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HISTORISCHE
GRAMMATIK
DER
ENGLISCHEN SPRACHE
VON
C. FRIEDRICTl KOCH.
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1863.
DIE
LAUT- UND FLEXMSLEHEE
DER
ENGLISCHEN SPRACHE
VON
C. FRIEDRICH KOCH.
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HERMANN BOHLAU
1863.
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HISTORISCHE
GRAMMATIK
DER
ENGLISCHEN SPRACHE
VON
C. FRIEDRICIl KOCH.
I. BAND.
WEIMAR
HEKMAxNN BOHLAU
1863.
DIE
LAUT- UND FLEXMSLEHEE
DER
ENGLISCHEN SPRACHE
VON
C. FKIEDRICH KOCH.
WEIMAR
HERMANN B 0 H L A U
1863.
VerfaBer und Verleger behalten sich das Recht der
Uebersetzung in fremde Sprachen vor.
V o r r e d e.
Die moderiien Schriftsprachen sind auf gleiche Weise eiitstanden.
Ein Dialect liegt zu Grunde; politische Verhaltnisse oder litera-
rische Erscheinungen oder beide heben denselbeii und tnachen
iho zur Gesammtsprache der Nation ; aber die in den verschiede-
nen Landschaften fortklingenden Dialecte fuhren dieser Ge-
sammtsprache stets neue Elemente zu. So ist unsere neue hochdeat-
sche Sprache ein mitteldeutscher Dialect, der zu officiellem Gebrau-
chein Sachsen gelangt, im offentlichen auswartigen Verkehr Elemen-
te aus anderen oberdeutschen Dialecten zulaQt, durch die religio-
^en Kampfe sich tiber Deutschland ausbreitet und Schriftsprache
des ganzen Volkes wird, der aber noch heute aus den Dialecten
sich bereichert. Der Dialect Kastiliens, der durch die ganze Mitte
der Halbinsel von dem nordlicheu bis zum stidlichen Meere erklingt,
ist zur Gesammtsprache Spaniens geworden. Einer der drei nord-
fianzosischen Dialecte — ob der picardische, lothringische oder bur-
gundische, ist bis jetzt nicht festgestellt — wird Schriftsprache Frank-
reichs. Will man daher eine Schriftsprache historisch begrttnden, so
muB man mit den Dialecten beginnen. Diese miiSen in ihrem histo-
rischen Verlaufe und ihren unterscheidenden Eigenthtimlichkeiten
dargestellt werden. Erst dann laBt sich mit Sicherheit bestimmen,
von welchem Dialecte die Schriftsprache ausgeht, welche Schriftsteller
zuei-st aus den Schranken dieses Dialectes heraustreten, welche Ab-
weichungen sie sich erlauben und wodurch diese veranlafit sind, und
VI
wie der so theilweise umgestaltete Dialect sich tiber die anderen Dia-
lecte erhebt und Qesammtsprache wird. Ob eine solche Darstel-
lung moglich ist , das hangt freilich von den nothwendigen literari-
schen Documenten ab.
Auch die englische Schriftspracbe hat sich so entwickelt, wahr-
scheinlich aus dem binnenlandischen Dialecte. Auch bei dem
Versuche, sie historisch zu begriinden, wird man von den Dialec-
ten ausgehen miifien, um Haupt- und Nebencontribuenten mit
Sicherheit herausfinden zu konnen. Allein erst in spaterer Zeit
wird die reiche Literatur die Durchfiihrung eines solchen Versuchs
ermoglichen. Denn noch flieBen die historischen Quellen, obgleich
die englischen Philologen in der Erforschung ihrer Sprache sehr
thatig sind, nicht so reichlich, um eine Geschichte der Haupt-
dialecte schreiben zu konnen; noch sind die gegenwartigen Dia-
lecte nicht ausreichend wiBenschaftlich bearbeitet, urn die Eigen-
thtimlichkeiten derselben feststellen zu konnen. Die Behandlung, die
sie in den zahlreichen Glossaren erfahren , ist mehr lexikalisch
als grammatisch. So lange nicht ein reichcres Material und eine
genaue grammatische Darstellung der Dialecte vorliegt, wird eine
historische Begrflndung der Schriftspracbe unvoUstandig sein und
es wird kein anderer Weg ttbrig bleiben, als der, den der Ver-
fafier eingeschlagen und in der Einleitung dargelegt hat.
Die benutzten Quellen sind besonders angegeben. Grein's
ausgezeichnete ags. Arbeiten hat der Verfafier, obgleich er sein
Material sich schon gesammelt hatte, ttberall benutzt, auch da, wo
nach alteren Ausgaben citiert ist. Die Anftihrung nach diesen,
wie Codex Exoniensis und Caedmon von Thorpe, ist nur aus
auBeren Grtinden beibehalten worden. Der Codex Exon. steht
namlich nur zum Theil in Groin's angelsachsischer Bibliothek
und bei der zweckmaBigen Anlage der letzteren kann man sich
hier leicht zu recht linden, auch wenn nach den alteren Ausgaben
citiert ist ; nicht aber in diesen, wenn man nach der ags. Bibliothek
citiert. Jedoch Beowulf ist nur in der Lautlehre nach der
Ausgabe von Kemble citiert, in der Flexionslehre nach der ags.
Bibliothek, weil die Versangabe (Kemble zahlt nach halben, G r e i n
nach ganzen Versen) nicht zusamraentrifft.
VII
In graphischer Beziehung hat sich der Verfafier einige Ab-
weichungen eriauben zu mttfien geglaubt.
Grimm bat fiir den getrUbten ags. a-Laut zwei Zeichen ein-
gefiihrt, a f(ir die KUrze, se fUr die Lange. An sich schon dilrfte
nicht zu billigen sein, filr einen Laut zwei Zeichen einznfuhren;
so dann aber verstofit es auch gegen das sonst geilbte Prinzip
der Quantitatsbezeichnung, indem die Eiirze unbezeichnet gelafien
(a), die Lange durch ein besonderes Zeichen (a) bezeichnet wird.
Da nun die ags. Urkunden fttr Kiirze und Lange das eine Zeichen
« gebrauchen , so glaubt sich der Verfafier berechtigt, dieses
eine Zeichen fttr den gleichen Laut beizubehalten und die Quan-
titat in gewohnlicber Weise, also se und se, zu unterscheiden. Das
selbe gilt auch von oe.
Eine zweite Abweichung findet in Bezeichnung der ersten Stei-
gerung des u-Lautes statt. Grimm schreibt io', eo' unddieseBe
zeichnung konnte leicht die Ansicht veranlafien , dafi i Oder e ein
leichter Vorschlag zu dem schwereren o sei. Das ist nicht der Fall.
Unzweifelhaft liegt diesem io', eo' ein angelsachsisches iu zu Grun-
de, weil sich dessen Verengerung 6 neben eo' erhalten hat. Der
Gang des Lautes ist daher iu, io, eo. Nun mag wohl u etwas
schwerer gewesen sein, weil gotisches au sich zu i u schwacht und
weil einige angelsachsische iu zu d werden. Die dann eintretende
Verdunklung des u zu o in io, eo lafit aber eine gleichmafiige Aus-
sprache beider Laute vermuthen, und die sp&tere Vereinfachung
des eo zu e lafit keinen Zweifel diuHber zu, dafi e nach und
nach mehr hervorgetreten ist. Diese erste Steigerung des u-Lau-
tes findet demnach in eo eine ricbtigere Bezeichnung.
Endlich weicht der Verfasser darin ab, daB er fiir v, das
Grimm filr die gothische und angelsachsische Rune eingeftthrt hat,
w schreibt. Denndieags. Rune scheint weicher gelautekzu haben
ais V, und da, wo sie schwindet, tritt nicht v, sondern w eiu,
wahrend v im Neuangelsachsischen vielfach mit f wechselt.
Anordnung und Darstellung werden sich selbst rechtfertigen.
In der Lautlehre ist die Scheidung des angelsachsischen und
altnormannischen Vocalismus geboten und damit der doppelte Aus-
gangspunkt. Der gleiche Gang der Entwicklung und die gleichen
VIII
Geset/e fttr die Aussprache rechtfertigen die besondere Behand-
lung der neuenglischen Laute. Die Uebereinstimmung der
Consonanten gestattet die gemeinsame Behandlung. Neben dem
Verlauf der Lautzeichen hat der VerfaBer versucht, aiich den mit
dem Zeichen ausgedrtickten Laut festzustellen. Die angelsachsi-
schen Laute sind bestimmt aus der Entwicklung der Zeichen uud
ihrer gegenwartigen Aussprache; die Aussprache um 1600 auf
Grund der &1testen.Grammatiker, der Schreibung und der Reinie
bei Spenser und Shakespeare ; die gegenwartige Aussprache nebs t
den vielfachen Schwankungen nach den englischen Lexikographcn.
So sind, abgesehen von der gegenwartigen Lautung, zwei feste Puncte
gewonnen und die Zwischenr^Lume lafien sich unschwer ausfilllen.
In der Accentlehre sind die beiden Accentgesetze zu Grunde
gelegt, das angels&chsische und das altfranzosische, denen die Haupt-
bestandtheile des Englischen folgen. Die beiden Gesetze stehen im
strengsten Gegensatze; ein Widerstreit erfolgt ; das vorttbergehende
Schwanken, wenigstens bei den alt- und mittelenglischen Dichtern,
und die allm&Iiche Befestigung des deutschen SprachstoiTs , die
UebergriflFe, die Verluste und die Umbildung des franzosischen
Stoffes sind die nothwendigen Resultate dieses Widerstreites.
In der Flexionslehre wurde versucht, sowohl die alten angel-
sachsischen Formen zu begrttnden , als auch deren Verlauf bis zum
Neuenglischen darzulegen.
Der Verfafier fUhlt sich gedrungen, den Herren Bibliotheka-
ren in G5ttingen und Weimar, und Herm Geh. Hofrath Dr. Mar-
shall fiir ihre bereitwillige und freundliche UnterstUtzung seinen
herzlichen Dank 5ffentlich auszusprechen.
Eisenach, den 1. October 1863.
Professor Dr. Friedrich Koch.
Einleitung.
D
ie Ereignisse, welche in frGhester Zeit auf den brittischen Inseln §. 1»
^tatt batten, zeigen uns die Elemente, aus denen nacb und nach
die englische Spracbe zusammen geiloSen ist.
Die Ureinwobner jener Inseln waren Kelten: im Sttden GroSbri^
tauniens saPen die Britten, im Norden die Pichten (von den R6-
luern Caledonier genannt), in Irland die Galen (Iren, Erseu). Ein
Zweig der letzteren, die Scoten, besiegten die Pichten und gaben
deiii Lande Herren und Nainen.
Die Hilfe, welche die Britten deu verwandteli Galliern gewahrt
haben Pollen , veranlaBte die rfimische Invasion. Cftsar beginnt (55
vor Chr.), Cn. Julius Agricola (78—85 nach Chr.) fdrdert, und
Kaiser Severus vollendet (209) die Eroberung GroBbritanniens. Die
Romerherrschaft gewahrt zwar Schutz gegen die rftuberischen Pichten
iind Scoten, aber sie filhrt auch romische Sitte und Spracbe ein.
Vom Sturme der Ydlkerwanderung erschflttert ruft Rom seine
Legionen zurttck. (409), die Pichten und Scoten drd.ngen nach und
die Britten, ungewohnt und unfllhig, sich selbst zu schtitzen , rufen
germanische Stamme herbei. Friiher in geringerer Anzahl, auf Vor-
tigern's Bitten in gro^erer, landen sie (449) auf Thanet, nehmen das
Land in Schutz, aber auch in Besitz; die Britten erbeben sich; ein
langer Kampf erfolgt, der mit ihrer volligen Unterwerfung und der
Vernichtung r5mischer Bildung endigt: Britannien wird germanisch.
Die Stftmme, die Vortigern's Ruf nach England isog, sollen Jflten,
Angeln und Sachsen gewesen sein. Unter ihnen waren die Sachsen
wohl am zahlreichsten , da sie mehrere Staaten bildeten und die Ur-
eiowbhner alle Einwanderer Sachsen nannten; die Angeln aber waren
Koch, eugl. Oraiuniatik. I. \
2 Einleitung.
§♦ 1* machtig genug, urn Land und Leute nach sich zu benennen, bis spftter
beide Namen zu dem gemeinsaraen Namen Angelsachsen verschmol-
zen. Die Jtiten setzten sich in Kent, auf der Insel Wight und der
gegenttberliegenden Ktiste, die Sachsen im Stiden Englands, die An-
gein ndrdlich von ihnen. Eine Heihe kleiner Staaten entsteht (Kent
jtttisch , Sussex , Essex und Wessex sachsisch , Ostangein , Mercia,
Deira und Bernicia angiisch, gegen 586), das Principat schwankt,
bis im Anfang des 9. Jahrh. Egbert, K6nig von Wessex, sie alle
zu einem Reiche vereinigte, Mercia ausgenommen , und sie gegen
die rauberischen Einfillie der D^nen zu schtttzen wuPte. Als aber
nach seinem Tode (836) sein schwacher, mOnchisch erzogener Sohn
Ethelwulf zur Regierung gelangte , mehrten sich die Angriffe der Danen,
so da0 selbst der tapfere Ethelred es nicht hindern konnte, dass sie
sich festsetzten, ein anglo-danisches Reich (Northumbria) grttndeten
und ihre Raubzttge nach dem Sttden wiederhoiten. Giticklicher war
sein Bruder Aelfred (871 — 901). Er befreite sein Land von den Ein-
failen der Danen und ttberlie^ ihnen, nachdem sie sich unterworfen
batten und Christen geworden waren, Northumberland und Ostangein
zu Wohnsitzen. Im Innern stellte er die altgerraanische Verfa(3ung
wieder her und mit derselben Freiheit und Ordnung, grtindete und
beschenkte Schulen und'' Kirchen , berief tttchtige Gelehrte an seinen
Hof, fOrderte die Bildung der Geistlichen (Sachsenschule in Rom),
sammelte die alten Lieder und war selbst literarisch thatig, tiberall
bemiiht, die Bildung der Angelsachsen zu heben. Sein tapferer En-
kel Aethelstan (t 94t) unterwirft durch den gianzendeu Si eg von Brunaa-
burg (937) Northumbrien. Als sich unter Ethelred IL die Angriffe
der Danen erneuern, erkauft dieser von dem DanenkOnige Sueno denn
Glttcklichen eine kurze Ruhe, unterliegt aber im neu ausgebrochenen
Kampfe und mu0 zu seinem Schwager Richard IL, dem Herzoge von
der Normandie, fliehen (1013). Sueno stirbt schon das nachste Jahr,
aber sein Sohn Kanut der GroPe behauptet seine Herrschaft bis an
seinen Tod 1035. Das altnordische Element findet Eingang und
EinfluS.
Im Jahre 1042 riefen die englischen Grofien Ethelred's Sohn
auf den Thron, Edward den Bekenner, und da dieser sie durch
seine Vorliebe flir die Normannen erbittert hatte, tibergiengen sie
nach seinem Tode seinen Neffen Edgar (1066) und wahlten des da-
uischen Grafen Godwin Sohn, den machtigen Harald. Aber Herzog
Wilhelm IL von der Normandie behauptete, da6 ihn Edward zum
Keltisch. 3
Erben eingesetzt habe, und setzte fiber, um seine Aiisprttche geltend §. 1«
zu machen. Harald iiel bei Hastings, ihit ihm das Reich der Angel-
sachsen. Wilhelm, Herr von der Normandie, Bretagne und Maine,
ward K5nig: England wird normanuisch.
Von spMern Ereignissen sind die wichtigsten: die Vermehrung
der englischen Besitzungen in Frankreieh durch VjBrmUhlung Mathil-
dens, Heinrichs I. Tochter, mit Gottfried Plantagenet, die blutigen
Erbfolgekriege Edwards III. (1327—77) mit dem Hause Valois, die
1339 ausbracheu und mit dem Yerluste fast aller Besitzungen in Frank-
reieh endigten, und die sp^ter mit gleiehem Erfolge von Heinrich Y.
(1413 — 22) wieder aufgenommeu wurden, die Vorbei-eitung der Refor-
mation durch WyclitFe (1324 — 1387) und der dreifiigjahrige Kampf
zwischeu den Hftusern York und Lancaster (1452).
Dies& historischen Ereignisse zeigen , welche Sprachen und in
welcher Folge diese jn England erklangen ; Keltisch, Lateinisch,
Angelsachsisch , Altuordisch , Normannisch-Franzfisisch und Englisch.
1. Keltisch.
Das Keltische wurde nicht nur von den Urbewohliern der brit- §. 2.
tischen Inseln gesprochen, sondern auch von den Bewohnern Bel-
giens, Galliens und eines Theiles von Spanien. Schriftliche Denk- '/-/ '^,i^%^U
male aus der ftltesten Zeit haben sich nicht erhalten, denn die Drui- ' Tifiri&44<*f^
den hielten es (nach Cftsar) fttr unziemlich, ihre Lehren aufzuzeich- p i ^ »-
nen. Und selbst wenn diese aufgezeichnet worden waren , so wUr- ^ J
den sie sich schwerlich erhalten haben: die nachfolgende rftmische
Herrschaft wtirde sie als die Trftger des keltischen Yolksthums, die
christliche Zeit wtirde sie als die Trftger des Heidenthums angesehen
und beide wtirden versucht haben , die Yernichtung derselben zu be-
wirken. Die ftltesten altiriscben ^enkm&ier sollen dem 8. oder_9^
Jahrh. angehoren.
Gegenwftrtig werden zwei Hauptzweige des Keltischen unterschie-
den, das Neu-Irische, die jetzige Sprache der Iriander, von der das
Schottische (Hochschottische , Gaiische, Ersische) wenig, das Manki-
sche (auf der Insel Man) weiter absteht; und das Britannische , das
aus dem Kymrischen in Wales , und dem Armorischen oder Bas Breton
in Bretagne besteht. Zu demselben geh5rte auch das Gornische in
Cornwall, das gegen Ende des vorigen Jahrh. ausstarb. Die Sprache
der aiten Gallier scheint dem letzteren Zweige zu Grunde gelegen
zu haben.
1 *
4 Einleitung.
§♦ 2» Die nahe und lang dauernde Bertthrung, die zwischen Kelten
und Angelsachseu stattgefunden hat, mag manches Wort eingeftthrt
haben und zu ganz verschiedener Zeit, obgleich dabei nicht au0er
Acht zu lassen ist, dafi solche W5rter beiden Sprachen als Glie-
dern desselben Stammes gemeinsam sein kdunen. So liegen schon
nebei) einander ags. bearu bewaldeter Hfigel, kymr. berfa, g&l. barpa,
ne. JLarrow ; — ags. clM SttLckcben Leinen, gS-l. clud, kymr. clwt, ne.
clout Lumpen; — ags. cylene Ofen, kymr. cyl cyln, ne. kiln; — ags.
crdc Haken, kymr. crdg, afrz. croc, altn. krdkr, ne. crook; —
ags. crocca Topf, gal. crog, kymr. crochan, ne. crock; — ags. grut
Grrfltze, alts, gruti, lat. grutellum, afrz. gruel, kymr. grual, ne. gruel;
— ags. mattuc Haue, Karst, kymr. mattoq, gal. madag, ne. mat-
{ . . tock etc. Andere finden sich nicht im Ags., wie ne. button Knopf
. 'v/ (WycL botoun Ex. 26, It), kymr. botwn, gai. putanr, — ne. cock-,
• a ^,...JX( <xU^/t/' cockle-boat, lat. concha conchula, afrz. coquQ, kymr. cwoh ; — ne.
<7nr;.7-'Q ^-- -if ticket Pfortchen, kymr. gwiced, afrz. wiket guischet, fr. huis; —
/i,*</ J/ '. •) - 'V ne. ^wn Kleid, gai. ^gun, kymr. gwn, afrz. gone gune, ital. gonne.
.^^'^//^^/7;^!//^,[['^/ } -^"^^^^ ®^°^ ®^^^ spater eingedmngen, wie ne. gasket Korb, kymr.
basged, gal. basgard; — ne. bran Kleie, gal. brAn; — ne. clan
a-
Stamm, gal. und ir. clann; — ne. clay-more Schwert, gal. claidheamh-
^ ^ m6r; — ne. dainty Leckerbissen , tymr. ^ntafth ;''— ne. "^darn stopfea,
s/ kymr. darnt — ne. fleam Lanzette , kymr. flflaym; — ne. garran Gaul,
gaL gearran; — fiUibeg der kurze Rock der Bergschotten , gal. filleadh-
beg; — ne. plaid schott. Mantel; — shamrock Klee, ir. gal. seam-
rag etc.; femer in Zusammensetzungen , wie gal. oher- Mundung,
ZusammenfluS: Aber-deen; -pen Kopf; Penrith; — gal. srath, kymr.
ystrad Thai: Strath-aven.
Obgleich die Vocalhaufung im Mankischen an die englischen Di-
graphen erinnert, so stehen beide doch in keinem Zusammenhange.
Die Scharfuug der zischenden g und ch ia6t ans Mankische eben so
gut denken, als an das Provenzalische (coratge); aber sie rfthrt we-
der von diesem noch von jenem her, sondern liegt im Gang der
Sprache.
2. Lateinisch.
§. 3. Wie ttberall, so zog auch in England rSmische Sprache und
Sitte mit den romischen Legionen ein. Die lange Dauer der r5mi-
schen Herrschaft (von 55 vor Ghr. bis 412 nach Chr.), die stehenden
Lager, die Ansiedlungen der Veteranen, das Aufbltthen bedeutender
Stadte, ihre leichtere Verbindung durch Strafien fSrdern eine Bildung,
Lateinisch. 5
von der nocb jetzt zahlreiche Alterthttmer zeugen. Martial rflhmt die §• 3*
Ausbreitung der romischen Poesie und Juvenal die Ausbreitung romi-
scher Gelehrsamkeit und Redekunst in Britannien. Und docb scbeinen
aus dieser Zeit kaum einige Worter in Compbsitionen sicb erhalten
zu haben , wie colonia in -coin : Lindum colonia Lincoln , castra im
ags. ceastre und stratum in strset. Erst mit der Einfflhrung des
Christentbums und durch die n&here Beziebung zwiscben England und
Rom wird eine gr50ere Anzabl lateiniscber Worte ins Ags. eingefttbrt.
Der Kircbenspracbe gehfiren an: antecrist, ancor (anacboreta) , apos-
tol (postol Durb. , posstell Orm) , arcebiscop , biscop , telinaesse (iXefj-
/MwrrviyJ, ealic, candel, cliroc, cluster, claustre, creda, cyrice, diacon,
discipul, deofol, ele ale al, engel, maesse, munec, mynster, non,
organ, papa, paternoster, psell pell, pistol (epistola), portic, pre-
dicjan (praedicare) , profost (praepositus) , prim , preost , purpur (purple
Job. R. 19, 5), regol, salm, sauct, timpana, ymn. Seltener sind an*
dere Worter, wie ancor Anker, camell, culter, crAn, culufre Taube,
castell, disc, dohter (Durb. fur doctor), fers Vers, gigant, lilge, leo,
meregreot (margarita) , persuc, port, pund, piper, plant, torr, tunece,
peterselige, yip, ynce (uncia). Diese Worter bleiben meistens, bis-
weilen nacb den volleren fremden Formen zurttckgebend, bisweilen
verkttrzt, und jetzt nocb ira Ne. anticbrist, anacboret und anacborite,
apostle, archbishop, bishop, alms, calice, candle, clerk, cloister,
church, creed, dean, disciple, devil, oil, angel, mass, monk, organ,
papa pa, paternoster, pall, epistle, porch, priest, preach, provost,
purple, rule, psalm, saint, tympanum und tympan, hymn; anchor,
camel, culter und colter, crown, castle, dish, doctor, verse, giant,
lily, lion, margarite, peach, port, pound, pepper, plant, tower,
tonic, parsley, elephant, inch.
In den n£lchsten Jabrbunderten scbeinen IM^inische Studien nicht
sehr allgemein gewesen zu sein, denn Beda bittet seinen Freund Eg-
bert, Erzbischof von York (von 732 bis 766) eine strengere Kirchen-
zQcht einzufElhren und wenigstens das Credo und Paternoster zum
Besten der Laien wie des Clerus ins Ags. tlbersetzen zu la^en- Zu
Aelfred's Zeit war die Kenntniss des Latein so gesunken, daC selbst
die Priester die Messe, die sie tftglicb lasen, nicht verstariden. In
der Vorrede zum Liber pastoralis klagt Gregor, da6 Nieniand die
reichen literariscben Sch&tze der Kirchen ntttzen konne, weil sie
nicht ins Angelsachsische iibersetzt seien. Erst spftter kam Latein
durch das Auftreten der klassiscben und theologischen Studien in all-
6 EinleituDg.
§• 3» gemeinen Gebrauch : es ward Sprache der WiSenschaft und des Rechts.
Bis 1275 wurden die Urkunden ausschlieSlich lateinisch abgefa^t,
unter Edward II. auch franz5sisch, doch unter Edward III. und Ri-
chard II. tritt das Lateinische zurttck. Aus dieser Periode mdgen
die Rechtsausdrttcke stammen. Zur Zeit der Konigin Elisabeth heben
sich wiederum die classischeii Studien und diese ftlhren neue Ele-
mente in solchem Umfange ins Englische ein, da0 Thomas Wilson
(System of Rhetoric 1553) die allgemeine Sucht rttgt, auslandische
W5rter zu .gebrauchen, besonders an solchen, die gereist sind oder
die sich den Schein der Bildung und Gelehrsamkeit geben wollen , so-
da6 sie , obgleich sie ihre Muttersprache sprechen , schwerlich von
ihren Mttttern verstanden werden wtirden; da6 Sfaakespere sich ver-
anla6t fand, den Gebrauch fremder Worter lilcfaerlich zu machen, in-
dem er sie Personen in den Mund legt, die sie nicht kennen; da0
Sir Thomas Browne (1605 — 1682 Chambers cyclop.) behauptet, wenn
das Streben nach Eleganz in gleicher Richtnng fortdauere, so werde
man bald* Lateinisch lernen mttBen, um Englisch zu verstehen. Auch
zn Johnson's Zeit sind manche Worter in den allgemeinen Gebrauch
tlbergegangen.
Der Einflu0, den das Lateinische auf die Wortbildung ttbt, ist
nicht zu verkennen, denn manche Worter, die in franzosisciier Form
eindrangen , sind zu ursprttnglicheren oder volleren Formen zurttck-
gekehrt. Ae. vertew, ne. virtue; ae. confermi, ne. to confirm; ae.
acorde, ne. accord; ae. onour, ne. honour; ae. socour, ne. succor;
vilenye villany; doute doubt; paume palm; dette debt.
3. Angels^chsisch.
§. 4» Von den Sprachen jcner vier germanischen V6lker, die sich in
England niederlieBen , .wiSen wir nichts Sicheres, kein Denkmal aus
der Zeit der Einwanderung ist geblieben. SchltiSe aus den Dialec-
ten der Orte, wo jene sich niederlieBen, sind gewagt und mogen bei
dem vielfachen Wechsel, den zahlreichen Storungen ruhiger Fortent-
wicklung, den unbekannten fremden Eiuwirkungen zu wenig sichern
und bedeutenden ResuUaten ftthren.
Die Jttten haben wahrscheinlich einen niederdeutschen Dialect
gesprochen, da in Kent, einem Theile von Hampshire und auf Wight
sich keine Eigenthttmlichkeilen erhalten haben, die auf das Altnor-
dische hinweisen, und die Gemeinsamkeit des Zuges auf Gemeinsam-
keit der Sprache deutet. Freilich kann sich die geringere Anzahl
Aogelsachsisch. 7
der Jtlten in der Meuge und Ausbreituug der Sachsen verloren ha- §• ^«
ben und ibre besondere Sprache verklungen sein.
Die Angela, die frUher im westiichen Scbleswig sa^en, batten
zu Nachbarn im Westen die Inselfriesen und im Sflden die Sach-
sen. Sie lieSen sich nieder im Norden der Themse und nabmcn das
ganze Kttstenland ein und zum Theil auch das dahinter liegende Bin-
nenland. In Anglia, das zwischen Themsemttndung und >y^ash halb-
inselartig vorspringt, zerfallen sie in ein Slid- und Nordvolk (Suffolk,
Norfolk), breiten sich Uber das Innere bis zur Gr^nze von Wales
(Mercia) und fallen das Gebiet zwischen Humber und dem Romerwall
(Bernicia and Deira oder Northumbria). Sie mdgen einen dem S&ch-
sischen und Friesischen nahestehenden Dialect gesprocben haben.
Auch ttber die Sachsen sind wir nicht genauer unterrichtet. Sie
seibst nennen sich Sachsen, die in Deutschland zurttckbleibenden Alt-
sachsen. Hatten sie mit diesen gleiche Sprache oder einen verschie-
denen Dialect? Die Verbindung, in der sie niit den Angela genannt
werden , der gemeinsame Zug und das gleiche Ziel l&0t vermuthen,
da6 sie Nachbarn der Angeln, also transalbingische Sachsen waren,
die sich schon dialectisch von den weiter sttdwestlich wohnenden
Stammesgenol^en unterschieden. Allein batten sie auch die gleiche
Sprache hinUber getragen, so ia0t sich doch der Unterschied, wie er
in der Sprache Beowulf s uud Heliand's vorliegt, ausreichend erklft-
ren. Die Altsachsen, bald m&chtig genng, ibre Wohnsitze zu erwei-
tern, bald gezwungen, sie zu verengern, bleiben im Allgemeinen in
ibrer Heimath, die .den gleichen Character trslgt vom Meeresstrande
bis zum ¥n6 des deutschen Berglandes. In der Heimath h< sich
Sitte, Sage and Sprache, die Fortbildung ist eine ruhigere und lang-
samere, die nur gestdrt wurde durch die langen ungltlcklichen Kriege
mit den Franken und durch die Einfdhrung fr&nkischer und obotri-
tischer Elemente in das entvolkerte Land. Die auswandernden Sach-
sen dagegen &ndern ibre Wohnsitze und mit diesen ibre Sitte ; sie
verlieren die alte Heimath und mit dieser den Schauplatz ibrer Sage
and Geschichte; die hartea blutigen K&mpfe im neuen Lande dr&n-
gen die Lieder von ihren alten Helden zurUck und machen sie ver-
gefien. Sie breiten sich von der Meeresktlste ttber Ebeuen und Htt-
gellandschaften aus bis zum walisischen Gebirgslande. Sie mischen
sich mehr oder minder mit den brittischen Ureinwohnern. Mehrere
Staaten eatsteheo uad bleiben laage getrennt neben einander, bis
aaSere Gewalt sie vereinigt. Es war kein Wunder, wenn bier der
g Eioleitung.
§♦ 4» Entwicklongsglang der Sprache ein ganz anderer war, ah auf dem
Festlande.
Diese deutschen Dialecte, welche seit dem 5. Jahrb. in England
erklangen von der sttdlichen Kliste bis zum schottischen Gebirgslande,
ton der Ostktiste bis zu den Bergen von Cornwallis, Wales und Cw^-
berlaud, benennt man mit dem gemeinsamen Namen des Angelsachsi-
schen — £in Name, der erst spater eintritt und das einfachere Sacb-
sisch, wie die Britten sagten, oder Angliscb, Englisch (on englisc,
Aelfred) verdrftngt. Es laUen sicb zwei Perioden desselben unterschei-
den , die am bezeicbnendsten mit Altangelsachsisch und Neuangelsach-
sisch genannt werden. Englische Grammatiker nennen letztere Halb-
sachsisch (semi-saxon).
§^ 5^ 1) Das AAgs. (= Altangelsachsisch) liegt in einer reicben Lite-
ratur vor aus frttber Zeit bis gegen 1100. Die schriftlicben Denk-
male sind zum Tbeil irUbe abgefa0t, wenn aucb die Handschrifben,
die wir besitzen, wobl scbwerlich ttber das 10. Jabrh. binaufgeben.
Ein Beowulf konnte z. B. nur niedergescbrieben werden, als das In-
teresse an der alten Heldensage noch nicht gescbwacht war durcb die
schweren Kampfe in Britannien und der alte Heidenglaube der neuen
cbristlichen Bildung nocb nicbt als ein Greuel erschien. Auch die
Spracbe weist Abfafiung und Handscbrift weit aus einander. Die kurzen,
abgeriUenen Satze, die oft unverbunden sicb folgen, der sparsame Ge-
braucb der Mittel , deren die Aellred'sche Spracbe sicb- zu logisch genaue-
rem Ausdrucke bedient, wie Artikel, Pronomen, Praposition und Con-
junction, weisen auf ein eJrObe Zeit bin, wahrend die Wortformen denen
des 9. Jabrb. fast gleicb steben. Eine so geringe lautlicbe Aenderung aber
im Verlaufe einiger Jabrbunderte neben so grower syntactischer Ver-
scbiedenbeit la0t sicb nur durcb die Annabme erkiaren , daS die frtr-
hern Satzformen geblieben, die Wortformen aber fortgescbrieben sind.
Im Altangelsachsiscben laCen sicb zwei Hauptdialecte unterschei-
den, ein stidlicber und ein nordlicber; jener der sacbsische, dieser
der angliscbe. Der erstere mag sicb wobl aucb in mebrere Mund-
arten gespalten baben und unter diesen ragt oifenbar durcb Egbert
und mehr nocb durcb Aelfred der westsacbsiscbe bervor, so daB man
wobl annebmen darf, aitere Werke sind in denselben umgescbrieben.
Er ist entbalten besonders in folgenden Werken :
B. = Tbe Anglo-Saxon Poems of Beowulf, tbe Traveller's Song,
and the Battle of Finnesburb, edited by Jobn M. Kemble. 8.
London 1833. Sec. edition 1835. — Bibliotbek der ags. Poesie
Angels&chsisch. 9
in kritisch bearbeiteten Texten von C. W. M. Grein. B. 1. §• 5.
S. 255 if.
C. = Caedmon's Metrical Paraphrase of Parts of the Holy Scrip-
ture, in Anglo-Saxon, b}' B. Thorpe. London 1832. — Grein 1, 1 ff.
M. = Andreas und El^ne. Herausgegeben von J. Grimm. Cas-
sei 1840.— Grein 2, 9 if.
Exon. = Codex Exoniensis. A Collection of Anglo-saxon Poetry
from a Manuscript in the Library of the Dean and Chapter of Exe-
ter. By B. Thorpe, London 1842. - Grein 1, 115 if.
SC. = Chronicon Saxonicum, ed. by Petri in den: Monumenta
Britannica. Dem Inhalte nach bilden die sieben Handschriften drei
Gruppen : AG, BC u. DEF. AG stimmen fast ganz iiberein bis'auf
Unbedeutendes (an. 547, 560, 626, 688, 465, 755) und laBen gleiche
Zusatze und Nachrichten fehlen. B und C gehen mit einander bis
zum SchluBjahre von B. 977, nur mit dem Unterschiede , daB die
Einscbiebsel iti B hinter 896 in C. an der rechten Stelle stehen und
die Chronologie genauer ist. C erscheint als sorgfaitigere Ueberar-
beitung von B und letzteres schlie6t sich bis 975 AG an. Weiter ab
steben DEF. Sie ruhen auf einem ms. , das A oder G sehr sthnlich,
aber mit vielen Zusatzen versehen ist. In D la6t es sich erkennen
bis 924, in EF bis 891. Wahrend aber letztere dann bis 975 nur
dftrftige Notizen haben, bringt D die Thaten Ae^elfled's und einige
besondere Nachrichten aus Northumbrien. Von der Mitte des 10.
Jahrh. an gehen CDEF ziemlich zusammen. — Sprachlich steht B
dem westsSchsischen Dialecte am nachsten, dem C folgt. AG geho-
ren dem nordlichen Dialecte an. DEF sind orthographisch sehr ungenau.
Or. — The Anglo-Saxon version from the historian Orosius by
Aelh-ed, ed. by Dan. Barrington, Lond. 1773., T^chi'' /Si j
Bed. = Bedse historia eccl. Anglorum. Latine et Saxonice,
Cura et studio Joannis Smith. Cantabrigae 1722. Fol. ^
Die Gesetze der Augelsachsen. Herausgegeben von Reinhold Schmid.
1. Thl. Leipzig 1832. Die Gesetze sind nach den K5nigen citiert.
Ba Halgan Godspel on Englisc. The Anglo-Saxon Version of
the Holy Gospels ed. by Benjamin Thorpe. London 1842.
Aelfric's Homilien in : Analecta Anglo-Saxonica. By Benjamin
Thorpe. London 1846.
Der nordliche Dialect ist der anglische und da sich diesem im
Norden Dd^nisches beimischt, so zerfdllt er in einen sOd- und nord-
angUschen * oder in den Dialect von Mercia und Anglia und in den
10 Einleitung.
§♦ 5* von Northumberland. Im Dialecte von Mercia scheinen AG der Sacb-
senchronik geschrieben zu sein, in dera von Northumbria das Dur-
ham-Book :
Die vier Evangelien in alt-nordhumbrischer Sprache. Herausge-
geben von Karl Wilhelm Bouterwek. GUtersloh 1857. Es ist sehr
zu bedauern, da0 dies Denkmal, das viele alterthttmliche Zdge ent-
h3.it, erst in sp^ter Zeit und von einem unwi^enden Schreiber abge-
schrieben worden ist. ^ c^Z^-w^w^v, . G^^k <r^%I.h^<li*f'^yrrS. rvxd .
Die erste Periode des Ags. oder das Altangels&chsische charac-
terisiert sich dadurch, t) dafi der Sprachstoif fast durchaus deutsch
ist und da0 das geringe lateinische Element deutsche Betonung und
meist auch deutsches Gewand annimmt; 2) daS der Consonantismus
mit dem Gothischen auf gieicher Stufe steht und das Vocalsystem ein
ganz eigenthiimliches , vielfach gegliedertes und fein durchgefdhrtes
ist, b^sonders im Westsftchsischen , w^hrend der nordliche Dialect
sich durch einfacheren und dunkleren Vocalismus auszeichnet; 3) da(3
in Bildnngen und Flexionen, wenn auch vielfach geschw£lcht, docb
noch voile Vocale erhalten sind, dafi die Flexionen noch groBere
Mannigfaltigkeit darbieten und der syntactischen Hilfsmittel noch we-
'nlger bedttrfeu; 4) daP von der Reduplication noch deutliche Spuren
vorliegen und der Ablaut ziemlich durchgreifend ist, da0 dagegen in
der schwachen Gonjug. der Bindevocal ai aufgegeben, i zu e geschwUcht
ist und 6 sich nur im Prat, erhalten hat. — 5) <la0 die Nominal-
flexion vielfach gestort, die adjectivische geschwacht ist.
§. 6. 2) Die zweite Periode, das Neuangelsachsische, reicht etwa von
1100 bis gegen die Mitte des 13. Jahrh. Die Entwicklung der beiden
Dialecte , des sttdlichen und des nordlichen , zeigen
Laq. = Lagamon's Brut, or Chronicle of Jtdtoin; a poetical
semi-saxon paraphrase of the Brut of Wace. By Sir Frederic Madden.
3 vols. London 1847 und
Orm. = The Ormulum. Now first edited from the original ma-
nuscript in the Bodleian with notes and a glossary by Robert Mea-
dows White. 2 vols. Oxford 1852.
Lagamon war Priester in Ernlege am Severn ^ sttddsiiich von
Bewdley, Worcestershire. Der SchluB seines Werkes f&llt in's Jahr
1205 (cf. vers. 31977). Der Herausgeber stellt zwei Handschriften
neben einander, A und B; die geschwachten Formen der letzteren
laBen diese jtknger erscheinen. Lag. vertritt die Sprache des SUdens
und Westens im 12. Jahrh. — Orm soil im Anfaug des 13. Jahrh.
Altnordiscb. if
in Northambrien gelebt baben. Man bring! die AbfaSnng seiner Para- §• ^*
phrase in Yerbinduug mit dem 1229 auf dem Goncil zu Toulouse
erfolgten Yerbote, dad die Laien die Bibel haben sollen. Allein ent-
weder mud die Abscbleifiing der Bildnngen und Flexionen im Norden
rascher erfolgt sein oder die Abfadung fUlIt in eine spfttere Zeit. Orm
zeichnet sich aus durch sicbere und einfacbe Vocalisation und dnreh
genaiie Bezeicbnnng der Lautverhftltnisse , besonders der der Quantitat.
Der Sprachstoff ist fast durcbgehends deutscb, La^amon hat
etwa nur 90 franzftsische W6rter, und Orm fiigt nordische Elemente
hinzu. Die Formen ^rfahren durchaus Schwftchung, die vollen Vo-
cale werden zu einforinigen e und auch diese fallen bei LaQ. oft ab.
La^. bewahrt noch den Unterschied zwischen starker und schwacher
Snbstantivflexion und die Unterscheidungdes Genus; Orm gibt sie
auf und die Flexionen mindern sich zuni Genitiv Sing, und zum Plu-
ral. In der- Pronorainalflexion werden die Genitive und der Dual
selten. Lag. hat die doppelte Adjectivflexion , abor ohne Unterschei-
dang; Orm beide zerrttttet. . Die Ablaute beginnen in Lag. zu schwan-
ken, w&hrend Orm sie in anffallender Reinheit bewahrt. — Das ge-
ringe franzosische Element scheint sich, bis auf die Eijgennamen, -> .
deutscher Betonung zu i^gen. O^of^ ^^^ ^*^'^ '^''"-'^ t oiv/y.uMv^ t. J ^;'t ^ •;.-
4. Altnordiscb.
Die ofteren Einfdlle der scandinaviscben Nqrmannen d. i. Nor- §• 7.
weger und Dstnen seit 787, die festen Wohnsitze, die sie fanden,
and die Herrschaft d^nischer Konige von 1002 bis 1041 waren ge-
eignet, vieles Altnordische einzuftthren. Wenn auch die Gesetze,
welche Kanut gab, fast in reinem Ags. geschrieben sind, wenn auch
das Durham-Book nur geringen nordischen Sprachstoif nachweist, so
ist doch gerade in letzterem unleugbar, dad das Altnordische den
groBten Einflud auf das ganze Lautsystem des Northumbrischen aus-
tibte. In der zweiten Periode auch zeigt Orm eine nicht bedeutende
Zahl nordischer Worter, welche Eingang gefunden haben: afell (altn.
afl) Kraft, afledd erzeugt (altn. afla erzeugen), agedeUeppigkeit (altn.
agaeti), beggsc bitter (beiskr), bra)7|?e Zorli (braedi, brad-lindi), bule
Stier (boli), bun fertig (biiinn), blunnt dumm (at blunda schlafen),
bolaxe Axt (boloxi), flittenn wegziehen (altn. flyt, dan. flytte), kide
Bockchen (kid), kinndlenn anzttnden (at kinda), gengenn untersttltzen
^gengi Hilfe), lasst Verbrechen (last), leggten untersuchen (at leyta),
loghe Flamme (logi, ags. lyg), meoc sanft (miukr), mune mud (man),
'ffi
'jur^M
12 Einleitung.
§« 7* occ und (oc), rowwst Stimme (raust), sannenn behaupten (at sanna),
scald Dichter (skald), shetenn sich zutragen (skedr, dan. skje), skemm-
ting Yergntlgeii (skemtan), skirrpenn ziirttckweisen (at skirpa), sle
schlau (dftn. slu), ro Reihe (rd) , ti[)ennde Zeitung (tidindi), {^edenn
daher (j^adan) u. a. — Orm hat ferner das im Ags. ungebr§.uchliche
swerenn (= and-swearjan) , denn dan. sweren. — Ags. Worter bil-
den sich unter nordischem Einflu^e um, wie heglenn grti^en, das
nord. hell n&her steht, als ags. bal, re^gsen aufrichten (altn. reisa),
'y^zHMfe *gs. 4r£eran; gereggfe Bote (altn. greifd,), ags^^«erefa; geregg))en be-
— 'i- /^o/y®^*^" ^*^®' served, altn. at greida) u. a. — Altnordisch sind die
Bildungssilben -leggc und—sunnd, ferner die Verbindungen agg occ
agg immer and imraer, hallf feorde (ags. feorde healf) vierthalb, die
Flexionen enn ira Prfts. Plur. und ennde im Part. Prfts. , das bei
Lag. nach inde, inge schwankt.
Manche von diesen Wortern haben sich erhalten, wie Ne. bull,
blunt, kid, kindle, meek, scald, sly, tiding etc. und noch mehrere
ftibren die Schriften der spateren Perioden ein. Freilich darf man
dabei nicht au^er Acht la0en, daB nicht blo6 Dsinen sich hier nie-
derlieBen , da6 der Frith of Forth friesische See hiefi wohl nicht
deshalb allein, well Friesen und D^nen hier landeten und in Gemein-
schaft mit den Pichten und Scoten Northumbrien verheerten, und da6
Friesen manche. Elemente einfllhrten, die sie mit den Scandinaviern,
aber nicht mit den Angelsachsen gemeinsam batten.
Auch in den spfttern Perioden ist den nordlichen englischen Dia-
lecten in Folge altnordischen EinfluBes ein einfacher dunkler Vocalis-
mus , ein hslrterer Gonsonantismus und manches andere eigenthUmlich.
5. Normannisch-Franzosisch. •
§. 8* Schon vor der Invasion begann das Franzosische in England ein-
zudringen. Die Normannen , obgleich sie erst seit 150 Jahren in dem
nach ihnen benannten Lande saSen, batten ihre nordische Sprache
aufgegeben und die langue Romane angenommen. An dem Hofe des
Normannenherzogs Richard ward Edward der Bekenner erzogen oder
vielmehr (nutritus in Normunnia et diutissime immoratus penc in Gal-
licum transierat. Ingulph) zum Normannen verzogen. Mit- zahlreichem
Gefolge kehrte er nach England zuriick, franz5sische Sprache und
Sitte ward am Hofe heimisch und der Adel (gewiB nicht die ganze
Nation (coepit ergo tota terra, wie Ingulph ttbertreibt) ahmte nach.
Als aber die Normannen in die wichtigsten Stellen eingeschoben wur-
Normannisch-FranzOsisch. 13
den anddas NationalgefUhl der Einheimischen verletzt ward, beschlo0 §* 8*
das ags. Parlament (witena cgem6t) die Yerbannung aller Normannen
1052. Wahrscheinlich w^re daher der Gebrauch des Normannischen
am englischen Hofe nur vorttbergehend gewesen, wie derjenige, der
es einfdhrte, wenn nicht die Eroberung Englands durch die Norman-
nen 1066 erfolgt wftre.
Wilhelm der Eroberer wurde in Baieux erzogen, weil hier noch,
nicht aber in der Residenz Roaen, dftnisch gesprochen wurde; er war
daher wohl des D^nischen kundig. In England bemflhte er sich, An-
gelsachsiseh zu lernen, um ohne Vermittler Beschwerden des Volkes
annebmen zu konnen. Seine Fortschritte m5gen nicht gi'oB gewesen
sein , da Wulstan , Bischof von Worcester, dessen Absetzung beschloSen
war, 1072 seine Vertheidigung vor dem Kdnige nicht in ags. Sprache
fiihren konnte, sondern sie eineni des Normannischen d. i. Franzd-
sischen kundigen Monche Ubertragen muBte. Aber sicherlich lag es
nicht in dem Willen des Konigs, das Normanniscbe einzufUhren —
denn dazu war er zu staatsklug — sondern in den Verh<nissen.
Das Normanniscbe war also schon Hofsprache, und mu0 es nach
und nach so ausschlieBlich geworden sein , da6 der Bischof William
von Ely Kanzler und erster Minister Richards I. sein konnte, ohne
Ags. zu verstehen. Mit der Macht und dem Einflusse der Norman-
nen verbreitete und befestigte sich auch ihre Sprache. Die Belehnung
der normannischen Barone mit den Gfltern der unzufriedenen Sach-
sen, die Verleihung der Gerichtsbarkeit an jene, die Veroffentlichung
der Gesetze in normannischer Sprache, der Aufbau vieler SchlsBer
darch Wilhelm und seine Barone, die starken und zahlreichen Be-
satzungen , die Entfemung der weniger gebildeten Sachsen auch aus
den hoheren Kirchend,mtern und die Verleihung derselben an Nor-
mannen, die Yerlegung der Bischofesitze in die St^dte, die Grllndung
von Kirchen und Klostern durch Normannen und die Berufung nor-
mannischer Geistlichen an und in dieselben, die enge Verbindung
zwischen Adel und Geistlichkeit — das alles verbreitete das Norman-
niscbe schnell, es ward die Sprache des Ranges und der Bildung.
Beide Sprachen liegen neben einander: das Normanniscbe in den
oberen St&nden, am Hofe, in den Gerichtsh5fen , in den Kirchen, an
den Bischofssitzen , in den Garnisonen; die sftchsische in den niedern
Standen der Unterdrttckten *). In dem Verkehre zwischen den Stftn-
•) Schon unter William's Regierung sagt Robert of Gloucester 7703 ff. :
14 Einleitung.
§♦ 8» den mu6 sich eine Mischsprache bilden, wie sie die Nothwendigkeit
schafft.
Allm&hlich beginnt aber eine natOrliche Reaction einzutreten und
diese wird durch politische Verhaitnisse gefSrdert und beschleunigt.
Der Verlust der Nonnandie unter Johann 1206 mindert die norman-
nische Einwanderung , und die Bestimmungen Konig Heinrichs III.
und Ludwigs IX. , da0 die Unterthanen der einen Krone keinen Grund-
besitz auf dem Gebiete der anderen haben dtirfen, machen derselben
ein Ende. Die politischen Bewegungen unter Johann und Heinrich III.
mindern den normannischen Adel. Der Absolutismus der englischen
Kdnige drangt die Normannen, sich niit den Sachsen zu verbinden.
Hierdurch erstarkt das sftchsische Element so sehr, da6 schon um
die Mitte des 13. Jahrh. der Erzbischof von York Geistliche, die der
Papst empfohlen hatte, zurtickwies, weil sie der englischen Spraehe
unkundig wftren. Und selBst der Norraanne, der zu Richard's I.
Zeit fiuchend versicherte : Da will ich ein Engender werden ! und
irgend ein unstatthaftes Ansinnen mit den Worten abwies: H<st du
mich fttr einen Engl^nder ? , war hundert Jahre sp^ter stolz auf diesen
Namen. Das BewuStsein seiner Nationa]it9,t oder wenigstens der Stolz
darauf war so \ollst9,ndig geschwunden und seine Interessen rait de-
nen des Sachsen so eng verbunden, er ftthlte sich so sehr als Eng-
Iftnder, da6 er 1308, als Edward viele Franzosen und Gascogner ins
Land rief und diese begftnstigte, mit den Sachsen gemeine Sache
machte und den K5nig zwang, jene zu entlaBen. Dieses Nationalge-
ftthl steigerten die franzosischen Successionskriege , die 1339 unter
Edward III. begannen, zum Hafie gegen Frankreich, seine Sitte und
seine Spraehe. Der Fall des Normannischen war entschieden. Wie
es vordrang, weicht es zurtick und das Engiische dringt nach. Schon
1258 sieht sich Heinrich III. veranlaBt, die Beschlufie des tollen Par-
laments nicht nur in lateinischer und franz5sischer , sondern auch in
And \>e Normans ne cou)>e speke \>o bote her owe speche,
And speke French as dude atom , and here chyldren dude also teche,
So J>at hey men of })ys lond, j^at of her blod come,
Holdej? alle )>ulke speche , \>aX hii of hem nome,
Vor bote a man cou]?e French, me told of hym wel lute.
Ac lowe men holde)> to Englyss, and to her kunde speche gute.
Ich wene )>er ne be man in world contreyes none,
Bat ne holdej? to her kunde speche, bote Engelond one.
Normannisch-Franzdsisch. 1 5
der Volkssprache zu ver5ffeotlichen. Bei den Yerhandlungen in §• B.
Norham 1291 inu6 man sich neben der franzOsischen ebenfalls der
Volkssprache bedienen. Zwar soil (Higden und Trevisa) noch 1357
das Franz5siscbe in den gebildeten Familien, in den Schulen und
selbst von Landleuten gesprochen worden sein; allein das ist wenig
glaublich, well Edward III. 1363 verordnet*), da6 alle Processe kOnf-
tig in englischer Sprache verhandelt, in lateinischer Sprache aber
eingetragen nnd verzeichnet werden sollen, da das Franz5sische zu
unbekannt sei; und weil Chaucer in der Einleitung zum Testament
of Love das in England geObte Franz5sisch als selten und schlecht
bezeicbnet. Aus den Schulen schwindet es 1385, aus dem Parla-
mente 1483, nachdem das Englische zum erstenmal bei £r6ffnung des
Parlaments 1362 gebraucht worden ist. Mit 1483 wird das Englische
hen-schende Sprache in England.
') Dieses merkwflrdige Document enth< noch den reinen sftchsi-
schen Ausdmck, abgesehen von einigen Eigennamen; es kann des-
halb, da es keine franz5sische Beimischung enth<, nicht englisch
genannt werden, sondem es ist Ags. mit abgeschwftchten Formen.
Es lautet : Henry Durg Godes fultume, king on Engleneloande, Lhouard
on Yrloand, Duke on Normand, on Acquitain Eorl on Aiy'ou, send
igreeting, toallehise holden, ilaerde and ilewerde on Huntingdonschiere.
Bat witen ge wel alle, psdt we wellen and unnen psdt ure
raedesmen alle oder, \>e moare del of heom, )>a}t beod ichosen
)>arg us and |?urg \>Bdt landesfolk on ure kuneriche, habbid idon,
and schuUen don , in |?e wordnes of God , and ure treowde , for
pe ireme of j^e loande, j^urg pe besigte of |?an toforen iseide rae-
desmen, beo stedfaest and ilestinde in alle |?inge a butan aende,
and we heaten alle ure treowe, in |?e treowde |?8et heo us ogen,
)>et heo stedefaestliche heaiden and sweren to healden and to werien
|)e isetnesses, |?et beon makede and beon to makien, |?urg |?an
toforen iseide raedesmen, oder \>nrq pe moare del of heom alswo,
alse hit is before iseide. And |?et sehc oder helpe )>et for to done
bi|>am ilche ode, aganes alle men in alle )>at heo ogt for to done,
and to foangen. And none ne nime of loande, ne of egete, where-
)>arg pis besigte mage beon ilet oder iwersed on oniewise. And
jif oni oder ni cumen her ongenes, we willen and heaten, |?at
alle are treowe heom healden deadliche ifoan. And for j^at we
willen, pat this beo stedfaest and lestinde, we senden gew )>is
15 .Einleitung.
S* 9* Es war ganz nattirlich, daS beide Sprachen, die von 1041 bis
1483 neben einander lagen, gegenseitig anf einander wirkten. Der
Normaune nahm aus Noth oder Bequemlichkeit eine Reihe sachsi-
scber Bezeichnungen auf. So Wiihelm schon in seinen franzosisch
gefaBten Gesetzen; I. en Merchenelae (fttr Myrcena lage oder Myr-
cen lage, laege, nach mercischem Gesetze), hemfare (h&mfare) =
hamsocna (est, si quis praemeditate ad domum eat ubi suum hostem
esse scit , et ibi earn invadat) ; 3. en Danelae (Dena lage) nach dani-
schem Gesetze, sac e soc Gerichtsbarkeit and Gerichtsbezirk , tol e
tern (te4m) jus telonii sive emptionis et sequelae, infangene^^eof Eecht
writ open, iseined wid ure seel, to balden amanges gew ine hord.
Witnes usselven aet Lundaen, j^aeue egetetende day on j^e monde
of October, in J>e two and fowertigde geare of ure crunning. Ueber-
setzung: Heinrich, durch Gottes Gnade Konig in England, Herr
in Irland, Herzog in der Norraandie und in Aquitanien sendet Grn0 an
alle seine Getreuen, gelehrte und ungelehrte, in Huntingdonshire.
Das wii^et alle wohl , daS wir wollen und wUuschen , da6 al-
les, was unsere Mthe alle oder die Majoritat derselben, welche
durch uns und durch diese Landesgeineine gew^hlt worden sind,
zur Ehre Gottes und in der Treue gegen uns durch die Verord-
nungen der vorgenannten Rathe zum Besteu des Laudes gethan ha-
ben oder noch thun werden, immer und ohne Ende fest und blei-
bend sein soil in alien Dingen; und wir gebieten alien unseren
Getreuen bei der Treue, die sie uns schuldig sind, da0 sie die
Gesetze, welche durch die oben genannten Rathe oder die Majori-
tat derselben , so wie es zuvor gesagt ist , gemacht sind oder noch
gemacht werden , bestandig halteu und sie zu halten und zu schir-
men schworen, und daS jeder deni andern helfe nach demselben
Eide gegen alle zu handeln, Recht zu Qben und zu empfangen, und
da6 keiner an Land und sonstiger Habe etwas nehme, wodurch
diese Verordnung auf irgend eine. Weise gehindert oder entwerthet
werde, und wenn sioh einer oder einige hiergegen vergehen, so
wollen und gebieten wir, da6 alle unsere Getreuen sie als Tod-
feinde betrachten. Und weii wir wollen, da6 dies fest und bleibend
sei, senden wir euch diesen Brief offen, mit unserem Siegel be-
druckt, bei euch im Schatze aufzubewahren.
Dessen sind wir selbst ?euge 'zu London am t8. October im
42. Jahre unserer Krdnung.
Mischsprache. 1 7
den Dieb zu greifen und abzaurtheilen ; 4. West sexenelae; 5. heng- §. 9
wite (hengen-wtte) Kerkerbu^e; 6. forfengen (forfangan) an sich neb-
men; 8. manbote Mannbn0e; 9. de la were vom Wehrgeld; 12. sar-
bote WundenbuBe ; 25. henvelborh (be4fodborh) HauptbQrge ; 26.
mordre (= myrdrung) Mord; 32. hundred Hundertschaft, streward
steward (far str^t-weard oder stig-weard Wegewart, wardireve (weard-
ger^fa) Bezirksbeaniter. — Ferner in den lateiniscb geschriebenen Ge-
setzen: 4. an hlote et an scote; 12. ran Kanb; 14. ceapgyld Kauf-
geld; und noch gr5(^er ist die Zahl s&cbsiscber Rechtsbenennungen
in den lateinischen Gesetzen Heinrichs I. — Was auf dem Gebiete
des Rechts nothig oder bequem war, das war es gewi(3 nicht minder
im lebendigen Verkehr. — Dieses sficbsiscbe Element, in die fremde
(franzosische oder lateinische) Sprache aufgenommen , kleidet sich na-
tflrlich auch in die Form derselben. So: la were das Wehrgeld, la
manbote, und in einer Urkunde von 1258: nous giveons wir geben.
— Ferner in den lat. Gesetzen : aldermannus , wera , soca , halsfan-
giain, murdrum, utlaga, wita etc.
Ebenso drlngt aus dem FranzOsischen ein bedeutendes Element
in das Sftchsische ein* Die ersten Spnren finden sich in der Sach-
senchronik (anno> 1051 castelle; 1066 dubben (adouber); 1135 pais,
acorden; 1157tresor, canceler, prisun, justise, castle, carited, rente,
privilegie, miracle u. a. Lagamon hat in 56,800 Versen nur etwa
90 Worter und Orm fast keins. Dagegen Robert von Gloucester, der
Regen das £nde des 13. Jahrh. seine Ghronik schrieb, hat in den
ersten 500 Versen etwa 100 W6rter und Peter Langtoft's Ueber-
setzung, abgefa0t von Robert Manning, und, weil er zur Zeit Ed-
ward's I. und II. im Kloster Brunne in Lincolnshire war, auch Ro-
bert Brunne genannt, enthftit sogar schon in 500 Versen 170 fran-
zosische W6rter. Diese werden natttrlich sftchsisch flectiert, wenn
auch ihre ursprttngliche Accentuation, weil mttndlich eingeftthrt, ihnen
bleiben mu6.
Als Einwirkung des franz5sischen auf den deutschen Sprachstoff
Iftl^t sich annehmen: die zischenden g, ch und c, das Stummwerden
des ags. h oder sp&teren g, gh, gh, sowie des 1 besonders vor k
and f , der allgemeinere Gebrauch des .pluralen -s , und die gebundene
Wortstellung, die freilich auch mit der Flexiouslosigkeit eintreten muBte.
Ftlr die Sprachverh<nisse jener Zeit ist ttbrigens die Satire
eharacteristisch , weil sie mit dem Leben in unmittelbarster Beziehung
steht. Sie beginnt lateinisch um die Mitte des 12. Jahrh., wird im
Koch, engl. Grammatik. f. 2
\ g Einleitung.
§. J>* 13. Jahrh. franzdsisch und im 14. Jahrh. engliach. Zuerst ist sie
nur Ausdruck geistiger Ueberiegenheit und richtet sich an die Intel-
ligenz, im Franzosischen will sie auf die hdheren Strode wirken, im
Englischen auf die Gesammtheit d6s Yolks.
Die bedeutendere Abschwftchung der ags. Formen und die Bei-
mischung des franzosischen Sprachstoffs characterisieren das Engiische.
Beide treten allmAhlich ein;-ein Jahr als Beginn des Englischen
kann nicht angegeben werden.
6. Englisch.
§• 10^ I^rei Perioden werden unterschieden : Ae. = Altenglisch, Me.
= Mittelenglisch und Ne. = Neuenglisch.
1) Die altesten grofieren Werke des Ae. sind:
RG. = Robert of Gloucester's Chronicle. Transcrib'd, and now
first published from a Ms. in the Harleyan Library by Thomas Hearne.
2 vols. Oxford 1724.
PL. = Peteiw Langtoft's Chronicle (as illustrated and improved
by Robert JBrunne) from the Death of Cadwalader to the end of K.
Edward the first's Reign. Transcrib'd and now first publish'd, from a
Ms. in.the Inner-Temple Library by Thomas Hearne. 2 vols. Oxford 1725.
• Ps. = Anglo-Saxon and Early English Psalter. London 2 vols.
1843. 1847.
Wir dttrfen sie wohl als die Repr&sentanten der frttheren drei
Hauptdialecte betrachten. RG. vertritt den Stiden und Westen, PL.
und Ps. die beiden ndrdlichen Dialecte.
Die Periode des Ae. umfat^t gegen 100 Jahre, es ist die Periode
.des Schwankens in Laut und Schrift und Darstellung; die Periode, in
der zwei Accentuationsgesetzc einander gegenttberstehen ; die Periode
fortschreitender Schw&chung der alten Formen. In der starken Con-
jugation mindert sich der plurale Ablaut und in der schwachen geht
der voUere Ableitungsvocal des Prftteritums in das flachere e nber;
die Piuralendung des Prftsens fehlt schon bisweilen , der Infinitiv stoSt
sein n oft ab und im activen Particip steht ing neben u5rdlichem
ende, ande und selbst franzdsischem ant. Die Substantivfiexion zeigt
nur Trttmmer, den singularen Genitiv auf -s, es, is und den plura-
len auf -ene, letzteren selten, aber beide oft vertreten durch Prftpo-
sitionen. Die adjectivische Flexion zeigt noch Spuren der frtlheren
doppelten Declination, aber ohne Unterscheidung. Die unverstandene
Doppelform des Superlativs m-est setzt sich in das begreifliche most
Alt- u. Mittelenglisch. 19
urn. Auch die Pronominalfleiion schw&cht sich. Die Genitiye der t* 10.
Personalpronomen schwinden, Dativ und Accusativ fallea znsammen,
der Dativ wird darch Pr&positionen unterschieden and der Qenitiv
ersetzt. Auch die Possessiven sind geschwUcht, doch macht »ich eine
substantivische Form bemerklich. Der Artikel zeigt noch Ueberreste
alter Flexion. — Die eindringende franz&sische Accentuation greift in
das dentsche Gebiet fiber.
2) Ftir das Me. legen wir zu Grunde: Wycl. = The Holy Bible, §.11.
- - I-
containing the Old and New Testaments, with the Apocryphal Books,
in the £arliest English Versions made from the Latin Vulgate by
John Wycliffe and his Followers; edited by the Rev. Josiah Forshall
and Sir Frederic Madden. 4 vols. Oxford 1850 (Wycl. 1324
-1384).
Ch. = The Poetical Works of Geoifrey Chaucer. With notes
and a glossary by Thomas Tyrwhitt. London 1841(1328— 1400).
Mac. = The Voiage and Travaile of Sir John Maandeville. Re-
pritttid from the Edition of A. D. 1725 with an Introduction, Addi-
tional Notes, and Glossary, by J. 0. Halliwell, London 1839 (1300
-1371).
Die Periode des Mittelenglischen reicht bis in das 16. Jahrhun-
dert; sie ist im Gegeasatz zum Altenglischen die Periode der Recon-
struction.
\/^6ewohnlich stellt man an die Spitze derselben^Chaucer, den
„Tater der englischen Dichtung", jedoch mit Unrecht. Man kann
recht wohl zugeben, da& der „Morgenstern'' durch seltene Lebendig-
keit der Schilderung, durch reizende Anmuth, in die er selbst be-
kannte Stoffe zu kleiden wei& , durch echt englischen Humor entztlckt,
and da(^ or in vollkommener Meisterschafb die Sprache beherrscht;
aber solche Eigenschaften machen keine Sprache zum Gemeingut der
Nation. £s mud etwas Neues sein, das eine neue Sprache verforei-
ten soil, „neuer Most in neuen Schl^uchen'', etwas, worauf das Wohl
nnd Wehe des Menschen beruht, das Gltlck im Leben uiid die Hoff- ^
nungTm'Tode, das lErunr'auch Jeden, den Hdchsten wie den Nie- '
drigsten im Volke, unwiderstehlich ergreift und, mit Luther zu reden,
das Herz satt macht. Es mttfiea sittlich-religidjse Ideen sein, die in
nenen Formen Aufnahme und Verbreitung finden. Wie unser Luther
in Beutschland, so konate — und das ist bezeichnend flftr den ger-
manischen Stamm — nur Wycliffe und seine Schule Grttnder der mo-
dernen Sprache werden. Chaucer und Maundeville sprechen die Sprache
2 *
20 Einleitung.
$♦ !!• ihres Standes oder ihrer Heimath. Anch Wycliffe schreibt die Spracfae,
die damals in Oxford gewOhnlich sein mochte und seine Gehilfen yer-
rathen vielfach ihre Heimath, so dad in der Uebersetznng, die 1383
unter Wycliffe's Leitung vollendet wurde, raehrere Diaiecte ohne
Zweifei vorliegen. Aber die von Wycliffe veranlaSte und wahrschein-
lich von John Purvey besorgte Revision verwischt schon viele dia-
lectische Verschiedenheiten. Beide iiegen vor in der von Sir Fr.
Madden herausgegebenen Holy Bible. Dafi in der Wycl. Uebersetzung
schon die Grundztige des Ne. Iiegen, wird aus folgender Zusammen-
stellung klar. A und B bezeichnen die von Sir Fr. Madden zusam-
mengestellten Texte, G die unter James I. approbierte Bibel.
Mtth. 4. Al. Thanne Jhesus was led in to desert of a spirit, that
B Thanne Jhesus was led of a spirit in to desert, to be
C Then was Jesus led up of a spirit into the wilderness
A he shulde be temptid of the deuel. 2. And whanne he hadde
B temptid of the feent}. 2. And whanne he hadde
C to be tempted of the devil. 2. And when he had fasted
A fastid fourty days and fourety nicjtis, afterward he hungride.
B fastid fourti daies and fourti nyc^tis, aftirward he hungride.
C fourty days and fourty nights, he was afterward an hungred.
A 3. And the tempter cummynge nig , saide to hym , gif thou be
B 3. And the tempter came nyg and seide to hym. If thou art
C 3. And when the tempter came to him, he said, If thou be the
A Goddis sone, say that these stoons be maad looues. 4. The whiche
B Goddis sone, seie thatthes stoones be maad looues. 4. Which ans-
C son- of God , command that these stones be made bread. 4. But he ans-
A answerynge said to hym, It is wry ten., A man liueth not in
B weride , and seide to hym , It is writun , Not oonli in breed lyueth
G wered and said. It is written > Man shall not live by bread alone,
A breed aloon, 6ot in euery word that coraeth forth fro the mouthe
B man , but in ech word that cometh of Goddis moutk.
C but by every word thai proceedeth out of the mouth of God.
Mittelenglisob. 21
A of God. 5. Thanne tbc deuyl toke hym in to an hooly citee and 8- !!♦
B 5. Thanne the feend took hym in to the hooli citee,
C 5. Then the devil taketh him up into the holy city,
A sette hym on the pynacle of the temple, and saide to hym,
B and settide hym on the pynacle of the temple , and seide to hym,
G and setteth him on a pinnacle of the temple, and saith unto him,
A ^if thou be Goddis sone ^ sende thee doun ; sothely it is wry ten , For
B If thou art Goddis sone, sende thee adoun. for it is writun, That
C If thou be the son of God, cast thyself down; for it is written,
A to his aungels he comaundide of thee, and thei shulden take
B to hise aungels he comaundide of thee, and thei schulen take
C He shall give his angels charge concerning thee, and in their
A thee in hoondis, lest pers^uenture thou hurte thi fote at a stoon.
B thee in hondis, lest perauenture thou hiile thi foot at a stoon.
C hands they shall bear thee up, lest at any time thou dash thy
foot against a stone.
Ps. 1. A 1. Blisful the man, that went not awei in the counseil
B 1. Blessid is the man, that gede not in the councel of
G 1. Blessed is the man that walketh not in the counsel
A of unpitouse and in the wei off sinful stod not; and in the
B wickid men and stood not in the weie of synneris, and sat not
C of ungodly , nor standeth in the way of sinners , nor sitteth in the
A chager of pestilence sat not. 2. But in the lawe of the Lord his
B in the chaier of pestilence. 2. But his wille is in the lawe of
C seat of the scornful. 2. But his delight is in the law of
A wil ; and in the lawe of hym he shal sweteli thenke dai and nygt.
B the Lord; and he schal bithenke in the lawe of hym dai and nygt.
G the Lord; and in his law doth he meditate day and night.
A 3. And he shal ben as a tree, that is plauntid biside the doun
B 3. And he schal be as a tree , which is plauntid bisidis the rennyngis
G 3. And he shall be like a tree, planted by the. rivers of water.
22 Etnleitung.
§• 11* A rennyngis of watris ; that his frat shal ^iue in his time. And the lef
B of watris ; which tre schal ^ae his fruyt in his tyme. And his leef
G that bringeth forth his fruit in his season : his leaf also
A of hym shal not fade; and alle thingus what euere he
B schal not falle donn, and alle thingis which euere he
G shall not wither; and what soever he doeth
A shal don shul waxe welsum. 4. Not so the unpitonse, not so;
B schal do schulen haue prosperite. 4. Not so wickid men , not so ;
G shall prosper. 4. The ungodly are not so;
A but as poudre, that aferr throwith the wind fro the face of the
B but thei ben as dust, which the wynd castith awei fro the face
C but are like the chaflf, which the wind driveth away.
A erthe. 5. Therfore eft rijsen not the unpitouse in dom;
B of erthe. 5. Therfor wickid men risen not agen in doom;
C 5. Therefore the ungodly shall not stand in the
A ne sinful in the counseil of rigtwise.
B nethir synneres in the councel of iust men.
G judgement, nor sinners in the congregation of the righteous.
A 6. For the Lord hath knowe the weie of the rigtwise; and the
B 6. For the Lord knowith the weie of iust men; and the
G 6. For the Lord knoweth the way of the ^righteous ; but the
A goyng of the unpitouse shal jSershen.
B weie of wickid men schal perische.
G way of the ungodly shall perish.
Gen. I A 1. In the firste made God of nougt heuene and erthe.
B 1. In the bigynnyng God made of nougt heuene and erthe.
G 1. In the beginning God created the heaven and the earth.
A 2. The erthe forsothe was veyn with ynne and void, and derk-
B 2. Forsothe the erthe was idel and voide, and derk-
G 2. And the earth was without form, and void; and dark-
Mitteienglisch. 23
A nessis weren vpon the face of the see; and the Spiryt of God §* 11<
B nessis weren on the face of depthe: and the Spiryt of the Lord
C ness was upon the face of the deep. And the Spirit of God moved
A was born vpon the watrys. 3. And God seide, Be maad ligt;
B was borun on the watris. 3. And God seide, Li^t be maad,
C upon the face of the waters. 3. And God said, Let there be light;
A and maad is ligt. 4. And God sawg ligt, that is was good,
B and iigt was maad. 4. And God seig the ligt, that it was good,
C and there was light. 4. And God saw the light, that it was good;
A and deuydid ligt fro derknessis. 5. And clepide ligt
B and he departide the li^t fro derknessis. 5. And he clepide the ligt
C and God divided the light from the darkness. 5. And God called the
A day, and derknessis nygt. And maad is euen and moru,
B dai, and the derknessis nygt. And the euentid and mor-
G light Day. and the darkness Night. And the evening and the
A 0 day. 6. Seide forsothe God, Be maad a
B wetid was maad, o daie. H. And God seide, The firmament
C morning were the first day. 6. And God said , Let there be a fir-
A firmament in the myddel of watres, and dyuyde it watres fro
B be maad in the myddis of watris, and departe watris fro
C mament in the midst of waters, and let it divide the waters from
A watrys. 7. And God made the firmament, and dyuydid watris,
B watris. 7. And God made the firmament, and departide the
C the waters. 7. And God made the firmament and divided the
A that weren vndre firmament fro thes that weren
B watris that weren vndur the firmament fro these watris that weren
C waters which were unter the firmament from the waters which were
A abone the fermament; and it is maad so.
B on the firmament; and it was don so.
G above the fiimament; and it was so.
24 Einleitiug.
§. ll^ BieFragB, aus welch en Dialecten sich nach und nach die Schriffc-
sprache gebildet hat, \'A&t sich noch nicht beantworten. Nur dann
wird dies moglich sein, wenn ein Einheimischer sich der mtthevollen,
doch auch dankbaren Arbeit unterzieht, eine genaue Darstellung der
Dialecte und ihrer Eigenthiimlichkeiten za geben.
' In den Lautverh^itnissen zeigt das Me. noch keine Uebereinstim-
mung und selbst Spenser and Shakespere haben noch keine festste-
hende Orthographie. In der verbalen Flexion mindern sich die star-
ken Yerben , der plurale Ablaut beginnt zu schwinden und die Infini-
tive stolen oft ihre Endungen ab. Bei den Substantiven schwindet,
die omlautenden Plurale ausgenommen , der plurale Genitiv. Das Ad-
jectiv gibt seine Flexion fast ganz auf und beh^lt nur ein plurales
e. Die Flexion der Pronomen beschrd.nkt sich auf Nominativ und
Accusativ , nur im Interrogativ bleibt noch der Genitiv. Der Gebrauch
der Substantivform des Possessivs ist entschieden. Die durch die
franzosische Accentuation ins Schwanken gerathenen deutschen Ele-
mente mindern sich, die Reaction beginnt und zahlreiche ft*anzdsische
W5rter konnen von Dichtern auch rait deutscher Betonung gebraucht
werden. Wenn der Dichter eine solche Betonung wagen darf, dann
mud die Sprache des oifentlichen Lebens schon Itogst eine solche
Aussprache geUbt haben.
§* 12^ 3. Auf diesem Wege schreitet das Neuenglische fort. Hochst
einfluBreich wurde die auf James I. Befehl 1607—1611 verfaSte Bi-
beltibersetzung, der die Bischofsbibel (1568 von Matthias Parker,
Grindal, Bentham, Sandys, Cox u. a. ttbersetzt) zu Grunde gelegt
und in der die Uebersetzungen von Tyndale, Matthew, Coverdale,
Cranmer und die Genfer Bibel nur dann benutzt werden sollten, wenn
sie bel3er als die Bischofsbibel mit tlem Texte ttbereinstimraten. Sie
wurde 1611 ver6ifentlicht. Cromweirs Parlament setzte 1657 einen
AusschuS nieder und dieser berichtete an das Haus, dad, im Ganzen
genommen, die Uebersetzung des Konigs James „die beste von alien
Uebersetzungen in der Welt" sei. In lautlicher und orthographischer
Beziehung zeigen die lexikographischen Arbeiten seit dem Anfange
des 16. Jahrh. mehr und mehr Uebereinstimmung und in tecbnischer
Beziehung hat das Englische im 17. und 18. Jahrh. eine solche
Durchbilduug erfahren, daS es die Kraft der germanischen Sprachen
mit der Geschmeidigkeit der romanischen vereinigt und fttr jede Auf-
gabe in Poesie und Prosa vollig ausreicheud erscheint.
v/Die characteristischen grammatischen Eigenthdmlicbkeiten des Ne.
Nenenglisch. 25
sind: die stark en Verben mindern sich, wie der Unterschied zwischen §• 12.
singularem und pluralem Ablaute i|i Prftteritam, so da6 nor ein Ab-
laat bleibt and dieser mischt sich oft mit dem des passiven Particips.
Von der verbalen Person- uud Modusbezeicbnung erhSLlt sich nichts
als die 2. P. Sg. Ind. Prfts. und Pr&t, und die 3. P. Sg. Ind. Pras.
Imperatiy und Iniinitiv baben keine Kennzeichen; die activen Parti-
cipien warden mit -ing gebildet, die passiven scbwacher Verben mit
-ed, die starken Verben haben oft en, n abgesto0en. s. Fiexionslehre.
Die adjectivische Flexion ist ganz verschwunden und die substanti-
vische bis auf einen im Gebranch beschrS.nkten singularen Genitiv,
dessen Form auch auf die umlantenden Pluralformen (man man's,
men men's) iibertragen worden ist. Die Comparation ist beschrftnkt.
Personal- und Demonstrativpronomen flie^en zusamnien, der Accusa-
tiv you verdrangt den Nominativ ye. Im Possessiv tritt ein strenger
Unterschied ein zwischen adjectivischer und snbstantivischer Form.
Die groBte Ver^nderung aber tritt in der Accentuation ein , denn eine
gro6e Anzahl romanischer Worter unterliegt deutscher Accentuation. .
Mit der Accentuation sLndert sich auch die Lautung des Worts.
Interessant ist es, einen flttchtigen Blick auf die Miscbung der §. 13.
beiden Hanptelemente , des Deutschen und Franzfisischen , zu werfen
ond das VerhaitniS zu beach ten, in dem sie zu einander stehen.
Da das Franzdsische in's deutsche Element ttbergegangen ist, so
ist die gesammte Flexion, so weit sie sich erhalten hat, deutsch.
Pronomen und Hiifsverben sind alle deutsch.
Bei den Numeralien ist second zu other getreten , und die Sub-
stantiven million und billion sind eingedrungen.
Die Conjunctionen sind alle deutsch, und nur wenige Substan-
tiven, wie: the moment, in case, und Verbalformen wie: admit, suppose,
granting, providing, provided, konnen im Sinne von Conjunctionen ge-
braucht werden.
Zu pr^positionalem Gebrauche gelangt sind: across, spite, de-
spite, because of, round around, according, bating, concerning, con-
sidering, during, excepting, facing, passing, pending, regarding, re-
specting, saving, tending, touching; except, save, traverse, opposite,
past; ferner viele Substantiven werden verwandt, um prftpositionale
VerhSltnisse zu bezeichnen.
Deutsche Benennung herrscht vor in den Namen der Naturgegen-
st^nde und Naturerscheinungen , wie der Mineralien , Pfianzen , Thiere,
Theile des Menschen, des Himmels, Wetters; in den Namen f&r Kleidung
26 Einleitung.
§. 13# und Waffen. Characte'ristisch ist, daB der Landmann seine Gerfttbe
nur deutsch nennt: plough, pioughneck, ploughtail, furrow, rake, har-
row, sickle, scythe, sheaf, barn, flail, waggon, wain, cart, thill,
wheel, felloe, spoke, nave, yoke; und fast ebenso auch der Schiffer.
\ "— Die Namen fttr Nahrungsmittel sind gemischt, aber bezeichnend
ist bier, dafi einige deutsche Namen fur das lebendige Thier beibe-
halten sind, wie ox, calf, swine, sheep, w^hrend die franzosischen
Namen das Fleisch dieser Thiere bezeichnen: beef, veal, pork,
mutton.
Dagegen herrscht bei Benennungen des Staates und seiner Orga-
nisation, der Titel und Wtirden, der Kiinste und WiUenschaften ent-
schieden das franz6sische Element vor.
Durch diese Mischung treten ursprttnglich gleichbedeutende Wor-
ter neben einander, wie to,i)£gin und commence, die aber gewohnlich
zu specielleren und unterschiedenen Begrifl'en verwandt werden.
§. 14. Die lange Entwicklung der Bildung und Sprache, und die Ge-
meinschaft, in der die einzelnen Grafschaften Jahrhunderte lang ge-
wesen sind, haben bis auf den heutigen Tag die dialectischen Ver-
schiedenheiten nicht verwischen konnen, die schon in der ags. Periode
hervortraten. Noch jetzt la6en sich drei Gruppen unterscheiden und
in diesen Gruppen zeigen sich Verschiedenheiten , die sicherlich schon
in frtiher Zeit sich bildeten, wenn auch ihre Entstehung nicht nach-
gewiesen werden kann. Die erste Gruppe umfaBt den Sttden und
Westen , die zweite die mittleren Grafschaften und Ostangeln, die
dritte den Norden Englands und Schottland.
§, 15. In der ersten Gruppe treten uns drei dialectische Gebiete ent-
gegen : ein stidwestliches in Cornwall, Devon, Dorset und Sommerset
bis zum Parret; ein stidliches in Hamps, Sussex, Surrey und Kent;
ein westliches in Glocester, Monmouth, Shrops. Die Eigenthttmlich-
keiten des ersten sind, 1) da6 oft i oder e einfachem a vorgescho-
ben wird (die Beispiele sind meist aus Halliwell's Dialectproben): neame,
deance, I dear, sneare, bearnedoor, feace, measter, meake, teake.
Cornw.; yarm, niame, shiame, tiale, tiake, miake, shiake, liate, shiade,
pliace= Dorset; measter, Meary , aber late Somm. — 2) a = a: vale (fall),
jae(jaw), strae (straw), lae(law), wake (walk), take (talk). Dors, a fUr
e: agg, lag, bag, bagger, kag, sar (serve). Dors. — 3) da6 die o-
Laute oft getrtlbt sind: aloane, goa, whoale, choak, oald und ould,
hoam, toald und tould, Goad, I roade, noase. Cornw., smoak, to morra,
huome, luonesome und da thun, earn, starm, marning, harn, var,
Neuengliscbe Dialecte. 27
barry (borrow), farked, archet (orchard), Dors., I da, auver, knawn, §• !&•
awn, zawld (sold), rawze (rose); — 4) ee fftr i: cheem, sheen (fUr
chime, shine). Doi*s, — fti Mrai, ei, oi: mft-iden, mft-io, ha-il, awft-it, pia-y,
da-y, va-ice (voice), nft-ise (noise). Dors. — 5) z ist oft fttr s eingetreten:
zet, zay, zend, zerve, bezide, zun, zure, zwallow Dors., zay, zee,
zure Dev. , za (so), zay, zee, zill (sell). Som. ; - 6) v steht fttr f:
vind, vor, vriend, vrom. Dors. , vor bevore. Devon, vor, vair, vashion,
vine, voke. Som. — 7) r vor s assimiliert sich: boss fttr horse Dev.
Som., bust, vust, vess , fiioss, vuss, nussd, meth, eth, beth, woth
fur burst, first, verse, force, furze, nursed, mirth, earth, birth , worth.
Som. — 8) in den Participien des Prftsens fS,llt g ab und.in WOrtern mit
gleichem Ausgange: smiten, weepen, nothin. Dors. — 9) Mehrl'ache
Consonanz im Auslaute vereinfacht sich : boun(d), chile (fttr child) Dors.,
lor(d). Dev. — 10) Fttr th steht d in droo Dors. Som. — II) Meta-
thesen in : to ax , to urn , Purnce Pirnce Som. , ferner claps , haps , crips.
Dors. Som. — Wilts. schlie0t sich zum Theil an, wie in: measter; in
dunklerem o in marning , shart , vauk , bowld , owld , whoam ; zung , zet,
zay, zee, grawin(g), passin(g), vine, vly, vully, vor, vamous, vather;
dagegen dehnt es o zu w o , wie in Glouc. : twoad , stwory , gwo,
cwoat.
In dem sttdlichen Dialecte fitllt Folgendes auf: I. Dehnung des
ai zu aiy; daiy, plaiy, waiy Kent, dee Suss, day Hamps. — 2. d
ftlr th in Kent und Suss, den, dat, dey, de church, wid. — 3. Ver-
klingendes r: gal f&r girl Suss, boss fttr horse. — 4. Vereinfachung
mehrfacher Consonanz im Auslaute: roun(d), han(d), carrin(g) Kent.
Auffallend ist die Abweichung des Dialects von Wight, der es liebt,
mitten im *Worte y einzuschieben und f mit v zu ersetzen: neyam
(name), meyastur (master), keeas (case), leyam (learn), vor, vool;
bisweilen auch z fttr s : zee , zay , zunce (since) ; e r fUr auslautendes
ow: feller. £ssex macht den Uebergang zum ostanglischen Dialecte.
Der westliche Dialect erklingt in Gloucester (Wilts, Oxford und
einem Theil von Berks). Kurz a wird o: mon; a lll6t e vortreten
neaum, pleace, peart, mead, meauk, greauve; ai wird oi: moid; e
wird eea, i ey, o ooa; ferner steht z fttr s: zon, zing; d fttr th in
dree and w ist vor o eingeschoben : stwons, gwoo, mwothir, cwoat,
pwoot (pot).
In den mittleren Grafschaften ist der ostanglische Dialect in Suf- §. 16.
folk und Norfolk, Cambridge, Huntingdon, Leicester und Rutland zu
uiterscheiden , dann der in den innera Grafschaften Hereford, War-
28 Einleitung.
§♦ !€♦ wick, Northampten und Nottingham etc. Fern ab stehen die Dialecte
von Cheshire und Lancaster.
Im ostangl. Dialecte ist the Suffolk whine sprichw5rtlich gewor-
den: man spricht in einem singenden Tone; und in Norfolk fallen die
dunnen Vocale auf gegenuber den volltonenden Vocalen der nordlichen
Dialecte. Suif. hat yeou fUr you , a fftr ai in pah , sah (= say u. saw)
prah; unasy f&r uneasy, frinnd fftr friend; r verklingt oft: wahd fiir
word, wutha fiir wether. Leicester schiebt oft h vor vocalische An-
laute, hat oi fflr i: foine, moine; hat ea fftr a: pleace, feace, a fttr
e in marry , desarve. [ ^i- <y^ i *^~^j]
Die innerft Grafschaften scheinen groSe Mannigfaltigkeit zu ha-
ben. Die Lautverhaltnisse sind noch nicht genau festgestellt. Bed-
ford hat ew fiir ow, ea fiir a, ow fiir o, oi fiir i, -er fiir -ow, ss
fiir rs. Staff, mon, sheame (shame), neame, feyther (father), quoiet
(qui-et), loif, oi (I), moind, whoy (why), feller (fellow). Derby hat sehr
gedehnte Vocale : mee(me), we (way); cood, towd, aw (cold told all);
dunner, diduer, conner, banner, shanner, wooner fur do not, did
not, can not, have not, shall not, will not. — Warw. sheeam, Jeeams
leeane, feul fiir shame, James, lane, fool.
In Cheshire o fftr a- mon, con, mony, monner; ee fiir i: meet
(might), fleet (flight), see (sight) oderoi: twoine, foine; besonders sind
Doppellaute hJlufig: veeol(veal), deeal (deal), heeod (head), cheeons (chainsj
cheeop (cheap), cleeon (clean), deeod (dead), deeoth (death), dreeomt
(dreamt), feear (fear), leeof (leaf) etc. ; 1 fallt aus: aw-ways, bow^d (bold),
cauf (calf), caw (call), cowd (cold), cowt (colt), gowd (gold), fow (foul),
foo (fool), haw (hall); ferner -ink fftr -ing.
Im Osten (Lincoln) trennt der Witham, im Westen der Mersey
die mittleren Dialecte von den nordlichen.
§. 17, Die nordlichen Dialecte Englands haben viel Eigenthtimliches,
der Norden von Durham und Northumberland nS^hern sich dem Schot-
tischen (scottisch bur). Sie haben durchaus breite Vocale und oft
noch Gutturale, wo im Stlden Zischlaute eingetreten sind. Yorksh.
aa fttr a: paaper, plaace, naative, saale, draaper; eea fftr ea: eeasy
meeat, heead, leearn, meean, ageean, heeard, deeal; a, oa fftr o:
knaw, ga, gawn, wark , noa, soa, hoam, noation, noate, noase, roaze
(rose) , (und in Cumberl. bisweilen wo : Jwohn , Iwose , mwornin) ; o fiir
a: monny onny, ee fttr i: neet (night), enleeten, freeten; auch a in
ah Oder aw (I); oo fttr ou, ow: hoose, aboot, coont, oor, roond.
Neuenglische Dialecte. 29
oot, hoo, thoosand; ooi fur oo: sooin, schooil, fooU, gooid; ee fQr §• 17*
e in weel etc. Westmoreland aspiriert bisweiien: hedditur, und bat
oft d fiir th: udder (other), fader, mudder, whedder, wedder.
Am meisten weicht Lancash. ab : eaw fttr ou , ow: abeawt, acceawnt,
beawnty, beawt, ceaw, ceawrse, ceji^nsil, cleawd, cleawt, creawd,
creawn , creawtch , deawn , dreawn , dreawsy , eawer (our) , eawl , eawnce
(ounce), eawt, feawl, fleawer, geawn, heaw , heawl, heawnd, heawer
(hour), leawd, meawse, meawth, neaw, peawer, seawer, seawnd etc.;
oa fiir a: choamber, choance, choange, doance, bisweiien o: mon,
monny, hong, hondle, hommer; oa, eaw, auch far o: dreawps,
geaw gooa, poand; ee fiir e: eend, neest; oi fttr I: droy, hoir, dock
auch neet, hee heegh. Ferner ist I ausgestoBen und der Vocal durch
w, u gedebnt: awter (alter), bawk, bawm, cawve (calf), hawt, sawt,
behoud (hold), bowster, bowt, cowd, owd, fowd; w ist eingeschoben
vor 0: bwoth, bwort (board), cword, cwoarse, cwot, acword (accord),
cwort (court); eben so y vor e; bryeth (breath), byeds (beads), byem
(beam), byen (bean), byert (beard) , byest (beast), lyeend (lend), lyen
(lean); t fiir d: chilt, bwort, Jbyert; r ausgestoBen in hawse (horse);
in, en fttr -ing.
Das Schottische, die Sprache Niederschottlands^ gelangt frtih zur §• ^^'
Ausbildang und zu selbst3,ndiger literarischer Verwendung. Seit der
Vereinigung Schottlands mit England beginnt es zu einem Dialecte
herabzusinken. Es bewahrt am treuesten viele alterthttmliche Zttge.
Es bewahrt noch oft a fttr engl. o : amang , langer , blaw , gane, aae ae,
nane, alane, hame, stane, maw (mpw), saw, snaw, nae , wae, thae
(those), claes, frae, sae, saft; bisweiien ai: ain (ags. 4gen), baith, uiair,
sair; an fttr o, ou: auld, saul^ fauld; «, eu, ui fttr oo: blude, gude,
wud, puir, buik, neuk (nook); I fallt im Auslaute ah: sma', ca', fa\
9'\ fu\ pu' Oder auch im Inlaute: saut, fause, baud, faut (fault), gowd
(gold); die Gutturalen bleiben : kirk (church), birk (birch), bink (bench),
miekle (much), thocht (thought), hecht, dochter, nicht, eueuch (enough).
I eanna, winna, dinna (I cannot, will not, do not). Die besonderen
politischen Verbindungen Schottlands and Frankreichs haben auch fran-
zosische Worter eingefahrt^ die dem Englischen fehlen, wie: bon allie
Abschiedstrunk vor der Abreise, corbie Rabe, fasheous verdrieBlich,
lurdon T51pel etc.
/Die Angelsachsen bedienten sich ursprttnglich der Runen (rttn §. 19.
GeheimniS, magisches Zeichen, Buchstabe), die noch im Ags., aber
selten, entweder als Buchstaben oder als Begriffsbezeichnungen vor-
30
Einleitung.
§* 19« kommen. Cynewulf bezeicfai^et seinen NameD mit den einzelnen Zeichen
(Juliane, Blene). Sie «ind:
Y f^oh Vieh f
1 1 Ar Auerochse u
P )>orn Dorn th
R^ OS Gott 0
K r^d Reiten r
n c^n Kien c
^ gifu Gabe g
V
A^s.
P,f
U u
B )> d
0 0
R Jl
1/ c
r w^nWahn,Hoffnungw(v), p, p
NNI^ hsegl Hagel h ^ h
^ r nyd Noth n N n
I is Eis i if
4) ger Jahr g j ' J j
0 2 eoh Elbe i, eo I i
p^ peord (ein Gegenstand im
Spiele) p P p
Y colh(s) Elk X? X X
V\ sigel Sonne (mit s6gel
^ Segel verwechselt) s
t
s r
tlr Glanz (Sternbild?) t T %
D beorc Birke b
M 6h Pferd e
1^ Man Mann m
I lagu Meer 1
B b
6 e
M m
L 1
NAgs.
F f (v)
U u (w)
© J) d
0 0
R r
C c K k
Cx g
W w
H h
N n
1 i
J j
P p
X X
S s
T t
B b
E e
M m
L 1
Engl.
F f
V V
U u
Ne. Name.
ef
vee.
yu
Th th tee-aitch
0 0
R r
ar
C c K k cee, kay.
G g
gee
W w double u
H h
N n
I i
J j
aitch
en
eye
• ••
jay
p p
pee
X X
eks •
S s
, i
es
T t
tee
B b
i
bee
E e
ee
M ni
em
L 1
el
Runen, Buchadftben u. Lautzeichen. 31
■
AAgs. NAgs. * EngL Ne. Name. §. 19,
^ ing/Eigenn.) ing
■
^ edel Krbgut e
e 6
«
H daeg Tag d
D b
D d
D d
dee
^ • ki Eiche A
X a
A a
A a
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|\ aesc Kfichd Lanze a, m
^ «
?F, ad
A a
|y| yr eine WaffQ? y
y y
Y y
Yy
wy
^ j6r eia J^'isdh io
1
■
..i.
^ ear Tod? Erde, Grabes-
decke? ea — — — —
y cweorn Muhle cw Cw cw Cwcwkwqu. kw qu. kewu.
(ij calc Schuh. c — — — —
W st4n Stein st — — — —
^ gkr Ger g — — - —
Die Aussprache der neuenglischen Lautzeichen bezeichnen wir §• 20.
in folgender Weise :
Vocale.
1. a = langes e : fate, aid, play.
2. a = kurzer zwischen a und a liegender Laut: fat, man, carry.
3. 4 = etwas breiter als a, niir vor r: fare, rare, pair, bedr.
4. £l reines italienisches a: far, father, part, calm.
5. a Bin zwischen a und a liegender Laut: fast, branch, grass.
6. 4 breites tiefes a.- flill, hdul, w^lk^ w4rm.
1. e =: langes i: mete,, seal, keep
2. e = kurzes e.- met, sell, kept
3. § = breites e: th^re, h^ir
4. e karz und nach d geneigt: h^r, h^rd, fern.
1. i = ei: pine, fine, fire, find.
2. i kurzes i : pin , fin , miss , mirror.
32 Lautzeichen.
§* 20* 3. t langes i: machine, mien, marine.
4. i kurz und trttb : fir , bird , virtue.
1. 0 = langes o: note, fSal, tow, sore.
2. 6 = kurzes tieferes o: not, con, odd, borrow.
3. 6 = langes u': m6ve, pr6ve, food, sdon.
4. 0 = k: ndr, form, s5rt, ought.
5. 0 :— ii ; s"on , done , come , money.
1. u = juh: tube, tune, suit, pure.
2. u = kurzes oe: tiib, tun, hut, hurry.
3. t = mittleres ii: pAll, fiill, pAsh.
4. ii kurzes, trttbes oe vor r: fttr, tttrn, mttrmur, htirt.
5. u = 6, langes u: rule, rude, true.
1. y =: I: type, style, lyre.
2. y = i: syl-van, sym-bol, crys-tal.
3. y = i: myrrh, myr-tle.
Lautliche Schw^chung eines Vocals wird durch einen Punct un-
ter demselben bezeichnet, daher: a, e, i, o, u, y: li-ar, fu-el, I6g-ic,
act-or, sttl-phur, tru-ly.
01, oy = oi: boil, boy.
ofl, 6w = au: bound, town.
ew = u: few, new.
Consonanten.
9 = s: a^id • g weicher K-Laut: get, give.
c = k: cap. s scharf: sing, horse
Qh = sh: ghaise s weich: hose, loje
ch = k: character th scharf- thin, pith,
ch = tsh: charm th weich: this, then.
j = dsh: June. x = ks: ax, axle.
fe = j: Render, §I-ant. :^ = gs: e^-ist, e^-ample.
Lautlehre.
Erstes Buoh.
Vocalismus.
Dem Vocalsystem des indogermanischen Stammes liegen die drei §♦ 21«
Karzen a, i, u zu Grunde, die durch zwiefache Steigerung mit a
und k folgende Lautreihen bilden.
Grundlaat. Erste Steigerung. Zweite Steigerung.
el aa ' '~ a aa ~~" «•
i ai (^) ai
u au (6) &u.
Im Sanskrit fliefien ai und au zu 6 und 6 zusammen und a
schwSlcht sich tiberdies bisweilen zu i und u.
Diesen Lautreihen entsprechen im Gotischen
a S 6
i ei ki
u iu ku
Die beiden Steigerungen des a sind in 6 und 6 strenge geschie-
den. ei ist durch Assimilation des a zu i aus ai entstanden, sowie
iu durch Schw&chung des a zu i, soda0 es ftkr au eingetreten ist.
Diese neun gotischen Laute haben sich im Ags. auf nicht weni-
ger als 24 vermehrt: a, k, », «, e, §, i, 1, o, 6, oe, oe, u, ti, y,
y; ea, ek, eo, eo, io (ie), ei, eu. Von diesen laBen sich als Haupt-
laute d. h. als solche Laute, die den gotischen entsprechen, folgende
bezeichnen.
SB a(o) a ea » (ft, 6) 6
i g 60 t k (sd)
u 0 eo io ii eft.
Koch, engl. GrftininAtik. J. 3
34 Ags* Vocal se, a.
%* 21 « Und diese weisen auf folgende als die ursprttnglichen ags. Laute
zurttck :
a d. 6
i t ki
u iu ii &(u).
Erster Abschnitt.
Angelsachsischer Vocal ismus.
A-Laut.
§• 22« I- Gotisches a wird ags. », a und ea.
1) Ags. se stebt a) in einsilbigen Wortern mit einfachem con-
sonantischen Auslaute (m und n ausgenommen). Daher als Ablaut in
st^l stahl, bser gebar, gescaer scbor, tssr zerri^, spraec spracb, aet
a6 , fraet fra6 , sset sa6 , traed trat , baed bat , cwaed sprach , wnec
rachte, laec lag etc.; ferner in hwael Wallfisch, grsef Grab, daeg Tag,
baed Bad, graes Gras. Dieses ae bleibt aucb dann, wenn in zweiter
Silbe e hinzutritt: daeg, Gen. daeges, heeled Mann, hraegel Kleid,
naegel Nagel, faeder Vater, faeger sch5n; auch wenn dieses e ausge-
sto6en wird; waeter Wasser, Gen. PL waetra, naegla. — b) in einsil-
bigen W5rtern vor mehrfacher Consonanz, besonders vor ft, sp, st
und pp , bb , ss : craeft Kunst , gaest Gast , aesp Espe , gaers Gras , baerst
barst, maest Mast, }>aersc drasch, aesc Esche, »ppel Apfel, naesse
Vorgebirge; ferner in naedre Natter, faemne Frau.
^ Manchmal stebt es noch neben a: ic habbe und faaebbe, jenes
die aitere Form und noch mit erhaltenem dunkeln ' Vocale zweiter
Silbe: i» hafa, hafo, hafu s. Flexionsl. §. 52. rad und raede; ofter
aber wechselt ae mit e: gescaer B. 3052, gescer 5942, drsep drep
5756, Luc. 12, 24 waes wes Hlod. 9. hraefh hrefn. Exon. 329, 18.
gaest gest 313, 28 und oft in Ps. todege 2, 7 efter 5, t1. hwet
8, 11. wes 36, 25 u. in Durh. aeft eft, aefter efter, gaers gers.
S* 23* ^^ ^^^' ^ erhftlt sich a) vor m und n, m5gen diese einfach oder
verdoppelt oder mit andern Gonsonanten verbunden sein, fram von,
gram grimmig, tam zahm, nam nahm, wam Flecken, swan Schwan,
wan k&mpfte, man Mann, clamm Band, swamm schwamm, ongann
begann, lann h5rte auf; lamb Lamm, camb Kamm, camp Kampf,
wang Feld, )>anc Dank, land Land, die Ablautformen : band, grand,
Ags. Vocal a. 35
swand, wand, dranc s. Fl. §. 9; hama Bedecknng, nama Name, bana §* 23.
M5rder, gam en Frende, hamor Hammer, samod zusammen, manig
viel, hwanon woher, standan stehen. Daher Ivird auch das Prflt.
fraegn von frignan iregnan liach Ausfall des g zu fran, befran Cndb.
Dieses a, im Altfries. gewohnlich o, scbwankt Hberall nach o,
nicht nur in den westsftchsischen Qnellen, sondern auch im ostangli-
schen Dialecte (s. Thorpe Anal. p. It 9), selbst in den Ps. and in
Dnrh. Das Northumbrische Priestergesetz aber behalt a, wie im Nor-
dischen. Trotz der Verbreitung des o muU a hier ursprflnglich sein
und namentlich bleibt es vor vollerem o: hamor, wllhrend geschw^ch-
tes e aaf o folgt: homer, gamol gomel.
b) vor andern einfachen Consonanten, wenn in zweiter Silbe ein §♦ "^*
dunkler Vocal (a, o, u) folgt: atol ftirchtbar, sadal sadolSattel, hafoc
Habbicht, nacud nacad nackt. — Daher ist es auch in einsilbigen
Worteni mit einfacher Consonanz geblieben, wenn ein dunkler Vocal
folgte: daeg, Norn. PI. dagas, Gen. daga, Dat. dagum ; Adj. glaed,
Norn. Sg. Fem. gladu, Dat. PI. gladum. Sogar vor e zweiter Silbe
hat sich a bisweilen erhalten und jenes mag deshalb aus eiuem dun-
keln Laute abgeschwacht sein: So beim Adjectiv, wie glffid, Gen. Sg.
glades (alts, gladas), PI. Nom. und Ace. glade (alts, gladft), s. Flex.
§. 138; beim Verb, im Prftsens: ic bace (got. -a), mace, im Part.
Pras. bacende (got. -ands) , im Part. Prftt. bacen (got. -ans). Wenn
demungeachtet doch manche ae eingetreten oder neben a getreten sind,
wie hafen haefen, grafen graefen, hladen hlaeden, wascen waescen,
s. Flex. §, 24 ; ferner in Gen, Sg. daeges (alts, dagas) , Instr. daegfi,
alts. dagA Sanskr. 4) und in den synkopierten Adjectivformen glaedre
and glaedra (alts, glad^rd), so konoen die se-Formen erst spater ein-
getreten sein.
Dieses a tritt gewohnlich nicht nach o flber. Orn und born ne-
ben am und bam erklftren sich aus der Metathese ran ron lief
und bran, bron brannte. In ^nhoga Exon. 288, 32 ist die Vocal-
schw&chung aus vorgerUcktem Accente zu erklftren flir d,nhaga Ein-
siedler und nosu neben nasu Nase, aus altnord. noes. Ftir aef ist of
eingetreten und jenes hat noch Durh. in aef-dall (HG. nyder-stige)
Abbang, B. in aBf-)>anca, sef-J^unca.
c) ausnahmsweise in ac aber, )>rag Gelegenheit, singal dauernd
arn und bam fftr ran und bran; ferner in den fremden carcern Ker-
W, marmst&n Marmor, martyr Martyrer, calc Schuh, calc (calic D.
Mtth, 20, 22. c«lc 10, 42) Kelch, Aprelis, aspide etc.
3»
36 Ags. Yocale ea.
§• 25« 3) Ags. ea tritt ein vorl, r undh* Vor yerdoppeltem 1: ealle alle,
feallan fallen, gealla Galle, healle Halle und ebenso vor vereinfachter
Geminate: eal, heal, steal Ort; vor einfachem 1: bealu Uebel, ealu
Bier, fealu fahl, gearu bereit, mearu zart, cwealm Mord, healm
Halm, sealm Psalm, bearm Scho6, earm Arm arm, hearm Harm,
swearm Schwarm, wearm warm, )>earm Darm, beam Kind, earn Adler,
feam Farrenkraut, gearn Gam, die Ablautformen mearn, spearn s.
Flex. §. 9; cealf Kalb, hearpe Harfe, gealga Galgen, scealc Diener,
•arc Arche, mearcGrftnze, spearca Funken, stearc stark, hearh Tern-
pel; auch wenn h hinter 1 und rabflillt: eal(h) Tempel , weal(h) fremd,
ear(h) Pfeil, mear(h) MS,hre, tear (ans taeher, got. tagr, ahd. zahar,
Durh. taeher Luc. 7, 38. teher Mrc. 9, 23. tehr Luc. 7, 44 tedr
Mth. 9, 28). Ferner: beald kohn, wealdan walten, eard Erdboden,
beard Bart, heard hart, weard Wart, sweart schwarz, healt lahm,
heals Hals, bears ein Fisch. Ebenso in den Ablautformen: gealp,
healp, sweall, dealf, mealt, swealt, swealh, fealh, wearp, cearf,
hwearf, stearf, weard, bearst, swearc, bearh s. Flex. §. 9. — End-
lich vor h: gefeah freute, seah sah, geneahhe genug, eahta acht,
^ hleahtor Gelslchter, feaht focht, meaht Macht, eax Achse, eaxel Ach-
sel, feax Haar, leaxLachs, weax Wachs. Au0erdem selten, wie: atol
eatol furchtbar, beadu Erieg, coaster Stadt, eafora Nachkommen.
Far dieses ea hat Durh. oft a: all, galle, hall, halm, salm,
halt, harm etc., auch die Ps. dalf, set-falh; Uberhaupt steht vor 1
mit nachfolgendem Gonsonanten dfter a.
Der ursprUngliche Laut mu0 im Ags. a gewesen sein, da die-
ses noch neben den Abweichungen se , o und ea liegt. Aber die Lau-
tung desselben mu6 sich geandert haben und schreitet nach verschie-
denen Richtungen aus, nach e und nach o. Ftir den nach e geneig-
ten liaut tritt se ein, fUr den dunkleren o. Wenn im Ags. reines a
geblieben ist, so kann es nur da sich erhalten haben, wo es vor
dunkeln Yocalen zweiter Silbe steht und hier bisweilen neben ae in
Einsilbigen (dseg, dagas), und in Fremdwortern. Das Schwanken zwi-
schen a und ae ist in dem Yordringen des Ictzteren begrtindet.
Schwierig ist es , die Erweiterung (Brechung) des a zu e a zu er-
kl&ren. Sie geht von a aus und steht vor den oben genannten Gon-
sonanten; sie geht auch wieder bei Orm und meist auch bei Lag.
nach a zurttck. Der Laut mu6 daher dunkel gewesen sein. Aber
ist e ein leiser Yorschlag zu dem vollen a? oder ist e der Haupt-
laut, vielleicht fUr ae eingetreten, und a ist der dunkle Nachschlag,
Ags. A-Schwftchungen. 37
den die consonantische Begleitung bewirkte and der das hellere e §« 25.
wieder dankel filrbte? Im Reimliede gewsef : forgeaf , fratwum: geatwum.
Neben diesem ea liegt eine andere Erweiterung, die durch ein
hinter g und sc cintretendes e entsteht: geaf gab, geat erhielt, sceada
lUaber, sceanca sceonca Schenkel, sceande sceonde Schande, sceap-
jan schaffen , sceaft Lanze , sceacan schotteln.
In einigen KUrzen ist Dehnung eingetreten, wie \>k da, sw& so.
II. Wie sich ursprUngliches a scbon im Sanskr. und im Goti- §♦ 26.
schen za i and a schw£lcht, so auch im Ags. So in scire Theil'
sciijan theilen, wilhen willen Dienerin, wilhisc fremd, scilcen ge-
mein, scippan erschaffen , scippend Sch5pfer, mihtkannst, niht Nacht,
sliht Mord, ombiht Diener, hlihhan lachen, gist Gast, sigel Sonne.
Im Ags. selbst stehen bisweilen a-Formen daneben , wie sceare , scear-
jan, meahte meabton, bleahban; die andern werden nachgewiesen
(larch abd. scara, walah, walhisc, scalk, slahta, got. skapjan, maht,
saail, alts, sugil Sonne.
Hierher gehoren ferner die PrUsensformen der drei ersten Klas-
sen ablaateuder Verben (Grimm 10, 11, 12), die scbon im Gotiscben
geschwflcbtes i haben. Im Ags. bleiben diese i fast nar vor m, n
and Geminaten ; vor 1 und g geben sie nacb e and vor r and h nacb
eo fiber, s. Flex. §. 9, Ferner in: onginn Beginn, blinn Aufhoren,
spinn Spinnen, spindel, winna Kftmpfer, drinc Trunk, swine Arbeit,
stinc Gerucb, swing Schlag, )>ring Drflcken; cwild Verderben, gifa
Geber, gifd gift Gabe , wif wSf Gewebe, ongit Verstand.
tirsprtlngliebes a hat sicb scbon im Gotiscben zu u gescbwftcbt
im Prat. PI. der ersten und im Part. Prat, der ersten und zweiten
Klasse der ablautenden Verben. Jenes u bleibt fast durchgftngig
auch im Ags. : bulpon , dulfon , swummon , ongunnon , burnon , buudon,
druncon, siingon, wurpon, curfou, wurdon, burston, swurcon, burgon,
fiihton ; dieses vor m und n : swummen , clumbcn , ongunnen , bun-
den etc., and au&erdem gebt es nacb 0 flber. In urnen und J;»umen
bleibt es ueben runnen und brunnen. Ferner in brunna bume Quelle,
Born, bund Bund, grund Grund, drunc Trank, druncen trunken , burh
Barg, numa der nimmt, cuma Ankommling.
III. Die erste Steigerung von a (got. e, fries, e, alts. A, altn. §« 27.
a, ahd. 4) ist im Ags. se: sel Aal, bsel Scbeiterhaufen , msel Zeichen,
8*1 Glack, strfel Pfeil, bsfer Babre, baer Haar, mcere berahmt, sefen
Abend , slaep Scblaf , w&pen Waife , csege Scblttfiel , grseg grau , meg
Tcrwandt, wsegWoge, Ifece Arzt, sprcec Sprache, bl»dFrucbt, brcedan
3g Ags. A-Stejgerungen.
§♦ 27» braten, dsed That, grjedig gierig, n^dl Nadel, raed Rath, ssed Saat,
wffid Kleid, saeta Einwohner, ssete Sitz, street StraBe, aedm Athem.
— Durh. hat hier gewOhnlich ^: b^r, h^r, m^re, ^fern, sl^p, meg,
l^ce, spr^c, n^dle, sM, str^t, dM, selten strset, csbg; falsch ist offen-
bar wdepen Luc. 11, 22 , weil es fries, w^pen und altn. wftpen heiCt.
Ferner ist dies & (got. ^, alts. &, altfries. e, altn. k) der plu-
rale Ablaut der zweiten und dritten Klasse: cwselon, hselon, stielon,
b&ron , scseron, tseron, sprsecon, brsecon; und auch hier 13,6t Durh.
6 eintreten: forst^lun, gebr^can, s. Flex. §. 14. Neben gsefon, gseton
stehen auch ge&fon und ge^ton wahrscheinlich unter nordischem Ein-
flu6e, und ong^ton C. 183, 12. Ferner ^chwankeu Isegon Ugon l^goii,
sffigon s&won s^gon, gef«egon gefSgun, s. Flex. §. 19. — Vor m und
n stand hier k, wie cwli,nion Ps. 34, 15. nitmon B. 5967 beweisen,
die sodann zu 6 wurden. Dies legt die Vermuthung nahe, da6 hier
tlberall & stand als erste Steigerung, das erst sp^ter nach se aus-
wich, wie a nach se.
Selten hat das Ags. als erste Steigerung mit dem Gotischen e
gemein, wie in cw^man gefallen, gecw^me bequem, angenehm, cwen
KOnigin, w^n Hoffnung (altfnes. w^n), m^ce Degen (alts. ni4ki).
§. 28. Die zweite Steigerung von a (got. 6, alts., altfries., altn. 6, ahd.
no) ist im Ags. 6; g61 Gesang, f6r Reise, sc6p Dichter, hdfHuf und
Hufe, grdf Grube, c61 kalt, d6m Urtheil, mdr Sumpf, l)16ma Blume,
d6n thuen, bI6wan bltthen, rdwan rudern, hrdf Dach, bdce Buche,
b6c Buch, h6c Haken, blod Blut, fddor Futter, g6d gut, m6d Muth,
mddor Mutter, f6t Fu6, brddor Bruder. — Hierzu gehdren die
Ablautformen der vierten Klasse: ftgdl, fdr, sw6r, stop, s. Flex.
§. 24.
Bisweilen ist hinter sc, sp und w ein e eingeschoben : scop sceop
C 9, 11. sp6n spedn 37, 12. scoc scedc 188, 31, wox weox B. 15,
hl6d hledd 1784. GewiB war e nur ein leichter Vorschlag zu dem
schwe];^n 6.
In einigen Wortern aber enthalt das Ags. die zweite Steigerung,
wahrend andere deutsche Sprachen die erste Steigerung enthalten,
wie in m6na (got. mena, ahd. m4no) Mond, s6na bald (mhd. s4n),
fdn (ahd. Man) fangen, hdn (ahd. hd.han) hangen.
Ferner ist 6 da eingetreten, wo das ausfallcnde n durch voca-
lische Steigerung ersetzt wurde: dder (got. an)>ar) andere, s6d (fiir
sanad) Wahrheit, t6d (ahd. zand Zahn), g6s (fftr gans) Gans, sdfte
(ahd. sanfbi) sanft. §. 40.
Ags. I ursprUnglich , geschwftcht, erweitert. 39
I-Laut.
I. Ursprllngliches i (= got. i) bleibt oft im Ags.: bite Bi0, §. 29*
slite RiU, wlite Gestalt, writ Schrift, writere Schreiber, ridda Reiter,
sclride Schritt , swic Betrug , swicol betillgerisch , )>icce dick ; lim Glied,
cinne Kinn, ficol betrttgerisch , wiht Sache, cild Kind, glifjan glistjan
glanzen. — £s steht ferncr im pluralen und participialen Ablaut der
5. Klasse : dwinon dwinen, hrinen, sciueu etc., s. Flex. §. 29.
Den urspruhglichen i zur Seite treten die Schw&cbungen aus a,
and hier erhalt sich i vor m und n , s. §. 26.
II. UrsprUngliches, wie gescbwUchtes i vcrdunkelt sich zu 6 §• 30.
and das mag wohl zuerst durch einen dunkeln Laut zweitcr Silbe
veranlafit sein: st^lan stehlen, helan hehlen, f^la viel, cw^lan ster-
ben, swellan schwellen, delfan graben, gSlpan sich rUfamen, meltan
schmelzen, beran tragen, diepan schlagen, brecan brechen, pl^a
Spiel, gtan essen, tredan treten, w^san sein; a ist geschwftcht oder
abgefallen: f6ld Feld, helm Helm, wSr Mann, weder Wetter, weg
Weg, weder Widder; endlich auch im Auslaute: he er, me mir, )>€
die, g6 ihr, be durch, we wir.
Noch oft stehen i und 6 neben einander, wie gilp gelp (und aus-
geartet zu gylp, gielp) Prahlerei, smilt smelt ruhig, ))egen Diener,
j^ignen Dienerin, regen Rcgen, rinan regnen, gif gef ob, sillic s6llic
selten. Femer bewahren die synkopierten Formen starker Verben
das altere i: ic €te, }>u itst, he it, we etad. So in mfete, Ifise,
sprece, br^ce, cwede, here, stele, heipe, gelde, bfirste.
Durh. verwechselt oft diese aus i erwachsenen e mit dem Um-
laut von a und setzt deshalb (altnord.) oe ; weg und woeg , weF woel,
we , woe , acwoella , w6r woer , tela foela. —
Viele i (6) erweitern sich zu (io) 6o vor 1 : f6la (got. filu) f^ola §♦ 31,
viel , til teola gut , g^olo gelb , silf self s6olf selbst , sfiolfor Silber,
seolh seol Seehund, ggolca Dotter , m^oluc mfiolc Milch, seolocSeide;
vor r: sw^or Schwfther, wer weor Mann, w^orold Welt, steorra
Stern , c6orl Landmann , 6orl Graf (altn. iarl) , wfiorpan werfen , bSorce
Birke, deorc dunkel, wgorc Werk, beorht bertthmt, sw6ord Schwert,
heorot Hirsch, heorte Herz , eorde Erde, heorde Heerde; vor Muten,
besonders vor f und h : 6ofor Eber , 6fhe eofne siehe , gifa geofa Geber,
gifii giofu geofu (giefe Exon. 116, 21) Gabe, hfiofon Himmel, seofon
sieben, 6oh Pferd, iioh feoh Vieh, cniht cn6oht Diener, weoduwe
Wittwe, frgodu Friede, nidan nfiodan hernieder, forgeotol vergeUlich,
meotad Schopfer, sw^otol offenbar.
40 Ags. I-Steigerungen.
§♦ 31* Diesem 60 liegt io zu Grunde, der Laut ruht auf i oder 6 und
der dunkele Vocal wird nachgeschlagen. Diese io finden sich noch
oft bei Durh. , wie limu, lioma Glieder, liofan leben, hiona von bin-
nen, iorde Erde, niodaweard. VeranlaSt sind sie nicht nur durch 1,
r und h, sondern auch durch dunkle Vocale zweiter Silbe und daher
finden sich ; brimu brSomu Meer , him heom ihnen , m^omor einge-
denk, niman nioman neoman nehmen; ferner in den n5rdlichen Quel-
len: cw^odad Ps. 4, 5. spreocad 5, 7. brgocu 17, 43. — Durham
\&&t sogar manchmal a nachkiingen , wie beara , eatta , gefreatta , geafa,
geata, begeatta, gedearsca und dieses ea erinnert an altnord. ia, s.
GG. p. 450.
Als Schwftchuug von io erscheint ie: hira ihrer, Mora B. 2330.
hiera, SO. A. hat gewOhnlich hiera , G. hiora. Da i 0 aus i hervorgeht,
so hat sich ie bisweilen neben i gestellt: gild gield, gilp gielp,
sindon siendon C. 234, 5.
§• 32* ni. Die erste Steigerung von i ist im Got. ei (Alts., Fries.,
Altn. , Ahd. 1) und im Ags. i: hwil Weile, mil Meile, ire Eisen, wir
Draht, Itm Leim, rim Zahl, tima Zeit, scima Glanz, lin Lein,
serin Schrein, sWin Schwein, cnlf Mefier, lif Leib, wlf Weib, wiga
Kftmpfer, lie Kdrper Leiche, rice Reich, brldels Zaum, idel eitel,
side Seite, wld weit, hwlte wei6, bllde froh, nid Neid, is Eis, wise
weise, liht leicht; ferner die Prftsensformen der 5. Klasse starker
Verben s. Flex. §. 29.
§. 33» Die zweite Steigerung von i ist got. ki (alts. 6, altfr. k ^, altn.
ei, ahd. ei e), ags. k: grkp Greifen, drkf Treiben Heerde, b^d
Pfand, rM Reiten, tkcen Zeichen, hlkf Laib, sw^pan schweifeu,
kgen eigen, IM leid, h^l heil, hkm Heimat, Ikm Lehm Leimen, b^n
Gebein, st^n Stein, sw4n Schweinhirt, gkt GeiB, kd Eid, clkd Kleid,
g4st Geist. Hierzu gehoren die singuiaren Ablautformen der 5. Klasse :
gftn, hr^n, s. Flex. §. 29.
Auch hier hat sc und h die Einschiebung eines e verursacht:
scftn, sce^n schien Mth. 17, 2. t&h, te^h erzieh Oros. 4, 11. \>kh,
]>ek\i Luc. 2, 52, wrfth, wre^h C. 83, 28.
Fttr k steht in einigen Wortern se, wie snsed Schnitt, hseto Hitze,
hsel Heil, heelan heilen, s^lan binden, clsene rein, gemsene gemein-
sam, rsepan binden, hseden Haide, flsesc Fleisch etc. Der Wechsel
zwischen ged^l und dsel, sk\ und ssel, IftBt & als die Trttbung von
k erscheinen, wie » von a, oder als einen Laut, in den vielleicht
das ursprttngliche ki zusammengefloden ist, w&hrend k dadurch ent-
Ags. U-Laut ursprttnglich, geschw&cht. 41
standen ist, da& das leichte i hinter dem schweren Laute in ki un- $• 33*
terdrtickt wurde.
U-Laute.
I. Ags. u ist, wie im Gotischen , wurzelhaft: gamjan vergePen, §♦ 34.
sann Sohn , lufu Liebe , lust Yerlangen , crufb H5hle , clufe Aehre
;cIove of garlic) , suht Krankheit , bucca Bock , flugol Vogel , sugu
Sau , fagol Vogel , guttas Eingeweide. Viel 5fter ist u aus a hervor-
gegangen: sum einer, guma Mann, wulf Wolf, s. §. 6.
Hierzu treten noch andere u, die unter dem EinflnSe eines vor-
stehenden w aus i sich entwickelt haben: wudn (widu) Holz, wuduwe
(got. viduvo) Wittwe , wuton uton (witon) lafit uns gehen , wiht wuht
Sache, swira (D. Mt. 18, 6) swura Hals. Bisweilen ist vor u dann
w ausgefallen : fulwiht fuliuht Taufe , cwiman cuman kommen , cwic
cwuc cue lebendig, hwilic hulic welcher, twiwa tuwa zweimal (Tiwes-
daeg, Tuesdseg) Dienstag, betwix betwux betux zwischen, swister swuster
suster Schwester. Durh. laflt auch anlantendes w vor u bisweilen
wegfallen : wudu-hunig und uduhunig Mth. 3 , 4. wuldor uldor Job.
11,4. A-wundun, &-undun 19, 2. ge-undraden Mth. 22, 22. — So-
gar auf eo , das aus i entstanden ist , wirkt w ein , wenn man nicht
lieber annehmen will, da6 die dunkle F9,rbung alter ist als €o:
weorpan wurpan werfen, hw^orfen hwurfan zurttckkehren , wfiordan
wurdan C. 28, 4. 222, 23. werden; ebenso murnan meornan trauem,
obgleich daneben got. maurnan steht.
II. Sehr viele u, wurzelhafte wie spatere, sind nach o flberge- §. 35»
gangen: hlot Loo0, bod Gebot, boda Bote, bodjan melden, cora
Wfihler, frost Frost, loca GefangniS, smoca Ranch, loga Lflgner,
inolcen Molke, hoi hohl, bora Trftger; ferner sehr viele Part. Prftt.
der 1., 2. und 6. Klasse, s. Flex. §. 9. 14. 34.
Manche o werden durch den daneben liegenden Umlaut y als
frfthere u nachgewiesen : gold gylden golden, |?orn )>yrnen domicht,
hold hylde Huld, coren cyst Wahl , boda by del Bote, hlot hlyta
Wahrsager, snotor snytro Klugheit, mordor myrdra Morder. *
Auch hier ist hinter sc bisweilen ein e (i) eingetreten : scucca
sccacca sceocca Mtth. 4, 10. sculon sciolo D. Luc. 13, 3.
Manche u im Auslaute oder vor einfacher Consonanz haben Deh- §* 36«
nung zugelaOen: nt nun, )?A du, mAl Maulthier, fftl faul, httr Woh-
hnimg, sctiT Regenschauer , sHr sauer, riim Raum, ptmsi Daumen,
bran braun, dun Dtlne Berg, run Geheimni^, t^n Zaun, rfih rauh,
42 U-SteigeruQg.
§« 36* fHht feucht, hltld laut, scrM Kleidung, dt aus, hds Hans, Itis Laas,
miis Maus, )){lsent Tausend. In tti ist t durch Vocalisierung aus
tvfk entstanden nnd dies hat , mit hk verbnnden , auf letzteres gewirkt
httti nnd butu.
§« 37« III. Die erste Steigerung des n ist im Got. in (fUr an , Alts, in,
Aitfries. in , Altn. in , y) nnd im Ags. e o (Grimm e 6). Da got. a sicb
vor u zn i schwilcht , . so dUrfte man wohl annehmen, dal3 der schwe-
rere Ton auf o gelegen habe nnd deshaib e6 zu schreiben sei. Beach-
tet man dagegen, da0 die gotischen Laute, die beide kurz sind und
zusammeuklingen , sich zu ags. e o schwftchen , da0 diese e o sich theils
zn e, theils zu o weiter entwickeln, so ist wohl die Annahme begrdn-
det, da6 beide gleichstark gesprochen wurden und in dem einen Fall
e, im andern o sich geltend machte. Als Unterscheidungszeichen
mag eo gelten, als Aussprachezeichen ist es schwerlich richtig./ eo
steht in : creopan kriechen , creopere Schlange , deop tief , deoful Teufel,
reofan rauben , leof lieb, breowan branen , geotan gie^en, hleotan lofien,
sceotan schie^en, beodan bieten, beod Tisch, leod Yolk, ceosan kie-
sen, freosan frieren, fleogan fliegen, fleoge Fliege, fleohan fliehen,
leogan lUgen , leoht Licht. — Diesen e o liegt i o zu Grunde und dies
steht noch: ueotan niotan C. 15, 18 genieden, ciosan B. 4745. und
bisweilen ist dies zu ie (Gr. i6) geschwftcht — ein weiterer Beweis,
da0 Q in eo im Tone nicht ttberwog: streonan strionan strienan
(strynan) £xon. 85, 6 erzeugen. — Durh. mischt io, eo und ea.
Manche W5rter haben t neben und fUr e6; wahrscheinlich ist dies
die Yerengerung des ftlteren i u : gediifan tanchen , scMan schieben,
^ liitan neigen, strMan rauben, Mean schlie&en, siican siigan saugen,
briican brauchen, biigan biegeh. — Der Gang des Lautes scheint ge-
wesen zu sein .* iu (ii), io und, indem sich i zu o assimilierte , eo.
Der Reduplicationsvocal eo s. Flex. §. 2.
Wie verhalten sich So, der Heduplicationsvocal eo und eo (= eo)?
Die Brechung 6 o aus i wird schon im NAgs. meist zu e , und nur vor.
stehendes w und nachfolgendes r stUtzen den dunkeln Yocal. Es mu(^
daher >Yoh] e vorgeklungen haben, also eigentlich eo und dies kurze
e erhftlt sich meistens. — Der gleiche Yerlauf des Reduplicationsvo-
cal s Ift^t auf gleiche Lautung schliel^en. — Dagegen eo (got. iu) bleibt
neben e, das im NAgs. eintritt, bis ins Ae. und hier stehen noch e
und 0 neben einander. Beide befestigen sich nach und nach, und
dehnen sich jenes zu neuengl. e , dieses zu 6. Beide Laute muden da-
her gleichmftfiig gesprochen worden sein.
U-Steigerang. Einflttfie. 43
Die zweite Steigerung des u ist im got. 4u (Alts. 6, Altfries. ft, §• 38*
Aitn. 4o) and im Ags. ek: deaf taub, reaf Raub, ned,t Yieh , lefts los,
le&c Laach , dreftm Freude, beftm Balkeii, fleftm P^lucht, teftm Zacht,
befth Ring, neftd Noth, deftd Tod. — Diese eft verengern sich biswei-
leuzu ^: geleftherlog ft-i^b B. 157. beftb b^h bog, sceftt of -sc^t B. 4874.
schofi, tefth teh Job. 21, 11 zog, geeefts geces Luc. 10, 42. fefth
feg Ps. 17, 19. neftd u^d, reac r^c. Auch Durb. IftPt eft oft uach
e imd se geben.
Dieses eft ist wobl nicbt (GGr. I S. 366) entstanden dnrch Schwa-
chung des ftu erst zu fto und weiter zu fte und dann durch jetzt erst
eintretende Umstellung. Vielleicbt tiel auch bier, wie in der I-Reibe
fai), der Grundvocal ab und znr Zeit, als man die Verwandtschaft
der beiden Steigerungen nocb ftthlte, veranlaSte eo eiu eft; also
u, eo, eft.
£a und eft sind in ibrem Ursprunge und in ibrer Entwicklung
vei-scbieden. Jenes gebOrt der A-Reibe, dieses der U-Reibe an; je-
nes wird wieder a in seinen verscbiedenen Scbattierungen , dieses da
gegen gebt durch se nach ^ und wird zu gedebntem I-Laut, wabrend
Kurzungen den E-Laut festbalten. Aber im Reimliede : eftcnade, weacnade.
AeuBere Einwirkungen.
Die EinflttSe. welcbe sicb auf die' Gestaltung des ags. Lautsy- §« 39«
stems geltend macben, sind:
I. vocaliscbe.
1) dunkle Vocale zweiter Silbe verdunkeln die vorbcrgebenden
Vocale. Daber ist i zu e gewordeu: got. stilan, ags. stelan; got.
vig(a)s, ags. weg; got. itan, ags. Stan, Durham sogar eatta; got.
brikan, ags. br€can selten breocan. s. §. 10, 12. — Ebenso bat a
auf u gewirkt und o veranlaSt: got. bulpans und abd. bolpan^r, ags.
bolpen; got. stulans, ags. stolen.
Diese verdunkelnde Kraft erbftlt auch ursprtinglicbes a und laSt
es nicbt zu ae werden: deeg, dagas, dagum, s. §. 24.
2) I zweiter Silbe erbellt den vorhergebenden dunkeln Vocal und
bewirkt den Umlaut.
Der Umlaut von a ist e: bel (got. hali) Holle, ben (got. bani)
Wunde, fen (fani) Sumpf; nemnan nennen, scencan schenken, sendan
senden. Das Umlaut zeugende i ist bier ausgefallen. — Ferner:
berg (got. baris) Gerste, sel€ Hof, ber6 (got. barjis) Heer, fremed^
fremd, enggl Engel, wedde Pfand, eng€ enge, ende Ende. Hier hat
44 Umlaute*
§• 39* sich i noch erhalten in e. — Bisweilen wird es consonantisch und
assimiliert dem voranstehenden Gonsonanten : seljan sellan geben , tellan
erz^hlen , steppan schreiteu , hebban heben , lecgan legen , weccan
wecken, hwettan sch£lrfen. — Durh. zeigt hier selten zwei Ansschrei-
tiingen, indem fttr e der sntnord. Umlaut oe eintritt, wie in geswcenca
Mrc. 1, 34. Oder eine Verdanklung des e durch nachfolgendes a:
sela, sella, sealla Mtth. 4, 9. 7, 6. Mrc. 12, 14.
Der Umlaut von u ist y: wulf Wolf wylfen Wolfin, iyligan fol-
gen, mylen Mflhle, burh hyrig Burg, cnman cyme Ankunft, cjti (got.
kuni) Geschlecht, cyning Konig, gylden golden, wyrm Wurm, |?yrnen
dornicht , )>yrstan dttrsten , ymbe um , byrden Btlrde , yf^l Uebel , yfera
(ufor D. Luc. 14, 10) obere, cycene Kttche, lytel wenig, yppau 5ff-
nen, bycgan kaufen, brycg Brttcke, hrycg RUcken, cyss Ku0, lyft
Luft, tyht Zucht, cyst Auswahl, lystan geltisten. Durh. hat biswei-
len u und y neben einander: fullgia Job. 11, 31. und fylgia Mtth. 8,
19, folgen, burig 5, 14 byrig Mrc. 5, 20, gedrugia 4, 6 gedrygia
Job. 11, 2. trocknen. — Auch die nach o ftbergegangenen u haben
oft Umlautbildungen , s. §. 35.
Der Umlaut von d, ist «: fftni faemig schaumig, kn ©nig einer,
rkp rgfepan binden, Mtor settern giftig , 14c Irecan spielen, ikcen tsecnjan
bezeichnen. Selten steht ^ wie: ^nig Edw. 1, 2 oder k, wie hl&fdia
(= hlsefdige) D. Luc. 1 , 60.*
Der Umlaut von 6 ist ^, wie im Friesischen: c^le Kfthle, f§lan
flihlen, w^rig mtide, deman urtheilen , c^ne kUhn, gr^ne giiin, dr^fan
trflben, Mest Eile, frefrian trSsten, wepanweinen, recansorgen, s^can
suchen, bredan brttten, f^dan ftittern, gled Glut, h§dan httten, sp^dan
sputen , gr^tan grttBen ; in der Substantivflexion der Dativ von brddor,
modor, ddht6r: br^der, m^der, d^hter; Norn. PI. f6t Fu6 f^t, t6d
Zahn t^d, b6c Buch b^c. — Durh. und Ps. haben hier den altnor-
dischen Umlaut oe; woerig, doema, groene, fi'defria, wdepa und dieses
(fe ist auch fttr ^ (= got e, ahd. k) eingedrungen; cwden, woen, ge-
cwdena. Im ostanglischen Dialecte scheint ee im Gebrauche gewesen
zu sein: s«ecan (Eadm. Thorpe).
Der Umlaut von ft ist f (= altn. y) : eft Kuh ^ cy Ktthe , fftl geiylan
besudeln , rftm geryman rftumen , geryne GeheimniB , bryd Braut , hyd
Haut, ytemest auBerste, gemyd MUndung, yd Welle, mys Mftuse. --
Wenn y oder y auch neben eo steht, so ist es wohl als Umlaut des
nrspiUnglichen iu (ft) anzusehen: fleohe, flyhst, flyhd, wenn man nicht
annehmen will, daS es aus dem Altnord. eingedrungen sei. —
Consonantische Einflttfie. 45
Merkwtlrdig ist ferner, dafi y auch neben der zweiten Steigerung i* 39«
des u-Lautes liegt, neben e4: he&han erh5hen, hyhan vermehren,
he&n niedrig, hynan erniedrigen. Klingt hier der alte ii-Laut der
zweiten Steigerung durch? oder liegt ^ vermittelnd zwischen ek nnd y-
(heanan) henan hynan? and ist es schlechte Schreibung (s. §. 41)?
Das Altsachsische hat nur einen Umlaut (a : e), das Friesische
vier (a : e, u : e, 6 : ^, ii : ^), das Altnordische sieben (a : e, a :
oe, a : y, ia : ice, k : &, 6 : de, t : y). Es ist unverkennbar, da3
letzteres auf das Ags. eingewirkt hat.
n. Consonantische.
1) m und n zeichnen sich dadurch aus, daS sie die Vocale am §• 40»
reinsten erhalten, a, i und u, s. §. 23. 26.
2) sc laSt oft die Einschiebung von e zu, so daS nachstehendes
a zu ea wird: scamu sceamu Schaam, o zu eo: scande sconde sceonde,
a zu eu: scucca sceucca, d, zu ek: sc&n schien sce^n, 6 zu ed: scdp
schuf scedp, sc6c schfittelte scedc, sc6 seed 6chuh, A zu et: scftr
(sceur) scyftr D. Luc. 12, 54.
3) Auch g hat bisweilen die Einschiebung eines e gestattet: gador
ongeador B. 3190, gang geong D. Mtth. 4, 10. geat ftlr gset, geaf
ftr gaef, s. Flex. §. 19.
4) w filrbt nachfolgendes i dunkel, wiht wuht, s. §.34. — Hin-
ter i erzeugt es ein u und iu wird dann 6o: ags. niwi (ahd. niuwi),
neowe neu, ahd. triwi triuwi, ags. triwe tr^owe treu.
5) h, 1 und r bewirken Erweiterung des i zu eo §. 31 , des a
zu ea §. 25.
6) Consonantische Elisio^en werden durch vocalische Steigerung
Oder Dehnung ersetzt.
£s wird n (m) ausgestoden und fdr a tritt die zweite Steigerung
ein: 6der ander, s6d Wahrheit, t6d Zahn, 6s (ans) in 6s-beorht, g6s
(lans, s6fte sanft (= ahd. andar, sand?, zand, kans, samfti), oder der
Umlaut: sdfte sanft, est Gunst (anst), g^s G^nse. — Dehnung tritt
ein und i wird zu t in M fttnf, hrlder Rind, llde linde, sid Reise,
sid nachher, swld geschwind (= got. ahd. fimf, ahd. hrindir, lindi,
got. sin))s, svin]7s, ahd. swind); — u zu ti in ciid bekannt, cMe
wofite, giid Eampf, Md Rente, mM Mund, sAd Sttden, Me gdnnte,
Ms bereit, hftsl Opfer, ts uns (= ahd. kund, kunda, gund, hunda,
mund, sund, unda onda, funs, uns, got. hunsl. — Ferner g ist ausge-
£allen: waegen ween Wagen, )>egen ]>^n Diener, regen r§n Regen,
46 Lautwechsel.
§. 40« regnjan rSnjan regnen, frignan frinan fragen, ^gnen )>tnen Dienerin,
bregdan bredan bewegen , stregdan strftdan ausbreiten , Prftt. braegd
braed , feaegde sjjed sagte , legede l^de legte ; Part. Prat, gesegene ges^ne
B. 2511. — Auch w in cwam cdm.
7) Im Gegensatz kann mehrfache Consonanz im Auslaute Vocal-
lange verktirzen. So wird die Wurzel g^ in der Reduplication und
mit eingeschobenem Nasaie zn ganga-n und stk, dem ein Bildungs -d
antritt und n eingeschoben wird, zu standan. — Sanskr. mk wird
got. mat und daher ags. metan me^en, met mitta meet Ma&.
§♦ 41. Zuletzt ist noch des Lautwechsels zu gedenken, der nur in der
Aehnlichkeit des Lautes seinen Grund hat.
Die Aussprache von i und y mag sich nahe bertlhrt haben (im
Reimiiede: nimed : cymed) und daher erkiart es sich, daS beide Laute
sich sehr oft mischen. So steht y f^lschlich fttr i in Part. Prat,
gyfen B. 128. gyldon 21, syndon 472, dyde 5039, scyppend211 etc.
und uingekehrt i ftir y in cime Ankunft , ciu Geschlecht , cining Konig,
sin Sttnde, lige Ltige, bicgan kaufen, dihtig ttichtig, drihten Herr.
Eben so haben sich in spateren Handschriften oft t und y gemischt.
Diese Vermischung hat andere veranlaBt.
Da e aus i hervorgegangen ist und bisweilen noch mit demselben
wechselt, so tritt auch y fttr 6 ein: silf self sylf, ic ete, )?u itst,
)>u ytst.
Und diese y treten auch dann ein, wo nicht 6 die Schwachnng
von i, steht, sondern e, der Umlaut von a: fyll neben gefeall Fall,
wyll well Quelle, fyllan fellan ftlllen, syllan sellan geben, byldo Kiihn-
heit von beald, yldo ildo eldo Alter von eald, yldan eldan zOgern,
myre mere Mfthre , gyrwan girwan gerwan gearwan bereiten.
Aus i entsteht 6 o : und da i und y sich mischen , so tritt auch
6 0 fttr y ein: yfel eofol tibel, byrne beome Panzer etc. und umge-
kehrt y fflr eo: a-hwyrfan fttr ^-hweorfan Exon. 262, 3. — Fernery
fllr eo (iu): fyr fir Feuer (ahd. fiur), tlr tyr Glanz, strionan streonan
strienan strynan zeugen, |?eostre (|?io8tro D. Mth. 6, 13), J^ystre
dunkel.
Wie y fttr e, so tritt auch y fttr ^ ein da, wo es Verengerung
von ek ist: heran hyran (got. hdusjan), b^me by me Trompete, flema
flyma Flttchtling, gel6fan gelyfan glauben, nSdan nydan zwingen, ^can
vcan vermehren.
Solche lantlichen Ausschreitungen mogen in dialectischen Eigen-
thttmlichkeiten einen Halt gefunden haben.
47
Zweiter Abschnitt.
Historische Entwicklung der angelsachsischen Vocale.
Nachdem der ags. Vocalismus dargelegt worden ist, IftBt sich die
weitere Entwicklung desseiben zeigen.
A-Laut.
Das gotische a wird ags. ae, a, ea and umlantendes e. DieSchwft- §* 4^*
chnngen i und u mischen sich mit den ursprUnglichen i and u.
Ags. se schwankt bei Lag. zwischen ae, a und e , selten ea: (11. Conj.)
bar ibaer ber, brae braec breac, spac spsec spec , tar, scar, stal, Flex.
§.15; (III.) gaet gat, qued quad, baed bad bed bead abed, gaf gasf
jef geaf , sat saet set seaet, laei lai lei leai, s. Flex. §. 20; femer
lasselaesse, what whaet whet, gras graes, craft craeft etc., selten a
allein, wie in whales 2363 smale, bad, pad u. s. w. — Orm hat fast
darchgangig a: fore-hall, barr, brace, space; gaff, bigatt, satt, tradd,
badd, cwa)>)>, lagg, nur et 11549, gesst-hus 7040 und gresess 15468
GrSser. — Ae. RG. hat meist a, oder e; in II. liebt RG. e: stel,
ber, brek spec, PL. und Ps. a: stal, bare, brak, spak (III) RG. gaf
jef, et, fret, quad qued quod; Ps. und PL. gate, sat, gaf, trad,
quathe, wrake. Au^erdem hat RG. gewdhnlich a: smal 2514, bar
frei 2677, bewar 11526, abbe, haben 192. hauen Hafen 1484, apple
5913, stake Pfosten 1176, fader 581, )>at 7373, at 1484, water
1972, Ps. hat a, selten au: lauh Gesetz. — Me. Meist a: (II.) stale
PP. staal, bar baar beer, schar, tare, brake, spac spake; III. gat
gate geet, gaf, sat, trad, bad, lai Wycl. quath Cr. 195 quod PP. 319
what, gras grass, raven, craft, lasse lesse, gest Ch. 8214. — Im
Ne. bleibt noch in grofiem Umfange der ags. Laut in dem nach und
nach zur Greltung gelangenden a, wenn er seine Ktlrze bewahrt: bade
^ve, sat; bad, sad, glad, at, that, cat, craft, apple, happy, ash,
ass, glass, path. Man darf daher wohl annehmen, da0 der ursprUng-
liche Laut von ags. ae = neuengl. a war — eine Annahme , die durch
die strenge Unterscheidung des ags. ae von a und durch die dftere
Berflhrung jenes mit e, s. §. 2 gesttltzt wird. Im Ae. scheint der
Laut des letzteren sich ge^lndert zu haben und a tritt an die Stelle
von ae. Die Formen stale, bare, brake, spake, tare, gat und trad
sindjetzt veraltet. Die Ausschreitungen , welche eintreten , sind folgende :
1) Eintretende Yocall&nge steigert den A-Laut nach beiden
RichtuDgen, entweder nach e hin, wie whale, grave, awdre, ate
/t
48 Hist. Entwicklung d. ags. Vocale. A-Laut.
§. 42* (= at S. J. Ja, K. R., et Sm. at et W.) to lade, late, raven oder
nacli 0 bin, denn ags. d,wirdne. 6: stole, bore, broke, spoke, to load.
2) Auslautendes 11 und anlautendes w verdankeln den A-Laut:
smkU , what (= hwot) , was (woz) , w&ter und a ist deshalb o geworden
in quoth (kwoth F. Ja. K., koth S. , kwiith und kwoth W., kwuth
J. Sm.).
3) Einfaches g erweicht zu i und flie^t mit a zusammen: day, nail.
4) e bleibt in guest, elf und egg, und tritt ein in less, -ness;
franzosische Schreibung hat dort u eingeschoben.
♦ 43. Ags. a steht nur vor den dunkeln Vocalen zweiter Silbe, sodann
in einigen Wdrtern und, nach o schwankend, vor m und n. Letzteres
bleibt bei Lag. fram from, man mon, lang long und bisweilen schiebt
sich e vor: heondA. 3807, leandA. 3238. Der Ablaut in I heifit'ge-
w5hnlich o: ilomp, a-gon, bond, a-swond, wond, fond, swonc, drone,
sprong, stong, prong und sogar in orn und born, s. Flex. §. 10,
seltener a, wie be-wan, at-ran, swang, sprang. Bagegen in andern
W5rtern steht zwar a, wie makede, care, nakede, sadele, sadeli;
ac ah, martir und zu marmestan bringt B. marblestan; doch tritt da-
neben auch ae und e ein, so daC der Ableitungs- und Flexions vocal
keinen EinfluC mehr tibt, wie glad B gled A 3962, gl^d 4950, faren
fseren A 4401 , habben hsebben, rade raede. Orm aber hat durchgan-
gig a, das weder nach se noch nach o ausweicht: mann, cann, lamb,
lannge, lannd, hannd; ferner in den ablautenden: bi-lammp, gann, blann,
wann, rann, drannc, swannc; nur band, fand, wand, sprang scheinen
lang geworden zu sein und nakedd, care, name sind es ohne Zwei-
fel. — Im Ae. hat RG. zahlreiche o, PL. seltene o und Ps. nur a
vor m und n, s. Flex. §. 10. AuSerdem fallen diese a mit den aus
ags. ae entstandenen zusammen. — Me. Der Wechsel zwischen a und
0 vor m und n dauert bei Wycl., Ch. und Mau. noch vielfach fort:
man mon, lamb iomb, hand bond, land lond, strand strond. Ebenso
im Ablaut der L: drank Job. 4, 12. drank B. drank A. Gen. 25,
34, gan Jer. prol. sang 711, the songe 95, sprang 14050 sprong
12045 etc. Wycl. bestatigt die bei Orm angedeutete Dehnung
in foond, soong, sproong. — Im Ne. zeigen sich die beiden Laute,
die im Ags. schon hervortreten , o und a; beide sind weiter gebildet:
jenes zur lautlichen Steigerung, dieses zur Dehnung. 0 hat sich fest-
gesetzt, wie in clomb erklimmle, long lang, among unter, song Sang,
strong stark, tong Zange, thong Riemen, throng dr&ngen. Steigerung
des o-Lautes, die schon Wycl. andeutet, ist eingetreten in f5iind.
\
\
\
Yerlauf des ags. ea. 49
bdftnd , gr5{lnd : w5And, wiihrend mittele. soong, sproong wieder auf sang, §• 43*
sprang zurttckgehen. Dagegen ist a gebiieben und steht dem vorigen
a vor andern Consonanten v5Ilig gleich, wie in: man, can, camp,
sang, thank, and, hand, stand, land, hang, stand, hammer, damp,
band, Vorstehendes w fUrbt den Vocal dunkler: wan (6), swan. —
Vocalverl&ngerung macht a zu a: tame, lame, name, fane, vane,
same, lane und Schlu6-e ist L&ngezeichen ; ebenso in: to make, to
bake etc. — a vor andern Consonanten steht dem vorigen gleich:
glad, saddle, und gedehnt in c^re, fSire etc.
jDas fdr got. a vor 1 , r und h eintretende ags. e a (geht bei Lag. §* 44.
meist nach a zurUck. al, halle, wal, ale (Bier), falewe, salm, scale,
salt, harm, warm, gadere, scade (Ungeheuer). Bisweilen stehen aucb
a, {B, e daneben: heard hard hserd herd, eax sex, teares teres
iThrftnen), balu baelu. Die Ablaute in I sind: gealp, halp, swselt,
baelh balh, warp, caerf carf, ward, feaht faht; III. sseh; IV. lehge
;iache), waxe (wachse). Manche Wdrter schwanken nach 0 ttber und
das deutet auf Dehnung: halde hselde holde, pp. balden holden,
qualm A cwaolm B (Mord) , aid seld old , salde sselde sold ; — chestre ist
schon geschwUcht. — Orm hat (Iberall a bis auf chesstre (Stadt) , aern
;Adler), aerd (Land). — Im Ae. mindern sich die Schwankungen
nach ae und e, a wird fast allgemein: al, alle, halle, walle, falle,
half, femer als Ablaut in I halp help, dalf, gald gold, carf kerf,
warp, fagt faght (fauht PL., die e-Formen hat RG., PL. nur a); sagh
saw, sau, sauh PL. s. Flex. §.21. — e steht selten wie in gerde
R6. 512, 0 in old, bold, holden etc. — Auch im Me. ist a der
gewohnlichere Laut, wie in: alle, halle, ale, fallen, calf, halt, falde,
walde, walke, harpe, arm, harm, harde, sharp, barm. Die Ablaute
in I sind: swall , swale, malt, starf, faught Ch. , fagt, halp, dalf,
karf Wycl. , foughte Man. , gald , worth ward PP. Selten e , wie in
erme (sich erbarmen) Ch. 12246, derne (verborgen), herd (Bart), Mau.
3. etc. — Im Ne. bleibt meistens a, aber verschieden lautend, dun-
kel vor 1 und 11, wie in d,ll , h&U, std.ll, fail, hd,lt, mklt; und ob*
gleich 1 stumm geworden ist, in: w&lk, td.lk; und in: s&w, auch in dem
graphisch abweichenden fought (= f^tt); — reines a vor r: arm, bftrm,
harm, firm, yftrn, hftrp, m&rk, hard, sharp und in W5rtern, in
denen 1 stumm geworden ist, wie: saim, calf, half, auch in laugh,
l&ughter, wo a; zu au geworden ist; — helleres nach e zugeneigtes a:
ax, axle, wax, shall, shadow, und selbst e in to belch, stern, Berk-
shire und mit aus dem Guttural vortretendem i in eight (= at) und
Koch, engl. Grammatik. I. 4
50 Yerlauf des ags. e.
§« 44. bei eintretender Yocall&nge steigert sicb a zu reiuem e-Laute: scale,
shame, ale. Den Gegensatz bildet langes o, das sich festgesetzt hat
in old, bold, fold, hold, wold. Lautlich weicht ab: beard (= herd).
Ags. ea geht nach a zarttck, das im NAgs. kurz bleibt
und daher nach ae und e schwankt oder lang wird and deshalb zu
0 sich neigt. Jener Laut entwickelt sich wie ags. se, indem die consonan-
tischen Einfltt3e auf die Lautung hervortreten and Dehnung a be-
wirkt; o dagegen erh^lt sich.
§« 45« Der ags. Umlaut von a, e, bleibt durchg&ngig bei Orm and meist
auch bei Lag. , bisweilen steht se daneben , das aber nicht als Rttck-
gang zum A-Laut zu nehmen ist, weil das aus i entstandene e die-
selbe Neigung hat: eft seft, serienA herienB (pfltigen) 10030, hete(Hafi)
4042 hseteA hateB 20441, mete 18093 msete 4466, tellen 14 tsellen
12946, nur haengest und haehuen (heben) 11601, aber sellen seollen
31053 und sullen 29057, seggen (sagen) 512 suggen 983. — Im Ae.
und Me. befestigt sich e; belle, hen, fen, men, ende, net, bet,
derien, eft, sweren, bench, mete (Speise), sellen, webbe, letten,
whetten, senden, wenden, scenchen, setten etc. — Auch im Ne. ist
e meist geblieben. Die ^Itere Schreibung denne, henne, fenne, die
schon Smith (1568) fttr falsch erklftrt, da e stumm und die Doppelcon-
sonanz Zeichen fdr Yocalkiirze sei, hat sich vereinfacht zu den, hen,
fen; ferner men, hell, bed, net, better, neb, web, eft, bench, to
drench, to sell, to tell, to quell, step, edge, to wed, to whet, to
set, to send, end; bend steht noch in bendlet, bench neben bank.
Nach a zuriickgegangen sind to bdre, to tame, band, to hate, to
quake, angel, entweder weil ein gleichlautendes Wort daneben lag,
wie : bare (nackt) , tame (zahm) , band (band) , oder weil e sich dehnte und
den bezeichnendern Ausdruck in a fand, oder weil sich die ursprUng-
liche fremde Form aufdrftngte wie: angel. In to lay, to say (far ley,
sey aus lecgan leggen lege leye leie, secgan seggen sege seie), hat sich
a festgesetzt, nicht etwa dem FrU. laeg laeg laei lay entsprungen, son-
dern weil ai, ay die gewfihnlichere Form ftir a ist. — In meat und
to heave (Wycl. mete) mu0 frtlhe Dehnung eingetreten sein und darum
gelangen beide zu gedehntem i-Laute.
Meistens erhait sich kurzer e-Laut, bisweilen hat sich
derselbegedehntundnurseltenistlanger i-Laat eingetreten.
§* 46* ^ Die erste Steigerung von a, ags. ee (gotischem und fries. 6, altn.
und ahd. & entsprechend)/, bleibt bei Orm meist &: mael, heer, bsere,
maere, waepenn, graef, spaecfae, laache, straete, daed, raed, waed; bis-
Yerlauf des ags. oe, se n. A. 51
weilen d wie in sel , efenn , gredig , nedle and sed , und selten wei- §• 46«
teres Schwanken, wie sleep slep slap, dsele del dal. Bei Lag. dage-
gen schwanken se ond e in : sael , baere , Iseche , spaeche , strsete ; ae , e
Qnd a in: dsele und msere; e nnd a in wepen: ae, e, a und ea in
red, siaep und aefen. Ancli die pluralen Ablaute der 2. und 3. Klasse
beharren bei Orm: baerenn, spaekenn, gaefenn, (eten), gaetenn, saetenn,
tradenn, baedenn, cwaej^enn, laeghenn, saeghenn, wftlirend sie bei Lag.
schwanken: stalen, beren, toren, brecon, braken, spaeken, specen, '
^eaen, tpten, geten, freten, seten, to-treden, beden, queden, awreken,
Iseien, isegen. — Ifti Ae. und Me. tritt gewOhnlich e ein: ele, euen,
slepe, speche, ded(e), red(e), strete, dede, deede, nedle, mele. —
Im Ne. ist dies iange e zu gedehntem i-Laute geworden, dessen Be-
zeichnung verschieden ist, mit ee: eel, sleep, leech, speech, greed}',
needle, seed, weed, deed oder mit ea in: read, meal und deal oder
mit e in even(ing), key (y ist erweichtes g in ags. c&ege, altengl.
keye). oder mit ie in bier; kurzes i in riddle (ags. raedels). Langer
e-Laut (a) bleibt in hair, w6re, th^re, strait, grey und kurzer (^) in:
weapon. Hierher scheint auch ags. brser (br4r) zu gehOren, Me.
brere, das sich durch das nachklingende r zu Ne. bri-ar erweiterte.
Der ags. Laut mu6 ursprfinglich gedehnter breiterer
e-Laut gewesen sein, der sich selten in Dehnung erhd,lt
Oder verkttrzt, gew5hnlich zu langem i-Laute wird. Wann
trat dieser ein? s. §. 100. Auffallend sind riddle uud briar.
Die zweite ags. Steigerung 6 erhUlt sich auch im NAgs. bei Lag. §« 47.
und das in to rouwe A roweB 7813 hervortretende u ist durch w ver-
anlaflt; Orm hat nurd in sho, to, flor, blome, dom, don, boo, blod,
fode, god, gode, mod, moder, rode, fot, bro}>er, bosemm. Auch die
Ablaute in der IV. bleiben 6, nur in wessh 1103 und wex 8853 hat
sich e (aus weox) befestigt und bei Lag. steht neben einander weox
and waex, swor und swar, ahof heof haef und heaf, stop und stepen.
— Im Ae. steht o und im Me. o und oo : shoo Gh , schoo shoo Wycl.,
doon, dome doom, boke book, blode blood, gode good, mode mood,
moder, brother. Auch in den Ablauten bleibt o, ausgenommen in alt-
engl. wed, step stap, drewe neben drowe, wex und wax und in
mittelengl. siewe (wahrscheinlich mit erweichtem w) neben slowe und
drewg neben drowe. — Im Ne. ist der Iange o-Laut geblieben in
soft, grove, glove, flSor, to grow, to row, to low. Er ist zu ge-
dehntem U-Laut geworden in shde, td, td dd, cdol, mdor, bldom,
d6om, r5of, br6ok, mdod, rdod, f6ot, sdoth, tdoth, g6ose. Zudnnke-
4*
52 Yerlauf des ags. e und i.
§• 47« lem Laute (= k) ist er geworden in: sought, thought, deren ursprttng-
IJche L£ingen im Ags. (s6hte )76hte) sich bei Orm in sohhte und
|>ohhte verktirzt finden und mit Ausstoduug des Gutturals wieder lang
werden. Einige Wbrter haben die Vocalktirze eintreten laCen und
zwar o-Laut; brothir, mothir, othir, flood, blood, oder u-Laut: book
(= bAk), hook, rook, bosom (= biizum und b6zum). Die Ablaute
s. Flex. §. 28: stood (stAd), forsook, took, shook, drew (dru), slew,
swore, hove.
§. 48. Der ags. Umlaut von 6, ^, schwankt zwar bei Lag. bisweilen
nach SB und schrftnkt sich ein: boc Buch, bsecbokes, fot fet fet
fuoten etc., bleibt aber bei Orm. — Im Ae* und Me: kemeling RG.
583. to deme, to fele, chele, grene, to wepe, to kepe, to seche, fot
fet, te}?, bre)?re, swete, to mete; bei Ch. deme, kene, grene, wepe,
seke, fede, fete, grete, tethe, to mete; feetWycl. Mt. 5, 35. bretheren
und britheren Gen. 9, 22. — Im Ne. ist fttr ^ langer i-Laut einge-
treten in to teem, keen, green, to weep, to seek, to beseech, to
breed, to feed, to heed, to speed, feet, teeth, geese; weary, Auch
brethren war auf dem Wege (nach Wycl.) den i-Laut anzunehmen, die
eingetretene Kttrze aber hat den e-Laut bewahrt. Nur wenige Wor-
ter gehen nach 6 oder dem daraus entspringenden oo zurttck: (ags.
smMe) smdotJi, (ags. c^le) c6ol.
Da die Verkttrzungen den e-Laut haben, wie wept, bred, fed,
brethren, so mu6 auch ags. ^ diesen Laut gedehnt gehabt
haben und e tritt erst spater ein, s. §. 100.
I-Laut.
§* 49« Der einfache i-Laut tritt schon im Ags. in i^ 3 aA.4 3o aus einander.
Organisches ags. i bleibt im NAgs. wie bei Orm in wlite, writt,
shriflte, swifft, child, tritt aber bei Lag. bisweilen nach e tiber: cliff
clef etc. Auch die Schw&chung von a bleibt haupts£lchlich vor m
und n und die bei Lag. eintretenden Schwankungen , wie lim lem
leom , aginnen agunnen, climben clemben, finger fenger, swenchen
swinken etc., verschwinden spftter fast ganzlich (Me. leme Mau. 14)
und i befestigt sich. — Im Ae. mischen sich i und y bei RG. : him,
hym , his hys ys, ring ryng, wind wynd ete. und ebenso im Me. —
Ne. Kurzesi: bit(Bil^), writ, drift, smith und v. a.; gedehnt in shield
(Me« scheeld Man.), Nach zwei Richtungen hin hat i lautlich £in-
bu6e erlitten. 1) Nachfolgendes r trtlbt den Laut und bringt ihn e
nahe: bKrd, birch, girl. 2) Kurzes i wird zum diphthongischen ei
vor -nd: to wind, to bind, to find, behind, hind, kind, blind, mmd,
Verlattf des ags. 6. 53
nur in the wind, lynder, hat sich kurzes i erhalten; ferner vor -Id: §♦ 49.
child, mild, wild; als vocalischer Ersatz fflr conflonantische Verluste:
I (ags.. ic), to lie (licgan), nine (nigon), knight (cniht), night, might,
bright, well in letzteren der Guttural stumm geworden ist; endlich in
shire (anch shtre W. P. J. Sm.), ivy (ags. ifig) und climb. Unregel-
raftBig erseheint die verschiedene Aussprache in den gleichen climb
und limb. Aber sie erklftrt sich daraus, da6 in climb der Auslaut b
organisch ist und sein Yerklingen Lautsteigerung nach sich zog; d^-
gegen in limb ist b erst hinzugeftlgt worden, um die Kttrze zu befes-
tigen. Abweichend veriauft Ags. micel mycel mucel (got. mikils, St.
mah). Lag. muchel muche , 0. mikell ; Ae. muchel muche , Me. meche,
Mau. und moche. Von den beiden a-Schwftchungen hat u ttberwogen
and im Ne. hat sich much befestigt , im Schott. muckle , mickle , meikle.
Die Klirze bewahrt den ursprtinglichen Laut; r trflbt
diesen; mit Dehnung tritt Lautsteigerung ein.
Das aus i_ erwachsene ags. e „unterliegt im NAgs. manchen Schwan- §♦ 50.
kangen : es bleibt in he , me , )?e , spel , beren , sweuen , stefne , bre-
ken, freten; es geht in hi nach i zurttck. Neben e stellt sich eo:
stelen steolen 2353, self seolf 608 und sulf 2135, gefan geouen 28273.
Es stellt sich dem aus a umlautenden e y5llig gleich: deluen dselfen
5813, sceren schseren 14216, eten seten 13456; helm haelm 23979
halm 21141 helm A healm B 23965, awreken 5770 wrapken 7750
wracken 20256 , speken 26329 spsecken 14758 , specken 20880. Einige-
mal stehen sogar beide Schwankungen nach eo und se hin neben einander:
helpen 695 halpen 17991 heolpen 15031 , ebenso gelpen , bernen, wer-
pen etc. Orm behait e bei: stelenn, forr-helenn, berenn, brekenn,
spekenn, scerenn, terenn. — Im Ae. und Me. selten i, wie in bi
and hile altengl. Ps. 16, 9, hile hele Wycl. B Ex. 10, 5. 1 Kgs 3, 17,
gewohnlich e. Das e beginnt sich im Me. vielfach zu veriangern : wee,
yee, thee, breke breek, tere teer, trede treed, wreche wreck Wycl.
pleye Mau. 3, weye 1 und way 4, here 2. — Im Ne. geheu diese
Worter lautlich wenig, graphisch weit aus einander. 1) Kurzer
e-Laut bleibt in well, knell, spell, to swell, helm, to delve, self, to
help, yelp, seldom, to thresh, to fret, yet; h6r, herd; wealth, wea-
ther (ags. w6der Wetter), weather (ags. w^der Widder), leather, to
tread ; to burst (berst Wycl.) , burn (bern aus brenne), run (Me. renne).
Gedehnter Laut ist in to break und to bear. In play, way, rain ist
a ftir e eingetreten, y und i sind erweichte g; (plega pley) play,
(weg wey) way, (regen rein) rain. 2) Gedehntes i steht in: he, me.
54 Verlauf des ags. So.
§ 50. ye; thee, field, to yield, shield, sieve, to speak, to weave, to eat,
to wreak, to steal and in dem dialectischen heal, hele (hehlen).
KUrze bewahrt ursprflngliches e, Dehnung ist meist
mit Lautsteigerung verbunden.
§« 51* Das aus i entstandene ags^€o bleibt selten im NAgs., wie in eorl,
feorme, eornest, heort (Hirsch), heorte (Herz), eotend (Riese). Ge-
w5hnlich verengert es sich 1) zu e und seinen Schwankungen : feole
fele(viele), weole wele (Schatz) , seoluerseluer (Silber), beornen bernen,
cheorl <;hserl (Landmann), keruen (schneiden), swserken (verdunkeln),
sweord swerd , eorde erde earde (Erde) , heouene heuene (Himmel) , seouen
seuen (sieben); — 2) zu o(u): seolke solke (Seide), sweore swure
(Schwfther), weoruld weoreld world, steorre sterre storre (Stern), weorc
were wore. Orm hat eo noch seltner, daftlr und daneben gewohnlich
e; weorlldwerelld, steorne, cherl , georne gerne , werrpenn , berrghenn,
weorrc werrc, swerd, heorrte herrte, eor}>e erj?e, seifn, eornenn er-
nenn. Sutel durch Erweichung des w in ags. sweotol und warr)>enn
anter dem EinfluB des w neben werrpenn. — Im Ae. tritt gewohnlich
e ein: erl, swerd, lerne, hert, herte, leue, clepe (clupe RG. 4719
rufen), heven, werpe; selten o, wie in: work, world, und selbst bis-
weilen in hor (ihr) RG. 10655 u. horn (ihnen) 10651 fttr die gew5hn-
lichen Formen her und hem, wor}>e (werden) 12019. — Auch im Me.
gewfthnlich e: fele,yelwe, selfe, sterre, erle, swerd, hert, herte (Herz),
erthe, cherl, ernest, kerver, sterve, heven hevene, derk, geme,
lerne etc.; neben einander cherle PP. 310, chorl Creed 439, were
werken to werche PP. 511 Mau. wark Cr. 104. to worche Mau.,
werld Cr. 1592. world PP. 7, worthe12, spornen und mournen Wycl.
Manche aber gehen nach i zurftck: silver, milk etc., es mu6 wohl
altes i daneben gelegen haben. — Im Ne. haben sich die Laute sehr
zerstreut: 1) der i-Laut ist geblieben in silver, silk, milk, widow,
frith , birch und erweitert in knight; diese weisen auf erhaltenes i hin.
2) e dat sich festgesetzt in yellow, self, seven, denen churl, earl, ear-
nest, earth und heaven lautlich nahe steht, wd>hrend es sich verdun-
kelt hat in heart, hearth, star, to carve, to starve, dark, hart; —
3) 0 hat sich befestigt in yolk, world, work und sword.
Das frtihe Hervortreten des e im NAgs. erweist dieses als
iiberwiegend in 6o. Dieses e wird in den Eurzen bewahrt
und durch r verdunkelt. Anlautendes w aber wirkt den dunkleren o-Laut.
§« 52* Die erste Steigerung von i , got. ei entsprechend , ist ags^ i Mnd
diese bleibt bei Lag. and Orm, nur in lihht (leicht) 10544 hat sich i
Verlanf des ags. 1 n. k. 55
vcrkflrzt. — Auch im Ae. steht i oder y und im Me. wird Vocallfinge, §• 52*
besonders bei Wycl. und PP. durch Verdoppeluwg des i bezeiohnet:
lif iijfTob. 4, 5, abide abijde Jsa. 28, 10 wif wijf Gen. 3, 20. while
whijie Mt. 5, 25. shyyne Mt. 5, 16 inyis Mause Jud. 14, 12. —
Im Ne. ist die Verdoppelung gewichen, aber fast tlberall hat sich der
gesteigerte I-Laut (= ei) erhalten: while, mile, Ire, iron, wire, lime
time, line, to shine, shrine, swine, knife, to drive, life, to shrive,
wife, like, to abide, bridle, to glide, idle, to ride, side, to slide etc.,
langes i bewahrt free und three , to cleave (kleben) und wreathe ; aul^er
den veralteten sith und swithe haben kurzes i erhalten: stiff, rich,
to nip (hnipan), withy, withe, with, witness, wisdom.
Kflrze und Dehnung bezeichnen offenbar den Laut,
der mit ags. i verbunden war. Die Steigerung zu ei kann erst
spitt eingetreten sein, s. §. 103.
In ags. iw ist i consonantisch geworden: Ne. yew.
Die zweite Steigerung von i , ags. k bleibt selten bei Lag. , wie §» 53.
in ba (beide) , tacning (Zeichen) , wac (schwach) etc. , gew5hnlich neigt
sicb 4 nacb 6 : snau A snowe 6 (Schnee), hal hail hoi (Heil), halie holie
(heilig), bar baer A borB (Eber), hser hor (grau), lare lore (Lehre), sar sa»r
A sor B (Schmerz), ham hom (heim), ban A bonB (Bein), stan ston (Stein),
rapAropB(Tau), agenAoge, owe B (haben), ageneAowe, ogene B (eigen),
brad braed brod (breit) , ad aed oad (od) Eid, clad clod (Kleid) , gast gaest
gost (Geist). Dasselbe Schwanken findet auch im Ablaut der Y statt : scaen
scean A son B , igrap A igrop B und igraep , abad abed A abod B , to glad
glaed A glod B , rad raed A rod B , draf draef drof , smat smaet smot, ras
araes aros. Die Formen mit ae erkiaren sich aus der Neigung des
reinen a zu ae, w^hrend k sich zu 6 hinwendet. Letzteres tritt be-
sonders in B. hervor. Auch andere k, die durch Dehnung aus a
entstanden sind, wie ags. cn^wan, m^van, bl4wan gehen nach o: icnawe,
icnowe, sawe sowe, mawe mowe, ga go. Orm bewahrt durchgftngig
&, auch in dem Ablaute: ran, shan, grap, draf, }>raf, wrat, bat,
abad, snaji, ras, biswac, stac, strac. — Im Ae. bleibt a in den Ps.
an, nane, stane, hali, laverd etc.; auch im Ablaute haben Ps. und
Tr. a: draf, bate, smate, bade, gnade, wS-hrend RG. und PL. 0 ha-
ben: drof, ssrof (shrof), )?rof, smot, abod, rod, ros, agros, nur in
stegh stey setzt sich ein hellerer Laut, auch noch bei Wycl. steig
Mt. 3, 16. — Im Me. macht sich fast flberall ftlr ags. k, woher es
auch stammt, o geltend, dessen Lange meist entweder durch stummes
e hinter einfacher Gonsonanz im Auslaute , oder durch 00 bezeichnet
56 Verlauf des ags. se.
§* 53* wird: on oon one (ein), none noon, bone boon, stone stoon, boor
(Eber), owen, clothe clooth, oke, too (Zehe), goost gost; auch in den
Ablauten: schoon schon, droof drove, stroof strove, smoot smote,
wroot wrote etc. Ch. hat gewdhnlich o, Wycl. und Man. beide Be-
zeichnungen. Ferner bei Wycl. growe, blowe, knowe, crowe, sowe
und sewe, throwe. Neben ogt noqjt tritt nougt ought nonghte Man.
4. aught naught PP. — Im Ne. bleibt auch meistens der lange o-Laut,
freilich in verschiedener Schreibung: holy, sore, home, bone, stone,
rope, token, cloth, ghost; roe, toe, foe, woe; to blow, to crow, to
sow, to throw, to know, to mow, snow, soul, own; oar, boar, hoar,
foam, loan, loaf, soap, oak, toad, oat, boat, goat, oath; in hot hat
sich o verkttrzt. — In wrath und wroth stehen noch beide Laute neben
einander; den dunkein a-Laut ik) hat in Folge des verstummten Gut-
turals angenommen ought und nought oder be6er aught und naught;
kurz ist black. — Der Vorschlag , den one jetzt hat (= won) , ist erst
im Ne. eingetreten und das Wortspiel von on und one Sh. TG. 2, I
la0t auf damals gleiche Aussprache schlie6en; my gloves are on —
why, then this may be yours, for this is but one. — Das lat. pavo,
angels. piLva lautet noch bei Man. 5 poo-cock neben pe-coke 20,
Ne. pea-cock.
Der Uebergang des a in 6 beginnt schon im NAgs, und nimmt
mehr und mehr zu. Das Schottische hat noch haly, sare sair, hame,
bane bain, stane, rape, gaist ghaist, tae, fae, wae; blaw, craw, saw,
thraw, maw, snaw, saul, faem, laif, saip etc.
§. 54. ^}^ MS? fiB» welche far got. ai, ahd. ei eingetreten sind/^chwan-
ken bei Lag., wie die sb der a-Laute: sae see, hap|7en, dselen delen,
maenen menen, braede brede, ilaesten ilesten ilasten etc.; auffallender
ist die Verschiedenheit bei Orm: sa? (See), haete (Hitze), h8B}>enn
(Haide), flaBSC (Fleisch), ahhte (Besitz), menenn (meinen), leden (lei-
ten). — Im Ae. und Me. tritt <gew6hnlich e, ee ein: see se,
delen deelen, menen, brede, flehs fleisch Wycl. Gen. 2, 23. fleish
Creed 449, lede Man. — Im Ne. haben gedehnten i-Laut: to deal,
to mean, to lead, heat, heathen; kurzeu e-Laut flesh und gedehnten
lady, bait, swain, hail (neben whole).
Diese Bildungen theilen also nicht mit k die gleiche Entwicklung,
obgleich sie in gleichem Lautverh3.Itnisse zum Gotisehen stehen. Yielmehr
verlaufen sie wie die eigentlichen ae, die erste Steigerung von a.
§• 55* £in drittes ags. ae ist der Umlaut von k: stkn staenig staenen
(steinigsteinem)./ Dieses schwankt bei Lag. in gewohnter Weise : haelen
Verlaaf des ags. u. 57
helen, laeren leren, claene dene, imaene imene, laefdi lafdi lefdi. Auch §• 55*
beiOrm setzen sich verschiedene Laate fest: haelenn, laBrenn, taecenn,
imaen, whaete; an (aber Adv. eeness, und doch naness) anig, stanenn
attri^, laffdig; clene und doch clsenness. — Im Ae. und Me. setzt
sich e and ee fest: teche Man. clene dense 14. whete 18 bis anf
any eny and lady. — Im Ne. steht gewdhnlich gedehnter i-Laut in
den W5rtern, deren Stamm nicht vorliegt: to heal, teach, mean,
vheat, clean; aber any und lady. Hat sich der Stamm erhalten,
dann folgt auch die Ableitung demselben: stone stony, foam foamy.
Die drei ags. & verlaufen in gleicher Weise.
U-Laut.
Die ursprtlnglichen , ^ie die dnrch SchwUchung aus a entstan- §• 56*
denen entwickeln sich auf gleiche Weise. / Sie bleiben zum Theil bei
Laq. wiein: sum, )>anre, snnne, tunge, grand, mund (Schutz), under,
sande (gesund)* sunder, wulf, sculdre A scoldre B, duged (Kraft) ; oft aber
tritt 0 und selten ou auf: frame forme (Anfang), gume gome, inume
inomen, slumen slommen, sumer somer, dumbe dombe, sune sone
(Sohn), nonne nonne, fuUe foUe, dure dore, wurm worm, burh borh,
fogeifogel, dust A doust B 27646. Der plurale Ablaut in I, ist manch-
mal durch o verdrftngt und noch 5fter \m Particip s. Flex. §. 10.
Orm behalt gew6hnlich u, auch im Ablaut; minenn ftir munenn rtlhrt
von altn. minnir, )>irstenn fdr )>yrstenn, veranla^t auch )>]rst )>ri8st
far |)urst. — Im Ae. mindert sich u , o und ou werden gew6hnlicher:
sum som, ful fol, dure dore, burgh borgh bourgh. — Im Me. steht
n, wie in: ful, under, hungre, to cursen, culvre, shuldre schuldre
nndscholdre Mau., hunten, dust, lust; o: dore, worm, wonder, note,
nonne, oder o und u: sane sone (Sohn), sunne sonne (Sonne), same,
some und threst (Durst) Mau. 21. — Ne. Dieser Wechsel von u und o
erklart die jetzige Lautung des nahe an o liegenden u: to slumber,
dumb, sammer, dun, siin, tun, thunder, sandry, under, hunger, turf,
ciirse, up, ciip, buck, stud, nut, dust, lust, tiisk, und nur sehr sel-
ten ist reines ti geblieben in wolf, wool und wound. Jenem Laute
schlieBen sich die Worter mit o an: some, son, tongue, wonder. —
Dehnnng des o-Lantes ist in: door, shoulder und to mourn eingetre-
ten ; Lautverst&rkung (= an) wie bei ags. t in grdilUid , h5i!ind , sdiind,
found; boiknd, wdClnd (wand). Thirst ist far thurst eingetreten, lautet
ihm abrigens gleich.
Selten ist der reine Laut geblieben, meist hat er sich za a ge-
58 Verlauf des ags. n , o , y.
if* 56* trtlbt, bisweilen za reinem o gedehnt. Die Lautsteigerung an er-
wttchst iiach Wycl. aus gedehntem o, s. Flex. 13.
§. 57. Die ags. u, welche unter dem Einflufie eines w filr i eingetreten
sind, bleiben entweder und schwankeii bei Lag. nach o: wnde wode,
fdlluht A folloht B, camen comen, hwulcheA wocheB, huge heowe (Farbe),
swilc swulc swlc sulch soch, swure sweore (Hals), suster soster
(Schwester), })us })os; oder sie treten nach i zur&ck: wike (Woche),
widewe, wiht, quike, twien (zweimal). EbensoOrm: wuke, wude, fiillht-
nenn, cumenn, susster, })us8; widdwe, wihht, cwicc, whillc, twiggess,
swillc. — Iin Ae. und Me. dauert das Schwanken fort: woke wuke
wyke Creed 25, wude wode wood, to cume to come, whilk wuch
wich, swilk sulk such etc., bis sich im Ne. befestigen: wood, to
come, which (schott. whilk), hue, such, sister, thus, week, widow,
Wight, quick, twice.
§» 58. Das aus^u hervorgegangene ags. o/erhftlt sich im NAgs. und be-
ginnt im Ae. in einzelnen Wortern, wie es scheint, Dehnung zuzn-
la6en, wie bei RG. ifogte ifought, die im Me. durch foogte fougten
fought, throte, cole, fole au6er Zweifel gestellt werden. — Im Ne.
bleibt gewohnlich o wie in hol'low, mor'row, sor'row, oft, drop, to
hop, God, bottom, lot; for-lorn , for , fOrmer, st6rm, horn, hOrse, shdrt,
north; stoln, swollen, holm, gold, mold, holt, open, over, broken;
foal, coal, throat, board, hoard; bow (Bogen), flown. In bought ist
frttheres o gedehnt und verdunkelt (= k) und in should und would
erhellt (= A).
Kttrze und Dehnung weisen auf einen Laut zurtick.
§• 59. Ags.j^ ist der Umlaut von^u-^und da letzteres oft zu o wird, so
erscheint y auch neben diesem : gold gylden. — Im NAgs. hfirt der
Umlaut auf Lag. Iftfit entweder u wieder eintreten, wie in buri
(Burg), brune (Brand), cun, dune, sunne (Sttnde), bume, wust, burdene,
umbe, J>unchen, munster, ufele, ufere, Intel, brugge, rugge, cussen.
custe , lusten und dies nach o tlbergehen : fulien folien folgeh , )>ur]ud A
i)>orlod B (durchstochen) , wurhte A worhte B (Arbeiter) , cume come (An-
kunft ; Oder er behftlt den Laut in i bei : birle (Muudschenk) , king , bisne
bysne (Beispiel), drihten, chirche cherche. Manchmal stehen sogar u
und i neben einander: wunne winne (Freude) , gulden gilden (golden),
cuchene A kichene B (Kache) , bisi A busi B (gesch&ftig) , bnggen A
biggen B (kanfen). Orm hat gewohnlich i : birrless , kirke , king , sinne.
wirrhte, mirr)>ren, ifell, biggen etc. und daneben dnhhtig und goldenn
y kommt bei ihm oft in fremden Namen vor und i v511ig entsprechend :
Verlauf des ags. y, (k. 59
Ananyas, Helyas, Herodyas Herodias, Kayfass, Moysaes, Yturea, Za- §• 59*
cariass Zacaryass Zagarige Zagarie. — Im Ae. stehen RG. und PL.
in gleichem Yerhaltnisse , wie Lag. and Orm; jener hat a and oft y
daneben , dieser i und selten y : churche chyrche , kun kyn , sanne
synue, munster mynster, uuel, Intel, bragge, rngge, putte (Grube)
RG.; kirke, litel, bigge, brigge, list, bine (begraben), mylne (Mtthle),
mynster PL. Der Mischung von a und y bier ist es wohl zazusehrei-
ben, da0 auch andere u sich neben i stellen, wie dide dude RG.
6368, salue 7437, )>ulke 9909. Bei Brutons 4882 neben Britones
1296 und Bretons liefie sich ans Normannische denken. Auslauten-
des ie wird oft durch y ersetzt. — Im Me. dauert die Mischung fort,
doch aberwiegt i : mill millere , king , kin , din , wright , brigge, biggen
bie bye Mau. , litel lytel , kisse kysse , bury birie Tob. 4 , 5. burie
Man. 4, byrie Creed 1608; besy Oh. Mau. bisi, yuel, Gen. 19, 19
eville Man. pr. — Im Ne. hat sich i befestigt in: mill, kin, king,
din, sm, to. thirst, methmks, minster, kitchen, little, bridge, ridge,
midge, kiss, and klingt fort in busy (= bisy) , evil und beadle; u
in -bury, to bury (=bery), chtlrch, bttrthen, fttrther, mttrder. Beide
Lautzeichen stehen noch neben einander in mirk mUrky, to list lust.
