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Full text of "Minicomputers : low-cost computer power for management"

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HISTORISCHE 


GRAMMATIK 


DER 


ENGLISCHEN  SPRACHE 


VON 


C.  FRIEDRICTl  KOCH. 


I.  BAND. 


WEIMAR 

H  E  U  M  yVlJ  N     B  0  H  L  A  U 
1863. 


DIE 


LAUT-  UND  FLEXMSLEHEE 


DER 


ENGLISCHEN    SPRACHE 


VON 


C.  FRIEDRICH  KOCH. 


WEIMAR 

HERMANN    BOHLAU 
1863. 


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HISTORISCHE 


GRAMMATIK 


DER 


ENGLISCHEN  SPRACHE 


VON 


C.  FRIEDRICIl  KOCH. 


I.  BAND. 


WEIMAR 

HEKMAxNN     BOHLAU 
1863. 


DIE 


LAUT-  UND  FLEXMSLEHEE 


DER 


ENGLISCHEN    SPRACHE 


VON 


C.  FKIEDRICH  KOCH. 


WEIMAR 

HERMANN    B  0  H  L  A  U 
1863. 


VerfaBer  und  Verleger  behalten  sich  das  Recht  der 
Uebersetzung  in  fremde  Sprachen  vor. 


V  o  r  r  e  d  e. 


Die  moderiien  Schriftsprachen  sind  auf  gleiche  Weise  eiitstanden. 
Ein  Dialect  liegt  zu  Grunde;  politische  Verhaltnisse  oder  litera- 
rische  Erscheinungen  oder  beide  heben  denselbeii  und  tnachen 
iho  zur  Gesammtsprache  der  Nation ;  aber  die  in  den  verschiede- 
nen  Landschaften  fortklingenden  Dialecte  fuhren  dieser  Ge- 
sammtsprache stets  neue  Elemente  zu.  So  ist  unsere  neue  hochdeat- 
sche  Sprache  ein  mitteldeutscher  Dialect,  der  zu  officiellem  Gebrau- 
chein  Sachsen  gelangt,  im  offentlichen  auswartigen  Verkehr  Elemen- 
te aus  anderen  oberdeutschen  Dialecten  zulaQt,  durch  die  religio- 
^en  Kampfe  sich  tiber  Deutschland  ausbreitet  und  Schriftsprache 
des  ganzen  Volkes  wird,  der  aber  noch  heute  aus  den  Dialecten 
sich  bereichert.  Der  Dialect  Kastiliens,  der  durch  die  ganze  Mitte 
der  Halbinsel  von  dem  nordlicheu  bis  zum  stidlichen  Meere  erklingt, 
ist  zur  Gesammtsprache  Spaniens  geworden.  Einer  der  drei  nord- 
fianzosischen  Dialecte  —  ob  der  picardische,  lothringische  oder  bur- 
gundische,  ist  bis  jetzt  nicht  festgestellt  —  wird  Schriftsprache  Frank- 
reichs.  Will  man  daher  eine  Schriftsprache  historisch  begrttnden,  so 
muB  man  mit  den  Dialecten  beginnen.  Diese  miiSen  in  ihrem  histo- 
rischen  Verlaufe  und  ihren  unterscheidenden  Eigenthtimlichkeiten 
dargestellt  werden.  Erst  dann  laBt  sich  mit  Sicherheit  bestimmen, 
von  welchem  Dialecte  die  Schriftsprache  ausgeht,  welche  Schriftsteller 
zuei-st  aus  den  Schranken  dieses  Dialectes  heraustreten,  welche  Ab- 
weichungen  sie  sich  erlauben  und  wodurch  diese  veranlafit  sind,  und 


VI 


wie  der  so  theilweise  umgestaltete  Dialect  sich  tiber  die  anderen  Dia- 
lecte  erhebt  und  Qesammtsprache  wird.  Ob  eine  solche  Darstel- 
lung  moglich  ist ,  das  hangt  freilich  von  den  nothwendigen  literari- 
schen  Documenten  ab. 

Auch  die  englische  Schriftspracbe  hat  sich  so  entwickelt,  wahr- 
scheinlich  aus  dem  binnenlandischen  Dialecte.  Auch  bei  dem 
Versuche,  sie  historisch  zu  begriinden,  wird  man  von  den  Dialec- 
ten  ausgehen  miifien,  um  Haupt-  und  Nebencontribuenten  mit 
Sicherheit  herausfinden  zu  konnen.  Allein  erst  in  spaterer  Zeit 
wird  die  reiche  Literatur  die  Durchfiihrung  eines  solchen  Versuchs 
ermoglichen.  Denn  noch  flieBen  die  historischen  Quellen,  obgleich 
die  englischen  Philologen  in  der  Erforschung  ihrer  Sprache  sehr 
thatig  sind,  nicht  so  reichlich,  um  eine  Geschichte  der  Haupt- 
dialecte  schreiben  zu  konnen;  noch  sind  die  gegenwartigen  Dia- 
lecte nicht  ausreichend  wiBenschaftlich  bearbeitet,  urn  die  Eigen- 
thtimlichkeiten  derselben  feststellen  zu  konnen.  Die  Behandlung,  die 
sie  in  den  zahlreichen  Glossaren  erfahren ,  ist  mehr  lexikalisch 
als  grammatisch.  So  lange  nicht  ein  reichcres  Material  und  eine 
genaue  grammatische  Darstellung  der  Dialecte  vorliegt,  wird  eine 
historische  Begrflndung  der  Schriftspracbe  unvoUstandig  sein  und 
es  wird  kein  anderer  Weg  ttbrig  bleiben,  als  der,  den  der  Ver- 
fafier  eingeschlagen  und  in  der  Einleitung  dargelegt  hat. 

Die  benutzten  Quellen  sind  besonders  angegeben.  Grein's 
ausgezeichnete  ags.  Arbeiten  hat  der  Verfafier,  obgleich  er  sein 
Material  sich  schon  gesammelt  hatte,  ttberall  benutzt,  auch  da,  wo 
nach  alteren  Ausgaben  citiert  ist.  Die  Anftihrung  nach  diesen, 
wie  Codex  Exoniensis  und  Caedmon  von  Thorpe,  ist  nur  aus 
auBeren  Grtinden  beibehalten  worden.  Der  Codex  Exon.  steht 
namlich  nur  zum  Theil  in  Groin's  angelsachsischer  Bibliothek 
und  bei  der  zweckmaBigen  Anlage  der  letzteren  kann  man  sich 
hier  leicht  zu  recht  linden,  auch  wenn  nach  den  alteren  Ausgaben 
citiert  ist ;  nicht  aber  in  diesen,  wenn  man  nach  der  ags.  Bibliothek 
citiert.  Jedoch  Beowulf  ist  nur  in  der  Lautlehre  nach  der 
Ausgabe  von  Kemble  citiert,  in  der  Flexionslehre  nach  der  ags. 
Bibliothek,  weil  die  Versangabe  (Kemble  zahlt  nach  halben,  G  r  e  i  n 
nach  ganzen  Versen)  nicht  zusamraentrifft. 


VII 


In  graphischer  Beziehung  hat  sich  der  Verfafier  einige  Ab- 
weichungen  eriauben  zu  mttfien  geglaubt. 

Grimm  bat  fiir  den  getrUbten  ags.  a-Laut  zwei  Zeichen  ein- 
gefiihrt,  a  f(ir  die  KUrze,  se  fUr  die  Lange.  An  sich  schon  dilrfte 
nicht  zu  billigen  sein,  filr  einen  Laut  zwei  Zeichen  einznfuhren; 
so  dann  aber  verstofit  es  auch  gegen  das  sonst  geilbte  Prinzip 
der  Quantitatsbezeichnung,  indem  die  Eiirze  unbezeichnet  gelafien 
(a),  die  Lange  durch  ein  besonderes  Zeichen  (a)  bezeichnet  wird. 
Da  nun  die  ags.  Urkunden  fttr  Kiirze  und  Lange  das  eine  Zeichen 
« gebrauchen ,  so  glaubt  sich  der  Verfafier  berechtigt,  dieses 
eine  Zeichen  fttr  den  gleichen  Laut  beizubehalten  und  die  Quan- 
titat  in  gewohnlicber  Weise,  also  se  und  se,  zu  unterscheiden.  Das 
selbe  gilt  auch  von  oe. 

Eine  zweite  Abweichung  findet  in  Bezeichnung  der  ersten  Stei- 
gerung des  u-Lautes  statt.  Grimm  schreibt  io',  eo'  unddieseBe 
zeichnung  konnte  leicht  die  Ansicht  veranlafien ,  dafi  i  Oder  e  ein 
leichter  Vorschlag  zu  dem  schwereren  o  sei.  Das  ist  nicht  der  Fall. 
Unzweifelhaft  liegt  diesem  io',  eo'  ein  angelsachsisches  iu  zu  Grun- 
de,  weil  sich  dessen  Verengerung  6  neben  eo'  erhalten  hat.  Der 
Gang  des  Lautes  ist  daher  iu,  io,  eo.  Nun  mag  wohl  u  etwas 
schwerer  gewesen  sein,  weil  gotisches  au  sich  zu  i  u  schwacht  und 
weil  einige  angelsachsische  iu  zu  d  werden.  Die  dann  eintretende 
Verdunklung  des  u  zu  o  in  io,  eo  lafit  aber  eine  gleichmafiige  Aus- 
sprache  beider  Laute  vermuthen,  und  die  sp&tere  Vereinfachung 
des  eo  zu  e  lafit  keinen  Zweifel  diuHber  zu,  dafi  e  nach  und 
nach  mehr  hervorgetreten  ist.  Diese  erste  Steigerung  des  u-Lau- 
tes findet  demnach  in  eo  eine  ricbtigere  Bezeichnung. 

Endlich  weicht  der  Verfasser  darin  ab,  daB  er  fiir  v,  das 
Grimm  filr  die  gothische  und  angelsachsische  Rune  eingeftthrt  hat, 
w  schreibt.  Denndieags.  Rune  scheint  weicher  gelautekzu  haben 
ais  V,  und  da,  wo  sie  schwindet,  tritt  nicht  v,  sondern  w  eiu, 
wahrend  v  im  Neuangelsachsischen  vielfach  mit  f  wechselt. 

Anordnung  und  Darstellung  werden  sich  selbst  rechtfertigen. 

In  der  Lautlehre  ist  die  Scheidung  des  angelsachsischen  und 
altnormannischen  Vocalismus  geboten  und  damit  der  doppelte  Aus- 
gangspunkt.     Der  gleiche  Gang  der  Entwicklung  und  die  gleichen 


VIII 


Geset/e  fttr  die  Aussprache  rechtfertigen  die  besondere  Behand- 
lung  der  neuenglischen  Laute.  Die  Uebereinstimmung  der 
Consonanten  gestattet  die  gemeinsame  Behandlung.  Neben  dem 
Verlauf  der  Lautzeichen  hat  der  VerfaBer  versucht,  aiich  den  mit 
dem  Zeichen  ausgedrtickten  Laut  festzustellen.  Die  angelsachsi- 
schen  Laute  sind  bestimmt  aus  der  Entwicklung  der  Zeichen  uud 
ihrer  gegenwartigen  Aussprache;  die  Aussprache  um  1600  auf 
Grund  der  &1testen.Grammatiker,  der  Schreibung  und  der  Reinie 
bei  Spenser  und  Shakespeare ;  die  gegenwartige  Aussprache  nebs t 
den  vielfachen  Schwankungen  nach  den  englischen  Lexikographcn. 
So  sind,  abgesehen  von  der  gegenwartigen  Lautung,  zwei  feste  Puncte 
gewonnen  und  die  Zwischenr^Lume  lafien  sich  unschwer  ausfilllen. 

In  der  Accentlehre  sind  die  beiden  Accentgesetze  zu  Grunde 
gelegt,  das  angels&chsische  und  das  altfranzosische,  denen  die  Haupt- 
bestandtheile  des  Englischen  folgen.  Die  beiden  Gesetze  stehen  im 
strengsten  Gegensatze;  ein  Widerstreit  erfolgt ;  das  vorttbergehende 
Schwanken,  wenigstens  bei  den  alt-  und  mittelenglischen  Dichtern, 
und  die  allm&Iiche  Befestigung  des  deutschen  SprachstoiTs ,  die 
UebergriflFe,  die  Verluste  und  die  Umbildung  des  franzosischen 
Stoffes  sind  die  nothwendigen   Resultate  dieses  Widerstreites. 

In  der  Flexionslehre  wurde  versucht,  sowohl  die  alten  angel- 
sachsischen  Formen  zu  begrttnden ,  als  auch  deren  Verlauf  bis  zum 
Neuenglischen  darzulegen. 

Der  Verfafier  fUhlt  sich  gedrungen,  den  Herren  Bibliotheka- 
ren  in  G5ttingen  und  Weimar,  und  Herm  Geh.  Hofrath  Dr.  Mar- 
shall fiir  ihre  bereitwillige  und  freundliche  UnterstUtzung  seinen 
herzlichen  Dank  5ffentlich  auszusprechen. 

Eisenach,  den  1.  October  1863. 

Professor  Dr.  Friedrich  Koch. 


Einleitung. 


D 


ie  Ereignisse,    welche   in   frGhester  Zeit  auf  den    brittischen  Inseln    §.  1» 
^tatt   batten,    zeigen   uns   die   Elemente,    aus   denen   nacb    und   nach 
die  englische   Spracbe  zusammen  geiloSen  ist. 

Die  Ureinwobner  jener  Inseln  waren  Kelten:  im  Sttden  GroSbri^ 
tauniens  saPen  die  Britten,  im  Norden  die  Pichten  (von  den  R6- 
luern  Caledonier  genannt),  in  Irland  die  Galen  (Iren,  Erseu).  Ein 
Zweig  der  letzteren,  die  Scoten,  besiegten  die  Pichten  und  gaben 
deiii  Lande   Herren  und  Nainen. 

Die  Hilfe,  welche  die  Britten  deu  verwandteli  Galliern  gewahrt 
haben  Pollen ,  veranlaBte  die  rfimische  Invasion.  Cftsar  beginnt  (55 
vor  Chr.),  Cn.  Julius  Agricola  (78—85  nach  Chr.)  fdrdert,  und 
Kaiser  Severus  vollendet  (209)  die  Eroberung  GroBbritanniens.  Die 
Romerherrschaft  gewahrt  zwar  Schutz  gegen  die  rftuberischen  Pichten 
iind  Scoten,     aber  sie   filhrt   auch   romische   Sitte    und  Spracbe   ein. 

Vom  Sturme  der  Ydlkerwanderung  erschflttert  ruft  Rom  seine 
Legionen  zurttck.  (409),  die  Pichten  und  Scoten  drd.ngen  nach  und 
die  Britten,  ungewohnt  und  unfllhig,  sich  selbst  zu  schtitzen ,  rufen 
germanische  Stamme  herbei.  Friiher  in  geringerer  Anzahl,  auf  Vor- 
tigern's  Bitten  in  gro^erer,  landen  sie  (449)  auf  Thanet,  nehmen  das 
Land  in  Schutz,  aber  auch  in  Besitz;  die  Britten  erbeben  sich;  ein 
langer  Kampf  erfolgt,  der  mit  ihrer  volligen  Unterwerfung  und  der 
Vernichtung    r5mischer   Bildung    endigt:   Britannien    wird    germanisch. 

Die  Stftmme,  die  Vortigern's  Ruf  nach  England  isog,  sollen  Jflten, 
Angeln  und  Sachsen  gewesen  sein.  Unter  ihnen  waren  die  Sachsen 
wohl  am  zahlreichsten ,  da  sie  mehrere  Staaten  bildeten  und  die  Ur- 
eiowbhner  alle  Einwanderer  Sachsen  nannten;  die  Angeln  aber  waren 

Koch,  eugl.  Oraiuniatik.     I.  \ 


2  Einleitung. 

§♦  1*  machtig  genug,  urn  Land  und  Leute  nach  sich  zu  benennen,  bis  spftter 
beide  Namen  zu  dem  gemeinsaraen  Namen  Angelsachsen  verschmol- 
zen.  Die  Jtiten  setzten  sich  in  Kent,  auf  der  Insel  Wight  und  der 
gegenttberliegenden  Ktiste,  die  Sachsen  im  Stiden  Englands,  die  An- 
gein  ndrdlich  von  ihnen.  Eine  Heihe  kleiner  Staaten  entsteht  (Kent 
jtttisch ,  Sussex ,  Essex  und  Wessex  sachsisch ,  Ostangein ,  Mercia, 
Deira  und  Bernicia  angiisch,  gegen  586),  das  Principat  schwankt, 
bis  im  Anfang  des  9.  Jahrh.  Egbert,  K6nig  von  Wessex,  sie  alle 
zu  einem  Reiche  vereinigte,  Mercia  ausgenommen ,  und  sie  gegen 
die  rauberischen  Einfillie  der  D^nen  zu  schtttzen  wuPte.  Als  aber 
nach  seinem  Tode  (836)  sein  schwacher,  mOnchisch  erzogener  Sohn 
Ethelwulf  zur  Regierung  gelangte ,  mehrten  sich  die  Angriffe  der  Danen, 
so  da0  selbst  der  tapfere  Ethelred  es  nicht  hindern  konnte,  dass  sie 
sich  festsetzten,  ein  anglo-danisches  Reich  (Northumbria)  grttndeten 
und  ihre  Raubzttge  nach  dem  Sttden  wiederhoiten.  Giticklicher  war 
sein  Bruder  Aelfred  (871 — 901).  Er  befreite  sein  Land  von  den  Ein- 
failen  der  Danen  und  ttberlie^  ihnen,  nachdem  sie  sich  unterworfen 
batten  und  Christen  geworden  waren,  Northumberland  und  Ostangein 
zu  Wohnsitzen.  Im  Innern  stellte  er  die  altgerraanische  Verfa(3ung 
wieder  her  und  mit  derselben  Freiheit  und  Ordnung,  grtindete  und 
beschenkte  Schulen  und'' Kirchen ,  berief  tttchtige  Gelehrte  an  seinen 
Hof,  fOrderte  die  Bildung  der  Geistlichen  (Sachsenschule  in  Rom), 
sammelte  die  alten  Lieder  und  war  selbst  literarisch  thatig,  tiberall 
bemiiht,  die  Bildung  der  Angelsachsen  zu  heben.  Sein  tapferer  En- 
kel  Aethelstan  (t  94t)  unterwirft  durch  den  gianzendeu  Si  eg  von  Brunaa- 
burg  (937)  Northumbrien.  Als  sich  unter  Ethelred  IL  die  Angriffe 
der  Danen  erneuern,  erkauft  dieser  von  dem  DanenkOnige  Sueno  denn 
Glttcklichen  eine  kurze  Ruhe,  unterliegt  aber  im  neu  ausgebrochenen 
Kampfe  und  mu0  zu  seinem  Schwager  Richard  IL,  dem  Herzoge  von 
der  Normandie,  fliehen  (1013).  Sueno  stirbt  schon  das  nachste  Jahr, 
aber  sein  Sohn  Kanut  der  GroPe  behauptet  seine  Herrschaft  bis  an 
seinen  Tod  1035.  Das  altnordische  Element  findet  Eingang  und 
EinfluS. 

Im  Jahre  1042  riefen  die  englischen  Grofien  Ethelred's  Sohn 
auf  den  Thron,  Edward  den  Bekenner,  und  da  dieser  sie  durch 
seine  Vorliebe  flir  die  Normannen  erbittert  hatte,  tibergiengen  sie 
nach  seinem  Tode  seinen  Neffen  Edgar  (1066)  und  wahlten  des  da- 
uischen  Grafen  Godwin  Sohn,  den  machtigen  Harald.  Aber  Herzog 
Wilhelm  IL   von   der   Normandie   behauptete,    da6  ihn   Edward   zum 


Keltisch.  3 

Erben  eingesetzt  habe,  und  setzte  fiber,   um  seine  Aiisprttche  geltend    §.  1« 
zu  machen.     Harald  iiel  bei  Hastings,    ihit  ihm  das  Reich  der  Angel- 
sachsen.     Wilhelm,    Herr  von   der  Normandie,   Bretagne  und  Maine, 
ward  K5nig:  England  wird  normanuisch. 

Von  spMern  Ereignissen  sind  die  wichtigsten:  die  Vermehrung 
der  englischen  Besitzungen  in  Frankreieh  durch  VjBrmUhlung  Mathil- 
dens,  Heinrichs  I.  Tochter,  mit  Gottfried  Plantagenet,  die  blutigen 
Erbfolgekriege  Edwards  III.  (1327—77)  mit  dem  Hause  Valois,  die 
1339  ausbracheu  und  mit  dem  Yerluste  fast  aller  Besitzungen  in  Frank- 
reieh endigten,  und  die  sp^ter  mit  gleiehem  Erfolge  von  Heinrich  Y. 
(1413 — 22)  wieder  aufgenommeu  wurden,  die  Vorbei-eitung  der  Refor- 
mation durch  WyclitFe  (1324 — 1387)  und  der  dreifiigjahrige  Kampf 
zwischeu  den  Hftusern  York   und  Lancaster  (1452). 

Dies&  historischen  Ereignisse  zeigen ,  welche  Sprachen  und  in 
welcher  Folge  diese  jn  England  erklangen ;  Keltisch,  Lateinisch, 
Angelsachsisch ,    Altuordisch ,    Normannisch-Franzfisisch  und  Englisch. 

1.     Keltisch. 

Das  Keltische  wurde  nicht  nur   von   den  Urbewohliern    der  brit-    §.  2. 
tischen    Inseln   gesprochen,    sondern    auch   von    den   Bewohnern    Bel- 
giens,    Galliens   und  eines  Theiles   von  Spanien.      Schriftliche   Denk-   '/-/  '^,i^%^U 
male  aus  der  ftltesten  Zeit  haben  sich  nicht  erhalten,  denn  die  Drui-  '  Tifiri&44<*f^ 
den  hielten  es  (nach  Cftsar)   fttr  unziemlich,    ihre   Lehren   aufzuzeich-  p      i      ^  »- 

nen.     Und   selbst   wenn    diese   aufgezeichnet   worden   waren ,    so  wUr-  ^  J 

den  sie  sich  schwerlich  erhalten  haben:  die  nachfolgende  rftmische 
Herrschaft  wtirde  sie  als  die  Trftger  des  keltischen  Yolksthums,  die 
christliche  Zeit  wtirde  sie  als  die  Trftger  des  Heidenthums  angesehen 
und  beide  wtirden  versucht  haben ,  die  Yernichtung  derselben  zu  be- 
wirken.  Die  ftltesten  altiriscben  ^enkm&ier  sollen  dem  8.  oder_9^ 
Jahrh.  angehoren. 

Gegenwftrtig  werden  zwei  Hauptzweige  des  Keltischen  unterschie- 

den,   das  Neu-Irische,  die  jetzige  Sprache  der  Iriander,    von   der  das 

Schottische   (Hochschottische ,  Gaiische,   Ersische)  wenig,    das  Manki- 

sche  (auf  der  Insel  Man)   weiter   absteht;    und  das  Britannische ,    das 

aus  dem  Kymrischen  in  Wales ,  und  dem  Armorischen  oder  Bas  Breton 

in  Bretagne   besteht.      Zu  demselben   geh5rte   auch   das  Gornische  in 

Cornwall,  das  gegen  Ende  des  vorigen  Jahrh.   ausstarb.    Die  Sprache 

der  aiten   Gallier  scheint    dem    letzteren   Zweige   zu   Grunde    gelegen 

zu  haben. 

1  * 


4  Einleitung. 

§♦  2»  Die   nahe   und  lang    dauernde   Bertthrung,    die  zwischen    Kelten 

und  Angelsachseu  stattgefunden  hat,  mag  manches  Wort  eingeftthrt 
haben  und  zu  ganz  verschiedener  Zeit,  obgleich  dabei  nicht  au0er 
Acht  zu  lassen  ist,  dafi  solche  W5rter  beiden  Sprachen  als  Glie- 
dern  desselben  Stammes  gemeinsam  sein  kdunen.  So  liegen  schon 
nebei)  einander  ags.  bearu  bewaldeter  Hfigel,  kymr.  berfa,  g&l.  barpa, 
ne.  JLarrow ;  —  ags.  clM  SttLckcben  Leinen,  gS-l.  clud,  kymr.  clwt,  ne. 
clout  Lumpen;  —  ags.  cylene  Ofen,  kymr.  cyl  cyln,  ne.  kiln;  —  ags. 
crdc  Haken,  kymr.  crdg,  afrz.  croc,  altn.  krdkr,  ne.  crook;  — 
ags.  crocca  Topf,  gal.  crog,  kymr.  crochan,  ne.  crock;  —  ags.  grut 
Grrfltze,  alts,  gruti,  lat.  grutellum,  afrz.  gruel,  kymr.  grual,  ne.  gruel; 
—    ags.   mattuc   Haue,    Karst,   kymr.    mattoq,   gal.    madag,   ne.  mat- 

{        .     .  tock    etc.     Andere  finden  sich  nicht   im  Ags.,    wie  ne.   button   Knopf 

. 'v/  (WycL  botoun  Ex.  26,   It),   kymr.    botwn,   gai.  putanr,  —  ne.  cock-, 

•   a  ^,...JX(  <xU^/t/'  cockle-boat,    lat.  concha  conchula,   afrz.  coquQ,   kymr.  cwoh ;    —    ne. 

<7nr;.7-'Q  ^-- -if  ticket   Pfortchen,   kymr.  gwiced,    afrz.   wiket   guischet,   fr.   huis;   — 

/i,*</ J/  '.  •)  - 'V       ne.  ^wn  Kleid,    gai.  ^gun,    kymr.   gwn,    afrz.  gone  gune,    ital.    gonne. 

.^^'^//^^/7;^!//^,[['^/ } -^"^^^^  ®^°^  ®^^^   spater  eingedmngen,    wie   ne.  gasket  Korb,    kymr. 

basged,    gal.  basgard;     —    ne.   bran   Kleie,    gal.    brAn;    —    ne.    clan 


a- 


Stamm,  gal.  und  ir.  clann;  —  ne.  clay-more  Schwert,  gal.  claidheamh- 
^  ^        m6r;  —  ne.  dainty  Leckerbissen ,  tymr.  ^ntafth ;''—  ne.  "^darn  stopfea, 

s/  kymr.  darnt  —  ne.  fleam  Lanzette ,  kymr.  flflaym;  —  ne.  garran  Gaul, 
gaL  gearran;  —  fiUibeg  der  kurze  Rock  der  Bergschotten ,  gal.  filleadh- 
beg;  —  ne.  plaid  schott.  Mantel;  —  shamrock  Klee,  ir.  gal.  seam- 
rag  etc.;  femer  in  Zusammensetzungen ,  wie  gal.  oher-  Mundung, 
ZusammenfluS:  Aber-deen;  -pen  Kopf;  Penrith;  —  gal.  srath,  kymr. 
ystrad  Thai:  Strath-aven. 

Obgleich  die  Vocalhaufung  im  Mankischen  an  die  englischen  Di- 
graphen  erinnert,  so  stehen  beide  doch  in  keinem  Zusammenhange. 
Die  Scharfuug  der  zischenden  g  und  ch  ia6t  ans  Mankische  eben  so 
gut  denken,  als  an  das  Provenzalische  (coratge);  aber  sie  rfthrt  we- 
der  von  diesem  noch  von  jenem  her,  sondern  liegt  im  Gang  der 
Sprache. 

2.     Lateinisch. 

§.  3.  Wie  ttberall,    so    zog    auch    in    England   rSmische    Sprache   und 

Sitte  mit  den  romischen  Legionen  ein.  Die  lange  Dauer  der  r5mi- 
schen  Herrschaft  (von  55  vor  Ghr.  bis  412  nach  Chr.),  die  stehenden 
Lager,  die  Ansiedlungen  der  Veteranen,  das  Aufbltthen  bedeutender 
Stadte,  ihre  leichtere  Verbindung  durch  Strafien  fSrdern  eine  Bildung, 


Lateinisch.  5 

von  der  nocb  jetzt  zahlreiche  Alterthttmer  zeugen.  Martial  rflhmt  die  §•  3* 
Ausbreitung  der  romischen  Poesie  und  Juvenal  die  Ausbreitung  romi- 
scher  Gelehrsamkeit  und  Redekunst  in  Britannien.  Und  docb  scbeinen 
aus  dieser  Zeit  kaum  einige  Worter  in  Compbsitionen  sicb  erhalten 
zu  haben ,  wie  colonia  in  -coin :  Lindum  colonia  Lincoln ,  castra  im 
ags.  ceastre  und  stratum  in  strset.  Erst  mit  der  Einfflhrung  des 
Christentbums  und  durch  die  n&here  Beziebung  zwiscben  England  und 
Rom  wird  eine  gr50ere  Anzabl  lateiniscber  Worte  ins  Ags.  eingefttbrt. 
Der  Kircbenspracbe  gehfiren  an:  antecrist,  ancor  (anacboreta) ,  apos- 
tol  (postol  Durb. ,  posstell  Orm) ,  arcebiscop ,  biscop ,  telinaesse  (iXefj- 
/MwrrviyJ,  ealic,  candel,  cliroc,  cluster,  claustre,  creda,  cyrice,  diacon, 
discipul,  deofol,  ele  ale  al,  engel,  maesse,  munec,  mynster,  non, 
organ,  papa,  paternoster,  psell  pell,  pistol  (epistola),  portic,  pre- 
dicjan  (praedicare) ,  profost  (praepositus) ,  prim ,  preost ,  purpur  (purple 
Job.  R.  19,  5),  regol,  salm,  sauct,  timpana,  ymn.  Seltener  sind  an* 
dere  Worter,  wie  ancor  Anker,  camell,  culter,  crAn,  culufre  Taube, 
castell,  disc,  dohter  (Durb.  fur  doctor),  fers  Vers,  gigant,  lilge,  leo, 
meregreot  (margarita) ,  persuc,  port,  pund,  piper,  plant,  torr,  tunece, 
peterselige,  yip,  ynce  (uncia).  Diese  Worter  bleiben  meistens,  bis- 
weilen  nacb  den  volleren  fremden  Formen  zurttckgebend,  bisweilen 
verkttrzt,  und  jetzt  nocb  ira  Ne.  anticbrist,  anacboret  und  anacborite, 
apostle,  archbishop,  bishop,  alms,  calice,  candle,  clerk,  cloister, 
church,  creed,  dean,  disciple,  devil,  oil,  angel,  mass,  monk,  organ, 
papa  pa,  paternoster,  pall,  epistle,  porch,  priest,  preach,  provost, 
purple,  rule,  psalm,  saint,  tympanum  und  tympan,  hymn;  anchor, 
camel,  culter  und  colter,  crown,  castle,  dish,  doctor,  verse,  giant, 
lily,  lion,  margarite,  peach,  port,  pound,  pepper,  plant,  tower, 
tonic,  parsley,  elephant,  inch. 

In  den  n£lchsten  Jabrbunderten  scbeinen  IM^inische  Studien  nicht 
sehr  allgemein  gewesen  zu  sein,  denn  Beda  bittet  seinen  Freund  Eg- 
bert, Erzbischof  von  York  (von  732  bis  766)  eine  strengere  Kirchen- 
zQcht  einzufElhren  und  wenigstens  das  Credo  und  Paternoster  zum 
Besten  der  Laien  wie  des  Clerus  ins  Ags.  tlbersetzen  zu  la^en-  Zu 
Aelfred's  Zeit  war  die  Kenntniss  des  Latein  so  gesunken,  daC  selbst 
die  Priester  die  Messe,  die  sie  tftglicb  lasen,  nicht  verstariden.  In 
der  Vorrede  zum  Liber  pastoralis  klagt  Gregor,  da6  Nieniand  die 
reichen  literariscben  Sch&tze  der  Kirchen  ntttzen  konne,  weil  sie 
nicht  ins  Angelsachsische  iibersetzt  seien.  Erst  spftter  kam  Latein 
durch  das  Auftreten  der  klassiscben  und  theologischen  Studien  in  all- 


6  EinleituDg. 

§•  3»  gemeinen  Gebrauch :  es  ward  Sprache  der  WiSenschaft  und  des  Rechts. 
Bis  1275  wurden  die  Urkunden  ausschlieSlich  lateinisch  abgefa^t, 
unter  Edward  II.  auch  franz5sisch,  doch  unter  Edward  III.  und  Ri- 
chard II.  tritt  das  Lateinische  zurttck.  Aus  dieser  Periode  mdgen 
die  Rechtsausdrttcke  stammen.  Zur  Zeit  der  Konigin  Elisabeth  heben 
sich  wiederum  die  classischeii  Studien  und  diese  ftlhren  neue  Ele- 
mente  in  solchem  Umfange  ins  Englische  ein,  da0  Thomas  Wilson 
(System  of  Rhetoric  1553)  die  allgemeine  Sucht  rttgt,  auslandische 
W5rter  zu  .gebrauchen,  besonders  an  solchen,  die  gereist  sind  oder 
die  sich  den  Schein  der  Bildung  und  Gelehrsamkeit  geben  wollen ,  so- 
da6  sie ,  obgleich  sie  ihre  Muttersprache  sprechen ,  schwerlich  von 
ihren  Mttttern  verstanden  werden  wtirden;  da6  Sfaakespere  sich  ver- 
anla6t  fand,  den  Gebrauch  fremder  Worter  lilcfaerlich  zu  machen,  in- 
dem  er  sie  Personen  in  den  Mund  legt,  die  sie  nicht  kennen;  da0 
Sir  Thomas  Browne  (1605 — 1682  Chambers  cyclop.)  behauptet,  wenn 
das  Streben  nach  Eleganz  in  gleicher  Richtnng  fortdauere,  so  werde 
man  bald*  Lateinisch  lernen  mttBen,  um  Englisch  zu  verstehen.  Auch 
zn  Johnson's  Zeit  sind  manche  Worter  in  den  allgemeinen  Gebrauch 
tlbergegangen. 

Der  Einflu0,  den  das  Lateinische  auf  die  Wortbildung  ttbt,  ist 
nicht  zu  verkennen,  denn  manche  Worter,  die  in  franzosisciier  Form 
eindrangen ,  sind  zu  ursprttnglicheren  oder  volleren  Formen  zurttck- 
gekehrt.  Ae.  vertew,  ne.  virtue;  ae.  confermi,  ne.  to  confirm;  ae. 
acorde,  ne.  accord;  ae.  onour,  ne.  honour;  ae.  socour,  ne.  succor; 
vilenye  villany;  doute  doubt;  paume  palm;  dette  debt. 

3.     Angels^chsisch. 

§.  4»  Von   den  Sprachen  jcner   vier  germanischen  V6lker,   die  sich  in 

England  niederlieBen ,  .wiSen  wir  nichts  Sicheres,  kein  Denkmal  aus 
der  Zeit  der  Einwanderung  ist  geblieben.  SchltiSe  aus  den  Dialec- 
ten  der  Orte,  wo  jene  sich  niederlieBen,  sind  gewagt  und  mogen  bei 
dem  vielfachen  Wechsel,  den  zahlreichen  Storungen  ruhiger  Fortent- 
wicklung,  den  unbekannten  fremden  Eiuwirkungen  zu  wenig  sichern 
und  bedeutenden  ResuUaten  ftthren. 

Die  Jttten  haben  wahrscheinlich  einen  niederdeutschen  Dialect 
gesprochen,  da  in  Kent,  einem  Theile  von  Hampshire  und  auf  Wight 
sich  keine  Eigenthttmlichkeilen  erhalten  haben,  die  auf  das  Altnor- 
dische  hinweisen,  und  die  Gemeinsamkeit  des  Zuges  auf  Gemeinsam- 
keit   der   Sprache   deutet.      Freilich   kann   sich   die   geringere  Anzahl 


Aogelsachsisch.  7 

der  Jtlten   in  der  Meuge   und  Ausbreituug   der  Sachsen  verloren  ha-    §•  ^« 
ben  und  ibre  besondere  Sprache  verklungen  sein. 

Die  Angela,  die  frUher  im  westiichen  Scbleswig  sa^en,  batten 
zu  Nachbarn  im  Westen  die  Inselfriesen  und  im  Sflden  die  Sach- 
sen. Sie  lieSen  sich  nieder  im  Norden  der  Themse  und  nabmcn  das 
ganze  Kttstenland  ein  und  zum  Theil  auch  das  dahinter  liegende  Bin- 
nenland.  In  Anglia,  das  zwischen  Themsemttndung  und  >y^ash  halb- 
inselartig  vorspringt,  zerfallen  sie  in  ein  Slid-  und  Nordvolk  (Suffolk, 
Norfolk),  breiten  sich  Uber  das  Innere  bis  zur  Gr^nze  von  Wales 
(Mercia)  und  fallen  das  Gebiet  zwischen  Humber  und  dem  Romerwall 
(Bernicia  and  Deira  oder  Northumbria).  Sie  mdgen  einen  dem  S&ch- 
sischen  und  Friesischen  nahestehenden  Dialect  gesprocben  haben. 

Auch  ttber  die  Sachsen  sind  wir  nicht  genauer  unterrichtet.  Sie 
seibst  nennen  sich  Sachsen,  die  in  Deutschland  zurttckbleibenden  Alt- 
sachsen.  Hatten  sie  mit  diesen  gleiche  Sprache  oder  einen  verschie- 
denen  Dialect?  Die  Verbindung,  in  der  sie  niit  den  Angela  genannt 
werden ,  der  gemeinsame  Zug  und  das  gleiche  Ziel  l&0t  vermuthen, 
da6  sie  Nachbarn  der  Angeln,  also  transalbingische  Sachsen  waren, 
die  sich  schon  dialectisch  von  den  weiter  sttdwestlich  wohnenden 
Stammesgenol^en  unterschieden.  Allein  batten  sie  auch  die  gleiche 
Sprache  hinUber  getragen,  so  ia0t  sich  doch  der  Unterschied,  wie  er 
in  der  Sprache  Beowulf  s  uud  Heliand's  vorliegt,  ausreichend  erklft- 
ren.  Die  Altsachsen,  bald  m&chtig  genng,  ibre  Wohnsitze  zu  erwei- 
tern,  bald  gezwungen,  sie  zu  verengern,  bleiben  im  Allgemeinen  in 
ibrer  Heimath,  die  .den  gleichen  Character  trslgt  vom  Meeresstrande 
bis  zum  ¥n6  des  deutschen  Berglandes.  In  der  Heimath  h&lt  sich 
Sitte,  Sage  and  Sprache,  die  Fortbildung  ist  eine  ruhigere  und  lang- 
samere,  die  nur  gestdrt  wurde  durch  die  langen  ungltlcklichen  Kriege 
mit  den  Franken  und  durch  die  Einfdhrung  fr&nkischer  und  obotri- 
tischer  Elemente  in  das  entvolkerte  Land.  Die  auswandernden  Sach- 
sen dagegen  &ndern  ibre  Wohnsitze  und  mit  diesen  ibre  Sitte ;  sie 
verlieren  die  alte  Heimath  und  mit  dieser  den  Schauplatz  ibrer  Sage 
and  Geschichte;  die  hartea  blutigen  K&mpfe  im  neuen  Lande  dr&n- 
gen  die  Lieder  von  ihren  alten  Helden  zurUck  und  machen  sie  ver- 
gefien.  Sie  breiten  sich  von  der  Meeresktlste  ttber  Ebeuen  und  Htt- 
gellandschaften  aus  bis  zum  walisischen  Gebirgslande.  Sie  mischen 
sich  mehr  oder  minder  mit  den  brittischen  Ureinwohnern.  Mehrere 
Staaten  eatsteheo  uad  bleiben  laage  getrennt  neben  einander,  bis 
aaSere  Gewalt  sie  vereinigt.     Es  war  kein  Wunder,   wenn  bier  der 


g  Eioleitung. 

§♦  4»    Entwicklongsglang   der   Sprache   ein  ganz   anderer   war,    ah    auf  dem 
Festlande. 

Diese  deutschen  Dialecte,  welche  seit  dem  5.  Jahrb.  in  England 
erklangen  von  der  sttdlichen  Kliste  bis  zum  schottischen  Gebirgslande, 
ton  der  Ostktiste  bis  zu  den  Bergen  von  Cornwallis,  Wales  und  Cw^- 
berlaud,  benennt  man  mit  dem  gemeinsamen  Namen  des  Angelsachsi- 
schen  —  £in  Name,  der  erst  spater  eintritt  und  das  einfachere  Sacb- 
sisch,  wie  die  Britten  sagten,  oder  Angliscb,  Englisch  (on  englisc, 
Aelfred)  verdrftngt.  Es  laUen  sicb  zwei  Perioden  desselben  unterschei- 
den ,  die  am  bezeicbnendsten  mit  Altangelsachsisch  und  Neuangelsach- 
sisch  genannt  werden.  Englische  Grammatiker  nennen  letztere  Halb- 
sachsisch  (semi-saxon). 

§^  5^  1)  Das  AAgs.  (=  Altangelsachsisch)  liegt  in  einer  reicben  Lite- 

ratur  vor  aus  frttber  Zeit  bis  gegen  1100.  Die  schriftlicben  Denk- 
male  sind  zum  Tbeil  irUbe  abgefa0t,  wenn  aucb  die  Handschrifben, 
die  wir  besitzen,  wobl  scbwerlich  ttber  das  10.  Jabrh.  binaufgeben. 
Ein  Beowulf  konnte  z.  B.  nur  niedergescbrieben  werden,  als  das  In- 
teresse  an  der  alten  Heldensage  noch  nicht  gescbwacht  war  durcb  die 
schweren  Kampfe  in  Britannien  und  der  alte  Heidenglaube  der  neuen 
cbristlichen  Bildung  nocb  nicbt  als  ein  Greuel  erschien.  Auch  die 
Spracbe  weist  Abfafiung  und  Handscbrift  weit  aus  einander.  Die  kurzen, 
abgeriUenen  Satze,  die  oft  unverbunden  sicb  folgen,  der  sparsame  Ge- 
braucb  der  Mittel ,  deren  die  Aellred'sche  Spracbe  sicb-  zu  logisch  genaue- 
rem  Ausdrucke  bedient,  wie  Artikel,  Pronomen,  Praposition  und  Con- 
junction, weisen  auf  ein eJrObe  Zeit  bin,  wahrend  die  Wortformen  denen 
des  9.  Jabrb.  fast  gleicb  steben.  Eine  so  geringe  lautlicbe  Aenderung  aber 
im  Verlaufe  einiger  Jabrbunderte  neben  so  grower  syntactischer  Ver- 
scbiedenbeit  la0t  sicb  nur  durcb  die  Annabme  erkiaren ,  daS  die  frtr- 
hern  Satzformen  geblieben,  die  Wortformen  aber  fortgescbrieben  sind. 
Im  Altangelsachsiscben  laCen  sicb  zwei  Hauptdialecte  unterschei- 
den,  ein  stidlicber  und  ein  nordlicber;  jener  der  sacbsische,  dieser 
der  angliscbe.  Der  erstere  mag  sicb  wobl  aucb  in  mebrere  Mund- 
arten  gespalten  baben  und  unter  diesen  ragt  oifenbar  durcb  Egbert 
und  mehr  nocb  durcb  Aelfred  der  westsacbsiscbe  bervor,  so  daB  man 
wobl  annebmen  darf,  aitere  Werke  sind  in  denselben  umgescbrieben. 
Er  ist  entbalten  besonders  in  folgenden  Werken : 

B.  =  Tbe  Anglo-Saxon  Poems  of  Beowulf,  tbe  Traveller's  Song, 
and  the  Battle  of  Finnesburb,  edited  by  Jobn  M.  Kemble.  8. 
London    1833.      Sec.    edition    1835.    —    Bibliotbek   der    ags.   Poesie 


Angels&chsisch.  9 

in    kritisch     bearbeiteten    Texten    von     C.    W.     M.    Grein.       B.    1.    §•  5. 
S.  255  if. 

C.  =  Caedmon's  Metrical  Paraphrase  of  Parts  of  the  Holy  Scrip- 
ture, in  Anglo-Saxon,  b}'  B.  Thorpe.  London  1832.  —  Grein  1,  1  ff. 

M.  =  Andreas  und  El^ne.  Herausgegeben  von  J.  Grimm.  Cas- 
sei  1840.—   Grein  2,  9  if. 

Exon.  =  Codex  Exoniensis.  A  Collection  of  Anglo-saxon  Poetry 
from  a  Manuscript  in  the  Library  of  the  Dean  and  Chapter  of  Exe- 
ter.   By  B.  Thorpe,  London  1842.  -    Grein  1,  115  if. 

SC.  =  Chronicon  Saxonicum,  ed.  by  Petri  in  den:  Monumenta 
Britannica.  Dem  Inhalte  nach  bilden  die  sieben  Handschriften  drei 
Gruppen :  AG,  BC  u.  DEF.  AG  stimmen  fast  ganz  iiberein  bis'auf 
Unbedeutendes  (an.  547,  560,  626,  688,  465,  755)  und  laBen  gleiche 
Zusatze  und  Nachrichten  fehlen.  B  und  C  gehen  mit  einander  bis 
zum  SchluBjahre  von  B.  977,  nur  mit  dem  Unterschiede ,  daB  die 
Einscbiebsel  iti  B  hinter  896  in  C.  an  der  rechten  Stelle  stehen  und 
die  Chronologie  genauer  ist.  C  erscheint  als  sorgfaitigere  Ueberar- 
beitung  von  B  und  letzteres  schlie6t  sich  bis  975  AG  an.  Weiter  ab 
steben  DEF.  Sie  ruhen  auf  einem  ms. ,  das  A  oder  G  sehr  sthnlich, 
aber  mit  vielen  Zusatzen  versehen  ist.  In  D  la6t  es  sich  erkennen 
bis  924,  in  EF  bis  891.  Wahrend  aber  letztere  dann  bis  975  nur 
dftrftige  Notizen  haben,  bringt  D  die  Thaten  Ae^elfled's  und  einige 
besondere  Nachrichten  aus  Northumbrien.  Von  der  Mitte  des  10. 
Jahrh.  an  gehen  CDEF  ziemlich  zusammen.  —  Sprachlich  steht  B 
dem  westsSchsischen  Dialecte  am  nachsten,  dem  C  folgt.  AG  geho- 
ren  dem  nordlichen  Dialecte  an.    DEF  sind  orthographisch  sehr  ungenau. 

Or.  —  The  Anglo-Saxon  version  from  the  historian  Orosius  by 
Aelh-ed,  ed.  by  Dan.     Barrington,  Lond.  1773.,  T^chi''  /Si  j 

Bed.  =  Bedse  historia  eccl.  Anglorum.  Latine  et  Saxonice, 
Cura  et  studio  Joannis  Smith.     Cantabrigae  1722.     Fol.  ^ 

Die  Gesetze  der  Augelsachsen.  Herausgegeben  von  Reinhold  Schmid. 
1.  Thl.   Leipzig  1832.     Die    Gesetze    sind  nach    den  K5nigen  citiert. 

Ba  Halgan  Godspel  on  Englisc.  The  Anglo-Saxon  Version  of 
the  Holy  Gospels  ed.  by  Benjamin  Thorpe.     London   1842. 

Aelfric's  Homilien  in :  Analecta  Anglo-Saxonica.  By  Benjamin 
Thorpe.     London  1846. 

Der  nordliche  Dialect  ist  der  anglische  und  da  sich  diesem  im 
Norden  Dd^nisches  beimischt,  so  zerfdllt  er  in  einen  sOd-  und  nord- 
angUschen  *  oder   in   den  Dialect  von  Mercia  und  Anglia  und  in  den 


10  Einleitung. 

§♦  5*  von  Northumberland.  Im  Dialecte  von  Mercia  scheinen  AG  der  Sacb- 
senchronik  geschrieben  zu  sein,  in  dera  von  Northumbria  das  Dur- 
ham-Book : 

Die  vier  Evangelien  in  alt-nordhumbrischer  Sprache.  Herausge- 
geben  von  Karl  Wilhelm  Bouterwek.  GUtersloh  1857.  Es  ist  sehr 
zu  bedauern,  da0  dies  Denkmal,  das  viele  alterthttmliche  Zdge  ent- 
h3.it,  erst  in  sp^ter  Zeit  und  von  einem  unwi^enden  Schreiber  abge- 
schrieben  worden  ist.    ^  c^Z^-w^w^v, .  G^^k  <r^%I.h^<li*f'^yrrS.  rvxd  . 

Die  erste  Periode  des  Ags.  oder  das  Altangels&chsische  charac- 
terisiert  sich  dadurch,  t)  dafi  der  Sprachstoif  fast  durchaus  deutsch 
ist  und  da0  das  geringe  lateinische  Element  deutsche  Betonung  und 
meist  auch  deutsches  Gewand  annimmt;  2)  daS  der  Consonantismus 
mit  dem  Gothischen  auf  gieicher  Stufe  steht  und  das  Vocalsystem  ein 
ganz  eigenthiimliches ,  vielfach  gegliedertes  und  fein  durchgefdhrtes 
ist,  b^sonders  im  Westsftchsischen ,  w^hrend  der  nordliche  Dialect 
sich  durch  einfacheren  und  dunkleren  Vocalismus  auszeichnet;  3)  da(3 
in  Bildnngen  und  Flexionen,  wenn  auch  vielfach  geschw£lcht,  docb 
noch  voile  Vocale  erhalten  sind,  dafi  die  Flexionen  noch  groBere 
Mannigfaltigkeit  darbieten  und  der  syntactischen  Hilfsmittel  noch  we- 
'nlger  bedttrfeu;  4)  daP  von  der  Reduplication  noch  deutliche  Spuren 
vorliegen  und  der  Ablaut  ziemlich  durchgreifend  ist,  da0  dagegen  in 
der  schwachen  Gonjug.  der  Bindevocal  ai  aufgegeben,  i  zu  e  geschwUcht 
ist  und  6  sich  nur  im  Prat,  erhalten  hat.  —  5)  <la0  die  Nominal- 
flexion  vielfach  gestort,  die  adjectivische  geschwacht  ist. 
§.  6.  2)  Die  zweite  Periode,   das  Neuangelsachsische,    reicht  etwa  von 

1100  bis  gegen  die  Mitte  des   13.  Jahrh.    Die  Entwicklung  der  beiden 
Dialecte ,  des  sttdlichen  und  des  nordlichen ,  zeigen 

Laq.  =  Lagamon's  Brut,  or  Chronicle  of  Jtdtoin;  a  poetical 
semi-saxon  paraphrase  of  the  Brut  of  Wace.  By  Sir  Frederic  Madden. 
3  vols.     London  1847  und 

Orm.  =  The  Ormulum.  Now  first  edited  from  the  original  ma- 
nuscript in  the  Bodleian  with  notes  and  a  glossary  by  Robert  Mea- 
dows White.     2  vols.     Oxford   1852. 

Lagamon  war  Priester  in  Ernlege  am  Severn  ^  sttddsiiich  von 
Bewdley,  Worcestershire.  Der  SchluB  seines  Werkes  f&llt  in's  Jahr 
1205  (cf.  vers.  31977).  Der  Herausgeber  stellt  zwei  Handschriften 
neben  einander,  A  und  B;  die  geschwachten  Formen  der  letzteren 
laBen  diese  jtknger  erscheinen.  Lag.  vertritt  die  Sprache  des  SUdens 
und  Westens  im  12.  Jahrh.    —    Orm   soil  im  Anfaug   des  13.  Jahrh. 


Altnordiscb.  if 

in  Northambrien  gelebt  baben.  Man  bring!  die  AbfaSnng  seiner  Para-  §•  ^* 
phrase  in  Yerbinduug  mit  dem  1229  auf  dem  Goncil  zu  Toulouse 
erfolgten  Yerbote,  dad  die  Laien  die  Bibel  haben  sollen.  Allein  ent- 
weder  mud  die  Abscbleifiing  der  Bildnngen  und  Flexionen  im  Norden 
rascher  erfolgt  sein  oder  die  Abfadung  fUlIt  in  eine  spfttere  Zeit.  Orm 
zeichnet  sich  aus  durch  sicbere  und  einfacbe  Vocalisation  und  dnreh 
genaiie  Bezeicbnnng  der  Lautverhftltnisse ,  besonders  der  der  Quantitat. 
Der  Sprachstoff  ist  fast  durcbgehends  deutscb,  La^amon  hat 
etwa  nur  90  franzftsische  W6rter,  und  Orm  fiigt  nordische  Elemente 
hinzu.  Die  Formen  ^rfahren  durchaus  Schwftchung,  die  vollen  Vo- 
cale  werden  zu  einforinigen  e  und  auch  diese  fallen  bei  LaQ.  oft  ab. 
La^.  bewahrt  noch  den  Unterschied  zwischen  starker  und  schwacher 
Snbstantivflexion  und  die  Unterscheidungdes  Genus;  Orm  gibt  sie 
auf  und  die  Flexionen  mindern  sich  zuni  Genitiv  Sing,  und  zum  Plu- 
ral. In  der-  Pronorainalflexion  werden  die  Genitive  und  der  Dual 
selten.  Lag.  hat  die  doppelte  Adjectivflexion ,  abor  ohne  Unterschei- 
dang;  Orm  beide  zerrttttet. .  Die  Ablaute  beginnen  in  Lag.  zu  schwan- 
ken,  w&hrend  Orm  sie  in  anffallender  Reinheit  bewahrt.  —  Das  ge- 
ringe  franzosische    Element   scheint    sich,    bis    auf   die   Eijgennamen,  ->  . 

deutscher  Betonung  zu  i^gen.      O^of^  ^^^  ^*^'^  '^''"-'^  t  oiv/y.uMv^  t.  J  ^;'t  ^  •;.- 

4.     Altnordiscb. 

Die  ofteren  Einfdlle  der  scandinaviscben  Nqrmannen  d.  i.  Nor-  §•  7. 
weger  und  Dstnen  seit  787,  die  festen  Wohnsitze,  die  sie  fanden, 
and  die  Herrschaft  d^nischer  Konige  von  1002  bis  1041  waren  ge- 
eignet,  vieles  Altnordische  einzuftthren.  Wenn  auch  die  Gesetze, 
welche  Kanut  gab,  fast  in  reinem  Ags.  geschrieben  sind,  wenn  auch 
das  Durham-Book  nur  geringen  nordischen  Sprachstoif  nachweist,  so 
ist  doch  gerade  in  letzterem  unleugbar,  dad  das  Altnordische  den 
groBten  Einflud  auf  das  ganze  Lautsystem  des  Northumbrischen  aus- 
tibte.  In  der  zweiten  Periode  auch  zeigt  Orm  eine  nicht  bedeutende 
Zahl  nordischer  Worter,  welche  Eingang  gefunden  haben:  afell  (altn. 
afl)  Kraft,  afledd  erzeugt  (altn.  afla  erzeugen),  agedeUeppigkeit  (altn. 
agaeti),  beggsc  bitter  (beiskr),  bra)7|?e  Zorli  (braedi,  brad-lindi),  bule 
Stier  (boli),  bun  fertig  (biiinn),  blunnt  dumm  (at  blunda  schlafen), 
bolaxe  Axt  (boloxi),  flittenn  wegziehen  (altn.  flyt,  dan.  flytte),  kide 
Bockchen  (kid),  kinndlenn  anzttnden  (at  kinda),  gengenn  untersttltzen 
^gengi  Hilfe),  lasst  Verbrechen  (last),  leggten  untersuchen  (at  leyta), 
loghe  Flamme  (logi,  ags.  lyg),   meoc  sanft  (miukr),  mune  mud  (man), 


'ffi 


'jur^M 


12  Einleitung. 

§«  7*  occ  und  (oc),  rowwst  Stimme  (raust),  sannenn  behaupten  (at  sanna), 
scald  Dichter  (skald),  shetenn  sich  zutragen  (skedr,  dan.  skje),  skemm- 
ting  Yergntlgeii  (skemtan),  skirrpenn  ziirttckweisen  (at  skirpa),  sle 
schlau  (dftn.  slu),  ro  Reihe  (rd) ,  ti[)ennde  Zeitung  (tidindi),  {^edenn 
daher  (j^adan)  u.  a.  —  Orm  hat  ferner  das  im  Ags.  ungebr§.uchliche 
swerenn  (=  and-swearjan) ,  denn  dan.  sweren.  —  Ags.  Worter  bil- 
den  sich  unter  nordischem  Einflu^e  um,  wie  heglenn  grti^en,  das 
nord.  hell  n&her  steht,  als  ags.  bal,  re^gsen  aufrichten  (altn.  reisa), 
'y^zHMfe  *gs.  4r£eran;  gereggfe  Bote  (altn.  greifd,),  ags^^«erefa;  geregg))en  be- 
— 'i-       /^o/y®^*^"    ^*^®'   served,    altn.   at   greida)    u.  a.    —     Altnordisch   sind   die 

Bildungssilben  -leggc  und—sunnd,  ferner  die  Verbindungen  agg  occ 
agg  immer  and  imraer,  hallf  feorde  (ags.  feorde  healf)  vierthalb,  die 
Flexionen  enn  ira  Prfts.  Plur.  und  ennde  im  Part.  Prfts. ,  das  bei 
Lag.  nach  inde,  inge  schwankt. 

Manche  von  diesen  Wortern  haben  sich  erhalten,  wie  Ne.  bull, 
blunt,  kid,  kindle,  meek,  scald,  sly,  tiding  etc.  und  noch  mehrere 
ftibren  die  Schriften  der  spateren  Perioden  ein.  Freilich  darf  man 
dabei  nicht  au^er  Acht  la0en,  daB  nicht  blo6  Dsinen  sich  hier  nie- 
derlieBen ,  da6  der  Frith  of  Forth  friesische  See  hiefi  wohl  nicht 
deshalb  allein,  well  Friesen  und  D^nen  hier  landeten  und  in  Gemein- 
schaft  mit  den  Pichten  und  Scoten  Northumbrien  verheerten,  und  da6 
Friesen  manche. Elemente  einfllhrten,  die  sie  mit  den  Scandinaviern, 
aber  nicht  mit  den  Angelsachsen  gemeinsam  batten. 

Auch  in  den  spfttern  Perioden  ist  den  nordlichen  englischen  Dia- 
lecten  in  Folge  altnordischen  EinfluBes  ein  einfacher  dunkler  Vocalis- 
mus ,    ein  hslrterer  Gonsonantismus  und  manches  andere  eigenthUmlich. 

5.     Normannisch-Franzosisch.    • 

§.  8*  Schon  vor  der  Invasion  begann  das  Franzosische  in  England  ein- 

zudringen.  Die  Normannen ,  obgleich  sie  erst  seit  150  Jahren  in  dem 
nach  ihnen  benannten  Lande  saSen,  batten  ihre  nordische  Sprache 
aufgegeben  und  die  langue  Romane  angenommen.  An  dem  Hofe  des 
Normannenherzogs  Richard  ward  Edward  der  Bekenner  erzogen  oder 
vielmehr  (nutritus  in  Normunnia  et  diutissime  immoratus  penc  in  Gal- 
licum  transierat.  Ingulph)  zum  Normannen  verzogen.  Mit-  zahlreichem 
Gefolge  kehrte  er  nach  England  zuriick,  franz5sische  Sprache  und 
Sitte  ward  am  Hofe  heimisch  und  der  Adel  (gewiB  nicht  die  ganze 
Nation  (coepit  ergo  tota  terra,  wie  Ingulph  ttbertreibt)  ahmte  nach. 
Als  aber  die  Normannen  in  die  wichtigsten  Stellen  eingeschoben   wur- 


Normannisch-FranzOsisch.  13 

den  anddas  NationalgefUhl  der  Einheimischen  verletzt  ward,  beschlo0  §*  8* 
das  ags.  Parlament  (witena  cgem6t)  die  Yerbannung  aller  Normannen 
1052.  Wahrscheinlich  w^re  daher  der  Gebrauch  des  Normannischen 
am  englischen  Hofe  nur  vorttbergehend  gewesen,  wie  derjenige,  der 
es  einfdhrte,  wenn  nicht  die  Eroberung  Englands  durch  die  Norman- 
nen 1066  erfolgt  wftre. 

Wilhelm  der  Eroberer  wurde  in  Baieux  erzogen,  weil  hier  noch, 
nicht  aber  in  der  Residenz  Roaen,  dftnisch  gesprochen  wurde;  er  war 
daher  wohl  des  D^nischen  kundig.  In  England  bemflhte  er  sich,  An- 
gelsachsiseh  zu  lernen,  um  ohne  Vermittler  Beschwerden  des  Volkes 
annebmen  zu  konnen.  Seine  Fortschritte  m5gen  nicht  gi'oB  gewesen 
sein ,  da  Wulstan ,  Bischof  von  Worcester,  dessen  Absetzung  beschloSen 
war,  1072  seine  Vertheidigung  vor  dem  Kdnige  nicht  in  ags.  Sprache 
fiihren  konnte,  sondern  sie  eineni  des  Normannischen  d.  i.  Franzd- 
sischen  kundigen  Monche  Ubertragen  muBte.  Aber  sicherlich  lag  es 
nicht  in  dem  Willen  des  Konigs,  das  Normanniscbe  einzufUhren  — 
denn  dazu  war  er  zu  staatsklug  —  sondern  in  den  Verh&ltnissen. 

Das  Normanniscbe  war  also  schon  Hofsprache,  und  mu0  es  nach 
und  nach  so  ausschlieBlich  geworden  sein ,  da6  der  Bischof  William 
von  Ely  Kanzler  und  erster  Minister  Richards  I.  sein  konnte,  ohne 
Ags.  zu  verstehen.  Mit  der  Macht  und  dem  Einflusse  der  Norman- 
nen verbreitete  und  befestigte  sich  auch  ihre  Sprache.  Die  Belehnung 
der  normannischen  Barone  mit  den  Gfltern  der  unzufriedenen  Sach- 
sen,  die  Verleihung  der  Gerichtsbarkeit  an  jene,  die  Veroffentlichung 
der  Gesetze  in  normannischer  Sprache,  der  Aufbau  vieler  SchlsBer 
darch  Wilhelm  und  seine  Barone,  die  starken  und  zahlreichen  Be- 
satzungen ,  die  Entfemung  der  weniger  gebildeten  Sachsen  auch  aus 
den  hoheren  Kirchend,mtern  und  die  Verleihung  derselben  an  Nor- 
mannen, die  Yerlegung  der  Bischofesitze  in  die  St^dte,  die  Grllndung 
von  Kirchen  und  Klostern  durch  Normannen  und  die  Berufung  nor- 
mannischer Geistlichen  an  und  in  dieselben,  die  enge  Verbindung 
zwischen  Adel  und  Geistlichkeit  —  das  alles  verbreitete  das  Norman- 
niscbe schnell,  es  ward  die  Sprache  des  Ranges  und  der  Bildung. 
Beide  Sprachen  liegen  neben  einander:  das  Normanniscbe  in  den 
oberen  St&nden,  am  Hofe,  in  den  Gerichtsh5fen ,  in  den  Kirchen,  an 
den  Bischofssitzen ,  in  den  Garnisonen;  die  sftchsische  in  den  niedern 
Standen  der  Unterdrttckten  *).     In   dem  Verkehre  zwischen  den  Stftn- 


•)  Schon  unter  William's  Regierung  sagt  Robert  of  Gloucester  7703  ff. : 


14  Einleitung. 

§♦  8»    den   mu6   sich   eine  Mischsprache  bilden,   wie   sie  die  Nothwendigkeit 
schafft. 

Allm&hlich  beginnt  aber  eine  natOrliche  Reaction  einzutreten  und 
diese  wird  durch  politische  Verhaitnisse  gefSrdert  und  beschleunigt. 
Der  Verlust  der  Nonnandie  unter  Johann  1206  mindert  die  norman- 
nische  Einwanderung ,  und  die  Bestimmungen  Konig  Heinrichs  III. 
und  Ludwigs  IX. ,  da0  die  Unterthanen  der  einen  Krone  keinen  Grund- 
besitz  auf  dem  Gebiete  der  anderen  haben  dtirfen,  machen  derselben 
ein  Ende.  Die  politischen  Bewegungen  unter  Johann  und  Heinrich  III. 
mindern  den  normannischen  Adel.  Der  Absolutismus  der  englischen 
Kdnige  drangt  die  Normannen,  sich  niit  den  Sachsen  zu  verbinden. 
Hierdurch  erstarkt  das  sftchsische  Element  so  sehr,  da6  schon  um 
die  Mitte  des  13.  Jahrh.  der  Erzbischof  von  York  Geistliche,  die  der 
Papst  empfohlen  hatte,  zurtickwies,  weil  sie  der  englischen  Spraehe 
unkundig  wftren.  Und  selBst  der  Norraanne,  der  zu  Richard's  I. 
Zeit  fiuchend  versicherte :  Da  will  ich  ein  Engender  werden !  und 
irgend  ein  unstatthaftes  Ansinnen  mit  den  Worten  abwies:  H&ltst  du 
mich  fttr  einen  Engl^nder  ? ,  war  hundert  Jahre  sp^ter  stolz  auf  diesen 
Namen.  Das  BewuStsein  seiner  Nationa]it9,t  oder  wenigstens  der  Stolz 
darauf  war  so  \ollst9,ndig  geschwunden  und  seine  Interessen  rait  de- 
nen  des  Sachsen  so  eng  verbunden,  er  ftthlte  sich  so  sehr  als  Eng- 
Iftnder,  da6  er  1308,  als  Edward  viele  Franzosen  und  Gascogner  ins 
Land  rief  und  diese  begftnstigte,  mit  den  Sachsen  gemeine  Sache 
machte  und  den  K5nig  zwang,  jene  zu  entlaBen.  Dieses  Nationalge- 
ftthl  steigerten  die  franzosischen  Successionskriege ,  die  1339  unter 
Edward  III.  begannen,  zum  Hafie  gegen  Frankreich,  seine  Sitte  und 
seine  Spraehe.  Der  Fall  des  Normannischen  war  entschieden.  Wie 
es  vordrang,  weicht  es  zurtick  und  das  Engiische  dringt  nach.  Schon 
1258  sieht  sich  Heinrich  III.  veranlaBt,  die  Beschlufie  des  tollen  Par- 
laments  nicht  nur  in  lateinischer  und   franz5sischer ,   sondern  auch  in 


And  \>e  Normans  ne  cou)>e  speke  \>o  bote  her  owe  speche, 

And  speke  French  as  dude  atom ,  and  here  chyldren  dude  also  teche, 

So  J>at  hey  men  of  })ys  lond,  j^at  of  her  blod  come, 

Holdej?  alle  )>ulke  speche ,  \>aX  hii  of  hem  nome, 

Vor  bote  a  man  cou]?e  French,  me  told  of  hym  wel  lute. 

Ac  lowe  men  holde)>  to  Englyss,  and  to  her  kunde  speche  gute. 

Ich  wene  )>er  ne  be  man  in  world  contreyes  none, 

Bat  ne  holdej?  to  her  kunde  speche,  bote  Engelond  one. 


Normannisch-Franzdsisch.  1 5 

der  Volkssprache  zu  ver5ffeotlichen.  Bei  den  Yerhandlungen  in  §•  B. 
Norham  1291  inu6  man  sich  neben  der  franzOsischen  ebenfalls  der 
Volkssprache  bedienen.  Zwar  soil  (Higden  und  Trevisa)  noch  1357 
das  Franz5siscbe  in  den  gebildeten  Familien,  in  den  Schulen  und 
selbst  von  Landleuten  gesprochen  worden  sein;  allein  das  ist  wenig 
glaublich,  well  Edward  III.  1363  verordnet*),  da6  alle  Processe  kOnf- 
tig  in  englischer  Sprache  verhandelt,  in  lateinischer  Sprache  aber 
eingetragen  nnd  verzeichnet  werden  sollen,  da  das  Franz5sische  zu 
unbekannt  sei;  und  weil  Chaucer  in  der  Einleitung  zum  Testament 
of  Love  das  in  England  geObte  Franz5sisch  als  selten  und  schlecht 
bezeicbnet.  Aus  den  Schulen  schwindet  es  1385,  aus  dem  Parla- 
mente  1483,  nachdem  das  Englische  zum  erstenmal  bei  £r6ffnung  des 
Parlaments  1362  gebraucht  worden  ist.  Mit  1483  wird  das  Englische 
hen-schende  Sprache  in  England. 


')  Dieses  merkwflrdige  Document  enth&lt  noch  den  reinen  sftchsi- 
schen  Ausdmck,  abgesehen  von  einigen  Eigennamen;  es  kann  des- 
halb,  da  es  keine  franz5sische  Beimischung  enth&lt,  nicht  englisch 
genannt  werden,  sondem  es  ist  Ags.  mit  abgeschwftchten  Formen. 
Es  lautet :  Henry  Durg  Godes  fultume,  king  on  Engleneloande,  Lhouard 
on  Yrloand,  Duke  on  Normand,  on  Acquitain  Eorl  on  Aiy'ou,  send 
igreeting,  toallehise  holden,  ilaerde  and  ilewerde  on  Huntingdonschiere. 
Bat  witen  ge  wel  alle,  psdt  we  wellen  and  unnen  psdt  ure 
raedesmen  alle  oder,  \>e  moare  del  of  heom,  )>a}t  beod  ichosen 
)>arg  us  and  |?urg  \>Bdt  landesfolk  on  ure  kuneriche,  habbid  idon, 
and  schuUen  don ,  in  |?e  wordnes  of  God ,  and  ure  treowde ,  for 
pe  ireme  of  j^e  loande,  j^urg  pe  besigte  of  |?an  toforen  iseide  rae- 
desmen, beo  stedfaest  and  ilestinde  in  alle  |?inge  a  butan  aende, 
and  we  heaten  alle  ure  treowe,  in  |?e  treowde  |?8et  heo  us  ogen, 
)>et  heo  stedefaestliche  heaiden  and  sweren  to  healden  and  to  werien 
|)e  isetnesses,  |?et  beon  makede  and  beon  to  makien,  |?urg  |?an 
toforen  iseide  raedesmen,  oder  \>nrq  pe  moare  del  of  heom  alswo, 
alse  hit  is  before  iseide.  And  |?et  sehc  oder  helpe  )>et  for  to  done 
bi|>am  ilche  ode,  aganes  alle  men  in  alle  )>at  heo  ogt  for  to  done, 
and  to  foangen.  And  none  ne  nime  of  loande,  ne  of  egete,  where- 
)>arg  pis  besigte  mage  beon  ilet  oder  iwersed  on  oniewise.  And 
jif  oni  oder  ni  cumen  her  ongenes,  we  willen  and  heaten,  |?at 
alle  are  treowe  heom  healden  deadliche  ifoan.  And  for  j^at  we 
willen,    pat  this  beo  stedfaest    and  lestinde,    we    senden   gew  )>is 


15  .Einleitung. 

S*  9*  Es  war  ganz   nattirlich,    daS  beide  Sprachen,    die  von  1041  bis 

1483  neben  einander  lagen,  gegenseitig  anf  einander  wirkten.  Der 
Normaune  nahm  aus  Noth  oder  Bequemlichkeit  eine  Reihe  sachsi- 
scber  Bezeichnungen  auf.  So  Wiihelm  schon  in  seinen  franzosisch 
gefaBten  Gesetzen;  I.  en  Merchenelae  (fttr  Myrcena  lage  oder  Myr- 
cen  lage,  laege,  nach  mercischem  Gesetze),  hemfare  (h&mfare)  = 
hamsocna  (est,  si  quis  praemeditate  ad  domum  eat  ubi  suum  hostem 
esse  scit ,  et  ibi  earn  invadat) ;  3.  en  Danelae  (Dena  lage)  nach  dani- 
schem  Gesetze,  sac  e  soc  Gerichtsbarkeit  and  Gerichtsbezirk ,  tol  e 
tern  (te4m)  jus  telonii  sive  emptionis  et  sequelae,  infangene^^eof  Eecht 


writ  open,  iseined  wid  ure  seel,  to  balden  amanges  gew  ine  hord. 
Witnes  usselven  aet  Lundaen,  j^aeue  egetetende  day  on  j^e  monde 
of  October,  in  J>e  two  and  fowertigde  geare  of  ure  crunning.  Ueber- 
setzung:  Heinrich,  durch  Gottes  Gnade  Konig  in  England,  Herr 
in  Irland,  Herzog  in  der  Norraandie  und  in  Aquitanien  sendet  Grn0  an 
alle   seine   Getreuen,   gelehrte  und  ungelehrte,   in  Huntingdonshire. 

Das  wii^et  alle  wohl ,  daS  wir  wollen  und  wUuschen ,  da6  al- 
les,  was  unsere  Mthe  alle  oder  die  Majoritat  derselben,  welche 
durch  uns  und  durch  diese  Landesgeineine  gew^hlt  worden  sind, 
zur  Ehre  Gottes  und  in  der  Treue  gegen  uns  durch  die  Verord- 
nungen  der  vorgenannten  Rathe  zum  Besteu  des  Laudes  gethan  ha- 
ben  oder  noch  thun  werden,  immer  und  ohne  Ende  fest  und  blei- 
bend  sein  soil  in  alien  Dingen;  und  wir  gebieten  alien  unseren 
Getreuen  bei  der  Treue,  die  sie  uns  schuldig  sind,  da0  sie  die 
Gesetze,  welche  durch  die  oben  genannten  Rathe  oder  die  Majori- 
tat derselben ,  so  wie  es  zuvor  gesagt  ist ,  gemacht  sind  oder  noch 
gemacht  werden ,  bestandig  halteu  und  sie  zu  halten  und  zu  schir- 
men  schworen,  und  daS  jeder  deni  andern  helfe  nach  demselben 
Eide  gegen  alle  zu  handeln,  Recht  zu  Qben  und  zu  empfangen,  und 
da6  keiner  an  Land  und  sonstiger  Habe  etwas  nehme,  wodurch 
diese  Verordnung  auf  irgend  eine.  Weise  gehindert  oder  entwerthet 
werde,  und  wenn  sioh  einer  oder  einige  hiergegen  vergehen,  so 
wollen  und  gebieten  wir,  da6  alle  unsere  Getreuen  sie  als  Tod- 
feinde  betrachten.  Und  weii  wir  wollen,  da6  dies  fest  und  bleibend 
sei,  senden  wir  euch  diesen  Brief  offen,  mit  unserem  Siegel  be- 
druckt,  bei  euch  im  Schatze  aufzubewahren. 

Dessen  sind  wir  selbst  ?euge  'zu  London  am  t8.  October  im 
42.  Jahre  unserer  Krdnung. 


Mischsprache.  1 7 

den  Dieb  zu  greifen  und  abzaurtheilen ;  4.  West  sexenelae;  5.  heng-  §.  9 
wite  (hengen-wtte)  Kerkerbu^e;  6.  forfengen  (forfangan)  an  sich  neb- 
men;  8.  manbote  Mannbn0e;  9.  de  la  were  vom  Wehrgeld;  12.  sar- 
bote  WundenbuBe ;  25.  henvelborh  (be4fodborh)  HauptbQrge ;  26. 
mordre  (=  myrdrung)  Mord;  32.  hundred  Hundertschaft,  streward 
steward  (far  str^t-weard  oder  stig-weard  Wegewart,  wardireve  (weard- 
ger^fa)  Bezirksbeaniter.  —  Ferner  in  den  lateiniscb  geschriebenen  Ge- 
setzen:  4.  an  hlote  et  an  scote;  12.  ran  Kanb;  14.  ceapgyld  Kauf- 
geld;  und  noch  gr5(^er  ist  die  Zahl  s&cbsiscber  Rechtsbenennungen 
in  den  lateinischen  Gesetzen  Heinrichs  I.  —  Was  auf  dem  Gebiete 
des  Rechts  nothig  oder  bequem  war,  das  war  es  gewi(3  nicht  minder 
im  lebendigen  Verkehr.  —  Dieses  sficbsiscbe  Element,  in  die  fremde 
(franzosische  oder  lateinische)  Sprache  aufgenommen ,  kleidet  sich  na- 
tflrlich  auch  in  die  Form  derselben.  So:  la  were  das  Wehrgeld,  la 
manbote,  und  in  einer  Urkunde  von  1258:  nous  giveons  wir  geben. 
—  Ferner  in  den  lat.  Gesetzen :  aldermannus ,  wera ,  soca ,  halsfan- 
giain,  murdrum,  utlaga,  wita  etc. 

Ebenso  drlngt  aus  dem  FranzOsischen  ein  bedeutendes  Element 
in  das  Sftchsische  ein*  Die  ersten  Spnren  finden  sich  in  der  Sach- 
senchronik  (anno>  1051  castelle;  1066  dubben  (adouber);  1135  pais, 
acorden;  1157tresor,  canceler,  prisun,  justise,  castle,  carited,  rente, 
privilegie,  miracle  u.  a.  Lagamon  hat  in  56,800  Versen  nur  etwa 
90  Worter  und  Orm  fast  keins.  Dagegen  Robert  von  Gloucester,  der 
Regen  das  £nde  des  13.  Jahrh.  seine  Ghronik  schrieb,  hat  in  den 
ersten  500  Versen  etwa  100  W6rter  und  Peter  Langtoft's  Ueber- 
setzung,  abgefa0t  von  Robert  Manning,  und,  weil  er  zur  Zeit  Ed- 
ward's I.  und  II.  im  Kloster  Brunne  in  Lincolnshire  war,  auch  Ro- 
bert Brunne  genannt,  enthftit  sogar  schon  in  500  Versen  170  fran- 
zosische W6rter.  Diese  werden  natttrlich  sftchsisch  flectiert,  wenn 
auch  ihre  ursprttngliche  Accentuation,  weil  mttndlich  eingeftthrt,  ihnen 
bleiben  mu6. 

Als  Einwirkung  des  franz5sischen  auf  den  deutschen  Sprachstoff 
Iftl^t  sich  annehmen:  die  zischenden  g,  ch  und  c,  das  Stummwerden 
des  ags.  h  oder  sp&teren  g,  gh,  gh,  sowie  des  1  besonders  vor  k 
and  f ,  der  allgemeinere  Gebrauch  des  .pluralen  -s ,  und  die  gebundene 
Wortstellung,  die  freilich  auch  mit  der  Flexiouslosigkeit  eintreten  muBte. 

Ftlr  die  Sprachverh&ltnisse  jener  Zeit  ist  ttbrigens  die  Satire 
eharacteristisch ,  weil  sie  mit  dem  Leben  in  unmittelbarster  Beziehung 
steht.    Sie  beginnt  lateinisch  um   die  Mitte  des  12.  Jahrh.,   wird  im 

Koch,  engl.  Grammatik.     f.  2 


\  g  Einleitung. 

§.  J>*  13.  Jahrh.  franzdsisch  und  im  14.  Jahrh.  engliach.  Zuerst  ist  sie 
nur  Ausdruck  geistiger  Ueberiegenheit  und  richtet  sich  an  die  Intel- 
ligenz,  im  Franzosischen  will  sie  auf  die  hdheren  Strode  wirken,  im 
Englischen  auf  die  Gesammtheit  d6s  Yolks. 

Die  bedeutendere  Abschwftchung  der  ags.  Formen  und  die  Bei- 
mischung  des  franzosischen  Sprachstoffs  characterisieren  das  Engiische. 
Beide  treten  allmAhlich  ein;-ein  Jahr  als  Beginn  des  Englischen 
kann  nicht  angegeben  werden. 

6.     Englisch. 

§•  10^  I^rei   Perioden   werden   unterschieden :    Ae.   =  Altenglisch,   Me. 

=  Mittelenglisch  und  Ne.  =  Neuenglisch. 

1)  Die  altesten  grofieren  Werke  des  Ae.  sind: 

RG.  =  Robert  of  Gloucester's  Chronicle.  Transcrib'd,  and  now 
first  published  from  a  Ms.  in  the  Harleyan  Library  by  Thomas  Hearne. 
2  vols.     Oxford  1724. 

PL.  =  Peteiw  Langtoft's  Chronicle  (as  illustrated  and  improved 
by  Robert  JBrunne)  from  the  Death  of  Cadwalader  to  the  end  of  K. 
Edward  the  first's  Reign.  Transcrib'd  and  now  first  publish'd,  from  a 
Ms.  in.the  Inner-Temple  Library  by  Thomas  Hearne.  2  vols.  Oxford  1725. 
•  Ps.  =  Anglo-Saxon  and  Early  English  Psalter.  London  2  vols. 
1843.  1847. 

Wir  dttrfen  sie  wohl  als  die  Repr&sentanten  der  frttheren  drei 
Hauptdialecte  betrachten.  RG.  vertritt  den  Stiden  und  Westen,  PL. 
und  Ps.  die  beiden  ndrdlichen  Dialecte. 

Die  Periode  des  Ae.  umfat^t  gegen  100  Jahre,  es  ist  die  Periode 
.des  Schwankens  in  Laut  und  Schrift  und  Darstellung;  die  Periode,  in 
der  zwei  Accentuationsgesetzc  einander  gegenttberstehen ;  die  Periode 
fortschreitender  Schw&chung  der  alten  Formen.  In  der  starken  Con- 
jugation mindert  sich  der  plurale  Ablaut  und  in  der  schwachen  geht 
der  voUere  Ableitungsvocal  des  Prftteritums  in  das  flachere  e  nber; 
die  Piuralendung  des  Prftsens  fehlt  schon  bisweilen ,  der  Infinitiv  stoSt 
sein  n  oft  ab  und  im  activen  Particip  steht  ing  neben  u5rdlichem 
ende,  ande  und  selbst  franzdsischem  ant.  Die  Substantivfiexion  zeigt 
nur  Trttmmer,  den  singularen  Genitiv  auf  -s,  es,  is  und  den  plura- 
len  auf  -ene,  letzteren  selten,  aber  beide  oft  vertreten  durch  Prftpo- 
sitionen.  Die  adjectivische  Flexion  zeigt  noch  Spuren  der  frtlheren 
doppelten  Declination,  aber  ohne  Unterscheidung.  Die  unverstandene 
Doppelform  des  Superlativs  m-est  setzt  sich  in  das  begreifliche  most 


Alt-  u.  Mittelenglisch.  19 

urn.  Auch  die  Pronominalfleiion  schw&cht  sich.  Die  Genitiye  der  t*  10. 
Personalpronomen  schwinden,  Dativ  und  Accusativ  fallea  znsammen, 
der  Dativ  wird  darch  Pr&positionen  unterschieden  and  der  Qenitiv 
ersetzt.  Auch  die  Possessiven  sind  geschwUcht,  doch  macht  »ich  eine 
substantivische  Form  bemerklich.  Der  Artikel  zeigt  noch  Ueberreste 
alter  Flexion.  —  Die  eindringende  franz&sische  Accentuation  greift  in 
das  dentsche  Gebiet  fiber. 

2)  Ftir  das  Me.  legen  wir  zu  Grunde:  Wycl.  =  The  Holy  Bible,  §.11. 

-  -  I- 

containing  the  Old  and  New  Testaments,  with  the  Apocryphal  Books, 
in  the  £arliest  English  Versions  made  from  the  Latin  Vulgate  by 
John  Wycliffe  and  his  Followers;  edited  by  the  Rev.  Josiah  Forshall 
and  Sir  Frederic  Madden.  4  vols.  Oxford  1850  (Wycl.  1324 
-1384). 

Ch.  =  The  Poetical  Works  of  Geoifrey  Chaucer.  With  notes 
and  a  glossary  by  Thomas  Tyrwhitt.     London  1841(1328— 1400). 

Mac.  =  The  Voiage  and  Travaile  of  Sir  John  Maandeville.  Re- 
pritttid  from  the  Edition  of  A.  D.  1725  with  an  Introduction,  Addi- 
tional Notes,  and  Glossary,  by  J.  0.  Halliwell,  London  1839  (1300 
-1371). 

Die  Periode  des  Mittelenglischen  reicht  bis  in  das  16.  Jahrhun- 
dert;  sie  ist  im  Gegeasatz  zum  Altenglischen  die  Periode  der  Recon- 
struction. 

\/^6ewohnlich  stellt  man  an  die  Spitze  derselben^Chaucer,  den 
„Tater  der  englischen  Dichtung",  jedoch  mit  Unrecht.  Man  kann 
recht  wohl  zugeben,  da&  der  „Morgenstern''  durch  seltene  Lebendig- 
keit  der  Schilderung,  durch  reizende  Anmuth,  in  die  er  selbst  be- 
kannte  Stoffe  zu  kleiden  wei& ,  durch  echt  englischen  Humor  entztlckt, 
and  da(^  or  in  vollkommener  Meisterschafb  die  Sprache  beherrscht; 
aber  solche  Eigenschaften  machen  keine  Sprache  zum  Gemeingut  der 
Nation.  £s  mud  etwas  Neues  sein,  das  eine  neue  Sprache  verforei- 
ten  soil,  „neuer  Most  in  neuen  Schl^uchen'',  etwas,  worauf  das  Wohl 
nnd  Wehe  des  Menschen  beruht,  das  Gltlck  im  Leben  uiid  die  Hoff-  ^ 
nungTm'Tode,  das  lErunr'auch  Jeden,  den  Hdchsten  wie  den  Nie- ' 
drigsten  im  Volke,  unwiderstehlich  ergreift  und,  mit  Luther  zu  reden, 
das  Herz  satt  macht.  Es  mttfiea  sittlich-religidjse  Ideen  sein,  die  in 
nenen  Formen  Aufnahme  und  Verbreitung  finden.  Wie  unser  Luther 
in  Beutschland,  so  konate  —  und  das  ist  bezeichnend  flftr  den  ger- 
manischen  Stamm  —  nur  Wycliffe  und  seine  Schule  Grttnder  der  mo- 
dernen  Sprache  werden.   Chaucer  und  Maundeville  sprechen  die  Sprache 

2  * 


20  Einleitung. 

$♦  !!•  ihres  Standes  oder  ihrer  Heimath.  Anch  Wycliffe  schreibt  die  Spracfae, 
die  damals  in  Oxford  gewOhnlich  sein  mochte  und  seine  Gehilfen  yer- 
rathen  vielfach  ihre  Heimath,  so  dad  in  der  Uebersetznng,  die  1383 
unter  Wycliffe's  Leitung  vollendet  wurde,  raehrere  Diaiecte  ohne 
Zweifei  vorliegen.  Aber  die  von  Wycliffe  veranlaSte  und  wahrschein- 
lich  von  John  Purvey  besorgte  Revision  verwischt  schon  viele  dia- 
lectische  Verschiedenheiten.  Beide  iiegen  vor  in  der  von  Sir  Fr. 
Madden  herausgegebenen  Holy  Bible.  Dafi  in  der  Wycl.  Uebersetzung 
schon  die  Grundztige  des  Ne.  Iiegen,  wird  aus  folgender  Zusammen- 
stellung  klar.  A  und  B  bezeichnen  die  von  Sir  Fr.  Madden  zusam- 
mengestellten  Texte,  G  die  unter  James  I.  approbierte  Bibel. 

Mtth.  4.  Al.  Thanne  Jhesus  was  led  in  to  desert  of  a  spirit,  that 
B  Thanne  Jhesus  was  led  of  a  spirit  in  to  desert,  to  be 
C       Then  was  Jesus   led  up  of  a  spirit  into  the  wilderness 

A  he  shulde  be  temptid  of  the  deuel.  2.  And  whanne  he  hadde 
B     temptid  of  the   feent}.  2.   And  whanne   he    hadde 

C     to  be  tempted  of  the  devil.  2.   And  when  he  had  fasted 

A     fastid    fourty    days   and    fourety    nicjtis,    afterward    he    hungride. 
B     fastid  fourti  daies  and  fourti  nyc^tis,  aftirward  he  hungride. 
C     fourty  days  and  fourty  nights,  he  was  afterward  an  hungred. 

A  3.  And  the  tempter  cummynge  nig ,  saide  to  hym ,  gif  thou  be 
B  3.  And  the  tempter  came  nyg  and  seide  to  hym.  If  thou  art 
C     3.  And  when  the  tempter   came  to  him,  he  said,  If  thou  be   the 

A  Goddis  sone,  say  that  these  stoons  be  maad  looues.  4.  The  whiche 
B  Goddis  sone,  seie  thatthes  stoones  be  maad  looues.  4.  Which  ans- 
C     son- of  God ,  command  that  these  stones  be  made  bread.  4.  But  he  ans- 

A  answerynge  said  to  hym,  It  is  wry  ten.,  A  man  liueth  not  in 
B  weride ,  and  seide  to  hym ,  It  is  writun ,  Not  oonli  in  breed  lyueth 
G     wered  and  said.  It  is  written >  Man  shall  not  live  by  bread  alone, 

A    breed  aloon,  6ot  in  euery  word  that  coraeth  forth  fro  the  mouthe 

B     man ,  but  in  ech  word  that  cometh  of  Goddis  moutk. 

C    but  by  every  word  thai  proceedeth  out   of  the  mouth  of  God. 


Mittelenglisob.  21 

A    of  God.     5.  Thanne  tbc  deuyl  toke  hym  in  to  an  hooly  citee  and  8-  !!♦ 
B  5.    Thanne  the  feend   took  hym   in  to   the    hooli   citee, 

C  5.  Then  the   devil  taketh   him   up  into    the  holy    city, 

A  sette  hym  on  the  pynacle  of  the  temple,  and  saide  to  hym, 
B  and  settide  hym  on  the  pynacle  of  the  temple ,  and  seide  to  hym, 
G    and  setteth  him  on  a  pinnacle  of  the  temple,  and  saith  unto  him, 

A  ^if  thou  be  Goddis  sone  ^  sende  thee  doun ;  sothely  it  is  wry  ten ,  For 
B  If  thou  art  Goddis  sone,  sende  thee  adoun.  for  it  is  writun,  That 
C    If  thou  be   the  son   of  God,   cast  thyself  down;  for  it  is  written, 

A  to  his  aungels  he  comaundide  of  thee,  and  thei  shulden  take 
B  to  hise  aungels  he  comaundide  of  thee,  and  thei  schulen  take 
C    He   shall   give    his   angels   charge    concerning   thee,    and   in  their 

A    thee  in  hoondis,   lest  pers^uenture  thou  hurte  thi  fote  at  a  stoon. 
B    thee  in  hondis,  lest  perauenture  thou  hiile  thi  foot  at  a  stoon. 
C    hands  they  shall  bear  thee   up,   lest   at  any   time   thou  dash  thy 

foot  against  a  stone. 

Ps.  1.  A  1.  Blisful  the  man,  that  went  not  awei  in  the  counseil 
B  1.  Blessid  is  the  man,  that  gede  not  in  the  councel  of 
G  1.     Blessed  is  the  man    that  walketh    not  in   the  counsel 

A  of  unpitouse  and  in  the  wei  off  sinful  stod  not;  and  in  the 
B  wickid  men  and  stood  not  in  the  weie  of  synneris,  and  sat  not 
C    of  ungodly ,  nor  standeth  in  the  way  of  sinners ,  nor  sitteth  in  the 

A  chager  of  pestilence  sat  not.  2.  But  in  the  lawe  of  the  Lord  his 
B  in  the  chaier  of  pestilence.  2.  But  his  wille  is  in  the  lawe  of 
C    seat  of  the  scornful.  2.  But   his  delight   is  in  the  law  of 

A  wil ;  and  in  the  lawe  of  hym  he  shal  sweteli  thenke  dai  and  nygt. 
B  the  Lord;  and  he  schal  bithenke  in  the  lawe  of  hym  dai  and  nygt. 
G    the  Lord;    and  in    his   law  doth  he  meditate  day  and  night. 

A  3.  And  he  shal  ben  as  a  tree,  that  is  plauntid  biside  the  doun 
B  3.  And  he  schal  be  as  a  tree ,  which  is  plauntid  bisidis  the  rennyngis 
G    3.  And  he  shall   be  like   a  tree,   planted  by  the. rivers  of  water. 


22  Etnleitung. 

§•  11*  A  rennyngis  of  watris ;  that  his  frat  shal  ^iue  in  his  time.    And  the  lef 

B  of  watris ;  which  tre  schal  ^ae  his  fruyt  in  his  tyme.     And  his  leef 

G  that  bringeth  forth  his  fruit  in  his  season :                    his  leaf  also 

A  of  hym   shal  not  fade;                  and  alle   thingus   what   euere   he 

B  schal  not  falle  donn,                     and   alle   thingis   which    euere  he 

G  shall  not  wither;                           and  what  soever  he  doeth 

A  shal   don   shul    waxe   welsum.      4.  Not  so  the  unpitonse,  not  so; 

B  schal  do  schulen  haue  prosperite.    4.  Not    so   wickid  men ,    not  so ; 

G  shall  prosper.                                   4.  The   ungodly   are   not   so; 

A  but  as   poudre,   that  aferr  throwith   the  wind  fro  the  face  of  the 

B  but  thei  ben  as  dust,   which  the   wynd   castith  awei  fro  the  face 

C  but  are    like   the   chaflf,    which    the   wind    driveth  away. 

A  erthe.            5.    Therfore   eft  rijsen  not  the  unpitouse  in  dom; 

B  of  erthe.       5.    Therfor    wickid    men    risen    not    agen    in    doom; 

C  5.    Therefore    the    ungodly    shall    not    stand    in    the 

A  ne  sinful  in  the  counseil  of  rigtwise. 

B  nethir  synneres  in  the  councel  of  iust  men. 

G  judgement,    nor    sinners    in    the    congregation    of  the    righteous. 

A  6.  For  the  Lord  hath  knowe   the   weie    of  the   rigtwise;    and    the 

B  6.  For   the   Lord  knowith   the   weie   of  iust  men;   and   the 

G  6.  For  the  Lord  knoweth  the  way  of  the  ^righteous ;   but  the 

A  goyng  of  the  unpitouse  shal  jSershen. 

B  weie  of  wickid  men  schal  perische. 

G  way  of  the  ungodly  shall  perish. 

Gen.  I  A  1.  In  the  firste  made  God  of  nougt  heuene  and  erthe. 
B  1.  In  the  bigynnyng  God  made  of  nougt  heuene  and  erthe. 
G  1.     In  the  beginning  God  created  the  heaven  and  the  earth. 

A  2.  The  erthe   forsothe   was  veyn  with  ynne  and  void,    and   derk- 

B  2.  Forsothe  the  erthe  was               idel             and  voide,  and  derk- 

G  2.  And  the  earth  was  without  form,                and  void;   and  dark- 


Mitteienglisch.  23 

A  nessis  weren  vpon   the   face   of  the   see;   and  the  Spiryt  of  God  §*  11< 

B  nessis  weren  on  the  face  of  depthe:    and  the  Spiryt   of  the  Lord 

C  ness  was  upon  the  face  of  the  deep.  And  the  Spirit  of  God  moved 

A  was  born  vpon  the  watrys.       3.   And  God   seide,    Be  maad  ligt; 

B  was  borun  on  the  watris.         3.    And  God  seide,    Li^t  be    maad, 

C  upon  the  face  of  the  waters.      3.  And  God  said,  Let  there  be  light; 

A  and  maad   is   ligt.       4.  And   God   sawg   ligt,    that   is    was  good, 

B  and  iigt  was  maad.     4.  And  God  seig  the  ligt,  that  it  was  good, 

C  and  there  was  light.     4.  And  God  saw  the  light,  that  it  was  good; 

A  and  deuydid  ligt  fro  derknessis.  5.  And  clepide  ligt 

B  and  he  departide  the  li^t  fro  derknessis.  5.  And  he  clepide  the  ligt 

C  and  God  divided  the  light  from  the  darkness.  5.  And   God   called   the 

A  day,  and  derknessis  nygt.  And  maad  is  euen  and  moru, 

B  dai,  and  the  derknessis  nygt.  And  the  euentid  and  mor- 

G  light  Day.   and  the  darkness  Night.      And    the    evening    and  the 

A  0  day.  6.     Seide    forsothe  God,   Be    maad    a 

B  wetid  was  maad,  o  daie.      H.     And    God    seide,     The    firmament 

C  morning  were  the  first  day.     6.    And  God  said ,  Let  there  be  a  fir- 

A  firmament  in   the   myddel   of   watres,    and   dyuyde    it   watres   fro 

B  be    maad    in    the     myddis    of    watris,     and    departe    watris    fro 

C  mament  in  the  midst  of  waters,  and  let  it  divide  the  waters  from 

A  watrys.  7.  And  God  made  the  firmament,  and  dyuydid  watris, 

B  watris.  7.  And  God  made  the  firmament,  and  departide  the 

C  the  waters.      7.  And  God   made    the   firmament   and   divided   the 

A  that  weren  vndre  firmament  fro   thes  that  weren 

B  watris  that  weren  vndur  the  firmament  fro  these  watris  that  weren 

C  waters  which  were  unter  the  firmament  from  the  waters  which  were 

A  abone   the  fermament;  and  it  is  maad  so. 

B  on  the  firmament;  and  it  was  don  so. 

G  above  the  fiimament;  and  it  was  so. 


24  Einleitiug. 

§.  ll^  BieFragB,  aus  welch  en  Dialecten  sich  nach  und  nach  die  Schriffc- 

sprache  gebildet  hat,  \'A&t  sich  noch  nicht  beantworten.  Nur  dann 
wird  dies  moglich  sein,  wenn  ein  Einheimischer  sich  der  mtthevollen, 
doch  auch  dankbaren  Arbeit  unterzieht,  eine  genaue  Darstellung  der 
Dialecte  und  ihrer  Eigenthiimlichkeiten  za  geben. 

'  In  den  Lautverh^itnissen  zeigt  das  Me.  noch  keine  Uebereinstim- 
mung  und  selbst  Spenser  and  Shakespere  haben  noch  keine  festste- 
hende  Orthographie.  In  der  verbalen  Flexion  mindern  sich  die  star- 
ken  Yerben ,  der  plurale  Ablaut  beginnt  zu  schwinden  und  die  Infini- 
tive stolen  oft  ihre  Endungen  ab.  Bei  den  Substantiven  schwindet, 
die  omlautenden  Plurale  ausgenommen ,  der  plurale  Genitiv.  Das  Ad- 
jectiv  gibt  seine  Flexion  fast  ganz  auf  und  beh^lt  nur  ein  plurales 
e.  Die  Flexion  der  Pronomen  beschrd.nkt  sich  auf  Nominativ  und 
Accusativ ,  nur  im  Interrogativ  bleibt  noch  der  Genitiv.  Der  Gebrauch 
der  Substantivform  des  Possessivs  ist  entschieden.  Die  durch  die 
franzosische  Accentuation  ins  Schwanken  gerathenen  deutschen  Ele- 
mente  mindern  sich,  die  Reaction  beginnt  und  zahlreiche  ft*anzdsische 
W5rter  konnen  von  Dichtern  auch  rait  deutscher  Betonung  gebraucht 
werden.  Wenn  der  Dichter  eine  solche  Betonung  wagen  darf,  dann 
mud  die  Sprache  des  oifentlichen  Lebens  schon  Itogst  eine  solche 
Aussprache  geUbt  haben. 

§*  12^  3.    Auf  diesem  Wege   schreitet    das  Neuenglische   fort.     Hochst 

einfluBreich  wurde  die  auf  James  I.  Befehl  1607—1611  verfaSte  Bi- 
beltibersetzung,  der  die  Bischofsbibel  (1568  von  Matthias  Parker, 
Grindal,  Bentham,  Sandys,  Cox  u.  a.  ttbersetzt)  zu  Grunde  gelegt 
und  in  der  die  Uebersetzungen  von  Tyndale,  Matthew,  Coverdale, 
Cranmer  und  die  Genfer  Bibel  nur  dann  benutzt  werden  sollten,  wenn 
sie  bel3er  als  die  Bischofsbibel  mit  tlem  Texte  ttbereinstimraten.  Sie 
wurde  1611  ver6ifentlicht.  Cromweirs  Parlament  setzte  1657  einen 
AusschuS  nieder  und  dieser  berichtete  an  das  Haus,  dad,  im  Ganzen 
genommen,  die  Uebersetzung  des  Konigs  James  „die  beste  von  alien 
Uebersetzungen  in  der  Welt"  sei.  In  lautlicher  und  orthographischer 
Beziehung  zeigen  die  lexikographischen  Arbeiten  seit  dem  Anfange 
des  16.  Jahrh.  mehr  und  mehr  Uebereinstimmung  und  in  tecbnischer 
Beziehung  hat  das  Englische  im  17.  und  18.  Jahrh.  eine  solche 
Durchbilduug  erfahren,  daS  es  die  Kraft  der  germanischen  Sprachen 
mit  der  Geschmeidigkeit  der  romanischen  vereinigt  und  fttr  jede  Auf- 
gabe  in  Poesie  und  Prosa  vollig  ausreicheud  erscheint. 

v/Die  characteristischen  grammatischen  Eigenthdmlicbkeiten  des  Ne. 


Nenenglisch.  25 

sind:  die  stark  en  Verben  mindern  sich,  wie  der  Unterschied  zwischen  §•  12. 
singularem  und  pluralem  Ablaute  i|i  Prftteritam,  so  da6  nor  ein  Ab- 
laat  bleibt  and  dieser  mischt  sich  oft  mit  dem  des  passiven  Particips. 
Von  der  verbalen  Person-  uud  Modusbezeicbnung  erhSLlt  sich  nichts 
als  die  2.  P.  Sg.  Ind.  Prfts.  und  Pr&t,  und  die  3.  P.  Sg.  Ind.  Pras. 
Imperatiy  und  Iniinitiv  baben  keine  Kennzeichen;  die  activen  Parti- 
cipien  warden  mit  -ing  gebildet,  die  passiven  scbwacher  Verben  mit 
-ed,  die  starken  Verben  haben  oft  en,  n  abgesto0en.  s.  Fiexionslehre. 
Die  adjectivische  Flexion  ist  ganz  verschwunden  und  die  substanti- 
vische  bis  auf  einen  im  Gebranch  beschrS.nkten  singularen  Genitiv, 
dessen  Form  auch  auf  die  umlantenden  Pluralformen  (man  man's, 
men  men's)  iibertragen  worden  ist.  Die  Comparation  ist  beschrftnkt. 
Personal-  und  Demonstrativpronomen  flie^en  zusamnien,  der  Accusa- 
tiv  you  verdrangt  den  Nominativ  ye.  Im  Possessiv  tritt  ein  strenger 
Unterschied  ein  zwischen  adjectivischer  und  snbstantivischer  Form. 
Die  groBte  Ver^nderung  aber  tritt  in  der  Accentuation  ein ,  denn  eine 
gro6e  Anzahl  romanischer  Worter  unterliegt  deutscher  Accentuation.  . 
Mit  der  Accentuation  sLndert  sich  auch  die  Lautung  des  Worts. 

Interessant  ist  es,    einen   flttchtigen  Blick   auf  die  Miscbung  der  §.  13. 
beiden  Hanptelemente ,   des  Deutschen  und  Franzfisischen ,   zu   werfen 
ond  das  VerhaitniS  zu  beach  ten,  in  dem  sie  zu  einander  stehen. 

Da  das  Franzdsische  in's  deutsche  Element  ttbergegangen  ist,  so 
ist  die  gesammte  Flexion,  so  weit  sie  sich  erhalten  hat,  deutsch. 

Pronomen  und  Hiifsverben  sind  alle  deutsch. 

Bei  den  Numeralien  ist  second  zu  other  getreten ,  und  die  Sub- 
stantiven  million  und  billion  sind  eingedrungen. 

Die  Conjunctionen  sind  alle  deutsch,  und  nur  wenige  Substan- 
tiven,  wie:  the  moment,  in  case,  und  Verbalformen  wie:  admit,  suppose, 
granting,  providing,  provided,  konnen  im  Sinne  von  Conjunctionen  ge- 
braucht  werden. 

Zu  pr^positionalem  Gebrauche  gelangt  sind:  across,  spite,  de- 
spite, because  of,  round  around,  according,  bating,  concerning,  con- 
sidering, during,  excepting,  facing,  passing,  pending,  regarding,  re- 
specting, saving,  tending,  touching;  except,  save,  traverse,  opposite, 
past;  ferner  viele  Substantiven  werden  verwandt,  um  prftpositionale 
VerhSltnisse  zu  bezeichnen. 

Deutsche  Benennung  herrscht  vor  in  den  Namen  der  Naturgegen- 
st^nde  und  Naturerscheinungen ,  wie  der  Mineralien ,  Pfianzen ,  Thiere, 
Theile  des  Menschen,  des  Himmels,  Wetters;  in  den  Namen  f&r  Kleidung 


26  Einleitung. 

§.  13#  und  Waffen.  Characte'ristisch  ist,  daB  der  Landmann  seine  Gerfttbe 
nur  deutsch  nennt:  plough,  pioughneck,  ploughtail,  furrow,  rake,  har- 
row, sickle,  scythe,  sheaf,  barn,  flail,  waggon,  wain,  cart,  thill, 
wheel,  felloe,  spoke,  nave,  yoke;  und  fast  ebenso  auch  der  Schiffer. 
\  "—  Die  Namen  fttr  Nahrungsmittel  sind  gemischt,  aber  bezeichnend 
ist  bier,  dafi  einige  deutsche  Namen  fur  das  lebendige  Thier  beibe- 
halten  sind,  wie  ox,  calf,  swine,  sheep,  w^hrend  die  franzosischen 
Namen  das  Fleisch  dieser  Thiere  bezeichnen:  beef,  veal,  pork, 
mutton. 

Dagegen  herrscht  bei  Benennungen  des  Staates  und  seiner  Orga- 
nisation, der  Titel  und  Wtirden,  der  Kiinste  und  WiUenschaften  ent- 
schieden  das  franz6sische  Element  vor. 

Durch  diese  Mischung  treten  ursprttnglich  gleichbedeutende  Wor- 
ter  neben  einander,  wie  to,i)£gin  und  commence,  die  aber  gewohnlich 
zu  specielleren  und  unterschiedenen  Begrifl'en  verwandt  werden. 

§.  14.  Die   lange  Entwicklung  der  Bildung  und   Sprache,   und   die    Ge- 

meinschaft,  in  der  die  einzelnen  Grafschaften  Jahrhunderte  lang  ge- 
wesen  sind,  haben  bis  auf  den  heutigen  Tag  die  dialectischen  Ver- 
schiedenheiten  nicht  verwischen  konnen,  die  schon  in  der  ags.  Periode 
hervortraten.  Noch  jetzt  la6en  sich  drei  Gruppen  unterscheiden  und 
in  diesen  Gruppen  zeigen  sich  Verschiedenheiten ,  die  sicherlich  schon 
in  frtiher  Zeit  sich  bildeten,  wenn  auch  ihre  Entstehung  nicht  nach- 
gewiesen  werden  kann.  Die  erste  Gruppe  umfaBt  den  Sttden  und 
Westen  ,  die  zweite  die  mittleren  Grafschaften  und  Ostangeln,  die 
dritte  den  Norden  Englands  und  Schottland. 

§,  15.  In  der  ersten  Gruppe  treten    uns  drei    dialectische   Gebiete    ent- 

gegen :  ein  stidwestliches  in  Cornwall,  Devon,  Dorset  und  Sommerset 
bis  zum  Parret;  ein  stidliches  in  Hamps,  Sussex,  Surrey  und  Kent; 
ein  westliches  in  Glocester,  Monmouth,  Shrops.  Die  Eigenthttmlich- 
keiten  des  ersten  sind,  1)  da6  oft  i  oder  e  einfachem  a  vorgescho- 
ben  wird  (die  Beispiele  sind  meist  aus  Halliwell's  Dialectproben):  neame, 
deance,  I  dear,  sneare,  bearnedoor,  feace,  measter,  meake,  teake. 
Cornw.;  yarm,  niame,  shiame,  tiale,  tiake,  miake,  shiake,  liate,  shiade, 
pliace=  Dorset;  measter,  Meary ,  aber  late  Somm.  —  2)  a  =  a:  vale  (fall), 
jae(jaw),  strae  (straw),  lae(law),  wake  (walk),  take  (talk).  Dors,  a  fUr 
e:  agg,  lag,  bag,  bagger,  kag,  sar  (serve).  Dors.  —  3)  da6  die  o- 
Laute  oft  getrtlbt  sind:  aloane,  goa,  whoale,  choak,  oald  und  ould, 
hoam,  toald  und  tould,  Goad,  I  roade,  noase.  Cornw.,  smoak,  to  morra, 
huome,   luonesome  und  da  thun,    earn,   starm,    marning,   harn,    var, 


Neuengliscbe  Dialecte.  27 

barry  (borrow),  farked,  archet  (orchard),  Dors.,  I  da,  auver,  knawn,  §•  !&• 
awn,  zawld  (sold),  rawze  (rose);  —  4)  ee  fftr  i:  cheem,  sheen  (fUr 
chime,  shine).  Doi*s,  — fti  Mrai,  ei,  oi:  mft-iden,  mft-io,  ha-il,  awft-it,  pia-y, 
da-y,  va-ice  (voice),  nft-ise  (noise).  Dors.  —  5)  z  ist  oft  fttr  s  eingetreten: 
zet,  zay,  zend,  zerve,  bezide,  zun,  zure,  zwallow  Dors.,  zay,  zee, 
zure  Dev. ,  za  (so),  zay,  zee,  zill  (sell).  Som. ;  -  6)  v  steht  fttr  f: 
vind,  vor,  vriend,  vrom.  Dors. ,  vor  bevore.  Devon,  vor,  vair,  vashion, 
vine,  voke.  Som.  —  7)  r  vor  s  assimiliert  sich:  boss  fttr  horse  Dev. 
Som.,  bust,  vust,  vess ,  fiioss,  vuss,  nussd,  meth,  eth,  beth,  woth 
fur  burst,  first,  verse,  force,  furze,  nursed,  mirth,  earth,  birth ,  worth. 
Som.  —  8)  in  den  Participien  des  Prftsens  fS,llt  g  ab  und.in  WOrtern  mit 
gleichem  Ausgange:  smiten,  weepen,  nothin.  Dors.  —  9)  Mehrl'ache 
Consonanz  im  Auslaute  vereinfacht  sich :  boun(d),  chile  (fttr  child)  Dors., 
lor(d).  Dev.  —  10)  Fttr  th  steht  d  in  droo  Dors.  Som.  —  II)  Meta- 
thesen  in  :  to  ax ,  to  urn ,  Purnce  Pirnce  Som. ,  ferner  claps ,  haps ,  crips. 
Dors.  Som.  —  Wilts.  schlie0t  sich  zum  Theil  an,  wie  in:  measter;  in 
dunklerem  o  in  marning ,  shart ,  vauk ,  bowld ,  owld ,  whoam ;  zung ,  zet, 
zay,  zee,  grawin(g),  passin(g),  vine,  vly,  vully,  vor,  vamous,  vather; 
dagegen  dehnt  es  o  zu  w  o ,  wie  in  Glouc. :  twoad ,  stwory ,  gwo, 
cwoat. 

In  dem  sttdlichen  Dialecte  fitllt  Folgendes  auf:  I.  Dehnung  des 
ai  zu  aiy;  daiy,  plaiy,  waiy  Kent,  dee  Suss,  day  Hamps.  —  2.  d 
ftlr  th  in  Kent  und  Suss,  den,  dat,  dey,  de  church,  wid.  —  3.  Ver- 
klingendes  r:  gal  f&r  girl  Suss,  boss  fttr  horse.  —  4.  Vereinfachung 
mehrfacher  Consonanz  im  Auslaute:  roun(d),  han(d),  carrin(g)  Kent. 
Auffallend  ist  die  Abweichung  des  Dialects  von  Wight,  der  es  liebt, 
mitten  im  *Worte  y  einzuschieben  und  f  mit  v  zu  ersetzen:  neyam 
(name),  meyastur  (master),  keeas  (case),  leyam  (learn),  vor,  vool; 
bisweilen  auch  z  fttr  s :  zee ,  zay ,  zunce  (since) ;  e  r  fUr  auslautendes 
ow:  feller.     £ssex  macht  den  Uebergang  zum  ostanglischen  Dialecte. 

Der  westliche  Dialect  erklingt  in  Gloucester  (Wilts,  Oxford  und 
einem  Theil  von  Berks).  Kurz  a  wird  o:  mon;  a  lll6t  e  vortreten 
neaum,  pleace,  peart,  mead,  meauk,  greauve;  ai  wird  oi:  moid;  e 
wird  eea,  i  ey,  o  ooa;  ferner  steht  z  fttr  s:  zon,  zing;  d  fttr  th  in 
dree  and  w  ist  vor  o  eingeschoben :  stwons,  gwoo,  mwothir,  cwoat, 
pwoot  (pot). 

In  den  mittleren  Grafschaften  ist  der  ostanglische  Dialect  in  Suf-    §.  16. 
folk  und  Norfolk,  Cambridge,  Huntingdon,   Leicester  und  Rutland  zu 
uiterscheiden ,    dann  der  in  den   innera  Grafschaften  Hereford,  War- 


28  Einleitung. 

§♦  !€♦  wick,  Northampten  und  Nottingham  etc.   Fern  ab  stehen  die  Dialecte 
von  Cheshire  und  Lancaster. 

Im  ostangl.  Dialecte  ist  the  Suffolk  whine  sprichw5rtlich  gewor- 
den:  man  spricht  in  einem  singenden  Tone;  und  in  Norfolk  fallen  die 
dunnen  Vocale  auf  gegenuber  den  volltonenden  Vocalen  der  nordlichen 
Dialecte.  Suif.  hat  yeou  fUr  you ,  a  fftr  ai  in  pah ,  sah  (=  say  u.  saw) 
prah;  unasy  f&r  uneasy,  frinnd  fftr  friend;  r  verklingt  oft:  wahd  fiir 
word,  wutha  fiir  wether.  Leicester  schiebt  oft  h  vor  vocalische  An- 
laute,  hat  oi  fflr  i:  foine,  moine;  hat  ea  fftr  a:  pleace,  feace,  a  fttr 
e  in  marry ,  desarve.  [  ^i-  <y^  i  *^~^j] 

Die  innerft  Grafschaften  scheinen  groSe  Mannigfaltigkeit  zu  ha- 
ben.  Die  Lautverhaltnisse  sind  noch  nicht  genau  festgestellt.  Bed- 
ford hat  ew  fiir  ow,  ea  fiir  a,  ow  fiir  o,  oi  fiir  i,  -er  fiir  -ow,  ss 
fiir  rs.  Staff,  mon,  sheame  (shame),  neame,  feyther  (father),  quoiet 
(qui-et),  loif,  oi  (I),  moind,  whoy  (why),  feller  (fellow).  Derby  hat  sehr 
gedehnte  Vocale :  mee(me),  we  (way);  cood,  towd,  aw  (cold  told  all); 
dunner,  diduer,  conner,  banner,  shanner,  wooner  fur  do  not,  did 
not,  can  not,  have  not,  shall  not,  will  not.  —  Warw.  sheeam,  Jeeams 
leeane,  feul  fiir  shame,  James,  lane,  fool. 

In  Cheshire  o  fftr  a-  mon,  con,  mony,  monner;  ee  fiir  i:  meet 
(might),  fleet  (flight),  see  (sight)  oderoi:  twoine,  foine;  besonders  sind 
Doppellaute  hJlufig:  veeol(veal),  deeal  (deal),  heeod  (head),  cheeons  (chainsj 
cheeop  (cheap),  cleeon  (clean),  deeod  (dead),  deeoth  (death),  dreeomt 
(dreamt),  feear  (fear),  leeof  (leaf)  etc. ;  1  fallt  aus:  aw-ways,  bow^d  (bold), 
cauf  (calf),  caw  (call),  cowd  (cold),  cowt  (colt),  gowd  (gold),  fow  (foul), 
foo  (fool),  haw  (hall);  ferner  -ink  fftr  -ing. 

Im  Osten  (Lincoln)  trennt  der  Witham,  im  Westen  der  Mersey 
die  mittleren  Dialecte  von  den  nordlichen. 

§.  17,  Die    nordlichen  Dialecte   Englands   haben    viel  Eigenthtimliches, 

der  Norden  von  Durham  und  Northumberland  nS^hern  sich  dem  Schot- 
tischen  (scottisch  bur).  Sie  haben  durchaus  breite  Vocale  und  oft 
noch  Gutturale,  wo  im  Stlden  Zischlaute  eingetreten  sind.  Yorksh. 
aa  fttr  a:  paaper,  plaace,  naative,  saale,  draaper;  eea  fftr  ea:  eeasy 
meeat,  heead,  leearn,  meean,  ageean,  heeard,  deeal;  a,  oa  fftr  o: 
knaw,  ga,  gawn,  wark ,  noa,  soa,  hoam,  noation,  noate,  noase,  roaze 
(rose) ,  (und  in  Cumberl.  bisweilen  wo :  Jwohn ,  Iwose ,  mwornin) ;  o  fiir 
a:  monny  onny,  ee  fttr  i:  neet  (night),  enleeten,  freeten;  auch  a  in 
ah  Oder  aw  (I);   oo   fttr  ou,   ow:   hoose,   aboot,   coont,  oor,    roond. 


Neuenglische  Dialecte.  29 

oot,  hoo,  thoosand;  ooi  fur  oo:   sooin,    schooil,  fooU,  gooid;  ee  fQr  §•  17* 
e  in  weel  etc.     Westmoreland  aspiriert   bisweiien:   hedditur,    und   bat 
oft  d  fiir  th:   udder  (other),    fader,   mudder,    whedder,   wedder. 

Am  meisten  weicht  Lancash.  ab :  eaw  fttr  ou ,  ow:  abeawt,  acceawnt, 
beawnty,  beawt,  ceaw,  ceawrse,  ceji^nsil,  cleawd,  cleawt,  creawd, 
creawn ,  creawtch ,  deawn ,  dreawn ,  dreawsy ,  eawer  (our) ,  eawl ,  eawnce 
(ounce),  eawt,  feawl,  fleawer,  geawn,  heaw ,  heawl,  heawnd,  heawer 
(hour),  leawd,  meawse,  meawth,  neaw,  peawer,  seawer,  seawnd  etc.; 
oa  fiir  a:  choamber,  choance,  choange,  doance,  bisweiien  o:  mon, 
monny,  hong,  hondle,  hommer;  oa,  eaw,  auch  far  o:  dreawps, 
geaw  gooa,  poand;  ee  fiir  e:  eend,  neest;  oi  fttr  I:  droy,  hoir,  dock 
auch  neet,  hee  heegh.  Ferner  ist  I  ausgestoBen  und  der  Vocal  durch 
w,  u  gedebnt:  awter  (alter),  bawk,  bawm,  cawve  (calf),  hawt,  sawt, 
behoud  (hold),  bowster,  bowt,  cowd,  owd,  fowd;  w  ist  eingeschoben 
vor  0:  bwoth,  bwort  (board),  cword,  cwoarse,  cwot,  acword  (accord), 
cwort  (court);  eben  so  y  vor  e;  bryeth  (breath),  byeds  (beads),  byem 
(beam),  byen  (bean),  byert  (beard) ,  byest  (beast),  lyeend  (lend),  lyen 
(lean);  t  fiir  d:  chilt,  bwort,  Jbyert;  r  ausgestoBen  in  hawse  (horse); 
in,   en  fttr  -ing. 

Das  Schottische,  die  Sprache  Niederschottlands^  gelangt  frtih  zur  §•  ^^' 
Ausbildang  und  zu  selbst3,ndiger  literarischer  Verwendung.  Seit  der 
Vereinigung  Schottlands  mit  England  beginnt  es  zu  einem  Dialecte 
herabzusinken.  Es  bewahrt  am  treuesten  viele  alterthttmliche  Zttge. 
Es  bewahrt  noch  oft  a  fttr  engl.  o :  amang ,  langer ,  blaw ,  gane,  aae  ae, 
nane,  alane,  hame,  stane,  maw  (mpw),  saw,  snaw,  nae ,  wae,  thae 
(those),  claes,  frae,  sae,  saft;  bisweiien  ai:  ain  (ags.  4gen),  baith,  uiair, 
sair;  an  fttr  o,  ou:  auld,  saul^  fauld;  «,  eu,  ui  fttr  oo:  blude,  gude, 
wud,  puir,  buik,  neuk  (nook);  I  fallt  im  Auslaute  ah:  sma',  ca',  fa\ 
9'\  fu\  pu' Oder  auch  im  Inlaute:  saut,  fause,  baud,  faut  (fault),  gowd 
(gold);  die  Gutturalen  bleiben :  kirk  (church),  birk  (birch),  bink  (bench), 
miekle  (much),  thocht  (thought),  hecht,  dochter,  nicht,  eueuch  (enough). 
I  eanna,  winna,  dinna  (I  cannot,  will  not,  do  not).  Die  besonderen 
politischen  Verbindungen  Schottlands  and  Frankreichs  haben  auch  fran- 
zosische  Worter  eingefahrt^  die  dem  Englischen  fehlen,  wie:  bon  allie 
Abschiedstrunk  vor  der  Abreise,  corbie  Rabe,  fasheous  verdrieBlich, 
lurdon  T51pel  etc. 

