwach ausgebildet ist (s. Fig. 22).
Das Schwanzschild ist das morphologisch wichtigste, welches
bisher aus der Ordnung der Isopoden bekannt geworden ist, insofern
es die Wertigkeit der einzelnen Teile klarlest. In der dorsalen Aufsicht
erkennt man 1) klar einen hinteren schildförmigen Hauptteil mit seitlichen
deutlichen Kanten und 2) eine schmale, ihn vorn und seitwärts um-
randende Zone. Die seitlichen Teile gehören, wie man aus dem Studium
der Uropoden ersieht, zu den Grundgliedern der letzteren, sind richtige
Epimerialbildungen; der vordere mittlere Teil dagegen ist das eigentliche
6. Segment. (Weiteres über das Schwanzschild s. pag. 62.)
Die beiden Fühlerpaare sind unter sich etwa gleich lang und
(ohne die Endborsten) etwa so lang wie das 1. Mittelleibs - Segment;
sie werden frei nach außen und vorn vorstehend getragen; das 1. Paar
ist sehr platt gedrückt, das 2. weniger.
Die oberen Fühler (Taf. V, Fig. 2) entspringen dieht neben
einander; an der Stelle, wo sich die Basalglieder am meisten gegen
emander wölben, ist eine nur ganz fein fadenförmige Grenzzone; von
oben schiebt sich zwischen die Fühlerwurzeln der ganz kleine Stirnfortsatz
ein. Das Basalglied ist fast so breit wie lang, ziemlich dick; das 2.
etwas schlanker und kürzer, annähernd quadratisch; das 3. von wenig
mehr als halber Breite des 1., doppelt so lang wie breit; das 4. Glied
ist ganz kurz, nur ein ganz schmaler Ring, etwas weniger breit, als
das 3. Glied. Das 5. ist schief viereckig, etwas breiter als lang, etwa
von Vs Länge des 3. Gliedes. An seinem distalen Ende steht ein
Büschel von etwa zehn langen Sinneshaaren, die sich in ihrer Dicke
auf ihrer ganzen Länge ungefähr gleichbleiben, gegen das Ende zu
sich verjüngen und hier eine runde Öffnung haben (Taf. V, Fig. 3); vor
derselben befindet sich an den meisten Haaren etwas koaguliertes Plasma.
Das Grundglied der äußeren Fühler (Fig. 4) ist kurz, quer;
die folgenden drei gleichfalls kurz, höchstens so lang wie breit, an
Breite abnehmend. Das 5. und 6. sind verhältnismäßig lang, das 5.
proximal sich verbreiternd, das 6. schmal, überall gleich breit. Das
l. und 2. Glied haben je eine starke und lange Borste, die übrigen
zeigen eine ganz sparsame und ziemlich schwache Haarbildung. Geißel-
I 2 a ee a u u a
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 59
glieder sind drei deutlich festzustellen; kurz vor semem distalen Ende
trägt jedes Glied, ebenso wie das letzte Glied des Stammes, einen
Kranz von feinen, langen Borsten, die spitz endigen und außerordentlich
viel feiner sind als die sonst auftretenden Sinneshaare (Fig. 5).
Das Epistom ist eine schmal mondsichelförmige Platte, die sich
vorne nicht zu einem Höcker auszieht und sich daher nicht von unten
zwischen die Wurzeln der äußeren Antennen schiebt. Die Oberlippe
ist schmal und füllt den Raum zwischen dem konkaven Distalrande
des Epistoms aus, derart, daß ihre untere (hintere) Kante eine quere
erade Linie bildet.
Der Oberkiefer (Fig. 7) ist verhältnismäßig kräftig; der Taster
entspringt ziemlich weit proximal; er ist kräftig, frei hochstehend und
besteht aus drei Gliedern, deren erste beide emige wenige starre Haare
zeigen, während das letzte Glied an seinem abgestutzten Ende eine
einfache Reihe dicht neben einander stehender, starrer Stachelborsten
trägt. (Fig. 8). Der Hauptteil des freien Kieferrandes ist vom zweiten
Gliede des Kiefers gebildet. Von dem Fühler aus nach vorne und
innen ziehend findet sich auf der aboralen Fläche dieses Teiles eine
flache höckerförmige Erhebung. Das Ende selber ist dunkel chitinisiert,
verjüngt sich allmählich und zeigt auf der linken Seite drei schwache,
auf der rechten drei stärkere zahnartige Vorsprünge an der Schneide.
Die Innenlade ist durch eine schwach chitinisierte, frei nach innen ab-
stehende flache Platte vertreten. Auf der Zeichnung Taf. V, Fig. 7 ragt
sie, mit 1. i. bezeichnet, scheinbar nach vorn, doch muß man sich den
dargestellten Kiefer, um dessen Insitu-Lage zu erhalten, um die durch
die beiden Kreuze bezeichnete Rotationsaxe in der Richtung des
Pfeiles gedreht denken; dann weist der Fortsatz nach innen und der
Taster entspringt nahe der vorderen, äußeren Kante des Kiefers.
Der Unterkiefer des 1. Paares (Fig. 9) ist ein solider
Kalkhaken, der am distalen Ende eine Anzahl (etwa 8) kräftiger, stark
chitinisierter Dornen trägt, die nach außen zu auf der Außenseite
kammartig gezähnt sind. (Fig. 10). Eine Scheidung in zwei Laden
ist nicht festzustellen. Auf dem ganzen Innenrande ist der Unterkiefer
fem behaart.
Der Unterkiefer des 2. Paares (Fig. 11) ist typisch gebaut;
es zeigt eine rundliche, kräftig entwickelte Innenlade und zwei
schmalere Außenladen. Alle drei sind am distalen Ende mit langen
Stachelborsten versehen.
Die Kieferfüße (Fig. 6) zeigen ein gemeinsames, symmetrisches,
in der Mittellinie durchaus nicht geteiltes, schmales, queres Angelglied,
von dem nach vorn sowohl die ersten Glieder der Kieferfüße, wie die
60 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
starren, ungegliederten, schmal blattförmigen, langen, den ersten beiden
Gliedern der Kieferfüße an Länge gleichkommenden Epipodite ent-
springen. Der Kieferfuß ist sechsgliedrig. Das 1. Glied ist lang und
schlank, distal wenig verbreitert, dreimal so lang wie breit, länger als
alle folgenden Glieder zusammen. Es entsendet eine lange Lade, die
nach vorn so weit reicht, wie der eingentliche Kieferfuß. Sie ist am
Ende mit kurzen Stachelborsten versehen; der Schluss beider Laden
wird gebildet durch je eme am Ende kolbig verdickte, etwas |
gekrümmte, kurze Stachelborste. — Die folgenden, im allgemeinen als |
Taster bezeichneten Glieder des Kieferfußes sind kräftig entwickelt;
die beiden ersten wachsen an Breite, die drei folgenden nehmen wieder
ab; das letzte ist klein und spitz. Auf der Innenseite des Gliedes
findet sich ein kräftiger, an den proximalen Gliedern nur in der
“inzahl, an den distalen im grösserer Anzahl entwickelter Borsten;
das Endglied ist klein und spitz und allerseits behaart.
Die Pereiopoden (Fig. 12, 13 und 14 sind 1., 6. und 7. Paar
der linken Seite) sind von mäßiger Länge und Stärke; sie entspringen
sehr weit ab von der Mittellmie. Das 1. Paar ist kürzer und kräftiger,
das letzte länger und schlanker, als die übrigen fünf im allgemeinen
gleich gebildeten Paare. Das Grundglied ist aus den beiden ersten
proximalen verschmolzen, auf der Innenkante mit kleinen dornigen
Borstenstacheln versehen, die am 1. Paare nicht zu bemerken sind,
wogegen sich hier eine leichte Krenulierung der Chitimhaut findet. Das
3. Glied ist kürzer und schmaler, mit spärlichen, zum Teil stachelartigen
Borsten versehen; das 4. Glied ist (mit Ausnahme des 1. Paares) distal
stark verbreitert und trägt auf dem hinteren Teile seiner Distalkante
einen Kamm von Stacheln, die nach innen zu eine kammartige Krenu-
lierung zeigen, gleich der Bildung, wie sie sich an den Endstacheln
des 1. Unterkieferpaares und des Endgliedes vom Taster des Ober-
kiefers findet. Das 5. Glied ist kurz, distal verbreitert und trägt (mit
Ausnahme des 1. Paares) am äußeren Teile des distalen Randes, oder,
wie beim 7. Paare, am ganzen Rande die gleichen Stachelbildungen
wie das 4. Glied. Das 5. Glied ist eylindrisch, meist schlank, auf der
Innenseite (in der Figur nicht sichtbar) mit einer gezähnelten Crista
versehen. Am 1. Paare ist es gedrungen und trägt am distalen Rande
einige gekämmte Stacheln. Das 7. Glied ist überall klein, kurz und
schmal und geht ganz allmählich in die Endklaue über. Neben der
Endklaue trägt es ein oder zwei gekrümmte Stacheln. Beim 1. Paare
ist die Nebenklaue am Ende gespalten.
Von den Nachleibsbeinpaaren sind die vier ersten
(Fig. 15—18) mit je zwei lang-behaarten Schwimmplatten versehen;
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 61
nur das 5. Paar trägt zwei unbewimperte Atemplatten. Die Grund-
form aller Platten ist ein Oval; die langen, sehr fein gefiederten
Schwimmwimpern finden sich im allgememen auf dem Hinter- und
Außenrande des Außenastes und dem Hinterrande des Innenastes;
die übrigen Ränder werden von ganz feinen, dichtstehenden Wimpern
eingenommen. Das Grundglied ist quer, im Verhältnis jedoch ziemlich
lang; es zeigt am Innenrande der ersten beiden Paare drei Stacheln;
das 3. besitzt einen dünnen vorderen und einen breiten hinteren Stachel ;
das 4. zwei gleiche, das 5. keinen. Der Innenast ist rechtwinklig oval;
am 1. und 2. Paare erstrecken sich die Schwimmhaare auch auf den
hinteren Teil des Innenrandes, während sie beim 3. und 4. Paare nur
am Hinterrande stehen. Der Außenast des 1. Paares ist oval; am
2. Paare plattet sich der Innenrand etwas ab; beim 3. und 4. Paare
ist er grade; bei allen erstrecken sich die Schwimmhaare auch auf
einen Teil des Innenrandes und zwar beim ersten am weitesten, dann
abnehmend bis zum 4. Paare, an dem eigentlich nur ein einziges Haar
dem Innenrande angehört. Der Außenrand des 1. und 2. Paares trägt
nur Schwimmhaare, beim 3. und 4. Paare ist jedoch die vordere
Hälfte von ganz kleinen Wimpern eingenommen.
Das 5. Paar (Fig. 19) hat ein kleines, fünfeckiges Basalglied,
von dem zwei kleine, mit breiter Basis neben einander eingelenkte,
sich in keiner Weise deckende, ovale Atemplatten entspringen. Die
innere ist länger und breiter.
Am 6. Paare der Nachleibsfüße (Fig. 21 pl.) sind die
beiderseitigen Grundglieder zu einem über die ganze Quere des Nach-
leibes reichenden Gliede verbunden. Das jederseits entspringende
Plattenpaar ist seitlich verschmolzen, sodaß jederseits nur eine einzige,
etwa dreieckige, mit der Spitze nach hinten gerichtete Platte vorhanden
ist. Diese ist am Innenrande frei, am äußeren Seitenrande dagegen
am Grundgliede der Uropoden festgewachsen. Die Trennung der beiden
Elemente jeder Platte ist jedoch an den Muskelzügen und, gleichwie auch
an den andern Pleopoden-Paaren, an den Muskelzügen im Grundgliede
aufs deutlichste zu bemerken. -— Die innige Verbindung dieses 6. Paares
der Nachleibsfüße mit den gleichfalls am 6. Segment entspringenden
Uropoden läßt sie sogleich als Epipodite der Uropoden erkennen, und
da ihre Gleichwertigkeit mit den vorangegangenen Nachleibs-Bempaaren
nicht anzuzweifeln ist, so ergiebt sich daraus, daß die Pleopoden
überhaupt nicht die Wertigkeit einer Gliedmaße, sondern eines Epıi-
poditen haben, sodaß also die Kiemenplatten der Isopoden gleichwie
die der Dekapoden, Epipodite und daher in gewissem Sinne gleich-
wertige Bildungen sind. Die eigentlichen Gliedmaßen des Pleons sind
62 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
demnach (mit Ausnahme des als Epimer bestehenden 1. Gliedes) als
ausgefallen zu betrachten; nur die Uropoden sind echte Gliedmaßen.
Das Grundglied der Uropoden (Fig. 21, 22) ist überall fest
mit dem Schwanzschilde verwachsen, doch sind seine Konturen völlig
zu verfolgen. In der Profilansicht des Schwanzschildes (Taf. II, Fig. 13)
bemerkt man längs des ganzen vorderen seitlichen Randes die (per-
spektivisch verkürzte) Außentläche des Gliedes. Auf der Ventralfläche
ddes Schwanzschildes (Taf. V, Fig. 22 ur) ist das Glied gleichfalls mit
seiner ganzen breiten Innenfläche deutlich wahrzunehmen, nur ist der
Innenkontur im größten Teile seines Verlaufes mit dem Schilde ver-
wachsen. Das 2. Glied der Uropoden ist lang, eylindrisch, legt sich
längs der hinteren seitlichen Kante des Schildes an, ohne dieselbe zu
überragen. Die beiden von ihm entspringenden Spaltäste sind sehr
klein, konisch, der innere sehr viel größer als der äußere, letzterer
ganz rudımentär.
Die zu beiden Seiten des Anus liegenden Platten (an.) schließen
sich in ihren Konturen parallel an die des 6. Pleopoden an, sodaß die
Homologie derselben als Epipodite des Telson nahe gelegt wird.
Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind durch-
gehends stärker eingerollt, als die Weibchen. Ein Dimorphismus der
Laufgliedmaßen ist nicht recht festzustellen, weil die Beine, wenn sie
nicht isoliert werden, kaum zu beobachten sind. — Das „' hat am
6. Mittelleibs-Ring die beiden üblichen platten Griffel und je einen
Penis-Stiel am Innenast des Pleopoden. Derselbe (Fig. 20) entspringt
im zweiten Drittel der Platte und überragt dieselbe am Ende etwas;
er ıst säbelförmig gekrümmt und im Verhältnis ziemlich breit. — Die
Brutplatten des 2 finden sich am 2. und 3. Mittelleibsringe. Sie sind
ganz außerordentlich groß, etwa so lang wie die Wandelgliedmaßen, und
entspringen vorn am Epimer außerordentlich frei beweglich mit einem
zweiteiligen stärker chitinisierten Gelenkkopf, von dem aus sich eine
Art Mittelrippe weit über die Platte hinzieht. Das ganze Gebilde hat
durchaus den Habitus des Flügels niederer Orthopteren (der übrigens
gleichfalls am besten als eime Epipodialbildung des betreffenden Beines
zu betrachten ist). In der Bruttasche hatten die meisten 2 weit aus-
gebildete Junge, auf die bei anderer Gelegenheit näher eingegangen
werden wird.
Die Farbe ist hell graulich gelbbraun.
Etwa ein Dutzend Stücke, die aus ihren Bohrlöchern in den
Tangwurzeln heraus geholt wurden, große und kleine; die Mehrzahl
der erwachsenen sind 9. Länge 4,5 mm, größte Breite 1,6 mm.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 63
Cassidina emarginata Guerin-Meneville.
(Taf. II, Fig. 9, 10. Taf. V, Fig. 23-30. Taf. VT, Fig. 1-10.)
Jcon. Regne Anim. Texte, Crust. p. 31. — Cunningham, Trans. Lin. Soe. 1871.
XXVII pt. IV p.499, pl.59 fie. 4. — Miers, Phil. Trans. Vol 168 p. 204. —
Studer Abh. Akad. Berlin, 1883 p. 19. — Uassidina latistylis Dana, Crust. Unit.
Stat. Expl. Exp. II p. 784, pl. 52, fig. 12.
Gestalt (Taf. II, Fig. 9) ungefähr eiförmig; Breite zur Länge
wie ®% oder Ya zu 1; die größte Breite liegt am 4. Mittelleibsring. Die
allgememe Körperbedeckung ist glatt.
Der Kopf ıst klein, seine Breite, in der Aufsicht betrachtet, nur
gleich %5 der Breite des 1. Brustringes; er stellt annähernd einen Kugel-
quadranten dar, d. h. er ist stark konvex von vorn nach hinten und
von rechts nach links, und der mediane Bogen vorn-hinten ist gleich
der Hälfte des hinteren Begrenzungsbogens, nämlich beide Mal gleich
a Kreisbogen. Vorn hat der Kopf einen queren Ausschnitt; die
Mittellinie ist m einen kleinen, stark dreieckigen Schnabel mit abge-
rundeter Spitze ausgezogen, welcher der Biegung der Medianlinie des
Kopfes folgt. Ferner findet sich, der Grenze des 1. und 2. Gliedes der
inneren Fühler entsprechend, eine ganz schwach zahnartige Ausziehung
des Randes. Die Augen liegen in den seitlichen hinteren Ecken des
Kopfes, ganz wenig vom Rande entfernt; sie sind erhaben, von mässiger
Grösse und wohl ausgebildet. Der Vorderrand des Kopfes ist von einer
ganz feinen, erhabenen Linie umzogen. Beide Seitenränder werden völlig
von einem dreiseitigen, nach vorn bis vor die Augen vorspringenden
Lappen des 1. Brust-Segmentes umschlossen.
Der Vorderrand dieses 1. Brustsegmentes verläuft infolge
dessen grade, wendet sich aber am Rande in abgerundetem rechten
Winkel nach vorn und schließlich sogar ein klein wenig nach innen.
Die Entwicklung dieses Segmentes ist ziemlich beträchtlich; seine Länge
ist fast gleich der des Kopfes (ohne den Schnabel), seine Seitenränder
konvergieren stark nach vorn (wegen der Schmalheit des Kopfes) und sind
sehr lang (wegen des Fortsatzes), nämlich gleich dem anderthalbfachen
seiner Mittellinie. Sein epimerialer Teil läuft nach hinten als ein spitz
dreieckiger Lappen aus, ist jedoch vom eigentlichen Segment in keiner
Weise abgesetzt. — Die folgenden Segmente des Mittelleibes
sind sich sehr ähnlich; das 4., 5. und 6. sind ungefähr gleich lang
und länger als das 2. und 7., die wieder unter sich gleich lang sind.
Ganz genaue Zahlen lassen sich nicht angeben, weil sich die Länge
der Segmente nach dem Grade der Zusammenkugelung richtet, und man
bei einem Sphaeromiden nie sagen kann, welche Stellung man als die
normale betrachten soll,
Cassidina
emarginata.
64 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Epimeren setzen sich m der Regel nicht durch Furchen
von den Segmenten ab; auch ist am Hinterrande der Punkt, wo sie
abschließen, mit Ausnahme des einen riesigen Exemplars, nicht absolut
genau festzustellen; immerhin kann man eine ganz schwach ausgeprägte
Knickungs -Stelle bemerken, sodaß die Epimeren als elliptische, nach
den Seiten und unten, nicht aber nach hinten gerichtete Lappen er-
kennbar sind; das letzte Epimer ist am Ende etwas spitzer als die
übrigen. — Die Länge der Epimeren ist etwas mehr oder etwa gleich
dem vierten Teile des Breite des übrigen Segmentes.
Die Hinterränder der Segmente verlaufen quer in ziemlich
grader Richtung; um die Mittellinie herum findet sich eime sehr breite,
sehr flache Ausziehung nach hinten. Da, wo die Epimeren beginnen,
wendet sich der Hinterrand in konkavem Bogen nach hinten. Dieser
Bogen ist im allgememen schwach, beim 5. und 6. Segment etwas stärker.
Die vor dem Schwanzschilde liegenden Segmente des Nach-
leibes sind verschmolzen zu einem Ringe, dessen Länge etwa 4, von
der des letzten Brustsegments beträgt. Bei genauerem Studium bemerkt
man, daß der Ring aus vier Segmenten verschmolzen ist. Der 1. ist,
wenn der Nachleib eingerollt ist, als ein deutlicher Ring mit völlig aus-
geprägtem, queren, graden Himterrand zu bemerken; ist der Nachleib
ausgestreckt, so verschwindet der Ring fast ganz unter dem 7. Mittel-
leibs-Ring; das Segment reicht nach rechts und links nur ein ganz
wenig über den Anfang des Epimers des 7. Ringes hinaus; es erreicht
also längst nicht den Seitenrand des Tieres. — Die folgenden drei
Ringe sind schmal, an Länge nach hinten etwas abnehmend; ihre
Grenzen gegen einander smd unvollständig und fehlen nach der Mittel-
linie zu, an der Grenze des 2. und 3. Ringes im einer Breite, welche
der Länge des 2. bis 4. Nachleibs-Segmentes gleichkommt, während die
noch viel breitere Unterbrechung der Grenzen zwischen dem 3. und
4. Nachleibsringe 2; der Schwanzflosse gleichkommt. Dieser ganze erste
Komplex des Nachleibes besitzt nur em einziges Epimer, welches zum
2. Segment gehört; dasselbe ist gerundet dreieckig, viel größer als
irgend eines der vorhergehenden, und richtet sich in kräftigem Winkel
nach hinten, ein gut Stück auf die Schwanzflosse hinauf ragend. Auch
der 3. und 4. Nachleibsrng haben seitliche Teile, die wohl dem Grund-
teile von Epimeren gleich zu achten sind, aber sie reichen längst nicht
bis an den Seitenrand des Tieres. — Der 3. Nachleibsring läuft seitlich
spitz aus und biegt sich, dem Epimer des 2. Segmentes folgend, ziem-
lich weit zurück, mit seiner Spitze um die Spitze des 4. Segmentes bis
an das Schwanzschild reichend. — Der Hinterrand des 4. Segmentes
hat einen im allgemeinen gradlinig-queren Verlauf; kurz vor dem seit-
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien, 65
lichen Ende, etwa dem Punkte entsprechend, wo sich sein Epimer ab-
setzen würde, trägt es emen dreieckigen Zahn mit konkaven Rändern.
Die jenseits des Zahnes verlaufende lange Strecke des Hinterrandes
verläuft wieder in die Flucht des übrigen Hinterrandes.
Das Schwanzschild ist in Quer- und Längsrichtung stark
gewölbt; die Breite ist (in der Projektion gemessen) gleich %, der Länge.
Der Vorderrand beschreibt eine durch den Zahn des 4. Nachleibs-
Segmentes unterbrochene, schwach nach hinten und unten gerichtete
Bogenlinie. Die Seitenkanten sind ganz kurz, etwa gleich der andert-
halbfachen Länge des 4. Nachleibsringes; sie sind Epimeren-artig ge-
bildet und verlaufen in der Fortsetzung des vorhergehenden Epimers.
Für die Insertion der Schwanzfüße findet sich ein sehr kräftiger Aus-
schnitt, der sich im rechten Winkel von der Seitenkante absetzt (und
diese daher grade epimerenartig abschneidet), sich dann gerundet-
rechtwinklig umwendet, einen schwach gebogenen Innenrand des Aus-
schnittes bildend, und sich dann wieder, ziemlich rechtwinklig umbiegend,
nach der Kante des Schwanzschildes wendet. — Die Hinterränder sind
grade und konvergieren im Winkel von etwa 110°, die Spitze ist ab-
gestutzt, die Abstutzung ist an Breite gleich der Länge der Seiten-
kante des Schwanzschildes; sie ist ganz leicht gekerbt, die seitlichen
Ecken ganz schwach rundlich vorgezogen.
Beide Paare der Antennen sind m der Ruhe auf die Bauch-
seite des Tieres zurückgeschlagen; hierbei reicht der Stamm der oberen
bis an den Anfang des letzten Stammgliedes der unteren, und die Geißel
der oberen über die halbe Geißel der unteren; die erstere reicht grade
über die vordere Hälfte der Länge des 1. Mittelleibs- Segmentes, die
andere bis an das 2. Segment.
Die Länge der oberen Antennen (Taf. V, Fig. 29, 30) ist gleich
der Breite des Kopfes, eben vor den Augen gemessen; sie entspringen
direkt unter dem Stirnrande. Das Grundglied ist dreieckig, ganz klein,
füllt nur den Raum zwischen der Schnabelspitze und der kleinen Spitze
am Vorderrande des Kopfes aus. Das 2. Glied ist an den Kopf an-
gedrückt und verläuft quer; seine Breite ist nicht viel geringer, als die
halbe Länge des Kopfes (den Schnabel mit gemessen). Auf der nach vorn
gewandten Fläche trägt es, ebenso wie das ]., einige in seiner ganzen Länge
verlaufende, wulstige Kanten. Das 3. Glied ist nicht viel größer, als das
l,, viereckig, etwas breiter als lang, aber viel schmaler als das 2. Glied.
Auf der Hinterfläche des 2. und 3. Gliedes befindet sich eime breite
Längsaushöhlung, welche der Konvexität des Stammes der untern Antennen
entspricht und diesen gestattet, sich ganz eng an die ersteren anzulegen.
Das 4. Glied ist etwas kürzer und mehr als doppelt so schmal wie
h)
66 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
das dritte; es nähert sich m Farbe und Habitus viel mehr der Geißel,
als den Stammgliedern. Die Geißel besteht aus etwa 8—14 Gliedern,
deren erstes nicht viel länger ist, als die folgenden.
Die äußeren Antennen. (Taf. V, Fig. 29, 30). Das Grundglied
ist ganz kurz und breit. Das verschmolzene 2. und 3. ist auch kurz,
schmaler als das 1., länger als breit, nach vorn etwas an Breite
zunehmend. Das 4. ist ganz kurz, breiter als lang. Das 5. ist kräftig,
breiter als das 4., so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen.
Das 6. ist kürzer und sehr viel dünner als das 5., nach dem distalen
Ende zu anschwellend. Das 1. Glied der Geißel ist halb so lang und
nicht viel dünner als das 6. Stammglied; außerdem hat die Geißel
noch 14 Glieder, deren jedes am Vorderrande einen kleinen Haar-
büschel trägt.
Das Epistom (Taf. V, Fig. 29) umgiebt, wie gewöhnlich, als
schmale Berandung die vordere und die seitlichen Kanten der Oberlippe;
die an den Seitenkanten der Oberlippe liegenden Schenkel verbreitern
sich nach hinten ein wenig; der vor der Vorderkante liegende ist
rundlich dreieckig mit konvexen Seiten und vorn ausgezogener,
schlanker Spitze, welche zwischen die Wurzeln der oberen Antennen
eindringt.
Die Oberlippe (Taf. V, Fig. 29) ist trapezisch, nach vorn
sich bis zur Hälfte ihrer Breite verjüngend, mit graden Vorder- und
Seitenkanten und konvexer Hinterkante. Diese Konvexität ist als
besondere Platte (wie es oft bei Isopoden der Fall ist), durch eine
quere Furche abgegliedert. Der Hinterrand ist m der Mitte ganz
schwach ausgeschweift; davor steht ein querer Höcker. Der zentrale
Teil der Oberlippe ist etwas eingesunken, die darum liegenden Teile
etwas aufgewulstet.
Der Oberkiefer (Fig. 24, 25) hat die typischen beiden Laden und
den Taster; die zum ersten Gliede gehörige Lade reicht m der
Ruhelage des Kiefers in den Mund zurück, die des 2. Gliedes lest,
wie gewöhnlich, frei vor der Oberlippe. Die des ersten Gliedes ist
solide, gegen das Ende zu von rundlichem Durchschnitt, am Ende
selber stumpf-elliptisch abgestutzt; der Rand dieser Abstutzung ist
gelbbraun chitinisiert und hier mit ganz kurzen Stachelborsten bürsten-
artig besetzt; am vorderen oralen Rande sind diese etwas länger.
Die zum 2. Gliede gehörige Lade setzt sich durch eine dunkle Ring-
furche kräftig von der Innenlade ab und sitzt als eine etwa dreieckige
starke Lamelle der Innenlade auf, indem sie sich horizontal nach der
aboralen Seite wendet. Wenn man daher den Kiefer schräg von hinten
und von der oralen Seite betrachtet (Fig. 25), so ist seine Mor-
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 67
phologie leicht zu verstehen, während bei andern Abbildungen die
Stärke der Verkürzung der Außenlade die Anschauung erschwert. Der
am meisten oralwärts gelegene Teil der Außenlade ist schwach
chitinisiert und entwickelt einen kleinen, mit Borsten versehenen Lappen.
Der aborale ist besonders gegen das Ende zu stark chitinisiert; hier
teilt er sich, wie es sehr häufig geschieht, in zwei nach dem Munde
zu hinter emander liegende Schneiden, deren äußere bei dem der linken
Seite vier, deren innere drei dunkelbraune Zähne aufweist. Bei dem
Kiefer der rechten Seite ist die innere Schneide der Außenlade nicht
ausgebildet.
Die Unterkiefer (Fig. 26,27) sind kräftig entwickelt; von dem großen
Grundstück gehen die bedeutende aborale und äußere und andererseits
die kleinere innere und orale Lade ab. Die Spitze der letzteren ist
dermaßen oral gedreht, daß sich die Längsaxen beider Ladenenden
etwa im rechten Winkel schneiden. Die Außenlade trägt an ihrem
distalen Ende etwa sechs starke von vorn nach hinten an Größe und
Farbe abnehmende Chitinzähne, während die imnere etwa vier längere
aber schwache, behaarte, helle Chitin-Haken besitzt.
Die 2. Maxillen (Fig. 28) haben ein sehr kräftiges erstes
Glied, welches eine zungenförmige, mit dem inneren Rande kräftig oral-
wärts eingebogene Lade besitzt. An der ganzen Innenkante ist sie
mit Haaren versehen, welche nach der Spitze zu Borstenstacheln werden.
Das 2. Glied ist gleichfalls kräftig entwickelt und trägt eine Lade etwa
von der Form der Außenlade, welche auch ebenso weit wie diese nach
vorn reicht und mit kräftigen langen Borstenstacheln bewehrt ist. Die
Tasterlade reicht nicht ganz so weit nach vorn wie die des 2. Gliedes,
hat jedoch dessen Form und Bewehrung.
Die Kieferfüße (Fig. 23,29) sind schlank; das 1. Glied ist
von anderthalbfacher Länge seiner größten Breite, nach vorn verjüngt;
seine Lade ist schlank viereckig mit etwas konvexem Außenrande,
dessen Distalrand mit dicht an einander stehenden dicken stiftartigen,
stumpfen, braunen Chitinstacheln besetzt ist. Der Innenrand trägt
einen Haftapparat in Gestalt eimes einfachen, wenig gekrümmten,
kräftigen Chitinhakens. Das 2. Glied ist überall deutlich abgegliedert,
ziemlich groß. Das 3. Glied ist sehr groß, distal stark verbreitert,
an der distalen Innenecke in einen beborsteten Lappen ausgezogen;
das 4. Glied ist kurz und ähnelt durchaus dem distalen Ende des
3. Gliedes. Das 4. ist schlanker, distal weniger verbreitert und in einen
ganz schwachen Lappen ausgezogen, etwas länger als das 5. Glied.
Das Endglied ist schmal, nicht ganz so lang wie das 5., von dreifacher
Länge seiner Breite, mit Borsten am Ende.
68 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Mittelleibs-Beinpaare sind nach demselben Typus ge-
bildet als Wandelbeine, die zu Klammerbeinen überführen; das 2. und
3. Beinpaar ist viel schlanker, das 1. etwas kräftiger als die übrigen.
Die Grundglieder sind mehr weniger fest mit dem zweiten Gliede ver-
schmolzen, überall jedoch, mit Ausnahme des 1. Paares, deutlich zu
erkennen. In der natürlichen Lage hält das Tier das verbundene 1.
und 2. Glied direkt und quer nach der Mittellinie des Bauches zu;
das 3. Glied vermittelt die Knickung nach unten und hinten; die übrigen
Glieder wenden sich nach außen. Am 1. Beinpaare sind die vier
distalen Glieder verkürzt und verdiekt; das 5. ist apikal stark ver-
breitert und nach außen kräftig ausgezogen; das 6. ganz kurz, ring-
förmig; das 7. ist doppelt so lang als breit, am inneren und am
distalen Rande mit stachligen Borsten versehen. Die Endklaue trägt
eine sehr starke Endkralle und eine schwächere davor stehende. Das
2. und 3. Paar ist in allen Teilen schlanker und länger, die Endklaue
schwächer chitinisiert. Die folgenden Beinpaare ähneln dem ersten,
doch sind das 4., 5. und 6. Glied etwas länger und schlanker. Die
große Endkralle ist größer und weniger gebogen als am 1. Paare.
Taf.: VI Fig. 1 stellt das 1;--Fig. 2 das 2., Fig. 3 das 5. rechte
Beinpaar dar.
Von den Nachleibs-Beinpaaren (Taf. VI, Fig. 4—9) sind
die drei ersten als langwimperhaarige Schwimm-, das 4. und 5. als
Atemplatten ausgebildet. Das erste Glied derselben- ist nicht immer
deutlich zu erkennen, das 2. ist stets groß, breit und lang, ohne vor-
gezogene Innenecke, an den drei ersten Paaren mit einigen kurzen
Haaren daselbst. Am 1. Paar ist der Innenast rundlich dreieckig, der
Außenast stumpf oval, etwas länger und breiter als der Innenast. Am
2. Paare ist der Innenast von derselben Form geblieben, aber weit
größer geworden und zwar um vieles größer als der Außenast, der
etwas kleiner und schmaler geworden ist, sich dagegen distal stark
verbreitert hat. Am 3. Paare ist der Innenast um ein weniges länger
als der äußere, welcher schlanker und regelmäßiger eiförmig geworden
ist. Das 4. und 5. Paar hat die Wimperhaare verloren und sich nach
dem bekannten Typus zu Atemplatten umgebildet und zwar sind Außen-
und Innenast gleichmäßig gebildet. Bei Paar 4 ist der Innenast
länger und überragt, von der aboralen Seite gesehen, den Außenast
fast auf der ganzen Innenseite und am Hinterende. Beim 5. Paar
hat sich der Außenast im Verhältnis zum Innenast stärker entwickelt;
seine vordere, innere Ecke, die sich beim 4. Paare schon vorgewölbt
hatte, hat sich unregelmäßig lappenförmig ausgezogen, ebenso hat die
Spitze hinten und innen einen dreieckigen Lappen entwickelt. Der
i
Br
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 69
Innenast überragt den äußeren, von der aboralen Seite gesehen, nur
mit seiner äußersten Spitze. Taf. VI, Fig. 4 stellt das 1., Fig. 5 das
2., Fig. 7 das 3., Fig. 8 das 4., Fig. 9 das 5. Paar von der aboralen
Seite, Fig. 6 das 2. Paar von der oralen Seite dar.
Das 1. Glied der Uropoden (Fig. 10) ist völlig mit dem
Schwanzschild verwachsen, derart, daß die ganze vor der Seitenecke
liegende Randzone als das Grundglied anzusehen ist. Auf der Ventral-
seite ist die Grenznaht deutlich festzustellen. Das 2. Glied ist mit dem
Innenaste, wie bei den Sphaeromiden stets, völlig verwachsen ohne eine
Spur einer Grenznaht, doch scheint eime schräge von der vorderen
inneren Ecke nach dem äußeren Spaltast zu streichende Kante die
Grenze anzudeuten. Der Innenast ist beilförmig, groß, hinten mit einer
langen diagonalen graden Kante abschließend, deren Innenecke etwas
unter das Schwanzschild himausragt, während die äußere dasselbe weit
überragt. Der Außenast ist ganz rückgebildet; seine Länge beträgt
nur zwei Dritteille der Länge des Innenastes, seine Breite etwa ein
Viertel der Breite des Innenastes.
Die Farbe ist ein ganz helles braun mit ganz wenig grüngrau
gemischt. Die ganze Rückenfläche des Tieres ist mit ganz kleinen,
dichtstehenden Punkten übersät, welche auf den Epimeren etwas größer
sind und noch dichter stehen.
7 Stücke, darunter ein riesiges 5! von 27 mm Länge und
14,2 mm Breite; die anderen haben eine Länge von nur 15—16 mm.
Bezeichnet: „Tangblätter“ und „7—9 Faden, orangebräunlich
mit rötlichen Beinen“.
Die Art ist schon des öftern abgebildet und beschrieben worden;
es war jedoch in Bildern wie Text so viel nachzuholen, daß ich beides
wie bei emer neuen Art liefern zu müssen geglaubt habe.
Cymodocella gen. nov. Sphaeromidarum.
. Kopf breit und kurz, von oben nur als schmaler Ring sichtbar,
in der Hauptsache mit seiner Oberfläche nach vorn gerichtet. Augen
klein, ganz seitlich und seitwärts gelegen. Obere Fühler kürzer als
die unteren. Die drei proximalen Schaftglieder der inneren Antennen
breit und stark, die proximalen Schaftglieder der äußeren Antennen
verdeckend. Das 1. Mittelleibs-Segment länger, das 7. kürzer als die
übrigen. Schwanzschild mit stark skulpiertem Mittelfelde; die Ränder
der hinteren Seitenränder eingerollt und eine Halbröhre oder eine
elliptisch abgestutzte Röhre bildend. Beinpaare unter sich ähnlich,
mit doppelter Klaue; das 1. Paar etwas kürzer und stärker. Spaltäste
der Schwanzfüße bedeutend ungleich.
Gattung
Cymodocella.
Cymodocella
tubicauda,
70 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die soeben gekennzeichnete
Gattung dicht neben Cymodocea Leach steht; man wird sie
vielleicht, wenn gewisse morphologische Merkmale der bisher be-
schriebenen Cymodocea-Arten nochmals geprüft werden, als Unter-
gattung zu Cymodocea ziehen können, ein Vorgang, den ich durch die
Wahl des Namens zu erleichtern mich bestrebt habe. Vorläufig freilich
sind die Abweichungen von Cymodocea noch mindestens ebenso groß,
wie die der meisten als gut bestehenden Sphaeromiden-Gattungen.
Eine zweite Art der neuen Gattung, von der Ostküste Patagoniens
stammend, befindet sich im hiesigen Naturhistorischen Museum in
größerer Anzahl, sodaß die bei dem geringen Material der Süd-
Georgien-Art noch nicht festzustellenden Charaktere in kurzem nach-
geholt werden können.
Cymodocella tubicauda spec. nov. (Taf. IL, Fig. 8, Taf. VI, Fig. 11, 12.)
Die allgemeine Körperform ist, da die beiden einzigen vor-
handenen Stücke stark eingekugelt sind, nicht genau zu schildern. Die
Breite des 5. (breitesten) Segmentes ist gleich der Länge von Kopf
und den vier ersten Mittelleibsringen zusammen, ebenso gleich der
Länge vom Ende des 5. Segmentes bis zum Ende des Schwanzschildes.
Der Kopf ist ganz nach vorn gebeugt, sodass, im Profil gesehen,
die Firste des Kopfes nur eine ganz kleine Strecke weit in der Ver-
längerung der Rückenlinie verläuft, dann aber ganz plötzlich herabsteigt
und so dem gesamten Vorderrande des 1. Segmentes parallel läuft.
Der hintere, kleine, in der Verlängerung der Rückenlinie liegende,
schmal-mondsichelförmige Teil liegt tiefer als die wulstig erhabene
Umbiegungskante nach dem umgebogenen Teile des Kopfes. Von vorn
gesehen, bildet der Kopf eine schmale, quere, unten abgeplattete
Ellipse; die Breite ist '%ı3 von der Breite des 1. Mittelleibs-Segments.
Der Vorderrand ist im allgemeinen grade abgeschnitten; zwischen die
Grundglieder der inneren Antennen schiebt sich ein ganz schwacher,
dreieckiger Stirnfortsatz. Ausschnitte für die beiden untersten Stamm-
glieder der inneren Antennen sind nicht vorhanden, da dieselben weit
vom Stirnrande entfernt entspringen. Der Hinterrand des Kopfes hat
im allgemeinen einen graden, queren Verlauf; nur an den beiden
hinteren Seitenecken bildet er je einen rundlichen, in das 1. Segment
hineinspringenden Lappen. Genau betrachtet, ist die Innenkante des
Lappens ein nach innen offener Bogen, während die Hinterkante einen
nach vorn offenen darstellt; natürlich entsteht so eine ziemlich scharfe
hintere innere Ecke. Am -Grunde dieses Lappens, der Außenkante
desselben fast anliegend, sitzt das kleine umgekehrt stumpf-eiförmige Auge.
20
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 7]
Die Mittelleibs-Segmente zeigen eime Anzahl gemeinsamer
Merkmale. Alle tragen Epimeren von spitz zungenförmiger Gestalt und
mäßiger Größe, die durch einen queren Grenzeindruck und ferner
durch den Winkel am Vorder- und Hinterrande des Segmentes
sich deutlich absetzen. Alle Segmente zeigen an ihrer Hinterkante
einen breiten, über Ys der Segmentlänge einnehmenden, glatten Querrand,
der sich ganz deutlich von dem davor liegenden, skulpierten Teile des
Segmentes absetzt, ohne daß indessen eine Linie als solche ausgeprägt
wäre; an den Epimeren dagegen findet sich die Fortsetzung dieser Linie
als eine scharfe, erhabene, dunkel gefärbte Kante ausgebildet. Ferner ist
der hintere bez. untere Rand der Epimeren durch eine gleiche Linie
gekennzeichnet, die besonders am 1. Segment stark hervortritt. — Die
Mittellinie der Segmente zeigt keine besondere Skulptur; dagegen ist
der Raum vor dem soeben beschriebenen Rande von schwachen, ganz
niedrig erhabenen, parallelen, etwa im Abstande ihrer eigenen Breite
verlaufenden Längsrippen skulpiert, die gegen die Mittellinie zu ver-
schwinden, sodaß diese Region glatt ist; indessen unterscheidet sie sich
durch die Farbe aufs schärfste von dem dahinter liegenden Rande. —
Der Länge nach ist das 1. Segment das am stärksten entwickelte, darauf
folgt das 2., dann die übrigen, welche etwa gleich lang sind, mit Aus-
nahme des 7., welches etwas kürzer ist.
Die Epimeren werden von vorn nach hinten etwas länger. Das
1. ist trapezisch, mit grader Unterkante, mit einem vorderen Winkel
von etwa 70° und einem wenig-abgerundet-dreieckigen hinteren Winkel.
Das 2.—4. Epimer ist spitz zungenförmig und ein wenig nach hinten
gerichtet; das 5. breit zungenförmig und recht stark nach hinten
gerichtet; sein Vorder- wie Hinterrand liegt völlig frei, während bei den
davor liegenden Segmenten der Vorderrand eines jeden über dem
Hinterrande des davorliegenden liest, und umgekehrt bei dem hinter dem
5. Segmente liegenden Epimeren der Hinterrand des Segmentes den
Vorderrand des dahinter liegenden deckt. Dies Verhältnis kommt bei
den Sphaeromiden sehr häufig vor, und zeigt, daß beim Zusammenrollen
das 5. Seement der feste Punkt ist, gegen den sich Vorder- und Hinter-
körper einrollt. — Das 6. Epimer ist ziemlich breit blattförmig, spitz
auslaufend, am Hinterrande sich in kräftigem Winkel vom Segment
absetzend; die erhabene Längslinie stößt grade auf die Spitze. — Das
7. Epimer ist breit blattförmig mit zugerundeter Spitze; die erhabene
Längslinie stößt auf den Hinterrand und verläuft mit diesem zusammen
bis zur stumpfen Spitze. Der Winkel, in dem sich der stark bogen-
förmige Hinterrand vom Segmente absetzt, ist nicht viel größer als
ein rechter.
79 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Das 1. Segment des Mittelleibes ist nach dem Typus der
übrigen Sphaeromiden gebildet, nämlich länger als alle anderen, mit
ganz außerordentlich entwickeltem, trapezischen, epimerialen Teile. Der
nach vorn gerichtete, spitz- (60—70) dreieckige Lappen des epimerialen
Teiles reicht, im Profil betrachtet, fast bis an die vordere (eigentlich
obere) Kante des Kopfes.
Das 1. Segment des Nachleibes hat einen vollständigen
Hinterrand und endigt ohne Epimer in dem Winkel zwischen dem
Hinterrande des 7. Mittelleibs-Segmentes und dessen Epimer. Ist das
Tier wenig zusammengerollt, so erblickt man vom 1. Nachleibs-Segment
nur ein ganz kleines Stück, nämlich eine ganz schmale Zone in der
Gegend der Mittellinie und je ein kleines dreieckiges Stück m dem
Winkel zwischen dem Hinterrande des 7. Segmentes und des dazu
gehörigen Epimers. Während zwischen den bisher betrachteten Segmenten
eine starke Niveau-Veränderung besteht, (dadurch daß der Hinterrand
jedes Segmentes steil nach dem folgenden abfällt) ist zwischen dem 1.
und 2. Nachleibsrmge von einem Niveau-Unterschied eigentlich garnicht
zu reden, während die beiden folgenden Ringe wieder stark nach
hinten abfallen.