Gesteigerter i-Laut (= ei) ist in mind und lie eingetreten. Woolen,
golden und hornen werden von ihren Substantiven wool (= wAl),
gold und horn getragen. — Umlantendes y gibt es also nicht, das
jetzt noch gebr^uchliche ist, abgesehen von Fremdw5rtern , nichts als
Schlu6-i, wie in to fly, why, oder (fttr -ig) in ivy (ags. ifig) , twenty
(ags. twSntig), heavy (ags. hefig), sorry (ags. sS^rig), oder in-ly (fttr
like): wdrldly. Der alte Umlaut ist meist in das &hnlich
klingende i oder in den Grundvocal ttbergegangen.
Im Ags. treten gedehnte ti zahlreich auf, kurzen gotischen u §. 60.
entsprechend. / Neben diese laCt Lag. A. bisweilen, B. oft ou treten:
ha hott, nu nou, ful A foule B, ^u )>on, ure oure, tun toun, mud A mou)>eB,
us ous.' Orm behSrlt u, und bezeichnet es durch einfache Gonsonanz
alsgedehnt: ful, bure, sur, ure, rum, dun, run, tun, bughenn, bru-
kenn, cludess (Httgel), lutenn (sich beugen), ut, but und butt, hus,
))usennde etc., aber uss und ruhh 9211. — Im Ae. und Me. befesti-
gen sich o u and o w « und u oder o scheinen nur zu stehen , um Yo-
calkttrze zu bezeichnen , wie us, bute RG. 622 bote PL. 1478 , otemoste
RG. 11595 , rowe, he cude Gh. etc. — Im Ne. bleibt gedehnter u-Laut in
twd, r6om, to brook (6), mflle, rune (d), couth in uncouth; in could
isC^der Laut kurz. G^steigert zu au ist er in c6^, hdw, ndw, brdwn.
1
60 Verlauf des ags* y, eo.
§. 60. down, town, 6wl, s6w, bow, b5wer, shower, th5A, fdW, sdAr, dAr,
Idtkd, shrddd, o^t, hdiise, Idiise, moOlse, thOiisand, maOlth , sotkth.
Kurz und nach o geneigt Ut er in )>unib, bumper (ags. btkme), but,
to sack, us, utmost, hiisbond, rough, southern, und voiles o in
to lock.
Der ursprttngliche Laut liegt in den erstern Wortern
vor: Lautsteigeruug ist wohl spftter und Yerktlrzung frflher einge-
treten, da die Laute mit eigentlichen ags. u gleichen Klang haben.
§• 61. Der ags. Umlaut von ii, y, schwindet ebenfalls im NAgs. LaQ.
Iftl3t den Laut nach u zurOcktreten : rumen, brude, hade, scruden,
utemaeste, ade, fusen, wahrend Orm den nHheren t-Laut eintreten
IftBt, wie brid, shridenn, hidenn, fir. — Im Ae. dauert dies Sch wan-
ken fort wie hyde und hude, fyl ful, ryme rume, for fyr fore foyr.
RG. brid bride brud, kie PL. 596. So auch im Me. — Im Ne. hat
man zwei Laute zu erwarten, i- und u-Laut. Jener steht gesteigert
in bride , to hide , to defile (fylan) , mire , fire , hide , mice , lice ; verkttrzt
in fist, to wish und -hithe Gestade Hafen, Rotherhithe, Lambhithe
Lambeth. Gesteigerter u-Laut (= au) steht in shrdiid, f6Al; gedehn-
tes u in to r6om rtthrt wohl vom Substantiv her und ags. ryman
wtlrde eher neuengl. to roam umherschweifen entsprechen; karzes u
in to blush.
Die Entwicklung muB, da y entweder 1 oder A wird,
mit letzteren zusammenfallen.
§. 62» Die erste Steigerung von u ist im Ags. e o (Grimm e 6). '' Dies
hat Lag. noch sehr oft: )?eof, deop deap, feond, seoc, beoden, soeo-
ten , cheosen , breost , cleovien ; oder neben eo auch e : fleo fle , deor
der (Thier), leof lef; oder eo, eou, eu; J^eowe, eow, feour, neowe,
treowe, reowe, })eow, deor dur (Thlire). Orm hat selten eo wie reo-
wenn (reuen), J)eoww (Diener), sondern gew6hnlich e neben e o : treowwess
treos tres , neow new , wheol whel , deor der (Thier) , deore dere (theuer),
leom lem (Licht), deofell defell, leof lef, deop dep, beodenn bedenn,
leode lede, seoc sec; e allein in cnewwe (Knie), cbewwenn (kauen),
leghenn (Ittgen), chesenn (wahlen), forlesenn (verlieren), brest (Brust) ; eow
wird auch guw. — Das Ae. hat selten eo wie in heo, eode, deol,
weoles RMer RG. 8605; vielmehr ttberwiegt der eine oder der an-
dere Laut. Daher steht e in tre, kne, yj>e (gedeihen), fle, rewe, leue,
deuele, crepe etc.; e,a oder o inloute, lese und lose; forlese forlose,
loke (verschlieeen) , abuye RG. 2256 abowe 1766 , und i in lie PL. 7039.
— Im Me. verschwinden eo and es bleibt entweder e, wie in tree,
Yerlauf des ags. eo. Q]
kne, newe, dere, )>e, sekeCsiech), thefe, preest, leue, meede, frend, §• 62*
fend feend Mau. 8, fend 14, breeste 8, derthe 5, dere, meke, to .
lese Ch. 4439. to chese 6480 , to shete 3926 , oder oa : foare (ferthe
PP. 13551), youth, to loute, to brouke; und to lie. — Die beiden
Laate bleiben auch im AUgemeinen im Ne. Der i-Laat steht gedehnt
in knee, tree, to flee, to thee, wheel, meek, deer, to creep, deep,
to reek, reed, to fleet, to seethe, dear (Sh. Momms. 4, 2 auch deer),
to reave, thief, lief, fiend, priest; sick und grit (neben groats) ha
ben i verktlrzt und der e-Laut ist geblieben in friend, devil und
breast. Gedehntes u dagegen befestigt sich in to Idse , to chdose , to
sh6ot, yduth, to chew, new, trAe und to rfte. Zu o geworden in to
smoke, to sow (sew) und four. — To lie und fly erklftren sich aus
erweichtem Guttural s. G.
Ganz eigenthiimlich verlaufen eow und eower. Lag. hat noch
gewdhnlich eow eoure, daneben aber auch geow, letzteres durch den
Xomin. ge veranla0t. Orm dagegen hat e zum Consonanten werden
laBen: guw, gure. Im Ae. bleibt es gou gour oder g wird mit y,
yh wiedergegeben : you yhou. Me. you und yow , gou gow , youre,
Xe. you, your.
Da eo schon im NAgs. vielfach auf e zurttckgeht, letzteres sich
mehr und mehr ausbreitet und o unter dem Einflu6 eines nachfolgen-
den w zu 6 sich dehnt , wenn man in letzterem nicht vielmehr ein
vocalisiertes w sehen will, so darf man wohl annehmen, da0 ags. eo
gleichmftBig, und nicht e,6 gesprochen wurde. Ber erste Vocal
fiberwog, ward gedehnt und entwickelte sich wie 6.
Der Reduplicationsvocal (oder der Ablaut bei den reduplicieren- §• ^3.
den) verl&uft in folgender Weise. Lag. hat: feollen fullen fellen , heold
held huld, unfeold, walde welde, weolke, feng, heong heng, leop
leoup leup lep , weop wep , forheow A hew B , greow greu , sl»p A sleap B,
bleou bleu A blewctB , icneow cnew cneou , seow A sew B , meow A mew B,
)>reoQ A )>reu B. Orm hat fast nur e: fell, held, feng, henng, het, laec,
let, cnew cneow. — Auch im Ae. fast nur e; fel, held huld RG.
7722, aueng auong 7743, slep, het, dred, grew, knew, blewe, sen,
|)rea. Ebenso im Me. felle , held, heeld, welke, lepe leep, beet, sleep,
leet let, dred, heew, grew, blewe, knew, crew, sew, threw. Die Erweichung
des w scheint im NAgs. schon begonnen zu haben. — Im Ne. steht daher
ein fell, held, leapt, wep-t, slep-t, let; u in blew, knew, threw; also
steht tlberall e, das nur erweichtem w gewichen ist. Der
Heduplicationsvocal mag daher eo (go), nicht e6 gewesen sein.
^2 Verlauf des ags. eft. .
§.64* Die zweite Steigerung-^ e§t/ die Lag. mit se nach a und e
. schwankend, wiedergibt: Orm hat®, selten 6, f*we (wenige), ae (FluB),
daw (Thau), haewen (hauen), shaewenn (zeigen), 8ere(0hr), sunnebcem (Son-
nenstrahl), r«in (Schrei), S8em(Saum), strsem (Strom), tapm(Naclikomme),
l8en(Lohn), d8ef(taub), h8efedd(Haupt), lief (Laub), r#fenn (rauben), h#p
(Haufen), ItBpenn (laufeu), st8ep.(steil), breed (Brot), sedig (reich), aBj>e(leicht),
aest (Osten). — Im Ae. kommt selten ea vor, wie in gleam, eam PL.,
RG. hat e und ebenso ira Me. Ch. e ; streme , ere , depe , hepe , chepe,
defe , cheke , eke , leke , brede. Wycl. hat oft ee : need , breed , reed etc.
Mau. seme 2, bene 14, ere 19, chepe 19, leve 5, heved heed 2,
leed lede Blei 2, reeds rede 4, bred 3, ded 2, dethe 1, Estre 3.
— Im Ne. gehen die Laute sehr auseinander: 1) dunkler a-Laut steht
in to chftw, rftw und g&wk, also vor w, wfthrend dieses hinter e er-
weicht ist und e verschlungen hat, so da& u-Laut eingetreten ist in
dew few und to hew ; in to chew und chAw liegen beide Formen ne-
ben einander. 2) Gew5hnlich aber ist gedehnter i-Laut eingetreten,
der Auslftufer des ags. S: ear, beam, steam, stream, seam, team,
bean , heap , to leap , beacon , to beat , east , easter , steep , cheek,
leek, reek, need, eke. Kurzes e steht in deaf, head, bread, dead,
lead, death und red. Durch Erweichung des g zu i ist eye (= ei),
height (he^hdo) , und to die £S,rben (ags. de^gian) eingetreten. to shew
ist zu show geworden. — Mannigfaltige Formen hat ags. )?e&h. Lag.
J>aeh }>ah J>aih J>eih J>eh (J>oh), Orm }>ohh J>ehh, RG. }>egh }>ei, )>ogh,
PL. j^awg, ))of. Me. tho though. Ne. though.
Ags. eft trtibt sich zu se und dies verlftuft wie die ur-
sprttnglichen se, wenn nicht consonantische EinwirkungenstattfindeD.
%, 65* Den Ablaut in der YL eft gibt Lag. auch mit ae und den daran
liegenden a und e wieder: sc»f scef scaf, claef , chses, laec A loc B, ssec A
soc B , forbaed , -bad , -bed , r«s to-ras , laes les , baeh bah beh , laph
leh, flah fleah ileh, flseh flah fleih flei. Orm stets se: cldef, bilffif,
rsew, flfiet, forbaed, chses , forlaes, baeh, laeh, flaeh, flaeh. Im Ae. er-
halten diese e: to-clef, schet, flet, bed, ches, les, frese, flegh, flew
fley; belac scheint zur V. ttbergetreten zu sein. — Im Me. meist noch
e: cleef, brew, iorbeed, sethe, schete, fleet, chees, frees, lees, leigh,
fleig flew, fleig. — Im Ne. bleibt e in clef-t, fled; in flew ist w Vo-
cal geworden; for-bade ist durch Yerinischung mit to bid entstanden.
Woher aber kdmmt o, das man im Pr^sens eher als ira Pr&teritum
zu erwarten hat, wie in shot, chose, lost, froze, sod?
Uebersichtlicher Verlauf.
63
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§. 66.
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§-
Verlauf der Laatzeichen and der Laute. 65
Betrachtet man zanllchst den Verlauf der Lautzeichen, so ent- §• 67.
wickeln sich diese, wenn man von Lagamon, der offenbar sich ab-
mtlht, den Laut genau zu bezeichnen, ziemlich regelm&0ig durch das
NAgs., Ae. und Me. Erst im Ne. tritt allmfthlich eine groBe Ver-
wirrung ein. In einem Zeichen Iftuft eine groBe Anzahl frflherer
Zeicheii aus. Als Beleg ftthren wir neuenglisches e an. Dies steht
t) far ags. Umlaut e: hell, hen, bed.
2) for ags. 6: he, me; well, helm, to thresh.
3) ftu* ags. i in desk (disc), sheriff.
4) far ags. 6o: yel'low, sev'en, herd.
5) fiir ags. y; e'vil, fledge.
6) f&r ags. ss: egg, guest.
7) far ags. ea: -ches'ter, stfirn, to belch.
8) far ags. k in em'met (4-msete).
9) fttr ags. &: th^re, 6re, e'vening, flesh, let.
10) far ags. 6: to reck, to bless.
1 1) f&r ags. eo (e6) • dev'il, theft.
12) f^r ags. e&: red.
13) fttr ags. 6 in Wed'nesday, wel'kin.
Fttgt man dazu noch altfrz. e, a, ei, ai, ie, i und neufranz.
oi und u, wie in repent (afrz. repentir), merchant (marcheant), vessel
(iat. vascellum, afrz. vaissel veissel vascel vessel), sketch (esquisse),
perry (frz. poir6) und ferret (frz. furet), so begegnen sich in e nicht
weniger als 21 Vocale. — Besonders hftufen sich seit dem Me. die
Vocale. Wycl. hat aa, ee, ij, oo; au, aw, ai ay, ei ey, ie, oi oy,
ott, ow und diese mehren sich noch im Ne., s. Neuenglisches Laut-
system.
Mit gr6Berer Strenge entwickelt sich die Lautung, von den con- §» 68.
sonantischen Einwirkungen abgesehen.
1) Ags. i bleibt i: )>icce thick, singan to sing; Ags. g bleibt e:
swellan to swell, w61 wel. Ags. e bleibt e: den den, net, better;
Ags. 0 bleibt o: song, strong; drop, God. Man darf daher wohl an-
nehmen, daB auch in a ags. se enthalten ist, ags. glsed ne. glad. Die
KUrzen haben somit ihre Lautung behalten bis auf u, das
durch franzdsischen EinfluB getrttbt worden ist, aber noch in ein-
zelnen WOrtem den ursprllnglichen Laut zeigt.
2) Es muB daher auch den Lftngen nrsprtinglich derselbe Laut
zugekommen sein, nattirlich gedehnt, und dieser Laut erhmt sich,
wenn die Lftnge sich verkttrzt hat: daher wird ags. ib zu >e in dead,
Koeh, esgl. Grammatik. I. 5
56 Verlauf der Laute.
§♦ 68» weap'on, flesh; ags. 6 zu o in brother, mother, other, blood und
flood; ags. ^ zu e in brethren; ags. t zu i in sith, stiff, rich, nip, withe
withy, witness, wisdom; ags. e4, das im NAgs. zu vq und im Ae. zu
6 geworden ist, zu e: deaf, head, bread, red; ags. <l zu u: thumb,
but, suck, us, rough, southern.
3) Die Brechungen ea und go, die wieder zu einem kurzen
Vocale zusammenflieBen , behalten dessen Laut: ea wird zu a: ags. eax
ne. ax, sceal shall; eo wird zu e: eorl 6arl, heofon heav'en, ceorl
chiirl (= e), seofon seven.
Ebenso vereinfacht sich der Reduplicationsvocal eo und der
Diphthong eo (got, iu) zu e und bewahren den Laut desselben^: feoll
fell, heold held, weop wep-t, hleop leapt; deoful dev'il, J>eofd theft.
4) Die Langen dagegen bewahren selten ihre Laute unverandert;
wie ags. se in hair und strait, ags. 6 in soft, glove, grove, to
grow; ags. A in rdom, uncduth. Gew5hnlich steigt oder steigert
sich der Ton.
• Derselbe steigt und ags. k wird zu 6 : bftn bone , g&st ghost,
rd.h roe, bl4wan to blow, s4wel soul, kr oar; ags. 6 wird zu neuengl.
6 : sc6 sh6e , ddn to d6 , d6m ddom ; ags. 6 wird zu e : d^man deem,
gr^ne green , f^dan feed , cw^n queen ; und da ags. e k und se auch zu
altengl. e werden, so werden beide ebenfalls zu e: stred,m stream,
ste&p steep, hleftpan to leap, ekv ear; ael eel, beer bter, Isece leech,
dselan to deal.
Lautsteigerung tritt ein und ags. i wird zu ei (i), hwtl while,
wlr wire. Urn lime, Uh line, wlf wife; ags. A wird zu au (6 A): nii
nOw, bft th5A, scftr shower, sAr s5iir, tAn t6wn.
5) Kurze Vocale mit einfacher Consonanz oder mit Liquida und
Muta im Auslaut werden lang. Der eintretende Laut hSngt dann
hauptsachlich von der Zeit ab, wann die Dehnung eingetreten ist.
So dehnt sich ags. ae, a oder ea frtther zu k und geht mit diesem nach
6: stt'i, Lag. stal, Wycl. staal, Ne. stole; healdan Lag. halden und
holden, Ne. to hold; eald old, beald bold; w6 Ne. we; bihdan Ne.
to bind. Ags. o wird mittelengl. oo und das steigert sich im Ne.
zu 5A: fand fond foond found. Es tritt dann die Dehnung dem Vocale
zur Seite, der ihr gleicht und hat mit diesem gleichen Verlauf. Spa-
tere Dehnung dagegen bleibt im Laute: hra&fn, Me. raven Ne. ra-ven,
• tam Ne. tame, brgcan Ne. to break; wice Ne. week, fild fgld Ne.
field, duru dore Ne. door, sculdor Ne. shoulder.
Gonsonantische EHnwirkung auf den Laut 67
Aettdere Einwirknngen.
AuSer der Quantitat wirkt noch Anderes auf die Lautung der §* 69*
Vocale ein.
A. Die begleitenden Consonanten w, h (ch), 1, r.
1) Die Spirans w verdankelt schon im Ags. den nachfolgenden
hellen i-Laut s. §. 34.
Dieselbe Erafit flbt es auch sp&ter, obgleich nicht in derselben
Weise, im Anlaate, und ags. a ae, nnd ea werden neuengl. & Oder o:
wan (won, ags. wan), want (k und 6, ags. wana), wash (o, ags. was-
can), was (woz, ags. wses), w&ter (ags. wa&ter); wArm (ags. wearm),
w&rn (wearnjan), w&rt (ags. weart). In ags. eo erlangt o durch w das
Uebergewicht , wenn man nicht eine dunklere Fftrbung des e dnrch w
annehmen will: ags. weorold ae. werld ne. world (Q), ags. sweord ae.
swcrd ne. sword.
In- und auslautend wirkt es sehr verschieden.
Hinter ags. k, das regelmftfiig nach o yerl&uft, hat es alle Schwan-
knngen fern gehalten und ags. bl&we, cnAwe, crftwe, s&we, mkwe,
prkwe, in d^ien bei Orm k bleibt, bei Lag. aber schon o wird, be-
halten dies unverftndert in ne. to blow, know, crow, sow, mow,
throw. Hinter der Lftnge ist w stumm geworden.
Kurzes a dagegen dehnt sich und wird ne. k: ags. )>awan ne. to
th&w, ags. straw streaw streow ne. str&w, ags. clawu ne. cl&w. Hin-
ter der Lan^e verstummt es» Eben so, wenn es far g (h) eingetreten
ist, wie in m4w, l&w, to drd,w, s&w (S&ge), h4w-thom, 84w (sah).
Hinter dem Reduplicationsvocal eo, der sich bei Orm zu e ver-
engt, vocalisiert w, oder, wenn man auf die Formen bei Lag. beson-
deres Gewicht legen will, so mu6 man annehmen, dad u aus w her-
?ortritt and hinter diesem w ab&llt, ganz wie im ahd. niwi niuwe,
nhd. neu. Ags. cneow, Lag. cneow cneou cnew, Orm cneow cnew,
RG. knew kneu, Wycl. knew kneg (im Wechsel mit w) kneew, ne.
knew. Ebenso ags. greow, bleow, creow, ^reow, meow, seow; ne.
grew (6), crew, threw, blew; mew und sew sind nur noch dialectisch
and verdr&ngt durch mowed und s5wed.
Ebenso hinter eo (e6 got. iu), wie ags. breowe ae. brewe ne.
brew, ceowjan chewe chew; auch hinter eo Sown ewe.
Auch hinter i and t, wie ags. niwe niowe neowe. Lag. niwe
neowe neouwe (neuwe, newe), Orm neow new, ne. new. — Ags. hiw
hiow heow hio heo^ Lag. heowe heawe hnge (euhe) hewe, Orm
beowe hewe hew, ae hewe hue, ne. hue. — stt-ward (von altn. stia
5*
(}g Ckmsonantische Einwirkang anf den Laut.
§• 69, Werk steowien to administer [Lag.] oder ags. stig Weg), Lag. sti-
ward ae. and ne. steward.
Sogar hinter ek vocalisiert es, nachdem ek sich za e verengert
hat, wie ags. he&we, Lag. haeuwe hewe, Orm haewe, ae. me. hewe,
ne. hew. Auch hier tritt bei Lag. u aus w hervor. — Ebenso ags.
streftwjan, deftw, fe&we, scre&we, sce&wjan, die im Ne. lanten: (strew
and) strow (letzteres ist eigentlich die Form, die k erwarten Ift^t),
dew, few, shrew-mouse, (shew and) show. — Ebenso, wenn es mit g
im Plar. wechselnd in den Sing, vordringt: ags. Prftt; fle&h, PL flagon;
Lag. flseh fleh, Orm flseh, RG. flegh, Wycl. fleig flewen, neuengl.
flew(a).
9. 70. 2) Nach der Einwirkang, die h im Ags. in der Brechung des i
za eo zeigt, sollte man erwarten, dafi es, aas tiefer Kehle gesprochen,
den Vocal verdunkelt,. aber das findet nur statt da, wo es mit w
wechselt. Seine Wirknng ist fast eine entgegengesetzte , dean es er-
weicht za g and i Oder f&Ut ab; es erhellt daher den Vocal. So eo
and e4: ags. ^edh, Lag. )>ews (w vocalischP), Orm ^eh ^e, RG-. \>y
5054, Maa. thye 16 and thighe 18 ^ ne. thigh (Schenkel). — Ags.
hefth h6h (hoch), Lag. hah haeh heh haege hege heih hey, Orm heh,
RG. hei hye, Ne. high. Ebenso ags. ne4h neue. nigh. Hierdarch erkl&ren
sich aach die schwankenden Formen, in die ags. seah sich verlauft,
wie Lag. sah s^h seh sseih seih, Orm sahh, alte. sei iseigh RG.,
sagh saah saw, Me. saw sawg sag saeg saie seg seie sig Wycl., saghe
saaghe Maa. , Ne. s&w. Die dankein Laute sind entweder dialec-
tisch Oder darch w bewirkt, die hellen durch enveichendes h.
§.71* Da 1 11 im Ags. die Brechung des i zu eo bewirkt, so darf man
vermuthen , da6 es aaf den Vocal verdunkelnd einwirkt. Dies zeigt
sich aber ohne Zweifel nur bei ea, das nach a zarllckgeht. Unter
dem Einflafi des 1 werden schon bei Lag. manche a-Laate zu 0, andere
erhalten sich nicht nor, wie die ags. sealm , cealf, healf, hleahhan,
die noch im Ne. & haben : psalm , calf, half, to laugh , sondern manche
werden sogar zu neuengl. k wie ags. eal, healle, steal, feali, healt,
mealt etc. neuengl. &11, h&ll, st411, fkll, hklt, mklt.
§. 72. 3) Gr56er ist die Einwirkung des r, das ebenfoils im Ags.
Brechung bewirkt.
Es erhftlt nicht nur in a aus ags. ea den reinen italienischen
Laut, wie in neuengl. Urm, b&rm, h&rm, h&rp, roftrk, h&rd, sondern
bringt aach ags. eo, altengl. e diesen Laut, wie ags. steorre, alte.
sterre, nene. st&r; ceorfe kerve cftrve, steorfe sterve stftrve, heorde
Gonsonantische Einwirkung auf den Laut. 59
herthe heftrth, heorte herte heart, heort hert hftrt. — 0 wird dunk- §. 72.
lev wie in 6r, nor, oder es trtlbt sich wie word (fl).
Die Yocale i, e, u trflbt r, so da0 sie gleich klingen. Daher
auch das sonderbare Schwanken im Ne. im Gegensatz zum Ags. : ags.
ceorl, eorl, eornost, beorce, eorde, rinnau eoman, brinnan beornan,
beorstan etc., werden im Ae. cherl, erl, ernest, berche?, erde, ren-
neii, bemen, bersten und im Ne. churl, earl, earnest, birch, earth,
ran, burn, burst. — r vor u hat den Yorschiag unterdrtlckt. Ags.
creow wird alte. creu crew und nach Wycl. muC e vor w (also = Q)
horbar sein in creew ; im Ne. aber crew = cru oder crd.
4) Die Gutturale g (eg) wirkt dadurch auf den vorstehenden Vo- §♦ 73.
cal ein, daS sie entweder ausf^llt, und danu tritt Dehnung ein s.
§. 40, Oder mit w wechselt, und dann tritt Verdunklung des Vocals
Oder eigene Yocalisierung ein s. §. 69 oder da@ sie im In- und Aus-
laute zu ^ und i erweicht und den Vocal heller flirbt.
Die ersten Spuren der Erweichung liegen in Durh. vor: es tritt
namlich i aus g hervor, wie daeig, deiglice Mt. 5, 14 deign Joh.
1, 45 oder i tritt selbst fQr g ein, wie in maiden (wests, mtjegden
msbden) Mth. 9, 24, beira (begra). In weiterem Umfange geschieht
dies im NAgs.; Lag. hat i, Orm q oder gg, das Ae. i oder y etc.
Ags. ae-g wird ai: Iseg (lag) , Lag. laei lai lei , Orm lagg, alte. me. iai
lay leie ley, neue. lay. — • Ags. mx'gden mseden. Lag maeiden, Orm
maeggdenn, alte. maeiden maiden maid mayd, neue. maiden maid. So
maegen main, naegel nail, braegen brain, f^egen fain, faBger fair, hiegei
hail, snaegel snail, taegel tail, waegen wain.
Ags. e-g wird ne. ai: Ags. weg (Weg), Lag. waeie weie, Orm wegge,
alte. weie wey, neue. way. — Ags. secge (sage). Lag. segge, Orm
segge, alte. seie, mittele. seie sey, neue. say. — Ags. legede \Me
(ich legte), Lag. laeide, Orm leggde, alte. leide, mittele. leide laide,
neue. laid. — So ags. saegde saede neue. said, pl6gan to play, rSgan
rain, eg^jan to ail. — Selten bleibt ei, wie ags. w6gan, alte. weie,
neue. to weigh (wa) und hier tritt die verstarkte Gutturale, aber nur
ais L&ngenzeichen , wicder auf.
Ags. i-g wird neue. i: Ags. licgan (liegen), Orm liggen lin, alte.
liggen lie, mittele. liggen lien lie. neue. to lie. — Ags. nigon (neun),
Lag. nigen, alte. nien, neue. nine. So higgan higen to hie,
rige rye.
Ags. u-g steigert sich zu neue. 6t : Ags. fugoi (Vogel) , Lag. fugel
fogel fowel, aite. fowl, neue. fdwl. — Ags. sugu (Sau), neue. s6w.
70 Gonsonantische Einwirkting auf den Laut.
§* 13* Ags. y-g wird ne. y: Ags. bycgen (kaafen), Lag. abaggen, Orm biggenn,
alte. bigge bugge, mittele. bigge bie, neuengl. buy. — Ags. dryge
(trocken), Orm drigge, alte. drie drye, neue. dry.
Ags. ffi-g wird im Ne. ai, ei nnd I: Ags. csege (SchltiBel), alte.
keie, neue. key. Ebenso ags. stager stseier stair-s, hnsegan to neigh
(a), clfleg clay, gr&g gray und grey.
Ags. eo (e6)-g wird i: Ags. leoge (Ittge), Orm leghe, alte. leie lie,
neue. to lie. - Ags. fleoge fleo fle to fly (fliegen).
Ags ek-g wird i (ei): Ags. eftge (Auge), Lag. aegene egene, Orm
ehge (wohl fttr eghe), alte. eie eye, neue. eye (= i). Ebenso deagan
(f&rben) deien to dye.
§* 74. B. Synkope bewirkt nicht nur, wo es mOglich ist, Dehnung,
sondern wirkt auch auf den Laut, indem sie die consonantische Um-
gebnng des Vocals d.ndert, wie in ags. (hl&f-weard) hl4ford, Orm
laferrd, alte. lauerd louerd, neue. Idrd. — Ags. (hl4f-weardige) hl^f-
dige, Lag. lafedi lefedi, Orm laifdig, RG. leuedy etc., neue. lady. —
Ags. l&verce, alte. laverock, neue. Iftrk. — Ags. li-hwaeder liwdor
liwder Mer, Orm oww)>err, alte. other outher or, neue. 6r. Ebenso
n-li-hw8eder , neue. n6r. — Ags. &-ge-hwaeder ^g-hweeder aegder, Lag.
seider, Orm eggj>err, alte. eyther either, neue, either (e-ther), ebenso
n-A-ge-hwseder neither.
§« 75. G. Metathese ftndert ebenfalls die consonantische Umgebung und
wirkt dadurch auf den Laut. Ags. rinnan mu6 zu ^ornan werden,
das zu iilte. emeu rennen wird und im Ne. in anderer Schreibung zu
to run. Ebenso brinnan beoruan, alte. bernen, neue. btlrn; ags.
br^stan be(o)rstan , alte. bersten , neue. to bttrst. — Ags. ^ridde wtlrde
reines i behalten, aber schon Durh. hat dirda Mrc; 12, 21 und der
i-Laut trdbt sich in neuengl. third. Auch das ags. bridd ist im Ne.
bird geworden s. §. 197.
Die schon bei Lag, und Orm eintretende Metathese des ags. hw
ist deshalb ohne Einflud auf die Lautung geblieben, weil die Aus-
sprache die ursprftngliche Folge der Gonsonanten beibehalten hat;
ags. hwset neue. what.
§« 76* D. Der Abfall des consonantischen Auslauts oder Vereinfachung
mehrfacher Gonsonanz gestattet Steigerung oder Dehnung des Yo-
cals: ags. ic, Lag. ich, Orm ice, RG. ich ych y, PL. I, mittele. ich
und I , neue. I. — Ags. tind (Spitze) neue. tine. — Ne. miire (Mfthre)
kann von ags. mearb oder von merihe herrflhren.
E. Gonsonantenhilufung im Auslaute kttrzen den Vocal und er-
Normannisch - franzosische Vocale. 71
«
haiten den Laut der Kiirze. Das erste tritt besonders bei Orin her- §• 77*
vor. Ags. cw^uian (gefallen) , Praet. cw^mde , hyran (horeu}hyrde, la;dan
(iiihren) Isede, f^dan (nfthreu) f§dde, redan (lesen) rSdde , hydan (verber-
gen) liydde. Bei Orm aber wird der Vocal ini Praet. durchgangig
ktti'z; cwemenn cwemmde, herenn herrde, ledenn ledde, fedenn fedde,
redeiin redde, hidenn hidde. Die langen Laute haben dann die Stei-
jierung eintreteay a6en , wfthrend die mehrfachc, jetzt wieder verein-
iac'hte Consonanz die KUrze festgestelit bat. Daber im Neue. bear
heard, lead led, feed fed, read read, hide bid. — In neue. tbumb
ist es zweifelbaft, ob in Folge des angeschobenen b (ags. ptmn, Dau-
men) der Vocal sicb verkUrzt hat oder ob die Kttrzung des Vocals
den verwandten Laut hat antreten lafieu. - Dagegen kurz ist der Vo-
cal geworden in ags. Isenan alte. lenen ueue. to lend und in ags.
si|>|7an, Lag. sej^en se)7))en swu)?|?en , Orm si|7)7eun, RG. sippe siththe,
PL. sithen, Mau. siththen, neue. since.
Die bedeutendste Eiuwirkung auf den Laut ttbt der Accent.
Dritter Abschnitt.
Normannisch- franzosische Vocale im Englischen.
Um einen Anfang zu haben, von dem aus die Entwicklung der §• 78.
Vocale beginnt, legen wir den Vocalismus zu Grunde, der in dem
altesten noruiS,nnischen Documente, den Gesetzeu Wilhelms des £r-
oberers, vorliegt. Hier linden sich a, e, i, o, u, y; ai ay, au, ei
ey, eu, oi, ou und ui.
A entspricht 1) lat. a; franc (francus), estrange (extraneus),
wage (vadium) , arere (ad retro) , savoir (sapere) ; 2) lat, i in cbascun
(quisque unus).
E entspringt 1) lat. e: arere, erithed (hereditat), per, ententi-
vement (intentiva mente), feste (festus), service (servitium); 2) lat.
i: semble (simulat), evesque (episcopus): envers (inde versus), entre
(intra). —- 3) latein. a: engleis (anglicus), chefe (caput), per peire
(pater); — 4) latein. ae oder oe: present, plege (praedium), femme
< foemina).
I, dem 1) latein. i vorliegt, wie in hie (hlia), fin (finis), vie
ivita) , justice (justitia), service, folic (follitia), lige (ligius), religion;
- 2) latein. e: berbis (verveces), dis (decern), denie und deneie
idenegat).
\
72 Normannisch - firanzftsische V ocale.
§• 78« 0 entspringt t) aus latein. o: non, uncore (unqnam horam),
provost (praepositus) , force (fortia), mort; — 2) aus latein. a: sot
(sapuit), gros (crassns); — 3) auslat.au: tor(taurus), chose (causa),
ores (aurei); — 4) aus lat. ae: provost.
U ist entstanden aus latein. u: escuz (scutum), custume (consne-
tndin-)» tenure, sur (super), juger (judicare); — 2) aus lat. o: ure
(bora), larun (latron-), puple (populus), vescunte (v^e comes), mus-
trer (monstrare).
Y in yclise neben eglise (ecclesia) entspricbt ganz i.
Ai, ay entstebt aus lat. a: vilain (villanus), fait (factum), saint,
pais (paeis und pafus), baillie (bajulia), raison (ration-).
£i, ey aus lat. e: plein (plenus), leis (leges), dreit (directus);
— aus i: abbeie (abbatia).
Au gew5hnlich fUr al, me faus (falsns), doch aucb defaute (de-
fectus).
Eu fUr lat. 0: apeleur (appellator), chaceur (captiator), queur cor.
Oi in paroisse (parocbia), oil (oculns).
Ou: jour (diumus).
Ui: nuis, (noctes), juice O'ud'cium).
Unter den einfacben Vocalen ist nur die Ausspracbe des u zwei-
felbaft. Der Wecbsel, den es mit ui eingebt, wie in fust fiiist,
pusque puisque und connustre connuistre, erinnert an das jetzige fran-
z5siscbe u, wftbrend das bisweilen daneben liegende o auf einen dunk-
lern Laut bindeutet , wie in lur lor , ure uncore , trover truvcr (finden),
doner duner (geben). Dazu tritt nocb ou , das mit u und o wecbselt :
pot pout (kann), son soun sun (sein), seignor (senior) seignour und
seignur. — eu scbeint scbon ein getrUbtes o zu sein.
Die Bipbtbongen ai, ei und oi mdgen fast mebr etymologiscbe
als pbonetiscbe Unterscbeidungen sein, denn ai und ei steben neben
einander in derainer dereiner (von ratio, anklagen), plaidant pleide,
main mein, sainte seinte, forfait forfeit; ferner ei und oi in rei roi
(Konig), dreite drpite (gerade), saveir savoir (wiSen), seit soit und alle
drei in faiz feiz foiz. Da ai und oi sonst nicbt wecbseln, so ist an-
zunebmen, da6 diese beiden lautlicb mebr auseinander liegen, w&b-
rend ei vermittelnd zwiscben ibnen liegt.
Lat. a u ist 0 geworden. Wenn nun wieder au auftritt fUr al,
wie altrei autrei und au neben a, wie in vailant vailaunt, so kann
es wobl nicbt aucb o gleicb gewesen sein. Yielmebr weist letzteres
auf dnnklen a-Laut bin.
Normannisches a. 73
Das AAgs. bietet nur geringe franzosische Elemente dar. Die §« 79.
SG. erhillt von a. 1100 an folgende Worter: canonie (afrz. canone Ga-
Donicns), canceler (Kanzler), marc (Mark), capitel captel (Domkapitel),
capeiein (Kapellan); procession, legat, tresor (Schatz), emperice,
prison, miracle; acorden (versdhnen); dnc, justice, cuntesse (Grftfin),
tar (Thurm), curt (Hof); wyrre (Wirre Krieg), pais (Friede).
Obgleich Lag. nur wenige franzdsische Worter hat, so m6gen
sie doch eingeordnet werden. Erst im Ae. tritt d^s FranzOsische in
groBem Umfange auf.
A. Lag. changen (lat. campire), caneie (afrz. ceneie von cocci- §* 80.
uella), anne anoy (afrz. anoi anui enui aus: in odio esse), manere,
granti (von lat. credent, afrz. creanter); falsie fausie (sich falsch er-
weisen), male (Beutel); marc marca (MUnzwerth), pare, harsun (afrz.
ar^on Sattelbogen) , barun; abbey, chapel, scapie achape (entfliehen),
tanel (Tisch); grace, machunes (Maschine); latinier latuner (Dolmetscher),
admirail , passi. — Ae. blame, fame , dame dam , to calangy , change , Ian-
gage ; valei , malissoun , baron , to marie , mariage^ quarel (lat. querela),
part; to ascape, to sane, p^uelon, to baptise , grace, tabernacle, bacheler,
place, acorde, age, rage; to chasti, cas, KG. — Vor n, seltener m,
mit nachfolgender Consonanz tritt oft au neben a: granti graunti,
enchanter enchaunter, ranson raunson, ebenso chaumbre, daunger,
peranntre, merchaundie PL. — Das Me. behftlt a meist bei: blame,
fame, dame, challange, valei etc. bezeichnet aber bisweilen die Quan-
titat, wie paas paast, chaarge Wycl., caas PP. etc. Der Wechsel
mit au nimmt noch zu : maundement, commaundement , to enhaunce,
Wycl., cont6naunce, chauncelrie, penaunce, haunten, servauntz,
chaambre PP. — Im Ne. bleibt gewdhnlich a, freilich verschieden
lantend: blame, fune, dame und dam, change, to escape, to save
grace, rage, case; chal'lenge, val'ley, bai''on, mar'riage, pavil'lon etc.;
ench&ntment, ftrt, pftrt etc.; quAr'rel. — au steht nicht selten bei Sh.
(Momms.), wie in aun'cient, ann'cestor, chaunge, daunce und dance,
danngerous, straungere u. a., allein es ist einfachem a gewichen:
ancient, ancestor, change etc. Wenn einzelne a nach e ttbergehen,
so wird dies veranlaSt dnrch die Accentuation, indem in unbetonter
Silbe das tonreiche a dem e weicht, wie Ae. ascape Ne. esca'pe,
calangy to chal'lenge, oder durch das trtlbendc r: Frz. marchand
Ae. marchand und merchand. Me. marchaunt Man. 3, Ne. m^r'-
ehant.
In diesem Yerlaufe &llt nur das eindringende au auf. Da da-
74 Normannisches e.
§« 80* nebeu ein au liegt, das aus al entstanden ist, so kann die Einfah-
ruiig desselben Zeichens flir a keinen andern Zweck haben ais zn be-
zeichnen, dal3 franz. a eincu dunkleren Laut hatte, als der war, den
man init a in englischcn Worterri bezeichnete. Als dann im Ne. die
Laute sich noch mehr auf a h£luften und der Laut selbst sich an-
derte, so wurde au bier nicht bios ttberflufiig , sondern es mufte
weichen, well es den Laut nicbt mehr deckte. Dehnung und Stei-
gerung (a) solchpr Laute kann erst im Ne. eingetreten sein.
§. 8L E. Lag. pensiles (Fahnen), werre werri (Krieg fdhren), werre
weorre worre (Krieg), tresur, cbevetaine, servy sarvy (dienen). — Ae.
amendi, assent, emperor; tempest, venom; servise, eritage, debonere.
werre worre, werrour, appere, porce; acheue, puple peple, cheven-
tejm, meve (Afrz. mover mouver muevre, prover prouver pruver),
preve, fefF, preche, rcgne; beste, resun, sesun, treson (traison RG.
2850), tresour, preson prisun, leoun lyon. Me. dieselben Forraen,
bisweilen mit Bezeichnung der VocallUnge: amende, assent, empe-
rour , tempest , venoni , servise , debonere und dibonaire (de bon air),
werre worre und Mau. 29 auch warren, appere, perce, perse, achene,
peple etc. presoun Mau. 4 und prisoun 5 , tresoun 8 , cesoun 5 . le-
pard Ch. iibard Mau. 22, best 3, pesepece4, geaunt4, beest WycL,
meve move , preve prove. — Im Ne. gehen diesc graphisch und pho-
netisch auseinander, e bleibt in amend mend, assent', em'perour,
tempest, venom; lier'itage; treas'ure, leop'ard, ser'vise; also fast
ttberall vor mehrfacher Cousoiianz. — Dehnung ist eingetreten in
reign (= a), — Langer i-Laut ist eingetreten : appear', pierce, preach,
achie've , peo'ple , beast , rea'son , sea'son , trea'son ; kttrzer in chieftain,
pris'on, gesteigerter i-I^aut (ei) in li'on und gi'ant. Unter dem Ein-
fiu6 des w befestigt sich war(6) und warrior; und das FranzOsische
entscheidet fdr to move und prove.
Roman, e (lat. tat, afrz. teit tet), wie in plente, pouerte, cite etc.
werden im Me. ee: pientee, citee (wohl auch ie und im Ne. zu ver-
klingenden y: plen'ty» pov'erty, cit'y-
Sieht man von den letzten W5rtern ab, deren Aussprache und
Schreibung von aul3en beeiniiu0t wird, so mu& man anerkennen, da(^
franz. e sich ganz gleich mit dem ags. entwickelt; in Kflr-
zen bleibt es (e), in Ld,ngen wird es e; nur Ifon, gfant und
umpl're (Afrz. par, pair, das noch in Sh. (Momms) 4, 1 umpeere
heifit), mtt6en frtthe i zugela^en haben, so dad dieses, wie tiberhanpt
langes i, sich lautlich steigerte.
NormannischeB i. 75
In lat. cavea afrz. cave hat sich e colisouantiert zu g: cage §« 81*
neben cave.
I. Lag.: ginne (afrz. engin, ingenium), cri, gile, ire, sire, §• 82.
gnyse, gis-arme (Streitaxt). Ae. alie aliance, image, ministre, prince,
vilenye, peril, miracle, visitte, richesse, oblige, tricherie , vic-
torie, citie etc. Diese bleiben auch im Me. Im Ne. bleibt i-Laut
und zwar kurz: min'ister, prince, im'age, pe/il, riv'er, v'ir'gin,
mir'acle, villany, vis'it, riches, vict'ory, fig'ure, cit'y, oder gedehnt:
treachery, oder gesteigert (= ei) to ally, alliance, to oblige, sign,
vi'age etc. Also gleiche Entwicklung mit ags. i-Laute.
Die romanische Substantivendung i e (lat. ia) , wie in Ae. glorie,
envie, vilanie, victorie bleibt dem Me. und selbst noch bei Sh.
iMomms): enmitie, mutinie, glorie, envie etc. und wird dann zu ver-
klingendem y: en'mity, mu'tiny, glo'ry.
Aaslaut des i im altengl. Infinitiv, wie amendy, defendi, enfcrmi
werri, feffi, deliveri, obligi, conquery, norysy, fyny, conseyly etc.
werden im Me. entweder zu stummen e: amende, defende', enferme,
werre, feffe, oder erhalten sich in der erweiterten Bildungssilbe ish:
noryshe, fine finishe — eine Erweiterung aus romanischem ss. Im
Xe. bleibt ish : nour'ish , fin 'ish , floiir'ish , admon'ish etc. ; dagegen e
r&llt gewohnlich ab , amend^ defend', war, con'quer, deliver, enfeoff' etc,
wenn es nicht zur Bezeichnung der Aussprache nothwendig ist, wie
Quantit&tszeichen fUr i und Lautzeichen filr g in to oblige.
In Afrz. doairiere ist i zu g geworden. Ne. dow'ager.
0. Lag. : honure , contrei , montaine , nonnerie , corune coroune §♦ 83.
crune, povere pore poure, fol folic. — Ae. honour, contass, crony
cronny, montayne, conseil; acorde, ordre; pover poore, robbery, bo-
teler, porpos, porchas, cosyn. Hier schon schwankt o bisweilen nach
ou, nnd noch mehr im Me. Im Ne. geht es' graphisch und phone-
tisch auseinander. Kurzes o in hon'our , rob , rob'bery etc. , langes
in no'ble, accord', or 'der etc., getrttbt zu u: pttr'pose purchase,
bot'ler, jug'gler (Me. jogulour Man. 22), cous'in. Dehnung des u-Lau-
tes in p6or . und lautliche Steigerung wie bei ags. t : count cGAn'tess,
cr6wn, mdWtain, cdtn'sel. Also Kttrze, Dehnung, Trttkung,
Erbellung und Steigerung, wie in ags. WSrtern.
U. Lag. bunne (afrz. bodne [bodina] bonne Crr&nze;, scurmen (afrz. §• 84.
eskermir kftmpfen) etc. — Ae.cuntre, uncle, custume, turnen, truage, vertu,
armure, suffren, studie, juge, justice, use; aber bisweilen auch o:
centre RG. 207 und neben u in offener Silbe eu oder ew: truage
76 Normannisches u, y, ai, au.
§♦ 84. RG. 915. treuage PL. 113. vertew PL. 342. Mehr noch nehmen die
Schwankungen im Me. zu: uncle encle Wycl. , studyen PP. Cr. 1177
stodyen 1171, turne Ck 2456 tourne 5001, curtesie courtesie, tnr-
nient, habandant habound 14666. numbre noumbre 5612. — Im Ne.
bei Sh. (Momms.) oft schwankend wie tuche louche , tung tongue , tritt
meist kurzer nach o geneigter Laut ein; coun'try, un'cle, cus'tom,
courtesy, turn, ar'mour, sut'fer, stiid'y, j«d'ge, jus'tice, skirmish (i=u),
und nur in oifener Silbe u : vir'tue , tru'age , use ; Lautsteigerung
in abdiind. Franz, u scheint der altengl Zunge ebenso unbequem
gewesen zu sein als der neuengJischen. Es verl^uft wie ags. u.
§. 85. Y kommt sehr oft vor im In- und Auslaute, aber gewohnlich
Mr i und stimmt tlberhaupt mit demselben tlberein : fyne (Ende), fyny
(endigen), sympie (einfach), to gye (ftthren). Im Ne. hat es sich nor
im Auslante erhalten: Ae. alie. Ne. ally.
§♦ 86. Ai, ay. Ae. paye, mainten PL. 464, clayme, aray, payns.
Beide Laute m110en noch gehort worden sein, obgleich es in minder
betonten Silben a gegenttbcr liegt, wie in compaynie companye; denn
es wechselt oft mit oi, wie quaynte quoynte und mit ei: Loudrais
Londreis , pais peis. Auch im Me. dauert dieser Wechsel vielfach
fort, wie fainen Ch. 707 feinen 738, soveraine 15215 sovereine 67,
darraine 1611 darreine 1633, certain 3495 certein 13506, obay 14396
obey 8407 , palays Mau. 3. paleys. 4 , depeint Ch. depainted Wycl.,
connsail counsel, bataille und daneben proclame. Im Ne. klingt es
nach Smith noch diphthongisch , allein der Wechsel bei Sh. (Momms.),
wie in curtain curten 4,3, counsaile counsell 5, 5 sodaine soden
sudden etc., zeigt, dai3 der e-Laut einzutreten beginnt, mag die Schrei
bung ai oder ei sein: pay, claim, array', pain(a), feign(a), obey',
paint, proclaim', selten kurz wie in main'tain; aber in unbetonten
Silben verklingt es: sov'ereign, cer'tain, pal'ace, com'pany, coiSUisel,
battle, travel. Pais gelangt durch mittelenglisch pees zu langem
i-Laute: peace.
Die Yereiofachung des diphthongischen ai zu e-Laut erinnert an
denselben Yorgang im Ags., des ki zu 4.
§. 87. Jbu im Ae. und Me. steht entweder neben a, wie in graunti,
enchaunter, raunson, daunger, hauute KGr. , evaungelist, enchaunte-
ment, servauut, graunt, marchaunt, aungelle, braunche etc. Man.,
Wycl., Oder es ist aus al entstanden, wie in haubert, haut , autere,
paume, caudron, aumener, heraudetc. , Me. awteerMau. 3, awtiere <,
emeraude 5 , sawtere 3 , assaut , oder lat. a u : cause Man. 3. —
Normannisches ei, en, oi, ou. 77
Im Ne. gehen die ersten aa aaf a znrttck wie grant etc., selten bleibt §. 87.
aa, wie in to h&unt Ftlr das zweite a a tritt gew5hnlich al wieder
ein s. §. 152; das dritte bleibt: c4use, Author.
£i, ey schreiten im Ae. and Me. oft nach ai and oi aas. Ae. §* 88*
veyne, feyntise, to ordeyne, enqaeyntance , sasteine, despeirable, de-
ceit, contrey contre, valey etc. Me. veyne, greyne, conteyne, or-
deyne, pleynly, cheyne, peinture, constreyne, disceyven, streyt, for-'
oeys, contreye contree Maa. — Ne. Sh. (Momms.) schwankt aach bier
Doch, wie convay 4, 5. convey conveigh 3, 5. Es tritt langer e-Laat
ein (=a): vein, feint, to ordain^ acquain'tance, sustain', grain, con-
tain', plain, straight, chain, constrain'; langer i-Laut (e): deceit, de-
ceive; in Folge vorschreitendes Accents verklingt der Vocal: fftr'nace,
coun'try, valley.
Der ursprttnglich diphthongische Laut vereinfacht
sich za e-Laut uud dieser verl&uft regelm&dig.
£u ew erscheint im Ae. neben u, wie in traage treaage, vertu §• 89*
vertae, oder neben iw, wie in gewe giwe, oder nach Erweichang
eines dazwischen liegenden g, wie in reule (regala). Sie bleiben im
Me. nicht immer, da wahrscheinlich einfaches u zu dem Laute von
eu gelangte: truage, vertae, Jew, rewle, rewel. Ne. truce, vir'tue,
Jew, rule. Hierher geh6rt fief feof (got. faihu, ags. feoh [Vieh],
im lat. mit eingeschobenem d: feudum feodum, altfrz. feu ftlr fieu
and daraus mit consonantiertem u: fief).
Afrz. ie iplautend wird oft zu Ae. e: chef, pes pece, doch auch §• 90*
grief. Im Ne. erweitem sich jene und Sh. (Momms.) hat griefe greefe
2, 1. 4, I. grievance greevance, peece, jetzt grief, grievance, piece.
— Auslautendes ie s. §. 82.
Oi, oy wechselt im Ae. einerseits mit ei, wie crois, croyserye §♦ 91.
creyserye BG. 8245 , quointys queintis , andrerseits mit ui in destroie
PL. 130 stroie 966 destrui RG. 47. destrye 1279. £s hat daher
aichts mit dem jetzigen franz. oi in der Aussprache gemein. oi bleibt
im Me. and Ne. crOifs, destrQy^ v()ice, j5y, an^lnt^ p(>int. Doch
Afrz. loisir leisir wird Ae. leisure, und schwankt bei Sh. (Momms.) 4, 1
noch zwischen leasure and leisure (also e-Laut), letzteres befestigt
sich and der Laat: leisure.
On, ow. Ae. noumbre, crounement, town, soupere, towching |. 92.
RG. 1014, outrage, doute, spouse. Me. bountee, to count, countour,
fourme, powder, coursere, journeye, tour, virtuouse, dragoun, tre-
soar. Aber im Ae. wechselt es noch oft mit 0 « wie to crony corouny
78 Normannisches ou, eu.
§• 92. coroune, oder mit u, wie dosse dusze daze (Datzend), purchas por-
chas pourchas ; eben so im Me. : doatous dowtous dotous* Wycl.,
numbre (= encombre) Ch. R. 5438 und enonmbre. — Auch Sh. UBt
es scbwanken: cosen cousen, yong young 1, 3. coffing coughing 3, t.
Im Ne. steht kurzer Laut: number, siip'per, doz'en, pur'chase, touch
jour'ney; oder o: court, form, cour'ser; oder Lautsteigerung (au):
cr6wn, dMrage, dOiibt, spoiise, bSAnty, c56nt, p6wder, t5wer. Mit
dem Verlauf des Accents schwftcht sich der Ton: dragoon, treas'ure,
vYr'tuous.
Wie au aus al, so bildet sich auch ou aus ol im Me. soudan,
sowdan, das im Ne. zur franz. Form sultan zurUckkehrt.
§. 93. Ui ist im Ae. selten und bisweilen mit oy wechselnd: fruyt, to
anuye, puyson. Me. fruyt frute Mau. fruyt froyt PP., destruie destroie,
circuyt Mau. 5. — Im Ne. befestigt sich entweder oi : an-n5y' , des-
troy' , pdi'son ; Oder u-i : cir'cu-it , oder u-Laut mit Unterdrftckung des
i : fruit , suit (Sh. Mms. 1 , 2. B. sute).
Fftr die franzdsischen W5rter ist es wichtig, zu beachten, 1)
wann sie ins Englische ttbergetreten sind, denn sie tragen das Geprage
ihrer Zeit; 2) wie sie eingeffthrt wurden; denn die mttndliche Ueber-
lieferung der frtlhesten Zeit halt den fremden Laut fest, wfthrend die
schriftiiche EinfQhrung nur die Form bewahrt und diese englischer
Aussprache (Iberliefert ; 3) in welchen Kreisen sie gebraucht werdeii,
denn technische Ausdrtlcke erhalten gewdhnlich das Fremde in Form
und Laut; 4) ob sie englischer Accentuation verfallen, denn diese
verandert Form und Klang des Worts.
§. 94. Die franzdsischen Vocale entwickeln sich in vielfach gleicher
Weise, wie die deutschen — ein Beweis, daC die laatlichen Veran-
derungen erst in der spd,teren Zeit eingetreten sind.
1) Die Kttrzen erhalten den Laut des-Vocals, wie val-
ley marriage, tempest amend, image prince, rob honour homage.
2) Dehnung bewahrt selten den ursprttnglichen Lant, |
wie reign(a), treachery, noble, order, true, flse; sondern gewdhn- j
lich ist Steigerung damit verbunden: blame, beast, reason,
pdor, abdilnd. Bisweilen ist ein so vorgeschrittener Vocal mit den
Geno^en, denen er sich zugesellte, auf die nftchste Stufe gerlickt,
wie li'-on , gi'-ant , wenn man nicht eher annehmen mu6 , dafi bei fran-
zdsischer Accentuation leicht der Vocal erster Silbe zu wenig klin-
gendem i werden konnte, le-on' zu li-on', ge-ant' zu gi-ant', and d&6
dann, als der Accent zurttckgeschritten war, i den vollen Laut erhielt.
Neuenglischer YocalisiDus. 79
3) Attch die consonantischen EinflttSe maclien sich ^eltend, wie !♦ 94.
r: charge, &rt, p^rt, serve, service, virgin; w und qu: warrant (o),
qnantity. Anschaulich liegt die verdunkelnde Kraft des w vor in:
Lag. wyrre, Ae. werre weorre worre, Me. werre worre warre Mau.
29. Ne. war> Ebenso 1: f4ise.
Vierter Abschqitt.
Neuenglischer Vocalismus.
I. LautzeicheD.
1. Einfache Vocale.
Jedes Zeichen hat zwei Hauptlaute, die durch die Beschaffenheit
der Siiben Jbediugt sind, in denen sie stehen. §. 95.
1) Der Laut ist kurz in geschloCener Silbe.
a lantet fast wie ae , ein etwas nach e sich neigender Laut : man,
fat; — e hat den Laut des deutschen e: men, bed; — eben so f^Ut
i mit dem deutschen Laute zusammen; bid, fit; — o ist etwas dunk-
ler ais im deutschen: pot, not, stop; — ii klingt etwa wie oe, nur
etwas dnnkler nach o bin: but, tub, buck, us; — y filllt lautlich mit
i zusammen. Wir bezeichnen diese Laute mit dem KUrzezelchen.
2) Der Laut ist lang oder gedehnt in offener Silbe;
ZQ einfacher Silbe tritt stummes e als L^ngezeichen des vorhergehenden
Vocals :
a wird dann belles e: fate, fa-tal, mane; — e lautet wie i oder
ill: he, me, Bede, de-cent; I wie ei: bite, mine ml-ner; o wie oh:
no, note, no-ting; u wie juh : use, tube, du-cal; y wie ei: by, fly,
style, ty-rant.
Manche Vocale- haben Nebenlaute und diese sind , abgesehen vom
Accente, durch die consonantische Umgebung und Dehnung veran-
la0t. Selten klingt im Nebenlaute der alte ursprUngliche Laut fort.
1) Die bedeutendste Einwirkung Ubt nachstehendes r, es trttbt
fast alle Vocale; a wird zu reinem italien. a, man mftr, ^t fUr; a
wird breiter, wie deutsches aeh: mine mare; e trllber, wie u: hen
her, herd; i zu demselben Laute: bid bird', girl, birch; 5 wird dunk-
ler und linger: stdrm, m5rning; nur u beh£llt seinen dunkeln Laut,
wird aber etwas gedehnt: but bUr. Selbst hinter e und I schlftgt
r wie in verklingender Silbe nach: here, tire (= he-er, li-er). Vor
u hebt es den Vorschlag auf : rue = ruh.
so Neuenglisches a.
§. 95. Diese Dehnung and Trabung findet nicht statt, wenn ein r die
Silbe schlie6t und ein anderes die n&cbste Siibe beginnt: tar-ry,
mer-ry, mor-row, ffir-row.
2) y orstehendes w (qu) hat a verduukelt zu einem zwischen a
und 0 liegendem Laute (o): wan, quan'tity; den alten u-Lant crhalten
in wo]f(u), und nachstehendes o oft getrUbt: word, worth, won.
3) Nachstehendes 11 wirkt dunkles aus tiefer Kehle klingendes
a (k): 411, hkU; und f£lrbt auch e und i etwas; well, fell, will; w&h-
rend der u-Laut sich ofter erh<: fftll, pAU.
4) In Sttomen mit einfacher Consonanz oder mit -nd und -Id im
Auslaute hat Dehnung und Lautsteigerung eintreten kdnnen, w&hrend
in Bildungen, Ableitungen und Zusammensetznng durch Consonanten-
h&ufang der kurze Laut sich erhalten oder festgesetzt bat. So child
children , wild wilderness , wise wisdom , kind kindred , Christ christian ;
clean cleanly, deal dealt, feel felt.
§.96. A. Smith (De recta et emendata linguae anglicae scriptione
dialogus , Thoma Smithio equestris ordinis Anglo authore. Lntetiae,
ex officina Roberti Stephani typographi Regii. 1568.) gibt nur zwei
a-Laute an : a, das entweder kurz ist, wie man, far, to mar, bar,
to pas, bak (RUcken), oder lang, wie in man (Mfthne), farwel, mar
(Mfthre), bar (nackt), hat (ha6en), pas (Schritt), bak (backen). Da-
neben stellt er au, av, a wahrscheinlich mit schwach nachschlagen-
den u; in clau (Klaue), rau (roh), lau (Gesetz), mau (Magen), saa
(S3^e), au (Schrecken), strau (Stroh), nauht (nichts), tanht (gelehrt),
fauht (focht), lauhter (Lachen).
Damit stimmt die Schreibung, und auch der Reim bei Spenser
und Shakespeare im AUgemeinen tiberein. Aber man mufi von der
gegenwftrtigen Orthographic absehen. Beide haben n&mlich tonloses
e, das man im Ne. als L&ngezeichen zu verwenden pflegt, in gro^em
Umfange und entschieden nicht in jener Yerwendung. Es steht bei
Sh. (RJ. Yon Mommsen) bisweileh hinter langem Yocale, wie tode
B. 2, 4. rore B. 2, 5. grone A. 1, t. chuse etc., aber gewdhnlicher
wenn die Lftnge schon auf andere Weise bezeichnet isf, wie in: feele,
Steele, heele, seeme, umpeere, keepe, weepe, seeke, cheeke, meete,
neece Oder beame, dreame, meane, heare, feare, weake, speake, heate
Oder poore, noone, toombe, knowe, looke, noyse oder paine,'raine, veine,
villaine; und es steht sogar hinter Ktirzen mit mehrfacher Consonanz:
selfe, lampe, darke, worme, burne, tume und selbst hinter dem Kflrze-
zeichen der Doppelconsonanz : backe , necke , farre , starre , egge , lesse,
Nenengl. a. * g]
stirre, incke, tricke, kisse, thinne, stocke, cocke, sonne, runne, 6^ 96*
Sonne; Ben Jons, bezeichnet e» in made, stripe aid Dehnungszeichen
aber noch nicht tonios (it sonndeth obscure and faintly); Wallis er-
klart es fiir stumm. Es dient letzterem zur Bezeichnnng der Qnan-
titat, der weicheren Aussprache von c, g und th, und zur Unter-
scheidnng des eonsonantischen vom vocalischen v: save sau. — Fer^
ner wQrde deni oben angefdhrten au bei Sh. aw entsprechen: law,
paw, jaw und mit diesera aw reimt bisweiien au: laws cause. Dane-
ben aber stehcn auch andere au, die mit a wechseln, wie daunger,
skanndre, efaaunge, straunger, auncient, daunce, aurobling etc. Sind
sie Ton jenen verschieden (und das scfaeinen sie), so k5nnen sie nichts
anderes bezeichnen ais reines a, das mit dem Franzdsischen einge-
drangen ist und in der Mitte zwischen a und aw steht. Smith be-
aehtet das nicht , oder die Schreibung dieser W6rter erscheint ihm falsch.
Dieses dreifache a zeigt auch der Reim. Sp. lam(b) sami dam
1, 10, 57. starre farre arre carre 1,2, 1. farre warre 1, 11, 32.
past cast hast 1,4, 34. was pas I, 1 , 30. ward prepard 1, 3, 9.
tall funerall 1,1,8. withdraw law 5, 5, 50. countenaunce mischaunce
1,2,21. — Sh. (Delius VII): are prepare, are care, past waste,
taste last, fast taste, grapes mishaps, wanting granting, war jar,
warm harm, war bar, fault halt, call all, laws cause, paws jaws.
Beachtet man daneben, da6 sehr selten ai und a reimen, in mane
again (VA. und Sp.) dazd raizd 1,1, 18. chaire fare 1, 3, 16, so
darf man annehmen, da^ der helle a-Laut erst im Anfang des 17.
Jahrhuoderts eingedrungen ist.
Ben Jonson (1637) theilt die Yocale ein in sharp und fiat, hate
ond hat, mete met, bite bit, note not, pule pull; ftkgt aber nur zwei
aLaute bei, der eine less than the French a, wie in art, act, apple,
ancient, und der andere vor 1: all, small, salt, malt, balm, calm. —
Wallis (1672) kennt nur ein a apertum (= au, aw) in ikW, c&ll,
l£kw, c^use, s4w'd und a exile, wie in bat bate, pal pale, lamb lame,
dam dame, bar bare. Die Laute scheinen in den letzteren WOrtern
nur in der Quantit&t verschieden ; a klingt nach Wallis wie der Laut
im franz. entendement ' (nur paulo acutius et clarius).
A hat jetzteinen vierfachen Laut. §.97.
TJa hat den kupzen nach e geneigten a-Laut (a) in geschlo^enen
Silben, der dem Ags. ss entspricht: man, lamb, hand, thank, glad,
bladder, cat, h&t, apple, back, saddle, sh&U, tallow, Mow, fiax;
manner, marry, frantic, sally.
Koch, engl. Grttininntlk. I. ^
g2 Neiiengl. a.
. 97* Ausgenommen sind einige fraiiz6sische Worter , welche den Ian-
gen e-Laut haben wie: change, grange, range, strange, angel, dan-
ger, manger, ancient, chamber (a S. E.), cambric, ambs-ace (span,
ambos ases), bass Bal3, to chasten.
Schwankend sind: chap (Sm. Wb. , chop S. W. P. J. F. Ja.),
scath (scath S. K.), slab'ber (J. E. F. Ja. Wrc. , slob-ber S. P. K.
Wb., slab'ber und slob'ber W. Sm.), wrath (J. F. Wb., r^th S. P.
Sm. , roth und rath W., wr4th und wrath Ja. K. Wrc).
2) In offener Silbe den hellen e-Laut und um die Silbe als
ofFen zu bezeichnen, ist den einsilbigen Wortern stummes e ange-
schoben oder dies e ist ursprtinglich Endung gewesen, stumni ge-
worden und beibchalten: came, lame, bane, ale, gate, thane, acre,
safe, save.
Nur einige deutsche Worter sind ausgenommen , wie fath'om (ags.
f»dm), lath'er (leador) und shad'ow (scadu) behalten kurzen Vocal;
ferner die holiandischen grav'el (graveel), panel (panneel) und rav'el
(raveel).
Zahlreicher sind die romanischen W6rter: ac'rid, adage, agile,
al'um, an'ise, ar'id, bar'on, cafid, carend, cam'el, cav'ern, clamor.!
dispar'age , ft^g'ile , lat'in , mat'rice , pal'ate , pat'ent , plac'id , rabid, j
rap'id, stat'ure, stat'ijie, tab'id, tac'it, tal'ent, tav'ern, agate,
aia/um lar'um, am'ice, appar'el, barance, cAb'in? car'at, cav'il, ,
chap'el, clar'et, dam'age, dam'ask, enam'el, exam'ine , fic'ile, fag'ot. i
fam'ine, film'ish, flag'on, gam'ut, gran'ite, hab'it, hag'ard, har'ass.
haz'ard, imag'in^ inhab'it, invarid* lav'ish, marice, man'age manor^
mar'iner, mat'in, pal'ace, pai'ette, par'ish, plan'et, rav'age, rav'in,
sal'ad, sat'in, sav'age, sham'ois, span'ish, tab'let, tal'on, trav'el,
trav'erse, val'et; italienisch: car'ol etc. Ebenfalls kurzvocalisch sind
die griechischen an'arch, at'om, can'on und das celtische hav'ock.
Radish (ags. raedic), any, many und Thames (Temese) haben
kurzes belles e.
Schwankend sind nach den engl. Orthoepisten folgende 1) ita-
lienische Worter, die neben ital. a engl. a zugelafien haben bra'vo
(W. P. J. F. Ja., bra'vo Sm. E. Wb.), despera-do (P. E. F. Sm. Wb.,
-ft-do Ja.) ,, inamora-to (J. P. Ja. K. Wrc. , -a' to P. E. Sm.) , canta'ta
(S. W. P. J. E. F. Sm. Wrc, -a'-ta Ja. K.), sona'-ta (J. Ja. K. Sm.
Wb. Wrc, -a-ta S. W. P. F.), passa-do (S. W. P. J. E. F. Wrc,
-a-do Ja. K. Sm.), tia'ra (W. J. E. K., Sm. Wrc, tl-a-ra Ja.), gala
(W. F. Sm. Wrc, ga-la Ja., gA'-la J.); — 2) ferner andere fremde W6r-
Neuengl. a. g3
ter. in denen der ursprflngliche nnd der englische Laut schwankt; §» 97.
fa-ca'de (Ja. Sm. Wrc. , -ade P. E. K. Wb.), poma'de (S. W. P. J.
F. Sm. Wrc, a'de Ja.), drar'-ma (S.F. , drft-ma P. Ja. K. Wb., dra-ma
E. Sm., dra'ma und dra-ma W. Wrc), rft'-jah (Ja. K., ra'-jah Sm.,
ra- und ra'jah Wrc), a'-ga (S. F. J. Ja. Sm., ft-ga P. K.; beides Wrc),
e-cm« (e-cia' P. J. Ja. Sm. Wb. Wcr., e-clAw S. W. E. F. K.), mlis-
ta'ches (S. W. P. J. F. Ja. -ftches Ja. Sm. R., beides Wrc); — 3) solche
Worter, in denen in Folge doppelter Consonanz oder verfinderter Ac-
centuation der Laut schwankt : bra celet (W. P. E. J. F. Ja. Sm. Wb.
Wrc, bras-let S.), expa-triate (E. Ja. K. Sm. R., pat'- Wb.), fab'ric
(S. P. J. E. F. K. Sm. Wb. Wrc, fab- und ta- W. Ja.), gran'ary,
(S. W. J. E. F. K. Sm. Wrc , gra nary P. Ja.), ilia queate (iUaq'ueate P.
Sm.), lac'onism (la'conism Wb), ma'-crocosm(mac'roc6sm Ja. Wb.), ma'tron
rmat'ron Wb.), patron (pat'ron Wb.), sa'-tire (— sa-ter S. P. J. F.,
sat er K. Sm. , sa -ter Ja. , sat-ir Wb., sa-ter sat-er sa'tir sat-Ir W.) etc.
3) Der kurze a-Laut der geschloBenen Silbe wird zu reinem ita- §. 98.
lienischem a , kttrzer . in geschloSener Silbe vor r , linger vor stummem
1 und weichen Lauten und in offener Silbe: stftr, ftlr, jftr, ftrm,
harm, barm, sharp, harp, part, regard, argue, alms, almond, balm,
palmer, cftlm, malmsey, half, calf, to halve to calve; path, bath,
fSlther.
In einigen W6rtern schwankt es zwischen dem reinen a und a (Wrc).
Nares, Jones und Perry geben demselben den italienischen Laut,
wieinfilr, Walker und Jameson meistens a, Fulton und Knight
bemerken ausdrttcklich, da6 es zwischen a und a stehe, und Smart
bezeichnet es zwar mit a, fttgt aber bei, da6 der Laut etwas breiter
sei, doch nicht so breit als in a. Worcester zahlt hierher fol-
gende Wdrter: ad-vance, advant, Alexander, answer, ant, blanch, branch,
chance, chandler, chant, dance, enchant, enhance, ensample, gantlet,
glance, grant, lance, linch , mischance, pant, prance, salamander,
sample, slander, slant, trance; after, craft, draft, draught, graft,
haft, rafter, shaft, waft, par'agraph, chaff, draff, graff, quaff, staff;
a-las', amass, ass, glass, grass, lass, mass, pass, passive, brass, class;
aghast, alabaster, bastard, blast, bombast, cast, castle, contrast, das-
tard, disaster, fast, ghastly, last, mast, mastyf, nisty, past, pastor,
pasture, pilaster, plaster, repast, vast; ask, bask, flask, mask, task,
cask, casket; asp, clasp, gasp, grasp, hasp.
4) A hat^den tiefen dunkeln a-Laut und zwar kurz (=6), wenn a zwi- §■ 99.
schen w (qa) und b, p, d, t, 1, m, n, s steht: swab, squabble, swap, wad,
(> •
g4 Neuengl. a, e.
§. 99^* swaddle, what, squatter, wallow, swallow, quality, quantity, swamp,
wan , swan , was , wash , squash ; ferner auch in chaps und yacAt (jot).
Ausgenommen sind: twang, twank.
Langer dunkler a-Laut stehtvor 1, 11: Ml, k\so, bSll, c^U, fUll etc.:
shaJl, Mall und Pali-Mall sind ausgenommen; vor Id, It: bA.ld, aider,
hMt, h<er, auch vor Ik, im, obgleich 1 stumm geworden ist in b§,/k,
chaik, Btttk, ta/k' (i^prechen, aber talk [Talkstein], Wallis verlangt noch
to walk, to talk), w4^k, hklm, quA/m, wfi/m; oft zwischen w und r.
wAr, wArble, w&rd, sw^rm, quArt, quarter und in w4ter.
Ausge^iaommen sind dSJly , gallows , tallow , pallet , ballast , gallic
und andere mehrsilbige Worter.
Schwankend sind lat. basalt'es neben engl. ba-sMt' (Ja. Sm. R.
Wrc, ba-sSlt K., ba-zolt Wb.), basM'tic (J. Sm. R. Wrc. , basal'tic
R,, ba-zol'tic Wb.), equal'ity (6 W.'P. J. Wrc. F. Ja. Sm., a S. E.
K.), h&l'berd (hal-berd Ja. Sm.) , mftll (mall S. W. F. Sm.), p^'frey
(J. F. Wb., palfre S. P. E. K. Sm., beides W. Wrc), psal'ter (sal'ter
Sm.), quA'drant (quod'rant S. J. Sm.) , swath (== swoth P. K. Sm.
Wb. swath E*, swath Ja.), quash (quosh S. W. J. Ja. K. Sm. Wb.,
qu&sh P. E. F.).
§. 100. E. Smith fahrt schon einen dreifachen Laut an: 1) kurzes e,
wie in men, red (roth und gelesen), led (geftthrt), whet (scharfen).
hel (H611e), sel (verkaufen), les (weniger); — 2). langes e: men
(mittelmaBig, gering), bred (Brot) , led(Blei), red (iesen), hel (heilen).
sel (Siegel), les (Pachtung), whet (Weizen); — 3) e, das zwischen e
und i steht: me (mich), se (sehen), she (sie), b$ (Biene), fel (fdhlen).
quSn (K5nigin), men (meinen), depe (tief), step (steil), shep (Schafe),
bef (Rind), sek (suchen), lek (Lauch), wek (Woche), met (begegnen).
fit (F(l6e), nez (niePen). Letz teres ware also schon der beglnnende
i-Laut, den jetzt auch manche unter 2) angenommen haben, wie
mean, read, heal, seal, lease, wheat, wahrend nur bread und lead
ihren Laut behalten haben. Sh. Momms. bezeichnet den i-Laut mit
ee: hee, shee, mee, bee, see und bisweilen stehen ee und ie neben
einander: griefe A. greefe 4, 1. Auch im Reime teeth with. VA.
Dieses eintretende i ist aber schon alter. WycL veransehaulicht bo-
gar den Uebergang in seke oder seek (ags. se6c) seik Mt. 25, 36.
39 A. und in B. sijk , das sioh zu sick verktlirzt hat u. Mau. hat
mees neben mise (Mause). — BenJonson flihrt in betonter Silbe zwei
Laute an, e (= franz. i) in offener Silbe, e in gescshlaSener: me,
sSe, agree, ye, she; intent, amend. — Wallis ftthrt neben e vor
NenengL e. 85
r, wie vertue, noch kurzen e-Laut an in sell, tell, set, best, red, und §* 100*
gedeiinten in seal, steal, seat, beast, receive, deceive; e lautet =
ee und bisweilen ea, wie near, dear, hear.
1) In geschloSener Silbe lautet e im Ne. kurz (e) hell, bell, hem,
melt, men, pen, web, step, theft, egg, beckon, reck, bed, h^dge, let,
vessel, pledge, sketch, repent'.
In England, english^ pretty (Sh. Mms. 1, 3 pretie) lautet e == i.
Schwankend: yes (P. E. Ja. Sm. R. Wrc, yis S. W. J., yes und
vis F. K.), yest (J. W. F. Ja. Wrc, yest und yest Ja. P., yest
K. Sm).
2) In offener Silbe hat e langen i-Laut: he, we, me, be, eve, §. lOl*
even evening, eke, equal, re-al, theatre, auch in demesne.
Ausgenommen sind folgende, die kuyzes e behalten: mir einige
deutsche WiVrter, wie dev'il, elev'en, ev'er nev'er, lev'el (ags. Isefeld),
neth'er? sheriff, sev'en, to-geth'er, wheth'er-, aber zahlreiche latein.
and roman. ; al-leg'er, assev'er, bev'y, bev'erage, blem'ish, cem'etery,
cred'it, crev'ice, clem'ent, deb'ile, deb'it, decrep'it, del'uge, des'ert,
dis-hev'el, cm'anate, em'ulate, energet'ic, envel'op, f^fon, gel'id,
gen'eral, gen'erotts, gen'esis, gen'et, her'ald, her'on, hes'itate, inher'it,
intrep'id, med'al, meron, men'ace, mer'it, met'al» meth'od, leg'ate,
legacy, lem'on lep'er, lev'ee, lev'y? lev'en, necessary, neph'ew,
pedant, per'il, per'ish, preb'end, preface, prem'iss, pres'age, pres'ent,
rebel, rec'ord, refuge, refuse, rel'ict, rel'ish, replen'isb, res'in, sec'ond,
senate, sev'er, sev'eral, ster'ile , spherule, ten'ant, tenure, ten'et,
tep'id, ven'om, ver'y.
Es sch'wanken: alle'gi'o (a Ja), le-gend (led'-jend) E. Sm. Wb.
A.), lever (lev'-er Wb.), pe'-dal (ped'al K. Sm.), te'-traeh (tet'rajch
Sm. und auch W. Ja.) tre'mor (trem^or Sm.) , ze'nith (zen'ith Sm.
Ja.), e'-go-tism (eg'. Sm. R. beides Wrc. W. F.), e'quable (eq'uable
Sm.), e'qninox (eq'uinox Sm.), rB'qui-em (req'uiem Sm.), te-lary (tel'.
R. Wb.), ab-bre-'vi-ate (ab-brev'iate P.), re-me'diable (med' P.) —
Cem'ent (ce'ment E. Ja. ce-ment' Sm.), deb'it (de'-bit Ja), ep'och
(e-poch P. W., ep'och e'pach W. Wrc), fet'id (fe'tid P.), hel'ot (he-
lot Wb.), ped-'als (pe'dals S. P.; beides W. Ja.), prel'-ate (pre'late
Wb.), prel'ude (pre'lude Wb.), scen'ic (se'nic Sm.), ten'et (te'n^t S.
Ja. Wrc K.), treb'le (trib'ble Wb.); cec'-i4y (P. F. J. W., ce'city
S. Ja. K. Sm. Wb.), cel'ature (Wrc Ja. K. W., c^'lature S. P. Sm.
Wb.), gel'able (ge'laWe S. P.), her'oiue (he'roine P. A.), nep'otism
(nepotism S. P. K.), plen'ary (pK'nary Ja. Sm. Wb.), ret'ro-grade
86 Neiiengl. e, i.
§. 101. (re'. Ja. Sin.), ret'rospetit (re'. S. E. Ja. K. Sm.), ten 'able (te'nable
S. Ja.); ephem'eral (e-phe'meral S.), in-del'ible (in-de-lible P.), sed'entary
(se' Ja.), ster'eotype (ste' W.).
§« 102. 3) Auch bier flbt r seinen Einflufi: kurzer e-Laut wird breiter
und nejgt sicb nach o bin: her. herd, f^rn, det^r, merchant; daher
never, aber ne'er = ndre. So lauten ere (dr) there, their, where.
Hinter langem i-Laute schl> ein dumpfes r nach: mere, here, severe
= me-er.
Schwankend: clerk (= clftrk S. W. P. J. E. F. Ja. K. Sm.,
clerk Wb., beides Wrc.) , er-'rand (P. E. J. Ja. K. Sm. Wrc, ar'rand
S. W. , er-' und ar'rand F.) , ser'geant (= sftr-jent S. W. P. J. E.
F. Ja. Wb. , ser-jent und sar-jent K. Wrc).
§* 103« 1. Smith filhrt zwei i-Laute an, einen kurzen in quit (ruhig,
frei), bit (Bi6), fit (Anfall), bil (Schnabel) , gil (Kieme), lim (Glied), fin
(Flo6e), sin (Stlnde); und einen langen in quit (befreien) , bit (bei^en) , fit
(fechten), bll (Geschwtir), gil (List), lim (Kalk), fin (fein), sin Zeichen,
bl (kaufen). Wahrscheinlich meint er mit I nur den gedehnten i-Laut,
nicht die Steigerung zu ei, sonst wtlrde er den Laut gewi6 in Ver-
bindung mit ai und ei gebracht haben. Auffallend aber ist, da0 er
die Steigerung, wenn auch nur misbilligend, nicht erwilhnt. Der
Laut selbst ntolich mu6te nach und nach h3,ufig werden im NAgs.
durch die vielen Erweichungen des g: dseg dm dei dai, Iseg Isei lai,
ferner im Ae. durch die Erweichung auch des ch: drenchen dreinte.
blenchen bleint, quenchen queinte s. ch. Sodann treten die franz. ai
und ei hinzu, und von dem deutschen und franz. ai sagt Smith aus-
drUcklich, da0 beide Vocale kurz gesprochen worden seien und daC
ei sich wenig von ai unterschieden babe. Also der Laut war da.
Und dieser Laut scheint schon - im Me. aus i hervorzutreten , figte
feigte Gen. 49, 19. airn (Eisen) Mau. 4. Auch im Reime bei Ch.
stehen sich gegendber bight (hie(3) und height (H5he) R. 1247, might
sleight 2971, hie eie R. 3912. eye philosophic 5666.
Hat sich also i im Me. zu ei gesteigert, so mu6 es wohl auch
im Gebrauche geblieben sein und Spenser und Shak. bestfttigen es.
So reimt Sp. spy safety enimy 1, 11, 33. toil whyle 1, 10, 17.
Sh. lies eyes, eye sky, eye by, nigh eye, swine groin, und I wird
oft fdr ay gebraucht Aber viele i wurden noch nicht gesteigert, wie
umpeere Sh. Momms. 4, 1 beweist, jetzt umpire. — Ben Jonson
unterscheidet sharp i in binding, mine, thine, und flat i in bill, bit-
ter, little. — Wall is unterscheidet einen dreifachen Laut: i exili
Neuengl. i. 87
sono, wie in bit, will, still, win, pin; derselbe Laut gedehnt wird §« 103»
nicht durch i, sondern durch ee und ie bezeichnet: steel, field; ge-
stcigert klingt e und i nach einander: bite, wile, stile, wine.
I hat 1) den kurzen i-Laut in geschlo^cnen Silben, wie ill,
]inib, thin, <£[p, lift, mist,
Ausnahme. Der ei-Laut ist eingetreten in alien Wortern, in
denen gh stumra geworden ist, wie high, nigh, sigh, thi^A, bin/ At,
(\ght, fright, light, night (aber sevenni^At = sen 'nit) etc.; die mit
stummem g; malign, mall^ner (aber malig'nant, malig'nity), sign, as-
sl^ (aber sig'nal, assigna'tion und selbst assignee'), coudlgfn (aber
I'ondig'nity) , auch mit stummem v: indict. Fenier in den Wdrtern
auf -nd: find, bind, kind (kindred), to wind (aber the wind (P. Sm.
R. Wh. , wind und wind S. W. J. E. F. Ja. K. Wrc.) und selbst
windlass, rescind); auf -Id; wild (daneben wilderness), child (chil-
tiren), mild, doch auch gild, build: ferner in climb, ninth, whilst,
Christ, I*le, Island, VI/?cou«t.
Gedehntes i (e) ist geblieben in romanischen Wortern : al'guazll,
borabasin, brastl' (e, Brasil P. Wb.), capuchin', chagrin', (i Wb.), che-
quin', chopin', fusil (fu'-zil S. Ja. Sm. Wb., fii-ze' S. W. J. F.), glads',
inTalid', palanquin', violin'.
2) Es hat den gesteigerten Laut ei in oflFnen Silben: lime, line §♦ 104»
aber linen, lint, lintseed linseed, lingle), bribe, drive, wide, bite,
nice , di'-al , di'-adem , vari'-ety.
Dagegen die Participien risen, driven, riven, shriven, thriven;
ferner bishop, give, live, hither, shiver, shrivel, sinew, snivel, spigot,
^tithy, trivet, widow, wizard. Viele romanischen Worter, wie to
attrib'ute (con-distrib'ute) , brit'ain, brjg'and, big'ot, chis'el, cit'rul,
dt'y, civ'et, civ'ic, civ'il , civ'ilize, consid'er, contin'ue, crit'ic (Kriti-
ker), deliv'er, dig'it, dimin'utive, elic'it, empir'ic, exhib'it exhibi'tion,
explic'it, famil'iarize, fig'ure, firial, fin'ish , frig'ate, frig'id, implic'it
inclin'atory, inhib'it, insip'id, jllic'it, im'age, It'aly, lib'ertinism , lily,
Hm'it, liq'uid, liq'uor, liz'ard, min'im, min'ute, opin'ion, prolific,
pacific, partic'ipate , ;>tis'an , pit'y, prim'er, priv'y, prohib'it, rib'ald
rib 'and, rig'id, rig'our, riv'er, sig'il, spin'age, solic'it, spir'it, tira'id,
trib'une, vic'ar, vig'oijr, vis'ard, vis 'or, vis'age, viv'id.
Manche romauische Worter behalten ihr gedehntes i: col-ber-
tine, gab-ardin'e, haberdin'e, machin'e, mandarln'e, magazin'e, marin'e,
(trans-, ultra-), routin'e, taboi^rin'e, tamboyirin'e, terrin'e, tontin'e,
trq)hln'e (Sm. R., tre-fin P. A., beides K., treftin Wb.) , antlq'ue,
gg Neuengl. i, o.
§; 104» critlq'ue (die Kritik), pique, uuiq'ue; caprlc'e, cherais'e, frlzc, polic'e,
fatig'ue, intrlg'ue u. a. Ber Landesname lautet regelm&0ig Chi'-Da
(China) , china (Porcellan) = chi-na P. E. Ja. K. Sm. Wb. , ch!-na und
cha-na W. F.
Schwankend: shive (shiv Wb.), bi'-son (biz '-on Ja. Sm.), sli'-
ver (sliv'-er Wb. , auch Wrc), tl'-ny (tin'-ny Wb.), tri'-fid (trif-id Ja,),
tri'-pod (so und trip'-od W. P.), be-di'zen (be-diz'zn Wb.), €hir'-o-
man-cy (W. J. F. Wb. , ki'-ro-man-cy S. E. Ja. K. Sm. , ki-rom'-ancy
P.), in-clin'-atory (W. Ja. Wrc, in-cll'natory S. P. K. Sm.), o-bli'gc
Ja. K. Sm. R. Wb. Wrc, o-bll'ge J. E. , beides S. W. P. F.), li'vre
(ii'-vur S. W. P. J. F. Sm., le'-vur E. K., le'vr Ja, li'-vur und le'-
vur Wrc), mi'-asm (S. W. R. Sm. Wb. Wrc, me-azm Ja), shire
(= sher W. P. J. Sm. , shir S. E. Ja, Wb. , shir und sbSr F. Wrc),
ob-l!q'ue (J. E. Ja. Sm. R., ob-lik' S. W. F. Wb., beides P. K. Wrc),
nit-id (S. W. J. F. Ja. Sm. Wrc, ni'-tid P. K.), is'-o-late (iz'-o-late
W. J. F, Sm. Wrc, is'-o-late E. Wb., I'-so-lat K.), pbil'o-mei (S. W. P.
J. E. F, K. Sm. Wrc, phi'-16-mel Ja. Wb.), privative (S. W. J. E.
F. Ja. K. Sm. Wrc, prl'-va-tive P.), lith'-o-mari-cy W. J. F. Ja. Sm.
Wrc. , li'-tho-raan-cy S. , li-thom'ancy P. K.) , 6iin'-a-t6ry W. P. J. F.
K. Sm. Wb. Wrc, mi'-na-to-ry S. E. Ja.), de-pil'atory W. P. K. Sm.,
Wb. , Wrc. , de-pi'-latory S. Ja.).
§. 105* 3) Auch hier trdbt r den kurzen i-Laut, so dad er mit e und
u gleichklingt : fir, sir, girl, firm, chirp, birch, g!rt, gird, mirth,
first etc. Hinter gesteigertem T Iclingt r nach: fire = fi-er.
Diese TrUbung mu0 alt sein, da Sh. Momms. sturres A 5, 3
neben stirres hat und fier B. 2, 5. neben fire.
S* 106* 0. Smith unterscheidet nur zwei Laute, kurzen in smok (Frauen-
hemd), hors (Pferd), hop (hftpfen), sop (Bi6en), not (nicht), rob (rauben)
und iangen in smok (Ranch), hors (heiser) , hop* (HofPnung) , sop (Seife),
not (Merkmal) , rob (Kleid) , bot (Boot). Aber die schwankende Schrei-
bung bei Sp. und Sh. Mms. tung A. tongue B. 3 , 5. coughing cof-
fing, blood bloud, cosen cousen etc. und andererseits notes noa-
tes 3 , 5 , sowie die Reime done sun Sonn. 35 , gone sun , come sum,
nurse worse A., hong young Sp. 1, 10, 31. front mount 1, 10, 53
la0en auf Trflbung des reinen o-Lautes schlie^en. Untersttttzt wird
diese Yermuthung dadurch, dad Chaucer franz. ou gewdhnlich nach
0, selten nach u Ubergehen und u, ou auf o 5fter reimen Mi-.
numbre encombre R. 5439, about swote 1705. Wallis Istellt 1) o
dem aw im Laate gleich , nur ist jenes kurz , dies gedehnt : folly M;
Neiiengl. o. 89
2) gedehntes o dem franz. au: sol«, more; 3) o dem getrilbten u, §* 106*
me in London , condition , compasse und etwas gedehnt in to come,
done, some, sonne (Sohn).
1) In geschioiSener Silbe bezeichnet o den kurzen dunkeln o-Laut:
on, song, sob, stop, pot, lodge.
Anlautendes w hat die Tiilbung zu 5 veranla^t in won, wonder,
worm , word , world , worse , worship , worst , wtrt , worth , worry ; auch
in once, weil in der Aussprache w sich vorgeschoben hat. — Ferner
ist dieses o eingedrungen vor m und n , wie in sou , ton (auch mon'ey,
mon'etary), front, affront', mon' day , month ; monk, mon'key, mon'ger,
mongrel, among'^ amongst', bon'grace , sponge, allon'ge; lomp, rhomb,
bomb, bom 'bast, bombastn', pom'mel = pum'mel , pom'pion puni'pion;
aach in einige con- und com-, wie con'duit, con'jure, con'stable,
com'fit, com'fiture, com'pany, compass etc., sowie in com'rade, attor'-
ney, dost, does, doth.
Trotz mehrfacher oder doppelter Consonanz hat sich o gedehnt
vor ss, st, th, 11, Id, It und selten vor 1: gross, toss, gloss, moss,
ghost, host, lost, most, post, both, loth, droll, knoll, poll, stroll, roll,
bolster, holster, bold, cold, colt, scold, sol'dier; f6/k, comb, don't
(= do not), won't (will not), only, wholly.
In einigeu W5rtern lautet o wie u, und zwar kurz (4) in wolf,
Wolston, Wolsey, Wolverhampton; lang in t6mb, wh6m, w6mb.
Schwankend sind: cloth (cl&wth S. J. K. Wb), cost (c4w8t
J. K. Wb.), cross (cr^ws J. Wb.), frost (frowst K. Wb.), froth (fr&wth
S. K. Wb.), troth (tr^wth S., troth Ja. K.), wroth (S..W. J. F., roth
E., wTkwth Ja. K. Sm.), hospital (P. Ja. Sm. Wb. Wrc, os'pital W.
E. F. K. R., ^wspital S. J.), off (4w J. K, Wb.), soft (s4wft S. K.);
sloth (sloth Wb.), coffer (o S.), com'bat (= ciirabat S. W. J. F.
Sm., com'bat P. E. Ja. K. Wb.).
2) In offhen Silben ist der Laut gedehnt: go, io, no, so; mole, §• 107*
whole, stone, globe, slope ;. p5tent , sonorous, crosier, ambrosial,
corporeal, explosion.
Kurzes o steht in einigen deutschen W6rtem , wie gone, bod'y,
bod'ice, bor'ough, for'est, gr^v'el, hov'el; mother, brother, other,
ov'en, sloven, smother, shovel, thorough; in vielen fremden W6r-
tern, wiecol'our, cov'ey, cov'-et, cov'er (re-), cov'ert, doz'en, gov'ern,
hon'ey, mon'ey, plSv'-er, st^m'aeh, abov'e, dove, glove, love, shove
und colonel (= cornel) ; abol'ish , apostol'ic , aston'ish , clos'et , col'our
col'umn, Goi'ar, com'et, o^'y> demol'ish, depoft'it, doc'ile (doP. Wb.),
90 * Neiiengl. o, u.
§« t07* florid, forage, globule, historic, homage, honest, honour, jocund,
loz'enge, mod'el, mod'est, raod'ern, mod'ule, mon'arjch, mon'ade, ad-
mon'ish , mor'al, nod'ule, nov'el, nov'ice, pol'ish, problem, proc'ess,
prod'uce, prod'uct, profit, prog'ress, proj'ect, prom'ise, prop'er, proph'et.
prov'erb, prov'ince, rob 'in, ros'in, sol'ace, sol'id, seremn, ton'ic, v6rume.
vom'it; ferner in drittletzter Silbe corrob 'orate , curios'ity, prop 'agate,
pros'ecute, astron'omy, biog'raphy etc.
Einige Wfirter haben u-Laut (6), kurz woman (PI. women =
wim'men); iangwhd, do, ado, t6 (aber toward, towards), lose, move,
pr6ve , behdve (behoove) , whdse . auch in tw6,
£inige o schwanken wie in bos'om (bftz'-um S. Sm. N. , bo'-zum
W. P. J. F. Ja. R. Wb.. b6z'um und buz-um K.), cob'-alt (S. W. P.
J. E. F. , ko'-b41t Ja. Sm.), co'lature (J. P. J. F. Sm. , col'a-ture W.
Ja. R. Wrc), flo'-rist (flor-ist Ja.), no'-table (not-able S. E.), o'-bit
(W. P. E. K. Sm. R., 6b'-it S. F. Wb., beides Wrc), pro'ba-tory
(&• P. E. K. Sm. Wb. , Wrc, prob'-a-tory W. Ja. R.), pro-vo'ca tive
(S. W. p. J. F. Ja. K. R. Wrc , pro-voc'-a-tive Sm.) , con-sol'-a-tory
(con-so 'la-tory S. P.) doc'ible (do'cible P. Wb.), don'a-tive (do'na-tive
S. K. Wb.), mob'le (S. Ja. Sm. Wb. , mo'ble W. J. F. R., beides
Wrc), prog'ress (pro'gress Ja. R.), re-volt' S. F. Ja. Sm. R. , re-volt
S. P. E. K. Wb., beides W. Wrc), shone (shone E. Wb., shiin P.
shdn und shon W. Wrc). nothing (noth'ing Wb.), sov'erejgn (sov'er-an
Ja. , s6v'-er-in Sm.), cou'y (co'ny Wb., beides Sm. Wrc), none (none
Wb.), to sol'der (sol-der W. P. J. Ja, s&w'-der R. Sm. , beides Ja.
Wrc, sod-der S. , sol-der F.), hov'er (hov'er S. P. E. Ja. K.). prol'ogue
(S. W. P. J. E. F. Sm. Wrc, pro'-log Ja. K. Wb.), twopence (tup'-
pens S. W. P. J. F. Ja. , td-pens K. , beides Sm. Wrc).
§♦ 108» 3) Der kurze o-Laut wird durch r bertthrt; er wird tiefer und
langer, wie or, n6r, f6r, form, f5rth, hSrse, p5rk, pdrch. Schwan-
kend sind: worsted woll. Garn (wdrst'-ed Ja. K. Sm. Wcr., wur'sted
W., wAs'ted J. F.), im-p5r-tant (o Ja.), s6r'-el (so'rcl S. W. J. F.).
§. 109» U. Smith ftthrt drei Laute , oder vielmehr zwei u-Laute und y
an, Jene beideu nennt er kurz und lang. Kurz ist u in but (aber).
luk (Glttck), buk (Bock), mud (Schmutz), fui (voll), pul (pflttcken),
to (zu) und to (Dativzeichen). Dieses u bezeichnet er als offenes la-
teinisches u, das aber die Englftnder verkannt batten: jam longo
tempore a Gallis magistris decepti. Und Wallis p. 57 sagt, u quando
corripitur, effertur sono obscuro: but, cut, bur, hurst, curst etc.
und erinnert an das franz. eu in serviteur. Man wird wohl nicht
Neuengl. u. 91
irren, wenn man aQnimmt, da0 kurzes u in obigen W5rtern wie 6 §• 109,
gesprochen wurde, eine Aussprache, die Smith als franzosisch ver-
wirft. — Langes u stebt nach Smith in but (Stiefel) , luk (sehen),
buk (Buch), rniid (AfiFect), ful (Thor), pill (Fischteich) , tu (zwei, audi)
— dieselben Worter, die jetzt noch A und 6 haben. Daneben stellt
Smith das griechisehe v oder franz5sische y, das kurz ist in t;
(Taxus yew-tree) und lang in snv (schneite), sit; (tddtete), trt; (wahr),
tCn (Ton), rt; (Rauh), mv (Kafig ftir Falken), nv (neu), dt;k (Herzog),
mvl (Mauleselin) , miJlet (Maulesel), fltJt (Flote), dv (Schuld), brtJ
(brauen), bit? (blau), accrz (anklagen). Wall is erkiart dies franz. ti
dahiu, als ob es aus i und w zusammengesetzt w£lre, also das jetzige
u mit seinem Vorschlage, oder u. — Diese drei Laute laBen sich auch
bei Sp. und Sh. nachweisen , das mit o (ou) wechselnde und reimende
u,*wie tung tongue Sh. 3, 5. touch tuch 1,5, das in offener Silbe
beharrende u, wie in chuse cruill, und das mit iu, ew wechselnde u:
adieu adue 3 , 5. bewtie 1 , 5. slue slew 3,2.— Fttr die Schrei-
bung bemerkt Ben Jons., dass u iu auslautendem eu durch w ver-
treten wird, und da6 einfaches u im Auslaute e antreten lai^t: sue.
1) In geschloBener Silbe klingt u wie oe; biit, bud, cut, niin,
mmb, dull, turf, luxury.
Einige Worter, besonders vor 1, 11 und s haben den kurzen
Q-Laut: bAll, bMace, bMock, bAllet, bMetin, bully, b^rrush, bM-
wark, fftll, milage, fMer, mUery, f Ailing-mill, pAll, pAUet, pftlley, pM-
pit,' FCilham; bAsh bftshel, ciishion, pftsh, pAss, bMcher, cftck'oo , to
put, piidding.
Lang ist es in ruth und truth und vor stummen g, wie in ex-
po^n', imp%n', oppugn', prop%n', repugn'.
Fttr criip'per hat Wb. crtipper, und flir fftlsome fulsome.
2) In offener Silbe lautet u wie iii oder yu : duke, mule, mu'let, §♦ 110.
due, duke, accu'se, excu'se, repu'te.
Vorstehendes r, rh hebt den Vorschlag auf und lafit reines u
hervortreten : rue, rude, true, ru'mour, fru'gal; bisweilen auch, 1:
blue, lubicrous (Sm. , nach andern Orthoepisten aber u). In sure und
sugar verbindet sich der Vorschlag mit s zu .sh und dort folgt der
lange, hier der kurze u-Laut = shtir (6), sh^gar.
£s lautet wie i in busy, busily und business; wie 3 in bury,
burial und burier ; wie ii in piin'ish , stud y , duc'at , aber regelm&0ig
in stu'dent, stu'dious.
Es schwanken: buoy' (b6y P. E. Ja.), cO'cumber (E. Ja. K. Sm.
92 Neuengl. y, aa, ae, ai.
§♦ no* R. , coiicum-ber S. W. P. F., cue' J.), cui'rass (= kwe-ras' W. E. Ja.
Wb. , ku'ras S. K., kwe'ras P. J. Sm.).
§.1114 Y als Vocal hat sich nur in fremden W6rtern erhalten und ver-
tritt i im Auslaute. Es theilt die Lautung dcs letztern.
1) Es lantet wie i in geschlo6ener Silbe: gyp'sy, auch gip'sy.
2) Es lautet wie ein i in offener Silbe: ray, thy, de-ny', ap-ply'.
type, tyrant, cy'press;
Den i-Laut*haben chym'ist, lyr'ic , phys'ic, Syb'il, syn'od, syr'inge,
typ'ic* tyr'anny, hypVcrite. Es schwanken: dy'nasty (dyn'asty J. Ja.
Sm. R.), elysian (= e-Hzh'e-an, e-le'-zhan S. K.) , pyr'omancy (pyroin.
S. E. Ja. K.), Pyth'oness (Py'-thoness).
3) Nachfolgendes r trtibt den kurzen Laut: myrrh, myrthe.
M}Tmidon; nicht rr, wenn das zweite r zur n^chsten Silbe gehort.
Pyr-rho.
2. Mehrfache Vocale.
Sie sind entweder Verdoppelungen wie aa, ee, oo oder Vocal-
verbindungen wie ae, ai ay, ao, au aw; ea, ei ey, eo, eu ew; ie
ye; oa, oe, oi oy, ou ow; ue ui uy; eau, leu iew, oeu.
§♦ 112* A a (im Me. oft, aber nicht bei Smith, Ben Jons, und Wallis)
steht nur als reiner a-Laut in to baa, in Aftr, A^rhuus, bazaar';
sonst in Namen wie a in Aaron; in Baal, Gaal, h6rt man zweites a
uachschlagen ; dunkel in A^lborg (=^ hi).
§♦ 113» Ae kSmmt ebenfalls nur in Fremdw5rtern vor und steht lautlich
e gleich.
Es hat wie dieses in geschlo6ener Silbe den kurzen e-Laut:
Aetna Maestrijeht oder den langen i-Laut in offener Silbe: Ae'ac-us.
ae'on, Ae'olus, aerie (e'-re W. Ja. K. Sm. , a'-e-re J. F. Wb., a're
S.), Cae'sar, dae'mon. In beiden Fallen ist bisweilen auch e einge-
treteu , wie est'ival , E'gypt.
Wie e (a) klingt es in Maes, gaelic (ga-e-lic Sm.), wahrend aber
beide Laute noch horbar sind in a-e'rial, a'eromancy (ar'. Ja. K. Sm.),
a'-e-rifbrm, a'-e-ron&ut, a-e-rog'raphy.
§. 114. Ai und im Auslaute ay. Smith ftthrt eine dreifache Aussprache
des ai an. Gebildete lafien beide Laute kurz gesprochen h()ren, also
ai; Ungebildete sprechen a lang und laSen i leicht nachklingeu a'-i.
gezierte Aussprache lautet wie lateinisches ae. Sm. ftthrt es an in
pai (bezahlen), dai (Tag), wai (Weg), mai (mag), lai Gegen), sai (sa-
gen), esai (versuchen), tail (Schwanz), fail (fehlen), fain (gern), pain
Neaengl. ai, au. 93
(Strafe), disdain (misachten) , claim (beanspruchen) , plai (spieleo), §* 115.
arai (kleiden). Auch Wall, bezeichnet es als einen Laut, der aus
karzem a und y besteht. — AUein das gertlgte ae mu^ durchgedrun-
Ken seiii,^da Sp. ofbers mit a reimt, wie rare faire compaire 1, 6,
15. aire rare spave 1, 3, 32. ayre prepa(y)re 1,5, 2. payre pre-
pare 1, 3, 38. chaire fare 1,3, 16. dazd raizd 1, 1, 18. Bemer-
kenswerth ist , daS der Gleichklang zwischen a and ai fast nur vor
r stattfindet. Sh. hat ebenfalls ai und e neben einander, wie pree
pray 2, 2 curtain curten 4, 4. counsaile counsell 1, 3. sodaine sud-
den 3, 1., freiiich meist in unbetonten Silben.
Ai und ay lanten wie gedehntes e (a): pay, play, claim, pain,
fain, bail; r trUbt den e-Laut: fdir, ch4ir, laird.
Verkttrzt hat sich der e-Laut (e) in wainscot (wen'skot S. W. J,
F. Sm., wan'skot E. Ja. Wb. Wrc), said, says, sftith , again (a Ja.),
against. Wie kurzes a klingt es in plaid, plain'tiff; wie ei in ay
und ai«le und wie e in quay, quay'-age Er schwankt in de-main'
{= de-men W. J. F. K. Sm. , man' S. E. Ja. , man und men P.),
maif^'tenance (= man', men', 8. W.), raillery (ral', ral'. Wb.) , raisin
Ira'zn, ra'zin P. Ja, rezn W, J.).
Ao steht nur in gaol, gaoler, die auch jail und jailer geschrie-
ben werden. Letztere Schreibung entspricht dem Laute = jale. In
Cha-os , a-orist klingen die Laute getrennt. Caoutchouc (= ko-chftk).
Au , im Inlaute bisweilen mit aw wechselnd, ira Auslaute nur §♦ 116,
aw. Smith bezeichnet mit au, av in clau (Klaue), rau (rob), nauht
(nichts), tauht (gelehrt) , lau (Gesetz) etc. wohl schon a und Wallis
meint, es sollten eigentlich beide Laute h6rbar sein , aber man spreche
nur a. Sh. laSt brail und brawl 3, 1 wechseln.
Beide bezeichnen das tiefe dunkle gedehnte a, wie in: cl4w, r&w,
straw, 4we, s^uce, v^ult und besonders vor stummem gh: caught, taught,
daughter; kurz (6) lautet es meist in cauliflower, laurel O^w'rel P.
K. Wb.), laudanum (l&u-daniim P. E.)
Wie reines & klingt es in draugh (= draff), draughts (drafts) und
laugh (= laf). Fast so auch in aunt, daunt (k S. E. K.). flaunt
(4w P. E.), gaunt (&w S. P.), gauntlet (kw P. Ja.), haunt {kwE. K.),
t&QQt (4w S. P. E. K.), jaunt, taunt, saunter, staunton, jaundice,
l&QQdress, maiind, crauncfi, launch, paunch etc. Vaunt (meist 4w,
^ nach J. and Wb;);
In gauge bat es hellen e-Laut (== gage) und in einigen franz.
94 Neiiengl. ea.
§♦ 116. W5rtern hat es den o-Laut behalten: hautboy (=; ho-boi), roquelaure;
mar-au'der (kvf' J. E. F. Ja. E. Sm. Wb., ro' W. P.).
§. 117» Ea kommt bei Smith nicht vor, und in den Wortern, in de-
nen es spater auftritt, steht langer e-Laut, wie in bred (Brot), led
(filhren, Blei), red (lesen), sel (siegeln), whet (Waizen) etc., selten
i-Laut men (meinen). E a scheint eingedrungen zu sein , als e den
i-Laut annahm und wurde verwandt, urn den dunkleren Laut zu be-
zeichnen , daher wohl auch deaw fttr dew Sh. Mms. 3 , 5. Zur Zeit
Wallis wurde ea noch wie e gesprochen und jenes wurde nach sei-
ner Meinung nur gebraucht, urn die Ld.nge zu bezeichnen. Daher
sind gleichen Lautes, aber verschiedener QuantitUt: met meat, set
seat. S. 59. Nach -den Keimen in Sp. muB ea noch wie e gespro-
chen worden sein: beast brest 1, 8, 15. beast detest 1, 11, 49.
best brest 1 , 2 , 8. beam teme 1 , 4 , 36. great eat 1 , 2 , 6. dear
to beare 1 , 5. 13. to beare cleare 1, 10, 28. Auch die Sh.-Reime
weisen auf e-Laut: tears hairs, intreats frets, swears tears, heat get,
ear hair, steps leaps, fear there, beast blest, guest feast, jest beast,
confess decease, dead to lead VA. und sehr selten heaveth relieveth
VA. Ferner steht ea, bisweilen neben e, in Wftrtern, die nie den
i-Laut gehabt haben: herbes hearbes Sh. Momms. 2, 3. hed head 2,
3. term tearme 3, 5. shed shead, eleaven 1, 3. tearme 3, 5.
jeast 1 , 3.
Es hat keinen eigenthftmlichen Laut, sondern entweder die mit
e , Oder die mit a verknttpften Laute.
1) Langer e-Laut (a) steht in break, great, steak und getrflbt
vor r in be4r, be4rer, pedr, awedr, to te4r, wear.
2) Kurzer e-Laut ist enthalten in bread, breadth, break'fast
breath, breast, cleanse, dead, deaf, deafen, dealt, death, dread,
dreamt , endeav6ur , feath'er , head , health , heav'en , heav y , lead , (Blei),
leant, leath'er, leapt, leav'en, mead'ow, meant, meas'ure, peas'ant,
pheas'ant, pleas'ant, read'y, realm, spread, stead, stealth, sweat,
threat, thread, tread, treas'ure, wealth, weap'on, weath'er. Nachfol-
gendes r trtibt auch bier den Laut: 6arl, 6arly, ear 'nest, earth, Igarn,
heard, rehearse', yearn.
3) Wie reines a in heftrt , heftrken , heftrth und ihren Ableitungen.
4) Oft bezeichnet es langen i-Laut: pea, plea, sea, flea, each.
peace, tear (Thrftne) etc.
Es schwankt in beard (beard S. Wb. , bird W. Jst.) , fear'ful (fer
S. fer und fer W. F.) ? deaf (def Wb.) , seamstress (sem P. E. Wb.),
Neuengl. ee, ei, eo. 95
wear (Wehr, W. Ja. R., w^r P, , wer E. Sra.); yea (ye S. W. P. Wb.), §. 117.
zealus (zel'- und ze'lous W.).
Ee dient (Mau. mees myse Mlluse) schon bei Sh. zur Bezeich- §. 118.
nung des langen i , wie in hee , mee , thee , wee , shee , bee , neece,
peace, yeeld und bisweilen steht ie daneben, wie griefe greefe 4, t.
daueben aber aucb e , wie in thred thread 2 , 1 . oder ea , wie deare
deere 3 , 3, neere neare 3 , 1 , oder ai , wie pree pray 2 , 2. Auch
dem Reime nach schwankt die Aussprache: sin been Lucr. und sheds
deeds Sonn. 34. teeth with VA. — Wallis stellt ee und ie ganz
gleich: fiend, seen.
Jetzt bezeichnet es gewohnlich langes i: free, bee, eel, feel,
queen; nur in been (e P. F. Ja. K. R.), threepence, breeches (e P.)
ist es kurz, und in Beelzebub werden beide e regelmUBig gelesen
Be-erzebub.
Ei und ira Auslaute oder in fremden Wortern ey, hatte ira §♦ 119.
16. Jahrh. mit ai fast gleichen Laut und beide wurden daher oft
verwechselt Smith ftthrt sie an in fein (erdichten), deinti (Lecker-
biBen), peint (malen), feint (schwach). Sh. schreibt convay 4 , 5. con-
vey und conveigh 3, 5. slay sley 3, 3. auch im Reime: complain
reign, day survey Sonn., prey day VA. — Nach Wallis sind ent-
weder beide Laute h5rbar, und dem a-i ziemlich gleich oder sie lau-
ten wie e : receive , seize , deceit.
Es hat daher jetzt auch gew5hnlich den langen e-Laut a: grey,
obey', convey', vein, rei^n, eight, nei^Abour, das vor r breiterwird:
ieir, Aeiress, their theirs, eyre (Ire Wb), eyry (e Sra., i Wb.).
Nur in einigen Wortern lautet ei wie e: ceil, cei'iing, conceit',
deceit', deceive', conceive', receive', perceive', inveigle, seize, seisin,
seignior, seine, key, lei'sure (leis'ure N. Barcl. , la'-sure E. , les'ure
und le'sure Wb.) und ihren Bildungen, ferner in Eigennamen wie
Lei^A, Leith, keith; wie ei (!) in height, slei^^At und hei^A-ho, eye,
and wie e in heifer. — either schwankt, es lautet entweder e-ther
Oder T-ther (Kenr. und ftir beide Sm.), ebenso neither, Obei'sance (ba'
W. J. F. Ja. K. Sm., be' S. P. E. Wb.), Pleiads (= ple'yadz W.
P. F. Sm. Wb. Wrc, pfSi'adz E. Ja., pli-adz S.).
Eo steht in keiner Beziehung zu dem aiten ags. Laute. Ben §. 120*
Jons, iindet es nur in drei Wortern yeoman , people und jeopard und
rftth diese y^man, p6ple und j6pard zu schreiben. Es ist die Erwei-
terung von e, wie in feoff, feoffer, leopard, jeopard (jeu parti), und
lantet hier wie kurzes e oder wie langes i in people, Theobald. In
96 Neuengl. eu, ie, oa, oe.
§• 120* Ge<5rge bezeichnet e den Zischlaut uod in yeoman ist wahrscheinlich
0 eingedrnngen (alte. geman, geman yeman; daher S. und Scott
yem'mun. Vor o ist e geschwunden, so daC beide Worter den
o-Iiaut haben. Galleon lautet bisweilen = gal-6on , gewdhnlich gal'-le-on.
§* 121. Eu imd im Auslaute, seHen im Inlaate ew lautend, wahrschein-
lich auch bei Smith der es bringt in feu (wenige), deu (Thau), men
(miauen), sheu (zeigen). Sh. bezeichnet es noch genauer in adien
adue3, 5. Wall is bezeichnet beide Laute als hOrbar und zieht e-tt
dem i-H vor. Es lautet iu oder yu : dew , few , Eu'rope , jew'el. Vorste-
hendes r ia6t den Vorschlag vor A unterdrttcken : bre^ , shrewd, rheu-
matism. Verdunkelt hat sich der Laut zu o in sew shew, die des-
halb auch beBer sow, show, geschrieben werden.
sewer (Abzug shor, su-er E., s6-er K., s6r und shor Sm.), to
strew (stru S. J. /a. K. Sm., stro W. E. F.).
§* 122* ie bezeichnet, auch nach Wall., langes i (e), das Sh. noch oft
durch ee bezeichnet, wie in piece, niece, mien, bier, field, thief;
wie kurzes i klingt es in sieve und wie kurzes e in friend (Sh. frend)
und gier 'falcon, gier'eagle (alte. gerfiauk). Im Auslaute ie ist e nur
beigefttgt und i behait seinen Laut: die, tie. He; ebenso ye: dye
(= die), rye.
Es schwankt in fierce (ferce S. , e und e W. F.), to pierce, (pars
und pers W. J. F. , pers S.) , tierce (t6rs S. W. F.).
§♦ 123» Oa, das Smith nicht anffthrt und Ben Jons, durch o ersetzt
wiBen will, aber bei Sh. far und neben o vorkSmmt, wie grone2, 2.
approch 1 , 1 . cole coale 1 , 1 . post poast 5,3, ist das Zeichen far
o: soap, loaf, coat, boat, oak, p5ach, boast, loath (6 Wb.), coax.
Es hat sich verkUrzt in der Comp. oat'meal. r abt seinen gewShn-
lichen EinfluB: oar, c6arse.
Wie tiefes dunkles k klingt es in bro&d, abro&d und gro§t
(groat Ja.).
§. 124, Oe k6mmt nur in fremden Wftrtern vor und steht englischem e
ganz gleich. Daher bezeichnet es langes e , wie in Antoe'ci, dlarrhoe'a,
Oder ^, wie in assafo&t'ida , diarrhoSt'ic und foet'id,
Im Auslaute wird e oft an o angeschobeh , um Tocallftnge zu be-
zeichnen, so da6 es hier keinen EinfluS ansttbt und oe nicht als
Diphthong zu betrachten ist, wie in doe, roe, f6e, sloe, shde, canfie.
Ebenso bedeutungslos ist es in does (= dtis), in welchem noch das
ags. e trabe fortklingt und e eingeschoben ist, wie in goes, ohne den
Laut von o zu beeinfluden.
Neuengl. oi, oy, oo, ou. 97
01 bezeichnet schon Smith (auch Wallis) als einen Diphthong, §* 126*
in dem heide Laute, 0 und i, kurz gehSrt werden, wie in boi, toi,
toil, foil, soil, broil, point; und so lautet es noch jetzt. Auslautendes
oy steht jenem v611ig gleich: boy, tO}-, toil, voice, noise, devoir.
Xar in choir klingt es heller, wie ei, also = quire, wie e in tur-
koise (aber = turkaz' S. E. J., turkSiz' Sm.) und Iroquois und wie
langes 0 in scrutoire oder escritoire (= es-cru-tor' S. W. J. E.,
scrutor' F., es-cru-twor Ja. K. , es-cre-tw^r' Sm.).
Oo lautet (Wallis = franz. ou) wie langes u. c6o, d6om,
r6ora, sp6on, st6op, rdof, r6ot, f6od, b6oth, rdot (A Wb.), h6op
(A P. Wb.).
Kurzes u (A) klingt vor k in book, brook, cook, crook, hook,
look, nook, rook, shook, took (manche Orthoepisten aber bezeichnen
es auch hier als lang, wie brook S. W. E. Ja. , book S. W. Ja. K.
R., cook S. W. E. Ja. , crook S. W. E. Ja. *K. etc.); ferner in foot,
fjood, hood, stood, wood, wool.
Wie 0 klingt es in door (Sh. Moms, dore 1^ 5.) und floor; wie
kurzes ce (ii) in blood , flood. Es schwankt in soot (— s6t W. K. R.,
sM J. E. F. Ja. Sm. Wb. , siit S. P.)
Ou besteht nach Smith aus zwei Kttrzen in bou (biegen), boul §♦ 127.
iKugel), could (konnte), mou (Heuschober) , sou (Sau) oder aus Ian-
gem 0 mit nachklingenden u, wie in bou (Bogen), could (kalt), mou
fmahen) , sou (sften) ; jenes also ist der beginnende au-Laut , in diesem
wird von dem langen 0 das nachfolgende u unterdrtickt. Wallis
unterscheidet einen helleren Laut, aus o-A bestehend in soul, snow,
know, sow und fftr diesen werde auch 0 gesprochen, und einen trti-
bern, aus u-t bestehend, wie in house, mouse, foul, fowl, sow.
Aber in would, should, could, course, court klinge es wie 00
{= franz. ou).
ou bezeichnet hauptsflchlich au: thoti, foiind, bdiind, m5iint,
foiil, prdAd, dbtbt, m6ftth.
Daneben aber ist es verwandt als Zeichen drei verschiedener
Laute. 1) Es bezeichnet tiefes k und zwar lang vor stummem gh in
boujAt, brou^At, fou^At, nought, ought, song fit (be-), thou^At; und
kurz vor gh = k : lough , hough , to hough ; nur drou^At (Dttrre)
= droAt. — 2) Es lautet wie 0, und zwar lang vor gh und 1;
^ongh, though, soul, mould, shoulder, poult, poultry; und vor r:
bourn, court, courtier, course, fourth, mourn; oder kurz mit ge-
trabtem o: chough (gh = fiD, enough^ rough, tough; coiip'le, accoiip'le,
Ko«h, engl. Grammatik. I. 7
98 Neuengl. ou, ow, ne, ni, eau, ieu.
§. 127* coup 'let, double, trouble; young, yoiin'ker, adjottrii', jottrnal, joflrney.
cour'age, flourish, nourish. Bisweilen ist der Diphthong au im Sim-
plex verkttrzt zu oe (u) in Ableitungen und Compositionen , wie softth
south'ern, house houswife (= huzwif), groAnd groundsel (grunselj. —
3) Es lautet wie u und zwar lang in y6u, ydur, thr6ugh, wdund,
hdup, yduth, 6usel 6uzel, bduse; capduch', cartouch', cdu'chee, croup,
grdup, sdup, trdu'badour; bduge , b6u'gie, g6uge, rduge; acc6utre,
gdu^, rag6u^', surtout', route, sous; t6ur, am6ur', contdur' etc.; kurz
in co6/d, shoA/d, woA/d.
Es schwankt in clough (= kliif Ja. K. Wb. 8m., klof P. F..
kl6A W.), cough (kof, k^wf J. Wb.), sloA^A (slM, sliif Ja. K.) Sumpf.
sough (= siif, sof P. Sm.), trough (trof, tro E. , triif Ja); gduge (goj,
g6uj P. Wb.), gourd (gord Sm. Wb-), scourge (scorge Ja.), source
(sdurce P. Kenr.), tourney (S. K. R. Wrc. ; tourney Ja. , 6 und u
W.), wound (5ft E. Wb.), 6 und 6A W. P. J. Wrc), coUrleous
(ktir'che-us W. P. kftr-chus S. , kttr'te-us J. Wb. , kor'tyus E. K. Sm.,
kor'te-us Ja.).
§• 128. Ow, eigentlich ou ganz gleich, aber von geringerem Umfang.
Es bezeichnet entweder au: how, n6w, bow, br6w, c6w, pr6w, v5w;
cowl, fowl, howl, growl, owl, Idw'er (Verdusterung) , sh5w'er; clown
d6wn , g5wn , t6wn , cow'ard , p6w'der etc. oder langes o : bow (Bo-
gen) , blow, flow, crow, glow, grow, A:now, low, to lower (mindern),
row , owe, show ; own , flown , grown, growth. In knowledge (auch 6 W. F.
K.) ist o kurz geworden; schwankend in bowl (bdftl P. E. Ja., beides
F.), to low brttllen (J. S. E. Ja. K. Sm., Wb. Wrc, loft und lo W. FJ.
§» 129* ^^ ^^^ einfaches u, dem im Auslaute e als Ld.ngenzeichen bei-
gefGLgt ist, wie in hue, rue, true, blue, ensue.
§. 130. Ui lautet gewohnlich wie iu (u): suit, sui'tor, sui 'table , niii'sance:
hinter r fdllt der Vorschlag weg: bruise, bruit, cruise, fruit, recruit:
ebenso hinter j und 1: juice sluice. Eingedrungen ist u in build
(= bild, bilden, bauen), in buy (= hi).
Scheinbar geht u noch mehrere Verbindungen mit Vocalen ein.
eigentlich aber geh5rt es zu Consonanten und tritt mit diesen vor
jene, wie gu, qu, su
§. 131. ^^u lautet, wie o, in iranzOsischen Wdrtem: beau, bureau,
rouleau; nur in beauty (auch Wall.) wie iu (Sh. bewtie B. 1 , 5.).
Ieu, iew lautet wie iu: adieu (Sh. Mms. adue 3, 5.), view,
lieu, aber anders in lieutenant, das lev-ten'ant (W. Sm.) oder lif-ten'ant
(S. E.), lu-ten'ant (Ja. Wb.), liv-ten'ant (P. J.) gesprochen wird.
Neuengl. Laute n. ihre Zeichen. 99
Oeu nur in manoeuvre, das man entweder franzdsisch ausspricht, §. 131.
Oder mandvre.
II. Laut.
Da das eine Zeichen zur Bezeichnung von zwei und mehr Lau- §• 132.
ten verwandt wird, so bertthren sich die einzelnen Zeichen nicht
nur, sondern sie fallen bisweilen lantlich zusammen. Geht man daher
vom Laute aus, so findet dieser seinen Ausdruck in verschiedenen
Zeichen.
1) Kurzes nach e geneigtes a = a wird nur durch a bezeichnet;
sad, command.'
2) Reiner a-Laut (a) ruht meist in a. wie in arm, sharp; bis'-
weilen in ea; heart, hearken etc.; in e in clerk und sergeant; in
an in laugh.
3) Tiefes k wird gew6hnlich durch a, au oder aw ausgedrttckt
all, fall, taught, law, lawn, selten durch ou: fought; oa: abroad
aa: Aalborg und o in George. ~ Kurz erscheint derselbe Laut in a
qnantity , wand ; in au und cauliflower und fast in 0 : not.
4) Kurzer e-Laut (e) wird gew5hnlich mit e bezeichnet: men,
bed; seltner durch ea, wie breast, heavy; eo: leopard; a in any,
many; ae: Aetna; ai oder ay in wainscot, says; ei in heifer; ie
in gierfalcon.
5) Langer e-Laut (a) wird gewohnlich dargestellt mit a: tame,
danger, fate; sowie durch ai, ay; day, maid und ei, ey: they,
vein, rei^n; selten durch ea, wie in great, break; und ae, wie in
Gael, gaelic.
6) Kurzer i-Laut (1) findet seinen Ausdruck in i und y: thin,
city, system ;, ausnahmsweise in e, wie in England; in ee, wie in
threepence; in u wie in busy; in 0, wie nach Einigen in chorister
(= kwir'ister W. F. , kwer'-ister S. , kor'-ister J. E. Ja. Sm. Wb. Wrc,
kor'ister und kwir'-ister P. K.), und in ui, wie in build.
7) Gedehnter i-Laut (1) liegt in i : chagrin, Czarina , magazine ;
in ie: mien^ priest; in e: he,' equal, fever; in ee: free, needle; in
ea, wie sea, j)each; in ei, ey , wie seize, receive, key; selten in ae,
wie in daemon; in eo: people; in oe: foetus; in oi: turquois.
8) Gesteigerter i-Laut (ei) wird gewdhnlich mit 1, y bezeichnet:
fine, spi-der, fly, try; oder durch ie: die, tie; selten durch ei oder
ey: slei^At, hei^At, eye; durch ai, ay in ai«le, ay; durch oi in choir.
9) Kurzer o-Laut liegt gew5hnlich nur in o: cof'fee, fol'low,
lodge, not; ausnahmsweise in oa in oat'meal und in ow in knowredge.
7*
too NeuengL Laute u. ihre Zeichen.
§. 132. 10) Langer o-Laut erscheint in o: no, po-et, stroll, folk und in
auslautendem oe: ro.e, doe; ferner in oa: oak, coat, groan, oder in
ou, ow: low, flown, growth, soul und in oo: floor, door; in eo in
yeoman; und in franz. an, eau: hautboy, beau.
11) Kurzer reiner u-Laut (A) wird ausgedrtickt mit u in bull,
pull, full; mit o in wolf, to, bosom; rait oo in book, took etc.; mit
ou in would, should, could.
12) Kurzer getriibter u-Laut (u) wird dargestellt gewohnlich mit
u: but, dun, dumi; ferner mit o, wie in money. Love, word; selten
mit 00, wie in flood, blood; mit ou in rough, enough etc.; mit oe
in does; auch mit den durch r getrtibten e, i, ea: her, girl, earn.
13) Gedehnter u-Laut (ii) juh wird meist durch u bezeichnet.
use, tube und im Auslaute mit ue: blue; daneben mit eu, ew: flew,
Europe, new, feud; selten mit eo in feo'dal und ui, wie in suit; mit
ieu, iew: adieu, view.
Der gedehnte u-Laut ohne Vorschlag des i liegt in u, ue, ew,
ui, hinter r; truth, true, grew, fruit; ferner in o: whom, tom^,
move; in oo: too; in oe: shoe; in ou: you, soup; und in aou in
caoutchouc.
14) Der diphthongische Laut oi beschrankt sich auf oi, oy:
point, boy.
15) Der diphthongische Laut au wird nur mit ou oder ow be-
zeichnet: now, owl, shower, out, found.
Zweites Buch.
CoDSonantismus.
§. 133. I^ic Consonanten unterscheiden sich nach ihrer Entstehung und
nach der Dauer ihrer Lautung. Sie entstehen entweder durch Schliefiung
und Oeffnung der Sprachorgane , beschrslnken sich im Laat auf die-
sen Vorgang und sind der Dehnung nicht fahig — momentane
Laute: k, g, t, d, p, b (mutae); oder sie entstehen dadurch, da6
sich die Organe nicht schliePen , sondern nur verengern und den Laut
fortklingen la6en, wie j, s, w (v), h, th, z, f (Spiranten) , n , m
(Nasale), 1, r (Linguale),
Consonanten. Spirans w. 101
Nach den sie bildenden Sprachorganen nnterscheiden sich Gnt- |« 133*
tarale (k, c, g, h), Palatale (j), Lingnale (1, r), Dentale
ft. d, th, s, z, d), Labi ale (p, b, f, w (v), m.
Nach der grSfieren oder geringeren Anstrengung der Sprachor-
gane unterscheidet man harte Laute (tenues): k, c, t, p, weiche
(mediae): g, d, b. Verbindet sich mit diesen der Hauch, so ent-
steheu die Aspiraten kh ch, ph f, th (z).
Da die Aspiraten sich oft mit den Muten bertihren, so stellen
wir sie neben letztere. Wir beginnen mit den Spiranten w (v), j, s,
h la6en dann die nasalen uud lingualen Spiranten folgen (Liquiden):
n, m, 1, r und dann die Muten mit ihren Aspiraten.
Da die ags. nnd normannisch-franzdsischen Consonanten vielfach
zasammen fallen, so schlieSen wir die letztern den erstern an.
Erster Abschnitt.
Die Spiranten w, j, s, h.
W. Der Ags. §chreibt die labiale Spirans mit der Rune P, §, 134^
Durh. mit u, uu und w (der Gote mit v). Im NAgs. schwindet die
Rune und es tritt fUr dieselbe w ein. Es empfiehlt sich deshalb,
wenn man die Rune nicht schreiben will, gleich w eintreten zu laden
und nicht v, da letzteres sich im NAgs. mit f mischt.
1) Ags. w steht im An laute sehr oft und wechselt hier mit
keinem anderu Consonanten: wacan, wsecce, wascan, wseter, wearm,
weaxan , widu wudu, weorold, weorc, wiht, willa, wulf, waepen, wk,
^vepan , weod, win, wise; in uton ist es durch Assimilation des i zu
u abgefallen: witon wuton uton. Durh. laSt u 5fter ftlr w eintreten
and Tor u &Mt w bisweilen ganz aus: uldor Job. 11,4. ulf Luc. 10,
3. ge-nndradon Mt. 22, 22. ge-unede Job. 11,6. neben wuldor, wulf, ge-
wundradon ete. Dagegen schiebt Durh. bisweilen auch w vor u ein:
smeaung smeawung, ge-urnon ge-uurnun ge-wurnon, sogar vor dem
Umlaute. wytmesta Mth. 8, 12. — Es erhait sich im NAgs. in glei-
cherWeise, auch wnder A Lag. 1154 wlfA2599 neben wunder, wulf,
und selbst noch bei Man. 5 wlcanes. Nach einigem Schwanken im
Ae. (was vas, wassayl vassail, wende vende, und selbst fond wond,
wast £ast RG.) befestigt es sich wieder und beharrt im Ne. to wake,
IQ2 Spirans w, im An- und Inlaute.
(« 134» watch(6), to wash(6), w&ter, w&rm, to wax, wood(A), world, work,
wij^At, will, wolf(A) , weapon, wo, weep, weed, wine, wise.
£s ist consonantiertes u und seine vocalische Natur zeigt sich
nicht nur im Wechsel mit letzterem, sondern in seiner Einwirkung
auf i, seinem Wegfall vor u und in seinem Zurtlcktreten (s. unten)
nach a. Es hatte wohl im Ags. denselben Laat, den es noch hat:
es setzt Yocalisch ein und geht in einen von den Lippen eigenthtlm-
lich gestalteten Hauch ftber = uw. Vor u-Laute aber fS,llt der vo-
calische Ansatz weg, wie wolf, wool, oder w wird ganz stumm, wie
in who , whose whom , und in to ooze (ags. w6s Saft) ist es abge-
fallen. In u^hole (ags. h41) i&holly u'holesome, whdop neben hoop
(franz. houper), whore (ags. h6r) ist w -erst im Ne. eingedrungen und
deshalb stumm.
Der deutschen Spirans liegt bisweilen roman. g, gu gegentlber,
wie ags. weard (Wart) , weardjan afrz. warde garde guarde , warder gar-
der guarder; ags. warjan (wehren), afrz. garir, warison garison; ahd.
widarldn (Ersatz), ags. wider-le^n hat lat. widerdonum veranlaBt und
afrz. werredon guerredon ; ags. wile (List) , afrz. guile, ags. wise (Wei se).
afrz. guise. Daher treten bei Lag. bisweilen schon Doppelformen ein,
wie gile 16382 und wigel 19250, guyse wise 19641 etc. Im Ne.
stehen noch neben einander: war'rant(6), warrantee', war'ranty, war-
rantor' und guarantee' guar'anty guarantor'; wArd, wArden, wArd'robe,
wArd'room, wftrd'ship und guard, guardian, guardrobe, guftrdrdom,
guardship; guise und wise; re-w^rd und guerdon.
Inlautend tritt auch im Ags. bisweilen g fttr w ein: trugude D.
Joh. 2, 24 = truwede; )>r!ga fttr )?riwa; ferner bei Bosw. niwan-
cuma (Ankommling) , nig-bacen (frisch gebacken).
Verhartet hat sich w zu b in William (ahd. Wili-helm) Bill Billy.
wmngle brangle.
§* 135. 2) Inlautendes ags. w steht meist hinter langen Vocalen, wie
heAwe (haue) , rdwe , bl6we (bltthe) , sp6we , fl6we , blftwe , cn^we, cr^we,
sAwe, mawe, l^r^we, hiwe (bilde), triiwe (vertraue), selten hinter Kflr-
zen , wie clawa (Klaue) , triwen (holzern) , gesewen (gesehen). Im NAgs.
tritt aus w bisweilen ein u hervor, wie bei Lag. hewe, haeuwe 16968,
rowe rouwen 7813, blawe blaewe blauwe 4462, das aber meist hin-
ter a und 0 wieder verschwindet. Lag. icnawe icnowe, sawe sowe,
mawe mowe, j^rawe )?rowe, growe, rouwe rowe; Orm: blawe, cnawe,
sawe , flowe ; Ae. blowe blawe , knowe knawe , sowe , mowe , crowe,
)>rowe, rowe, growe grewe etc. Im Ne. ist hinter dunklem Vocale
Spirans w, im Auslaute. 103
w Qberali stumm geworden: to blow, kn5w, sow, mow, throw, grow, §• 135
row; nur hinter e vocalisiert es: ags. heAwe, Lag. hewe haeuwe, Orm
hffiwe, RG. hewe, Me. hewe, Ne. hew = hu.
Ausgefalleii ist es in ags. l&werce (Lerche) , feower (vier) , s&wel
sawul Ps. 118, 20. s4wl Exon. 126, 30. s&ul Boeth. 30,2. (Seele),
hweowol (Bad). Die aitesten Spuren zeigt Durh. in )>ea (Dieneriu ags.
)?eowa), feoer. — NAgs. feower fewer feouwer feour feor four, saule
Lag. , fowwer , sawle , wheol whel Onn etc. Ne. lark (schott. noch
laverock) , four , soul , wheel. — Auch in Compositionen failt es bis-
weilen aus, wie ags. a-wiht a-wuht ^uht aht, Lag. oht, Orm ohht,
Ae. ogt ought etc. Ne. ^ught. Ebenso n-^-wiht, neuengl. nought. —
Ags. ne witon nyton und noch im Me. I n'ot (ne wot); ags. ne wses
n;»s, nach^ Sp. n'as; ags. ne wille nille, noch neuengl. will he nill
he. In Folge der Accentuation wird es stumm in neuengl. lee'ward,
south'irard und pen'ny-M?5rth.
Xe. awkward. Ist w aus u verhartet in abuk (got. ibuko rttck-
warts, ahd. abuh) oder ist das Wort Versttimmlung aus adverse,
aquarde Skelt. 1 , 331?
3) Auslautend ist w im Ags. verschieden. Es bebarrt in den §• 136»
Imperf. bleow, cneow, creow, seow, meow, |7reow, in eaw (got. avi
Mutterschaf) , craw (Krahe), )?eow (Diener), hiw (Gestalt), eow (euch).
In treow und cneow ist es aus den abhangigen Casus vorgedrungen,
denn got. triu, kniu ia(3t nur ags. treo, cneo erwarten. Wahrend
nan der got. Gen. trivis, knivis heiBt, so behalt das Ags. den Aus-
laut in doppelter Form, in vocalischer und consonantischer: treowes.
Andere Worter dagegen laSen auslautendes u zu inlautendem w wer-
den, wie bealu Gen. bealw«s, fealu (fahl) fealwes, gearn, geolo, beam
Hftgel), main (Malve), calo (kahl). — Vor den Flexionen und Bildungs-
silben bleibt es: arewa und earh (Pfeil got. arhvs), hyrwe (Egge),
maedewe (Wiese) , melewe (Mehl) , spearwa (Sperling) , swalewe (Schwalbe).
Diese w verlaufen ganz verschieden. Von treow und cneow fallt
schon im NAgs. w ab : treo tre , cneo cne und nur im Plur. hat Lag.
treos treowes, Orm tres trees trewwes. Ae. tre, kne, Ne. tree knee.
Hinter e vocalisiert es: ags. bleow, cneow, creow, seow, meow,
}>reow, greow, heow. NAgs. Lag. bleou bleu, cneou cneu, seow,
meow, l^reou )?reu, greow grow greu, heow hew, Orm: cnew cneow.
Ae. blewe, knewe, sewe sen, )?rew )?reu, hew, grew greu. Me. blew,
knew kneew, crew creew, sew, threw, hew heew, grew. Ne. blew,
knew, crew(tl), threw, grew (mew, sew dialectisch). Ebenso ags. eAw,
104 Verbindungen der Spirans w.
§. 136. feawe, hiw, die zu neuengl. ewe, few nnd hue werden. In eow wird
e aufierdeni zu consonantischem yj Lag. eow eou geow gou , Orm
guw, Ae. gou yhou yow. Ne. y6u.
Die Worter, welche es vocalisch oder consonantisch in der Bil-
dungssilbe haben, lafien es nach o gehen, wie ags. geolo geolwes,
bearu, arewa etc. NAgs. berghe, borewe, arewe, medewe, sparewe.
Ae. gelwe , barwe , arwe , harwe , medewe , sparewe , swalewe etc. Ne.
yellow, bar'row, ar'row, harrow, mead'ow, spar'row, swallow (o).
Seltner ist w (u) abgefallen, wie in ags. balu, nags, balu baluw ba-
^ lew bale , ne. bale ; ags. melewe , nags, mele maele , ae. mele , ne. meal.
§. 137. 4) Ags. w verbindet sich mit 1, r, h, t, d, )? und s.
Ags. wl, wie in wlanc (stolz), wlisp Oispelnd), wlitan (sehen) etc.,
mindern sich schon im NAgs. Lag. hat nur noch wlite (Schonheit)
und wla?t (sieht) (wleoted ist Schreibfehler ftlr fleoted); Orm hat keine
wl. In neuengl. lisp ist w abgesto6en.
Dagegen wr ist geblieben: ags. wrsecca Lag. wreche, Orm wrecche,
ae. wrecche, ne. M^retch. — Ags. wrsenna wrenna, ne. t^ren. — Ags.
wrasdo wrad, Lag. wrad wrod, Orm wra)7}>e wra)?, ae. wra|?e wro|>,
ne. wrkth {k und ft) tvrbth, — Ags. wr^can, Lag. wreken, Orm wre-
kenn, ne. to wreak. Ebenso in wrestle, wrist, wring, i^nkle, writ,
write, wreathe etc. Da w in dieser Verbindung nicht ausfHUt und
doch im Ne. tiberall stumm ist, so kann dies erst im Ne. nach be-
festigter Schreibung eingetreten sein. Ben Jons, erwfthnt wr nicht,
Wallis deutet es aus (wr obliquitatem quandam seu distortiOnem in-
nuunt); es mul3 deshalb wohl noch h5rbar gewesen sein.
Ags. cw, wie in cwellan (todten), cwacjan (zittern), cwen (K6ni-
gin), cwencan (vernichten) , cwic cue (lebendig), cweorn (Handralihle),
cwysan etc. erhalten sich bei Orm, beginnen aber bei Lag. nach qu
zu schwanken : cwellen quellen , cwakien quakien , cwene queue , cwic
quic. Im Ae. verschwindet cw und dal'tir steht qu. Ne. to quell (ne-
benkill), quake, queen, quench, quick, quern, quash(6). Nur von ags.
cwiman cuman bildet sich letztere Form fort, Lag. cumen coraen,
Orm cumenn, Ae. comen, Ne. come; ebenso ags. cw^mon comon,
Ne. came.
Ags. hw ist zahlreich , wie hwa (wer) , hwser (wo) , hwettan (wetzen),
hwseder (wohin), hwaet (was), hwelp (junges Thier), hwistle (Pfeife),
hwffig (Molke) , hwcete (Waizen) , hwil (Weile) , hwtt (weifi) , hwy
(warum). Bei Lag. bleibt es nur vereinzelt stehen, wie hwulche, ge-
wShnlich tritt h hinter w, wie in wha, whaer, whetten, whuder, whaet,
Verbindungen der Spirans w. 105
whelp, white, while, whi und bisweilen besonders in B., steht w al- §• 137*
lein: wo, war, M'etten, wuder, wite, wil, wi. Orm hat stets wh, nur
watt neben whatt. — Im Ae. warden die Schwankungen hftuliger: ge-
wohnlich ist wh, bisweilen w allein, wie wat, wen, weol wheel, wer,
wo , woder , selten h allein , wie in ho neben who und wo. RG. Uebri-
eens tritt bei RG. oft wh fUr w ein. Im Me. und Ne. befestigt sich
wh: who (= hd), whfire, whet, whither wiiat(o), whelp, whistle,
whey(a), wheat, whfle, white, why. ^Die ursprtingliche Stel-
lang hw klingt noch in der Aussprache fort.
Ags. t w , wie in twigges (zweimal) , twinn (Zwilling) , twig (Zweig)
erhait sich. Ne. twice, twin, twig. Nur ags. tw& erweicht zu it, ttk-
feald und der Laut bleibt, wenn auch im Ne. noch das vollere two
(= t6) steht. Auch twisc wird im Ags. schon tusc tux und erhftlt
sich im neuengl. tusk. Ne. thwack ist durch Vermischung von ags.
I^accjan (streicheln) und twiccjan (zwicken) ehtstanden.
Ags. dw bleibt, wenn auch nur in wenigen Wortern, wie dwellan
.wohnen), dwlnan (schwinden), dweorh (Zwerg). Ne. to dwell, dwindle,
dw&rf.
Ags. ]>yf ist selten; es ist nur geblieben in ]?weorh (quer), Orm
|?weorrt (t ist aus Altn. )>vert hertlbergekommen) , me. overthwart Mau.,
athwart, ne. athwart. Dagegen ist w ausgefallen in ags. ]7wang ]7wong
(Rieraen), Lag. }>wang )>wong )>ong, ne. thong.
Ags. sw bleibt meis tens: swalewe, swan (Schwan), swftpan (fegen),
swellan (schwellen), swin (Schwein), swimmaii etc. werden im Ne.
swallow (swol'lo), swan(6), sweep, swell, swine, swimm. Dagegen ags.
swister wird schon swustor swoster; Lag. suster soster, Orm susstre,
ae. suster sister, ne. sister. — Ags. swA erhait sich bei Orm, wird
aber bei Lag. swo so; letzteres befestigt sich im Engl. — Ags. swilc
bleibt bei Orm, wird bei Lag. swilc swulc sulc such soch, im Ae.
swilke such, im Me. swiche suche, im Ne. siich. — Ags. sweord,
La^. sweord swerd sword, Ae. swerd sword; im Ne. sword ist w
stnmm geworden; Wb. auch sword.
J. Ags. j entspricht got. j. Im Laute mu6 es ags. g sehr §• 138*
nahe stehen.
1) Anlautend steht es selten allein, wie in den got. ja (ja),
jaind (dorthin), j^r (Jahr), juggs (jung), junda (Jugend), juk (Joch),
aber im Ags. steht g gew6hnlich daneben: jH ge&, jand geond, jung
geong, jugdd geog6d, ju geo (ehmals), juc geoc, jul geol (Christfest),
Jntas £otas Geotas. Manchmal ist j v51iig verdrftngt, wie in: ge (ihr),
106 Spirans j, im An- und Inlaute.
§. 138» gese (ja), git (ihr beide), gist (Gischt), gif (wenn), gicel (Zacke),
geomer (traurig), denn got. jus, ja, jut, jabei , mhd. jest gist, j4mer.
Im Nags, verschwindet consonantisches j fast gd.nzlich und fdr
g tritt die Erweichung g ein: wie bei Lag. ge, guse (jb), get git,
gif, gsere ger, gendgeond, geong, gugede, Orm: ga, ger, gifif, gocc:
gound, gunng, gol. — Im Ae. bleibt g oder es wechselt mit y, yh.
wie ge ye yhe (ihr), ge ga, get gut yet, gef gif etc., es tritt auch
oft ftlr ursprlingiiches g ein, s. §. 176, das sich aber im Me. wieder
befestigt. — Im Ne. steht y fttr ursprungliches j in yea, yond, young,
youth, yoke, yoke, yokelet (a little farm in some parts of Kent
Bosw.), yule.
§« 139» 2) Inlautendes j steht bei den schwachen kurzvocalischen Ver-
ben a) im Infinitiv, wie ner-jan oder ner-i-an, selten hei langvoca-
lischen Verben: sScan s^c-6-an, 6can yean ^c-6-an. Letzteres (e)
spricht fttr i, das auch im Nags, noch hervortritt und sich noch heute
in manchen sttdlichen Dialecten erhftlt. Die Assimilation, die hinter
einigen Consonanten ointritt, weist entschieden auf consonantisches j
bin, s. Flex. §. 60. — b) in der 1. P. Sg. und dem Plur. Pras.
Ind. und dringt weiter vor s. Flex. §. 53. Hier fehlt es schon oft
im Nags, und erscheint (als ii im Ae. nur dann, wenn es sich im In-
finitiv erhftlt. — c) Ags. j assimiliert dem vorstehenden Consonanten.
wie seljan sellan (geben), dynjan dynnan (t^nen), hwetjan hwettan
(wetzen), lecgan (legen), dyppan (eintauchen) , cyssan (kflssen). Diese
Verdoppelungen verhftrten sich und verlaufen regelmJlPig zu neuengl.
to sell, din, whet, lay, dip und kiss.
In der Nominalflexion erhalten sich im Ags. kaum noch Spuren
der i-Stamme s. §. 101. 139.
§« 140. 3) Fremde j oder i behalt das Ags. bei, wie iabalC. 66, 2. iafeth
75, 18. iudas 198, 30. iudisc 197, 25. Caius Julius, Pompeius, Troia,
Oros. und bisweilen wechselt es mit g, wie iared C 71 , 22. geared
72, 3. 31. — Lag. hat j und y, Orm j, g und y: Jacob, JafeBj),
Jericho , Jesuss , Job , Johan , Joppe , Jorrdan , Josaep , Juda , aber
Gerrsalsem, neben Jerusalem, Zacharias Zacharige, Marie Marge. —
Ae. behalt im Anlaute j, bisweilen jh: Jhesu RG. 1425, vielleicht ist
h eingeschoben , um zu bezeichnen, dafi j nicht zischt. — Ne. In
biblischen Namen klingt j zischend (= dsh) : Ja'-ir , Jeho'vah , Jez'ebil,
Josi'as, Ju'bel; selten vocalisch, wie in I-o'-ta (i-o-ta) oder wie y in
Hallelujah. In griechischen und lateinischen Namen ist j ischwan-
kend, Tocalisch in I-a-ni'ra, I-an'the, I-am'be, I'd, T-on, lo'-nia,
Franz, j. Spirans s. t07
I-u'lus; Zischlaut in JanicV^™^ Ja'niis, Ja'son (W. I-a'-son Wrc), §• 1^0.
Jocas'ta (W. I-o-cas'ta Wrc.) , Josephus, Jovia'nus, Ju'lius, Ju'ba, Ju-
dae'a, Jarchas (i-ftr'chas Wrc).
4) Mit dcm franz5sischem Sprachstoff ist das zischende j einge- §• 141*
drangen. Lag. und Orm haben es nicht; bei RG. wechselt es oft mit
•;: Gywes Gewes Jews, Gywerie, gywel jewel, justice, jngge etc und
38S3 sogar mit y: yoe = joie. Im Me. mehren sie sich: jambeux,
jangle, joconde, jogelour, jewels, joye (ioge Wycl.), juge etc. und
weehsein bisweilen mit i, g und ch: subjettes Mau., suget sochet
Wycl. , chargeous charious Wycl. (juniperus) gynypre Mau. 28. magestee
27. — Im Ne. steht es nicht nur in romanischen Wortern, wie joy,
jaunt," jay, jargon, jug'gler, just, joiist, jostle, jest, jftw, sondern es
ist selbst in germanische Worter vorgedrungen , wie to jab'ber (neben
gabble) , jump (holl. gumpen). ~ Es stehen g und j noch neben ein-
ander: jail gaol (lat. caveola gabiola, afrz. gaiole jaiole) , jennet genet
(lat. genista, franz. genet), Jill Gill Abktirzung vou Gillian, jingle
gingle etc.
Im Me. mogen j, g und cb, weil sie mit einander weehsein, in
der Aussprache gleich gewesen sein. Da hier erst d vor g, und t
vor ch erscheint, so mag auch um dieselbe Zeit j seinen franzosiscben
Laut (= sh) verstarkt haben.
S. Ags. s steht ttberall: sand (Sand), sellan (geben), sealt (Salz), §• 142.
segen (Zeichen), siht (Gesicht), singan (singen), sona (bald), suna
Sonne), see (See), sar (Schmerz), s^can (suchen), seoc (siech) , slcan
seufzen), s6fte (sanft), siir (sauer\ isern (Eisen) , wise (weise), is (Eis),
und erhalt sich meist durch alle Perioden, daher im Ne. sand, sell,
salt, sljn (frz. sign und ags. s^gen mischen sich), si^^At, sing, s6on,
sun, sea, sore, seek, sick, soAr, wise.
Schon im Ags. gehen einige s nach r Uber: die Imperfecta ce4s
erkor), hre^s (stiirzte), forle^s (verlor), dre4s (iiel), begreAs (zitterte),
haben im Plural curon, hruron, forluron, druron und begruron und
im Part, coren , hroren , forloren , droren , begroren ; ferner in eyre
;Wahl), cora (Wabler), hryre (Fall), dryre (Fall), dreorig (traurig),
gryre (Schauder). — Lag. hat noch curen und icoren, iloren, dane-
ben aber auch im Part, ichosen, ilosed; Orm: bifrorenn, forrlurenn
forrlorenn. Im Ae. schwindet r aus den Imperf. und erhalt sich noch
im Part., wie ycorn, lorn, ifrore neben frose, und im Me. dringt
auch s hier ein: chosen, lorne und lost. — Im Ne. steht r nur in
forlome, sonst Hberall s (oderz): chdse chosen, Idselost, froze frozen.
108 Spirans 6.
§« 142. — Ags. s in isern wird r: Lag. Irene, Orm irenn, ae. iron, ne. iron.
— Ags. dearr (darf), steht fftr dears (got. daurs); nachfolgendes t hat
s l)ewahrt in ags dorste. Lag. durste, ae. dorste, ne~. dtlrst.
Manche s gehen an c verloren, schon bei Orm, wie in blettcen
(ags. bltojan segnen), Part, blettcedd und blettsedd, millcenn fftr ags.
miltsjan und Lag. hat z: milze A. milce B. 16837. Oefter geschieht
es im Engl., wo beide Zeicheii gleichlautig sind. Im Ne. haben sich
folgende c befestigt: ags. adese, ne. ad'dize adze. — Ags. mfts PI.
mys, Ms lys, me. mees myse Man., myis Wycl., lys PP. lyzs Mau.
ne. moftse mice, Ibtse lice. — Ags. penig, PL penigas, Lag. peni-
ges, ae. pens, ne. pence. — Ags. is, me. ise^ ne. ice. Auch in ei-
nigen Adverbien wird genitivisches s zu c: ags. ^ne sid^ (Instr), Lag.
aenes, me. onis oones Wycl., ne. once. — Ags. twigges, Lag. tweien,
Orm twiggess me. twies, ne. twice. — Ags. ]?r!ga, Lag. pnen juries,
Orm )?riggess, ae. )?ries, ne. thrice. — Ags. hinan, Lag. henne hin-
nes, me. hennes, ne. hence. Aehnlich bilden sich thence, whence
^und since (sid-dan, me. sithens).
§• 143- Zahlreiche Verbindungen geht s ein: 1) si, sm, sn: ags. slea-
han (schlagen) , slumerjan (schlummern) , sld,pan (schlafen) , smsel
(klein), smMe (sttB), sn§,w (Schnee); b6sm (Busen), blostma blosma
(Blttthe). Die vorstehenden Verbindungen bleiben: Lag. slsen, slumen,
slsepen , smal , snau , bosme ; Orm : slan slsepenn , smej>e , aber nach-
stehendes s m erweitert sich zu bosemm , doch blostme. — Ne. slay,
slumber, sleep, smMl , snow, bdsom, blossom.
2) Sw. s. §. 137.
3) Sc: ags. asce (Asche), aesc (Esche), flsesc (Fleisch), fisc
(Fisch) , ^scjan (fragen) , scamu (Schaam) , sceran (trennen) , scild
(Schild), scsep (Schaf), scftr (Regenschauer) , scrobb (Strauch), scrM
(Kleid) , scridan (schreiten) ^ scrlfan (schreiben) , sciin (Schrein). —
Im Nags, wird es schwankend. Lag. laBt, besonders in B., oft s ein-
treten : seal sal soil , sceld seald (Schild) , scene senche (Trank), sceort
sort (kurz), seep seep (Schaf); bisweil^n auch ss: brutisc brutisse, iis-
csere fisssere (Fischer); auch sch: scheld, schep, fisc fisch; aber nur
sc vor r. AUein steht skenting (altn. skemtan Vergnftgen). — Orm
hat sc , sk und sh. S h entspricht im Allgemeinen ags. sc : shall,
shame , shaedenn , shep , shilldenn , shorrte , shulldre , shrifenn ; auch
steht es bisweilen fQr altn. sk: shetenn (skSdi zufallen), shifitenn (at
skipta vertheilen). — Sc steht vor a, 0 und r: scald (altn. skald),
scone (ags. sc^ne), scorrchnedd (vielleicht afrz. escorchier). — Sk steht
Verbindimgen der Spirans s. 109
in altnordischen Wortern , wie skemmtiug (Freude), sket ('skidte Hast, §• 143*
schnell), skirrpenn (at skirpa ausspucken), scerrenn (erschrecken);
Oder in ags. Wortern unter nordischem Einflal^e ska]7l8es (skadlaus
schadlos), skill (skil Kenntnil^), skinn (skinn Schien-, Haut) skir (klar).
AufTallend ist shene und scone. — In- und auslautend hat Orm ge-
w5hnlich sk: asskenn, askess (Asche), fissk; doch auch Pontisske
Pontisshe, judisske judewisshe, ennglissh engiiss. —
Im Ae. (RG.) stehen sh und sch, sc und sk gewShnlich neben
einander, bisweilen auch sc, sch, sk und sh: shryue schryue, skam
scham, ship schip, und oft hat RG. ss , wie ssaft, ssame, ssende,
ssip, ssire, ssoldren, ssriue. — Im. Me. wechseln sh, sch und ssch,
and treten sc und sk gegentiber, letztere besohders vor e und i. —
Ira Ne. tritt f&r ags. sc 1) gew6hnlich sh ein: shake, shame, shftrp,
shear, sheep, shield, ship, shot, sh5rt, sh6wer, shut, shriib, shroud,
shrive; ferner in andern deutschen W5rtern : shatter, shive, shrill,
shudder, shy; ash; flesh, fish, brit'tish; 2) sc hat sich in wenigen
ags. Wortern erhalten, wie scrape, sctirf, scale, scath, scuttle ; fer-
nor in scald, score, screech, sciilk, scoop, sc6wl; screen und shrine;
— 3) sk steht in skin, skip, skew, skirt, skiill, sky, ask.
4) Mitp(pr): spatu (Spaten), spendan (spenden), spearca (Funke),
spell (Erzahlung), sprecan (sprechen), springan (springen), spreotan
(sprieBen), aesp (Espe). Diese Consonanzverbindung im Anlaut bleibt
unverandert, daher ne. spade spend, spark, spell, speak, spring,
sprit, sproAt.
5) St :^ ags. stapan (schreiten), starjan (starren), sterne (strenge),
straw (Stroh), Strang (stark), ceaster (Stadt), nest (Nest), gaest, lust,
dust (Staab), e4st (Osten), eastre (Ostern). Auch st bleibt ftberall,
ne. step, stdre, stern, str^w, strong, — Chester, nest, guest, lust,
dust, east, easter.
Im In- und Auslaute tritt bei sc und sp bisweilen Metathese
ein, wie ags. hnsc hues (Spott), sespe aepse(£spe), cosp cops (FeBel),
hnescjan hnexjan (erweichen, verzarteln), wlisp wlips (lispelnd), fros-
cas froxas (Frosche), flascas flaxas (Flaschen), masc max (Masche),
4csjan 4scjan &xjan fragen , auch in rsedelse (ahd. ratisal) Rathsel. —
La^* hat nar box, aber askien und axien, Orm neshenn und ass-
kenn. Sie befestigen sich nach und nach, und wfthrend die neuengl.
Schriftsprache hoax, nesh, lisping, ask, aspen-tree, hasp, clasp hat,
so hat Som. claps, haps, aps und Hall, to ax.
110 Komanisches s, ti, sc, squ.
§♦ 144. In romanischen und andern fremden Wortern steht s sehr oft,
allein und in obigen Yerbindungen.
1) Einfeches s entspricht meist romanischem s: lat. (ne-)sapius,
afrz. saive saige, alte. und neue. sage. — Lat. sedes afrz. sed, se.
alte. se, see, neue. see. — Lat. servire afrz. servir, Lag. sarevi, neue.
serve. — Lat. senior, afrz. signeur sieur, alte., sire, neue. sir. —
Lat. thesaurus , afrz. tresor , Lag. tresur , neue. treasure. — Lat.
prensio-n, afrz. prisune, alte. prisun, neue. pris'on.
Aus- und inlautend ist s oft c geworden: lat. pax pac-is, afrz.
pais, alte. pais peis, mittele. pes, neue. peace. — Lat. palatium,
afrz. paleis, alte. palais palas, mittele. palays paleys, neue. pal'ace.
— Lat. fornax, mittele. forneys, neue. fttr'nace. — Lat. vox vocis.
afrz. vois vuis, alte. vois, neue. voice. — Lat. pretium, afrz. preis
preiz , alte. pris , neue. price. — Frz. alte. fantasie , neue. fan'cy.
Komanisches s wird zu neue. sh: lat. capsa, afrz. casse chasse,
neue. cash. — Lat. coxa , afrz. cuisse quisse , neue. cuisse und cuish.
— Ne. rad'ish kann von lat. radix herrtihren oder von frz. radis. —
Lat. finire, afrz. fenir, alte. fyny, mittele, finishe (aus frz. versteck-
tem s in finissons), neue. fin'ish. — Lat. nutrire, afrz. nurir norir.
alte. norysy , mittele. noryshe nurshe , neue. notir'ish. — Lat. perire,
afrz. perir, mittele. pershe Wycl. , neue. per'ish. Ebenso lat. florere,
mittele. florishe PP. Cr. 9503. flurichen 963. neue. flotlr'ish. — Lat.
blandiri, afrz. blandir, mittele. blandise Ch., neue. bland'ish. — Afrz.
cherir, mittele. cherice Ch. , neue. cher'ish.
Komanisches s wird neuengl. -ge; lat. cabusia, frz. cabus, mittele.
. neue. cab'bage. — Lat. salsicia, frz. saucisse, engl. s&u'sage.
§. 145. Das lat. zischende ti wird franz. s und englisches s, sh: Lat.
satio-n , afrz. saison seison seson , alte. cesoun , neue. sea'son. —
Lat. ratio-n, afrz. raison reson, alte. resun, neue. rea'son. — Lat.
redemptio-n, afrz. raiauQon ranchon, alte. ramson, neue. ran'som. —
Lat. factio-n, afrz. faceon fazon, mittele. neue. fash'ion. — Lat. an-
gustia, frz. angoisse, alte. angusse, neue. an'guish.
Lateinisches -ticum wird afrz. und engl. -ge: Lat. usaticum, afrz.
usage, engl. u'sage. — Lat. staticum, afrz. estage, engl. stage.
Komanisches sc, sch, squ: Afrz. escadafalte eschafault, mittele.
.scaffaut, neue. scaftold. — Lat. scala, afrz. eschele, engl. scale. —
Afrz. eschaper escaper , Lag. scapie achapie , alte. ascape , neue. scape
und esca'pe. — Afrz. escarlate, mittele. neue. scftr'let. — Lat. schola,
ags. scolu, mittele. scole, aber neue. schdol. — Ital. scherzo bleibt.
Roman, s in Verbindangen. j 1 1
— Lat. schedala, neue. schedule. — Lat. escutarius, afrz. escuier, §. 145.
esquier, engl. squire esquire. — Lat. sciurulus, afrz. escurel, engl.
squirrel. — Frz. escadron , neue. squadron(6).
Bisweilen bertlbren sich germanische und romanische Formen.
Ne. scot kann von lat. scotum, afrz. escot herrUhren und von ags.
scot sceot. — Ebenso neue. sc^rf von ags. scearf oder afrz. escharpe,
escerpe. •.
Romanische sc, squ werden engl. sk: frz. esquisse neue. sketch. §♦ 146*
— Ahd. scirman, afrz. escremir eskermir, Lag. scunnen etc. neue.
skir'mish. — Lat. muschetta, afrz. mos'chete mosquete, neue. musket. —
Lat. masca, frz. masque, neue. mask. — Lat. taxa afrz. tasque tasche,
neue. task. — Lat. squalidus neue. squalid (6).
Griechisches sk bleibt in neue. skel'eton, in skep'tic skep'tical
neben der lat. Form seep 'tic. — Auch sch bleiben: gr. schema schlsma,
Deue. seheme, scAism.
Einige orientaliscbe sch werden im ne. sh: shgr'bet (arab. §♦ 1^7.
scharbat), shawl (pers. sch^l) , shek'el (hebr. schekel).
Sp und St sind im Anlaute sehr zahlreich und bleiben: lat. his-
paniolus, franz. espagneuil, neue. span'iel. — Lat. stabulum, afranz.
estable, neue. stable. — Nicht immer im Auslaute; Ahd. brusta, afrz.
broce broche, neue. brush.
In einigen Wortern ist s abgefallen, wie in den neuengl. riddle
(ags. raedelse), pea (ags. pisa, afrz. pels), cherry (lat. cerasus, ags.
cirse, afrz. cherice, cherie Mau. 4). Hierher gehdren auch die jetzt
als Plurale geltenden 3,1ms (ags. selmesse, selmes Lag.) und riches
(afrz. richesce, mittele. richesse. — Ferner hautboy (frz. hautbois),
he'ro (lat. frz. heros), re-lay (frz. relais). — Ausgesto6en ist es in
noi'sdme fiir noise (lat. noxa oder nausea, afrz. noise)-some, und ofber
in lateinischen Compositionen mit Partikelu, die auf einen Zischlaut
ausgehen, wie; ex'-e-cute (lat. exsecutum), ex-ult' (exsultare), exile
(exsul), tran'sept etc.
Dagegen tritt s in einigen W6rtern ein. Vorgeschoben ist es in
neuengl. smelt neben melt (ags. meltan und smeltan), scratch cratch,
creak screak shriek, quash (o) squash, squeeze, squeak, sneeze
(niesen).
Eingeschoben ist es in neuengl. inland (ags. ealand , igland , wahr-
scheinlich aus frz. isle), al^le (frz. aile), i«le (insula, isola, isle, aber
im Ae. und Me. yle), demesne neben demain (lat. dominium, afrz.
domaine demeine).
tl2 Lautung der Spirans s.
§. 147. Angeschoben ist es besonders in Namen und hier ist es entwe-
der genitivisches s , wie Ed'munds , Philips , oder plurales , wie Woods,
Flowers.
§.148. Im Ags. liegt nichts vor, das auf eine verschiedene Aussprache
hindeutete. Bei Lag. aber tritt s, ss far sc auf und weist auf star-
keren Zischlaut bin und im Normannischen tritt als weicherer Laut
das plurale z ein. Hierin und in den begleitenden Consonanten ha-
ben wir wohl die Anfange der verschiedenen Aussprache zu sehen,
wenn auch die Entwicklung nicht nachgewiesen werden kann.
Das Ne. unterscheidet in s einen scharfen und einen weichen
Zischlaut, die sich beide verstarken:
1) Scharfes s steht a) im Anlaute: same, sand, sea, send, side,
sit, sol'dier, soi'id, siin; nur in sure und sugar hat sich s zu sh ver-
starkt. Ferner in Zusammensetzungen , wie sdiTiJllud, be'&ldV — ©edi
^in manchen miL rnTnanisphpn ParHl^Qln ^ij^ammfingf^f^oi^^t^n lyftrtprn^
hat sich der weichere s-Laut festgesetzt (Walker), wie in ab-§6lv'e
(aber ab'soliite), de§'ert und desert' und alien Ableitungen, desir'e,
dis§6lv'e (aber dis'solute), ob§er've und alien Ableitungen, pr^s'ent,
to pre-sent', pre-sent'ment, pre-§er've, pres'ident (aber pre-side, Wrc. s).
pre-§ii'rae,- re-§em'ble, re-§er've, re-§l'de, re-§ign, re-^il'ient, re-sist,
re-§6rve, re§'olute, re-§6rt', re-§ult', re-§u'me, re-siirrec'tion. Das Be-
wuStsein, da6 diese Worter zusahimengesetzt sind, ist verschwunden,
und deshalb hat s den weicheren Laut angenommen. Wenn daher
die Partikel, wie re, in ihrer Bedeutung hervortritt, so folgt der
scharfe s-Laut, sodaS re-soiind' wiederum hallen heifit, re sMnd'
zuruckhallen, re-sign wiederzeichnen (W. nicht), re-sign aufge-
ben. — b) im Auslaute und aa) hinter kurzen Vocalen: yes, this,
us, thus, mis-, trans-, jedoch nicht in as, das frtlher (ags. eal-swa,
also, alse, als, as) lang war; — bb) hinter harten Lauten : lips,
whips, roofs, whiffs, hats, gates; — cc) in der Verdoppelung : op-
press'; — dd) in den Verbindungen Is, ns, rs: pulse, sense, hSrse;
— ee) in dis, wenn es betont ist oder vor einem harten Consonan-
ten steht: dis'solOte, dis'abir'ity, dis-sat'isfy , dispo'se, distract', dis-
cov'er. — c) im Inlaute, und zwar in ss: oppres'sing (iedoch nicht
in po§-§ess', sci§'§ars, hu§-§ar', hii§'§y und de§-§6rt') , in den obigen
Consonantenverbindungen : lisp, haste, (aber mi§tletoe) und vor den
Adjectivendungen -ive und -ory; deci'sive, deri'sory.
§. 149. 2) S hat den weichen Laut und gewdhnlich a) im Inlaute zwischen
Vocalen: ea'§y ri'ser, sea'§on; scharf klingt es in vielen Substantiven,
LautuD^ der Spirans b. 113
wieba'sis, crisis, the'sis, ftr'gosy, po'esy (neben po'jy) , fx'tasy, iSp'- §* 149*
rosy, animos'ity curids'ity; obeisance (e and a), crusa'de, palisa'de,
saa'sage, ba'sin, ma'son, par 'son, pfir'son, capar'ison, gar'rison, phi-
los'ophy: — b) im auslauteuden Flexipns-s hinter Yocaien and wei-
chen Gonsonanten : sea§ , day§ , will§ , fen§ , f&ther§ , head§ , cub§ , rag;,
wive§; he flie§, steal§, tread§, rob§, love§; auch in -es hinter Zisch-
lauten: glasse§, churches, boxe§, he passe§, he marches. Femer in
(lis- vor betonter Silbe , die mit einem Vocale oder weichen Gonsonan-
ten beginnt: di§-a'ble, di§-band', di§-dain', di§-gra'ce; — vor m: en-
thu'siasm, prT§m; — im Auslaute vor stnmmem e: wi§e, rl§e; scharf
abej ist es in lease, decease, crease, base, case, chase, dose, gdose,
groClse, chdiise, sCAse; femer in unbetonter Silbe: an'ise, prem'ise, .
prom'ise, mdr'tise, prac'tise, pUr'chase, pflr pose, par'adise, pflr'poise,
tor'toise und in den Adject, loose, debase, and in to era'se and
to soAse.
Die englischen Orthoepisten schwanken bei to design' (W. P. J.
F. Sm. Wb., z S. E. Ja. K.), to desist' (z S.), fu'§ible (s S. W.), per-
sua'sible (S. P. F. Sm. Wb., z W. J Ja. K. R.), pismire (z W. J.
F. Ja. Sm. R., s S. P. E. K.), nYible (s Wb. E.), valis'e (z Sm.,
s K. Wb.), vase (z. W. P. J. F. Sm. R., s S. E. K. Wb., z und s
Ja. Wrc).
Verschiedene s-Laute haben sich festgesetzt in denselben Wort-
formen, so daP jene zur Unterscheidung der Wortarten dienen. Die
Xomina haben den scharfen Laut in abSse', close, devise', diffuse'
excus'e, greas'e, hOiise, I5iise, mOAse, refus'e, rise, Sse; die Verben
den weichen to abu§e, to clo§e etc.
3) Beide s-Laute verstarken sich, der scharfe wird zu sh, der §♦ 150*
weiche zu zh. Letzterer, mit i oder u verbunden, steht gewOhnlich
zwischen Vocalen: co-he'-sion (= zhiin), eva'sion, decis'ion, confu'-
sion; plea'sure (-zhure W.), meas'ure, trea'sure, ra'sure; n'sual,
u'surer, n'sury; cro'sier, o'sier, ho'sier, ro'sier, bra'sier, grassier;
auch in ambro'sia (zhe-a), ambro'sial, elys'ium, elys'ian, a'sia. —
Der harte Zischlaut steht hinter Gonsonanten: divgr'sion, expul'sion,
dimen'sion, pres'sure, Per'sian, sen'sual., commen'surable , tran'sient.
Stamm ist s in ai*le , deme'*ne, ho^tSl' hotel', wle, inland, me^ne, §♦ 151.
pa'i«ne (== pony), Yitf count, Loai^-d'or; in avitf, chamois shamoi^y
iorp«, glftci*', pft«, ren'de«v6u* (ren'-de-v6 S. J. K. , ren'de-v6 Sm.,
ren-de-vdz' W* F. Ja.), s6na, vig-a-vi* (viz'-a-ve').
Koeh, engl. Grammatik. f. S
114 Liquids 1.
§♦ 151* Sh klingt wie sch: shall, shine, nur caish, dem W. die fran-
zdsische Form cuisse vorzieht, := kwiss; auch in leash (Lederriemen)
will S. nur s lauten la3en.
Die Spirans h s. Gutturale.
Zweiter Abschnitt
Die Liquiden.
§♦ 152* L wurde wahrscheinlich im Ags. mehr aus der Kehle gesprochen
und bewirkte deshalb Brechnng. Es erhftlt sich: ags. Isedan, ceorl,
eorl, heipan; alte. leden, cherl, erl, helpen; neue. to lead, chttrl,
6arl, help.
Aber in franz5sischen Wortern crweicht 1 zu u. So schon in
Wilhelm's Gesetzen faas (falsch), aut (hoch). Lag. hat falsie und fau-
sie 23967 and das Ae. bietet zahlreiche Beispiele, wie haut, autere,
assaut, malgre maugre magre, fealte faute etc.; zahlreichere das Me.,
wie paume , saame psaume , sawtere psawtere Man. 8. psaltere 5 , fau-
kons22. fauchonPP. , caudron, awtier, emeraude, souldyoure sowdier
sowd 14, skaflfaut und scaffold, heraud, reme, awmener etc. Mau. —
Im Ne. sind diese Formen zum Theil geblieben; hli,uberk (afrz. hal-
berc halbert, alte. hauberk haubert RG. ahd. hals-perc), Auburn al-
burn (lat. alburnum), powder. Gewohnlich aber ist 1 wieder eiDge-
treten und ist hdrbar in f^ult (falte faute, fawty Mau.), assftult' (as-
saut RG.), vAult (frz. volte voute vaute, vowt Mau.); oder es ist
stumm: p3,^m (ags. palm, afrz. palme paume, mittele. paume Wycl.],
psklm (ags. psalm salm sealm, afrz. salme saume), psalmist (surmist
W. J. F. salmist S. E. Ja, sam'ist P. K. Sm. Wb.), cft^m, ch^fli Oat
calx, afrz. chaux), kaln (afrz. alne aune), Sr^mond (frz. amande), m&'m-
sey (frz. malvoisie) , salmon (frz. saumon) , ch§,ldron (P. J. E. Ja. Sm.
Wrc.) und chftudron (W. F. S.), h&lm (mittele. bawme Mau.), ^l^s
(ags. SBlmesse afrz. almdsne), falcon (f&w'kn S. W. J. E. F. Ja. Sm.
Wrc, flllkn P. K., fal'kon Wb.).
In Folge dieser wurde 1 auch in einigen deutschen W5rtern
stumm, wie qua^m (ags. cwealm, kw&m P. J. Ja. Sm. Wb., kw&mW.
E. F.), c&/f, hs7f, to cft^ve, to h&Zve, w&/k, tA&, h^se b&wse, hl/-
ser hAwser, fo&, yolk (yok S. W. P. F. Ja. K. Sm. R. Wrc., yolk
Liqiiida 1, m. II5
Wb), wod/d (Ch. reimt noch would behold R. 4111), shoft^d (schode I* Ib^.
Mau. 27). — Wallis (S. 46) verlangt , daU 1 in talk und walk etc.
ausgesprochen werde, and meint, da6 Nachlfti3igkeit nnd Nachahmung
des Franz6siselien 1 unterdrticke. -^ Spftter aufgenommene, wenn auch
verwandte Wfirter behalten 1, wie palmet'to, palmiferous, pal'-
mister etc.
Ausgefallen ist 1 in ags. selc, Lag. selc and ech, alte. eche
ech, neue. each; — ags. hwylic hwylc, Lag. while whale woch, Orm
whillke, alte. whilke whiche wiche etc., neae. which; - ags. swylic,
Lag. swalche sulche soche, Orm swillc, alte. swilke sach, mittele.
swiche suche, neue. such; — ags. eal-swii,, Lag. alswa also alse ase,
Orm alswa alls, alte. also als as, mittele. also alsas, neue. d^l'so &8;
— ags. Engla laud, Lag. Englelond, alte. Englelond and Engelond,
neue. England. — Wahrend der Schotte in whilk and ylk das 1 be-
h<, stofit er es sonst oft ab, wie baud, shouther, gowd, hauf, saugh,
tauch, ftlr hold, shoalder, gold, half, sallow (ags. sealh), tallow (ags.
tealg); besonders oft.im Auslaute, wie fa', ba\ ca', row', know', woo',
howe', fu', fttr fAU, b411, c&ll, roll, knoll, wool, hollow hole, fftll.
Anslautendes el hat hinter p- und t-Lauten nur in der Schrei-
bung Metathese erfahren: ags. seppei, mittele. appelle appuUeMau.,
neoe. ap'ple. So noch im Me. marbelle, catelle, batelle, brydille,
gravelle, camelle camayle; im Ne. marble, cat'tle, bat'tie, bri'dle,
aber grav'el, cam'el.
Es ist 1 zu r geworden in neue. lav'end^r (lat. lavendula), sin'ople §. 153*
and sin'oper (lat. sinoplum) und zu n in pos'tem (lat. posterula afrz.
posterle posterne). In neue. colonel (= kflrnel) klingt noch das span.
coronel fort, das noch Sp. S. 536 in coronell hat.
Eingeschoben ist es in neue. cotild s. Flex. §. 63 (ags. cMe,
alte. cude) and bisweilen in den Ausg^jigen hinter k-, p- und t-Lau-
ten, wie neue. man'ciple (lat. manicipium, afrz. mancipe), myr'tle
(lat. myrtus), pftr'ticiple (participium) , prin'ciple (principium), syllable
(syllaba).
M. Ags. m erh< sich meist ttberall; ags. man, smid, d^man, §« 154*
be&m; neue. man, smith, deem, beam.
Im Ags. ist es bisweilen ausgefallen, wie in ftf (got. fimf),
s6fte (ahd. samfte), dsle (ahd. amisala) und daher noch im Ne. five,
soft, 6u'sel. Wie es femer in alien Flexionen verklingt, so mu6 es
anch in den Yerhaitungen verschwinden , wie ags. on middum (inmit-
ten), betweonnm (zwischen), hwllum (einst), limmielam (stilckweise), Lag.
8*
X16 Liquida m, n.
f. 154. ammidden betwenen whilen limmele, alte. amidde betwene whilom while
lymemele (WycL Wysd 18, 23 noch hipyll-melum A. hi heepis B. ; neue.
amid(st), between, while (veraltet whilom), limimeal.
In einigen deutschen and fraszosischen Wortern ist in za n ge-
worden: ags. semete, Wycl. ampte amte empte, neue: em 'met und
ant. — Lat. comes afirz. cumte cunte, alte. cunte, neue. cdiint. —
Lat nomen, frz. nom, neue. noiin; Sp. 3,1.3. Marlowe 1 , 27 und
sogar noch Sh. Momms. 3, 5 habeu renowmed (renonime) das jetzt zu
renowned geworden ist. — Lat. computare (afrz. conter cunter) ist
.c't^'^f^'^ noch erkennbar in neue. compt, accomptf^p fkllt aus, Dehnung tritt
ein und unter Einwirkung des Franz, entsteht to cdiint, acc6ftnt.
Gomptrol'ler ist wohl aus controrier entstanden (frz. contre-r61e) und
lautet auch so. — Lat. redemptio-n , afrz. raangon , alte. ramson,
neue. ran'som.
Die oftere Yerbindung von m- und p-Lauteu mag den Wechsel
derselben veranlaBt hahen, wie neue. Meg (Margaret) Peg, Meggy
Peggy, Mat (Matthew und Martha) Pat, Molly (Maria) Polly; so auch
in m&rble (ags. marm , marmanstan , Lag. marmestan marblestone,
mittele. marble. Mau. 11).
V m vor n ist im Ne. stumm : 9nnemon'ic , mnemon'ics , mnemon'ical.
§« 155* N. Es wird im Ags. vor f, s und d stets aasgesto&en : Ags. gos
(Gansj, mM(Mund), t6d(Zahn), dder (andere), lide (linde), tls (uns),
flser (unser) (ahd. gans, got. mun^s, tun^us, an^ar, ahd. lind, got.
unsis. Daher erklftren sich auch die scheinbar unregelmll0igen Prsl-
terita; ags. unnan Me, cunnan ctlde. Natiirlich bleiben diese Formen
bis zum ne. gdose, mdiith, tooth, other, lithe, us, oftr, cotl/d (mit-
tele. noch coude); Me nur bei Lag. und Orm.
In den nachfolgenden Perioden.wird n nicht nur in den Flexio-
nen abgesto^en^ sondern auch in den Vjgrhftrteten Formen, die zn
Adverbien uud Pr&positionen wurden, wie ags. bi-sidan (bei Seite),
nean and feorran (vonnah und fern), aeftan (hinten), foran (vom), be-
foran to-foran wid-foran , hinan heonan (von hinnen) , hwanan (von wan*
nen), innan (innen), be*innan widinnan, nidan (nieder), widneodan under-
neodan, Atan(aufien), j^anan (vondannen). — Nags. Lag. blforen, bisef-
ten, heonne (hej^enn Orm altn. hedan), wonene wanene (wef^en Orm,
analoge Bildung), binnen binne widinnen widinne, binod^n bineode,
uten, )>onene })anene. — Ae. afer, after, before biforn PL. 932, henne
RG. hither PL., of wanne RO. 2414, inne wi)^inne, b^ejie, ute out
aboute withoute, fram^anneneRG.8384. fnienPL. 1651. )>e]7enPs. 131, 17
Liquida n. 117
fro l^ien PL. 7. (altn. )>adan, ^adan af). — Me. afer, after, beforne §/1554
before, henen henneu hennis hennes hens, behind, whennes whens
from whens, withinne, binethen binethe, out aboate, withoute, then-
nes. — Ne. afUr', after, be-fore', hence, whtoce, in within', beneath',
m about' yfith'6U\ thence.
Der Verlnst der Flexionen mag dazu beigetragen haben, auch §. 156*
ableitende n abzusto&en. So werden ags. rseden (Unterweisang) , w^sten
iWflste), drosen (Hefe), gamen (Scherz), mylen (Mtkhle) , »fen (Abend),
eln (EUe). — Lag. raed, west, gomen game, Orm: raed, wesste. —
Ae. rede, weste, game, mille, even, ell etc. — Ne. read, waste,
dross, game, mill, eve, ell.
Auch in Compositionen ist oft n ausgestofien worden. Ags. and-
lifiim, eud-lif (Durh. schon sellefen), Lag. elleonene, alte. elleue,
ellene, neue. elev'en. — Ags. ))unres dseg, Lag. ))unre8daei ]7orisdai«
Orm )?urrsdagg, alte. |?oresday RG. 10559 etc., neue. Thursday. —
igs. angnaegl, neue. agnail. — Ags. Oxna-ford, alte. Oxenford RG.,
neue. Ox'ford. — Ags. Sunandseg, Orm Sunenndagg, alte. Sonenday,
Mao. Sonday, neue. Sun 'day. — Ags.. gestranda^g. Lag. gerstendaei,
neue. yes'terday. — Ags. feowert^ne niht , Lag. feowertene niht A four-
tenibt B 25672 etc., neue. fortnigrAt. — Ebenso ft/m'ry neben al'monry
(alifrz. alm6sne).