/Die  Angelsachsen   bedienten   sich   ursprttnglich    der   Runen   (rttn  §.  19. 
GeheimniS,   magisches  Zeichen,  Buchstabe),   die   noch  im  Ags.,   aber 
selten,  entweder   als  Buchstaben   oder   als  Begriffsbezeichnungen    vor- 


30 


Einleitung. 


§*  19«  kommen.   Cynewulf  bezeicfai^et  seinen  NameD  mit  den  einzelnen  Zeichen 
(Juliane,  Blene).     Sie  «ind: 


Y  f^oh  Vieh  f 

1 1    Ar  Auerochse  u 
P   )>orn  Dorn  th 

R^  OS  Gott  0 

K    r^d  Reiten  r 

n    c^n  Kien  c 

^  gifu  Gabe  g 


V 


A^s. 
P,f 

U  u 
B  )>  d 

0  0 

R  Jl 

1/  c 

r    w^nWahn,Hoffnungw(v),     p,  p 

NNI^    hsegl  Hagel  h  ^  h 

^  r  nyd  Noth  n  N  n 

I    is  Eis  i  if 

4)   ger  Jahr  g  j  '  J  j 

0  2  eoh  Elbe  i,  eo  I  i 

p^  peord  (ein  Gegenstand  im 

Spiele)  p       P  p 

Y  colh(s)  Elk  X?  X  X 

V\   sigel    Sonne    (mit  s6gel 
^      Segel  verwechselt)  s 

t 


s  r 

tlr  Glanz  (Sternbild?)  t     T  % 


D  beorc  Birke  b 

M  6h  Pferd  e 

1^  Man  Mann  m 

I  lagu  Meer  1 


B  b 
6  e 
M  m 
L  1 


NAgs. 
F  f  (v) 

U  u  (w) 
©  J)  d 

0  0 
R  r 

C  c  K  k 

Cx  g 
W  w 

H  h 
N  n 

1  i 

J  j 


P  p 
X  X 

S  s 
T  t 

B  b 

E  e 

M  m 

L  1 


Engl. 

F  f 
V  V 

U  u 


Ne.  Name. 

ef 
vee. 

yu 


Th  th       tee-aitch 


0  0 


R  r 


ar 


C  c  K  k  cee,  kay. 


G  g 


gee 


W  w        double  u 


H  h 

N  n 
I  i 

J  j 


aitch 


en 


eye 

•      •• 

jay 


p  p 

pee 

X  X 

eks     • 

S  s 

,         i 

es 

T  t 

tee 

B  b 

i 
bee 

E  e 

ee 

M  ni 

em 

L  1 

el 

Runen,  Buchadftben  u.  Lautzeichen.  31 

■ 

AAgs.         NAgs.  *        EngL      Ne.  Name.  §.  19, 


^   ing/Eigenn.)  ing 

■ 

^  edel  Krbgut  e 

e  6 

« 

H  daeg  Tag  d 

D   b 

D  d 

D  d 

dee 

^  •  ki  Eiche  A 

X  a 

A  a 

A  a 

ay 

|\    aesc  Kfichd  Lanze  a,  m 

^  « 

?F,  ad 

A  a 

|y|  yr  eine  WaffQ?  y 

y  y 

Y  y 

Yy 

wy 

^  j6r  eia  J^'isdh  io 

1 

■ 

..i. 

^  ear  Tod?  Erde,  Grabes- 

decke?  ea  —  —  —  — 

y  cweorn  Muhle  cw  Cw  cw     Cwcwkwqu.  kw  qu.  kewu. 

(ij  calc  Schuh.     c  —  —  —  — 

W  st4n  Stein  st  —  —  —  — 

^  gkr  Ger  g  —  —  -  — 

Die   Aussprache   der  neuenglischen   Lautzeichen    bezeichnen    wir  §•  20. 
in  folgender  Weise : 

Vocale. 

1.  a  =  langes  e  :  fate,  aid,  play. 

2.  a  =  kurzer  zwischen  a  und  a  liegender  Laut:  fat,  man,  carry. 

3.  4  =  etwas  breiter  als  a,  niir  vor  r:  fare,  rare,  pair,  bedr. 

4.  £l  reines  italienisches  a:  far,  father,  part,  calm. 

5.  a  Bin  zwischen  a  und  a  liegender  Laut:  fast,  branch,  grass. 

6.  4  breites  tiefes  a.-  flill,  hdul,  w^lk^  w4rm. 

1.  e  =:  langes  i:  mete,,  seal,  keep 

2.  e  =  kurzes  e.-  met,  sell,  kept 

3.  §  =  breites  e:  th^re,  h^ir 

4.  e  karz  und  nach  d  geneigt:  h^r,  h^rd,  fern. 

1.  i  =  ei:  pine,  fine,  fire,  find. 

2.  i  kurzes  i :  pin ,  fin ,  miss ,  mirror. 


32  Lautzeichen. 

§*  20*    3.  t  langes  i:  machine,  mien,  marine. 
4.  i  kurz  und  trttb :  fir ,  bird ,  virtue. 

1.  0  =  langes  o:  note,  fSal,  tow,  sore. 

2.  6  =  kurzes  tieferes  o:  not,  con,  odd,  borrow. 

3.  6  =  langes  u':  m6ve,  pr6ve,  food,  sdon. 

4.  0  =  k:  ndr,  form,  s5rt,  ought. 

5.  0  :—  ii ;  s"on ,  done ,  come ,  money. 

1.  u  =  juh:  tube,  tune,  suit,  pure. 

2.  u  =  kurzes  oe:  tiib,  tun,  hut,  hurry. 

3.  t  =  mittleres  ii:  pAll,  fiill,  pAsh. 

4.  ii  kurzes,  trttbes  oe  vor  r:  fttr,  tttrn,  mttrmur,  htirt. 

5.  u  =  6,  langes  u:  rule,  rude,  true. 

1.  y  =:  I:  type,  style,  lyre. 

2.  y  =  i:  syl-van,  sym-bol,  crys-tal. 

3.  y  =  i:  myrrh,  myr-tle. 

Lautliche  Schw^chung  eines  Vocals  wird  durch  einen  Punct  un- 
ter  demselben  bezeichnet,  daher:  a,  e,  i,  o,  u,  y:  li-ar,  fu-el,  I6g-ic, 
act-or,  sttl-phur,  tru-ly. 

01,  oy  =  oi:  boil,  boy. 

ofl,  6w  =  au:  bound,  town. 

ew  =  u:  few,  new. 

Consonanten. 

9  =  s:  a^id  •  g  weicher  K-Laut:  get,  give. 

c  =  k:  cap.  s  scharf:  sing,  horse 

Qh  =  sh:  ghaise  s  weich:  hose,  loje 

ch  =  k:  character  th  scharf-  thin,  pith, 

ch  =  tsh:  charm  th  weich:  this,  then. 

j  =  dsh:  June.  x  =  ks:  ax,  axle. 

fe  =  j:  Render,  §I-ant.  :^  =  gs:  e^-ist,  e^-ample. 


Lautlehre. 

Erstes   Buoh. 

Vocalismus. 

Dem  Vocalsystem   des  indogermanischen  Stammes  liegen  die  drei  §♦  21« 
Karzen    a,  i,    u   zu   Grunde,     die   durch    zwiefache   Steigerung  mit  a 
und  k  folgende  Lautreihen  bilden. 

Grundlaat.         Erste  Steigerung.         Zweite  Steigerung. 
el  aa    ' '~  a  aa  ~~"  «• 

i  ai  (^)  ai 

u  au  (6)  &u. 

Im  Sanskrit  fliefien  ai  und  au  zu  6  und  6  zusammen  und  a 
schwSlcht  sich  tiberdies  bisweilen  zu  i  und  u. 

Diesen  Lautreihen  entsprechen  im  Gotischen 
a  S  6 

i  ei  ki 

u  iu  ku 

Die  beiden  Steigerungen  des  a  sind  in  6  und  6  strenge  geschie- 
den.  ei  ist  durch  Assimilation  des  a  zu  i  aus  ai  entstanden,  sowie 
iu  durch  Schw&chung  des  a  zu  i,  soda0  es  ftkr  au  eingetreten  ist. 

Diese  neun  gotischen  Laute  haben  sich  im  Ags.  auf  nicht  weni- 
ger  als  24  vermehrt:  a,  k,  »,  «,  e,  §,  i,  1,  o,  6,  oe,  oe,  u,  ti,  y, 
y;  ea,  ek,  eo,  eo,  io  (ie),  ei,  eu.  Von  diesen  laBen  sich  als  Haupt- 
laute  d.  h.  als  solche  Laute,  die  den  gotischen  entsprechen,  folgende 
bezeichnen. 

SB  a(o)  a  ea  »  (ft,  6)  6 

i  g  60  t  k  (sd) 

u  0  eo  io  ii  eft. 

Koch,  engl.  GrftininAtik.    J.  3 


34  Ags*  Vocal  se,  a. 

%*  21 «  Und  diese  weisen  auf  folgende  als  die  ursprttnglichen  ags.  Laute 

zurttck  : 

a  d.  6 

i  t  ki 

u  iu  ii  &(u). 


Erster    Abschnitt. 

Angelsachsischer   Vocal ismus. 

A-Laut. 

§•  22«  I-     Gotisches  a  wird  ags.  »,  a  und  ea. 

1)  Ags.  se  stebt  a)  in  einsilbigen  Wortern  mit  einfachem  con- 
sonantischen  Auslaute  (m  und  n  ausgenommen).  Daher  als  Ablaut  in 
st^l  stahl,  bser  gebar,  gescaer  scbor,  tssr  zerri^,  spraec  spracb,  aet 
a6 ,  fraet  fra6 ,  sset  sa6 ,  traed  trat ,  baed  bat ,  cwaed  sprach ,  wnec 
rachte,  laec  lag  etc.;  ferner  in  hwael  Wallfisch,  grsef  Grab,  daeg  Tag, 
baed  Bad,  graes  Gras.  Dieses  ae  bleibt  aucb  dann,  wenn  in  zweiter 
Silbe  e  hinzutritt:  daeg,  Gen.  daeges,  heeled  Mann,  hraegel  Kleid, 
naegel  Nagel,  faeder  Vater,  faeger  sch5n;  auch  wenn  dieses  e  ausge- 
sto6en  wird;  waeter  Wasser,  Gen.  PL  waetra,  naegla.  —  b)  in  einsil- 
bigen W5rtern  vor  mehrfacher  Consonanz,  besonders  vor  ft,  sp,  st 
und  pp ,  bb ,  ss :  craeft  Kunst ,  gaest  Gast ,  aesp  Espe ,  gaers  Gras ,  baerst 
barst,  maest  Mast,  }>aersc  drasch,  aesc  Esche,  »ppel  Apfel,  naesse 
Vorgebirge;  ferner  in  naedre  Natter,  faemne  Frau. 

^  Manchmal  stebt  es  noch  neben  a:  ic  habbe  und  faaebbe,  jenes 
die  aitere  Form  und  noch  mit  erhaltenem  dunkeln '  Vocale  zweiter 
Silbe:  i»  hafa,  hafo,  hafu  s.  Flexionsl.  §.  52.  rad  und  raede;  ofter 
aber  wechselt  ae  mit  e:  gescaer  B.  3052,  gescer  5942,  drsep  drep 
5756,  Luc.  12,  24  waes  wes  Hlod.  9.  hraefh  hrefn.  Exon.  329,  18. 
gaest  gest  313,  28  und  oft  in  Ps.  todege  2,  7  efter  5,  t1.  hwet 
8,    11.  wes  36,  25  u.  in  Durh.  aeft  eft,  aefter  efter,  gaers  gers. 

S*  23*  ^^  ^^^'  ^  erhftlt  sich  a)  vor  m  und  n,  m5gen  diese  einfach  oder 

verdoppelt  oder  mit  andern  Gonsonanten  verbunden  sein,  fram  von, 
gram  grimmig,  tam  zahm,  nam  nahm,  wam  Flecken,  swan  Schwan, 
wan  k&mpfte,  man  Mann,  clamm  Band,  swamm  schwamm,  ongann 
begann,  lann  h5rte  auf;  lamb  Lamm,  camb  Kamm,  camp  Kampf, 
wang  Feld,  )>anc  Dank,   land  Land,  die  Ablautformen :  band,  grand, 


Ags.  Vocal  a.  35 

swand,  wand,  dranc  s.  Fl.  §.  9;  hama  Bedecknng,  nama  Name,  bana  §*  23. 
M5rder,  gam  en  Frende,  hamor  Hammer,  samod  zusammen,  manig 
viel,  hwanon  woher,  standan  stehen.  Daher  Ivird  auch  das  Prflt. 
fraegn  von  frignan  iregnan  liach  Ausfall  des  g  zu  fran,  befran  Cndb. 
Dieses  a,  im  Altfries.  gewohnlich  o,  scbwankt  Hberall  nach  o, 
nicht  nur  in  den  westsftchsischen  Qnellen,  sondern  auch  im  ostangli- 
schen  Dialecte  (s.  Thorpe  Anal.  p.  It 9),  selbst  in  den  Ps.  and  in 
Dnrh.  Das  Northumbrische  Priestergesetz  aber  behalt  a,  wie  im  Nor- 
dischen.  Trotz  der  Verbreitung  des  o  muU  a  hier  ursprflnglich  sein 
und  namentlich  bleibt  es  vor  vollerem  o:  hamor,  wllhrend  geschw^ch- 
tes  e  aaf  o  folgt:  homer,  gamol  gomel. 

b)  vor  andern  einfachen  Consonanten,  wenn  in  zweiter  Silbe  ein    §♦  "^* 
dunkler  Vocal  (a,  o,  u)  folgt:  atol  ftirchtbar,  sadal  sadolSattel,  hafoc 
Habbicht,    nacud  nacad  nackt.    —    Daher  ist   es  auch   in   einsilbigen 
Worteni  mit  einfacher  Consonanz  geblieben,   wenn  ein  dunkler  Vocal 

folgte:  daeg,  Norn.  PI.  dagas,  Gen.  daga,  Dat.  dagum ;  Adj.  glaed, 
Norn.  Sg.  Fem.  gladu,  Dat.  PI.  gladum.  Sogar  vor  e  zweiter  Silbe 
hat  sich  a  bisweilen  erhalten  und  jenes  mag  deshalb  aus  eiuem  dun- 
keln  Laute  abgeschwacht  sein:  So  beim  Adjectiv,  wie  glffid,  Gen.  Sg. 
glades  (alts,  gladas),  PI.  Nom.  und  Ace.  glade  (alts,  gladft),  s.  Flex. 
§.  138;  beim  Verb,  im  Prftsens:  ic  bace  (got.  -a),  mace,  im  Part. 
Pras.  bacende  (got.  -ands) ,  im  Part.  Prftt.  bacen  (got.  -ans).  Wenn 
demungeachtet  doch  manche  ae  eingetreten  oder  neben  a  getreten  sind, 
wie  hafen  haefen,  grafen  graefen,  hladen  hlaeden,  wascen  waescen, 
s.  Flex.  §,  24 ;  ferner  in  Gen,  Sg.  daeges  (alts,  dagas) ,  Instr.  daegfi, 
alts.  dagA  Sanskr.  4)  und  in  den  synkopierten  Adjectivformen  glaedre 
and  glaedra  (alts,  glad^rd),  so  konoen  die  se-Formen  erst  spater  ein- 
getreten sein. 

Dieses  a  tritt  gewohnlich  nicht  nach  o  flber.  Orn  und  born  ne- 
ben am  und  bam  erklftren  sich  aus  der  Metathese  ran  ron  lief 
und  bran,  bron  brannte.  In  ^nhoga  Exon.  288,  32  ist  die  Vocal- 
schw&chung  aus  vorgerUcktem  Accente  zu  erklftren  flir  d,nhaga  Ein- 
siedler  und  nosu  neben  nasu  Nase,  aus  altnord.  noes.  Ftir  aef  ist  of 
eingetreten  und  jenes  hat  noch  Durh.  in  aef-dall  (HG.  nyder-stige) 
Abbang,  B.  in  aBf-)>anca,  sef-J^unca. 

c)  ausnahmsweise  in  ac  aber,  )>rag  Gelegenheit,  singal  dauernd 
arn  und  bam  fftr  ran  und  bran;  ferner  in  den  fremden  carcern  Ker- 
W,  marmst&n  Marmor,  martyr  Martyrer,  calc  Schuh,  calc  (calic  D. 
Mtth,  20,  22.  c«lc  10,  42)  Kelch,  Aprelis,  aspide  etc. 

3» 


36  Ags.  Yocale  ea. 

§•  25«  3)  Ags.  ea  tritt  ein  vorl,  r  undh*   Vor  yerdoppeltem  1:  ealle  alle, 

feallan  fallen,  gealla  Galle,  healle  Halle  und  ebenso  vor  vereinfachter 
Geminate:  eal,  heal,  steal  Ort;  vor  einfachem  1:  bealu  Uebel,  ealu 
Bier,  fealu  fahl,  gearu  bereit,  mearu  zart,  cwealm  Mord,  healm 
Halm,  sealm  Psalm,  bearm  Scho6,  earm  Arm  arm,  hearm  Harm, 
swearm  Schwarm,  wearm  warm,  )>earm  Darm,  beam  Kind,  earn  Adler, 
feam  Farrenkraut,  gearn  Gam,  die  Ablautformen  mearn,  spearn  s. 
Flex.  §.  9;  cealf  Kalb,  hearpe  Harfe,  gealga  Galgen,  scealc  Diener, 
•arc  Arche,  mearcGrftnze,  spearca  Funken,  stearc  stark,  hearh  Tern- 
pel;  auch  wenn  h  hinter  1  und  rabflillt:  eal(h)  Tempel ,  weal(h)  fremd, 
ear(h)  Pfeil,  mear(h)  MS,hre,  tear  (ans  taeher,  got.  tagr,  ahd.  zahar, 
Durh.  taeher  Luc.  7,  38.  teher  Mrc.  9,  23.  tehr  Luc.  7,  44  tedr 
Mth.  9,  28).  Ferner:  beald  kohn,  wealdan  walten,  eard  Erdboden, 
beard  Bart,  heard  hart,  weard  Wart,  sweart  schwarz,  healt  lahm, 
heals  Hals,  bears  ein  Fisch.  Ebenso  in  den  Ablautformen:  gealp, 
healp,  sweall,  dealf,  mealt,  swealt,  swealh,  fealh,  wearp,  cearf, 
hwearf,  stearf,  weard,  bearst,  swearc,  bearh  s.  Flex.  §.  9.  —  End- 
lich  vor  h:  gefeah  freute,  seah  sah,  geneahhe  genug,  eahta  acht, 
^  hleahtor  Gelslchter,  feaht  focht,  meaht  Macht,  eax  Achse,  eaxel  Ach- 

sel,  feax  Haar,  leaxLachs,  weax  Wachs.  Au0erdem  selten,  wie:  atol 
eatol  furchtbar,  beadu  Erieg,  coaster  Stadt,  eafora  Nachkommen. 

Far  dieses  ea  hat  Durh.  oft  a:  all,  galle,  hall,  halm,  salm, 
halt,  harm  etc.,  auch  die  Ps.  dalf,  set-falh;  Uberhaupt  steht  vor  1 
mit  nachfolgendem  Gonsonanten  dfter  a. 

Der  ursprUngliche  Laut  mu0  im  Ags.  a  gewesen  sein,  da  die- 
ses noch  neben  den  Abweichungen  se ,  o  und  ea  liegt.  Aber  die  Lau- 
tung  desselben  mu6  sich  geandert  haben  und  schreitet  nach  verschie- 
denen  Richtungen  aus,  nach  e  und  nach  o.  Ftir  den  nach  e  geneig- 
ten  liaut  tritt  se  ein,  fUr  den  dunkleren  o.  Wenn  im  Ags.  reines  a 
geblieben  ist,  so  kann  es  nur  da  sich  erhalten  haben,  wo  es  vor 
dunkeln  Yocalen  zweiter  Silbe  steht  und  hier  bisweilen  neben  ae  in 
Einsilbigen  (dseg,  dagas),  und  in  Fremdwortern.  Das  Schwanken  zwi- 
schen  a  und  ae  ist  in  dem  Yordringen  des  Ictzteren  begrtindet. 

Schwierig  ist  es ,  die  Erweiterung  (Brechung)  des  a  zu  e  a  zu  er- 
kl&ren.  Sie  geht  von  a  aus  und  steht  vor  den  oben  genannten  Gon- 
sonanten; sie  geht  auch  wieder  bei  Orm  und  meist  auch  bei  Lag. 
nach  a  zurttck.  Der  Laut  mu6  daher  dunkel  gewesen  sein.  Aber 
ist  e  ein  leiser  Yorschlag  zu  dem  vollen  a?  oder  ist  e  der  Haupt- 
laut,  vielleicht  fUr  ae  eingetreten,    und   a  ist  der  dunkle  Nachschlag, 


Ags.  A-Schwftchungen.  37 

den  die   consonantische  Begleitung  bewirkte    and  der   das   hellere   e  §«  25. 
wieder  dankel  filrbte?  Im  Reimliede  gewsef :  forgeaf ,  fratwum:  geatwum. 

Neben  diesem  ea  liegt  eine  andere  Erweiterung,  die  durch  ein 
hinter  g  und  sc  cintretendes  e  entsteht:  geaf  gab,  geat  erhielt,  sceada 
lUaber,  sceanca  sceonca  Schenkel,  sceande  sceonde  Schande,  sceap- 
jan  schaffen ,  sceaft  Lanze ,  sceacan  schotteln. 

In  einigen  KUrzen  ist  Dehnung  eingetreten,  wie  \>k  da,   sw&  so. 

II.  Wie  sich  ursprUngliches  a  scbon  im  Sanskr.  und  im  Goti-  §♦  26. 
schen  za  i  and  a  schw£lcht,  so  auch  im  Ags.  So  in  scire  Theil' 
sciijan  theilen,  wilhen  willen  Dienerin,  wilhisc  fremd,  scilcen  ge- 
mein,  scippan  erschaffen ,  scippend  Sch5pfer,  mihtkannst,  niht  Nacht, 
sliht  Mord,  ombiht  Diener,  hlihhan  lachen,  gist  Gast,  sigel  Sonne. 
Im  Ags.  selbst  stehen  bisweilen  a-Formen  daneben ,  wie  sceare ,  scear- 
jan,  meahte  meabton,  bleahban;  die  andern  werden  nachgewiesen 
(larch  abd.  scara,  walah,  walhisc,  scalk,  slahta,  got.  skapjan,  maht, 
saail,  alts,  sugil  Sonne. 

Hierher  gehoren  ferner  die  PrUsensformen  der  drei  ersten  Klas- 
sen  ablaateuder  Verben  (Grimm  10,  11,  12),  die  scbon  im  Gotiscben 
geschwflcbtes  i  haben.  Im  Ags.  bleiben  diese  i  fast  nar  vor  m,  n 
and  Geminaten ;  vor  1  und  g  geben  sie  nacb  e  and  vor  r  and  h  nacb 
eo  fiber,  s.  Flex.  §.  9,  Ferner  in:  onginn  Beginn,  blinn  Aufhoren, 
spinn  Spinnen,  spindel,  winna  Kftmpfer,  drinc  Trunk,  swine  Arbeit, 
stinc  Gerucb,  swing  Schlag,  )>ring  Drflcken;  cwild  Verderben,  gifa 
Geber,  gifd  gift  Gabe ,  wif  wSf  Gewebe,  ongit  Verstand. 

tirsprtlngliebes  a  hat  sicb  scbon  im  Gotiscben  zu  u  gescbwftcbt 
im  Prat.  PI.  der  ersten  und  im  Part.  Prat,  der  ersten  und  zweiten 
Klasse  der  ablautenden  Verben.  Jenes  u  bleibt  fast  durchgftngig 
auch  im  Ags. :  bulpon ,  dulfon ,  swummon ,  ongunnon ,  burnon  ,  buudon, 
druncon,  siingon,  wurpon,  curfou,  wurdon,  burston,  swurcon,  burgon, 
fiihton ;  dieses  vor  m  und  n :  swummen ,  clumbcn ,  ongunnen ,  bun- 
den  etc.,  and  au&erdem  gebt  es  nacb  0  flber.  In  urnen  und  J;»umen 
bleibt  es  ueben  runnen  und  brunnen.  Ferner  in  brunna  bume  Quelle, 
Born,  bund  Bund,  grund  Grund,  drunc  Trank,  druncen  trunken ,  burh 
Barg,   numa  der  nimmt,  cuma  Ankommling. 

III.     Die  erste  Steigerung  von  a  (got.  e,   fries,  e,   alts.  A,  altn.  §«  27. 
a,  ahd.  4)  ist  im  Ags.  se:  sel  Aal,  bsel  Scbeiterhaufen ,   msel  Zeichen, 
8*1  Glack,  strfel  Pfeil,  bsfer  Babre,   baer  Haar,  mcere  berahmt,   sefen 
Abend ,  slaep  Scblaf ,  w&pen  Waife ,    csege  Scblttfiel ,    grseg  grau ,   meg 
Tcrwandt,  wsegWoge,  Ifece  Arzt,  sprcec  Sprache,  bl»dFrucbt,  brcedan 


3g  Ags.  A-Stejgerungen. 

§♦  27»  braten,  dsed  That,  grjedig  gierig,  n^dl  Nadel,  raed  Rath,  ssed  Saat, 
wffid  Kleid,  saeta  Einwohner,  ssete  Sitz,  street  StraBe,  aedm  Athem. 
—  Durh.  hat  hier  gewOhnlich  ^:  b^r,  h^r,  m^re,  ^fern,  sl^p,  meg, 
l^ce,  spr^c,  n^dle,  sM,  str^t,  dM,  selten  strset,  csbg;  falsch  ist  offen- 
bar  wdepen  Luc.  11,  22 ,    weil  es  fries,  w^pen  und  altn.  wftpen  heiCt. 

Ferner  ist  dies  &  (got.  ^,  alts.  &,  altfries.  e,  altn.  k)  der  plu- 
rale  Ablaut  der  zweiten  und  dritten  Klasse:  cwselon,  hselon,  stielon, 
b&ron ,  scseron,  tseron,  sprsecon,  brsecon;  und  auch  hier  13,6t  Durh. 
6  eintreten:  forst^lun,  gebr^can,  s.  Flex.  §.  14.  Neben  gsefon,  gseton 
stehen  auch  ge&fon  und  ge^ton  wahrscheinlich  unter  nordischem  Ein- 
flu6e,  und  ong^ton  C.  183,  12.  Ferner  ^chwankeu  Isegon  Ugon  l^goii, 
sffigon  s&won  s^gon,  gef«egon  gefSgun,  s.  Flex.  §.  19.  —  Vor  m  und 
n  stand  hier  k,  wie  cwli,nion  Ps.  34,  15.  nitmon  B.  5967  beweisen, 
die  sodann  zu  6  wurden.  Dies  legt  die  Vermuthung  nahe,  da6  hier 
tlberall  &  stand  als  erste  Steigerung,  das  erst  sp^ter  nach  se  aus- 
wich,  wie  a  nach  se. 

Selten  hat  das  Ags.   als   erste  Steigerung  mit  dem    Gotischen  e 
gemein,  wie  in  cw^man  gefallen,  gecw^me  bequem,    angenehm,    cwen 
KOnigin,  w^n  Hoffnung  (altfnes.  w^n),  m^ce  Degen  (alts.  ni4ki). 
§.  28.  Die  zweite  Steigerung  von  a  (got.  6,  alts.,  altfries.,  altn.  6,  ahd. 

no)  ist  im  Ags.  6;  g61  Gesang,  f6r  Reise,  sc6p  Dichter,  hdfHuf  und 
Hufe,  grdf  Grube,  c61  kalt,  d6m  Urtheil,  mdr  Sumpf,  l)16ma  Blume, 
d6n  thuen,  bI6wan  bltthen,  rdwan  rudern,  hrdf  Dach,  bdce  Buche, 
b6c  Buch,  h6c  Haken,  blod  Blut,  fddor  Futter,  g6d  gut,  m6d  Muth, 
mddor  Mutter,  f6t  Fu6,  brddor  Bruder.  —  Hierzu  gehdren  die 
Ablautformen  der  vierten  Klasse:  ftgdl,  fdr,  sw6r,  stop,  s.  Flex. 
§.  24. 

Bisweilen  ist  hinter  sc,  sp  und  w  ein  e  eingeschoben :  scop  sceop 
C  9,  11.  sp6n  spedn  37,  12.  scoc  scedc  188,  31,  wox  weox  B.  15, 
hl6d  hledd  1784.  GewiB  war  e  nur  ein  leichter  Vorschlag  zu  dem 
schwe];^n  6. 

In  einigen  Wortern  aber  enthalt  das  Ags.  die  zweite  Steigerung, 
wahrend  andere  deutsche  Sprachen  die  erste  Steigerung  enthalten, 
wie  in  m6na  (got.  mena,  ahd.  m4no)  Mond,  s6na  bald  (mhd.  s4n), 
fdn  (ahd.  Man)  fangen,  hdn  (ahd.  hd.han)  hangen. 

Ferner  ist  6  da  eingetreten,  wo  das  ausfallcnde  n  durch  voca- 
lische  Steigerung  ersetzt  wurde:  dder  (got.  an)>ar)  andere,  s6d  (fiir 
sanad)  Wahrheit,  t6d  (ahd.  zand  Zahn),  g6s  (fftr  gans)  Gans,  sdfte 
(ahd.  sanfbi)  sanft.     §.  40. 


Ags.  I  ursprUnglich ,  geschwftcht,  erweitert.  39 

I-Laut. 

I.  Ursprllngliches   i   (=  got.  i)    bleibt  oft  im   Ags.:   bite  Bi0,  §.  29* 
slite  RiU,   wlite  Gestalt,  writ  Schrift,  writere  Schreiber,  ridda  Reiter, 
sclride  Schritt ,  swic  Betrug ,  swicol  betillgerisch ,  )>icce  dick ;  lim  Glied, 

cinne  Kinn,  ficol  betrttgerisch ,  wiht  Sache,  cild  Kind,  glifjan  glistjan 
glanzen.  —  £s  steht  ferncr  im  pluralen  und  participialen  Ablaut  der 
5.  Klasse :  dwinon  dwinen,  hrinen,  sciueu  etc.,  s.  Flex.  §.  29. 

Den  urspruhglichen  i  zur  Seite  treten    die  Schw&cbungen  aus  a, 
and  hier  erhalt  sich  i  vor  m  und  n  ,  s.  §.  26. 

II.  UrsprUngliches,    wie   gescbwUchtes    i  vcrdunkelt  sich   zu   6  §•  30. 
and  das   mag  wohl   zuerst   durch   einen   dunkeln  Laut   zweitcr  Silbe 
veranlafit  sein:   st^lan  stehlen,   helan  hehlen,  f^la  viel,   cw^lan  ster- 

ben,  swellan  schwellen,  delfan  graben,  gSlpan  sich  rUfamen,  meltan 
schmelzen,  beran  tragen,  diepan  schlagen,  brecan  brechen,  pl^a 
Spiel,  gtan  essen,  tredan  treten,  w^san  sein;  a  ist  geschwftcht  oder 
abgefallen:  f6ld  Feld,  helm  Helm,  wSr  Mann,  weder  Wetter,  weg 
Weg,  weder  Widder;  endlich  auch  im  Auslaute:  he  er,  me  mir,  )>€ 
die,  g6  ihr,  be  durch,  we  wir. 

Noch  oft  stehen  i  und  6  neben  einander,  wie  gilp  gelp  (und  aus- 
geartet  zu  gylp,  gielp)  Prahlerei,  smilt  smelt  ruhig,  ))egen  Diener, 
j^ignen  Dienerin,  regen  Rcgen,  rinan  regnen,  gif  gef  ob,  sillic  s6llic 
selten.  Femer  bewahren  die  synkopierten  Formen  starker  Verben 
das  altere  i:  ic  €te,  }>u  itst,  he  it,  we  etad.  So  in  mfete,  Ifise, 
sprece,  br^ce,  cwede,  here,  stele,  heipe,  gelde,  bfirste. 

Durh.  verwechselt  oft  diese  aus  i  erwachsenen  e  mit  dem  Um- 
laut von  a  und  setzt  deshalb  (altnord.)  oe ;  weg  und  woeg ,  weF  woel, 
we ,  woe ,  acwoella ,  w6r  woer ,  tela  foela.  — 

Viele  i  (6)  erweitern   sich   zu  (io)   6o  vor  1 :   f6la  (got.  filu)   f^ola  §♦  31, 

viel ,   til  teola  gut ,    g^olo  gelb ,    silf  self  s6olf  selbst ,    sfiolfor  Silber, 

seolh  seol  Seehund,  ggolca  Dotter ,  m^oluc  mfiolc  Milch,  seolocSeide; 

vor  r:    sw^or   Schwfther,    wer   weor   Mann,    w^orold   Welt,    steorra 

Stern ,  c6orl  Landmann ,  6orl  Graf  (altn.  iarl) ,  wfiorpan  werfen ,  bSorce 

Birke,  deorc  dunkel,  wgorc  Werk,   beorht  bertthmt,  sw6ord  Schwert, 

heorot  Hirsch,  heorte  Herz ,  eorde  Erde,  heorde  Heerde;  vor  Muten, 

besonders  vor  f  und  h :  6ofor  Eber ,  6fhe  eofne  siehe ,  gifa  geofa  Geber, 

gifii  giofu  geofu  (giefe  Exon.  116,  21)  Gabe,  hfiofon  Himmel,   seofon 

sieben,    6oh    Pferd,    iioh   feoh   Vieh,    cniht  cn6oht  Diener,    weoduwe 

Wittwe,  frgodu  Friede,   nidan  nfiodan  hernieder,   forgeotol  vergeUlich, 

meotad  Schopfer,  sw^otol  offenbar. 


40  Ags.  I-Steigerungen. 

§♦  31*  Diesem  60  liegt  io  zu  Grunde,  der  Laut  ruht  auf  i  oder  6  und 

der  dunkele  Vocal  wird  nachgeschlagen.  Diese  io  finden  sich  noch 
oft  bei  Durh. ,  wie  limu,  lioma  Glieder,  liofan  leben,  hiona  von  bin- 
nen,  iorde  Erde,  niodaweard.  VeranlaSt  sind  sie  nicht  nur  durch  1, 
r  und  h,  sondern  auch  durch  dunkle  Vocale  zweiter  Silbe  und  daher 
finden  sich ;  brimu  brSomu  Meer ,  him  heom  ihnen ,  m^omor  einge- 
denk,  niman  nioman  neoman  nehmen;  ferner  in  den  n5rdlichen  Quel- 
len:  cw^odad  Ps.  4,  5.  spreocad  5,  7.  brgocu  17,  43.  —  Durham 
\&&t  sogar  manchmal  a  nachkiingen ,  wie  beara ,  eatta ,  gefreatta ,  geafa, 
geata,  begeatta,  gedearsca  und  dieses  ea  erinnert  an  altnord.  ia,  s. 
GG.  p.  450. 

Als  Schwftchuug  von  io  erscheint  ie:  hira  ihrer,  Mora  B.  2330. 
hiera,  SO. A.  hat  gewOhnlich  hiera ,  G.  hiora.  Da  i  0  aus  i  hervorgeht, 
so  hat  sich  ie  bisweilen  neben  i  gestellt:  gild  gield,  gilp  gielp, 
sindon  siendon  C.  234,  5. 

§•  32*  ni.     Die   erste   Steigerung  von  i  ist  im   Got.  ei   (Alts.,    Fries., 

Altn. ,  Ahd.  1)  und  im  Ags.  i:  hwil  Weile,  mil  Meile,  ire  Eisen,  wir 
Draht,  Itm  Leim,  rim  Zahl,  tima  Zeit,  scima  Glanz,  lin  Lein, 
serin  Schrein,  sWin  Schwein,  cnlf  Mefier,  lif  Leib,  wlf  Weib,  wiga 
Kftmpfer,  lie  Kdrper  Leiche,  rice  Reich,  brldels  Zaum,  idel  eitel, 
side  Seite,  wld  weit,  hwlte  wei6,  bllde  froh,  nid  Neid,  is  Eis,  wise 
weise,  liht  leicht;  ferner  die  Prftsensformen  der  5.  Klasse  starker 
Verben  s.  Flex.  §.  29. 

§.  33»  Die  zweite  Steigerung  von  i  ist  got.  ki  (alts.  6,    altfr.  k  ^,  altn. 

ei,  ahd.  ei  e),  ags.  k:  grkp  Greifen,  drkf  Treiben  Heerde,  b^d 
Pfand,  rM  Reiten,  tkcen  Zeichen,  hlkf  Laib,  sw^pan  schweifeu, 
kgen  eigen,  IM  leid,  h^l  heil,  hkm  Heimat,  Ikm  Lehm  Leimen,  b^n 
Gebein,  st^n  Stein,  sw4n  Schweinhirt,  gkt  GeiB,  kd  Eid,  clkd  Kleid, 
g4st  Geist.  Hierzu  gehoren  die  singuiaren  Ablautformen  der  5.  Klasse : 
gftn,  hr^n,  s.  Flex.  §.  29. 

Auch  hier  hat  sc  und  h  die  Einschiebung  eines  e  verursacht: 
scftn,  sce^n  schien  Mth.  17,  2.  t&h,  te^h  erzieh  Oros.  4,  11.  \>kh, 
]>ek\i  Luc.  2,  52,  wrfth,  wre^h  C.  83,  28. 

Fttr  k  steht  in  einigen  Wortern  se,  wie  snsed  Schnitt,  hseto  Hitze, 
hsel  Heil,  heelan  heilen,  s^lan  binden,  clsene  rein,  gemsene  gemein- 
sam,  rsepan  binden,  hseden  Haide,  flsesc  Fleisch  etc.  Der  Wechsel 
zwischen  ged^l  und  dsel,  sk\  und  ssel,  IftBt  &  als  die  Trttbung  von 
k  erscheinen,  wie  »  von  a,  oder  als  einen  Laut,  in  den  vielleicht 
das  ursprttngliche  ki  zusammengefloden   ist,   w&hrend  k  dadurch  ent- 


Ags.  U-Laut  ursprttnglich,  geschw&cht.  41 

standen  ist,   da&   das  leichte   i  hinter  dem  schweren  Laute  in  ki  un-  $•  33* 
terdrtickt  wurde. 

U-Laute. 

I.  Ags.  u  ist,   wie  im  Gotischen ,   wurzelhaft:  gamjan  vergePen,  §♦  34. 
sann  Sohn ,    lufu   Liebe ,    lust  Yerlangen ,    crufb  H5hle ,    clufe  Aehre 
;cIove    of  garlic) ,   suht   Krankheit ,    bucca   Bock ,    flugol   Vogel ,    sugu 

Sau ,  fagol  Vogel ,  guttas  Eingeweide.      Viel  5fter  ist  u  aus  a  hervor- 
gegangen:  sum  einer,  guma  Mann,  wulf  Wolf,  s.  §.  6. 

Hierzu  treten  noch  andere  u,  die  unter  dem  EinflnSe  eines  vor- 
stehenden  w  aus  i  sich  entwickelt  haben:  wudn  (widu)  Holz,  wuduwe 
(got.  viduvo)  Wittwe ,  wuton  uton  (witon)  lafit  uns  gehen ,  wiht  wuht 
Sache,  swira  (D.  Mt.  18,  6)  swura  Hals.  Bisweilen  ist  vor  u  dann 
w  ausgefallen :  fulwiht  fuliuht  Taufe ,  cwiman  cuman  kommen ,  cwic 
cwuc  cue  lebendig,  hwilic  hulic  welcher,  twiwa  tuwa  zweimal  (Tiwes- 
daeg,  Tuesdseg)  Dienstag,  betwix  betwux  betux  zwischen,  swister  swuster 
suster  Schwester.  Durh.  laflt  auch  anlantendes  w  vor  u  bisweilen 
wegfallen  :  wudu-hunig  und  uduhunig  Mth.  3 ,  4.  wuldor  uldor  Job. 
11,4.  A-wundun,  &-undun  19,  2.  ge-undraden  Mth.  22,  22.  —  So- 
gar  auf  eo ,  das  aus  i  entstanden  ist ,  wirkt  w  ein ,  wenn  man  nicht 
lieber  annehmen  will,  da6  die  dunkle  F9,rbung  alter  ist  als  €o: 
weorpan  wurpan  werfen,  hw^orfen  hwurfan  zurttckkehren ,  wfiordan 
wurdan  C.  28,  4.  222,  23.  werden;  ebenso  murnan  meornan  trauem, 
obgleich  daneben  got.  maurnan  steht. 

II.  Sehr  viele  u,   wurzelhafte  wie  spatere,   sind  nach  o  flberge-  §.  35» 
gangen:    hlot   Loo0,    bod   Gebot,    boda  Bote,    bodjan    melden,   cora 
Wfihler,    frost  Frost,    loca  GefangniS,    smoca  Ranch,    loga  Lflgner, 
inolcen  Molke,  hoi  hohl,   bora  Trftger;    ferner   sehr  viele  Part.  Prftt. 

der  1.,  2.  und  6.  Klasse,  s.  Flex.  §.  9.  14.  34. 

Manche  o  werden  durch  den  daneben  liegenden  Umlaut  y  als 
frfthere  u  nachgewiesen :  gold  gylden  golden,  |?orn  )>yrnen  domicht, 
hold  hylde  Huld,  coren  cyst  Wahl ,  boda  by  del  Bote,  hlot  hlyta 
Wahrsager,  snotor  snytro  Klugheit,  mordor  myrdra  Morder.  * 

Auch  hier  ist  hinter  sc  bisweilen  ein  e  (i)  eingetreten :  scucca 
sccacca  sceocca  Mtth.  4,  10.  sculon  sciolo  D.  Luc.   13,  3. 

Manche  u  im  Auslaute  oder  vor  einfacher  Consonanz  haben  Deh-  §*  36« 
nung  zugelaOen:  nt  nun,  )?A  du,  mAl  Maulthier,    fftl  faul,    httr  Woh- 
hnimg,    sctiT  Regenschauer ,    sHr  sauer,    riim  Raum,    ptmsi   Daumen, 
bran  braun,   dun  Dtlne  Berg,   run  Geheimni^,   t^n  Zaun,   rfih   rauh, 


42  U-SteigeruQg. 

§«  36*  fHht  feucht,  hltld  laut,  scrM  Kleidung,  dt  aus,  hds  Hans,   Itis  Laas, 
miis  Maus,   )){lsent  Tausend.      In   tti   ist  t    durch   Vocalisierung   aus 
tvfk  entstanden  nnd  dies  hat ,  mit  hk  verbnnden ,  auf  letzteres  gewirkt 
httti  nnd  butu. 
§«  37«  III.     Die  erste  Steigerung  des  n  ist  im  Got.  in  (fUr  an ,  Alts,  in, 

Aitfries.  in ,  Altn.  in ,  y)  nnd  im  Ags.  e  o  (Grimm  e  6).  Da  got.  a  sicb 
vor  u  zn  i  schwilcht , .  so  dUrfte  man  wohl  annehmen,  dal3  der  schwe- 
rere  Ton  auf  o  gelegen  habe  nnd  deshaib  e6  zu  schreiben  sei.  Beach- 
tet  man  dagegen,  da0  die  gotischen  Laute,  die  beide  kurz  sind  und 
zusammeuklingen ,  sich  zu  ags.  e  o  schwftchen ,  da0  diese  e  o  sich  theils 
zn  e,  theils  zu  o  weiter  entwickeln,  so  ist  wohl  die  Annahme  begrdn- 
det,  da6  beide  gleichstark  gesprochen  wurden  und  in  dem  einen  Fall 
e,  im  andern  o  sich  geltend  machte.  Als  Unterscheidungszeichen 
mag  eo  gelten,  als  Aussprachezeichen  ist  es  schwerlich  richtig./  eo 
steht  in :  creopan  kriechen ,  creopere  Schlange ,  deop  tief ,  deoful  Teufel, 
reofan  rauben ,  leof  lieb,  breowan  branen ,  geotan  gie^en,  hleotan  lofien, 
sceotan  schie^en,  beodan  bieten,  beod  Tisch,  leod  Yolk,  ceosan  kie- 
sen,  freosan  frieren,  fleogan  fliegen,  fleoge  Fliege,  fleohan  fliehen, 
leogan  lUgen ,  leoht  Licht.  —  Diesen  e  o  liegt  i  o  zu  Grunde  und  dies 
steht  noch:  ueotan  niotan  C.  15,  18  genieden,  ciosan  B.  4745.  und 
bisweilen  ist  dies  zu  ie  (Gr.  i6)  geschwftcht  —  ein  weiterer  Beweis, 
da0  Q  in  eo  im  Tone  nicht  ttberwog:  streonan  strionan  strienan 
(strynan)  £xon.  85,  6  erzeugen.   —  Durh.  mischt  io,  eo  und  ea. 

Manche  W5rter  haben  t  neben  und  fUr  e6;  wahrscheinlich  ist  dies 

die   Yerengerung  des   ftlteren  i  u :   gediifan  tanchen ,    scMan  schieben, 

^  liitan  neigen,    strMan  rauben,   Mean   schlie&en,    siican   siigan  saugen, 

briican  brauchen,  biigan  biegeh.  —  Der  Gang  des  Lautes  scheint  ge- 

wesen  zu  sein  .*  iu  (ii),  io  und,  indem  sich  i  zu  o  assimilierte ,  eo. 

Der  Reduplicationsvocal  eo  s.  Flex.  §.  2. 

Wie  verhalten  sich  So,  der  Heduplicationsvocal  eo  und  eo  (=  eo)? 
Die  Brechung  6  o  aus  i  wird  schon  im  NAgs.  meist  zu  e ,  und  nur  vor. 
stehendes  w  und  nachfolgendes  r  stUtzen  den  dunkeln  Yocal.  Es  mu(^ 
daher  >Yoh]  e  vorgeklungen  haben,  also  eigentlich  eo  und  dies  kurze 
e  erhftlt  sich  meistens.  —  Der  gleiche  Yerlauf  des  Reduplicationsvo- 
cal s  Ift^t  auf  gleiche Lautung  schliel^en.  —  Dagegen  eo  (got.  iu)  bleibt 
neben  e,  das  im  NAgs.  eintritt,  bis  ins  Ae.  und  hier  stehen  noch  e 
und  0  neben  einander.  Beide  befestigen  sich  nach  und  nach,  und 
dehnen  sich  jenes  zu  neuengl.  e ,  dieses  zu  6.  Beide  Laute  muden  da- 
her gleichmftfiig  gesprochen  worden  sein. 


U-Steigerang.    Einflttfie.  43 

Die  zweite  Steigerung  des  u  ist  im  got.  4u  (Alts.  6,  Altfries.  ft,  §•  38* 
Aitn.  4o)  and  im  Ags.  ek:  deaf  taub,  reaf  Raub,  ned,t  Yieh ,  lefts  los, 
le&c  Laach ,  dreftm  Freude,  beftm  Balkeii,  fleftm  P^lucht,  teftm  Zacht, 
befth  Ring,  neftd  Noth,  deftd  Tod.  —  Diese  eft  verengern  sich  biswei- 
leuzu  ^:  geleftherlog  ft-i^b  B.  157.  beftb  b^h  bog,  sceftt  of  -sc^t  B.  4874. 
schofi,  tefth  teh  Job.  21,  11  zog,  geeefts  geces  Luc.  10,  42.  fefth 
feg  Ps.  17,  19.  neftd  u^d,  reac  r^c.  Auch  Durb.  IftPt  eft  oft  uach 
e  imd  se  geben. 

Dieses  eft  ist  wobl  nicbt  (GGr.  I  S.  366)  entstanden  dnrch  Schwa- 
chung  des  ftu  erst  zu  fto  und  weiter  zu  fte  und  dann  durch  jetzt  erst 
eintretende  Umstellung.  Vielleicbt  tiel  auch  bier,  wie  in  der  I-Reibe 
fai),  der  Grundvocal  ab  und  znr  Zeit,  als  man  die  Verwandtschaft 
der  beiden  Steigerungen  nocb  ftthlte,  veranlaSte  eo  eiu  eft;  also 
u,  eo,  eft. 

£a  und  eft   sind   in   ibrem  Ursprunge   und   in  ibrer  Entwicklung 
vei-scbieden.     Jenes  gebOrt  der  A-Reibe,   dieses   der  U-Reibe   an;  je- 
nes  wird  wieder  a  in  seinen  verscbiedenen  Scbattierungen ,  dieses  da 
gegen  gebt  durch  se  nach  ^  und  wird  zu   gedebntem  I-Laut,   wabrend 
Kurzungen  den  E-Laut  festbalten.   Aber  im  Reimliede :  eftcnade,  weacnade. 

AeuBere   Einwirkungen. 

Die  EinflttSe.   welcbe   sicb  auf  die'  Gestaltung  des   ags.    Lautsy-  §«  39« 
stems  geltend  macben,  sind: 
I.  vocaliscbe. 

1)  dunkle  Vocale  zweiter  Silbe  verdunkeln  die  vorbcrgebenden 
Vocale.  Daber  ist  i  zu  e  gewordeu:  got.  stilan,  ags.  stelan;  got. 
vig(a)s,  ags.  weg;  got.  itan,  ags.  Stan,  Durham  sogar  eatta;  got. 
brikan,  ags.  br€can  selten  breocan.  s.  §.  10,  12.  —  Ebenso  bat  a 
auf  u  gewirkt  und  o  veranlaSt:  got.  bulpans  und  abd.  bolpan^r,  ags. 
bolpen;  got.  stulans,  ags.  stolen. 

Diese  verdunkelnde  Kraft  erbftlt  auch  ursprtinglicbes  a  und  laSt 
es  nicbt  zu  ae  werden:  deeg,  dagas,  dagum,  s.  §.  24. 

2)  I  zweiter  Silbe  erbellt  den  vorhergebenden  dunkeln  Vocal  und 
bewirkt  den  Umlaut. 

Der  Umlaut  von  a  ist  e:  bel  (got.  hali)  Holle,  ben  (got.  bani) 
Wunde,  fen  (fani)  Sumpf;  nemnan  nennen,  scencan  schenken,  sendan 
senden.  Das  Umlaut  zeugende  i  ist  bier  ausgefallen.  —  Ferner: 
berg  (got.  baris)  Gerste,  sel€  Hof,  ber6  (got.  barjis)  Heer,  fremed^ 
fremd,  enggl  Engel,  wedde  Pfand,  eng€  enge,  ende  Ende.     Hier  hat 


44  Umlaute* 

§•  39*  sich  i  noch  erhalten  in  e.  —  Bisweilen  wird  es  consonantisch  und 
assimiliert  dem  voranstehenden  Gonsonanten :  seljan  sellan  geben ,  tellan 
erz^hlen ,  steppan  schreiteu ,  hebban  heben ,  lecgan  legen ,  weccan 
wecken,  hwettan  sch£lrfen.  —  Durh.  zeigt  hier  selten  zwei  Ansschrei- 
tiingen,  indem  fttr  e  der  sntnord.  Umlaut  oe  eintritt,  wie  in  geswcenca 
Mrc.  1,  34.  Oder  eine  Verdanklung  des  e  durch  nachfolgendes  a: 
sela,  sella,  sealla  Mtth.  4,  9.  7,  6.     Mrc.  12,   14. 

Der  Umlaut  von  u  ist  y:  wulf  Wolf  wylfen  Wolfin,  iyligan  fol- 
gen,  mylen  Mflhle,  burh  hyrig  Burg,  cnman  cyme  Ankunft,  cjti  (got. 
kuni)  Geschlecht,  cyning  Konig,  gylden  golden,  wyrm  Wurm,  |?yrnen 
dornicht ,  )>yrstan  dttrsten ,  ymbe  um ,  byrden  Btlrde ,  yf^l  Uebel ,  yfera 
(ufor  D.  Luc.  14,  10)  obere,  cycene  Kttche,  lytel  wenig,  yppau  5ff- 
nen,  bycgan  kaufen,  brycg  Brttcke,  hrycg  RUcken,  cyss  Ku0,  lyft 
Luft,  tyht  Zucht,  cyst  Auswahl,  lystan  geltisten.  Durh.  hat  biswei- 
len u  und  y  neben  einander:  fullgia  Job.  11,  31.  und  fylgia  Mtth.  8, 
19,  folgen,  burig  5,  14  byrig  Mrc.  5,  20,  gedrugia  4,  6  gedrygia 
Job.  11,  2.  trocknen.  —  Auch  die  nach  o  ftbergegangenen  u  haben 
oft  Umlautbildungen ,  s.  §.  35. 

Der  Umlaut  von  d,  ist  «:  fftni  faemig  schaumig,  kn  ©nig  einer, 
rkp  rgfepan  binden,  Mtor  settern  giftig ,  14c  Irecan  spielen,  ikcen  tsecnjan 
bezeichnen.  Selten  steht  ^  wie:  ^nig  Edw.  1,  2  oder  k,  wie  hl&fdia 
(=  hlsefdige)  D.  Luc.   1  ,  60.* 

Der  Umlaut  von  6  ist  ^,  wie  im  Friesischen:  c^le  Kfthle,  f§lan 
flihlen,  w^rig  mtide,  deman  urtheilen ,  c^ne  kUhn,  gr^ne  giiin,  dr^fan 
trflben,  Mest  Eile,  frefrian  trSsten,  wepanweinen,  recansorgen,  s^can 
suchen,  bredan  brttten,  f^dan  ftittern,  gled  Glut,  h§dan  httten,  sp^dan 
sputen ,  gr^tan  grttBen ;  in  der  Substantivflexion  der  Dativ  von  brddor, 
modor,  ddht6r:  br^der,  m^der,  d^hter;  Norn.  PI.  f6t  Fu6  f^t,  t6d 
Zahn  t^d,  b6c  Buch  b^c.  —  Durh.  und  Ps.  haben  hier  den  altnor- 
dischen  Umlaut  oe;  woerig,  doema,  groene,  fi'defria,  wdepa  und  dieses 
(fe  ist  auch  fttr  ^  (=  got  e,  ahd.  k)  eingedrungen;  cwden,  woen,  ge- 
cwdena.  Im  ostanglischen  Dialecte  scheint  ee  im  Gebrauche  gewesen 
zu  sein:  s«ecan  (Eadm.  Thorpe). 

Der  Umlaut  von  ft  ist  f  (=  altn.  y) :  eft  Kuh  ^  cy  Ktthe ,  fftl  geiylan 
besudeln ,  rftm  geryman  rftumen ,  geryne  GeheimniB ,  bryd  Braut ,  hyd 
Haut,  ytemest  auBerste,  gemyd  MUndung,  yd  Welle,  mys  Mftuse.  -- 
Wenn  y  oder  y  auch  neben  eo  steht,  so  ist  es  wohl  als  Umlaut  des 
nrspiUnglichen  iu  (ft)  anzusehen:  fleohe,  flyhst,  flyhd,  wenn  man  nicht 
annehmen  will,  daS  es  aus  dem  Altnord.  eingedrungen  sei.  — 


Consonantische  Einflttfie.  45 

Merkwtlrdig  ist  ferner,  dafi  y  auch  neben  der  zweiten  Steigerung  i*  39« 
des  u-Lautes   liegt,    neben    e4:    he&han  erh5hen,    hyhan   vermehren, 
he&n  niedrig,    hynan   erniedrigen.      Klingt  hier  der   alte  ii-Laut  der 
zweiten  Steigerung  durch?  oder  liegt  ^  vermittelnd  zwischen  ek  nnd  y- 
(heanan)  henan  hynan?  and  ist  es  schlechte  Schreibung  (s.  §.  41)? 

Das  Altsachsische  hat  nur  einen  Umlaut  (a  :  e),  das  Friesische 
vier  (a  :  e,  u  :  e,  6  :  ^,  ii  :  ^),  das  Altnordische  sieben  (a  :  e,  a  : 
oe,  a  :  y,  ia  :  ice,  k  :  &,  6  :  de,  t  :  y).  Es  ist  unverkennbar,  da3 
letzteres  auf  das  Ags.  eingewirkt  hat. 

n.     Consonantische. 

1)  m  und  n  zeichnen  sich  dadurch  aus,  daS   sie    die  Vocale  am  §•  40» 
reinsten  erhalten,  a,  i  und  u,  s.  §.  23.  26. 

2)  sc  laSt  oft  die  Einschiebung  von  e  zu,  so  daS  nachstehendes 
a  zu  ea  wird:  scamu  sceamu  Schaam,  o  zu  eo:  scande  sconde  sceonde, 
a  zu  eu:  scucca  sceucca,  d,  zu  ek:  sc&n  schien  sce^n,  6  zu  ed:  scdp 
schuf  scedp,  sc6c  schfittelte  scedc,  sc6  seed  6chuh,  A  zu  et:  scftr 
(sceur)  scyftr  D.  Luc.  12,  54. 

3)  Auch  g  hat  bisweilen  die  Einschiebung  eines  e  gestattet:  gador 
ongeador  B.  3190,  gang  geong  D.  Mtth.  4,  10.  geat  ftlr  gset,  geaf 
ftr  gaef,  s.  Flex.  §.  19. 

4)  w  filrbt  nachfolgendes  i  dunkel,  wiht  wuht,  s.  §.34.  —  Hin- 
ter  i  erzeugt  es  ein  u  und  iu  wird  dann  6o:  ags.  niwi  (ahd.  niuwi), 
neowe  neu,  ahd.  triwi  triuwi,  ags.  triwe  tr^owe  treu. 

5)  h,  1  und  r  bewirken  Erweiterung  des  i  zu  eo  §.  31 ,  des  a 
zu  ea  §.  25. 

6)  Consonantische  Elisio^en  werden  durch  vocalische  Steigerung 
Oder  Dehnung  ersetzt. 

£s  wird  n  (m)  ausgestoden  und  fdr  a  tritt  die  zweite  Steigerung 
ein:  6der  ander,  s6d  Wahrheit,  t6d  Zahn,  6s  (ans)  in  6s-beorht,  g6s 
(lans,  s6fte  sanft  (=  ahd.  andar,  sand?,  zand,  kans,  samfti),  oder  der 
Umlaut:  sdfte  sanft,  est  Gunst  (anst),  g^s  G^nse.  —  Dehnung  tritt 
ein  und  i  wird  zu  t  in  M  fttnf,  hrlder  Rind,  llde  linde,  sid  Reise, 
sid  nachher,  swld  geschwind  (=  got.  ahd.  fimf,  ahd.  hrindir,  lindi, 
got.  sin))s,  svin]7s,  ahd.  swind);  —  u  zu  ti  in  ciid  bekannt,  cMe 
wofite,  giid  Eampf,  Md  Rente,  mM  Mund,  sAd  Sttden,  Me  gdnnte, 
Ms  bereit,  hftsl  Opfer,  ts  uns  (=  ahd.  kund,  kunda,  gund,  hunda, 
mund,  sund,  unda  onda,  funs,  uns,  got.  hunsl.  —  Ferner  g  ist  ausge- 
£allen:  waegen    ween  Wagen,    )>egen    ]>^n    Diener,    regen    r§n  Regen, 


46  Lautwechsel. 

§.  40«  regnjan  rSnjan  regnen,  frignan  frinan  fragen,  ^gnen  )>tnen  Dienerin, 
bregdan  bredan  bewegen ,  stregdan  strftdan  ausbreiten ,  Prftt.  braegd 
braed ,  feaegde  sjjed  sagte ,  legede  l^de  legte ;  Part.  Prat,  gesegene  ges^ne 
B.  2511.  —  Auch  w  in  cwam  cdm. 

7)  Im  Gegensatz  kann  mehrfache  Consonanz  im  Auslaute  Vocal- 
lange  verktirzen.  So  wird  die  Wurzel  g^  in  der  Reduplication  und 
mit  eingeschobenem  Nasaie  zn  ganga-n  und  stk,  dem  ein  Bildungs  -d 
antritt  und  n  eingeschoben  wird,  zu  standan.  —  Sanskr.  mk  wird 
got.  mat  und  daher  ags.  metan  me^en,  met  mitta  meet  Ma&. 
§♦  41.  Zuletzt  ist  noch  des  Lautwechsels  zu   gedenken,    der  nur  in  der 

Aehnlichkeit  des  Lautes  seinen  Grund  hat. 

Die  Aussprache  von  i  und  y  mag  sich  nahe  bertlhrt  haben  (im 
Reimiiede:  nimed :  cymed)  und  daher  erkiart  es  sich,  daS  beide  Laute 
sich  sehr  oft  mischen.  So  steht  y  f^lschlich  fttr  i  in  Part.  Prat, 
gyfen  B.  128.  gyldon  21,  syndon  472,  dyde  5039,  scyppend211  etc. 
und  uingekehrt  i  ftir  y  in  cime  Ankunft ,  ciu  Geschlecht ,  cining  Konig, 
sin  Sttnde,  lige  Ltige,  bicgan  kaufen,  dihtig  ttichtig,  drihten  Herr. 
Eben  so  haben  sich  in  spateren  Handschriften   oft  t  und  y  gemischt. 

Diese  Vermischung  hat  andere  veranlaBt. 

Da  e  aus  i  hervorgegangen  ist  und  bisweilen  noch  mit  demselben 
wechselt,  so  tritt  auch  y  fttr  6  ein:  silf  self  sylf,  ic  ete,  )?u  itst, 
)>u   ytst. 

Und  diese  y  treten  auch  dann  ein,  wo  nicht  6  die  Schwachnng 
von  i,  steht,  sondern  e,  der  Umlaut  von  a:  fyll  neben  gefeall  Fall, 
wyll  well  Quelle,  fyllan  fellan  ftlllen,  syllan  sellan  geben,  byldo  Kiihn- 
heit  von  beald,  yldo  ildo  eldo  Alter  von  eald,  yldan  eldan  zOgern, 
myre  mere  Mfthre ,  gyrwan  girwan  gerwan  gearwan  bereiten. 

Aus  i  entsteht  6  o :  und  da  i  und  y  sich  mischen ,  so  tritt  auch 
6  0  fttr  y  ein:  yfel  eofol  tibel,  byrne  beome  Panzer  etc.  und  umge- 
kehrt  y  fflr  eo:  a-hwyrfan  fttr  ^-hweorfan  Exon.  262,  3.  —  Fernery 
fllr  eo  (iu):  fyr  fir  Feuer  (ahd.  fiur),  tlr  tyr  Glanz,  strionan  streonan 
strienan  strynan  zeugen,  |?eostre  (|?io8tro  D.  Mth.  6,  13),  J^ystre 
dunkel. 

Wie  y  fttr  e,  so  tritt  auch  y  fttr  ^  ein  da,  wo  es  Verengerung 
von  ek  ist:  heran  hyran  (got.  hdusjan),  b^me  by  me  Trompete,  flema 
flyma  Flttchtling,  gel6fan  gelyfan  glauben,  nSdan  nydan  zwingen,  ^can 
vcan  vermehren. 

Solche  lantlichen  Ausschreitungen  mogen  in  dialectischen  Eigen- 
thttmlichkeiten  einen  Halt  gefunden  haben. 


47 

Zweiter  Abschnitt. 

Historische  Entwicklung  der  angelsachsischen  Vocale. 

Nachdem  der  ags.  Vocalismus  dargelegt  worden  ist,  IftBt  sich  die 
weitere  Entwicklung  desseiben  zeigen. 

A-Laut. 

Das  gotische  a  wird  ags.  ae,  a,  ea  and  umlantendes  e.    DieSchwft-  §*  4^* 
chnngen  i  und  u  mischen  sich  mit  den  ursprUnglichen  i  and  u. 

Ags.  se  schwankt  bei  Lag.  zwischen  ae,  a  und  e ,  selten  ea:  (11.  Conj.) 
bar  ibaer  ber,  brae  braec  breac,  spac  spsec  spec ,  tar,  scar,  stal,  Flex. 
§.15;  (III.)  gaet  gat,  qued  quad,  baed  bad  bed  bead  abed,  gaf  gasf 
jef  geaf ,  sat  saet  set  seaet,  laei  lai  lei  leai,  s.  Flex.  §.  20;  femer 
lasselaesse,  what  whaet  whet,  gras  graes,  craft  craeft  etc.,  selten  a 
allein,  wie  in  whales  2363  smale,  bad,  pad  u.  s.  w.  —  Orm  hat  fast 
darchgangig  a:  fore-hall,  barr,  brace,  space;  gaff,  bigatt,  satt,  tradd, 
badd,  cwa)>)>,  lagg,  nur  et  11549,  gesst-hus  7040  und  gresess  15468 
GrSser.  —  Ae.  RG.  hat  meist  a,  oder  e;  in  II.  liebt  RG.  e:  stel, 
ber,  brek  spec,  PL.  und  Ps.  a:  stal,  bare,  brak,  spak  (III)  RG.  gaf 
jef,  et,  fret,  quad  qued  quod;  Ps.  und  PL.  gate,  sat,  gaf,  trad, 
quathe,  wrake.  Au^erdem  hat  RG.  gewdhnlich  a:  smal  2514,  bar 
frei  2677,  bewar  11526,  abbe,  haben  192.  hauen  Hafen  1484,  apple 
5913,  stake  Pfosten  1176,  fader  581,  )>at  7373,  at  1484,  water 
1972,  Ps.  hat  a,  selten  au:  lauh  Gesetz.  —  Me.  Meist  a:  (II.)  stale 
PP.  staal,  bar  baar  beer,  schar,  tare,  brake,  spac  spake;  III.  gat 
gate  geet,  gaf,  sat,  trad,  bad,  lai  Wycl.  quath  Cr.  195  quod  PP.  319 
what,  gras  grass,  raven,  craft,  lasse  lesse,  gest  Ch.  8214.  —  Im 
Ne.  bleibt  noch  in  grofiem  Umfange  der  ags.  Laut  in  dem  nach  und 
nach  zur  Greltung  gelangenden  a,  wenn  er  seine  Ktlrze  bewahrt:  bade 
^ve,  sat;  bad,  sad,  glad,  at,  that,  cat,  craft,  apple,  happy,  ash, 
ass,  glass,  path.  Man  darf  daher  wohl  annehmen,  da0  der  ursprUng- 
liche  Laut  von  ags.  ae  =  neuengl.  a  war  —  eine  Annahme ,  die  durch 
die  strenge  Unterscheidung  des  ags.  ae  von  a  und  durch  die  dftere 
Berflhrung  jenes  mit  e,  s.  §.  2  gesttltzt  wird.  Im  Ae.  scheint  der 
Laut  des  letzteren  sich  ge^lndert  zu  haben  und  a  tritt  an  die  Stelle 
von  ae.  Die  Formen  stale,  bare,  brake,  spake,  tare,  gat  und  trad 
sindjetzt  veraltet.  Die  Ausschreitungen ,  welche  eintreten ,  sind  folgende  : 
1)  Eintretende  Yocall&nge  steigert  den  A-Laut  nach  beiden 
RichtuDgen,    entweder  nach    e   hin,    wie   whale,    grave,    awdre,    ate 


/t 


48  Hist.  Entwicklung  d.  ags.  Vocale.    A-Laut. 

§.  42*  (=  at  S.  J.  Ja,  K.  R.,   et  Sm.  at  et  W.)  to  lade,  late,   raven  oder 
nacli  0  bin,  denn  ags.  d,wirdne.  6:  stole,  bore,  broke,  spoke,  to  load. 

2)  Auslautendes  11  und  anlautendes  w  verdankeln  den  A-Laut: 
smkU ,  what  (=  hwot) ,  was  (woz) ,  w&ter  und  a  ist  deshalb  o  geworden 
in  quoth  (kwoth  F.  Ja.  K.,  koth  S. ,  kwiith  und  kwoth  W.,  kwuth 
J.  Sm.). 

3)  Einfaches  g  erweicht  zu  i  und  flie^t  mit  a  zusammen:  day,  nail. 

4)  e  bleibt  in  guest,  elf  und  egg,  und  tritt  ein  in  less,  -ness; 
franzosische  Schreibung  hat  dort  u  eingeschoben. 

♦  43.  Ags.  a  steht  nur  vor  den  dunkeln  Vocalen  zweiter  Silbe,  sodann 

in  einigen  Wdrtern  und,  nach  o  schwankend,  vor  m  und  n.  Letzteres 
bleibt  bei  Lag.  fram  from,  man  mon,  lang  long  und  bisweilen  schiebt 
sich  e  vor:  heondA.  3807,  leandA.  3238.  Der  Ablaut  in  I  heifit'ge- 
w5hnlich  o:  ilomp,  a-gon,  bond,  a-swond,  wond,  fond,  swonc,  drone, 
sprong,  stong,  prong  und  sogar  in  orn  und  born,  s.  Flex.  §.  10, 
seltener  a,  wie  be-wan,  at-ran,  swang,  sprang.  Bagegen  in  andern 
W5rtern  steht  zwar  a,  wie  makede,  care,  nakede,  sadele,  sadeli; 
ac  ah,  martir  und  zu  marmestan  bringt  B.  marblestan;  doch  tritt  da- 
neben  auch  ae  und  e  ein,  so  daC  der  Ableitungs-  und  Flexions  vocal 
keinen  EinfluC  mehr  tibt,  wie  glad  B  gled  A  3962,  gl^d  4950,  faren 
fseren  A  4401 ,  habben  hsebben,  rade  raede.  Orm  aber  hat  durchgan- 
gig  a,  das  weder  nach  se  noch  nach  o  ausweicht:  mann,  cann,  lamb, 
lannge,  lannd,  hannd;  ferner  in  den  ablautenden:  bi-lammp,  gann,  blann, 
wann,  rann,  drannc,  swannc;  nur  band,  fand,  wand,  sprang  scheinen 
lang  geworden  zu  sein  und  nakedd,  care,  name  sind  es  ohne  Zwei- 
fel.  —  Im  Ae.  hat  RG.  zahlreiche  o,  PL.  seltene  o  und  Ps.  nur  a 
vor  m  und  n,  s.  Flex.  §.  10.  AuSerdem  fallen  diese  a  mit  den  aus 
ags.  ae  entstandenen  zusammen.  —  Me.  Der  Wechsel  zwischen  a  und 
0  vor  m  und  n  dauert  bei  Wycl.,  Ch.  und  Mau.  noch  vielfach  fort: 
man  mon,  lamb  iomb,  hand  bond,  land  lond,  strand  strond.  Ebenso 
im  Ablaut  der  L:  drank  Job.  4,  12.  drank  B.  drank  A.  Gen.  25, 
34,  gan  Jer.  prol.  sang  711,  the  songe  95,  sprang  14050  sprong 
12045  etc.  Wycl.  bestatigt  die  bei  Orm  angedeutete  Dehnung 
in  foond,  soong,  sproong.  —  Im  Ne.  zeigen  sich  die  beiden  Laute, 
die  im  Ags.  schon  hervortreten ,  o  und  a;  beide  sind  weiter  gebildet: 
jenes  zur  lautlichen  Steigerung,  dieses  zur  Dehnung.  0  hat  sich  fest- 
gesetzt,  wie  in  clomb  erklimmle,  long  lang,  among  unter,  song  Sang, 
strong  stark,  tong  Zange,  thong  Riemen,  throng  dr&ngen.  Steigerung 
des   o-Lautes,   die   schon   Wycl.    andeutet,    ist  eingetreten   in   f5iind. 


\ 


\ 


\ 


Yerlauf  des  ags.  ea.  49 

bdftnd ,  gr5{lnd :  w5And,  wiihrend  mittele.  soong,  sproong  wieder  auf  sang,  §•  43* 
sprang  zurttckgehen.  Dagegen  ist  a  gebiieben  und  steht  dem  vorigen 
a  vor  andern  Consonanten  v5Ilig  gleich,  wie  in:  man,  can,  camp, 
sang,  thank,  and,  hand,  stand,  land,  hang,  stand,  hammer,  damp, 
band,  Vorstehendes  w  fUrbt  den  Vocal  dunkler:  wan  (6),  swan.  — 
Vocalverl&ngerung  macht  a  zu  a:  tame,  lame,  name,  fane,  vane, 
same,  lane  und  Schlu6-e  ist  L&ngezeichen ;  ebenso  in:  to  make,  to 
bake  etc.  —  a  vor  andern  Consonanten  steht  dem  vorigen  gleich: 
glad,  saddle,  und  gedehnt  in  c^re,  fSire  etc. 

jDas  fdr  got.  a  vor  1 ,  r  und  h  eintretende  ags.  e  a  (geht  bei  Lag.  §*  44. 
meist  nach  a  zurUck.  al,  halle,  wal,  ale  (Bier),  falewe,  salm,  scale, 
salt,  harm,  warm,  gadere,  scade  (Ungeheuer).  Bisweilen  stehen  aucb 
a,  {B,  e  daneben:  heard  hard  hserd  herd,  eax  sex,  teares  teres 
iThrftnen),  balu  baelu.  Die  Ablaute  in  I  sind:  gealp,  halp,  swselt, 
baelh  balh,  warp,  caerf  carf,  ward,  feaht  faht;  III.  sseh;  IV.  lehge 
;iache),  waxe  (wachse).  Manche  Wdrter  schwanken  nach  0  ttber  und 
das  deutet  auf  Dehnung:  halde  hselde  holde,  pp.  balden  holden, 
qualm  A  cwaolm  B  (Mord) ,  aid  seld  old ,  salde  sselde  sold ;  —  chestre  ist 
schon  geschwUcht.  —  Orm  hat  (Iberall  a  bis  auf  chesstre  (Stadt) ,  aern 
;Adler),  aerd  (Land).  —  Im  Ae.  mindern  sich  die  Schwankungen 
nach  ae  und  e,  a  wird  fast  allgemein:  al,  alle,  halle,  walle,  falle, 
half,  femer  als  Ablaut  in  I  halp  help,  dalf,  gald  gold,  carf  kerf, 
warp,  fagt  faght  (fauht  PL.,  die  e-Formen  hat  RG.,  PL.  nur  a);  sagh 
saw,  sau,  sauh  PL.  s.  Flex.  §.21.  —  e  steht  selten  wie  in  gerde 
R6.  512,  0  in  old,  bold,  holden  etc.  —  Auch  im  Me.  ist  a  der 
gewohnlichere  Laut,  wie  in:  alle,  halle,  ale,  fallen,  calf,  halt,  falde, 
walde,  walke,  harpe,  arm,  harm,  harde,  sharp,  barm.  Die  Ablaute 
in  I  sind:  swall ,  swale,  malt,  starf,  faught  Ch. ,  fagt,  halp,  dalf, 
karf  Wycl. ,  foughte  Man. ,  gald ,  worth  ward  PP.  Selten  e ,  wie  in 
erme  (sich  erbarmen)  Ch.  12246,  derne  (verborgen),  herd  (Bart),  Mau. 
3.  etc.  —  Im  Ne.  bleibt  meistens  a,  aber  verschieden  lautend,  dun- 
kel  vor  1  und  11,  wie  in  d,ll ,  h&U,  std.ll,  fail,  hd,lt,  mklt;  und  ob* 
gleich  1  stumm  geworden  ist,  in:  w&lk,  td.lk;  und  in:  s&w,  auch  in  dem 
graphisch  abweichenden  fought  (=  f^tt);  —  reines  a  vor  r:  arm,  bftrm, 
harm,  firm,  yftrn,  hftrp,  m&rk,  hard,  sharp  und  in  W5rtern,  in 
denen  1  stumm  geworden  ist,  wie:  saim,  calf,  half,  auch  in  laugh, 
l&ughter,  wo  a;  zu  au  geworden  ist;  —  helleres  nach  e  zugeneigtes  a: 
ax,  axle,  wax,  shall,  shadow,  und  selbst  e  in  to  belch,  stern,  Berk- 
shire und  mit  aus  dem  Guttural  vortretendem  i  in  eight  (=  at)  und 

Koch,  engl.  Grammatik.     I.  4 


50  Yerlauf  des  ags.  e. 

§«  44.  bei  eintretender  Yocall&nge  steigert  sicb  a  zu  reiuem  e-Laute:  scale, 
shame,  ale.  Den  Gegensatz  bildet  langes  o,  das  sich  festgesetzt  hat 
in  old,  bold,  fold,  hold,  wold.  Lautlich  weicht  ab:  beard  (=  herd). 
Ags.  ea  geht  nach  a  zarttck,  das  im  NAgs.  kurz  bleibt 
und  daher  nach  ae  und  e  schwankt  oder  lang  wird  and  deshalb  zu 
0  sich  neigt.  Jener  Laut  entwickelt  sich  wie  ags.  se,  indem  die  consonan- 
tischen  Einfltt3e  auf  die  Lautung  hervortreten  and  Dehnung  a  be- 
wirkt;  o  dagegen  erh^lt  sich. 

§«  45«  Der  ags.  Umlaut  von  a,  e,  bleibt  durchg&ngig  bei  Orm  and  meist 

auch  bei  Lag. ,  bisweilen  steht  se  daneben ,  das  aber  nicht  als  Rttck- 
gang  zum  A-Laut  zu  nehmen  ist,  weil  das  aus  i  entstandene  e  die- 
selbe  Neigung  hat:  eft  seft,  serienA  herienB  (pfltigen)  10030,  hete(Hafi) 
4042  hseteA  hateB  20441,  mete  18093  msete  4466,  tellen  14  tsellen 
12946,  nur  haengest  und  haehuen  (heben)  11601,  aber  sellen  seollen 
31053  und  sullen  29057,  seggen  (sagen)  512  suggen  983.  —  Im  Ae. 
und  Me.  befestigt  sich  e;  belle,  hen,  fen,  men,  ende,  net,  bet, 
derien,  eft,  sweren,  bench,  mete  (Speise),  sellen,  webbe,  letten, 
whetten,  senden,  wenden,  scenchen,  setten  etc.  —  Auch  im  Ne.  ist 
e  meist  geblieben.  Die  ^Itere  Schreibung  denne,  henne,  fenne,  die 
schon  Smith  (1568)  fttr  falsch  erklftrt,  da  e  stumm  und  die  Doppelcon- 
sonanz  Zeichen  fdr  Yocalkiirze  sei,  hat  sich  vereinfacht  zu  den,  hen, 
fen;  ferner  men,  hell,  bed,  net,  better,  neb,  web,  eft,  bench,  to 
drench,  to  sell,  to  tell,  to  quell,  step,  edge,  to  wed,  to  whet,  to 
set,  to  send,  end;  bend  steht  noch  in  bendlet,  bench  neben  bank. 
Nach  a  zuriickgegangen  sind  to  bdre,  to  tame,  band,  to  hate,  to 
quake,  angel,  entweder  weil  ein  gleichlautendes  Wort  daneben  lag, 
wie :  bare  (nackt) ,  tame  (zahm) ,  band  (band) ,  oder  weil  e  sich  dehnte  und 
den  bezeichnendern  Ausdruck  in  a  fand,  oder  weil  sich  die  ursprUng- 
liche  fremde  Form  aufdrftngte  wie:  angel.  In  to  lay,  to  say  (far  ley, 
sey  aus  lecgan  leggen  lege  leye  leie,  secgan  seggen  sege  seie),  hat  sich 
a  festgesetzt,  nicht  etwa  dem  FrU.  laeg  laeg  laei  lay  entsprungen,  son- 
dern  weil  ai,  ay  die  gewfihnlichere  Form  ftir  a  ist.  —  In  meat  und 
to  heave  (Wycl.  mete)  mu0  frtlhe  Dehnung  eingetreten  sein  und  darum 
gelangen  beide  zu  gedehntem  i-Laute. 

Meistens  erhait  sich  kurzer  e-Laut,  bisweilen  hat  sich 
derselbegedehntundnurseltenistlanger  i-Laat eingetreten. 

§*  46*  ^  Die  erste  Steigerung  von  a,  ags.  ee  (gotischem  und  fries.  6,  altn. 
und  ahd.  &  entsprechend)/,  bleibt  bei  Orm  meist  &:  mael,  heer,  bsere, 
maere,  waepenn,  graef,  spaecfae,  laache,   straete,   daed,   raed,  waed;  bis- 


Yerlauf  des  ags.  oe,  se  n.  A.  51 

weilen  d  wie  in  sel ,  efenn ,  gredig ,  nedle  and  sed ,  und  selten  wei-  §•  46« 
teres  Schwanken,  wie  sleep  slep  slap,  dsele  del  dal.  Bei  Lag.  dage- 
gen  schwanken  se  ond  e  in :  sael ,  baere ,  Iseche ,  spaeche ,  strsete ;  ae ,  e 
Qnd  a  in:  dsele  und  msere;  e  nnd  a  in  wepen:  ae,  e,  a  und  ea  in 
red,  siaep  und  aefen.  Ancli  die  pluralen  Ablaute  der  2.  und  3.  Klasse 
beharren  bei  Orm:  baerenn,  spaekenn,  gaefenn,  (eten),  gaetenn,  saetenn, 
tradenn,  baedenn,  cwaej^enn,  laeghenn,  saeghenn,  wftlirend  sie  bei  Lag. 
schwanken:  stalen,  beren,  toren,  brecon,  braken,  spaeken,  specen,  ' 
^eaen,  tpten,  geten,  freten,  seten,  to-treden,  beden,  queden,  awreken, 
Iseien,  isegen.  —  Ifti  Ae.  und  Me.  tritt  gewOhnlich  e  ein:  ele,  euen, 
slepe,  speche,  ded(e),  red(e),  strete,  dede,  deede,  nedle,  mele.  — 
Im  Ne.  ist  dies  iange  e  zu  gedehntem  i-Laute  geworden,  dessen  Be- 
zeichnung  verschieden  ist,  mit  ee:  eel,  sleep,  leech,  speech,  greed}', 
needle,  seed,  weed,  deed  oder  mit  ea  in:  read,  meal  und  deal  oder 
mit  e  in  even(ing),  key  (y  ist  erweichtes  g  in  ags.  c&ege,  altengl. 
keye).  oder  mit  ie  in  bier;  kurzes  i  in  riddle  (ags.  raedels).  Langer 
e-Laut  (a)  bleibt  in  hair,  w6re,  th^re,  strait,  grey  und  kurzer  (^)  in: 
weapon.  Hierher  scheint  auch  ags.  brser  (br4r)  zu  gehOren,  Me. 
brere,  das  sich  durch  das  nachklingende  r  zu  Ne.  bri-ar  erweiterte. 

Der  ags.  Laut  mu6  ursprfinglich  gedehnter  breiterer 
e-Laut  gewesen  sein,  der  sich  selten  in  Dehnung  erhd,lt 
Oder  verkttrzt,  gew5hnlich  zu  langem  i-Laute  wird.  Wann 
trat  dieser  ein?  s.  §.  100.     Auffallend  sind  riddle  uud  briar. 

Die  zweite  ags.  Steigerung  6  erhUlt  sich  auch  im  NAgs.  bei  Lag.  §«  47. 
und  das  in  to  rouwe  A  roweB  7813  hervortretende  u  ist  durch  w  ver- 
anlaflt;  Orm  hat  nurd  in  sho,  to,  flor,  blome,  dom,  don,  boo,  blod, 
fode,  god,  gode,  mod,  moder,  rode,  fot,  bro}>er,  bosemm.  Auch  die 
Ablaute  in  der  IV.  bleiben  6,  nur  in  wessh  1103  und  wex  8853  hat 
sich  e  (aus  weox)  befestigt  und  bei  Lag.  steht  neben  einander  weox 
and  waex,  swor  und  swar,  ahof  heof  haef  und  heaf,  stop  und  stepen. 
—  Im  Ae.  steht  o  und  im  Me.  o  und  oo :  shoo  Gh ,  schoo  shoo  Wycl., 
doon,  dome  doom,  boke  book,  blode  blood,  gode  good,  mode  mood, 
moder,  brother.  Auch  in  den  Ablauten  bleibt  o,  ausgenommen  in  alt- 
engl. wed,  step  stap,  drewe  neben  drowe,  wex  und  wax  und  in 
mittelengl.  siewe  (wahrscheinlich  mit  erweichtem  w)  neben  slowe  und 
drewg  neben  drowe.  —  Im  Ne.  ist  der  Iange  o-Laut  geblieben  in 
soft,  grove,  glove,  flSor,  to  grow,  to  row,  to  low.  Er  ist  zu  ge- 
dehntem U-Laut  geworden  in  shde,  td,  td  dd,  cdol,  mdor,  bldom, 
d6om,  r5of,  br6ok,  mdod,  rdod,  f6ot,  sdoth,  tdoth,  g6ose.    Zudnnke- 

4* 


52  Yerlauf  des  ags.  e  und  i. 

§•  47«  lem  Laute  (=  k)  ist  er  geworden  in:  sought,  thought,  deren  ursprttng- 
IJche  L£ingen  im  Ags.  (s6hte  )76hte)  sich  bei  Orm  in  sohhte  und 
|>ohhte  verktirzt  finden  und  mit  Ausstoduug  des  Gutturals  wieder  lang 
werden.  Einige  Wbrter  haben  die  Vocalktirze  eintreten  laCen  und 
zwar  o-Laut;  brothir,  mothir,  othir,  flood,  blood,  oder  u-Laut:  book 
(=  bAk),  hook,  rook,  bosom  (=  biizum  und  b6zum).  Die  Ablaute 
s.  Flex.  §.  28:  stood  (stAd),  forsook,  took,  shook,  drew  (dru),  slew, 
swore,  hove. 

§.  48.  Der  ags.  Umlaut  von   6,    ^,   schwankt  zwar  bei  Lag.   bisweilen 

nach  SB  und  schrftnkt  sich  ein:  boc  Buch,  bsecbokes,  fot  fet  fet 
fuoten  etc.,  bleibt  aber  bei  Orm.  —  Im  Ae*  und  Me:  kemeling  RG. 
583.  to  deme,  to  fele,  chele,  grene,  to  wepe,  to  kepe,  to  seche,  fot 
fet,  te}?,  bre)?re,  swete,  to  mete;  bei  Ch.  deme,  kene,  grene,  wepe, 
seke,  fede,  fete,  grete,  tethe,  to  mete;  feetWycl.  Mt.  5,  35.  bretheren 
und  britheren  Gen.  9,  22.  —  Im  Ne.  ist  fttr  ^  langer  i-Laut  einge- 
treten  in  to  teem,  keen,  green,  to  weep,  to  seek,  to  beseech,  to 
breed,  to  feed,  to  heed,  to  speed,  feet,  teeth,  geese;  weary,  Auch 
brethren  war  auf  dem  Wege  (nach  Wycl.)  den  i-Laut  anzunehmen,  die 
eingetretene  Kttrze  aber  hat  den  e-Laut  bewahrt.  Nur  wenige  Wor- 
ter  gehen  nach  6  oder  dem  daraus  entspringenden  oo  zurttck:  (ags. 
smMe)  smdotJi,  (ags.   c^le)  c6ol. 

Da  die  Verkttrzungen  den  e-Laut  haben,  wie  wept,  bred,  fed, 
brethren,  so  mu6  auch  ags.  ^  diesen  Laut  gedehnt  gehabt 
haben  und  e  tritt  erst  spater  ein,  s.  §.  100. 

I-Laut. 

§*  49«  Der  einfache  i-Laut  tritt  schon  im  Ags.  in  i^  3  aA.4  3o  aus  einander. 

Organisches  ags.  i  bleibt  im  NAgs.  wie  bei  Orm  in  wlite,  writt, 
shriflte,  swifft,  child,  tritt  aber  bei  Lag.  bisweilen  nach  e  tiber:  cliff 
clef  etc.  Auch  die  Schw&chung  von  a  bleibt  haupts£lchlich  vor  m 
und  n  und  die  bei  Lag.  eintretenden  Schwankungen ,  wie  lim  lem 
leom ,  aginnen  agunnen,  climben  clemben,  finger  fenger,  swenchen 
swinken  etc.,  verschwinden  spftter  fast  ganzlich  (Me.  leme  Mau.  14) 
und  i  befestigt  sich.  —  Im  Ae.  mischen  sich  i  und  y  bei  RG. :  him, 
hym ,  his  hys  ys,  ring  ryng,  wind  wynd  ete.  und  ebenso  im  Me.  — 
Ne.  Kurzesi:  bit(Bil^),  writ,  drift,  smith  und  v.  a.;  gedehnt  in  shield 
(Me«  scheeld  Man.),  Nach  zwei  Richtungen  hin  hat  i  lautlich  £in- 
bu6e  erlitten.  1)  Nachfolgendes  r  trtlbt  den  Laut  und  bringt  ihn  e 
nahe:  bKrd,  birch,  girl.  2)  Kurzes  i  wird  zum  diphthongischen  ei 
vor  -nd:  to  wind,   to  bind,  to  find,  behind,  hind,  kind,  blind,  mmd, 


Verlattf  des  ags.  6.  53 

nur  in  the  wind,  lynder,  hat  sich  kurzes  i  erhalten;  ferner  vor  -Id:  §♦  49. 
child,  mild,  wild;  als  vocalischer  Ersatz  fflr  conflonantische  Verluste: 
I  (ags.. ic),  to  lie  (licgan),  nine  (nigon),  knight  (cniht),  night,  might, 
bright,  well  in  letzteren  der  Guttural  stumm  geworden  ist;  endlich  in 
shire  (anch  shtre  W.  P.  J.  Sm.),  ivy  (ags.  ifig)  und  climb.  Unregel- 
raftBig  erseheint  die  verschiedene  Aussprache  in  den  gleichen  climb 
und  limb.  Aber  sie  erklftrt  sich  daraus,  da6  in  climb  der  Auslaut  b 
organisch  ist  und  sein  Yerklingen  Lautsteigerung  nach  sich  zog;  d^- 
gegen  in  limb  ist  b  erst  hinzugeftlgt  worden,  um  die  Kttrze  zu  befes- 
tigen.  Abweichend  veriauft  Ags.  micel  mycel  mucel  (got.  mikils,  St. 
mah).  Lag.  muchel  muche ,  0.  mikell ;  Ae.  muchel  muche ,  Me.  meche, 
Mau.  und  moche.  Von  den  beiden  a-Schwftchungen  hat  u  ttberwogen 
and  im  Ne.  hat  sich  much  befestigt ,  im  Schott.  muckle ,  mickle ,  meikle. 

Die   Klirze   bewahrt   den    ursprtinglichen   Laut;    r  trflbt 
diesen;  mit  Dehnung  tritt  Lautsteigerung  ein. 

Das  aus  i_  erwachsene  ags.  e  „unterliegt  im  NAgs.  manchen  Schwan-  §♦  50. 
kangen :  es  bleibt  in  he ,  me ,  )?e ,  spel ,  beren ,  sweuen  ,  stefne ,  bre- 
ken,  freten;  es  geht  in  hi  nach  i  zurttck.  Neben  e  stellt  sich  eo: 
stelen  steolen  2353,  self  seolf  608  und  sulf  2135,  gefan  geouen  28273. 
Es  stellt  sich  dem  aus  a  umlautenden  e  y5llig  gleich:  deluen  dselfen 
5813,  sceren  schseren  14216,  eten  seten  13456;  helm  haelm  23979 
halm  21141  helm  A  healm  B  23965,  awreken  5770  wrapken  7750 
wracken  20256 ,  speken  26329  spsecken  14758 ,  specken  20880.  Einige- 
mal  stehen  sogar  beide  Schwankungen  nach  eo  und  se  hin  neben  einander: 
helpen  695  halpen  17991  heolpen  15031 ,  ebenso  gelpen ,  bernen,  wer- 
pen  etc.  Orm  behait  e  bei:  stelenn,  forr-helenn,  berenn,  brekenn, 
spekenn,  scerenn,  terenn.  —  Im  Ae.  und  Me.  selten  i,  wie  in  bi 
and  hile  altengl.  Ps.  16,  9,  hile  hele  Wycl.  B  Ex.  10,  5.  1  Kgs  3,  17, 
gewohnlich  e.  Das  e  beginnt  sich  im  Me.  vielfach  zu  veriangern :  wee, 
yee,  thee,  breke  breek,  tere  teer,  trede  treed,  wreche  wreck  Wycl. 
pleye  Mau.  3,  weye  1  und  way  4,  here  2.  —  Im  Ne.  geheu  diese 
Worter  lautlich  wenig,  graphisch  weit  aus  einander.  1)  Kurzer 
e-Laut  bleibt  in  well,  knell,  spell,  to  swell,  helm,  to  delve,  self,  to 
help,  yelp,  seldom,  to  thresh,  to  fret,  yet;  h6r,  herd;  wealth,  wea- 
ther (ags.  w6der  Wetter),  weather  (ags.  w^der  Widder),  leather,  to 
tread ;  to  burst  (berst  Wycl.) ,  burn  (bern  aus  brenne),  run  (Me.  renne). 
Gedehnter  Laut  ist  in  to  break  und  to  bear.  In  play,  way,  rain  ist 
a  ftir  e  eingetreten,  y  und  i  sind  erweichte  g;  (plega  pley)  play, 
(weg  wey)  way,  (regen  rein)  rain.     2)  Gedehntes  i  steht  in:   he,  me. 


54  Verlauf  des  ags.  So. 

§   50.  ye;  thee,   field,  to  yield,   shield,   sieve,  to  speak,   to  weave,   to  eat, 
to  wreak,  to  steal  and  in  dem  dialectischen  heal,  hele  (hehlen). 

KUrze   bewahrt   ursprflngliches   e,   Dehnung   ist   meist 
mit  Lautsteigerung  verbunden. 

§«  51*  Das  aus  i  entstandene  ags^€o  bleibt  selten  im  NAgs.,  wie  in  eorl, 

feorme,  eornest,  heort  (Hirsch),  heorte  (Herz),  eotend  (Riese).  Ge- 
w5hnlich  verengert  es  sich  1)  zu  e  und  seinen  Schwankungen :  feole 
fele(viele),  weole  wele  (Schatz) ,  seoluerseluer  (Silber),  beornen  bernen, 
cheorl  <;hserl  (Landmann),  keruen  (schneiden),  swserken  (verdunkeln), 
sweord  swerd ,  eorde  erde  earde  (Erde) ,  heouene  heuene  (Himmel) ,  seouen 
seuen  (sieben);  —  2)  zu  o(u):  seolke  solke  (Seide),  sweore  swure 
(Schwfther),  weoruld  weoreld  world,  steorre  sterre  storre  (Stern),  weorc 
were  wore.  Orm  hat  eo  noch  seltner,  daftlr  und  daneben  gewohnlich 
e;  weorlldwerelld,  steorne,  cherl ,  georne  gerne ,  werrpenn ,  berrghenn, 
weorrc  werrc,  swerd,  heorrte  herrte,  eor}>e  erj?e,  seifn,  eornenn  er- 
nenn.  Sutel  durch  Erweichung  des  w  in  ags.  sweotol  und  warr)>enn 
anter  dem  EinfluB  des  w  neben  werrpenn.  —  Im  Ae.  tritt  gewohnlich 
e  ein:  erl,  swerd,  lerne,  hert,  herte,  leue,  clepe  (clupe  RG.  4719 
rufen),  heven,  werpe;  selten  o,  wie  in:  work,  world,  und  selbst  bis- 
weilen  in  hor  (ihr)  RG.  10655  u.  horn  (ihnen)  10651  fttr  die  gew5hn- 
lichen  Formen  her  und  hem,  wor}>e  (werden)  12019.  —  Auch  im  Me. 
gewfthnlich  e:  fele,yelwe,  selfe,  sterre,  erle,  swerd,  hert,  herte  (Herz), 
erthe,  cherl,  ernest,  kerver,  sterve,  heven  hevene,  derk,  geme, 
lerne  etc.;  neben  einander  cherle  PP.  310,  chorl  Creed  439,  were 
werken  to  werche  PP.  511  Mau.  wark  Cr.  104.  to  worche  Mau., 
werld  Cr.  1592.  world  PP.  7,  worthe12,  spornen  und  mournen  Wycl. 
Manche  aber  gehen  nach  i  zurftck:  silver,  milk  etc.,  es  mu6  wohl 
altes  i  daneben  gelegen  haben.  —  Im  Ne.  haben  sich  die  Laute  sehr 
zerstreut:  1)  der  i-Laut  ist  geblieben  in  silver,  silk,  milk,  widow, 
frith ,  birch  und  erweitert  in  knight;  diese  weisen  auf  erhaltenes  i  hin. 

2)  e  dat  sich  festgesetzt  in  yellow,  self,  seven,  denen  churl,  earl,  ear- 
nest, earth  und  heaven  lautlich  nahe  steht,  wd>hrend  es  sich  verdun- 
kelt  hat  in  heart,  hearth,  star,  to  carve,  to  starve,  dark,   hart;    — 

3)  0  hat  sich  befestigt  in  yolk,  world,  work  und  sword. 

Das  frtihe  Hervortreten  des  e  im  NAgs.  erweist  dieses  als 

iiberwiegend  in  6o.    Dieses  e  wird  in  den  Eurzen  bewahrt 

und  durch  r  verdunkelt.   Anlautendes  w  aber  wirkt  den  dunkleren  o-Laut. 

§«  52*  Die  erste  Steigerung  von  i ,  got.  ei  entsprechend ,    ist  ags^  i  Mnd 

diese  bleibt  bei  Lag.  and  Orm,  nur  in  lihht  (leicht)  10544  hat  sich  i 


Verlanf  des  ags.  1  n.  k.  55 

vcrkflrzt.  —  Auch  im  Ae.  steht  i  oder  y  und  im  Me.  wird  Vocallfinge,  §•  52* 
besonders  bei  Wycl.  und  PP.  durch  Verdoppeluwg  des  i  bezeiohnet: 
lif  iijfTob.  4,  5,  abide  abijde  Jsa.  28,  10  wif  wijf  Gen.  3,  20.  while 
whijie  Mt.  5,  25.  shyyne  Mt.  5,  16  inyis  Mause  Jud.  14,  12.  — 
Im  Ne.  ist  die  Verdoppelung  gewichen,  aber  fast  tlberall  hat  sich  der 
gesteigerte  I-Laut  (=  ei)  erhalten:  while,  mile,  Ire,  iron,  wire,  lime 
time,  line,  to  shine,  shrine,  swine,  knife,  to  drive,  life,  to  shrive, 
wife,  like,  to  abide,  bridle,  to  glide,  idle,  to  ride,  side,  to  slide  etc., 
langes  i  bewahrt  free  und  three ,  to  cleave  (kleben)  und  wreathe ;  aul^er 
den  veralteten  sith  und  swithe  haben  kurzes  i  erhalten:  stiff,  rich, 
to  nip  (hnipan),  withy,  withe,  with,  witness,  wisdom. 

Kflrze  und  Dehnung  bezeichnen  offenbar  den  Laut, 
der  mit  ags.  i  verbunden  war.  Die  Steigerung  zu  ei  kann  erst 
spitt  eingetreten  sein,  s.  §.  103. 

In  ags.  iw  ist  i  consonantisch  geworden:  Ne.  yew. 

Die  zweite  Steigerung  von  i ,  ags.  k  bleibt  selten  bei  Lag. ,  wie  §»  53. 
in  ba  (beide) ,  tacning  (Zeichen) ,  wac  (schwach)  etc. ,  gew5hnlich  neigt 
sicb  4  nacb  6 :  snau  A  snowe  6  (Schnee),  hal  hail  hoi  (Heil),  halie  holie 
(heilig),  bar  baer  A  borB  (Eber),  hser  hor  (grau),  lare  lore  (Lehre),  sar  sa»r 
A  sor  B  (Schmerz),  ham  hom  (heim),  ban  A  bonB  (Bein),  stan  ston  (Stein), 
rapAropB(Tau),  agenAoge,  owe  B  (haben),  ageneAowe,  ogene  B  (eigen), 
brad  braed  brod  (breit) ,  ad  aed  oad  (od)  Eid,  clad  clod  (Kleid) ,  gast  gaest 
gost  (Geist).  Dasselbe  Schwanken  findet  auch  im  Ablaut  der  Y  statt :  scaen 
scean  A  son  B ,  igrap  A  igrop  B  und  igraep ,  abad  abed  A  abod  B ,  to  glad 
glaed  A  glod  B ,  rad  raed  A  rod  B ,  draf  draef  drof ,  smat  smaet  smot,  ras 
araes  aros.  Die  Formen  mit  ae  erkiaren  sich  aus  der  Neigung  des 
reinen  a  zu  ae,  w^hrend  k  sich  zu  6  hinwendet.  Letzteres  tritt  be- 
sonders in  B.  hervor.  Auch  andere  k,  die  durch  Dehnung  aus  a 
entstanden  sind,  wie  ags.  cn^wan,  m^van,  bl4wan  gehen  nach  o:  icnawe, 
icnowe,  sawe  sowe,  mawe  mowe,  ga  go.  Orm  bewahrt  durchgftngig 
&,  auch  in  dem  Ablaute:  ran,  shan,  grap,  draf,  }>raf,  wrat,  bat, 
abad,  snaji,  ras,  biswac,  stac,  strac.  —  Im  Ae.  bleibt  a  in  den  Ps. 
an,  nane,  stane,  hali,  laverd  etc.;  auch  im  Ablaute  haben  Ps.  und 
Tr.  a:  draf,  bate,  smate,  bade,  gnade,  wS-hrend  RG.  und  PL.  0  ha- 
ben: drof,  ssrof  (shrof),  )?rof,  smot,  abod,  rod,  ros,  agros,  nur  in 
stegh  stey  setzt  sich  ein  hellerer  Laut,  auch  noch  bei  Wycl.  steig 
Mt.  3,  16.  —  Im  Me.  macht  sich  fast  flberall  ftlr  ags.  k,  woher  es 
auch  stammt,  o  geltend,  dessen  Lange  meist  entweder  durch  stummes 
e  hinter  einfacher  Gonsonanz  im  Auslaute ,   oder  durch  00  bezeichnet 


56  Verlauf  des  ags.  se. 

§*  53*  wird:  on  oon  one  (ein),  none  noon,  bone  boon,  stone  stoon,  boor 
(Eber),  owen,  clothe  clooth,  oke,  too  (Zehe),  goost  gost;  auch  in  den 
Ablauten:  schoon  schon,  droof  drove,  stroof  strove,  smoot  smote, 
wroot  wrote  etc.  Ch.  hat  gewdhnlich  o,  Wycl.  und  Man.  beide  Be- 
zeichnungen.  Ferner  bei  Wycl.  growe,  blowe,  knowe,  crowe,  sowe 
und  sewe,  throwe.  Neben  ogt  noqjt  tritt  nougt  ought  nonghte  Man. 
4.  aught  naught  PP.  —  Im  Ne.  bleibt  auch  meistens  der  lange  o-Laut, 
freilich  in  verschiedener  Schreibung:  holy,  sore,  home,  bone,  stone, 
rope,  token,  cloth,  ghost;  roe,  toe,  foe,  woe;  to  blow,  to  crow,  to 
sow,  to  throw,  to  know,  to  mow,  snow,  soul,  own;  oar,  boar,  hoar, 
foam,  loan,  loaf,  soap,  oak,  toad,  oat,  boat,  goat,  oath;  in  hot  hat 
sich  o  verkttrzt.  —  In  wrath  und  wroth  stehen  noch  beide  Laute  neben 
einander;  den  dunkein  a-Laut  ik)  hat  in  Folge  des  verstummten  Gut- 
turals angenommen  ought  und  nought  oder  be6er  aught  und  naught; 
kurz  ist  black.  —  Der  Vorschlag ,  den  one  jetzt  hat  (=  won) ,  ist  erst 
im  Ne.  eingetreten  und  das  Wortspiel  von  on  und  one  Sh.  TG.  2,  I 
la0t  auf  damals  gleiche  Aussprache  schlie6en;  my  gloves  are  on  — 
why,  then  this  may  be  yours,  for  this  is  but  one.  —  Das  lat.  pavo, 
angels.  piLva  lautet  noch  bei  Man.  5  poo-cock  neben  pe-coke  20, 
Ne.  pea-cock. 

Der  Uebergang  des  a  in  6  beginnt  schon  im  NAgs,  und  nimmt 
mehr  und  mehr  zu.  Das  Schottische  hat  noch  haly,  sare  sair,  hame, 
bane  bain,  stane,  rape,  gaist  ghaist,  tae,  fae,  wae;  blaw,  craw,  saw, 
thraw,  maw,  snaw,  saul,  faem,  laif,  saip  etc. 

§.  54.  ^}^  MS?  fiB»  welche  far  got.  ai,  ahd.  ei  eingetreten  sind/^chwan- 

ken  bei  Lag.,  wie  die  sb  der  a-Laute:  sae  see,  hap|7en,  dselen  delen, 
maenen  menen,  braede  brede,  ilaesten  ilesten  ilasten  etc.;  auffallender 
ist  die  Verschiedenheit  bei  Orm:  sa?  (See),  haete  (Hitze),  h8B}>enn 
(Haide),  flaBSC  (Fleisch),  ahhte  (Besitz),  menenn  (meinen),  leden  (lei- 
ten).  —  Im  Ae.  und  Me.  tritt  <gew6hnlich  e,  ee  ein:  see  se, 
delen  deelen,  menen,  brede,  flehs  fleisch  Wycl.  Gen.  2,  23.  fleish 
Creed  449,  lede  Man.  —  Im  Ne.  haben  gedehnten  i-Laut:  to  deal, 
to  mean,  to  lead,  heat,  heathen;  kurzeu  e-Laut  flesh  und  gedehnten 
lady,  bait,  swain,  hail  (neben  whole). 

Diese  Bildungen  theilen  also  nicht  mit  k  die  gleiche  Entwicklung, 
obgleich  sie  in  gleichem  Lautverh3.Itnisse  zum  Gotisehen  stehen.  Yielmehr 
verlaufen  sie  wie  die  eigentlichen  ae,  die  erste  Steigerung  von  a. 

§•  55*  £in   drittes  ags.  ae   ist  der  Umlaut  von  k:    stkn  staenig  staenen 

(steinigsteinem)./  Dieses  schwankt  bei  Lag.  in  gewohnter  Weise :  haelen 


Verlaaf  des  ags.  u.  57 

helen,  laeren  leren,  claene  dene,  imaene  imene,  laefdi  lafdi  lefdi.  Auch  §•  55* 
beiOrm  setzen  sich  verschiedene  Laate  fest:  haelenn,  laBrenn,  taecenn, 
imaen,  whaete;  an  (aber  Adv.  eeness,  und  doch  naness)  anig,  stanenn 
attri^,  laffdig;  clene  und  doch  clsenness.  —  Im  Ae.  und  Me.  setzt 
sich  e  and  ee  fest:  teche  Man.  clene  dense  14.  whete  18  bis  anf 
any  eny  and  lady.  —  Im  Ne.  steht  gewdhnlich  gedehnter  i-Laut  in 
den  W5rtern,  deren  Stamm  nicht  vorliegt:  to  heal,  teach,  mean, 
vheat,  clean;  aber  any  und  lady.  Hat  sich  der  Stamm  erhalten, 
dann  folgt  auch  die  Ableitung  demselben:  stone  stony,  foam  foamy. 
Die  drei  ags.  &  verlaufen  in  gleicher  Weise. 

U-Laut. 

Die  ursprtlnglichen ,  ^ie  die  dnrch  SchwUchung  aus  a  entstan-  §•  56* 
denen  entwickeln  sich  auf  gleiche  Weise.  /  Sie  bleiben  zum  Theil  bei 
Laq.  wiein:  sum,  )>anre,  snnne,  tunge,  grand,  mund  (Schutz),  under, 
sande  (gesund)*  sunder,  wulf,  sculdre  A  scoldre  B,  duged  (Kraft) ;  oft  aber 
tritt  0  und  selten  ou  auf:  frame  forme  (Anfang),  gume  gome,  inume 
inomen,  slumen  slommen,  sumer  somer,  dumbe  dombe,  sune  sone 
(Sohn),  nonne  nonne,  fuUe  foUe,  dure  dore,  wurm  worm,  burh  borh, 
fogeifogel,  dust  A  doust  B  27646.  Der  plurale  Ablaut  in  I,  ist  manch- 
mal  durch  o  verdrftngt  und  noch  5fter  \m  Particip  s.  Flex.  §.  10. 
Orm  behalt  gew6hnlich  u,  auch  im  Ablaut;  minenn  ftir  munenn  rtlhrt 
von  altn.  minnir,  )>irstenn  fdr  )>yrstenn,  veranla^t  auch  )>]rst  )>ri8st 
far  |)urst.  —  Im  Ae.  mindert  sich  u ,  o  und  ou  werden  gew6hnlicher: 
sum  som,  ful  fol,  dure  dore,  burgh  borgh  bourgh.  —  Im  Me.  steht 
n,  wie  in:  ful,  under,  hungre,  to  cursen,  culvre,  shuldre  schuldre 
nndscholdre  Mau.,  hunten,  dust,  lust;  o:  dore,  worm,  wonder,  note, 
nonne,  oder  o  und  u:  sane  sone  (Sohn),  sunne  sonne  (Sonne),  same, 
some  und  threst  (Durst)  Mau.  21.  —  Ne.  Dieser  Wechsel  von  u  und  o 
erklart  die  jetzige  Lautung  des  nahe  an  o  liegenden  u:  to  slumber, 
dumb,  sammer,  dun,  siin,  tun,  thunder,  sandry,  under,  hunger,  turf, 
ciirse,  up,  ciip,  buck,  stud,  nut,  dust,  lust,  tiisk,  und  nur  sehr  sel- 
ten ist  reines  ti  geblieben  in  wolf,  wool  und  wound.  Jenem  Laute 
schlieBen  sich  die  Worter  mit  o  an:  some,  son,  tongue,  wonder.  — 
Dehnnng  des  o-Lantes  ist  in:  door,  shoulder  und  to  mourn  eingetre- 
ten ;  Lautverst&rkung  (=  an)  wie  bei  ags.  t  in  grdilUid ,  h5i!ind ,  sdiind, 
found;  boiknd,  wdClnd  (wand).  Thirst  ist  far  thurst  eingetreten,  lautet 
ihm  abrigens  gleich. 

Selten  ist  der  reine  Laut  geblieben,   meist  hat  er  sich  za  a  ge- 


58  Verlauf  des  ags.  n ,  o ,  y. 

if*  56*  trtlbt,   bisweilen   za   reinem   o   gedehnt.      Die   Lautsteigerung    an  er- 
wttchst  iiach  Wycl.  aus  gedehntem  o,  s.  Flex.   13. 

§.  57.  Die  ags.  u,  welche  unter  dem  Einflufie  eines  w  filr  i  eingetreten 

sind,  bleiben  entweder  und  schwankeii  bei  Lag.  nach  o:  wnde  wode, 
fdlluht  A  folloht  B,  camen  comen,  hwulcheA  wocheB,  huge  heowe  (Farbe), 
swilc  swulc  swlc  sulch  soch,  swure  sweore  (Hals),  suster  soster 
(Schwester),  })us  })os;  oder  sie  treten  nach  i  zur&ck:  wike  (Woche), 
widewe,  wiht,  quike,  twien  (zweimal).  EbensoOrm:  wuke,  wude,  fiillht- 
nenn,  cumenn,  susster,  })us8;  widdwe,  wihht,  cwicc,  whillc,  twiggess, 
swillc.  —  Iin  Ae.  und  Me.  dauert  das  Schwanken  fort:  woke  wuke 
wyke  Creed  25,  wude  wode  wood,  to  cume  to  come,  whilk  wuch 
wich,  swilk  sulk  such  etc.,  bis  sich  im  Ne.  befestigen:  wood,  to 
come,  which  (schott.  whilk),  hue,  such,  sister,  thus,  week,  widow, 
Wight,  quick,  twice. 

§»  58.  Das  aus^u  hervorgegangene  ags.  o/erhftlt  sich  im  NAgs.  und  be- 

ginnt  im  Ae.  in  einzelnen  Wortern,  wie  es  scheint,  Dehnung  zuzn- 
la6en,  wie  bei  RG.  ifogte  ifought,  die  im  Me.  durch  foogte  fougten 
fought,  throte,  cole,  fole  au6er  Zweifel  gestellt  werden.  —  Im  Ne. 
bleibt  gewohnlich  o  wie  in  hol'low,  mor'row,  sor'row,  oft,  drop,  to 
hop,  God,  bottom,  lot;  for-lorn ,  for ,  fOrmer,  st6rm,  horn,  hOrse,  shdrt, 
north;  stoln,  swollen,  holm,  gold,  mold,  holt,  open,  over,  broken; 
foal,  coal,  throat,  board,  hoard;  bow  (Bogen),  flown.  In  bought  ist 
frttheres  o  gedehnt  und  verdunkelt  (=  k)  und  in  should  und  would 
erhellt  (=  A). 

Kttrze  und  Dehnung  weisen  auf  einen  Laut  zurtick. 

§•  59.  Ags.j^  ist  der  Umlaut  von^u-^und  da  letzteres  oft  zu  o  wird,  so 

erscheint  y  auch  neben  diesem :  gold  gylden.  —  Im  NAgs.  hfirt  der 
Umlaut  auf  Lag.  Iftfit  entweder  u  wieder  eintreten,  wie  in  buri 
(Burg),  brune  (Brand),  cun,  dune,  sunne  (Sttnde),  bume,  wust,  burdene, 
umbe,  J>unchen,  munster,  ufele,  ufere,  Intel,  brugge,  rugge,  cussen. 
custe ,  lusten  und  dies  nach  o  tlbergehen :  fulien  folien  folgeh ,  )>ur]ud  A 
i)>orlod  B  (durchstochen) ,  wurhte  A  worhte  B  (Arbeiter) ,  cume  come  (An- 
kunft ;  Oder  er  behftlt  den  Laut  in  i  bei :  birle  (Muudschenk) ,  king ,  bisne 
bysne  (Beispiel),  drihten,  chirche  cherche.  Manchmal  stehen  sogar  u 
und  i  neben  einander:  wunne  winne  (Freude) ,  gulden  gilden  (golden), 
cuchene  A  kichene  B  (Kache) ,  bisi  A  busi  B  (gesch&ftig) ,  bnggen  A 
biggen  B  (kanfen).  Orm  hat  gewohnlich  i :  birrless ,  kirke ,  king ,  sinne. 
wirrhte,  mirr)>ren,  ifell,  biggen  etc.  und  daneben  dnhhtig  und  goldenn 
y  kommt  bei  ihm  oft  in  fremden  Namen  vor  und  i  v511ig  entsprechend : 


Verlauf  des  ags.  y,  (k.  59 

Ananyas,  Helyas,  Herodyas  Herodias,  Kayfass,  Moysaes,  Yturea,  Za-  §•  59* 
cariass  Zacaryass  Zagarige  Zagarie.  —  Im  Ae.  stehen  RG.  und  PL. 
in  gleichem  Yerhaltnisse ,  wie  Lag.  and  Orm;  jener  hat  a  and  oft  y 
daneben ,  dieser  i  und  selten  y :  churche  chyrche ,  kun  kyn ,  sanne 
synue,  munster  mynster,  uuel,  Intel,  bragge,  rngge,  putte  (Grube) 
RG.;  kirke,  litel,  bigge,  brigge,  list,  bine  (begraben),  mylne  (Mtthle), 
mynster  PL.  Der  Mischung  von  a  und  y  bier  ist  es  wohl  zazusehrei- 
ben,  da0  auch  andere  u  sich  neben  i  stellen,  wie  dide  dude  RG. 
6368,  salue  7437,  )>ulke  9909.  Bei  Brutons  4882  neben  Britones 
1296  und  Bretons  liefie  sich  ans  Normannische  denken.  Auslauten- 
des  ie  wird  oft  durch  y  ersetzt.  —  Im  Me.  dauert  die  Mischung  fort, 
doch  aberwiegt  i :  mill  millere ,  king ,  kin ,  din ,  wright ,  brigge,  biggen 
bie  bye  Mau. ,  litel  lytel ,  kisse  kysse ,  bury  birie  Tob.  4 ,  5.  burie 
Man.  4,  byrie  Creed  1608;  besy  Oh.  Mau.  bisi,  yuel,  Gen.  19,  19 
eville  Man.  pr.  —  Im  Ne.  hat  sich  i  befestigt  in:  mill,  kin,  king, 
din,  sm,  to. thirst,  methmks,  minster,  kitchen,  little,  bridge,  ridge, 
midge,  kiss,  and  klingt  fort  in  busy  (=  bisy) ,  evil  und  beadle;  u 
in  -bury,  to  bury  (=bery),  chtlrch,  bttrthen,  fttrther,  mttrder.  Beide 
Lautzeichen  stehen  noch  neben  einander  in  mirk  mUrky,  to  list  lust. 
Gesteigerter  i-Laut  (=  ei)  ist  in  mind  und  lie  eingetreten.  Woolen, 
golden  und  hornen  werden  von  ihren  Substantiven  wool  (=  wAl), 
gold  und  horn  getragen.  —  Umlantendes  y  gibt  es  also  nicht,  das 
jetzt  noch  gebr^uchliche  ist,  abgesehen  von  Fremdw5rtern ,  nichts  als 
Schlu6-i,  wie  in  to  fly,  why,  oder  (fttr  -ig)  in  ivy  (ags.  ifig) ,  twenty 
(ags.  twSntig),  heavy  (ags.  hefig),  sorry  (ags.  sS^rig),  oder  in-ly  (fttr 
like):  wdrldly.  Der  alte  Umlaut  ist  meist  in  das  &hnlich 
klingende  i  oder  in  den  Grundvocal  ttbergegangen. 

Im  Ags.  treten  gedehnte  ti  zahlreich  auf,  kurzen  gotischen  u  §.  60. 
entsprechend. /  Neben  diese  laCt  Lag.  A.  bisweilen,  B.  oft  ou  treten: 
ha  hott,  nu  nou,  ful  A  foule  B,  ^u  )>on,  ure  oure,  tun  toun,  mud  A  mou)>eB, 
us  ous.'  Orm  behSrlt  u,  und  bezeichnet  es  durch  einfache  Gonsonanz 
alsgedehnt:  ful,  bure,  sur,  ure,  rum,  dun,  run,  tun,  bughenn,  bru- 
kenn,  cludess  (Httgel),  lutenn  (sich  beugen),  ut,  but  und  butt,  hus, 
))usennde  etc.,  aber  uss  und  ruhh  9211.  —  Im  Ae.  und  Me.  befesti- 
gen  sich  o  u  and  o  w «  und  u  oder  o  scheinen  nur  zu  stehen ,  um  Yo- 
calkttrze  zu  bezeichnen ,  wie  us,  bute  RG.  622  bote  PL.  1478 ,  otemoste 
RG.  11595 ,  rowe,  he  cude  Gh.  etc.  —  Im  Ne.  bleibt  gedehnter  u-Laut  in 
twd,  r6om,  to  brook  (6),  mflle,  rune  (d),  couth  in  uncouth;  in  could 
isC^der  Laut  kurz.   G^steigert  zu  au  ist  er  in  c6^,  hdw,  ndw,  brdwn. 


1 


60  Verlauf  des  ags*  y,  eo. 

§.  60.  down,  town,  6wl,  s6w,  bow,  b5wer,  shower,  th5A,  fdW,  sdAr,  dAr, 
Idtkd,  shrddd,  o^t,  hdiise,  Idiise,  moOlse,  thOiisand,  maOlth ,  sotkth. 
Kurz  und  nach  o  geneigt  Ut  er  in  )>unib,  bumper  (ags.  btkme),  but, 
to  sack,  us,  utmost,  hiisbond,  rough,  southern,  und  voiles  o  in 
to  lock. 