Das 2. bis 4. Nachleibs-Segment sind in der Gegend der
Mittellinie verschmolzen ; der Hinterrand des 2. wie des 3. endigen weit
von der Mittellinie entfernt, und zwar der des 3 weiter. Die auf
den vorhergehenden Epimeren stark ausgeprägte erhabene Linie ist
auch hier vorhanden, doch ist sie nur über das Epimer selbst hin zu
verfolgen und verschwindet auf dem Segment. Der Hinterrand des
Segmentes und des Epimers bilden keinen Wimkel, sondern einen
sanften Bogen. — Das 3. Nachleibs-Segment ist schmal und folgt dem
soeben beschriebenen Bogen eine Strecke weit, endigt aber dann in dem
Punkte, an welchem der Hinterrand des Epimers das Maximum seiner
Wölbung und zugleich seinen hintersten Punkt erreicht. Es stößt schräg
abgestutzt auf das Schwanzschild. — Das 4. Segment erweitert sich nach
den Seiten zu beilförmig, derart, daß die Schneide des Beiles seine in
konkavem Bogen abgestutzte seitliche Kante darstellen würde ; die hintere
Kante ist etwas abgestutzt. — Bei dem jungen der beiden vorliegenden
Stücke ist die Ecke etwas rund-lappenförmig ausgezogen und nicht
eigentlich abgestutzt. — Das Segment reicht bis zu dem Punkt des
epimerialen Teiles des 3. Segmentes, der sich am weitesten nach hinten
wendet. Der durch eine erhabene braune Linie gekennzeichnete
eigentliche Hinterrand des 4. Nachleibs-Segmentes liegt sehr hoch über
dem Schwanzschilde; von da ab steigt das Segment schräg nach diesem
zu herab. Dieser ganz regelmäßige, schmal Mondsichel-förmige Abstieg,
3
h,
j
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 73
der seitlich etwa bis zu dem Beginn der Begegnungs - Linie zwischen
dem 2. und 3. Segment zu reicht, macht durchaus den Eindruck eines
Segmentes, besonders da auch er wieder mit einer dunklen Linie nach
hinten abschließt. Beim jungen Tiere tritt die Segment-Natur dieses
Abschnittes viel stärker hervor. Es bleiben somit für die Bildung des
Schwanzschildes zwei, nämlich das 6. und 7. Segment, über.
Die Scheidung des Schwanzschildes in zwei Segmente ist
durch die Niveau-Differenz zwischen beiden deutlich gekennzeichnet.
In der Mittellinie reicht das 6. Segment über fast °%s des Schwanz-
schildes; hier fällt der Rand plötzlich ab und zieht sich, als deutlicher
Abfall überall kenntlich, im Bogen bis gegen den Ursprung der
Schwanzfüße hin. — Das Schwanzschild, als Ganzes betrachtet, bildet
ungefähr ein Fünfeck mit langer nach hinten stehender Spitze. Genauer
ist es folgendermaßen zu schildern: Die Vorderkante des Schildes,
nämlich der Teil, welcher der Breiten- Ausdehnung des 5. Segmentes
entspricht, ist quer und grade. Die vorderen Seitenkanten sind in
ihrer Gradheit durch die beilförmige Erweiterung des 4. Segmentes
unterbrochen. Die Seitenecken des Schwanzschildes liegen da, wo es
unter dem letzten Epimer hervortritt. Unmittelbar dahinter findet sich
der Ausschnitt für den Ansatz der Schwanzfüße. Die Hinterränder
des Telsons sind, von oben betrachtet, ungefähr grade und neigen im
Winkel von 70° gegen emander; die Spitze ist etwas ausgezogen.
(Genaueres folgt unten.) — Der dem 6. ‘Segment entsprechende,
gewissermaßen zentrale Teil des Schwanzschildes ist in Länge und
Quere sehr stark gewölbt. Seine Skulptur wiederholt den Typus der
schon auf den Mittelleibs-Segmenten ausgeprägten schwachen Skulptur
in sehr starkem Maße. Es finden sich, eben neben der Mittellinie ver-
laufend, vorn zusammenlaufend, nach hinten schwach schenkelförmig
auseinander weichend, einen schmalen Zwischenraum zwischen sich
lassend, zwei ziemlich glatte, breite, stark erhabene Längsrippen und
neben diesen einige unregelmäßige, rauhe, schmalere, wenig erhabene,
unregelmäßig gebildete Längs- Runzelbildungen. Der Hinterrand des
Segmentes zeigt somit neben der Mittellinie zwei kräftig nach hinten
springende Bogen, welche durch die Hauptrippen gebildet werden; im
übrigen verläuft es ganz regelmäßig. — Der nach hinten gelegene
Teil des Schwanzschildes zeigt eine eigentümliche Bildung, die das
Ergebnis zweier bei Sphaeromiden gern auftretender Tendenzen ist.
Wegen der starken rechts-linksseitigen Wölbung des Sphaeromiden-
Schwanzes schneidet die am Schwanzende der Isopoden meist auf-
tretende Abstutzung den Schwanz nicht in einer graden, sondern stark
gebogenen Linie, die bei vielen Arten ein Halbkreis sem kann. Ferner
74 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
haben die Sphaeromiden die Neigung, den vorderen Teil des seitlichen
hinteren Randes von dem Ursprung der Schwanzfüße an bauchwärts
vollständig einzuschlagen, so daß der Umschlag in der Richtung der
kleinen Axe des Tieres verläuft. Eime ähnliche Tendenz kann nun
auch — freilich ganz selbständig für sich — den hinteren Teil des
Schwanzschildes ergreifen, indem sich die Ränder bauchwärts einrollen,
so daß der Durchschnitt dieses Teiles, der zuerst etwa einen Halbkreis
bildete, schließlich em Kreis wird und die Kanten des Schildes m der
ventralen Mittellinie in längerer Flucht zusammenstoßen. (Taf. VI, Fig. 12).
So entsteht eine völlig geschlossene Röhre, die hinten in Form einer nach
hinten und unten gerichteten stehend-elliptischen Öffnung abgestutzt ist.
Der bauchwärts umgeklappte Rand des vorderen Teiles der hinteren
Seitenränder des Schwanzschildes ist breit und deutlich ausgeprägt und in |
seiner ganzen Länge schwach-rinnenförmig ausgehöhlt für die Aufnahme |
eines inneren Längsanteiles des Innenastes der Schwanzfüße.
Die Schwanzfüße zeigen ein deutliches Basalglied; der Innenast
nimmt etwa die Hälfte der Länge vom Hinterrand des Basalgliedes
bis zur Schwanzspitze ein, ist schlank eiförmig und ganz außerordentlich
viel größer als der ziemlich spitze, schmale Außenast, dessen Länge
etwa "2 bis %, dessen Breite jedoch kaum die Hälfte von der des
Innenastes beträgt.
Die oberen Antennen ragen im gewöhnlichen Zustande, unter
Kopf und Leib zurückgeschlagen, grade über das Grundglied des
2. Beinpaares, die äußeren Antennen eben bis auf das Grundglied des
4. Paares. Neben einander gelegt, fällt der distale Rand des 3. Schaft-
gliedes der inneren und des vorletzten Schaftgliedes der äußeren zusammen.
Das Basalglied der inneren Antennen erscheint klein, drei-
eckig; das 2. ist lang und dick, zylindrisch, sich distal etwas verjüngend,
das 3. ist etwas schmaler als das 2., das 4. so lang wie das 3., aber
nur halb so breit und nicht viel breiter als die Glieder der Geißel.
Die drei proximalen Glieder sind rauh, wie auch die Epistomgegend
und die Oberlippe. Die Geißel ist kaum länger als das 2. Schaftglied.
Die Anzahl der Glieder vermag ich nicht zu bestimmen.
Von den äußeren Antennen sind nur die beiden letzten
Schaftglieder zu erblicken; die übrigen sind von den starken,
inneren Antennen völlig verdeckt. Das geringe Material erlaubt es
nicht, durch Präparierung die Verhältnisse aufzuklären. Das letzte
Schaftglied ist etwas länger, als das 3. der inneren Antennen, aber nur
so dick, wie das 4. derselben; es ist im allgemeinen gleich breit, distal
etwas verbreitert. Die Geißel ist etwa so lang wie die der inneren
mitsamt dem 4. Stammgliede.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 75
Die Kauwerkzeuge kann ich nicht beschreiben, weil es bei
der starken Zusammenkugelung der beiden Tiere unmöglich ist, die
betreffenden Organe zu sehen. Ein gleiches gilt von den einzelnen
Beinen,. die dicht und wirr an und um einander gelegt sind. Sie sind
im allgemeinen als schwache Klammerfüße zu bezeichnen; das 1. Paar
ist etwas kürzer und stärker als die übrigen. Die Endglieder haben je
2 Klauen von ungleicher Länge.
Die Farbe der hinteren Ränder der einzelnen Segmente auf der
Oberseite des Tieres ist bräunlichgelb; das übrige ist fahl mit ganz
schwachen, kleinen, verschwommenen, ganz hell violetten Punkten,
ferner unregelmäßig weißlich geflammt. Der erhabene Teil des Schwanz-
schildes ist bräunlich.
2 Stücke. Das größere, soweit als möglich auseinander gerollt,
5,7 mm bei einer Breite von 3,5 mm; Breite des Kopfes 2,45 mm, des
1. Segmentes 3,1 mm.
Glyptonotus antarcticus Eights.
(Taf. II, Fig. 7, Taf. VI, Fie. 13—27.)
Am. Journ. Sci. Arts (2) XXII (1856) p. 391—394. Taf. II. IH. — Miers, Revision
of the Idoteidae. J. L. Soc. XVI (1883) pp. 11. 12. — Gerstäcker, Bronn’s Klassen
und Ordnungen des Tierreichs. V. Band, 2. Abteilung, Taf. IV, Fig. 13.
Der Körper ist länglich, 2Vs— 2": mal so lang wie breit, in
querer Richtung sehr stark (etwa im Umfange eines Viertel-Kreisbogens)
gewölbt. Mittel- und Nachleib kommen sich bei den erwachsenen
Stücken an Länge etwa gleich, bei den Jungen ist der Mittelleib kürzer.
Die Seitenränder des vorderen Leibesabschnittes smd im Sinne der
langen Linien eines eiförmigen Konturs gebogen; die größte Breite
findet sich am hinteren Ende des 4. Ringes. Die Haut als solche ist
im ‚allgemeinen als glatt zu bezeichnen.
Die Länge des Kopfes beträgt * semer Breite; er ist von vorn
nach hinten, wie von rechts nach links, außerordentlich stark gewölbt
und wird zu bedeutendem Teil vom 1. Segment eingeschlossen; ver-
bindet man die vorderen Ecken des letzteren, so trennt diese Linie
nur das vorderste Drittel des Kopfes als frei und nicht - eingeschlossen
ab. Der Vorderrand des Kopfes bildet, von oben gesehen, eine in der
Mittellinie schwach eingezogene Abstutzung; von vorn gesehen bildet
sein vorderer (nunmehr unterer) Rand die Figur einer in der Mitte
schwach eingezogen, liegenden 3 (——). Die Regionen -Bildung des
Kopfes ist die folgende: Zuvorderst findet sich am Vorderrande des
Kopfes ein ganz schmaler, aufgewulsteter, platter Stimrand, der, wenn
auch nicht überall gleich deutlich abgesetzt, auch an den Seitenkanten
Glyptonotus
antareticus,
6 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien.
des Kopfschildes herum läuft. Hinter diesem Stirnrande liegt, in der
Mittellienie schmal und undeutlich, nach den Seiten zu breiter werdend,
und in die Vorderecken des Kopfschildes auslaufend, eine dem Vorder-
rande parallele, gleichfalls glatte Region. Die dritte glatte Region
umfaßt die seitlichen Teile des Kopfes; sie ist trapezförmig, ihr innerer
Kontur verläuft schräg nach hinten und innen und stößt auf den
Hinterrand des Kopfschilde. Das nach Abtrennung der bisher
besprochenen Regionen übrig bleibende, stark runzelig skulpierte Mittel-
feld wird nunmehr folgendermaßen begrenzt: vorn von dem 2. Stirn-
wulst, hinten von dem mittleren Teil des Hinterrandes des Kopfschildes,
seitlich von den Furchen, welche die Seitenregionen des Kopfschildes
abschließen. Dies Mittelfeld gliedert sich in drei symmetrische, binter
einander gelagerte Regionen. Die erste besteht aus je einem queren,
elliptisch viereckigen Höcker, die in der Mittellinie durch eine )(-förmige
Furche getrennt sind. An der vorderen, inneren Ecke jedes Höckers,
eben vor der )(-förmigen Zwischenfurche, liegt auf jeder Seite je ein
kleines, rundliches Höckerchen. Die zweite Region zeigt zunächst in
der Mittellinie des Vorderrandes einen kleinen Höcker, der nach vorn
vorspringend, in die Schenkel der )(-förmigen Furche der 1. Region etwas
hinem ragt. Im übrigen ist der vordere Teil dieser 2. Region nicht
besonders deutlich skulpiert, um so mehr der hintere; man bemerkt
daselbst vier Höcker, nämlich zwei kleinere neben der Mittellinie liegende
und zwei größere äußere. Der Hinterrand dieser Region ist sehr tief
ausgehöhlt und springt nach vorn stark zwischen die einzelnen Höcker
ein. Der Hinterrand der Mittelhöcker gleicht völlig einer liegenden
3 (——). Zwischen diesem Hinterrand und dem mittleren Teile des
Vorderrandes des 1. Segmentes liegt die 3. Region des Mittelfeldes als
ein ganz schmal mondsichel - förmiger Wulst von verhältnismäßig
schwächerer Skulptur. Die Skulpierung des Mittelfeldes besteht aus
niedrigen, rundlichen Höckern, die bei dem ältesten Exemplare ab-
geplattet, wie abgeschliffen, erscheinen.
Die Mittelleibs-Segmente sind schmale Platten, deren Länge
ungefähr Ye der Breite beträgt, mit annähernd parallelen Vorder- und
Hinterkanten. Hiervon macht das 1. Segment eine Ausnahme, insofern
sein Hinterrand grade und sein Vorderrand halbkreisförmig ist. Die
Hinterränder des 2.—4. Ringes bilden gleichfalls im allgemeinen grade
Linien, der des 5. Segments ist ein flacher, der des 6. ein stärkerer
und der des 7. (ohne die Epimeren) ein halbkreisförmiger Bogen. Die
Mitte des Hinterrandes ist am 5.—7. Segment in eine schwache Spitze
ausgezogen. Die eigentlichen Vorderränder der Segmente sind
natürlich nicht zu sehen; sie smd etwas bogenförmig mit seichter Ein-
sattelung in der Mitte,
wat
Pfeffer. Krebse von Süd-Georgien. T7
Epimeren, die durch Furchen vom Segment abgesetzt sind,
haben nur der 5.—7. Ring, dagegen sind die homologen Teile auch
an den andern Segmenten im allgemeinen durch die Glätte und schwache
Einsenkung der Grenzgegenden wahr zu nehmen. Die hinteren Ecken der
epimerialen Teile sind am 1.—3. Segment gerundet, am 4. scharf
eckig; beim 5. ist die Ecke etwas, beim 6. stärker, beim 7. sehr stark
ausgezogen. Die Grenze der Epimeren gegen das Segment hin ist ein
nach innen winklig ausgezogener Bogen; am innersten Teile dieses
Winkels liegt ein flach hügelförmiger Höcker; hinter diesem, dem Hinter-
rand der Epimeren parallel, verläuft eine Depression. Diese beiden
Merkmale lassen auch an den vorderen Segmenten die epimerialen
Teile sogleich erkennen. Am 1. Segment ist der Höcker klem und
liegt oben auf der Mitte der Innengrenze des epimerialen Teiles; auf
dem 2. und 3. Segment liegt er am Vorderrande des Segmentes (soweit
er sichtbar ist); beim 4. etwas hinter der Mitte der idealen Grenzlinie;
beim 5. und noch mehr beim 6. liegt er hinter der Mitte, beim 7.
wieder etwa in der Mitte.
Der Vorderrand der Segmente ist mit emem Randwulste ver-
sehen, der sich jedoch nicht auf die Epimeren oder auf die epimerialen
Teile erstreckt. Wegen der Deckung der Segmente ist dieses am un-
verletzten Exemplar nur am vordersten Segment zu sehen. Die Mittel-
linie jedes Segmentes wird skulpiert von einem dreieckigen, mit der
Basis nach vorn gerichteten, flachen Höcker. Auf dem 1. und 7. Seg-
ment ist er ganz schwach; auf dem 3. sehr breit dreieckig, vom 4.
6. Segment immer schmaler dreieckig werdend, auf dem 7. wird er
etwas stärker. Der Höcker reicht weder bis zum scheinbaren Vorder-,
noch bis zum Hinterrande des Segmentes; während aber der Raum
vor ihm glatt ist und tief liegt, zieht von der hinteren Spitze des
Höckers eine stärkere oder schwächere, ganz niedrig kielartige, schmale
Erhöhung bis zum Hinterrande des Segmentes. Die zwischen dem
Mittelhöcker und den epimerialen Teilen gelegenen Gegenden der Seg-
mente zeigen zu jeder Seite eine charakteristisch skulpierte, etwa zungen-
förmige Region; die (kurze) Basis dieser Region liegt auf der Grenze
des'Segments gegen den epimerialen Teil, die Spitze an dem vorderen
Teile des Mittelhöckers eines jeden Segmentes; somit ist die zungen-
förmige Figur etwas schräg nach vom gerichtet. Nach dem Vorder-
rande des Segmentes zu flacht sich diese Region allmählich ab, behält
jedoch mit ziemlicher Deutlichkeit ihren vielfach und unregelmäßig ge-
kerbten Grenzkontur bei; der hintere Rand ist von dem übrigen Be-
reiche des Segments durch eine starke Furche abgesetzt; ebenso stark
sind die Einschnitte zwischen den Kerben des Hinterrandes. Die Ober-
78 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
fläche der zungenförmigen Region ist platt, ebenso wie die Mitte des
Kopfes flachrunzelig skulpiert.
Die Nachleibs-Segmente schließen sich m ihrer Bildung ganz
an die Leibes-Segmente an; sie sind viel schmaler; der 1. hat etwa % von
der Länge des letzten Leibessegmentes; der 2., 3. und 4. werden immer
schmaler, so daß der letzte höchstens 9; der Länge des 7. Mittelleibs-
Seements ausmacht. Umgekehrt wird die Breite der Postabdominal-
Segmente immer größer. Der 1. Ring ist grade so breit, wie der
7. Leibesring ohne das Epimer; er hat keinen wahrnehmbaren epi-
mertalen Teil; der 2. Nachleibsring hat einen schwach ausgezogenen,
schwach nach hinten und außen gezogenen, epimerialen Teil; beim
3. Segment vergrößert sich dieser Teil, bleibt aber in derselben Richtung,
während er beim 4. Segment sehr viel größer wird und sich fast recht-
winklig nach hinten wendet. Nur die epimerialen Teile des 3. und
4. Ringes ragen frei nach außen, am 1. und 2. sind sie vom letzten
Mittelleibsrng völlig umschlossen. Die Skulptur entspricht der der
Leibesringe. Der vordere Teil der Mittelhöcker ist fast verschwunden,
dagegen ist die kielartige Fortführung derselben bis zum Hinterrande
des Segmentes sehr deutlich ; die Spitze dieses Kielhöckers springt beim
1. und 2. Segment schwach, beim 3. und 4. stärker über das Niveau
des Segment-Hinterrandes in Form einer breit dreieckigen Spitze vor.
Die Spuren der skulpierten Seitenfigur sind auf jedem Nachleibs-
Segmente deutlich erkennbar.
Das Schwanzschild hat einen im allgemeimen dreieckigen Umriß.
Die Basis bildet, entsprechend dem Hinterrande des 4. Nachleibs-
Segmentes, einen flachen Bogen. Die Länge des Schildes ist gleich
“s seimer Breite, die Hinterränder bilden je einen flachen Bogen. In
seinem vorderen Teile zeigt es völlig die Skulptur der übrigen Ringe,
sogar stärker als die Nachleibsringe; es hat einen ganz außerordentlich
stark kielartig ausgebildeten Mittelhöcker, der hinten ganz plötzlich
abgeschnitten ist und von dem dahinter liegenden Längskiele durch
eine starke Niveau -Differenz abgesetzt ist. Seitlich von diesem Kiel-
höcker ist die Oberfläche des Schwanzschildes grobrunzlig, man kann
auch eine durch grobe, undeutliche Furchen gebildete hintere Abgrenzung
dieses Teiles wahrnehmen. Die dahinter liegende Region des Schwanz-
schildes ist mit Ausnahme der seitlichen und des hintersten Teiles
punktiert. Die Medianlinie des Schwanzes wird durch emen starken,
schmalen und hohen Kiel bezeichnet, dessen Seiten glatt, dessen Firste
dagegen zerstreut punktiert erscheint. Der Kiel stößt scharf auf den
Hinterrand und zieht diesen zu einer Spitze aus.
Die Unterseite der Segmente bietet wenig bemerkenswertes
dar. Der Hinterrand der Leibes-Segmente zeigt einen schmalen Randwulst;
N
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 79
außerdem findet sich neben der Sternalsutar, dem Hinterrande näher
als dem vorderen, je ein runder, kleiner Tuberkel. Bei dem schmalen
7. Segment, wo die Sutur fast verschwunden und der Randwulst sehr
stark geworden ist, stoßen diese Tuberkeln zusammen und stehen als
ein kleines, schwach zweiteiliges Höckerchen auf dem Wulst selber.
Am 1. Postabdominalring findet sich das Homologon als eine längliche,
schmale, in der Aufsicht schmal lanzettliche, steil hochstehende, nach
vorn und hinten abfallende Leiste zwischen den Grundgliedern des
1. Postabdominal-Fußpaares. Am 2. Paare ist diese Leiste niedriger,
kürzer und breiter; am 3. steht sie, nach hinten in eine schwach
hakenförmige Spitze ausgezogen, empor; am 4. ist die Bildung noch
schwächer geworden und am 5. wegen .der Analplatten überhaupt
nicht festzustellen.
Die Augen stehen, wie die Gattungsdiagnose sagt, auf der Ober-
fläche des Kopfes, während sie bei der Gattung Idotea am Rande
stehen. Das morphologische Verhältnis dieser beiden Befunde ist
folgendermaßen aufzufassen: Bei allen Isopoden sucht eme Kante um
die ganze Peripherie des Tieres herum zu laufen; so auch bei Idotea,
und zwar läuft sie am Kopf mitten über das Auge, ohne freilich an
dieser Stelle die Sehfähigkeit des Auges einzuschränken; denn sie ist
durchsichtig und nimmt deshalb an der Cornea-Bildung teil. Auf diese
Weise kann eine Idotea nach oben, nach der Seite und nach unten
sehen. Bei Glyptonotus hat sich die Durchsichtigkeit der Kante ver-
loren; diese ist derb und stark pigmentiert, verläuft aber, wie bis
Idotea, gerade über dem Auge. Auf diese Weise wird dem Tier das
Sehen nach der Seite genommen; nach oben aber, ebenso wie nach
unten, ist die Haut über dem Auge nach wie vor durchsichtig geblieben.
Somit hat Glyptonotus ein auf der Oberfläche des Kopfes liegendes und
ein auf der Unterseite des Kopfes nahe dem Seitenrande liegendes Auge;
auch dieses letztere hat Cornea-Bildung, wenn auch nicht so regelmäßig
und deutlich, wie das obere (s. Fig. 15 o und o,).
Die beiden Fühlerpaare entspringen neben emander, die inneren
ein wenig höher; der Schaft der inneren wird von dem Schaft der
äußeren um das letzte Glied überragt; der Schaft der äußeren ist
gleich der Länge des Kopfes (ausgenommen den hinteren Randwulst).
Das Grundglied der inneren (Taf. VI, Fig. 13) Fühler ist gebogen, zeigt
eine größere, konvexe, innere Seite, welche sich an den kleinen Stirn-
fortsatz legt, und eine kleine, konkave Außenseite; an der Innenseite
des Vorderrandes trägt es einen Büschel Borsten; quer und schräg
nach innen verläuft über seine Oberfläche eine Furche, welche die
Verschmelzung dieses Gliedes aus ursprünglich zweien anzudeuten scheimt.
Das 2. Glied, schmaler und kürzer, als das 1., trägt auf der Innenseite
50 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien,
des Vorderrandes ein Büschel Borsten, außerdem aber noch ein gleiches
etwa auf der Hälfte seiner Länge, gleichfalls auf der Innenseite. Das
3. Glied, von fast zweifacher Länge des 2., und sehr viel schlanker,
trägt an seinem Vorderrande außen und innen je ein kleines Haar-
büschel. Die Geißel ist durchaus ungegliedert und erreicht nicht ganz
die Länge des 3. Gliedes; ihre größte Breite erreicht sie in ihrem
proximalen Drittel; sie ist schwach sichelförmig gebogen; der konvexe
Rand ist der innere; auf diesem steht in der ganzen Länge ein Kamm
von feinen Borsten.
Die äußeren Fühler (Fig. 15) haben ein ganz schmales, halb-
ringförmiges, nur auf der Unterseite entwickeltes Grundglied, dem drei
weitere, kurze Glieder folgen; das 2. zeigt deutlich die Verschmelzung
aus ursprünglich zwei Gliedern; das 4. ist etwa von anderthalbfacher
Länge des dritten und viel schmaler. Alle haben an der Innen- und
Unterseite ganz nahe dem Vorderrande einen stark beborsteten, queren
Fleck; außerdem tragen sie aber auch, mit Ausnahme des 3. Gliedes,
Borsten an der Außenkante des Vorderrandes.. Am 5. Glied ist der
borstentragende Fleck vom Vorderrande zurück gewichen bis auf die
Mitte des Gliedes; außerdem stehen freilich noch etliche Borsten auf
der ursprünglichen Stelle. Die unversehrte Geißel zeigt 24 Glieder,
deren unterste breit und niedrig sind, während sie sich nach oben ver-
dünnen und strecken. |
/wischen den Fühlern liegt der Stirnzapfen als eine ganz niedrige,
dreieckige, mit der Basis nach hinten und unten gerichtete Platte,
deren Spitze in den etwas knopfförmigen, kurzen Stirmhöcker aus-
gezogen ist.
Das Epistom ist eine ziemlich schmale Platte mit parallelen
Rändern, welche sich in der Mittellinie dachförmig erhebt und hier
außerdem zu einem stumpfen Höcker ausgezogen ist; seine nach oben
und hinten gewandte Ecke ist nach der Basis der großen Fühler zu
epimerenartig ausgezogen.
Die Oberlippe (Taf. VI, Fig. 17) ist eine große, im allgemeinen
dreieckige, mit der breiten Basis nach den Oberkiefern zu gerichtete
Platte, welche längs ihrer Mittellinie eine strichförmige Längsgrube
zeigt; außerdem sitzt, ein wenig auf die Oberkiefer hinaufreichend, der
Basıs der Öberlippe eine ganz schmal Mondsichel-förmige chitinige
Platte auf.
Die Oberkiefer (Fig. 16) sind ganz außerordentlich starke,
hakenförmige Kalkplatten; die proximal mit dem dicken, starken Ende
inserieren, im ersten Teile ihres Verlaufes nach vorn und etwas nach
innen gewandt sind, in der Mitte ihrer Länge sich ziemlich plötzlich
PN VER ® Be
E
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 81
nach unten und innen einbiegen, so daß dieser Ast mit dem der andern
Seite vor der Mundöffnung zusammen stößt. Der linke Kiefer bedeckt,
wie gewöhnlich, den rechten etwas. Der proximale Teil des Kiefers
ist auf der der Außenwelt zugewandten Seite glatt, mit einem Rand-
wulst umgeben, zwischen dem das Niveau der Kieferfläche eingesenkt
ist, nach innen deutlich sich abgrenzend, nach außen allmählich in den
Randwall übergehend. Die nach innen und oben gewandte Grenzfläche
dieses Kieferteiles fällt stark dachförmig nach dem Munde zu ab. Die
nach außen gewandte Fläche des proximalen Kieferteiles ist ähnlich
gebildet, wie die untere; ein Randwall umgiebt die etwas eingesenkte
Fläche. An der konvexen Seite der Knickungsstelle des Kiefers findet
sich eine ziemlich große, unregelmäßig rauhe Region, welche der
Insertionsstelle des hier nicht vorhandenen Tasters zu entsprechen
scheint. Die obere (äußere) Schneide der Außenlade ist normal gebildet;
sie schließt oben, vorn und zum Teil auch neben dem Kiefer bogenförmig
ab. Der Rand des Kiefers ist fast schwarz, proximalwärts dunkelbraun
werdend; diese Zone ist von dem sonst weißen Kiefer durch ziemlich
scharfen Kontur abgesetzt. Die untere (innere) Schneide der Außenlade
‘st am linken Kiefer als kleine, frei hochstehende, etwa viereckige
Platte mit einer darunter und dahinter befindlichen Grube entwickelt,
dunkelbraun, an der Kante schwarz, die Grube hellbraun. Am rechten
Kiefer ist diese Schneide als ein kleiner, hellbrauner, an der Spitze mit
einigen Haaren versehener Tuberkel entwickelt. Die Innenlade ist groß,
mahlzahnförmig, mit einer Fläche nach innen abschließend, die gelb
gefärbt ist und einige schwache Höcker trägt; rund um ihren Kaurand
finden sich einige kleine Haarbüschel.
Die Unterlippe (Taf. VI, Fig. 14) erscheint annähernd herzförmig ;
das schmale, spitz ausgezogene Ende nach hinten gewandt. Hier sind
beide Hälften durch eine tiefe Furche getrennt; im vorderen Teil
weichen die Hälften auseinander und stehen nach außen blattartig
frei hoch. Nach innen und vorn fallen sie dachig nach dem Munde
zu ab; dieser dachige Abfall ist an seinen Rändern fein behaart.
Das 1. Unterkieferpaar (Taf. VI, Fig. 17) ist kräftig. Das
Grundglied ist verhältnismäßig schwach entwickelt und ragt nach innen mit
gerundetem Ende frei vor. Die Außenlade ist hart kalkig und trägt
an den Kanten ihres elliptisch abgestutzten Vorderrandes lange, starke,
schwärzliche Stacheln. Die Innenlade ist viel weicher und trägt am
Ende goldgelbe Borsten.
Die 2. Unterkiefer (Fig. 19) sind klein, mit einem großen Grund-
gliede, welches sich nach innen direkt in die fein behaarte, innere Kaulade
fortsetzt; freilich erkennt man nach außen je eine schwach entwickelte
6
82 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Scheidung dieser beiden Stücke. Der Außenast inseriert mit deutlicher
Kante und trennt sich in zwei annähernd gleich große, an der Vorder-
und Innenseite lang und zart behaarte Blättchen.
Das Grundglied der Kieferfüße (Taf. VI, Fig. 17) ist klein, quer,
undeutlich ausgebildet und nur undeutlich vom eigentlichen Stammgliede
geschieden. Dieses ist ziemlich groß, nach vorn und innen spitz aus-
laufend. Das 1. Tasterglied ist schmal, rechteckig; das 2. dreieckig,
mit der Spitze nach vorn, so lang wie breit; das dritte größer und breiter,
vorn nach innen mit gerundetem, nach außen mit spitz dreieckigem
Lappen. Das 4. Glied ist beträchtlich länger als das 3., distal etwas
erweitert. Das letzte Glied ist klein, oval, und fast so lang, wie die
Breite des distalen Randes des 4. Gliedes. — Die Innenladen reichen
fast so weit nach vorn, wie das 2. Tasterglied. — Der Epipodit hat
ein breites queres, erstes Glied und ein dreieckig-blattförmiges, an der
inneren Ecke des 1. Gliedes eingelenktes, innen proximal ziemlich grad-
kantiges, nach außen und vorn abgerundetes 2. Glied, welches bis
unter das 3. Tasterglied reicht. Das Kinn ist eine ganz schmale, quere
Platte. Die Gegend um das Kinn und die Grundglieder des Stipes wie
des Exopoditen ist nicht so deutlich ausgeprägt, daß man mit voller
Sicherheit die Grenze der Glieder feststellen und diese von der ver-
bindenden Naht scheiden könnte.
Die Beine sind durchgängig sehr kräftig und nehmen in ihrer
Länge von vorn nach hinten zu. Die 3 vordersten Paare sind gleich gebildet.
Das Grundglied hat etwa die Länge der drei folgenden zusammen, ist
schlank und haarlos, auf der Außenseite mit schwach eingedrückter,
breiter Längsfurche; das folgende ist etwas mehr als halb so lang wie
das Grundglied, am Vorderrande behaart; das 5. ist schmal, am Innen-
rande mit einem dicken Haarfılz versehen; der Außenrand ist horn-
förmig ausgezogen und reicht über das 4. Glied weg bis auf das ver-
breiterte 5. Glied; an seiner Innenseite trägt es einen dicken Haar-
filz, an der ausgezogenen Außenseite einen Kamm von Borsten. Das
4. Glied ist (umgekehrt wie das 3.) an seinem Außenteile fast garnicht,
innen zu kräftiger Länge entwickelt; hier trägt es ein dichtes Borstenfeld,
der Außenrand ist nackt. Das 5. Glied ist verbreitert, etwas unregel-
mäßig eiförmig, auf seiner Innenseite mit zwei Reihen von eng anein-
ander stehenden Borstenbündeln, ebenso am Vorderrande außen mit
einem Borstenkamm versehen. Das kräftige Endglied zeigt außen zwei
breitere und stärkere, innen zwei schmalere und flachere, filzig behaarte
Längsfurchen. — Die übrigen 4 Beinpaare sind sehr kräftig; das aus Glied
l und 2 verschmolzene Grundglied ist stark und hat auf semer Außenseite
zwei Längsleisten, die als Fortsetzungen des distalen Randes des Gliedes
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 83
beginnend, gegen die Mitte des Gliedes zu nahe an einander treten und sich
proximal wieder entfernen. Zwischen diese Leisten ist das Glied aus-
gehöhlt und ziemlich weich, so daß die harte Chitindecke des Gliedes
wie ein eingerolltes Blatt erscheint, dessen Ränder nicht ganz bis an
einander reichen. Innen am Distalrand steht ein Kamm kleiner
Stacheln. Das 3. Glied ist bedeutend kürzer, als das 1., proximal
dünner, distal kolbig verbreitert, im Durchschnitt dreieckig, ebenso
wie alle folgenden Glieder. Am Vorderrande hat es, innen wie außen,
Borsten und Stacheln, und zwar innen größere, außen kleinere. Außer-
dem finden sich längs der Innenseite des 4. und 5. Beinpaars zwei,
auf der entsprechenden Seite des 6. und 7.
zwei Längsreihen angeordnete Stachelkämme. Das 4. Glied ist ganz
dagegen drei quere, in
kurz, an seinem Vorderrande außen hornförmig ausgezogen und trägt
am Vorderteile des distalen Randes zwei, am hinteren eine Stachelleiste,
außerdem eine mitten auf dem Gliede an der Innenseite. Das 5. Glied
ist etwa so lang wie das 3., am distalen Rande bestachelt, auf der
Innenseite mit 6 m zwei Längsreihen angeordneten Stachelkämmen.
Das 6. Glied ist sehr schmal, etwa von der Länge des 4., am Distal-
rand bestachelt, längs dem Innenrande mit S in zwei Reihen stehenden
Stacheln versehen. Die Endklaue ist kräftig, ohne Furchenbildung und
entspricht dem 7. Glied plus Klaue anderer Isopoden.
Die Brutlamellen sind von den Grundgliedern des 1.—5. Bein-
paares entwickelt. Es liegt ein Stück vor, an dem sie noch klein,
oval und derb lederig sind; ferner ein Bruchstück eines größeren, bei
dem die Lappen groß, etwas unregelmäßig blattförmig und weichhäutig
geworden sind und fast so groß sind, daß sie, an die Ventralfläche
des Tieres gelegt, bis an die Basis der Lamellen der gegenüber liegenden
Seite reichen.
Die drei ersten Pleopoden-Paare sind als Schwimmplatten
ausgebildet, insofern sie eine größere, wenn auch an und für sich
unbedeutende Starrheit besitzen und an den Rändern eine, freilich ziemlich
schwache, Bewimperung aufweisen; der äußere Ast überdeckt den
inneren fast völlig und ist ein wenig kürzer als der letztere. Von den
beiden Basalgliedern ist das erste klein und niedrig, das zweite ziemlich
groß. Die Platten selber sind sehr schlank eiförmig, die innere, wie
gewöhnlich, mit breiter, die äußere mit spitzerer Basis, — Die beiden
folgenden Paare sind unbewimperte Atemplatten; sie sind schlank
dreieckig, mit grader Innen- und gebogener Außenkante und stark
lappenförmig nach vorn vorgezogener vorderer innerer Ecke. Außen-
wie Innenkante haben in ihrer proximalen Hälfte einen länglich-blasigen,
schräg nach innen und distalwärts gerichteten Hohlraum, der beim
fh
54 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien..
5. Paare kleiner ist als beim 4. Paare, Der jenseits dieser Blasenbildung'
liegende distale Teil der Außenplatten ist durch eine schräge nach
hinten und innen verlaufende Furche abgegliedert, welche beim 4. Paare
in dem mittleren Verlaufe unterbrochen ist, beim 5. ununterbrochen
verläuft, und den Außen- und Innenrand der Platten, wo sie ihn trifft,
etwas .einkerbt. Auf dieser Furche als Basis entspringt am 4. Paare
ein größerer, dem Außenast des Pleopoden aufliegender, zungenförmiger,
freier, platter Zipfel von etwa 4 (2) bis Ys (g') der Pleopodenlänge,
der mit seinem Innenrande dem Innenrande: der Gliedmaße aufliegt;
ferner ein sehr viel kleinerer Zipfel, welcher sich ebenso zum Außen-
rande verhält. Beim 5. Paare ist.der innere Zipfel völlig verschwunden,
der äußere stark verkleinert (s. Fig. 20—24).
Die Uropoden sind stark und fest. Ihr Basalglied ist nicht
festzustellen, sondern ist völlig in das Schwanzschild aufgegangen. Die
zweiten Glieder sind große Platten, welche die Platten der Pleopoden
völlig überdecken. Ihr vorderer und innerer Rand ist durch eine kräftige
Leistenbildung ausgezeichnet. An ihrer hinteren Abstutzung läßt die
Platte die beiden kleinen plattenförmigen Spaltäste entspringen, von
denen der äußere, härtere den inneren, weicheren an Größe überragt
und fast völlig bedeckt; beide sind etwas unregelmäßig oval (s. Fig. 27).
Die Ausmündungen der Genitalien liegen auf einem Paare kurz-
griffelförmiger, platter Stiele (Taf.VI, Fig. 25, p.1), die auf den Seiten einer
queren, dreieckigen Erhebung hinter der das 7. Mittelleibs- Beinpaar
verbindenden Querleiste steht. Sie tragen an der Spitze ein Büschel
kurzer Haare. |
Der Penis-Stiel des 2. Peleopodenpaares (Fig. 25, p.2) ist länger als
der Innenast dieser Gliedmaßen und mißt gut 5 der Länge des Schwanz-
schildes. Die Außenecke des Basalrandes ist weit nach vorn und etwas
nach außen ausgezogen. Die Rinne beginnt an der Innenkante des
Penis, etwa im Niveau der äußeren proximalen Ecke desselben, wendet
sich dann im Bogen gegen die Mittellinie zu und verläuft diese
entlang, eine ziemlich breite, nach der Spitze der Penis zu sich ver-
schmälernde Furche bildend. Das Ende des Penis ist zu einem kleinen,
ausgehöhlten, an den Grenzrändern mit einem Wallrande versehenen
Löffel erweitert, der an der Spitze einen in der Aufsicht nicht bemerk-
baren, ganz flachen Ausguß besitzt (Fig. 26). Legen sich beide Penis-
Stiele an eimander, so bilden die Ausgußöffnungen zusammen ein punkt-
förmiges Loch am Hinterrande des Doppelpenis.
Die Farbe der Oberseite der Tiere ist ein dunkles Grau, in
welches zuweilen etwas Rot, meist aber ziemlich viel Grün gemischt
ist; die Epimeren und das Schwanzschild mit Ausnahme der Spitze
sind schwärzlich gewölkt. Im Leben sahen die Tiere „hummerrot“ aus.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. s5
Länge des größten Stückes vom Stirnzapfen bis zur Schwanz-
spitze 62 mm.
1 ganzes und 4 stark beschädigte Stücke, die bei Sturm ange-
spült waren.
Gattung Notasellus »ov.
Leib im allgemeinen rechteckig, platt. Kopf quer, mit kräftigem
Stirnschnabel. Augen groß, auf beträchtlichen Stielen. Obere Antennen
klein, mit vielgliedriger Geißel; untere Antennen länger als das ganze
Tier, mit sehr langen distalen Fühlerghiedern und sehr langer, viel-
gliedriger Geißel. Mandibeln mit beiden Laden und dreigliedrigem
Taster. Kieferfüße nach dem Geschlecht verschieden. Die Seiten der
Segmente des Mittelleibes in 1 oder 2 Spitzen ausgezogen. Jedes Hüft-
glied trägt ein doppeltes, kleines Epimer. Freie Segmente des Nach-
leibes außer dem großen Schwanzschilde beim g' 2, beim 2 1. — Alle
Mittelleibs-Beinpaare lange Wandelbeine, die drei vorderen länger, als
die vier hinteren. Die drei ersten Paare der Pleopoden beim cf! derb,
beim 2 nur das 1., zu einer unpaaren großen Klappe verwachsene.
Uropoden mit zwei getrennten Spaltästen.
Notasellus Sarsii »nov. spec. (Taf. VII, Fig. 5—28.)
Leib im allgemeinen länglich-rechteckig; die Breite geht etwa
2's Mal in der Länge auf (den Schnabel mitgerechnet); die Seiten-
'änder des Körpers smd etwas gebogen, derart, daß die klemste Breite
am Kopf liegt, sie dann bis zum 4. Segment wächst und vom letzten
Mittelleibs-Segment an wieder abnimmt. Die Segmentierung ist locker.
Eine allgemeine Oberflächen-Skulptur des Hautpanzers ist vorhanden,
aber nur schwach, oft kaum sichtbar, ausgeprägt.
Die Gestalt des Kopfschildes im allgememen (ohne den
Schnabel) ist em queres Rechteck, dessen Breite das dreifache semer
Länge beträgt; Vorder- und Hinterrand sind parallel, der erste schwach-
konkav, der andere schwach-konvex. Das Profil des Kopfschildes steigt
nach vorn kräftig herab. Die vorderen Seitenecken sind nach vorn
spitzig ausgezogen und etwas nach oben gerichtet. Die Mittellinie trägt
nach vorn einen Vogelschnabel-artigen, erst ein wenig nach oben, dann
nach unten gebogenen, spitzen, schmalen Stirnschnabel, der die Länge
des Kopfschildes fast oder ganz erreicht. Die außerhalb der Augen
liegende seitliche Partie stellt einen dreieckigen, nach vorn, unten und
außen gerichteten Lappen vor, der nach vorn ein wenig über das
Niveau des vorderen Augenrandes hmausragt. Die Augen stehen auf
der Dorsalfläche des Kopfschildes, sehr nahe dem Rande, auf einem
sehr kräftig erhabenen Höcker, sodaß sie wie kurzgestielte Dekapoden-
Gattung
Notasellus.
Notasellus
Sarsii,
s6 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien,
Augen erscheinen. Der Höcker ist in der Aufsicht elliptisch, etwas
länger als breit, von halber Länge des Kopfschildes. Die Augen selber
sind groß und wohlgebildet, nierenförmig, und nehmen den größten
Teil der Oberfläche des Höckers ein; ihre Länge ist etwa gleich einem
Drittel des Kopfschildes.
Die Oberfläche des Kopfes zeigt die typische Regionen- und
Höckerbildung, doch so schwach, daß sie nur bei Anwendung schräger
Beleuchtung, und oft auch dann noch nicht erkannt werden kann.
Ueber der Mittellinie liegt eine flache, nach hinten etwas breiter
werdende, und hier mit einem Längseindruck versehene Erhabenheit;
zwischen ihr und dem Augenhöcker liegt je ein kleiner Längshöcker,
die Augenhöcker sind, wie schon betont, sehr stark ausgebildet; die
Stirnhöcker liegen vor den Mittelhöckern, etwas von der Mittellinie
entfernt. Vor diesen Höckern befindet sich nahe dem Stirnrande und
diesem parallel ein ziemlich breiter, flach furchenförmiger Eindruck.
Die Vertiefungen zwischen den Höckern waren bei einem Stück be-
sonders ausgeprägt und sind Fig. 12 dargestellt worden.
Auf den Mittelleibs-Segmenten ist der Mittelhöcker im
allgemeinen stark ausgeprägt; auf den beiden letzten Mittelleibs-
Segmenten ist er breit und mäßig deutlich entwickelt; auf den vor-
deren dagegen ist die Bildung besonders deutlich. Ein sehr deutlicher
Höcker steht ferner auf jedem Segment nahe dem Seitenrande; zwischen
ihm und dem Mittelhöcker finden sich etwa drei (manchmal auch mehr,
und dann nicht in einer Reihe stehend) undeutliche, flach und unregel-
mäßig ausgebildete Erhabenheiten.
Die Mittelleibsringe zeigen eine im allgemeinen gleichmäßige
Ausbildung; sie sind, von oben betrachtet, schmale Ringe mit einem
oder zwei seitlichen Fortsätzen und außerdem wirklichen, abgegliederten
Epimeren. So kann es geschehen, daß Segmente, wie das 2. und 3.,
auf jeder Seite vier Fortsätze tragen.