Anlantendes n ist abgefallen .* ags. nsedre , mittele. naddre Mau. 1 9,
edder eddre Wycl. , neue. ad'der. — Frz. naperon , neue. apron
(= a pum).
Bisweilen ist n hinzugetreten und zwar vorgeschoben: ags. efete
(Eidechse) , alte. evet , mittele. ewt Mau. , neue. newt. — Ags. aWul
(awel, sel, m, e&l, alte. aul, mittele. alle A. nal B. Exod 21 , 6 ne. ftwl
nlwl. — Alte. ehu (Pferd) , dlln. 6g , neue. nag. — Lat. impar , mittele.
nonmpere Wycl. Rom. prol. neuei um'pire. — Frz. oche, me. nowche
Wycl. S. Exod. 28, 4. neue. diiche; ebenso lat. unciaB. nounceWycl. A.
Exod. 30,3. neue. 6tince. In Dialecten steht es dfter: iincle niincle
Hall, earn neam, &unt nftunt Crav.
In verkiirzten Eigennamen ist es auch vorgeschoben : Ed'ward Ned,
Humphrey Nump , Obadf ah Nob , Isabella Nib , An'na Nan'ny Nan'cy.
Bisweilen ist es eingeschoben: ags. nihtegale, mittele. nightin- §♦ 157.
gale Gh. neue. nigh'tingale. — Ae. messager (afrz. messagier) messa-
gerMau. , neue. mSs'senger. — Ae. passager (passagier), neue. pas'-
senger. — Afrz. papegai, mittele. popegay Mau. 27 und papyngaye
21 Ch. neue. pop'iigay. — So dringt auch in Lag. chevetoine (afrz.
1 1 g Liquida n , r.
§4 15 7« chevetaine, chataigne, cataigne, cataine aus capitanus), im Ae. n ein:
cheaentain , auch noch bei Mau. , und iiii Ne. Ghieftaiu.
Angeschoben ist n in ags. meard (Marder) neue. md.rten und
mftrtern; ferner alte. bitore (frz. butor), neue. bittern.
f« 158* Einige m sind zu n geworden: ags. snacc (Boot), frz. semaque,
neue. smack. — Oefter vor p-Lauten : ags. hanep (Hanf) , neue. hemp.
— Ags. Cantwara — oder Canta-brycge , alte. Gambrugge, neue. Cam-
bridge. — Lat. tentare, afrz. tenter tempteir etc. neue. tempt, at-
tempt^ — (Lskt. Gonfortare), afrz. confort, engl. comfort. — Auch
im Auslaute : ags. lind (Linde) , neue. lime. — Frz. randou neue. ran'-
'Ac^(^\'i^<* > dom. — Ae. ramson mittele. ransoum, neue. ran'som. — Lat. vene-
num, alte. venym, neue. ven'om. — Frz. velin, neue. verium. — Frz.
migraine, neue. me'grim.
N hat meist seinen einfachen Laut: name, en'emy, mane, maii.
— Mit Grutturalen verbunden erhftlt es einen nasalen Laut: anger,
thank, ban'quet, an'xious, an'guish. Die auf -ng ansgehenden Wor-
ter la0en nur das nasale n hdrbar werden und unterdrilcken g: siug,
song, und so in singer singing. Doch Gomparationsformen la6en g
hervortreten : long, longer (= longger), longest (== long-gest).
Auslautend hinter m ist es stumm : d,u tumn , col'umn , to con-
dem'n, contem'n, hymn, to limn, soremn, lautet aber, sobald eine
vocali'sch beginnende Endung antritt; &ntnm'nal, cplum'uar, condem-
nation etc.; ferner in lain, brick-kiln und to kilndry.
I* 159. K. Im Ags. treten viele r fttr ursprttngliches s ein, wie in mkr
(mehr), e&re (Ohr), hyran (hOren), hara (Hase), deor (Thier), iren
(Eisen), neijan (nfthren) (got, mais, auso, hausjan, dins, eisarn, nas-
Jan und ahd. haso.) Diese bleiben ttberall. Ne. more, ear, to hear,
h&re, deer, fron, Im Ags. steht noch neben s im Pr&t. r s. §.142.
Manche ursprttnglichen s sind im Ags. abgefallen: we wir (got. vei-s,
ahd. wi-r), g6 ihr (got. ju-s, ahd. i-r), ]?e dir (J>u-8, di-r), m6 mir
(mi-s, mi-r), &-(ns-, ar- er). Ne. we, ye, thee, me, a-.
Ausgef alien ist r in ags. spr^can sprechen. Lag. speken uDd
so noch im Ne. to speak. — Ags. preon schott. prin (Pfrieme), neue.
pin. — Gr. paralysis , frz. paralysie , mittele. palasie , neue. p&lsy. —
Afrz. cocart neue. cock'ard cocka'de.
Eingeschoben ist r: ugs. guma (Mann), Lag. gume gome,
Orm bridgume, alte. gome, neue. grdom, brfdegrdom. — Ags.
Bwadu neue. swath(o) und swftrth. — Ags. ibfeu Durh. efern. — Fer-
ner in lat. perdix frz. perdrix neue. p&r'tridge. — Frz. cartouche
Liquida r. Lautverschiebungsgesetz. \\%
aeue. car'tridge. — Frz. xaporal (caput) neue. c6r poral. — Lat. §♦ 159*
culpa, neue. curprit^c-^vyi^A^^)
Die doppeite Aussprache, die Ben Jons, angiebt, mag sehr
ait sein. Yielleicht ruht sie in ursprttnglichen und in den aus s her-
vortretenden r. Im Ne. lautet es scharf im Anlaute: run, rat, bring, ,
prat'tie , free , true , drkw , grow , crow ; weich hinter Yocalen : rat tftr,
bride bird, h^ir, f&tber, lord, heUrt. Vor stummem e im Auslaute
dehnt es sich daher fast zur nachklingenden Silbe: fire (= fi'?r),
lyre, pure, here.
Attslautendes tre, chre etc. wie in theatre, sepfirchre, wird ter
gelesen. Ebenso lautet Iron = I'-um, a'pron = apurn (aber bei
£. Ja. f ron , bei S. E. Ja. a'-pron und in der Umgangssprache findet
Metathese statt in children und hundred. £s schwankt saffron (saf-
filrn W. P. J. F., sat'-riin S. Ja. K. Sm.).
Stnmm ist neue. r in M^r^orough und Worcester (aber Wrc.
Worster), frfiher auch in worsted (wollenes Gam, wiisted J. F.,
worsted W. , worsted Ja. K. Sm. Wb.) zur Unterscheidung von worsted
besiegt (= wflrsted), und in roquelaure (rok'elo P. F. rok'lo S.,
roke-lor' W. J. Sm.). Das titelhafte Mrs. (mistress) lautet mis'sis.
Dritter Abschnitt.
Die M u t e n.
Naeh dem von J. Grimm entdeckten Lautverschiebungsgesetze §« 160*
ist die Media erster Stufe Tenuis der zweiten und Aspirate der drit-
ten; die Tenuis erster Stufe Aspirate der zweiten und Media der
dritten; die Aspirate erster Stufe ist Media der zweiten und Tenuis
der dritten. Die erste Stufe bilden Altindisch, Altbaktrisch , Griechisch,
Lateinisch, Altirisch, Altbulgarisch , Litauisch; die zweite Stufe Go-
tisch, Altsftchsisch , Angelsftcfasisch , Friesisch und Altnordisch; die
dritte das Althochdeutsche. Demnach entsprechen sich die Muten in
folgender Weise:
Erste Stufe
b
P
f
d t
th
g
c
ch
Zweite „
P
f
b
t th
d
c
ch
g
Dritte „
f
b
P
th (z) d
t
ch
g
c
Die mannigfachen Abweichungen kdnnen hier tibergegangen wer-
den; nor ist ^u bemerken, dad das Gotische die Gutturalaspirate
j^20 Labiale.
§. 160- nicht hat und sie bald durch h, bald durch g ersetzt und da6 neben
th und f bisweilen d and b steht.-
Das Ags. steht mit dem Gotischen auf gleicher Stafe and weicht
nnr selten ab. So ist ags. f eingetreten fiir got. b in leof lieb (got.
« Hubs), ];)eof Dieb (|>inbs), seofon sieben (sibuu), gifan geben (giban).
grafan graben (graban) , drifan treiben (dreiban) ; — ags. bb fQr if,
well letzteres (offrjan and Eigennamen ausgenommen) nicbt vorkomint:
hebban (got. haijan). — Ferner ist ags. d fUr got. \> eingetreten .
ne&d Noth (got. ndu]7s) , de4d todt (d&u]7s) , nsedl Nadel (nS}}la) , hladan
ladan (hlaj^an), beald ktthn (bal|?s). Uebrigens ndschen sich oft ags.
d und d s. Flex. §.9, 19.
V
1) Die Labialen.
§• 161, P. Anlautend bleibt es ttberall: ags. penig (Pfennig), pyccan (picken).
pund (Pfund), palljan (ziehen), preost(Priester); Lag. peni, punde, preost:
Orm: peninng, preost prest. — Ae. peni, piche pike, pund pound,
polle, prest. — Ne. pen'ny, to pick, pdund, to pAU, priest. — Oft
bleibt es auch im In - und Auslaute : ags. scapan (schaffen) , dropa
(Tropfen) , aeppel (Apfel) , deop (tief) , scearp (scharf) etc. ; neue.
shape , drop , ap'ple , deep , shflrp.
Ttlr p ist b eingetreten : ags. loppestre loppystre (Hummer) , neue.
lob'ster. — Ags. dropjan (trSpfeln), neue. to drop drip drib'ble. -—
Altn. slapp (Schmutz), neue. slab. — Lat. leopardus schwankt nach
mittele. libbard libard Man. lepard Ch. und wird wieder im Ne.
leop'ard.
Die Yerbindung ps liebt das Ags. nicht und deshalb wird p
hier schon abgestofien, wie in salm, saltere, ja selbst in bsestere D.
Mth. 3, 1 far bapstere. Auch hier tritt spMer p auf, wie in andero
fremden W6rtem. Ne. ps&lm ^sMter ; ^tis'an , /?neumat'ics , psychology,
^seudo-. — Es ist ferner ausgesto0en in corse (afrz.) neben corpse
(kOrps S. W. P. J. E. F., kdrps und k6rs Ja., Sh. Momms. 4,5
coarse) und daneben das militftrische corps (kor). Ferner lat. recep-
turn, afrz. recet, wird im Ne. wieder receipt^ ohne aber da6 p laa-
tet» wfthrend deceit' (alte. deceipt, deceptum) es nicht hat.
Eingeschoben ist p dfters zwischen m und t. Ags. emtig
(Lag. »mten leeren), alte. amti, emti, neue. emp'ty- — ^^' ^^^^
neue. glimpse. Im Ae. kdmmt es hftufig vor, wie sempster (ags.
se&mestre) , sofempne , sompnon ; nempedMau. 13; imNe.aberseam'ster
sSremn , siiip mon. — Lat. tentare , afrz. tenter tempter , engl.. tempt
Labiale. 121
attempt'. — Ags. bAna neue. biim'per (Becher). — Frz. banqueronte §• 161.
Sh. Moms. 3, 1 baiickrout , jetzt bank'rapt-cy.
B. Es steht anlautend oft, selten in- and auslautend ; ags. beald, §• 162.
baBc, b^ran, bindan, botni; alte. bold, backe, beren, binden, botme;
beste, bote, bataille. — Ne. bold, back, to bear, to bind, bottom,
beast, boot, battle. — Ferner ags. timber, climban, br^mel und brem-
bel, camb, lamb, wamb, dumb. Darh. st5(3t es im Auslante biswei-
len ab; dum Mrc. 4, 39 worn Mth. 12, 40. Luc. 2, 23. Im Nags, er-
halt es sich: Lag. climben, wombe, dumbe, ambe. Orm: tummbrenn,
camb, lamb, wambe, dumbe, umbe. — Im Ae. und Me. i%llt es oft
ab: lam, dam, wam etc. und sogar Sh. Moms, lam, clime climbe
und Sp. reimtl,l,4 lambe auf came, und 1, 10,57 lam sam. —
Idi Ne. behUlt es inlautend seinen Laut wie in tim'ber, bram'ble, doch
im Auslaut gelangt es zur Schreibung, nicht aber zum Laute: comb,
\iinb lam^'-kin larai'-like, wdmi, dumb, comb comA-er. — Auch in
einigen romanischeu Wdrtern tritt es aus etymologischero Grnnde wie-
der hervor, wie lat. debita, afrz. dete, alt- and mittele. dette dettour
Ch. Mel. detted WycL, neue. de^t, deZ>t'or, deit'ed. — Lat. dubi-
lata, afrz. dote dute redoter, mittele. doute, doutous WycL, redoute
undoubtous Ch., neue. dbtbt, redbtbt'. — Lat. subtilis subtilitat,
afrz. sutil subtiliteit; mittele.' subtil sotyltee Mau. 20, neue. subtle =
sut'tle, subtile (sub'til S. W. J. E F. Ja. Sm., sub'til und suttr P. K.).
— Stumm ist b in neue. t6m5, chumi, homb and ftm&s-a'ce.
Die zahlreichen Verbindungen von mb bringen manchmal dem m
eiu b zu: ags. slumerjan (schlummern) , Lag. slumen. Oh. slomber,
neoe. slumber. — Ags. temyrje (Asche), neue. em'bers. — Ags. scamol
(Bank), neue. sham'bles. — Ags. lim, ebenso bei Lag. und Orm, im
Ae. und Me., neue. limb (Sp. 1,6, 10 und Sh. Moms, lim limme). —
Ags. ptmsL (Daum), neue. thumb (thoum Cray., theawm Lane). —
Ags. cruma (Krume), neue. criim crumi crum'pet crumdle. Ebenso in
neue. numd, benumb' (wahrsch. von ags. beniman), fam'ble fum^ble
(hoU. fommelen), mum'ble (mummeln), tum'ble (tummeln), stum'ble
(stumlen Greed 1178), — Ferner altfirz. hnmele (humilis), engl. hum'ble.
— Lat. cumulare, afrz. combrer, engl. encuin'ber. — Lat. memorare,
afrz. membrer remembrer, engl. remem'bey. — Lat. numerus, afrz.
uombre, engl. num'ber.
In frz. soubresant (Sprung eines Pferdes) ist sogar b zu m gewor-
den in neue. sum'merset.
Bisweilen hat sich b verhftrtet zu p, wie altfrz. borse zu engl.
ft
1 22 Labiale.
§• 162. pttrse (daneben im Ne. bdr'sar, bilr'sary, bttrse, to disbtlrse^ to em-
bttrse'). — Ags. bears (Barsch), frz. perche, neue. p^Vch pearch. —
Ags. godsib, neue. gos'sip. — Frz. abricot, neue. a'pricot. — Ne. to
have, to heave sind wohl eher aus f entstanden, ags. ic hafe, ha^e,
. als aus habban hebban.
§. 163, F. Ags. f wechselt selten mit v, u wie nafel uavela (Nabel) , aefer
eevre seure (immer), Men seven (Abend), -und geht vor n selten nach
ui: stsefn stemn (Stimme), hraBfen hremn (Rabe).
Anlauteudes f wechselt bisweilen mit v (u) bei Lag., wie faeder
nader, fehtueht, faeirnesse TUegernesse , fffiio usein uain, fieond ueond,
iisc uisc , flaem ulem , fogel uogel , fn] ij^ul und im Ae. sehr oft. Meistens
aber befestigt sich f im Ne. wieder wie father, fight, faimess, fain,
fowl, ftiU; nur in einigen Wdrtern ist es durch v verdrftngt, wie in
vane (ags. fana), vfirse (lat. versus, ags. fers), fox vix'en.
H&ufiger noch ist der Weehsel zwischen inlautendem f und v im
Nags. , Ae. und Me. Obgleich auch eine grofie Zahl zn f zurttck-
kehrt, so bleiben doch zahlreichere v im Ne. wie reeve (ags. ger^fa),
five (fit) fifty , elev'en (ancttefen) , twel've (twelf) neben twelfth , heave
(haQan), dev'il (deofol) = got. f ; sil'ver (seolfor), seven (seofon), drive
(drtftm) , dove (dAfe) , e'vil (yfel) , give (gifan) , e'ven (efen) , ra'ven
(hrfefen), reave (reofan), to believe belief (gel^fan) = got. b. — Im
Ae. und Me. steht inlautend meist v (u), uu, fh. Hierauf heruht
noch der Weehsel von f und v, der sich im Ne. erhalten hat, wie
wife wives, cftlf cftlves, c&lf to cftlve. Er stammt aus einer Zeit, in
welcher der Plural noch vollsilbig war, sodafi der auslautende f-Lant
hftrter, der inlautende zwischen zwei Yocalen weicher klang.
Einige inlautende f werden ausgestoSen, wie im ags. he&fod,
Lag. hffiued hsefued hsefd hefd , Orm:^h8efedd, RG. hefed hefde hed,
PP. heved heed, neue. hSad. Femer ags. hafoc, hl&fbrd, hlsbfdige,
neue. h&wk, lOrd, lady. Ags. wtf-man. Lag. wifmon wimmon, Orm:
wifinann wimmann RG. wimman womman, neue. woman (ft). — Ags.
hafast haefst (hast), hafad hsefd (hat), haefde (hatte) etc., neue. hast,
has, hath, had.
Afrz. jolif, PL. Wycl. jolif hat f verloren im Ne. jolly.
In ags. efeta (Eidechse), ist f zu w geworden, ewtes Mau. 5. neue.
eft und newt.
In der Aussprache weichen nur ah im Ne. of = ov, nicht aber
in there-of, und half penny (ha'penny S. W. P. J. E. F. Ja. Sm.,
h&p penny Oder hftf penny K. Wb.).
Labiale. 123
Ph gebraucht der Ags. nur iii fremden Naiien, wie Pharao, §• 164.
Philosoph imd ersetzt es auch durch f: Eufi'ates, in FitJstea folce,
Farisee und Pharisee. Auch Orm wechselt mit beiden: Pharisew Fa-
risew', Philip Filippe, Faraon, £fesus^ Kayphas Kayfas. Im Ae. und
Me. dringt fiir ph franz. f ein, ^ie in fantome, fieuitasia, fermacie,
frenetike Ch. , fautasie, fantum, filateries Wycl. — Im Ne. haben
sich einige f befestigt, wie in frenzy, fantoni, fantasy fancy; oder f
uud ph stehen neben einander, wie in gulph gulf, Guelfs Guelphs;
hier wie in cl'pher deci'pher ist ph fftr f eingetreten (frz. golfe chifFre,
dtsch Welf)- Dagegen behalten ph: piie^nom'enon , pheas'ant, phi'al
philos'ophy, phrase, phys'ics. — f und v stehen neben einander in
vi'al phial.
In neue. neph'ew, wo ph f&r f eingetreten ist (ags. ne£a, afrz.
alte. neuew) und in Ste'phen (afrz. Esteveiies, alte. Ste'vene) wird
ph wie V gesprochen. — Wie p klingt es in diphthong (dip'-thong
S. W. P. J. F., dif -thong E. K. Sm.), triph 'thong, naph'tha und
ophthalmic (op. W. P. Ja. Sm., of- 8. E. K. R.). — Stumm ist es
in ^Athis'is, ^Athis'ic, ^Athis'ical und ap'oj^Athegm. f^*)'^<^^dO
V. Wenn man den gotischem v entsprechenden Laut mit w wieder- §• 1 65*
gibt, das bei Lag. und Orm fttr die Rune eintritt, so ist y dem Ags.
fremd. Der seltene Wechsel zwischen f und v erscheint als Ausar-
tang und erweitert sich bei Durh. , wie deuil diabul diowbol diowl
diowul dinl diwbl diwl ags. deofol ; ceofl und ceoul R. cewal cewl etc.
ags. ceafle. Im Nags. , Ae. , Me. und Ne. tritt ein hlluiiger Wechsel zwi-
schen f und V ein und im Neue. befestigt sich das eine oder an-
dere, s. f.
Fremde v gibt das Ags. mit u: Eua G. 58,28 wieder, Orm mit
V: Tipera, Davi}?, Eve, Oliveti mons, Yienne. Im Ae. mehren sich
die romanischen v: veray, vertew, venime, vessell, vilanie, servise,
revel, meve, mevable etc. und diese bleiben auch im Ne., wie ver'y,
vir'tue, ven'om, ves'sel, vil'lany, mdve; im Auslaute folgt stets stum-
mes e: arrive', has'tive.
Romanisches v ftndert sich selten. Es ist zn w geworden in lat.
perivinca, frz. pervenche, neue. p^r'iwinkle und zu m in mftlm'sey
(frz. malvoisie alte. malvesie).
Es hat seinen romanischen Laut behalten. In twelve-month schwankt
es (twel'month S. W. E. Ja. , twelv'm. P. J. F. K. Wrc.) , sevennight
^ sen'mt.
1 24 Dentale.
2) Die Dentalen. ^
§• 166» T. Das ags. t entspricht got. t und bleibt fast Dberall: ags.
tAcen, t^cen, tredan, treow, treowe. Lag. token, taken, techen, tre-
den, treo(w). Ae. token, techen, treden, tre. Ne. token, teach,
tread, tree. — Ags. sweostor, bttan, geat; neue. sister, bite, gate.
Selten ist es zu d geworden : ags. prftt , Lag. prut pruttest , alte.
prout proute, neue. pr5iid; — frz. bout, neue. bud; — frz. diamant,
'^\ ^/7 me. dyamand Mau. t4. neue. df amend; — frz. jeu partie, Ch. jupar-
' ' * ^y^^'^'* tie jupardie, jeopardie, jeopardise; — neue. jeop'ardy. — Selten zu
/Vt/ ' / th: ags. Temese, alte. Teraese, neue. Thames; Tenet Tha net; ferner
An'thony (lat. Antonius) , Author (lat. auctor) , lan'tern und lant'horn
(lat. laterna, frz. lanterne). — Afrz. marcheant, alte. marchant, nimmt
aber im Me. auch d an: marchand und im Ne. wieder m^r' chant,
wfthrend afrz. marchandise sich bis zu ne. mSr'chandlse erhftlt.
Es ist t zu 8 geworden vor s und t, schon im Ags. wttan wit-s
wiss (gewi0), m6t mos-te (muBte), w&t wis-te wisse (wu0te); ferner
in glitan glitjan und glisjan, glitnjan glisnjan (gl&nzen), beodau bysen
(Beispiel). Hier bleibt s bis zum Neue. im veralteten ywiss', wist,
glist'en, must.
Im Ae. und Me. tritt fdr roman. ti oft ci auf, wie pacience,
deuocion, inspiracionn , destruccioun , nacioun, proteccioun etc. Mau.
die im Ne. wieder zu ti werden: pa'tience, devo'tion, destruc'tion.
Stumm ist t oft in neue. stl, stm, stn, stc, tsw: hostler,
mis^'le-toe , castle , wres^'le , Chris^'mas , chSs^'nut , boa^wain (= bosn) ;
ferner in den franz. bille^ddux', cttr'ran^, debtl^, eclfi/, gdu«, hautboy,
rftgdu^ toupee (t6pe' S. P. J. F. , td-pet' W. Ja. , t6-pa K. Sm.),
trai^, m6r^'gage.
Ausgef alien ist t in ags. bet-est betst (Stamm bat), best (best),
und so flberall; ags. Eastseaxan, alte. Estsex RG. , neue. Es'sex;
ebenso Westseaxan Westsex Wes'sex. — Ferner vor i-Lanten: ags.
eahtdda, alte. eigte];>e RG. , eigtith Wycl. , neue. eighth; ebenso wird
ags. eahtatyne eighteen, eahtatig eighty. — Im Anslaute fftllt es ab:
ags. anfilt (Ambos), mittele. anvelt, neue. an'vil. — Auch im Frz. petit
pet'ty; frz. dent de lion, neue. dande'lion.
Angeschoben ist es oft, t an s: ags. behees (Gehei6), neue.
be-h§st; besonders an die genitivischen -s in Partikeln: a^gainst',
a-mongst', midst, amidst', alongst', whilst, betwixt'. Auch once (&nes)
hat dialectisch wonst und das mittelengl. anen ebenfalls anent xmi
anenst. Zu ags. ^weorh ist es aus dem altnord. ())wert) hinzugetre-
Dentale. 125
ten: nene. thw&rt athwftrt. — Ferner anch in einigen romanischen §. 166«
Wortern: lat. tyrannus, afrz. tiran und tirant, alte. tyrant, tyrauntic
RG., im Ne. aber ty'rant tyr'anhy. — Afrz. parcamin parchemin , alte.
parchemin^ neue. p^rch'ment. — Frz. cormoran, neue. cftr'morant. —
Afrz. ancien , mittele. auncyen Mau. , neue. an^cient. — Afrz. phaisan,
alte. fesaunt, neue. pheas'ant.
D. Ags. d entspricht theils got. d, theils \> und erhalt sich §* 167*
stets im Anlaate , unterliegt in - und auslautend manchen Yer&nderan-
gen. Die ags. Yerschmelzungen der t-Laute in der Flexion (td zu t,
dst zu st, dd zu c, dst zu st, dd zu d, sd zu st, std zu st), welche
bis ins Me. wirken, s. Flexion §. 58.
Bisweilen ist d zu t geworden: ags. abbad (Abt), Lag. abbod
abbed, ae. abbed und abbe)? RG. neue. ab'bot; ags. edisc (Sp&theu),
neue. ed'disc und etch, frz. perdrix, neue. partridge. In denDialecten
kommen Verhartungen viel haufiger vor, wie wint, chilt, hont etc. in Lane.
Ein Schwanken des d nach d* tritt schon frtther ein. So wech-
seln beide schon im Ags., indem auslautendes d inlautendes d wird:
weard wnrdon, cwsed cwsedon, ein Lautwechsel, der aber schon im
Xags. aufhort. Durh. hat oft d fUr d: Bethsaida, Dauid Dauid, He-
rodes, Judas, dune duna Luc. 5, 19. duru duro Mth. 16, 185. — An-
dere d warden erst spS,ter zu th: ags. hider, ))ider, hwider, hwieder
haben noch im Me. so und werden erst im Ne. hith^er, thith'er,
whith'er. Ebenso ags. weder (Wetter) erst im Ne. weath'er, togaedere
tdgeth'er; ags. faeder (Vater), Lag. faeder, Orm faderr ist im Me. fader
and father and letzteres befestigt sich im Ne. ; mddor wird im Ne.
mother. — Ags. sweard (Schwarte), geard (Hof, Umz&unung), im Ne.
sw4rd und sw&rth, y&rd und gllrth. — Auch ein romanisches d wird
th: lat fides, afrz. feid, fei foi, alte. fay faith, mittele. fey fay faith,
neae. faith.
Ausgefallen ist d in ags. god-spell, Orm godd-spell, alte. gos- §* 168*
pell, nene. gospel; — ags. and-sw«ijan an(on)swaijan , Lag. and-
swserien answerien , Orm andswerenn, alte. answeren, neue. to ftn'swer;
— ags. tind (Zinke), neue. tine; — ag$. wudn-bind, neue. wdod'-bine
(Waldwinde). In Dialecten fHUt d hinter n oft aus, wie in Somm.
brans, vine, wine, mine ftlr brands, find, wind, mind.
Eingeschoben ist d in ags< punor founder (Bonner), )>aivjan
))Qndian (donnern), Lag. }}unre, neue. thiin'der: — ags. gds (f&r
gans 6ans), gandra (Gftnserich), mittele. gose gandre, neue. gdose
san'der. — Auch in den plur. Genitiv ealre dringt d ein, zuerst bei
1 26 Dentale.
§• 168« Lac}. of |>an aldre hexten4180, dann oft alder im Ae. and Me., das
sich aber im Ne. verliert. — Ags. alien ellarn (Erie), neue. erder-tree;
ags. air alor, neue. el'ler al'der (Birkenart). — Auch in lat. genus,
afrz. genre, aber en^endrer, neue. gen'dre; — afrz. jaune (galbinus
gelblich), frz. jaunisse, neue. jaundice.
Angeschoben ist es in ags. blna (Diener), Lac}. bine, alte. hyne,
neue. hind; — alte. fon (altn. fan), neue. fond; — ags. Isenan' Lac^.
Isenen, alte. lenen, neue. to lend; — ags. runjan (zuraunen), Lag.
runen, alte. rounen, neue. to rdi^nd; — ags. sdn (sonus), alte. soan,
mittele. soun, sowne Sp. 1,1, 41 sound 1, 2, 28, ipi Ne. 85tlnd. —
Ebenso in afrz. astoner, alte. astonen, im Ne. aston'ish und ast5C^nd'.
— frz. ruban, neue. rib'bon rib'and rib 'band.
Die Aussprache ist insofern verschieden, als d in der verbalen
Flexion hinter p, f, k, ch, s, ss und x wie t klingt, wie whip'ped,
piif'fed, pliick'ed, mftrch'ed, snatch'ed, kis'sed, mix'ed. Man schrieb
auch sonst whipt.
Im Ne. ist d stumm in grounc^sel, hdkudsel (Wrc. uicht), hand-
kerchief (hang'kerchif) , hanrf'some, Wednesday (wenz'da S. W. P. J.
F. K. Sm. Wrc, wed'dnz-da E. Ja.); in ribband, i^nieper (ne-per),
/Dniester (nester).
§* 169. p. Fttr gotische Aspirate stehen im Ags. )> und d, vielleicht ur-
sprttnglich verschieden als die hftrtere und wekhere. ^rimm fQhrt>
At ^ /^ ^*^ erstere als ^4wlaut, die jetztere als In- und Auslaut ein. ^i^oj
'l.\A"ags. mss. kennen diesen Unterschied nichtT Xaq. gebraucht beidel
^ ' ' Zeichen ofine Unterscheidung , Ormjiur [?, das noch im Ae. fortdauert,
aber im Me. und Ne. von th vertreten wird. Die Aspirate erhfilt
sich moistens.
In nordhumbrischen Eigennamen hat Beda manchmal d fUr west-
sftchsiches d: Aedelbald, Aedelfrid, Su!d-, -frid, -gyd, -)?ryd; in Durb.
auch in brodro, heedno, gedyrstig etc. Selbst im Wests&chs. stehen
beide Laute bisweilen neben einander, wie in der Yerbalflexion (§. 9),
in mseged maegden, hrsed hrsed, ltd lid, burden burden. Yon diesen
befestigt sich gewdhnlich eine Form: Lag. m»ide, rsedi rsede; Orm j
maggdenn und magg)>-had, r»dig ra]7e; alte. mayde mayden, redie,
rather etc., im Ne. maid, ready rftth'er, li'the, bttr'then bttr'den.
Ftlr ursprftngliches ]> ist ferner d eingetreten : ags. myrdra (M5r-
der), Lag. murdren (morden), Orm mirr)>renn, neue. mttr'der mtlrderer;
— ags. cAde, Lag. cu)>e, alte. conjee, mittele. cude, neue. co47d; —
ags. fidele (Fiedel), fidelere, neae. Hd'dle Hd'dler; — ags. ))ecean
Dentale. 127
(decken), nene. thatch und to deck; ags, ]7weorh (Zwerg), mittele. dwergh, §. 169«
neuc. dwarf. — Ags. cwsed wird, alte. quod, im Ne. quoth; — aus
Seth'lehem hat sich Bedlam gebildet.
Einige Wftrter laBen \> nach t tibergehen , besonders bei f , h , s,
r: ags. peoid. Lag. )>eofde, neue. theft; ags. heahdo height; ags. nas-
l^yrlu nost'ril; ags. daraddftrt; ags. SMseaxan Sus'sex; — ags. cwedan
ewids cwiss, neue. bequest'. — Ags. faedem schwankt im Me. fadme,
im Ne. fath'om. — Ebenso fremde Worter: lat. thesaurus afrz. tresor,
mittele. tresour und thresour Mau. 21. thresorye 3. im Ne. trea'sure.
— Griech. thronos wird im Me. tron troon Ch. Wycl. , nene. thr5ne.
— Lat. panther , mittele. pantere Mau. 20. im Ne. pan'ther.
In der 3. vSg. Prat. Ind. ist d durch s fast ganz verdr&ngt, s.
Flex. §. 57.
Ausgefallen ist \> in ags. Nord-folc, alte. Nor}?folc RG., neue.
XOr'folk. Ebenso ags. Nord-waegas (Norwegen), Nord-wic, Nord-man,
weord-scipe etc. , im Ne. No/way , Norwich , North'man und N5r'man,
wor'ship.
"^ Es bezeichnet th einen ganz eigenthumlichen Laut Oder vielmehr §• 170»
eine Gestaltung des Lautes, die dadurch entsteht, dad man die Zunge
zwischen die Zahnreihen legt und die t-Laute ausspricht. Die st&r-
kere BerUhrung der Organe erzeugt den harten , die sauftere den wei-
, chen Laut. Diese doppelte Lautung wird von Ben Jons, und Wal-
I lis schon angefilhrt und ist wahrscheinlich ursprUnglich.
f Der hartere schftrfere Laut steht 1) im Anlaute: thunMer, thank,';
thrice, nur nicht in den Pronomen und deren Bildungen: th5ii tliee|
thy thine, the they them th^ir theirs, this these, that those, then
than though, thus th^re thith'er thence; — 2) im Auslaute: death, i
tilth, breath; ausgenommen sind beneath, bdoth, with und die mit
ihren Nomen gleichformigen Yerben to wreath, to loath, uncloth'e,
seeth, smdoth, sdoth, modth; — 3) inlautend vor oder nach einem ,
Consonanten: filthy, Siouthly; jedoch ist th weich hinter r: bflr'then,
fir'ther, f^r 'thing, wor'thy etc. und vor pluralem s: p&ths, baths.;
Der weichere th-Lant steht besonders inlautend zwischen Yoca-'
len: f&'ther, mo'ther, hith'er; nur in broth'el und in griechischen
and lateinischen W5rtern klingt cs hart: am'ethyst, amphithe'atre,
anath'ema, antip'athy, apoth'ecary, antith'esis, apothe'osis, Ath'ens,
atheist, ftnthen'tic, ftu'thor, cathe'dral, Cath'erine, cath'olic, e'ther,
eth'ics, hypoth'esis, ieth'argy, Le'the, le-vi'athan, lithog'raphy, ma-
128 Dentale, Gutturale.
§• 170. the'sis, meth'od, pathetic, pathognomon'ic, pathdrogy, pa'thos, pleth'ora,
prothon'otary , sym'pathy.
Wie t lautet th in pAthisis (thi'sis S. W. F. Ja. K. , ti-sis SmO-
^AtMs'ical, Thames, Thomas (th Wb.), An'thony, asthma, Demost'-
henes, Est'her, Isth'mus.
Es schwankt in clothes (kloz S. £. Ja. , klothz und kioz W. Ja.,
clothz P. F. Sm.), nicht in cloths. — Stumm ist es in corin^A
(= cur'ran).
§ 171* Z. £s ist kein ags. Laut. Wenn demungeachtet sich bsedzera
baezere (Tftufer) R. Mth. 3, 1 jGF. findet, so ist das ein Versuch, ags.
p zu umschreiben (baedere); sonst kommt z nur in fremden Namen
vor, wie Jacobus Zebedei Mth. 4,21. Ebenso Lag. und Orm : Zaba-
lon, Zacarias, Zacheus. Im Ae. werden sie zahlreicher, indem sie
in franzOischen WSrtern eindringen, aber auch ftlr g eintreten: dog-
ter dozter, geres zeres und selbst fttr g: zinimes (gems). Im Me. ver-
schwinden letztere wieder unYi z beschr^nken sich allmS,hlich auf
Fremdworter, erweitern sich aber wieder im Ne. auf Kosten der Zisch-
laute (s und c). Daher steht neuengl. z 1) in fremden Wortern, die
meist durch das Franz, hindurch gegangen sind: zeal (griech. zelos).
zephyr, zest, zone, zoog'raphy, a'zure; — 2) fttr ags. s; ags. hu^sel
(Hasel), freosan (frieren), dreosan (fallen) f dysig (thOricht); im Me.
hasel, frese; im Ne. ha'zel, to freeze, to driz'zle, diz'zy; ebenso von
wise wiz'ard. Bisweilen stehen noch s und z neben einander; glass
glaze, adz adze ad'dice, gloss gloze: — 3) far franz. c oder s:
haz'ard (hasard Ch.), doz'en (dusge Lag., dosse dozze RG. , dozeiD
Ch.), liz'ard (lat. lacerta, Wycl. lacert), buz'zard (bosarde Ch.), to
seize (frz. saisir).
Lat. z ist zu zischendem g geworden in ^n'ger (lat. zinziber,
Lag. gingiuere, im Me. gyngevere Mau. 16).
Eingeschoben ist z in cit'izen (frz. citoyen).
z klingt weicher als s: zeal, ra'zor, freeze und auch verdoppelt
to whizz, biizz; mit harten Gonsonanten verbunden wird es scharf:
Fitz, Metz and auch im italien. MSzzo.
3) Die Gutturalen.
§* 172« C. Ags. c, selten k, entspricht got. k.
Ags. c im Anlaute erh< sich, wenn auch' nicht immer dem
Zeichen, doch dem Laute nach, vor den dnnkeln Vocalen and 1, n,
r: Ags. cann, candel, corn, coc, cupp; Lag. can con, candel, corn,
Guttnrale c. t29
coccok, cnppe; Orincann, corn, cupp etc., neue. can, candle, c6rn, %* 172.
cook (A), cup. — Ags. clcen, clad, cnapa, cn&wan, cnedan, cneow,
rnlf, cniht, cnoll, cnotta, cnucl, cnytan, craeft, creopan; Lag. clsene,
rlad clop, cnaue cnafe, icnawen, cneowe, cnif knif , cniht, craft, cre-
pen; Orm hat ttberall c. — Im Ae. and Me. wechseln c und k; c
bleibt gewOhnlich vor 1 und r, k tritt vor n. Im Ne. befestigen sie
sich: clean, cloth, knave, know, knead, knee, knife, knight, knoll,
knot, knuckle, knit, craft, creep. — In nap (Tuchflocke WollknOt-
then), neben knob (Knoten, altn. knappr globulus) ist k abgestoBen,
sonst flberall vor n stumm und jedenfalls erst im Ne.
Vor den hellen ,Vocalen e und i wird ags. c scbon im Nags.
mm Theil ch: Ags. cele (Ktthle), cempa (Kftmpfer), c^pan (halten),
cese (Kase), c^ne (ktthn), ctdan (schelten), cin (Kinn), cild (Kind),
cicen (Ktlchlein); Nags. Lag. chele, kempe, kepen, kene, chiden, chi-
den, chin, child; Orm kele(nn), kemmpe, kepenn, kene, child. — Ae. and
Me. chele, kepe, kene, chiden, chin, child, chicken etc. Ne. chili,
keep, cheese, keen, chide, chin, child, chicken; kemp ist durch frz.
cham pion verdr^ngt. In Folge der Metathese bleibt c in ags. cirpsian
fkriuseln), cerse (Kresse), im Ne. to crisp, cress.
Vor ags. y sollte ags. c eigentlich seinen harten Laut erhalten,
veil y der Umlaut von u ist; allein die Mischung des y mit i fdhrt
auch hier bisweilen ch ein. Ags. cycene (Kttche), cyn (Gpschlecht),
cvning cyng (K6nig), cyrice (Kirche). Nags. Lag. cuchene (kichene),
cnn kin, king, chureche chireche chereche chirche; Orm kinn, king,
kirrke. Ae. kichen, kuchen, kin, king, chirche (y, u), RG. kirke
PL. — Me. kin, king, chirche. — Ne. kitchen, kin, Idng, chtlrch
(schott. kirke).
Yor ea und eo, e& und eo (got. iu), mu6 c schwanken and
man erwartet, daS sich k oder ch festsetzt, je nachdem der dunkle
Oder belle Vocal folgt. Allein gro6entheils entwickelt sich c zu ch
and selten bleibt k. Ags. ceaf (Spreu), ceafor (Kftfer), cealc (Kalk),
ceaster (Stadt) , caru cearu (Sorge) , ceorl (Landmann) , ceorfan (schnei-
den), ce& (Kr&he), ce&c (Wange), ce&p (Kauf), ceApman (Kaufinann),
ceol (Kiel), ceosan (erkiesen), ceowan (kauen). Nags. Lag. chaf,
-chestre, carekare, cheorl cherl, keruen, cheap chep, chepmon, cheo-
sen; Orm: chaff, chapmann , chesstre , care, cherl, chesenn, chewwenn.
— Ae. chaff, chalk, -chestre, care, cherl, kerfen, chepmon, chesen.
Me. ebenso. Ne. chaff, chafer, ch&lk, -Chester, care, chttrl, keel,
chdose, chew. Also nur in care und keel erhftlt sich der k-Laut, in
Koch, engl. Grammatik. I. 9
t30 Gntturale c.
§. 172« alien andern wird c znm zischenden ch, selbst da, wo dunkle Yocale
geblieben sind — ein Wechsel, dessen Grund wohl in e zu suchen ist.
^ Ags. cw wlrd qu s. §. 137.
§*173* Inlautendes ags. c wird entweder k oder ch: ags. aecer (Acker),
secern (Eichel), ficol (trftgerisch) , ancleow (KnSchel), cnucl (Kn5chel
Gelenk), twincljan (blinken, gl&nzen), wr^can (rftchen), sincan (sin-
ken) , |)incean (denken) , wice (Woche) , raca (Rechen) , snaca (Schlange),
weorcjan (wirken). Nags. Lag. wreken, sinken, )?enchen (]?enc), wike
rake; Orai: wrekenn, sinnkenn, ]?innkenn, wuke. — Ae.fikol, twincle.
wreken, sinken, j^inchen. — Me. worchen und worken. — Ne. acre
acorn, fickle, an'cle an'kle, knuck'le, twin'kle, wreak, sink, think,
week, rake, snake, work. — Ags. s^can (suchen),- tsecan (zeigen),
r&can (reichen). Nags. Lag. ssechen, techen, rsechen, Orm sekenn
ta^chenn. Ae. sechen, techen, rechen etc. Ne. seek und beseech,
teach , reach , w£lhrend ags. r^can , acan zu neue. to reck und ache
= ake wird. So stehen k und ch neben einander im Ne. in bleak
bleach (ags. bisecan), break breach (ags. br3can, frz. br^che).
Inlautendes c geht vor t im Ags. nach h ilber §. 181.
§• 174« Auslautendes c behftlt meist seinen Laut: Ags. arcearc, ranc,
cleric, clerc, hafiic, folc etc. Ne. ftrk, rank, cl6rk, h&wk, folk. Da-
gegen ags. spree (Zweig), wird neue. sprig, und ags. die (Graben),
dlcjan. Lag. die dich, Mau. diche, diggen20,27. zerstreut sich in
neuengl. dike ditch, to dig.
In ags. ic verschwindet die Gutturale nach und nach: Lag. ich,
Orm ice und i, RG. ich und \&&t es verschmelzen in ichabbe, (ich
babe), ichille (ich will). PP. und Ch. haben ich und I und letzterer
auch das n5rdliche ik 3862 , Wycl. I. Ne. nur I. Hier kanu ch
ebenso wenig Zischlaut gewes^n sein , als in der Bildungssilbe ags.
lie, mittele. liche, neue. ly: Anltc, onliche, only.
§. 175« Romanische c behalten vor den dunkeln Vocalen und vor I
r den k-Laut, wie im FranzOsischen : cap 'tain (lat. capitanus, frz.
capitain, Ch. capitaine), cam'el (camelus, Ch. camaille)), court (lat
cohors chors, afrz. cur cor curt cort, Ch. court), cous'in Oat. cosi-
nus, Ch. cosin), cross (lat. crux, frz. cruix crois, Ch. croys), ker-
chief' (afrz. cuevre-chief) , scut'cheon (lat. scutum, frz. escusson), clear
(lat. clarus, frz. clair, Wycl. clere cleer). — Oder sie haben den
k-Laut, obgleich im Franz5sischen der Zischlaut eingetreten ist: ne.
cai'tiff (lat. captivus, afrz. caitif chaitiff), car'penter (lat. carpentarius,
afrz. carpentier charpentier) , car'rion (lat. caro, afrz. caroigne cha-
Gutturale c. 131
roigne, RG. caroigne, Ch. caraine, Mau. careyne), ken'nel (lat. canUe, §. 176*
frz. chenil). — Oder der franzOsische Zischlaut ist eingetreten : cha'pel
(lat. capella, frz. chapelle, Mau. chapelle), to chal'lenge (lat. calum-
niari, afrz. calonge chalonge, ae. kalenge chalenge), ch^ir Qat, ca-
thedra, afrz. chai^re, alte. chaier), chamber (lat. camera, afrz. cambre ^ * /* *. -
chambre). Die Yerschiedenheit dieser Formen rtthrt entweder von ^""^
der Zeit der Aufriahme, oder von derSprache, der das Wort entlehnt 4^/,/, , ,. /:,.
ist. — Oder es stehen die beiden Laute neben einander: can'dle (ags. '< • - .^
candel, lat. candela) and chand'ler (afrz. chandelier), camp (lat cam- '--' *^^> * *
pus) und champion (afrz.), cllrnal (carnalis) und chftr'nel-house (afrz.), •^''•^*^^/.v> ^ xx
catt'le and chat'tle (lat. capitalis, afrz. catel chatel). / ^'^^r /i'
w
Vor e und i (y) bleibt entweder der franzfisische Zischlaut: to /^"^^^-^/^ -. . '
cess (lat. cessare, afrz. cesser, alte. cesse), cit'y (civitas, afrz. citeit
eit€, alte. cite), cyg'net (cygnus), cyclopae'dia; bisweilen ist c zu s
geworden, wie in suc'cory (lat. cichorium, frz. chicor^e), search (afrz.
cercher chercher , mittele. encerche) oder schwankt auch nur : to cease
(cessare afrz. cesser, alte. sese)r — oder es verst&rkt sich zu ch,
wie in cher'ry (lat. cerasus, ags. cirse, frz. cerise), shin'gle (lat. cin-
gulum, afrz. cengle); cives und chives (frz. cive).
Inlautendes c verlftuft in gleicher Weise. 1) Es bleibt k^Laut,
wie ch in sepiirjehre (lat. sepulcrum, frz. sepulcre), an'^chor (lat. an-
cora, ags. ancor frz. ancre); g in flag'on (frz. flacon), sugar (frz.
sacre Mau. sagre). — Es ist Zischlaut und zwar s oder c: sac'rifice
(saerificium, afrz. sacrifice und -fice, alte. sacriflse), ma'son (lat: ma-
cio-n, frz. ma^on), les'son (lectio, frz. le^on, alte. leson), rai'sin (ra-
cemus, frz. raisin, Mau. 15 reysing).
Im A us laute verl&uft c verschieden: 1) Es bleibt k-Laut, wie
c in der Bildungssilbe -ic (lat. icus, afrz. ique, alte. icke): pub'lic;
in ii'lac li'laeh (ital. lilac); oder g in fig (lat. ficus, frz. figue). —
2) Es bleibt Zischlaut, wie c in .pumice (lat. pumex, ags. pumce-
st4n), cal'ice chal'ice (lat. calix, ags. calic, afrz. calice); oder wie ch
in caroch'e (in lat. carocium, frz. carosse), oder wie dg in pftr'tridge
(lat. perdix, frz. perdrix, mittele. partrich partritch Wycl.).
Vor t wird c zu h und veriauft wie dieses, wie lat. delectari,
afrz. deleiter deliter, mittele. delyte delytable, neue. delight; — lat.
strictus, afrz. estreit, Mau. 12. streyt, neue. straight.
G. Ags. g bleibt gew6hnlich im Anlaute: ags. galga (Gal- §• 176*
gen), gandra (Ganserich), gd,n gangan (gehen), gaest (Gast), gealla
(Galle), geat (Thor), gifan (geben), gold, guma (Mann), g&t (Geifi),
9*
132 Gutturale g.
§♦ 176. gAst (Geist), glaed (froh), glass (Glas), gl6f (Handschuh), grfine (grttn),
grund, gr6wan (wachsen). Manche g schwanken. im Ae. und Me. nach
g, erholen sich abef im Ne. und befestigen sich; gal'low, gan'der,
go, guest, g4ll, gate, give, gold, grdom, goat, ghost, glad, glass,
glove, green, grSAnd, grow. In guest (Lag. gist, Orm gesst) ist u,
in ghost h eingedrnngen , jenes das franzosische Zeichen, dieses das
italienische fttr die weiche Gutturale.
Bisweilen hat sich g erst zu g, dann zu y erweicht s. oben
§. 138. Sogar das Prafix ge vocalisiert. Die zahlreichen i, y, weiche
bei Lag., im Ae. und Me. nicht bios im Particip Pass., sondern auch
in den Verben enthalten sind, entstehen aus ge; selbst ira Ne. zeigt
sich die veraltete Form. Ferner in ags. gen6h Lag. inoh inowe , alte.
enow, neue. e-nough' e-now'; — ags. hand-gevveorc Orm hand-e-werrc
neue. hand'-i-w6rc. Analoge Bildungen sind hand'icraft, hand'ystroke.
Selten wechselt g mit k, wie im Ne. gnftr knar, gnftrl kn&rl
(ags. gnyrran), gn§,w knd,w (ags. gnagan).
In ags. gif erweicht g erst zu g und failt spater aus: Lag. gif
gef, Orm giif, alte. gif, mittele. gif PP. Or. 33. ghif 123, gewdhnlich
gif, if, neue. if. — Ags. is-gicel neue. i'cicle. — Ags. gice-(ness),
neue. itch.
§♦1774 Inlautendes g erweicht meist zu g und wird dann zu i: ags.
brsegen (Gehirn), faeger (sch5n), faegen (froh), haegel (Hagel), maegen
(Verm5gen), maegden (Maid), naegel (Nagel), snaegel (Schnecke) ; egljan
(schmerzen), twegen (zwei), ong^gn (entgegen), r^gen (Regen), segel
(Segel), plega (Spiel), wgga (Weg), wggan (wiegen), legede (legte),
segede (sagte): drygge (trocken), kgen (eigen), staeger (Stufe), e&ge
(Auge), de§,gen (f^rben), fleogan (fliegen), fleoge (Fiiege). — Nags.
Lag. hat selten g (daneben w), meist i, Orm aber g, gg und gh:
bragen brain , faeiger faeire , faein fain fein , hagel hawel , maeide , rosein
mein, naile; tweige tweien, agaen agen, raein rein, saBil seil, pleie.
weige wei waei wai, weien, leide laeide, seide saeide; aegene, fligen,
fleoge flege fleie. Orm: fagerr, maggden, nagglenn, egglenn, tweggenn.
ongaen, reggn, wegge, leggde, seggde; drigge, eghe, fleghenn. Im
Ae. und Me. verschwindet g und i tritt an dessen Stelle, selten w,
soda6 im Ne. folgende Formen stehen: g ist i geworden; brain, fdir,
fain, hail, main, maid, nail, snail; ail, twain, again (e), rain, sail,
play, way, laid, said (fttr ei = e); in weigh (a) ist gh wieder hinzu-
getreten. Ferner stto, eye, dye, fly, own. Wie in weigh, so ist
auch in neigh (ags. hn^gen , Mau. nygen 30) g wieder hervorgetreten.
Guttorale g. 133
In ags. lengten lencten (ahd. lenzen Fasten), verliert es sich: §• 177«
Lag. leinten , alte. leynte , mittele. lentone Mau. 3. neue. lent.
Zischlaat ist g geworden in ags. besengan (sengen) , cringan (ster-
ben), engel (Engel), Hrddg^r, ne. to singe, cringe, angel, Roger.
In ags. ort-geard (Fruchtgarten) T^ird g zum stftrkern Zischlaute : Lag.
orchaird, orchard RG. 2300, neue. dr'chard.
Inlautendes ags. g wird im Auslaute oft zuh, wie beige (ztlrne),
Praet. bealh, swelge (verschlinge) swealh, beorge (berge) bearh, )7icge
(nebme) ]7eab, gefeobe (freue micb) feafa, drage (ziebe) dr6b, gnage
fnage) gndh , hnlge (neige) hn4h , slge (falle) sAh , beoge (biege) beAh,
dreoge (dulde) dre4h, leoge (Itlge) led,h, fleoge (fliege) fle4h. Dieses
h erhalt sich im Nags, noch oft, geht aber im Engl, in den Pr&sens-
laut fiber oder in den pluralen Laut des Praet. s. Flex.
Gotisches g ist durch ags. w vertreten in ags. e4wjan (got. aug- §♦ 178^
Jan. sich er[augjeiguen) , und suwjan (svigjan, schweigen). Auch im
Ags. selbst tritt ein Wechsel zwischen g und w ein; saegou (sahen)
sawon, gesegen (gesehe'n) gesewen ges^n. Dieser Wechsel nimmt bei
Lag. zu 1) in den Verbalformen : drage drawe, drogen drowen, idra-
gen idrawen; alte. drawe, drowe drewe, drawen; mittele. drage,
drawe, drog drogh drow drew, dragen drawen; neue. drag drAw,
dragged drew, dragged drAwn. — Ags. hleahhe.. Nags, logen lowen
lachteii), alte. und mittele. lowg loowg lough und im Ne. ist der ver-
scharfte w-Laut ins Prftsens gedrungen; laugh = laf, dem schon
mittele. lawe vorausgeht. — Lag. slogen slowen (schlugen), islagen
islawen (geschlagen) ; mittele. slog slow slew slewg (schlug), PI. slogen
blowen slewen , Part, slain slawen ; neue. slew , slain (i erweichtes g,
w vocalisiertcs , mit g wechselndes w). — Lag. bugen buwen bogen,
alte. bngen buwen abowen, mittele. bowe, neue. to b6w. — Lag. flu-
gen fluwen (flogen flohen), ifloge iflowen (geflogen); alte. flew, yflowe,
mittele. flew (flog) , neue. flew , flown. — 2) in andem W6rtern : ags.
lagu lag lah (Gesetz) , sage (Sftge) , sagu (Sage) , maga (Magen) , gna-
gan (nagen), dagian (tagen), Agan (eigen); sugu (Sau), cucle cufl
Honchskappe) , fiigol (Vogel) , borgjan (borgen), morgen (Morgen). —
Nags. Lag. lage lawe, agen ogen owen; couele cule, fugel fogel fowel;
Orm: laghe, aghenn. — Ae. lai lawe, sage saw, owen etc. Ne. lAw,
84w. mAw, gnAw, dAwn, own, sow, c6wl, fowl, bor'row, mor'row,
Auslautendes ags. g, erhftlt sich selten, wie ags. hweeg (Molke),
twig (Zweig), a;g (Ei); im Ne. whey whig, twig, egg. Gewohnlich ist
neae. g erst spftter zum Auslaut gelangt, wie dragan drag, haegtys
134 Ghitturale g.
§* 178* hag. — Neue. crag weist auf ahd. chrago, to beg auf got. bidagia
(Bettler), nag auf ags. hnflbgan (wiehern, holl. nagge). — 2) Gewdhn-
lich vocalisiert es , wie ags. meeg (mag) , d»g (Tag) , lieg flag) , c«g
(Schlttfiel), grseg (grau), hdg (Heu). — Lag. maege msei, daei, laei,
heie hey; Orm: magg, dagg, laggetc. Ne. may, day, lay, key, gray,
hay. — 3) Es failt ab, wie in der Bildungssilbe -ig: ags. bodig,
manig, gr&dig, Onn bodig, manig, mani, gredig, alte. bodi, mani.
gredi, neue. body,, many, greedy. — 4) Es wird zu w, erweitert
sich erst zn ewe, dann zn ow: ags. salig sealh seal (Weide), bearug
bearg bearh (Borgschwein) , sorg sorb (Sorge) , mearg mearh (Mark) , fer-
ner auch gealga (Gralgen) etc. Lag. sorge sorwe sorewe; alte. sor^e
sorewe, mittele. sorewe, marg marghe, merewg merowg merow Wycl.
^>/ galwe. — Ne* sal'low, bar'row, sor'row, mar 'row, gal'low.
§• 179« Die romanischen g treten mit doppeltem liaute ein, als k-Laut
Yor den dunkeln Yocaien und vor Consonanten, und als Zischlaat
vor den hellen Yocaien.
Das gntturale g erhftlt sich gewdhnlich: Lag guyse, granti; alte.
gise guise , graunti , garde , gye guye , grace ; mittele. gise guise , grant,
guide, grace; neue. guise, grant, guide, grace. In guar'anty und
guftrd ist in Folge des Wechsels zwischen w und gu ein u eingetre-
ten. — Ferner Lag. legat, pilegrim, alte. langage, regne, signe. Ne.
leg'ate, pirgrim, lan'g(u)age, rei^^n (a), sig^n.
In einigen Wdrtem ist inlautendes g ausgefallen: lat. ma-
gister, ags. msegester, afrz. mai'stre Orm maggstre, Mau. maystre,
neue. mftster. — Lat. dis-dignari*, afrz. desdegner desdaigner, alte.
desdaine, neue. disdain'. - Lat. Hispania, frz. Espagne (g aus i),
alte. Spaigne, Spayne Spanye, neue. Spain. — Lat. montanea, afrz.
montagne montaigne etc., neue. mdiln'tain.
Auch vor hellen Yocaien erhftlt sich zischendes g: Lag. giuoe,
truage, changen; alte. gent, geant, rage, ostage, bisege, oblige, juge,
danger, abrege etc. — Nicht selten tritt im Me. fftr g das gleichlau-
tende j ein ; gebet iebat Deut. 21 , 22. gemme iemme A. 3 Kgs. 10, 2 giannt
ieaunt Job. 16, 15 und umgekehrt: subjettes subgettes Mau. 3. ielousnes
gelousnes Num. 5,14. Ftlr die Aussprache ist der Wechsel mit sh
wichtig in oblisheth A. Prov. 13,13. Ne. gin, truage, change, gentle,
^ant, rage, host 'age, besiege', oblige, dan'ger; hinter Yocalkftrze ver-
doppelt es sich zu dg: judge, abridg'e, badge (mlat. bagia), badg'er
(ital. biadajuolo) Dachs und Oetreideh&ndler.
Gutturale h. 135
Bisweilen geht g nach w ttber: neue. wa'fer (lat. gafrum, afrz. §« 179*
gaufre goffre), Ch. wastel-brede, (frz. gateau).
Da g manchmal stumm and der vorstehende Vocal lang geworden
ist, so da6 es als Ld^ngezeichen erscheint, so ist es anch biswei-
len als solches verwandt und eingeschob.en worden. Es steht biswei-
len in jetzt kurzer Silbe, wie in neue. foreign Oat. forensis, afrz.
forain, alte. forein), fei<7n(a) (afrz. feindre, alte. feiuen fainen), sov'er-
ei^ (saperanus, afrz. soverain, alte. soverayne, Man. sovereyne), im-
preg'nable (frz. imprenable).
H. Ags. h mn& ftlr die Spirans and die Aspirate der Gnttnra- %* 180.
len ausreichen.
Anlantend vor Yocalen erh< es sich, nach grofien Schwan-
knngen im Ae. and Me.; nnr in hit wird es von Orm (itt) und im
Ae. anfgegeben, neue. it; und zu ags. hk\, Lag. hal hoi, Orm hal,
RGr. hal bol holle Wycl. hoi hool tritt ira Ne. w, sodafi hale und
wh5le neben einander stehen.
Vor den Consonanten 1, n, r wird schon im Ags. der Gebrauch
sehwankend. Durh. hat oft Doppelformen , wie in hlsetmest, hleif,
hltf, hnett, hniderung, hrtp, hr6d, hr6wa, hrust, wfthrend im West-
s&cbs. nur Isetemest, \eM, lif, nett etc steht. Dagegen fehlt auch in
Dnrh. h . wo es stehen mufi , wie in rdf Mth. 8,8. Im Nags, schwin-
(ien diese h durchg&ngig, Orm hat nur rhof. Daher entsprechen ags.
hl4f, hladan, hlM, hnecca, bring, hrdf bei Lac^. loue, laden, lud,
necke, ring, rof und im Ne. loaf, lade, Ifitld, neck, ring, rdof.
Ags. hw wird im Nags, zu wh, selten w: hwa wha, hwaet what, \ t
hwile while wile; und wh bleibt bis zum Ne. who, what (6), while.
— Eiugedrnngen scheint es in wharf(6) (Werfte, boll, werf), wheal
weal (Blatter, von ags. weallan), whelk (Blatter, ags. swelca? oder
verwandt mit vorigem?), whelm (ags. welman), whortle-berry (wahrsch.
von ags. wyrt.).
In- and auslautendes h wechselt vielfach. 1) Es fftUt schon
im Ags. vielfach aus, wie hweohol hwe61 (Bad), J)lhsel {)isel (Deich-
sel), sleahan sleAn (schlagen), )>weahan ^we4n (waschen), seohan sedn
(sehen), taher tser tear (Zahre), 8eher aehher ear (Aehre), twahal twsel
(Handtuch), r^b rk (Reh, ahd. rech), it fkh (Feind, got. fijan), tAh
iA (Zehe, ahd. zSha), dk (Reh), s\k (Schlehe), feoh feo (Yieb), ekh
ek (WaBer) , eal(h) (Tempel) , weal(h) (fr emd) , ear(b) (Pfeil) , mear(b)
(Mfthre) , scedb sc6b seed sc6 (Schub) , seolh seol (Seekalb). Im Nags.
ist bei Lag. selten ein h, wie in feoh, geblieben und im Ae. fallen
136 Ghitturale h.
§« 180« sie alle aas, wenn man von den ImperfSectformen absieht: whei, slen.
sen, tere, fe fee, roe, foe, walisc, arwe, mare, sho etc. Ne. wheel,
to* slay, to see, tear, ear, roe, foe, toe, doe, sloe, fee, welsh, ar'row.
m^e, shde.
§« 181» 2) Es erhftlt sich anfangs, verstftrkt sich za gh, verliert aber
doch seinen Laut. So ags. ))eoh (Schenkel) , heah (hoch) , neah (nahe),
"pekh (doch); Lag. peh ]7ih ]>e%e, heh beg hei, nab nib, ]>ah joeb ))oh;
Orm \>eo ]>e, beb neb, |)obb l?ebb. — Ae. \>e , big hie, nig nie, )?egh
}>ogb RG. }>awg, ]>o{ PL. — Me. thigh Man. 18. thie thee thei Wycl.
beeg beig big, neeg neig nig, tho though. Wycl. — Ne. tbigb, high,
nigh, though.
Gew5bnlicb verklingt es in Verbindung mit t: ags. cniht (Knecht),
beorbt brigbt (bell), feobt (Gefecht), sibt (Gesicht) , llbt (leicht), lyht
leobt (Licht) , wibt (Sache) , A-wibt n4-wibt , neabt nibt (Nacbt) , eahta
(acht), trubta (Forelle). Ferner b, das aus g und c vor t bervor-
gebt : weccan (wecken) weahte , wyrcan (wirken) worbte , wirbta wrihta
(Arbeiter), recjan (ricbten) reabte, ribt (recht), rScan (kttmmern)
r6bte, reecan (reicben) rsebte, s§can (suchen) sdbte, |)encean (denkcD)
|>eabte, |)yncean (dttnken) )>ubte, wibt (Gewicbt), wr^gean (rligen)
wrdbte, mffig (mag) meabt, bycgan (kaufen) bobte, flybt (Flucbt). —
Nags. Lag. A bebftlt b bei; cniht, bribt, febt, sibt, lebt, libt, wiht
nabt, nibt, sebt, wrobte, worbte, wurbte wrobte (Arbeiter), ribt, rohte,
raebte, sobte, ]7ohte, |>ubte, wibt webt, maebt mibt, bobte; femer
aucb caccben cabte. Bisweilen besonders in B, tritt J? fftr b ein:
cni)?t, wij)t, nojjt, ni)>t. Orm bat bb, es muB daber vor der mebr-
fachen Consonanz Vocalkttrze eingetreten sein : cnibbt, bribbte, fihh-
tenn, libbt, libbt, wihbt, nobbt, nihbt, ebbte, wrohhte, wrihhte,
rohbte, sobbte, j>obbte, )?uhbte, webbte, mibht, bobbte, — Im Ae.
und Me. beginnt es zu schwanken. RG. bat selten bt, gewdhnlich
gt, wie knygt, nygt, mygt, dogter, {)ogte, brogte etc., selten ght;
PL. bat nocb oft bt und Ps. gbt. Wycl. bat meist gt, Cb. PP. und
Man. gbt. Letzteres bleibt im Ne. aber ohne Lautung; knight, hr'ighi,
tiff hi, siffht, light, tight, mght, Sought, nknght, night, eight, aber
troAt; yfrought(k), might, right, riught, sought, thou^At, wei^At(a),
mi^At, bought, flight.
Da dieses stumme gh stets mit Vocaliange im Ne. verbunden ist,
so erscbien es als Langezeicben und wurde aucb da eingescboben,
wo sich gh nicbt erwarten ia6t; wie spright (afrz. esperit); vielleicht
aucb desbalb in delight und den veralteten extrAught (far extracted
Guttorale h, ch. 137
and distraught, wenn man gh nicht in Verbindung bringen will mit |. i81«
latein. c.
3) Wie im Ags. inlantendes g zu auslautendem h wird, so wird § 182.
dieses zn jenem: filbe Praet. fealh falgon, seo seah s&gon, gefeo ge-
feah gefsegon, leahe 16h 16gon, sleabe sl6b sidgon, hleahhe hl6h
hldgon, libe 14h ligon, tihe t4h togou, ()ihe ]>ekh ge^agon, wrihe
wre&h wrigon, fleohe fle&h flugon. Entweder verschwindet bier g and
h Oder flkr g tntt w ein s. Flex, der starken Yerben.
gh erweitem, nnd die verscb&rfte Lautung der labialen Spirans ge- '
Diesem Wechsel ist es zuzascbreiben , daP mancbe Ji. sich zu ^ , i
wiunen (= f); eine aitere Bertlbrung zwischen f und k, wie in seof- ^ "" '
jan aud sikan (seufzen) ist zu selten. Ags. ce4 ceo (mbd. goucb, boll. /"J
kauwe) KrUbe, mittele. choughe, neue. chough. — Ags. drdht (Zug), ^ ^^'
Lag. drabt, neue. draught und draft. — Ags. gendh (genug), Laq. j
moh inoge inowe, Onn inoh, alte. ynow inob; inow ynowg ynewg
Wycl. neue. enough , selten endw. — Ags. hleabhan (lachen) , Lacj.
lehgen lihgen, Onn lalihgen, Wycl. laghen law-ghen, neue. Iftugh. —
Ags. breob hreow (raub), Orm ruhb, neue. rough und rAw. — Ne.
sioogh (Ausschlag, abgeworfene Schlangenhaut. wabrscheinlich von
ags. sleahan). — Ags. tob (zfthe), Lag. toge, "Wycl. toow towg, Ch.
tough , neue. tough. — Ags. troh trog (Trog) , Wycl. trow trowg troug,
neoe. trough. — In neue. clougb neben cliff cloff und in draugh ne-
ben draff (ags. drdf, Lag. draf, Wycl. draf draft) mag durch die da-
neben stebenden W6rter der f-Laut veranla0t sein.
4) In ags. eolb ist b zu k geworden in neue. elk.
Romanisches b im Anlaute, das schon im Ags. bisweilen aus- §« 183.
fiel: hymne ymne, schwankt im Ae. und Me. sebr, wie honour onour,
hostage ostage, homage omage, heir eyr, befestigt sich aber wieder
and selten ist es abgefallen, wie hostler ostler, able, gr'mine, ush'er
(afrz. buisser), ona'bre (span, (hombre). — In to inveigb(a) (lat. inve-
here) hat es sich deutschem h analog entwickelt, wHbrend es in to
convey (convehere , Sh. Moms, conveigh A. conuey B.) abgefallen ist.
Andere fremden W5rter behalten ibr h, wie die griechischen
rhap'sody, rhe'tor, rheum, rhythm; die bebrftiscben Messl'ah, balle-
In jah allelu jab.
Ch. Es ist dem Ags. fremd und in fremden Namen wird es mit §• 18^*
c wiedergegeben: Crist, Caldea byrig, arcebiscop. Erst im Nags,
driugt es ein theils als Yerstftrkung des k-Lautes in c, theils in
iranz. Wdrtem und bier steht es far lat. c, ch: changen (lat. cam-
J38 Gutturale ch. Lautung der Gutturale c.
S* 184. biare, afrz. cangier changier), machnne (machina), chevetaiiie (capi-
tanus), cheisil (Leinwand, norm, chainsil v. -kymr. camse) and selbst
fttr sc in ascapen achapen -^ ein Beweis fdr den Zischlaat. Mit dem
franz. Sprachstoffe dringt es im Ae. sehr zahlreich ein: chapitre, cha-
pelle, chance cheance, chasti, chanmbre, chef, chiualrie, bachelerie.
enchanter, richesse etc. Ne. chap'ter, chappie, chance, chaste,
chamber, chief, chiv'alry, bach'elor, enchanter, rich'es.
Dieses zischende ch dringt auch in den deutschen Sprachstoff.
Ags. mearc (Zeichen, Grftnze) behait die erste Bedeutung in engl
mftrk und gibt die letztere an frz. md.rch. — choice ist rom. (choix).
chdose (ags. ceosan) deutsch. — Mftrchioness (mlat. marchio) und
niftrquess (afrz. markis) , sind beide romanisch , wie cattle und chattle.
Auch in andern fremden Wfirtern tritt ch (= k) ins Englische,
wie in dem ital. maehiavelism, in den griech. €ha'os, jchar'acter,
Christ, €hime'ra; anach'oret, me€han'ic, te€h'nical; dis'ti^ch, ep'ofih,
eu'nueh, c6n€h, an'HrjCh, scheme ; in den keltischen loeh, pi'broeh:
in den hebr. cher'ub (= tsh), cher'ubim; Chalde'a (= k), Mi'chael.
Manche romanischen ch sind im Engl, tlbergangen 1) nach
dg: car'tridge (frz. cartouche); — 2) nach sh: shock (choc), shark
(lat. canis charcaria), par^ish (lat. parochia, frz. paroisse); shagreen
chagrin' (frz. chagrin), fetish fe'tich (frz. fetiche), cabashed cabosh'ed
(frz. caboche'); — 3) nach tch: btlt'cher (frz. boucher), dut'chess ne-
hen duch'esse duchy, dispatch' (afrz. depescher); — 4^ nach qu im
'^mittele. queere Mau. 6. (frz. choeur), neue. choir (= kwlr).
§• 185. Ags. c hat ursprdnglich nur einen Laut, es ist = k. Im Nags.
aber nimmt es vor e und wahrscheinlich auch vor i den s-Laut an,
daher einerseits der Wechsei zwischen s, c und z: Lag. imilze A-
milceB. 16837. millce Orm 1476 (ags. mildse), millcenn 1041 (miltsian),
blettcedd 2289 und bettsedd i826 (ags. bl6tsjan), France Lag. 1614,
Franse 1620; andrerseits tritt fllr das = k lautende c die Verstar-
kung ch ein.
Diese beiden Laute sind auch jetzt noch englischem c eigen;
der k-Laut vor den dnnkeln Vocalen und Consonanten und im Aus-
laute: cAre, cart, come, c6fint, ctir, clean, crow, alac'rity, music;
der s-Lant vor e, i_^ Y-Jind_^ae: centre, civ'il, m6r'cy, cy'press, Cae'-
sar; der erweicht in sac'rifi^e, sufKge' und sich zu sh schftrfb in Ver-
bindung mit e oder i vor Vocalen: so'cial, Ocean. — Italienische
Anssprache streitet mit der englischen in vermicelli (verme-cherie S.
Lautang der Gutturale c, k, g. 139
W. J. B. Ja. K. Sm., ver-me-sel'le P. E. Wb.) und ^doloncello (ve-o- f* 185.
lon-cherio S. W. J. F. , vi-o-lon-sel-lo P. Wb., ve-o-lon-tscrio Ja.).
Stumm ist c in indict', iudic'ts^le, indlc'ter, indictment, Czftr,
C'zartna, mtls'de, ftrbtts'cle, corptis'cle, vic'tuals, Connect'icnt.
In der Yerbindung sc folgt c der allgemeinen Kegel, und ma(3
daher vor e, 1 mit s zusammenfallen , soda6 nur ein Lant hdrbar
wird, wie science == si-ence; nur lat. scep'tic klingt wie das griech.
skep'tic.
K, selten im Ags. , tritt flir gutt. c bisweilen auch Mr roman. c,
k nnd qn: kind, keep, remftrk', attack'; auch in freniden W5rtern:
ka 11 , koVan , ku'miss. — Vor n ist es jetzt stets stumm : ^now , aber
za Ben Jonson's Zeit lautete es noch, der ausdrtlcklich bemerkt, da^
es vor n unter alien Gonsonanten all ein steht.
r Ags. g bezeichnet c gegenttber den weirheren Gntturallaat (g: k). §• 186.
Aber da es im Ags. mit j wechselt und bisweilen die Einschiebung
eines e gestattet, so darf man annehmen, da6 es zum Theil we-
nigstens me j gesprochen wurde. Es verliert einen Theil seines
Besitzes im Nags, an g und dann an jj verklingt oft im In - und ^ Ar.^ / ^ ^
Aaslant, wfthrend der hirtere Laut sich erh<. Zu diesem tritt nun
^ das franz. g , zum Tfaeil in gleichem , zum Theil mit zischendem Laute,
so da6 es also einen doppelten Laut behftlt.
Die weiche Gutturale steht in deutschen W5rtern: gftrden, g4I1,
get, geese, give, go (nur in to singe, cringe, angel, Roger ist der
Zischlant eingetreten) und in roman. WOrtern vor a, o, u, 1 und r;
gain, gal'lant, gon'doUer, gust, gut'tural , glftcls', glo'ry , grace , selten
vor lat. i, wie ging'lymus, gibbous; auch vor er, das aus re entstan-
den ist: ti'ger, con'ger; endlich im Auslaute: dog, crag, bag, beg.
Der romanische Zischlaut war = sh, mittele. oblishen Wycl.
Prov. 13,13 spricht fftr dasselbe, wie agreggid agredgid fftr den ver-
st&rkten Laut. Da ferner neben ch auch tch vork5mmt, so darf man
wohl annehmen, da6 gegen Ende des 14. Jahrh. die Verstftrkung des
Zischlautes eintrat. Das deutsche Element mu0 erst sp&ter von der
franz. Aussprache ergriffen worden sein, da gewdhnlich auslautend g
im Me. verdoppelt ist und die meisten -gge nicht zum Zischlaute ge-
langen. Smith, Ben Jons, und Wallis gedenken des Zischlautes. Ben
Jon. stellt age nnd slidge neben einander.
Zischendes g = dsh steht vor e nnd 1 in romanischen und
griechischen W6rtem: gem, giant, gpip'sy, el'egy, del'uge, mit ver-
stArkendem d: judge, lodge. Auch die deutschen Verdoppelungen (gg)
140 Lautung der Guttorale g.
§« 186« sind davon zum Theil ergriffen: edge, bridge, hedge. Yerdoppehn-
gen im RomAnisclieii lauten verschieden: suggest (sad jest S. £. Ja.
K. Sm., sug'jest W. P. J. F. R.), exaggerate.
Stumm ist g vor n: ^nash, ^nat, ^n^rl, ^n4w, wahrscheinlich
erst im Ne. , da es frflher nie abfUUt. Ferner in for'ei^n , si^n , de-
sign , impre^n', propu^n', oppuyn', und in den Bildungen derselben
mit -er und -ing, nicht mit andern; sodann in pdi^nant, sera^l'io,
sigr'nior, ba^n'io. Schwankend in cognisance (c6n'-e-zans S. P. E
Ja. K. Sin., cog'ne-zans F. R., cog' und con' W. J.).
§« 187. Gru. Bisweilen wird u zu g gefttgt, um zu bezeichnen, dafi es
den gutturalen Laut hat. Das geschieht zuerst in £ranz. Wdrteru vor
e and i : guide , guise , guile and ohne G-rund auch in guftrd , dann
auch in den deutschen: guess, guest, guild, guilt; ebenso im Aas-
laute: plague, prorog'ue, rogue, fatig'ue. — Nicht zu verwechseln ist
ein anderes u, das zum Wortstamm geh5rt und mit g verbunden =
V gw ist: extin'guish, lan'guid, anguish.
§• 188^ Gh ist verschiedeneil Ursprungs und verschiedener Lautung.
1) Es ist die ital. Bezeichnung der weichen Gutturale = frz.
gu: ghost, Ghent, Ghibelline, btlrgh. — 2) Es ist aus h hervorgegan-
gen und hat sich zu k verstftrkt: hough (Kniekehle, hoc S. W. P. J.
Wrc. , hof E. Ja. K. Sm.) , shough (zottiger Hund) , lough (der See).
— 3) Es liegt eine Gutturale zu Grrunde, die in dem verstftrkten gh
beibehalten ist, aber der Laut f hat sich aus dem mit der Gutturale
wechselnden w entwickelt , Smith und Ben Jons, sagen von trough und
cough, es laBe sich nichts von einem g-Laute h5ren; Wallis dagegen
fiihrt nur cough, trough, tough, rough, laugh = c6ff, troff, tuff,
ruff, laff und in inough unterscheidet er den Numerus , Sing. = iuuff,
sat multum, Plur. = enow sat multa. Auch die Orthographie jener
Zeit bestfttigt den f-Laut : cof6ng Sh. Moms. 3,1. Die Zahl dieser
Wdrter hat zugenommen. Neben cough steht hiccough schwankend
(hik'kup S. J. E. F. K. , hik'kof P. , beides W. Ja. Sm.). — 3) Es
geht aus h hervor, erhltlt sich im Nags., beginnt aber im EngUschen
zu verklingen (9) und erh£llt deshalb die Yerstftrkung gh. Nach Smith
trat die Verschiedenheit der Aussprache in der zweiten Hd.lfte des
16. Jahrh. ein: manche sprachen es zu stark, andere gar nicht. Er
tadelt deshalb die Schreibung gh und verlangt h: niht, fiht, tanht.
Wallis schr&nkt die Aussprache des gh (per molliorem aspirationem)
auf die septentrionales ein. Im Ne. ist gh stumm, wie rlffht, might,
night, wfthrend der Schotte die Gutturale erhalten hat : recht, mecht, necht.
Lautung der Gkittarale h, ch. t41
H behmt seinen Haachlant im Anlaute: hand, here, hide, hdpe; I* 189*
aber vor u, im In- undAuslaute und hinter r ist es stumm: i?agh(u).
^nman, Au'mid, Aew; Aeir, honest, Aon 'or, Aos'pital, hdfir, Aum'ble,
Aost'ler, shep'Aerd, John, John'son; fth, oh, Messi'ah, SaVah; rhyme,
rhetor'ic.
Ch, dem Ags. fremd, erscheint zahlreich im Nags, nnd zwar vor §* 190.
den hellen Yocalen fQr c and in franz. W6rtern. In letzteren hat es
ohne Zweifel den Zischlaut: ascapen achapen. Anders im Oeatschen.
Hier bringt Lag. oft ch und k (c) neben einander: awaken awachen,
bitaken bitachen. die dich, scene scenche, bene bench, ic ich, oder
k allein : kaeisere , kempe , kene , kenne , Kentw£ere , kepe , king , oder
endlich nur ch , wie in chele , chestre , cheorl , cheosen , cheap , che-
pinge, chepman, chiden, child, chin, chirche, chafles chses. Diese
Unterscheidang beh^t auch in beschrftnkter Weise Orm bei: kelenn,
kirrke, aber chele, chepinng, cherl, chesenn, chesstre, chewwenn,
child, childenn. Die ersten beiden Reihen bei Lag. haben entschie-
den noch den k-Laut. Die dritte Reihe, wo nnr ch auftritt, ist zweifel-
haft. Lag. freche9419, das wahrscheinlich nicht frz. fraiche ist, son-
dem ags. fersc, beweist* nur, daS der franz. Laut einmal fftr deut-
sches sc Oder sh gebraucht ist, nicht aber, da0 deutsche ch zu sh
?eworden sind. Ein Wechsel zwischen ch und sh tritt nirgends her-
vor. Dagegen aber die genaue Unterscheiduug zwischen ch, das mit
k wechselt, und beharrendem ch macht es wahrscheinlich, da3 der
arsprtingliche reine k-Laut zu erweichen begann. Auch im Ae. ist es
noch nicht sicher, da0 deutsche ch den Zischlaut angenommen haben,
wenn auch wieder das franz. Zeichen bisweilen ftlr sh steht, wie bei
RG. der ychchalle fdr ic shalle schreibt, und bei LP., der shewd
(showed), mit cheued wiedergibt. Viel starker wiegt das vereinzelt
stehende catchis PL. S. 539, in dem das vorgeschobene t sicher erst
in Folge eingetretener Sibillation beigefttgt ist. — Erst im Me. wird
ch allgemeiner. PP. gebraucht es 6fters fttr deutsches sh , wie wor-
ehype Or. 739, fich Fisch806, bichopes lt33 und ein shosen 1364,
erweist eh als zischeud in chosen. Beachtet man Wycl. Schreibung
in picche pitche, so stellt sich die Vermuthung nahe, da6 urn jene
Zeit die Aussprache zu schwanken beginne, dad die eine mit c den
wankenden k-Laut, der andere mit t die Verschftrfung des Zischlau-
t«s bezeichne. Allein cch k5mmt auch in franz. Wdrtern vor, wie
richessis ricchessft, wo ch nie wie k lautete, nnd dann steht neben
ch noch Minderung und Erweichnng des k-Lautes, wie picche pigt,
142 Lautung des ch.
«
§« 190* qaench qaeint, drench dreint. — Im Ne. hatte ch zur Zeit Sh/s den
geschilrften Zischlaut : kitchin , wrentch , batcheler Sh. Momms. 1 , 5.
Wallis ftihrt aasdrttcklich tsh an. Jetzt hat es im Aligemeinen drei
Laute :
1) In deatschen and romanischen W5rtern lautet es wie tsch:
chin, coach, chtlrch, chief, &r'cher; und hinter Vocalkdrze tritt ein
t hinzu : catch, fetch, scutcheon, batcher; bench (ch S. P. J. K. Sm.
Wb,, bensh W. F. E. Ja. R.), hatchel (ch P. Sm. R. Wb., hak'kl
S. W. J. F. Ja. K.).
2) In einigen franzdsischen Wdrtern hat sich der franz. Laut
(sh) erhalten , wie in ohagrtn , ghaise , (hamad'e , gh&m'ois , champaign 'e
(Champaguer , aber C'^ampaigneftsh] offenes Land) , ghampig'non , chan-
delier', Qhap'eron', ^harad'e, gh^r'latan, Qhemtse^ ^hevalier', ghican'e,
capnc^hine', machine', mdust&^he, parachute. — Schwankend sind.
chivalry (shival-re S. P. E. Ja. K. Sm. Wb., chiv- W. E. F. R.),
chives (ch. W. P. F. J. Ja. Sm. Wb. Wrc, sh. S. E.), mrchion
(-chun S. W. J. Sm. , -shun F. Ja. K., -che-un P., fal'chun Wb.),
roch'et (P. K. R. W., rok'et Sm.).
3) Es lautet wie k, in den griechischen ehaos, jehalcog'raphy,
ehame'leon, ^hftr'acter, ^ehasm, jehem'ist ehym^ist, ehersonese^ chi-
mera, ehirog'raphy , £hirttr'geon, ehOrd, jehyle: ehlorosis, Christ:
an'choret, &r'ehitect, eat'eehism, eeh^o, orehes'tra, tejeh'nical, an'areh,
con^h, dis'tieh, ep'o£h, hem'isti^h, pat'ri&r^h; sehool; in den lat.
an'^hor , sepiirjehre , ehorus , stom'aeh (aber stomacher = tsh) : in
den hebr. E^noeh, Ba'rcueh, in den kelt loeh, pi'bro€h, und im
deutschen to aehe.
Es schwankt das griech. lichen (li'ken Ja., Wb. , li-chen E. R*
beides Sm.). — Da& griech. Pr&fix archi, ags. arce, neue. arch- laatet
vor Yocalen wie ark, vor Gonsonanten wie artsh: areh-angel, arch-
bishop. — archives (ftr'klvz S. W. F. Ja. K. Sm. R. , lU'^kevz J.,
ftr'-chevz und ftr'kevz P.). — choir (kwlr S. W. J. Sm. Wb. Wrc,
kwir und koir P. J. F.) and nach W. F. lautet auch chor'ister wie
kwir'lster, nach S. wie kwer'ister. — schedule (shed'yul K. Sm. R.,
sSd ul J. F. , sked'iU Wb. , sed jul und sked jtil W. , sked'iU und sed'ul
P., sked'ul und shedul Ja.), seneschal (senV^^hal P. £. Ja. K. Sm.
Wb., sen'es-kal S. W. J. F.).
Stumm ist ch in yacAt (== yot), schism {= sizm), sciismat'ic
scAismat'^ical scAis'matize , dracAm (= dram). ^
§.191* Y, dem Ags. fremd, entsteht aus j und g s. §. 138, ist consonan-
Y, Qu, X. 143
tiertes e in y^u, yew (eow), Y6rk (ags. Eoforwlc) unci yode s. §. 62. |« 191.
Ferner ist es eingedrungen in den hochdeutschen younker (Junker),
yagers (ya-gers, y4-gers Sm. Wb. Wrc. , J&ger) und dem boll, yacht
fjagt). — In scblechter Scbreibung erscheint es aucb im Ae. fttr fra.
j: yoe RG.
Seinem Ursprunge nach lantet es wie consonantiscbes i (deutsches
j): yftwn, yest, yoflng, ba'y^^d, ba'yonet.
Qn, ebenfalls fremd, entstebt aas ags. cw und lautet wie das- §. 192.
selbe: ne. quid (gekauter Tabak neben cud [mittele. quede quide code
Wycl.] gekaute Speise im ersten Magen der Wiederk&uer [ags. ceowan
kauen]); aui^erdem in to quack, quack.
Yiele qu sind aus dem Romaniscben: mlat. quaquila, afrz. quaille,
neufrz. caille, neue. quail; -— lat. quassare cassare, frz. quasser,
neue. quasb; — - lat. querela, afrz. querele, alte. querele, neue. quar-
rel(6); — lat. quietus, afrz. quoit, neue. qui'et; — frz. cuivre, neue.
quiver; — lat. sciurulus, afrz. escurel esquirel, neue. squirrel; —
scutarius, frz. escuier esquier, neue. esquire' squire. Manche geben
direct aus dem Lat. ftber, wie quad 'rant, quad'rate, quad-ren'nial. —
Neben einander steben im Ne. lic/orice und liq'uorice (lat. liquiritia,
alte. licour) aber neue. liq'uor, turkois und turquoise.
Mancbe roman. qu sind k, ck geworden; crick'et (frz. criquet),
creek crick (frz. crique), attack' (frz. attaquer), mock (frz. moquer).
Es lautet gewCbnlicb wie kw; in folgenden WOrtern wie k: qua-
driU'e, qua'tercotlsin , cbec'quer, con'quer, excbeq'uer, co'quet, pac'-
quet, piquet', etiquett'e, bftr'lequin, palanquin', lac'quey, liq'uor, mas-
querad'e, mosqul'to, piqu'ant, roquelaure'; antlqu'e, critlqu'e, obliqu'e,
pique, risque, casque, opaqu'e , mosque, bur-lesqu'e, gro-tesqu'e.
X, im Ags. fttr Gutturale mit s stebt nur in- und auslautend: §♦ 193.
8^. myxen meox (got. maibstus Dtlnger), neue. mixen muck; — ags.
Exan-cester, Lag. Excbsestre, alte. Excestre Exetre, neue. Ex'eter;
— ags. weaxan , Lag. Orm waxen , neue. wax ; — ags. fleax (ahd. fleabs),
neae. flax; — ags. acas aex eax, Lag. eax «ex, Orm axe etc. neue.
ax; — ags. ox (got. aubsa), neue. ox; — ags. b6c-sum, Orm bub-
samm , alte. neue. biix'om ; — ags. cocces camb (des Habnen Kamm),
neue. cockscomb coxcomb; ags. pocc, mittele. PL pokkes PP. neue.
pox. Endlicb tritt es nicbt selten in Folge von Metatbese ein, wie
im Ags. &8cjan axjan, fisc fix, asce ax, wascan waxan, fiaesc flsex,
Qiiscan mixan: dies klingt in Dialecten fort, im Ne. to ask, fisb,
ashes, wasb, flesb, aber to mix.
144 GonsonantenTerdopplong.
%* 193» In fremden Wttrtern ist es eingetreten, wie in exSm'ple, excel-
lent, ex'tasy und ec/stasy, xe'beo (span, jabeque), exchequ'er (mlat.
scacariam, afrz. eschakier, eschequier, alte. eschekere cheker). Span.
Xeres ist neue. sherry geworden.
Es hat dreifachen Laut. 1) Hart. (= ks) klingt es im Auslaut
der betonten Silbe: wax, fix, ex 'it, ex'cellent, und vor consonanti-
schem Anlaute: expres'sion, expan'sion. — 2) Weich (= gs) klingt
es vor vocalisoh anlautender betonter Silbe: exist', exAIt', e^hib'it:
nicht aber in Ableitungen , wie fixa'tion . das den Laut von to fix be-
hftlt. — 3) In einigen Wdrtern lautet es anlautend me weiches s,
wie in Xen'ophon, Xfirx'es, xyst'os, xe'bec und in den plur. beaux
und billet-doux.
Stumm ist x im singul. billet-doux und Aix-la-chapelle.
X
Vierter Abschnitt.
Doppelconsonanten.
§* 194. Consonantenverdopplung tritt ein, besonders hinter kurzen Voca-
len, Oder bewirkt wohl auch Vocalkflrze. Onn verwendet cinfache Con-
sonanz als Zeichen der Yocallftnge, doppelte Consonanz als Zeichen
der Vocalktlrze.
Doppeltes s ist entweder ursprftnglich , "wie ags. assa (Esel) , oder
entsteht durch Assimilation, wie cysjan cyssan (ktlssen), lids liss
(Rube), wit-8 wiss (gewiB) §. 136. Vocalkttrze erhftlt solche Ver-
doppiungen ttberall. Ae. asse, cusse, kisse, liss, 3rwiss. Ne. ass,
Mss, bliss.
Doppelte Liquiden stehen: fealle feoll, wealle weoll, swimme
swamm, onginne ongann, winne wann; teljan tellen, seljan sellan,
cweljan cwellan, fremjan fremman. Im Auslaute und bei antretender
Consonanz erscheint die Verdopplung UberflftBig und es tritt oft Ver-
einfachung ein, wie ongan, teal-de. — Lag. falle feol, ae. folle fel,
me. falle fel felle, ne. fl-ll, fell; — Lag. swimme swomm, ae. swimme
sworn , me. swimme sworn swam , ne. swim swam ; — Lag. winne wan,
ae. winne won, me. winne, wan won, ne. win, won; — Lag. tellen
ne. tell; Lag. sellen ne. sell, cwellen quell. Hier erh< sich nur U
im Auslaute und auch hinter Vocallftngen, wie All. — Doppeltes r
kOmmt seltener vor, wie in den ags. Namen Carr, Carrum, in cerr
(Kehren) cerran , steorra etc. , in dearr aus rs (got datirs). In Namen
Gonson&ntenyerdopplung. 145
haftet es, in dearr schwindet es, ne. d&re. Jm Ae. und Me. verdop- |* 194«
pelt es sich oft im Auslaute in der Flexion hinter kurzem Vocale:
stiires, farre etc. Die neuengl. Yerdopplungen sind erst sp&ter ein-
getreten hinter Vocalkttrze oder aus der Fremde gekommen: to. err
(errare), terres 'trial.
Von den Labialen verdoppeln sich nur p und b ; filr ff (nur offr-
jan offerre und in ags. Eigennamen) , tritt doppelte Media ein : cappa,
dyppan, stapje steppe, ha^e hebbe, habbe. Sie verschwinden eben-
falls im Aaslaute; Ne. cap, dip, step, heave, have.
Die Dentalen t und d verdoppeln sich: sittan, fsett, biddan, set-
jan settan , scedjan sceddan. Sie verlaufen nags, sitten , fset ffiette , bid-
den. Ae. sitte, fat fatte, bidde. Me. sitte, fat fatte, bidde; ne. sit,
fat, bid.
In schlechter Schreibung k5mnit auch die Yerdopplnng der As-
pirate vor, wie scaj^de fttr sceade, scsej^dend ftlr sceadend, sonst nur
in ZusammenfQgungen , wie sid ^am siddan und auch noch im Ae.
si[))>en sij^en, me. nur sithen. Ne. sith, since.
Alle Gutturalen kdnnen sich verdoppeln: cc, eg ftlr gg, hh.
Ags. {)icce (dick) , hnecca (Nacken) , bicce (Htlndin) , feccan (faBen),
streccan (strecken), wicce (Hexe), waecce (Wache) und diese cc ver-
laafen, wie einfaches c. Nags. Lag. |>icke j^ikke, necke, faechen;
Orm: fecch^nn, wicche; ae. ]7ick, necke, fechen, strechen etc. Me.
thicke, necke, fecchen, strecchen (aber auch pp. stretchid Wycl.),
wickingis Wycl. wycche Mau. 12; ne. thick, neck, bitch, fetch, stretch,
witch, watch. Das Schottische behd,lt auch hier fast durchg3,ngig den
k-Laut: strcck, steek, theek, waik ftlr stretch, stitch, thatch, watch.
Fflr gg tritt eg ein und dies ist im Ags. nicht selten. Es hat
einen mehrfachen Verlauf . 1) Es vereinfacht sich: Ags. frocga (Frosch),
seeacga (Haarbflschel) ; ae. frogge, shagge; ne. frog, shag. — Altn. leggr
Lag. legge, me. legge, ne. leg. — Altn. steggr, me. stagge, ne. stag.
\e. drug ist verwandt mit ags. drygman. — 2) Es geht in den Zisch-
laut fiber : ags. ecg (Schneide) , slecge (Schraiedeharamer) , brycg (BrUcke),
hrycg (Rflcken), mycge (Mtlcke), wecg (Keil), secg (Binsenart), nags.
Lag. egge, brugge, rug rugge. Orm: egge. Ae. me. egge, slegge,
brugge brigge, rugge rigge und hegge, obgleich ags. beg. Ne. edge
(to edge und egg), sledge, bridge, ridge, midge, wedge, hedge, sedge:
In knowredge ist die Bildungssilbe altn. leikr, Orm -legge, wie in
meoc-leggc neben meoc-nesse , me. knou-leche Mau. — 3) Die Gemi-
nation erweicht, wie einfaches g: ags. licgan (liegen), lecgan (legen),
Koch, engl. OrAmmAtik. 1. |Q
] 46 Consonantenverdopplung.
§* 194* secgan (sagen), bycgan (kaufen); nags. Lag. licgen, leggen, seggen,
buggen biggen; Orm leggenn, seggen, biggenn; ae. liggen lien, seggen
seien, leggen lein, biggen buggen; me. liggen lin, leggcn lein, seyen
seye, biggen bie Man. — Ne. lie, lay, say, buy.
Die Aspirate k5mmt selten verdoppelt *vor wie ags. hleabhan,
sleahan sleahhan, von denen aber die eine wie einfaches b im Ans-
laute allm&hlich sich verliert, die andere durch w gehend den f-Laut
annimmt: Lag. lehge, slse, ae. ligbe sle, me. ligbe laghe, sle; ne.
ld,ugh, slay.
§. 195. Yiel hflufiger, als sich Gemination erhd,lt, tritt diese erst spMer
ein als Zeichen der Yocalkttrze. So z. B. ags. gelu, ae. gelwe, me.
gelowe uud noch bei Sh. Momms. yeolow gealow , wird endlich yel'low,
Ags. mylen, ne. mill; ags. wela, ne. well; ags. swelge, Orm swollghe,
ne. swallow; — ags. gealga, me. galwe, ne. gallow. — Ags. earh,
ae. arwe, me. arewe, ne. ar'row; ags. mearh, me. marg merow, ne.
mar'row. — Ags. hamor, ne. ham'mer; ags. sumor, ne. sum'mer; ags.
ftm^te, ne. em'met. — Ags. pabol, ne. peb'ble; ags. cuper, ne. cop'-
per; ags. staef, ne. staff, ags. clif, ne. cliff. — Ags. netele, ne. net 'tie;
ags. sce&tel , ne. shut'tle ; ags. sadol , Lag. sadele , ae. sadel , ne. sad'dle :
ags. rsedels, ne. riddle; ags. adese, ne. ad'dice. — Ags. cycen, ae.
ne. chick'en; ags. ficol, ne. fick'^le; ags. siican, ne. suck; ags. seg,
ne. egg. — Ags. graes, Lag. graes, Orm gres. RG. gras, me. gras,
grass; ags. glaes, ne. glass; ags. brses, ne. brass; ags. blosma, nags,
blosme, ae. blosme bloseme, ne. blossom. — Besonders zahlreich sind
die Yerdoppelungen bei Mau. , wie ags. seppel, ae. apple, Mau. ap-
pelle appulle, ne. ap'ple. Ebenso haselle, devylle, brydille, mortalle,
cruelle, swanne, sinne, skinne etc. Ne. ha'zel, dev'il, bri'dle, mor-
tal, cru'el, swan, sin, skin. Selbst Sh. Momms. hat noch viele Ver-
dppplungen, die sich jetzt vereinfacht haben , wie sonne, fanne, pinne,
runne, starre, incke, widdow, dogge, catte, hasill, cruell etc.
Auch im Romanischen ist oft Yerdopplung hinter kurzem Yocale
eingetreten, wie afrz. momie, ne. mum 'my. Afrz. maniere, ae. maner,
ne. man'ner; afrz. chenil (canile), ne. chen'nel; afrz. limier, ne. lim-
mer; — afrz. galoper, ne. gal'lop; ae. jolif, ne. jol'ly; afrz. querele,
ae. quarel, ne. quarrel; afrz. arayer, ae. aray, me. araye, ne. array';
frz. marier, ae. marie, ne. mar'ry; — me. gebat iebat, ne. g^b'bet;
afrz. ruban, ne. rib'bon; afrz. souper, ae. soupere, ne. sup 'per; frz.
poupee, ne. pup'py; plain'tif, ne. plain 'tiff; afrz. baillif, ne. bai'liflf;
afrz. chapelle, Lag. chapel, me. chapelle, ne. chap 'el; — afrz.matere;
Metathese. 147
ne. matW; afrz. gloton, %e. gliit'ton; molton, mut'ton; — l6(on, §• 195*
les'sou; cisoire, scis'sors; harnas» h£lr'ness; abreger, ae. abrege, ne.
abridge, und sehr oft.
In spftteren Perioden haben sich maache Yerdoppelungen aus §• 196.
Assimilation herausgebildet, wie Lag. leof-mon leoe-mon (lemman) , ob-
gleich sich keiu ags. leof-man vorfindet, ae. me. lemman, ne. IS'man.
— Ags. hl&f-maesse hld.-m8es, RG. lammasse, ne. laiii'ma&. — HoU.
hang mack, ne. ham'mock. — Ae. barlest, ne. ballast. — Ag». stige-
rftp, ne. stir'rup. — Ags. god-sibb, ae. godsib, ne. gos'sip. — S4d-
seaxan, ae. Sou)?sex, ne. Siis'sex. — Ebenso im Romanischen: frz.
plombier, ne. plum'ber plum'mer. — Afrz. banderolle, ne. ban'drol
bannerol. — Afrz. garnison, me. garnison Ch. ne. gar'rison. —
Afrz. trestal, ne. trest'le tres'sel. — Ae. noursle, ne. nuz'zle.
Ftinfter Abschnitt.
Metathese.
Lautliche Yerwandtschaft der Laute nnd Bequemlichkeit in der §« 197«
Aussprache haben die Umstellung mancher Consonanten veranla3t. Am
beweglichsten zeigen sich die Liquiden und unter diesen r.
R. Schon im Ags. stehen zwei Formen neben einander, wie bird
brid (Vogel), worhte wrohte (wirktej), geworhte gewrohte (gewirkt),
beorht bryht (hell), frost forst (Frost), brinnan beornan (hrennen),
rinnan irnan eornan (rinnen), cresse cerse (Kresse). — Lag. worhte
wrohte , geworhte gewrohte , briht , beornen , irne ; Orm : bridd , wrohhte
wrohht, brihhte, frosst, ernenn. — Ae. und me. brid bridde, wrohte
wroQte , brigt , frost , bernen , rinnen rennen ernen , kerse. — Ne.
bird, wrought(d.) verdrftngt durch worked, bright, frost, btlrn, riin,
cress.
Das Ags. enthd,lt Metathese.* j^erscan (ahd. driscan dreschen),
ferse (frisch, ahd. frisc). — Orm l^resshenn fressh etc. — Ne. to
thresh, fresh.
Metathese tritt erst nach dem Ags. ein: ags. bryd (Braut), bred
(Brett), fyrhtu (Furcht), wyrhta (Arbeiter), ]7ridda (dritte), )?reotyne
(dreizehn), {>rltig (dreiftg), )?uruh (durch), )>yrhel )?yrel (Oeffnung),
J>urst (Durst), &fffired (erschreckt). — Lag. brude burde, )?reottenc
10*
148 Metathese.
§* 197* j^rittig, |>urli, |>arled, |>arst, afaered; Orm brid, wrihhte, ]7ridde f^rit-
tene {>ritti , j^urrh, ]?risst, faered. — Ae. me. brude bride, frigt, )>ridde
J^rittene j?ritti, j>urg, )?irst |>urst, aferid. — Ne. bride, board, fright,
Wright, thXrd thir'teen thir'ty, thrdugh, thiri, thirst, afraid. Viel-
lelcht wirkte bei letzterem afrz. effreier ein.
Ebenso in roman. Wdrtern: lat. frumentum , afrz. fromentie und
formentie, neue. fru'menty fttr'menty;' — frz. proposer, alte. porpos,
neue. pttr'pose ; — afrz. bordel, neue. bor'del brttth'el; — ital. granato,
neue. granate gftr'net ; — lat. crocodilus , ' mittele. cokodrill • Mau.,
neue. croc'odile.
Auch in den Bildungssilben er, ary, ory tritt vorilbergehend
Metathese ein: lat. numerus, afrz. nombre, alte. noumbre, neue.
number; — latein. minister, afrz. ministre, mittele. ministre, neue.
min'ister; — lat. intrare, afrz. entrer, alte. entre, neue. en'ter. —
Selten ist Metathese geblieben, wie in mas'sacre, sep'ulchre, the'atre.
— Auch deutsche W5rter batten eine Zeitlang diese Form, wie ags.
feeder, im Ae. und me. fadere fadre, neue. father.
Die Endungen lat. orius , arius werden im Frz. oire und aire , ere
bleiben zum Theil im Engl, und werden erst im Ke. zu ory und ary.
lat. adversarius, afrz. adversarie und adversier, alte. adversere adver-
sarie, ne. ad'versary; — lat. Januarius, afrz. Janvier, alte. Jenyuer
RG. 8606, neue. Jan'uary; — lat. historia, afrz. histoire, alte. his-
torie, neue. hist'ory story.
In den Dialecten sind Metatheses sehr zahlreich, wie in Som.
dirsh, birsh, hirsh fttr thrush, brush, rush. Bosw.
§. 198* Hw im Ags. ist zu wh, aber nur in der S(^rift, nicht in
der Aussprache geworden, s. §. 137.
S verftndert seine Stellung in in- und auslautendem sc, sp.
s. §. 143.
§* 199* Gn \^&t selten Umstellung zu: ags. ]7egen }>egn )?eng )>^n. Lag.
)?ein, neue> thane. — Aehnlich wird frz. gn zu ni: frz. mignon, neue.
min'ion; — afrz. compaignon, neue. compan'ion; frz. poignard, ne.
pon'iard; — afrz. caroigne, Mau. careyne, neue. car'rion.
Selten wechseln Buchstaben in verschiedenen Silben, wie das
oben angeftlhrte mittele. cokodrille; — ags. citeljan, neue. tick'le; —
ital. gerofilo (careophyllus) , frz. girofle, mittele. gilofre Ch. und dies
dehnt sich im Ne. zu scheinbarer Composition giriifldwer.
149
Drittes Bach.
/Accentuation.
Der Accent ist der geistige Hanch , der die Sprache durchdringt §♦ 200«
and belebt, die Rede, den Satz und das einzelne Wort. Es ist da-
her dreifach, Accent der Rede oder rhetorischer, Accent des Satzes
Oder syntaktischer, und Accent des Wortes oder etymologischer. Hier
kommt nur der letztere in Betracht
Das Wort enthftlt gewOhnlich drei Elemente: Stamra, Bildungs-
silbe und Flexion. Der Stamm ist die eigentliche Substanz des Wor-
tes, die Bildungssilbe gestaltet die Substanz zu einer bestimmten Be-
griffsform und die Flexion bezeichnet Beziehung und VerhftltniB dieser
letzteren. Diese Elemente m5gen nach ihrem Werthe nftchst den
Lauten selbst auch im Tone den bezeichnenden Ausdruck gefunden
haben. Aus der Mannigfaltigkeit mag sich dann die Einf5rmigkcit,
aas der bequemen Freiheit mag sich die Beschrftnkung herausgebildet
haben, die in den verschiedenen Zweigen des indo-germanischen Stam-
mes hervortritt. Warum hier der Accent auf der ersten Silbe sich
festgesetzt hat, warum er dort sich auf die drei letzten Silben be-
schrankt, warum er im Germanischen logische Bedeutung, im Ro-
manischen enphonische erlangt hat, das wird sich schwcr ermit-
teln lafien.
Nach den Elementen der englischen Sprache stellen sich beson-
ders zwei Accentuationsgesetze im Englischen gegenttber, das Deutsche,
welches im Ags. gilt, und in dem fremden Sprachstoffe besonders das
franzosische , das mit dem Normannischen eindringt.
Erster Abschnitt.
1) Deutsche Accentuation.
Im Ags. ist der Accent nicht bezeichnet, rhythmisch geme^ene §« 201 «
Dichtungen besitzt es nicht. Die einzigen Anhaltpuncte filr Bestim*
niang des Accents gibt der Reim; die Alliteration und die wei-
tere Entwicklung des Wortes.
Der Reim ist im Ags. selten, er findet sich in dem Reiroliede §t 202.
des God. Exoniensis. Hier steht er in derselben Ausdehnnng, wie im
150 Deutsches Accentuationsgesetz.
§. 201« Deatschen. Er ist 1) einsilbig: onlAh onwrfth, gl4dbrd,d, \kd bigl4d,
r&d gebM, 61 ealdorstdl, g61 of-dl, gear snear, hreoh sceoh, und ruht
stets in der Stammsilbe ; — 2) zweisilbig: ssegon dieegon, gefsegon
m
wsegon , wongum gangum , longum getongum , gengdon mengdon , ge|>yhte
myhte, scearpe hearpe, dryhtlic hyhtlic etc. Der Reim ruht hier in
der Stammsilbe und der beigeftlgten Bildungs- und Flexionssilbe ; —
t3) dreisilbig: hlynede dynede, swinsade minsade, flddade gddade,
maegnade fsegnade, gearwade hwearfade, e&cnade weacnade etc. und
auch hier hebt er im Stamme an. Der Reim, wenn er seinem We-
sen nach nur in der betontcn Silbe ruhen kann, weist als betont den
Stamm nach.
Ebenso kann die Alliteration nur in der Hebung stehen, wenn
sie ins Ohr fallen soil und auch diese bezeichnet den Stamm als die
betonte Silbe.
§. 202* Am unzweifelhaftesten aber wird der Stamm als betont nachge-
wiesen durch die weitere Entwicklung, die das Wort erhalten
hat. Yorgeschobene Silben, angefQgte Bildungs- und Flexionssilben
verklingen oder verscKwinden g&nzlich, nur die Stftmme bleiben und
diese mafien daher betont gewesen sein. — 1) Ags. sittan (sitzen), nags,
sitten, ae. sitten sitte, ne. to sit; — ags. we sseton (sa6en), nags,
sseten, ae. sate, ne. sat; — ags. he leofad (er lebt), nags, leoued, ae.
liveth , ne. liveth lives. — Ags. Gen. Sg. deges (Tages) , nags, dseges,
ae. dayes, ne. day's; ags. Nom. PI. dagas (Tage), nags, daeges, ae.
dayes , ne. days. — 2) Ags. nama (Naoie) , nags, name , ae. ne. na'me ;
— - Ags. steorra (Stern), nags, steorre, ae. sterre, ne. star; - ags.
lufu (Liebe), nags, lufe, ae. loue, ne. love; — ags. sadol (Sattel),
nags, sadele, ae. sadel, ne. sad'dle; — ags. mdnad (Monat), nags,
moned, ae. moneth, ne. month; — ags. hamor (Hammer), nags, ha-
mer, ae. hamer, ne. ham'mer; — ags. heofon (Himmel) , nags, heouone,
ae. heven, ne. heav'en; — ags. fugol (Vogel), nags, fogol fowel, ae.
fowel, ne. f5wl; — ags. heorot (Hirsch), nags, heort, ae. hert, ne.
heftrt; — ags. hafoc (Habicht), nags, hafeke, ae. hauek, ne. h&wk;
— ags. he&fod (Haupt), nags, hefed, ae. heued hefd bed, ne. head.
§• 203* I. Man kann daher als ags. Betonungsgesetz fftr das einfache
Wort aussprechen: der Stamm hat den Ton vor der Flexions-
und der Bildungssilbe.
Diesem Gesetze sind auch die fremden Wdrter unterworfen , welche
im Ags. aufgenommen werden: antechrist (die Compositionen ftlhlte
der Ags. nicht), ancor (Einsiedler) , arcebiscop (Erzbischof), sBlmsesse
Accenlnation einfacher W6rter. 151
(Almosen), ele ale al (Oel), engel (Engel), organ (Orgel), ymn (Hymne), §• 203*
m^esse (Messe) , mnnec (MOnch), mynster, non (Nonne), regol (Regel),
papa (Papst), pell paell (Mantel), pnrpnr (Purpur), portic (Sftulen-
halle), preost (Priester) ,^ biscop , calic (Kelch), candelle (Licht), circe
(Kirche) etc. Denn die Alliteration steht in der ersten Silbe und
die Verktlrzang, die in manchen eintritt, l£l6t die erste Silbe betont
erscbeinen; selmasse selm Exon. 297, 13, mnnec munc, calic calc, can-
delle candel, cliroc clirc clerc. Wenn das fremde Wort solcher Be-
tonnng widerstrebt , so unterliegt es weniger einer Ansnahme als einer
Umbildung und lat. epistola wird ags. pistol und Nicomediii zu Corn-
media. Daneben steht aber anch apostol, das anch in Dnrh. und
bei Onn zu postell wird.
Dasselbe Gesetz bleibt auch in der folgenden Periode fQr den §♦ 204»
dentschen Sprachstoff maSgebend und selbst die eingebflrgerten Fremd-
worter sind bei Lag. demselben unterworfen , wie dies unverkennbar
aas der Wortform hervorgeht: ags. ancor (anachoreta) , nags, anker,
papa pape, purpur purpre, engel angle, chirche, clerc; ags. timpana,
nags, tirope.
Orm, der in Bezeichnung der QuantitS,t sehr genau ist, zeigt
bei rhythmischer Lesung ein tlberraschendes Schwanken in der Beto-
nung, wie Godd'speH 56. und goddspell'es 58 , affterr' 33. afF'terr99,
inntiirSOG. inn 'till 234, wifmann' 291. Bei genauerer Betrachtung aber
erkl&rt es sich. Es macht sich nflmlich der Rhythmus geltend und
dieser drftngt den Ton auf die weniger tonreiche Silbe, daher atfterr
und aff-terr'; ferner betont Orm, um bei Dreisilbigen nicht den Ton
auf auslautendes e fallen zu laBen , lieber die schwerere Mittelsilbe :
Ennglish322, 331. und En'gHsch 113, Enngli'she 306, 308, 317. 323
wissli'ke 167. rihhtwi'se menu' and go'del18. J)urrh hiss' profe'tess
tun ge 260. and )?urrh' )>a ))re' bennkinn'gess iss' 15238. Viersilbige
haben dann zwei Hebungen, wie )?att drun'kennes'se foir^hej)}? 166. —
)>e troww'Jjelae'se leo'^de 188. unngo'de and unn'rihhtwi'se9708. Dasselbe
rbythmische Element macht sich auch in fremden Namen geltend: and
tn shallt nemmnenn himm' Johann' 157. upponn' Hero'des kin'gess
dag5'.257. — - and sij>')>en warr]?' Ely'zab8Bth'231. off A'aro'ness dohh'-
tress 114.
Im Ae. und Me. ttbt zwar das franzOsische Accentuationsgesetz §• 205*
einen entschiedenen Einflu6 auf den deutschen Sprachstoff aus, so-
da6 der Reim bisweileu in den Bildungssilben liegt, wie bei RG. wis-
li'chebaldeli'che4-35, begynnyng'endyng'737. destres'se wildernes'se 3020.
152 Accentuation einfacher and zusanunengeseizter WOrter.
§. 205. ydelnis'se wytnys'se 4041, fikel'le mykel'le PL. 751. lufly' body' 657
und sogar in dem ie des Infinitivs askie' alie'491. Ebenso bei Gh. :
siknes'se richesse 1258. gladnes'se distresse 1253. tapsteVe beggere241
etc. , mille're 544 , im Rhythmus : sitting' 2030. etc. ; diese Endungen
erinnern an die franz. -esse, -ere und ant. Auch Sp. zeigt noch bis-
weilen dieselbe franz5sische Einwirkang , im Reime .* blowes shallow'es 3,
4,9. lightning' 3, 12, 2. things tidings 2 , 7 , 23 so'iourning' living' 2, 5,
28. come boso'me4, 11, 43 etc., und im Rhythmus: with dread'full
thun'der and' lightning' atwix't3, 12, 2. — -the wea'rie trav'eller'
wand ring' that way' 2, 5, 30. ofPhaedria', thine ow'ne fellow', ser-
vaunt' 2, 6, 9. yet was' admi'red much' of fool'es women' and boys.
5,2,30. his sno'wy front' curled' with gol'den hear'es 2 , 8 , 5.
AUein im Ne. haben sich diese Formen, die vielleicht nur der
frtlhere dichterische Gebrauch schwanken lieB, wieder befestigt und
das alte Accentuationsgesetz gestattet keine Ausnahme: to lo've, lov'-
est, lov'-eth, lov'-er, lov'-ing, lov'-ing-ly, lov'e-ly, lov'e-li-ness. We-
der Flexion, noch Bildungssilbe ver&ndern den auf dem Stamme ra-
henden Accent.
§* 206* II> In <l6n Compositionen (vorerst ist von denen mit Par-
tikeln abzusehen) liegt der Ton auf dem ersten Worte, das
specialierend zu dem zweiten generellen tritt. Denn das
ist das Bet6nungsgesetz im Deutschen Uberhaupt, und wird als im
Ags. gUltig nachgewiesen 1) durch die Alliteration: in den Snbstan-
tivcorapositionen : wuldor-cuning (ruhmreiche Konig) C. 1 , 3. wite-hds
(Strafhaus, Richthaus) 3, 21. heofon-st61as 1 , 15. he&h'-gesceafta (Hoch-
geschdpf) 1,8.-- in Adjectivcompositionen : sdd-fsest (wahrhaftig) 1,17,
swegl-torht (licht wie der Himmel) 2 , 33. f^rym-faest (glorreich) 2 , 7.
— in Pronominalcompositionen : aeghwa (jeder) Exon. 219, 24. jeghwilc
(jeglich) 293,25. ceghwaeder (jeder von zweien) C. 183,21. — 2) durch
die weitere Entwicklung der Composition. Wenn auch im Allgemeinen
die Elemente sich neben einander erhalten wie Ags. heftfod-burh
headborough, hed.f'od-man headman, he&h'-scire-ger^fa high-sheriff etc.,
flieden doch auch manche zusammen und so, da0 die erste Silbe be-
tont gewesen sein mu6. Ags. hea'h-fore hea'fre, ne. heifer. — Ags.
wtfman wtmman, Lag. wifmon wimmon wimon (womman), ae. wiman
woman, ne. wo'man. — Ags. wig-bed (GOtterbett, Altar), wi-bed weo-
fod, Lag. weofed weofd wefd. -— Ags. Eofor-w!c, Lag. Eouwer-wic
(Euerwich), Eouerwike RG. Euerwik 37. York PL. 7340. 1859. 1884.
Aceentttation der Gomposttioneii. 153
Ne. York. — Ags. seghwasder segder, Lag. seider, Orm egg)>er, ae. §• 20 6*
ey)«r, ne. either.
Dafi der Beim bisweilen in dem zweiten Worte liegt, wie ealdor-
st61 (Herrschersitz) 61, ssege sincgewflege beweist nichts dagegen, da
die dazwischen liegende Senkung den Ton auch am Ende hervortre-
ten lieB.
Bei Orm wirkt (s. o.) auch hier der Rhythmus ein und in Ae.
nnd Me. macht sich bisweilen franz. Aussprache geltend: Yrlo'nde
Scotlonde RG. 32. com kyndom' 196. kindom' wysdom' 1879. lordles'
faderles' 2996. Norwey' ey'e 2260. Leyces'tre Wirces'tre 37, Ch.:
ferner im Rhythmus: trouthe and' honour', fredom' and courtesie. Ch.
46. tbir n'as' quicksil'ver, lit'arge, ne brimston' (Reim: non). 631. ful
soth'e is sayde, that lov'e ne' lordship'. 1627. ycrow' window'. 3358.
— Auch Sp. : Saint Georg'e of mer'y England', the sig'ne of victoree.
1,10,61. and in 'their ent'railles, full' of quick' brimston'. 2, 10, 26.
the wide' kingdo'me of Love with lordly sway. 4 , 1 0 , 42. to be' cap-
ti'ved in' endles'se duraunce. 3, 5, 42,
In neuenglischen Coropositionen liegt der Ton gew5hnlich auf dem §« 207.
ersten Worte: 1) in Snbstantivcompositionen : day '-light, ink'-
horn, sand'-box, son '-in-law, fath'er-in-law, high'-priest , grand '-father,
red'-breast; draw'-bridge , wash'-leather , draw'ing-room , wri 'ting-book;
two'-pence, six'-pence, half-way; he'-cat, she'-wolf, self love. Einige
Abweichnngen ftthrt Walk, an , wie dirt-pie', hobgob'lin (hob 'goblin Wb.),
north-east', north-west'; tom-tit', jack-pud'ding , jack -boots' etc. erin-
nern an Eigennamen. Ferner free-think'er (-boo'ter, will'), green-
broom' (-ga'ge, -sick'ness), red-lead', black-lead', black-rod', evil-do'er
(speak'ing, -wish'ing). Man'kii)^ heiSt mftnnliches Geschlecht, man-
kind' (Menschengeschlecht). — 2) In Adjectivcompositionen:
lov'e-sick, head'strong, heed'ful; red'hot, stark'-mad; two'-handed,
oWeyed, old'-fashioned. Die participialen Nachbildungen behalten
oft den Ton trotz des vorstehenden Adjectivs: evil-fa'voured (mi'nded),
free-foo'tcd (-mi'nded, -spo'ken), good-con dit'ioned, hard- heart 'ed (-la'-
boored, -mouth 'ed), left-hand'ed , short-sight'ed. Es herrscht hier,
wie oben, mehr das attributive Yerhftltnid als das der Composition.
Ebeoso in den Pronomen my-s6lf', thy-self , him-self etc. — 3) in
Verbalcompositionen. to bo'neset, to ship '-wreck, to main 'swear,
to back'bite; to new 'dress, to blind'-fold , to new '-model , to back'slide
A., Ent. , So. Per., Sh., aber to back-sli'de J. W. Ja. Wb. Wrc. Sm.
154 Accentuation d«r Verh&rtnngen.
§♦ 208. III. Die Compositionen mit Partikeln zeigen schon im Ags. zahl
reiche Ausnahmen.
Alls denselben sind aber zuerst die scheinbaren Compositionen,
die eigentlichen Verhftrtnngen auszuscheiden. Der Unterschied
von Composition nnd Verhartung beruht auf dem von Adverb und Pra-
position. Das Adverb ist fttr sich selbst^ndig, denn es ist eigentlich
nur eine grammatische Form des Substantivs, Adjectivs, Numerals
Oder Pronomens; die Praposition ist abhangig und erganzt oder er-
setzt die Befahigung zur Rection. Jenes enthait einen begrifflichen
Inhalt Oder deutet ihn an , diese bezeichnet nur die auBeren Verhait-
nisse eines Nominalbegriffs. Jenes kann nicht, diese mu0 ein Rec-
tum haben. Das Adverb erscheint daher als der passendste Begleiter
des Verbalbegriffs , dem es ein besonderes Merkmal beifagt, ohne es
in seiner Formenbildung zu beeintrachtigen ; die Praposition dagegen
steht vor dem Nominalbegriffe, bringt diesem keinen neuen Inhalt zn
und bedingt ihn in seiner Form. Jene Verbindung ist Composition,
diese Verhartung. Letztere hat dieselbe Betonung, als ob die Prapo-
sition noch lose davor sttlnde, namlich der Accent ruht auf dem No-
men, nie auf der Partikel. Daher ags. aet-som'ne (znsammen) CIO,
25 aBt-ga'dere (zusammen) , Exon. 64,12 to-so'mne (zusammen) C. 245,
26. on weg' aweg (weg), of-dii'ne adft'ne (hinab) , bi-sid'an (bei Seite),
on-baec (zurtlck), on-mid'dum (mitten), td-dee'ge (heute), td-nih'te
(nachts) etc. Die Praposition en , welche noch lose stehen, jehnen sich
an , befestigen sich , werden lautlich schwacher und fliefien mit .dem
Rectum zusammen: on weg', aweg, C. awegg, RG. awey, ne. away';
of-d^ne adillne, Lag. adune, RG. adoun, ne. adown' down; on bsec,
Lag. abac , Wycl. abak , ne. a-back' back ; to-daege , Lag. to-dseie adaei,
0. to-dagg, ne. to-day'; t6-nih'te. Lag, anihte to-nihte, ae. to-nygt, ne.
to-night'; ags. bi sidan , Lag. bisiden , ne. besid'e ; ags. on middum,
ae. amidde, ne. a-mid' und sehr viele andere.
§» 209* Anders ist die Betonung der Composition. Sie hangt mit der
Bedeutung der Partikel zusammen und veriauft im Deutschen im All-
gemeinen folgendermaBen.
Ursprtlnglich steht das Adverb lose daneben , Stellung und Wort-
form bezeichnen die Zusammengehorigkeit. Hier hat die Partikel den
starkeren Ton, weil sie den allgemeinen Begriff specialisiert : ford be-
ran (fort tragen). Die haufige Wiederkehr ftthrt zur Ajilehnung: ford-
beran. Diese andert nichts in dem Verhaitnifi der beiden Wfirter
zu einander, sie ist nur ein aufieres Zeichen der Zusammengehdrig-
Accentuation der Gompositionen. 155
keit. Die Bedentang ist noch so rege, daB eine Trennung von der §. 209»
Verbalforin nicht bios mOglich, sondern in bestimmten Fallen gewOhn-
lich ist. Zwar schwankt hier im Ags. der Sprachgebrauch. Die ge-
drftngte Sprache des Dichters halt die Composition mehr zusammen.
Der Prosaiker dagegen IftBt die Partikel mehr hervortreten. Ueber-
hanpt 15st sie sich gerne wieder aus der Composition: 1) wenn die
Bedentung der Partikel durch besondere Znsatze weiter ausgefdhrt
wird: Aban pn )>a beomas tt of ofne (befiehl die Manner ans dem
Ofen) C. 242, 34. gangende in t6 ]>am htse Mt. 2, 11 (eingehend zu
dem Hause), &hof upp td heofonum (erhob sich auf zum Himmel).
Bed. 1,7. At fram him eodon (aus von ihm giengen) 4,3. — 2) im
Part Pass, und im prapositionalen Infinitiv. Zwar entbehrt gew6hn-
lich das einfache Verb der Partikel ge- als Bildungsmittel des Parti-
cips, daher kann es anch in der Composition fehlen. Allein wenn
ge eintritt, so stellt sich die Compositionspartikel vor dasselbe: in
gelseded (eingeleitet) , Bed. 4, 9. eft geladdd (wieder geladen) 4,15.
ford gelseded (fort geftlhrt) 4, 19. up geboren (hinaufgetragcn) 4,23.
Mehr noch tritt die LQsbarkeit der Partikel im Infinitiv hervor, in-
dem diese vor die Praposition tritt : in to gesettanne Bed. 4 , 22. in
to settanne 5, 12. on to timbrianne 5, 20. on to lifianne 5, 23 = ein-
znsetzen, anfzubauen etc. ^
Solche Anlehnungen fdhren nach und nach zu engern Yerbindun-
gen. Die Bedeutung der Partikel schwacht sich , die Composition wird
zam einfachen Begriff, die Partikel zu einem Theile desselben und
verbindet sich so eng, da6 sie sich unter alien Yerhaitnissen nicht
mehr trennt. Mit der Bedentung geht der Ton verloren: ic a-rlse
fstehe auf, erstehe).
Hat ein Verb diesen Bildungsgang durchschritten , so wiederholt
sich, nach den vorliegenden ags. Formen, der Compositionsproced
zom zweitenmal , wenigstens in seinen Anfangen , sodaS die nicht mehr
f&hlbare Partikel eine zweite noch fahlbare vorschieben iai3t, wie in-
on-sendan (hinein senden), Exon. 266,27. ongean-ge-leeden (zurflckge-
leiten) , agen-be-wendan (umkehren) , efne-a-risan (zusammen anfstehen),
efne-be-deccan (bedecken) Durh., eft-a-gifan (zurftckgeben) , eft-ge-clgan
(zurackrufen) , ford-ge-clypian (hervorrufen) , ford-ge wltan (hervorge-
ben), from-ft-drtfan (vertreiben) , from-a-waeltan (wegwaizen), from-ge-
b^^ (abbiegen) Durh., on-a-bl^wan (einblasen), on-a-sendan (hinein-
senden), on-ft-geotan (hineingieSen) , on-be-leedan (einftthren), on-ge-
uiman (wegnehmen), of-ge-drincan (wegtrinken) , ofer-ft- written (Ueber-
156 Accentuation der Gompositionen.
§. 209» schrifb Durh.), ofer-ge-sftwan (dartlber s&en), ofer-ge-bringan (hinHber-
bringen), td-ge-leedan (hinzuftthren) , td-ge-byrian (dazugeh5ren) , ap-&-
stellan (aufstellen), up-&-sttgan (anfsteigen). Oder die eine Partikel
ist g&nzlich mit dem Verb zusammen gefio&en und deshalb kann eine
zweite unbetonte vortreten: &-b-linnan (aufhdren), d,-be-)7ecean (be-
decken), ge-and-swarian (antworten), ge-un-treowsian (sich ftrgern).
Auf diesem Bildungsgange durch Selbstftndigkeit, Anlehnung and
Yerschmelzung setzen sich nene Substantiven und Adjectiven ab. In
diesen entspricbt die Partikel der des Verbs auf der Stufe, auf wel-
cher die Bildung sich setzte, soda6 die Partikel in der einen Wort-
art betont sein kann , w&hrend sie in der andern unbetont geworden
ist. Daher hat oft das Nomen die Partikel betont, w&hrend das Verb
sie tonlos werden l&6t.
§. 210. Die Keunzeichen der Betonung sind Alliteration und Trennbar
keit. 1) Alliterierend sind; and, aefter, eft, ed, fore, ford
from, hider, in, hin, mid, mis, nider, ongean, up, ti
wohl auch efne: nicht alliterierend: d., ge, for, geond; schwankend
aet, an, of, ofer, on, t6 , under, |>urh, wid, ymb. — 2) Trenn
bar sind: aefter, efne, eft, fore, ford, from, hider, hin, in
mid, nider, ongean, up, {It; untrennbar: ft, and-, aet, bt bi
be, ed, for, ge, or, dd, )>urfi, wid, wider, ymb. Es treffen
daher beide Kennzeichen zusammen in aefter, eft, fore, ford,
from, hider, in, mid, nider, ongean, up, tt und diese sind
als betont zu bezeichnen. Unbetont sind, weil untrennbar und nicht
alliterierend: &, ge, for. Schwankend sind: aet, and, bi, ed, of,
ofer, on, or, t6, un, under, wid, wider, ymb, |>urh, und
diese sind weiterer Feststellung bedtlrftig.
§.211. A. 1) Aet (bei), im Ags. und Got. nur Prftposition, daher un-
betont in Verhftrtungen , wie aet-gad'ere, aetfor'an, aet-rih'te, aet-
som'ne. Lag. at-for'en a-for'en, arih'te, at-som'ne RG. atvor'e, ariht'.
Ne. afore (vielleicht auch von ags. onforan) , aright'. Es ist selten in
Composition , und alliteriert in Verbindung mit Yerben nicht : aet-feoh-
tan (fechten), 0. 127,25. Exon. 32S,15. und schwftcht sich bei Lag.
schon oft zu a: at-laded (aloj^ed), at saken (asaken), asterte (astorte),
at-stonden (astonde) und verklingt allmfthlig im Ae. at-amen , at-holden,
at-sitten, at-stonden. — In Substantiven scheint es betont gewesen zn
sein: aet-wist C. 73, 21. Exon. 132,11, das sich aber weder bei Lag.
uoch Orni in Substantivcomposition findet. Die Tonlosigkeit in Yer-
balcomposition mag den Yerlust der betonten Partikel veranladt haben.
Accentuation der Compositionen. 157
And. Schon im Gotischen stehen zwei Formen nebeu einander, §• 212.
das vollere anda and das kdrzere and, jenes vor Nomen, dieses vor
Verben. Diesen entspricht ahd. and und das schwftchere and, ent,
int, en, in und ebenso ags. and und on, (ant-, ent-)* Beide thei-
len, wie die gotischen Formen, unter sich ihren Besitz: and steht
vor dem Nomen, on vor dem Verb, and steht in der Alliteration, on
nicht: andweorc (Gegenstand, Stoff), C. 11,16. andlifene (Unterhalt)
57,25. andsaca (Widersacher) 21, 6 andwUte (Antlitz) Exon.69, 20.
andlong (entlang) B. 4226, andweard (gegenw&rtig) , ae. anoward ono-
ward, ne. onward. Wenn die Partikel and in andswaijan alliterie-
rend vorkommt, so erkl&rt das die Abstammung von andswaru. —
Daher ae. an'swerien, ne. an'swer. Die Abweichung Orms andswaVe
8641 und Ch. 1J26 answer'ed ist entweder durch das Simplex sware
veranlaSt, Oder durch die Dreisilbigkeit. Yielleicht weist noch das
alliteriereBde andettan Exon. 269 , 26 (aus and-hd.tjan) , and-hntan die
iltere Form nach. And'^long schw&cht sich zu an-long, verliert des-^
halb den Ton, Lag. an-long und on-longen aber ist oifenbar Yerh&r-
tung, ne. along'.
Ags. bt, big (bei) und hi, be (be), jenes alliteriert in big-sto- §* 213*
dan B 6089 und hat den Ton in den Subst. bt-genga, bi-spel etc.,
allein big-standad me , strange gen«4tas C. 1 9 , 1 . alliteriert es nicht.
Orm gebraucht es auch trennbar: |>att engell stod him bi. 3340. Da-
her anch wohl in B. big standad. Ebenso im Englischen. Wir dttr-
fen daher annehmen , da6 tonloses bi (be) sich tlberall (be'-lief Ben. J.)
in der Composition schwftchte, be-seech, be-seem etc., w&hrend be-
dentnngsvolles bt in ne* by sich erhielt: me. Qut I let all this storie
passen by'. Ch. 5544. by '-way, by '-street, by '-end, by'-name etc.
Obgleich ags. ed (wieder) got. id, stets untrennbar ist, so be-
wahrt ihm doch seine Mhlbare Bedeutung (wiederam) die Alliteration
and somit den Ton : edcerre (Wiederkehr) C. 293, 7. edneow (wieder
060)20,25 edgeong (wieder jung), Exon. 224, 10, auch in ge-edniwian
(emeuen). Lag. hat es nur in sed-wit reproach, im Engl, verschwin-
det es.
Geond (aber) mu6 nach geond-brseded B. 2479. geond-folen §* 214*
(fiber vol!) C. 3,29 geond-sendan (daraber senden, ausbreiteu) 154,
6. etc. nnbetont sein. Ein selbstflndiges adv. geond kOmmt selten vor,
wie: he locade hider and geond (dorthin). Bed. 5, 13. das in ne. yond
sich erhftlt. Lag. hat es in geonward, Orm nicht in Composition,
anSerdem nur selbstftndig.
1 5S Accentuation der CompositioneQ.
§. 216» Got. af spaltet sichin ags. aef und of (ab), jenes, our uod sel-
ten vor Nomen, ist die Slltere vollere Form und alliteriert: aef|>onc
(Neid), Exon. 315, 4. Schon Lag. hat es nicht mehr. — Daneben
besteht ein doppeltes of, das in Yerbalcomposition bisweilen nicht
alliteriert wie of-sleahan (erschlagen) , Exon. 90, 26. ofgifan (vergeben)
116,6. 226 , 28. G. 6 , 30. -of-standan etc. und bisweilen doch allein
steht: he let him ceorfau of (abhauen) his handa SC. 796. slea mon
him handa of Ine. 1 , 37. Yielleicht liegt in of-sleahan erschlagen:
he ofsloh ealle pa, cild Mt. 2, 16 und sleahan of abschlagen, der
Unterschied der betonten und unbetonten Partikel. Daher ist es wohl
betont in of-&-d6n, of-&-drifan, of-ft-drincan , of-d.-he&wian , of-&-16san,
of-geniman etc. — Lag. beh< denselben bei: summe sculle)> slaen of
]7a haefde 13549 und he Denemarkene king of-sloh 6162. Dem unbe-
tonten of steht manchmal das einfache Verb, gegentiber, wie 1725.
1302. 4113. Oder Composition en mit a: aslsen, adrede, aswipte, adren-
chen, afeallen, aferen, alseden, aquellen etc. Orm: offcwellenn, off-
druncnenn, off-tredenn und off-spring scheinen unbetontes off zu ha-
ben. Ira Ae. steht noch of in: of-come, of-iholde, of-reche, of-sende,
of-sitte, of-&hamed, of-stonde, of-suore, of-swynke, of-take etc. fenier
adrenche, aferd und im Me. oftake und atake, of-hedid, und auch
hier wird die Betonung von der Bedeutung abh&ngig sein. — Im Ne.
weisen manche a auf of zurfick, wie afraid, doch erhftlt sich of and
daneben tritt off, aber jenes nur als Proposition, dieses als Prftposi-
tion, Adverb und in Composition, in letzterer betont: of'fal, ofT-
spring, off'-sett, off'-scum (off-scou'ring W.).
§« 217. Ofer (flber) kOmmt Mtth.2, 9 adverbial vor und es unterliegt da-
her keinem Zweifel, da0 es auch den Ton haben konnte, wenn gleicb
es in ofer-faedmian (ttberdecken) C. 247, 24. ofer-faran (durchwandern)
181 , 4. ofer-fechtan (ttberwinden) 289, 29. ofer-cuman (besiegen) Exon.
379, 1 nicht alliteriert. In Nominalcompositionen alliteriert es: ofer-
hyd (Stolz, Vorzug) C. 287,20, ofer-m§d (Uebermuth) 19, 19. ofer-
hydig (stolz) 5, 3. — Lag. gebraucht es in Yerbalcomposition in dop-
pelter Bedeutung: heo to pssre see wenden and wel ouer comen (ka-
men hintlber) 5148. ])a Englisce onercomen pe Brutuns (ttberwanden)
1981. Orm verbindet oferr mit Verben und mit Nomen, wie oferr-
hannd, oferr-king, oferr-laferrd, oferr- werrc, oferr-melt, oferr-heh und
so auch im Engl. — Im Ne. ist over in Verben unbetont: to over-
a'we, over-bea'r, -bid', -blow', -bur'den, -buy', -co'me, -dri've, -flow',
-fly' etc. in Substantiven betont: o'verflow, o'vergrowth, o'ver-throw,
Accentuation der Compositionen. 159
oVer-joy, o'ver-charge etc., dagegen in den Ableitongen bleibt gewOhn- §* 217.
lich die verbale Accentuation, wie in over-rea'ch-er, over-rure-r, over-
come'-r, overliv'e-r; in Adjectiven ist es unbetont: over-long', over-
rank; natttrlich auch in Yerhftrtungen : over-head', over-night', doch
in o'ver-board mag die vortretende Bedeutung den Ton erlangt haben.
Durch den Accent unterscheiden sich Substantively und Adjecti-
ven: o\er-balance und to overbal'ance, o'vercharge und to over-char 'ge,
o'verflow und to overflow', o'verthrow und to overthrow'.
In on und dessen Nebenform an mischen sich mehrere ursprttng- §» 218*
lich verschiedene Partikeln.
1) Ags. on (an) an, got. ana entsprechend , ist stets alliterie-
rend: on-starian (anstarren) Exon. 33,6, on-ldcian (ansehen) C. 195,
18. on-seon Exon. 76, 25; on-syne (Gesicht), Exon. 25,5; an-b!d (Er- .
wartung) C. 212,2. an-Ucnes (Aehnlichkeit) , ferner oft vor tonlosen
Partikeln in sinnlicher Bedeutung: on-d.-geotan (eingiefien), on-ft-set-
tan (aufsetzen), on-be-cwedan (fortbesprechen) , on-be-healdan (an-
schauen), on-ge-ddn (anthun), on-ge-hreosan (darauf losstttrzen). Lag.
hat noch onlicnes , anlicnes , aber kein on-Iokien , on-starien , es Idst
sich wieder, wie Ardur him lokede on und so im Engl, he looked
on him. Im Ae. on-isend RG. (= sent to), an-hong RG. , me. on-
puttinge Josh. A. 9, 4.
Im Ne. hat es sich vom Verb geldst: to look on, to go on, to
have on etc. doch laSen sich daraus Substantiven bilden : a looker-ou,
a hanger-on; ferner steht es in on'set, on'-slaught, und dem adverb,
on'ward.
2) Ags. on (ent) in Yerbalcomposition , ist die Schw&chung von
and nnd alliteriert nicht, on-baernan (entztlnden) , -beodan (entbieten),
-bindan (entbinden), -cerran (abkehren), -findan (finden), -fdn (em-
pfahen), -hebban (erheben), -Isenan (entlehen), -lysan (losen), -niman
xentnehmen) , -sacan (versagen) , -secgan (entsagen) , sendan (entsenden),
-settan (entsetzen), -swebban (entschwinden), -wacan (erwachen), -wen-
dan (verwenden), -wrtdan, oder neben on auch an: ondr&dan Exon.
49 J an-drsedan C. 194,25. Lag. hat noch on-fon und a-fon, sonst
gevohnlich a-beoden , adreden , aginnen , ahaehuen und anhebben , ale-
sen, alihten, aliden, asenden, awaken, awenden. Orm: onn-fanngenn,
onn-fon, onn-ginnann. Im Engl, f&llt on ab oder a tritt ein: adrad,
^OQgi aginne etc. Ne. ist tonloses a geblieben wie awake, alight,
bisweilen un- eingecreten : unbind', ungear', unloos'en, nnwreath'e.
3) Ags. on ist bisweilen fllr das negierende an-: once&pung und
160 Accentuation der Compositionen.
§• 218* unce&pung (amsonst), oder fUr das Numerale tn eingetreten: &o for-
Itetan (allein Ia6en , verlaSen), &n-genga, &n-haga (Einsiedler) , &n-born
(eingeboren) ; jenes ist schlechte Schreibung, dies fliefit zusammeu,
. wie ags. ftn-l^pig, Lag. selpi, oder Idst sich: let him alo'ne.
§« 219* Ags. or (ur-, er-), got. us, ist zwar untrennbar, steht aber in
der Alliteration : or-leg (Schicksal , Urgesetz) C. 6 , 6. or-sorge (sorg-
los)50,5. or-msete (maBlos) 162, 22. or-wdn 191,7 (hoffnungslos), da-
her wohl auch in prdsel, or-eald (uralt), or-feorme (iruchtlos), or-
h^r (ohne Haar) , or-m6d (sinnlos) , or-treowe (untreu) , or-s&we (seelen-
los), or-Jwinc (Anlage), or-wur^ (ehrlos). Lag. hat es nicht, Orm
orrraj? (rathlos) ; orrmete , orrtrowe. Im Engl, verschwindet es bis
auf or'^deal , das aber mehr auf lat. ordalium hinweist , als ags. or-dsel.
§. 220* Ags. td hat zwei Bedeutungen , das sinnliche t6 (zu) und das ver-
stftrkende t6, ahd. zuo und zi entsprechend; jenes ist, wie das trenn-
bare Adverb, betont und alliteriert wie in td-16cian B. 3307. td-seon
(zusehen) Exon. 31,14. An. 711 td-geseon C. 232, 5 t6-starian (hin-
starren) 260, 32; vielleicht ebenso in td-set-ycean (hinzufQgen) , id-
&gan (zueignen), td-on-sendan , t6-&-sendan (hinzusenden) , td-ft-settan
(hinzusetzen) , td-be-cuman (hinzukommen) , td-beran (zutragen), td-
bodian (ttberliefem), td-geseon C. 232,6. 247, 30. Dieses alliteriert
nicht , wie in td-drifan (zerstreuen) C. 238, 1 1 . t6-dw»scan (verlSschen)
238,11. t6-hweorfen (verkehrt)235, 6. td-sw&pan, t6-swendan (hin-
wegfegen und schwinden machen) 237 , 23. td-weorpan 289, 5 , ebenso
t6-be&tan (zerschlagen), to-berstan (zerbersten) , td-brecan, td-brysan
(zerbrechen) etc. Lag. bewahrt doppelte Bedeutung und wohl anch
tloppelte Betonung: he to wolde rsesen (darauf zu stttrzcn) 8652 nnd
his hffifdbon to-brec 1467. Ersteres wird in der Composition selten,
doch steht es noch in td-glad (glitt hinzu) 18083. to-heolden (nahten),
to-leop (sprang hinzu) 12571 etc., 5fter 15st es sich. Ebenso Orm.
Im Ae. steht sinnliches to noch in to-loke (achten auf) , to-holden up
(zu halten), 6fter = zer: to-clefen, to-dashen, to-delen, to-don, to-
drawen, to-dryuen, to-hewen, to-refen. Auch Wycl. noch in beiden
Bedeutungen: to-name, to-neghen (hinzu nahen), 5fter aber to-breken
(zerbrechen) etc. — We ben pilgrimes, passing to and fro Ch. 2850.
She clapt the window to 3738. The hel'mes the y to-hewe'n and to-
shrede. u. a. Im Ne. erh< es sich in Yerh&rtungen und ist da un-
betont: to-day', to-mor'row, to-night, to-pinch Sh. MW. 4,4 ist
veraltet; auOerdem au6er Composition: he goes to and fro.
§• 221 ♦ Ags. Jjurh (durch), gestaltet den Begriff des Verbs wie Jmrh-wadan
Accentaation der Compositionen. 161
G.245, 16 Oder verstftrkt den des Adjectivs: )>iirh-hftt Exon. 185,4, §« 221.
^^^beiden Fallen nicht alliterierend. Bei Lag. aber 11654 kOmmt es
als selbst&ndiges Adverb vor, und in Composition hat es voile sinn-
liche Bedeutnng, wie in )>urh-gon (hindurch gehen), oder nur ver-
sUrkende, wie ]>urh-gengen (in Besitz nehmen), }>urh-»rnen (durch-
streifen), )>urh-wexen (ftberwachsen) , |)urh-costned (reichlich versehen),
|)Qrh-iwanian (bewohnen). Auch Orm: )>urrh-gan (durchziehen) , )>arrh-
lokenn (genau nntersuchen) , )>urrhwunndenn (verwunden). Ebenso
aoch im Ae. und Me. — Im Ne. hat es sich aus verbaler Composi-
tion wieder gel6st: to go through, beharrt aber noch in einigen No-
men nnd hier ist es betont: thor'ough-fare (Durchfahrt) , thorough-
sped (voUendet), thoVough-paced (vOllig), through' bred (voUstftndig
gebildet), throngh'-ticket (Billet fUr die ganze Reise), through'-train.
Ags. u n - steht nur in Nomen und in Verbalformen , die sich 8* 222«
jeneo n&hern; in Yerben selbst setzt es Nominalcomposition voraus,
vie unclsensjan (verunreinigen) ein uncl&ne. Es ist in alien Dialec-
ten untrennbar , aber seiner hervortretenden Bedeutung wegen betont.
Bie seltenen Abweichungen sind entweder Nachlft6igkeiten , wie un-
hilig (unheilig) Exon. 104,4 unsyfre (unsauber) 90,34. oder erklftren
sich ans rhythmischen GrUnden, indem eine dazwischen liegende un-
betonte Partikel die nachfolgende Silbe mehr hervortreten Ia6t und
ihr die Alliteration gestattet: un-ge-wemmed (unbefleckt) Exon. 277, 33
Qn-ge-bl§ssad (ungesegnet) 271 , 34. un-&-)>reotendum (nicht ermUdend)
Exon. 24,21. Daher ist auch ein alliterierendes un begreiflich in
nn-wemm (unbefleckt) C. 148,30 und ein nicht alliterierendes in un-
ge-wemmd. Aus gleichem Grunde scheint die Betonung auch bei Orm
za schwanken. Das Schwanken dauert fort im Ae. und Me. , wie bei
Ch. unhe'le (Unheil) 12050. un-rest' 6686; un'-couth 10598 un-ri'ght
6675. un-mi'ghtie T. II, 858. — Im Ne. ist un ttberall unbetont:
nnhealth'-fal . un-rest', un-couth'. Die Tonlosigkeit mag besonders
dadarch veranlaSt sein , dal3 es sich mit on {'= ent) in der verbalen
Composition mischt.
Obgleich ags. under (unter) noch trennbar ist, so kdmmt es §♦ 223«
docb in Yerbalcomposition auch unbetont vor, wie under-hnlgan (nei-
gen) Exon. 482, 23; wahrscheinlich aber ist es in Substantivcompo-
ation betont, wie under-earm (Unterarm), under-cyning , under-burh.
Lag. behUt den Gebrauch bei: under-stonden , under-king. Im Ae.
and Me^ l&6t sich aus dem Rhythmus der Ton nicht erkennen. Im
Xoeh, angl. Qrammatik. I. \\
162 Accentuation der Compositionen.
§« 223« Ne. ist under in der Verbal composition unbetont, wie in to under
bear', under-go', to under-rat'e, in Substantiven scbwankt es: un'dC^'
fellow, un'der-clerk , un'der-rate, un'der-part, un'der-work nnd under-
ground', under-la'bourer, under-sec'retary , under-ser'vant, under-ten'ant.
In der Bedeutnng der Unterordnung ist es betout, nur hat das mehr-
silbige Simplex selbst oft den Ton bewahrt.
§• 224. Den selbst&ndigen Gebrauch des ags. wid erweist Lag. 20747
wid and wid (wieder und wieder), Orm vf'ipp and wi^)? (sogleich). Die
Partikel bedeutet in Composition re und contra. In der ersten Be-
deutnng alii teriertes: wid-)7ingan (wiedersprechen) Exon. 258, 5. 268,9;
nicht in der zweiten: wid-sacan (widersprechen) 248,21.
Im Substantiv scheint es zu alliterieren : wid-steall Exon. 266 , 20.
Bei Lac(. stebt es selten in Composition und bezeicbnet feindliches
gegen: wid-saken, wid-stqnden, wid-seggen und daneben hat es Orm
in wi}>|7-taken in der Bedeutung m i t : mit-nehmen , zustimmen. In der
ersten Bedeutung verwftchst es im Englischen mit einigen Verben, in
der letzteren lost es sich : he wende mp to ]>e holy lond. RG. 8246.
Im Ne. ist es unbetont: to with-draw', with-hold', with-stand'.
§, 225* Ags. wider alliteriert in den Substantiven: wider-breca (Gegner)
C.4,.35. 138,7 wider-mMo (Abneigung) 41 , 22. wider-trod (Wieder-
weg, Heimkehr) 125,25 und wahrscheinlich auch in den Verben. —
Lag. hat sogar ein adjectivisches und substantivisches wider (= hos-
tile und hostility, und die Partikel bezeicbnet nur feindliches gegen:
wider-gome (Kampf), wider-saka (Widersacher) , wider-heolden (wider-
stehen). In wider-craftes (Zauberkllnste) , wider-lages (harte G^setze) etc.
tritt der Adjectivbegriff hervor. Im Englischen verschwindet die
Partikel.
§. 226^ Ags. ymb (um) alliteriert in Substantiven: ymb-hwyrft (Kreis) C.
179,9. ymb-lyt (Ausdehnung) 268, 13. In Verben scheinen doppelte
Formen dagewesen zu sein, ein volleres ymbe, wie ymbe-sittende
(darum sitzend) B. 1359 und ein geschwftchtes ymb: yrab-fdn (umfan-
gen) Exon. 466, 2. yrab-fangan C. 273, 30. Auch dieses alliteriert
in ymb-healdan (umfaden) C. 265, 14. nicht aber in ymb-sittan B. 1122,
ymb-sellan. El. 742. ymb*settan. Exon. 212,3. jenes istwohlin seiner
Bedeutung noch mehr sinnlich and deshalb betont und in der Alli-
teration. Lag. hat es nur in umbe-rowen (umsegclt), Orm in ommbe-
clippenn und umbe-shsepenn (beschneiden) , ummbe-)7ennkenn (beden-
ken). Die Partikel kbmmt im Ae. au^r Gebrauch.
Das im Ags. schon untrennbare mis hatte wahrscheinlich noch
Accentuation der Compositionen. 163
den Ton, da es sich nicht geschwftcht hat: mis-beodan, mis-calfan, §* 227«
miS'ddn, mis-gr^n, mis-hyran; mis-d&d, inis-14r, mis-reed; mis-borcn,
mis-micel. Lag. hat es nur in mis-bode (schlechtes Gebot), mis-dede,
mis-do , mis-feren , mis-leren , mis-reden , und Orm in miss-dede und
miss-don. Im Ae. tritt es mit auffallend voller Bedeutnng hervor, wie
mis-beden (nicht: schlecht regieren) , sich irren, verletzen, Feindschaft
ankflndigen. Zn dem deutsc;hen mis stellt sich das frz. mes in mis-
chene etc. Im Ne. behttlt das franz. mis den Ton: mis'chief, mis'-
chie?oo8 rois'creant, das deutsche ist tonlos: mls-deed\ to mis-deem',
anch in den zahlreichen Verbindungen roit franzdsischen WOrtem:
mis-jnd'ge, mis-gnide'.
B. Die betonten Partikeln im Ags. sind: aefter, eft, fore,
ford, from, hider, in, mid, nider, onge4n, up, 6t.
Ags. a'fter(nach) in sefter-genga, aefter leftn, sefter-ealnundin Ver- %- 228.
ben : jf'fter-gdn , aefter-fyligan. Aber schon bei Lag. 16st sich die Verbal-
composition, die substantivische bleibt und so noch jetzt. Ne. af'ter-
cost, at'ter-crop, after-math, after-noon, after-taste. In 6er Ver-
h&rtong after-alf ist es unbetont.
Ags. eft (wieder) in eft-sittan, eft-&-gifan etc., tritt schon bei §* 229.
Laq. nnd Orm aus der Composition , bei letzterem noch in efiFt-sooness
Qnd dieses bleibt anch im Ne. aber mit dem Ton auf dem zweiten
Worte: eft-soons'.
Ags. fore (v6r) ist zahlreich i» Substantiven , wie fore-duru (Ein- §• 230.
gangsthllr), fore-genga (Vorfahr), fore-rym (Vorrede), fore-singer (Vor-
sftnger), fore-t&cen (Vorzeichen) , fore-weall (Vormauer); in Verben:
fore-bodian (voransverkftndigen) , fore-cuman (hervor kommen) , fore-
f6D (voransnehmen) , fore-sceftwian (vorher schauen), fore-seon (yor-
her sehen), fore-settan (vorsetzen), fore-steppan (vortreten) etc.; in
Adjectiven: fore-meahtig (vor andem m&chtig), fore-m^re (vor andern
groB), fore-wtse (vor andern weise). Aber in manchen Verben mischt
es sich mit for , wie in fore-beodan (verbieten) , fore-b^tan (verbeBem),
fore-ceor&n (abschneiden) , fore-sacan (verbieten). Bei La^. tritt fore
aus der Verbindung mit den Verben (nore-liggen steht far for-) und
ist selten mit Substantiven rerbunden ; uore-genglen ( Vorfahren) ; Orm
bat kein forre, aber forrbedenn, forrsakenn. Im Ae. bleibt fore oft
getrennt und for und fore werden zwar unterschieden , wie bei Wycl.
IB Sabst fore-castynge , fore-heued, fore-wal, daneben aber auch for-
goer (der voraas geht), for notid (zuvor bemerkt), for-spekere (An-
walt) etc. Diese Vermischnng scheint die Schw&chung der Partikel
11 *
154 Accentuation der Gompositionen.
§« 230. On Ne. veranlaSt zu haben. In Substantivcomposition beh< sie mit
ihrer voUen sinnlichen Bedeutang auch den Ton: fore'-castle , fore'-
deck, fore'-finger, fore'-ground , fore-hand , fore'-head, fore '-land, fore'-
man, fore' -noon, fore'-part, fore'-sight, fore '-taste, fore'-thonght, fore'-
tooth, fore'-token, doch schwanken fore-fa'ther,fore-no'tice. Dagegenin
den Verben ist fore selbst bei erhaltener Bedeutung tonlos geworden,
wie to fore-arm', to fore-bode', to fore-cast', fore-design', fore-doom',
fore-go', fore-judge', fore-know', fore-say', fore-see', fore-stair, fore-
taste', fore-tell', fore-think' und folglich auch in den von diesen Ver-
ben abgeleiteten Substantiven , wie fore-bo'der, fore-ca'ster, fore-go' er;
und nattlrlich auch da, wo fore seine Bedeutung verloren und fftr for
eingetreten ist, wie to fore-do' (= fordo), to fore-shame', to fore-
speak' (voraussagen und verbieten). Verbunden mit Participien hat fore
bisweilen den Ton bewahrt: fo're-cited, fo're-mentioned , fo're-handed,
fo're-possessed.
§♦ 231« Ags. ford (hervor) ist ziemlich zahlreich in Verben und Substan-
tiven: ford-yrnan ford-ft-yrnan (fortlaufen) . ford-clipian (herausrufen),
ford-cydan (offen erkl^ren), ford-steppan (hervortreten). Bei Lag. ist
es selten, wie ford-fare (Weggang), und in ford-gelden zu dem gleich-
bedeutenden for-gelden (vergelten) geschw&cht; Orm verbindet es we-
der mit Substantiven noch mit Verben. Im Gebrauche mu6 es aber
geblieben sein, da Wycl. es noch hat, wenn auch selten, wie forth-
kutten, forth-passen , forth-goende, forth-going, foHh-clepinge , forth-
gettingus (SchOfilinge). Im Ne. steht es unbetont nur noch in forth-
co'ming und forth-is'suing.
§« 232« Fram (von) verbindet sich im Ags. mit einfachen Verben, wie
fram-fleon (entfliehen) , ft*am-hweorfan (sich abwenden) , fram-stdjan
(weggehen), und zusammengesetzten : fram-ft-bftgan (abbiegen), fram-
4-d6n (entfernen), fram-ge-wttan (weggehen); mit Substantiven: fram-
cyme, -cynne (Abkunft , Geschlecht) , fram-std (Weggang). Es verschwin-
det aber schon bei Lag. und Orm.
§• 233. Ags. hider (hieher) steht nur in hider-cyme (Ankunft) , das sich
bei Lag. und Orm nicht mehr findet. Bei Verben steht es getrennt.
§. 234. Ags. in ist ofb mit Verben verbunden: in-cuman (hinein kom-
men), in-faran, in-gangan, in-ge-ddn, in-ge-lffidan (einfUhren) etc. und
mit Substantiven: in-feereld (Eintritt), in-gefeoht, in-gewinne (Barge^
krieg), in-ge)>anc (Gedanke, Gewi6.en), in-land' (Herrenland) , in-segel
(Siegel), in-stice (Stick in die Seite); selten mit Adjectiven: in-cund
(vertraut), in-lsBudisc. Bei Lag. tritt es ans der Verbalcomposition
Accentuation der Gompoaitionen. 165
imd die Nominalcompositionen mindern sich auf iu-geong (Eingang) §« 234«
nnd in-siht (Einblick, Wesen, Natur). Orm: inn-seggless und inn-
siht. Oefter finden sie sich aber bei Wycl. : . in-blowen (aufblasen),
in-bowen (einbiegen) , in-brethen (einathmen) , in-bringen, in-chaungen
(eintauschen) , in-clepen (innerlich rufen, anrufeii), in-deluen (eingra-
ben), in-dwellen (bewohnen), in-gon (eingehen), in-leden (einftlhren),
in-setten (einsetzen) , in-going (Anfang) , in-rennyug (Aogriflf) , in-witt
(Geist). — Im Ne. bleibt in nur in Verbindung mit dem Substantiv
betont: in'-come, in'-draught, iu'-gathering, in'land, in'lay, in '-road,
in'side, in'sight, in'-step; tonlos bei Yerben : to inclip^ inlaw', inlay',
inseam', inshell', inship', i(e)nshri ne , insin'ew, insna're, insteep', in-
tbrair, inthro'ne> intrust^ inwail', inwea've, inwood'; schwankend in
FarUcipien : in'-bom, in'bred und inbrea'thed.
Ags. mid, das nicht zu verwechseln ist mit midi midd (mit- §• 235*
ten), stebt in mid-b^ran (zusammen tragen), mid-blissjan (sich mit-
freuen), mid-spr^can (mitsprecben); mid-gewyrhta (Mitarbeiter) , mid-
lencten (Mitfasten). Lag. nnd Orm geben schon diese Compositionen
auf. Im Ne. hat sich dieses mid nur erhalten in mid'lenting (das
Mitfasten, das Besuchen der Verwandten zur Fastenzeit), mid'wife
(Amme) ist bei Wycl. mede-wijf, meed-wijf, also Miethfrau. In an-
dem, wie mid'-day, mid'-land, mid'-heaveu, mid'-leg, mid'- night, mid'-
sea, mid'-snmmer etc. ist mid aus ags. midi (mitten) entstanden.
Ags. nidor, nider (nieder) steht in Yerben und Sabstantiven : §• 236.
nider-cuman, nider-faran, nider-&-feallan ; nider-&-bAgan , nider-ge-witan ;
nider-gang, nider-stig; wird aber schon bei Lag. uud Orm nicht mehr
componiert und verschwindet im Ae. und erhklt sich in dem adjecti-
vischen nether: ne. Neth'erlands.
Das eintache gegn (gegen) kommt zwar im Ags. vor, wie in §• 237*
gein-byrjan (widerstehen), geftn-}>ingian (ei-wiedern) , gegn-cwide (Ant-
^ort), ge&u-ladu (Rtlckkebr), gewdfanlicher aber ist on-gean, on-gegn,
agen« d^e&n: onge&n-cuman (zurUckkehren) , onge^u-ge-lsedan (zurttck-
f^hrcn), onge&n-cyme (Rttckkehr). Lag. hat die einfache Partikel gar
nicht, and die zusammengesetzte selten, und in geschwftchter Bedeu-
tung in agen-stonde (widerstehen), wfthreud sich das voUere agiein
age in (wicder, zurttck) wieder gelost hat. Orm hat beide nicht.
PL. zeigt ageynsaid. Wycl. hat aber zahlreiche Compositionen mit
ageen in verschiedener Bedeutung; a) wieder: ageen-flouren (wieder
blflhen), ageen-keelen (abktlhlen), ageen-risyng (Auferstehung) etc., b)
zurttck: ageen-bringe , ageenbyggen (zurttckkaufen , erldsen), ageen-
106 Accentuation der Gompositionen.
§• 237; leden (zurttckfQhren); c) freandhches gegen: ageen-coinen (entgegen
kommen) , ageen-bihest (Gegenverheifiung) ; d) feindliches gegen : ageen-
chiding, ageeii-figtinge , ageen-risen (sicfa erheben gegen). — Im Ne.
ist again aberall aus der Composition getreten; das abgektirzte gain
erh< sich aber in gain-say (widersprechen) , das Sm. S. , P. , Enf.,
E. gain'-say aussprechen , Wb. , W. , J. , Ja. , F. gain-say'; daher ist
auch gain-sayer schwaukend. Ferner gain'-giving (b6se Abnung,
Mistraueo).
§» 238. Ags. up (auf), geht zahlreiche Compositionen ein mit Verben : up-
cuman , up-fleogan , up-g4n , up-bebban , up-4-delfan , up-be-seon , up-
ge-faran; mit Substantiven : up-stig, up-ft-stig (Aufsteigen), up-cyme
(Ursprung), up-godas (Gutter droben) , up-fai!ks, up-land (Bergland); mit
Adjectiven: np-cund (sehr bekannt), up-iang (anfgerichtet). Bei Lag.
sehr selten, in volier Bedeutung in np-standen und abstract in up-
braeid (Vorwurf, ags. up-4-bredan anfwftrts bewegen), sonst aus der
verbalen Yerbindnng berausgetreten. Auch Orm hat es selten, wie
in upp-brixle (Qegenstand des Tadels, altn. brixle), npp-cumenn (sich
erheben), npp-bald (Sttttze), upp-faofenn (anfgehoben) , upp-springeno.
Im Ae. bleibt up in eigentlicher und uneigentlicher Bedeutung: up-
rise und up-braid und PL. ersetzt mit up auch romanisches a (ad):
up-rif = arrive. Zablreicher sind die Verbindungen mit up bei Wycl. :
up-breken, up-taken, up-turnen, up-takere, up-reiser und selbst upon
in upon-sittende. upon-writen; up-braiden.
Im Ne. behftlt up in den Substantivcompositionen den Ton, wie
in up'-cast, up'-land, up'-roar (up-roar' M. pi. 2,541. 3, 710), up'-
rise, up'-sbot, up'-start, up'-side; in Verben und deren Ableitungen
hat es (Iberall den Ton verloren: to up-bea/, up-bind', up-blow', up-
braid' etc., in Adjectiven betont: up '-right (up-right' M. pi. 1,221.
up'-hill (eigentiich den HQgel hinauf).
§♦ 239. Ags. iit (aus) ist oft mit Verben und Adjectiven verbunden: At-i-
biftwan (ausblasen), fit-4-delfan (ausgraben), At-A-fleon (aus- oder weg-
fliegen), ut-A-lysan (erl6sen); ftt-drsef (Anstreiben) , ftt-cv^ealm (gftnz-
liche Vernichtung) , dt-gefeoht (auswftrtiger Krieg), At-lende (Auslftn-
der), At-laga (Verbannter). Lag. Iftfit es aus verbaler Composition
heraustreten und hat es nur in ut-lage (der Verbannte); Orm in ut-
bresstenn, ut-ledenn, ut-lesenn, ut-numenn. Dagegen Wyci. hat es
noch oft und in verschiedener Bedeutung: out-leden (herausftthren),
out-lawen (verbannen), out-heren (ganz h6ren), ont-figten (besiegen),
out-clense (vollkommen reinigen), ont-passyng (Verzttckung). — Im
Accentuation der Compositionen. 167
Ne. hat out, wenn es mit dem Substantive verbunden ist, den Ton: §* 2d9«
out'-break, out'-cast, out'-cry, out'-form, out'-gate, out'-guard, out'-
law, out'-leap, out'-line, out '-part, out'-wall, out'-work; in verbaler
Composition hat es den Ton verloren, nur to out'-law: to out-bid',
out-blow', out-blush', out-burn' etc.; in den Participien schwankt es:
out'-born, out'-bound, out'-cast etc. und out-worn', out-wrought'.
Beachtet man den Yerlauf der betonten Partikei, so stellt sich §• 240*
heraus, 1) manche sind nicht mehr compositionst£lhig , wie from,
forth, eft, hither — eine Erscheinung, die auflFallend ist, well
die Compositionsf^higkeit der Sprache zunimmt; — 2) andere haf-
ten nor in Substantivcomposition und haben sich vom Verb geiCst,
wie after, again oder sind hier verschwunden , wie mid; — 3) an-
dere bleiben betont in Yerbindung mit dem Substantiv, und werden
tonics im Verb, wie fore, in, up, out.
G. Die unbetonten Partikeln sind 4, ge und for. g. 241*
Ags. 4 war sehr zahlreich, nimmt aber von Jahrhundert zu Jahr-
hundert ab und ist im Ne. geblieben in to abide, to aby, to ack-
nowledge, to arise, to arouse, to ashame, to awake. Die Partikel
war in ibrer Bedeutung zu wenig fiihlbar , unbetont und deshaib schwand
sie. Daneben aber gibt es zahlreiche Adverbia, in denen a als die
Schwilchung einer Pr&position erscheint, die mit dem Nomen ver-
schmolzen ist. Hier ist nattlrlich a tlberall unbetont a-head, a-bed etc.
Noch weniger rege war die Bedeutung der ags. Partikel ge-,
die deshaib bei La^. sich zu i schwftcht und im Ae. zu y, das sich
in den Participien Pass, bis ins Ne. erhsllt , jetzt tlberall geschwun-
den ist, bis auf neuengl. e-nough' (ags. ge-ndh).
Das unbetonte ags. for hat sich im Ne. ziemiich zahlreich er-
halten, to for-bear', to for-bid', to for-do', to for-get', to for-give',
to for-sake', to for-swear'. Es ist wohl stets unbetont geblieben,
wenn auch Dichter es bisweilen accentuieren: Thou gentle nymph,
cherish thy for'lorn swain. Sh. GV. 5, 4. God forbid! where's
this girl? what Juliet. Sh. RJ. 1, 3.
IV. Auch in der Partikelcomposition halt die starkere Bedeu- §. 242.
tnng den Ton fest. Es lafien sich folgende Klassen unterscheiden.
I) Vor eine Praposition (Adverb) tritt eine andere; jene enthait
die Bedeutung, diese modificiert sie mehr oder minder; jene behftlt
den Ton, diese ist tonlos. Die vortretenden Prfipositionen sind be,
on, t6, |)urh, wid.
Ags. be tritt zu aeftan, foran, hindan, innan, neodau, ufan, iitan,
168 Accentuation der Partikel-Gompositionen.
§» 242. dafaer be<seftan , be-foran , be-geondan , be-hindan, b-innan, be-neodan,
b-ufan , b-iitan. Diese werden bei Lag. bi-aeften biaften , biforen , bi-
gende, bihinde, binnen , bineoden, buBen, butenbote; beiOrm: baff-
tenn, beforenn, bigonndenn, bihinndan, binnenn , bine)>enn, bufenn,
butenn; ae. RG.: bifocne, bifore beyonde, bebinde bene|>e, bate; me.
baft Ch. , beforn before , bebinde beyonde , binetben binethe , bute bnt.
Ne. before', behind', beyond', beneath^ but.
Yon diesen lali^en folgende noch eine Prftposition vortreten, ofane
die Accentuation zu verftndem. Zu bufan \^&t Durh. on treten, das
sich bei Orm zu a schw&cht: a-bufenn, ae. aboven, ne. above'. —
Ebenso im Ags. on-b-fitan , Lag. abuten ibnten, Orm abntenn, ae.
abouten aboute, ne. about^ Analog hat sich ne. abaft' gebildet.
Im Ags. ist on vor ufan und uppan geschoben; beide stehen
schon nicbt mehr bei Lag.
Ags. t6 tritt vorforan, Lag. to-uore, RG. to fore, Wycl. to-fore,
nc. to-fore'.
Ags. wid tritt vor aeftan, foran, innan, neodan and iitan; Lag.
wid-inne, wid-uten; Orm: wi)))7-innenn , wi))))-utenn; ae. with-inne,
with-oute; ne. within', without'. —
Ags. under -neodan, me. under-nethe , ue. under-neath'. — Lag.
ftlgt ein verstftrkendes )) u r h zu ut : )>urh ut , ae. ))orgh-out, me. thurg-
out, ne. through-out'.
§• 243* 2) Ein Adverb bezeichnet das Yerh<ni^ im Allgemeinen , ein
nachfolgendes Substantiv nebst Prftposition im Besondem. Die neben-
einander stehenden W5rter, Adverb und Pr&position, verbinden sich,
und dem Adverb verbleibt der Ton. So im Ags. hit com g&n in to
me (es kam herein zu mir); und daneben schon: he com in t6 \>xs
ealdres healle. Mt. 9, 7. Lag. werped in to pe waters 6143 und so
noch oft getrennt, auch in spftteren Perioden. — Ne. in'-to. Auf-
fallend steht to im Reime in Herrick's Night-Piece to Julia: Then,
Julia, let me woo thee, Thus, thus to come unto me; And when I
shall meet Thy silvery feet. My soul I'll pour into thee. — Auf gleiche
Weise mag ne. un'-to entstanden sein. Es tritt zuerst in altengl
n5rdlichen Quellen auf und un weist daher wohl aujT altnord. anz
(got. und hin, fort), daher un'-to hinzu, bis zu. — Dagegen die gleich-
bedeutenden intill, das jetzt veraltet ist, und untill haben den Ton
auf der zweiten Silbe.
$. 244. 3) An die Pronominaladverbien pkr, her und spftter auch an
hwser lehnen sich Pr&positionen. Ags.: pmr-khikUai , )>ser-iBfter, )>8er-
Accentaation der Partikel-Compotitionen. 169
iBoe, )?ffir-mid, }>£er-of, }>&r-OD, )>&r-t6, ]>&r-tdgeanes , |>&r-iite, )>&r- §« 244«
wid; her-iefber. Diese mehren sich bei Lag. nicht nur, sondern auch
zQ dem relativen whaer treten Prftpositionen : war-ine , war-of , whser-
on. Im Ae. sind sie sehr zahlreich. Die Betonung mag ursprftnglich
verschieden gewesen sein, je nachdem man den im Adverb angedeu-
teten Begriff Oder das mit der Prftposition bezeichnete VerhftltniS her-
vortreten laSen wollte. Bei RG. und PL. mht der Reim in der an-
gefilgten Pr&position. Im Ne. beh< das Adverb den Ton in her'e-
about, therVabout, ther'e-fore, wher'e-about , wber'e-fore, hith'er-to;
sonst ist die Proposition betont: here-after, here-at', here-by', here-
in', here-of , here-on', here-out' here-to', here-tofore', here-with'. Der
Ton am Ende befestigt sich so sehr, dad selbst in in 'to and nn'to
der Ton auf die zweite Silbe rtkckt: there-into', there-unto', where-
into', where-Qnto^
4) Partikel verbindet sich mit Partikel und hier gilt das allge- §« 245*
meine Betonungsgesetz : das specialisierende Wort hat den Ton.
Das unselbstftndige ags. weard gibt die Richtung im AUgemei-
nen an, das vortretende Wort im Besonderen. Ags. after-, fo're-,
hid'er-, in'ne-, nid'e-, ongeftn'-, on'-, to'-, up'-, u'te-, }>id'er-weard , und
selbst hAm'-weard; daher auch in der Alliteration: hin'dan-weard.
Exon. 218,21. nio'do-weard 23. Diese Bildungen mehren sich noch,
nenengl. after-, down'-, for'-, hith'er-, in'-, on'-, to'-, up'-, out'-,
thith'er-ward.
Ebenso die Yerbindungen mit forth. Ags. heonon-ford. Lag.
beonne-uord, Wycl. henne-forth, ne. hence'-forth , tbence'-forth.
Femer die Yerbindungen mit where. Ags. noch getrennt: elles
hwser. Lag. elles whare, nawhar nawer 0. snmmwhser etc., ne. el'se-
wbere, no'-where, som'e-where, e'very-where.
Die Yerbindungen mit so. Im Ag&. noch getrennt: swA hwaer
sw4, Lag. whser swa, war so, Orm: whaer swa, whaerse, ae. wherso,
ne. wher'eso. — Ags. eal-swA, ganz so. Lag. al-swa al-so alse, Orm
all swa, alls, ae. al-so, as, ne. afso, as. Ebenso bei den Prono-
men: who'-so, what'-so, which'-so.
Die scheinbaren Zusammensetzungen mit -most. Die Bedeutung
der Superlativbildung (tama) ma ftlhlte schon der Ags. nicht mehr und
er l&0t deshalb die gew5hnliche Bildung -est antreten: aeftem-est,
e4stein-e8t, sddem-est, ufem-est, ytem-est. Die Aussprache zieht in
ZQ est ; mest erscheint als Bildungssilbe und beginnt sich im Ae. zu most
nmzubilden. AUein das ursprflngliche Lantverh<nifi bleibt , daher ne.
170 Accentuation ^eduscher WOrter.
§* 245« foVe-most, hind'-most, in'-most, out'-most, mid' -most etc. und so auch
da, wo most an Snbstantiven getreten zu sein scheiot: head' most,
sooth '-most. Diese unorganische Bildnng hat die gleiche Yerwendong
von more veranlaSt: fur'ther-more.
§. 246. 5) Zwei oder mehrere Wdrter fiieSen zu einer Partikel zusam*
men; das bedeutsamste Wort bebltlt den Ton.
Ags. nk pe Ises, Lag. na|>eles, no)>el8es, ae. no)>eles; me. nathe-
les, ne. nathless' ist durch never-theless' verdr&ngt. — Im Ae. m
entsprechendes nsLpemo , noch bei Sp. nathimore , jetzt veraitet.
Verst&rkende Zusfttze treten vor und verbinden sich: ags. ford-
rihte, Lag. ford rihte, ford mid, ford agein; Orm: forr]7-rihht; ne.
forth-right', forth-with'. —
Das nachstehende verallgemeinernde ever hat im Ne. flberall
den Ton; hinter Relativen und Adverbien: Lac(. ware enere etc., ne.
where-ev'er, who-ev'er, what-ev'cr, which-ev'er, who-so-ev'er , which-
so-ev'er , what-so-ev'er.
Zweiter Abschnitt*
Fremde Accentuation.
§• 247. Die zahlreichen fremden Elemente, welche in das Englische ein-
getreten sind, geh5ren hanptsftchlich der griechischen, lateinischen,
italienischen , besonders aber der franzdsischen Sprache an. Yon den
wenigen Wdrtem anderer Sprachen dUrfen wir wohl absehen. .
Die griechischen W5rter sind meistens wi^enschaftliche Namen.
Sie behalten im Ne. entweder ihre Accentuation wie ide'a, cri'sis,
cli'max pyri'tes, arthri'tis, elephanti'asis, apoc'rypha, syn'thesis, hypo-
th'esis, metab'asis, antith'esis, metath'esis, em'phasis , antis'pasis, an-
tiph'rasis, epen'thesis, aphae'resis; oder sie nehmen latein. Accentua-
tion an, wie phlogis'ton fg>loY$(fT6v) >, empye'ma fefunvi/fAaJ ^ aposio-
pe'sis (dno<Stoinfi(S^)^ auxe'sis (avl^ii^^gjj exege'sis (sl^ffyifttigjy dia-
phore'sis (d&ag)6Qfiif$g)^ anadiplo'sis {avaiinXma^)^ hydropho'bia
(*viQOfpofiiaJ^ diplo'ma (dinXmfAaJ^ asbes'tos {aafisfStogJ, asphai'-
tos (aag>aXvog)j apos'trophe (anogrQOfp^)^ anaph'ora (apag^Qa):
manche tragen sogar auch lateinische Form: SLor'tA faOQv^) ^ panthe'on
(n&v^BiOv) , probos'cis (nqofioqnlg) , chime'ra (x^'fkatQa) , glauco'ma
Aecentaation Iftteinischer W6rter. t7t
(jkvxmfia), antanacla'-sis (aytavdulafftg)^ catachre'sis {ma%a%i((^ft$g)j §• 247«
paraceDte'sis (naqansvfijit^q , cyclopae'dia (nvnXona$iia), — fis
schwanken : anamorpho'sis S. W. J. E. F. K. , anamorphosis P. J.
%m. (avaiMq^fmiS^) ; antipto'sis S. W. Wrc. Ja. K. Sm., antip'tosis
Wb. P. {awinxws$q) ; mathe'sis S. W. P. J. E. F. Sm. Wrc, math'-
esis K. Wb., beides Ja. (fkay^^^) ; orchestra (or'kestra P. K. Wb.,
i orkes'tra W. Ja. Sm. oqx^ciQa); das franzdsierte acad'emy P. J.
F. E. Ja. K. Sm. Wb. Wrc. , und auch ac'ademy S. W. (schon anad^iuui
Dod ataiiiiHa),
Lateioiscfae Wdrter, die ins Ne. tlbergetreten sind, behalten ihre §• 248.
AcceDtnation , 1) wenn sie ihre vollen Formen behalten, wie auro'ra,
axifla, aari'ola, campan'nla, cesuVa, censuVa, coro'na, fori'na, vi'a,
minn'tiae; acan'thus, colos'sns. fo'cus , gem'ini , ge'nius ge^nii , litera'ti ;
allo'dioin, desidera'tum , deco'mm, da'tum, elemen'tnm, facto 'tarn, her-
banom, lyce'nm, mnse'ttm, max'imnm, min'imnm, me'dinro, poma'-
taoi; acumen, bitn'men, cogno'men, legumen; albu'go, forra'go, len-
H'go, torpe'do; abac'tor, adjn'tor, cura'tor; dicta'tor, equa'tor, narra'-
tor, specta'tor, a'pex, appen'dix, bom'byx, in'dex; Decem'ber, Novem'-
ber, Octo'ber, Septem'ber; ge'nus gen'era; hia'tns, aflTla'tus, appara'-
tos: efifig'ies, spe'cies. — Super 'bus, supe'rior superio'ra, ju'nior. —
Mandamus, mit'timns, affidavit, dix'it, assump'sit, cessa'vit, ex'it
ex'ennt, imprima'tnr, memen'to. — Al'ibi, a'lias, ergo, i'tem, gra'-
tis, in'terim. — 2) Viele Adjectiva. Da aber die Scheidung der la-
teinischen und franzdsischen Adjectiven nicht immer m6glich ist und
flberdies nnnothig, so stellen wir dieselben iieber zusammen. — 3) Zahl-
reiche Yerben , die aus dem Supiustamm gebildet sind , wie addict',
adject', abject', object', traject', subject'; accept', aggress', degress',
annex', elect', neglect', correct', assert', affect' etc.
Selten unterliegt die voile lateinische Form anderer Betonung,
wie sen'ator, or'ator und bei mehrsilbigen fkllt der Hauptton weiter
znrack, der Nebenton auf a: ad"ula'tor, amb"uIa'tor, assas"8ina'tor,
admin"istra'tor , al"iena'tor.
Auch die wenigen vollen italienischen WOrter behalten ihre Be- §• 249*
ionnng, wie bandit'ti , mulat^to, palmetto, stilet'to, prunel'lo, siroc'co,
obac'co, octa'vo, amoro'so, prime'ro, moris'co, volca'no, alle'gro,
Mmen'to, arpeg'gio, andan'te, arma'da, canta'ta, cavati'na, duen'na,
anil'la, feluc'ca, piaz'za etc. Rttckscbreiten des Tones veraulaBt Ver-
^rzung: ban'dit; marmot' P. Sm. S. W. mar 'root Ja. K. A. Wb.
Ebenso die hebraischen Messi'ah , Jeho'vah , hosan'nah, halle-lu'jah.
172 Accentuation franzdsiseher Wdrter.
§• 250« Sehr zahlreich ist das franz5si8che Element. Die Accentnation
desselben ist abhftngig von der Zeit, in der es eintritt, der Weise,
in der es Eingang findet, und dem Kreise, in dem es zu G-ebranche
gelangt.