Der  ursprttngliche  Laut  liegt  in  den  erstern  Wortern 
vor:  Lautsteigeruug  ist  wohl  spftter  und  Yerktlrzung  frflher  einge- 
treten,  da  die  Laute  mit  eigentlichen  ags.  u  gleichen  Klang  haben. 

§•  61.  Der  ags.  Umlaut  von  ii,  y,    schwindet  ebenfalls  im  NAgs.     LaQ. 

Iftl3t  den  Laut  nach  u  zurOcktreten :  rumen,  brude,  hade,  scruden, 
utemaeste,  ade,  fusen,  wahrend  Orm  den  nHheren  t-Laut  eintreten 
IftBt,  wie  brid,  shridenn,  hidenn,  fir.  —  Im  Ae.  dauert  dies  Sch wan- 
ken  fort  wie  hyde  und  hude,  fyl  ful,  ryme  rume,  for  fyr  fore  foyr. 
RG.  brid  bride  brud,  kie  PL.  596.  So  auch  im  Me.  —  Im  Ne.  hat 
man  zwei  Laute  zu  erwarten,  i-  und  u-Laut.  Jener  steht  gesteigert 
in  bride ,  to  hide ,  to  defile  (fylan) ,  mire ,  fire ,  hide ,  mice ,  lice ;  verkttrzt 
in  fist,  to  wish  und  -hithe  Gestade  Hafen,  Rotherhithe,  Lambhithe 
Lambeth.  Gesteigerter  u-Laut  (=  au)  steht  in  shrdiid,  f6Al;  gedehn- 
tes  u  in  to  r6om  rtthrt  wohl  vom  Substantiv  her  und  ags.  ryman 
wtlrde  eher  neuengl.  to  roam  umherschweifen  entsprechen;  karzes  u 
in  to  blush. 

Die  Entwicklung  muB,  da  y  entweder  1  oder  A  wird, 
mit    letzteren    zusammenfallen. 

§.  62»  Die  erste  Steigerung   von   u  ist  im  Ags.   e  o    (Grimm  e  6). ''  Dies 

hat  Lag.  noch  sehr  oft:  )?eof,  deop  deap,  feond,  seoc,  beoden,  soeo- 
ten ,  cheosen ,  breost ,  cleovien ;  oder  neben  eo  auch  e :  fleo  fle ,  deor 
der  (Thier),  leof  lef;  oder  eo,  eou,  eu;  J^eowe,  eow,  feour,  neowe, 
treowe,  reowe,  })eow,  deor  dur  (Thlire).  Orm  hat  selten  eo  wie  reo- 
wenn  (reuen),  J)eoww  (Diener),  sondern  gew6hnlich  e  neben  e  o :  treowwess 
treos  tres ,  neow  new ,  wheol  whel ,  deor  der  (Thier) ,  deore  dere  (theuer), 
leom  lem  (Licht),  deofell  defell,  leof  lef,  deop  dep,  beodenn  bedenn, 
leode  lede,  seoc  sec;  e  allein  in  cnewwe  (Knie),  cbewwenn  (kauen), 
leghenn  (Ittgen),  chesenn  (wahlen),  forlesenn  (verlieren),  brest  (Brust) ;  eow 
wird  auch  guw.  —  Das  Ae.  hat  selten  eo  wie  in  heo,  eode,  deol, 
weoles  RMer  RG.  8605;  vielmehr  ttberwiegt  der  eine  oder  der  an- 
dere  Laut.  Daher  steht  e  in  tre,  kne,  yj>e  (gedeihen),  fle,  rewe,  leue, 
deuele,  crepe  etc.;  e,a  oder  o  inloute,  lese  und  lose;  forlese  forlose, 
loke  (verschlieeen) ,  abuye  RG.  2256  abowe  1766 ,  und  i  in  lie  PL.  7039. 
—  Im  Me.  verschwinden  eo   and  es  bleibt  entweder  e,  wie  in  tree, 


Yerlauf  des  ags.  eo.  Q] 

kne,  newe,  dere,  )>e,  sekeCsiech),  thefe,  preest,  leue,  meede,  frend,  §•  62* 
fend  feend  Mau.  8,   fend  14,   breeste  8,   derthe  5,   dere,  meke,   to  . 
lese  Ch.  4439.  to  chese  6480 ,  to  shete  3926 ,  oder  oa :  foare  (ferthe 
PP.  13551),  youth,  to  loute,  to  brouke;   und  to  lie.    —   Die  beiden 
Laate  bleiben  auch  im  AUgemeinen  im  Ne.    Der  i-Laat  steht  gedehnt 
in  knee,  tree,  to  flee,  to  thee,  wheel,   meek,    deer,   to  creep,   deep, 
to  reek,  reed,  to  fleet,  to  seethe,  dear  (Sh.  Momms.  4,  2  auch  deer), 
to  reave,   thief,   lief,    fiend,  priest;   sick  und  grit   (neben  groats)  ha 
ben  i   verktlrzt   und    der  e-Laut  ist   geblieben  in  friend,    devil  und 
breast.    Gedehntes  u  dagegen  befestigt  sich  in  to  Idse ,  to  chdose ,  to 
sh6ot,  yduth,  to  chew,  new,  trAe  und  to  rfte.    Zu  o  geworden  in  to 
smoke,  to  sow  (sew)  und  four.  —  To  lie  und  fly   erklftren   sich  aus 
erweichtem  Guttural  s.  G. 

Ganz  eigenthiimlich  verlaufen  eow  und  eower.  Lag.  hat  noch 
gewdhnlich  eow  eoure,  daneben  aber  auch  geow,  letzteres  durch  den 
Xomin.  ge  veranla0t.  Orm  dagegen  hat  e  zum  Consonanten  werden 
laBen:  guw,  gure.  Im  Ae.  bleibt  es  gou  gour  oder  g  wird  mit  y, 
yh  wiedergegeben :  you  yhou.  Me.  you  und  yow ,  gou  gow ,  youre, 
Xe.  you,  your. 

Da  eo  schon  im  NAgs.  vielfach  auf  e  zurttckgeht,  letzteres  sich 
mehr  und  mehr  ausbreitet  und  o  unter  dem  Einflu6  eines  nachfolgen- 
den  w  zu  6  sich  dehnt ,  wenn  man  in  letzterem  nicht  vielmehr  ein 
vocalisiertes  w  sehen  will,  so  darf  man  wohl  annehmen,  da0  ags.  eo 
gleichmftBig,  und  nicht  e,6  gesprochen  wurde.  Ber  erste  Vocal 
fiberwog,   ward  gedehnt  und  entwickelte  sich  wie   6. 

Der  Reduplicationsvocal  (oder  der  Ablaut  bei  den  reduplicieren-  §•  ^3. 
den)  verl&uft  in  folgender  Weise.  Lag.  hat:  feollen  fullen  fellen ,  heold 
held  huld,  unfeold,  walde  welde,  weolke,  feng,  heong  heng,  leop 
leoup  leup  lep ,  weop  wep ,  forheow  A  hew  B ,  greow  greu ,  sl»p  A  sleap  B, 
bleou  bleu  A  blewctB ,  icneow  cnew  cneou  ,  seow  A  sew  B ,  meow  A  mew  B, 
)>reoQ  A  )>reu  B.  Orm  hat  fast  nur  e:  fell,  held,  feng,  henng,  het,  laec, 
let,  cnew  cneow.  —  Auch  im  Ae.  fast  nur  e;  fel,  held  huld  RG. 
7722,  aueng  auong  7743,  slep,  het,  dred,  grew,  knew,  blewe,  sen, 
|)rea.  Ebenso  im  Me.  felle ,  held,  heeld,  welke,  lepe  leep,  beet,  sleep, 
leet  let,  dred,  heew,  grew,  blewe,  knew,  crew,  sew,  threw.  Die  Erweichung 
des  w  scheint  im  NAgs.  schon  begonnen  zu  haben.  —  Im  Ne.  steht  daher 
ein  fell,  held,  leapt,  wep-t,  slep-t,  let;  u  in  blew,  knew,  threw;  also 
steht  tlberall  e,  das  nur  erweichtem  w  gewichen  ist.  Der 
Heduplicationsvocal  mag  daher  eo  (go),  nicht  e6  gewesen  sein. 


^2  Verlauf  des  ags.  eft.      . 

§.64*  Die  zweite   Steigerung-^  e§t/ die  Lag.   mit   se  nach   a   und  e 

.  schwankend,  wiedergibt:  Orm  hat®,  selten  6,  f*we  (wenige),  ae  (FluB), 
daw  (Thau),  haewen  (hauen),  shaewenn  (zeigen),  8ere(0hr),  sunnebcem  (Son- 
nenstrahl),  r«in  (Schrei),  S8em(Saum),  strsem  (Strom),  tapm(Naclikomme), 
l8en(Lohn),  d8ef(taub),  h8efedd(Haupt),  lief  (Laub),  r#fenn  (rauben),  h#p 
(Haufen),  ItBpenn  (laufeu),  st8ep.(steil),  breed  (Brot),  sedig  (reich),  aBj>e(leicht), 
aest  (Osten).  —  Im  Ae.  kommt  selten  ea  vor,  wie  in  gleam,  eam  PL., 
RG.  hat  e  und  ebenso  ira  Me.  Ch.  e ;  streme ,  ere ,  depe ,  hepe ,  chepe, 
defe ,  cheke ,  eke ,  leke ,  brede.  Wycl.  hat  oft  ee :  need ,  breed ,  reed  etc. 
Mau.  seme  2,  bene  14,  ere  19,  chepe  19,  leve  5,  heved  heed  2, 
leed  lede  Blei  2,  reeds  rede  4,  bred  3,  ded  2,  dethe  1,  Estre  3. 
—  Im  Ne.  gehen  die  Laute  sehr  auseinander:  1)  dunkler  a-Laut  steht 
in  to  chftw,  rftw  und  g&wk,  also  vor  w,  wfthrend  dieses  hinter  e  er- 
weicht  ist  und  e  verschlungen  hat,  so  da&  u-Laut  eingetreten  ist  in 
dew  few  und  to  hew ;  in  to  chew  und  chAw  liegen  beide  Formen  ne- 
ben  einander.  2)  Gew5hnlich  aber  ist  gedehnter  i-Laut  eingetreten, 
der  Auslftufer  des  ags.  S:  ear,  beam,  steam,  stream,  seam,  team, 
bean ,  heap ,  to  leap ,  beacon ,  to  beat ,  east ,  easter ,  steep  ,  cheek, 
leek,  reek,  need,  eke.  Kurzes  e  steht  in  deaf,  head,  bread,  dead, 
lead,  death  und  red.  Durch  Erweichung  des  g  zu  i  ist  eye  (=  ei), 
height  (he^hdo) ,  und  to  die  £S,rben  (ags.  de^gian)  eingetreten.  to  shew 
ist  zu  show  geworden.  —  Mannigfaltige  Formen  hat  ags.  )?e&h.  Lag. 
J>aeh  }>ah  J>aih  J>eih  J>eh  (J>oh),  Orm  }>ohh  J>ehh,  RG.  }>egh  }>ei,  )>ogh, 
PL.  j^awg,  ))of.   Me.  tho  though.    Ne.  though. 

Ags.  eft  trtibt  sich  zu  se  und  dies  verlftuft  wie  die    ur- 
sprttnglichen  se,  wenn  nicht  consonantische  EinwirkungenstattfindeD. 

%,  65*  Den  Ablaut  in  der  YL  eft  gibt  Lag.  auch  mit  ae   und  den  daran 

liegenden  a  und  e  wieder:  sc»f  scef  scaf,  claef ,  chses,  laec  A  loc  B,  ssec  A 
soc  B ,  forbaed ,  -bad ,  -bed ,  r«s  to-ras ,  laes  les ,  baeh  bah  beh ,  laph 
leh,  flah  fleah  ileh,  flseh  flah  fleih  flei.  Orm  stets  se:  cldef,  bilffif, 
rsew,  flfiet,  forbaed,  chses ,  forlaes,  baeh,  laeh,  flaeh,  flaeh.  Im  Ae.  er- 
halten  diese  e:  to-clef,  schet,  flet,  bed,  ches,  les,  frese,  flegh,  flew 
fley;  belac  scheint  zur  V.  ttbergetreten  zu  sein.  —  Im  Me.  meist  noch 
e:  cleef,  brew,  iorbeed,  sethe,  schete,  fleet,  chees,  frees,  lees,  leigh, 
fleig  flew,  fleig.  —  Im  Ne.  bleibt  e  in  clef-t,  fled;  in  flew  ist  w  Vo- 
cal geworden;  for-bade  ist  durch  Yerinischung  mit  to  bid  entstanden. 
Woher  aber  kdmmt  o,  das  man  im  Pr^sens  eher  als  ira  Pr&teritum 
zu  erwarten  hat,  wie  in  shot,  chose,  lost,  froze,  sod? 


Uebersichtlicher  Verlauf. 


63 


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§.  66. 


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Uebersichtlicher  Verlauf. 


§.  66. 


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§- 


Verlauf  der  Laatzeichen  and  der  Laute.  65 

Betrachtet  man  zanllchst  den  Verlauf  der  Lautzeichen,  so  ent-  §•  67. 
wickeln  sich  diese,  wenn  man  von  Lagamon,  der  offenbar  sich  ab- 
mtlht,  den  Laut  genau  zu  bezeichnen,  ziemlich  regelm&0ig  durch  das 
NAgs.,  Ae.  und  Me.  Erst  im  Ne.  tritt  allmfthlich  eine  groBe  Ver- 
wirrung  ein.  In  einem  Zeichen  Iftuft  eine  groBe  Anzahl  frflherer 
Zeicheii  aus.     Als  Beleg  ftthren  wir  neuenglisches   e  an.      Dies  steht 

t)  far  ags.  Umlaut  e:  hell,  hen,  bed. 

2)  for  ags.  6:  he,  me;  well,  helm,  to  thresh. 

3)  ftu*  ags.  i  in  desk  (disc),  sheriff. 

4)  far  ags.  6o:  yel'low,  sev'en,  herd. 

5)  fiir  ags.  y;  e'vil,  fledge. 

6)  f&r  ags.  ss:  egg,  guest. 

7)  far  ags.  ea:  -ches'ter,  stfirn,  to  belch. 

8)  far  ags.  k  in  em'met  (4-msete). 

9)  fttr  ags.  &:  th^re,  6re,  e'vening,  flesh,  let. 

10)  far  ags.  6:  to  reck,  to  bless. 

1 1)  f&r  ags.  eo  (e6)  •  dev'il,  theft. 

12)  f^r  ags.  e&:  red. 

13)  fttr  ags.  6  in  Wed'nesday,  wel'kin. 

Fttgt  man  dazu  noch  altfrz.  e,  a,  ei,  ai,  ie,  i  und  neufranz. 
oi  und  u,  wie  in  repent  (afrz.  repentir),  merchant  (marcheant),  vessel 
(iat.  vascellum,  afrz.  vaissel  veissel  vascel  vessel),  sketch  (esquisse), 
perry  (frz.  poir6)  und  ferret  (frz.  furet),  so  begegnen  sich  in  e  nicht 
weniger  als  21  Vocale.  —  Besonders  hftufen  sich  seit  dem  Me.  die 
Vocale.  Wycl.  hat  aa,  ee,  ij,  oo;  au,  aw,  ai  ay,  ei  ey,  ie,  oi  oy, 
ott,  ow  und  diese  mehren  sich  noch  im  Ne.,  s.  Neuenglisches  Laut- 
system. 

Mit  gr6Berer  Strenge  entwickelt  sich  die  Lautung,   von  den  con-  §»  68. 
sonantischen  Einwirkungen  abgesehen. 

1)  Ags.  i  bleibt  i:  )>icce  thick,  singan  to  sing;  Ags.  g  bleibt  e: 
swellan  to  swell,  w61  wel.  Ags.  e  bleibt  e:  den  den,  net,  better; 
Ags.  0  bleibt  o:  song,  strong;  drop,  God.  Man  darf  daher  wohl  an- 
nehmen,  daB  auch  in  a  ags.  se  enthalten  ist,  ags.  glsed  ne.  glad.  Die 
KUrzen  haben  somit  ihre  Lautung  behalten  bis  auf  u,  das 
durch  franzdsischen  EinfluB  getrttbt  worden  ist,  aber  noch  in  ein- 
zelnen  WOrtem  den  ursprllnglichen  Laut  zeigt. 

2)  Es  muB  daher  auch  den  Lftngen  nrsprtinglich  derselbe  Laut 
zugekommen  sein,  nattirlich  gedehnt,  und  dieser  Laut  erhmt  sich, 
wenn  die  Lftnge  sich   verkttrzt  hat:    daher  wird  ags.  ib  zu  >e  in  dead, 

Koeh,  esgl.  Grammatik.    I.  5 


56  Verlauf  der  Laute. 

§♦  68»  weap'on,  flesh;  ags.  6  zu  o  in  brother,  mother,  other,  blood  und 
flood;  ags.  ^  zu  e  in  brethren;  ags.  t  zu  i  in  sith,  stiff,  rich,  nip,  withe 
withy,  witness,  wisdom;  ags.  e4,  das  im  NAgs.  zu  vq  und  im  Ae.  zu 
6  geworden  ist,  zu  e:  deaf,  head,  bread,  red;  ags.  <l  zu  u:  thumb, 
but,  suck,  us,  rough,  southern. 

3)  Die  Brechungen  ea  und  go,  die  wieder  zu  einem  kurzen 
Vocale  zusammenflieBen ,  behalten  dessen  Laut:  ea  wird  zu  a:  ags.  eax 
ne.  ax,  sceal  shall;  eo  wird  zu  e:  eorl  6arl,  heofon  heav'en,  ceorl 
chiirl  (=  e),  seofon  seven. 

Ebenso  vereinfacht  sich  der  Reduplicationsvocal  eo  und  der 
Diphthong  eo  (got,  iu)  zu  e  und  bewahren  den  Laut  desselben^:  feoll 
fell,  heold  held,  weop  wep-t,  hleop  leapt;    deoful  dev'il,  J>eofd  theft. 

4)  Die  Langen  dagegen  bewahren  selten  ihre  Laute  unverandert; 
wie  ags.  se  in  hair  und  strait,  ags.  6  in  soft,  glove,  grove,  to 
grow;  ags.  A  in  rdom,  uncduth.  Gew5hnlich  steigt  oder  steigert 
sich  der  Ton. 

•  Derselbe  steigt  und  ags.  k  wird  zu  6 :  bftn  bone ,  g&st  ghost, 
rd.h  roe,  bl4wan  to  blow,  s4wel  soul,  kr  oar;  ags.  6  wird  zu  neuengl. 
6 :  sc6  sh6e ,  ddn  to  d6 ,  d6m  ddom ;  ags.  6  wird  zu  e :  d^man  deem, 
gr^ne  green ,  f^dan  feed ,  cw^n  queen ;  und  da  ags.  e  k  und  se  auch  zu 
altengl.  e  werden,  so  werden  beide  ebenfalls  zu  e:  stred,m  stream, 
ste&p  steep,  hleftpan  to  leap,  ekv  ear;  ael  eel,  beer  bter,  Isece  leech, 
dselan  to  deal. 

Lautsteigerung  tritt  ein  und  ags.  i  wird  zu  ei  (i),  hwtl  while, 
wlr  wire.  Urn  lime,  Uh  line,  wlf  wife;  ags.  A  wird  zu  au  (6 A):  nii 
nOw,  bft  th5A,  scftr  shower,  sAr  s5iir,  tAn  t6wn. 

5)  Kurze  Vocale  mit  einfacher  Consonanz  oder  mit  Liquida  und 
Muta  im  Auslaut  werden  lang.  Der  eintretende  Laut  hSngt  dann 
hauptsachlich  von  der  Zeit  ab,  wann  die  Dehnung  eingetreten  ist. 
So  dehnt  sich  ags.  ae,  a  oder  ea  frtther  zu  k  und  geht  mit  diesem  nach 
6:  stt'i,  Lag.  stal,  Wycl.  staal,  Ne.  stole;  healdan  Lag.  halden  und 
holden,  Ne.  to  hold;  eald  old,  beald  bold;  w6  Ne.  we;  bihdan  Ne. 
to  bind.  Ags.  o  wird  mittelengl.  oo  und  das  steigert  sich  im  Ne. 
zu  5A:  fand  fond  foond  found.  Es  tritt  dann  die  Dehnung  dem  Vocale 
zur  Seite,  der  ihr  gleicht  und  hat  mit  diesem  gleichen  Verlauf.  Spa- 
tere  Dehnung  dagegen  bleibt  im  Laute:  hra&fn,  Me.  raven  Ne.  ra-ven, 

•     tam   Ne.    tame,   brgcan  Ne.   to  break;   wice  Ne.  week,   fild  fgld  Ne. 
field,  duru  dore  Ne.  door,  sculdor  Ne.  shoulder. 


Gonsonantische  EHnwirkung  auf  den  Laut  67 

Aettdere  Einwirknngen. 

AuSer  der  Quantitat  wirkt  noch  Anderes   auf  die  Lautung  der  §*  69* 
Vocale  ein. 

A.     Die  begleitenden  Consonanten  w,  h  (ch),  1,  r. 

1)  Die  Spirans  w  verdankelt  schon  im  Ags.  den  nachfolgenden 
hellen  i-Laut  s.  §.  34. 

Dieselbe  Erafit  flbt  es  auch  sp&ter,  obgleich  nicht  in  derselben 
Weise,  im  Anlaate,  und  ags.  a  ae,  nnd  ea  werden  neuengl.  &  Oder  o: 
wan  (won,  ags.  wan),  want  (k  und  6,  ags.  wana),  wash  (o,  ags.  was- 
can),  was  (woz,  ags.  wses),  w&ter  (ags.  wa&ter);  wArm  (ags.  wearm), 
w&rn  (wearnjan),  w&rt  (ags.  weart).  In  ags.  eo  erlangt  o  durch  w  das 
Uebergewicht ,  wenn  man  nicht  eine  dunklere  Fftrbung  des  e  dnrch  w 
annehmen  will:  ags.  weorold  ae.  werld  ne.  world  (Q),  ags.  sweord  ae. 
swcrd  ne.  sword. 

In-  und  auslautend  wirkt  es  sehr  verschieden. 

Hinter  ags.  k,  das  regelmftfiig  nach  o  yerl&uft,  hat  es  alle  Schwan- 
knngen  fern  gehalten  und  ags.  bl&we,  cnAwe,  crftwe,  s&we,  mkwe, 
prkwe,  in  d^ien  bei  Orm  k  bleibt,  bei  Lag.  aber  schon  o  wird,  be- 
halten  dies  unverftndert  in  ne.  to  blow,  know,  crow,  sow,  mow, 
throw.    Hinter  der  Lftnge  ist  w  stumm  geworden. 

Kurzes  a  dagegen  dehnt  sich  und  wird  ne.  k:  ags.  )>awan  ne.  to 
th&w,  ags.  straw  streaw  streow  ne.  str&w,  ags.  clawu  ne.  cl&w.  Hin- 
ter der  Lan^e  verstummt  es»  Eben  so,  wenn  es  far  g  (h)  eingetreten 
ist,  wie  in  m4w,  l&w,  to  drd,w,  s&w  (S&ge),  h4w-thom,  84w  (sah). 

Hinter  dem  Reduplicationsvocal  eo,  der  sich  bei  Orm  zu  e  ver- 
engt,  vocalisiert  w,  oder,  wenn  man  auf  die  Formen  bei  Lag.  beson- 
deres  Gewicht  legen  will,  so  mu6  man  annehmen,  dad  u  aus  w  her- 
?ortritt  and  hinter  diesem  w  ab&llt,  ganz  wie  im  ahd.  niwi  niuwe, 
nhd.  neu.  Ags.  cneow,  Lag.  cneow  cneou  cnew,  Orm  cneow  cnew, 
RG.  knew  kneu,  Wycl.  knew  kneg  (im  Wechsel  mit  w)  kneew,  ne. 
knew.  Ebenso  ags.  greow,  bleow,  creow,  ^reow,  meow,  seow;  ne. 
grew  (6),  crew,  threw,  blew;  mew  und  sew  sind  nur  noch  dialectisch 
and  verdr&ngt  durch  mowed  und  s5wed. 

Ebenso  hinter  eo  (e6  got.  iu),  wie  ags.  breowe  ae.  brewe  ne. 
brew,  ceowjan  chewe  chew;  auch  hinter  eo  Sown  ewe. 

Auch  hinter  i  and  t,  wie  ags.  niwe  niowe  neowe.  Lag.  niwe 
neowe  neouwe  (neuwe,  newe),  Orm  neow  new,  ne.  new.  —  Ags.  hiw 
hiow  heow  hio  heo^  Lag.  heowe  heawe  hnge  (euhe)  hewe,  Orm 
beowe  hewe  hew,  ae  hewe  hue,  ne.  hue.  —  stt-ward   (von  altn.  stia 

5* 


(}g  Ckmsonantische  Einwirkang  anf  den  Laut. 

§•  69,  Werk   steowien   to   administer  [Lag.]   oder  ags.    stig  Weg),   Lag.  sti- 
ward  ae.  and  ne.  steward. 

Sogar  hinter  ek  vocalisiert  es,  nachdem  ek  sich  za  e  verengert 
hat,  wie  ags.  he&we,  Lag.  haeuwe  hewe,  Orm  haewe,  ae.  me.  hewe, 
ne.  hew.  Auch  hier  tritt  bei  Lag.  u  aus  w  hervor.  —  Ebenso  ags. 
streftwjan,  deftw,  fe&we,  scre&we,  sce&wjan,  die  im  Ne.  lanten:  (strew 
and)  strow  (letzteres  ist  eigentlich  die  Form,  die  k  erwarten  Ift^t), 
dew,  few,  shrew-mouse,  (shew  and)  show.  —  Ebenso,  wenn  es  mit  g 
im  Plar.  wechselnd  in  den  Sing,  vordringt:  ags.  Prftt;  fle&h,  PL  flagon; 
Lag.  flseh  fleh,  Orm  flseh,  RG.  flegh,  Wycl.  fleig  flewen,  neuengl. 
flew(a). 

9.  70.  2)  Nach  der  Einwirkang,   die  h   im  Ags.  in   der  Brechung  des  i 

za  eo  zeigt,  sollte  man  erwarten,  dafi  es,  aas  tiefer  Kehle  gesprochen, 
den  Vocal  verdunkelt,.  aber  das  findet  nur  statt  da,  wo  es  mit  w 
wechselt.  Seine  Wirknng  ist  fast  eine  entgegengesetzte ,  dean  es  er- 
weicht  za  g and  i  Oder  f&Ut  ab;  es  erhellt  daher  den  Vocal.  So  eo 
and  e4:  ags.  ^edh,  Lag.  )>ews  (w  vocalischP),  Orm  ^eh  ^e,  RG-.  \>y 
5054,  Maa.  thye  16  and  thighe  18  ^  ne.  thigh  (Schenkel).  —  Ags. 
hefth  h6h  (hoch),  Lag.  hah  haeh  heh  haege  hege  heih  hey,  Orm  heh, 
RG.  hei  hye,  Ne.  high.  Ebenso  ags.  ne4h  neue.  nigh.  Hierdarch  erkl&ren 
sich  aach  die  schwankenden  Formen,  in  die  ags.  seah  sich  verlauft, 
wie  Lag.  sah  s^h  seh  sseih  seih,  Orm  sahh,  alte.  sei  iseigh  RG., 
sagh  saah  saw,  Me.  saw  sawg  sag  saeg  saie  seg  seie  sig  Wycl.,  saghe 
saaghe  Maa. ,  Ne.  s&w.  Die  dankein  Laute  sind  entweder  dialec- 
tisch  Oder  darch  w  bewirkt,  die  hellen  durch  enveichendes  h. 

§.71*  Da  1  11  im  Ags.  die  Brechung  des  i  zu  eo  bewirkt,  so  darf  man 

vermuthen ,  da6  es  aaf  den  Vocal  verdunkelnd  einwirkt.  Dies  zeigt 
sich  aber  ohne  Zweifel  nur  bei  ea,  das  nach  a  zarllckgeht.  Unter 
dem  Einflafi  des  1  werden  schon  bei  Lag.  manche  a-Laate  zu  0,  andere 
erhalten  sich  nicht  nor,  wie  die  ags.  sealm ,  cealf,  healf,  hleahhan, 
die  noch  im  Ne.  &  haben :  psalm ,  calf,  half,  to  laugh ,  sondern  manche 
werden  sogar  zu  neuengl.  k  wie  ags.  eal,  healle,  steal,  feali,  healt, 
mealt  etc.  neuengl.  &11,  h&ll,  st411,  fkll,  hklt,  mklt. 

§.  72.  3)    Gr56er  ist   die  Einwirkung    des    r,    das    ebenfoils  im   Ags. 

Brechung  bewirkt. 

Es  erhftlt  nicht  nur  in  a  aus  ags.  ea  den  reinen  italienischen 
Laut,  wie  in  neuengl.  Urm,  b&rm,  h&rm,  h&rp,  roftrk,  h&rd,  sondern 
bringt  aach  ags.  eo,  altengl.  e  diesen  Laut,  wie  ags.  steorre,  alte. 
sterre,   nene.  st&r;    ceorfe  kerve  cftrve,   steorfe  sterve  stftrve,  heorde 


Gonsonantische  Einwirkung  auf  den  Laut.  59 

herthe  heftrth,  heorte  herte  heart,  heort  hert  hftrt.  —   0  wird  dunk-  §.  72. 
lev  wie  in  6r,  nor,  oder  es  trtlbt  sich  wie  word  (fl). 

Die  Yocale  i,  e,  u  trflbt  r,  so  da0  sie  gleich  klingen.  Daher 
auch  das  sonderbare  Schwanken  im  Ne.  im  Gegensatz  zum  Ags. :  ags. 
ceorl,  eorl,  eornost,  beorce,  eorde,  rinnau  eoman,  brinnan  beornan, 
beorstan  etc.,  werden  im  Ae.  cherl,  erl,  ernest,  berche?,  erde,  ren- 
neii,  bemen,  bersten  und  im  Ne.  churl,  earl,  earnest,  birch,  earth, 
ran,  burn,  burst.  —  r  vor  u  hat  den  Yorschiag  unterdrtlckt.  Ags. 
creow  wird  alte.  creu  crew  und  nach  Wycl.  muC  e  vor  w  (also  =  Q) 
horbar  sein  in  creew ;  im  Ne.  aber  crew  =  cru  oder  crd. 

4)  Die  Gutturale  g  (eg)  wirkt  dadurch  auf  den  vorstehenden  Vo-  §♦  73. 
cal  ein,    daS  sie   entweder  ausf^llt,   und  danu   tritt  Dehnung   ein    s. 
§.  40,  Oder  mit  w  wechselt,   und  dann  tritt  Verdunklung  des  Vocals 
Oder  eigene  Yocalisierung  ein  s.  §.  69  oder  da@  sie  im  In-  und  Aus- 
laute  zu  ^  und  i  erweicht  und  den  Vocal  heller  flirbt. 

Die  ersten  Spuren  der  Erweichung  liegen  in  Durh.  vor:  es  tritt 
namlich  i  aus  g  hervor,  wie  daeig,  deiglice  Mt.  5,  14  deign  Joh. 
1,  45  oder  i  tritt  selbst  fQr  g  ein,  wie  in  maiden  (wests,  mtjegden 
msbden)  Mth.  9,  24,  beira  (begra).  In  weiterem  Umfange  geschieht 
dies  im  NAgs.;  Lag.  hat  i,  Orm  q  oder  gg,  das  Ae.  i  oder  y  etc. 

Ags.  ae-g  wird  ai:  Iseg  (lag) ,  Lag.  laei  lai  lei ,  Orm  lagg,  alte.  me.  iai 
lay  leie  ley,  neue.  lay.  — •  Ags.  mx'gden  mseden.  Lag  maeiden,  Orm 
maeggdenn,  alte.  maeiden  maiden  maid  mayd,  neue.  maiden  maid.  So 
maegen  main,  naegel  nail,  braegen  brain,  f^egen  fain,  faBger  fair,  hiegei 
hail,  snaegel  snail,  taegel  tail,  waegen  wain. 

Ags.  e-g  wird  ne.  ai:  Ags.  weg  (Weg),  Lag.  waeie  weie,  Orm  wegge, 
alte.  weie  wey,  neue.  way.  —  Ags.  secge  (sage).  Lag.  segge,  Orm 
segge,  alte.  seie,  mittele.  seie  sey,  neue.  say.  —  Ags.  legede  \Me 
(ich  legte),  Lag.  laeide,  Orm  leggde,  alte.  leide,  mittele.  leide  laide, 
neue.  laid.  —  So  ags.  saegde  saede  neue.  said,  pl6gan  to  play,  rSgan 
rain,  eg^jan  to  ail.  —  Selten  bleibt  ei,  wie  ags.  w6gan,  alte.  weie, 
neue.  to  weigh  (wa)  und  hier  tritt  die  verstarkte  Gutturale,  aber  nur 
ais  L&ngenzeichen ,  wicder  auf. 

Ags.  i-g  wird  neue.  i:  Ags.  licgan  (liegen),  Orm  liggen  lin,  alte. 
liggen  lie,  mittele.  liggen  lien  lie.  neue.  to  lie.  —  Ags.  nigon  (neun), 
Lag.  nigen,  alte.  nien,  neue.  nine.  So  higgan  higen  to  hie, 
rige  rye. 

Ags.  u-g  steigert  sich  zu  neue.  6t :  Ags.  fugoi  (Vogel) ,  Lag.  fugel 
fogel  fowel,  aite.  fowl,  neue.  fdwl.  —  Ags.  sugu  (Sau),  neue.  s6w. 


70  Gonsonantische  Einwirkting  auf  den  Laut. 

§*  13*  Ags.  y-g  wird  ne.  y:  Ags.  bycgen  (kaafen),  Lag.  abaggen,  Orm  biggenn, 

alte.  bigge  bugge,  mittele.  bigge  bie,  neuengl.  buy.  —  Ags.  dryge 
(trocken),  Orm  drigge,  alte.  drie  drye,  neue.  dry. 

Ags.  ffi-g  wird  im  Ne.  ai,  ei  nnd  I:  Ags.  csege  (SchltiBel),  alte. 
keie,  neue.  key.  Ebenso  ags.  stager  stseier  stair-s,  hnsegan  to  neigh 
(a),  clfleg  clay,  gr&g  gray  und  grey. 

Ags.  eo  (e6)-g  wird  i:  Ags.  leoge  (Ittge),  Orm  leghe,  alte.  leie  lie, 
neue.  to  lie.  -    Ags.  fleoge  fleo  fle  to  fly  (fliegen). 

Ags  ek-g  wird  i  (ei):  Ags.  eftge  (Auge),  Lag.  aegene  egene,  Orm 
ehge  (wohl  fttr  eghe),  alte.  eie  eye,  neue.  eye  (=  i).  Ebenso  deagan 
(f&rben)  deien  to  dye. 

§*  74.  B.     Synkope  bewirkt  nicht  nur,   wo  es   mOglich   ist,   Dehnung, 

sondern  wirkt  auch  auf  den  Laut,  indem  sie  die  consonantische  Um- 
gebnng  des  Vocals  d.ndert,  wie  in  ags.  (hl&f-weard)  hl4ford,  Orm 
laferrd,  alte.  lauerd  louerd,  neue.  Idrd.  —  Ags.  (hl4f-weardige)  hl^f- 
dige,  Lag.  lafedi  lefedi,  Orm  laifdig,  RG.  leuedy  etc.,  neue.  lady.  — 
Ags.  l&verce,  alte.  laverock,  neue.  Iftrk.  —  Ags.  li-hwaeder  liwdor 
liwder  Mer,  Orm  oww)>err,  alte.  other  outher  or,  neue.  6r.  Ebenso 
n-li-hw8eder ,  neue.  n6r.  —  Ags.  &-ge-hwaeder  ^g-hweeder  aegder,  Lag. 
seider,  Orm  eggj>err,  alte.  eyther  either,  neue,  either  (e-ther),  ebenso 
n-A-ge-hwseder  neither. 

§«  75.  G.    Metathese  ftndert  ebenfalls  die  consonantische  Umgebung  und 

wirkt  dadurch  auf  den  Laut.  Ags.  rinnan  mu6  zu  ^ornan  werden, 
das  zu  iilte.  emeu  rennen  wird  und  im  Ne.  in  anderer  Schreibung  zu 
to  run.  Ebenso  brinnan  beoruan,  alte.  bernen,  neue.  btlrn;  ags. 
br^stan  be(o)rstan ,  alte.  bersten ,  neue.  to  bttrst.  —  Ags.  ^ridde  wtlrde 
reines  i  behalten,  aber  schon  Durh.  hat  dirda  Mrc;  12,  21  und  der 
i-Laut  trdbt  sich  in  neuengl.  third.  Auch  das  ags.  bridd  ist  im  Ne. 
bird  geworden  s.  §.  197. 

Die  schon  bei  Lag,  und  Orm  eintretende  Metathese  des  ags.  hw 
ist  deshalb  ohne  Einflud  auf  die  Lautung  geblieben,  weil  die  Aus- 
sprache  die  ursprftngliche  Folge  der  Gonsonanten  beibehalten  hat; 
ags.  hwset  neue.  what. 

§«  76*  D.     Der  Abfall  des  consonantischen  Auslauts  oder  Vereinfachung 

mehrfacher  Gonsonanz  gestattet  Steigerung  oder  Dehnung  des  Yo- 
cals:  ags.  ic,  Lag.  ich,  Orm  ice,  RG.  ich  ych  y,  PL.  I,  mittele.  ich 
und  I ,  neue.  I.  —  Ags.  tind  (Spitze)  neue.  tine.  —  Ne.  miire  (Mfthre) 
kann  von  ags.  mearb  oder  von  merihe  herrflhren. 

E.    Gonsonantenhilufung  im  Auslaute  kttrzen  den  Vocal   und  er- 


Normannisch  -  franzosische  Vocale.  71 

« 

haiten  den  Laut  der  Kiirze.  Das  erste  tritt  besonders  bei  Orin  her-  §•  77* 
vor.  Ags.  cw^uian  (gefallen) ,  Praet.  cw^mde ,  hyran  (horeu}hyrde,  la;dan 
(iiihren)  Isede,  f^dan  (nfthreu)  f§dde,  redan  (lesen)  rSdde ,  hydan  (verber- 
gen)  liydde.  Bei  Orm  aber  wird  der  Vocal  ini  Praet.  durchgangig 
ktti'z;  cwemenn  cwemmde,  herenn  herrde,  ledenn  ledde,  fedenn  fedde, 
redeiin  redde,  hidenn  hidde.  Die  langen  Laute  haben  dann  die  Stei- 
jierung  eintreteay a6en ,  wfthrend  die  mehrfachc,  jetzt  wieder  verein- 
iac'hte  Consonanz  die  KUrze  festgestelit  bat.  Daber  im  Neue.  bear 
heard,  lead  led,  feed  fed,  read  read,  hide  bid.  —  In  neue.  tbumb 
ist  es  zweifelbaft,  ob  in  Folge  des  angeschobenen  b  (ags.  ptmn,  Dau- 
men)  der  Vocal  sicb  verkUrzt  hat  oder  ob  die  Kttrzung  des  Vocals 
den  verwandten  Laut  hat  antreten  lafieu.  -  Dagegen  kurz  ist  der  Vo- 
cal geworden  in  ags.  Isenan  alte.  lenen  ueue.  to  lend  und  in  ags. 
si|>|7an,  Lag.  sej^en  se)7))en  swu)?|?en ,  Orm  si|7)7eun,  RG.  sippe  siththe, 
PL.  sithen,  Mau.  siththen,  neue.  since. 

Die  bedeutendste  Eiuwirkung  auf  den  Laut  ttbt  der  Accent. 

Dritter   Abschnitt. 

Normannisch- franzosische  Vocale  im  Englischen. 

Um  einen  Anfang  zu  haben,   von  dem    aus  die  Entwicklung  der  §•  78. 
Vocale  beginnt,   legen  wir   den  Vocalismus   zu    Grunde,    der  in    dem 
altesten  noruiS,nnischen   Documente,   den   Gesetzeu  Wilhelms   des  £r- 
oberers,  vorliegt.     Hier  linden  sich  a,  e,   i,  o,  u,  y;   ai  ay,  au,    ei 
ey,  eu,  oi,  ou  und  ui. 

A  entspricht  1)  lat.  a;  franc  (francus),  estrange  (extraneus), 
wage  (vadium) ,  arere  (ad  retro) ,  savoir  (sapere) ;  2)  lat,  i  in  cbascun 
(quisque  unus). 

E  entspringt  1)  lat.  e:  arere,  erithed  (hereditat),  per,  ententi- 
vement  (intentiva  mente),  feste  (festus),  service  (servitium);  2)  lat. 
i:  semble  (simulat),  evesque  (episcopus):  envers  (inde  versus),  entre 
(intra).  —-  3)  latein.  a:  engleis  (anglicus),  chefe  (caput),  per  peire 
(pater);  —  4)  latein.  ae  oder  oe:  present,  plege  (praedium),  femme 
<  foemina). 

I,  dem  1)  latein.  i  vorliegt,  wie  in  hie  (hlia),  fin  (finis),  vie 
ivita) ,  justice  (justitia),  service,  folic  (follitia),  lige  (ligius),  religion; 
-  2)  latein.  e:  berbis  (verveces),  dis  (decern),  denie  und  deneie 
idenegat). 


\ 


72  Normannisch  -  firanzftsische  V ocale. 

§•  78«  0   entspringt    t)   aus  latein.   o:    non,    uncore  (unqnam   horam), 

provost  (praepositus) ,  force  (fortia),  mort;  —  2)  aus  latein.  a:  sot 
(sapuit),  gros  (crassns);  —  3)  auslat.au:  tor(taurus),  chose  (causa), 
ores  (aurei);  —  4)  aus  lat.  ae:  provost. 

U  ist  entstanden  aus  latein.  u:  escuz  (scutum),  custume  (consne- 
tndin-)»  tenure,  sur  (super),  juger  (judicare);  —  2)  aus  lat.  o:  ure 
(bora),  larun  (latron-),  puple  (populus),  vescunte  (v^e  comes),  mus- 
trer  (monstrare). 

Y  in  yclise  neben  eglise  (ecclesia)  entspricbt  ganz  i. 

Ai,  ay  entstebt  aus  lat.  a:  vilain  (villanus),  fait  (factum),  saint, 
pais  (paeis  und  pafus),  baillie  (bajulia),  raison  (ration-). 

£i,  ey  aus  lat.  e:  plein  (plenus),  leis  (leges),  dreit  (directus); 
—  aus  i:  abbeie  (abbatia). 

Au  gew5hnlich  fUr  al,  me  faus  (falsns),  doch  aucb  defaute  (de- 
fectus). 

Eu  fUr  lat.  0:  apeleur  (appellator),  chaceur  (captiator),  queur  cor. 

Oi  in  paroisse  (parocbia),  oil  (oculns). 

Ou:  jour  (diumus). 

Ui:  nuis,  (noctes),  juice  O'ud'cium). 

Unter  den  einfacben  Vocalen  ist  nur  die  Ausspracbe  des  u  zwei- 
felbaft.  Der  Wecbsel,  den  es  mit  ui  eingebt,  wie  in  fust  fiiist, 
pusque  puisque  und  connustre  connuistre,  erinnert  an  das  jetzige  fran- 
z5siscbe  u,  wftbrend  das  bisweilen  daneben  liegende  o  auf  einen  dunk- 
lern  Laut  bindeutet ,  wie  in  lur  lor ,  ure  uncore ,  trover  truvcr  (finden), 
doner  duner  (geben).  Dazu  tritt  nocb  ou ,  das  mit  u  und  o  wecbselt : 
pot  pout  (kann),  son  soun  sun  (sein),  seignor  (senior)  seignour  und 
seignur.  —  eu  scbeint  scbon  ein  getrUbtes  o  zu  sein. 

Die  Bipbtbongen  ai,  ei  und  oi  mdgen  fast  mebr  etymologiscbe 
als  pbonetiscbe  Unterscbeidungen  sein,  denn  ai  und  ei  steben  neben 
einander  in  derainer  dereiner  (von  ratio,  anklagen),  plaidant  pleide, 
main  mein,  sainte  seinte,  forfait  forfeit;  ferner  ei  und  oi  in  rei  roi 
(Konig),  dreite  drpite  (gerade),  saveir  savoir  (wiSen),  seit  soit  und  alle 
drei  in  faiz  feiz  foiz.  Da  ai  und  oi  sonst  nicbt  wecbseln,  so  ist  an- 
zunebmen,  da6  diese  beiden  lautlicb  mebr  auseinander  liegen,  w&b- 
rend  ei  vermittelnd  zwiscben  ibnen  liegt. 

Lat.  a u  ist  0  geworden.  Wenn  nun  wieder  au  auftritt  fUr  al, 
wie  altrei  autrei  und  au  neben  a,  wie  in  vailant  vailaunt,  so  kann 
es  wobl  nicbt  aucb  o  gleicb  gewesen  sein.  Yielmebr  weist  letzteres 
auf  dnnklen  a-Laut  bin. 


Normannisches  a.  73 

Das  AAgs.  bietet  nur  geringe  franzosische  Elemente  dar.  Die  §«  79. 
SG.  erhillt  von  a.  1100  an  folgende  Worter:  canonie  (afrz.  canone  Ga- 
Donicns),  canceler  (Kanzler),  marc  (Mark),  capitel  captel  (Domkapitel), 
capeiein  (Kapellan);  procession,  legat,  tresor  (Schatz),  emperice, 
prison,  miracle;  acorden  (versdhnen);  dnc,  justice,  cuntesse  (Grftfin), 
tar  (Thurm),  curt  (Hof);  wyrre  (Wirre  Krieg),  pais  (Friede). 

Obgleich  Lag.  nur  wenige  franzdsische  Worter  hat,  so  m6gen 
sie  doch  eingeordnet  werden.  Erst  im  Ae.  tritt  d^s  FranzOsische  in 
groBem  Umfange  auf. 

A.  Lag.  changen  (lat.  campire),  caneie  (afrz.  ceneie  von  cocci-  §*  80. 
uella),  anne  anoy  (afrz.  anoi  anui  enui  aus:  in  odio  esse),  manere, 
granti  (von  lat.  credent,  afrz.  creanter);  falsie  fausie  (sich  falsch  er- 
weisen),  male  (Beutel);  marc  marca  (MUnzwerth),  pare,  harsun  (afrz. 
ar^on  Sattelbogen) ,  barun;  abbey,  chapel,  scapie  achape  (entfliehen), 
tanel  (Tisch);  grace,  machunes  (Maschine);  latinier  latuner  (Dolmetscher), 
admirail ,  passi.  —  Ae.  blame,  fame ,  dame  dam ,  to  calangy ,  change ,  Ian- 
gage  ;  valei ,  malissoun ,  baron ,  to  marie ,  mariage^  quarel  (lat.  querela), 
part;  to  ascape,  to  sane,  p^uelon,  to  baptise ,  grace,  tabernacle,  bacheler, 
place,  acorde,  age,  rage;  to  chasti,  cas,  KG.  —  Vor  n,  seltener  m, 
mit  nachfolgender  Consonanz  tritt  oft  au  neben  a:  granti  graunti, 
enchanter  enchaunter,  ranson  raunson,  ebenso  chaumbre,  daunger, 
peranntre,  merchaundie  PL.  —  Das  Me.  behftlt  a  meist  bei:  blame, 
fame,  dame,  challange,  valei  etc.  bezeichnet  aber  bisweilen  die  Quan- 
titat,  wie  paas  paast,  chaarge  Wycl.,  caas  PP.  etc.  Der  Wechsel 
mit  au  nimmt  noch  zu :  maundement,  commaundement ,  to  enhaunce, 
Wycl.,  cont6naunce,  chauncelrie,  penaunce,  haunten,  servauntz, 
chaambre  PP.  —  Im  Ne.  bleibt  gewdhnlich  a,  freilich  verschieden 
lantend:  blame,  fune,  dame  und  dam,  change,  to  escape,  to  save 
grace,  rage,  case;  chal'lenge,  val'ley,  bai''on,  mar'riage,  pavil'lon  etc.; 
ench&ntment,  ftrt,  pftrt  etc.;  quAr'rel.  —  au  steht  nicht  selten  bei  Sh. 
(Momms.),  wie  in  aun'cient,  ann'cestor,  chaunge,  daunce  und  dance, 
danngerous,  straungere  u.  a.,  allein  es  ist  einfachem  a  gewichen: 
ancient,  ancestor,  change  etc.  Wenn  einzelne  a  nach  e  ttbergehen, 
so  wird  dies  veranlaSt  dnrch  die  Accentuation,  indem  in  unbetonter 
Silbe  das  tonreiche  a  dem  e  weicht,  wie  Ae.  ascape  Ne.  esca'pe, 
calangy  to  chal'lenge,  oder  durch  das  trtlbendc  r:  Frz.  marchand 
Ae.  marchand  und  merchand.  Me.  marchaunt  Man.  3,  Ne.  m^r'- 
ehant. 

In  diesem  Yerlaufe  &llt  nur  das  eindringende   au   auf.     Da  da- 


74  Normannisches  e. 

§«  80*  nebeu  ein  au  liegt,  das  aus  al  entstanden  ist,  so  kann  die  Einfah- 
ruiig  desselben  Zeichens  flir  a  keinen  andern  Zweck  haben  ais  zn  be- 
zeichnen,  dal3  franz.  a  eincu  dunkleren  Laut  hatte,  als  der  war,  den 
man  init  a  in  englischcn  Worterri  bezeichnete.  Als  dann  im  Ne.  die 
Laute  sich  noch  mehr  auf  a  h£luften  und  der  Laut  selbst  sich  an- 
derte,  so  wurde  au  bier  nicht  bios  ttberflufiig ,  sondern  es  mufte 
weichen,  well  es  den  Laut  nicbt  mehr  deckte.  Dehnung  und  Stei- 
gerung  (a)   solchpr  Laute    kann  erst   im  Ne.  eingetreten  sein. 

§.  8L  E.     Lag.  pensiles  (Fahnen),    werre   werri   (Krieg  fdhren),   werre 

weorre  worre  (Krieg),  tresur,  cbevetaine,  servy  sarvy  (dienen).  —  Ae. 
amendi,  assent,  emperor;  tempest,  venom;  servise,  eritage,  debonere. 
werre  worre,  werrour,  appere,  porce;  acheue,  puple  peple,  cheven- 
tejm,  meve  (Afrz.  mover  mouver  muevre,  prover  prouver  pruver), 
preve,  fefF,  preche,  rcgne;  beste,  resun,  sesun,  treson  (traison  RG. 
2850),  tresour,  preson  prisun,  leoun  lyon.  Me.  dieselben  Forraen, 
bisweilen  mit  Bezeichnung  der  VocallUnge:  amende,  assent,  empe- 
rour ,  tempest ,  venoni ,  servise  ,  debonere  und  dibonaire  (de  bon  air), 
werre  worre  und  Mau.  29  auch  warren,  appere,  perce,  perse,  achene, 
peple  etc.  presoun  Mau.  4  und  prisoun  5 ,  tresoun  8 ,  cesoun  5 .  le- 
pard  Ch.  iibard  Mau.  22,  best  3,  pesepece4,  geaunt4,  beest  WycL, 
meve  move ,  preve  prove.  —  Im  Ne.  gehen  diesc  graphisch  und  pho- 
netisch  auseinander,  e  bleibt  in  amend  mend,  assent',  em'perour, 
tempest,  venom;  lier'itage;  treas'ure,  leop'ard,  ser'vise;  also  fast 
ttberall  vor  mehrfacher  Cousoiianz.  —  Dehnung  ist  eingetreten  in 
reign  (=  a),  —  Langer  i-Laut  ist  eingetreten :  appear',  pierce,  preach, 
achie've ,  peo'ple ,  beast ,  rea'son ,  sea'son ,  trea'son ;  kttrzer  in  chieftain, 
pris'on,  gesteigerter  i-I^aut  (ei)  in  li'on  und  gi'ant.  Unter  dem  Ein- 
fiu6  des  w  befestigt  sich  war(6)  und  warrior;  und  das  FranzOsische 
entscheidet  fdr  to  move  und  prove. 

Roman,  e  (lat.  tat,  afrz.  teit  tet),  wie  in  plente,  pouerte,  cite  etc. 
werden  im  Me.  ee:  pientee,  citee  (wohl  auch  ie  und  im  Ne.  zu  ver- 
klingenden  y:  plen'ty»  pov'erty,  cit'y- 

Sieht  man  von  den  letzten  W5rtern  ab,  deren  Aussprache  und 
Schreibung  von  aul3en  beeiniiu0t  wird,  so  mu&  man  anerkennen,  da(^ 
franz.  e  sich  ganz  gleich  mit  dem  ags.  entwickelt;  in  Kflr- 
zen  bleibt  es  (e),  in  Ld,ngen  wird  es  e;  nur  Ifon,  gfant  und 
umpl're  (Afrz.  par,  pair,  das  noch  in  Sh.  (Momms)  4,  1  umpeere 
heifit),  mtt6en  frtthe  i  zugela^en  haben,  so  dad  dieses,  wie  tiberhanpt 
langes  i,  sich  lautlich  steigerte. 


NormannischeB  i.  75 

In   lat.  cavea  afrz.   cave    hat    sich   e   colisouantiert  zu  g:    cage  §«  81* 
neben  cave. 

I.  Lag.:  ginne  (afrz.  engin,  ingenium),  cri,  gile,  ire,  sire,  §•  82. 
gnyse,  gis-arme  (Streitaxt).  Ae.  alie  aliance,  image,  ministre,  prince, 
vilenye,  peril,  miracle,  visitte,  richesse,  oblige,  tricherie ,  vic- 
torie,  citie  etc.  Diese  bleiben  auch  im  Me.  Im  Ne.  bleibt  i-Laut 
und  zwar  kurz:  min'ister,  prince,  im'age,  pe/il,  riv'er,  v'ir'gin, 
mir'acle,  villany,  vis'it,  riches,  vict'ory,  fig'ure,  cit'y,  oder  gedehnt: 
treachery,  oder  gesteigert  (=  ei)  to  ally,  alliance,  to  oblige,  sign, 
vi'age  etc.     Also  gleiche  Entwicklung  mit  ags.  i-Laute. 

Die  romanische  Substantivendung  i  e  (lat.  ia) ,  wie  in  Ae.  glorie, 
envie,  vilanie,  victorie  bleibt  dem  Me.  und  selbst  noch  bei  Sh. 
iMomms):  enmitie,  mutinie,  glorie,  envie  etc.  und  wird  dann  zu  ver- 
klingendem  y:  en'mity,  mu'tiny,  glo'ry. 

Aaslaut  des  i  im  altengl.  Infinitiv,  wie  amendy,  defendi,  enfcrmi 
werri,  feffi,  deliveri,  obligi,  conquery,  norysy,  fyny,  conseyly  etc. 
werden  im  Me.  entweder  zu  stummen  e:  amende,  defende',  enferme, 
werre,  feffe,  oder  erhalten  sich  in  der  erweiterten  Bildungssilbe  ish: 
noryshe,  fine  finishe  —  eine  Erweiterung  aus  romanischem  ss.  Im 
Xe.  bleibt  ish :  nour'ish ,  fin 'ish ,  floiir'ish ,  admon'ish  etc. ;  dagegen  e 
r&llt  gewohnlich  ab ,  amend^  defend',  war,  con'quer,  deliver,  enfeoff' etc, 
wenn  es  nicht  zur  Bezeichnung  der  Aussprache  nothwendig  ist,  wie 
Quantit&tszeichen  fUr  i  und  Lautzeichen  filr  g  in  to  oblige. 

In  Afrz.  doairiere  ist  i  zu  g  geworden.     Ne.  dow'ager. 

0.  Lag. :  honure ,  contrei ,  montaine ,  nonnerie ,  corune  coroune  §♦  83. 
crune,  povere  pore  poure,  fol  folic.  —  Ae.  honour,  contass,  crony 
cronny,  montayne,  conseil;  acorde,  ordre;  pover  poore,  robbery,  bo- 
teler,  porpos,  porchas,  cosyn.  Hier  schon  schwankt  o  bisweilen  nach 
ou,  nnd  noch  mehr  im  Me.  Im  Ne.  geht  es'  graphisch  und  phone- 
tisch  auseinander.  Kurzes  o  in  hon'our ,  rob ,  rob'bery  etc. ,  langes 
in  no'ble,  accord',  or 'der  etc.,  getrttbt  zu  u:  pttr'pose  purchase, 
bot'ler,  jug'gler  (Me.  jogulour  Man.  22),  cous'in.  Dehnung  des  u-Lau- 
tes  in  p6or .  und  lautliche  Steigerung  wie  bei  ags.  t :  count  cGAn'tess, 
cr6wn,  mdWtain,  cdtn'sel.  Also  Kttrze,  Dehnung,  Trttkung, 
Erbellung  und  Steigerung,  wie  in  ags.  WSrtern. 

U.   Lag.  bunne  (afrz.  bodne  [bodina]  bonne  Crr&nze;,  scurmen  (afrz.  §•  84. 
eskermir  kftmpfen)  etc. —  Ae.cuntre,  uncle,  custume,  turnen,  truage,  vertu, 
armure,  suffren,  studie,  juge,  justice,    use;    aber  bisweilen  auch  o: 
centre  RG.  207  und  neben   u  in   offener  Silbe  eu   oder  ew:   truage 


76  Normannisches  u,  y,  ai,  au. 

§♦  84.  RG.  915.  treuage  PL.  113.  vertew  PL.  342.  Mehr  noch  nehmen  die 
Schwankungen  im  Me.  zu:  uncle  encle  Wycl. ,  studyen  PP.  Cr.  1177 
stodyen  1171,  turne  Ck  2456  tourne  5001,  curtesie  courtesie,  tnr- 
nient,  habandant  habound  14666.  numbre  noumbre  5612.  —  Im  Ne. 
bei  Sh.  (Momms.)  oft  schwankend  wie  tuche  louche ,  tung  tongue ,  tritt 
meist  kurzer  nach  o  geneigter  Laut  ein;  coun'try,  un'cle,  cus'tom, 
courtesy,  turn,  ar'mour,  sut'fer,  stiid'y,  j«d'ge,  jus'tice,  skirmish (i=u), 
und  nur  in  oifener  Silbe  u :  vir'tue ,  tru'age ,  use ;  Lautsteigerung 
in  abdiind.  Franz,  u  scheint  der  altengl  Zunge  ebenso  unbequem 
gewesen  zu  sein  als  der  neuengJischen.     Es  verl^uft  wie  ags.  u. 

§.  85.  Y  kommt   sehr  oft  vor   im  In-   und  Auslaute,    aber   gewohnlich 

Mr  i  und  stimmt  tlberhaupt  mit  demselben  tlberein :  fyne  (Ende),  fyny 
(endigen),  sympie  (einfach),  to  gye  (ftthren).  Im  Ne.  hat  es  sich  nor 
im  Auslante  erhalten:  Ae.  alie.  Ne.  ally. 

§♦  86.  Ai,    ay.      Ae.   paye,    mainten   PL.    464,    clayme,    aray,    payns. 

Beide  Laute  m110en  noch  gehort  worden  sein,  obgleich  es  in  minder 
betonten  Silben  a  gegenttbcr  liegt,  wie  in  compaynie  companye;  denn 
es  wechselt  oft  mit  oi,  wie  quaynte  quoynte  und  mit  ei:  Loudrais 
Londreis ,  pais  peis.  Auch  im  Me.  dauert  dieser  Wechsel  vielfach 
fort,  wie  fainen  Ch.  707  feinen  738,  soveraine  15215  sovereine  67, 
darraine  1611  darreine  1633,  certain  3495  certein  13506,  obay  14396 
obey  8407 ,  palays  Mau.  3.  paleys.  4 ,  depeint  Ch.  depainted  Wycl., 
connsail  counsel,  bataille  und  daneben  proclame.  Im  Ne.  klingt  es 
nach  Smith  noch  diphthongisch ,  allein  der  Wechsel  bei  Sh.  (Momms.), 
wie  in  curtain  curten  4,3,  counsaile  counsell  5,  5  sodaine  soden 
sudden  etc.,  zeigt,  dai3  der  e-Laut  einzutreten  beginnt,  mag  die  Schrei 
bung  ai  oder  ei  sein:  pay,  claim,  array',  pain(a),  feign(a),  obey', 
paint,  proclaim',  selten  kurz  wie  in  main'tain;  aber  in  unbetonten 
Silben  verklingt  es:  sov'ereign,  cer'tain,  pal'ace,  com'pany,  coiSUisel, 
battle,  travel.  Pais  gelangt  durch  mittelenglisch  pees  zu  langem 
i-Laute:  peace. 

Die  Yereiofachung  des  diphthongischen  ai  zu  e-Laut  erinnert  an 
denselben  Yorgang  im  Ags.,  des  ki  zu  4. 

§.  87.  Jbu   im    Ae.   und  Me.   steht   entweder   neben   a,    wie  in   graunti, 

enchaunter,  raunson,  daunger,  hauute  KGr. ,  evaungelist,  enchaunte- 
ment,  servauut,  graunt,  marchaunt,  aungelle,  braunche  etc.  Man., 
Wycl.,  Oder  es  ist  aus  al  entstanden,  wie  in  haubert,  haut ,  autere, 
paume,  caudron,  aumener,  heraudetc. ,  Me.  awteerMau.  3,  awtiere  <, 
emeraude  5 ,    sawtere   3 ,   assaut ,    oder  lat.    a  u :   cause   Man.   3.  — 


Normannisches  ei,  en,  oi,  ou.  77 

Im  Ne.  gehen  die  ersten  aa  aaf  a  znrttck  wie  grant  etc.,  selten  bleibt  §.  87. 
aa,  wie  in  to  h&unt      Ftlr  das  zweite  a  a  tritt  gew5hnlich  al  wieder 
ein  s.  §.   152;  das  dritte  bleibt:  c4use,  Author. 

£i,  ey  schreiten  im  Ae.  and  Me.  oft  nach  ai  and  oi  aas.  Ae.  §*  88* 
veyne,  feyntise,  to  ordeyne,  enqaeyntance ,  sasteine,  despeirable,  de- 
ceit, contrey  contre,  valey  etc.  Me.  veyne,  greyne,  conteyne,  or- 
deyne,  pleynly,  cheyne,  peinture,  constreyne,  disceyven,  streyt,  for-' 
oeys,  contreye  contree  Maa.  —  Ne.  Sh.  (Momms.)  schwankt  aach  bier 
Doch,  wie  convay  4,  5.  convey  conveigh  3,  5.  Es  tritt  langer  e-Laat 
ein  (=a):  vein,  feint,  to  ordain^  acquain'tance,  sustain',  grain,  con- 
tain', plain,  straight,  chain,  constrain';  langer  i-Laut  (e):  deceit,  de- 
ceive; in  Folge  vorschreitendes  Accents  verklingt  der  Vocal:  fftr'nace, 
coun'try,  valley. 

Der    ursprttnglich    diphthongische   Laut    vereinfacht 
sich  za  e-Laut  uud  dieser  verl&uft  regelm&dig. 

£u  ew  erscheint  im  Ae.  neben  u,  wie  in  traage  treaage,  vertu  §•  89* 
vertae,  oder  neben  iw,  wie  in  gewe  giwe,  oder  nach  Erweichang 
eines  dazwischen  liegenden  g,  wie  in  reule  (regala).  Sie  bleiben  im 
Me.  nicht  immer,  da  wahrscheinlich  einfaches  u  zu  dem  Laute  von 
eu  gelangte:  truage,  vertae,  Jew,  rewle,  rewel.  Ne.  truce,  vir'tue, 
Jew,  rule.  Hierher  geh6rt  fief  feof  (got.  faihu,  ags.  feoh  [Vieh], 
im  lat.  mit  eingeschobenem  d:  feudum  feodum,  altfrz.  feu  ftlr  fieu 
and  daraus  mit  consonantiertem  u:  fief). 

Afrz.  ie  iplautend  wird  oft  zu  Ae.  e:  chef,  pes  pece,  doch  auch  §•  90* 
grief.    Im  Ne.  erweitem  sich  jene  und  Sh.  (Momms.)  hat  griefe  greefe 
2,  1.  4,  I.  grievance  greevance,   peece,  jetzt  grief,  grievance,  piece. 
—  Auslautendes  ie  s.  §.  82. 

Oi,  oy  wechselt  im  Ae.  einerseits  mit  ei,  wie  crois,  croyserye  §♦  91. 
creyserye  BG.  8245 ,  quointys  queintis ,  andrerseits  mit  ui  in  destroie 
PL.  130  stroie  966  destrui  RG.  47.  destrye  1279.  £s  hat  daher 
aichts  mit  dem  jetzigen  franz.  oi  in  der  Aussprache  gemein.  oi  bleibt 
im  Me.  and  Ne.  crOifs,  destrQy^  v()ice,  j5y,  an^lnt^  p(>int.  Doch 
Afrz.  loisir  leisir  wird  Ae.  leisure,  und  schwankt  bei  Sh.  (Momms.)  4,  1 
noch  zwischen  leasure  and  leisure  (also  e-Laut),  letzteres  befestigt 
sich  and  der  Laat:  leisure. 

On,   ow.     Ae.   noumbre,   crounement,  town,   soupere,   towching  |.  92. 
RG.  1014,  outrage,  doute,  spouse.    Me.  bountee,  to  count,  countour, 
fourme,   powder,   coursere,   journeye,  tour,   virtuouse,   dragoun,  tre- 
soar.    Aber  im  Ae.  wechselt  es  noch  oft  mit  0 «  wie  to  crony  corouny 


78  Normannisches  ou,  eu. 

§•  92.  coroune,  oder  mit  u,  wie  dosse  dusze  daze  (Datzend),  purchas  por- 
chas  pourchas ;  eben  so  im  Me. :  doatous  dowtous  dotous*  Wycl., 
numbre  (=  encombre)  Ch.  R.  5438  und  enonmbre.  —  Auch  Sh.  UBt 
es  scbwanken:  cosen  cousen,  yong  young  1,  3.  coffing  coughing  3,  t. 
Im  Ne.  steht  kurzer  Laut:  number,  siip'per,  doz'en,  pur'chase,  touch 
jour'ney;  oder  o:  court,  form,  cour'ser;  oder  Lautsteigerung  (au): 
cr6wn,  dMrage,  dOiibt,  spoiise,  bSAnty,  c56nt,  p6wder,  t5wer.  Mit 
dem  Verlauf  des  Accents  schwftcht  sich  der  Ton:  dragoon,  treas'ure, 
vYr'tuous. 

Wie  au  aus  al,  so  bildet  sich  auch  ou  aus  ol  im  Me.  soudan, 
sowdan,  das  im  Ne.  zur  franz.  Form  sultan  zurUckkehrt. 

§.  93.  Ui  ist  im  Ae.  selten  und  bisweilen  mit  oy  wechselnd:   fruyt,   to 

anuye,  puyson.  Me.  fruyt  frute  Mau.  fruyt  froyt  PP.,  destruie  destroie, 
circuyt  Mau.  5.  —  Im  Ne.  befestigt  sich  entweder  oi :  an-n5y' ,  des- 
troy' ,  pdi'son ;  Oder  u-i :  cir'cu-it ,  oder  u-Laut  mit  Unterdrftckung  des 
i :  fruit ,  suit  (Sh.  Mms.   1 ,  2.  B.  sute). 

Fftr  die  franzdsischen  W5rter  ist  es  wichtig,  zu  beachten,  1) 
wann  sie  ins  Englische  ttbergetreten  sind,  denn  sie  tragen  das  Geprage 
ihrer  Zeit;  2)  wie  sie  eingeffthrt  wurden;  denn  die  mttndliche  Ueber- 
lieferung  der  frtlhesten  Zeit  halt  den  fremden  Laut  fest,  wfthrend  die 
schriftiiche  EinfQhrung  nur  die  Form  bewahrt  und  diese  englischer 
Aussprache  (Iberliefert ;  3)  in  welchen  Kreisen  sie  gebraucht  werdeii, 
denn  technische  Ausdrtlcke  erhalten  gewdhnlich  das  Fremde  in  Form 
und  Laut;  4)  ob  sie  englischer  Accentuation  verfallen,  denn  diese 
verandert  Form  und  Klang  des  Worts. 

§.  94.  Die    franzdsischen   Vocale    entwickeln    sich    in    vielfach    gleicher 

Weise,  wie  die  deutschen  —  ein  Beweis,  daC  die  laatlichen  Veran- 
derungen  erst  in  der  spd,teren  Zeit  eingetreten  sind. 

1)  Die  Kttrzen  erhalten  den  Laut  des-Vocals,  wie  val- 
ley marriage,  tempest  amend,  image  prince,  rob  honour  homage. 

2)  Dehnung  bewahrt  selten  den  ursprttnglichen  Lant,  | 
wie  reign(a),  treachery,  noble,  order,  true,  flse;  sondern  gewdhn-  j 
lich  ist  Steigerung  damit  verbunden:  blame,  beast,  reason, 
pdor,  abdilnd.  Bisweilen  ist  ein  so  vorgeschrittener  Vocal  mit  den 
Geno^en,  denen  er  sich  zugesellte,  auf  die  nftchste  Stufe  gerlickt, 
wie  li'-on ,  gi'-ant ,  wenn  man  nicht  eher  annehmen  mu6 ,  dafi  bei  fran- 
zdsischer  Accentuation  leicht  der  Vocal  erster  Silbe  zu  wenig  klin- 
gendem  i  werden  konnte,  le-on'  zu  li-on',  ge-ant'  zu  gi-ant',  and  d&6 
dann,  als  der  Accent  zurttckgeschritten  war,  i  den  vollen  Laut  erhielt. 


Neuenglischer  YocalisiDus.  79 

3)  Attch  die  consonantischen  EinflttSe  maclien   sich  ^eltend,  wie  !♦  94. 
r:  charge,  &rt,  p^rt,    serve,  service,   virgin;  w  und    qu:   warrant  (o), 
qnantity.      Anschaulich   liegt    die  verdunkelnde   Kraft  des   w  vor  in: 
Lag.  wyrre,   Ae.  werre   weorre  worre,   Me.  werre   worre  warre  Mau. 
29.  Ne.  war>     Ebenso  1:  f4ise. 

Vierter   Abschqitt. 

Neuenglischer   Vocalismus. 
I.    LautzeicheD. 

1.     Einfache    Vocale. 

Jedes  Zeichen  hat  zwei  Hauptlaute,  die  durch  die  Beschaffenheit 
der  Siiben  Jbediugt  sind,  in  denen  sie  stehen.  §.  95. 

1)  Der  Laut  ist  kurz  in  geschloCener  Silbe. 

a  lantet  fast  wie  ae ,  ein  etwas  nach  e  sich  neigender  Laut :  man, 
fat;  —  e  hat  den  Laut  des  deutschen  e:  men,  bed;  —  eben  so  f^Ut 
i  mit  dem  deutschen  Laute  zusammen;  bid,  fit;  —  o  ist  etwas  dunk- 
ler  ais  im  deutschen:  pot,  not,  stop;  —  ii  klingt  etwa  wie  oe,  nur 
etwas  dnnkler  nach  o  bin:  but,  tub,  buck,  us;  —  y  filllt  lautlich  mit 
i  zusammen.     Wir  bezeichnen  diese  Laute  mit  dem  KUrzezelchen. 

2)  Der  Laut  ist  lang  oder  gedehnt  in  offener  Silbe; 
ZQ  einfacher  Silbe  tritt  stummes  e  als  L^ngezeichen  des  vorhergehenden 
Vocals : 

a  wird  dann  belles  e:  fate,  fa-tal,  mane;  —  e  lautet  wie  i  oder 
ill:  he,  me,  Bede,  de-cent;  I  wie  ei:  bite,  mine  ml-ner;  o  wie  oh: 
no,  note,  no-ting;  u  wie  juh :  use,  tube,  du-cal;  y  wie  ei:  by,  fly, 
style,  ty-rant. 

Manche  Vocale-  haben  Nebenlaute  und  diese  sind ,  abgesehen  vom 
Accente,  durch  die  consonantische  Umgebung  und  Dehnung  veran- 
la0t.      Selten   klingt   im  Nebenlaute   der  alte  ursprUngliche  Laut  fort. 

1)  Die  bedeutendste  Einwirkung  Ubt  nachstehendes  r,  es  trttbt 
fast  alle  Vocale;  a  wird  zu  reinem  italien.  a,  man  mftr,  ^t  fUr;  a 
wird  breiter,  wie  deutsches  aeh:  mine  mare;  e  trllber,  wie  u:  hen 
her,  herd;  i  zu  demselben  Laute:  bid  bird',  girl,  birch;  5  wird  dunk- 
ler  und  linger:  stdrm,  m5rning;  nur  u  beh£llt  seinen  dunkeln  Laut, 
wird  aber  etwas  gedehnt:  but  bUr.  Selbst  hinter  e  und  I  schlftgt 
r  wie  in  verklingender  Silbe  nach:  here,  tire  (=  he-er,  li-er).  Vor 
u  hebt  es  den  Vorschlag  auf :  rue  =  ruh. 


so  Neuenglisches  a. 

§.  95.  Diese  Dehnung  and  Trabung  findet  nicht   statt,   wenn  ein    r  die 

Silbe  schlie6t  und  ein  anderes  die  n&cbste  Siibe  beginnt:  tar-ry, 
mer-ry,  mor-row,  ffir-row. 

2)  y orstehendes  w  (qu)  hat  a  verduukelt  zu  einem  zwischen  a 
und  0  liegendem  Laute  (o):  wan,  quan'tity;  den  alten  u-Lant  crhalten 
in  wo]f(u),  und  nachstehendes  o  oft  getrUbt:  word,  worth,  won. 

3)  Nachstehendes  11  wirkt  dunkles  aus  tiefer  Kehle  klingendes 
a  (k):  411,  hkU;  und  f£lrbt  auch  e  und  i  etwas;  well,  fell,  will;  w&h- 
rend  der  u-Laut  sich  ofter  erh&lt:  fftll,  pAU. 

4)  In  Sttomen  mit  einfacher  Consonanz  oder  mit  -nd  und  -Id  im 
Auslaute  hat  Dehnung  und  Lautsteigerung  eintreten  kdnnen,  w&hrend 
in  Bildungen,  Ableitungen  und  Zusammensetznng  durch  Consonanten- 
h&ufang  der  kurze  Laut  sich  erhalten  oder  festgesetzt  bat.  So  child 
children ,  wild  wilderness ,  wise  wisdom ,  kind  kindred ,  Christ  christian ; 
clean  cleanly,  deal  dealt,  feel  felt. 

§.96.  A.    Smith   (De   recta   et    emendata  linguae    anglicae    scriptione 

dialogus ,  Thoma  Smithio  equestris  ordinis  Anglo  authore.  Lntetiae, 
ex  officina  Roberti  Stephani  typographi  Regii.  1568.)  gibt  nur  zwei 
a-Laute  an :  a,  das  entweder  kurz  ist,  wie  man,  far,  to  mar,  bar, 
to  pas,  bak  (RUcken),  oder  lang,  wie  in  man  (Mfthne),  farwel,  mar 
(Mfthre),  bar  (nackt),  hat  (ha6en),  pas  (Schritt),  bak  (backen).  Da- 
neben  stellt  er  au,  av,  a  wahrscheinlich  mit  schwach  nachschlagen- 
den  u;  in  clau  (Klaue),  rau  (roh),  lau  (Gesetz),  mau  (Magen),  saa 
(S3^e),  au  (Schrecken),  strau  (Stroh),  nauht  (nichts),  tanht  (gelehrt), 
fauht  (focht),  lauhter  (Lachen). 

Damit  stimmt  die  Schreibung,  und  auch  der  Reim  bei  Spenser 
und  Shakespeare  im  AUgemeinen  tiberein.  Aber  man  mufi  von  der 
gegenwftrtigen  Orthographic  absehen.  Beide  haben  n&mlich  tonloses 
e,  das  man  im  Ne.  als  L&ngezeichen  zu  verwenden  pflegt,  in  gro^em 
Umfange  und  entschieden  nicht  in  jener  Yerwendung.  Es  steht  bei 
Sh.  (RJ.  Yon  Mommsen)  bisweileh  hinter  langem  Yocale,  wie  tode 
B.  2,  4.  rore  B.  2,  5.  grone  A.  1,  t.  chuse  etc.,  aber  gewdhnlicher 
wenn  die  Lftnge  schon  auf  andere  Weise  bezeichnet  isf,  wie  in:  feele, 
Steele,  heele,  seeme,  umpeere,  keepe,  weepe,  seeke,  cheeke,  meete, 
neece  Oder  beame,  dreame,  meane,  heare,  feare,  weake,  speake,  heate 
Oder  poore,  noone,  toombe,  knowe,  looke,  noyse  oder  paine,'raine,  veine, 
villaine;  und  es  steht  sogar  hinter  Ktirzen  mit  mehrfacher  Consonanz: 
selfe,  lampe,  darke,  worme,  burne,  tume  und  selbst  hinter  dem  Kflrze- 
zeichen  der  Doppelconsonanz :  backe ,  necke ,  farre ,  starre ,  egge ,  lesse, 


Nenengl.  a.    *  g] 

stirre,  incke,  tricke,  kisse,  thinne,  stocke,  cocke,  sonne,  runne,  6^  96* 
Sonne;  Ben  Jons,  bezeichnet  e»  in  made,  stripe  aid  Dehnungszeichen 
aber  noch  nicht  tonios  (it  sonndeth  obscure  and  faintly);  Wallis  er- 
klart  es  fiir  stumm.  Es  dient  letzterem  zur  Bezeichnnng  der  Qnan- 
titat,  der  weicheren  Aussprache  von  c,  g  und  th,  und  zur  Unter- 
scheidnng  des  eonsonantischen  vom  vocalischen  v:  save  sau.  —  Fer^ 
ner  wQrde  deni  oben  angefdhrten  au  bei  Sh.  aw  entsprechen:  law, 
paw,  jaw  und  mit  diesera  aw  reimt  bisweiien  au:  laws  cause.  Dane- 
ben  aber  stehcn  auch  andere  au,  die  mit  a  wechseln,  wie  daunger, 
skanndre,  efaaunge,  straunger,  auncient,  daunce,  aurobling  etc.  Sind 
sie  Ton  jenen  verschieden  (und  das  scfaeinen  sie),  so  k5nnen  sie  nichts 
anderes  bezeichnen  ais  reines  a,  das  mit  dem  Franzdsischen  einge- 
drangen  ist  und  in  der  Mitte  zwischen  a  und  aw  steht.  Smith  be- 
aehtet  das  nicht ,  oder  die  Schreibung  dieser  W6rter  erscheint  ihm  falsch. 

Dieses  dreifache  a  zeigt  auch  der  Reim.  Sp.  lam(b)  sami  dam 
1,  10,  57.  starre  farre  arre  carre  1,2,  1.  farre  warre  1,  11,  32. 
past  cast  hast  1,4,  34.  was  pas  I,  1 ,  30.  ward  prepard  1,  3,  9. 
tall  funerall  1,1,8.  withdraw  law  5,  5,  50.  countenaunce  mischaunce 
1,2,21.  —  Sh.  (Delius  VII):  are  prepare,  are  care,  past  waste, 
taste  last,  fast  taste,  grapes  mishaps,  wanting  granting,  war  jar, 
warm  harm,  war  bar,  fault  halt,  call  all,  laws  cause,  paws  jaws. 
Beachtet  man  daneben,  da6  sehr  selten  ai  und  a  reimen,  in  mane 
again  (VA.  und  Sp.)  dazd  raizd  1,1,  18.  chaire  fare  1,  3,  16,  so 
darf  man  annehmen,  da^  der  helle  a-Laut  erst  im  Anfang  des  17. 
Jahrhuoderts  eingedrungen  ist. 

Ben  Jonson  (1637)  theilt  die  Yocale  ein  in  sharp  und  fiat,  hate 
ond  hat,  mete  met,  bite  bit,  note  not,  pule  pull;  ftkgt  aber  nur  zwei 
aLaute  bei,  der  eine  less  than  the  French  a,  wie  in  art,  act,  apple, 
ancient,  und  der  andere  vor  1:  all,  small,  salt,  malt,  balm,  calm. — 
Wallis  (1672)  kennt  nur  ein  a  apertum  (=  au,  aw)  in  ikW,  c&ll, 
l£kw,  c^use,  s4w'd  und  a  exile,  wie  in  bat  bate,  pal  pale,  lamb  lame, 
dam  dame,  bar  bare.  Die  Laute  scheinen  in  den  letzteren  WOrtern 
nur  in  der  Quantit&t  verschieden ;  a  klingt  nach  Wallis  wie  der  Laut 
im  franz.  entendement '  (nur  paulo  acutius  et  clarius). 

A  hat  jetzteinen  vierfachen  Laut.  §.97. 

TJa  hat  den  kupzen  nach  e  geneigten  a-Laut  (a)  in  geschlo^enen 
Silben,  der  dem  Ags.  ss  entspricht:  man,  lamb,  hand,  thank,  glad, 
bladder,  cat,  h&t,  apple,  back,  saddle,  sh&U,  tallow,  Mow,  fiax; 
manner,  marry,  frantic,  sally. 

Koch,  engl.  Grttininntlk.    I.  ^ 


g2  Neiiengl.  a. 

.  97*  Ausgenommen  sind  einige fraiiz6sische  Worter ,  welche  den  Ian- 

gen  e-Laut  haben  wie:  change,  grange,  range,  strange,  angel,  dan- 
ger, manger,  ancient,  chamber  (a  S.  E.),  cambric,  ambs-ace  (span, 
ambos  ases),  bass  Bal3,  to  chasten. 

Schwankend  sind:  chap  (Sm.  Wb. ,  chop  S.  W.  P.  J.  F.  Ja.), 
scath  (scath  S.  K.),  slab'ber  (J.  E.  F.  Ja.  Wrc. ,  slob-ber  S.  P.  K. 
Wb.,  slab'ber  und  slob'ber  W.  Sm.),  wrath  (J.  F.  Wb.,  r^th  S.  P. 
Sm. ,  roth  und  rath  W.,  wr4th  und  wrath  Ja.  K.  Wrc). 

2)  In  offener  Silbe  den  hellen  e-Laut  und  um  die  Silbe  als 
ofFen  zu  bezeichnen,  ist  den  einsilbigen  Wortern  stummes  e  ange- 
schoben  oder  dies  e  ist  ursprtinglich  Endung  gewesen,  stumni  ge- 
worden  und  beibchalten:  came,  lame,  bane,  ale,  gate,  thane,  acre, 
safe,  save. 

Nur  einige  deutsche  Worter  sind  ausgenommen ,  wie  fath'om  (ags. 
f»dm),  lath'er  (leador)  und  shad'ow  (scadu)  behalten  kurzen  Vocal; 
ferner  die  holiandischen  grav'el  (graveel),  panel  (panneel)  und  rav'el 
(raveel). 

Zahlreicher  sind  die  romanischen  W6rter:   ac'rid,  adage,   agile, 
al'um,  an'ise,  ar'id,  bar'on,  cafid,  carend,  cam'el,    cav'ern,  clamor.! 
dispar'age ,  ft^g'ile ,  lat'in ,   mat'rice ,   pal'ate ,    pat'ent ,   plac'id ,   rabid,  j 
rap'id,     stat'ure,     stat'ijie,     tab'id,     tac'it,     tal'ent,     tav'ern,     agate, 
aia/um    lar'um,    am'ice,     appar'el,    barance,    cAb'in?    car'at,    cav'il, , 
chap'el,  clar'et,  dam'age,  dam'ask,  enam'el,  exam'ine ,   fic'ile,   fag'ot.  i 
fam'ine,  film'ish,   flag'on,   gam'ut,  gran'ite,    hab'it,    hag'ard,    har'ass. 
haz'ard,  imag'in^  inhab'it,  invarid*    lav'ish,    marice,   man'age  manor^ 
mar'iner,   mat'in,   pal'ace,    pai'ette,   par'ish,   plan'et,   rav'age,   rav'in, 
sal'ad,    sat'in,    sav'age,    sham'ois,    span'ish,    tab'let,    tal'on,    trav'el, 
trav'erse,  val'et;  italienisch:   car'ol  etc.      Ebenfalls  kurzvocalisch  sind 
die  griechischen  an'arch,  at'om,  can'on  und  das  celtische  hav'ock. 

Radish  (ags.  raedic),  any,  many  und  Thames  (Temese)  haben 
kurzes  belles  e. 

Schwankend  sind  nach  den  engl.  Orthoepisten  folgende  1)  ita- 
lienische  Worter,  die  neben  ital.  a  engl.  a  zugelafien  haben  bra'vo 
(W.  P.  J.  F.  Ja.,  bra'vo  Sm.  E.  Wb.),  despera-do  (P.  E.  F.  Sm.  Wb., 
-ft-do  Ja.) ,,  inamora-to  (J.  P.  Ja.  K.  Wrc. ,  -a' to  P.  E.  Sm.) ,  canta'ta 
(S.  W.  P.  J.  E.  F.  Sm.  Wrc,  -a'-ta  Ja.  K.),  sona'-ta  (J.  Ja.  K.  Sm. 
Wb.  Wrc,  -a-ta  S.  W.  P.  F.),  passa-do  (S.  W.  P.  J.  E.  F.  Wrc, 
-a-do  Ja.  K.  Sm.),  tia'ra  (W.  J.  E.  K.,  Sm.  Wrc,  tl-a-ra  Ja.),  gala 
(W.  F.  Sm.  Wrc,  ga-la  Ja.,  gA'-la  J.);  —   2) ferner  andere  fremde  W6r- 


Neuengl.  a.  g3 

ter.  in  denen  der  ursprflngliche  nnd  der  englische  Laut  schwankt;  §»  97. 
fa-ca'de  (Ja.  Sm.  Wrc. ,  -ade  P.  E.  K.  Wb.),  poma'de  (S.  W.  P.  J. 
F.  Sm.  Wrc,  a'de  Ja.),  drar'-ma  (S.F. ,  drft-ma  P.  Ja.  K.  Wb.,  dra-ma 
E.  Sm.,  dra'ma  und  dra-ma  W.  Wrc),  rft'-jah  (Ja.  K.,  ra'-jah  Sm., 
ra-  und  ra'jah  Wrc),  a'-ga  (S.  F.  J.  Ja.  Sm.,  ft-ga  P.  K.;  beides  Wrc), 
e-cm«  (e-cia'  P.  J.  Ja.  Sm.  Wb.  Wcr.,  e-clAw  S.  W.  E.  F.  K.),  mlis- 
ta'ches  (S.  W.  P.  J.  F.  Ja.  -ftches  Ja.  Sm.  R.,  beides  Wrc);  —  3)  solche 
Worter,  in  denen  in  Folge  doppelter  Consonanz  oder  verfinderter  Ac- 
centuation der  Laut  schwankt :  bra  celet  (W.  P.  E.  J.  F.  Ja.  Sm.  Wb. 
Wrc,  bras-let  S.),  expa-triate  (E.  Ja.  K.  Sm.  R.,  pat'-  Wb.),  fab'ric 
(S.  P.  J.  E.  F.  K.  Sm.  Wb.  Wrc,  fab-  und  ta-  W.  Ja.),  gran'ary, 
(S.  W.  J.  E.  F.  K.  Sm.  Wrc ,  gra  nary  P.  Ja.),  ilia  queate  (iUaq'ueate  P. 
Sm.),  lac'onism  (la'conism  Wb),  ma'-crocosm(mac'roc6sm  Ja.  Wb.),  ma'tron 
rmat'ron  Wb.),  patron  (pat'ron  Wb.),  sa'-tire  (—  sa-ter  S.  P.  J.  F., 
sat  er  K.  Sm. ,  sa  -ter  Ja. ,  sat-ir  Wb.,  sa-ter  sat-er  sa'tir  sat-Ir  W.)  etc. 

3)  Der  kurze  a-Laut  der  geschloBenen  Silbe  wird   zu  reinem  ita-  §.  98. 
lienischem  a ,  kttrzer .  in  geschloSener  Silbe  vor  r ,  linger  vor  stummem 

1  und  weichen  Lauten  und  in  offener  Silbe:  stftr,  ftlr,  jftr,  ftrm, 
harm,  barm,  sharp,  harp,  part,  regard,  argue,  alms,  almond,  balm, 
palmer,  cftlm,  malmsey,  half,  calf,  to  halve  to  calve;  path,  bath, 
fSlther. 

In  einigen  W6rtern  schwankt  es  zwischen  dem  reinen  a  und  a  (Wrc). 
Nares,  Jones  und  Perry  geben  demselben  den  italienischen  Laut, 
wieinfilr,  Walker  und  Jameson  meistens  a,  Fulton  und  Knight 
bemerken  ausdrttcklich,  da6  es  zwischen  a  und  a  stehe,  und  Smart 
bezeichnet  es  zwar  mit  a,  fttgt  aber  bei,  da6  der  Laut  etwas  breiter 
sei,  doch  nicht  so  breit  als  in  a.  Worcester  zahlt  hierher  fol- 
gende  Wdrter:  ad-vance,  advant,  Alexander,  answer,  ant,  blanch,  branch, 
chance,  chandler,  chant,  dance,  enchant,  enhance,  ensample,  gantlet, 
glance,  grant,  lance,  linch ,  mischance,  pant,  prance,  salamander, 
sample,  slander,  slant,  trance;  after,  craft,  draft,  draught,  graft, 
haft,  rafter,  shaft,  waft,  par'agraph,  chaff,  draff,  graff,  quaff,  staff; 
a-las',  amass,  ass,  glass,  grass,  lass,  mass,  pass,  passive,  brass,  class; 
aghast,  alabaster,  bastard,  blast,  bombast,  cast,  castle,  contrast,  das- 
tard, disaster,  fast,  ghastly,  last,  mast,  mastyf,  nisty,  past,  pastor, 
pasture,  pilaster,  plaster,  repast,  vast;  ask,  bask,  flask,  mask,  task, 
cask,  casket;  asp,  clasp,  gasp,  grasp,  hasp. 

4)  A  hat^den  tiefen  dunkeln  a-Laut  und  zwar  kurz  (=6),  wenn  a  zwi-  §■  99. 
schen  w  (qa)  und  b,  p,  d,  t,  1,  m,  n,  s  steht:  swab,  squabble,  swap,  wad, 

(>  • 


g4  Neuengl.  a,  e. 

§.  99^*  swaddle,  what,  squatter,  wallow,  swallow,   quality,   quantity,    swamp, 
wan ,  swan ,  was ,  wash ,  squash ;  ferner  auch  in  chaps  und  yacAt  (jot). 

Ausgenommen  sind:  twang,  twank. 

Langer  dunkler  a-Laut  stehtvor  1,  11:  Ml,  k\so,  bSll,  c^U,  fUll  etc.: 
shaJl,  Mall  und  Pali-Mall  sind  ausgenommen;  vor  Id,  It:  bA.ld,  aider, 
hMt,  h&lter,  auch  vor  Ik,  im,  obgleich  1  stumm  geworden  ist  in  b§,/k, 
chaik,  Btttk,  ta/k' (i^prechen,  aber  talk  [Talkstein],  Wallis  verlangt  noch 
to  walk,  to  talk),  w4^k,  hklm,  quA/m,  wfi/m;  oft  zwischen  w  und  r. 
wAr,  wArble,  w&rd,  sw^rm,  quArt,  quarter  und  in  w4ter. 

Ausge^iaommen  sind  dSJly ,  gallows ,  tallow ,  pallet ,  ballast ,  gallic 
und  andere  mehrsilbige  Worter. 

Schwankend  sind  lat.  basalt'es  neben  engl.  ba-sMt'  (Ja.  Sm.  R. 
Wrc,  ba-sSlt  K.,  ba-zolt  Wb.),  basM'tic  (J.  Sm.  R.  Wrc. ,  basal'tic 
R,,  ba-zol'tic  Wb.),  equal'ity  (6  W.'P.  J.  Wrc.  F.  Ja.  Sm.,  a  S.  E. 
K.),  h&l'berd  (hal-berd  Ja.  Sm.) ,  mftll  (mall  S.  W.  F.  Sm.),  p^'frey 
(J.  F.  Wb.,  palfre  S.  P.  E.  K.  Sm.,  beides  W.  Wrc),  psal'ter  (sal'ter 
Sm.),  quA'drant  (quod'rant  S.  J.  Sm.) ,  swath  (==  swoth  P.  K.  Sm. 
Wb.  swath  E*,  swath  Ja.),  quash  (quosh  S.  W.  J.  Ja.  K.  Sm.  Wb., 
qu&sh  P.  E.  F.). 

§.  100.  E.     Smith  fahrt  schon  einen  dreifachen  Laut  an:    1)  kurzes  e, 

wie  in  men,  red  (roth  und  gelesen),  led  (geftthrt),  whet  (scharfen). 
hel  (H611e),  sel  (verkaufen),  les  (weniger);  —  2).  langes  e:  men 
(mittelmaBig,  gering),  bred  (Brot) ,  led(Blei),  red  (iesen),  hel  (heilen). 
sel  (Siegel),  les  (Pachtung),  whet  (Weizen);  —  3)  e,  das  zwischen  e 
und  i  steht:  me  (mich),  se  (sehen),  she  (sie),  b$  (Biene),  fel  (fdhlen). 
quSn  (K5nigin),  men  (meinen),  depe  (tief),  step  (steil),  shep  (Schafe), 
bef  (Rind),  sek  (suchen),  lek  (Lauch),  wek  (Woche),  met  (begegnen). 
fit  (F(l6e),  nez  (niePen).  Letz teres  ware  also  schon  der  beglnnende 
i-Laut,  den  jetzt  auch  manche  unter  2)  angenommen  haben,  wie 
mean,  read,  heal,  seal,  lease,  wheat,  wahrend  nur  bread  und  lead 
ihren  Laut  behalten  haben.  Sh.  Momms.  bezeichnet  den  i-Laut  mit 
ee:  hee,  shee,  mee,  bee,  see  und  bisweilen  stehen  ee  und  ie  neben 
einander:  griefe  A.  greefe  4,  1.  Auch  im  Reime  teeth  with.  VA. 
Dieses  eintretende  i  ist  aber  schon  alter.  WycL  veransehaulicht  bo- 
gar  den  Uebergang  in  seke  oder  seek  (ags.  se6c)  seik  Mt.  25,  36. 
39  A.  und  in  B.  sijk ,  das  sioh  zu  sick  verktlirzt  hat  u.  Mau.  hat 
mees  neben  mise  (Mause).  —  BenJonson  flihrt  in  betonter  Silbe  zwei 
Laute  an,  e  (=  franz.  i)  in  offener  Silbe,  e  in  gescshlaSener:  me, 
sSe,  agree,  ye,  she;  intent,  amend.   —    Wallis   ftthrt   neben   e  vor 


NenengL  e.  85 

r,  wie  vertue,  noch  kurzen  e-Laut  an  in  sell,  tell,  set,  best,  red,  und  §*  100* 
gedeiinten  in  seal,  steal,    seat,   beast,   receive,    deceive;    e   lautet  = 
ee  und  bisweilen  ea,  wie  near,  dear,  hear. 

1)  In  geschloSener  Silbe  lautet  e  im  Ne.  kurz  (e)  hell,  bell,  hem, 
melt,  men,  pen,  web,  step,  theft,  egg,  beckon,  reck,  bed,  h^dge,  let, 
vessel,  pledge,  sketch,  repent'. 

In  England,  english^  pretty  (Sh.  Mms.  1,  3  pretie)  lautet  e  ==  i. 

Schwankend:  yes  (P.  E.  Ja.  Sm.  R.  Wrc,  yis  S.  W.  J.,  yes  und 
vis  F.  K.),  yest  (J.  W.  F.  Ja.  Wrc,  yest  und  yest  Ja.  P.,  yest 
K.  Sm). 

2)  In  offener  Silbe  hat  e  langen  i-Laut:   he,    we,   me,   be,  eve,  §.  lOl* 
even  evening,  eke,  equal,  re-al,  theatre,  auch  in  demesne. 

Ausgenommen  sind  folgende,  die  kuyzes  e  behalten:  mir  einige 
deutsche  WiVrter,  wie  dev'il,  elev'en,  ev'er  nev'er,  lev'el  (ags.  Isefeld), 
neth'er?  sheriff,  sev'en,  to-geth'er,  wheth'er-,  aber  zahlreiche  latein. 
and  roman. ;  al-leg'er,  assev'er,  bev'y,  bev'erage,  blem'ish,  cem'etery, 
cred'it,  crev'ice,  clem'ent,  deb'ile,  deb'it,  decrep'it,  del'uge,  des'ert, 
dis-hev'el,  cm'anate,  em'ulate,  energet'ic,  envel'op,  f^fon,  gel'id, 
gen'eral,  gen'erotts,  gen'esis,  gen'et,  her'ald,  her'on,  hes'itate,  inher'it, 
intrep'id,  med'al,  meron,  men'ace,  mer'it,  met'al»  meth'od,  leg'ate, 
legacy,  lem'on  lep'er,  lev'ee,  lev'y?  lev'en,  necessary,  neph'ew, 
pedant,  per'il,  per'ish,  preb'end,  preface,  prem'iss,  pres'age,  pres'ent, 
rebel, rec'ord,  refuge,  refuse,  rel'ict,  rel'ish,  replen'isb,  res'in,  sec'ond, 
senate,  sev'er,  sev'eral,  ster'ile ,  spherule,  ten'ant,  tenure,  ten'et, 
tep'id,  ven'om,  ver'y. 

Es  sch'wanken:  alle'gi'o  (a  Ja),  le-gend  (led'-jend)  E.  Sm.  Wb. 
A.),  lever  (lev'-er  Wb.),  pe'-dal  (ped'al  K.  Sm.),  te'-traeh  (tet'rajch 
Sm.  und  auch  W.  Ja.)  tre'mor  (trem^or  Sm.) ,  ze'nith  (zen'ith  Sm. 
Ja.),  e'-go-tism  (eg'.  Sm.  R.  beides  Wrc.  W.  F.),  e'quable  (eq'uable 
Sm.),  e'qninox  (eq'uinox  Sm.),  rB'qui-em  (req'uiem  Sm.),  te-lary  (tel'. 
R.  Wb.),  ab-bre-'vi-ate  (ab-brev'iate  P.),  re-me'diable  (med'  P.)  — 
Cem'ent  (ce'ment  E.  Ja.  ce-ment'  Sm.),  deb'it  (de'-bit  Ja),  ep'och 
(e-poch  P.  W.,  ep'och  e'pach  W.  Wrc),  fet'id  (fe'tid  P.),  hel'ot  (he- 
lot Wb.),  ped-'als  (pe'dals  S.  P.;  beides  W.  Ja.),  prel'-ate  (pre'late 
Wb.),  prel'ude  (pre'lude  Wb.),  scen'ic  (se'nic  Sm.),  ten'et  (te'n^t  S. 
Ja.  Wrc  K.),  treb'le  (trib'ble  Wb.);  cec'-i4y  (P.  F.  J.  W.,  ce'city 
S.  Ja.  K.  Sm.  Wb.),  cel'ature  (Wrc  Ja.  K.  W.,  c^'lature  S.  P.  Sm. 
Wb.),  gel'able  (ge'laWe  S.  P.),  her'oiue  (he'roine  P.  A.),  nep'otism 
(nepotism   S.   P.  K.),    plen'ary  (pK'nary  Ja.   Sm.   Wb.),   ret'ro-grade 


86  Neiiengl.  e,  i. 

§.  101.  (re'.  Ja.  Sin.),  ret'rospetit  (re'.  S.  E.  Ja.  K.  Sm.),  ten 'able  (te'nable 
S.  Ja.);  ephem'eral  (e-phe'meral  S.),  in-del'ible  (in-de-lible  P.),  sed'entary 
(se'  Ja.),  ster'eotype  (ste'  W.). 

§«  102.  3)  Auch  bier  flbt   r  seinen  Einflufi:   kurzer  e-Laut  wird  breiter 

und  nejgt  sicb  nach  o  bin:  her.  herd,  f^rn,  det^r,  merchant;  daher 
never,  aber  ne'er  =  ndre.  So  lauten  ere  (dr)  there,  their,  where. 
Hinter  langem  i-Laute  schl&gt  ein  dumpfes  r  nach:  mere,  here,  severe 
=  me-er. 

Schwankend:  clerk  (=  clftrk  S.  W.  P.  J.  E.  F.  Ja.  K.  Sm., 
clerk  Wb.,  beides  Wrc.) ,  er-'rand  (P.  E.  J.  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  ar'rand 
S.  W. ,  er-'  und  ar'rand  F.) ,  ser'geant  (=  sftr-jent  S.  W.  P.  J.  E. 
F.   Ja.  Wb. ,  ser-jent  und  sar-jent  K.  Wrc). 

§*  103«  1.   Smith  filhrt  zwei    i-Laute  an,   einen  kurzen  in   quit   (ruhig, 

frei),  bit  (Bi6),  fit  (Anfall),  bil  (Schnabel) ,  gil  (Kieme),  lim  (Glied),  fin 
(Flo6e),  sin  (Stlnde);  und  einen  langen  in  quit  (befreien) ,  bit  (bei^en) ,  fit 
(fechten),  bll  (Geschwtir),  gil  (List),  lim  (Kalk),  fin  (fein),  sin  Zeichen, 
bl  (kaufen).  Wahrscheinlich  meint  er  mit  I  nur  den  gedehnten  i-Laut, 
nicht  die  Steigerung  zu  ei,  sonst  wtlrde  er  den  Laut  gewi6  in  Ver- 
bindung  mit  ai  und  ei  gebracht  haben.  Auffallend  aber  ist,  da0  er 
die  Steigerung,  wenn  auch  nur  misbilligend,  nicht  erwilhnt.  Der 
Laut  selbst  ntolich  mu6te  nach  und  nach  h3,ufig  werden  im  NAgs. 
durch  die  vielen  Erweichungen  des  g:  dseg  dm  dei  dai,  Iseg  Isei  lai, 
ferner  im  Ae.  durch  die  Erweichung  auch  des  ch:  drenchen  dreinte. 
blenchen  bleint,  quenchen  queinte  s.  ch.  Sodann  treten  die  franz.  ai 
und  ei  hinzu,  und  von  dem  deutschen  und  franz.  ai  sagt  Smith  aus- 
drUcklich,  da0  beide  Vocale  kurz  gesprochen  worden  seien  und  daC 
ei  sich  wenig  von  ai  unterschieden  babe.  Also  der  Laut  war  da. 
Und  dieser  Laut  scheint  schon  -  im  Me.  aus  i  hervorzutreten ,  figte 
feigte  Gen.  49,  19.  airn  (Eisen)  Mau.  4.  Auch  im  Reime  bei  Ch. 
stehen  sich  gegendber  bight  (hie(3)  und  height  (H5he)  R.  1247,  might 
sleight  2971,  hie  eie  R.  3912.  eye  philosophic  5666. 

Hat  sich  also  i  im  Me.  zu  ei  gesteigert,  so  mu6  es  wohl  auch 
im  Gebrauche  geblieben  sein  und  Spenser  und  Shak.  bestfttigen  es. 
So  reimt  Sp.  spy  safety  enimy  1,  11,  33.  toil  whyle  1,  10,  17. 
Sh.  lies  eyes,  eye  sky,  eye  by,  nigh  eye,  swine  groin,  und  I  wird 
oft  fdr  ay  gebraucht  Aber  viele  i  wurden  noch  nicht  gesteigert,  wie 
umpeere  Sh.  Momms.  4,  1  beweist,  jetzt  umpire.  —  Ben  Jonson 
unterscheidet  sharp  i  in  binding,  mine,  thine,  und  flat  i  in  bill,  bit- 
ter, little.    —   Wall  is   unterscheidet  einen  dreifachen   Laut:  i  exili 


Neuengl.  i.  87 

sono,  wie   in  bit,  will,    still,   win,   pin;    derselbe  Laut  gedehnt  wird  §«  103» 
nicht  durch  i,  sondern  durch  ee  und  ie  bezeichnet:    steel,   field;    ge- 
stcigert  klingt  e  und  i  nach  einander:  bite,  wile,  stile,  wine. 

I  hat  1)  den  kurzen  i-Laut  in  geschlo^cnen  Silben,  wie  ill, 
]inib,  thin,  <£[p,  lift,  mist, 

Ausnahme.  Der  ei-Laut  ist  eingetreten  in  alien  Wortern,  in 
denen  gh  stumra  geworden  ist,  wie  high,  nigh,  sigh,  thi^A,  bin/ At, 
(\ght,  fright,  light,  night  (aber  sevenni^At  =  sen 'nit)  etc.;  die  mit 
stummem  g;  malign,  mall^ner  (aber  malig'nant,  malig'nity),  sign,  as- 
sl^  (aber  sig'nal,  assigna'tion  und  selbst  assignee'),  coudlgfn  (aber 
I'ondig'nity) ,  auch  mit  stummem  v:  indict.  Fenier  in  den  Wdrtern 
auf  -nd:  find,  bind,  kind  (kindred),  to  wind  (aber  the  wind  (P.  Sm. 
R.  Wh. ,  wind  und  wind  S.  W.  J.  E.  F.  Ja.  K.  Wrc.)  und  selbst 
windlass,  rescind);  auf  -Id;  wild  (daneben  wilderness),  child  (chil- 
tiren),  mild,  doch  auch  gild,  build:  ferner  in  climb,  ninth,  whilst, 
Christ,  I*le,  Island,  VI/?cou«t. 

Gedehntes  i  (e)  ist  geblieben  in  romanischen  Wortern :  al'guazll, 
borabasin,  brastl'  (e,  Brasil  P.  Wb.),  capuchin',  chagrin',  (i  Wb.),  che- 
quin',  chopin',  fusil  (fu'-zil  S.  Ja.  Sm.  Wb.,  fii-ze'  S.  W.  J.  F.),  glads', 
inTalid',  palanquin',  violin'. 

2)  Es  hat  den  gesteigerten  Laut  ei  in  oflFnen  Silben:    lime,  line  §♦  104» 
aber  linen,    lint,    lintseed   linseed,    lingle),    bribe,  drive,    wide,   bite, 
nice ,  di'-al ,  di'-adem  ,  vari'-ety. 

Dagegen  die  Participien  risen,  driven,  riven,  shriven,  thriven; 
ferner  bishop,  give,  live,  hither,  shiver,  shrivel,  sinew,  snivel,  spigot, 
^tithy,  trivet,  widow,  wizard.  Viele  romanischen  Worter,  wie  to 
attrib'ute  (con-distrib'ute) ,  brit'ain,  brjg'and,  big'ot,  chis'el,  cit'rul, 
dt'y,  civ'et,  civ'ic,  civ'il ,  civ'ilize,  consid'er,  contin'ue,  crit'ic  (Kriti- 
ker),  deliv'er,  dig'it,  dimin'utive,  elic'it,  empir'ic,  exhib'it  exhibi'tion, 
explic'it,  famil'iarize,  fig'ure,  firial,  fin'ish ,  frig'ate,  frig'id,  implic'it 
inclin'atory,  inhib'it,  insip'id,  jllic'it,  im'age,  It'aly,  lib'ertinism ,  lily, 
Hm'it,  liq'uid,  liq'uor,  liz'ard,  min'im,  min'ute,  opin'ion,  prolific, 
pacific,  partic'ipate ,  ;>tis'an  ,  pit'y,  prim'er,  priv'y,  prohib'it,  rib'ald 
rib 'and,  rig'id,  rig'our,  riv'er,  sig'il,  spin'age,  solic'it,  spir'it,  tira'id, 
trib'une,  vic'ar,  vig'oijr,  vis'ard,  vis 'or,  vis'age,  viv'id. 

Manche  romauische  Worter  behalten  ihr  gedehntes  i:  col-ber- 
tine,  gab-ardin'e,  haberdin'e,  machin'e,  mandarln'e,  magazin'e,  marin'e, 
(trans-,  ultra-),  routin'e,  taboi^rin'e,  tamboyirin'e,  terrin'e,  tontin'e, 
trq)hln'e  (Sm.  R.,   tre-fin   P.  A.,    beides  K.,  treftin   Wb.) ,   antlq'ue, 


gg  Neuengl.  i,  o. 

§;  104»  critlq'ue  (die  Kritik),  pique,  uuiq'ue;  caprlc'e,  cherais'e,  frlzc,  polic'e, 
fatig'ue,  intrlg'ue  u.  a.  Ber  Landesname  lautet  regelm&0ig  Chi'-Da 
(China) ,  china  (Porcellan)  =  chi-na  P.  E.  Ja.  K.  Sm.  Wb. ,  ch!-na  und 
cha-na  W.  F. 

Schwankend:  shive  (shiv  Wb.),  bi'-son  (biz '-on  Ja.  Sm.),  sli'- 
ver  (sliv'-er  Wb. ,  auch  Wrc),  tl'-ny  (tin'-ny  Wb.),  tri'-fid  (trif-id  Ja,), 
tri'-pod  (so  und  trip'-od  W.  P.),  be-di'zen  (be-diz'zn  Wb.),  €hir'-o- 
man-cy  (W.  J.  F.  Wb. ,  ki'-ro-man-cy  S.  E.  Ja.  K.  Sm. ,  ki-rom'-ancy 
P.),  in-clin'-atory  (W.  Ja.  Wrc,  in-cll'natory  S.  P.  K.  Sm.),  o-bli'gc 
Ja.  K.  Sm.  R.  Wb.  Wrc,  o-bll'ge  J.  E. ,  beides  S.  W.  P.  F.),  li'vre 
(ii'-vur  S.  W.  P.  J.  F.  Sm.,  le'-vur  E.  K.,  le'vr  Ja,  li'-vur  und  le'- 
vur  Wrc),  mi'-asm  (S.  W.  R.  Sm.  Wb.  Wrc,  me-azm  Ja),  shire 
(=  sher  W.  P.  J.  Sm. ,  shir  S.  E.  Ja,  Wb. ,  shir  und  sbSr  F.  Wrc), 
ob-l!q'ue  (J.  E.  Ja.  Sm.  R.,  ob-lik'  S.  W.  F.  Wb.,  beides  P.  K.  Wrc), 
nit-id  (S.  W.  J.  F.  Ja.  Sm.  Wrc,  ni'-tid  P.  K.),  is'-o-late  (iz'-o-late 
W.  J.  F,  Sm.  Wrc,  is'-o-late  E.  Wb.,  I'-so-lat  K.),  pbil'o-mei  (S.  W.  P. 
J.  E.  F,  K.  Sm.  Wrc,  phi'-16-mel  Ja.  Wb.),  privative  (S.  W.  J.  E. 
F.  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  prl'-va-tive  P.),  lith'-o-mari-cy  W.  J.  F.  Ja.  Sm. 
Wrc. ,  li'-tho-raan-cy  S. ,  li-thom'ancy  P.  K.) ,  6iin'-a-t6ry  W.  P.  J.  F. 
K.  Sm.  Wb.  Wrc,  mi'-na-to-ry  S.  E.  Ja.),  de-pil'atory  W.  P.  K.  Sm., 
Wb. ,  Wrc. ,  de-pi'-latory  S.  Ja.). 

§.  105*  3)  Auch  hier  trdbt  r   den  kurzen  i-Laut,   so   dad  er  mit  e  und 

u  gleichklingt :  fir,  sir,  girl,  firm,  chirp,  birch,  g!rt,  gird,  mirth, 
first  etc.     Hinter  gesteigertem  T  Iclingt  r  nach:  fire  =  fi-er. 

Diese  TrUbung  mu0  alt  sein,  da  Sh.  Momms.  sturres  A  5,  3 
neben  stirres  hat  und  fier  B.  2,  5.  neben  fire. 

S*  106*  0.  Smith  unterscheidet  nur  zwei  Laute,  kurzen  in  smok  (Frauen- 

hemd),  hors  (Pferd),  hop  (hftpfen),  sop  (Bi6en),  not  (nicht),  rob  (rauben) 
und  iangen  in  smok  (Ranch),  hors  (heiser) ,  hop* (HofPnung) ,  sop  (Seife), 
not  (Merkmal) ,  rob  (Kleid) ,  bot  (Boot).  Aber  die  schwankende  Schrei- 
bung  bei  Sp.  und  Sh.  Mms.  tung  A.  tongue  B.  3 ,  5.  coughing  cof- 
fing,  blood  bloud,  cosen  cousen  etc.  und  andererseits  notes  noa- 
tes  3 ,  5 ,  sowie  die  Reime  done  sun  Sonn.  35 ,  gone  sun ,  come  sum, 
nurse  worse  A.,  hong  young  Sp.  1,  10,  31.  front  mount  1,  10,  53 
la0en  auf  Trflbung  des  reinen  o-Lautes  schlie^en.  Untersttttzt  wird 
diese  Yermuthung  dadurch,  dad  Chaucer  franz.  ou  gewdhnlich  nach 
0,  selten  nach  u  Ubergehen  und  u,  ou  auf  o  5fter  reimen  Mi-. 
numbre  encombre  R.  5439,  about  swote  1705.  Wallis  Istellt  1)  o 
dem  aw  im  Laate  gleich ,  nur  ist  jenes  kurz ,  dies  gedehnt :  folly  M; 


Neiiengl.  o.  89 

2)  gedehntes  o   dem   franz.   au:  sol«,  more;   3)   o  dem  getrilbten   u,  §*  106* 
me  in  London ,  condition ,  compasse  und  etwas  gedehnt  in  to  come, 
done,  some,  sonne  (Sohn). 

1)  In  geschioiSener  Silbe  bezeichnet  o  den  kurzen  dunkeln  o-Laut: 
on,  song,  sob,  stop,  pot,  lodge. 

Anlautendes  w  hat  die  Tiilbung  zu  5  veranla^t  in  won,  wonder, 
worm ,  word ,  world ,  worse ,  worship ,  worst ,  wtrt ,  worth ,  worry ;  auch 
in  once,  weil  in  der  Aussprache  w  sich  vorgeschoben  hat.  —  Ferner 
ist  dieses  o  eingedrungen  vor  m  und  n ,  wie  in  sou ,  ton  (auch  mon'ey, 
mon'etary),  front,  affront',  mon' day ,  month ;  monk,  mon'key,  mon'ger, 
mongrel,  among'^  amongst',  bon'grace ,  sponge,  allon'ge;  lomp,  rhomb, 
bomb,  bom 'bast,  bombastn',  pom'mel  =  pum'mel ,  pom'pion  puni'pion; 
aach  in  einige  con-  und  com-,  wie  con'duit,  con'jure,  con'stable, 
com'fit,  com'fiture,  com'pany,  compass  etc.,  sowie  in  com'rade,  attor'- 
ney,  dost,  does,  doth. 

Trotz  mehrfacher  oder  doppelter  Consonanz  hat  sich  o  gedehnt 
vor  ss,  st,  th,  11,  Id,  It  und  selten  vor  1:  gross,  toss,  gloss,  moss, 
ghost,  host,  lost,  most,  post,  both,  loth,  droll,  knoll,  poll,  stroll,  roll, 
bolster,  holster,  bold,  cold,  colt,  scold,  sol'dier;  f6/k,  comb,  don't 
(=  do  not),  won't  (will  not),  only,  wholly. 

In  einigeu  W5rtern  lautet  o  wie  u,  und  zwar  kurz  (4)  in  wolf, 
Wolston,  Wolsey,  Wolverhampton;  lang  in  t6mb,  wh6m,  w6mb. 

Schwankend  sind:  cloth  (cl&wth  S.  J.  K.  Wb),  cost  (c4w8t 
J.  K.  Wb.),  cross  (cr^ws  J.  Wb.),  frost  (frowst  K.  Wb.),  froth  (fr&wth 
S.  K.  Wb.),  troth  (tr^wth  S.,  troth  Ja.  K.),  wroth  (S..W.  J.  F.,  roth 
E.,  wTkwth  Ja.  K.  Sm.),  hospital  (P.  Ja.  Sm.  Wb.  Wrc,  os'pital  W. 
E.  F.  K.  R.,  ^wspital  S.  J.),  off  (4w  J.  K,  Wb.),  soft  (s4wft  S.  K.); 
sloth  (sloth  Wb.),  coffer  (o  S.),  com'bat  (=  ciirabat  S.  W.  J.  F. 
Sm.,  com'bat  P.  E.  Ja.  K.  Wb.). 

2)  In  offhen  Silben  ist  der  Laut  gedehnt:  go,  io,  no,  so;  mole,  §•  107* 
whole,   stone,    globe,    slope ;.  p5tent ,    sonorous,     crosier,    ambrosial, 
corporeal,  explosion. 

Kurzes  o  steht  in  einigen  deutschen  W6rtem ,  wie  gone,  bod'y, 
bod'ice,  bor'ough,  for'est,  gr^v'el,  hov'el;  mother,  brother,  other, 
ov'en,  sloven,  smother,  shovel,  thorough;  in  vielen  fremden  W6r- 
tern,  wiecol'our,  cov'ey,  cov'-et,  cov'er  (re-),  cov'ert,  doz'en,  gov'ern, 
hon'ey,  mon'ey,  plSv'-er,  st^m'aeh,  abov'e,  dove,  glove,  love,  shove 
und  colonel  (=  cornel) ;  abol'ish ,  apostol'ic ,  aston'ish ,  clos'et ,  col'our 
col'umn,  Goi'ar,  com'et,  o^'y>  demol'ish,  depoft'it,  doc'ile  (doP.  Wb.), 


90  *       Neiiengl.  o,  u. 


§«  t07*  florid,  forage,  globule,  historic,  homage,  honest,  honour,  jocund, 
loz'enge,  mod'el,  mod'est,  raod'ern,  mod'ule,  mon'arjch,  mon'ade,  ad- 
mon'ish ,  mor'al,  nod'ule,  nov'el,  nov'ice,  pol'ish,  problem,  proc'ess, 
prod'uce,  prod'uct,  profit,  prog'ress,  proj'ect,  prom'ise,  prop'er,  proph'et. 
prov'erb,  prov'ince,  rob 'in,  ros'in,  sol'ace,  sol'id,  seremn,  ton'ic,  v6rume. 
vom'it;  ferner  in  drittletzter  Silbe  corrob 'orate ,  curios'ity,  prop 'agate, 
pros'ecute,  astron'omy,  biog'raphy  etc. 

Einige  Wfirter  haben  u-Laut  (6),  kurz  woman  (PI.  women  = 
wim'men);  iangwhd,  do,  ado,  t6  (aber  toward,  towards),  lose,  move, 
pr6ve ,  behdve  (behoove) ,  whdse .  auch  in  tw6, 

£inige  o  schwanken  wie  in  bos'om  (bftz'-um  S.  Sm.  N. ,  bo'-zum 
W.  P.  J.  F.  Ja.  R.  Wb..  b6z'um  und  buz-um  K.),  cob'-alt  (S.  W.  P. 
J.  E.  F. ,  ko'-b41t  Ja.  Sm.),  co'lature  (J.  P.  J.  F.  Sm. ,  col'a-ture  W. 
Ja.  R.  Wrc),  flo'-rist  (flor-ist  Ja.),  no'-table  (not-able  S.  E.),  o'-bit 
(W.  P.  E.  K.  Sm.  R.,  6b'-it  S.  F.  Wb.,  beides  Wrc),  pro'ba-tory 
(&•  P.  E.  K.  Sm.  Wb. ,  Wrc,  prob'-a-tory  W.  Ja.  R.),  pro-vo'ca  tive 
(S.  W.  p.  J.  F.  Ja.  K.  R.  Wrc  ,  pro-voc'-a-tive  Sm.) ,  con-sol'-a-tory 
(con-so 'la-tory  S.  P.)  doc'ible  (do'cible  P.  Wb.),  don'a-tive  (do'na-tive 
S.  K.  Wb.),  mob'le  (S.  Ja.  Sm.  Wb. ,  mo'ble  W.  J.  F.  R.,  beides 
Wrc),  prog'ress  (pro'gress  Ja.  R.),  re-volt'  S.  F.  Ja.  Sm.  R. ,  re-volt 
S.  P.  E.  K.  Wb.,  beides  W.  Wrc),  shone  (shone  E.  Wb.,  shiin  P. 
shdn  und  shon  W.  Wrc).  nothing  (noth'ing  Wb.),  sov'erejgn  (sov'er-an 
Ja. ,  s6v'-er-in  Sm.),  cou'y  (co'ny  Wb.,  beides  Sm.  Wrc),  none  (none 
Wb.),  to  sol'der  (sol-der  W.  P.  J.  Ja,  s&w'-der  R.  Sm. ,  beides  Ja. 
Wrc,  sod-der  S. ,  sol-der  F.),  hov'er  (hov'er  S.  P.  E.  Ja.  K.).  prol'ogue 
(S.  W.  P.  J.  E.  F.  Sm.  Wrc,  pro'-log  Ja.  K.  Wb.),  twopence  (tup'- 
pens  S.  W.  P.  J.  F.  Ja. ,  td-pens  K. ,  beides  Sm.  Wrc). 