Das 1. Mittelleibs- Segment hat einen queren oder schwach
konkaven Vorderrand; der Hinterrand zeigt eine ziemlich stark konvexe
Bildung; das 2., 3. und 4. Segment hat am Vorderrande noch eine,
nach dem Schwanze zu immer schwächer werdende Ausbuchtung; am
5. ist der Vorderrand im allgemeinen wieder grade zu nennen, während
sein Hinterrand sich an den Ecken schon etwas nach hinten wendet.
Am 6. Ringe weisen die seitlichen Teile schon vernehmlich nach hinten,
am 7. ıst der Vorderrand stark konvex, der Hinterrand noch viel
stärker konkav.
Der Seitenrand des 1. Segmentes geht vorn rechtwincklig in den
Vorderrand über; seime hintere Hälfte ist zu einem zungenförmigen,
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 87
querstehenden, seitlichen Lappen ausgezogen, dessen Länge etwas
größer ist, als seine Breite. Das Epimer tritt an der vorderen Ecke
des Seitenrandes hervor. Das 2. und 3. Segment hat sowohl die vor-
dere wie die hintere Ecke des Seitenrandes in einen queren, schmal-
zungenförmigen Lappen ausgezogen; zwischen beiden tritt das Epimer
heraus. Am 4. Segmente ist das Vorderstück der Seitenkante zu einem
ganz schmalen, queren, zungenförmigen Lappen ausgezogen, während
die hintere Ecke nur das Rudiment emes solchen Lappens_ zeigt;
das Epimer tritt an der Seitenkante des Segmentes hervor. Am
5.—7. Segment ist von dem Lappen der Hinterecke nichts mehr zu
bemerken ; dieselbe ist zuerst rechtwinklig, nach dem Schwanze zu immer
stumpfwinkliger werdend, abgerundet; der Lappen der Vorderecken des
Seitenrandes ist viel kräftiger und breiter entwickelt, als an den vorher-
gehenden Segmenten; am 5. ist er noch quer gestellt, am 6. weist die
Spitze und am 7. der ganze Lappen stark nach hinten. Die Epimeren
dieser drei Segmente treten an den Hinterecken hervor.
Die Epimeren laufen an ihrem Rande in zwei Lappen aus,
von denen der vordere der umfangreichere und rundere ist, während
der hintere schmal zungenförmig erscheint; am 5. bis 7. Segment ist
der hintere rudimentär und sitzt als Zahn auf dem großen, rundlich
dreieckigen vorderen.
Freie Nachleibsringe sind beim &' zwei vorhanden; der erste
schmal halbmondförmig, der zweite schmal ringförmig entwickelt; beide
zusammen kommen an Länge nur einem Drittel der Länge des letzten
Mittelleibsringes gleich. Beim 2 ist nur ein freier Nachleibsring vor-
handen. Das Schwanzschild ist breit blattförmig, um die Hälfte breiter
als lang. Seine Gestalt läßt sich am besten ursprünglich als Kreis-
scheibe denken. Die Basis ist dann schwach ausgerandet durch die
beiden freien Nachleibs-Segmente; nimmt man diese dazu, so ist der
Kreisbogen vollständig. Auch die Seitenränder des Schwanzschildes
nähern sich sehr einem Kreisbogen. Etwa in der Mitte der Länge des
Schildes findet sich am Rande je eine den sonst auftretenden Seitenecken
des Telsons nicht homologe Vorbuchtung. Der Hinterrand des bisher
kreisförmig gedachten Schwanzschildes ist breit abgestutzt, die Mitte
und die Seitenecken der Abstutzung zu rundlichen kurzen Lappen
ausgezogen, der mittlere ist meist länger, die seitlichen manchmal
etwas kantig. (S. Fig. 28; in Fig. 16 ist das Schild ausnahmweise
stark kantig.)
Die Antennen des 1. Paares (Taf. VII, Fig. 9, 16) zeigen ein
starkes und ziemlich langes Grundglied, dem ein zweites, nicht ganz so
langes, sehr viel schmaleres, distal etwas verbreitertes Glied folgt; das
ie 0)
g Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
3. Glied ist etwas kürzer als das 2. und sehr viel dünner; das 4. ist kurz,
ringförmig. Der ganze Antennenschaft ragt nach vorn bis gegen das
Einde des 4. Gliedes der äußeren. Die Geißel ist etwa so lang wie
der Stiel und überragt etwa noch die beiden proximalen Drittel des
5. Gliedes der äußeren. Das 1. Geißelglied ist ziemlich lang; im ganzen
sind etwa 25 vorhanden.
Die Antennen des 2. Paares (Taf. VII, Fig. 16) sind sehr lang,
um die Hälfte länger als der Körper des Tieres. Der Stamm- ist so
lang, wie Schnabel, Kopf und die fünf ersten Mittelleibs-Segmente,
die Geißel so lang wie der Körper ohne Schnabel. Das Grundglied
ist kurz, ringförmig; das 2. groß, auf der Innenseite ausgezogen und
weit nach vorn reichend; an der Außenseite der Vorderkante trägt es
die schmale Schuppe, welche die Länge des Gliedes nicht ganz erreicht.
Das 3. Glied ist ganz klein und schmal und nur auf der Außenseite
entwickelt; das 4. ist kurz, breit ringförmig und auf der Innenseite
vorgezogen. Das 5. Glied ist lang, etwa gleich der Länge des 2. bis
5. Mittelleibs-Segmentes; das 6. ist ganz wenig länger und schmaler.
Die Geißel besteht aus einem langen Grundgliede, welches nach dem
distalen Ende zu ganz schmale Andeutungen emer Ringelung zeigt,
ferner aus sehr vielen, über den größten Teil der Geißel hin ganz
schmalen, sich allmählich verlängernden, beim 130. Ringe etwa in Länge
und Breite gleichen, und an der Spitze der Geißel in der Länge über-
wiegenden Gliedern. Ein mittelgroßes Stück hat etwa 188 Glieder.
Das Epistom berandet die schmal eiförmige Oberlippe nach
vorn mit zwei schmalen, im Sinne der Oberlippe, also konvex ge-
schwungenen Schenkeln, die sich nach ihren Enden zu ganz schwach
S-förmig, also schwach konkav, nach außen wenden. Der Mittelteil
des Epistoms ist als eine beträchtliche, annähernd gleichseitig-drei-
eckige Platte ausgebildet. Die Ecken, welche nach den Schenkeln zu
liegen, zeigen eine schwache Höckerbildune.
Der Oberkiefer (Fig. 6,11) weist vielerlei, in den verschiedensten
Richtungen des Raumes ausgebildete Merkmale auf, sodaß mit der
Zeichnung, die ja den Kiefer nicht orientiert, sondern liegend darstellt,
zugleich in jedem Falle die Beschreibung verglichen werden muß. Der
Kiefer besteht aus dem kräftigen, nach innen und etwas aboral gerich-
teten Grundteil und dem im stumpfen Winkel sich davon absetzenden,
direkt nach innen gewandten Endteil. Derselbe trägt am Kaurande,
am weitesten nach vorn gelegen, eine stumpf gezähnelte Spitze;
außerdem, weiter oralwärts und proximal, einen spitzigen, am Ende
etwas gezähnelten Fortsatz und einen in der Richtung des Kaurandes
stehenden Kamm von Kauborsten. An beiden Kiefern sind die am
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 89
weitesten nach vorn gelegenen Borsten zu einigen soliden Zähnen ver-
schmolzen. Diese drei Bildungen zusammen stellen die Lade des
2. Gliedes vor. Die Lade des 1. Gliedes ist ein ziemlich langer, dieker
Fortsatz, der sich vom Grundteil des Kiefers aus, etwa da, wo der
Taster inseriert, nach der Medianlinie des ganzen Tieres zu absetzt.
Sein Ende ist in einer oral-aboralwärts gestellten lang-elliptischen, am
Rande etwas zähnig unebenen Fläche abgestutzt. Der Taster ist, wie
gewöhnlich, dreigliedrig; das 2. Glied ist das längste, das 1. und
3. Glied gleich groß, von wenig mehr als halber Länge des 2. Gliedes.
Das 1. Glied ist am distalen Ende mit einer starken einfachen Borste,
das 2. gegen das distale Ende zu mit einer großen gekämmten Borste
und einer bogenförmigen Reihe etwas kleinerer, ebenso gestellter Borsten
versehen. Das Endglied ist länglich-elliptisch, der äußere Rand ge-
zähnelt, distal mit emer Reihe auf den Zähnelungen stehender, unge-
kämmter, kürzerer Borsten.
Der Unterkiefer (Fig. 8) besitzt ein wie gewöhnlich undeutlich
gebildetes und vorläufig nicht völlig verständliches Grundglied außer
den eigentlichen beiden Laden. Die äußere ist kräftig, in ihrer Bildung
an den Oberkiefer erinnernd, mit vielen teils gekämmten, teils glatten
Chitinstacheln am distalen Ende und emer filzigen Behaarung an dem
distalen Teile der Innenkante. Die Innenlade ist viel schwächer als
die äußere, am distalen Ende mit dicken, jedoch mäßig starren
Haaren besetzt.
Das 2. Paar der Unterkiefer (Fig. 7) zeigt eine große,
elliptische Innenlade mit Haaren und schwachen Stacheln am Innen-
rande. Das 2. Glied- ist groß und schickt von seinem basalen Teile
eine längliche Lade nach vorn; außerdem besitzt das Glied noch eine
eigene, freie Entwicklung, von wo aus der eingliedrige, gleichfalls zu
einer Lade umgebildete Taster entspringt. Die beiden Außenladen
haben schwache Beborstung an den Innenrändern und außerdem am
distalen Ende einige wenige, schlanke, ungekämmte Stachelborsten.
Die Kieferfüße (Fig. 5, 10, 26) zeigen je ein kurzes, queres
Angelglied, dem ein sehr großes 1. Glied folgt. Auf der aboralen Fläche
setzt es sich durch eine Furche von der breiten halbschaufel-förmigen
Lade ab. während es auf der oralen Fläche direkt in dieselbe übergeht.
Die’ Innenkanten des Laden rollen sich ein und begegnen gegenseitig
in der Mittellinie des Tieres mit dem medianen Teile der eigentlich
aboralen Fläche; den festen Schluß besorgen eine Anzahl ganz kurzer,
am Ende fast kugelig angeschwollener und umgebogener Chitinhaken,
die besonders auf der linken Lade stehen. Am vorderen Rande der
Lade stehen eme Anzahl dunkler Chitinborsten, die außen etwas kräftiger
90 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
sind als innen. Der Vorderteil der Oralfläche ist mit kurzen, dunklen
Chitinbörstchen sammetartig behaart. Das 2. Glied ist kurz und breit,
auswärts distal etwas ausgezogen. Das 3. Glied ist groß, so breit wie
das 2., so lang wie breit, an der vorderen Innenecke mit einigen steifen
Haaren. Das 4. ist viel schmaler als das 3., außen so lang, wie breit,
innen viel schmaler, an der vorderen, inneren Ecke behaart. Das 5.
und 6. Glied sind ganz schmal, das 6. etwa so lang, wie das 4., das |
5. etwas länger. Das 5. ist an der distalen Kante mit einem Kragen |
von steifen Haaren, das 6. an seiner ganzen Spitze mit steifen Haaren |
besetzt. Auf der oralen Fläche bemerkt man, daß auf dem 4. (dritt- |
letzten) Gliede die völlige, wohl konturierte und durch ihre größere |
Dicke sich absetzende Fortsetzung des vorletzten Gliedes wahrzunehmen |
ist, daß sich sogar eine schwache Spur des Innenkonturs noch auf das
viertletzte Glied verfolgen läßt. Es ist diese Bildung kaum anders zu
deuten, als indem man, wie das oben p. 4 für die Cariden ausein-
ander gesetzt ist, den Taster als eine Verschmelzung des Endopoditen
und Exopoditen auffaßt, derart, daß der Exopodit den beiden letzten
Gliedern nebst den äußeren Randpartieen der vorhergehenden Glieder
entspricht, und die nach innen davon liegenden, vorspringenden Ver-
breiterungen des 2., 3. und 4. Gliedes dem Endopoditen entsprechen
(s. Fig. 10). —
Je nach den Geschlechtern findet sich ein ausgeprägter Dimor-
phismus des Tasters; insofern die drei distalen Glieder beim 5! so stark
verlängert sind, daß der Taster das Hauptglied samt der Lade um das
anderthalbfache von deren Länge nach vorn überragt (Fig. 26), während
Hauptglied und Lade vom Taster des @ nur um seine eigene halbe Länge
überragt wird. Der 5‘ Taster ist auf dem Bilde Taf. VII, Fig. 16, wo
er vollständig den Habitus eines Pereiopoden hat, mit x bezeichnet. —
Der Epipodit ist so lang, wie das Angelglied, Hauptglied und 1. Taster-
glied der Gliedmaße, mit geradem Innen- und gebogenem Außenrand ;
beim $ ganz schmal, spitz lanzettlich auslaufend, beim 5 von mehr ei-
förmiger Wölbung, stumpfer endigend, in Fig. 26 jedoch gleichfalls spitzig.
Die Pereiopoden sind durchweg nach demselben Typus gebaut;
alle inserieren am äußersten Körperrande. Das 1. Glied ist selbst-
ständig ausgebildet und gelenkt frei, sowol mit dem Segment wie dem
2. Gliede. Nach außen trägt es zwei Fortsätze, welche seitwärts über
die Seitenkanten des Segmentes frei herausragen und die Pigmentierung
der Rückenfläche des Segmentes aufweisen. Diese Fortsätze sind die
Homologa der Epimeren und bilden (wie auch bei den andern Aselliden)
den besten Beweis für die Homologisierung der Isopoden-Epimeren als
Stücke des 1. Gliedes. — Das 2. ziemlich lange Glied wendet sich nach
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 91
der Mittellinie des Bauches zu, direkt nach innen, und schemt bei
fast jeder Stellung der Beine dem Bauche des Tieres angedrückt
getragen zu werden. Glied 3 und 4 sind kürzer, unter sich etwa gleich
lang, 3 distal ein wenig verbreitert, 4 in eine kräftige, äußere, distale
Ecke auslaufend, Glied 5 ist dick, das längste (nur beim 4. Paare
etwas kürzer) breit und flach ausgebildet. Das 6. ist ganz außer-
ordentlich viel dünner als das 5., bei den drei ersten Paaren kürzer,
beim 4. länger, beim 5.—7. etwa ebenso lang wie das 5. Glied. Das
7. Glied ist kurz, eiförmig, und trägt drei Endkrallen, von denen die
eine etwas schwächer ist. — Alle Pereiopoden sind behaart mit ein-
fachen, dünnen, aber ziemlich starren Haaren, die unteremander ver-
einzelt stehen oder in kurze quere Reihen angeordnet sind.) Die
proximalen Glieder sind schwächer behaart, als die distalen; das 6. Glied
zeigt die stärkste Behaarung; auch auf den Epimeren stehen einzelne
Haare. — Hinsichtlich der relativen Länge der Gliedmaßen kann man
kurz sagen, daß die letzten vier sehr viel kürzer sind, als die ersten
drei, und daß beide Gruppen unter sich im allgemeinen gleich lange
Glieder aufweisen. Bei den guten Exemplaren der Ausbeute sind alle
Beine zu einem dichten Bündel nach unten aneinander gelegt; bei dem
(Taf. VII, Fig. 16) dargestellten, etwas weich gewordenen Stücke fehlt
auf jeder Seite das 1. Paar; die andern Gliedmaßen hatten sich ver-
schieden stark ausgestreckt, so daß die Art, wie sie über die Segment-
yänder herausragen, ein ungefähres, aber nicht durchaus genaues Bild
der relativen Beinlänge darbietet. Ein Geschlechtsdimorphismus hin-
sichtlich der Pereiopoden scheint nicht vorhanden zu sein; wenigstens
lassen die vorliegenden Stücke, wenn man sie nicht opfern will, ein
derartiges Verhältnis nicht erkennen. Taf. VII, Fig. 13 stellt das 3.,
Fig. 14 das 6. Beinpaar eines 6? dar; Fig. 15 zeigt das Ende des
3. Paares.
Die Nachleibs-Gliedmaßen bieten, wie bei den Aselliden
überhaupt, viel charakteristisches. Zwischen beiden Geschlechtern herrscht
ein erheblicher Dimorphismus. Beim 2 ist das 1. Paar (Fig. 18) zu einer
einzigen großen, annähernd kreisrunden, hinten etwas seicht ausgekerbten,
derben Platte verschmolzen, hinter der die übrigen, nachfolgenden Pleo-
podenpaare völlig versteckt liegen. Das 2. Paar (Fig. 23) hat ein großes
Basalglied, einen sehr großen gerundet viereckigen Innenast und einen
länglichen, zweiteiligen Außenast. Das Basalglied ist in seinen Einzel-
heiten nicht ganz deutlich zu erkennen und zu beschreiben. Die Form
des Innenastes entwickelt sich aus einer stumpfen Eiform, wobei der
nach innen weisende Rand grade abgeschnitten ist. Am Hinterrande
stehen einige wenige bewimperte schlaffe Haare. — Der Außenast ist
99 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
länger, aber viel schmaler als der Innenast; er entspringt auswärts am
Basalgliede, mit seinem gerundeten Vorderrande die Insertionsstelle
lappenartig nach vorn weit überragend, an der Insertionsstelle selber
scharf eingezogen. Die distale Abgliederung ist oben schlank halbeiförmig,
mit grader Basis und sich sanft nach der Spitze zu zusammenneigenden
Seitenrändern. — Die Form des 3. Paares (Fig. 24) entwickelt sich leicht
aus der des vorangehenden. Das Basalglied ist undeutlich; der Innenast
ist nach dem Ende zu etwas spitziger als der des 2. Paares. Der
Autenast ist breiter als am vorangehenden Paar, die distale Absgliederung
viel kürzer und am Hinterrande mit einigen schlaffen Haaren versehen. —
Am 4. Paare (Fig. 25) ähnelt der Innenast durchaus dem des 3. Paares;
der Außenast hat seine distale Abgliederung eingebüßt und ist mit seinem
Außenrande völlig mit dem Außenrande des Innenastes verwachsen, so-
daß er als ein den Außen- und Hinterrand des Innenastes umgebender,
umgeklappter Saum erschemt. — Ein 5. Paar der Pleopoden ist nicht
vorhanden; welchem Paare anderer Isopoden das ausgefallene Paar
entspricht, ist vorläufig nicht festzustellen. — Das 6. Paar der Pleopoden
ist als Rudiment vorhanden und wird bei den Schwanzfüßen be-
handelt werden.
Die Pleopoden des 5 sind sehr charakteristisch. Das 1. Paar
(Fig. 17, 19, 20) stellt zwei gesonderte, symmetrische, sehr derbhäutige
Platten dar, die in der Mittellinie ganz dicht aneinander stoßen. Das
Basalglied und die beiden Äste sind jederseits zu einem einheitlichen Stück
von der halben Länge des Schwanzschildes verschmolzen. Jeder Pleopode
ist im allgemeinen schlank dreieckig; weit über die Hälfte des proximalen
Teiles wird vom Basalglied eingenommen, in dessen grader Fortsetzung
sich der gleichfalls schlank dreieckige Innenast befindet. Der Außenast
ist grade so gebildet wie der Innenast und sitzt dem Basalteil schräg
auf, mit der Spitze den Außenrand des Pleopoden überragend. Der
Hinterrand des Innenastes und der Außenrand beider Äste ist mit einigen
kleinen, aber starren Haaren besetzt. Außerdem finden sich einige
Bildungen, deren morphologischen Wert ich nicht anzugeben vermag,
nämlich an der Spitze jedes Spaltastes eine kleine aufgesetzte, durch eine
schwache Linie längsgeteilte Spitze, und auf der dem Körper zugekehrten
Fläche jedes Basalgliedes: eine schräg nach außen frei hochstehende,
rundlich dreieckige, harte, kleine Platte (Fig. 20). — Das 2. Pleopodenpaar
(Fig. 21, 22) ist, wie gewöhnlich, durch die Penisstiele ausgezeichnet. Das
Basalglied ist mit dem großen dreieckigen, nach außen gerundeten Außen-
ast ziemlich innig verschmolzen, doch kann man auf der oralen Fläche
(Fig. 22) die Naht erkennen. Der Innenast sitzt als eine schmale
Platte der oralen Fläche des Außenastes auf, mit diesem fest ver-
®)
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
)
CN
wachsen; nur am distalen, über den hintersten Teil der Innenkante- des
Außenastes hinausragenden, etwas erweiterten Ende zeigt er eine freie
Entwickelung. Von der Innenfläche, dem Hinterrande etwas näher als
dem vorderen, des Innenastes entspringt der zweigliedrige Penisstiel.
Das Grundglied ist eiförmig, nach vorn gerichtet; das Hauptglied ist
platt säbelförmig, nach der Spitze zu allmählich verjüngt, nach hinten
und mit der Spitze etwas nach außen gewandt; die Rinne beginnt mit
einer ovalen Aushöhlung, erhält dann aber parallele, den ganzen
Penisstiel entlang ziehende Ränder. — Die folgenden Pereiopodenpaare
sind dünnhäutig; doch kann ich sie nicht beschreiben, weil ein ganz be-
sonders ungünstiger Tag mir die Präparate nicht gelingen ließ, und
das spärliche Material nicht weiteren Untersuchungen vorenthalten
werden durfte.
Die Bildung der Schwanzfüße ist eine ganz eigentümliche und
erklärt zugleich die Morphologie des Schwanzschildes der Aselliden. Die
Merkmale der Bauchseite des Schwanzschildes erhellen sofort aus den
bei Limnoria und Chelonidium gewonnenen Gesichtspunkten. Vom Grunde
des Schildes (Fig. 25) an den Seiten entlang läuft em umgeschlagener
Rand, wie er bei Gelegenheit von Cymodocella tubicauda (s. oben
pag. 73) und Chelonidium punctatissimum (s. oben pag. 54) genauer
besprochen ist. Dieser Rand ist außerordentlich weit umgeschlagen,
sodaß unter ihm tiefe seitliche Längsnischen sich befinden. Dieser
Rand schließt, gerade wie bei den soeben angezogenen Formen
(und bei den meisten Isopoden überhaupt) nach hinten mit der stets
die Einlenkungsstelle des freien Teiles der Uropoden kennzeichnenden
Ecke ab. Dieser ganze Rand entspricht, wie oben mehrfach erwähnt
und bei Limnoria (s. oben pag. 61) bewiesen ist, dem Grundgliede
der Uropoden. Seine (in den Beschreibungen als Seitenecke des
Schwanzschildes bezeichnete) distale Ecke liegt meist m einem mittleren,
häufig auch in einem vorderen Bereiche des Schwanzschildes; bei
andern, wie z. B. bei Chelonidium und bei allen Aselliden liegt sie am
Ende des Seitenrandes; und da nach innen von der Ecke das 2. Glied
der Uropoden entspringt, so ist es klar, daß bei den Aselliden, wie
es auch die Familien-Diagnose sagt, die Uropoden frei vom Hinterrande
des Telsons entspringen. Bei sehr vielen Sphaeromiden läßt sich nun
von der Seitenecke des Schwanzschildes (1. Glied der Uropoden) noch
ein nach hinten und innen ziehender Rand erkennen, dessen Homologie
durch den Befund von Chelonidium festgestellt ist; er entspricht zum
Teil einem nach innen gerichteten Fortsatze des Grundgliedes, zum
Teil den davon entspringenden Epipodien-artigen Gebilden. Diese
Bildungen, die bei Chelonidium in ihrer Wertigkeit klar zu erkennen
Jaera
antarctica.
94 Pleffer, Krebse von Süd-Geoıgien.
waren, sehen wir bei Cymodocella verschmolzen; hier wie da aber stießen
die beiderseitigen Teile in dem ventralen Hinterrande der Mittellinie
zusammen. Die gleiche Bildung findet sich bei vielen Aselliden
und auch der vorliegenden Gattung; die Epipodialbildungen wölben sich
über die Analgegend hinweg und sind in der Mittellinie zusammen
gewachsen, doch ist die Naht noch mehr-weniger deutlich zu erkennen. —
Das 2. Glied der Uropoden (Fig. 16, 27) mißt an Länge etwa '4 der
Breite des Schwanzschildes; es beginnt dünn und verbreitert sich distal
ziemlich kräftig, ist am distalen Ende schräg abgestutzt und an der
Innenlade ausgezogen. Beide Spaltäste sind lanzettlich, der innere
etwas größer als der äußere; sie entspringen getrennt. Ihr Rand ist
kräftig sägezahnartig ausgebuchtet; an den Sägezacken stehen Kämme
von einfachen Borsten. — Die Analöffnung findet sich, abweichend von
den meisten übrigen Isopoden-Familien, am Ende des Schwanzschildes; es
schemen daselbst auch Rudimente der Analplatten sich vorzufinden.
Demnach ist der die Hauptmasse des 7. Nachleibssegmentes anderer
Isopoden ausmachende, hinter der Analöffnung liegende Teil bei den
Aselliden garnicht entwickelt.
Geschlechtsdimorphismen. Die Merkmale des Tasters der
Kieferfüße und der Penis-Stiele sind schon oben pag. 90 und 95 aus-
einander gesetzt. Die Brutplatten finden sich als große, breit ovale
Platten am 2., 3. und 4. Mittelleibs-Segment entwickelt. Sie sind ganz
außerordentlich dünn und völlig durchsichtig, sodaß ihre Grenzkonturen
nur mit Schwierigkeit aufzufinden sind.
Die Farbe der guten Stücke ist ein ganz helles bräunliches gelb-
grau, die der schlechteren Stücke dunkelgrau; die ganze Rückenfläche
des Leibes ist mit unzählig vielen, ganz kleinen violetten Punkten über-
sät, welche auf den erhabenen Teilen fehlen, sodaß diese sich also hell ab-
heben. Auch auf der Ventraltläche findet sich die violette Farbe
vereinzelt, z. B. auf der Bauchseite des Schwanzschildes, und dann in
Gestalt von sternförmigen Chromatophoren (s. Fig. 28).
Etwa ein Dutzend Stücke von meist schlechter Erhaltung, die
meisten Männchen, ausgewachsene und unausgewachsene. Die Notizen
der Sammler über das lebende Tier lauten: „An Tangwurzeln, an
Blättern von Microcystis; tiefe Ebbe; hellbräunlich-schmutziggrau; hell-
bräunlich violett; Rücken gelbbräunlich, unten heller.“ Länge etwa 9 mm.
'Jaera antarctica nov. spec. (Taf. VII, Fig. 1-3.)
(Gestalt sehr schlank, viel schlanker als bei unserer nordischen
Jaera marina; die größte Breite (am vorletzten Mittelleibs-Segment)
ist nicht viel größer, als "Yı der Länge. Die Oberfläche der Haut ist
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 95
glatt und etwas glänzend; die Regionenbildung auf den Segmenten ist
ausgeprägt, jedoch ganz schwach. Die einzelnen Segmente sind locker
an einander gereiht, sodaß nirgends ein eimheitlicher Körper-Umriß
gebildet wird.
Das Kopfschild ist im allgemeinen quer-rechteckig-trapezisch,
nach hinten nur wenig breiter werdend, doppelt so breit wie lang.
Der Stirnrand ist im allgemeinen quer, in der Mitte im eine ganz
stumpfe Spitze vorgezogen, an den vorderen seitlichen Ecken je einen
kleinen, ziemlich spitzigen Zahn bildend. Die Seitenränder wenden
sich, der annähernd trapezischen Form des Kopfschildes entsprechend,
in ganz seicht-konkavem Bogen ganz schwach nach außen und gehen
dann in gerundetem Winkel in den ziemlich graden Hinterrand über.
Eine irgendwie charakteristische Höckerbildung auf der Oberfläche des
Kopfes ist nicht festzustellen; höchstens kann man auf dem mittleren
Teile, wie in der Zeichnung dargestellt ist, zwei ganz schwach erhabene,
neben einander liegende Stellen wahrnehmen. Das Auge ist em ganz
kleiner, unregelmäßiger Fleck nahe der hinteren seitlichen Ecke des
Kopfes, über dem durchaus keine Facettenbildung festzustellen ist.
Die Segmente des Mittelleibes sind auf dem Rücken nur
ganz schwach skulpiert; sie sind im allgememen gleich breit, der Länge
nach folgen sie sich: 3, 1, 7, 2, 4, 6, 5. Die Segmente sind an den
Seitenkanten in schwache Ecken vorgezogen. Beim 1. Segment liegt
diese Ecke vorn und springt scharf nach vorn vor; beim 2. liegt sie
auch vorn, springt aber besonders nach der Seite, wenig nach vorn
vor; beim 3. ist die Ecke etwas größer und stumpfer als beim 2., im
allgemeinen aber gleich gebildet; beim 4. liegt die kleine, gerundete
Feke in der Mitte der Seitenkante. Beim 5., 6. und 7. hat sich die
Ausziehung mit der Hinterecke verbunden; diese ist beim 5. schwach,
beim 6. und 7. stark nach hinten ausgezogen. Die Hinterränder der
Segmente sind im allgemeinen quer, wenden sich jedoch nach den
Seiten zu (wie bei den Aselliden im allgemeinen) an den vier ersten
Segmenten nach vorn, an den drei letzten nach hinten. — Epimeren
sind nicht vorhanden. —
Ein freies Nachleibs-Segment ist als kurze, schmale Spange
ausgebildet.
Das Schwanzschild ist ziemlich bedeutend entwickelt, länger
als die drei letzten Mittelleibs-Segmente; um ein weniges länger als
breit, halbeiförmig, mit grader querer Basis. Sein ganzer Rand ist fen
sägeförmig gezähnelt und fein behaart. An der Einlenkungsstelle der
Uropoden ist es etwas eingeschnitten, der Hinterrand schwach rundlich
ausgezogen. Einige Niveau-Verschiedenheiten sind auf der Rückenseite
96 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
des Schildes zu sehen, doch sind sie unregelmäßig und von anderen
durch frühere Eintrocknung entstandenen Bildungen nicht völlig zu
unterscheiden. Die Mittellinie scheint tiefer zu liegen und von zwei
Kanten umschlossen gewesen zu sein.
Die oberen Fühler sind etwas kürzer als der Kopf; sie
scheinen drei Grundglieder und eme kurze Geißel zu haben; die letztere
ist derartig beschädigt, daß an ihr nichts zu erkennen ist. Die
äußeren Fühler sind abgebrochen.
Von den Mundgliedmaßen ist nichts zu beschreiben; was
man jedoch, wenn auch nur fragmentartig, erkennen kann, stimmt,
besonders hinsichtlich der Kieferfüße, recht gut zu unserer Jaera marina.
Die Mittelleibsbeine (s. Fig. 3 das 6. linke Bein) sind kurz,
im allgemeinen nicht länger als die Breite der Segmente, und im ganzen
gleich lang mit Ausnahme der beiden letzten, die etwas länger sind;
alle sind bei dem vorliegenden, wahrscheinlich weiblichen Stücke gleich
gebildet als Wandelbeine von mittlerer Stärke, etwas kräftiger als bei
unserer Jaera marina, sonst diesen in der ganzen Bildung durchaus ähnlich,
besonders in der charakteristischen Ausziehung der äußeren Ecke des
4. Gliedes. Die ersten beiden Glieder sind verschmolzen; irgend welche
epimeriale Ausziehungen des Hüftgliedes sind nicht genau festzustellen,
doch scheint von der Insertionsstelle der Hüftglieder aus eine verdickte
Stelle nach den oben beschriebenen seitlichen Ecken der Segmente zu
ziehen. Das 3. Glied ist auf seiner Außenseite stark konvex gewölbt,
das 4. dreieckig, an der Außenecke des Distalrandes kräftig ausgezogen,
das 5. und 6. lang, ceylindrisch, etwa gleich lang, das 5. jedoch viel
breiter. Das 7. ist eiförmig, kurz und trägt zwei Krallen. Die sonst
für die Gattung charakteristische 3., kleinere Kralle konnte an keinem
Paare gesehen werden.
Das 1. Paar der Nachleibsfüße ist zu emer derben, großen,
stumpf eiförmigen, die anderen Nachleibsfüße deckenden Platte ver-
wachsen (s. Fig. 2).
Das Grundglied der Schwanzfüße bildet einen breiten, auf
der Bauchseite um die Seitenränder und den Hinterrand des Schwanz-
schildes herumgeklappten Rand. Das 1. freie Glied ist kurz, cylın-
drisch und trägt an seinem distalen Rande einige Haare und die
beiden, neben einander entspringenden, schlank griffelförmigen, am
Ende behaarten Spaltäste, deren äußerer kürzer und schmäler ist.
Ein einziges, sehr mäßiges Exemplar, bezeichnet „1883, 15. August“.
Die Farbe ist bräunlich. Länge vom Kopf bis zum Ende des Schwanz-
schildes 3,2 mm. Da das einzige Stück außerordentlich geschont werden
muß, so ist nur die Insitu-Beschreibung gegeben worden.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 97
Haliacris nov. gen. Munnidarum.
Körper ähnlich dem der Gattung Munna; Kopf und Mittelleib
bilden eine stumpfe Eilinie, der Nachleib hängt als kleines, schmales
Oval daran. Kopf kurz und sehr breit, mit breitem Stirnvorsprung
und spitzen Seitenecken. Augen wohl gebildet, auf langen Stielen.
Innere Fühler kurz, äußere sehr lang. Die vier vorderen Mittelleibs-
ringe groß, lang und breit, die hinteren kleiner, sowol kürzer wie
schmaler. Epimeren an allen Segmenten. Erstes Beinpaar eine schwache
Greifgliedmaße, die anderen lange Wandelbeine, das 2.—4. Paar länger
und kräftiger als das 5.—7. Paar, alle mit zwei Endklauen. Hinter-
leib aus einem freien Segment und dem kornförmigen Schwanzschilde
bestehend. — Hinsichtlich der Pleopoden und Uropoden kann ich
wegen gänzlichen Mangels an Material von Munniden und wegen
der für mich vorhandenen Unzugänglichkeit der besten Arbeiten über
die Familie nicht sagen, welches Gattungscharaktere und welches Merk-
male der Art sind.
Haliacris antarctiea nov. spec. (Taf. VI, Fig. 28—47.)
(restalt zusammengesetzt aus emem ovalen Mittelleib und aus
einem als selbständiges, kleines, hinten zugespitztes Oval daran hängen-
dem Nachleib. Der Mittelleib ist in der Querrichtung ziemlich stark,
der Hinterleib außerordentlich stark gewölbt; in der Längsrichtung ist
die Wölbung schwach (Fig. 28).
Der Kopf ist breit und quer entwickelt, über doppelt so breit
wie lang. Sein Hinterrand, in der Aufsicht gesehen, verläuft im
ganzen quer. Ein Seitenrand ist eigentlich kaum ausgebildet, da
die dicken Augenstiele, welche die ganze Breitseite des Kopfes mit
Ausnahme des vorderen seitlichen Zahnes einnehmen, die Seitenkanten
weit überragen. Der Uebergang des Hinterrandes in den Hinterkontur
des Augenstieles geschieht durch eme kräftige konkave Ausbuchtung.
Die Augenstiele selber erreichen über % der Kopflänge; sie schwellen
nach dem Ende zu kräftig an. Der Vorderrand des Kopfes ist ganz
besonders charakteristisch, insofern der sonst als schmaler Stirnstachel
entwickelte Kopfteil sich zu einer großen quer rechteckigen Platte aus-
gebildet hat und sich breit zwischen die Fühler einschiebt, sodaß die
Grundglieder ganz außerordentlich weit von einander getrennt werden.
Die beiden seitlichen vorderen Ecken sind zu je einem großen, drei-
eckigen, nach außen und oben schräge hochstehenden platten Zahn aus-
gezogen. In der tiefen Ausbuchtung zwischen dem Eckenzahne und
der Stirnplatte liegen die Grundglieder der Fühler, und zwar die der
‘
Gattung
Haliaecris.
Haliacris
antarctica.
98 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
inneren Fühler direkt über denen der äußeren. — Die auf der Ober-
fläche des Kopfes auftretenden Niveau-Verschiedenheiten sind außer-
ordentlich unbedeutend. Vom hinteren Rande entspringend, und sich
quer nach innen und wenig nach vorn wendend, verläuft je eine nach
innen zu versiegende Furche. An der Stelle, wo die Stirnplatte sich
vom übrigen Kopfe absetzt, befinden sich nahe der Mittellinie zwei
symmetrische, ganz kleine, kreisrunde Erhebungen.
Die Mittelleibs-Ringe wachsen an Länge und Breite vom
ersten bis dritten und nehmen an Breite bis zum siebenten allmählich
ab; an Länge nimmt der 4. schon kräftig ab; Ring 5, 6 und 7 sind
Jedoch ganz kurz und bilden nur ganz schmale Spangen. — Epimeren
sind als deutliche Fortsätze des 1. Gliedes der Beine an allen Ringen
vorhanden. — Der quere vordere Teil jedes Ringes zeigt eine kräftige
quere Depression, die sich gegen den hinteren, höher liegenden Teil
des Ringes durch eine Kante absetzt. Am 1. Ringe ist der vordere
Teil kürzer, an den drei folgenden der hintere; am 5. bis 7. Ringe ist
der hintere Teil auf die ganz am Hinterrande liegende Kante reduziert.
Sonstige Skulpturen sind nicht zu erkennen. — Die Hinterkanten der
Ringe verlaufen in der Gegend der Mittellinie quer, nach den Seitenecken
zu wenden sie sich an den vier ersten etwas nach vorn, an den drei
letzten, immer stärker, nach hinten. Die vier ersten Ringe sind seitlich
im allgemeinen quer abgestutzt, sich nicht verbreiternd; die hintere
Ecke dieser Abstutzung ist zahnartig ausgezogen und zwar beim ersten
am stärksten, beim vierten kaum mehr wahrnehmbar; Ring 2 und 3
stellen die Zwischenstufen dar. Die drei letzten Mittelleibsringe ver-
breitern sich kräftig nach den Seiten zu und endigen abgerundet an den
Seitenkanten. — Die Epimeren stellen sich als körperliche, konische,
in der Aufsicht im allgemeinen dreieckige Fortsätze dar. Das 1. Epimer
wird von den Augenstielen verdeckt; an den drei letzten hat sich, von
Segment zu Segment zunehmend, die nach außen weisende Spitze
kräftiger entwickelt und setzt sich etwas vom übrigen Teile des
Epimers ab, kräftig nach außen und hinten weisend.
Der Nachleib besteht aus einem freien Ringe und dem Schwanz-
schilde. Der erste, freie Ring ist ganz kurz und auch sehr schmal,
indem er sich an den Hinterrand des 7. Mittelleibs-Segmentes nur
soweit anschließt, als dieser quer verläuft. Das Schwanzschild ist in
der Aufsicht elliptisch blattförmig mit etwas ausgezogener Spitze und
breit abgestutzter Basis; die Länge ist gleich der Quere; die größte
Breite liegt etwa am Ende des vorderen Drittels. Das Schild ist ganz
außerordentlich körperlich; man könnte es fast kornförmig nennen,
insofern die Ausdehnungen in Länge, Breite und Dicke sich etwa so
a ee PA Ne nn
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 99
verhalten, wie bei einem Weizenkorn. Die Wölbung von vorn nach
hinten ist eine regelmäßig zu- und abnehmende, sodaß das Maximum
in der Mitte der Länge des Schildes liegt. Die Mittellinie entlang
verläuft ein breiter, ziemlich flacher Kielwulst, der gegen das Ende des
Schildes zu die ganze Spitze des Schildes in sich aufnimmt. Die
seitlich von der Mittellinie liegenden Teile des Schildes sind schwach
backenförmig aufgetrieben. Dicht neben der Basis des Schildes befindet
sich zu beiden Seiten des Kielwulstes je eine ganz kleine runde Erhöhung.
Die Antennen des 1. Paares (Fig. 28, 29, 30; siehe auch
Figuren-Erklärung) werden grade nach vorn getragen und reichen
bis über die Hälfte des 5. Stammgliedes der äußeren Antennen;
die Geißel hat etwa die Länge des Stammes, welcher der Länge
der Mittellinie des Kopfschildes gleichkommt. Das 1. und 2. Schaft-
glied sind kräftig und pigmentiert, das 1. etwas länger und dicker;
das 3. und 4. Glied ist pigmentlos, sehr viel dünner als die voran-
gehenden, das 3. kürzer und dicker als das 4. Glied, beide zusammen
so lang wie das 2. Glied. Das 5. und 6. Glied sind noch dünner,
lang und schlank, das 6. etwas kürzer als das 5., das 6. etwas länger
als 3 und 4 zusammen, das 5. um "« länger als das 6. Glied. An
seinem distalen Ende trägt es mnen ein langes, ziemlich dickes, geißel-
artiges Haar und außen das dünne, kurze 7. Glied. Dies trägt an
seinem Distalrande einige kurze Haare und das noch schmalere
und noch kürzere 8. Gl’ed, welches seimerseits wieder in ein Haar
ausgeht, welches dem Haare des 7. Gliedes durchaus gleichgebildet ist.
Es macht diese ganze Bildung den Eindruck, als ob man vorn den
Fall einer doppelten Endgeißel vor sich hätte. — Die im vorigen
gegebene Schilderung, der auch das Bild Fig. 29, 50 entspricht, ist nach
einem kleimen Exemplar mit verhältnismäßig gut erhaltenen Fühlern
entworfen. Das größte Stück stimmt im allgemeinen dazu, doch haben
sich bier anstatt der beiden langen Glieder 6 und 7 vier Glieder aus-
gebildet, sodaß eine Vermehrung dieser Glieder mit dem Alter anzu-
nehmen sein dürfte.
Das 1. Glied der äußeren Antennen (Fig. 31) ist kurz, ring-
förmig, das 2. auf der Innenseite kaum entwickelt, auf der Außenseite
distal in emen kräftigen Fortsatz ausgezogen, der sich durch eine
schwache Furche von dem übrigen Teile des Gliedes absetzt. Die
Vergleichung mit den Aselliden legt klar, daß dieser Fortsatz das
Homologon der Fühlerschuppen anderer Krebse ist. Das 3. und 4. Glied
ist kurz, ringförmig, das 4. länger als das 3.; das 5. und 6. Glied sind
sehr lang und von gleicher Länge, jedes fast doppelt so lang, wie
sämtliche vorangegangenen Glieder zusammen. Die Geißel ist so lang
1*
100 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
wie der Körper des Tieres von der Stirnkante bis zum Ende des
Schwanzschildes.
Der Oberkiefer (Fig. 32) ist ziemlich schwach verkalkt, überall
braun gefärbt. In der Abbildung ist die Gliedmaße von der oralen
Seite gesehen und wie gewöhnlich, verzerrt, insofern er umgekippt ist.
Die Innenlade ist ganz rudimentär, als ein stärker verkalkter Wulst
in der Nähe des Taster-Ursprungs zu sehen. Die Außenlade zeigt
zunächst, wie gewöhnlich, eine flache löffelförmige, gezähnt-gekerbte
Endschneide; ferner eine weiter proximal liegende handförmige, am
Ende gezähnelte Innenschneide, und von dieser entspringend, proximal-
und oralwärts gewandt, einige ziemlich schlaffe Kauhaare. Den rechten
Kiefer habe ich nicht beobachtet; nach der Analogie zu schließen,
würde er anstatt der inneren Schneide eime einfache Spitze haben.
Der Taster ist sehr kräftig; das Proximalstück seines 1. Gliedes ist
auf der Zeichnung verborgen; das 2. Glied hat gegen das distale Ende
zu auf der Außenkante einige wenige gefiederte Borstenstachen. Das
große Endglied trägt auf der Außenseite eimen dichten Kamm kurzer
Haare und am Ende einige gefiederte Bostenstacheln.
Der Unterkiefer (Fig. 33) ist typisch gebildet. Ein die Laden
verbindender Stipes ist nicht festzustellen. Die Innenlade ist schwach
und trägt am Ende eine geringe Anzahl schlaffer, gefiederter Kauhaare ;
die äußere, viel kräftigere trägt am Ende einen dichten Kamm ge-
kämmter Borstenstacheln. Die Außenseite trägt ganz schwache Spuren
der sonst häufig vorkommenden Bedornung (s. z. B. Taf. IV, Fig. 18).
Das 2. Paar der Unterkiefer (Fig. 34) ist typisch gebildet.
Die Lade des 2. Gliedes ist nach diesem zu (und das 2. Glied über-
haupt nach dem 1. Glied zu) nicht scharf begrenzt. Diese Lade sowie
die Tasterlade tragen jede am Ende je drei schlanke, starre Borsten.