Das Altfranz5sische wurde gewiB nicht gesprochen , wie die ge-
genw&rtige Conversationssprache. Hier reiht sich Silbc an Silbe wie
die Perlen einer Schnur, alle gleich schwer, ohne rhythmische Be-
wegung, ohne Hebung und Senkung. Das Altfranzosische dagegen hat
noch den Rhythmus des Lateinischen und hier fUgen sich an die eine
betonte Silbe die weniger betonten Silben und verbinden sich mit je-
ner zur Worteinheit. Die Uebereinstimmung der lat. und franz. Be-
tonung ist daraus ersichtlich, 1) dafi die betonte Silbe bleibt und
darip die gleiche oder entsprechende Vocalisation; — 2) daB die un-
betonte Silbe im Inlaute Lautschwankung und Schwftchung zul&6t, wie
car'dina'^lis afrz. cardinal cardenal cardonal, incantamentum afrz. enchan-
tement, im'perator"-is empereor , pro'curator"-is procureor', faction '-is
fageon^ und im Auslaute bisweilen wegf^llt: gloVia gloire, natn'ra
natu're, avari'tia avari'ce, capti'vus chaitif; -r 3) daB selbst unbe-
tonte Silben im Inlaute ausfallen; apos'tolus apos'tole apos'tle, be'DC-
dictio"n-is beneicon', bre'vita"tis brefte', ci'vita"tis citeit' cite', buti'-
cula botirie, fo'ri8fact"um . forfeit', com'puta"re conter', ae'stima"re
aesmer', am'bula'Ve ambler', ju'dica"re juger'. Nur die Beschran-
kung ist im Altfranz5sischen eingetreten, da6 hier der Accent nie
tlber die beiden letzten Silben hinaufsteigt, w&hrend er im Lat. auch
auf der drittletzten Silbe ruhen kann.
Dieses franzdsische Accentuation sgesetz steht in geradem Gegen-
satze zum deutschen oder angelsftchsischen. Der deutsche Accent hat
logische Bedeutung, der franz^sische rhythmische; jener ruht auf der
Stammsilbe , der Trftgerin des Begriffs , und deshalb meist auf der An-
fangssilbe, dieser steigt nie ttber die vorletzte Silbe hinauf; jener ver-
£tndert sich nur mit der Bedeutung, dieser mit der Wortform.
§. 251 « Die ft*anz5sische Accentuation tritt an und mit dem franzosischen
Elemente ein und dieses schon vor Wilhelm dem Eroberer. Die Bil-
dung, die Konig Edward und spater der Adel sich in der Norraan-
die aneignete, die zahlreichen Normannen, die nach England vor der
Invasion einwauderten , fUhrten es ein. Die ersten Spuren franzdsi-
seher Betonung zeigt Lag. im Reime: Peiters' Angers' 24400, Nor-
mandie' Neustrie' 24401 , Spaine Alemaine 24416, Gregorie appostolie
29613, salteriun coriun 7002. — Sehr zahlreiche Belege liefert Reim
Accentuatioii fransOsischer WOrter. 173
(and Rhythmns) im Ae. und Me Nach RGr. nnd Ch. reimen folgende §• 251*
fiildangssilben :
1) -ade: pavade blade. Gh. 3928.
2) -ace: solace was RG. 9956. solas was. Ch. 3335. manace
place 2005.
3) -age: sernage ostage R€r. 250. rage eritage 1897. corage pil-
grimage Gh. 11. visage usage 109. langage manage 212.
4) ail aille: fail bataile RG. 1289. conseil travail 3434. bataiUe
faille Ch. 1855. poaraille vitaille248.
5) -ain: Spayne Bretayue R6. 1836. certain withsain. Ch. 1141.
6) -an: cirurgian man RG. 12076.
7) -ance: launce meschance RG. 2910. distance France 1853.
substance suffisance Gh. 486. observance remembrance 1048.
8) -ant: avant repentant Gh. 228. remenant servant 4406.
9) -at: legat gat RG. 12150.
10) -e, ee, ey: contree he Gh. 216. tretee contree 1290. wey
contrey RG. 489.
11) -cis: courteis Totteneis RG. paleis harneis. 2698.
12) -el: castel Paynel RG. 9353. castel wel9660.
13) -ence: reverence sentence Gh. 2534. absence presence 1241.
14) -ent: patient diligent Gh. 480.
15) -er, ere: boteler panyter RG. 4178. poer her 10225. bracer
bokeler Ch. 112. squier labourer 1410. prisonere yere 1460. cloisterere
scolere 262.
16) -ere: manere here RG. 3015. manere debonere 3492. matere
here. Gh. 1262.
17) -esse: abesse contesse RG. 7782. richesse princesse Ch. 1833.
goddesse gessell03.
18) -est: forest best Gh. 1977.
19) -ice, ise: justise wise RG. 10892. franchise assise 1235.
service device Ch. 1418. service exercise 1438.
20) -ie: mastrie Normandie RG. 54. felonye vilanye 2645. non-'
nerie Marye 5892. prophecie signifie 3245. melodie roanie Gh. 1376.
cartesie crie3126. minstralcie crie2673.
21) -if: wif jolif Ch. 4152. demonstratif Uf 7854.
22) -ike: melancolike fantastike Gh. 1377.
23) -in, ine: cosyn Constantyn RG. 4594. concubine fine 633.
pyne cosyne PL. 1264.
24) -ion, cion, tion, sion: passion dragon RG. 11492. trans-
174 Accentuation fransdaischer Wdrter.
§• 251. migracion incarnacion 198. reson condition Ch. 37. prison opinion 1272.
confession 1 735. protestatioun soun3140.
25) - m e n t : Kent juggement RQ. 1 24 1 . maundement isend 4 1 32.
jugement assent Ch. 780. commandement sent 2871.
26) -on: toun ranson RG. 9674. doun leon PL. 1036. prison
treson 7375. raunson prison Ch. 1208.
27) -or, our: honour emperour RG. 1505. soconr tour 11752.
contour vavasour Ch. 361. mirrour colour 1401. successour labour 4842.
28) -ous: pitous mous Ch. 143. vertuous boas 251. plenteous
hous 346. coptrarious Venus 6280.
29) -te: cyte me RG. 8508. pite trinite 1 1 1 35. charitee degre
Ch. 1435.
30) -tude: rude similitude Ch. 3228.
^1) -t-ume: costome some RG. 9805.
32) -ure, t-ure: auenture dure RG. 4198. creature aventure
Ch. 1166. portreitures figures 1918.
Auch der Rhythmus zeigt dieselbe Betonung. So bei Cb. ver-
tu'e 4. natu're 11. av'entu're 25. konour'46. na'tions' 53. statu're 83
con'scien'ce 150. plesant' 138 etc.
§• 252. Diese Betonung mu0te sich erhalten , so lange noch das Franz5-
sische neben dem Sftchsischen im dffentlichen Leben gebraucht wurde,
durch die ungehemmte Einwanderung sich auf&ischte und in den Schn-
len Pflege fand. Ja es scheint sogar auf das deutsche Element ein-
gewirkt zu haben; s. §. 205. Als aber das FranzOsische an0er Ge-
brauch kOmmt in der Scbule (1349 — 1389), in den GerichtshdfeD
(1362), im Parlamente (1483), als nur Trammer der yerschoUenen
Sprache im Englischen zurUckbleiben , da mufi die Umformung des
fremden Elementes beginnen. Und wenn auch noch lange in den obem
St&nden die franz5sische Aussprache fortklingt, im Munde des Yolks
beginnt das Franzdsische s&chsische Lautung anzunehmen. Als Re-
prftsentant der hOhern St&nde und ibrer Bildung kann Spenser be-
- trachtet werden , die Sprache des Lebens spricht der dramatische
Dichter. Hierdurch erkl&rt sich der gro6e Unterschied zwischen Spen-
ser und Shakespeares Accentuation, wenn man nicht annehmen will,
da6 der epische Dichter in seiner Faery Queen den alten feierlichen
Ton anschlug. Er hat noch: Bidding' his bea'des all day' for his'
trespas'. 1, 1,30. All tho'se were law'lesse Lust'es, corrupt' En-
vy es' 2, 11,8. So forth' they both' yfer'e make their' progres'se.
3,11,20. She there' attacb'ed, far' from all' succour' e. 2, 10, 19.
Accentuation franzOsischer Wdrter. 175
As might' become' a squy're so great' persons' to greet'. 1, 10,7. |* 252*
His stout' cora'ge to stou'pe, and shew' his inVard pai'ne. 2, 1,42.
That through' contin'uall prac'tise and' usa'ge 2, 9, 54. Upon' the
part'es brought in'to their' bonda'ge2, 11, 1. Throwne out' by an'gry
JoVe in his' vengean'ce. 4, 6, 14. And all' sixe breth'ren, borne'
of one' parent'. 3, 1 , 44. But non'e then it' more fowi'e and in-
decent'. 2, 9, 1. Full eu'viotts' that night' so long' his rooroe' did
fill'. 1, 2, 1. Soon meet'e they both', both fell' and fu'rious'. 1, 2, 15.
To see' his syre' and of spring aun'cient'. 1, 6, 30.
Manche Worter haben noch voUere Formen; unbetonte Silben
verklingea spftter in Folge der Accentuation:
In her sonnes flesh, to mind reven'gement'. 2, 2, 10. Hath
now' made thrall' to your' co mm an dement'. 1,2, 22. With whome'
kyng Coyll' made an' agre'e-ment'. 2, 10, 59.
Selbst Sh. und sogar Milton enthalten noch vieles, was seitdem
in Folge deutscher Accentuation umgebildet worden ist.
Die Umbildung beginnt schon frtther. Chaucer bringt schon eine §* ^^3*
grofiere Anzahl franz5sischer Worter mit deutscher Accentuation, wie:
mor'tal 1 738. gen'til 72. 1755. tern 'pest 4916. stat'ue 1957. per'sone
475. 0one872. con'seil667. sub'stance 14809. pre'fect 15830. pro'-
cesse2969. pro' verbe 6233. tres'pas 1766. par 'fit 72. se'son 19. pri'-
sonl097. les'sonTll. le'on 1777. prai'er2423. con'tree 1385. pi'tee
1763. ci'tee 2190. ar'mee60. enchant'ment 1946. vengeance 2068. dor-
mant 355. ba'taille 61. 1010. ma'nere 7 1 . forneis 202. cer'tainly 204 etc.
Manche WOrter haben daher schon doppelte Betonung: That quit'ely
wer'en out' of my prison' 1794. This pris'on caus'ed me' not for'
to crie'. 1097. And still' he sit', and bid'deth his' praier'e- 3641.
The prai'er stint' of Ar'cita' the stronge. 2423. Who bad'e the fou're
spir'-its of tempest'. 4911. That fro' the tem'pest ay' this worn 'an
kepte. 4916. It is' fill fayr'e to ben' yclep'ed mada'me. 378. And
she' was clep'ed mad'ame Eg'lenti'ne 121. At mor'tal ba'taille s
hadd'e he ben' fifte'ne. 61. Alle red'y to' darrein' hire by' ba-
taille 1855.
Im Ne. befestigt sich der deutsche Sprachstoff, der franzosische §* 254*
beh< entweder seine Accentuation oder unt^rliegt deutscher Accen-
toation.
I. Die franzosischen WOrter, welche ihren Accent behalten, sind:
1) Die Substantiven a) auf -ade nebst den abgeleiteten Yerben:
ambuscade', arcade', barricade', blockade', brigade' (aber M. pi. 1 , 675. .
176 Accentaation franzdsischer WOrter.
|, 254. 2, 532. versacht brig'ad), cavalcade', ca8cade^ croisade' crasade',
colonnade', facade', palisade', passade', pomade^ rodomontade', se-
renade^ stoccade'. Sh. 1 KHd. 4, 1 noch comrade', jetzt jedoch com'-
rade. Aach die daneben liegenden italienischen Formen behalten
ihren Accent: palisa'do, rodomonta'do , stocca'do.
b) Die Substantiven auf -ier: arqaebu8ier^ brigadier', cavalier',
cashier', chandelier', chevalier', financier', gondolier', grenadier' etc.;
ferner analoge Bildungen mit der entsprechenden Schreibung -eer:
auction-eer'(ier) , buccan-eer'(ier) , cannon-eer', engin-ee/, gazett-eer',
monntain-eer', mulet-eer', musket-eer', pion-eer', privat-eer', volunt-eer'.
Neben die romanische Endung ist bisweilen das deutsche -er getreten.
Da dies anf die Accentuation keinen Einfln^ hat , so bleibt die Accen-
tuation des Wortes, an welches -er antritt: harpoon-eer', (harpoon')
harpoon'-er, mountain-eer' <moun'tain) moun'tain-er , lancier' (lance')
lan'cer.
c) Die Substantiven auf 6, welche Personen bezeichnen, dienach
ihrer passiven Betheiligung an einem juristischen Acte genannt sind:
appellee', bailee', bargainee', de&tee', donee', endorsee', feoffee', gran-
tee', legatee', imparsonee', obligee', payee', pawnee' promisee'; anch
in analogen Bildungen, wie protegee', refugee', grandee'; ferner in ei-
nigen Sachnamen: wie jambee', fricassee'. Endlich in (frz. e', lat.
aeus): Pharisee', Saducee', Pyrenees'.
Ebenso die Substantiven auf -or, die die entgegengesetzten ju-
ristischen Begriffe enthalten: appellor', bargainor', donor', grantor',
legator', obligor', promisor. Der allgemeinere Gebrauch, in den das
Wort eintritt, ftndert Betonung und Endung, wie bai'lor, deit'or,
endor'ser, feof'for feoffor, paw'ner, bai'gainor' bargai'ner W.
Die Substantiven auf -on (lat on), das sich in Folge der Beto-
nung gewOhnlich zu oon gedehnt hatr baldon', buffoon', bassoon', ba-
toon', cartoon', dragoon', galloon', harpoon', macaroon', maroon', mon-
soon', pantaloon', poltroon', saloon', spontoon' und gazon'.
e) Die Substantiven auf -in und -ine: bombasin' bombaztne',
capuchin', chagrin', palanquin', violin'; chopine' chopin' (chop'in P.
P.), colbertine', fascine', gabardine', habardine', magazine', mandarine',
marine', routine', saline', sordine', tabourine', tontine'.
f) Folgende Substantiven: buffet', cadet', piquet', sabo^', ban-
quett'e, estafet(te), bmnett'e, etiquett'e, gazett'e, grisette, cravat';
— canal' , cheval' , cabal' , control' , cartel' , parol'e , bagateU'e,
gazell'e, codill'e, famill'e, quadrill'e, spadiU'e; — chateau', bureau',
Accentuation franz. WOrter. 177
rouleau'; — accoucheur', amateur', connoisseur'; solitair'e; reservoir', %* 254,
boudoir', abreuvoir'; bazaar', hussar', colur'e, manur'e; — antiq'ue,
critiq'ue, fatig'ue, intrig'ue; — capric'e, polic'e, chemis'e;' grimac'e,
caboos'e; financ'e, romanc'e, complaisanc'e ; — chicane', domain';
menage', fines'se.
Es schwanken ; curvet (kur-vet' S. W. P. J. E. F. , kur'vet Ja. Sm.
Wb.), gavot (gav'ot P. J. Wb. Wrc. , ga-vot' Ja. Sm.), toupet (t6-pe'
S, P. J. F., t6-pet' W. Ja., td-pa' K. Sm.), memoir (me-moir' oder
mem'w&r W. P. F. Ja. , rae-raoir' oder rae'mw&r S., mem'w&r J. K.
Sm.), courtesan (-san' S. W. J. F. Sm. Wrc. ; cour'tisan P. Wb.).
2) Adjectiven. Hier l&6t sich nicht genau scheideu , was unmit- §• 255,
telbar aus dem Lat. ilbergegangen ist oder erst aus dem Franz., und
dazu treteu noch viele analoge Bildungen. — a) Adjectiven, die lat.
-OS abgestoBen haben : acerb', august', apert', august', benign', robust',
rotund' etc. oder die stummes e dafUr haben : divine', extreme', hu-
mane', mature', minute', obscure', sincere', polite', opaque'.
b) Adjectiven auf lat. us , afrz. ous und analoge Bildungen : cov'etous
(cupidus , afrz. covoitous) , ace'tous , cano'rous , accli'vous , friv'olous,
con'gruous, aber odo'rous (noch M. pi. 5, 481: spirits odo'rous brea-
thes) ist in Folge der Substantivbetonung oder deutscher Accentuation
o'dorous geworden.
c) Adjectiven auf lat. -eus, -ius, -uus, -ulus: arbo'reous, car'-
neous , ce'reous , ceru'leous , cu'preous , cor'neous , erro'neous , fer'-
reous, ido'neous, ig'neous, lact'eous, niv'eous; anx'ious, censo'rious,
du'bious, nefa'rious, ar'dnous, exig'uous, fat'uous; gramin'eous; acid'-
ulous, cred'ulous, gar'rulous, arundina'ceous , ceta'ceous, coria'ceous,
fabula'ceous , folia'ceons,herba'ceous, lilia'ceous, fictit'ious, gentilit'ious.
Dasselbe gilt von denen, welche entweder von latein. Substantiven
in gleicher Weise abgeleitet sind, wie adul'terous, alu'minous, argil'-
lous (argil'la) , au'gurous , cadav'erous , can'cerous , ca'rious , clam'orous,
favirious, flav'orous, glu'tinous, hu'morous; a'queous, ara'neous; acri-
mo'nions, alumin'ious; auspic'ious, ceremo'nious , delic'ious, facet'ious,
offic'ious, jadic'ious; argilla'ceous , butyra'ceous , carbona'ceous , crus-
ta'ceous , ferru'ginous , imag'inous etc. oder von franzosischen Substan-
tiven: dan'gerous, beau'teous, cour'teous, chiv'alrous, du'teous, haz'-
ardous, mount'ainous , coura'geous, capric'ious, malic'ious. — An-
dere analoge Bildungen erscheinen als Weiterbildungen lateinischer
Adjectiven , besonders derer auf x , wie atro'cious (atrox) , auda'-
cions, biba'cious, capa'cious, preco'cious , eda'cious , effica'cious, fera'-
Koch, engl. Grammatik. I. \2
178 Accentuation franz. Wdrter.
§• 255. cious, fero'cious, fnga'cious, loqua'cious, menda'ciond; alac'rions (a]a-
cer), as'perous, cau'tious (cautus), dex'terous, lasciv^ious, exanimous
(exanimis); illus'trious.
d) Adjectiven auf latein. -eus, -ins, die im Engl, mil ean, ian
ersetzt sind, wie agrarian, ital'ian, plebe'ian, cerbe'rean, ceru'lean,
elys'ean, hercu'lean, marmo'rean, meriean, robo'rean.
e) Adjectiven auf lat. -eus (gr. e$og): colosse'an, adamante'an.
atlante'an, enrope'an, gigante'an, lethe'an, mausole'an, pythagore'^an.
f) Adjectiven auf lat. -icus, wie aquat'ic, barbar'ic, domes'tic,
majes'tic.
g) Adjectiven auf lat. -osus , afrz. os : acetose', armentose', aquose',
bellicose', globose', jocose', morose', nervose', nodose', rugose', ver-
bose'.
h) Adjectiven auf lat. *iscus, afrz. esque, \tal. esco: bnrlesq'ue,
romanesq'ue.
§• 256. 3) Verben lat. und frz., wie baptise', cajole', caress', calcine',
carouse', chastise', divine', equip', esteem', escape', lament', tatoo' etc.
Sehr zahlreicb sind die zusammengesetzten Verben, wie adduce', ad-
here', admire', admit', adopt', adore', adorn', advert', adjoin', adjoura'.
adjudge', adjure', adjust', advance', advise'; amend', accede', alledge',
appear', approve', arrode', assent'; circumscribe', combine', commend',
confute'; defame'; disblame', disguise', dispute', displease', diffind':
emit'; excuse', exchange', excel'; embroil', employ', imbibe', illude', in-
crease'; intervene', entertain'; introduce'; oblige', occur', offend', op-
pose'; perceive'; postpone'; preclude'; profess'; pretermit'; rebel', re-
troceder', seduce', subsign', succeed', suffice', supply', superscribe'; ap-
pertain', coexist', coincide', correspond', disagree', disconcert', disin-
fect', disengage', recommend'.
§« 257« II. Die franzdsischen Worter , welche deutscher Accentuation
unterliegen.
Die Umbildung hat ohne Zweifel begonnen, als das Franzdsische
in die Yolkssprache ttbertrat. Die AnfSTnge liegen uns vor in den
mittelengl. Dichtern und seitdem breitet sich die deutsche Accentua-
tion weiter und weiter aus. Der Rhythmus der <ern neuengl. Dichter
zeigt noch oft franz5sische Betonung, die jetztder deutschen gewichen
ist. So zeigt Milton noch folgende Beispiele:
Not likely to part hence without contest'. 4, 872.
(He) Should win in arms, in both disputes alike
Victor; though brutish that contest', and foul. M. pL 6, 124.
Accentuation franz. Wftrter. I79 .
He sorrows now, repents, and prays contrite' 11 , 90. §. 257»
Each with their kind, lion' with lioness. 8,393.
How have I then with whom to hold converse'. 8, 408.
Barr'd over us, prohibit aH egress'. 2, 437.
Placed in a Paradise, by our exUe'
Made happy. 1 0 , 484.
Beyond all past example and future'. 10,840.
-but to human ear
Cannot without process' of speech be told. 7, 178.
-this empire, which might rise
By policy, and long process' of time. 2, 297.
Which of us who behold the bright surface' 6, 472.
-the setting sun
Slowly descended, and with right aspect'. 4, 541.
His words here ended, but his meek aspect'. 3, 266.
So without least impulse' or shadow of fate 3, 120.
By this new-felt attraction and instinct'. 10, 263.
If stone, carbun'cle most or chrysolite. 3,596.
Xot far off heav'n, in the precincts' of light. 3,88.
By his p res crip t'a sanctuary is framed. 12, 249.
To whom thus Michael. These are the product' 11, 683.
In that obscure sojourn''. — - 3, 15.
Who now triumphs', and in th' excess of joy. 1, 123.
Where sceptred angels held their residence.
And sat as princes; whom the su'prerae king etc. 1, 735.
Thus roving
In confusM march forlorn, th^ advent'rous bands. 2, 615.
Im Ne. gelten ftir die romanischen W5rter, welche deutscher §. 258.
Accentuation unterliegen, folgende Gesetze.
1) Die zweisilbigen W5rter kdnnen natttrlich den Accent nur eine
SteHe zurflcktreten lafien.
Ne. a) en'vy, lat invi'd-ia, afrz. envie', ae. envie,
-b) jew'el, joca'le, afrz. jo-el, ae. jo-el, me. jew-el'.
mor'tal, morta'lis, afrz. mortal', me. mortal'.
civ'il, civi'lis, afrz. civil', me. civil'.
quar'rel, quere'la, afrz. quarel', ae. quarel'.
cru'el, crude'lis, afrz. cruel', me. cruell'.
squir'rel, sciuri'olus, afrz. escurel', me. squyrelle M.
bow'el, botellus, afrz. boel' boelle', ae. bow-el.
12*
IgO Deutsche Accentuation franz. W6rter.
§. 158. Ne. b) chap'el, capel'la, afrz. chaper, ae. chaperie.
dam'sel, dominiceria , afrz. dameiserie , ae. damysele.
cast'le, castellum, afrz. caster, ae. castel und castle,
coun'sel, consilium, afrz. conseil, ae. conseil.
prob'lem, proble'ma, me. prob'leme Ch. 7801.
vil'lain, villanus, afrz. vilain', ae. vilain'.
chap'lain, capellanus, afrz. capelain, me. cha'pellerne.
chieftain, capitanus,afrz. chevetai'ne, ae. cheventeyn',me. chevetain.
sur'geon, chirurgus, ae. cirurgian RG. 12075. sur'gien. Ch. Mel.
fountain, fontana, afrz. fontane, me. fontaine.
cous'in, con'sobri'nus cosinus, afrz. cosin', ae. cosyn'e.
doc' trine, doctri'na, afrz. doctrine, me. doctrine,
trea'son, traditio'n-is , afrz. tralsson, ae. treson'.
poi'son , potio'n-is , afrz. poison', ae. poyson'.
pris'on, prension'-is , afrz. prison', ae. prison'.
. - li'on, leon-is, afrz. leon', ae. leon', lion'.
sud'den, subitanus, afrz. sodain', ae. sodein'.
for'eign, foraneus, afrz. forain', ae. forein.
bar'gain, ? barcania, afrz. bargai'ne, ae. bargain',
moun'tain, montanea, afrz. montaigne, me. mountag'ne Ch.
vic'ar, vicarius, afrz. vicair'e, vi'carie PL. 683. me. vicary'
vi'car Ch. vacrie Man. 3.
schol'ar, scholaris, trz. ecolier, me. scole're Ch.
gram'mar , lib. grammaticarius , afrz. grammaire , me. gramraer'eCh.
nsh'er, ostiarius, afrz. huissier.
mor'tar, mortarium, frz. mortier, ae. morter.
dan'ger, damniarium, afrz. dangier; ae. daunge're.
dow'er, dotarium, afrz. doai're , me. dowaire und dower,
cen'ser und in'censory , incenso'rium , afrz. encensier', me. censer.
man'ger, manducatorium , afrz. mangier, me. manger,
mirror, miratorium, afrz. mireor, me. mirrour' Ch.
ra'zor, rasorium, afrz. rasoir rasor, me. rasor.
hon'our, honor'-is, afrz. honor', ae. honour',
jug'gler, joculator, afrz. jogleor', ae. jogelour'.
riv'er , riparia , afrz. rivie're , me. rive're.
man'ner, ital. maniera, afrz. manie're, ae. mane're.
na'ture, natu'ra, afrz. natu're, me. natu're.
crea'ture, creatura, afrz. creatur'e, me. cre-a-tur'e Ch.
ju'ry, juratus, afrz. jure, ae. jurie.
Deutsche Accentuation franz. Wdrter. 1g1
Ne. c) cler'gy, clericatus, afrz. clergie, me< clergie' Ch. |* 258.
counVf comitatus, afrz. conteit contee, me. coantie.
trea'tj} tractatus, afrz, traite, me. tretee' Ch.
coun'try, prov. contrada, afrz. contreie, ae. contrey'.
stat'ute, statutum, me. statute,
sorace, solatium, afrz. sola'ce, ae. solas',
parace, palatium, afrz. palais paleis, me. pal'eis. Ch.
ser'vice, servitium, afrz. servi'se, ae. servi'se. Ch.
jus'tice, justitia, afrz. justi'ce, me. justi'ce Ch.
hermit, eremij;a, afrz. ermit'e, me. hermit',
com'et, cometes , frz. com^te.
plan'et, planeta, frz. plan^te.
pit'y, pietat'is, afrz. piteit' pitie', me. pitee' Ch.
cit'y, civitat-is, afrz. citeit' citee', ae. cite, me. citce' Ch.
beau'ty, ? bellitat-is, afrz. bealteit beaute, me. beutee'.
tempest, tempestat-is, afrz. tempeste, me. tempest' Ch.
vir'tue, virtut-is, afrz. vertut, ae. vertew' vertu'e.
var'let, afrz. vassalet vaslet, me. varlet.
com'rade, frz. camarad'e.
d) cas'sock, von casa, ital. casacca, frz. casa'que.
bar'rack, barra, ital. barracca, frz. bara'que.
cour'age, cor-d, ital. corraggio, afrz. corage, me. cora'ge Ch.
ho'mage, homagium, afrz. homage, ae. jiomage.
on'trage, ultragium, afrz. oltrage outrage, me. outra'ge Ch.
u'sage, usaticum, afrz. usage, me. usa'ge Ch.
fur'nace, fomac-is, frz. furnaise, me. furneis' Ch.
par'tridge, perdic-is, afrz. pertris, me. partrich Wycl.
cut'las, cultellus, frz. coutelas.
saa'sage, ital. salsiccia, frz. saucis'se.
e) cai'tiff, captivus, afrz. chaitif, me. caitif Ch.
na'tive, nativus, afrz. naif, me. natif.
mo'tive, ital. motivo, me. motif. Ch.
ab'bess, abbatissa, ae. me. abessc.
coun'tess, ital. contessa, afrz. contesse, ae. contass\
0 saVage, silv-aticus, afrz. salvage sauvage, ae. sauvage.
trav'el, ital. travaglio, afrz. travail', ae. travail'
per'il, periculum, afrz. peril', ae. peril,
bot'tle, buticula, afrz. boutille, me. hotel,
un'cle, avunculus, prov. avoncle oncle, ae. uncle.
Ig2 Deutsche Acceatuation franz. Wdrter.
i* 258* Ne. f) mus'cle, masculns, frz. muscle, me. muscle Ch.
im'age, iroagin-is, afrz. imagene und image.
ves'sel , vas-culum , afrz. vaissel', me. vessel vesselle.
her 'aid, ahd. heriwalt, lat. heriwaltus, afrz. heralt heraut'.
rih'ald (ahd. hriba prostituta), afrz. ribald ribaud.
vi'and, vivenda, afrz. viande.
fac'und, facundus, me. faconde Ch.
mar'quis, marchio-n, afrz. markis, me. markis.
frag'ment, fragmentum, frz. fragment'.
sci'ence, scientia, afrz. science, me. scien'ce Ch.
cow'ard (v. cauda) ital. cod-ardo, afrz. coard cuart.
stand'ard, standardum, afrz. estendart.
cav'ern, caverna, afrz. caver'ne.
tav'em, taberna, afrz. taver'ne, me. taver'ne Ch.
post'ern, posterula, afrz. posterle posteme, ae. posteme.
de'ism, deismus.
bap'tism, baptisma, afrz. baptisme.
hon'est , honestus , afrz. honeste , me. honest Ch.
for'est, foresta, afrz. forest, me. forest' Ch.
leav'en lev'en , levamen , frz. levain'.
vol'ume, volumen, me. volu'me Ch.
the an'guish, angustia, afrz. angoisse, ae. angusse, me. ang-
wische Wycl.
So noch viele, wie bal'lad, dec'ade, mo'nade; bal'lot, bil'let,
blank'et, clo'set, fer'ret, fil'let, pock'et; cab'bage , dam'age, man'age;
bal'ance, es'sence, quit'tance, sen'tence, si'lence; ten'ant, tru'ant; cou'
chee, lev'ee, spon'dee, tro'chee; cla'mour, col'our, fa'vour, la'bour;
cul'ture , fea'ture , lig'ure , gest'ure , lect'ure , meas'ure , pict'ure etc.
Selbst in Compositionen mit Partikeln filllt der Accent auf diese
zurflck: to differ, the und to offer, the und to proffer, to suffer;
the und to com'bat, the und to com'fort, the com'merce, the und to
com'pass, to con'strue, the und to for'feit, to in'jure, the und to
in'stance, the office, per'fect, to per'jure, the und to preface, the
und to profit , the und to prom'ise , pro'strate , to pro'strate , the und
to pur'chase, the und to pur'port, the und to pur'pose, the refuge,
the und to rel'ish, the und to res'pite, the und to sur'feit, the und
to tres'pass.
§« 259. Nach englischen Orthoepisten schwankt bastll'e (K. Sm. Wrc,
bas'tlle W. R.), brevet (= bre-vet' K. Sm. Wb., brev'et Ja. R.),
Deutsche Accentuation franz. Wdrter. 183
bo-reau' (bu'ro Wb.), cal-ci'ne (carcine Wb.), car 'bine (S. E. F. Sm., §« 259*
car-bine W. P. Wb.), c&r'mine (S. E. F. Ja. Wb. , car-mine' W. P.
J. Sm.), car-tel' (car'tel P. E. Wb.), the cem'ent (ce-ment' Sm.), cham-
pai'gn (P. E. Sm. Wb. Wrc S. , champaign W. F. J. Ja.), cuirass
(= kwe-ras' W. E. Ja. Wb. , ku'-ras S. K. kwe'ras P. J. Sm.) , the
nnd to cur-vet' (curvet K. Sm.), fec'und (fe'cund K. Wb. , fe-cund'
S. P. E.), fe'-line (fe-li'ne Ja. K.), fi'nite (finite' S., fi'nite P.), fra'-
cas (Wb. , frft-ca' Sm. , frft'-cft K.) , to frequent' (fre'-quent Wb.) , front'ier
(-tier' Wb.), gav'ot (P. J. Wb. Wrc, ga-vot' Ja. Sm.), gla'cis (gla-cls
Sm), je-june' (jeJ^J^G Ja. , jej'une Sm,), le'vant ostlich (lev 'ant Sm.,
le-vant' K.), mar-mot' (mar 'mot Ja. .K. Wb.), memoir (= me-moir',
Oder mem'-war W. P. F. Ja. , me-moir' oder me'mwar S. mem'war
Sm.), to nar'rate (narrate' S. P. F. K. SmO, spin'-et (spinet' S. J.
K. Sm.), val'et (val'et und va-let W.), vignette (= vin'-yet W. J. Ja.
K., vin-yet' S. Sm.), tur'moil (tur-moil' P. F. Ja.).
Ebenso Gompositionen mit Partikeln: ab'stract (abgezogen, ab-
stract' W.), ap'pulse fAustofi, ap-pul'se Sm. P. Wb.), to com'ment
(com-ment' P. J. E. K.), to commune' (com'mune S. J. E. F.), com'-
plot (complot' P. Ja.) , con-nate' (connate Wb.), consols' (Sm. , con'sols
K.), consult' Berathung (Wb. S. con's. F. Ja.), contents' (con'. Wb.),
con'tiite (contrite' P. Sm.), the defile' (de'file Sm.), the detail' (de'-
tail Sm.), to discount' (dis'count Wb.), to exile' (ex'ile J. Sm.), the
in' crease (increase' S. Wb. A.) , innate' (in'nate F. Wb.) , the per'-
fame (perfume' E. K. Sm.), the per'mit (permit' P. Ja. Wb.), pre'-
cinct (precinct' W. Ja.), to prelude' (prel'ude Ja. Sm.), the pres'age
(anch presage' J. F.), pretext' (pre' text K.), proceeds' (pro'ceeds Ja.
proc'eeds Sm.), pro'test (protest' S. P. F. auch W.), the re'tail (retail' J. S.
F. K.), the sur'vey (survey' E. K., auch W.), trav'erse (traverse' W.).
2) Die drei- und mehrsilbigen W5rter k5nnen den Accent wei- §. 260
ter zurflcktreten laSen. In den ersten tritt der Ton um eine Stelle
zttrack; charac'ter (so noch Sp. 3, 3, 14. 3, 12, 31), ne. char'acter,
thea'trum (Sp. thea'tre 3 , 1 2 , 3) , ne. the'atre; in mehrsilbigen Wor-
tem macht sich aber der ursprttngliche Rhythmus geltend
nnd der Accent geht zur n&chsten betonten Silbe zurUck.
Bine Silbe tr> dann den Uauptaccent. Daneben kann noch eine
nnnder betonte Silbe stehen , vom Hauptaccente durch eine oder meh-
rere Silben getrennt, — der Nebenaccent. Er ruht entweder auf der
Silbe, die ursprUnglich den zurtLckgetretenen Hauptton hatte, wie £rz.
violin' vi"olin'; promonto'rium prom"onto'ry; secreta'rius sec"reta'ry;
t84 Deutsche Accentuation franz. Worter.
§• 260* Oder auf der Silbe, welche bci weiterschreitendem Accent rhythmisch
hervortritt: to detrun'cate det'riinca"tion , e-con'-omy, e'-conom"ical
mechan'ics mech'aiiic"ian , impro'per impro'pria"tion. Hat schon das
mehrsilbige Wort einen Nebenaccent, so bleibt derselbe, audi wenn
der Hauptaccent waiter rftckt: hyp'ochon^driac , hyp'ochondri"acal.
Wir unterscheiden zunftchst die Wortarten.
A. SubstantiTen.
a) Yocalische Bildungen.
§. 261* Die latein. Substantiven auf -la erscheinen im Afrz. in drei For-
men: sie endigen 1) auf -e; concorde, discorde, moleste, eglise (ec-
clesia), luxure, menace (minaciae), misere, famille; — 2) aufe, und
i ist in die vorhergehende Silbe eingedrungen : angustia angoisse, me-
moria memoire und memorie, compaigne und compaignie; — 3) aof
i e , und hier scheint besonders das betonte i in griechischen Wdrtern
entscheidend gewesen zu sein: philosopbie, jalousie; ferner in na\ie,
baronie etc. Ferner wird auch lat la (griech. eiaj , im Afrz. ie:
profecie.
Im Ae. sind entweder die kttrzeren Formen geblieben, wie: dis-
corde, menace, famille, anguisse oder ie ist beibehalten; molestie,
luxurie, miserie, memorie, companie, victorie, jelousie, navie. Da
dieses ie tiberall den Ton hat, so tritt in alien diesen W6rtern der
Nebenton auf die erste Silbe : mo'lestie' jea'lousie' Ch. 2787. und diese
erhftlt im Ne. den Accent: mol'esty, lux'ury, mis'ery, mem'ory; da-
her auch cer'emony , ig'nominy , obgleich der Rhythmns zu cerem'ony,
igno'miny im Me. drangte. Die analogen Bildungen mit y und ry he-
halten den Accent ihrer Stammw6iter bei: ar'cher archery, bas'tard
bas'tardy, car'penter car'pentry, cutler cut'lery: cas'uist cas'uistry,
coquette' coquet'ry, jew'el jew'elry, machine machi'nery, ma'son-ry
ten'ant-ry, peas'ant-ry.
Die gleichen Verhaitnisse bietet das aus t-ia (griech. t-sw) er-
wachsene altfrz. cie, altengl. cie, neuengl. cy: ab'ba-ti'a, ne. ab'bacy,
(nEi^axEi^'a) ne. pi'racy, ar'isto'crati'a ar'isto"cracy , dfj(WXQaTSi>'a
demo'cracy. Analog: se'cret, se'crecy, pri'vate pri'vacy, in'tiraate,
in'timacy, in'tricate in'tricacy, degen'erate degen'eracy. Wie ry ist
cy zur selbstandigen Bildungssilbe entwickelt: bank'rupt-cy , min'strelcy.
§« 262* Die Substantiven auf lat. ium, afrz. e (fehlt oft), haben im Ae.
betontes ie, und dieses wirft in dreisilbigen den Accent auf die dritt-
letzte Silbe zurtick: mis'tery, au'gury, lar'ceny (lat'rocin'ium , afrz.
Deutsche Accentuation franz. Wdrter. 185
■
larencin' larcin), ob'loqav, ob'seqny, rem'edy, snb'sidy, ben'efice. |. 262.
In Viersilbigen tritt der urspiUngliche Accent hervor: (pres^byte'rium)
pres'bytery, mon'astery (afrz. monstier) , min'istery min'istry , cera'etery
(alrz. cimetiere).
Einige Sabstantiven anf -aens haben im Me. betontes ee (Wycl.)
and der Ton geht deshalb auf die drittletzte Silbe zurtlck, wie Sad'-
dncee, Phar'isee, ju'bilee.
Lat. Substautiven auf -ies: effigy (effi'gies; frz. effigie), prog'eny
(progenies).
b) Bildungen mit Liqniden.
Die lateinischen WOrter auf alis, ale und im PL alia laOen §» 2634
den Accent urn zwei Silben zurticktreten : (hos'pita'^le , afrz. bospitalO
hos'pital, . cap'ital, in'divid"ual , car'dinal, gen'eral, crim'inal, cor'-
poral, mateMal.
Ebenso lat. -ellus, -ella, -ellum, afrz. el , elle ; (cer'eber'lum)
cer'ebel, ritornel'lo und rit'ornel, sen'tinel (von sentinns, der dem
Heere, das er bewacht, Sinne gibt).
Femer die Diminutiven auf lat. olus; ulus etc : (verraic'ulus)
ver'micule, glad'iole, chev'eril (lat. capreolus, afrz. cheverol chevroil.
— Latein. epistola wird ags. pistol, das sich nocb in Me. pistol er-
hait Wycl. prol. 1. PP. 7407 und daneben zum volleren epis'tle zu-
r&ckgeht.
Die Substantiven auf -anus, afrz. ain, ae. ain ian laBen den §. 264.
Accent urn zwei Silben zurttcktreten : sov'ereign (su'pera"nus , afrz.
soverain', ae. soveray'ne, me. sovereyne), cas^'tellan, guar^'dian (ital.
goardiano) , pub'lican ; im Frz. zu ien (ianus) erweitert : physic'ian
afrz. fisicien, ae. ficician RG. 1558), gramma'rian, music'ian, cit'izen
(span, ciudadano, afrz. citeainOi ar'ithmetic'''ian , math'ematic''ian.
Ebenso die Substantiven auf -on, ion, eon, stal'Iion (afrz. es-
talon'), cham'pion, trun'cheon, le'gion, opin'ion, suspic'ion, u'nion,
centn'rion, bis'trion.
Die Substantiven auf -arius haben den Ton auf a, im Afrz. auf §. 265.
aire (selten a'rie) oder ie'r, eo'r; im Ne. ist erauf die zweite vor-
hergehende Silbe getreten: bach'elor (bac'cala"rius , afrz. bacheler',
ae. bachelerO, car'penter (carpentarius , afrz. charpentier, me. carpen-
tarie Wycl.), chan'cellor (can'cella"rius , afrz. chancelier'), coun'sellor
;con'silia"rius , afrz. conseileor') , carender carendrer (ca'lenda"rium),
pan'nier (pana'rium, afrz. panier, me. panier Ch.), ro'sary (rosa'rium).
Ig^ Deutsche Accentuation franz. Wdrter.
§. 265. sal'ary (sala'rium), centenary (cen'tena^rium), stat'aary (sta'tua^rius,
frz. statuaire), gran'ary (granarium, afrz. grenier, ae. garner, me.
gernere Mau.), peniten'tiary , brev'iary, an'tiquary.
Ebenso die W()rter auf -orius, -oria,-orium: iv'ory (eboreum,
afrz. ivoire, me. ivory Ch.), mat'rimony (ma'trimo^nium , me. matri-
moi'ne und matrimoni'e Ch.), dor'mitory (dor'mito"rium , afrz. dor-
moir, me. dortour Ch.) , ar'mory (arma'rium, afrz. armaire und ar-
moirie, me. armerie Wycl.), pur'gatory (pur'gatorium).
Neubildungen mit ary und ory, die an Substantiven auf ion tre-
ten, haben keinen Einflud auf die Accentuation: confes'sion-ary , fac'-
tion-ary.
Lat. ura hat betontes u, daher geht der Accent auf die dritt-
oder viertletzte Silbe zurtlck: ar'mature (ital. ar'matu"ra), sep'ultnre
(8e'pultu"ra, afrz. sepulture), sig'nature, lit'terature, tem'perature.
c) Bildungen mit Bentalen.
§. 266. Lat. -atus (2. und 4. Decl.) wird afrz. 6, 6e: dep'uty (de'puta"-
tus, frz. depute). Ebenso ata, afrz. ee, eie : des'tiny (itai. destinata,
afrz. destin'ee). Spater aufgenommene Wdrter behalten die volleren
Formen, ftndern aber in gleicher Weise den Accent: mag'istrate (ma'-
gistra"tus), prin'cipate, mar'quisate, epis'copate, ad'vocate, po'tentate,
du'^plicate (du'plica"tum).
Die franz5sischen Diminutiven auf -et. cab'aret, cab'inet, cas'-
tanet, brac'elet, cov'eriet, man'telet, an'nulet.
Lat. -ita, griech. ites etc.: car'melite (car'melita, frz. carmeit'e)
Jes'uit , pat'riot (naTQtto'rfjgJ, id'iot (idio'ta) , Is'ra-e-Iite (Is'ra-e-li"ta).
Lat. -atius, -itius etc. erzeugen im Franz, betontes ace, ice:
ex'ercise (ex'erci"tium) , av'arice (avari"tia).
Lat. -is, -idis haben betontes franz. ide: Aen'eid (me. Eneid'e
Ch. D. 4), Ne'reids.
Einige franz. -ade haben den Ton zurttcktreten laden; am'bas-
sade, bal'ustrade, mar'roalade.
Lat. -tat wird franz. t6e und erst im Ne. unbetontes y: pi'et?
(pietat, afrz. pieteit piete, ae. piete), dig'nity (dignitat, afrz. digniteit,
me. dignitee), jol'lity (afrz. jolivete, me. jolitee Ch.), vari'ety, anti-
qu'ity, liberal'ity, cru'elty (crudelitat, schon afrz. cruelte); neben den
regelmaBigen real'ity und general'ity steht auch gen'eralty und das
juristische re'alty.
Deutsche Accentuation franz. Wdrter. Ig7
d) Bildnngen mit Gntturalcn.
Die Substantive!) auf lat. -icus, ica, icum: a/senic (arse'ni- §* 267.
cnm), rhet'oric (rheto'rica) , In'natic (Innaticns), arith'metic (arithme'-
tica), her'etic (here'ticns, afrz. herese).
e) Bildungen mit Spiranten.
Lat. -issa (bisweilen auch ix), wird im Afrz. betontes esse : pro- §. 268.
ph'etess (prophetis'sa) , li'oness (itaL leonessa, me. leones'se Ch.).
f) Bildungen mit mebrfacher Consonanz.
Lat. -aticum mischt sich sp&ter mit -agium und beide werden §• 269.
afrz. betontes -age, aige: vas'salage (vassalaticum yassalaginm, afrz.
vassalage vassalaige) , par'entage , pat'ronage , pasturage , pu pilage,
tu'torage, per'sonage.
Lat. -cuius, -cula, -culum wird zu unbetontem frz. cie, und der §• 270*
Accent verbleibt der vorstehenden Silbe: mir'acle (mira'culum, afrz.
mira'cle, a©, me. raira'cle) , spec'tacle (spectaculum), tab'ernacle (ta-
berna'cnlum) , ar'ticle, can 'tide, car'buncle, ar'buscle, au 'ricle, clav'icle,
par'ticle, cur'ricle, pin'nacle.
Lat. tudin mit betontem tu hat noch im Afrz. voiles tudine und §♦ 271.
daoeben verktLrztes tume (fdr tune? oder aus tudinem?), im Ae. aber
nur tnde, und das unbetonte in ist schon geschwunden: mul'titude
(moltitado, tudinis, afrz. multitu'dine) , amar'itnde (afrz. amertu'me);
diemeisten sind erst sp&ter eingetreten: lat'itude, lon'gitude, grat'itude.
Von lat. -a'gin, -i'gin, -u'gin hat sich im Afrz. selten voiles
agene igene erhalten: or'igin (origo, -ginis, afrz. origene; gewdhnlich
f&llt auch bier unbetontes en ab, im Afrz. und Englischen im'age
(imagia-is, afrz. ima'gene und ima'ge).
Lat. -tion, -sion bleibt im Frz. betont und verliert im Engl, den
Ton an die vorhergehende Silbe: ac'tion, mis'sion, mo'tion, mu-nition,
apparit'ion, genera'tion, man'sion, expan'sion, explo'sion , comprehen'-
sion. Bisweilen stehen franz. und latein. Formen neben einander in
verschiedener Bedeutung, und bisweilen mit verschiedenem Accente:
ven'ison und vena'tion (venatio, afrz. veneisun), ran'som und redemp-
tion (afrz. raiansom), or'ison und ora'tion (afrz. oreison), fashion und
fiw5tion (afrz. faceon, me. fasceon Mau. 19), ben'ison und benedic'tion
(afrz. beneigun).
Manche Substantiven auf lat. -tor und -sor behalten ihre Accen- §. 272.
tnation: crea'tor, cuncta'tor s. o. Viele laCen den Accent auf die
viertletzte Silbe zurOcktreten : ad'ulator, ag'itator, am'bulator, assas'-
Igg Deutsche Accentuatton franz. Wdrter.
!♦ 272* sinator, carculator, cnrtivator, accu'mnlator, decorator ded'icator,
div'inator, do'minator, es'timator, fab'ulator, fab'ricator, im'itator,
joc'ulator, lib'erator, mod'ulator, nav'igator, nominator, nu'merator,
o'perator, propagator, inter'polator , reg'ulator, per'secutor, insin'ua-
tor, spec'nlator etc. Die lateiniBche Betonung ist hier im rhytbmi-
scben Mckscbritt der deutschen gewicben, daber scbwanken auch
mancbe Ortboepisten : Wore, accentuiert ad'ulator, Walk, adula'tor,
jener med'iator, giad'iator etc., dieser media'tor, gladia'tor.
Dagegen in ambas'sador, appet'itor, propri'etor, conspir'ator er-
scheint der franzdsische Accent von o r aus znrtlckgegangen : frz. am-
bassadenr', ne. ambas'sador. Bisweilen sind die verkttrzten altfranz.
Formen aucb geblieben, wie (imperator, afrz. empereor') ne. em'peror
(antecessor, afrz. ancestre) ne. an'cestor, (traditor, afrz. traitorO ne.
trai'tor, (ganniculator, afrz. jangleo/) ne. jan'gler, (gnbemator, afrz.
guverneor') ne. gov'ernor, (joculator, afrz. jugler') ne. jug'ler, Oabora-
tor, afrz. la'boreor') ne. la'borer, (praedicator, afrz. precher) ne.
prea'cber; lat, procurator, afrz. procureor' gewinnt im Ne. sogar drei
Formen; proc'urator, proc'tor, procu'rer.
§« 273* Die lat. Sabstantiven anf men turn, betontes franz. ment la^en
den Ton anf die drittletzte Silbe zurtlckgeben : arbit'rament ^ ar'gnment,
ar'mament, predic'ament , doc'ument, firament, fdn'dament, lig'ament,
mon'ument, nu'triment, or'nament, re'giiiiciit , sed'iment — Franzo-
siscbe Formen baben den Vocal vor der Bildungssilbe ausfallen lafien,
sodaS nun der Accent auf der zweiten Silbe rubt: (incantamentum,
afrz. enchantement) ne. encbant'ment, (incitamentum) ne. incit'ement,
agree'ment, cbasti'sement etc. , (afrz. commandement) nenengl. com-
mand'ment.
Diese ment werden vielfacb zn Neubildungen verwandt, ohne
dann aber irgend einen Einflufi auf den Accent auszuttben: abanMon-
mejit (frz. abandonnement) , battle-ment, blan'disb-ment, ascertain'ment,
coup'lement, pris'on-ment, accompaniment etc.
§. 274. Die aucb zum Tbeil zu substantiviscben Gebrauch gelangenden
lat. Participien auf -ens, ans (ent, ant), la6en den Accent gewdhn-
licb auf die drittletzte Silbe zurtlcktreten , namentlich stets dann , wcdd
der Bildungssilbe ein Vocal vorausgebt: ape'rient (lat. aperient'-is),
defic'ient, tran'sient, le'nient, nu'trient, con'gruent, fluc'tuant, bril'-
liant, luxu'riant etc., und oft nacb einfacbem Consonanten: al'terant.
claud'icant, dis'crepant, ab'^dicant, do'minant, refrig'erant, itin'eraDt.
ad'jutant etc. Doch de'cent inde'cent (Sp. 2,9, 1 ; in'de-cent'). Offen-
Deutsche Accentuation franz. WOrter. 189
bar hat das daneben licgende rage Verb den Accent bisweilen gesttttzt 9* ^74.
wie to ce'de antece'dent, interce'dent , prece'dent, to adhe^re adhe'rent
s. §. 285. Ex'cellent neben to excel' mag durch den langen adjecti-
nschen Gebrauch veranlafit sein.
Dieselben Accentverh<nisse iinden bei den Sabstantiven auf - e n ce ,
-ance (lat. entia, antia, afrz. ence, ance) statt: an'dience, defic'ience,
cm'grnence , luxu'riance , conve'nience , con'ference , dil'lgence , diliv'e-
raoce, ig'norance, pen'itence. Ferner admit'^tance , abhorr'ence, ac-
cor'dance, perfor'mance , reluct'ance, import'ance, antece'^dence , prece'-
dence, ex'cellence).
Die Erweiterung des ence und ance zu ency and ancy Iftdt
die Accentstellung unbertihrt: defic'iency, con'gruency, luxu'riancy,
conve'niency , adjutancy, expec'tance expec'tancy.
Die Sabstantiven auf griech. iffTijg, iat is'ta, haben im Franz. §• 275.
betontes iste; daher geht der Accent auf die drittletzte Silbe zurttck:
ne. evan'gelist (evangelista) , gram'matist. In Neubildungen hat ist
keinen Einfiul3 auf den Accent : alarra'ist , machin'ist , for'mal-ist , nov'el-
ist, fa'tal-ist, fed'eral-ist , sen'sual-ist, vi'olin-ist, car'icatu"r-ist (to
earicatu're) , agricurturist, horticurturist, fac'tion-ist, profess'ionist.
Ebenso die Substantiven auf Iat. ismus (Kffwgjy franz. isme:
fa'talism, lac'onism, nep'otism, antiqua'^rianism , pat'^riotism.
B. AiyectiyeB.
Die Adjectiven auf -icus, frz. ique, engl. ic behalten fast alle §« 276 a«
ihre lateinische Betonung : aquat'ic , domest'ic , errat'ic , iacon'ic , venat'ic,
apostoric (aber Dryden Hind and Panth. : Provided I were still apost'olic'.
Th'ambitious title of apos'toIicO etc. und ihre analogen Bildungen :
agrest'ic, magistrat'ic , ocean'ic, mason'ic s. 255. Nur in w^nigen
tritt der Accent auf die drittletzte Silbe: choreric, lu'natic, pol'itic;
splenetic und phlegmetic schwanken.
Diejenigen Adjectiven, welche Iat. -osus, afrz. os, ous entstam-
men, haben entweder Accent und Laut bewahrt, wie aquo'se s. 255,
Oder der Accent ist bei den drei- und mehrsilbigen W5rtern auf die
drittletzte Silbe zurttckgetreten: bil'ious (biliosus), calum'nious, incen'-
dious, supercil'ious , co'pious, cu'rious, fact'ious, flagit'ious, inge'-
uious, en'vious (invidiosus , afrz. envio's), glo nous, gra'cious, ambit'ious,
labo'rious, ignomin'ious ; flex'uous, calam'itous , cav'ernous, dol'orous,
facin'orous, nem'orous, nu'merous; calig'inous, cartilag'inous, libid'inous ;
fab'nlous, mirac'ulous , neb'ulous.
190 Deutsche Accentuation franz. Wdrter.
§« 276b« Die Adjectiven aof a I (lat. &lis, afrz. al, el) laBen den Accent
hinter mehrfacher Gonsonanz (nt, st, ss, m), nur eine Silbe zurtlck-
treten, s. 284. Hinter ein^acher Gonsonanz tritt der Accent zwei
Silben zurttck (lat. ca'pita^'lis , afrz. capital') cap'ital, card'inal.
crim'inal, gutt'ural, lib'eral, litt'oral etc.; nur die Substantiven aaf
-ion, -sion, -tion werden in ihrer Accentuation nicht von al ber&hrt:
obsid'ional, nat'ional, no'tional, tradit'ional , posses' sional. Lat. merf-
diona'^lis mu6 merid'ional werden.
Alle Adjectiven auf -eal, -ia>l, -uai, -ical haben den Accent aof
der drittletzten Silbe : bal'neal , corpo'real , gramin'eal ; ge'nial , jo'-
vial , la'bial , peren'nial, armo'rial; augu'rial, celest'ial, colo'nial, finan'-
cial, judic'ial, artific'ial, dictato'rial ; act'ual, an'noal, casual, gra-
dual, accent'ual, habit'ual; class'ical, authen'tical , gigan'tical, do-
mest'ical, erra'tical, domin'ical.
Die Adjectiven auf -ile, lat. ilis, sind meist zweisilbig: ag'ile,
doc'ile etc., einige dreisilbig: in'fantfle, ju'venfle", voratile, um'bratile
(selten umbrat'ile), und insect'ile.
f* 277« Die Adjectiven auf able, ible Gat. abilis, ibilis, frz. able, ible)
haben verschiedene Betonung. 1) Alle dreisilbigen haben den Accent
auf der drittletzten Silbe: affable (affa'bilis, frz. affa'ble), ar'able,
blanrable, cap'able, du'rable, au'dible, cred'ible, tan'gible; — 2) Die
Viersilbigen haben den Accent auf der ersten Silbe: agitable, al'-
terable, am'iable, arbitrable, carculable,. car'riable, char'itable etc.,
wenn nicht mehrfache Gonsonanz den Accent auf der drittletzten fest-
h< Oder das daneben liegende rege Substantiv Oder Verb , s. 285.
Tritt able, an Subst. auf ion, tion, sion, so bleibt die Accentuation
des Substantivs : act'ion-able , occa'sionable , fash'ion-able , quest'ionable,
proport'ionable.
§♦ 278« Alle Adjectiven auf -ian, -ean, mag die Endung aus lat. ianns
entstanden oder f(lr ius, eus eingetreten sein, haben den Accent
auf der drittletzten Silbe; christ'ian, merid'ian, agra'rian, caeru'lean,
meU'ean etc.
Die Adjectiven auf -ine, lat. inus: aq'uiline (aquili'nns, frz.
aquilin'), cab'alline, corubrine, gen'uine, lib'ertine, mas'culine, ser'-
pentine, adul'terine, sogar ar'mentine.
§♦ 279« Die lat. Adjectiven auf -aris: reg'ular (reg'ula"ri8), glob'nlar,
oc'ular, tu'telar, orac'ular, pecu'liar.
Die lat Adjectiven auf -arius, -orius werden im Franz, aire,
oire, im Engl, ary, ory: con'trary (contra'rius , afirz. contrai're,
Deutsche Accentaation franz. WOrter. t91
Afld themselves banding in contrary parts. Sh. aHf. 3, 1), nec'essary §« 279*
(necessa'rius , afirz. necessai^re) , ad'versary (adversarius , afrz. aversier
und aversarie), ar'bitrary, auct'ionary, auxifiary, axil'iary, dis'cipli-
nary, imag^inary, soHtary; ar'atory, dam'natory, hor'tatory, ad'ula-
tory, am'bolatory, carculatory, crim'inatory , declam'atory , accu'sa-
tory , confir'matory , inflam'raatory , grat'ulatory , exag'geratory , auxi'lia-
tory, antic'ipatory, commu'nicatory , remu'neratory.
Lateinische Formen auf -atus und deren Nachbildungen : a/-
coate, cap'snlate, fed'erate, i'solate, la'biate; a'iienate, ar^ticulate,
accen'tuate, precip'itate , invet'erate, incarcerate; affect'ionate.
Latein. Adjectiven auf -ivus, frz. if, engl. -ive: cau'sative,
hor'tative, neg'ative, al'terative, an'imative, carculative, co'pulative,
fed'erative, im'itative, alter'native , augmen'tative , affirm'ative ; fre-
quent'ative; imag^inative, commu'nicative , accererative , author'itative,
argnment'ative.
ant, ent s. §.274.
e. Terben.
Die lateinischen und franz5sischen Flexionen fallen ab und die §♦ 280»
Prasensstamme bleiben ; to exam'ine (examinare), imag'ine (ima'gina"ri),
min'ister (ministrare, afrz. ministrer), admin'ister (administra're , ami-
nistrer), accom'pany (afrz. acompaignier) , proph'esy (prophetizare,
afrz. prophetizer, prophetier, prophecier), an'alyze (frz. analyser).
Die mit ize, ise (lat. izare, frz. iser) und analog von Adjecti-
ven und Substantiven gebildeten Verben haben die I^ominalaccentua-
tion: civ'ilize (frz. civiliser), bru'talize, eter'nize, eter'nalize, famiria-
rize, fer'tilize, gen'eralize, mate'rialize , partic'ularize etc.; aug'urize,
auth'orize, pat'ronize, pul'verize.
Die aus Supinstammen gebildeten Verben, besonders auf -ate §♦ 28U
and deren Nachbildungen haben den Accent meist auf der drittletzten
Silbe : to act'uate , to al'tercate , ex'pedite , am'putate , ar'bitrate, bre'-
nate, grat'ulate, med'itate; adul'terate, acu'rainate, exag'gerate, ar-
tic'olate, assas'sinate , accen'tuate, capac'itate, commu'nicate , inter'-
calate, inter'rogate s. §. 248.
Aus romanischem ir hat sich bisweilen ish entwickelt, wie aus §« 282*
lat. perire, afrz. perir, ae. perishe, ne. per'ish, und dies ist auch
an andere Verben getreten: lat. florere, afrz. florir, ne. flourish. Es
hat aber keinen andern Einflufi, ais da6 es den Accent auf dem
192 Deutsche Accentuation franz. WArter.
§» 282« Prd.sensstamm festgehalten hat: to relin'quish, dimin^ish, demorish.
admou'ish, ahorish, emberiish, empov^erish (afrz. apovrir).
§. 283* In manchen Compositionen ist das zweite Wort einer Bildung
gleich geworden und hat eine bestimmte Accentstellung veranlaSt. So
steht tlberall in den Zusammensetzungen mit den adjectivischen .* -ferous,
-fluous, -folious, -form, -gerent, -gerous, -loquous, -loquent, -potent,
-parous, -vorous etc. der Accent auf der drittletzten Silbe: ar-
miferous (lat. ar'mifer), calamif erous , cruciferous (crucifer); mellit'-
luous, centifo'lious (centifo'lius) , rotundifo'lious , campan'ifonn , cune'-
iform, de'iform, cru'ciform; bellig'erent (belli'gerens) , armig'eroas
(y'miger), cornig'erous , crucig'erous ; grandiroquous , magniroquent,
ventriroquottS; bellip'otent, armip'otent; ovip'arous; carniv'orous, gra-
miniv'orous, bene'volous, bene'volent, centrifugal, centrip'etal , igniv'o-
mous, mellifluent etc. Ebenao die siibstantivischen -loquence, -loquy.
-fluence, blandifoquence (blandiloquentia) , mellifuence; und die grie-
chischen: anal'ogy (avaXoyi^'a) ^ apol'ogy, anat'omy (avarofA^), 11-
thofomy, mononi2Lchy((WPOfiax^ccJj anti^' B.thy fapv^Ttdd'eiaJ^ ap'athy.
polym'athy, astron'omy, oecon'omy, theog ony (d-soyoviajj cosmog'ony,
sym'phony , cacoph'ony , aristoc'racy , theoc'racy ; doch hi'erarchy , oli-
garchy, or'thodoxy, het'erodoxy, or'thoepy, nec'romancy.
Hierhor gehSren auch die Bildungen mit -fie are, -facere,
-fieri und deren Ableitungen. Die Verben auf -fy und -ficate haben
den Accent auf der drittletzten Silbe: to am'plifiy (amplificare) , cer'-
tify, cru'cify (crucifigere) , dam'nify, indera'nify, for'tify, certificate,
modificate. , — Die Substantivformen -fact'ion und fica'tion behalteu
den Accent: exem'plifica''tion , indem'nifica"tion , glorifica'tion , petri'-
faction, stupefac'tion ; -fice und ficence laBen den Ton auf die dritt-
letzte zurUcktreten : ar'tifice, ben'efice, mal'efice, bene'ficence (bene-
ficen'tia), munificence, significance.
§. 284. Das regelm&^ige Zurtlckschreiten des Accents anf die n&chste iro
Rhythmus hervortretende Silbe wird gestfirt:
1) Durch die Beschaffenheit der zwischen den beiden betonten
Silben liegende Silbe. Das lat. ac'cepta^'bilis wird im Frz. zu accep-
ta'ble und dieses zu altenglischem ac'ceptab'le. So noch: de'lecta'ble
Sp.2, 12, 12. de'testab'le 1, 1,26. 2, 12,8. (test' M. pi. 2, 745). di'vida'ble
Sh. Troil. im'porta'ble Sp. 2 , 8 , 35. un'quencha'ble 3, 9, 1 7. im'placa'ble
2,6,44. Im rhythmischen Rtlckgang sollte der Accent auf ac fallen,
aber dies verhindert das von mehrfacher Consonanz beschwerte cept
Einflafie auf die Umbildnng franz. W5rter. 193
und uimmt den Ton far sich in Anspruch. In gleicher Weise findet §« 284;
dieses statt:
a) In den Sobstantiven auf -ture mit vorstehendem Consonanten:
manafact'ure , conject'ure, conjunct'ure , agricult'ure , contract'ure , ad-
vent'ure; aber ap'ertnre, cov'erture, — il: utensil (ntensilia P. Ja.
Sm. R. Wb. A., aber u'tensil S. W. J. F. K.).
In den Snbstantiven auf -ary, ory: refect'ory, dispens'ary (to
dispens'e) etc, -y(ee): assem'bly; -age: assem'blage (to assem'ble as-
simalare); — ence, ance: admitt'ance , abhorr'ence, accept'ance,
accord'ance, reluc'tance, import'ance, repent'ance, putres'cence , de-
scend'ence, observ'ance, expect'ance. Daher auch charac'ter Sp. 3,^,
n. 3,12,31, jetzt char'acter.
b) In den Adjectiven auf -al: aliment'al, argument'al, document'al,
ferment'al, fundament 'al , fratern'al, matern'al , patern^al , experiment^al,
hodier'nal, diutu/nal, incident'al, orient'al, campest^ral , coloss'al; —
ile: insect'ile; -able, ible; combust'ible , accept'able, decept'ible,
augment'able , defect'ible, defens'ible, conform'able , sequest'rable , con-
serv'able, respect^able , destruct'ible , recommend'able , demon'strable,
imposs'ible, apprehensible; — ine: clandestine, adamantine; — ar:
column'ar, maxiirar, medull'ar, intersteirar ; — ' ary, ory: aliment'-
ary- depuls'ory, suspens'ory; — ate: altern'ate, consumm'ate; —
ive: excess'ive, susceptive, incenslve, incentive, condenslve, af-
fective, inductive, defensive, afflictive, digestive, aggressive, col-
lective etc. ent, ant: aces'cent, inces'sant, herbes'cent, indul'-
gent, delin'qnent, accord'ant, inform'ant, import'ant, obserVant.
c) In Verben auf -ate: to acerb'ate, altem'ate, adum'brate, in-
cnlc'ate, excnlp^ate, concentrate, infusc'ate, humect'ate, consum'-
mate.
In gleicher Weise wirkt der lange Vocal der dazwischen liegen- §* 285«
den Silbe ein, auf welchen der Accent tibergeht, wenn ein daneben
liegendes Wort denselben rege erhfth:
a) In Substantiven carous'al (to carou'se) , appro 'val (to approve'),
atow'al (to avow'), tribu'nal (Sp. 2, 9, 53. trib'unal, jenes wohl frtt-
herem tribu'ne entsprechend , das jetzt zu trib'une geworden ist), al'-
low'ance (to allow', aber Sp. 2,7,15. al'low-ance') ; dictat'ure (dic-
to'tor), compo'sure (to compose'); inqui'ry (to inquire') etc.
b) In Adjectiven: inci'sive (to incise'), conclu'sive (to conclude'),
iDu'sive (to allude'), appea'sive (to appease'), comple'tive (complete'),
explo'sive (to explode') etc.; agree'able (to agree'), achiev'able (to
Sock , •ngl. Grammatik. 1. ^3.
194
Unterscheidungsaccent.
. 285» achieve'), avairable (to avail'), decei'vable (to deceiv'e), deci'dable (to
decide'), divi'dable (to divide'), exci'table (to excite').
* 286« 2) Siibstantiv und Adjectiv warden flexionslos and lieiBen deshalb
den Accent leichter zurttckgehen; dagegen in manchen Yerben hat
die Flexion den Accent erhalten, so dafi sich jetzt die Wortarten
darch die Accentuation anterscbeiden. So sind unterschieden :
a) Substantiv
aug'ment (Vermehrung),
cem'ent (Kitt, cement' Sm.),
fer'ment (Gfthrung).
tor'ment (Qual),
sep'ulchre (Grab),
bom'bard (Bombarde),
turmoil^) (Tumult),
at'tribute'^) (Zeichen),
ac'cent (Betonung),
col'lect (Sammlung),
col'league (A-mtsgenoSe),
com'ment (Auslegung), .
corn'raerce*^) (Handel),
com'pliment (Compliment),
cora'plot"") (Anschlag),
com'port®) (Betragen),
com'pound (Zusammensetzung),
com'press (Compresse),
en and Verben.
to augment' (vermehren).
to cement' (verkitten).
to ferment' (gahren).
to torment' (qu^len).
to sepul'chreO (begraben).
to bombard' (bombardieren).
to turmoil' (beunruhigen).
to attrib'ute (zuschreibeu).
to accent' (betonen).
to collect' (sammeln).
to colleag'ue (verbinden).
to comment^) (erkl3,ren).
to commerce' (handeln).
to compliment'®) (bewillkommen) Ja.
to complot' (sich heimlich ver-
schwdren).
to comport' (sich betragen).
to compound' (zusammensetzen).
to compress' (zusammendrtlcken).
*) to sepulchre P. Wb. BJ.
•) So unterscheidet W. , aber beide W5rter schwanken : the turmoil =
tur'moil S. W. J. E. K. Sm. R. Wrc, tur-moil' P. F. Ja, Wb.; to tur'moil
Wre. Best. 1855. to turmoil' Lend. 1859.
«) to at'tribute M. pi. 8, 12. 107. 11, 836.
*) S. W. F. Ja. Sm. Wb. Wrc. sind fttr io com'ment, P. J. E. K. fftr to
comment', Wrc' fttr beides.
^) Milt. Pens, hat gegen alle Authoritliten to com'merce, und dagegen
Sh. the commerce, Peacefiil commerce from dividable shores. Troll.
•) to com'pliment Wrc. W. Js. the compliment' Js.
^) the complot' P. Ja.
■) the comport' S. P.
Unterscheidungsaccent.
195
con'cert (Concert, Verabredung),
con'cord (Eintracht),
con'duct (Ftthrung, Betragen),
ron'fect (Eingemachtes),
con 'fine (Granze),
con'serve (Eingemachtes),
con'flict (Kampf),
con'sort (Geno6e, Gatte),
con'sult*) (Berathang),
con'test (Streit),
con'tract (Vertrag),
con'vent (Kloster),
con'trast (Gegensatz),
con'verse (Unterredung),
con'vert (Bekehrte),
con'vict (ttberfiihrter Verbrecher ,
con'voy (Sicherheitswache),
coun'tercharra (Gegenzauber),
count'ercheck (Gegenstofi),
count'ermand (Gegenbefehl),
connt'ermarch (Kttckmarsch),
count'ennark (Gegenzeichen),
count'ermine (Gegenmine),
connt'erplot (Gegenplan etc.),
count'erpoise (Gegengewicht),
des'cant (umstandliches Gerede),
dis'cord (Zwietracht),
dis'count (Abzug),
efflux (AusfluC),
es'say (Abhandlung),
ex'ile (Verbannung),
to concert' (verabreden).
to concord' (tibereinstimmen).
to conduct' (fUhren).
to confect' (einmachen).
to confine' (begrftnzen).
to conserve' (erhalten , einmachen).
to conflict' (kampfen).
to consort' (zugesellen).
to consult' (sich berathen).
to contest' (streitig machen).
to contract'^) (ein. Vertrag schlieBen).
to convent' (vorladen [veraltet]).
to contrast' (entgegensetzen).
to convers'e (sich unterreden).
to convert' (bekehren).
to convict' (ttberftthren).
to convoy' (als Bedeckung begleiten).
to countercharm' (entzaubern).
to countercheck' (entgegenstoBen).
to countermand' (widerrufen).
to countermarch' (zurtickmarschie-
ren).
to countermark (damit versehen).
to countermine' (e. solche aniegen).
to counterplot' (einen Gegenplan
machen).
to counterpois'e (gegen einander
abwftgen),
to descant' (schwatzen).
to discord' (uneinig sein, erkiart
Wrc. fttr veraltet).
to discount'^) (Zinsen abziehen).
to efflux' (ausfliefien, Wrc. veraltet).
to essay' (versuchen).
to exile'*) (verbannen).
§. 286.
*) the consult' S. Wb. Sm., the consult F. Ja. K., beides W. P.
*, Daher mit Recht contract' Sh. KRc. 3, 7. fttr contract'ed.
^) to dis'count. Wb.
*) to ex'ile J. Sm. R. Wb.
13*
196
Unterscheidungsaccent.
♦ 286, ex'port (Ausfuhr),
ex'tract (Auszug),
im'port (Einfuhr),
im'press (Eindruck),
in'sult (Schirapf),
in'stinct (Naturtrieb),
int'erchange (Vertauschung),
int'erdict (Vrbot),
int'erest (Interesse),
int'erline (Raam zwischeii den Li-
nien),
ob'ject (Gegenstand),
per'mit*) (Erlaubnifischein),
per'fume'*) (Wohlgeruch),
pre'fix (Vorsilbe),
prerude, preclude Wb. (Vorspiel),
prem'ises (Vordersatze),
pres'age pre'sage Wb. (Vorbedeutung),
prod'uce (Ertrag),
prog'ress (FortschritU,
proj'ect (Entwurf),
prot'est^) (Widerspruch),
reb'el (EmpOrer), Adj.
re'gress (Rttckkehr),
re'tail^) (Einzelverkauf),
rec'ord (Urkunde),
suffix (angefUgte Silbe od. Buch^tabe),
sur'name (Familienname),
to export' (ausftthren).
to extract' (herausziehen).
to import' (einfahren).
to impress' (eindrUcken).
to insult' (beschimpfen).
to instinct' (damit versehen , Wrc.
veraltet).
to interchan'ge (vertauscben).
to interdict' (verbieten).
to interest'*) (betheiligen). P.
to interline' (zwischen den Zeilen
schreiben).
to object' (Einwttrfe machen).
to permit' (erlauben).
to perfume' (durchrftuchern).
to prefix' (vorsetzen).
to prelude'^) (einleiten).
to premise' (vorausschicken).
to presage' (vorbedeuten , ahnen).
to produce' (hervorbringen).
to progress' (fortschreiten).
to project' (entwerfen).
to protest' (Pr. einlegen).
to rebel' (sich emp6ren).
to regress' (zurtlckgeheu , Wore.
nicht).
to retail' (Kleinhandel treiben).
to record' (aufzeichnen).
to suffix' (eine Silbe anh&ngen).
to surname' (einen Beinamen gebeu).
*) to in terest Wrc. W. Ja.
■) the permit' P. Ja. Wb., permit S. W. J. E. K. Sm.
») the perfume' E. K. Sm., per'fume S. W. J. F. Ja. R. C. Wr.; aber
Fenning, Perry, Entick, Johnson, Buchanan, Johnston und Kenrick haben
to und the per'fume.
*) to prel'ude Ja. Sm.
*) the protest' S. P. F.
• •) the retail' S. J. F. K.
Unterscheidungsaccent. 1 97
sar'vey (Uebersicht), to survey' (ttberblicken). §. 286*
traj'ect Ueberfahrt), to traject' (durchwerfeny.
trans'fer (Uebertragung), to transfer' (flbertragen).
trans port (Fortschaffen), to transport' (fortschaffen).
b) Adjectiven und Verben.
ab'ject (niedrig, verworfen), to abject' (verwerfeu, Wrc. nicht).
ab'scut (abwesend), to absent' (entfernen).
fre'quent (hftufig), to frequent' (oft besuchen, fre' Wb.).
con'gruent (ttbereinstimmend), to congrue' (libereinstimmen).
pro'late *) (flach), to prolate' (vorbringen , Wrc. nicht).
c) Sub Stan tiven, Adjectiven und Verben.
com'pact(Vergleich), compact' (fest), to compact' (fest zusammenfUgeh).
con'crete (Masse), concrete' ^) (k5r- to concrete' (zus. gerinnen).
perlich),
Nachdend auf diese Weise der Accent logische Bedeutung erlangt §• 287.
hatte, so wurde er auch weiter venvandt.
d) Bei deutscbeir Partikeln.
fore'east (Vorsicht, Plan), to fore-cast' (vorherbedenken).
fore 'taste (Vorgeschmack), to fore-taste' (vorher kosten).
overbalance (Uebergewicht), to overbal'ance (tlberwiegen).
overcharge (Ueberladung), to overcharge' (tiberladen).
overflow (Ueberschwemmung), to overflow' (tiberflieSen).
overpoise (Uebergewicht), to overpoise' (d. Uebergewicht haben).
o'verthrow (Urasturz), to overthrow' (umwerfen).
o'verjoy (unm£l6ige Freade), to oveijoy' (sich sehr freuen).
out'-cry (Ausruf), to outcry' (schreien).
e) Zur Unterscheidung von Verben.
to con'jure^) (sich verschwdren, to conjure' (beschwfiren).
bannen).
h Adj. prolate Sm. Wr., prol'ate W., pro'late S. E. Wb. A.
*) Adj. concrete' W. Ja. K. , con'crete S. P. E. F. Sm. Wb.
*) In proud rebellious arms Drew after him the third part of lleav'n's
sons Conju red against the Highest. M. pi. 2, 693. Auch Sh. unterscheidet nicht:
Err. 3,1: Dost thou conjure for wenches, that thou callst for such store. —
TG.2,7: And, e'en in kind love, I do conjure thee. MA. 3, 2. AL. 5, 4
]^98 AccentBchwankungen.
§• 287. to in'cense (rftuchern), ^ to incense' (erbittern).
to re'sound (wiederhallen , machen), to resound' (erschallen, Wrc. nicht).
to re'store (wieder aufs Lager brin- to restore' (herstellen , Wrc. nicht).
gen),
f) Zur Unterscheidung von Substantiven und Adjectiven.
Au'gust (Monat August), august' (erhaben).
min'ute (Minute), minute' (klein).
levant' (Morgenland), le'vant (ostlich).
su'pine (Supinum), supine' (auf dem Rticken liegend).
prec'edent (Rechtsbeispiel), prece'dent (vorhergehend).
confidant' (Vertraute), con'fident (vertrauend).
invalid' (Invalide), inval'id (ungttltig).
g) Zur Unterscheidung von Substantiven oder von
Adjectiven.
Savoy' Sav'oy (Savoyen), savoy' (Kohl).
buffet (Faustschlag, frz. bouff^e), buffet' (Schenktisch , frz. buffet),
gallant' (galant), gal'lant (tapferj.
sin'ister (schlecht, verkehrt), sinist'er (link) wird bei Milton, Dryden
etc. unterschieden , nicht aber von den Orthogpisten s. §. 288.
§♦ 288. Diese verschiedenen Einflti6e auf die Accentuation sind die Ver-
anla6ung, da0 noch jetzt nach der Angabe der engl. Orthoepisten
eine nicht unbetrachtliche Anzahl Worter schwankt. Zu diesen kom-
men noch solche, in welchen der Streit zwischen der fremden und
der deutschen Accentuation noch nicht entschieden ist.
a) Lateinischer und englischer Accent stehen noch neben ein-
ander, wenn auch einzelne Bildungen nur analog sind:
ab-bre'-vi-a-tor (Ja. K. Sm. Wb. Wrc. , abbrevia'tor W. J. F. S.).
co-ad-ju'tor (co-ad'jutor E.).
con'fessor (confes'sor P. Wb. A.), beides K. Wrc.
glad'iator (K. Sm. Wrc, gladia'tor W. P. J. F. Ja. S. E.).
impro'priator (P. K. Sm. R. Wb. Wrc, impropria'tor S. W. J. E.
F. Ja).
interloc'utor (S. P. F. Ja. Sm. Wb! Wrc, interlocu'tor N., beide W.).
pacifica'tor (W. P. J. E. Wrc, pacificator S. Ja. K. Sm.).
succes'sor (P. J. Ja. K. Sm. Wb. Wrc , suc'cessor S. E. F. , beide
W. R.).
Accentschwankungen. 199
prorocutor) S. Sm. Wrc. , proloc'utor J. F. K. R. Wb. , prolocu'tor §* 288.
P. Ja. W.
dem'onstrator S. R. Wb. , demonstra'tor P. Ja., demonstra'tor oder
demon'strator W. K. Sm.
expur'gator Ja. K. Sm. Wrc. , expnrga'tor P. Wb.
extir'pator (extirpa'tor P.).
decem'vir Sm. Wrc, de'cemvir Wb.
arcubalist'(er) K. Sm. Wb. , arcubarister S. W. P., ar'cubalister Ja.
lenti'go S. W. Sm. Ja. Wrc, len'tigo J. K.
verti'go (te' K. Sm., ti' und te' W. F. Ja., ver'tigo P. J. E. Wb.).
numismat'ics (K. Sm. R. Wb. Wrc, numis'matics Ja.).
orches'tra (W. Ja. , Sm. N. , or'chestra P. K. Wb. , aber nur or'chestre).
Adjectiven:
deco'rous (dec'orous P. E. Wb. A.); ebenso indecorous,
sinist'er F. Ja. Sm. (sin'ister S. W. P. J. K. Wb.).
Hierher geh5ren femer aus dem Griechischen :
antisplen'etic (S. W. J. Ja. Wrc, antisplenet'ic P. Wb.
hel'lenic Ja. K. R. Wrc, helle'nic Sm. , hellen'ic Wb.
empir'ic Ja. Sm. R., em'piric S. J. Wb. , beides W. P. F. K.
phlegmat'ic (phleg^matic S. W. J. Ja. phle'^matic E.).
phrenet'ic (phren'etic S.).
plethor'ic (pleth'oric Wb. A.).
schismatic (S. W. J. E. F. Ja. Sm. R. , sc^ismat'ic P. K. Wb. A. Sc). '
elegi'ac (ele'giac Wb., beides P. K.).
b) Franzdsische und englische Accentuation liegen neben ein-
ander :
envelope (= onvelop' S. W. J. P. F. R. Ja., envel'up K. Wb.
ong'vlop Sm. en'velop P.).
?hap'eron Ja. P. Wrc. K. Sm. , ghaperon' W.
environs (= onveronz' S. J. E. , envi'runz P. Wb. , en'veronz Sm.).
gal'leon Wrc. Ja. Sm. , galleon' J. F. K.
fan'faron (S. Ja. P. Sm. Wb. Wrc, fanfaron' W.).
accoucheur' (Ja. Sm. Wrc, accou'cheur K.).
amateur' (am'ateur E.).
consignor' (consi'ijnor Wb.).
ar'tisan P. J. K. Sm. R. Wb. , artisan' S. W. F. Ja.
caravan' (car'avan S. E. K. Wb.).
confidant' (S. W. E. F. Ja. K. Sm. Wrc, con'fidant P. J. Wb.).
^
/'
200 Accentschwanknngeii*
§* 289* governante' (W. Ja. E. Sm. S. F. K. , gov'ernante P. J. Wb.;.
menag'erie (P. K. Sm. Wrc. E. , menagerie' W. Ja., men'agerie Wb.)-
rev'ery (S. W. J. F. Wb. A., reverie' Ja K. Sm.).
parasol' (Sm., par'asol W. Ja. S. J. E. F.).
embrasure' (P. Sm. Wb. S. K. , embra'sure W. J. F. Ja.).
sphe'roid (S. W. P. J. F. Wrc, spheroid' Ja. Sm. Wb.).
rendezvous (= ron'devd S. J. K. , ren'devd Sm. , rendevdz W. F. Ja.).
to advertise' 0 (ad'vertise Sm. , adver'tise Sh.).
to diver'tise (divertise' Wb.).
to rec'ognize (recogniz'e S.).
imbecile' S. K. Sm., imbec'ile J. E. Ja. (im'becile R. Wb.).
§* 290« c) Engliscber Accent ist zwar eingetreten, schwankt aber noch.
Substantiv.
a'-e-ro-mancy W. J. F. Wrc, aer'omancy Ja. K. Sm. a-e-rom'ancy A.
hi'e-romancy Ja. K. Sm. Wrc, hi-e-rom'ancy Wb.
cel'ibacy (celib'acy Wb.).
acad'emy (dies und ac'ademy S. W.).
chal'cedony W. Ja. K. R. , chalced'ony Sm. Wb. (chalcedonius).
col'ophony Wb. Sm. K., coloph'ony W. Ja. Wrc.
horol'ogy W. P. Ja. Wrc, ho'rology S. K. hor'. Sm.
meton'ymy P. J. F. A., met'onymy S. E. K. Sm., beides W. Ja.
dys'pepsy S. W. E. F. Ja. K. R., dyspep'sy Sm. Wb. Js. A.
col'umbary K. Sm. R. Wb. colum'bary S. W. P. J. F. Ja.
con'sistory S. W. P. J. F. Ja. , consis'tory E. K. Sm. R. Wb.
octog'enary W. P. K. Sm. , oc'togenary Ja. Wb.
cor'oUary (corol'lary Bail., Kenr. Sc).
refect'ory (refectory S. J. F., beides W.).
rep'ertory (reper'tory E. Bail. A.).
hem'istich P. Sm. Wb. Js., hemis'tich S. W. J. F. K. Ja., hemis-
ti'chium.
ar'istocrat Ja. Sm. R., arist'ocrat Wb., aristocrat' W. P.
cam'elopard S. K. Sm. Wb., camel'opard W. P. Ja.
her'esiarch Sm., here'siarch W. P. F. S. E. Wrc
*) Wherein he might the king, his lord, advertise. Sh. Hh. 2, 4.
To one that can my part in him advertise. Sb. Mm. 1, 1. I was then
Advertising and holy .to your business. Sh. Mm. 5,1.
My griefis are louder than advertisement. Sh. Much. 5, 1.
Accentsdnrankongen. 201
hori'zon (hori zon und hor'izon P. Wb.). §• 290.
inter'stice S. Ja. K. Sm. R. , in'tewstice P. J. F. Wb. , beides W.
meteor olite Sm. Wrc, me'teorolite K. Wb.
subaltern S. W. P. J. E. F. Ja. Sm. R. subal'tern Wb. Js. Bail.
Bard. Fen. A. Rich., beides K.
chas'tisement (auch chastise ment P.).
addit'ament (ad'ditament S. J. E.).
adver'tisement P. Ja. Sm. Wb. A., dies and advertise'ment S. W. J.
F. K. Wrc.
heredit'ament (hered'itameut S. E. K.).
ad'jnvant (adju'vant J. E.).
recusant P. J. E. Ja. R. Wb. , rec'usant S. K. Sm. Jst.
com'pntist S. W. P. F. Wrc, compu'tist Ja. Sm.
he'braist P. E. Ja. K. Sm. Wrc, heb'raist W. J. F. hebra'ist S.
machinist (= ma-she'nist S. W. P. J. F. Ja. Sm. Wrc mak'enist K.).
metaphorist Sm. R. K. Wb. , metaph'orist Todd,
prosa'ist K. Sm. Wrc, pro'saist Wb.
es'sayist P. Ja. K. Sm., essay'ist W. Wb.
pararogism (par'alogism S. K.).
polytheism (polythe'ism S. P.).
or'angerie (oran gerie S. W. F. J. E.).
impu'issance (impuis^sance P. Wb.).
deca'dency (dec'adency Ja).
dis'crepance (discrep'ance Wb.).
recep'tacle (rec'eptacle S. J. F. R.).
convcn'ticle (conventicle S.).
dissyl'lable P. F. Ja. Sm. Wb., dis'syllable S. W. J. K.
trisyl'lable P. K. Sm. , trisyllable S. W. J. F. Ja. Wb.
dioc'esan S. W. J. F. Ja. K. R. P. Sm. (dioce'san Js. di'ocesan Wb.
coronal P. K. Sm. Wb., coronal S. W. J. F. Ja.
contem'plator S. W. P. J. F. Ja., con'templator E. Sm. Wb.
coquet'ry (co'quetry Wb.).
rev'enue P. Sm. Wb. Wrc, dies nnd reven'ue S. W. J. E. F. Ja. K.
ret'inue P. E. K. Sm. Wb. Wrc, dies und retin'ne W. J. F. Ja.,
retin'ue S.
Adjectiven.
circn'itous (cir'caitous = sir'kitus Wb.).
ab'dicative (abdic'ative S. E. P.).
202 Accentschwankungen.
§♦ 290* discre'tive (dis'cretive S. K.).
excre'tive Ja. Sm., ex'cretive S. W. P. J. F. Wrc.
ex'plicative (explic'ative S.). -
incho'ative S. W. P. J. Ja. Wrc, in'choative Sm. R.
op'tative (opta'tive Ken. op'tative und opta'tive W.).
accep 'table P. Ja. K. Sm. Wb. Js. A. Wrc, acceptable S. W. J. E.
F. R. M. pi. 10, 139).
carcinable Ja. K. , .calci'nable Sm. , caicin'able Wb.
cdmmend'able , com'mendable J. F., beides S. W.
dis'putable, dispu'table P., beides W. Ja. K.
respi'rable Ja. Sm. Wrc, res'pirable P. K.
ac'cessary (acces'sary A. Bail.),
inter'calary (intercarary W. J. F.).
ex'emplary (exemplary P. K.).
mam 'miliary (mammil'lary S. E. K.).
med'ullary W. Ja. Wb. , medul'lary S. P. K. Sm.
pap'illary (papil'lary S. P. E. K).
ac'cessory S. W. P. J. E. F. Ja. K. Sm. R. acces'sory Bail. A.
calcin'atory (cal'xjinatory S. Wb.).
im'precatory (iraprec'atory S. im'precat'ory E).
decep'tory S. P. Sm. Wb. , dec'eptory W. Ja. Wrc
dec'retory (decre'tory E. A.),
dim'issory (dimis'sory S. K.).
excretory S. W. P., excre'tory Ja. K. Sm.
os'cillatory K. Sm. R. Wb. , osciriatory S. W. P.
pos'sessory S. W. P. E. F. Ja. , posses'sory J. K. Sm. R. Wb.
pre'ceptory Ja. Sm., pres'eptory W. Wrc, precep'tory K. Wb.
rec'eptory S. W. J. F. , recep'tory P. K. Sm. Wb.
secretory W. J. F. K. Sm., se'cretory P. E. Ja. Wb.
subsul'tory P. J. K. Sm. Wb., sub'sultory S. W. E. F.
al'veolar (alve'olar K.).
max'illar P. K. Sm. Wb. , maxillar S. W. Ja.
an'cestral (ancest'ral Ja. Wb.).
inim'ical P. E. R. Wb. , inimi'cal Sm. , beides W. J. F. Ja. K.
machinal = mak'inal S. W. J. F. Ja. K. , mashe'nal Sm.
mar'ital (mari'tal Sm.).
offici'nal J. F. Ja. Sm. R., offic'iual P. E. K. Wb.
pat'ronal W. P. J. E. F. , patronal Ja. Sm. patro'ual, S. Ja.
sag'ittal (sagit^tal S. K.).
Accentschwankungen. 203
vicmal, vici'nal S. Ja. Sm. §. 290*
ingen'ite (in'geuite W. Ja.).
ob'darate Sm. Wb. , obdurate S. P. J. E. K.
maltip'licate S. P. W. Ja. "Wrc, mal'tiplicate Sm. Wb.
in'condite W. Ja. , incon'dite J. F. P. Sm. Wb. , incondite' S. K.
rec'ondite W. J. Ja. Wb. Wrc. recondite' S. recon'dite P. Sm. R.
met'alline W. J. Wb. Wrc. E. F. , metal'line S. A.
zo-o-phor'ic (zo-oph'oric Wb. A.).
tram'ontane Sm. R., tramon'tane Ja. Wb.
cune'iform (cu'neiform K. Wb.).
bemipe'dal S. P. K. Wb. , semip'edal W. Ja. , semiped'al Sm.
trip'edal W. P. Ja. K. Sm., tri-pe'-dal S.
Verben.
al'coholize (alco'holize S. J.).
anathematize (anathem'atize P. Js.).
ar'omatize S. W. E. K. R., a-rom'atize P., a-ro'matize Ja. Sm.
.\vs'tematize (system 'atize W.).
encr'vate (en'ervate Wb.).
compen'sate (com'pensate Wb.).
coniis'cate (con'fiscate Wb.).
consummate (con'summate K. Wb.).
contem'plate (con'template Wb.).
decol'late (dec'ollate Wb.).
demon'strate (dem'onstrate Wb.).
desic'cate (des'iccate Wb.).
des'ignate W. Ja. K. Sm. Wb. Wrc, desig'nate P. J.
den'igrate P. Ja. K. Sm. Wb. Wrc, deni'grate S. J. F
despu'mate (des'pumate Wb.).
devast'ate (dev'astate K. Wb.).
exca'vate S. W. P. J. Ja., ex'cavate Sm. Wb.
expro'brate Wrc. S. W. , ex'probrate P. Sm. Wb.
expur'gate Ja. K. Sm. Wrc, ex'purgate Wb.
fee'undate Sm. Wb., fecun'date P. K. R.
in'durate (indu'rate A.).
interpolate (iu'terpolate Wb.).
vivificate (viv'ificate Wb.).
Diese Schwankungen haben darin ihren Grund, da0 der Accent §. 291
entweder rhythmisch zurttckschreitet oder dafi dieser rhythmische Gang
204 Emflu6 des Accents auf den Laut
8* 291* darck die dazwischen liegenden Silben gestdrt wird. In demselben ist
ferner die Neigung des Ne. begrttndet, die drittletzte Silbe zu betonen,
sodad sich daraus die gew5hnlich angefdhrten Accentregeln ergeben.
1) Die Substantiven auf i-ty, e-ty, i-tude, ery, ion sion tion,
ient iant ieuce iance, ial, nal, iad, iast, iasm, icism, iasis haben
den Ton auf der drittletzten Silbe: commu'nity, anxi'ety, simiritnde,
artil'lery, opin'ion, eva'sion , revolu'tion , pa'tient, obe'dience, va'riance,
individ'ual, Olymp'iad, enthu^siast, entbu'^siasm , fanaticism, elephan-
ti'asis etc.
2) Die Adjectiven auf ial eal ual, in-al, ic-al ac-al, iar, nl-ar,
cul-ar , ious eous uous , inous , ulous culous , erous orous , icoas , itoas,
it-ive, ative, iac, o-lent u-lent ient iant haben ebenfalls den Ton auf
der drittletzten Silbe; a-e'-ria , corpo'real, babit'ual, orig'inal, fanat'-
ical, demo'niac demoni'acal, (fani'ily)famiriar, (ar'ticle) artic'ular, (arbour),
arbo'reous , (la'bour) laborious , (tu'mult) tumult'uous , lu'^minons , lu'di-
brous, ludib'rious, (mir'acle) mirac 'ulous, cadav'erous, vig'ofous, ven-
tricous ventri'culous, calam'itous, gratu'itous, afffirm'ative (aber imag'ina-
tive, delib'erative etc.), exhib'itive, inquis'itive , cardi'acal car'diac,
obe'dient, bririiant, som'nolent, corp'ulent.
3) Die W5rter auf iate, eate, uate ebenfalls: colle'gi**® Subst.
und A(y., asso'ciate Subst, Adj. und Verb, to maU'eate, to act'uate,
grad'uate Subst. und Verb.
Dritter Abschnitt.
Einflufi des Accents.
Der Einflu6 der Accentuation auf die Lautung der Vocale tritt
tiberall hervor, 1) in der betonten Silbe, 2) in den Silben, die vor
derselben liegen, 3) in den Silben, die derselben nachfolgen ; selteoer
erstreckt er sich auf die Geltung der Consonanten und die Gestaltung
des ganzen Wortes.
§. 292* I. Die Entwicklung der Vocale in der betonten Silbe ist oben
dargelegt und der Verlauf der niit denselben bezeichneten Laute ist
angedeutct worden. Unter den niannigfacben Ver3,nderungeu , die dort
aufgezahlt sind, ist die oft eintretende Dehnung und die damit ver-
bundene Erhelliing des Lautes der Accentuation zuzuschreiben. Nur
in betonter Silbe konnten ags. tarn, brtec, hgbban, br^can, feld, did,
EinfluB des Accents aof die vorstehende Silbe. 205
writers, smoca, guma, gebanden nach und nach durch die verschie- §. 292*
denen Perioden hindurchschreitend zu neuenglischen tame, broke, to
heave, to break, field, child, writer, smoke, grdom, bdC^nd werden.
Dagegen die ursprUngliche Yocalktlrze, neben die sich spftter
Dehnung stellt, wie in Ne. wild wilderness (ags. wfld), crime crim'inalj
na'tare nat'ural, na'-tion uat'ional, oder die YocalkQrze, die neben
Vocallftnge getreten ist, wie in Ne. wide width (ags. wtd), broad (ags.
brid) breadth h^ngen mit der Accentuation nicht zusammen. Dort •
druckt die Mehrsilbigkeit auf den kurzen Vocal and hemmt seine
Dehnung; hier bewirkt mehrfache Gonsonanz Yerkttrzung des langen
Vocals. — Eine dritte Bertkhrung zwischen KUrzen und L&ngen hftngt
ebenfalls nicht von der Accentuation ab, sondem von der Flexions-
fahigkeit; ags. brsed verliert bald die Flexion und bewahrt noch in
Ne. breath Vocalkttrze , wllhrend das flectierende Verb Dehnung zulftBt :
to breathe; glass to glaze, bath to bathe, brass to braze etc.; cloth
(ags. aber cl4d) konnte sich verktlrzen , to clothe bewahrt die Lftnge
(ags. ciadjan).
II. Inflem die Aussprache aber die vorstehenden Silben bin zur §. 293.
accentuierten Silbe eilt, so hat sich der Laut oft nicht zu gleicher
Starke entfalten kftnnen, wie in den betonten Silben, oder ursprting-
lich tonreiche .Silben haben in Folge der Accentstellung an Laut
verloren.
1) In offener Silbe lauten die Vocale lang. A k5mmt
seltner in Vocall&nge vor: a-e'-rial, a-o'-nian, cha-ot'ic; meist hat es
hier einen kurzen, trUben Laut, sowohl in dem unbetonten ags. k:
ne. a-rise', a-bide', a-bout', a-wake' etc. und dem verkttrzten ags. aet
Qod on: ne. a-head^ a-way, als auch in den fremden W5rtem, mag
es hier zum Stamm gehdren oder vorgeschoben sein ; a-cute', ra-pid'ity
(rap'id), ca-jole', ba-t6on', ba-z&ar', ca-baU'er, pha-risa'ical , a-rith'-
metic, ad-o-les'cence, ad-a-man-te'-an ; adore', amdve, ap-9-the'osis,
a-muse'-ment.
Ae klingen schwslcher als e in cae-su ra (se-zii'-ra) , pha^-nom'enon.
Au behsllt den langen d.-Laut in &ustere' nicht ganz in &u-thor'ity,
franz. 0 in hautgout' (ho-gd') und etwas kflrzer in de-bauchee'.
^E hat den i-Laut: e-brf-ety, e-m6rument, e-moU'ient; die Prft-
position de vor betonter Silbe ; de-cant', de-claim, de-cline', de-lect'able,
de-mon'strate , de-port'ment; pre hat voiles e vor Compositionen :
pre-ad-mon'ish , pre-concep'tion , pre-contract', pre-de-ter'mine etc.,
schwacheres meist vor betonter Silbe: pre-cede, pre-ctlr'sQr, pre-
206 Einflafi des Accents auf die vorstehende Silbe.
§♦ 293. cip'itate. —Re unterscheidet die in ihm ruhende doppelte Bedeutung
von wieder (re) und zurttek (re): re-an'imate, re-as-cend', re-ap-
pSint', re-as-sem'ble , re-assure', re-build', re-bttr'y, re-cast' etc.: re-
botind, re-biiff, re-buke'. Ferner se-date', e-con'omy, e-pit'ome.
Eu = u, nur etwas schwacher: teu-ton'ic, eu-l6g'ium , euphon'ic.
Voiles I steht in i-am'bus, T-o'-ta, hi-a'-tus, dl-am'eter, di-ttr'-nal,
tri-iim'-phal , i-ras'cible, di-ag'-onal, i-de'-a, i-ron'ic; in den Zusam-
• mensetzungen mit den griech. Jso-, «hir-, micro- und dem lat. prim-:
Iso-th6r'mal , iso-ton'ic, Iso-met'rical , ehl-ro'graphic , ehT-rol'ogy, ml-
crog'raphy , ml-crom'eter , pri-me'val , pri-mo-gen'iture , primor'dial,
kurzes i in: im-ag'ine O^m'age), imi-ta'tion (im'itate), ministe'rial (min'is-
ter), his-to'rian; ferner in di-gest', di-lac'erate , di-late', di-min'ish,
di-rect'.
Fast voiles o : o-bey', o-be'dient , o-mit', o-do-riferous , o-lym'pjc,
o-nel'romancy, ad-6-ra'tion , to-bac'-co; kurz in oligar'jehjcal (origarehy),
operat'ic (op'era), 6r-at6r'ical (or'ator).
Oe = e: oe-de'ma, oe-s6ph'agus, oe-c6n'omy..
Ou behait den fi*anz. Laut in Lou-i'sa, rou-leau', rou-ttne', boii-
quet', toApet'; bei Accentverschiebung den Laut der betonten Silbe:
oAt'-rage oAtra'geous.
Y lautet wie i, lang in: hy-e'na, ty-ran'nic (ty'rant), ly-ce'um,
hy-me-ne'an, und in den griechischen hy-per-, hy-dro-, hy-gro-: hy-
per-bol'ic, hy-per- crit'ical, hydrom'eter, liydrop'ic, hy-grom'eter, cy-
clopaedia; kurz: phy-sic'ian, dynam'ical, hypochondri'acal , hypo-
crit'ical.
§♦ 294. Es schwanken einige W6rter:
e- van-gel 'ical S. J. E. Ja. K. , ev-an-gerical W. F. Sm. (van'gelie
WycL).
ge-ne-al'o-gy W. P. F. Ja. Sm., gen-e-arogy S. J. E. K. R. Wb. Wrc.
geneal'ogist und genealog'ical ebehso.
met-ro-ppritan W. J. F. Ja. R. Wb. Wrc, me-tro-p6ritan S. P.
K. Sm.
' metroporitic und metropolit'ical , aber nur me-trop'olis.
pred-e-ces'sor S. W. J. F. K. Sm. Wrc, pre-de-ces'sor P. Ja.
rel-ax-a'tion W. J. F. Sm. Wrc, re-laxa'tion S. P. E. Ja. Wb.
minute' (klein) = me-nut' S. W. J. F. K. , mi-nut' Ja. Sm.
re-nun- ci-a'tion (ci-a' = she-a' W. P. J. F. Ja. Wrc , sha' S., se-a' K.).
vl-ra'-go S. E. Ja. K. Wb., = ve-ra'-go P. J. Sm. , beides W.
vi-tti'perate P. K. Sm., vl-tu'perate S. J. Ja. , beides W. F.
Einflufi des Accents auf die vorstehende Silbe. 207
vi-vac ?ty P. J. E. K. Sm. , vi-vac 'ity S. Ja. , beides W. §♦ 294.
ho-mo-ge'neous , aber Sm. hom-o-ge'neous.
ba-oy' S. W. J. F. K. Sm. , = boy P. E. K.
lienten'ant = lev-ten'ant W. Sm., lif-ten'ant S. E. , liv-ten'ant P. J.,
lu-ten'ant Ja. Wb.; ebenso Heuten'ancy.
Diese Schwankangen hangen mit der Accentstellung zusammen:
die dem Accent unmittelbar vorstehende Silbe verliert eher an laut-
lichem Gehalte, wahrend die ferner stehende weniger darch die un-
raitteibare Nahe des Accents beeintrachtigt wird. Daher erkiart sich
auch e-bri'ety und e-bri-os'ity, e-con'omy and e-co-nom'ical. Beson-
ders aaffallend ist, dad in den roman. Compositionen mit de dieses
den langen verklingenden Laut hat, wenn es unmittelbar vor der be-
tonten Silbe steht , da6 dagegen der Vocal kurz wird , wenn eine ton-
lose Silbe zwischen de und der betonten Silbe liegt: de-bd,uch' deb-
auchee', de-cant dec-anta'tion , de-claim' dec-lama'tion , de-cline' dec-
lina'tion, de-col'late dec-olla'tion , de-ciis'sate dec-ussa'tion , de-fal'cate
defal-ca'tion , de-fame' def-ama'tion, de-form def-orma'tion , de-fr^ud
def-rftuda'tion , de-grade' deg-rada'tion , de-lect'able del-ecta'tion , de-
lete' del-ete'rious , de-mon'strate dem-onstra'tion , de-phlegm'ate deph-
legma'tion, de-plore dep-lora'tion , de-plume dep-luma'tion , de-p6rt'-
ment dep-orta'tion , de-pose' dep-osit'ion , de-prave dep-rava'tion u. a.
Der rhythmische Gang tritt in der zweiten unbetonten Silbe vom Ac-
cent an fester auf und verlangt entweder den voUeren Vocal oder die
consonantische Verstftrkung.
2) In geschlo6enen Silben lauten die Vocale kurz: §• 295«
ac-cept', mag-nificence , en-gend'er, raen-da'cious , aes-thet'ics , main-
tain', in-varid, ir-reg'ular, pom-pos'ity, sys-te-mat'ic , sym-pa-thet'ical.
3) Die deutsche Betonung hat oft Aphftrese, selten Synkope §♦ 296^
veranlaSt.
So wird schon im Ags. lat. episcopus zu bisceop, epistola zu
pistol, Nicomedia (Ni-co'medi'a) zu Commedia Exon. 244, 2. und ne-
ben apostol hat Durh. postol, das Orm in post'ell D. 217. beibehait.
Im Ne. ist bish'op geblieben , wahrend die stete Bertthnlng mit dem
Lateinischen die vollen Formen epist'le, apost'le zurttckgefdhrt hat. -
Sehr viele ags. Compositionen mit tonlosen Partikeln sind ver-
loren gegangen oder haben sich vereinfacht: ags. ge-rSfa, ne. reeve;
ags. ge-n6h, ahd. inowe, ne. e-nough, ags. ge-ond, ne. yond.
Wenn dagegen Tonschwachung oder Apharese der ersten Haifte
einer Xominalcomposition eingetreten ist, so mu6 Accentverschiebung
208 Einflafi des Accents auf die vorstehende Silbe.
S« 296« vorausgegangen sein. Ne. al-one' entsteht so aus ags. edl-kn , ae. al
on; drake deutet aaf ags. ened-rtc (altn. and-riki, ahd. ant-recho) und
sterling (Gh. starling 12841) nach Camden auf easterling.
§♦ 297. Hftufig ist Aphftrese in romanischen W5rtern eingetreten,
die nslchst dem Accent auch vom Lateinischen und Deutschen bewirkt
sein mag. Besonders oft fUllt das franz. e aus, das s mit nachfol-
gender Consonanz vorgeschoben wird.
Ne. scaffold: afrz. escadafalt escafaut, me. skaifaut Ch. R. 4176.
- scarlet: afrz. escarlate.
- scale: lat. scala, afrz. escale; ags. sceale wird ne. shell.
- chess: afrz. eschac esches, me. ches Ch.
- scandal : scandalum , afrz. escandele.
- scandalize: scandalizare , afrz. escandaliser.
- scarce: mlat. scarpsus, afrz. escars.
- squadVon, frz. escadron v. Gesch wader.
- scum: ahd. sctlm, afrz. escume, d£ln. skum.
- squirVel: lat. sciurulus, afrz. escurel, me. squyrrelle Mau. 19.
- squire: scutarius, afrz. escuier.
- scut^cheon: scutum, afrz. escusson, me. scochon Ch.
• space: spatium, afrz. espace.
- spy: ahd. spehdn, afrz. espier.
- sp5iise: sponsus sponsa, afrz. espous espouse.
- stable : stabulum , afrz. estable.
- stake: mlat. staca, afrz. estache.
- stallion: afrz. estalon.
- store : mlat. storium , afrz. estoire.
- sto'ry, history: historia, afrz. histoire und estoire.
- stranger: extran-eus, afrz. estrangier.
- stud'y: studere, afrz. estudier.
- study: studium^ afrz. estudie estuide.
- gip'sy aus Egyptian.
- Spain: Hispania, frz. Espagne.
- span'iel: hispaniolus, frz. espagnenl.
-. tick'et: frz. eticquette.
- mend: emendare, afrz. amende, ae. amende.
- bay: ad-baubari, afrz. abaier.
- van: ab-ante, afrz. avant.
- p€rt: apertus, afrz. apert, ae. pert.
- drop'sy: gr. hydropsis, me. ydropesie WycL
EinfluB des Aecents auf die nachstehende Silbe. 209
Bisweilen liegen noch doppelte Formen im Ne. neben einander: §• 297.
scut'cheon es-cut'cheon , squire' es-quire', strange' es-trange', state'
estate', spec'ial es-pec'ial, to spy es-py, hos'pital spit'al, de-splte',
spite, dis-port sport, fence de-fence', ap-pren'tice pren'tice, ex-am 'pie
sample, as-suage swage, in-cense' cense, in-cen'sory censer, en'-
ginegin, en-cyclopae'dia cyclopae'dia, arrack (ar-rak' W. P. J. F. Ja, ar'rack
S. K. Sm.) rack. Rack und gin weisen auf frttheres engi'ne, ar-rack'.
Synkope hat stattgefunden in cr5wn, lat. corona, afrz. corone,
ae. me. coroune croune; ebenso to cr5wn coronare, coroner, ae. co-
rounie coroune crouny.
III. Am grdi^ten ist der Einflui^ des Accents auf die Silben und §• 298*
Lante, welche der betonten Silbe folgen. Selten hat sich hier Vocal-
l&nge erhalten , fast liberall ist Minderung des Lautes eingetreten.
Die Beschaffenheit der Silbe wirkt hier weit weniger.
1) a ist lang in einigen W5rtern auf -ade: com'rade, am^bas-
sade, mirma-lade, bal'ustrade, can'no-nade; aber kurz in dec'ade,
mon'ade; lang in iiltramon'tane und ultra-miin'dane, hur'ricane, in den
Verben auf -ate: ap-pro'-priate, ar-ticVate, certificate, com 'plicate,
confis'cate, con'secrate, consum'mate, de-tgr'minate, delib'erate, e lab 'orate,
enervate, pros'trate, rep'robate, sep'arate etc., wfthrend die gleichen
Adjectiven den Vocal mehr verklingen la6en; ferner in den Substan-
tiven auf ate: mag'istrate, canon^icate und in den von Substantiven f^a^
abgeleiteten Adjectiven : co'mate , fat'cate , aber ro'se-ate. — Kurz in ^ ^^
iW\ocate,(cu'rafe^can'didate, del'egate, certificate, pred'icate; cli'- ^
mate, pi'rate; ag'ate, frig' ate, gran'ate, pal'ate, prel'ate.
Karzistes indenEndungen -ant, -ance, -ac,-ad,-al, -aldetc:
iffl-por'tant, ad'amant, gall'ant, imp5r'tance, al'manac, cap'ital, prin^-
cipal, ball'ad, sall'ad, herald.
Im Auslaute klingt es nach Jameson wie ft, nach Walker wie a:
drama, afpha, e'ra, Je-ho'vah.
Id den Ausgftngen -able, -acle, -ace etc. hat es kurzen trttben
Lant: cap'able, est'imable, in-nu'merable , ob'stacle, man'acle, sol'ace,
^r'race, men'ace; noch mehr in -age, das unmittelbar hinter der be-
tonten Silbe noch mehr verklingt: cott'age, im'age, colir'age, pass'age,
bftr'o-nage, eq'uipage, her'itage, pat-ronage. Aber langes a ist ge-
Wieben: non'age, ad'age, mdrt'gage, sax'iMge, out'rage.
Aa ist verktlrzt in Ca'naan oder fliefit zusammen: Ca'naan (==
•in), Ba'laam, I'saac.
In Mi'cha-el klingen beide Laute, in mich'aelmas nur e.
Koch, engl. Qramroatik. I. 'I 4
210 Einflud des Accents auf die nachstehende Silbe.
§« 298. Ai hat sich fast zu i verkUrzt: cap'tam, chap^lain, car'taln,
foun'tain , moan' tain , viirain und in deren Neubildungen : mountainous
(neben viira-nous).
Ao = 0 in Pha'rao (fa'ro). — An hat, von der betonten Silbe
Fern, voiles k: a'-e-ro-n&ut.
§♦ 299» 20 E hat seinen langen Laut nur in griech. und lat. es: Achil'les,
Di-o>me'des, antip'odes; kurzeu i-Laut in der Flexionssilbe es hinter
einem Zischlaute und ed hinter einem t-Laute: chtlrch'-es, glass'es,
rag-?s, fa'ces, he pass'es; mend-ed, de-pftrt-ed; auch in et hinter
betonter Silbe: pock'et pack'-et, renn'et. — Mis'tress = mist'riss
(Herrin)i titelhaft = mis'siss.
£s klingt = e in -ent, -ence, -ment, -ness; in -el, -et. -en,
und inlautend verklingt es mehr. pru'dent, a gent , ' dirigent , dii'igence.
pru'dence, mo'ment, in-diice'ment, klnd'-ness, love'li-ness, quar'rel,
cab'inet, c5An'sel; bev'erage, gen'eral, sSv'erali cem'etery, heresy,
nec'essary.
Auslautend ist es gewdhnlich L&ngezeichen , entweder aus Yocal-
schwftchung entstanden, wie in na'turc (natura) oder beigefagt; Dur
in griechischen W5rtern hat es kurzen i-Laut: epit'ome, apos'trophe.
Phe'be, Hebe. — In der Metathese hie bezeichnet es schon Smith
(1568) als stumm, indem er bemerkt, da0 manche able schrieben.
andere abil, und noch andere abul (also damals schon verklingendes
u) , allein es sei , f^hrt er fort , nicht h5rbar und beBer sei daher zo
schreiben: abl, stabl, fabl, bridl, cribl, coiipl, cobl, scribl, nibl, stambl.
In den Yerbindukigen e-ous und e-al schwankt die Aussprache.
Enfield, Fulton, Knowles, Sheridan geben e den consonantischeD
Laut y; Jones, Jameson, Webster, Smart und Worcester den trflben
i-Laut; Walker \^&t den vorstehenden t-Laut zum Zischlaut mit trfi-
ben 1 werden , und Sheridan unterdrUckt letzteren. Uebrigens ist die
Bezeichnung nicht liberall gleich:
ho-mo-ge'ne-ous , aber E. F. K. S. ge'-njrus.
beau'te-ous (= te-us P. J. Ja. R. Sm. Wrc, -t'y«s E. F. K. Sm.,
bu'-che-us W., bu'chiis S.
du'te-oijs J. Ja. P. W. Ja. Sm. Wrc, du'-tyus S. E. F. K.
righ'te-o^s Ja., rftyvs E. F., rl'-che-^s W. P. K. Sm. J., ri'chus
S. Wb. Wrc.
pit'e-ous P. J. Ja. Sm. Wrc. , = pit yus S. E. F. K. , = pich'e-us W.
boiin'-te-ous P. J. Ja. R. Sm. Wrc, = tyus E. F. K. Sm., = che-u8
W., = chys S.
EinfluB des Accents auf die nachstehende Silbe. 211
c6ur'-te-ous J. Wb. Ja. Wrc, = tyijis E. F. K. Sm. Wrc, = che-i^s §* 299.
W. P. , = chus S.
plen'te-ous P. J. Ja. Sra. , = tyus E. F. K., = che-us W., =
chus S.
lud'e-ous P. J. Ja. R. Sm. Wrc, hid'yus S. E. F. K. , = hid'e-o^s
und hid'je-ous W.
or'de-al, und daneben W. auch = 5rdje-al.
lac'te-al, und W. auch = lak'che-al.
me'te-or P. J. Ja. , = me'ty^r S. E. F. , mete-or und me-che-or W.
Vor an behftlt es seinen Laut: ce-ru'le-an, co-e-ta'ne-an ; hinter
c flie^t es mit diesem zum Zischlaute sh zusammen : o'cean = o'shan ;
und hinter g bezeichnet es dieses als zischend: pa'geant, (S. allein
aeben = pa-jent auch = pa'-je-ant). Die Aussprache beginnt schon
frahe zu schwanken. Sp. gebraucht e-ous, i-ous, i-al, i-ent bis-
weilen zweisilbig, wie hid-e-ous 1 , 2, 15. glo-ri-ous 1 , 2 , 1 , fu-ri-ous
1,2, 13. spa-ci-ous4, 1. mar-ti-all 1,2, 36. an-ci-ent 5,2,8; biswei-
len einsilbig: hid-eous 1,1,6. glor-ious 1,1,3. fu'rious 4,9, 29. ver'-
tuous 1,1,5. — Vor -ment , wo es jetzt stumm geworden , scheint es
za Sp.'s Zeit noch laut gewesen zu sein : einbra' cement' 1 , 25. corn-
man' dement' 1 , 2, 22. aven'ge-ment' 1 , 4, 34. en'ter-tai'nement' 1,10,
37. agre'-e-ment'2, 4,6. Milton scheint jene Vocale gesprochen zu
baben , well er sie oft ausst56t , um die Endung als eine einsilbige
zu bezeichnen : oblivi'ous 1 , 264. pernici'ous 282. Norwegi'an 293. Mem-
phi'an 293. perfid'ious 308. eine Bezeichnung , die ttberflttfiig gewesen
wllre, wenn man damals obliv-yous gesprochen h&tte.
Die Metathesen -bre, -ere, -gre, -tre, s. §.303.
Ea ist = e in col'league und i in guin'ea.
£au = 0 in den franz6sischen flam^beau, pdrtmant'eau.
Ee hat den langen i-Laut (e) in ju'bilee, den kurzen (i) in coffee,
commit'tee und lev'ee.
Ei, ey = i in for'ei^n, sov'erei^n, fOr'feit, sttr'feit, cOfin'ter-
feit; und noch mehr yerklingt es im Auslaute: all'ey, bftr'ley, c&u'sey,
chim'ney, Tttr'key.
Die Yerbindung eo ist scheinbar; e ist hier eingeschoben , um
den Yorhergehenden k-Laut als Zischlaut zu bezeichnen: trun'cheon
(afrz. trongon tronchon), scut'cheon (escusson), dungeon (donjon),
widgeon, dud'geon, habg/geon (ahd. halsberc, aft*z. halberc und das
Diminutiv: haubergon haubeijon).
Ew im Auslaute behait ziemlich voiles u: neph'ew, he'brew, ctlr'-
14*
212 EinfluB des Accents auf die nachstehende Silbe.
§• 299. lew frz. courlieu); eu schwankend in connoisseur (P. S. F. Wb., ko-
nis-sar' W. Ja., ko-nis-sur' S. , kon-nas-sttr' Sm. kon'is-sur E.) und
grandeur (= grand'yvr Ja. K. Sm. Wrc, granj^r W. , grand jar
S. , gran'dur J. E. F.).
§♦ 300>^/)Auslautendes i hat den vollen Laut nur in lateinischen Wdrtern:
ma'gi, anthropophagi, tri-um'viri, lite-ra'ti, al'ibi; kurz ist es in ita-
lienischen W6rtern: bandit'ti, v6rmicel'li. Es schwankt in al'-kaii
(= le, nur Ja. li), gem'ini (== gem'eni W. Sm. Wrc, gem'ene P.
Ja. K.), rabbi (be oder bi W. F. Ja. Wrc, be S. J., bi E. Sm.).
Inlautend, wenn auch in offener Silbe ist es kurz: p6r'fi-dy, dain'-
tily, flexible, ag'itate, ag'ricultiire , alac'rity, ad^miral, inval'ldi
?mpir'ic
Es ist kurz in -ice: just'ice, mal'ice, not 'ice, practice , selbst in
Stftmmen: office, ed'ifice, art'jfice, ben'-e-fice (abersac'ri-fice), prom'ise
(aber com'promTse) ; schwankend in cock'a-trTce W. J. F. Sm. Wrc.
(-trice S. E. K.). Ferner kurz in -ic, -idge, -kin, -ling, -ism, -ist:
pacific, pftr'tridge, bod^kin, de'-ism, vl'olist.
In -ile ist es meistkurz: ag'ile (agilis, frz. agile), deb'ile, doc'ile,
fBr'tile, frag'ile, s6r'vile, mercantile, um'bratile, dom'icU© ^^c; lang
in e'dlle (aedilis). Schwankend:
fe'brile, feb'rile W. Sm., fe'brile S.
gen 'tile, gen' tile und gen'tile W.
hos'tile, hos'tile Ja.
in'fantile S. W. J. E. F. Ja. K. R. Wrc, -tile P. Sm.
ju'venfle W. P. J. E. F. Sm. Wrc, ju'venile S. Ja. K.
mfir'cantile W. J. F. Ja. Wb. Wrc, mfir'cantile S. E. K.
se'nile, nur P. se'nile.
virile = vf ril W. P. J. F. , vi'rn S. , vir'il E. Ja. K. , vir'il Sm.
vol'atile, nur Ja. vofa-tile.
croc'o-dTle Ja. K. Sm. Wb., -dile S. W. P. J. E. F.
rep'tfle, nur Ja. rep'tfle.
In -ine ist es lang und kurz. — • Lang in den Adjectiven (aq'ui-
line (aquillnus), bo'vlne, ce'drine, c6r'-vine, pis'clne, afkaline, can-
nabine, le'onine, met'alline, sap'phjrine, sftr'pentine etc, in den Sub-
stantiven: supine, pOr'cupine, cftr'mine, quin'ine, Ap'ennine, Al'gi-
rlne, Lev'antlne. Kurz in den Adjectiven: ad-aman'tine , am-aran-
thine, clandes'tine, intes'tine, cit'rine, can'crine, san'guine, amyg'-
daline, cor'aHine, fem'inine, gen'ume, p6r'egr!ne, in den Substantiven
fam'ine, rap me, rav'ine, brig'antlne, dis'cipline, eg'lantine, jes'sa-
Einflufi des Accents auf die nachstehende Silbe. 213
mine, he'rome, pallatise etc. and den Yerben de-ter'mme , ex-am'ine, i* 300*
imag'ine. — Der Laut schwankt in
adul'terine S. W. J. Ja. Sm. , — rine P. K.
al'pme W. P. Sm. , arpine E. Ja. K.
ciyst'alline J. Ja. , — line Sm., beides S. W. F. K. Wrc.
gel'at^ne K. Sm. Wb. Wrc, — tine S. W. Ja. R.
sac'charine S. W. F. Ja. K. , — rine J. Sm.
vac'cine, vac'cine P.
Ti'perine Ja. K. Sm. Wrc. , vl'perine S. W. J.
>il'piiie P. J. F. Sm. Wrc. , vfirpine S. E. Ja. K.
lep'orine, — rine Wb.
In -in schwankt der franz5sische Laut zwischen L&nge und
Ktlrze, wie in bM'letin (ten J. Ja. Sm. R., -tin F. Wb. , biil-ten P.),
cul'verine (e Ja.).
Die Endung -ite hat ! (ei) in den Substantiven : G&r'melfte,
Jac'obite, Moscovlte, cosmop'oHt^, par'asite, sat'ellite, chrys'ollte,
sid'erite, sy'enite, ferner in den Adjectiven bip'artlte, ex'pedite, in'-
condite; kurzes i in ap'posite, op'posite, definite, in'finite, ex'qni-
site, req'uisite; fa'vourite, gran'ite. — Es schwankt in het'eroclite
(-ite P. E.).
In -ive ist der Vocal kurz: ac'tive, na'tive, pen'sive, de-cisive,
di-vl'sive, exclu'sive, tran'sitive, il-lu'minative , allit'erative , ol'ive, aber
archives (S. W. F. Ja. K. Sm. R. , = ftr'kevz J. S.).
Die Endung -ize hat den langen Laut: civ'ilize, et^r'nalize,
gen'eralize, pat'ronize, ftuth'^orize, nicht aber in dem von den'izen
gebiideten en-den 'izen, dagegen in -ise schwankt der Vocal. Er ist
lang: ex'ercise, ad'vertise; kurz in prom'ise, practise; ferner schwan-
kend: a-m6r'-tise (W. P. F. Ja. Sm. , a-mdr'tise S. E. K. Wb.).
I vor a schwankt; manche Orthoepisten bezeichnen seinen Laut
als vocalisch, andere als consonantisch , wie in
con-ciri-ate P. J. Sm. R. Wrc, con-cilVate S. W. E. F. Ja.
con-cil'-i-a-to-ry W. J. Ja. K. S. , -ya-tory S. E. F. Sm.
con-ge'ni-al W. P. J. Ja., -nyal S. E. F. K. Sm.
bar'-i-al W. J. S. F. Sm. Ja. Wrc, bttr'yal S. E. K.
con-MVi-al P. Sm. Wb., -yal S. W. J. E. F. Ja.
triv'i-al P. Sm. Wb. Wrc, -yal S. W. J. E. F. Ja.
pe-cu'li-ar W. P. J. Ja. Sm., -lyar S. E. F. K. R. Wrc.
min'i-a-ture = mm'-e-a-tur P. , -ya-tur E. , e-tur W. J. F. Ja. Sm.,
-it-chur S.
214 Eioflufi des Accents auf die nachstehende Silbe.
§« 300. Die vorstehenden Zischlaate s and c verst&rken sich und anch
dann noch schwankt bis well en i :
e-ly'-si-an = e-lizh'-e-an W. P. J. Ja. Sm. R. Wre. , e-lish-yan E. F.
e-lish-an S. K.
e-ma'ci-ate == she-at, sVcial = so'shal, sociality = so-she-airity.
a-si-at'ic = a-she-at'ic.
Vorstehendes t geht meist in den Zischlaut ttber, d nur nach
W. und S.
mili^tia = mi-lish'va und milish'a.
li-cen'tiate = she-at P. J. Ja. Wrc. , she-at W. F. Sm. , shet S. E.
bes'tial = te-al P. Ja. , tyal E. F. K. Sm. Wrc, -che-al W. J.,
-chal S.
ra'di-ant S. J. Ja. Sm. , -dyant E. F. K., -jant S. , de-ant und je-ant W.
im-me'di-ate P. J. Ja. Wrc. , -dyate S. E. F. K. , -de-ate und je-ate W.
inter-me'-di-al P. J. Ja. Sm. Wrc. R. , -dyal, S. E. F. K., de-al und
je-al W.
zo'-di-ac P. J. F. Ja. K. Sm. Wrc. , = de-ac und je-ac W. , -dshec S.
sub-sid'iary P. J. Ja. Wrc, -dyary S. E. F. K. Sm., -d'-i-a-ry und
dji-ary W.
ind'i-an = ind-yan S. Ja. K. Sm. Wrc. , -de an , dyan und dje-an W.
in-cen'di-a-ry P. J. Ja. R. Wrc, dyary S. E. F. K, Sm., di-ary and
ji-a-ry W.
guftr'di-an P. J. Ja. R. Wrc. , -dyan S. E. F. Sm. , -di-an und ji-an W.
c6r'di-al P. J. Ja., -dyal S. E. F. K. Sm., -je-al W.
Es schwankt ferner vor e: ra'pi-er, es-pal'-ier, fron'tier (-ter P.
E. Ja. Sm., -tyer S. J. F. , -tyer und cher W.).
bar'ri-er W. P. J. F. Ja. K. Sm., bar'ver S. E.
pan'ni-er P. Sm. , pan-yer S. W. J. F. Ja. K. R.
brassier = bra'sher, court'ier = cort'y^r, sol'dier = sorjer.
sa'li-ent W. P. J. Ja. Sm. R., = sal'yent S. E. F. Wrc
dis-siri-ent P. Sm. , -yent S. W. Ja. Wrc.
moriient hat nnr P. dreisilbig, sonst moll-yent.
con-ve'ni-ent W. P. J. Ja. , -nvent S. E. F. K. Wrc.
pa'tient^j = pa'shent, pa'tience = pa'shens, pro-fic'ient = pro-
fish'ent.
pro-fic'-ience = pro-fish'ens , pro-fic'iency = pro-fish'ence.
*) Sp. noch voll: pa-ti-ent, pa-ti-ence, aun-ci-ent, va li-aunce etc.
Einflufi des Accents suf die nachstehende Silbe. 215
o-be'di-ence P. J. Ja. Sm. , -dyence S. E. F. K. , o-be'-je-ence W. §♦ 300.
omms'cience = 6m-nish'ens S. P. F. K. R., oin-nishVens W. J.
Ja. Sm.
span'iel = span-yel, P. span'el.
£beD so schwankend ist es vor us, urn, ous, o und o n , doch
verschmilzt es vor letzterem mit t (nicht st) zum Ziscblante und wird
hinter verstarktem s unterdrttckt ;
ge'ni-us W. P. J. Ja. Stn. K., ge'nyus S. E. F. K.
ra'di-us P. J. Ja. Sm., ra'dyus E. F. K., rajus S., ra'di-us und
ra'ji-us W.
igno-mm'i-ous P. J., -n'y^s S. E. F. K. Sm. W. Ja.
in-ge'ni-ous W. P. J. Ja. Sm. R., -nyus S. E. F. K.
sa-per-cil'i-ous P. J., -yus W. E. F. Ja. K. Sm. R.
sus-picious = sus-pish'ous.
propitious = pro-pish'ous.
te'-di-ons J. Ja. , -dyus S. E. F. K. , di-us und ji-us W. P. Sm.
stu'di-ous P. J. F. Ja. Sm. , -dyus E. K., -jus S. ; stu'-de-us und
je-uB W.
o'-di-us P. J. Ja. Sm., o'dyus S. E. F. K. Sm., o'de-us und o'je-us W.
me-lo'di~ous P. J. Ja. Sm. , -dyus S. E. F. K. , -de-us und je-us W.
in-sid'i-Gus P. J. Ja. Sm., -dyus S. E. F. K. , -de-us und je-us W.
foli-o W. P. J. Ja. = fo'iyo S. E. F. K.
meri-orate W. P. J. Ja. = meryo-rate S. E. F. K. Sm.
ii ni on W. P. J. Ja. , = u-nyun S. E. F. K. Sm. Wre.
ra'ti-o = ra'-she-o, ra'-tion = ra'shun.
e-va'sion == eva'shun , quest'ion zzz quest '-yun.
hal'cy-on = harshe-un W. P. E. F. Ja., bal'shun S. K. , hal'se-un
J. Sm.
fal'chion = f&r-chun S. W. J. Sm., mi-shun F. Ja. K. mrche-un P.
le ist kurz in mis'chief, hand'kerchief und in den aus i und v
erwachsenen Flexionen: be car'ries, (iar'ried.
Franzdsisches ieu in pttr'lieu (= lu), ca-ma'-ieu (yu), messieurs
(= mes'sOrz S. , mesh'sh6rz W. , mes'serz P. » mesbshdrz' J. , mes-
serz' E. , mesh'urz F. , mesh'sherz Ja. , mes-yerz Sm. Wrc).
^J 0 ist im Auslaute fast voll, wie ne'gro, ech'o, po-ta'to, iulau- §. 301.
tend aber geschw&cht wie har'mg-ny, com'mo-ner, ag'o-ny, cap'riole;
nndgetrflbt(u)indenEndsilben-ock,-od, -ol,-om,-on,-op,-or,-ot,
hill'ock, meth'od, car'ol, ven'om, canton, sexton, Union, pifg'eon, gall 'op,
act'or, fag'got. Lateinische und giiechische Worter auf -or, die
216 EinfluB des Accents auf die nachstehende Silbe.
i* 301* noch nicht in die Volkssprache Ubergegangen sind, haben voiles 6:
stu'por, ca'lor.
Oa klingt wie o in co'^coa.
01 behftlt seinen Laut nur in Sav'oy, vice'roy, in tor'toise = i.
in por^poise = n, daher anch por'pus, in con-noisseur' schwankend
§. 299, chamois (= sham me P. E. Wb., sha-moy' S. W. J. F. Ja.,
sham'-wa Sm.).
Oo erscheint gekdrzt in den Gompositionen mit hood: child'hood,
livelihood (= ft).
0 u hat langen o-Laut in bor'ough , int'ercourse , thor^ough , sonst
ist es zu ii geschw&cht: Fd.rmouth, Ex-moiith, lii'minoas, jdyons,
o'^dioiis, so'journ.
Ow = 0: fol'low, hal'low, nar'row, yel'low; aber bel'lows =
bel'lus und nur Ja. bel'loz, gal'lows ebenso.
§. 302. /y Auslantendes u mit beigefUgtem e = u: ftrg'fie, con'striie, a'gue,
sonst in offener Silbe geschwftcht; minder in con'stit-ute , vol'ume,
rect'itude, mehrin statV^, constituent, distrib'ijte , distrib'^tlve, reg'ular,
erVdite, ad'ju-tant. In geschlo6ener Silbe = u: cti'cfimber, tu'mult,
cSrumn.
Auch in -ure, -une, -ule verklingt der lange Laut etwas:
fail'ure (= fal-yiir W. J. farytir S., fal'ur F. Ja., fal'ur P. Sm.),
figVe (= fig'yur S. W. J. E. F. Ja., fig'ur P., figynv K. Wrc),
te'nure (W. J. F. , te-nyur S. , ten'ur P., ten'yur E. K., ten'yur Ja.
Sm.). Vorstehende Zischlaute werden stttrker, t schwankt vor u.
a'zure = a'zhur S. E. F. K. R., a'zhur W. Ja. , ash'ur J. Wb.,
a'zh6r Sm.
lei'sure = le'zhur S. P. J. F. Ja. K. Sm., le'zhur W., le'zhur
lezh'ur Wb.
cen'sure = sen'shur, meas'ure = mezh'ijr.
flex'ure ^= fleks'yur etc.
na'ture = na'tur F. Sm. (colloquially; na'chdr Sm. W.), na'chur S.
J., natyur Ja. K. Wrc.
creat'ure = cre'chur W. J., cre'-chur S., cre'tur E. F. Ja., cre'tyur
K. , cre'tur und cret'-shdr Sm.
fu'ture = fu'chur W. J., fu'chyr S. Ja., fu'tur F., fu'tur P., fu't}^
Ja. K. , fu'tur und fu'chdor Sm.
ver'dure = verd'zhyr S. , ver-jur W. J. , ver'dur E. F. , verd'yur Ja. K.
fortune = f6r'chun W. J., fdr'tun S. F. Ja., fBr-tun P. E., fOrtyun
K., f5r'tun und f6rt-sh6on Sm.
Einflufi des Accents auf die nachstehende Silbe. 217
pust'ule = pus'tul F. E. Ja. , piis'cliul W. J., pus-chiil S. §♦ 302.
sched'ule = shed'-yul K. Sm. R., sed'iil J. F. , sked'ul Wb., sed-jul
W. S. , shed-til sked-ul Ja.
mod'ule = mod-yiilu Wrc. , mod-ul J. F. Ja. , modjui W. S.
Ferner verklingt u vor a, al, oiis und manche Orthoepisten
laBen vorstehenden t-Laat ttberhaiipt zum Zischlaute warden,
man'tua = man'tu-a J. F. Ja., man'ta S. E., man-chu-a W. , man-tA
K. Sm.
vir'tue = ver-chu S. W. J., vgr'chu Sm. , ver-tu P. F. Ja. K.
grad'ual = grad'u-al S. J. E. F. Ja. , grad'u-al und grad'ju-al W.
in-dividVal S. J. F. Ja. Wrc, und auch = in-de-vidju-al W.
ar'du-ous = ar'du-us S. P. J. F. Ja. , ar-ju-iis W.
mod'ulate = mod'u-lat J. F. Ja. , mod'-u-lat und mod'-ju-lat W., mod'-
ju-lat S.
ifl-cred'ulous S. J. Ja. Wrc, W. auch incred'ju-lous.
im-post'hu-mate = im-post-iji-mat S. E. F. Ja., im-p6st-hu-mat R. K.
Sm. , impos'ch^-niat W. J.
Vor i ist es verklungen:
coii'duit = kiin'dit W. P. J. F. Ja. Sm., con'-dwit S., con'-dit F.,
s. cuirass. §. 110.
bis'cuit = bis'kit, cir'cuit = cl'r'-kit.
Zu i geschw9,cht ist es in fer'rule und iett'uce; aber min'ute ^=
min'nut J. Ja., min'it S. E. F. K. , min'nit und min'nut W. Sm.
£s ist consonantisch geworden in un'guent (un'gwent).
Auslautes y ist lang in oc'ci^py, proph'esy und alien Verben auf
■fy und -ply (ficare und plicare, fier und plier); in Adjectiven, Substan-
tiven und inlautend ist es kurz und getrttbt: miid'dy, fAl-ly; integ'-
rity, anxi'-ety, anarysis.
Klingen an sich schon die meisten Yocale in den unbetonten §« 303»
Silben trtlbe, so wird dies noch gesteigert, durch antretendes r, so-
dafi ar, er, ir, or, our, und yr fast zusaramenfallen : Ifar, play-er,
bayer, mar'tyr, na'dir, em'peror, neigh'bour.
Dieser triibe Laut findet auch in den Metathesen statt -bre,
-ere, -gre, -tre, die aber nur in der Schrift sich befestigt haben:
fi'bre = fi'ber, lii'cre, mHu'gre, the'atre. Sie waren, aus dem Franz,
flbertretend, im Ae. viel zahlreicher: ae. ancestre, chaumbre, mi-
nistre, noumbre, to suflFre etc., ne. an'cestor, cham'ber, min'ister,
num'ber, suf'fer.
Der trtlbe verklingende Laut erkiart auch den oft eintretenden
2t8 Einflafi des Accents auf die nachstehende Silbe.
§• 303« Wechsel: afrz. rober robeor reubeur, ae. robbar EG. 9487. robber
ne. rob'ber; me. lier, ne. li-ar.
§• 304» 2) In manchen Wdrtern sind sogar die Vocale ganzlich verklun-
gen. So e in den deutschen driz'zle, noz'zle, driv'el, grov'el grov'el-
ler , ha^zel , na'vel , 5ii'sel , ra'ven , shov'el , shriv'el , ' wea'sel , hea/en,
hea'then , ear'then , gar'den , f&llen , stolen , swollen und in den Flexio-
nen e d , wenn nicht ein t-Laut vorausgeht , und in e s , wenn nicht
ein Zischlaut voransteht; in romanischera rav'elin.
Die von Substantiven mit ed gebildeten Adjectiven behalten ihr
e (= i), wie head head'-ed, leg leg'-ged, age ag'-ed; sobald sie aber
in Compositionen treten und der Ton somit auf das vorgeschobene
Wort rtickt, wird e stunim: long'legged , full'-aged, stiff-necked.
Ferner o ist stumm : reckon, ba'con, ca'pon, bla'zon, cott'on,
fArcon fArconer, pftr'don, reason; i in business (biz'-nes), dev'il,
e'vil, ba^sin; sogar a in weasand = weznd, vict'uals = vitls.
Andere schwanken noch, wie:
dl'-a-mond W. P. Ja. , =: di'mund S. J. J. K. , beides F. Sm.
cftr'abine und cftrbine.
• * •
dog'gerel = dog'grel S. W. J. F. Ja, dog'ger-el P. K. Sm. R.
mon'astery = mon'astere S. P. E. Ja. K. Sm. , mon'astry J. , bei-
des W. F.
por'celain = por-se-lan S. W. P. J. F. , p6r-se-Ian E. Ja. Wb., pors-
lin K. , pdrs-lan Sm.
scrivener = scnv'ner S. W. P. J. E. F. Wrc, scriv'-iner Ja. Sm.
imagery = im'a-jer-re W. P. J. F. Ja. Sm., im'aj-re S. E. K. Wb.
or'dinary = or-de-na re P. J. Ja. K. Sm. R., 5rd'na-re W. E. F.
6r'-ner-e S.
rai'sin P. Ja. , = razn S. E. K. Sm. R. Wb. Wrc , rezn W. J.,
razn und rezn F.
venison = venzn P. , venzn und ven'-e-zn W. Ja. K. Sm. R. Wrc,
ven'-e-zn S. F. Wb., ven'-is-un S.
person = p^r'sn W. P. J. F. Ja. Wrc, p^r'sun S. K.
§. 305. Verklingt schon im einfachen Wort der Vocal unbetonter Silbe
bis zur Tonlosigkeit , so mu0 das in demselben Grade wenigstens der
Fall sein in den Iftngeren Compositionen. Mancbe liegen noch in
ihren vollen Formen vor und hier scheint Tonschwftchung erst ira
Ne. eingetreten zu sein, wie in:
boat'-swain = bot'-swan und bosn W. J. F. Ja. Sm. Wrc, bosn S.
P. K. R. , botsn E.
Einflttfi des Accents auf Composition und Flexion. 219
cock'-swain = kok^-swan und kok'sn Ja. Sm. Wrc, kok^sn S. W. §• 305*
P. E. K.
cop'board = kiibWd S. W. F. Ja. Wrc, kiip'bord P. Wb., kiip'-
byrd J., kiib'bord Sm.
fore'-head = for'hed W. P. E. Ja., for-hed J. F. K., for'ed S., for'-
hed und forced Sm.
fort'night (fourteen-n.) = fort'nit S. W. J. E. F. Ja. Sm., fbrtnit
P. Wb., beides K.
grind'-stone, Wrc. auch grind'-stone , und Sm. als gewdhnlich grin-stun,
house'-wife Wb. , = huz-wif S. W. E. K. Sm., hu/zif P. J. E. Ja.
mid-wifery = mid'wlfr)' Wb., niid'wifry K. Sm. Wrc, mid'ifry S. W.
P. J. E. F. Ja.
Oder der lange Vocal des ersten Wortes kUrzt sich unter dem
Druck des zweiten:
ags. healf pening, ae. hal^eny, ne. hal^enny = ha'-peny.
oat'-meal = ot'-mel S. P. E. Ja. K. Sm. Wrc, 6t-mel W. Nar.
pea'scod = pez'kod S. P. E. K. Sm. , pes'-kod W. J. F. Ja.
pen'ny-worth S. P. E. Ja. , so und pen'nyrtb W. J. F.
soQth'-ward Ja. , so und suth-ard W. F. Sm., suth'-ard S. P. J. E. R.
steelyard S. W. P. E. Ja. K. -Wrc, stil-yard J. F. , stel'- und stel-
yard Sm.
seven-night = sen'nit.
3) Der gro6e EinfluS des Accents tritt besonders hervor, wenn §. 306.
man die neuenglischen Formen mit den ftlteren ags. und franz5sischen
vergleicht.
a) Die vocalischen Ausgd.nge verklingen und verschwinden all-
m&hlig.
Ags. gandra, mona, spearwa, draca, wrenna, hara, ceca, hnecca,
eala, wndu , hseto werden schou bei La^. zu mone, sparewe, drake,
ale, wode, hete; die auf e bleiben, oder stolen auch dieses ab, wie:
bffcere, eorde, fleoge, t^dje, jjrote. Im Ae. M\t oft e ab und im
Xe. bleiben: gan'der, m6on, spftrrow, drake, wren, hare, cheek,
neck, ale, w6od, heat; baker, earth, fly, toad, throat.
Die Bildungssilben verklingen: ags. deofol, hamor, nacod, heorot,
heofon, bodig, manig, diese werden schou bei Lac^. deouel, naked,
heort, heouene heuene, bodie, manie. Ne. dev'il, ham'mer, naked,
heart, heaven, body, many.
Die actjectivische Flexion verschwindet nach und nach ganzlich,
and die substantivische und verbale zeigt nur noch dtlrftige Ueberreste.
220 Einflufi des Accents auf die Flexionen.
§* 30 6« Auch an romanischen W5rtern findet vielfach Apokope statt. So
noch im Ae. Verben auf -i bei RG. : to amendy , conquerie , calangy,
chasti, feffi, enfenni, deliveri, biclosi, crony crouny, norysy etc.,
die es im Me. absto6en, selten ein sh beif&gen. Ne. amend', con'quer,
challenge, chastise, enfeoff^, afftrm', deliv'er, enclose, crown, notlr'ish.
Ferner bei Substantiven : ae. paine, plante, signe, richesse, visitte,
bataille, chapelle, angusse, scolere, danngere, ne. pain, plant, sign,
riches, vis'it, bat'tle, chap'el, an'guish, schSrar, danger.
§♦ 307. b) Synkope tritt ein , indem entweder der Vocal unbetonter
Silbe, bisweilen schon im Ags., ausfHUt: cleric clerc, adise, cyrice,
frenciscy scottisc, ellis, segel segl, brsegen, tsegel, myuet, hafest,
manec munc, mdnad, miluc mile, sadul sadl etc. Diese werden
zu Ne. clerk, ad'dice adze, chttrch, french, scot'tish und scotch,
else, sail, brain, tail, mint, hast, monk, month, milk, sad'dle und
es tritt Assimilation ein wie in ags. hanep, ne. hemp; oder Vocal
und Consonant ausfUllt: ags. hafoc, he^fod, macode, laverce, &dor,
n&dor, andswarian, ne. h4wk, head, made, lUrk, Or, n5r, answer.
£ben so in romanischen Wdrtern: ae. chapitre , ne. chapter; me.
capitaine Ch. captain; ae. ne. genteer, gen^tle; subtile, subt'le; afrz.
enemistiet, ae. enemitie, ne. en'mity; ae. damysele RG-. , me. damy-
sele Mau. damesele Wycl., ne. dam'sel; ae. forteress fortress, ne. fSr-
tress, phrenet'ic (griech.) und frantic (gr. phrenitis), frenzy; ae. ap-
partement, ne. apftrt'ment; ae. enchantement , ne. enchdJit'ment; ae.
jogeler, ne. jiig'ler; ae. bachelerie, ne. bach'elpry; afrz. remanant
remainant, me. remenant Ch., ne. rem'nant; Johan ae. Jon ne. John;
frz. caraarade ne. com'rade; cftr'abine und cftr'bine; (gr. paralysis),
me. palasie Wycl. ne. p«tlsy; afrz. norriture, ne. nttr'ture; fan'tasy
und fan'cy, sac'ristan sac'rist und sex' ton; afrz. gingembre, ae. gin-
giber, gynypre Mau. 28, ne. gin'ger; proc'urator und proc'tor, procV
racy und prox'y; nie. chapelleine, ne. chap'lain; ae. cheveteyn, me.
cheventain, chevinteyn M., chevetain, ne. chieftain; frz. perroquet,
ne. pftr'rot; afrz. chaiere (cathedra), ne. chdir; afrz.. forragie, ne.
lor'ray etc.
§♦ 308. Besonders Compositionen werden in Laut und Zeichen vielfach
umgestaltet. So die neuenglischen Wdrter deutscher Abstammung:
Ne. -dai'sy, ags. daeges e^ge day's eye.
-el'bow, ags. eln-boga.
-filr'thing, ags. feord-ling (Vier-ling), feording, ae. ferthing.
-gos'sip, ags. God-sibb.
Einflufi des Accents auf Compositionen. 22 f
-hftr'bour, ags. here-berga, nags, herberwe. §. 308.
-habSr'geon, ags. heals-berga, ae. hauberk.
-heifer, ags. hea'h-fdre, hea'fore, hea'fre.
-i'cicle, ags. Is-gicel.
-lara'mas, ags. hl4f-mes8e (Brotmesse) , ae. lammasse R6.
-lord, ags. hl&f-weard, hl4ford, ae. laverd loverd.
-la'dy, ags. hl&f-weardige hlsefdige hl4dje.
-neigh'bour, ags. ne&h-b<ir.
-nos'tril, ags. nose-)>yrel.
-or'chard, ags. ort (nicht wort, denn got. aurts Kraut) -goard.
-sher'iff, ags. scire-ger^fa scir-ger6fa.
-thresh'old, ags. ]?resc-wold.
-woman, ags. wtf-man wim-man.
-le'man , ags. leof-man , nags, lief-man. Me. lemman limman Mau. 4.
FranzOsische WOrter sind nattlrlich schon verhftrtet und bleiben
entweder wie con'stable (so schon afrz. aus comes stabuli) , jeop'ardy
(afrz. jeu parti von jocus partitus), me. jupartie Ch.) oder sie erlei-
den Verktirzung, wie
cftr'few, afrz. cuevre-feu (Signal, das Feuer auszuldschen) , me. cur-
few Ch.
kgr'chief , afrz. cuevre-chief (Kopfbedeckung) , me. cover-chief Ch. 450.
ker'chef 6600.
Ei gen nam en unterliegen sehr zahlreich solchen Verktlrzungen, §» 309.
die an den verschiedenen Bestandtheilen der Compositionen eintreten
konnen.
Back'ingham, ags. Buccinga-h&m , ae. Bokyngham.
DOr'chester, ags. Dorces-ceaster, ae. Dorchestre.
Ex'eter, ags. Eaxan-ceaster, ae. Excestre Exetre.
Leicester (les'ter), ags. Laegra-ceaster , ae. Leycestre.
W6rc'ester, ags. Wlgera (aus Wtc-wara) , -ceaster, ae. Wircester Wur- »
cestre RG. 8069.
Wio'chester, ags. Wintan-ceaster, ae. Wyncestre.
Roch'ester, ags. Hrdfes-ceaster , ae. Rouchestre.
Cao'terbury, ags. Cant-wara-burh, ae. Cantarbury Canterbury.
WAr'wick (auch W6r-ik), ags. Wceringa-wlc WAre-wtc, ae. Warwik.
Nor'wich, ags. Nord-wlc, ae. Nord-wiche RG. 76.
Harwich, ags. Here-wtc.
Y5rk, ags. Eofor-wic, Lag. Eouwer-, Euerwich, ae. Euerwik, PL.
York.
22^ Einflui3 des Accents auf Gompositionen , £igeniiamen etc.
§. 309. Ox'ford, ags. Oxena-ford, Lag. Oxene-ford, ae. me. Oxenford.
Dur'-ham, ags. Deor-hd,m, ae. Durham Daram.
SOAthhamp'ton , ags. SAd-hAm-tftn , ae. Soud-hampton.
Win'dsor, ags. Windles-ofra , ae. Wyndelsore.
Ram'sey, ags. Rammes-ige (Widder-insel) , ae. Raraeseye.
B6rk-, ags. Baroc-, wohl nicht von bar 6c (nackte Eiche) , sondern aus
beran-wtc, daher = Ber'wick = Barton (ags. bere-tftn), =
Beran-byrig Banbury.
Not'tingham, ags. Snotingaham.
Ndr'folk, ags. Nord-folc, ae. Nord-folc.
Suffolk, ags. SM-folc, ae. Sod-folc.
Es'sex , ags. Ed.st-Seaxe (die Ostsachsen) , ae. Estsex RG. 63.
Sus'sex, ags. SAd-Seaxe, ae. SouJ?sex. 63.
Der'by, ags. Deor-by = Dfeor-hftm (altn. by Wohnung).
Som'erset, ags. Sumor-ssbte von den Belgiern, Sommercolonisten. Ae.
Somersete.
Sun'day, ags. sunnan-dseg, ae. Sonenday RG. 11927. Sonday Mau.
Mon'day, ags. mdnan-daeg , ae.Monenday 10332. Munday Sh. Mms. 3, 3.
Tuesday, ags. Tives-dseg, ae. Tiwesday 11828.
Wednesday, ags. Wod(e)nes daeg, ae.Wodnesday Wednesday 10635. Mau.
Thflrs'day, ags. |>un(o)res-daeg, ae. Thoresday 1 0559.
Fri'day, ags. Frige-daeg, ae. Friday 2441. me. Fryday Mau.
Sat'urday, ags. Saeternesdseg Ss&terndffig, ae. Saterday, me. Satre-
day Mau.
§♦ 310* Hierher gehoren auch die neuenglischen Abktirzungen von
Eigennamen, weiche Bequemlichkeit eingeftthrt hat. 1) M&nner-
namen: Bab von Baptist, Bat Bartholomew, Ben Beiyamin, Bill
Will Billy Willy von William, Oris Kit Cristian, Dan Daniel, Gib
Gilbert, Hab Herbert, Hal Hally Harry far Henry, Joe Joseph, Len
Leonard, Max Maximilian, Mich Michael, Nat Nathaniel, Sam Sa-
muel, Sib Sebastian, Tid Theodor, Tib Tibald, Tim Timotheus, Tom
Thomas, Taff Theophilus, Wat Walter, Zach Zachary etc. — 2) Frauen-
namen: Bab Barbara, Bell Arabella, Bess Bet Elisabeth, Deb Debo-
rah, Dy Dyana, Ciss Cicely, Ellen Helena und Eleonora, Gill Gil-
lian, Is Isabel, Kate Catherine, Madge Meg Margaret, Maud Magda-
len, Livy Livia, Su Susan. — Oft tritt ein verkleinerndes y daza:
Assy Elsy Alice, Beck Becky Rebecca, Biddy Bridget Brigit, Davy
David, Dol Dolly Dorothy.
Auch einige andere W5rter sind in gleicher Weise verkttrzt, wie
Homographen. 223
cabriolet cab, Cantabrigian Cantab, chamber-fellow chum, citizen cit, g. 309«
gentleman gent, hypochondriac to hyp = to make melancholy, con-
solidated annuities Consols, incognito incog, pro et contra pro et con.
Selten dagegen ist in Folge mehrfacher Consonanz eine Erwei- §• 310*
teruDg eingetreten, wie ags. hearcnian, ae. barken, ne. hearken, ags.
glistnian, ne. glisten. Besonders erscheint sie im Gefolge des r: frz.
a I'arme , ne. alarm alarum larum ; ags. fyr , ae. fiere etc. , ne. fire ;
afrz. freire (frater), ne. friar.
Vierter Abschnitt.
Assimilation in Form und Laut.
Die eigenthUmliche Weise, in der der englische Sprachstoff sich §« 311.
entwickelt hat, und die Mdglichkeit, mit denselben Zeichen verschie-
dene Laute, und mit verschiedenen Zeichen ttbereinstimmende Laute
anzugeben , sind die Ursachen , daS ursprflnglich verschiedene W6rter
zu gleicher Form gelangt sind und dafi andrerseits verschieden geschrie-
bene Worter sich im Laute begegnen. Wir beschranken uns bier
nur auf die im Ne. gebrSuch lichen, da bei der in frttherer Zeit herr-
scbenden unsichern Schreibung ihre Zahl zu gro^ ist.
1) Worter gleicher Form.
(Homogra|iheD).
1) Deutsche.
Bar' row 1) Trage, wheel- Schubkarren, gleiches Stammes mit ags.
baer, ne. bier; — 2) in Composition: Hain: ags. beam; —
3) Borgschwein, ags. bearh; — 4) Grabhttgel, ags. beorh,
byrigean to bury.
Bee'tle 1) K^fer, ags. b6tel; — 2) Hammer beotol.
Blow 1) wehen, ags. bld-wan; — 2) Schlag, Ungltick von ags. bleo-
wan schlagen; — 3) blUhen, ags. bldwan.
Bore I) Imp. von bear (trug), ags. bsBr; — 2) Bohrer Bohrloch,
ags. bor.
Brake 1) Breche, von br^can brechen, auch ags. braee Brechen; —
2) Farnkraut, Domgebttsch, dftn. bregne.
Buck 1) Bock, Mftnnchen, ags. bucca; — 2) Lauge = suds, ags.
buc Wa6ergef&6? ital. bucato washing in lye?
224 Homographen.
§• 31L Cleave 1) kleben ags. cltfan; — 2) spalten cleofan clAfan.
Crop 1) Kropf, ags. cropp; — 2) Aehre, Traube, ags. cropp; —
3) to crop abschneiden , boll, krappen.
D5wn 1) DtlDe, ags. dftn Berg, daher down adown hinab, ags.
adftne; — 2) Flaum, Flaumfeder, altn. diin, ahd. dftni.
Ear 1) Ohr, ags. eAre; - 2) Kornfthre, ags. asher aehher ear, da-
her to ear in die Aehren schieBen.
Elder 1) alter Comp. von old, filter ags. yldra; — 2) Holunder,
ags. ellen ellarn.
Even 1) Abend, ags. «efen; — 2) eben gleich, ags. 6fen.
Fftr 1) entfernt ags. feorr; — 2) (veraltet) Ferkel = farrow, ags.
fearli.
Fell, 1) f&Uen, ags. fyllan fellan; — 2) grausam, ags. fell; — 3)
Fell, ags. fel fell. A^ pi(^ .p^^t f<\Cf ap. ^HiirC/ /: ■
Fold 1) Falte ags. feald, falten fealdan; — 2) Hflrde, ags. falud.
Gore 1) geronnenes Blut, ags. gor; — 2) ein (keilfSrmiges) Stfick
Land , mhd. g^re zuerst vom Tuche ; letztere Bedeutung fflhrt
Wore, wieder auf; a triangular piece of cloth und dann all-
gemeiner: a narrow slip of land; — 3) Durchbohren, weist
auf ags. g&r Lanze.
Ground 1) von grind Imp. ags. grand; — 2) Grund, Boden, ags.
gmnd; — 3) grflnden, ags. gryndan.
Hftwk 1) Habbich, ags. hafuc; — 2) hdken, mhd. hock hocke hooker,
Unterkaufer.
Helm 1) Helm, ags. helm; — 2) Steuerruder h^lma.
Hide I) Haut, ags. hyd; — 2) verbergen, eine Decke (Haut) darQber
Ziehen hydan; — 3) Hufe Landes, ags. hyd hyd.
Hind 1) Hindin, Hirschkuh, ags. hind; — 2) hind zurttck ags. hind;
— 3) Bauer h!na.
Hip 1) Hilfte, ags. hyppe; — 2) Hagebutte, ags. heope.
Holm 1) FluBinsei, ags. holm Insel und Meer; — 2) Stechpalmc,
ags. holen.
Hop I) htipfen, ags. hoppan; ein Tanz; — 2) Hopfen, ahd. hopho.
Knoll 1) = knell Iftuten, ags. cnyllan, Gelftute cnyll; — 2) Hft-
gel cnoll.
Lap 1) School, Theil, ags. lappa; — 2) lecken lapjan.
Last, 1) letzte ags. latost; — 2) dauern gelsestan ; — 3) Last hlsBst;
— ■ 4) Leisten, ags. Iftst (Geleis).
Lean 1) dttrr fettlos, ags. l≠ — 2) lehnen hlinjan hleonjan.
Homographen. 225
Left 1) Imp. von to leave laBen; — 2) link, gel^fed geschwftcht, §. 31 !♦
schwach, im passenden Gegensatz zu swide stark.
Lie t) liegen, ags. licjan; — 2) Itigen leogan.'
Light 1) Licht, ags. leoht; — 2) leicht Itht leoht; — 3) absteigen
41ihtan; — 4) lights Thierlunge, wahrscheinlich von 2.
Lime 1) Leim, ags. lim, leimen Urn an; — 2) Linde, ags. lind; —
3) eine Art Citrone, frz. lime.
Load 1) laden, ags. hladan, Last hlsed; — 2) in load-star Leitstern,
ags. IMu Reise, und noch der Gang, die Ader im Berg-
werke, gewShnlicher ist die Schreibung lode.
Lock 1) Locke, ags. locc; — 2) SchloB, ags. locc, vcrschliePen
ags. Mean.
Low 1) niedrig, altn. 1^, erniedrigen; — 2) brftllen ags. hl5wan;
3) Lohe, Flamme, ags. l^ge: 4) in Compositionen von Orts^
namen -low, ags. hlaew Httgel, wie in Mar'-low, Lud'-low.
Mast 1) der Mast, ags. maest; — 2) (die Mast), Eichel msest.
Meal 1) Mehl, ags. m6lu; ~ 2) Mahl msel.
Mint t) Minze, Pflanze, ags minte; — 2) Mttnze mynet, miinzen
mynetjan.
Mother 1) Mutter, ags. m6dor; — 2) Satz, Hefe, holl. raoeder.
Nap 1) Schiafchen, schlafen hnaeppjan; — 2) WoUknOtchen hnoppa.
Neat I) Rindvieh ne^t; — 2) nett, zierlich, ahd. niot-sam oder
lat. nitidus. frz. net.
Nick 1) Kobold, ags. nicer Meerungeheuer oder von ags. hnsecan
todten, daher Old Nick; — 2) Kerbe, von ags. niclgan krttm-
men; — 3) rechter Zeitpunct, aus 2. entstanden.
Plat 1) (= plait Gewebe, Flechte, ahd. gaflecht) flechten; — 2)
Ebene, Platte; — 3) Platz, Stftck Land.
Pad' dock 1) Kr5te ags. padde; — 2) eingehegte Grasplatz, ent-
stellt aus ags. pearruc = Pferch.
Po&nd 1) Pfund, ags. pund; — 2) einschlieSen pyndan , daher Pfand-
stall; — 3) zerschlagen, stolen ags. punjan.
Ring 1) Ring hrinc, einen Ring bilden hringjan; — 2) lauten
hringan.
Roe I) Reh, ags. r&h; — 2) Rogen, altn. Tirogn.
Row 1) Reihe, Rang, ags. rkw; — 2) rudern rdwan.
Rush 1) Binse, ags. risce rics; — 2) schnell bewegen hriscjan.
Sal' low 1) Weidenbaum, ags. salig, sealh; — 2) gelb salu.
Seal 1) Siegel, ags. sigel, siegeln sigeljan; — 2) Seehund seolh.
Koeh, engl. Grammatik. I. 15
226 Homographen.
§• 31L Seam 1) Saum, Naht se&m; — 2) Last, seAm; daher auch bestimm-
tes Ma3; — 3) Fett, Bosw. ags. seime, fries, siama.
Shoal 1) Menge schola, ags. scolu; — 2) Untiefe, Sandbank =:
shallow.
Slough 1) (sliiff) abgeworfene Schlangenhaut , Grind, mhd. slAch; —
2) (sl6ii) Sumpf, ags. sldg.
Smack 1) Geschmack, ags. smaec, schmecken smeccan, schmatzen;
— 2) kleines Schiff, ags. snacc.
Smelt 1) schraelzen, ags. smeltan; — 2) Stint smelt, ein Fisch.
Sod 1 ) Imp. von soothe sieden ; 2) Rasen holl. soed , to sod mit Ra
sen bedecken.
Sow 1) (s6ii) Sau, ags. sugu; — 2) (s5w) saen s4wan.
Spoke 1) Imp. von speak sprechen; — 2) Speiche, ags. sp4ca, Lei-
tersproBe.
Spray 1) = sprig Zweig; — 2) Meeresschaum von ags. spr^gan
Oder sprian ausstreuen.
Stale 1) Stiel stele; — 2) Betrug, alt, schlecht weisen auf stelan
stehlen; — 3) stallen, dan. stalle.
Stern 1) streng, ags. sterne; 2) Stern des Schiffes steam.
Stud 1) Pfosten, Nagel studu; — 2) Gesttit ags. st6d.
Swallow 1) Schwalbe, ags. swalewe; — 2) schlucken sweljan, daher
Kehle, Gefra&'gkeit.
Tap 1) schwach schlagen, schwacher Schlag mhd. tappe ; — 2) Zapfen,
ags. taeppa, anzapfen tsepjan.
Till 1) bis, zu altn. til; — 2) pflttgen, ags. tiijan; — 3) Schubla-
den, Geldkasten.
Wax 1) wachsen, ags. weaxan; -— 2) Wachs weax, wichsen.
Weed 1) Unkraut, ags. weod, jaten weddjan, — 2) Kleidung, ags.
w«ed.
W611 1) wo hi, ags. w6la; — 2) Brunnen wella, von wyllan w alien.
Wise 1) weise, ags. wis; — 2) Weise wise.
Whittle 1) ein weiBes Frauenkleid, ags. hwitel; — 2) MeSer hwitle,
scharfen.
(Wood 1) Holz, ags. wudu; — 2) toll wdd).
2) Romanische.
Air 1) Luft, lat. aer, frz. air, daher auch ftuSeres Ansehen; — 2)
Arie air.
Baste 1) schlagen, prttgeln, afrz. battre, bastonner; — 2) mit wei-
Homographen. 227
ten Stichen nfthen, afrz. bastir; — 3) einen Braten mit §* 31 !♦
Butter begiefien, vielleicht von 1.
Bil'let 1) kleiner Brief frz. , Einquartierungsbillet; — 2) Scheit Holz,
frz. billot.
Bole I) Fettthon, lat. bolus; — 2) Baumstamm ; viell. frz. boisil(ier),
— 3) ein Ma6, wal. buelin, gal. bolla.
Bowl 1) Gefae, MaB = bole; — 2) Kugel frz. boule.
Broil 1) Streit, frz. brouille; — 2) auf dem Feuer braten, frz. bruler.
Ca'per 1) Bllithenknospe der Eapernstaude , lat. capparis, frz. capre;
— 2) Capriole, Sprung, vom lat. caper, frz. capriole, ca-
prioler.
Cape 1) Vorgebirge, Cap. afrz. cap von lat. caput, — 2) Mantel-
kragen, afrz. cape, mlat. capa.
Case 1) Fall, afrz. cas von casus; — 2) Futteral, Htllle, afrz. casse
von capsa.
Card I) Karte, Seekarte, frz. carte von charta, Karten spielen; —
2) Wollkaram , lat. carduus , frz. carde ; krempeln carder ; —
3) Windrose unter der Magnetnadel von 1.
Console' 1) trosten, frz. consoler, consolari; — 2) con'sole Trag-
stein, frz. console von lat. solea.
C or' p oral 1) kSrperlich = corporeal, frz. corporel; — 2) Kor-
poral, far frz. caporal von caput; — 3) Die lat. Form cor-
pora'le, das geweihte Mefituch.
Coiint 1) Graf, afrz. cumte, comes; — 2) z3,hlen, rechnen, cunter
computare, Rechnung cunte.
Counter 1) Zahltisch, afrz. conteor; — 2) gegen contre, contra.
Cuff 1) Faustschlag, ital. cuffa; scblagen; — 2) Aufschlag am Aer-
mel, frz. coiffe.
Da' turn 1) Datum datum, frz. date; — 2) Dattel dactylus, prov.
datil, frz. datte.
Ex' lie 1) Verbannung, Verbannte, to exile' verbannen, von lat. exi-
lium; — 2) exile' diinn, lat. exilis.
Host 1) Heer, lat. hostis, frz. hoste; — 2) Hostie, lat. hostia; —
3) Wirtb, lat. hospes, afrz. hoste. /
Impair' 1) ungleich, frz. impair; — 2) verschlechtern , afrz. em-
peirer (in-pejorare).
Jar 1) knarren. Nachahmung des Lautes; — 2) Krug, frz. jarre.
Jet 1) Gagat, lat. gagates, frz. jayet; — 2) WaSerstrahl , hervor-
schiefien, frz. jeter, lat. jacere.
15*
228 Homographen.
§♦ 311, Jet'ty 1) von Gagat, demselben fthnlich; — 2) = jet'tee, jiit'ty
Hafendamm, frz. jet^e.
Kennel 1) Hundehtitte, Meute, lat. canile, frz. chenil; — 2) Kanal,
lat. canalis, afrz. chenaL
League 1) Verbindung, frz. ligue; von lat. ligare; — 2) Meile span.
legua, frz. lieue.
Mace 1) Keule, frz. mace, lat. mateola; — 2) Muskatblttthe , frz.
macJs.
Male t) M^unchen, mannlich lat. masculinus, afrz. mascle masle
malle; — 2) tibel, das lat. adverbiale Prafix: malev'olent.
Mangle 1) versttimmeln von lat. mancus; — 2) Waschrolle, glatten,
afrz. mangonnel.
March 1) Marz, afrz. mars, march; — 2) Marsch, frz. marche,
marschieren.
Mute 1) stumm, lat. mutus, frz. muet, Muta; — 2) Yogelkoth, ?
lat. lutum, frz. mutir.
Oftnce 1) Unze, Gewicht, lat. uncia; — 2) Luchs, afrz. once.
Page 1) Seite pagina, frz. page; — 2) Page page von griech. naid^ov.
Pale 1) bleich, lat. pallidus, afrz. pasle palle, pftle; — 2) Pfahl
lat. palus, ags. pal.
P411 1) Staatsmantel , lat. pallium, afrz. palle paile, ags. psel; —
2) schaal werden oder machen, weist auf palatum.
Perch 1) Stange, lat. pertica, afrz. perche; — 2)Barsch, lat. perca,
frz. perche.
Pill 1) pltindern, frz. piller: — 2) Pille lat. pila.
Port 1) Hafen, lat. portus, frz. port; — 2) Pforte porta porte; —
3) Haltung von lat. portare, afrz. port; — 4) Portwein, von
Oporto.
Rally 1) wieder samraeln, frz. rallier, re-alligare; — 2) spotten,
frz. railler.
v^ Re -pair 1) ausbefiern, lat. reparare, frz. reparer; — 2) sich bege-
ben, gehen lat. repatriare, afrz. repairier.
S6il 1) Boden lat. solum, afrz. soel, frz. seuil; — 2) Dttnger, alrz.
souil, beschmutzen (seljan); — 3) grttn fftttem, frz. souier.
Vice 1) Laster, lat. vitium, frz. vice; — 2) Schraubstock, afrz.
vis; — 3) in Composition lat. vice- stellvertretend; vice-pre-
sident Viceprftsident.
Homographen. . 229
3) Gemischte. 8* 3U»
Angle 1) Angel ahd. angul, ags. angel etc., angeln, fischen; — 2)
Winkel, lat. angulus, frz. angle; — 3) Angles Angeln, ags.
Angle lat. Angli.
Arm I) Arm ags. earm, Meeresarm, Ast; — 2) im PL Waffen lat.
anna; to arm bewaffnen.
Bait 1) k5dern, ags. batjan freSen macben, K6der; — 2) erfri-
schen, Erfrischung ebenfalls von b4tjan; — 3) mit den Fltt-
geln schlagen , angreifen , frz. battre.
Bale 1) Elend, ags. balu; — 2) Waarenballen, frz. balle, ballot;
einpacken frz. emballer; — 3) ausschSpfen, von frz. bailie.
Bark 1) bellen ags. beorcan; 2) Borke, Rinde, altn. borkr scbd,Ien.
Ba'sil 1) M&nnername Basilius; — 2) Basel lat. Basilea; — 3) bas'il
eine Pflanze, Basilisca; — 4) bas'-il der Winkel eines
Mei^els etc.
Boot 1) Gewinn Vortheil, ags. b6t; — 2) Stiefel frz. botte; — 3)
Beh^lter unter dem Kutschcrsitz , von 2.
BoAnd 1) Imp. von bindbinden: — 2) springen afrz. bondir , Sprnng
bond; — 3) Granze = boundary, mlat. bunda, afrz. bonne.
Bass 1) Binsenmatte, ags. baest; — 2) Barsch ags beers; — 3) bass
Ba0, ital. basso, gewohnlich base.
Bill I) Schnabel ags. bile, schnabeln; — 2) Streitaxt ags. bill; —
3) Gesetzvorschlag , Zettel, Liste, frz. billet.
Bittern 1) Rohrdommel, ital. bitore, frz. butor; — 2) bittere Sole,
ags. biter.
Borne 1) getragen, ags. boren, Part, von beran to bear; — 2) Granze
(gew. bourn) frz. borne; — 3) Bom, Brunnen in Ortsnamen,
wie Winterboume, Swinburn etc., ags. burne.
Box 1) Buchsbaum, lat. buxus, ags. box; — 2) Bttchse pyxis, ags.
bux box; — 3) Schlag, schlagen, dan. baxe, nhd. pochen.
Bull 1) Stier ags. buUuca; — 2) die Bulle, lat. bulla; — 3) Feh-
ler, viell. von einem Eigennamen, wenn nicht von 1.
Bar den 1) Last ags. byrden — 2) Chorgesang afrz. bourdon.
But i) aber ags. b-Atan; — 2) Ende, Granze, frz. bout.
Butt 1) Ziel frz. but, Scheibenstand; — 2) Butte, Stttckfafi, ahd.
butinna, mhd. bftte btitte; — 3) Sto6 frz. botte.
Corn 1) Korn ags. corn; — 2) Htthncrauge , Leichdorn cornu, afrz. corn.
I)am 1) Damm , dammen ags. demjan; — 2) von Thieren die Mutter,
lat. domina, frz. dame.
230 Homographen.
§. 311. Defile' 1) EngpaS, frz. defil6; — 2) besudeln ags. fylan.
Die 1) sterben, de&oyan; — 2) farben, ags. de4gian, — 3) Wtirfel,
Stempel frz. d6.
F4ir 1) sch5ii ags. faeger; — 2) Jahrmarkt lat. feriae, afrz. foire feire
fere.
Fiill 1) voll, ags. full; — 2) walken von lat. fullo.
Gull 1) betrtigen, altschw. gyla, afrz. guiler; — 2) M6ve, kjmr.
gwilan.
Gum 1) Zahnfleisch (Gauraen, ags. g6ina); — 2)Gummi, frz. gomme.
Giist 1) WindstoB ags. gist; — 2) Geschmack, lat. gustus.
Haggard 1) eine Falkenart, also bawk-ard; — 2) h9,0]ich, von
hawk-ard oder bag-ard? frz. bagard wild.
Hamper 1) Korb, Scbatzkammer = hanaper, mlat. banaperium; —
2) FeSel, feBeln.
Hue 1) Farbe ags. hiw; — 2) Schrei, frz. Interj. hu!
Kern 1) iriscber Soldat , ir. cearn; — 2) Handmtthle == quern, ags.
cweorn.
Lake 1) See, Lache ags. lacu; — 2) Lackfarbe frz. laque.
\^ay 1) Imp. von to lie liegeu; ferner to lay legen; — 2) Lied afrz.
lai; — 3) weltlich lat. laicus, afrz. lai.
Lease 1) Aebren lesen, ags. lesan; — 2) verpacbten, afrz. laissier;
Pacbtung.
VLent 1) Fastenzeit (I^enz), ags. lencten; — 2) Imp. von to lend
leiben.
Main 1) Gewalt, GroSes, ags. maegen; — 2) in Zusammensetzuugeu,
wie main-prise, main-tain, frz. main.
\/Mass 1) Messe, lat. missa, ags. masse; — 2) Masse frz. masse.
Matcb 1) GenoBe, ags. maca; — 2) Lunte frz. m^cbe.
Mate 1) Mat, GenoSe, boll, maet; — 2) matt macben, afrz. mater.
May 1) mag, ags. msBg; — 2) Mai frz.
Mean 1) gemein, ags. msene; — 2) mittelmaBig, afrz. moyen; —
3) meinen, ags. msenan.
Mere 1) Rain, Grftnze, ags. mcere; — 2) (Meer) Teicb, ags. mere:
— 3) rein lat. merus.
Mew 1) Move, ags. msew; — 2) Kafig frz. mue; — 3) miauen; —
4) sicb mausern, frz. muer, lat. mutare.
Mould 1) Erde , ags. molda, — 2) Form lat. modulus.
Mole 1) Maulwurf, Verktirzung von moldw^rpa Erdwerfer; — 2)
Maal, ags. m41; — 3) Mole, Damm frz. mole.
Homographen. 231
Mood 1) Gemtithsart, ags. mdd; — 2) Modus modus, frz. mode. §. 311«
Moor 1) Sumpf, Moor ags. m6r; — 2) Mohr maurus, frz. maure;
— 3) vor Anker legen, frz. amarrer? lat. morari.
Mus'ket 1) Muskete, frz. mousquet; — 2) Sperbermannchen.
Nave 1) Nabe, ags. nafu; — 2) das Schiff der Kirche navis, frz. nef.
Net 1) Netz , ags. nete; — 2). nett nitidus, frz. net.
Pen 1) Feder penna, niederscbreiben ^ — 2) einpferchen, ags. on-
pinjan, Pferch.
Pile 1) Pfeil, lat. pilum; — 2) Pfahl, ags. pll; — 2) Haar, lat.
pilus; — 4) Haufe, Gebaude pila, frz. pile.
Pine 1) Fichte, lat. pinus, ags. pinn; — 2) Pein, ags. pin, sich
abharraen. , c?/ v.,"..;, 4?*^^; / ^^v
f Pitch 1) Pech, lat. pix ags. pic; — 2) Gipfel, afrz. pic;, -^ 3) ein-
schlagen, befestigen, ags. pyccan.
vPrune 1) beschneiden, ausputzen, frz. provigner; — 2) Pflaume,
afrz. prune.
Punch 1) durchbohren pungere; — 2) Punsch indisch; — 3) plump.
Quail 1) Wachtel, mlat. quaquila, afrz. quaile; — 2) in Ohnmacht
fallen, wohl von ags. cwelan sterben.
yRace 1) Wettrennen, ags. rces von risan sich erheben; — 2) Gat-
tung frz. race.
Rack 1) Foltern, verw. mit ags. raecan recken; daher auch Gestell,
um Heu zu trocknen; — 2) Abktlrzung von arrack.
Rank 1) Reihe, Rang, afrz. renc; — 2) ttppig ags. ranc; — 3)
ranzig rancidns.
Rape 1) Raub, zu lat. rapere; — 2) Raps lat. rapa.
Rail 1) Riegel ndsch. regel; — 2) Wachtelkonig frz. rMe; — 3)
= rally spotten, frz. railler.
Rash 1) ttbereilt, ags. rassh; — 2) Ausschlag, afrz. rasche.
Ray 1) Strahl, lat. radius, afrz. rais; — 2) Roche, lat. raja frz. raie :
— 3) Schmuck, Rttstung, Abk. von array ; — 4) = rye- grass.
Rear I) erheben, ags. rseran; — 2) in rearmouse Fledermaus ist
noch ags. hr^ran sich bewegen enthalten; — 3) Nach-
trab retro, frz. riere.
Rest 1) Rast, ags. rsest; — 2) Rest afrz. reste.
Rime 1) Reif, ags. hrim; — 2) Ritze, lat. rima.
Rock 1) Fels, frz. roc; — 2) Spinnrocken altn. rockr; — 3) wie-
gen, hin und her bewegen, frz. roquer.
Rut 1) Geleise von altn. rdta aufwerfen; — 2)Brunst,rugitusafrz. ruit.
232 Homographen.
§. 311« Rue 1) bereuen, ags. hreowan; — 2) Raute, ags. rude, frz. rue.
Sack I) Sack, ags. sacc; — 2) Pltinderung, afrz. sac, pittndern;
— 3) Sekt, frz. sec.
Sage 1) weise, lat. sapiens, frz. sage; — 2) Salbei, ags. salwige.
V/See 1) sehen, ags. seohan ; — 2) Sitz, lat. sedes, afrz. sed sied.
Scale 1) Schale, Wagschale ags. scalu; — 2) Schnppe scealu; —
3) Leiter, lat. scala, afrz. eschele.
Shock I) Angriff, StoB frz. choc, viell. auch ags. sceacan erschtit-
tern; — 2) Schock, Haufen, mhd. schoc; — 3) ein zottiger
Hund, ags. sceacged behaart.
u'SoAnd J) gesund, ags. sundj — 2) Ton ags. sdn, lat. souus; —
3) Sund altn. sund; — 4) Sonde frz. sonde.
Sta'ble 1) Stall stabulum, afrz. estable; — 2) fest afrz. estable.
\/"Still 1) still ags. s;tille, stillen stillan ; — 2) Destilationsapparat, von
lat. stillare, frz. destiUer^;f'/-c/ / 4«w-^ ? ~^t^^n^)^i^ •)
Tart 1) herbe, ags. teart; — 2) Torte, frz. tarte.
Tar'ry 1) z5gern, von lat. tardus afrz. tarier; — 2) theerig, von
ags. teru.
Tense 1) straff lat. tensus; — 2) Tempus afrz. tens.
Tick 1) Rechnung, wohl von ticket; — 2) Schaaflaus frz. tique: —
3) Betttiberzug kymr. tic; — 4) Ticktack der Uhr.
Toll 1) Zoli ags. toll; — 2) Glockengeiaute , Iftuten; — 3) aufheben
lat. tollere.
Ton 1) Tonne ags. tunne; — 2) ton Mode frz. ton.
Triimp 1) = trumpet Trompete , ahd. trumba; — 2) Triumpf frz.
triomphe.
2) Gleichlautende Worten
(Homonymen).
§. 312* Folgende Worter fallen lautlich ganz oder fast ganz zusammen,
obgleich ihre Schreibung und meist auch ihre Abstammung verschie-
den ist.
A'bel Abel, a'ble (a'br) fahig (hebr. Abel, lat. habilis frz. able):
a'ir Luft, heir Erbe, e'er je, ere zuvor (lat. aer, afrz. air, afrz.
heir, aus ever, ags. aer); aisle Chorgang, Isle Insel, I'll ich will (frz.
aile, afrz. isle, ne. I will); 411 all, 4wl Able (ags. eal, ags. sel);
alotld' laut, all5w'ed erlaubt (ags. hMd, frz. alloue); d,rtar Altar, to
&rter andern (lat. altare, frz. alterer); &u'ger Bohrer, 4u'gnr rom.