§♦  108»  3)  Der  kurze  o-Laut  wird  durch  r  bertthrt;    er  wird   tiefer  und 

langer,  wie  or,  n6r,  f6r,  form,  f5rth,  hSrse,  p5rk,  pdrch.  Schwan- 
kend  sind:  worsted  woll.  Garn  (wdrst'-ed  Ja.  K.  Sm.  Wcr.,  wur'sted 
W.,  wAs'ted   J.  F.),    im-p5r-tant    (o  Ja.),   s6r'-el   (so'rcl  S.  W.  J.  F.). 

§.  109»  U.  Smith  ftthrt  drei  Laute ,    oder  vielmehr   zwei  u-Laute  und  y 

an,  Jene  beideu  nennt  er  kurz  und  lang.  Kurz  ist  u  in  but  (aber). 
luk  (Glttck),  buk  (Bock),  mud  (Schmutz),  fui  (voll),  pul  (pflttcken), 
to  (zu)  und  to  (Dativzeichen).  Dieses  u  bezeichnet  er  als  offenes  la- 
teinisches  u,  das  aber  die  Englftnder  verkannt  batten:  jam  longo 
tempore  a  Gallis  magistris  decepti.  Und  Wallis  p.  57  sagt,  u  quando 
corripitur,  effertur  sono  obscuro:  but,  cut,  bur,  hurst,  curst  etc. 
und  erinnert  an   das  franz.   eu  in   serviteur.     Man  wird  wohl  nicht 


Neuengl.  u.  91 

irren,  wenn  man  aQnimmt,  da0  kurzes  u  in  obigen  W5rtern  wie  6  §•  109, 
gesprochen  wurde,  eine  Aussprache,  die  Smith  als  franzosisch  ver- 
wirft.  —  Langes  u  stebt  nach  Smith  in  but  (Stiefel) ,  luk  (sehen), 
buk  (Buch),  rniid  (AfiFect),  ful  (Thor),  pill  (Fischteich) ,  tu  (zwei,  audi) 
—  dieselben  Worter,  die  jetzt  noch  A  und  6  haben.  Daneben  stellt 
Smith  das  griechisehe  v  oder  franz5sische  y,  das  kurz  ist  in  t; 
(Taxus  yew-tree)  und  lang  in  snv  (schneite),  sit;  (tddtete),  trt;  (wahr), 
tCn  (Ton),  rt;  (Rauh),  mv  (Kafig  ftir  Falken),  nv  (neu),  dt;k  (Herzog), 
mvl  (Mauleselin) ,  miJlet  (Maulesel),  fltJt  (Flote),  dv  (Schuld),  brtJ 
(brauen),  bit?  (blau),  accrz  (anklagen).  Wall  is  erkiart  dies  franz.  ti 
dahiu,  als  ob  es  aus  i  und  w  zusammengesetzt  w£lre,  also  das  jetzige 
u  mit  seinem  Vorschlage,  oder  u.  —  Diese  drei  Laute  laBen  sich  auch 
bei  Sp.  und  Sh.  nachweisen ,  das  mit  o  (ou)  wechselnde  und  reimende 
u,*wie  tung  tongue  Sh.  3,  5.  touch  tuch  1,5,  das  in  offener  Silbe 
beharrende  u,  wie  in  chuse  cruill,  und  das  mit  iu,  ew  wechselnde  u: 
adieu  adue  3 ,  5.  bewtie  1  ,  5.  slue  slew  3,2.—  Fttr  die  Schrei- 
bung  bemerkt  Ben  Jons.,  dass  u  iu  auslautendem  eu  durch  w  ver- 
treten  wird,    und   da6    einfaches  u  im  Auslaute  e  antreten  lai^t:    sue. 

1)  In  geschloBener  Silbe  klingt  u  wie  oe;  biit,  bud,  cut,  niin, 
mmb,  dull,  turf,  luxury. 

Einige  Worter,  besonders  vor  1,  11  und  s  haben  den  kurzen 
Q-Laut:  bAll,  bMace,  bMock,  bAllet,  bMetin,  bully,  b^rrush,  bM- 
wark,  fftll,  milage,  fMer,  mUery,  f Ailing-mill,  pAll,  pAUet,  pftlley,  pM- 
pit,' FCilham;  bAsh  bftshel,  ciishion,  pftsh,  pAss,  bMcher,  cftck'oo ,  to 
put,  piidding. 

Lang  ist  es  in  ruth  und  truth  und  vor  stummen  g,  wie  in  ex- 
po^n',  imp%n',  oppugn',  prop%n',  repugn'. 

Fttr  criip'per  hat  Wb.  crtipper,  und  flir  fftlsome  fulsome. 

2)  In  offener  Silbe  lautet  u  wie  iii  oder  yu :  duke,  mule,  mu'let,  §♦  110. 
due,  duke,  accu'se,  excu'se,  repu'te. 

Vorstehendes  r,  rh  hebt  den  Vorschlag  auf  und  lafit  reines  u 
hervortreten :  rue,  rude,  true,  ru'mour,  fru'gal;  bisweilen  auch,  1: 
blue,  lubicrous  (Sm. ,  nach  andern  Orthoepisten  aber  u).  In  sure  und 
sugar  verbindet  sich  der  Vorschlag  mit  s  zu  .sh  und  dort  folgt  der 
lange,  hier  der  kurze  u-Laut  =  shtir  (6),  sh^gar. 

£s  lautet  wie  i  in  busy,  busily  und  business;  wie  3  in  bury, 
burial  und  burier ;  wie  ii  in  piin'ish ,  stud  y ,  duc'at ,  aber  regelm&0ig 
in  stu'dent,  stu'dious. 

Es  schwanken:  buoy'  (b6y  P.  E.  Ja.),  cO'cumber  (E.  Ja.  K.  Sm. 


92  Neuengl.  y,  aa,  ae,  ai. 

§♦  no*  R. ,  coiicum-ber  S.  W.  P.  F.,  cue'  J.),  cui'rass  (=  kwe-ras' W.  E.  Ja. 

Wb. ,  ku'ras  S.  K.,  kwe'ras  P.  J.  Sm.). 
§.1114  Y  als  Vocal  hat  sich  nur  in  fremden  W6rtern  erhalten  und  ver- 

tritt  i  im  Auslaute.     Es  theilt  die  Lautung  dcs  letztern. 

1)  Es  lantet  wie  i  in  geschlo6ener  Silbe:  gyp'sy,  auch  gip'sy. 

2)  Es  lautet  wie  ein  i  in  offener  Silbe:  ray,  thy,  de-ny',  ap-ply'. 
type,  tyrant,  cy'press; 

Den  i-Laut*haben  chym'ist,  lyr'ic ,  phys'ic,  Syb'il,  syn'od,  syr'inge, 
typ'ic*  tyr'anny,  hypVcrite.  Es  schwanken:  dy'nasty  (dyn'asty  J.  Ja. 
Sm.  R.),  elysian  (=  e-Hzh'e-an,  e-le'-zhan  S.  K.) ,  pyr'omancy  (pyroin. 
S.  E.  Ja.  K.),  Pyth'oness  (Py'-thoness). 

3)  Nachfolgendes  r  trtibt  den  kurzen  Laut:  myrrh,  myrthe. 
M}Tmidon;  nicht  rr,  wenn  das  zweite  r  zur  n^chsten  Silbe  gehort. 
Pyr-rho. 

2.     Mehrfache   Vocale. 

Sie  sind  entweder  Verdoppelungen  wie  aa,  ee,  oo  oder  Vocal- 
verbindungen  wie  ae,  ai  ay,  ao,  au  aw;  ea,  ei  ey,  eo,  eu  ew;  ie 
ye;  oa,  oe,  oi  oy,  ou  ow;  ue  ui  uy;  eau,  leu  iew,  oeu. 

§♦  112*  A  a  (im  Me.   oft,    aber  nicht  bei   Smith,    Ben  Jons,    und  Wallis) 

steht  nur  als  reiner  a-Laut  in  to  baa,  in  Aftr,  A^rhuus,  bazaar'; 
sonst  in  Namen  wie  a  in  Aaron;  in  Baal,  Gaal,  h6rt  man  zweites  a 
uachschlagen ;  dunkel  in  A^lborg  (=^  hi). 

§♦  113»  Ae  kSmmt  ebenfalls  nur  in  Fremdw5rtern  vor  und  steht  lautlich 

e  gleich. 

Es  hat  wie  dieses  in  geschlo6ener  Silbe  den  kurzen  e-Laut: 
Aetna  Maestrijeht  oder  den  langen  i-Laut  in  offener  Silbe:  Ae'ac-us. 
ae'on,  Ae'olus,  aerie  (e'-re  W.  Ja.  K.  Sm. ,  a'-e-re  J.  F.  Wb.,  a're 
S.),  Cae'sar,  dae'mon.  In  beiden  Fallen  ist  bisweilen  auch  e  einge- 
treteu ,  wie  est'ival ,  E'gypt. 

Wie  e  (a)  klingt  es  in  Maes,  gaelic  (ga-e-lic  Sm.),  wahrend  aber 
beide  Laute  noch  horbar  sind  in  a-e'rial,  a'eromancy  (ar'.  Ja.  K.  Sm.), 
a'-e-rifbrm,  a'-e-ron&ut,  a-e-rog'raphy. 

§.  114.  Ai  und  im  Auslaute  ay.     Smith  ftthrt  eine   dreifache  Aussprache 

des  ai  an.  Gebildete  lafien  beide  Laute  kurz  gesprochen  h()ren,  also 
ai;  Ungebildete  sprechen  a  lang  und  laSen  i  leicht  nachklingeu  a'-i. 
gezierte  Aussprache  lautet  wie  lateinisches  ae.  Sm.  ftthrt  es  an  in 
pai  (bezahlen),  dai  (Tag),  wai  (Weg),  mai  (mag),  lai  Gegen),  sai  (sa- 
gen),  esai  (versuchen),  tail  (Schwanz),  fail  (fehlen),  fain  (gern),  pain 


Neaengl.  ai,  au.  93 

(Strafe),  disdain  (misachten) ,  claim  (beanspruchen) ,  plai  (spieleo),  §*  115. 
arai  (kleiden).  Auch  Wall,  bezeichnet  es  als  einen  Laut,  der  aus 
karzem  a  und  y  besteht.  —  AUein  das  gertlgte  ae  mu^  durchgedrun- 
Ken  seiii,^da  Sp.  ofbers  mit  a  reimt,  wie  rare  faire  compaire  1,  6, 
15.  aire  rare  spave  1,  3,  32.  ayre  prepa(y)re  1,5,  2.  payre  pre- 
pare 1,  3,  38.  chaire  fare  1,3,  16.  dazd  raizd  1,  1,  18.  Bemer- 
kenswerth  ist ,  daS  der  Gleichklang  zwischen  a  and  ai  fast  nur  vor 
r  stattfindet.  Sh.  hat  ebenfalls  ai  und  e  neben  einander,  wie  pree 
pray  2,  2  curtain  curten  4,  4.  counsaile  counsell  1,  3.  sodaine  sud- 
den 3,  1.,  freiiich  meist  in  unbetonten  Silben. 

Ai  und  ay  lanten  wie  gedehntes  e  (a):  pay,  play,  claim,  pain, 
fain,  bail;  r  trUbt  den  e-Laut:  fdir,  ch4ir,  laird. 

Verkttrzt  hat  sich  der  e-Laut  (e)  in  wainscot  (wen'skot  S.  W.  J, 
F.  Sm.,  wan'skot  E.  Ja.  Wb.  Wrc),  said,  says,  sftith ,  again  (a  Ja.), 
against.  Wie  kurzes  a  klingt  es  in  plaid,  plain'tiff;  wie  ei  in  ay 
und  ai«le  und  wie  e  in  quay,  quay'-age  Er  schwankt  in  de-main' 
{=  de-men  W.  J.  F.  K.  Sm. ,  man'  S.  E.  Ja. ,  man  und  men  P.), 
maif^'tenance  (=  man',  men',  8.  W.),  raillery  (ral',  ral'.  Wb.) ,  raisin 
Ira'zn,  ra'zin  P.  Ja,  rezn  W,  J.). 

Ao  steht  nur  in  gaol,  gaoler,  die  auch  jail  und  jailer  geschrie- 
ben  werden.  Letztere  Schreibung  entspricht  dem  Laute  =  jale.  In 
Cha-os ,  a-orist  klingen  die  Laute  getrennt.    Caoutchouc  (=  ko-chftk). 

Au ,    im  Inlaute   bisweilen   mit   aw   wechselnd,   ira   Auslaute  nur  §♦  116, 
aw.     Smith  bezeichnet  mit  au,  av  in  clau  (Klaue),  rau  (rob),  nauht 
(nichts),  tauht  (gelehrt) ,   lau   (Gesetz)  etc.    wohl   schon  a   und  Wallis 
meint,  es  sollten  eigentlich  beide  Laute  h6rbar  sein ,  aber  man  spreche 
nur  a.     Sh.  laSt  brail  und  brawl  3,   1  wechseln. 

Beide  bezeichnen  das  tiefe  dunkle  gedehnte  a,  wie  in:  cl4w,  r&w, 
straw,  4we,  s^uce,  v^ult  und  besonders  vor  stummem  gh:  caught,  taught, 
daughter;  kurz  (6)  lautet  es  meist  in  cauliflower,  laurel  O^w'rel  P. 
K.  Wb.),  laudanum  (l&u-daniim  P.  E.) 

Wie  reines  &  klingt  es  in  draugh  (=  draff),  draughts  (drafts)  und 
laugh  (=  laf).  Fast  so  auch  in  aunt,  daunt  (k  S.  E.  K.).  flaunt 
(4w  P.  E.),  gaunt  (&w  S.  P.),  gauntlet  (kw  P.  Ja.),  haunt  {kwE.  K.), 
t&QQt  (4w  S.  P.  E.  K.),  jaunt,  taunt,  saunter,  staunton,  jaundice, 
l&QQdress,  maiind,  crauncfi,  launch,  paunch  etc.  Vaunt  (meist  4w, 
^  nach  J.  and  Wb;); 

In  gauge  bat  es  hellen   e-Laut  (==  gage)   und  in   einigen  franz. 


94  Neiiengl.  ea. 

§♦  116.  W5rtern  hat  es  den  o-Laut  behalten:  hautboy  (=;  ho-boi),  roquelaure; 
mar-au'der  (kvf'  J.  E.  F.  Ja.  E.  Sm.  Wb.,  ro'  W.  P.). 

§.  117»  Ea  kommt  bei  Smith  nicht  vor,    und  in   den  Wortern,   in    de- 

nen  es   spater   auftritt,    steht  langer  e-Laut,   wie  in  bred  (Brot),    led 
(filhren,  Blei),    red    (lesen),    sel   (siegeln),    whet  (Waizen)   etc.,   selten 
i-Laut  men  (meinen).     E  a   scheint   eingedrungen    zu  sein ,    als   e  den 
i-Laut  annahm  und  wurde  verwandt,    urn   den    dunkleren  Laut  zu  be- 
zeichnen ,  daher  wohl  auch  deaw  fttr  dew   Sh.  Mms.  3 ,    5.     Zur  Zeit 
Wallis  wurde  ea  noch  wie  e  gesprochen  und  jenes  wurde  nach  sei- 
ner Meinung   nur  gebraucht,    urn   die  Ld.nge    zu   bezeichnen.      Daher 
sind    gleichen    Lautes,    aber   verschiedener   QuantitUt:   met   meat,    set 
seat.     S.  59.     Nach  -den  Keimen  in  Sp.  muB   ea  noch   wie  e  gespro- 
chen   worden    sein:     beast    brest  1,  8,  15.   beast   detest  1,  11,  49. 
best   brest  1 ,  2 ,  8.  beam    teme   1  ,  4 ,  36.    great  eat  1 ,   2 ,    6.    dear 
to  beare  1 ,  5.   13.  to  beare  cleare  1,  10,  28.      Auch  die  Sh.-Reime 
weisen  auf  e-Laut:  tears  hairs,  intreats  frets,  swears  tears,   heat  get, 
ear  hair,  steps  leaps,  fear  there,  beast  blest,  guest  feast,  jest  beast, 
confess  decease,    dead   to  lead  VA.  und  sehr  selten  heaveth  relieveth 
VA.     Ferner   steht  ea,   bisweilen  neben   e,   in  Wftrtern,    die  nie  den 
i-Laut  gehabt  haben:  herbes  hearbes  Sh.  Momms.  2,  3.    hed  head  2, 
3.    term    tearme    3,    5.    shed   shead,     eleaven    1,    3.    tearme    3,   5. 
jeast  1 ,  3. 

Es  hat  keinen  eigenthftmlichen  Laut,  sondern  entweder  die  mit 
e ,  Oder  die  mit  a  verknttpften  Laute. 

1)  Langer  e-Laut  (a)  steht  in  break,  great,  steak  und  getrflbt 
vor  r  in  be4r,  be4rer,  pedr,  awedr,  to  te4r,  wear. 

2)  Kurzer  e-Laut  ist  enthalten  in  bread,  breadth,  break'fast 
breath,  breast,  cleanse,  dead,  deaf,  deafen,  dealt,  death,  dread, 
dreamt ,  endeav6ur ,  feath'er ,  head ,  health ,  heav'en ,  heav  y ,  lead ,  (Blei), 
leant,  leath'er,  leapt,  leav'en,  mead'ow,  meant,  meas'ure,  peas'ant, 
pheas'ant,  pleas'ant,  read'y,  realm,  spread,  stead,  stealth,  sweat, 
threat,  thread,  tread,  treas'ure,  wealth,  weap'on,  weath'er.  Nachfol- 
gendes  r  trtibt  auch  bier  den  Laut:  6arl,  6arly,  ear 'nest,  earth,  Igarn, 
heard,  rehearse',  yearn. 

3)  Wie  reines  a  in  heftrt ,  heftrken ,  heftrth  und  ihren  Ableitungen. 

4)  Oft  bezeichnet  es  langen  i-Laut:  pea,  plea,  sea,  flea,  each. 
peace,  tear  (Thrftne)  etc. 

Es  schwankt  in  beard  (beard  S.  Wb. ,  bird  W.  Jst.) ,  fear'ful  (fer 
S.  fer  und  fer  W.  F.)  ?  deaf  (def  Wb.) ,   seamstress   (sem  P.  E.  Wb.), 


Neuengl.  ee,  ei,  eo.  95 

wear  (Wehr,  W.  Ja.  R.,  w^r  P, ,  wer  E.  Sra.);  yea  (ye  S.  W.  P.  Wb.),  §.  117. 
zealus  (zel'-  und  ze'lous  W.). 

Ee  dient  (Mau.  mees  myse  Mlluse)  schon  bei  Sh.  zur  Bezeich-  §.  118. 
nung  des  langen  i ,  wie  in  hee ,  mee ,  thee ,  wee ,  shee ,  bee ,  neece, 
peace,  yeeld  und  bisweilen  steht  ie  daneben,  wie  griefe  greefe  4,  t. 
daueben  aber  aucb  e ,  wie  in  thred  thread  2 ,  1 .  oder  ea ,  wie  deare 
deere  3  ,  3,  neere  neare  3 ,  1 ,  oder  ai ,  wie  pree  pray  2 ,  2.  Auch 
dem  Reime  nach  schwankt  die  Aussprache:  sin  been  Lucr.  und  sheds 
deeds  Sonn.  34.  teeth  with  VA.  —  Wallis  stellt  ee  und  ie  ganz 
gleich:  fiend,  seen. 

Jetzt  bezeichnet  es  gewohnlich  langes  i:  free,  bee,  eel,  feel, 
queen;  nur  in  been  (e  P.  F.  Ja.  K.  R.),  threepence,  breeches  (e  P.) 
ist  es  kurz,  und  in  Beelzebub  werden  beide  e  regelmUBig  gelesen 
Be-erzebub. 

Ei  und  ira  Auslaute  oder  in  fremden  Wortern  ey,  hatte  ira  §♦  119. 
16.  Jahrh.  mit  ai  fast  gleichen  Laut  und  beide  wurden  daher  oft 
verwechselt  Smith  ftthrt  sie  an  in  fein  (erdichten),  deinti  (Lecker- 
biBen),  peint  (malen),  feint  (schwach).  Sh.  schreibt  convay  4 ,  5.  con- 
vey und  conveigh  3,  5.  slay  sley  3,  3.  auch  im  Reime:  complain 
reign,  day  survey  Sonn.,  prey  day  VA.  —  Nach  Wallis  sind  ent- 
weder  beide  Laute  h5rbar,  und  dem  a-i  ziemlich  gleich  oder  sie  lau- 
ten  wie  e :  receive ,  seize ,  deceit. 

Es  hat  daher  jetzt  auch  gew5hnlich  den  langen  e-Laut  a:  grey, 
obey',  convey',  vein,  rei^n,  eight,  nei^Abour,  das  vor  r  breiterwird: 
ieir,  Aeiress,  their  theirs,  eyre  (Ire  Wb),  eyry  (e  Sra.,  i  Wb.). 

Nur  in  einigen  Wortern  lautet  ei  wie  e:  ceil,  cei'iing,  conceit', 
deceit',  deceive',  conceive',  receive',  perceive',  inveigle,  seize,  seisin, 
seignior,  seine,  key,  lei'sure  (leis'ure  N.  Barcl. ,  la'-sure  E. ,  les'ure 
und  le'sure  Wb.)  und  ihren  Bildungen,  ferner  in  Eigennamen  wie 
Lei^A,  Leith,  keith;  wie  ei  (!)  in  height,  slei^^At  und  hei^A-ho,  eye, 
and  wie  e  in  heifer.  —  either  schwankt,  es  lautet  entweder  e-ther 
Oder  T-ther  (Kenr.  und  ftir  beide  Sm.),  ebenso  neither,  Obei'sance  (ba' 
W.  J.  F.  Ja.  K.  Sm.,  be'  S.  P.  E.  Wb.),  Pleiads  (=  ple'yadz  W. 
P.  F.  Sm.  Wb.  Wrc,  pfSi'adz  E.  Ja.,  pli-adz  S.). 

Eo   steht  in  keiner  Beziehung  zu  dem   aiten   ags.  Laute.     Ben  §.  120* 
Jons,  iindet  es  nur  in  drei  Wortern  yeoman ,  people  und  jeopard  und 
rftth  diese  y^man,  p6ple  und  j6pard  zu  schreiben.     Es  ist  die  Erwei- 
terung  von  e,  wie  in  feoff,  feoffer,  leopard,  jeopard  (jeu  parti),   und 
lantet  hier  wie  kurzes  e  oder  wie  langes  i  in  people,   Theobald.     In 


96  Neuengl.  eu,  ie,  oa,  oe. 

§•  120*  Ge<5rge  bezeichnet  e  den  Zischlaut  uod  in  yeoman  ist  wahrscheinlich 
0  eingedrnngen  (alte.  geman,  geman  yeman;  daher  S.  und  Scott 
yem'mun.  Vor  o  ist  e  geschwunden,  so  daC  beide  Worter  den 
o-Iiaut  haben.   Galleon  lautet  bisweilen  =  gal-6on ,  gewdhnlich  gal'-le-on. 

§*  121.  Eu  imd  im  Auslaute,  seHen  im  Inlaate  ew  lautend,  wahrschein- 

lich auch  bei  Smith  der  es  bringt  in  feu  (wenige),  deu  (Thau),  men 
(miauen),  sheu  (zeigen).  Sh.  bezeichnet  es  noch  genauer  in  adien 
adue3,  5.  Wall  is  bezeichnet  beide  Laute  als  hOrbar  und  zieht  e-tt 
dem  i-H  vor.  Es  lautet  iu  oder  yu :  dew ,  few ,  Eu'rope ,  jew'el.  Vorste- 
hendes  r  ia6t  den  Vorschlag  vor  A  unterdrttcken :  bre^ ,  shrewd,  rheu- 
matism. Verdunkelt  hat  sich  der  Laut  zu  o  in  sew  shew,  die  des- 
halb  auch  beBer  sow,  show,  geschrieben  werden. 

sewer  (Abzug  shor,  su-er  E.,  s6-er  K.,  s6r  und  shor  Sm.),  to 
strew  (stru  S.  J.  /a.  K.  Sm.,  stro  W.  E.  F.). 

§*  122*  ie  bezeichnet,    auch  nach  Wall.,  langes  i  (e),   das  Sh.    noch  oft 

durch  ee  bezeichnet,  wie  in  piece,  niece,  mien,  bier,  field,  thief; 
wie  kurzes  i  klingt  es  in  sieve  und  wie  kurzes  e  in  friend  (Sh.  frend) 
und  gier 'falcon,  gier'eagle  (alte.  gerfiauk).  Im  Auslaute  ie  ist  e  nur 
beigefttgt  und  i  behait  seinen  Laut:  die,  tie.  He;  ebenso  ye:  dye 
(=  die),  rye. 

Es  schwankt  in  fierce  (ferce  S. ,  e  und  e  W.  F.),  to  pierce,  (pars 
und  pers  W.  J.  F. ,  pers  S.) ,  tierce  (t6rs  S.  W.  F.). 

§♦  123»  Oa,    das  Smith  nicht  anffthrt   und   Ben  Jons,   durch   o  ersetzt 

wiBen  will,  aber  bei  Sh.  far  und  neben  o  vorkSmmt,  wie  grone2,  2. 
approch  1 ,  1 .  cole  coale  1 ,  1 .  post  poast  5,3,  ist  das  Zeichen  far 
o:  soap,  loaf,  coat,  boat,  oak,  p5ach,  boast,  loath  (6  Wb.),  coax. 
Es  hat  sich  verkUrzt  in  der  Comp.  oat'meal.  r  abt  seinen  gewShn- 
lichen  EinfluB:  oar,  c6arse. 

Wie  tiefes  dunkles  k  klingt  es  in  bro&d,  abro&d  und  gro§t 
(groat  Ja.). 

§.  124,  Oe  k6mmt  nur  in  fremden  Wftrtern  vor   und  steht  englischem  e 

ganz  gleich.  Daher  bezeichnet  es  langes  e ,  wie  in  Antoe'ci,  dlarrhoe'a, 
Oder  ^,  wie  in  assafo&t'ida ,  diarrhoSt'ic  und  foet'id, 

Im  Auslaute  wird  e  oft  an  o  angeschobeh ,  um  Tocallftnge  zu  be- 
zeichnen,  so  da6  es  hier  keinen  EinfluS  ansttbt  und  oe  nicht  als 
Diphthong  zu  betrachten  ist,  wie  in  doe,  roe,  f6e,  sloe,  shde,  canfie. 
Ebenso  bedeutungslos  ist  es  in  does  (=  dtis),  in  welchem  noch  das 
ags.  e  trabe  fortklingt  und  e  eingeschoben  ist,  wie  in  goes,  ohne  den 
Laut  von  o  zu  beeinfluden. 


Neuengl.  oi,  oy,  oo,  ou.  97 

01  bezeichnet  schon  Smith  (auch  Wallis)  als  einen  Diphthong,  §*  126* 
in  dem  heide  Laute,  0  und  i,  kurz  gehSrt  werden,  wie  in  boi,  toi, 
toil,  foil,  soil,  broil,  point;  und  so  lautet  es  noch  jetzt.  Auslautendes 
oy  steht  jenem  v611ig  gleich:  boy,  tO}-,  toil,  voice,  noise,  devoir. 
Xar  in  choir  klingt  es  heller,  wie  ei,  also  =  quire,  wie  e  in  tur- 
koise  (aber  =  turkaz'  S.  E.  J.,  turkSiz'  Sm.)  und  Iroquois  und  wie 
langes  0  in  scrutoire  oder  escritoire  (=  es-cru-tor'  S.  W.  J.  E., 
scrutor'  F.,  es-cru-twor  Ja.  K. ,  es-cre-tw^r'  Sm.). 

Oo  lautet  (Wallis  =  franz.  ou)  wie  langes  u.  c6o,  d6om, 
r6ora,  sp6on,  st6op,  rdof,  r6ot,  f6od,  b6oth,  rdot  (A  Wb.),  h6op 
(A  P.  Wb.). 

Kurzes  u  (A)  klingt  vor  k  in  book,  brook,  cook,  crook,  hook, 
look,  nook,  rook,  shook,  took  (manche  Orthoepisten  aber  bezeichnen 
es  auch  hier  als  lang,  wie  brook  S.  W.  E.  Ja. ,  book  S.  W.  Ja.  K. 
R.,  cook  S.  W.  E.  Ja. ,  crook  S.  W.  E.  Ja.  *K.  etc.);  ferner  in  foot, 
fjood,  hood,  stood,  wood,  wool. 

Wie  0  klingt  es  in  door  (Sh.  Moms,  dore  1^  5.)  und  floor;  wie 
kurzes  ce  (ii)  in  blood ,  flood.  Es  schwankt  in  soot  (—  s6t  W.  K.  R., 
sM  J.  E.  F.  Ja.  Sm.  Wb. ,  siit  S.  P.) 

Ou  besteht  nach  Smith  aus  zwei  Kttrzen  in  bou  (biegen),  boul  §♦  127. 
iKugel),  could  (konnte),  mou  (Heuschober) ,  sou  (Sau)  oder  aus  Ian- 
gem  0  mit  nachklingenden  u,  wie  in  bou  (Bogen),  could  (kalt),  mou 
fmahen) ,  sou  (sften) ;  jenes  also  ist  der  beginnende  au-Laut ,  in  diesem 
wird  von  dem  langen  0  das  nachfolgende  u  unterdrtickt.  Wallis 
unterscheidet  einen  helleren  Laut,  aus  o-A  bestehend  in  soul,  snow, 
know,  sow  und  fftr  diesen  werde  auch  0  gesprochen,  und  einen  trti- 
bern,  aus  u-t  bestehend,  wie  in  house,  mouse,  foul,  fowl,  sow. 
Aber  in  would,  should,  could,  course,  court  klinge  es  wie  00 
{=  franz.  ou). 

ou  bezeichnet  hauptsflchlich  au:  thoti,  foiind,  bdiind,  m5iint, 
foiil,  prdAd,  dbtbt,  m6ftth. 

Daneben  aber  ist  es  verwandt  als  Zeichen  drei  verschiedener 
Laute.  1)  Es  bezeichnet  tiefes  k  und  zwar  lang  vor  stummem  gh  in 
boujAt,  brou^At,  fou^At,  nought,  ought,  song  fit  (be-),  thou^At;  und 
kurz  vor  gh  =  k :  lough ,  hough ,  to  hough ;  nur  drou^At  (Dttrre) 
=  droAt.  —  2)  Es  lautet  wie  0,  und  zwar  lang  vor  gh  und  1; 
^ongh,  though,  soul,  mould,  shoulder,  poult,  poultry;  und  vor  r: 
bourn,  court,  courtier,  course,  fourth,  mourn;  oder  kurz  mit  ge- 
trabtem  o:  chough  (gh  =  fiD,  enough^  rough,  tough;  coiip'le,  accoiip'le, 

Ko«h,  engl.  Grammatik.    I.  7 


98  Neuengl.  ou,  ow,  ne,  ni,  eau,  ieu. 

§.  127*  coup 'let,  double,  trouble;  young,  yoiin'ker,  adjottrii',  jottrnal,  joflrney. 
cour'age,  flourish,  nourish.  Bisweilen  ist  der  Diphthong  au  im  Sim- 
plex verkttrzt  zu  oe  (u)  in  Ableitungen  und  Compositionen ,  wie  softth 
south'ern,  house  houswife  (=  huzwif),  groAnd  groundsel  (grunselj.  — 
3)  Es  lautet  wie  u  und  zwar  lang  in  y6u,  ydur,  thr6ugh,  wdund, 
hdup,  yduth,  6usel  6uzel,  bduse;  capduch',  cartouch',  cdu'chee,  croup, 
grdup,  sdup,  trdu'badour;  bduge ,  b6u'gie,  g6uge,  rduge;  acc6utre, 
gdu^,  rag6u^',  surtout',  route,  sous;  t6ur,  am6ur',  contdur'  etc.;  kurz 
in  co6/d,  shoA/d,  woA/d. 

Es  schwankt  in  clough  (=  kliif  Ja.  K.  Wb.  8m.,  klof  P.  F.. 
kl6A  W.),  cough  (kof,  k^wf  J.  Wb.),  sloA^A  (slM,  sliif  Ja.  K.)  Sumpf. 
sough  (=  siif,  sof  P.  Sm.),  trough  (trof,  tro  E. ,  triif  Ja);  gduge  (goj, 
g6uj  P.  Wb.),  gourd  (gord  Sm.  Wb-),  scourge  (scorge  Ja.),  source 
(sdurce  P.  Kenr.),  tourney  (S.  K.  R.  Wrc. ;  tourney  Ja. ,  6  und  u 
W.),  wound  (5ft  E.  Wb.),  6  und  6A  W.  P.  J.  Wrc),  coUrleous 
(ktir'che-us  W.  P.  kftr-chus  S. ,  kttr'te-us  J.  Wb. ,  kor'tyus  E.  K.  Sm., 
kor'te-us  Ja.). 

§•  128.  Ow,    eigentlich    ou  ganz   gleich,    aber    von  geringerem   Umfang. 

Es  bezeichnet  entweder  au:  how,  n6w,  bow,  br6w,  c6w,  pr6w,  v5w; 
cowl,  fowl,  howl,  growl,  owl,  Idw'er  (Verdusterung) ,  sh5w'er;  clown 
d6wn ,  g5wn ,  t6wn  ,  cow'ard ,  p6w'der  etc.  oder  langes  o :  bow  (Bo- 
gen) ,  blow,  flow,  crow,  glow,  grow,  A:now,  low,  to  lower  (mindern), 
row ,  owe,  show ;  own ,  flown ,  grown,  growth.  In  knowledge  (auch 6  W.  F. 
K.)  ist  o  kurz  geworden;  schwankend  in  bowl  (bdftl  P.  E.  Ja.,  beides 
F.),  to  low  brttllen  (J.  S.  E.  Ja.  K.  Sm.,  Wb.  Wrc,  loft  und  lo  W.  FJ. 

§»  129*  ^^  ^^^  einfaches  u,   dem  im   Auslaute   e  als  Ld.ngenzeichen  bei- 

gefGLgt  ist,  wie  in  hue,  rue,  true,  blue,  ensue. 

§.  130.  Ui  lautet  gewohnlich  wie  iu  (u):  suit,  sui'tor,  sui 'table  ,  niii'sance: 

hinter  r  fdllt  der  Vorschlag  weg:  bruise,  bruit,  cruise,  fruit,  recruit: 
ebenso  hinter  j  und  1:  juice  sluice.  Eingedrungen  ist  u  in  build 
(=  bild,  bilden,  bauen),  in  buy  (=  hi). 

Scheinbar  geht  u  noch  mehrere  Verbindungen  mit  Vocalen  ein. 
eigentlich  aber  geh5rt  es  zu  Consonanten  und  tritt  mit  diesen  vor 
jene,  wie  gu,  qu,  su 

§.  131.  ^^u   lautet,    wie   o,   in   iranzOsischen   Wdrtem:    beau,    bureau, 

rouleau;   nur  in   beauty  (auch  Wall.)   wie  iu    (Sh.  bewtie  B.  1 ,   5.). 

Ieu,   iew   lautet  wie   iu:   adieu  (Sh.   Mms.   adue  3,   5.),    view, 

lieu,  aber  anders  in  lieutenant,  das  lev-ten'ant  (W.  Sm.)  oder  lif-ten'ant 

(S.  E.),  lu-ten'ant  (Ja.  Wb.),  liv-ten'ant  (P.  J.)  gesprochen  wird. 


Neuengl.  Laute  n.  ihre  Zeichen.  99 

Oeu  nur  in  manoeuvre,  das  man  entweder  franzdsisch  ausspricht,  §.  131. 

Oder  mandvre. 

II.   Laut. 

Da  das  eine  Zeichen  zur  Bezeichnung  von   zwei   und  mehr  Lau-  §•  132. 
ten   verwandt   wird,    so    bertthren    sich    die    einzelnen    Zeichen    nicht 
nur,  sondern  sie  fallen  bisweilen  lantlich  zusammen.    Geht  man  daher 
vom  Laute  aus,   so    findet  dieser    seinen  Ausdruck  in   verschiedenen 
Zeichen. 

1)  Kurzes  nach  e  geneigtes  a  =  a  wird  nur  durch  a  bezeichnet; 
sad,  command.' 

2)  Reiner  a-Laut  (a)  ruht  meist  in  a.  wie  in  arm,  sharp;  bis'- 
weilen  in  ea;  heart,  hearken  etc.;  in  e  in  clerk  und  sergeant;  in 
an  in  laugh. 

3)  Tiefes  k  wird  gew6hnlich  durch  a,  au  oder  aw  ausgedrttckt 
all,  fall,  taught,  law,  lawn,  selten  durch  ou:  fought;  oa:  abroad 
aa:  Aalborg  und  o  in  George.  ~  Kurz  erscheint  derselbe  Laut  in  a 
qnantity ,  wand ;  in  au  und  cauliflower  und  fast  in  0 :  not. 

4)  Kurzer  e-Laut  (e)  wird  gew5hnlich  mit  e  bezeichnet:  men, 
bed;  seltner  durch  ea,  wie  breast,  heavy;  eo:  leopard;  a  in  any, 
many;  ae:  Aetna;  ai  oder  ay  in  wainscot,  says;  ei  in  heifer;  ie 
in  gierfalcon. 

5)  Langer  e-Laut  (a)  wird  gewohnlich  dargestellt  mit  a:  tame, 
danger,  fate;  sowie  durch  ai,  ay;  day,  maid  und  ei,  ey:  they, 
vein,  rei^n;  selten  durch  ea,  wie  in  great,  break;  und  ae,  wie  in 
Gael,  gaelic. 

6)  Kurzer  i-Laut  (1)  findet  seinen  Ausdruck  in  i  und  y:  thin, 
city,  system ;,  ausnahmsweise  in  e,  wie  in  England;  in  ee,  wie  in 
threepence;  in  u  wie  in  busy;  in  0,  wie  nach  Einigen  in  chorister 
(=  kwir'ister  W.  F. ,  kwer'-ister  S. ,  kor'-ister  J.  E.  Ja.  Sm.  Wb.  Wrc, 
kor'ister  und  kwir'-ister  P.  K.),  und  in  ui,  wie  in  build. 

7)  Gedehnter  i-Laut  (1)  liegt  in  i :  chagrin,  Czarina ,  magazine ; 
in  ie:  mien^  priest;  in  e:  he,'  equal,  fever;  in  ee:  free,  needle;  in 
ea,  wie  sea,  j)each;  in  ei,  ey ,  wie  seize,  receive,  key;  selten  in  ae, 
wie  in  daemon;  in  eo:  people;  in  oe:  foetus;  in  oi:  turquois. 

8)  Gesteigerter  i-Laut  (ei)  wird  gewdhnlich  mit  1,  y  bezeichnet: 
fine,  spi-der,  fly,  try;  oder  durch  ie:  die,  tie;  selten  durch  ei  oder 
ey:  slei^At,  hei^At,  eye;  durch  ai,  ay  in  ai«le,  ay;  durch  oi  in  choir. 

9)  Kurzer  o-Laut  liegt  gew5hnlich  nur  in  o:  cof'fee,  fol'low, 
lodge,  not;  ausnahmsweise  in  oa  in  oat'meal  und  in  ow  in  knowredge. 

7* 


too  NeuengL  Laute  u.  ihre  Zeichen. 

§.  132.  10)  Langer  o-Laut  erscheint  in  o:  no,  po-et,  stroll,  folk  und  in 

auslautendem  oe:  ro.e,  doe;  ferner  in  oa:  oak,  coat,  groan,  oder  in 
ou,  ow:  low,  flown,  growth,  soul  und  in  oo:  floor,  door;  in  eo  in 
yeoman;  und  in  franz.  an,  eau:  hautboy,  beau. 

11)  Kurzer  reiner  u-Laut  (A)  wird  ausgedrtickt  mit  u  in  bull, 
pull,  full;  mit  o  in  wolf,  to,  bosom;  rait  oo  in  book,  took  etc.;  mit 
ou  in  would,  should,  could. 

12)  Kurzer  getriibter  u-Laut  (u)  wird  dargestellt  gewohnlich  mit 
u:  but,  dun,  dumi;  ferner  mit  o,  wie  in  money.  Love,  word;  selten 
mit  00,  wie  in  flood,  blood;  mit  ou  in  rough,  enough  etc.;  mit  oe 
in  does;  auch  mit  den  durch  r  getrtibten  e,  i,    ea:    her,  girl,    earn. 

13)  Gedehnter  u-Laut  (ii)  juh  wird  meist  durch  u  bezeichnet. 
use,  tube  und  im  Auslaute  mit  ue:  blue;  daneben  mit  eu,  ew:  flew, 
Europe,  new,  feud;  selten  mit  eo  in  feo'dal  und  ui,  wie  in  suit;  mit 
ieu,  iew:  adieu,  view. 

Der  gedehnte  u-Laut  ohne  Vorschlag  des  i  liegt  in  u,  ue,  ew, 
ui,  hinter  r;  truth,  true,  grew,  fruit;  ferner  in  o:  whom,  tom^, 
move;  in  oo:  too;  in  oe:  shoe;  in  ou:  you,  soup;  und  in  aou  in 
caoutchouc. 

14)  Der  diphthongische  Laut  oi  beschrankt  sich  auf  oi,  oy: 
point,  boy. 

15)  Der  diphthongische  Laut  au  wird  nur  mit  ou  oder  ow  be- 
zeichnet: now,  owl,  shower,  out,  found. 


Zweites     Buch. 

CoDSonantismus. 

§.  133.  I^ic  Consonanten   unterscheiden   sich   nach   ihrer  Entstehung  und 

nach  der  Dauer  ihrer  Lautung.  Sie  entstehen  entweder  durch  Schliefiung 
und  Oeffnung  der  Sprachorgane ,  beschrslnken  sich  im  Laat  auf  die- 
sen  Vorgang  und  sind  der  Dehnung  nicht  fahig  —  momentane 
Laute:  k,  g,  t,  d,  p,  b  (mutae);  oder  sie  entstehen  dadurch,  da6 
sich  die  Organe  nicht  schliePen ,  sondern  nur  verengern  und  den  Laut 
fortklingen  la6en,  wie  j,  s,  w  (v),  h,  th,  z,  f  (Spiranten) ,  n ,  m 
(Nasale),  1,  r  (Linguale), 


Consonanten.    Spirans  w.  101 

Nach  den  sie  bildenden  Sprachorganen  nnterscheiden    sich  Gnt-  |«  133* 
tarale    (k,  c,   g,   h),   Palatale    (j),   Lingnale   (1,   r),    Dentale 
ft.  d,  th,  s,  z,  d),  Labi  ale  (p,  b,  f,  w  (v),  m. 

Nach  der  grSfieren  oder  geringeren  Anstrengung  der  Sprachor- 
gane  unterscheidet  man  harte  Laute  (tenues):  k,  c,  t,  p,  weiche 
(mediae):  g,  d,  b.  Verbindet  sich  mit  diesen  der  Hauch,  so  ent- 
steheu  die  Aspiraten  kh  ch,  ph  f,  th  (z). 

Da  die  Aspiraten  sich  oft  mit  den  Muten  bertihren,  so  stellen 
wir  sie  neben  letztere.  Wir  beginnen  mit  den  Spiranten  w  (v),  j,  s, 
h  la6en  dann  die  nasalen  uud  lingualen  Spiranten  folgen  (Liquiden): 
n,  m,  1,  r  und  dann  die  Muten  mit  ihren  Aspiraten. 

Da  die  ags.  nnd  normannisch-franzdsischen  Consonanten  vielfach 
zasammen  fallen,   so  schlieSen  wir  die  letztern  den  erstern  an. 


Erster  Abschnitt. 

Die    Spiranten     w,    j,    s,    h. 

W.      Der  Ags.    §chreibt   die    labiale    Spirans   mit   der  Rune    P,  §,  134^ 
Durh.  mit  u,   uu  und  w  (der  Gote   mit  v).      Im  NAgs.   schwindet  die 
Rune    und   es  tritt  fUr  dieselbe   w   ein.      Es    empfiehlt  sich   deshalb, 
wenn  man  die  Rune  nicht  schreiben  will,  gleich  w  eintreten  zu  laden 
und  nicht  v,  da  letzteres  sich  im  NAgs.  mit  f  mischt. 

1)  Ags.  w  steht  im  An  laute  sehr  oft  und  wechselt  hier  mit 
keinem  anderu  Consonanten:  wacan,  wsecce,  wascan,  wseter,  wearm, 
weaxan  ,  widu  wudu,  weorold,  weorc,  wiht,  willa,  wulf,  waepen,  wk, 
^vepan ,  weod,  win,  wise;  in  uton  ist  es  durch  Assimilation  des  i  zu 
u  abgefallen:  witon  wuton  uton.  Durh.  laSt  u  5fter  ftlr  w  eintreten 
and  Tor  u  &Mt  w  bisweilen  ganz  aus:  uldor  Job.  11,4.  ulf  Luc.  10, 
3.  ge-nndradon  Mt.  22,  22.  ge-unede  Job.  11,6.  neben  wuldor,  wulf,  ge- 
wundradon  ete.  Dagegen  schiebt  Durh.  bisweilen  auch  w  vor  u  ein: 
smeaung  smeawung,  ge-urnon  ge-uurnun  ge-wurnon,  sogar  vor  dem 
Umlaute.  wytmesta  Mth.  8,  12.  —  Es  erhait  sich  im  NAgs.  in  glei- 
cherWeise,  auch  wnder  A  Lag.  1154  wlfA2599  neben  wunder,  wulf, 
und  selbst  noch  bei  Man.  5  wlcanes.  Nach  einigem  Schwanken  im 
Ae.  (was  vas,  wassayl  vassail,  wende  vende,  und  selbst  fond  wond, 
wast  £ast  RG.)   befestigt  es  sich  wieder  und  beharrt  im  Ne.  to  wake, 


IQ2  Spirans  w,  im  An-  und  Inlaute. 

(«  134»  watch(6),  to  wash(6),  w&ter,   w&rm,    to  wax,   wood(A),   world,    work, 
wij^At,  will,  wolf(A) ,  weapon,  wo,  weep,  weed,  wine,  wise. 

£s  ist  consonantiertes  u  und  seine  vocalische  Natur  zeigt  sich 
nicht  nur  im  Wechsel  mit  letzterem,  sondern  in  seiner  Einwirkung 
auf  i,  seinem  Wegfall  vor  u  und  in  seinem  Zurtlcktreten  (s.  unten) 
nach  a.  Es  hatte  wohl  im  Ags.  denselben  Laat,  den  es  noch  hat: 
es  setzt  Yocalisch  ein  und  geht  in  einen  von  den  Lippen  eigenthtlm- 
lich  gestalteten  Hauch  ftber  =  uw.  Vor  u-Laute  aber  fS,llt  der  vo- 
calische Ansatz  weg,  wie  wolf,  wool,  oder  w  wird  ganz  stumm,  wie 
in  who ,  whose  whom ,  und  in  to  ooze  (ags.  w6s  Saft)  ist  es  abge- 
fallen.  In  u^hole  (ags.  h41)  i&holly  u'holesome,  whdop  neben  hoop 
(franz.  houper),  whore  (ags.  h6r)  ist  w  -erst  im  Ne.  eingedrungen  und 
deshalb  stumm. 

Der  deutschen  Spirans  liegt  bisweilen  roman.  g,  gu  gegentlber, 
wie  ags.  weard  (Wart) ,  weardjan  afrz.  warde  garde  guarde ,  warder  gar- 
der  guarder;  ags.  warjan  (wehren),  afrz.  garir,  warison  garison;  ahd. 
widarldn  (Ersatz),  ags.  wider-le^n  hat  lat.  widerdonum  veranlaBt  und 
afrz.  werredon  guerredon ;  ags.  wile  (List) ,  afrz.  guile,  ags.  wise  (Wei se). 
afrz.  guise.  Daher  treten  bei  Lag.  bisweilen  schon  Doppelformen  ein, 
wie  gile  16382  und  wigel  19250,  guyse  wise  19641  etc.  Im  Ne. 
stehen  noch  neben  einander:  war'rant(6),  warrantee',  war'ranty,  war- 
rantor' und  guarantee'  guar'anty  guarantor';  wArd,  wArden,  wArd'robe, 
wArd'room,  wftrd'ship  und  guard,  guardian,  guardrobe,  guftrdrdom, 
guardship;  guise  und  wise;  re-w^rd  und  guerdon. 

Inlautend  tritt  auch  im  Ags.  bisweilen  g  fttr  w  ein:  trugude  D. 
Joh.  2,  24  =  truwede;  )>r!ga  fttr  )?riwa;  ferner  bei  Bosw.  niwan- 
cuma  (Ankommling) ,  nig-bacen  (frisch  gebacken). 

Verhartet  hat  sich  w  zu  b  in  William  (ahd.  Wili-helm)  Bill  Billy. 
wmngle  brangle. 
§*  135.  2)  Inlautendes  ags.  w  steht  meist  hinter  langen  Vocalen,  wie 

heAwe  (haue) ,  rdwe ,  bl6we  (bltthe) ,  sp6we ,  fl6we ,  blftwe ,  cn^we,  cr^we, 
sAwe,  mawe,  l^r^we,  hiwe  (bilde),  triiwe  (vertraue),  selten  hinter  Kflr- 
zen ,  wie  clawa  (Klaue) ,  triwen  (holzern) ,  gesewen  (gesehen).  Im  NAgs. 
tritt  aus  w  bisweilen  ein  u  hervor,  wie  bei  Lag.  hewe,  haeuwe  16968, 
rowe  rouwen  7813,  blawe  blaewe  blauwe  4462,  das  aber  meist  hin- 
ter a  und  0  wieder  verschwindet.  Lag.  icnawe  icnowe,  sawe  sowe, 
mawe  mowe,  j^rawe  )?rowe,  growe,  rouwe  rowe;  Orm:  blawe,  cnawe, 
sawe ,  flowe ;  Ae.  blowe  blawe ,  knowe  knawe ,  sowe ,  mowe ,  crowe, 
)>rowe,  rowe,  growe  grewe  etc.     Im   Ne.   ist  hinter  dunklem  Vocale 


Spirans  w,  im  Auslaute.  103 

w  Qberali  stumm  geworden:   to  blow,  kn5w,  sow,  mow,  throw,  grow,  §•  135 
row;  nur  hinter  e  vocalisiert  es:  ags.  heAwe,  Lag.  hewe  haeuwe,  Orm 
hffiwe,  RG.  hewe,  Me.  hewe,  Ne.  hew  =  hu. 

Ausgefalleii  ist  es  in  ags.  l&werce  (Lerche) ,  feower  (vier) ,  s&wel 
sawul  Ps.  118,  20.  s4wl  Exon.  126,  30.  s&ul  Boeth.  30,2.  (Seele), 
hweowol  (Bad).  Die  aitesten  Spuren  zeigt  Durh.  in  )>ea  (Dieneriu  ags. 
)?eowa),  feoer.  —  NAgs.  feower  fewer  feouwer  feour  feor  four,  saule 
Lag. ,  fowwer ,  sawle ,  wheol  whel  Onn  etc.  Ne.  lark  (schott.  noch 
laverock) ,  four ,  soul ,  wheel.  —  Auch  in  Compositionen  failt  es  bis- 
weilen  aus,  wie  ags.  a-wiht  a-wuht  ^uht  aht,  Lag.  oht,  Orm  ohht, 
Ae.  ogt  ought  etc.  Ne.  ^ught.  Ebenso  n-^-wiht,  neuengl.  nought.  — 
Ags.  ne  witon  nyton  und  noch  im  Me.  I  n'ot  (ne  wot);  ags.  ne  wses 
n;»s,  nach^  Sp.  n'as;  ags.  ne  wille  nille,  noch  neuengl.  will  he  nill 
he.  In  Folge  der  Accentuation  wird  es  stumm  in  neuengl.  lee'ward, 
south'irard  und  pen'ny-M?5rth. 

Xe.  awkward.  Ist  w  aus  u  verhartet  in  abuk  (got.  ibuko  rttck- 
warts,  ahd.  abuh)  oder  ist  das  Wort  Versttimmlung  aus  adverse, 
aquarde  Skelt.  1 ,  331? 

3)  Auslautend  ist  w  im  Ags.  verschieden.  Es  bebarrt  in  den  §•  136» 
Imperf.  bleow,  cneow,  creow,  seow,  meow,  |7reow,  in  eaw  (got.  avi 
Mutterschaf) ,  craw  (Krahe),  )?eow  (Diener),  hiw  (Gestalt),  eow  (euch). 
In  treow  und  cneow  ist  es  aus  den  abhangigen  Casus  vorgedrungen, 
denn  got.  triu,  kniu  ia(3t  nur  ags.  treo,  cneo  erwarten.  Wahrend 
nan  der  got.  Gen.  trivis,  knivis  heiBt,  so  behalt  das  Ags.  den  Aus- 
laut  in  doppelter  Form,  in  vocalischer  und  consonantischer:  treowes. 
Andere  Worter  dagegen  laSen  auslautendes  u  zu  inlautendem  w  wer- 
den,  wie  bealu  Gen.  bealw«s,  fealu  (fahl)  fealwes,  gearn,  geolo,  beam 
Hftgel),  main  (Malve),  calo  (kahl). —  Vor  den  Flexionen  und  Bildungs- 
silben  bleibt  es:  arewa  und  earh  (Pfeil  got.  arhvs),  hyrwe  (Egge), 
maedewe  (Wiese) ,  melewe  (Mehl) ,  spearwa  (Sperling) ,  swalewe  (Schwalbe). 

Diese  w  verlaufen  ganz  verschieden.  Von  treow  und  cneow  fallt 
schon  im  NAgs.  w  ab :  treo  tre ,  cneo  cne  und  nur  im  Plur.  hat  Lag. 
treos  treowes,  Orm  tres  trees  trewwes.     Ae.  tre,  kne,  Ne.  tree  knee. 

Hinter  e  vocalisiert  es:  ags.  bleow,  cneow,  creow,  seow,  meow, 
}>reow,  greow,  heow.  NAgs.  Lag.  bleou  bleu,  cneou  cneu,  seow, 
meow,  l^reou  )?reu,  greow  grow  greu,  heow  hew,  Orm:  cnew  cneow. 
Ae.  blewe,  knewe,  sewe  sen,  )?rew  )?reu,  hew,  grew  greu.  Me.  blew, 
knew  kneew,  crew  creew,  sew,  threw,  hew  heew,  grew.  Ne.  blew, 
knew,  crew(tl),  threw,  grew  (mew,  sew  dialectisch).    Ebenso  ags.  eAw, 


104  Verbindungen  der  Spirans  w. 

§.  136.  feawe,  hiw,  die  zu  neuengl.  ewe,  few  nnd  hue  werden.  In  eow  wird 
e  aufierdeni  zu  consonantischem  yj  Lag.  eow  eou  geow  gou ,  Orm 
guw,  Ae.  gou  yhou  yow.     Ne.  y6u. 

Die  Worter,  welche  es  vocalisch  oder  consonantisch  in  der  Bil- 
dungssilbe  haben,  lafien  es  nach  o  gehen,  wie  ags.  geolo  geolwes, 
bearu,  arewa  etc.  NAgs.  berghe,  borewe,  arewe,  medewe,  sparewe. 
Ae.  gelwe ,  barwe ,  arwe ,  harwe ,  medewe ,  sparewe ,  swalewe  etc.  Ne. 
yellow,  bar'row,  ar'row,  harrow,  mead'ow,  spar'row,  swallow  (o). 
Seltner  ist  w  (u)  abgefallen,  wie  in  ags.  balu,  nags,  balu  baluw  ba- 
^  lew  bale ,  ne.  bale ;  ags.  melewe ,  nags,  mele  maele ,  ae.  mele ,  ne.  meal. 
§.  137.  4)  Ags.  w  verbindet  sich  mit  1,  r,   h,  t,  d,  )?  und  s. 

Ags.  wl,  wie  in  wlanc  (stolz),  wlisp  Oispelnd),  wlitan  (sehen)  etc., 
mindern  sich  schon  im  NAgs.  Lag.  hat  nur  noch  wlite  (Schonheit) 
und  wla?t  (sieht)  (wleoted  ist  Schreibfehler  ftlr  fleoted);  Orm  hat  keine 
wl.     In  neuengl.  lisp  ist  w  abgesto6en. 

Dagegen  wr  ist  geblieben:  ags.  wrsecca  Lag.  wreche,  Orm  wrecche, 
ae.  wrecche,  ne.  M^retch.  —  Ags.  wrsenna  wrenna,  ne.  t^ren.  —  Ags. 
wrasdo  wrad,  Lag.  wrad  wrod,  Orm  wra)7}>e  wra)?,  ae.  wra|?e  wro|>, 
ne.  wrkth  {k  und  ft)  tvrbth,  —  Ags.  wr^can,  Lag.  wreken,  Orm  wre- 
kenn,  ne.  to  wreak.  Ebenso  in  wrestle,  wrist,  wring,  i^nkle,  writ, 
write,  wreathe  etc.  Da  w  in  dieser  Verbindung  nicht  ausfHUt  und 
doch  im  Ne.  tiberall  stumm  ist,  so  kann  dies  erst  im  Ne.  nach  be- 
festigter  Schreibung  eingetreten  sein.  Ben  Jons,  erwfthnt  wr  nicht, 
Wallis  deutet  es  aus  (wr  obliquitatem  quandam  seu  distortiOnem  in- 
nuunt);  es  mul3  deshalb  wohl  noch  h5rbar  gewesen  sein. 

Ags.  cw,  wie  in  cwellan  (todten),  cwacjan  (zittern),  cwen  (K6ni- 
gin),  cwencan  (vernichten) ,  cwic  cue  (lebendig),  cweorn  (Handralihle), 
cwysan  etc.  erhalten  sich  bei  Orm,  beginnen  aber  bei  Lag.  nach  qu 
zu  schwanken :  cwellen  quellen ,  cwakien  quakien ,  cwene  queue ,  cwic 
quic.  Im  Ae.  verschwindet  cw  und  dal'tir  steht  qu.  Ne.  to  quell  (ne- 
benkill),  quake,  queen,  quench,  quick,  quern,  quash(6).  Nur  von  ags. 
cwiman  cuman  bildet  sich  letztere  Form  fort,  Lag.  cumen  coraen, 
Orm  cumenn,  Ae.  comen,  Ne.  come;  ebenso  ags.  cw^mon  comon, 
Ne.  came. 

Ags.  hw  ist  zahlreich ,  wie  hwa  (wer) ,  hwser  (wo) ,  hwettan  (wetzen), 
hwseder  (wohin),  hwaet  (was),  hwelp  (junges  Thier),  hwistle  (Pfeife), 
hwffig  (Molke) ,  hwcete  (Waizen) ,  hwil  (Weile) ,  hwtt  (weifi) ,  hwy 
(warum).  Bei  Lag.  bleibt  es  nur  vereinzelt  stehen,  wie  hwulche,  ge- 
wShnlich  tritt  h  hinter  w,  wie  in  wha,  whaer,  whetten,  whuder,  whaet, 


Verbindungen  der  Spirans  w.  105 

whelp,  white,  while,  whi  und  bisweilen  besonders  in  B.,  steht  w  al-  §•  137* 
lein:  wo,  war,  M'etten,  wuder,  wite,  wil,  wi.  Orm  hat  stets  wh,  nur 
watt  neben  whatt.  —  Im  Ae.  warden  die  Schwankungen  hftuliger:  ge- 
wohnlich  ist  wh,  bisweilen  w  allein,  wie  wat,  wen,  weol  wheel,  wer, 
wo ,  woder ,  selten  h  allein ,  wie  in  ho  neben  who  und  wo.  RG.  Uebri- 
eens  tritt  bei  RG.  oft  wh  fUr  w  ein.  Im  Me.  und  Ne.  befestigt  sich 
wh:  who  (=  hd),  whfire,  whet,  whither  wiiat(o),  whelp,  whistle, 
whey(a),  wheat,  whfle,  white,  why.  ^Die  ursprtingliche  Stel- 
lang   hw  klingt  noch   in   der   Aussprache  fort. 

Ags.  t  w ,  wie  in  twigges  (zweimal) ,  twinn  (Zwilling) ,  twig  (Zweig) 
erhait  sich.  Ne.  twice,  twin,  twig.  Nur  ags.  tw&  erweicht  zu  it,  ttk- 
feald  und  der  Laut  bleibt,  wenn  auch  im  Ne.  noch  das  vollere  two 
(=  t6)  steht.  Auch  twisc  wird  im  Ags.  schon  tusc  tux  und  erhftlt 
sich  im  neuengl.  tusk.  Ne.  thwack  ist  durch  Vermischung  von  ags. 
I^accjan  (streicheln)  und  twiccjan  (zwicken)  ehtstanden. 

Ags.  dw  bleibt,  wenn  auch  nur  in  wenigen  Wortern,  wie  dwellan 
.wohnen),  dwlnan  (schwinden),  dweorh  (Zwerg).  Ne.  to  dwell,  dwindle, 
dw&rf. 

Ags.  ]>yf  ist  selten;  es  ist  nur  geblieben  in  ]?weorh  (quer),  Orm 
|?weorrt  (t  ist  aus  Altn.  )>vert  hertlbergekommen) ,  me.  overthwart  Mau., 
athwart,  ne.  athwart.  Dagegen  ist  w  ausgefallen  in  ags.  ]7wang  ]7wong 
(Rieraen),  Lag.  }>wang  )>wong  )>ong,  ne.  thong. 

Ags.  sw  bleibt  meis tens:  swalewe,  swan  (Schwan),  swftpan  (fegen), 
swellan  (schwellen),  swin  (Schwein),  swimmaii  etc.  werden  im  Ne. 
swallow  (swol'lo),  swan(6),  sweep,  swell,  swine,  swimm.  Dagegen  ags. 
swister  wird  schon  swustor  swoster;  Lag.  suster  soster,  Orm  susstre, 
ae.  suster  sister,  ne.  sister.  —  Ags.  swA  erhait  sich  bei  Orm,  wird 
aber  bei  Lag.  swo  so;  letzteres  befestigt  sich  im  Engl.  —  Ags.  swilc 
bleibt  bei  Orm,  wird  bei  Lag.  swilc  swulc  sulc  such  soch,  im  Ae. 
swilke  such,  im  Me.  swiche  suche,  im  Ne.  siich.  —  Ags.  sweord, 
La^.  sweord  swerd  sword,  Ae.  swerd  sword;  im  Ne.  sword  ist  w 
stnmm  geworden;  Wb.  auch  sword. 

J.     Ags.   j   entspricht   got.   j.      Im    Laute  mu6   es   ags.   g  sehr  §•  138* 
nahe  stehen. 

1)  Anlautend  steht  es  selten  allein,  wie  in  den  got.  ja  (ja), 
jaind  (dorthin),  j^r  (Jahr),  juggs  (jung),  junda  (Jugend),  juk  (Joch), 
aber  im  Ags.  steht  g  gew6hnlich  daneben:  jH  ge&,  jand  geond,  jung 
geong,  jugdd  geog6d,  ju  geo  (ehmals),  juc  geoc,  jul  geol  (Christfest), 
Jntas  £otas  Geotas.   Manchmal  ist  j  v51iig  verdrftngt,  wie  in:  ge  (ihr), 


106  Spirans  j,  im  An-  und  Inlaute. 

§.  138»  gese  (ja),  git  (ihr  beide),  gist  (Gischt),  gif  (wenn),  gicel  (Zacke), 
geomer  (traurig),  denn  got.  jus,  ja,  jut,  jabei ,  mhd.  jest  gist,  j4mer. 
Im  Nags,  verschwindet  consonantisches  j  fast  gd.nzlich  und  fdr 
g  tritt  die  Erweichung  g  ein:  wie  bei  Lag.  ge,  guse  (jb),  get  git, 
gif,  gsere  ger,  gendgeond,  geong,  gugede,  Orm:  ga,  ger,  gifif,  gocc: 
gound,  gunng,  gol.  —  Im  Ae.  bleibt  g  oder  es  wechselt  mit  y,  yh. 
wie  ge  ye  yhe  (ihr),  ge  ga,  get  gut  yet,  gef  gif  etc.,  es  tritt  auch 
oft  ftlr  ursprlingiiches  g  ein,  s.  §.  176,  das  sich  aber  im  Me.  wieder 
befestigt.  —  Im  Ne.  steht  y  fttr  ursprungliches  j  in  yea,  yond,  young, 
youth,  yoke,  yoke,  yokelet  (a  little  farm  in  some  parts  of  Kent 
Bosw.),  yule. 

§«  139»  2)  Inlautendes  j  steht  bei  den  schwachen  kurzvocalischen  Ver- 

ben  a)  im  Infinitiv,  wie  ner-jan  oder  ner-i-an,  selten  hei  langvoca- 
lischen  Verben:  sScan  s^c-6-an,  6can  yean  ^c-6-an.  Letzteres  (e) 
spricht  fttr  i,  das  auch  im  Nags,  noch  hervortritt  und  sich  noch  heute 
in  manchen  sttdlichen  Dialecten  erhftlt.  Die  Assimilation,  die  hinter 
einigen  Consonanten  ointritt,  weist  entschieden  auf  consonantisches  j 
bin,  s.  Flex.  §.  60.  —  b)  in  der  1.  P.  Sg.  und  dem  Plur.  Pras. 
Ind.  und  dringt  weiter  vor  s.  Flex.  §.  53.  Hier  fehlt  es  schon  oft 
im  Nags,  und  erscheint  (als  ii  im  Ae.  nur  dann,  wenn  es  sich  im  In- 
finitiv erhftlt.  —  c)  Ags.  j  assimiliert  dem  vorstehenden  Consonanten. 
wie  seljan  sellan  (geben),  dynjan  dynnan  (t^nen),  hwetjan  hwettan 
(wetzen),  lecgan  (legen),  dyppan  (eintauchen) ,  cyssan  (kflssen).  Diese 
Verdoppelungen  verhftrten  sich  und  verlaufen  regelmJlPig  zu  neuengl. 
to  sell,  din,  whet,  lay,  dip  und  kiss. 

In  der  Nominalflexion  erhalten  sich  im  Ags.  kaum   noch  Spuren 
der  i-Stamme  s.  §.  101.  139. 

§«  140.  3)  Fremde  j  oder  i  behalt  das  Ags.  bei,  wie  iabalC.  66,  2.  iafeth 

75,  18.  iudas  198,  30.  iudisc  197,  25.  Caius  Julius,  Pompeius,  Troia, 
Oros.  und  bisweilen  wechselt  es  mit  g,  wie  iared  C  71 ,  22.  geared 
72,  3.  31.  —  Lag.  hat  j  und  y,  Orm  j,  g  und  y:  Jacob,  JafeBj), 
Jericho ,  Jesuss ,  Job ,  Johan ,  Joppe ,  Jorrdan ,  Josaep ,  Juda ,  aber 
Gerrsalsem,  neben  Jerusalem,  Zacharias  Zacharige,  Marie  Marge.  — 
Ae.  behalt  im  Anlaute  j,  bisweilen  jh:  Jhesu  RG.  1425,  vielleicht  ist 
h  eingeschoben ,  um  zu  bezeichnen,  dafi  j  nicht  zischt.  —  Ne.  In 
biblischen  Namen  klingt  j  zischend  (=  dsh) :  Ja'-ir ,  Jeho'vah ,  Jez'ebil, 
Josi'as,  Ju'bel;  selten  vocalisch,  wie  in  I-o'-ta  (i-o-ta)  oder  wie  y  in 
Hallelujah.  In  griechischen  und  lateinischen  Namen  ist  j  ischwan- 
kend,   Tocalisch  in   I-a-ni'ra,   I-an'the,    I-am'be,    I'd,    T-on,  lo'-nia, 


Franz,  j.    Spirans  s.  t07 

I-u'lus;    Zischlaut   in   JanicV^™^  Ja'niis,   Ja'son    (W.    I-a'-son  Wrc),  §•  1^0. 
Jocas'ta  (W.  I-o-cas'ta  Wrc.) ,  Josephus,  Jovia'nus,  Ju'lius,  Ju'ba,  Ju- 
dae'a,  Jarchas  (i-ftr'chas  Wrc). 

4)  Mit  dcm  franz5sischem  Sprachstoff  ist  das  zischende  j  einge-  §•  141* 
drangen.  Lag.  und  Orm  haben  es  nicht;  bei  RG.  wechselt  es  oft  mit 
•;:  Gywes  Gewes  Jews,  Gywerie,  gywel  jewel,  justice,  jngge  etc  und 
38S3  sogar  mit  y:  yoe  =  joie.  Im  Me.  mehren  sie  sich:  jambeux, 
jangle,  joconde,  jogelour,  jewels,  joye  (ioge  Wycl.),  juge  etc.  und 
weehsein  bisweilen  mit  i,  g  und  ch:  subjettes  Mau.,  suget  sochet 
Wycl. ,  chargeous  charious  Wycl.  (juniperus)  gynypre  Mau.  28.  magestee 
27.  —  Im  Ne.  steht  es  nicht  nur  in  romanischen  Wortern,  wie  joy, 
jaunt,"  jay,  jargon,  jug'gler,  just,  joiist,  jostle,  jest,  jftw,  sondern  es 
ist  selbst  in  germanische  Worter  vorgedrungen ,  wie  to  jab'ber  (neben 
gabble) ,  jump  (holl.  gumpen).  ~  Es  stehen  g  und  j  noch  neben  ein- 
ander:  jail  gaol  (lat.  caveola  gabiola,  afrz.  gaiole  jaiole) ,  jennet  genet 
(lat.  genista,  franz.  genet),  Jill  Gill  Abktirzung  vou  Gillian,  jingle 
gingle  etc. 

Im  Me.  mogen  j,  g  und  cb,  weil  sie  mit  einander  weehsein,  in 
der  Aussprache  gleich  gewesen  sein.  Da  hier  erst  d  vor  g,  und  t 
vor  ch  erscheint,  so  mag  auch  um  dieselbe  Zeit  j  seinen  franzosiscben 
Laut  (=  sh)  verstarkt  haben. 

S.  Ags.  s  steht  ttberall:  sand  (Sand),  sellan  (geben),  sealt  (Salz),  §•  142. 
segen  (Zeichen),  siht  (Gesicht),  singan  (singen),  sona  (bald),  suna 
Sonne),  see  (See),  sar  (Schmerz),  s^can  (suchen),  seoc  (siech) ,  slcan 
seufzen),  s6fte  (sanft),  siir  (sauer\  isern  (Eisen) ,  wise  (weise),  is  (Eis), 
und  erhalt  sich  meist  durch  alle  Perioden,  daher  im  Ne.  sand,  sell, 
salt,  sljn  (frz.  sign  und  ags.  s^gen  mischen  sich),  si^^At,  sing,  s6on, 
sun,  sea,  sore,  seek,  sick,  soAr,  wise. 

Schon  im  Ags.  gehen  einige  s  nach  r  Uber:  die  Imperfecta  ce4s 
erkor),  hre^s  (stiirzte),  forle^s  (verlor),  dre4s  (iiel),  begreAs  (zitterte), 
haben  im  Plural  curon,  hruron,  forluron,  druron  und  begruron  und 
im  Part,  coren ,  hroren ,  forloren ,  droren ,  begroren ;  ferner  in  eyre 
;Wahl),  cora  (Wabler),  hryre  (Fall),  dryre  (Fall),  dreorig  (traurig), 
gryre  (Schauder).  —  Lag.  hat  noch  curen  und  icoren,  iloren,  dane- 
ben  aber  auch  im  Part,  ichosen,  ilosed;  Orm:  bifrorenn,  forrlurenn 
forrlorenn.  Im  Ae.  schwindet  r  aus  den  Imperf.  und  erhalt  sich  noch 
im  Part.,  wie  ycorn,  lorn,  ifrore  neben  frose,  und  im  Me.  dringt 
auch  s  hier  ein:  chosen,  lorne  und  lost.  —  Im  Ne.  steht  r  nur  in 
forlome,  sonst  Hberall  s  (oderz):  chdse  chosen,  Idselost,  froze  frozen. 


108  Spirans  6. 

§«  142.  —  Ags.  s  in  isern  wird  r:  Lag.  Irene,  Orm  irenn,  ae.  iron,  ne.  iron. 
—  Ags.  dearr  (darf),  steht  fftr  dears  (got.  daurs);  nachfolgendes  t  hat 
s  l)ewahrt  in  ags    dorste.  Lag.  durste,  ae.  dorste,  ne~.  dtlrst. 

Manche  s  gehen  an  c  verloren,  schon  bei  Orm,  wie  in  blettcen 
(ags.  bltojan  segnen),  Part,  blettcedd  und  blettsedd,  millcenn  fftr  ags. 
miltsjan  und  Lag.  hat  z:  milze  A.  milce  B.  16837.  Oefter  geschieht 
es  im  Engl.,  wo  beide  Zeicheii  gleichlautig  sind.  Im  Ne.  haben  sich 
folgende  c  befestigt:  ags.  adese,  ne.  ad'dize  adze.  —  Ags.  mfts  PI. 
mys,  Ms  lys,  me.  mees  myse  Man.,  myis  Wycl.,  lys  PP.  lyzs  Mau. 
ne.  moftse  mice,  Ibtse  lice.  —  Ags.  penig,  PL  penigas,  Lag.  peni- 
ges,  ae.  pens,  ne.  pence.  —  Ags.  is,  me.  ise^  ne.  ice.  Auch  in  ei- 
nigen  Adverbien  wird  genitivisches  s  zu  c:  ags.  ^ne  sid^  (Instr),  Lag. 
aenes,  me.  onis  oones  Wycl.,  ne.  once.  —  Ags.  twigges,  Lag.  tweien, 
Orm  twiggess  me.  twies,  ne.  twice.  —  Ags.  ]?r!ga,  Lag.  pnen  juries, 
Orm  )?riggess,  ae.  )?ries,  ne.  thrice.  —  Ags.  hinan,  Lag.  henne  hin- 
nes,  me.  hennes,  ne.  hence.  Aehnlich  bilden  sich  thence,  whence 
^und  since  (sid-dan,  me.  sithens). 

§•  143-  Zahlreiche  Verbindungen  geht  s  ein:    1)  si,   sm,   sn:    ags.  slea- 

han  (schlagen) ,  slumerjan  (schlummern) ,  sld,pan  (schlafen) ,  smsel 
(klein),  smMe  (sttB),  sn§,w  (Schnee);  b6sm  (Busen),  blostma  blosma 
(Blttthe).  Die  vorstehenden  Verbindungen  bleiben:  Lag.  slsen,  slumen, 
slsepen  ,  smal ,  snau ,  bosme ;  Orm :  slan  slsepenn ,  smej>e ,  aber  nach- 
stehendes  s  m  erweitert  sich  zu  bosemm ,  doch  blostme.  —  Ne.  slay, 
slumber,  sleep,  smMl ,  snow,  bdsom,  blossom. 

2)  Sw.  s.  §.   137. 

3)  Sc:  ags.  asce  (Asche),  aesc  (Esche),  flsesc  (Fleisch),  fisc 
(Fisch) ,  ^scjan  (fragen) ,  scamu  (Schaam) ,  sceran  (trennen) ,  scild 
(Schild),  scsep  (Schaf),  scftr  (Regenschauer) ,  scrobb  (Strauch),  scrM 
(Kleid) ,  scridan  (schreiten)  ^  scrlfan  (schreiben) ,  sciin  (Schrein).  — 
Im  Nags,  wird  es  schwankend.  Lag.  laBt,  besonders  in  B.,  oft  s  ein- 
treten :  seal  sal  soil ,  sceld  seald  (Schild) ,  scene  senche  (Trank),  sceort 
sort  (kurz),  seep  seep  (Schaf);  bisweil^n  auch  ss:  brutisc  brutisse,  iis- 
csere  fisssere  (Fischer);  auch  sch:  scheld,  schep,  fisc  fisch;  aber  nur 
sc  vor  r.  AUein  steht  skenting  (altn.  skemtan  Vergnftgen).  —  Orm 
hat  sc ,  sk  und  sh.  S  h  entspricht  im  Allgemeinen  ags.  sc :  shall, 
shame ,  shaedenn ,  shep ,  shilldenn  ,  shorrte ,  shulldre ,  shrifenn ;  auch 
steht  es  bisweilen  fQr  altn.  sk:  shetenn  (skSdi  zufallen),  shifitenn  (at 
skipta  vertheilen).  —  Sc  steht  vor  a,  0  und  r:  scald  (altn.  skald), 
scone  (ags.  sc^ne),  scorrchnedd  (vielleicht  afrz.  escorchier).  —  Sk  steht 


Verbindimgen  der  Spirans  s.  109 

in  altnordischen  Wortern ,  wie  skemmtiug  (Freude),  sket  ('skidte  Hast,  §•  143* 
schnell),  skirrpenn  (at  skirpa  ausspucken),  scerrenn  (erschrecken); 
Oder  in  ags.  Wortern  unter  nordischem  Einflal^e  ska]7l8es  (skadlaus 
schadlos),  skill  (skil  Kenntnil^),  skinn  (skinn  Schien-,  Haut)  skir  (klar). 
AufTallend  ist  shene  und  scone.  —  In-  und  auslautend  hat  Orm  ge- 
w5hnlich  sk:  asskenn,  askess  (Asche),  fissk;  doch  auch  Pontisske 
Pontisshe,  judisske  judewisshe,  ennglissh  engiiss.  — 

Im  Ae.  (RG.)  stehen  sh  und  sch,  sc  und  sk  gewShnlich  neben 
einander,  bisweilen  auch  sc,  sch,  sk  und  sh:  shryue  schryue,  skam 
scham,  ship  schip,  und  oft  hat  RG.  ss ,  wie  ssaft,  ssame,  ssende, 
ssip,  ssire,  ssoldren,  ssriue.  —  Im.  Me.  wechseln  sh,  sch  und  ssch, 
and  treten  sc  und  sk  gegentiber,  letztere  besohders  vor  e  und  i.  — 
Ira  Ne.  tritt  f&r  ags.  sc  1)  gew6hnlich  sh  ein:  shake,  shame,  shftrp, 
shear,  sheep,  shield,  ship,  shot,  sh5rt,  sh6wer,  shut,  shriib,  shroud, 
shrive;  ferner  in  andern  deutschen  W5rtern :  shatter,  shive,  shrill, 
shudder,  shy;  ash;  flesh,  fish,  brit'tish;  2)  sc  hat  sich  in  wenigen 
ags.  Wortern  erhalten,  wie  scrape,  sctirf,  scale,  scath,  scuttle ;  fer- 
nor  in  scald,  score,  screech,  sciilk,  scoop,  sc6wl;  screen  und  shrine; 
—  3)  sk  steht  in  skin,  skip,  skew,  skirt,  skiill,  sky,  ask. 

4)  Mitp(pr):  spatu  (Spaten),  spendan  (spenden),  spearca  (Funke), 
spell  (Erzahlung),  sprecan  (sprechen),  springan  (springen),  spreotan 
(sprieBen),  aesp  (Espe).  Diese  Consonanzverbindung  im  Anlaut  bleibt 
unverandert,  daher  ne.  spade  spend,  spark,  spell,  speak,  spring, 
sprit,  sproAt. 

5)  St  :^  ags.  stapan  (schreiten),  starjan  (starren),  sterne  (strenge), 
straw  (Stroh),  Strang  (stark),  ceaster  (Stadt),  nest  (Nest),  gaest,  lust, 
dust  (Staab),  e4st  (Osten),  eastre  (Ostern).  Auch  st  bleibt  ftberall, 
ne.  step,  stdre,  stern,  str^w,  strong,  —  Chester,  nest,  guest,  lust, 
dust,  east,  easter. 

Im  In-  und  Auslaute  tritt  bei  sc  und  sp  bisweilen  Metathese 
ein,  wie  ags.  hnsc  hues  (Spott),  sespe  aepse(£spe),  cosp  cops  (FeBel), 
hnescjan  hnexjan  (erweichen,  verzarteln),  wlisp  wlips  (lispelnd),  fros- 
cas  froxas  (Frosche),  flascas  flaxas  (Flaschen),  masc  max  (Masche), 
4csjan  4scjan  &xjan  fragen ,  auch  in  rsedelse  (ahd.  ratisal)  Rathsel.  — 
La^*  hat  nar  box,  aber  askien  und  axien,  Orm  neshenn  und  ass- 
kenn.  Sie  befestigen  sich  nach  und  nach,  und  wfthrend  die  neuengl. 
Schriftsprache  hoax,  nesh,  lisping,  ask,  aspen-tree,  hasp,  clasp  hat, 
so  hat  Som.  claps,  haps,  aps  und  Hall,  to  ax. 


110  Komanisches  s,  ti,  sc,  squ. 

§♦  144.  In  romanischen  und  andern   fremden   Wortern   steht  s  sehr  oft, 

allein  und  in  obigen  Yerbindungen. 

1)  Einfeches  s  entspricht  meist  romanischem  s:  lat.  (ne-)sapius, 
afrz.  saive  saige,  alte.  und  neue.  sage.  —  Lat.  sedes  afrz.  sed,  se. 
alte.  se,  see,  neue.  see.  —  Lat.  servire  afrz.  servir,  Lag.  sarevi,  neue. 
serve.  —  Lat.  senior,  afrz.  signeur  sieur,  alte.,  sire,  neue.  sir.  — 
Lat.  thesaurus ,  afrz.  tresor ,  Lag.  tresur ,  neue.  treasure.  —  Lat. 
prensio-n,  afrz.  prisune,  alte.  prisun,  neue.  pris'on. 

Aus-  und  inlautend  ist  s  oft  c  geworden:  lat.  pax  pac-is,  afrz. 
pais,  alte.  pais  peis,  mittele.  pes,  neue.  peace.  —  Lat.  palatium, 
afrz.  paleis,   alte.  palais  palas,   mittele.  palays   paleys,  neue.  pal'ace. 

—  Lat.  fornax,  mittele.  forneys,  neue.  fttr'nace.  —  Lat.  vox  vocis. 
afrz.  vois  vuis,  alte.  vois,  neue.  voice.  —  Lat.  pretium,  afrz.  preis 
preiz ,  alte.  pris ,  neue.  price.  —  Frz.  alte.  fantasie ,  neue.  fan'cy. 

Komanisches  s  wird  zu  neue.  sh:  lat.  capsa,  afrz.  casse  chasse, 
neue.  cash.  —  Lat.  coxa ,  afrz.  cuisse  quisse ,  neue.  cuisse  und  cuish. 

—  Ne.  rad'ish  kann  von  lat.  radix  herrtihren  oder  von  frz.  radis.  — 
Lat.  finire,  afrz.  fenir,  alte.  fyny,  mittele,  finishe  (aus  frz.  versteck- 
tem  s  in  finissons),  neue.  fin'ish.  —  Lat.  nutrire,  afrz.  nurir  norir. 
alte.  norysy ,  mittele.  noryshe  nurshe ,  neue.  notir'ish.  —  Lat.  perire, 
afrz.  perir,  mittele.  pershe  Wycl. ,  neue.  per'ish.  Ebenso  lat.  florere, 
mittele.  florishe  PP.  Cr.  9503.  flurichen  963.  neue.  flotlr'ish.  —  Lat. 
blandiri,  afrz.  blandir,  mittele.  blandise  Ch.,  neue.  bland'ish.  —  Afrz. 
cherir,  mittele.  cherice  Ch. ,  neue.  cher'ish. 

Komanisches  s  wird  neuengl.  -ge;  lat.  cabusia,  frz.  cabus,  mittele. 
.      neue.  cab'bage.   —  Lat.  salsicia,  frz.  saucisse,  engl.  s&u'sage. 
§.  145.  Das  lat.  zischende  ti   wird   franz.  s   und   englisches  s,    sh:  Lat. 

satio-n ,  afrz.  saison  seison  seson ,  alte.  cesoun ,  neue.  sea'son.  — 
Lat.  ratio-n,  afrz.  raison  reson,  alte.  resun,  neue.  rea'son.  —  Lat. 
redemptio-n,  afrz.  raiauQon  ranchon,  alte.  ramson,  neue.  ran'som.  — 
Lat.  factio-n,  afrz.  faceon  fazon,  mittele.  neue.  fash'ion.  —  Lat.  an- 
gustia,  frz.  angoisse,  alte.  angusse,  neue.  an'guish. 

Lateinisches  -ticum  wird  afrz.  und  engl.  -ge:  Lat.  usaticum,  afrz. 
usage,  engl.  u'sage.  —  Lat.  staticum,  afrz.  estage,  engl.  stage. 

Komanisches  sc,  sch,  squ:  Afrz.  escadafalte  eschafault,  mittele. 

.scaffaut,  neue.  scaftold.  —   Lat.  scala,   afrz.  eschele,  engl.  scale.  — 

Afrz.  eschaper  escaper ,  Lag.  scapie  achapie ,  alte.  ascape ,  neue.  scape 

und  esca'pe.  —  Afrz.  escarlate,  mittele.  neue.  scftr'let.  —  Lat.  schola, 

ags.  scolu,  mittele.  scole,   aber  neue.  schdol.    —   Ital.   scherzo  bleibt. 


Roman,  s  in  Verbindangen.  j  1 1 

—  Lat.    schedala,  neue.  schedule.    —   Lat.  escutarius,    afrz.  escuier,  §.  145. 
esquier,    engl.  squire  esquire.   —    Lat.  sciurulus,    afrz.  escurel,   engl. 
squirrel.  —  Frz.  escadron ,  neue.  squadron(6). 

Bisweilen  bertlbren  sich  germanische  und  romanische  Formen. 
Ne.  scot  kann  von  lat.  scotum,  afrz.  escot  herrUhren  und  von  ags. 
scot  sceot.  —  Ebenso  neue.  sc^rf  von  ags.  scearf  oder  afrz.  escharpe, 
escerpe.  •. 

Romanische  sc,  squ  werden  engl.  sk:  frz.  esquisse  neue.  sketch.  §♦  146* 

—  Ahd.  scirman,  afrz.  escremir  eskermir,  Lag.  scunnen  etc.  neue. 
skir'mish.  —  Lat.  muschetta,  afrz.  mos'chete  mosquete,  neue.  musket.  — 
Lat.  masca,  frz.  masque,  neue.  mask.  —  Lat.  taxa  afrz.  tasque  tasche, 
neue.  task.  —  Lat.  squalidus  neue.  squalid  (6). 

Griechisches  sk  bleibt  in  neue.  skel'eton,  in  skep'tic  skep'tical 
neben  der  lat.  Form  seep 'tic.  —  Auch  sch  bleiben:  gr.  schema  schlsma, 
Deue.  seheme,  scAism. 

Einige    orientaliscbe    sch    werden    im     ne.    sh:     shgr'bet   (arab.  §♦  1^7. 
scharbat),  shawl  (pers.  sch^l) ,  shek'el  (hebr.  schekel). 

Sp  und  St  sind  im  Anlaute  sehr  zahlreich  und  bleiben:  lat.  his- 
paniolus,  franz.  espagneuil,  neue.  span'iel.  —  Lat.  stabulum,  afranz. 
estable,  neue.  stable.  —  Nicht  immer  im  Auslaute;  Ahd.  brusta,  afrz. 
broce  broche,  neue.  brush. 

In  einigen  Wortern  ist  s  abgefallen,  wie  in  den  neuengl.  riddle 
(ags.  raedelse),  pea  (ags.  pisa,  afrz.  pels),  cherry  (lat.  cerasus,  ags. 
cirse,  afrz.  cherice,  cherie  Mau.  4).  Hierher  gehdren  auch  die  jetzt 
als  Plurale  geltenden  3,1ms  (ags.  selmesse,  selmes  Lag.)  und  riches 
(afrz.  richesce,  mittele.  richesse.  —  Ferner  hautboy  (frz.  hautbois), 
he'ro  (lat.  frz.  heros),  re-lay  (frz.  relais).  —  Ausgesto6en  ist  es  in 
noi'sdme  fiir  noise  (lat.  noxa  oder  nausea,  afrz.  noise)-some,  und  ofber 
in  lateinischen  Compositionen  mit  Partikelu,  die  auf  einen  Zischlaut 
ausgehen,  wie;  ex'-e-cute  (lat.  exsecutum),  ex-ult'  (exsultare),  exile 
(exsul),  tran'sept  etc. 

Dagegen  tritt  s  in  einigen  W6rtern  ein.  Vorgeschoben  ist  es  in 
neuengl.  smelt  neben  melt  (ags.  meltan  und  smeltan),  scratch  cratch, 
creak  screak  shriek,  quash  (o)  squash,  squeeze,  squeak,  sneeze 
(niesen). 

Eingeschoben  ist  es  in  neuengl.  inland  (ags.  ealand ,  igland ,  wahr- 
scheinlich  aus  frz.  isle),  al^le  (frz.  aile),  i«le  (insula,  isola,  isle,  aber 
im  Ae.  und  Me.  yle),  demesne  neben  demain  (lat.  dominium,  afrz. 
domaine  demeine). 


tl2  Lautung  der  Spirans  s. 

§.  147.  Angeschoben   ist   es  besonders  in  Namen  und  hier  ist  es  entwe- 

der  genitivisches  s ,  wie  Ed'munds ,  Philips ,  oder  plurales ,  wie  Woods, 
Flowers. 

§.148.  Im  Ags.  liegt  nichts   vor,   das   auf  eine  verschiedene  Aussprache 

hindeutete.  Bei  Lag.  aber  tritt  s,  ss  far  sc  auf  und  weist  auf  star- 
keren  Zischlaut  bin  und  im  Normannischen  tritt  als  weicherer  Laut 
das  plurale  z  ein.  Hierin  und  in  den  begleitenden  Consonanten  ha- 
ben  wir  wohl  die  Anfange  der  verschiedenen  Aussprache  zu  sehen, 
wenn  auch  die  Entwicklung  nicht  nachgewiesen  werden  kann. 

Das  Ne.  unterscheidet  in  s  einen  scharfen  und  einen  weichen 
Zischlaut,  die  sich  beide  verstarken: 

1)  Scharfes  s  steht  a)  im  Anlaute:  same,  sand,  sea,  send,  side, 
sit,  sol'dier,  soi'id,  siin;  nur  in  sure  und  sugar  hat  sich  s  zu  sh  ver- 
starkt.     Ferner  in  Zusammensetzungen ,  wie  sdiTiJllud,  be'&ldV — ©edi 

^in    manchen    miL  rnTnanisphpn     ParHl^Qln     ^ij^ammfingf^f^oi^^t^n    lyftrtprn^ 

hat  sich  der  weichere  s-Laut  festgesetzt  (Walker),  wie  in  ab-§6lv'e 
(aber  ab'soliite),  de§'ert  und  desert'  und  alien  Ableitungen,  desir'e, 
dis§6lv'e  (aber  dis'solute),  ob§er've  und  alien  Ableitungen,  pr^s'ent, 
to  pre-sent',  pre-sent'ment,  pre-§er've,  pres'ident  (aber  pre-side,  Wrc.  s). 
pre-§ii'rae,-  re-§em'ble,  re-§er've,  re-§l'de,  re-§ign,  re-^il'ient,  re-sist, 
re-§6rve,  re§'olute,  re-§6rt',  re-§ult',  re-§u'me,  re-siirrec'tion.  Das  Be- 
wuStsein,  da6  diese  Worter  zusahimengesetzt  sind,  ist  verschwunden, 
und  deshalb  hat  s  den  weicheren  Laut  angenommen.  Wenn  daher 
die  Partikel,  wie  re,  in  ihrer  Bedeutung  hervortritt,  so  folgt  der 
scharfe  s-Laut,  sodaS  re-soiind'  wiederum  hallen  heifit,  re  sMnd' 
zuruckhallen,  re-sign  wiederzeichnen  (W.  nicht),  re-sign  aufge- 
ben.  —  b)  im  Auslaute  und  aa)  hinter  kurzen  Vocalen:  yes,  this, 
us,  thus,  mis-,  trans-,  jedoch  nicht  in  as,  das  frtlher  (ags.  eal-swa, 
also,  alse,  als,  as)  lang  war;  —  bb)  hinter  harten  Lauten :  lips, 
whips,  roofs,  whiffs,  hats,  gates;  —  cc)  in  der  Verdoppelung :  op- 
press'; —  dd)  in  den  Verbindungen  Is,  ns,  rs:  pulse,  sense,  hSrse; 
—  ee)  in  dis,  wenn  es  betont  ist  oder  vor  einem  harten  Consonan- 
ten steht:  dis'solOte,  dis'abir'ity,  dis-sat'isfy ,  dispo'se,  distract',  dis- 
cov'er.  —  c)  im  Inlaute,  und  zwar  in  ss:  oppres'sing  (iedoch  nicht 
in  po§-§ess',  sci§'§ars,  hu§-§ar',  hii§'§y  und  de§-§6rt') ,  in  den  obigen 
Consonantenverbindungen :  lisp,  haste,  (aber  mi§tletoe)  und  vor  den 
Adjectivendungen  -ive  und  -ory;  deci'sive,  deri'sory. 
§.  149.  2)  S  hat  den  weichen  Laut  und  gewdhnlich  a)  im  Inlaute  zwischen 

Vocalen:  ea'§y  ri'ser,  sea'§on;  scharf  klingt  es  in  vielen  Substantiven, 


LautuD^  der  Spirans  b.  113 

wieba'sis,  crisis,  the'sis,  ftr'gosy,  po'esy  (neben  po'jy) ,  fx'tasy,  iSp'- §*  149* 
rosy,  animos'ity  curids'ity;  obeisance  (e  and  a),  crusa'de,  palisa'de, 
saa'sage,  ba'sin,  ma'son,  par 'son,  pfir'son,  capar'ison,  gar'rison,  phi- 
los'ophy:  —  b)  im  auslauteuden  Flexipns-s  hinter  Yocaien  and  wei- 
chen  Gonsonanten :  sea§ ,  day§ ,  will§ ,  fen§ ,  f&ther§ ,  head§ ,  cub§ ,  rag;, 
wive§;  he  flie§,  steal§,  tread§,  rob§,  love§;  auch  in  -es  hinter  Zisch- 
lauten:  glasse§,  churches,  boxe§,  he  passe§,  he  marches.  Femer  in 
(lis-  vor  betonter  Silbe ,  die  mit  einem  Vocale  oder  weichen  Gonsonan- 
ten beginnt:  di§-a'ble,  di§-band',  di§-dain',  di§-gra'ce;  —  vor  m:  en- 
thu'siasm,  prT§m;  —  im  Auslaute  vor  stnmmem  e:  wi§e,  rl§e;  scharf 
abej  ist  es  in  lease,  decease,  crease,  base,  case,  chase,  dose,  gdose, 
groClse,  chdiise,  sCAse;  femer  in  unbetonter  Silbe:  an'ise,  prem'ise, . 
prom'ise,  mdr'tise,  prac'tise,  pUr'chase,  pflr pose,  par'adise,  pflr'poise, 
tor'toise  und  in  den  Adject,  loose,  debase,  and  in  to  era'se  and 
to  soAse. 

Die  englischen  Orthoepisten  schwanken  bei  to  design'  (W.  P.  J. 
F.  Sm.  Wb.,  z  S.  E.  Ja.  K.),  to  desist'  (z  S.),  fu'§ible  (s  S.  W.),  per- 
sua'sible  (S.  P.  F.  Sm.  Wb.,  z  W.  J  Ja.  K.  R.),  pismire  (z  W.  J. 
F.  Ja.  Sm.  R.,  s  S.  P.  E.  K.),  nYible  (s  Wb.  E.),  valis'e  (z  Sm., 
s  K.  Wb.),  vase  (z.  W.  P.  J.  F.  Sm.  R.,  s  S.  E.  K.  Wb.,  z  und  s 
Ja.  Wrc). 

Verschiedene  s-Laute  haben  sich  festgesetzt  in  denselben  Wort- 
formen,  so  daP  jene  zur  Unterscheidung  der  Wortarten  dienen.  Die 
Xomina  haben  den  scharfen  Laut  in  abSse',  close,  devise',  diffuse' 
excus'e,  greas'e,  hOiise,  I5iise,  mOAse,  refus'e,  rise,  Sse;  die  Verben 
den  weichen  to  abu§e,  to  clo§e  etc. 

3)  Beide  s-Laute  verstarken  sich,  der  scharfe  wird  zu  sh,  der  §♦  150* 
weiche  zu  zh.  Letzterer,  mit  i  oder  u  verbunden,  steht  gewOhnlich 
zwischen  Vocalen:  co-he'-sion  (=  zhiin),  eva'sion,  decis'ion,  confu'- 
sion;  plea'sure  (-zhure  W.),  meas'ure,  trea'sure,  ra'sure;  n'sual, 
u'surer,  n'sury;  cro'sier,  o'sier,  ho'sier,  ro'sier,  bra'sier,  grassier; 
auch  in  ambro'sia  (zhe-a),  ambro'sial,  elys'ium,  elys'ian,  a'sia.  — 
Der  harte  Zischlaut  steht  hinter  Gonsonanten:  divgr'sion,  expul'sion, 
dimen'sion,  pres'sure,  Per'sian,  sen'sual.,    commen'surable ,   tran'sient. 

Stamm  ist  s  in  ai*le ,  deme'*ne,  ho^tSl' hotel',  wle,  inland,  me^ne,  §♦  151. 
pa'i«ne  (==  pony),    Yitf count,  Loai^-d'or;   in  avitf,   chamois  shamoi^y 
iorp«,  glftci*',  pft«,   ren'de«v6u*  (ren'-de-v6  S.  J.  K. ,   ren'de-v6  Sm., 
ren-de-vdz'  W*  F.  Ja.),  s6na,  vig-a-vi*  (viz'-a-ve'). 

Koeh,  engl.  Grammatik.    f.  S 


114  Liquids  1. 

§♦  151*  Sh  klingt  wie  sch:   shall,  shine,   nur  caish,    dem  W.  die  fran- 

zdsische  Form  cuisse  vorzieht,  :=  kwiss;  auch  in  leash  (Lederriemen) 
will  S.  nur  s  lauten  la3en. 

Die  Spirans  h  s.  Gutturale. 


Zweiter  Abschnitt 

Die  Liquiden. 

§♦  152*  L  wurde  wahrscheinlich  im  Ags.  mehr  aus  der  Kehle  gesprochen 

und  bewirkte  deshalb  Brechnng.  Es  erhftlt  sich:  ags.  Isedan,  ceorl, 
eorl,  heipan;  alte.  leden,  cherl,  erl,  helpen;  neue.  to  lead,  chttrl, 
6arl,  help. 

Aber  in  franz5sischen  Wortern  crweicht  1  zu  u.  So  schon  in 
Wilhelm's  Gesetzen  faas  (falsch),  aut  (hoch).  Lag.  hat  falsie  und  fau- 
sie  23967  and  das  Ae.  bietet  zahlreiche  Beispiele,  wie  haut,  autere, 
assaut,  malgre  maugre  magre,  fealte  faute  etc.;  zahlreichere  das  Me., 
wie  paume ,  saame  psaume ,  sawtere  psawtere  Man.  8.  psaltere  5 ,  fau- 
kons22.  fauchonPP. ,  caudron,  awtier,  emeraude,  souldyoure  sowdier 
sowd  14,  skaflfaut  und  scaffold,  heraud,  reme,  awmener  etc.  Mau.  — 
Im  Ne.  sind  diese  Formen  zum  Theil  geblieben;  hli,uberk  (afrz.  hal- 
berc  halbert,  alte.  hauberk  haubert  RG.  ahd.  hals-perc),  Auburn  al- 
burn (lat.  alburnum),  powder.  Gewohnlich  aber  ist  1  wieder  eiDge- 
treten  und  ist  hdrbar  in  f^ult  (falte  faute,  fawty  Mau.),  assftult'  (as- 
saut  RG.),  vAult  (frz.  volte  voute  vaute,  vowt  Mau.);  oder  es  ist 
stumm:  p3,^m  (ags.  palm,  afrz.  palme  paume,  mittele.  paume  Wycl.], 
psklm  (ags.  psalm  salm  sealm,  afrz.  salme  saume),  psalmist  (surmist 
W.  J.  F.  salmist  S.  E.  Ja,  sam'ist  P.  K.  Sm.  Wb.),  cft^m,  ch^fli  Oat 
calx,  afrz.  chaux),  kaln  (afrz.  alne  aune),  Sr^mond  (frz.  amande),  m&'m- 
sey  (frz.  malvoisie) ,  salmon  (frz.  saumon) ,  ch§,ldron  (P.  J.  E.  Ja.  Sm. 
Wrc.)  und  chftudron  (W.  F.  S.),  h&lm  (mittele.  bawme  Mau.),  ^l^s 
(ags.  SBlmesse  afrz.  almdsne),  falcon  (f&w'kn  S.  W.  J.  E.  F.  Ja.  Sm. 
Wrc,  flllkn  P.  K.,  fal'kon  Wb.). 

In  Folge  dieser  wurde  1  auch  in  einigen  deutschen  W5rtern 
stumm,  wie  qua^m  (ags.  cwealm,  kw&m  P.  J.  Ja.  Sm.  Wb.,  kw&mW. 
E.  F.),  c&/f,  hs7f,  to  cft^ve,  to  h&Zve,  w&/k,  tA&,  h^se  b&wse,  hl/- 
ser  hAwser,   fo&,  yolk  (yok  S.  W.  P.  F.  Ja.  K.  Sm.  R.  Wrc.,  yolk 


Liqiiida  1,  m.  II5 

Wb),  wod/d  (Ch.  reimt  noch  would  behold  R.  4111),  shoft^d  (schode  I*  Ib^. 
Mau.  27).  —  Wallis  (S.  46)  verlangt ,  daU  1  in  talk  und  walk  etc. 
ausgesprochen  werde,  and  meint,  da6  Nachlfti3igkeit  nnd  Nachahmung 
des  Franz6siselien  1  unterdrticke.  -^  Spftter  aufgenommene,  wenn  auch 
verwandte  Wfirter  behalten  1,  wie  palmet'to,  palmiferous,  pal'- 
mister  etc. 

Ausgefallen  ist  1  in  ags.  selc,  Lag.  selc  and  ech,  alte.  eche 
ech,  neue.  each;  —  ags.  hwylic  hwylc,  Lag.  while  whale  woch,  Orm 
whillke,  alte.  whilke  whiche  wiche  etc.,  neae.  which;  -  ags.  swylic, 
Lag.  swalche  sulche  soche,  Orm  swillc,  alte.  swilke  sach,  mittele. 
swiche  suche,  neue.  such;  —  ags.  eal-swii,,  Lag.  alswa  also  alse  ase, 
Orm  alswa  alls,  alte.  also  als  as,  mittele.  also  alsas,  neue.  d^l'so  &8; 
—  ags.  Engla  laud,  Lag.  Englelond,  alte.  Englelond  and  Engelond, 
neue.  England.  —  Wahrend  der  Schotte  in  whilk  and  ylk  das  1  be- 
h&lt,  stofit  er  es  sonst  oft  ab,  wie  baud,  shouther,  gowd,  hauf,  saugh, 
tauch,  ftlr  hold,  shoalder,  gold,  half,  sallow  (ags.  sealh),  tallow  (ags. 
tealg);  besonders  oft.im  Auslaute,  wie  fa',  ba\  ca',  row',  know',  woo', 
howe',  fu',  fttr  fAU,   b411,  c&ll,  roll,   knoll,   wool,    hollow  hole,  fftll. 

Anslautendes  el  hat  hinter  p-  und  t-Lauten  nur  in  der  Schrei- 
bung  Metathese  erfahren:  ags.  seppei,  mittele.  appelle  appuUeMau., 
neoe.  ap'ple.  So  noch  im  Me.  marbelle,  catelle,  batelle,  brydille, 
gravelle,  camelle  camayle;  im  Ne.  marble,  cat'tle,  bat'tie,  bri'dle, 
aber  grav'el,  cam'el. 

Es  ist  1  zu  r  geworden  in  neue.  lav'end^r  (lat.  lavendula),  sin'ople  §.  153* 
and  sin'oper  (lat.  sinoplum)  und  zu  n  in  pos'tem  (lat.  posterula  afrz. 
posterle  posterne).    In  neue.  colonel  (=  kflrnel)  klingt  noch  das  span. 
coronel  fort,  das  noch  Sp.  S.  536  in  coronell  hat. 

Eingeschoben  ist  es  in  neue.  cotild  s.  Flex.  §.  63  (ags.  cMe, 
alte.  cude)  and  bisweilen  in  den  Ausg^jigen  hinter  k-,  p-  und  t-Lau- 
ten,  wie  neue.  man'ciple  (lat.  manicipium,  afrz.  mancipe),  myr'tle 
(lat.  myrtus),  pftr'ticiple  (participium) ,  prin'ciple  (principium),  syllable 
(syllaba). 

M.     Ags.  m  erh&lt  sich  meist  ttberall;   ags.  man,   smid,    d^man,  §«  154* 
be&m;  neue.  man,  smith,  deem,  beam. 

Im  Ags.  ist  es  bisweilen  ausgefallen,  wie  in  ftf  (got.  fimf), 
s6fte  (ahd.  samfte),  dsle  (ahd.  amisala)  und  daher  noch  im  Ne.  five, 
soft,  6u'sel.  Wie  es  femer  in  alien  Flexionen  verklingt,  so  mu6  es 
anch  in  den  Yerhaitungen  verschwinden ,  wie  ags.  on  middum  (inmit- 
ten),  betweonnm  (zwischen),  hwllum  (einst),  limmielam  (stilckweise),  Lag. 

8* 


X16  Liquida  m,  n. 

f.  154.  ammidden  betwenen  whilen  limmele,  alte.  amidde  betwene  whilom  while 
lymemele  (WycL  Wysd  18,  23  noch  hipyll-melum  A.  hi  heepis  B. ;  neue. 
amid(st),  between,  while  (veraltet  whilom),  limimeal. 

In  einigen  deutschen  and  fraszosischen  Wortern  ist  in  za  n  ge- 
worden:  ags.  semete,  Wycl.  ampte  amte  empte,  neue:  em 'met  und 
ant.  —  Lat.  comes  afirz.  cumte  cunte,  alte.  cunte,  neue.  cdiint.  — 
Lat  nomen,  frz.  nom,  neue.  noiin;  Sp.  3,1.3.  Marlowe  1 ,  27  und 
sogar  noch  Sh.  Momms.  3,  5  habeu  renowmed  (renonime)  das  jetzt  zu 
renowned  geworden  ist.  —  Lat.  computare  (afrz.  conter  cunter)  ist 
.c't^'^f^'^  noch  erkennbar  in  neue.  compt,  accomptf^p  fkllt  aus,   Dehnung  tritt 

ein  und  unter  Einwirkung  des  Franz,  entsteht  to  cdiint,  acc6ftnt. 
Gomptrol'ler  ist  wohl  aus  controrier  entstanden  (frz.  contre-r61e)  und 
lautet  auch  so.  —  Lat.  redemptio-n ,  afrz.  raangon ,  alte.  ramson, 
neue.  ran'som. 

Die  oftere  Yerbindung  von  m-  und  p-Lauteu  mag  den  Wechsel 
derselben  veranlaBt  hahen,  wie  neue.  Meg  (Margaret)  Peg,  Meggy 
Peggy,  Mat  (Matthew  und  Martha)  Pat,  Molly  (Maria)  Polly;  so  auch 
in  m&rble  (ags.  marm ,  marmanstan ,  Lag.  marmestan  marblestone, 
mittele.  marble.  Mau.  11). 
V  m  vor  n  ist  im  Ne.  stumm :  9nnemon'ic ,  mnemon'ics ,  mnemon'ical. 
§«  155*  N.    Es  wird  im  Ags.  vor  f,  s  und  d  stets  aasgesto&en :  Ags.  gos 

(Gansj,  mM(Mund),  t6d(Zahn),  dder  (andere),  lide  (linde),  tls  (uns), 
flser  (unser)  (ahd.  gans,  got.  mun^s,  tun^us,  an^ar,  ahd.  lind,  got. 
unsis.  Daher  erklftren  sich  auch  die  scheinbar  unregelmll0igen  Prsl- 
terita;  ags.  unnan  Me,  cunnan  ctlde.  Natiirlich  bleiben  diese  Formen 
bis  zum  ne.  gdose,  mdiith,  tooth,  other,  lithe,  us,  oftr,  cotl/d  (mit- 
tele. noch  coude);  Me  nur  bei  Lag.  und  Orm. 

In  den  nachfolgenden  Perioden.wird  n  nicht  nur  in  den  Flexio- 
nen  abgesto^en^  sondern  auch  in  den  Vjgrhftrteten  Formen,  die  zn 
Adverbien  uud  Pr&positionen  wurden,  wie  ags.  bi-sidan  (bei  Seite), 
nean  and  feorran  (vonnah  und  fern),  aeftan  (hinten),  foran  (vom),  be- 
foran  to-foran  wid-foran ,  hinan  heonan  (von  hinnen) ,  hwanan  (von  wan* 
nen),  innan  (innen),  be*innan  widinnan,  nidan  (nieder),  widneodan  under- 
neodan,  Atan(aufien),  j^anan  (vondannen).  —  Nags.  Lag.  blforen,  bisef- 
ten,  heonne  (hej^enn  Orm  altn.  hedan),  wonene  wanene  (wef^en  Orm, 
analoge  Bildung),  binnen  binne  widinnen  widinne,  binod^n  bineode, 
uten,  )>onene  })anene.  —  Ae.  afer,  after,  before  biforn  PL.  932,  henne 
RG.  hither  PL.,  of  wanne  RO.  2414,  inne  wi)^inne,  b^ejie,  ute  out 
aboute  withoute,  fram^anneneRG.8384.  fnienPL.  1651.  )>e]7enPs.  131, 17 


Liquida  n.  117 

fro  l^ien  PL.  7.  (altn.  )>adan,   ^adan  af).    —    Me.  afer,  after,   beforne  §/1554 
before,  henen   henneu   hennis  hennes   hens,   behind,    whennes  whens 
from  whens,   withinne,   binethen  binethe,   out  aboate,  withoute,  then- 
nes.  —  Ne.  afUr',  after,  be-fore',  hence,  whtoce,  in  within',  beneath', 
m  about'  yfith'6U\  thence. 

Der  Verlnst  der  Flexionen  mag  dazu  beigetragen  haben,  auch  §.  156* 
ableitende  n  abzusto&en.  So  werden  ags.  rseden  (Unterweisang) ,  w^sten 
iWflste),  drosen  (Hefe),  gamen  (Scherz),  mylen  (Mtkhle) ,  »fen  (Abend), 
eln  (EUe).  —  Lag.  raed,  west,  gomen  game,  Orm:  raed,  wesste.  — 
Ae.  rede,  weste,  game,  mille,  even,  ell  etc.  —  Ne.  read,  waste, 
dross,  game,  mill,  eve,  ell. 

Auch  in  Compositionen  ist  oft  n  ausgestofien  worden.  Ags.  and- 
lifiim,  eud-lif  (Durh.  schon  sellefen),  Lag.  elleonene,  alte.  elleue, 
ellene,  neue.  elev'en.  —  Ags.  ))unres  dseg,  Lag.  ))unre8daei  ]7orisdai« 
Orm  )?urrsdagg,  alte.  |?oresday  RG.  10559  etc.,  neue.  Thursday.  — 
igs.  angnaegl,  neue.  agnail.  —  Ags.  Oxna-ford,  alte.  Oxenford  RG., 
neue.  Ox'ford.  —  Ags.  Sunandseg,  Orm  Sunenndagg,  alte.  Sonenday, 
Mao.  Sonday,  neue.  Sun 'day.  —  Ags..  gestranda^g.  Lag.  gerstendaei, 
neue.  yes'terday.  —  Ags.  feowert^ne  niht ,  Lag.  feowertene  niht  A  four- 
tenibt  B  25672  etc.,  neue.  fortnigrAt.  —  Ebenso  ft/m'ry  neben  al'monry 
(alifrz.  alm6sne). 

Anlantendes  n  ist  abgefallen  .*  ags.  nsedre ,  mittele.  naddre  Mau.  1 9, 
edder  eddre  Wycl. ,  neue.  ad'der.  —  Frz.  naperon ,  neue.  apron 
(=  a  pum). 

Bisweilen  ist  n  hinzugetreten  und  zwar  vorgeschoben:  ags.  efete 
(Eidechse) ,  alte.  evet ,  mittele.  ewt  Mau. ,  neue.  newt.  —  Ags.  aWul 
(awel,  sel,  m,  e&l,  alte.  aul,  mittele.  alle  A.  nal  B.  Exod  21 ,  6  ne.  ftwl 
nlwl.  —  Alte.  ehu  (Pferd) ,  dlln.  6g ,  neue.  nag.  —  Lat.  impar ,  mittele. 
nonmpere  Wycl.  Rom.  prol.  neuei  um'pire.  —  Frz.  oche,  me.  nowche 
Wycl.  S.  Exod.  28,  4.  neue.  diiche;  ebenso  lat.  unciaB.  nounceWycl.  A. 
Exod.  30,3.  neue.  6tince.  In  Dialecten  steht  es  dfter:  iincle  niincle 
Hall,  earn  neam,  &unt  nftunt  Crav. 

In  verkiirzten  Eigennamen  ist  es  auch  vorgeschoben :  Ed'ward  Ned, 
Humphrey  Nump ,  Obadf ah  Nob ,  Isabella  Nib ,  An'na  Nan'ny  Nan'cy. 

Bisweilen  ist  es  eingeschoben:  ags.  nihtegale,  mittele.  nightin-  §♦  157. 
gale  Gh.  neue.  nigh'tingale.  —  Ae.  messager  (afrz.  messagier)  messa- 
gerMau. ,  neue.  mSs'senger.  —  Ae.  passager  (passagier),  neue.  pas'- 
senger.  —    Afrz.   papegai,  mittele.  popegay  Mau.  27   und  papyngaye 
21  Ch.  neue.  pop'iigay.  —   So  dringt  auch  in  Lag.  chevetoine  (afrz. 


1 1  g  Liquida  n ,  r. 

§4  15  7«  chevetaine,  chataigne,  cataigne,  cataine  aus  capitanus),  im  Ae.  n  ein: 
cheaentain ,  auch  noch  bei  Mau. ,  und  iiii  Ne.  Ghieftaiu. 

Angeschoben  ist  n  in  ags.  meard  (Marder)  neue.  md.rten  und 
mftrtern;  ferner  alte.  bitore  (frz.  butor),  neue.  bittern. 

f«  158*  Einige  m  sind  zu   n  geworden:    ags.  snacc  (Boot),  frz.  semaque, 

neue.  smack.  —  Oefter  vor  p-Lauten :  ags.  hanep  (Hanf) ,  neue.  hemp. 

—  Ags.  Cantwara  —  oder  Canta-brycge ,  alte.  Gambrugge,  neue.  Cam- 
bridge. —  Lat.  tentare,  afrz.  tenter  tempteir  etc.  neue.  tempt,  at- 
tempt^  —  (Lskt.  Gonfortare),  afrz.  confort,  engl.  comfort.  —  Auch 
im  Auslaute :  ags.  lind  (Linde) ,  neue.  lime.  —  Frz.  randou  neue.  ran'- 

'Ac^(^\'i^<*  >       dom.  —  Ae.  ramson  mittele.  ransoum,  neue.  ran'som.  —   Lat.  vene- 

num,  alte.  venym,  neue.  ven'om.  —  Frz.  velin,  neue.  verium. —  Frz. 
migraine,  neue.  me'grim. 

N  hat  meist  seinen  einfachen  Laut:    name,  en'emy,   mane,  maii. 

—  Mit  Grutturalen  verbunden  erhftlt  es  einen  nasalen  Laut:  anger, 
thank,  ban'quet,  an'xious,  an'guish.  Die  auf  -ng  ansgehenden  Wor- 
ter  la0en  nur  das  nasale  n  hdrbar  werden  und  unterdrilcken  g:  siug, 
song,  und  so  in  singer  singing.  Doch  Gomparationsformen  la6en  g 
hervortreten :  long,  longer  (=  longger),  longest  (==  long-gest). 

Auslautend  hinter  m  ist   es  stumm :   d,u  tumn ,    col'umn ,   to  con- 
dem'n,  contem'n,  hymn,  to  limn,    soremn,   lautet  aber,    sobald  eine 
vocali'sch  beginnende  Endung  antritt;  &ntnm'nal,   cplum'uar,  condem- 
nation etc.;  ferner  in  lain,  brick-kiln  und  to  kilndry. 
I*  159.  K.    Im  Ags.  treten  viele  r  fttr  ursprttngliches  s  ein,  wie  in  mkr 

(mehr),  e&re  (Ohr),  hyran  (hOren),  hara  (Hase),  deor  (Thier),  iren 
(Eisen),  neijan  (nfthren)  (got,  mais,  auso,  hausjan,  dins,  eisarn,  nas- 
Jan  und  ahd.  haso.)  Diese  bleiben  ttberall.  Ne.  more,  ear,  to  hear, 
h&re,  deer,  fron,  Im  Ags.  steht  noch  neben  s  im  Pr&t.  r  s.  §.142. 
Manche  ursprttnglichen  s  sind  im  Ags.  abgefallen:  we  wir  (got.  vei-s, 
ahd.  wi-r),  g6  ihr  (got.  ju-s,  ahd.  i-r),  ]?e  dir  (J>u-8,  di-r),  m6  mir 
(mi-s,  mi-r),  &-(ns-,  ar-  er).     Ne.  we,  ye,  thee,  me,  a-. 

Ausgef alien  ist  r  in  ags.  spr^can  sprechen.  Lag.  speken  uDd 
so  noch  im  Ne.  to  speak.  —  Ags.  preon  schott.  prin  (Pfrieme),  neue. 
pin.  —  Gr.  paralysis ,  frz.  paralysie ,  mittele.  palasie ,  neue.  p&lsy.  — 
Afrz.  cocart  neue.  cock'ard  cocka'de. 

Eingeschoben  ist  r:  ugs.  guma  (Mann),  Lag.  gume  gome, 
Orm  bridgume,  alte.  gome,  neue.  grdom,  brfdegrdom.  —  Ags. 
Bwadu  neue.  swath(o)  und  swftrth.  —  Ags.  ibfeu  Durh.  efern.  —  Fer- 
ner in  lat.  perdix  frz.   perdrix  neue.  p&r'tridge.    —    Frz.   cartouche 


Liquida  r.    Lautverschiebungsgesetz.  \\% 

aeue.  car'tridge.  —    Frz.  xaporal  (caput)   neue.   c6r  poral.   —    Lat.  §♦  159* 
culpa,  neue.  curprit^c-^vyi^A^^) 

Die  doppeite  Aussprache,  die  Ben  Jons,  angiebt,  mag  sehr 
ait  sein.  Yielleicht  ruht  sie  in  ursprttnglichen  und  in  den  aus  s  her- 
vortretenden  r.  Im  Ne.  lautet  es  scharf  im  Anlaute:  run,  rat,  bring,  , 
prat'tie ,  free ,  true ,  drkw ,  grow ,  crow ;  weich  hinter  Yocalen :  rat  tftr, 
bride  bird,  h^ir,  f&tber,  lord,  heUrt.  Vor  stummem  e  im  Auslaute 
dehnt  es  sich  daher  fast  zur  nachklingenden  Silbe:  fire  (=  fi'?r), 
lyre,  pure,  here. 