Die Kieferfüße (Fig. 35) haben ein großes, ziemlich langes,
quer viereckiges Angelglied, von dem nach vorn das Hauptglied des
Tasters, nach außen der Epipodit entspringt. Der Epipodit zeigt ein
kleines erstes und ein großes, schlank ovales, an der Innenkante abge-
stutztes 2. Glied, welches bis an die äußere, vordere Ecke des 2. Taster-
gliedes reicht. Das Hauptglied des Kieferfußes ist kräftig, sein
Grundteil viereckig, wenig länger als breit; sein Ladenteil etwas
länger als der Grundteil, nach vorn etwas verschmälert, die Außen-
kante gerundet. Die Innenkante des sehr kräftig verkalkten Grund-
teiles schlägt sich sehr weit, die des Ladenteiles schwach nach innen
ein, sodaß die beiderseitigen Gliedmaßen in einer nach oben ver-
schmälerten Fläche zusammen stoßen; einen eigentlichen Heftapparat
konnte ich nicht sehen; auch merkte man beim Praeparieren, daß die
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 101
beiden Gegenstände durchaus nicht fest aneimander hafteten. Am
Vorderrande steht eme Reihe von etwa 8 Chitinstiften, von denen
einige hyaline, spitz pyramidenartige Stachelborsten sind, während die
andern die bekannte gefiederte Form aufweisen. Außerdem findet
sich an der Innenseite ein dichter Fleck kleinerer, unregelmäßig schwach
gefiederter Chitinborstenstachen. Der Taster ist etwa so lang, wie
das Hauptglied mitsamt der Lade. Sein I. Glied ist, wie gewöhnlich,
kurz ringförmig; sein 2. sehr groß, länger wie breit, distal kräftig ver-
breitert, mit ausgezogener Innenecke. Das 3. ist noch nicht halb so
lang, wie das 2., seine Länge gleich 73 seiner Breite, distal schwach
verbreitert, die Innenecke groß und vorgezogen, stumpfer als die des
2. Gliedes. Das 4. Glied ist länger als das 2., an seinem Ursprung
von noch nicht halber Breite des 3., distal um das doppelte verbreitert,
mit vorgezogener Innenecke und schrägem Distalrande. Das 5. Glied
ist klein, noch nicht so lang, wie das 3., von halber Breite des Distal-
randes des 4. Gliedes. Die ausgezogenen Innenecken des 2., 3. und
4. Gliedes, sowie die Spitze des 5. sind mit langen, dünnen, aber
staaren Borsten versehen. Außerdem findet sich an der Innenecke des
4. Gliedes em Bündel weicher Haare und die Außenkante des Endgliedes
ist mit den gleichen Haarbildungen dicht besetzt. Auf der Oralseite
des 4. Gliedes kann man Spuren von der Fortsetzung des Innen-
konturs des 5. Gliedes bemerken.
Die allgemeinsten Merkmale der Gliedmaßen des Mittel-
leibs sind: das 1. Paar sind kurze Greifgliedmaßen, die übrigen lange
Wandelbeine, die drei vorderen Paare kürzer, als die folgen drei.
Bei einem kleinen vorliegenden Stücke mit vollständig erhaltenen Bein-
paaren ist der Unterschied des 2. bis 4. Paares und andererseits des 5. bis
7. Paares ein ganz außerordentlicher, während bei dem großen Stück, dem
freilich das 6. und 7. Paar fehlen, der Unterschied nicht besonders
auffällt. Die Fig. 44, 43, 42 stellen das 1., 4. und 5. linke Bem des
großen Stückes dar. Das 1. Paar (Fig. 44, 45) ist klein und auch wenig
kräftig, bei beiden Geschlechtern in gleicher Weise zu einer Greif-
sliedmaße umgestaltet. Das 1. und 2. Glied sind verschmolzen, zu-
sammen ein klein wenig länger als das 3. Glied; das vierte ist distal
verbreitert und an der Außenecke ausgezogen; hier trägt es eine Borste.
Das 5. ist sehr breit, unregelmäßig viereckig mit schräg abgesetztem
Distalrande und vorgezogener Innenecke. An der Außenecke trägt es eine
schwache Borste, auf der Innenseite jedoch kräftige stiftartige Dornen,
gegen welche sich die Endklaue einschlägt (Fig. 45). Das 6. Glied ist
unregelmäßig eiförmig, scheint hauptsächlich dazu zu dienen, das Ein-
schlagen des 7. Gliedes gegen das 5. zu vermitteln. Das 7. Glied ist
=
102 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
eine sehr schlanke, lange Klaue. — Die übrigen Beinpaare sind in
ihrem proximalen Teile völlig nach dem Muster des 1. gebildet, nur
ist das Grundglied ein wenig selbständiger entwickelt. Beim 3. Glied
ist die Außenecke noch kräftiger ausgezogen, als am 1. Paare. Das
5. Glied ist lang und kräftig, auf der Innenseite mit kleinen Borsten-
stacheln versehen, außerdem mit einigen schlafferen Haarbildungen.
Das 6. Glied ist lang und sehr schlank, am Innenrande mit mehr weniger
starren Chitinborsten. Das 6. Glied ist ganz klein, wie bei den Aselliden,
eiförmig, mit zwei an Größe wenig verschiedenen Endklauen.
Das erste Paar der Nachleibsgliedmaßen ist eine derbe un-
paare Chitinplatte, welche grade in die untere Öffnung des Schwanz-
schildes paßt. Die übrigen Paare sind Atemplatten ; als Schwimmplatte
ist keines ausgebildet. Das 2. Paar hat einen großen länglich dreieckigen
Außenast mit grader Innenkante und spitz zugerundetem Ende. Etwa
das letzte Drittel seiner Länge ist durch eine quere, etwas schräg
nach innen und hinten verlaufende Furche abgegliedert.. Auf der
äußeren Fläche des Innenastes sitzt als kleine, ovale Platte von etwa
halber Länge des Innenastes der Außenast. Fig. 36 stellt diese Glied-
maßen von‘ der äußeren, Fig. 37 von der inneren Fläche dar. — Die
in Fig. 39 dargestellte Gliedmaße scheint zwei Metameren zuzugehören.
Der Außenast ähnelt nämlich durchaus dem gesamten Pleopoden des
auf diesen folgenden Segmentes und ebenso dem auf Taf. VII, Fig. 25
dargestellten 4. Pleopoden von Notasellus. Bei der Vergleichung des
2., 3. und 4. Pleopoden von Notasellus (Taf. VII, Fig. 23 bis 25)
scheint es aber durchaus so, als ob der an der Gliedmaße außen
herumlaufende umgeklappte Rand dem festgewachsenen Innenaste ent-
spräche. Ist diese Anschauung richtig, dann dürfte auch auf den
Taf. VI, Fig. 385 und 39 dargestellten Pleopoden von Haliacris die
Randpartie dem festgewachsenen Außenaste entsprechen; dann stellte
also Fig. 38 den 3. und 4., Fig. 39 den 5. Pleopoden dar. Ist dagegen
auf Fig. 38 das schmalere, oberflächlich liegende Gebilde als Innenast
und die darunter liegende blattförmige Platte als Außenast anzusehen,
so ist auch die in Fig. 39 dargestellte Gliedmaße nur Außenast (mit
ausgefallenem Innenast), und dieselbe Anschauung müßte dann auch
auf Notasellus angewandt werden. — Die Platte, welche als das
Aequivalent des 3. Pleopoden angesehen wird, ist ganz abweichend von
den sonst gewöhnlichen Befunden gebaut; sie ist schmal, ähnelt in
ihrem Habitus dem Außenrande des 4. u. 5. Pleopoden, trägt an
ihrem Ende zwei kräftige (im vorliegenden Falle abgebrochene)
Borstenstacheln und auf ihrem distalen Teile zwei Längsreihen von
Stacheln, zwischen denen die Gliedmaße ausgehöhlt erscheint. Würde
ES
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 103
diese Bildung an einem 2. Pleopoden auftreten, so würde man sie für
den Penisstiel ansprechen. Im vorliegenden Falle muß jedoch mit jedem
Versuch der Deutung zurückgehalten werden, da an dem präparierten
Stück das Geschlecht durchaus nicht festzustellen ist. Es ist das
größte und kräftigste, zeigt aber keine Bildung von Griffeln am
7. Mittelleibs-Segment, andererseits aber auch keine Brutplatten, die ein
viel kleineres Stück in völlig ausgebildetem Zustande aufweist. Fig. 41
stellt das Distalende des 3. Pleopoden dar. Der 4. Pleopode (Fig. 38, 4)
ist blattförmig, dreieckig, mit kräftig verdicktem, als Spitze über den
Innenrand hinausragenden Außenrande. Der 5. Pleopode (Fig. 39)
ist ebenso gebildet, nur reicht die Spitze nicht so weit hinaus.
Die Bauchseite des Telson zeigt eine ovale, nach vorn jederseits
eingekerbte Eingangsöffnung in das hohle Innere; die’ beiden Kerben
entsprechen dem Ansatze der 1. Pleopodenplatte; die ganze Eingangs-
öffnung wird, von einem doppelt konturierten, nach dem Innern des
Telson zu geneigten Randsaume umgeben. Die Uropoden entspringen,
dem Hinterrande ziemlich genähert, dieht neben dem Randsaume,
durch eine Kielbildung mit ihm verbunden. Es ist nach der Homologie
anderer Schwanzschilder anzunehmen, daß der herumlaufende Randsaum,
soweit er sich vor dem Ansatze der Uropoden befindet, dem Grund-
sliede derselben entspricht. Der freie Teil der Schwanzfüße ist an
keinem der vorliegenden Stücke so ausgebildet, daß man ihn für
unverletzt halten kann. An dem abgebildeten Stücke ist nur ein
kleines freies Glied zu bemerken, welches nach hinten etwas verjüngt
ist; es trägt an der Spitze und kurz vor derselben einige schlaffe
Haare. Die Epipodialbildungen der Uropoden sind wohl ausgebildet
als zwei sich an dem Randsaum anschließende, in der Medianlinie
schwach verwachsene und durch eine breite Naht getrennte feste
chitinige Platten, welche am Hinterende der ventralen Öffnung des
Schwanzschildes eme Art von Ausguß bilden.
Ueber das lebende Tier sagt eime Notiz der Expedition:
„August 1883, Ebbe, gelblich“. Dieses Tier, ebenso wie ein kleines
Weibchen, sind hell; ein anderes kleines Stück dagegen, ebenso wie
das große, welches für die Beschreibung verwendet wurde, sehen in
Spiritus braun aus; das Schwanzschild des letzteren zeigt neben der
Mittellinie vorn und hinten je einen, also zusammen vier grauviolette
Flecke; diese sind in der Zeichnung Fig. 28 dunkel gehalten, sodaß
die helle Partie annähernd kreuzförmig erscheint.
Vier ganz schlechte Exemplare, das größte 5,1 mm lang von
der Stirn bis zum Schwanzende.
104 Figuren-Erklärung.
Figuren - Erklärung.
Die deutschen Ziffern auf den Figuren bezeichnen die Nummer der
Gliedmaßen in der Reihe, die lateinischen die Nummer der Glieder an der
Gliedmaße.
Die Vergrößerungs- Werte sind etwa um !/; kleiner, als diejenigen,
welche die benutzten Zeiss’schen Systeme in der Zeiss’schen Tabelle der Ver-
größerungswerte angeben. Die Bilder sind mit dem Zeichenprisma angefertigt
und dann mit Zuhülfenahme des nächst stärkeren oder mehrer stärkerer Systeme
verbessert und ausgeführt. Die oben angeführte Verminderung der Vergrößerung
wurde dadurch gefunden, daß ein Millimeter-Maßstab mit dem Zeichenprisma
gezeichnet und das Bild nachher gemessen wurde,
Tafel 1.
Figur 1—21. Crangon antaretiens Pfr. Die Kaugliedmaßen sind von der aboralen
Seite dargestellt.
e
99
m
Von der Seite; von den Fühlern sind nur Grundglieder angedeutet. ?/ı.
» 2. Von oben; auf der einen Seite der Abbildung sind die Gliedmaßen
nicht ausgeführt. Yı.
»„ 3. Fühlerschuppe und Grundglieder des linken äußeren Fühlers, von unten
gesehen. ?/ı.
4. Geißel der inneren Fühler. 7ı.
5. Innere Fühler. 3.
6. Rechter Oberkiefer, von der Aboralseite gesehen. ?/ı.
»„ 7. Oberkiefer-Enden. 21.
8. Erster rechter Unterkiefer. %ı. a. äußere Lade, b. innere Lade, ce. Taster.
9. Spitze desselben. 21.
„ 10. Zweiter rechter Unterkiefer. ?/ı.
„ 11. Erster rechter Kieferfuß. ?%ı.
„ 12. Taster des zweiten Unterkiefers. ?!/ı.
„ 13. Zweiter rechter Kieferfuß. %ı. S-Segment.
„ 14. Dritter rechter Kieferfuß. %. S-Segment.
„ 15. Grundglieder desselben. 7.
„ 16. a. Ober- und b. Unterlippe. *ı.
„ 17. Endglieder des 1. Pereiopoden. ?ıı.
„ 18. „ »„ 2% ” Y.
„ 19. ” Pe: } BD) .
„ 20. Sternum. ?ı.
„ 21. a. Telson. 2. b. Endpartie.
Figur 22—26. Hippolyte antaretiea Pfr.
Fig.22. 2 von der Seite. 1.
»„ 23. Grundglieder der inneren Fühler. ?ı.
„ 24. Eindglieder des 2. Pereiopoden. ”/ı.
_—
er
—
> m
Serolis
Fig.
zmeonPepww-
o@
ud
Spnnsurmm-
Figuren-Erklärung. 105
Telson.
Thorax von oben. 3%.
Nachleib eines A. Yı.
Tafel II.
Serolis Pagenstecheri Pfr, von oben. ?ı.
” ” ” „ unten. ?ı.
„ polita Pfr, von oben. 2.
3 x R „ unten. 2.
septemcarinata Miers, von oben. ?/ı.
S 2 I „unten. , 37.
Glyptonotus antareticus Eights, von oben. Yı.
Cymodocella tubicauda Pfr, von der Seite. %ı.
Cassidina emarginata Gu£er., von oben, kleines Stück. ?.
“ e = „ der Seite. ?ı.
Chelonidium punctatissimum Pfr, von oben. ?ı.
Limnoria antaretica Pffr, von oben, etwas gepreßt. Yı.
x j' ta .der:Seite. ‘9.
Tafel IM.
septemearinata Miers.
Äußere Fühler. 7ı.
Innere " Fig:
Mundteile %, ep. Epistom, 1. s. Oberlippe.
Linke Mandibel von der oralen Fläche. ?21/,.
Distalende der rechten Mandibel von der oralen Fläche.
Linke Mandibel von der aboralen Fläche. ?2!ı.
Rechte 1. Maxille, A von der aboralen, B von der oralen Fläche. 21.
Rechte 2. Maxille; Bezeichnung wie Fig. 7.
Rechter Kieferfuß von der aboralen Fläche. 1* Angelglied. Ep. 1.
Ep. H die beiden Glieder des Epipoditen. *1yı.
Kieferfuß von der oralen Fläche. ?1/,.
Der gleiche mit der ringförmigen Gelenkhaut des 1. Gliedes.
Sinneshaare vom Mandibular-Taster. ?/ı.
Borsten des Handgliedes des Greifiußes, von der Außenseite gesehen.
Dasselbe von der Innenseite gesehen.
Distale Borstenpartie des Handgliedes.
Borsten von der Spitze des drittletzten Gliedes des Greiffußes.
1. Mittelleibsbeinpaar. ?/ı.
2 1" des @. Yıı.
2 e des 2. !%ı.
6. r des A. !ıı.
{# = 7.
1. Nachleibsbeinpaar des „! von der aboralen Fläche. ?!ı.
2 » 2 n „ ” ” all.
3 ” at }) ” ” ” ” 3.
4 " A von der aboralen, B von der oralen Fläche
gesehen. ?1.
5. Hinterleibsbeinpaar, von der aboralen Fläche gesehen. ?!/ı.
106 Figuren-Erklärung.
Tafel IV.
Figur 1—3. Serolis Pagenstecheri Pfr.
Fig. 1. Mundgliedmaßen, von der aboralen Seite betrachtet.
„ 2. Ein Schwimmfuß des 1. Paares.
„ 3. Der innere Spaltast des 2. Paares mit dem Penisstiel.
r
Figur 4—5. Serolis polita Pfr.
Fig. 4. Mundgliedmaßen.
oO {=}
„ 5. Linker Oberkiefer von der aboralen Seite.
Figur 6. Serolis septemearinata Miers.
Fig. 6. Linke Hälfte des ersten Mittelleibs-Segmentes eines (, um die Falten
auf dem Epimer zu zeigen.
Figur 6bis— 33. Chelonidium punetatissimum Pfr.
Fie. 6bis. Ein Stück des Chitinskeletes von der Mitte der Schwanzflosse, nach
Behandlung mit Kalilauge. 381/,.
7. Dasselbe von einem Epimer. 381/,.
8. Ventralansicht der Fühler eines jungen Stückes. 3%. 1. s. Oberlippe,
ep. Epistom.
„ 9. Innere Fühler von der Ventralseite. 3%.
„ 10. Distales Ende derselben. 2704.
„ 1J0A. Dasselbe, mit Kalilauge behandelt. 19)..
„ 11. ‘Mundgliedmaßen. 40.
„ 12. Linker Oberkiefer. 4%.
„ 13. 1. Maxille, %%,, etwas von der hinteren und oralen Seite gesehen.
„ 14. Distales Ende derselben. 270/,.
„ 15. Linke 2. Maxille. 49.
16. Distales Ende derselben. *70/,.
„ 17. Linker Kieferfuß. 1.
„ 18. Distales Ende der rechten Lade, von der oralen Seite gesehen. ?7%/,.
„ 19. Linker Oberkiefer, von der oralen und hinteren Seite gesehen. °°/.
„ 20. Linkes 1. Mittelleibs-Bein. 2Yı.
„ 2. ” 3. $) ” Ar:
„ 22. „ 1. „ „ alı-
„ 23. Endstück des 1. Beinpaares. 11%,.
” 24. ” ” 3. ” 1 h,
” 25. ” ” 4. ” 1127.
» 26. ” „ 7. ” Du
„ %7. Distales Ende des 4. Gliedes des 7. Paares. 12).
„ %8. Linkes 1. Nachleibs-Beinpaar. ?'y.
»„ 29. ” 2 ” ” z 1.
nl. eh: es = oc ?ıı.
” 31. ” 3. ” ” U.
DR, „4. » 5 2l),.
” 33. ” 5. ” ” el
Figuren-Erklärung. 107
Tafel V.
Figur 1. Chelonidinm punetatissimum Pfr. Nachleib von unten gesehen.
Figur 2—22. Limnoria antaretica Pfr.
Fig. 2. Linker oberer Fühler. #%.
„ 3. Spitze eines Haares vom Ende der oberen Fühler. 331/,.
: „ 4. Äußerer Fühler. */ı.
„ 5. Spitze der äußeren Fühler. 270).
„ 6. Kieferfüße. 1%ı.
„ 7. Linker Oberkiefer. (Um die natürliche Lage zu erhalten, muß man die
Figur in der Richtung des Pfeiles um die durch die Kreuze an-
gegebene Achse drehen.) *ı.
8. Spitze desselben. 270/,.
„ 9. Linker Unterkiefer. (Die Figur ist, wie Fig. 7, gedreht zu denken.) 40.
„ 10. Spitze desselben. ?%/ı.
„ 11. Zweiter linker Unterkiefer. ?7%/.
„ 12. 1. linkes Mittelleibs-Bein. 1.
„14 6. „ 5) ” n.
Et 0 © ” ” ” m.
„ 15. 1. linkes Nachleibs-Bein. ?Yı.
IGLFIB.N h des 2. 2l/,. >
EA Ur A 21h.
Fa KEN ge - aljı-
algnD: rn „ 2lyı.
ESTaDay 42. 6,5 h des et, ale
„ 21. DieSchwanzfüße mit dem 6. Pleopodenpaare, von der Bauchseite gesehen. ?Y/ı.
22. Das Schwanzschild, von der Rückenseite gesehen. ?Uı.
Figur 23—30. Cassidina emarginata Guör. (s. auch Taf. VN).
Fig. 23. Linker Kieferfuß. 21.
„ 24. „ Oberkiefer, von der aboralen Seite gesehen. ?/ı.
” 25. ” ” ” „ oralen Eh 5 2li,,
„ 26. 1. Unterkiefer, von der aboralen Seite gesehen. *!/ı.
„ 27. 1. D) ne ‚oralen 2 % 21/,.
„ 28. 2. „ a dboralen <, u 21/,,
99. Ansicht der Bauchseite des vorderen Körperendes. Yı.
„ 30. Das vordere Körperende, von oben und vorn gesehen.
Tafel VI.
Figur 1—10 Cassidina emarginata Guörin.
Fig. 1. 1. rechtes Bein. %ı.
„2% 8 ” ” (1%
PR: 2002 ” ” Ih:
„ 4. 1. linker Pleopode. ?/ı.
» 5. 2. ” ” %n:
SER
e)
” ” ”) l-
108 Figuren-Erklärung.
Fig. 7. 3. linker Pleopode von der dem Körper zugekehrten Fläche gesehen. ?/ı.
„8 4 b) ” '.
„ 9. 5. ” ” eat
„ 10. Schwanzstück des größten Stückes, von der Bauchseite. ?/.
Figur 11, 12. Cymodocella tubicaulda Pfr.
Fig.11. Schwanzschild, schräg von oben und hinten gesehen. ?)ı.
12: en von unten gesehen. ?/;.
Figur 13—27. Glyptonotus antaretieus Eights.
Fig. 13. Linker innerer Fühler, 2.
„ 14. Linke Hälfte der Unterlippe. ?/ı.
15. Seitenansicht des Kopfes. *?/ı. o. das Auge, oı. der nach der Bauchseite
gerichtete Teil des Auges.
„ 16. Linker Oberkiefer. /ı.
„ 17. Mundgliedmaßen. 3%. 1.s. Oberlippe, o. k. Oberkiefer, t. Taster, ep. Epi-
podit, k. Kinn.
„ 18. 1. linker Unterkiefer. 3.
LITER ES e 3.
„ 20. 1. rechter Pleopode eines 2. Yı.
RR “ P Pa ae
» RR. 3 ” ” ” ” in:
ar red ni a ENRENET:
9 24. 5. ” ” ” ” I:
„ 25. Pleopoden eines ©, von der Bauchseite gesehen, auf der linken Seite
des Tieres ist der 1. Pleopode abgetragen, um den Penisstiel bloß
zu legen. pı. die Penisgriffel, pa. die Penisstiele. *ı.
„ 26. Einde des Penisstieles, stärker vergrößert.
„ %7. Postabdomen von der Bauchseite. II. das 2. Glied der Uropoden, e. der
Außenast, t. das Ende des Schwanzschildes.
Figur 28—47. Haliaeris antaretica Pfr.
Fig. 28. Das größte Exemplar, von der Rückenfläche gesehen. Die großen
Fühler, die Enden der Geißeln der kleinen Fühler und die Beine
fehlen. ®ı.
„ 29. Innere Fühler. 21.
„ 30. Ende derselben. 112).
„ 381. Große Fühler. ?1ı.
„ 32. Linker Öberkiefer von der oralen Fläche aus gesehen. *Yı.
„88, e 1. Unterkiefer. 21/,.
„84. Be er n 21).
„. 88. »„ Kieferfuß. 2.
„ 36. 2. rechter Pleopode, von der Innenseite. ?1/ı.
u . = » » Außenseite. 21,,.
38. 8. bi) ” ” „ ” alyı.
N = aa r 21).
„ 40. Ende des Tasters der Kieferfüße. 112.
Beh » » Innenastes des 3. Pleopoden. 1127.
„ 42. 4. linkes Bein. ?Yı.
Fig. 43.
44.
45.
„
„
Figuren-Erklärung. 109
5. linkes Bein. 2.
1. „ ” 2jı.
Spitze desselben, stärker vergrößert.
\
Tafel VII.
Figur 1—4. Jaera antaretica Pfr.
Fig.
”
b}
ie
2.
3.
4.
Ansicht von der Rückenfläche. 16).
” »„ », Bauchfläche; . 1467..
6. linker Pereiopode. 14%.
Innerer Fühler.
Figur 5—28. Notasellus Sarsii Pfr.
Fig.
28.
Kieferfüße des 2. 1%.
Oberkiefer. Von der aboralen Seite und etwas von hinten gesehen. 1/1.
2 Unterkiefer, von der aboralen Fläche gesehen. 1ı.
14),
T. pr) ” ” ” ” ”
Innerer Fühler.
Kieferfuß eines ?, von der oralen Fläche gesehen. 1%/,.
Kauende des linken Oberkiefers, von der aboralen Seite. 4%.
Kopf.
3. linkes Mittelleibsbein. ?/ı.
6. 55 ı1.
”
Enndklaue des 6. Mittelleibsbeines. 4%.
Das ganze Tier (c”), nach einem etwas gedrücktem Stücke; das erste
Beinpaar fehlt. #. Das als 1. Beinpaar erscheinende Gebilde (x)
ist Taster des Kieferfußes. Das 1. Glied der inneren und das 3. Glied
der äußeren Fühler sind in der Figur nicht zu sehen.
Nachleib eines /, von unten gesehen.
” PR) 2, ” ” ”
1. Pleopode eines 7, von außen gesehen.
1 ” Br innen >
BUN m SI SSaußen +
2. ” ) b}) ” innen ”
R. ” ” $, ” ” ”
3. ” ” ” ” 2) ”
4.
» ” ” ” b) 3)
Kieferfuß eines A. M/ı.
Schwanzfuß; i. innerer, e. äußerer Spaltast.
Schwanzschild von unten gesehen, nach Weenahme der Gliedmaßen.
uu. die Ansatzstellen für die Schwanzfüße, a. Anus, b. (kreisrunde
Öffnung) die Durchreißungsstelle des Darmes; c. der verletzte Rand
nach dem freien Nachleibssegment zu. Die verzweigten Figuren
sind Chromatophoren.
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110 Inhalt.
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Inhalt.
2 Cariden ......- a ER RE LE ra en ar 316; RER
r Orangon antareticus Pr u... ... 0.6 EN
Hippolyte äntarefica Pfr .... ...he2er. ee:
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Chelonidium punctatissimum Pfr .................
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Cassidina 'emarginata. G@wer. ..... .....2...0. 3
Gymödacella tubiraude Pr. .d.... nase. a Siealaer ne ea. ARE
Glyptonotus antareticus Eights ..........:.- RL EURE
Notasellus Sarsii Pfr .......22222ccccceccen. BUNT
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Zum bericht über das Naturlustorische Mlaseum zu Hamburg für 1566.
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Zum Bericht über das Naturhrstorische Maseum za Hamburg für 1366:
Jahrbuch der Hamburg. wissensch. Anstalten IV. 1887.
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Zum Bericht über das Naturkistorische Museum’ xu Homburg fär 1566
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Krebse von Süd-Georgien
nach der Ausbeute
der Deutschen Station 189 =8I,
9. Teil. Die Amphipoden.
Von
Dr. Georg Pfeffer.
Mit 3 Tafeln Abbildungen.
Aus dem Jahrbuch der wissenschaftliehen Anstalten zu Hamburg. V.
Beilage zum Jahresberichte
- über das Naturhistorische Museum zu Hamburg für 1887.
Hamburg 1888.
Gedruckt bei Lütcke £ Wulff, BE. H. Senats Buchdruckern,
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Die
Krebse von Süd- Georgien
nach der Ausbeute
der Deutschen Station 1882-83
2. Teil. Die Amphipoden.
Von
Dr. Georg Pfefjer.
Mit 3 Tafeln Abbildungen.
Aus dem Jahrbuch der wissenschaftlichen Anstalten zu Hamburg. V,
Beilage zum Jahresberichte
über das Naturhistorische Museum zu Hamburg für 1887.
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Hamburg 1888.
Gedruckt bei Lütcke ( w ulff, E.H. Senats Buckdruckern.
Allorchestes georgianus no». spec. (Taf. I, Fig. La—n.)
Der Kopf ist ein weniges länger als hoch; die Breite übersteigt
die Länge etwas. Der Vorderrand des Kopfes ist in der Mitte zu
einer ganz schwachen, zwischen die Wurzeln der oberen Fühler ein-
dringenden Spitze ausgezogen. Die oberen Fühlerwurzen liegen in
einer etwa 1, Kreisbogen eleichkommenden Ausbuchtung des Vorder-
randes; das untere Ende der Ausbuchtung reicht weiter nach vorne,
"als das obere, und setzt sich in den ziemlich kräftigen, sich allmählich
erhebenden, stumpf zugerundeten 3acken-Lappen fort, welcher die
obere Hälfte des Grundgliedes der unteren Fühler von außen bedeckt;
außerhalb der unteren Hälfte des Grundeliedes zieht sich der Vorder-
rand des Kopfes wieder etwas zurück, jedoch nicht bis zum Niveau
des Stirnschnabels, um dann annähernd rechtwinklig in den Unterrand
des Kopfes überzugehen. Das Auge ist wohl entwickelt; es liegt dicht
hinter der Ausbuchtung am Grunde der eroßen Fühler.
Der Rücken ist überall wohl gerundet. Die Dorsal-Linie der
einzelnen Ringe ist im allgemeinen ziemlich schwach konvex; auf dem
letzten Mittelleibs-Ringe beginnend, auf dem Nachleibe stärker werdend,
findet sich in der Mitte jedes Ringes eine schwache Einsattelung.
Die unteren vorderen Ecken der Ringe sind nicht ausgebildet,
sondern hier weicht der Kontur im Bogen zurück, um dann in den
Bauchrand des Segmentes überzugehen; am 1. Ring ist der Bogen
flacher als am 2., etwa gleich dem am 3., der sich annähernd so wie
der 4. verhält; die Ventralkanten der Ringe sind etwas geschwungen.
An den drei folgenden Ringen stoßen Ventralrand des Ringes und
Oberrand des Epimers in grader Linie zusammen; am 5. verläuft diese
Kante parallel der Dorsalkante des Ringes, am folgenden neigt sie
sich, wie gewöhnlich, schwach, am 7. stark nach vorn und unten. Die
hintere untere Kante des 5. Ringes zeigt eine kräftige, die des 6. eine
schwächere, die des 7. keine Ausziehung.
3 ER
Allorchestes
georgianus,
IBRETE N
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
[I
[0 0)
Die Epimeren sind, wie in der Gattung überhaupt, ziemlich
hoch; die Höhe einer jeden ist etwa um ı, mehr, als die des
entsprechenden Ringes. Bei den älteren Tieren findet sich am Ventral-
rande des 2., 3. und 4. Epimers ein kerbartiger Einschnitt, der bei
den verschiedenen Individuen nicht ganz, aber doch annähernd an
derselben Stelle sich befindet. Von den vier großen Epimeren ist das
3. das höchste, dann folgt das 4. und 2.; das 1. ist das niedrigste.
Das 1. ist dreieckig spatelförmig und reicht nach vorn bis an das
Niveau des Auges; sein Vorderrand ist schwach konkav geschwungen,
die vordere Ecke zugerundet, der Unterrand konvex. Die von den
folgenden Epimeren überdeckten Hinterränder des 2. und 3. Epimers
sind grade, senkrecht, der des 4. konvex geschwungen. Der Vorder-
rand des 2. bis 4. Epimers ist geschwungen und geht gerundet in den
Unterrand über; beim 4. Epimer ist eigentlich kein Unterrand vor-
handen, sondern Vorderrand und Hinterrand neigen sich allmählich
gegen emander und gehen zugerundet in einander über.
Die ersten drei Nachleibs-Segmente haben charakteristisch
gebildete epimeriale Lappen, die jedoch nicht sehr hoch sind, sodaß der
sonst bei Amphipoden auftretende ganz ungeheure Höhenunterschied
zwischen den letzten Mittelleibs- und ersten Nachleibsringen hier nicht
auftritt. Der Winkel, in dem sich der Hinterrand des epimerialen
Lappens von dem des Segmentes absetzt, ist beim 1. Segment kaum
angedeutet, beim 2. ganz schwach, beim 5. merklich, jedoch sehr
stumpf, sodaß sich der dorsale Teil des Segmentes nur schwach kappen-
förmig über das folgende Segment hinweg legt. Der Vorderrand des
Lappens am 1. Segment weicht stark zurück, bei den beiden folgenden
verläuft er parallel dem Hinterrande. Der Unterrand ist beim 1. ganz
kurz und außerordentlich stark geschwungen; bei den beiden folgenden
länger und schwach konvex. Der Hinterrand geht beim 1. Segment
allmählich in den Unterrand über; bei den beiden folgenden findet sich
an der Grenze beider Ränder eine etwa rechtwinklige, ein wenig aus-
gezogene Ecke.
Das Telson ist kurz und dick; es ist bis auf den Grund ge-
spalten; die Spaltäste stehen weit aus eimander, sind fast doppelt so
lang wie breit, proximal und außen abgeschrägt, sodaß sie in einer
schräg stehenden Spitze endigen.
Die oberen Antennen überragen den Stiel der unteren um die
Länge des 5. Stammgliedes der unteren. Die oberen sind so lang, wie
Kopf plus erstes Segment, die unteren etwas länger, als Kopf plus die
ersten beiden Segmente. Die drei Stammglieder der oberen Antennen
nehmen ein wenig an Länge und ziemlich kräftig an Breite ab. Die
4
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 79
einzelnen Geißelglieder sind trapezisch, die proximalen breiter als lang,
das 9. ebenso breit wie lang, die distalen schmaler als lang, die
äußersten lang zylindrisch. Durch die trapezische Form der einzelnen
Glieder erscheint die Geißel kräftig gesägt; sie hat etwa 17 Glieder.
Das !. Glied der unteren Antennen ist, wie gewöhnlich,
nur auf der Außenseite, und zwar als eime unregelmäßig rundliche
Platte entwickelt. Das 2. Glied ist ein ziemlich schmaler, vollständig
herumlaufender Ring, der sich oberhalb des 1. Gliedes etwas mehr
entwickelt und dort als schmale, das 1. Glied oben überlagernde und
E ihm zugleich distal abschließende Platte zu Tage tritt. Das
. Glied ist zylindrisch, etwa so lang, wie das 1. oder 2.; das 4. ist
MR länger als die vorangehenden zusammen; sein Innenrand ist mit
einigen kräftigen Sägezacken versehen; der 5. Ring ist ein wenig länger
und schmäler, gleichfalls mit gesägtem Innenrande. Die Geißel besteht
aus etwa 18 Gliedern, deren trapezische Gestalt der Geißel scharf
gesägte Ränder giebt. Das 1. Geißelglied ist fast doppelt so lang, wie
die folgenden, die folgenden sechs sind breiter als hoch, das 7. von
eleicher Höhe und Breite, die folgenden an Höhe gegen die Breite
zunehmend; die äußersten sind schlank zylindrisch. Der distale obere Rand
sämtlicher Glieder, ebenso wie die Sägezacken der Stammglieder sind
mit steifen, im letzten Falle zu Bündeln zusammen tretenden Haaren
besetzt. Außerdem zeigt jedes Geißelglied am distalen unteren Rande
ein diehtes Büschel langer Haare von mäßiger Steifheit.
Das Epistom ist etwa dreieckig, em wenig länger als breit;
die zugerundete Spitze liegt nach hinten; der Vorderrand ist abgestutzt,
die Mitte schwach und stumpf herzförmig eingekerbt, an der vorderen
seitlichen Kante schräg abgestutzt. — Die Oberlippe ist im allgemeinen
trapezisch, etwas breiter als lang, die hinteren Ecken abgeschrägt, die
Vorderkante und die vorderen Ecken etwas zugerundet. Der seitliche
Rand ist nach hinten stark chitinisiert, nach vorn, ebenso an den
seitlichen Eeken, mit einem dichten Kamm kurzer Haare berandet, die
nach der Mitte der Vorderkante zu immer kleiner werden.
Die Spitze’ der Oberkiefer zeigt eine Re ihe von drei kräftigen
Zähnen, welche sich in eine nach innen herumlaufende Reihe von
kleinen Zähnchen fortsetzt. Nach innen und proximal von dieser
Schneide findet sich die andere, annähernd frei handförmig entwickelte
Innenschneide mit etwa fünf kurzen Zähnen. Beide Schneiden sind
braun chitinisiert. Proximal von der Innenschneide zeigt der Innenrand
einige wenige lange Fiederhaare. Der Molarfortsatz hat eine schmal
elliptische Endfläche; der Rand ist gelb chitinisiert und mit den
üblichen feinen Zähnchen versehen. Der innerste proximale Rand des
B)
s0 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Molarfortsatzes zieht sich als scharfe Leiste nach außen und distalwärts
auf den Stammteil des Kiefers herum und ragt in der aboralen Aufsicht
als Zahn hervor. Die Innenschneide des rechten Kiefers ist etwas
schwächer und zeigt etwas längere, aber unregelmäßige Zähne.
Die Außenlade des 1. Unterkiefers zeigt an ihrem Ende etwa
fünf starke gelbe Stacheln, welche eimseitig mit einem Kamm starker
dicker Fiederzähne versehen sind. Auf dem am tiefsten und am
meisten einwärts gelegenen Teile der Distalkante sind im ähnlicher
Weise vier zartere hyaline Stacheln mit sehr feiner einseitiger Fiederung
von kammzahnartigen Elementen. Die Innenlade ist klein und schmal,
sich distal verjüngend, mit gradem Außenrande, etwas gebogenem,
schwach behaarten Innenrände und an seinem Ende mit zwei langen
gefiederten Haaren, die sich von der Lade mit deutlichem Gelenk
absetzen. Der Taster ist ganz schlank biscuitförmig, wodurch
anscheinend sein Bestehen aus zwei Gliedern angedeutet wird; am
Ende trägt er einige schwache Haarbildungen und eine lange Borste.
An den Unterkiefern des zweiten Paares zeigt der nicht-
ladenförmige Teil des 1]. Gliedes einen im Bogen nach vorn und innen
verlaufenden Kontur. Die Innenlade ist halbeiförmig, mit gebogenem
Innen- und geradem Außenrande. Die distale Hälfte des Innenrandes
trägt eine große Anzahl gekämmter Dornen, deren proximaler größer
ist, als die übrigen. Der mittlere Teil des Innenrandes trägt ganz
schwache Haare. Die Außenlade überragt die innere an Länge ein
wenig, ist schmaler, mit annähernd parallelen, schwach behaarten
Rändern; das Apikal-Ende trägt eime große Anzahl nicht gefiederter
Stachelborsten, die dünner und fast so lang sind wie die der Innenlade.
Der hintere Kontur der Grundplatte der Kieferfüße stellt
einen Bogen von dem Umfange eines drittel Kreises dar; von da an
wenden sich die Kanten plötzlich in der Richtung der kleinen Axe
nach innen und biegen dann rechtwinklig nach vorn ab. Die ganze
Platte ist ein wenig länger als breit. Der Vorderrand ist, wie
gewöhnlich, nur an den Seiten entwickelt, indem sich das 1. Glied der
Gliedmaaße innen weit in die Grundplatte hineinschiebt. Das 1. Glied
ist, wie gewöhnlich, halbherzförmig.
Die Innenlade reicht nicht ganz so weit nach vorn, wie der
Außenrand des 5. Gliedes; die Ränder sind annähernd parallel; am
Distalrande zeigt sie eine Bewehrung mit einigen dicken, kurzen Zähnen
und einer Anzahl von Borsten, die auf der konvexen Seite oder äuf
beiden Seiten gekämmt sind; der an der Innenecke stehende Zahn ist
kurz; die übrigen Stacheln des Distalrandes nehmen nach außen an
Länge zu, dagegen an Dicke und Festigkeit ab. Der oralwärts ein-
6
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. s1
geschlagene vordere Teil des Innenrandes trägt lange, schlaffe Fieder-
haare; der vorderste Teil der Außenkante hat einige wenige Haare.
Das 2. Glied sitzt mit ziemlich ‚breiter Basis dem Distalende des
1. Gliedes auf, nur von den Ecken überragt; sein Außenrand ist etwa
- doppelt so lang, wie der des 1. Gliedes; es verbreitert sich distal
ziemlich kräftig. Die Außenlade ist bedeutend entwickelt; ihre Spitze
reicht distalwärts über die proximalen zwei Drittel des 4. Gliedes
hinaus; ihr Innenrand ist fast doppelt so lang, als der äußere, der
freie distale Lappen ist annähernd elliptisch. Der äußerste Teil des
Außenrandes und die distale Hälfte des Innenrandes trägt kleine
>orstenstifte, die nur zum kleinen Teile über den Ladenrand hervorragen,
sondern in der Hauptsache innerhalb der Lade zwischen den Chitin-
lamellen verlaufen. Da, wo der freie Lappen der Lade sich von dem
proximalen Teile absetzt, steht am Rande und auf dem daneben
liegenden Theile der Aboralfläche eine schräg nach außen und distalwärts
ziehende Reihe langer Borsten. —- Der inneren Hälfte des freien Distal-
randes des 2. Gliedes aufsitzend schließt sich der sehr viel schmalere
tasterartige Teil der Gliedmaße an. Der Innenrand des 3. Gliedes ist
etwa so lang, wie der Außenrand des ersten, sein Außenrand dagegen
doppelt so lang, so daß der Distalrand sehr schräg nach außen
gewandt ist; die innere distale Ecke ist schwach lappenförmig entwickelt.
Der Innenrand des 4..Gliedes ist fast so lang, wie der Außenrand des
3., der Außenrand um ein Drittel kürzer; der Distalrand ist quer,
die distale innere Ecke in einen gerundet-dreieckigen, nach innen und
distalwärts ragenden, deutlichen Lappen ausgezogen. Das vorletzte
Glied ist annähernd so lang, wie der Innenrand des 4., von halber
Breite des 4., mit deutlichem vorderen inneren Lappen. — Das Endglied
erreicht etwa drei Viertel der Länge des vorletzten, ist noch nicht halb so
breit wie dieses, distal sich zuspitzend und hier mit einer hyalinen
Kralle versehen. — Die Aufßen- und Innenecke der Distalkante der
Glieder zeigen Haarbüschel; außerdem noch die ganze Distalkante des
5. und 6. und der Innenrand des 6. und 7. Gliedes.
Die beiden ersten Beinpaare des Mittelleibes haben
Greifhände, die am 2. Paare ganz außerordentlich viel stärker ent-
wickelt sind; das Handglied ist fast zwei ein halb mal so lang und
fast drei mal so breit wie das des I. Paares. Das 2. Glied des
1. Paares verbreitert sich distal kräftig; das 3. ist kürzer und trägt
am Außenrande einen kleinen, aber ganz scharfen, halbkreisförmigen
Ausschnitt; das 4. ist etwas länger, sein Innenrand lang, sein Außen-
rand kurz, sein Distalrand in der aboralen Mitte stumpfzähnig aus-
gezogen. Das 5. Glied ist an seinem Außenrande etwa so lang, wie
7
5) Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
der Innenrand des 4., die Distalkante so lang wie die äußere. Das
ganze Glied ist (wenn es gehörig zur Geltung kommt, was auf der
Zeichnung Taf. 1, Fig. Id nicht ganz der Fall ist) von etwa anderthalb-
facher Größe des 4. Gliedes. Das 4. und 5. Glied zusammen machen
etwa zwei Drittel von der Größe des Handgliedes aus. Dies hat einen
schwach gebogenen Außsenrand und einen graden Innenrand; der grade
Distalrand stößt mit ıhm in einer stumpf gerundeten Ecke zusammen.
Die Länge des Gliedes ist etwa gleich der des 3., 4. und 5. zusammen
genommen, die Breite gleich zwei Dritteln der Länge. Das Endglied
reicht mit der stärker eingebogenen chitinigen Spitze etwas über den
Anfang des Innenrandes hinweg. Die Haarbildungen der Gliedmaße
sind schwach, doch an den charakteristischen Stellen ausgeprägt. Der
Innen- und Distalrand des Handgliedes ist mit gewöhnlichen Borsten
versehen; an der Stelle, gegen welche sich die Spitze des Klauen-
gliedes einschlägt, steht dicht neben dem Rande jederzeit je ein
spitziger Stachel.
Das 2. Glied der 2. Gliedmaße ist lang und kräftig, die drei
folgenden dagegen schwach und klein; das dritte ist ziemlich schmal,
das folgende scheinbar distal verbreitert; in Wirklichkeit ist jedoch
die scheinbare Distalkante des Gliedes der vordere Teil der Innenkante,
der sich von dem hinteren Teile derselben so scharf absetzt, daß das
Glied hier in eine dreieckige Spitze ausgezogen ist; der vordere
Teil der Innenkante legt sich gegen das proximale Stück der Innenkante
des Handgliedes. Außenkante und Distalkante des 4. Gliedes liegen
in gleicher Flucht; die Außenkante ist kaum angedeutet. Das 5. Glied
ist ganz kurz, dreieckig, mit wenig angedeutetem Innenrande. Das
Handglied ist schlank herzförmig; die Außenkante bildet die eine, die
Distalkante die andere Seite der Herzfigur, die Spitze liegt am Ursprung
des Klauengliedes. Das wesentlichste Merkmal des Handgliedes ist,
daß der Innenrand sich halbkreisförmig herumwölbt und gegen den
Innenrand des 5. und 4. Gliedes legt. Das Handglied ist so lang, wie
das 2., 3., 4. und 5. Glied zusammen genommen; die Breite ist gleich
vier Fünfteln der Länge. Die Haarbildung auf der Gliedmaße ist eine
ganz schwache; an den üblichen Stellen stehen nur vereinzelte Rudimente;
der Innen- und Distalrand des Handgliedes dagegen trägt zwei dichte
Reihen von Borsten, die an dem proximalen Teile des Innenrande deut-
licher zu Büscheln zusammen treten; am Ursprung dieser Büschel findet
sich stets eine schwache Einkerbung des Randes. Stachelbildungen sind
nicht vorhanden. Zwischen die beiden Borstenreihen schlägt sich das
Klauenglied der Gliedmaße ein. Dies ist stark eingebogen; es führt
am Innenrande ganz kleine, hyaline Borstenstifte.