** Homonymen. 233
Aagur (holl. egger, lat. augur); 4ught etwas, ought sollte (ags. &wiht, §« 312*
ags. 4hte); bail Bttrge, bale Ballen, Eleud (afrz. bail, Ballen, ags.
bealn); b411 Kugel, to bd-wl schreien (frz. balle, lat. balare); b4re
blo6, be4r Bar, to bedr tragen (ags. bser, ags. b6ra, ags. bgran);
baSeniedertraditig, bassBaP, baize Flan ell, bays Lorbeeren (frz. base,
frz. basse, holl. baai, frz. baye); beech Buche, beach Strand (ags.
boce, ?ags. byht, ?be4h); beer Bier, bier Todtenbahre (ags. beor,
ags. b«er); bell Glocke, belle Sch5ne (ags. belle, frz. belle); blew blies,
blue blau (ags. bleow, ags. bleow); boar Eber, to bore bohren (ags.
bar, ags. borjan); board Brett, bored gebohrt (ags. bord, ags. ge-
borod); borne getragen, bourn Granze (ags. boren, frz. borne); boAgh
Ast, b6w Verbeugung (von ags. be6gan); brake Breche, to break bre-
chen (ags. braec Brechen?, brecan); to bruise quetschen, he brews
brant (frz. briser, ags. breowan); but aber, biitt Ziel, Tonne (ags. ht-
tan, frz. but, ahd. butinna); to buy kaufen, by bei, mit (ags. bycgan,
ags. hi be); cane Rohr, Cain Kain (frz. cannc, bibl. Name); can
kann, can Kanne (ags. can, ags. canne); can'non Eanone, can 'on
Kegel (frz. canon, ags. can6n); cartKarte, chart Seekarte (lat. charta) ;
ceiling Zimmerdecke, sealing Siegeln (von to ceil (caelare), von ags.
sigeljan); cell Zelle, to sell verkaufen (lat. cella, ags. sellan); cent
hundert, scent Geruch (lat. centum, frz. cent, von frz. sentir): ccs'-
sion Abtretung, ses'sion Sitzung (lat. cessio, lat. sessio); chord Saite,
cord Seil (lat. chorda, frz. corde); chron'ical chronisch, chron'icle
Chronik (von XQ^^^^ ? frz. chronique) ; to cite vorladen , sight Gesicht,
site Lage (frz. citer (citare), ags. siht, lat. situs); clause Clausel,
cl4ws Klauen (lat. clausula, ags. clawu); to climb klettern, clime
Klima (ags. climban, lat. clima); coarse grob, corse Leiche, course
Lanf (lat. crassus?, afrz. corse, lat. cursus); coat Rock, cote Htitte
(afrz. cote, ags. cot); to creak knarren, creek Bucht (von to crack,
ags. crecca); crew'el Knauel, cru'el grausam (ags. cliwe cleowe, afrz.
cruel); crews Mannschaften, cruise kreuzen (ags. cread?, frz. cruise);
ciir'rant Rosine , current Strfimung (frz. Corinth e , lat. currens) ; cyg'net
Schwan, sig'net Siegel (afrz. eigne, afrz. signe); dam Mutterthier, to
damn verdammen (afrz. dame, lat. damnare); Dane Dane, to deign
wtirdigen (ags. Dene, afrz. deigner); day Tag, Dey Dei (ags. dseg,
tiirk. Titel); dear theuer, deer Dammhirsch (ags. deore, ags. deor);
dew Thau, due schuldig (ags. deaw, frz. dA); to die sterben, to dye
farben (ags. deMjan, ags. de^gjan); di'vers Taucher, dfvers verschie-
den (von to dive, lat. diversus); dis-ea'se Krankheit, dis-seize' aus-
234 Homonymen. *
§. 312« treiben (afrz. desaise, afrz. des-saisir) ; doe Reh, dough Teig (ags.
dkj ags. d4g); done gethan, dun dunkelfarbig (ags. geddn, ags. dun);
eye Auge, I ich, aye ja (ags. eftge, ic, k); fain gern, to feign sich
stelien, fane Tempel (ags. faegen, afrz. feindre (fingere), lat. fanum).
laint schwach, feint Verstellung (frz. fan6, afrz. feinte); fair Jahr-
markt, fare Fuhrlohn (afrz. feire (feriae), ags. feer); teat That, feet
FtiBe (afrz. fait (factum), ags. f6t); fei'loe Radfelge, f^l'low Genofie
(ags. felge , ags. fseie treu ? folgjan ?) ; fir Tanne , fftr Pelz (ahd. foraha,
frz. fourrure); flew floh, flue Rauchfang (ags. fle^h, ? ); floftr feines
MehK fl5wer Blume (beides von frz. fleur [flos]); fSiil schmutzig, fowl
Vogel (ags. My ags. fugel); frays Schiagereien , phrase Phrasen (afrz.
effrei, frz. phrase); to freeze frieren, frieze Fries (ags. fredsan, frz.
frise); g411 Galle, Gkul Gallien (ags. gealia, lat. Gallia); gate Thor,
gait Gang (ags. geatu, hoU. gat); to ^Id vergolden, guild Innung (ags.
gyldan, ags. gild); gldir Eiweifi, to gldre gianzen (frz. glaire, hoU.
glaeren); gnat Mttcke, Nat Nathanael (ags. gnset, hebr. Name); grate
Gitter, Rost, great gro0 (lat. crates, ags. gred-t); grater Reibeiseo,
greater groSer (frz. grattoir, Comp. von gre&t); grease Fett, Greece
Griechenland (afrz. graisse, lat. Graecia frz. Gr^ce); groan Seufzer,
grown gewachsen (ags. grd-njan, ags. grdwen); hdir Haar, h4re Ease
(ags. h&r, ags. hara); hMl Halle, to hM Ziehen (ags. heall, frz. ba-
ler); hftrt Hirsch, heart Herz (ags. heorut, ags. heorte); to heal hei-
len, heel Ferse (ags. heelali, ags. h^l); to hear h5ren, here bier
(ags. h^ran, ags. her); heard hSrte, herd Heerde (ags. h^rde, ags.
heord); to hew hauen, hue Farbe (ags. he^wan, ags. htw); to hie
eilen, high hoch (ags. higjan, ags. he§,h); him ihn, hymn Hymne
(ags. him, ags. hymn); hole Loch, whole ganz (ags. hoi, ags. hkl);
holy heilig, wholly ganzlich (ags. h^lig, h41-llc); h6op Reifrock, to
wh6op schreien (boll, hoep, ags. w6pjan); h66r Stunde, 6iir unser
(lat. bora, afrz. bore, ags. ftr); joust Tournier, just gerecht (afrz.
joste, afrz. just); to kill todten, kiln Ziegelofen (ags. cwellan, ags.
cylene); knap Htigel, nap Schiafcben (ags. cnaep, ags. hnseppjan):
knave Schalk, nave Nabe (ags. cnapa, ags. nafu); knew wuSte, new
neu (ags. cneow, niwe neowe); knight Ritter, night (ags. cniht, ags.
niht); to knit stricken, nit Ni6 (ags. cnyttan, hnitu); knot Knoter,
not nicht (ags. cnotta, nawibt); to knowwiSen, no nein (ags. cn&wan,
ags. nk); to lade laden, laid gelegt (ags. hladan, ags. gel^d); lain ge-
legen, lane Gasse (ags. gelegen, boll, laen); lead Blei, led gefuhrt
(ags. leAd, ags. gelceded gelsed); leaf Blatt, lief gern (ags. leM, ags.
Homonymen. 235
leof); leak leek, leek Lauch (ags. hlec, ags. led-c); to les'sen mindern, §• 312.
les'son Lection (von ags. Isess, frz. legon); Ifar Ltlgner, li'er Lie-
gende, lyre Leier (von to lie, lat. lyra); limb Glied, to limn raalen
(ags. lira, lat. illuminare); lock Schlo0, lough loch See (ags. loc, irl.
loch); made gemacht, maid Mftdchen (ags. macod, ags. mseged); mail
Briefpost, male mannlich (frz. malle, frz. male); main vorzaglich,
mane Mahne (ags. msegen, ahd. mani); maize Mais, maze Irrgaug
(frz. mais, ags. mase Strudel), Marshal Marschall, martial kriegerisch
(afrz. mareschal, frz. martial); mead Meth, meed Lohn (ahd. metn,
ags. mM); mean niedrig, mten Miene (ags. m&ne, frz. mine); meat
Fleisch, to meet begegnen, to mete me^en (ags. mete, ags. mStan,
mStan): med'al Medaille, to mcd'dle sich mischen in (frz. medaille,
afrz. medler) ; meter Me0er , metre Metrum (von to mete , ags. meter) ;
to mewl winselu wie ein Kind, mule Maulesel (frz. miauler, lat. mu-
las); might Macht, mite Milbe (ags. meaht miht, frz. mite); to moan
wehklagen, mown gemftht (ags. msenan, ags. mftwen); moat Graben,
mote Sonnenst^nbchen (afrz. mote, ags. mot); nay sogar, to neigh
wiehem (ags. ne nese, ags. hnsegan); to need bcdttrfen, knead kneten
(ags. nMan, ags. cnedan); none keiner, nun Nonne (ags. nd,n, ags.
nnnne); ore Erz, oar Ruder, ffer ttber (ags. kr [^r], kr, ofer); oh
0, to owe schuldig sein (o, ags. to 4gnjan); one einer, won gewon-
nen (ags. kn , ags. wunnen); pail Eimer, pale bla6 (span, payla, afrz.
paesle, afrz. pMe pallidus); pain Schmerz, pane Fensterscheibe (lat.
poena frz. peine, afrz. pan Stflck); pdir Paar, p6ar Birne, to pdre
beschneiden (afrz. par, ags. pera, frz. poire, afrz. parer (parare);
p&use Pause , p&ws Pfoten (afrz. pause , wal. pawen , frz. patte) ; peace
Friede, piece Stttck (lat. pax, afrz. pais, afrz. piece); peak Gipfel,
pique Groll (afrz. pic, afrz. pique); peal Geiaute, to peel schftlen
(? bellan, frz. peler); peer Pair, pier Brtickenpfeiler (lat. par, frz.
pair, frz. pierre); pen'cil Bleistift, pen'sile hangend (lat. pincellus,
lat. pensilis); Pe'ter Peter, pe'tre Salpeter (lat. Petrus, petra); plain
eben, plane Hobel (afrz. plain, frz. plane); plait Falte, plate Teller
(ags. pliht, afrz. plat); pleas Ausreden, to please gefallen (lat. placi-
tam, afrz. plait, afrz. plaisir); pole Stange, poll Stimmregister bei
Wahlen (afrz. pal, ? ); pore Pore, to pour gieSen Qat. porus,
welsch pwrw?); to pray bitten, prey Beute (lat. precari, afrz. preier,
praeda praie); prec'edent Beispiel, pres'ident President (lat. praece-
dens, praesidens); quean schlechtes Weib, queen Kdnigin (ags. cw6n
Weib und Konigin); rack Raufe, wrack gescheitertes Schiff (von ags.
236 Homonymen.
§* 312. raca Recheii, hoU. wracke, frz. varecb); rain Regen, to rdign regie-
ren, rein Zttgel (ags. regen, afrz. regner); to raise erheben, rays
Strahlen, to raze ausradieren (ags. arseran, afrz. rai, afrz. raser);
to rap klopfen, to wrap einwickeln (frz. raper?, hrepan, ags. hweor-
fian?); to read lesen, reed Schilfrohr (ags. r&dan, ags. hreod); read
gelesen, red roth (ags. rseded, ags. re&d); to reck sich kQmmem,
wreck Schiffbruch (ags. reccan, holl. wracke); to reek rauchen, to
wreak sich rftchen (ags. r^can, ags. wr^can); rest Ruhe, to wrest
drehen (ags. rest, ags. wrsestan); rhyme Reim, rime Reif (afrz. rime,
ags. hrtm); rice Reis, to rise steigeu (frz. riz , ags. risan); right Recht.
rite Kirchengebrauch , to write schreiben (riht, lat. ritus, ags. writan):
ring Ring, to wring ringen (ags. bring, ags. wringan); road Land-
straBe, rode ritt, rowed ruderte (afrz. rote, ags. r4d, ags. rowen):
roe Reh, row Reihe (ags. rfth, ags. r&w); room Zimmer, rheum
Schnupfen (ags. rAm, gr. ^evfiaj ; rough rauh, ruff Halskrause (ags*
hredh, ahd. rifila Zacke); rye Roggen, wry schief (ags. ryge, von to
writhe) ; sail Segel , sale Verkanf (ags. segei , von ags. sellan) ; scene
Aufbritt, seen gesehen (lat. scena, ags. gesehen); scent Geruch, sent
geschickt (frz. sent(eur), ags. ge-sent); sea See, see Sitz, to see se-
hen (ags. sse, afrz. sied, ags. seohan)^ seam Naht, to seem scheinen
(ags. seAm, ags. stoan); to shear scheeren, sheer hell, shire Graf-
schaft (ags. sceran, scir, scire); sleight Handgriff, slight gering (altn.
slsegd, holl. slecht); sloe Schlehe, slow langsam (ags. sl&, ags. slaw);
to sew n^hen, to sow s9.en, so so (lat. suere, ags. sd.wan, ags. sw^);
fj.u,uJit) to soar schweben , sore wund (frz. essorer, ags. s&r); sole Sohle,
' soul Seele (ags. sole, ags. s&wel); some einige, sum Summe (ags. sume,
lat. summa, afrz. somme); son Sohn, sun Sonne (ags. sunn, ags.
sunna); stdir Treppe, to stdre anstarren (ags. stceger, ags. staijan);
straight gerade, strait enge (ags. streaht lat. ex^tractus afrz. estrait
lat. strictus afrz. estroit estreit); tacks Stifte, tax Auflage (holl. tak
Spitze, frz. taxe); tail Schwanz, tale Erzslhlung (ags. taegel, talu);
tdre Tara, to t^ar zerreiBen (frz. tare, ags. teran); team Gespann,
to teem vol! sein (ags. te&m, ags. te&mjan); tear Thrane, tier Reihe
(ags. tseher, afrz. tiere); th^ir ihr, th^re da (von ags. }>e, ags. }>8er):
threw warf, through durch (ags. ))re6w, ags. ))urh); throne Thron,
thrown geworfen (gr. lat. thronus, ags. ))rftwen); tide Flut, tied ge-
bunden (ags. tid , ags. [t^g^an] tygde) ; t6 zu , t6o auch , tw6 zwci
(ags. t6, ags. twA); toe Zehe, tow Werg (ags. t4, ags. taw"^; told er-
zahlt, tolled gelS,utet (ags. teald, P ); vails Trinkgeld, veils Schleier,
Homonymen. 237
vales Th&ler (afrz. valer, voile veile, val); vain eitel, vane Wetter- §* 312.
fahne, vein Ader (afrz. vain, ags. fana, frz. veine); to wade waten,
weighed gewogen (ags. wadan, ags. w^gen); wain Wagen, wane Ab-
nehmen des Mondes (ags. wsegen wsen, ags. wana); waist Mitte des
Leibes, to waste verwtlsten (wal. gewase, ags. awestan); to wait war-
ten, weight Gewicht (afrz. gaitier, ags. wiht); wire. Waare, to w^ar
tragen (ags. ware, w6ran); way Weg, to weigh wiegen (ags. weg,
wegan); weak schwach, week Woche (ags. w&c , wice); weal Wohlfahrt,
weel Fischreuse (ags. wela, ? willow Weide); wheal Strieme, wheel
Rad (ags. walu Strieme , hweol) ; to wean entwohnen , to ween w&hnen
(ags. wSi^an, w6nan); weather Wetter, wether Widder (ags. w6der,
weder); wood Holz, I woftld ich wollte (ags. wuda, wolde).
Flexion slehre.
Erstes Buch.
■
Das Verb.
§* 1« Die Conjugation stellt die lautlichen YerHnderungen dar, welchen
der Verbalstamm d. i. der Trftger des verbalen Begrififs, unterliegt,
urn Person, Modus, Zeit und Genus zu bezeichnen.
Die Person en werden durch Endungen bezeichnet; die Modusbe-
zeichnung tritt zwischen ^tamm und Personenendung. Die Bezeich-
nnng des Tempus geschieht am Aeul3ern oder im Innern des Verbs.
• Der verlorene Ausdruck des Passivs wird durch Umschreibung ersetzt.
Die Verben la6en sich racksichtlich ihrer Conjugation verschie-
den eintheilen.
I. Beachtet man die Elemente der verbalen Formen, so sind
die Verben
1) bindevocallos d. h. unmittelbar an den Stamm treten die
Endungen: Sskr. g& gehen , st&stehen, d4 setzen, assein; daher as-mi
ich bin, (ga-)gA-mi ich gehe, (ti)-st^-mi ich stehe, (da)-d&-mi ich seize.
Im Gotischen befestigt sich die Reduplication in ganga, stand ist er-
weitert, di fehlt und nur i-m (ich bin) ist tibrig.
Im Ags. nur gi, gee-st, g&-d, pi. gi-d; und dd, daher Pras.
sg, 1. d6-m, 2. d^-st, 3. de-d, pi. d6-d; eo-m (ich bin); das erwei-
terte stand ist zu den starken Verben Ubergetreten.
2) biudevocalisch d. h. zwischen Stamm und Endung wird,
in grd^erem oder kleinerem Umfange ein Laut oder eine Siibe ein-
geschoben.
a) Der Bindevocal ist a, im Ags* zu e geschwftcht. £r steht in
fast alien starken Verben: Sskr. bar-i-mi, got. bair-a, ags. b3r-e.
Eintheilttng der Gonjttgationen. 239
b) Der Bindevocal ist im Sanskrit aya nnd aus diesem entstehen §• 1*
im Gotiscben ja (a)ya, 6 a(y)a und ai ay(a); und im Ags. sebr wech-
selnde Lau^e, voile nnd gescbw9.chte. Sie steben in den schwachen
Verben.
Diese Eintbeilang ist nicht zu Grande zn legen, well die erste
Elasse nnr nocb zwei bis drei Verben im Ags. entbftlt und die zweite
Klasse in ihren Unterabtheiiungen mit den starken und schwacben
Verben zusammenf^llt.
II. Beacbtet man das yerhd,ltni6 , in welcbem das Prftsens zur
Wurzel stebt, so ergeben sich folgende Yerb<nisse :
a) Der Wurzelvocal stebt im Prilsens: got. halda (ich balte), haita
(heifie), blaupa (springe), slSpa (schlafe), fara (fabre); ags. healde,
hate, hle&pe, slsepe, fare.
b) Der Wurzelvocal ist im Prasens geschwslcbt; W. gab, nam
nnd band haben im Got. Prfts. giba, nima und binda; ags. gife, nime
nnd binde.
c) Der Wurzelvocal ist im Prasens gesteigert; so W. drib und
kns im PrUs. dreiba, kiusa; ags. drlfe (treibe), ceose (erkiese).
d) Die Wurzel wird redupliciert wie ga gehen, gaga.
e) Die Wurzel erweitert.sicb im Prftsensstamme durch Ein-
schiebung eines n : got. ga-n-ga (gehe), W. stad sta-n-da (stebe), W. brag
bri-n-ga (bringe), W. ))ak |?a-n-kia (J>agkja denke), W. J>uk J>u-n-kjan
(jjngkjan dlinken). Ags. g& gauge, stande, bringe, ))ence, ))yncan. —
Feroer ist n im got. Pr^sensstamm fraih-n-a angeschoben, wftbrend
das Prat. heiCt frah PL fr^bnm; im Ags. ist der Prasensstamm Ver-
balstamm geworden und n bleibt durch alle Formen in: fr^gne, fraegn,
fraeng fran.
Diese Eintheilung empfiehlt sich desbalb nicht, well sie nur auf
dem Yerbaitnid der deutschen Sprachen zu den aitern ruht. Hier
haben sich vielmehr die Lautschwacbungen , Lautsteigerungen und Ein-
schiebungen befestigt und jene sind zum Flexionsmittel geworden.
in. Beacbtet man die Bildung der Yerbalformen in den deut-
schen Sprachen allein, so treten drei Formen besonders bervor, das
Prasens, das Prateritum oder Imperfect und das passive Particip,
^d nach der Bildungsweise dieser Formen, namentlich des Imper-
fects nnterscheidet man 1) reduplicierende, 2) ablautende und
3) schwache Verben. Die von diesen abweichenden laBen sich 4)
^s nnregeimaSige bezeichnen.
240 Reduplicierende Yerben.
Erster Abschnitt.
Reduplicierende Verben.
§« 2. Die Reduplication mag sich aus der Verdopplung des Staromes
(vid-vid) entwickelt haben. Der erste Stamm verkflrzt sich, die an-
lautende Consonanz mit dem Vocal bleibt , der Wurzelvocal des zwei-
ten Stammes steigert sich (au6er vor mehrfacher Consonanz) und so
erklftrt sich die altindische Reduplication: W. sta (stehen), Perf. sta-
st& , W. vart (kehren) , Perf. va-vart , W. ruk leuchten , Perf. ru-r^ak,
W. vid (sehen), Perf. vi-v&id.
Unter den germanischen Sprachen hat nur das Gotische diese
Reduplication in ihrer vollen Form bewahrt, aber auf langsilbige
Stiimme eingeschr^nkt und der Vocal in der Reduplication ist nicbt
der Stammvocal , sondem stets ai : sl^p (schlafen) , Prftt. saisl^p (schlieC ;
vd (wehen), Prat, vaivd; bait (heiBen), Prftt. haibait; auk (vermehren).
Prat, ai-auk; fald(Positionsiange) falten, Prat, fai-fald. Nur ^ verstarkt sich
gewSbnlich der Reduplication gegenttber: t^k (bertthren) , Prat, taitdk: let
laSen, Pratiaiidt; rM (rathen), Prat, rairdd. Die Einbufie haben die
got. Formen eriitten, daB far den wechselnden Stammvocal ai einge-
treten ist. Bei anlautender mehrfacher Consonanz redupiiciert nur der
erste: sl^pa s-ai-zlSp; aber st, sk, hi, hv gelten als einfach: skaida
sk-ai-skaid.
'2 Diese vollen Formen hatte ohne Zweifel auch das Ags. und sie
lauteten, da aus geschwachtem i der Reduplicationsvocal io oder eo
war: lAc-an (springen) , Prat l^ol^c; hat-an (heiBen) , Prat, hfiohftt , r^ed-
an (rathen), Prat, reoraed; on-drsed-an (fUrcbten), Prat. ondrSodr^d:
l£et-an laBen, Prat, leolaet. Sie finden sich aber nirgends mehr vor,
sondem haben sich eigenthtimlich abgeschwacht , selbst die einzige
Reduplicationsform von ddn, dide neben vollerem alts, de-da. Die
verwandten Dialecte stolen den Consonanten aus und ziehen die Vo-
cale zusammen: das Ahd. gelangt von ha-halt hi-halt zu hi- alt (hielt),
das Alts, ha-hald ha-hild ha-ild zu hSld, das Aitn. von ha-halt, ha-
hilt zu hSlt und das Altfries. von ha-hald ha-hild ha-ild zu h^ld und
htld. Das Ags. dagegen stoBt zuerst den Vocal des Stammes ans,
wahrscheinlich nach vorausgegangener Sehwachung, so da6 aus leolk
sich leolic und dann leolc bildete.
Solcher Formen sind nur wenige erhalten : lace springe , Prat,
leolc C. 29, 10. Exon. 283, 2. Part, for-licen B.903Grein. — hate heiPe,
Prat, hfiht C. 3, 21. Exon. 19, 2. geh^ht D. Luc. 4, 39. Part, haten
Reduplicierende Verben.
241
B. 102. — l«te(la6e), Prat. l6ort (fttr 16olt) EL 1105. 16t Mrc. 5, 37. §. 2»
forleort SPs. 37, 11. pi. forl6orton 26, 10. D. Mt. 4, 20. p. forl^en
24, 38. — r«de (rathe) , p. reord El. 1023. — ondrsede (fttrchte), Prftt. /k^/ /
ondreard D. Mt. 2, 22. PI. ondreardon 21, 46. ondreordon SPs. 54, 21. r to- rf^^'^
Diese Bildungen zeigen in ihrer doppelten Consonanz noch die
alte Reduplication. Aber auch diese erb< sich nicbt, die Silbe
drangt sich noch mehr zusammen und der Consonant wird ausge-
stoBen; leolc wird zu leoc, for-16c C. 40, 30 ; h^ht zu h^t B. 1045 , geh^t
D. Mt. 14, 9; leort zu Ifiot SC. 872, 16t; ondreord zu ondrdd Mt. 14,
30 ; 2 , 22. pi. ondrMon 9 , 8. Solche zusammengezogenen Formen
zeigt noch eine ganze Reihe von Verben. Da denselben gegenflber
im Got. Reduplicationen liegen, so ist man berechtigt anzunehmen,
da(3 diese Verben ursprftnglich reduplicierende waren. Die Part. Pass.
(s. §. 7.) haben den Prftsenslaut und die Endung e n : healde , pp.
healden; dd hat nur -n: don und daneben dSn in fordSn. An. 43.
Sie sind im Ags. :
1) Aags. Pr£ls. a, ea.
Prat. 60 6,
Part, a ea
fealle (falle),
f^oU,
feallen,
wealle (walle),
weoll.
weallen,
healde (halte),
hgold,
healden,
wealde (walte).
w6old.
wealden,
wealce^ (walke , drehe), w6olc.
wealcen.
spanne (spanne),
speonn spdnn,
spannen,
fange (fange),
f^ng,
fangon,
hange (hange),
h^ng.
hangen,
gauge (gehe),
geong,
gangen.
2) Aagst Pras. &,
Prat, eo d,
Part, a
sw&pe (schweife ,
fege), sw6op.
swapen,
h&te (heifie),
hSht hdt,
haten,
sc&de (scheide).
sciod sceod scod, scaden,
l&ce (springe),
leolc l^c.
lacen,
biawe (blase),
bl6ow.
biawen,
cn&we (kenne),
cnfiow.
cnawen.
criwe (krfthe),
creow.
crawen.
s4we (sae),
s6ow
sawen,
mawe (mahe).
meow,
mawen,
))rawe (drehe).
|)r6ow,
|)rawen.
3) Aags. Pras. ce,
Prat. 60 6,
Part. »
sl&pe (schlafe),
sl^p.
slsepen,
Koch , engl. Grammatik. 1.
16
242
Redupliderende Verben im Aags.
§♦ 2.
grffite (weine), grfit, gr»ten.
Iffite (laSe), Ifiort leot 16t, Iseten.
OD-drsede (fftrchte), on-drfiord on-drM, on-drseden.
Part. e&
hle&pen,
he&wen,
be&teu,
bre&ten,
Part. 6
hwdpen,
bldten,
swdgen,
rdwen,
grdwen,
spdwen,
bl6wen,
fldwen.
Part. 6
brSpen,
w6pen.
on-bleot ,
4) Aags. Prfts. e& , Prat, go ,
ble&pe Ganfe), blgop,
he&we (baue), h6ow,
be&te (schlage), b6ot,
breftte (breche), brfiot,
5) Aags. Prfts. 6, Prftt. 6o 6,
hwdpe (rufe), hw6op,
bWte (opfera),
sw6ge (ransche), sw^g,
r6we (rudern), r6ow,
gr6we (wachse),
sp6we (gelinge),
hldwe (brttUe),
fldwe (flieBe),
6) Aags. Prfts. ^,
hrSpe (rnfe),
w^pe (weine),
gr6ow,
spgow ,
hl^ow ,
flgow,
Prftt. 60,
hrfiop ,
wSop,
1) In den Stftmmen hat sich unter dem Einflul^ des sc sce&dan
neben scftdan gestellt. — Far hrSpan and wSpan laSen ahd. hruofan
und wnofan, und alts, hrdpan wdpan ebenfalls hrdpan und wdpan er-
warten; allein jene scheinen wie das altfries. hrSpe eine dialectische
Eigenthttmlichkeit zu sein. — Fangan (fdn) Erweiterang nach got.
fahan, wie hangan, nach got. hahan; in gangan ist die Rednpli-
cation mit eingeschobenem n schon verhftrtet.
2) Der Reduplicationsvocal , der sich im Prftt. nach Schw&chnng
des Stammvocals gesetzt hat, scheint io gewesen zu sein, das zn eo
wurde. Jenes steht noch in on-cniow B. 2554. giong B. 2409. weop
D. Mt. 26,75. Weitere Schwftchung: gieng 0.39, 15. — Neben eo
bringen nordliche Quellen e a in feall D. Luc. 8 , 5. gefeallon D. Mt.
2, 11. geseaw D. Mt. 13, 25. geseaw Mrc. 4, 4. oncneft(w)an D. Lnc. 9,
45; ferner eae in geweaep D. Luc 19,41. und oea in woeapD. Mt. 2,
18. — hrowa Prftt. hrowun D. Luc. 8,23. — Geneop C. 207,32.
deutet (Grein) auf genftpan oder ge-neftpan (ereilen).
Der Reduplicationsvocal go ist zu § geworden in f^ng, h^ng,
spSn, sl6p und grSt; sodaS bisweilen zwei oder drei Formen neben
einanderstehen: for-speonC. 188 28. undspdnn 29, 5. bleowundbl^wao
Redaplicierende Yerben im Nags.
243
D. Mt. 7, 25. gescgod C. 215, 21. und gesc^d (gescddGr.) B. 1587. ge-
cneow Exon. 159, 22. oncniow B. 2554. oncn^w SPs. 17,45.
Das Prat, von gangan (g^n) mul3 frtlh auSer Gebrauch gekom-
men sein, da schon B. dancben eine schwache Form gengde 1412, (v.
scliwachem gengan) vorkommt und code , eade D. Luc. 8 , 5. inn-eadon
D. Mt. 2 , 11. Letzteres stammt von der W. i (gehen) und ist schwach ge-
bildet, got. i-da PL i-d^dam, das freilich zu i-ddja iddj^dum entstellt
ist. — Neben sl^p hat D. Mt. 8, 24. ein schwaches gesl6pde.
3) Yon h&tan (nennen, befehlcn) hat sich cin mediales ic hMte
(=got. haitada, ich nenne mich) erhalten. Exon. 406, 13. Mt. 13,55.
§. 2.
Im Nags, haben sich erhalten A. in Laqamon: §* 3*
Prfts. falle ; Prat. Sg. feol u. ful , PL feoUen fallen u. fellen ; Part, fallen,
halde haelde holde; heold held hseld huld; ihalden, iholden
falde; unfeold 10544. —
walde waelde welde; walde welde;
walke; weolken 12040;
fo; ifeng820;
hange; heong, heng;
ga, go; --
hate, haete, bote (befehle); hahte, hehte etc ; bihaiten, ihotS^
lake ; Isec ; Isec A. (leop B.) 2 1 269.
blawe, blaewe, blowe, blauwe ; bleou , bleu (blewe) ; iblowen.
awald,
iwalken 112.
ifongen, ifon.
hongen, hon.
igan, igon.
icnawe, icnowe;
icneow (cnew; , cneow ;
icnawen, icnowe,
sawe, sowe;
seow;
—
mawe, mo we;
meow (mew);
—
)?rawe, |)rowe;
})reou (})reat;
—
slaepe (slepe);
slsep A. sleap B.
laete, lete;
lette, leette, leatte;
ilete.
drede ;
— —
adradde A. adrad B.
adredde A. adrad B.
l«pe, lepe;
leop, lep,leup, leoup
iieope
PLluponA.leopenl882
•
wepe, weope;
weop (wep);
hewe, haeuwe;
for-heow 4593, hew;
to -heawen, -heouwen,
hewen.
bete;
ibeatl740.
rouwe (rowe);
—
umbe-rowen 1 1 4.
growe;
greu, greowen A. growe B.
10*
244 Reduplicierende Verben im Nags.
§* 3* I. Die Stammvocale bleiben selten rein und fest, wie in ban-
gen A. 5725. und hon 10009, gan A. gon B. 597, fon A. underfang
B. 5437. Gewohnlich scbwanken sie, wie ags. ea nach a, ae und e
in balden A. bolden B. 5232, bselden A. holde B. 21218; walden A.
welde B2966, waelden A. 1250, welden A. 195. und selbst nacb o
in bolden A. 2788 , laepen und lepen A. leape B. 24697. — Ags. ae wird
SB und e: leten 1340. laeten A. 8612; slsepen A. slepe B. 733. — Ne-
ben wepen stebt weopen 18895. — Ags. k wird aucb o: icnawen
24808. etc. icnawen A. icnowe B. 24805. hate A. 31607. baten A.
bote B. 23387. baete (bote) 16928. — Vor w scbiel?t sicb bisweilen
u ein: bseuwen A. ewe B. 16968, rouwen A. rowe B. 7813, birouwen
. A. birowe B. 21028, blauwen A. blowe B. 4462. — Fast dieselben
Scbwankungen kebren aucb im Part, wieder, und zu diosen gesellen
sicb nocb einzelne Formen mit dem Vocal des Prateritums, wie feole
A. 13873 neben bi-uallen A. bifalle B. 25736; to-beouwen A. to
-bewe B. 27831. neben to -beawen A. 178. Aucb die Endung des
Part, ist bisweilen abgesto6en: awald A. 4146, ibeat 1740, ilete 18980.
2) Im Prateritum zeigt sicb nur in babte A. bebte B. (nannte)
• 19388, bebte A. be|?tc (befabl) 773, ein Ueberrest alter Reduplication, aber
so wenigfttblbar, da0 es als Pras. icb bsebteA. bote B. 6207. ich bahteA.
batte B. 7288. neben batte GieiBe) treteu konnte. — Die Vocale eo
und ibre Verengerung e klingen fast ttberall durcb wie feoll77, feol-
len A. fuUe B. 16408, fiillen A. B. 4543. bald A. 16417, ba»ld A.
beld B. 4546. bald A. beold B. 4669, beolde A. 8672, leop 1462,
lep A. 11570. for-beow 4593 , weop A. wep B. 18140, icneowA. cnew
B. 6625. ifeng A. under-feng B. 820 , on-beng A. beong B. 5738, laec
(= ags. l£ebt nabm 29661), laec A. (= ags. leolc sprang , leop) 21269,
of -dred A. 8425.
Abweicbungen a) w bewirkt belleres u fttr o, wie heuwen A.
bewen B. 9796. bleowen A. blewen B. 24485, bleuwen 5145. — b)
w erweicbt zu u oder ou; greu2014, bleou A. blewe B. 22750, bleu
808, cneou A. icnew B. 17069, Jjreou A. a|>reu B.807. — c) Dann
dringt u aucb weiter vor, wie in leup A. leop B. 9331, leoup A. leop
B. 9284, feol A. ful B. 2888. und buld A. beold B. 3914.' — d) ae
und a sind fttr ags. ^ eingetreten in sleep A. sleap B. 26009. und ad-
radde A. adrad B. 27962. — e) bseld A. 28039, lette 27848 und
walde A. 6338 sind scbwacben Verben nacbgebildet. — f) Neben den
starken Forraen erscbeinen scbwacbe in leopt A. 26894 , hongede A.
13109, slapte A. sleapte B. 25622.
Reduplicierende Verben im Nags.
245
3) Ftir ags. h&te (nenne, befehle), geh&te (verspreche) und hAtte §• 3*
(heiBe), hat Lag. ziemlich tibereinstimmende Formen ; haten A. 31607,
haten A. hoten B. 23387, hsBten A. bote B. 16928, Prat. s. oben:
hu?hte, hahte, hebte, baihte, heihte, hihte, hat, hot, hiEt, het,
hcahte, hete, he)?te — Prfts. haehte A. bote B. 6207, hahte A. hatte
B. 7288, battcA. bote B. 4643 beiBe; Prat, hebte 190. haehte, baihte,
heihte, beyte (be)?teB.), hatte. — Part, ibaten A. ihote B. 219. iboten
A. bote 2. — Gan gon , PrJlt. eode , geode , Part, igan igon.
B. In Orm Pras. falle. Prat, fell, Part, fallenn.
walle, — —
balde,
held, •
baldenn.
fannge ,
fo;
under-feng,
—
hannge,
heng.
banngenn ?
gange ,
ga,
gede.
gan.
hate (hei0e).
het.
•
hatenn.
sbsede.
shadde,
shadd.
bebate (verspreche), bihet,
bibatenn,
lace,
laec
—
blawe,
—
blawenn.
CD awe.
cnewu.cneow, —
sawe.
sawenn.
slaepe.
slepte.
—
laete, lete,
let.
letenn, laetenn.
draede,
dredde,
Isepe,
conj. lupe.
hsBwe,
baewenn.
baete,
—
baetenn.
flowe,
—
flowedd.
1) Ags. eawird a infalenn 7640, wallenn 10507, haldenn944; ags.
ea wird ae in laepenn 1 1 792 , (Part.) baetenn 8168, (Part.) bsewenn 1 0067.
Ags. a bleibt in gangenn (gUn) , 4 in to -blawenn (Part.) 8080 , sawenn
Tart.) 5071, cnawenn 2427, hatenn (Part.) 5200. Ags. ae schwankt
in letenn and laetenn.
2) Der voUe Vocal im Prat, bat sich nur vor w erhalten in
cneow 12584 neben cnew 10378; sonst ist er (Iberall 6 und erinnert
an die im Altfries. und Altnord. vorherrschenden 6, ausgenoramen
laec 14814; — lupe 12037. 3. sg. conj. Prat, mag das altn. hliopi sein.
3) Gan, Prat, gede, Part, gan, ganngenn.
4) shaedeun, drsedenn, slaepenn sind schwach geworden.
246
Reduplicierende Verben im Ae.
§• 4.
Ae. 1) Pras. falle,
Prftt.fel, Part. fallen, yfalle.
halde,
held, huld.
yholde
fange,
afong afeng
fanged,
fanged.
hange ,
honge.
anhonge , hong,
hanged.
go ga
Tr.,
c^ede geode gode
Tr.
go gon , gone
gane Tr. u. Ps.
byhote huldige,
het (befahl, hie0),
hatte, yhote.
bihet (versprach),
schede
—
shad GL.
blowe
blawe,
blewe.
knowe
knawe,
knew
knoweu, knawen.
sowe,
seu sewe,
J>rowe,
^rew J>reu,
slepe,
slep,
lete late,
let lete lette,
ilet ilate laten.
drede,
.
dred,
lepe,
lepe u. lept,
wepe,
wep wepe wepte
weped,
he we,
hew hewe.
hewen.
bete.
bette,
rowe,
rewe, rowe,
growe
growe.
grew greu,
I. Stammvocale. Fiir ags. ea steht a in falle, -up-walle RG.664.
und in Folge eingetretencr VcrlJingcrung o in holde 7738. wahrend
im Norden auch hier a blcibt: bihalde Ps. 9, 35. — Ags. a oder o.
jenes bleibt mehr im nOrdl. , dieses im sttdlichen Dialecte : honge RG.
11923. gon 11468, hang PL. ga. Tr. 1,31. — Ags. c4 ist e in lepe
PL. 6185, bete 989, hewe RG. 11353. — Ags. t ist 6: blowe RG.
168, sowe 10345, mowe 10346, crowe PL. 2986; allein Ps. behalt
auch hier a; knawe 13, 4, blawe 80, 4. — Ags. 6 bleibt e in wepe
RG. 7769. Ps.94,6. — Ags. se ist e(a) in slepe Ps. 56,6. PL. 6181.
lete Tr. 1,82. late PL. 4385. drede Ps. 26, 1. — In den Participien
sind die Endungen oft abgestofien.
2) Der Reduplicationsvocal schwindet, meistens steht e: fel RG.
329, held 897. (huld 7713), aueng 4591. (auong7734), slep 3184, dred
PL. 7407. — W erscheint wechselnd mit u und daher wohl schon
Reduplicierende Verben im Ae. und Me.
247
erweicht; greu RG. 9792, knewe5562, sen 9791, ))reu699l, blewe §.4.
PL. 7165, )?rewe 3944.
3) Zq den starken Formcn sind schwache getreten in lept PL.
2357, zu lepe3018, wept PL. 1968, und weped Ps. 73, 64. neben
wepRG. 307, fanged PL. 6527, lete335, slepte RiJ. 3181.
4) hate zeigt sehr verschiedene Formcn , Prfit. bet RG. 7988,
hight Tr. 1 , 75. (befahl); het RG. 4683. hette 591 , hate PL. 5038,
hight93 (hiefi); bihet RG. 1736. 5077, bete Tr. 1,59 (verhieP). —
Part, yhote RG. 1703. hoten Tr. 3, 1 (gehei6en); hot Tr. 2, 59 (befoh-
len); hiht PL. 7181, hight Tr. 2,81, hette 1706 (versprochen). —
Gongo, ganPrftt. gedePL. 6692, yede Tr. 1, 27, yode Tr. 1 , 18 und
sogar ge PL. 5822. — Part, gon PL. 6076. go RG. 828. gan Tr. 4, 8.
ganePs. 25,1. Neben gede im Prftt auch wende RG. 342. went
PL. 5835.
Me, l)Pras.falle,
welde,
holde,
walke,
under-fonge,
honge, hange,
goon gon go goo,
swepe,
bote befebie PP.
5724,
blowe,
knowe.
crowe,
sowe sewe,
throwe,
slepe,
lete lat,
drede dreede,
lepe,
Prfttfel, felle,
weeldide,
held,
welke walked,
underfeng -fon-
ged,
heenghengehan-
gide hongede,
gede u. wente,
swepide,
behote,
Part, fallun, fain, faile. §• 5*
weeldid.
Bbld, holden.
walked,
-fongen.
hongid hanged
heng.
goon gon go ygo.
isweped.
bihoten.
blew blewen,
knew knewg
kneg knowide,
crew creew,
sewe sowide,
threw threwe
threg,
slep sleep slepte,
leet lete lette,
dred dredde
dradde,
lepe leep leppide
lepte,
blowun blowen,
knowen know.
crowen.
sowen sowid.
throwunthrowen
throw,
slept.
letuu lete.
adred adrad.
lopen leppidlept.
248 RedupHcierende Verben im Me. .
§. 5* Prfts.hewe, Pratheew (hew) he- Part.hewun hewen
wide, hewid.
bete, bete beet bette, betun beten.
rowe, rowid, rowid.
growe, • grew growide, growun growen.
low, lowed, lowed,
wepe, wept wepte, wept biwopen.
1) Die Stammvocale befestigen sich; nur sewe Mt 25,26. neben
sowe 6 , 26. failt auf. — Das Particip hat gewOhnlich den Prasens-
vocal, doch dringt der Vocal des Prat, vor in held A. 1 Kgs. 1, 15;
neben holdyn A. holdun B. Deeds 2, 24, sewen A. sowe B. Mt. 25,
24, heng Ch. 9757. — Die Participialendung lautet bei Wycl. oft -un:
fallun A. Gen. 31,35. neben fain A. Josh. 2,9. betun Ex.5, 16. he-
wun B. Mt. 27, 60. growun Gen. 2,5. — n ist bisweilen abgestoBen , wie
in falle Ch. 326, yholdl309, know A. Gen. 27,11, throw A. Ex. 21,
29, ythrowe Ch. 16408, yblowe sowe Ch. T. 1,385; lete A. Gen. 44,
3. adred A. Gin. 27 , 33. — Schwachformige Participien in lippid A.
(dannsid B.) Mt. 11, 17. neben lopen PP. 2868. (aus ags. leop), hewid
A. hewe B. Gen. 22, 3. neben hewan, rowid Job. 6, 19. hanged Mt
18, 6. hongid A. Gen. 41, 13. slept Gen. 32, 13.
2) Das Pr&t. hat fast durchg£lngige, und zwar ee: leep PP.1313,
beet Mau. 8. heew A. hew B. Jud. 3,12. hewg 1. Kgs. 11, 7. creew
Man. 8, heeng A. hangide B. Jud. 10, 4. sleep PP.3207, leet 792;
Oder e mit pi. beeten Mrk. 14, 65. wahrscheiniich stnmmen e als
Zeichen der Quantitat am Schlu0e: lepe A. 2. Kgs. 6, 14. bete Ch.
4314, bleweA. blew B. Ex. 15,10. knewe Mau. crewe B. Mrk. ^4, 68,
sewe Mt. 13,31. threwe A. Ex. 4, 3; und sogar leete A. Mt. 3, 15. —
3) Daneben aber stehen zahlreiche schwache.EDrmen: walked Ch.
14179. lepte A. Dan. 13,39. hewide A. l.Kgs. 15,33. growideA. Gen.
21, 8. growed PP.7307, sowide Gen. 26, 12, underfonged PP. 6809,
hengide A. hangide B. Gen. 24, 47. hongide A. 40, 22 , slepte Mt. 8,
24, Gen. 41, 5, lette Ch. 128, dradde Ch. 14218, thei dredden Joh.
6, 19.
4) hoten (befehlen) PP. 5724. he bihetith (verhelBt), Prol.
Wycl., hatte hieB A. 4 Kgs. 14, 7. highte Ch. 14189; byhigte (ver-
sprach), Mt. 14, 7, bihigten Mrc. 14, 11. bihigte B. Jud. 13, 7. —
Prat, bote geheiSen, PP.5597; bihoten (verheiBen) A. Jud. 13, 7. —
Gon, goon go. — Prat gede Wycl., yede Mau. 8. Ch. 13249, wente
Mau. 2. Part, gon, goon, gone, ygo, go.
Reduplieierende Verben im Ne.
249
Ne. Pras. fill,
Prat, fell.
Part, fallen, f&ln.
hold.
held.
held.
fold,
fold-ed.
fold-ed folden.
wilk,
wilk-ed,
w&lked.
span,
spanned,
spann-ed.
hang,
hiing,
hnng.
go,
went,
gone.
sweep,
swep-t,
swep-t.
blow.
blew,
blown.
know,
knew,
known.
throw,
threw.
thrown.
crow.
crew.
crown-ed crown
sow.
sowed.
sown.
mow.
mow-ed,
mown.
sleep,
slep-t,
slept.
let.
let.
let.
dread.
dread-ed,
dread-ed.
leap.
leapt,
leap-t.
hew.
hew-ed,
hewn hew-ed,
beat,
beat.
beaten beat.
fow.
•
row-ed.
row-ed.
grow.
grew.
grown.
low.
low-ed,
16w-ed.
flow.
flow-ed,
flowed.
§. 6*
weep, wep-t, wept.
l)^An^er Gebrauch gekommen sind ags. weallan wallen (aber
Doch to wallow, wallop und well), Isecan springen spielen (to lake
spielen North.) , wealdan rerieren (wald wauld Sc. , to wield von wyl-
daD), sce^dan scheiden, (sheeod, shad Lane), hr^pan rufen, spdwan
gluckcn, bl6tan opfern, fangan fangen (das veraltete to fang scheint
eine neue Bildung zu sein), sw6gan rauschen, gr^tan weinen (greit,
p. grat Sc. WS. War. 63) , h|tan heiBen.
Die Formen von hate sind veraltet, wie I hight (ich heiSe) Sp. 2,
4,36) he hight (er heiBt) 2, 1, 18; Prat, it hot (hie6) 1, 11 , 29. Part,
hight (geheiSen) 1, 2, 44. Byr. Ch. 1, 3. behight (angelobt) 2 , 3 , 1. be-
hott (versprochen) 1, 11,38. — Ebenso sind yode Sp. 1, 10, 53. yede
als Prat von go veraltet und went hat sich dafttr befestigt.
2) Schwach flectieren: to fold (obgleich HB. noch: while they
be folden together as thorns. Nah. 1, 10), to walk, to low, to row, to
J/U )
* o
250 * Reduplicierende Yerben im Ne.
§* 6* span. Ferner to let, to beat; ancb to leap, to sweep, to weep, to
sleep. In letztern hat Consonantcnh&ufaug den frUheren e-Laut nicht
bios bewahrt, sondern auch verkflrzt, w&hreud im Prasens der lange
i-Laut eintrat, schon bei Ben Jons, und Wallis, daher jetzt leap,
leapt (lept Wall.), sweep swept, weep wept, sleep slept.
Dialecte bewahren auch hier alte Formen: to row, Prftt. rew, Part,
rowen, East-Angl., to let, Prftt. leit, luit Sc. loot NSc, Part, latten Ghesb.,
looten Intten So.; to leap, PrUt. lop lonp, Part, loppen. Chesh.; Prslt.
lap lowp WS., Part, luppen. Sc; to weep, Prftt. wep Bedf. ; to sleep,
Prat. slep. Bedf.; to beat, Prttt. bett Sc.
3) Es bleiben daher noch tlbrig to hold, to blow, to know, to
crow, to sow, to mow, to throw, to grow, to go; ferner to fall,
hang und hew.
Den zahlreichen o liegt ea in to hold zu Grunde, das sich zu-
nftchst nach a wandte, lang wurde und mit dem organischen k in to
blow, know, crow, sow, mow und throw zu o wurde. Densel-
ben Gang nahm go aus gan g&. In grow ist o ursprtluglich. —
hang hat sich befestigt, und to fall die Brechuug aufgegeben. Hin-
ter 6 ist w stumm geworden , dagegen in to hew ist es erweicht zu a.
4) to hew, sow und mow Widen ihr Prftt. schwach; to hew,
well beide Formen Pras. und Prftt. zusammenfielen. HB.*hat hewn
und hewed, aber jenes wird noch heute vorgezogen. Dialecte aber
bewahren sie: Prftt. hew. East Angl., sew und mew Essex und £A. wie
von to snow snew snown, Ben Jons, und Wall., doch auch snowd,
Part, hew'n, sow'n mow'n und hew'd sow'd mow'd. Part, mowed mag
jetzt gebrftuchlicher sein, edler ist mown. — Das Prftt. hung ist or-
thographische Abweichung fQr heng, wie run aus ran ren, bum aas
bran barn basm hern. Die Unterscheidung , die man zwischen dem
starken und schwachen to hang dahin bestimmt, da0 jenes transitiv
sei, und dieses intransitiv, wird nicht immer beobachtet: he hanged tbe
chief baker Gen. 40 , 22. They were hanged in sight of the regiments.
Mac. 8. At the larger houses of entertainment were to be found beds
hung with silk. Mac. 3. it was a small apartment, opening to the
south, and hung with tapestry. WS. Wav 13. Schon im Ags. stehen
hangan und hangjan, aber jenes: hob bine Mrc. 15, 13. nime ge bine
and hod Job. 19, 16. ^e mid him hangode Luc. 23 , 39. — Orm: )»att
wagherrifFt wass henngedd t«r 1018. he heng j>8eroferr stille 7339.
J^egg hengdenn himm o rode. Orm 9952. — Ae. he hanged PL. 5038,
aber Part, hanged 4290 und hongen 4274 sind gleichbedeutend : ge-
Ablautende Verben. 251
h&ngt , he hengid (erh&ngte sich) , Deeds 1,18. thei hongiden hem. 2. §* 6*
Kgs. 4, 12. — to hold beh^lt sein Prat, ia6t es aber auch ins
Part, vordringen, so dal3 holden wohl noch in HB. aber jctzt nur im
Kanzleistyle vorkommt: it was not possible that he should be holden
of it. Acts 2 , 24. a court was holden ; erhalten ist es in : to be
beholden verpflichtet sein. — In den Prftt. blew, grew, knew und
threw ist w zum Vocal geworden. Obgleich HB. noch: the cock
crew Mt. 26, 74, so ist doch crew und crown als veraltet zu betrach-
ten und crowed ist vorzuziehen. — Ben. Jons, und Wall, auch schon
snow'd, blow'd, throwM, crow'd.
Zweiter Abschnitt
Ablautende Verben.
Diesen Namen tragen die Verben, welche das Prslt. und das pas- §♦ 7.
sive Particip im Innem des Worts mit Aenderung des Stammvocals
bilden. Vergleicht man sie mit den Sanskritformen, so mU6en auch
sic arsprtlnglich das Prftt. mit Reduplication gebildet haben und, was
wir im Germanischen Ablaut nennen und als Flexionsmittel betrach-
ten, das scheint eigentlich nur ein euphonischer Vorgang gewesen zu
sein, den die Sprache, als sie der Reduplication verlustig ward, zu
jenem Zweckc verwandte.
Zunftchst mu6 man die Ansicht aufgeben, im Infinitiv oder Prft-
sens stets den Stamm zu sehen. Die 12. (got. Prfts. i. Prat, a, pi. u,
Part, u;, die 11. (i, a, 6, u) und die 10. (i, a, ^, u) Conjugation bei
Grimm haben nicht den Prasenslaut i zum Stammvocal, sondcrn den
des Prat, und letz teres wird im Sanskrit durch Reduplication gebil-
det, wie band (binden), Prat, ba-band-a (band); sad (setzen), Prat,
sa-sad-a (sa0). In Grimms 7. Conj. (a, 6, a) ist der Stammvocal a,
und das Prat. hei6t daher von car (gehen), ca-cftr-a. In Grimms 8.
and 9. Conjugation (ei, fti, i, i und iu, ftu, u, u) enthalten die Plu-
rale des Prat, die Stammvocale, daher bid (spalten), Prat, bi-baid-a
bibeda , und bug (biegen) , Prat, bii-bdg-a. — Im Got. m5gen ursprting-
lich dieselben Bildungen gewesen sein, daher: Stamm band. Prat, bai-
band; St. qam, Prat, qai-qam; St. sat, Prat, sai-sftt; St. far. Prat, fai-far,
bit, Prat, bai-bait; bug, Prat, bai-baug. Nun aber wirken die sich anfii-
252 Ablautende Verben.
§• 7. genden Endungen auf den Vocal des Stammes ein: 1) Leichte Elndun-
gen wirken Erweiterung des Wurzellautes , schwere Endungen mindern
die voile Form derWurzel: Sskr. bid (spalten), Prat bi-baida, pi. bi-
bid-ima. — Got. bit, Prat, bait, pi. bitum. Sskr. bug, Prat, bu-baug-a
bu-b6g-a, pi. bu-bug-ima — got bug, Prftt. bang, pi. bug-um. — 2) Die
Assimilationskraft des Flexionsvocals wirkt auf den Wurzelvocal zurtlck.
In der 10., 11. und 12. Conj. wird deshalbdurch das Vorherrschen des i
in den Prasensendungen das wurzelhafte a in i verwandelt: binda, qvima
und sita. Das Prat bai-band bedarf wegen der doppelten Gonsonanz
im Auslaute keiner Verstarkung, und der Plur. in voller Form bai-
band-um wird dnrch u zu baibundum, das sich unter dem £influ6 der
schweren Flexionssilbe zu bundum verktlrzen konnte. In der 10. und 11.
Conj. erkiart sich S durch vorliegendes k das fdr sai-sat-um in abgeklirz-
ter Form sfttum erscheint In der 7. Conj. ist f6r aus faifftr entstanden , weil
got 6 der regelrechte Vertreter von Sskr. a ist. Die 8. und 9. Conj.
verstarkt die Wurzellaute i und u im Prat. Sg. zu ai und au , daher
bai-bait und bai-baug und im Pras. zu beita und biuga. Daher Prat,
bait, PL bitum; bang, PL bugum.
So erscheinen denn gewohnlich drei Vocale , im Prasens , im
Prat. Sg. und im PL und da die Reduplication nicht mehr fuhlbar
ist, und die Unterscheidung der Formen im Vocalwechsel beruhet, so
betrachtet man diesen als das eigentliche bildende Element.
Die passiven Participien sind keine verbalen, sondem rein ad-
jectivische Bildungen; deshalb steht der Vocal auch in keinem be-
stimmten Verhaltnisse zum Stamme. Das im Sanskrit beschr&nkt ge
brauchte Sufffx na wird in der Umkehrung an allgemeiner im Go-
tischen und dieses schwacht sich im Ags. zu en ab. Reduplication
haben die Part, nie gehabt.
§• 8» Achtet man auf den Vocalwechsel im Prasens, im Prat; Sg. und
PL und im Particip, so ergeben sich folgende sechs Klassen ablau-
tendcr Verben.
1. Klasse (XII. Grimm).
Got Pras. i. Prat. Sg. a, PL u. Part. u.
Alts. - i, - a, - u, - o, u.
Fries. - i, - a, - u, - u.
Altn. - i, e - a, - u, - u.
Ags. - i, e, eo; - a, ea, ae; - u; - u, o.
Ablautende Verben.
253
2. Klasse (XI. Grimm).
§. 8.
Got.
Pr^s.
i , Prat.
Sg.
a.
PI. 6,
Part. u.
Alts.
-
•
1,
a,
- a,
0.
Fries.
-
i, e, -
a, e
; - &, <
^; - e.
Altn.
-
i, e, -
a,
- ft,
0.
Ags.
-
i, e, -
a, SB
; - ft,
fie; - 0.
3. Klasse
(X. 1
Grrimm).
Got.
Pras.
i , Prat.
Sg.
a,
PI. 6,
Part. i.
Alts.
-
•
a.
- 6,
•
1.
Fries.
-
i, e, -
e, a
, - 6. ft
e.
Altn.
-
i, e, -
a,
- ft.
e.
Ags.
-
i, 6, -
SB , a, ~ SB ,
e.
4. Klasse
(VII.
Grimm).
Got.
Pras.
a , Prat.
Sg
. 6,
PI. 6,
Part. a.
Alts.
-
a,
6,
- 6,
a.
Fries.
-
a,
6,
- 6,
a.
Altn.
-
a,
6,
- a.
a.
Ags.
-
•
a, ea, -
6,
- a.
a, ea
5. Klasse
(VIII.
Grimm).
Got.
Pras.
ei , Prat.
Sg
•. ai,
PI. i,
Part. i.
Alts.
-
t,
«,
1
i.
Fries.
-
t,
6,
i
Mm
Altn.
-
I,
ei,
i J
" M.*
Ags.
-
1,
a,
i
•
1.
6. Klasse
(IX.
Grimm).
Got.
Pras.
iu , Prat
. Sg. au,
PI. u,
Part. u.
Alts.
-
iu,
6,
- u,
0.
Fries.
-
iu,
a,
- e,
e.
Altn.
-
iu, a -
an,
- a,
0.
Ags.
-
eo, ft, -
e&,
- u,
0.
Die Gleichmaftgkeit und Uebereinstimmung, mit welcher der
Ablaut in alien diesen Sprachen vorkommt, beweist, da6 derselbe mit
Bewu^tsein als Flexionsmittel verwandt wurde.
254
Ablautende Verben 1. KL im Aags.
§♦ 9. Ags.
1 . Klasse. Prfts. i , 6 ; Prftt. Sg. a (ea ,
ae), PL u;
Part, a, 0.
1. Prfts. sw6lle(schwelle),Prt.Sg. sweall,
PL swullon, Part, swollen.
gilpe (rlihme mich),
gealp,
gulpon,
golpen.
helpe (helfe),
healp,
hulpon.
holpen.
delfe (grabe),
dealf,
dulfon,
dolfen.
m3lte (schmelze),
mealt,
multon,
molten.
sweite (sterbe),
swealt,
swulton,
swolten.
betSlde (bedecken),
beteald?
betuldon ?
betolden.
gilde (vergelte),
geald,
guidon,
golden.
m61ce (melke),
mealc,
mulcon.
molcen.
beige (ztlrne),
bealh,
bulgon.
bolgen.
sweige (schlinge),
swealh,
swnlgon.
swolgen nnd
swelgen.
felge (trete ein),
fealh,
fulgon.
be-folen.
2.
swimme (schwimme),
swaium,
swummon.
swummen.
grimme (wttthe),
gramm,
grammon,
grnminen.
•
hlimme (krache),
hlamm,
hlummon.
hlnmmen.
gelimpan (sich er-
gelamp, .
gelumpon,
gelumpen.
eiguen),
gerimpe (runzle,
geramp,
• gerunipon.
gerumpen.
rtimpfe),
■
climbe (klimme),
clamb,
clumbon.
clumben.
on-ginne(begiiine),
ongann,
ongunnon.
ongunnen.
linne (bore auf),
lann,
Innnon,
lunnen.
spinne (spinne),
spann,
spunnon,
spunnen.
• winne (kftmpfe),
wann,
wnnnon.
wunnen.
sinne (sinne),
sann,
sunnon.
sunnen.
Jrinne (rinne),
rann,
runnon,
rannen-
|irne, eorne,
arn,
amon.
umen.
ibrinne (brenne),
bran,
brunnon,
brunpen.
jbirne, beorue,
barn,
burnon,
bumen.
•
stinte (werde stumpf),
stant?
stunton ?
stunten ?
)7rinte (schwelle
|?rant ?
I^runten ?
|?runten?
an)Exon.315, 1.
binde (binde),
band,
bundon.
bunden.
«f
finde (finde),
fand.
fundon,
fiinden.
|)inde (schwelle an),
)7and,
)>undon,
)7unden.
grlude (zermalme),
grand.
grundon.
grnnden.
swinde (schwinde),
swand,
swa&dOQ,
swanden.
Ablaatende Verben 1. Kl. im Aags.
255
3.
Pr&s. winde (winde), Prt.Sg.
hrinde (sto6e , Ex.
436,21),
ft-cwince (ver-
schwinde),
drince (trinke),
for-scrince
(schrumpfe ein),
since (sinke),
swince (mUhe mich
ab),
stince (stinken),
bringe (bringe),
gecringe (unter-
liege),
singe (singe),
springe (springe),
stinge (steche),
swinge schwinge),
schlage,
ge)>inge (wachse),
))ringe (dringe),
wringe (ringe,
drftcke),
bringe (l&ute),
clinge (welke),
)7winge (zwinge),
mgorne (traure),
speorne (trete),
jweorpe (werfe),
c6orfe (kerbe,
schneide),
hweorfe (kehre um),
steorfe (sterbe),
dgorfe (mahe mich
ab, gehe anter),
(weorde (werde),
b6rste (berate),
)>firsce (dresche),
wand, PL
wandon. Part, wunden.
brand?
hmndon ?
hrunden ?
^cwanc.
4cwuncon,
&cwancen.
dranc.
drnncon,
druncen.
for-scranc,
for-scrancon.
for-scrun-
cen.
sane,
suncon.
suncen.
swanc.
swuncon,
swuncen.
stanc.
stuncon.
-stuncen.
brang?
brungon ?,
brungen.
gecrang.
gecrungon.
gecrungen
sang.
sungon,
sungen.
sprang,
sprangon,
sprungen.
stang,
stangon.
stungen.
swang,
swungon,
swungen.
|>ang?
gej?ungon,
ge)>ungen.
jjrang,
l^mngon,
|)rungen.
wrang.
wrungon,
wrungen.
brang,
brungon,
brungen.
clang,
clungon.
clungen.
l>wang.
)7wangon,
)7wangen.
mearu.
murnon.
mornen.
spearn.
spurnon.
spornen.
wearp.
wurpon.
worpen.
cearf.
curfon,
corfen.
hwearf.
bwurfon.
bworfen.
stearf.
sturfon.
storfen.
dearf,
durfon.
dorfen.
weard,
warden,
worden.
bearst,
burston.
borsten.
)>earsc.
)7urscon.
)>orscen.
§. 9.
burgOD,
borgen.
gefrugnon,
gefruguen.
brngdon,
brogden.
strugdon ?
strogden.
fahton,
fohteu.
256 Ablautende Verben 1. Kl. im Aags.
§♦ 9* Pras. sweorce(uraw61ke),Prt.Sg.swearc, PL swurcon, Part, sworcen.
bSorge (berge), bearh^
4. gefregne (erfahre), gefrsegn,
brggde (bewege), braegd,
stregde, stride, straegd?,
5. fgohte (fechte), feaht,
Der Stammvocal ist ursprflnglich a, das sich im Pra-
sens zu i, im pluralen Prateritum und Part. Pass, zu u ge
schwacht hat.
1) Prasens-i bleibt vor m und n unverandert; vor 1 und g geht
es meist nach 6, und vor r und h nach eo, sogar in aetf^olan (statt
aetfilhan , <«ietf6olhan) Bed. 3,5. Ags. i wird hinter w zu u in wurpan
und wurdan und in D zu o: worpe Mt. 7,4. — j ist oft schlechte
Schreibung fttr i, — rinne und brinne laBen Metathese zu, irne und
birne und in Folge derselben wird i vor r zu eo: eorne, beorne.
Eine Rttckwirkung der letzteren Form ist das abweichende reonne
SC. 963. — Neben gefrggnan steht frinan (? frinan) B. 700. C. 31,
34 und zeigt, wie n beftlhigt ist, den altern Vocal zu erhalten, wah-
rend neben bregdan e in brede (? br6de) bleibt, und stredan (? stre-
dan) Exon. 58 , 24 neben stregdan. — Durh. Imperat. cearf (fflr ceorf)
Mt. 18,8 so daB es mit Prftt. of-cearf 14, 10 zusammen filllt.
2) Der Ablaut im Prftt. Sg. bleibt a vor m und n, oft mit o
wechselnd. Er bricht sich zu ea vor 11, Ip, If, It, Id, Ic, Ig, Ih, r
und h; nSrdliche Dialecte behalten auch hier oft a; dalf SPs. 7, 16.
D. Mt. 21, 33. set-falh Ps. 21, 16. oder haben oea fllr ea: forewoearp.
D. Mrc. 10, 50. Die Verdtlnnung zu e oder 8b ist selten: huerf SC.
633 AG., forbaerst Exon. 70, 13. Durh. weard ward und waerd Mt.
14,23. — fraegn wird nach Ausfall des g zu fran befran Gudb. PI.
gefrunon Ex. 1 83 , 29. — am , barn (orn , bom) entwickeln sich nicht
zu earn und beam, well die ursprtlnglichen Formen ran und onbran
rege bleiben C. 309, 19. on-bran 203, 4.
3) Der plurale Ablaut des Prat, u bleibt ohne Schwanken.
4) Im Particip steht u vor m und n, sonst o. Zur 3. Klasse
neigt sich brggdan: bregden Exon. 219, 13. brogden El. 759. broden
B. 552; frggnan: neben gefruguen Exon. 197, 18. hie hsefdon ge-
frunen. B. 694. gefrognen D. Luc. 17,20. steht gefrggen Exon. 188,
14 und gefrigen. C. 177,28.
Ablaatende Yerben 1. El. im Niys.
257
Nags. A. LagiVDon.
1. Pras. swelle, Prat.Sg. ? PL
geipe, gealp,
helpe, halp,
delue, ?
swelte, swflBlt,
gelde (ii), ' ?
beige, an-bselh (balh),
2. swimme, swomm,
ilimpe, ilomp,
climbe, clomb,
aginne, agon,
iwinne, iwan, iwon,
irne, eorne, orn (ran),
beorne, born,
binde, bond,
swinde, aswond,
winde, wond,
finde, fond,
iswinche, swonc,
drinke (ch), drone,
sinke, sonk,
singe, song,
ringe, ?
springe, sprong,
swinge, ?
of-stinge, stong,
|?ringe, jjrong,
morne, mornede,
weorpe, warp,
kerfe, cserf carf,
wurde (o), ward,
berste, barst,
swaerke, ?
fraeinie, freinede,
brede ? braid breid,
fehte, faht feaht,
1) Der Prasenslaut i erhait sich
we in climben A. clemben B. 851,
Koch, engl. QrammatU. 1.
|. 10.
3
? Part, swollen,
gulpen, ?
heolpen, ?
dulfen, idoluen.
swulten, ?
golden, ?
? abolgen.
swummen (o), ?
ilompen, ilumpen.
clumben, iclumben.
gunnen, gunnen.
iwunnen, iwunnen.
urnen, ?
bumen, ?
bunden, ibanden.
? ?
wunden, wunden.
funden, ifunden.
swunken, ?
drunken, idrauken.
sunken, isunken.
sungen, isungen.
rongen, irungen.
sprongen, ispronge.
? to-swungen.
stungen, istungen.
|?rungen, ^ i)>rungen.
morneden imurned.
wurpen, iworpen.
curuen, coruen.
iwurden, iwurden.
bursten, bursten.
swurken ?
— fraeined.
bruddon, ?
fiihten, iuobten.
vor m und n, bisweilen nur e,
swemme B. 280T8, iswenche
17
258 Ablautende Verben 1. Kl. im Nags.
§♦ 10» A. 20745, sprenge A. 28550. Ferner steht e in swelle, swelte, berste
und kerfe. — Zu e tritt ein offenbar gleichlautendes jb in delue
14,225 daelfe A. 5813, letzteres allein in swserke A. 22030 und fraeinie
A. 17116. — e, eoundae (a) schwanken in geolpen A. gelpe B. 12072,
gselpe A. gelpe B. 7335; helpe695, helpen A. heolpe B. 15031, halpe
A. helpe B. 17991 ; berne A. 16218, beorne A. 2858, bffirne A. 15466,
werpe A. warpe B. 10181, weorpe A. wearpe B. 6428, worpe A. werpe
B. 2488. — Neben i(e) steht u in gelde2298, guide A.gelde B. 7372:
agunnen A. agynne B. 18760; letzteres allein in stunte (aufhdren) 31891.
— Am meisten schwankt der Laut in der Metathese des verschwan-
denen rinne: irne A. earnee B. 21229, irne A. heome B. 19750,
erne 1638, serne A. berne B. 8129, eorne A. erne B. 8130, eaeme
A. erne B. 6752 , ume A. eorne B. 24696 ; in fehte A. fihte B. 5528,
fsehten A. fihte B.4437, fahten A. fihten B. 5631, feahten A. fihte B. 5532
und feihten A. fihte B. 1491; und in weorde, iwurden A. 776, wrdan
A. 1234, iwurden A. iworde B. 5441 etc.
2) Der singulare Ablaut im Prat, a und ea liegt noch entschie-
den vor. Jenes oder vielmehr o bleibt durchgangig vor m und n,
seltener a: gon A. gan B. 28540, biwan A. won B. 4674, at-ran A.
1554. swonc A. swang B. 7488, sprang B. sprong A. 21481; ferner
auch in den Metathesen: orn A. 28068, born A. barnde B. 16217.
— Die Brechung ea verengert sich gew5hnlich zu e, ae oder a:
gealp A. galp B. 2870, help A. halp B. 9263, swselt A. (?) 26567;
an-bselh A. abalh B. 26359; caerf A. carf B. 4012; ward A. 2927,
iwerd A. iward2040, iweard A. 294; for-berst A. barst B. 1912, to-
barstl921, faht4353, feht A. 11278, feaht A. fa|?t 1591, feht A.
faht B. 27747. — Auch ags. ae schwankt nach e: ibrseid A. breid B.
5193, braid A. breid B. 1454, abraeid A. breid B. 26533; i ist er-
weichtes g: braegd.
3) Der plurale Ablaut ist dem VerderbniB ausgesetzt. Denn in-
dem u sich zu o verdunkelt, begegnet es oft dem singularen Ablaute,
seine Bedeutung wird unklar und sein Verlust vorbereitet, u erhElt
sich in dulfen , clumben , urnen , burnen , bnnden , wunden , funden,
sunken, bursten, swurken. — Zu u gesellt sich o in swommea 1342,
agunnen A. agonne B. 21034, iwunne A. biwonne B. 6036, dranken A.
dronke B. 13465, )>rungen A. j?ronge B. 22883, 24550, curuen A.
corue B. 21875. — o steht allein und der plurale Ablaut fHUt mit
dem singularen zusammen in ilompen A. 31791; eo in heolpen A.
28394 ; u und eo in wurpen A. worpen B. 10828 und weorpen A.
Ablautende Verben 1. £1. im Nags.
259
worpenB. 22781, bruddon A. 20335 and breoden A. breidenB. 15260. g. 10«
— Endlich dringt der singnlare Ablaut in den Plural: in swulten A.
6071 und swelten A. aswalten B. 27474; fuhten A. fohte B. 576,
fohten A. fo|?ten B. 1 287 , feohten A. fohte B. 6806 , feuhten A. fohten
B. 27568 , fehten A. fohte B. 794 1 ; iwurden A. 29555 und iwcerden
A. wor|>e B. 7185.
4) Im Particip erhHIt sich u meist vor m und n : ifunden , isun-
ken, irungen, doch stellt B. gewdhnlich o gegenUber: atwunden A.
atwonde B. 12869, drunken A. drongken B. 14285, isungen A. isonge
B. 24549, ispronge B. 26090, istunge A. of-stonge B. 27597. In
ilimpen steht sogar der Prd.senslaut 28102, wahrscheinlich durch das
schwache ilimped 27135 veranlaSt, und der singnlare Ablaut des Prftt.
in iwan A. 7706. — Sonst steht o: idoluen, abolgen, worpen, iuohten;
nur iwurden A. iwor|?e B. 8790 und iworden 3733 , und nebeu iburst
22284 ein sehwaches ibirsted A. bursted B. 18950.
Die Endung der Part, ist in A. fast stets -en, in B. ist n ge-
wohnlich abgesto6en.
5) Schwach geworden sind: Prftt. bom A. barnde B. 16217, mor-
nede3ll6, murnede A. 18714, derfde A. 8731, freinede A. 29487,
tlumben A. clemde B. 23885, ringeden A. rongen B. 24486. Part.
murned A. 13472 und iderued A. 18715.
B. Orm.
2.
gellpe. Prat. Sg. gallp ? PLgullpenn? j
Part.gollpenn.
hellpe.
hallp 1342,
hulpenn,
hollpenn
6201.
dellfe.
dallf ?
duUfenn ?
dollfenn ?
swellte.
swallt4405.
swulltenn80l9.
swoUtenn?
gellde,
gald?
guldenn ?
goldenn6239,
bellghe.
ballh ?
bullghen ?
bollghenn
7145.
swoUghe,
swallh 14592,
swollghenn ?
—
bilimmpe,
bilammp
bilummpenn ?
bilummpenn
1929,
2905.
biginne.
gann 2805,
bigunnenn.
bigunnenn
6884,
4011.
blinne.
blann 14565,
blunnen ?
blunnenn ?
winne,
wann 12312,
wunnenn 10175,
wunnenn 61 12.
(rinne) erne.
rann 1364,
?
runnenn ?
eorne,
17
260
Ablantende Yerben 1. El. im Nags.
binde, Prat. Sg. band 3592, PI. bunden 15820, Part, bunden 2971.
finde.
fand 12750,
fundenn 3400,
fanndenn
winde,
wand 3320,
wundenn ?
wunndenn
3326.
drinnke,
drannc 1374,
drunnkenn,
drunnkenn
4797,
14014.
swinnke,
swannc
swunnkenn ?
swUunkenn
17699,
6103.
stinnke,
stannc 8077,
stunnkenn 8 1 94,
?
sinnke,
sannc?
sunnkenn?
sunnkenn
14569.
singe.
sang?
sungenn 3373,
snnngenn ?
springe,
sprang 10258,
sprungenn ?
sprungenn
511.
stinge,
stang ?
stungenn 17441,
stungenn
17413.
j?ringe ?
|?rang ?
Jjrungenn?
forr-})rungenn
6169.
bi-)?ningenn
14825.
clinge,
clang?
clungenn ?
for-clungenn
13851.
werrpe,
forr-warrp
811,
wurrpenn ?
worrpenn
14781.
wurr]?e.
warr]? 3003,
wurrdenn 3343,
wurr)?enn
12025,1888.
to-bresste.
att-brasst
14734.
brusstenn ?
|?resshel481,
j?ras8h ?
I^russhenn ?
)>rosshenn
1530.
berrghe,
barrh ?
burrghenn ?
borr9hen3248.
1) Im Prasens steht vor m und n stets i, aufierdem e; and nur
wurr]?enn 3527 und swollghenn 10224 sind auffallend. — Metathese
in erne 6969, eorne4165. — Stinnte, ringe, grinde, swinge und
fihhte kommen zwar vor, aber nicht ihre Ablautformen.
2) Der singulare Ablaut zeigt nicht das mindeste Schwanken,
tiberall steht. a; auffallend ist nur, daP, wslhrend sonst stets doppelte
Consonanz steht, die Verdopplung des n vor media unterbleibt: band,
fand, wand, sprang.
Ablautende Yerben 1. BQ. im Ae.
261
Ehenso fest zeigt sich auch der plurale Ablaut, aber auch bier §♦ 10*
einfache Consonanz vor media: bundenn, fandenn, sungenn, stuDgenn;
bullpen ergibt sich aus dem conj. praet. hullpe 12033.
4) Die Part, haben u vor m und n, sonst o, neben worrpen
forrwurrpenn 4920. Die Endungen sind voll. — fraggnenn ist schwach
12999. Part, fraggnedd 12975. Noch jetzt in Lane.
Ae. §, 11,
1 . Pras. helpe, Prat. Sg. help RG. PI
.holpe RG. Part
• yholpe RG.
halp PL.
helped Ps.
delue,
dalf RG.,
dolue RG.
doluen Ps.
melte,
melted,
molten Ps.
gelde,
gold RG. Tr.
gald PL.
golden PL. Ps.
gald PL.
geld PL.
ygolde RG.
swelghe,
swelghed Ps.
2. clim(b) RG.
clam RG.
clommpe RG.
yclombe RG.
clam(b) Tr.
clombe Tr.
swim,
swam RG.
swam PL.
—
ginne,
ganRG.PL.Ps.
gonne RG.
gun Tr.
gan PL. Ps.
ygonne RG.
winne.
wan won RG.
wonne RG.
wonnen PL.
wan Tr.
ywonne RG.
Irinne irne
ran PL. Ps.
ran PL.
ronnen PL.
frenne
orn RG.
roune RG.
yronne RG
(blinne
blanne PL.
blonne?
blonnen.
jlin Ps.
Ian Tr.
binde
bondRG.PL.Ps.
bonde PL.
bonden (u)PL.
band PL. Ps.
bounde RG.
ybounde RG.
finde
fond RG.
fonde RG.
yfonde(ou) RG.
fand PTi.
founde RG.
fun den.
winde.
wandwondPL.
wond PL.
won den PL.
drinke,
drank Ps. PL.
dronke PG.
ydronke PG.
dronk RG.
drunken Ps.
drunk Ps.
sinke
sank Ps.
swnken Ps.
sonken PTi.
stinke
stank PTi.
stonken ?
stonken ?
swinke
swank Ps.
swonke PG.
yswonke PG.
singe
sang Ps.
songen Ps.
sungen Ps.
song RG. Tr.
songe RG.
ysonge RG.
|>ringe
thrang Ps.
throngen?
thrungen Ps.
springe
sprongRG.PL.
spronge RG.
sprongen Ps.
262
Ablautende Yerben 1. Kl. im Ae.
3.
ringePrftt. Sg
.rong RG.
PI. ronge?
Part, yronge ?
wringe
wrong Tr.
wrongen ?
wrongen ?
sliBge
slong RG.
slongen ?
slongen?
sting
stong
stongen ?
stungen Ps.
swing
swong
swongen ?
swungen Ps.
kerae
carf PL. RG.
kerf RG.
corue RG.
ycorue RG.
corn PL.
werpe
warp Ps.
—
berste
barst RG.
brast Tr.
borste RG.
yborste RG.
brede
braid PL.
to-bred Ps.
ifihte
Tr.
fagt RG.
fogte RG.
yfogte RG.
(fygte
RG.
faght Ps.
ifought RG.
L Ira PrUsens i vor m and n , und in iihte fygte RG. 502 ;
sonst e; nur o in wor|?e 12010, forworthe Ps. 1,6.
2) Der singulare Ablaut des Prat, ist vor m und n bei RG- meist
0, in PL. a, in Ps. a: clam(b) RG. 6990, blan Ps. 31 , 3. blanne bi-
ganne PL. 1137, gan RG. 11706, orn 8830, ran PL. 151. wan RG.
136, won 7935; band PL. 788 , bond 5891 , fond RG. 303, dronk
2528, rong 10638, song 10612, slong 11230, sprong2857; thrange
Ps. 77,59. swank 6, 7 etc. — Aufierdem steht a in halp PL. 996,
dalf RG. 2782. warp Ps. 77, 67, carfe, brast PL. 701 1 , fagt RG.3402:
nur 9eld8586, gold 1797 und gald PL. 1261.
3) Der plurale Ablaut ist bisweilen noch unterschieden, besonders
in Ps. , wie in drunken 68, 13, stungen 29, 13. songen68,13; viel-
leicht auch in holpe RG. 12071 neben halp; jedoch falllt er oft mit
dem singularen zusammen, wie in swam PL. 7170, gan 13, ran 15.
wan 16, fand 1948. Ps. 76,6, drank 68, 22. stangen4,5; meist be-
gegnen sich schon Sg. und PI. in o.
4) Im Part, wird u seltener, am meisten noch in Ps.: funden
9, 36, swnken 68, 34, sungen 70, 23, |?rungen 72, 22; gew5hnlich o:
y holpe RG. 8510, dolven Ps. 93, 13 molten 74, 4, ygolde RG. 12135.
ronnen PL. 340, wonnen 339, ywonne RG. 1849, wonden PL. 4910,
sonken 6401, sprongen Ps. 84, 12, swongen 72, 5. corn (f&r corven)
PL. 5883, yfogte RG. 1492. Neben o bringt RG. ou: ibounde 10118,
ifounde etc.
5) Schwach Prftt. swelted Tr. 1,22, swelghed Ps. 123, 3, amde
RG. 8333 neben ran und orn. — Part, helped Ps. 27 , 7. — Tr. da-
gegen fdhrt 4, 1 to fling ein.
Ablautende Verben 1. El. im Me.
263
Me.
l.Pras.to-sweUe Prt. Sg.swall PI
. swollen?
Part, swollen.
helpe
(halp
holpen
holpen.
(helpede
helpeden
helped.
delue
dalf
doluen
doluen (on).
jdeluide
delueden
deltten.
melt
jmalt
meltiden
moltun(en).
juieltide
meltid.
snelt
swelt
jjelde
(golde
golden
goldan(en).
jgeeld
jgald geld
gelden
golde
rgeldide
geldeden.
2. swimme
swam
swommen?
swommen ?
climbe
clamb
clamben
clomben.
clomb
clomben
ibiginne
gan
gonnen (a)
bigunnen.
jbeginne
began
bigunnen
bigonne.
blinne
blan?
blonnen ?
blonnen ?
spinne
span?
sponnen ?
sponnen.
winne
wan
waan
1
wonnen
wonnen.
renne
(ran
rnnnen
runne.
(rennede
ronnen
ronnen.
stinte
—
—
stenten.
binde
(bond
bounden
bounden
(bounde
ybound.
finde
fond
fonden
founden.
(foond
foo(ou)nden
griude
(gronde
gronden ?
grounden.
Igrinte
yground.
winde
wond
wounden
wounden.
sinke
sank (o)
sonken
sonken.
drinke
(drank
dronken
drunken.
(dronk
dronken.
shrinke
shrank
shronken
forshronken
swinke
. swank
swonken
swonken.
stinke
(stank
stunken
stonken.
(stonk
stonken
ringe
rong
rongen
rongen.
singe
sang
songen
sungen.
soong (o)
songe.
§• 12.
264
Ablautende Yerben 1. El. im Me.
§♦ 12, l.Pras.stinge Prat. Sg. stong PI. stongen
3.
springe
thringe
wringe
kerue
sterue
worth
breste
4.
threshe
breide
Ifigte
jfeigt
(sprang (o)
(sproong
throng
wrong
jkarf
(keruyde
starf
worth
brast
'brost
I breste
barst
threschide
to-brayd
|fagt
faugte
faught
sprongen
thrungen
wrongen
koruen
storven
brosten
bristen
bars ten
threschiden
fogten
fougten
foughten
Part, stongen.
sprungen.
spronge(n).
throngen.
wrongen.
koruun.
corven.
ystorven.
brosten.
borsten.
throsshe.
threschid.
to-braygede.
foogte.
fougten. *
foughte(n).
1) Im Prasens steht i (y) vor m and n bis auf renne 2 Kgs. 18,
19. PP.332 und das schwach gewordene brenne; neben drinken auch
drenken Ruth 2, 9; ferner in figte fihte Man. 18 feigte A. figte B.
Gen. 49, 19. — o (ou) steht nur in worthe und in den schwachen
spornen Ps. 21,23 und mournen A. mornen B. Mt. 5,5. — Sonst
steht flberall e.
2) Ira Prat. Sg. schwankt der Ablaut vor m und n zwischen a
und 0. Wycl. bestatigt die in Orm angedeutete Vocallange he foonde
A. foond B. Mt. 26,40 he soong A. song B. Ex. 15, 1 he sproong
A. Gen. 26,1 he bounde Mt. 14,3. — a steht in swal Ch. 6549,
swale 13490, malt Ch. T. 1,582, staife Ch. 935, fagt A. faugt B.
Jud. 1 , 5. und faugte Ex. 17, 8. faught Ch. 401. foughte Mau. 5. a-
braide Ch. 150 J 4. to-brayd A. to-braidide B. Luk. 9, 42. — oin worth
PP. 2792.
3) Der plurale Ablaut erhait sich in ; thei bigunnen Judg. 20, 20
runnen Jud. 9, 6. stunken A. Ps. 37, 6. thrungen PP. 3522; drunken
B. Gen. 24,54 etc.; ferner in o singularem a gegentiber: holpen PP.
4009. dolue A. delueden B. Ps. 21,17. gonnen Ch. 11230. sonken
Mau. 9 , storve Ch. 1 2822. fogten A. fougten B. Js. 29 , 7. Oft aber
sind die Vocale gleich: golde und golden A. geldiden Deeds 4, 33.
clomb und clomben Ch. 3636. gan Ch. T. 2, 194, fond und fonden A.
Ablautende Verben 1. El. im Me. und Ne. 265
founden B. Gen. 26, 19. foond und foonden A. founden B. Judg. 3, §« 12.
25. bounde und boundun Judg. 15, 13. brost und brosten Jer. 5, 5.
Waren faugte und fougten verschieden?
4) Im Particip wechseln o und u vor m und n: bigunnen A. bi-
gunne B. Gen 11,6. drunkun A. drunke B. Gen. 24, 19 sprungen A.
Mt. 13,5. sprongun A. Gen. 25,4. ronnen Pref. Seite 63 Ch. und
Mau. haben o: clomben Ch. 14712, wonne5l , begonne 52, songe 268.
— Vor nd erweitert sich der Laut zu oo, ou: boundeu Mt. 16, 19,
Mau. 4. ybounde PP. 3537. Ch. 4058. found 4057. founden Mt. 1,18.
Mau. 7. grounden Ch. 16228. — Vor r und 1 steht nur o: coruen
A. Hos. 14, 1. ycorven Ch. 2015. borstun A. Dan. 14,26. brosten A.
Gen. 7, 11. swollen Ch. pers. goldun A. Gen. 41, 13. golde Prov. 7, 14.
foogte A. fougte B. Jes. 20, 1 foughten Ch. 62, yfoughte PP. 4101.
Die Endung ist bei Wycl. gewohnlich en , bisweilen un ; bisweilen
und bei Ch. gewohnlich ist n, selbst en abgestofien: bigun A. 'Gen.
24,54. ybound Ch. 4058. yground 4006.
5) ^eben starken Formen stehen schwache, im Prat, halp Mau.
28. PP. 13213 und helpide R6m. 16,2; dalf Mt. 25, 18 und deluyde
A.Gen.21,30; gald PP. 7856. goIdeA. geldide B. Gen. 31,39. geld A.
Job. 29,11. gildide A. geldide B. Gen. 20, 14, ran Mt. 28, 9 und
rennede A. ran B. Gen. 24, 20; karf Amos 1, 13. Ch. 7826 karf B.
keruj'de I 4 Kgs. 15, 16; brast Ch. 5117. to-barst A. to-brastB. Deeds
1, 18. brost Ch. 5091. to-breste 2613; — im Part, holpe A. helpid
B. Ps. 85, 17. doluen Judg. 6, 32. deluen6, 31; moltun B. moltid A.
Ex. 16,21. meltid B. Ps. 118,139; throsshe A., threischid B. Jes.
28,27 und threshid Jes. 25, 10.
Nur schwach sind, im Prat, swelt Ch. 1358. brende PP. 12021,
threschide B. Judg. 6,11.
Ne.
lied. §. 13.
1. Pras. swell
Prat, swelled. Part, swollen swoln s'
help.
helped, holp,
helped, holpen.
melt.
melted, molt,
melted, molten.
2. swim.
swam swum.
swum" swam.
climb,
climbed, clomb.
climbed, clomb.
begin.
began, begun.
begun.
spin.
span, spiin.
spiin.
win,
won,
won
run.
ran.
run.
bind
bd^nd.
boftnd.
266
Ablautende Verben 1. El. im Ne.
♦ 13. Prfts. tind.
Prat, mud,
Part. foAnd.
grind.
groiind.
grOiUnd.
wind,
w6ftnd,
Vfbtaid,
drink,
drank, drunk,
drunk.
shrink.
shrank, shrunk.
shrunk.
sink.
sank, sunk.
sunk.
stink,
stank, stnnk.
stunk.
slink.
slank, slunk.
slunk.
ring,
rang, rung.
rung.
sing.
sang, sung,
sung.
spring.
sprang, sprung.
sprung.
cling.
clang, cliing,
clung.
fling,
flung,
flung.
sling,
slung,
sliing.
sting,
stung.
stung.
swing.
swung.
swung.
wring.
wrung,
wrung.
3. bttrst,
bttrst.
bttrst.
4. fight.
fought (d,).
fought (k)
1) Vergleicht man diese Verben mit der Liste der ags., so sind
auBer Gebrauch gekommen: swelt (Sc. swelt erstickt), beteld, filh,
grim (Prateritum gran Lane), lim, limp, rimp, lin blin (Sc), sin,
thrint, rind, swind, cwink, thring (thrang Sc), twing, werp, werf,
derf, worth (noch Ezek30,2 im conj. woe worth the day), berg,
swerk, frain (Hallam), bred und stred. — Von ags. cwedan hat sich
nur das alterthttmliche Prat, quoth erhalten.
2) Schwach geworden sind to milk, yield (Prat, yold Sp.
3,9,28.), swallow (aus swelge), bellow (ausbelge), stint, burn,
(Prat, barn Ch., to bran North, brun SLanc) mourn, spurn, carve,
burst (Prat, barst und brast Cumb. , SLanc, borst Ch. Part, barsten,
borstenCh. , brussen brossen North.), starve (sterve Ch. Part, storven),
thresh, cringe.
3) Manche raischen starke und schwache Formen , und zwar star-
kes Prat, und schwaches Part, to climb clomb climbed (Prat, clam
und clum S. Crav. , clomb Suff. Heref. Part, clomb Suff.); schwaches
Prat, und starkes Partic to delve delved dolven; to melt melted
molten, to swell swelled swollen swoln Sh. T. 2,1. WS. Ken. 3. —
Doch ist molten mehr in adject. Gebrauch: a current of molten
Ablautende Yerben 1. Kl. im Ne. 267
lead. WS. Ken. 32. In other part stood one who at the forg« la- §• ISi
bearing two massy clods of iron and brass had melted. M. pi. 1],
566. wenn auch H6. : the mountains shall be molten under him. Mic.
1,4.— Neben swollen ist swelled schon mehr im Geforanch. —
Prat, holp (Sir Robert never holp to make), Sh. KJ. 1,1, Part, holp
(Sh. £. 4,t: a man is well holp up that trusts to you. He hath
holp to eat it. Much.) sind als veraltet zu betrachten, obgleich HB.
das Part, holpen stdtzt; im Prftt. aber helped.
4) Stark flectieren noch folgende, die a) den singularen Ablaut
des Prftt. und den Laut des Particips bewahrt haben, wie
to swim, swam, swum; begin, began, begun (das veraltete
Simplex noch Sh. Macb. 1,2: as whence the sun gins her reflection) ;
run, ran, run; drink, drank, drunk (die voile Form drunken ist
Adjectiv geworden); shrink, shrank, .shrunk; sink, sank, sunk;
ring, rang, rung; sing, sang, sung; spring, sprang, sprung. Die
a-Formen scheinen sich wieder zu befestigen, obgleich auch hier u
eingedrungen war: the floting vessel swum uplifted M. pi. 11,745.
the work begun 7, 93. the slumber sunk down on him. Ws. Ken.. 12.
she shrunk back 4. he sprung into the midst of a thicket of shrubs.
20,20. till the amorous bird of night sung spousal M. pi. 8,519. the
faithfal armies rung, Hosanna to the Highest 6,204. up I sprung
8.259. — Dieses u drang aus dem Part. vor. Umgekehrt zeigt sich
auch a bisweilen im Part. I will scare think you have swam in a
Gondola Sh. As4,l. I had no sooner drank Tattl. 131. thy bro-
ther's blood the thirsty lance hath drank. Sh. Letztere Bildungen
sind ungebrauchlich. — Ben. Jons, hat win, Prftt wan won. Part.
won und ebenso fling, ring, wring, sing, sting, spin, drink, sink,
spring, begin, stink, shrink, swing, swim; Wall. Prftt. und Part,
wonne, spun, begun, swum, sung, stung, flung, wrung, sprung, swung,
drunk, sunk, shrunk, stunk und Prftt. auch began, sang, rang, sprang,
drank etc.
b) solche, welche im Prftt. und Part, einen Laut haben, wie u
in to spin spun, to stink, slink, sting, fling (flangCrav.), swing,
wring, cling und das neue string, und diesen schlieSt sich das
lautlich gleiche win won an; ferner die, welche ein aus langem o er-
wachsenes ou haben, wie bind bound, find found, grind ground,
wind wound, und fight fought (ou f(ir ft, daher noch faft foffen
Crav., feight feighten Westm.), die alte voUere Form foughten nur in
der Phrase: a well-foughten battle. — to wind (blasen), soUte schwach
268
Abl&utende Verben 2. El. fan Ags.
hael,
hselon,
holen.
stsel,
stselon,
stolen.
na>m nom,
nftmon,
Dumen.
cwam,
cwd,mon,
cumen.
cwom, com,
c6mon,
b»r,
b&ron,
boren.
(ge)sc»r,
scseron,
scoren.
tJBr,
tseron,
toren.
spraec,
sprfficon,
sprecen
brsec,
brsecon,
brocen.
§• 13» flectieren als Ableitung von wind, doch wird es bisweilen mit to wind
(winden) verwechselt: but scarce again his horn he wound, when etc.
WS. Lady.
§• 14» Zweite Klasse Prfts. i, Prftt. Sg. ae, a, PL &, Part, u, o.
Ags.
''' l.Pras.cw^le, sterbe, Prftt. Sg. cwabI, Pi. cwselon, Part, cwolen.
hele, hehle,
stde, stehle,
2. nime, nehme,
cwime, komme,
cume,
3. b^re, trage,
scere, scheere,
tgre, zerreiBe,
4. sprgce, spreche,
brgce, breche,
Der Stammvocal ist a (se), das sich im Prftsens *za i
(e), im Part, zu u (o) geschwacht und im Prftt. PL zu k (ae)
gesteigert hat
1) Der Prasensvocal haftet .nur vor m in niman. Die Schwan-
kungen desselben in nioman D. Mt. 26, 52. ngoman Bed. 4, 11. scheinen
durch a zweiter Silbe veranlaSt zu sein und sind selten im westsachs.
Dialecte, haufiger in Durh. Dagegen in cwiman geht i unter derEin-
wirkung des w in u ttber: cuman. — Vor 1, r und c steht e, das
sich selten zu go bricht und in Durh. zu ea: forsteala Mt. 6,19.
beara 3, 1 1 .
2) Der singulare Ablaut bleibt nur vor m und schwankt hier
nach 0: nom B. 1612. ge-nom D. Mt. 13, 19. cwom B. 419. und mit
w zusammenfliel3end wird es be-com B. 2992. Sonst steht ae, das
selten durch e vertreten ist: gescer (Grein gescaer) B. 2973. gebrec
D. Mt. 12,4. gebreeccH, 19.
3) Der plurale Ablaut ist §l vor m, nach 6 schwankend: n^mon
B. 2986. Mt. 14,20. gendmon D. Mt. 14, 12; cwAmun Ps. 34, 1 5. cuo-
raon D. Mt. 14, 12. c6mon. — Au6erdem ae, das selten mit 6 wech-
selt: forst^lun D. Mt.28,12. gebr^con D. Mt. 13,4.
4) Im Part, steht u ebenfalls nur vor m: numen B. 1153; sonst
0: biholen B. 414. gestolen Ine. 57. bescoren Wihtr. 8 brocen B.2063.
Nur sprece zeigt sprecen , gesprecen EL 1285. D. Luc. 1, 55, obgleich
Ablautende Yerben 2. El. im Nags.
269
Ahd. und Alts, sprocen erwarten la6en. — Dnrh. hat neben cama(n) §« 14*
and cumen auch cyma und cymen, auch Imp. cym, Part, cymen,
Exon.5,8. 23,22.
Nags. La^.
l.Pr&s.haele, helie,
Prat. Sg. helede,
PI. heleden.
Part, iheled.
stele.
stal,
stalen,
stole.
2. Dime
I nam,
nemen,
numen.
j nom,
nomen,
nomen.
fnaem.
numen,
(kume,
com,
comen.
cumen.
Icome,
comen.
3. bere.
baer, bar,
beren.
boren.
iborne.
scere (sere),
scar.
schaere.
tere.
tar,
tore(n).
toren.
4. breke,
brae, braec
, brecon.
broken.
breac.
braken.
speke.
spac,
spaeken,
ispeken.
spseke.
sp8ec(e),
speken,
§* 15.
1) Die ags. Prftsenslaute bleiben nur i in nime, u (o) in eume,
e in den tlbrigen Verben. Zu letzterem treten die Lag. eigenthttm-
lichen Schwankungen : hele und hsele A. 15217, stele B. steolen A.
2353, beren A. beare B. 18223, bere A. biere B. 18221, schere,
schaeren A. 14216, spekespaeken A. 10361, specken A. spekeB. 20880,
spaecken A. speke B. 14758.
2) Das Pr3,t. Sg. beh3,lt o in com in Folge des ansgesto6enen w ;
in nom 4433 tritt es f(lr a ein: nom A. nam B. 684,' aufPallend aber
ist naem A- 7622. Die tlbrigen Formen zeigen die gew5hnlichen Schwan-
kangen: bar A. 18227, ibaer A. 5028, ber A. bar B. 14771; brae A.
B. 1558, braec A. brae B. 5431, breac A. 2623; spac A. 121, spaec
A. 11423 und spec A. 1212. — haele flectiert Lag. schwach: helede
A. B. 21 135.
3) Auch ftlr den pluralen Ablaut & treten nicht nur gewOhnliche
Schwankungen von a und e (eo) ein , wie beren A. baren B. 26483,
beoren A. beare B. 22772; breken A. B. 11979, braken A. breke B.
45S0; speken A. B. 5524, spaeken A. speke 8249; sondern es tritt
auch zu nomen A. 418, nomen A. nemen B. 14639.
270
Ablaatende Verben 2. Kl. im Nags. u. Ae.
§« 15« Im Part, steht n und o vor m: binumen A. binome B. 4026 ond
inomen A. 186, camen A. icomen B. 3625 und icomen 2034; sonst
meisto: bistole A. bistele B. 19033, boren A. 1068, to-toren A. 30778,
to-broken A. 6488. ispseken A. mit dem Participiallaut dritter Klasse
bleibt 13643.
Orm.
1 . Prfts. forr-hele 1 3649, Prt. Sg. forr-hall 233, PI. ? Part, forrholenu
2468.
stall ?
namm916.
2.
stele 4467,
nime2910.
staelenn ?
nsemenn ?
3.
4.
cume4359.
bere J. 47,
comm 4355,
barrl372,
brekel548,
speke2733.
stolenn.
namenn
6940.
comenn 496, camenn
162.
baerenn7576, borenn
161.
bra?cen ? brokenn.
sp8ekennl027, ?
brace 1 5,
space 2789,
1) Das Prftsens bewahrt die ags. Vocale:
2) lu) PrS^t. ist ags. ae Uberall nacb a zurttckgetreten , uur com
erhait sich ftlr cwam. Der plur. Ablaut ist vollig regelma^ig, wie
auch das Part.
§. 16.
1.
Ae.
Prfts. hole,
bile.
Prftt. Sg. hiled,
Pl.bilede ?
Part, forhole.
iheled.
stele,
stel.
stal.
stolen.
2.
nime,
Inam,
nam,
nomen.
|nom,
nomen.
ynome.
come,
cam,
com(e).
cam,
come(n),
comen.
ycome.
3.
bere.
jber,
jbare,
bere,
bare.
ybore.
born und yborne.
schere,
schare,
schere ?
schorn.
tore,
?
?
torn.
4.
broke,
Ibrac,
(brek.
brake(n),
broke,
broken.
spoke.
spac,
spec,
speke,
bispeke.
spoken.
1) Unter den Pr&senslauten flUlt nur i in bile aaf Ps. 16,9 far
das school im Ags. e steht.
Ablautende Verben 2. El. im Ae. u. Me.
271
2) Der Unterschied zwischen singularem Ablaut ist schon bis- §• 15*
weilen bis auf die Quantit&t geschwunden : nom RG. 274, pi. nome
7806; nam PL. 422. pi. nam 6721. nomen556; kam 421 , pL comen
555, com 162; ber RG. 8433, pi. bere 420; bare PL. 163, pi. bare
183. spec RG. 4577. pi. bispeke 11216. RG. liebt die e-, PL. und
Ps. die a-Laute: stel, ber, brek, spec RG. ; stal, nam, cam, bare,
brak, spak PL. — Schwach hiled Ps. 26, 5.
3) Das Particip hat durchaus o und neben bispeke RG. 11711
tritt yspoke 4763. spoken PL. 5841. — Neben schwachem yheled RG.
6376 steht forhole Tr. 3, 57.
Me. §• 16.
Prt. Sg. hilide PI. heliden Part, hilid.
hylled.
I.Prfts. ihele
bile
stele
2. njme
tcume
com
3. bere
scbere
teere
|breke
jbreek
speke
1) Die Laute im Pr&sens bleiben, doch mu6 sich nach Wycl.
die Quantitat geM,ndert haben in teere A. Gen. 40, 19, breek A. breke
B. Ex. 1 2, 46 und wahrscheinlich auch in denen , welche auf e aus-
gehen wie hele, stele, bere, scbere und speke.
2) Selten wird Sg. und PI. Prftt. in den Vocalen unterschieden,
wie stale PP. 8762 , staal Ephes.4,28. stal B. Gen. 31, 32. pi. stolen
PP. 13263, undemam pi. undernemen Rom. prol.; vielleicht erhielt sich
noch ein Unterschied in der Quantit&t. Zwar steht einer solchen
Annahme beer Lev. 24, 10 A. pi. beeren Man. 16 entgegen, allein
bracke A. brak B. Mt. 26,26, pi. breeken A. braken B. 2. Par. 31,
1 spricht dafGLr.
)stal(e)
stolen
stole(n).
jstaal
stoln.
under-nam
jundernemen
(undernomen
binomen.
cam
camen
come(n).
com
comen
cummen.
(bar(e)
jbaar
baren
born boren (geboren).
beeren
born (getragen).
/beer
schar
scharen
schorun (en),
shore.
tare.
to-tereden
to-torn.
brak(e)
braken
broken.
bracke
breeken
broke.
spac
spaken
spoken.
spak(e)
speken
272
Ablautende Verben 2. El. im Ne.
§* 17* 3) Die Participien baben o; in der Endung ist, seltener bei
Wycl., n Oder e ausgestoSen? stoln A. stole B. Gen. 31,30. born A.
borun B. (geboren) Mt. 1,20. (getragen) Gen. 7, 18; schorun shore etc.
— hele ist schwach.
§* 18.
Ne.
1. steal,
Prat.
stole,
Part.
stolen stoln.
2. come,
came,
come.
3. be4r,
bore,
b4re,
b6m geboren.
borne getragen.
shear,
shore.
shorn.
te4r.
tore,
torn.
4. break,
broke.
broken.
speak.
spoke.
spoken.
spake,
1 ) AuBer Gebraach gekommen sind to hele verbergen , cwele sterbe
(aber noch to quell und kill), und nim.
2) In come, came, come sind die Ablautverhaitnisse darch Yer-
bindung des ursprttnglichen w mit den folgenden Vocalen gestSrt Die
ttbrigen Verben haben lange Yocale und zwar a) e-Laut im Pr&-
sens und 6 im Prat, und Particip: to break, to te4r, to bear.
Unterscheidung zwischen bOrn (geboren) und borne (getragen), hat erste-
rera Vocalkttrze bewahrt. — b) i-Laut im Prasens und o im Prat.
und Particip: to speak, to steal, to shear.
Die Prat, b 4 r e (gebar , nicht : trug) , brake, spake sind jetzt
ungewdhnlich : none spake a word to him Job. 2, 13. when I brake the
five loaves. Mrk. 8,19 so spake the angel. M. pi- 1 , 1 25 they bare
it. Job. 2,8; nur in feierlicher Rede kOnnen sie vorkommen. Ebenso
sind die vollen Formen des Particips stolen stoln, shorn, torn, bro-
ken und spoken den durch Absto6nng von n verklirzten vorzuzieheo:
the marriage was broke off. Sh. Mm. 5,1. you have spoke your
mind. WS. Ken. 35. on him who had stole Jove's authentic fire M.
pi. 4,719. Ben. Jons, break, brake broke, broken broke, und so
speak, tear, shear, steal. — Obgleich HB. noch for-bare, forbore vod
for-bear (vertragen) hat, so sagt man doch jetzt nur: forbore, for-
borne.
§. 19* Dritte Klasse: i (e), se, se, i.
1. drfipe (treffe schlage), Prat. Sg. drsep,
gife (gebe), geaf,
swefe (schlafe), swsef,
PL drsepon, Part, drgpen
geftfon, gifen.
swMon, swgfeo.
Ablautende Verben 3. Kl. im Ags.
273
wefe (webe), Prftt. Sg. waef, PL wMon, Part, wfifen.
§. 1».
2. gte (efie),
aet,
seton,
6teD.
frete (freBe),
frset,
frsetOQ,
fr^en.
mete (me0e),
meet,
mseton,
meten.
ongite (verstebe),
ongeat,
onge&ton,
ong^ten.
sitte (sitze),
sset,
sfietOD,
ges^ten.
cnSde (knete),
cnsed,
cnsedon.
CDgden.
trede (trete),
traed,
trsedon,
tr^den.
bidde (bitte),
baed.
bfiedon,
beden.
cw6de (spreche),
cwaed,
cwsedon,
cweden.
3. lese (sammle),
Ises,
l&son,
iesen.
wgse (sein),
W8es,
wfieroD,
w^sen.
genese (genese),
genses,
genseson,
gengsen.
4. wr6ce (rache),
wraec,
wrfficon,
wrgcen.
liege (liege),
l«g,
Iffigon,
legen.
)>icge (nehme),
))eab.
|>ffigon,
a-))6geD.
w6ge (trage),
waeg,
wfiegon,
to-w6gen.
sgo s^obe (sebe),
seab,
ssegon,
s&won,
ge-s6n.
ge-ffeo feobe (freae micb)
ge-feab,
geftegon,
gefggen.
Stammvocal ist a (ae, ea), das. sich im Prfts. zu i, 6
schwftcbt, im Prftt. PL zu &, & steigert.
1) Prftsens-i erb3,rt sicb nur in gife und ongite, also binter g,
sowie vor doppeiten Consonanten .* sitte , ))icge und liege. Es sebw&cbt
sich flberall zu 6, und bricbt sicb vor b zu io, go: geseobe geseo
gesio Ps. be gesiid D. Mt. 6, 18. gesiistu 7, 3. gefeobe, gefeo, gefio,
gefie Ps. 9, 3. Imp. gefead D. Mt. 5, 12. — giefe (gebe) ist scblecbte
Orthograpbie , wie be gefed Exon. 207 , 1 7. docb Durb. Imp. forgef
Mt.6,l2. Inf. giofan B. 2972.
2) Der singulare Ablaut ist se, vor b stebt die Breebung ea:
ge-seab B. 229, gefeab 1569 und f^eab, binter g: ongeat B. 14. ongeat
ongset D. Mt. 22, 18. for-geaf B. 17. Selten tritt e fttr ae und ea ein ; drep
(Gr. draep) B. 2880, gefrettD. Luk. 15,30. ftgef Luc. 9, 42. ges»b D.
Mt 8, 14. (aucb gesaegh. D. Mt. 2, 16). — dael C. 2, 22. weist auf dfilan
fallen, sinken.
3) Der plurale Ablaut zeigt einige Scbwankungen. Neben den
regelm&Sigen gMon und ongaeton steben geafon B. 49 (= ge&fon),
0Dge4tonl431 und die Verengerung ong^ton C. 183,12. Luc. 9, 45.
Femer Isegun Exon. 71 , 16. l&gun 83, 15. l^gon D. Mt. 9, 36; J>6gon
Koch, eugl. Grammatik. 1. )g
274
Ablantende Verbea 3. KI. im NagB.
|» ISf^B. 563; t6'Sffigon B. 1422, sSgun Exon. 34,3 ges4won Exon. 46,21,
ofer-sawon B. 419; gef«egon B. 1019, geffigon 1627. Auslautendes h
wird jnlautend g und selbst bisweilen w.
4) Im Part, ttberall e, nur gefen, gyfeii B. 64, agiefen Exon.
77,22. ongieten Exon. 174,20; und neben den vollen Formen gese-
gen und gesewen steben die Contractionen gesdne C. 1 70, 1 gesyne B.
1255, Exon. 76,6. — Durb. gecwoeden fttr gecweden. Mt. 2,17. —
Bemerkenswertb ist, da3 binter g der bellere Vocal steht im Prat.
geftfon, Part, giefen.
§. 20«
Nags. Lagamon.
1 . gife, Prat. Sg. gaf.
PI. geuen, Part, giuen (e).
sweue,
sweuede,
sweueden,
isweued.
2. ete,
set,
aeten,
ieten (ae).
under-gite,
-gaet.
-geten.
-geten.
frete.
fraet.
freten.
freten ?
mete,
m»t?
meten ?
imeten.
sitte.
sset,
seten.
iseten.
trede.
tra?d,
to-treden.
to-treden.
bidde.
bsed.
beden,
beden ?
quede,
quaed,
queden.
iqueden.
3. —
waes.
weren.
4. wreke.
awraec ?
awreken.
iwreken.
ligge,
laei,
laeien,
ileien.
wege?
weide,
—
iseo, se,
saeb,
isegen,
isegen.
1) Neben i im Pr^sens stebt gefon A. giuo B. 883 und geoaen
A. 28273; ongitenA. of-gete B. 26623 und bi-gutten A. bi-gete 7390,
bidden und beoden A. 25514. — Neben e stebt a& in seten A. hcote
B. 13456, wraeke A. wreken 7750 und selbst wracken A. 20256. -
inf. iseon A. isee 2872 und verkttrzt zu isen A. 3583.
2) Im Prat. Sg. schwanken fast Uberall », e und a, bisweilen
auch ea: for-giet A. forget B. 25833. under-gat A. 15028; quad A.
8155, quad cwad700; baed A. bad B. 4979, bad 3958. abed A. bed
B.4423. bead A. 4879; gaf 18216, gsef A. gef B. 7170. gef A. 136.
gsef A. geaf B. 9547; sat 22765, saet A. 3530. a-set A. sat. B. 26353
seset A. sat B. 3527: isah A. 21975, steh A. seh B. 13830, iseh
18694, iseih A. sege B. 553, isaeih A. isep B. 1351. g erweicht in
l«i A. 1222, lai 22738. lei A. lay B. 393, leai A. 650.
Ablautende Verben 3. Kl. im Nags, and Ae.
275
3) Der plurale Ablaut ist e oder ae; nur neben Iseien A. 12204, §« 20*
leien3286, le^en A. leieu B. t657 auch laien A. leien B. 4472, ne-
ben geuen 9606 auch geoue A. 5470 und gifuen A, 13928. iseigen A.
isebeB. 5384. issehgen A. 13663.
4) Das Particip behsllt meistens e: LautscbwankuBgen siod in
given A. igefiie B. 8120 und igeuen874; iaeten A. igeote B. 14952;
isegen A. isehge B. 6626. isigen A. isegen B. 17921. isene A. sene
B. 24277.
Orm.
1. gife, Prat. Sg. gaff 773.
PI. gsefenn 6668, Part.gifenn 2111.
2. ete,
bi-gete,
sitte,
trede,
bidde,
cwe))e,
4. lie,
seo, se,
ett 1 1 549,
bi-gatt 13986,
satt8933,
tradd2561,
badd 2385,
cwa)))? 12752,
lagg 3692,
sahh 3372,
etenn4797,
annd-giBtenn,
saeten 15560,
traedenn ?
baedenn 697,
cwae)>enn ?
laeghenn ?
saegbenn 6426,
eten?
bi-getenn 1645.
tredenn 44 1 6.
cwej>enn ?
leghenn?
seghenn 5826,
sene 2209.
1) Das Prftsens zeigt die ags. Laute; auch cnede 1486, frete 16133.
Ira Prat. Sg. tritt nur et 11549 neben a hervor, wie im PL etenn
4797 neben ©. Der Unterschied zwischen Sg. und PI. tritt im Laute
und in der Quantitat hervor. — Bei den Participien tritt ein schwaches
trededd 5728 zum starken tredenn 4416.
Ae.
t. drepe.
Prat. Sg. drap,'
PI. drape.
Part. —
giue,
gaf gef.
gafe.
gyuen gouen
2. ete,
et.
ete,
eten
frete,
fret.
—
gete.
gat get.
get got.
bigyte geten.
sitte,
sat.
sat.
—
bidde.
bad,
bade.
—
trede,
trad.
trade.
troden
quede.
quod quad.
'
4. awreke,
wrake.
wrake.
awroken.
ligge lie,
lai,
laye,
ileye iiiggen.
se iseye.
Jsay sagh.
yseye,
seue seie etc.
|sau saw.
sauh,
§. 21.
18
276
Ablaatende Verben 3. Kl. im Ae. und Me.
. 21* 1) Prfts. ligge RG. 11798, PL. 6184, lie214; se RG. 232 isey
7764, seye PL. 494, awreke RG.2864.
2} Wahrend RG. im ersten Ablaut sehr schwankt: gaf 402, gef
8024, et 5771, fret 4176, quod 1051 , quad 10443, byqued 6580, say
8304, sey 1283, isei etc., ziehen Ps., PL. etc. die a-Laute vor: gate,
sat, gaf, trad, quathe, wrake, saw, sauh, sagh. — Ebenso aach im
PI. drape Ps.93,6 sat PL. 7689, sauh 257, lay 404, got ist in Folge
des d. eingetreten in Tr. 1,10.
3) Die Participien haben meist e, selten i wie in gyuenPL. 277,
liggen 1 330 und daneben yleye RG. 1717; schwankend ist isene RG.
8236, scene PL. 765, sen Tr. 1,2. sayn 1, 43. — Auffallend ist wro
ken PL. 1915, vielleicht aus dem Prat. PI. vorgedrungen , wie gouen
Tr. 2, 105 neben gyuen.
Me.
1.
jgife,
(gefe,
Prat. Sg. gaf, PI.
gaue.
Igauen,
jgaun,
(giuen,
Part, giuen.
geuen.
gouen.
weue.
waf?
wouen.
wouen.
2.
etc,
ete,
eet.
eten,
eeten,
etun (en).
etyn.
mete
imat,
(metide,
metiden,
metun.
meetid.
gete,
jgat,
jgeet.
geeten,
goten (a).
1
geten.
gotun.
sitte .
(sat,
(sate,
saten,
seeten.
sitten.
sete.
treed
(trad,
(trade.
treden,
troden,
tredid.
troden.
bidde
bad,
bade,
4.
wreke.
quath quod
•"—
wroken.
ligge lie.
jlay,
(leye.
laien,
lien.
leyen.
ileye. |
|se see,
|seeyge
sagsaysei(g),
saghe saw,
PrSaonclonfa /laiiAtm {
saien,
sawen,
n (Tloi#>liAf*
seien.
seen.
WfrtoA for4 Anrh tritt
zu under-ligge B. Exod. 21,31. Ch. 15231 und lyn Apoc. prol. auch
noch leggen A. Gen. 19,4.
2) Der sing. Ablaut ist sehr mannigfaitig. Wahrend in manchen
Ablautende Verben 3. EL im Me. and Ne. 277
nar a steht, wie gaf, sat, trad, bad, steht nur e in ete, eet, eete, §« 22*
and beide Laute in mat Apoc. 21, 16, mete B. EuthB, 15, matte A.
mat B. Hab. 3, 6; gat A. Ps. 2, 7 geet A. Numb. 26, 59: ferner a und
0 in quath Creed 195, quod PP.319, Ch. 790. Am verschiedensten
sind die Formen von se, vom tiefsteu a bis zum helisten i: say A.
sale B. Mt. 3, 16, saig A. seiq £. Gen. 1, 11 , saw A. sal £. Mt. 14,
14, saw Ch. 5268, sawg A. seig B. Gen. 1,4, sag A. sig B. Ps. 118,
158, seig A. say B. Mt. 9, 9, sig A. saiB. Job. 1, 18, seie Ch.5229,
saghe Mau. 21, saughe4. 5, saugh PP. 913. Cr. 523.
3) Der Plural enthMt nicht nur dieselben Yocalschwankungen,
sondern es treten auch noch einige Formen mit o hinzu, die sich
wahrscheinlich aus k entwickelt haben: seeten A. satenB. 1. Kgs. 13, 16,
treden A. tredden B. 4. Kgs. 14,9, troden A. treden B. Luk. 12, 1,
goten A. Gen. 6,4, wouen A. Jes. 59 , 5.
4) Das Particip hat e (i) in ; eetyn A. ete B. 1 . Kgs. 1 , 9, seeten 2. Kgs.
7, 1, etun Job. 2, 17, eten B. Lev. 7, 16; meten Mt. 7,2, ymeete J.
Josh. 17, 5. sittun A. Gen. 38,22 und sete Mt. 5, 1. — Die mannig-
fachen Formen von s e sind : seen A. seien B. Gen. 9 , 22. seyn Job.
1,14. seie Ch. 6134. senel967, seen Mau. 2. 4. — Auch bier tritt
0 ein in gouen Mt. 7, 7 neben geuun A. Gen. 31 , 16 gyue A. 43, 23;
gotun A. Gen. 5, 13. Mau. 9 neben geten Mt. 25, 20, foryetten Ch. 1916.
Es gelangt zu alleiniger Geltung in wouen B. 1. Kgs. proL, trodun B.
(tredid A.) Job. 24, 11, troden PP.7286; wroken 1270.
Ne. §. 23.
1.
^ve.
Prat.
gave, Part.
given.
weave.
wove,
woven, wove.
2.
eat.
ate (und =
eat.
et),
eaten,
eat.
sit.
sat,
sat.
get.
got, gat.
got, gotten.
tread.
trod.
trodden trod(e).
bid.
bade, bid,
bidden, bid.
3.
see.
siLw,
seen.
lie,
lay,
lain.
1) Ungebrftuchlich sind to drepe, swefe, lese, genese, thig, gefie
und von wese hat sich nur was, wast, were und wert erhalten.
2) Schwach geworden sind: to mete, wreak (Part, wroken Sp.
March), weigh, fret und knead (Part, knodden Chesh.).
278 Ablautende Verben 3. Kl. im Ne.
§« 23» 3) Die stark gebliebenen Verben haben im Prftsens entweder knr-
zen i-Laut, wie to give, bid, sit; oder kurzen e-Laut wie to get,
tread; oder langen i-Laut; to eat, see, weave; oder in Folge der
Contraction ei, wie to lie.
Im Prateritum bleibt entweder kurzes a, wie in gave, bad,
sat (sate); oder dunkles k, wie in sd.w; oder langes belles in ate
(eat) und lay. — o steht in trod, wove und got neben gat oft
wechselnd in HB. , aber nur begat und forgat, die jetzt alterthflmlich
klingen. — bid fttr bade ist unstatthaft : her rash hand forth reaching
to the fruit, she plucked, she ate, M. pi. 9, 781. the baron eat like
a famished soldier. WS. wav.lt. the beanty's child, whom nature gat
for men to see, and seeing to wonder at. Sh. Per. 2, 2. he bade adieu
to none B. Ch. 1 , 10.
4) Das Part, given allein beh9,lt seinen ursprttnglichen Laut, in
bidden tritt er von neuem kurz und in eaten und seen veriangert
hervor. In den ttbrigen Part, dringt der Ablaut des Prat, vor a in
sat, o in gotten got, trodden, woven, und ay in lain. Aach
bade hat sich zu bid bidden gestellt.
Die Endung abgesto6en hat sat und bade; doppelformig sind:
eaten und eat, gotten und got, trodden, trode und trod,
woven und wove: ere God had bid the ground be dry. M. pi. 7,
304. a church in which an apostle had forbidden her even to let
her voice be heard. Mac. 1,55. hast then eaten of the tree? M. pi.
10,122. he might have eat his part. Sh. KJ. 1,1. any house which
had sate since Elisabeth Mac. 1.93. no parliament had sat for years.
3.361. had Halifax got the better of Rochester? 3.360. in HB. stets
gotten, das aber, obgleich in begotten und forgotten beibehalten, aaSer
allgemeinen Gebrauch zu kommen beginnt. Yet the subject race, though
beaten down and trodden under foot, still made its sting felt. Mac.
1.13. had he possessed a little courage, he would have trode in
the footsteps of the wretches whom he defended 5. 96. he had been
trod down. Sh. bKR. 2, 3. Adam had wove of choicest flowers a
garland. M. pi. 9, 839. — Lien neben lain ist veraltet: I heard of
an Egyptian that had nine hours lien dead. Sh. Per. 3, 2. — Ben.
Jons, lie, lay, 4ien lain; Wall, ly, lay, ly'n lay'n. — Ben. Jons,
give, gave, given; sit, sate, sitten; bid, bade, bidden; Wall, auch
Prat, und Part, bidd, sitt; weave, wove, woven; Ben. Jons, eat, et, et
und eaten; Wall, eat, eat, eaten; get, gat, gotten, beget, begat, be-
gotten. -— Ben. Jons, tread, tred; Wall, tread, tread, trodden.
Ablautende Verben 4. Kl. im Ags.
279
5) Dialectische Formen: §# 23*
gie Ne. Pr&t. gav gov North. Part, gin, gan, gon North. Se.
bid.
bod, bid North.
tread,
trade So.
get.
gat Sc. Cra?.
see,
see Bedf.
Yierte Klasse: a,
6, 6, a.
I. ale (erscheine), Prat
. Sg. 61, PI
. 61on,
Part, alen ?
gale (singe),
M6i,
g61on.
galen.
2. spane (locke an),
spe6n,
spe6non,
gespanen.
stande (stehe),
st6d.
st6don,
standen.
3. fare (fahre),
fdr,
foron.
faren.
swarje swerige
sw6r,
sw6ron,
sworen.
(schwOren),
4. scape (schaffe).
scdp.
sc6pon.
scapen.
stapje (schreite),
stop,
st6pon,
stapen.
haQe hefobe (heb#,
&-h6f,
h6fon,
hafen (ae).
grafe (grabe)^
gr6f,
gr6fon.
grafen.
scafe (schabe),
sc6f.
8c6fon,
scafen.
5. hiade (lade),
hldd.
hl6don.
hladen (ae).
wade (gehe).
w6d.
w6don,
waden.
sceaide (schade),
sc6d,
sc6don.
sceaden.
6. wasce (wasche),
w6sc,
w6scon.
waescen.
7. bace (backe),
b6c.
b6con.
bacen.
sace (streite).
s6c,
s6con.
sacen.
scace (schttttle),
sc6c,
sc6con,
scacen.
tace (nehme),
t6c,
t6con,
tacen.
wace (wache),
wdc,
w6con,.
wacen.
ace (schmerze),
6c,
6con,
acen.
drage (trage, ziehe)
, dr6h,
dr6gon,
dragen.
gnage (nage),
gn6h.
gn6gon,
gnagen.
leahe (tadele),
16h,
16gon,
leahen, le^n.
sleahhe (schlage).
sl6h,
sl6gon.
sleahhen.
hleahhe (lache).
hl6h,
hl6gon.
hleahhen.
)^weahe (wasche),
)?w6h.
)?w6gon,
&|[)wegen.
weaxe (waschse),
we6x,
we6xon,
weaxen.
§. 24.
Der Stammvocal a (ea) steigert sich im Prat, zu 6.
1) Die Prasensformen swerige, sceppe, steppe, hebbe und scedde
sind entweder als schwache Bildungen zu faBen, oder dadurch ent-
280
Ablautende Verben 4. Kl. im Ags. und Nags.
§« 24. standen, da0 j (Sauskr. ya) als Conjugationsvocal eindrang (Bopp
§.801), aus swarje, scapje, stapje, haige und scadje gebildet, daher
mit dem Umlaut von a. pp und dd sind dnrch Assimilation entstan-
den aus pj und dj; und in hebbe ist die doppelte media eingetreten
far die unstatthafte Aspirate in ha^e, haffe, wie libbe f&r liQe. -~
Yor h steht ea : hleahhe , leahe , sleahhe , ]>weahe , weaxe ; nach sc wird
e eingeschoben , daher ft-sceace Mrc. 6, 11. In Durh. tritt bisweilen
erst Trtlbung: scesece D. Mt. 11,7. hlsehe D. Luk. 6, 21 und dann
Znsammenziehung ein: Imp. )>weh Job. 13,9. wsexa D. Mt. 6, 28.
sleh G. 204, 12. und sogar hlihhan G. 5,17. Luk. 6, 21. hlihende C.
124, 21.
2) Das Prftt. hat im Sg. und PI. den gleichen Laut; selten ist
e vorgeschoben , wie sp6n und spe6n G. 37, 12. sc6p B. 78 und sceop
G. 9, 11. gehl6d Exon. 64, 10. gehle6d B. 895, sc6c B.3tl8. sceoc
C. 188,31. ge-w6x D.Mt. 13,26. we6xB. 8; dagegen nur sl6h B. 1565.
(seltener g im Auslaute slog B. 108, aber 5fter in Ps. und Durh.:
sldgSPs. 3, 8. D. Mt. 26,51. ithl6g Ex. 253 , Sil. d,)?w6gh Bed. 3,7.
Die Yeranlafiung der Einschiebung des e mu6 im Anlaut liegen. —
In stdd ist n ausgefallen, oder ist vielleicht nie eingedrungen , denn
W. sta-d. — sc6d. pibr him nld gescdd Exon. 226, 4. he manegura
gesce6d G. 208,26. gehOren wohl zu sceadan (schaden), d mag aus
dem Plural, vorgedrungen sein.
3) In den moisten Participien wiederholt sich unver&ndert der
Vocal des Prftsens: fare Part, faren; ferner auch mit den Brechungen
scapen und sceapen Exon. 56, 10. scacen B. 1124 und Hsceacen SC.
1001. — In einigen schwankt a nach ae, und selbst nach e: ll-hafen
Mt. 11,23. B. 1290 haefen B. 3023 und ahefen D. Mt. 23, 12; hladen
B. 3134. hlaeden B. 868. A-J)wegen Bed.3, 21 , of-slegen Mt. 16,21.
gewexenLuk. 12, 18. — Der Uebergang des a nach o in gesponen Bed.
3, 21 ist vor n gewShnlich; doch auch 8Bt-sworen Ine35, ge-suoren
D. Luk. 1, 73 und d.-))wogen Job. 13,12. ge-)>wogen Luk. 11,38 (ne-
ben d,-)>wegen).
§. 25.
Nags. Lag.
•
1. guile gelie,
Prftt. Sg. goll,
PI. goUen,
gullen,
Part, bigolen.
2. stonde.
stod,
stoden.
istonden.
3. fare (ae).
for.
foren.
ifaren.
swerie,
swor.
sworen,
isworen.
AUantende Verben 4. El. im Na^^.
281
4. scape?
Prftt. Sg. scop, PI.
scopen,
Part, scaepen (s
steppe,
stop,
stopon,
stopen.
hsBhoe,
hsef, heaf,
heonen (o)
ihouen.
hof, heof.
huiien,
iheouen.
graiie,
igrauen.
5. lade,
laden.
wade,
wod,
woden,
waden.
7. at-sake,
for-soc,
at-8oken,
at-sceke,
scoc?
scaeken,
asceken
(sake).
take, ,
toe,
token,
itaken.
ake,
00,
oken.
iwakie,
woe,
woken,
drage (-we),
droh,
drogen,
drowen.
idragen.
idrawen.
lehge (lache),
loh.
ilogen,
flowen.
sle,
slae,
sloh,
slaeh,
slogen,
slowen,
islagen (
islawen.
waxe,
Jweox wax,
fwex.
weoxen.
iwaxen (iw
wuxen.
iwexen
(iwoxen).
1) Prftsens-a wird o in stonden und ist in gullen A. gelle B.
J 6407 wohl verschrieben. Selten bleibt es rein, wie in graue, wasce,
sace, tace, iwakie, drage, sondern es geht oft nach ae und e: fare
faerren A. 3972, stepen A. 26021. steppen A. ^appe B. 24585; oder
es findet sich nur «b oder e: haBhuen A. 11601. swerien A. B. 5403.
swaBm A. swerie B. 13063, slaen A. slean B. 25357. Neben lehge,
lahge (lache) noch lihgen A. 22419. — wasce Lag. 123, aber ohne
Ablautbildungen.
2) Die meisten Pr&t. haben o, wie stod, pi. gollen A. goUen B.
7481, scop A. 14232, wod A. 18095, forsoc, toe, oc A. 11010, droh,
loh A. B. 13361. Danebeu aber treten auch Laute auf, die aus dem
Pr&sens oder Part, eindringen : swor 3446. swar A. 653 , stop A. B.
23873 und pi. stepen A. 23146. ahof A. heof B. 2311. ahasf A. heof
B. 7527. haef A. 7528, heaf A. heof B. 1914. weox A. wex B. 1995
und W8BX A. wex B. 11054. Zu den starken Formen treten schwache:
for A. 4157 und ferde A. 302, token und takede A. 3333, awoe A.
woe B. 25566 und wakeden A. B. 9859.
3) In den Part, zeigt Lag. auffallend feste Laute, entweder a:
282
Ablautende Verben 4. El. im Ne.
§« 25« wie in ifaren and selten nach e-Laut hinneigend, wie in islagen A.
10838 and slaegen A. islege B. 7678. iscsepen A. isape B. 15857, iwaxen
A. iwox B. 12903, iwexan A. iwoxan B. 339; oder o: istonden, i-
sworen , ihoae A. B. 1 3736.
Orm.
1.
stannde.
Prt. Sg. stod 141, PI. stodenn 1 030, Part, stanndenn
(annderr-) 19856.
2.
fare,
for 229,
forenn 3300,
farenn8361.
3.
shape,
shop 1411,
shopenn ?
shapenn
12556.
hefe,
hoffl4676.
hofenn 16840,
hofenn 2749.
4.
lade,
lod?
lodenn 19313,
ladenn
14054.
5.
wasshe
wesshll03.
wesshenn 15128,
6.
bake,
—
bakenn 993.
forrsake.
forrsoc 11805,
forrsoken?
forrsakenn
16985.
wake,
woe.
wokeDn3752,
wakenn?
take.
toe 2824,
tokenn 12984,
takenn 1 1 50.
draghe,
droh 769,
dro9henn8704,
draghenn
7413.
sla4450,
sloh3590,
*
sloghenn 13782,
slagenn
4458.
waxe 3935,
wex8853.
wexenn.
waxenn3190.
1) Das Prasens enthait den reinen a-Laut, aber in schwanken-
der Quantitat and dessen Umlaut in swere4480 and hefe 11865. —
Im Prat. 6, wesshll03 und wax 3182, wex7694 ansgenommen. Von
den Part, hat nur hofen 2749 langes o, alle ttbrigen a and in ladenn,
stannden wird es als knrz bezeiehnet, and vielleicht anch in waxenn;
dagegen in farenn , shapenn , bakenn , forrsakenn , takenn , draghenn,
slagenn 14489 ist es lang. — UnregehnaSige Nebenform ist ammbe-
shsepenn (beschneiden) , Pr&t. ummbesh8ep4154, Part, ammbeshopenn
4066.
§.26.
Ae.
1. gale?
PratSg. gal,
PI. -
Part. —
2. stondc.
stod,
stode(n),
standen (o).
3. fare.
fore,
foren.
faren.
swere,
swor.
sworen.
sworn,
isuore.
Ablantende Yerben 4. Kl. im Ae.
283
4. schape,
stepe,
heve hebbe,
5. wade,
6. washe,
7. ake,
schake,
forsake,
take,
wake,
drawe,
sle slo
Ughe,
waxe wexe.
Prftt. Sg. schope, PL —
step stap,
hove,
wed,
wesche,
ok,
schok,
forsok,
tok,
woke,
Jdrowe drouh,
(drewe,
tslogh slow,
slouh slou,
low lowg,
Part.
§^ 26.
hoven,
hoven, heven.
oke,
schoken,
schaken.
forsoken.
forsake (e).
token.
taken.
woken.
drowen.
drawen.
drouh.
dranhen.
slawe.
slaine.
lough.
waxen ywox.
wex wax,
1) Die Pr&senslaute entsprechen v5llig dem Ags. : o in stonde,
der Umlaut in suere PL. 6802, heve Ps. 9,15 und hebbe RG.891;
die Verengerung in sle und daneben slo PL. 736,1040 und deren
Ansartung in lihe RG. 2066; sonst a.
2) Im Prftt bleibt zwar o in stod, swor (sware Tr. 1 , 101), schope
Ps. 73,17, ok RG. 4254, ssok 4253. schok, forsok, toe, woe; slogh
Ps.77, 31. slouh PL. 7021. slowe RG. 383 und slou 272; lowg 3097;
allein es wird durch a und e eingeschrftnkt in gal RG. 4250, stap
Tr.3,52. step RG. 6449; wed 6738; wesche Ps. 72,17; drow RG.
1044. drewe Tr. 1 , 18; wexRG.241. wax8416. Fast ttberall steht
w nnd das scheint die VeranlaBung des Lautwechsels zu sein. — PL.
bringt he quoke, dem nur ein ags. schwaches cwacjan vorliegt, und
Part, costen (geworfen , altn. kasta) 2575.
3) Von den Participien bewahren a : faren , schaken , taken (und
seine Verkarzungen itake, tan Tr. 1, 1, tal,31) idrawen; — a und
0 in standen PL. 4737 und ystond Tr. 1 , 89. waxen PL. 6079 und
ywox RG. 8684; — o in isuore; — o und e in upe-hoven, Ps. 8, 2
and heven 12, 3. — a und e in forsake RG. 582 und forseke PL.
2494. — i in slain, slayn PL. 45. Ps. 77,34 ist erweichtes g neben
islawe RG. 210.
Me.
1. jgolle,
(gelle,
§. 27.
Prat. Sg. gollide,
gellide,
PI. gelleden. Part.
284
Ablaatende Yerben 4. El. im Me.
27, 2. stonde,
Prftt. Sg. stod stood,
PI. stooden,
Part, stonden.
3. fare,
fared.
—
faren fore.
sweer,
swoor,
isworen,
(sweren,
sworen.
4. shape,
shope,
shopen.
shapen.
shapide,
shapiden,
stepe
stept,
k
stopen (ou).
heue.
|haf.
hafen.
hounn.
jheuede,
heueden.
hened.
graue.
graued,
V^^B*
grauen.
graued.
schaue,
jschoofe.
schaaen.
(schauede,
shove.
4. wade,
waad.
5. wassche,
Iwesshe,
weschen.
waashan.
^wossche.
wascheden.
wasschen.
'waschede.
J
waischid.
6. bake,
book.
booken,
bakun.
bakede,
bakeden.
bake.
forsake.
forsoke.
forsoken,
forsaken.
schake.
ischook,
schooken.
scbakuD.
schaak.
Ischoke,
jshakide,
fshockide,
shake.
■ take.
tok(e),
token,
taken.
wake.
wook,
woken,
waken.
wakide.
wakiden.
waked.
aake.
akide,
9
drawe.
tdrow (-9, -i
jh), drowen.
drawen.
J drew (-g),
drawen.
drawe.
fdrawide,
guawe,
gnowe.
Ignowen,
Ignawiden,
laghe,
lowg.
)lawe,
loowg.
jlawghe,
fleyge.
lough,
leigede.
isle.
slog,
slogen,
slain.
)slee,
slow,
slowen.
slawen,
)slea,
slew,
slewen.
slawe,
f
8lewg,
sleu.
Ablantende Verben 4. Kl. im Me. 285
Iwexe, [woxe, woxen, woxen. §♦ 27*
waxe, jwax,
woxen,
woxen.
waxen,
waxen.
wexen,
wexen.
waxeden.
Jwex weex,
waxed,
1) Die PrSlsensformen haben o nur in stonde 6. stoondA. Gen. 21, 29
und in golle A. Num.10, 7 neben gellen; gew5hnlich a, das aber als
lang bezeichnet wird in scbaak A. shake B. Gen. 27, 40. taak A. 27,
46. aak A. ake B. 4 Kgs. 4, 1 9. and selten schwankt. In laghe , laughe,
lawe ist der h3,ufige Wechsel zwischen g und h und in leyge Luk. 6,
21 erscheint noch ags. lihhe. Schwankend sind wassbe und waische
B. Gen. 24, 32. waxe Ps. 1 , 3 und wexe Gen. 40, 10. — Aus frttherer
Zeit bleibt e in swere B. sweer A. Ex. 22, 8 heue Gen. 13, 14. sle B.
slee A. Ex. 2, 15.
2) Im Prat, erhalt sich o in stood Mt. 2, 9. swor swore swoor,
forsoc, toe, gnowe Ch. 14758; rait nachfolgendem w beginnt ow zu
wechseln mit ew; drow B. drewg A. Exod. 4,7 drog A. Is. 10,13.
drowg A. droug Mt. 26, 51, drough PP.2889; slew Ch. 989. slewg
A. slow B. Mt. 2, 16. slowe A. Gen. 4, 8. slow Ch. 5047.
3) Im Part, kehren die Prftsenslaute meistens wieder, wie ston-
den Man. 5. Ch. 9368, shapen 1468. Is. 48,7. grauen Exod. 20,4,
waad B. wad A. Ez. 47, 5. wasshen Mau. 8. Ch. 3311. wayshun A.
Gen. 24, 32. bakun Gen. 18, 6. taken, waken, drawen; dagegen in
manche dringt o: sworne A. Gen. 50, 6. stopen Ch. 9388; oder stellt
sich neben a: faren PP.2481, fore Ch. R. 2710; schauun Lev. 13,
33. shove Ch. 11593; waxen A. woxun B. Exod. 2, 9. wexen A. woxun
B. Gen. 25, 27. wexen A. woxen B. Mt. 13,32. slawn yslawe Ch. 945,
siayn (fUr slagn) Josh. 8 , 22.
4) Starke and schwache Formen stehen neben einander, a) im
Prat, shop A. Js. 45, 18 and shapide A. Gen. 2, 3; haf Ch. 2430 and
heuede A. 2. Esdr. 2, 1; schoofe A. und schauede B. Judg. 16, 19;
wosshe Mau. 8. wesh A. waischide B. Jud. 10, 3. wesshe Ch. 2285 und
waschide A.* waischide B. Mt.27, 24. wasschide Mau. 7; book A. und
bakide B, Js. 44, 19; schoke B. Mt. 27, 51. schook B. Ruth 2, 17 and
shockide (? ausdrasch), A. Judg. 6, 11. shakide A. schook B. 2. Esdr.
5,13; woe A. wakide B. Jer. 31,28; drow drawide Hab. 1,15; loowg
A. leigide (lachte) Job. 29, 24 und lowg A. leigede B. Gen. 18, 10;
wax, woxe, wex, weex PP.2034, wax A. wexe B. waxed 0 Luk. 2,
40. — . b) imParticip: shapen A. Js. 48, 7. Ch. 1468 und auch shapid
Ecclas.10,22; houun, heuedB.Gen. 13, 10; grauen Exod. 20, 4. grauunB.
1
286
Ablauiende Verben 4. Kl. im N«.
§. 27. graued A. 35, 33; washnn A. waischun B. 19,14. wasschen Maa.8,
wayshid A. waischid B. Gen. 18,4; waken A. awakid B. Js. 29, 8.
Ch. 2525.
Schwach sind Pr&t. gollide A. gellide B. Judg. 5 , 28 and gelle-
den Jud. 16, 13. akide A. 3Kgs. 15,23. — Dagegen hat auch Cb.
ein starkes Pr£it. quoke 2786.
§. 28.
Ne.
stand,
Prat, stood. Part
,. stood(<i).
sweAr,
swore, sw4re.
sworn.
shape,
shaped,
shapen, shaped.
heave,
hove, heaved,
hoven, heaved.
grave,
graved,
graven, graved.
shave.
shaved.
shaven, shaved.
wash(6),
washed,
washen, washed.
bake.
baked.
baken, baked.
forsake,
forsookW,
forsaken.
shake,
shook(A),
shaken.
take.
took«i),
taken.
wake.
woke, waked.
waked.
a-wake,
a-waked, a-woke.
a-waked, a-woke.
draw.
drew,
dr&wn.
slay,
slew,
slain.
wax,
waxed,
waxen, waxed.
Nur vier Verben sind au6er Gebrauch gekommen: al, span, lah
nnd thwah (towel? frz. touaille).
2) Schwach flectieren jetzt to fare, wade, ache, gnaw (Prftt. gnew
Sf. Nth., Part, gnawn Sb. Mw. 2,2), wash (Pr&t weesh Sc. woosh,
wash, wushe Sc), step, laugh (Prat, leugh Sc. WS. Nig. 3). yell, wax
(Prat, woxe Sp. 1 , 1 1 , 52. Part, woxen 1,5, 12), bake (Part, baked
Lev. 2 , 4).
3) Die ttbrigen Verben bewahren mehr oder minder starke Formen.
a) Das Starke Prftt. ist durch ein schwaches verdrftngt and auch
zum Particip tritt eine schwache Form , wie to shape, Prftt shaped,
Part, shaped and shapen (HB. letzteres, Sh. beide); ebenso to grave
(in HB. oft, jetzt durch engrave fast verdr&ngt, HB. stets graven),
shave, laden zu letzterem ist die Nebenform load getreten, daher:
lade. Prat, laded. Part, laden, laded; und load, Prftt. loaded. Part,
loaden und loaded. — Das Part shaven steht allein in HB., jetzt
Ablautende Verben 4. Kl. im Ne. 287
wird shaved yorgezogen. Though on his brow were graven lines §• 28«
austere. B. Ch. 3, 52. on thy brow is sorrow ploughed by shame, and
annals graved in characters of flame, 4, 42. goodliest trees, loaden
with fairest fruit. M. pi. 4, 147. scarcely any voice was raised in fa-
vour of a minister loaded with the double odium of faults and vir-
tues. Mac. 2. 194 etc. loaden ist ziemlich veraltet, und laden wird
laded vorgezogen. S hap en jetzt nur adjectivisch , aber in HB. noch
Part: I was s hap en in iniquity Ps. 51,5.
Dialectisch to shape , Pr3.t. shoope Sc. ; shake shuck Heref. ; heave
hove Heref.
b) Neben den starken Formen stehen schwache, wie to (a)wake.
Prat, woke, waked. Part, woke, waked; to heave. Prat, hove heaved.
Part, hove heaved (HB. nur letzteres): so high as heaved the humid
hills. M. pi. 7, 288. — she hove to ist ein Schiflferausdruck = die
Bewegung des Schiffes wurde dadurch gehemmt, da6 sein Vordertheil
gegen den Wind gekehrt wurde. Mar. Cut. He had risen or heaved his
head 1, 211. I waked to find her M. pi. 8, 478. it would seem strange
unto him when he waked. Sh. Tarn. 1,1. Der jetzt bestehende , aber
nicht immer beobachtete Unterschied von starkem awake (erwachen)
und schwachem awaken (wecken) ist historisch nicht begrtindet. Ags.
wacan (aufwachen), wacjan awacnjan (wachen), weccan (aufwecken):
«r him sunu w6ce C. 70, 25. wacjad and gebiddad eow Mt. 26, 41. he
eft awaeenede Bed. 5, 12. hi awehton hine Mrc. 4,38. — Orm ge-
braucht das starke Verb transitiv und intransitiv; ]7att hirdess wokenn
0 )7att nahht3752. ]7a wakemenn woken (bewachten) heore faldess.
3773. — Im Ne. sind wake, waken, awake und awaken intransitiv
und transitiv.
c) Prftt. und Particip sind noch stark in shake, sh6ok, shaken;
forsake, forsook, forsaken; take, tdok, taken; dr^w, drew, dr^wn;
slay, slew, sl^in. 6 hat hier den u-Laut angenommen theils als na-
turliche Folge der L&nge oder in Folge des w. Die Formen des Prat,
versuchten auch hier in das Part, vorzudringen , haben sich aber nicht
gehalteu: hadst thou but shook thy head? Sh» KJ. 4, 2. has she for-
sook so many noble matches? Sh. 0.4,2. he might have took his
answer long ago. Sh. Tn. 4, 2. he hath forsook the court. bKR. 2, 3.
In Bedf. sind sie geblieben. — Das schwache Prat s baked Sh. T.
2, 1. when they looked upon me they shaked their heads. Ps. 109, 25
ist jetzt angebrauchlich.
In stand, stood, stood und swe4r, swore, sworn ist der Vocal
288
Ablautende Verben 5. Kl. im Ags.
8* 28* des Prftt. aach in das Particip vorgedrungen. Das unbegrQndete Piit.
sware Mrc. 6, 23, Sh. Tit. 4, 1 hat sich nicht erhalten.
§. 29. Ftlnfte Klasse: t, &, i, i.
Ags.
1. dwtne (schwinde), Prt.
glne (gfthne),
hrine (berttbre),
seine (scbeine),
2. gripe (greife),
nipe (verdunkle),
drife (treibe),
scrlfe (schreibe),
on-swtfe (wende um),
beltfe (bleibe),
splwe (speie),
3. fllte (streite),
bite (beiBe),
hnlte (sto6e),
sUte (zerreiBe),
smite (schmeiBe),
wUte (schaue an),
write (reifie, schreibe),
wlte (wei0e , lege zur Last),
wite (gehe weg),
bide (erwarte),
cide (zanke),
glide (gleite),
gnlde (reibe),
be-hllde (bedecke),
ride (reite),
slide (gleite),
Ude (reise),
mlde (meide),
serlde (schreite),
snide (schneide),
wrlde (winde),
4. 4-rlse (stehe auf),
5. blice (leuchte),
dw&n, PI. dwinon, Part,
gftn, ginon,
hr&n, hrinon,
scd.n, scinon,
grftp, gripon,
nd.p, nipon,
dr&f, drifon,
gescr&f, gescrifon,
on-sw&f, onswifon,
bel&f, belifon,
sp&w, spiwon.
Mi, fliton,
bftt, biton.
hnftt, hniton,
sl&t, sliton,
smilt, smiton.
wlftt, wliton,
wrftt, writon,
w&t, witon,
ge-w&t, ge-witon,
bd.d, bidon,
cAd, cidon,
gl&d, glidon,
gnftd, gnidon,
be-hllld, be-hlidon,
rftd, ridon,
&-sl&d, ft-slidon,
l&d, lidon,
mftd, midon,
scr&d, scridon,
snftd, snidon,
wrad, wridon,
&-rfts, &-rison,
blftc, blicon,
dwi&en.
ginen.
hriuen.
sciaen.
gripen.
nipen.
drifen.
gescrifen.
onswifen.
belifen.
spiwen.
fliten.
biten.
hniten.
sliten.
sroiten.
wliten.
writen.
witen.
ge-witen.
biden.
ciden.
gliden.
gnideu.
be-hliden.
riden.
ft-sliden.
ge-liden.
be-miden.
scriden.
sniden.
wriden.
ft-risen.
blicen.
Ablautende Verben 5. Kl. im Ags.
289
strtce (streiche, schlage),
swlce (betrtlge),
wlce (weiche),
sice (seufze),
hntge (neige),
stge (falle, sinke),
sUge (steige),
Ithe (leihe),
sthe (seihe),
itthe (zeihen),
Iteo,
j]7!be (gedeihen),
\peo,
Iwrthe (bedecken),
(wreo,
Prt. str&c,
sw&c,
wAc,
s&c,
hn&h,
sfth,
std.h,
mh,
sfth,
tfth,
te&h,
wr&b,
wre&b,
PI. stricon,
swicon,
wicon,
sicon,
hnigon,
sigon,
stigon,
ligon,
sibon,
tUgOD,
ge)>ugon,
wrigon,
wrugon,
Part, stricen. §• 29*
swicen.
wicen.
siceD.
hnigen.
sigen.
stigen.
ligen.
sihen.
be-tigen.
be-togen.
ge-]7ogeD.
wrigen.
be-wrogen.
Der Stammvocal i steigert sich im Pr&s. zu ! und im
Prftt. za 1
1) Im Prftsens t, nnr die vier letzten Verben haben anch eo:
seen, teon, Aelfr. 29. ic &teo Luc. 6, 42 , \>eon B. 2736. icwreo C. 53,
26 und wryon (fttr wrion) 95, 2. Sie treten dadurch zur 6. Kl. ttber
and haben auch den Ablaut derselben angenommen. — greosan (ahd.
gr^en) ist zu d,-grtsan (grauen) geworden.
2) Zum singularen Ablaut k tritt unter dem Einflu() des vorste-
henden so ein e, daher sc&n B. 321. sce&n Mt. 17,2. D. Luc. 9,29.
Andere ek in te^h Oros.4, 11. }>e&h Luc. 2, 52 neben pkh B. 8. \>kg
C. 167,25. wrefth C. 83, 28 neben biwr^h Exon.287, 32. oferwrAhSPs.
31,5. sind entweder durch b veranla6t oder durch das Scbwanken
nach der 6. Kl. — Auslautendes g wird h: astd.h, aliein nOrdliche
Quellen la6en bier g bisweilen stehen: li-st&g Exon. 44, 14. Ps. 17,
19. Auslautendes b wird g im Inlaute: &-wrigon.
3) of-tugon Exon. 92, 8 und wrugon 496, 1 sind Formen der 6.
Klasse far tigou a-wrigon D. Mt. 25, 38. — scionon B. 303. far scinon
994, riodan3170 ftlr ridon sind durch Einwirkung des dunkeln Lau-
tes zweiter Silbe entstanden.
4) Neben betigen Ine. 14. steht betogenl5. 18. aus der 6. Klasse.
— gegrippen D. Mrc. 1,31.
Koch, engl. Qrammatik. I.
19
290
Ablautende Verben 5. El. im Nags.
30«
Nags. Lagamon.
1. seine,
2. igripe,
driue,
3. bite,
slite,
smite,
write,
at-wite (strafe),
iwite (gehe),
abide,
glide,
ride,
lide,
snide,
scride,
wride,
4. arise,
agrise,
5. swike,
sige,
stige,
teo,
)>eo,
wreo,
Prat, scaen,
scean (son),
igrap (o),
draf,
bat,
slat?
smat,
wrat,
at-wat ?
iwat,
abad,
glad,
rad,
lad,
to-snaede,
scrad.
PI. —
Part. —
ras aras,
agras (agros),
bi-swac,
sah,
stseh,
tab tseh.
gripen,
drifen,
biten,
sliten,
smiten,
writen,
at-witen,
iwiten,
abiden,
gliden,
riden,
lideden,
scriden,
ariset),
bi-swiken,
sigen,
stigen,
tugen,
iwrigen.
ignpen.
idriuen.
biten.
islit.
ismite.
writen.
iwite.
ibiden.
igliden.
iriden.
iliden.
iscriden.
iwriden.
arisen.
bi-swiken.
isigen.
itogen.
ijjogen.
iwrigen.
1) Die drei letzten Verben gestatten kein Prasens tihe, ))ihe,
wrihe; nipe sinke, serine beichte (ags. scrifan sieh ktimmern urn mag
diese Bedeutung veranlai3t haben), ehide (schelte) kommen vor, aber
ohne Ablautbildungen.
2) Der singulare Ablaut ^ steht seltener allein (o), wie in for-
bat A. for-bot6497. iwat A. 658. serad A. 4109. wrat A. 6317; ofter
schwankt er und zwar in A. haufiger nach dem e-Laute bin, wie
scsen A. son B. 20608; igrap A. igrop B. 1566. graep 8440; abad A.
abod B.1605. abed A. abod B.3114. to-glad A. to-glod B. 18083 und
glffid A. glod B. 19517, rad A. 7240. r«ed A. rod B. 19516, sah A.
1^255. seh A. sob B. 2918, 30539; seltener nacb o, wie in draf A. B.
309. drsef A. 9367. draf A. drof B. 1604. drof A. B.7843. smat A.
smot B. 2313. smat A. smot B.20317, smot A. B. 1466, ras (ros)
Ablautende Verben 5. El. im Nags.
291
1555. arses A. aros B. 204 1, aros A. B. 404; in B. trittdagegen meist §* 30«
0 hervor. — tab und )>ab haben natttrlich nicht o, sondern ae, e,
well aus ea entstanden: tah A. 640. tseh A. 1641. taeih A. 2881. teb
A. B. 26011 und i)>»h A. ij)eh B. 11054, i)>aih A. ipeh B. 1995 und
i|?ei A. i|?eh B.299. — Neben lad A. 4880 und Iced A. 10737 steht
ein schwaches lidede A. 30725, lidde A. 2279, pi. lidden A. 1272.
3) Der plurale Ablaut erhait sich, selbst noch in wrigen 17349;
tugen A. 1834 und tuwen A. 2619 gehoren , wie schon im Ags., der 6. Kl.
an. Ebenso die Participien itogen A. 10099, itowen A.B. 2719, i]>ogen
A. 26897 und i}>owen A. i}>ogen B. 340.
Orm.
1. rine, Prt.
Sg. ran 15518.
PI. rinnenn ? Part, rinnen.
shine 2138,
Shan 16169,
sbinenn ?
sbinenn?
2. gripe,
grap8125,
bi-gripenn
bi-gripenn
17863,
19858.
bi-gripenn 9752,
bi-grap 9754,
drife 16982,
draf 16177,
drifenn ?
drifenn
8239.
}>rife 10868,
|?raf8973,
]?rifenn ?
)>rifenn ?
3. write 3554,
wrat?
writenn 58 1 0,
writenn
3085.
wite (gehe),
wat?
witenn ?
witenn 8222.
bite.
bat 12422,
bitenn ?
bitenn?
abide,
abad217, bad,
bidenn ?
bidenn ?
snif^e.
sna)7 1338,
sni)>enn ?
suij^enn ?
4. rise,
ras2741.
risenn ?
risenn
11552.
bi-swike 1 1 678,
biswac 12478,
biswikenn ?
biswikenn
11640.
stighe 1 0786.
stab 10673.
stighenn?
stighenn
2783.
strike,
strac 14804,
strikenn ?
strikenn ?
Orm hat die ags. Ablaute v511ig unverftndert. Auffallend ist nur,
daB die Kttrze des i im Prftt. Plur. und im Part. gew5hnlich unbe-
zeichnet la^t. Hat sich die Quantit&t geftndert? — {^rifaiin gedeihen
10868 stammt aus dem Altnordischen. — bilefenn ist zur 6. Elasse
ftbergetreten. Im Prfts. nur kommen vor shrife, oferswife, smite,
ride, lij>e.
19*
292
Ablautende Yerben 5. Kl. Im Ae.
§»31.
Ae.
1. schine,
Prt. Sg. schon ?
PL schinen ?
Part, schinen ?
2. gripe.
gripte,
gripten,
gripen.
drife,
draf,
driue,
driuen.
drof.
drofe,
ssriue,
ssrof.
shriuen ?
scryuen.
schriyen.
to-riue.
to-rof,
to-riuen ?
riven.
}>rife.
J>rof,
I^rifen,
|>rifen.
3. bite.
bate,
bote,
biten,
biten.
smite.
smate,
smitton.
smiten.
smot.
&miten.
write,
wrote,
writen.
abide.
abade,
abiden.
abiden.
abode.
abade.
ride.
rad.
rade.
riden.
rode.
rode.
chide.
chidde,
chidden,
chidden.
gnide.
guade.
gniden?
gniden?
stride,
strade.
striden ?
striden?
rise,
ras,
arisen,
risen.
4. agrise,
5. bisuike,
stighe.
agrisen ?
agrisen.
bisniked.
rose,
agros,
bisuiked,
stey stegh.
1) Prfts. gnide Ps. 17, 43 ogrisePL.5711. stride 88,24. auch glide,
slide; thye Tr. 4,10 entspricht ags. J)the, y]>e RG. 8974 (ags. ge-)>eo),
the PL. 6602 (ags. ]?eo).
2) Im Prftt. behalten als singularen Ablaut die uQrdlichen Qael-
leu SPs. uud Tr. a, wie in draf, abade, bade, smate, bacbate Ps.
37,21, guade 90, 6, nur stegh 17, 11; wfthreud RG. uud PL. o ha-
ben: drofRG.2117, ssrof 11454, }>rof241, smot 375, abod 10252, rod
6025, rose 6386, agros 11584, doch stey 6735, to-rof 676 (zerriB,
wohl von altu, at rifa); PL. schrowe5693, bote 5846; smote 5847,
wrote 96, rode 7 178. — Schwach sind gripte RG.524, griped Ps.47,
6, chidde Tr.2, 67, biswiked Ps.20,3.
3) Wahrend RG. plurales i behalt, laBen Ps. uud Tr. oft, PL.
selten den Laut des Sg. eintreten: drofe PL. 57. drof 2250,
Ablantende Verben 5. Kl. im Me.
293
abade Tr. 2,73, rade1,H, rode I, 16, stradel,14, ras Ps. 53, §. 31*
5 etc.
4) Die Part, behalten den Lant, stoiBen aber oft die Endungen
ab; besonders bei RG. : driuen PL. 6825, ydriue RG. 246 , yssriae
11453.
§.32.
Me.
1. dwyne.
Prat. Sg. dwynede,
PI.—
Part. —
shyne,
schoon, shone, shinen?^
shinen ?
2. dryue,
drof,
dryuen.
dryuen.
shryue,
shrof,
shryuen.
schryuen
strytie.
stroof.
stryuen.
stryuen.
thrive.
throf.
thriuen.
thriuen.
3. byte,
boot.
biten,
to-bite.
smyte,
smoot,
smyten.
smyten.
wryte.
wroot,
writen.
writen.
slyte,
—
slytt.
bide, bijd,
hood,
abiden,
biden.
chide,
chidde,
chidden.
chidden.
glide,
glode.
gliden,
gliden,
rede,
rood,
riden.
riden.
slyde,
slood,
sliden,
sliden.
writhe,
wrooth,
—
writhen.
4. rise.
roos,
risen,
risen.
agrise.
agriside.
—
syke.
sijkide,
stege stye.
steig.
stigeden,
stige.
the, thee,
—
—
wrie,
—
—
ywrien.
1) Prftsens i weicht ab in the Ch. 3862. thee PP. 2927 (ags.
)>the), steyeA. stie B. Gen. 50,23. stegen stie Ps. 23,3. stye Mau. 12
(ags. stige), leeven A. Gen. 45, 6 (ags. life) und spewe B. Lev. 18,25
spewen A. spue B. Job. 20, 15. knede Ch.
2) Ags. k im Prftt. Sg. wird 6, dessen L3,nge Wycl. mit oo, Ch.
and Mau. gewdhnlich mit e im Auslaute bezeichnete. smoot smote
Oder unbezeichnet la6en smot Mau. 5. ausgenommen ist allein steig A.
Mt.3,16. steigh Or. 1616.
3) Obgleich schon im Ae. der .singulare Ablaut in den Plural
dringt, so hat sich bei Wycl. Uberall kurzes i im PI. erhalten, wie
294
Ablantende Verben 5. El. im Ne.
§. 32* stryuen A. stryueden B. Gen. 26, 22 smyten Mt. 26, 67, writen K. wre-
ten J. wroten B. Deeds. 15, 23. riden A. Js. 29, 7. risen Mt. 25,7.
4) Auch im Part, erhait sich i, jedoch daneben dryue A. dreuen
B. Ex. 3,1, streuen A. chidde B. Lev. 24, 10, writhun B. Lev. 1,15.
wrethen Gh. chidden Job. 6,53. abiden A. abedun B. Gen. 8, 10.
5) Schwache Prat, dwynede A. Ps. 118, 158, agriside A. Job. 19,
17, sijkide A. 4Kgs. 13,14. — Part, stiged A. Joh. 6, 17 neben stige
A. Mrc.15,8.
§. 33.
Ne.
1. shine.
Prftt. shone, Part.
shone (shone Wb.).
2. drive.
drove,
driven.
shrive,
shrove.
shriven.
thrive.
throve.
thriven
rive,
(rove) rived.
riven.
3. bite.
bit.
bitten.
smite.
smote.
smitten.
abide.
abode,
abode.
chide,
chid.
chidden.
glide.
glided,
glided.
ride.
rode.
rode, ridden.
slide.
slid,
slidden, slid.
stride.
strode.
stridden.
writhe,
writhed,
(writhen) writhed.
(a)rise.
rose.
risen.
strike.
struck.
struck.
1) Die Hftlfte der dieser Kl. zugehorigen Verben ist ungebrSuch-
lich, wie to hrine (North, Var. dial. Sc.) dwine, gine, nipe, swife,
nite, wite (strafe), wite (gehe. Line), guide, lide (davon lid), lithe,
mithe, snithe, agrise(Sp.), blike, swike, wike, stigh, ligh, sig (seilic).
tigh, thee und wrie.
2) Schwach geworden sind to gripe, spew, slit (Prat, slate Sc,
Part, slotten Chesh.), glide, wreathe und writhe, sigh, flite (flaat
Chesh. Crav. flate Nrth.). Auch rive, rived, rived, denn riven kommt
nur noch adjectivisch vor.
3) Stark geblieben sind folgende Verben a) solche, welche den
singularen Ablaut und den Laut des Part, erhalten und nur den plur.
Ablaut verloren haben; wie in to drive, drove, driven. Ebenso
Ablautende Yerben 5. El. im Ne. 295
shrive, shrove, shriven; smite, smote, smitten, write, wrote, written; §♦ 33*
ride, stride, rise, arise, thrive.
Abweichende Ablautformen a) des Prat. : — whose better issue in
the war, from Italy upon the first encounter drave them. Sh. AC. 1,
2. a troubled mind drive me to walk abroad Sh. RJ. 41, 1 (Momms.),
he drave them Deeds. 18, 16. the Saracen and Christian rid. Hud.
^) des Particips : he has here writ a letter to you. Sh. tw. 5, 1.
what is writ, is writ B. Ch.4,185. the king himself is rode to
view their battle. Sh. KRe. 4,3. no civil broils have since his death
arose. Dryd. which of your friends had I not strove to love? Sh.
KHh. 2,4. I could have smote, but lacked the strength, B. Maz.
18. — Ben. Jons. : rise, ris rose und ebenso smite, write, bite, ride,
drive, stride, slide, aber strive •strove , thrive throve. Auch Wall,
hat clive, strive, thrive, drive, rise, smite, write, ride, Prftt. clove,
strove, throve, drove, rose, arose, smote, wrote, rode und auch thrive,
rise, smitt, writt, ridd; — Part, cloven, thriven, driven, risen, smit-
ten, written, ridden, aber auch thrived.
Schwache Formen: the scolding winds have rived the knotty
oaks. Sh. JC. 1,3. yea, so have I strived to preach the gospel.
Rom. 15,20. she shall be shrived and married. Sh. KJ. 2,4.
b) solche, in welchen der singulare Ablaut auch in das Part,
vorgedrnngen ist, wie in shine shone shone, abide abode abode, strike
struck struck (verktirzt)
Abweichende Ablautformen sind: silent and in face confounded,
long they sat, as strucken mute. M. pi. 9, 1064. let the stricken
deer go weep. Sh. H. 3, 2. Ben. Jons, und Wall, shine, shone; abide,
abode (abided). Das einfache bide ist in der schott. Formel erhalten :
bide your time (warte deine Zeit ab).
Schwache Formen : they that dwell in the land of the shadow
of death, upon them hath the light shined. Js. 9, 2. the earth shined
with his (God's) glory. Ez.43,2.
c) solche, die den pluralen Ablaut im Prat, und den Laut des
Pan. bewahrt haben : bite bit bitten , chide chid chidden , slide slid
slid. —
Abweichende Ablautformen : Jacob chode with Laban. Gen. 31,36.
1 should have chid yon for not bringing it. Sh. E. 4,1. Ben. Jons,
bite bit bitten, W. chide chid, slide slid.
296
Ablautende Verben 6. EX. im Ags.
§. 34.
Sechste Klasse eo (Gn e6), eft, a, o.
1. creope (krieche), Prftt. Sg
J. credrp,
Pl.crupon, Part
t. cropen.
slApe (schlllpfe),
on-sle4p,
to-slupon,
to-slopen.
deofo dMe (tauche),
gede&f,
dufoD,
dofen.
sceofe scMe (schiebe),
sce&f,
scufon,
scofen.
reofe (raube),
reAf,
rufon,
rofen.
cleofe (spalte),
cleAf,
clufon,
clofen.
2. breowe (braue),
breAw,
bruwon,
browen.
ceo we (kaue),
ceAw,
cuwon,
cowen.
hreowe (bereue),
hreAw,
hruwon,
hrowen.
3. breote (breche),
bre&t,
bruton,
broten.
geote (gieBe),
geAt,
guton,
goten.
hleote (loBe),
hleAt,
hluton,
hloten.
neote (geniefie),
—
bi-noten.
sceote (schieSe),
sceAt,
scuton,
scoten.
fleote (flieSe),
fleAt,
flutOD,
floten.
lAte (neige),
\ekt,
luton,
loten.
reote (weine),
re4t,
raton,
roten.
|?eote (heule),
\>eki,
)>aton,
))oten.
a}?reote (verdriefien),
ajprekt,
—
beode (gebiete),
beAd,
budon,
boden.
leode (wachse),
le4d,
ladon,
loden.
strftde (raube),
streAd,
strudon,
stroden.
reode (r5the),
re4d,
radon,
roden.
seode (siede),
seAd,
sudon,
soden.
hreode (schmticken),
hrekd,
hrudoD,
hroden.
A-breode (vernichte),
A-breAd,
A-brudon,
4-broden.
4. ceose (erkiese),
ceAs,
curon,
coren.
freose (friere),
freAs,
fruron,
froren.
hreose (stflrze),
hreAs,
hruron,
hroren.
for-leose (verliere),
for-leAs,
forluron,
forloren.
dreose (falle),
dreAs,
druron,
droren.
begreose (schrecke),
begreAs,
begruron,
begroren.
5. Iftce (schlieSe),
le&c,
lucon,
locen.
stce, siige (sauge),
seAc,
sucon,
socen.
reoce (rauche),
re4c,
rucon,
rocen.
8meoce(rauche,schmaache) smeltc,
smucon,
smocen.
brilce (brauche),
bre4c,
brucon,
brocen.
beoge (biege),
beAh,
bugon,
bogen.
Ablautende Verben 6. Kl. im Ags.
297
dreoge (handle), Pr&t. Sg. dre^h,
leoge (Idge), le&h,
fleoge (fliege), fle^h,
fleohe (fliehe), flelth,
teohe (Y. Kl. ziehe), tefth,
PI, drugon, Part, drogen.
lugon, logen.
flagon, flogen.
flugon, flogen.
tugon, togen.
§*34.
Stammvocal u erweitert sich, im Prftsens zu (iu, A)
io, 60 und im Pr&t. zu eL
Im Prasens findet sich io neben eo, wie niotan C. 15, 18 ciosan
B. 2377. niosan2388. Durh. hat einige ea, wie getea Joh.21,6 beada
Mt. 28 , 8 , forbeada Mrc. 9,38, flea Mrc. 13,14, bisweilen auch 6 :
Imp. fleh (fliehe) Mt. 2, 13. Jenes io und t. weisen auf ursprUngliches
ia bin.
2) Der singulare Ablaut verengert sich selten zu S, wie in of-
scetB. 2439 neben gesce4t2318, sc§t Job 21, 7, t§h21,ll; geces
Lnc.10,42 neben geceHs Mt.12,18, fleAh C.87,29, fleg SPs.17,19
flog, ge-le^ C. 4,5und d.-l^hB.80, mit auslautendem g : 4-le^ Met. 1,39.
In ndrdl. Quellen mu0 6 h3,uflger werden, da im Pr&sens eo nach ea
schwankt oder fQr letzteres tritt (unterscheidendes) ese ein , wie D. Mt.
26,7 ageaett fttr ageat Ps. 41,5. agsett Mrc. 14,3. — Cod. Exon. 153,
2. 4hne6p (pflUckte), wahrscheinlich fUr d.hnedp, denn dem got. hniu-
pan nach mu6 das ags. Yerb 4-hne6pan und nicht 4-hne4pan heiSen.
3) Der plurale Ablaut geht selten nach o tlber, wie in dt-gotun
Exon. 88, 33 und breotun Exon.243,24. gehort zu bre^tan, rudonAn.
1005. }>uton Bo. 38. — Bemerkenswerth ist, daS s nach r (Ibergeht
im Prat. PL und Part, in ceds, curon, coren; hreds, hruron, hroren;
le4s, luron, loren; dreds, druron, droren; begreas, begruron, be-
groren. — Die Participien haben nur o. — Durch den Wechsel zwi-
scben auslautendem h und inlautendem g fallen fle6he und fledge im
Prut. PI. und Part, zusammen: flugon und flogen.
Nags. Lag
amon.
•
1) crepe,
Prat. Sg
;. crap,
PI
. crupon.
Part.at-cropen.
deofe.
deaef,
'
^
scune,
Jscaf,
scuuen A.
(scsef.
souen B.
—
cleouje,
claef,
cluuen,
clouen.
reoQwie,
3. geote.
gaet?
geoten,
igoten.
ileote.
—
—
iloten.
§. 35.
298
Ablautende Verben 6. Kl. iio Nags.
§. 35.
soeote, Prat.
8g. sceat, scset, Pl.scuten,
Part, iscoten.
uleote,
fiet,
fluten.
iulut.
late,
—
luten.
breode.
—
—
beodc, bede
Jbaed, bad,
budon.
iboden.
jbed.
biden.
ibeden.
forbeode,
forbaed, bad,
forboden.
4. choose,
chses.
curen.
icoren,
(ichose),
ichosen.
reose, rese,
raes, ras,
to-raesden.
leose,
ilaes, lees,
loseden.
iloren.
jlosede.
ilosed.
lake,
laec (lok),
luken,
iloken.
suke,
saec (soc).
—
—
bruke,
—
—
Ibuge,
jbuwe,
b8eh,bah,beh,
bogede.
bugen,
baehgen,
beoweden,
drige,
drogen.
«
lige, lege, luge,
laeh, leh.
—
—
fleo, fliege,
(flaeh, fleh,
(fleh.
flugen(o),
fluwen(o\
flugen.
floge.
fleo, fliehe.
flaeh , fleh,
(fleih, flei,
flugen,
fluwen.
iflogen.
iflowe.
1) Im Prfts. bleibt moistens eo, daneben eou in reouweA. renwe
B. 16047 und ft steht in scune, luke, suke, huge; lugen A. 15024.
lige A. lege B. 3034; ferner ein gleiches drige A. drogeB. 371; m
crepen A. 293 1 3 ist eo zu e goworden.
2) Ftir ags. e^ tritt moist ae ein nebst den anliegenden a und e:
sca?f A. sof B. 9366. s'caf A. saf B. 22314, cla?f A. to-cleof B. 21390.
chses A. 12175,. Ijec A. lok B. 15311, ssec A. soc B. 12981, forbad
A. for-bead B. 13180, forbad A. .bed B. 20579, to-ras A. rees B.
15518, to raes A. to-reos B.9425, laes A. les B. 637, bah A. beh B.
12960, bseh A. booh B.4745, beh A. 19042, laeh A. leh B. 17684.
flah A. fleh B. (floh)9346, flieh A. fleh B.4545, fleh A. fle)?B.552.
fleih A. flog B. 1612 und flei A. flej? B. 1606.
3) Dor plurale Ablaut ist schon sehr schwankend, wie geotenA.
19771, bugen A. 7499, baehgen A. 29408; und wenn A. noch u be-
halt, zeigt B. schon o: crupen A. crope B. 18472, scuten A. sote B.
Ablautende Verben 6. El. im Ne.
299
5690, flnwen A. flowen B.813 (flogen), flugen A. floge B. 3901. — §• 35.
beode mischt sich mit bidde und bide, daher budon A. 1631.
4) Im Particip steht meist o, doch auch iulut A. 27934. Auch
hier ibede A. ibode B. 18433, iboden A. B. 22122. — Schwache For-
men Prat, losede 12711 neben laes und bogede A. 27338 neben baeh;
to-raesden A. to-resden B. 18682. Part, ilosed A. iloreB. 12492 neben
iloren 4849.
Orm.
1. clefe,
bilefe,
Prat. Sg. to-claef 14798, PI. clufenn, Part, clofenn 1 224.
bil«f7666,
2. chewwe,
reowe3976,
3. flete 18093,
gete,
Ibidde 14024,
(bede 15745,
4. chese 13932,
frese?
foriese2278,
lake 46432,
bughe 6627,
leghe4907,
fleghe (fliege)
5991,
fle(o) 2934,
r«BW 14314,
flffit3466,
gaet?
badd 14036,
forbaed 10151,
cb8es3526,
ruwenn ?
flutenn ?
gntenn ?
budenn.
bilefedd
8914.
rowenn ?
flotenn ?
gotenn 1773.
forl8B8 4764,
Isec,
bfieh8961,
Iffih 12188,
flaeh,
flseh 823,
beodenn
11627.
curenn? chosen 9623.
bifrorenn
13856.
forlurenn 1412, forrlorenn
1395.
lukenn,
?
lughenn ?
flughenn893,
lokenn 1091.
bogbenn ?
loghenn ?
floghenn ?
flughenn ? floghenn ?
1) Die Abweichung in leghe, fleghe rtthrt von g her, das in sei-
ner Erweichung e vor o erhielt; chewwe 1236, luke und bruke haben
keine Ablautbildungen. — Ags. ek wird ttberall ae im Prat. Sg. Die
Formen sind, soweit sie vorliegen, tiberall regelmafiig. — Das schwache
bilefedd gehort nicht zu bi-lifenn, sondern zu bi-lsefenn, ags. bi-lsefan
(bleiben); he lutte8961.
Ae.
1. cleue,
2. brewe,
§. 36.
Prat. Sg. to-clef,
brew.
Pl.clouen, Part.ycloue.
browen,
300
Ablantende Verben 6. Kl. im Ae.
§. 36* 3. Scheie,
ghete
loute,
flete,
bede,
8e{>e,
4. chese,
lese (o),
frese,
5. loke,
labuge,
|abowe,
lie, lighe,
fle (fliege),
fie (fliehe),
Pr&t. Sg. schet,
PI. schot, Part, schotten.
ghotten, ghoten, get.
flet,
bed (a , e),
sod,
ches,
les, lost,
frese,
belac, beloaked, loke,
louten,
boden,
sode,
chosen (e),
les,
frosen ?
lout.
boden (e).
sodden,
ycom chosen,
lorn,
frosen, ifrorc.
loken ?
bowen ?
aboute, bouwed,
bowed, abowe,
lighed,
fiegh, flowen, yflowe.
flew (u), flowen, yflowe.
fley, fled, fled, fled.
1) Im Prd.seus meist e aus eo. — o und e neben einander in
lese PL. 2025 und lose 6595. — i in lighe Tr.2,94 und lie PL. 7039.
— ags. A in loute, loke 5707, abuye R(j.2246.
2) Der sing. Ablaut verdtinnt sich auch zu e, so da6 PrUs. and
Prat, zusammen fallen: to-clef RG. 4293, schet244, fletTr. 1,34. ches
RG.500, les 10874 PL. 581, frese PL. 2975, fley (floh) RG.2600,
doch daneben schon flew 409, fleu3817; flegh (flog) Ps. 17,11; jenes
helle fley ist durch Erweichung der Gutturale bewirkt. — Die
Mischung dauert fort in beod RG.1497, bed RG.2526, bode 7930.
— Neben les steht ein schwaches lost PL. 7028; ferner sind schwach
bilouked Ps.30,9, aboute RG.6298, bowed Tr. 1,82, lighed Ps. 77,
36. 65,3. und fled PL. 44. — Schwach: schette RG.374.
3) Prat. PI. zeigt noch meist ursprtlngliches o , nur selten ist der
sing. Ablaut eingetreten, wie in ches PL. 743. cheson (? f&r chosen)
RG.418, les PL. 6086.
4) Im Part, noch o, nur fled PL. 3970 ist schwach und ybede
RG. 8024 und boden Ps.80,5, erkiareu sich aus oben angefBhrter
Vermischung.
§.37.
Me.
1. crepe.
Prat. Sg. crope,
PI. cropen,
Part, cropen.
clyue,
cleef,
clouen , cleft.
2. rewe,
rewede.
Ablautende Verben 6. Kl. im Me.
301
brewe, Pr&t. S§
J. brew, brewede,
PL —
Part. —
3. for-bede,
forbeed.
beden.
boden.
bad.
beden (i).
sethe,
isethe.
soden,sothun.
(sethede,
sethede.
geete.
igotte,
(getide.
gotun.
schete,
schete,
schotte,
schete,
schott.
flete,
fleet,
fletide.
fletiden,
loate.
lowtide.
lowtiden,
lowtid.
4. chese,
jchees.
chosen.
chosen.
(cheside.
chesen.
frese,
Jfrees,
(freside.
leese.
lees.
lorne.
losed, loste.
iosten.
lost.
5. loke,
loken.
bowe,
bowide.
bowiden.
bowid.
lige, lie,
leigh.
lieden,
leiged,lowen.
liede.
lyed.
flee, flege, fliege,
ifleig,
(flew,
flewen,
flee, fliehe,
fleig.
flowen.
flowen.
fledde.
fledden.
fled.
§* 37.
1) Das Prfts. behftlt groBen Theils e, schete. 4Kgs. 13,17 (J.
aber schotte), selbst in flee A. fle B. (fliehen) Mt.2, 13 und flee (flie-
gen) PP.5452. — i steht in schyue Tob.l3, 13 und lige A. lye B.
Lev. 19, 11. lye Mau.29 neben leige A. lye B. Josh. 24, 27. — Frtt-
heres u ist noch in loute A. Gen. 37, 7, sowk, souk Gen.21, 7, brouke
Ch. 15306 und bowe Josh. 24, 23 erkennbar.
2) Im Pr&t. Sg. steht meistens e , daneben aber einzelne Formen
mit dem Ablaut des PL : crope PP. , gotte BC. gettide X. 4. Kgs. 4 , 5.
— Bei der lautlichen Ueberstimmung des Prfts. und Prftt. erklftrt sich
die Hinneigung zu schwacher Flexion: getide B. Ex. 37, 3. fletide B.
4.Kgs.6, 6, lowtide (vemeigte sich) A. Gen. 18,2, rewide B. 2. Cor.
7,8, brewed Ch. 14695, sethede A. B. Gen. 18,7, fresede A. Ecclus.
43,22, cheside s. u., loste (tOdtete) A. Mt22,7, bowide A. Gen. 19, 1,
lied Ch.661. fledde A. fleig Joh. 6,15.
302
Ablantende Yerben 6. Kl. im Ne.
§* 37. 3) Die Pr^t. PL scheinen sehr zu schwanken wie chosen PP.60
und mit sing. Ablaut chesen B. chesiden A. Luk. 14, 7. shete A. Ps.
63,5, flowen (flohen) PP.1350, fiewen (flogen) Ch. 15397. Meistens
sind sie schon schwach: liede B. Judg. 16, 15. chesiden A. chesen
Mt.13,48. losten Deut.3,6. Ch. 938. fledden Mt.8,33. PP.1349.
4) Dagegen im Part, erh< sich o durchg£lngig , wie in cropen
Ch.4257. cloven Man. 8. clone B. cleft A. Mt. 27,51. gotun Ex. 32, 4.
schottJ. l.Kgs.20,37. sothunA. Gen. 18,8. soden Man. 19. B. Gen. 18,8.
PP.10490, chosen, chosunMt.l2, 18. lorne Ch. 3536. lokenA. 3.Kgs.
7,9; wenn sich die Formen nicht raischen, wie in bodun A. Gen. 45,
21. biden A. Esth. 1,7. beden A. bode B. Mt. 22,3 oder schwachen,
wie in cleft, lost Ps. 72,27. ylokked Man. 26, bowid Js. 17,7. lyed
A. Gen. 26,9 and liged A. Josh. 7, 11. fled Man. 25. neben flowen
Ruth 2, 12. -— soupe zu Abend efien. Prat, soupede Mt. 26,26. son-
pide A. soop B. trank. Apoc. 12, 16. Part, sopun 1. Cor. 1554 weisen
auf ein ags. sftpan (saufen) zurtlck. — lowen (gelogen) A. Judj. 16, 15.
§* 38.
Ne. creep,
cleave,
seethe,
shoot,
ch6ose,
freeze,
Idse,
fly,
flee,
Prat, crep-t. Part, crep-t.
clove , clave, cloven,
clef-t,
sod,
seeth-ed,
shot,
chose,
froze,
I6s-t,
flew.
clef-t.
sodden.
seeth-ed.
shot, shotten.
chosen.
frozen.
los-t.
flown.
fle-d.
fle-d,
1) Verloren sind to breet, geet, reet, strout, lout, athreet, leed,
heed, stroud, breeth, reeth, rees, drees, begrees, dreeg, brouk
und tee.
2) Schwach sind und darunter mag manche Neubildnng von einem
erhaltenen Nomen sein: to chew, rue, brew, dive, shove, slip, lot,
fleet, reek, smoke, bow, suck, look.
Ferner sind folgende schwach geworden , in denen der lange Prfi-
sensvocal heller werden konnte, wahrend im Prat, und Part, durch
Consonantenhaufung der e- oder o-Laut festgehalten wurde:
to creep, Prat, crept, Part, crept (Prat, crope Lane, Part,
croppen Ch. Bedf., crap, crappen Crav.); cleave, cleft, clove, cleft,
Ablaatende Yerben 6. Kl. im Ne. 303
cloven; bereave, bereft, bereft; flee, AM, fled; 16se, lost, lost; §. 38*
sh6ot, shot, shot; flee, fled, fled.