Attslautendes  tre,  chre  etc.  wie  in  theatre,  sepfirchre,  wird  ter 
gelesen.  Ebenso  lautet  Iron  =  I'-um,  a'pron  =  apurn  (aber  bei 
£.  Ja.  f  ron ,  bei  S.  E.  Ja.  a'-pron  und  in  der  Umgangssprache  findet 
Metathese  statt  in  children  und  hundred.  £s  schwankt  saffron  (saf- 
filrn  W.  P.  J.  F.,  sat'-riin  S.  Ja.  K.  Sm.). 

Stnmm  ist  neue.  r  in  M^r^orough  und  Worcester  (aber  Wrc. 
Worster),  frfiher  auch  in  worsted  (wollenes  Gam,  wiisted  J.  F., 
worsted  W. ,  worsted  Ja.  K.  Sm.  Wb.)  zur  Unterscheidung  von  worsted 
besiegt  (=  wflrsted),  und  in  roquelaure  (rok'elo  P.  F.  rok'lo  S., 
roke-lor'  W.   J.   Sm.).     Das   titelhafte   Mrs.    (mistress)  lautet  mis'sis. 


Dritter     Abschnitt. 

Die    M  u  t  e  n. 

Naeh  dem  von  J.  Grimm  entdeckten  Lautverschiebungsgesetze  §«  160* 
ist  die  Media  erster  Stufe  Tenuis  der  zweiten  und  Aspirate  der  drit- 
ten;  die  Tenuis  erster  Stufe  Aspirate  der  zweiten  und  Media  der 
dritten;  die  Aspirate  erster  Stufe  ist  Media  der  zweiten  und  Tenuis 
der  dritten.  Die  erste  Stufe  bilden  Altindisch,  Altbaktrisch ,  Griechisch, 
Lateinisch,  Altirisch,  Altbulgarisch ,  Litauisch;  die  zweite  Stufe  Go- 
tisch,  Altsftchsisch ,  Angelsftcfasisch ,  Friesisch  und  Altnordisch;  die 
dritte  das  Althochdeutsche.     Demnach  entsprechen  sich  die  Muten  in 


folgender  Weise: 

Erste     Stufe 

b 

P 

f 

d          t 

th 

g 

c 

ch 

Zweite     „ 

P 

f 

b 

t          th 

d 

c 

ch 

g 

Dritte       „ 

f 

b 

P 

th  (z)     d 

t 

ch 

g 

c 

Die  mannigfachen  Abweichungen   kdnnen   hier  tibergegangen  wer- 
den;  nor  ist   ^u   bemerken,    dad   das   Gotische   die   Gutturalaspirate 


j^20  Labiale. 

§.  160-  nicht  hat  und  sie  bald  durch  h,  bald  durch  g  ersetzt  und  da6  neben 
th  und  f  bisweilen  d  and  b  steht.- 

Das  Ags.  steht  mit  dem  Gotischen  auf  gleicher  Stafe  and  weicht 
nnr  selten  ab.  So  ist  ags.  f  eingetreten  fiir  got.  b  in  leof  lieb  (got. 
«  Hubs),  ];)eof  Dieb  (|>inbs),  seofon  sieben  (sibuu),  gifan  geben  (giban). 
grafan  graben  (graban) ,  drifan  treiben  (dreiban) ;  —  ags.  bb  fQr  if, 
well  letzteres  (offrjan  and  Eigennamen  ausgenommen)  nicbt  vorkomint: 
hebban  (got.  haijan).  —  Ferner  ist  ags.  d  fUr  got.  \>  eingetreten . 
ne&d  Noth  (got.  ndu]7s) ,  de4d  todt  (d&u]7s) ,  nsedl  Nadel  (nS}}la) ,  hladan 
ladan  (hlaj^an),  beald  ktthn  (bal|?s).  Uebrigens  ndschen  sich  oft  ags. 
d  und  d  s.  Flex.  §.9,  19. 

V 

1)  Die   Labialen. 

§•  161,  P.  Anlautend  bleibt  es  ttberall:  ags.  penig  (Pfennig),  pyccan  (picken). 

pund  (Pfund),  palljan  (ziehen),  preost(Priester);  Lag.  peni,  punde,  preost: 
Orm:  peninng,  preost  prest.  —  Ae.  peni,  piche  pike,  pund  pound, 
polle,  prest.  —  Ne.  pen'ny,  to  pick,  pdund,  to  pAU,  priest.  —  Oft 
bleibt  es  auch  im  In  -  und  Auslaute :  ags.  scapan  (schaffen) ,  dropa 
(Tropfen) ,  aeppel  (Apfel) ,  deop  (tief) ,  scearp  (scharf)  etc. ;  neue. 
shape ,  drop ,  ap'ple ,  deep ,  shflrp. 

Ttlr  p  ist  b  eingetreten :  ags.  loppestre  loppystre  (Hummer) ,  neue. 
lob'ster.  —  Ags.  dropjan  (trSpfeln),  neue.  to  drop  drip  drib'ble.  -— 
Altn.  slapp  (Schmutz),  neue.  slab.  —  Lat.  leopardus  schwankt  nach 
mittele.  libbard  libard  Man.  lepard  Ch.  und  wird  wieder  im  Ne. 
leop'ard. 

Die  Yerbindung  ps  liebt  das  Ags.  nicht  und  deshalb  wird  p 
hier  schon  abgestofien,  wie  in  salm,  saltere,  ja  selbst  in  bsestere  D. 
Mth.  3,  1  far  bapstere.  Auch  hier  tritt  spMer  p  auf,  wie  in  andero 
fremden W6rtem.  Ne.  ps&lm ^sMter ;  ^tis'an , /?neumat'ics , psychology, 
^seudo-.  —  Es  ist  ferner  ausgesto0en  in  corse  (afrz.)  neben  corpse 
(kOrps  S.  W.  P.  J.  E.  F.,  kdrps  und  k6rs  Ja.,  Sh.  Momms.  4,5 
coarse)  und  daneben  das  militftrische  corps  (kor).  Ferner  lat.  recep- 
turn,  afrz.  recet,  wird  im  Ne.  wieder  receipt^  ohne  aber  da6  p  laa- 
tet»  wfthrend  deceit'  (alte.  deceipt,  deceptum)  es  nicht  hat. 

Eingeschoben  ist  p  dfters  zwischen  m  und  t.  Ags.  emtig 
(Lag.  »mten  leeren),  alte.  amti,  emti,  neue.  emp'ty-  —  ^^'  ^^^^ 
neue.  glimpse.  Im  Ae.  kdmmt  es  hftufig  vor,  wie  sempster  (ags. 
se&mestre) ,  sofempne ,  sompnon ;  nempedMau.  13;  imNe.aberseam'ster 
sSremn ,  siiip  mon.  —   Lat.  tentare ,  afrz.  tenter  tempter ,  engl..  tempt 


Labiale.  121 

attempt'.   —    Ags.  bAna  neue.  biim'per  (Becher).  —   Frz.  banqueronte  §•  161. 
Sh.  Moms.  3,  1   baiickrout ,  jetzt  bank'rapt-cy. 

B.  Es  steht  anlautend  oft,  selten  in-  and  auslautend ;  ags.  beald,  §•  162. 
baBc,  b^ran,  bindan,  botni;  alte.  bold,  backe,  beren,  binden,  botme; 
beste,  bote,  bataille.  —  Ne.  bold,  back,  to  bear,  to  bind,  bottom, 
beast,  boot,  battle.  —  Ferner  ags.  timber,  climban,  br^mel  und  brem- 
bel,  camb,  lamb,  wamb,  dumb.  Darh.  st5(3t  es  im  Auslante  biswei- 
len  ab;  dum  Mrc.  4,  39  worn  Mth.  12,  40.  Luc.  2,  23.  Im  Nags,  er- 
halt  es  sich:  Lag.  climben,  wombe,  dumbe,  ambe.  Orm:  tummbrenn, 
camb,  lamb,  wambe,  dumbe,  umbe.  —  Im  Ae.  und  Me.  i%llt  es  oft 
ab:  lam,  dam,  wam  etc.  und  sogar  Sh.  Moms,  lam,  clime  climbe 
und  Sp.  reimtl,l,4  lambe  auf  came,  und  1,  10,57  lam  sam.  — 
Idi  Ne.  behUlt  es  inlautend  seinen  Laut  wie  in  tim'ber,  bram'ble,  doch 
im  Auslaut  gelangt  es  zur  Schreibung,  nicht  aber  zum  Laute:  comb, 
\iinb  lam^'-kin  larai'-like,  wdmi,  dumb,  comb  comA-er.  —  Auch  in 
einigen  romanischeu  Wdrtern  tritt  es  aus  etymologischero  Grnnde  wie- 
der  hervor,  wie  lat.  debita,  afrz.  dete,  alt-  and  mittele.  dette  dettour 
Ch.  Mel.  detted  WycL,  neue.  de^t,  deZ>t'or,  deit'ed.  —  Lat.  dubi- 
lata,  afrz.  dote  dute  redoter,  mittele.  doute,  doutous  WycL,  redoute 
undoubtous  Ch.,  neue.  dbtbt,  redbtbt'.  —  Lat.  subtilis  subtilitat, 
afrz.  sutil  subtiliteit;  mittele.'  subtil  sotyltee  Mau.  20,  neue.  subtle  = 
sut'tle,  subtile  (sub'til  S.  W.  J.  E  F.  Ja.  Sm.,  sub'til  und  suttr  P.  K.). 

—  Stumm  ist  b  in  neue.  t6m5,  chumi,  homb  and  ftm&s-a'ce. 

Die  zahlreichen  Verbindungen  von  mb  bringen  manchmal  dem  m 
eiu  b  zu:  ags.  slumerjan  (schlummern) ,  Lag.  slumen.  Oh.  slomber, 
neoe.  slumber. —  Ags.  temyrje  (Asche),  neue.  em'bers.  —  Ags.  scamol 
(Bank),  neue.  sham'bles.  —  Ags.  lim,  ebenso  bei  Lag.  und  Orm,  im 
Ae.  und  Me.,  neue.  limb  (Sp.  1,6,  10  und  Sh.  Moms,  lim  limme).  — 
Ags.  ptmsL  (Daum),  neue.  thumb  (thoum  Cray.,  theawm  Lane).  — 
Ags.  cruma  (Krume),  neue.  criim  crumi  crum'pet  crumdle.  Ebenso  in 
neue.  numd,  benumb'  (wahrsch.  von  ags.  beniman),  fam'ble  fum^ble 
(hoU.  fommelen),  mum'ble  (mummeln),  tum'ble  (tummeln),  stum'ble 
(stumlen  Greed  1178),  —  Ferner  altfirz.  hnmele  (humilis),  engl.  hum'ble. 

—  Lat.  cumulare,  afrz.  combrer,  engl.  encuin'ber.  —  Lat.  memorare, 
afrz.  membrer  remembrer,  engl.  remem'bey.  —  Lat.  numerus,  afrz. 
uombre,  engl.  num'ber. 

In  frz.  soubresant  (Sprung  eines  Pferdes)  ist  sogar  b  zu  m  gewor- 
den  in  neue.  sum'merset. 

Bisweilen  hat  sich  b  verhftrtet  zu  p,  wie  altfrz.  borse  zu  engl. 


ft 

1 22  Labiale. 

§•  162.  pttrse  (daneben  im  Ne.  bdr'sar,  bilr'sary,  bttrse,  to  disbtlrse^  to  em- 
bttrse'). —   Ags.  bears  (Barsch),  frz.   perche,   neue.  p^Vch  pearch.   — 
Ags.  godsib,  neue.  gos'sip.  —  Frz.  abricot,  neue.  a'pricot.  —  Ne.  to 
have,    to  heave   sind  wohl  eher  aus  f  entstanden,  ags.  ic  hafe,  ha^e, 
.  als  aus  habban  hebban. 
§.  163,  F.     Ags.  f  wechselt  selten  mit  v,  u  wie  nafel  uavela  (Nabel) ,  aefer 

eevre  seure  (immer),   Men  seven  (Abend), -und  geht  vor  n  selten  nach 
ui:  stsefn  stemn  (Stimme),  hraBfen  hremn  (Rabe). 

Anlauteudes  f  wechselt  bisweilen  mit  v  (u)  bei  Lag.,  wie  faeder 
nader,  fehtueht,  faeirnesse  TUegernesse ,  fffiio  usein  uain,  fieond  ueond, 
iisc  uisc ,  flaem  ulem  ,  fogel  uogel ,  fn]  ij^ul  und  im  Ae.  sehr  oft.  Meistens 
aber  befestigt  sich  f  im  Ne.  wieder  wie  father,  fight,  faimess,  fain, 
fowl,  ftiU;  nur  in  einigen  Wdrtern  ist  es  durch  v  verdrftngt,  wie  in 
vane  (ags.  fana),  vfirse  (lat.  versus,  ags.  fers),  fox  vix'en. 

H&ufiger  noch  ist  der  Weehsel  zwischen  inlautendem  f  und  v  im 
Nags. ,  Ae.  und  Me.  Obgleich  auch  eine  grofie  Zahl  zn  f  zurttck- 
kehrt,  so  bleiben  doch  zahlreichere  v  im  Ne.  wie  reeve  (ags.  ger^fa), 
five  (fit)  fifty ,  elev'en  (ancttefen) ,  twel've  (twelf)  neben  twelfth ,  heave 
(haQan),  dev'il  (deofol)  =  got.  f ;  sil'ver  (seolfor),  seven  (seofon),  drive 
(drtftm) ,  dove  (dAfe) ,  e'vil  (yfel) ,  give  (gifan) ,  e'ven  (efen) ,  ra'ven 
(hrfefen),  reave  (reofan),  to  believe  belief  (gel^fan)  =  got.  b.  —  Im 
Ae.  und  Me.  steht  inlautend  meist  v  (u),  uu,  fh.  Hierauf  heruht 
noch  der  Weehsel  von  f  und  v,  der  sich  im  Ne.  erhalten  hat,  wie 
wife  wives,  cftlf  cftlves,  c&lf  to  cftlve.  Er  stammt  aus  einer  Zeit,  in 
welcher  der  Plural  noch  vollsilbig  war,  sodafi  der  auslautende  f-Lant 
hftrter,  der  inlautende  zwischen  zwei  Yocalen  weicher  klang. 

Einige  inlautende  f  werden  ausgestoSen,  wie  im  ags.  he&fod, 
Lag.  hffiued  hsefued  hsefd  hefd ,  Orm:^h8efedd,  RG.  hefed  hefde  hed, 
PP.  heved  heed,  neue.  hSad.  Femer  ags.  hafoc,  hl&fbrd,  hlsbfdige, 
neue.  h&wk,  lOrd,  lady.  Ags.  wtf-man.  Lag.  wifmon  wimmon,  Orm: 
wifinann  wimmann  RG.  wimman  womman,  neue.  woman  (ft).  —  Ags. 
hafast  haefst  (hast),  hafad  hsefd  (hat),  haefde  (hatte)  etc.,  neue.  hast, 
has,  hath,  had. 

Afrz.  jolif,  PL.  Wycl.  jolif  hat  f  verloren  im  Ne.  jolly. 

In  ags.  efeta  (Eidechse),  ist  f  zu  w  geworden,  ewtes  Mau.  5.  neue. 
eft  und  newt. 

In  der  Aussprache  weichen  nur  ah  im  Ne.  of  =  ov,  nicht  aber 
in  there-of,  und  half  penny  (ha'penny  S.  W.  P.  J.  E.  F.  Ja.  Sm., 
h&p  penny  Oder  hftf  penny  K.  Wb.). 


Labiale.  123 

Ph  gebraucht  der  Ags.  nur  iii  fremden  Naiien,  wie  Pharao,  §•  164. 
Philosoph  imd  ersetzt  es  auch  durch  f:  Eufi'ates,  in  FitJstea  folce, 
Farisee  und  Pharisee.  Auch  Orm  wechselt  mit  beiden:  Pharisew  Fa- 
risew',  Philip  Filippe,  Faraon,  £fesus^  Kayphas  Kayfas.  Im  Ae.  und 
Me.  dringt  fiir  ph  franz.  f  ein,  ^ie  in  fantome,  fieuitasia,  fermacie, 
frenetike  Ch. ,  fautasie,  fantum,  filateries  Wycl.  —  Im  Ne.  haben 
sich  einige  f  befestigt,  wie  in  frenzy,  fantoni,  fantasy  fancy;  oder  f 
uud  ph  stehen  neben  einander,  wie  in  gulph  gulf,  Guelfs  Guelphs; 
hier  wie  in  cl'pher  deci'pher  ist  ph  fftr  f  eingetreten  (frz.  golfe  chifFre, 
dtsch  Welf)-  Dagegen  behalten  ph:  piie^nom'enon ,  pheas'ant,  phi'al 
philos'ophy,  phrase,  phys'ics.  —  f  und  v  stehen  neben  einander  in 
vi'al  phial. 

In  neue.  neph'ew,  wo  ph  f&r  f  eingetreten  ist  (ags.  ne£a,  afrz. 
alte.  neuew)  und  in  Ste'phen  (afrz.  Esteveiies,  alte.  Ste'vene)  wird 
ph  wie  V  gesprochen.  —  Wie  p  klingt  es  in  diphthong  (dip'-thong 
S.  W.  P.  J.  F.,  dif -thong  E.  K.  Sm.),  triph 'thong,  naph'tha  und 
ophthalmic  (op.  W.  P.  Ja.  Sm.,  of-  8.  E.  K.  R.).  —  Stumm  ist  es 
in  ^Athis'is,  ^Athis'ic,  ^Athis'ical  und  ap'oj^Athegm.  f^*)'^<^^dO 

V.  Wenn  man  den  gotischem  v  entsprechenden  Laut  mit  w  wieder-  §•  1 65* 
gibt,  das  bei  Lag.  und  Orm  fttr  die  Rune  eintritt,  so  ist  y  dem  Ags. 
fremd.  Der  seltene  Wechsel  zwischen  f  und  v  erscheint  als  Ausar- 
tang  und  erweitert  sich  bei  Durh. ,  wie  deuil  diabul  diowbol  diowl 
diowul  dinl  diwbl  diwl  ags.  deofol ;  ceofl  und  ceoul  R.  cewal  cewl  etc. 
ags.  ceafle.  Im  Nags. ,  Ae. ,  Me.  und  Ne.  tritt  ein  hlluiiger  Wechsel  zwi- 
schen f  und  V  ein  und  im  Neue.  befestigt  sich  das  eine  oder  an- 
dere,  s.  f. 

Fremde  v  gibt  das  Ags.  mit  u:  Eua  G.  58,28  wieder,  Orm  mit 
V:  Tipera,  Davi}?,  Eve,  Oliveti  mons,  Yienne.  Im  Ae.  mehren  sich 
die  romanischen  v:  veray,  vertew,  venime,  vessell,  vilanie,  servise, 
revel,  meve,  mevable  etc.  und  diese  bleiben  auch  im  Ne.,  wie  ver'y, 
vir'tue,  ven'om,  ves'sel,  vil'lany,  mdve;  im  Auslaute  folgt  stets  stum- 
mes  e:  arrive',  has'tive. 

Romanisches  v  ftndert  sich  selten.  Es  ist  zn  w  geworden  in  lat. 
perivinca,  frz.  pervenche,  neue.  p^r'iwinkle  und  zu  m  in  mftlm'sey 
(frz.  malvoisie  alte.  malvesie). 

Es  hat  seinen  romanischen  Laut  behalten.  In  twelve-month  schwankt 
es  (twel'month  S.  W.  E.  Ja. ,  twelv'm.  P.  J.  F.  K.  Wrc.) ,  sevennight 
^  sen'mt. 


1 24  Dentale. 

2)  Die   Dentalen.  ^ 

§•  166»  T.      Das   ags.  t  entspricht  got.   t  und  bleibt  fast   Dberall:   ags. 

tAcen,  t^cen,  tredan,  treow,  treowe.    Lag.  token,  taken,  techen,  tre- 

den,   treo(w).     Ae.  token,    techen,  treden,   tre.      Ne.   token,   teach, 

tread,   tree.  —   Ags.  sweostor,  bttan,   geat;    neue.  sister,   bite,   gate. 

Selten  ist  es  zu  d  geworden :  ags.  prftt ,  Lag.  prut  pruttest ,  alte. 

prout  proute,  neue.  pr5iid;  —  frz.  bout,  neue.  bud;  —  frz.  diamant, 

'^\  ^/7        me.  dyamand  Mau.  t4.  neue.  df amend;  —  frz.  jeu  partie,  Ch.  jupar- 

'     '  *    ^y^^'^'*    tie  jupardie,  jeopardie,  jeopardise;   —  neue.  jeop'ardy.  —    Selten  zu 

/Vt/  '      /  th:  ags.  Temese,   alte.  Teraese,  neue.  Thames;  Tenet  Tha  net;  ferner 

An'thony  (lat.  Antonius) ,  Author  (lat.  auctor) ,  lan'tern  und  lant'horn 
(lat.  laterna,  frz.  lanterne). —  Afrz.  marcheant,  alte.  marchant,  nimmt 
aber  im  Me.  auch  d  an:  marchand  und  im  Ne.  wieder  m^r' chant, 
wfthrend  afrz.  marchandise  sich  bis  zu  ne.  mSr'chandlse  erhftlt. 

Es  ist  t  zu  8  geworden  vor  s  und  t,  schon  im  Ags.  wttan  wit-s 
wiss  (gewi0),  m6t  mos-te  (muBte),  w&t  wis-te  wisse  (wu0te);  ferner 
in  glitan  glitjan  und  glisjan,  glitnjan  glisnjan  (gl&nzen),  beodau  bysen 
(Beispiel).  Hier  bleibt  s  bis  zum  Neue.  im  veralteten  ywiss',  wist, 
glist'en,  must. 

Im  Ae.  und  Me.  tritt  fdr  roman.  ti  oft  ci  auf,  wie  pacience, 
deuocion,  inspiracionn ,  destruccioun ,  nacioun,  proteccioun  etc.  Mau. 
die  im  Ne.  wieder  zu  ti  werden:  pa'tience,  devo'tion,  destruc'tion. 

Stumm  ist  t  oft  in  neue.  stl,  stm,  stn,  stc,  tsw:  hostler, 
mis^'le-toe ,  castle ,  wres^'le ,  Chris^'mas ,  chSs^'nut ,  boa^wain  (=  bosn) ; 
ferner  in  den  franz.  bille^ddux',  cttr'ran^,  debtl^,  eclfi/,  gdu«,  hautboy, 
rftgdu^  toupee  (t6pe'  S.  P.  J.  F. ,  td-pet'  W.  Ja. ,  t6-pa  K.  Sm.), 
trai^,  m6r^'gage. 

Ausgef alien  ist  t  in  ags.  bet-est  betst  (Stamm  bat),  best  (best), 
und  so  flberall;  ags.  Eastseaxan,  alte.  Estsex  RG. ,  neue.  Es'sex; 
ebenso  Westseaxan  Westsex  Wes'sex.  —  Ferner  vor  i-Lanten:  ags. 
eahtdda,  alte.  eigte];>e  RG. ,  eigtith  Wycl. ,  neue.  eighth;  ebenso  wird 
ags.  eahtatyne  eighteen,  eahtatig  eighty.  —  Im  Anslaute  fftllt  es  ab: 
ags.  anfilt  (Ambos),  mittele.  anvelt,  neue.  an'vil.  —  Auch  im  Frz.  petit 
pet'ty;  frz.  dent  de  lion,  neue.  dande'lion. 

Angeschoben  ist  es  oft,  t  an  s:  ags.  behees  (Gehei6),  neue. 
be-h§st;  besonders  an  die  genitivischen  -s  in  Partikeln:  a^gainst', 
a-mongst',  midst,  amidst',  alongst',  whilst,  betwixt'.  Auch  once  (&nes) 
hat  dialectisch  wonst  und  das  mittelengl.  anen  ebenfalls  anent  xmi 
anenst.     Zu  ags.  ^weorh  ist  es  aus  dem  altnord.  ())wert)  hinzugetre- 


Dentale.  125 

ten:  nene.  thw&rt  athwftrt.  —  Ferner  anch  in  einigen  romanischen  §.  166« 
Wortern:  lat.  tyrannus,  afrz.  tiran  und  tirant,  alte.  tyrant,  tyrauntic 
RG.,  im  Ne.  aber  ty'rant  tyr'anhy.  —  Afrz.  parcamin  parchemin ,  alte. 
parchemin^  neue.  p^rch'ment.  —  Frz.  cormoran,  neue.  cftr'morant.  — 
Afrz.  ancien ,  mittele.  auncyen  Mau. ,  neue.  an^cient.  —  Afrz.  phaisan, 
alte.  fesaunt,  neue.  pheas'ant. 

D.     Ags.    d  entspricht  theils   got.   d,   theils    \>   und    erhalt   sich  §*  167* 
stets  im  Anlaate ,  unterliegt  in  -  und  auslautend  manchen  Yer&nderan- 
gen.     Die  ags.  Yerschmelzungen   der  t-Laute  in  der  Flexion   (td  zu  t, 
dst  zu  st,  dd  zu  c,  dst  zu  st,  dd  zu  d,  sd  zu  st,  std  zu  st),   welche 
bis  ins  Me.  wirken,  s.  Flexion  §.  58. 

Bisweilen  ist  d  zu  t  geworden:  ags.  abbad  (Abt),  Lag.  abbod 
abbed,  ae.  abbed  und  abbe)?  RG.  neue.  ab'bot;  ags.  edisc  (Sp&theu), 
neue.  ed'disc  und  etch,  frz.  perdrix,  neue.  partridge.  In  denDialecten 
kommen  Verhartungen  viel  haufiger  vor,  wie  wint,  chilt,  hont  etc.  in  Lane. 

Ein  Schwanken  des  d  nach  d*  tritt  schon  frtther  ein.  So  wech- 
seln  beide  schon  im  Ags.,  indem  auslautendes  d  inlautendes  d  wird: 
weard  wnrdon,  cwsed  cwsedon,  ein  Lautwechsel,  der  aber  schon  im 
Xags.  aufhort.  Durh.  hat  oft  d  fUr  d:  Bethsaida,  Dauid  Dauid,  He- 
rodes,  Judas,  dune  duna  Luc.  5,  19.  duru  duro  Mth.  16,  185.  —  An- 
dere  d  warden  erst  spS,ter  zu  th:  ags.  hider,  ))ider,  hwider,  hwieder 
haben  noch  im  Me.  so  und  werden  erst  im  Ne.  hith^er,  thith'er, 
whith'er.  Ebenso  ags.  weder  (Wetter)  erst  im  Ne.  weath'er,  togaedere 
tdgeth'er;  ags.  faeder  (Vater),  Lag.  faeder,  Orm  faderr  ist  im  Me.  fader 
and  father  and  letzteres  befestigt  sich  im  Ne. ;  mddor  wird  im  Ne. 
mother.  —  Ags.  sweard  (Schwarte),  geard  (Hof,  Umz&unung),  im  Ne. 
sw4rd  und  sw&rth,  y&rd  und  gllrth.  —  Auch  ein  romanisches  d  wird 
th:  lat  fides,  afrz.  feid,  fei  foi,  alte.  fay  faith,  mittele.  fey  fay  faith, 
neae.  faith. 

Ausgefallen  ist  d  in  ags.  god-spell,  Orm  godd-spell,  alte.  gos-  §*  168* 
pell,  nene.  gospel;  —  ags.  and-sw«ijan  an(on)swaijan ,  Lag.  and- 
swserien  answerien ,  Orm  andswerenn,  alte.  answeren,  neue.  to  ftn'swer; 
—  ags.  tind  (Zinke),  neue.  tine;  —  ag$.  wudn-bind,  neue.  wdod'-bine 
(Waldwinde).  In  Dialecten  fHUt  d  hinter  n  oft  aus,  wie  in  Somm. 
brans,  vine,  wine,  mine  ftlr  brands,  find,  wind,  mind. 

Eingeschoben  ist  d  in  ags<  punor  founder  (Bonner),  )>aivjan 
))Qndian  (donnern),  Lag.  }}unre,  neue.  thiin'der:  —  ags.  gds  (f&r 
gans  6ans),  gandra  (Gftnserich),  mittele.  gose  gandre,  neue.  gdose 
san'der.  —  Auch  in  den  plur.  Genitiv  ealre  dringt  d  ein,   zuerst  bei 


1 26  Dentale. 

§•  168«  Lac}.  of  |>an  aldre  hexten4180,  dann  oft  alder  im  Ae.  and  Me.,  das 
sich  aber  im  Ne.  verliert.  —  Ags.  alien  ellarn  (Erie),  neue.  erder-tree; 
ags.  air  alor,  neue.  el'ler  al'der  (Birkenart).  —  Auch  in  lat.  genus, 
afrz.  genre,  aber  en^endrer,  neue.  gen'dre;  —  afrz.  jaune  (galbinus 
gelblich),  frz.  jaunisse,  neue.  jaundice. 

Angeschoben  ist  es  in  ags.  blna  (Diener),  Lac}.  bine,  alte.  hyne, 
neue.  hind;  —  alte.  fon  (altn.  fan),  neue.  fond;  —  ags.  Isenan' Lac^. 
Isenen,  alte.  lenen,  neue.  to  lend;  —  ags.  runjan  (zuraunen),  Lag. 
runen,  alte.  rounen,  neue.  to  rdi^nd;  —  ags.  sdn  (sonus),  alte.  soan, 
mittele.  soun,  sowne  Sp.  1,1,  41  sound  1,  2,  28,  ipi  Ne.  85tlnd.  — 
Ebenso  in  afrz.  astoner,  alte.  astonen,  im  Ne.  aston'ish  und  ast5C^nd'. 

—  frz.  ruban,  neue.  rib'bon  rib'and  rib 'band. 

Die  Aussprache  ist  insofern  verschieden,  als  d  in  der  verbalen 
Flexion  hinter  p,  f,  k,  ch,  s,  ss  und  x  wie  t  klingt,  wie  whip'ped, 
piif'fed,  pliick'ed,  mftrch'ed,  snatch'ed,  kis'sed,  mix'ed.  Man  schrieb 
auch  sonst  whipt. 

Im  Ne.  ist  d  stumm  in  grounc^sel,   hdkudsel  (Wrc.  uicht),    hand- 
kerchief (hang'kerchif) ,   hanrf'some,    Wednesday  (wenz'da  S.  W.  P.  J. 
F.  K.  Sm.  Wrc,   wed'dnz-da  E.  Ja.);   in  ribband,   i^nieper  (ne-per), 
/Dniester  (nester). 
§*  169.  p.     Fttr  gotische  Aspirate  stehen  im  Ags.  )>  und  d,  vielleicht  ur- 

sprttnglich  verschieden  als  die  hftrtere  und   wekhere.     ^rimm    fQhrt> 
At   ^  /^       ^*^  erstere  als  ^4wlaut,   die  jetztere  als   In-   und  Auslaut   ein.       ^i^oj 
'l.\A"ags.    mss.   kennen   diesen  Unterschied  nichtT     Xaq.    gebraucht   beidel 
^ '   '  Zeichen  ofine  Unterscheidung ,  Ormjiur  [?,  das  noch  im  Ae.  fortdauert, 

aber  im  Me.  und  Ne.    von  th   vertreten    wird.      Die  Aspirate   erhfilt 
sich  moistens. 

In  nordhumbrischen  Eigennamen  hat  Beda  manchmal  d  fUr  west- 
sftchsiches  d:  Aedelbald,  Aedelfrid,  Su!d-,  -frid,  -gyd,  -)?ryd;  in  Durb. 
auch  in  brodro,  heedno,  gedyrstig  etc.  Selbst  im  Wests&chs.  stehen 
beide  Laute  bisweilen  neben  einander,  wie  in  der  Yerbalflexion  (§.  9), 
in  mseged  maegden,  hrsed  hrsed,  ltd  lid,  burden  burden.  Yon  diesen 
befestigt  sich  gewdhnlich  eine  Form:  Lag.  m»ide,  rsedi  rsede;  Orm  j 
maggdenn  und  magg)>-had,  r»dig  ra]7e;  alte.  mayde  mayden,  redie, 
rather  etc.,  im  Ne.  maid,  ready  rftth'er,  li'the,  bttr'then  bttr'den. 

Ftlr  ursprftngliches  ]>  ist  ferner  d  eingetreten :  ags.  myrdra  (M5r- 
der),  Lag.  murdren  (morden),  Orm  mirr)>renn,  neue.  mttr'der  mtlrderer; 

—  ags.  cAde,  Lag.  cu)>e,  alte.  conjee,  mittele.  cude,  neue.  co47d;  — 
ags.  fidele   (Fiedel),    fidelere,    neae.   Hd'dle  Hd'dler;  —   ags.   ))ecean 


Dentale.  127 

(decken),  nene.  thatch  und  to  deck;  ags,  ]7weorh  (Zwerg),  mittele.  dwergh,  §.  169« 
neuc.  dwarf.  —  Ags.  cwsed  wird,   alte.  quod,  im  Ne.  quoth;  —   aus 
Seth'lehem  hat  sich  Bedlam  gebildet. 

Einige  Wftrter  laBen  \>  nach  t  tibergehen ,  besonders  bei  f ,  h ,  s, 
r:  ags.  peoid.  Lag.  )>eofde,  neue.  theft;  ags.  heahdo  height;  ags.  nas- 
l^yrlu  nost'ril;  ags.  daraddftrt;  ags.  SMseaxan  Sus'sex;  —  ags.  cwedan 
ewids  cwiss,  neue.  bequest'.  —  Ags.  faedem  schwankt  im  Me.  fadme, 
im  Ne.  fath'om.  —  Ebenso  fremde  Worter:  lat.  thesaurus  afrz.  tresor, 
mittele.  tresour  und  thresour  Mau.  21.  thresorye  3.  im  Ne.  trea'sure. 

—  Griech.  thronos  wird  im  Me.  tron  troon  Ch.  Wycl. ,  nene.  thr5ne. 

—  Lat.  panther ,  mittele.  pantere  Mau.  20.  im  Ne.  pan'ther. 

In  der  3.  vSg.  Prat.  Ind.  ist  d  durch  s  fast  ganz  verdr&ngt,  s. 
Flex.  §.  57. 

Ausgefallen  ist  \>  in  ags.  Nord-folc,  alte.  Nor}?folc  RG.,  neue. 
XOr'folk.  Ebenso  ags.  Nord-waegas  (Norwegen),  Nord-wic,  Nord-man, 
weord-scipe  etc. ,  im  Ne.  No/way ,  Norwich ,  North'man  und  N5r'man, 
wor'ship. 

"^    Es  bezeichnet  th  einen  ganz  eigenthumlichen  Laut  Oder  vielmehr  §•  170» 
eine  Gestaltung  des  Lautes,  die  dadurch  entsteht,  dad  man  die  Zunge 
zwischen  die  Zahnreihen  legt  und  die  t-Laute   ausspricht.      Die   st&r- 
kere  BerUhrung  der  Organe  erzeugt  den  harten ,  die  sauftere  den  wei- 

,   chen  Laut.     Diese  doppelte  Lautung  wird  von  Ben  Jons,  und  Wal- 

I  lis  schon  angefilhrt  und  ist  wahrscheinlich  ursprUnglich. 

f    Der  hartere  schftrfere  Laut  steht  1)  im  Anlaute:  thunMer,  thank,'; 
thrice,   nur   nicht  in  den  Pronomen  und  deren  Bildungen:  th5ii  tliee| 
thy  thine,   the   they  them  th^ir  theirs,   this   these,   that  those,   then 
than  though,  thus  th^re  thith'er  thence;    —    2)  im  Auslaute:   death,  i 
tilth,  breath;   ausgenommen   sind   beneath,   bdoth,   with   und  die  mit 
ihren  Nomen  gleichformigen  Yerben   to    wreath,    to  loath,  uncloth'e, 
seeth,  smdoth,   sdoth,   modth;   —    3)  inlautend  vor  oder  nach  einem  , 
Consonanten:  filthy,  Siouthly;   jedoch  ist  th  weich  hinter  r:  bflr'then, 
fir'ther,   f^r 'thing,   wor'thy  etc.    und  vor  pluralem  s:    p&ths,  baths.; 

Der  weichere  th-Lant  steht  besonders  inlautend  zwischen  Yoca-' 
len:  f&'ther,  mo'ther,  hith'er;  nur  in  broth'el  und  in  griechischen 
and  lateinischen  W5rtern  klingt  cs  hart:  am'ethyst,  amphithe'atre, 
anath'ema,  antip'athy,  apoth'ecary,  antith'esis,  apothe'osis,  Ath'ens, 
atheist,  ftnthen'tic,  ftu'thor,  cathe'dral,  Cath'erine,  cath'olic,  e'ther, 
eth'ics,  hypoth'esis,  ieth'argy,  Le'the,  le-vi'athan,  lithog'raphy,   ma- 


128  Dentale,  Gutturale. 

§•  170.  the'sis,  meth'od,  pathetic,  pathognomon'ic,  pathdrogy,  pa'thos,  pleth'ora, 
prothon'otary ,  sym'pathy. 

Wie  t  lautet  th  in  pAthisis  (thi'sis  S.  W.  F.  Ja.  K. ,  ti-sis  SmO- 
^AtMs'ical,  Thames,  Thomas  (th  Wb.),  An'thony,  asthma,  Demost'- 
henes,  Est'her,  Isth'mus. 

Es  schwankt  in  clothes  (kloz  S.  £.  Ja. ,  klothz  und  kioz  W.  Ja., 
clothz   P.  F.   Sm.),    nicht    in    cloths.    —    Stumm   ist  es    in   corin^A 
(=  cur'ran). 
§   171*  Z.     £s  ist  kein  ags.  Laut.     Wenn   demungeachtet  sich   bsedzera 

baezere  (Tftufer)  R.  Mth.  3,  1  jGF.  findet,  so  ist  das  ein  Versuch,  ags. 
p  zu  umschreiben  (baedere);  sonst  kommt  z  nur  in  fremden  Namen 
vor,  wie  Jacobus  Zebedei  Mth. 4,21.  Ebenso  Lag.  und  Orm :  Zaba- 
lon,  Zacarias,  Zacheus.  Im  Ae.  werden  sie  zahlreicher,  indem  sie 
in  franzOischen  WSrtern  eindringen,  aber  auch  ftlr  g  eintreten:  dog- 
ter  dozter,  geres  zeres  und  selbst  fttr  g:  zinimes  (gems).  Im  Me.  ver- 
schwinden  letztere  wieder  unYi  z  beschr^nken  sich  allmS,hlich  auf 
Fremdworter,  erweitern  sich  aber  wieder  im  Ne.  auf  Kosten  der  Zisch- 
laute  (s  und  c).  Daher  steht  neuengl.  z  1)  in  fremden  Wortern,  die 
meist  durch  das  Franz,  hindurch  gegangen  sind:  zeal  (griech.  zelos). 
zephyr,  zest,  zone,  zoog'raphy,  a'zure;  —  2)  fttr  ags.  s;  ags.  hu^sel 
(Hasel),  freosan  (frieren),  dreosan  (fallen)  f  dysig  (thOricht);  im  Me. 
hasel,  frese;  im  Ne.  ha'zel,  to  freeze,  to  driz'zle,  diz'zy;  ebenso  von 
wise  wiz'ard.  Bisweilen  stehen  noch  s  und  z  neben  einander;  glass 
glaze,  adz  adze  ad'dice,  gloss  gloze:  —  3)  far  franz.  c  oder  s: 
haz'ard  (hasard  Ch.),  doz'en  (dusge  Lag.,  dosse  dozze  RG. ,  dozeiD 
Ch.),  liz'ard  (lat.  lacerta,  Wycl.  lacert),  buz'zard  (bosarde  Ch.),  to 
seize  (frz.  saisir). 

Lat.  z  ist  zu  zischendem  g  geworden  in  ^n'ger  (lat.  zinziber, 
Lag.  gingiuere,  im  Me.  gyngevere  Mau.  16). 

Eingeschoben  ist  z  in  cit'izen  (frz.  citoyen). 

z  klingt  weicher  als  s:  zeal,  ra'zor,  freeze  und  auch  verdoppelt 
to  whizz,  biizz;  mit  harten  Gonsonanten  verbunden  wird  es  scharf: 
Fitz,  Metz  and  auch  im  italien.  MSzzo. 

3)  Die  Gutturalen. 

§*  172«  C.     Ags.  c,  selten  k,  entspricht  got.  k. 

Ags.  c  im  Anlaute  erh&lt  sich,  wenn  auch'  nicht  immer  dem 
Zeichen,  doch  dem  Laute  nach,  vor  den  dnnkeln  Vocalen  and  1,  n, 
r:  Ags.  cann,  candel,  corn,  coc,  cupp;   Lag.  can  con,  candel,  corn, 


Guttnrale  c.  t29 

coccok,  cnppe;  Orincann,  corn,  cupp  etc.,  neue.  can,  candle,  c6rn,  %*  172. 
cook  (A),  cup.  —  Ags.  clcen,  clad,  cnapa,  cn&wan,  cnedan,  cneow, 
rnlf,  cniht,  cnoll,  cnotta,  cnucl,  cnytan,  craeft,  creopan;  Lag.  clsene, 
rlad  clop,  cnaue  cnafe,  icnawen,  cneowe,  cnif  knif ,  cniht,  craft,  cre- 
pen;  Orm  hat  ttberall  c.  —  Im  Ae.  and  Me.  wechseln  c  und  k;  c 
bleibt  gewOhnlich  vor  1  und  r,  k  tritt  vor  n.  Im  Ne.  befestigen  sie 
sich:  clean,  cloth,  knave,  know,  knead,  knee,  knife,  knight,  knoll, 
knot,  knuckle,  knit,  craft,  creep.  —  In  nap  (Tuchflocke  WollknOt- 
then),  neben  knob  (Knoten,  altn.  knappr  globulus)  ist  k  abgestoBen, 
sonst  flberall  vor  n  stumm  und  jedenfalls  erst  im  Ne. 

Vor  den  hellen  ,Vocalen  e  und  i  wird  ags.  c  scbon  im  Nags. 
mm  Theil  ch:  Ags.  cele  (Ktthle),  cempa  (Kftmpfer),  c^pan  (halten), 
cese  (Kase),  c^ne  (ktthn),  ctdan  (schelten),  cin  (Kinn),  cild  (Kind), 
cicen  (Ktlchlein);  Nags.  Lag.  chele,  kempe,  kepen,  kene,  chiden,  chi- 
den,  chin,  child;  Orm  kele(nn),  kemmpe,  kepenn,  kene,  child.  —  Ae.  and 
Me.  chele,  kepe,  kene,  chiden,  chin,  child,  chicken  etc.  Ne.  chili, 
keep,  cheese,  keen,  chide,  chin,  child,  chicken;  kemp  ist  durch  frz. 
cham  pion  verdr^ngt.  In  Folge  der  Metathese  bleibt  c  in  ags.  cirpsian 
fkriuseln),  cerse  (Kresse),  im  Ne.  to  crisp,  cress. 

Vor  ags.  y  sollte  ags.  c  eigentlich  seinen  harten  Laut  erhalten, 
veil  y  der  Umlaut  von  u  ist;  allein  die  Mischung  des  y  mit  i  fdhrt 
auch  hier  bisweilen  ch  ein.  Ags.  cycene  (Kttche),  cyn  (Gpschlecht), 
cvning  cyng  (K6nig),  cyrice  (Kirche).  Nags.  Lag.  cuchene  (kichene), 
cnn  kin,  king,  chureche  chireche  chereche  chirche;  Orm  kinn,  king, 
kirrke.  Ae.  kichen,  kuchen,  kin,  king,  chirche  (y,  u),  RG.  kirke 
PL.  —  Me.  kin,  king,  chirche.  —  Ne.  kitchen,  kin,  Idng,  chtlrch 
(schott.  kirke). 

Yor  ea  und  eo,  e&  und  eo  (got.  iu),  mu6  c  schwanken  and 
man  erwartet,  daS  sich  k  oder  ch  festsetzt,  je  nachdem  der  dunkle 
Oder  belle  Vocal  folgt.  Allein  gro6entheils  entwickelt  sich  c  zu  ch 
and  selten  bleibt  k.  Ags.  ceaf  (Spreu),  ceafor  (Kftfer),  cealc  (Kalk), 
ceaster  (Stadt) ,  caru  cearu  (Sorge) ,  ceorl  (Landmann) ,  ceorfan  (schnei- 
den),  ce&  (Kr&he),  ce&c  (Wange),  ce&p  (Kauf),  ceApman  (Kaufinann), 
ceol  (Kiel),  ceosan  (erkiesen),  ceowan  (kauen).  Nags.  Lag.  chaf, 
-chestre,  carekare,  cheorl  cherl,  keruen,  cheap  chep,  chepmon,  cheo- 
sen;  Orm:  chaff,  chapmann ,  chesstre ,  care,  cherl,  chesenn,  chewwenn. 
—  Ae.  chaff,  chalk,  -chestre,  care,  cherl,  kerfen,  chepmon,  chesen. 
Me.  ebenso.  Ne.  chaff,  chafer,  ch&lk,  -Chester,  care,  chttrl,  keel, 
chdose,  chew.     Also  nur  in  care  und  keel  erhftlt  sich  der  k-Laut,  in 

Koch,  engl.  Grammatik.    I.  9 


t30  Gntturale  c. 

§.  172«  alien  andern  wird  c  znm  zischenden  ch,  selbst  da,  wo  dunkle  Yocale 
geblieben  sind  —  ein  Wechsel,  dessen  Grund  wohl  in  e  zu  suchen  ist. 
^  Ags.  cw  wlrd  qu  s.  §.  137. 

§*173*  Inlautendes  ags.  c  wird  entweder  k  oder  ch:  ags.  aecer  (Acker), 

secern  (Eichel),  ficol  (trftgerisch) ,  ancleow  (KnSchel),  cnucl  (Kn5chel 
Gelenk),  twincljan  (blinken,  gl&nzen),  wr^can  (rftchen),  sincan  (sin- 
ken)  ,  |)incean  (denken) ,  wice  (Woche) ,  raca  (Rechen) ,  snaca  (Schlange), 
weorcjan  (wirken).  Nags.  Lag.  wreken,  sinken,  )?enchen  (]?enc),  wike 
rake;  Orai:  wrekenn,  sinnkenn,  ]?innkenn,  wuke.  —  Ae.fikol,  twincle. 
wreken,  sinken,  j^inchen.  —  Me.  worchen  und  worken.  —  Ne.  acre 
acorn,  fickle,  an'cle  an'kle,  knuck'le,  twin'kle,  wreak,  sink,  think, 
week,  rake,  snake,  work.  —  Ags.  s^can  (suchen),-  tsecan  (zeigen), 
r&can  (reichen).  Nags.  Lag.  ssechen,  techen,  rsechen,  Orm  sekenn 
ta^chenn.  Ae.  sechen,  techen,  rechen  etc.  Ne.  seek  und  beseech, 
teach ,  reach ,  w£lhrend  ags.  r^can ,  acan  zu  neue.  to  reck  und  ache 
=  ake  wird.  So  stehen  k  und  ch  neben  einander  im  Ne.  in  bleak 
bleach  (ags.  bisecan),  break  breach  (ags.  br3can,  frz.  br^che). 
Inlautendes  c  geht  vor  t  im  Ags.  nach  h  ilber  §.  181. 

§•  174«  Auslautendes  c  behftlt  meist  seinen  Laut:  Ags.  arcearc,  ranc, 

cleric,  clerc,  hafiic,  folc  etc.  Ne.  ftrk,  rank,  cl6rk,  h&wk,  folk.  Da- 
gegen  ags.  spree  (Zweig),  wird  neue.  sprig,  und  ags.  die  (Graben), 
dlcjan.  Lag.  die  dich,  Mau.  diche,  diggen20,27.  zerstreut  sich  in 
neuengl.  dike  ditch,  to  dig. 

In  ags.  ic  verschwindet  die  Gutturale  nach  und  nach:  Lag.  ich, 
Orm  ice  und  i,  RG.  ich  und  \&&t  es  verschmelzen  in  ichabbe,  (ich 
babe),  ichille  (ich  will).  PP.  und  Ch.  haben  ich  und  I  und  letzterer 
auch  das  n5rdliche  ik  3862 ,  Wycl.  I.  Ne.  nur  I.  Hier  kanu  ch 
ebenso  wenig  Zischlaut  gewes^n  sein ,  als  in  der  Bildungssilbe  ags. 
lie,  mittele.  liche,  neue.  ly:  Anltc,  onliche,  only. 

§.  175«  Romanische   c  behalten   vor  den   dunkeln  Vocalen  und  vor  I 

r  den  k-Laut,  wie  im  FranzOsischen :  cap 'tain  (lat.  capitanus,  frz. 
capitain,  Ch.  capitaine),  cam'el  (camelus,  Ch.  camaille)),  court  (lat 
cohors  chors,  afrz.  cur  cor  curt  cort,  Ch.  court),  cous'in  Oat.  cosi- 
nus,  Ch.  cosin),  cross  (lat.  crux,  frz.  cruix  crois,  Ch.  croys),  ker- 
chief' (afrz.  cuevre-chief) ,  scut'cheon  (lat.  scutum,  frz.  escusson),  clear 
(lat.  clarus,  frz.  clair,  Wycl.  clere  cleer).  —  Oder  sie  haben  den 
k-Laut,  obgleich  im  Franz5sischen  der  Zischlaut  eingetreten  ist:  ne. 
cai'tiff  (lat.  captivus,  afrz.  caitif  chaitiff),  car'penter  (lat.  carpentarius, 
afrz.  carpentier  charpentier) ,   car'rion  (lat.   caro,   afrz.  caroigne  cha- 


Gutturale  c.  131 

roigne,  RG.  caroigne,  Ch.  caraine,  Mau.  careyne),  ken'nel  (lat.  canUe,  §.  176* 

frz.  chenil).  —  Oder  der  franzOsische  Zischlaut  ist  eingetreten :  cha'pel 

(lat.  capella,    frz.  chapelle,  Mau.  chapelle),   to  chal'lenge   (lat.  calum- 

niari,   afrz.   calonge  chalonge,    ae.   kalenge   chalenge),   ch^ir  Qat,   ca- 

thedra,  afrz.  chai^re,  alte.  chaier),  chamber  (lat.  camera,  afrz.  cambre  ^  *   /*  *.    - 

chambre).     Die   Yerschiedenheit   dieser  Formen   rtthrt    entweder   von       ^""^ 

der  Zeit  der  Aufriahme,  oder  von  derSprache,  der  das  Wort  entlehnt    4^/,/,  , ,. /:,. 

ist.  —  Oder  es  stehen  die  beiden  Laute  neben  einander:  can'dle  (ags.      '<  •  -  .^ 

candel,  lat.  candela)  and  chand'ler  (afrz.  chandelier),  camp  (lat  cam-    '--'  *^^>     *    * 

pus)  und  champion  (afrz.),  cllrnal  (carnalis)  und  chftr'nel-house  (afrz.),   •^''•^*^^/.v>  ^  xx 

catt'le  and  chat'tle  (lat.  capitalis,  afrz.  catel  chatel).  /       ^'^^r     /i' 

w 

Vor  e  und  i  (y)  bleibt  entweder  der  franzfisische  Zischlaut:  to  /^"^^^-^/^  -. .  ' 
cess  (lat.  cessare,  afrz.  cesser,  alte.  cesse),  cit'y  (civitas,  afrz.  citeit 
eit€,  alte.  cite),  cyg'net  (cygnus),  cyclopae'dia;  bisweilen  ist  c  zu  s 
geworden,  wie  in  suc'cory  (lat.  cichorium,  frz.  chicor^e),  search  (afrz. 
cercher  chercher ,  mittele.  encerche)  oder  schwankt  auch  nur :  to  cease 
(cessare  afrz.  cesser,  alte.  sese)r  —  oder  es  verst&rkt  sich  zu  ch, 
wie  in  cher'ry  (lat.  cerasus,  ags.  cirse,  frz.  cerise),  shin'gle  (lat.  cin- 
gulum,  afrz.  cengle);  cives  und  chives  (frz.  cive). 

Inlautendes  c  verlftuft  in  gleicher  Weise.  1)  Es  bleibt  k^Laut, 
wie  ch  in  sepiirjehre  (lat.  sepulcrum,  frz.  sepulcre),  an'^chor  (lat.  an- 
cora,  ags.  ancor  frz.  ancre);  g  in  flag'on  (frz.  flacon),  sugar  (frz. 
sacre  Mau.  sagre).  —  Es  ist  Zischlaut  und  zwar  s  oder  c:  sac'rifice 
(saerificium,  afrz.  sacrifice  und  -fice,  alte.  sacriflse),  ma'son  (lat:  ma- 
cio-n,  frz.  ma^on),  les'son  (lectio,  frz.  le^on,  alte.  leson),  rai'sin  (ra- 
cemus,  frz.  raisin,  Mau.  15  reysing). 

Im  A  us  laute  verl&uft  c  verschieden:  1)  Es  bleibt  k-Laut,  wie 
c  in  der  Bildungssilbe  -ic  (lat.  icus,  afrz.  ique,  alte.  icke):  pub'lic; 
in  ii'lac  li'laeh  (ital.  lilac);  oder  g  in  fig  (lat.  ficus,  frz.  figue).  — 
2)  Es  bleibt  Zischlaut,  wie  c  in  .pumice  (lat.  pumex,  ags.  pumce- 
st4n),  cal'ice  chal'ice  (lat.  calix,  ags.  calic,  afrz.  calice);  oder  wie  ch 
in  caroch'e  (in  lat.  carocium,  frz.  carosse),  oder  wie  dg  in  pftr'tridge 
(lat.  perdix,  frz.  perdrix,  mittele.  partrich  partritch  Wycl.). 

Vor  t  wird  c  zu  h  und  veriauft  wie  dieses,  wie  lat.  delectari, 
afrz.  deleiter  deliter,  mittele.  delyte  delytable,  neue.  delight;  —  lat. 
strictus,  afrz.  estreit,  Mau.  12.  streyt,  neue.  straight. 

G.    Ags.   g  bleibt  gew6hnlich   im   Anlaute:    ags.   galga    (Gal-  §•  176* 
gen),   gandra    (Ganserich),    gd,n   gangan    (gehen),    gaest   (Gast),   gealla 
(Galle),  geat  (Thor),    gifan  (geben),  gold,    guma  (Mann),   g&t  (Geifi), 

9* 


132  Gutturale  g. 

§♦  176.  gAst  (Geist),  glaed  (froh),  glass  (Glas),  gl6f  (Handschuh),  grfine  (grttn), 
grund,  gr6wan  (wachsen).  Manche  g  schwanken.  im  Ae.  und  Me.  nach 
g,  erholen  sich  abef  im  Ne.  und  befestigen  sich;  gal'low,  gan'der, 
go,  guest,  g4ll,  gate,  give,  gold,  grdom,  goat,  ghost,  glad,  glass, 
glove,  green,  grSAnd,  grow.  In  guest  (Lag.  gist,  Orm  gesst)  ist  u, 
in  ghost  h  eingedrnngen ,  jenes  das  franzosische  Zeichen,  dieses  das 
italienische  fttr  die  weiche  Gutturale. 

Bisweilen  hat  sich  g  erst  zu  g,  dann  zu  y  erweicht  s.  oben 
§.  138.  Sogar  das  Prafix  ge  vocalisiert.  Die  zahlreichen  i,  y,  weiche 
bei  Lag.,  im  Ae.  und  Me.  nicht  bios  im  Particip  Pass.,  sondern  auch 
in  den  Verben  enthalten  sind,  entstehen  aus  ge;  selbst  ira  Ne.  zeigt 
sich  die  veraltete  Form.  Ferner  in  ags.  gen6h  Lag.  inoh  inowe ,  alte. 
enow,  neue.  e-nough'  e-now';  —  ags.  hand-gevveorc  Orm  hand-e-werrc 
neue.  hand'-i-w6rc.    Analoge  Bildungen  sind  hand'icraft,  hand'ystroke. 

Selten  wechselt  g  mit  k,  wie  im  Ne.  gnftr  knar,  gnftrl  kn&rl 
(ags.  gnyrran),  gn§,w  knd,w  (ags.  gnagan). 

In  ags.  gif  erweicht   g  erst   zu  g   und  failt  spater  aus:   Lag.   gif 
gef,  Orm  giif,  alte.  gif,  mittele.  gif  PP.  Or.  33.  ghif  123,  gewdhnlich 
gif,  if,   neue.   if.   —   Ags.  is-gicel   neue.  i'cicle.   —    Ags.    gice-(ness), 
neue.  itch. 
§♦1774  Inlautendes   g  erweicht  meist  zu  g  und  wird  dann  zu  i:    ags. 

brsegen  (Gehirn),  faeger  (sch5n),  faegen  (froh),  haegel  (Hagel),  maegen 
(Verm5gen),  maegden  (Maid),  naegel  (Nagel),  snaegel  (Schnecke) ;  egljan 
(schmerzen),  twegen  (zwei),  ong^gn  (entgegen),  r^gen  (Regen),  segel 
(Segel),  plega  (Spiel),  wgga  (Weg),  wggan  (wiegen),  legede  (legte), 
segede  (sagte):  drygge  (trocken),  kgen  (eigen),  staeger  (Stufe),  e&ge 
(Auge),  de§,gen  (f^rben),  fleogan  (fliegen),  fleoge  (Fiiege).  —  Nags. 
Lag.  hat  selten  g  (daneben  w),  meist  i,  Orm  aber  g,  gg  und  gh: 
bragen  brain ,  faeiger  faeire ,  faein  fain  fein ,  hagel  hawel ,  maeide ,  rosein 
mein,  naile;  tweige  tweien,  agaen  agen,  raein  rein,  saBil  seil,  pleie. 
weige  wei  waei  wai,  weien,  leide  laeide,  seide  saeide;  aegene,  fligen, 
fleoge  flege  fleie.  Orm:  fagerr,  maggden,  nagglenn,  egglenn,  tweggenn. 
ongaen,  reggn,  wegge,  leggde,  seggde;  drigge,  eghe,  fleghenn.  Im 
Ae.  und  Me.  verschwindet  g  und  i  tritt  an  dessen  Stelle,  selten  w, 
soda6  im  Ne.  folgende  Formen  stehen:  g  ist  i  geworden;  brain,  fdir, 
fain,  hail,  main,  maid,  nail,  snail;  ail,  twain,  again  (e),  rain,  sail, 
play,  way,  laid,  said  (fttr  ei  =  e);  in  weigh  (a)  ist  gh  wieder  hinzu- 
getreten.  Ferner  stto,  eye,  dye,  fly,  own.  Wie  in  weigh,  so  ist 
auch  in  neigh  (ags.  hn^gen ,  Mau.  nygen  30)  g  wieder  hervorgetreten. 


Guttorale  g.  133 

In  ags.    lengten  lencten  (ahd.   lenzen  Fasten),    verliert    es   sich:  §•  177« 
Lag.  leinten ,  alte.  leynte ,  mittele.  lentone  Mau.  3.  neue.  lent. 

Zischlaat  ist  g  geworden  in  ags.  besengan  (sengen) ,  cringan  (ster- 
ben),  engel  (Engel),  Hrddg^r,  ne.  to  singe,  cringe,  angel,  Roger. 
In  ags.  ort-geard  (Fruchtgarten)  T^ird  g  zum  stftrkern  Zischlaute :  Lag. 
orchaird,  orchard  RG.  2300,  neue.  dr'chard. 

Inlautendes  ags.  g  wird  im  Auslaute  oft  zuh,  wie beige  (ztlrne), 
Praet.  bealh,  swelge  (verschlinge)  swealh,  beorge  (berge)  bearh,  )7icge 
(nebme)  ]7eab,  gefeobe  (freue  micb)  feafa,  drage  (ziebe)  dr6b,  gnage 
fnage)  gndh ,  hnlge  (neige)  hn4h ,  slge  (falle)  sAh ,  beoge  (biege)  beAh, 
dreoge  (dulde)  dre4h,  leoge  (Itlge)  led,h,  fleoge  (fliege)  fle4h.  Dieses 
h  erhalt  sich  im  Nags,  noch  oft,  geht  aber  im  Engl,  in  den  Pr&sens- 
laut  fiber  oder  in  den  pluralen  Laut  des  Praet.  s.  Flex. 

Gotisches  g  ist  durch  ags.  w  vertreten  in  ags.  e4wjan  (got.  aug-  §♦  178^ 
Jan.  sich  er[augjeiguen) ,  und  suwjan  (svigjan,  schweigen).  Auch  im 
Ags.  selbst  tritt  ein  Wechsel  zwischen  g  und  w  ein;  saegou  (sahen) 
sawon,  gesegen  (gesehe'n)  gesewen  ges^n.  Dieser  Wechsel  nimmt  bei 
Lag.  zu  1)  in  den  Verbalformen :  drage  drawe,  drogen  drowen,  idra- 
gen  idrawen;  alte.  drawe,  drowe  drewe,  drawen;  mittele.  drage, 
drawe,  drog  drogh  drow  drew,  dragen  drawen;  neue.  drag  drAw, 
dragged  drew,  dragged  drAwn.  —  Ags.  hleahhe..  Nags,  logen  lowen 
lachteii),  alte.  und  mittele.  lowg  loowg  lough  und  im  Ne.  ist  der  ver- 
scharfte  w-Laut  ins  Prftsens  gedrungen;  laugh  =  laf,  dem  schon 
mittele.  lawe  vorausgeht.  —  Lag.  slogen  slowen  (schlugen),  islagen 
islawen  (geschlagen) ;  mittele.  slog  slow  slew  slewg  (schlug),  PI.  slogen 
blowen  slewen ,  Part,  slain  slawen ;  neue.  slew ,  slain  (i  erweichtes  g, 
w  vocalisiertcs ,  mit  g  wechselndes  w).  —  Lag.  bugen  buwen  bogen, 
alte.  bngen  buwen  abowen,  mittele.  bowe,  neue.  to  b6w.  —  Lag.  flu- 
gen  fluwen  (flogen  flohen),  ifloge  iflowen  (geflogen);  alte.  flew,  yflowe, 
mittele.  flew  (flog) ,  neue.  flew ,  flown.  —  2)  in  andem  W6rtern :  ags. 
lagu  lag  lah  (Gesetz) ,  sage  (Sftge) ,  sagu  (Sage) ,  maga  (Magen) ,  gna- 
gan  (nagen),  dagian  (tagen),  Agan  (eigen);  sugu  (Sau),  cucle  cufl 
Honchskappe) ,  fiigol  (Vogel) ,  borgjan  (borgen),  morgen  (Morgen).  — 
Nags.  Lag.  lage  lawe,  agen  ogen  owen;  couele  cule,  fugel  fogel  fowel; 
Orm:  laghe,  aghenn.  —  Ae.  lai  lawe,  sage  saw,  owen  etc.  Ne.  lAw, 
84w.  mAw,  gnAw,  dAwn,  own,  sow,  c6wl,  fowl,  bor'row,  mor'row, 
Auslautendes  ags.  g,  erhftlt  sich  selten,  wie  ags.  hweeg  (Molke), 
twig  (Zweig),  a;g  (Ei);  im  Ne.  whey  whig,  twig,  egg.  Gewohnlich  ist 
neae.   g   erst  spftter  zum   Auslaut  gelangt,   wie  dragan  drag,   haegtys 


134  Ghitturale  g. 

§*  178*  hag.  —  Neue.  crag  weist  auf  ahd.  chrago,  to  beg  auf  got.  bidagia 
(Bettler),  nag  auf  ags.  hnflbgan  (wiehern,  holl.  nagge).  —  2)  Gewdhn- 
lich  vocalisiert  es ,  wie  ags.  meeg  (mag) ,  d»g  (Tag) ,  lieg  flag) ,  c«g 
(Schlttfiel),  grseg  (grau),  hdg  (Heu).  —  Lag.  maege  msei,  daei,  laei, 
heie  hey;  Orm:  magg,  dagg,  laggetc.  Ne.  may,  day,  lay,  key,  gray, 
hay.  —  3)  Es  failt  ab,  wie  in  der  Bildungssilbe  -ig:  ags.  bodig, 
manig,  gr&dig,  Onn  bodig,  manig,  mani,  gredig,  alte.  bodi,  mani. 
gredi,  neue.  body,,  many,  greedy.  —  4)  Es  wird  zu  w,  erweitert 
sich  erst  zn  ewe,  dann  zn  ow:  ags.  salig  sealh  seal  (Weide),  bearug 
bearg  bearh  (Borgschwein) ,  sorg  sorb  (Sorge) ,  mearg  mearh  (Mark) ,  fer- 
ner  auch  gealga  (Gralgen)  etc.  Lag.  sorge  sorwe  sorewe;  alte.  sor^e 
sorewe,  mittele.  sorewe,  marg  marghe,  merewg  merowg  merow  Wycl. 
^>/ galwe.  —  Ne*  sal'low,  bar'row,  sor'row,  mar 'row,  gal'low. 

§•  179«  Die  romanischen  g  treten  mit  doppeltem  liaute  ein,  als  k-Laut 

Yor  den    dunkeln   Yocaien   und   vor  Consonanten,    und   als   Zischlaat 
vor  den  hellen  Yocaien. 

Das  gntturale  g  erhftlt  sich  gewdhnlich:  Lag  guyse,  granti;  alte. 
gise  guise ,  graunti ,  garde ,  gye  guye ,  grace ;  mittele.  gise  guise  ,  grant, 
guide,  grace;  neue.  guise,  grant,  guide,  grace.  In  guar'anty  und 
guftrd  ist  in  Folge  des  Wechsels  zwischen  w  und  gu  ein  u  eingetre- 
ten.  —  Ferner  Lag.  legat,  pilegrim,  alte.  langage,  regne,  signe.  Ne. 
leg'ate,  pirgrim,  lan'g(u)age,  rei^^n  (a),  sig^n. 

In  einigen  Wdrtem  ist  inlautendes  g  ausgefallen:  lat.  ma- 
gister,  ags.  msegester,  afrz.  mai'stre  Orm  maggstre,  Mau.  maystre, 
neue.  mftster.  —  Lat.  dis-dignari*,  afrz.  desdegner  desdaigner,  alte. 
desdaine,  neue.  disdain'.  -  Lat.  Hispania,  frz.  Espagne  (g  aus  i), 
alte.  Spaigne,  Spayne  Spanye,  neue.  Spain.  —  Lat.  montanea,  afrz. 
montagne  montaigne  etc.,  neue.  mdiln'tain. 

Auch  vor  hellen  Yocaien  erhftlt  sich  zischendes  g:  Lag.  giuoe, 
truage,  changen;  alte.  gent,  geant,  rage,  ostage,  bisege,  oblige,  juge, 
danger,  abrege  etc.  —  Nicht  selten  tritt  im  Me.  fftr  g  das  gleichlau- 
tende  j  ein ;  gebet  iebat  Deut.  21 ,  22.  gemme  iemme  A.  3  Kgs.  10,  2  giannt 
ieaunt  Job.  16,  15  und  umgekehrt:  subjettes  subgettes  Mau.  3.  ielousnes 
gelousnes  Num.  5,14.  Ftlr  die  Aussprache  ist  der  Wechsel  mit  sh 
wichtig  in  oblisheth  A.  Prov.  13,13.  Ne.  gin,  truage,  change,  gentle, 
^ant,  rage,  host 'age,  besiege',  oblige,  dan'ger;  hinter  Yocalkftrze  ver- 
doppelt  es  sich  zu  dg:  judge,  abridg'e,  badge  (mlat.  bagia),  badg'er 
(ital.  biadajuolo)  Dachs  und  Oetreideh&ndler. 


Gutturale  h.  135 

Bisweilen  geht  g  nach  w  ttber:  neue.  wa'fer  (lat.  gafrum,  afrz.  §«  179* 
gaufre  goffre),  Ch.  wastel-brede,  (frz.  gateau). 

Da  g  manchmal  stumm  and  der  vorstehende  Vocal  lang  geworden 
ist,  so  da6  es  als  Ld^ngezeichen  erscheint,  so  ist  es  anch  biswei- 
len als  solches  verwandt  und  eingeschob.en  worden.  Es  steht  biswei- 
len in  jetzt  kurzer  Silbe,  wie  in  neue.  foreign  Oat.  forensis,  afrz. 
forain,  alte.  forein),  fei<7n(a)  (afrz.  feindre,  alte.  feiuen  fainen),  sov'er- 
ei^  (saperanus,  afrz.  soverain,  alte.  soverayne,  Man.  sovereyne),  im- 
preg'nable  (frz.  imprenable). 

H.     Ags.  h   mn&   ftlr  die  Spirans  and  die  Aspirate  der  Gnttnra-  %*  180. 
len  ausreichen. 

Anlantend  vor  Yocalen  erh&lt  es  sich,  nach  grofien  Schwan- 
knngen  im  Ae.  and  Me.;  nnr  in  hit  wird  es  von  Orm  (itt)  und  im 
Ae.  anfgegeben,  neue.  it;  und  zu  ags.  hk\,  Lag.  hal  hoi,  Orm  hal, 
RGr.  hal  bol  holle  Wycl.  hoi  hool  tritt  ira  Ne.  w,  sodafi  hale  und 
wh5le  neben  einander  stehen. 

Vor  den  Consonanten  1,  n,  r  wird  schon  im  Ags.  der  Gebrauch 
sehwankend.  Durh.  hat  oft  Doppelformen ,  wie  in  hlsetmest,  hleif, 
hltf,  hnett,  hniderung,  hrtp,  hr6d,  hr6wa,  hrust,  wfthrend  im  West- 
s&cbs.  nur  Isetemest,  \eM,  lif,  nett  etc  steht.  Dagegen  fehlt  auch  in 
Dnrh.  h .  wo  es  stehen  mufi ,  wie  in  rdf  Mth.  8,8.  Im  Nags,  schwin- 
(ien  diese  h  durchg&ngig,  Orm  hat  nur  rhof.  Daher  entsprechen  ags. 
hl4f,  hladan,  hlM,  hnecca,  bring,  hrdf  bei  Lac^.  loue,  laden,  lud, 
necke,  ring,  rof  und  im  Ne.  loaf,  lade,  Ifitld,  neck,  ring,  rdof. 

Ags.  hw  wird  im  Nags,  zu  wh,  selten  w:  hwa  wha,  hwaet  what,  \  t 
hwile  while  wile;  und  wh  bleibt  bis  zum  Ne.  who,  what  (6),  while. 
—  Eiugedrnngen  scheint  es  in  wharf(6)  (Werfte,  boll,  werf),  wheal 
weal  (Blatter,  von  ags.  weallan),  whelk  (Blatter,  ags.  swelca?  oder 
verwandt  mit  vorigem?),  whelm  (ags.  welman),  whortle-berry  (wahrsch. 
von  ags.  wyrt.). 

In-  and  auslautendes  h  wechselt  vielfach.  1)  Es  fftUt  schon 
im  Ags.  vielfach  aus,  wie  hweohol  hwe61  (Bad),  J)lhsel  {)isel  (Deich- 
sel),  sleahan  sleAn  (schlagen),  )>weahan  ^we4n  (waschen),  seohan  sedn 
(sehen),  taher  tser  tear  (Zahre),  8eher  aehher  ear  (Aehre),  twahal  twsel 
(Handtuch),  r^b  rk  (Reh,  ahd.  rech),  it  fkh  (Feind,  got.  fijan),  tAh 
iA  (Zehe,  ahd.  zSha),  dk  (Reh),  s\k  (Schlehe),  feoh  feo  (Yieb),  ekh 
ek  (WaBer) ,  eal(h)  (Tempel) ,  weal(h)  (fr emd) ,  ear(b)  (Pfeil) ,  mear(b) 
(Mfthre) ,  scedb  sc6b  seed  sc6  (Schub) ,  seolh  seol  (Seekalb).  Im  Nags. 
ist  bei  Lag.  selten  ein  h,   wie  in   feoh,   geblieben   und   im  Ae.   fallen 


136  Ghitturale  h. 

§«  180«  sie  alle  aas,  wenn  man  von  den  ImperfSectformen  absieht:  whei,  slen. 
sen,  tere,  fe  fee,  roe,  foe,  walisc,  arwe,  mare,  sho  etc.  Ne.  wheel, 
to*  slay,  to  see,  tear,  ear,  roe,  foe,  toe,  doe,  sloe,  fee,  welsh,  ar'row. 
m^e,  shde. 

§«  181»  2)   Es  erhftlt  sich    anfangs,    verstftrkt  sich   za  gh,   verliert  aber 

doch  seinen  Laut.  So  ags.  ))eoh  (Schenkel) ,  heah  (hoch) ,  neah  (nahe), 
"pekh  (doch);  Lag.  peh  ]7ih  ]>e%e,  heh  beg  hei,  nab  nib,  ]>ah  joeb  ))oh; 
Orm  \>eo  ]>e,  beb  neb,  |)obb  l?ebb.  —  Ae.  \>e ,  big  hie,  nig  nie,  )?egh 
}>ogb  RG.  }>awg,  ]>o{  PL.  —  Me.  thigh  Man.  18.  thie  thee  thei  Wycl. 
beeg  beig  big,  neeg  neig  nig,  tho  though.  Wycl.  —  Ne.  tbigb,  high, 
nigh,  though. 

Gew5bnlicb  verklingt  es  in  Verbindung  mit  t:  ags.  cniht  (Knecht), 
beorbt  brigbt  (bell),  feobt  (Gefecht),  sibt  (Gesicht) ,  llbt  (leicht),  lyht 
leobt  (Licht) ,  wibt  (Sache) ,  A-wibt  n4-wibt ,  neabt  nibt  (Nacbt) ,  eahta 
(acht),  trubta  (Forelle).  Ferner  b,  das  aus  g  und  c  vor  t  bervor- 
gebt :  weccan  (wecken)  weahte ,  wyrcan  (wirken)  worbte ,  wirbta  wrihta 
(Arbeiter),  recjan  (ricbten)  reabte,  ribt  (recht),  rScan  (kttmmern) 
r6bte,  reecan  (reicben)  rsebte,  s§can  (suchen)  sdbte,  |)encean  (denkcD) 
|>eabte,  |)yncean  (dttnken)  )>ubte,  wibt  (Gewicbt),  wr^gean  (rligen) 
wrdbte,  mffig  (mag)  meabt,  bycgan  (kaufen)  bobte,  flybt  (Flucbt).  — 
Nags.  Lag.  A  bebftlt  b  bei;  cniht,  bribt,  febt,  sibt,  lebt,  libt,  wiht 
nabt,  nibt,  sebt,  wrobte,  worbte,  wurbte  wrobte  (Arbeiter),  ribt,  rohte, 
raebte,  sobte,  ]7ohte,  |>ubte,  wibt  webt,  maebt  mibt,  bobte;  femer 
aucb  caccben  cabte.  Bisweilen  besonders  in  B,  tritt  J?  fftr  b  ein: 
cni)?t,  wij)t,  nojjt,  ni)>t.  Orm  bat  bb,  es  muB  daber  vor  der  mebr- 
fachen  Consonanz  Vocalkttrze  eingetreten  sein :  cnibbt,  bribbte,  fihh- 
tenn,  libbt,  libbt,  wihbt,  nobbt,  nihbt,  ebbte,  wrohhte,  wrihhte, 
rohbte,  sobbte,  j>obbte,  )?uhbte,  webbte,  mibht,  bobbte,  —  Im  Ae. 
und  Me.  beginnt  es  zu  schwanken.  RG.  bat  selten  bt,  gewdhnlich 
gt,  wie  knygt,  nygt,  mygt,  dogter,  {)ogte,  brogte  etc.,  selten  ght; 
PL.  bat  nocb  oft  bt  und  Ps.  gbt.  Wycl.  bat  meist  gt,  Cb.  PP.  und 
Man.  gbt.  Letzteres  bleibt  im  Ne.  aber  ohne  Lautung;  knight,  hr'ighi, 
tiff  hi,  siffht,  light,  tight,  mght,  Sought,  nknght,  night,  eight,  aber 
troAt;  yfrought(k),  might,  right,  riught,  sought,  thou^At,  wei^At(a), 
mi^At,  bought,  flight. 

Da  dieses  stumme  gh  stets  mit  Vocaliange  im  Ne.  verbunden  ist, 
so  erscbien  es  als  Langezeicben  und  wurde  aucb  da  eingescboben, 
wo  sich  gh  nicbt  erwarten  ia6t;  wie  spright  (afrz.  esperit);  vielleicht 
aucb  desbalb  in   delight  und  den  veralteten  extrAught  (far  extracted 


Guttorale  h,  ch.  137 

and  distraught,   wenn  man   gh   nicht  in  Verbindung  bringen   will  mit  |.  i81« 
latein.  c. 

3)  Wie  im  Ags.  inlantendes  g  zu  auslautendem  h  wird,  so  wird  §  182. 
dieses  zn  jenem:  filbe  Praet.  fealh  falgon,  seo  seah  s&gon,  gefeo  ge- 
feah  gefsegon,  leahe  16h  16gon,  sleabe  sl6b  sidgon,  hleahhe  hl6h 
hldgon,  libe  14h  ligon,  tihe  t4h  togou,  ()ihe  ]>ekh  ge^agon,  wrihe 
wre&h  wrigon,  fleohe  fle&h  flugon.  Entweder  verschwindet  bier  g  and 
h  Oder  flkr  g  tntt  w  ein  s.  Flex,  der  starken  Yerben. 


gh  erweitem,   nnd  die  verscb&rfte  Lautung  der   labialen   Spirans  ge-     ' 


Diesem   Wechsel   ist   es   zuzascbreiben ,    daP   mancbe  Ji.  sich   zu  ^     ,       i 


wiunen  (=  f);  eine  aitere  Bertlbrung  zwischen  f  und  k,   wie  in  seof-  ^  ""  ' 

jan  aud  sikan  (seufzen)  ist  zu  selten.   Ags.  ce4  ceo  (mbd.  goucb,  boll.  /"J 


kauwe)  KrUbe,  mittele.  choughe,  neue.  chough.  —    Ags.  drdht  (Zug),     ^   ^^' 
Lag.  drabt,    neue.  draught   und   draft.    —    Ags.  gendh    (genug),    Laq.  j 

moh  inoge  inowe,  Onn  inoh,  alte.  ynow  inob;  inow  ynowg  ynewg 
Wycl.  neue.  enough ,  selten  endw.  —  Ags.  hleabhan  (lachen) ,  Lacj. 
lehgen  lihgen,  Onn  lalihgen,  Wycl.  laghen  law-ghen,  neue.  Iftugh.  — 
Ags.  breob  hreow  (raub),  Orm  ruhb,  neue.  rough  und  rAw.  —  Ne. 
sioogh  (Ausschlag,  abgeworfene  Schlangenhaut.  wabrscheinlich  von 
ags.  sleahan).  —  Ags.  tob  (zfthe),  Lag.  toge,  "Wycl.  toow  towg,  Ch. 
tough ,  neue.  tough.  —  Ags.  troh  trog  (Trog) ,  Wycl.  trow  trowg  troug, 
neoe.  trough.  —  In  neue.  clougb  neben  cliff  cloff  und  in  draugh  ne- 
ben  draff  (ags.  drdf,  Lag.  draf,  Wycl.  draf  draft)  mag  durch  die  da- 
neben  stebenden  W6rter  der  f-Laut  veranla0t  sein. 

4)  In  ags.  eolb  ist  b  zu  k  geworden  in  neue.  elk. 

Romanisches  b  im  Anlaute,  das  schon  im  Ags.  bisweilen  aus-  §«  183. 
fiel:  hymne  ymne,  schwankt  im  Ae.  und  Me.  sebr,  wie  honour  onour, 
hostage  ostage,  homage  omage,  heir  eyr,  befestigt  sich  aber  wieder 
and  selten  ist  es  abgefallen,  wie  hostler  ostler,  able,  gr'mine,  ush'er 
(afrz.  buisser),  ona'bre  (span,  (hombre).  —  In  to  inveigb(a)  (lat.  inve- 
here)  hat  es  sich  deutschem  h  analog  entwickelt,  wHbrend  es  in  to 
convey   (convehere ,   Sh.  Moms,  conveigh  A.  conuey  B.)   abgefallen  ist. 

Andere  fremden  W5rter  behalten  ibr  h,  wie  die  griechischen 
rhap'sody,  rhe'tor,  rheum,  rhythm;  die  bebrftiscben  Messl'ah,  balle- 
In  jah  allelu  jab. 

Ch.     Es  ist  dem  Ags.  fremd  und  in  fremden  Namen  wird  es  mit  §•  18^* 
c  wiedergegeben:    Crist,    Caldea   byrig,    arcebiscop.      Erst  im  Nags, 
driugt  es    ein    theils   als   Yerstftrkung  des   k-Lautes   in   c,    theils  in 
iranz.  Wdrtem   und  bier  steht  es  far  lat.  c,  ch:   changen  (lat.  cam- 


J38  Gutturale  ch.    Lautung  der  Gutturale  c. 

S*  184.  biare,  afrz.  cangier  changier),  machnne  (machina),  chevetaiiie  (capi- 
tanus),  cheisil  (Leinwand,  norm,  chainsil  v.  -kymr.  camse)  and  selbst 
fttr  sc  in  ascapen  achapen  -^  ein  Beweis  fdr  den  Zischlaat.  Mit  dem 
franz.  Sprachstoffe  dringt  es  im  Ae.  sehr  zahlreich  ein:  chapitre,  cha- 
pelle,  chance  cheance,  chasti,  chanmbre,  chef,  chiualrie,  bachelerie. 
enchanter,  richesse  etc.  Ne.  chap'ter,  chappie,  chance,  chaste, 
chamber,  chief,  chiv'alry,  bach'elor,  enchanter,  rich'es. 

Dieses  zischende  ch  dringt  auch  in  den  deutschen  Sprachstoff. 
Ags.  mearc  (Zeichen,  Grftnze)  behait  die  erste  Bedeutung  in  engl 
mftrk  und  gibt  die  letztere  an  frz.  md.rch.  —  choice  ist  rom.  (choix). 
chdose  (ags.  ceosan)  deutsch.  —  Mftrchioness  (mlat.  marchio)  und 
niftrquess  (afrz.  markis) ,  sind  beide  romanisch ,  wie  cattle  und  chattle. 

Auch  in  andern  fremden  Wfirtern  tritt  ch  (=  k)  ins  Englische, 
wie  in  dem  ital.  maehiavelism,  in  den  griech.  €ha'os,  jchar'acter, 
Christ,  €hime'ra;  anach'oret,  me€han'ic,  te€h'nical;  dis'ti^ch,  ep'ofih, 
eu'nueh,  c6n€h,  an'HrjCh,  scheme ;  in  den  keltischen  loeh,  pi'broeh: 
in  den  hebr.  cher'ub  (=  tsh),   cher'ubim;   Chalde'a  (=  k),  Mi'chael. 

Manche  romanischen  ch  sind  im  Engl,  tlbergangen  1)  nach 
dg:  car'tridge  (frz.  cartouche);  —  2)  nach  sh:  shock  (choc),  shark 
(lat.  canis  charcaria),  par^ish  (lat.  parochia,  frz.  paroisse);  shagreen 
chagrin'  (frz.  chagrin),  fetish  fe'tich  (frz.  fetiche),  cabashed  cabosh'ed 
(frz.  caboche');  —  3)  nach  tch:  btlt'cher  (frz.  boucher),  dut'chess  ne- 
hen  duch'esse  duchy,  dispatch'  (afrz.  depescher);  —  4^  nach  qu  im 
'^mittele.  queere  Mau.  6.  (frz.  choeur),   neue.  choir  (=  kwlr). 

§•  185.  Ags.  c  hat  ursprdnglich  nur  einen  Laut,  es  ist  =  k.    Im  Nags. 

aber  nimmt  es  vor  e  und  wahrscheinlich  auch  vor  i  den  s-Laut  an, 
daher  einerseits  der  Wechsei  zwischen  s,  c  und  z:  Lag.  imilze  A- 
milceB.  16837.  millce  Orm  1476  (ags.  mildse),  millcenn  1041  (miltsian), 
blettcedd  2289  und  bettsedd  i826  (ags.  bl6tsjan),  France  Lag.  1614, 
Franse  1620;  andrerseits  tritt  fllr  das  =  k  lautende  c  die  Verstar- 
kung  ch  ein. 

Diese  beiden  Laute  sind  auch  jetzt  noch  englischem  c  eigen; 
der  k-Laut  vor  den  dnnkeln  Vocalen  und  Consonanten  und  im  Aus- 
laute:  cAre,  cart,  come,  c6fint,  ctir,  clean,  crow,  alac'rity,  music; 
der  s-Lant  vor  e,  i_^  Y-Jind_^ae:  centre,  civ'il,  m6r'cy,  cy'press,  Cae'- 
sar;  der  erweicht  in  sac'rifi^e,  sufKge'  und  sich  zu  sh  schftrfb  in  Ver- 
bindung  mit  e  oder  i  vor  Vocalen:  so'cial,  Ocean.  —  Italienische 
Anssprache  streitet  mit  der  englischen   in  vermicelli   (verme-cherie  S. 


Lautang  der  Gutturale  c,  k,  g.  139 

W.  J.  B.  Ja.  K.  Sm.,  ver-me-sel'le  P.  E.  Wb.)  und  ^doloncello  (ve-o-  f*  185. 
lon-cherio  S.  W.  J.  F. ,  vi-o-lon-sel-lo  P.  Wb.,  ve-o-lon-tscrio  Ja.). 

Stumm  ist  c  in  indict',  iudic'ts^le,  indlc'ter,  indictment,  Czftr, 
C'zartna,  mtls'de,  ftrbtts'cle,  corptis'cle,  vic'tuals,  Connect'icnt. 

In  der  Yerbindung  sc  folgt  c  der  allgemeinen  Kegel,  und  ma(3 
daher  vor  e,  1  mit  s  zusammenfallen ,  soda6  nur  ein  Lant  hdrbar 
wird,  wie  science  ==  si-ence;  nur  lat.  scep'tic  klingt  wie  das  griech. 
skep'tic. 

K,  selten  im  Ags. ,  tritt  flir  gutt.  c  bisweilen  auch  Mr  roman.  c, 
k  nnd  qn:  kind,  keep,  remftrk',  attack';  auch  in  freniden  W5rtern: 
ka  11 ,  koVan ,  ku'miss.  —  Vor  n  ist  es  jetzt  stets  stumm :  ^now ,  aber 
za  Ben  Jonson's  Zeit  lautete  es  noch,  der  ausdrtlcklich  bemerkt,  da^ 
es  vor  n  unter  alien  Gonsonanten  all  ein  steht. 

r  Ags.  g  bezeichnet  c  gegenttber  den  weirheren  Gntturallaat  (g:  k).  §•  186. 
Aber  da  es  im  Ags.  mit  j  wechselt  und  bisweilen  die  Einschiebung 
eines  e  gestattet,  so  darf  man  annehmen,  da6  es  zum  Theil  we- 
nigstens  me  j  gesprochen  wurde.  Es  verliert  einen  Theil  seines 
Besitzes  im  Nags,  an  g  und  dann  an  jj  verklingt  oft  im  In  -  und  ^  Ar.^  /  ^  ^ 
Aaslant,  wfthrend  der  hirtere  Laut  sich  erh&lt.  Zu  diesem  tritt  nun 
^  das  franz.  g ,  zum  Tfaeil  in  gleichem ,  zum  Theil  mit  zischendem  Laute, 
so  da6  es  also  einen  doppelten  Laut  behftlt. 

Die  weiche  Gutturale  steht  in  deutschen  W5rtern:  gftrden,  g4I1, 
get,  geese,  give,  go  (nur  in  to  singe,  cringe,  angel,  Roger  ist  der 
Zischlant  eingetreten)  und  in  roman.  WOrtern  vor  a,  o,  u,  1  und  r; 
gain,  gal'lant,  gon'doUer,  gust,  gut'tural ,  glftcls',  glo'ry ,  grace ,  selten 
vor  lat.  i,  wie  ging'lymus,  gibbous;  auch  vor  er,  das  aus  re  entstan- 
den  ist:  ti'ger,  con'ger;  endlich  im  Auslaute:    dog,    crag,   bag,  beg. 

Der  romanische  Zischlaut  war  =  sh,  mittele.  oblishen  Wycl. 
Prov.  13,13  spricht  fftr  dasselbe,  wie  agreggid  agredgid  fftr  den  ver- 
st&rkten  Laut.  Da  ferner  neben  ch  auch  tch  vork5mmt,  so  darf  man 
wohl  annehmen,  da6  gegen  Ende  des  14.  Jahrh.  die  Verstftrkung  des 
Zischlautes  eintrat.  Das  deutsche  Element  mu0  erst  sp&ter  von  der 
franz.  Aussprache  ergriffen  worden  sein,  da  gewdhnlich  auslautend  g 
im  Me.  verdoppelt  ist  und  die  meisten  -gge  nicht  zum  Zischlaute  ge- 
langen.  Smith,  Ben  Jons,  und  Wallis  gedenken  des  Zischlautes.  Ben 
Jon.  stellt  age  nnd  slidge  neben  einander. 

Zischendes  g  =  dsh  steht  vor  e  nnd  1  in  romanischen  und 
griechischen  W6rtem:  gem,  giant,  gpip'sy,  el'egy,  del'uge,  mit  ver- 
stArkendem  d:  judge,  lodge.    Auch  die  deutschen  Verdoppelungen  (gg) 


140  Lautung  der  Guttorale  g. 

§«  186«  sind  davon  zum  Theil  ergriffen:  edge,  bridge,  hedge.  Yerdoppehn- 
gen  im  RomAnisclieii  lauten  verschieden:  suggest  (sad  jest  S.  £.  Ja. 
K.  Sm.,  sug'jest  W.  P.  J.  F.  R.),  exaggerate. 

Stumm  ist  g  vor  n:  ^nash,  ^nat,  ^n^rl,  ^n4w,  wahrscheinlich 
erst  im  Ne. ,  da  es  frflher  nie  abfUUt.  Ferner  in  for'ei^n ,  si^n ,  de- 
sign ,  impre^n',  propu^n',  oppuyn',  und  in  den  Bildungen  derselben 
mit  -er  und  -ing,  nicht  mit  andern;  sodann  in  pdi^nant,  sera^l'io, 
sigr'nior,  ba^n'io.  Schwankend  in  cognisance  (c6n'-e-zans  S.  P.  E 
Ja.  K.  Sin.,  cog'ne-zans  F.  R.,  cog'  und  con'  W.  J.). 

§«  187.  Gru.     Bisweilen  wird  u  zu  g  gefttgt,    um   zu  bezeichnen,    dafi  es 

den  gutturalen  Laut  hat.  Das  geschieht  zuerst  in  £ranz.  Wdrteru  vor 
e  and  i :  guide ,  guise ,  guile  and  ohne  G-rund  auch  in  guftrd ,  dann 
auch  in  den  deutschen:  guess,  guest,  guild,  guilt;  ebenso  im  Aas- 
laute:  plague,  prorog'ue,  rogue,  fatig'ue.  —  Nicht  zu  verwechseln  ist 
ein  anderes  u,  das  zum  Wortstamm  geh5rt  und  mit  g  verbunden  = 
V  gw  ist:  extin'guish,  lan'guid,  anguish. 

§•  188^  Gh    ist    verschiedeneil    Ursprungs    und    verschiedener    Lautung. 

1)  Es  ist  die  ital.  Bezeichnung  der  weichen  Gutturale  =  frz. 
gu:  ghost,  Ghent,  Ghibelline,  btlrgh.  —  2)  Es  ist  aus  h  hervorgegan- 
gen  und  hat  sich  zu  k  verstftrkt:  hough  (Kniekehle,  hoc  S.  W.  P.  J. 
Wrc. ,  hof  E.  Ja.  K.  Sm.) ,  shough  (zottiger  Hund) ,  lough  (der  See). 
—  3)  Es  liegt  eine  Gutturale  zu  Grrunde,  die  in  dem  verstftrkten  gh 
beibehalten  ist,  aber  der  Laut  f  hat  sich  aus  dem  mit  der  Gutturale 
wechselnden  w  entwickelt ,  Smith  und  Ben  Jons,  sagen  von  trough  und 
cough,  es  laBe  sich  nichts  von  einem  g-Laute  h5ren;  Wallis  dagegen 
fiihrt  nur  cough,  trough,  tough,  rough,  laugh  =  c6ff,  troff,  tuff, 
ruff,  laff  und  in  inough  unterscheidet  er  den  Numerus ,  Sing.  =  iuuff, 
sat  multum,  Plur.  =  enow  sat  multa.  Auch  die  Orthographie  jener 
Zeit  bestfttigt  den  f-Laut :  cof6ng  Sh.  Moms.  3,1.  Die  Zahl  dieser 
Wdrter  hat  zugenommen.  Neben  cough  steht  hiccough  schwankend 
(hik'kup  S.  J.  E.  F.  K. ,  hik'kof  P. ,  beides  W.  Ja.  Sm.).  —  3)  Es 
geht  aus  h  hervor,  erhltlt  sich  im  Nags.,  beginnt  aber  im  EngUschen 
zu  verklingen  (9)  und  erh£llt  deshalb  die  Yerstftrkung  gh.  Nach  Smith 
trat  die  Verschiedenheit  der  Aussprache  in  der  zweiten  Hd.lfte  des 
16.  Jahrh.  ein:  manche  sprachen  es  zu  stark,  andere  gar  nicht.  Er 
tadelt  deshalb  die  Schreibung  gh  und  verlangt  h:  niht,  fiht,  tanht. 
Wallis  schr&nkt  die  Aussprache  des  gh  (per  molliorem  aspirationem) 
auf  die  septentrionales  ein.  Im  Ne.  ist  gh  stumm,  wie  rlffht,  might, 
night,  wfthrend  der  Schotte  die  Gutturale  erhalten  hat :  recht,  mecht,  necht. 


Lautung  der  Gkittarale  h,  ch.  t41 

H  behmt  seinen  Haachlant  im  Anlaute:   hand,  here,  hide,  hdpe;  I*  189* 

aber  vor  u,  im  In-  undAuslaute  und  hinter  r  ist  es  stumm:  i?agh(u). 
^nman,  Au'mid,  Aew;  Aeir,  honest,  Aon 'or,  Aos'pital,  hdfir,  Aum'ble, 
Aost'ler,  shep'Aerd,  John,  John'son;  fth,  oh,  Messi'ah,  SaVah;  rhyme, 
rhetor'ic. 

Ch,  dem  Ags.  fremd,  erscheint  zahlreich  im  Nags,  nnd  zwar  vor  §*  190. 
den  hellen  Yocalen  fQr  c  and  in  franz.  W6rtern.  In  letzteren  hat  es 
ohne  Zweifel  den  Zischlaut:  ascapen  achapen.  Anders  im  Oeatschen. 
Hier  bringt  Lag.  oft  ch  und  k  (c)  neben  einander:  awaken  awachen, 
bitaken  bitachen.  die  dich,  scene  scenche,  bene  bench,  ic  ich,  oder 
k  allein :  kaeisere ,  kempe ,  kene ,  kenne ,  Kentw£ere ,  kepe ,  king ,  oder 
endlich  nur  ch ,  wie  in  chele ,  chestre ,  cheorl ,  cheosen ,  cheap ,  che- 
pinge,  chepman,  chiden,  child,  chin,  chirche,  chafles  chses.  Diese 
Unterscheidang  beh^t  auch  in  beschrftnkter  Weise  Orm  bei:  kelenn, 
kirrke,  aber  chele,  chepinng,  cherl,  chesenn,  chesstre,  chewwenn, 
child,  childenn.  Die  ersten  beiden  Reihen  bei  Lag.  haben  entschie- 
den  noch  den  k-Laut.  Die  dritte  Reihe,  wo  nnr  ch  auftritt,  ist  zweifel- 
haft.  Lag.  freche9419,  das  wahrscheinlich  nicht  frz. fraiche  ist,  son- 
dem  ags.  fersc,  beweist*  nur,  daS  der  franz.  Laut  einmal  fftr  deut- 
sches  sc  Oder  sh  gebraucht  ist,  nicht  aber,  da0  deutsche  ch  zu  sh 
?eworden  sind.  Ein  Wechsel  zwischen  ch  und  sh  tritt  nirgends  her- 
vor.  Dagegen  aber  die  genaue  Unterscheiduug  zwischen  ch,  das  mit 
k  wechselt,  und  beharrendem  ch  macht  es  wahrscheinlich,  da3  der 
arsprtingliche  reine  k-Laut  zu  erweichen  begann.  Auch  im  Ae.  ist  es 
noch  nicht  sicher,  da0  deutsche  ch  den  Zischlaut  angenommen  haben, 
wenn  auch  wieder  das  franz.  Zeichen  bisweilen  ftlr  sh  steht,  wie  bei 
RG.  der  ychchalle  fdr  ic  shalle  schreibt,  und  bei  LP.,  der  shewd 
(showed),  mit  cheued  wiedergibt.  Viel  starker  wiegt  das  vereinzelt 
stehende  catchis  PL.  S.  539,  in  dem  das  vorgeschobene  t  sicher  erst 
in  Folge  eingetretener  Sibillation  beigefttgt  ist.  —  Erst  im  Me.  wird 
ch  allgemeiner.  PP.  gebraucht  es  6fters  fttr  deutsches  sh ,  wie  wor- 
ehype  Or.  739,  fich  Fisch806,  bichopes  lt33  und  ein  shosen  1364, 
erweist  eh  als  zischeud  in  chosen.  Beachtet  man  Wycl.  Schreibung 
in  picche  pitche,  so  stellt  sich  die  Vermuthung  nahe,  da6  urn  jene 
Zeit  die  Aussprache  zu  schwanken  beginne,  dad  die  eine  mit  c  den 
wankenden  k-Laut,  der  andere  mit  t  die  Verschftrfung  des  Zischlau- 
t«s  bezeichne.  Allein  cch  k5mmt  auch  in  franz.  Wdrtern  vor,  wie 
richessis  ricchessft,  wo  ch  nie  wie  k  lautete,  nnd  dann  steht  neben 
ch  noch  Minderung  und  Erweichnng   des   k-Lautes,   wie  picche  pigt, 


142  Lautung  des  ch. 

« 

§«  190*  qaench  qaeint,  drench  dreint.  —  Im  Ne.  hatte  ch  zur  Zeit  Sh/s  den 
geschilrften  Zischlaut :  kitchin ,  wrentch ,  batcheler  Sh.  Momms.  1 , 5. 
Wallis  ftihrt  aasdrttcklich  tsh  an.  Jetzt  hat  es  im  Aligemeinen  drei 
Laute : 

1)  In  deatschen  and  romanischen  W5rtern  lautet  es  wie  tsch: 
chin,  coach,  chtlrch,  chief,  &r'cher;  und  hinter  Vocalkdrze  tritt  ein 
t  hinzu :  catch,  fetch,  scutcheon,  batcher;  bench  (ch  S.  P.  J.  K.  Sm. 
Wb,,  bensh  W.  F.  E.  Ja.  R.),  hatchel  (ch  P.  Sm.  R.  Wb.,  hak'kl 
S.  W.  J.  F.  Ja.  K.). 

2)  In  einigen  franzdsischen  Wdrtern  hat  sich  der  franz.  Laut 
(sh)  erhalten ,  wie  in  ohagrtn ,  ghaise ,  (hamad'e ,  gh&m'ois ,  champaign 'e 
(Champaguer ,  aber  C'^ampaigneftsh]  offenes  Land) ,  ghampig'non ,  chan- 
delier', Qhap'eron',  ^harad'e,  gh^r'latan,  Qhemtse^  ^hevalier',  ghican'e, 
capnc^hine',  machine',  mdust&^he,  parachute.  —  Schwankend  sind. 
chivalry  (shival-re  S.  P.  E.  Ja.  K.  Sm.  Wb.,  chiv-  W.  E.  F.  R.), 
chives  (ch.  W.  P.  F.  J.  Ja.  Sm.  Wb.  Wrc,  sh.  S.  E.),  mrchion 
(-chun  S.  W.  J.  Sm. ,  -shun  F.  Ja.  K.,  -che-un  P.,  fal'chun  Wb.), 
roch'et  (P.  K.  R.  W.,  rok'et  Sm.). 

3)  Es  lautet  wie  k,  in  den  griechischen  ehaos,  jehalcog'raphy, 
ehame'leon,  ^hftr'acter,  ^ehasm,  jehem'ist  ehym^ist,  ehersonese^  chi- 
mera, ehirog'raphy ,  £hirttr'geon,  ehOrd,  jehyle:  ehlorosis,  Christ: 
an'choret,  &r'ehitect,  eat'eehism,  eeh^o,  orehes'tra,  tejeh'nical,  an'areh, 
con^h,  dis'tieh,  ep'o£h,  hem'isti^h,  pat'ri&r^h;  sehool;  in  den  lat. 
an'^hor ,  sepiirjehre ,  ehorus ,  stom'aeh  (aber  stomacher  =  tsh) :  in 
den  hebr.  E^noeh,  Ba'rcueh,  in  den  kelt  loeh,  pi'bro€h,  und  im 
deutschen  to  aehe. 

Es  schwankt  das  griech.  lichen  (li'ken  Ja.,  Wb. ,  li-chen  E.  R* 
beides  Sm.).  —  Da&  griech.  Pr&fix  archi,  ags.  arce,  neue.  arch-  laatet 
vor  Yocalen  wie  ark,  vor  Gonsonanten  wie  artsh:  areh-angel,  arch- 
bishop. —  archives  (ftr'klvz  S.  W.  F.  Ja.  K.  Sm.  R. ,  lU'^kevz  J., 
ftr'-chevz  und  ftr'kevz  P.).  —  choir  (kwlr  S.  W.  J.  Sm.  Wb.  Wrc, 
kwir  und  koir  P.  J.  F.)  and  nach  W.  F.  lautet  auch  chor'ister  wie 
kwir'lster,  nach  S.  wie  kwer'ister.  —  schedule  (shed'yul  K.  Sm.  R., 
sSd  ul  J.  F. ,  sked'iU  Wb. ,  sed  jul  und  sked  jtil  W. ,  sked'iU  und  sed'ul 
P.,  sked'ul  und  shedul  Ja.),  seneschal  (senV^^hal  P.  £.  Ja.  K.  Sm. 
Wb.,  sen'es-kal  S.  W.  J.  F.). 

Stumm  ist  ch  in  yacAt  (==  yot),  schism  {=  sizm),  sciismat'ic 
scAismat'^ical  scAis'matize ,  dracAm  (=  dram).  ^ 

§.191*  Y,  dem  Ags.  fremd,  entsteht  aus  j  und  g  s.  §.  138,  ist  consonan- 


Y,  Qu,  X.  143 

tiertes  e  in  y^u,  yew  (eow),  Y6rk  (ags.  Eoforwlc)   unci  yode  s.  §.  62.  |«  191. 
Ferner  ist   es  eingedrungen  in   den   hochdeutschen  younker  (Junker), 
yagers  (ya-gers,   y4-gers  Sm.  Wb.  Wrc. ,  J&ger)   und   dem   boll,  yacht 
fjagt).  —    In  scblechter  Scbreibung  erscheint  es  aucb  im  Ae.  fttr  fra. 
j:  yoe  RG. 

Seinem  Ursprunge  nach  lantet  es  wie  consonantiscbes  i  (deutsches 
j):  yftwn,  yest,  yoflng,  ba'y^^d,  ba'yonet. 

Qn,   ebenfalls  fremd,    entstebt  aas   ags.   cw  und  lautet  wie  das-  §.  192. 
selbe:  ne.  quid  (gekauter  Tabak  neben  cud  [mittele.  quede  quide  code 
Wycl.]  gekaute  Speise  im  ersten  Magen  der  Wiederk&uer  [ags.  ceowan 
kauen]);  aui^erdem  in  to  quack,  quack. 

Yiele  qu  sind  aus  dem  Romaniscben:  mlat.  quaquila,  afrz.  quaille, 
neufrz.  caille,  neue.  quail;  -—  lat.  quassare  cassare,  frz.  quasser, 
neue.  quasb;  — -  lat.  querela,  afrz.  querele,  alte.  querele,  neue.  quar- 
rel(6);  —  lat.  quietus,  afrz.  quoit,  neue.  qui'et;  —  frz.  cuivre,  neue. 
quiver;  —  lat.  sciurulus,  afrz.  escurel  esquirel,  neue.  squirrel;  — 
scutarius,  frz.  escuier  esquier,  neue.  esquire'  squire.  Manche  geben 
direct  aus  dem  Lat.  ftber,  wie  quad 'rant,  quad'rate,  quad-ren'nial.  — 
Neben  einander  steben  im  Ne.  lic/orice  und  liq'uorice  (lat.  liquiritia, 
alte.  licour)  aber  neue.  liq'uor,  turkois  und  turquoise. 

Mancbe  roman.  qu  sind  k,  ck  geworden;  crick'et  (frz.  criquet), 
creek  crick   (frz.  crique),    attack'  (frz.  attaquer),   mock  (frz.  moquer). 

Es  lautet  gewCbnlicb  wie  kw;  in  folgenden  WOrtern  wie  k:  qua- 
driU'e,  qua'tercotlsin ,  cbec'quer,  con'quer,  excbeq'uer,  co'quet,  pac'- 
quet,  piquet',  etiquett'e,  bftr'lequin,  palanquin',  lac'quey,  liq'uor,  mas- 
querad'e,  mosqul'to,  piqu'ant,  roquelaure';  antlqu'e,  critlqu'e,  obliqu'e, 
pique,  risque,  casque,  opaqu'e ,  mosque,  bur-lesqu'e,  gro-tesqu'e. 

X,  im  Ags.  fttr  Gutturale  mit  s  stebt  nur  in-  und  auslautend:  §♦  193. 
8^.  myxen  meox  (got.  maibstus  Dtlnger),  neue.  mixen  muck;  —  ags. 
Exan-cester,  Lag.  Excbsestre,  alte.  Excestre  Exetre,  neue.  Ex'eter; 
—  ags.  weaxan ,  Lag.  Orm  waxen ,  neue.  wax ;  —  ags.  fleax  (ahd.  fleabs), 
neae.  flax;  —  ags.  acas  aex  eax,  Lag.  eax  «ex,  Orm  axe  etc.  neue. 
ax;  —  ags.  ox  (got.  aubsa),  neue.  ox;  —  ags.  b6c-sum,  Orm  bub- 
samm ,  alte.  neue.  biix'om ;  —  ags.  cocces  camb  (des  Habnen  Kamm), 
neue.  cockscomb  coxcomb;  ags.  pocc,  mittele.  PL  pokkes  PP.  neue. 
pox.  Endlicb  tritt  es  nicbt  selten  in  Folge  von  Metatbese  ein,  wie 
im  Ags.  &8cjan  axjan,  fisc  fix,  asce  ax,  wascan  waxan,  fiaesc  flsex, 
Qiiscan  mixan:  dies  klingt  in  Dialecten  fort,  im  Ne.  to  ask,  fisb, 
ashes,  wasb,  flesb,  aber  to  mix. 


144  GonsonantenTerdopplong. 

%*  193»  In  fremden  Wttrtern  ist  es  eingetreten,   wie  in  exSm'ple,   excel- 

lent, ex'tasy  und  ec/stasy,  xe'beo  (span,  jabeque),  exchequ'er  (mlat. 
scacariam,  afrz.  eschakier,  eschequier,  alte.  eschekere  cheker).  Span. 
Xeres  ist  neue.  sherry  geworden. 

Es  hat  dreifachen  Laut.  1)  Hart.  (=  ks)  klingt  es  im  Auslaut 
der  betonten  Silbe:  wax,  fix,  ex 'it,  ex'cellent,  und  vor  consonanti- 
schem  Anlaute:  expres'sion,  expan'sion.  —  2)  Weich  (=  gs)  klingt 
es  vor  vocalisoh  anlautender  betonter  Silbe:  exist',  exAIt',  e^hib'it: 
nicht  aber  in  Ableitungen ,  wie  fixa'tion .  das  den  Laut  von  to  fix  be- 
hftlt.  —  3)  In  einigen  Wdrtern  lautet  es  anlautend  me  weiches  s, 
wie  in  Xen'ophon,  Xfirx'es,  xyst'os,  xe'bec  und  in  den  plur.  beaux 
und  billet-doux. 

Stumm  ist  x  im  singul.  billet-doux  und  Aix-la-chapelle. 


X 


Vierter   Abschnitt. 

Doppelconsonanten. 

§*  194.  Consonantenverdopplung  tritt  ein,   besonders  hinter  kurzen  Voca- 

len,  Oder  bewirkt  wohl  auch  Vocalkflrze.  Onn  verwendet  cinfache  Con- 
sonanz  als  Zeichen  der  Yocallftnge,  doppelte  Consonanz  als  Zeichen 
der  Vocalktlrze. 

Doppeltes  s  ist  entweder  ursprftnglich ,  "wie  ags.  assa  (Esel) ,  oder 
entsteht  durch  Assimilation,  wie  cysjan  cyssan  (ktlssen),  lids  liss 
(Rube),  wit-8  wiss  (gewiB)  §.  136.  Vocalkttrze  erhftlt  solche  Ver- 
doppiungen  ttberall.  Ae.  asse,  cusse,  kisse,  liss,  3rwiss.  Ne.  ass, 
Mss,  bliss. 

Doppelte  Liquiden  stehen:  fealle  feoll,  wealle  weoll,  swimme 
swamm,  onginne  ongann,  winne  wann;  teljan  tellen,  seljan  sellan, 
cweljan  cwellan,  fremjan  fremman.  Im  Auslaute  und  bei  antretender 
Consonanz  erscheint  die  Verdopplung  UberflftBig  und  es  tritt  oft  Ver- 
einfachung  ein,  wie  ongan,  teal-de.  —  Lag.  falle  feol,  ae.  folle  fel, 
me.  falle  fel  felle,  ne.  fl-ll,  fell;  —  Lag.  swimme  swomm,  ae.  swimme 
sworn ,  me.  swimme  sworn  swam ,  ne.  swim  swam ;  —  Lag.  winne  wan, 
ae.  winne  won,  me.  winne,  wan  won,  ne.  win,  won;  —  Lag.  tellen 
ne.  tell;  Lag.  sellen  ne.  sell,  cwellen  quell.  Hier  erh&lt  sich  nur  U 
im  Auslaute  und  auch  hinter  Vocallftngen,  wie  All.  —  Doppeltes  r 
kOmmt  seltener  vor,  wie  in  den  ags.  Namen  Carr,  Carrum,  in  cerr 
(Kehren)  cerran ,  steorra  etc. ,  in  dearr  aus  rs  (got  datirs).    In  Namen 


Gonson&ntenyerdopplung.  145 

haftet  es,  in  dearr  schwindet  es,  ne.  d&re.     Jm  Ae.  und  Me.  verdop-  |*  194« 
pelt  es  sich  oft  im  Auslaute   in   der  Flexion    hinter  kurzem   Vocale: 
stiires,  farre  etc.      Die  neuengl.  Yerdopplungen   sind  erst  sp&ter  ein- 
getreten   hinter  Vocalkttrze   oder  aus  der  Fremde  gekommen:  to.  err 
(errare),  terres 'trial. 

Von  den  Labialen  verdoppeln  sich  nur  p  und  b ;  filr  ff  (nur  offr- 
jan  offerre  und  in  ags.  Eigennamen) ,  tritt  doppelte  Media  ein :  cappa, 
dyppan,  stapje  steppe,  ha^e  hebbe,  habbe.  Sie  verschwinden  eben- 
falls  im  Aaslaute;  Ne.  cap,  dip,  step,  heave,  have. 

Die  Dentalen  t  und  d  verdoppeln  sich:  sittan,  fsett,  biddan,  set- 
jan  settan ,  scedjan  sceddan.  Sie  verlaufen  nags,  sitten ,  fset  ffiette ,  bid- 
den. Ae.  sitte,  fat  fatte,  bidde.  Me.  sitte,  fat  fatte,  bidde;  ne.  sit, 
fat,  bid. 

In  schlechter  Schreibung  k5mnit  auch  die  Yerdopplnng  der  As- 
pirate vor,  wie  scaj^de  fttr  sceade,  scsej^dend  ftlr  sceadend,  sonst  nur 
in  ZusammenfQgungen ,  wie  sid  ^am  siddan  und  auch  noch  im  Ae. 
si[))>en  sij^en,  me.  nur  sithen.     Ne.  sith,  since. 

Alle  Gutturalen  kdnnen  sich  verdoppeln:  cc,  eg  ftlr  gg,  hh. 

Ags.  {)icce  (dick) ,  hnecca  (Nacken) ,  bicce  (Htlndin) ,  feccan  (faBen), 
streccan  (strecken),  wicce  (Hexe),  waecce  (Wache)  und  diese  cc  ver- 
laafen,  wie  einfaches  c.  Nags.  Lag.  |>icke  j^ikke,  necke,  faechen; 
Orm:  fecch^nn,  wicche;  ae.  ]7ick,  necke,  fechen,  strechen  etc.  Me. 
thicke,  necke,  fecchen,  strecchen  (aber  auch  pp.  stretchid  Wycl.), 
wickingis  Wycl.  wycche  Mau.  12;  ne.  thick,  neck,  bitch,  fetch,  stretch, 
witch,  watch.  Das  Schottische  behd,lt  auch  hier  fast  durchg3,ngig  den 
k-Laut:  strcck,  steek,  theek,  waik  ftlr  stretch,   stitch,  thatch,  watch. 

Fflr  gg  tritt  eg  ein  und  dies  ist  im  Ags.  nicht  selten.  Es  hat 
einen  mehrfachen  Verlauf .  1)  Es  vereinfacht  sich:  Ags.  frocga  (Frosch), 
seeacga  (Haarbflschel) ;  ae.  frogge,  shagge;  ne.  frog,  shag.  —  Altn.  leggr 
Lag.  legge,  me.  legge,  ne.  leg.  —  Altn.  steggr,  me.  stagge,  ne.  stag. 
\e.  drug  ist  verwandt  mit  ags.  drygman.  —  2)  Es  geht  in  den  Zisch- 
laut  fiber :  ags.  ecg  (Schneide) ,  slecge  (Schraiedeharamer) ,  brycg  (BrUcke), 
hrycg  (Rflcken),  mycge  (Mtlcke),  wecg  (Keil),  secg  (Binsenart),  nags. 
Lag.  egge,  brugge,  rug  rugge.  Orm:  egge.  Ae.  me.  egge,  slegge, 
brugge  brigge,  rugge  rigge  und  hegge,  obgleich  ags.  beg.  Ne.  edge 
(to  edge  und  egg),  sledge,  bridge,  ridge,  midge,  wedge,  hedge,  sedge: 
In  knowredge  ist  die  Bildungssilbe  altn.  leikr,  Orm  -legge,  wie  in 
meoc-leggc  neben  meoc-nesse ,  me.  knou-leche  Mau.  —  3)  Die  Gemi- 
nation erweicht,   wie  einfaches  g:   ags.  licgan  (liegen),   lecgan  (legen), 

Koch,  engl.  OrAmmAtik.     1.  |Q 


]  46  Consonantenverdopplung. 

§*  194*  secgan  (sagen),  bycgan  (kaufen);  nags.  Lag.  licgen,  leggen,  seggen, 
buggen  biggen;  Orm  leggenn,  seggen,  biggenn;  ae.  liggen  lien,  seggen 
seien,  leggen  lein,  biggen  buggen;  me.  liggen  lin,  leggcn  lein,  seyen 
seye,  biggen  bie  Man.  —  Ne.  lie,  lay,  say,  buy. 

Die  Aspirate  k5mmt  selten  verdoppelt  *vor  wie  ags.  hleabhan, 
sleahan  sleahhan,  von  denen  aber  die  eine  wie  einfaches  b  im  Ans- 
laute  allm&hlich  sich  verliert,  die  andere  durch  w  gehend  den  f-Laut 
annimmt:  Lag.  lehge,  slse,  ae.  ligbe  sle,  me.  ligbe  laghe,  sle;  ne. 
ld,ugh,  slay. 

§.  195.  Yiel  hflufiger,  als  sich  Gemination  erhd,lt,   tritt  diese  erst  spMer 

ein  als  Zeichen  der  Yocalkttrze.  So  z.  B.  ags.  gelu,  ae.  gelwe,  me. 
gelowe  uud  noch  bei  Sh.  Momms.  yeolow  gealow ,  wird  endlich  yel'low, 
Ags.  mylen,  ne.  mill;  ags.  wela,  ne.  well;  ags.  swelge,  Orm  swollghe, 
ne.  swallow;  —  ags.  gealga,  me.  galwe,  ne.  gallow.  —  Ags.  earh, 
ae.  arwe,  me.  arewe,  ne.  ar'row;  ags.  mearh,  me.  marg  merow,  ne. 
mar'row.  —  Ags.  hamor,  ne.  ham'mer;  ags.  sumor,  ne.  sum'mer;  ags. 
ftm^te,  ne.  em'met.  —  Ags.  pabol,  ne.  peb'ble;  ags.  cuper,  ne.  cop'- 
per;  ags.  staef,  ne.  staff,  ags.  clif,  ne.  cliff.  —  Ags.  netele,  ne.  net 'tie; 
ags.  sce&tel ,  ne.  shut'tle ;  ags.  sadol ,  Lag.  sadele ,  ae.  sadel ,  ne.  sad'dle : 
ags.  rsedels,  ne.  riddle;  ags.  adese,  ne.  ad'dice.  —  Ags.  cycen,  ae. 
ne.  chick'en;  ags.  ficol,  ne.  fick'^le;  ags.  siican,  ne.  suck;  ags.  seg, 
ne.  egg.  —  Ags.  graes,  Lag.  graes,  Orm  gres.  RG.  gras,  me.  gras, 
grass;  ags.  glaes,  ne.  glass;  ags.  brses,  ne.  brass;  ags.  blosma,  nags, 
blosme,  ae.  blosme  bloseme,  ne.  blossom.  —  Besonders  zahlreich  sind 
die  Yerdoppelungen  bei  Mau. ,  wie  ags.  seppel,  ae.  apple,  Mau.  ap- 
pelle  appulle,  ne.  ap'ple.  Ebenso  haselle,  devylle,  brydille,  mortalle, 
cruelle,  swanne,  sinne,  skinne  etc.  Ne.  ha'zel,  dev'il,  bri'dle,  mor- 
tal, cru'el,  swan,  sin,  skin.  Selbst  Sh.  Momms.  hat  noch  viele  Ver- 
dppplungen,  die  sich  jetzt  vereinfacht  haben ,  wie  sonne,  fanne,  pinne, 
runne,  starre,  incke,  widdow,  dogge,  catte,  hasill,  cruell  etc. 

Auch  im  Romanischen  ist  oft  Yerdopplung  hinter  kurzem  Yocale 
eingetreten,  wie  afrz.  momie,  ne.  mum 'my.  Afrz.  maniere,  ae.  maner, 
ne.  man'ner;  afrz.  chenil  (canile),  ne.  chen'nel;  afrz.  limier,  ne.  lim- 
mer;  —  afrz.  galoper,  ne.  gal'lop;  ae.  jolif,  ne.  jol'ly;  afrz.  querele, 
ae.  quarel,  ne.  quarrel;  afrz.  arayer,  ae.  aray,  me.  araye,  ne.  array'; 
frz.  marier,  ae.  marie,  ne.  mar'ry;  —  me.  gebat  iebat,  ne.  g^b'bet; 
afrz.  ruban,  ne.  rib'bon;  afrz.  souper,  ae.  soupere,  ne.  sup 'per;  frz. 
poupee,  ne.  pup'py;  plain'tif,  ne.  plain 'tiff;  afrz.  baillif,  ne.  bai'liflf; 
afrz.  chapelle,  Lag.  chapel,  me.  chapelle,  ne.  chap 'el;  —  afrz.matere; 


Metathese.  147 

ne.  matW;    afrz.    gloton,   %e.   gliit'ton;    molton,   mut'ton;   —   l6(on,  §•  195* 
les'sou;   cisoire,  scis'sors;   harnas»  h£lr'ness;   abreger,  ae.  abrege,  ne. 
abridge,  und  sehr  oft. 