8
Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien. 83
Das 35. und 4. Beinpaar ist gleich gebildet, etwas dünner und
nicht so borstig, wie die drei folgenden. Das 2. Glied ist ziemlich
kräftig, das 3. dünner und kürzer, das 4. lang, mit einer dreieckigen
Ausziehung am Distalrande; das 5. wieder viel kürzer und schwächer,
mit einer ähnlichen aber schwächeren Ausziehung; das 6. schlank und
fast so lang wie das 4.; das Klauenglied kräftig und gebogen. Die
Behaarung ist ziemlich schwach; das 4. zeigt auf der (nach vorn
gerichteten) Außenkante, das 5. auf der Innenkante einige Ausschnitte,
die Haarbüschel tragen.
Das 5., 6. und 7. Beinpaar ist einheitlich gebildet, kräftig,
stark behaart, an Länge etwas, jedoch nicht bedeutend, zunehmend.
Die Epimeren der beiden ersten setzen sich mit scharfem Einschnitt
als rundliche Lappen ab; das 7. Paar zeigt keine epimeriale Abgliederung,
sondern das 1. Glied ist eme gleichmäßig halbkreisförmige Platte. —
Die 2. Glieder sind kräftig, nach hinten mit einer großen halb-blatt-
förmigen Verbreiterung versehen; dieselbe setzt sich beim 5. Paare
durch einen schwachen Kerbschnitt, beim 6. durchaus nicht, beim 7.
mit eimer sehr kräftigen Auskerbung vom Distalrande des Gliedes ab.
Die 2. Glieder sind etwa von der Ausdehnung des Epimers der 2. oder
3. Gliedmaße, etwa so hoch wie breit. Der Hinterrand ist bei allen
Exemplaren ab und zu eingeschnitten, gleich wie die vorderen Epimeren.
— Die 3. Glieder sind klein. — Die 4. Glieder sind kräftig, an der
Außen- und Innenkante stark gesägt und mit kräftigen Haarbüscheln
versehen, die Außenspitze des Distalendes ist etwas ausgezogen. — Die
5. Glieder sind schwächer und kürzer, mit distaler Ausziehung, jedoch
nur an der Innenkante und an der Spitze der Ausziehung mit Haar-
büscheln versehen. — Die 6. Glieder sind lang und schlank, in gleicher
Weise wie die fünften Glieder behaart. — Die Klauen sind ein wenig
stärker als bei den beiden voraufgehenden Gliedmaßen.
Die Nektopoden haben ein sehr kurzes Grundglied und ein
sehr langes Hauptglied des Stammes; die Geißeln sind etwa doppelt
so lang, als das 2. Stammglied, die innere ganz wenig länger, platt,
schmal. Die Einkerbungen am Rande des proximalen Teiles sind
ziemlich undeutlich und nahe bei einander stehend, die des distalen
Teiles schärfer und weiter von einander entfernt: es sind etwa
15 Kerbglieder vorhanden und ein ungekerbter proximaler Teil, der an
Länge etwa einem Drittel des 2. Stammgliedes gleichkommt. Die
Schwimmhaare sind länger als der dritte Teil der Geißellänge.
Die Haltopoden nehmen an Länge stark ab. Das Stammglied
des 1. Paares ist etwa so lang, wie das 5. Glied des 7. Beinpaares;
das des 2. Paares ist halb so lang, und das des 3. Paares erreicht
9
Metopa
Sarsii,
S4 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
noch nicht die halbe Länge des betreffenden Gliedes der 2. Haltopoden.
Der Außenast jeder Gliedmaße ist länger als der Innenast; beide Äste
sind an der hinteren Kante mit einigen einzelnen Stacheln und am
Ende mit mehreren, nämlich 2 oder 3, dieht bei einander stehenden
größeren Stacheln versehen. Am 3. Paare ist der Außenast ver-
schwunden.
Größe des ausgestreckten Tieres 16,5 mm.
Zremlich viel Stücke, „Tiefe Ebbe, grau-grün, unter Steinen.“
Bei den jungen Stücken sind die Glieder der Antennengeißeln
in ganz geringer Zahl ausgebildet und unterscheiden sich in ihrer Aus-
bildung kaum von den Stammgliedern; ferner überragen die oberen
Antennen den Stiel der unteren kaum, sodaß dies Jugendstadium auf
diese Weise den wichtigsten Charakter der Gattung Orchestia aufweist.
Metopa Sarsii non. spec. (Taf. I, Fig.3, 8 und Taf. I, Fig. 2.)
Die allgemeine Gestalt schließt sich durchaus an die der nordischen
Metopa- und Montagua-Arten an. Skulptur ist nicht vorhanden; ebenso
sind die Mittelleibs-Segmente durchaus nicht ausgezeichnet. Die
Hinterränder der Segmente richten sich ein ganz wenig nach hinten;
die hintere untere Ecke ist ein wenig gerundet, ,winklig ausgezogen.
Die Hinterkante des 1. Nachleibs-Segmentes ist bei den vorliegenden
Stücken nicht deutlich zu sehen; die der beiden folgenden Segmente
ist blattförmig ausgezogen, mit hinterer Spitze.
Das Telson ist lanzettlich, mit querem, in der Mittellinie etwas
eingekerbtem Grunde; es ist dick, seine Seitenränder scheinen etliche
Stachelzähne zu haben.
Die Stirn springt im der Mittellinie mit einem stumpfen Winkel
zwischen die Basis der oberen Fühler. Der Ausschnitt für die letzteren
ist kräftig; der Backenlappen wölbt sich sehr kräftig nach vorn und
biegt dann in gerundetem rechten Winkel nach hinten und etwas nach
unten um. Die Augen hatten bei allen drei Stücken ihr Pigment ver-
loren; sie sind kreisrund, so hoch wie die Dicke der Grundslieder der
oberen Fühler.
Das-1. Glied der oberen Fühler ist länger und besonders
nach der Basis zu viel dicker als das 2.; das 3. Glied ist wiederum
viel dünner und erreicht noch nicht die Hälfte der Länge des 2. Gliedes.
Die Geißelglieder schließen sich m ihrem Habitus durchaus an das
letzte Glied des Stammes an; sie nehmen nach der Spitze zu an Länge
etwas zu und an Breite ab; das 1. ist em wenig länger als breit, das
2. doppelt so lang als breit und so fort; die späteren werden stab-
förmig, die allerletzten wieder kürzer als die voraufgehenden. Es sind
10
TEE
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 85
12 Geißelglieder vorhanden. Am 2. Stammgliede und an der Spitze
der Geißel finden sich einige schwäche Haarbildungen; sonst sind die
Fühler kahl.
Das 1. und 2. Glied der unteren Fühler ist nach der
gewöhnlichen Art gebildet; das letztere hat eine sehr kräftige, schuppen-
förmig vorspringende, untere distale Ecke. Das 5. ist nur ganz wenig
länger als das 2., zylindrisch. Das 4. ist sehr lang, das 5. etwas
weniger lang und etwas weniger dick. Die darauf folgende Geißel
schließt sich, wie bei den oberen Fühlern, im Habitus durchaus an den
Stamm an. Es sind 12 Geißelglieder vorhanden, die alle sehr viel
länger als breit sind; auf der oberen Fläche der Geißel und am Ende
stehen einige vereinzelte Haarbildungen.
Der Oberkiefer hat einen kurzen, dreigliedrigen, am Ende
beborsteten Taster, dessen letztes Glied sehr kurz ist.
Die ersten Maxillen haben eine kurze Innenlade, deren
Behaarung ich nicht erkennen kann. Die Außenlade ist von mittlerer
Größe, wenig gebogen, von gewöhnlicher Form und zeigt am Ende fünf
sehr lange, wenig gebogene, spitze, kräftige Stacheln und an der inneren
Ecke einige steife Haare. Der Taster ist zweigliedrig; das 1. Glied
kurz, das 2. lang, eiförmig. Es Jegst sich völlig an die Außenlade an
und überragt deren Distalrand mit den distalen zwei Dritteln ihrer
eigenen Länge; jedoch reichen die großen Stacheln der Außenlade
ebensoweit wie der Taster. Der Distalrand ist sehr kräftig und scharf
gesägt; im Grunde jedes Eindruckes steht eine Stachelborste.
Was ich vom zweiten Unterkiefer zu sehen vermochte,
entsprach den gewöhnlichen Befunden.
Das Segment der Kieferfüße ist eine trapezische Platte, vorn
durch eine Kante begränzt, deren beide Hälften in der Mitte in einem
Winkel von etwa 140° zusammenstoßen. Demgemäß springt das 1. Glied
nicht, wie gewöhnlich, tief in das Segment ein. Die Außenkante des
\. Gliedes ist etwas länger als die Hälfte der Innenkante. Die Innen-
lade ist klein, kurz rundlich, nur über zwei Fünftel des Gliedes hinweg
reichend, am Distalende mit zwei kräftigen Borsten. Von einer Be-
haarung des eingeschlagenen Randes mit Fiederborsten konnte ich nichts
sehen, obgleich das Bild recht klar war. Das 2. Glied ist sehr lang.
Die Außenlade ist nur ausgeprägt als die zugerundet dreieckige, etwas
vorspringende distale Ecke, welche am Innenrande drei Borsten trägt.
Die folgenden Glieder sind etwas schmaler als das 2., die drei folgentlen
verlängern und verschmälern sich etwas; am Innen- und Vorderrande
haben sie emige Borsten, besonders das vorletzte. Die Endklaue ist
| 11
sb Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
schlank, so lang wie das voraufgehende Glied, an der Innenkante mit
kurzen, steifen Haaren bestanden.
Das 2. Glied der 1. Gliedmaße ist lang und sehr schlank; das
folgende ist kurz, der Innenrand länger, der Außenrand kürzer als die
Breite des Gliedes; das folgende Glied mit ganz kurzem Außen- und
langem Innenrande, die distale innere vorspringende Ecke mit einem
Borstenbündel besetzt; der distale, ganz auf die Außenseite gerückte
Rand ist sehr lang; das 5. Glied ist breit, der Außenrand doppelt so
lang als der innere, an der Innen- und Vorderkante mit langen Borsten
bestanden. Das Handglied sitzt mit breiter Basis auf und hat einen
annähernd bogenförmigen Umriß; der Distalrand ist mit einer lockeren
Reihe ziemlich kurzer Borstenstifte bestanden. Die Klaue ist sehr schlank.
mäßig gebogen, von etwas mehr als halber Länge des Handegliedes.
Die 2. Gliedmaße ist viel länger und kräftiger als die 1., zeigt
aber im übrigen durchaus entsprechende Merkmale; nur ist das dritt-
letzte Glied im Verhältnis viel kürzer. Das Handglied verbreitert sich
von seiner Basis bis an die mit einem kleinen, spitzen Zahn versehene
Innenecke des distalen Teiles des Innenrandes; dieser ist doppelt so lang
wie der proximale und etwas gebogen, während Innen- und Außenrand
grade ist. Der distale Innenrand ist mit einer lockeren Reihe von
kurzen Borstenstacheln besetzt; die Klaue ist sehr schlank, mäßig gebogen
und reicht über die äußeren drei Viertel des distalen Innenrandes.
Für den Typus der drei folgenden Bempaare schildere ich das
4. Paar. Es hat ein ziemlich schlankes 2. Glied, dem ein ganz kurzes 3.
folgt; das 4. erreicht an Länge etwas mehr als zwei Drittel und an
Breite etwas mehr als die Hälfte des 2. Gliedes; an der äußeren distalen
Ecke ist es in eine kräftige, dreieckige Spitze ausgezogen. Das 4. Glied
ist halb so lang und etwas dünner als das 3., gleichfalls mit ausgezogener
Ecke. Das 6. ist etwas schlanker und hat die halbe Länge des 6. Gliedes.
Abgesehen von schwachen Haarbildungen sind die m regelmäßigen Ab-
ständen auf dem Innenrande des dritt- und vorletzten Gliedes stehenden
kräftigen Borstenstacheln hervor zu heben.
Die zweiten Glieder der drei folgenden Beinpaare haben nur
schwache Verbreiterungen; proximal ist die Verbreiterung etwa so
breit wie der eigentliche Stamm des Gliedes, distal wird sie niedriger;
das verbreiterte Glied hat im allgemeinen eine schlank elliptische Form.
Länge 3,1 mm.
Es sind im ganzen 3 sehr mäßig erhaltene Stücke vorhanden,
von denen das schlechteste zur Beschreibung der Einzelheiten der
Gliedmaßen benutzt wurde. Eine Notiz über emes der Stücke lautet:
Tiefe Ebbe.
12
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
an
7
Anonyx Zschauii mov. spec. (Taf. II, Fig. 1.)
Die Gestalt ist sehr hoch gewölbt, mdem die Höhe der Seg-
mente wie der Epimeren nach der Mitte der Körperlänge zu stark
wächst. Die Ringe des Mittelleibes wachsen derart, daß die letzten
drei Ringe mehr als die doppelte Höhe des ersten Ringes haben.
Die Hinterkanten der Mittelleibs-Ringe richten sich sehr schräg
nach hinten; die untere hintere Ecke zieht sich an allen Segmenten
nach hinten in eimen kleinen, gerundet-dreieckigen Lappen aus. Die
Ventralkante der ersten fünf Ringe bildet, wie gewöhnlich, eime grade
Linie; bei den folgenden beiden steigt die Ventralkante nach vorn herab.
Die drei ersten Ringe des Nachleibes entwickeln grosse epi-
meriale Lappen; der Hinterrand des ersten setzt sich vom Hinterrande
des Ringes in weitem Bogen ab; er ist breit blattförmig und endigt
rundlich, mit kaum angedeuteter Hinterecke. Der Lappen des 2. Seg-
ments setzt sich kräftiger ab; er ist größer, noch breiter blattförmig
und hat eine rechtwinklige Hinterecke, in welcher der schwach kon-
vexe Unter- und Hinterrand zusammen stoßen. Der 3. Nachleibsring hat
die häufig vorkommende kappenartige Form; sein epimerialer Lappen
setzt sich rechtwinklig vom Segment ab und endigt gerundet recht-
winklich mit gebogener Ventral- und Hinterkante. Der 4. Nachleibsring
ist für die Art am meisten charakteristisch. Der vorderste Teil des
Rückens liegt, wie in der Gattung gewöhnlich, zunächst in der Flucht
des vorangehenden Segmentes, fällt dann aber plötzlich ab, um sich
kurz darauf wieder zu erheben; dieser Anstieg ist kielartig zusammen
oedrückt; hier auf der höchsten Höhe des Segmentes erhebt sich
plötzlich ein Dorn, dessen Vorderkante senkrecht abfällt, während dies
nach hinten allmählich geschieht, und dieser Abfall allmählich in den
des ganzen Segmentes übergeht. Der Teil hinter dem Dorn ist nicht
zusammen gedrückt. Das 5. Nachleibs-Segment ist klein, mit rundem
Rücken. Am 6. setzt sich der Rücken von den Seiten durch zweı
kleine aber sehr scharfe, hochstehende Leisten ab; zwischen beiden ist
der ganze Rücken von einer Längsgrube eingenommen. Das Telson
ist dreieckig blattförmig, durch einen Schnitt mit parallelen Wänden
bis fast auf die Basis geteilt; die Spalthälften sind schmale, etwas ver-
jüngte, kammzahnartige Plättchen.
Die Epimeren sind groß, wenn auch nicht ganz in dem Maße
entwickelt, wie bei A. feromatus. In der Mitte der Segmentlänge
gemessen, verhalten sich die Höhen der Segmente zu denen der Epi-
meren beim 1. und 2. fast wie 1:2; beim 3. wie 1: 1'2; beim 4. wie
1:1". Das I. Epimer schiebt sich stark nach vorn über einen Teil
15
Anonyx
Zschauii.
s8 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien.
des Kopfes hinweg; sein Vorderrand ist etwas konkav, die vordere Ecke
gerundet-spitzwinklig, der Ventralrand mäßig gerundet; der frei hervor-
tretende Teil dieses Randes ist so lang, wie der des 2. und 3. Epimers
zusammen genommen. Die drei folgenden Epimeren wölben sich, die
ersten schwach, das 4. kräftiger konvex, nach vorn; die vorderen
Winkel sind gerundet, beim letzten stumpfer; die Ventralkanten sind
fast grade, ganz schwach konvex.
Die Stirn läßt ihre beiderseitigen graden Kanten in der Mitte
in einem durchaus nicht ausgezogenen Winkel von etwa 140° zusammen
stoßen. Der Ausschnitt für die großen Fühler ist kräftig. Der Backen-
lappen wölbt sich mit konvexer Kante sehr kräftig nach vorn und
bildet einen zugerundeten spitzen Winkel. Das Auge ist außerordentlich
eroß; es reicht mit Ausnahme eines kleinen oberen und eines noch
kleineren unteren freibleibenden Stückes über die ganze Seite des
vorderen Kopfteiles. Es ist unregelmäßig biseuitförmig; der obere Teil
kürzer und schmaler als der untere.
Die Fühler sind kurz; die oberen etwa so lang wie die Rücken-
linien der drei ersten Mittelleibs-Segmente; die unteren reichen, nach
vorn gerichtet, immer ein Stück weiter als die oberen; bei einigen
übertreften sie die oberen an Länge nur wenig, bei anderen sind sie
dagegen so lang wie die Rückenlinie des Kopfes plus den sechst ersten
Ringen des Mittelleibes. Ob dies Verhalten mit dem Geschlecht zu-
sammenhängt, habe ich nicht feststellen können.
Das 1. Glied der oberen Antennen ist, wie bei der Gattung
gewöhnlich, groß und diek; oben innen hat es eme scharfe Kante;
diese ist doppelt so lang wie die Breite des Gliedes, während der
Unterrand nur das anderthalbfache der Gliedbreite erreicht. Die beiden
folgenden Glieder sind klein und kurz, rineförmig, an Breite stark ab-
nehmend. Das 5. zeigt eime deutliche Längsteilung ; von jeder Teilhälfte
entspringt eine der beiden Geißeln. Das 1. Glied der Hauptgeißel ist
eroß und ziemlich diek; es trägt auf semer Innenfläche emen dieken
susch von Haaren, der sich aus acht Querreihen zusammen setzt.
Die folgenden 19 Glieder der Hauptgeißel erweitern sich distal etwas;
die meisten Glieder sind breiter als lang, die distalen länger als breit;
auf der Innenfläche findet sich kurz vor dem Distalrande eine Querreihe
von Haaren. Die Nebengeißel hat ein großes Grundglied von mehr
als doppelter Länge seiner Breite; dann folgen sechs andere Glieder,
die ebenso gebaut sind, wie die der Hauptgeißel, doch nur die halbe
Breite haben.
Das 1. Glied der unteren Fühler ist ziemlich lang und dick;
das 2. bildet eine nur auswärts ausgebildete ziemlich kurze Schuppe;
14
hr
ei
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. s9
das 3. Glied ist schlank, etwas länger als das 1.; das 4. ist dicker
und etwa eben so lang wie das 3., das 5. wieder etwas kürzer und
dünner. Die Oberseite des 4. und 5. Gliedes ist dicht mit borstigen
Haaren bestanden; auf der Unterseite finden sich einige wenige einzelne
‘ Borsten, besonders an einer ventralwärts vorgezogenen Stelle des
4. Gliedes. Das 1. Glied der Geißel ist eroß, von anderthalbfacher
Länge der eigenen Breite; die meisten folgenden der etwa 17 Glieder
sind etwas breiter als lang, die distalen länger als breit.
Der Oberkiefer zeigt keine besonders bemerkenswerten Eigen-
schaften; die Kauspitze ist, wie gewöhnlich in der Familie, stark ver-
breitert, unten mit einem oder zwei kleinen Zahn-Einschnitten. Die
Innenschneide ist am rechten Kiefer nicht zu bemerken, am linken
lang, gebogen, von der Form eines schlanken Nagetier-Schneidezahnes.
am Ende gezähnelt. Die Borsten sind klem. Der Taster ist lang, das
2. Glied von anderthalbfacher Länge des letzten; das vorletzte auf der
distalen Hälfte des Innenrandes beborstet, das letzte am ganzen Rande:
an der Spitze stehen einige stärkere Borsten.
Die Unterlippe ist fast bis auf den Grund emgeschnitten:; der
seitliche Fortsatz beginnt nahe dem freien Ende der Lippe, klappt
sich dann um und verläuft direkt nach hinten, sich nach dem Ende
zu plötzlich zuspitzend und den Grund der Unterlippe überragend.
Die Innenlade des 1. Unterkiefer-Paares ist kurz, ziemlich
spitz zulaufend, am Ende mit zwei nicht grade langen, aber sehr starken,
gefiederten Haaren versehen. Die Außenlade ist lang und ziemlich
schlank, ihr Ende trägt auswärts einige ganz besonders starke. vor der
Spitze mit einem oder mehreren ganz groben Sägezähnen versehene
Stacheln; nach innen stehen ganz wenig (2) sehr flache, ziemlich grob
und scharf gesägte Stacheln, deren innerster fast handförmig zu nennen
ist. Der Taster ist, nach der gewöhnlichen Art zu reden. zweigliedrig;
doch bemerkt man auf der oralen Fläche noch außerdem ein Grund-
glied. Das distale Glied ist lang, kurz vor seinem Ende am breitesten,
am Ende selbst mit einer Reihe von etwa 14 kurzen und dicken, ganz
dieht neben einander. stehenden Stacheln versehen.
Das 2. Paar der Unterkiefer des präparierten Stückes ist
ganz außerordentlich belehrend; es zeigt das völlig erhaltene Seement
der Gliedmaße, welches hinten als eme breit dreieckige Platte aus-
gebildet ist und sich von da ein schlanker zweiteiliger Strang zwischen
die Grundglieder der Gliedmaße einschiebt. Auch hier zeigt, ebenso
wie bei den Kieferfüßen, das Grundglied eine proximale Abeliederung,
deren quere distale Abgrenzung auf beiden Seiten durchaus überein-
stimmend ausgebildet ist; erst distal von diesem liegt das große Glied,
15
90 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien.
von dem die Innenlade entspringt. Es legt dieser Befund, verbunden
mit manchen anderen, die m der vorliegenden wie m der Arbeit über
die Süd-Georgien-Isopoden besprochen sind, die Vermutung nahe, daß
die Innenlade in der That vom 2., die Außenlade vom 3. Segment
entspringt. — Die Innenlade ist nur ein Drittel so breit wie die äußere
und reicht nur über die proximalen zwei Drittel der Außenlade hinweg.
Beide Laden laufen spitz zu. Von der Ecke der Innenlade an über
einen eroßen Teil des Innenrandes hin steht eine groÜe Anzahl von
schlanken, an der Spitze etwas eimgekrümmten hyalinen Borstenstacheln ;
das proximale Ende der Reihe wird von einer emzigen, sehr großen
stachelartigen Borste mit sehr starker Wimperung gebildet. Der
proximale Teil des Innenrandes ist dicht mit sehr feinen Haaren be-
standen. Das distale mnere Ende der Aufßenlade trägt sehr viele
große und schlanke, gekrümmte, ganz außerordentlich fein gekämmte
Borstenstacheln: einige scheinen keme Kammzähne zu haben.
Das I. Glied der Kieferfüße ist ganz außerordentlich groß,
es springt mit mehr als der Hälfte semer Länge in das Segment hinem;
dieser einspringende Teil ist von dem frei entwickelten durch eine
quere, einer Artikulationskante der andern Glieder gleichende Kante
abgegrenzt. Der freie Teil des 1. Gliedes ist annähernd quadratisch.
Das zweite Glied ist an semer Außenkante halb so lang wie der freie
Teil des 1. Gliedes. Das 3. Glied ist nur von der halben Breite des
2., an seiner Außenkante fast so lang, wie die Außenkante des 2. mit
der freien Außenkante des 1. zusammen genommen; die Länge der
Innenkante ist etwa gleich drei Siebenteln der Außenkante, so daß
das Glied eimen außerordentlich schräg gerichteten Vorderrand erhält.
Die distale äußere Ecke ist ein wenig spitz ausgezogen und zugerundet.
Das 4. Glied ist distalwärts etwas verbreitert; sein Außenrand ist
wenig länger als der Innenrand des vorangehenden Gliedes, und der
Innenrand etwa so lang wie der Außenrand des 3. Gliedes. Das vor-
letzte Glied ist schmaler und erreicht etwa zwei Drittel der Länge des
4. Gliedes. Die Klaue ist schlank, wenig gekrümmt und erreicht etwa
zwei Fünftel der Länge des vorletzten Gliedes.
Das 1. Glied hat innen kurz vor seinem distalen Rande eine
kleine Reihe von Haaren; die folgenden Glieder sind an den Innen-
und Distalkanten mit langen Haaren versehen; an den äußeren distalen
Ecken stehen einige stärkere Borsten. Auf dem Innenrande der Klaue
findet sich eine Reihe kleiner stiftartiger Borsten.
Die Laden sind ganz außerordentlich lang; die innere reicht fast
bis an das Ende des 1., die Außenlade bis an das Ende des 2. Taster-
gliedes. Der Distalrand der Innenlade ist grade abgeschnitten; er
trägt drei ganz kurze, stumpfe Stachelhöcker; der eingeschlagene Innen-
16
as 5
A
Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien. 91
rand trägt eine große Anzahl ziemlich fester, sehr langer und dicker
Fiederhaare, welche in Säge-Einschnitt:n des Randes stehen. —: Der
Distalrand der Außenlade hat zu äußerst einige kräftige, gebogene,
hyaline Stacheln; von da an zieht den ganzen Distal- und Innenrand
entlang eine Reihe kleiner, rundlicher, dicht neben emander stehender
Höcker, sodaß es den Anschein gewährt, als ob der ganze Rand fen
gekerbt wäre. Eine kurze Strecke vom Innenrande entfernt und
parallel mit ihm läuft eine Reihe von kleinen Stachelborsten auf der
Aboralfläche.
Das 1. Paar der Mittelleibs-Beine hat ein sehr starkes
2. Glied. Glied 3, 4 und 5 sind kurz und kräftig, die beiden ersten
innen, die letzteren außen sehr viel stärker entwickelt. Das 5. Glied
entsendet an seiner inneren distalen Ecke emen Fortsatz, der sich an
den Innenrand des Handgliedes anleet. Das Handglied ist annähernd
rechteckig, doppelt so lang wie breit; der Außenrand ist grade, der
Innenrand zuerst konvex, dann konkav gebogen; kurz vor dem distalen
Ende bildet der Innenrand eme scharfe Ecke von etwa 75°; hier
stehen distalwärts gerichtet zwei kurze, spitze, sich gegenüberstehende
Dornen frei hoch; der Distalrand selber ist mit kurzen, dicht neben
emander stehenden Stiftborsten bestanden. Der eigentliche Distalrand,
von dem die Klaue entspringt, ist kurz und viereckig vorgezogen. Die
Klaue ist kräftig, etwas länger als der distale Teil des Innenrandes. Das
2. Glied zeigt nur einige schwache Borstenbildungen; das 3. ist auf der
Innenseite, besonders an der Distalecke, kräftig beborstet; das 4. Glied
auf der distalen Hälfte des Innenrandes, das 5. an der distalen Außen-
und Innen-Ecke; das 6. an zwei Reihenzonen auf der Außenseite nahe
dem Innenrande und am Ursprung der Klaue.
Das 2. Paar hat ein sehr langes, schlankes 2. Glied, dem ein
halb so langes noch schlankeres 3. Glied folgt. Die drei folgenden
Glieder sind eigentümlich umgebildet; der Innenrand des ganz kurzen
4. Gliedes ist in einen rundlichen, sammetartig behaarten Lappen aus-
gezogen. Das 5. Glied ist ziemlich lang; sein Aussenrand ist länger
als ‚der innere und wölbt sich proximal sehr weit herum; der Innenrand
ist scharf, dünn, durchsichtige, der Außenrand mit dichtem Sammet
bekleidet; an seinem distalen Ende steht außen ein Borstenbusch. Das
6. Glied ist klein, hat einen fast graden, schwach konkaven Innenrand,
einen gewölbten Außenrand und einen graden Distalrand, der in den
Außenrand bogenförmig übergeht, während er mit dem Innenrande
einen scharfen Winkel von etwa 80° bildet. Auf dem erößten Teile
seiner beiden Flächen ist er mit einem dichten Filz besetzt. Nahe dem
Distalrande steht em Busch sehr kräftiger, von außen nach innen an
al 2
99 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Größe abnehmender, einwärts gekrümmter und die Distalkante des
Gliedes weit überragender Borsten.
Das 2. Glied des 3. und 4. Paares ist lang und schlank, das
3. kurz und dünn, bogenförmig, das-4. nicht so lang wie das 2.,
trapezisch, mit schrägem Proximal- und Distalrande; die Ecke des
letzteren ist nach außen vorgezogen. Das 5. ist von ähnlicher Form,
aber kürzer und von nicht viel mehr als der halben Dicke. Das
6. Glied ist noch dünner und ebenso lang wie das 5.; die Klaue zeigt
die gewöhnliche Bildung. Die Behaarung ist schwach und zerstreut.
Die drei folgenden Gliedmaßenpaare sind kräftiger; sie nehmen
an Länge zu; alle haben sie sehr breite und hohe erste und zweite
Glieder. Glied 3 ist kurz und kräftig, 4 und 5 stark, ersteres mit nach
außen ausgezogener distaler Ecke; Glied 6 amd 7 schlank. Die Grund-
glieder werden vom 5. zum 7. Paare kürzer, alle andern Glieder länger.
Die ersten Glieder sind ganzrandig; das des 5. Paares ist so
lang wie hoch, ebenso hoch wie das 1. Epimer, in der Mitte seiner
Länge gemessen, mit konvexem Vorder- und Hinterrand; das des
6. Paares ist niedriger und nur von halber Breite; sein in der Zeichnung
nicht sichtbarer Vorderrand ist parallel dem Hinterrande schwach
konkav. Das 1. Glied des 7. Paares ist noch niedriger; es hat keinen
Vorderrand mehr, sondern der stark konvexe Ventralrand zieht sich
schräg nach vorn bis zur vorderen proximalen Ecke. — Die Vorder-
ränder der zweiten Glieder des 5., 6. und 7. Paares sind ziemlich
grade, die hinteren gewölbt, der des 6. am wenigsten, der des 7. am
meisten; die blattförmigen Verbreiterungen enden distal mit kräftigem,
serundeten Lappen.
Das 1. Glied des 1. Nektopoden ragt weit, das des 2. weniger
weit und das des 3. nicht unter den Hinterleibs- Ringen hervor. Die
Schwimmäste sind sehr lang, so lang wie die Höhe der großen Epimeren.
Das Grundglied der 1. Haltopoden ist so lang wie die beiden
Endglieder des 4. Mittelleibs-Beinpaares, das des 2. nur die Hälfte des
l.. und das 3. nur die Hälfte des 2. Paares. Von den Ästen ist am
l. und 2. Paare der innere um em ganz weniges kürzer als der äußere;
beim 3. ist dies indessen schärfer bemerkbar. Die Spaltäste der ersten
beiden Paare sind glatt, die des 3. mit langen, gewimperten Haaren
versehen und auf der Längskante des Außenastes mit kleinen Punkt-
stacheln bewehrt.
Länge des ausgestreckten Tieres von der Stirn bis zum Ende
des Telson: 15,5 mm.
Diese Art war in der allgemeinen Ausbeute der Station nicht
vertreten. fand sich aber unter anderen, Herrn Zchau gehörigen Sammel-
18
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 93
Objekten von Süd-Georgien vor, welcher die Stücke freundlichst dem
Museum überließ.
Anonyx femoratus nor. sper. (Taf. IT, Fig. 2.)
Der Körper zeigt die bei der Gattung meist auftretende hoch-
sewölbte Form, ist jedoch nicht ganz so hoch wie der oben beschriebene
Anonyx Zschaui. Die Körperringe sind weder durch Skulptur noch
Kiele ausgezeichnet, sondern zeigen einen gerundeten Rücken mit im
allgememen gradem Rücken-Kontur; nur die Nachleibsringe . zeigen
charakteristische Bildungen.
Die Ringe des Mittelleibes sind annähernd gleichmäßig
ausgebildet; sie wachsen an Höhe; ihre ventralen Ränder bilden an
den fünf ersten Ringen eine gerade Linie; der 6. und 7. Ring setzt
etwas tiefer an. Die Hinterkanten der Ringe weichen zurück; ihre
Ecken mit der Ventralkante sind spitz zugerundet nach hinten ausgezogen.
Die Epimeren sind in außerordentlicher Stärke ausgebildet,
sie sind immer doppelt so hoch wie das dazu gehörige Segment; das 1.
überragt ein großes Stück des Kopfes; sein Vorderrand ist zunächst
grade und geht dann in stumpf gerundetem Winkel in den gerundeten
Ventralrand über. Das 2. und 5. Epimer sind gleich gebildet, der
ziemlich grade, ganz schwach konvexe Vorderrand geht in gerundetem
rechten Winkel in den ziemlich geraden Ventralrand über. Der Vorder-
rand des 4. Epimers ist etwas stärker konvex, der vordere Winkel
mehr gerundet, der Ventralrand stärker konvex; der Hinterrand ist
charakteristisch, mdem er dem Vorderrande des 2. Gliedes der 4. Glied-
maße folgt, also eine starke Konkavität aufweist; an der Stelle, wo
diese Konkavität mit der Konvexität der Ventralkante zusammen stößt,
entsteht ein bemerkenswerter, scharfer, rechtwinkliger Zahn. Es mag
bemerkt werden, daß dies Merkmal der ganzen Gattung zukommt.
Die Ringe der Nektopoden sind, wie gewöhnlich, die höchsten
und längsten des Tieres; der epimeriale Lappen ist als blattförmiges
Stück ausgebildet; die hintere Ecke des 3. Nachleibs-Segmentes ist in eine
kräftige, nach hinten und oben gebogene, zahnartige Spitze ausgezogen.
Das erste Segment der Haltopoden ist auf der Dorsalfläche
plötzlich tief und kerbartig eingesattelt; dahinter erhebt sich der Rücken
zu einem gerundet kielförmigen Grat. Die beiden. folgenden Ringe
haben wieder die gewöhnliche, platte Bildung; der zweite ist dorsal
fast gar nicht entwickelt.
Das Telson ist ganz außerordentlich klein, ein wenig länger
als breit, rechteckig mit etwas konvexen Seiten, das Distalende ab-
gestutzt und ganz schwach ausgerandet.
IS) 2*
Anonyx
femoratus.
94 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Ein großer Teil des Kopfes ist unter dem 1. Epimer verborgen,
Die ziemlich breite Stirn bildet vorn in der Mittellinie einen stumpfen
Winkel, der sich nicht zwischen die Fühlerwurzeln einschiebt; im Profil
oesehen, macht dies freilich den Eimdruck, doch hängt dies mit dem
auf der Seite des Kopfes sehr tief entwickelten Fühler - Ausschnitte
zusammen. Der Backenlappen ist nicht bedeutend, aber charakteristisch
entwickelt als dreieckige, vorn geradlinig begrenzte, schwach zugerundet
rechtwinklige Platte. Das Auge ist sehr groß, seme Höhe gleich zwei
Dritteln der Kopfhöhe; bohnenförmig, oben spitzer, unten schmaler,
mit verhältnismäßig großen Fassetten.
Die oberen Fühler sind ein wenig länger als Kopf plus erstes
Segment; die unteren ragen, nach vorne gestreckt, ein Stück über das |
Ende der oberen hinaus.
Das 1. Glied der oberen Fühler ist doppelt so lang wie dick ;
das zweite ist ein ganz kurzer, sich distal stark verjüngender Ring;
der 3. ist noch kürzer, auf der Ventralseite kaum entwickelt, sich
wiederum distal stark verjüngend. Das 1. Geißelglied verbindet in Form
und Größe Stamm und Geißel; es ist doppelt so lang wie dick. Die
Geißel besteht aus etwa 12 Gliedern, die am proximalen Teile der
Geißel etwas breiter als lang, am distalen etwas länger als breit sind. |
Die Nebengeißel kommt an Länge nicht ganz der Hälfte der Haupt- |
geißel gleich; sie hat 5 Glieder, deren erstes sehr lang ist; das zweite
hat etwa die halbe Länge des 1.; die folgenden werden etwas kürzer |
und sehr viel dünner. Die Innenfläche der Fühler zeigt dieselbe Haar-
bildung wie bei Anonyx Zschaui.
Vom Stamme der unteren Fühler sind nur die beiden distalen
Glieder zu erblicken, welche, nach vorne gestreckt, soweit reichen,
wie die vier proximalen Glieder der oberen Fühler. Das vorletzte ist,
besonders auf der Unterseite, schwach filzig behaart; am Vorderrande
stehen einige Borsten. Das letzte Stammglied ist glatt, dünner als
das vorletzte, etwa dreimal so lang als breit Die Geißel hat etwi
20 Glieder, welche länger als breit sind.
Das 1. Paar der Mittelleibs-Beine hat ein distal nicht
verjüngtes Handglied mit mehreren Dornstacheln an der Stelle, gegen
die sich die Spitze der Endklaue einschlägt. — Das Endglied des |
2. Fußpaares ist etwa so breit wie lang, dreieckig mit distaler Basis,
die Seiten kräftig konvex, am distalen Ende mit einem Büschel starker,
gelber, gebogener Borsten; das vorletzte Glied hat fast die dreifache
Länge des letzten; es ist halb so breit wie lang; der Außenrand ist
sehr schwach, der Innenrand sehr stark konvex. — Das 3. und
4. Beinpaar ist gleich gebildet, schlank; das 4. Glied behaart, distal
20.
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 95
und außen ausgezogen, das 6. auf dem Innenrande mit einer Reihe
kleiner Stacheln.
Das 5. Paar zeigt ein ganz außerordentlich großes 1. Glied
von der Bildung der vorangehenden Epimeren; seine Länge ist über
zwei Drittel der Höhe des 4. Epimers und seme Breite ein wenig
größer als seine Länge; seine Vorderecke ist sehr stumpf zugerundet;
die untere hintere Kante ist eine schräge Abstutzung für die Insertion
des 2. Gliedes. Die 1. Glieder der folgenden Paare nehmen an Höhe
und Breite kräftig ab.
Das 2. Glied des 5. Paares ist verhältnismäßig kurz (etwa *
der Länge des 1. Gliedes) und etwas breiter als lang, stellt also eine
ziemlich große, unregelmäßig viereckige Platte dar; Vorder- und Hinter-
"and sind kräftig gebogen; der Oberrand steigt schräg nach oben und
unten; der Unterrand zeigt eine ziemlich schwache Auskerbung. --
Das 2. Glied des 6. Paares ist länger und schlanker als das des
5. Paares; das des 7. Paares ist zu einer gewaltigen, ovalen Platte
entwickelt. — Die übrigen Glieder der drei letzten Mittelleibs- Glied-
maßen ähneln denen der beiden vorangehenden, sind jedoch etwas
kräftiger.
Die übrigen Merkmale können vorläufig nicht angegeben werden,
da nur zwei Stücke vorliegen und, abgesehen davon, daß keines der-
selben geopfert werden soll, die Brüchigkeit des Materiales selbst ein
Eingehen auf Merkmale verbietet, die im allgemeinen sonst am unver-
letzten Tiere schon festzustellen sind.
Länge in der abgebildeten Stellung (vom Kopfende -bis zum
Rücken des 10. Segmentes) 11,6 mm.
Bovallia yen. nov. Atylidarum.
Körper zusammengedrückt; Rücken vorn zusammengedrückt-
rundlich, an den letzten Mittelleibs- und an den drei ersten Nachleibs-
Ringen gekielt und in kräftige Spitzen ausgezogen. Die Epimeren
sind sehr groß, höher als die dazu gehörigen Segmente, nirgends
bewimpert. Augen schmal und hoch, schlank bohnenförmig. Fühler
mit starken Stammgliedern und ziemlich kurzer Geißel; keine Neben-
geißel. Oberkiefer mit kräftigem, dreigliedrigen Taster, mit Borstenreihe
und gezähnter Kauspitze. Rand der Innenlade des 1. Unterkiefers
reichlich mit gefiederten Haaren bestanden, Außenlade mit gesägten
Stacheln; Taster zweigliedrig, mit Stachelborsten am distalen Ende.
Innenrand der Innenlade des 2. Unterkiefers mit gefiederten Haaren,
Distalrand beider Laden mit Borsten. Kieferfüße stark, mit kräftigen
Laden und sehr kräftigem Taster mit spitzer Endklaue. Innenlade am
21
Bovallia
gen. nov.
Bovallia
gigantea.
96 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Distalrande mit dieken Zähnen, Außenlade am Rande mit kleinen
Stiftstacheln. Die beiden ersten Beinpaare mit Halbscheeren von etw:
gleicher Entwickelung; 5., 6. und 7. Beinpaar mit länglich blattförmigen
Hüften. Die beiden seitlichen hinteren Kanten jedes Stammgliedes der
beiden ersten Haltopoden-Paare sowie jedes Spaltastes aller dreier
Paare mit kleinen Dornen besetzt. Die Spaltäste der beiden ersten
Paare tragen am Ende zwei kräftige, hochrichtbare Dornen; die des
letzten Paares gehen in kräftige Dornspitzen aus; an den ersten beiden
Paaren ist der Außenast kürzer, beim letzten Paare sind beide Äste
gleich lang, kräftig. Schwanzschild schmal, blattförmig, bis über die
Mitte gespalten.
Bovallia gigantea nov. spec. (Taf. 1, Fig. 5.)
Körper kräftig, hoch, diek und ziemlich kurz. Die Höhe (von
der Rückenfirste des 4. Segmentes bis zu dessen unterster Epimerial-
kante gemessen) ist nicht ganz gleich einem Viertel der Länge des
Tieres vom Kopfschnabel bis zum Ende des Telson, oder gleich der
Länge des Kopfes und der drei ersten Segmente zusammengenommen.
Die Körperbreite wächst bis zum 4. Segmente und nimmt dann wieder
ab. Die Länge und Höhe der Körpersegmente wächst bis zum 3. Nach-
leibsringe; die folgenden werden dann wieder kürzer und niedriger.
Die fünf ersten Körper-Segmente haben einen gerundeten
Rücken; auf dem 6. erhebt sich ein stumpfer Kiel, der auf den fol-
senden vier Ringen immer schärfer und höher wird. -— Die Mittellinie
der Hinterkante ist an den ersten Ringen des Mittelleibes schwach
ausgezogen; dies Verhältnis wird nach hinten immer deutlicher; am 6.
ist die Ausziehung schon recht bemerkbar und verbindet sich mit dem
Ende des auftretenden Längskieles zu einem ein wenig vorspringenden
stumpfen Hügel; an den drei folgenden Ringen wird durch die hintere
Ausziehung, verbunden mit dem nach hinten aufsteigenden Kiel, ein
kräftiger, schnabelartig gebogener, frei nach hinten hochstehender
Zahn gebildet. Auf dem 2. Nachleibs-Segmente ist der Kiel höher,
sein Ende jedoch nicht schnabelartig gebogen, sondern sein Hinterrand
tällt senkrecht ab. Das 4. Nachleibs-Segment ist kräftig eingesattelt,
so da der vordere und hintere Teil scines Rückens höckerartig vor-
springt. Die beiden folgenden Segmente haben einen runden Rücken.
Die Ventralkante der Mittelleibsringe liegt in derselben
Flucht; jeder folgende Ring setzt sich etwas oberhalb der hinteren
unteren Ecke des voraufgehenden an. Der 6. setzt sich um ein weniges
tiefer an als der vorangehende, ein Verhältnis, welches zwischen dem
6. und 7. Ringe noch etwas stärker entwickelt ist.
22
2 u
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 97
Die seitlichen Kanten der Mittelleibs- Segmente verlaufen
kräftig nach hinten gewandt, mit Ausnahme derjenigen zwischen dem
Kopf und I. Segment, welche ziemlich senkrecht ist; die hinteren er-
halten einen etwas konvexen Schwung, so daß die bei allen Segmenten
auftretende zugerundete spitzwinklige Hinterecke beim 5. und 6. etwas
zahnartig vorgezogen erscheint; der Zahn ist auch beim 7. Segment
geblieben, doch ist der Winkel annähernd ein rechter.
Die vier großen Epimeren wachsen ganz außerordentlich
stark in Länge und Höhe. Die Höhe des 1. Epimers (in der Mitte
gemessen) ist gleich der Länge der Ventralkante des 5. Mittelleibs-
Ringes; die Höhe des 2. fast gleich der Ventralkante des 4. und 5.
zusammen; die Höhe des 3. ist reichlich so lang wie die soeben an-
geführten Ventralkanten, und die Höhe des 4. noch ein Stück mehr.
Die zur Sichtbarkeit tretenden Längen der Epimeren verhalten sich
(in der Mitte ihrer Höhe gemessen) etwa wie 1:1,1:1,5:3. Vorder-
und Hinterkanten der Epimeren richten sich nach vorn und zwar vom
1. bis zum 4. allmählich abnehmend; der Vorderrand des 1. ist ganz
schwach konkav, der des 2. grade; die folgenden haben einen schwach
konvexen Schwung, die Ventralkanten sind schwach konvex; die Vorder-
ecke des 1. Epimers ist nicht ganz ein rechter Winkel, zugerundet; die
Vorderecken der übrigen und die Hinterecken sind stumpf zugerundet.
Über die Epimeren der andern Gliedmaßen siehe daselbst.
Das Telson ist von mäßiger Starrheit, sehr schmal, schlank
halb-lanzettlich, solang wie das Femoralglied des 5. Beinpaares, zwei
ein halb mal so lang wie breit; die Seitenränder sind zunächst am
Grunde etwas konkav, die Spitze etwas ausgezogen; bis zur Hälfte ge-
spalten, die Spalte als seichte Furche noch eine Strecke weit über den
ungespaltenen Teil des Telsons fortgeführt. Die Spalthälften schließen
dicht an emander.