Abweichende Formen: He clave the wood for the burnt offering.
Gen. 22, 3. He clave the rocks in the wilderness. Ps. 78, 15. And
there appeared unto thera cloven tongues like as of fire. Acts. 2,
3, the valleys shall be cleft. Mic. 1,4. Das lautlich gleiche to cleave
(kleben), dem nur ein schwaches ags. clij^an vorliegt, mag dnrch je-
nes zu starken , jetzt veralteten Formen gelangt sein : Orpah kissed
her mother in law, but Ruth clave unto her. Ruth 1,14. certain
men clave unto him. Acts. 17,34 und their tongue cleaved to
the roof of their mouth. Job. 29, 10. but anon down cloven to the waste,
with shattered arms and uncouth pain fled bellowing M. pi. 6,361.
shoulder- s ho tt en. Sh. Tarn. 3,2. thus roving on in confus'd march
forlorn, the adventurous bands viewed their lamentable lot. M. pi.
2,615.
3) Stark sind nur noch: chdose, chose, chosen, seeth, sod,
sodden (HB.) und seethed, seethed, freeze, froze, frozen, fly,
flew, flown.
Die Vocale in seeth und freeze erscheinen afs regelma6ig aus
dem Me. entwickelt, wie in fleet, creep, cleave, bereave und flee,
ebenso fly, dessen i schon frtthe hervortritt und in offener Silbe sich
verlangert. Dagegen ch6ose laSt sich nicht erwarten; o mu6 aus dem
Prat. PL weiter vorgedrungen sein, ebenso wie in shdot. In chew,
rue (ftlr rew) und brew wurde w vocalisch, ebenso to b6w; shove,
lock und suck sind auf frttheres u zurtickzufiihren.
Diesen Verben treten auBer dem angeffthrten thrive noch bei; §♦ 39»
1) to wear (dauern, tragen). Prat, wore, w5rn, das auf schwa-
ches ags. werjan zurtlckffthrt. Ben. und Wall, wear, wore ware,
wore wor'n.
2) to stick (stecken), stuck, stuck; ags. sticjan ist schwach, dies
and stacu weisen auf ein starkes stecan (stechen). Ben. Jons, stick,
stack, stock, stuck; Wall, stick, stuck, stuck.
3) to betide (sich ereignen) , betid, betid; ags. tidjan ist schwach.
4) to dig (graben), digged und diig, digged und dug, ags. schwa-
ches dicjan: they digged down a wall. Gen. 49, 6. dug ist gew5hnlicher
5) to spit (ags. spittan ausspucken), spit, spit spat und spitten
sind veraltet: he spat on the ground. Job. 9,6. he shall be spitted
on. Luc. 18,32.
6) to show zeigen (ags. sce&wjan schaue), dessen Prat, shew
304 Ablantformen in Dialecten.
§. 40. Sp. 1 , 5 , 7 wieder durch showed verdrftngt ist; im Part, erhait sich
noch shown neben showed; schon Wall, sbew'n und shew'd.
7) Ebenso to strow streuen, strowid, strown (ags. streowjan
schwach): all the ground with shivered armour strown. M. pi. 6,388.
Die Dialecte bieten zahlreichere Versuche, starke Formen von
schwachen Yerben zn gewinnen.
to cast (werfen), Prftt. coost Sc.
to hide (verbergen), hod Wilts.
to hit (treffen), hot Cam.
to lead* (leiten) , lod Wilts.
to owe (schuldig sein), Prftt. ewe eught Crav.
to pick (auflesen), Prftt. puck Leic. und Heref.
to put (setzen), Prftt. put, Part, putten Sc.
to reap (ftmten), Prftt. rep Ess.
to sew (nfthen), sew Ess.
to show (zeigen), Prftt. shew Ess.
to scrape (kratzen), scrope Wilts. Bosw.
to spare (scbonen), spore Cam.
to squeeze (drttcken), Prftt. squoze Heref.
to sweat, sweeat (schwitzen), Prftt. swat Chesh.
to snap (sehnappen), snopt Wilts. Bosw.
to thaw (thauen), Prftt. thew Sf.
to threap (streiten), Prftt. thrope, Part, thoppen.
to thrust (stoBen), thurst Sc, Prftt. throost Sc.
Dritter Abschnitt.
Schwache Verben.
§• 41 ♦ Die reduplicierenden und ablautenden Verben bilden das PrS-
teritum aus dem^ Stamme, die schwachen Yerben dagegen bilden es
mit dem.Hilfsverb, dem Prftt. von da (thun). Der selbstftndige Ge-
brauch des Hilfsverbs fehlt dem Gotischen; das Alts, und Ags. haben
es noch: jenes Prftt. deda, dieses dide. Allein schon im Got. zeigt
der Sing, nur verkUrztes -da und nur der Plural zeigt die Reduplica-
tion: -dSd-u-m. Alts, -da, ags. -de.
Zwischen den Stamm und das Prftt. des Hilfsverbs tritt femer der
Bindevocal. Im Sanskr. heifit derselbe ay a und dieses wird darcb-
Schwache Yerben im Ags. 1. EL 305
g&ngig eingeschoben : dam- ay d,- mi, got. tarn -j a. Das got. Prftt. zeigt §. 41«
drei Bindevocale : nas - j a- n , Prat, nas - i - da (vielleicht Scbwachung von
ya); salb-6-ii, Prat, salb-6-da (aus a -f- a nach Ausstofiung des y);
bab-a-n , Prat, hab-ai-da (aus ay).
Das Alts, bat nur zwei Bindevocale; Alts, ner-ja-n, Prat, ner-i-da;
inan-6-n, Prat, man-6-da. Im Part. Pass, tritt im Got. ]>-s an den
Bindevocal; nas-i-jjs, salb-6-|>s, hab-ai-j>s; im Alts. -d; ner-i-d, man-6-d.
Das Ags. hat ebenfalls nur zwei schwache Gonjugationen.
Erste Klasse.
I. Der Bindevocal i Oa) in ner-ja-n (ernahren), schwacht sich §♦ 42.
zu e: Prat, ner-e-de, Part, ner-e-d.
Diese Bildungsweise ist sehr vermindert.
1 ) Die langvocaliscben Stamme stolen den Bindevocal im Prat, aus :
dselan (theilen), Prat, dael-de, Part, gedajl-ed.
msenan (meinen), msen-de, msen-ed.
belffivan (verlafien), belsev-de, bel«ev-ed.
Iffidan (ftihren), Ised-de, Ised-ed.
ddman (urtheilen), d^m-de, d^m-ed.
f^an (fattern), md-de, . f6d-ed.
h^dan (htlten), hSd-de, h6d-ed.
r§dan (le^n), r6d-de, r6d-ed.
spMan (fordern), sp^d-de, sp6d-ed.
ctgan (rufen), clg-de, cig-ed.
bettdjan (sich ereignen), betld-de ? betld-ed.
hyran (horen), hyr-de, hyr-ed.
Nach Ausstofiung des Bindevocais i ist bier der Umlaut beibehal-
ten, dagegen tritt in sdcan und r^can der ursprllngliche Laut hervor:
s^can (suchen), Prat. s6h-te, Part. s6h-t.
r^can (ktlmmern), r6h-te, r6h-t.
2) Die Stamme mit Positionsiange auf mn, ng, rm, rn, Id,
nd und rd stolen ebenfalls e im Prat, aus; mn verliert in Folge der
Consonantenhaufung dann n.
nemnan (nennen), Prat, nem-de, Part, nemn-e-d.
sprengan (sprengen), spreng-de, spreng-e-d.
bsernan (brennen), bsern-de, baern-e-d.
styrman (sttirmen), styrm-de, styrm-e-d.
3) Zu diesen treten die kurzvocalischen Stamme, deren einfache
Consonanz im Auslaute durch Assimilation des Bindevocais sich ver-
Koeli, engl. Qrammatik. I. 20
306 Schwache Verben im Ags. 1. itnd 2. Kl.
8» 42. doppelt: Ij, mj. sj, dj, gj, cj und pj werden zu 11, mm, ss, dd,
eg, CO und pp; die Geminaten vereinfachen sich:
wemroan (verderben), Prftt. wem-de, Part, wemm-e-d.
cennan (erzeugen), cen-de, cenn-e-d.
spillan (verderben), spil-de, spill-e-d.
d,hreddan (retten), ^hred-de, ^hredd-e-d.
lecgan (legen), leg-de, leg-e-d.
Seltener gehen sie auf ihre kurzsilbigen Stamme und regelmaK-
gen Bildungen zurflck: fremjan, freinman (machen), Prat, frera-e-de
Beo. 3. 4swefjan, 4swebban (einschiafern , beruhigen), Part. &-swef-e-de
B.567. — Ahredjan Ahreddan, Part, ahred-ed C. 125,27 und 4hredd
Ps. 17,3. — lecgan zeigt auch verkttrzte Formen , indem g vor d aus-
milt und e sich veriangert: Prat, leg-de C. 43 , 7 , ai§-de Luc.2, 7.
Part. alM Luc. 2, 12.
Einige Verben laflen auch hier nach Ausstofiung des Bindevocals
den Rllckumlaut eintreten:
cwellan (todten), Prat, cweal-de, Part, cweal-d.
sellan (geben), seal-de, seal-d.
tellan (sagen), teal-de, teal-d.
weccan (wecken>, weah-te, weah-t.
reccan (erkiaren), reah-te, reah-t.
Die sachsischen Quellen behalten hier selten e wiopin rehteExon.
188,25. awehton Mt. 8, 25. Astreccan, Prat, strehton 2 1 , 8 , §5trehte8,
3, Part, gestreht. — N6rdliche Quellen haben aber a: sella D. Mt.
4,9 gesald Luc. 23,2. Part, said Luc. 11,29.
§♦ 43» In Folge der Aussto6ung des Bindevocals bertihren sich der con-
sonantische Auslaut des Stammes und das Bildungs-d des Prat.
A. Jener wirkt auf letzteres und veranlaBt folgende VerSn-
derungen :
1) Hinter Id, nd und rd fkllt ein d aus und ebenso hinter It,
nt, rt, ft, st und ht:
scildan (schtttzen). Prat.
scil-de,
Part, scild-ed.
sendan (senden).
sen-de,
send-ed.
gyrdan (gtirten).
gyr-de.
gyrd-ed.
styltan (staunen).
stylt-e,
stylt-ed.
hyrtan (ermuthigen),
hyrt-e,
hyrt-ed.
niyntan (festsetzen).
mynt-e,
mynt-ed.
hseftan (in Haft nehmen).
haeft-e.
haeft-ed.
Schwache Verben im Ags. 1. iind 2. KL 307
rihtan (richten), riht-e, riht-ed. §♦ 43*
restan (ruhen), rest-e, rest-ed.
2) Hinter p, t, nc, s und x wird d zu t.
dyppan (eintauchen), Prat, dyp-te, Part, dypp-ed.
settan (setzen), set-te, setted, set.
drencan (trftnken), Prftt. drenc-te, Part, drenc-ed.
cyssan (ktlfien), cys-te, cyss-ed.
lixan (gianzen), Hx-te, lix-ed.
B. Das Bildungs-t wirkt auf den Auslaut zurllck und einfaches
c wird h:
reccan (erklftren), Prftt. reah-te, Part, reah-t.
weccan (wecken), weah-te weah-t.
streccan (strecken), streah-te, gestreah-t.
Die Participien nehmen, wahrscheinlich unter dem EinflaS des
Pr&t. , auch verkttrzte Formen an: asend Job. 3,28. gebseft Gen. 22,
13. geseted Andr.156. C.7,3. geset Mt.8,9. sette Ps. 138,12. ge-
settl6,32.
Bei den Verben von langvocaliscben St^mmen treten natUrlich
die gleichen consonantiscben Yeranderungen ein:
rsepan (binden), Prat, rsep-te, Part, rsep-ed.
bfitan (befiern), b6t-te, b6t-ed.
m^tan (begegnen), m6t-te. m6t-ed.
tsecan (lebren), tseh-te, tffiht.
Eigenthflmlich ist Durh. geneolecan (gene^lsecan) , Prat, geneo-
lecdon (= gene^laehton) Luc. 15,1, neben taecan. Prat, tahte, Mrc.
12,38.
Zweite Klasse.
Sie hat im Got. und Alts. 6 zum Bindeyocal, im Ags. aber be- §. 44*
wahrt sie dieses o (die Lautschwankungen sprechen ftir o , nicht filr 6),
nur im Prat, und Part., wahrend Prasens und Infin. noch j haben;
sealf-j-an, (salben) Prat, sealf-o-de, Part, sealf-o-d.
Neben diesem o erscheinen Schwankungen nach a, u und e. —
aschoninB. wisade208, 370. [?rowade 1721. neben wisode 320. undJ>ro-
wode; ferner bletsade C.90,34. folgade Exon.419,88; in SPs. cleo-
pade21,25 und cleopede 26 , 7. a und u sind dialectische Eigenthftm-
lichkeiten. In Edgifa's Declaration (Rask. p. 183) steht oft u: abor-
gude, geclaensude, ge)?ingude, ge)>ancude, geendude etc. Die SC. A.
bat meist o, selten u, BC. gewdhnlich o, E. dagegen a. — ]>b, Hal-
gan Godspel ed. B. Thorpe haben o, ed. Junius et Mareschall. Dor-
20*
308 Schwache Verben mit Bindevocal.
§♦45* drechtt665 u; gegaderude, syngude und syngode, geedcucmde und
geedcucede, Jjeowude etc. — Das Durh. hat a; geendade, gen^iuade,
wilnade, synngade, gewuldrade, gem^rsade, bodade, 16cade, geniit-
sade etc. und laBt es auch in das Part, eintreten: gesomnad, geince-
tad, wie Edgifa u: geearnud.
§. 46« Nags. Hier schon mischen sich die beiden Klassen , well der Binde-
vocal 0 sich selten erh9.It wie in makode A. makede B. LaQ. 1795
(daneben meist makede; und selbst im Ae. bei RG. in ascodel982
und im roman. destruiode 47 neben gewohnlichem askede und destruyde
877, heo robbode3143) und bei Orm ganz verschwunden ist. Es
la6en sich daher nur die beiden Abtheilungen der ersten Klasse im
Ags. unterscheiden , von denen man die erstere (rait kurzsilbigen Stara-
men) als die regeknaBige, die andere als die abweichende bezeichnen
kann.
I. Der Bindevocal e bleibt in Prftt. und Particip; die Ktirze
desselben wird durch Orm's edd ausdrttcklich bezeichnet.
sweuen (schlafen), Prat, sweu-e-de, Part, isweu-ed.
)>ankien (danken), {>ank-e-de, i)>ank-ed.
Das abweichende roman. to granti 14152 in Prat, grant-e-te B.
22521 ist wohl ein Schreibfehler.
Im Ae. hat das Prat. -e-d, in PL. oft i-d: end-i-dl365, command-id
1911. Ebenso das Part.; Contractionen treten bisweilen auf, wie end-id
PL. 109, ent PL. 5798, cald PL. 99 etc.
Me. Prat, e-d, i-d; Part, e-d, i-d.
thanke, Prat, thank-ede, thank-ide, Part, thank-ed, -id. Bisweilen
auch Verkftrzungen , wie answered Ch. 8175 und answerd 4990.
Ne. Prat, -e-d, Part. -e-d.
to thank. Prat, thank-ed. Part, thank-ed.
Der Bindevocal e mit dem Bildungs-d des Prat, ist jetzt als die
regelmaBige Bezeichnung des Prat, anzusehen, und da der Bindevocal
nur da seinen Laut bewahrt hat, wo er die Aussprache des d er-
m5glichen mu0 (d. i. hinter t-Lauten: afford-ed, wett-ed), und sonst
stets stumm ist, so ist d das eigentliche lautliche Zeichen, ed das
orthographische fttr Prat, und Part. Der lautliche Verlust des e be-
ginnt schon frflhe und ist durch die daneben liegenden Biidungen der
Prat, von langsilbigen Stammen veranlaBt. Die synkopirten Formen
im Ae. und Me. weisen darauf bin. Dagegen spricht der Wechsel
von e und i bei PL. und Wicl. dafttr, da6 es seine lautliche Geltung im
Allgemeinen behielt, wenn auch einzelne Prat, sich verkttrzten. Noch
Schwacfae Verben mit Bindevocal. 809
Spenser zeigt vielfach den Bindevocal als Lant. So 1) nachVocalen: §« 46«
stai-ed2,6,27, rebellow-ed 1,8, 11. shewed 1,6, 32; — 2) nach Liqui-
den: beguiled 1,1, 54. hurl-edl,2, 29. traveil-edl,2, 28. seem-edl, 1,
47. claim-edl,4, 11. drown-edl,.l,53. ween-ed 1,4,47. car-edl,2, 12
— 3) nach Labialen: hop-ed 1,7,49. stepp-ed4, 10,53. lov-edl,2,8;
— 4) nach Gutturalen: look-ed2, 9, 1 1. lock-edl, 1,40; — 5) nach
Sibillanten : pass-ed 1,4,6. disseiz-ed 1 , 1 1 , 20. chaunc-esd 1,7,29. gush-
ed 1,8, 10. march-ed 1 , 8, 3. Dieses e in ed scheint schwerer (aus
rhythmischen Grflnden) zu sein als das e der Ableitungssilbe und letz-
teres wird ausgesto6en , wenn der Rhythmus die Ausstofiung des einen
verlangt; wondred 1,3,38. gathredl, 1,25. threatned 1,8, 12. hastned
1,11,4. hearknedl,7, 15. hapnedl, 10, 2. Es kSnnte deranach schei-
nen, als ob zu Sp.'s Zeit dieses e.noch durchaus h5rbar gewesen
sei. Allein hsllt man dagegen die zahlreichen Aussto6ungen , die es
nach alien Lauten au6er den Dentalen erf^hrt, so lafit sich wohl an-
nehmen, da6 es in der Sprache des Lebens schon im Verklingen war,
dem Dichter aber ein bequemes Mittel, den Rhythmus auszufttUen.
In Folge der AusstoSung treten bei Sp. vielfache Assimilationen ein.
— Ein voiles lautes -ed im Prat, komrat bei Sh. kaum vor, wenn es
nicht durch vorhergehenden t-Laut nSthig ist , dagegen im Part, oft
and desto ofter, je raehr es sich adjectivischem Gebrauche nahert.
— Synkope tritt oft ein und hier befolgt Sh. folgende Gesetze (in
B. ed. Mms.): 1) Welch auslautenden Stammen (1, m, n, r, b, g,
tU, s und z) fttgt er d an: cald, terrad, crownd, flowerd, stabd,
changd, raisd, breathd. — Hart auslautenden Stammen (p, k, f, s,
c, sh, tch) folgtt: whipt, markt, cleft, crost, punisht, vext. 2) Lan-
ger Stammsilbe fdgt er bisweilen ein stummes e bei, kurzer Endsilbe
nie: shapte, rulde, namde, preparde. 3) Die Aussto6ung des e wird
hinter v durch Apostroph bezeichnet, hinter ow und ew nicht; es
failt aber hier selten aus: lov'd, liv'd, vowd und vowed. In voca-
lisch auslautenden Stammen steht kein Apostroph : entweder said , laid
Oder saide, laide, oder voU tried, died, married; — 4) In den aut
er, el und en schliefienden paroxytonischen Stammen wird bisweilen
der Vocal dieser Endsilben ausgestoBen: murdred, offred, softned,
troubled. Die letzten haben sich befestigt: mangled, muffled.
Alio verbalisierten Worterbilden ihre Formen schwach. Prat, und
Part, mit d, ed, they my-loved and my-deared each other. Van F. 45.
Die Verben auf -e laflen im Prat, nur d antreten: love love-d,
move move-d.
310 Schwache Yerben mit and ohne Bindevocal.
§• 46« Einfaches y geht inlautend nach i ttber: to carry, Pr&t. carried;
componiertes y bleibt: to delay, Prat, delayed.
Die Yerben mit kurzem Yocale and einfacher Consonanz im Aus-
laate mtl0en letztere vor -ed verdoppeln, um die Ktirze des Yocals
za wahren: to wet, Prat. Part, wet-t-ed, to beg, Prat. Part, beg-g-ed.
Die voile Form -ed hat t oft weichen mttBen , weil man die Vo-
calktlrze im Stamme bezeichnen oder der Aassprache gerecht warden
wollte. Aus dem erstern Grande tritt es ein in Yerben mit Gemina-
tion Oder mehrfachcr Consonanz im Auslaute: to dwell Prat, dwelt,
to smell smelt, spill spilt, bless blest, pass past, barn burnt, curse
carst Hinter den Liqaiden hat Sp. noch d neben t: dweld 2,9,56
dwelt2, 10,7. barnd3, to, 15. burnt3,l2,8. — Ferner tritt t fiir d
ein hinter p and k, weil bier nicht ein d sondern nar t hdrbar wird:
whip whipt, clip dipt, drop dropt, knock knockt. Solche Yerkflr-
zangen waren frtther sehr gewOhnlich, wie bei Sp. aach gasht 1,8,16,
washt2,7,62, promist 1, 1, 7, vanisht2,8, 8, marcht2,9, 10 etc. Nacli
Wallis steht t hinter c, ch, sh, f, k, p, x, scharfem s and th and
bisweilen hinter 1, m, n, r: plac't, snatch't, fish't, wak't, dwel't,
smel't etc.; d hinter b, g, v, w, z, weichem s and th, and hinter
1, m, n, r mit vorstehendem langen Yocale: liv'd, smil'd, raz'd, be-
leev'd etc. Wie diese letztern schon langst zur regelmaBigen Form
zarUckgekehrt sind, so auch viele der obigen, and man schreibt: pas-
sed, blessed, barned, knocked, stripped, whipped, slipped etc. Sel-
ten haben sich die beiden Formen anterscheidend festgesetzt: pen,
pent (eingeschloBen) , penned (geschrieben) : Within these walls a maid
was pent. Byr. Cors. A well penned letter.
§« 47« II. Der Bindevocal failt in langsilbigen Stammen aas.
1) Das Bildungs-d tritt im Nags, anmittelbar an den Stamm.
jdsBlen (theilen) Lag., Prat, dael-de , del-de A. Part. idel-edA. ideal-ed
jdaBlenn, 0. adealde B. Lag. 846. B.3166.
dall-de? 0. dael-edd 11 253.
idemen (artheilen) L., dem-del860, idem-ed A. 460.
'demenn 0. demm-de? dem-edd 16727 and
demm-d 872.
cwemenn (gefallen) 0., cwemm-de 2595, cwem-edd 13804.
lenen (lehnen) L., Ien-de228, ilen-ed?
liheren (h5ren) L., he (a, o, a) rde, ihe (se, i, o) rd.
(herenn 0., herr-de907, herr-dl53.
Schwache Yerben ohne Bindevoca] im Nags.
311
jaraeren (errichten) L., raer-de A. 22111,
jarere,
jlaenen (laBen) L.,
(bilseuen,
jrefen (rauben) L.,
[rsefenn 0.,
ilaeden (leiten) L.,
(ledenn 0.,
(fedenn (fUttern) L.,
(fedenn 0.,
speden (glticken) L.,
spraeden (ausbreiten) L. , spradde A. 1 2 1 5,
lr3e(a)den (lesen) L., raddelO,
(redenn 0., redde?
hidenn (verbergen) 0., hidde 13736,
kif)enn (ktinden) 0., kidde9527,
aquellen (t6dten) L., aquelde21,
araer-ed A. 2062.
arerde, arered B.
laf-deA. lef-de B. 766, ileu-ed B. 24107.
bilaef-de A. bilefde B. bileu-ed 3292.
1613.
raeu-ede A. 4038. iraeu-edA.iref-edB.1121.
raef-deA.refdeB.10584. bi-rsef-edd 0.2832.
Ised-deA. ladde B. 584. ilsed A. bi-lad B.8726.
§* 47^
led-de 12756,
fed-de7155,
fed-de3181,
isped-de A. 3399,
ledd 11321.
iuaedde A. ived 13984.
fedd?
sped?
irad 24990.
redd 6870.
hiddl090.
ki}>)?edd 16979.
aquealdA. acweldB.974.
leornenn (lernen) 0., Ierrnde7248.
Obgleich hier Prasens- und Prateritallaut in gleichera Zeichen
vorliegen, so laBt doch Orm erkennen, dai3 die Laute schon verschie-
den sind ; der Laut des Prasens bleibt lang (abgesehen von den bei-
den letzten Verben) , der des Prateritums wird in Folge der Conso-
nantenhaufung kurz: fede, fedde.
2) Nach Id , nd, (dd) failt ein d ab , nach rt , st , ht, tt das Bildungs-d :
bnlden (bauen) L. Prat, buld? Part.ibuld31904.
(senden (senden) L.,
jsenndenn 0.,
wenden (wen den) L.,
reddenn (retten) 0.,
falsten (helfen) L.,
resten (ruhen) L.,
casten (werfen) L.,
la?sten (leisten) L.,
lihten (absteigen) L.,
lihten (erleuchten) L.,
tuhten (ziehen) L.,
setten (setzen) L.O.,
hitten (treffen) L.,
sende446,
senndel861,
wende566,
redde 19316,
fulstll48,
reste3511,
cast B. 1919,
leste(a)1534,
lihte5387,
lihte A. 25595,
tuhte8l0,
sette,
i-hitte314.
isendA. isende B. 1 1221.
sennd208.
iwentA. iwendB. 17515.
redd?
iraeste A. 26646.
icast B. 16271.
ilast 7087.
ituht A. 301 85.
iset, sett 0. 145.
hurten(zusammenschlagen)L., hurte 1878,
312
Schwache Vcrben ohne Bindevocal im Nags.
§• 47* Lag. filngt schon an im Prftt. far d ein unterscheidendes t ein-
treten zu laBen; wenden, Prftt. went A. 14719, Part, iwent A. 17515.
B. hat iwend.
3) Das Bildungs-d verhftrtet sich zu t hinter p, ch, cch, ss, t:
jkepen (halten) L., Prftt. kep-te 23939, Part, kep-t.
(kepenn 0.
rsecchen (erklftren) L.,
(cacchen (faSen) L.,
(biksechenn 0.,
(Altn. k^a),
tsechen (lehren) L. 0.,
lacchenn (faCen) 0.,
kepp-te2576.
rsBhte A.25124,
cahte4547,
bikahhtl1621,
tahhtel071,
labhte ?
custell94.
kepp-t ?
i-raht 10842.
icaht 10843.
bikahht 12288.
tahht 18741
lahht 11621.
cussen (ktlBen) L.,
norm, cutel (Messer), altn.kuta, catte B. 8182.
dftn. putte, putte 18092.
ch, cch wird vor t zu h; in nch fUngt es an zu ei*weichen:
drenchen (trftnken) , Prftteritum drengteA. dreinteB. Lag. 12111, adreint
B. 2205.
4) Der Rttckumlaut erhftit sich in:
s8B(e)chen (suchen) L., Prftt. isohte 16778. Part, isoht 4624.
sekenn 0.,
rehchen (sorgen) L.,
rekkenn 0.,
rsechen (reichen) L.,
str.r'cchen (strecken) L.,
taechenn (lehren) 0.,
tellen (sagen) L.,
sohhte2942,
rohte 11482.
rohhte9024.
rehte(ea) 23775.
streachte1910.
tahhte 1071,
talde(o) 5595,
sohht6454.
tellen (erzfthlen) 0.,
seoUen (geben, verkaufen) L.,
tahht 18741.
itald A. itold B.
1620.
tald 1 2880.
isaelde A. 11998.
talde5372,
sselde A. solde B.
10020.
Nach Orm ist o in sohte und rohte (ags. d) kurz geworden. —
a in salde und talde ist nicht ganz sicher, da nicht imnier in mehr-
facher Consonanz 1 sich verdoppelt, allein der Uebergang des a nach
0 in Lag. B. spricht fftr Vocallftnge. Ferner haben Vocalverkflrzung
erfahren taechenn, in tahhte und tahht, und die ursprttnglich redapli-
cierenden rsedenn (rathen), Prftt. radde6496 und shaedenn (scheiden).
Prftt. shadde3200, Part. shadd4939.
Schwache Verben ohne Bindevocal im Ae.
313
Ae.
1) Bildungs-d tritt an den Stamm:
§•48.
dele (theilen),
fele (Mhlen),
deme (urtheilen),
rere (aufricbten),
lede (leiten),
fede (nfthren),
spede (glticken),
sprede (ansbreiten),
hide (verbergen),
betide (sicb ereignen),
Prat, delde RG. 4363, Part, deled 544.
felde.
demde RG. 10515.
rerde RG.7758,
ladde RG.2290,
led PL. 451,
ylad RG.2030,
fedde PL. 120.
sped PL.
spradde RG.7959,
lad PL. 188.
led PL. 4270.
fed Ps.22,2.
yspradl283.
yhud RG. 1937.
betid.
betidde,
Selten steht neben der kurzen Form eine verlftngerte, wie delede
RG. 732.
2) Hinter Id, nd fHUt ein d aus, hinter ft, st und tt das Bil-
dongs-d.
bulde (bane). Prat, bulde RG. 494. Part. —
bende fl)euge), bende RG. 374.
sende (sende), sende4471, send 743,
wende (sich wenden), wende RG. 847,
schende 853.
spende,
caste RG. 35%
laste 209.
lift PL. 186.
reste RG.3264,
sette434,
t^rette PL. 1028.
Fttr einfaches d nimmt unterscheidendes t zn, namentlich in den
nordlichen Quellen: sende Prftt. sent PL. 5722, wende Part, went
1545. schende Part. schent5737, mende Prat. ment203.
3) Hinter p, t, f, ch und ss verhartet d zu t:
schende (schande),
spende (spende),
caste (werfe),
laste (danere),
lifte (erhebe),
reste (ruhe),
sette (setze),
))rette (drohe).
send RG.
wend.
yspend RG. 8493,
kast PL. 430.
yset7936.
kepe (halten),
mete (begegnen), ^
lefe (la0en),
refe (rauben),
cache (faDen),
Pratkepte RG.605,
mette RG.8415,
left PL. 45,
reft,
caQte RG.322,
Part. kept.
reft PL. 6076.
cagt
314 Schwache Verben ohne Bindevocal im Ae.
§. 48* Auffallend sind hier die voUen Formen Pr^lt. keped P8.29,l.
Part, keped 6, 10. reued PL. 2202 etc. In adrenchen erweicht auch
hier ch : Prftt. adrent RG. 8445. Part. adreynt8447.
4) Rackumlaut bleibt in
seche (suchen), Prat, sogte RG. 1816, Part. sogt.
souht PL. 157,
reche (kammem), rogte RG. 4427,
reche (reiche), rauht PL.
teche (lehre), tauht PL. 6660,
taght Ps.70, 17.
telle (sagen), tolde RG.341. PL. 2.
selle (verkaufen), solde RG. 10347, soldPL.l838.
Neben tolde hat PL. auch das aitere taldl682 Ps.21,17.
§• 49. Me.
1) Bildungs-d tritt an den Stamm:
wene, Prat. wendeTob.4, 1, Part. wend,
here, herde Gen. 27, 6, herd Gen. 29, 13.
fede, fedde Ch. 146, fed Mau.8.
lede, laddeA.leddeB. Gen.29,13, ladde Ch. 13264.
ledde Mau.
rede, raddeA. reddeB. 2. Esdr.8,3, rad Esth.6,2.
Mau. 12.
blede, bledde Ch.l45,
sprede, spradde4-(e)B. 4. Kgs.8, 15. spradA. Gen.28, 14.
drede (fiirchte;, dredde Gen. 3, 10. drad Ch.7945.
hide, hidde Mt.25, 18. hydde Mau. 2.
couthe, kidde PP.16,
Dagegen ist der Bindevocal eingedrungen in denie. Prat, demede
B. Gen. 30, 6. demyde l.Kgs. 7, 16. Part, demed Mau. 6. — dele. Prat,
delide Luc. 9, 16. Part, delid A. Josh. 21,40. wend Ch. 8316 und wened
8970. — Doppelformig sind: lene, Prat, lenede PP.16, lente Ch.
13^284. — fele Prat, felte Mau.8, felide A. feelide B. Gen. 19,33.
Prat, kneled Ch.899. Wahrscheinlich dringt t ein zur Bezeichniing
der Vocalktirze. — Schlu6-e failt ab und die Gemination vereinfacht
sich; red, drad, sprad etc.
2) Die Stamme auf id, nd, rd haben entweder voile Formen
Oder d geht im Auslaut in t tiber , sei es zur Bezeichnung der Kiirze
Oder zur Unterscheidung des Prat, vom Prasens.
Schwache Yerben ohne Bindevocal im Me.
315
blende (blenden), Prt. blent Ch. T. V.1194, Part, blent Ch.9987. §• 49*
sent Mt. 23, 37 sended
PP. 3234.
schentB. Num.36, 4.
went Ch.3665.
spendid Marc. 5, 26.
bended. Mau. 27.
bilded Mau. 5.
girt Ch. 1012, gird
Gen.49,19.B.2.Kgs.
22,33.
3) Bildungs-d verhftrtet zu t hinter p, f, ch und t:
sende,
sentc Mau. 8,
schende,
schente B. Jud. 16, 7,
wende,
wente Tob 1, 15,
spende,
spente Ch. 302, spendeden
Prol.6,
bend,
bent und bended,
bilde,
bildide Prol.4,
girde,
girde AB. girte P. Joh. 1 3, 4.
girdedeA. 2.Kgs.22,33.
kepe,
leve, leeve,
Prat, kepide A. Gen. 28, 20. Part, kepte, kept.
refe,
grete,
swete,
meete,
kessc (kfl3en),
twicche (zwicken),
picche (pike Ch. 9885,
befestige),
fecche (fange),
plicche (ags. pluccjan),
blenche (erbleiche),
quenche (losche),
drencbe (ertranke),
kepte B. 26, 5,
laft A. lefte B. Gen.
26,31.
raft Ch. 14104,
grette B. Gen. 43, 27,
swatte Ch. 13706,
mette Mau.
laft A. left B. Exod.
10,15.
yraft2017, refedJer.
grctB. l.Kgs. 10,4.
swette Mau. 8.
mette.
kest Ch. 10664 (im Reim) fttr kist.
twight Ch. 10732,
pight Ch.2691,
twight 7145.
pigt A. Judg. 4,22.
fette Ch.821.
plight 14055.
queinte2338.
dreint 3520.
plight Ch.4435,
blent Ch. 1080,
queinte Ch. 2336,
dreint Ch. 11690,
Aus dem Gutturale cch tritt vor t noch g oder gh hervor ags.
h entsprechend ; in nch aber erweicht ch, daher steht blent fttr bleint.
Selbst g in ng unterliegt zuweileo demselben Wechsel: senge Part,
seinde Ch. 14851. — menge Part, meint Ch. R. 2296. — sprenge
Prat, spreynde A. spreynte Lev. 8, 30. Part, spreyned A. bi-spreynt B.
Gen.30,39 und spreynt Num.28, 9. — Gew6hnlich aber sind hier
<lie regelmafiigen Formen ; sprengideA. (spreynt B.) Exod. 9, 10, mengde
A. Ps. 101,10 und myngede Luc. 13, 1. Part, mengid A. Exod. 9, 24
und mengd A. Ps. 74, 9. quenchid Mt. 25, 8.
316
Schwache Yerben ohne Bindevocal im Me.
• 49. 4) Bildungs-d fHUt ab hinter nt, rt, st, tt, ght und ft:
rente (zertei&eu), Prat rent Ch.992, Part, yrent 5264.
herte , hurte(schaden), hurt Ch. 1116,
caste (werfen),
liste, luste (geltlsten),
reste (ruhen),
putte (setzeu),
sette (setzen),
kitte (schneiden),
caste Ch.2083, ,
luste Ch. 102,
reste,
putte Mt. 18,2. Ch.
5412,
sette,
kitte,
hurt A. hirt B. Ex.
9,31.
cast Man. 9, castenS.
reste.
putte, put Mau. 1.
sette, set.
kittA. kitB.Mt.3,10,
kutA. kitB. 1.Kgs.5,4.
schitte, schette (schlieBen), shette Ch. 2599. schitte schit Deeds. 5, 23.
B. Luc. 3, 20.
plighte (ags. plihtan) ver- plightCh. 1 1 640,
sprechen,
lifte (heben), lifte etc.,
Daneben dringen Formen mit dem Bindevocal vor, wie Prat,
castide A. Joh. 2, 15. casted Mau. 8. — hirtide B. Gen. 26, 29. —
settide Josh. 4, 19. restide Prol. 6. kittide Marc. 11,8. puttide etc.
5) Der frtihere Rflckumlaut erhait sich in einigen Verben und
zu diesen treten analoge Bildungen:
telle (erzahlen), Prat.toIdeA. teldeB. Gen. Part. told.
40,9.
sooldAseldeB. Gen. 25,33. solde A. seeld B.
Gen. 42, 2.
sought Ch. 1202,
tOUQtCj
besought Mau. 5.
roughte PP. 12075, rougte ' raughte Ch.3770.
A. Exod.9,21,
raught Ch. 136.
strawgte At Gen. 8,9.
kaughte PP.3190,
selle (verkaufen),
seche (suchen),
teche (lehren),
beseche (ersuchen),
recche (sorgen),
reche (reichen),
strecche (strecken),
cacche (fafien).
y sought PP. 100.
touQt, taiigt.
straught Ch.29l8,
cagt Tob. 1,2.
caughteCh.145.
lakken (nehmen),
biggen (bie kaufen),
abiggen PP. 1868.
smeken (schmecken).
laughte PP.300,
bougte Gen. 25, 1 0.
aboughte 5458,
smaughte PP.3200.
.bou9teGen.l7,23.
abought 12859.
Schwache Verben ohne Bindevocal im Ne. 317
Bisweilen treten auch bier die Formen auf, die als die regel- §♦ 49*
inaBigen well zablreicbern erscheinen : Part, streccbid A* stretcbid Jud.
1,3, cacbid A. Mic.4,9, Prat, seelde B. Gen. 25, 33, Part, seeld B,
Gen. 42, 2. Prat, telde B. Gen. 40, 9.
6) Aucb die Einwirkung des antretenden t auf den consonanti-
scben Auslaut des Stammes zeigt sicb nocb vielfacb, wie in der Ver-
einfacbung der Geminalen: kesse, keste, der Scbwacbung der Gut-
turalen; quencbe, qiieint; pliccbe, pligt, pligbt.
Ne. Die Verben, in welcben Bildangs-d an den Stamm tritt, §• 50^
anterliegen mannigfacben Veranderungen.
1) d bleibt, und vor demselben ist Vocalktlrze eingetreten:
hear (boren), Prat. b6ar-d, Part, b^ar-d.
shde (bescblagen), sbo-d, sbo-d.
flee (flieben) §36, fl§-d, fle-d (§.36).
2) d fainter d (t) fallt ab, nacbdem Yocalkarze erbalten oder
bewlrkt worden ist:
lead Oeiten), Prat, led,
Part. led.
feed (ftittern),
fed.
fed.
speed (eilen),
sped,
sped.
read (lesen),
read.
read.
bleed (bluten),
bled,
bled.
breed (zUcbten),
bred.
bred.
spread (ausbreiten).
spread,
spread.
hide (verbergen),
bid,
bid(den).
be-tide (ereignen),
be-tid.
be-tid.
meet (begegnen),
met.
met.
Nach Wall, und Ben Jons, war spread nocb lang. Die Aebn-
lichkeit mit starken Verben bat das Part, bidden veranlaBt.
3) t ist far d eingetreten, wabrscbeinlicb um die Vocalkttrze zu
bezeicbuen, in to deal, Prat, dealt. Part, dealt; to feel, Prat. felt.
Part, felt
Doppelformig sind:
to mean (meinen). Prat, meant Mac. 2, 225, Part. meantM.pl. 10, 1032.
meaned Lowtb Gr. meaned.
to lean Qebnen), leant Mac. 2,294, leant.
leaned, — 2,200. leaned,
to dream (traumen), dreamt WI. Tal, dreamt Sb. H. 1,5.
dreamed Gen. 41, 5. dreamed.
Prftt. wept,
Part. wept.
slept,
slept.
kept,
kept.
swept,
swept.
crept.
crept.
leapt,
leapt.
cleft.
cleft.
bereft.
bereft.
•
lost.
lost.
318 Schwache Verben ohne Bindevoeal im Ne.
§.'49* to kneel (knien). Prat, knelt Mac. 4. Part, knelt 8.
kneeled WS. Ken. 31.
4) t bat sicb befestigt hinter p, f und s, und Yocalktirze be-
wirkt in
to weep (weinen, §. 6),
to sleep (schlafen , §.6),
to keep (halten),
to sweep (fegen , §. 6)
to creep (kriechen , §. 38),
to leap (springen, §.6),
to cleave (spalten, §.38),
to bereave (rauben),
to 16se (verlieren §.38),
Fast nberall hat die einfache Consonanz des Pr^sens Erhellung
des Vocals zugelaSen, wfthrend die mehrfacbe Consonanz des Prat.
und Particips den langen Vocal karz macht. — Bereave hat in HB.
bereaved; reave ist veraltet.
Ferner ist t eingetreten fttr d in den Verben, welche mit Id,
nd und rd schliel3en :
to build (bauen), Prat, built M. pi. 3, 449. Part, built Mac. 1,90.
to geld (verschneiden), gelt, gelt,
to gild (vergolden), gilt, gilt,
to bend (beugen), bent, bent M. pi. 3,58.
to blend (mischen), blent, blent WS. Km. 18.
to lend (leihen), lent M. pi. 4, 483. lent Mac. 7. 80.
to send (senden), sent, sent,
to rend (zerrei6en), rent, rent,
to spend (spenden), spent, spent Mac. 1,14.
to gird (garten), girt, girt M. pi. 4, 276.
Manche la6en auch neue Formen zu , wie to bereave , Part,
bereaved M. pl.6,903. Sh. L.4,4. Mac. 2.58; to build, Prftt. buil-
ded M. pi. 10,373, Part, builded Hebr.3,4. to gild Part, gilded
Mac. 3, 298. — to blend Prat, blended Byr.3,6. — to bend, Part,
bent und bended werden in verschicdener Bedeutnng gebraucht:
James was bent upon A. Mac. 6. 381 und on bended knees. 6. 307.
HB. nur Prat, girded. Part. girt.
Ferner ist t fttr d eingetreten :
to bflrn (brennen), Prat.bttrn-t, Pai;t. bttrn-t.
seltner bflm-ed, bttrn-ed.
Schwache Yerben ohne Bindevocal im Ne. 319
to dwell (wobnen), Prat, dwelt. Part, dwel-t, §. 49^
selten dwell-ed, dwell-ed.
to I6arn Qernen), I6am-t, . iSarn-t.
I6arii-ed, I6arn-ed.
to smell (riecben), smel-t, smel-t.
to spell (buchstabieren), spel-t, spell-ed, spel-t, spell-ed.
to spill (verschtitten), spil-t, spill-ed, spfl-t, spill-ed.
5) Der Bildungslaut (d hinter d, t hinter t, st, rt und ft) fallt
ab, so daS Prasens, Prat, und Particip gleiche Formen baben, wie
to rid (befreien, rid, Prat, rid, Part, rid), to sbed (vergieBen), to
shred (zerscbneiden), to spread (ausbreiten) , to set (setzen), to let
(laBen, §. 6.), to whet (wetzen), to wet (netzen), to knit (stricken), to
spit (spieSen und ausspucken), to split (splittern), to bit (treffen), to
quit (verlaSen), to sweat (scbwitzen), to shut (verscblieBen) , to cut
(altn. knta, schneiden), to put (dan. putte legen), to cast (altn.kasta,
werfen), to cost (frz. coster, kosten), to thrust (sto6en), to burst
(bersteo, §.13), to hurt (frz. hurter, beschadigen) , to lift (aufheben).
Manche haben die regelmaBigen Formen: to quit, Prat, quitted
Mac. 6. 281. Part, quittied 7. 62. acquitted 2. 225. Part, splitted Sb. Err.
1,1. Part, knitted Murr. Hist. 1,374. — Prat, hurted RR. — to
alight (ags. Ithtan absteigen) und to light (ags. lyhtan anzUnden), ha-
ben doppelte Formen: I saw his wing through twilight flit, and once
so near me he alit etc. Byr. Maz. 18. Let the pavillion be lit.
Byr. Sard. 1,2. Her soft features lighted up with vivacity Mac. 4.
A bonfire was lighted 4.52. Die volleren Formen sind vorzuziehen,
sie stehen auch in HB.
6) Aus frilherem RUckumlaut und analog sind entstanden: to tell,
told, told; to sell, sold, sold; to seek, sought, sought; to beseech,
besought, besought; to reach, raught, raught (this staff of honour
raught (ttberreicht, gegeben) Sh. 2KHf.2,3); to teach, taught, taught;
to catch, caught, caught; to buy, bought, bought.
Analog freight (beladen) , Part, fraught , jetzt nur noch adjectivisch ;
and zwar bildlich: A scheme fraught with mischief, oder eigentlich
in der Poesie: A vessel richly fraught with goods; im gew5hnlichen
Leben stets freighted. — Auch aus to dis-tract (zerstreuen, verwirren)
bildete sich ein analoges Part, dis-traught : Shall I not be distraught ?
Sh. RJ. 4, 3. As if thou wert distraught. Re. 3, 5. Spenser hat sogar
to distraught, Part.^distraughted: which in my weake distraughted
mynd I see. Heav. Beautie. Im Gebrauche ist jetzt distracted.
320 Abweiohende schwache Yerben.
§. 50. Folgende Verben haben Pr&teritum und Particip eigenthttmlich
fortgebildet :
1) Ags. cl&djan (kleiden), Prat. cl4do-de. Part. clM-od.
Nags. L. clo))ien, cloji-ede? clojjed.
0. claj)enn, claj)-ed, cla|)-ed.
Ae. cloJ>ien, cldp-ed, cladde, clo|)ede, cladde.
Me. clothe, clothide, cladde, clothide, cladde.
Ne. to clothe, clothed, clad, clothed, clad.
Nach Aussto3nng des Bindevocals hat Assimilation des ^ zn d
stattgefunden und nach Verlust der Personenendung Vereinfachung der
Gemination. Im Pr^teritum ist clothed be^er, HB. l^^t beide noch
wechseln.
2) Ags. macjan (machen), Prat, mac-o-de. Part, mac-od.
Nags. L. makien, mak-ede, imaked.
0. makenn, mak-edd? mak-edd.
Ae. make, maked und made, ymad.
Me. make, makide und made, maked,made,maad.
Ne. to make, made, made.
Die Contraction im Prftt. und Part, beginnt schon im Ae.
3) Ags. habban (haben), Prftt. h8Bf-(e)de, Part. h»fed.
Nags. L. habben, hsefde und hedde, ihaued, ihafd.
0. habbenn, haffde, —
Ae. habbe, hafde und hadde, haued, yhad.
Me. haue, hadde, yhad.
Ne. to have, had, had.
Auch hier zuerst Aussto^nng des Bindevocals , dann Assimilation
und zuletzt Vereinfachung des doppelten d.
4) Ags. l^ofjan libban (leben), hat zwei Prateritalformen : leofode
und lifde. — Nags. L. leofede lifede und lifde. — Ne. to live, lived-
5) Ags. sagjan, secgan (sagen) , Prftt. ssegde, s^ede, Part, saegd, ssed.
Nags. L. seggen.
saeide, seide.
issBid, ised.
0. seggenn.
seggde,
seggd.
Ae. segge seie.
seide,
yseid.
Me. seye.
seide.
seid.
Ne. say.
said (-^ sed).
said { — sed)
6) Ags. lagjan (legen).
lag-ode.
lag-od.
lecgan —
leg-ede, 16de.
leg-ed, l^d.
Nags. L. leggen.
laeide,
ilaeid, ileid.
0. leggenn,
leggde.
leggd.
Abweichende schwache Verben. 321
Ae. leie, Prat, leide, Part, ileid. 8- 50»
Me. leggen, lein, laide, ylaid.
Ne. lay, laid, laid.
Durch Erweichung des g ist i entstandeu and e i ist dem ge- .
wohnlicheren ai gewichen. Dem ne. lay zur Seite steht to stay (holl.
staen) staid/ staid, und pay (frz. payer) paid, paid.
7) Ags. bringaR (bringen) , eigentlich ein starkes Verb erster Klasse :
bringe, Prat, brang, Part, brungen Exon. 8, 20. Von dera Stamme
brag sind gebildet Prat, broh-te,. Part, broh-t (= got. briggan, Prat,
brahta).
Nags. L. bringe. Prat, brohte, brouhte, Part, broht.
0. bringe, brohhte, brohbt.
Ae. bringe, brogte, brouht, ybrogt, brouht.
Me. brings, brogte, brouhte etc., brogt, brouht.
Ne. bring, brought(^), brought(a).
Der Guttural fehlt schon bei Ljag. bisweilen : broute 36, Oder wech-
selt mit \> : ibro}>t B, 1 852.
8) Ags. bycgan (^kaufen), Prat, bohte, Part. boht.
Nags, L. abuggen , biggen, bohte, . aboht.
0. biggenn, bohhte, bohht.
Ae. bigge, bugge, bojte, bbugte, bogt, bougt.
Me. bigge, bie, bogte, bouhte, bogt, bouht.
Ne. buy, bought, bought (A).
Schou im Got. veranlaBt der Guttural die Lautverstarkung : bug-
jan, bauhta, daher ags. bohte, Es entwickelt sich wie brohte. •
^) Ags. })encean (denken), Prat. })ohte, Part.J)oht.
Nags. L. Jjenchen, J)ohte, i|)oht.
0. I^ennkenn, J^ohhte, ^ohht.
Ae. |)enchen, J>ogte, j?ougte, ij^ogt, i))oagt.
Me. thinke, thogte, thouht, thogt, thouht,
thought.
Ne. think, thought(4), thought.
10) Ags. Jiyncd (es dttnkt), Prat. J)uhte, Part. ge))uht.
Jsags. L..J)unched,'^ Jjuhte (o), )>uhte (o).
0. )>innche}>)7, )?uhhte, J)uhht?
Ae. |)ync|? und J>ynche|?, )?ogte, j^ogt?
Me. thinketh, thogt, thougt thoght etc.
Ne. thinks, thought (&).
Koeh, eogl. Grammfttik. 1. ■ 21
Nags. Ti.
wurchen (i),
0.
wirrkenn,
Ae.
wyrche,
Me.
worche,
wyrke,
Ne.
work,
322 Abweichende schwache Yerben.
§. 50» 11)Ags. wyrcean (wirken), Prftt. worhte, Part, geworht.
worhte , iwrohte, iwroht.
wrohhte, wrohht.
wrogte und wroht, wrogt, wroht.
wrogte (ou), wrogt.
wrouhte (gh), wrouht.
wrought, , wrought (4).
worked, worked,
Wahrend y in J>yncd nach i geht, wird es hier unter dem Ein-
flu6e des w erst zu u und dann zu o. Ferner tritt bei Lag. schon
Metathese ein, die sich allmahlig befestigt und erst ira Ne. gegen die
neuen Formen worked veraltet. Die alten Formen kommen nur nocb
im poetischen Style vor.
12) Ags. d6n (thun) koramt im Got. und im Altn. nicht als
Hilfsverb vor. Es ist eigentlich reduplicierendes Verb, dessen Prat,
verhartet ist. Alts, de-da, ahd. te-ta; ags. dide, hat keine Spur des
Reduplicationvocals.
Ags. don (thun), Prat, dide, Part, geddn.
Nags. L. do, dide, idon.
0. do, dide, —
Ae. do, dide, dude, don.
Me. do, dide, don.
Ne. d6, did,. done.
Im Ags. fS-llt besonders neben dem Prat, im PL didon ein dae-
dun Gr. Ps.77,32 hi dsedun Ps.108,3. 61,3. dgedon G. 45, 6. auf, das
an alts, deda, PI. d^dum erinnert. Im Nags, verschwindet ietzteres.
— Neben Part. d6n auch ge-d^n Exon. 77, 34. ford^nA.43.
Vierter Abschnitt.
Flexion.
§• 51* Die Elemente derselben sind die Personenendung, die Modusbe-
zeichnung und der selten fehlende Bindevocal. Sie bilden noch die
activen Formen. Von einer Medialform ist noch eine Spur flbrig.
Die Personenendungen sind ursprttnglich die PronominalstSnime.
die in ihren vollen Formen 1) ma, 2) tva, 3) ta hei6en, geschwficht
Flexion. Prasens Ind. 323
aber mi, ti und daiin erweicht zu si, ti. Die Pluralen der 1. und §♦ 51*
2. Person lauten entweder m-as und t-as oder ma-si und ta-si.
In den ersteren ware m und t Bezeichnung der Person und as das
Zeichen des Plurals, ma- si und ta-si dagegen wttrden zusammen-
gesetzt sein, ma- si ich und du = wir, ta-si du und du = ihr.
Diesen schliefit sich an-ti an, bestehend aus dem Pronominalstamm
ana-s dieser und ta er, also er und er = sie.
Der Indicativ nennt den verbalen Begriff nur nach temporalen
Verhaltnissen , nicht einen modalen Nebenbegriff; eine Bezeichnung
ties Modus findet daher auch nicht statt.
Der Conjunctiv (ursprtlnglich Optativ) wird im Germanischen mit
ya bezeichnet, das sich im got. Prasens zu i verktirzt und im Prat.
zu j^ gesteigert hat.
Der Modusvocal tritt vor die Personenendung.
Beide treten entweder unmittelbar an den Stamm oder an die
eingeschobenen Bindevocale.
1. Einfache Bildungen.
A. Regelmftfiige Formen.
1) Prasens Indicativ.
I. Unmittelbar an den Stamm treten die Personenendungen nur §, 52*
in den ahd. gk (gehen), st^ (stehen) und tuo (thun). Im Gotischen
kommt von gk die Reduplication gaggan vor, ags. gangan und diese
wird wie ein starkes Verb betrachtet. Daneben aber liegt auch noch
das altere gk, welches lautetr
Grundspr. Ahd. Ags. Lag. Orm.
Sg. 1. g4-mi g^m gS. ga go ga
2. g§.-si, gS.-s(t) gffi-st gae-st ga-st
3. g&-ti g^-t gae-d ged god ga-J?
PI. 1. gd,-masi g4-mes g^-d gMga(go) ga-n
2. gd,-tasi g§,-t g§,-d gadgago ga-n
3. gk-nti g&-nt gd,-d gad ga go ga-n
Diese Formen sind also nicht synkopiert aus gauge, sondern
letzteres ist erweitert aus jegd,m. Wenn nun schon der Gote die ein-
fache Form nicht mehr hat, so ist nicht zu verwundern, da(3 im Ags.
in der 2. und 3. Person Sg. der Umlaut eintritt. g^ mul^te gauge
gegenubor als synkopiert erscheinen und es erhielt daher den Umlaut,
• 21*
324 Prasens Ind.
§• 52* wie alle synkopierten Formen. Derselbe reicht aber nicht ttber Lag.
hinaus. Im Ae. liegt neben go auch das nordliche ga, PL gane Ps.
5,8. Im Ne. ftihlt man in go keinen Unterschied mehr, es nimmt
die beiden tibriggebliebenen Endungen an : est , es. — Schott. gang,
Part, gaen gane.
Der Stamm st4 hat sich ervveitert. Die Anfiigung d ist mit der
Wurzel verwachsen und ein Nasal ist zugetreten. Es ist dadurch
ganz zu einem starken Verb geworden : got. stand-a, Prat. st6|); ahd.
stant-u, stuont, stantan^r; ags. stande, st6d, standen.
Das dritte Verb W^urzel da fehlt im Gotischen.
Alts. Ags. Lag. . Orm. Ae. Me. . Ne.
Sg. 1. do-m do-m do do do(e) do(e) do
2. d6-s d^-st de-st(dost) do-(s)st de-stdo-s dostdoost do-st
doist (do-est)
3. d6-t d^-d de-d dod do-d de-)?do-s^ do-th does do-th
do-es.
PL- d6-d d6-d • do-d do-n do-)) do-n do-en do.
do-ith
Auch hier tritt der Umlaut in der 2. und 3. Person Sg. ein,
verschwindet in der Schrift, klingt aber noch jetzt nach.
Das voile ags. do-m steht D. Luc 12, 18 in ged6-m, gewohnlich
ist ic d6. Durh. hat aber auch (wie in starken Verben den Binde-
vocal a: ic do-am Mrc. 11,33. J)u do-as Job. 3, 2; also keinen Umlaut.
PL do-as. — Bei Orm fallt neben fehlendem Umlaut die ausdrack-
liche Bezeichnung der Ktirze auf, dosst5103, dem me. doost A. doist B.
Deut7, 12 und do-ist Joh.2,18 entgegensteht. — Im Ne. ist do-est
(HB.) alterthUmlich. Dorset: I da, thee dast, he da, we da etc.
II. Der Bindevocal tritt zwischen Stamm und Endung.
1) Der Bindevocal der starken Verben ist a.
Grundspr. Got. . Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
Sg. bar-£l-mi bair-a b6r-e ber-e ber-e ber-e ber(e) bear
bar-a-si bair-i-s ber-e-st ber-est ber-esst ber-est ber-est bear-
(bir-st) est
bar-a-ti bair-i-)) b6r-e-d ber-ed ber-e)))? ber-e)) ber-eth bear-s
(bir-d)
PL bar-^-masi bair-a-m b6r-ad ber-ed ber-enn ber-e)) ber-en bear
bar-a-tasi bair-i-)) ber-a-d ber-ed ber-enn ber-e)) ber-en bear
bar-a-nti bair-a-ud b6r-a-d ber-ed ber-enn ber-e)) ber-en bear.
Pr&sens Ind. 325
Der Bindevocal schwftcht sich Schon ira Gotischen vor s und \> §♦ 52.
zu i, das im Ags. zu e wird, wie auch a in der 1. Pers. Sg. ; dage-
gen a in der 2. Pers. PI. bleibt.
Im Ae. fallt e der 1 . Pers. oft ab , auch in der 2. und 3. Pers.
Sg., Oder wechselt mit i, y, ohne aber eine Rtickwirkung auf den
PrSsenslaut auszuilben: I hold PL. 4467, rede 34; )?ou los-i-s6595,
)?ou les-i-s2025, ]>on bring-u-st RG.808; gyf-st4931, berst 10494,
com-eJ>28, comth 10445, gifth 10454, l?ou est (fiif et-st iBest)
4932.
.Im Me. erhait sich meist noch e in der 1. Person, doch ist es
demRhythmus nach gewdhnlich stumm: I speke Ch. 731, behetel856;
Mau. sto6t es gewohnlich ab. Selten erweist es der Vers als klin-
gend: I dre'de nought', that ey'ther thou' shalt die'. Ch. 1595. I wret'-
ched wight', that we'pe and wai'le thus'. 933. In hir'e presen'ce I
rek'ke not' to sterve. 1400. I ma'ke plain'ly my' confes'sion'. J 735.
Therfor'e I ax'e deth' and my' jewi'sel741. — In der 2. und 3. Pers.
mu3 e nofih'laut sein, da es bei Wycl. oft mit ist, yst, ith und yth
wechselt und Mau. eth sogar zu ethe verlangert. Ebenso in pluralem
eth, en, wenn gleich diese bisweilen abfallen.
Im Ne. fallt e in der 1. Pers. Sg. und im PL ab; in eth und
est wird es noch gehort, sowie in es hinter Zischlauten; allein schon
Wallis und Gil machen seine Lautung, wo sie nicht nothwendig ist,
vom Belieben des Sprechenden abhangig, vorausgesetzt , es veranlaBe
Synkope keine Harte; Ben. Jons, erkiart sie meist fiir gemein.
Einigc Verben aber laSen schon fruhe Synkope in weiterem Um-
fange zu und bilden diese Form fort s. §.58.
Nur einige starke Verben haben als Bindevocal nicht a, sondern
ja (je) eintreten la6en, wie swar-je (schwore) und j hat sich zu g
verhartet oder zu ig erweitert: swer-g-e, swer-ig-e. Assimiliert hat
sich j in bid-de (bitte), sit-te (sitze), lic-ge (liege), )?ic-ge (nehme),
step-pe (schreite), heb-be thebe) und sced-de (schtttte, vergieSe) fUr
bid-je , sit-je , lig-je , }?ig-je , stap-je , haf-je und scad-je. Dieses j ist
nur in die 1. Sg. und den Plur. eingedrungen ic swer-ige, )?u swer-
e-st, he swer-e-d, PL we swer-ja-d, und da es so der-zweiten Klass^
deh schwachen Verben gleicht, so ist in die 2. und 3. Sg. auch a
eingedrungen: swer-a-st, swer-a-d. Jenes eingedrungene i verliert sich
im Ae. Lag. hat es noch in: ic swaerie 13063 und nur dann, wenn
i im Infinitiv bleibt.
Die Verben, welche j assimiliert haben, gleichen ganz den star-
326 Pr&sens Ind.
§* 52^ ken Verben: sitte, sit-est und sit-st, sit-ed und sitt (fttr sitd), PI.
sitt-ad. Sie verlaufen wie die starken Verben, erst im Ne. befestigt
sich die Orthographie in der Weise , daI3 vor vocalisch anlautenden
Endungen der cousonantische Auslaut verdoppelt, um Vocalkftrze zu
wahren: I bid, sit, step, shed; thou bid-d-est, sit-t-est, step-p-est,
shed-dest; he bid-s etc. to heave (Lag. haehne, Orm. hefe, ae. heve
und hebbe, me. heue) aus hef-je ist jetzt regelmaUig , und lie wie fly
etc. verkttrzt.
• III. Der Bindevocal ist ay a, der sich im Gotischen dreifach
gestaltet ai (= ay[a]), ja (= [a]ya) und 6 (a[y]a) und diedrei
Klassen schwacher Verben begrtindet, in den andern Sprachen lautet
derselbe folgendermaBen:
Grundspr. Got. Ahd.
J. nas-j4-roi nas-ja ner-ju
2. salb-d-mi salb-6 salp-d-m
3. hab-ai-mi hab-a hap-^-m
Die ags. Laute sind sehr geschwacht. In der 1. Klasse erscheint
ja in je, aber nur in kurzsilbigen Stammen, die langsilbigen sto6en
i aus: sec-e. In der zweiten Klasse ist 6 auch zu e geschwacht und
j eingedrungen. Ebenso in der 3. Kl. ; doch hier auch noch ic haf-a
C. 52, 1. haf-o D. Luc. 12,50. haf-u Exon.417, 16. ic liofo D. Job.
14,19. Ferner erweitert sich j hinter r oft zu ig, g.
In der weitern Flexion treten noch einige Unterschiede hervor:
Alts.
Ags.
nerju
ner-je, s^c-e
man-6-n
sealf-ig-e
—
haf-e, haebbe.
1)
Got.
Alts.
Ags.
Sg.
nas-ja
ner-ju
s6k-u
ner-je
s6c-e
nas-ji-s
ner-i-s
sdk-l-s
ner-e-st
s^c-(e)st
nas-ji-)?
ner-i-d
s6k-i-d
ner-e-d
s^c-(e)d
PI.
nas-ja-m
ner-ja-d
s6k-ja-d
ner-ja-d
s^c-a-d
nasji-)?
ner-ja-d
s6k-ja-d
ner-ja-d
s^c-a-d
nas-ja-nd
ner-ja-d
s6k-ja-d
ner-ja-d
s6c-a-d.
j erhait sich in den kurzsilbigen St^mmen nur in der 1. Sg. und
im PL und hiev mit vollem a. Assimiliert sich j vorstehendem 1, m,
s, f, so tritt die Doppelconsonauz nattirlich nur da ein, wo j stand.
fremjan (bewirken), Pras: frem-je , fremme, frem-est, frem-ed, fremm-a-d.
— In den langsilbigen Stammen ist j ausgefallen, in der 2. uod 3.
Sg. kann auch e ausfallen: Durh. noch ic aed-elbw-u Luc. 12,5. und
in ge-lc-ea-d C. 9 1,18 steht auch noch j in e.
r
Prftsens Ind. » 327
2) Got. Alts. Ags. 3) Got. Alts. Ags. §. 52*
S^, salb-6 man-6-n sealf-ige hab-a heb-ju haf-e haebbe
salb-6-s man-6-s sealf-a-st hab-ai-s hab-i-s haf-a-st haef-st
salb-6-J? raan-6-d sealf-a-d hab-ai-)^ hab-i-d haf-a-d h»f-d
PI. salb-d-m man-6-d sealf-ja-d hab-a-m heb-ja-d haf-a-d habb-a-d etc.
In der 2. Kl. entspricht nocha(4?) got. 6, aber auch bier ist j in
der I . Person Sing, und im PL eingedrungen. Auch in der 3. Klasse,
in der ags. a mit got. ai, a zusammenfd,llt, dringt j in einigen Ver-
ben ein, daher hfebbe aus'hafje, ferner von leofan, leo^an, lifjan,
lifigan, Pr. Sg. ic liofe, liofo D. Job. 14,19. J)u leof-ast C.57,29, he
Ipofad, Mt. 4, 4. Pi. leof-ad, lyf-ad Mt. 9, 18 und daneben: ic lifige, ic
libbe, PI. leof-jad (lif-ias D.) lybbad Job. 14,19. Ebcnso folg-e (2)
und fol-ige, ic sag-e saeg-o D. Mt.2, 13 J>u sag-a-st C. 54, 17 sag-a-d;
und ic secg-e C. 35, 1 1 seg-st Aelf. PI. secg-ad C. 1 5, 3 secg-ad Mt.
17,10. — taljan tellan sprechen: ic tal-ige und telle, tal-ast B.594
tal-ad; tel-est, tel-ed Luc. 14,28. — Neben den volien a-Formen hat
Durh. schon J>u haef-is Job. 4, 11 he haef-is Mt. 8, 20.
Es tritt also im Ags. noch der alte Unterschied der drei schwa-
cheu Conjugationen in der 2. und 3. Sg. (e, k und a) hervor. Da
aber 4 und a kaum zu scheiden sind, so fallen die 2. und 3. Klasse
znsammen. Das eindringende j ftihrt manche dieser Verben der ersten
Klasse zu. Dieser Unterschied mu0 sich bei der fortschreitenden
Lautsch\v3,chung g^nzlich bei Lag. schon verwischen und der einzige
Unterschied ist der, da0 einige ibr i Iffehalten, mag das eingedrungen
Oder organisch sein, wie ic ]?ankie (ags. )?anc-je 2. Kl. leouie (leof-e
3), makie (mac-ige2).
Diese i erhalten sich zum Theil im Ae. und noch im Me.: ich
hopye (hoflfe) RG.4046. hii ask-yeth4126, ge lou-ieth 10494 und
noch hd,ufiger in Infinitiven, vielleicht von roraanischen Verben belebt.
ich oblig-i RG.281. — Me. ofter im Inf. als ira Prftsens: a wight
wonyeth. PP. it wanyeth. that thou hatie. PP. — Im Ne. sind sie
verschwunden ; in den westlichen Dialecten sind sie noch erhalten.
Den Verlauf der schwachen Prttsensformen veranschaulichen fol-
gende Beispiele.
Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
1) Sg. s6c-e saech-e sek-e sech-(e) sech-(e) (k) seek
s6c-(e)st saech-e-st sek-e-sst sech-est sech-est seek-est
sec-(e)d saech-ed sek-e)?J> sech-ej> sech-eth seek-(eth)s
PI. sec-ad saech-ed sek-enn sech-ej> sech-en seek
328
Pr&sens Ind.
§« 52« 2) Sg. )>anc-je }>aiik-(i)e pSLunk-e }>ank-(e)
)>anc-ast ]7ank-est ]7annk-esst }>ank-est
))anc-a-d )7ank-ed ]7annk-e-}>]7 ))ank-e)>
PI. ))anc-jad )7ank-(i)ed ]7aiik-e-nn })ank-e})
3)Sg. 1. haf-e — haf-e
haebb-e habb-e habb-e
2. haf-ast hau-est haf-esst
haef-st
3. haf-a-d
haef-d
PI. haf-a-d
habb-a-d
hau-ed haf-e})))
haf-d
habb-ed haf-enn
hafe haf
habbe
haf-est(s)
ha-8t(8)
ha-)) '
ha-s
haf-(e]))
habb-ej)
4)Sg. 1. sag-e segg-e
secg-e secg-e
2. sag-a-st sei-st
seg-st
saeg-st
3. sag-a-d segg-ed
secg-a-d sei-d
saBg-e-d
seg-d
PL sag-a-d segg-ed
secg-a-d
secg-e-a-d
5) Sg. 1 . leof-e leof-e
libbe
libb-e leou-ie
2. leof-a-st leou-est
3. leof-a-d leou-ed
PI. leof-a-d leou-ed
libb-a-d libb-ed
segg-e segg-e
sei-e
segg-esst segg-est
segg-st sei-st
segg-)) segg-ed
sei-))
seggi£nn segg-ed
sei-ej)
lif-e
libb-e ?
lif-esst
lif-e))J)
lif-enn
Hue
liu-est
liu-e))
liu-e))
thaDk-(e)
thank-est
thank-eth
thank-en
hav-e
hau-e
ha-st
ha-th
ha-s
hav-e(n)
hau-eth
han.
sei-e
sei-est
sei-th
sei-en
sey-en
liv-e
liv-est
liv-eth
liv-en
thank
thank-est
thank-(etb)s
thank
have
ha-st
ha-th
ha-s
hav-e
say
say-est
says
say
liv-e
liv-est
liv-(eth)es
live
Erweichungen des auslautenden g wie in secgan koinmen oft vor
s. Flex. §. 177; selbst k beginut im Ae. zu weicheu und lufit Can-
traction zu: I make, he ma-s PP. 1877 (= he ta-s, tak-es) Ps.48,
16. Part, (ta'n = taken). — Ne. Part, ta'en (fttr taken). Sh. H.1,4.
Pr&sens Conj. 329
Pr
'£lseDs Co
njunctiv.
m
Der Modus wird mit
i gebildet,
das vor
die PersonenenduDg tritt. §. 53*
I. Daher
von gk-m
und dd-m.
Grnndspr.
Ahd.
Ags.
Nags.
Ae. Me.
Ne.
Sg. g4-i-m
ge-
gk'(e)
ga go
go (e)
go
g4-i-s
g^-s
gHe)
ga go
go (e)
go
gA-i-t
g^-
g4-(e)
ga go
go (e)
go
PI. g4-i-mas
g^-mes
gA-(eii)
ga go
go (e)
go-
g4-i-tas
g^-t
g4-i-nt
g^-n
—
—
Sg. d6-i-m
tuo-e
d6
do(e)
do
do
d6-i-s
tuo-es(t) dd
do(e)
do
do
d6-i-t
tuo-e
d6
do(e)
do
do
PI. d6-i-mas
tuo-em^s do-n
do(en)
don
do
Durh. fttgt gk und d6 ein e bei: gae we Mrc. 14,42 = wutun
geonga. — \>8dt ic gedoe Job. 10,36 J)at du doe 10, 35. Dies e bringt
ihuen die Gleichstellung mit starken Verben zu.
II. Das Moduszeichen i tritt zwischen Bindevocal und Persq-
nenendung bei den starken Verben.
Grundspr. Got. Alts. Ags. Nags. Ae. Ne.
Sg. bar-a-i-m bair-a-u bir-e b6r-e ber-e ber-(e) bear
bar-a-i-s bair-a-i-s bir-d-s bere ber-e ber-(e) bear
bar-a-i-t bair-a-i bir-e ber-e ber-e ber-(e) bear
PI. bar-a-i-mas bair-a-i-ma bir-6-n ber-en ber-e(n) ber-(e) bear
Bindevocal a fliefit mit dem Moduszeichen im Alts, zu e zusam-
men, im Ags. aber nur e. — Im Ae. failt e oft und Me. gew6hnlich
ab, im Ne. fehlt es.
III. Bei den schwachen Verben tritt ebenfalls i zwischen den
0
Bindevocal und die Personen.
Grundspr. Got. Alts. Ags. Nags. Ae. Ne.
Sg. s6k-ja-i-m s6k-ja-u sdk-je s^c-e saech-e sek-(e) seek
s6k-ja-i-s s6k-ja-i-s s6k-j6-s s^c-e saech-e sek-(e) seek
s6k-ja-i-t s6k-ja-i sdk-je s^c-e saech-e sek-(e) seek
PI. s6k-ja-i-mas sdk-ja-i-ma sdk-j^-n s^c-en saech-e(n) sek-(e) seek.
Die Verben , welche j im Indicativ eindringen laBen , behalten
es auch im Coiyunctiv; auch mit der Erweiterung ige: we her-ige-n
C. 1,4. Selbst in starken Verben steht es bisweilen, wo es nicht ste-
hen soUte. So neben 4-swlc-e Mt.5,30 d,-swic-ige 5, 29.
330 Priiteritiun Ind.
Prftteritum Indicativ.
§♦ 54« Es ist entweder durch Reduplication oder Vocalwechsel im Wort€
(d. i. Ablaut) bei starken Verben gebildet oder durch das schwachen
Verben antretende Prftteritum von don. s. §.41.
Grundspr. Got. Alts. Ags. Nags. Ae. Me. Ne.
Sg. ha-hald-(nia) hai-hald held heold heold held held held
ha-hals-t(a) hai-hals-t h61d-i heold-e heold-e held-e held(e) held-est
ha-hald-(ta) hai-hald h^d heold heold held held held
PI. ha-hald- hai-hald- h^ld-unheold-onheold-en lielde(n)helde(n)held
masi etc. um etc.
Sg. ba-b&r-(ma) bar bar baer
ba-b^r-t bar-t b^r-i bser-e
ba-b4r-(ta) bar bar baer
PI. ba-b4r-masi b^r-um b^r-uu b&r-on
Sie haben keineu Bindevocal. Alts, i ags. e in der 2. Pers. Sg.
mag aus dem Conjunctly eingedrungen sein : daher auch der plurale
Ablaut. Will man es freilich rait den gegeuuberliegenden sanskr. ba-
b^r-ita in Einklang bringen, so kdnnte wohl der Bindevocal i sein.
Dann freilich mtilHe man bald Lautschwilchung bald Lautsteigerung
annehraen, die antretendes i bewirke. — Alts, u, ags. o im PI. mag
aus a in anti entstanden sein.
Die schwachen Verben bilden das Prftteritum mit dem Prateri-
tum von don, alts, deda, ags. dide, das aber im Got. schon zu
da verkttrzt ist. An dies treten ohne Bindevocal die Enduugen.
bar
bar-(e) bar-e
bore
ber-e
bar-e bar-e
bore-st
bar
bar-(e) bare
bore
beren
bar-e baren
bore
Ahd.
Alts.
Ags.
Sg. teta
d^da
dide.
t4ti
dedo-s
dide-st
teta
deda
dide;
PI. t4tu-m^s
d&du-n
dido-n,
t&tu-t
oder
selten
t4tu-n
dedu-n
dsedun.
Got. Ahd. Alts.
Ags.
Nags. Ae.
Me.
Ne.
Sg. sdk-i-da suoh-ta sdh-ta
s6h-te
soh-te sog-te
soug-te
songh-t
s6k-i-des suoh-t6-s s6h-te-s s6h-te-stsoh-te-stsog-testsoug- test sough-t-
est
s6k-i-da suoh-ta soh-ta s6h-te soh-te sog-te soug-te sought
PI. sok-i- suoh- s6h-tu-n s6h-to-n soh-ten sog-te(n) soug-teCn) sought,
d^du-m etc. tumes etc.
Pr&teritam lad. 33 1
1) Bei den starken Yerben dringt schon im Nags, bei Lag. in §« 54.
der 1. und 3. Sg. ein e vor: bi-swac and bi-swake; plurales on
schwacht sich zu en und das zu e. Noch mehr nimmt im Ae. Schwa-
chung ZU: bio smyt-on RG. 270, heo aryse 1 151 , bigonne202, grew
495 etc., und im Me., wo e im Auslaute olfenbar Langenzeichen
wird: he saghe Mau. 21. slowghe4. spake Ch.914. harpel653; jeden-
falls aber war es stumm , daher neben einander : came und cam
toke tok, wrat wrote und wroot.
In der 2. Sg. erhait sich der plurale Ablaut mit e: }?u lide A.
Lag. 5045, smite A. smete B.8157, gulpe 26835 etc., weniger er-
kennbar in breke 5037, nome A. neme B. 5048. Eben so Orm: ])u
come 2812, doch stofit er meist e ab: ]?u gann (singularer Ablaut) 2805
)?a toe. 2824. — Im Ae. laBt sich noch oft der plurale Ablaut erkennen:
t^u lore 8972, 9eue4933, |?ou slowe, drowe, bede; PL. und Ps. ha-
ben gewohnlich* den singularen Ablaut. — Im Me. h6rt der Unter-
schied zwischen singularem und pluralem Ablaute noch nicht ganz
auf: thou gete, bVeke, sete PP. geue A. gaues B. Tok 8, 8 klingen
noch an, wahrend in thou gaue A. gauest B. Gen.3, 12 bare Ch. 8944.
sawe saw 5268 entschieden der singulare Ablaut steht. Da e die 2.
Pers. zu wenig bezeichnet, der unterscheidende Ablaut wegfslllt und
die schwachen Verben gegenflber das voile est zeigten, so dringt das
aucb hier ein, wie oben inWycl. B.; thou begonn-est Ch. 15910, zumal
wenn neben der starken Form eine schwache lag : thou lowg (leig-edist)
Gen. 18, 15. Wie die Ablautform nicht mehr ausreichte, erkennt man
an Zwitterformen , wi^ holp-ed-ist A. helpid-est B. Jud. 13,25. — Im
Ne. befestigt sich -est.
2) Die schwachen Verben behalten im Nags, ihre Formen; erst
im Ae. beginnt e in der 1. und 3. Sg. und plurales n zu schwanken.
Aber Ch. miBt es im Verse bisweilen noch voll: A cook thei hadden
with them for the nones. 381. Thei seyde, that it were a charity.
etc. Im Ne. ist sing, e und plurales -en, e abgestofien.
Prateritum Conjunctly.
Es wird dadurch gebildet , dal3 j a vor die Personeneudung tritt. §• 55*
I. G^ hat im Ags. drei Praterita giong oder geong, geng-de und
eode, das erste ist stark, die beiden letzteren sind schwach gebil-
det. Die Conjunctivbildung erfolgt daher nach der Weise der starken
und schwachen Verben.
D6n hat zwar ein reduplicierendes Prat, dide, allein es er-
332 Pr&teritum Conj.
§« 55« scheint niir als schwache Bildung di-de und stimmt daher anch im
Conj. mit der schwachen Flexion tiberein.
II. Die starken Verben laSen ja zwischen den Prateritalstamm
mit pluralem Ablaute und die Endung treten:
Grundspr.
Got.
Alts.
Ags.
Nags. Ae.Me.
Ne.
Sg. ba-b^r-j^-m
b^r-ja-u
bAr-i
bser-e
ber-e bare
bore
ba-b&r-j4-s
b^r-ei-5
bjlr-i-s
bger-e
ber-e bare
bore
ba-b^r-jA-t
b^r-i
bjlr-i
bser-e
ber-e bare
bore
PI. ba-b^r-jA-mas
b6r-ei-ma
bftr-i-n
bffir-e-n
ber-e(n) bare
bore.
etc.
etc.
•
Alts.
Ags.
Nags. Ae. Me.
Ne.
s6h-t-i
s6h-t-e
soh-t-e sog-te
sough-t
s6h-t-t-s
B6h-t-e
soh-t-e sog-te
songh-t
s6h-t-i
sdh-t-e
soh-t-e sog-te
sough-t
sdh-t-i-n
s6h-t-e-n
soh-te(n) sog-te
sough-t.
Ags. e ist also aus dem Moduszeichen ja entstanden, das aber
im Ae. zo verklingen beginnt. Wenn es im Ne. noch steht,. so ist
es nur Zeichen der Vocaliange. — Der plurale Ablaut steht Laq. hit
afunde 15522. swunke 17909. sunge 17435. hulpe 16181 etc. Orm he
spaeke 16260. J>u drunnke 14482. he forrwurrpe 19937. Die Bildung
aus pluralem Ablaute hort anf mit dem Erloschen des letzteren.
III. Die schwachen Verben laBen ja vor die Personenendung
treten :
Got.
Sg. s6k-i-ded-ja-u
sdk-i-dM-ei-s
sdk-i-ded-i
PL s6k-i-dM-ei-ma
etc.
Interessaut ist, hier im Got. noch die fUnf Elemente zu erken-
• nen: s6k Verbalstamm, i Bildungs- oder Bindevocal der schwachen
Verben erster Klasse, d§d das durch Reduplication gebildete Prat.
von dk, ja Modusbezeichnung und u die^ Erweichung des zu m ab-
. ^l Ci ~ *^ r J gekflrzten Pronominalstammes m i (ma)^ Von StuTe zu Stufe mindern
sficE diese Elemente, und es bleiTt^zuletzt nichts librig, als das mit
dem t-Laiite und dem Verbalstamme gebildete Prateritum und selbst
der Stamra ist hier lautlich geschwacht. Ebenso verlaufen auch die
schwachen Verben der 2. und 3. Klasse: got. fisk-6-ded-ja-u, alts.
wttrde heiBen fisc-6-t-i , ags. fisc-6-d-e , neuags. fisc-e-de , alt- und rait-
telengl. fish-e-d-e und neuengl. fish-e-d. Der Bindevocal ist nur daun
laut, wenn die Aussprache des d es erfordert, also nach t-Lauten,
wie depart-e-d.
Imperativ. 333
Imperative
Der Imperativ ist kein Modus. Er besteht aus dem Verbal- oder §• 56*
Priisensstamm und diesem wird das Pronomen in der Bedeutung des
Vocativs beigefugt. Die ursprttnglichen Endungen sind -dhi (aus tva
du) und tat (ta-si ihr). Aber schon das Got. sto6t die singulare Eii-
dung ab und hat ein duales -ts und ein plurales -]?. Im Ags. bleibt
nor letzteres.
I. Da derselbe in der 2. Sg. keine Personenendung hat , so
heifit er ags. gk, Lag. ga (go), altengl. go und in nordl. Dialecten
ga, neuengl. go. — Ebenso d6 do. — 2. PL g&-d, gse-d, wahr-
scheinlich weil es fttr synkopiert gait, und d d-d. Diese Formen laBen
die Einschiebung von e im Nags, zu : ga-ej> do-e)> und diese bleiben
bis zum Me. ; erst im Ne. fallen die Endungen weg : go , do.
II. Die starken Verben sollten eigentlich den Bindevocal a ha-
ben, aber schon das Got. stolJt ihn ab; bair And dem entsprechend
heiSt das ags. b6r, dem im Nags, und Ae. sich oft e beifllgt, das
sich erst im Ne. wieder verliert: bear. — DerPlur. behait den Binde-
vocal vor der Endung; alts, bir-a-d, ags. b6r-a-d, das sich bei Lag.
schoa zu ber-e-d schwacht. Erst im Ne. geht die Endung ganz ver-
ioren.
IIL Die schwachen Verben behalten im Sg. den Bindevocal e:
sette, asende, sec-e, bisweilen wird er von den langsilbigen abge-
sto6en: asend Mt. 4,6. tseh (lehre), set me D. Mt. 14, 8. Die Verben
der 2. Kl. haben a: sealf-a. Diese Endungen schwanken im Nags.
nndAe.; here PL. 1365. teche Ps. 93, 12. make82, 10. Iere24,9, aber.
auch listen PL. 1173. ask Ps.2, 8. — Im Ne. ist auch e abgefallen:
hear, teach, make, ask.
Im Plur. bleibt im Ags. a: ner-ja-d, s6c-a-d und sealf-ja-d. Die-
ses a erhait sich zu e und i geschwUcht: singeth singith, bis ins Me.
and erst im Ne. failt die Endung ab: sing (singet).
Personenendung.
Da die Formen mit Personenendungen alle vorliegen, so kdnnen §♦ 57*
diese nun gemeinschaftlich betrachtet werden.
1) Das Zeichen der 1. Pers. Sg. ist m (aus ma, mi). AuBer
in eom und beom (ich bin) findet sich dies nicht in den westsfich-
sischen Quellen. Dnrh. aber und andere ndrdlichen Urkunden haben
es im Pras. bewahrt; ic gesea-m (sehe'^ Job. 4,19 geseo-m Mrc.8,
24. ic gedd-m, do- am Luc. 12, 18 und zu n geschwacht ic cuedon
/
334 Persohenendnng.
§. 57. Mt.6, 25. Aus dem Cod. Rush, ftthrt der Herausgeber des Durh. so-
gar schwache Prftt. mit -n an: ic foerdun Joh. 8, 42. ic giherdun8,2fi.
Da aber dieses n auch in der 3. Sg. vorkommt: cuedon dixit Mt. 16.
12. d^ cuomon de hselend 26, 36 etc. , so sind sie eher Corruptionen
als alte Formen.
2) Das Zeichen der 2. Sg. ist s (tva [du], ta ti und dies er-
weicht zu si). Dieses steht nun im Gotischen und Altsftchsisclien in
alien Zeitformen. Im Ags. aber erscheint es nur selten im Indicativ
und zwar im Durh. du haefes Luc. 12, 19. und ofter bei nachstehenden
Pronomeu: spreces du Mt. 13 10. leornas du. Luc. 10, 26 und in Yer
schmelzung: gesiistu Mt. 7, 3 cuedestu7,4. Dies s erh< sich mehr
in ndrdlichen als in stidlichen Quellen: cumes A. Lag. 4398. biswikes
(-St B.)3414. samraness Orra 12230 und auch im schwachen Prat,
bilfiefdes (bilefuedest) Lag. 8495. — Ae. J>ou losis PL. 6595. douses 1695.
)>ou Wynnes 1416. what hers ]?ou? 7155. — Me. herestow not. Ch. 3366
und noch jetzt in manchen Dialecten.
Die gewohnliche ags. Bezeichnung der 2. Sg. ist st, das ver-
stUrkte s, und dies steht im Pr^s. Ind. gi-st, neuengl. go est ent-
hait ein tonloses e ohne alien Grund; ags. b^r-e-st bear-est, sk-est
seek-est. — Im Ne. gelten jetzt folgende orthographische Regeln:
1) Hinter stummen e wird nur st angeschoben oder vielmehr jenes
fftllt aus: iov-est von to love; — 2) Einfaches y im Auslaute wird i:
to try, thou tri-est; — 3) Kurze einsilbige Stftmme mit einfachem
consonantischen Auslaute mfldcn diesen verdoppeln, um die KQrze
des Vocals zu wahren : to beg, thou beg-g-est; to put thou put-t-est;
— 4) Hinter Zischlauten steht die voile Endung und e beh^lt seinen
Laut, um die Endung horbar zu machen: to dress, thou dress-est.
Im starkeu Pr&t. hat das Gotische t, das Altsftchsische i und
Ags. e, jenes ist der Ueberrest des Pronominalstammes tva (du), i
und e aber mit dem pluralem Ablaut sind aus dem Conj. hertiberge-
kommen. Erst im Me., als e schwand und der unterscheidende Ab-
laut, ward die Bezeichnung der Person im Me. n5thig und est, i^t
tratan; im Ne. est, st: thou found-est, spoke-st. Sehr selten fehlt sie
entweder aus Nachlftssigkeit oder in Nachahmung alter Form: thou
who didst call the Furies and round Orestes bade them howl. Byr.
CH.4,132.
Im schwachen Prat, hat ebenfalls selten s gestanden, wie fa
Iffistes C.38,29. w^ndes |?u268,22. \>n brohtes Exon. 18,26. sealdes
27 etc., ferner in Lag. bilaefdes s. o. Die gewdhnliche Bezeichnung
Personenendung, 335
ist auch hier st. Bis zum Me. bleibt hier der Bindevocal e und oft §♦ 57«
wechseind mit i. Erst .im Ne. (Ben. Jons, lovedest, lovedst, tookest,
tookst) fallt letzterer aus : loved-st und departed-st. Da wo Prftsens
und Prat, zusammenfallen , umschreibt man lieber das Prat.: thou
pattest, thou didst put.
Das Persoaenzeichen fehlt auch hier bisweilen, sicher aus Nach-
la&gkeit. So im Ae.: J^ou mad PL.4259. left 4261. made Ps.8,3.
makedSS, 12. ledde 76,21. keped29,l. — Me. thou wisted. Ch. 1158.
why ne had thou put the capel in the lathe ? 4086. — Ne. There thou
too once formed thy paradise. Byr. CH. 1 , 22. Thou who with thy
frown annihilated senates. 4,83.
Der Conjunctiv des Pr^s. und Prat, hat schon im Ags. sein -st
verloren.
Auch der Imperativ Sg. hat , wie in alien germanischen Sprachen
keine Personbezeichnung.
3) Dae Zeichen der 3. Sg. ist t (ta er), im Got. )>, im Alts, d,
im Ags. J>. Dies ist immer gebliehen im Prfts. Ind. : gse-d , b6r-e-t!,
s^c-(e)d, sealf-a-d. Lag. hat e]> und Orm bezeichnet ausdrflcklich
die Flexionssilbe als kurz in -e]?)>. Im Ae. behait es RG. und im
Me. Wycl. Ch. und Mau. — Ne. Ben. Jons, hat nur -eth im Prfts.,
Wall, -eth und s und wenn es die Aussprache erfordert, -es. Das
Ne beschrankt die Endung -eth, sie hat etwas Formliches, Feier-
liches; daher steht sie seltner bei Dramatikern, wenn sie nicht grade
absichtlich gewahlt wird, wie in Armado's Liebesbrief Sh. LL. 1,1;
in den Reden des Pedanten 4, 2. 5, 1 ; ferner in * wirklich erhabenen
Darstellungen. Sh. zieht durchaus s vor, nur in doth und hath
behalt er th haufig ohne alle Rttcksicht auf den Sinn. Spenser wfthlt
die lanten -eth-Formen oft nur vor den stummen es, s aus rhyth-
mischen Grttnden. Die feierliche Rede liebt die voUere Form, die
Sprache des Lebens drangt zur Kflrze und deshalb ist eth fast ver-
drangt von dem vordringenden s.
Dieses k5mmt schon im Durh. vor: forgefes Mrc. 11,26. gescen-
des Luc. 12, 33. singes 22, 34. ingaas Mt. 7,21. geheres , does, getim-
bres7,24. Hier hat es sich entweder aus altnord. r entwickelt oder
ist aus ags. d hervorgegangen , es ist entweder eingedrungen oder es
ist entartet. Fttr letzteres spricht, da6 es auch sonst fttr d eintritt,
dem kein altnordisches r gegenttberliegt : ftlr d im Prd.sens Plur. (altn.
-um, -adh, -and), we gesprecas Job. 3, 11. we getrymes, gie onfo-a-s
3,11. ge infindes Mt.2,8. hi gefreates, ofdelfes Mt. 6, 19; im Imper.
336 Personenendung.
§• 57« (altn. -adh): alle cymmes Joh. 3, 26. gaas and cnosedad Mrc. 16,7. ettes
and drincad2, 16. Und Joh.2, 5. doad suae huaed he to inh gecusedas
(= ags. ConJ. secge). — Lag. und Orm haben es nicht. Aber im
Ae. tritt es bei PL. und Ps. in ziemlich gleichem Umfange auf: he
sendes PL. 655 has 652. it bihoues33. men sais4304. gos and say
7695. men say and wele understondes , and knowes 769 1 . singes Ps.
46,7. — Im Me. IftBt Chaucer, der selbst nur eth gebraucht, die
clerks aus dem nOrdlichen Strother s sagen : it gas , falles , has. —
Im Ne. hat es eth fast verdr^ngt. he find-s, bear-s. Als Lftngezei-
chen ist e hinter o und i eingetreten: to go he go-e-s, to fly he
fli-e-s. Ist die Ld,nge schon anderweit bezeichnet, so steht es nicht
to play he play-s. to woo she woo-s. Sh. Dagegen Thoms. the stock-
dove coo-es. Um die Aussprache zu ermdglichen, mu6 hinter Zisch-
lanten e eingeschoben werden: pass-e-s , . match-e-s etc.
Das noch horbare -eth verlangt die Verdopplung der einfachen
Consonanz im Auslaute kurzsilbiger Stamme (wie est) he beggeth.
putteth; in Somm- ist e stumm geworden he lov'th, he read'th.
Bosw. .
4) Die Personenbezeichnungeu im PI. (niasi, tasi, anti) zeigen
Got. und Ahd. noch am deutlichsten. Im Alts, und Ags. findet sich
fttr die drei Personen nur ein Zeichen, jenes hat im Pras. Ind. d,
dieses d; im Prilt. und in den Conj. haben beide n.
Alts, -d entspricht got. and und daher wohl auch 4d; ags. wflrde
in der 2. PI. gotiscliem i|> entsprechen und auffallend ware bier nur,
da6 in dem aitereu Got. i geschwacht erscheint, w&hrend das Ags.
a]? behait. — Dieses \> oder d. behait Lag. im PI bei, Orm selten
christneJ>J> 1 3257 ; gewohnlich gebraucht letzterer -enn: christneDn
13251. — im Ae. hat RG. e\>, PL. auch es und Ps. en und die
beiden letztern werfen die Endung oft ab: we kalle PL. 1244 J>ei luf
592. — Im Me. hatWycl. gewohnlich en, seltenereth: goon und
gooth, beren und bereth; Ch. ebenso ye riden782; you liketh779.
you thinkethl869 ist die 3. Pers. ; Mau. -en und PP. en und eth. —
Im Ne. nur b^i den aitesten Schriftstellern : they marcheh Sp. 1,4,37.
wee sporten etc., auch bei Sh. all perishen etc.; jetzt ist die Endung
weggefallen. Ben. Jons, erkiart sie. schon fttr veraltet.
Der Wegfall des pluralen ]? k6mmt schon im Ags. vor bei nacb-
stehendem Pronomen: ne gk ge (so geht ihr nicht, Durh. ne ingffis
ge). Mt. 5, 20. und dauert auch sp^ter fort.
Personenendung. 337
Die zweite plurale Bezeichnung n steht im Prftt. Ind. b&r-on, §♦ 57^
nered-on , s6ht-on , im Prfts. und Prat. Conj. ber-en , b&r en , nered-en,
sdht-en. Dieses n hat sich aus der 3. PI. entwickelt.
Das n des Pi-at. Ind. wird im Ae. unsicher, besonders bei PL.
und Ps. ; heoaryse RG. 1151. bigonne202. grew 495; doch herrscht
selbst im Me. noch en vor. — Im Ne. fUllt es ab.
Das n im Conj. fehlt schon oft im Ags., wenn das Pronomen
nachsteht; hwant 6te we, hwaet drince we? Mt.6, 31 (huaet walla ue
eatta. Durh.). Fare weMrc. 1,38. geonga we. D. ^ uton gjln Job. 11,
15. — Bei Lag. lete we 3319, doch wird oft n der Flexion beige-
fQgt, wie in 1. Sg. Pras. Ind. ich ageuen A. 16920. ich ibiden A.
ibide B.3321; in der 2. Sg. Prat. J?u drogen A. droge B. 16529. \>n
tugen A. 16058; im Imp. Sg. lien A. li B. (liege) 2 1431. im PI. ge
bidden A. bidde B. 1 2684 ; im Pras. Conj. Sg. : J>at ich beren A. here
B.30591. )>at \>n leten A. 10782. aelc mon nimen A. nime B. 18391.
Daher auch imConj.: leten (lete) we us raeden 18388. biden ge 1 9326.
— Im Ae. und Me. steht n selten im Conj. wie : dien we. Gen. 43, 8
(lal^t uns sterben). — Im Ne. fehlt jede Flexion.
Im Imperativ PI. ste^t ebenfalls d, das sich noch im Me. erhait:
biggith Gen. 42, 2. seeth Mt. 28,6. goth gel0,5. riseth ge Ch. Mel.
Die nordlichen Dialecte haben s : Ags. strionas gie striona. D. Mt. 6,
20. ae. gos, singes Ps. — Im Ne. f^llt es weg.
Auch hier beginnt der Wegfall schon im Ags. vor nachstehendem
Pronomen: ne slea ge. Luc. 3, 14. w^ne ge. C. 270, 12. — Im Ae. oft:
gos and say. PL. 7693. help, knyghtes. 1039. singe ghe etc. Das da-
nebenstehende Pronomen oder Substantiv machte die Bezeichnung tlber-
flfiSig; and da spater der Sg. auSer Gebrauch kam, so reichte die
einfachere und bequemere Form aus.
In der 2. und 3. Sg. Pras. Ind. failt der Bindevocal oft aus, die §♦ ^^^
Personenendung tritt an den Stamm und ttbt EinfluB auf Vocale und
CoQsonanten desselben.
1) Die synkopierte Form bewahrt in den ags. starken Verben
den altern Umlaut, wahrend die voUere denselben zuyUckgehen laBt.
Daher steht
e neben a: bace, bec-st, bec-d; bac-ad.
e neben ea: fealle, fel*st, fel-d; feall-ad.
se neben k: h4te, h^et-st, hset; hd.t-ad.
6 neben 6: gr6we, gr^w-st, gr^w-d; grdw-ad.
y neben eo: fleohe, flyh-st, flyh-d; fleoh-ad.
Koch, engl. Grammatik. I. 22
338 Synkope and ihr Einfiufi.
§« 58* Der Umlaut mu6 hier znerst in den voUern Formen dnrch den
Bindevocal i bewirkt worden sein, die kttrzeren synkopierten Formen
hielten ihn fest; selten )?u cym-est B. 1382. he cymed C 28,20,
Ob dieser Umlaut bei Lag. noch bleibt, ]d,0t sich in den Laut-
schwankungen desselben nicht erkennen; vielleicht hat er selbst zn
diesen beigetragen, indem er in andere Formen eindrang. Orm hat
entschieden keinen Umlaut, freilich auch nur voile Formen: cnmenn
\>n cumesst 1 0662. cumej>)>4359. Ebenso im Ae. cometh RG. 28 neben
comJ> 10445.
2) Fine zweite Wirkung , die Synkope im Ags. hat , besteht darin,
da6 sie das aiterc i (schlecht y) erhait, das zu 6 (6o) geschwacht
ist , also in den ersten Klassen der starken Verben : h&lpe , hilpst
hilpd Luc. 5, 36. beorge byrhd. Gr. Ps. 1 6, 8 ; ic brSce , |>u bricst Oros. 2,4.
brycd Luc. 5, 37. ic sprece, \>n spry est Job. 16, 29. he sprycd?, 18; ic
ete, ]?u itstGen. 3,8. he ytt Joh. 13, 18; ic b^re he b6r-ed , byrdMt.7,
17. Selten erhait sich i in der voUen Form: briced Exon.232, 10.
forbirsted 236, 2. spricestl2, 2. spriced3, 9.
Auch hier schwindet der aitere Laut im Nags. , Ae. ]70u est RG.
4932 und der Prasensvocal unterliegt keinen ferneren Schwanknngen.
3) In Folge eingetretener Synkope hftufen sich die Consonanten
und es treten im Ags. folgende Vereinfachungen ein.
a) Hinter auslautendem t failt d ab: ]?yrst (]?yrsted) Joh. 6, 35.
lyst (lysted) Bo. 39, 10. slit (= silted) C.50,2. besmlt Mt. 15,11. jt
(eted) Luc. 14, 15 oder t verdoppelt sich: sited C. 17, 16 = sit Luc.
22,27. ytt Marc. 2, 16. Dagegen bid (= bited) Ex. 97, 30.
b) Auslautendes d vor st failt aus und wird mit d zu t: ridst
wird rlst, rsetst (liesest, raed-est) Luc. 10, 26, doch bitst (filr biddest)
Mrc.6,23. rlt (rided) Mt.21,5. bytt (bidded) Luc. 14,32 undbitApolL
14. sended sent Luc. 14, 32. \>n Isedest Jsetst Gen. 6, 19. gelaeded gelset
Mt.7,13. f§ded f6t6,26.
c) Auslautendes d failt vor st und d aus; cwedest becwlst A. 193,
304. cwyd C.36,34. weorded B.2913 weord C.33,13. wyrd35,9.
d) Auslautendes d in nd wird mit d zu t: stand-ed stent Lac.
11,18. fint (finded) Mt. 16,25. Dagegen die 2. P. schwankt: under-
stenst. Fid. fintst Mt. 17,27. bebindst 16, 19.
e) Auslautendes s fllllt vor st aus und n)it d wird es zu st;
(forleos-ed) forlyst Luc. 15,4. arlst Mt. 17,23.
f) Auslautendes st duldet gew5hnlich weder st noch d : birst steht
fUr berst-est und b^rst-ed, selten berst-ed Exon.387, 21.
Synkope und ihr EinfluB. 339
g) Geminierte Liquida vereinfacht sich: winned wind Mt.24, 7. §♦ 58*
ablind Sept. cend Mt. 1,21. feist feld. Ebenso geminiertes g, t, p:
ic licge, )7u licgest ligst C. 45,30. settest setst Bo. 7, 5. dyppedbedypd
Mt.26,23. Sogar nemst Mt.1,22 fttr nemn-est.
h) Einfaches g und in Ig, rg geht vor st und d nach h ttber:
leogan (Iflgen), he lyhd B.1048.
Im Ns^s. findet Hhnliche Consonantenverminderung statt: aswint
(nded) Lag. 17940. stont (nded) staent A. steond B. 18850, gilt21071.
bifalt (lied) etc.; bihallt ftir bihallde)>J) Orm 13408, finnt fttr finnde))))
5388, bitt far bidde}))? 5396. stannt fttr standef))? 3643. — Ae. halt
far halde]? RG.7943. he stont fttr stonde|?3. J)ou est (i6est)4942. --
Me. fynt (findetb) Mau.5. fint Ch.4069. stont 15641. stant3677. holt
Mau. 1. rytt (rydeth)4. slit (slideth) Ch. 16150. smytt Mau.5. sytt
(sitteth) 1 , 5, 1 9. — Das Ne. meidet solche Abkttrzungen, es hat findeth
Oder finds. Dagegen in dem vollen est wird e bisweilen ausgesto6en,
wenn es die Aussprache zuiaBt: putt'st Sh. L. 1,4. sitt'st4, 2. M. pi.
3,376. defend'st Pope H. 10 337. build'st etc. Da schon Wallis und
Gil die Aussprache des e in das Belieben des Sprechenden stellen,
so empfiehlt sich, urn die Lautlosigkeit des e zu bezeichnen, die ein-
fachere Schreibung: putst, sitst, runst Sh. Mm. 3,1. shrugst T. 1,1.
forgetst 3,1.
Manche Verben erleiden Synkope, die sich nach und nach be- §. 59.
festigt.
1) Ags. sleahan sle^n sl4n (schlagen), slae D. Mt.24, 49. PrSs.
ic sleahe slea, ]>u sleahest slehst slyhst, he sleahed slehd slihd; pi.
slead Bo. 35, 5. Imp. sleah sleh C. 204, 12. slyh Mt. 5,21. Part, slea-
heode sleande Ors. 1,10. — Nags, slaen Lag. 13549. slan Orm 4450.
Pras. ]>u slast6752. he sla|?4439. sl8e>9761. Imp. sla 14685. — Ae.'
sle RG. 1186. slo PL. 736. 1040. — Me. sle Mt. 10,28. slee (slea) 5,
21. — Ne. slay, slay-est, slays.
2) Ags. s€on (fttr siohwan , sgohwan , sehwan , got. saihvan sehen),
Pr&s. icseo, ]7u silist (siihst D.) , he sihd; pi. seod. Imp. sioh Exon. 4,
27. seoh seh sih. — Nags, iseon A. isee B. Lag. 2872. seon 0.318.
sen 2449. Pras. ich iseo ise Lag. 7247. isihst A. sehste B. 5195. iseod
A. 4 193. Sid A. siht B.4380; pi. iseod A. 27402. Orm ic seo7623
and se 14998. seost4163 und sest 13590. seo>3829 und se)>665;
pi. sen 7032. — Ae. yseRG.9. sen 12. Prfts. I se, thou ses PL. 1695
syst RG.2303. he sees PI. 1190. pi. yse]? RG.7740. — Me. seeygen
A. se B. Deut. 28, 10. sene, seen, sen, see, se. — Ne. to see.
22*
340 Synkope. Infinitiv.
§♦ 59» 3) Ags. fleohan fleon (fliehen). Pras. ic fleo , ]>u flyst, he flyd,
pi. fleoii Imp. fleoh. — Nags, fleon. Pras. he flicd Lag. 21343 und
fligedA. fliej) B. 21356. fle|> Orm 1 7792. pi. fled A. fleo)? B. Lag. 5894.
— Ae. fle RG.4572. PL. 392 etc. — Me. flen flee fle. — Ne.
to flee.
Ebenso mogen andere rait auslauteiidem h verlaufen, wie leahan
lean (tadeln), ]?weahan ()wean (waschen), teohan te6n (ziehen).
4) Ags. fangan f6n [foa D.] (fangen , fahen). Pras. ic f6, )?u
f^hst, fgst, he f^hd, fM; pi. fdd Der Stamm ist hier fah, got.fahan,
so da6 fangan Erweiterung der Wurzel und Synkope nur scheinbar
ist. Daher hat Durh. auch Part. foen. — Nags. f6n. Pras. he fo|>,
]?egg onn-fon Orm 11130. Part. Pass, ifon Lag. 28137.
5) Ebenso ags. hangan hdn (got. hahan, hangen). Pras. ic hdh
hd, ]?uh§hst, he h^hd; pi. h6d. Imp. h6h. — Nags. ahon. Lag.20878.
Nur hang bleibt im Engl.
6) Ags. licgan Oiegen). Pras. he licged liged Bed. 1 , 1 . Exon. 210,
7. ligdSC.792. lidMt.8,6.— Nags, liggen lin 0. 6020. Pras. ichligge,
J>u list 0.19854. he lid 1238. pi. ligge}?, lin 17783. Imp. lig A. ly B.
Lag. 18097. — Ae. ligge lie PL. 214. Pras. he ligge8 89. 160. lies 5767.
lis 183. lyj) RG. 5346 etc. — Me. liggen lin. Pras. liggist lijst Josh,
liggeth B. lieth A. Gen. 49, 31. pi. liggen lin. Part, liggynde und liende
Mt.9,2. - Ne. to lie.
Infinitiv.
§* 60* V Das Zeichen desselben ist^ Daher I- Ags. gft-n, d6-n, Durh.
st60t n bisweilen ab: ingae Mt. 18,8. Nags, gan, gon, don. — Ae.
done RG.7905. do 2427. PL. 68. — Me. goon, gon, goo, go, don,
do. — Ne. to go, to do.
II. Die starken Verben laBen n an den Bindevocal antreten:
b6r-a-n, spr6c-a-n, Durh. stofit es ab: gesl^pae Mt. 1 3, 23. gecumseH,
28. cume Job. 8, 22. cuma21. — Nags. Lag. A. hat n, B. st60t es
ab, Orm -nn. — Ae. selten n, gewohnlich verktirzt: here RG. 167,
fygte502. helpe49. blowel68. com PL. 250. fynd283. — Me. Ch.
hat noch oft n, Wycl. meist e: breke, drawe, gine, falle, holde etc.
— Ne. ohne Bezeichnung: to break.
III. Ebenso die schwachen Verben: ner-ja-n, sdc-a-n, dwel-ja-n,
sealf-ja-n, dort ist j organisch, hier eingedrungen. Die langsilbigen
erster Kl. stofien es aus. Beides unterliegt einer zwiefachen Veran-
derung.
Infinitiv. 341
1) Manche langsilbige Stftmme bewahren es noch in 6: s^c-^a-n §* 6Q#
C. 104, 10, ge-ic-ea-n, drenc-ea-n und es erweitert sich selten zu ig,
ige: sce&w-ja-n C. 106, 33. sce4w-ig6a-n Num. 13, 3. fer-ja-n, fer-ige-an
A. 825. swerigean Ps. 101,6. Diese Erweiterung findet soiist haupt-
sachlich nach r und vor e statt.
2) In Ij , mj , nj , fj , sj assimiliert j und es entsteht 11 , mm , bb
(well ff nicht stehen kann) und ss: cweljan cwellan, fremjan frem-
man, dynjan dynnan, onswefian onswebban etc. Ebenso sind die
Geminaten dd, eg, cc durch Assimilation des j entstanden. • .
Im Nags, erhait sich dieses i noch vielfach bei Lag. hanlie A. han-
deliB. to handle 4898, axienA. axiB. to ask, bannienA. bannrB., fondien
A. fondiB., harpienA. harpiB. , huntienA. huntiB., halgienA. halgi B.,
lokienA. lokiB. etc. ; anideri (erniedrigen), cneoli (ags. cneowjan) to kneel,
haremi (ags. hearmjan) to harm etc. Sicherlich wurde i in seiner Bedeu-
tnng nicht gefilhlt , da daneben auch fonden , bannen etc. stehen.
Auch romanische i treten hinzu, wie granti B. 14152. Lag. A. hat
ie-n, B. i. — Orm hat nur e-nn: lokenn, handlenn, hunntenn.
Im Ae. fUllt ji_jneist^ ab , i oder i e erhait sich in manchen Ver-
ben. So hat RG. helie (heilen) 3 1 90 , makie 11118, honty361 und
honte368, knely7764, wonye, |?olye, answerye, sparie, ba|?y, endy
etc.; ferner in romanischen Wortern: amendyl323, robby2142, sacri
10871, crouni2395, confermi 1 1 1 80. PL. hat selten ie, wie to askie
491; Ps. nur e.
Im Me. schwinden allmahlig i, PP. hat noch hatien (ha6en)5794.
wonyen , knely Cred. 245 und knele 658 ; n , en steht noch haufig,
doch auch to hunt Ch. 192. knit 1 130.
Das. Ne. hat en noch bei Sp. wie lenden, matchen, passen und
im veralteten Stile auch bei Sh. to killen Per. 2; jetzt ohne alle En- •
dung to lend, match, kill. — In Somerset: sewy, reapy, nursy.
Bosw. Dors.
Neben dem nackten Infinitiv steht im Ags. der Ueberrest eines
flectierten Infinitivs, ein alter Dativ auf e mit verdoppelter Liquida,
in Verbindung mit der Pr^p. t6: t6gdnne, to ddnne, to gebidanne
B. 2445, auch tdgeceosenne 1851. Diese Form artet in spatern mss
in -ende aus: t6-sprecende SO. 694 F. — Im Nags, mischt sich bei
Lag. Infinitiv und Part. Prfts. : to fleonne A. to flende B. 1570. 6407
nnd Orm hat hier die einfache Infinitivforra, G emi n ati o n is t_b c i i h m
Zeichen der Kurze: to sen 2951. to cummenn 10639. wij?)? to letenn
6362] '
342 Particip des Prftsens.
§* 60« Im Ae. and Me. erhalten sich Sparen der alien Form : to comene
RG. 3056, 4609. to wytene Man. 4. to comene 8. to cumme Mt.3,7;
meist aber steht to bei der gewohnlichen Infinitivform. Im Ne. ist
keine Spur der alten Form: to come, to go.
Particip des Prftsens.
§•61- Es wird mit -nd gebildet. Daher
1) von gd, und dd soUte es hei^en g4-nd, dd-nd, aber das fin-
det sich nicht. Von gd, findet sich die erweiterte Form gangende,
gongende, und statt dd-nde hat Dnrh. do-ando oder, da er doa far
dd hat, doa-ndo. — 2) Die starken Verben laSen nde an den Biude-
vocaltreten: b^r-e-nde, fgoht-e-nde ; Durh. hat hier oft a. — 3) Ebenso
die schwachen Verben :. ner-je-nde , s6c-e-nde, sealf-ige-nde fttr sealf-
je-nde; Durh. clsens-a-nde , cliopp-a-nde , sce4w-a-nde, bod-a-nde.
Nags. Ftlhlt man schon den Vocal vor nd im Ags. nicht mehr
als Bindevocal, so ist das noch weniger im Nags, der Fall, man be-
trachtet ihn als zur Bildungssilbe gehdrig und hier steheu ende and
inde neben einander und letzteres neigt sich schon zu inge; nur n6rd-
liche Urkunden behalten ande: ne goinde ne ridinge B. und das son-
derbare (wohl fttr ganginde) ne ganninde , ne ridende A. Lag. 1582.
ganninde A. going B. 16579. Ferner singinge A. singende B. 26946.
bserninde A* bernende B. 8084. baminge A. 24468. sechende A. sechinge
B. 1383. Orm hat nur ennde, die Bildungen mit -ing sind Sub-
stantiven, also ganz wie im Aags.
Im Ae. tritt der Norden und SUden noch mehr auseinander. RG.
hat inde, ynde und inge: wepynd6885. fleynde9650. dryvyng475.
rennyngl802. comyng3008. Daneben auch ein romanisiertes , obeysant
nachgebildetes terant8165. PL. Tr. und Ps. haben nur and: holdand
PL. 232. flehand, stinkand, doand etc.; die -ing sind Substantiven.
Me. In HB. weichen die beiden Uebersetzungen ab. B. hat
nur inge, ynge als Part, und Substantiv, in A. unterscheiden Wisd.,
Proverbs, Psalms, Esdra, Tobit, Judith, Esther, Job, Eccles. Song.
Ecclus., Isaiah, Jer. Lament, inge und ende, jenes ist Substantiv, dies
Part. A. B. haben inge im Part, lyuyngc Gen. 1,24. wepyiige Exod.
2, 6. makynge I^ev. 4 , 3. turnyrige Josh. 2,16. sittynge Judg. 1,14.
leeuynge Ruth 2, 7. comynge l.Kgs.2, 14. wirchynge 1. Par. 4, 22. spe-
kynge Ez.2,2. understondynge. Dan.2,21. creepinge. Hos. 2, 18. de-
vourynge. Joel 2, 3. holdynge Amos 1,8. sayinge. Jon. 1,1. beryngeMic
4,9. vengeyngeNah. 1,2. crepynge. Hab.1,3. gaderynge. Zeph. 1,2. etc.
J
Particip des Prftsens. Medialform.
343
A. -ende, B. -inge: helpende lEsdr. 5, 2. ileende Tob. 1,21. comende §* 61*
Jud.3, 1. settende Esth. 1,8. dredende goende Job. 1,1. prechende Ps.
2, 6. herende Prov. 1 , 5. enuyrounende. Eccl. 1 . 6 (doch auch laghing
2,2).. waxende Song. 1,2. overcomende Wisd. 1,5. swellende Js. 1,6..
seiende Jer.2, 1. weilende Lam. 1,4. dwellende Bar. 1,4. — Ch. hat
gewohnlich ing, selten and, wie lepande R. 1928. sittand2263. doand
2708. Die gleichklingenden roraanischen Formeri consentantl2210,
snffisant, remenant, nsant gehen mit dem dentschen and nnd ing zu'
sammen: ayisand CD. 1884. rampaunt Ps. 21,14 und raumpynge.
Im Schott. erhd,lt sich and: seand, slttand, askand, provokand;
im Ne. erinnert selten eine Form an das alte ende, wie bei Sp.
glitterand 1 , 7, 29. Zu allgemeinem Gebrauche ist ing gelangt, so da0
jetzt das Particip und das Verbalsubstantiv zusaramen fallen.
Es tritt ing an den Stamm: fight-ing. Die auf -e stolen letz-
teres ab: love, lov-ing, soda6 die Part, von to sing und to singe or-
thographiscli , nicht lautlich zusammenfallen in sing-ing. — Kurzvo-
calische Sttome mit einfacher Consonanz im Auslaute mliSen diese
auch hier verdoppeln: to beg begging, setting, robbing. Auslautendes
y bleibt fly, fly-ing,^ und i geht. nach AbstoSung des auslautenden e
nach y: to lie lying.
Neben den activen Formen hat sich im Ags. noch eine Spur §» 62.
alter Medialform in passiver Bedeutung erhalten.
Ursprfinglich ist sie gebildet mit zwei an einander tretenden Pro-
nominalwurzeln (bhara-ma-mi) , von denen die erste in voUer Form
Subject, die zweite mit geschwachtem Vocale Object ist, also: ich
trage mich. Fttr die plur. Pron 1. und 2. Pers. (masi.tasi) scheinen
andere Pronomen eingetreten zu sein, da die aitesten Formen madhai
nnd sdhai hei6en. Das Griechische bewahrt die Endungeu am voll-
standigsten, das Gotische hat die 1. P. Sg. und die 2. und 3. P. PI.
verloren und die Verluste durch die 3. P. ersetzt. Die Medialformen sind:
Ursprttngl.
Altind.
Griech.
Got.
Sg.
1. ma-(m)i
^(ki)
/(^a*
-(da)
2. sa-(s)i
sg
(fat'
sa
3. ta-(t)i
tg
Ta&
da
PL
1. madhai
. mah^
l^B^a
-(nda)
2. sdhvai
dhvg
a&s
-(nda)
3. ant-a(nt)i
antg
vtat
nda.
Im Ags. hat sich nichts erhalten als die 1. und 3. P. Sg. ic,
he h&tte (got. haitada) s. §.2 ff.
344
Unregelm&fiige Verben: beon.
B. VBrefelBftfiife Biidangeii.
* 63* Sie sind entweder aus mehreren St&mmen zusammengefloPen oder
sie habeD ihre Praterita zu Prasensformen verwandt und durch Neu-
bildangen ersetzt.
A. Das Verbum substantivam ist aus drei Wurzeln ziisammen-
geflo0en. Die Formen desselben sind:
Got.
Alts,
biu-m
Ags.
Prfts. Ind. Sg. i-m
' 6o-m
beo-m beo
i-8
bi-st, i-s
«ar-t
bi-st
is-t
is-t, is
is
bi-d
PI. sij-u-m
sind(un)
aron
beo-d sind(on)
sij-u-|)
sind(un)
aron
beo-d siiid(-on;
si-nd
sind(un)
aron
beo-d sind(on)
Coiy. Sg. si-ja-u
si wes-a
w68-e
beo si
sij-ai-s
si-s
w6s-e
beo si
sij-ai
si
w6s-e
beo si
PI. sij-ai-ma
s!-n
w6s-e-n
beo-n si-n
sij-ai-|?
sl-n
w6s-e-n
beo-n sl-n
sij-ai-na
s!-n
w6s-e-n
beo-n sl-n
Prftt. Ind. Sg. vas
was
waes
vas-t
wAr-i
wser-e
vas
was
waes
PL v^s-um
wAr-un
waer-on
v^s-u|?
wAr-un
wffir-on
«
v6s-un
wAr-un
wfler-on
Conj. Sg. v6s-ja-u
wAr-i
wser-e
v^s-ei-s
wAr-i-s
W8er-e
v^s-i
wAr-i
wfier-e
PL v§s-ei-ma
wAr-i-n
wfer-e-n
v^s-ei-|?
wAr-i-n
wder-e-n
v^s-ei-na
wAr-l-n
W8er-e-n
Imperat. Sg. 2. vis
wis, wes
w6s
beo
PL 2. vis-i-}?
wes-a-d
w6s-a-d
beo-d
Infinitiv vis-a-n
wes-a-n
wfis-a-n
beo-n sin?
Part. Prfts. vis-a-nds
w6s-e-nde
Prftt. vis-a-ns
ge-w6s-e-n.
Diese verschiedenen Formen stammen
von folgenden Wurzeln.
Unregelmafiige Yerben: beon. 345
I. VoD der Wurzel as ist das Prasens gebildet. §♦ 63»
Sanskr. Got. Altn. Ags. Altfries. Alts.
Pras.Ind. Sg. as-mi i(s)ra 6(r)-ni eo(r)-m — —
a(s)-si i(s)-s 6r-t ear-t — —
as-ti is-t er is ist is-(t)
PL (a)s-mas — er-iun ar-on, s-ind s-end s-ind
i,a)s-ta — er-ud ar-on, s-ind s-end s-ind
(a)s-anti (i)s-ind gr-u ar-on, s-ind s-end s-ind
Pras. Conj. Sg. (a)s-y4-m si-ja-u se si se si
(a)s-y4-s si-jai-s s^-r si se si-s
(a)s-y4-t si-jai s^ st s^ s!
PI. (a)s-y4-mas si-jai-ma se-i-m si-n s^ s!-n
(a)s-ya-ta si-jai-|? se-i-)? si-n s^ si-n
(a)s-y^-nt si-jai-na se-i si-n se si-n
1) Der Uebergang des i zu eo in der I. Sg. Ind. erklart sich
darch das ausgefallene r; nordliche Nebenformen sind earn Exon. 11,
8. am 60 m D. Mt. 11,29. Letztere Formen erklaren aiich die 2.
ear-t und Durh. fligt diesem ar-st (arest) mit spaterer Personenbe-
zeichnang Job. 1,19 bei und ein wahrscheinlich verschriebenes ear-d
C. 254,9 und ar-d Mt. 2,6. — Die 3. behait wnrzelhaftes s, dalier
auch i vor demselben.
2) Die doppelten Pluralformen sind als Zweige derselben Wurzel
sehr auffallend. ar-on mit einer Endung, die sonst nur im Prat,
vorkommt, weist auf altnord. 6 rum zurtick. Es koramt ttbrigens bei
Durh. vor: aron arun Mt 2,20. aro ge6, 26. und in Gr. Ps. earon
101,21. earun 104,7. Dagegen sind synt B. 260. sindon Ps. 9, 16.
weist auf got. (i)sind, sanskr^ (a)s-anti. Man versteht s-ind, in dem
schon die Endung der 3. Pers. (anti) ist, nicht mehr und hangt die
Endung des Prat. an.
3) Der got. Conj. si-ja-u hat den Wurzelvocal in as verloren.
Die Optativbildung ja ftigt sich nicht unmittelbar an s im Got., son-
dern erweitert sich zu ij, daher si-ja oder eigentlich s-ija; u ist
erweichtes m. Letzteres ftlUt ab und erstere fliei?en in si zusammen.
Schwankungen desselben sind sy, se, sie, sio. Aedelr. sie Cnutl,2.
sigl,2. pi. sien C. 150,34. und sogar seon Wiht.13. — Durh. hat
auch inf. sie. Ic gedo iuih sie (wosa) monna fisceras. Mt. 4, 19 und
*
gesie6, 31: nselled gie donne gesie g^mende.
346 Unregehn&Bige Yerben: beon.
§♦ 63* II. Die zweite Wurzel ist bill und von ihr ist Pr^sens, Impera-
tiv und Infinitiv librig.
Sanskr.
• Alts.
Ags.
Ahd.
Altfries.
Prfts. Ind. Sg.
bhav-^-mi
biu-m
beo-m
pi-m
be-m
bhav-a-si
bi-st
bi-st
pi-s
bi-st
bhav-a-ti
bi-d
PI-
bhav-d,-mas
—
beo-d
pir-um6s
bhav-a-ta
beo-d
pir-ut
bhav-a-nti
— .
beo-d
pir-un.
1) Die Wurzel bft steigert sich zu baft und dies wird vor dera
Bildungsvocale zu bav-(4-rai). bft entspricht alts, biu-m und diesem
ags. beo-m. Conjunctiv, Imper. und Infinitiv sind regelraaBig ge-
bildet.
2) Neben beora steht auch noch biora SPs.9,3 und bium (alts.)
D. Job. 7,34. beoB. 1825. Vielleicht rtickte es durch seine future Be-
deuturig dem Coiy. nfther. Neben bist auch bis SPs. 17,26. — PL
beo-d bio-d4,5. Wie sind verhftrtet war, so scheint es Durh. auch
beod gewesen zu sein, denn es fligt auch diesem -on bei: bid: on
Mrc. 13,4.
3) Im Inf. neben beon auch beo, bian D. Mt. 1,20. — Dane-
ben aber erhait sich ags. bAan (wohnen) auch als Begriffsverb: Prlis.
bfte, byst, byd, PL bA-dd. Prat, bft-de, Part. Prat. ge-bAn. Lag. hat
nur das Prat, bogede.
III. Die dritte Wurzel ist vas, got. vis an (bleiben, alts, we-
san, altn. vera), das stark flectiert. Die Bilduugen sind regelmaPige.
Pr. Ind. hewesed (wird sein) Exon.224, 10. Pras. Conj. aet-wese Th.'
Anal. Coll. w6se Ps. 105,37. — Zum Prat, geben die nOrdlichen Quel-
len schwankcnde Formen; wes Ps.36, 25. werunl7,16. und Durh.
waeron, woeron, weron und ymbwoeson in der Unterschrift des Ev.
Mt. — Die Verdunkelung des e zu o im Imp. wos-ad D. Mt.28,9.
wosas ge6, 5 ist unter dem EinfluB des w erfolgt. Ebenso der Mn.
wosa. D. Luc. 9,33. 21,7.
Mit den vocalisch oder w anlautenden Formen verschmilzt die
Negation: neom, neart, nis, naes (ne waes), hferon etc.
Der fernere Verlauf des Verbs ist:
Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
Pr. Ind. Sg, 1. am eem amm am am am
beon — be be —
Unregelm&fiige Verben: beon.
347
Lag.
Orm.
Ae.
Me.
Ne.
2.
aert, art,eart arrt
art ert
art
art
beost bist
best
is
beest
— ■
3.
is
iss
is es
is
is
beod,bed,bid
beo|7,be|>
bes
bee6
—
PL
sunden
sinndenn
are, ere, er
am, are
are
beod, bed, bid
[ am, hep,
ben
hep, ben,
be
be|?, ben,
be
(be)
Conj.
Sg.
beo
beo, be
be
be
be
si
si
—
—
—
PL
beon
beon ?
be
be
be
sion
Prftt. Tnd. Sg.
1.
was, waes,
wes
wass
was, wes
was
was
2.
—
wass
were, was were, wast wast
♦
3.
was, wses,
wes
wass
was
was
was
PL
werfen
waBrenn
were, ware were(n)
were
Conj. Sg.
were
weere
were
were
were
PL
wereu
wserenn
were
were
were
Imperat. Sg.
beo be
w6s
beo be
be
be
be
seo
PL
beod
he]>
be}), bes
beeth, beth be
Infinitiv
beon
beon, ben
ben, bin,
beo, be
ben, be
be
Part. Prfts.
—
beende
be-ing
Prat.
ibeo, beon
beon, ben, ibe bene, bien ben
been.
§•63.
1) Die ndrdliche Form am, die Durh. zuerst hat, erhalt sich
nnd in ihr das eiuzige Zeichen der ersten Person lii. Das daneben
<tehende ags. beom unterscheidet sich schon im Ags. dadurch, da0
es anch als Fatnr gebrancht wird. In Lag. steht daher dem beon
in A. worde (werde, werde sein) in B. gegenliber, und einfachem
he be}? 167 steht ein he shal be zur Seite. In der l.P. Sg. steht
be noch in HB.
2) art erhftlt sich, beest daneben ist noch jetzt in Dialecten
^Somerset) gebrancht, — beides in Sh. (Mms.)l«,4: if thou beest
Don A., if thou art dun B. ; femer auch Sh. £.5,1: if thou be'st
348 Unregelm&Bige Verben: beon.
§. 63. the man. If thou be est Trinculo. T.2,2. M. pi. 1,84: if thou beest
he. is noch im Ae. Ps.50,6.
3) Neben is steht noch altengl. bes be in futurer Bedeutung,
woftir RG. auch wor|? gebraucht; help ]>i kynde heritage, and )?ou
worst ]>er kyng anonf2249. Cristendom word yeast adoun.2819. —
Me. bees. Townl Myst. Ben. Jons, hat: arn, art und is, I be, thoa
be, he be ftir ungewfihnlichere I be, thou beest, he beeth; Wall, am,
art, is und bee bee'st bee, Plur. are und bee.
4) Sin don beschr&nkt sich aufdasAgs., beth, be, ben crhalt
sich bis ins Ne.: |?in heires |?at after ]>e be. PL. 6059. Blessid be
(ben B.) the pore. Wycl. Mt. 5,3. — we be twelve brethren. Gen.
42,32. what be these two olive branches. Zech.4, 12. Vielleicht auch
in: there be more things to greet the heart and eyes in Arno's dome
— there be more marvels yet — but not for mine, Byr. CH.4,61.
AUgemeinen Gebrauch gewinnt das nordische are.
5) SI beschrankt sich auf das Ags. , beo aber wird zu be. .J.
Wallis bezeichhet als Conjunctiv bee beest bee etc., aber schon
im Ags. kdmmt nirgends im Conj. st vor. Man verwandte also zn
seiner Zeit diese Formen zum Coiyunctiv, wahrscheinlich wegen ihrer
futuren Bedeutung.
6) Das Prat, bewahrt in was und were noch die doppelten
Ablaute. — Die 2. Sg. ist schwankend. Die regelmafiige aus plura-
lem Ablaut gebildete Form ist were und diese wtirden wahrscheinlich
Lag., ferner RG. Wycl und Mau. gebrauchen, aber jetzt ist sie ver-
altet, da sich keine andere Form mit plur. Ablaut im Singular er-
halten hat. Die Form, die sonst dafftr eintritt, wird regelmafiig ge-
bildet: thou wast und das findet sich zuerst im Me. and thou wast A.
(were B) with Jhesu. Mrc. 14,67. vorbereitet durch wass, das zuerst bei
Orm eintritt: 'pasr ]>u wass unnder an fictre. 12804, dann im Ae. PL.
4257. monk )?ou was whilom. Daneben war und ist noch wert im
Gebrauch , eine Form , die nach Analogie von shalt , wilt etc. gebildet
ist: Sh. Mms. stehen beide Formen thou wert A. thou wast B. 1.
3. thou wert B. 3,3. Wallis: thou wast und wert, erkiart aber
letztcres fttr den Conjunctiv; Ben. Jons, stellt neben was wast was
auch were wert were; PI. were. Whatever thou art or wert. Byr.
Ch. 4,115. 0 thou that wert so happy 109. Vainly wert thou wed
169. before the sun, before the heavens, thou wert. M. pL
Dieselbe Fornuist mit Unrecht als Coiyunctiv verwandt worden.
aber erst im Ne. Wert thou not my brother, I would not take this
Unregelm&fiige Verben: beon, cunnan. 349
hand from thy throat. Sh. As. 1, 1. If thou wert grim etc. Sh. §. 63.
KJ.3J.
7) In den Participien siegen die Formen von beon ttber die
Ton was an.
8) Die Verschmelzungen mit der Negation kommen im Me. noch
oft vor: n'am, n'art, n'is, n'as, n'ere; im Ne. sehr selten.
9) Interessant ist die dialectische Verwendung der mehrformigen
Tempora nnd zeigt au0er anderem, mit wie wenigem man sich zu
behelfen wei0. In Northampton , Bedford und Somerset beh< man
am durch alle Personen: he'm, we'm, you'm. — Ch. laBt die clercs
sagen: lis, ye is, we is, you is, they is und so noch jetzt in
nordengl. Dialecten. — In Somerset gebraucht man auch; I be, thee
bist, we be, you be, they be; in Chesh. und Shropsh. we been,
you been, they been. In Dorset: 1 be, thee bist, he is, we be,
jon be, the be.
Im sildlichen Lane, ist was fortgebildet , wie unser deutsches
war: I wur, theau wur, he wur, we wur etc.; in Somerset und
Viltsh. I war, thee wart, he war, we you they war; in andern
ilundarten bleibt was und selbst Fielding hat: you was peppered.
Dorset: I war, thee wert, he wer, we wer.
v' B. Zwolf Verben haben keine^Pr^sensformen , ihre Prftterita §♦ C^^ ' ^
aber erhalten PrSsensbedeutung^ und deshalfe^bilii^^ sie neue schwache /^^'ni/Ht;j<
Praterita. Sie sind: (^rn^jjirift- Ji^^^-'i^^^'^^^^ ^ ^"^
;) a) ags. cunnan (wiBen). '
Got. Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
Pr&s.Ind. Sg. kann can, con can can can(o) kan^o) can
kan-t can-st(o) can-est canst canst kanst can-st
kann can, con can can can kan can
PL kunnum cunnon cunnen cunnenn conne kunnen(o) can
Coiy. Sg. kun-ja-u cunn-e cunne — — conne —
PI. kun-ei-ma cunn-en (conne) — — — —
Prat. Ind. Sg. kun-}?a cA-de cu-de cu|?e cou|?e coude could
kun-)?es cft-dest cu-dest cu-J>est couj^est coudest couldst
kun-|)a cft-de cu-de cu-)>e cou}>e coude could
PL kun- cA-don cu-den cu-J7enn con]7e coude could
|>Sdum etc.
Conj. kun-)7M- cft-de cu-de — — — —
jau
350
Unregelmftfii^e Verben: cunnan, dearf.
|. 64.
§. 65.
Got. Agg. Lag. Orm.
kun-J76d- cft-den cu-den —
eima
Part. Prat. kun]?-s cft-d cud
Infinitiv kunnan cunnan cunne
Ae.
Me.
Ne.
cud
cou{7 coud (an)cottth
conne kunne —
conne
1) Den Ablauten nach gehdrt es zur ersten Elasse der ablauten-
den Verben und das zu Grunde liegende Prfts. heiOt cinne (got.
kinnan erzeugen), daher Prftt. cann (ich erzeugte, vermag). — Das
got. t der 2. Sg. ist die zwar aitere Endung, die sich zu st erwei-
tert, aber die regelmaOige ursprUugliche Form mttSte im Ags. cunne
he)0en. — In der 3. Sg. hat Orm cunne]? 12276 neben cann.
2) Der plurale Ablaut erklingt noch im Me. und im Ne. ?er-
schwindet er und mit demselben der Conjunctiv.
3) Die unregelmftBige Bildung des got. Prat. cnn|7a far cunda
erkiart das ags. cAj^e. Ftlr cu}?est hat D. Job. 1,48. cudes tu;
J7U ne cAdes Exon. 6, 2. und Luc. 2,49. cudu gie. — Im Ne. ist in
could 1 eingedrnngen , vielleicht durch would und should veranla^t.
Lane. I cud, we cudn.
4) Der Infinitiv noch im Me. conne: I shal not conne answere.
Ch. Mel. Thou shalt never conne knowen Ch. R.3; bei Sh. = to
know (to con thanks) und noch jetzt = to stud}', to learn. Dann
aber ist es schwach flectiertes Verb: I con, conned, conned.
5) Das Part. Prfts. ist Adjectiv cunning (scUlau).
b) got. }jaurban (dUrfen).
Got. Ags. Nags.
Pras. Ind. Sg. |?arf Ij j?earf —
' bearf-t —
Ae.
thaif
}?arf-t
]?arf
PI. |?aurb-um
Conj. Sg. })aurb-ja-u
PI. J?aurb-eima
Prat. Ind. Sg. i^aurf-ta
J7aurf-t6s
)>aurf-ta
PI. |?aurf-t6dum
Coni. I^aurf-t^djau
j^aurf-t^d-eima )>orften
Part. Prat. ]7aurft-s
})earf
J7urf-on
J>urfe
)7urfen
|?orf-te
)7orf-test
J7orfte
,J>orften
})orfte
)7urfen
Jjurrfe
]?urfte
Unregelm&fiige Verben: dearf, dttiran.
351
Die Formen mogen ehemals reicher gewesen sein, wie sich aus §* 65*
)^earfende D. Mt. 5,3. (pauper) schlieSen IftSt.
1) Fflr ags. }>earft, das dem Got. ganz entspricht, soUte ]7urfe
stehen. — Neben Conj. j^urfen hat C. 36, 26 ]?yrfen.
2) Im Nags, hat Lag. nur Prfts. ne "purie we. A. 8367; und
Orm Pras. Conj. he )>urrfe7766 und Prftt. Jjurfte 16164.
3) Das altengl. tharf him (er braucht) steht Tr. 3, 69. Vielleicht
ist das mittelengl. thar dasselbe; Ch. gebraucht es impersonell : hym
thar nat winnen wel that evyl doth. 4318. have thou ynough, what
thar (brauchst du) thee rekke or care, how merily that other folkes
fare? 5911.
4) Es ist verdrftngt worden durch it need. Eigentlich Begrifls-
wort flectiert es schwach, daher Me. it needeth Ch. 3599. 4159. Der
aaiiliare Gebrauch mag es veranla^t haben , dal^ in der 3. Sg. die
Flexion im Ne. oft abfkllt. Goold Brown empfiehlt he need, ebenso
Arnold. Dr. Campbell zieht he needs vor. Die neuern Schriftsteller
gebrauchen die den andern Hilfsverben analoge Form: he need.
y c) ags. durran (wagen).
Got. Ags. Lag. Orm.
PrSs.Ind. Sg. dars dear der(r) darr
dar-t dear-st der-st darrst
dars dear der(r) darr
PL daurs-um durron durren —
Conj. daurs-jau? durre durre —
daurs- durren durre —
eima ?
Prat. Ind. Sg. daurs-ta dors-te du(o)rste durste
daurs-tes dors-test durstest —
§. 66.
Ae. Me. Ne.
dar dar dare
darst* darstdarest
dar dar dare(s)
durre dura dare
(dorun dare
durn) dare
dorste dorste durst
(durste) durst-
est
daurs-ta dors-te durste —
PL daurs- dors-ten dursten durrstenn
tddum
Conj. Sg. daurs- dors-te durste —
tfid-jau ?
PL daurs- dors-ten durste —
t§d-eima ?
Infinitiv daur(s)an durran — —
durst
dorsten durst
(dursten) durst
— durst
dore dare.
352
Unregelm&fiige Verben: durran, munan.
§. 66. 1) In der 1. and 3. Sg. PrUs. Ind. f&llt gewdhnlich ein r ab,
die Assimilation aus s, dear ftir dearr, das im PI. geblieben ist. —
Ftir dears t erwartet man durre; Lag. ebenso derst A. darst B.
24779 darst A. 24785. — Ae y dar RG.821. I dar not to leue. PL.
4802. — In der 3. Sg. sollte im Hilfsverb kein s stehen, daher auch
im Ae. und Me. dar: no man dar entren in to it. Mau. 27. Bis-
weilen fehlt s auch im Ne. : a bard to sing of deeds which he dare
not imitate. WS. Wav. 22. Diese historisch begriludete Form wird
von he dares verdrRngt. — Neben Conj. durre auch dyrre B. 2758.
2) Das plurale durron wird altengl. durre RG.4 und dor re
9549 und im Me. dorunA. doren B. Gen. 44, 26 und dur Mau. 10
und PP.304 behait den singularen Laut in we dar.
3) Im Prftt. hat Durh. das dunklere hi darston Luc. 20,40 he
gedarste Mrc. 12, 34. — Der Infin. do re steht Wycl. pref. p. 75:
the which thing that I shulde do re (shulde be hardy to) don, me
styride the studie of Orygen.
4) Ne. to dare herausfordern, flectiert vollst^ndig schwach: I
dare, dared, dared.
d) ags. munan , gemunan (sich erinnern).
/ Got "^
Pras. Ind.Sg. man
man-t
man
PI. mun-um etc.
Conj. Sg. mun-jau
PI. mun-eima
Prftt. Ind. Sg. mun-da
mun-des
mun-da
PI. mun-d6dum
Conj. Sg. mun-d^d-jau
PI. mun-d^d-eima
Imperativ PI. mun-ei|?
Infinitiv mun-an
Part. Prat, mun-ds
y/ Ags.
geman
geman-st
geman
ge-mun-on
gemun-e
gemun-en
gemun-de
gemun-dest
gemun-de
gemun-don
gemun-de
gemun-den
gemun
gemun-ad
gemun-an
Orra.
mune
munn-de
gemunn-denn
gemun-en.
Das eigentliche Pras. wttrde hei^en mi nan, davon das einfache
man. Das daneben liegende schwache my nan, ge-mynan in gleicher
Unregelm&fiige Verben: unnan, sculan.
353
Bedeutung, ferner my n dan gemyndan haben es bald aa^er Gebrauch §♦ 67.
gesetzt. In Durh. liegen noch die ersten neben einander: imperat.
gemona Luc. 16,25 und hia gemynes (sie gedenkt) Job. 16, 21. —
Lag. hat nur das scbwache munien , PrUt. munegede , Orm dagegen
bewahrt noch die obigen Formen: mune 7927. munde2017. munn-
denD6922.
e) Ags. unnan (g5nnen) fehlt im Gotischen.
s]
Lag.
on
Orm.
Ae.
an
on
i-unnen
an
t-de
u-den
t-pe
yj Ags.
Pras. Ind. Sg. an
unne
an
PI. unn-on
Conj. Sg. unn-e
PL unn-en
Prat. Ind. Sg. ft-de
PL ft-don
Conj. Sg. A-de
PL ft-den
Infinitiv ge-unnan
Part.. Prat, ge-unn-en —
Das Prat, ist wie in cunnan gebildet; cft-de, A-de im Gegen-
satz zu gemunde. — Das Nags, in Lag. und Orm hat nur obige
Formen. — Im Ae. muB es noch im Gebrauche gewesen sein, denn
infin. an Tr. 1 , 66 : miche gode ye wold him an (viel Gutes wUrdet
ibr ihm gdnnen). Y take that me Gode an. 3, 7.
c) 0 sculan (schuldig sein).
i-unnen
an
§. 68.
Got. if Ags.
Pras. Ind. Sg. skal sceal
skal-t sceal-t
skal sceal
PL skul um scul-on
Lag. Orm.
seal shall
scal-t shallt
seal shall
scul-en shulenn
scul-e shule
Ae. Me. Ne.
schall schall(e) shall
schalt schalt shal-t
schall schall shall
schalle); schullen shall
schulle —
schulle —
schulde schulde(o} should
Conj. Sg. skul-jan scyl-e
skul-eima scyl-en scul-en shulenn
Pratlnd. Sg. skul-da sceol-de scol-de shollde
skul-des sceol-dest scol-dest sholl-desst schuldest schuldist should-st
skul-da Bceol-de scol-de. sholl-de schulde schulde should
skul- sceol-don scol-den shoU-denn schulde schulde should
dedum
Conj. Sg. skul- sceol-de scol-de sholl-de schulde — —
ded-jau
Koch, ctk%\, Graininatik. 1 23
354 Unregelm&fiige Verben: sculan, dngan.
§. 68. Got. Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
PL skul- sceol-den scol-den shoU-denn schalde — —
d^d-eima
Infinitiv skul-an 8cul-an — — — — —
Part. Pr&t. skul-d-s — — — _ — —
1) Sceal, seal selten zu seel B. 455 verengt. Fttr scealt er-
wartet man seyle; neben conjunct, seyle sehleehtes ic scile Durh
Mre. 14,31. neben sculon sceolun" C. 267, 20. — Lag. behait meist
sc bei, hat seltener seh, B. gew5hnlich einfaches s. RG. sch, PL
und Ps. s und ss^ Man. sch, Wycl. sch und sh. Der plurale Ab-
laut verliert sich erst im Me.; we shulen A. schulen B. Gen. 20, 13.
shullen Ch. 3016. shul4119. schuUe Mau.2. thei shal A. schnlen B.
Gen. 20, 11.
2) Im Prat. ags. sceolde, selten scolde. Lag. schwankt in u und
0. Im Ae. fehlt die Endung bisweiJen )?u suld PL. 6172. Me. shuld-
ist A: Gen. 20, 6. sholdest PP.543, scholdest Mau.29.
3) Infinitiv und Part, verschwinden mit dem begrifflichen Inhalt.
Ebenso mtiOen auch die Modusformen sich verraindern, sobald es
selbst nur zur Modusbezeichnung verwandt wird.
4) Lane I shall oder sholl, we shan; Prat. I ^hud, ^e shudn.
AuflFallend ist die schott. VerkUrzung von I shall zu Ise.
§♦ 69. J) g) Ags. dugan (taugen).
/ Ags. Orm. Ae.
Pras. Ind. Sg. de4h
duge
ded,h daeh degh
PI. dug-on
Conj. Sg. dug-e
PL dug-en
Prat. Ind. Sg. doh-te etc.
Conj. Sg. doh-te
Parti c. Pras. dug-ende.
Das sinnverwandte mag an scheint es verdrangt zu haben und
eher im Stiden als im Norden, denn hier zeigt Orm noch eine Porm:
ice amm jjaett )?ing ]?att nohht ne d8eh.4872. und ebenso PL. to stand
non ne degh (taugte), hot felle doun als stones. 7445. hier in PrS-
terital-, dort in Prasensbedeutung.
Unregelm&Bige Verben: magan. 355
/, h) Ags. magan (m5gen, vermogen). §. 70.
Got. y' Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
Pr&s.Ind. Sg. mag mseg maei magg may may may
mag-t meaht mih-t mihht(a) mygt j ^P mayst
mag maag maei magg. may may may
PI. md,g-um m^g-on magen mughenn mawen may may
Gonj. Sg. mag-jau m&g-e maei mughe mowe — —
PI. mag-eima m§,g-en maegen mughenn mowe — —
Prat. Ind. Sg. raah-ta meah-te mihte mihhte mygte • mygte might
PI. mab-tSdummeah-tonmihten mihbtenn mygte mygte migbt.
Conj. Sg. mah-t§(yau meah-te mihte mihhte mygte — —
PL mah-t^d- meah-ten mibten mibbtean mygte — —
eima
Infinitiv mag-an mag-an — — mowe mowe —
Part. Pras. — maeg-endeE. — — migtand — —
Part, mabt-s meab-t E. — — — might —
Neben 2. Sg. raeah-t C.34,25 steht auch mih-t308,22. maeh-t
D. Luc.5, 12 und mih-t Job. 13, 36. Der Verlust der 2. Sg. (mibht
nnd mahbt Orm) wird im Ae. dadurch eingeleitet, daB may fttr migte
PL. 1 740 eintritt. Es findet sich noch PP. : amende thee , while thow
myght. Die Gleichformigkeit mit dem Prat, ftihrt may ein: No thing
thou may take fro us. Mau.29. Zif pluralem md,gon bringt Bosw.
auch mugon, das durch Orm mughenn 5502 bestatigt wird und durch
den daraus gebildeten Conjunctiv mughe 200. Trotzdera ist es ohne
Zweifel eine Ausartung. Ware mugon die ursprtingliche Form, so
inflate das schwache Prat, auch muhte haben, nicht aber raeabte.
2) Auffallend sind die Schwankungen des ags. Praterit. meahte,
mihte B.656. mehtel496. maebte D. Mrc.7,24, mihton C.4, 10. —
Lag. mihte 403. mahtel030. Plur. m^gon laBt eigentlich raeabte er-
warten.
3) MerkwUrdig ist das langst verklungene Part. Prat, might Ch.
T.3, 654: if goodly had he might.
4) Da g und w oft wechseln. so tritt im Nags, zu mage A.
anch mawe B. Lag. 1520. ge magen B. mawen A. 741. Entweder
Veriangerung oder der Einflul3 des w macht dies zu mowe, daher im
Ae. we mown RG. 927. ge mow 2255. ge mowe 840. beo mowe und
Conj. ic mowe 1266. |jou mowe 1267. — Im Me. bildet sich mowe
weit^ und es gewinnt voile Conjugation. Pras. Sg. I mow, PL we
23*
Pras. Ind.Sg. vait
wat
vaist
wast
vait
wat
PL vit-um
wit-on
Conj. Sg. vit-jau
wit-e
PL vit-eima
wit-en
Prat. Ind. Sg. vis-sa
wis-te
355 Unregelma3ige Verben: magan, witan.
§» 70* mow en; Prat. I mought, also might analog gebildet; Infinitiv mow
(no man schal-) Gen. 23, 6. mow A. moweB. 13, 16. who shal mowe figte?
Apoc. 13, 4. Part. Pras. mowende A. mowynge E. Jes.56, 10. Part.
Prat, mogt Job. prol. p. 671: this con I wot wel, me not, to ban
mogt remene (ich wei6 wohl, da0 ich nicht hatte erkiaren konnen).
Im Ne. verschwindet mowe, mought etc. Sp. 1,1,42 nach und nach
wieder und die obigen Formen befestigen sich.
5) Lane. I may, we men oder mayn. Prat. I met, we metn.
§• 71* ^} i) Ags. witan (wiBen).
' * Got. \/ Ags. Lag.
wat(o)
wos-t
wat(o)
wit-en
wit-e
wit-en
wus-te
n wus-tei
Conj. Sg. vis-sM-jau wis-te wus-te wiss-te wis-te wite
vis-sed- wis-ten wus-ten wiss-ten (wttste) wite
eima
Infinitiv vit-an wit-an wit-en wit-enn wite wite(ne) to wit
Part. Pras. — wit-ende — — — — wotting
Prat. — wit-en (h)iwist — iwus-t wist
1) Prasens wftt, wird Lag. meist wot, bleibt es im Ae. und im
Me. woot Mrc. 1,24 neben wot, wote und erhalt sich selbst im Ne.
Sh. I wot, you wot, they wot. that you both wot of. Longf. — Die
2. Sg. wast weicht in Durh. nach waest. Im Ae. steht neben wost
auch wate Ps. 68, 6 (falsch fttr wite oder Neubildung mit beibehalte-
nem singularen Ablaute). — Neben plur. witon steht wuton, wutas
gie D. Mrc. 10,42. wutas gie? Mt. 16, 3. Im Ae. dringt hier statt
der Prateritalform Prasensendung ein : wytyth RG. 9449, das natttrlich
im Ne. verschwindet.
2) Im Prat, stehen wiss^e und wiste neben einander; die regel-
ma6ige Form ist wis-te, da t vor t nach s Ubergeht; die andere kann
nur in Folge von Assimilation eingetreten sein. Auch in Durh. he
wisse Mt.27, 18. und wiste24,43. wistes du Joh. 1,48. — Im Nags.
wird wiste auch zu wuste Lag. B.525, das im Ae. RG.9128 bieibt,
Orm. Ae.
Me.
Ne.
wat wot
wot(e)
wot
was-t wos-t
wos-t
wat wot
woi-te
wit-on wit-on
wit-en
wit-e wit-e
wit-e
wit-en wit-e
wit-e
wiss-te wis-te
wis-te
wis-t
wiss-tenn wus-te
wisten
wist
wififi-f.p 'wifi-f.p
wit.ft
Unregelm&fiige Verben: witan, &gan. 357
im Me. zu he wiste Mrc. 9, 5. thou wist-ist Joh.4, 10. zurftckkehrt. §« 61*
So noch im Ne. bei Sp. 1,2, 20. jetzt selten: They laid them in the
place of graves, yet wist not whose (the bones) they were. Bryant.
I wist not that he was the high priest. Deeds. 23,5.
3) Der Infinitiv wit an, bei Durh. auch wuta Mt. 7, 11 erh<
sich noch in to wit und wird conjunctional gebraucht, um erklft-
rende Zusfttze einzuftihren = uamlich.
4) Je mehr wot als Prasens sich geltend machte , desto mehr
breitet es sich aus und tritt in den Formen hervor, die sonst den
Prasenslaut haben. Daher verschwindet das Part. Prfts. witende,
witinge und wotting dringt ein: and why he left your court, the
gods themselves, wotting no more than I, are ignorant Sh. Wt. 3,2.
5) Die Negation verschmilzt mit dem Verb: Ags. n&t, niton,
nystest. — Nags, naet, nat, nast, nuten, nuste; Lag. natt Orm2445
nisste2463. — Ae. I not, nuste. Me. note, noost etc. Spenser:
n^ot4,3,9.
6) Neuengl. I wis: here have you seen a mighty king his child,
I wis, bring etc. Sh. Per. 2. ist nicht das ags. vtsjan, sondem das
verbalisierte altengl. Adverb ywis (sicherlich).
^^) k) ^^anjjhaben}. §. 62,
ah auh, ouh, ou awe, owe owe
ouh owist etc.
ouh owith
ouh owen
ahh-te ag-te owg-te ought
PL dih-t^dum 4h-ton ah-ten ahh-tum ag-te owg-ten ought
Infinitiv 4ig-an 4g-an agh-en a-ghenn — —
Part. Pras. — Ag-ende — — — —
Prat, aiht-s §,g-en — — agt, owed
1) Im Prftsens neben Ag-e auch Ahst El. 726 Mt. 19,21. Prfts.
Conj. 4ge und Prat. Coiy. §,hte. — Bei Lag. spaltet sich die Be-
deutung: der Begriff des Habens dauert in ante A. ahte B. Lag. (be-
sa0)2228 inf. agg A. oge B. (besitzen)4149. and all ]7att wass and
iss, and beo]?. He shop, and ah. Orm6777. inf. aghenn 6339 ; ferner
im Ae.: Steuen )>at J>e lond auht PL. 3092. ]?ou aght Ps.73,2. —
Dann aber wird sie ttbernommen von to own, das sich entweder aus
dem in adjectivischen Gebrauch ttbergegangenen Part. Prat, kgen awen
owen gebildet hat oder von ags. §,gnjan (besitzen). — Verbunden rait
Pras.Ind.Sg.4ih
dh
ah
dih-t
dg-e
ag-est
dih
dh
ah
PL dig-um
dg-on
ag-en
Prat.Ind. Sg. dih-ta
dh-te
ah-te
358 Unregelm&fiige Verben: mdtan, nahan.
§* 62* prftpositionalem Infin. he ah to don Lag. 8289 wird es anxiliar: er
hat zu than = er mu0 thun. Aus der modalen Bedentung der Noth-
wendigkeit k5mmt ihm dann der Begriff des Schnldigseins in to owe.
Dieses flectiert voUstftndig schwach im Ne. , wfthrend in modaler Be-
deutttng sich nur ought erh9.lt.
2) Part. Prat. Josh. 9,7: the loond, that to vs is owed (A. agt
C. due B.) hi lot.
§• 63* //) 1) m6tan^flttoa»n).
Got. Ags. Lag. Orm. Ae. Me. ^e.
Prfts. Ind. Sg. m6t v m6t mot mot mote mote —
mds-t mds-t mot-e? mote — — —
mdt m6t mot mot mote mote —
PI. mdt-um mdt-on mot-en motenn moten moten —
Pr&t. Ind. Sg. mds-ta mds-te moste moste mOste moste mast
PI. mds-tSdum m6s-ton mosten mostenn mosten mosten must
Mote ist im Ne. veraltet, es steht noch Sp. 1,2, 37. Thorns.
Ind 1 , 69. Byr. CH. 1 , 1,11. Die Doppelbedeutung von k 5 n n e n and
mftfien mag den Verlust von mote veranlafit und die letztere Be-
deutung auf must beschrSnkt haben.
§♦ 64,/-v'y m) Got. nahan (gentigen).
Got. Ags.
Prfts. Ind. 3. nah gen^ah (gene^h)
beneah
PI. 1. nauhum benugon
Conj. benuge
Prftt. Ind. nauhta benohte.
Es kOmmt im Ags. das einfache Verb nicht vor und nur obige
Formen beneah El. 618 hi benugon Bo. 25. benohte. An. 1707. Der
Infin. heifit daher wohl benugan.
\J 1) Diese zw6lf Verben sind ursprllnglich starke Verben, dereu
Prat. Prasensbedeutung erlangt haben. Nach den Ablauten , die sie haben,
mttflen sceal sculon, can cunnon, an unnon, bearfburfon, dears^darcon,
man munnon, der ersten Klasse zagehoren, maeg m3,gon (fUr mifigon
der 3.; m6t mdton der 4.; wAt witon, 4hJjgon (fttr igon) der 5.; de&h
dugon, ne4h nugon der 6. Klasse (neah nugon aber der ersten). Die
alten Prasensformen mttWen demnach geheiPen haben: ic scile , cinne,
inne, }>eorfe, deorse, minne, mfige, mate, wite, ige, deoge, neoge.
J
Unregelm&Bige Verben: willan. 359
Die schwachen Pr^terita sind alle regelmS.0ig mit plnralem Ab- §• 64«
lante gebildet: sculon sceolde, munon munde, durron dorste, ]7ur-
foD )>orfte , annon fi'pe (aus unde) , cunnon ctipe (aus cunde) , m&gon
meahte, moton rndste, witon wiste wisse, dugon dohte und sogar
igon, 4hte.
2) Auch die Flexionen characterisieren sie als starke Verben.
Die 1. und 3. Sg. entbehren durchgftngig der Flexion. — In
der 2. Sg. erwartet man pluralen Ablaut mit e, wie unne, m&ge,
ago und duge; neben cunne und )>urfe steht schon can-st und ]7earf-t;
die ftbrigen haben consonantische Zeichen: scealt, meaht, dears-t,
geman-st, ^&s-t, mds-t. Zuerst schwinden die Ablautformen mage,
age, cunne etc. bei Lag. und das zeigt deutlich, da0 man sie nicht
mehr als Formen des Prftteritums fQhlte; t erh< sich in shalt
und wilt.
3) Die Gonjunctivformen, welcbe Lag. und Orm noch zeigen,
schwinden und wahrscheinlicb deshalb: 1) weil ttberbaupt die unter-
scheidenden Ablaute sich abschwd.chen oder schwinden; 2) weil die
Flexionen selbst einige Zeit schwanken, indem der Indicativ oft die
unterscheidende Flexion abstSfit; stoupe and thou may se. PL. 1740.
J)ou may not ligge6184. J>ou salle 6174. ]?ou suld6172 etc.; 3)
weil die begriffliche Bedeutung schwindet, die Verben nur zum Aus-
druck des Modus werden und an ihnen eine modale Bezeichnung ttber-
fltiPig erscheint.
4) Die Begriffsverben sind schwach, wie die neuengl. to owe,
own, dare, con.
C. willan (woUen). §* 65*
Ags. Lag. Orm. Ae. Me. Ne.
Pr^s.Ind.Sg. wile,wille wille,wolle wile wille,wole, wile,wole will
wilt wult,wolt wilt wilt wilt, wolt wilt
wile(le) wille,wulle wile wille,\#lle wile,wole will
PI. will-ad wuUed, wolled wilenn wille]?, wolle)? wilen,wolen will
Conj. wille wulle,wolle — — —
Prat. Ind. Sg. wol-de wolde, walde wollde wolde wolde would
PL wol-don wolden, walden wolldenn wolde wolde would
Cong. Sg. wol-de wolde — — — —
Infinitiv willan — wilenn — wolen — ^^
Part Pras. will-ende — — — wold —
1) Der Gothe hat nur den Conjunctiv und he wile weist ganz
eutschieden auf denselben bin, sowie der gleiche Priisenslaut. Ware
360 Unregelm&0ige Verben: willan.
§* 75* es der Indicativ, so lie0e sich aus pluralem Ablaut will erwarten.
Der CoDJunctiv wird nach und nacb zum Indicativ uud nimmt t nnd
ad an. Jenes w41 wird auch durch Durh. bestatigt; ic wsello Luc.
20,3. du wfiellfle Mrc.14,36. woe wallad 10,35. wallad gie Mt. 20,32.
hii wallas Luc. 8, 20. Conj. he waele Mt.20,27. und dieses wal flec-
tiert wie ein starfces Prilsens. — Lag. hat in den Prasensformen e,
i, u: nelle B. nuUe A. 6239. Orm nur i. — Ae. RG. ich wille =
ichyUe6336. ichoUe 10461. — Ne. befestigen sich die i-Formen.
2) Das gotische Prat, heifit vil-da, ist also regelmafiig von dera
pluralen Ablaut des Prfisens gebildet. Das Ags. aber scheint wilde
unter dem EinfluS des w zu wulde, wolde umgebildet zu haben.
Das daneben liegende walde in Durh. und auch in Lag. ist regel-
mftSig von wal gebildet: nolde, noldest5042. naldest A. noldest B.
18813. Dies a bleibt auch in altengl. nordiichen Quellen: wald Ps.
40,12. Tr.1,3.
3) Wie will zu wo He, so wird auch der Infinitiv im Me. zu
wolen: he shal wolen A. if he wole B. Apoc. 11,5. — Part, wold
Ch. Mel. right as oure Lord hath wold, right so is it don und our
Lord Crist hatte wold and suffred.
4) Neben dem Hilfsverb liegen im Ags. zwei schwache Verben will-
jan, willode, willod und wilnjan, wilnode, wilnode, so noch im Me.
to will und to willne, Ne. nur to will.
5) Lane. Prfts. I will, we win; Prftt. I woud oder wud, we
wudn.
6) Die Negation verschmilzt im Ags. ic nille, nolde, und so
noch im Me. Im Ne. selten nill Sp. 1,3, 43. nould (= ne would) 2,
8,30. und (= ne could) 2, 4, 12. Verhftrtet ist: willy nilly = will
ye nill ye, will he nill he etc.
D. Aus dem Pras. Conj. wlten we (laBt uns gehen) scheint sich
entwickelt zu habeflfcwutun B.2648. D. Mt.21,38. wutum D. Mt.26.
46. 27,49 und oft uton 0.26,8. utan Exon.48, 14. Es wird zum
Imperativ mit nachfolgendem Infinitiv. Lag. hat noch utcn we 20635,
dem in B. bote gegentlber steht.
Im Ae. fehlt es. Es ist let us dafttr eingetreten.
^fc|^ II. Zusammengesetzte Formen.
§. To* Diese treten schon im Ags. ein und sind » gebildet durch Ver-
bindung der Participien und Infinitiven mit Hilfsverben.
1) Durch Hinzutritt des Pras. von habban und w6san zum Part.
Zusammengesetzte Yerbalformen. 361
Pass, wird das Perfect gebildet: ic hsebbe geascod, ic eom camen; §. 76«
diirch hinzutretendes Prat, das Plusquamperfect ; ic haefde geascod,
ic W8BS cumen.
2) Im Ags. stebt noch oft das Prasens in der Bedeutung des
Futurs, daneben aber werden schon wille und sceal, die zumlnfin.
Pras. treten, allerdings mit hervortretender modaler Bedeutung. Das
Fatar veranla6te das Futurexact.
3) Mit dem Perfect mui3 auch dessen Infinitiv eindringen: haeb-
ban geascod, beon cumen. — Selbst einen Infinitiv Fut. versucht das
Ags. zu bilden in: beon habbende (haben werden) Bed. 5,8.
4) Die Vermehrung der Participien findet erst im Englischen
statt, sowie die gleichformigen Verbalsubstantiven.
5) Die Passiven bildet der Ags. mit weordan und wesan und
dcm Part. Pass.
Die Entstehung, Bedeutung, Fortbildung und Erweiterung dieser
Formen hat die Syntax darzustellen.
Zweites Buch.
Substantiv.
Erster Abschnitt.
Genus.
Das grammatische Geschlecht ist eine Nachbildung des nattirlichen, §» 77*
daher mannlich oder weiblich. Allein diese Nachbildung ist nicht
vollstandig durchgefUhrt : an den Namen vieler lebendigen Wesen ist
das Geschlecht, sei es da6 es zu wenig hervortritt oder zu wenig be-
deatend ist, unbezeichnet geblieben, und eine Form mu6 deshalb fttr
beide Geschlechter ausreichen (epicoenum). Neben jenen beiden Ge-
sehlechtsformen steht eine dritte, das Neutrum. Sie bezeichnet nicht
so wohl Geschlechtslosigkeit, als Nichtentwicklung des Geschlechts.
Diese Geschlechtsbezeichnung beschrankt sich nicht allein auf die
lebenden Wesen, sondern das schopferische Vermogen der Phantasie .
hat sie auf alle und jede Substantiven tibergetragen.
•' \
362 Genusbezeichnung durch besondere Worter.
A. Genus der lebenden Wesen.
I. Es wird beieichnet durch besondere WSrter.
1) Namen der Menschen.
§• 78* Ags. Masculine.. Reich ist das Ags. an Namen fUr Mann. Die
aiigemeinste Bezeichnu^g ist man, eigentlich Mensch, daher in der
Composition wlf-man (Frau) und auch wsepned-man (Mann) , von Frauen :
seo waes hali fifemne and wundorlic man SC. 640. Td j^am untraman
men geeode Bed. 5, 3. Seo cyninges dohter wses looming man 3, 24;
aber stets masculin , selbst wif-mann (das Weib) , wimmann , wemmann,
— Ferner guma brydguma (Brftutigam), gum-mann (Mann), gum-riDc
(Krieger) , gum-}>egn (Kftmpfer) , wer (Mann und Gatte) , htksbonda
(eig. Hausherr), le&d (leodan wachsen) , . secg (? secg Me6er, Pflug-
schar), hsele haeled (Held), rinc (Held), beorn, carl und pi. firas. -—
Herr: fre4, dryhten (Volksgebieter) , cyning, )>engel, }>eoden, brego,
wlsa, hl^fweard hlAf-ord (Brotspender) , eorl etc. Diener: cniht,
cnapa, scealc. — Yerwandtschaftsnamen: faeder, sunu, brodor,
tAcor (Schwager); sweor swer (Schwiegervater) , fsedera e&m (Ohm,
Oheim), nefa und brddorsunu (Neffe), godfseder (der Pathe), wine
(Freund).
b) Feminine: f^mne? ides und bryd (Jungfrau und Frau), cwine
cw6n und cwene (Frau), fostre (Ernfthrerin) , meowle, maged, maed
(Jungfrau), cw^n (K5nigin), hlAfwearclje hl«efdje hlffifdige (Herrin). —
m6dor, d6htar, sweostar suster, swegre (Schwieger) Mt. 8, 14. modrigc
(Tante), godmddor gemfider (die Pathe).
c) Neutra. beam, cild (Kind), wlf (Weib), letzteres im Wider-
spruch mit seiner Bedeutung.
Nags. Die allgemeine Bedeutung erh&it sich, daher maggdenn
mann (Jungfrau), Orm2085. — Masc. sind: mon, gume (= cniht)
26524, beorn, rinc, haeled Lag., mann, were, (brid-)gume. Orm. —
drihten, king, lauerd, eorl L. , drihhtinn, laferrd, king, eorl 0.;
cniht, cnaue, scale L., cnihht 0. — feeder, sune, bro)>er, eam, wine
L. , freond 0. — Feminine: moder, dohter, douter, suster L.; moderr,
dohhterr, susstre, brid, magg, maggdenn (Jungfrau), widdwe, cweu,
laffdig, ambohht (Magd)25, 38. — Die ursprttnglichen Neutra maeiden,
hern, child und wif erhalten sich, gewohnlich aber ttberwiegt das na-
tlirliche Geschlecht. Lag. 3139: For haueden lidende men espeken
of ]7an maeidene, of hira faeira wlita. Orm. he haffde an duhhtig wif-
Genusbezeichnung durch besondere Wdrter. 363
gho wass Elysabse)? geh^tenn. 1 1 3. ]7att child — ne shall he drinn* §• 78<
kenn drinnch. 804.
Den Masc. f> Lag. dux 268 und due 155 bei.
Ae. Das grammatische Geschlecht f&llt im Ae. mit dem nattlr-
lichen zusammen.
Manche deutschen Benennungen verschwinden und franz5sische
dringen fUr und neben sie ein: emperour emperice, duk duchesse,
baroun, champion, prioure,maister, geant etc.; uncle, em, ante (amita);
bacheler, youth, mayden, virgyne, nev, neveu neece etc.
Die frtihern Neutra werden durch ihren Inhalt bestimmt: ]7at
maiden — he brouht hir Inglond PL. 375. jjo ]?ys child was ybore,
me lette hym clepe Bruyt. RG. 239. Damit hangt wohl auch zusam-
men 1) dafi sich die Bedeutung erweiterte und das Wort von beiden
Geschlechtern gebraucht werden konnte. So wird ags. msegden nur
von Jungfrau gebraucht , aber im Me. : I wot wel , that the apostle
was a maidCh.5661. Ags. leofman ist im Me. m. u. f: dere lemmann
(vom clerck), quod she, go fare-wele Ch.4238. He wolde hire lem-
man be 5337. Unto his lemman Dalida he told 14069. another nonne
was hire chappelleine. 164. He was a gentil harlot. Ch.649. the yonge
girles666 kann auch junge Manner bezeichnen. — 2) Dafi, wenn
vom Geschlecht abgesehen wird, der Gegenstand mit it bezeichnet
wird: (she) kist hire sone and after gan it blesse Oh. 8555. hire
litel child and kneling to him she said — in hire arme she luUeth
it ful fast 5259.
Ne. Im Ne. stehen neben einander: man woman (ags. wif-man),
husband wife, father mother, son daughter, boy (ahd. puopo) girl
'niederd. g6r kleines Kind, Mftdchen; im Me. Ch.666. von beiden
Geschlechtern), brother sister, uncle (f&r ags. fsedera und e4m) aunt
(latein. amita fQr ags. modrige), nephew (aus franz. neveu fUr
ags. nefa) niece, bachelor maid, bridegroom bride (selten in der
Bedeutung von Br^utigam und Braut; gewohnlich heiSen die jungen
Gatten so in den ersten Wochen und Monaten. So schon Sh. : and
is the bride and bridegroom coming home? Tam. 3, 2). — godfather
godmother, godson goddaughter, grandfather grandsire, grandmother
grandam (grannam granny), grandson granddaughter, king queen, lord
lady, nobleman noblewoman, gentleman gentlewoman, friar (altfrz.
freire) und monk nun etc.
Das ursprtingliche Neutr. child wird im AUgemeinen meist mas
culin gebraucht: The child must creep ere he walk^ WS. Ken. 38.
364 Geschlechtsbezeichnung durch besondere Wdrter.
§* 78. he that considers the state of a child , will have little reason to think
him stored with plenty of ideas. Lock. 79. Ferner ist es nach seinem
Geschlechte masculin und feminin: The resolution to take care of the
child and to breed him up as his own. Tj. 1,4. A child taking up
her elders. JEyre1,2. — Wird vom Geschlecht ganz abgesehn, so
bleibt es unbezeichnet : he left the child to his sister who had under-
taken the care of it. Tj. 1,4; und selbst von einem Enaben: to hear
where the child is, if it shall be still alive. WS. Ant. 35. Ebenso
infant.
2) Namen der Thiere.
§♦ 79» Aags. Masculin sind: hengest, steda (Hengst) ; fola (Ftillen) , stirc
stiorc steorc styric, fearh (Stier), bulluca (m3,nnliches Kalb), oxa
(Ochse) , ramm w6der (Widder) , bucca (Bock) , haefer (Ziegenbock), bar
eofor bearh (Eber) , heorut heort (Hirsch) , bund (Hund) , coco (Hahn),
drAn (Drohne).
Feminin: merihe (von dem generellen mearh) Stute, cA he4fre
(Kuh) , eowu eow (Mutterschaf) , sugu (Zuchtsau) , hind (Hirschkuh,
Hindin), rkh rk (Rehkuh), bicce (Handin), henn (Henne), beo (Biene).
Neutra: hors wicg (Pferd), swln, mAl (Maulthier), deor (Thier,
Wild), cealf (Kalb), lamb (Lamm), sce§,p scsep (Schaf), ticcen (Zicklein).
Nags. Lag. behftlt noch das Geschlecht bei : haengest , stede , baer
(bor), heort; hind; der, swin. Zu oxe la0en Lag. undOrmbule, bole
(altn. boli) treten. Bei Orm ist das Geschlecht selten erkennbar, wie
oxe 1228, cullfrel258. turrtle 1277. Bisweilen werden geschlechtige
Thiernamen mit itt angedeutet: asse3716. gat 1200.
Ae. und Me. Es entscheidet nattirlich nur der Inhalt. Die bei-
den oben angegebenen Abweichungen treten auch in den Thiernamen
hervor: Erweiterung des geschlechtlichen Begriff zu dem der Thier-
gattung: a shee-oxe A. other shee-sheep A., a cow, a scheep B.
Lev. 22, 28. und Nichtachtung des Geschlechts: he offred a wether
(ram), he offred it. Lev. 8, 18. — Ags. hengest wird verdrSngt durch
stalioun (coursere) Jer. 5, 8. und neben oxe tritt beef in : flesshe of
veel or of beef. Mau. 6.
Im Ne. entspricht das graramatische Geschlecht dem nattirlichen :
male (Mannchen), female (Weibchen , alte. mayle, femayle), stallion
mare (Wall, stellt noch horse und mare gegenttber S.68), colt filly,
bull cow, bullock steer ox und heifer, ram wether und ewe, buck
doe (Wall. 68. deer Gattungsname , buck und doe bez. die Geschlech-
Geschlechtsbezeichnung durch Motion. 365
ter), stag (altn. steggr) hind, hart roe, boar sow, dog (altn. doggr §« 79.
m) bitch: cock hen, drake (ags. ened, ahd. anut Ente , ant-richo, ant-
recho, altn. and-rik: Entenk6nig und daraus drake), duck (von nord.
duk-and Tauchente), gander goose, drone bee.
Auch hier tritt Erweiterung der Bedeutung ein, wie in: a herd
of oxen, a roebuck etc. he brought the bullock, he slew it. Liv. 8,
15. the ram, he killed it. 8, 18.
Ferner personificiert die Dichtersprache und dann k5ramt dem
Worte , abgesehen von seiner ursprtinglichen Bedeutung , das Geschlecht
des Wesens zu, das es bezeichnen soil. Daher tritt im Kinderl. The
Life and Death of Jenny Wren neben Doctor Cat auch Doctor Goose
NR.20. auf. Captain Duck. NR. 75. He went to shoot a wild duck.
But wild Duck flew away, says Simple Simon, I can't hit him,
because he will not stay. NR.35.
II. Das Gegchlecht wird beieichnet darcli Motion.
1) Das Masculin hat im Ags. -a, das Feminin -e: nefa (Neffe), §. 80»
nefe (Nichte), webba (Weber), web be (Weberin), jjeowa (Diener) —
)>eowe, assa (Esel) asse, maga (Verwandter) mage, widuwa (Witt-
wer) widuwe und wahrscheinlich lag dem wicce (Zauberin) ein mas-
culines wicca gegenUber.
Da schon im Nags, a sich zu e schw^cht, so failt der Unter-
schied in der Geschlechtsbezeichnung weg und die eine gleiche Form
gilt far beide Geschlechter oder setzt sich flir ein Geschlecht fest.
So befestigt sich wide we widdwe in femininer Bedeutung, ]7eou,
)>eoww, |>eww aber in masculiner wird von beiden Geschlechtern
gebraucht. Adam wass wurr]?enn deofles j?eoww. OrmSl. asse
wird Gattungsbegriff, daher itt Orm3716, webbe verschwindet neben .
den volleren webbere webbestre. Selten la^en sich unterschiedene
Formen wahrnehmen, wie in msei Neffe, Lag. 3838 und mawe A.
moge B. Nichte 257, wahrend Orm nur fem. me9he3178 hat; dage-
gen zeigt letzterer vom ags. maca (der Gatte) make maccke, das von
beiden Geschlechtern gilt: aer ]?ann gho waere weddedd yfi\>]> anig
macche (Manne)1966. Godess enngel seggde himm }?att his macche
wass off Halig Gast wi\>]> childe.2485. Und 1276 hei^t make (der
T&nberich), turrtle gegenHber. Auch bei Chaucer steht make von bei-
den Geschlechtern : so n'is it non repreve to wedden me ; if that my
make (Gatte) die. 5667. January hath fast in armes take his freshe
May, his make 9696, dann Uberhaupt der Geno0e.
366 Gteschlechtsbezeichnung darch Motion.
§♦ 80* Im Ne. haben von obigen Wdrtern sich nur erhalten ass als
Gattungsbegriff , der in h e - und -s h e - a s s unterschieden wird. Das
Feminim widow, das ein neues Masc. in widow- er zu bilden ge-
ndthigt war, und witch, das gew5hnlich feminin, selten mascnlin
ist: he was a chemist as well as a good mechanic, and either of
these qualities in this country was at that time sufficient to consti-
tute a white witch at least. WS. Ant. 9. Your honour is a witch.
WS. Nig. 2. ferner Sh. Cymb. 1,7. Al. 1,2. Trotz der masculinen
Bedeutung hat sich ein masc. wizzard (altfrz. guiscart) daneben ge
stellt. — In ruff, reeve (Streitschnepfe) scheint die alte Bildung
\ vorzuliegen.
§* SiJ{ 2) Das Masculin ist gegeben und von demselben bildet sich das
Feminin a) mit e, j-e; in letzterem erweitert sich j bisweilen zu ig.
mearh (Pferd) merige, mere myre, r§.ha (Rehbock) rsege, g&t (Ziegen-
bock) g4te, wulf (WolO wylf, hana (Hahn) henne.
Diese Unterscheidungen gibt Lag. schon auf. — Im Ne. sind
noch da mare (Stute), roe (Reh), wolf (Wolf), goat (GeiS) und hen
(Henne). Wolf, goat und roe haben zu Gattungsbegriffen warden
kdnnen, well die daneben stehenden Femininen verloren giengen, wah-
rend mare und hen gegentiber sich die franz. stallion and cock ge-
stellt haben: Like the roe, when he hears the voice of the hunts-
man. Longf. A goat, whenever a thymy bank he found. Gay. 1,22.
b) mit in, en: manna (Diener) mennen (Dienerin) , god (Gott)
gyden, munec (Monch) munecen (Nonne), }>egen })egn }>6n (Diener)
})ignen )>innen jjtnen, wealh (Knecht) wealhen wilen, )>eow (Diener)
})eowen J>!wen, c4sere (Kaiser) casern, waeter-aelf (WaiSergeist) wseter-
elfen (Najade); fox (Fuchs) fyxen, wulf (Wolf) wylpen.
Lag. hat nur munec (monek 12906 und munchene 1 5643. Die
Femininen schwinden fast alle.
Im Ne ist nur fox vixen geblieben, sonst man, God (Goddess),
monk, elf, wolf.
c) mit istre, estre: Ags. baecere (Backer) baecestre (Backerin),
hearpere (Harfner) hearpestre, hoppere (Tanzer) hoppestre, rMere
(Leser) redestre, sangere (Sanger) sangestre, setoere (Naher) sea-
mestre, webbere (Weber) webbestre, fidelere (Fiedler) fidelstere. Zn
manchen -istre Iai3t sich kein -ere finden, wie crencestere (We-
berin, nur neben crane Gewebe). Entweder sind diese -ere verloren
gegangen, oder dem -estre lag ein estra gegentlber, soda6 beide
sich verhielten wie a zu e.
Geschlechtsbezeichnung durch Motion. 367
Nags. Lag. kennt diese Bildungen gar nicht and in Orm kdmmt §• 81«
narhuccsterrt5817 in huccsterress bu}?e Kaufhaus , der Verkftufer Haus
vor und an ihm l&0t 8ich das Geschlecht nicht erkennen. Aber dar-
um sind sie noch nicht aufgegeben. Denn (Wycl.)Ms. I. bewahrt sie noch in
dwellstere Jer.21,13. weilsterO, 17. sleestere Tob.3,9. sing-
ster I.Esdr. 2, 65. chesister Wisd. 8,4. und IftBt die Endung selbst
in romanischen WOrtern eintreten, wie daanstere Ecclus. 9, 4. Die-
sen Formen gegentiber haben A. und B. (Wycl.) schon dweller-esse,
weiler-esse, sleer-esse, singer-esse, cheser-esse, daunser-esse. A. ge-
braacht sogar -ster als mascalin: the beem ob websters (-webbis
B.) 1 . Kgs. 1 7, 7. Weberbaum , songster (= singer B.) Ezech. 36, 1 3.
£s mu@ daher -ster in der Zeit, die zwischen der Abfa^ung von
I und von A liegt, veraltet sein, oder was wahrscheinlicher ist, es
gehdrte der Schreiber von I einer Landschafl an, in der die ster-
Bildungen sich forterhielten. Auch PP. hat bakstere, brewstere etc.
Im Ne. sind zwar einige -ster geblieben, aber entschiedene Fe-
mininen sind nur spinster (Spinnerin und alte Jungpfer) und huckster,
das deshalb ein masculines hucksterer oder man -huckster BFl.
1,131 bildet, wfthrend seamster und songster masculine Bedeu-
tnng haben und deshalb ein seamstress und songstress gebildet
haben. gamester und trickster sind Gattungsbegriffe , webster
ist durch das neugebildete weaver veraltet. Nach dem Verluste von
-stre mufi er fttr beide Geschlechter ausreichen: baker, dancer etc.
Oder wenn das Geschlecht bestimmt werden mui^, so greift man zur
Composition: the baker's wife, the she-dancer.
3) Das Masculin bildet sich aus dem Feminin in gds (aus gans §* 82*
Gans) gandra (Gansert) , d ist eingedrungen (ahd. ganazzo , mhd. ganger);
ne. noch goose gander. Sonderbar aber wird goose, vom Thiere an
sich gebraucht und zwar masculin: there was the relishing Solan
goose, whose smell is so powerful that he is never cooked within
doors. WS. Ant. 6; und man sagt sogar metaphorisch : you are a goose
(von Mftnnern). WS. Ant. 36. — ein ahnlicher Gebrauch, wie von
witch. §.80.