In  spftteren  Perioden  haben  sich  maache  Yerdoppelungen  aus  §•  196. 
Assimilation  herausgebildet,  wie  Lag.  leof-mon  leoe-mon  (lemman) ,  ob- 
gleich  sich  keiu  ags.  leof-man  vorfindet,  ae.  me.  lemman,  ne.  IS'man. 
—  Ags.  hl&f-maesse  hld.-m8es,  RG.  lammasse,  ne.  laiii'ma&.  —  HoU. 
hang  mack,  ne.  ham'mock.  —  Ae.  barlest,  ne.  ballast.  —  Ag».  stige- 
rftp,  ne.  stir'rup.  —  Ags.  god-sibb,  ae.  godsib,  ne.  gos'sip.  —  S4d- 
seaxan,  ae.  Sou)?sex,  ne.  Siis'sex.  —  Ebenso  im  Romanischen:  frz. 
plombier,  ne.  plum'ber  plum'mer.  —  Afrz.  banderolle,  ne.  ban'drol 
bannerol.  —  Afrz.  garnison,  me.  garnison  Ch.  ne.  gar'rison.  — 
Afrz.  trestal,  ne.  trest'le  tres'sel.  —  Ae.  noursle,  ne.  nuz'zle. 


Ftinfter   Abschnitt. 

Metathese. 

Lautliche  Yerwandtschaft  der  Laute  nnd  Bequemlichkeit  in  der  §«  197« 
Aussprache  haben  die  Umstellung  mancher  Consonanten  veranla3t.   Am 
beweglichsten  zeigen  sich  die  Liquiden  und  unter  diesen  r. 

R.  Schon  im  Ags.  stehen  zwei  Formen  neben  einander,  wie  bird 
brid  (Vogel),  worhte  wrohte  (wirktej),  geworhte  gewrohte  (gewirkt), 
beorht  bryht  (hell),  frost  forst  (Frost),  brinnan  beornan  (hrennen), 
rinnan  irnan  eornan  (rinnen),  cresse  cerse  (Kresse).  —  Lag.  worhte 
wrohte ,  geworhte  gewrohte ,  briht ,  beornen ,  irne ;  Orm :  bridd ,  wrohhte 
wrohht,  brihhte,  frosst,  ernenn.  —  Ae.  und  me.  brid  bridde,  wrohte 
wroQte ,  brigt ,  frost ,  bernen ,  rinnen  rennen  ernen ,  kerse.  —  Ne. 
bird,  wrought(d.)  verdrftngt  durch  worked,  bright,  frost,  btlrn,  riin, 
cress. 

Das  Ags.  enthd,lt  Metathese.*  j^erscan  (ahd.  driscan  dreschen), 
ferse  (frisch,  ahd.  frisc).  —  Orm  l^resshenn  fressh  etc.  —  Ne.  to 
thresh,  fresh. 

Metathese  tritt  erst  nach  dem  Ags.  ein:  ags.  bryd  (Braut),  bred 
(Brett),  fyrhtu  (Furcht),  wyrhta  (Arbeiter),  ]7ridda  (dritte),  )?reotyne 
(dreizehn),  {>rltig  (dreiftg),  )?uruh  (durch),  )>yrhel  )?yrel  (Oeffnung), 
J>urst  (Durst),  &fffired  (erschreckt).    —  Lag.   brude  burde,   )?reottenc 

10* 


148  Metathese. 

§*  197*  j^rittig,  |>urli,  |>arled,  |>arst,  afaered;  Orm  brid,  wrihhte,  ]7ridde  f^rit- 
tene {>ritti ,  j^urrh,  ]?risst,  faered.  —  Ae.  me.  brude  bride,  frigt,  )>ridde 
J^rittene  j?ritti,  j>urg,  )?irst  |>urst,  aferid.  —  Ne.  bride,  board,  fright, 
Wright,  thXrd  thir'teen  thir'ty,  thrdugh,  thiri,  thirst,  afraid.  Viel- 
lelcht  wirkte  bei  letzterem  afrz.  effreier  ein. 

Ebenso  in  roman.  Wdrtern:  lat.  frumentum ,  afrz.  fromentie  und 
formentie,  neue.  fru'menty  fttr'menty;' —  frz.  proposer,  alte.  porpos, 
neue.  pttr'pose ;  —  afrz.  bordel,  neue.  bor'del  brttth'el;  —  ital.  granato, 
neue.  granate  gftr'net ;  —  lat.  crocodilus , '  mittele.  cokodrill  •  Mau., 
neue.  croc'odile. 

Auch  in  den  Bildungssilben  er,  ary,  ory  tritt  vorilbergehend 
Metathese  ein:  lat.  numerus,  afrz.  nombre,  alte.  noumbre,  neue. 
number;  —  latein.  minister,  afrz.  ministre,  mittele.  ministre,  neue. 
min'ister;  —  lat.  intrare,  afrz.  entrer,  alte.  entre,  neue.  en'ter.  — 
Selten  ist  Metathese  geblieben,  wie  in  mas'sacre,  sep'ulchre,  the'atre. 
—  Auch  deutsche  W5rter  batten  eine  Zeitlang  diese  Form,  wie  ags. 
feeder,  im  Ae.  und  me.  fadere  fadre,  neue.  father. 

Die  Endungen  lat.  orius ,  arius  werden  im  Frz.  oire  und  aire ,  ere 
bleiben  zum  Theil  im  Engl,  und  werden  erst  im  Ke.  zu  ory  und  ary. 
lat.  adversarius,  afrz.  adversarie  und  adversier,  alte.  adversere  adver- 
sarie,  ne.  ad'versary;  —  lat.  Januarius,  afrz.  Janvier,  alte.  Jenyuer 
RG.  8606,  neue.  Jan'uary;  —  lat.  historia,  afrz.  histoire,  alte.  his- 
torie,  neue.  hist'ory  story. 

In   den  Dialecten   sind  Metatheses  sehr  zahlreich,    wie   in  Som. 
dirsh,  birsh,  hirsh  fttr  thrush,  brush,  rush.     Bosw. 
§.  198*  Hw    im   Ags.    ist   zu    wh,    aber  nur  in  der   S(^rift,    nicht   in 

der  Aussprache  geworden,  s.  §.  137. 

S    verftndert    seine   Stellung   in    in-    und   auslautendem    sc,  sp. 
s.  §.  143. 
§*  199*  Gn  \^&t  selten  Umstellung  zu:   ags.  ]7egen  }>egn  )?eng  )>^n.  Lag. 

)?ein,  neue>  thane.  —  Aehnlich  wird  frz.  gn  zu  ni:  frz.  mignon,  neue. 
min'ion;  —  afrz.  compaignon,  neue.  compan'ion;  frz.  poignard,  ne. 
pon'iard;  —  afrz.  caroigne,  Mau.  careyne,  neue.  car'rion. 

Selten  wechseln  Buchstaben  in  verschiedenen  Silben,  wie  das 
oben  angeftlhrte  mittele.  cokodrille;  —  ags.  citeljan,  neue.  tick'le;  — 
ital.  gerofilo  (careophyllus) ,  frz.  girofle,  mittele.  gilofre  Ch.  und  dies 
dehnt  sich  im  Ne.  zu  scheinbarer  Composition  giriifldwer. 


149 

Drittes     Bach. 

/Accentuation. 

Der  Accent  ist  der  geistige  Hanch ,    der  die  Sprache  durchdringt  §♦  200« 
and  belebt,  die  Rede,    den  Satz  und  das  einzelne  Wort.      Es  ist  da- 
her  dreifach,  Accent  der  Rede   oder  rhetorischer,   Accent  des  Satzes 
Oder  syntaktischer,  und  Accent  des  Wortes  oder  etymologischer.    Hier 
kommt  nur  der  letztere  in  Betracht 

Das  Wort  enthftlt  gewOhnlich  drei  Elemente:  Stamra,  Bildungs- 
silbe  und  Flexion.  Der  Stamm  ist  die  eigentliche  Substanz  des  Wor- 
tes, die  Bildungssilbe  gestaltet  die  Substanz  zu  einer  bestimmten  Be- 
griffsform  und  die  Flexion  bezeichnet  Beziehung  und  VerhftltniB  dieser 
letzteren.  Diese  Elemente  m5gen  nach  ihrem  Werthe  nftchst  den 
Lauten  selbst  auch  im  Tone  den  bezeichnenden  Ausdruck  gefunden 
haben.  Aus  der  Mannigfaltigkeit  mag  sich  dann  die  Einf5rmigkcit, 
aas  der  bequemen  Freiheit  mag  sich  die  Beschrftnkung  herausgebildet 
haben,  die  in  den  verschiedenen  Zweigen  des  indo-germanischen  Stam- 
mes  hervortritt.  Warum  hier  der  Accent  auf  der  ersten  Silbe  sich 
festgesetzt  hat,  warum  er  dort  sich  auf  die  drei  letzten  Silben  be- 
schrankt,  warum  er  im  Germanischen  logische  Bedeutung,  im  Ro- 
manischen  enphonische  erlangt  hat,  das  wird  sich  schwcr  ermit- 
teln  lafien. 

Nach  den  Elementen  der  englischen  Sprache  stellen  sich  beson- 
ders  zwei  Accentuationsgesetze  im  Englischen  gegenttber,  das  Deutsche, 
welches  im  Ags.  gilt,  und  in  dem  fremden  Sprachstoffe  besonders  das 
franzosische ,  das  mit  dem  Normannischen  eindringt. 


Erster   Abschnitt. 

1)    Deutsche    Accentuation. 

Im  Ags.  ist  der  Accent  nicht  bezeichnet,    rhythmisch  geme^ene  §«  201 « 
Dichtungen  besitzt  es  nicht.      Die  einzigen   Anhaltpuncte  filr  Bestim* 
niang  des  Accents  gibt   der  Reim;    die  Alliteration  und  die  wei- 
tere  Entwicklung  des  Wortes. 

Der  Reim   ist  im  Ags.  selten,   er   findet   sich   in  dem  Reiroliede  §t  202. 
des  God.  Exoniensis.   Hier  steht  er  in  derselben  Ausdehnnng,  wie  im 


150  Deutsches  Accentuationsgesetz. 

§.  201«  Deatschen.  Er  ist  1)  einsilbig:  onlAh  onwrfth,  gl4dbrd,d,  \kd  bigl4d, 
r&d  gebM,  61  ealdorstdl,  g61  of-dl,  gear  snear,  hreoh  sceoh,  und  ruht 
stets  in    der   Stammsilbe ;    —    2)   zweisilbig:    ssegon   dieegon,    gefsegon 

m 

wsegon ,  wongum  gangum ,  longum  getongum ,  gengdon  mengdon ,  ge|>yhte 
myhte,  scearpe  hearpe,  dryhtlic  hyhtlic  etc.  Der  Reim  ruht  hier  in 
der  Stammsilbe  und  der  beigeftlgten  Bildungs-  und  Flexionssilbe ;  — 
t3)  dreisilbig:  hlynede  dynede,  swinsade  minsade,  flddade  gddade, 
maegnade  fsegnade,  gearwade  hwearfade,  e&cnade  weacnade  etc.  und 
auch  hier  hebt  er  im  Stamme  an.  Der  Reim,  wenn  er  seinem  We- 
sen  nach  nur  in  der  betontcn  Silbe  ruhen  kann,  weist  als  betont  den 
Stamm  nach. 

Ebenso  kann  die  Alliteration  nur  in  der  Hebung  stehen,  wenn 
sie  ins  Ohr  fallen  soil  und  auch  diese  bezeichnet  den  Stamm  als  die 
betonte  Silbe. 

§.  202*  Am  unzweifelhaftesten   aber  wird   der  Stamm   als  betont  nachge- 

wiesen  durch  die  weitere  Entwicklung,  die  das  Wort  erhalten 
hat.  Yorgeschobene  Silben,  angefQgte  Bildungs-  und  Flexionssilben 
verklingen  oder  verscKwinden  g&nzlich,  nur  die  Stftmme  bleiben  und 
diese  mafien  daher  betont  gewesen  sein.  —  1)  Ags.  sittan  (sitzen),  nags, 
sitten,  ae.  sitten  sitte,  ne.  to  sit;  —  ags.  we  sseton  (sa6en),  nags, 
sseten,  ae.  sate,  ne.  sat;  —  ags.  he  leofad  (er  lebt),  nags,  leoued,  ae. 
liveth ,  ne.  liveth  lives.  —  Ags.  Gen.  Sg.  deges  (Tages) ,  nags,  dseges, 
ae.  dayes,  ne.  day's;  ags.  Nom.  PI.  dagas  (Tage),  nags,  daeges,  ae. 
dayes ,  ne.  days.  —  2)  Ags.  nama  (Naoie) ,  nags,  name ,  ae.  ne.  na'me ; 
— -  Ags.  steorra  (Stern),  nags,  steorre,  ae.  sterre,  ne.  star;  -  ags. 
lufu  (Liebe),  nags,  lufe,  ae.  loue,  ne.  love;  —  ags.  sadol  (Sattel), 
nags,  sadele,  ae.  sadel,  ne.  sad'dle;  —  ags.  mdnad  (Monat),  nags, 
moned,  ae.  moneth,  ne.  month;  —  ags.  hamor  (Hammer),  nags,  ha- 
mer,  ae.  hamer,  ne.  ham'mer;  —  ags.  heofon  (Himmel) ,  nags,  heouone, 
ae.  heven,  ne.  heav'en;  —  ags.  fugol  (Vogel),  nags,  fogol  fowel,  ae. 
fowel,  ne.  f5wl;  —  ags.  heorot  (Hirsch),  nags,  heort,  ae.  hert,  ne. 
heftrt;  —  ags.  hafoc  (Habicht),  nags,  hafeke,  ae.  hauek,  ne.  h&wk; 
—  ags.  he&fod  (Haupt),   nags,  hefed,   ae.  heued  hefd  bed,   ne.  head. 

§•  203*  I.     Man  kann  daher   als  ags.   Betonungsgesetz   fftr   das  einfache 

Wort  aussprechen:  der  Stamm  hat  den  Ton  vor  der  Flexions- 
und  der  Bildungssilbe. 

Diesem  Gesetze  sind  auch  die  fremden  Wdrter  unterworfen ,  welche 
im  Ags.  aufgenommen  werden:  antechrist  (die  Compositionen  ftlhlte 
der  Ags.  nicht),  ancor  (Einsiedler) ,  arcebiscop  (Erzbischof),  sBlmsesse 


Accenlnation  einfacher  W6rter.  151 

(Almosen),  ele  ale  al  (Oel),  engel  (Engel),  organ  (Orgel),  ymn  (Hymne),  §•  203* 
m^esse  (Messe) ,  mnnec  (MOnch),  mynster,  non  (Nonne),  regol  (Regel), 
papa  (Papst),  pell  paell  (Mantel),  pnrpnr  (Purpur),  portic  (Sftulen- 
halle),  preost  (Priester)  ,^  biscop ,  calic  (Kelch),  candelle  (Licht),  circe 
(Kirche)  etc.  Denn  die  Alliteration  steht  in  der  ersten  Silbe  und 
die  Verktlrzang,  die  in  manchen  eintritt,  l£l6t  die  erste  Silbe  betont 
erscbeinen;  selmasse  selm  Exon.  297,  13,  mnnec  munc,  calic  calc,  can- 
delle candel,  cliroc  clirc  clerc.  Wenn  das  fremde  Wort  solcher  Be- 
tonnng  widerstrebt ,  so  unterliegt  es  weniger  einer  Ansnahme  als  einer 
Umbildung  und  lat.  epistola  wird  ags.  pistol  und  Nicomediii  zu  Corn- 
media.  Daneben  steht  aber  anch  apostol,  das  anch  in  Dnrh.  und 
bei  Onn  zu  postell  wird. 

Dasselbe  Gesetz  bleibt  auch  in  der  folgenden  Periode  fQr  den  §♦  204» 
dentschen  Sprachstoff  maSgebend  und  selbst  die  eingebflrgerten  Fremd- 
worter  sind  bei  Lag.  demselben  unterworfen ,  wie  dies  unverkennbar 
aas  der  Wortform  hervorgeht:  ags.  ancor  (anachoreta) ,  nags,  anker, 
papa  pape,  purpur  purpre,  engel  angle,  chirche,  clerc;  ags.  timpana, 
nags,  tirope. 

Orm,  der  in  Bezeichnung  der  QuantitS,t  sehr  genau  ist,  zeigt 
bei  rhythmischer  Lesung  ein  tlberraschendes  Schwanken  in  der  Beto- 
nung,  wie  Godd'speH  56.  und  goddspell'es  58 ,  affterr' 33.  afF'terr99, 
inntiirSOG.  inn 'till  234,  wifmann' 291.  Bei  genauerer  Betrachtung  aber 
erkl&rt  es  sich.  Es  macht  sich  nflmlich  der  Rhythmus  geltend  und 
dieser  drftngt  den  Ton  auf  die  weniger  tonreiche  Silbe,  daher  atfterr 
und  aff-terr';  ferner  betont  Orm,  um  bei  Dreisilbigen  nicht  den  Ton 
auf  auslautendes  e  fallen  zu  laBen ,  lieber  die  schwerere  Mittelsilbe : 
Ennglish322,  331.  und  En'gHsch  113,  Enngli'she  306,  308,  317.  323 
wissli'ke  167.  rihhtwi'se  menu'  and  go'del18.  J)urrh  hiss'  profe'tess 
tun  ge  260.  and  )?urrh'  )>a  ))re'  bennkinn'gess  iss' 15238.  Viersilbige 
haben  dann  zwei  Hebungen,  wie  )?att  drun'kennes'se  foir^hej)}?  166.  — 
)>e  troww'Jjelae'se  leo'^de  188.  unngo'de  and  unn'rihhtwi'se9708.  Dasselbe 
rbythmische  Element  macht  sich  auch  in  fremden  Namen  geltend:  and 
tn  shallt  nemmnenn  himm'  Johann'  157.  upponn'  Hero'des  kin'gess 
dag5'.257.  — -  and  sij>')>en  warr]?' Ely'zab8Bth'231.  off  A'aro'ness  dohh'- 
tress  114. 

Im  Ae.  und  Me.   ttbt   zwar  das  franzOsische  Accentuationsgesetz  §•  205* 
einen   entschiedenen  Einflu6  auf  den  deutschen  Sprachstoff  aus,   so- 
da6  der  Reim  bisweileu  in  den  Bildungssilben  liegt,  wie  bei  RG.  wis- 
li'chebaldeli'che4-35,  begynnyng'endyng'737.  destres'se wildernes'se  3020. 


152  Accentuation  einfacher  and  zusanunengeseizter  WOrter. 

§.  205.  ydelnis'se  wytnys'se  4041,  fikel'le  mykel'le  PL.  751.  lufly'  body' 657 
und  sogar  in  dem  ie  des  Infinitivs  askie'  alie'491.  Ebenso  bei  Gh. : 
siknes'se  richesse  1258.  gladnes'se  distresse  1253.  tapsteVe  beggere241 
etc. ,  mille're  544 ,  im  Rhythmus :  sitting'  2030.  etc. ;  diese  Endungen 
erinnern  an  die  franz.  -esse,  -ere  und  ant.  Auch  Sp.  zeigt  noch  bis- 
weilen  dieselbe  franz5sische  Einwirkang ,  im  Reime  .*  blowes  shallow'es  3, 
4,9.  lightning' 3,  12,  2.  things  tidings 2 ,  7 ,  23  so'iourning'  living' 2,  5, 
28.  come  boso'me4,  11, 43  etc.,  und  im  Rhythmus:  with  dread'full 
thun'der  and'  lightning'  atwix't3,  12,  2.  —  -the  wea'rie  trav'eller' 
wand  ring'  that  way' 2,  5,  30.  ofPhaedria',  thine  ow'ne  fellow',  ser- 
vaunt'  2,  6,  9.  yet  was'  admi'red  much'  of  fool'es  women'  and  boys. 
5,2,30.  his  sno'wy  front'  curled'  with  gol'den  hear'es  2 ,  8 ,  5. 

AUein  im  Ne.  haben  sich  diese  Formen,  die  vielleicht  nur  der 
frtlhere  dichterische  Gebrauch  schwanken  lieB,  wieder  befestigt  und 
das  alte  Accentuationsgesetz  gestattet  keine  Ausnahme:  to  lo've,  lov'- 
est,  lov'-eth,  lov'-er,  lov'-ing,  lov'-ing-ly,  lov'e-ly,  lov'e-li-ness.  We- 
der  Flexion,  noch  Bildungssilbe  ver&ndern  den  auf  dem  Stamme  ra- 
henden  Accent. 

§*  206*  II>     In  <l6n  Compositionen    (vorerst  ist  von  denen  mit  Par- 

tikeln  abzusehen)  liegt  der  Ton  auf  dem  ersten  Worte,  das 
specialierend  zu  dem  zweiten  generellen  tritt.  Denn  das 
ist  das  Bet6nungsgesetz  im  Deutschen  Uberhaupt,  und  wird  als  im 
Ags.  gUltig  nachgewiesen  1)  durch  die  Alliteration:  in  den  Snbstan- 
tivcorapositionen :  wuldor-cuning  (ruhmreiche  Konig)  C.  1 ,  3.  wite-hds 
(Strafhaus,  Richthaus)  3,  21.  heofon-st61as  1 ,  15.  he&h'-gesceafta (Hoch- 
geschdpf)  1,8.--  in  Adjectivcompositionen :  sdd-fsest  (wahrhaftig)  1,17, 
swegl-torht  (licht  wie  der  Himmel)  2 ,  33.  f^rym-faest  (glorreich)  2 ,  7. 
—  in  Pronominalcompositionen :  aeghwa  (jeder)  Exon.  219,  24.  jeghwilc 
(jeglich)  293,25.  ceghwaeder  (jeder  von zweien)  C.  183,21.  —  2)  durch 
die  weitere  Entwicklung  der  Composition.  Wenn  auch  im  Allgemeinen 
die  Elemente  sich  neben  einander  erhalten  wie  Ags.  heftfod-burh 
headborough,  hed.f'od-man  headman,  he&h'-scire-ger^fa  high-sheriff  etc., 
flieden  doch  auch  manche  zusammen  und  so,  da0  die  erste  Silbe  be- 
tont  gewesen  sein  mu6.  Ags.  hea'h-fore  hea'fre,  ne.  heifer.  —  Ags. 
wtfman  wtmman,  Lag.  wifmon  wimmon  wimon  (womman),  ae.  wiman 
woman,  ne.  wo'man.  —  Ags.  wig-bed  (GOtterbett,  Altar),  wi-bed  weo- 
fod,  Lag.  weofed  weofd  wefd.  -—  Ags.  Eofor-w!c,  Lag.  Eouwer-wic 
(Euerwich),  Eouerwike  RG.  Euerwik  37.  York  PL.  7340.  1859.  1884. 


Aceentttation  der  Gomposttioneii.  153 

Ne.  York.   —   Ags.  seghwasder  segder,    Lag.  seider,    Orm  egg)>er,   ae.  §•  20 6* 
ey)«r,  ne.  either. 

Dafi  der  Beim  bisweilen  in  dem  zweiten  Worte  liegt,  wie  ealdor- 
st61  (Herrschersitz)  61,  ssege  sincgewflege  beweist  nichts  dagegen,  da 
die  dazwischen  liegende  Senkung  den  Ton  auch  am  Ende  hervortre- 
ten  lieB. 

Bei  Orm  wirkt  (s.  o.)  auch  hier  der  Rhythmus  ein  und  in  Ae. 
nnd  Me.  macht  sich  bisweilen  franz.  Aussprache  geltend:  Yrlo'nde 
Scotlonde  RG.  32.  com  kyndom'  196.  kindom'  wysdom'  1879.  lordles' 
faderles'  2996.  Norwey'  ey'e  2260.  Leyces'tre  Wirces'tre  37,  Ch.: 
ferner  im  Rhythmus:  trouthe  and'  honour',  fredom'  and  courtesie.  Ch. 
46.  tbir  n'as'  quicksil'ver,  lit'arge,  ne  brimston'  (Reim:  non).  631.  ful 
soth'e  is  sayde,  that  lov'e  ne'  lordship'.  1627.  ycrow'  window'.  3358. 
—  Auch  Sp. :  Saint  Georg'e  of  mer'y  England',  the  sig'ne  of  victoree. 
1,10,61.  and  in 'their  ent'railles,  full'  of  quick'  brimston'.  2,  10,  26. 
the  wide'  kingdo'me  of  Love  with  lordly  sway.  4 ,  1 0 ,  42.  to  be'  cap- 
ti'ved  in'  endles'se  duraunce.  3,  5,  42, 

In  neuenglischen  Coropositionen  liegt  der  Ton  gew5hnlich  auf  dem  §«  207. 
ersten  Worte:  1)  in  Snbstantivcompositionen :  day '-light,  ink'- 
horn,  sand'-box,  son '-in-law,  fath'er-in-law,  high'-priest ,  grand '-father, 
red'-breast;  draw'-bridge ,  wash'-leather ,  draw'ing-room ,  wri 'ting-book; 
two'-pence,  six'-pence,  half-way;  he'-cat,  she'-wolf,  self  love.  Einige 
Abweichnngen  ftthrt  Walk,  an ,  wie  dirt-pie',  hobgob'lin  (hob 'goblin  Wb.), 
north-east',  north-west';  tom-tit',  jack-pud'ding ,  jack -boots'  etc.  erin- 
nern  an  Eigennamen.  Ferner  free-think'er  (-boo'ter,  will'),  green- 
broom'  (-ga'ge,  -sick'ness),  red-lead',  black-lead',  black-rod',  evil-do'er 
(speak'ing,  -wish'ing).  Man'kii)^  heiSt  mftnnliches  Geschlecht,  man- 
kind' (Menschengeschlecht).  —  2)  In  Adjectivcompositionen: 
lov'e-sick,  head'strong,  heed'ful;  red'hot,  stark'-mad;  two'-handed, 
oWeyed,  old'-fashioned.  Die  participialen  Nachbildungen  behalten 
oft  den  Ton  trotz  des  vorstehenden  Adjectivs:  evil-fa'voured  (mi'nded), 
free-foo'tcd  (-mi'nded,  -spo'ken),  good-con dit'ioned,  hard- heart 'ed  (-la'- 
boored,  -mouth 'ed),  left-hand'ed ,  short-sight'ed.  Es  herrscht  hier, 
wie  oben,  mehr  das  attributive  Yerhftltnid  als  das  der  Composition. 
Ebeoso  in  den  Pronomen  my-s6lf',  thy-self ,  him-self  etc.  —  3)  in 
Verbalcompositionen.  to  bo'neset,  to  ship '-wreck,  to  main 'swear, 
to  back'bite;  to  new 'dress,  to  blind'-fold ,  to  new '-model ,  to  back'slide 
A.,  Ent. ,  So.  Per.,  Sh.,  aber  to  back-sli'de  J.  W.  Ja.  Wb.  Wrc.  Sm. 


154  Accentuation  d«r  Verh&rtnngen. 

§♦  208.  III.    Die  Compositionen  mit  Partikeln  zeigen  schon  im  Ags.  zahl 

reiche  Ausnahmen. 

Alls  denselben  sind  aber  zuerst  die  scheinbaren  Compositionen, 
die  eigentlichen  Verhftrtnngen  auszuscheiden.  Der  Unterschied 
von  Composition  nnd  Verhartung  beruht  auf  dem  von  Adverb  und  Pra- 
position.  Das  Adverb  ist  fttr  sich  selbst^ndig,  denn  es  ist  eigentlich 
nur  eine  grammatische  Form  des  Substantivs,  Adjectivs,  Numerals 
Oder  Pronomens;  die  Praposition  ist  abhangig  und  erganzt  oder  er- 
setzt  die  Befahigung  zur  Rection.  Jenes  enthait  einen  begrifflichen 
Inhalt  Oder  deutet  ihn  an ,  diese  bezeichnet  nur  die  auBeren  Verhait- 
nisse  eines  Nominalbegriffs.  Jenes  kann  nicht,  diese  mu0  ein  Rec- 
tum haben.  Das  Adverb  erscheint  daher  als  der  passendste  Begleiter 
des  Verbalbegriffs ,  dem  es  ein  besonderes  Merkmal  beifagt,  ohne  es 
in  seiner  Formenbildung  zu  beeintrachtigen ;  die  Praposition  dagegen 
steht  vor  dem  Nominalbegriffe,  bringt  diesem  keinen  neuen  Inhalt  zn 
und  bedingt  ihn  in  seiner  Form.  Jene  Verbindung  ist  Composition, 
diese  Verhartung.  Letztere  hat  dieselbe  Betonung,  als  ob  die  Prapo- 
sition noch  lose  davor  sttlnde,  namlich  der  Accent  ruht  auf  dem  No- 
men,  nie  auf  der  Partikel.  Daher  ags.  aet-som'ne  (znsammen)  CIO, 
25  aBt-ga'dere  (zusammen) ,  Exon.  64,12  to-so'mne  (zusammen)  C.  245, 
26.  on  weg'  aweg  (weg),  of-dii'ne  adft'ne  (hinab) ,  bi-sid'an  (bei  Seite), 
on-baec  (zurtlck),  on-mid'dum  (mitten),  td-dee'ge  (heute),  td-nih'te 
(nachts)  etc.  Die  Praposition  en ,  welche  noch  lose  stehen,  jehnen  sich 
an ,  befestigen  sich ,  werden  lautlich  schwacher  und  fliefien  mit  .dem 
Rectum  zusammen:  on  weg',  aweg,  C.  awegg,  RG.  awey,  ne.  away'; 
of-d^ne  adillne,  Lag.  adune,  RG.  adoun,  ne.  adown'  down;  on  bsec, 
Lag.  abac ,  Wycl.  abak ,  ne.  a-back'  back ;  to-daege ,  Lag.  to-dseie  adaei, 
0.  to-dagg,  ne.  to-day';  t6-nih'te.  Lag,  anihte  to-nihte,  ae.  to-nygt,  ne. 
to-night';  ags.  bi  sidan ,  Lag.  bisiden ,  ne.  besid'e ;  ags.  on  middum, 
ae.  amidde,  ne.  a-mid'  und  sehr  viele  andere. 

§»  209*  Anders   ist   die  Betonung  der  Composition.      Sie   hangt   mit  der 

Bedeutung  der  Partikel  zusammen  und  veriauft  im  Deutschen  im  All- 
gemeinen  folgendermaBen. 

Ursprtlnglich  steht  das  Adverb  lose  daneben ,  Stellung  und  Wort- 
form  bezeichnen  die  Zusammengehorigkeit.  Hier  hat  die  Partikel  den 
starkeren  Ton,  weil  sie  den  allgemeinen  Begriff  specialisiert :  ford  be- 
ran  (fort  tragen).  Die  haufige  Wiederkehr  ftthrt  zur  Ajilehnung:  ford- 
beran.  Diese  andert  nichts  in  dem  Verhaitnifi  der  beiden  Wfirter 
zu  einander,    sie  ist  nur   ein  aufieres  Zeichen    der  Zusammengehdrig- 


Accentuation  der  Gompositionen.  155 

keit.  Die  Bedentang  ist  noch  so  rege,  daB  eine  Trennung  von  der  §.  209» 
Verbalforin  nicht  bios  mOglich,  sondern  in  bestimmten  Fallen  gewOhn- 
lich  ist.  Zwar  schwankt  hier  im  Ags.  der  Sprachgebrauch.  Die  ge- 
drftngte  Sprache  des  Dichters  halt  die  Composition  mehr  zusammen. 
Der  Prosaiker  dagegen  IftBt  die  Partikel  mehr  hervortreten.  Ueber- 
hanpt  15st  sie  sich  gerne  wieder  aus  der  Composition:  1)  wenn  die 
Bedentung  der  Partikel  durch  besondere  Znsatze  weiter  ausgefdhrt 
wird:  Aban  pn  )>a  beomas  tt  of  ofne  (befiehl  die  Manner  ans  dem 
Ofen)  C.  242,  34.  gangende  in  t6  ]>am  htse  Mt.  2,  11  (eingehend  zu 
dem  Hause),  &hof  upp  td  heofonum  (erhob  sich  auf  zum  Himmel). 
Bed.  1,7.  At  fram  him  eodon  (aus  von  ihm  giengen)  4,3.  —  2)  im 
Part  Pass,  und  im  prapositionalen  Infinitiv.  Zwar  entbehrt  gew6hn- 
lich  das  einfache  Verb  der  Partikel  ge-  als  Bildungsmittel  des  Parti- 
cips,  daher  kann  es  anch  in  der  Composition  fehlen.  Allein  wenn 
ge  eintritt,  so  stellt  sich  die  Compositionspartikel  vor  dasselbe:  in 
gelseded  (eingeleitet) ,  Bed.  4,  9.  eft  geladdd  (wieder  geladen)  4,15. 
ford  gelseded  (fort  geftlhrt)  4,  19.  up  geboren  (hinaufgetragcn)  4,23. 
Mehr  noch  tritt  die  LQsbarkeit  der  Partikel  im  Infinitiv  hervor,  in- 
dem  diese  vor  die  Praposition  tritt :  in  to  gesettanne  Bed.  4 ,  22.  in 
to  settanne  5,  12.  on  to  timbrianne  5,  20.  on  to  lifianne  5,  23  =  ein- 
znsetzen,  anfzubauen  etc.  ^ 

Solche  Anlehnungen  fdhren  nach  und  nach  zu  engern  Yerbindun- 
gen.  Die  Bedeutung  der  Partikel  schwacht  sich ,  die  Composition  wird 
zam  einfachen  Begriff,  die  Partikel  zu  einem  Theile  desselben  und 
verbindet  sich  so  eng,  da6  sie  sich  unter  alien  Yerhaitnissen  nicht 
mehr  trennt.  Mit  der  Bedentung  geht  der  Ton  verloren:  ic  a-rlse 
fstehe  auf,  erstehe). 

Hat  ein  Verb  diesen  Bildungsgang  durchschritten ,  so  wiederholt 
sich,  nach  den  vorliegenden  ags.  Formen,  der  Compositionsproced 
zom  zweitenmal ,  wenigstens  in  seinen  Anfangen ,  sodaS  die  nicht  mehr 
f&hlbare  Partikel  eine  zweite  noch  fahlbare  vorschieben  iai3t,  wie  in- 
on-sendan  (hinein  senden),  Exon.  266,27.  ongean-ge-leeden  (zurflckge- 
leiten) ,  agen-be-wendan  (umkehren) ,  efne-a-risan  (zusammen  anfstehen), 
efne-be-deccan  (bedecken)  Durh.,  eft-a-gifan  (zurftckgeben) ,  eft-ge-clgan 
(zurackrufen) ,  ford-ge-clypian  (hervorrufen) ,  ford-ge  wltan  (hervorge- 
ben),  from-ft-drtfan  (vertreiben) ,  from-a-waeltan  (wegwaizen),  from-ge- 
b^^  (abbiegen)  Durh.,  on-a-bl^wan  (einblasen),  on-a-sendan  (hinein- 
senden),  on-ft-geotan  (hineingieSen) ,  on-be-leedan  (einftthren),  on-ge- 
uiman  (wegnehmen),   of-ge-drincan  (wegtrinken) ,  ofer-ft- written  (Ueber- 


156  Accentuation  der  Gompositionen. 

§.  209»  schrifb  Durh.),  ofer-ge-sftwan  (dartlber  s&en),  ofer-ge-bringan  (hinHber- 
bringen),  td-ge-leedan  (hinzuftthren) ,  td-ge-byrian  (dazugeh5ren) ,  ap-&- 
stellan  (aufstellen),  up-&-sttgan  (anfsteigen).  Oder  die  eine  Partikel 
ist  g&nzlich  mit  dem  Verb  zusammen  gefio&en  und  deshalb  kann  eine 
zweite  unbetonte  vortreten:  &-b-linnan  (aufhdren),  d,-be-)7ecean  (be- 
decken),  ge-and-swarian  (antworten),  ge-un-treowsian  (sich  ftrgern). 

Auf  diesem  Bildungsgange  durch  Selbstftndigkeit,  Anlehnung  and 
Yerschmelzung  setzen  sich  nene  Substantiven  und  Adjectiven  ab.  In 
diesen  entspricbt  die  Partikel  der  des  Verbs  auf  der  Stufe,  auf  wel- 
cher  die  Bildung  sich  setzte,  soda6  die  Partikel  in  der  einen  Wort- 
art  betont  sein  kann ,  w&hrend  sie  in  der  andern  unbetont  geworden 
ist.  Daher  hat  oft  das  Nomen  die  Partikel  betont,  w&hrend  das  Verb 
sie  tonlos  werden  l&6t. 

§.  210.  Die  Keunzeichen   der   Betonung  sind  Alliteration  und  Trennbar 

keit.      1)   Alliterierend  sind;   and,   aefter,    eft,   ed,    fore,    ford 
from,   hider,    in,    hin,    mid,    mis,    nider,    ongean,    up,   ti 
wohl  auch  efne:  nicht  alliterierend:  d.,  ge,  for,  geond;  schwankend 
aet,  an,  of,  ofer,  on,  t6 ,  under,  |>urh,  wid,  ymb.  —  2)  Trenn 
bar  sind:  aefter,  efne,  eft,  fore,  ford,  from,  hider,  hin,  in 
mid,  nider,  ongean,  up,  {It;    untrennbar:    ft,   and-,   aet,   bt  bi 
be,  ed,  for,  ge,  or,  dd,   )>urfi,   wid,   wider,  ymb.      Es  treffen 
daher  beide   Kennzeichen    zusammen   in    aefter,    eft,    fore,    ford, 
from,   hider,   in,   mid,  nider,    ongean,   up,   tt  und  diese  sind 
als  betont  zu  bezeichnen.     Unbetont  sind,    weil  untrennbar  und  nicht 
alliterierend:  &,  ge,  for.     Schwankend  sind:  aet,  and,  bi,  ed,  of, 
ofer,  on,  or,    t6,    un,    under,    wid,   wider,   ymb,    |>urh,   und 
diese  sind  weiterer  Feststellung  bedtlrftig. 

§.211.  A.  1)  Aet  (bei),   im  Ags.  und  Got.  nur  Prftposition,  daher  un- 

betont in  Verhftrtungen ,  wie  aet-gad'ere,  aetfor'an,  aet-rih'te,  aet- 
som'ne.  Lag.  at-for'en  a-for'en,  arih'te,  at-som'ne  RG.  atvor'e,  ariht'. 
Ne.  afore  (vielleicht  auch  von  ags.  onforan) ,  aright'.  Es  ist  selten  in 
Composition ,  und  alliteriert  in  Verbindung  mit  Yerben  nicht :  aet-feoh- 
tan  (fechten),  0.  127,25.  Exon. 32S,15.  und  schwftcht  sich  bei  Lag. 
schon  oft  zu  a:  at-laded  (aloj^ed),  at  saken  (asaken),  asterte  (astorte), 
at-stonden  (astonde)  und  verklingt  allmfthlig  im  Ae.  at-amen ,  at-holden, 
at-sitten,  at-stonden.  —  In  Substantiven  scheint  es  betont  gewesen  zn 
sein:  aet-wist  C. 73,  21.  Exon.  132,11,  das  sich  aber  weder  bei  Lag. 
uoch  Orni  in  Substantivcomposition  findet.  Die  Tonlosigkeit  in  Yer- 
balcomposition  mag  den  Yerlust  der  betonten  Partikel  veranladt  haben. 


Accentuation  der  Compositionen.  157 

And.  Schon  im  Gotischen  stehen  zwei  Formen  nebeu  einander,  §•  212. 
das  vollere  anda  and  das  kdrzere  and,  jenes  vor  Nomen,  dieses  vor 
Verben.  Diesen  entspricht  ahd.  and  und  das  schwftchere  and,  ent, 
int,  en,  in  und  ebenso  ags.  and  und  on,  (ant-,  ent-)*  Beide  thei- 
len,  wie  die  gotischen  Formen,  unter  sich  ihren  Besitz:  and  steht 
vor  dem  Nomen,  on  vor  dem  Verb,  and  steht  in  der  Alliteration,  on 
nicht:  andweorc  (Gegenstand,  Stoff),  C.  11,16.  andlifene  (Unterhalt) 
57,25.  andsaca  (Widersacher)  21,  6  andwUte  (Antlitz)  Exon.69,  20. 
andlong  (entlang)  B.  4226,  andweard  (gegenw&rtig) ,  ae.  anoward  ono- 
ward,  ne.  onward.  Wenn  die  Partikel  and  in  andswaijan  alliterie- 
rend  vorkommt,  so  erkl&rt  das  die  Abstammung  von  andswaru.  — 
Daher  ae.  an'swerien,  ne.  an'swer.  Die  Abweichung  Orms  andswaVe 
8641  und  Ch.  1J26  answer'ed  ist  entweder  durch  das  Simplex  sware 
veranlaSt,  Oder  durch  die  Dreisilbigkeit.  Yielleicht  weist  noch  das 
alliteriereBde  andettan  Exon.  269 ,  26  (aus  and-hd.tjan) ,  and-hntan  die 
iltere  Form  nach.  And'^long  schw&cht  sich  zu  an-long,  verliert  des-^ 
halb  den  Ton,  Lag.  an-long  und  on-longen  aber  ist  oifenbar  Yerh&r- 
tung,  ne.  along'. 

Ags.  bt,  big  (bei)  und  hi,  be  (be),  jenes  alliteriert  in  big-sto-  §*  213* 
dan  B  6089  und  hat  den  Ton  in  den  Subst.  bt-genga,  bi-spel  etc., 
allein  big-standad  me ,  strange  gen«4tas  C.  1 9 ,  1 .  alliteriert  es  nicht. 
Orm  gebraucht  es  auch  trennbar:  |>att  engell  stod  him  bi.  3340.  Da- 
her anch  wohl  in  B.  big  standad.  Ebenso  im  Englischen.  Wir  dttr- 
fen  daher  annehmen ,  da6  tonloses  bi  (be)  sich  tlberall  (be'-lief  Ben.  J.) 
in  der  Composition  schwftchte,  be-seech,  be-seem  etc.,  w&hrend  be- 
dentnngsvolles  bt  in  ne*  by  sich  erhielt:  me.  Qut  I  let  all  this  storie 
passen  by'.  Ch.  5544.  by '-way,  by '-street,  by '-end,  by'-name  etc. 

Obgleich  ags.  ed  (wieder)  got.  id,  stets  untrennbar  ist,  so  be- 
wahrt  ihm  doch  seine  Mhlbare  Bedeutung  (wiederam)  die  Alliteration 
and  somit  den  Ton :  edcerre  (Wiederkehr)  C.  293,  7.  edneow  (wieder 
060)20,25  edgeong  (wieder  jung),  Exon.  224,  10,  auch  in  ge-edniwian 
(emeuen).  Lag.  hat  es  nur  in  sed-wit  reproach,  im  Engl,  verschwin- 
det  es. 

Geond  (aber)  mu6  nach  geond-brseded  B.  2479.  geond-folen  §*  214* 
(fiber  vol!)  C.  3,29  geond-sendan  (daraber  senden,  ausbreiteu)  154, 
6.  etc.  nnbetont  sein.  Ein  selbstflndiges  adv.  geond  kOmmt  selten  vor, 
wie:  he  locade  hider  and  geond  (dorthin).  Bed.  5,  13.  das  in  ne.  yond 
sich  erhftlt.  Lag.  hat  es  in  geonward,  Orm  nicht  in  Composition, 
anSerdem  nur  selbstftndig. 


1 5S  Accentuation  der  CompositioneQ. 

§.  216»  Got.  af  spaltet  sichin  ags.  aef  und  of  (ab),  jenes,  our  uod  sel- 

ten  vor  Nomen,  ist  die  Slltere  vollere  Form  und  alliteriert:  aef|>onc 
(Neid),  Exon.  315,  4.  Schon  Lag.  hat  es  nicht  mehr.  —  Daneben 
besteht  ein  doppeltes  of,  das  in  Yerbalcomposition  bisweilen  nicht 
alliteriert  wie  of-sleahan  (erschlagen) ,  Exon.  90,  26.  ofgifan  (vergeben) 
116,6.  226 ,  28.  G.  6 ,  30.  -of-standan  etc.  und  bisweilen  doch  allein 
steht:  he  let  him  ceorfau  of  (abhauen)  his  handa  SC.  796.  slea  mon 
him  handa  of  Ine.  1 ,  37.  Yielleicht  liegt  in  of-sleahan  erschlagen: 
he  ofsloh  ealle  pa,  cild  Mt.  2,  16  und  sleahan  of  abschlagen,  der 
Unterschied  der  betonten  und  unbetonten  Partikel.  Daher  ist  es  wohl 
betont  in  of-&-d6n,  of-&-drifan,  of-ft-drincan ,  of-d.-he&wian ,  of-&-16san, 
of-geniman  etc.  —  Lag.  beh&lt  denselben  bei:  summe  sculle)>  slaen  of 
]7a  haefde  13549  und  he  Denemarkene  king  of-sloh  6162.  Dem  unbe- 
tonten of  steht  manchmal  das  einfache  Verb,  gegentiber,  wie  1725. 
1302.  4113.  Oder  Composition  en  mit  a:  aslsen,  adrede,  aswipte,  adren- 
chen,  afeallen,  aferen,  alseden,  aquellen  etc.  Orm:  offcwellenn,  off- 
druncnenn,  off-tredenn  und  off-spring  scheinen  unbetontes  off  zu  ha- 
ben.  Ira  Ae.  steht  noch  of  in:  of-come,  of-iholde,  of-reche,  of-sende, 
of-sitte,  of-&hamed,  of-stonde,  of-suore,  of-swynke,  of-take  etc.  fenier 
adrenche,  aferd  und  im  Me.  oftake  und  atake,  of-hedid,  und  auch 
hier  wird  die  Betonung  von  der  Bedeutung  abh&ngig  sein.  —  Im  Ne. 
weisen  manche  a  auf  of  zurfick,  wie  afraid,  doch  erhftlt  sich  of  and 
daneben  tritt  off,  aber  jenes  nur  als  Proposition,  dieses  als  Prftposi- 
tion,  Adverb  und  in  Composition,  in  letzterer  betont:  of'fal,  ofT- 
spring,  off'-sett,  off'-scum  (off-scou'ring  W.). 

§«  217.  Ofer  (flber)  kOmmt  Mtth.2,  9  adverbial  vor  und  es  unterliegt da- 

her keinem  Zweifel,  da0  es  auch  den  Ton  haben  konnte,  wenn  gleicb 
es  in  ofer-faedmian  (ttberdecken)  C.  247,  24.  ofer-faran  (durchwandern) 
181  ,  4.  ofer-fechtan  (ttberwinden)  289,  29.  ofer-cuman  (besiegen)  Exon. 
379,  1  nicht  alliteriert.  In  Nominalcompositionen  alliteriert  es:  ofer- 
hyd  (Stolz,  Vorzug)  C.  287,20,  ofer-m§d  (Uebermuth)  19,  19.  ofer- 
hydig  (stolz)  5, 3.  —  Lag.  gebraucht  es  in  Yerbalcomposition  in  dop- 
pelter  Bedeutung:  heo  to  pssre  see  wenden  and  wel  ouer  comen  (ka- 
men  hintlber)  5148.  ])a  Englisce  onercomen  pe  Brutuns  (ttberwanden) 
1981.  Orm  verbindet  oferr  mit  Verben  und  mit  Nomen,  wie  oferr- 
hannd,  oferr-king,  oferr-laferrd,  oferr- werrc,  oferr-melt,  oferr-heh  und 
so  auch  im  Engl.  —  Im  Ne.  ist  over  in  Verben  unbetont:  to  over- 
a'we,  over-bea'r,  -bid',  -blow',  -bur'den,  -buy',  -co'me,  -dri've,  -flow', 
-fly'  etc.  in  Substantiven  betont:   o'verflow,  o'vergrowth,   o'ver-throw, 


Accentuation  der  Compositionen.  159 

oVer-joy,  o'ver-charge  etc.,  dagegen  in  den  Ableitongen  bleibt  gewOhn-  §*  217. 
lich  die  verbale  Accentuation,  wie  in  over-rea'ch-er,  over-rure-r,  over- 
come'-r,  overliv'e-r;   in  Adjectiven  ist   es  unbetont:  over-long',   over- 
rank;   natttrlich   auch  in  Yerhftrtungen :   over-head',    over-night',   doch 
in  o'ver-board  mag  die  vortretende  Bedeutung  den  Ton  erlangt  haben. 

Durch  den  Accent  unterscheiden  sich  Substantively  und  Adjecti- 
ven: o\er-balance  und  to  overbal'ance,  o'vercharge  und  to  over-char 'ge, 
o'verflow  und  to  overflow',  o'verthrow  und  to  overthrow'. 

In  on  und  dessen  Nebenform  an  mischen  sich  mehrere  ursprttng-  §»  218* 
lich  verschiedene  Partikeln. 

1)  Ags.  on  (an)  an,  got.  ana  entsprechend ,  ist  stets  alliterie- 
rend:  on-starian  (anstarren)  Exon. 33,6,  on-ldcian  (ansehen)  C.  195, 
18.  on-seon  Exon.  76,  25;  on-syne  (Gesicht),  Exon.  25,5;  an-b!d  (Er- . 
wartung)  C.  212,2.  an-Ucnes  (Aehnlichkeit) ,  ferner  oft  vor  tonlosen 
Partikeln  in  sinnlicher  Bedeutung:  on-d.-geotan  (eingiefien),  on-ft-set- 
tan  (aufsetzen),  on-be-cwedan  (fortbesprechen) ,  on-be-healdan  (an- 
schauen),  on-ge-ddn  (anthun),  on-ge-hreosan  (darauf  losstttrzen).  Lag. 
hat  noch  onlicnes ,  anlicnes ,  aber  kein  on-Iokien ,  on-starien ,  es  Idst 
sich  wieder,  wie  Ardur  him  lokede  on  und  so  im  Engl,  he  looked 
on  him.  Im  Ae.  on-isend  RG.  (=  sent  to),  an-hong  RG. ,  me.  on- 
puttinge  Josh.  A.  9,  4. 

Im  Ne.  hat  es  sich  vom  Verb  geldst:  to  look  on,  to  go  on,  to 
have  on  etc.  doch  laSen  sich  daraus  Substantiven  bilden :  a  looker-ou, 
a  hanger-on;  ferner  steht  es  in  on'set,  on'-slaught,  und  dem  adverb, 
on'ward. 

2)  Ags.  on  (ent)  in  Yerbalcomposition ,  ist  die  Schw&chung  von 
and  nnd  alliteriert  nicht,  on-baernan  (entztlnden) ,  -beodan  (entbieten), 
-bindan  (entbinden),  -cerran  (abkehren),  -findan  (finden),  -fdn  (em- 
pfahen),  -hebban  (erheben),  -Isenan  (entlehen),  -lysan  (losen),  -niman 
xentnehmen) ,  -sacan  (versagen) ,  -secgan  (entsagen) ,  sendan  (entsenden), 
-settan  (entsetzen),  -swebban  (entschwinden),  -wacan  (erwachen),  -wen- 
dan  (verwenden),  -wrtdan,  oder  neben  on  auch  an:  ondr&dan  Exon. 
49 J  an-drsedan  C.  194,25.  Lag.  hat  noch  on-fon  und  a-fon,  sonst 
gevohnlich  a-beoden ,  adreden ,  aginnen ,  ahaehuen  und  anhebben ,  ale- 
sen,  alihten,  aliden,  asenden,  awaken,  awenden.  Orm:  onn-fanngenn, 
onn-fon,  onn-ginnann.  Im  Engl,  f&llt  on  ab  oder  a  tritt  ein:  adrad, 
^OQgi  aginne  etc.  Ne.  ist  tonloses  a  geblieben  wie  awake,  alight, 
bisweilen  un-  eingecreten :  unbind',  ungear',  unloos'en,  nnwreath'e. 

3)  Ags.  on  ist  bisweilen  fllr  das  negierende  an-:  once&pung  und 


160  Accentuation  der  Compositionen. 

§•  218*  unce&pung  (amsonst),  oder  fUr  das  Numerale  tn  eingetreten:  &o  for- 
Itetan  (allein  Ia6en ,  verlaSen),  &n-genga,  &n-haga  (Einsiedler) ,  &n-born 
(eingeboren) ;  jenes  ist  schlechte  Schreibung,  dies  fliefit  zusammeu, 
.    wie  ags.  ftn-l^pig,  Lag.  selpi,  oder  Idst  sich:  let  him  alo'ne. 

§«  219*  Ags.  or  (ur-,  er-),   got.  us,  ist  zwar  untrennbar,  steht  aber  in 

der  Alliteration :  or-leg  (Schicksal ,  Urgesetz)  C.  6 ,  6.  or-sorge  (sorg- 
los)50,5.  or-msete  (maBlos)  162,  22.  or-wdn  191,7  (hoffnungslos),  da- 
her  wohl  auch  in  prdsel,  or-eald  (uralt),  or-feorme  (iruchtlos),  or- 
h^r  (ohne  Haar) ,  or-m6d  (sinnlos) ,  or-treowe  (untreu) ,  or-s&we  (seelen- 
los),  or-Jwinc  (Anlage),  or-wur^  (ehrlos).  Lag.  hat  es  nicht,  Orm 
orrraj?  (rathlos) ;  orrmete ,  orrtrowe.  Im  Engl,  verschwindet  es  bis 
auf  or'^deal ,  das  aber  mehr  auf  lat.  ordalium  hinweist ,  als  ags.  or-dsel. 

§.  220*  Ags.  td  hat  zwei  Bedeutungen ,  das  sinnliche  t6  (zu)  und  das  ver- 

stftrkende  t6,  ahd.  zuo  und  zi  entsprechend;  jenes  ist,  wie  das  trenn- 
bare  Adverb,  betont  und  alliteriert  wie  in  td-16cian  B.  3307.  td-seon 
(zusehen)  Exon.  31,14.  An.  711  td-geseon  C.  232,  5  t6-starian  (hin- 
starren)  260, 32;  vielleicht  ebenso  in  td-set-ycean  (hinzufQgen) ,  id- 
&gan  (zueignen),  td-on-sendan ,  t6-&-sendan  (hinzusenden) ,  td-ft-settan 
(hinzusetzen) ,  td-be-cuman  (hinzukommen) ,  td-beran  (zutragen),  td- 
bodian  (ttberliefem),  td-geseon  C.  232,6.  247,  30.  Dieses  alliteriert 
nicht ,  wie  in  td-drifan  (zerstreuen)  C.  238, 1 1 .  t6-dw»scan  (verlSschen) 
238,11.  t6-hweorfen  (verkehrt)235, 6.  td-sw&pan,  t6-swendan  (hin- 
wegfegen  und  schwinden  machen)  237 ,  23.  td-weorpan  289,  5  ,  ebenso 
t6-be&tan  (zerschlagen),  to-berstan  (zerbersten) ,  td-brecan,  td-brysan 
(zerbrechen)  etc.  Lag.  bewahrt  doppelte  Bedeutung  und  wohl  anch 
tloppelte  Betonung:  he  to  wolde  rsesen  (darauf  zu  stttrzcn)  8652  nnd 
his  hffifdbon  to-brec  1467.  Ersteres  wird  in  der  Composition  selten, 
doch  steht  es  noch  in  td-glad  (glitt  hinzu)  18083.  to-heolden  (nahten), 
to-leop  (sprang  hinzu)  12571  etc.,  5fter  15st  es  sich.  Ebenso  Orm. 
Im  Ae.  steht  sinnliches  to  noch  in  to-loke  (achten  auf) ,  to-holden  up 
(zu  halten),  6fter  =  zer:  to-clefen,  to-dashen,  to-delen,  to-don,  to- 
drawen,  to-dryuen,  to-hewen,  to-refen.  Auch  Wycl.  noch  in  beiden 
Bedeutungen:  to-name,  to-neghen  (hinzu  nahen),  5fter  aber  to-breken 
(zerbrechen)  etc.  —  We  ben  pilgrimes,  passing  to  and  fro  Ch.  2850. 
She  clapt  the  window  to  3738.  The  hel'mes  the  y  to-hewe'n  and  to- 
shrede.  u.  a.  Im  Ne.  erh&lt  es  sich  in  Yerh&rtungen  und  ist  da  un- 
betont:  to-day',  to-mor'row,  to-night,  to-pinch  Sh.  MW.  4,4  ist 
veraltet;  auOerdem  au6er  Composition:  he  goes  to  and  fro. 

§•  221  ♦  Ags.  Jjurh  (durch),  gestaltet  den  Begriff  des  Verbs  wie  Jmrh-wadan 


Accentaation  der  Compositionen.  161 

G.245,  16  Oder  verstftrkt  den  des  Adjectivs:  )>iirh-hftt  Exon.  185,4,  §«  221. 
^^^beiden  Fallen  nicht  alliterierend.  Bei  Lag.  aber  11654  kOmmt  es 
als  selbst&ndiges  Adverb  vor,  und  in  Composition  hat  es  voile  sinn- 
liche  Bedeutnng,  wie  in  )>urh-gon  (hindurch  gehen),  oder  nur  ver- 
sUrkende,  wie  ]>urh-gengen  (in  Besitz  nehmen),  }>urh-»rnen  (durch- 
streifen),  )>urh-wexen  (ftberwachsen) ,  |)urh-costned  (reichlich  versehen), 
|)Qrh-iwanian  (bewohnen).  Auch  Orm:  )>urrh-gan  (durchziehen) ,  )>arrh- 
lokenn  (genau  nntersuchen) ,  )>urrhwunndenn  (verwunden).  Ebenso 
aoch  im  Ae.  und  Me.  —  Im  Ne.  hat  es  sich  aus  verbaler  Composi- 
tion wieder  gel6st:  to  go  through,  beharrt  aber  noch  in  einigen  No- 
men  nnd  hier  ist  es  betont:  thor'ough-fare  (Durchfahrt) ,  thorough- 
sped  (voUendet),  thoVough-paced  (vOllig),  through' bred  (voUstftndig 
gebildet),   throngh'-ticket  (Billet  fUr  die  ganze  Reise),   through'-train. 

Ags.  u  n  -  steht  nur  in  Nomen  und  in  Verbalformen ,  die  sich  8*  222« 
jeneo  n&hern;  in  Yerben  selbst  setzt  es  Nominalcomposition  voraus, 
vie  unclsensjan  (verunreinigen)  ein  uncl&ne.  Es  ist  in  alien  Dialec- 
ten  untrennbar ,  aber  seiner  hervortretenden  Bedeutung  wegen  betont. 
Bie  seltenen  Abweichungen  sind  entweder  Nachlft6igkeiten ,  wie  un- 
hilig  (unheilig)  Exon.  104,4  unsyfre  (unsauber)  90,34.  oder  erklftren 
sich  ans  rhythmischen  GrUnden,  indem  eine  dazwischen  liegende  un- 
betonte  Partikel  die  nachfolgende  Silbe  mehr  hervortreten  Ia6t  und 
ihr  die  Alliteration  gestattet:  un-ge-wemmed  (unbefleckt)  Exon.  277,  33 
Qn-ge-bl§ssad  (ungesegnet)  271 ,  34.  un-&-)>reotendum  (nicht  ermUdend) 
Exon.  24,21.  Daher  ist  auch  ein  alliterierendes  un  begreiflich  in 
nn-wemm  (unbefleckt)  C.  148,30  und  ein  nicht  alliterierendes  in  un- 
ge-wemmd.  Aus  gleichem  Grunde  scheint  die  Betonung  auch  bei  Orm 
za  schwanken.  Das  Schwanken  dauert  fort  im  Ae.  und  Me. ,  wie  bei 
Ch.  unhe'le  (Unheil)  12050.  un-rest' 6686;  un'-couth  10598  un-ri'ght 
6675.  un-mi'ghtie  T.  II,  858.  —  Im  Ne.  ist  un  ttberall  unbetont: 
nnhealth'-fal .  un-rest',  un-couth'.  Die  Tonlosigkeit  mag  besonders 
dadarch  veranlaSt  sein ,  dal3  es  sich  mit  on  {'=  ent)  in  der  verbalen 
Composition  mischt. 

Obgleich  ags.  under  (unter)  noch  trennbar  ist,  so  kdmmt  es  §♦  223« 
docb  in  Yerbalcomposition  auch  unbetont  vor,  wie  under-hnlgan  (nei- 
gen)  Exon.  482,  23;  wahrscheinlich  aber  ist  es  in  Substantivcompo- 
ation  betont,  wie  under-earm  (Unterarm),  under-cyning ,  under-burh. 
Lag.  behUt  den  Gebrauch  bei:  under-stonden ,  under-king.  Im  Ae. 
and  Me^  l&6t  sich  aus   dem  Rhythmus   der  Ton  nicht  erkennen.     Im 

Xoeh,  angl.  Qrammatik.    I.  \\ 


162  Accentuation  der  Compositionen. 

§«  223«  Ne.  ist  under  in  der  Verbal  composition  unbetont,  wie  in  to  under 
bear',  under-go',  to  under-rat'e,  in  Substantiven  scbwankt  es:  un'dC^' 
fellow,  un'der-clerk ,  un'der-rate,  un'der-part,  un'der-work  nnd  under- 
ground', under-la'bourer,  under-sec'retary ,  under-ser'vant,  under-ten'ant. 
In  der  Bedeutnng  der  Unterordnung  ist  es  betout,  nur  hat  das  mehr- 
silbige  Simplex  selbst  oft  den  Ton  bewahrt. 

§•  224.  Den   selbst&ndigen  Gebrauch   des   ags.   wid  erweist   Lag.  20747 

wid  and  wid  (wieder  und  wieder),  Orm  vf'ipp  and  wi^)?  (sogleich).  Die 
Partikel  bedeutet  in  Composition  re  und  contra.  In  der  ersten  Be- 
deutnng alii  teriertes:  wid-)7ingan  (wiedersprechen)  Exon.  258,  5.  268,9; 
nicht  in  der  zweiten:  wid-sacan  (widersprechen)  248,21. 

Im  Substantiv  scheint  es  zu  alliterieren :  wid-steall  Exon.  266 ,  20. 
Bei  Lac(.  stebt  es  selten  in  Composition  und  bezeicbnet  feindliches 
gegen:  wid-saken,  wid-stqnden,  wid-seggen  und  daneben  hat  es  Orm 
in  wi}>|7-taken  in  der  Bedeutung  m  i  t :  mit-nehmen ,  zustimmen.  In  der 
ersten  Bedeutung  verwftchst  es  im  Englischen  mit  einigen  Verben,  in 
der  letzteren  lost  es  sich :  he  wende  mp  to  ]>e  holy  lond.  RG.  8246. 
Im  Ne.  ist  es  unbetont:  to  with-draw',  with-hold',  with-stand'. 

§,  225*  Ags.  wider  alliteriert  in  den  Substantiven:   wider-breca  (Gegner) 

C.4,.35.  138,7  wider-mMo  (Abneigung)  41 ,  22.  wider-trod  (Wieder- 
weg,  Heimkehr)  125,25  und  wahrscheinlich  auch  in  den  Verben.  — 
Lag.  hat  sogar  ein  adjectivisches  und  substantivisches  wider  (=  hos- 
tile und  hostility,  und  die  Partikel  bezeicbnet  nur  feindliches  gegen: 
wider-gome  (Kampf),  wider-saka  (Widersacher) ,  wider-heolden  (wider- 
stehen).  In  wider-craftes  (Zauberkllnste) ,  wider-lages  (harte  G^setze)  etc. 
tritt  der  Adjectivbegriff  hervor.  Im  Englischen  verschwindet  die 
Partikel. 

§.  226^  Ags.  ymb  (um)  alliteriert  in  Substantiven:  ymb-hwyrft  (Kreis)  C. 

179,9.  ymb-lyt  (Ausdehnung)  268,  13.  In  Verben  scheinen  doppelte 
Formen  dagewesen  zu  sein,  ein  volleres  ymbe,  wie  ymbe-sittende 
(darum  sitzend)  B.  1359  und  ein  geschwftchtes  ymb:  yrab-fdn  (umfan- 
gen)  Exon.  466,  2.  yrab-fangan  C.  273,  30.  Auch  dieses  alliteriert 
in  ymb-healdan  (umfaden)  C.  265,  14.  nicht  aber  in  ymb-sittan  B.  1122, 
ymb-sellan.  El.  742.  ymb*settan.  Exon.  212,3.  jenes  istwohlin  seiner 
Bedeutung  noch  mehr  sinnlich  and  deshalb  betont  und  in  der  Alli- 
teration. Lag.  hat  es  nur  in  umbe-rowen  (umsegclt),  Orm  in  ommbe- 
clippenn  und  umbe-shsepenn  (beschneiden) ,  ummbe-)7ennkenn  (beden- 
ken).     Die  Partikel  kbmmt  im  Ae.  au^r  Gebrauch. 

Das  im  Ags.  schon    untrennbare   mis  hatte  wahrscheinlich  noch 


Accentuation  der  Compositionen.  163 

den  Ton,  da  es  sich  nicht  geschwftcht  hat:  mis-beodan,  mis-calfan,  §*  227« 
miS'ddn,  mis-gr^n,  mis-hyran;  mis-d&d,  inis-14r,  mis-reed;  mis-borcn, 
mis-micel.  Lag.  hat  es  nur  in  mis-bode  (schlechtes  Gebot),  mis-dede, 
mis-do ,  mis-feren ,  mis-leren ,  mis-reden ,  und  Orm  in  miss-dede  und 
miss-don.  Im  Ae.  tritt  es  mit  auffallend  voller  Bedeutnng  hervor,  wie 
mis-beden  (nicht:  schlecht  regieren) ,  sich  irren,  verletzen,  Feindschaft 
ankflndigen.  Zn  dem  deutsc;hen  mis  stellt  sich  das  frz.  mes  in  mis- 
chene  etc.  Im  Ne.  behttlt  das  franz.  mis  den  Ton:  mis'chief,  mis'- 
chie?oo8  rois'creant,  das  deutsche  ist  tonlos:  mls-deed\  to  mis-deem', 
anch  in  den  zahlreichen  Verbindungen  roit  franzdsischen  WOrtem: 
mis-jnd'ge,  mis-gnide'. 

B.     Die  betonten   Partikeln   im   Ags.   sind:    aefter,   eft,   fore, 
ford,  from,  hider,  in,  mid,  nider,  onge4n,  up,  6t. 

Ags.  a'fter(nach)  in sefter-genga,  aefter  leftn,  sefter-ealnundin  Ver-  %-  228. 
ben :  jf'fter-gdn ,  aefter-fyligan.   Aber  schon  bei  Lag.  16st  sich  die  Verbal- 
composition,  die  substantivische  bleibt  und  so  noch  jetzt.    Ne.  af'ter- 
cost,  at'ter-crop,   after-math,   after-noon,  after-taste.      In  6er  Ver- 
h&rtong  after-alf  ist  es  unbetont. 

Ags.   eft  (wieder)  in  eft-sittan,  eft-&-gifan  etc.,  tritt  schon  bei  §*  229. 
Laq.  nnd  Orm  aus  der  Composition ,  bei  letzterem  noch  in  efiFt-sooness 
Qnd  dieses   bleibt   anch   im  Ne.   aber  mit  dem  Ton  auf  dem  zweiten 
Worte:  eft-soons'. 

Ags.  fore  (v6r)  ist  zahlreich  i»  Substantiven ,  wie  fore-duru  (Ein-  §•  230. 
gangsthllr),  fore-genga  (Vorfahr),  fore-rym  (Vorrede),  fore-singer  (Vor- 
sftnger),  fore-t&cen  (Vorzeichen) ,  fore-weall  (Vormauer);  in  Verben: 
fore-bodian  (voransverkftndigen) ,  fore-cuman  (hervor  kommen) ,  fore- 
f6D  (voransnehmen) ,  fore-sceftwian  (vorher  schauen),  fore-seon  (yor- 
her  sehen),  fore-settan  (vorsetzen),  fore-steppan  (vortreten)  etc.;  in 
Adjectiven:  fore-meahtig  (vor  andem  m&chtig),  fore-m^re  (vor  andern 
groB),  fore-wtse  (vor  andern  weise).  Aber  in  manchen  Verben  mischt 
es  sich  mit  for ,  wie  in  fore-beodan  (verbieten) ,  fore-b^tan  (verbeBem), 
fore-ceor&n  (abschneiden) ,  fore-sacan  (verbieten).  Bei  La^.  tritt  fore 
aus  der  Verbindung  mit  den  Verben  (nore-liggen  steht  far  for-)  und 
ist  selten  mit  Substantiven  rerbunden ;  uore-genglen  ( Vorfahren) ;  Orm 
bat  kein  forre,  aber  forrbedenn,  forrsakenn.  Im  Ae.  bleibt  fore  oft 
getrennt  und  for  und  fore  werden  zwar  unterschieden ,  wie  bei  Wycl. 
IB  Sabst  fore-castynge ,  fore-heued,  fore-wal,  daneben  aber  auch  for- 
goer  (der  voraas  geht),  for  notid  (zuvor  bemerkt),  for-spekere  (An- 
walt)  etc.     Diese   Vermischnng  scheint  die   Schw&chung  der  Partikel 

11  * 


154  Accentuation  der  Gompositionen. 

§«  230.  On  Ne.  veranlaSt  zu  haben.  In  Substantivcomposition  beh&lt  sie  mit 
ihrer  voUen  sinnlichen  Bedeutang  auch  den  Ton:  fore'-castle ,  fore'- 
deck,  fore'-finger,  fore'-ground ,  fore-hand ,  fore'-head,  fore '-land,  fore'- 
man,  fore' -noon,  fore'-part,  fore'-sight,  fore '-taste,  fore'-thonght,  fore'- 
tooth,  fore'-token,  doch  schwanken  fore-fa'ther,fore-no'tice.  Dagegenin 
den  Verben  ist  fore  selbst  bei  erhaltener  Bedeutung  tonlos  geworden, 
wie  to  fore-arm',  to  fore-bode',  to  fore-cast',  fore-design',  fore-doom', 
fore-go',  fore-judge',  fore-know',  fore-say',  fore-see',  fore-stair,  fore- 
taste', fore-tell',  fore-think'  und  folglich  auch  in  den  von  diesen  Ver- 
ben abgeleiteten  Substantiven ,  wie  fore-bo'der,  fore-ca'ster,  fore-go' er; 
und  nattlrlich  auch  da,  wo  fore  seine  Bedeutung  verloren  und  fftr  for 
eingetreten  ist,  wie  to  fore-do'  (=  fordo),  to  fore-shame',  to  fore- 
speak'  (voraussagen  und  verbieten).  Verbunden  mit  Participien  hat  fore 
bisweilen  den  Ton  bewahrt:  fo're-cited,  fo're-mentioned ,  fo're-handed, 
fo're-possessed. 

§♦  231«  Ags.  ford  (hervor)  ist  ziemlich  zahlreich  in  Verben  und  Substan- 

tiven: ford-yrnan  ford-ft-yrnan  (fortlaufen) .  ford-clipian  (herausrufen), 
ford-cydan  (offen  erkl^ren),  ford-steppan  (hervortreten).  Bei  Lag.  ist 
es  selten,  wie  ford-fare  (Weggang),  und  in  ford-gelden  zu  dem  gleich- 
bedeutenden  for-gelden  (vergelten)  geschw&cht;  Orm  verbindet  es  we- 
der  mit  Substantiven  noch  mit  Verben.  Im  Gebrauche  mu6  es  aber 
geblieben  sein,  da  Wycl.  es  noch  hat,  wenn  auch  selten,  wie  forth- 
kutten,  forth-passen ,  forth-goende,  forth-going,  foHh-clepinge ,  forth- 
gettingus  (SchOfilinge).  Im  Ne.  steht  es  unbetont  nur  noch  in  forth- 
co'ming  und  forth-is'suing. 

§«  232«  Fram  (von)  verbindet  sich  im  Ags.  mit  einfachen  Verben,  wie 

fram-fleon  (entfliehen) ,  ft*am-hweorfan  (sich  abwenden) ,  fram-stdjan 
(weggehen),  und  zusammengesetzten :  fram-ft-bftgan  (abbiegen),  fram- 
4-d6n  (entfernen),  fram-ge-wttan  (weggehen);  mit  Substantiven:  fram- 
cyme,  -cynne  (Abkunft ,  Geschlecht) ,  fram-std  (Weggang).  Es  verschwin- 
det  aber  schon  bei  Lag.  und  Orm. 

§•  233.  Ags.  hider  (hieher)  steht  nur  in  hider-cyme  (Ankunft) ,  das  sich 

bei  Lag.  und  Orm  nicht  mehr  findet.     Bei  Verben   steht  es  getrennt. 

§.  234.  Ags.  in   ist  ofb  mit  Verben   verbunden:    in-cuman  (hinein   kom- 

men),  in-faran,  in-gangan,  in-ge-ddn,  in-ge-lffidan  (einfUhren)  etc.  und 
mit  Substantiven:  in-feereld  (Eintritt),  in-gefeoht,  in-gewinne  (Barge^ 
krieg),  in-ge)>anc  (Gedanke,  Gewi6.en),  in-land' (Herrenland) ,  in-segel 
(Siegel),  in-stice  (Stick  in  die  Seite);  selten  mit  Adjectiven:  in-cund 
(vertraut),  in-lsBudisc.     Bei  Lag.    tritt  es   ans  der  Verbalcomposition 


Accentuation  der  Gompoaitionen.  165 

imd  die  Nominalcompositionen  mindern  sich  auf  iu-geong  (Eingang)  §«  234« 
nnd  in-siht  (Einblick,  Wesen,  Natur).  Orm:  inn-seggless  und  inn- 
siht.  Oefter  finden  sie  sich  aber  bei  Wycl. : .  in-blowen  (aufblasen), 
in-bowen  (einbiegen) ,  in-brethen  (einathmen) ,  in-bringen,  in-chaungen 
(eintauschen) ,  in-clepen  (innerlich  rufen,  anrufeii),  in-deluen  (eingra- 
ben),  in-dwellen  (bewohnen),  in-gon  (eingehen),  in-leden  (einftlhren), 
in-setten  (einsetzen) ,  in-going  (Anfang) ,  in-rennyug  (Aogriflf) ,  in-witt 
(Geist).  —  Im  Ne.  bleibt  in  nur  in  Verbindung  mit  dem  Substantiv 
betont:  in'-come,  in'-draught,  iu'-gathering,  in'land,  in'lay,  in '-road, 
in'side,  in'sight,  in'-step;  tonlos  bei  Yerben :  to  inclip^  inlaw',  inlay', 
inseam',  inshell',  inship',  i(e)nshri  ne  ,  insin'ew,  insna're,  insteep',  in- 
tbrair,  inthro'ne>  intrust^  inwail',  inwea've,  inwood';  schwankend  in 
FarUcipien :  in'-bom,  in'bred  und  inbrea'thed. 

Ags.  mid,  das  nicht  zu  verwechseln  ist  mit  midi  midd  (mit-  §•  235* 
ten),  stebt  in  mid-b^ran  (zusammen  tragen),  mid-blissjan  (sich  mit- 
freuen),  mid-spr^can  (mitsprecben);  mid-gewyrhta  (Mitarbeiter) ,  mid- 
lencten  (Mitfasten).  Lag.  nnd  Orm  geben  schon  diese  Compositionen 
auf.  Im  Ne.  hat  sich  dieses  mid  nur  erhalten  in  mid'lenting  (das 
Mitfasten,  das  Besuchen  der  Verwandten  zur  Fastenzeit),  mid'wife 
(Amme)  ist  bei  Wycl.  mede-wijf,  meed-wijf,  also  Miethfrau.  In  an- 
dem,  wie  mid'-day,  mid'-land,  mid'-heaveu,  mid'-leg,  mid'- night,  mid'- 
sea,  mid'-snmmer  etc.  ist  mid  aus  ags.  midi  (mitten)  entstanden. 

Ags.  nidor,  nider  (nieder)  steht  in  Yerben  und  Sabstantiven :  §•  236. 
nider-cuman,  nider-faran,  nider-&-feallan ;  nider-&-bAgan  ,  nider-ge-witan ; 
nider-gang,  nider-stig;  wird  aber  schon  bei  Lag.  uud  Orm  nicht  mehr 
componiert  und  verschwindet  im  Ae.  und  erhklt  sich   in  dem  adjecti- 
vischen  nether:  ne.  Neth'erlands. 

Das  eintache  gegn  (gegen)  kommt  zwar  im  Ags.  vor,  wie  in  §•  237* 
gein-byrjan  (widerstehen),  geftn-}>ingian  (ei-wiedern) ,  gegn-cwide  (Ant- 
^ort),  ge&u-ladu  (Rtlckkebr),  gewdfanlicher  aber  ist  on-gean,  on-gegn, 
agen«  d^e&n:  onge&n-cuman  (zurUckkehren) ,  onge^u-ge-lsedan  (zurttck- 
f^hrcn),  onge&n-cyme  (Rttckkehr).  Lag.  hat  die  einfache  Partikel  gar 
nicht,  and  die  zusammengesetzte  selten,  und  in  geschwftchter  Bedeu- 
tung  in  agen-stonde  (widerstehen),  wfthreud  sich  das  voUere  agiein 
age  in  (wicder,  zurttck)  wieder  gelost  hat.  Orm  hat  beide  nicht. 
PL.  zeigt  ageynsaid.  Wycl.  hat  aber  zahlreiche  Compositionen  mit 
ageen  in  verschiedener  Bedeutung;  a)  wieder:  ageen-flouren  (wieder 
blflhen),  ageen-keelen  (abktlhlen),  ageen-risyng  (Auferstehung)  etc.,  b) 
zurttck:    ageen-bringe ,    ageenbyggen    (zurttckkaufen ,   erldsen),    ageen- 


106  Accentuation  der  Gompositionen. 

§•  237;  leden  (zurttckfQhren);  c)  freandhches  gegen:  ageen-coinen  (entgegen 
kommen) ,  ageen-bihest  (Gegenverheifiung) ;  d)  feindliches  gegen :  ageen- 
chiding,  ageeii-figtinge ,  ageen-risen  (sicfa  erheben  gegen).  —  Im  Ne. 
ist  again  aberall  aus  der  Composition  getreten;  das  abgektirzte  gain 
erh&lt  sich  aber  in  gain-say  (widersprechen) ,  das  Sm.  S. ,  P. ,  Enf., 
E.  gain'-say  aussprechen ,  Wb. ,  W. ,  J. ,  Ja. ,  F.  gain-say';  daher  ist 
auch  gain-sayer  schwaukend.  Ferner  gain'-giving  (b6se  Abnung, 
Mistraueo). 

§»  238.  Ags.  up  (auf),  geht  zahlreiche  Compositionen  ein  mit  Verben :  up- 

cuman  ,  up-fleogan ,  up-g4n ,  up-bebban ,  up-4-delfan  ,  up-be-seon ,  up- 
ge-faran;  mit  Substantiven :  up-stig,  up-ft-stig  (Aufsteigen),  up-cyme 
(Ursprung),  up-godas  (Gutter  droben) ,  up-fai!ks,  up-land  (Bergland);  mit 
Adjectiven:  np-cund  (sehr  bekannt),  up-iang  (anfgerichtet).  Bei  Lag. 
sehr  selten,  in  volier  Bedeutung  in  np-standen  und  abstract  in  up- 
braeid  (Vorwurf,  ags.  up-4-bredan  anfwftrts  bewegen),  sonst  aus  der 
verbalen  Yerbindnng  berausgetreten.  Auch  Orm  hat  es  selten,  wie 
in  upp-brixle  (Qegenstand  des  Tadels,  altn.  brixle),  npp-cumenn  (sich 
erheben),  npp-bald  (Sttttze),  upp-faofenn  (anfgehoben) ,  upp-springeno. 
Im  Ae.  bleibt  up  in  eigentlicher  und  uneigentlicher  Bedeutung:  up- 
rise und  up-braid  und  PL.  ersetzt  mit  up  auch  romanisches  a  (ad): 
up-rif  =  arrive.  Zablreicher  sind  die  Verbindungen  mit  up  bei  Wycl. : 
up-breken,  up-taken,  up-turnen,  up-takere,  up-reiser  und  selbst  upon 
in  upon-sittende.  upon-writen;  up-braiden. 

Im  Ne.  behftlt  up  in  den  Substantivcompositionen  den  Ton,  wie 
in  up'-cast,  up'-land,  up'-roar  (up-roar'  M.  pi.  2,541.  3,  710),  up'- 
rise,  up'-sbot,  up'-start,  up'-side;  in  Verben  und  deren  Ableitungen 
hat  es  (Iberall  den  Ton  verloren:  to  up-bea/,  up-bind',  up-blow',  up- 
braid' etc.,  in  Adjectiven  betont:  up '-right  (up-right'  M.  pi.  1,221. 
up'-hill  (eigentiich  den  HQgel  hinauf). 

§♦  239.  Ags.  iit  (aus)  ist  oft  mit  Verben  und  Adjectiven  verbunden:  At-i- 

biftwan  (ausblasen),  fit-4-delfan  (ausgraben),  At-A-fleon  (aus-  oder  weg- 
fliegen),  ut-A-lysan  (erl6sen);  ftt-drsef  (Anstreiben) ,  ftt-cv^ealm  (gftnz- 
liche  Vernichtung) ,  dt-gefeoht  (auswftrtiger  Krieg),  At-lende  (Auslftn- 
der),  At-laga  (Verbannter).  Lag.  Iftfit  es  aus  verbaler  Composition 
heraustreten  und  hat  es  nur  in  ut-lage  (der  Verbannte);  Orm  in  ut- 
bresstenn,  ut-ledenn,  ut-lesenn,  ut-numenn.  Dagegen  Wyci.  hat  es 
noch  oft  und  in  verschiedener  Bedeutung:  out-leden  (herausftthren), 
out-lawen  (verbannen),  out-heren  (ganz  h6ren),  ont-figten  (besiegen), 
out-clense   (vollkommen  reinigen),    ont-passyng  (Verzttckung).    —    Im 


Accentuation  der  Compositionen.  167 

Ne.  hat  out,  wenn  es  mit  dem  Substantive  verbunden  ist,  den  Ton:  §*  2d9« 
out'-break,  out'-cast,  out'-cry,  out'-form,  out'-gate,  out'-guard,  out'- 
law,  out'-leap,  out'-line,  out '-part,  out'-wall,  out'-work;  in  verbaler 
Composition  hat  es  den  Ton  verloren,  nur  to  out'-law:  to  out-bid', 
out-blow',  out-blush',  out-burn'  etc.;  in  den  Participien  schwankt  es: 
out'-born,  out'-bound,  out'-cast  etc.  und  out-worn',  out-wrought'. 

Beachtet  man  den  Yerlauf  der  betonten  Partikei,  so  stellt  sich  §•  240* 
heraus,  1)  manche  sind  nicht  mehr  compositionst£lhig ,  wie  from, 
forth,  eft,  hither  —  eine  Erscheinung,  die  auflFallend  ist,  well 
die  Compositionsf^higkeit  der  Sprache  zunimmt;  —  2)  andere  haf- 
ten  nor  in  Substantivcomposition  und  haben  sich  vom  Verb  geiCst, 
wie  after,  again  oder  sind  hier  verschwunden ,  wie  mid;  —  3)  an- 
dere bleiben  betont  in  Yerbindung  mit  dem  Substantiv,  und  werden 
tonics  im  Verb,  wie  fore,  in,  up,  out. 

G.     Die  unbetonten  Partikeln  sind  4,  ge  und  for.  g.  241* 

Ags.  4  war  sehr  zahlreich,  nimmt  aber  von  Jahrhundert  zu  Jahr- 
hundert  ab  und  ist  im  Ne.  geblieben  in  to  abide,  to  aby,  to  ack- 
nowledge, to  arise,  to  arouse,  to  ashame,  to  awake.  Die  Partikel 
war  in  ibrer  Bedeutung  zu  wenig  fiihlbar ,  unbetont  und  deshaib  schwand 
sie.  Daneben  aber  gibt  es  zahlreiche  Adverbia,  in  denen  a  als  die 
Schwilchung  einer  Pr&position  erscheint,  die  mit  dem  Nomen  ver- 
schmolzen  ist.    Hier  ist  nattlrlich  a  tlberall  unbetont  a-head,  a-bed  etc. 

Noch  weniger  rege  war  die  Bedeutung  der  ags.  Partikel  ge-, 
die  deshaib  bei  La^.  sich  zu  i  schwftcht  und  im  Ae.  zu  y,  das  sich 
in  den  Participien  Pass,  bis  ins  Ne.  erhsllt ,  jetzt  tlberall  geschwun- 
den  ist,  bis  auf  neuengl.  e-nough'  (ags.  ge-ndh). 

Das  unbetonte  ags.  for  hat  sich  im  Ne.  ziemiich  zahlreich  er- 
halten,  to  for-bear',  to  for-bid',  to  for-do',  to  for-get',  to  for-give', 
to  for-sake',  to  for-swear'.  Es  ist  wohl  stets  unbetont  geblieben, 
wenn  auch  Dichter  es  bisweilen  accentuieren:  Thou  gentle  nymph, 
cherish  thy  for'lorn  swain.  Sh.  GV.  5,  4.  God  forbid!  where's 
this  girl?  what  Juliet.  Sh.  RJ.  1,  3. 

IV.     Auch   in   der  Partikelcomposition  halt  die  starkere  Bedeu-  §.  242. 
tnng  den  Ton  fest.      Es   lafien  sich   folgende   Klassen   unterscheiden. 

I)  Vor  eine  Praposition  (Adverb)  tritt  eine  andere;  jene  enthait 
die  Bedeutung,  diese  modificiert  sie  mehr  oder  minder;  jene  behftlt 
den  Ton,  diese  ist  tonlos.  Die  vortretenden  Prfipositionen  sind  be, 
on,  t6,  |)urh,  wid. 

Ags.  be  tritt  zu  aeftan,  foran,  hindan,  innan,  neodau,  ufan,  iitan, 


168  Accentuation  der  Partikel-Gompositionen. 

§»  242.  dafaer  be<seftan ,  be-foran  ,  be-geondan  ,  be-hindan,  b-innan,  be-neodan, 
b-ufan ,  b-iitan.  Diese  werden  bei  Lag.  bi-aeften  biaften ,  biforen ,  bi- 
gende,  bihinde,  binnen ,  bineoden,  buBen,  butenbote;  beiOrm:  baff- 
tenn,  beforenn,  bigonndenn,  bihinndan,  binnenn ,  bine)>enn,  bufenn, 
butenn;  ae.  RG.:  bifocne,  bifore  beyonde,  bebinde  bene|>e,  bate;  me. 
baft  Ch. ,  beforn  before ,  bebinde  beyonde ,  binetben  binethe ,  bute  bnt. 
Ne.  before',  behind',  beyond',  beneath^  but. 

Yon  diesen  lali^en  folgende  noch  eine  Prftposition  vortreten,  ofane 
die  Accentuation  zu  verftndem.  Zu  bufan  \^&t  Durh.  on  treten,  das 
sich  bei  Orm  zu  a  schw&cht:  a-bufenn,  ae.  aboven,  ne.  above'.  — 
Ebenso  im  Ags.  on-b-fitan ,  Lag.  abuten  ibnten,  Orm  abntenn,  ae. 
abouten  aboute,  ne.  about^     Analog  hat  sich  ne.  abaft'  gebildet. 

Im  Ags.  ist  on  vor  ufan  und  uppan  geschoben;  beide  stehen 
schon  nicbt  mehr  bei  Lag. 

Ags.  t6  tritt  vorforan,  Lag.  to-uore,  RG.  to  fore,  Wycl.  to-fore, 
nc.  to-fore'. 

Ags.  wid  tritt  vor  aeftan,  foran,  innan,  neodan  and  iitan;  Lag. 
wid-inne,  wid-uten;  Orm:  wi)))7-innenn ,  wi))))-utenn;  ae.  with-inne, 
with-oute;  ne.  within',  without'.   — 

Ags.  under -neodan,  me.  under-nethe ,  ue.  under-neath'.  —  Lag. 
ftlgt  ein  verstftrkendes  ))  u  r  h  zu  ut :  )>urh  ut ,  ae.  ))orgh-out,  me.  thurg- 
out,  ne.  through-out'. 
§•  243*  2)   Ein   Adverb   bezeichnet  das  Yerh&ltni^  im  Allgemeinen ,   ein 

nachfolgendes  Substantiv  nebst  Prftposition  im  Besondem.  Die  neben- 
einander  stehenden  W5rter,  Adverb  und  Pr&position,  verbinden  sich, 
und  dem  Adverb  verbleibt  der  Ton.  So  im  Ags.  hit  com  g&n  in  to 
me  (es  kam  herein  zu  mir);  und  daneben  schon:  he  com  in  t6  \>xs 
ealdres  healle.  Mt.  9,  7.  Lag.  werped  in  to  pe  waters  6143  und  so 
noch  oft  getrennt,  auch  in  spftteren  Perioden.  —  Ne.  in'-to.  Auf- 
fallend  steht  to  im  Reime  in  Herrick's  Night-Piece  to  Julia:  Then, 
Julia,  let  me  woo  thee,  Thus,  thus  to  come  unto  me;  And  when  I 
shall  meet  Thy  silvery  feet.  My  soul  I'll  pour  into  thee.  —  Auf  gleiche 
Weise  mag  ne.  un'-to  entstanden  sein.  Es  tritt  zuerst  in  altengl 
n5rdlichen  Quellen  auf  und  un  weist  daher  wohl  aujT  altnord.  anz 
(got.  und  hin,  fort),  daher  un'-to  hinzu,  bis  zu.  —  Dagegen  die  gleich- 
bedeutenden  intill,  das  jetzt  veraltet  ist,  und  untill  haben  den  Ton 
auf  der  zweiten  Silbe. 
$.  244.  3)  An  die  Pronominaladverbien  pkr,  her   und  spftter   auch   an 

hwser  lehnen  sich  Pr&positionen.   Ags.:  pmr-khikUai ,  )>ser-iBfter,  )>8er- 


Accentaation  der  Partikel-Compotitionen.  169 

iBoe,  )?ffir-mid,  }>£er-of,  }>&r-OD,  )>&r-t6,  ]>&r-tdgeanes ,  |>&r-iite,  )>&r-  §«  244« 
wid;  her-iefber.  Diese  mehren  sich  bei  Lag.  nicht  nur,  sondern  auch 
zQ  dem  relativen  whaer  treten  Prftpositionen :  war-ine ,  war-of ,  whser- 
on.  Im  Ae.  sind  sie  sehr  zahlreich.  Die  Betonung  mag  ursprftnglich 
verschieden  gewesen  sein,  je  nachdem  man  den  im  Adverb  angedeu- 
teten  Begriff  Oder  das  mit  der  Prftposition  bezeichnete  VerhftltniS  her- 
vortreten  laSen  wollte.  Bei  RG.  und  PL.  mht  der  Reim  in  der  an- 
gefilgten  Pr&position.  Im  Ne.  beh&lt  das  Adverb  den  Ton  in  her'e- 
about,  therVabout,  ther'e-fore,  wher'e-about ,  wber'e-fore,  hith'er-to; 
sonst  ist  die  Proposition  betont:  here-after,  here-at',  here-by',  here- 
in', here-of ,  here-on',  here-out'  here-to',  here-tofore',  here-with'.  Der 
Ton  am  Ende  befestigt  sich  so  sehr,  dad  selbst  in  in 'to  and  nn'to 
der  Ton  auf  die  zweite  Silbe  rtkckt:  there-into',  there-unto',  where- 
into',  where-Qnto^ 

4)  Partikel  verbindet  sich  mit  Partikel   und   hier  gilt  das  allge-  §«  245* 
meine  Betonungsgesetz :  das  specialisierende  Wort  hat  den  Ton. 

Das  unselbstftndige  ags.  weard  gibt  die  Richtung  im  AUgemei- 
nen  an,  das  vortretende  Wort  im  Besonderen.  Ags.  after-,  fo're-, 
hid'er-,  in'ne-,  nid'e-,  ongeftn'-,  on'-,  to'-,  up'-,  u'te-,  }>id'er-weard ,  und 
selbst  hAm'-weard;  daher  auch  in  der  Alliteration:  hin'dan-weard. 
Exon.  218,21.  nio'do-weard 23.  Diese  Bildungen  mehren  sich  noch, 
nenengl.  after-,  down'-,  for'-,  hith'er-,  in'-,  on'-,  to'-,  up'-,  out'-, 
thith'er-ward. 

Ebenso  die  Yerbindungen  mit  forth.  Ags.  heonon-ford.  Lag. 
beonne-uord,  Wycl.  henne-forth,  ne.  hence'-forth ,  tbence'-forth. 

Femer  die  Yerbindungen  mit  where.  Ags.  noch  getrennt:  elles 
hwser.  Lag.  elles  whare,  nawhar  nawer  0.  snmmwhser  etc.,  ne.  el'se- 
wbere,  no'-where,  som'e-where,  e'very-where. 

Die  Yerbindungen  mit  so.  Im  Ag&.  noch  getrennt:  swA  hwaer 
sw4,  Lag.  whser  swa,  war  so,  Orm:  whaer  swa,  whaerse,  ae.  wherso, 
ne.  wher'eso.  —  Ags.  eal-swA,  ganz  so.  Lag.  al-swa  al-so  alse,  Orm 
all  swa,  alls,  ae.  al-so,  as,  ne.  afso,  as.  Ebenso  bei  den  Prono- 
men:  who'-so,  what'-so,  which'-so. 

Die  scheinbaren  Zusammensetzungen  mit  -most.  Die  Bedeutung 
der  Superlativbildung  (tama)  ma  ftlhlte  schon  der  Ags.  nicht  mehr  und 
er  l&0t  deshalb  die  gew5hnliche  Bildung  -est  antreten:  aeftem-est, 
e4stein-e8t,  sddem-est,  ufem-est,  ytem-est.  Die  Aussprache  zieht  in 
ZQ  est ;  mest  erscheint  als  Bildungssilbe  und  beginnt  sich  im  Ae.  zu  most 
nmzubilden.    AUein  das  ursprflngliche  Lantverh&ltnifi  bleibt ,  daher  ne. 


170  Accentuation  ^eduscher  WOrter. 

§*  245«  foVe-most,  hind'-most,  in'-most,  out'-most,  mid' -most  etc.  und  so  auch 
da,   wo   most  an   Snbstantiven    getreten    zu   sein   scheiot:    head' most, 
sooth '-most.     Diese  unorganische  Bildnng  hat  die  gleiche  Yerwendong 
von  more  veranlaSt:  fur'ther-more. 
§.  246.  5)  Zwei  oder  mehrere  Wdrter   fiieSen    zu    einer  Partikel   zusam* 

men;  das  bedeutsamste  Wort  bebltlt  den  Ton. 

Ags.  nk  pe  Ises,  Lag.  na|>eles,  no)>el8es,  ae.  no)>eles;  me.  nathe- 
les,  ne.  nathless'  ist  durch  never-theless'  verdr&ngt.  —  Im  Ae.  m 
entsprechendes  nsLpemo ,  noch  bei  Sp.  nathimore ,  jetzt  veraitet. 

Verst&rkende  Zusfttze  treten  vor  und  verbinden  sich:  ags.  ford- 
rihte,  Lag.  ford  rihte,  ford  mid,  ford  agein;  Orm:  forr]7-rihht;  ne. 
forth-right',  forth-with'.   — 

Das  nachstehende  verallgemeinernde  ever  hat  im  Ne.  flberall 
den  Ton;  hinter  Relativen  und  Adverbien:  Lac(.  ware  enere  etc.,  ne. 
where-ev'er,  who-ev'er,  what-ev'cr,  which-ev'er,  who-so-ev'er ,  which- 
so-ev'er ,  what-so-ev'er. 


Zweiter   Abschnitt* 

Fremde    Accentuation. 

§•  247.  Die  zahlreichen  fremden  Elemente,  welche  in  das  Englische  ein- 

getreten  sind,  geh5ren  hanptsftchlich  der  griechischen,  lateinischen, 
italienischen ,  besonders  aber  der  franzdsischen  Sprache  an.  Yon  den 
wenigen  Wdrtem  anderer  Sprachen  dUrfen  wir  wohl  absehen. . 

Die  griechischen  W5rter  sind  meistens  wi^enschaftliche  Namen. 
Sie  behalten  im  Ne.  entweder  ihre  Accentuation  wie  ide'a,  cri'sis, 
cli'max  pyri'tes,  arthri'tis,  elephanti'asis,  apoc'rypha,  syn'thesis,  hypo- 
th'esis,  metab'asis,  antith'esis,  metath'esis,  em'phasis ,  antis'pasis,  an- 
tiph'rasis,  epen'thesis,  aphae'resis;  oder  sie  nehmen  latein.  Accentua- 
tion an,  wie  phlogis'ton  fg>loY$(fT6v) >,  empye'ma  fefunvi/fAaJ ^  aposio- 
pe'sis  (dno<Stoinfi(S^)^  auxe'sis  (avl^ii^^gjj  exege'sis  (sl^ffyifttigjy  dia- 
phore'sis  (d&ag)6Qfiif$g)^  anadiplo'sis  {avaiinXma^)^  hydropho'bia 
(*viQOfpofiiaJ^  diplo'ma  (dinXmfAaJ^  asbes'tos  {aafisfStogJ,  asphai'- 
tos  (aag>aXvog)j  apos'trophe  (anogrQOfp^)^  anaph'ora  (apag^Qa): 
manche  tragen  sogar  auch  lateinische  Form:  SLor'tA  faOQv^) ^  panthe'on 
(n&v^BiOv) ,  probos'cis  (nqofioqnlg) ,  chime'ra  (x^'fkatQa) ,  glauco'ma 


Aecentaation  Iftteinischer  W6rter.  t7t 

(jkvxmfia),  antanacla'-sis  (aytavdulafftg)^  catachre'sis  {ma%a%i((^ft$g)j  §•  247« 

paraceDte'sis  (naqansvfijit^q  ,    cyclopae'dia   (nvnXona$iia),    —    fis 

schwanken :  anamorpho'sis    S.  W.  J.  E.  F.  K. ,   anamorphosis  P.  J. 

%m.  (avaiMq^fmiS^) ;    antipto'sis  S.  W.  Wrc.  Ja.  K.  Sm.,   antip'tosis 

Wb.  P.  {awinxws$q) ;  mathe'sis  S.  W.  P.  J.  E.  F.  Sm.  Wrc,  math'- 

esis  K.  Wb.,  beides  Ja.  (fkay^^^) ;   orchestra  (or'kestra  P.  K.  Wb., 

i  orkes'tra  W.   Ja.   Sm.   oqx^ciQa);    das  franzdsierte   acad'emy  P.  J. 

F.  E.  Ja.  K.  Sm.  Wb.  Wrc. ,  und  auch  ac'ademy  S.  W.  (schon  anad^iuui 

Dod  ataiiiiHa), 

Lateioiscfae  Wdrter,  die  ins  Ne.  tlbergetreten  sind,  behalten  ihre  §•  248. 

AcceDtnation ,  1)  wenn  sie  ihre  vollen  Formen  behalten,   wie  auro'ra, 

axifla,  aari'ola,  campan'nla,  cesuVa,  censuVa,  coro'na,  fori'na,  vi'a, 

minn'tiae;  acan'thus,  colos'sns.  fo'cus ,  gem'ini ,  ge'nius  ge^nii ,  litera'ti ; 

allo'dioin,  desidera'tum ,  deco'mm,  da'tum,  elemen'tnm,  facto 'tarn,  her- 

banom,  lyce'nm,   mnse'ttm,    max'imnm,   min'imnm,   me'dinro,   poma'- 

taoi;  acumen,  bitn'men,  cogno'men,  legumen;  albu'go,  forra'go,  len- 

H'go,  torpe'do;  abac'tor,  adjn'tor,  cura'tor;  dicta'tor,  equa'tor,  narra'- 

tor,  specta'tor,  a'pex,  appen'dix,  bom'byx,  in'dex;  Decem'ber,  Novem'- 

ber,  Octo'ber,  Septem'ber;  ge'nus  gen'era;  hia'tns,  aflTla'tus,  appara'- 

tos:  efifig'ies,  spe'cies.  —  Super 'bus,  supe'rior  superio'ra,  ju'nior.  — 

Mandamus,  mit'timns,  affidavit,   dix'it,   assump'sit,    cessa'vit,    ex'it 

ex'ennt,  imprima'tnr,  memen'to.  —   Al'ibi,  a'lias,  ergo,  i'tem,  gra'- 

tis,  in'terim.  —  2)  Viele  Adjectiva.     Da  aber  die  Scheidung  der  la- 

teinischen  und  franzdsischen  Adjectiven   nicht  immer  m6glich  ist  und 

flberdies  nnnothig,  so  stellen  wir  dieselben  iieber  zusammen.  —  3)  Zahl- 

reiche  Yerben ,   die    aus  dem  Supiustamm  gebildet  sind ,   wie  addict', 

adject',  abject',   object',  traject',   subject';   accept',   aggress',    degress', 

annex',  elect',  neglect',  correct',  assert',  affect'  etc. 

Selten  unterliegt  die  voile  lateinische  Form  anderer  Betonung, 
wie  sen'ator,  or'ator  und  bei  mehrsilbigen  fkllt  der  Hauptton  weiter 
znrack,  der  Nebenton  auf  a:  ad"ula'tor,  amb"uIa'tor,  assas"8ina'tor, 
admin"istra'tor ,  al"iena'tor. 

Auch  die  wenigen  vollen  italienischen  WOrter  behalten  ihre  Be-  §•  249* 
ionnng,  wie bandit'ti ,  mulat^to,  palmetto,  stilet'to,  prunel'lo,  siroc'co, 
obac'co,  octa'vo,  amoro'so,  prime'ro,  moris'co,  volca'no,  alle'gro, 
Mmen'to,  arpeg'gio,  andan'te,  arma'da,  canta'ta,  cavati'na,  duen'na, 
anil'la,  feluc'ca,  piaz'za  etc.  Rttckscbreiten  des  Tones  veraulaBt  Ver- 
^rzung:  ban'dit;  marmot'  P.  Sm.  S.  W.  mar 'root  Ja.  K.  A.  Wb. 
Ebenso  die  hebraischen  Messi'ah ,  Jeho'vah ,  hosan'nah,  halle-lu'jah. 


172  Accentuation  franzdsiseher  Wdrter. 

§•  250«  Sehr  zahlreich  ist  das  franz5si8che  Element.      Die  Accentnation 

desselben  ist  abhftngig  von  der  Zeit,  in  der  es  eintritt,  der  Weise, 
in  der  es  Eingang  findet,  und  dem  Kreise,  in  dem  es  zu  G-ebranche 
gelangt. 

Das  Altfranz5sische  wurde  gewiB  nicht  gesprochen ,  wie  die  ge- 
genw&rtige  Conversationssprache.  Hier  reiht  sich  Silbc  an  Silbe  wie 
die  Perlen  einer  Schnur,  alle  gleich  schwer,  ohne  rhythmische  Be- 
wegung,  ohne  Hebung  und  Senkung.  Das  Altfranzosische  dagegen  hat 
noch  den  Rhythmus  des  Lateinischen  und  hier  fUgen  sich  an  die  eine 
betonte  Silbe  die  weniger  betonten  Silben  und  verbinden  sich  mit  je- 
ner  zur  Worteinheit.  Die  Uebereinstimmung  der  lat.  und  franz.  Be- 
tonung  ist  daraus  ersichtlich,  1)  dafi  die  betonte  Silbe  bleibt  und 
darip  die  gleiche  oder  entsprechende  Vocalisation;  —  2)  daB  die  un- 
betonte  Silbe  im  Inlaute  Lautschwankung  und  Schwftchung  zul&6t,  wie 
car'dina'^lis  afrz.  cardinal  cardenal  cardonal,  incantamentum  afrz.  enchan- 
tement,  im'perator"-is  empereor ,  pro'curator"-is  procureor',  faction '-is 
fageon^  und  im  Auslaute  bisweilen  wegf^llt:  gloVia  gloire,  natn'ra 
natu're,  avari'tia  avari'ce,  capti'vus  chaitif;  -r  3)  daB  selbst  unbe- 
tonte  Silben  im  Inlaute  ausfallen;  apos'tolus  apos'tole  apos'tle,  be'DC- 
dictio"n-is  beneicon',  bre'vita"tis  brefte',  ci'vita"tis  citeit'  cite',  buti'- 
cula  botirie,  fo'ri8fact"um .  forfeit',  com'puta"re  conter',  ae'stima"re 
aesmer',  am'bula'Ve  ambler',  ju'dica"re  juger'.  Nur  die  Beschran- 
kung  ist  im  Altfranz5sischen  eingetreten,  da6  hier  der  Accent  nie 
tlber  die  beiden  letzten  Silben  hinaufsteigt,  w&hrend  er  im  Lat.  auch 
auf  der  drittletzten  Silbe  ruhen  kann. 

Dieses  franzdsische  Accentuation sgesetz  steht  in  geradem  Gegen- 
satze  zum  deutschen  oder  angelsftchsischen.  Der  deutsche  Accent  hat 
logische  Bedeutung,  der  franz^sische  rhythmische;  jener  ruht  auf  der 
Stammsilbe ,  der  Trftgerin  des  Begriffs ,  und  deshalb  meist  auf  der  An- 
fangssilbe,  dieser  steigt  nie  ttber  die  vorletzte  Silbe  hinauf;  jener  ver- 
£tndert  sich  nur  mit  der  Bedeutung,  dieser  mit  der  Wortform. 

§.  251 «  Die  ft*anz5sische  Accentuation  tritt  an  und  mit  dem  franzosischen 

Elemente  ein  und  dieses  schon  vor  Wilhelm  dem  Eroberer.  Die  Bil- 
dung,  die  Konig  Edward  und  spater  der  Adel  sich  in  der  Norraan- 
die  aneignete,  die  zahlreichen  Normannen,  die  nach  England  vor  der 
Invasion  einwauderten ,  fUhrten  es  ein.  Die  ersten  Spuren  franzdsi- 
seher Betonung  zeigt  Lag.  im  Reime:  Peiters'  Angers' 24400,  Nor- 
mandie'  Neustrie' 24401 ,  Spaine  Alemaine  24416,  Gregorie  appostolie 
29613,  salteriun  coriun  7002.   —  Sehr  zahlreiche  Belege  liefert  Reim 


Accentuatioii  fransOsischer  WOrter.  173 

(and  Rhythmns)  im  Ae.  und  Me    Nach  RGr.  nnd  Ch.  reimen  folgende  §•  251* 
fiildangssilben : 

1)  -ade:  pavade  blade.  Gh.  3928. 

2)  -ace:  solace  was  RG.  9956.  solas  was.  Ch.  3335.  manace 
place  2005. 

3)  -age:  sernage  ostage  R€r.  250.  rage  eritage  1897.  corage  pil- 
grimage Gh.  11.  visage  usage  109.  langage  manage  212. 

4)  ail  aille:  fail  bataile  RG.  1289.  conseil  travail  3434.  bataiUe 
faille  Ch.  1855.  poaraille  vitaille248. 

5)  -ain:  Spayne Bretayue  R6.  1836.  certain  withsain.  Ch.  1141. 

6)  -an:  cirurgian  man  RG.  12076. 

7)  -ance:  launce  meschance  RG.  2910.  distance  France  1853. 
substance  suffisance  Gh.  486.  observance  remembrance  1048. 

8)  -ant:  avant  repentant  Gh.  228.  remenant  servant  4406. 

9)  -at:  legat  gat  RG.  12150. 

10)  -e,  ee,  ey:  contree  he  Gh.  216.  tretee  contree  1290.  wey 
contrey  RG.  489. 

11)  -cis:  courteis  Totteneis  RG.  paleis  harneis.  2698. 

12)  -el:  castel  Paynel  RG.  9353.  castel  wel9660. 

13)  -ence:  reverence  sentence  Gh.  2534.  absence  presence  1241. 

14)  -ent:  patient  diligent  Gh.  480. 

15)  -er,  ere:  boteler  panyter  RG.  4178.  poer  her  10225.  bracer 
bokeler  Ch.  112.  squier  labourer  1410.  prisonere  yere  1460.  cloisterere 
scolere  262. 

16)  -ere:  manere  here  RG.  3015.  manere  debonere  3492.  matere 
here.  Gh.  1262. 

17)  -esse:  abesse  contesse  RG.  7782.  richesse  princesse  Ch.  1833. 
goddesse  gessell03. 

18)  -est:  forest  best  Gh.  1977. 

19)  -ice,  ise:  justise  wise  RG.  10892.  franchise  assise  1235. 
service  device  Ch.  1418.  service  exercise  1438. 

20)  -ie:  mastrie  Normandie  RG.  54.   felonye  vilanye  2645.  non-' 
nerie  Marye  5892.   prophecie  signifie  3245.    melodie  roanie  Gh.  1376. 
cartesie  crie3126.  minstralcie  crie2673. 

21)  -if:  wif  jolif  Ch.  4152.  demonstratif  Uf  7854. 

22)  -ike:  melancolike  fantastike  Gh.  1377. 

23)  -in,  ine:  cosyn  Constantyn  RG.  4594.  concubine  fine  633. 
pyne  cosyne  PL.  1264. 

24)  -ion,  cion,  tion,  sion:  passion  dragon  RG.  11492.  trans- 


174  Accentuation  fransdaischer  Wdrter. 

§•  251.  migracion  incarnacion  198.  reson  condition  Ch.  37.  prison  opinion  1272. 
confession  1 735.  protestatioun  soun3140. 

25)  -  m  e  n  t :   Kent  juggement  RQ.  1 24 1 .  maundement  isend  4 1 32. 
jugement  assent  Ch.  780.  commandement  sent  2871. 

26)  -on:   toun   ranson   RG.  9674.  doun   leon    PL.  1036.    prison 
treson  7375.  raunson  prison  Ch.  1208. 

27)  -or,  our:   honour  emperour  RG.  1505.   soconr  tour  11752. 
contour  vavasour  Ch.  361.  mirrour  colour  1401.  successour  labour  4842. 

28)  -ous:    pitous    mous   Ch.  143.    vertuous   boas  251.   plenteous 
hous  346.  coptrarious  Venus  6280. 

29)  -te:    cyte   me  RG.  8508.   pite  trinite  1 1 1 35.   charitee    degre 
Ch.  1435. 

30)  -tude:  rude  similitude  Ch.  3228. 
^1)  -t-ume:  costome  some  RG.  9805. 

32)  -ure,    t-ure:    auenture  dure   RG.  4198.    creature  aventure 
Ch.  1166.  portreitures  figures  1918. 

Auch   der  Rhythmus   zeigt   dieselbe  Betonung.      So  bei   Cb.   ver- 
tu'e  4.  natu're  11.  av'entu're  25.  konour'46.   na'tions' 53.   statu're  83 
con'scien'ce  150.  plesant'  138  etc. 
§•  252.  Diese  Betonung  mu0te  sich  erhalten ,  so  lange  noch  das  Franz5- 

sische  neben  dem  Sftchsischen  im  dffentlichen  Leben  gebraucht  wurde, 
durch  die  ungehemmte  Einwanderung  sich  auf&ischte  und  in  den  Schn- 
len  Pflege  fand.  Ja  es  scheint  sogar  auf  das  deutsche  Element  ein- 
gewirkt  zu  haben;  s.  §.  205.  Als  aber  das  FranzOsische  an0er  Ge- 
brauch  kOmmt  in  der  Scbule  (1349 — 1389),  in  den  GerichtshdfeD 
(1362),  im  Parlamente  (1483),  als  nur  Trammer  der  yerschoUenen 
Sprache  im  Englischen  zurUckbleiben ,  da  mufi  die  Umformung  des 
fremden  Elementes  beginnen.  Und  wenn  auch  noch  lange  in  den  obem 
St&nden  die  franz5sische  Aussprache  fortklingt,  im  Munde  des  Yolks 
beginnt  das  Franzdsische  s&chsische  Lautung  anzunehmen.  Als  Re- 
prftsentant  der  hOhern  St&nde  und  ibrer  Bildung  kann  Spenser  be- 
-  trachtet  werden ,  die  Sprache  des  Lebens  spricht  der  dramatische 
Dichter.  Hierdurch  erkl&rt  sich  der  gro6e  Unterschied  zwischen  Spen- 
ser und  Shakespeares  Accentuation,  wenn  man  nicht  annehmen  will, 
da6  der  epische  Dichter  in  seiner  Faery  Queen  den  alten  feierlichen 
Ton  anschlug.  Er  hat  noch:  Bidding'  his  bea'des  all  day'  for  his' 
trespas'.  1,  1,30.  All  tho'se  were  law'lesse  Lust'es,  corrupt'  En- 
vy es' 2,  11,8.  So  forth'  they  both'  yfer'e  make  their'  progres'se. 
3,11,20.    She  there'  attacb'ed,  far'  from  all'  succour' e.  2,  10,  19. 


Accentuation  franzOsischer  Wdrter.  175 

As  might'  become'  a  squy're  so  great'  persons'  to  greet'.  1,  10,7.  |*  252* 
His  stout'  cora'ge  to  stou'pe,  and  shew'  his  inVard  pai'ne.  2,  1,42. 
That  through'  contin'uall  prac'tise  and'  usa'ge  2,  9,  54.  Upon'  the 
part'es  brought  in'to  their'  bonda'ge2,  11,  1.  Throwne  out' by  an'gry 
JoVe  in  his'  vengean'ce.  4,  6,  14.  And  all'  sixe  breth'ren,  borne' 
of  one'  parent'.  3,  1 ,  44.  But  non'e  then  it'  more  fowi'e  and  in- 
decent'. 2,  9, 1.  Full  eu'viotts'  that  night'  so  long'  his  rooroe'  did 
fill'.  1,  2,  1.  Soon  meet'e  they  both',  both  fell'  and  fu'rious'.  1,  2, 15. 
To  see'  his  syre'  and  of  spring  aun'cient'.  1,  6,  30. 

Manche  Worter  haben  noch  voUere  Formen;  unbetonte  Silben 
verklingea  spftter  in  Folge  der  Accentuation: 

In  her  sonnes  flesh,  to  mind  reven'gement'.  2,  2, 10.  Hath 
now'  made  thrall'  to  your'  co  mm  an  dement'.  1,2,  22.  With  whome' 
kyng  Coyll'  made  an'  agre'e-ment'.  2,  10,  59. 

Selbst  Sh.  und  sogar  Milton  enthalten  noch  vieles,  was  seitdem 
in  Folge  deutscher  Accentuation  umgebildet  worden  ist. 

Die  Umbildung  beginnt  schon  frtther.  Chaucer  bringt  schon  eine  §*  ^^3* 
grofiere  Anzahl  franz5sischer  Worter  mit  deutscher  Accentuation,  wie: 
mor'tal  1 738.  gen'til  72. 1755.  tern 'pest  4916.  stat'ue  1957.  per'sone 
475.  0one872.  con'seil667.  sub'stance  14809.  pre'fect  15830.  pro'- 
cesse2969.  pro' verbe  6233.  tres'pas  1766.  par 'fit  72.  se'son  19.  pri'- 
sonl097.  les'sonTll.  le'on  1777.  prai'er2423.  con'tree  1385.  pi'tee 
1763.  ci'tee  2190.  ar'mee60.  enchant'ment  1946.  vengeance  2068.  dor- 
mant 355.  ba'taille  61.  1010.  ma'nere  7 1 .  forneis  202.  cer'tainly  204  etc. 
Manche  WOrter  haben  daher  schon  doppelte  Betonung:  That  quit'ely 
wer'en  out'  of  my  prison'  1794.  This  pris'on  caus'ed  me'  not  for' 
to  crie'.  1097.  And  still'  he  sit',  and  bid'deth  his'  praier'e-  3641. 
The  prai'er  stint'  of  Ar'cita'  the  stronge.  2423.  Who  bad'e  the  fou're 
spir'-its  of  tempest'.  4911.  That  fro'  the  tem'pest  ay'  this  worn 'an 
kepte.  4916.  It  is'  fill  fayr'e  to  ben'  yclep'ed  mada'me.  378.  And 
she'  was  clep'ed  mad'ame  Eg'lenti'ne  121.  At  mor'tal  ba'taille s 
hadd'e  he  ben'  fifte'ne.  61.  Alle  red'y  to'  darrein'  hire  by'  ba- 
taille  1855. 

Im  Ne.  befestigt  sich  der  deutsche  Sprachstoff,   der  franzosische  §*  254* 
beh&lt  entweder  seine  Accentuation   oder  unt^rliegt  deutscher  Accen- 
toation. 

I.  Die  franzosischen  WOrter,  welche  ihren  Accent  behalten,  sind: 

1)  Die  Substantiven  a)  auf  -ade  nebst  den  abgeleiteten  Yerben: 
ambuscade',  arcade',  barricade',  blockade',  brigade'  (aber  M.  pi.  1 ,  675. . 


176  Accentaation  franzdsischer  WOrter. 

|,  254.  2,  532.  versacht  brig'ad),  cavalcade',  ca8cade^  croisade'  crasade', 
colonnade',  facade',  palisade',  passade',  pomade^  rodomontade',  se- 
renade^  stoccade'.  Sh.  1  KHd.  4,  1  noch  comrade',  jetzt  jedoch  com'- 
rade.  Aach  die  daneben  liegenden  italienischen  Formen  behalten 
ihren  Accent:  palisa'do,  rodomonta'do ,  stocca'do. 

b)  Die  Substantiven  auf  -ier:  arqaebu8ier^  brigadier',  cavalier', 
cashier',  chandelier',  chevalier',  financier',  gondolier',  grenadier'  etc.; 
ferner  analoge  Bildungen  mit  der  entsprechenden  Schreibung  -eer: 
auction-eer'(ier) ,  buccan-eer'(ier) ,  cannon-eer',  engin-ee/,  gazett-eer', 
monntain-eer',  mulet-eer',  musket-eer',  pion-eer',  privat-eer',  volunt-eer'. 
Neben  die  romanische  Endung  ist  bisweilen  das  deutsche  -er  getreten. 
Da  dies  anf  die  Accentuation  keinen  Einfln^  hat ,  so  bleibt  die  Accen- 
tuation des  Wortes,  an  welches  -er  antritt:  harpoon-eer',  (harpoon') 
harpoon'-er,  mountain-eer'  <moun'tain)  moun'tain-er ,  lancier'  (lance') 
lan'cer. 

c)  Die  Substantiven  auf  6,  welche  Personen  bezeichnen,  dienach 
ihrer  passiven  Betheiligung  an  einem  juristischen  Acte  genannt  sind: 
appellee',  bailee',  bargainee',  de&tee',  donee',  endorsee',  feoffee',  gran- 
tee', legatee',  imparsonee',  obligee',  payee',  pawnee'  promisee';  anch 
in  analogen  Bildungen,  wie  protegee',  refugee',  grandee';  ferner  in  ei- 
nigen  Sachnamen:  wie  jambee',  fricassee'.  Endlich  in  (frz.  e',  lat. 
aeus):  Pharisee',  Saducee',  Pyrenees'. 

Ebenso  die  Substantiven  auf  -or,  die  die  entgegengesetzten  ju- 
ristischen Begriffe  enthalten:  appellor',  bargainor',  donor',  grantor', 
legator',  obligor',  promisor.  Der  allgemeinere  Gebrauch,  in  den  das 
Wort  eintritt,  ftndert  Betonung  und  Endung,  wie  bai'lor,  deit'or, 
endor'ser,  feof'for  feoffor,  paw'ner,  bai'gainor'  bargai'ner  W. 