Die Länge des Kopfes mitsamt dem Stirnschnabel kommt der
dorsalen Länge des 5. Mittelleibs-Ringes gleich; die gleiche Entfernung
findet sich zwischen seiner Hinterecke und dem hinteren Endpunkte
dersdorsalen Längslinie. — Der Schnabel dringt als em kleiner, drei-
eckiger, stark nach abwärts gebogener Zahn zwischen die Fühlerwurzeln
ein. Die Ausschnitte für die Fühlerwurzeln sind seicht; der Backen-
lappen springt nur ganz wenig vor, nicht weiter als der Stirnschnabel;
er ist vorn grade abgeschnitten, seine untere Ecke ist gerundet recht-
winklig. — Das Auge ist sehr groß, schmal bohnenförmig, fast viermal
so lang wie breit; es ist länger als der Ausschnitt für die großen
Fühler und reicht, im Profil gesehen, oben fast bis zur Rückenkante
des Kopfes und unten bis fast an die vordere Kante des Backenlappens.
23
98 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Der Abstand zwischen beiden Augen auf der Dorsalfläche ist kaum
größer als die Augenbreite.
Wenn die Fühler nach vorn gestreckt werden, so reicht der
Stiel der unteren ebenso weit wie der Stiel der oberen; das distale
Ende des vorletzten Stammgliedes der unteren reicht bis auf die Mitte
des vorletzten Stammgliedes der oberen. Der Stamm der oberen Antennen
ist so lang wie die Mittellinie des 4., 5. und 6. Segmentes, die Geißel
so lang wie die Mittellinie des 4.7. Segmentes. Das 1. Glied ist so
lang, wie die beiden folgenden zusammen genommen, kräftig, mit einem
scharfen, gezähnten Kiel an der Unterseite. Da, wo sich der Kiel
absetzt, befindet sich eine wohl ausgeprägte Längskante und zwischen
ihr und der Kielkante ist der Kiel ausgekehlt. Das 2. Glied ist kürzer
und dünner, mit ausgekehltem, schwach und unregelmäßig gezähneltem
Kiel. Das 3. Glied erreicht etwa ein Drittel der Länge des 2. Gliedes;
es hat nur eine Sägekante. In all diesen Sägekanten, ebenso wie an
der Ventralseite der Distalkanten der Glieder, stehen Stachelborsten, die
am 1. Gliede sehr kräftig sind, bei den folgenden Gliedern länger und
schwächer werden. Der proximale Teil der Geißel zeigt zunächst ein
großes Glied, welches auf der Rückenseite fast so lang wie breit ist,
während seine Entwickelung auf der Ventralseite ganz gering wird; es
dürfte dies Glied demjenigen entsprechen, welches man bei Isopoden
noch zum Stamm rechnet. Der übrige Teil der (reißel setzt sich aus
lauter niedrigen, Brettstein-artigen Scheiben zusammen, von denen immer
ein ganz niedriger mit einem etwas höheren, außerdem auf der Ventral-
seite in einen Fortsatz ausgezogenen abwechselt. Auf der Rückenseite
dieser letzteren Ringe stehen einige wenige, kleine, auf dem Fortsatze
ein Bündel stärkerer Haare. Außerdem findet sich hinter dem Büschel
beim 5! eim auf einem dünnen Stiele stehendes napfartiges Organ. Der
Vergle’ch mit andern Geißeln lehrt sofort, daß im vorliegenden Falle
jedes Geißelglied sich in zwei gegliedert hat. Auf dem proximalen
Teile der Geißel haben die Glieder nur die Länge von einem Sechstel
ihrer Breite, nach dem Ende zu werden sie länger und schlanker, und
es verrwischt sich schließlich fast der Unterschied zwischen beiden
Arten von Ringen, indem die Fortsätze schwächer werden und die
andere Art von Ringen Randhaare entwickelt. Die äußersten Ringe
sind doppelt so lang wie breit.
Der Stiel der unteren Antennen ist so lang wie seine Geißel
Das 1. Glied erscheint im Profil als eine dreieckige, mit der gerundeten
Spitze nach vorn liegende, am ventralen Teile des Fühleranfanges
gelegene, schuppenförmige Platte. Über demselben liegt das im Profil
dreieckig erschemende, mit der oberen Kante etwas zahnartig vorge-
24
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 99
zogene 2. Glied. Auf der Innenseite ist das 1. Glied garnicht ausge-
bildet, sondern der proximale Fühlerteil wird hier vom 2. Glied gebildet,
welches auf der Unterseite die spitz dreieckige, scheinbar aus dem
l. Glied schwach zahnartig hervorspringende Schuppe entwickelt. Das:
3. Glied ist so lang wie das 1., das 4. etwas länger als die vorher-
gehenden zusammen genommen; das 5. hat etwa zwei Fünftel von der
Länge des 4. -—- An der Distalkante, ebenso an einigen Sägezahn-
förmigen, schwachen Eimschnitten, die auf der Ventralseite der Glieder,
beim 2. und 3. auch auf der Dorsalseite sich befinden, stehen etliche
Borsten. Die Geißel ist durchaus nach Art der Geißel der oberen
Fühler gebildet.
Die Oberlippe ist sehr stumpf, halb eiförmig, mit ein wenig
ausgezogener Spitze, diese ist am freien Rande mit einem dichten
Kamme ganz kleiner, starrer Haare versehen. Eine Strecke vor der
Spitze läuft eine quere Zone über die Oberlippe, welche einen nach
der Spitze der Lippe zu gerichteten ziemlich dichten Kamm längerer
Haare trägt.
Oberkiefer. Die stärker chitinisierte Fläche des Molar-Fort-
satzes ist unregelmäßig oval, mit ausgeschnittenem Rande gegen den
Gelenkhöcker zu. Die kurzen Stacheln dieses Randes ragen frei über
den Rand hinaus; in der Fortsetzung dieser Konturen ist die ganze
Mahltläche mit feinen, sauberen Riefen überzogen. Die Stachelehen
des gegenüberliegenden Randes stehen, wie gewöhnlich, über die Mahl-
fläche zurück schräg auf. Drei lange schlaffe Haare bezeichnen die
Stelle, welche dem distalen Ende der Innenlade entspricht.. Der innere
(den Molarfortsatz mit den Schneiden verbindende) Rand der Außen-
Jade ist mit einer Reihe dicht stehender, gekrümmter, nicht gefiederter
Borsten bestanden. Die beiden Schneiden des linken Kiefers sind wohl
entwickelt, handförmig, die äußere mit vier, die innere mit fünf rund-
lichen Zähnen außer der Hauptspitze. Beim rechten Kiefer ist die
Außenschneide breiter und trägt außer den oral gestellten noch einen
‚ziemlich großen aboralen Zahn; die Innenschneide dagegen ist schmal
handförmig mit drei Zähnen. — Der Taster ist lang und kräftig; seine
‚ Länge ist gleich der anderthalbfachen des Kiefers, vom Gelenkkopf
bis zur Kauspitze gerechnet. Das i. Glied ist kurz, die beiden andern
etwa gleich lang; das 2. etwas zurückgebogen, ziemlich breit, von
doppelter Länge seiner Breite, mit ziemlich langen und schwachen
Borsten längs dem Innenrand. Das 3. Glied ist schmal eiförmig, auf
seinen Innenkanten dicht mit Borsten besetzt; an der Spitze stehen
deren vier längere und stärkere.
25
100 Pfefler, Krebse von Süd-Georgien.
Das Grundglied des 1. Unterkiefers ist an der Außenkante
deutlich vom Segment und vom 2. Gliede abgesetzt, dort ist die Distal-
grenze nicht deutlich. Die Innenlade ist oval, ihre Innenkanten mit
. verhältnismäßig dieken und kräftigen Fiederhaaren versehen. Das
2. Glied ist an der Außenkante ziemlich lang. Die Aufßenlade ist von
der üblichen Form, an der Distalkante mit etwa 10 langen und starken,
auf der Innenseite mit Fiederzähnen versehenen, unter sich gleichen,
braunen Stachem und einer Anzahl von Borsten versehen. Der Taster
überragt die Außenlade. Das 1. Glied ist kurz, außen vorgezogen und
an der Ecke mit emer langen, starken Borste versehen, das Endglied
ist so lang, wie die Außenkante der Außenlade mitsamt den End-
stacheln. Es ist am distalen Rande mit einer Anzahl von Borsten-
stacheln versehen.
Die Laden des 2. Unterkiefers sind gleich lang, die Innen-
lade etwas breiter. Der Innenrand der Innenlade trägt eine Anzahl
gefiederter, schlaffer Haare; der Distalrand ist sehr dieht mit Stachel-
borsten besetzt. Die gleichen Gebilde der Außenlade sind von doppelter
Länge.
Die Kieferfüße sind stark und kräftig chitinisiert und stark
beborstet. Die Grundglieder und die 2. Glieder haben die übliche Form.
Die freie Seitenkante des 2. ist etwa gleich einem Drittel der Außen-
kante des 1. Gliedes; der Fortsatz reicht bis an die Proximalkante
des 1. Gliedes. Das 3. Glied ist an der Außenkante etwa so lang
wie das l., seme Distalkante hat die Länge von mehr als zwei Dritteln
der Gliedbreite und ist ebenso lang wie die Außenkante. Das 2. wie
das 3. Glied springt mit der distalen äußeren Ecke etwas vor. Das
4. Glied hat nicht viel mehr als die halbe Breite des 3.; auf der
Innenseite ist es sehr kurz, auf der Außenseite sehr lang; während
nämlich die Innenkante etwa gleich der Hälfte der Proximalkante des
Gliedes ist, so ist die Außenkante doppelt so lang wie die Proximal-
kante. Die Distalkante verläuft an der Angellinie des 5. Gliedes -
parallel der Proximalkante, wendet sich dann nach außen und distal-
wärts, so daß der äußere Teil des Gliedes hornartig vorgezogen ist..
Das 5. Glied ist so lang wie das 3. und 4. zusammen; es setzt sich
schmal an das 4. an, erweitert sich dann etwas distal; die proximale-
Hälfte seines Außenrandes liegt neben dem hornartigen Fortsatze des
4. Gliedes. Das vorletzte Glied ist nicht viel mehr als halb so lang
wie das 5. Glied. Das Endglied ist eine kräftige Kralle mit starker
hornbrauner Spitze. — Die Innenlade ragt distalwärts so weit wie die
Innenkante des 4. Gliedes; sie ist schmal, annähernd rechteckig, distal
etwas abgerundet. Auf der Distalkante stehen zu innerst etliche dicke
26
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 101
Stacheln, ferner auf der oralen wie aboralen Fläche kurz vor dem
Rande eine Reihe von Borsten. Der umgeklappte Innenrand der Lade
zeigt lange, schlafte Fiederhaare. — Die Außenkante reicht distal etwas
weiter als die Außenecke des 5. Gliedes; der Innenrand ist grade, der.
Außenrand ist konvex; die größte Breite liegt etwas distalwärts von
der Hälfte der Länge. An der Außenkante bis zur Spitze stehen
lange, schlaffe, gefiederte Haare; auf der Oralfläche, nahe dem Innen-
“rande, dieht neben einander stehende, kurze, feste Chitinstifte; auf der
Aboralfläche zieht sich nahe dem distalen und imneren Rande eine
Reihe von Borsten entlang. — Die Innenseiten der Glieder sind durch-
weg mit starren Borsten besetzt; am distalen Teil des 6. Gliedes sind
die Borsten am dichtesten, so daß sie das 7. Glied fast ganz verbergen.
Das Grundglied führt noch zwei kurze behaarte quere Linien.
Die beiden ersten Mittelleibs-Beinpaare haben wohl-
ausgebildete Halbscheeren von mäßiger Größe; die Länge der Glied-
maßen steht nicht viel hinter der der folgenden Gliedmaßen zurück.
Das 2. Glied ist lang und kräftig, kantig, am 2. Paare länger. Kurz
vor der äußeren distalen Ecke findet sich em kleiner, beim 2. Paare
spitzerer Tuberkel. Das 3. Glied ist kurz, auf der Innenseite kaum
länger als auf der Außenseite, hier mit dem üblichen halbkreisförmigen
Ausschnitt versehen. Das 4. Glied ist außen nicht entwickelt, vielmehr
verläuft der Distalrand in der Richtung der Gliedmaßen-Längsaxe, das
4. Glied der 2. Gliedmaße ist viel schlanker, ebenso die imnere distale
Ecke spitziger und länger ausgebildet. Das 5. Glied hat ein breit
dreieckiges Profil, indem sem ganzer Innenrand in einen runden, pro-
ximal gewölbt ansteigenden, distal plötzlich abfallenden, sich an das
Handglied anlegenden Lappen ausgezogen ist. Das Handglied ist so
lang, wie das 5. und 6. Glied zusammen genommen; sein Außenrand
liest in der Fortsetzung des Außenrandes des 5. Gliedes; sein Innenrand
divergiert indessen stark damit. Wahrschemlich ist der Innenrand als
solcher weiter zu rechnen, als er sich an das 5. Glied anlegt;
hier wendet er, beim 1. Beinpaar in einem gerundeten rechten, beim 2. in
einem gerundeten stumpfen Winkel um und begiebt sich ziemlich grade
zur distalen Spitze des Handegliedes; dieser distale Rand hat beim
I. Paare etwas mehr als die doppelte, beim zweiten nieht ganz die
doppelte Länge des Innenrandes. Die Klaue ist ‚sehr schlank und
besonders kräftig gebogen, mit dunkel chitinisierter Spitze; sie vermag
sich etwa über zwei Drittel des Innenrandes hinweg einzuschlagen.
Das 2. Glied zeigt eime größere Anzahl ziemlich schwacher,
schwach behaarter Einschnitte; das folgende Glied ist an der Innenecke.
das 4. an der distalen Hälfte des Innenrandes, das 5. am ganzen
27
Eurymera
gen. nov.
102 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Innenrande und das 6. am ganzen Distalrande sehr kräftig braun
behaart.
Das 5. und 4. Bempaar ist schlank; das dritt- und vorletzte
Glied ist mit sehr vielen kleinen und kurzen Borstenkämmen auf der
Innentläche ausgezeichnet.
Das 5. Paar ist sehr viel kürzer, als das folgende, welches vom
7. Paare an Länge nur sehr wenig übertoffen wird.
Das 1. Glied des 5. Paares ist stark in die Breite entwickelt,
das 6. schon weniger und das 7. durchaus nicht; der epimeriale Lappen
des Gliedes ist bei den beiden ersten spitz dreieckig, etwas hornartig
gebogen, mit gerundeter Spitze; beim 7. Paare ist er, wie gewöhnlich,
rundlich. — Die Coxalglieder sind kräftig in Höhe und Breite ent-
wickelt. Das des 5. Paares schließt distal mit dem unteren Rande
des 4. Epimers ab; die Goxalglieder der folgenden Paare sind etwas
länger und breiter; der gebogene Hinterrand flacht sich immer mehr
ab und ist beim 7. Paare ganz grade. Der rundliche distale Lappen
ist überall kräftig ausgebildet; die Vorderkante der Coxalglieder ist
mit femen beborsteten Sägeschnitten versehen. Das gleiche zeigen
sämtliche folgenden Glieder auf der Innentläche, und das vorletzte
(lied nach außen.
Die Nektopoden zeigen keine bemerkenswerten Eigenschaften.
Die Grundglieder der beiden ersten Haltopoden-Paare reichen
gleich weit nach hinten und zwar bis auf die Hälfte des Grundgliedes
des dritten Paares. Mit den Spaltästen überragt jedes Paar das
vorangehende um ein weniges. Der Außenast der beiden ersten Paare
ist kürzer als der innere, während beim letzten Paare dies Verhältnis
umgekehrt ist. Die beiden Kanten der Stammglieder wie die Äste
der beiden ersten Haltopoden-Paare sind mit ganz kleinen, feinen, roten
Stacheln bestanden. Die distalen Enden der Stammglieder sind nicht
weiter ausgezeichnet; die Spaltäste der beiden ersten Haltopodenpaare
tragen je zwei aufrecht stehende, stärkere Stacheln. Das Stammglied
des 3. Paares ist stark und kräftig, mit oberer Kante, unbewehrt; die
Spaltäste sind breiter, lanzettlich als die der vorangehenden Paare, von
gleicher Bewehrung der seitlichen Kanten, am Ende in eine kräftig
ehitinisierte Spitze auslaufend. — Farbe im Leben orange- bis purpurrot.
Länge 45 mm.
Eurymera gen. rov. Atylidarum.
Körper nur hinten zusammengedrückt, der Rücken ganz außer-
ordentlich breit und flach &gewölbt. Epimeren ganz außerordentlich
groß, hoch und breit. Der-.Stirnvorsprung ist nur ein Winkel. Auge
klein, glänzend, rund, auf einem kräftig vorspringenden Höcker liegend.
28
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 103
Telson gespalten. Fühler von mäßiger Länge, die oberen ziemlich
stark; der Stamm der unteren etwas länger; keine Nebengeißel. Die
Außenschneide des Oberkiefers gezähnt, ebenso die Innenschneide des
linken Kiefers; eme größere Anzahl nicht gefiederte Borsten. Innenrand
der Innenlade des 1. Unterkiefers mit vielen Fiederhaaren: Außenlade
proximal mit schwach gefiederten Stacheln; Taster länger als die
Außenlade, das Endgelied beborstet. Laden des 2. Unterkiefers eleich
lang, die innere schmäler. Proximalrand der Innenlade der Kieferfüße
mit gefiederten Borsten; an der inneren Ecke mit emigen Stacheln:
Proximalrand der Außenlade mit schlanken Stacheln. Die Handelieder
der beiden ersten Paare nur ganz schwach ausgebildet, beim 1. Paare etwas
länger und kräftiger als beim 2.; die drei hinteren Mittelleibsbeine
wachsen nach der Reihe an Länge, die Coxalglieder an Länge und Breite.
Eurymera monticulosa spec. nov. (Taf. I, Fig. 3.)
Gestalt mäßig schlank; die Höhe des 4. Ringes nebst Epimer
Eurymera
ist gleich einem Viertel der Körperlänge von der Stirn bis zum Ende Mmontieulosa.
des Telsons. Dies Tier ist nur an den letzten Nachleibsringen zusammen-
gedrückt; der Rücken ist außerordentlich breit und tlach gewölbt: die
größte Breite liegt beim 4. und 5. Segment. Länge und Höhe der
Segmente wachsen wie gewöhnlich; doch ist der 1. Mittelleibsrmg ein
wenig länger als der zweite.
Die Ventralkanten der 5 ersten Mittelleibs-Ringe liegen in
einer Flucht; der 6. und 7. Ring setzt etwas tiefer an.
Die Hinterkanten der Mittelleibs-Ringe verlaufen stark nach
hinten geneigt; bei den Nachleibs - Ringen dagegen stellen sich die
Hinterkanten etwa im Winkel von 90" zu der Rückenkante. Der
hintere untere Winkel der Mittelleibs-Ringe ist im allgemeinen gerundet-
spitzwinklig; der des 7. ist ziemlich scharf und annähernd eleich einem
Rechten, die andern werden allmählich klemer.
Jedes Mittelleibs-Segment trägt vor seinem Hinterrande
auf dem Rücken eimen kräftigen Querwulst. Auf der Seite, oberhalb
der Ventralkante des Segmentes, trägt ein jeder einen kräftigen Höcker,
der hinten am höchsten ist; von ihm zieht sich einge erhabene. immer
flacher werdende Leiste nach oben und vorn, um sich da mit einem
schwächeren, nicht überall gleich deutlichen, hinter dem Vorderrande
des Segmentes stehenden Querwulste zu verbinden. Am 1. Ringe
liegt natürlich -der bei den übrigen Ringen verdeckte Vorderwulst klar:
er ist hier in eben derselben Stärke entwickelt. wie der Hinterwulst :
ferner ist der Höcker am Ventralrande hier leistenförmig umeebildet.
so daß das ganze Segment von einem kräftigen Randwulste umgeben ist.
99
wre
104 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien.
Die vier großen Epimeren sind sehr kräftig entwickelt; ihre
Vorder- und Himterränder weisen nach vorn, und zwar am 1. Ringe
am stärksten, nach hinten zu abnehmend. Die Höhe des 1. Epimers ist
(in der Mitte der Längslinie gemessen) etwa so groß wie die Ventral-
2
kanten des 2. und 3. Segmentes; das 2. hat etwa %, das 3. und 4.
etwa s dieser Höhe; die Breite des 4. Epimers ist gleich der Höhe des
zweiten. Der Vorderrand des 1. ist grade, der der andern etwas konvex.
Der vordere Winkel ist em etwas stumpf zugerundeter spitzer Winkel;
beim 1. Epimer beträgt er etliche 60", bei den andern wird er größer,
beim 4. macht er etwa SO” aus. Der hintere Winkel des letzten Epimers
ist ein stumpf zugerundeter stumpfer Winkel. Der hintere Teil des
Vorderrandes der drei ersten Epimeren ist fein gesägt, der Hinterand
mit feinen Dornen versehen.
Über die Epimeren der folgenden drei Segmente siehe pag. 35.
Die epimerialen Lappen der drei ersten Nachleibs-Seg-
mente sind verhältnißmaßig schwach vom Segment abgesetzt; nur beim
dritten ist die Absetzung vom Segment scharf. Das 1. Nachleibs-
Segment gleicht durchaus dem 7. Mittelleibs-Segment plus coxa, sowohl
in Gestalt wie in Ausdehnung: .das 2. ist viel höher; der Vorderrand
seines epimerialen Lappens setzt sich kräftig vom Vorderrande des
Segmentes ab und rundet sich etwa im Halbkreis nach vorn, um dann
zurücklaufend in den graden Ventralrand über zu gehen; der Hinterrand
ist erade und senkrecht und stößt mit der Ventralkante in einer recht-
winkligen Ecke zusammen. Das 3. Nachleibs - Seement ist nicht so
hoch wie das 4.; der epimeriale Lappen erscheint gleichgebildet mit
dem des 2. Segmentes; doch ist der (vom voraufgehenden Epimer über-
deckte) Vorderrand nicht so stark geschwungen. Die Höckerbildung
der drei ersten Nachleibs-Segmente ist die gleiche wie auf dem Mittelleib,
aber schwächer und nicht so klar zu verstehen.
Der 4. Nachleibs-Ring ist etwa so lang wie der ?2.; sein
Ventralrand wird von dem voraufgehenden Epimer überdeckt; die beiden
Wülste am Vorder- und Hinterrand sind sehr flach, doch deutlich, der
vordere stärker als der hintere. Ein epimerialer Absatz am Hinter-
rande ist schwach angedeutet; vor der Insertion der Gliedmaße steht
eim spitziger Zahn., Der 5. Nachleibs-Ring ist ganz kurz, etwa gleich
einem Viertel des voraufgehenden, skulpturlos. Der 6. ist bemahe
doppelt so lang wie der 5.; das Epimer setzt sich deutlich ab; es hat
einen graden hinteren und einen geschwungenen Ventralrand, die in
einer hinteren Ecke von etwa 90" zusammen stossen.
Das Telson ist ziemlich schlank dreieckig, von nicht ganz
doppelter Länge seiner Breite, mit ganz schwach konvexen Seitenrändern ;
30
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 105
die Spitze ist zugerundet; es ist in seinen beiden distalen Dritteln
gespalten; die Spaltstücke schließen an einander, ihre distalen Spitzen
sind zugerundet.
Die Stirn zeigt einen sehr tiefen Ausschnitt für die Insertion
der oberen Fühler. Der Backenlappen ist klein, vorn in langer, schwach
konvexer Kante abgestutzt; unten setzt er sich durch einen kleinen,
aber sehr scharfen Einschnitt vom unteren Teile des Kopfes ab. Die
untere vordere Ecke des Kopfes ist stark vorgezogen und endiet in
einem spitzen zugerundeten Winkel; auf diese Weise wird an der Insertion
des unteren Fühlers em konkaver Ausschnitt gebildet. Das Auge sitzt
auf einen kräftig entwickelten Höcker; es ist ziemlich klem, nieren-
förmig; seine Höhe erreicht nieht ganz die Dicke des Grundeliedes der
oberen Fühler. Es ist auffallend glänzend. Der Stirnschnabel ist kurz.
stumpfwinklig, die Stirnkanten schwach konvex.
Das Längenverhältnis der Fühler ist nicht mit völliger (renauig-
keit wiederzugeben; weil die Stücke nicht unverletzt sind. Im allge-
meinen sind beide Fühler etwa gleich lang und zwar so lang wie die
Mittellinie des 3., 4. und 5. Segmentes. Der Stamm der unteren ist
um die halbe Länge seines letzten Stammegliedes länger als der der
oberen; die Länge des letzteren ist gleich der des 3. Postabdominal-
ringes, in der Mittellinie gemessen.
Das Grundglied der oberen Fühler nimmt die halbe Länge
des Stammes ein; es ist ziemlich diek und kräftig, doppelt so lang wie
dick; vorn oben ist es kräftig ausgezogen. Die beiden foleenden Glieder
nehmen an Länge und Dicke stark ab. Das 1. Glied der Geißel ist
verhältnismäßig groß, fast so lang wie breit; die folgenden sind sehr
viel breiter als lang, wachsen jedoch nach der Spitze des Fühlers zu
an Länge, so daß etwa das 14. Glied die gleiche Breite und Länge
hat; die äußersten Glieder sind lang und schlank. Die Geißel ist so
gegliedert, daß immer zwei Glieder zusammengehören, nämlich ein
dünnes und ein dickes; das erste hat immer an seinem distalen Rande
einige Haare, das andere ist an der unteren distalen Ecke nach unten
ausgezogen und trügt hier em Büschel von Haaren. Es sind etwa
34 Glieder vorhanden.
Das 1. Glied der unteren Fühler ist schuppenförmig, nur
auf der Unter- und Außenseite entwickelt. Das 2. Glied ist im Profil
nur als eine über dem 1. Gliede liegende Schuppe zu bemerken: die
Hauptentwicklung des Gliedes liegt auf der Innenseite, wo es unten
wie oben im einen kräftigen dreieckigen Lappen ausgezogen ist. Das
3. Glied ist klein, wenig länger als diek, außen und innen in einen
dreieckigen Lappen ausgezogen. Das 4. Glied ist fast doppelt so lang,
Sl
106 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien,
als das 3., nur etwas dünner; das 5. Glied ist em Stück kürzer und
ziemlich viel dünner; beide sind an ihrem Distalrande mehrfach lappig
ausgezogen. Das 1. Geißelglied ist viel länger als breit, so lang wie
die drei folgenden treißelglieder zusammen; diese sind an der Basis
der Geißel breiter als lang; beim 10. Gliede ist die Breite gleich der
Länge; die folgenden werden dann immer schlanker; jedes Glied trägt
am Distalrande oben auf semer Innenseite zwei kleine Borstenbüschel;
im übrigen finden sich an den üblichen Stellen der Stiele wie der
Geißeln Haarbildungen, jedoch von keiner besonderen Ausbildung.
Die Oberlippe ist ım allgemeinen dreieekig mit gerundeten
Ecken; die Kante, mit der sie an das Epistom stößt, ist in der Mitte
etwas eingezogen; das Ende ist ganz fein behaart; am Rande des
seitlichen Teiles findet sich em Kamm schwacher Haarbildungen, der
sich jedoch nicht auf die Fläche der Lippe fortsetzt.
Der Schneide-Teil des Oberkiefers ist kurz, der Taster lang.
Der Molarfortsatz ıst annähernd nierenförmie, sehr dunkel chitinisiert.
mit sehr scharfen und kräftigen Riefen überzogen; die Randstacheln
sind kräftig; ferner finden sich vier lange, schlaffe gefiederte Haare
vor. Die Borstenreihe besteht aus etwa zwölf nicht gefiederten Borsten.
Die Innenschneide hat am rechten Kiefer vier Zähne, am linken nur
einige Einschnitte. Die Außenschneide hat drei Hauptzähne und etwa
drei proximal davon liegende, welch letztere beim rechten Kiefer stärker
sind als beim linken. Das 2. Glied des Tasters ist ein wenig länger
als das 3., etwas zurückgebogen, am Innenrande schwach beborstet.
Das Endglied ıst schlank, halb eiförmie, insofern der Innenrand fast
gerade ist; dieser ist mit einer Reihe kräftiger Borsten besetzt. Am
Ende des Gliedes stehen etwa neun längere und stärkere Borsten,
welche mit Ausnahme der äußersten eine ganz ungemein feine Krenu-
lierung aufweisen.
Am 1. Unterkiefer ist die Innenlade sehr groß, auf ihrem
sanzen Innenrande mit mehr als zwanzig Fiederhaaren von mäßiger
Länge besetzt. Die Außenlade trägt am Ende kräftige Stacheln der
gewöhnlichen Art, die sich dadurch auszeichnen, daß ihre Fiederung
nur aus eimem oder zwei Fiederstacheln besteht. An der inneren
distalen Ecke steht außerdem noch ein Filz von schwachen, kurzen
3orstenhaaren. Auf dem Innen- wie Außenrande der Lade finden sich
dann noch außerdem schwache Haarbildungen. Der Taster überragt
die Außenlade um etwas. Das zweite Glied ist über doppelt so lang
als das erste, von gewöhnlicher Form; am Innenrande und von hier
abbiegend und über die aborale Fläche kurz vor dem Distalrande
entlang laufend, findet sich eine Borstenreihe; ferner ist das Ende dicht
mit kurzen, aber stärkeren Borsten besetzt.
32
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 107
Die beiden Laden des 2. Unterkiefers sind gleich lang, die
innere jedoch ein gut Teil schmaler; beide haben gebogene Außen-
ränder; der Innenrand ist grade; die Innenlade verschmälert sich nach
dem Ende zu. Die Enden beider Laden sind mit den üblichen Borsten
versehen, die bei der Außenlade länger und stärker smd; außerdem
findet sich auf der Oberfläche der Innenlade die bekannte schräge
Reihe gefiederter, langer, schlaffer Haare.
Das Segment der Kieferfüße umschließt, wie gewöhnlich, das
l. Glied der Gliedmaße; es zeigt jederseits einen basalen etwa recht-
eckigen, seitlichen Fortsatz, auf dessen Oberfläche eine Reihe von
wenigen, langen Haaren steht. Das 1. Glied hat die übliche Form;
der freie Teil des Außenrandes ist etwas mehr als ein Drittel des
ganzen; der Distalrand ist um die Hälfte länger als der freie Teil des
Außenrandes. Das 2. Glied ist sehr breit, sein Außenrand etwas länger
als sein Innenrand, welch letzterer etwa gleich dem freien Teile der
Außenkante des 1. Gliedes ist; die Distalkante ist gleich dem andert-
halbfachen des Außenrandes, konvex gebogen; der Distalrand ist auch
gegen die Lade zu als eine braune Grenzkante ausgebildet. Die vier
nun folgenden Glieder sind ganz außerordentlich schmal, so daß das
l. Glied derselben noch nicht zwei Fünftel von der Breite seiner Basis
(des Distalrandes des 3. Gliedes) hat; es hat, wie immer, eine vor-
gezogene distale Außenecke. Das folgende Glied ist so lang wie
die beiden vorhergehenden, schlank, distal nicht verbreitert. Das vorletzte
Glied ist schmal, distal nicht verbreitert, die Kralle so lang wie der
Innenrand des vorletzten Gliedes, mit schlanker, chitmiger Spitze.
Die Beobachtung der Aboraltläche fördert zwei anschemend
wichtige morphologische Merkmale zu Tage. Erstens läuft von der
Stelle, an welcher sich das Segment und der freie Außenrand des
1. Gliedes treffen, eine auf beiden Seiten durchaus gleichmäßig gebildete,
einer etwas schwach gewordenen Artikulationslinie völlig gleich sehende
Linie nach der Innenkante des Gliedes zu fast hinüber. Eine solche
3ildung dürfte wesentlich sem für die Erörterung der Frage, welchen
Teil bez. welche Teile man als 1. Glied, bez. Abgliederung des
1. Gliedes, und andrerseits, welche Teile man für das Segment der
Kieferfüße zu halten hat. Das andere wesentliche Merkmal ist der
Ansatz der Innenlade am 1. Gliede. Es war oben gesagt, daß sie
sich auf der Aboraltläche durch eine wirkliche Abgrenzung vom Gliede
absetzte; auf der Oraltläche sieht man dagegen deutlich den Innenrand
etwa bis zur Stelle, wo der fen behaarte Außenrand aufhört, sich
über das Glied fortsetzen. Es ist somit die Anschauung berechtigt,
die Lade als eine der aboralen Fläche zugehörige Lappenbildung der
33 s
108 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
nach innen gelegenen Teile des Gliedes zu betrachten; oder aber es
ist anzunehmen, daß der nach vorn gelegene Teil’zugleich von einem
zurückgebildeten Teil des Endopodites gebildet wird.
Die Innenlade ist flach eiförmig, distal zugerundet- abgestuzt.
Sie trägt an ihrem Distalrande gekrümmte Borsten mit wimperiger
Fiederung, nach innen werden sie anscheinend etwas starrer. Die
distale innere Ecke ist mit einigen festen, braunen, kurzen Chitinstacheln
besetzt. Der eingeschlagene Innenrand trägt, wie gewöhnlich, sehr
lange und breite, ziemlich weiche, gewimperte Haare. Die Lade reicht
distal bis zum distalen Ende der Innenkante des 3. Gliedes. Die
Bewehrung der Aboralfläche der Lade ist in situ nicht zu sehen; eine
weitere Zerlegung des Präparates soll jedoch nicht eher vorgenommen
werden, als das Material zugleich morphologisch völlig verwertet
werden kann.
Die Außenlade reicht distal um ein gutes Stück weiter als die
Außenkante des 3. Gliedes; nämlich mit den Spitzen ihrer Borsten bis
an die innere distale Ecke des drittletzten Gliedes. Ihr Innenrand ist
ziemlich grade abgeschnitten, ihr Außenrand ist sehr stark gebogen.
Der am weitesten nach außen gelegene, schembar schon zum Außen-
rande gehörige Teil des Distalrandes ist mit schwach bewimperten,
schwachen und schlanken Borsten besetzt, nach innen werden sie zu
stark gekrümmten, etwas kurzen, ziemlich breiten, doch immerhin
noch sehr schlanken Stacheln. Am Anfang des Innenrandes hört diese
Bildung plötzlich auf; er ist mit kurzen, ziemlich breiten Stiftstacheln
völlig besetzt.
Die Beborstung der ganzen Gliedmaße ist eine recht kräftige
zu nennen. An der Außenkante der Glieder steht eine geringe Anzahl
starker Borsten, vor der inneren Hälfte der Distalkante steht die
bekannte kurze, schräge Reihe von Borsten; die Innenkante des dritt-
letzten Gliedes und der distale orale Teil des vorletzten Gliedes sind
dicht mit Borsten besetzt, deren letzteren einige ganz schwach gesägt
erscheinen. Außerdem finden sich auf der aboralen Fläche des 2. Gliedes
zwei längere und auf der des drittletzten Gliedes vier kleine Reihen
von Borsten. Der Innenrand der Endklaue trägt eine Anzahl kurzer,
fester Borsten.
Die beiden ersten Paare der Mittelleibs-Beine haben etwa
dieselbe Längsentwickelung wie die beiden folgenden Paare; das 1. ist
etwas kürzer und kräftiger; beide Paare haben eine mäßig ausgebildete
Halbscheere, deren Handglied weder in Länge noch Breite das 5. Glied
der Gliedmaße sonderlich übertrifft. — Das 2. Glied ist bei beiden
34
u a a
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 109
2
Paaren lang und kräftig, das 3. kurz, außen und innen annähernd
gleich lang entwickelt. Das 4. hat keine Entwickelung auf der Anßen-
seite; sein Innenrand ist gebogen; er ist beim 1. Paar sehr viel kleiner
als beim 2.; das 5. Glied zeigt eine kräftige Entwickelung; es ist am
1. Paare doppelt und am 2. Paare mehr als doppelt so lang wie breit;
der Innenrand ist beim 1. Paar schwächer, beim 2. Paar stärker
herausgezogen, ohne daß man freilich von einer wirklichen Lappen-
bildung sprechen könnte. Die Ränder des Handgliedes divergieren
beim 1. Paar ein wenig, beim 2. dagegen nicht, so daß eine wirkliche
verbreiterte Hand nicht gebildet wird. Kurz vor dem distalen Ende
les Gliedes wendet sich der Innenrand plötzlich nach außen, so daß
eine schwach stumpfwinklige Ecke gebildet wird, gegen deren distale
Kante sich die Endklaue ‘einschlägt. Über die ganze Fläche des Hand-
eliedes hin ist der eigentliche Innen -Kontur des Gliedes zu verfolgen
und an dem am weitesten distal gelegenen Angelpunkte des Endgliedes
tritt das unverbreiterte Glied auf eine kurze Strecke frei zu Tage.
Die Endklaue ist kräftige. — Das 2. Glied zeigt eine mangelhafte Haar-
bildung; auf der proximalen Hälfte des Innenrandes steht ein Büschel
schlaffer Haare; die innere. distale Ecke des 3. und 4. Gliedes zeigt
ein kräftiges Borstenbüschel. Die Innenkanten des 5. und 6. Gliedes
zeigen viele Kerbschnitte mit Borsten, die besonders auf dem 5. Gliede
lang und dicht entwickelt sind.
Die beiden folgenden Gliedmaßenpaare sind schlank; die
äußere distale Ecke des 4. und 5. Gliedes ist etwas ausgezogen; das
%. Glied zeigt dasselbe Büschel schlaffer Haare, wie beim i. und
%, Paar. Die inneren distalen Ecken des Gliedes, die äußeren distalen
Ecken des 4., 5. und 6. Paares und einige Sägeschnitte auf dem 4.
und 5. Paare sind mit langen Borsten bestanden. Außerdem zeigt das
6. Glied auf dem Innenrande eine größere, auf dem Außenrande eine
-
kleinere Zahl von Einschnitten, auf denen kurze Borsten stehen.
Die 1. Glieder der drei folgenden Mittelleibs-Beinpaare
nehmen an Höhe und Breite ab. Der epimeriale Lappen des 5. Paars
ist stumpf rundlich, der des 6. spitzer; der des 7. hat die gewöhnliche
Bildung.
Die Coxalglieder wachsen nach der Reihe m Länge und Breite;
der Hinterrand der ersten beiden ist konvex, der des 3. Paars grade;
der distale gerundete Lappen jeder Coxa ist deutlich ausgeprägt; auf
der Mitte der äußeren Oberfläche zieht eine kräftige Längskante über
das ganze Coxalglied. — Die übrigen Glieder des 5., 6. und 7. Paars
eleichen denen des 3. und 4. Paars; sie sind jedoch durchgehends
kräftiger gebaut; die äußere distale Ecke des 4. und 5. Gliedes ist
3 3%
Stebbingia
gen. novV.
Stebbingia
gregaria.
110 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien,
sehr kräftig ausgezogen; die drei Beinpaare wachsen nach der Reihe
an Länge.
Die Nektopoden sind ganz besonders stark bewimpert.
Der Stamm des 1. Haltopoden reicht bis ans Ende des
6. Nachleibs-Segmentes; der des 2. Paares ein ganz wenig weiter; die
Spaltäste reichen oben über den Kamm des 3. Paares hinaus und zwar
die des 2. Paares etwas weiter. Der Außenast aller drei Paare ist
um ein beträchtliches Stück kürzer als der Innenast. Die Kanten der
Stämme wie der Spaltäste sind in gewöhnlicher Weise bewehrt. Am
Ende der Spaltäste des 1. und 2. Paares steht nur je 1 Stachel.
Mehrere Stücke. Länge 27 mm.
Stebbingia Yen. nov. Atykidarum.
(restalt schlank. Körper zusammen gedrückt, nirgends gekielt.
Die Nachleibs-Segmente schwach eingesattelt, nirgends skulpiert oder
in Spitzen ausgezogen. Die Epimeren sind ziemlich groß, höher als
(die dazu gehörigen Segmente. Augen. bohnenförmig. Fühler von
mäßiger Länge, die oberen etwas länger, nicht so lang wie der Mittelleib.
Die Stämme sind etwa gleich lang, ziemlich schlank; die Geißeln etwa
doppelt so lang wie die Stämme. , Keine Nebengeißel: Oberkiefer wie
bei den Atyliden überhaupt, gezähnt; die Borsten kurz, hyalın und
ungetiedert. Wenige längere Borsten am Tasterende. 1. Unterkiefer
wie bei Bovallia. Inmenladen des 2. Unterkiefers etwas kürzer und
breiter als die Außenlade; die Distalenden mit Borsten. Innenlade
der Kieferfüße mit Borsten und wenigen Stachelhöckern ; Außenlade
am Distalrande mit gebogenen Stacheln, am Innenrande mit kurzen
Borstenstiften. Die beiden ersten Beinpaare mit schwacher, wenig
verdickter Halbscheere; das 1. Paar ganz außerordentlich viel schwächer
als das 2. Paar. Die Coxalglieder der drei letzten Mittelleibs-Bempaare
wenig verbreitert. Telson bis zur Hälfte gespalten.
Stebbingia gregaria nov. spec. (Tat. II, Fig. 7.)
Die Länge des Körpers ist etwas mehr als das vierfache der
Höhe des 4. Segmentes samt dessen Epimer. — Die Ventralkanten
der fünf ersten Mittelleibssegmente liegen in grader Flucht; die beiden
folgenden Segmente steigen etwas unter die Kanten der voraufgehenden
Segmente herab. Die Hinterkanten der Segmente des Mittelleibes
steigen in der Profilansicht schräg nach hinten und unten, der hintere
untere Winkel ist bei den ersten fünf Ringen abgerundet dreieckig,
wenig ausgezogen; beim 6. und 7. scharf, fast rechtwinklig.
36
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 111
Das 1. Epimer erreicht die Länge von drei Fünfteln des 4.,
das 4. ist etwa um ein Sechstel höher als lang, und etwa so lang,
wie die ventrale Kante des 5. und 6. Segments zusammen genommen.
Die Vorderkante der drei ersten Epimeren ist stark nach vorn
geneigt, die des 4. nur schwach. Der Vorderrand des 1. Epimers ist
srade, der der beiden folgenden ganz schwach, der des 4. ziemlich
kräftig geschwungen. Der Hinterrand des 1. ist etwas konvex, der der
beiden folgenden ziemlich grade, der des 4. wiederum etwas konvex.
Der Ventralrand des 1. ist axial, die vordere Ecke hat einen stumpf
zugerundeten Winkel von etwa 80°; der hintere ist etwa 120°. Die
Ventralkante des 2. Epimers ist kaum ausgebildet; der Vorder- wie
Hinterrand gehen gerundet in einander über, so daß das unterste
Ende des Epimers annähernd einen Halbkreis darstellt. Auch das
3. Epimer besitzt keme eigentliche Ventralkante; die Hinterecke ist
ein gerundeter rechter Winkel, die vordere ein sehr stumpfer Bogen.
Das 4. Epimer hat einen ziemlich langen, etwas aufsteigenden, schwach
konvexen, fast graden Ventralrand; beide Ecken sind stumpfwinkhe,
abgerundet, der vordere stumpfer als der hintere.
Der Absetzungswinkel des epimerialen Lappens des 1., 2. und
3. Nachleibs-Segmentes ist bei den beiden ersten schwach, aber deutlich,
beim 3. beträgt er etwa 100° Der 1. ist verhältnismäßig niedrig,
nicht viel höher als der 6. Mittelleibsring (samt seinem Coxalglied),
der 2. ıst ein gutes Stück höher, der 3. wieder niedriger, aber länger.
Die Ventralkante des 2. reicht so weit nach unten wie der des 3.;
die des 1. endigt sehr viel höher, etwa m der Höhe des ventralen
Endes des Epimerial-Lappens bei den drei voraufgehenden Gliedern.
Das Epimer des 1. Nachleibs-Seementes weist kräftig nach hinten und
ist blattförmig; sein Vorder- und Hinterrand geschwungen, der letztere
etwas stärker; beide treffen in einem nicht ausgezogenen Spitzbogen
zusammen. Die beiden folgenden Epimeren haben eme hintere Bogen-
ecke, die beim 2. etwas weniger, beim 3. etwas mehr als 90° beträgt.
Der Ventralrand ist beim 2. ein schwach aufsteigender, schwach gewölbter
Bogen, der sich m sehr stumpfem Winkel in den Vorderrand fortsetzt.
Der Ventralrand des 3. epimerialen Lappens läuft ganz schwach ge-
schwungen, annähernd wagerecht, und geht in einem zugerundeten rechten
Winkel in den Vorderrand über.
Der 4. Postabdomialring ist dorsal etwa so lang wie der.
1. Nachleibsring, kräftig eingesattelt; der folgende ist ganz kurz,
dorsal ım äußerster Kleinheit entwickelt; der 6. hat etwa die halbe
Länge des 4.
37
119 Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien.
Das Telson ist so lang wie die Rückenlinie des 1. Nachleibs-
ringes; seine Breite beträgt etwa zwei Fünftel der Länge; seine Seiten-
kanten sind ganz schwach gegen einander geneigt. Die distale Hälfte
ist gespalten; der Spalt erweitert sich distal; die beiden Spaltäste
sind infolge dessen etwas von einander getrennt; das Ende eines jeden
ist abgestutzt und in der Mitte eingekerbt.