4) Zu diesen deutschen Bildungen sind folgende romanische ge- §« 83«*
treten. •
a) Die lateinischen -or und -ix haben sich erhalten in adjutor
adjutrix , administrator administratrix , director directrix , executor exe-
cutrix, legislator legislatrix, mediator mediatrix, testator testatrix;
368 Geschlechtsbezeichnung durch Motion.
§• 83» Oder tr-ix hat sich neben tr-ess gestellt in inheritrix, oratrix, rec-
trix , protectrix etc.
b) Romanisches -ine bleibt in hero heroine und ist eingednin-
gen in die deutschen landgrave -gravine, margrave -gravine.
c) Romanisches a steht in: sultan sultana, signor signora, in-
fant infanta.
d) Roraanische Femininen auf -ere zeigen sich , aber nur im Me. :
I ne held me never digne to be your wif, ne yet your chamberere
(afrz. m. chamberier, f. chamberiere). Ch. 8695. Der Geschlechtsun-
terschied schwindet ira Ne. oder die eine Bedeutung veraltet, wie in
chamberer, das wohl nicht mehr als Feminin vorkdmmt.
e) Am zahlreichsten aber ist das franzosische ess. Schon im
Ags. dringt lateinisches issa ein: abbad (Abt), -abbudisse, das im Ae.
zu abbot abbese RG. 7781 wird. Im Ae. treten romanische Foraen
hinzu, wie contesse 10826. contasse 3292. emperoure emperesse9219.
— Im Me. treten -esse fttr estre ein; dwelleresse, weileresse, sleer-
esse, singeresse, cheseresse, daunseresse s. o.; ferner treten sie auch
an andere W6rter: techere techeresse Wisd. 8, 4. neigbore neigboresse
Ex. 3, 22 , thral thralesse etc. selbst an romanische WSrter , die kein
esse batten: cosyn B. cosyness A. Luc. 1,36. spouse spousesse A.
Mt. 25, 1. prophet prophetesse AB. Apoc. 2, 20; markis markisesse Ch.
8159. die sich erst in -ere germanisierten : devourere devouresse Ez.
36,13. avowter avowtresse. Lev. 20, 10. Diese Bildungen sind B. ge-
l^lufiger als A.; denn handmayden A. servauntesse B. Gen. 16,2. lem-
man A. frendesse Prov. 7, 4. neigbore and gest A. neigboresse and
hoosteesse B. hoostresse JS. Exod. 3, 22,
Im Ne. haben sie sich sehr vermehrt., und treten sowohl an
deutsche, als an romanische W5rter: God Goddess, herd" herdess,
murderer murderess, hunter huntress, author authoress. Nach der
Weise der Anfflgung laBen sich folgende Klassen unterscheiden.
Feminines -ess tritt an die masculine Form: baron baron-ess,
canon-ess, champion-ess, count-ess (earl englischer Graf, count aus-
landischer, countess ist die feminine Form zu beiden), dauphin-ess,
deacon-ess, giant-ess, guardian-ess, heir-ess, hermit-ess, host-ess,
Hebrew-ess, Jew-ess, leopard-ess, lion-ess, mayor-ess, patron-ess,
poet-ess, peer-ess, priest-ess, prince princess, prophet-ess, viscbant-ess.
Die masculine Endung fftllt ab und an den Stamm tritt feminines
ess: cater-er eater-ess , murderer murder-ess , procurer procuress , sor-
cerer sorceress; governor governess, negro negress, votary votaress.
Geschlecbtsbez. dnrch Motion und Composition. 369
Die masculine Endung (or, er) verktlrzt sich und daran tritt §,^83»
-ess: actor actress , ambassador ambassadress , auditor auditress , bene-
factor benefactress, conductor conductress, elector electress, emperor
empress, inventor inventress, preceptor preceptress, victor victress;
arbiter arbitress, founder foundress, hunter huntress etc.
Die h^ufigen Ausg^nge auf tress haben r als zur Bildungssilbe
(rehorig erscheinen la3en, daher auch poet poet-ess und poet-ress,
architect architect-ress. Diesen entspricht das von neat-herd (Kuhhirt)
i^ebildete aber corrumpierte neatress; jene sind jetzt veraltet.
Abweichend sind: abbot abbess (die frz. Form fttr ags. abbudisse),
tyrant (mit angeschobeuem t) mit dem regelmaBigen tyrann-ess , master
mistr-ess (Sp. noch maistresse 1,7,1), marquis marchioness (von mit-
tellat. marchio). Lad lass, letzteres vielleicht aus lad-ess.
Manche Wfirter, die im Me. -esse batten, haben es aufgegeben,
wie singer, dancer, cousin, spouse, devourer, servant, friend etc.
and die eine Form reicht fttr beide Geschlechter aus.
III. Das Gesrhlecht wird durch Gompogition hezeiclinet.
Diese Bildungsweise beschrankt sich im Aags. auf einige Gat- §• 84«
tungsnamen , wie beam cild (Kind) , man (Mensch) , ]?egn esne (Diener),
freond (Freund), catt (Katze), fugol (Vogel). Diese werden in ihrer
Bedeutnng durch das vortretende Substantiv auf ein Geschlecht be-
'^chrankt. 1) Den m^nnlichen Begriff bezeichnen wsepned, eigentlich
das Part. Prftt. von wsepenjan (bewaffnen), also bewafTnet, man, hise
wndcarl: wsepned-bearn , wjepned-cild , man-cild, hise-cild (Oros. 1,
10) Knabe. Das vollere wsepned mag sich zu wsep verktkrzt haben
in wsepman Mt. 19, 4. w£epned-man. £s steht auch bei wifestre, das
allein uicht vorkdmmt: waepen-wlfestre und wjepned-wlfestre , herma-
phroditus; Alfr. gl. Som.71. Ferner: carl (Mann) -catt (Kater), carl-
fuRol (das Mftnnchen von V5geln), man-esne (mannliche Diener) Bed.
4.13. — 2) Der Gattungsbegriff wird zu einem weiblichen umgestaltet
darch wif, maegden und c w 6 n : wifman vtmman (Frau) , wif-)>egn
'Dienerin), wlf-freond (Freundin) ; mseden-cild (Madchen) , maeden-fserane
mapgden-man Adelb. 10 (Jungfrau); cw6n-fugol (Weibchen von Vogeln).
— Durch diese Zusatze wird nur die Bedeutung berUhrt, das gram-
matische Geschlecht der Composition wird durch das letzte Wort
bestimmt.
La^. hat wapmon, wifmon, cnihtbsern, cnauechild, maidechild.
Das grammatische Geschlecht schwankt. Wahrend cnihtbsern A. cnaue-
Koch, engl. Grammatik. 1. 24
370 Oeschlechtsbezeiclinung dutch Composition.
f« 84* child B. 15526 and maidechild A. maide B. 14378 Nentra sind (child
ganz angemessen) , so ist wifmon wimon selten noch masculin ; der be-
griffliche Inhalt tritt vor und es wird feminin )>eo wimon (ge) 279
und in J>at (A. ]>e B.) gunge wiftnon, hire folwed mochel wisdom.
3468 ist es sogar Neutrum mit nachfolgendem femininen Pronomen,
wahrscheinlich weil sich wlf geltend macht. — Orm hat wepp-mann
1943, cnape-child7895, wifmann wimmann 2333 , maggdenn-manu 2085
und maggdennchild 4098.
Im Ae. und Me. mu3 die Composition zunehmen. Zu den frtther
verwandten Bezeichnungen (wsepned verschwindet) , wie a knave-
child (Knabe) Ch.5135. mei den child 13025. may de-child A. damesele
B. Gen. 24, 55. maydyn-child A. damysele B. 24,57. men -singer etc.
tritt t) male und female, die bisweilen allein stehen: a maal A.
a knave-child B. Ex. 1,16. a femaal A. a wommanl,16. a maydyn-
child A. a female B. Lev. 12,5; oder in Composition : male-child Man.
14. besonders bei Thiernamen: a femal asse B. Numb. 22, 25. a she
here A. a femal here B. Prov. 17, 12. Bftrin. — 2) woman, dessen
Biidung vergeBen zu sein scheint: men singers and wymmen syngers
A. syngeris and synsters B. 2. Kgs. 19, 35. — 3) die Pronomen he, heo
nnd she: hee-asse A. asse B. Gen. 40, 14. she-asse A. femal asse B.
49,11. shee-lombe, ashee geyt A. femal lomb B. Lev. 5,6. shee geyt
A. goet B.5,6. she-geyte A. geet B. hee-geyte A. buckis of the geet
B. Gen. 32, 14. — 4) buck und ewe bei einigen Thiernamen: geet-
buckis B. Gen. 30, 35. Das A. mit hyeg geet bezeichnet. ewe-lambren
B. she-lambis A. Gen. 21,28. — 5) cock und hen von Vdgelen, pe-
cokkes PP.7293. Ch. auch tercell (afrz. tiercelet) egle von Mftnnchen.
Ass. 392. tercelet of the faucon529 etc.
§• 85* Im Ne. sind die Compositionen noch im Zunehmen. Yerwandt
werden
1) male und female: a male-servant, a female-servant; a male-
child etc. Ferner von Thieren: a male cat, the male of the roe,
the female of the turkey. The female silk-worms ride the males. Hud.
3,1,750. The female bee, that feeds her husband drone. M. pi. 7,490.
Male Abigails, Spect.45.
2) man, woman oder man, maid: man-child , maid-child Lev.
12,2,5. servant-man man-servant, servant-maid maid-servant. I got
me men-singers and women-singers. Eccl. 2, 8. Es tritt auch zu Fe-
mininen und bildet masculine Formen : man-midwife Geburtsbelfer,
man-milliner Spect. Semiramis, the man-queen. Byr. Sard. 1. Ebenso
Geschlechtsbezeiehnnng durch Composition. 371
tritt woman zn mftnnlichen Namen r a woman-Titan. Shirl. 18. — §. 85,
Balw. Nov. auch a gentleman dog nnd a lady-dog. 1,12.
3) carl hat sicli nur im Dialecte erhalten: carl-cat. North.
4) he she: he-servant she-servant, he-neighbour she-neighbour;
he-cat she-cat, he-bear she-bear; he-wolf she wolf ; femer auch she-
slanderer Spect. 390. a she-chimney-sweep Van. Fair. 2 1.- she-saints
RFi. she-fool etc. a favorite she-camel foaled. M. Pach.1. Bisweilen
anrh hinter Adjectiven: the fairest he, the fairest she der, die
SchSnste. the cruel'st she alive. Sh. Tn. 1 , 5. und bisweilen sogar al-
lein zur geschlechtigen Bezeichnung der Personlichkeit r to load my
she with cracks. Sh. Wt.4,3. the shes of Italy. Cymb. 1,4.
Wie man feminine Namen zu masculinen umwandelte und weib-
licbe Bezeichnungen auf m^nnliche Wesen ttbertrng, so umgekehrt
aiich she: she-Macchiavel Spect. 8, 32. she-Mercury Sh. Mw.2,2. she-
knight-errant. she-men Byr. DJ. 14,31. Scherzhaft: Captain he-Otter,
your sbe-Otter is coming, your wife. BJ.225. Verachtlich: the she-
king (weibische K6nig) , that less than woman , is even now upon the
waters with his female mates. Byr. Sard. 2. — Byr. IftSt sogar she
treten zu garb: if Alcides were shamed in wearing Lydian Omphale's
she- garb (Weiberrock) Sard. 3. she-parades (weibische Aufzttge) DJ.
6,30. she-condition 14, 24 ff. Hier enthait es den adjectivischen Be-
?riiF von Weib , in gutera und b5sem Sinne.
5) Dog und bitch, die Geschlechtsbezeichnungen der Hunde,
werden zu gleichem Zwecke verwandt in dog-fox (Fuchs), bitch-fox
Fiichsin), dog-otter (Otter), bitch-otter, dog- wolf (Wolf), bitch-wolf,
dog-ape bitch-ape.
6) Buck und doe werden gebraucht vom Dammwild, Hasen und
Kaninchen: buck-rabbit (Kaninchen), buck-coney, buck-goat (Gei6-
bofk), buck-hare (Hase); aber roe-buck; doe-rabbit etc.
7) Die feminine Bezeichnung ewe (Mutterschaf) , hat sich erhal-
ten in ewe-lamb Gen. 21, 28.
8) Cock und hen unterscheiden das Geschlecht der V6gel: cock-
sparrow (Sperling Mftnnchen) hen-sparrow; cock-pigeon (Tauber) hen-
pigeon, hen partridge W. S. Ken. 1. Sie stehen nach in pea-cock,
pea-hen (Pfau). Femer werden sie auch mit localen Begriffen ver
fcunden: Guinea-cock (Perlhahn), Guinea-hen (Perlhuhn) , turkey-cock
tarkey-hen (kalkuttischer Hahn), moor-cock moor-hen (WaUerhuhu).
9) Boar und sow stehen mit pig verbunden: boar-pig (der junge
Eber), sow-pig (Sauferkel).
24*
L
372 Geschlechtsbezeichnung 4urch Composition.
§. 85* tO) Die Personification einiger Thiere hat die Beiftlgang von Per-
sonennamen veranlaSt, so da& diese als Gesehlechtsbezeichnungen be-
trachtet werden k5nnen, wie Tom, Jack, Robin, Billy, Tib (Tibby
= Tabitha), Mag, Jenny: tom-tit (Meise), tom-cat (Kater), jack-daw
(Dohle), jack-ass (Esel) jenny-ass (Eselin), billy-goat (Ziegenbock),
magpie (Elster), madge-owlet (Nachteule) WS. Ken. 12, Jenny Wren
(ZaunkSnig) NR. 48. Aber die Namen sind abgeschwftcht. — Im Dia-
lecte finden sich solche Bildungen noch hflufiger, wie jack-snipe
(Schnepfe) Ghesh., jenny-crone (Kranich) North, jenny-owlet (Eule),
nan-pie (Elster) North. Auf Wight hei^t jack Uberhanpt das Maon-
chen (Halliwell), daher jack-hern (Reiher). Selbst zu leblosen Gegen-
st&nden sind Personennamen getreten and die Compositionen enthalten
persbnliche Bezeichnungen , wie jack-tar (Matrose), tom-thumb (Hans
Dftnmling), oder sachliche, wie jack-boot (Kurierstiefel) , jack-chain
(Hemmkette).
§♦ 86, IV. Fftr beide Geschlechter ist nur ein Wort da and dies muB
filr beide ansreichen. Im Aags. gehOrt dies natttrlich noch einem be-
stimmten grammatischen Geschlechte an.
1) Ags. Mascnlin sind : olfend (Kameel) , bera (Bd.r) , draca (Drache),
elp (Elephant), bund (Hand), leo (seo leo &btt hire d.genes hisses hyrde
Gr. Alf. Met. 13, 30 L5we), hwelp (junger Hund), lox (Luchs), befer
(Biber), hara (Hase), apa (Affe), catt (Katze), seolh (Seekalb). —
brid fugol (Vogel) , earn(Adler), glida (Geier) , hafuc (Habbicht), hragra
(Reiher), cran (Krannich), hrsefen (Rabe), swan (Schwan), strata
(Straufi), p&wa (Pfau), cita (Falke), hr6c (Krahe), scric (Drossel),
staer (Staar), amera (Ammer), fine (Fink), spearwa (Sperling), wrenna
(ZaunkSnig). — fisc (Fisch), hwsel bran (Wallfisch), hacod (Hecht),
sel (Aal), haering (Hftring), leax (Lachs), reohha (Roche), bears b»rs
(Barsch). — efeta (Eidechse), snaca (Schlange), frocca frogga (FroscJi),
wurm (Wurm), hama (Heimchen), b^tel (Kafer), Icece (Blutegel).
§* 87. 2) Feminin sind: mts (Maus), d,m£ete mire (Ameise), hnnte
(Spinne), Ms (Laus), loppe (Floh), padde (Frosch), t&dje (Kr5te), yce
(Unke) , fleoge (Fliege) , beo (Biene) , naedre (Natter) , &dexe (Eidechse),
modde (Motte), butterfleoge (Schmetterling) , waBsp (Wespe). — gale,
nihtegale, hearpene (Nachtigall) , agn (Elster), dsle(Amsel), ened(Ente),
tile (Eule), l&werce (Lerche) , swalewe (Schwalbe) , m&se (Meise), jirysce
)>rostle (Drossel), ceA (Krfthe), linete (Distelfink), dAfe culfra (Tanbe)
turtle (Turteltaube). — truht (Forelle).
Einformige Thiernamen. 373
Nags. Die Thiernamen, welche bei Lag. vorkommen, behalten §. 87*
ihr grammatisches Geschlecht, wie )>es drake 2560 1 , ]>vl wilde basr
(A. bor Eber), wenne hundes bine bistonded (697. )>one beore (B&r),
he ())e drake) ismat. 25615. of \>B,n voxe (foxe B.), |>enne he bid bal-
dest. 20840, ffilc fisc, ]>eT he his cnn finde)>. 22000. pes fugel2832
an mnehel sem (Adler) spec a ]7on castle ]7er h e set. 2826 , femer
hand31678, olifant 23778, nnd wahrscheinlich auch die Plur. whelpes,
heuekes und sparewen; flegen (Fliegen) and culueren (Taaben). Orm
bringt zwar manche Thiernamen, ohne aber das Geschlecht anzuge-
ben. cullfre and turrtle sind feminin: cullfre fede})}) o)>err cullfress
bridd all alls itt waere hire aghenn. 1258. turrtle — forr fra J>att
hire make iss d«d, ne kepejjj? gho wi)>J> o|>err. 1277.
Geriethen schon jene Thiernamen in Verwirrang rttcksichtlich der
Geschlechtsbezeichnung , die von dem nattlrlichen Geschlecht getragen
warden, so mu3 es in noch hdherem Grade bei denen stattgefunden
haben, in welchen das grammatische Geschlecht nicht auf dem natflr-
lichen rnht. Es ist daher selbstverstd-ndlich , da& das grammatische
Geschlecht im Ae. and Me. schwankt.
Zun&chst lft3t es sich bei vielen W5rtern gar nicht erkennen, da
Dnr der Name genannt wird. Bei andern steht zwar das Pron. his;
da dieses aber noch ftlr Masc. and Neutram steht, so wtlrde es nor
das Feminin ausschlieden , ohne Uber Masc. and Neutr. za entschei-
den. Femer herrscht in Beziehung anf das beigelegte Geschlecht
groBes Schwanken. Selten sind z. B. die beiden Uebersetzungen Wyc-
liffe's einigin der Geschlechtsbezeichnung, wie in den masc. behemoth -*-
he slepith. Job. 40,16. unicorn — he shal breke 39,1 0. hare — h e chewith
Lev. 11,6. a crowe — after hym. Gen. 8, 7. hors he. Apoc. 6. 2 ; an eddre
she. Deeds 28, 3 etc. Oft legen sie vielmehr demselben Worte verschie-
denes Geschlecht bei, wie: strucion (whiche) leueth hir (A., his
B.) eiren in the erthe. Job. 39, 14. — culuer (he had not foundun,
where his foot mygte rest A., sche foond not where hir foot schulde
reste B.). Gen. 8,9. — spare we (fonde to hym an hous A., to it
silfB.). Ps.83,4. — turtil (he leye up his briddis A. , it schal kepe
hisc bryddis B.)83, 4. — amte anpte (it has no ledere A., he hath
no duyk B. Prov. 6,7. Selbst in einer und derselben Uebersetzung
kommen Schwankungen vor: swine (he departeth the clee B.) Lev.
'1,7 und it Deut. 14,8. — culuer (he has not foundun A. Job.39,
^ and she com to hym Gen. 8,11. Bisweiien wird es in der einen
Uebersetzung besonders bezeichnet, in der andern nicht: asses A.,
374 Einformige Thiernamen.
i* 87« femal assis B. Job. 1,3. wo die Bezeicbnang am so weniger h^tte
fehlen sollen, da asse Job. 39, 10 masculin ist.
Mau. hat zwar manche Thiernamen , wie dragoan , lyoun , leparde.
olyfaunt, cokadrille, dromedary, asse, mastyf, honnde, dogge, hors,
swyn, pigge, calf, fole, catte, ratte, ratoun; egle, hank, sparhauk,
garhauk , ostryche , raven , crow , choagh , papingaye , colver , chicken ;
fly, flee, pissemyre etc , aliein selten ist das Geschlecht angegeben,
wie in odenthos he 28, griffouns he 26, monstre he 5, brid she, fenix
she and it 5.
Gh. hat folgende Masc. : foale A8sembL320. egle 331, faocon337.
crane 344, cuckow603, 8parowe350, swan 342, swallow 353, tortk
355 etc.; Femininen: larkel493. nightingale R. 78. dove Ass. 340.
crowe362; bisweilen legt er verschiedenes Greschlecht bei: a faucon
gan to crie that all the wood resouned of hire cry. Gh. 10727. the
gentle faucon that with his fete distreineth the kinges hand. Ass. 338
etc. Von lion bildet er lioness e leonesse.
Das Geschlecht wird nicht beachtet, wenn nur das Thier an sich
in Betracht kommt, d. h. manche Geschlechtsbezeichnungen werden
auf die ganze Gattung ttbertragen: of the oxen he wole offre a maal
or a femaal. Lev. 3,1. a hee-geyt (A. a buk of geet B.) — he shal
putte his hoond apon the heed of it 5, 24.
§• 88« Ne. Wenn die Sprache sogar in den Wdrtern, die eine Ge-
schlechtsunterscheidung noch enthalten, wie cow etc., das Geschlecht
t)bersehen kann, wofern dasselbe nicht gerade in Betracht kommt
(whether it be cow or ewe, ye shall kill it and her young. Lev. 11,
28) , so kann dies noch mehr bei den Thiernamen geschehen , die fur
beide Geschlechter eine Form haben. Sie konnen durchgangig als
Neutra gebraucht werden: her eyes were like those of an imprisoned
eagle, flashing and lightning on the foes whom it cannot reach with
its talons. WS. Ken. 22.
Eine Abweichung von diesem Gebrauche findet aber statt, weno
Nachdruck auf das Geschlecht gelegt wird, oder wenn der Ausdrnck
sich belebt und Eigenschaften angedeutet werden soUen, die mit dein
Geschlechte verbunden sind, oder wenn die Thiere personificiert war-
den. Im Allgemeinen sind dann die Namen der grOlJeren, st&rkeren.
schnelleren und b5sartigeren Thiere masculin, die der kleineren and
schwacheren feminin. Daher ist bear (Bftr) fftr gewOhnlich masculin:
he robbed the swarm. Gay. 2, 5. he makes his bed — hardens his heart
Einformige Thiernameu. 375
against assailing want. Th. wint. 84 1*. Folglich ist auch ein steinerner §• '^88;
fi&r h e WS. Wav. 8 und 1 1 sogar ein Pokal : he beheld the animal
making his rounds. Kdmmt dagegen die Mutterliebe der Bftrin in
Betracht, so hei^t es: a bear robbed of her whelps. Prov. 17, 12.
whose hand is that the foiest-bear doth lick? not his that spoils her
yoang before her face. Sh. — The forest's leaping panther shall
yield his spotted hide. Bry. A panther of majestic port, the fairest
female of the court, where'er she moved etc. £M. 2. — In der Fa-
bel, The Spider and the Fly, wirbt der spider um die fly; daher ist
jenes mannlich, dieses weiblich. In Gay 2, 8 ist die fly (Fliege) Staats-
barger nnd sagt: I am a gentleman. — EM.6 ist sheep als Mutter
she: lamb, the sheep's daughter, wearies out her dam with prayers,
wahrend der Gattungsbegriff sheep meist h e ist : the sheep complained
his sides a load of wool sustained Gay. 1 , 50.
Vorzugsweise masculin kommen vor von g rod en Hausthieren .* §* 89«
mastiff loved fighting better than his food. Gay. 1,14. Even a mas-
tiff will pull down those who come near his kennel. WS. Ken. 5. —
The dog (altn. doggr. m.) the old dog always comes out of his kennel,
Shirl. 12. Down, sir! down! 15. his humble suit preferred. Gay. 1,2.
A greyhound by his importunate caresses. WS. Wav. 22. he (a
spaniel, T^pagneul) never knew what learning meant. Gay 1,2. a cur
<holl. korre, Koter), rewarded for his daily lie. 1,26. Yap had his
ear; and defamation gave him full scope of conversation. Gay 2, 6. —
I'll give him (donkey, vielleicht von don) a handful of grass. NR. 75.
ass (ags. assa, asse) — but most on music fixed his hopes. Gay. 1,
17. ass he, donkey he Bulw. Nov. 2. — horse, he takes the river
at redoubled draughts. Th. sum.511. sogar: my mistress (von horse)
wears his own hair. Sh. He 3, 7. The crafty pony availed himself of
— WS. ant. 15. — and the swine, though he divide the hoof — he
is andean. Lev. 11,7. The hog (celtisch), he munches now the stea-
ming grains. Gay. 1,48. Pig heNR. 17. he never fasted, when he eat.
77. — a calf, says he Gay. 1,50. ^he ewe that will not hear her
lamb when it baes, will never answer a calf when he bleats. Sh. Much.
3,3. The sheep said, he was slow, confessed his fears 1,50. — yon
lamb that from the brink his dancing shade surveys. Pope Past. —
Thou Shalt not seethe a kid in his mother's milk. Dent. 14,21. — a
goat — whenever a thymy bank he found. Gay. 1,22. — the grey
rabbit contributes his share. NR. 164. — camel — son of the desert, even
376 Masculine Thiernamen.
i« 89. the camel flies. Th. sum. 955. VOn Wild und Waldthieren : elk (altn.
elgr m.). Scarce his head raised over the heapy wreath, the branching
elk lies slumbering. Th. wint. 828; — Unicorn, who wears an ivory
bodkin on his forehead. NR. 31. Elephant — here he sees revol-
ving ages sweep the changeful earth, sum. 712. The bison (le bison
frz.) feeds no more, yet here I meet his ancient footprints. Bry. Wolf-—
deep in the woods secure he lay. Gay 1,17. Bear s. oben. Jackall —
Once, studious of his private good, a proud jackall oppressed the
wood. Gray 2, 9. Baboon (firz. le babouin) — he fingered every thing
he found. Gay 2, 3. Only the fierce, Hyena stalks and his carnage
plies. LRookh. Was he (the hyena) to endure this ? HW.4, 12. — Fox
— the old rogue of a fox NR. 70. a fox aspiring lay , he raised his
head. Gay 1,29. The fox made his appearance WS. rob. 5. — The
squirrel (frz. escurel, le) he is cunning. LLearner54.
Wa0erthiere. Behemoth, biggest born of earth, upheaved his
vastness. M. pi. 7,471. Behold now Behemoth — he eateth grass
as an ox. Job. 40, 15. — Canst thou draw out Leviathan with an
hook? or his tongue with a cord? 41,1. Leviathan swims — and at
his gills draws in and at his trunk spouts out a sea. M. pi. 7,412.
Hippopotamus — he had the impudence to pretend to have some
likeness to a horse. HW.4, 12. — Otter (ags. otor m). The beaver
(ags. befer m.) shows much skill in all he does. Read. 76. — The
tortoise letting himself slip from off the log on which he is
sunning himself. WJ. Sk. angl. — The enormous whale emerges as
he goes. Shirl. 13.
Kleinere Thiere: The rat, he squeaked. LSongs. The wood-
chuck — he lives in a hole in the ground. Read. 51.
V6gel: Eagle (frz. aigle, le) — Invited from the cliffs, to whose
dark brow he clings, the eagle soars. Th. sum. 608. The young eagle
must gaze at the sun, ere he soars on strong wing to meetMt. WS.
Ken. 5. Doch auch: the eagle throws oblique glances upon the prey,
which she has clutched WS. Pir35. Doth the eagle mount up at thy
command, and make her nest on high? Job. 40, 27. — The kite
rose up. His honest heart etc. £M. 1 . the kite after his kind. Lev.
11,14. — Vulture — he longs to ease the monarch's ear. Gay2,
2. The blind Blackbird, who dreamed and dozed away his days.
NN.37. he chirped. 89. — Cormorant — to see if he find any of
his brass. Mor. fabl. 16. I saw the expecting raven fly, he flew. Byr.
Maz. 17 — Curse on his ill-betiding croak. Gay 1,37. Doch auch;
Masculine Thiernamen. 377
the thing over which the raven flaps her funeral wing. Byr. — Rook (« 89«
— who high amid the boughs , his airy city builds. Th. spr. 765. —
Daw, he says Gray 2, 2. Jack Daw who hopped and bowed himself
forward. HW. 4, 17. — Pie, he says EM. 1. — Parrot. — you praise
his talk. Gay 1,25. he Bulw. Nov. 12. P. is a parrot who talks no
more than he is told. NR. 30. Daneben: John thought she meant
him. Read. 3S. — The wailing o w I plies his sad song. Th. wint. 1 45.
he flew away. LLearn. 123. An owl — and all the words he ever
spoke. NR. 6 und : of all the birds the owl is the fairest in her degree.
14. An owl — he's watching a mouse. 30. jedoch fem. BJ. 494. he
Bulw. Nov. — The j ay — he steals and eats the eggs of other birds.
Read.71. — The bittern knows his time. Th. spr. 22. — The red-
breast leaves his shivering mates and pays to trusted man his annual
visit. Th. wint. 250. Robin Redbreast — we'll strow him here some
erambs of bread. NR. 10. A stork who swallows down fishes and frogs
to his fill. NR.31. — The cuckoo's a fine bird, he sings. NR.44.
The throstle with his note so true. Sh. Mids. Up springs the lark,
he mounted sings. Th. spr. 590. WS. Ken. 2. Nig. 19.
Fische: His jaws horrific armed here dwells the direful shark.
Th. sum. 1004. The dolphin upon this had such an indignation of
the buffoon ape , that he gave him the slip. Mor. fabl. 1 8. A man has
no better chance of keeping a secret from you women , than an e e 1
to keep himself in his hold when he is sniggled. WS. pir. 26. — From
his lively haunt the trout is banished. Th. sum. 388. See how he pulls
him out. Read. 31.
Reptilien etc.: The green serpent (frz. le-) from his dark abode.
Th. sum. 897. the Boa will not swallow his rabbit. TBr.28. — Thou
art as well gilded as a snake, when he casts his old slough. WS.
Ken. 3. — I went to the toad, I charmed him out, and he came
at my call. Perc. The frog — he would a wooing go. NR. 70. —
Crab — he says. Gay 1,49. Hast thou the pretty worm of Nilus
there ? I have him. Sh. CA. 5, 2. Why even the worm at last disdains
his shattered cell. Byr. Ch. 2, 5. An earthworm unrolled his mon-
strous length. Gray. 2, 16. A snail carries his house on his head. Sh.
as4, 1.
Insecten etc: The locust after his kind, the beetle etc., the
grasshopper etc. Lev. 11,22. Ere the bat hath flown his cloistered
flight. Sh. Mac. 3, 2. The wasp — he now advances. Gay 1,8. The
butterfly — his wings wide he displays. 1,24. That is a valiant
378 Femuune TliieniiuiieB.
§* 89. flea, that dare eat his breakfast on the lip of a lion. Sh. He 3, 4.
The gnat flew his way. Mor. fabi.22. The glow-worm lights his
gem. Th. sum. 1 668.
§• 90. Feminin sind: Thou art a swift dromedary traversing her ways.
Jer. 2,23. — The seal finding her retreat intercepted. WS. ant 30.
The adder that stoppeth her ear. Ps. 58,4. — Where the midge
dares not venture, lest herself fast she lay. Perc. — The osprey
that would have made a nest for herself. WS. pir.26. — The ostrich
(frz. antruche , la) which leaveth her eggs in the earth. Job. 39, 14. —
The gull be our songstress. WS. pir.22. — I saw a falcon that
struck her prey. 2 1 . — The partridge — she mocks her toils, alarms
her brood. Gay 1,30. — The white-winged plover wheels her soun-
ding flight. Th. spr.692. — Will the stork, intending rest, on the
billow build her nest? EM. 15. Where the birds make their nests;
as for the stork, the fir-trees are her house. Ps. 104, 17. s. o. —
From her nest the lapwing cries away. Sh.H. Err. 4, 2. - The
turtle — while over her callow brood she hung. EM. 14. — The
turtle tunes her plaintive strain. IBuncl. 80. — The wren that dips
her bill in water. Bry. — The night sparrow trills her song. Brj.
-~ Ask of the bleeding pelican, why she hath ripped her bosora.
Byr. MF. 1,2. — The thrush she sat in a bush. NR. 51.
§.91. Vielen Namen legt man ein doppeltes Geschlecht bei. Man sollte
das zunftchst von den CoUectiven erwarten , allein das ist nicht immer
der Fall. Beast (obgleich frz. la beste) ist nur masculin. Out of
the ground up rose the wild beast where he wons in forest wild. M.
PI. 7, 457. And I saw a beast rise up — upon his horns ten crowns.
Revel. 13, 1. — Many a werst, panting as if his heart would burst,
the weary brute (= horse) still staggered on. Byr. Maz.
In her ray and brightness the herd hath more annoyance bv
the brize, than by the tiger. Sh. Troil. 1,3.
The pleasant'st angling is to see the fish cut with her goiden
oars the silver stream. Sh. Much. 3,1. A bird hasteth to the snare,
and knoweth not, that it is for his life. Prov.7,23. vom Adler na-
tttrlich he. Gay 1,4. let him learn. LLearn. 127. a bird that wandereth
from her home Gen. 8,9. a bird betrays her nest by striving to con-
ceal it. Byr.
Bear s. 0. — Sheep s. o. Every sheep to her mate. Prov.
Feminine Thiernamen. 379
The sheep, said he, was slow, confessed his fears. Gay 1,50. — §♦ 91*
Cat gew5hnlich she: the cat that steals on her prey WS. Ken. 29.
passy-cat NR. 21, doch auch he NR'43. the cat she seized the rat
by the crown. NR. 42. — The hare— he is unclean unto you.
Lev. 11,6. Tho' she sits concealed, with folded ears , unsleeping eyes,
the scented dew hetrays her. Th. aut 415. — The coney — he
is unclean. Lev. 11,5. As a coney that you see dwell, where she is
kindled. Sh. as. 3,2. — The mouse he NR. 7. she 8. an old grey-
bearded mouse-stretching out his neck. Mor. fahl. 7. can a little field-
mouse make his own sharp teeth to gnaw his nuts with. LLearn. 183.
Phoenix — to Egyptian Thebes he flies. M. pi. 5,274. burn the
longlived Phoenix in her blood. Sh. sonn. 19. — Doth the hawk
fly by thy 'wisdom and stretch her wings toward the south. Job. 39,
26. Does not the hawk all fowls survey, as destined only for his
prey. Gay 1 , 49. When my hawk is in the field , I can fly him. WS.
Rob. 5. — The stately-sailing swan gives out his snowy plumage
to the gale. Th. spr. 776. With these the swan's maternal care had
sent her scarce fledged cygnet heir. Gay 2, 14. M. pi. 7, 438. see how
she bends her long neck. Read. 28. — Thither will I, like heron (frz.
heron le) to her haunt. WS. Iv. 1. aber he NR.29. — The carrion-
crow considered poor Reynard as soon to be his prey. WS. rob. 5.
The fox seeing her. Mor. fabl. 36. — The stockdove- oft ceasing
from his plaint. Th. sum. 612. The dove found no rest for the sole
of her foot. Gen.8,9. Tom dove. Sh. — A miserable linnet be-
gan to greet them with his whistle. WS. ant 37. The linnet being
bride's maid. Courtsh. — The swallow sweeps the slimy pool, to
build his hanging house intent. Th. spr. 651. The swallow has found
a nest for herself. Ps.84,3. swift as swallow in her flight. Sp.5, I,
^0. — A nightingale began his lay. EM. 13. But let^ not chief
the nightingale lament her ruined care. Th. spr. 711. M. pi. 7, 436.
"" The pheasant — around her all her listening brood. Gay 1,30.
see from the brake the whirring pheasant springs: short is his joy.
Pope Winds. — The turkey — he only admires himself. LLearn.
ioS. Behind her ran her infant train. Gay. 1,38. — The sparrow
^ he builds her clever nest. NR. 26. So steers the prudent crane
her annual voyage. M. pi. 7, 430.
Fly — I am a gentleman Gay. 2, 8. Of the fly which sitting on
a chariot, said, she raised a dust. Mor. fabl. 28. — Will the bee
demand his store. EM. 15. The bee with honied thigh, that at her
380 Geschlecht der leblosen Gegenst&nde.
§♦ 9l» flowery work doth sing M. — Go to the ant, consider her ways.
Prov.6,6. he is made chief treasurer of the grain. Gay. 2, 4. first
crept the parsimonious emmet, joined in her popular tribes. M. pi.
7,485. — The court shall be the spider's sphere; power shall
reward him there. Gay. 2, 14. Beneath a peasant's homely thatch
a spider long had held her watch. EM. 10. — Wie schwankend in
den Dialecten, zeigt: It is a common saying, that in Hampshire every
thing is called he, except a tomcat which is called she. Halliweirs
Diet.
Auch einige Personennamen mU0en fdr beide Geschlechter aas-
reichen, 1) well man der fremden Sprache nur eine Form entlehnte,
wie in pupil frz. le und la pupille; — 2) well die eine Form, ge-
wohnlich die feminine, aufgegeben worden ist: giant (frz. le geant,
lag^ante), messenger, minion, regent, spouse, parent, ser-
vant (frz. la servante), favourite (frz. le favori, la favorite) etc.;
— 3) weil die Endung er nur.die Personlichkeit , nicht das Geschlecht
bezeichnet: sinner, house -keeper etc. Ist an diesen und andern
Wdrtern eine Geschlechtsbezeichnung nothwendig, so geschieht sie
durch Composition.
B. Genus der nicht lebendigen sinulichen Gegenstande.
§. 92* Es ist sehr verschieden und hftngt nrsprftnglich von dem Ein-
i drucke ab, den der Gegenstand auf das menschliche Gemttth machte.
Diese ursprtlngliche Anschauung liegt uns aber so fern, da0 der Za-
sammenhang zwischen dem Gegenstande und dem grammatischen 6e-
schlechte sich selten erkenuen ld.0t. So gehdrt z. B. das AUgemeine,
die ganze Gattung bezeichnende , dem Neutrum an, wie Aags. treow
(Baum), holt (Holz), w&hrend die specielleren Benennungen beam
(Baum , B^lken) und wudu (Wald) dem Masculin, und die Namen der
einzelnen Bftu'me dem Masculin und Feminin angehoren. Das allge-
meine graes ist Neutrum , die speciellen Grasarten und Pflanzen meist
masculin und feminin. Wseter (Wa^er) ist Neutrum , wfthrend deaw
(Thau), dropa (Tropfen), rggen (Regen), scftr (Schauer), hsBgel (Ha-
gel), sn&w (Schnee), masculin sind. — Wsepen (Waffe) ist Neutrnm,
aber die Waifenarten sind meist masculin, wie heoru, m^ce (Schwert),
gar (Speer), spreot darod aesc (Lanze), strfel (Pfeil), boga (Bogen).
scild rand lind (Schild), Oder feminin, wie eax (Axt), fl&n (Pfeil),
targe (Schild), byrne (Panzer). — Corn (Getraide) ist Neutram.
dagegen hweete (Weizen), ryge (Roggen), &ta (Hafer) siod mas-
Geschlecht der leblosen Gegentt&nde. 3gl
culin, be&n (Bohne), hnitu (Linse) sind feminin. — Ofet (Obst) ist i*
Neotram, jedoch aepple (Apfel), brftm (Brombeer) sind masculin, plt^me
(Pflaame), mdre (Manlbeere), sl&ge (Schlehe), sind feminin.
Ferner l&0t nns die Wortbildungslehre bis jetzt nicht einsehen,
waram die Namen derselben Begriffe verschiedenen Geschlechtern an- / / f".
gehSren, wie Meer: lagu m. , s^ f. und selten m. , g^ofon brim and ^**i^-^^
fgqr n; Schild: scild etc. m, targe fem. etc. — Sie IftBt nicht erken- ' a^^^*^" «
nen, warum die speciellern Namen gerade diesem Geschlechte ange-
horen und warum bisweilen gerade die Namen der gr50eren Gegen-
stftnde feminin sind, wie unter den Bftumen: &c (Eiche), b6ce (Buche),
lind (Linde), »sp (Espe), beorc (Birke), wfthrend die kleineren aesc
(Esche), elm (Ulme), holen (HoIIunder), masculin sind. Eine Aufz&h-
long der Snbstantiven nach ihrem Geschlechte erscheint deshalb tiber-
fld0ig und nur diejenigen m5gen erwflhnt werdon, welche bis in die
Gegenwart fortklingen.
Geschlechtsschwankungen kommen in den ftltern Quellen selten
vor, wie sse, das C. 186,6 masculin und Mt. 8,26 feminin ist, lyft
istPs. 17, 13 masc, und Mrc. 9, 7 feminin. DaB gegen das Ende der
SC. bin ZerrQttung des Geschlechts eintritt, ist ganz nattlrlich. Auf-
fallend dagegen erscheinen die zahlreichen Abweichnngen in der ftl.
testen Urkunde des Aags. , in den nordhumbrischen Evangelien ; aber
da sich nicht verkennen IftSt, da6 sie hier unter EinfluS des Latei-
nischen eingetreten sind, so mu0 man annehmen, da3 diese Abwei-
ebungen nur dann erst eintreten konnten, als das Geschlecht zu
schwanken begann und da6 sie daher vom Abschreiber, nicht vom Ver-
faBer herrflhren. Solche Abweichungen sind: wingeard ags. masc,
Dnrh. meist (vinea) fem. Mrc. 12,2.9, doch auch masc. Mt.21,39
nnd neutr. 21,41. — lichoma ags. masc, Durh. (caro) fem. Mrc. 14,
38. — sword ags. neutr., Durh. (gladius) masc. Luc. 22, 38. — scip
ags. neutr. Durh. (navis) fem. Luc 5, 3. — geat Thttre ags. neutr.,
Durh. (porta) fem. Mt.7, 13. — bldd ags. neutr., Durh. (sanguis)
masc. Mt.26,28. Ueberhaupt kehrt ]7(et und )> so oft vor Substanti
ven wieder, da0 man sieht, das grammatische Geschlecht ist ge-
sfhwftcht.
Nags. Bei Lag. kommen noch viele Substantiven mit gramma-
tischem Geschlechte vor. So sind masculin: bat (Boot), castel (Burg)
1650, grund (Boden), helm, hull (Htigel) , halidom (Heiligthum) , king-
dom, nap (Becher), staef (Stab), stan (Stein), stude (Platz), wal
(Maner), wind, wode (Wald) etc. Feminin sind: hoc (Buch), burh
3g2 Oasdileclit der lebkraen Gegenst&nde.
§• 92* (Burg), burne (Rftstang), chirche (Kircbe), dic(Graben), eorde (Erde),
heorte (Herz), hilt (Griff), meduwe (Wiese), mile (Milch), rice (ags.
neutr. Reich), scale Schaale) , sonde (Botschaft) , stefne (Stimme), strsBte
(Strafie), tide (Zeit), weolcne (ags. Neutr. Himmel), sffi (See) etc.
Neutra sind: seitlond (Insel), SBdel (Land), atter (Gift), blod (Blot),
bord (Tafel), castelgat (Burgthor), corn (Korn), dust (Staub), feoh
(Tribut), Hod (Flut), fur (Feuer), graes, lond, taken (Zeichen), treo
(Baum), ))ing, water, word, weder (Wetter). Viele aber geben ihr
Geschlecht auf. — Manches Schwanken tritt ein: fled he A. hit B.
22. horn hine 25789. tur (Thurm) A. masc, B. fem.7996. |>eode(Volk)
gewohnlich fern. 492, doch masc. 3260. gurdlefem. und B. 1323, masc.
wie im Aags. in A.; das Feminin leidet die gr6l3ere Einbu0e.
Oi*m enth&it kaum noch Ueberreste des grammatisehen Geschlechts.
Im Ae. tritt fOrmliche Zerrfittung ein, das natttrliche Geschlecht
macht sich geltend und die Namen der Dinge erscheinen im Me. ge-
schlechtslos : day it Gen. 2, 3. sterre Mt. 2,9. ribbe it Gen. 2, 31. bond
Mt. 5, 30. Und wenn auch bei Wjcl. in A. ein Geschlecht angegeben
ist, so stimmt es selten mit dem ursprttnglichen aberein, wie hed he
A. it B. Gen. 2, 11. flood he A. it B.2, 13. — In BeziehuBg auf die
pronominalen Erkennungszeichen des Geschlechts ist nicht zu ilber-
sehen, daS his und der Dativ him auch vom Neutrum gebraucht
werden: the spirit brethith, wher it (he) wole, and thou herist his
vois. Job. 3, 8. day to it self (himself) Mt. 6, 34. Ebenso Mau. The
contree is strong of himself 5. the wheet turnethe be his axille tree. 17.
it (the lampe) goethe out be himself. 7.
Im Ne. sind alle Namen sinnlich wahrnehmbarer Gegenstftnde ge-
schlechtslos.
§* 93* Der dichterische Gebrauch legt aber auch bier einzelnen Sob-
stantivcn ein Geschlecht bei, das je nach der Auffa^ung verschieden
sein kann. Wir ordnen die hauptsftchlichsten nach ihrem verwandten
Inhalte.
1) Welt, Himmel, Erde, Hdlle.
World (ags. wSrold ist fem.): the antique world in his flowring
youth. Sp.2, 7, 16. The world shall burn, and from her ashes spring
new heaven and earth. M. pi. 3, 334. The Comic Muse holds to the
world a picture of it self. Thoms. — Chaos (griech. und lat. neutr.,
frz. le chaos) — the sire of Dullness. Pope. Dune. Behold the throne
of Chaos , and his dark pavilion spread. M. pi. Men are made of
the queerest dregs that Chaos churned up in her fi^rraeiit, Sbirl.30.
Geschlecbt der lebloien Gegenstftnde. 383
Heaven (ags. heofon mase.) his wonted face renewed. M. pi. 6, !♦ 93«
783. Now heaven in all her glory shone. 7, 584. And heaven beholds
her face within. Byr. Maz. 246. — Earth (ags. eorde fem.): First
may the yawning earth her bosom rend. Pope Jan. When the bare
earth brought forth the tender grass, whose verdure clad her univer-
sal face with pleasant green. M. pi. 7, 316. Dull earth with his own
weight did downwards pierce to the fixed navel of the Universe. Cowl.
— Hell (ags. hell fem.), her numbers full, shall be for ever shut.
M. pi. 3, 332. Nature's children all divide her care. Pope. Tis but
to hold converse with Nature's charms , and view her stores unrolled.
Byr. CH.2,25.
2) Sonne, Mond, Sterne.
San. Im Ags. stehen ein masc. sunna und ein fem. sunne ne-
ben einander, und beide Geschlechter »eigen sich noch im Me. Oh.
hat he. And lo! how the sonne gan louke hire light in hire selve.
PP. The sonne when he is upon the southe, castethe his hemes alle
streghte upon that partye. Man. 1 1 . God lovethe it (sonne) more than
ony other thing. 15. — Ne. The sun, who scarce up risen, shot pk-
rallel to the earth his dewy rays. M. pi. 5, 139. The blessed sun him-
self, a fair hot wench. Sh. Hd. 1,2. — Moon (ags. mdna masc.)
wird aber schon im Me feminin: the mone schal not gyue hir schy-
nyng. Mt. 13,25. — So auch im Ne. • The moon glittered, as she
rolled through the deep vault of cloudless sky. WJ. The moon wears
a wan circle round her blunted horns. Thoms.
Comet (griech. und lat. masc, frz. fem.) — he sinks below the
shading earth. Thoms. sum. 1694. — Planet (griech. und lat. masc,
frz. fem.). No other planet hath so many dignities by himself. BFl.
1,534. Der Name hat Einflu^: Mars lord, Venus lady. M. Sh.
"* Canst thou guide Arcturus with his sons? Job. 38,32. The night-
planet (= moon) poured her full effulgence upon a wide heath. WS.
Wav.38. — Globe Oat. masc, frz le globe): shake off the loosened
globe from her long hinge. BJ. 166. — Star (ags. stearra masc.)
neist masc, doch auch: Now the bright morning-star leads with her
the flowery May. M.
3) Land, Berg, Stadt, Schlo6, Staat.
Land (ags. neutr.) : He arose to raise a language and his land
reclaim from the dull yoke of her barbaric foes. Byr. — Country
!a]tfrz. la contreye): if his country stand not by his skill, at least
his follies have not wrought her fall. Cowp.
384 Geschlecht der leblosen Oegenst&nde.
§* 93* Die Namen der Lftnder stehen seltcn allein , wie Scyddige, Indje etc.
und diese sind feminin; gew5hnlich werden sie durch Composition be
zeichnet und dann gibt das zweite Wort das Geschlecht an: Scotiaiid
Bed. 1,1. eall Bretono gemeero. Ebenso bei Lag. Scottland, Griclood,
in Armorich-en (es) earde1635 oder Brutayne, Cornwayle, Albanie,
Wales. Im Ae. und Me. werden sie meist als Neutra gebraucht. —
Im Ne. sind die Namen der Erdtheile und L&nder oft feminin: Eng-
land is true to herself. WS. Britt. Let Arabia breathe her spicy ?a-
les. Thoms. Europe with her old over-gorged empires. Shiri.3.
Yorkshire ha^ such families amongst her hills. 9.
Wird mit dem Landesnamen der LandesfQrst bezeichnet, so ist
jener masculin : The king of Sicilia means to pay Bohemia the visita-
tion which he justly owes him. Sh. Wt. 1,1. Sicilia cannot show him-
self overkind to Bohemia 1,1.,
Peak (frz. le pic). Snowdon's peak yields his wintry load. Thoms.
sum. 1165. And still his wonted wealth Hymettus yields. Byr. See
lofty Lebanon his head advance. Pope Mess. And Jura answers
through her misty shroud back to the joyous Alps, who call to her
aloud. Byr. CH. 3, 93. And Ardennes waves above them her green
leaves. Byr. CH. 3,27. Make Windsor-hill lift her turrets nearer
to the skies. Pope Winds. Now the raptured eye to huge Augusta
send, now to the sister-hills, that skirt her plain. Thom. sum. 1400.
Die ags. Bezeichnungen der Stftdte sind das masculine t^n (om-
zftunter Ort), h^m (Heimat), die femininen ceastef (Stadt), burh
(Burg) und scire (Gau). Mit diesen sind gew5hnlich mehr oder min-
der lose die St&dtenamen verbunden : Romaburh Bed. 1,11. Babilon-
janburh Oros. Fearnham SC. 894. Merantftn 755. Lundenbyrg 872 oder
seo burh Babilonja. Auch ohne Zusatz wird dann der Name der
Stadt feminin: eart })u knsL forwrecen on Hierusalem and nystest ))o
]>a. j>ing ]>e on byre gewordene synd ? Luc. 24, 1 8. — Das Feminin
bleibt meist auch bei Lag.: ane hege burh, Albe Lingoe219, Cant-
wareburi2831. Lun deneburh 4284, selten Neutra: Troge hit 1368. Letz-
teres herrscht in alt- und raittelenglischer Prosa vor: Jericho, the
king of it. Josh. 6, 2. citee it 8, 7. the citee of Hay it 8, 19. Hay-it 10,
1. Costantynoble-it is three cornered. Mau.3. — Im Ne. sind die
Gattungsnamen und St&dtenamen oft feminin: The city reared in
beauteous pride her tower- encircled head. Th. aut. 114. And Belgium's
capital had gathered then her beauty and her chivalry. Byr. CH.
3,21. Sevilla, sheisfree. Byr.CH.1,45. Holy rood her legitimate
Qeschlecht der leblosen Gegenstlknde. 3g5
sovereign WS. wav.40. Doch Byr. nennt Rome nicht nur the lady §♦ 93«
of the old worid, sondern auch earth's lord; und Th. summ. 1403:
now to where majestic Windsor lifts his princely brow ; doch sonst auch
she. Rich as the republic was, and highly considered in Europe,
she was no match for the power of Lewis. Mac. 2, 198. There you saved
the state, then live to save her still. Byr. A thousand years scarce
serve to form a state, an hour may lay it in the dust. Byr. CH. 2,84.
4) Meer, See, Flu6 etc.
Ocean (lat. und frz. masc): the ocean has his chart. Byr. CH.
4,81. Let the ocean repose in her dark strength. WS. pir. 6. —
Sea (ags. sfe masc. und fern.). Tempt not the sea, for she is a de-
Toarer. WS. Ken. 1. The sea being smooth, how many shallow bauble
i'oats dare sail upon her patient breast. Sh. Troil. 1,3. While he (the
^ea) gave us battle last night. WS. ant. 11. — Deep (ags. deope fem.).
When at thy call uprises the great Deep and throws himself upon
the Continent. Bry. The spouseless Adriatic mourns her lord. Byr.
CH. 4, 11. Lake (ags. lagu masc): once I loved torn ocean's roar,
but thy soft murmuring sounds sweet as if a sister's voice reproved
etc. Byr. CH.3,85.
Die Zus&tze zu den FluBnamen sind im Ags. seo ek und se
stream und wahrscheinlich sind auch die Namen selbst feminin und
inasculin: Gandis seo e^, od Humbre stream Oros. be Tinan )?8ere e&.
SC.875. ofer Teraese894. ondlong M8ese882. — Lag. gebraucht die
FlnCnamen feminin: in "pere Tyure he code alondl22. bi ]?are Hum-
ljre3785. bigonde )?ere H.4296; daneben Maluan aene (l?ane) fium.
1299. Ae. und Me. schwankt das Greschlecht: Jordan, the watris of
it. Josh. 4, 23. a broke of watre — it became swete. Mau.8. — Im
Xe. sind Gattungs- und Einzelnamen masculin: Where the swift Rhone
<'leaves his way. Byr. Ch.4,81. The Ganges rolls his sacred waves.
Th. sum. 707. Rich king of floods, the Nile 794. his brother Niger.
^11. Around his throne (Thames) the sea-born brothers stand: the
binding Isis, the fruitful Thame, the Kennet swift, the Lodden low
ftc. Pope Winds. The noble Thames, the lovely bridegroome — his
auncient parents the auncient Thame and his wife, the Ouze, whom
men doe Isis rightly name. Sp. 4, 11,24. Auch au6er solchen Verbin-
<langen kommen einige Femininen vor: That Tiber trembled under-
neath her banks. Sh. JC. 1,1. Far off from these Lethe rolls her
watery labyrinth. M. pi. 2, 584. Styx, the grandame of the Gods,
Sp.4, 11,8. und bisweilen von kleineren FlttBen.
Koch, engl. Qrammfttik. I. 25
386 Geschlecht der leblosen Gegenst&Bde.
§. 93* 5) Natur und Naturerscheinangen.
Nature (lat. fem. s. o.) Dame N. WS. Ken. 11. Who can paint like
Nature; can Imagination boast hues like hers. Th. spr.467. — Light
(ags. leoht neutr.) : the light himself shall shine. Pope Mess. And
forthwith Light ethereal, first of things, sprung from the deep, and
from her native east to journey through the airy gloom began. M. pi.
7,245. — Darkness (ags. dearcung fem.): at the other door obse-
quious darkness enters , till her hour to veil the heaven. 6, 10. A cell,
where brooding Darkness spreads his jealous wings. M. Utter dark-
ness closed her wing over their thin host and wounded king. WS. —
Heat (ags. hsetu fem.). Tyrant Heat his burning influence darts on
man. Th. sum. 210. — Fire (ags. fyr neutr.). The fire gathers his
annual harvest here. Bry. — Wind (ags. masc): the wind, who wooes
even now the frozen bosom of the north , turning his face to the de^T-
dropping south. Sh. RJ. 1,4. Mylady Wind. NR.37. — .Storm (ags.
m.). With thee the storm has made his airy seat. Bry. — Gale (altn.
gola fem.). If a cutting gale rise not and scatter from his humid
wings the clammy mildew — . Th. spr. 115. Ebenso tornado (span.
masc) und zephyr (lat. und franz. masc). The North-east spends
his rage. Th. spr. 143. Let the rufiian Boreas once enrage the gentle
Thetis. Sh. Troil. 1,3. The thunder (ags. ))unor masc.) raises his
tremendous voice. Th. sum. 1 1 22. He holds his black tremendous
throne. 787.
6) Zeit, Jahres- und Tageszeit, Jugend, Alter.
Time (ags. tima masc.) is a very bankrupt , and owes more than
he is worth, to season. Sh. Err. 4,2. Time lays his hand lightly on
the bard. WS. Pir. 12. — The turning spring (ags. spring Qnelle
masc. , ags. lencten ist noch erhalten in lent) averts her blushful face.
Th. sum. 6. — The winter (ags. masc.) keen shook forth his waste
of snows f and summer (ags. sumor masc.) shot his pestilential heats.
Th. spr. 319. — Let autumn (frz. masc. und fem.) spread his trea-
sures to the sun. 69. Hence summer has her riches. Cowp. I saw
the spring come forth her work of gladness to contrive. Byr. — Day
(ags. daeg masc). When the pure day has shut his sacred eye. Th.
sum. 905. — The meek-eyed morning (ags. morgen masc.) appears,
mother of dews. Th. sum. 46. — The morn ■— from before her va-
nished night. M. pi. 6, 12. Twilight grey had in her sober livery
all things clad. 4, 599. Then silent night (ags. neaht fem.) with this
her solemn bird. 4, 647. Continual Night holds over the glittering waste
GescfalecM der leblosen Gegen8t&nde. 3g7
her starry reign. Th. wint. 807. The purple midnight veiled that §* 93*
mystic meeting with her most starry canopy. Byr. CH.4, 118. Eve-
ning (ags. sefen masc. , aefnnng fem.) draws her crimson curtains
round. Th. spr.977.
Die Monatsnamen, mit mdn&d gebildet, sind im Ags. masc, wie
Wintermdn&d. Auch noch im Ne. sind sie masc. , auBer May. — Youth
(ags. jag6d): Where unbruised youth doth couch his limbs, there
golden sleep doth reign. Sh. RJ. 2,3. The change was wrought, long
I ere age (frz. masc.) had taken my features for his page. Byr. Maz.
7) Baum, Pfianze, Mineralien.
Tree (ags. treow neutr.) is known by his (= its) fruit. Mt. 10,
13. And fruit-tree yielding fruit after her kind. M. pi. 7, 311, aber
after his kind G-en. 1,11. The apple-tree — I sat down under his
(= its) shadow. Song of Sol. 2, 3. The fig-tree putteth forth her green
figs. 2, 13. The fig-tree spreads her arms branching so broad and long,
that in the ground the bended twigs take root , and daughters grow
about the mother-tree. M. pi. 9, 1105. — The wind, which tears the
oak (ags. kc fem.) from his foundation. Byr. Ch.4, 173. — There is
a willow (ags. wilig fem.) that shows his (?) hoar leaves in the glassy
stream. Sh. H.4,7. — The vine (= ags. wln-be4m masc, wtn-geard
masc, wln.-treow neutr.) her grapes are fully ripe. Rev. 14, 18. The
larch hath hung all his tassels forth. Hemans. — The flowers (frz.
fem.) are fine Ladies. Sh. The rose (lat. fem.) — a revengeful can-
ker eat him up to death. Sh. Sonn.99. The modest rose, enamou-
red round and round I fly or on her fragrant bosom lie. Moor 10.
The gaudy tulip (lat. fem.) that displays her spreading foliage to the
J?aze. Moor 10. Bid amaranthus (griech., lat. masc.) all his beauty
shed. M. Lye. They are as gentle as zephyrs, blowing, below the
violet (frz. fem.), not wagging his sweet head. Sh. Cymb.4,5. Gera-
nium boasts her crimson honours. Cowp. A dainty plant is the ivy
(ags. ifig masc) green — of right choice food are his meals. Dick. —
There is no malice in this burning coal, the breath of heaven hath
blown his spirit out. Sh. KJ.4, 1. He is no great stone. BJ.359.
8) Mensch, seine Gliedmafien, Werkzeuge, Gerathe und Werke.
No hand (ags. fem.) of blood and bone can gripe the sacred handle
of our sceptre, unless he do profane, steal, or usurp. Sh. — The
old house (ags. hfts neutr.) seemed to have many good years of life
in him. Dick. Go to the rude ribs of that ancient castle (lat. und
ags. neutr.) , send the breath of parle into his ruined ears. Sh. KRb. 3, 2.
25*
388 Geschlecht der leblosen Gegenst&nde.
§♦ 93. The temple (lat. neutr.) sendeth not forth her champion against name-
less men. WS. Iv. 43. The heads of the church itself are not
so intolerant as you suppose. The church is always willing to ren-
der the return to her bosom easy. Jam. Conv. 1,7. FU give you my
fowling-piece; she will put a hundred swan-shot through a Dutch-
man's cap at eighty paces. WS. pir. 8. He was a noble fellow, this
violin. Bui. Zan. 1. the watch — she (sagt ein Hochiander, der
d e Ubr fttr lebendig halt) died the very night Vich Ian Vohr gave
her to Murdoch. WS. Wav.48. His brandished sword did blind men
with his (?) beams. Sh. aHf. 1,1.
Die Schiffe sind meist feminin, selbst die mit -man zusammenge-
setzten: Like a vessel, who gives her broadside as she comes. WS.
ant. 1. your bark — that she may obey the helm. 13. — Whether do
you manage the wherry or we ? I take it , she will go the way we
row her. WS. Nig. 27.
Wie der Matrose die Schiffe, die Gegenstande seiner Zuneigung
zu Femininen macht , so der Kutscher seinen Wagen : off she goes.
NNick5 ; der Bauer in Hants seine Gerathe plough , scythe etc. , wahrend
shovel, barrow und prong ihm masculin sind. Cobbett lett.5: Our
country folk in Hampshire calls almost every thing he or she: the
mower calls his scythe a she, the ploughman his plough; but a prong,
a shovel or a barrow which passes promiscuously from hand to hand,
and which is appropriated to no particular labourer, is called a he.
Der Knabe aber macht den Ball zu seinem Spielgenofien ; the foot-
ball he TBr.89.
C. Genus der abstracten Substantiven.
I* 94* Die grammatischen Form en im Ags. bieten keine durchaus sicheren
Erkennungszeichen.
1) Die nackten Stamme k6nnen alien Geschlechtern angeh5ren.
So sind masc: nld (Neid), slgep (Schlaf), reed (Rath), crseft (Kraft):
neutr. beswlc (Betrug), IM (Leid), bebod (Gebot), ord&l (Urtheil), riht
(Recht), cyn (Geschlecht); fem. ecg (Scharfe), eah (WaBer), « ^^
(Gesetz), ftr (Glanz). Die Endungen sind vielfach abgestoBen, wie
wear-d (Wachter und Wacht), wahrend im Ahd. noch wart-o und
wart-a unterschieden wird, oder geschwacht. Daher treffen wir
2) e in alien Geschlechtern, masc. sind ende, ahd. anti (Ende),
hete ahd. haz (HaB); fem. Are ahd. 6ra(Ehre), lAre ahd. Idra(Lehre);
neutr. rice ahd. rlchi (Reich).
Gesehlecht der abstracten Substantiven. 389
3; Die auf a sind masculin, wie willa (Wille), egesa 6ga (Farcht), §« 94*
e&ca (Wachsthum).
4) Die auf a (o) sind meist feminin: stalu (Diebstahl), sceamn
(Schaam), caru (Sorge), scaru (Schaar), gifu (G-abe), lagu (Gresetz),
racu (Erzfthlung), wracu (Eache), lufu (Liebe), |7earfa (Noth); sidu
(Sitte) ist mascalin.
5) Die auf -ness, -ung, -6d sind feminin, die auf ing und
ling masculin, doch mischen sich sp9,ter ing und ung.
Im Nags, fallen auch diese Eennzeichen zum Theil binweg, und
flberdies beginnt das Greschlecht zu schwanken , wie lofe lufe , das 223
masc. und 783 feminin ist; sorghe ist gewohnlich fem. , aber 11996
Neutrum. — In Orm haben die Abstracta ihr grammatisches Gesehlecht
meist aufgegeben; meocnesse wird durch gho 10725 als feminin be-
zeichnet.
Im Ae. verschwindet das grammatische Gesehlecht und im Me.,
wahrscfaeinlich auch im Ae., tritt nur dann ein Gesehlecht ein, wenn
die abstracten Begriffe personificiert werden. Masculin sind bei Ch.
Rose: Daungere3018, Drede3958, Jelousie3966, MirtheGOl , Tres-
passe3033, Wicked Tongue 3027; bei PP. Conscience 1160, Falsnesse
1037, Gilel020, Truthell23, SymonielllO, Theologie, Wisdom
2129, Wit 228, Wrong 586 etc. — Feminin: Ch. Avarice 209, Chas-
tite3043, Courtesie796, CovetiselSl, Elde349, Felony 166, Franchise
3528, Gladn esse 747, Hate 148, Idlenesse 593 , Largesse 11 50, Poverte
450, Reason 3034, Richesse 1023, Sorow301, Shame 3032, Villany
167, in Assembl. Peace 239; bei PP. Abstinence 3748, Charite und
Chastite3750, Coveitise 6598 , Fortune das., Humblite3749, Large-
nesse3754, Mede 933, Mercy 37 78, Pacience 3752, Pride 6598, Studie
6068 etc. Wie frei der Dichter personificieren konnte, sieht man
daraus , da6 PP. 2625. Envie masculin , Ch. 248 dasselbe feminin ge-
braucht.
Wycliffe hat selbst bei Personificationen kein Gesehlecht: Wis-
dam withoute forthe precheth ; in stretis it gyveth his vols , wjlhrend
der jetzige Text hat: she uttereth her voice. — 4,13: hold discip-
line and ne leue thou it A. (teching -it B.); jetzt: take fast hold of
iiistruction ; let her not go. Oder es steht neben it ein he oder she,
wie Prov. 1,21: in the bed of cumpanyes it ofte crieth; in the doris
— he bringeth forth his woordis.
Im Ne. tritt ein Gesehlecht hervor nur in belebter Rede oder §, 95*
bei Personification. So kommen folgende masculin vor: And not a
390 Geschlecht der abstracten SubstantiTen.
§« 95, word was heard to upbraid Ambition in his humbled hour. Byr.
Maz. 2. Aber: Ambition is the best mistress to woo. Bulw. Nov. 9,3.
And through the hall there walked a jolly yeoman — Appetite.
Sp.2, 9,28. — In his lap a heap of coin he (Avarice) told. 1,4,
47. Ceremony doffed his pride. WS. — The maister Cooke was
cald Concoction. Sp.2, 9,31. — Open-eyed Conspiracy his time
doth take. Sh. Temp. Consumption his suit preferred. Gay 1,47.
Contentment walks the sunny glade and feels an inward bliss spring
over his mind. Th. spr. 890. — 0 softly swelling hills , on which the
power of Cultivation lies, and joys the wonders of his toils. Th.
— I would take Desire prisoner and ransom him. Sh. LL. 1,2-
Grim Death, my (Sin's) son and foe. M. pi. 2,804. Death hath
crossed your brow with his finger WS. ant. 33. — Diet the steward
was. Sp.2, 9,27. Digestion the kitchen clerke2,9,31. Disaffection
was heard muttering to himself. Shirl. 30. — And let some strange
mysterious Dream wave at his wings an airy stream. Milt. — I
would rather be the bride of Destruction. WS. Ken. 34. — Fear,
the wicked enchanter, we are his sworn enemy. 34. — All that on
Folly Frenzy could beget. Pope. Dun. 1,125. — Gout pleads how
swift he flies. Gayl,47. — Hospitality his great fires up the
chimney reared. Longf. — Sated Hunger bids his brother Thirst
produce the mighty bowl. Thorns. — Industry — pensive winter
cheered by him sits at the social fire. Th. aut. 147. — Idle ness Sp. 1,4,
18. — Jealousy has fled; his bars, his bolts etc. Byr. Joy — he
to the lively pipe his hand addressed. Collins. — Hence labour draws
his tools. Th. sum. 133. — Laughter holding both his sides. M.—
Love, when he comes wandering to our door, is at once admitted.
Shirl. 7. Withered Murder alarmed by his sentinel. Sh. Macb.
Knavery cannot hide himself in such reverence. Sh. Much. — Lei-
sure, that in trim gardens takes his pleasure. M. — Passion holds
his breath. Byr. — Power has laid his rod of rule aside. WS. —
Revenge — he threw his blood-stained sword in thunder down. Coll
— Rancour threats his rusty knife. Sp.2, 4, 44. — Sleep give
thee all his rest. Sh. Mids. — Valour is a sturdy fellow. WS. Jv.
40. — Ere War arose in his volcanic rage Byr. Vain-Coniidence,
not seeing the way before him, fell. Shirl. 4.
Feminin sind: Affectation shows on her cheeks the roses of
eighteen. Pope RL. — Where Beauty plays her idle freaks. Th.
spr. 538. Charity she Bulw. Nov. 3.~ Ch astity with blushes reddening,
G^Bchlecht der absiracten Substantiven. 391
as she moves aiong. Th. sum. t596. Cheerfalness was the hand- §« 95«
maid of their toil. Byr. Ju. 8,67. — Chivalry your ancient goddess.
Byr. CH. 1,37. My Conscience — she hath at all times a small
and low voice. WS. Pirl8. Desolation plants her famished brood.
By. CH. 1,45. — Despair extends her raven wings. Thoms. Dul-
ness, daughter of chaos. Pope D.1,12. Experience — her hum-
MiDg, crashing, grinding lessons are yet to be learnt. Shirl. 7.
Fame the enchantress. Byr. Tam. Famine with her skeleton hand.
Bulw. Nov. 7, 3. — The setting stars and breaking day dimmed the
creation of Fancy: the wakened song of birds hushed her whispers.
Shirl. 13. Fancy pours her beauties on his busy thought. Th.
spr. 1097. Accuse not thy fate, she may redeem thee still. Byr.
Fortune had fallen in love with you; she had decreed you the first
prize. Shirl. 30. — But long before had Freedom's face been veiled,
and Anarchy assumed her attributes. Byr. Ch. 4, 103. I have such a
thirst for freedom , surh a deep passion to know her and to call her mine.
Shirl. 36. Where friendship full exerts her softer power. Th. spr.
1116. — Glory sheds her light. Byr. 4, 147. Yet in his lineaments
ye cannot trace, while gentleness her milder radiance throws along
that aged venerable face, the deeds that lurk beneath. By. CH. 2, 62.
And shall Grace not find means, that find her way. M. pi. 3, 228.
— God hath yoked to Guilt her pale tormentor Misery. Bry. —
And Havoc — she had scarce left an uncommitted crime. Byr. —
Justice with her lifted scale. Pope D. 1,52. — Here young-eyed
Lewdness walks her midnight rounds. Byr. CH. 1,46. — Liberty
Britannia's Goddess. Pope Winds. — Luxury poured out her glit-
tering stores. Th. aut. 139. — Still Memory does her vigils keep.
White. — But here, where Murder breathed her bloody steam. Byr.
CH. 4, 142. — Let me listen to Mercy as long as she is near me.
Shirl. 14. You will know what to say to Malice when she comes
whispering hard things in your ear. 28. Necessity — he failed not
to learn in her school. WS. Pir. 13. — Peace over the world her
olive wand extend. Pope. Mess. — Pardon clad like a mother, gave
you her hand to kiss. Longf. — The great princess Pride. Sp. 1,
5,53. Persecution shall bite her chain. Pope. Winds. — Philo-
sophy — he led her forth, daughter of heaven. Th. sum. 1532. —
Poetry exalts her voice to ages. Th. sum. 1740. Dame Pleasure.
Sp. 1,1,47. — Reason tottered on her throne. WS. Ken. 2. I have
392 Geschlecht der abstracten Substantiven.
§♦ 95. thought till reason has often trembled on her throne. WS. Pir.4i.
Religion gave her sanction to that intense animosity Mac.7,2i.
Rebellion shall bite her chain. Pope Winds. — Where Scorn
her fingers points. By. CH. 1 , 26. — Soon as the light of dawning
Science spread her orient ray. Th. sum. 1521. — Reviving sickness
lifts her languid head. Th. spr. 888. — Beware, lest Sin surprise
thee and her black attendant Death. M. pi. 547. Silence is the Queen
of time. HW. 3,390. Silence and Darkness, solemn sisters. Yo. 1. Now
hath my soul brought forth her prodigy. Sh. KRb. 2,2. This is the
propre food of the Soul, and what perfects her. JBuncl. 9. — Su-
perstition when not arrayed in her full horrors. WS. Pir. 21. —
Treason, she sits at our feasts. WS. Qu. 10. — Temperance a
delicate wench. Sh. Temp. 2,1. Shall truth ^ail to keep her word.
M. pi. 10, 856. The well in which Truth herself is said to have dwelled.
WS. Rob. 13. — Vengeance — her weapons blunt. Pope Winds.—
When wanton Wealth her mightiest deeds hath done. B. CH. 1,22.
— 'T was his to be the mark, where Wrong aimed with her poi-
soned arrows. Byr. CH. 4, 39.
Manche Abstracte haben ein doppeltes Geschlecht. Discord will
find her way into peaceful convents. WS. Ken. 34. Discord had beaten
the ground with his stamping hoofs etc. Shirl. 19. Envy — he chaw-
ed his own maw at neibor's welth. Sp. There hated Envy her own
snakes shall feel. Pope Winds. - Here Folly still his votaries en-
thralls. Byr. CH. 1 , 46. Folly holds her throne. Pope D. 1 , 29. When
Valour and Ji'olly travel , Folly should bear the horn , because she
can blow the best. WS. Iv. 40. — Cozening Hope, he is a flatterer.
Sh. KRb. 2, 2. Hope , when she smiles on us , and promises happiness
to-morrow, is implicitly believed, Shirl. 7. Hope lent her lustre
to my prospects. WS. Rob. 3. — And dull, unfeeling barren Igno-
rance is made my gaoler. Sh. — Ignorance, Night's daughter. Byr.
CH. 4,81. — Plague represents his rapid power. Gay. 1,47. Man
is her destined prey. Th. sum. 1048. — The ocean has his chart,
the stars their map, and knowledge spread them on her ample lap.
B. Ju. 6,63. Knowledge is proud, that he has learned so much. Cowp.
— Amid the roses fierce Repentance rears her snaky crest Th.
spr. 997. And then comes Repentance and with his bad legs falls.
Sh. Much. — Wisdom — what is she, but the means of Happiness.
Yo. — Vice, that digs her own voluptuous tomb. Byr. CH. 1,83. Vice
in his high career would stand appalled. Th. wint.353.
GescMecht der Fremd^rter im Ags. 393
Die Personification nothigt aber den Bichter nicht immer, das §« 95*
entsprechende Geschlecht eintreten zu laflen. Obgleich Sh. H. 1,5.
Lewdness und Angel als m^nnliche, Virtue und Lust als weibliche
Wesen gedacht sind, so heifit es doch: But virtue, as it never will
be moved, though lewdness court it in a shape of heaven, so
lust, though to a radiant angel linked, will sate itself in a celes-
tial bed.
D. Genus der Fremdworter.
Die W6rter, welche in das Ags. eindringen, behalten meist ihr §. 96*
Geschlecht. Daher sind masculin: abbad (Abt), ancor (Einsiedler),
antichrist, apostol, biscop, arcebiscop, engel, diacon, discipul, cliroc
(Geistliche) , munec (M<5nch) , papa , pre6st , sacerd (Priester) , leo
(Lowe); calic (Kelch), culter (Mefier), pipor (PfefFer), port (Hafen):
portic (Saulenhalle) , pyt (Brunnen), munt (Berg), salm (Psalm), titul,
ymn (Hymne) etc. — Feminin: abbudisse, almaesse (Almosen), candel
(Licht) , culpe (Schuld) , cyrice (Kirche) , gimm (Edelstein) , maesse
(Messe) , mynet (Mflnze) , plant (Pflanze) , port (Pforte) , tunica etc. —
Xeutra: ele ael (Oel), cluster (Kloster), joe juc (Joch), meter (Vers-
maB), mynster (Mttnster), organ (Orgel), pell (Pallium), pund (Pfund),
tempel.
Selten hat sich das Geschlecht geandert. 1) Ursprtingliche Fe-
roininen werden entweder masculin , wie persuc (Pfirsich) , pistol (Brief)i
regol (Kegel), box (Buchs), ancor (Anker); oder Neutra: n6n (None).
— 2) Ursprflngliche Neutra werden entweder masculin, wie balsam,
creda (Glaube); oder feminin, wie dstre (Meermuschel) , lilje (Lilie),
palant (Pfalz), ceaster (Stadt), timpana (Pauke).
Nags. Bei Lag. behalten diese W5rter meist ihr Geschlecht, doch
beginnen einige, die nicht vom nattirlichen Geschlecht getragen sind, zu
schwanken, wie tempel, das A. 1176 fem. , und B. neutr. ist. Und
aach die pluralen pund-es, porz (== port-s) mtifien ihr Geschlecht
geslndert haben. — Die hier eindringenden romanischen Worter be-
halten ebenfalls ihr Geschlecht. Von ihrer Bedeutung getragen sind:
admiral, appostolic (pope)29614, barun, due, latinier (Erkiarer), che-
vetaine etc.; ferner sind masc. : cheisil 23761, fluml298, mahun
(G6tz)230, mantel 15274, nap (Becher) 30845 ; fem. chapel B.26140;
neutr. senaht (Senat) 25388. Nicht erkennbar sind: canele, coriun
crune, haieweie, paise, paradise, processiomn, servise, conseile, cen-
tre, grace etc.
394 Flexion* des Snbfitantirs.
§« 96« Im Ae. tritt aach hier das grammatascbe Gescblecht zarttck and
das nattlrliche ist entscheidend. Das fremde Material stellt sich dem
germanischen vdllig gleich.
Zweiter Abschnitt
Flexion.
§. 97^ Die verbale Flexion entsteht dadurch, da0 die Personalpronomen
an das Verb treten, mit demselben verschmelzen und nach und nach
zu blo6en Endungen werden. Die Nominalflexion bildet sich auf
gleiche Weise. Prftpositionen oder vielmehr Postpositionen treten an
das Nomen, um sein VerhaitniB zu anderen BegriffswSrtern anzuge-
ben , verschmelzen mit demselben und werden zu Casusformen.
Stellt man die alten germanischen Spracben zusammen, so tre-
ten in der substantivischen Flexion der a-St£lmme folgende Gasas-
zeichen auf.
Got.
Ahd.
Alts.
Ags.
Altfr.
Altn.
Sg.
N. -s
—
-r
G. i-8
e-s
a-s,(
B-s e-s
i-s
-s
D. a
a
a, e
e
•
I
•
1
A. —
—
J.
a
a
e
p.
N. 6-s
k
6-s
a-s
(ft-
s?) a-r
a-r
G. 6
6
6
a (A?)
a
a
D. a-m
u-m
u-n
u-m
u-m
u-m
A. a-ns
k
6-s
a-s
(ft-
s?) a-r
a.
Auffal]end ist hierbei, da6 dieselben Casus im Sg. und PI. zam
Theil ganz verschiedene Formen haben, wahrend sie doch gleiche
Verhaitnisse bezeichnen. Diese Verschiedenheit erkiart sich, wenn
ftltere Formen des Sprachstammes zur Vergleichung herangezogen
werden.
Zunftchst hat die Bezeichnung des Numerus mitgewirkt. Der
Singular nftmlich bleibt unbezeichuet, der Plural wird mit s, as (? sa
mit, sammt) ausgedrttckt , das an die Gasusform antritt.
^ GasaszeiGhen. 395
Der Nominativ nennt nar den Gregenstand , daher tritt auch keine §• 97«
' dem Inhalte nach pr&positionale Partikel an, sondern das Demon-
strativ sa im Masculin, 8& im Feminin, and -m (wahrscheinlich das
Demonstr. amu) im Neutr. , so da0 dieses dem nachstehenden Artikel
entsprftche: Sanskr. 4sva-s(a), horse-the, asva-(s&), asv4 mare-the. —
Da im Plural noch ein s oder sa antreten ma0, so f&llt eins aus nnd
Vocalverstarkung findet statt: asv&-s (horse-the-s). — Das im Sanskr.
gebrHuchliche neutrale Nominativzeichen (m) haben die germanischen
Sprachen abgesto0en.
Das Zeichen des Accusativs ist m, das sich im Germanischen
ZQ n abgeschwftcht hat. Obgleich letzteres an got. ana erinnert und
im Einklang steht in Form und Bedeutuug mit lit. dang-una (himmel-
w&rts), so kann n doch nicht ursprttnglich sein, da ein sanskr. m
sich nicht aus n entwickeln kann. Jenes m ist wohl Sskr. am4 (mit,
zusamraen mit, bei, nahe). — Der Ace. PI. heifit n-s.
Der Dativ Sg. heiSt im Sskr. ai und im PL abhyas und beiden
liegt wohl die Prfiposition abhi (zu — her, zu — hin) zu Grunde.
Im Sing, ist bh ausgefallen , im Plur. tritt s mit der vocalischen
Verl^ngerung an. Im Germanischen ist fUr bh ein m eingetreten.
Vielleicht ist die Ausartung des Accusativ nicht ohne £influ£ ge-
wesen.
Der Instrumentalis heiBt im Sskr. Sg. -A, Du. -byftm, PI. -bis.
Ersteres erinnert zwar an die Prftp. d. (an, bis an); allein letzterc
machen es wahrscheinlich , da6 die Prilp. abhi zu Grunde liegt, da-
her die Uebereinstimmung mit dem Dativ.
Die Genitivzeichen sind fftr den Sing. sya(8), As, s und fflr
den Plur. (s)&m. Sie weisen nicht auf Prftpositionen zurUck, son-
dern auf die Pronominalsttlmme s a und s m a oder vielleicht nur auf
letzteres (sma), soda0 m aus Metathese zu erkl&ren w&re. In sdrm
scheint plurales s abgefallen zu sein. Solche Casussuffixe , wie hier
in sya(s), sind nicht selten.
Die Formen also, welche der germanischen Substantivflexion zu
Grunde gelegen haben , mogen gewesen sein: S. Nom. s. Gen. as, Dat.
ai, Ace. -n; PI. Nom. (A)s. Gen. (s)Am(s). Dat. nis. Ace. ns.
Diese treten an die Substantivstamme, die entweder vocalisch
Oder consonantisch ausgehen. Die vocalischen St9,mme lauten aus in
a, i, u und 4, t, tl; die consonantischen in n und r.
396 Flexion der a-St&mme im Ags. ^
I. Declination der vocalischen Stamme.
§♦ 98. ^1) Der a-Stftmme.
' Masc.
Grundspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
daga-s
dag-s
dag
daeg
G.
daga-as
(dagi-s)
(daga-s)
(daege-s)
dag&-s
dag-is
dag-as
dseg-es
D.
daga-ai
(daga-)
(daga)
(daege)
dagd.-i
dag-a
dag-a
daeg-e
A.
daga-n
dag-
dag
daeg
I.
dag-d,
dag-u
daeg-^
PL N.
daga-sas
dago-s
dag6-s
dagd-s
daga-s
G.
daga-(s)&m
dagd.-m
dag^
dagd
daga
D.
daga-ms
daga-m
dagu-n
dagu-m
A.
daga-ns
daga-ns
dago-s
daga-s.
Sg. N.
hirdja-s
hairdei-s
hirdi
hirde
G.
hirdjA-s
hairdei-s
hirde-as
hird-es
D.
hirdj§.-i
hairdja
hirde-a
hirde
A.
hirdja-n
hairdi
hirdi
hirde
I.
hirdjd,
hirdj-u
hird^
PL N.
hirdj6-s
hairdj6-s
hirdj6-s
hirda-s
G.
hirdj^-m
hairdj^
hirdjo
hirda
D.
hirdja-ms
hairdja-m
hirdju-n
hirdu-m
A.
hirdja-ns
hairdja-ns
hirdj6-s
hirda-s.
\r I. 1) Der vocalische Auslaut ist in got. d^gs schon ausgefallen,
erh< sich aber in hardeis (fdr hardj-is) geschwacht. Im Alts, and
Ags. schwindet auch das Nominativzeichen.
2) Im Gen. Sg. ist i in is zweifelhaft, ob es als Schwachung des
Auslautes oder der Genitivendung zu nehmen ist. Auffallend ist das
voile alts, a, got. i und ags. e gegenttber.
3) Im Dativ wird a-ai zu k\ und k wird nach Abfall von i zu a
und das im Ags. zu e, und hinter zu e geschwachtem i fallt auch
das hinweg. Souderbar hat Durh. einige i im Dativ: dam biscobi
Job. 18.22.
\r\) Das Accusativzeichen n sammtdem Stammvocal ist abgestoSen.
— Alts, und Ags. bewahren den im Got. verlorenen Instrumeotalis,
im PL f&Ut er mit dem Dativ zusammen.
Flexion der a-Stftmme im Ags. 397
5)>^Im Norn. Plur. gibt das Ags. die Steigerung des a zu 6 auf §* 98.
and hat nar as. Ebenso aach im Genitiv nnd hier f&llt auch m abi
Die Uebereinstimmung der consonautischen Zeichen in Gen. and Dai.
mag mitgewirkt haben.
V 6) Vor der doppelten Consonanz ms und ns steht knrzer Vocal,
der sich im Alts, und Ags. zn n schw&cht.
Jly 1) Characteristisch fttr das Ags. ist, da6 sich reines a in
daeg nur vor nachfolgenden a und u erh<: dag-as dag-um, wfthrend
es sich sonst zu sq erhellt: daeg dseges. '^
2) Dieser Declination folgen im Ags. einsilbige Stllmme, wie kr
(Bote), &}? (Eid), be4h (Ring), beorg (Berg), ceol (Kiel) ddm (Ur-
theil), drinc (Trank), eard (Boden), feld (Feld); ferner Ableitungen:
earl (Edle), c6orl (Landmann), esol (Esel), fugol (Vogel), bos-m (Bu-
sen), ^am (Eidam), drihten (Herr) , hrsefn (Rabe), finger (Finger),
)>nnor (Donner); cyning (K6nig), byrgels (Grab), r^cels (Weihrauch),
monad (Monat), haeled (Held), hacod (Hecht), hgorot (Hirsch), mearh
(Pferd), hafoc (Habbicht), sn4w (Schnee), |)e&w (Sitte), )?eow (Diener),
beam (Baum), gen. bearwes, dat. bearwe C. 247, 21).
3) Schwanken der Flexion. — a) Neben genitivischem es bringt
Durh. auch ses Mrc.4,32 hfiofnses und Mt. 6,22: lichomses und fre6-
d6m8es Mt. 19, 7. und selbst as in hShsacerdas Mrc. 14,47. biscobas
Joh. 18,26. auch roderas C. 6, 33. Dagegen fftr pi. as hat Durh. bis-
weilen es; wulfes Mt.7, 15 und in cnaeht Mt. 2, 16 filllt es ab. — b)
Letzteres geschieht von den WCrtem auf -ed und els : haeled fftr hae-
ledas. six monad Bed. 1,23. — c) Neben dem pluralen Genitiv -a steht
oft eine verl&ngerte Form mit euphonischem n: daga dagena Ex.29,
24. dagana D. Luc. 5, 17. El. 193; fisca fiscana D. Luc. 5, 6. 9; hlAfa
D. Mt. 16, 12. hlftfanal6, 9; nehheburas Luc. 15, 6. nehhebyryna 15, 9.
wega wegana D. Mt.22,9. Diese Formen la0en sich abrigens auch
auf n-Stamme zurttckftthren , wie daga, fisca etc. — d) Ursprtlngliche
Geschlechtsunterschiede verwischen sich, wie god (Gott), pi. godas
(Gottheiten) und (neutr.) godu (falsche G5tter). Dieser Unterschied
wird nicht beachtet in godas D. Joh. 10,35 und godo 10,34. sddgodu
Exon.254,9.
4) Die Flexionen wirken Verkflrzung der Ableitung: ancor (Ein-
sledler), pi. D. ancrum, fiigel fuglas, deofol (Teufel), gen. deofles C.
31,29. dat deofle37,10. pi. deofla Mt. 8,31. deoflu7,22. — Au^lau-
tendes h fl&Ut bisweilen aus: mearh pi. mearas; sceoh sceo scd (Schuh),
Gen. sceos scds scdes D. Joh. 1,27. Nom. Ace. PL scd-s, Gen. sco-a
398 Flexion der a^Stftmine im Ags.
8* 98* (8c6e Darh. Mrc. 1^7 and sccea D. Luc. 3,16) scona sceona Mrc. 1,7.
Die verld^ngerte Form und der Nom. scdn weisen auf n-Stamm bin,
Dat. scd-um. — In sse (das selten fern, ist, w ist abgefallen, docb
Dat. and Gen. sSwe si^w Ettm. und vocalisirt in s^o) bleibt der Sg.
unver&ndert Oder Gen. saes und selbst als Feminin }>sere sses (j^aes
s^s Durh.) Mrc. 5,1. A. 236. sce-es Bed. 5, 3. PL Nom. s&s D. Mt.8,
27. Dat. seem.
5) Das zweite Paradigma unterscheidet sich vom ersten nar da-
durch, da0 ableitendes 6 (aus j) im Nom. und Ace. Sg. bleibt und
sicher stand es auch im Plural hirdgas oder hirc^as.
%• 99. Fem. Grundspr. Got. Alts. Ags.
Sg. N. gib4-(s) giba geba gifu
G. gib6-s gibd-s geb4 gife
D. gib&-i giba-i gebii gife
A. gibk-n giba gSba gife
I. gibdr — — gife
PI. N. gib6-s gib6-s g^hk gifa
G. gib6(-sfi.)m gib6 geb6-n-6 gif(e-n)-a
D. gib6-ms gib6-m gebu-n gifu-m
A. gib6-ns gib6-s g^bd. gifa.
1) Selbst im Got. ist Nominativ-s schon abgeworfen, Genitiv-s
bleibt und schwindet erst im Sftchsischen, wie Dativ-i. Das Accusa-
tivzeichen ist hier, wie beim Mase. verschwunden. Im ags. Sg. ist
der Stammvocal durchg£lngig gescbw£lcht. Durh. hat im Dat. bisweilen
a: dura Luc. 16,20.
2) Auch im PL fallen im Alts, und Ags. die Zeichen des Nom.
und Ace. ab. — Im Gen. der beiden Sachsinnen ist eine Veriangeroug
mit euphonischem n eingetreten , selten stehen die kurzen Formen da-
neben, wie gifa C.55,6. gifenal3,28 (? n-Stamm), hel dora24,20. to
(Ehren) C.81,20. Arna 0.148,20. 136,12. 14ra B.2440. ia.rena536.
3) Der vocalische Auslaut von e& Flu0, nach Absto0ung des h
(ahd. aha), macht es unregelmft&ig. Im Sg. bleibt es indeclinabel,
im Gen. auch s: ]>»re eAs SO. 896. PL Nom. Ace. eA, Dat. eA-m. -
Ebenso se (eew) Gesetz , Ehe. Sg. indeclinabel (allein Gen. abs D. Lac.
2,27 und |?aBs fifes Mt.23,23). — Ebenso beo Biene (ahd. bla), wab-
rend das plur. beon auf einen n-Stamm (ahd. pini) weist.
Flexion der a-Stimme im Ags.
399
Neutr. Grdspr.
Got.
Altfl.
Ags.
Sg. N.^vurda-m
vaurd
word
word
G. vurdA-s
vaurd-is
word-as
word-es
D. vurd&-i
vaurda
word-a
worde
A. vurda-m
vaurd
word
word
I. vurdfi.
wordu
word§
PL N. vurda
vaurda
word
word
G. vurd&-m
vaurd^
wordd
worda
D. vurda-m s
vaurda-m
wordu-m
wordu-m
A. vurd^
vaurda
word
word.
§. 100*
1) Bemerkenswerth ist, da0 im Nom. und Ace. Sg. und PI. nicht
bios die Casuszeichen , sondern selbst der Stammvocal (im Alts, und
Ags.) abgefallen sind, und da6 Alts, und Ags. den besondern Instru-
raentalis bewahrt haben, der im Gotischen fehlt.A Manche ags. Wor-
ter aber haben ursprttngliches a in seiner Schwachung zu u bewahrt,
wie faet fatu und in nordl. Quellen erhait sich sogar a: waetera Ps.
45,3; in Durh. netta Mt.4,22 worda Job. 14, 24 oder o: huso Mt.
17,4. hero Luc. 12,7. sclpo (Schafe) Mt.25,32. Freilich gibt Durh.
einigen Wortern die masculinen Formen : nestas Mt.8,20 suordas Luc.
22,28. holas Mt.8,20. — Manche Neutra laSen im PI. eine Erwei-
terung des Stammes eintreten, indera sie er einschieben la6en, wie
im Ahd. ir: hfts-ir-o. Solche sind lamb (Lamm), PI. lambru, seg (Ei),
PI. aegru, cealf (Kalb), PI. cealfru, cild (Kind), PL cildru. Durh.
hat auch hier a: lambra Luc. 10,3. und Exon. stodt die Endung ab
in lomberl64, 22. calfur Ps. Stev.49, 9 aus Metathese entstanden, und
cealfas Ps. Th. 49, 1 0 deutet auf masc. Geschlecht.
2) Dativ-e im Sg. fallt bisweilen ab: grses C. 7,36. — Neben a
ira Gen. PL findet sich auch hier bei Durh. die teriangerte Form:
treowa treuna Mt.3, 10. wordana Luc. 24, 8. dingana Luc. 1,1. gefeh-
tana Mt.24,6.
3) Die Flexionen wirken auch hier auf den Stamm zurttck und
verkttrzen denselben. feorh dat. sg. feore C. 110, 1. dat. pi. feorum
Ex.97, 19. — he^fod gen. helifdes. — lamb lambru.
2) Der i-St&mme.
Masc. Grdspr. Got. Alts. Ags.
Sg. N. gasti-s gast-s gast gaest
G. gastj-as gast-is gast-as gsest-es
§^ lOL
400 Flexion der i-Stftmme im Ags.
§♦ 101. Masc. Grdspr. Got. Alts. Ags.
D. gastj-ai gast-a gast-a gs&st-e
A. gasti-n gast gast gaest
I. gastj-A — — gflBSt^
PI. N. gastj-as gasteis gastt gastas gistas
G. gastj-ftm gast-6 gastj-6 gasta gista
D. gasti-ms gasti-m gastj-un gastuin gistam
A. gasti-ns gasti-ns gastt gastas gistas.
1) Im Sg. ist die Flexion der a-Stamrae eingetreten, und diese
tritt im Alts, im Dat. PL (j-'in ^ir i-n) hervor und im ganzen ags.
Plural, so da6 also hier jeder Unterschied wegfdllt. — Im Norn. PI.
weicht schon das Got. ab , indem sich a zu i schw£lcht und fur ji
nach langsilbigem Stamme ei eintritt. Alts, gibt dies nach Wegfall
des s mit t wieder und im Ags. hat man e zu erwarten. Nur selteii
lindet sich dieses wie leod (Mann) leode, byre (Sohne) B. 1188. —
ware (in Compos. , Einwohner) und letzteres neben byras C. 75, 2 seltea
mit bleibendem e : m6ce-as B. 4405 neben m^c-as 2907. Fester haftet
i in here herge (Heer), G. her-ig-es. Jud.294. A. 124. D. her-ig-e
135. — PI. her-ige^as A. 652. her-g-as C. 125,3. Nachdem as einge-
drungen war, erschienen e als abgektirzte Formen und diese finden
sich in Dene (Danen), Engle (Angeln), Cartaine (Karthager) , Romane
(R6mer), ohne da6 sie hier durch die Stamme veranlaSt waren. Viel-
leicht sind sie nur Uebertragungen von Dani, Angli, Romani, denen
sich eine Cartaine nachbildete. AUein G. Den-ig-a B.701. Den-ige-a
2646 neben Den-a weisen auf aitere i-Formen, wie in her-ig-es?
2) Die Lautschwankungen im PL gast gaest gest und gist mogen
ihre erste Veranlaflung in dem Umlaut zeugenden i haben. Der Ueber-
tritt zur a-Flexion hemmte den Umlaut, der sich dagegen im Gegen-
satz zu singularem gsest zu einem helleren Laut fortbildete. Dann
mOgen die verschiedenen Formen sich dialectisch festgesetzt haben.
Durh. ic wtes gest. Mt. 25, 35.
i* 102.
Fem.
Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
d&di-s
dSd-s
d&d
dsed
. G.
d&dj-as
d§dais
d&d-l
dffide
D.
d&dj-ai
d^dai
dd,d-t
dsede
A
dddi-n
dSd
dftd
dfied(e)
I.
dkdi'§i
dfiede
i
Flexion der i-Stamme. 401
§• 102.
Fern.
Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.,
PL N.
d4dj-as
d^deis
dMi
dseda dsede
G.
dMj-km
d^d^
dMj-6
deeda
D.
d4di-ms
d^di-m
dMj-UD
dsedum
. A.
dd.di-i)s
d6di-ns
d4dt
dseda dsede.
1) Das Nominalzeichen fUllt im Sachs, ab und im Sg. auch der
Stammvocal ; im PI. bleibt im Alts. 1. Ferner sind im Ags. alle Ca-
saszeichen verloren gegangen bis auf m im Dat. PI. Der Stammvocal
bleibt uur im singularen e des Gen. und Dat. , das auch in den Ac-
cusativ tritt. Im PI. fftllt dfed ganz mit der a-Flexion zusammen.
2) Im Ace. Sg. steht seltener die flexionslose Form; dsed C. 19,
23. b^n Exon. 148,23. bryd C. 33,27. — Von cseg csege (SchmrSel)
hat sich in ceegia Mt. 16,19 noch der Stammvocal unter dem £influ(3
des vorstehenden g erhalten, Durh. hat fQr dasselbe csegas.
3) Hierher gehSren wohl, ursprttngl. oder eingedrungen , einige Sub-
stantiven , welche fast tlberall da, wo im Alts, i steht, im Ags. den Umlaut
angenommen haben. hoc (got. aber b6ka, Buch), Gen. bdce, Dat. b6c,
Ace. b6c; PI. Mom. b^c. Gen. b6ca, Dat. bdcum. Ace. b6c. Daneben ein
masculines b6cas. Bosw. — burh (got. baurgs, Burg), Gen. burge und
byrig Jud. 137. Dat. byrig byrgExon.29, 12, PI. Nora, und Ace. byrig.
- lAs (Laus) Sg. Dat. , PI. N. und A. lys (= ahd. luisi) , mAs (Maus),
Sg. Dat. und PI. Nom. und Ace. mys (= ahd. miusi), turf (Rasen),
Dat. Sg. und Nom. und Ace. PI. tyrf. — G6s (Gans), PI. g^s. Ine.
70. Der Umlaut steht ilberall im Dat. Sg. und im Nom.
und Ace. PI.
Neutr. Grdspr.. Got. Alts. Ags. §♦ 103.
Sg. N. kuni-m kuni kunni cynn
G. kunj-as kunj-is kunn6-as cynn-es
D. kunj-ai kunj-a kunne-a cynn-e
A. kuni-m kuni kunni cynn.
J. kunj-4 — — —
PL N. kunj-a kunj-a kunni cynn
G. kunj-fi,m kunj-6 kunnj-d cynn-a
D. kuni-ms kunj-am kunnj-un cynn-um
A. kunj-a kunj-a kunn-i cynn.
Manehe Substantiven behalten noch den geschwachten Stammvocal,
wie rice (got. reiki Reich) , inne (Wohnung) , wite (Strafe) , yrfe (Erbe)
Koch, engl. Grainraatik. J. 26
402
Flexion der u-St&mme im Ags.
♦ 103« und diese haben im PI. Nom. und Ace. -u: ricu, innu etc. Diejeni-
gen, welche e abwerfen oder es assimilieren , wie cynn, denn (far dene),
bedd (fftr bade) folgen der a-Flexion.
§. 104.
v' 3)
Der u-
St£lmme.
•
Masc.
Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
sunu-s
sunu-s
sunu
sunu
G.
sunav-as
sunau-s
sunj-es
suna
D.
sunav-i
sunau
sun(je)u
suna
A.
suna-n
sunu
sunu
suna
J.
sunuv-^
sun6 ?
PI. N.
sunju-s
sunju-s
sunj6s
suna
G.
suniv-^m
suniv-^
sunj6
suna
D.
sunu-ms
sunu-m
sunjun
sunu-m
A.
sunu-ns
sunu-ns
sunjd-s
suna.
Ags. sunu erscheint vfillig anomal. Die nicht zahlreichen Sub-
stantiven auf u Ijommen racist nur im Nora, und Ace. vor, aber ne-
ben Gen. wuda steht auch wudes, fridu Gen. und Dat. hat frido C. 91.
17, daneben frid frides fride etc,, PI. wudas. Bosw. deutet an, daP
diese Worter die a-Flexion angenommen haben. Ira Plur. ist im Got.
und Alts, j eingedrongen und ira Alts, auch ira Sg. DieB mu6 audi
ira Ags. der Fall gewesen sein und daher crkiaren sich die umlauten-
den Formen von f6t (got. f6tus Fu(3) und tod (got. tun)>us Zahnj.
fot, Gen. fotes, Dat. f^t, Ace. fdt; PI. Nom. Ace. f^t, Gen. f6ta,
Dat. fotum. Ebenso t6d, todes, tM, t6d; PI. tM, t6da, t6dum , ted.
— Hierher gehort auch mann (monn , Sskr. mann derDenker), Gen.
mannes, Dat. menu; PI. Nora. Ace. raenn, Gen. raanna, Dat. mannum.
§. 105,
Fera.
Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
handu-s
handu-s
hand
hand duru
G.
handav-as
handau-s
handa ?
handa dure?
D.
handav-i
handau
handu?
handa dura duru
A.
handu-n
handu
hand
hand duru
PI. N.
handju-s
handju-s
hand!
handa
G.
handlv-^ra
handiv-6
hand6
handa
D.
handu-ras
handu-m
handon
^handu-m
A.
handu-ns
handu-ns
hand!
handa.
Flexion der consonantischen Stamme im Ags.
403
Im Ags. folgt hand der a-Flexion. — Vou eft (Kuh) flihrt Bosw. §♦ 106.
einen Gen. Sg. ctls an und Grein einen Gen. PI. cu-n-a. Dat. Sg.
iind PL Nom. Ace. eye, Dat. PI. cft-m. — Das Neutrum f^oh (got.
faihn) folgt derselben Flexion, wie melo (Mehl), ealo (Bier) und cne6w
(Knie). Gen. melewes, ealevves, cne6wes. w ist aus u entstanden, sinu
Gen. sinewe.
II. Declination der consonantischen Stamme.
Im Ags. lafit sich nicht mehr unterscheiden , oh die Stftmme ur- §♦ 106*
sprflnglich consonantisch waren oder nicht, denn die meisten voca-
lischen St&mme haben ihre Vocale abgestoUen und erscheinen daher
jetzt als consonantisch, sie folgen daher auch ganz der Declination
. der vocalischen Sttame. Nur zwei Klassen weichen ab , die auf n
i und auf r.
1) Declination der n-Stamme.
Masc.
Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
hanan-s
hana
bano
hana
G.
ban an -as
hanin-s
banon
banan
D.
hanan-i
hanin
ban on
banan
A.
hanan-an
ban an
banon
banan
PL N.
hand,n-as
banan-s
banon
banan
G.
hanan<d,m
banan-^
banon6
hanen-a
D.
hanan-ams
bana-ni
handn
banu-m
A.
hanan-an s
hanan-s
banon
banan.
Fem.
Sg. N.
tung4n-s
tuggd
tunga
tunge
G.
tung4n-as
tugg6n-s
tungftn
tungan
• D.
tung4n-i
tuggdn
tungiin
tungan
A.
tung^n-an
tuggdn
tungftn
tungan
PL N.
tung^n-as
tuggdn-s
tungftn
tungan
G.
tungd;n-dm
tugg6n-6
tung6n-6
. tungen-a
D.
tung^n-ams
tuggd-m
tungftn
tungu-m
A.
tungdn-ans
tugg6n-s
tungftn
tungan.
Neutr.
Sg. N.
hirtan-am
hairto
berta
eftge
G.
hirtan-as
bairtin-s
herton
eigan
D.
hirtan-i
bairlin
berton
ed,gan
A.
birtan-am
hairtd
berta
e^ge
26
404 Flexion der n- und r-Stftmme im Ags.
§♦ 106. Grdspr. Got. Alts. Ags.
PL N. hirt&n-a hairt6n-a herton e4gan
G. hirtan-d,m hairtan-^ herton-d ellgen-a
D. hirtan-ams hairta-m herton e&gu-m
A. birt&n-a hairtdn-a herton ellgan.
1) Die Nominative Sg. durchgftngig verkttrzt, s und selbst der
consonantische Auslaut sind abgefallen. In Dnrh. schwankt a aicht
nur nach o: brydgumo Mt. 25,6. sondern es f§.llt selbst ab: bryd-
gnm25, 5.
2) Die Endungen dieser mehrsilbigen Stamme unterliegen eincr
grOBeren nnd schnelleren Abschwachung. Das Gotische bewahrt nur
fttnf , das Altsachsische und das Angels^chsische zwei Casuszeichen,
letzteres im Gen. PL a und im Dat. PL um in dem verkttrztem hao-
um filr hanan-um. In den andern Casus stehen die nackten Stamme.
Durh. st50t auch noch n ab: Ace. Sg. gele&fa Mt. 14,27. stearra2,2;
Dat. in lichoma anum Mrc. 15, 16, in minum noma. Mt. 18,3. Nom.
PL dk cempo Mrc. 15,16. witgo Mt. 5, 12 und selbst sogar der Vocal
fehlt in brydgum. Die Genitive Sg. brydgumes Mt. 9, 1 5. stearres 2.
7. culfras Luc. 2, 24. deuten wohl auf Verwirrung und Mischung der
Declinationen. Ags. heorte ist feminin.
3) Diese zerrflttete Flexion hei6t in der deutschen Grammatik
die schwache und im Gegensatz zu ihr heiBt die vollere die starke.
4) Die Instrumentalen fallen mit den Dativen zusammen.
2) Declination der r-Stftmme.
§. 107.
Masc.t/
' Grdspr.
Got.
Alts.
Ags.
Sg. N.
fadar
fadar
fader
fseder br6dor
G.
fadr-as
fadr-s
fader
faeder(es) br6dor
D.
fadr-ai
fadr
fader
faBder(e) brMer
A.
fadar-an
fadar
fader
feeder br6der
PL N.
fadr-as
fadrj-us
fader
faeder-as brodru
G.
fadr-4m
fadr-6
fader6
fseder-a brodra
D.
fadr-ams
fadr-um
fadr-un
faeder-um brodrum
A.
fadr-ans
fadr-uns
fader
faeder-as brodru.
MerkwOrdig ist die Verktirzung des Substantivstamms (fadr), das
eindringende j im got. Plural und die Schwfichung der Flexionen. Ira
Ags. tritt nach und nach die regelm^^ige Flexion ein. Daneben wei-
sen noch einige Forme n auf die frttheren EigenthUmlichkeiten zurilck:
Flexion der Eigennamen im Ags. 405
der gewdhnlicb flexionslose Gen. Sg. (selten faeder-es C. 301, 12. fa- §* 107.
deres D. Job. 7, 10), der gewohnlich flexionslose Dativ Sg. (und doch
auch feder D. Job. 8, 53. feder-e D. Mt. 6, 18). Neben der vollen
Plnralform hat Durb. aucb fadero Job. 6, 31. — In br6dor bewabren
sich nocb mebr die alten Formen. Der flexionslose Genitiv (Durb.
aber brddres Mt. 14, 3), u im Nom. und Ace. PI. (daneben a): brddru
Gr. Ps. 121,8. brodurl32, 1 etc. und auffallend ist der Umlaut im
Dat. Sg. Fast dieselben Eigentbflmlicbkeiten bewabren aucb die ags.
Femininen rnddor (Mutter) , ddbtor (Tocbter) und sweostor (Scbwester).
— Nom. Ace. Sg. m6dor Gen. mddor, Dat. m§der C. 95, 7. PI. Nom.
Ace. m6dra, Dat. mddrum. Durb. aber Gen. Sg. m6deres Job. 3, 4.
Luc.1,15. Dat. mdderMt.2,11 mdederl5,4. Luc. 7, 12. — Nom. Ace.
Sg. ddbtor, Gen. ddbtor, Dat. ddbtor C. 292, 11. ddbter Exon.251,7.
PI. Nom. Ace. ddbtra ddbtru Ps. ddbtor. — Sweoster ist im Sg. un-
flectiert, docb SC. 658. Ace. Sg. swustoran; im PI. wie ddbtor.
Declination der Eigennamen.
1) Die ags. Namen mannlicber Personen folgeu a) der a-Flexion. §• 108.
wie Wulf , J>eodric, Alfrdd, Ceolmund, Anl4f, Hrddgar, Geat etc.; —
b) der i-Flexion In6, Hedde, )?yle und alle Composita mit -wine
und -bere; — c) der u-Flexion Ledfsunu; — d) der n-Flexion
die auf a ausgebenden: Aetla, Becca, Ebba, Elsa, Hagena, Ofifa,
Senda etc.
Die ags. Namen weiblicber Personen folgen der a-Flexion, wenn
auch der Nominativ keine Endung bat : Begu , Hild , Hygd , Ellen,
)^rAd, Aelsflsed, Engelburb. Nur Eve und Marie baben die n-For-
men ; Gen. Dat. und Ace. Marian (Gen. Maries Durb. Mt. 1,16);
Eve Evan.
Die fremden Namen scbwanken. a) Obne fremde Endung flec-
tieren sie deutscb: Crist, Gen. Cristes Mt. 1,18; Dauid, Gen. Daui-
desl,20. Dat. daiudel, 17; Abrabam, Gen. Abrabames 1, 1. Dat. Abra-
hamel,17. Noe, Gen. Noe-s, Dat. Noe; Enos Enos-es Enos-e. —
b) Sie haben fremde Endung und fremde Flexion: Jacobus Zebedei
10,2. mid faeder Zebedeo4,21. fram J?am casere Augusto Luc. 2,1.
Ace. Simonem4, 19. Die Namen auf -as baben im Ace. -am, die auf
-es baben em oder en. — c) Fremde und deutscbe Flexion miscben
sich: Petrus, on Petres bus. Mt.8, 14. Herodes, Gen. Herodes2, 1.
Dat. Herode2, 12. Ace. Herodem2, 22. — Jacobus, Gen. Jacobes broder
Mrc.5, 37, Ace. Jacobum Mt.4,21. — Honorius, aefter Honorje Bed.
406 Flexion der Eigennamen im Ags.
§♦ 108# 1,13. pam Pilate Luc. 3,1. Selten ist der fremde Name flexionslos
wie in sefter Augustinus. SC. 616.
§.109. 2) Die Volksnamen koramen selten im Sing, vor, wie an Bret
SC. 491, gewfihnlich werden sie dann umschrieben : man egyptisc,
ides egyptisc C. 134, 19. Meist kommen sie nur im Plural vor und
endigen sich auf -as , e und an , folgen also der a-, i- und n Flexion :
Hunas, )?yringas, Swsefas, Caldeas, Pihtas, Scottas, Brittas; Dene,
Basteme; Gotan, Seaxan, Frisan. Bisweilen stehen beide Endungen
neben einander: Burgendas Burgendan, Engle Englan, Swsefe Swaefas.
Letztere Formen mogen durch die Verwendung des Adjectivs sich
vermehrt habcn, wie )?AEbriscan neben Ebreas, ]>k Chaldeiscan. Job.
Neben dem Gen. Judea auch Judeana. D. Mt. 27, 11.
Statt des eiufachen Worts bedient man sich eines Collectivs und
zwar mit dem Genitiv; Seaxna )?eod, Judea J>eod Mt. 2,22. Filistea
folc C. 171,26. Cald^acyn218,21. Ebrea weras 22 1 , 32 ; o der mit dem
Adjectiv, wie Sodomisc cynn 116,12; oder in Compositionen : Rom-
ware Or. 1,10. Sodom-ware C. 120,18 = Sodoma folc 122,6. Nor<!-
menn.
Fremde Namen behalten bisweilen die fremde Form bei. Ipk Ro-
mani und Romane SC Sabei Job. Farisei und Saducei Mt. 16, 1.
Fariseorum and Saduceorum 1 6, 6. Doch Dat. PI. wieder Ronianuni
Bed. 1,2.
ft 110^ ^) I^J6 Bezeichnung der Lander geschieht selten durch besondere
Namen, wie Angel SC. 449: seo waestmberende Bryton Bed. 1,7, son-
dern gewohnlich durch die Volksnamen, die entweder mit Praposi-
tionen, wie aet, in, on, of, innan , mid, wid etc. verbunden sind:
on West seaxan Cnut2, 12. on East englum SC.894 ge of E4stenglum
ge of Nordhymbrum 894. he ferde on Aegyptum Mt. 2, 14. of Seaxuni,
pvet is of ]>sem lande p8di man h&ted Ealdseaxan. Bed. 1,15; oder mit
Gattungsbegriffen , wie land, rice, 6del etc.: Aengla land. Aed.3,8.
Breotone ealand Bed. 1,2. Breotone gemserol,!. Sodoma rice C.129,
23. Canan^a land 104,10. Israhela land Mt. 2, 20. he fleoh on Aegypta
land 2, 13.
Fremde Namen werden beibehalten und dann rait schwankender
Flexion: Galilea, t6 Galileam Mt. 4, 13. fram Galilea4, 25. Ace. Gali-
leam4, 23. on )7am westene Judeae3, 1.
§♦ lll^ 4) ^^^ Stadtenamen sind meist mit Appellativeu verbunden, wie
burh , coaster , wie , dAn , hkm etc. und letztere werden flectiert : Lun-
den-wtc, Lunden-ceaster , Lunden-burh, Roma-burh. Das Appellativ
Flexion der Eigennamen im Ags. 407
steht appositional daneben: of J^sere ceastre Nazareth Luc. 2, 4. Zum 8* 111*
Appellativ wird im Nebensatz der Name gefttgt: of \>&re byrig J>e
Lepti h4tt6. Bed. 1,5. Zu den Appellativen treten die Yolksnamen im
GeDitiv: in Caldea byrig C.221,19. of Sodoma byrig 121, 20. Selten
steht der Name der Stadt allein , wie Sodoma , Gen. und Ace. Sodo-
man C. 121, 10. 115,27. Babilone, Gen. Babilones C. 218, 30. Babi-
lonis Mt 1,11. td Babilonja Cyr.
Fremde Namen haben oft fremde Flexion ; Damascus , on Damasco
C. 125,21. on Tyro and Sydone Mt. 11,21. oder sie haben keine
Flexion: on Bethl6to2, 1. in Hierusalem C.216,5. td — Mt. 2, 1.
5) Namen der Feste etc. : £d.stran gewOhnlich im PI. gebr3,uch-
lich, £4stron Mrc. 14, 1. und wirft schon n bisweilen ab: £d,stro26, 2.
Gen. J>aere hMgan EAstrena Bed. 2,8. Allein Durh. auch Sg. Gen.
one4stres symbeles daege. Luc. 2, 41. Nom. eastro waes ndh. Joh. 11,
55. Geol giul jiil (Neutr. Weihnachten) flectiert regelmft6ig. — Die
Monatsnamen sind mit -m6n4d zusammengesetzt, wie Sol-m6nAd (Son-
nenmonat Februar), Hlyd-m6nM {Sturm-, Marz), E4ster-m6nM (April), Ma-
jus-m6n4d (Mai), Se&r-m6n4d (Trockenmonat , Juni) etc.; zwei sind auch
nach dem Julfeste genannt : serra-geola und seftera geola der Monat
•
vor und nach dem Feste, December und Januar. Geola masc. folgt
der n-Flexion.
Die ags. Flexionen wurden den gotischen und altsachsischen ge- §• 112*
gentibergestellt , um ihre Entwicklung anschaulich zu machen. Sie
mogen hier, nach dem Geschlechte geordnet, allein folgen, um zu zei-
gen, wie die unterscheidenden Merkmale sich schon zum Theil ver-
loren haben.
Masc.
a-Fl.
i-Fl. und
u-Fl.
Sg. N.
fisc
met(e)
wudu
G.
fisces
mete-s
wud-es(a)
D.
fisce
mete
wuda(e)
A.
fisc
met(e)
wudu
PI. S.
fisca-s
met-as
wud-as
G.
fisca
met-a
wud-a
D.
fiscu-m
met-um
wudu-m
A.
fisca-s
met-as
wud-as.
Die voUstanfdige Uebereinstimmung zeigt, wie man die Enduugen
zu nehmen hat. Das e in mete mul3 aus dem alten Plural (got. niat-s)
408 Vergleichung der ags. Flexionen.
§♦ 112. vorgedrungen sein und es wird als zum Stamm geborig betrachtet,
daher die Genitivendung hier nur s ist. In fisces konnte man e als
aus i geschwacht annehmen, nicht aber in wudes; es ist daher wohl
als voile Genitivendnng zu betrachten. — Die Uebereinstimmung im
Plural laBt es unzweifelbaft erscheinen, da6 man die alten auslauten-
den Yocale nicht mehr ffihlte, sondern die Endungen as etc., als
Flexionen betrachtete.
Fern. a-Fl.
i-Fl.
u-Fl.
Sg. N. gifu
deed
hand
G. gife
dsede
hande
D. gife
dffide
hande(a)
A. gife
deede
hand
PL N. gifa
dseda
handa
G. gif(en)a
dseda
handa
D. gifum
dsedum
handum
A. gifa
d&da
handa.
Gen. und Dat. Sg. sind auch hier als gleich zu betrachten, wenn
auch einzelne W5rter abweichen, sowie der ganze Plural. Im Kom.
Sg. erhait sich der Stamravocal geschw^cht in gif-u, und abgefallen ist
er in dsed und hand. In den Ace. dsede mag e eingedrungen sein
durch gife. Der veriangerte Gen. PI. ist allerdings der a-Flexion ei-
genthUmlich: gifena, doch auch cii-na.
Neutr.
a-,
i- und
u-Flexion
Sg. N.
word
cynn
fehlt.
G.
word-es
cynn-es
D.
word-e
cynn-e
A.
word
cynn
PL N.
word
cynn
G.
word-a
cynn-a
!>•
word-um
cynn-um
A.
word
cynn
Beide Arten stimmen ttberein und im Plur. kommt in beiden
Nom. und Ace. auf -u vor, sodafi die Endungen als zur Flexion al-
lein geh5rig zu betrachten sind, ohne darin einen Stammvocal zu
finden.
Die r-St9,mme fangen an, ihre EigenthUmlichkeiten aufzugeben
Substantivflexion im Nags. 409
and drftngen zar RegelmftSigkeit und die n-Stftmme bewahren nach §♦ 112«
Verktirzung des Nominativs nur im Gen. PI. Flexion und in dem ver-
kiirzten Dativ PL
Es schr&nken sich somit die Flexionen aof drei Hauptflexionen
ein und der wesentliche Unterschied liegt im Geschlechte. £s ist da-
her nicht nothwendig die Unterscbeidung nacb den Stammvocalen fest
za halten.
Nags. Lagamon bietet folgende Flexionen. §* 113«
1) Declination der Masculinen.
Sg. N. dail327. daei.
G. dages A. daiges B. 14877. dseies A. daiges 18322.
D. dage A. 82. dayel46. dawe3876.
A. dai, daei 5668.
PI. N. d8Bges3895. dawen A. dages B. 1298.
G. daegen A. 21555. sceldes20139?
D. dagen A. 4277. dawen (dales) 1284. dawene A. daigene
B.4605.
A. daeges, dawen A. dages B. 1298.
Die Vergleichung mit dem Ags. ergibt:
1) Der Instrumentalis ist verloren gegangen.
2) Gen. und Dat. Sg. beharren, aber bisweilen niramt der Dat.
noch -n an, wie cnihten A. 29636. kingen A. 21948, sodaI3, da der
piurale Dativ (um, on) sich auch zu en schw&cht, beide bisweilen zu-
sammenfallen. Einzelne n dringen auch in den Ace. Sg. wie in siden
A. side B. 4364 und sogar in den Norn, studen A. 31383.
3) Durch den ganzen Plural stehen es und en neben einander.
Die auslantenden en mogen sich aus dem Datiy PI. entwickelt haben
und wurden gesttttzt durch die en in der n-Flexion, welche im Ge-
gensatz zu ihrem verkttrzten Nominativ als Flexionen erschienen. Der
Genitiv hat neben es und en auch ene fttr e; eorlene husting4766.
jjaere kingene A. |?is kinges B. taeldes5378. — Sune stimmt ganz mit
der a-Flexion tiberpin: Gen. sune A. sunes B. 9630. wudes8687. PI.
Nom. snnen A. sunes B. 2541. he hsefde |?reo sunen A. sonesB.2094.
— Hinter Zahlw5rtern wird die Pluralendung bisweilen abgestofien:
fewer and twenti winter 2092.
4) Die SubstantivSn , welche den Umlaut batten, geben denselben
im Dat* Sg. auf und behalten ihn nur im Plural bei, und da mu6 er
410 Substantivflexion im Nags.
§* 113. schwanken: fote PL uoten A. fet B. 15895. faet A. fote B. 16778. fet
A. 3 1973. — man men und monnen410. Sg. wifmon A. wimmon
B. 1869. wiman A.261. (womraaD)2237; Pi. Nom. wimen A. 340, Ace.
wifmen A. wimmen B. 426. Von tod fehlen die entscheidenden Formen.
2) Declination der Femininen.
§•114. Sg. N. burh220 (Burg).
G. bur9he7099, burh9453.
D. burhe A. 293. burge A. borwe B. 3553. burh A. 2045,
A. burh 218. burwe A. 5276. burgen A. 10738.
PI. N. burghes2065. deden A. dedes B.4864.
G. burge A. 27399. geua A. geftes B. 4075.
D. burgen A. borewes B. 7127. burghes A. 24930.
A. burige (borewes) 9928. burges474.
1 ) Die singularen Formen schwanken , e lUUt oft aus und n dringt
ein. Die bedeutendste Verftnderung aber ist, daS im Gen. Sg. es
einzudringen beginnt : leodes, weorldes A. worlesB. 448, sodaB sich das
Feminiu dem Masculin und Neutrum gleichzustellen beginnt.
2) Von den umlautenden W6rtern findet sich nur boc, das im
Dat. Sg. nicht mehr umlautet und im PI. neben baec A. bokes B.
7263 auch boc A. bokes B. 70 hat.
3) Declination des Neutrums.
§• 115. Sg. N. lond
G. Iondes501.
D. londe324. louden A. 19580.
A. lond 74.
PI. N. londes5225. riche5396. deorn25.
G. londe. wateren A. watere B. 24262 punda A. 3545.
D. londe 25643. londes 25390. londa A. londe B. (Sg.?)l963.
A. londe 41 40. lond A. loudes B. 28022. wateres2007. richen
A. 7899.
1) Der Singular behalt seine Flexion, nur im Dativ dringt
-n vor.
2) Der Plural zeigt im Nom. die alten Formen: hors, sc6p256Sl,
swin 25682, bern91, riche (ags. ric-u); daneben aber auch en und
es: leoten A. (ags. hlotu)2b9. scipen A. sipes B. 943. laweu A. liwes
Substantivflexion im Nags. 4 ^
B. (Iagu)ll67. Dies es dringt auch in die tibrigen Casus vor: scip, §. 115*
Gen. scipene A. sipes B. 5149.
3) Das eingeschobene e r zeigt childe PI. childr-en A. 368. childre
A. children B. 5323. childere A. children B.5414.
4) n-Declination.
Da das zum Stamm gehdrige en als Flexionsmittel betrachtet §♦ H^*
wird, so beginnt es zu schwanken. Zuerst im Masculin.
1) Der Nom. Sg. hat meist noch e, selten a, wie in noma A.
1397. Vorgedrungen ist n in iueren A. 2386. swiken A, 13290. in
B nur e.
2) Zu genitivischen en ld.6t B. oft es treten: draken (drakes)
17876.
3) Im Dat. und Ace. fallt n bisweilen ab; Dat. monen A. mone
B. (Monde) 9 128. Ace. nome251. — teonen A. teone B. 1736. sterre
17865.
4) Die Plurale zeigen ebenfalls Schwankungen. Der Nom. hat
neben en auch e und es: swiken A. swikes B. 3816. draken A. dra-
kes B. 15935. twelf witigen A. wittie B. 1168. — Der Gen. hat nicht
nur altes ene: gumene A. 12178, sondern schiebt selbst noch n an:
gamenen A. 4644. — Dat. sterren A. storre B. 9127. — Ace. teonen
A. teone B. 1934. nomen A. names B. 1802.
Die beiden Mss. weichen sehr ab: A. hat in den obliquen Casus
meist -en , B. im Gen. Sg. - e s , im Dat. und Ace. -e , und im PI.
-es Oder -e.
Das Feminin zeigt dieselbeu Schwankungen. — Der Gen. Sg.
en, zu e verkttrzt in halle, weicht oft -es: welle A. welles B.4519.
churche A. churches B. 24513. trinit(d)es A. trinile his B. 29533.
helpes 30007. — Dat. Sg. selten an, gewohnlich en, e: sunnan A.
Sonne) 108. sunnen A. sonne B. 11973. — Ace. en (e): eor|?en A.
er|)e B. 20958. — PI. Nom. en und es: heorten A. heortes B.5826.
Iafdies24715. — Gen. ene: wikene A. 9541. A. B. 22931. — Dat.
wiken (wike)4829. — Ace. wiken A. wike B. 4689 chirchen A. chir-
ches B. 10204. chiriches A. 16270.
Das Neutrum hat dieselben Forraen, nur ist der Ace. dem No-
minativ gleich. Von ege (Auge) hat Lag. nur den Plural: Nominativ
agene A. egene B. 12774. Dat. egan A. 1885. egenen A. egen B.
5736. Ace. egene 3901.
412, SubBtantivflezion im Nags.
5) r-Declination.
§• 117# Die Verwandtschaftsnamen feeder, broder, moder, dohter, suster
sind im Sg. indeclinabel , nur die Dative zeigen noch Flexion: fsedere
A. fader B. 3282. dohtre A. dohter B. 3270. und in A. tritt anch hier
n an: brodre-n 30824. — Die Pluralformen sind mannigfaltiger. Nom.
uaderes A. 30099. — broderan A. 3783. broderen A. broders B.210I.
broderes A. bro|?ers B.9153. bredren A. bro)>ers B. 4292. — dohtren
2731. dohtren A. dohtres B. 2924. dohtere A. 24509. sustren A. sos-
tres B.3032. — Gen. bisweilen mit-, bisweilen ohne Flexion: faeder,
his fader lond 398. he wes J^ritti dohtrenne (A. dohterne B.) fader A. 2688
his dohter (Plur.) nomen. A. 2701. — Dat. Pi. -en: faderen A. 5724.
broderen A. bro)>eres B. 4144. brederen A. 6955. sustren (80stres)2751.
sustren A. sostrene B. 2718.
Bel Orm ist die Flexion noch mehr abgeschwftcht.
1) Fast jeglicher Unterschied zwischen den einzelnen Declinatio-
nen verschwindet. — Der Nom. Sg. hat selten eine Endang, wie
kemmpe (Kftmpfer); der Ace. f&llt mit demselben zusammen.
2) Der Gen. Sg. hat in alien Geschlechtern ess: im Masc. king
kingess6962. bisscopessl736. aern (Adler), 8emess5867. deofell deofless
712. enngell enngless658. la^fe Isefess (Glaube) 1 1 096. Wenn daneben
3711 asse steht, so ist dies als in Composition verh&rtet zu betrach-
ten, wie helle: tt oflF belle walde62. — Fern, burrh burrh9ess8241.
ahhte ahhtess5713. culfre culfress 10928. helle helless52. lare laress
9433. aBddmodnesse aeddmodnessess 1 5443. clsenesse cl8Bnessessll94.
— Neutr. calif kallfess 5851. child cliildess725. eghe eghess 10931.
3) Vom Dat. Sg. laBen sich noch in Verbindung mit Praposi-
tionen Spuren erkennen: Masc. off dddpe (vom Tode)5831. to grunde
12547. — Fem. uppo flode 14547. butenn gillte4791. wi)?J? hande
4445. 0 boke8932. — Neutr. mp]> childe232. atthame2394. i londe
2094. 0 bedde6495.
4) Der Plural hat gewOhnlich ess; Masc. dagg da9hess5840.
kingess6999. enngless 3699. feress 14085. — Fem. herte hertess7027.
arrke-ss 18813. mahht-ess 1739. bok-ess8934. Daneben haben sich
weuige andere erhalten, wie dede (Thaten)3255 und allmess dedess
10123, von deor (Thier) deor6068 und deoress 10441. enngle^ed 17897.
von eghe (Auge) e9hne386. scribe, baern. — Die Umlautformen be-
wahren mann, Gen. manness, PI. menn9259. fot fett4775. — er (ru)
erhftlt sich in chilld chilldre8019.— Bisweilen haftet noch die vol-
lere Form wie im Gen. Sg. treowwess (Baum)9282 von treo tre, Pi.
Substantivflexion im Nags. 413
treos tres 15468. trewwess 15835. — cne (Knie) PI. cne84775. cneow- §• 117^
wess6467. — Ohne Flexion: fif mone)?)? 233.
5) Diese Formen reichen gew5hnlich fttr den ganzen Plural aus,
doch haben sich einige Genitive erhalten: aller kinge king 3588. enngle
t^eode king3904. ehne la|?e lufe 12224. all h8e)>ene king 7012. Gristene
king 8253. Doch beginnt Orm schon das Zeichen des singularen Ge-
Ditivs an Pluralen zu verwenden: menness sawless (der Menschen
Seelen) 1405. shepess (Schafe) hirde = hirde off hise shep3596.
6) Orm flectiert die Yerwandtschaftsnamen im Sing, nicht, auch
faderr im PI. nicht; dagegen die anderen heiBen im PL; bref)re8269.
dohhtress 6386. susstress6382.
6) Declination der Eigennamen.
1) Bei Lag. schwanken die Personennamen, sowohl im Nom. Sg., »♦ llo*
wie Masc. Claudius und Claudien9344, als auch im Genitiv und Dat.:
Eneas, Dat. Eneaml44. — Turnus Gen. Turnusl733, Priames doh-
ler211. Goffar-esl775. Apollones 2892 ; Dat. Silvium245. — Femin.
Astrilde, Gen. Astrilde A. Astrildes B.2255. — Orm hat besonders
fremde Namen und zwar in voller Form: Aaron, Helyas, Mosses,
Jesus ; Oder gekttrzt; Crist, Johann, Herode, MaJ>)?ew, Marge; selten
beide Arrchelauss 8452. Archelaw 832 1 . — Der Gen. hat in beiden
Geschlechtern ess: Aaronessll4. Zacarigess 2788. Mosaesess 296. Je-
susess3054. Margess (Maria's) 33 16. Archelawess 8280, — Der Dativ
fallt mit dem Nom. zusammen , oder er hat e : Pilate 8292 ; freilich
haben die lat. Namen auf us auch oft e: Philippe.
2) Yolksnamen kommen selten im Sg. yor: a Gric A. a Greek Lag.
382, an Judeow (Jude) Orm 2251; gewdhnlich im PI. Grickes Lag.
407. Brutunsl981. Angles 1978. Einige alte Genitive haben sich er-
halten; ))e Scottene king 3248. )?a Englene londel7. Francene, Dene-
merkene, Denene, Bruttene, Scottenae A. Scottene B. leod3268. Fer-
ner verwendet Lag. wie frtiher die schwachen Adjectivformen : ]>e
Froyscen monnen410. und auch die starken: )>a Englisce A. Engles
B. 1981. )>a Freinsce A. Frence B. 1622. — Daneben stehen auch
die fitiheren Compositionen : kentwaerre8337. RomewerenA. Rom leode
B. 25329. Romleoden 26374. Rom-cnihtes A. Romanisse cnihtes9271.
— Orm liebt die adjectivische Bezeichnung: "pe calldeowisshe )?eod
•M35. |?att judewisshe folic 4096.
3) Die Landernamen, mSgen sie einfach oder zusammengesetzt
sein, flectieren wie die andern Substantiven. Bei Orm ist es auf- *
414 Substantivflexion im Ae.
§. 118. fallend, da0 geographische Namen, die man frtther appositional ge-
brauchte, im Genitiv findet: Gerrsalsemess land 9243. Gerrsalaemess
kinedom9175. Romess kine dom9177. in Romess kinericbe 9446.
4) Die einfachen St3,dtenamen haben bei Lag. meist keine Flexion:
Lunden , Dat. to Londen A. Londene B. 7814. to Lundene5117. Ace.
Landin2053. Lundene2056. Lundres2060. Troye Dat. on Troygen
A. Troye B. 20 1 7 Ace. Troye A. 72. Die Compositionen verwachsen
wie Eowerwike oder bleiben noch 15sbar wie Romaburb 5347 und bnrh
of Rome. 5841. — Orm bildet den Gen. mit ess: Nazaraef?ess. Roma-
burghess Kaserrking275. MerkwUrdig ist Nazarae)?ess chesstre3161.
das der ags. Verschmelzung Nazareth-ceaster entspricht.
Ae.
§.119. ' jDas grammatiscbe Geschlecht filllt mit dem natiirlichen zusammen.
die Unterscheidung in den Flexion en bort auf. Die Flexion beschrankt
sich auf Bildung des Plurals, des Genitivs und auf Ueberreste des Dativs.
t) Pluralbildung.
1) -s (es, is, ys) tritt ohne Unterschied des frtiheren Geschleoh
tes an: RG. day-es2981. daw-es5034. byssop-ys3941, wolue-s2209.
town-es36. kyng-es58. lord-es maystr-es35. foul-es13, park-esB. ; —
well-es15, gyft-ys 3984. leuedy-s 3285 ; — gere-s 10, water-es 19,
schipp-es21, lond-es27. PL. gibt romaniscben W6rtern bisweilen z:
cite-z 990.
2) Selten tritt e an: mon|?e RG. 7499, mede (Wiesen) 15. raonke
PL. 2009, alle erle and baroun835. bre)?re2416. sextene uncel314.
Bei den herrscbenden Schwankungen ift0t sicb e nicbt ttberall als
Pluralzeicben nachweisen, wie in myle (Meilen) RG.6.
3) Sehr viele lafien en , n antreten : clerken RG. 7679. keyen
3858. applen5903. fon273. oxen 5727. honden (Hunde)8813. deuelen
10569; — chyrcbyn 5755. chircben 4655. arwen5194. sostren7718.
bonden (Hande)9498; — eyen4154. tren1293. heueden5411. - PL
und Ps. baben selten n, en, wie ine (Augen). PL. 1968. Ps. egbenlO.
5. oxen 65, 15; beide haben gewohnlicb s: foos PL. 517. heuedes Ps.
73,1. Selbst RG. bat beide Formen neben einander: schires74,
scbiren62. frende2198. frendes354. bre)?re2406. bre^eren 1 633 bre)?er
PL. 1235. bre)>resl088. dogtren RG.733. doubtres PL. 6020.
4) -er erhait sicb in cbilder Ps.8,3. cbildir PL. 357. childre
563 und diesem fttgt sicb nocb ein zweites Pluralzeicben an: ehild-
. er-en RG.817. chyJdre-n4910.
Substantivflexion im Nags. 4 ] 5
5) Der Umlaut ist Pluralzeichen in fot fet RG. 511. vet6733. §. 119,
fete PL. 4912. — tod te)? Rg. 8564. tethe Ps.3,8. — man, men,
wommann wymmen RG.922. — gos gese PL. 1560. — kou kie (Kttlie)
PL. 598.
6) Wenn einige Worter ohne Pluralzeichen erscheinen , wie pound
RG.5723, hors2059, schep2209, hous PL. 6611, so mOgen die alten
ags. neutralen Formen fort klingen. Daneben treten aber auch an-
dere, fysch RG. 14. ny9t2981. fruytll und diese wie jene haben aucb
es: pundes PL. 3770. pundelI4. fisches Ps. 8, 9. horses 19,8 etc. hors
and hondes PL. 1870. horses and hondes, haires 1845.
Die b.eiden haupts^chlichsten Pluralzeichen la3en sich nicht auf
das Ags. zurttckftthren , sie sind swankend und willktihrlich eingetre-
ten, denn ags. masc. dagas, fern, hlsefdigan und neutr. ricu werden
dayes leuedys und riches; und ebenso ags. clericas, hundas, oxan und
heafod werden clereken honden oxen und heueden.
2) Casus.
Es bleiben nur die Genitive und Spuren vom Dativ. g. 120*
1) RG. bezeichnet den Gen. Sg. gew5hnlich mit ys, es: )?e kynges
baner4426 oder durch 's: |?orw Gode's grave 1151. er ]>e gere's ende
771. Bisweilen steht ys ab, kyng Kenulf ys fader 53 15, soda(3 es
zweifelhafk ist, ob ys Flexion oder Possessiv ist.
Die Verwandtschaftsnamen und manche Femininen entbehren es:
my fader name RG. 9045. for his bro]?er de)?2590. his moder heritage
SS63. |?e quene fader 6 10. ]?e empresse sone9708 J>es Margarete dog-
ter6623. Ferner auch andere: to AJ>elston pauylon5667, Daneben
auch: ]>e name of ]>e fadere PL. 2810.
2) Der Gen. PI. bleibt a) unbezeichnet an dem auf -es ausgehen-
den Pluralen: pe Brutons host RG.4849. )?e Saxones speche2679.
favre weyes monyon (an schdnen Wegen mancher) 1 69. So auch bei
PL. J?e Danes king923. handes werke Ps. 18, 2. dragunes hevedes73,
^•^. — - Er wird b) bezeichnet an dem die Pluralform begleitendem
all: aller mon worst RG.2874. Yrlond ys aler yle best. 1002. — c)
Es wird der Pluralform es, s beigefftgt, wahrscheinlich wenn diese
nicht auf s ausgeht: pe he]7ene mennes route RG. 2945. mennes soncs
Ps. 10,5. — d) Selten ist das alte verlftngerte Zeichen ene geblieben:
in monkene wede RG. 11630. alle clerkene lefraen 10358 und diesen
nachgebildet ist: )>oru frerene rede 11 472.
3) Dative scheinen crhalten zu sein in ys owne honde he slou
416 Substantivflexion im Me., Pluralbildung.
§* 120. RG.2645. (er erschlng mit seiner eigenen Hand); he was Gode next
6589, wenn auch der Nom God und Gode 1151 hei0t. Ferner: he
rerde po town and nempnede yt owne name. 656. he mad hym kny^t
ys owne honde 1388. Daneben: myd her owe honde hii rerde hem
an chyrche. 4797.
§. 121. ^i^ Eigennamen haben nichts Eigeuthttmliches in ihrer Flexion,
die einfachen wie die verhd.rteten Compositionen : Englelond RG. 1.
Engelondll. PJngoIonde 36. Inglond PL. Westsex, Estsex, Soiithsex.
Wynchestre, Donkastre, Southamptone , Teukesbiri, Lincolne.
Plural und Genitiv wird mit s , es , is bezeichnet : of Adelard's
blode PL. 167; bisweilen fehlt es im Gen.: in Saynt Bede bokesl.
Sibriht fader 223.
Me.
§• 122. Der Dativ verschwindet und die Flexion beschrankt sich auf
Plural- und Genitivbildung.
1) Als Pluralzeichen herrscht entschieden s (es, is) vor: fisheris
Mt.4,18 thornys A. thornes B. 7, 16. sones, assis, folkis Gen. 26, 4; bis
weilen -ns: thingus A. thingis B. Ss.*l,3. hondus A. hondis B. Jad.
6,9. — Ch. und Man. haben s, es, selten is und in romanischen
Wdrtern auch z, citees citez Mau.5. olifauntz. An v tritt s nicht
unmittelbar an: theues Mt. 6, 20. theves Mau. 18. wives Ch.234. kni-
ves 233. wyfes A. wiues B. Gen. 6, 18. wyues7, 7. leeuys Mau. 13. lijfes
A. lyues B. Apoc. 8, 9. wolues Mt. 10, 16.
Dieser Bildungsweise gegenUber erscheint jede andere als Aus-
nahme.
a) Plurale auf -en: kneen (knees Ch.8063) A. knees B. Gen. 30,
3. shoon Mt. 10, 10. oxen oxun A. oxis Luc. 1 7, 7. hosen Mau.5. been
Ch. 10518. ashen 10569. eyen201. sustrenl021. daughtren 1 1 682.
pesen Mau. 18. pesen und peses PP.4189. 4170. kien bretheren etc.
— Ferner mit eingeschobenem er: childeren Mt. 14,21. calueren Nom.
29,32. eyren A. eyrun B. (Eier), Deut.22, 6. eiren und egges Man.
5.3. lambis A. lambren B. Gen. 2 1,28 und loombes A. lambren Lev.
23,18.19.
b) Der Umlaut erhftlt sich in fote, PI. feet Mt.5,35. fete Ch.
470. feet und fote Mau. 4. 5. — goosgees20. — lous lyzs5. lys PP.
2866. — mous myis Jud. 14, 12. mees Mau. 23. PP.293, myse Mau.
28. — man PI. men; womman wommen5. wemmen A. wymmen B.
Mt.14,21. wymmen Ch.213. — tooth PI. teth A. teeth B. Ps.34, 16
Substantivflexion im Me. 417
— brother bretheren A. britheren B. (leibl. BrUder) Mt.4, 18. — cow §♦ 122*
PI. kyen A. kien B. l.Kgs.6,7. PP.4077.
c) Einige (ags. Neutra) W5rter erscheinen ohne plur. -s und er-
innern an alte Formen : hundrid geerJud. 5,9. twenty yere Ch.82. —
heer Mau. 7. — hors Mau.5. — houslO. — scheep Mt. 10, 16. —
two pownde A. Ex. 16, 18. — swyne Mt 7,6. — thing Mau. 18. Al-
lein daneben auch: alle the heeris of goure l^eved. Mt. 10, 30. heres
Mau. 19. gerys, houses, horses, thinges Wycl. Zu jenen treten noch:
frut frutes Mau.5, 19. the time of fruytis Mt.21,33. fysche fysches
19. mile und miles 4. — peny penyes Mau. 8. PP.422 und pens 2957
Mt.18,28. — thritty winter PP.3318. — thre span long, a hundred
fadme of length Mau. 19. 4. — at 140 paas8. Andere MaBbestimmun-
gen haben s : cubytes , degrees , furlonges.
2) Von den Casus sind nur die Genitive abrig.
a) Der Gen. Sg. wird von Wycl. mit -s, is, ys bezeichnet, von
Cli. und Mau. mit -s, es: Goddis sone Mt. 4,3. about chykenys (A.
pockis B.) crowing. Tob.8,11. Jonas the widewes sone Mau. 4. a
stones casts, swynes flessche. 6.
b) Der Gen. PI. bleibt aa) an Pluralen unbezeichnet : with many
bisschopes seles. PP. 138. the distance of five moneths journeys. Mau.
^- — bb) an andern Plur. wird er rait es bezeichnet: mennes wittes.
Ch. 4622. into cristene mennes hondes. — cc) Die alte Genitivform
-ene bleibt: childrene cherissynge PP.2315, clerkene coveitise2319.
Crist kyngene kyng. 669.
Die frttheren Verwandtschaftsnamen entbehren seltener des geni-
tivischen -s: for the mother love. Creed 537. his father brother (A.
the brother of his fader B.) l.Kgs. 10, 15; gewdhnlicher: tl^e sone of
thi fathris brother (B. thin emys sone A.) Jer. 32, 7. at the kinges mo-
deres court etc. Ch.
Die Eigennamen haben nichts EigenthQmliches in Plural- und
Genitivbildung.
Ne.
Die Form des Gen. PI. geht verloren und es bleibt von der al- §• 123.
ten Flexion nichts tibrig als die Bildnng des Plurals und die des
^en. Sg. , die in gewiBem Falle auch fttr den pluralen Gen. verwandt
werden kann.
Koch, engl. Grammatik. 1. 27
418 Substantivflexion im N&, Pluralbildung.
§. 123. 1) Pluralbildung.
1) Die Bildung mit -s ist so allgemein geworden, da6 alle tibri-
gen Bildungsweisen als Ausnahmen erscheinen: book books, father
fathers, mother mothers, house houses.
a) Ilinter Zischlauten hat sich die vollere Form es erhalten, um
die Aussprache des s zu ermoglichen : glass glasses , church churches,
box boxes. (Beide Formen s und e s hat man zur Unterscheidung
benutzt bei cloth (ags. clild, PI. cl^dNeutr.), cloth-s (Tttcher), cloth-es
(Kleider, Anzug). Das Me. clothes kennt diesen Unterschied nicht.
b) Die germanischen Worter auf -f, -fe, -If mit vorhergebendem
langen Vocal haben ihre frtiheren Pluralformen behalten , indem sie f
nacli V tibertreten laBen. Da s sich nicht an v ftigt, so bleibt aoch
das friihere e, daher ves; thief thieves, wife wives, leaf leaves, shelf
shelves, wolf wolves. In einigen hat sich f befestigt: roof rooK
hoof hoofs, reef reefs. — Die romanischen f bleiben : grief griefs.
brief, fief, chief, mischief, handkerchief, coif, gulf, reproof etc., nur
beef hat beeves.
Die Worter auf if und rf behalten f und nehmen im PI. einfaches j
-s an: cliff cliffs, dwarf dwai-fs. Davon weichen ab staff staves, wharl ,
wharfs und wharves, turf turfs und turves, mastiff (frz. mastin) mas-
tiffs und mastives. Ebenso schwanken auch elfs und elves, shelfs
und shelves; aber elves und shelves sind vorzuziehen.
c) Die Worter auf einfaches y behalten die alte Orthographic im
Plural bei: fly flies, city cities. Die Eigennamen dagegen laBen nur
s antreten: Henry Henrys, Atterbury Atterburys.
Diphthougisches y bleibt: day days, boy boys, key keys. Spen-
ser fagte auch bier es an: waiesl, 1,10. dayesl,1,31. Schwankend j
sind die mit ey abgeleiteten : valley, PI. valleys und vallies, money <
moneys und monies etc. Die regelmaSigen Formen valleys sind vor-
zuziehen. — Alkali hat alkalies.
d) Die Worter auf -o (, nicht die aiif -io) laSen im Plur. -es an-
treten: hero heroes, potato potatoes. Einige spater aufgenomraene
W5rter haben nur s: domino-s, volcano-s, virtuoso-s, tyro-s, q«ar-
to-s, octavo-s, duodecimo-s, mosquito-s, portico-s, canto-s, grotto-s.
— Auch die auf oo haben s? cuckoo-s, Hindoo-s.
Diese Bildungsweise des Plurals findet auch statt a) bei Parti
keln, die substantivisch gebraucht werden: the up-s and downs
of life. WI. the no-es and ay-es (Ja- und Neinstimmen) Mac.
2,260. extra-s (die auSerordentlichen Ausgaben) * inward-s (Eingeweide).
Substantivflexion im Ne., Pluralbildung* 419
if talkest thou to me of ifs? Sh. Re. 3, 4. I detest but- s. Bui. N. §♦ 123»
1,1. By considering the pro-s and the cou-s, you can better judge
what to do. 9, 4. without the et-cetera-s. Dick. NNick. 26.
b) in Compositionen : street-door-s, black-bird-s, pay-master-s. Steht
nach franzosischer Weise das ^djectiv nach, so tritt das Pluralzeichen
an das Substantiv: attorney-s-general , state-s-general Mac.t. heir-s-
male WS. wav. 71. court-s-martial, heir-s-apparent. VF.47. Ebenso
iu den Compositionen , die durcl#Anlehnung entstanden sind aus pra-
l>ositioualen Verhaltnissen ; son-in-law son-s-in-law. I bank with one
of my sons' fathers-in-law. VF. 49. was her husband's rival in the
Old Maid's five per cents. 9. a looker on PI. lookers-on. men who
fear their mothers-in-law. Shirl. 37. — Sogar: the charwoman was
remunerated with the certain eighteenpences. Dick. NNick. 18, weil
eighteenpence als Einheit genomraen wird.
c) an ganzen Satzen, die zur Bezeichnung eines substantivischen
BegrifFs verwandt werden: proud of his ,,hear him-s. By. DJ. —
Whereupon followed that pleasant confusion of laughing interjections
and handshakings and How are you-s. Ad. Bed. 1,4. How d'ye do's
were exchanged. Bulw. Nov. 10,24.
Scheinbares Schwanken findet statt in: two hands full und; two
handfuls; dieses ist Composition, jenes ihre Elemente: better is an
handful with quietness, than both the hands full with travail. Eccl.
^,6. Das Ae. betrachtet solche Formen als Adjectivcompositionen,
(laher ohne Pluralzeichen: )?ritti schipful of men. RG. 922. heo ariuede
|)ere rayd |?re schipful of kny9tes.2418. myd syx hondred syppuol
Kny^tes. 3523.
Das Pluralzeichen -s ist, wenn man zurtickblickt , aus as her-
vor^egangen. Dieses, ursprtinglich far beide Geschlechter geltend,
beschrankt sich schon im Ags. auf das Masculin. Im Nags, schwacht
es sich zu es, ohne aber e lautlos werden zu laSen. Vollsilbiges es
bleibt im Ae. und hier wiegt der Vocal in dem Pluralzeichen schwerer
als in der Bildungssilbe er, daher wonder wondres. Ebenso im Me.
Ch. gebraucht die einsilbigen Stamme rait pluralem es zweisilbig, wie
shoures, foules, strondes, londes, songes, lippes, houndes etc.: Die
zweisilbigen mit es bleiben zweisilbig, mOgen sie orthographisch ver-
kurzt sein, wie fingres, hunters 178, sellers 248 etc, oder nicht: pal-
meres 13, fetheresl07, yeddinge8237, girdeles370, chickenes 382.
Selbst Spenser hat noch, wenn auch selten, ein vollsilbiges es:
27*
420 Substantivflexion 1m Ne., Plnralbildung.
§♦ 123* In wine and oyle they wash his woundes wide. 1,5, 17.
His life
That vanisht into smoke and cloudes swift. 1,11,54.
And then atweene her lilly handes twaine. 3, 5, 33.
But clothes meet to keep keene ^old away. 1, 10, 39.
And hartes of great heroes doest enrage. 1, 11,6.
That the bright glister of their beames cleare etc. 3, 1,32.
And clapt on hye his colourd Vinges twaine. 3, 12,23.
So having sayd, her twixt her armes twaine.
Shee streightly straynd. 3, 2, 34.
wd.hrend Shakespeare kaum ein Beispiel bietet, und man darf des-
halb wohl annehmen, da6 es in der Umgangssprache schon verklao-
gen war. — Die VeranlaBung dazu liegt zunachst in der Neigung der
Sprache, die l&ngeren Formen zu kttrzen. Diese Neigung ward ge-
fSrdert durch die eindringenden franzOsischen Formen. Wahrend diese
n&mlich bei RG. zum Theil voiles es zeigen, wie vestes, gestes, mays-
tres, ryueres, contreyes, emperoures, prioryes, messageres etc., soha-
ben die mehrsilbigen auf on nur s: barons, pauilons, matyns etc.,
und PL. schreibt sogar schon sons fUr son-es. Oh. hat zweisilbige
ordres210. chambres28. stables 28. Dagegcn steht nur s an den Bil-
dungen auf on: nations 53. resons276. sesons349. sessions 354 und
auch coverchiefs 450. Auch die vollen s machen in mehrsilbigeu
W()rtern oft keine Silbe aus: pilgrimes26. servantes 1 0 1 . bargeiiKSs
284. bataillesGl. Bei Spenser hdmmt heroes noch dreisilbig vor.
Wall, bezeichnet ausdrttcklich als regelm^^iges Pluralzeichen einfacbes
s, und es nur als von der Aussprache bedingt.
§• 124. 2) Nur wenige Substantiven haben den alten Umlaut bewahrt
und bedarfen deshalb des jetzigen Pluralzeichens nicht, wie foot feet,
goose geese, tooth teeth, woman women (=: wimmen), man men and
in alien noch regen Compositionen chap-, clans-, coach-, coantry-,
crossbow-, foe-, gentle-, highway-, foot-, horse-, lay-, marks-, sea-,
towns-, French-, Scotch-man. In: louse lice und mouse mice ist s zd
c geworden. (Ben. Jons, und WalL lice leece, mice meece), wobl
um die sch&rfere Aussprache des Zischlautes zu bezeichnen.
§• 125* 3) Eingeschobenes er hat noch schott. childer und das kirchlicbe
childer-mas-day (Erinnerungstag an den Bethleemitischen Einderinord}
und das engl. child-r-en bewahrt auch noch -en.
4) Plurales -en hat sich erhalten in: ox oxen, child childr-en,
Substantivflexion im Ne. Pluralbildung. 421
brother brethren (nur bildlich, eigentliche Bedeutung hat brother-s), §« 125*
cow cows kyne, letzteres mehr dichterisch: 'tis beauty all, and grate-
ful song around, joined to the low of kine. Th. sum. 1223. Ben. Jons.
und Wallis keen und kyne; hose hosen. Von eye und shoe sind
eyen und shoon veraltet und den neuern eyes , shoes gewichen. Die von
Byr. und WS. gebrauchten ee CH. 1, 6. 17 een oder eyne und shoon ge-
horen den nordlichen Dialecten an. Oft en in den Dialecten: housen,
vuzzen (furzes), cheesenetc. Dors. Wall, ftthrt fttr chicken PI. chickens
falschlich chick PL chicken an (ags. cicen); eben so fere fern fttr
fern ferns (ags. fearn). — Hosen (Beinkleider) , eigentlich nur Plur.,
wie Dan. 3, 21: Then these men were bound in their coats, their
hosen; Sh. gebraucht aber auch den Singular: here's an English tai-
lor come hither for stealing out of a French hose. Mac. 2. 3. he bought
his round hose in France. MV. 1 , 2. Jetzt wird hose in der Bedeu-
tung von Strumpf (hosier Strumpfhftndler , hosiery) und Schlauch (bei
Feuei*8pritzen) gebraucht und der PI. hei6t dann hose.
5) Manche zeigen noch, als ursprtlngliche Neutra die flexions- §♦ 126.
losen Pluralformen , entweder stets, wie deer , ~sheep uiid swine, oder
schwankend, wie hair, sail, pound, score, head, yoke, year, folk.
Deer (Rothwild, Hirsch), ags. deor PL deor; ofer )>a deorGen.
1,26. Nags. I^are waren wilde deor Lag. 1125. |7at an der off fa
feowwre der Orm. 5812. und so noch jetzt im Ne. Deer were slain.
Mac. 9. 358. The young deer were sporting. WS. wav.4. These mur-
dered deer. Macb.4, 3.
Sheep (Schaf). Ags. scsep, scellp: heald mine sce4p Job. 21,17.
fyr forbaernde ealle fine sc6p. Job. — Nags, he maked him to mete ] ^
l^a men, horse and fa seep. Lag. 25681. — Ae. ssepe RG.4391 und
schep2219. — Me. I sende gou as sheep. Mt. 10, 16. — Ne. Go
rather to the lost sheep of the house of Israel. 10, 6. to keep sheep
Sh. KJ.4, 1. Doch LL. 2 hat Sh. two hot sheeps im Wortspiele
fflit ships.
Swine (Schwein). Ags. swln: big ferdon on fa swyn.Mt.8, 32. —
Nags, fa swine Lag. 25682. — Me. they wenten in to swyne. Mt.8,
32. nyl ge geue holy things to hounds , nether sende ge gour merga-
ritis before swyne. 7, 6. — Ne. neither cast ye your pearls before
swine. 7,6. they went into the herd of swine. 8,32. swine and oxen.
Mac. 1,24. Fttr singulares swine sagt man lieber hog oder pig.
Neat (Rindvieh), ags. neAt, kommt als Collectiv vor: The steer,
the heifer and the calf are all called neat. — His droves of asses,
422 Substantivflexion im Ne., Pluralbildnng.
§♦ 126. camels, herds of neat. Wore. Selten wird es von einem Einzelvvesen
gebraucht, wie a neat^s tongae Kindszunge, a neat's foot.
Andere schwanken.
Hair (Haar). Ags. hser hat im Ae. nnd Me. plur. es bisweilen
angenommen. In; thei teren here heer Man. 7. nnd: fewe heres.l9.
scheint der neuenglische Gebrauch schon vorzuliegen. Ferner: this
pardoner has here as yelwe as wax. Ch. 677. alle the heeris of gonre
heed. Luc. 12, 7. cloth of the heeris of cameylis. Mt.3,4. The heed
of him and heeres weren white. Apoc. 1,14. — Im Ne. niramt man
an, daP hair in collectiver Bedeutung steht, hairs aber die cinzelnen
Theile der Mchrzahl hervorhebe. She has more hair than wit, and
more faults than hairs. Sh. GV. 3, 2. Had I as many sons as I have
hairs, I would not wish them to a fairer death. Sh. — . They are
more than the hairs of my head. Ps.40, 12. Doch auch : There stood
an old man , his hairs were white. By. Cor. 736.
Head (Kopf)- Ags. he^fod nimmt im Ae. plurales es an. here
hedes. Mau.6t Im Ne. stcht noch ein head ohne Pluralzeichen, wenn
es ein Einzelwesen in einer Menge bezeichnet und letzte in jenen an-
gegcben wird : A hundred head of horned cattle. WS. wav. 1 7. Tom
disposing of a few head of cattle. D. HW. 3, 24. The wool of twenty
thousand head. 4, 137.
Pound (Pfund). Ags. nimad j^aet pund fram hym, and syllac! )?ani
)?e hsefd tyn pund. Luc. 19,24. Nach groBeren Zahlen steht der Gen.
PI. tyn Jjfisend punda. Mt. 18, 24. Letzterer noch bei Lag. an hun-
dred punda (pound) 3545. Im Ae. aber tritt -es daneben: he toe (?e
pundes PL. 3770. 3000 poundell4. Dieses Schwanken daucrt noch
im Ne. fort: a thousand pound. Sh. Much. 1,1. under three thousand
pounds a year. Mac. 6,239. Letzteres ist jetzt das gewohnliche. —
Pound nimmt kein s an, wenn es in Composition mit einem Zabl-
worte den Begriff eines Adjectivs enthalt: five pounds, aber a iive-
pound note; ten pounds, a hundred ten-pound notes. D. HW. 3,41.
Sail (Segel). Im Ags. ist segel Masc. und Neutr. : tugon up heora
segel. SC.1046 und hdlige seglas. C. 183,10. Auch im Nags, heo
wunden up seiles. Lag. 1101. und he lette seil.4595. Im Ne. scheiden
sich plur. sail und sails; letzteres bezeichnet eigentlich Segel, jene>
die Schiffe: Their sails were the terror of both coasts of the channel
Mac. 1. a fleet of thirty sail. Sh. 0.1,3. a whole armada of sail. Sh.
EJ.3,4. the masts with sails.
Year (Jahr). Ags. ge4r, PI. fiftinu gear. Nags, fele ger Lag. 108.
Substantivflexion ira Ne., Plaralbildang. 423
— Ae. an hundred ger RG. 2556. — Me. 7 geer Man. 5. — Ne. §♦ 126
this seven year. Sh. Much. 3, 3. Daneben aber dringt plurales es ein
and das ist jetzt das regelmaBige: seven years.
Yoke (Joch). Ags. geoc, PI. geoc, la6t im Me. es eindringen:
five hundrid gokis of oxen. Job. 1,3. wahrend sich im Ne. auch noch
die alte Form erhftlt: five hundred yoke. HB. a plough Drawn by
three yoke. WS. pir.4.
Folk (Volk), ags. folc. Me. the folk ben whitere. Mau. 13. In
HB. wird der Sing, collectiv gebraucht: he laid his hands upon a
few sick folk. Mrk. 6, 5. jetzt ist er nur dialectisch, und zu allgeraei-
nerera Gebrauche ist der Plural gelangt : it has so much effect upon cer-
tain folks of small breeding. Th. VF. 64. a heath , lonely by day , and
scarcely to be thought of by honest folks at night. NN. 4.
Diesen Wortern, deren abweichende Pluralform in dem ursprting- §, 127
lichen grammatischen Geschlcchtc begrundet ist, sind andere sinnver-
wandte zur Seite getreten; sie sind Collectivbegriife: cattle, fish, fowl,
poultry, fruit, cannon, shot; und GroBenbegriffe : brace, pair, couple,
dozen, score, gross, quire, ream, stone, tun, last, foot, fathom,
uiile, bushel.
Brace (Paar, aus frz. embrasser, eigentlicb zwei zusammeugebun-
denc Oder durch ein Band verbundene Gegenst^nde) findet sich erst
im Ne. A. he has sent your honour two brace of greyhounds. Sh. Tim.
1,2. Fifty brace of pheasants. Add.
Pair (lat. par, frz. paire) das von Natur Zusaramengehorige : a
pair of swans (raannlicher und weiblicher Schwan), a pair of gloves
(zwei zusammengeh5rige Handschuhe , ein rechter und ein linker) :
Love hath twenty pair of eyes. Sh. TG. 2,4. it is number 92, up four
pair of stairs. Th. VF. 65. he bought two pair of pistols. Bui. MN.
9,2. — Als Einheit genommen und ohne bestimmte Zahl hat es plur.
-s: of every beast, and bird, and insect small, came sevens and pairs.
M. pi. 11 , 735.
Couple (lat. copula, frz. couple) das zufd.llig verbundene oder zu-
sammengetroffene Paar; a couple of gloves (zwei nicht zusaramenge-
horige Handschuhe): Some three or four couple are sitting on the
grass. D. Sketch. 110.
Dozen (Dutzend frz. douzaine): two dozen spades were purchased.
D. HW. 3,327. two dozen slaves. M. Moonsh. Der Plur. ist sehr
selten: He sells by dozens.
424 Substantivflezion im Ne., Pluralbildung.
J, 127* Groce (Gross, Zahl von zwolf Dutzend , frz. grosse). Ne. we were
persuaded to buy the two groce of green spectacles. G. Vic. 1 2.
Score (Kerbe , Eerbholz, Zahl vonZwanzig, ags. sod r fern. Eio-
schnitt). — Ae. six score ger RG. 4820. four score PL. 2. — Ne.
When twenty-score fishes are straining our line. WS. Pir.22. Three-
score and ten I can remember well. Sh. Macb.2,4. threescore and
ten miles. aHd. 2, 2. Doch auch: some scores of years. WS. pir.l5.
many scores of carriages. Th. YF. 51. on a dirty stable stand scores
of candlesticks. 64.
Quire (ein Buch Papier, entstellt aus frz. cahier) : two quire.
Doch auch: Blanche had sewn together three quires of the best
Bath paper. Bulw.MN. 1,1.
Ream (zwanzig Buch Papier, Ries, frz. rame): two ream.
Stone (Stein). Ags. stAn wird nicht vom Gewichte gebraucht. Ne.
Great George weighs twenty stone. Byr. — What do you care whether
the fat pig weighed thirteen stone or fourteen? Th. VF. 11. Next
comes boy Jack who weighs five stone 45. you ride four stone lighter.
than I. WS. Rob. 3.
Tun, ton (Tonne = 4 Oxhoft Oder 252 Gallonen und 20 Cent-
ner), ags. tunne nur vom Ma&: twa tunnan fulle hlMres alod. SC.S52.
Nags, nam he tunnen (tonnes) gode. Lag. 30672. Ne. four ton of Port
Spect.569. This Whale with so many tuns of oil. Sh. Mw. 2, 1. ves
sels of 300 tons burthen. Diesem schlieSt sich auch last (die
Schiffslast = zwei Tonnen) an.
Foot (Fu6) muB, da beide Formen im ags. Plur. vorliegen, im
Nags, schwanken, bis die Nominativform sich endlich ftlr den Plnr.
befestigt. Aber auch sp^ter stehen foot und feet in Gr56enangabeD
neben einander: Me. 40 fote long. Mau. 4. 8 fote long?, thei passe-
den alle drye foot und drye feetS, 10. Ne. a cascade of fourty foot.
Field. Yorzuziehen ist feet. Foots ist der Bodensatz im Zucker-
fa0e.
Fathom (Faden), ags. faedem (Umarmung) Elle, masc. — Me. thei
ben 30 fadme long. Mau. 1 8. Ne. I leaped from the window of the
citadel — how deep? — thirty fathom. Sh. Airs4,2. how many fa-
thom deep I am in love. As 4, 3. — Auch: Surrounded by some fifty
or sixty fathoms of iron in cable. D. Christm. 15.
Mi le (Meile). Ags. mile ist feminin; der Gen. hinter gr66eren Zah-
len mag die flexionslose Pluralform veranla0t haben: ehta bund mila.
Nags, fiftene mile Lag. 25904. — Ae. foure hondred myle. RG-7'
Substaniivflexion im Ne., Pluralbildung. 425
Me. 8 myle und IGmyles. Mau. 4. £bron is at seven mile. Mau. — §♦ 127*
Ne. within three mile. Sh. I banish thee, not to come near our per-
son by ten mile. Sh. bKHd. 5,5.
Und so kommt noch manche Zahl - oder Grdl3enangabe ohne piur.
s vor, ohne ds3 solche Formen allgemein gebrHuchlich geworden sind:
Never mind the loss of the two bob. D. Sketch 109. The enemy are
lying. WS. Wav.47.
Cattle (zahme Yieh frz. catels bewegliche and unbewegliche 6tt-
ter). Me. catel Ch. 542. Besitz. Gen. 15, 14. — Ne. When the cattle
were driven from the hill. WS. Pir. 4. God made cattle after their
kind. Gen. 1 , 25. His cattle are idle. WS. Wav. 9. If your cattle are
stolen. Ant. 15.
Fish (Fisch). Im Ags. nur fisc, PI. fiscas und im Nags, bihold
he J>a fisches (fiscis). Lag. 2009. Aber im Ae. fisches Ps. 8, 9 und
fisch RG. 14. mest plente of fysch. 139. und ebenso im Me. thei eten
raw fissche. to take fysche. thei bringen up grete fissches. Mau. 19.
the nett ful of grete fischis. Job. 2 1, 10. — Ne. noch schwankend:
the other disciples came in a little ship dragging the net with fishes
(fischis Wycl.). He said, Bring of the fish (Wycl. fischis) which
yoa have now caught. Joh.21.l0. 8. They were not able to draw the
net for the multitude of fishes (fischis Wycl.). 21,6 und daneben:
there shall be a great multitude of fish. Ezek.47,9. We have here
but five loaves and two fishes. Mt. 14, 17. The waters thus with
fish replenished. M. pi. 7,447. shoals of fish 7, 400. und Sh. dagegen:
the fishes live in the sea. Per. 2,1. Mit bestimmten Numeralien ver-
bunden, ist der Plur. vorzuziehen: two fishes.
Wie der Gattungsbegriff, so schwanken auch die Namen einzel-
ner Species: carp, fry, mackerel, perch, pike, salmon, trout, turbot,
und viele andere , soda6 man im Allgemeinen annehmen kann : die mci-
sten Namen der Fische la^en kein plurales s zu : Quantities of delicious
fish, salmon, pike, trout, perch, flounders, eels and powans. H.
Clink. 273. The trout in the neighbouring rill were famous. Bulw.
Nov. 9. und daneben : minnows are more frequently caught than trouts.
9. Dagegen tritt das Pluralzeichen an anchovy, crab, dolphin, eel,
flounder, herring, lamprey, lobster, oyster, shark, shrimp, sole,
whale.
Fowl (Yogel), ags. masc. fugel hat im PI. nur fuglas. Nags, be-
heold he )>a fugeles. Lag. 2010. So auch im Ae. fogheles Ps.8, 9.
foules BG. 13. Me. the fowlis of hevene. Gen. 7,3. other fowles of
426 Substantivflexion im Ne., Plaralbildung.
§♦ 127* the contree. Mau. 3. — Im Ne. schwaukend: Some seeds fell by the
wayside, and the fowls came. Mt. 13,4. What is this mighty Breath,
that instructs the fowls of heaven. Th. spr.849. The beasts, the
fishes, and the winged fowls, are their males' subjects. Sh. E.2, 1.
When the cattle were driven from the hill, and the very fowls from
the firmament — . WS. Pir.4. The fowl of the air and the fish of
the sea (foulis, fischis Wycl.) Ps. 8,8. The air with fowl replenished.
M. pi. 7, 447.
Ebenso einzelne Species: flocks of quail. D. HW.3,22.
Poultry Federvieh* (frz. pullaile) Ch. R.7046. Ne. Poultry never
know when they have drank enough. Frank!.
Fruit (Frucht, Obst, frz. fruit) schwankt schon im Me. the trees
beren frutes und frut. Mau. 5. 19. Ne. if then the tree may be known
by the fruit. Sh. aHd. 4, 2. This wood was full of pleasant fruits.
By. DJ.6,75.
People (Volk und Leute, frz. peuple). In ersterer Bedeutung =
nations hat es den Plural; thou must prophesy again before many
peoples (puplis Wycl.) Rev. 10, 11. bisweilen auch ohne s: bet people
(puplys Wycl.) serve thee, and nations bow down to thee. Gen. 27, 29.
Dagegen in der Bedeutung von Leute hat es keine Pluralform: great
people (vornehme Leute) , some of my people (einige von meinen Len-
ten, Bedienten); und doch sagt Byr. : Mind, good people, what I say,
or rather good peoples. DJ. 9, 28.
Cannon (Kanone und Artillerie, frz.): Our cannon shall be bent
against the brows of his resisting town. Sh. KJ. 2, 1 . Cannon were
planted round Whitehall. Mac. 2, 231. the cannon themselves. WS.
Ken. 30.
Shot(SchuS, GcschoS undSchiei3en von ags. sceotan schieBen). He
remembered little more except the tiring of shots. WS. Nig. 25. Se-
veral shots passed over them M. PP. 33. und: the shot were put into
the bottom of the boat. 33. The two shots were fired. Dick. NN.51.
Da die meisten der vorstehenden Snbstantiven Collectiven siiid,
so niogen sich ihre abweichenden Pluralformen so fest gesetzt haben.
daB die Singulare mit nachfolgendem Plural standen : fish are not in
the river, und deshalb ftir Plurale ausreichend erachtet wurden.
§♦ 128» Hierher zieht man gew5hnlich horse und foot. Der plurale Ge-
brauch von horse (Pferde) gehorte allerdings hierher und lieBe sich
erkl^ren aus der ags. Neutralform, di« im Nags, und Ae. fortklingt
Sabstantivflexion im Ne., Pluralbildting. 427
and im Me.: three hors Mau.5. So auch, aber ganz ungewohnlicb, §« 128*
Sh. und Byr. : a team of horse. Sh. TG.3, 1. Some glory in their
hawks and hounds, some in their horse, sonn. 91. A thousand horse
— and none to ride. Maz.678. AUein horse Cavallerie und foot
Infant erie gehoren nicht hierher. Sie sind auf ganz anderem Wege
za dieser Bedeutung gelangt.
Das Ags. hat als speciello Bezeichnung filr Infanterist fSda, als
collective gang-here Pufivolk; f§d-here, f^du; fur Reiter ridda, rldere,
rid-wiga, hors-)?egen, eorod-maecg und ftir Reiterei hors-here, eorod
vielleicht auch (eoh Pferd), da nach Lye eorodman der Reiter hei6t
etc. — Nags. Lag. hat fiir letzteres horsleden A. 23012, horsmen
26617 (Reiter), auch )?reo hundred ridearen A. rideres B. 1580; auBer-
dem gebraucht er auch noch das Prfts. Part, ridinde , auch cnihtes.
Den Begriff FuBvolk und FuSsoldat umschreibt er : ]7at folc Jjat eoden
a iioten A. afote B. 25402. Weoren heo of Rome alle ridende, ]?a
odcre a foten — heo slowen ealle heore hors "pat hii were alie a fote.
5906. raid f<^de unimete of monnen on foten A. folk a fote B. 5757.
Auch mit dera Part. Pr^s. ne ganninde ne ridinde ne durste him nan
abiden. 1583. Dera on fote tritt ein on horse gegenttber: an horsen
and an foten (a-fote B.) heo ifusten502 (sie zu Rofi und Fu6). —
Im Ae. bleibt: man ahorse, knight und man a-fote: myd GOOknygtes,
and3000men auote. RG. 3514. ac wat an horse, wat avote (theils zu
R., theils zu Fu6e) fe Romeyns hym sywide ynoug. 4281. spermen
auote und bowmen im Gegensatz zu knygtes und squyers. 7909. Fer-
ner: fotmen8402 und wohl auch; hors-men, fotvolc8370 und pedaile
PL. 3034. Daneben tritt aber auch hors auf, das entweder aus Ver-
kttrzung von ahors steht, oder fttr hors ywryeRG. 2059 , wiJ>oute archers
and votmen, wy|? tuo {^ousend hors ywrye4106 (ywrye wahrsch. Part,
von ags. wrigan oder wre6n bedecken), also mit Rttstung bedeckt,
f^'epanzert) und die Pferde konnten auch wohl fttr die Truppe genannt
werden. — Freilich blieb dann fote unerkiart. Allein Man. hat nur
22 foot und horse ; in this firste boost is the nombre of poeple 50 Cum-
aunez, what of Hors, what of Fote, sonst das voile men at foote, men
at horse 22 undWycl. footmen und horsemen: 1 Par. 18, 24. 600000
of footmen. Exod. 12,37. an hundrid and twente thousend of iigtende
footmen and horsemen. Jud. 2,7. und lKgs.8,4. sogar horsmen and
feetmen. — Ne. horse und foot sind wohl Abktirzungen des frttheren
afot ahorse, da6 a thousand horse and foot eigentlich steht fiir a
thousand men on horse and on foot. Dieses adverbiale Verh<niB
428 SubstantiTfiexion im Ne., doppelter Plaral.
§• 128* wird nicht mehr gefdhlt: the general of oar horse thoa art. Sh. All's
3,3. A regiment of horse, — of foot. Man. 3, 289. The foot are
fourscore thousand, the horse are thousands ten. Mac. The few horse
whom the Prince headed in person, remained between the two lines
WS. Wav.47. The horse who were commanded to charge the High-
landers. 47.
§. 129* 6) Einige Substantiven haben doppelte Pluralformen und diese
werden in verschiedener Bedeutung gebraucht.
Brother hatneben brethren ein brothers zugela6en nndver-
wendet (zur Zeit Ben. Jon. und Wallis noch nicht) jenes in imeigent-
licher, dieses in eigentlicher Bedeutung : call not thy brothers brethren!
Byr. Transf. Deform. Adam's sons are all my brethren. Sh. Much. 2, 1.
— ein Gebrauch der in HB. nicht stattfindet : Joseph said , My father
and my brethren are come. Gen. 47, 1. He visits all his hosts and calls
them brothers, friends. Sh. KHe.4.
Cloth (Tuch, Eleidung), das im Ags. clkd und im Ae. und Me.
nur clothes hat, hat clothes (Kleider, Anzug) und cloths (Tachartenj.
D i e (Wftrfel , Mftnzsterapel , frz. d6 , daher im Me. dees PP.) PI.
dies (Mttnzstempel) und dice (Wflrfel); He won it me with false dice.
Sh. Much. 2,1.
Pea (Erbse, ags. pisa von lat. pisum, PI. pisan), im Me. pesen
und pesos ohne Unterschied; ne. hat pease collective Bedeutung: a
bushel of pease ; peas bezeichnet die Mehrzahl : they are like two peas.
This fellow picks up wit, as pigeons peas. Sh. LL.5, 2. Die beiden
Pluralformen sind in Aussprache schwer zu unterscheiden , pease klingt
etwas weicher als peas. Manche Schriftstellcr , wie Mac, geben die
Unterscheidung auf.
Penny (eine kleine Mflnze), ags. pending, penning, pening, penig
masc. , PI. penegas; ae. peny, PI. penyes, zu dem sich im Me. das
zusammengezogene pens stellt ohne unterschiedene Bedeutung: thei
boughte Jesu for 30 penyes, und : there caste Judas the 30 pens before
hem. Man. 8 the fold, that was bought for the 30 pens. 8. — Im Ne
bezeichnet pennies die einzelnen Penny-Stdcke , pence den Mflnz-
werth: What is the price of that? three pence. I gave him three
pennies, a threepence; sixpence is twelve half-pennies.
Wird die Werthangabe zur Einheit Oder ist sie eine Mflnze, wie
a threepence, a fourpence, a sixpence, so bilden diese wieder ein
plurale Formen, wie threepence-s.
Sabstantivflexion im Ne., doppelter Plaral. 429
7) Die fremden Wdrter nehmen gewOhnlich das englische Plural- §. 130«
zeichen an; einige jedoch haben ihre fremden Pluralformen behalten.
So 1) die latein. arcanum (GeheimniS) arcana, datum (Datum) data
aoch dates VF.57, addendum (Znsatz) addenda, desideratum (Yer-
laogen) desiderata etc., erratum (Irrthum) errata, stratum (Scbicht,
Lage) strata; magus (Magier) magi, radius (HalbmeBer) radii; hiatus
hiatus; minutia (Klelnigkeit) minutiae; species (Gattnng) species; —
2) Die romanischen: monsieur messieurs, bandit banditti, virtuoso vir-
tuosi, dilettante dilettanti; — 3) Die griechischen : axis (Achse) axes,
basis (Grundlage) bases, antithesis (Gegensatz) antitheses, diaeresis
(Trennungszeichen) diaereses , emphasis (Nachdruck) emphases , ellipsis
ellipses, hypothesis (Voraussetzung) hypotheses, metamorphosis (Ver-
vandlung) metamorphoses, parenthesis parentheses, phasis (Gestalt)
phases, myops (Kurzsichtiger) myopes.
Zu dem fremden Plural ist ein englischer getreten und zwar I)
in gleicher Bedeutung : appendix (Anhang) appendices und appendixes ;
calix (Kelch) calices und calixes; vortex (Strudel) vortices und vor-
texes; calx (Ealk) calces und calxes; criterion (Erkennungszeichen)
criteria und criterions; medium (Mittel) media und mediums; autoraa-
tnm (on) automata und automatums, phenomenon phenomena und
phenomenons; memorandum (Denkschrift) memorandums und memor-
anda; focus (Brennpunct) foci und focuses; fungus (Schwamm) fungi
ond funguses, chorus (Chor) chori und choruses, triumvir triumviri
iwd triumvirs; simile (Gleichni 6) similia und similes; frz. beau (Stutzer)
beaax und beans; manteau (Weibermantel) manteaux manteaus; hebr.
seraph seraphim und seraphs; cherub cherubim und cherubs, aber
patience, thou young and rose-lipped cherubin (wohl fftr cherubim)
Sh. 0.4,2. •— 2) in verschiedener Bedeutung index (Anzeiger und
Register), indices (Anzeiger) indexes (Register); genius (Schutzgeist und
Genie), genii (Schutzgeister) geniuses (Manner von Genie): Our great
geniuses are not gregarious. WS. SK.61.
S) Manche Snbstantiven kommen nur im Plural vor. §* 131*
a) Sie bezeichnen eine Mehrheit: anes awnes (d&n. avn) Grannen
^ Getreide (Wore, auch Sg.) , chitterlings (ags. cwid uterus) Gedftrme,
dreg-8 (altn. dregg) Hefe, eaves (eig. Sing, von ags. efese) Dachrand,
i^achrinne, embers (ags. ^myrian) Asche, guts (ags. gut, PL guttas)
Eingeweide, gyves (wall, gevyn) Fe0eln, groats (ags. grut, grytta)
Uafergrtltze , hustings (viell. aus ags. hfts und )>ing Yersammlungshaus)
430 Svbstantivflexion im Ne*, Plaralia.
§« 131 « WahlbOhne, mumps (to mumble, mump vor sioli bin brummen, mnr-
meln) Halsbraune, orts (ags. ord Ecke, Ende, dentscbes dial. Ort
der vierte Theil eines Gegenstandes) Brocken, rougb-ings Grummt,
staggers (boll, staggeren scbwanken) Drebkrankheit der Schafe, suds
(wabrscbeinlicb von ags. seodan sleden) 8eifenwa6er, tidings (ags.
tidan sicb ereignen, dftn. tidende =) Nacbricbt, weeds (ags. vaed
Gewand) Trauerkleider.