Die  Substantiven  auf  -on  (lat  on),  das  sich  in  Folge  der  Beto- 
nung gewOhnlich  zu  oon  gedehnt  hatr  baldon',  buffoon',  bassoon',  ba- 
toon',  cartoon',  dragoon',  galloon',  harpoon',  macaroon',  maroon',  mon- 
soon', pantaloon',  poltroon',  saloon',  spontoon'  und  gazon'. 

e)  Die  Substantiven  auf  -in  und  -ine:  bombasin'  bombaztne', 
capuchin',  chagrin',  palanquin',  violin';  chopine'  chopin'  (chop'in  P. 
P.),  colbertine',  fascine',  gabardine',  habardine',  magazine',  mandarine', 
marine',  routine',  saline',  sordine',  tabourine',  tontine'. 

f)  Folgende  Substantiven:  buffet',  cadet',  piquet',  sabo^',  ban- 
quett'e,  estafet(te),  bmnett'e,  etiquett'e,  gazett'e,  grisette,  cravat'; 
—  canal' ,  cheval' ,  cabal' ,  control' ,  cartel' ,  parol'e ,  bagateU'e, 
gazell'e,  codill'e,  famill'e,  quadrill'e,  spadiU'e;   —   chateau',  bureau', 


Accentuation  franz.  WOrter.  177 

rouleau';  —  accoucheur',  amateur',  connoisseur';  solitair'e;  reservoir',  %*  254, 
boudoir',  abreuvoir';  bazaar',   hussar',   colur'e,   manur'e;   —   antiq'ue, 
critiq'ue,  fatig'ue,  intrig'ue;  —  capric'e,  polic'e,  chemis'e;'  grimac'e, 
caboos'e;    financ'e,    romanc'e,   complaisanc'e ;     —    chicane',   domain'; 
menage',  fines'se. 

Es  schwanken ;  curvet  (kur-vet'  S.  W.  P.  J.  E.  F. ,  kur'vet  Ja.  Sm. 
Wb.),  gavot  (gav'ot  P.  J.  Wb.  Wrc. ,  ga-vot'  Ja.  Sm.),  toupet  (t6-pe' 
S,  P.  J.  F.,  t6-pet'  W.  Ja.,  td-pa'  K.  Sm.),  memoir  (me-moir'  oder 
mem'w&r  W.  P.  F.  Ja. ,  rae-raoir'  oder  rae'mw&r  S.,  mem'w&r  J.  K. 
Sm.),  courtesan  (-san'  S.  W.  J.  F.  Sm.  Wrc. ;  cour'tisan  P.  Wb.). 

2)  Adjectiven.  Hier  l&6t  sich  nicht  genau  scheideu ,  was  unmit-  §•  255, 
telbar  aus  dem  Lat.  ilbergegangen  ist  oder  erst  aus  dem  Franz.,  und 
dazu  treteu  noch  viele  analoge  Bildungen.  —  a)  Adjectiven,  die  lat. 
-OS  abgestoBen  haben :  acerb',  august',  apert',  august',  benign',  robust', 
rotund'  etc.  oder  die  stummes  e  dafUr  haben :  divine',  extreme',  hu- 
mane', mature',  minute',  obscure',  sincere',  polite',  opaque'. 

b)  Adjectiven  auf  lat.  us ,  afrz.  ous  und  analoge  Bildungen :  cov'etous 
(cupidus ,  afrz.  covoitous) ,  ace'tous ,  cano'rous ,  accli'vous ,  friv'olous, 
con'gruous,  aber  odo'rous  (noch  M.  pi.  5,  481:  spirits  odo'rous  brea- 
thes) ist  in  Folge  der  Substantivbetonung  oder  deutscher  Accentuation 
o'dorous  geworden. 

c)  Adjectiven  auf  lat.  -eus,  -ius,  -uus,  -ulus:  arbo'reous,  car'- 
neous ,  ce'reous ,  ceru'leous ,  cu'preous ,  cor'neous ,  erro'neous ,  fer'- 
reous,  ido'neous,  ig'neous,  lact'eous,  niv'eous;  anx'ious,  censo'rious, 
du'bious,  nefa'rious,  ar'dnous,  exig'uous,  fat'uous;  gramin'eous;  acid'- 
ulous,  cred'ulous,  gar'rulous,  arundina'ceous ,  ceta'ceous,  coria'ceous, 
fabula'ceous ,  folia'ceons,herba'ceous,  lilia'ceous,  fictit'ious,  gentilit'ious. 
Dasselbe  gilt  von  denen,  welche  entweder  von  latein.  Substantiven 
in  gleicher  Weise  abgeleitet  sind,  wie  adul'terous,  alu'minous,  argil'- 
lous  (argil'la) ,  au'gurous ,  cadav'erous ,  can'cerous ,  ca'rious ,  clam'orous, 
favirious,  flav'orous,  glu'tinous,  hu'morous;  a'queous,  ara'neous;  acri- 
mo'nions,  alumin'ious;  auspic'ious,  ceremo'nious ,  delic'ious,  facet'ious, 
offic'ious,  jadic'ious;  argilla'ceous ,  butyra'ceous ,  carbona'ceous ,  crus- 
ta'ceous ,  ferru'ginous ,  imag'inous  etc.  oder  von  franzosischen  Substan- 
tiven: dan'gerous,  beau'teous,  cour'teous,  chiv'alrous,  du'teous,  haz'- 
ardous,  mount'ainous ,  coura'geous,  capric'ious,  malic'ious.  —  An- 
dere  analoge  Bildungen  erscheinen  als  Weiterbildungen  lateinischer 
Adjectiven ,  besonders  derer  auf  x ,  wie  atro'cious  (atrox) ,  auda'- 
cions,  biba'cious,  capa'cious,  preco'cious ,  eda'cious ,  effica'cious,  fera'- 

Koch,  engl.  Grammatik.    I.  \2 


178  Accentuation  franz.  Wdrter. 

§•  255.  cious,  fero'cious,  fnga'cious,  loqua'cious,  menda'ciond;  alac'rions  (a]a- 
cer),  as'perous,  cau'tious  (cautus),  dex'terous,  lasciv^ious,  exanimous 
(exanimis);  illus'trious. 

d)  Adjectiven  auf  latein.  -eus,  -ins,  die  im  Engl,  mil  ean,  ian 
ersetzt  sind,  wie  agrarian,  ital'ian,  plebe'ian,  cerbe'rean,  ceru'lean, 
elys'ean,  hercu'lean,  marmo'rean,  meriean,  robo'rean. 

e)  Adjectiven  auf  lat.  -eus  (gr.  e$og):  colosse'an,  adamante'an. 
atlante'an,  enrope'an,  gigante'an,  lethe'an,  mausole'an,    pythagore'^an. 

f)  Adjectiven  auf  lat.  -icus,  wie  aquat'ic,  barbar'ic,  domes'tic, 
majes'tic. 

g)  Adjectiven  auf  lat.  -osus ,  afrz.  os :  acetose',  armentose',  aquose', 
bellicose',  globose',  jocose',  morose',  nervose',  nodose',  rugose',  ver- 
bose'. 

h)  Adjectiven  auf  lat.  *iscus,  afrz.  esque,  \tal.  esco:  bnrlesq'ue, 
romanesq'ue. 

§•  256.  3)  Verben   lat.  und  frz.,   wie  baptise',    cajole',   caress',   calcine', 

carouse',  chastise',  divine',  equip',  esteem',  escape',  lament',  tatoo'  etc. 
Sehr  zahlreicb  sind  die  zusammengesetzten  Verben,  wie  adduce',  ad- 
here', admire',  admit',  adopt',  adore',  adorn',  advert',  adjoin',  adjoura'. 
adjudge',  adjure',  adjust',  advance',  advise';  amend',  accede',  alledge', 
appear',  approve',  arrode',  assent';  circumscribe',  combine',  commend', 
confute';  defame';  disblame',  disguise',  dispute',  displease',  diffind': 
emit';  excuse',  exchange',  excel';  embroil',  employ',  imbibe',  illude',  in- 
crease'; intervene',  entertain';  introduce';  oblige',  occur',  offend',  op- 
pose'; perceive';  postpone';  preclude';  profess';  pretermit';  rebel',  re- 
troceder',  seduce',  subsign',  succeed',  suffice',  supply',  superscribe';  ap- 
pertain', coexist',  coincide',  correspond',  disagree',  disconcert',  disin- 
fect', disengage',  recommend'. 

§«  257«  II.      Die  franzdsischen  Worter ,    welche   deutscher  Accentuation 

unterliegen. 

Die  Umbildung  hat  ohne  Zweifel  begonnen,  als  das  Franzdsische 
in  die  Yolkssprache  ttbertrat.  Die  AnfSTnge  liegen  uns  vor  in  den 
mittelengl.  Dichtern  und  seitdem  breitet  sich  die  deutsche  Accentua- 
tion weiter  und  weiter  aus.  Der  Rhythmus  der  &ltern  neuengl.  Dichter 
zeigt  noch  oft  franz5sische  Betonung,  die  jetztder  deutschen  gewichen 
ist.  So  zeigt  Milton  noch  folgende  Beispiele: 
Not  likely  to  part  hence  without  contest'.  4,  872. 
(He)  Should  win  in  arms,  in  both  disputes  alike 
Victor;  though  brutish  that  contest',  and  foul.  M.  pL  6, 124. 


Accentuation  franz.  Wftrter.  I79    . 

He  sorrows  now,  repents,  and  prays  contrite'  11 ,  90.  §.  257» 

Each  with  their  kind,  lion'  with  lioness.  8,393. 

How  have  I  then  with  whom  to  hold  converse'.  8,  408. 

Barr'd  over  us,  prohibit  aH  egress'.  2,  437. 

Placed  in  a  Paradise,  by  our  exUe' 

Made  happy.  1 0 ,  484. 

Beyond  all  past  example  and  future'.  10,840. 

-but  to  human  ear 
Cannot  without  process'  of  speech  be  told.  7,  178. 

-this  empire,  which  might  rise 
By  policy,  and  long  process'  of  time.  2,  297. 
Which  of  us  who  behold  the  bright  surface'  6,  472. 

-the  setting  sun 
Slowly  descended,  and  with  right  aspect'.  4,  541. 
His  words  here  ended,  but  his  meek  aspect'.  3,  266. 
So  without  least  impulse'  or  shadow  of  fate  3,  120. 
By  this  new-felt  attraction  and  instinct'.  10,  263. 
If  stone,  carbun'cle  most  or  chrysolite.  3,596. 
Xot  far  off  heav'n,  in  the  precincts'  of  light.  3,88. 
By  his  p  res  crip  t'a  sanctuary  is  framed.  12,  249. 
To  whom  thus  Michael.     These  are  the  product'  11,  683. 
In  that  obscure  sojourn''.  — -  3,  15. 
Who  now  triumphs',  and  in  th'  excess  of  joy.  1,  123. 
Where  sceptred  angels  held  their  residence. 
And  sat  as  princes;  whom  the  su'prerae  king  etc.  1,  735. 

Thus  roving 
In  confusM  march  forlorn,  th^  advent'rous  bands.  2,  615. 

Im   Ne.  gelten   ftir   die   romanischen   W5rter,    welche    deutscher  §.  258. 
Accentuation  unterliegen,  folgende  Gesetze. 

1)  Die  zweisilbigen  W5rter  kdnnen  natttrlich  den  Accent  nur  eine 
SteHe  zurflcktreten  lafien. 

Ne.  a)  en'vy,  lat  invi'd-ia,  afrz.  envie',  ae.  envie, 
-b)  jew'el,  joca'le,  afrz.  jo-el,  ae.  jo-el,  me.  jew-el'. 

mor'tal,  morta'lis,  afrz.  mortal',  me.  mortal'. 

civ'il,  civi'lis,  afrz.  civil',  me.  civil'. 

quar'rel,  quere'la,  afrz.  quarel',  ae.  quarel'. 

cru'el,  crude'lis,  afrz.  cruel',  me.  cruell'. 

squir'rel,  sciuri'olus,  afrz.  escurel',  me.  squyrelle  M. 

bow'el,  botellus,  afrz.  boel'  boelle',  ae.  bow-el. 

12* 


IgO  Deutsche  Accentuation  franz.  W6rter. 

§.  158.  Ne.  b)  chap'el,  capel'la,  afrz.  chaper,  ae.  chaperie. 

dam'sel,  dominiceria ,  afrz.  dameiserie ,  ae.  damysele. 
cast'le,  castellum,  afrz.  caster,  ae.  castel  und  castle, 
coun'sel,  consilium,  afrz.  conseil,  ae.  conseil. 
prob'lem,  proble'ma,  me.  prob'leme  Ch.  7801. 
vil'lain,  villanus,  afrz.  vilain',  ae.  vilain'. 
chap'lain,  capellanus,  afrz.  capelain,  me.  cha'pellerne. 
chieftain,  capitanus,afrz.  chevetai'ne,  ae.  cheventeyn',me.  chevetain. 
sur'geon,  chirurgus,  ae.  cirurgian  RG.  12075.  sur'gien.  Ch.  Mel. 
fountain,  fontana,  afrz.  fontane,  me.  fontaine. 
cous'in,  con'sobri'nus  cosinus,  afrz.  cosin',  ae.  cosyn'e. 
doc' trine,  doctri'na,  afrz.  doctrine,  me.  doctrine, 
trea'son,  traditio'n-is ,  afrz.  tralsson,  ae.  treson'. 
poi'son ,  potio'n-is ,  afrz.  poison',  ae.  poyson'. 
pris'on,  prension'-is ,  afrz.  prison',  ae.  prison'. 
.     -      li'on,  leon-is,  afrz.  leon',  ae.  leon',  lion'. 

sud'den,  subitanus,  afrz.  sodain',  ae.  sodein'. 
for'eign,  foraneus,  afrz.  forain',  ae.  forein. 
bar'gain,  ?  barcania,  afrz.  bargai'ne,  ae.  bargain', 
moun'tain,  montanea,  afrz.  montaigne,  me.  mountag'ne  Ch. 
vic'ar,    vicarius,    afrz.  vicair'e,    vi'carie  PL.  683.   me.   vicary' 

vi'car  Ch.  vacrie  Man.  3. 
schol'ar,  scholaris,  trz.  ecolier,  me.  scole're  Ch. 
gram'mar ,  lib.  grammaticarius ,  afrz.  grammaire ,  me.  gramraer'eCh. 
nsh'er,  ostiarius,  afrz.  huissier. 
mor'tar,  mortarium,  frz.  mortier,  ae.  morter. 
dan'ger,  damniarium,  afrz.  dangier;  ae.  daunge're. 
dow'er,  dotarium,  afrz.  doai're ,  me.  dowaire  und  dower, 
cen'ser  und  in'censory ,  incenso'rium ,  afrz.  encensier',  me.  censer. 
man'ger,  manducatorium ,  afrz.  mangier,  me.  manger, 
mirror,  miratorium,  afrz.  mireor,  me.  mirrour'  Ch. 
ra'zor,  rasorium,  afrz.  rasoir  rasor,  me.  rasor. 
hon'our,  honor'-is,  afrz.  honor',  ae.  honour', 
jug'gler,  joculator,  afrz.  jogleor',  ae.  jogelour'. 
riv'er ,  riparia ,  afrz.  rivie're ,  me.  rive're. 
man'ner,  ital.  maniera,  afrz.  manie're,  ae.  mane're. 
na'ture,  natu'ra,  afrz.  natu're,  me.  natu're. 
crea'ture,  creatura,  afrz.  creatur'e,  me.  cre-a-tur'e  Ch. 
ju'ry,  juratus,  afrz.  jure,  ae.  jurie. 


Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter.  1g1 

Ne.  c)  cler'gy,  clericatus,  afrz.  clergie,  me<  clergie'  Ch.  |*  258. 

counVf  comitatus,  afrz.  conteit  contee,  me.  coantie. 
trea'tj}  tractatus,  afrz,  traite,  me.  tretee'  Ch. 
coun'try,  prov.  contrada,  afrz.  contreie,  ae.  contrey'. 
stat'ute,  statutum,  me.  statute, 
sorace,  solatium,  afrz.  sola'ce,  ae.  solas', 
parace,  palatium,  afrz.  palais  paleis,  me.  pal'eis.  Ch. 
ser'vice,  servitium,  afrz.  servi'se,  ae.  servi'se.  Ch. 
jus'tice,  justitia,  afrz.  justi'ce,  me.  justi'ce  Ch. 
hermit,  eremij;a,  afrz.  ermit'e,  me.  hermit', 
com'et,  cometes ,  frz.  com^te. 
plan'et,  planeta,  frz.  plan^te. 
pit'y,  pietat'is,  afrz.  piteit'  pitie',  me.  pitee'  Ch. 
cit'y,  civitat-is,  afrz.  citeit'  citee',  ae.  cite,  me.  citce'  Ch. 
beau'ty,  ?  bellitat-is,  afrz.  bealteit  beaute,  me.  beutee'. 
tempest,  tempestat-is,  afrz.  tempeste,  me.  tempest'  Ch. 
vir'tue,  virtut-is,  afrz.  vertut,  ae.  vertew'  vertu'e. 
var'let,  afrz.  vassalet  vaslet,  me.  varlet. 
com'rade,  frz.  camarad'e. 

d)  cas'sock,  von  casa,  ital.  casacca,  frz.  casa'que. 
bar'rack,  barra,  ital.  barracca,  frz.  bara'que. 
cour'age,  cor-d,  ital.  corraggio,   afrz.  corage,    me.  cora'ge  Ch. 
ho'mage,  homagium,  afrz.  homage,  ae.  jiomage. 
on'trage,  ultragium,  afrz.  oltrage  outrage,  me.  outra'ge  Ch. 
u'sage,  usaticum,  afrz.  usage,  me.  usa'ge  Ch. 
fur'nace,  fomac-is,  frz.  furnaise,  me.  furneis'  Ch. 
par'tridge,  perdic-is,  afrz.  pertris,  me.  partrich  Wycl. 
cut'las,  cultellus,  frz.  coutelas. 
saa'sage,  ital.  salsiccia,  frz.  saucis'se. 

e)  cai'tiff,  captivus,  afrz.  chaitif,  me.  caitif  Ch. 
na'tive,  nativus,  afrz.  naif,  me.  natif. 
mo'tive,  ital.  motivo,  me.  motif.  Ch. 
ab'bess,  abbatissa,  ae.  me.  abessc. 
coun'tess,  ital.  contessa,  afrz.  contesse,  ae.  contass\ 

0  saVage,  silv-aticus,  afrz.  salvage  sauvage,  ae.  sauvage. 
trav'el,  ital.  travaglio,  afrz.  travail',  ae.  travail' 
per'il,  periculum,  afrz.  peril',  ae.  peril, 
bot'tle,  buticula,  afrz.  boutille,  me.  hotel, 
un'cle,  avunculus,  prov.  avoncle  oncle,  ae.  uncle. 


Ig2  Deutsche  Acceatuation  franz.  Wdrter. 

i*  258*  Ne.  f)  mus'cle,  masculns,  frz.  muscle,  me.  muscle  Ch. 

im'age,  iroagin-is,  afrz.  imagene  und  image. 

ves'sel ,  vas-culum ,  afrz.  vaissel',  me.  vessel  vesselle. 

her 'aid,  ahd.  heriwalt,  lat.  heriwaltus,  afrz.  heralt  heraut'. 

rih'ald  (ahd.  hriba  prostituta),  afrz.  ribald  ribaud. 

vi'and,  vivenda,  afrz.  viande. 

fac'und,  facundus,  me.  faconde  Ch. 

mar'quis,  marchio-n,  afrz.  markis,  me.  markis. 

frag'ment,  fragmentum,  frz.  fragment'. 

sci'ence,  scientia,  afrz.  science,  me.  scien'ce  Ch. 

cow'ard  (v.  cauda)  ital.  cod-ardo,  afrz.  coard  cuart. 

stand'ard,  standardum,  afrz.  estendart. 

cav'ern,  caverna,  afrz.  caver'ne. 

tav'em,  taberna,  afrz.  taver'ne,  me.  taver'ne  Ch. 

post'ern,  posterula,  afrz.  posterle  posteme,  ae.  posteme. 

de'ism,  deismus. 

bap'tism,  baptisma,  afrz.  baptisme. 

hon'est ,  honestus ,  afrz.  honeste ,  me.  honest  Ch. 

for'est,  foresta,  afrz.  forest,  me.  forest'  Ch. 

leav'en  lev'en ,  levamen ,  frz.  levain'. 

vol'ume,  volumen,  me.  volu'me  Ch. 

the   an'guish,    angustia,   afrz.  angoisse,   ae.   angusse,    me.  ang- 

wische  Wycl. 
So  noch  viele,  wie  bal'lad,  dec'ade,  mo'nade;  bal'lot,  bil'let, 
blank'et,  clo'set,  fer'ret,  fil'let,  pock'et;  cab'bage ,  dam'age,  man'age; 
bal'ance,  es'sence,  quit'tance,  sen'tence,  si'lence;  ten'ant,  tru'ant;  cou' 
chee,  lev'ee,  spon'dee,  tro'chee;  cla'mour,  col'our,  fa'vour,  la'bour; 
cul'ture ,  fea'ture ,  lig'ure ,  gest'ure ,  lect'ure ,  meas'ure ,  pict'ure  etc. 
Selbst  in  Compositionen  mit  Partikeln  filllt  der  Accent  auf  diese 
zurflck:  to  differ,  the  und  to  offer,  the  und  to  proffer,  to  suffer; 
the  und  to  com'bat,  the  und  to  com'fort,  the  com'merce,  the  und  to 
com'pass,  to  con'strue,  the  und  to  for'feit,  to  in'jure,  the  und  to 
in'stance,  the  office,  per'fect,  to  per'jure,  the  und  to  preface,  the 
und  to  profit ,  the  und  to  prom'ise ,  pro'strate ,  to  pro'strate ,  the  und 
to  pur'chase,  the  und  to  pur'port,  the  und  to  pur'pose,  the  refuge, 
the  und  to  rel'ish,  the  und  to  res'pite,  the  und  to  sur'feit,  the  und 
to  tres'pass. 
§«  259.  Nach    englischen    Orthoepisten   schwankt   bastll'e   (K.    Sm.   Wrc, 

bas'tlle  W.  R.),    brevet   (=  bre-vet'   K.   Sm.  Wb.,   brev'et    Ja.  R.), 


Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter.  183 

bo-reau'  (bu'ro  Wb.),  cal-ci'ne  (carcine  Wb.),  car 'bine  (S.  E.  F.  Sm.,  §«  259* 

car-bine  W.  P.  Wb.),   c&r'mine  (S.  E.  F.  Ja.  Wb. ,   car-mine'  W.  P. 

J.  Sm.),  car-tel'  (car'tel  P.  E.  Wb.),  the  cem'ent  (ce-ment' Sm.),  cham- 

pai'gn   (P.  E.  Sm.  Wb.  Wrc  S. ,   champaign    W.  F.  J.  Ja.),    cuirass 

(=  kwe-ras'   W.  E.  Ja.  Wb. ,   ku'-ras  S.  K.   kwe'ras  P.  J.  Sm.) ,   the 

nnd  to  cur-vet'   (curvet  K.  Sm.),  fec'und    (fe'cund  K.  Wb. ,   fe-cund' 

S.  P.  E.),   fe'-line  (fe-li'ne  Ja.  K.),   fi'nite  (finite'  S.,  fi'nite  P.),  fra'- 

cas  (Wb. ,  frft-ca'  Sm. ,  frft'-cft  K.) ,  to  frequent'  (fre'-quent  Wb.) ,  front'ier 

(-tier'  Wb.),  gav'ot  (P.  J.  Wb.  Wrc,  ga-vot'  Ja.  Sm.),   gla'cis  (gla-cls 

Sm),  je-june'  (jeJ^J^G  Ja. ,  jej'une  Sm,),   le'vant   ostlich  (lev 'ant  Sm., 

le-vant'  K.),    mar-mot'   (mar 'mot  Ja.  .K.  Wb.),   memoir  (=  me-moir', 

Oder  mem'-war   W.  P.   F.  Ja. ,    me-moir'   oder  me'mwar  S.   mem'war 

Sm.),  to  nar'rate  (narrate'  S.  P.  F.  K.  SmO,   spin'-et  (spinet'  S.  J. 

K.  Sm.),  val'et  (val'et  und  va-let  W.),  vignette  (=  vin'-yet  W.  J.  Ja. 

K.,  vin-yet'  S.  Sm.),  tur'moil  (tur-moil'  P.  F.  Ja.). 

Ebenso  Gompositionen  mit  Partikeln:  ab'stract  (abgezogen,  ab- 
stract' W.),  ap'pulse  fAustofi,  ap-pul'se  Sm.  P.  Wb.),  to  com'ment 
(com-ment'  P.  J.  E.  K.),  to  commune'  (com'mune  S.  J.  E.  F.),  com'- 
plot  (complot' P.  Ja.) ,  con-nate'  (connate  Wb.),  consols' (Sm. ,  con'sols 
K.),  consult'  Berathung  (Wb.  S.  con's.  F.  Ja.),  contents'  (con'.  Wb.), 
con'tiite  (contrite'  P.  Sm.),  the  defile'  (de'file  Sm.),  the  detail'  (de'- 
tail  Sm.),  to  discount'  (dis'count  Wb.),  to  exile'  (ex'ile  J.  Sm.),  the 
in' crease  (increase'  S.  Wb.  A.) ,  innate'  (in'nate  F.  Wb.) ,  the  per'- 
fame  (perfume'  E.  K.  Sm.),  the  per'mit  (permit'  P.  Ja.  Wb.),  pre'- 
cinct  (precinct'  W.  Ja.),  to  prelude'  (prel'ude  Ja.  Sm.),  the  pres'age 
(anch  presage'  J.  F.),  pretext'  (pre' text  K.),  proceeds'  (pro'ceeds  Ja. 
proc'eeds  Sm.),  pro'test  (protest'  S.  P.  F.  auch  W.),  the  re'tail  (retail'  J.  S. 
F.  K.),  the  sur'vey  (survey'  E.  K.,  auch  W.),  trav'erse  (traverse' W.). 

2)  Die  drei-  und  mehrsilbigen  W5rter  k5nnen  den  Accent  wei-  §.  260 
ter  zurflcktreten  laSen.  In  den  ersten  tritt  der  Ton  um  eine  Stelle 
zttrack;  charac'ter  (so  noch  Sp.  3,  3,  14.  3,  12,  31),  ne.  char'acter, 
thea'trum  (Sp.  thea'tre  3 ,  1 2 ,  3) ,  ne.  the'atre;  in  mehrsilbigen  Wor- 
tem  macht  sich  aber  der  ursprttngliche  Rhythmus  geltend 
nnd  der  Accent  geht  zur  n&chsten  betonten  Silbe  zurUck. 
Bine  Silbe  tr&gt  dann  den  Uauptaccent.  Daneben  kann  noch  eine 
nnnder  betonte  Silbe  stehen ,  vom  Hauptaccente  durch  eine  oder  meh- 
rere  Silben  getrennt,  —  der  Nebenaccent.  Er  ruht  entweder  auf  der 
Silbe,  die  ursprUnglich  den  zurtLckgetretenen  Hauptton  hatte,  wie  £rz. 
violin'  vi"olin';  promonto'rium  prom"onto'ry;    secreta'rius  sec"reta'ry; 


t84  Deutsche  Accentuation  franz.  Worter. 

§•  260*  Oder  auf  der  Silbe,  welche  bci  weiterschreitendem  Accent  rhythmisch 
hervortritt:  to  detrun'cate  det'riinca"tion ,  e-con'-omy,  e'-conom"ical 
mechan'ics  mech'aiiic"ian ,  impro'per  impro'pria"tion.  Hat  schon  das 
mehrsilbige  Wort  einen  Nebenaccent,  so  bleibt  derselbe,  audi  wenn 
der  Hauptaccent  waiter  rftckt:  hyp'ochon^driac ,  hyp'ochondri"acal. 
Wir  unterscheiden  zunftchst  die  Wortarten. 

A.    SubstantiTen. 

a)    Yocalische    Bildungen. 

§.  261*  Die  latein.  Substantiven  auf  -la  erscheinen  im  Afrz.  in  drei  For- 

men:  sie  endigen  1)  auf -e;  concorde,  discorde,  moleste,  eglise  (ec- 
clesia),  luxure,  menace  (minaciae),  misere,  famille;  —  2)  aufe,  und 
i  ist  in  die  vorhergehende  Silbe  eingedrungen :  angustia  angoisse,  me- 
moria  memoire  und  memorie,  compaigne  und  compaignie;  —  3)  aof 
i  e ,  und  hier  scheint  besonders  das  betonte  i  in  griechischen  Wdrtern 
entscheidend  gewesen  zu  sein:  philosopbie,  jalousie;  ferner  in  na\ie, 
baronie  etc.  Ferner  wird  auch  lat  la  (griech.  eiaj ,  im  Afrz.  ie: 
profecie. 

Im  Ae.  sind  entweder  die  kttrzeren  Formen  geblieben,  wie:  dis- 
corde, menace,  famille,  anguisse  oder  ie  ist  beibehalten;  molestie, 
luxurie,  miserie,  memorie,  companie,  victorie,  jelousie,  navie.  Da 
dieses  ie  tiberall  den  Ton  hat,  so  tritt  in  alien  diesen  W6rtern  der 
Nebenton  auf  die  erste  Silbe :  mo'lestie'  jea'lousie'  Ch.  2787.  und  diese 
erhftlt  im  Ne.  den  Accent:  mol'esty,  lux'ury,  mis'ery,  mem'ory;  da- 
her  auch  cer'emony ,  ig'nominy ,  obgleich  der  Rhythmns  zu  cerem'ony, 
igno'miny  im  Me.  drangte.  Die  analogen  Bildungen  mit  y  und  ry  he- 
halten  den  Accent  ihrer  Stammw6iter  bei:  ar'cher  archery,  bas'tard 
bas'tardy,  car'penter  car'pentry,  cutler  cut'lery:  cas'uist  cas'uistry, 
coquette'  coquet'ry,  jew'el  jew'elry,  machine  machi'nery,  ma'son-ry 
ten'ant-ry,  peas'ant-ry. 

Die  gleichen  Verhaitnisse  bietet  das  aus  t-ia  (griech.  t-sw)  er- 
wachsene  altfrz.  cie,  altengl.  cie,  neuengl.  cy:  ab'ba-ti'a,  ne.  ab'bacy, 
(nEi^axEi^'a)  ne.  pi'racy,  ar'isto'crati'a  ar'isto"cracy ,  dfj(WXQaTSi>'a 
demo'cracy.  Analog:  se'cret,  se'crecy,  pri'vate  pri'vacy,  in'tiraate, 
in'timacy,  in'tricate  in'tricacy,  degen'erate  degen'eracy.  Wie  ry  ist 
cy  zur  selbstandigen  Bildungssilbe  entwickelt:  bank'rupt-cy ,  min'strelcy. 
§«  262*  Die  Substantiven   auf  lat.  ium,    afrz.  e  (fehlt  oft),    haben  im  Ae. 

betontes  ie,  und  dieses  wirft  in  dreisilbigen  den  Accent  auf  die  dritt- 
letzte   Silbe   zurtick:   mis'tery,    au'gury,    lar'ceny  (lat'rocin'ium ,    afrz. 


Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter.  185 

■ 

larencin'    larcin),    ob'loqav,    ob'seqny,    rem'edy,    snb'sidy,    ben'efice.  |.  262. 
In  Viersilbigen  tritt  der  urspiUngliche  Accent  hervor:  (pres^byte'rium) 
pres'bytery,  mon'astery  (afrz.  monstier) ,  min'istery  min'istry ,  cera'etery 
(alrz.  cimetiere). 

Einige  Sabstantiven  anf  -aens  haben  im  Me.  betontes  ee  (Wycl.) 
and  der  Ton  geht  deshalb  auf  die  drittletzte  Silbe  zurtlck,  wie  Sad'- 
dncee,  Phar'isee,  ju'bilee. 

Lat.  Substautiven  auf  -ies:  effigy  (effi'gies;  frz.  effigie),  prog'eny 
(progenies). 

b)   Bildungen   mit  Liqniden. 

Die  lateinischen  WOrter  auf  alis,   ale   und  im   PL    alia  laOen  §»  2634 
den  Accent  urn  zwei  Silben  zurticktreten :   (hos'pita'^le ,  afrz.  bospitalO 
hos'pital,  .  cap'ital,   in'divid"ual ,   car'dinal,   gen'eral,   crim'inal,    cor'- 
poral,  mateMal. 

Ebenso  lat.  -ellus,  -ella,  -ellum,  afrz.  el ,  elle ;  (cer'eber'lum) 
cer'ebel,  ritornel'lo  und  rit'ornel,  sen'tinel  (von  sentinns,  der  dem 
Heere,  das  er  bewacht,  Sinne  gibt). 

Femer  die  Diminutiven  auf  lat.  olus;  ulus  etc  :  (verraic'ulus) 
ver'micule,  glad'iole,  chev'eril  (lat.  capreolus,  afrz.  cheverol  chevroil. 
—  Latein.  epistola  wird  ags.  pistol,  das  sich  nocb  in  Me.  pistol  er- 
hait  Wycl.  prol.  1.  PP.  7407  und  daneben  zum  volleren  epis'tle  zu- 
r&ckgeht. 

Die  Substantiven  auf  -anus,  afrz.  ain,  ae.  ain  ian  laBen  den  §.  264. 
Accent  urn  zwei  Silben  zurttcktreten :  sov'ereign  (su'pera"nus ,  afrz. 
soverain',  ae.  soveray'ne,  me.  sovereyne),  cas^'tellan,  guar^'dian  (ital. 
goardiano) ,  pub'lican ;  im  Frz.  zu  ien  (ianus)  erweitert :  physic'ian 
afrz.  fisicien,  ae.  ficician  RG.  1558),  gramma'rian,  music'ian,  cit'izen 
(span,  ciudadano,  afrz.  citeainOi  ar'ithmetic'''ian ,  math'ematic''ian. 

Ebenso  die  Substantiven  auf  -on,  ion,  eon,  stal'Iion  (afrz.  es- 
talon'),  cham'pion,  trun'cheon,  le'gion,  opin'ion,  suspic'ion,  u'nion, 
centn'rion,  bis'trion. 

Die  Substantiven  auf  -arius  haben  den  Ton  auf  a,  im  Afrz.  auf  §.  265. 
aire  (selten  a'rie)  oder  ie'r,  eo'r;  im  Ne.  ist  erauf  die  zweite  vor- 
hergehende  Silbe  getreten:  bach'elor  (bac'cala"rius ,  afrz.  bacheler', 
ae.  bachelerO,  car'penter  (carpentarius ,  afrz.  charpentier,  me.  carpen- 
tarie  Wycl.),  chan'cellor  (can'cella"rius ,  afrz.  chancelier'),  coun'sellor 
;con'silia"rius ,  afrz.  conseileor') ,  carender  carendrer  (ca'lenda"rium), 
pan'nier  (pana'rium,  afrz.  panier,  me.  panier  Ch.),  ro'sary  (rosa'rium). 


Ig^  Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter. 

§.  265.  sal'ary  (sala'rium),  centenary  (cen'tena^rium),  stat'aary  (sta'tua^rius, 
frz.  statuaire),  gran'ary  (granarium,  afrz.  grenier,  ae.  garner,  me. 
gernere  Mau.),  peniten'tiary ,  brev'iary,  an'tiquary. 

Ebenso  die  W()rter  auf  -orius,  -oria,-orium:  iv'ory  (eboreum, 
afrz.  ivoire,  me.  ivory  Ch.),  mat'rimony  (ma'trimo^nium ,  me.  matri- 
moi'ne  und  matrimoni'e  Ch.),  dor'mitory  (dor'mito"rium ,  afrz.  dor- 
moir,  me.  dortour  Ch.) ,  ar'mory  (arma'rium,  afrz.  armaire  und  ar- 
moirie,  me.  armerie  Wycl.),  pur'gatory  (pur'gatorium). 

Neubildungen  mit  ary  und  ory,  die  an  Substantiven  auf  ion  tre- 
ten,  haben  keinen  Einflud  auf  die  Accentuation:  confes'sion-ary ,  fac'- 
tion-ary. 

Lat.  ura  hat  betontes  u,  daher  geht  der  Accent  auf  die  dritt- 
oder  viertletzte  Silbe  zurtlck:  ar'mature  (ital.  ar'matu"ra),  sep'ultnre 
(8e'pultu"ra,  afrz.  sepulture),  sig'nature,  lit'terature,  tem'perature. 

c)   Bildungen  mit  Bentalen. 

§.  266.  Lat.  -atus  (2.  und  4.  Decl.)  wird  afrz.  6,  6e:    dep'uty  (de'puta"- 

tus,  frz.  depute).  Ebenso  ata,  afrz.  ee,  eie :  des'tiny  (itai.  destinata, 
afrz.  destin'ee).  Spater  aufgenommene  Wdrter  behalten  die  volleren 
Formen,  ftndern  aber  in  gleicher  Weise  den  Accent:  mag'istrate  (ma'- 
gistra"tus),  prin'cipate,  mar'quisate,  epis'copate,  ad'vocate,  po'tentate, 
du'^plicate  (du'plica"tum). 

Die  franz5sischen  Diminutiven  auf  -et.  cab'aret,  cab'inet,  cas'- 
tanet,  brac'elet,  cov'eriet,  man'telet,  an'nulet. 

Lat.  -ita,  griech.  ites  etc.:  car'melite  (car'melita,  frz.  carmeit'e) 
Jes'uit ,  pat'riot  (naTQtto'rfjgJ,  id'iot  (idio'ta) ,  Is'ra-e-Iite  (Is'ra-e-li"ta). 

Lat.  -atius,  -itius  etc.  erzeugen  im  Franz,  betontes  ace,  ice: 
ex'ercise  (ex'erci"tium) ,  av'arice  (avari"tia). 

Lat.  -is,  -idis  haben  betontes  franz.  ide:  Aen'eid  (me.  Eneid'e 
Ch.  D.  4),  Ne'reids. 

Einige  franz.  -ade  haben  den  Ton  zurttcktreten  laden;  am'bas- 
sade,  bal'ustrade,  mar'roalade. 

Lat.  -tat  wird  franz.  t6e  und  erst  im  Ne.  unbetontes  y:  pi'et? 
(pietat,  afrz.  pieteit  piete,  ae.  piete),  dig'nity  (dignitat,  afrz.  digniteit, 
me.  dignitee),  jol'lity  (afrz.  jolivete,  me.  jolitee  Ch.),  vari'ety,  anti- 
qu'ity,  liberal'ity,  cru'elty  (crudelitat,  schon  afrz.  cruelte);  neben  den 
regelmaBigen  real'ity  und  general'ity  steht  auch  gen'eralty  und  das 
juristische  re'alty. 


Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter.  Ig7 

d)  Bildnngen  mit   Gntturalcn. 

Die  Substantive!)  auf  lat.  -icus,   ica,   icum:   a/senic  (arse'ni-  §*  267. 
cnm),  rhet'oric  (rheto'rica) ,  In'natic  (Innaticns),   arith'metic  (arithme'- 
tica),  her'etic  (here'ticns,  afrz.  herese). 

e)  Bildungen    mit  Spiranten. 

Lat.  -issa  (bisweilen  auch  ix),  wird  im  Afrz.  betontes  esse :  pro-  §.  268. 
ph'etess  (prophetis'sa) ,  li'oness  (itaL  leonessa,  me.  leones'se  Ch.). 

f)    Bildungen   mit  mebrfacher  Consonanz. 

Lat.   -aticum  mischt  sich  sp&ter  mit  -agium  und  beide  werden  §•  269. 
afrz.  betontes  -age,  aige:  vas'salage  (vassalaticum  yassalaginm,  afrz. 
vassalage    vassalaige) ,    par'entage ,    pat'ronage ,    pasturage ,    pu  pilage, 
tu'torage,  per'sonage. 

Lat.  -cuius,  -cula,  -culum  wird  zu  unbetontem  frz.  cie,  und  der  §•  270* 
Accent  verbleibt  der   vorstehenden  Silbe:    mir'acle  (mira'culum,   afrz. 
mira'cle,   a©,  me.  raira'cle) ,   spec'tacle  (spectaculum),    tab'ernacle   (ta- 
berna'cnlum) ,  ar'ticle,  can 'tide,  car'buncle,  ar'buscle,  au 'ricle,  clav'icle, 
par'ticle,  cur'ricle,  pin'nacle. 

Lat.  tudin  mit  betontem  tu  hat  noch  im  Afrz.  voiles  tudine  und  §♦  271. 
daoeben  verktLrztes  tume  (fdr  tune?  oder  aus  tudinem?),  im  Ae.  aber 
nur  tnde,   und  das  unbetonte   in   ist  schon  geschwunden:    mul'titude 
(moltitado,    tudinis,   afrz.   multitu'dine) ,    amar'itnde  (afrz.  amertu'me); 
diemeisten  sind  erst  sp&ter  eingetreten:  lat'itude,  lon'gitude,  grat'itude. 

Von  lat.  -a'gin,  -i'gin,  -u'gin  hat  sich  im  Afrz.  selten  voiles 
agene  igene  erhalten:  or'igin  (origo,  -ginis,  afrz.  origene;  gewdhnlich 
f&llt  auch  bier  unbetontes  en  ab,  im  Afrz.  und  Englischen  im'age 
(imagia-is,  afrz.  ima'gene  und  ima'ge). 

Lat.  -tion,  -sion  bleibt  im  Frz.  betont  und  verliert  im  Engl,  den 
Ton  an  die  vorhergehende  Silbe:  ac'tion,  mis'sion,  mo'tion,  mu-nition, 
apparit'ion,  genera'tion,  man'sion,  expan'sion,  explo'sion ,  comprehen'- 
sion.  Bisweilen  stehen  franz.  und  latein.  Formen  neben  einander  in 
verschiedener  Bedeutung,  und  bisweilen  mit  verschiedenem  Accente: 
ven'ison  und  vena'tion  (venatio,  afrz.  veneisun),  ran'som  und  redemp- 
tion (afrz.  raiansom),  or'ison  und  ora'tion  (afrz.  oreison),  fashion  und 
fiw5tion  (afrz.  faceon,  me.  fasceon  Mau.  19),  ben'ison  und  benedic'tion 
(afrz.  beneigun). 

Manche  Substantiven  auf  lat.  -tor  und  -sor  behalten  ihre  Accen-  §.  272. 
tnation:  crea'tor,    cuncta'tor  s.  o.     Viele  laCen   den   Accent  auf  die 
viertletzte  Silbe  zurOcktreten :  ad'ulator,  ag'itator,  am'bulator,   assas'- 


Igg  Deutsche  Accentuatton  franz.  Wdrter. 

!♦  272*  sinator,  carculator,  cnrtivator,  accu'mnlator,  decorator  ded'icator, 
div'inator,  do'minator,  es'timator,  fab'ulator,  fab'ricator,  im'itator, 
joc'ulator,  lib'erator,  mod'ulator,  nav'igator,  nominator,  nu'merator, 
o'perator,  propagator,  inter'polator ,  reg'ulator,  per'secutor,  insin'ua- 
tor,  spec'nlator  etc.  Die  lateiniBche  Betonung  ist  hier  im  rhytbmi- 
scben  Mckscbritt  der  deutschen  gewicben,  daber  scbwanken  auch 
mancbe  Ortboepisten :  Wore,  accentuiert  ad'ulator,  Walk,  adula'tor, 
jener  med'iator,  giad'iator  etc.,  dieser  media'tor,  gladia'tor. 

Dagegen  in  ambas'sador,  appet'itor,  propri'etor,  conspir'ator  er- 
scheint  der  franzdsische  Accent  von  o  r  aus  znrtlckgegangen :  frz.  am- 
bassadenr',  ne.  ambas'sador.  Bisweilen  sind  die  verkttrzten  altfranz. 
Formen  aucb  geblieben,  wie  (imperator,  afrz.  empereor')  ne.  em'peror 
(antecessor,  afrz.  ancestre)  ne.  an'cestor,  (traditor,  afrz.  traitorO  ne. 
trai'tor,  (ganniculator,  afrz.  jangleo/)  ne.  jan'gler,  (gnbemator,  afrz. 
guverneor')  ne.  gov'ernor,  (joculator,  afrz.  jugler')  ne.  jug'ler,  Oabora- 
tor,  afrz.  la'boreor')  ne.  la'borer,  (praedicator,  afrz.  precher)  ne. 
prea'cber;  lat,  procurator,  afrz.  procureor'  gewinnt  im  Ne.  sogar  drei 
Formen;  proc'urator,  proc'tor,  procu'rer. 

§«  273*  Die  lat.  Sabstantiven  anf  men  turn,    betontes  franz.   ment  la^en 

den  Ton  anf  die  drittletzte  Silbe  zurtlckgeben :  arbit'rament  ^  ar'gnment, 
ar'mament,  predic'ament ,  doc'ument,  firament,  fdn'dament,  lig'ament, 
mon'ument,  nu'triment,  or'nament,  re'giiiiciit ,  sed'iment  —  Franzo- 
siscbe  Formen  baben  den  Vocal  vor  der  Bildungssilbe  ausfallen  lafien, 
sodaS  nun  der  Accent  auf  der  zweiten  Silbe  rubt:  (incantamentum, 
afrz.  enchantement)  ne.  encbant'ment,  (incitamentum)  ne.  incit'ement, 
agree'ment,  cbasti'sement  etc. ,  (afrz.  commandement)  nenengl.  com- 
mand'ment. 

Diese  ment  werden  vielfacb  zn  Neubildungen  verwandt,  ohne 
dann  aber  irgend  einen  Einflufi  auf  den  Accent  auszuttben:  abanMon- 
mejit  (frz.  abandonnement) ,  battle-ment,  blan'disb-ment,  ascertain'ment, 
coup'lement,  pris'on-ment,  accompaniment  etc. 

§.  274.  Die   aucb   zum   Tbeil   zu   substantiviscben  Gebrauch  gelangenden 

lat.  Participien  auf  -ens,  ans  (ent,  ant),  la6en  den  Accent  gewdhn- 
licb  auf  die  drittletzte  Silbe  zurtlcktreten ,  namentlich  stets  dann ,  wcdd 
der  Bildungssilbe  ein  Vocal  vorausgebt:  ape'rient  (lat.  aperient'-is), 
defic'ient,  tran'sient,  le'nient,  nu'trient,  con'gruent,  fluc'tuant,  bril'- 
liant,  luxu'riant  etc.,  und  oft  nacb  einfacbem  Consonanten:  al'terant. 
claud'icant,  dis'crepant,  ab'^dicant,  do'minant,  refrig'erant,  itin'eraDt. 
ad'jutant  etc.    Doch  de'cent  inde'cent  (Sp.  2,9,  1 ;  in'de-cent').   Offen- 


Deutsche  Accentuation  franz.  WOrter.  189 

bar  hat  das  daneben  licgende  rage  Verb  den  Accent  bisweilen  gesttttzt  9*  ^74. 
wie  to  ce'de  antece'dent,  interce'dent ,  prece'dent,  to  adhe^re  adhe'rent 
s.  §.  285.     Ex'cellent  neben  to  excel'   mag  durch  den  langen  adjecti- 
nschen  Gebrauch  veranlafit  sein. 

Dieselben  Accentverh&ltnisse  iinden  bei  den  Sabstantiven  auf  -  e n  ce , 
-ance  (lat.  entia,  antia,  afrz.  ence,  ance)  statt:  an'dience,  defic'ience, 
cm'grnence ,  luxu'riance ,  conve'nience ,  con'ference ,  dil'lgence ,  diliv'e- 
raoce,  ig'norance,  pen'itence.  Ferner  admit'^tance ,  abhorr'ence,  ac- 
cor'dance,  perfor'mance ,  reluct'ance,  import'ance,  antece'^dence ,  prece'- 
dence,  ex'cellence). 

Die  Erweiterung  des  ence  und  ance  zu  ency  and  ancy  Iftdt 
die  Accentstellung  unbertihrt:  defic'iency,  con'gruency,  luxu'riancy, 
conve'niency ,  adjutancy,  expec'tance  expec'tancy. 

Die  Sabstantiven  auf  griech.  iffTijg,  iat  is'ta,  haben  im  Franz.  §•  275. 
betontes  iste;  daher  geht  der  Accent  auf  die  drittletzte  Silbe  zurttck: 
ne.  evan'gelist  (evangelista) ,  gram'matist.  In  Neubildungen  hat  ist 
keinen  Einfiul3  auf  den  Accent :  alarra'ist ,  machin'ist ,  for'mal-ist ,  nov'el- 
ist,  fa'tal-ist,  fed'eral-ist ,  sen'sual-ist,  vi'olin-ist,  car'icatu"r-ist  (to 
earicatu're) ,    agricurturist,    horticurturist,    fac'tion-ist,    profess'ionist. 

Ebenso  die  Substantiven  auf  Iat.  ismus  (Kffwgjy  franz.  isme: 
fa'talism,  lac'onism,  nep'otism,  antiqua'^rianism ,  pat'^riotism. 

B.    AiyectiyeB. 

Die  Adjectiven  auf  -icus,  frz.  ique,  engl.  ic  behalten  fast  alle  §«  276 a« 
ihre  lateinische  Betonung :  aquat'ic ,  domest'ic ,  errat'ic ,  iacon'ic ,  venat'ic, 
apostoric  (aber  Dryden  Hind  and  Panth. :  Provided  I  were  still  apost'olic'. 
Th'ambitious  title  of  apos'toIicO  etc.  und  ihre  analogen  Bildungen : 
agrest'ic,  magistrat'ic ,  ocean'ic,  mason'ic  s.  255.  Nur  in  w^nigen 
tritt  der  Accent  auf  die  drittletzte  Silbe:  choreric,  lu'natic,  pol'itic; 
splenetic  und  phlegmetic  schwanken. 

Diejenigen  Adjectiven,  welche  Iat.  -osus,  afrz.  os,  ous  entstam- 
men,  haben  entweder  Accent  und  Laut  bewahrt,  wie  aquo'se  s.  255, 
Oder  der  Accent  ist  bei  den  drei-  und  mehrsilbigen  W5rtern  auf  die 
drittletzte  Silbe  zurttckgetreten:  bil'ious  (biliosus),  calum'nious,  incen'- 
dious,  supercil'ious ,  co'pious,  cu'rious,  fact'ious,  flagit'ious,  inge'- 
uious,  en'vious (invidiosus ,  afrz.  envio's),  glo  nous,  gra'cious,  ambit'ious, 
labo'rious,  ignomin'ious ;  flex'uous,  calam'itous ,  cav'ernous,  dol'orous, 
facin'orous,  nem'orous,  nu'merous;  calig'inous,  cartilag'inous,  libid'inous ; 
fab'nlous,  mirac'ulous ,  neb'ulous. 


190  Deutsche  Accentuation  franz.  Wdrter. 

§«  276b«  Die  Adjectiven  aof  a  I  (lat.  &lis,  afrz.  al,  el)  laBen  den  Accent 
hinter  mehrfacher  Gonsonanz  (nt,  st,  ss,  m),  nur  eine  Silbe  zurtlck- 
treten,  s.  284.  Hinter  ein^acher  Gonsonanz  tritt  der  Accent  zwei 
Silben  zurttck  (lat.  ca'pita^'lis ,  afrz.  capital')  cap'ital,  card'inal. 
crim'inal,  gutt'ural,  lib'eral,  litt'oral  etc.;  nur  die  Substantiven  aaf 
-ion,  -sion,  -tion  werden  in  ihrer  Accentuation  nicht  von  al  ber&hrt: 
obsid'ional,  nat'ional,  no'tional,  tradit'ional ,  posses' sional.  Lat.  merf- 
diona'^lis  mu6  merid'ional  werden. 

Alle  Adjectiven  auf  -eal,  -ia>l,  -uai,  -ical  haben  den  Accent  aof 
der  drittletzten  Silbe :  bal'neal ,  corpo'real ,  gramin'eal ;  ge'nial ,  jo'- 
vial ,  la'bial ,  peren'nial,  armo'rial;  augu'rial,  celest'ial,  colo'nial,  finan'- 
cial,  judic'ial,  artific'ial,  dictato'rial ;  act'ual,  an'noal,  casual,  gra- 
dual, accent'ual,  habit'ual;  class'ical,  authen'tical ,  gigan'tical,  do- 
mest'ical,  erra'tical,  domin'ical. 

Die  Adjectiven  auf  -ile,  lat.  ilis,  sind  meist  zweisilbig:  ag'ile, 
doc'ile  etc.,  einige  dreisilbig:  in'fantfle,  ju'venfle",  voratile,  um'bratile 
(selten  umbrat'ile),  und  insect'ile. 

f*  277«  Die  Adjectiven  auf  able,  ible  Gat.  abilis,   ibilis,  frz.  able,  ible) 

haben  verschiedene  Betonung.  1)  Alle  dreisilbigen  haben  den  Accent 
auf  der  drittletzten  Silbe:  affable  (affa'bilis,  frz.  affa'ble),  ar'able, 
blanrable,  cap'able,  du'rable,  au'dible,  cred'ible,  tan'gible;  —  2)  Die 
Viersilbigen  haben  den  Accent  auf  der  ersten  Silbe:  agitable,  al'- 
terable,  am'iable,  arbitrable,  carculable,.  car'riable,  char'itable  etc., 
wenn  nicht  mehrfache  Gonsonanz  den  Accent  auf  der  drittletzten  fest- 
h&lt  Oder  das  daneben  liegende  rege  Substantiv  Oder  Verb ,  s.  285. 
Tritt  able,  an  Subst.  auf  ion,  tion,  sion,  so  bleibt  die  Accentuation 
des  Substantivs :  act'ion-able ,  occa'sionable ,  fash'ion-able ,  quest'ionable, 
proport'ionable. 

§♦  278«  Alle  Adjectiven  auf  -ian,  -ean,  mag  die  Endung  aus  lat.  ianns 

entstanden  oder  f(lr  ius,  eus  eingetreten  sein,  haben  den  Accent 
auf  der  drittletzten  Silbe;  christ'ian,  merid'ian,  agra'rian,  caeru'lean, 
meU'ean  etc. 

Die  Adjectiven  auf  -ine,  lat.  inus:  aq'uiline  (aquili'nns,  frz. 
aquilin'),  cab'alline,  corubrine,  gen'uine,  lib'ertine,  mas'culine,  ser'- 
pentine,  adul'terine,  sogar  ar'mentine. 

§♦  279«  Die   lat.   Adjectiven  auf  -aris:    reg'ular  (reg'ula"ri8),    glob'nlar, 

oc'ular,  tu'telar,  orac'ular,  pecu'liar. 

Die  lat  Adjectiven  auf  -arius,  -orius  werden  im  Franz,  aire, 
oire,   im   Engl,   ary,   ory:    con'trary  (contra'rius ,   afirz.    contrai're, 


Deutsche  Accentaation  franz.  WOrter.  t91 

Afld  themselves  banding  in  contrary  parts.  Sh.  aHf. 3,  1),  nec'essary  §«  279* 
(necessa'rius ,  afirz.  necessai^re) ,  ad'versary  (adversarius ,  afrz.  aversier 
und  aversarie),  ar'bitrary,  auct'ionary,  auxifiary,  axil'iary,  dis'cipli- 
nary,  imag^inary,  soHtary;  ar'atory,  dam'natory,  hor'tatory,  ad'ula- 
tory,  am'bolatory,  carculatory,  crim'inatory ,  declam'atory ,  accu'sa- 
tory ,  confir'matory ,  inflam'raatory ,  grat'ulatory ,  exag'geratory ,  auxi'lia- 
tory,  antic'ipatory,  commu'nicatory ,  remu'neratory. 

Lateinische  Formen  auf  -atus  und  deren  Nachbildungen :  a/- 
coate,  cap'snlate,  fed'erate,  i'solate,  la'biate;  a'iienate,  ar^ticulate, 
accen'tuate,  precip'itate ,  invet'erate,  incarcerate;  affect'ionate. 

Latein.  Adjectiven  auf  -ivus,  frz.  if,  engl.  -ive:  cau'sative, 
hor'tative,  neg'ative,  al'terative,  an'imative,  carculative,  co'pulative, 
fed'erative,  im'itative,  alter'native ,  augmen'tative ,  affirm'ative ;  fre- 
quent'ative;  imag^inative,  commu'nicative ,  accererative ,  author'itative, 
argnment'ative. 

ant,  ent  s.  §.274. 

e.    Terben. 

Die  lateinischen  und  franz5sischen  Flexionen    fallen   ab   und   die  §♦  280» 
Prasensstamme  bleiben ;  to  exam'ine  (examinare),  imag'ine  (ima'gina"ri), 
min'ister  (ministrare,  afrz.  ministrer),  admin'ister  (administra're ,  ami- 
nistrer),    accom'pany    (afrz.    acompaignier) ,    proph'esy    (prophetizare, 
afrz.  prophetizer,  prophetier,  prophecier),  an'alyze  (frz.  analyser). 

Die  mit  ize,  ise  (lat.  izare,  frz.  iser)  und  analog  von  Adjecti- 
ven und  Substantiven  gebildeten  Verben  haben  die  I^ominalaccentua- 
tion:  civ'ilize  (frz.  civiliser),  bru'talize,  eter'nize,  eter'nalize,  famiria- 
rize,  fer'tilize,  gen'eralize,  mate'rialize ,  partic'ularize  etc.;  aug'urize, 
auth'orize,  pat'ronize,  pul'verize. 

Die  aus  Supinstammen  gebildeten  Verben,  besonders  auf  -ate  §♦  28U 
and  deren  Nachbildungen  haben  den  Accent  meist  auf  der  drittletzten 
Silbe :  to  act'uate ,  to  al'tercate ,  ex'pedite ,  am'putate ,  ar'bitrate,  bre'- 
nate,  grat'ulate,  med'itate;  adul'terate,  acu'rainate,  exag'gerate,  ar- 
tic'olate,  assas'sinate ,  accen'tuate,  capac'itate,  commu'nicate ,  inter'- 
calate,  inter'rogate  s.  §.  248. 

Aus  romanischem  ir  hat  sich  bisweilen  ish  entwickelt,   wie  aus  §«  282* 
lat.  perire,   afrz.  perir,   ae.  perishe,  ne.  per'ish,   und  dies  ist  auch 
an  andere  Verben  getreten:  lat.  florere,  afrz.  florir,  ne.  flourish.    Es 
hat  aber  keinen  andern  Einflufi,    ais    da6   es   den  Accent  auf  dem 


192  Deutsche  Accentuation  franz.  WArter. 

§»  282«  Prd.sensstamm  festgehalten   hat:   to  relin'quish,   dimin^ish,    demorish. 
admou'ish,  ahorish,  emberiish,  empov^erish  (afrz.  apovrir). 

§.  283*  In   manchen   Compositionen   ist   das   zweite  Wort   einer  Bildung 

gleich  geworden  und  hat  eine  bestimmte  Accentstellung  veranlaSt.  So 
steht  tlberall  in  den  Zusammensetzungen  mit  den  adjectivischen  .*  -ferous, 
-fluous,  -folious,  -form,  -gerent,  -gerous,  -loquous,  -loquent,  -potent, 
-parous,  -vorous  etc.  der  Accent  auf  der  drittletzten  Silbe:  ar- 
miferous  (lat.  ar'mifer),  calamif erous ,  cruciferous  (crucifer);  mellit'- 
luous,  centifo'lious  (centifo'lius) ,  rotundifo'lious ,  campan'ifonn ,  cune'- 
iform,  de'iform,  cru'ciform;  bellig'erent  (belli'gerens) ,  armig'eroas 
(y'miger),  cornig'erous ,  crucig'erous ;  grandiroquous ,  magniroquent, 
ventriroquottS;  bellip'otent,  armip'otent;  ovip'arous;  carniv'orous,  gra- 
miniv'orous,  bene'volous,  bene'volent,  centrifugal,  centrip'etal ,  igniv'o- 
mous,  mellifluent  etc.  Ebenao  die  siibstantivischen  -loquence,  -loquy. 
-fluence,  blandifoquence  (blandiloquentia) ,  mellifuence;  und  die  grie- 
chischen:  anal'ogy  (avaXoyi^'a)  ^  apol'ogy,  anat'omy  (avarofA^),  11- 
thofomy,  mononi2Lchy((WPOfiax^ccJj  anti^' B.thy  fapv^Ttdd'eiaJ^  ap'athy. 
polym'athy,  astron'omy,  oecon'omy,  theog  ony  (d-soyoviajj  cosmog'ony, 
sym'phony ,  cacoph'ony ,  aristoc'racy ,  theoc'racy ;  doch  hi'erarchy ,  oli- 
garchy, or'thodoxy,  het'erodoxy,  or'thoepy,  nec'romancy. 

Hierhor  gehSren  auch  die  Bildungen  mit  -fie are,  -facere, 
-fieri  und  deren  Ableitungen.  Die  Verben  auf  -fy  und  -ficate  haben 
den  Accent  auf  der  drittletzten  Silbe:  to  am'plifiy  (amplificare) ,  cer'- 
tify,  cru'cify  (crucifigere) ,  dam'nify,  indera'nify,  for'tify,  certificate, 
modificate. , —  Die  Substantivformen  -fact'ion  und  fica'tion  behalteu 
den  Accent:  exem'plifica''tion ,  indem'nifica"tion ,  glorifica'tion ,  petri'- 
faction,  stupefac'tion ;  -fice  und  ficence  laBen  den  Ton  auf  die  dritt- 
letzte  zurUcktreten :  ar'tifice,  ben'efice,  mal'efice,  bene'ficence  (bene- 
ficen'tia),  munificence,  significance. 

§.  284.  Das  regelm&^ige  Zurtlckschreiten  des  Accents  anf  die  n&chste  iro 

Rhythmus  hervortretende  Silbe  wird  gestfirt: 

1)  Durch  die  Beschaffenheit  der  zwischen  den  beiden  betonten 
Silben  liegende  Silbe.  Das  lat.  ac'cepta^'bilis  wird  im  Frz.  zu  accep- 
ta'ble  und  dieses  zu  altenglischem  ac'ceptab'le.  So  noch:  de'lecta'ble 
Sp.2,  12,  12.  de'testab'le  1, 1,26.  2, 12,8.  (test' M.  pi.  2,  745).  di'vida'ble 
Sh.  Troil.  im'porta'ble  Sp.  2 ,  8 ,  35.  un'quencha'ble  3,  9,  1 7.  im'placa'ble 
2,6,44.  Im  rhythmischen  Rtlckgang  sollte  der  Accent  auf  ac  fallen, 
aber  dies  verhindert  das  von  mehrfacher  Consonanz  beschwerte   cept 


Einflafie  auf  die  Umbildnng  franz.  W5rter.  193 

und  uimmt  den  Ton  far  sich  in  Anspruch.     In  gleicher  Weise  findet  §«  284; 
dieses  statt: 

a)  In  den  Sobstantiven  auf  -ture  mit  vorstehendem  Consonanten: 
manafact'ure ,  conject'ure,  conjunct'ure ,  agricult'ure ,  contract'ure ,  ad- 
vent'ure;  aber  ap'ertnre,  cov'erture,  —  il:  utensil  (ntensilia  P.  Ja. 
Sm.  R.  Wb.  A.,  aber  u'tensil  S.  W.  J.  F.  K.). 

In  den  Snbstantiven  auf  -ary,  ory:  refect'ory,  dispens'ary  (to 
dispens'e)  etc,  -y(ee):  assem'bly;  -age:  assem'blage  (to  assem'ble  as- 
simalare);  —  ence,  ance:  admitt'ance ,  abhorr'ence,  accept'ance, 
accord'ance,  reluc'tance,  import'ance,  repent'ance,  putres'cence ,  de- 
scend'ence,  observ'ance,  expect'ance.  Daher  auch  charac'ter  Sp. 3,^, 
n.  3,12,31,  jetzt  char'acter. 

b)  In  den  Adjectiven  auf  -al:  aliment'al,  argument'al,  document'al, 
ferment'al,  fundament 'al ,  fratern'al,  matern'al ,  patern^al ,  experiment^al, 
hodier'nal,  diutu/nal,  incident'al,  orient'al,  campest^ral ,  coloss'al;  — 
ile:  insect'ile;  -able,  ible;  combust'ible ,  accept'able,  decept'ible, 
augment'able ,  defect'ible,  defens'ible,  conform'able ,  sequest'rable ,  con- 
serv'able,  respect^able ,  destruct'ible ,  recommend'able ,  demon'strable, 
imposs'ible,  apprehensible;  —  ine:  clandestine,  adamantine; —  ar: 
column'ar,  maxiirar,  medull'ar,  intersteirar ;  — '  ary,  ory:  aliment'- 
ary-  depuls'ory,  suspens'ory;  —  ate:  altern'ate,  consumm'ate;  — 
ive:  excess'ive,  susceptive,  incenslve,  incentive,  condenslve,  af- 
fective, inductive,  defensive,  afflictive,  digestive,  aggressive,  col- 
lective etc. ent,   ant:   aces'cent,   inces'sant,  herbes'cent,  indul'- 

gent,  delin'qnent,  accord'ant,  inform'ant,  import'ant,  obserVant. 

c)  In  Verben  auf  -ate:  to  acerb'ate,  altem'ate,  adum'brate,  in- 
cnlc'ate,  excnlp^ate,  concentrate,  infusc'ate,  humect'ate,  consum'- 
mate. 

In  gleicher  Weise  wirkt  der  lange  Vocal   der   dazwischen  liegen-  §*  285« 
den  Silbe  ein,   auf  welchen  der  Accent  tibergeht,    wenn   ein   daneben 
liegendes  Wort  denselben  rege  erhfth: 

a)  In  Substantiven  carous'al  (to  carou'se) ,  appro 'val  (to  approve'), 
atow'al  (to  avow'),  tribu'nal  (Sp.  2,  9,  53.  trib'unal,  jenes  wohl  frtt- 
herem  tribu'ne  entsprechend ,  das  jetzt  zu  trib'une  geworden  ist),  al'- 
low'ance  (to  allow',  aber  Sp. 2,7,15.  al'low-ance') ;  dictat'ure  (dic- 
to'tor),  compo'sure  (to  compose');  inqui'ry  (to  inquire')  etc. 

b)  In  Adjectiven:  inci'sive  (to  incise'),  conclu'sive  (to  conclude'), 
iDu'sive  (to  allude'),  appea'sive  (to  appease'),  comple'tive  (complete'), 
explo'sive  (to   explode')   etc.;    agree'able   (to   agree'),    achiev'able   (to 

Sock ,  •ngl.  Grammatik.    1.  ^3. 


194 


Unterscheidungsaccent. 


.  285»  achieve'),  avairable  (to  avail'),  decei'vable  (to  deceiv'e),  deci'dable  (to 
decide'),  divi'dable  (to  divide'),  exci'table  (to  excite'). 

*  286«  2)  Siibstantiv  und  Adjectiv  warden  flexionslos  and  lieiBen  deshalb 

den  Accent  leichter  zurttckgehen;  dagegen  in  manchen  Yerben  hat 
die  Flexion  den  Accent  erhalten,  so  dafi  sich  jetzt  die  Wortarten 
darch  die  Accentuation  anterscbeiden.     So  sind  unterschieden  : 


a)   Substantiv 

aug'ment  (Vermehrung), 
cem'ent  (Kitt,  cement'  Sm.), 
fer'ment  (Gfthrung). 
tor'ment  (Qual), 
sep'ulchre  (Grab), 
bom'bard  (Bombarde), 
turmoil^)  (Tumult), 
at'tribute'^)  (Zeichen), 
ac'cent  (Betonung), 
col'lect  (Sammlung), 
col'league  (A-mtsgenoSe), 
com'ment  (Auslegung), . 
corn'raerce*^)  (Handel), 
com'pliment  (Compliment), 
cora'plot"")  (Anschlag), 

com'port®)  (Betragen), 
com'pound  (Zusammensetzung), 
com'press  (Compresse), 


en   and  Verben. 

to  augment'  (vermehren). 

to  cement'  (verkitten). 

to  ferment'  (gahren). 

to  torment'   (qu^len). 

to  sepul'chreO  (begraben). 

to  bombard'  (bombardieren). 

to  turmoil'  (beunruhigen). 

to  attrib'ute  (zuschreibeu). 

to  accent'  (betonen). 

to  collect'  (sammeln). 

to  colleag'ue  (verbinden). 

to  comment^)  (erkl3,ren). 

to  commerce'  (handeln). 

to  compliment'®)  (bewillkommen)  Ja. 

to    complot'    (sich    heimlich    ver- 

schwdren). 
to  comport'  (sich  betragen). 
to  compound'  (zusammensetzen). 
to  compress'  (zusammendrtlcken). 


*)  to  sepulchre  P.  Wb.  BJ. 

•)  So  unterscheidet  W. ,  aber  beide  W5rter  schwanken :  the  turmoil  = 
tur'moil  S.  W.  J.  E.  K.  Sm.  R.  Wrc,  tur-moil'  P.  F.  Ja,  Wb.;  to  tur'moil 
Wre.  Best.  1855.  to  turmoil'  Lend.  1859. 

«)  to  at'tribute  M.  pi.  8, 12. 107.  11, 836. 

*)  S.  W.  F.  Ja.  Sm.  Wb.  Wrc.  sind  fttr  io  com'ment,  P.  J.  E.  K.  fftr  to 
comment',  Wrc'  fttr  beides. 

^)  Milt.  Pens,  hat  gegen  alle  Authoritliten  to  com'merce,  und  dagegen 
Sh.  the  commerce,   Peacefiil  commerce  from  dividable  shores.   Troll. 

•)  to  com'pliment  Wrc.  W.  Js.  the  compliment'  Js. 

^)  the  complot'  P.  Ja. 

■)  the  comport'  S.  P. 


Unterscheidungsaccent. 


195 


con'cert  (Concert,  Verabredung), 

con'cord  (Eintracht), 

con'duct  (Ftthrung,  Betragen), 

ron'fect  (Eingemachtes), 

con 'fine  (Granze), 

con'serve  (Eingemachtes), 

con'flict  (Kampf), 

con'sort  (Geno6e,  Gatte), 

con'sult*)  (Berathang), 

con'test  (Streit), 

con'tract  (Vertrag), 

con'vent  (Kloster), 

con'trast  (Gegensatz), 

con'verse  (Unterredung), 

con'vert  (Bekehrte), 

con'vict  (ttberfiihrter  Verbrecher , 

con'voy  (Sicherheitswache), 

coun'tercharra  (Gegenzauber), 

count'ercheck  (Gegenstofi), 

count'ermand  (Gegenbefehl), 

connt'ermarch  (Kttckmarsch), 

count'ennark  (Gegenzeichen), 
count'ermine  (Gegenmine), 
connt'erplot  (Gegenplan  etc.), 

count'erpoise  (Gegengewicht), 

des'cant  (umstandliches  Gerede), 
dis'cord  (Zwietracht), 

dis'count  (Abzug), 
efflux  (AusfluC), 
es'say  (Abhandlung), 
ex'ile  (Verbannung), 


to  concert'  (verabreden). 

to  concord'  (tibereinstimmen). 

to  conduct'  (fUhren). 

to  confect'  (einmachen). 

to  confine'  (begrftnzen). 

to  conserve'  (erhalten ,  einmachen). 

to  conflict'  (kampfen). 

to  consort'  (zugesellen). 

to  consult'  (sich  berathen). 

to  contest'  (streitig  machen). 

to  contract'^)  (ein.  Vertrag  schlieBen). 

to  convent'  (vorladen  [veraltet]). 

to  contrast'  (entgegensetzen). 

to  convers'e  (sich  unterreden). 

to  convert'  (bekehren). 

to  convict'  (ttberftthren). 

to  convoy'  (als  Bedeckung  begleiten). 

to  countercharm'  (entzaubern). 

to  countercheck'  (entgegenstoBen). 

to  countermand'  (widerrufen). 

to  countermarch'  (zurtickmarschie- 

ren). 
to  countermark  (damit  versehen). 
to  countermine'  (e.  solche  aniegen). 
to   counterplot'    (einen   Gegenplan 

machen). 
to   counterpois'e    (gegen    einander 

abwftgen), 
to  descant'  (schwatzen). 
to  discord'  (uneinig  sein,    erkiart 

Wrc.  fttr  veraltet). 
to  discount'^)  (Zinsen  abziehen). 
to  efflux'  (ausfliefien,  Wrc.  veraltet). 
to  essay'  (versuchen). 
to  exile'*)  (verbannen). 


§.  286. 


*)  the  consult'  S.  Wb.  Sm.,  the  consult  F.  Ja.  K.,  beides  W.  P. 
*,  Daher  mit  Recht  contract'  Sh.  KRc.  3,  7.  fttr  contract'ed. 
^)  to  dis'count.  Wb. 
*)  to  ex'ile  J.  Sm.  R.  Wb. 

13* 


196 


Unterscheidungsaccent. 


♦  286,  ex'port  (Ausfuhr), 
ex'tract  (Auszug), 
im'port  (Einfuhr), 
im'press  (Eindruck), 
in'sult  (Schirapf), 
in'stinct  (Naturtrieb), 

int'erchange  (Vertauschung), 

int'erdict  (Vrbot), 

int'erest  (Interesse), 

int'erline  (Raam  zwischeii  den  Li- 

nien), 
ob'ject  (Gegenstand), 
per'mit*)  (Erlaubnifischein), 
per'fume'*)  (Wohlgeruch), 
pre'fix  (Vorsilbe), 
prerude,  preclude  Wb.  (Vorspiel), 
prem'ises  (Vordersatze), 
pres'age  pre'sage  Wb.  (Vorbedeutung), 
prod'uce  (Ertrag), 
prog'ress  (FortschritU, 
proj'ect  (Entwurf), 
prot'est^)  (Widerspruch), 
reb'el  (EmpOrer),  Adj. 
re'gress  (Rttckkehr), 

re'tail^)  (Einzelverkauf), 

rec'ord  (Urkunde), 

suffix  (angefUgte  Silbe  od.  Buch^tabe), 

sur'name  (Familienname), 


to  export'  (ausftthren). 

to  extract'  (herausziehen). 

to  import'  (einfahren). 

to  impress'  (eindrUcken). 

to  insult'  (beschimpfen). 

to  instinct'  (damit  versehen ,  Wrc. 

veraltet). 
to  interchan'ge  (vertauscben). 
to  interdict'  (verbieten). 
to  interest'*)  (betheiligen).  P. 
to  interline'   (zwischen  den  Zeilen 

schreiben). 
to  object'  (Einwttrfe  machen). 
to  permit'  (erlauben). 
to  perfume'  (durchrftuchern). 
to  prefix'  (vorsetzen). 
to  prelude'^)  (einleiten). 
to  premise'  (vorausschicken). 
to  presage'   (vorbedeuten ,  ahnen). 
to  produce'  (hervorbringen). 
to  progress'  (fortschreiten). 
to  project'  (entwerfen). 
to  protest'  (Pr.  einlegen). 
to  rebel'  (sich  emp6ren). 
to  regress'    (zurtlckgeheu ,    Wore. 

nicht). 
to  retail'  (Kleinhandel  treiben). 
to  record'  (aufzeichnen). 
to  suffix'  (eine  Silbe  anh&ngen). 
to  surname'  (einen  Beinamen  gebeu). 


*)  to  in  terest  Wrc.  W.  Ja. 

■)  the  permit'  P.  Ja.  Wb.,  permit  S.  W.  J.  E.  K.  Sm. 

»)  the  perfume'  E.  K.  Sm.,  per'fume  S.  W.  J.  F.  Ja.  R.  C.  Wr.;  aber 
Fenning,  Perry,  Entick,  Johnson,  Buchanan,  Johnston  und  Kenrick  haben 
to  und  the  per'fume. 

*)  to  prel'ude  Ja.  Sm. 

*)  the  protest'  S.  P.  F. 
•    •)  the  retail'  S.  J.  F.  K. 


Unterscheidungsaccent.  1 97 

sar'vey  (Uebersicht),  to  survey'  (ttberblicken).                      §.  286* 

traj'ect  Ueberfahrt),  to  traject'  (durchwerfeny. 

trans'fer  (Uebertragung),  to  transfer'  (flbertragen). 

trans  port  (Fortschaffen),  to  transport'  (fortschaffen). 

b)   Adjectiven   und   Verben. 

ab'ject  (niedrig,  verworfen),  to  abject'  (verwerfeu,  Wrc.  nicht). 

ab'scut  (abwesend),  to  absent'  (entfernen). 

fre'quent  (hftufig),  to  frequent'  (oft  besuchen,  fre'  Wb.). 

con'gruent  (ttbereinstimmend),  to  congrue'  (libereinstimmen). 

pro'late  *)  (flach),  to  prolate'  (vorbringen ,  Wrc.  nicht). 

c)    Sub  Stan  tiven,    Adjectiven   und   Verben. 

com'pact(Vergleich),  compact' (fest),  to  compact'   (fest  zusammenfUgeh). 
con'crete  (Masse),  concrete'  ^)  (k5r-  to  concrete'  (zus.  gerinnen). 

perlich), 

Nachdend  auf  diese  Weise  der  Accent  logische  Bedeutung  erlangt  §•  287. 
hatte,  so  wurde  er  auch  weiter  venvandt. 

d)  Bei   deutscbeir  Partikeln. 

fore'east  (Vorsicht,  Plan),  to  fore-cast'  (vorherbedenken). 

fore 'taste  (Vorgeschmack),  to  fore-taste'  (vorher  kosten). 

overbalance  (Uebergewicht),  to  overbal'ance  (tlberwiegen). 

overcharge  (Ueberladung),  to  overcharge'  (tiberladen). 

overflow  (Ueberschwemmung),  to  overflow'  (tiberflieSen). 

overpoise  (Uebergewicht),  to  overpoise' (d. Uebergewicht haben). 

o'verthrow  (Urasturz),  to  overthrow'  (umwerfen). 

o'verjoy  (unm£l6ige  Freade),  to  oveijoy'  (sich  sehr  freuen). 

out'-cry  (Ausruf),  to  outcry'  (schreien). 

e)    Zur  Unterscheidung   von   Verben. 

to  con'jure^)    (sich   verschwdren,     to  conjure'  (beschwfiren). 
bannen). 


h  Adj.  prolate   Sm.  Wr.,  prol'ate  W.,  pro'late  S.  E.  Wb.  A. 

*)  Adj.  concrete'  W.  Ja.  K. ,  con'crete  S.  P.  E.  F.  Sm.  Wb. 

*)  In  proud  rebellious  arms  Drew  after  him  the  third  part  of  lleav'n's 
sons  Conju  red  against  the  Highest.  M.  pi.  2,  693.  Auch  Sh.  unterscheidet  nicht: 
Err. 3,1:  Dost  thou  conjure  for  wenches,  that  thou  callst  for  such  store.  — 
TG.2,7:  And,  e'en  in  kind  love,  I  do  conjure  thee.  MA.  3, 2.  AL.  5, 4 


]^98  AccentBchwankungen. 

§•  287.  to  in'cense  (rftuchern),     ^  to  incense'  (erbittern). 

to  re'sound  (wiederhallen ,  machen),  to  resound'  (erschallen,  Wrc.  nicht). 

to  re'store  (wieder  aufs  Lager  brin-  to  restore'  (herstellen ,  Wrc.  nicht). 
gen), 

f)   Zur  Unterscheidung   von  Substantiven   und  Adjectiven. 

Au'gust  (Monat  August),  august'  (erhaben). 

min'ute  (Minute),  minute'  (klein). 

levant'  (Morgenland),  le'vant  (ostlich). 

su'pine  (Supinum),  supine'  (auf  dem  Rticken  liegend). 

prec'edent  (Rechtsbeispiel),  prece'dent  (vorhergehend). 

confidant'  (Vertraute),  con'fident  (vertrauend). 

invalid'  (Invalide),  inval'id  (ungttltig). 


g)   Zur   Unterscheidung   von   Substantiven   oder  von 

Adjectiven. 

Savoy'  Sav'oy  (Savoyen),  savoy'  (Kohl). 

buffet  (Faustschlag,  frz.  bouff^e),  buffet'  (Schenktisch ,  frz.  buffet), 
gallant'  (galant),  gal'lant  (tapferj. 

sin'ister  (schlecht,  verkehrt),  sinist'er  (link)  wird  bei  Milton,  Dryden 
etc.  unterschieden ,  nicht  aber  von  den  Orthogpisten  s.  §.  288. 
§♦  288.  Diese  verschiedenen  Einflti6e  auf  die  Accentuation  sind  die  Ver- 

anla6ung,  da0  noch  jetzt  nach  der  Angabe  der  engl.  Orthoepisten 
eine  nicht  unbetrachtliche  Anzahl  Worter  schwankt.  Zu  diesen  kom- 
men  noch  solche,  in  welchen  der  Streit  zwischen  der  fremden  und 
der  deutschen  Accentuation  noch  nicht  entschieden  ist. 

a)   Lateinischer   und   englischer  Accent   stehen   noch   neben  ein- 
ander,  wenn  auch  einzelne  Bildungen  nur  analog  sind: 
ab-bre'-vi-a-tor  (Ja.  K.  Sm.  Wb.  Wrc. ,  abbrevia'tor  W.  J.  F.  S.). 
co-ad-ju'tor  (co-ad'jutor  E.). 

con'fessor  (confes'sor  P.  Wb.  A.),  beides  K.  Wrc. 
glad'iator  (K.  Sm.  Wrc,  gladia'tor  W.  P.  J.  F.  Ja.  S.  E.). 
impro'priator    (P.   K.  Sm.   R.  Wb.  Wrc,    impropria'tor  S.    W.  J.  E. 

F.  Ja). 
interloc'utor  (S.  P.  F.  Ja.  Sm.  Wb!  Wrc,  interlocu'tor  N.,  beide  W.). 
pacifica'tor  (W.  P.  J.  E.  Wrc,  pacificator  S.  Ja.  K.  Sm.). 
succes'sor    (P.  J.  Ja.    K.    Sm.  Wb.  Wrc ,    suc'cessor  S.  E.  F. ,   beide 

W.  R.). 


Accentschwankungen.  199 

prorocutor)   S.  Sm.  Wrc. ,    proloc'utor   J.   F.  K.  R.  Wb. ,   prolocu'tor  §*  288. 

P.  Ja.  W. 
dem'onstrator  S.  R.  Wb. ,    demonstra'tor  P.  Ja.,    demonstra'tor  oder 

demon'strator  W.  K.  Sm. 
expur'gator  Ja.  K.  Sm.  Wrc. ,  expnrga'tor  P.  Wb. 
extir'pator  (extirpa'tor  P.). 
decem'vir  Sm.  Wrc,  de'cemvir  Wb. 

arcubalist'(er)  K.  Sm.  Wb. ,  arcubarister  S.  W.  P.,  ar'cubalister  Ja. 
lenti'go  S.  W.  Sm.  Ja.  Wrc,  len'tigo  J.  K. 

verti'go  (te'  K.  Sm.,  ti'  und  te'  W.  F.  Ja.,  ver'tigo  P.  J.  E.  Wb.). 
numismat'ics  (K.  Sm.  R.  Wb.  Wrc,  numis'matics  Ja.). 
orches'tra  (W.  Ja. ,  Sm.  N. ,  or'chestra  P.  K.  Wb. ,  aber  nur  or'chestre). 

Adjectiven: 

deco'rous  (dec'orous  P.  E.  Wb.  A.);  ebenso  indecorous, 
sinist'er  F.  Ja.  Sm.  (sin'ister  S.  W.  P.  J.  K.  Wb.). 

Hierher  geh5ren  femer  aus  dem  Griechischen : 
antisplen'etic  (S.  W.  J.  Ja.  Wrc,  antisplenet'ic  P.  Wb. 
hel'lenic  Ja.  K.  R.  Wrc,  helle'nic  Sm. ,  hellen'ic  Wb. 
empir'ic  Ja.  Sm.  R.,  em'piric  S.  J.  Wb. ,  beides  W.  P.  F.  K. 
phlegmat'ic  (phleg^matic  S.  W.  J.  Ja.  phle'^matic  E.). 
phrenet'ic  (phren'etic  S.). 
plethor'ic  (pleth'oric  Wb.  A.). 

schismatic  (S.  W.  J.  E.  F.  Ja.  Sm.  R. ,  sc^ismat'ic  P.  K.  Wb.  A.  Sc).     ' 
elegi'ac  (ele'giac  Wb.,  beides  P.  K.). 

b)    Franzdsische   und    englische  Accentuation   liegen    neben    ein- 
ander : 
envelope    (=   onvelop'   S.   W.    J.   P.   F.    R.    Ja.,    envel'up    K.   Wb. 

ong'vlop  Sm.  en'velop  P.). 
?hap'eron  Ja.  P.  Wrc.  K.  Sm. ,  ghaperon'  W. 

environs   (=  onveronz'  S.  J.  E. ,   envi'runz   P.  Wb. ,   en'veronz  Sm.). 
gal'leon  Wrc.  Ja.  Sm. ,  galleon'  J.  F.  K. 
fan'faron  (S.  Ja.  P.  Sm.  Wb.  Wrc,  fanfaron'  W.). 
accoucheur'  (Ja.  Sm.  Wrc,  accou'cheur  K.). 
amateur'  (am'ateur  E.). 
consignor'  (consi'ijnor  Wb.). 

ar'tisan  P.  J.  K.  Sm.  R.  Wb. ,  artisan'  S.  W.  F.  Ja. 
caravan'  (car'avan  S.  E.  K.  Wb.). 
confidant'  (S.  W.  E.  F.  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  con'fidant  P.  J.  Wb.). 


^ 

/' 


200  Accentschwanknngeii* 

§*  289*  governante'  (W.  Ja.  E.  Sm.  S.  F.  K. ,  gov'ernante  P.  J.  Wb.;. 

menag'erie  (P.  K.  Sm.  Wrc.  E. ,  menagerie'  W.  Ja.,  men'agerie  Wb.)- 

rev'ery  (S.  W.  J.  F.  Wb.  A.,  reverie'  Ja    K.  Sm.). 

parasol'  (Sm.,  par'asol  W.  Ja.  S.  J.  E.  F.). 

embrasure'  (P.  Sm.  Wb.  S.  K. ,  embra'sure  W.  J.  F.  Ja.). 

sphe'roid  (S.  W.  P.  J.  F.  Wrc,  spheroid'  Ja.  Sm.  Wb.). 

rendezvous  (=  ron'devd  S.  J.  K. ,  ren'devd  Sm. ,  rendevdz  W.  F.  Ja.). 

to  advertise' 0  (ad'vertise  Sm. ,  adver'tise  Sh.). 

to  diver'tise  (divertise'  Wb.). 

to  rec'ognize  (recogniz'e  S.). 

imbecile'  S.  K.  Sm.,  imbec'ile  J.  E.  Ja.  (im'becile  R.  Wb.). 
§*  290«  c)   Engliscber  Accent  ist  zwar  eingetreten,   schwankt  aber  noch. 

Substantiv. 

a'-e-ro-mancy  W.  J.  F.  Wrc,  aer'omancy  Ja.  K.  Sm.  a-e-rom'ancy  A. 

hi'e-romancy  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  hi-e-rom'ancy  Wb. 

cel'ibacy  (celib'acy  Wb.). 

acad'emy  (dies  und  ac'ademy  S.  W.). 

chal'cedony  W.  Ja.  K.  R. ,  chalced'ony  Sm.  Wb.  (chalcedonius). 

col'ophony  Wb.  Sm.  K.,  coloph'ony  W.  Ja.  Wrc. 

horol'ogy  W.  P.  Ja.  Wrc,  ho'rology  S.  K.  hor'.  Sm. 

meton'ymy  P.  J.  F.  A.,  met'onymy  S.  E.  K.  Sm.,  beides  W.  Ja. 

dys'pepsy  S.  W.  E.  F.  Ja.  K.  R.,  dyspep'sy  Sm.  Wb.  Js.  A. 

col'umbary  K.  Sm.  R.  Wb.  colum'bary  S.  W.  P.  J.  F.  Ja. 

con'sistory  S.  W.  P.  J.  F.  Ja. ,  consis'tory  E.  K.  Sm.  R.  Wb. 

octog'enary  W.  P.  K.  Sm. ,  oc'togenary  Ja.  Wb. 

cor'oUary  (corol'lary  Bail.,  Kenr.  Sc). 

refect'ory  (refectory  S.  J.  F.,  beides  W.). 

rep'ertory  (reper'tory  E.  Bail.  A.). 

hem'istich   P.   Sm.  Wb.  Js.,    hemis'tich   S.   W.  J.   F.    K.   Ja.,    hemis- 

ti'chium. 
ar'istocrat  Ja.  Sm.  R.,  arist'ocrat  Wb.,  aristocrat'  W.  P. 
cam'elopard  S.  K.  Sm.  Wb.,  camel'opard  W.  P.  Ja. 
her'esiarch  Sm.,  here'siarch  W.  P.  F.  S.  E.  Wrc 


*)  Wherein  he  might  the  king,  his  lord,  advertise.    Sh.  Hh.  2,  4. 
To  one  that  can  my  part  in  him  advertise.    Sb.  Mm.  1,  1.    I  was  then 
Advertising  and  holy  .to  your  business.  Sh.  Mm.  5,1. 
My  griefis  are  louder  than  advertisement.  Sh.  Much.  5,  1. 


Accentsdnrankongen.  201 

hori'zon  (hori  zon  und  hor'izon  P.  Wb.).  §•  290. 

inter'stice  S.  Ja.  K.  Sm.  R. ,  in'tewstice  P.  J.  F.  Wb. ,  beides  W. 

meteor  olite  Sm.  Wrc,  me'teorolite  K.  Wb. 

subaltern   S.   W.  P.   J.   E.   F.   Ja.   Sm.  R.    subal'tern    Wb.  Js.  Bail. 

Bard.  Fen.  A.  Rich.,  beides  K. 
chas'tisement  (auch  chastise  ment  P.). 
addit'ament  (ad'ditament  S.  J.  E.). 
adver'tisement  P.  Ja.  Sm.  Wb.  A.,    dies   and  advertise'ment  S.  W.  J. 

F.  K.  Wrc. 
heredit'ament  (hered'itameut  S.  E.  K.). 
ad'jnvant  (adju'vant  J.  E.). 

recusant  P.  J.  E.  Ja.  R.  Wb. ,  rec'usant  S.  K.  Sm.  Jst. 
com'pntist  S.  W.  P.  F.  Wrc,  compu'tist  Ja.  Sm. 
he'braist  P.  E.  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  heb'raist  W.  J.  F.  hebra'ist  S. 
machinist  (=  ma-she'nist  S.  W.  P.  J.  F.  Ja.  Sm.  Wrc  mak'enist  K.). 
metaphorist  Sm.  R.  K.  Wb. ,  metaph'orist  Todd, 
prosa'ist  K.  Sm.  Wrc,  pro'saist  Wb. 
es'sayist  P.  Ja.  K.  Sm.,  essay'ist  W.  Wb. 
pararogism  (par'alogism  S.  K.). 
polytheism  (polythe'ism  S.  P.). 
or'angerie  (oran  gerie  S.  W.  F.  J.  E.). 
impu'issance  (impuis^sance  P.  Wb.). 
deca'dency  (dec'adency  Ja). 
dis'crepance  (discrep'ance  Wb.). 
recep'tacle  (rec'eptacle  S.  J.  F.  R.). 
convcn'ticle  (conventicle  S.). 

dissyl'lable  P.  F.  Ja.  Sm.  Wb.,  dis'syllable  S.  W.  J.  K. 
trisyl'lable  P.  K.  Sm. ,  trisyllable  S.  W.  J.  F.  Ja.  Wb. 
dioc'esan  S.  W.  J.  F.  Ja.  K.  R.  P.  Sm.    (dioce'san  Js.  di'ocesan  Wb. 
coronal  P.  K.  Sm.  Wb.,  coronal  S.  W.  J.  F.  Ja. 
contem'plator  S.  W.  P.  J.  F.  Ja.,  con'templator  E.  Sm.  Wb. 
coquet'ry  (co'quetry  Wb.). 

rev'enue  P.  Sm.  Wb.  Wrc,  dies  nnd  reven'ue  S.  W.  J.  E.  F.  Ja.  K. 
ret'inue  P.    E.   K.   Sm.    Wb.  Wrc,    dies  und  retin'ne   W.  J.  F.  Ja., 

retin'ue  S. 

Adjectiven. 

circn'itous  (cir'caitous  =  sir'kitus  Wb.). 
ab'dicative  (abdic'ative  S.  E.  P.). 


202  Accentschwankungen. 

§♦  290*  discre'tive  (dis'cretive  S.  K.). 

excre'tive  Ja.  Sm.,  ex'cretive  S.  W.  P.  J.  F.  Wrc. 

ex'plicative  (explic'ative  S.).    - 

incho'ative  S.  W.  P.  J.  Ja.  Wrc,  in'choative  Sm.  R. 

op'tative  (opta'tive  Ken.  op'tative  und  opta'tive  W.). 

accep 'table  P.  Ja.  K.  Sm.  Wb.  Js.  A.  Wrc,  acceptable  S.  W.  J.  E. 

F.  R.  M.  pi.  10,  139). 
carcinable  Ja.  K. ,  .calci'nable  Sm. ,  caicin'able  Wb. 
cdmmend'able ,  com'mendable  J.  F.,  beides  S.  W. 
dis'putable,  dispu'table  P.,  beides  W.  Ja.  K. 
respi'rable  Ja.  Sm.  Wrc,  res'pirable  P.  K. 
ac'cessary  (acces'sary  A.  Bail.), 
inter'calary  (intercarary  W.  J.  F.). 
ex'emplary  (exemplary  P.  K.). 
mam 'miliary  (mammil'lary  S.  E.  K.). 
med'ullary  W.  Ja.  Wb. ,  medul'lary  S.  P.  K.  Sm. 
pap'illary  (papil'lary  S.  P.  E.  K). 

ac'cessory  S.  W.  P.  J.  E.  F.  Ja.  K.  Sm.  R.  acces'sory  Bail.  A. 
calcin'atory  (cal'xjinatory  S.  Wb.). 
im'precatory  (iraprec'atory  S.  im'precat'ory  E). 
decep'tory  S.  P.  Sm.  Wb. ,  dec'eptory  W.  Ja.  Wrc 
dec'retory  (decre'tory  E.  A.), 
dim'issory  (dimis'sory  S.  K.). 
excretory  S.  W.  P.,  excre'tory  Ja.  K.  Sm. 
os'cillatory  K.  Sm.  R.  Wb. ,  osciriatory  S.  W.  P. 
pos'sessory  S.  W.  P.  E.  F.  Ja. ,  posses'sory  J.  K.  Sm.  R.  Wb. 
pre'ceptory  Ja.  Sm.,  pres'eptory  W.  Wrc,  precep'tory  K.  Wb. 
rec'eptory  S.  W.  J.  F. ,  recep'tory  P.  K.  Sm.  Wb. 
secretory  W.  J.  F.  K.  Sm.,  se'cretory  P.  E.  Ja.  Wb. 
subsul'tory  P.  J.  K.  Sm.  Wb.,  sub'sultory  S.  W.  E.  F. 
al'veolar  (alve'olar  K.). 

max'illar  P.  K.  Sm.  Wb. ,  maxillar  S.  W.  Ja. 
an'cestral  (ancest'ral  Ja.  Wb.). 

inim'ical  P.  E.  R.  Wb. ,  inimi'cal  Sm. ,  beides  W.  J.  F.  Ja.  K. 
machinal  =  mak'inal  S.  W.  J.  F.  Ja.  K. ,  mashe'nal  Sm. 
mar'ital  (mari'tal  Sm.). 

offici'nal  J.  F.  Ja.  Sm.  R.,  offic'iual  P.  E.  K.  Wb. 
pat'ronal  W.  P.  J.  E.  F. ,  patronal  Ja.  Sm.  patro'ual,  S.  Ja. 
sag'ittal  (sagit^tal  S.  K.). 


Accentschwankungen.  203 

vicmal,  vici'nal  S.  Ja.  Sm.  §.  290* 

ingen'ite  (in'geuite  W.  Ja.). 

ob'darate  Sm.  Wb. ,  obdurate  S.  P.  J.  E.  K. 

maltip'licate  S.  P.  W.  Ja.  "Wrc,  mal'tiplicate  Sm.  Wb. 

in'condite  W.  Ja. ,  incon'dite  J.  F.  P.  Sm.  Wb. ,  incondite'  S.  K. 

rec'ondite  W.  J.  Ja.  Wb.  Wrc.  recondite'  S.  recon'dite  P.  Sm.  R. 

met'alline  W.  J.  Wb.  Wrc.  E.  F. ,  metal'line  S.  A. 

zo-o-phor'ic  (zo-oph'oric  Wb.  A.). 

tram'ontane  Sm.  R.,  tramon'tane  Ja.  Wb. 

cune'iform  (cu'neiform  K.  Wb.). 

bemipe'dal  S.  P.  K.  Wb. ,  semip'edal  W.  Ja. ,  semiped'al  Sm. 

trip'edal  W.  P.  Ja.  K.  Sm.,  tri-pe'-dal  S. 

Verben. 

al'coholize  (alco'holize  S.  J.). 

anathematize  (anathem'atize  P.  Js.). 

ar'omatize  S.  W.  E.  K.  R.,  a-rom'atize  P.,  a-ro'matize  Ja.  Sm. 

.\vs'tematize  (system 'atize  W.). 

encr'vate  (en'ervate  Wb.). 

compen'sate  (com'pensate  Wb.). 

coniis'cate  (con'fiscate  Wb.). 

consummate  (con'summate  K.  Wb.). 

contem'plate  (con'template  Wb.). 

decol'late  (dec'ollate  Wb.). 

demon'strate  (dem'onstrate  Wb.). 

desic'cate  (des'iccate  Wb.). 

des'ignate  W.   Ja.  K.  Sm.  Wb.  Wrc,  desig'nate  P.  J. 

den'igrate  P.  Ja.  K.  Sm.  Wb.  Wrc,  deni'grate  S.  J.  F 

despu'mate  (des'pumate  Wb.). 

devast'ate  (dev'astate  K.  Wb.). 

exca'vate  S.  W.  P.  J.  Ja.,  ex'cavate  Sm.  Wb. 

expro'brate  Wrc.  S.  W. ,  ex'probrate  P.  Sm.  Wb. 

expur'gate  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  ex'purgate  Wb. 

fee'undate  Sm.  Wb.,  fecun'date  P.  K.  R. 

in'durate  (indu'rate  A.). 

interpolate  (iu'terpolate  Wb.). 

vivificate  (viv'ificate  Wb.). 

Diese  Schwankungen  haben  darin   ihren  Grund,    da0   der  Accent  §.  291 
entweder  rhythmisch  zurttckschreitet  oder  dafi  dieser  rhythmische  Gang 


204  Emflu6  des  Accents  auf  den  Laut 

8*  291*  darck  die  dazwischen  liegenden  Silben  gestdrt  wird.  In  demselben  ist 
ferner  die  Neigung  des  Ne.  begrttndet,  die  drittletzte  Silbe  zu  betonen, 
sodad  sich  daraus   die   gew5hnlich    angefdhrten   Accentregeln  ergeben. 

1)  Die  Substantiven  auf  i-ty,  e-ty,  i-tude,  ery,  ion  sion  tion, 
ient  iant  ieuce  iance,  ial,  nal,  iad,  iast,  iasm,  icism,  iasis  haben 
den  Ton  auf  der  drittletzten  Silbe:  commu'nity,  anxi'ety,  simiritnde, 
artil'lery,  opin'ion,  eva'sion ,  revolu'tion ,  pa'tient,  obe'dience,  va'riance, 
individ'ual,  Olymp'iad,  enthu^siast,  entbu'^siasm ,  fanaticism,  elephan- 
ti'asis  etc. 

2)  Die  Adjectiven  auf  ial  eal  ual,  in-al,  ic-al  ac-al,  iar,  nl-ar, 
cul-ar ,  ious  eous  uous ,  inous ,  ulous  culous ,  erous  orous ,  icoas ,  itoas, 
it-ive,  ative,  iac,  o-lent  u-lent  ient  iant  haben  ebenfalls  den  Ton  auf 
der  drittletzten  Silbe;  a-e'-ria  ,  corpo'real,  babit'ual,  orig'inal,  fanat'- 
ical,  demo'niac  demoni'acal,  (fani'ily)famiriar,  (ar'ticle)  artic'ular,  (arbour), 
arbo'reous ,  (la'bour)  laborious ,  (tu'mult)  tumult'uous ,  lu'^minons ,  lu'di- 
brous,  ludib'rious,  (mir'acle)  mirac 'ulous,  cadav'erous,  vig'ofous,  ven- 
tricous  ventri'culous,  calam'itous,  gratu'itous,  afffirm'ative  (aber  imag'ina- 
tive,  delib'erative  etc.),  exhib'itive,  inquis'itive ,  cardi'acal  car'diac, 
obe'dient,  bririiant,  som'nolent,  corp'ulent. 

3)  Die  W5rter  auf  iate,  eate,  uate  ebenfalls:  colle'gi**®  Subst. 
und  A(y.,  asso'ciate  Subst,  Adj.  und  Verb,  to  maU'eate,  to  act'uate, 
grad'uate  Subst.  und  Verb. 


Dritter     Abschnitt. 

Einflufi  des  Accents. 

Der  Einflu6  der  Accentuation  auf  die  Lautung  der  Vocale  tritt 
tiberall  hervor,  1)  in  der  betonten  Silbe,  2)  in  den  Silben,  die  vor 
derselben  liegen,  3)  in  den  Silben,  die  derselben  nachfolgen ;  selteoer 
erstreckt  er  sich  auf  die  Geltung  der  Consonanten  und  die  Gestaltung 
des  ganzen  Wortes. 
§.  292*  I.     Die  Entwicklung   der  Vocale   in    der  betonten  Silbe   ist  oben 

dargelegt  und  der  Verlauf  der  niit  denselben  bezeichneten  Laute  ist 
angedeutct  worden.  Unter  den  niannigfacben  Ver3,nderungeu ,  die  dort 
aufgezahlt  sind,  ist  die  oft  eintretende  Dehnung  und  die  damit  ver- 
bundene  Erhelliing  des  Lautes  der  Accentuation  zuzuschreiben.  Nur 
in  betonter  Silbe  konnten  ags.  tarn,  brtec,  hgbban,  br^can,  feld,  did, 


EinfluB  des  Accents  aof  die  vorstehende  Silbe.  205 

writers,   smoca,   guma,  gebanden  nach  und  nach  durch  die  verschie-  §.  292* 
denen  Perioden  hindurchschreitend  zu  neuenglischen  tame,  broke,  to 
heave,  to  break,  field,  child,  writer,  smoke,   grdom,  bdC^nd  werden. 

Dagegen  die  ursprUngliche  Yocalktlrze,  neben  die  sich  spftter 
Dehnung  stellt,  wie  in  Ne.  wild  wilderness  (ags.  wfld),  crime  crim'inalj 
na'tare  nat'ural,  na'-tion  uat'ional,  oder  die  YocalkQrze,  die  neben 
Vocallftnge  getreten  ist,  wie  in  Ne.  wide  width  (ags.  wtd),  broad  (ags. 
brid)  breadth  h^ngen  mit  der  Accentuation  nicht  zusammen.  Dort  • 
druckt  die  Mehrsilbigkeit  auf  den  kurzen  Vocal  and  hemmt  seine 
Dehnung;  hier  bewirkt  mehrfache  Gonsonanz  Yerkttrzung  des  langen 
Vocals.  —  Eine  dritte  Bertkhrung  zwischen  KUrzen  und  L&ngen  hftngt 
ebenfalls  nicht  von  der  Accentuation  ab,  sondem  von  der  Flexions- 
fahigkeit;  ags.  brsed  verliert  bald  die  Flexion  und  bewahrt  noch  in 
Ne.  breath  Vocalkttrze ,  wllhrend  das  flectierende  Verb  Dehnung  zulftBt : 
to  breathe;  glass  to  glaze,  bath  to  bathe,  brass  to  braze  etc.;  cloth 
(ags.  aber  cl4d)  konnte  sich  verktlrzen ,  to  clothe  bewahrt  die  Lftnge 
(ags.  ciadjan). 

II.    Inflem  die  Aussprache  aber  die  vorstehenden  Silben  bin  zur  §.  293. 
accentuierten  Silbe  eilt,   so   hat   sich   der  Laut  oft   nicht  zu  gleicher 
Starke  entfalten  kftnnen,  wie  in  den  betonten  Silben,    oder  ursprting- 
lich   tonreiche  .Silben   haben    in   Folge   der  Accentstellung    an  Laut 
verloren. 

1)  In  offener  Silbe  lauten  die  Vocale  lang.  A  k5mmt 
seltner  in  Vocall&nge  vor:  a-e'-rial,  a-o'-nian,  cha-ot'ic;  meist  hat  es 
hier  einen  kurzen,  trUben  Laut,  sowohl  in  dem  unbetonten  ags.  k: 
ne.  a-rise',  a-bide',  a-bout',  a-wake'  etc.  und  dem  verkttrzten  ags.  aet 
Qod  on:  ne.  a-head^  a-way,  als  auch  in  den  fremden  W5rtem,  mag 
es  hier  zum  Stamm  gehdren  oder  vorgeschoben  sein ;  a-cute',  ra-pid'ity 
(rap'id),  ca-jole',  ba-t6on',  ba-z&ar',  ca-baU'er,  pha-risa'ical ,  a-rith'- 
metic,  ad-o-les'cence,  ad-a-man-te'-an ;  adore',  amdve,  ap-9-the'osis, 
a-muse'-ment. 

Ae  klingen  schwslcher  als  e  in  cae-su  ra  (se-zii'-ra) ,  pha^-nom'enon. 

Au  behsllt  den  langen  d.-Laut  in  &ustere'  nicht  ganz  in  &u-thor'ity, 
franz.  0  in  hautgout'  (ho-gd')  und  etwas  kflrzer  in  de-bauchee'. 

^E  hat  den  i-Laut:  e-brf-ety,  e-m6rument,  e-moU'ient;  die  Prft- 
position  de  vor  betonter  Silbe ;  de-cant',  de-claim,  de-cline',  de-lect'able, 
de-mon'strate ,  de-port'ment;  pre  hat  voiles  e  vor  Compositionen : 
pre-ad-mon'ish ,  pre-concep'tion ,  pre-contract',  pre-de-ter'mine  etc., 
schwacheres   meist    vor    betonter   Silbe:    pre-cede,    pre-ctlr'sQr,    pre- 


206  Einflafi  des  Accents  auf  die  vorstehende  Silbe. 

§♦  293.  cip'itate.  —Re  unterscheidet  die  in  ihm  ruhende  doppelte  Bedeutung 
von  wieder  (re)  und  zurttek  (re):  re-an'imate,  re-as-cend',  re-ap- 
pSint',  re-as-sem'ble ,  re-assure',  re-build',  re-bttr'y,  re-cast'  etc.:  re- 
botind,  re-biiff,  re-buke'.     Ferner  se-date',  e-con'omy,  e-pit'ome. 

Eu  =  u,  nur  etwas  schwacher:  teu-ton'ic,  eu-l6g'ium ,  euphon'ic. 
Voiles  I  steht  in  i-am'bus,  T-o'-ta,  hi-a'-tus,  dl-am'eter,  di-ttr'-nal, 
tri-iim'-phal ,  i-ras'cible,  di-ag'-onal,  i-de'-a,  i-ron'ic;  in  den  Zusam- 
•  mensetzungen  mit  den  griech.  Jso-,  «hir-,  micro-  und  dem  lat.  prim-: 
Iso-th6r'mal ,  iso-ton'ic,  Iso-met'rical ,  ehl-ro'graphic ,  ehT-rol'ogy,  ml- 
crog'raphy ,  ml-crom'eter ,  pri-me'val ,  pri-mo-gen'iture ,  primor'dial, 
kurzes  i  in:  im-ag'ine  O^m'age),  imi-ta'tion  (im'itate),  ministe'rial  (min'is- 
ter),  his-to'rian;  ferner  in  di-gest',  di-lac'erate ,  di-late',  di-min'ish, 
di-rect'. 

Fast  voiles  o :  o-bey',  o-be'dient ,  o-mit',  o-do-riferous ,  o-lym'pjc, 
o-nel'romancy,  ad-6-ra'tion ,  to-bac'-co;  kurz  in  oligar'jehjcal  (origarehy), 
operat'ic  (op'era),  6r-at6r'ical  (or'ator). 

Oe  =  e:  oe-de'ma,  oe-s6ph'agus,  oe-c6n'omy.. 
Ou  behait  den  fi*anz.  Laut  in  Lou-i'sa,  rou-leau',  rou-ttne',  boii- 
quet',    toApet';   bei  Accentverschiebung  den  Laut  der   betonten  Silbe: 
oAt'-rage  oAtra'geous. 

Y  lautet  wie  i,  lang  in:  hy-e'na,  ty-ran'nic  (ty'rant),  ly-ce'um, 
hy-me-ne'an,  und  in  den  griechischen  hy-per-,  hy-dro-,  hy-gro-:  hy- 
per-bol'ic,  hy-per- crit'ical,  hydrom'eter,  liydrop'ic,  hy-grom'eter,  cy- 
clopaedia; kurz:  phy-sic'ian,  dynam'ical,  hypochondri'acal ,  hypo- 
crit'ical. 
§♦  294.  Es  schwanken  einige  W6rter: 

e- van-gel 'ical    S.   J.  E.   Ja.   K. ,    ev-an-gerical    W.   F.   Sm.    (van'gelie 

WycL). 
ge-ne-al'o-gy  W.  P.  F.  Ja.  Sm.,  gen-e-arogy  S.  J.  E.  K.  R.  Wb.  Wrc. 
geneal'ogist  und  genealog'ical  ebehso. 

met-ro-ppritan   W.    J.    F.   Ja.    R.   Wb.    Wrc,    me-tro-p6ritan   S.  P. 
K.  Sm. 
'    metroporitic  und  metropolit'ical ,  aber  nur  me-trop'olis. 

pred-e-ces'sor  S.  W.  J.  F.  K.  Sm.  Wrc,  pre-de-ces'sor  P.  Ja. 
rel-ax-a'tion  W.  J.  F.  Sm.  Wrc,  re-laxa'tion  S.  P.  E.  Ja.  Wb. 
minute'  (klein)  =  me-nut'  S.  W.  J.  F.  K. ,  mi-nut'  Ja.  Sm. 
re-nun- ci-a'tion  (ci-a'  =  she-a'  W.  P.  J.  F.  Ja.  Wrc ,  sha'  S.,  se-a'  K.). 
vl-ra'-go  S.  E.  Ja.  K.  Wb.,  =  ve-ra'-go  P.  J.  Sm. ,  beides  W. 
vi-tti'perate  P.  K.  Sm.,  vl-tu'perate  S.  J.  Ja. ,  beides  W.  F. 


Einflufi  des  Accents  auf  die  vorstehende  Silbe.  207 


vi-vac  ?ty  P.  J.  E.  K.  Sm. ,  vi-vac 'ity  S.  Ja. ,  beides  W.  §♦  294. 

ho-mo-ge'neous ,  aber  Sm.  hom-o-ge'neous. 
ba-oy'  S.  W.  J.  F.  K.  Sm. ,  =  boy  P.  E.  K. 

lienten'ant  =  lev-ten'ant  W.  Sm.,  lif-ten'ant  S.  E. ,  liv-ten'ant  P.  J., 
lu-ten'ant  Ja.  Wb.;  ebenso  Heuten'ancy. 
Diese  Schwankangen  hangen  mit  der  Accentstellung  zusammen: 
die  dem  Accent  unmittelbar  vorstehende  Silbe  verliert  eher  an  laut- 
lichem  Gehalte,  wahrend  die  ferner  stehende  weniger  darch  die  un- 
raitteibare  Nahe  des  Accents  beeintrachtigt  wird.  Daher  erkiart  sich 
auch  e-bri'ety  und  e-bri-os'ity,  e-con'omy  and  e-co-nom'ical.  Beson- 
ders  aaffallend  ist,  dad  in  den  roman.  Compositionen  mit  de  dieses 
den  langen  verklingenden  Laut  hat,  wenn  es  unmittelbar  vor  der  be- 
tonten  Silbe  steht ,  da6  dagegen  der  Vocal  kurz  wird ,  wenn  eine  ton- 
lose  Silbe  zwischen  de  und  der  betonten  Silbe  liegt:  de-bd,uch'  deb- 
auchee', de-cant  dec-anta'tion ,  de-claim'  dec-lama'tion ,  de-cline'  dec- 
lina'tion,  de-col'late  dec-olla'tion ,  de-ciis'sate  dec-ussa'tion ,  de-fal'cate 
defal-ca'tion ,  de-fame'  def-ama'tion,  de-form  def-orma'tion ,  de-fr^ud 
def-rftuda'tion ,  de-grade'  deg-rada'tion ,  de-lect'able  del-ecta'tion ,  de- 
lete' del-ete'rious ,  de-mon'strate  dem-onstra'tion ,  de-phlegm'ate  deph- 
legma'tion,  de-plore  dep-lora'tion ,  de-plume  dep-luma'tion ,  de-p6rt'- 
ment  dep-orta'tion ,  de-pose'  dep-osit'ion ,  de-prave  dep-rava'tion  u.  a. 
Der  rhythmische  Gang  tritt  in  der  zweiten  unbetonten  Silbe  vom  Ac- 
cent an  fester  auf  und  verlangt  entweder  den  voUeren  Vocal  oder  die 
consonantische  Verstftrkung. 

2)  In    geschlo6enen   Silben    lauten    die    Vocale    kurz:  §•  295« 
ac-cept',  mag-nificence ,  en-gend'er,   raen-da'cious ,    aes-thet'ics ,   main- 
tain', in-varid,  ir-reg'ular,  pom-pos'ity,  sys-te-mat'ic ,  sym-pa-thet'ical. 

3)  Die  deutsche  Betonung  hat  oft  Aphftrese,  selten  Synkope  §♦  296^ 
veranlaSt. 

So  wird  schon  im  Ags.  lat.  episcopus  zu  bisceop,  epistola  zu 
pistol,  Nicomedia  (Ni-co'medi'a)  zu  Commedia  Exon.  244,  2.  und  ne- 
ben  apostol  hat  Durh.  postol,  das  Orm  in  post'ell  D.  217.  beibehait. 
Im  Ne.  ist  bish'op  geblieben ,  wahrend  die  stete  Bertthnlng  mit  dem 
Lateinischen  die  vollen  Formen  epist'le,  apost'le  zurttckgefdhrt  hat.  - 

Sehr  viele  ags.  Compositionen  mit  tonlosen  Partikeln  sind  ver- 
loren  gegangen  oder  haben  sich  vereinfacht:  ags.  ge-rSfa,  ne.  reeve; 
ags.  ge-n6h,  ahd.  inowe,  ne.  e-nough,  ags.  ge-ond,  ne.  yond. 

Wenn  dagegen  Tonschwachung  oder  Apharese  der  ersten  Haifte 
einer  Xominalcomposition  eingetreten  ist,  so  mu6  Accentverschiebung 


208  Einflafi  des  Accents  auf  die  vorstehende  Silbe. 

S«  296«  vorausgegangen  sein.  Ne.  al-one'  entsteht  so  aus  ags.  edl-kn ,  ae.  al 
on;  drake  deutet  aaf  ags.  ened-rtc  (altn.  and-riki,  ahd.  ant-recho)  und 
sterling  (Gh.  starling  12841)  nach  Camden  auf  easterling. 

§♦  297.  Hftufig  ist  Aphftrese  in  romanischen  W5rtern   eingetreten, 

die  nslchst  dem  Accent  auch  vom  Lateinischen  und  Deutschen  bewirkt 
sein  mag.      Besonders  oft  fUllt   das  franz.  e  aus,    das   s  mit  nachfol- 
gender  Consonanz  vorgeschoben  wird. 
Ne.  scaffold:  afrz.  escadafalt  escafaut,  me.  skaifaut  Ch.  R.  4176. 

-  scarlet:  afrz.  escarlate. 

-  scale:  lat.  scala,  afrz.  escale;  ags.  sceale  wird  ne.  shell. 

-  chess:  afrz.  eschac  esches,  me.  ches  Ch. 

-  scandal :  scandalum ,  afrz.  escandele. 

-  scandalize:  scandalizare ,  afrz.  escandaliser. 

-  scarce:  mlat.  scarpsus,  afrz.  escars. 

-  squadVon,  frz.  escadron  v.  Gesch wader. 

-  scum:  ahd.  sctlm,  afrz.  escume,  d£ln.  skum. 

-  squirVel:  lat.  sciurulus,  afrz.  escurel,  me.  squyrrelle  Mau.  19. 

-  squire:  scutarius,  afrz.  escuier. 

-  scut^cheon:  scutum,  afrz.  escusson,  me.  scochon  Ch. 
•     space:  spatium,  afrz.  espace. 

-  spy:  ahd.  spehdn,  afrz.  espier. 

-  sp5iise:  sponsus  sponsa,  afrz.  espous  espouse. 

-  stable :  stabulum ,  afrz.  estable. 

-  stake:  mlat.  staca,  afrz.  estache. 

-  stallion:  afrz.  estalon. 

-  store :  mlat.  storium ,  afrz.  estoire. 

-  sto'ry,  history:  historia,  afrz.  histoire  und  estoire. 

-  stranger:  extran-eus,  afrz.  estrangier. 

-  stud'y:  studere,  afrz.  estudier. 

-  study:  studium^  afrz.  estudie  estuide. 

-  gip'sy  aus  Egyptian. 

-  Spain:  Hispania,  frz.  Espagne. 

-  span'iel:  hispaniolus,  frz.  espagnenl. 
-.   tick'et:  frz.  eticquette. 

-  mend:  emendare,  afrz.  amende,  ae.  amende. 

-  bay:  ad-baubari,  afrz.  abaier. 

-  van:  ab-ante,  afrz.  avant. 

-  p€rt:  apertus,  afrz.  apert,  ae.  pert. 

-  drop'sy:  gr.  hydropsis,  me.  ydropesie  WycL 


EinfluB  des  Aecents  auf  die  nachstehende  Silbe.  209 

Bisweilen  liegen  noch  doppelte  Formen  im  Ne.  neben  einander:  §•  297. 
scut'cheon  es-cut'cheon ,  squire'  es-quire',  strange'  es-trange',  state' 
estate',  spec'ial  es-pec'ial,  to  spy  es-py,  hos'pital  spit'al,  de-splte', 
spite,  dis-port  sport,  fence  de-fence',  ap-pren'tice  pren'tice,  ex-am 'pie 
sample,  as-suage  swage,  in-cense'  cense,  in-cen'sory  censer,  en'- 
ginegin,  en-cyclopae'dia  cyclopae'dia,  arrack  (ar-rak' W.  P.  J.  F.  Ja,  ar'rack 
S.  K.  Sm.)  rack.    Rack  und  gin  weisen  auf  frttheres  engi'ne,  ar-rack'. 

Synkope  hat  stattgefunden  in  cr5wn,  lat.  corona,  afrz.  corone, 
ae.  me.  coroune  croune;  ebenso  to  cr5wn  coronare,  coroner,  ae.  co- 
rounie  coroune  crouny. 

III.    Am  grdi^ten  ist  der  Einflui^  des  Accents  auf  die  Silben  und  §•  298* 
Lante,  welche  der  betonten  Silbe  folgen.    Selten  hat  sich  hier  Vocal- 
l&nge  erhalten ,    fast  liberall   ist  Minderung   des   Lautes    eingetreten. 
Die  Beschaffenheit  der  Silbe  wirkt  hier  weit  weniger. 