Der Kopf ist beinahe so lang wie die Rückenlinie der beiden
ersten Segmente; die Stirnkante ist für die Fühlerwurzeln nur schwach
ausgeschnitten; zwischen die beiden letzteren schiebt sich ein ganz
unscheimbarer, niedrig dreieckiger Fortsatz hinein. Der Backenlappen
ist kaum ausgebildet; der Kopfrand bildet nur eine ganz schwache,
senkrecht abgestutzte Konvexität. Die Augen sind groß, nierenförmig;
ihre Breite beträgt etwas mehr als die Länge; ihr Oberrand reicht
beinahe bis zur Rückenfirste des Kopfes, ıhr Unterrand so weit wie
der Ausschnitt zur Aufnahme der Fühlerwurzeln.
Die Fühler sind ziemlich schwach, von mäßiger Länge; die oberen
erreichen die Länge vom Anfang des 1. bis zur Mitte des 6. Mittelleibs-
ringes. Die oberen Fühler sind etwas länger als die unteren, dagegen
überragt der Stamm der unteren den der oberen um die Hälfte seines
letzten Gliedes. ;
Das 1. Glied der oberen Fühler ist ziemlich kräftige, das 2.
etwas kürzer und viel schmaler; das 3. erreicht kaum die Hälfte von
Länge und Dicke des 1. Gliedes. Die Borstenbildungen des Stammes
sind ganz außerordentlich schwach. Die Geißel beginnt mit einem
Gliede, welches etwa so lang ist, wie die drei folgenden Glieder zu-
sammen. Die Geißelglieder bestehen abwechselnd aus einem an der
unteren distalen Ecke ausgezogenen und mit emem stärkeren Borsten-
bündel versehenen und aus einem solchen, dessen untere Partieen keine
Auszeichnung haben. Am Grunde der Geißel beträgt die Länge des
Gliedes etwa ein Drittel der Breite, am 30. Gliede ist die Länge etwa
gleich der Breite; die äußersten Glieder smd sehr viel länger als breit;
eine unversehrte Geißel zeigt 56 Glieder.
Die drei proximalen Glieder der unteren Fühler zeigen die
Merkmale der Atyliden überhaupt; das 4. und 5. Glied ist lang und
ziemlich kräftig. Die Borstenbildung ist schwach, doch zeigen die
proximalen unteren Kanten der drei proximalen Stammglieder eine
Reihe etwas festerer Borsten, die am 3. Gliede einen etwas stachelartigen
Charakter annehmen. Die Geißel besteht aus etwa 46 Gliedern; das
l. Glied ist so lang, wie drei folgende zusammen. Die Ringe zeigen
einen Dimorphismus; zwar nicht in der Gestalt, sondern darm, daß
abwechselnd je einer auf der Unterseite ein längeres Haar entsendet,
38
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 1563
während der folgende auf der Oberseite das napfförmige Sinnes-
organ führt.
Der Molarfortsatz des Oberkiefers ist quer oval, sehr sauber
gerieft. Er ist umgeben von den üblichen kleinen Borstenstacheln und
trägt außerdem drei sehr lange, dicke, gefiederte Haare; von hier aus
zieht sich in der Richtung nach dem Fühlergrunde zu eine kurze, mit
vielen schwachen und kurzen Haaren besetzte Stelle. Die Borsten der
Reihe, welche den Molarfortsatz mit der Schneide verbindet, smd kurz,
gekrümmt, hyalin und ungefiedert. Die Außenschneide des Imken
Oberkiefers hat außer dem Ende noch fünf, die innere vier Höcker-
zähne. Am rechten Kiefer hat die Außenschneide außerdem noch
einen aboralen Zahn, welcher dem Hauptzahn an Größe gleich kommt;
die Innenschneide ist rudimentär, zeigt etwa vier unregelmäßige Zahn-
bildungen; die ihm zunächst stehenden Haarbildungen der Borstenreihe
sind zwei oder drei gefiederte Haare, welche auf dem Kiefer der linken
Seite nicht zu bemerken sind. Der Taster ist etwa um em Drittel
länger als der Kiefer, vom Gelenkkopf bis zur Schneide gemessen;
Form und Größenverhältnisse stimmen zu dem von Bovalla gigantea;
die längeren Borsten an der Spitze des Endgliedes sind m der Zahl
von fünf vorhanden.
Die Unterlippe hat einen medianen Kerbschnitt, der fast die
ganze Länge der Lippe ausmacht; jede der beiden seitlichen Hälften
ist in einen queren, etwas nach hmten gewölbten, freien Lappen mit
gerundetem Ende ausgezogen. Die freie aborale Fläche, besonders da,
wo sie sich in den Einschnitt hinein wölbt, ist mit einem Filz sehr
feiner, kurzer, steifer Häärchen bestanden.
Der Unterkiefer des 1. Paares ähnelt durchaus dem von
Bovallia. Die Innenlade ist stumpf oval, mit etwa neun langen,
schlaffen Fiederhaaren. Das Distalende der Außenlade ist dicht mit
starken Stacheln besetzt; die äußeren sind größer, stärker, braun
chitinisiert und zeigen stumpfe Fiederzacken; diejenigen auf den inneren
zwei Dritteln des Randes sind etwas schlanker, hyaln und auf der
konvexen Seite mit sehr sauberen, scharfen Stachelfiedern versehen.
Der Taster überragt die Außenlade um ein Stück; er hat em kleines
Proximalglied mit etwas ausgezogener Außenecke; seine Länge über-
steigt seine Breite um etwas; das Außenglied hat einen schlank bohnen-
förmigen Umriß, ist so breit wie das 1. Glied lang ist, zwei ein halb
mal so lang wie breit. Der Außenrand trägt etliche (etwa vier) lange
3orsten; das Apikal-Ende trägt auf der Oraltläche eine Reihe kurzer,
etwas gebogener Stiftborsten, während auf der Aboralfläche eine ent-
sprechende Reihe langer, grader, stumpf abschließender Borsten steht.
39
114 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die innere Lade des 2. Unterkiefers ist etwas kürzer und
breiter, als die Außenlade, mit konkavem Außen- und gradem Inmnen-
rande; die Ränder der Außenlade sind ziemlich parallel. Die
Distal-Enden sind mit kräftigen Borsten versehen, die nach innen an
Größe abnehmen und auf der Außenlade länger sind als auf der
inneren. Auf der Oralfläche steht eine etwa in der Mitte des Innen-
randes beginnende und schräg nach außen und proximalwärts gewandte,
über etwa zwei Drittel der Oralftläche hinweg verlaufende Reihe von
etwa neun beweselich eingelenkten, sehr langen, gefiederten Haaren.
Das Segment der Kieferfüße zeigt einen etwa quadratischen
Umriß; nahe seiner hinteren Kante steht eine quere Reihe langer, sehr
dünner Haare. Das 1. Glied springt innen ziemlich kräftig in das
Segment hinein; der Außenrand hat etwa die halbe Länge des freien
Segmentrandes; das 3. Glied ist etwas kürzer als der Außenrand des
2., breiter als lang, distal etwas verbreitert, die Innenecke ein wenig,
die Außenecke sehr stark vorgezogen. Das 4. Glied ist länger als das
2. und 3. Glied zusammen genommen, doppelt so lang wie breit,
distalwärts verbreitert, mit ausgezogener Außenecke, schwach konvexem
Außen- und stärker konvexem Innenrande. Das vorletzte Glied ist
eiförmig, mit abgestutztem Distalende. Die Klaue hat etwa zwei Drittel
der Länge des vorletzten Gliedes; sie ist sehr schmal und schwächlich.
— An der äußeren distalen Ecke haben alle Glieder kurze, steife
Haare; außerdem hat das 1. Glied kurz vor der Distalkante und in
einem mittleren Bereiche auf der mneren Hälfte je eine Reihe Haare.
Das 2. Glied hat eme von der Distalkante ausgehende, schräg nach
innen und proximalwärts verlaufende Reihe von Haaren; das 4. Glied
zeigt außer einer am Vorderrande verlaufenden längeren Reihe noch fünf
andere kurze Querreihen. Am vorletzten Gliede finden sich sowol auf
der Außen- wie auf der Innenseite einige Andeutungen solcher kleiner
(Juerreihen. Ferner sind die Innenränder der Glieder, vornehmlich
nach dem Distalende zu, mit Haaren versehen; die des vorletzten
Gliedes sind so lang, wie die Endklaue. — Die Innenlade reicht nach
vorn fast so weit, wie das 3. Glied; sie hat am Distalrande einige
wenige (etwa 3) starke kurze Stachelhöcker und eine Anzahl von Borsten,
ebenso kurz vor dem Rande auf der aboralen Fläche. ‚Die einge-
schlagene Innenseite zeigt die gewöhnliche Besetzung mit schlaffen
Fiederhaaren. Die Außenlade hat ein halb-eiförmiges Ende, mit sehr
stark gewölbtem Außenkontur. Am distalen Rande stehen gebogene
Stacheln; von der Spitze am ganzen Innenrande entlang gebogene, stift-
förmige, kurze Borstenstacheln. Die aborale Fläche nahe der Innen-
kante ist mit Borsten bedeckt, welche eine Anordnung in kleinen
queren Reihen erkennen lassen.
40
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 115
Das 1. und 2. Paar der Mittelleibs-Beine ist durchaus nach dem-
selben Plane gebaut, das 2. jedoch etwas schlanker und, besonders die
Hand, beträchtlich größer. Das 2. Glied ist lang und kräftig; das 3.
kurz, mit halbkreisförmigem Ausschnitt auf dem Außenrande; das 4. ist
‘außen wenig, innen sehr kräftig entwickelt; beim 1. Paar ist der Außen-
‘and sehr viel kräftiger gebogen. Beim 5. Glied verläuft der Außen-
‘and in der Richtung der Außenkante des 4. Gliedes; der Innenrand
läßt den üblichen Lappen entstehen, der beim 1. Paare allmählich
ansteigt und allmählich wieder absteigt, während er beim 2. Paare
nach dem Anstiege sofort derart abfällt, daß sem Abfall mit der
Distalkante des Gliedes eine einheitliche grade Lmie bildet. Das Hand-
ehied ist oval, der Außenrand etwas weniger gebogen als der Innen-
rand. In seinem distalen Drittel wendet sich der Innenrand in stumpfem
Winkel, aber ziemlich ausgeprägt, nach dem Ursprungsort der Klaue
zu. Diese ist ganz besonders stark gebogen, nicht ganz so lang als
der distale Teil des Innenrandes. Das 2. Glied hat etliche schwache
Haarbildungen, ebenso das 3. Glied an der distalen inneren Ecke.
Em Teil des Innenrandes des 4. Gliedes, ebenso wie der gesamte
Innenrand des 5. Gliedes, ist mit langen kräftigen Haaren bestanden.
Der Innenrand des 6. Gliedes ist stark, der Außenrand schwach behaart;
die Borsten stehen in Querreihen; außerdem findet sich an der Stelle,
gegen die sich die Spitze der Endklaue einschlägt, ein Haufe von kleinen
Stacheln, der am 1. Paare aufrecht steht, während er am 2. Paare
gegen die Klaue zu niederliegt. Die Klaue ist kurz, außergewöhnlich
stark eingebogen.
Das 3. und 4. Bempaar ist schlank; das 3. Glied hat auf der
Außenseite den halbkreisförmigen Ausschnitt der vorangegangenen
beiden Paare; das 4. Glied zeigt eine mäßig ausgezogene äußere distale
Ecke; der distale und proximale Rand des 5. Gliedes läuft parallel.
Alle Glieder zeigen an der Außen- wie Innenseite Haare, die, besonders
deutlich an den mehr distal gelegenen Gliedern, m Säge-Emschnitten
stehen. Die Endkralle ıst am distalen Ende besonders stark eingebogen.
Die hinteren Lappen an den 1. Gliedern der beiden folgenden
Beinpaare smd dreieckig abgerundet, der 2. spitzer als der erste; der
des 7. Paares hat die gewöhnliche runde Form. — Die Coxalglieder
sind ziemlich hoch; sie überragen die großen Epimeren deutlich; die
Hinterränder werden nach der Reihe etwas weniger konvex; die Breite
der Glieder wächst in der Reihe nicht bedeutend; der distale Lappen
ist nur wenig ausgebildet, spitz-rundlich. Die übrigen Glieder der drei
letzten Mittelleibs- Bempaare sind etwas kräftiger, als die des 3. und
4. Paares, die distale Ecke des 4. Gliedes ist kräftig, die des 5. mäßıg
stark angezogen.
41
Calliopius
georgianus.
116 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die Nektopoden sind verhältnismäßig lange; die der beiden
letzten Paarereichen fast soweit nach hinten wie das erste Haltopoden-Paar.
Der Stamm des ersten Haltopoden-Paares ist schlank und ragt
über den des 2. Paares hinaus; der des 2. Paares reicht nur über das
proximale Drittel des Stammes des 3. Paares hinweg. Die Spaltäste
des 1. Paares sind beträchtlich lang, von %3 der Länge des Stammes
und überragen die Spaltäste des 2. Paares um ein bedeutendes Stück.
Von den Spaltästen ist am 1. Paare der äußere um ein kaum bemerk-
bares Stück kürzer, beim 2. Paare ist er sehr viel kürzer als der
innere; beim 3. Paare sind beide Äste eleich lang. Die Kanten der
Stammglieder der beiden ersten Paare und die der Spaltäste aller drei
Paare sind mit Stacheln besetzt; am Ende der Äste der beiden ersten
Paare steht ein stärkerer aufrechter Stachel, während die Spaltäste
des 3. Paares in eine kräftig chitinisierte Spitze ausgehen.
Länge der Stücke 17 mm.
Es ist dies der gemeinste Anphipod von Süd-Georgien. Über
das lebende Tier findet sich die Angabe: eraugrün, unter Steinen,
niedrige Ebbe.
CGalliopius georgianus nov. spec. (Tat. 2, Fig. 6.)
Der Körper ist nur in der Gegend der letzten Nachleibsringe
zusammen gedrückt, der Mittelleib dagegen ist durchaus nicht mehr
gewölbt als der vieler Isopoden und hat einen breiten runden Rücken.
Kielbildungen und auffallende Skulpturen sind nicht vorhanden, doch
springen die unteren seitlichen Teile der Ringe etwas heraus und die
ausgezogenen Ecken der Segmente etwas seitwärts vor, eine Tendenz,
die sich auch bei den Epimeren und epimerialen Teilen zeigt. — Be-
sonders charakteristisch ist die bei allen Individuen auftretende lockere
Verbindung der einzelnen Segmente, so daß bei denen des Mittelleibes
die Zwischenstücke der einzelnen Ringe fast alle deutlich zu Tage treten.
Der Kopf springt mit einem breitschenkligen, einen Winkel von
etwa 80° bildenden, mit ganz schwach konkaven Rändern versehenen
Stirnschnabel zwischen die Fühlerwurzen ein. Der Backenlappen ist
vorn abgestutzt. Das Auge ist wohl gebildet, im ganzen rundlich, sehr
stumpf oval, jedoch nicht ganz gleichmäßig ausgebildet, insofern es
eimen vorderen, hinteren oder unteren Ausschnitt oder eine ebendaselbst
gelegene grade Kante aufweisen kann.
Die Ringe des Mittelleibes wachsen an Höhe und Breite in
der üblichen Weise; die Hinterränder sind im allgemeinen schwach
nach hinten gewandt; die Ansziehung der hinteren unteren Ecke ist
42
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 117
nur bei den drei letzten Mittelleibs-Segmenten zu bemerken; bei den
vorderen ist diese Ecke rundlich und der Kontur wendet sich sogar
etwas nach vorn, um in den Ventralrand des Segmentes überzugehen.
Die Ventralränder der ersten fünf Segmente bilden nicht, wie gewöhnlich,
eine grade Linie, msofern bei den beiden ersten Seementen die Ventral-
kante schräg nach vorn gerichtet ist und die Lockerung der Segmente
eine einheitliche Linie nicht aufkommen läßt.
Die vier Epimeren sind in mäßiger Größe entwickelt, etwa
®3 bis % der Profil-Höhe der betreffenden Segmente. Das 1. ist sehr
klem, hat einen etwas vorgezogenen Vorderrand; die beiden folgenden
haben rundliche Vorder- und Hinterränder und eine schwächer konvexe
Bauchkante. Das 4. Epimer übertrifft die andern wesentlich an Größe;
der Vorderrand geht im Bogen in den Ventralrand über, der Hinterrand
trifft in einer etwas zugerundeten rechtwinkligen Ecke auf den Ventral-
rand. In seinem oberen Teile folgt der Hinterrand dieses Epimers,
scharfwinkhig absetzend, dem Vorderrande des 1. Gliedes der folgenden
Gliedmaße und ist bogig ausgeschnitten.
Das Telson ist etwa von doppelter Länge semer Breite; die
Ränder verlaufen zuerst schwach konkav, dann grade; die Spitze ist
zugerundet. Die hintere Hälfte der dorsalen Oberfläche zeigt eime
elliptische Längsgrube, in deren Mittellinie eme Furche verläuft, die
das Ende des Telsons auskerbt. Diese Furche ist jedoch nur ober-
flächlich und spaltet das Segment nicht.
Die Fühler haben kräftige Grundglieder und eine kräftige
obere Geißel; die untere Geißel ist schwächer. Der Stiel der oberen
ist um ein halbes Glied kürzer als der der untern, die Geißel der
untern ist etwa doppelt so lang wie die der obern, doch ist dies
Verhältnis vielfach gestört; die Länge der oberen Fühler ist etwa
gleich der des Kopfes und der beiden ersten Segmente.
Die drei Stammglieder der oberen Antennen sind sich an
Länge etwa eleich, nehmen aber an Dicke sehr kräftig ab; das 2. und
3. Glied ist distal etwas erweitert, insofern die distale untere Ecke
etwas nach unten und vorn ausgezogen ist. Die untere Kante zeigt
innen beim ersten Gliede eine, beim 2. und 3. Gliede zwei abwechselnde
Reihen von Sägeschnitten, in denen lange, nach unten und vorn ge-
richtete Borsten stehen. Außen am Distalrande des 2. und 3. Gliedes
stehen gewaltige Borsten. Das 1. Glied der Geißel ist kaum länger
als breit. Die Geißel setzt sich aus zwei Arten von Gliedern zusammen,
je einem schlankeren proximalen, distal schwach erweiterten, und je
einem distalen, an der distalen untern Ecke kräftig nach unten aus-
43
118 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
oezogenen Gliede. Jedes proximale Glied trägt am Distalrande innen
eine gewaltige Borste, und jede distale an der vorgezogenen Ecke ein
Büschel zarter Sinneshaare; außerdem tragen alle (etwa 25) Glieder
an der oberen distalen Kante ein kleines Haarbüschel.
Das 3. Glied der unteren Antennen ist kurz, distal stark erweitert,
das folgende ist bedeutend länger, ebenfalls dick und distal erweitert; das
5. Glied ist wiederum etwas länger und dünner. Unten und innen finden
sich auf den Schaftgliedern Sägeschnitte, in denen kräftige Borsten stehen;
ebenso tragen die distalen Ränder solche. Die Geißel beginnt mit einem
Gliede von doppelter Länge der eigenen Breite; die folgenden sind
etwas breiter als lang, etwa bis zum 25. Gliede; von da ab werden
die Glieder länger als breit, doch erreichen selbst die äußersten nicht
viel mehr als die doppelte bis dreifache Länge ihrer Breite. Die Geißel
eines ziemlich großen Stückes hat 38 Glieder; junge Stücke zeigen
deren weniger. Am distalen Rande oben wie unten hat jedes Glied
ein Büschel ganz kleiner Haare; außerdem haben auf dem proximalen
Teile der Geißel einige beliebige Glieder am Distalrande unten lange
Jorsten.
Der Oberkiefer hat einen Taster von einer Länge, der gegen-
über der kauende Teil der Gliedmaße beträchtlich zurücktritt. Der
Molarfortsatz springt sehr kräftig vor und zeigt an der üblichen Stelle
drei lange gefiederte Haare. Die femen über die Oberfläche des Fort-
satzes verlaufenden Riefen sind deutlich vorhanden. Das schneidende
Ende des rechten Kiefers hat eine Außenschneide mit drei großen
und drei kleinen mehr oralwärts gelegenen Zähnen. Die Innenschneide
ist handförmig und zeigt in der Hauptfläche zwei, und in einer darüber
liegenden Fläche einen zwischen den beiden der Hauptfläche gelegenen
Zahn. Die Borstenreihe besteht aus etwa zehn kräftigen, deutlichen und
einigen distal davon stehenden undeutlichen Borsten. Der linke Kıefer
zeigt fünf Zähne an der Außenschneide, ferner eme große, handförmige
Innenschneide mit 5 Zähnen. Das proximale Glied des Tasters ist
ein wenig länger als breit; das folgende lang, wenig zurückgebogen;
(las letzte etwas kleiner als das vorletzte, schlank, sich nach dem Ende
zuspitzend, ziemlich kräftig nach innen emgebogen. Der Innenrand
des vorletzten und letzten Gliedes trägt viele Borsten; auf dem letzten
Gliede zeigen eimige distale Stacheln eine feine Krenulierung auf der
konkaven Seite. An der Distalspitze des letzten Gliedes stehen
einige (etwa sechs) stärkere und längere Borsten.
Die Innenlade des 1. Unterkiefer-Paares ist wohl ausge-
bildet; sie hat an ihrem Innenrande einen schwachen Haarfılz und am
distalen Ende zwei starke und ein ganz schwaches Fiederhaar. Die
44
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 119
Außenlade ist distal ein wenig verbreitert, nur wenig nach innen ein-
gekrümmt; an dem äußeren Teile des Distalrandes stehen starke,
gelbe mit Höckerfiedern versehene Dornstacheln, die nach innen in
die schwächeren, hyalinen, sehr sauber an der Innenseite gekämmten
Stacheln übergehen. Das Endglied des Tasters überragt den Rand der
Außenlade (ungerechnet die Stacheln) mit seinen distalen zwei Dritteln;
es ist fast drei mal so lang wie das Grundglied, distal sich verbreiternd,
mit schwach konkavem Innen- und kräftig konvexem Außenrand. Der
innere distale Randteil des linken ist mit starken, kurzen Stacheln
bestanden, die nach außen zu an Länge und Schlankheit zunehmen;
an dem Taster der rechten Gliedmaße sind die Stacheln viel schlanker
und annähernd borstenartig.
Von den beiden Laden des 2. Unterkiefers ist die äußere
etwas kürzer und bedeutend breiter. Der distale Teil des Innenrandes
der Innenlade ist mit sehr vielen ziemlich schwachen Borsten bestanden;
den proximalen Schluß dieser Reihe machen zwei sehr große und sehr
starke Fiederhaare. Proximal davon findet sich ein Filz schwacher
Haare. Der Distalrand der Außenlade führt längere, stärker ge-
krümmte, jedoch immer noch ziemlich starke Borsten.
Der proximale Rand des Segmentes der Kieferfüße stellt
einen weiten Bogen dar; die seitlichen proximalen Ecken sind ein
wenig ausgezogen; der vordere Teil verschmälert sich erst ziemlich
plötzlich mit bogenförmigen Rändern, dann aber nur noch ganz wenig
bis zum distalen Rande. Das 1. Glied der Kieferfüße legt sich, wie
gewöhnlich, über das Segment hinweg; der freie Teil des 1. Gliedes
ist, wie üblich, kurz; das 2. Glied ist fast doppelt so lang, der Außen-
rand des 3. ein wenig kürzer, die äußere distale Beke verhältnismäßig
wenig vorgezogen. - Der Außenrand des 4. ist nieht ganz doppelt so
lang, wie der des 3., der Imnenrand etwas kürzer, das Glied. distal
etwas verbreitert. Das vorletzte Glied ist noch nicht halb so breit
wie das 4., von etwa zwei Drittel der Länge des drittletzten Gliedes.
Die Klaue ist etwa gleich zwei Dritteln oder drei Vierteln der Länge
des vorletzten Gliedes, ziemlich schwach, mit besonders langer, schlanker
Spitze. . Die proximalen Glieder zeigen an den üblichen Stellen eine
ziemlich schwache Behaarung; dagegen ist das dritt- und vorletzte
Glied sehr stark behaart. Die Klaue hat auf dem Innenrande nahe
der Spitze einige kleine, stiftartige Borsten. — Die Innenlade reicht
nach vorn so weit wie das 3. Glied der Gliedmaße; die Außenlade
etwas über die Hälfte des 4. Gliedes. Die Innenlade trägt auf dem
eingeschlagenen Innenrande die üblichen, schlanken, gefiederten Haare;
kurz vor dem distalen Ende schwenkt diese Reihe nach außen ab und
45
120 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
=
setzt sich bis auf den Rand fort, während die Haare kürzer und fester
werden; das letzte Haar steht auf dem Distalrande der Lade selber.
Außerdem besitzt der Distalrand eine Randreihe gekrümmter, ziemlich
schwacher Borsten und nach dem Innenrande zu drei kurze, feste
Borstenstacheln. Nahe dem Innenrande der Außenlade stehen auf der
oralen wie aboralen Fläche sehr viele, in kleinen queren Reihen an-
geordnete Borsten; nahe der distalen Ecke stehen diese Borsten auf
dem Rande selber; sie sind sehr viel größer und fester geworden und
krümmen sich kräftig nach innen.
Die beiden ersten Beinpaare haben kleine, aber wohl
ausgebildete Halbscheeren. Das 1. Paar ist etwas kräftiger gebaut
und hat eine etwas größere Scheere. Das 2. Glied ist bei beiden
Paaren lang; am Aufßenrande kurz vor seinem Distalende steht ein
kleiner Höcker; der Innenrand ist am 1. Paare stärker gebogen, das
Glied kräftiger. Das 3. Glied ist klein, nahe dem Außenrande mit
dem üblichen, runden Ausschnitt. Das 4. Glied ist klein, auf der
Innenseite sehr stark, auf der Außenseite sehr stark entwickelt. Das
5. Glied ist fast so lang wie das Handglied; sein Innenrand erhebt
sich (beim 2. Paare stärker) zu einem kräftigen Lappen, der kurz vor
dem distalen Rande ziemlich steil wieder abfällt. Das Glied ist am
l. Paare etwas kräftiger; ebenso das Handglied, dessen Außenrand
ganz schwach gebogen ist, während sich der Innenrand ziemlich stark
und zwar am 1. Paare stärker als am 2. wölbt. Die Klaue ist schlank,
die äußerste Spitze ein wenig stärker gekrümmt; der Teil des Innen-
randes der Hand, gegen den sie sich einschlägt, ist etwas mehr als
die distale Hälfte. — Das 2. Glied ist ziemlich kahl; die folgenden
Glieder zeigen innen kerbige Einschnitte, in denen Borsten stehen;
außerdem finden sich solche an der distalen Innen- und Außenecke.
Auf dem 5. Gliede stehen die Kerbzähne und Borsten auf dem vor-
springenden Lappen. Das Handglied zeigt die beborsteten Einschnitte
am Außen- und Innenrande: Dornen sind nicht vorhanden.
Die beiden folgenden Beinpaare des Mittelleibes sind
etwas schlanker als die drei letzten Paare. sonst diesen durchaus
ähnlich. Die Außenecke des 4. Gliedes ist überall im einen dreieckigen
Lappen kräftig ausgezogen. Der hintere Lappen des 5. Beinpaares ist
annähernd eiförmig mit schlanker Spitze und viel klemer als das
I. Glied der Gliedmaße; der der 6. Gliedmaße ist gleich gebildet und
srößer als das 1. Glied des Beines; beim 7. Paare ist der hintere
Lappen halbkreisförmig und das 1. Glied nur als ein vorderer Höcker
zu erkennen.
46
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 121
Die Coxalglieder des 5.—7. Paares wachsen nach hinten an
Breite und Länge; der hintere Rand ist ein wenig geschweift; die
distale äußere Ecke ist überall nur schwach rundlich ausgezogen.
Die Nektopoden haben sehr lange, von vorn nach hinten an
Länge zunehmende Stammglieder.
Die beiden ersten Haltopoden-Paare sind ziemlich schwach,
sowol im Stamm wie in den Spaltästen. Die Stämme reichen gleich
weit nach hinten; die Äste sind klein, der äußere etwas kleiner. Die
Einschnitte und Stacheln auf den Kanten des Grundgliedes wie der
Spaltäste sind ziemlich schwach; am Ende jedes Spaltastes steht ein
an
kräftiger Stachel; ebenso ist der Stachel am distalen Ende des Stammes
des 2. Paares etwas kräftiger. Das Grundglied des 3. Paares der
Haltopoden ist kräftig, glatt, reicht nach hinten soweit wie die Spalt-
äste des 2. Paares, wird vom Telson etwas überragt und hat eine
lappig vorgezogene, runde, distale obere Ecke. Die Spaltäste des
3. Paares haben gesägte, mit Stacheln besetzte Kanten und einen
kräftigen Enddorn.
Größe 17 mm.
Diese Art ist nächst Stebbingia gregaria der gememste Amphipod
Süd-Georgiens. Die Bemerkungen über das lebende Tier lauten: „Grau-
grünlich, unter Steimen, in Florideen u. s. w.“
Megamoera Miersii »ov. spec. (Taf. III, Fig. 3.)
Der Körper ist außerordentlich langstreckig; die Entfernung vom
Kopfende bis zum Hinterende des 6. Nachleibs-Segments siebenmal so
groß, wie die Höhe des 5. Brustringes nebst Epimer. — Der Rücken
des Kopfes und der ersten sechs Ringe ist gerundet; am 7. Ringe tritt
eine nach hinten immer schärfer werdende Mediankante auf; auf dem
4. und 5. Nachleibs-Segmente erhebt sie sich kielförmig und läuft
hinten im eine Spitze aus. Der Rücken des 6. Nachleibssegmentes ist
platt. — Die Körperringe wachsen bis zum 3. Nachleibsringe an Länge
und Höhe; vom 4. bis 6. Nachleibsrnge nimmt die Höhe schnell ab.
Der. Vorderrand des 1. Segments verläuft grade, schwach nach vorn
geneigt. — Die Hinterränder der Mittelleibs-Segmente verlaufen dorsal-
wärts zunächst senkrecht, biegen dann aber nach hinten ab und bilden
an jedem Segment einen hinteren unteren vorspringenden, gerundet
rechtwinkligen Lappen. —- Die Dorsalkante der emzelnen Ringe verläuft
im allgemeinen grade. — Die Ventralkante der ersten fünf Mittelleibs-
Segmente liegt in gleicher Flucht; die des 6. und noch viel mehr die
des 7. Ringes steigt dagegen bedeutend weiter ventralwärts herab.
47
Megamoera
Miersii.
129 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die vorderen Epimeren sind im Verhältnis zum ganzen Tiere
klein, ın Verhältnis zu ihren Ringen jedoch immer noch ziemlich bedeutend
entwickelt. Die Höhe des ersten ist so groß wie die des 1. Ringes;
das 2. ist etwa ebenso hoch; die folgenden werden immer niedriger.
Das 1. und 2. sind etwa so hoch wie lang, die folgenden beträchtlich
länger als hoch. Die Vorder- und Hinterkante der Epimeren wendet
sich nach vorn, sodaß die Epimeren als Ganzes stark schräg nach
vorn stehen. Der Vorderrand des 1. steigt, schwach konvex, etwa im
Winkel von 45° nach unten und vorn; der Rand der folgenden Epimeren
wendet sich erst stark nach vorn und dann in gerundetem Winkel nach
unten, so daß der Vorderrand bucklig erscheimt. Der Unterrand ist
schwach konvex, beim 4. Epimer an einem Stück sogar schwach konkav
ausgeschweift. Das Epimer des 5. Mittelleibs- Paares ist ebenso hoch
wie das des 4., jedoch, wie gewöhnlich, nur in der vorderen Hälfte des
Grundgliedes als unvollständig-ovaler Lappen ausgebildet. Beim 6. und
7. Mittelleibs- Paare ist das Aequivalent des Epimers als ein kleiner,
vorderer, durch einen rechtwinkligen Kerbschnitt abgesetzter Lappen
des Coxalgliedes ausgebildet.
Die drei ersten Ringe des Nachleibes sind die bedeutendsten
des ganzen Tieres; sie haben in der Dorsallimie die Länge des Kopfes
samt den drei folgenden Ringen; sie wachsen an Höhe; die Rücken-
kante ist beim 3. etwas länger als bei den beiden gleichlangen ersten.
Die Hinterkante steigt beim ersten senkrecht herab; beim 2. neigt
sie sich etwas, beim 3. stark, und zwar im Bogen, nach vorn.
Der epimeriale Lappen setzt sich beim 1. und 2. durch emen ganz
seichten Kerbschnitt, beim 3. dagegen im rechten Winkel ab. Die
Hinterkante des Lappens ist an den beiden ersten Ringen schwach
konvex, beim 3. konkav. Die Ventralkante des Lappens verläuft beim
l. gerundet nach unten und hinten und stößt mit der Hinterkante in
in eimer rechtwinkligen Ecke zusammen; diese trägt eine kleine aus-
gezogene Spitze. Die Ventralkanten der beiden folgenden Segmente
verlaufen wagerecht, konvex geschwungen, die Ecke des 2, ist schwach
stumpfwinklig, die Spitze etwas ausgezogen, die Spitze des 3. ist kräftig,
spitz zahnartig. Das 4. Nachleibs-Segment ist noch nicht halb so lang
wie das 3., an seinem Hinterande etwa um ein Drittel niedriger als
die Vorderkante des vorangehenden Ringes. Sein Dorsalrand ist zu
einem scharfen Kiel entwickelt, der an seinem Hinterrande einen kleinen
Dorn trägt und dann steil nach unten und hinten abfällt. Das 5. Nach-
leibs-Segment gleicht dem 4., ist aber kürzer und niedriger; der Rücken-
kiel steigt nach hinten auf und endigt in einer scharfen, zahnartig
gebogenen Spitze. Das 6. Postaldominal-Segment ist in der Rücken-
48
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 123
linie etwas länger als das 5., seine Höhe gleich der Hälfte des 5.;
zur Aufnahme des Telsons zeigt es eine dorsal liegende, breite, etwa
einem Drittel eines Kreises gleichkommende Ausbuchtung, während der
Artikulationsrand für die Gliedmaße senkrecht verläuft.
Das Telson ist etwa um ein Drittel länger als das 6. Segment;
seine Breite am Grunde ist gleich zwei Dritteln seiner Höhe. Es ist
fast in seiner ganzen Länge gespalten und hat zwei etwas divergierende,
schmale, sich allmählich verjüngende und mit stumpfer Spitze ab-
schließende Schenkel; der zwischen diesen liegende Winkel ist etwa 30°.
Der Kopf ist groß. Höhe, Breite und Länge sind annähernd
gleich ; die Länge jedoch etwas größer, nämlich so groß wie die der beiden
ersten Brust-Segmente. Der Oberrand verläuft ziemlich grade, ganz
wenig konvex, in der Richtung der Rückenkante des Tieres. Der
Vorderrand ist, von oben gesehen, im allgemeinen eine quere Abstutzung,
am Grunde der oberen Fühler ein wenig ausgeschweift und zwischen
den Fühlern ganz wenig gerundet-rechtwinklig vorspringend. Von der
Seite betrachtet, springt der Vorderrand unterhalb des dorsalen Endes
zunächst ein wenig em und verläuft seitlich von den oberen Fühlern
im allgemeinen gradlinig schräg nach vorn und unten; der Backenlappen
ist klein, spitz dreieckig gerundet und springt kräftig vor. Der vordere
untere Winkel des Kopfes ist sehr stumpf gerundet; der Unterrand
verläuft, schwach konvex geschwungen, schräg nach oben und hinten.
— Das Auge hat etwa die halbe Länge des Ausschnittes für die oberen
Fühler; es ist schlank oval, doppelt so lang wie breit.
Die oberen Fühler sind so lang wie der Kopf mitsamt den
sieben Mittelleibs-Segmenten; der Stamm reicht in normaler Lage so
weit nach vorn wie die vier proximalen Stammglieder der unteren.
Schaft und Geißel verhalten sich in ihrer Länge wie 2:5; die Neben-
geißel hat zwei Fünftel der Länge des 2. Gliedes. Das 1. Glied des
Stammes ist lang und kräftig, so lang wie der 1. und 2. Körperring;
distal verjüngt es sich kaum. Die beiderseitigen ersten Glieder liegen
in der Ruhe dieht neben einander und stoßen mit einer ebenen Fläche
an einander; oben schließt diese Fläche in emer stumpfen, unten in
einer kielartig vorgezogenen Längskante ab. Das 2. Glied ist dünner
und etwas kürzer als das erste. Das 3. ist recht dünn und macht den
Übergang zur Geißel; es schwillt distal etwas an und erreicht den vierten
Teil der Länge des 1. Gliedes. Alle Glieder tragen in eine Längsreihe
angeordnete, kleine, mit einem Kamm von weichen Haaren versehene
Flecke; außerdem ist die Unterseite, besonders des 1. Gliedes, etwas
behaart. Die Nebengeißel zeigt etwa 7, die Hauptgeißel etwa 50 Glieder;
jedes Glied zeigt an seinem Distalrande schwache Haarbildungen.
49 4
124 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Die unteren Fühler sind sehr kräftig. Das 1. Glied ist, wie
sewöhnlich, nur ventral und außen entwickelt, das 2. hauptsächlich
auf der Innenseite ausgebildet; von außen bemerkt man, wie gewöhnlich,
den oberhalb des 1. Gliedes liegenden Lappen und die unterhalb des
1. Gliedes liegende Schuppe, die ohne Naht mit dem 2. Gliede ver-
wachsen ist; die Schuppe ist etwa so lang wie das 3. Glied des oberen
Fühler. Das 5. Glied ist sehr stark, unten kantig, und erreicht etwas
mehr als die Hälfte der Länge des ersten oberen Fühlergliedes. Das
4. Glied ist fast so lang, wie das erste obere Fühlerglied und etwa
von derselben Stärke. Das 5. entspricht in Länge und Stärke dem
2. Gliede der oberen Fühler. — Alle Schaftglieder tragen sowohl -
spärlich an der Seite, wie dicht und regelmäßig an der unteren Kante,
dieselben behaarten Flecke, wie die oberen Fühler. — Die Geißel ist
so lang, wie das 5. Stammeglied, dick, die einzelnen Glieder mit den-
selben Haaren versehen, wie bei den oberen Fühlern, außerdem aber
noch mit langen, nur an der Unterseite der Glieder entwickelten
Haaren. Die Geißel zählt etwa 17 Glieder.
Oberlippe und Epistom stellen zusammen ein einziges (re-
bilde dar, indem die quere, schmal-elliptische Oberlippe, durch emen
dunklen Chitinstrich geschieden, vorn von dem ganz »schmal-halbmond-
förmigen Epistom umspannt wird. Die Oberlippe geht nach vorn
unabgesetzt in das Epistom über; nach hinten verjüngt sie sich sehr
breit herzförmig.
Der Oberkiefer hat, von der aboralen Seite gesehen, die in
Fig. ce dargestellte Form; man erblickt die lappige Form der Außen-
schneide, ein zahnartiges Stück der Innenschneide und darunter das
Borstenbündel; der Taster ist etwas länger als der Oberkiefer, vom
(relenkkopf bis zur Spitze gemessen. Die genaueren Merkmale sind
die folgenden: der Umriß der chitinisierten Fläche des Molar-Fortsatzes
stellt ein etwas unregelmäßiges, sich dem Kreise näherndes Oval dar,
sie ist rings von emem stärker chitinisierten Rande umgeben, welcher
auf der der Innenkante entprechenden Stelle mit den üblichen kurzen,
dunklen Borstenstiften besetzt ist; außerdem findet sich auf dem ge-
samten Rande ein Haarfılz, welcher an der Stelle, die morphologisch
der Innenkante der inneren Lade beim 1. Unterkiefer entspricht, viel
dichter wird und an der Stelle, welche der distalen Spitze des ange-
zogenen Gliedes entspricht, ein Borstenbündel trägt. Die Stelle, welche
den Molarfortsatz mit den Kauspitzen verbindet, d. h. mophologisch
ausgedrückt: die Distalkante der Außenlade, ist mit einem dichten
Borstenfelde bewachsen. Das Kau-Ende gliedert sich in die beiden
ziemlich schlanken Schneiden, die außer der Hauptspitze noch je drei
50
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 125
oralwärts gelegene Nebenspitzen aufweisen. Der Taster des Oberkiefers
ist sehr lang; er reicht, nach vorn gestreckt, fast bis an das distale
Ende des 3. Gliedes der unteren Fühler; besonders lang ist das zweite
Glied, nämlich fast so lang, wie die dorsale Kante des 3. Gliedes der
unteren Fühler; der Taster ist, besonders außen, kräftig behaart.
Die Unterlippe ist halb-zungenförmig, auf der oralen Fläche
längs ausgehöhlt, an der Spitze fast unmerklich stumpf eingekerbt.
Der Unterkiefer des ersten Paares zeigt eine Reihe mor-
phologisch sehr wichtiger Merkmale. Das 1. und 2. Glied zeigt noch
deutlich die Wertigkeit der einzelnen Teile, indem der eigentliche
Hauptteil noch wie das Glied einer indifferenten Gliedmaße ausgebildet
ist, und die Laden sich in ganz ähnlicher Weise wie bei einem Kiefer-
fuße absetzen; selbst von den Haaren, welche die imneren distalen
Ecken der Glieder auszeichnen, sind noch Spuren vorhanden. Das
1. Glied ist sehr breit, viel breiter als lang. Die Innenlade ist in
einer verhältnismäßig bedeutenden Länge und Breite entwickelt, schräg
parallelogrammförmig, die distale Ecke mit etlichen gefiederten Haaren
versehen. Das 2. Glied ist sehr viel schmaler, dagegen länger als das
erste, länger als breit, mit den üblichen Borstenhaaren an der distalen
äußeren Ecke. Die Lade setzt sich in einem Winkel vom Gliede ab,
ist kräftig gebogen und gegen das Ende kaum verjüngt. Die Stacheln
des Distalendes sind außen stärker, länger und dunkel chitinisiert; die
Fiederung der Stacheln ist nur durch einige bei den starken Stacheln
auftretende schwache Höckerbildungen angedeutet. Der sog. Taster
zeigt sich aufs deutlichste als die eigentliche Fortsetzung der Glied-
maße. Er ist außerordentlich stark entwickelt, ebenso lang, wie die
beiden proximalen Glieder der Gliedmaße zusammen, das Endglied
doppelt so lang wie das erste. Das Endglied ist eiförmig, distal etwas
zugestumpft, am Ende mit ziemlich schwachen, etwas stiftförmigen
Borsten.
Die Außenlade der Unterkiefer des zweiten Paares ist
etwas breiter und länger als die Innenlade. Der Distalrand beider
Laden ist mit gekrümmten, hyalinen Stiftborsten versehen, die auf der
Außenlade, besonders nach außen, sehr viel länger sind als auf der
Innenlade. Der Innenrand der Innenlade trägt fast auf seiner ganzen
Länge ziemlich lange, schlaffe, gefiederte Haare.
Das 1. Glied der Kieferfüße ist, wie gewöhnlich, m der Auf-
sicht halb-herzförmig; kurz vor seimer inneren distalen Ecke trägt es
einen Busch kräftiger, brauner Borsten. Das 2. Glied ist kurz; da,
wo es sich nach innen umbiegt, um in die Lade überzugehen, befindet
sich, dem 1. Gliede entsprechend, ein Busch von braunen Borsten, die
5l 4*
126 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien,
etwas kürzer sind, als die des 1. Gliedes. Wie gewöhnlich, tragen die
beiden Glieder auch an der äußeren distalen Ecke einige Haare. Das
3. Glied ist schmal, kurz und unbehaart, seine äußere distale Ecke ist
ein wenig ausgezogen. Das 4. Glied ist ganz außerordentlich lang und
schlank, fast so lang, wie die drei proximalen Glieder zusammen ge-
nommen, nirgends ausgezogen; an seiner distalen Äußeren Ecke steht
eine hyaline Borste. Der größte Teil seiner nach imnen und aboral
gelegenen Fläche ist mit kräftigen, braunen Borsten bestanden. Das
vorletzte Glied ist sehr viel schlanker und noch nicht halb so lang
wie das voraufgehende, kräftig beborstet, nirgends ausgezogen. Die
Endklaue ist kräftig, schlank, fast so lang wie das vorletzte Glied.
Die Innenlade reicht nach vorn etwas über die Hälfte der Außenlade
hinweg; an ihrem Innenrande trägt sie einige wenige, schlaffe, gefiederte
Haare; das distale Ende trägt hyalme, ziemlich schwache, gebogene
Stiftborsten; an der inneren aboralen Ecke stehen eimige kräftige braune
Stacheln. Die Außenlade ist groß und breit; sie reicht nach vorn so
weit wie das lange 4. Glied; sie trägt am distalen Ende zu äußerst
einige Fiederhaare, zumeist jedoch schlanke Borsten, die nach der
inneren Ecke zu kürzer und kräftiger werden. Die distale Hälfte des
Innenrandes ist dicht besetzt mit kurzen, schwach gebogenen, kräftigen,
hyalinen -Stiftborsten. Nahe dem Innenrande trägt die aborale Fläche
eine Reihe brauner, ziemlich dünner Borsten, die proximalwärts auf
den Innenrand stößt.