Bestebt das Ganze nur ans zwei Tbeilen, oder geboren zwei zq-
sammen, so kann pair binzutreten ; a pair of lungs Lunge (ags. Ian-
gen), scale (ags. sceala) Scbaale, a pair of scales Waage. So bellows
(ags. bffilg, bilig, blastbelg) Blasebalg, breecbes (ags. brdc, PL brk:
ne. breecb Sitztheil brecbis Wycl.) Beinkleider, ferner pantaloons
(frz. pantalon) , trowsers (frz. trousses) , slops (ags. slop Gewand) weite
Hosen, galligaskins (gallo-vascones) Piuderbosen, drawers (to draw)Unter-
hosen (a chest of drawers Kommode) , garter garter-s (wal. gardas, frz.
jarreti^re) Strumpfband, leggings (von leg) Eamascben, mittens (frz.
mitains) Fausthandscbube , nutcrackers Nufiknacker, pincers (franz.
pincette) Zabnzange , pliers (lat. plicare , frz. plier falten) Drahtzange,
scissors (frz. ciseux, Cb. sisowrs) Scbeere, sbears (ags. sc&r) Scheere,
snuffers (to snuif) Lichtscheere , spatts und spatterdasbes (Kamaschen),
tongs (ags. tange) Zange, tweezers (frz. etui) Haarzange.
b) Fremde Worter sind in ibren Pluralen tibergetreten : aborigenes
(Ureinwohner) , ambages (Umscbweife im Reden), ascarides (Spuhvur-
mer), faeces (Hefen), fasces (Rutbenbtindel als Abzeichen consularischer
Gewalt) , caryatides (eine S^ulenart) , lares (Hausgotter) , manes (Geister
der Verstorbenen), nomades (Wandervolker), penates (HausgOtterl
pisces (Fiscbe, ein Sternbild); acidulae (Sauerbrunnen) , exuviae (die
von Tbieren abgelegte Haut), minutiae (Kleinigkeiten) , striae (Streifen
an Muscbeln); antiscii (die an der entgegengesetzten Seite des Aequa-
tors Wobnenden) , ascii (Scbattenlosen) , encephali (Wtirmer im Kopfe).
gemini (Zwillinge), literati (Gelehrte), dentelli (arcbitect. Zierat) Zahn-
einscbnitte, alveolus alveoli (Honigzellen) ; avocatoria (Abberufungs-
scbreiben), credenda (Glaubensartikel) , exantbemata (kleine Blatteni;.
allotria (Nebendinge) , acroteria (kleine FuSgestelle f&r Vasen, Statuen
etc.), prolegomena (Einleitung), pontificalia (biscb5fiicbe Eleidung).
Neben die fremde Form bat sicb die engliscbe gestellt: pleiades
pleiads (Wore. , Siebengestirn) , byades hyads (Regengestirn) , synoDyma
synonymes (sinnverwandte Wfirter), und zu letzterem bat Worcester
synonyme.
Substantiyflexion im Ne., Plaralia« 431
Manche haben schon die fremde Endang gegen die englische ver- §» 131.
tauscbt: abstergents (abstergentia) abfdbrende Mittel, analects (analecta)
ausgewahlte Stiicke, annals (annales) Jahrbticber, arms (arma) Waffeu,
belligerents (belligerentes) die kriegftihrenden Machte , calends (calendar)
der erste Tag jedes Monats , bowels (frz. boel) Eingeweide , cates (frz.
acheter, afrz. acat achat oder afrz. gastiel frz. gateau, mbd. wastel?)
Lebensraittel , cinders (lat. cinis, frz. cendre) Asche, crampirons (frz.
crampon) eiserne Klammer, entrails (frz. entrailles) Eingeweide (Sg.
Sh. Mw. 5, 5), environs (frz.) Umgebung, ex (ob-s)equies Leichenbeg^ng-
niB, giblets (frz. gibelotte) Ganseklein, greaves (frz. greves) Bein-
schienen, ides r5m. Idus, nones (nonae) rom. Nonen, intestines (in-
testina) Eingeweide, numbles (frz. norables) Hirscheingeweide , orgies
(orgia) Gelage, premisses (praemissa) Vordersatze, raments (ramenta)
Schabsel , reagents (reagentia) Keagentien , reins (lat. renes , frz. reines)
Nieren, trigiutals trentals 30-tagige Seeienmessen , rickets (rachitis)
englische Krankheit , vespers (Abendgottesdienst) , victuals (Lebensmittel
Sg. WS. Wav. 18), wages (frz. gage) Sold. — Von catacombs (Begrab-
niPgewolbe), expectorants (Brustreinigungsmittel) , memoirs (Denkwttr-
digkeiten), relics (Ueberreste) , temples (Schlafe), bringt Wore, auch
den Singular.
Riches gilt jetzt als Plural: riches are the only true source of
happiness and power. NN. 1 , ist aber eigentlieh die Abktirzung von
richesse und Wycl. und Ch. bilden den PL richessis (es) Gen. 45, 20.
nnd noch Sh. hat deshalb riches, fineless, is as poor as winter. 0th.
3,3. — Alms, abgektirzt aus aalmesse und daher noch im Me. almes,
PI. almessis, gilt mit Recht als Sing.: None was heard to ask an
alms. Mac. 2, 152. HB. gebraucht es Sg. und PL a lame man was
laid at the gate of the temple to ask ahns. — He asked an alms.
Act. 2, 3. 3. A devout man gave much alms. 10, 2. Thine alms are come
Qp. Acts. 10,4. Our daily alms have been distributed at the gate. NN. 6.
9) Manche Substantiven haben Sing, und Plur. , aber in mehr §. 132,
Oder minder verschiedener Bedeutung.
a) Der Singular nennt die Person, der Plural das derselben Ei-
genthtimliche , wie antic (Gaukler), antics (Possen).
b) Der Singular nennt den Theil, der Plural das aus den Thei-
leii Gebildete:
beef (Ochse) Rindfleisch, beeves Rindvieh Lev. 22, 19. (frz. boeuf);
chap Kiefer, chaps Maul (ags. ceafl, ceapl);
432 Singular und Plural in verschiedener Bedeutung.
§« 132« draught Zug, draughts Brcttspiel (ags. drdht);
checker das Wttrflige, checkers Schachbrett (frz. ^chiqaier);
ensign Zeichen , Fahne , ensigns Wappenschild mit der Helmzierde;
Gat. insigne , afrz. enseigne) ;
forfeit Pfand, forfeits Pf&nderspiel (afrz. forfait) ;
parent Vater, Mutter, parents Aeltem (lat. parens);
record Urkunde, records Archiv (afrz. recort);
quoit Wurfscheibe , quoits Wurfepiel (altn. queita bezwingen ?) ;
scale Schale, scales Wage (ags. sceala);
shackle einzelnes Glied der shackles Kette (ags. scacul);
spectacle Anblick, spectacles Brille (lat. spectaculum) ;
stair Stufe , stairs Treppe (Sg. WS. ant. 1 , ags. stager) ;
stay Sttltze, stays Schntlrbrust (afrz. esteir);
table Tafel, tables Damenbrett (lat. tabula) etc.
c) Der Singular nennt das Allgemeine, der Plural das Besondere.
bond Verschreibung , FeBel, bonds Haft (ags. bond-);
brace Band, Klammer, braces Segelstricke (afrz. bras);
coffer Geldkiste, coffers Staatsschatz (frz. coffre);
colour Farbe, colours Fahne (afrf. color);
cost Kosten, costs ProceSkosten (afrz. coste);
cracker der knackt, crackers Nu6knacker (v. holl. kraaken),
divider Theiler, dividers Theilscheibe (von lat. dividere);
drawer Zieher, drawers Unterhose (ags. dragan);
force Macht, forces Streitkrftfte, Truppen (afrz. force);
gripe Griff, gripes Bauchgrimmen (ags. gripe);
grain Korn, grains Trebern (frz. graine);
ground Grund, grounds Hefen (ags. grund);
honour Ehre, honours Ehrenstellen (afrz. honor);
list Schranke, lists Turnierschranken (afrz. lice);
matin Morgen, matins Frtthmette (frz. matin, matines);
nipper der kneipt, Kralle, nippers Drahtzange (von holl. knippen);
part Theil, parts geistige Aniagen (frz. part);
quarter Gegend, quarters Quartiere (frz. quartier);
sprout Sprode, sprouts Kohlspro0en (ags. sprote);
spirit Geist, spirits Laune, geistige Getrftnke (lat. spiritns);
state Staat, states St&nde (lat. status);
store Vorrath, stores Mund- und Kriegsvorr&the (gal. storas);
vapour Dunst, vapours Grillen (frz. vapeur);
water Wader, waters Mineralwader (ags. wseter).
SubstantMexion im Ne., Singular und Plural. 433
d) Der Singular nennt den Stoff, der Plural das aus demselben §« 132*
Gefertigte, Bestehende:
copper Kupfer, coppers Kupfer-Greschirre, Mlinzen (lat. cuprum);
iron Eisen, irons Fedeln (ags. tsern);
lead Blei, leads Bleidach (ags. leftd);
sand Sand, sands SandbAnke, -wHste (ags. sand);
silk Seide, silks Seidenzeuge (ags. sSoloc);
wine Wein, wines Weinarten (ags. win).
e) Der Singular hat abstracte Bedeutung , er bezeichnet eine Th&-
tigkeit Oder Eigenschaft, der Plural das mit der Thfttigkeit Bewirkte,
Verbundene etc. bisweilen auch die sie Uebenden:
compass Umfang, compasses Zirkel (frz. compas);
fury Wuth, furies Furien (frz. furie);
grace Gnade, Anmuth, graces Grazien (frz. grace);
goggle starre Blick, goggles Scheuleder (niederd. kucken);
light Licbt, lights helle Stellen im Gem&lde (ags. liht);
observance Beobachtung, observances Ordensregeln (frz.);
return Rlickkehr, returns Doppelschlag (Mus. , frz. retourner);
shroud Bedeckung Schutz, shrouds Wandtaue (ags. scrild Kleid);
ash Esche und ashes Asche haben nichts mit einander gemein; je-
nes ist ags. aesc masc. , dieses ahse, axe fem.
Hierher gehdren ferner die zahlreichen Yerbalsubstantiven auf
ing: beginning Anfang, beginnings Anfangsgrttnde. Ferner cuttings
Sp&ne, doings Betragen, filings Feilspd.ne, hangings Tapete, innings
eingedeichtes Land, incomings Einktlnfte, leavings Ueberbleibsel Sptl-
licht, loppings abgehauene Aeste, losings Verluste, nettings die netz-
artig geschlungenen Schiffsseile, parings Sp&ne Abf^Ue, raspings Ras-
pelspane, rinsings SpttlwaSer, scrapings Schabsel, skimmings Abge-
schHumte, sweepings Kehricht, swillings Splilicht, soundings Anker-
grand, trappings Pferdegeschirr.
f) Manche A^jectiven sind zu eigentlichen Substantiven geworden
und bilden regelm&^ige Plurale: black Mohr blacks, alien Auslftnder,
captive Gefangene, common Gemeindewiese , cordial Herzst&rkung,
divine Geistliche, familiar Yertraute , fanatic Schwftrmer, female Weib-
chen, fluid FlllBigkeit , fugitive Flflchtling, green Weide, pi. Kflchenge-
^'ichs, impertinent UnverschAmte, initial Anfangsbuchstabe , liquid
^lU0ige, lunatic Mondsdchtige , male M&nnchen, mechanic Handar-
beiter, menial Dienstbote, mute Stumme,' native Eingeborner, noble
Adlige, particular einzelne Punct, patient Kranke , private gemeiner
Koch, engl. Grammatik. 1. 28
434 SubstantiTflexion im Ne., Plurale.
§• 132» Soldat, relative Yerwandter, reprobate Ruchlose, solid feste E5rper,
vegetable Pflanzenspeise, voluntary Freiwillige, votary Verehrer. —
Zahlreicher sind die tlbriggebliebenen Plaralen: ancients Alten, bac-
chanals Zechgelage, betters Vorgesetzte, bitters Bittertropfen , canooi-
cals Domherrnschmuck , combustibles Brennmaterial , commons 6e-
meinen , credentials Beglaubigungsschreiben , decretals Kirchengesetze
der ersten P&pste, delicates Leckereien, disparates Ungereimtheiten,
drinkables Getr&nke, eatables £0waren (some hidden eatable NN.14),
epics episches YersmaB, espousals Verlobuug, externals Aenferes,
extraordinaries und extras au^erordentliche Ausgaben, flats seicbte
Stellen im Meere, fundamentals Grundlage, goods Waaren, hards
Werg, incurables unheilbare Kranken, inferiors Untergebene, infer-
nals HdUengeister, italics Cursivschrift, inwards Eingeweide, moderns
Neueren, morals Sittenlehre, moveables Mobilien, necessaries Beddrf-
nisse, nuptials Hochzeit, odds Ungleichheit, presents gegenwartige
Urkunde, regimentals Uniform, regulars regulare Truppen, shallows
Untiefen, subsidiaries Hilfstruppen , superiors Vorgesetzte, substantials
Hauptpuncte, valuables Kostbarkeiten, vitals edle Theile, worthies
ausgezeichnete Mftnner, yellows Gelbsucht bei Thieren. Ferner toq
Waffengatttlng und militftrischer Bekleidung: the heavies, the lights,
the blues, the yellows etc.
Im Sing, und Plur. kommen mit dem Possessiv verbunden Yor:
my better und betters (die be^er sind als ich), elder, equal, inferior,
junior, superior.
Endlich sind noch von anderen Adjectiven, in Nachahmang des
Lateinischen , die Pluralformen Bezeichnungen der Wi6enschaften ge-
worden , wie acoustics Gehfirlehre , aerostatics Lehre von der Luft-
schwere, anaclatics Lehre von der Brechung der Lichtstrahlen , ana-
camptics L. von der Zurttckwerfung der Lichtstrahlen, analytics Aoa-
lytischeMethode, cynegetics J&gerkunst, diagnostics L. von den Krank-
heitszeichen, dioptrics L. von der Brechung der Lichtstrahlen, ethics
(= morals) Sittenlehre, genethliacs Eunst, die Nativit&t zn stellen.
geoponics L. vom Ackerbau, gnomonics Kunst, Sonnenuhren zn machen,
gymnastics Turnkunst, hydraulics und hydrodynamics L. von der
WaBerkraft, hydrostatics L. von der Schwere flftfiiger Kdrper, her-
meneutics Auslegekunst , mathematics , mechanics , metaphysics , mimics,
mnemonics und mnemotechnics Gedftchtni&kunst , numismatics M&nz-
kunde, oeconomics Haushaltnngskunst , optics Optik, physics Physik,
pneumatics Lufbme^kunst , Geisterlehre , poetics Dichtkunst, politics
Plurale mit singularer Bedeutung. 435
Staatskanst, prognostics arztliche Yoraussage und Lehre davon, pyro- §« 133.
technics Feuerwerkskunst , statics Statik, statistics Staatenkunde , tac-
tics Kriegswi^enschaft , therapeutics Heilkunde, trochilics L. von der
Bewegung der Rftder.
10) Einige Substantiven sind in ihren Pluralformen zn singnlarem §* ^^^*
(rebrauche gelangt.
Amend (frz. amende) £rsatz, GeldbuSe; A glorious amend. Hist.
Read. 48. Aber schon im Ae. ; als ]>e dede was don, so ]>e amends
was. PL. 8028. J>e amendis if he wild graunt to God. 7826. Ne. Let him
be sent for to have amends. Sh. Mw. 3, 3. a little amends. Spect 568.
Assize Sitzung (Arz. assise). Ae. : on ]>e same asise serued. PL.
1913. jetzt selten im Sg., wie: the Court of assize, gew6hnlich the
assizes (die Assisen).
Gallows (ags. gealga) Galgen. Sp.5,4,22 hat noch gallow-tree;
altein schon H£. und Sh. gebraucht gew5hnlich gallows singular : Let a
gallows (a hig beem or galewe tre Wycl.) be made of fifty cubits high.
Esth.5, 14. Aus: a fat pair of gallows Sh. aHd. 2,1. sieht man, da0
die Bestandtheile , die beiden Pf&hle, die Pluralform einftlhrten. So
schon im Ae. Eft fro )>e galweis quik thei lete him doun. PL. 8048.
In Cymb. 5,4. l&6t Sh. den Gef&ngni6w&rter eine neue Pluralform
gebrauchen: I would we were all of one mind and one mind
good : 0 , there were desolation of jailers and gallowses. — Jetzt a
gallows: I cannot eat my meals under a gallows. Mac. 8, 126. a gal-
lows. WS. Ken. 7. The gallows was never deprived of an equal share
of prey. HW.3,410. Wb. und Sm. ftlhren als regelmafiige Plural-
fonn das von Sh. eingefdhrte gallowses an. Letzteres wird auch in
der Bedeutung von „Hosentrager'* gebraucht.
Bellows, a pair of bellows Blasebalg. The bellows are burned.
Jer.6,29. Flattery is the bellows blows up sin Sh. Per. 1,2. He sat
by the fire with a bellows under his arm. WJ. Tal. 22.
Mean (lat. medium, frz. moyen) Mittel; We'll devise a mean.
Sh. kHb.4,8. Yet nature is made better by no mean, but nature
makes that mean. WT.4,3. Jetzt: a mean und a means , letzteres aber
aach pluralisch. I have a means of freedom still. Byr. Sard. 1. The
king had determined to use his vast patronage as a means of making
proselytes. Mac. 7, 69. these means.
l^ews (frz. nouvelles nicht von ags. neow) Nachricht, kdmmt
b&afiger als Singular denn als Plural vor. The news was true. Mac
28*
436 Plurale mit singularer Bedeatung.
§* 133. 2, 185. This news is old enough. Sh. Mm. 3, 2. Sonderbarer Weise
kdmmt es wohl nicht in Yerbindung mit dem unbestimmten Artikel
vor, nnd man sagt lieber news oder a piece of news.
Odds (odd nngleich) Ungleichheit, als Sg. und PI. it is a fearfal
odds. Sh. kHe. 4,3. Where a man neither loves nor likes the thing
he believes , it is odds but in a little he may be brought to cast off
the very belief itself. South. = it is the preponderance of chances.
Pains. £s mischen sich in pain ags. ptn (Pein) and lat. poena
(Strafe) und es hat in beiden Bedeutungen Sing, und Plur. In der Be-
deutung von MUhe ist jetzt die Pluralform , auch in singularer Bedeu-
tung, gew5hnlicher. Sh. noch: which I, with more than common pain,
'gainst all the world will rightfully maintain. — your pains are re-
gistered where every day I turn the leaf to read them. Macb.1,3.
— He took much pains. WS. Pir. 7. Great pains has been taken-
Session (frz.) Sitzung. Sir Robert fills the ch^ir at a Qoarter
session. Spect. Prepare you, lords, summon a session. Sh. wt.2,3.
At certain seasons of the year our squire held a sessions here. Toar
of Dr. Synt. — This sessions even pushes against our heart. Sh. wt.
3,1. A sessions fadt eine Anzahl von Sitzungen zusammen nnd be-
zeichnet sie als Einheit, wie a sevennight, sennight.
Shambles (ags. scamol) Fleischbank: The west which had been
turned into a shambles by Kirke. Mac. 7, 50. — a place which is
always a sty for swine and often a shambles. WS. Nig. 23.
Summons Yorladung, erscheint to summon gegentiber nnd einem
daraus zu vermuthenden gleichlautenden Substantiv als Plural , ist aber
wahrscheinlich aus submoneas summoneas entstanden, altfrz. semonse,
schon im Ae. alle at his somons to parlement went. PL. 2150. my
somons. 7068. Aber im Reime: he bad his knightes lele come to his
somoun. Tr. 1,16. — Daher im Ne. Mrs. H. returned with a snm-
mons. F. TJ. It started, like a guilty thing, upon a fearfal snmmons
Sh. H. 1,1. He was every day expecting a summons to London. Mac.
5. WS. bildet davon einen Plural: Meantime two other summonses
are sent him. Wav.32. Then came summonses to open. TBr. 8.
Small -pox, pox ist eigentl. Plural ftlr pocs von ags. poc (Pocken,
Slattern) : The smallpox was always present etc. Mac.
Tiding-s (Zeitung, Nachricht) dftn. tidende, ags. ttdan (sicher-
. eignen,) Schon Lag. hat: after pen hedene tidende (Gesetze) A. 396.
god ti)>ennde (Nachricht). Orm 158. — Ae. Tidynges com him. PL.
1849 und J^ei brouht J>at tij>ing7927. — Ne. How near the tiding
Pluralbildung der Eigennamen. 437
of our comfort is. Sh. kRb.2, 1. With a death that tidings came. §♦ 133^
JC.4,3. :>^t-> ttdi^^
11) Die Eigennamen bilden ihre Plurale regelmftCig. Nnr fol- §• 134»
gende Eigenthtimlichkeiten finden statt.
a) Einige zu snbstantivischem Gebrauche gelangten Adjectiven,
wie Dutch, English, French, Irish, Scotch, Welsh, Portuguese, Chi-
nese, Genoese, Swiss bezeichnen als Adjectiven die Gesammtheit und
nebmen kein plurales s an, daher the Dutch die Hollander, a Dutch-
man , some Dutchmen. Sh. nennt bisweilen auch einen Theil der Na-
tion mit jenen Wortern : a many thousand French. KJ. 4, 2. Fly, noble
English 5, 4.
b) Manche geographische Namen sind Pluralformen , wie die Lftn-
dernamen : the Low-countries , the Netherlands , the Indies neben In-
dia, the East-Indies, the West-Indies, the Brazils, Flanders; die
Inseln: the Hebrides, the Orkneys, the Azores, the Canaries, the
Cyclades, the Madeiras, the Ladrones, the Maldives; Stadtenamen:
Athens, Algiers, Brussels, Lyons, Marseilles, Thebes, Deux-ponts;
>Berge: the Alps, the Pyrenees, the Ardennes, the Andes, Apen-
I nines.
I c) Vor Personennamen treten titelhafte Appositionen. Steht ein
Titel vor dem Eigennamen, so tritt -s an den letzteren: the two Cap-
tain Johnsons, the three Doctor John-s. The master Cruinleses NN.
The government appears to have had no hold of such a man, except
the hold which master bakers and master tailors have on their jour-
neymen. Mac. 8, 100. Ebenso nach tropischem brother: He met his
brother squires. Mac. 8, 153. The Major concluded, that no man of
Captain Waverley's brother officers could believe this scandalous story.
WS.51. Two eminent brother physicians. Warr. DJ. 99.
Daneben aber auch: two misses Potter D. Pickw. 1,21.
Sind zwei Titel verbunden, so schwankt der Gebrauch: They
were Lords Lieutenants , Deputy Lieutenants. Mac. 7, 69. The king was
represented by a board of Lords Justices 6, 371. He left the admi-
nistration in the hands of Lord Justices. 4, 21. Letzteres ist wohl das
beSere, denn die Bestandtheile flieBen doch eigentlich zu einem Gan-
zen zusammen: Insults, which Major-Generals , sprung from the dregs
of the people etc. 6, 240.
K6mmt der Titel zwei Personennamen zu, so steht jener im
Plural: the misses Smith and Brown.
438 Substantivflexion im Ne., Genitiv.
§« 134* Treten Verwandtschaftsnamen vor diePersonennamen, so nehmen
jene das plurale Zeichen an : the brothers John , the two sisters Flam-
borough.
2) Genitivbildang.
§« 135* Die voile Form des Gen. Sg. findet sich noch bei den aitesten
neuenglischen Schriftstellem. Bei Sp. tritt sie oft als voile Silbe auf:
Or who shall not great Nightes children scorne 1,5,23.
To let them downe before his flightes end. 1,11,19.
That like would not for all this wo rides wealth. 1,9, 31.
Of aspes sting herselfe did stoutly kill. 1,5, 50.
Is lightly stricken with some stones throw. 5, 1,21.
And eke, throughe feare, as white as whales bone.3,1,15.
Dagegen Sh. hat selten vollsilbiges es, wie:
To show his teeth as white as whales bone. LLL.5,2.
Swifter than the mo ones sphere. Mnd. 2, 1.
I see you have a monthes mind to them. GY. 1,2.
You send me for a ropes end as soon. E.4, 1.
V^ Vi)a8 Genitivzeichen ist schon bei Sh. gew5hnlich zu [s verkttrzt,
ftlgt sich dem voranstehenden Laute an und hat nur hinter Zischlan-
ten seine voUsilbige Aussprache behalten: father's, mother's, boy's,
St. James's (=_Jamese8X fields ; the fox's tail; Mars's armour. Bis-
weilen wird es nur mit dem Apostroph angedeutet: St. James' fields.
Dichter laden s hinter Zischlauten manchmal verklingen, sodaS also
der Gen. eigentlich nur fUr das Auge bezeichnet wird, wie in:
And never did the Cyclops' hammer fall. Sh. H.2, 2.
That am with Phoebus' amorous pinches black. AC. 1,5.
Ebenso: in your highness' love. Sh. L. 1,1. without the palace'
gate. Macb. 3, 1. for justice' sake JO. 4, 3.
Dasselbe Zeichen wird auch fftr den pluralen Genitiv gebraucht
und zwar so , da6 regelmftfiig gebildete Pluralformen auf -s nur den
Apostroph erhalten, wS,hrend andere Bildungen 's antreten laSen.
their children's cries. M. pi. 1 , 395. men's lives. Hinter pluralem s
wird das genitivische nicht gesprochen: The soldiers' music and the
rites of war. Sh. H. 5,2. And thou, the Muses' seat, art now their
grave. Byr. CH. 1 , 62. — Zur Zeit Wall, wurde ein s oft ausgestoSen
the Lords's House und the Lord's House.
Adjectiv. 439
Scblieden sich mehrere Substantiven an einander, sei es nun in §• 135.
eigentlicher Verschmelzung oder in einem losen attributiven oder ap-
positionalen yerhS.ltnissc , sodad sie zur Bezeichnung eines Gegen-
standes werden, so erscheinen sie als ein Ganzes and das Genitiv-
zeichen iritt an das letzte Wort: That pat it into his son-in-law's
head. D. HW. 3,215. in Amelia's or indeed in any body else's
company. VF. 27. Mr. Winkle's countenance grew more and more
dignified. Pickw. 2, 9. The first Henry's reign — Henry the first's
reign. The first Henry of England's reign. — I was yesterday at
Count Shonbrun the vice-chancellor's garden. Mont.
Sowie die Flexionen erloschen, so treten die Prapositionen als
Ersatz ein, o f im Genitiv, to im Dativ. Ihr allmahliges Eintreten,
ihre Ausbreitung, und die Unterscheidung des of- und s-Genitivs^-
s. Syntax.
Drittes Buoh.
Adjectiv. i *
Erster Abschnitt*
Flexion.
Das ags. Adjectiv hat eine doppelte Flexion, die man stark und §« I364
schwach zu nennen gewohnt ist. Diese unterscheidenden Namen sind
berechtigt, wenn man auf die mehr oder minder vollen Flexionsfor-
inen sieht; beachtet man dagegen die ursprtinglichen Formen, so
beiBen sie mit mehr Recht die pronominale und die substantivische.
1) Starke Declination.
An die Adjectivstamme tritt der Pronominalstamm ja an, also §, 137^
ein suffigierter Artikel, sodaB die Flexion nicht am Adjectiv statt-
findet, sondern an dem Pronominalsuffix , also rein pronominal ist.
Die Formen dieses Pronomens m5gen im Gotischen so geheiBen
haben : masc. fem. neutr. masc. fern. neutr.
Sg. N. jis ja jata PI. jai jos ja
G. jis jiz6s jis jize jizo jize
440
Starke Adjectivfieidon im Ags.
§« 137* Sg. D. jamma jizai jamma
A. jana ja jata
PL jaim jaim jaim
jans jds ja
I. j6
j^
Diese Fonnen verlaufen in folgender Weise.
Masc. Grundspr.
Sg. N. blinda-(ji)s
G. blind(a-j)is
D. blind(a-j)amina
A. blind(a-j)ana
I. blind(a-j)6
PI. N. blind(a-j)ai
G. blinda-(j)iz6
D. blind(a-j)aim
A. blind(a-j)ans
Fem.
Sg. N. blind(a-j)a
G. blinda-(j)izds
D. blind(a-jiz)ai
A. blind(a-j)a
PL N. bUnd(a-j)ds
G. blinda-(j)izd
D. blind(a-j)aim
A. blend(a-j)ds
Neutr.
Sg. N. blind(a-j)ata
G. blind(a-j)is
D. blind(a-j)amma
A. blind(a-j)ata
I. blinda*j6
PL N. blind(a-j)a
G. blmda-(j)iz6
D. blind(a-j)aim
A. blind(a-j)a
a-Stftmme.
Got.
blind-s
blind-is
blind-amma
blind-ana
blind-ai
blind-aiz^
blind-aim
blind-ans
blinda
blind-aizds
blind-ai
blind-a
bUnd-6s
blind-aizd
blind-aim
blind-ds
blind(ata)
blind-is
blind-amma
blind-(ata)
blinda
blind-aiz6
blind-aim
blind-a
Alts&chs.
blind
blind-as
blind-umn
blind-an(a)
blind-ti
blind-a(e)
blinda-rd
blind-nn
blind-a(e)
bUnd
blind-aro
blind-aro
blind-a
blind-a
blind-ard
blind-nn
blind-a
blind
blind-as
blind-nmu
blind
bUnd-il
bUnd(u)
blind-&rd
blind-on
blind(u)
Ags.
blind
blind-es
blind-um
blind-ne
blind-e
blind-e
blind-ra
blind-um
blind-e.
blind(u)
blind-re
blind-re
blind-e
blind-c
blind-ra
blind-um
blind-e.
blind
blind-es
blind-um
blind
blind-^
blind-u
blind-ra
blind-um
blind-u.
Den vocaiischen Auslaut im Stamme a erhftit das Got. nor im
Gen. Plor. aller Geschlechter and im Gen. Sg. Fem. — Der Anlaut
Starke A^jectivflexion im Ags.
441
des Pronomens ist durchgftogig weggefallen. — Der im Fern, fehlende §« 137*
Instroin. wird dorch den Dativ ersetzt
Masc.
Sg. N.
G.
D.
A.
I.
PL N.
G.
D.
A.
Fem.
Sg. N.
G.
D.
A.
PL N.
G.
D.
A.
Neutr.
Sg. N.
G.
D.
A.
I.
PL N.
G.
D.
A.
Grundspr.
midi-(ji)s
medi-jis
midi-jamma
midi-jana
midi-j^
midi'jai
midi-jiz^
midi-jaim
midi-jans
midi
midi
midi
midi
midi
midi
midi
midi
-ja
-jizds
-jizai
-ja
-jds
i-jizd
-jaim
-jds
midi-jata
midi-jis
midi-jamma
midi-iata
midi-j§
midi-ja
midi-jiz^
midi-jaim
midi-ja
i-Stftmme.
Got.
midi-s
midj-is
mic^-amma
mi4j-ana
midj-ai
midj-aiz^
midj-aim
micy-ai
mic^-a
midj-aizds
midj-ai
mi(jy-a
midj-ds
midj-aiz6
midj-aim
midj-ds
midi-(ata)
micy-is
midj-amma
midi-(ata)
midj-a
midj-aizd
mi4j-aim
midj-a
Altsftchs.
middi
middg-as
midc^-umn
midd6-an
middj-ft
middg-a
midde-ar6.
middj-un
midde-a
middi
midd6-aro
midde-aro
midd^-a
midd^-a
midd€-ar6
middj-nn
midd6-a
middi
middg-as
middj-uma
middi
midcyti
middj-u
midde-ard
middj-un
mid^j-n
Ags.
midde
midde-s
midd-um
mid-ne
midd-d
midde
midd-ra
midd-um
midde
midde
midd-re
midd-re
midde
midde
midd-ra
midd-um
midde
middg
midde-s
midd-um
midde
middd
midd(e)u
midd-ra
midd-um
midd(e)u.
Im Gotischen hat sich durchgehends der auslautende Stammvocal
i erhalten , der , nach Ausstol^ung des j im Pron , vor consonantisch
anlantender Flexion und im Auslaute bleibt, vor vocalischem Aniaute
zti j wird. Auch im Alts, erh< sich i, im Ags. aber ist es fast
442 Starke AcyectiTfiexion im Ags.
§* 137. uberall, auder im Anslaute, ausgefallen. Ebensoin: enge(enge), blide
(froh) , c^ne (ktihn) , clAne (rein) , deore (theuer) etc. ; sehr selten er-
h< es sich vor der Flexion , wie in: §ce, Dat. Sc-um and ece-nm
Gr. Ps. 117,28. — Instr. deor^ ric^. Edw. 19. im Fem. durch denDativ
ersetzt: clcen-re stefne. Hy. 9,37.
u-StSlmme.
Sie zeigen das u schon im Got. nur noch im Nom. Sing. Masc.
und Fem. (hardu-s) und folgen sonst der Declination der i-Staimme,
im S3;Chsischen aber der Declination der a-St£lmme: ags. heard, Gen.
heardes, Dat. heardum etc.
1) Im Nom. Sg. Masc. scheint die Sabstantivfiexion eingedningeo
zu sein, daher im Got. einfaches s, das im Alts und Ags. aufgege-
ben ist. — Ebenso im Nom. Sg. Fem. , denn bier ist got. hardus auf-
fallend, fUr das man hardva erwartet. Feminines a bleibt in ags.
blindu hardu. — Ftir plarales e hat Durh. bisweilen o : blindo , halto,
hreafo, de&fo, ded,do. Luc. 7, 22. Vielleicht aus dem Neutr. vorgedrun-
gen: unmsehtigo. 18,23. oder wahrscheinlicher die vollere Form, sach-
sischem a entsprechend.
2) Auch der Gen. Sg. M. und N. verktlrzt sich, wahrscheinlich
unter dem Einflufie der Substantivflexion. Der Gen, Sg. Fem. blind-
aiz6s scheint nur j verloren und Stamm-a bewahrt zu haben. Da
aber dieses a auch sonst hervortritt, so ist es wahrscheinlicher, daS
hier ai f&r i eingetreten ist: midj-aiz6s.
3) Der Dat. Sg. M. und N. jamma, got. amma, schwftcht sich
im Alts, zu umu, im Ags. zu um; und da auch plur. jaim, got. aim
alts, un (on) und ags. um wird, so fallen im Ags. Sg. und PI. zu-
sammen. — Im Dat. Sg. Fem. bewahren die beiden sachsischen Sprachen
r, wahrend z im Got. nicht geblieben ist; allein die Unterscheidung
zwischen Gen. und Dat. verschwindet.
4) Der Ace. Sing. Masc. behait n, Fem. a(e), Neutr. im Got.
selten ata; letzteres haben Alts, und Ags. aufgegeben. Plur. ans wird
alts, a und ags. e.
5) Ags. EigenthUmlichkeiten.
§. 138* a) Die Stftmme mit (got. a) se haben in manchen Formen urspruDg-
liches a bewahrt.
Starke and schwache Adjectivflexion im Ags.
443
\
Sg. N. glsed gladu glaed
G. glades glaedre glades
D. gladam glsedre gladum
A. glffidne glade glsed
PL glade glade glada
glaedra
gladum
glade glade gladu.
§« 138.
Da0 a vor u und e bleibt, ist leicht erklS,rlich, da beide SchwS,-
chungen von a sind. Auch gladum stimmt zu dagum. Dagegen Gen.
glades neben dseges ist auffallend. Die synkopierten Formen glaedre
nnd glaedra haben a nicht mehr.
b) Auslautende Doppelconsonanz vereinfacht sich von consonan-
tisch anlautender Flexion; grimm , Gen. grimmes, Ace. grimne, D. S.
grimre, Gen. PI. grimra.
c) Wenn w auch im Nom. vocalisiert ist, wie in fealo (fahl), gearu
(gar), gelu geolu (gelb), mearo (zart), oder abgefallen, wie in blse
blseo, bl^o (blau), so erhait es sich doch vor vocalisch anlautender
Flexion; fealwes, geolwes, mearwes, blsewes; bisweilen erweitert fealwe
fealewe. Im Ace. vor ne bleibt bisweilen o : gearo gearone Exon. 157,
2. fealone, bisweilen zu uw erweitert: fealuwne.
d) Auslautendes t erzeugt g: frl, Gen. friges frlgre friges, Dat.
frigum frlgre frlgum etc., wfthrend free Flexions-e abfallen laBt; PL
freo men.
e) Mehrsilbige auf -ig, ol, el, en, or und er werden vor vo-
calisch anlautender Flexion synkopiert : ed,dig eftdges ed,dgum , hsllig
h%u, acol acle aclum, afor afrum, ftgen d,genes &gnes, biter biteres
bitres, e&cen e&cne; aber e&dig-ne, ftgenne, biter-ne.
2) Schwache Declination.
An die Sttome ist euphonisches n getreten und daran die sub- i* 139*
stantive Flexion.
a-St9,mme.
Masc.
Grundspr.
Got.
Altsftchs.
Ags.
Sg. N.
blindan-s
blinda
biindo
blinda
G.
blindan-as
blindin-s
blindun
blindan
D.
blindan-i
blindin
blindun
blindan
A.
blindan-an
blindan
blindun
blindan
PL N.
blindftn-as
blindan-s
blindun
blindan
G.
bllndan-d,m
blindan-^
blindon-d
blinden-a
D.
blindan-ams
blinda-m
blindun
blindum
A.
blindan-ans
blindan-s
blindun
blindan
444
Schwache Acyectivflexioii im Ags.
§. 139.
Fem.
Grundspr.
Got.
Altsftchs.
Ags.
Sg. N.
blind&n-s
blindd
blinda
blinde
G.
blindftn-as
blinddns
blindnn
blindan
D.
blindftn-i
blinddn
blindun
blindan
A.
blindftn-an
blinddn
blindnn
blindan
PL N.
blind&n-as
blinddn-s
blindun
blindan
G.
blindd,n-d,m
blind6n-6
blindon-6
blinden-a
D.
blind&n-ams
bliodd-m
blindnn
blindu-m
A.
blind&n-ans
blinddn-s
blindun
blindan
Neutr.
Sg. N.
blindan-am
blindd
blinda
blinde
G.
blindan-as
blindin-s
blindun
blindan
D.
blindan-i
blindin
blindun
blindan
A.
blindan-am
blindd
blinda
blinde
PI. N.
blindftn-a
blinddn-a
blindun
blindan
G.
blindan-^m
blindan-d
blindon-6
blinden-a
D.
hlindan-ams
blinda-m
blindun
blindu-m
A.
blind4n-a
blind6n-a
blindun
blindan.
Schon im Gotischen sind die Flexionen geschw^cht, soda@ man
euphoniscbes n samrot dem Stammvocal als seiche betracbtet : blind-a,
blind-ins etc. Daher treten diese auch an die i-Stftmme: midi-a,
micya, midi-ins, mi^jins etc. Im Ags. fallen sie ebenfalls mit den
a-St&mmen zusammen und nur selten erhftlt sicb e : dee , Gen. dcean
0.1,13 und dc-an, midde middfian middan.
Die u-Stftmme haben iro Gotischen ihre Flexion aufgegeben and
folgen der der i-Stftmme, im Ags. der der a-Stftmme.
In der ags. Flexion fallen die Gen. und Dat. PI. auf, blindena
und blindum. FVlt ersteres sollte man blindana erwarten, fdr letz-
teres , das allerdings got. blindam entspricht , blindan-um oder blindan.
— In glaed und ahnlichen bleibt natttrlich a: se glada, seo glade,
]>8Bt glade, Gen. gladan etc., PI. Gen. gladena, Dat. gl^dum, doch
Gr. P8.52,8 auch glsedum. — Die lustrum, fallen mit den Dativen
zusammen.
§, 140. Die Participien folgen der Flexion der Adjectiven.
Das Part. Prfts. flectiert im Got. nur schwach, ira Ags. stark
und schwach; berende, Gen. b6rendes b^rendre b^rendes, Dat. beren-
dum bgrendre b^rendum A. b^rendne berende b^rende etc Im Ace.
Adjectivflexion im Nags. 445
Sg. M. failt n bisweilen aus: bfirende PL N. berende, Gen. bfirendra, §♦ 140»
lybbendra, fitendra Mt. 14,21. — Schwach: se lifgenda Exon. 168,3.
nnd roit abgesto^ener Endung se costnigend Mt.4,3. Gen. )78es sftwen-
dan etc. PI. \>k timbriendan Mt.21,42.
Einige Participien sind Substantiven geworden: freond (Freund),
Gen. freondes, Dat. freonde, Ace. freond; PI. N. freondas freond und
frynd, Gen. freonda, Dat. freondum, Ace. freondas freond. — Ebenso
feond fi6nd (Feind). — N. se Hcelend Mt. 1,16. Gen. )>ses Haelendes
14,1. 27,7. Dat. })am HselendelS, 1. A. ]>oue Hfielend22,15. Vqc.
Hffilend 8, 29.
Das passive Particip hat im Got. und Ags. beide Flexionen: gecoren
and se gecorena, Gen. gecorenes und J>aBS gecorenan etc. Dat. be-
swuncenum. Cudb. etc. Der Ace. stoBt auch hier oft n aus ; gecorenne
gecorene.
Im Nags, fallen die Stammunterschiede weg, wohl aber laBen §♦ 141.
sich noch die beiden Declinationen bei Lag. erkennen.
Sp. N. blind blinde blind PI. N. blinde
G. blindes blindre blindes G. blindere
D. blinde(n) blindre blinde(n) D. blinden
A. blinde blinde blind A. blinde
Allein diese Formen schwanken schon.
1) Neben der starken Form in A. steht eine verkflrzte in B.
mid greidlicre (A. gridliche B.) speche 445. mid haegere (A. al mine
B.) strengj>e 8512.
2) A. flectirt, wo B. keine Flexion hat: mid hise grime smite
A. mid grim reses B. 534. erendraki godne A. one messagere god
B. 8299* selten umgekehrt: mit hise grimm raesen A. mid stelene
egges B. 537. — Ferner stehen in gleichen Verh<nissen verschie-
dene Formen: at sedelen are chirchen A. 6. und mid faire are burne
A. 25816.
Neben diesen voUeren Formen findet sich schon durchg&ngig in
alien Casus e, die Yerktlrzung des ags. an.
Bei Orm ist die Flexion fast ganz verschwunden , nur e bleibt
und zwar als Zeichen des Feminins : god maun , god win , aber haleghe
lare D. 114. inntill ennglische spseche. 130. ferner als Pluralzeichen :
i gode l^sewess 1227. und dann hinter dem Artikel in alien Geschlech-
tern und Casus, pait gunge kung.6628 )>e gode win 14066. Gen. ]>e
judewisshe folkess 1324. PI. pe blinde 15498. Selten ein n: Gen.
446 Verlauf der Adjectivflexion im Nags., Ae., Me. u. Ne.
§. 141* off ^att judiskenn follkes lac. 964, sonst \>e Judewisshe follkess
boc. 1324. Bisweilen ist e abgestoSen: ^att iaerede folic and ])att
Iseredd Folic 15876. Jenes feminine e weist auf die starke, letz-
teres anf die schwache Flexion zurUck, and auf scheint der Rhythmus
einznwirken.
§. 142. Im Ae. hat sich nar e erhalten and zwar unzweifelhaft , als Pln-
ralzeichen: ))ora grete lordes RG. 44, ge gonge men 3110. gode
frendes PL. 226 bolde men and stoute 24 , doch auch .* ]>e right lawes
did he loke for fals men and fikelle822. 2) hinter dem Artikel: ))is
stronge mon RG. 360. \>e olde chyrche4801. ^e gode body 210. PI.
]fe grete walles 424. ^e olde kynges 171. doch wirkt der Rhythmas
ein: wales wyde and strong ynow. 419; — 3) vielleicht auch alsZei-
chen des Feminins: leae do9ter814. aber: to hys o^er do9ter762.
Wenn neben pluralem e auch s bisweilen vorkommt, so kann
dies nur unter romanischen Einfluss eingetreten sein: ys foure godes
(gate) sones woxe vaste jmou. RG. 5395. J?e godes kyngtes 5410;
§• 143* Im Me. mag auslautendes e manchmal vorkommen, um die L&nge
des Yorangehenden Vocals zu bezeichnen, wie in fayre, gaie, broane
etc. Oder die Aussprache des vorstehenden Consonanten, wie in straunge.
Trotz dieser hftufigen Wiederkehr aber Iftfit sich nicht yerkennen,
da0 es noch als Pluralzeichen vorkdmmt. So steht es Wycl. A. oft,
wfthrend es in B. fehlt: to the goldene (A. goldun B.) calves. Tob.
1,5. his Giise B.) firste frutis 1,6. the gunge childer. Dieses e
kann zwar bisweilen fehlen, wie of: unpitous (wyckid B.) men Prov.
4, 14. greet (A. grete B.) ligt gyuerys. Gen. 1, 16. weil der Plural
ausreichend am Substantiv bezeichnet wird; selten aber fehlt es im sub-
stantivisch gebrauchten Acyectiv : the nakide (A. naked men B.) Tob.
1,20. the deade (A. deed men B.)2,8. the slayne (A. slayn men B.)
2,9. unpitouse (A. wicked men B.) Ps. 1, 1. rigtewise (A. iust men B.)
1,6; doch aach: sinnful (A. synneris B.)l,l. Ebenso bei Man.:
dyverse langages5, evylle condiciouns , othere bestes, bote stones, and
selten: holy places 6. Auch spricht bei Ch. der Rhythmas dafiir:
stronge strondesl3. smale foales9. fal of freshe floares90. of smale
hoandesl47. olde thingi8l76. the poure freres232, in mehrsilbigen
ist es abgefallen: sondry londesl4. at mortal batailles61.
Ferner steht es noch oft nach dem bestimmten Artikel: oder
nach Pronomen: the gonge sonne Ch.7. his halfe coursS. with his
Gomparation. 447
sote brethe5. the newe world 176, wS.hrend es nach dem unbestimmten §* 143«
Artikel ofter fehlt: a good mete Tob. 2, 1 a litel child 1,8 oder stamm
za sein scheint: a yonge squie^r Gh.78. a broane visage 109. a gaie
brace'rlll. a gaie dagge^rllS. a fayre forehead 154. Boch aach a
fuir solemp'ne man' 209.
Als feminines Zeichen kommt e nicht mehr vor, denn neben
Seynte Kateryne steht auch Maa. 5 Seynt Kateryne.
Die franz5sische Pluralbildung auf -s steht bisweilen bei Ch. , wie
in cosins germains. Mel. in other places delitables 11211.
Der substantivische Gebrauch veranlafit wohl auch den substan-
tivischen Plural: the goodes Mel. innocentes etc.
Im Ne. hat das Adjectiv jede Flexion verloren; sogar das sub- §♦ 14r4.
stantivisch gebrauchte: the good (das Gute und die Guten). Nur die-
jenigen, welche zu wirklichen Substantiven geworden sind, bilden den
Plural mit -s: the black (Mohr) the blacks. The divine (Geistliche)
divines. §.132.
Zweiter Abschnitt.
Comparation.
Zwei Bildungsmittel bieten sich dar. §« 145>
I. Das Gotische bildet den Comparativ mit s (z) und den Super-
lativ mit st (Sskr. lyas und ista), die sich mit i und selten mit 6
verbinden, daher iz-a 6za und ist-s dsl-s. Diesen Lauten . entspricht
im Ags. ir^ ist oder gewohnlicher er, 6st und or, ost.
1) Bildungen mit (ir) er und (ist) 6st. Der Vocal der Cora-
parationssuffixe wirkt den Umlaut. Daher wird a zu e: lang (lang)
leng-ra longest, Strang (stark) strengra strongest; ea zu e (y): eald
(alt) eldra yldra eldest yldest; et zu 6(y); he4h (hoch) hyhra hehra,
heahra etc.), hyhst h^hst C. 17, 14; 0, eo zu y: geongO'ung), gyngra
gyngest, sceort (kurz) scyrtra scyrtest. Da sich 6r und or schon in
den ftltesten Quellen mischen: selest C. 15, 2. selost 196, 18. ricest
ricost Exon. 319,21. so mu0 auch der Umlaut schwanken, daher hed^h
he4rra C. 18, 26. h6h heest D. Mt.22,38. geong geongra C.18,24.
aeld aeldesto D. Mrc. 14,53. strong strongra Mt. 3, 11.
448 Comparation mit ir and deren Verlaul
§* 145* Hierher geh6ren die Bildangen, die man fdr nnregelm&fiig halt.
Yon dem ungebrftuchlichen Stamm bat (gut) ist betera betra, bet«st
betst gebiidet und der BedeutUDg wegen zu gdd gestellt. Yon weor
bildet sich wyrsa (niit nrsprUnglicbem s) wyrsest wyrst wyrrest, ond
diese treten, nachdem der Positiv weor aufier Gebrauch gekommen
ist, ais Comparationsformen zu yfel (flbel). Yom Stamm (Sskr.) mah
ist m&ra (fELr mabira) msera (got. maiza) msest (got. maists) gebiidet
und diese Formen treteu zu mi eel (gro0). Lsesra laessa (weniger, klei-
ner), laesest Isest, das von einem Stamme las berkommen ma0, hat
man zu lytel gescboben.
Im Nags, erbalten sich noch oft die Umlautformen : strong stren-
geste Lag. 6057 and strongeste A. 28910 and Orm hat von adyerbia-
len lannge den Comp. lenngre. Aelde eldre A. beldeste B. Lag. 3270.
elldre Orm 13215. elduste Lag. A. 2721, seldeste A. eidest2105. -
Haeb beh berre A. 7835. bsebst baehest begest bext bsext etc. Orm:
bebh bebbre6297, hegbesst2146. gung geong gengere A. geongre B.
Lag. 3927, gungeste A. 6955 gengeste A. geongeste B. 3460. ganngre
Orm 13271.
Die scbeinbar unregelmftSigen Bildangen befestigen sich. Lag.
god bet betre best bezst A. 26606 ; ifele wars A. worse B. 3453. worste
B. 28772; mucbel mare 137. maere A. more B.5522. mest4060 mast
A. 9915. lutel lassel79. laste A. leaste B. 28580. — Orm: god bettre
6297 bettst2944; ifell werrst4250; mikell mare 4761 mast 4250; litell
lasse3739 leeste937.
Obgleicb sich im Ae. er und or, est und ost vdllig mischen , so
erbalten sich doch nocb einige Umlautformen and selbst mit nachfol-
gendem or. strong strengor RG.2219. old eldre RG. 2230. eldiste548
eldeste686 eldoste2298 and alde8t4800. Ebenso im Me. aber nar
mit er im Comparativ: long lenger Cb. strong stronger (A. strongereB.)
Mrc. 1,7. strongest Cb. 12759; old eldere Luc. 7, 3. Natftrlich bleibt
schon oft der Yocal des Positivs: oldest Cb.914 longer, stronger.
Die nnregelm&3igen Comparationen sind im Ae. god betar RGf.
1049 better bettre best 34; — uvel wors 11548 wers PL. 412 werst
Ps. 32,22; — mucbel mare 13, t. more, mest most PL. 319; — Intel
lytel lasse RG.2101. lesse PL. 11. — im Me. god bet Ch.4534 better
best; bad badder Gb. 10538. wersel226 worse und worse Luc. 11,
26. werst A. worste B. lKgs.2,23. Cb. 1616. worst 7959; — muchel
mocbel mecbel, no mo Cb. 546. more moste Cb. 10513. mest 8006 ;-
litel lesse lasse 4407. lest 2200. Mt.5, 19. Ieestl3,32.
Comparation mit ir im Ne., mit or im Ags. 449
Ne. Von den Umlautformen erhftlt sich nur: old elder eldest und §♦ 145»
dazu treten ; older oldest. Die Doppelforraen werden unterscheidend
gebraucht; elder eldest vergleichen nur, ohne den Begriff der Bejahrt-
heit einzuschlie^en : a son some years eider (mag er alt Oder jung sein),
Sh. my elder brother, his eldest daughter, older oldest nennen dagegen
den Inhalt in hdherem Ma0e: he looks older.
Der Unterschied ist historisch nicht begrflndet.
Ferner good better best. — More most sind in ihrer Bedeutung
beschrankt (me. he is not mecheles more than an egle. — - Inde the
more Mau. 5 gro6er) und erscheinen als Comparationsformen von much
und many, mo (ags. Adv. mt) ist veraltet. Al. Gill (Logonom. angl.
ed. 162t) fflhrt es als Adjectiv auf und ordnet: much more most,
many mo most, ein Unterschied, der zur Zeit Spensers und Shake-
speares beobachtet worden sein soil. — Wallis aber erkiart moe fttr
veraltet, und Ben. Jons, hat nur much more most.
Die Comparationsformen von evil, bad und ill sind worse worst.
Da man die comparative Bedeutung des s in worse nicht ftihlte, so
trat die regelmaBige Endung er hinzu und es entstand die zwiefache
1 Comparationsbildung wor-s-er, so auch bei Ben. Jons. Im 17. Jahrh.
war die Form sehr gelaufig, jetzt ist sie mit Recht gemieden.
Little less least. Auch hier hat der Comp. less eine zweite Stei-
gerung in lesser ohne Noth erfahren und diese erhait sich als a^jec-
tivische Form und in der Bedeutung von kleiner, geringer. In Nor-
I folk bildet man sogar lesserer, lesserer still und lesserest, lessest of
all, und auch littler littlest, und im Craven-Dialect little littler litt-
lest. Die Schreibung least soil zur Zeit Wallis S. 88 eingetreten sein,
urn dieses von der Conjunction zu unterscheiden , aber Ben. Jons, ge-
braucht es schon.
2) Bildungen mit or und ost, im Comp. fallt der Vocal aus. §• 1^6»
Solche sind: earm (arm) earmra earmost, heard (hart) heardra
heardost, leof (lieb) leofra leofost, hold (hold) holdra holdost, beorht
(gianzend) beorhtra beorhtost, br4d (breit) br&dra br^dost, fseger
(schon) faegerra faegerost, sweotol (offenbar) sweotolra sweotolost. Ne-
ben 0 steht bisweilen dialectisches u: mildust B. 3182.
Das Nags, verl&ngert bisweilen den Comparativ und neben 0 und
u im Superl. tritt moistens e ein: leof leouere leuere Lag. 2975. leo-
festA. lieuestB. 1994 leofustA. 3134.— fgeiger fseire feire C. feirure
Koch, engl. Orammatik. I. 29
450 Comparation mit or a. deren Yerlaaf.
|» 146. A. flEdrere B.2405. fagerest A. fairest B. 21 446. feiruste A. fayrest
B. 4080 etc. — Orm hat -re und esst: leferr lefre lefesst.
Im Ae. dauern die yocalischen Schwanknogen in den Bildungs-
siiben noch fort, wie faire fairor B6. t515. fairest 689 yayroste4621.
— lef leue leuer708 leaest2141. — holy holy or 4952. — Rom. va-
liant yalianter3528. noble noblere nobtest703. feblore7832. pouerore
7784. ImMe. dagegen befestigt sich er und est: hot hottere hotteste,
glad gladdere gladdest, grete grettere grettre gretter grettest, swete
swetter swettest, precious preciouser Deeds. 20, 24.
Im Ne. ist er und est als die regelm&dige Comparation zu be-
trachten; ags. er, or und est, ost vereinigen sich darin. Sie sind
nach den englischen Grammatikern (bei Ben. Jons, und Wall, noch
nicht) beschr&nkt und treten ein:
1) bei alien einsilbigen Adjectiven: great great-er great-est, high
high*er high-est, sweet sweet-er sweet-est.
2) bei alien zweisilbigen , die den Ton auf der zweiten Silbe ha-
ben: genteel' genteel-er genteel-est, polite polite-r polite-st.
3) bei zweisilbigen, in denen der Vocal der zweiten Silbe ver-
klingt, wie in le und y; abje able-r able-st, happy happi-er hap-
pi-est.
Obgleich Johnson diese Bildungsweise unstatthaft findet bei den
Adj: auf ain, al, ate, ent, id, ive und ous, den Participien auf log
und ed und den zusammengesetzten W5rtern, und Cobbett besonders
bei den mehrsilbigen romanischen Adjectiven, so wird die einschran-
kende Kegel von den besten Schriftstellern oft nicht beachtet. So
finden sich a) von zweisilbigen: tender tenderer WI. SK.317. ten-
derest TJ. — proper properer properest TJ. — honest honester Sh
Much. 3, 5. honestest WI. SK. 277. TJ. — pleasant pleasanter Am. t , 1 14.
pleasant-est M. pi. 8, 550. cunninger Vic, civiller, crueller etc. —
b) in dreisilbigen : violentest Sh. Cor. 4,6. virtuousest M. pi. 8, 550.
dissolutest. pr.2, 150. sen8ualest2, 151. exquisitest 2, 346. sovereignest
Sh. aKHd. 1,6, reverendst. Sh. Tim. 5,2. slipperier Byr. Sard. 2. —
c) in zusammengesetzten: hatefullest M. pi. 10,569. handsome hand-
somer handsomest.
Bei der Bildung mit er und est ist in orthographischer Beziehang
Folgendes zu bemerken.
1) Die einsilbigen St&mme mit kurzem Vocale und einfacher Con-
sonanz im Auslaute verdoppeln letztere im Comp. und Snperl., am die
Klirze des Vocals zu wahren: wet wet-t-er wet-t-est, glad glad-d-er
Gomparation mit or u. deren Verlauf. 451
glad-d-est, big big-g-er big-g-est, dim dim-m-er dim-m-est. AuBerdem §« 146»
in cruel cruel-1-er und in -ful: cheerful-1-er cbeerfal4-est.
2) Einfaches y im Ausiaute wird inlaatend i: happy happier hap
piest, worthy worthier; diphthongisches y bleibt: gay gayer gayest.
3) Die Acyectiven, welche auf stummes oder unbetontes e aus-
lauten, laSen nar r und st antreten: polite polite-r polite-st, noble
noble-r noble-st.
Wie von den Adjectiven, so werden auch von einigen Adverbial- §• 147^
stiimmen adjectivische Gomparationen im Ags. gebildet.
Ags. ier (frtlhe und eher, got. air), also schon Comparativ des
Adverbs (h) bildet ein adjectivisches »r-ra, ©rest Adv. jeror G. 113,8.
aerest. — Aef-ter (nachher, got. af mit tra Gomp.), Comp. sefter-ra
zweite, eigentlich zwiefacher Gomparativ). — Ne&h nahe (got. n6hv),
Comp. ne&ra n^ra nyra, ne^hsta nShsta ndsta D. Mt.26,60. — In
(innen), innera Bed. 4, 13. innost. — Nide (nieder) nidera. — Ufa
(oben) ufora, ufera; tit (au6en) ytra uttera Mt.25,30. — Furdra
(groBer) ist entweder von abgeleitetem furd (= ford fort) gebildet oder
von ursprtinglichem fore (got. faur, faura vor) mit dem Gomparativ-
suffix der.
Wenn diese Formen in den nUchsten Perioden nicht immer zu
belegen sind, so sind sie deshalb doch nicht au&er Gebrauch gekom-
men. Lag. hat die adverbialen ser, sefter, ford, in, neh, neodor,
ouen und nt; aber nur die adjectivischen serest, ufere A. ouere B.
1520. und Orm hat innrest (die Superlativbildung am Gomparativ).
Seiche Bildungen mehren sich im Me., wie upperestGh. Bo. 1. overest
Ch.292. ouerest Ex. 39, 20. the over jowe (Oberkiefer) Mau. 28. utterest
8663. hinderest 624. — Solche Formen veranlaBen doppelte Gompa-
rativformen, wie ouerer Job. 38,30 etc. nerrer. — Ferner im Me. in
innere Exod.3, 1. — nigh nerre neyest Mau. 11. next Mau. 5. forth
forthere furthere und ferthere Mau. 17 etc. Aus dem Gomparativ
nerre entwickelt sich der Positiv ner neben nigh.
Im Ne. sind im Gebrauch: Behind (hinten) hinder, in(in) inner,
beneath (unteu) nether, near (nahe) nearer nearest und next, out (aus)
outer und utter, up (auf) upper, for(th) (fort, vor) further furthest.
Die Gomparation des adv. far sind ursprtluglich nicht farther farthest.
Ags. acy. feor hat feorra fyrra feorrest Bed. 3, 7. Ae. )?e verrost end
KG. 3771. Die nahe liegende Bedeutung mischt die Formen. — Ebenso
entspricht late later latest (spftt) ags. late (laete) lator latost, Orm:
29*
452 Gomparation mit )>er u. em im Ags.
§« 147* late lattre lattst. Die nnterscheidenden Comparationsformen latter
(letztere) last (letzte = ags. Isetemest) gehdren dem Ne. an. Beide
fallen bei Wallis88 noch znsammen.
§« 148. II. Die Comparationsformen werden ferner gebildet mit sanskr.
-tar a (v. W. tar tlberschreiten) , und tama (aus tarama), got. -|^ar
und -tnma, ags. ^er nnd -em.
Das Comparationszeichen steht in ags. d-}?er got. an-]7ar (an-
dere), hwae-der (welcher von zweien) aef-ter (s. 147) und vielleicht fiir-
dra (147).
Superlative sind: for-ma (erste), hindu-ma hind-ema (hinterste),
inn-ema (innerste), med-nma med-oma med-ema (mittelste), sid-ema
(spftteste), t^t-ema (ftuSerste).
Die Gomparativen , die als solche selbst vom Angelsachsen nichl
erkannt wurden, erhalten sich durch alle Perioden und liegen in
neuengl. other whither furthe'r noch vor.
Auch die Superlativbildung m fdhlt man nicht , sie schwindet and
Lag. zeigt nur forme 4272 und Orm forrme 14431. Adam oure forme
fader. Gh. Mel. Dieses mu@ sich ebenfalls abschw9,chen , sodaS es
als einfacher Positiv gilt, von dem dann ein Gomp. und Superl. sich
bilden IftBt: form-ere Ruth4, 4. form-est Gh. Duch.890. our fomeste
fader. Man. 30. — Im Ne. hat sich nur former (frttber, erstere)
erhalten.
Die ags. Superlativbildung -ma ist aber schon so geschwftcht, daS
sie nicht ausreicht und die zweite gangbare Bildung -est angeschoben
wird. So entstehen im Ags. sefb-em-est (letzte, got. aftuma und aftn-
mist-s), e&st-em-est (5stlichst), ford-mest (vorderste, erste), hlaet-mest
(ftkr laetemest , letzte) D. Mt. 19, 30. med-em-est (got. miduma mittelste),
nord-em-est (nOrdlichste), nid-em-est (niederste), sAd-em-est (sfldlichste),
Af-em-est (oberste), yt-em-estMt.5,26. At-mest5, 23. wut-mestD.Mt.25,
30. (auSerste), west-em-est (westlichste).
Manche Bildungen bleiben, wie bei Lag. formeste 6855. ufen-
meste A. 6084 utemaeste A. 11023 und noch im Me. uttmest A. Gen
47,31. utmeste Deeds. 1,8. uttremest Mt.8, 12. foremost Mau.30.
AUein die Ausstofinng des e" vor m , ferner ufen-meste bei Lag. und
besonders das fttr most eintretende most, wie ]>e east-most endeRG.
4502 (Ostlichste Ende), westmost see 4503 (westlichste See), otemost
wal 11585, mydmost etc., ferner im Me. ouermost Gen. 2. 6. uttermost
23, 9 etc.) Me&eu most als Superlativbildung erscheinen. In Folge
Umschreibung der Comparation. 453
davon trat nun auch die analoge Gomparativbildong ein, indem man §« 148.
more anfiigte: innermore Exod. 3, 1. uttermore 16, 1 4. furthermore Mau.
Im Ne. sind folgende im Gebrauch: after-most (hinterste), fore-
most (vorderste), furthermost = farthest (Adv. furthermore, weiteste),
hindmost und hindermost (hinterste), hithermost (am meisten hierher)>
inmost und innermost (innerste), lowermost = lowest (niedrigste)'
nethermost (niedrigste, unterste), outmost und outer-most (ftufierste),
ut-most und uttermost (&u6erste), up-most uppermost und overmost
(oberste), under-most (unterste), Ferner ist most, vielleicht in Ana- . .'
logie mit southmost, an Substantiven getreten: endmost (weiteste,
entfernteste) , headmost (vorderste , von Schiffen) , midmost und middle-
most (mittelste), top-most (oberste).
Diese Bildungen sind ohne Zweifel gesttitzt durch die eintretende
Umschreibung der Comparation.
III. Die Vergleichungsgrade werden umschrieben . der Comp. mit §« 149»
ne. more, der Superl. mit most.
Die YeranlaSung dazu mag darin liegen, dal3 ags. mk und msest
zum YerbalbegrifF traten: }7am mycle mk he scryt eow Mt. 6,30. ]?eos
wudewe ealre msest brohte. Luc. 21, 3. — Nags, he maest hine lufede.
Lag. 27061. Vom Verbalbegriff konnte die yerstd,rkung zum Partici-
pium und dem Acljectiv vorschreiten. Die ersten Beispiele zeigt das
Ae. : }7re pe beste yles \>ese hep and mest couj^e RG. 34. Of fayrost
fourme and maners, and mest gentyl and fre. RG. 8847. Was neuer
at Seynt Denys feste hoiden more hy. PL. 5670. — Im Me. nehmen
sic sehr zu: the most fayr chirche and the most noble. Mau. 1. Thre
sith^s more gret than oure here 28. more highel7. the more nye weye
is the more worthi.5. Ebenso bei Ch. und Wycl. moostmigti, moost
cleer etc. — Im Ne. stehen zuerst die umschriebenen Formen den
einfachen ganz gleich. Ben. Jons, hat wiser und more wise, wisest
and most wise. Nach und nach hat sich ihr Gebrauch vermindert
und sie treten hauptsllchlich dann ein, wenn die mit -er und -est ge-
bildeten Formen nicht stehen k6nnen. Daher bei mehrsilbigen und
zasammengesetzten Adjectiven und bei Participien: benignant, more
benignant, most benignant;* beautiful, more beautiful etc.
Bisweilentritt moresogar verstd,rkend zum Comparativ oder most
zum Superlativ. So schon im Me.: that lond is meche more hottere.
Mau. 4. there ben also of other bestes as grete and more grettere
than etc. 28. And there schode thei dwellen with the most fairest
454 Doppelcomparation. Cardinalien.
§* 149. Damyselles 27. — Im Ne. findet sich diese Hftufung bei Sh.: he shall
find the unkindest beast more kinder than mankind. Tim. 4,1. more
better and more braver. 1,2. more corrupter L. 2,2. more fairer. LL.
4,1 etc. most boldest JC. 3, 1. most best H.2, 2. most poorest L. 2, 3.
Diese H&ufnng ist zum mindesten flberfltl6ig.
Wie more, most den Begriff steigert, so mindert less least
denselben.
§• 150« Der Comparativ flectiert im Gotiscben, AltsS.chsischen nnd Ags.
nur schwach : blindra blindre blindre; der Snperl. stark und schwach.
Die Flexionsformen schwftchen sich nnd schwinden wie die des Po-
siUvs s. Satzl.
Viertes Buoh.
Numeralien.
I. Cardinalien.
|« 151» 1) Die Zahlen von 1 bis 3 haben die vollstftndigsten Fornien.
An (got. ains aina ainata, eins) hat die starke nnd schwache
Flexion der Adjectiven: &n kne ftn und &na &ne 4ne. Der Ace. Sg.
M. &nne und senne, der Instr. kn%. — In der Bedentung allein
kOmmt es auch im PI. vor: ic ana astfleah. (ich allein entkam) Job.
of &num tw&m (von zweien allein); aber auch unflectiert: his cnyhtas
sylfe &na (ane D.) foron. Job. 6, 22.
Die got. Zweizahl m. tvai, f. tv6s, n. tva IftBt erwarten ags.
twA, tw6, twa, dafttr aber findet sich twegen (ahd. zw6n6 entspre-
chend), twA twa. twoeg D. Mt. 14, 17 fftr twegen kann eben sowoW
AbkUrzung von twegen sein, als Verlftngerung eines dem got. tvai
entsprechenden tw^ oder twA oder auch durch Verh3.rtung des h zu
g von dem got. distributiven tveihnai. — *Gen. twegra, twegaBoeth6.
Durh. tucegara Job. 8, 17. — Dat. twAm Mt.6,24. tW8em26,66. -
Ace. twegen twA twa.
Neben twegen findet sich auch m. begen, f. bA, n. ba (got
bai, ba) beide, Gen. m. f: n. bega begea Jud. 128 begra, Dat. b&m
Gardinalien. 455
and b»m, Ace. m. begen f. b4, n. ba. — Verstarkt wird b4 dadurch, §. 151*
daS es sich mit tv& verbindet: b4tw4, butwu Wihtr. 13, batuLuc.1,6.
und b4-twd.in.
Got. m. )?reis, f. )}rij6s?, n. j?rya entspricht ags. Nom. Ace.
})ri, )}reo, )?reo. — Gen. )}rira )?reora Q^reana D.) Luc. 10,36. —
Dat. J7riin.
2) Die Zahlen von 4 bis 12 sind feower, f!f, six, seofon, eahta,
nigon, tyn tdn, endlif (endleoi), twelf. Die beiden letzten got. din-lif
und tva-lif , ahd. ein-lif and zue-lif , bestehen aus der £in - und Zwei-
zahl (end muS daher aus alts, en entstelit sein, Durh. hat seilefen
= altnord. ellifu,- altfries. and-lova; oder wftre and die Pr&position
mit nachfolgendem Dativ lifum zu, Uber zehn?) und aus lif; letzteres
ist wahrseheinlich eine Zehnzahl.
Die Nom. und Ace. haben bisweilen noch Flexionen und, da sie
e und u (o, a) haben, so unterscheiden sie wahrseheinlich, wie die
ahd. (m. and f. -i, n. -u) auch das Geschleeht: dem steht freilich ent-
gegen, da@ die Gen. auf substantivische Flexion hinweisen. ^a nygene
(nigona D.) Luc. 17, 17. his twelf (tuoelfo D.) apostolas. Luc. 9, 1. )>a
tyn enihtas (|>a teno) Mt. 20,24. feowere etc. fife Adelst.28. — Gen.
-a: feowera, fifa, sfiofona Mt, 22, 28. twelfa Joh.6, 71. — Dat. -urn;
fifam SC.897. nigonum897. aellefnum (aendlefene) D. Mrc. 16, 14. tu-
velfum (tWelf) D. Mt.11,1. twelfum Exon. 199,20.
3) Von 13 bis 19: )?reotyne, feowertyne, fiftyne, sixtyne, seo-
fontyne, eahtatyne nigontyne flectieren wie tyne. — Nom. Ace. t6n tin
tyn tyne, selbst tlnu: fiftinu gear Exon. 158, 13. — Gen. tyna, fift^na
B. 207. Dat. tynum. Vor Substantiven stofit es oft die Flexion ab:
gellc ]7am tyn fsemnum. Mt.25, 1.
4) Die Zahlen 20—120 bilden sich mit tig: tw^ntig, J>rttig, feo-
wQrtig, fiftig, sixtig, seofon tig, eahtatig, nigontig, teontig, enlufontig,
twelftig. —
Got. tigus ist masc. Substantiv und bezeichnet die Zehnzahl.
In Verbindung mit den einfachen Zahlen: tvai-tigjus, j^reis-tigjus etc.
steht es im Plur. und die Flexion findet an beiden W5rtern statt.
Im Ags. sind beide Worter verwachsen und die Flexion, wenn sie
eintritt, findet nur am letzten Worte statt. In Verbindung mit Sub-
stantiven kdnnen sie der Flexionszeichcn entbehren, nehmen bisweilen
aber im Gen. a, im Dat. um an: mid tventigum j^^sendum. Luc. 19,
31. Bd. 1,13. Nom. und Ace. Ia6en -e erwarten. — Als eigentliches
Substantiv gebraucht, kommen diese Zusammensetzungen auch noch
456 Cardiaalien im Ags.
§« 151» im Sing, vor: Gen. saegdon ]>edi he ]7rittiges manna maegencraeft
hsebe (die Kraft einer Drei@igzahi von Mftnneni) B.379. se waes fif-
tiges f6t-gem8erces.3042. flftiges wld, Jjrittiges hefth. C.79, 10. )?a
beod eahta and feowertiges elna lange and ]>& msestan fiftiges elm
lange. Oros.; nnd Ace. kn flftig sealmas. AdelstS, 3.
Vor seofontig bis twelftig schiebt sich oft ein flexionsloses hand
vor: he gemearcode 6dre twa and hund-seofentig (= 72) Luc. 10,1.
nigon (-a D.) and hnnd-nygontig (= 99) 15,4. hund-neantig D. Mt. 18.
13. hund-tentih (= 100) D. Lnc. 16, 7. hund-teantig D. Joh. 21,11.
Hand fstllt weg, sobald die Hundertzahl neben diesen Zafalen genannt
it: &n bund manna and seofontig.
5) Hund und )>6send sind neutrale Sabstantiven , Gen. hundes,
)7dsendes. PI. feower hund, }7fisendu(o). Gen. hunda ^^senda, Dat.
mid twentigum ^ftsendum. Luc. 14,31. Durh. hat auch hundrad, hun-
drad neben hund Mt. 18,28.
6) Bei Znsammensetzung steht die kleinere Additions zahl bis
twelftig voran: fif and hund-seofontig (= 75) Exon. 277, 10 mid jjrini
and twentigan abbodan. SO. 796. s. Prftp. eke.
Die den -zig voriiegenden Zahlen werden auch durch die pr^positioDal
gebrauchten wana (Mangel oder mangelnd) und Ises (weniger) bezeich-
net: &na wana ]7rittigum (= 29) Bed. 1,1. 9.20. he rixode twa te
XXX geAre (= 28). 8C.642. — Eine andere seltenere prftpositionale
Verbindung findet mit and statt: emb eahta niht and feowerum Gr.
Men. 211.
7) Die Multiplicationszahl steht immer voran: ehta hund mila.
Bed. 1, 1. od seofon sidas Mt. 18, 21. od seofon hund-seofontigon sidon 22.
8) Die Cardinalien mU^en auch als Distributiva ausreichen: he
sende hig twAm before his ansyne. Luc. 10, 1. oder die Prapos. hi
wird verwandt s. Syntax.
§♦ 152. Nags. 1) An flillt in der Form mit dem unbestimmten Artikel
fast zusammen, bei Orm stehen noch die starken Endungen.
Tweige (tweie twaine tweine) unterscheidet noch in A. das
Masc. und Neutr. von dem Fem. tw&: tweige dawes and tua niht.
1113. — Gen. tweire 17560. — Dat. twam, twseim (twei)2538. ich
habbe icjiuen hit min twam (two) dohtren.3167. — Orm hat zwar
noch tweggen und twa, aber ohne unterschiedenes Geschiecht, indem
beide vor bukkess stehen, 1352 und 1326. — Daneben steht auch
hier beien Lag. 2542. ba beie4326. Gen. beire5283, das sich ver-
Gardmalien im Nags. u. Ae. 457
sUlrkend za tweie etc. ftlgt: ba twa 0)6pe two) 2399. )^e king heo §« 152»
leouede more ^anne ba tweie \^q o)7er.3030. Orm. ba und ba)>e (got.
bajoths). Gen. baj^re 7500.
^reo J>re. Dat. |)reom (J>reo)8059. J)rom A. 10035.
2) Die Zahlen von 4 bis 12 kdnnen kaum als fiexionsffthig be-
zeichnet werden , hochstens ein (pluraies) e kann angenommen war-
den : feowere feouwer fower feor four , fif fifue , six sixe , seouen seouene
seaen , sehte eahte , nigene nigen , ten tene , elloaene elieouen , twelfe
twelf. Manche werfen ursprUngliches n ab, wie seoae seue, nige,
elleue. — Auch bei Orm tritt e oft hervor: feowwerr und feowre,
sixe, tene, twelfe.
3) Die Zahlen von 13 bis 19 behalten unverftnderiich e: Lag.
])reottene, feowertene, fiftene, sixtene, seonentene, aehtene, nigentene.
Ebenso Orm }?rittene etc. Hier ist die YerkUrzung des i (e6) zu
bemerken.
4) Lag. std0t von -tig den Guttural ab und Orm schwd,cht den-
selben zu g: twenti, )7ritti, feowerti fourti, fifti, sixti, seouenti, ehti,
nigenti, aber kein tenti etc Orm twentig etc. £in selten stehendes
e kann nicht als Flexion gelten: j^ritti ()>rittie) 2690.
5) Hund ist flexionslos, hundred und ]7usend flectieren substan-
tivisch.
6) Die Zusammensetzung der Zahlen wie frtther: an and )7ritti,
fower and twenti , Lag, fowwre and twentig Orm. 502. — Ferner fif-
hundred, twa and fifti hundred 12591 , an hundred )>usende 12494.
monie |>usendel760. — Sixtene side twenti (16 X 20) scipen. Lag.
1103. Orm. twiggess fowwre 566. ]?a twa sipe twellfe menn537. ehhte
si)>es an. 4328. seofenn sipe tene 5347. ehhte si^e an hundredd. 4327.
Im Ae. erloscht die Flexion und wenn hier oder sp&ter eine §. 153»
solche sich ndthig macht, so geschieht es wie bei den Substantiven :
An on oon (eins), und mit wiederholtem Artikel \>e ton PL. 1074.
the toon Mt.6, 24. auch noch: allein: a fyue men one RG. 773. —
TwaynPL.2582 tuo2077. twey und auch im Me. twein twe twoWycL,
aber ohne Unterschied. — Daneben beye bo PL. 4722. heipe bo))e
und selbst den verh&rteten Genitiv beyre: of beyre blod ych com.
RG. 4060. ]?oru her beyre (ihr beider) red 5423. Me. bothe two Ch.
1718 with bothe myn yen two 10289 und selbst bei PP. hir botheres
right. — pre thre, four, five, sixe six, seueu s«ue, eigte aught PL.
2994. nyne nye nine nien PL.2, ten, elleuen, ellene, twelue, )>rottene
458 Cardinalien im Ae., Me. u. Ne.
§. 153« RO. t556. ))rittene, fourtene, fiftene , sixtene , seuentene, eigtetene
RG. 25 1 1 eigtene 5747 auhtene PL. 1 1 46 , ninetene , tnenti , |)ritti,
fyfti, sixti. Wfthrend RG. auch weiter z^hlt seuenti, eigteti, nienti,
scheinen diese Zahlen bei PL. zu fehlen. Er z&hlt nd,miich dann ent
weder zu sixti: sixti and sixtene (== 76) 831. sixti and elleuen480.
sixti .and )7rittene813; oder er z&hlt mit score: four score and nien
= 89, wie auch seiten RG. : syxty and twelue5482. four score and
)?rettene8100, six score ger and on (=121)4810. Jenes Abbrechen
bei sixti erinnert an das ags. bund, das von 70 an hinzutrat, als
ob mit diesem auch die Zahl verschwunden w&re. — Hundred nnd
)70usend haben, mit Zahlen verbunden, gewdhnlich kein plurales s:
)7ritti )70usand, four and tuenti )70usand, four hundred. Allein Wycl.
Growe thou into thousand thowsendis. Gen. 24, 60. und in mo thon-
sandes PP.689 wird es kaum fehlen k5nnen.
Der singulare Gebrauch, den die ags. -tig hatten, scheint sich
erweitert zu haben, sodad jedes Zahlwort durch vortretendes a sub-
stantivisiert wird : aboute an vyfty of-escapede alyue. RG. 4867. a sene
hundred ger. 1434. of simpler maydenes an sixti }70usant gode. 2110.
an six ]?ousend of Brutons.4302. . Sehr oft bei Man.: it is wel a
^ 1880 myle. 5. a 15 journeys.
In Yerbindung der Einheiten mit Zwanzig u. s. w. stehen jene
vor und nach: sixe and twenti RG.234. fonrti and nyene2546. GroSere
Zahlen stehen vor nnd die einzelnen sind meist mit and verbunden:
an hundred ger, and sixti ger, and two 1660. eigte hondred and
syxty and twelue.5482. ellene hondred ger and ]7ritti ger and two.
483. pre }>ousant and foure score and \>tg ger. 480. a ]7ousand and
two hundred and sex and sexti. PL. 5452. Two hundred seuenti and
sixe. Deeds. 27, 57.
Die Multiplicationszahlen treten vor: eigte hundred, two ]>on-
send; sithes tritt dazwischen two sithes two. an 100 fold farrere. Man. 27.
Die Distributivzahl bezeichnet Mau. mit der Proposition be: be
thousandes, be hundredes. 22 ; im Ags. schon be 4nfealdum (einf^ltig),
be twifealdum (zweifftltig).
§. 154. Ne. Die Flexion der Numeralien als solcher, von den eigent-
lichen Snbstantiven abgesehen, ist erloschen: one, two, three, four,
^ye, six, seven, eight, nine, ten, eleven, twelve, thirteen, fourteen,
fifteen, sixteen, seventeen, eighteen, nineteen, twenty, thirty, forty,
fifty , sixty , seventy , eighty , ninety.
Cardinalien im Ne. 459
Treten zu letzteren Einer, so stehen dieselben seltner, mit and %* 154.
verbunden , voran : one and twenty , two and thirty , als nnverbunden
nach : twenty one and twenty-one. Letzteres ist in grdSeren Zahlver-
bindnngen gewdhnlich: two hundred and sixty six.
Neben two kSmrat noch bisweilen das veraltete twain vor: did
he not send yon twain Sh. LL.5,2. whether of them twain did the
will of his father? Mt. 21,31. — Both setzt die Zweizahl als bekannt
voraus ; we both , both of us. Die Verbindung von both und two ist
ungebr&nchlich geworden: I remit both twain Sh. LL.5,2. — Score
§. 127.
Hundred und thousand haben, wenn sie von einem andern ihre
Anzahi bezeichnenden Worte begleitet sind, kein plurales s: a (one)
hundred , two hundred , three thousand , four hundred thousand. Fehlt
ein solches Wort, so ist zur Bezeichnung des Plur. -s nothwendig:
hundreds, thousands arose in arms. Hundreds, nay, thousands of
pounds, had been paid down in the course of one busy market-day.
Mac. 3, 336.
Alle Cardinalien la6en substantivischen Gebranch zu und dann
haben sie auch substantivische Flexion : the one , the ones (die Eiuen),
the twos (die Zweizahlen) , the threes (Dreien) ; our solitary five (-pound
note) is one of a hundred thousand other fives. HW. 3, 40. I always
took three threes for nine. Sh. LL.5,2. Schwankend ist der Ge-
brauch, wenn die substantivische Yerwendung nur scheinbar ist und
eigentlich das Substantiv hinter dem Numerale ais selbstverstftndlich
weggefallen ist : to go on all fours , aber : a coach and six.
Werden mehrere Zahlworter mit einander verbunden, so folgen
sie nach ihrem Wei*the, die Zehner werden mit der vorstehenden
groSeren Zahl durch and verbunden: one hundred and twenty, two
thousand four hundred and eight, three thousand and one^ eighteen
hundred and sixty two.
Das multiplicative yerhS.ltni6 kann bezeichnet werden 1) durch
Cardinalien, die vor grd&ere Zahlen treten: eight hundred, ten thou<
sand; — 2) durch die roman. Adjectiven double, treble triple, qua-
druple, quintuple, sextuple, septuple, octuple, decuple und centuple
Oder durch die deutschen twofold, threefold etc.; — 3) durch die
Adverbien once, twice und thrice oder durch time und times: one
time one, two times two. Das Mhere sith ist veraltet.
Besondere Distributivzahlen gibt es nicht, die Cardinalien mft^eu
ausreichen. Sie werden verbunden 1) mit der Proposition by: we
460 Ordinalien im Ags. u. Nags.
§« 154. are to come by him where he stands, by ones, by twos, and by
threes. Sh. Cor. 2, 3. — 2) mit every : every four were in a coach. —
3) mit and: two and two.
11. Ordinalien.
§. 155. Die Ordinalien haben die schwache a^jectivische Flexion, dder
allein die starke. Sie sind im Ags. 1) fruma forma fyrmesta fyrsta
und seresta, Durh. auch fordmest Mt. 22,25, 2) dder und seftera; 3)
)7ridda dirda D. Mrc. 12,21, 4) feorda, 5) ftfta, 6) sixta (seista D.
Mt.20,5), 7) seofdda (seofundaD. Mt.22,26), 8) eahtdda; 9) nig6da,
10) te6da, 11) endlefta sellefta D. Mt.20,6, 12) twelfta, 13) })ret-
tedda, 14) fe6wertedda, 15) fiftedda, 16) sixtedda, 17) s^ofonteoda,
18) eahtatedda, 19) nigontedda, 20) twentngdda, 30) ]7rittigdda, 40)
feowertigdda , 50) ftftigdda, 60) sixtigdda, 70) sfiofontigdda , 80) eah-
tatigdda, 90) nigontig6da, 100) teontigdda. Hnnd tritt anch hier vor
seofontigoda und die hdheren Zahlen. — Die Substantiven hnnd (hundrad)
und ))fisent haben wahrscheinlich noch nicht die Form der Ordinalien.
Die Bildung und Flexion der zusammengesetzten Ordinalien ist
verschieden. 1) Die Endung wird der letzten Gardinalzahl angehilngt
und dadurch wird die ganze Zahl zum Ordinale: on ]>am twto and
))rittig6dan ge&re. SC.565. od }7one ka and twentigddan d»g. Exon.
12, 18.
2) Die erste kleinere Zahl ist das Ordinale und die grdSere
wird mit prftpositionalem eAc (auch, zu) beigefUgt: se waes fe6rda
e4c feowertigum Bed.l, 11 der 4te zu 40= der 44. ^SBt waes J^aet
sixte eAc fe6wertigum. Bed. 1 , 3. Wahrscheinlich lieB prftpositionales
and denselben Gebrauch zu.
§. 156. NAgs. Nur dder bewahrt seine Flexion: dat. Sg. odere Lag.
5949, Ace. M. odeme 4841. PL odere (o)?er) 7123. Dat. odren (opere)
2716. Die tlbrigen haben fast immer-e. 1) forme formest formesteL.,
firrste 0. — 3) )?ridde 0 — 4) feorde ferde L. , iorpe 0. — 5) fifte
L. 0. — 6) sexte 0. — sene(>e L. sefennde 0. — 8) ahhtennde 0. —
9) nighennde 0. — 10) tende 0. — 12) twellfte. --13) )?rittende.—
15) fiftende 0. Die Form bei Orm (d statt d) verrathen nordlichen
Einflul3, sowie tende mehr an altfries. tianda oder altn. tiundi er-
innert, als an ags. te6da.
Ordinalien im Ae., Me u« Ne. 46 1
Ebenso unterscheiden sich auch RO. undPL. Jener hat die dem §« 156*
Ags. entsprechenden Formen; 1) firste verste vorste7743, 2) oder
u. reman. secunde8744, — 3) ))ridde, 4) ferjje, sfyfj>e, 6) six]>e, 7)
sene))e2447, 8) eigtefe, 9) ny)7e5627, 10) te))e4711, 11) endlef|?e
8608 undendlefle 5634, 12) tuelffje 7435, )?rette^e4802, fourtet>el816,
vyfte)?e8651 , siytej>e, seuete))e, eij?tete)?e, nyentej)e 8867, tuentyj?e
9203, J)rytti)?e, fourty)?e, vyftyjje etc. Diesen gegendber bringt PL.
fift, senent, nient, tend, elleuend, tuelft, (^irtende, fiffcend, sextend,
seuentend, auhtend, nientend und diese stehen den altfries. nliher:
fifta, sigunda, nigunda, tianda, andlofta, elefta, twilifta, ]>redtinda,
fiftinda, sextinda, siuguntinda, achtatinda, niuguntinda, als den altn.
fimti, siQundi, niundi, tiundi, elefti, tdlfti, ^rettandi, fimtandi, sextandi,
sautjandi , atiandi , nitiandi.
Bei Zusammensetzungen erhsllt nur das letzte Wort das Zeichen
des Ordinales: in J>e ))re and J?ryttig]?e ger RG. 9248. in )?e four and
twentij^e ger 542. in J?e ger of grace a J)ousand and on and fourtyJ>e
6815. Bisweilen fkUt aber die Bildung ab: in J>e syxe and twentye
ger 5640. ]?e vyfty ger 54788, in J>e enlene hondred (noch ohne th)
ger. 8949.
Oder beh< ein Genitiv-s und ein plurales e: )?e odere, ojjere's
eyr 8928. hii brogte ))en oJ?er to de)?e. 3842. Eben so auch im Me.
the (t) othere Mau. (s. die andern), othire nacyoun821. alle the othere, 21 .
Im Me. laSt Wycl. , aufier in firste, secounde, thridde, fifte und
sixte, Uberall th antreten: ferthe, fourthe, seuenthe, eigtith Ex.22,
30, nynethe, ten the, elleuenthe, threttenthe, iiftenthe etc. Auch
hier f&lit bisweilen th ab : the sevene Mau. 27. Dagegen steht es,
wo es nicht stehen sollte: be thousandes, be hundreds, be tenthes. 22.
Ferner noch the hundred part. 14. — Bei Angabe der Jahreszahlen
scheint die Cardinalzahl filr die Ordinalien einzutreten: Mau. hat the
geer of grace 1356.
Im Ne. heiBen sie: first, second (other), third, fourth, fifth, §• l^*^*
sixth , seventh , eighth , ninth , tenth , eleventh , twelfth , thirteenth ,
fourteenth, fifteenth, sixteenth, seventeenth, eighteenth, nineteenth,
twentieth) thirtieth, fortieth, fiftieth, sixtieth, seventieth, eightieth,
ninetieth, hundredth, thousandth. Sie stehen den Adjectiven vOllig
gleich, w&hrend other nicht nur den Genitiv other's, sondem auch
den Plural the others zu i&sst.
Bei Zusammenordnung mehrerer Zahlen tr^gt das letzte das Or-
462 Unbestimmte Numeralien.
§• 157. dinalzeichen : the one and twentieth 1 Chron24, 17 und the twenty-
first; letzteres ist das gewdhnliche. Ebenso: the hundred and thiitv
fourth, the two thousand three hundred and thirty third year.
Falsch ist es, das Ordinalzeichen doppelt zu setzen: in the six hnn-
dred-th and first year. Gen. 8, 13. (Wycl. in the sixte hundryd geer
and oon A. in the sixe hundrid and o geer).
Merkwiirdig ist, dai3 auch Worter, die ihrer Bedeutung nach
sich den Numeralien n^hern, das Zeichen der Ordinalien annehmen
k5nnen: the thousand and odd-th, the four score-th; the n^^ power.
Werdeu die Ordinalien verwandt zur Bezeichnung der Bruchzah-
len, dann werden sie Substantiven und haben im Plural — s : a third,
two thirds; an eighth, three eighths.
III. Unbestimmte Numeralien.
«
§.158. 1) Eal, e a 11, (all ganz) hat starke adjectivische Flexion,
die aber im Nags. groSentheils yerloren geht. Der Gen. PI. erhalt
sich in Yerbindung mit dem Superlativ und den Possessiven bis ins
Me. aller mon worst. RG.2874. oure aller fader. PP. 11218. hir
aller cappe. Ch. 588. alderbest Ch. Dr. 1279. alder-lest, alter-liefest,
entstellt aus aire best, aire lest, aire liefest, s. Synt. Ne. all; the all,
my alls.
2) Maneg (viel) flectiert wie die.starken Adjectiven. Die
Flexion schwindet schneller als bei letztern und nicht deshalb, weil im Nags,
g erweicht und v^erklingt: manig mani monni, sondern weil es dem
unbestimmten Artikel unflectiert vorgeschoben wird : on moni are (ane)
wisen. Lag. 560. Im Ae. mani, manie: Ne. many.
3)Fgla, Fgola (viel) ist schon in Ags. indeclinabel , er-
h£llt sich bis ins Mc. und verschwindet erst im Ne.
4) Ags. fe&wa, fe4 (wenig) ist im Sg. flexionslos und bat im
PL die Starke abject. Flexion, aber wahrscheinlich ist feue, feuge,
faewe im Nags, schon flexionslos. Ae. fewe, he. few.
5) Ags. lyt, hwan und lyt-hwan (wenig) sind flexionslos. Im
Nags, erhfllt sich nur lut lute, das sich im Me. in lite erh<, aber
allmahlig von little verdr&ngt wird.
Peraonalpronomen.
Fflnftes Buoh.
463
Pronomen.
I. Personalpronomen.
1) Substantivpronomen.
Die Geschlechtsbezeichnung ist filr die erste (ich) und zweite §• 159»
(du) Person als anwesende ttberfltlBig und ist deshalb in der Sprache
unbezeichnet geblieben; in der dritten Person findet sie statt. •
a) Pronomen der ersten Person.
Sanskr.
Got.
Alts.
Ags. Altfries.
Altnord
Sg. N.
aha'-m
ik
ik
ic ik
ek
G.
m&ma
mei-na
mtn
uitn mtn
mtn
D.
naa'-hyam
mi-s
mi
m6 mi
rner
A.
Du.N.
m&-m
mi-k
vi-t
mi
wit
m6c me mi
wit —
mik
vit
G.
a-vfi.'-y6s
u-nka-ra
unkero
uncer —
okkar
D.
&-va'-by&m
u-nki-s
unk
unc
okkr
A.
&-v&'-m
u-nki-s
unk
uncitunc —
okkr
PI. N.
va-y-a'm, ^-sm^
vei-s
wt
we wi
ver
G.
a-sm§,'-kam
u-nsa-ra
I ftser
iiseriire user
V||T
D.
a-smd-byam
u-nsi-s
^
fts us
OSS
A.
a-sm^'-n
u-nsi-s
As
ts us
oss.
Zwei Stamme liegen zu Grunde, dem Nom. jji^a, den ttbrigen
Casus ma; der Plur. vayam ist eine Steigerung des Singulars ma
und steht, da v oft far m eintritt, far md-am. Der Dual ist zusam-
mengesetzt aus d. und tvd. oder, da k aus ma entstanden ist, viel-
mehr aus ma tvam: ich und du, wir beide. Ebenso besteht das plu-
raie d,-sm^ aus (m)4 und smd (sma): ich und diese.
Der erste Stamm aha bleibt in got. ic und ags. ic, der zweite
ma in den obliquen Casus des Singulars. Der Nom. Dual, hat zum
zweitenmale Aphftrese erlitten [(m) (a) vi], den Vocal geschwftcht und
zom zweitenmal das Zeichen der Zweizahl t (ty&) angenommen. In
dem u erh< sich das aitere k und diesem ist sma angefdgt, das im
Plural durch Metathese zu nsi und im Dual, durch die alte Entstel-
464 Personalpronomen.
§* 159, lang mha za nki geT^orden ist. Das plurale vei-s ist lautliche Stei-
gerung von vi. In den fibrigen ansara, unsis stolen die sHchsischeo
Sprachen n aus, daher wohl ills (aber Orm uss, wohl under aitn.
Einflu6).
b) Pronomen der zweiten Person.
Sanskr.
§♦ 160* Sg. N. _tva-m
G. ta'-va
D. tu'^bh^^
• A. tvft-m
Du. N. yu-v&'-m
G. yu-va'-y6s
D. yu-v&-bhyfi.m
A. yu-vft'-m
Si^^f" t^"^*^ PL N. yu'-sm6, y<i-ya^m ju-s
Cd>«y«'^*'f'^* ^J ' ^' yu-smabhyam
^^mC ixt ^^'^ A. yu-smft-n
^
4V
Got.
Alts.
Ags.
Altfries.
Altnord.
fes
)ft
n
thu
M
)>eina
An
tin
thin
^n
^8
^
I'
thi
\>eT
l,u-k
fej
)?6c}>6
thi
&
ju-t
git
git
—
it }>it
i-nkvara inkero
incer
—
ykkar
i-nkvis
ink
inc
ykkr
i-nkvis
ink
incit inc —
ykkr
ju-s
gi
ge
21
er |>er
izva-ra
iwer
eower
Igwer
ydar
izvijiS
in
eow
iu
sir
izvi-s
in
eowiceow in
^.
» C4«.
. V Der Stamm ist tv^; tu ist Schwftchang desselben und diese er-
- '^ , *^ weicht zu yu.
p "/ f f/>^^t*~' — ' ■ • — *•— .
jirc'^^ ^ Der geschwachte Stamm bleibt in got. bu, die Erweichang yu
^^Ai»x «^- , in dualem ju-t und pluralem ju-s, auflerdem vocalisiert y und u ist
<ti^ *' ausgestoSen.
Der Dual yu-tv& (== tvA-tvA, du unddu) erhftit sich in ver-
kUrztem yu und dieses hat auch bier wieder t (tvd.) angenommen.
Der Plural yu-sm6 (du und diese), got. ju-s. An i, voca-
lisiertes y, ist im Dual die eben angefQhrte Entstellung aus sma, nki,
angetreten und dem k hat sich euphonisches v zugesellt: ink vis; und
im Plural eine zweite Entstellung des sma, sva.
Das Sftchsische l&6t got. j zu g verhftrten und plurales i zu eo
erweitern unter dem Einfluf^ des nachfolgenden w; oder wahrscheiu-
licher : u tritt aus w , und i u wird dann eo.
Die Casus der beiden persOnlichen Pronomen sind folgenderma&en
gebildet.
Das Zeichen des singularen Nom. ist m (= Subst. Neutr.) aha-m,
tva-m, das aber die germanischen Sprachen abgestofien haben. Eben
so auch im Dual und Plural d,-vd.-m, vd.-ya-m, jn-vft-m und yn-ya-m.
Personalpronomen. 465
Die Genitivformen sind sehr verschieden. Der Genitiv des Duals §♦ 160^
zeigt substantivische Flexion (ds); der des Singulars Reduplication
ma-ma, ta-(t)va; jenes schwacht sich zu ma-na. Der Gen. Plur.
entb3,lt in a-smd.-kam und yu-smft-kam Possessiven. Im Got. hat der
Gen. Sg. na, der Plur. ra. Da aber na nie Genitivzeichen ist, die
Reduplication auch kein Genitivverhftltni^ bezeicbnen kann , da sich
iiberdies im Plural die vollen Possessivformen vorfinden, so darf man
wohl bei der nahen Berubrung der Genitiv- und Possessivbedeutung
annehmen, da6 die Reduplicationen abgekUrzte Possessiven sind , mama
fttr mamaka, tava f&r tavaka. Die gotischen Formen erkld,ren sich
dann aus*den Possessiven mad-ija und tvad-ija, deren Media sich zum
Nasal schwd,cht, so da6 me in -a und the in -a entstehen. Auch die
pluralen und dualen -ra stimmen zu den Possessiven.
Die Dativbildung stimmt vollkommen mit der der Substantiven
Oberein; die Postposition abhi mit dem Suffix am tritt an; by am
ist Entstellung von by am. Der Gote aber scheint den Dativ an dem
angeschobenen s m a bczeichnet zu haben , also smfti und die ursprttng-
llcben Formen mi-sm&i, ]7u-smd.i verkflrzten sich zu mis und
]>ns. Die bei den s3,chsischen Sprachen haben auch s aufgegeben.
Das Accusativzeichen m hat das Gotische aufgegeben und bietet
im Sg. k, im Du. und PI. -s. Jenes scheint das Suffix ha, das sich
gem an Pronomen anlehnt, und s ist wahrscheinlich der Ueberrest
von dem sufiigierten sma. Das Ags. behait den e-Laut im Sg. und
PI. und das duale t ist wie im Nom. das Zeichen der Zweizahl.
Vergleicht man die drei niederdeutsche.n Sprachen , so zeigt das
Ags., in seinen ftltesten Quellen wenigstens, mannigfaltigere Formen
als selbst das Gotische. Denn wfthrend bier Dat. und Ace. Du. und
PI. zusammenfallen , so hat das Ags. noch unterschiedene Formen.
Zu den ags. Dualformen tritt das Zahlwort: wit lifiad ht. C. 136,
11. wit bu tu C. 36,20. und selbst inc b&m tw&m35,30. uncer
twega B. 2532 entweder als Verstftrkung oder als Zeichen beginnen-
der Unsicherheit. Wenn der Dual, in Durh. gemieden und durch den
Plural ersetzt wird: iuih fQr inc Luc. 12, 14. — woe fflr wit23,41.<is
(usih) fur unc Mt.9,28. iuh fiir inc Mrc. 14,13), so rtthrt das wohl
von dem spfttern Ueberarbeiter her.
Wfthrend aber Durh. Ace. und Dat. unterscheidet , wie Ace. mec
Mt.3, ll.meh Mrc.8,34. Mt.10,32. decl9, 19. deh4,6. usich6,13.
iuih3,9; Dat. me3, 14. de3, 14. us6, 11. iuh3,9., beginnen schon
die altesten Urkunden, sie zu mischen, wie J?ec Ace. C. 137, 8. 234,
Koch,engl. Gramnatik. 1. 30
466
Yerlauf des Personalpronomens.
§• 160» 18. 239,7. Dat.252,7. Die Bedeutung des c wird gesehwacht, es
f^llt ab und me ]>e werden Ace. C. 28, 19. 32,22. Ebenso dringt
auch im Du. und PI. der Dativ fQr den Ace. ein.
Zum Gen. PI. Aser tritt die gekttrzte Form fire B. 1386 und in
Durh. Arer Mt.6,9. Durh. zeigt noch folgende Abweichungen : we
woe Mt. 9, 14; usic usih usich6, 13, gegie5, 11. gee 5, 13; eower iwer
26,21. iuere5, 12. iurre6,8; eow iuh3, 9; eowih iuih3,9.
§♦ 161» Die Casusformen verlaufen vom Ags. an in folgender Weise.
1. Pers. Aags.
Sg. N. ic
G. min
D. me
A. mec
PI. N. we
G. Aser
D. As
A. Asic
Du. N. wit
G. uncer
D. unc
A. uncit
Lag.
ich
me
me
we
us (ous)
us (ous)
wit
unker
unke
unc
Orm
ice i
me
me
we
ure
uss
uss
witt
unnkerr
unnc
unnc
KG.
icb, i
me
me
we
us
us
Me.
Ne.
ich, I
I
me
me
me
me
we wee
we
-
us
us
us
2. Pers. Aags.
Sg. N. pn
G. J?tn
D. ]>e
A. ]>e
PI. N. ge
G. eower
D. eow
A. eowic
Du. N. git
G. incer
D. inc
A. incit
Lag. Orm.
)>u ]?ou \>\i
eoure
eow
gure
guw
Ae.
pon
]>e
ge, yhe
Me. Ne.
thou thow thou
thee the thee
thee the thee
yee ye
ye you
eow geow guw
git gitt
inkere gunnkerr
inc gunnc
inc gunnc
gou yhou you yow you
gou yhou you yow you
1) Ags. ic ist bei Lag. noch gewShnlich voiles ich und bei Orm
ice, selten i. Auch RG. ich 3332. ych9442, doch auch ich und
Verlauf des Personalpronomens. 467
y2932; manchmal flieJJt es mit nachfolgendem Verb zusammen, wie §♦ 161»
ichabbe ichille; PL. hat gewohnlich I. PP- und Ch. haben ich
und I, und letzterer auch das nSrdliche ik3862, Wycl. I; im Ne.
nur I. Das groSe Lautzeichen mag deshalb entstanden sein, weil die
i sich mehrten. Lag. und Orm kfirzen die Praposition in zu i und
ofter geschieht es im Ae. Ferner die ags. Partikel ge- schwacht sich
ebenfalls zu y und i , und da dieses sehr oft im Part. Pass, und in
Composition stand, so tritt auch hier y und i ein. Das bedeuten-
dere Pronomen dem Auge bemerklich zu machen, war I wohl geeig-
net; jetzt freilich ist das tiberfltiBig.
Ags. ]7u bleibt; der starkere Laut in thou ist erst spat ein-
getreten.
Ags. we bleibt, dagegen ge erweicht zuerst zu ge, ye und dies
ist im Ne. fast ganz durch den Ace. you verdrangt.
2) Der Gen. Sg. kommt im Nags, schon nicht mehr vor, und
der Gen. Plur. und Du. nur dann , wenn er von substantivischen Wor-
tern abhangig ist; gure nan. Orm 9271 (euer keiner). unker aeiderA.
Lag. 32170. whader unkere swa A. 23593. Der attributive Gebrauch
fuhrt sie in die Reihe der Adjectiven. Der Gen. des Duals geht ver-
loren, und der des PI. wird durch of ersetzt.
3) Dat. und Ace. mischen sich schon im Ags., im Ae. tritt des-
halb, wenn der Dativ besonders bezeichnet werden muU, die prapo-
sitionale Bezeichnung mit to auf.
4) Den Dual hat Orm und Lag. A., nicht aber B. und auch dort
ist die Dualzahl noch besonders bezeichnet; wit tweie A. we tweie
B. 23653. git bode A. 5099. inc beiene A. ou beine B. 5616.
5) Wallis Nom. I, thou, wee, yee you. Oblique Casus: mee, thee,
us , yee you ; ye jetzt verdrangt von you. s. Satzl. Das volksthtim-
liche thank'ee mag aus I thank ye entstanden sein.
c) Demonstrativpronomen der dritten Person.
Der Gote bildet es vom Stamme i und si, der Altsachse mischt §♦ 162*
i, si und hi, der Angelsachse bildet es allein vom Stamme hi.
Masc. Got.
Alts.
Ags.
Altfries.
Sg. N. i-s
hi he
he
hi he
G. j-s
D. i-mma
i-s
imu
his
him
him
A. i-na
ina
bine
hine
30
468
Demonstratiypronomen der 3. Person.
§. 162-
Got.
Alts.
Ags.
Altfries
PI. N. ei^s
G. i-z^
sid,
rrd
hi hig
hira
hia
hira
D. i-m
ira
him
him
A. i-ns
si^
hi hig
hia
2) Fern.
Sg. N. ^
G. i-z6s
siu
ira
heo
hire
hia
hiri
D. i-zai
A. Kja
iru
s[a
hire
hi^
hiri
hia
PI. N. [-j6s
sid,
hi
hia
G. i-zd
ir6
hira
hira
D. i-m
iin
him
him
A. i-jds
si^
hi
hia
3) Neutr.
Sg. N. i-ta
it
hit
hit
G. IB
D. i-mma
A. Ra
is
irau
it
his
him
hit
sin
him
hit
PI. N. i-ja
G. i-z6
D. i^m
sin
ir6
im
heo
hira
him
hira
him
A. i-ja
siu
heo
hia
Das Ags. hat, wie got. is, die starke adjectivische Flexion. Die laut-
lichen Schwanknngen sind theils allgemein, wie hira heora, him heom,
hi hie hig, theils dialectische : hira SO. A. gewohnlich hiera430. 875.
876; G. oft hiora430. 718. Durh. liiora Mt. 1,21. hiara Luc. 23, 1
und heara Mt.6,5. Fttr hine hat SC. A. gew5hnlich hiene 544. 755 fF.
Instr. hy M Exon. 110,18. Ftir plur. hi hat Durh. hia Mt. 1,18 und
ftir heo N. und A. Sg. fern, hia 1,18 und hiu Mrc. 10,6.
Die Formen verlaufen:
Msc. Ags.
Lag.
Orm
RG.
PL.
Me.
Ne.
Sg. N. he
he
he
he
he
hehee
he
G. his
his (is)
hiss
—
—
D. him
him
himm
him
him
him
him
A. hine
hine, him
himm
him
him
him
him
Verlauf desselben.
469
Fern.
Sg.N.
G.
D.
A.
Neutr.
Sg.N.
G.
D.
A.
Pl.N.
G.
D.
A.
Ags.
heo
hire
hire
hi
Lag. Onn.
heo geo gho
hire heore hire
hire heore hire
heo hire hire
h
h
h
h
h
h
h
h
RG.
heo
hire
hire
it
PL. Me. Ne. §♦ 162*
scho, sche she ho, she
hir hirhire her
hir hirhire her
t hit itt it it it it
s his hiss — — — —
m him himm him him him —
hit itt it it it it
, heo hii heo J>egg heo hi J)ei |?aij)ei theihii they
raheora hire heore )?eggre, heore hir hir hir —
m heom heomgam )7cggm,hemm hem ^am hem them
, heo heomgam ]7eggmhemm hem |7o )?am hem them.
1) He bleibt durchgangig. — Ags. heo erweicht in geo bei Lag.
uud gho bei Orm , goc RG.9t22 and neben altengl. heo tritt scho, das
an alt8S,chs. sid. oder altnord. st erinnert, und macht sich geltend
in me. sche und neuengl. she. ho Cred8l7. 819. — Hit hat h abge-
stolen = alts. it.
2) Die Gen. Sg. verschwinden im Ae. , der plurale Gen. erhait sich
hier und im Me. , aber nur in Verbindung mit substantivischen W5r-
tern, wie bei PP. hir noon, hir eyther, hir neither.
3) Dat. und Ace. mischen sich schon SC. 1115 und 1140. Lag.
A. unterscheidet noch hine und him, B. nicht; Orm hat nur himm,
der Dativ verdrangt den Accusativ. Nothige Unterscheidung veran-
laBt ein neues Dativzeichen. Ebenso im Fem. und im Plur.; dagegen
ira Neutr. Sg. bleiben sie verschieden, bis im Ne. him verschwindet
uud der Ace. es ersetzen muP.
4) Das plurale hi mit seinen Formen ist zuerst von Orm ver-
drdngt, dieser und die nordlichen Quellen bringen das Demonstrativ-
pronomen se ())e) und dies siegt zuletzt.
5) In manchen Dialecten, wie in Berkshire, Hampshire, Glou-
cestershire, Warwickshire, ist der Unterschied zwischen dem Nom.
und den obliquen Casus verschwunden und sie werden oft vertauscht.
— Wenn a fttr he, she, it in Herefordshire und in Shropshire auch
fur they gebraucht wird, so ist dieses a wohl aus he entstanden und
in den Plural vorgedrungen : a brushes his hat, a rubs himself. Sh.
Much. 3,2. — Im Craven-Dial, steht ho noch ftir she.
470 Reflexivpronomen.
d) Reflexivpronomen.
§* 163» Dieses, das im Got. Gen. seina, Dat. sis und Ace. sik heifit,
ist auch im Ags. gebrauchlich gewesen, wie das Possessiv sin bezeugt
und mu6 hier sin, se und sec geheiSen haben. Es ist ersetzt dnrch
die einfachen Personalpronomen , zu denen oft verstftrkend das Adjectiv
silfa hinzutritt. Mit dem Norn. Sg. verbunden, flectiert si If schwach,
neben den andcrn Casus stark: ic silfa, rain silfes, nie silfum, mec
silfne.
"S.
Im Nags, treten nun zwei zusaramengeflofiene Formen hervor
misilf und mesilf : mi silf ic (ich selbst) , ic mi silf und me seolf icii
und laSen es ungewiB, wie diese Formen entstanden sind. Ware silf
ira Ags. substantivisch gebraucht , so erklarte sich mi siJf ebenso leicht,
als meself in dieser Verbindung unerklM-rlich ist. Ferner sagt Lag.
nur he himself, us solve we; und Orm hat ebenfalls nur ice me sellf,
\>n J?e sellf, he himself, gho hire sellf, ge guw sellfenn, und auch
allein: cumm ]>e sellf. £s ist daher anzunehmen, da0 silf oft mit
dem Objectivcasus sich verhand und nach und nach verhartete, so-
da6 dieselbe Form auch verstarkend zum Norainativ treten konnte.
Und so findet es sich, wenn auch seltner, im Ae. J?u ]?e sulf, und
bei Wycl. ge gou silf, we us silf und selbst die mit dem Possessiv
verbundenen Formen bei Ch. sprechen daftir, wie I mysejven, he him-
selven, ye yourselven etc., da en nur in den abhangigen Casus ent-
standen sein kann: ags. me silfum, mec silfne.
Andrerseits la^t sich nicht leugnen, daSsilf, wenn sein substan-
tivischer Gebrauch (C. 54, 15 s. Satzl.) nicht unzweifelhaft ist, doch
nach und nach, wie jedes Adjectiv zum substantivischen Gebrauch
gelangen konnte. Man konnte demnach miself fUr den Anfang halten,
zumal da diese Bildungen hS,ufiger in Lag. B. als in A. eintreten.
Diese verdrangen meself und die gleich gebildeten allmahlig. Im Ae.
tritt zu miself auch thiself, ourself und yourself; und PL. und Ps.
bringen sogar his self, und Froyssart's Cronycle their selves.
Im Me. neigen sich Ch. und Mau. der Bildung zu, die sich im
Ne. befestigt hat, wahrend Wycl. noch schwankt in: we usself und
we oursilf, ge gou silf und goure self.
Im Ne. stehen die Possessiven in den beiden ersten Personen:
myself, thyself, und mit pluralem s: ourselves, yourselves, wahrend
der Objectivcasus im Pron. der 3. Person geblieben ist: himself, her-
self, itself und im PI. themselves. Letztere Form ist nach Analogic
mit d^n ersten gebildet. Ben. Jons, hat die jetzigen Formen; Wallis
Adj ectivpronomen.
471
meint, man sage zwar him-self, it-self, thera-selves , aber es mil^te §« 163*
heiSen his-self, its-self, their-selves. Letztere Forinen finden sich in
manchen Dialecten, wie his-self. Hamps.
Ourselves und yourselves, von einer Person gesagt, hat kein
plnr. s: ourself.
2) Adjectivpronomen.
Die Possessiven sind:
Got.
Alts.
Ags.
Fries
1. P. Sg. mein-s
min
min
min
Du. unkar
unk
uncer
PL unsar
i^s
iiser
i^se
2. P. Sg. J)ein-s
J>in
Jjin
thin
Du. inkvar
ink
incer
—
PL izvar
iu
eower
iuwe
3. P. Sg. sein-s
sin
stn
sin.
§. 164
Sie haben die starke adjectivische Flexion. Ags. Aser hat bis-
weilen in Folge eintretender Assimilation und Contraction abweichende
Formen.
Fem. tser Are
fiserre Asse Arre
iiserre Asse ^Te
iisere ftsse Are
Sg. N. M. iiser Are; Neutr. Aser tre;
G. ftseres iisses tres
D. iiserum Assum i^rum
A. Aserne Arne, fiser Are
PL N. iisere Asse Are, ftser Are
G. Asera ussa Are
D. ftserum iissum Arum
A. iiscre iisse Are, Aser Are.
1) Das neben Aser stehende Are scheint die eingedrungene Ge-
nitivform zu sein, die auch im Nom. bei Durh. zur voUen Flexion
in urer Mt.6,9 gelangt ist, wenn man nicht Verhartung des s an-
nehmen wilL Dem Are entspricht iurre (fader) D. Mt.6,8 iuerra
und iuerreG, 15.
2) Assimilation findet statt, wenn nach AusstoSung des e sich
s und r bertihren. Nur Durh. behalt sie bisweilen neben einaiider:
usra Mt. 6, 12; sonst geht r nach s uber: Aseres Asses, Aserum Assum,
472
Adj ectiypronomen.
§• 164* i^sere iisse, iisera Assa, tserum iissum. Ftir iiserne hat Durh. Mt.
6,11. iHsenue.
3) Vor mehrfacher Consonanz rr, rn failt se aus: ^serne Arne,
Aserre Arre.
4) Nachkiange alterer Flexion m5gen sein: mino (got. meinds)
honda D. Luc. 24, 39. iurra (g. izvara) werca5, 16.
6) Stu findet sich bei C, sp^ter wird es durch den Genitiv des
Pronomens der 3. P. ersetzt.
Im Nags, erhalten sich die Possessiven in Lag. A. 1. win, unker,
ure; 2) )?in, inker, goure; 3) ffir sin die Genitive. B. ersetzt die
Duale mit Pluralen. Orm: 1) min, unnkerr, ure; 2) Jjin, gnnnkerr,
gure; 3) his, )?eggre. — Die Flexion beginnt zu verfallen, wie es
an min sich veranschaulicht
Masc.
Ags.
Lag.
Orm.
Sg. N.
min
min mi
min mi
G.
mines
mines (min)
min
D.
minura
mine (min, mi)
min
A.
mfnne
minne mine min (mi)
min mi
PI. N.
mine
mine
mine
G.
mtnra
mire
mine
D.
minum
minnen mine min
mine
A.
mine
mine
mine
Fem.
Sg. N.
mln(e)
mine (mi)
min mi
G.
minre
mire (mine)
min mi
D.
minre
mire (mine)
min mi
A.
mine
mine
min mi
1) Voile Flexionsformen sind noch die Genitive; mines lauerdes
A. 3588, J?ines fader sweine A. 3517 und fem. mire suster sunc A.
8407, J?ire suster sune A. 281 04, wo B. aber schon )?ine eintreten
lafit. Plur. Gen. -re in J>ire A. 22448. Die letzteren Formen sind
verkttrzt; minre wird in A. zu mire, in B. zu mine 3368, })inre in
A. zu J?ire, in B. zu J?in 28104. Ure und eower (goure) nehmen keine
Gasuszeichen an.
2) Min und ])in verkttrzen sich schon zu mi und pi: mi deorc
wine A. mi loverd deore B. 2289. ]>i fader 2292. Auch Orm: ))ifaderr
and ti moderrl607.
AdjectiTpronomen. 473
3) Orm behsllt nur plar. e: min mine. §* 164.
4) Von dem altcn sin zeigt sich natiirlich keine Spur; dagegen
treten die Genitive in die Reihe der Possessiven ein. a) His (hiis, is)
L. , hiss 0. vom Masc. and Neutr. bleibt bei Lag. unflectiert, hat
aber bei Orm ein plurales hise, wie min mine: hise weggess (seine
Wege)176. b) Das fem. hire (hiire A. 30 14) ist bei Lag. unflectiert;
Lag. hat neben hire ein offenbar verschriebenes plurales hires: urnen
ire teares (A. hire teres B.) oner hires (hire B.) Ieores5076. (ihre
Thranen rannen dber ihre Wangen). — c) Plurales heore here bleibt
ebenfalls des Ausgangs wegen bei Orm unverandert. Vielleicht hat
Lag. einen Dativ gebildet in: alse we of heoren weoren4l89 (als oh
wir von den Ihrigen wftren), wenn nicht, wie so oft, bedeutungsloses
n angeschoben ist. Bei Orm tritt neben heore here auch der plur.
Gen. des Demonstrativs Jjeggre ein: to )>eggre sawle nede D. 154. off
)?eggre sinness3047. und 2504 steht sogar ein ))eggress: all on ane
wise fell till egg]7err |?eggrcs herrte, es gieng auf gleiche Weise zu
bolder Herzen. |?eggress kann hier nichts anderes sein als ein Ge-
nitiv, der verstarkend zu eggj>er getreten ist.
Diese ursprttnglichen Genitive sind auf dem Wege, voile Flexion
anzunehmen.
Im Ae. verschwinden die Dualformen und es bleiben: min, J?in,
his hire his; our, goure, here und J?er )?air.
Die voUen Formen min, )7in bleiben hauptsachlich vor Yocalen
und h: min herte RG.697. min howse605 und hinter ihrem Sub-
stantiv: hert mine Ps.9,2. wondres J?ine9,2.
Neben plurales her RG. 4402. here 465. heore87 und hor 10642
stellt PL. |)er46. J?arel467 und Ps. J>air2, 1.
Von der Flexion ist nichts Ubrig als plurales -e an consonan-
tischem Auslaute: min mine, )?in ]?ine, our oure etc.
Ebenso imMe. Zu plur. her here tritt ther Jud. 4,3. Esth. 1^
9.22. Ein plurales e laBt sich nicht verkennen: his, hise PP.144,
hise sones 1 Kgs. 2, 22. wenn es auch oft abgesto^en ist.
Im Ne. ist jede Flexion erloschen und es stehen mine my, thine
thy, his her (his) its; our, your, their.
Die aitern Schriftsteller gebrauchen noch mine und thine vor
Vocalen und stummem h und wenn nachstehend, neuere wie WS. in
Naehahmung alterthtimlichen Stils, sonst nur my und thy: mine host
WS. , brother mine Sh.
Plurales her here wird durch their ganzlich verdrangt.
474
Demonstrativpronomen.
§• 164* Ftir neutrales his der <ern Sehriftsteller tritt its ein. Sp. hat
es noch nicht, Ben. Jons, nnd Al. Gill (Logonom. 1621) ftthren es
nicht auf, John WalHs als Possessiv von it Das doppelt bezUgliche
his zu mciden, ward zu dem genauern it gegriffen, und indem das
GenitivverhaitniS des his zu he noch geftihlt wurde, entstand aus it
ein it's, das nach and nach zu its verwuchs. Sh. hat es selten und
in seinen spd,tern Sttlcken, M. pi. nur einmal. s. Satzl.
Aus den acUectivischen min my, thine thy, his her, our, your
und their haben sich zu substantivischem Gebrauche hcrausgebildet :
mine, thine, his, hers, ours, yours und theirs. Ihre histor. Ent-
wicklung s. Satzl.
11. Demonstrativpronomen.
§. 165*
1) Stamm ta, th, tat (dieser).
Masc. Sskr.
Got.
Alts.
Ags. Altfries.
Altnord.
Sg. N. sa^
G. ta-sya
sa
thi-s
sa se
^is ))es
se, be
J)S3S
thi
thes
sa
J)ess
D. ta-smfti
tha-mma pemn
J7am baem
tham
]?eim
A. ta-m
tha-na
)7ana
p2JiQ ]?one
thene
)7ann
I. td na
tu
\>m
I>y t>e
PL N. t6
thai
}>ia pie
]>k
tha
J>eir
G. t^-sam
thi-ze
]7ero
]?4ra |7£era
thera
Jjeirra
D. te-byas
tha-im
jp^m
pkm Ipkm
th4m
l^eim.
A. t4-n
tha-ns
J7ia \>ie
n
tha
,,a
Fem.
Sg. N. sa.
G. ta-sy§,s
s^
thi-z6s
J>iu "J^e
Jjera, -u
seo, ^eo
Jj^re
thiu
there
5i
|?eirrar
D. ta-sy^i
thi-zai
J>era, -u
J?«ere
there
. )>eirri
A. t4-m
th6
jjia ]>e
]>k
tha
J,a
Pi. N. t^-s
tho-s
pia. \>e
]>a
tha
)?aer
G. t4-s4m
thi-z6
)?er6
Jj^ra pkva.
thera
Jjeirra
D. t^-byas
tha-im
j?6m
)?ani ]?8em
th4m
peim
A. t4-s
tho-s
]7ia
\>k
tha
|?oer
Das Neutrum wcicht nur ini Nominativ und Accusativ vom Mas
culinum ab.
Demonstrativpronomen. 475
Sskr. Got. Alts. Ags. Altfries. Altnord. §. 165*
Sg. N. A. ta-t tha-ta J>at Jjset that J>at
PI. N. A. t4-ni thd }>iu )?a tha ))au.
1) Wie schon im Sanskr. , so ist auch im Got. und Ags. § ftl^
t-Laut eingetrcten , daher ags. s e und seo neben J>e und jeo. Fttr
letzteres bringt Durh. die mit dem Alts, tibereinstimmende Form diu
moder. Job. 2, 1.
2) Der Norn. Sg. M. und F. haben wahrscheinlich deshalb kein
Nominativzeichen , well sa selbst sonst zur Nominativbildung vei^^andt
w'ird, daga-sa (Tag).
Im Nags, verschwiudet se und seo; die Verwendung des Prono-
meus zum Artikel tragt viel zur Schwachung seiner Formen bei.
Lag. hat :
M. Sg. N. \>e J)a.
G. ]>tBS ))as 'pes peos pis pQ
D. ]?an )?on ))ane ]7one J?oune |?eoune ))en pe
A. peue J>ane pssne )?en )>aune ]70n pe
I. pe
F. Sg. N. |?eo J?a J?e
G. J?are J^aere ]?ere ]?e
D. j?are j^sere J?ere pe
A. }7a J>eo J)e
N. Sg. N. J>at ))8et J>et pe
G. und D. = Masc.
PI. N. Jjaie J^aeie )?o pe
G. ]?are Jjere
D. pSLii ))on ))en ]?ane psen l^eon
A. ]7aie J)o pe,
Neben den Flexionen kSmmt das abgeschlifFene p e vor. Sg. N. pe
king 126, pe maiden3059. G. pe kinges B.4843. pe cweme B. 331.
Dat. to pe grundel543. Ace. pe king895. — PI. N. pe cnihtes756.
Gen. pe Scottene king 3247 (viell. zu king). Ace. J?a (J?e) iisches2009.
Dieses pe hat eineu viel weitern Umfang in B. und steht oft flectier-
ten Formen in A. gegentiber: pes (pe) kinges sune332. J^ere (pe)
cwene cun.331. Selbst das neutrale })at ist nicht mehr recht ftihlbar
und wird Artikel; Regan, )7at (pe) scone. 3098.
476 Demonstratiypronomen.
§* 165* Orm hat \>e und J^att und beide ilexionslos : })attengelll48. ^att
allterrl44.
Im Ae. treten die Formen nach ihrer Bedeutang ans einander.
I) Der plurale N. {>ai pel und der Objectivcasus J^aim \>em treten zum
Pron. der 3. Person s. §.162. — 2) Als Demonstrative behaupten
sich Sg. \>e, }>at, PL J? a, ]>o: J)ider com }>e of Boloyn. PL. 635. (der
von B.). pG names of J>o (die Namen derselben)3135. }?a (diese) Ps. 57,
7. to ]>o (denselben) 57, 5. of J?a9, (derselben) 16. — 3) AlsArtikel laa-
tet es Jje und dieses ist flexionslos. RG. bewahrt noch einige For-
men, wie: Ace. \>en halue man 5952. J?en false kyng9440. J^en toun
3817. he todrou J>en traytor5782. he deyde pen sixte day 51 75 he
biseged \>en castel8097. thun castel 11242. Aber wie wenig dies n
ffthlbar war, beweist 4540, wo es im Nom. steht: per was aslawe
^en hende kyngt. In manchen FUgungen hat es sich verhartet und
daher erkl&rt sich scin HinUbergleiten zum Substantiv, wie atten ende
2370 (am Ende), das 3236 zu atte nende wird. £benso {>oru J?e
neye (fttr [>en eye) yssottc7650 (durch das Auge geschoBen). — 4)
Instr. pe vor Comparativen.
Das Me. bewahrt die altengl. Formen : a) thei und them bleiben
dem Personalpronomen §.162. — 2) Sing, that, plur. tho sind de-
monstrativ : that chirche Mau. 1 . it is grettere than that (spere hevcd)
at Parys. 2. that (Soudan) was of Mede.5. tho three formes Ch. 2315.
to thoo seuene men. Tob. 7,11. tho holy places. Mau. 6. — 3) Der
flexionslose Artikel ist the. — 4) Der Instrumentalis the erhS,lt sich
vor Comparativen.
Ebenso im Ne. 1) they und them sind Personalpronomen. — 2)
that (jener), PI. those. Letzteres ist aus tho entstanden, indem das
Pluralzeichen hinzutrat und Vocaliange durch e bezeichnet wurde. Es
kann nicht die Fortbildung von ags. pks (v. )>es) sein. — 3) Der
flexionslose Artikel ist the. — 4) Der Instr. the steht nur inVerbin-
dung mit Comparativen: the higher (je, desto hoher).
§« 166« 2) p^s )7eos )7is (dieser) hat zum Stamm Sskr. tya, dem sya
beigefiigt ist. Im Gotischen fehlt es.
Masc.
Alts.
Ags.
Altfr.
Sg. N.
pese
}?es
thes
G.
lueses
J)ises
thisses
D.
)>esumu
)>isum
thissa
A.
l^esan
|7isne
thisne
Demonstrativpronomen.
477
Alts.
Ags.
Aitfr.
PI. N.
})es6
]>ks
thisse
G.
}>es^r6
|7issa
thessera
D.
{>esoii
}?isum
thisse
A.
pes^
pks
thisse
Fern.
Sg. N.
)?ius
})eos
thius
G.
}?es4r6
{>isse
thisse
D.
}?es^ru
J?isse
thisse
A.
})esa
\>ks
thisse
PI. N.
})es4
\>ks
thisse
G.
{>es4r6
|>issa
thessera
D.
]>6son
})isuiu
thisse
A.
fes^
^^s
thisse
Neutr.
Sg. N.
{>it
J>is
thit
G.
J>eses
}7ises
thesses
D.
)>esuui
}>isum
thissa
A.
}>it
)>is
thit
I.
—
j>eos
-^
PI. N.
{>ius
pks
thisse
G.
J?es4ro
j^issa
thessera
D.
)7eson
}7isnm
thisse
A.
)7ius
]>ks
thisse*
§. 166*
Ags. {>es J? is hahen die Endungeu ahgestoSen, wie )>eos (= tya-
sy^). Die Bezeichnung des Feminins im Stamm mag darin begrundet
sein, da(3 man es in pes als Endung nahm. Durh. hat fiir \>eos
noch das altere dius. Die Formen f^isse, )>issa sind aus J^isere
)?isera entstanden: J?isre )?isra J?isse. — Die Formen pks sind wie
|?eos zu erklaren. Ace. Sg. Fern. heiBt bei Durh. J? 4 und failt also
mit dem vorigen Demonstrativ zusammen. Der dunkle Laot ist hier
auch in die mehrsilbigen Formen eingedrungen : Gen. Fem. disser,
daesser, Dat. dissum dassum, Fem. disser d«esser; Ace. diosne,
da, dis.
Lag. bewahrt folgende Formen.
M. Sg. N. J7es )>eos (}?is)
G. ]>isses )>isse )>is
Fem. J>as (}?eos, pis) N. )?is
J?issere (Jjisse) = Masc.
478 Demonstratiypronomen.
§. 166. D. {>issene J>issen )?isse |7issere = Masc.
A. }?esDe (}?isne) }?as faes ]>is
PL N. }?as feos (Jjis)
G. J>issere
D. J>issen J>isse J?eos )>as ({>eos).
Das Pronomen mischt sich im Gen. mit dem vorigen; aucb steheii
beide oft in A. und B. einander gegentiber. — Das abgeschliffene ]?is
dr^ngt sich besonders in B. vielfach hervor und veranlaBt die weitere
Ausbreitung des J)eos. Letzteres ist N. Sg. M.2352. Fern. B. 4991.
PL N.60. Dat.6756. Ace. 45. — Orm behalt nichts von fiss als plu-
rales ]>ise.
Im Englischen bleiben die unterscheidenden Formen des Nu-
merus: J?is twei kynges RG.756. alle J?es kynges4134 J?ese953. PL.
3135. Jjise pre kynges 175.
Me. Sg. this. PL thise Ch. und PP. these Wisd.2,2. thes Gen.
14,3. theise Mau. 2. Merkwttrdiger Weise tritt noch (oder wieder?)
ein Gen. Sg. bei WycL hervor: }?isis fader Tob. 7,5. = the father
of this man. — Ne. Sg. this, PL these.
§♦ 167» 3) Drei Demonstrative werden mit dem Adjectiv lie gebildet,
das an die Instr. y (von got. i-s [er], das im Ags. fehlt), |?y (von se,
]>e dieser) und an die Partikel swa swi tritt: yltc ylc, fyltc )>yli,
swilc.
Ags. Ylc ylc (selbe) kSmmt nur in Verbindung mit den Dem.
se seo J>aet oder J?es ]>eos ]>is vor und folgt deshalb der schwachen
adject. Declination: se ylca, Gen. )?aes ylcau, ]?am ylcan etc. — Bei
Lag. , ebenfalls mit Artikel oder Demonstr. verbunden , ist es oft und
bei Orm ganz flexionslos. Ohne Artikel aber bildet Orm den Gen.
illkess3982: J^urrh illkess kinness hasj^enndom. Im Ae. verliert es die
Flexion, erhait sich im Me. und noch jetzt im Schottischen : ilk, ilka.
Das Ne. hat es aufgegeben.
Ags. J?ylic }?ylc )?ylc (solch) hat starke adjectivische Flexion.
Lag. hat den PL in: in jjelke dayes B. 1284. Orm nicht. Es erhait
sich im Ae. }?ylk J>ulke, im Me. thilke Ch. und WycL, ferner bei
Sp., in Gloucestersh. , im Ne. ist es verschwunden.
Ags. swilc (solch) folgt ebenfalls der starken adjectivischen Flexion,
die Lag. noch groSentheils bewahrt.
Demonstrativpronomen. 479
Sg. N. swulc sulche (soch) §• 167^
G. swulches A., Fem. swulchere solchere
D. swilce swulchen (soche), Fem. swulchere.
A. swulcne (soch)
PI. N. swulche (soch).
In B. tritt fast tlberall soch auf. — Orm unterscheidet nur den
Numerus : Sg. swillc und PL swillke. — Im Ae. lafit sich der Nu-
merus nicht unterscheiden swilk swilke such. Me. swiche suche. —
Ne. such (schott. sic sick siccan sicken sicksen).
4) Ags. silf (sylf seolf self) selbst hat im N. Sg. die schwache, §• 1^8*
auBerdem alleinstehend die starke adjectivische Declination, mit dem
Artikel die schwache: ic sylfa, doch auch ic sylf. lufa finne nehstan
swa J7e sylfne, on J^aere sylfan nihte. — Bei Lag. erinnert noch N.
und A. Sg. an die starke Flexion self 792. seolfhe sulfnel865, sonst
gewohnlich en, an und bisweilen a. Orm hat im N. sellf und sonst
sellfenn. — Im Ae. und Me. schwanken die Forraen, bisweilen self
silf Oder selue silue oder seluen etc., ohne da6 durch e, en immer
der Plur. bezeichnet wurde: we silf. 2. Cor. 1,9. ge silf l.Thess.3,3.
thei silf Deeds. 16,38. he himselven Ch. 4464. Der substantivische
Gebrauch, zu dem es gelangt, veranlaBt die Pluralbildung selues. Diese
erhalt sich allein im Ne. self selves, myself our-selves, thyself your-
selves, himself, themselves.
5) Von got. sama samd samd und altn. sami sama sama (derselbe, §, 169«
der namliche) hat das Ags. nur ein Adverb same (zusammen, zu-
gleich). Der pronominale Gebrauch wird wahrscheinlich durch das
Altn. wieder belebt, da nOrdliche Quellen es zuerst bringen. Orm und
PP. verbinden es mit dem Artikel, ftir den dann auch die Demonstra-
tiven this that etc. eintreten. Im Ne.verbindet es sich rait the, this,
that, yon, yond, und Ia6t noch ein verstarkendes self zu: the
selfsame way. Sh. MN. 1,1.
6) Von got. jains jaina jainata (jener) hat ebenfalls das Ags. §♦ 170*
nur das Adverb geond (dort, dorthin). Als Pronomen tritt es auch
zuerst bei Orm auf on gonnd half 106 12. Hier ist es schon flexions-
los. Im Ae. und Me. schwanken die Formen, wie gon gone gonne
gond gonder und im Ne. sind noch yon, yond, yonder erhalten.
480
Interrogativpronomen.
III. Interrogativpronomen.
§» 171. I) Dem Sanskr. ka k4 kat (wer was) entspricht eigentlich got.
ha h6 hata, dieses hat aber ein enphonisches v eintreten laBen und
hei6t: hvas hv6 hva. Das im Neutr. aufgegebene t(a), behalt das
Ags. Das Fern, und der Plural fehleu.
Masc. Got. Alts.
Sg. N. hvas hue?
G. hvis hues
D. hvamma huemu
A. hvana huena
Neutr. weicht nur im N. und A. ab.
Sg. N. hva huat
A. hva huat
I. hv6
hiu
Ags.
Altfries.
hwa
hwa
hwaes
hwam
hwammes
hwam
hwone
hwane
ab.
hwset
hwet
hwaet
hwet
hwi hwy hy —
Wie ags. J^ara nach J>8eme, so schwankt hwam nach hw«m und
hwone nach hwaene.
Im Nags, hat Lag. noch die vollen Formen, wahrend Orm schon
den Dativ in den Ace. vordringen l&0t.
Lagamon.
Sg. N. wha whaet
G. whes
D. wham
A. whan whaet
Orm.
wha whatt
whas?
wham
wham
Daneben stehen bei Lag. die gewohnlichen Lautschwankungen *
N. whae A. 13528. wo B.2305. Neutr. whet A. watB.4616. D. wha^m
A. wam B. 11404. whan A. wan B.9134. — Bei Orm fehlt neutrales
wham; er verwendet for whatt fttr for wham. 4815. — What geht
in den adjertivischen Gebrauch auch tiber: whatt mann, what j?ing
(was fttr ein)..
Im Ae. fallen Dat. und Ace. zusammen und ein Unterscheidungs-
zeichen fttr jenes wird nothig.
Sg. N. who wo ho wha, N. what wat
G. whos wos
D. whom wham worn (to-)
A. whom wham worn what.
Interrogativpronomen hwaeder u. hwilc. 481
Der adjectivische Gebrauch von flexionslosem what nimmt za. §» 17L
Im Me. ebenso. N. who what , G. whos whoos whose , Ace whom what.
Im Ne. N. who what, G. whose, D. (to) whom, Ace whom what.
Der alte Instr. erhait sich in den Adverbien why und how. Daneben
wird flexionsloses what adjectivisch gebraucht: what man, what girl,
what thing.,
2) Got. hva-)>ar (Comparativbildung, wer von zweien, altsftchs. §• 172»
huedar) flectiert stark, so auch das ags. hwaej^er.
Sg. N. hweeder hwaederu hwseder
G. hwaederes hwaederre hwaederes
D. hwaederum hwaederre hwaederum
A. hwaederne hwaedere hwaeder.
PI. N. hwaedere hwaedere hwaederu
G. hwaederra hwaederra hwaederra
D. hwaederum hwaederum hwaederum
A. hwaedere hwaedere hwaederu.
Es wird schon im Nags, fast flexionslos , Lag. whaeder whader und
wheder, Orm wheJ?J?r nur in Doppelfragen. Ae. whe}?er und wheder
RG. 5952. Me. whether. Ne. als Pronomen ist whether veraltet.
3) Mit lie, das an das Interrogativum tritt, wird hwilc gebil- §♦ 173*
det, huelc huoelc und hulic D. Luc. 7,39 hulig M.8, 27. (von welcher
Beschaffenheit, g. hv^leiks, alts, huilic, fries, hwelik hwelk). Es hat
die Starke adjectivische Flexion. Im Nags, liegt diese bei Lag. noch
ziemlich vollstftndig vor.
Sg. N. while whulc (woch) F. whulche (woch)
G. whulches (woche) whulchere
D. whulche (woche) whulchere
A. whulcne (woche) whulche
PI. N. whulche (woche) etc.
Orm hat nur Sg. N. whillc , Gen. whillkess und Plur. whillke. —
Im Ae. wird es flectionslos ; whylc whilke wich wuch woch. Me. whiche,
the whiche. Ne. which, the which ist veraltet, schott. whilk.
Ein eigentliches Relativ fehlt. Es wird dazu verwandt das erste
Demonstrativ und zu diesem danu noch das Interr. wha und spflter
Koch, engl. Grammatik. I. 31
482 Indefinita: an, sum, It-wiht.
§« 173« auch which, soila3 das Ae. schon enth^t: wha, whoso, what, whatso,
whilk wach, that, the etc. nnd das Me. who which, that, which
that, the which, the whiche that, whoever, whosoever, what, what-
soever, such as. s. Satzl. Diese haben natUrlich nur die ihnen als
Demonstrativen oder Interrogativen zufallende Flexion.
IV. Indefinite Pronomen.
§♦ 174. 1) Das Zahlwort kn (einer) behait seine starke Flexion im Ags.
Im Nags, bei Lag. Nom. an, a, Gen. anes a?nnes ones (one) Fem. aere
(one). Dat. ane anne (one). Fem. are (ane). Ace. senne (one) , Fem. ane
aene (one). Xeutr. an. Auch Orm behait hier auffallend voile For-
men: Nom. an, a. Gen. aness2172. an 5867. Dat. senne 133. an 2395.
a 3366. Ace. an 156. allein ohne Geschlechtsunterscheidung : aenne
childe3364. Im Ae. wird es flexionslos: an, a. Me. one oon, a.
Ne. one, a, an. Der substantivische Gebrauch erhftlt den Genitiv one's.
Denselben Yerlauf hat das negierte &n, n&n (keiner), nags, nan,
no. Ae. nan non none no. Me. non none noon no. Ne. no ist adjec-
tivisch, none substantivisch.
§« 175* 2) Ags. sum (g. sums, irgend ein) folgt der starken adjectivi-
Bchen Flexion. Nags. Lag.
Sg. N. sum som Fem. sum(e)
G. summes (somme) summere
D. summe som summere
A. sumne summe som
PI. N. summe
D. summen somme etc.
Orm Sg. N. sum, Gen. sumess 18702. PL sume. Im Ae. und
Me. bleibt die Numerusbezeichnung som some, sum sume summe nicht
flberall, und im Ne. f^Ut auch diese in some hinweg.
§♦ 176* 3) Ags. wiht (got. vaihts) wuht uht (Gesch6pf, Sache, etwas)
beh< seine feminine substantivische Flexion. Der Gen. wihtes (g.
vaihtais) entweder ftltere Form oder einem Neutr. angeh6rig. — Ebenso
die Compositionen : &wiht awiht awuht auht aht (etwas), Gen.
ahtes SC. 992. n&wiht nawuht nauht naht neaht noht (nichts),
Man , fienig , nsenig, ge-hwa , 8l-ge-hwa, ge-hwae<!er etc. 483
Dat. nahte Ps. 14,5. Instr. 4uht^ Gr. Met. 16,20. — Nags. Lag. hat §♦ 176.
noch a wiht A. als Substantiv 7027 , das Pronomen ist flexionslos:
aht, oht, awiht A. oht B. 17169, iiowiht A. noht B. (nicht)3044,
nowit A. noht B.298. nawit A. nowitB. 1446. Orm: awihht ohht432.
nohht (nicht), nohht (nichts) 13117, nawihhtl0351 (nicht). — Ae.
ouht ogt; nouht nant nogt etc. Me. nought naught nougt ogt ougt
angt ougt aught. Ne. ought nought aught und naught; nothing.
4) Das eigentliche Substantiv man (man) kommt nur im Nom. §. 177*
vor. Lag. gebraucht daneben auch me, wahrscheinlich verktlrztes
men 2124. mon (me) 14948, das sich im Ae. RG. 31. und im Me. Tob.
5,2 erhalt, und sich erst im Ne. verliert.
5) Ags. fienig (irgend ein), nsenig (kein), haben die starke ad- §• 178*
jectivische Flexion. Wahrend Lag. B. schon durchgangig eni und
Orm anig hat, treten bei Lag. A. die verschiedensten Formen her-
vor: Sg. N. aeni, aei, ai, ei, Gen. seies sei, Dat. aei. Ace. aeine aeie.
PI. aei etc. Die negierten Formen nenne etc. kSnnten auch zu nane ge-
horen. Im Ae. verliert sich die Flexion: any eny ony. Me. any ony.
Ne. any.
6) Die zusammengesetzten Pronomen verlaufen wie die einfachen. §♦ 179.
Ge-hwa O'ede), A-ge-hwa O'edeV), hwaet-hugu (etwas) be-
schranken sich auf das Ags. und flectieren, so weit dies stattfindet,
libereinstimmend mit swfi, hwa sw4 (wer auch nur), Lag. wha swa,
0. wha se, Ae. whoso etc. und so noch im Ne. who-so, who-ever,
who-so-ever. — Ebenso ags. sw^ hwylc sw4, ne. which so, which-
so-ever. S. Satzl.
Ge-hwaeder, ^-hwaeder, ^wder, &dor, S,der (^-ge-hwae-
der) geghwaeder segder ^gder N. (jeder von zweien), swa hwaeder
swa (wer auch von zweien), n-^-hwaeder (keiner etc.) n&wder flec-
tieren wie hwaeder. — Von aeghwaeder aeg{>er erhalten sich bei Lag.
aeider aider eider, bei Orm egg))err; im Ae. und Me. eij^er ey|>er
either, im Ne. either. Von ^-hwaeder ^wder bleibt oJ?er Lag. oww-
J>err Orm , ae. oJ?er nojjer RG. 6302 , me. outher.
Ags. aelc (^-ge-l!c, jeder) flectiert wie hwilc. Lag.
Sg. N. aelc (ech) Fem. aelc
G. aelches alches (eche) alchere (eche)
31*
484 ^Ic, ge-hwilc, &-ge-hwilc.
§. 179. D. elchen alche (eche) Fem. alchere (eche)
A. aelcne alcne (echne, ech) elche.
So auch seuer-aelc jeder. Mit ane verbunden wird es flexionslos;
selc an »lc ane etc.; ae. ech hech; me. eche eohe, ne. each. —
Aus eeuer-ffilc wird euer-eche (euer-ilk); me. everiche everich every;
ne. every.
Von ags. ge-hwilc (jeder), ffighwilc (&-ge-hwilc jeder), hat
Orm noch iwhillc.
Weimar. — Hof -Buclidruolcerel.
INHALT.
EINLEITUNG.
I'aragr. Seite
1 . Historische Ereignisse , dip auf die Sprache einwirken 1 — 3.
2 — 13. Die Sprachen Englands : Keltisch, Latein, Altangel-
sachsisch, Neuang6lsachsisch , Altnordisch, Nor-
mannisch-Franzosisch , Altenglisch , Mittelenglisch,
Neuenglisch 3-— 26.
14 — 18. Neuenglische Dialecte : sUdwestliche, mittlere, nflrd-
liche Gruppe 26—29.
19— 20. Schrift- und Lautzeichen 30-32.
LAUTLEHRE.
Erstes Buch.
Vocalismus.
21. Uebersichtliclie Zusamraenstellung der Grundvocale 33.
Erster Abschnitt.
Angelsachsischer Vocalismus.
22 — 28. a-Laute: se, a, ea; die Schwachungen i und u; die
Steigerungen se (4, 6) und 6 34 — 38.
29-^33. i-Laute: i, 6, io, 6o; die Steigerungen 1 und & (ce) 39—41.
34 — 38. u-Laute: u, o; die Steigerungen iu, ii, eo, e& . 41 — 43.
39—40. AeuPere Einwirkungen , vocalische ; Verdunklung und
Erhellung oder Trttbung; consonantische . • . 43 — 46.
41. Lautverwirrung 46.
Zweiter Abschnitt.
Historische Entwicklung der angelsachsischen Vocale.
42 — 48. Verlauf der a-Laute: ae, a, ea und des Umlauts e,
der Steigerungen », 6 und ce 47—52.
49—55. Verlauf der i-Laute: i, 6, io 6o, !,&,». . . 53—57.
56 — 65. Verlauf der u-Laute: u, o, y, A, y, eo, (e6), des
Reduplicationsvocals , e& 57 — 62.
66. Uebersichtliche Zusammenstellung 63 — 64.
Koch, eogl. Grammatik. 1. 32
486 tnhalt
Paragr. Seite
67— 68. Resultate 65— 66.
69 — 77. Einwirkungen der Consonanten w, h (ch), 1,
r, g. Synkope, Metathese, Apokope, Con-
sonantenh&ufdng 70 — 71.
Dritter Abschnitt.
Normannischfranzosische Vocale im Englischen.
78. Die normannisch-franzSsischeii Vocale . . . 71 — 72.
79. Normaiinisch-franz. Vocale im Ags. ... 73.
80 — 94. Verlauf des normannisch-franzosischeD Vocalis-
mus im Englischen 73 — 79.
Tierter Abgeknitt.
Neuenglischer Vocalismus.
I. Lautzeichen.
95— -111. Einfache Vocale: a, e, i, o, u, y . ♦ . 79 — 92.
112 — 131. Mehrfache Vocale : aa, ae, ai ay, ao, au, aw;
ea , ee , ei ey , eo , eu , ew ; ie ; oa , oe , oi oy,
00, ou ow; ue, ui; eau, ieu iew, oeu . . 93 — 99.
n. Laute.
1 32. Zusaramenstellung der Vocale nach ihrer Lautung 99 — 1 00.
Zweites Buch.
Consonantismus.
133. Uebersicht und Eintheilung 100—101,
Erster Abgchnitt.
Spiranten.
134 — 137. Ags. w (rom. g, gu) und die Verbindungen wl,
wr, cw, hw, tw, dw, sw 101 — 103. J
138— 141. Ags. j, fremdes j 105—107.
142 — 151. Ags. s, si, sm, sn, sc, sp, st; roman. s (ge),
sc, sch , squ etc 107 — 114.
Zweiter Abscbnitt.
Liquideu.
152—153. Ags. und romanisches 1 114 — 115.
154. Ags. und roman. m 115 — 116.
Inhalt 487
Paragr. Seite
155—158. Ags. und roman. n 116— -118.
159. Ags. und roman. r 118 — 119.
Dritter Abschnitt.
Muten.
160. Grimm's Lautverschiebungsgesetz .... 119 — 120.
161 — 165. Labial en : p, b, f, ph, v 120—124.
166—171. Dentale: t, d, )?, d, th, z 124 — 128.
172—193. Gutturale; c, g, h, ch, k, gh, y, qu, x . 128 — 144.
Tierter Abschnitt.
Doppel consonant en.
194 — 196. Verdoppelung der Spirans s, der Liquiden etc. 144 — 147.
Ffinfter Abschnitt.
197—199. Metathesen 147—148.
Drittes Buch.
200. Accentuation 149.
Erster Abschnitt.
Deutsche Accentuation.
201—202. Kennzelchen 149—150.
203 — 205. Accentuationsgesetz der einfachen Worter ♦ . 150 — 152.
206 — 207. Accentuationsgesetz der nominalenCompositionen 152 — 154.
208 - 241. Compositionen mit Partikeln, die entweder be-
tont Oder unbetont sind oder beides . . 154 — 167.
242 — 246. Accentuation der Partikelcomposition . . . 167 — 170.
Z welter Abschnitt.
Fremde Accentuation.
247 — 249. Accentuation griechischer, lateinischer , ita-
lienischer und hebrSischer Worter . . . 170 — 172.
250 — 256. AltfranzSsische Accentuation, Gang, Ueberrest 172 — 178.
257 — 283. Deutsches Betonungsgesetz im Franzosischen an
zweisilbigen (§. 259) , an mehrsilbigen (260 ff.)
Wortern: an Substantiven (§.261— 275), Ad-
jectiven (276—279), Verben (280—282),
Compositionen (283) 178—192.
284—291. StOrungen des Umbildungsgesetzes .... 192—204.
32'
488 Inhalt.
Dritter Abschnitt.
Paragr. EinfluB des Accents. Seite
292. EinfluS des Accents auf die betonte Silbe . 204—205.
293—297. EinfluP des Accents auf die vorhergehendenSilben 205—209.
298—310. EinfluS desselben auf die nachstehenden Silben 209—223.
Tierter Abscbnilt.
Assimilation.
311. Homographen 223 — 232.
312. Homonymen 232—237.
FLEXIONSLEHRE.
Erstes Buch.
Verb.
1. Conjugation und Arten derselben .... 238 — 239.
Brster Abscbnitt.
Reduplicierende Verben.
2—6. Reduplication, Verben im Ags. (§. 3), Nags. (4),
im Aengl. (4) , im Mittelengl. (5) , im Neuengl. (6) 240 — 25 1 .
Zweiter Abscbnitt.
Ablautende Verben.
7 — 8. Entstehung der Ablautung, Uebersicbt . . 251 — 253.
9—13. Erste Klasse der ablautenden Verben .
14 — 18. Zweite Klasse der ablautenden Verben
19 — 23. Dritte Klasse der ablautenden Verben .
24 — 28. Vierte Klasse der ablautenden Verben
29 — 33. Ftinfte Klasse der ablautenden Verben.
34 — 38. Sechste Klasse der ablautenden Verben
39 — 40. Schwache Verben , die ablautende Formen zu lafien 303 — 304.
Dritter Abscbnitt.
Schwache Verben.
41. Begriff und Eintheilung 304—305.
42—43. Erste Klasse im Ags 305—307.
44. Zweite Klasse im Ags 307—308.
45— 46. Verlauf der Verben mit Bindevocal . . . 308—310.
47 — 49. Verlauf der Verben ohne Bindevocal . . . 310 — 319.
50. Besondere eigenthUmliche Bildungen . . . 320 — 322.
254—267.
268—272.
273—279.
279—288.
288—295.
295—303.
Inhalt. 489
Tierter Abschnitt.
Paragr. Flexion. Seite
51. Elemente der Flexion 322—323.
52 — 62. Einfache regelmaSige Formen : Prasens lud. u.
Conj., Prat. Ind. und Conj., Imperativ., Per-
sonenenduDgen , Infinitiv, Particip des Pra-
sens, Medialform 323—343.
63 — 75. UnregelmaCige Bildungen : beon , cunnan , {)earf
durran , munan , unnan , sculan , dugan , magan,
witan, 4gan, m6tan, geneah, willan . . 343 — 360.
76. Zusammengesetzte Formen 360—361.
Zweites Buch.
Substantiv.
Erster Abschnitt.
G e s c h 1 e c h t.
77. Grammatisches Geschlecht 361.
78 — 79. Das Geschlecht lebender Wesen gebildet durch
besondere Worter. Menschen-, Thiernamen 362 — 365.
80 — 83. Das Geschlecht derselben durch Motion bezeichnet 365—369.
84— 85. Das Geschlecht derselben durch Compos, bez. 369 — 372.
86— 91. Fine Form ftir beide Geschlechter .... 372-380.
92— 93. Das Geschlecht lebloser Gegenstande. Ne. Dichter 380—388.
91 — 95. Das Geschlecht der abstracten Substantiven . 388 — 393.
96. Das Geschlecht der Fremdworter .... 393—394.
Zweiter Abschnitt.
Flexion.
97. Die altgermanischen Casuszeichen , Suffixe . . 394 — 395.
98 — 100. Declination der a-Stamme im Ags 396 — 399.
101—103. Declination der i-Stamme 399—402.
104—105. Declination der u-Stamme 402-^403.
106 — 107. Declination der consonantischen Stamme . . 403 — 405.
108—111. Declination der Eigennaraen 405 — 407.
112. Vergleichung der ags. Substantivflexion . . 407 — 409.
113 — 118. Substantivflexion im Nags 409—414.
119— 121. Substantivflexion im Altengl 414—416.
122. Substantivflexion im Mittelengl 416-417.
123. Substantivflexion im Neueugl 417.
,123—125. Pluralbildung auf -s , -es, mit Umlaut, -er, -en 417 — 421.
490 Inhalt
Paragr. Seite
126 — 127. Alte Plurale nebst analogen Formen . . . 421—426.
J 28. Foot und horse 426—428.
129—130. Substantiven rait doppelteu Pluralformen . . 428 — 429-
131. Pluralia 429—431.
132. Singular und Plural in verschiedener Bedeutung 431 — 435.
133. Plurale in singularer Bedeutung .... 435 — 437.
134. Eigenthtimlichkeiten der Eigennamen . . . 437 — 438.
135. Ne. Genitivbildung 438—439.
Drittes Buch.
Adjectiv.
Erster Abscknitt.
FlexioD.
136. Eintheilung 439.
137—138. Starke Flexion im Ags 439—443.
139—140. Schwache Flexion im Ags 443—445.
141 — 144. Verlauf der Adjectivflexion 445—447.
Zweiter Abscliuilt.
Compaiation.
145. Comparation mit ir, er, ist, est .... 447 — 449.
146. Comparation mit or,ost 449 — 451.
147. Adjectivische Comparation von Adverbien . . 451 — 452.
148. Comparation mit tar a und tama, ags. ]>er
und em 452 — 453.
149. Umschreibung der Comparation .... 453 — 47.4.
150. Flexion 454.
Viertes Buch.
Nuraeralien.
I. Cardinalien.
151. Cardinalien im Ags 454—456.
152. Cardinalien im Nags 456—457.
153. Cardinalien im Ae. und Me 457 — 458.
154. Cardinalien im Ne 458—460.
II. Ordinalien.
155 — 157. Ordinalien im Ags. , Nags., Ae., Me. und Ne. 460 — 462.,
Inhalt. 401
Paragr. HI- Unbestimmte Numeralien. Seite
158. Ags. Eal,maneg, fela, feS,wa, lyt, hwan, lyt-hwan 462.
Funftes Buch.
Pronomen.
I. Pcrsonalpronomen.
1) Substantivpronomen.
159. Pronomen der crsten Person 463 — 464.
160. Pronomen der zweiten Person 464 — 466.
161. Historischer Verlauf der beiden Pronomen . 466 — 467.
162. Demonstrativpronomen der dritten Person . . 467 — 469.
163. Reflexivpronomen 470 — 471.
2) Adjectivpronomen.
164. Die Possessiven 471 — 474.
II. Demonstrativpronomen.
165. Demonstrativ se,)?e 474 — 476.
166. Demonstrativ \>es 476—478.
167. Demonstrativen ylc, )>ylc, swilc .... 478 — 479.
168. Demonstrativ si If • . . 479.
169. Demonstrativ same 479.
170. Demonstrativ gond 479.
in. Interrogativpronomen.
171. Interrogativ hwa, hwaet 480.
172. Interrogativ hwseder 481.
173. Interrogativ hwilc 481.
IV. Indefinite Pronomen.
174. Numerales 4n, n-dn 482.
175. Sum 482.
176. Substantiv. wiht nebst Compositionen . . . 482.
1 77. Substantiv. man 482.
178. Abgeleitetes senig, u-senig 483.
179. Compositionen von hwa, hwaeder, aelc u. hwilc 484 — 485.
Erklarung der Abkurzungen (1. 2. Bd.)-
1) Bczeichnong der Sprachen.
aags.
— altangelsaclisiscn.
noli.
— hollandisch.
ae.
— altenglisch.
ital.
italienisch.
afries.
= altfriesisch.
kymr.
--^ kymrisch.
afrz.
— altfranzosisch.
lat.
=^ lateinisch.
ags.
— angelsdchsisch.
me.
— mittelenglisch.
ahd.
= althochdeutsch.
mhd.
mittelhochdeutsch.
altu.
=— altnordisch
nags.
= neuangelsachsisch.
alts.
— altsftchsisch.
ne.
— neueuglisch.
d&n.
— danisch.
nd.
— niederdeutsch.
frz.
■ — franzosisch.
nfrz.
neufranz5sisch.
gAl.
— gaiisch.
nhd.
•-^ neuhochdeutsch.
got.
— gotisch.
proY.
— proven galisch.
gr.
— griechisch.
schwed
.= schvvedisch.
hebr.
— hebr&isch.
span.
— spanisch.
2) Bezeichnung der
jQAflisclien
1 Dialecte.
Bedf.
Bedford.
Lane.
Lancaster.
Cam.
Cambridge.
Leic.
Leicester.
Chesh.
Cheshire.
Line
Lincoln.
Cornw.
Cornwall.
Norf.
Norfolk.
Crav.
Craven (West-R. York).
Sc.
Scottish.
Cumb.
Cumberland.
Staff.
Staiford.
Dev.
Devon.
Suff.
Suffolk.
Dors.
Dorset.
Suss.
Sussex.
Ess.
Essex.
Warw.
Warwick.
Glouc.
Gloucester.
Wilts.
Wiltshire.
Hamps
. Hampshire.
Westm.
Westmoreland.
Heref.
Hereford.
3) Grannatiken ond Worterbtcher.
BJ. Oder Ben. Jon. = The English Grammar, made by Ben. Jonson;
in: The Works of Ben. Jonson, with a Memoir by Barry
Cornwall. London 1838. S. 766—790.
Bopp = Yergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Armenischen,
Griechischen , Lateinischen , Litauischen, Altslavischeu , Gothi-
schen und Deutschen von Franz Bopp. Zweite Ausgabe
in 3 Banden. Berlin 1857—1861.
Gr. = Deutsche Grammatik von Dr. Jacob Grimm. Vier Theile.
Gottingen 1822—1837. Erster Theil 3. Ausg. 1840,
£rkl&rung der Abktirzungen. 493
Sm. = De recta et emendata linguae anglicae scriptione dialogus,
Thoma Smithio equestris ordinis Anglo authore. Lutetiae
1568.
Wall. = Joannis Wallis, S. T. D. Geometriae Professoris Savi-
liani in Celeberrima Academia Oxoniensi Gramniatica Linguae
Anglicanae. Editio tertia. Hamburgi 1672.
Matzner = Englische Gramn^atik von EduardMatzner. 1. Theil.
Berlin 1860.
Benutzt wurden aufierdem:
Etymologische Forschungen auf dem Gebiete der Indo-Gcrmanischen
Sprachen niit besonderem Bezug auf die Lautumwandlung im
Sanskrit, Griechischen, Lateinischen , Litauischen und Goti-
schen, von Aug. Friedrich Pott. 2 Bde. Lemgo 1833,
1836. Von der neuen Umarbeitung sind 2 Theile 1859. 1860
erschienen.
Compendium der verglcichenden Grammatik der Indogcrmanischen
Sprachen (= der Indogermanischen Ursprache , des Altindi-
schen [Sanskrit], Alteranischen [Altbaktrischen] , Altgriechi-
scheu , Altitalischen [Lateinischen , Umbrischen , Oskischen],
Altkeltischen [Altirischen] , Altslawiscben [Altbulgarischen].
Litauischen und Altdeutscben [Gotischen]) von August
Schleicher. 2 Bde. Weiraar 1861. 1862.
The English Language. By R. G. Latham. London 1841.
Goold Brown, The Grammar of English Grammars. New- York. 1851.
Grajnmaire de la langue d'oil ou Grammaire des dialectes frangais
aux Xn. et XIIL si^cles. Tome IIL Glossaire etymologique
par G. F. Burguy. Berlin 1856.
Grammatik der romanischen Sprachen von Friedrich Diez. 3 Thle.
Bonn. 1. Ausg. 1836—44.
Wissenschaftliche Grammatik der englischen Sprache von Eduard
Fiedler. l.Bd. Zerbst 1850, 2. Bd. von Dr. Carl Sachs.
Leipzig 1861.
Die Titel der englischen Worterbticher wiederholen sich; es ge-
ntigt deshalb, die Namen der citierten Orthoepisten und Lexikographen
anzuftthren.
Ash. = John Ash 1775.
Bail. = Nathan Bailey (6. Ed.) 1733.
Bare. = James Barclay. 1774.
E. = William Enfield. 1807.
F. = G. Fulton and G. Knight. 1802.
J. = Stephan Jones. 1798.
Ja. = R. S. Jameson. 1827.
K. = James Knowles. 1835.
Kenr.= William Kenrick. 1773.
Nar. = Robert Nares. 1784.
p. = William Perry. 1805.
494 Erkl&rung der Abkilrzungeii*
R. = Alexander Reid. 1844.
S. = Thomas Sheridan. 1780.
Sm. = B. H. Smart (Walker rem.). 1*36.
W. = John Walker. 1791.
Wb. = Noah Webster (American). 1828.
Wc. = Joseph E. Worcester (Am.). 1830.
Wr. = Thomas Wright. 1855.
Bosw.= A Dictionary of the Anglo-Saxon Language. By J.
Bosworth. London 1838.
Ett. = Lexicon Anglosaxonicum ex poetarum scriptorumque pro
saicorum operibus nee non lexicis anglosaxouicis collec
turn, ed. Ludovicus EttmttUerus. Quedl. et Lipsiae. 1851.
4) Litteratur.
a) angelsachsisch:
Aedelb. = Aedelbirht's Gesetze in : Reinhold Schmid , Die Gesetze
der Angelsachsen. 1. Theil. Leipz. 1832.
Aedelr. = Acdelred's Gesetze, in: R. Schmid etc.
Aedelst. = AedelstAn's Gesetze, in; R. Schmid etc.
Aelf. = Aelfr^d's Gesetze , in : R. Schmid etc.
An. = Andreas und E16nc. Ilerausgegeben von J. Grimm. Cass. 1840.
— Aiich in : Bibliothek der Angelsachsischen Poesie in kri-
tisch bearbeiteten Texten und mit vollstaudigem Glossar her-
ausgegebeu von C. W. M. Grein. 2. Bd. Gottingen 185S.
S. 9 ff.
AR. ^= Adrianus and Rithens, in: Anglosaxorum poetae atqiie scrip
tores prosaici. Ed. Ludovicus EttmttUerus. Qucdlinb. el
Lipsiae. 1850.
B. = The Anglo-Saxon Poems of Beowulf, the Traveller's Song, ami
the Battle of Fiunesburh. ed. by John M. Kemble. Lon<i.
1833. 1835. — In: Grein^s Ags. Bibliothek. Bd. 1. Gottiii
gen 1857. S. 255-341.
Bed. = Bedae historia eccles. Anglorum. Latine et saxonice, cura
et studio Joannis Smith. Cantabrigae. 1722.
Bo. = King Alfred's Anglo-Saxon version of Boethius de Consolatione
Philosophiae ; with an English translation and notes by J.
S. Cardale. London 1829.
By. = Byrhtnoth's Tod, in: Groin's Ags. Bibl. l.Bd. S. 343.
C. = Caedmon's Metrical Paraphrase of Parts of the Holy Scripture,
in Anglo-Saxon, by B. Thorpe. London 1832. — Auch in:
Grein's Ags. Bibl. l.Bd. S. 1-115. 129—148.
Cn. = Cnut's Gesetze, in: R. Schmid etc.
Coll. = Colloquium ad pueros linguae latinae locutione exeroendos
ab Aelfrico primum conipilatum , et deinde ab Aelfrico Bata.
ejus discipulo , auctum. Latine et saxonice. In : Analccta
Anglo-Saxonica etc., by Benjamin Thorpe. London 184G.
Erklftmng der Abkiirzungen. 495
Ciidb. = Depositio Scti Cuthberhti , in: Thorpe Analecta p. 52.
1). Oder Durh. = Die Vier Evangelien in Alt-nordhumbrischer Sprache
etc. Herausgegeben von Karl Wilheltn Bouterwek. Gtitersloh
1857. D. Mt. = Matthaeus, I). Mrc. = Marcus, D. Luc.
= Lucas , D. Job. = Johannes.
FMm, , Eddg. , E4dw. = E^dmund's , Eadgar's , E^dwine's Gesetze,
in : R. Scbmid etc.
El. = Andrdas und El^ue etc. s. An.
Exon. = Codex Exoniensis. A Collection of Anglo-Saxon Poetry
from a Manuscript in the Library of the Dean and Chapter
of Exeter. By B. Thorpe. London 1842. — Zum Theil in :
Groin's Ags. Bibl. 1. Bd. S. 115— 1J9. 149—251. 2. Bd. 52
-104. 137-141. 339—345. 347—351. 369—407.
Fide = De Fide Catholica, in Thorpe, Analecta. p. 03.
Greg. = Set. Gregorius, in: Thorpe, Analecta. p. 44.
Gr. Ps. .= Psalmen, in: Grein's Bibl. 2.Bd. S. 147-276.
IIG. = j?a Halgan Gospel on Englisc. The Anglo-Saxon Version of
the Holy Gospels, edited from the original Manuscripts, by
B. Thorpe. London 1842.
llv. = Hymnen und Gebetc , in : Grein's Ags. Bibl. 2. Bd. S. 280— 294.
Hlotl. "- Illodar's Gesetze, in: R. Schmid etc.
Inc = Ine's Gesetze, in: R. Schmid.
Job. ^=^ Job , in Thorpe Analecta p. 36.
Job. -- Evangelium Johannis in HG.
Jud. = Judith, in: Grein's Ags. Bibl. 1. Bd. S. 120— 129.
Luc. = Evangelium Lucae in HG.
Mandr, = Be Mandrag6ran, in: Thorpe's Analecta. S. 94. Ettmtilleri
Poetae etc. S. 43.
Mt. = Evangelium Matthaei, in HG.
Mrc. = Evangelium Marci, in HG.
Men. = Menologium , in : Groin's Ags. Bibl. 2. Bd. S. 1 6.
Met. = Aelfred's Metra, in: Groin's Bibl. 2. Bd. S. 295— 339.
Or. = The Anglo-Saxon Version from the historian Orosius, by Al-
fred the Great, together with an English Translation from
the Anglo-Saxon, by Daines Barrington. London 1773.
Ps. = SPs.
Rat. = Ratsel, in: Exon. S.380 fiF. Grein's Ags. Bibl. 2.Bd. S. 369
—407.
SC = Chronicon Saxonicum, s. Einl. S. 9. A. B. C. etc. bezeichnen
die Handschriften.
SPs. = Anglo-Saxon and Early English Psalter. 2 vols. London
1843. 1847.
SS. = A Dialogue between Saturn and Solomon, in: Thorpe's Ana-
lecta. p. 110.
Sas. = Salomo und Saturn, in: Grein's Ags. Bibl. 2. Bd. 334.
Sept. = Dominica Septuagesima , in: Thorpe, Analecta. p. 73.
496 Erkl&rung der Abktirzungeu.
b) neuangels^chsisch:
Lag. = Lagamons Brut, or Chronicle of Britain; a Poetical Semi-
Saxon Paraphrase of the Brut of Wace. Now first published
from the Cottonian Manuscripts in the British Museum; ac-
companied by a literal translation , notes , and a graraniatiial
glossary. By Sir Frederic Madden. 3 vols. London 1847.
— A. und B. bezeichnen die beiden Manuscripte s. Einl. §.6.
Orm. = The Ormulum. Now first edited from the original Manu-
script in the Bodleian with Notes and a Glossary by Robert
Meadows White; 2 vols. Oxford 1852.
c) altenglisch:
RG. == Robert of Gloucester's Chronicle. Transcribed, and now liM
published from a Ms. in the Harleyan Library by Thomas
Hearne. 2 vols. Oxford 1724.
PL. ~ Peter liangtoft's Chronicle (as illustrated and iraprov'd bv
Robert Brunne) from the Death of Cadwalader to the end
of K. PJdward the First's Reign. Transcribed and now lirst
publish'd from a Ms. in the Inner-Temple Library by Tho-
mas Hearne. 2 vols. Oxford 1725.
Ps. od. SPs. =: Anglo-Saxon and Early English Psalter. 2 vols.
London 1843. 1847.
Tr. = Sir Tristrem, a Metrical Romance of the Thirteenth Century.
By Thomas of Erceldoune, edited from the Auchinleck Ms.
By Sir Walter Scott. Paris 1 838.
d) mittelenglisch:
Wycl. = The Holy Bible containing the Old and New Testaments,
with the Apocryphal Books, in the Earliest English Version^
made from the Latin Vulgate by John Wydifl'e and his Fol
lowers; ed. by the Rev. Josiah Forshall and Sir Fredeiii
Madden. 4 vols. Oxford 1850.
Ch. = The Poetical Works of Geoffrey Chaucer. With Notes and a
Glossary by Thomas Tyrwhitt. London 1841.
Mau. = The Voiage and Travaile of Sir John Maundeville. Reprintid
from the Edition of A. D. 1725 with an Introduction, Addi-
tional Notes, and Glossary, by J. 0. Halliwell. London 1S31'.
PP. — The Visions of Pierce Ploughman. Ed. by Th. Wright. Lon-
don 1842. Cr. = Credo.
e) neuenglisch:
BJ. = The Works of Ben. Jonson, with a Memoir by Barry Corn-
wall. London 1838.
Bulw. =:Bulwer : Nov = My Novel; — Pelh. = Pelham ; — Zan. =Zanoii.
Bry. ==:: Poems by W. C. Bryant.
Erkl&rung der Abkflrzungen. 497
Byr. = Byron: CH. = Childe Harold's Pilgrimage. — Gia = Giaour.
— Gors. = Corsair. — Lar. = Lara. — Pris. = The
Prisoner of Chillon. — Manf. = Manfred. — Maz. = Ma-
zeppa. — MF. =r Marino Faliero. — Sard. = Sardanapa-
lus. — Fosc. = The two Foscari. — DJ. = Don Juan etc.
Die kleinen Gedichte nach den Titcln.
Dick. == Dickens': HW. = Household Words. — Christm. = Christ-
mas Carol. — BH. = Bleak House. — NN. = Nicholas
Nickleby. — Pickw. = Pickwicks. — Humph. = Master
Humphrey's Clock. t/
Dryd. = The Poetical Works of J. Dryd(fa. 2 vols. London 1848.
EM. = Edward Moore's Fables.
F. = H. Fielding: TJ. = The History of Tom Jones, a Found-
ling. — Am. = Amelia. ^) ?^^o^*^/ m /ViA^' III CjrL^t .
Gold. = 01. Goldsmith's History of Englana. *j ?Vrf>r// h^kiiiM-'.
Gay. = Fables by John Gay.. ' V^
HB. = Holy Bible. Nach den einzelnen biblischen Btichern citiert.
HW. = Household Words s. Dick.
Jam. = James: Conv. = Convect. — ME. = Morley Ernstein. —
RA. = Rose d'Albret.
J. Bunc. = The Life of John Buncle. 4 vols. London 1770.
LLearn. = The Little Learner. By J. Abbott. New-York 1857.
Mac. := Macaulay's History of England. Die erste Zahl bezeichnet
das Buch, die zweite die Seite der Tauchn. Ausgabe. Die
Essays sind nach den Titeln citiert.
M. = Milton: PI. = Paradise Lost. — Pr. = Paradise regained.
NN. = Nicholas Nickleby s. Dick.
NR. = The Nursery Rhymes of England. Ed. by J. 0. Halliwell.
London 1842.
P. = Pope's Poetical Works.
SJ. = A. Sentimental Journey.
Sh. =n Shakespeare: AC. == Antony and Cleopatra. — All's = All's
well that ends well. — As = As you like. — Cor. ^ Corio-
lanus. — Cymb. = Cymbeline. — Err. = Comedy of Errors.
— H. = Hamlet. ^- aHd. = King Henry IV., First Part
bHd. = King Henry IV. , Second Part. — He = Henry V.
— allf. = King Henry VI. , First Part. — bHf. = King
Henry VI. , Second Part. — cHf. = King Henry VI. , Third
Part. — Hh. = King Henry VIII. — J. Oder KJ. = King
John. — JC. = Julius Caesar. — L. = King Lear. —
LL. = Love's Labour's Lost. — Luc. = Lucrece. — M.
= Macbeth. — Mm. = Measure for Measure. — Mn. =
Midsummer-night's Dream. — Much. = Much Ado about
Nothing. MV. = Merchant of Venice. — 0. = Othello. —
Per. = Pericles. — RJ. = Romeo and Juliet. — Rb. =
King Richard II. — Re. = King Richard III. — Son. =
498 Erkiarung der Abkurzungen.
Sonnets. — T. = Tempest. — TC. = Troilus and Cressida.
— TG. = Two Gentlemen of Verona. — TN. = Twelfth
Night. — Tam. = Taming of the Shrew. — Tim. = Timoii
of Athens. — Tit. = Titus Andronicus. — VA. = Venus
and Adonis. — WT. = Winter's Tale. — WW. = Merry Wives
of Windsor.
Sh. Momms. = Shakespeare's Romeo and Julia. Eine kritische Ans
gabe des tiberlieferten Doppeltextes mit vollstandiger Varia-
lectio bis auf Rowe. Nebst einer Einleitung uber den Wertli
der Textquellen und den Versbau Shakespeare's. Von Tycho
Mommsen. Oldenburg 1859.
SK. = W. Irving's Sketchbook.
Sp. =^ The Works of Edmund Spenser. liOndon 1845.
Sw. = Swift, Gulliver's Travels.
Thack. = Thackeray: Hum. = The English Humorist. Van, F. =
Vanity Fair.
TBr. = Tom Brown's Schooldays.
TJ. s. Fielding.
Thoms. = Thomson; Spr. = Spring. — Sum. = Summer. — Aut.
= Autumn. — Wint. = Winter.
Trev. = Trevamon, or, Matrimonial Errors. A Novel. By Mr. Smith.
London 1801.
Trist. = The Life and Opinions of Tristram Shandy.
Vic. = Vicar of Wakefield.
Van. F. s. Thackeray.
WL = Washington Irving; Sk. = Sketchbook. — Tal. = Tales.
WS. = Sir Walter Scott: Wav. = Waverley. — Ant. = The An-
tiquary. — Iv. = Ivanhoe. — Ken. — Kenilworth. — Qu,
= Quentin Durward. — Rob = Rob Roy. — Pir. = The
Pirate. — Nig. = The Fortunes of Nigel. — LL. = The
Lady of the Lake. — Tal. = Tales of a Grandfather.
5) Die grammatischen Abkurzungen sind allgemein bekannt und
bedttrfen keiner Erklarung.
NACHTRAGE UND BERICHTIGUNGEN.
S. 5. Z. 23. Zu dean ist diacon zu stellen.
8. 18. Z. 22. Zu den ae. Quellen ist noch beizufUgen: SirTristrem,
a Metrical Romance of the Thirteenth Century etc.
s. Erkiarung der Abktirzungen. Die abgeschwachten
Formen weisen auf eine spatere Zeit hin, als die, in
welche der Heransgeber die AbfaSung setzt. Die Sprache
ist die des Nordens.
S. 19. Z. 19. Neben diesen me. Quellen wurde benntzt: The Visions
of Pierce Ploughman. Ed. by Th. Wright. Lon-
don 1842.
S. 28. Z. 2. „und Lancaster" ist zu tilgen.
S. 31. Z. 4 und 5. Die Runenzeichen sind aus Ettmttller's Angel-
sachsischem Lesebuche abgedruckt. Das im Cod. Exon.
enthaltene VerzeichniB hat die 25. und 26. Rune in
umgekehrter Ordnung und Bedeutung. Die im Ormu-
lum abgedruckten Runenzeichen weichen groSeutheils ab.
S. 32. Z. 11: ist tt flir u zu lesen.
S. 34. Z. 14: laeg, nicht laec.
S. 38. Z. 29 : w6x , weox.
S. 39. Z. 4:1 ist in sclride zu tilgen, daher: scride.
Z. 17 : dir, nicht die.
Z. 26 : we woe , §,cwoella. (Das Komraa zu tilgen).
S. 41. Z. 36: Die Quantitat von ags. nu und )?u ist zweifelhaft; im
Nags, sind nou und |?ou wahrscheinlich lang.
S. 46. Z. 4: cwam wird com, nicht com.
S. 49. Z. 30 : ist das Komma vor Mau. zu tilgen.
S. 52. Z. 2: )?ohte, nicht I)6hte, s. Flexionsl. §.50.
S. 54. Z. 23: kerve, nicht kerver.
S. 55. Z. 4: myis gehort in §.61.
S. 66. Z. 11 ist beide ausgelassen: und beide bewahren etc.
S. 68. Z. 12: in der Brechung.
S. 80. Z. 14: children, nicht children.
S. 101. Z. 16. Fur die got. und ags. Rune hat Grimm v eingefahrt.
Die btiden Mss. des Ormulum, von denen der Her-
ansgeber des letztern Proben beigegeben hat, enthal-
ten noch die Rune; das Facsimile in Lagamon hat w.
S. 126. Z. 39: fidd'ler, nicht fid'dler..
S. 133. Z. 8.9:b6orge, gefeche; ebenso 273,18.
S. 136. Z. 13: briht, nicbt bright.
Nachtr&ge and Berichtiguageo.
8.
138.
Z.
18,
Z.
23:
S.
150.
z.
18:
S.
162.
z.
23.
3.
17« Z.
7:
S.
24U,
z.
17:
s.
-244.
z.
27:
s.
249.
z.
.12;
z.
32:
s.
259.
z.
18:
s.
280.
z.
16
s.
297.
z.
21:
z.
!8:
8.
383.
z.
33:
3.
324.
z.
14
S.
326.
z.
4:
S.
337.
z.
5.
S.
338.
z.
25
3.
339.
z.
32.
S
345
z
7
S
349
z
10
s.
350
z
15.
s
359
z
4
s
360
z
1
s
428
z
37
s
429
z
31
3
446
z
24
3
447
z
27
3
455
z.
8.
bergangen.
t einzuklamraern.
il.
. 461. Z.
. 464. Z.
d. I
Wftv., nicht War. |
Die schwacheD FormeD , welche nebcD den starlien
stehen, bliea sich oft auf schwache Verben zuriid;-
Alhren, wic barnde cuif ags. beman , bternan.
slflg.- ^ , I
fk-hneftp.
fleohe.und fleoge (Gr. ei^).
ist erweitcrt aus jenem, oicht jeg4m.
Ne. do-eth.
da(3- der cousonantische Austaut sich vercloppelt. i
heo aryse.
bid, nitiht bid, |
Hberall sSo. Die synkopierten InGnitive mogen eigent-
lichsedn, fleAii, le&n, ))weAu etc. geheil3en Imben.
ags. sind, nicbt smd. i
clerks, niuht clercs.
16: cil|7est, cftdag, cfldu. ' I
mOton *
es der CoiUnnctiv, nicbt Indicativ-
„ein" zu tilgen.
WI. , nicht WS.
wie: of unpitous ff.
h^lbra, heAhra etc.
Die Erldftrnng dcs lif
iakaa', dasan (Bopp) ei
Hertaitung aus got. lib
jst in der Beschrankanj
ebjnfalls bedenklich. ■ J. die letit-
tere, nahm sie (Gesch ^ SprachP
S. 246) zu GunsteB der cirsteren znrilck, ist aber
spatcr (Pfeilter's Gerraania I. S. 18) zu ihr zurOckge-
kchrt. Pott erkljli-t ebenfalls lif aus. got. lib.
5) fyf|)e, nicht sfyf)>e. '
re If aus
Bb. Die
nperesse)
dilnSrter
<^k^.
V:^;^-*^
,^
^Ti-^-rj
I -«:* ^^^
^x^,c/*/^->/-^^^^^^ ■'^ ■'
r.
'tse-cf^
- ^r^'
'-r^
<>^.
^^^
iM^J^'^A^^
c^f)
e.
yAa.fi-J/'^''