Das 1. Beinpaar des Mittelleibes steht an Länge und
Kräftiekeit weit hinter dem zweiten zurück. Das 2. Glied, neben das
entsprechende der 2. Gliedmaße gelegt, reicht nur über etwas mehr
als die Hälfte derselben. Das 3. Glied ist im Profil dreieckig, die
Spitze vorn, die Basis hinten; das 4. Glied ist ım Profil sehr breit
dreieckig, ebenso gelagert wie das 3. Glied. Das 5. Glied ist so lang
wie das 2.; sein Außenrand ist schwach konvex gebogen, der Innenrand
dagegen nach der Mitte zu bucklig herausgezogen. Das 6. Glied ist
fast so lang wie das 5., nach vorn breiter werdend, vorn in ziemlich
srader Kante abgesetzt; diese Kante ist an Länge gleich zwei Dritteln
der Vorderkante. Das ganze Glied ist als eine dünne, auf der Innen-
fläche etwas konkave Platte entwickelt. Das Endglied zeigt die ge-
wöhnliche Bildung. Die Hinter- und Innenflächen der Glieder sind mit
langen, schlaffen Haaren besetzt.
Das 2. Paar schließt sich an das 1. an, ist aber viel größer
und kräftiger entwickelt. Das 5. Glied ist im Profil dreieckig, hinten
ganz schmal ausgebildet, die scheinbare Distalkante so lang wie die
scheinbare Vorderkante. Das vorletzte Glied ist plattenförmig, sehr stark;
52
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 127
es hat eine schwach konkave Außen- und Innenkante und erweitert sich
distal schwach; die Abstutzungskante ist etwas kürzer als die innere
und ebenso lang wie die äußere; die Länge des Gliedes ist etwa gleich
der des 2. Gliedes. Die Abstutzungskante ist etwas buckelig, ihr inneres
Ende in einen kleinen, spitzen, festen Zahn ausgezogen; die eingeschlagene
Endklaue erreicht nicht ganz diese Spitze. Mit Ausnahme der Außen-
kante des 5. und 6. Gliedes sind die Außen- und Innenkanten der
Glieder mit schlaffen Haaren versehen, die schwächer sind, als am
1. Paare. — Beim 2 ist die ganze Gliedmaße, vor allem das 6. Glied,
kleiner und längst nicht so breit.
Die beiden folgenden Paare sind von gleicher Bildung,
schwach und unbewehrt; sie halten in ihrer Länge etwa die Mitte
zwischen dem 1. und 2. Paare.
Die drei folgenden Paare sind stark und bewehrt, viel
länger als das 3. und 4. Paar, jedes länger als das voraufgehende. Die
Coxalelieder sind breit; ihre größte Breite liegt proximal, von da
verschmälern sie sich mit schwach konvexen Rändern gegen das Distal-
ende zu; die größte Breite ist etwa gleich *: der Länge; das Femoral-
glied des 7. Paares ist etwa um Vs länger als das des 5. Paares und
so lang, wie die dorsale Mittellinie des 4. und 5. Segmentes zusammen.
Die 6. Glieder sind ganz außerordentlich dünn im Verhältnis zu dem
vorangehenden. Der Vorderrand der Coxae ist schwach gesägt, der
Hinterrand des 2. und 3. schwach bedornt. Glied 2, 3 und 4 sind
glatt; die andern am Vorderrande mit den üblichen Quer -Reihen
von Dornen bewehrt; am Hinterrande finden sich gleichfalls emige
wenige Dornen.
Die drei Schwimmfüße sind sehr schlank und ziemlich lang,
von gleicher Bildung, etwa so lang, wie das 3., 4. und 5. Mittelleibs-
Segment zusammen. Der Stamm ist unregelmäßig filzig behaart, die
(Greißeln von gleicher Länge, fadenförmig, dicht und ziemlich kurz behaart.
Die Springfüße sind zu ganz besonderer Stärke ausgebildet.
Der Stamm des 1. Paares ist so lang, wie das Coxalglied des 5. Mittel-
leibs- Paares; vorn trägt er eine Längs-Kante, hinten eine konkave
Länes-Fläche, deren seitliche Ränder kielartig vorgezogen, spärlich
behaart und bedornt sind. Von den Ästen ist der innere länger
und stärker, etwa so lang wie das 5. Mittelleibs-Segment, sich all-
mählich zuspitzend, am hinteren Rande spärlich behaart und bedornt,
mit kräftigem, hornigen Enddorn. — Das 2. Paar entspricht dem ersten;
sein Stammglied ist etwa 1 von der Länge des voraufgehenden Paares;
der Innenast ist etwa so lang wie der Außenast des I. Paares, der
äußere etwa um Ys kürzer als der innere, sonst ebenso gebildet wie
53
Leucothoe
antarctica.
128 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
beim 1. Paar. — Der Stamm des 3. Paares hat etwa die Länee des
(>)
6. Segmentes, ist halb so breit wie lang, an der Vorderseite mit etlichen
schwachen Dornflecken. Die beiden Äste sind schmale lange Blätter,
beim og! von ganz besonderer Größe. Der Innenast ist beim ' um
ein kaum merkliches, beim 2 um em deutliches Stück länger und etwas
breiter als der Außenast. Sie haben beim &' die Länge des 4., 5.
und 6. Mittelleibs-Segmentes zusammen, während der Innenast beim 9
nur der Länge des 4. und 5. Segmentes gleichkommt. Die Breite ist
beim cf! noch nicht "4 der Breite, beim @ noch nicht Ys. Die Form
ist beim o' die eines schmalen, sich distal schwach verbreiternden,
stumpf zugerundet endigenden Blattes; beim 2 sind sie ganz schmal
elliptisch. Die Kanten sind ganz schwach gekerbt und hier mit Haar-
flecken versehen; auf dem proximalen Teile der hinteren (in der
Zeichnung natürlich nach vorn gewandten) Kante stehen einige Dornen.
Über die lebenden Tiere finden sich folgende Angaben: „Orangerot;
tiefe Ebbe.“ 3 Stück; ein 5! von 46 mm, zwei 2 von 38 und 35 mm
Körperlänge.
Leucothoe antarctica nov. spec. (Taf. II, Fig. 4.)
/war ist. nur ein einziges und zwar ziemlich mäßiges Stück
dieser Art vorhanden, doch zeigen die äußeren Charaktere zur Ge-
nüge, daß die vorliegende Art zur Gattung Leucothoe gehört. Im
Habitus wie in vielen Einzelheiten, besonders der Scheerenbildung,
ähnelt sie durchaus unserer nordischen Leucothoe articulosa Mte.
Die Höhe der Mittelleibs-Ringe wächst bis zum 4. Ringe
außerordentlich schnell. Die Rückenkanten der Segmente sind glatt;
an den ersten Mittelleibs-Ringen grade, an den folgenden schwach
gebogen; auf den drei letzten Hinterleibs-Ringen wieder sich abflachend
und sogar etwas eingesattelt.
Die Hinterkanten der Seemente richten sich nach hinten; ihre
untere Ecke ist etwas ausgezogen und zugerundet; beim 7. Segment
stellt sie einen rundlichen Lappen dar; die Ventralkanten der Segmente
liegen in einer Flucht; das 6. und 7. setzt, soweit der Sachverhalt zu
erkennen ist, nicht tiefer an.
Die Epimeren der vier ersten Mittelleibs-Ringe sind
groß und höher als die Profile der dazu gehörigen Segmente; eine
besondere Eigentümlichkeit ist ihre Verschiebung um ein halbes Segment
nach vorn. Das 1. Epimer lest sich weit über die Seiten des Kopfes
hinweg, so daß die vordere Kante über das Auge hinweg streicht; der
Vorderrand ist mäßig gebogen, ebenso der Unterrand; beide stoßen
in einem gerundeten spitzen Winkel von etwa 70° zusammen. Das
54
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 1239
ne
2. Epimer hat einen ziemlich graden Vorder- und Unterrand; der
vordere stumpf zugerundete Winkel beträgt etwa 85°. Am 3. Epimer
geht der Vorderrand, nachdem er eine Strecke lang grade verlaufen
ist, in weitem Bogen in den gleichfalls kräftig gebogenen Ventralrand
über. Das 4. Epimer ähnelt dem 3. im Vorderrand und vorderen
Winkel; sein unterer bez. hinterer Rand steigt indessen ziemlich grade
nach oben und hinten an.
Die epimerialen Lappen der drei ersten Hinterleibs-
Ringe sind sehr wohl entwickelt; der des 1. ist verhältnismäßig klem,
nicht abgesetzt, und bildet eine halbeiförmige untere hintere Partie
des Segmentes. Auch am folgenden Ring ist der Absatz an der
Hinterkante des Segmentes nicht ausgeprägt; der Lappen selbst aber
ist groß, breit blattförmig mit spitziger Spitze, mit wohl gerundetem
Ventral- und doppelt eeschwungenem Hinterrande. Der Hinterrand
des 3. Segmentes zeigt die kappenförmige Bildung des dorsalen Teiles,
wenn auch nicht so stark, wie bei andern Gattungen, von der sich im
stumpfen Winkel der übrige Teil des Hinterrandes absetzt; der Lappen
ist wie der des vorangegangenen Segmentes gebildet, nur ein wenig
stumpfer, etwa mit der Öffnung des rechten Winkels. Das 4. Nachleibs-
Segment zeigt die übliche Einsattelung, das 5. und 6. werden immer
niedriger und kürzer. Das Telson ist lang, sitzt mit konvexer Basıs
auf, verjüngt sich lanzettlich und endigt in eine Spitze.
Die Stirn ist etwas kappenförmig nach vorn und im Bogen nach
unten vorgezogen; der Winkel der vorderen Stirnränder beträgt etwas
über 100°; der Scheitel des Winkels dringt nicht zwischen die Fühler-
wurzeln ein; die seitlichen Ausschnitte für die Grundglieder der oberen
Fühler sind seicht; der Backenlappen ist nicht genau zu beobachten.
Das Auge ist ziemlich groß, annähernd kreisrund.
Die Fühler sind verhältnismäßig kurz; die oberen etwas länger
als die unteren, nicht ganz von der Länge der drei ersten Mittelleibs-
Segmente. Werden beide Fühler nach vorn gestreckt, so fällt der
Distalrand des 2. Gliedes der oberen Fühler auf die Mitte der Länge
des 5. Gliedes der unteren Fühler. Der Stamm der oberen Fühler ist
dünn, der der unteren noch dünner; die Geißeln beider Paare sind kurz,
die der oberen länger.
Die beiden ersten Stammglieder der oberen Antennen sind
etwa gleich lang, das 2. jedoch nur von halber Dicke des 1.; das
3. Glied ist ganz kurz und dünn und schließt sich in seinem Habitus
an die etwa in der Zahl von 10 vorhandenen, undeutlich abgesetzten
Geißelelieder an. Borstenbildungen sind nicht vorhanden; das Ende
der Geißel zeigt einige Haarbildungen.
55
130 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
Von den unteren Antennen-Grundeliedern ist nur das 4.
und 5. Glied zu beobachten; beide sind lang und schlank, an Länge
und Dicke abnehmend; die Geißel besteht aus etwa 7 Gliedern; die
unteren Fühler sind kahl mit Ausnahme emiger Haarbildungen an der
Fühlerspitze.
Das 2. Glied des 1. Mittelleibs-Beinpaares ist lang und
kräftig; das 3. und 4. Glied ist nicht deutlich zu erkennen und ist in
Folge dessen auch in der Zeichnung nur im allgemeinen Kontur an-
gegeben. Das 5. Glied hat gerundete Seitenränder, ist ein klein wenig
länger als breit und sendet seime innere distale Ecke als einen dem
6. Glied an Länge gleichkommenden, am Ende auf dieses zu ein-
gekrümmten schlanken Fortsatz aus, der die doppelte Länge seines
Giliedes hat. Das 6. Glied ist, als Handglied betrachtet, schlank, fast
von vierfacher Länge seiner Breite, fast so lang wie die Dorsalkante
der beiden ersten Segmente, nach dem distalen Ende zu sich ganz
wenig verschmälernd, im allgememen jedoch mit parallelen Seiten-
rändern. Die Endklaue ist schlank und kräftig gebogen und schlägt
sich in der für die Gattung charakteristischen Weise gegen das
6. Glied ein.
Die 2. Gliedmaße ist ganz außerordentlich kräftig ausgebildet.
Das 2. Glied ist lang und stark, an der Außenkante ein wenig ein-
gekerbt; die beiden folgenden Glieder sind kurz und kräftig; das
5. Glied ist ganz kurz und sendet seine innere distale Ecke als einen
langen Fortsatz nach vorn, der jedoch weder die Länge noch die
Schlankheit noch auch die gebogene Spitze des homodynamen Gebildes
der 1. Gliedmaße aufweist und die halbe Länge des Handgliedes
erreicht, derart, daß die Endklaue und die Spitze des Fortsatzes sich
halbwegs auf dem Innenrande des Handgliedes begegnen. Das Hand-
glied selber ist ganz außerordentlich kräftig ausgebildet, schlank eiförmig,
proximal etwas schmaler als distal, von 2"sfacher Länge seiner Breite;
es ist so lang wie die Rückenlinie der drei ersten Segmente. Das
distale Ende des Handgliedes ist nicht erweitert und läßt deutlich die
sildung des eigentlichen Gliedes erkennen.
Die beiden folgenden Gliedmaßen fehlen dem Stück.
Die 1. Glieder der 5., 6 und 7. Gliedmaße sind, ebenso wie
die Epimeren der vorangehenden Beine, außerordentlich nach vorn
verschoben, so daß in der auf der Zeichnung dargestellten Profil-Ansicht
das 1. Glied der 5. 6. und 7. Gliedmaße unter dem 4., 5. und 6. Segment
zu liegen kommt. Die Grundglieder sind klein; der hintere abgegliederte
Lappen ist bei den beiden ersten deutlich abgesetzt, klein, rundlich,
nicht nach hinten ausgezogen; das 1. Glied der 7. Gliedmaße ist
56
- m En ED EEE EEE TE
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 131
schlank eiförmig nach hinten und unten ausgezogen; der hintere
Lappen, wie gewöhnlich, nicht abgesetzt, — Die Coxalglieder sind hoch,
verbreitert, mit der gewöhnlichen, stumpf lappenförmig ausgezogenen
distalen Ecke. Das Coxalglied des 7. Paares ist kleiner gezeichnet,
als die beiden anderen, ein Verhältnis, welches der nunmehrige mangel-
hafte Zustand des Stückes nicht nochmals festzustellen gestattet.
Die übrigen Glieder der Beinpaare fehlen.
Die Nektopoden sind lang und ziemlich kräftig ausgebildet.
Die Haltopoden sind im allgemeinen lang, in den Grund-
gliedern sowohl wie in den Spaltästen; das 1. Paar reicht am weitesten
nach hinten; das 3. war schon vor der Untersuchung auf beiden Seiten
verloren gegangen. Der Stamm des 1. Paares reicht nach hinten so
weit wie das Telson. Weder die Stammgleder noch die Spaltäste
zeigen die mindeste Bewehrung. Die äußeren Spaltäste smd etwas
kürzer als die inneren.
Die Länge des einzigen, sehr mäßigen Stückes beträgt etwa 5 mm.
Podocerus ingens nov. spec. (Taf. III, Fig. 1.)
Die allgemeine Gestalt und das Wachstum der Segmente ent-
spricht den gewöhnlichen Befunden der Gattung, indem das 2. Segment
sich durch seine Länge auszeichnet. — Die Hinterränder der Segmente
des Mittelleibes wenden sich wenig nach hinten; im Profil betrachtet
bilden sie mit der Rückenlinie im allgemeinen einen rechten Winkel. —
Der Ventralrand des 3., 4. und 5. Segmentes bildet eine einheitliche
grade Linie; das 2. Segment setzt ventral etwas tiefer an als das 1.,
und ebenso verhält sich das 3. zum 2.: wie üblich findet dies Ver-
hältnis auch zwischen dem 5., 6. und 7. Segment statt. Der hintere
untere Winkel der Mittelleibs-Segmente ist überall deutlich ausgezeichnet.
Am 1. Segment ist er stumpf, indem sich der hintere Teil des Ventral-
randes erhebt, und kaum ausgezogen; am 2. bis 4. Segment ist die Ecke,
immer größer und spitzwinkliger werdend, kräftig ausgezogen; am 6.
und 7. Segment setzt sich die Ecke als rundlicher Lappen gerundet
winklig vom Hinterrande des Segments ab. Bei den jüngeren Stücken
sind diese Merkmale nicht scharf ausgeprägt, so daß hier, wie gewöhnlich,
die Ventralkanten «der ersten fünf Segmente eine grade Linie bilden.
Die Epimeren sind in verhältnismäßiger Größe und in sehr
charakteristischen Formen ausgebildet. Das 2. ist nicht ganz so hoch.
die andern jedoch höher als das Profil der betreffenden Segmente.
Das 1. ist parallelogrammatisch, an allen Rändern frei, mit unterem
spitzen Winkel von etwa 50° weit und schräg nach vorn reichend.
Von den folgenden Segmenten smd nur die Vorderränder frei, während
7
5
Podocerus
ingens,
132 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
die Hinterränder von den nachfolgenden überdeckt werden. Das folgende
Epimer ist lang, mit nach vorn serichtetem Vorder- und nach hinten
gerichtetem Hinterrande; nach hinten wird es etwas breiter; der vordere
Winkel ist gerundet und beträgt etwa 70°; der vordere und hintere
Teil des Ventralrandes ist grade, der mittlere etwas konvex; die Gestalt
(tes Epimers ist unregelmäßig viereckig. Bei jüngeren Stücken schließt
sich das 2. Epimer in seinen Merkmalen viel mehr an das 1. an, indem
der vordere Winkel kleiner und das ganze Epimer parallelogrammatisch
ist mit vorderer schwach konvexer Kante. Das 3. Epimer ist schuppen-
förmig, mit stark gebogenem Vorderrand und abgestutztem schräg nach
oben aufsteigendem Ventralrand. Bei den jüngeren Stücken ist die
Abstutzung des Ventralrandes nicht so schroff und infolge dessen der
vordere Winkel nicht so ausgeprägt, wie bei dem größeren Stück.
Das folgende Epimer ıst sehr groß, wiederum schuppenförmig, der
sehr stark gebogene Vorderrand geht allmählich in den gleichfalls
stark gebogenen Ventralrand über; der hintere Winkel ist gerundet,
etwa 90° betragend.
Die epimerialen Lappen der drei ersten Nachleibsringe
sind deutlich und charakteristisch ausgebildet und wachsen an Größe;
alle drei sind durch eme kräftige Einkerbung von dem graden Teile
des Hinterrandes des Segmentes abgesetzt. Der 1. ist breit blattförmig,
schräg nach unten und hinten gewandt, mit schrägem Vorder- und
Ventralrande, am Ende zugerundet. Der 2. hat eine grade hinunter
steigende Vorderkante, die mit gerundetem rechten Winkel in die
gebogene Ventralkante übergeht, auf welche im stumpfem, etwas ab-
gesetzten Winkel die kräftig gebogene Hinterkante stößt. Der Lappen
des 3. Nachleibs-Segmentes ist besonders lang, insofern er hinten,
annähernd rechtwinklig vom Hinterrande des Segmentes absteigend,
sich weit nach hinten streckt, mit sehr stark gerundetem Hinterrande,
der in kräftigem Bogen in die konvexe Ventralkante übergeht; der
vordere Teil des Lappens gleicht dem des voraufgehenden Segmentes.
Der dorsale Teil des 3. Segmentes ist nicht, wie es häufig der Fall
ist, kappenartig ausgezogen, sondern seine Hinterkante stößt, ebenso
wie bei den andern Segmenten, annähernd im emem rechten Winkel
auf die Rückenlinie. — Die drei folgenden Segmente zeigen keine be-
merkenswerten Eigenschaften.
Das Telson ist sehr klein, dreieckig, etwas breiter als lang,
die Basis schwach konvex, an den Ecken stärker gebogen; die Seiten
sind ganz außerordentlich schwach konvex; der Winkel, den sie
mit dem stark gebogenen Teil der Hinterkante bilden, ist etwas
ge
zugerundet.
58
Pfeffer, Krebse von Süd-Georeien. 133
Die dorsale Kante des Kopfes ist ziemlich grade, länger als
die des 2. Segmentes. Die vorderen Stirnkanten sind grade und bilden
einen Winkel von etwa 120° Der Ausschnitt für die oberen Fühler ist
nicht besonders stark, doch dringt er an semem oberen Teile ziemlich
tief ein, während er sich nach unten verflacht. Der Ausschnitt für
die unteren Fühler ist, wie gewöhnlich in der Gattung, kräftig; er
dringt zuerst, annähernd parallel der Rückenlinie des Kopfes hinem
und wendet sich dann in einem Winkel von annähernd 100° nach
unten. Auf diese Weise wird ein spitz dreieckiger, mit vorderer, ge-
rundeter Spitze versehener Lappen gebildet, der seitlich zwischen das
obere und untere Fühlerpaar emdringt, und in dessen Grunde das
kleine, stumpf elliptische, mit der Längsaxe in einem Winkel von
etwa 45° gegen die Rückenlinie des Kopfes gerichtete Auge liegt.
Die Fühler sind groß und stark; die unteren sind so lang
wie die Rückenlmie des Kopfes, des Mittelleibes und der beiden ersten
Nachleibs- Segmente; die oberen Fühler reichen bis etwas über die
Hälfte des vorletzten Stammgliedes der unteren. Bei ganz jungen
Tieren sind beide Fühler gleich lange.
Das 1. Glied der oberen Fühler ist so lang wie der Kopf,
fast so diek wie das 5. Glied der unteren Antennen; das 2. ist dünner,
um em viertel länger; das 3. ist etwa so lang wie das 2. und etwas
dünner. Das erste Glied der Geißel ist sehr lang und ähnelt durchaus
einem Stammeliede; es hat etwa die fünffache Länge seiner Dicke. Bei
den mittelgroßen Stücken folgen auf dies Glied etwa noch sechs andere,
deren Länge etwas größer ist als die Breite. Ganz kleme Stücke lassen
auf das große 1. Geißelglied, welches dnrchaus den Habitus der übrigen
Stammelieder hat, nur noch ein einziges Glied folgen. Das dritte Glied
trägt am Ende eine eingliedrige kleme Nebengeißel, die an ihrer Spitze
ein oder zwei kleine rundliche, kuppenförmige Gebilde trägt, ohne daß
man von einer wirklichen Absgliederung einer oder zweier ferneren
Glieder reden könnte. Die Unterseite des ganzen Fühlers trägt lange,
steife, kräftige Haare, die auf den Stammegliedern in Einschnitten, auf
den Geißeleliedern an den unteren distalen Ecken stehen. Die distalen
Geißelglieder tragen auf der oberen distalen Ecke Büschel kleiner
Haare. Außerdem finden sich auf der Unterseite der Geißel kleinere,
hyaline, durch die großen Borsten geschützte Sinneshaare.
Die unteren Fühler der kleinsten Stücke gewähren durchaus
den Anblick der typischen siebengliedrigen Gliedmaße; es scheinen
überhaupt diese jungen Tiere die Ansicht sehr nahe zu legen, welche
bei den Isopoden gleichfalls eimige Berechtigung einzuholen vermag,
daß sowol bei den oberen wie bei den unteren Fühlern das erste, durch
59
134 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
seine Größe und auch häufig durch den Habitus sich den Stammgliedern
gleichstellende Glied in der That am besten als Stammelied zu betrachten
ist. Man kann nun an den verschiedenen Entwicklungsstufen die
Spaltung des Endgliedes in 2, 3, und 4 Glieder verfolgen; das größte
Exemplar zeigt sogar deren 6. — Die beiden Grundelieder der Fühler
haben den üblichen Habitus; sie sind im allgemeinen Schuppen, von
denen die erste besonders außen und oben, die zweite unten und innen
entwickelt ist; doch tritt außer der unten liegenden Schuppe noch em
schmales, meist freilich nur als Gelenkhaut ausgebildetes Ringstück im
Profil mit zu Tage. Das 5. Glied ist sehr dick, fast doppelt so lang
wie diek; das folgende Glied ist doppelt so lang wie das 3. und etwas
dünner; das folgende ist das größte Glied des Krebses überhaupt, etwas
dünner als das 4. und überanderhalb mal so lang; das 6. Glied (bez.
1. Glied der Geißel ist wiederum etwas dünner, so lang wie das 3. Glied
und wie die drei folgenden Geißelglieder. Diese sind dick, pigmentiert,
durchaus von demselben Habitus wie die übrigen Glieder des Fühlers.
Die Stammglieder zeigen nur eine schwache, wenig typische flaumartige
Behaarung, die bei dem größten Stücke völlig abgerieben ist; es finden
sich nur auf der Unterseite des 4. Gliedes noch schwache Haarbildungen.
Die distale Hälfte der Unterseite der Geißelglieder ist mit ziemlich
dünnen aber festen, braunen Haaren bewachsen; ebenso tragen die
distalen oberen Ecken der Glieder kleine Haarbüschel.
Das erste Beinpaar des Mittelleibes ist im Verhältnis
zum 2. Paare mäßig, im Verhältnis zu den andern Gliedmaßen ziemlich
kräftig ausgebildet. Die 2. Glieder der beiden ersten Paare sind lang
und kräftig, das des 2. von doppelter Größe des 1.; das 3. ist nur
ein Angelglied mit kräftiger Ausbildung innen und schwacher außen ;
das 4. Glied ist dies noch ausgeprägter, insofern es einen ganz kurzen
Außenrand und einen sehr langen, kurz vor dem Distalende rechtwinklig
umbiegenden Innenrand hat, so daß der Distalrand parallel mit dem
proximalen Teile des Innenrandes zu liegen kommt. Das 5. Glied ist
bei beiden Paaren etwas verschieden ausgebildet, insofern es beim
2. Paare kleiner ist, einen Innenrand kaum besitzt und sich mäßig nach
dem distalen Ende zu erweitert.; beim 1. Paare dagegen ist der Innen-
rand bedeutend ausgebildet und bildet den häufig auftretenden rund-
lichen Lappen, der sich mit semem distalen Teile gegen die Scheeren-
basis anlegt. — Die Hand des 1, Paares hat einen etwa dreieckigen
Umriß mit schwach konvexen Seiten, doppelt so hoch wie breit. Der
Außenrand ist mäßig stark und einheitlich gebogen, während der Innen-
rand einen bedeutenden Lappen entwickelt, der sich zunächst an dem
distalen Teil des Innenrandes des 5. Gliedes anlegt, dann rechtwinklig
60
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 135
umbiegt und gegen den Außenrand zu konvergiert. Bei den mitten
großen Stücken ist der enge Anschluß des 6. an das 5. Glied nicht
so stark ausgebildet und deshalb die Winkelbildung der Innenränder
nicht so schroff. An der Stelle, gegen die sich die Klaue einschlägt,
steht eine Reihe von vier bis sechs starken Stacheln, von denen
einer innen, die andern außen am Rande stehen. Die Klaue ist groß,
schneidend, mondsichelförmig, mit schwach auseebildetem Höcker auf
dem Innenrande nahe der Basis, mit fein gesägtem Innenrande. —
Das Handelied der 2. Gliedmaße ist nächst dem >. Gliede der unteren
Fühler das längste Glied des Tieres; das Glied im ganzen betrachtet,
ist verhältnismäßig schmal, in seinem mittleren Bereiche beträgt die
Höhe nicht viel:mehr als ein Viertel der Länge. Der Außenrand ist
mäßig gebogen und der Innenrand verläuft zum erößten Teile parallel;
dieser zeigt zwei sehr charakteristische Höckerbildungen, zunächst
nahe dem Grunde einen, gegen dessen mittleren Teil sich die Klauen-
spitze einschlägt, ferner einen nahe dem distalen Ende des Innenrandes
stehenden, scharf dreieckigen, gegen dessen Innenfläche die Außen-
fläche des Höckers am Innenrande der Klaue wirkt. Die Basis des
ersterern Höckers ist das proximale Viertel des Innenrandes; er hat
ein annähernd parallelogrammatisches Profil; jedoch ist sein Distalrand
schräger gegen den Innenrand der Hand geneigt, als der proximale ;
durch diese Bildung und dadurch, daß der freie Rand des Höckers
zur Aufnahme des Klauenendes tief eingeschnitten ist, erhält der vordere
Teil des Höckers die Gestalt eines fingerförmig ausgezogenen Fortsatzes.
An dem proximalen, senkrecht zum freien Rande verlaufenden Teile
des Einschnittes stehen eine Anzahl kräftiger, gegen die Klauenspitze
zu gekehrter, braun chitinisierter Stacheln. Die Klaue ist sehr groß,
stark gebogen, am Innenrande nicht geschärft und kurz vor dem Grunde
des Innenrandes mit einem kräftigen Höcker versehen. Nur der Höcker
und die Klauenspitze berühren beim Einschlagen das Handglied, während
zwischen dem Innenrande der Hand und der Klaue ein weiter leerer
Raum bleibt.
Beim Weibchen ist der distale Höcker des Innenrandes (so wie
oben beschrieben) ausgebildet, wogegen der proximale eine rundliche,
abgestutzte Erhebung des Innenrandes vorstellt. Der Einschnitt und
die Stachelbewehrung des freien Randes ist die gleiche wie beim Männchen.
Die vier distalen Glieder der 1. Gliedmaße sind an den Innen-
rändern, besonders der distalen Kante, mit eroßen braunen, borstigen
Haaren besetzt. Auf der Innenfläche der Hand finden sich zwei
Längszonen, deren jede eine größere Zahl von Querreihen straffer Haare
aufweist. Die 2. Gliedmaße ist im allgemeinen kahler, doch finden sich
61
136 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
an den typischen Stellen Haare entwickelt, besonders kräftig auf den
Höckerbildungen des Innenrandes; die beiden Reihen von Haarbüscheln
auf der Innenfläche der Hand sind bei dem größten Exemplare etwas
rückgebildet. — Die vordere Fläche des 2. und 3. Gliedes des 1}. und
des 2. Beinpaares ist tief ausgehöhlt zur Aufnahme der gerundeten
Kanten des Handgliedes, wenn es angezogen wird.
Die beiden folgenden Beinpaare sind sehr kurz und
schwächlich im Verhältnis zu den folgenden Paaren. Das 2. Glied hat
einen gradrandigen, scharfkantigen Höcker eben vor dem Distalrande;
das 3. Glied ist kurz, mit gebogenem kurzen Außen- und gradem,
längeren Innenrande. Das 4. Glied besitzt mehr als die doppelte Länge
des 3., ist breit, distal verbreitert, mit spitz ausgezogener, bedeutend
entwickelter, distaler äußerer Ecke. Das 5. Glied ist ganz kurz, sehr viel
schmaler als das 4., distal etwas verbreitert. Das 6. Glied ist sehr
klein, eiförmig, die Klaue kurz. Die Behaarung ist spärlich und typisch.
Die folgenden drei Beinpaare des Mittelleibes sind gleichartig,
sie wachsen an Länge. Das 1. Glied des 5. Beinpaares entwickelt
nach vorn ein gewaltiges Epimer, welches fast die Höhe des großen
4. Epimers erreicht; seme Gestalt ist rundlich - dreieckig, mit unterer
abgerundeter Spitze, stark konvexem Vorder- und etwas geschwungenem
Hinterrande. Das Epimer des 6. Paares ist klein, rundlich lappen-
förmig; das des 7. Paares ist nicht mehr wahrzunehmen. Die eigent-
lichen 1. Glieder des 5. und 6. Paares sind halbkreisförmig, vorn etwas
weniger stark gebogen. Die Coxalglieder sind kräftig verbreitert, mit
rundlich ausgezogener Proximalecke des Außenrandes; die distale Ecke
ist beim 5. Paar rechtwinklich ziemlich schwach ausgezogen; beim 6.
und 7. Paare spitzwinklig und stärker ausgezogen. Der Hinterrand des
Coxalgliedes ist, abgesehen von dem proximalen Ecklappen, beim 5. Paar
schwach konkav, beim 6. grade, beim 7. schwach konvex. Die beiden
folgenden Glieder zeigen dieselbe Entwickelung wie bei den vorauf-
gehenden Gliedmaßen, doch sind sie länger und schlanker. Die folgenden
drei Glieder sind im Verhältnis viel länger entwickelt und nähern sich
den typischen Amphipodenbeinen viel mehr als bei den beiden vorauf-
sesangenen Paaren.
Die im Vorigen nicht behandelten Charaktere, besonders der
Mundteile, bieten für die spezifische Behandlung der Art so wenig,
für die morphologische Auffassung dagegen so viel, daß ich es vor-
ziehe, Abbildungen wie Beschreibungen dieser Verhältnisse in einer
demnächst erscheinenden Arbeit über die morphologischen Ergebnisse
meimer Amphipoden-Studien zu bringen.
62
BU u U VE N \
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 137
Die Farbe der lebenden Tiere ist nach den Bemerkungen der
Station graugrünlich; ferner finden sich die Bemerkungen: „Rücken
grauviolet, unten weißlich; Rückenmitte hellbraun, sonst auf weißlichem
Untergrunde hellbraun gegittert. Gewöhnliche Art. Tiefe Ebbe“.
Das größte Stück mißt vom Kopfanfang bis zum Einde. des
Schwanzschildes fast 26 mm, während die gewöhnliche Größe der Art
12 mm nicht übersteigt.
Caprellina Mayeri nor. spec. (Taf. II, Fig. 4,
Der Kopf ist fast um die Hälfte höher als lang; die Stelle des
Auges ist bei einem Stück als runder pigmentloser Fleck erkennbar.
Das 1. Segment stellt nur einen kurzen Hals dar; sein wie
gewöhnlich gebildeter Vorderrand hat über die doppelte Länge des
Dorsalrandes, der seinerseits etwas kürzer ist als der Hinterrand.
Das 2. Segment ist kurz; es mißt noch nicht die Hälfte der
Länge des 3. Segments; seine Höhe übertrifft seine Länge. Auf dem
Rücken trägt das Segment kurz hinter der Vorderkante einen kräftigen,
spitzen, besonders auf der Medianen ausgebildeten Höcker und kurz
vor dem hinteren Rande einen queren, erhabenen, in der Medianen
etwas stärker ausgezogenen Gürtel. Der Höcker übertrifft den Gürtel
bedeutend an Höhe; der Grat zwischen den beiden höchsten Punkten
ist konkav. Die Ventralseite des Segmentes steigt nach dem Ursprung
der Gliedmaßen zu sehr steil herab.
Das 3. Segment ist lang, von doppelter Länge seiner Höhe;
der Höcker, auf der Medianen im Halbirungspunkte der Länge des
Segmentes gelegen, ist noch etwas höher als der des 2. Segmentes
seine höchste Breite erreicht das Segment (abgerechnet vom Höcken)
etwas hinter. der Mitte, trotzdem liegt wegen der Schrägheit der
Segmente diese Stelle vor dem Höcker des Rückens; an der tiefsten
Stelle des Ventralrandes stehen die länglich ovalen Kiemen.
Das 4. Segment ist um ein gutes Drittel länger und höher
als das 3.: in der Mitte seiner Dorsallinie steht em mäßiger Höcker;
die Bauchlinie und die Kiemen sind gebildet wie beim 3. Segment.
Das 5. Segment ist noch ein wenig länger als das 4., somit,
wie bei den echten Caprellen, das längste des ganzen Tieres; es ist
vorn etwas höher als hinten, im allgemeinen jedoch an Höhe sich
ziemlich gleichbleibend; seine Länge ist etwa das vierfache seiner Höhe.
Hinter der Mitte seiner Dorsallinie ist das Rudiment eines Höckers
zu sehen. |
Das 6. Segment ist dünner und erreicht nieht viel über die
Hälfte des 5. Segmentes. An der Ursprungsstelle der Gliedmaße, die
. 63
Caprellina
Mayeri.
138 Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien.
sich kurz vor dem hinteren Rande befindet, ist das Segment knollig
aufgetrieben; diese Auftreibung springt nach oben, unten und nach den
Seiten über das allgemeine Niveau des Segmentes hinaus.
Das 7. Segment ist ganz kurz; es besteht nur aus den beiden’
in der dorsalen Mitte zusammenstoßenden, knolligen Auftreibungen,
die außerordentlich viel weniger entwickelt sind, als beim voraufgehenden
Segment.
Die Fühler sind verhältnismäßig kurz; die oberen so lang wie
das 4. Segment, die unteren halb so lang.
Der Stamm der oberen Fühler ist ungefähr so lang wie die
Geißel. Die Stirn trägt keinen Ausschnitt für das Grundglied, sondern
dies sitzt mit seinem zugerundet-verjüngten Proximalende locker auf.
Die beiden ersten Glieder sind sich in Größe und Form gleich ; sie
sind eiförmig, mit der größten Dicke in einem mittleren Bereiche, nach
den beiden Enden zu sich verjüngend. Das 3. Glied ist von halber
Länge der voraufgehenden, zylindrisch, distal ein wenig erweitert, sehr
viel dünner als die beiden voraufgehenden Glieder. Die Geißel besteht
aus 9— 11 Gliedern, die länger sind als breit. Das 1. Glied der Geißel
ist zwei einhalbmal so lang als breit und trägt auf der Unterseite zwei
beborstete Kerbschnitte. Es ist das ein Habitus-Charakter, der dies
Glied den Stammgliedern nähert. Die Stammglieder zeigen keine be-
merkenswerten Haarbildungen ; die Geißelelieder tragen am Distalrande,
besonders der oberen und noch viel mehr der unteren Ecke, kleine,
steite Haarbildungen.
Die unteren Fühler gelenken in einem seichten Ausschnitt des
seitlichen vorderen Kopfrandes. Das 1. Glied ist diek, so lang wie breit;
distal im Profil mit zwei graden, sich in stumpfem Winkel treffenden
Kanten. Das 2. Glied ist im Profil nur als ein ganz schmaler, unpig-
mentierter Ring ausgebildet, der unten einen dreieckigen spitzen Fortsatz
nach vorn entsendet. Das 3. Glied ist stumpf eiförmig, kaum länger
als breit, das 4. ziemlich länglich eiförmig, von anderthalbfacher Länge
seiner Breite. Das 5. Glied ist viel kleiner und schmaler, noch schlanker
als das voraufgehende. Es macht völlig den Übergang zur Geißel
aus; bei einigen Stücken ist es pigmentiert, bei emem andern nur
auf der proximalen Hälfte, bei anderen pigmentlos. Die Geißel hat
etwa 4 Glieder, deren Länge mehr als das doppelte ihrer eigenen
Breite beträgt.
Auf die Mundteile gehe ich vorläufig nicht em, weil ich das
spärliche Material den in Bälde folgenden morphologischen Unter-
suchungen vorbehalte. Als systematisch wichtiges Merkmal hebe ich
nur die Anwesenheit des Oberkiefer-Tasters hervor.
64
Pfeffer, Krebse von Süd-Georgien. 139
Das I. Beinpaar ist sehr klein und wird zwischen dem 2. Paare
verborgen getragen; es ist demgemäß mit Ausnahme des 2. Gliedes
unpigmentiert. Das 2. Glied ist, wie gewöhnlich, das längste und
kräftigste. Glied 3, 4 und 5 sind kurz, die ersten beiden besonders
auf der Innenseite, das letzte mehr auf der Außenseite der Gliedmaße
entwickelt. Hand- und Klauenglied zeigen keine besonderen Merkmale;
an dem Punkte, gegen den die Klauenspitze wirkt, stoßen die Ränder des
Handgliedes in ganz scharfem, annähernd rechten Winkel zusammen.
Am 2. Beinpaar ist Glied 2 lang und kräftig, Glied 3 und 4
klein und auf der Innenseite der Gliedmaße entwickelt; Glied 5 ganz
klein, auf der dargestellten Figur gar nicht zu bemerken. Das Hand-
elied ist fast so lang wie das 3. Mittelleibs- Segment, halb so breit
wie lang. Der neben dem basalen Teile des Grundes liegende Teil
des Innenrandes ist vorgezogen und bildet eine scharfe Ecke, gegen
welche sich die Klauenspitze einschlägt.
Das Beinpaar des 5. Segmentes ist ganz rudimentär, halb so
lang wie die Kiemenplatten des 3. und 4. Segmentes, aus zwei ganz
kleinen, schmalen Gliedern bestehend.
Das Beinpaar des 6. und 7. Segmentes ist nach dem Typus der
übrigen Caprelliden gebildet; der basale innere Fortsatz des Handgliedes
ist beim 7. Paare kräftiger als beim 6.
Am 2. Beinpaare ist keine Kieme entwickelt; immerhin stelle
ich die neue Art zur Gattung Caprellina.
Das Postabdomen ist em ganz kleiner Anhang des letzten
Mittelleibs-Segments von blattförmigem Umriß, mit zwei Kerbschnitten
versehen, sodaß em runder Mittellappen und zwei noch stumpfer zu-
gerundete Seitenlappen entstehen.
Größe vom Anfang des Kopfes bis zum Postabdomimalanhang
8,5 mm.
140 Figuren - Erklärung.
Figuren-Erklärung.
Tafel 1.
Fig. 1. Allorchestes georgianus nov. spec. ı.
a. Hinterleib, von der Seite gesehen.
b. Leibesende, von oben gesehen; t. Telson.
ec. 2. Paar der Mittelleibs-Beine.
d. l. N ” ” ”
e. Kieferfüße. ;
f. Distalende der rechten Innenlade der Kieferfüße.
g. Proximales Stück der Kieferfüße, von der oralen Seite gesehen.
h. Distalende der rechten Außenlade der Kieferfüße.
i. Oberer Fühler.
k. 1. Unterkiefer.
1250
67 „
m. Distale Enden der beiden Laden des 1. Unterkiefers.
n. Kopf eines ganz jungen Stückes. 2%.
Fig. 2. Kieferfuß von Bovallia gigantea noy. spec.
Fig. 3. Eurymera monticulosa noy. spec. !. 3
a. Kieferfüße.
b. 2. Unterkiefer.
Gl. » 7
d. 4. Beinpaar.
esril: AR
HERR
”
Fig. 4. Oberkiefer von Allorchestes georgianus nov. spec.
Fig. 5. Bovallia gigantea nov. spec.
a. Telson.
Tafel 1.
Fig. 1. Anonyx Zschauii noy. spec. *ı.
a. 1. Unterkiefer.
b. Telson.
2. Unterkiefer.
d. Kieferfüße.
e. 1. Beinpaar des Mittelleibes.
f. 2. ” ” ”
Fig. 2. Anonyx femoratus noy. spec, 13%.
a. Telson.
66
Figuren - Erklärung. 141
Fig. 3. Kieferfüße von Metopa Sarsii nov. spec.
Fig. 4. Leucothoe antarctica nov. spec. My.
Fig. 5. Schraderia gracilis nov. spec. 5. Die Beschreibung dieser Art
erfolgt in der demnächst erscheinenden Fortsetzung der Bearbeitung der
Krebse von Süd-Georgien.
Fig. 6. Calliopius georgianus noy. spec. $.
Fig. 7. Stebbingia gregaria nov. spec. %.
a. 1. Beinpaar des Mittelleibes.
b
2
ne de ” ” ”
er 3. ” ” ”
e d. Telson.
Fig. 88 Metopa Sarsii nov. spec. 2%.
Tafel IH.
Fig. 1. Podocerus ingens nov. spec.
a. Das ganze Tier, größtes Stück, JS, ?/ı.
b. Die drei ersten Nachleibsringe, von der Seite gesehen.
c. Telson, von oben gesehen.
Fig. 2. Metopa Sarsii nov. spec.
a. Schwanzschild; t Telson, h3 drittes Haltopoden-Paar.
bass
GR
d. 4. ) Mittelleibs-Beinpaar.
5
Fig. 3. Megamoera Miersii nov. spec.
a. Das ganze Tier, größtes Stück JS, *ı.
b. Telson, ?ı.
ce. Oberkiefer.
d. 1. Unterkiefer.
e. Kieferfuß.
er) N
Fig. 4 Caprellina Mayeri nov. spec. "3.
a. Das ganze Tier, .
b. Die Grundglieder eines äußern Fühlers.
c. Das Ende des Leibes mit dem rechten letzten Beinpaar, von oben
gesehen; po Postabdomen; p letztes Beinpaar
d. Zweites und drittes Mittelleibs-Segment emes 2.
67
142 Inhalt.
Inhalt.
Seite Seite
Allorchestes -georfianus. Er ur ee ee a7 3
Metopa. Sara Dr sen, cr ae a u Re I 84 10
Anonyz Zuchaun Pfr. 2... ee NEN ER NE RE N 87. Ta
on fonoabur Be en ae ee Re en ze
Bovalla en nn ae ee een Rn Sr er EEE 95 21
a Ergantea; Fir ...: 0: ee een ae ae Re 96 22
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EDDIE a FR ee a ee ne SEE N Rn S aa AR RE ERe 110 36
” ETePaa FIT. : 22. 2a EEE ee DEREN ERE 119 36
Galliopıns Georktanun. PL 32. Dee en De N 116 42
Meramnsra, Miersii PR... 222: aueh ne nr ee ee 121 47
Leueothossantatetiea DR. . 1: ee ee a Bone ee 128 54
Eodocerus mE Da ne ee ne ae Ial 0
Coprellima Mayen Pfr... 2: 2 er ana re ade 13763
68
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Pfeffer, Krebse von Süd Georgien I
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Jahrbuch der Hamburg. wissensch, Anstalten V. 1888.
Pfeffer, Krebse von Süd Georgien HI
Zum Bericht über das Naturhrstorische Museum zu Hamburg JE6/
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zum Bericht über das Natınhistorische Museum zu Hamburg 1887.
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