1)  a  ist  lang  in  einigen  W5rtern  auf  -ade:    com'rade,   am^bas- 
sade,  mirma-lade,   bal'ustrade,    can'no-nade;   aber  kurz  in   dec'ade, 
mon'ade;  lang  in  iiltramon'tane  und  ultra-miin'dane,  hur'ricane,  in  den 
Verben  auf  -ate:    ap-pro'-priate,    ar-ticVate,    certificate,   com 'plicate, 
confis'cate,  con'secrate,  consum'mate,  de-tgr'minate,  delib'erate,  e  lab 'orate, 
enervate,  pros'trate,  rep'robate,  sep'arate  etc.,  wfthrend  die  gleichen 
Adjectiven  den  Vocal  mehr  verklingen  la6en;   ferner  in   den  Substan- 
tiven  auf  ate:    mag'istrate,    canon^icate   und   in   den  von  Substantiven  f^a^ 
abgeleiteten  Adjectiven :  co'mate ,  fat'cate ,  aber  ro'se-ate.   —  Kurz  in   ^  ^^ 
iW\ocate,(cu'rafe^can'didate,    del'egate,   certificate,  pred'icate;   cli'-       ^ 
mate,  pi'rate;  ag'ate,  frig' ate,  gran'ate,  pal'ate,  prel'ate. 

Karzistes  indenEndungen -ant, -ance,  -ac,-ad,-al,  -aldetc: 
iffl-por'tant,  ad'amant,  gall'ant,  imp5r'tance,  al'manac,  cap'ital,  prin^- 
cipal,  ball'ad,  sall'ad,  herald. 

Im  Auslaute  klingt  es  nach  Jameson  wie  ft,  nach  Walker  wie  a: 
drama,  afpha,  e'ra,  Je-ho'vah. 

Id  den  Ausgftngen  -able,  -acle,  -ace  etc.  hat  es  kurzen  trttben 
Lant:  cap'able,  est'imable,  in-nu'merable ,  ob'stacle,  man'acle,  sol'ace, 
^r'race,  men'ace;  noch  mehr  in  -age,  das  unmittelbar  hinter  der  be- 
tonten Silbe  noch  mehr  verklingt:  cott'age,  im'age,  colir'age,  pass'age, 
bftr'o-nage,  eq'uipage,  her'itage,  pat-ronage.  Aber  langes  a  ist  ge- 
Wieben:  non'age,  ad'age,  mdrt'gage,  sax'iMge,  out'rage. 

Aa  ist  verktlrzt  in  Ca'naan  oder  fliefit  zusammen:  Ca'naan  (== 
•in),  Ba'laam,  I'saac. 

In  Mi'cha-el  klingen  beide  Laute,  in  mich'aelmas  nur  e. 

Koch,  engl.  Qramroatik.    I.  'I  4 


210  Einflud  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe. 

§«  298.  Ai    hat  sich   fast    zu   i    verkUrzt:    cap'tam,   chap^lain,    car'taln, 

foun'tain ,  moan' tain ,  viirain  und  in  deren  Neubildungen :  mountainous 
(neben  viira-nous). 

Ao  =  0  in  Pha'rao  (fa'ro).  —  An  hat,  von  der  betonten  Silbe 
Fern,  voiles  k:  a'-e-ro-n&ut. 
§♦  299»  20  E  hat  seinen  langen  Laut  nur  in  griech.  und  lat.  es:  Achil'les, 
Di-o>me'des,  antip'odes;  kurzeu  i-Laut  in  der  Flexionssilbe  es  hinter 
einem  Zischlaute  und  ed  hinter  einem  t-Laute:  chtlrch'-es,  glass'es, 
rag-?s,  fa'ces,  he  pass'es;  mend-ed,  de-pftrt-ed;  auch  in  et  hinter 
betonter  Silbe:  pock'et  pack'-et,  renn'et.  —  Mis'tress  =  mist'riss 
(Herrin)i  titelhaft  =  mis'siss. 

£s  klingt  =  e  in  -ent,  -ence, -ment, -ness;  in -el, -et. -en, 
und  inlautend  verklingt  es  mehr.  pru'dent,  a  gent , '  dirigent ,  dii'igence. 
pru'dence,  mo'ment,  in-diice'ment,  klnd'-ness,  love'li-ness,  quar'rel, 
cab'inet,  c5An'sel;  bev'erage,  gen'eral,  sSv'erali  cem'etery,  heresy, 
nec'essary. 

Auslautend  ist  es  gewdhnlich  L&ngezeichen ,  entweder  aus  Yocal- 
schwftchung  entstanden,  wie  in  na'turc  (natura)  oder  beigefagt;  Dur 
in  griechischen  W5rtern  hat  es  kurzen  i-Laut:  epit'ome,  apos'trophe. 
Phe'be,  Hebe.  —  In  der  Metathese  hie  bezeichnet  es  schon  Smith 
(1568)  als  stumm,  indem  er  bemerkt,  da0  manche  able  schrieben. 
andere  abil,  und  noch  andere  abul  (also  damals  schon  verklingendes 
u) ,  allein  es  sei ,  f^hrt  er  fort ,  nicht  h5rbar  und  beBer  sei  daher  zo 
schreiben:  abl,  stabl,  fabl,  bridl,  cribl,  coiipl,  cobl,  scribl,  nibl,  stambl. 

In  den  Yerbindukigen  e-ous  und  e-al  schwankt  die  Aussprache. 
Enfield,  Fulton,  Knowles,  Sheridan  geben  e  den  consonantischeD 
Laut  y;  Jones,  Jameson,  Webster,  Smart  und  Worcester  den  trflben 
i-Laut;  Walker  \^&t  den  vorstehenden  t-Laut  zum  Zischlaut  mit  trfi- 
ben  1  werden ,  und  Sheridan  unterdrUckt  letzteren.  Uebrigens  ist  die 
Bezeichnung  nicht  liberall  gleich: 
ho-mo-ge'ne-ous ,  aber  E.  F.  K.  S.  ge'-njrus. 
beau'te-ous    (=  te-us   P.   J.  Ja.  R.  Sm.  Wrc,    -t'y«s   E.   F.  K.  Sm., 

bu'-che-us  W.,  bu'chiis  S. 
du'te-oijs  J.  Ja.  P.  W.  Ja.  Sm.  Wrc,  du'-tyus  S.  E.  F.  K. 
righ'te-o^s   Ja.,    rftyvs  E.  F.,    rl'-che-^s   W.   P.   K.  Sm.  J.,   ri'chus 

S.  Wb.  Wrc. 
pit'e-ous  P.  J.  Ja.  Sm.  Wrc. ,  =  pit  yus  S.  E.  F.  K. ,  =  pich'e-us  W. 
boiin'-te-ous  P.  J.  Ja.  R.  Sm.  Wrc,  =  tyus  E.  F.  K.  Sm.,  =  che-u8 
W.,  =  chys  S. 


EinfluB  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe.  211 

c6ur'-te-ous  J.  Wb.  Ja.  Wrc,  =  tyijis  E.  F.  K.  Sm.  Wrc,  =  che-i^s  §*  299. 

W.  P. ,  =  chus  S. 
plen'te-ous  P.   J.   Ja.  Sra. ,    =  tyus  E.   F.   K.,    =   che-us    W.,    = 

chus  S. 
lud'e-ous  P.  J.  Ja.   R.  Sm.  Wrc,   hid'yus  S.  E.  F.  K. ,  =   hid'e-o^s 

und  hid'je-ous  W. 
or'de-al,  und  daneben  W.  auch  =  5rdje-al. 
lac'te-al,  und  W.  auch  =  lak'che-al. 
me'te-or  P.  J.  Ja. ,  =  me'ty^r  S.  E.  F. ,  mete-or  und  me-che-or  W. 

Vor  an  behftlt  es  seinen  Laut:  ce-ru'le-an,  co-e-ta'ne-an ;  hinter 
c  flie^t  es  mit  diesem  zum  Zischlaute  sh  zusammen :  o'cean  =  o'shan ; 
und  hinter  g  bezeichnet  es  dieses  als  zischend:  pa'geant,  (S.  allein 
aeben  =  pa-jent  auch  =  pa'-je-ant).  Die  Aussprache  beginnt  schon 
frahe  zu  schwanken.  Sp.  gebraucht  e-ous,  i-ous,  i-al,  i-ent  bis- 
weilen  zweisilbig,  wie  hid-e-ous  1 ,  2,  15.  glo-ri-ous  1 ,  2 ,  1 ,  fu-ri-ous 
1,2, 13.  spa-ci-ous4,  1.  mar-ti-all  1,2,  36.  an-ci-ent  5,2,8;  biswei- 
len  einsilbig:  hid-eous  1,1,6.  glor-ious  1,1,3.  fu'rious  4,9,  29.  ver'- 
tuous  1,1,5.  —  Vor  -ment ,  wo  es  jetzt  stumm  geworden ,  scheint  es 
za  Sp.'s  Zeit  noch  laut  gewesen  zu  sein :  einbra' cement'  1 ,  25.  corn- 
man' dement'  1  ,  2,  22.  aven'ge-ment'  1 ,  4,  34.  en'ter-tai'nement'  1,10, 
37.  agre'-e-ment'2,  4,6.  Milton  scheint  jene  Vocale  gesprochen  zu 
baben ,  well  er  sie  oft  ausst56t ,  um  die  Endung  als  eine  einsilbige 
zu  bezeichnen :  oblivi'ous  1 ,  264.  pernici'ous  282.  Norwegi'an  293.  Mem- 
phi'an  293.  perfid'ious  308.  eine  Bezeichnung ,  die  ttberflttfiig  gewesen 
wllre,  wenn  man  damals  obliv-yous  gesprochen  h&tte. 

Die  Metathesen  -bre,  -ere,  -gre,  -tre,  s.  §.303. 

Ea  ist  =  e  in  col'league  und  i  in  guin'ea. 

£au  =  0  in  den  franz6sischen  flam^beau,  pdrtmant'eau. 

Ee  hat  den  langen  i-Laut  (e)  in  ju'bilee,  den  kurzen  (i)  in  coffee, 
commit'tee  und  lev'ee. 

Ei,  ey  =  i  in  for'ei^n,  sov'erei^n,  fOr'feit,  sttr'feit,  cOfin'ter- 
feit;  und  noch  mehr  yerklingt  es  im  Auslaute:  all'ey,  bftr'ley,  c&u'sey, 
chim'ney,  Tttr'key. 

Die  Yerbindung  eo  ist  scheinbar;  e  ist  hier  eingeschoben ,  um 
den  Yorhergehenden  k-Laut  als  Zischlaut  zu  bezeichnen:  trun'cheon 
(afrz.  trongon  tronchon),  scut'cheon  (escusson),  dungeon  (donjon), 
widgeon,  dud'geon,  habg/geon  (ahd.  halsberc,  aft*z.  halberc  und  das 
Diminutiv:   haubergon  haubeijon). 

Ew  im  Auslaute  behait  ziemlich  voiles  u:  neph'ew,  he'brew,  ctlr'- 

14* 


212  EinfluB  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe. 


§•  299.  lew  frz.  courlieu);  eu  schwankend  in  connoisseur  (P.  S.  F.  Wb.,  ko- 
nis-sar'  W.  Ja.,  ko-nis-sur'  S. ,  kon-nas-sttr'  Sm.  kon'is-sur  E.)  und 
grandeur  (=  grand'yvr  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  granj^r  W. ,  grand  jar 
S. ,  gran'dur  J.  E.  F.). 

§♦  300>^/)Auslautendes  i  hat  den  vollen  Laut  nur  in  lateinischen  Wdrtern: 
ma'gi,  anthropophagi,  tri-um'viri,  lite-ra'ti,  al'ibi;  kurz  ist  es  in  ita- 
lienischen  W6rtern:  bandit'ti,  v6rmicel'li.  Es  schwankt  in  al'-kaii 
(=  le,  nur  Ja.  li),  gem'ini  (==  gem'eni  W.  Sm.  Wrc,  gem'ene  P. 
Ja.  K.),  rabbi  (be  oder  bi  W.  F.  Ja.  Wrc,  be  S.  J.,  bi  E.  Sm.). 
Inlautend,  wenn  auch  in  offener  Silbe  ist  es  kurz:  p6r'fi-dy,  dain'- 
tily,  flexible,  ag'itate,  ag'ricultiire ,  alac'rity,  ad^miral,  inval'ldi 
?mpir'ic 

Es  ist  kurz  in  -ice:  just'ice,  mal'ice,  not 'ice,  practice ,  selbst  in 
Stftmmen:  office,  ed'ifice,  art'jfice,  ben'-e-fice  (abersac'ri-fice),  prom'ise 
(aber  com'promTse) ;  schwankend  in  cock'a-trTce  W.  J.  F.  Sm.  Wrc. 
(-trice  S.  E.  K.).  Ferner  kurz  in  -ic,  -idge,  -kin,  -ling,  -ism,  -ist: 
pacific,  pftr'tridge,  bod^kin,  de'-ism,  vl'olist. 

In  -ile  ist  es  meistkurz:  ag'ile  (agilis,  frz.  agile),  deb'ile,  doc'ile, 
fBr'tile,  frag'ile,  s6r'vile,  mercantile,  um'bratile,    dom'icU©  ^^c;   lang 
in  e'dlle  (aedilis).     Schwankend: 
fe'brile,  feb'rile  W.  Sm.,  fe'brile  S. 
gen 'tile,  gen' tile  und  gen'tile  W. 
hos'tile,  hos'tile  Ja. 

in'fantile  S.  W.  J.  E.  F.  Ja.  K.  R.  Wrc,  -tile  P.  Sm. 
ju'venfle  W.  P.   J.  E.  F.  Sm.  Wrc,  ju'venile  S.  Ja.  K. 
mfir'cantile  W.  J.  F.  Ja.  Wb.  Wrc,  mfir'cantile  S.  E.  K. 
se'nile,  nur  P.  se'nile. 

virile  =  vf  ril  W.  P.  J.  F. ,  vi'rn  S. ,  vir'il  E.  Ja.  K. ,  vir'il  Sm. 
vol'atile,  nur  Ja.  vofa-tile. 

croc'o-dTle  Ja.  K.  Sm.  Wb.,  -dile  S.  W.  P.  J.  E.  F. 
rep'tfle,  nur  Ja.  rep'tfle. 

In  -ine  ist  es  lang  und  kurz.  — •  Lang  in  den  Adjectiven  (aq'ui- 
line  (aquillnus),  bo'vlne,  ce'drine,  c6r'-vine,  pis'clne,  afkaline,  can- 
nabine,  le'onine,  met'alline,  sap'phjrine,  sftr'pentine  etc,  in  den  Sub- 
stantiven:  supine,  pOr'cupine,  cftr'mine,  quin'ine,  Ap'ennine,  Al'gi- 
rlne,  Lev'antlne.  Kurz  in  den  Adjectiven:  ad-aman'tine ,  am-aran- 
thine,  clandes'tine,  intes'tine,  cit'rine,  can'crine,  san'guine,  amyg'- 
daline,  cor'aHine,  fem'inine,  gen'ume,  p6r'egr!ne,  in  den  Substantiven 
fam'ine,   rap  me,   rav'ine,    brig'antlne,   dis'cipline,    eg'lantine,  jes'sa- 


Einflufi  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe.  213 

mine,  he'rome,  pallatise  etc.  and  den  Yerben  de-ter'mme ,  ex-am'ine,  i*  300* 

imag'ine.  —  Der  Laut  schwankt  in 

adul'terine  S.  W.  J.  Ja.  Sm. ,  —  rine  P.  K. 

al'pme  W.  P.  Sm. ,  arpine  E.  Ja.  K. 

ciyst'alline  J.  Ja. ,  —  line  Sm.,  beides  S.  W.  F.  K.  Wrc. 

gel'at^ne  K.  Sm.  Wb.  Wrc,  —  tine  S.  W.  Ja.  R. 

sac'charine  S.  W.  F.  Ja.  K. ,  —  rine  J.  Sm. 

vac'cine,  vac'cine  P. 

Ti'perine  Ja.  K.  Sm.  Wrc. ,  vl'perine  S.  W.  J. 

>il'piiie  P.  J.  F.  Sm.  Wrc. ,  vfirpine  S.  E.  Ja.  K. 

lep'orine,  —  rine  Wb. 

In  -in  schwankt  der  franz5sische  Laut  zwischen  L&nge  und 
Ktlrze,  wie  in  bM'letin  (ten  J.  Ja.  Sm.  R.,  -tin  F.  Wb. ,  biil-ten  P.), 
cul'verine  (e  Ja.). 

Die  Endung  -ite  hat  !  (ei)  in  den  Substantiven :  G&r'melfte, 
Jac'obite,  Moscovlte,  cosmop'oHt^,  par'asite,  sat'ellite,  chrys'ollte, 
sid'erite,  sy'enite,  ferner  in  den  Adjectiven  bip'artlte,  ex'pedite,  in'- 
condite;  kurzes  i  in  ap'posite,  op'posite,  definite,  in'finite,  ex'qni- 
site,  req'uisite;  fa'vourite,  gran'ite.  —  Es  schwankt  in  het'eroclite 
(-ite  P.  E.). 

In  -ive  ist  der  Vocal  kurz:  ac'tive,  na'tive,  pen'sive,  de-cisive, 
di-vl'sive,  exclu'sive,  tran'sitive,  il-lu'minative ,  allit'erative ,  ol'ive,  aber 
archives  (S.  W.  F.  Ja.  K.  Sm.  R. ,  =  ftr'kevz  J.  S.). 

Die  Endung  -ize  hat  den  langen  Laut:  civ'ilize,  et^r'nalize, 
gen'eralize,  pat'ronize,  ftuth'^orize,  nicht  aber  in  dem  von  den'izen 
gebiideten  en-den 'izen,  dagegen  in  -ise  schwankt  der  Vocal.  Er  ist 
lang:  ex'ercise,  ad'vertise;  kurz  in  prom'ise,  practise;  ferner  schwan- 
kend:  a-m6r'-tise  (W.  P.  F.  Ja.  Sm. ,  a-mdr'tise  S.  E.  K.  Wb.). 

I  vor  a  schwankt;    manche  Orthoepisten  bezeichnen  seinen  Laut 
als  vocalisch,  andere  als  consonantisch ,  wie  in 
con-ciri-ate  P.  J.  Sm.  R.  Wrc,  con-cilVate  S.  W.  E.  F.  Ja. 
con-cil'-i-a-to-ry  W.  J.  Ja.  K.  S. ,  -ya-tory  S.  E.  F.  Sm. 
con-ge'ni-al  W.  P.  J.  Ja.,  -nyal  S.  E.  F.  K.  Sm. 
bar'-i-al  W.  J.  S.  F.  Sm.  Ja.  Wrc,  bttr'yal  S.  E.  K. 
con-MVi-al  P.  Sm.  Wb.,  -yal  S.  W.  J.  E.  F.  Ja. 
triv'i-al  P.  Sm.  Wb.  Wrc,  -yal  S.  W.  J.  E.  F.  Ja. 
pe-cu'li-ar  W.  P.  J.  Ja.  Sm.,  -lyar  S.  E.  F.  K.  R.  Wrc. 
min'i-a-ture  =  mm'-e-a-tur  P. ,    -ya-tur  E. ,   e-tur  W.    J.  F.  Ja.  Sm., 
-it-chur  S. 


214  Eioflufi  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe. 

§«  300.  Die  vorstehenden  Zischlaate   s  and  c   verst&rken   sich   und   anch 

dann  noch  schwankt  bis  well  en  i : 
e-ly'-si-an  =  e-lizh'-e-an  W.  P.  J.  Ja.  Sm.  R.  Wre. ,  e-lish-yan  E.  F. 

e-lish-an  S.  K. 
e-ma'ci-ate    ==   she-at,    sVcial   =  so'shal,   sociality  =   so-she-airity. 

a-si-at'ic  =  a-she-at'ic. 
Vorstehendes   t   geht  meist  in    den  Zischlaut  ttber,    d   nur  nach 
W.  und  S. 

mili^tia  =  mi-lish'va  und  milish'a. 

li-cen'tiate  =  she-at    P.  J.  Ja.  Wrc. ,    she-at  W.  F.  Sm. ,    shet  S.  E. 
bes'tial  =  te-al   P.  Ja. ,     tyal   E.    F.    K.   Sm.    Wrc,    -che-al    W.   J., 

-chal  S. 
ra'di-ant  S.  J.  Ja.  Sm. ,  -dyant  E.  F.  K.,  -jant  S. ,  de-ant  und  je-ant  W. 
im-me'di-ate  P.  J.  Ja.  Wrc. ,  -dyate  S.  E.  F.  K. ,  -de-ate  und  je-ate  W. 
inter-me'-di-al  P.  J.  Ja.  Sm.  Wrc.  R. ,  -dyal,  S.  E.  F.  K.,    de-al  und 

je-al  W. 
zo'-di-ac  P.  J.  F.  Ja.  K.  Sm.  Wrc. ,  =  de-ac  und  je-ac  W. ,  -dshec  S. 
sub-sid'iary  P.   J.    Ja.  Wrc,    -dyary  S.  E.  F.  K.  Sm.,   -d'-i-a-ry  und 

dji-ary  W. 
ind'i-an  =  ind-yan  S.  Ja.  K.  Sm.  Wrc. ,  -de  an ,  dyan  und  dje-an  W. 
in-cen'di-a-ry  P.  J.  Ja.  R.  Wrc,  dyary  S.  E.  F.  K,  Sm.,  di-ary  and 

ji-a-ry  W. 
guftr'di-an  P.  J.  Ja.  R.  Wrc. ,  -dyan  S.  E.  F.  Sm. ,  -di-an  und  ji-an  W. 
c6r'di-al  P.  J.  Ja.,  -dyal  S.  E.  F.  K.  Sm.,  -je-al  W. 

Es  schwankt  ferner  vor  e:   ra'pi-er,  es-pal'-ier,  fron'tier  (-ter  P. 

E.  Ja.  Sm.,  -tyer  S.  J.  F. ,  -tyer  und  cher  W.). 
bar'ri-er  W.  P.  J.  F.  Ja.  K.  Sm.,  bar'ver  S.  E. 
pan'ni-er  P.  Sm. ,  pan-yer  S.  W.  J.  F.  Ja.  K.  R. 
brassier  =  bra'sher,  court'ier  =  cort'y^r,  sol'dier  =  sorjer. 
sa'li-ent  W.  P.  J.  Ja.  Sm.  R.,  =  sal'yent  S.  E.  F.  Wrc 
dis-siri-ent  P.  Sm. ,  -yent  S.  W.  Ja.  Wrc. 
moriient  hat  nnr  P.  dreisilbig,  sonst  moll-yent. 
con-ve'ni-ent  W.   P.  J.  Ja. ,  -nvent  S.  E.  F.  K.  Wrc. 
pa'tient^j   =   pa'shent,    pa'tience   =  pa'shens,    pro-fic'ient    =    pro- 

fish'ent. 
pro-fic'-ience  =  pro-fish'ens ,  pro-fic'iency  =  pro-fish'ence. 


*)  Sp.  noch  voll:  pa-ti-ent,  pa-ti-ence,  aun-ci-ent,  va  li-aunce  etc. 


Einflufi  des  Accents  suf  die  nachstehende  Silbe.  215 

o-be'di-ence  P.  J.  Ja.  Sm. ,  -dyence  S.  E.  F.  K. ,  o-be'-je-ence  W.         §♦  300. 
omms'cience  =   6m-nish'ens    S.    P.    F.    K.   R.,    oin-nishVens   W.    J. 

Ja.  Sm. 
span'iel  =  span-yel,  P.  span'el. 

£beD  so  schwankend  ist  es  vor  us,  urn,   ous,  o  und  o n ,  doch 
verschmilzt  es  vor  letzterem  mit  t  (nicht  st)  zum  Ziscblante  und  wird 
hinter  verstarktem  s  unterdrttckt  ; 
ge'ni-us  W.  P.  J.  Ja.  Stn.  K.,  ge'nyus  S.  E.  F.  K. 
ra'di-us   P.    J.    Ja.    Sm.,    ra'dyus    E.    F.    K.,    rajus    S.,    ra'di-us    und 

ra'ji-us  W. 
igno-mm'i-ous  P.  J.,  -n'y^s  S.  E.  F.  K.  Sm.  W.  Ja. 
in-ge'ni-ous  W.  P.  J.  Ja.  Sm.  R.,  -nyus  S.  E.  F.  K. 
sa-per-cil'i-ous  P.  J.,  -yus  W.  E.  F.  Ja.  K.  Sm.  R. 
sus-picious  =  sus-pish'ous. 
propitious  =  pro-pish'ous. 

te'-di-ons  J.  Ja. ,  -dyus  S.  E.  F.  K. ,  di-us  und  ji-us  W.  P.  Sm. 
stu'di-ous   P.    J.   F.   Ja.    Sm. ,    -dyus    E.  K.,    -jus    S. ;   stu'-de-us   und 

je-uB  W. 
o'-di-us  P.  J.  Ja.  Sm.,  o'dyus  S.  E.  F.  K.  Sm.,  o'de-us  und  o'je-us  W. 
me-lo'di~ous  P.  J.  Ja.  Sm. ,    -dyus  S.  E.  F.  K. ,    -de-us  und  je-us  W. 
in-sid'i-Gus  P.  J.  Ja.  Sm.,  -dyus  S.  E.  F.  K. ,  -de-us  und  je-us  W. 
foli-o  W.  P.  J.  Ja.  =  fo'iyo  S.  E.  F.  K. 
meri-orate  W.  P.  J.  Ja.  =  meryo-rate  S.  E.  F.  K.  Sm. 
ii  ni  on  W.  P.  J.  Ja. ,  =  u-nyun  S.  E.  F.  K.  Sm.  Wre. 
ra'ti-o  =  ra'-she-o,  ra'-tion  =  ra'shun. 
e-va'sion  ==  eva'shun ,  quest'ion  zzz  quest '-yun. 
hal'cy-on  =  harshe-un   W.   P.    E.  F.  Ja.,   bal'shun   S.  K. ,    hal'se-un 

J.  Sm. 
fal'chion  =  f&r-chun  S.  W.  J.  Sm.,   mi-shun  F.  Ja.  K.  mrche-un  P. 

le  ist  kurz  in  mis'chief,   hand'kerchief  und  in  den  aus  i   und  v 
erwachsenen  Flexionen:  be  car'ries,  (iar'ried. 

Franzdsisches  ieu  in  pttr'lieu  (=  lu),  ca-ma'-ieu  (yu),  messieurs 
(=  mes'sOrz  S. ,  mesh'sh6rz  W. ,  mes'serz  P. »  mesbshdrz'  J. ,  mes- 
serz'  E. ,  mesh'urz  F. ,  mesh'sherz  Ja. ,  mes-yerz  Sm.  Wrc). 
^J  0  ist  im  Auslaute  fast  voll,  wie  ne'gro,  ech'o,  po-ta'to,  iulau-  §.  301. 
tend  aber  geschw&cht  wie  har'mg-ny,  com'mo-ner,  ag'o-ny,  cap'riole; 
nndgetrflbt(u)indenEndsilben-ock,-od,  -ol,-om,-on,-op,-or,-ot, 
hill'ock,  meth'od,  car'ol,  ven'om,  canton,  sexton,  Union,  pifg'eon,  gall 'op, 
act'or,    fag'got.      Lateinische    und    giiechische  Worter  auf  -or,    die 


216  EinfluB  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe. 

i*  301*  noch  nicht   in  die  Volkssprache  Ubergegangen   sind,   haben  voiles  6: 
stu'por,  ca'lor. 

Oa  klingt  wie  o  in  co'^coa. 

01  behftlt  seinen  Laut  nur  in  Sav'oy,  vice'roy,  in  tor'toise  =  i. 
in  por^poise  =  n,  daher  anch  por'pus,  in  con-noisseur'  schwankend 
§.  299,  chamois  (=  sham  me  P.  E.  Wb.,  sha-moy'  S.  W.  J.  F.  Ja., 
sham'-wa  Sm.). 

Oo  erscheint  gekdrzt  in  den  Gompositionen  mit  hood:  child'hood, 
livelihood  (=  ft). 

0  u  hat  langen  o-Laut  in  bor'ough ,  int'ercourse ,  thor^ough ,  sonst 
ist  es  zu  ii  geschw&cht:  Fd.rmouth,  Ex-moiith,  lii'minoas,  jdyons, 
o'^dioiis,  so'journ. 

Ow  =  0:  fol'low,  hal'low,  nar'row,  yel'low;  aber  bel'lows  = 
bel'lus  und  nur  Ja.  bel'loz,  gal'lows  ebenso. 
§.  302.  /y  Auslantendes  u  mit  beigefUgtem  e  =  u:  ftrg'fie,  con'striie,  a'gue, 
sonst  in  offener  Silbe  geschwftcht;  minder  in  con'stit-ute ,  vol'ume, 
rect'itude,  mehrin  statV^,  constituent,  distrib'ijte ,  distrib'^tlve,  reg'ular, 
erVdite,  ad'ju-tant.  In  geschlo6ener  Silbe  =  u:  cti'cfimber,  tu'mult, 
cSrumn. 

Auch  in  -ure,  -une,  -ule  verklingt  der  lange  Laut  etwas: 
fail'ure  (=  fal-yiir  W.  J.  farytir  S.,  fal'ur  F.  Ja.,  fal'ur  P.  Sm.), 
figVe  (=  fig'yur  S.  W.  J.  E.  F.  Ja.,  fig'ur  P.,  figynv  K.  Wrc), 
te'nure  (W.  J.  F. ,  te-nyur  S. ,  ten'ur  P.,  ten'yur  E.  K.,  ten'yur  Ja. 
Sm.).  Vorstehende  Zischlaute  werden  stttrker,  t  schwankt  vor  u. 
a'zure  =   a'zhur    S.    E.   F.    K.   R.,    a'zhur  W.   Ja. ,    ash'ur  J.  Wb., 

a'zh6r  Sm. 
lei'sure   =  le'zhur    S.    P.    J.    F.    Ja.    K.    Sm.,    le'zhur  W.,    le'zhur 

lezh'ur  Wb. 
cen'sure  =  sen'shur,  meas'ure  =  mezh'ijr. 
flex'ure  ^=  fleks'yur  etc. 
na'ture  =  na'tur  F.  Sm.  (colloquially;    na'chdr   Sm.  W.),    na'chur  S. 

J.,  natyur  Ja.  K.  Wrc. 
creat'ure  =  cre'chur  W.  J.,  cre'-chur  S.,  cre'tur  E.  F.  Ja.,  cre'tyur 

K. ,  cre'tur  und  cret'-shdr  Sm. 
fu'ture  =  fu'chur  W.  J.,  fu'chyr  S.  Ja.,   fu'tur  F.,   fu'tur  P.,   fu't}^ 

Ja.  K. ,  fu'tur  und  fu'chdor  Sm. 
ver'dure  =  verd'zhyr  S. ,  ver-jur  W.  J. ,  ver'dur  E.  F. ,  verd'yur  Ja.  K. 
fortune  =  f6r'chun  W.  J.,  fdr'tun  S.  F.  Ja.,  fBr-tun  P.  E.,   fOrtyun 
K.,  f5r'tun  und  f6rt-sh6on  Sm. 


Einflufi  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe.  217 

pust'ule  =  pus'tul  F.  E.  Ja. ,  piis'cliul  W.  J.,  pus-chiil  S.  §♦  302. 

sched'ule  =  shed'-yul   K.  Sm.  R.,   sed'iil  J.  F. ,   sked'ul  Wb.,    sed-jul 

W.  S. ,  shed-til  sked-ul  Ja. 
mod'ule  =  mod-yiilu  Wrc. ,  mod-ul  J.  F.  Ja. ,  modjui  W.  S. 

Ferner  verklingt  u  vor   a,   al,   oiis    und  manche   Orthoepisten 
laBen  vorstehenden  t-Laat  ttberhaiipt  zum  Zischlaute  warden, 
man'tua  =  man'tu-a  J.  F.  Ja.,  man'ta  S.  E.,  man-chu-a  W. ,  man-tA 

K.  Sm. 
vir'tue  =  ver-chu  S.  W.  J.,  vgr'chu  Sm. ,  ver-tu  P.  F.  Ja.  K. 
grad'ual  =  grad'u-al  S.  J.  E.  F.  Ja. ,  grad'u-al  und  grad'ju-al  W. 
in-dividVal  S.  J.  F.  Ja.  Wrc,  und  auch  =  in-de-vidju-al  W. 
ar'du-ous  =  ar'du-us  S.  P.  J.  F.  Ja. ,  ar-ju-iis  W. 
mod'ulate  =  mod'u-lat  J.  F.  Ja. ,  mod'-u-lat  und  mod'-ju-lat  W.,  mod'- 

ju-lat  S. 
ifl-cred'ulous  S.  J.  Ja.  Wrc,  W.  auch  incred'ju-lous. 
im-post'hu-mate  =  im-post-iji-mat  S.  E.  F.  Ja.,   im-p6st-hu-mat  R.  K. 
Sm. ,  impos'ch^-niat  W.  J. 

Vor  i  ist  es  verklungen: 
coii'duit  =  kiin'dit  W.    P.   J.   F.  Ja.   Sm.,   con'-dwit  S.,   con'-dit  F., 

s.  cuirass.  §.  110. 
bis'cuit  =  bis'kit,  cir'cuit  =  cl'r'-kit. 

Zu  i  geschw9,cht  ist  es  in  fer'rule  und  iett'uce;  aber  min'ute  ^= 
min'nut  J.  Ja.,  min'it  S.  E.  F.  K. ,  min'nit  und  min'nut  W.  Sm. 

£s  ist  consonantisch  geworden  in  un'guent  (un'gwent). 

Auslautes  y  ist  lang  in  oc'ci^py,  proph'esy  und  alien  Verben  auf 
■fy  und  -ply  (ficare  und  plicare,  fier  und  plier);  in  Adjectiven,  Substan- 
tiven  und  inlautend  ist  es  kurz  und  getrttbt:  miid'dy,  fAl-ly;  integ'- 
rity,  anxi'-ety,  anarysis. 

Klingen    an  sich   schon   die   meisten   Yocale  in   den    unbetonten  §«  303» 
Silben  trtlbe,  so  wird  dies  noch  gesteigert,   durch  antretendes  r,   so- 
dafi  ar,  er,  ir,  or,  our,    und  yr  fast  zusaramenfallen :    Ifar,   play-er, 
bayer,  mar'tyr,  na'dir,  em'peror,  neigh'bour. 

Dieser  triibe  Laut  findet  auch  in  den  Metathesen  statt  -bre, 
-ere,  -gre,  -tre,  die  aber  nur  in  der  Schrift  sich  befestigt  haben: 
fi'bre  =  fi'ber,  lii'cre,  mHu'gre,  the'atre.  Sie  waren,  aus  dem  Franz, 
flbertretend,  im  Ae.  viel  zahlreicher:  ae.  ancestre,  chaumbre,  mi- 
nistre,  noumbre,  to  suflFre  etc.,  ne.  an'cestor,  cham'ber,  min'ister, 
num'ber,  suf'fer. 

Der  trtlbe  verklingende  Laut  erkiart  auch   den   oft  eintretenden 


2t8  Einflafi  des  Accents  auf  die  nachstehende  Silbe. 

§•  303«  Wechsel:    afrz.    rober  robeor   reubeur,    ae.   robbar  EG.  9487.    robber 

ne.  rob'ber;  me.  lier,  ne.  li-ar. 
§•  304»  2)  In  manchen  Wdrtern   sind  sogar  die  Vocale  ganzlich  verklun- 

gen.  So  e  in  den  deutschen  driz'zle,  noz'zle,  driv'el,  grov'el  grov'el- 
ler ,  ha^zel ,  na'vel ,  5ii'sel ,  ra'ven ,  shov'el ,  shriv'el , '  wea'sel ,  hea/en, 
hea'then ,  ear'then ,  gar'den ,  f&llen ,  stolen ,  swollen  und  in  den  Flexio- 
nen  e  d ,  wenn  nicht  ein  t-Laut  vorausgeht ,  und  in  e  s ,  wenn  nicht 
ein  Zischlaut  voransteht;  in  romanischera  rav'elin. 

Die  von  Substantiven  mit  ed  gebildeten  Adjectiven  behalten  ihr 
e  (=  i),  wie  head  head'-ed,  leg  leg'-ged,  age  ag'-ed;  sobald  sie  aber 
in  Compositionen  treten  und  der  Ton  somit  auf  das  vorgeschobene 
Wort  rtickt,  wird  e  stunim:  long'legged ,  full'-aged,  stiff-necked. 

Ferner  o  ist  stumm :  reckon,  ba'con,  ca'pon,  bla'zon,  cott'on, 
fArcon  fArconer,  pftr'don,  reason;  i  in  business  (biz'-nes),  dev'il, 
e'vil,  ba^sin;  sogar  a  in  weasand  =  weznd,  vict'uals  =  vitls. 

Andere  schwanken  noch,  wie: 
dl'-a-mond  W.  P.  Ja. ,  =:  di'mund  S.  J.  J.  K. ,  beides  F.  Sm. 
cftr'abine  und  cftrbine. 

•      *  • 

dog'gerel  =  dog'grel  S.  W.  J.  F.  Ja,  dog'ger-el  P.  K.  Sm.  R. 

mon'astery  =  mon'astere   S.   P.   E.   Ja.   K.    Sm. ,    mon'astry  J. ,  bei- 
des W.  F. 

por'celain  =  por-se-lan  S.  W.  P.  J.  F. ,  p6r-se-Ian  E.  Ja.  Wb.,  pors- 
lin  K. ,  pdrs-lan  Sm. 

scrivener  =  scnv'ner  S.  W.  P.  J.  E.  F.  Wrc,  scriv'-iner  Ja.  Sm. 

imagery  =  im'a-jer-re   W.    P.    J.    F.  Ja.  Sm.,   im'aj-re  S.  E.  K.  Wb. 

or'dinary  =  or-de-na  re   P.    J.   Ja.    K.    Sm.   R.,   5rd'na-re  W.  E.  F. 
6r'-ner-e  S. 

rai'sin  P.  Ja. ,   =   razn    S.    E.  K.   Sm.   R.   Wb.   Wrc ,    rezn   W.   J., 
razn  und  rezn  F. 

venison  =  venzn  P. ,   venzn   und   ven'-e-zn   W.    Ja.  K.  Sm.  R.  Wrc, 
ven'-e-zn  S.  F.  Wb.,  ven'-is-un  S. 

person  =  p^r'sn  W.  P.  J.  F.  Ja.  Wrc,  p^r'sun  S.  K. 
§.  305.  Verklingt  schon   im   einfachen  Wort  der  Vocal  unbetonter  Silbe 

bis  zur  Tonlosigkeit ,  so  mu0  das  in  demselben  Grade  wenigstens  der 

Fall   sein    in   den    Iftngeren    Compositionen.      Mancbe  liegen  noch  in 

ihren    vollen   Formen  vor   und    hier   scheint   Tonschwftchung  erst  ira 

Ne.  eingetreten  zu  sein,  wie  in: 

boat'-swain  =  bot'-swan   und   bosn   W.  J.  F.  Ja.   Sm.  Wrc,   bosn  S. 
P.  K.  R. ,  botsn  E. 


Einflttfi  des  Accents  auf  Composition  und  Flexion.  219 

cock'-swain   =  kok^-swan   und   kok'sn   Ja.    Sm.   Wrc,    kok^sn   S.  W.  §•  305* 

P.  E.  K. 
cop'board  =  kiibWd   S.  W.  F.   Ja.  Wrc,   kiip'bord  P.  Wb.,   kiip'- 

byrd  J.,  kiib'bord  Sm. 
fore'-head  =  for'hed  W.  P.  E.  Ja.,   for-hed  J.  F.  K.,  for'ed  S.,  for'- 

hed  und  forced  Sm. 
fort'night  (fourteen-n.)  =   fort'nit  S.  W.   J.   E.    F.   Ja.  Sm.,   fbrtnit 

P.  Wb.,  beides  K. 
grind'-stone,  Wrc.  auch  grind'-stone ,  und  Sm.  als  gewdhnlich  grin-stun, 
house'-wife  Wb. ,  =  huz-wif  S.   W.  E.  K.  Sm.,    hu/zif  P.  J.  E.  Ja. 
mid-wifery  =  mid'wlfr)'  Wb.,  niid'wifry  K.  Sm.  Wrc,   mid'ifry  S.  W. 
P.  J.  E.  F.  Ja. 

Oder  der  lange  Vocal  des  ersten  Wortes  kUrzt  sich  unter  dem 
Druck  des  zweiten: 

ags.  healf  pening,  ae.  hal^eny,  ne.  hal^enny  =  ha'-peny. 
oat'-meal  =  ot'-mel  S.  P.  E.  Ja.  K.  Sm.  Wrc,  6t-mel  W.  Nar. 
pea'scod  =  pez'kod  S.  P.  E.  K.  Sm. ,  pes'-kod  W.  J.  F.  Ja. 
pen'ny-worth  S.  P.  E.  Ja. ,  so  und  pen'nyrtb  W.  J.  F. 
soQth'-ward  Ja. ,  so  und  suth-ard  W.  F.  Sm.,  suth'-ard  S.  P.  J.  E.  R. 
steelyard  S.  W.  P.  E.   Ja.  K. -Wrc,   stil-yard  J.  F. ,   stel'-  und  stel- 

yard  Sm. 
seven-night  =  sen'nit. 

3)  Der  gro6e  EinfluS   des  Accents   tritt  besonders  hervor,    wenn  §.  306. 
man  die  neuenglischen  Formen  mit  den  ftlteren  ags.  und  franz5sischen 
vergleicht. 

a)  Die  vocalischen  Ausgd.nge  verklingen  und  verschwinden  all- 
m&hlig. 

Ags.  gandra,  mona,  spearwa,  draca,  wrenna,  hara,  ceca,  hnecca, 
eala,  wndu ,  hseto  werden  schou  bei  La^.  zu  mone,  sparewe,  drake, 
ale,  wode,  hete;  die  auf  e  bleiben,  oder  stolen  auch  dieses  ab,  wie: 
bffcere,  eorde,  fleoge,  t^dje,  jjrote.  Im  Ae.  M\t  oft  e  ab  und  im 
Xe.  bleiben:  gan'der,  m6on,  spftrrow,  drake,  wren,  hare,  cheek, 
neck,  ale,  w6od,  heat;  baker,  earth,  fly,  toad,  throat. 

Die  Bildungssilben  verklingen:  ags.  deofol,  hamor,  nacod,  heorot, 
heofon,  bodig,  manig,  diese  werden  schou  bei  Lac^.  deouel,  naked, 
heort,  heouene  heuene,  bodie,  manie.  Ne.  dev'il,  ham'mer,  naked, 
heart,  heaven,  body,  many. 

Die  actjectivische  Flexion  verschwindet  nach  und  nach  ganzlich, 
and  die  substantivische  und  verbale  zeigt  nur  noch  dtlrftige  Ueberreste. 


220  Einflufi  des  Accents  auf  die  Flexionen. 

§*  30 6«  Auch  an  romanischen  W5rtern  findet  vielfach  Apokope  statt.    So 

noch  im  Ae.  Verben  auf  -i  bei  RG. :  to  amendy ,  conquerie ,  calangy, 
chasti,  feffi,  enfenni,  deliveri,  biclosi,  crony  crouny,  norysy  etc., 
die  es  im  Me.  absto6en,  selten  ein  sh  beif&gen.  Ne.  amend',  con'quer, 
challenge,  chastise,  enfeoff^,  afftrm',  deliv'er,  enclose,  crown,  notlr'ish. 
Ferner  bei  Substantiven :  ae.  paine,  plante,  signe,  richesse,  visitte, 
bataille,  chapelle,  angusse,  scolere,  danngere,  ne.  pain,  plant,  sign, 
riches,  vis'it,  bat'tle,  chap'el,  an'guish,  schSrar,  danger. 
§♦  307.  b)    Synkope    tritt   ein ,    indem    entweder    der   Vocal    unbetonter 

Silbe,  bisweilen  schon  im  Ags.,  ausfHUt:  cleric  clerc,  adise,  cyrice, 
frenciscy  scottisc,  ellis,  segel  segl,  brsegen,  tsegel,  myuet,  hafest, 
manec  munc,  mdnad,  miluc  mile,  sadul  sadl  etc.  Diese  werden 
zu  Ne.  clerk,  ad'dice  adze,  chttrch,  french,  scot'tish  und  scotch, 
else,  sail,  brain,  tail,  mint,  hast,  monk,  month,  milk,  sad'dle  und 
es  tritt  Assimilation  ein  wie  in  ags.  hanep,  ne.  hemp;  oder  Vocal 
und  Consonant  ausfUllt:  ags.  hafoc,  he^fod,  macode,  laverce,  &dor, 
n&dor,  andswarian,  ne.  h4wk,  head,  made,  lUrk,  Or,  n5r,  answer. 

£ben  so  in  romanischen  Wdrtern:  ae.  chapitre ,  ne.  chapter;  me. 
capitaine  Ch.  captain;  ae.  ne.  genteer,  gen^tle;  subtile,  subt'le;  afrz. 
enemistiet,  ae.  enemitie,  ne.  en'mity;  ae.  damysele  RG-. ,  me.  damy- 
sele  Mau.  damesele  Wycl.,  ne.  dam'sel;  ae.  forteress  fortress,  ne.  fSr- 
tress,  phrenet'ic  (griech.)  und  frantic  (gr.  phrenitis),  frenzy;  ae.  ap- 
partement,  ne.  apftrt'ment;  ae.  enchantement ,  ne.  enchdJit'ment;  ae. 
jogeler,  ne.  jiig'ler;  ae.  bachelerie,  ne.  bach'elpry;  afrz.  remanant 
remainant,  me.  remenant  Ch.,  ne.  rem'nant;  Johan  ae.  Jon  ne.  John; 
frz.  caraarade  ne.  com'rade;  cftr'abine  und  cftr'bine;  (gr.  paralysis), 
me.  palasie  Wycl.  ne.  p«tlsy;  afrz.  norriture,  ne.  nttr'ture;  fan'tasy 
und  fan'cy,  sac'ristan  sac'rist  und  sex' ton;  afrz.  gingembre,  ae.  gin- 
giber,  gynypre  Mau.  28,  ne.  gin'ger;  proc'urator  und  proc'tor,  procV 
racy  und  prox'y;  nie.  chapelleine,  ne.  chap'lain;  ae.  cheveteyn,  me. 
cheventain,  chevinteyn  M.,  chevetain,  ne.  chieftain;  frz.  perroquet, 
ne.  pftr'rot;  afrz.  chaiere  (cathedra),  ne.  chdir;  afrz..  forragie,  ne. 
lor'ray  etc. 
§♦  308.  Besonders  Compositionen   werden  in   Laut  und   Zeichen   vielfach 

umgestaltet.     So  die  neuenglischen  Wdrter  deutscher  Abstammung: 
Ne. -dai'sy,  ags.  daeges  e^ge  day's  eye. 

-el'bow,  ags.  eln-boga. 

-filr'thing,  ags.  feord-ling  (Vier-ling),  feording,  ae.  ferthing. 

-gos'sip,  ags.  God-sibb. 


Einflufi  des  Accents  auf  Compositionen.  22  f 

-hftr'bour,  ags.  here-berga,  nags,  herberwe.  §.  308. 

-habSr'geon,  ags.  heals-berga,  ae.  hauberk. 

-heifer,  ags.  hea'h-fdre,  hea'fore,  hea'fre. 

-i'cicle,  ags.  Is-gicel. 

-lara'mas,  ags.  hl4f-mes8e  (Brotmesse) ,  ae.  lammasse  R6. 

-lord,  ags.  hl&f-weard,  hl4ford,  ae.  laverd  loverd. 

-la'dy,  ags.  hl&f-weardige  hlsefdige  hl4dje. 

-neigh'bour,  ags.  ne&h-b<ir. 

-nos'tril,  ags.  nose-)>yrel. 

-or'chard,  ags.  ort  (nicht  wort,  denn  got.  aurts  Kraut)  -goard. 

-sher'iff,  ags.  scire-ger^fa  scir-ger6fa. 

-thresh'old,  ags.  ]?resc-wold. 

-woman,  ags.  wtf-man  wim-man. 

-le'man ,  ags.  leof-man ,  nags,  lief-man.    Me.  lemman  limman  Mau.  4. 

FranzOsische  WOrter  sind  nattlrlich   schon  verhftrtet  und  bleiben 

entweder  wie  con'stable   (so  schon  afrz.  aus  comes  stabuli) ,  jeop'ardy 

(afrz.  jeu  parti   von  jocus  partitus),   me.  jupartie  Ch.)  oder  sie  erlei- 

den  Verktirzung,  wie 

cftr'few,   afrz.  cuevre-feu   (Signal,   das  Feuer  auszuldschen) ,   me.  cur- 
few Ch. 
kgr'chief ,  afrz.  cuevre-chief  (Kopfbedeckung) ,  me.  cover-chief  Ch.  450. 
ker'chef  6600. 
Ei  gen  nam  en   unterliegen   sehr  zahlreich  solchen  Verktlrzungen,  §»  309. 
die  an  den  verschiedenen  Bestandtheilen   der  Compositionen   eintreten 
konnen. 

Back'ingham,  ags.  Buccinga-h&m ,  ae.  Bokyngham. 
DOr'chester,  ags.  Dorces-ceaster,  ae.  Dorchestre. 
Ex'eter,  ags.  Eaxan-ceaster,  ae.  Excestre  Exetre. 
Leicester  (les'ter),  ags.  Laegra-ceaster ,  ae.  Leycestre. 
W6rc'ester,  ags.  Wlgera  (aus  Wtc-wara) ,  -ceaster,  ae.  Wircester  Wur-         » 

cestre  RG.  8069. 
Wio'chester,  ags.  Wintan-ceaster,  ae.  Wyncestre. 
Roch'ester,  ags.  Hrdfes-ceaster ,  ae.  Rouchestre. 
Cao'terbury,  ags.  Cant-wara-burh,  ae.  Cantarbury  Canterbury. 
WAr'wick  (auch  W6r-ik),  ags.  Wceringa-wlc  WAre-wtc,  ae.  Warwik. 
Nor'wich,  ags.  Nord-wlc,  ae.  Nord-wiche  RG.  76. 
Harwich,  ags.  Here-wtc. 

Y5rk,  ags.  Eofor-wic,  Lag.    Eouwer-,  Euerwich,    ae.   Euerwik,    PL. 
York. 


22^  Einflui3  des  Accents  auf  Gompositionen ,  £igeniiamen  etc. 

§.  309.  Ox'ford,  ags.  Oxena-ford,  Lag.  Oxene-ford,  ae.  me.  Oxenford. 
Dur'-ham,  ags.  Deor-hd,m,  ae.  Durham  Daram. 
SOAthhamp'ton ,  ags.  SAd-hAm-tftn ,  ae.  Soud-hampton. 
Win'dsor,  ags.  Windles-ofra ,  ae.  Wyndelsore. 
Ram'sey,  ags.  Rammes-ige  (Widder-insel) ,  ae.  Raraeseye. 
B6rk-,  ags.  Baroc-,  wohl  nicht  von  bar  6c  (nackte  Eiche) ,  sondern  aus 

beran-wtc,   daher  =  Ber'wick  =  Barton  (ags.  bere-tftn),  = 

Beran-byrig  Banbury. 
Not'tingham,  ags.  Snotingaham. 
Ndr'folk,  ags.  Nord-folc,  ae.  Nord-folc. 
Suffolk,  ags.  SM-folc,  ae.  Sod-folc. 

Es'sex ,  ags.  Ed.st-Seaxe  (die  Ostsachsen) ,  ae.  Estsex  RG.  63. 
Sus'sex,  ags.  SAd-Seaxe,  ae.  SouJ?sex.  63. 
Der'by,  ags.  Deor-by  =  Dfeor-hftm  (altn.  by  Wohnung). 
Som'erset,  ags.  Sumor-ssbte  von  den  Belgiern,  Sommercolonisten.  Ae. 

Somersete. 
Sun'day,  ags.  sunnan-dseg,  ae.  Sonenday  RG.  11927.  Sonday  Mau. 
Mon'day,  ags.  mdnan-daeg ,  ae.Monenday  10332.  Munday  Sh.  Mms.  3, 3. 
Tuesday,  ags.  Tives-dseg,  ae.  Tiwesday  11828. 

Wednesday,  ags.  Wod(e)nes  daeg,  ae.Wodnesday Wednesday  10635. Mau. 
Thflrs'day,  ags.  |>un(o)res-daeg,  ae.  Thoresday  1 0559. 
Fri'day,  ags.  Frige-daeg,  ae.  Friday  2441.  me.  Fryday  Mau. 
Sat'urday,    ags.    Saeternesdseg    Ss&terndffig,   ae.   Saterday,    me.    Satre- 

day  Mau. 
§♦  310*  Hierher  gehoren   auch    die   neuenglischen    Abktirzungen    von 

Eigennamen,  weiche  Bequemlichkeit  eingeftthrt  hat.  1)  M&nner- 
namen:  Bab  von  Baptist,  Bat  Bartholomew,  Ben  Beiyamin,  Bill 
Will  Billy  Willy  von  William,  Oris  Kit  Cristian,  Dan  Daniel,  Gib 
Gilbert,  Hab  Herbert,  Hal  Hally  Harry  far  Henry,  Joe  Joseph,  Len 
Leonard,  Max  Maximilian,  Mich  Michael,  Nat  Nathaniel,  Sam  Sa- 
muel, Sib  Sebastian,  Tid  Theodor,  Tib  Tibald,  Tim  Timotheus,  Tom 
Thomas,  Taff  Theophilus,  Wat  Walter,  Zach  Zachary  etc.  —  2)  Frauen- 
namen:  Bab  Barbara,  Bell  Arabella,  Bess  Bet  Elisabeth,  Deb  Debo- 
rah, Dy  Dyana,  Ciss  Cicely,  Ellen  Helena  und  Eleonora,  Gill  Gil- 
lian, Is  Isabel,  Kate  Catherine,  Madge  Meg  Margaret,  Maud  Magda- 
len, Livy  Livia,  Su  Susan.  —  Oft  tritt  ein  verkleinerndes  y  daza: 
Assy  Elsy  Alice,  Beck  Becky  Rebecca,  Biddy  Bridget  Brigit,  Davy 
David,  Dol  Dolly  Dorothy. 

Auch  einige  andere  W5rter  sind  in  gleicher  Weise  verkttrzt,  wie 


Homographen.  223 

cabriolet  cab,  Cantabrigian  Cantab,  chamber-fellow  chum,   citizen  cit,  g.  309« 
gentleman  gent,   hypochondriac  to  hyp  =  to  make  melancholy,    con- 
solidated annuities  Consols,  incognito  incog,  pro  et  contra  pro  et  con. 

Selten  dagegen  ist   in  Folge  mehrfacher  Consonanz   eine   Erwei-  §•  310* 
teruDg  eingetreten,  wie  ags.  hearcnian,  ae.  barken,  ne.  hearken,  ags. 
glistnian,  ne.  glisten.    Besonders  erscheint  sie  im  Gefolge  des  r:  frz. 
a  I'arme ,   ne.   alarm   alarum  larum ;    ags.  fyr ,  ae.  fiere  etc. ,  ne.  fire ; 
afrz.  freire  (frater),  ne.  friar. 


Vierter  Abschnitt. 

Assimilation   in   Form    und  Laut. 

Die  eigenthUmliche  Weise,  in  der  der  englische  Sprachstoff  sich  §«  311. 
entwickelt  hat,  und  die  Mdglichkeit,  mit  denselben  Zeichen  verschie- 
dene  Laute,  und  mit  verschiedenen  Zeichen  ttbereinstimmende  Laute 
anzugeben ,  sind  die  Ursachen ,  daS  ursprflnglich  verschiedene  W6rter 
zu  gleicher  Form  gelangt  sind  und  dafi  andrerseits  verschieden  geschrie- 
bene  Worter  sich  im  Laute  begegnen.  Wir  beschranken  uns  bier 
nur  auf  die  im  Ne.  gebrSuch lichen,  da  bei  der  in  frttherer  Zeit  herr- 
scbenden  unsichern  Schreibung  ihre  Zahl  zu  gro^  ist. 

1)   Worter   gleicher   Form. 

(Homogra|iheD). 

1)     Deutsche. 

Bar' row  1)  Trage,   wheel-   Schubkarren,   gleiches  Stammes  mit  ags. 

baer,  ne.  bier;  —   2)  in  Composition:  Hain:   ags.  beam;  — 

3)  Borgschwein,   ags.   bearh;    —    4)   Grabhttgel,   ags.   beorh, 

byrigean  to  bury. 
Bee'tle  1)  K^fer,  ags.  b6tel;  —  2)  Hammer  beotol. 
Blow  1)  wehen,  ags.  bld-wan;  —    2)  Schlag,  Ungltick  von  ags.  bleo- 

wan  schlagen;  —  3)  blUhen,  ags.  bldwan. 
Bore    I)  Imp.  von  bear  (trug),    ags.   bsBr;  —    2)  Bohrer  Bohrloch, 

ags.  bor. 
Brake  1)  Breche,  von  br^can  brechen,   auch  ags.  braee  Brechen;  — 

2)  Farnkraut,  Domgebttsch,  dftn.  bregne. 
Buck  1)  Bock,   Mftnnchen,   ags.  bucca;    —   2)  Lauge  =  suds,   ags. 

buc  Wa6ergef&6?  ital.  bucato  washing  in  lye? 


224  Homographen. 

§•  31L  Cleave  1)  kleben  ags.  cltfan;  —  2)  spalten  cleofan  clAfan. 

Crop  1)  Kropf,   ags.  cropp;   —  2)  Aehre,   Traube,   ags.  cropp;    — 

3)  to  crop  abschneiden ,  boll,  krappen. 
D5wn    1)  DtlDe,    ags.   dftn   Berg,    daher   down    adown    hinab,    ags. 

adftne;  —  2)  Flaum,  Flaumfeder,  altn.  diin,  ahd.  dftni. 
Ear  1)  Ohr,  ags.  eAre;      -  2)  Kornfthre,   ags.  asher  aehher  ear,  da- 
her to  ear  in  die  Aehren  schieBen. 
Elder   1)  alter  Comp.   von   old,   filter   ags.   yldra;   —   2)   Holunder, 

ags.  ellen  ellarn. 
Even  1)  Abend,  ags.  «efen;  —  2)  eben  gleich,  ags.  6fen. 
Fftr  1)  entfernt  ags.  feorr;    —   2)   (veraltet)  Ferkel   =   farrow,    ags. 

fearli. 
Fell,    1)  f&Uen,   ags.  fyllan   fellan;  —    2)  grausam,  ags.  fell;   —    3) 

Fell,  ags.  fel  fell.    A^ pi(^  .p^^t  f<\Cf  ap.    ^HiirC/ /:  ■ 
Fold  1)  Falte  ags.  feald,  falten  fealdan;  —  2)  Hflrde,  ags.  falud. 
Gore    1)    geronnenes  Blut,    ags.   gor;    —    2)  ein  (keilfSrmiges)  Stfick 

Land ,  mhd.  g^re  zuerst  vom  Tuche ;  letztere  Bedeutung  fflhrt 

Wore,  wieder  auf;    a  triangular  piece  of  cloth  und  dann  all- 

gemeiner:   a  narrow  slip  of  land;  —  3)  Durchbohren,  weist 

auf  ags.  g&r  Lanze. 
Ground    1)  von  grind  Imp.   ags.  grand;    —   2)  Grund,   Boden,    ags. 

gmnd;  —  3)  grflnden,  ags.  gryndan. 
Hftwk  1)  Habbich,  ags.  hafuc;  —  2)  hdken,  mhd.  hock  hocke  hooker, 

Unterkaufer. 
Helm  1)  Helm,  ags.  helm;  —  2)  Steuerruder  h^lma. 
Hide  I)  Haut,  ags.  hyd;  —  2)  verbergen,  eine  Decke  (Haut)  darQber 

Ziehen  hydan;  —  3)  Hufe  Landes,  ags.  hyd  hyd. 
Hind  1)  Hindin,  Hirschkuh,  ags.  hind;   —  2)  hind  zurttck  ags.  hind; 

—  3)  Bauer  h!na. 
Hip   1)  Hilfte,  ags.  hyppe;  —  2)  Hagebutte,  ags.  heope. 
Holm  1)  FluBinsei,   ags.   holm   Insel   und  Meer;   —   2)   Stechpalmc, 

ags.  holen. 
Hop   I)  htipfen,  ags.  hoppan;  ein  Tanz;   —   2)  Hopfen,  ahd.  hopho. 
Knoll   1)  =  knell  Iftuten,   ags.  cnyllan,    Gelftute  cnyll;    —    2)  Hft- 

gel  cnoll. 
Lap  1)  School,  Theil,  ags.  lappa;  —  2)  lecken  lapjan. 
Last,  1)  letzte  ags.  latost;  —  2)  dauern  gelsestan ;  —  3)  Last  hlsBst; 

— ■  4)  Leisten,  ags.  Iftst  (Geleis). 
Lean  1)  dttrr  fettlos,  ags.  l&ne;  —  2)  lehnen  hlinjan  hleonjan. 


Homographen.  225 

Left    1)  Imp.  von  to   leave   laBen;    —    2)  link,   gel^fed   geschwftcht,  §.  31  !♦ 

schwach,  im  passenden  Gegensatz  zu  swide  stark. 
Lie    t)  liegen,  ags.  licjan;  —  2)  Itigen  leogan.' 
Light    1)  Licht,  ags.  leoht;  —  2)  leicht  Itht  leoht;  —  3)  absteigen 

41ihtan;  —  4)  lights  Thierlunge,  wahrscheinlich  von  2. 
Lime    1)  Leim,  ags.  lim,  leimen  Urn  an;  —   2)  Linde,    ags.  lind;  — 

3)  eine  Art  Citrone,  frz.  lime. 
Load    1)  laden,  ags.  hladan,  Last  hlsed;  —  2)  in  load-star  Leitstern, 

ags.   IMu   Reise,    und  noch   der   Gang,    die   Ader  im  Berg- 

werke,  gewShnlicher  ist  die  Schreibung  lode. 
Lock    1)  Locke,   ags.   locc;    —    2)   SchloB,    ags.   locc,   vcrschliePen 

ags.  Mean. 
Low    1)   niedrig,   altn.  1^,    erniedrigen;    —   2)  brftllen    ags.   hl5wan; 

3)  Lohe,  Flamme,  ags.  l^ge:  4)  in  Compositionen  von  Orts^ 

namen  -low,  ags.  hlaew  Httgel,  wie  in  Mar'-low,  Lud'-low. 
Mast    1)   der  Mast,  ags.  maest;  —  2)  (die  Mast),  Eichel  msest. 
Meal    1)  Mehl,  ags.  m6lu;  ~  2)  Mahl  msel. 
Mint    t)  Minze,   Pflanze,   ags    minte;  —    2)  Mttnze  mynet,   miinzen 

mynetjan. 
Mother   1)  Mutter,  ags.  m6dor;  —  2)  Satz,  Hefe,  holl.  raoeder. 
Nap    1)    Schiafchen,  schlafen  hnaeppjan;  —  2)  WoUknOtchen  hnoppa. 
Neat     I)  Rindvieh  ne^t;   —    2)  nett,    zierlich,   ahd.    niot-sam   oder 

lat.  nitidus.  frz.  net. 
Nick     1)  Kobold,    ags.   nicer  Meerungeheuer  oder   von   ags.   hnsecan 

todten,  daher  Old  Nick;  —  2)  Kerbe,  von  ags.  niclgan  krttm- 

men;  —  3)  rechter  Zeitpunct,  aus  2.  entstanden. 
Plat    1)    (=  plait  Gewebe,   Flechte,    ahd.  gaflecht)  flechten;    —    2) 

Ebene,  Platte;  —  3)  Platz,  Stftck  Land. 
Pad' dock    1)  Kr5te   ags.  padde;    —    2)  eingehegte   Grasplatz,    ent- 

stellt  aus  ags.  pearruc  =  Pferch. 
Po&nd    1)  Pfund,  ags.  pund;  —  2)  einschlieSen  pyndan ,  daher  Pfand- 

stall;  —   3)  zerschlagen,  stolen  ags.  punjan. 
Ring      1)    Ring    hrinc,     einen   Ring   bilden    hringjan;    —    2)   lauten 

hringan. 
Roe    I)   Reh,  ags.  r&h;   —  2)  Rogen,  altn.  Tirogn. 
Row    1)  Reihe,  Rang,  ags.  rkw;  —  2)  rudern  rdwan. 
Rush    1)  Binse,  ags.  risce  rics;  —  2)  schnell  bewegen  hriscjan. 
Sal' low  1)  Weidenbaum,  ags.  salig,  sealh;  —   2)  gelb  salu. 
Seal   1)  Siegel,  ags.  sigel,  siegeln  sigeljan;  —  2)  Seehund  seolh. 

Koeh,  engl.  Grammatik.    I.  15 


226  Homographen. 

§•  31L  Seam  1)  Saum,  Naht  se&m;  —  2)  Last,  seAm;  daher  auch  bestimm- 

tes  Ma3;  —  3)  Fett,  Bosw.  ags.  seime,  fries,  siama. 
Shoal    1)  Menge  schola,    ags.    scolu;   —   2)  Untiefe,    Sandbank  =: 

shallow. 
Slough  1)  (sliiff)  abgeworfene  Schlangenhaut ,  Grind,  mhd.  slAch;  — 

2)  (sl6ii)  Sumpf,  ags.  sldg. 
Smack  1)  Geschmack,   ags.   smaec,   schmecken   smeccan,    schmatzen; 

—  2)  kleines  Schiff,  ags.  snacc. 
Smelt  1)  schraelzen,  ags.  smeltan;  —  2)  Stint  smelt,  ein  Fisch. 
Sod  1 )  Imp.  von  soothe  sieden ;  2)  Rasen  holl.  soed ,  to  sod  mit  Ra 

sen  bedecken. 
Sow  1)  (s6ii)  Sau,  ags.  sugu;  —  2)  (s5w)  saen  s4wan. 
Spoke  1)  Imp.  von  speak  sprechen;  —  2)  Speiche,  ags.  sp4ca,  Lei- 

tersproBe. 
Spray    1)   =  sprig  Zweig;   —    2)   Meeresschaum    von   ags.    spr^gan 

Oder  sprian  ausstreuen. 
Stale    1)  Stiel  stele;   —   2)  Betrug,   alt,    schlecht  weisen  auf  stelan 

stehlen;  —  3)  stallen,  dan.  stalle. 
Stern  1)  streng,  ags.  sterne;  2)  Stern  des  Schiffes  steam. 
Stud  1)  Pfosten,  Nagel  studu;  —  2)  Gesttit  ags.  st6d. 
Swallow  1)  Schwalbe,  ags.  swalewe;  —  2)  schlucken  sweljan,  daher 

Kehle,  Gefra&'gkeit. 
Tap  1)  schwach  schlagen,  schwacher  Schlag  mhd.  tappe ;  —  2)  Zapfen, 

ags.  taeppa,  anzapfen  tsepjan. 
Till  1)  bis,   zu  altn.  til;  —  2)  pflttgen,    ags.  tiijan;  —   3)  Schubla- 

den,  Geldkasten. 
Wax  1)  wachsen,  ags.  weaxan;  -—  2)  Wachs  weax,  wichsen. 
Weed    1)  Unkraut,   ags.  weod,  jaten  weddjan,  —   2)  Kleidung,  ags. 

w«ed. 
W611  1)  wo  hi,   ags.  w6la;   —   2)  Brunnen  wella,   von  wyllan  w  alien. 
Wise  1)  weise,  ags.  wis;  —  2)  Weise  wise. 
Whittle  1)  ein  weiBes  Frauenkleid,  ags.  hwitel;  —  2)  MeSer  hwitle, 

scharfen. 
(Wood  1)  Holz,  ags.  wudu;  —  2)  toll  wdd). 

2)  Romanische. 

Air  1)  Luft,  lat.  aer,   frz.  air,  daher  auch  ftuSeres  Ansehen;  —   2) 

Arie  air. 
Baste  1)  schlagen,  prttgeln,  afrz.  battre,  bastonner;   —   2)  mit  wei- 


Homographen.  227 

ten    Stichen   nfthen,    afrz.   bastir;   —    3)   einen  Braten  mit  §*  31  !♦ 

Butter  begiefien,  vielleicht  von  1. 
Bil'let    1)   kleiner  Brief  frz. ,  Einquartierungsbillet;  —  2)  Scheit  Holz, 

frz.  billot. 
Bole    I)   Fettthon,  lat.  bolus;  —  2) Baumstamm ;  viell.  frz.  boisil(ier), 

—  3)  ein  Ma6,  wal.  buelin,  gal.  bolla. 
Bowl    1)  Gefae,  MaB  =  bole;  —  2)  Kugel  frz.  boule. 

Broil    1)  Streit,  frz.  brouille;  —  2)  auf  dem  Feuer  braten,  frz.  bruler. 
Ca'per    1)  Bllithenknospe  der  Eapernstaude ,  lat.  capparis,  frz.  capre; 

—  2)  Capriole,   Sprung,   vom    lat.  caper,   frz.  capriole,  ca- 
prioler. 

Cape    1)  Vorgebirge,   Cap.   afrz.  cap    von  lat.  caput,   —   2)  Mantel- 

kragen,  afrz.  cape,  mlat.  capa. 
Case    1)  Fall,  afrz.  cas  von  casus;  —  2)  Futteral,  Htllle,  afrz.  casse 

von  capsa. 
Card    I)  Karte,  Seekarte,   frz.  carte  von  charta,  Karten  spielen;  — 

2)  Wollkaram ,  lat.  carduus ,  frz.  carde ;  krempeln  carder ;  — 

3)  Windrose  unter  der  Magnetnadel  von  1. 

Console'   1)  trosten,   frz.  consoler,   consolari;    —   2)  con'sole  Trag- 

stein,  frz.  console  von  lat.  solea. 
C  or' p  oral    1)   kSrperlich   =   corporeal,   frz.    corporel;    —    2)  Kor- 

poral,  far  frz.  caporal  von  caput;  —   3)  Die  lat.  Form  cor- 

pora'le,  das  geweihte  Mefituch. 
Coiint   1)  Graf,  afrz.  cumte,  comes;  —  2)  z3,hlen,  rechnen,    cunter 

computare,  Rechnung  cunte. 
Counter   1)  Zahltisch,  afrz.  conteor;  —  2)  gegen  contre,  contra. 
Cuff   1)  Faustschlag,  ital.  cuffa;  scblagen;  —    2)  Aufschlag  am  Aer- 

mel,  frz.  coiffe. 
Da' turn    1)  Datum   datum,   frz.   date;    —    2)   Dattel   dactylus,  prov. 

datil,  frz.  datte. 
Ex' lie  1)  Verbannung,  Verbannte,  to  exile'  verbannen,  von  lat.  exi- 

lium;  —  2)  exile'  diinn,  lat.  exilis. 
Host    1)  Heer,  lat.  hostis,  frz.  hoste;  —   2)  Hostie,  lat.   hostia;   — 

3)  Wirtb,  lat.  hospes,  afrz.  hoste.  / 

Impair'    1)   ungleich,   frz.  impair;    —    2)  verschlechtern ,    afrz.    em- 

peirer  (in-pejorare). 
Jar    1)  knarren.    Nachahmung  des  Lautes;  —  2)  Krug,  frz.  jarre. 
Jet    1)    Gagat,   lat.  gagates,   frz.  jayet;   —   2)  WaSerstrahl ,  hervor- 

schiefien,  frz.  jeter,  lat.  jacere. 

15* 


228  Homographen. 

§♦  311,  Jet'ty   1)  von    Gagat,    demselben  fthnlich;    —    2)  =  jet'tee,  jiit'ty 

Hafendamm,  frz.  jet^e. 
Kennel  1)  Hundehtitte,  Meute,  lat.  canile,  frz.  chenil;  —   2)  Kanal, 

lat.  canalis,  afrz.  chenaL 
League  1)  Verbindung,  frz.  ligue;  von  lat.  ligare;  —   2)  Meile  span. 

legua,  frz.  lieue. 
Mace    1)   Keule,    frz.  mace,   lat.   mateola;  —    2)   Muskatblttthe ,  frz. 

macJs. 
Male    t)   M^unchen,    mannlich   lat.    masculinus,    afrz.    mascle   masle 

malle;  —  2)  tibel,  das  lat.  adverbiale  Prafix:  malev'olent. 
Mangle  1)  versttimmeln  von  lat.  mancus;  —  2)  Waschrolle,  glatten, 

afrz.  mangonnel. 
March    1)  Marz,   afrz.   mars,   march;    —    2)  Marsch,   frz.   marche, 

marschieren. 
Mute    1)  stumm,   lat.  mutus,  frz.  muet,    Muta;    —   2)   Yogelkoth,  ? 

lat.  lutum,  frz.  mutir. 
Oftnce  1)  Unze,  Gewicht,  lat.  uncia;  —  2)  Luchs,  afrz.  once. 
Page  1)  Seite  pagina,  frz.  page;  —  2)  Page  page  von  griech.  naid^ov. 
Pale    1)  bleich,   lat.  pallidus,   afrz.  pasle   palle,  pftle;   —   2)  Pfahl 

lat.  palus,  ags.  pal. 
P411  1)  Staatsmantel ,   lat.  pallium,   afrz.   palle  paile,    ags.   psel;   — 

2)  schaal  werden  oder  machen,  weist  auf  palatum. 
Perch  1)  Stange,  lat.  pertica,  afrz.  perche;  —  2)Barsch,  lat.  perca, 

frz.  perche. 
Pill  1)  pltindern,  frz.  piller:  —  2)  Pille  lat.  pila. 
Port  1)  Hafen,  lat.  portus,  frz.  port;  —   2)  Pforte  porta  porte;  — 

3)  Haltung  von  lat.  portare,  afrz.  port;  —  4)  Portwein,  von 
Oporto. 

Rally    1)  wieder  samraeln,   frz.   rallier,   re-alligare;    —    2)  spotten, 
frz.  railler. 
v^  Re -pair  1)  ausbefiern,  lat.  reparare,  frz.  reparer;  —   2)  sich  bege- 

ben,  gehen  lat.  repatriare,  afrz.  repairier. 

S6il  1)  Boden  lat.  solum,  afrz.  soel,  frz.  seuil;  —  2)  Dttnger,  alrz. 
souil,    beschmutzen  (seljan);  —   3)  grttn  fftttem,    frz.  souier. 

Vice  1)  Laster,  lat.  vitium,  frz.  vice;  —  2)  Schraubstock,  afrz. 
vis;  —  3)  in  Composition  lat.  vice-  stellvertretend;  vice-pre- 
sident Viceprftsident. 


Homographen.     .  229 

3)   Gemischte.  8*  3U» 

Angle  1)  Angel  ahd.  angul,  ags.  angel  etc.,   angeln,   fischen;  —    2) 

Winkel,  lat.  angulus,  frz.  angle;  —    3)  Angles  Angeln,   ags. 

Angle  lat.  Angli. 
Arm   I)  Arm  ags.  earm,   Meeresarm,   Ast;  —    2)  im  PL  Waffen  lat. 

anna;  to  arm  bewaffnen. 
Bait  1)  k5dern,   ags.    batjan   freSen  macben,    K6der;    —   2)   erfri- 

schen,  Erfrischung  ebenfalls  von  b4tjan;  —  3)  mit  den  Fltt- 

geln  schlagen ,  angreifen ,  frz.  battre. 
Bale   1)  Elend,    ags.  balu;    —    2)  Waarenballen,   frz.   balle,   ballot; 

einpacken  frz.  emballer;  —  3)  ausschSpfen,  von  frz.  bailie. 
Bark  1)  bellen  ags.  beorcan;  2)  Borke,  Rinde,  altn.  borkr  scbd,Ien. 
Ba'sil  1)  M&nnername  Basilius;  —  2)  Basel  lat.  Basilea;  —  3)  bas'il 

eine    Pflanze,    Basilisca;    —     4)   bas'-il    der    Winkel    eines 

Mei^els  etc. 
Boot  1)  Gewinn  Vortheil,  ags.  b6t;    —    2)  Stiefel  frz.  botte;    —    3) 

Beh^lter  unter  dem  Kutschcrsitz ,  von  2. 
BoAnd  1)  Imp.  von  bindbinden:   —  2)  springen  afrz.  bondir ,  Sprnng 

bond;  —  3)  Granze  =  boundary,  mlat.  bunda,  afrz.  bonne. 
Bass  1)  Binsenmatte,  ags.  baest;  —  2)  Barsch  ags  beers;  —  3)  bass 

Ba0,  ital.  basso,  gewohnlich  base. 
Bill  I)  Schnabel  ags.  bile,   schnabeln;  —   2)  Streitaxt  ags.  bill;    — 

3)  Gesetzvorschlag ,  Zettel,  Liste,  frz.  billet. 
Bittern  1)  Rohrdommel,  ital.  bitore,   frz.  butor;  —    2)  bittere  Sole, 

ags.  biter. 
Borne  1)  getragen,  ags.  boren,  Part,  von  beran  to  bear;  —  2)  Granze 

(gew.  bourn)  frz.  borne;  —  3)  Bom,  Brunnen  in  Ortsnamen, 

wie  Winterboume,  Swinburn  etc.,  ags.  burne. 
Box  1)  Buchsbaum,   lat.  buxus,   ags.  box;    —    2)  Bttchse  pyxis,  ags. 

bux  box;  —  3)  Schlag,  schlagen,  dan.  baxe,  nhd.  pochen. 
Bull  1)  Stier  ags.  buUuca;  —    2)  die  Bulle,    lat.  bulla;    —   3)  Feh- 

ler,  viell.  von  einem  Eigennamen,  wenn  nicht  von  1. 
Bar  den  1)  Last  ags.  byrden    —  2)  Chorgesang  afrz.  bourdon. 
But  i)  aber  ags.  b-Atan;  —  2)  Ende,  Granze,  frz.  bout. 
Butt  1)  Ziel  frz.  but,   Scheibenstand;   —   2)  Butte,   Stttckfafi,  ahd. 

butinna,  mhd.  bftte  btitte;  —  3)  Sto6  frz.  botte. 
Corn  1)  Korn  ags.  corn;  —  2) Htthncrauge ,  Leichdorn  cornu,  afrz.  corn. 
I)am  1)  Damm ,  dammen  ags.  demjan;  —  2)  von  Thieren  die  Mutter, 

lat.  domina,  frz.  dame. 


230  Homographen. 

§.  311.  Defile'  1)  EngpaS,  frz.  defil6;  —  2)  besudeln  ags.  fylan. 

Die  1)  sterben,  de&oyan;  —    2)  farben,   ags.  de4gian,  —   3)  Wtirfel, 

Stempel  frz.  d6. 
F4ir  1)  sch5ii  ags.  faeger;  —  2)  Jahrmarkt  lat.  feriae,  afrz.  foire  feire 

fere. 
Fiill  1)  voll,  ags.  full;  —  2)  walken  von  lat.  fullo. 
Gull    1)  betrtigen,    altschw.   gyla,    afrz.  guiler;   —    2)  M6ve,   kjmr. 

gwilan. 
Gum  1)  Zahnfleisch  (Gauraen,  ags.  g6ina);  —  2)Gummi,  frz.  gomme. 
Giist  1)  WindstoB  ags.  gist;  —   2)  Geschmack,  lat.  gustus. 
Haggard    1)   eine    Falkenart,    also   bawk-ard;    —    2)    h9,0]ich,    von 

hawk-ard  oder  bag-ard?  frz.  bagard  wild. 
Hamper  1)  Korb,  Scbatzkammer  =  hanaper,  mlat.  banaperium;   — 

2)  FeSel,  feBeln. 

Hue  1)  Farbe  ags.  hiw;  —  2)  Schrei,  frz.  Interj.  hu! 

Kern  1)  iriscber Soldat ,  ir.  cearn;  —   2)  Handmtthle  ==  quern,  ags. 

cweorn. 
Lake  1)  See,  Lache  ags.  lacu;  —  2)  Lackfarbe  frz.  laque. 
\^ay  1)  Imp.  von  to  lie  liegeu;  ferner  to  lay  legen;   —  2)  Lied  afrz. 

lai;  —  3)  weltlich  lat.  laicus,  afrz.  lai. 
Lease  1)  Aebren  lesen,  ags.  lesan;  —    2)  verpacbten,  afrz.  laissier; 

Pacbtung. 
VLent    1)  Fastenzeit  (I^enz),    ags.   lencten;    —    2)   Imp.   von   to    lend 

leiben. 
Main  1)  Gewalt,  GroSes,  ags.  maegen;  —  2)  in  Zusammensetzuugeu, 

wie  main-prise,  main-tain,  frz.  main. 
\/Mass  1)  Messe,  lat.  missa,  ags.  masse;  —  2)  Masse  frz.  masse. 
Matcb  1)  GenoBe,  ags.  maca;  —  2)  Lunte  frz.  m^cbe. 
Mate  1)  Mat,  GenoSe,  boll,  maet;  —    2)  matt  macben,  afrz.  mater. 
May  1)  mag,  ags.  msBg;  —  2)  Mai  frz. 
Mean    1)  gemein,   ags.  msene;   —    2)  mittelmaBig,    afrz.  moyen;    — 

3)  meinen,  ags.  msenan. 

Mere  1)  Rain,   Grftnze,  ags.  mcere;  —  2)  (Meer)  Teicb,  ags.  mere: 

—  3)  rein  lat.  merus. 
Mew  1)  Move,  ags.  msew;  —  2)  Kafig  frz.  mue;  —    3)  miauen;   — 

4)  sicb  mausern,  frz.  muer,  lat.  mutare. 
Mould  1)  Erde ,  ags.  molda,  —  2)  Form  lat.  modulus. 

Mole    1)   Maulwurf,    Verktirzung   von   moldw^rpa  Erdwerfer;    —    2) 
Maal,  ags.  m41;  —  3)  Mole,  Damm  frz.  mole. 


Homographen.  231 

Mood  1)  Gemtithsart,  ags.  mdd;  —  2)  Modus  modus,  frz.  mode.        §.  311« 
Moor    1)  Sumpf,   Moor  ags.  m6r;  —     2)  Mohr  maurus,   frz.  maure; 

—  3)  vor  Anker  legen,  frz.  amarrer?  lat.  morari. 
Mus'ket  1)  Muskete,  frz.  mousquet;  —  2)  Sperbermannchen. 
Nave  1)  Nabe,  ags.  nafu;  —  2)  das  Schiff  der  Kirche  navis,  frz.  nef. 
Net  1)  Netz ,  ags.  nete;  —  2).  nett  nitidus,  frz.  net. 

Pen  1)  Feder  penna,   niederscbreiben ^  —   2)    einpferchen,   ags.    on- 

pinjan,  Pferch. 
Pile  1)  Pfeil,    lat.  pilum;    —    2)  Pfahl,   ags.  pll;    —   2)  Haar,   lat. 

pilus;  —  4)  Haufe,  Gebaude  pila,  frz.  pile. 
Pine  1)  Fichte,   lat.  pinus,    ags.   pinn;  —    2)  Pein,   ags.   pin,   sich 

abharraen.  ,   c?/  v.,"..;,  4?*^^;  /  ^^v 

f  Pitch  1)  Pech,  lat.  pix  ags.  pic;  —  2)  Gipfel,  afrz.  pic;,  -^  3)  ein- 

schlagen,  befestigen,  ags.  pyccan. 
vPrune    1)   beschneiden,    ausputzen,    frz.   provigner;    —   2)  Pflaume, 

afrz.  prune. 
Punch  1)  durchbohren  pungere;  —  2)  Punsch  indisch;  —  3)  plump. 
Quail  1)  Wachtel,  mlat.  quaquila,   afrz.  quaile;  —   2)  in  Ohnmacht 

fallen,  wohl  von  ags.  cwelan  sterben. 
yRace    1)  Wettrennen,   ags.  rces   von  risan  sich  erheben;   —   2)  Gat- 

tung  frz.  race. 
Rack  1)  Foltern,   verw.  mit  ags.  raecan  recken;    daher  auch  Gestell, 

um  Heu  zu  trocknen;  —  2)  Abktlrzung  von  arrack. 
Rank   1)  Reihe,  Rang,    afrz.   renc;    —    2)  ttppig  ags.  ranc;  —    3) 

ranzig  rancidns. 
Rape  1)  Raub,  zu  lat.  rapere;  —  2)  Raps  lat.  rapa. 
Rail   1)  Riegel   ndsch.   regel;  —    2)    Wachtelkonig  frz.  rMe;  —    3) 

=  rally  spotten,  frz.  railler. 
Rash  1)  ttbereilt,  ags.  rassh;  —  2)  Ausschlag,  afrz.  rasche. 
Ray  1)  Strahl,  lat.  radius,  afrz.  rais;  —   2)  Roche,  lat.  raja  frz.  raie : 

—  3)  Schmuck,  Rttstung,  Abk.  von  array ;  —  4)  =  rye- grass. 
Rear    I)   erheben,   ags.   rseran;  —   2)  in   rearmouse  Fledermaus  ist 

noch  ags.   hr^ran   sich   bewegen  enthalten;   —  3)  Nach- 

trab  retro,  frz.  riere. 
Rest  1)  Rast,  ags.  rsest;  —  2)  Rest  afrz.  reste. 
Rime  1)  Reif,  ags.  hrim;  —  2)  Ritze,  lat.  rima. 
Rock  1)  Fels,   frz.  roc;  —  2)  Spinnrocken  altn.  rockr;   —   3)  wie- 

gen,  hin  und  her  bewegen,  frz.  roquer. 
Rut  1)  Geleise  von  altn.  rdta  aufwerfen;  —  2)Brunst,rugitusafrz.  ruit. 


232  Homographen. 

§.  311«  Rue  1)  bereuen,  ags.  hreowan;  —  2)  Raute,  ags.  rude,  frz.  rue. 

Sack    I)  Sack,    ags.   sacc;    —    2)  Pltinderung,    afrz.   sac,    pittndern; 

—  3)  Sekt,  frz.  sec. 
Sage  1)  weise,  lat.  sapiens,  frz.  sage;  —  2)  Salbei,  ags.  salwige. 
V/See  1)  sehen,  ags.  seohan ;  —  2)  Sitz,  lat.  sedes,  afrz.  sed  sied. 
Scale    1)  Schale,   Wagschale   ags.  scalu;  —    2)  Schnppe  scealu;   — 

3)  Leiter,  lat.  scala,  afrz.  eschele. 
Shock    I)  Angriff,  StoB  frz.  choc,   viell.    auch    ags.  sceacan  erschtit- 

tern;  —   2)  Schock,  Haufen,  mhd.  schoc;  —  3)  ein  zottiger 

Hund,  ags.  sceacged  behaart. 
u'SoAnd    J)  gesund,   ags.   sundj  —    2)   Ton  ags.  sdn,   lat.  souus;    — 

3)  Sund  altn.  sund;  —  4)  Sonde  frz.  sonde. 
Sta'ble  1)  Stall  stabulum,  afrz.  estable;  —  2)  fest  afrz.  estable. 
\/"Still  1)  still  ags.  s;tille,  stillen  stillan ;  —  2)  Destilationsapparat,  von 

lat.  stillare,  frz.  destiUer^;f'/-c/  /  4«w-^    ?  ~^t^^n^)^i^  •) 
Tart  1)  herbe,  ags.  teart;  —  2)  Torte,  frz.  tarte. 
Tar'ry  1)  z5gern,   von   lat.  tardus    afrz.  tarier;    —    2)  theerig,   von 

ags.  teru. 
Tense  1)  straff  lat.  tensus;   —  2)  Tempus  afrz.  tens. 
Tick  1)  Rechnung,  wohl  von  ticket;  —  2)  Schaaflaus  frz.  tique:  — 

3)  Betttiberzug  kymr.  tic;  —  4)  Ticktack  der  Uhr. 
Toll  1)  Zoli  ags.  toll;  —  2)  Glockengeiaute ,  Iftuten;  —   3)  aufheben 

lat.  tollere. 
Ton  1)  Tonne  ags.  tunne;  —  2)  ton  Mode  frz.  ton. 
Triimp    1)  =   trumpet  Trompete ,  ahd.  trumba;    —    2)  Triumpf  frz. 

triomphe. 


2)    Gleichlautende   Worten 
(Homonymen). 

§.  312*  Folgende  Worter   fallen  lautlich   ganz   oder  fast  ganz  zusammen, 

obgleich  ihre  Schreibung   und  meist    auch  ihre  Abstammung  verschie- 
den  ist. 

A'bel  Abel,  a'ble  (a'br)  fahig  (hebr.  Abel,  lat.  habilis  frz.  able): 
a'ir  Luft,  heir  Erbe,  e'er  je,  ere  zuvor  (lat.  aer,  afrz.  air,  afrz. 
heir,  aus  ever,  ags.  aer);  aisle  Chorgang,  Isle  Insel,  I'll  ich  will  (frz. 
aile,  afrz.  isle,  ne.  I  will);  411  all,  4wl  Able  (ags.  eal,  ags.  sel); 
alotld'  laut,  all5w'ed  erlaubt  (ags.  hMd,  frz.  alloue);  d,rtar  Altar,  to 
&rter  andern    (lat.    altare,    frz.   alterer);    &u'ger  Bohrer,   4u'gnr  rom. 


**  Homonymen.  233 

Aagur  (holl.  egger,  lat.  augur);  4ught  etwas,  ought  sollte  (ags.  &wiht,  §«  312* 
ags.  4hte);  bail  Bttrge,  bale  Ballen,  Eleud  (afrz.  bail,  Ballen,  ags. 
bealn);  b411  Kugel,  to  bd-wl  schreien  (frz.  balle,  lat.  balare);  b4re 
blo6,  be4r  Bar,  to  bedr  tragen  (ags.  bser,  ags.  b6ra,  ags.  bgran); 
baSeniedertraditig,  bassBaP,  baize  Flan  ell,  bays  Lorbeeren  (frz.  base, 
frz.  basse,  holl.  baai,  frz.  baye);  beech  Buche,  beach  Strand  (ags. 
boce,  ?ags.  byht,  ?be4h);  beer  Bier,  bier  Todtenbahre  (ags.  beor, 
ags.  b«er);  bell  Glocke,  belle  Sch5ne  (ags.  belle,  frz.  belle);  blew  blies, 
blue  blau  (ags.  bleow,  ags.  bleow);  boar  Eber,  to  bore  bohren  (ags. 
bar,  ags.  borjan);  board  Brett,  bored  gebohrt  (ags.  bord,  ags.  ge- 
borod);  borne  getragen,  bourn  Granze  (ags.  boren,  frz.  borne);  boAgh 
Ast,  b6w  Verbeugung  (von  ags.  be6gan);  brake  Breche,  to  break  bre- 
chen  (ags.  braec  Brechen?,  brecan);  to  bruise  quetschen,  he  brews 
brant  (frz.  briser,  ags.  breowan);  but  aber,  biitt  Ziel,  Tonne  (ags.  ht- 
tan,  frz.  but,  ahd.  butinna);  to  buy  kaufen,  by  bei,  mit  (ags.  bycgan, 
ags.  hi  be);  cane  Rohr,  Cain  Kain  (frz.  cannc,  bibl.  Name);  can 
kann,  can  Kanne  (ags.  can,  ags.  canne);  can'non  Eanone,  can 'on 
Kegel  (frz.  canon,  ags.  can6n);  cartKarte,  chart  Seekarte  (lat.  charta) ; 
ceiling  Zimmerdecke,  sealing  Siegeln  (von  to  ceil  (caelare),  von  ags. 
sigeljan);  cell  Zelle,  to  sell  verkaufen  (lat.  cella,  ags.  sellan);  cent 
hundert,  scent  Geruch  (lat.  centum,  frz.  cent,  von  frz.  sentir):  ccs'- 
sion  Abtretung,  ses'sion  Sitzung  (lat.  cessio,  lat.  sessio);  chord  Saite, 
cord  Seil  (lat.  chorda,  frz.  corde);  chron'ical  chronisch,  chron'icle 
Chronik  (von  XQ^^^^  ?  frz.  chronique) ;  to  cite  vorladen ,  sight  Gesicht, 
site  Lage  (frz.  citer  (citare),  ags.  siht,  lat.  situs);  clause  Clausel, 
cl4ws  Klauen  (lat.  clausula,  ags.  clawu);  to  climb  klettern,  clime 
Klima  (ags.  climban,  lat.  clima);  coarse  grob,  corse  Leiche,  course 
Lanf  (lat.  crassus?,  afrz.  corse,  lat.  cursus);  coat  Rock,  cote  Htitte 
(afrz.  cote,  ags.  cot);  to  creak  knarren,  creek  Bucht  (von  to  crack, 
ags.  crecca);  crew'el  Knauel,  cru'el  grausam  (ags.  cliwe  cleowe,  afrz. 
cruel);  crews  Mannschaften,  cruise  kreuzen  (ags.  cread?,  frz.  cruise); 
ciir'rant  Rosine ,  current  Strfimung  (frz.  Corinth e ,  lat.  currens) ;  cyg'net 
Schwan,  sig'net  Siegel  (afrz.  eigne,  afrz.  signe);  dam  Mutterthier,  to 
damn  verdammen  (afrz.  dame,  lat.  damnare);  Dane  Dane,  to  deign 
wtirdigen  (ags.  Dene,  afrz.  deigner);  day  Tag,  Dey  Dei  (ags.  dseg, 
tiirk.  Titel);  dear  theuer,  deer  Dammhirsch  (ags.  deore,  ags.  deor); 
dew  Thau,  due  schuldig  (ags.  deaw,  frz.  dA);  to  die  sterben,  to  dye 
farben  (ags.  deMjan,  ags.  de^gjan);  di'vers  Taucher,  dfvers  verschie- 
den  (von   to  dive,    lat.  diversus);   dis-ea'se  Krankheit,    dis-seize'  aus- 


234  Homonymen.  * 

§.  312«  treiben  (afrz.  desaise,  afrz.  des-saisir) ;  doe  Reh,  dough  Teig  (ags. 
dkj  ags.  d4g);  done  gethan,  dun  dunkelfarbig  (ags.  geddn,  ags.  dun); 
eye  Auge,  I  ich,  aye  ja  (ags.  eftge,  ic,  k);  fain  gern,  to  feign  sich 
stelien,  fane  Tempel  (ags.  faegen,  afrz.  feindre  (fingere),  lat.  fanum). 
laint  schwach,  feint  Verstellung  (frz.  fan6,  afrz.  feinte);  fair  Jahr- 
markt,  fare  Fuhrlohn  (afrz.  feire  (feriae),  ags.  feer);  teat  That,  feet 
FtiBe  (afrz.  fait  (factum),  ags.  f6t);  fei'loe  Radfelge,  f^l'low  Genofie 
(ags.  felge ,  ags.  fseie  treu  ?  folgjan  ?) ;  fir  Tanne ,  fftr  Pelz  (ahd.  foraha, 
frz.  fourrure);  flew  floh,  flue  Rauchfang  (ags.  fle^h,  ?  );  floftr  feines 
MehK  fl5wer  Blume  (beides  von  frz.  fleur  [flos]);  fSiil  schmutzig,  fowl 
Vogel  (ags.  My  ags.  fugel);  frays  Schiagereien ,  phrase  Phrasen  (afrz. 
effrei,  frz.  phrase);  to  freeze  frieren,  frieze  Fries  (ags.  fredsan,  frz. 
frise);  g411  Galle,  Gkul  Gallien  (ags.  gealia,  lat.  Gallia);  gate  Thor, 
gait  Gang  (ags.  geatu,  hoU.  gat);  to  ^Id  vergolden,  guild Innung  (ags. 
gyldan,  ags.  gild);  gldir  Eiweifi,  to  gldre  gianzen  (frz.  glaire,  hoU. 
glaeren);  gnat  Mttcke,  Nat  Nathanael  (ags.  gnset,  hebr.  Name);  grate 
Gitter,  Rost,  great  gro0  (lat.  crates,  ags.  gred-t);  grater  Reibeiseo, 
greater  groSer  (frz.  grattoir,  Comp.  von  gre&t);  grease  Fett,  Greece 
Griechenland  (afrz.  graisse,  lat.  Graecia  frz.  Gr^ce);  groan  Seufzer, 
grown  gewachsen  (ags.  grd-njan,  ags.  grdwen);  hdir  Haar,  h4re  Ease 
(ags.  h&r,  ags.  hara);  hMl  Halle,  to  hM  Ziehen  (ags.  heall,  frz.  ba- 
ler); hftrt  Hirsch,  heart  Herz  (ags.  heorut,  ags.  heorte);  to  heal  hei- 
len,  heel  Ferse  (ags.  heelali,  ags.  h^l);  to  hear  h5ren,  here  bier 
(ags.  h^ran,  ags.  her);  heard  hSrte,  herd  Heerde  (ags.  h^rde,  ags. 
heord);  to  hew  hauen,  hue  Farbe  (ags.  he^wan,  ags.  htw);  to  hie 
eilen,  high  hoch  (ags.  higjan,  ags.  he§,h);  him  ihn,  hymn  Hymne 
(ags.  him,  ags.  hymn);  hole  Loch,  whole  ganz  (ags.  hoi,  ags.  hkl); 
holy  heilig,  wholly  ganzlich  (ags.  h^lig,  h41-llc);  h6op  Reifrock,  to 
wh6op  schreien  (boll,  hoep,  ags.  w6pjan);  h66r  Stunde,  6iir  unser 
(lat.  bora,  afrz.  bore,  ags.  ftr);  joust  Tournier,  just  gerecht  (afrz. 
joste,  afrz.  just);  to  kill  todten,  kiln  Ziegelofen  (ags.  cwellan,  ags. 
cylene);  knap  Htigel,  nap  Schiafcben  (ags.  cnaep,  ags.  hnseppjan): 
knave  Schalk,  nave  Nabe  (ags.  cnapa,  ags.  nafu);  knew  wuSte,  new 
neu  (ags.  cneow,  niwe  neowe);  knight  Ritter,  night  (ags.  cniht,  ags. 
niht);  to  knit  stricken,  nit  Ni6  (ags.  cnyttan,  hnitu);  knot  Knoter, 
not  nicht  (ags.  cnotta,  nawibt);  to  knowwiSen,  no  nein  (ags.  cn&wan, 
ags.  nk);  to  lade  laden,  laid  gelegt  (ags.  hladan,  ags.  gel^d);  lain  ge- 
legen,  lane  Gasse  (ags.  gelegen,  boll,  laen);  lead  Blei,  led  gefuhrt 
(ags.  leAd,   ags.  gelceded  gelsed);    leaf  Blatt,   lief  gern  (ags.  leM,  ags. 


Homonymen.  235 

leof);  leak  leek,  leek  Lauch  (ags.  hlec,  ags.  led-c);  to  les'sen  mindern,  §•  312. 
les'son  Lection  (von  ags.  Isess,  frz.  legon);  Ifar  Ltlgner,  li'er  Lie- 
gende,  lyre  Leier  (von  to  lie,  lat.  lyra);  limb  Glied,  to  limn  raalen 
(ags.  lira,  lat.  illuminare);  lock  Schlo0,  lough  loch  See  (ags.  loc,  irl. 
loch);  made  gemacht,  maid  Mftdchen  (ags.  macod,  ags.  mseged);  mail 
Briefpost,  male  mannlich  (frz.  malle,  frz.  male);  main  vorzaglich, 
mane  Mahne  (ags.  msegen,  ahd.  mani);  maize  Mais,  maze  Irrgaug 
(frz.  mais,  ags.  mase  Strudel),  Marshal  Marschall,  martial  kriegerisch 
(afrz.  mareschal,  frz.  martial);  mead  Meth,  meed  Lohn  (ahd.  metn, 
ags.  mM);  mean  niedrig,  mten  Miene  (ags.  m&ne,  frz.  mine);  meat 
Fleisch,  to  meet  begegnen,  to  mete  me^en  (ags.  mete,  ags.  mStan, 
mStan):  med'al  Medaille,  to  mcd'dle  sich  mischen  in  (frz.  medaille, 
afrz.  medler) ;  meter  Me0er ,  metre  Metrum  (von  to  mete ,  ags.  meter) ; 
to  mewl  winselu  wie  ein  Kind,  mule  Maulesel  (frz.  miauler,  lat.  mu- 
las);  might  Macht,  mite  Milbe  (ags.  meaht  miht,  frz.  mite);  to  moan 
wehklagen,  mown  gemftht  (ags.  msenan,  ags.  mftwen);  moat  Graben, 
mote  Sonnenst^nbchen  (afrz.  mote,  ags.  mot);  nay  sogar,  to  neigh 
wiehem  (ags.  ne  nese,  ags.  hnsegan);  to  need  bcdttrfen,  knead  kneten 
(ags.  nMan,  ags.  cnedan);  none  keiner,  nun  Nonne  (ags.  nd,n,  ags. 
nnnne);  ore  Erz,  oar  Ruder,  ffer  ttber  (ags.  kr  [^r],  kr,  ofer);  oh 
0,  to  owe  schuldig  sein  (o,  ags.  to  4gnjan);  one  einer,  won  gewon- 
nen  (ags.  kn ,  ags.  wunnen);  pail  Eimer,  pale  bla6  (span,  payla,  afrz. 
paesle,  afrz.  pMe  pallidus);  pain  Schmerz,  pane  Fensterscheibe  (lat. 
poena  frz.  peine,  afrz.  pan  Stflck);  pdir  Paar,  p6ar  Birne,  to  pdre 
beschneiden  (afrz.  par,  ags.  pera,  frz.  poire,  afrz.  parer  (parare); 
p&use  Pause ,  p&ws  Pfoten  (afrz.  pause ,  wal.  pawen ,  frz.  patte) ;  peace 
Friede,  piece  Stttck  (lat.  pax,  afrz.  pais,  afrz.  piece);  peak  Gipfel, 
pique  Groll  (afrz.  pic,  afrz.  pique);  peal  Geiaute,  to  peel  schftlen 
(?  bellan,  frz.  peler);  peer  Pair,  pier  Brtickenpfeiler  (lat.  par,  frz. 
pair,  frz.  pierre);  pen'cil  Bleistift,  pen'sile  hangend  (lat.  pincellus, 
lat.  pensilis);  Pe'ter  Peter,  pe'tre  Salpeter  (lat.  Petrus,  petra);  plain 
eben,  plane  Hobel  (afrz.  plain,  frz.  plane);  plait  Falte,  plate  Teller 
(ags.  pliht,  afrz.  plat);  pleas  Ausreden,  to  please  gefallen  (lat.  placi- 
tam,  afrz.  plait,  afrz.  plaisir);  pole  Stange,  poll  Stimmregister  bei 
Wahlen  (afrz.  pal,  ?  );  pore  Pore,  to  pour  gieSen  Qat.  porus, 
welsch  pwrw?);  to  pray  bitten,  prey  Beute  (lat.  precari,  afrz.  preier, 
praeda  praie);  prec'edent  Beispiel,  pres'ident  President  (lat.  praece- 
dens,  praesidens);  quean  schlechtes  Weib,  queen  Kdnigin  (ags.  cw6n 
Weib  und  Konigin);   rack  Raufe,  wrack  gescheitertes  Schiff  (von  ags. 


236  Homonymen. 

§*  312.  raca  Recheii,  hoU.  wracke,  frz.  varecb);  rain  Regen,  to  rdign  regie- 
ren,  rein  Zttgel  (ags.  regen,  afrz.  regner);  to  raise  erheben,  rays 
Strahlen,  to  raze  ausradieren  (ags.  arseran,  afrz.  rai,  afrz.  raser); 
to  rap  klopfen,  to  wrap  einwickeln  (frz.  raper?,  hrepan,  ags.  hweor- 
fian?);  to  read  lesen,  reed  Schilfrohr  (ags.  r&dan,  ags.  hreod);  read 
gelesen,  red  roth  (ags.  rseded,  ags.  re&d);  to  reck  sich  kQmmem, 
wreck  Schiffbruch  (ags.  reccan,  holl.  wracke);  to  reek  rauchen,  to 
wreak  sich  rftchen  (ags.  r^can,  ags.  wr^can);  rest  Ruhe,  to  wrest 
drehen  (ags.  rest,  ags.  wrsestan);  rhyme  Reim,  rime  Reif  (afrz.  rime, 
ags.  hrtm);  rice  Reis,  to  rise  steigeu  (frz.  riz ,  ags.  risan);  right  Recht. 
rite  Kirchengebrauch ,  to  write  schreiben  (riht,  lat.  ritus,  ags.  writan): 
ring  Ring,  to  wring  ringen  (ags.  bring,  ags.  wringan);  road  Land- 
straBe,  rode  ritt,  rowed  ruderte  (afrz.  rote,  ags.  r4d,  ags.  rowen): 
roe  Reh,  row  Reihe  (ags.  rfth,  ags.  r&w);  room  Zimmer,  rheum 
Schnupfen  (ags.  rAm,  gr.  ^evfiaj ;  rough  rauh,  ruff  Halskrause  (ags* 
hredh,  ahd.  rifila  Zacke);  rye  Roggen,  wry  schief  (ags.  ryge,  von  to 
writhe) ;  sail  Segel ,  sale  Verkanf  (ags.  segei ,  von  ags.  sellan) ;  scene 
Aufbritt,  seen  gesehen  (lat.  scena,  ags.  gesehen);  scent  Geruch,  sent 
geschickt  (frz.  sent(eur),  ags.  ge-sent);  sea  See,  see  Sitz,  to  see  se- 
hen  (ags.  sse,  afrz.  sied,  ags.  seohan)^  seam  Naht,  to  seem  scheinen 
(ags.  seAm,  ags.  stoan);  to  shear  scheeren,  sheer  hell,  shire  Graf- 
schaft  (ags.  sceran,  scir,  scire);  sleight  Handgriff,  slight  gering  (altn. 
slsegd,  holl.  slecht);  sloe  Schlehe,  slow  langsam  (ags.  sl&,  ags.  slaw); 
to  sew  n^hen,  to  sow  s9.en,  so  so  (lat.  suere,  ags.  sd.wan,  ags.  sw^); 
fj.u,uJit)  to  soar  schweben ,  sore  wund  (frz.  essorer,  ags.  s&r);  sole  Sohle, 
'  soul  Seele  (ags.  sole,  ags.  s&wel);  some  einige,  sum  Summe  (ags.  sume, 

lat.  summa,  afrz.  somme);  son  Sohn,  sun  Sonne  (ags.  sunn,  ags. 
sunna);  stdir  Treppe,  to  stdre  anstarren  (ags.  stceger,  ags.  staijan); 
straight  gerade,  strait  enge  (ags.  streaht  lat.  ex^tractus  afrz.  estrait 
lat.  strictus  afrz.  estroit  estreit);  tacks  Stifte,  tax  Auflage  (holl.  tak 
Spitze,  frz.  taxe);  tail  Schwanz,  tale  Erzslhlung  (ags.  taegel,  talu); 
tdre  Tara,  to  t^ar  zerreiBen  (frz.  tare,  ags.  teran);  team  Gespann, 
to  teem  vol!  sein  (ags.  te&m,  ags.  te&mjan);  tear  Thrane,  tier  Reihe 
(ags.  tseher,  afrz.  tiere);  th^ir  ihr,  th^re  da  (von  ags.  }>e,  ags.  }>8er): 
threw  warf,  through  durch  (ags.  ))re6w,  ags.  ))urh);  throne  Thron, 
thrown  geworfen  (gr.  lat.  thronus,  ags.  ))rftwen);  tide  Flut,  tied  ge- 
bunden  (ags.  tid ,  ags.  [t^g^an]  tygde) ;  t6  zu ,  t6o  auch ,  tw6  zwci 
(ags.  t6,  ags.  twA);  toe  Zehe,  tow  Werg  (ags.  t4,  ags.  taw"^;  told  er- 
zahlt,  tolled  gelS,utet  (ags.  teald,    P  );  vails  Trinkgeld,  veils  Schleier, 


Homonymen.  237 

vales  Th&ler  (afrz.  valer,  voile  veile,  val);  vain  eitel,  vane  Wetter-  §*  312. 
fahne,  vein  Ader  (afrz.  vain,  ags.  fana,  frz.  veine);  to  wade  waten, 
weighed  gewogen  (ags.  wadan,  ags.  w^gen);  wain  Wagen,  wane  Ab- 
nehmen  des  Mondes  (ags.  wsegen  wsen,  ags.  wana);  waist  Mitte  des 
Leibes,  to  waste  verwtlsten  (wal.  gewase,  ags.  awestan);  to  wait  war- 
ten,  weight  Gewicht  (afrz.  gaitier,  ags.  wiht);  wire.  Waare,  to  w^ar 
tragen  (ags.  ware,  w6ran);  way  Weg,  to  weigh  wiegen  (ags.  weg, 
wegan);  weak  schwach,  week  Woche  (ags.  w&c ,  wice);  weal  Wohlfahrt, 
weel  Fischreuse  (ags.  wela,  ?  willow  Weide);  wheal  Strieme,  wheel 
Rad  (ags.  walu  Strieme ,  hweol) ;  to  wean  entwohnen ,  to  ween  w&hnen 
(ags.  wSi^an,  w6nan);  weather  Wetter,  wether  Widder  (ags.  w6der, 
weder);  wood  Holz,  I  woftld  ich  wollte  (ags.  wuda,  wolde). 


Flexion  slehre. 

Erstes  Buch. 

■ 

Das      Verb. 

§*  1«  Die  Conjugation  stellt  die  lautlichen  YerHnderungen  dar,  welchen 

der  Verbalstamm  d.  i.  der  Trftger  des  verbalen  Begrififs,  unterliegt, 
urn  Person,  Modus,  Zeit  und  Genus  zu  bezeichnen. 

Die  Person  en  werden  durch  Endungen  bezeichnet;  die  Modusbe- 

zeichnung  tritt  zwischen  ^tamm   und  Personenendung.      Die  Bezeich- 

nnng  des  Tempus  geschieht   am  Aeul3ern   oder  im  Innern   des  Verbs. 

•    Der  verlorene  Ausdruck  des  Passivs  wird  durch  Umschreibung  ersetzt. 

Die  Verben  la6en  sich  racksichtlich  ihrer  Conjugation  verschie- 
den  eintheilen. 

I.  Beachtet  man  die  Elemente  der  verbalen  Formen,  so  sind 
die  Verben 

1)  bindevocallos  d.  h.  unmittelbar  an  den  Stamm  treten  die 
Endungen:  Sskr.  g&  gehen ,  st&stehen,  d4  setzen,  assein;  daher  as-mi 
ich  bin,  (ga-)gA-mi  ich  gehe,  (ti)-st^-mi  ich  stehe,  (da)-d&-mi  ich  seize. 
Im  Gotischen  befestigt  sich  die  Reduplication  in  ganga,  stand  ist  er- 
weitert,  di  fehlt  und  nur  i-m  (ich  bin)  ist  tibrig. 

Im  Ags.  nur  gi,  gee-st,  g&-d,  pi.  gi-d;  und  dd,  daher  Pras. 
sg,  1.  d6-m,  2.  d^-st,  3.  de-d,  pi.  d6-d;  eo-m  (ich  bin);  das  erwei- 
terte  stand  ist  zu  den  starken  Verben  Ubergetreten. 

2)  biudevocalisch  d.  h.  zwischen  Stamm  und  Endung  wird, 
in  grd^erem  oder  kleinerem  Umfange  ein  Laut  oder  eine  Siibe  ein- 
geschoben. 

a)  Der  Bindevocal  ist  a,  im  Ags*  zu  e  geschwftcht.  £r  steht  in 
fast  alien  starken  Verben:  Sskr.  bar-i-mi,  got.  bair-a,  ags.  b3r-e. 


Eintheilttng  der  Gonjttgationen.  239 

b)  Der  Bindevocal  ist  im  Sanskrit  aya  nnd  aus  diesem  entstehen    §•  1* 
im  Gotiscben  ja  (a)ya,  6  a(y)a  und  ai  ay(a);  und  im  Ags.  sebr  wech- 
selnde  Lau^e,  voile  nnd  gescbw9.chte.      Sie   steben  in   den  schwachen 
Verben. 

Diese  Eintbeilang  ist  nicht  zu  Grande  zn  legen,  well  die  erste 
Elasse  nnr  nocb  zwei  bis  drei  Verben  im  Ags.  entbftlt  und  die  zweite 
Klasse  in  ihren  Unterabtheiiungen  mit  den  starken  und  schwacben 
Verben  zusammenf^llt. 

II.  Beacbtet  man  das  yerhd,ltni6 ,  in  welcbem  das  Prftsens  zur 
Wurzel  stebt,  so  ergeben  sich  folgende  Yerb&ltnisse : 

a)  Der  Wurzelvocal  stebt  im  Prilsens:  got.  halda  (ich  balte),  haita 
(heifie),  blaupa  (springe),  slSpa  (schlafe),  fara  (fabre);  ags.  healde, 
hate,  hle&pe,  slsepe,  fare. 

b)  Der  Wurzelvocal  ist  im  Prasens  geschwslcbt;  W.  gab,  nam 
nnd  band  haben  im  Got.  Prfts.  giba,  nima  und  binda;  ags.  gife,  nime 
nnd  binde. 

c)  Der  Wurzelvocal  ist  im  Prasens  gesteigert;  so  W.  drib  und 
kns  im  PrUs.  dreiba,  kiusa;  ags.  drlfe  (treibe),  ceose  (erkiese). 

d)  Die  Wurzel  wird  redupliciert  wie  ga  gehen,  gaga. 

e)  Die  Wurzel  erweitert.sicb  im  Prftsensstamme  durch  Ein- 
schiebung  eines  n :  got.  ga-n-ga  (gehe),  W.  stad  sta-n-da  (stebe),  W.  brag 
bri-n-ga  (bringe),  W.  ))ak  |?a-n-kia  (J>agkja  denke),  W.  J>uk  J>u-n-kjan 
(jjngkjan  dlinken).  Ags.  g&  gauge,  stande,  bringe,  ))ence,  ))yncan.  — 
Feroer  ist  n  im  got.  Pr^sensstamm  fraih-n-a  angeschoben,  wftbrend 
das  Prat.  heiCt  frah  PL  fr^bnm;  im  Ags.  ist  der  Prasensstamm  Ver- 
balstamm  geworden  und  n  bleibt  durch  alle  Formen  in:  fr^gne,  fraegn, 
fraeng  fran. 

Diese  Eintheilung  empfiehlt  sich  desbalb  nicht,  well  sie  nur  auf 
dem  Yerbaitnid  der  deutschen  Sprachen  zu  den  aitern  ruht.  Hier 
haben  sich  vielmehr  die  Lautschwacbungen ,  Lautsteigerungen  und  Ein- 
schiebungen  befestigt  und  jene  sind  zum  Flexionsmittel  geworden. 

in.  Beacbtet  man  die  Bildung  der  Yerbalformen  in  den  deut- 
schen Sprachen  allein,  so  treten  drei  Formen  besonders  bervor,  das 
Prasens,  das  Prateritum  oder  Imperfect  und  das  passive  Particip, 
^d  nach  der  Bildungsweise  dieser  Formen,  namentlich  des  Imper- 
fects nnterscheidet  man  1)  reduplicierende,  2)  ablautende  und 
3)  schwache  Verben.  Die  von  diesen  abweichenden  laBen  sich  4) 
^s  nnregeimaSige  bezeichnen. 


240  Reduplicierende  Yerben. 

Erster   Abschnitt. 

Reduplicierende    Verben. 

§«  2.  Die  Reduplication   mag  sich   aus   der  Verdopplung   des  Staromes 

(vid-vid)  entwickelt  haben.  Der  erste  Stamm  verkflrzt  sich,  die  an- 
lautende  Consonanz  mit  dem  Vocal  bleibt ,  der  Wurzelvocal  des  zwei- 
ten  Stammes  steigert  sich  (au6er  vor  mehrfacher  Consonanz)  und  so 
erklftrt  sich  die  altindische  Reduplication:  W.  sta  (stehen),  Perf.  sta- 
st& ,  W.  vart  (kehren) ,  Perf.  va-vart ,  W.  ruk  leuchten ,  Perf.  ru-r^ak, 
W.  vid  (sehen),  Perf.  vi-v&id. 

Unter  den  germanischen  Sprachen  hat  nur  das  Gotische  diese 
Reduplication  in  ihrer  vollen  Form  bewahrt,  aber  auf  langsilbige 
Stiimme  eingeschr^nkt  und  der  Vocal  in  der  Reduplication  ist  nicbt 
der  Stammvocal ,  sondem  stets  ai :  sl^p  (schlafen) ,  Prftt.  saisl^p  (schlieC ; 
vd  (wehen),  Prat,  vaivd;  bait  (heiBen),  Prftt.  haibait;  auk  (vermehren). 
Prat,  ai-auk;  fald(Positionsiange)  falten,  Prat,  fai-fald.  Nur  ^  verstarkt  sich 
gewSbnlich  der  Reduplication  gegenttber:  t^k  (bertthren) ,  Prat,  taitdk:  let 
laSen,  Pratiaiidt;  rM  (rathen),  Prat,  rairdd.  Die  Einbufie  haben  die 
got.  Formen  eriitten,  daB  far  den  wechselnden  Stammvocal  ai  einge- 
treten  ist.  Bei  anlautender  mehrfacher  Consonanz  redupiiciert  nur  der 
erste:  sl^pa  s-ai-zlSp;  aber  st,  sk,  hi,  hv  gelten  als  einfach:  skaida 
sk-ai-skaid. 
'2  Diese  vollen  Formen    hatte   ohne  Zweifel  auch   das  Ags.  und  sie 

lauteten,  da  aus  geschwachtem  i  der  Reduplicationsvocal  io  oder  eo 
war:  lAc-an  (springen) ,  Prat  l^ol^c;  hat-an  (heiBen) ,  Prat,  hfiohftt ,  r^ed- 
an  (rathen),  Prat,  reoraed;  on-drsed-an  (fUrcbten),  Prat.  ondrSodr^d: 
l£et-an  laBen,  Prat,  leolaet.  Sie  finden  sich  aber  nirgends  mehr  vor, 
sondem  haben  sich  eigenthtimlich  abgeschwacht ,  selbst  die  einzige 
Reduplicationsform  von  ddn,  dide  neben  vollerem  alts,  de-da.  Die 
verwandten  Dialecte  stolen  den  Consonanten  aus  und  ziehen  die  Vo- 
cale  zusammen:  das  Ahd.  gelangt  von  ha-halt  hi-halt  zu  hi- alt  (hielt), 
das  Alts,  ha-hald  ha-hild  ha-ild  zu  hSld,  das  Aitn.  von  ha-halt,  ha- 
hilt  zu  hSlt  und  das  Altfries.  von  ha-hald  ha-hild  ha-ild  zu  h^ld  und 
htld.  Das  Ags.  dagegen  stoBt  zuerst  den  Vocal  des  Stammes  ans, 
wahrscheinlich  nach  vorausgegangener  Sehwachung,  so  da6  aus  leolk 
sich  leolic  und  dann  leolc  bildete. 

Solcher  Formen  sind  nur  wenige  erhalten :  lace  springe ,  Prat, 
leolc  C.  29,  10.  Exon.  283,  2.  Part,  for-licen  B.903Grein.  —  hate  heiPe, 
Prat,    hfiht  C.  3,  21.  Exon.  19,  2.  geh^ht   D.  Luc.  4,  39.   Part,  haten 


Reduplicierende  Verben. 


241 


B.  102.  —  l«te(la6e),  Prat.  l6ort  (fttr  16olt)  EL  1105.  16t  Mrc.  5,  37.    §.  2» 
forleort   SPs.  37, 11.   pi.   forl6orton  26,  10.    D.  Mt.  4,  20.  p.   forl^en 
24, 38.  —  r«de  (rathe) ,  p.  reord  El.  1023.  —  ondrsede  (fttrchte),  Prftt.    /k^/  / 
ondreard  D.  Mt.  2,  22.  PI.  ondreardon  21, 46.  ondreordon  SPs.  54,  21.      r  to-  rf^^'^ 

Diese  Bildungen  zeigen  in  ihrer  doppelten  Consonanz  noch  die 
alte  Reduplication.  Aber  auch  diese  erb&lt  sich  nicbt,  die  Silbe 
drangt  sich  noch  mehr  zusammen  und  der  Consonant  wird  ausge- 
stoBen;  leolc  wird  zu  leoc,  for-16c  C.  40, 30 ;  h^ht  zu  h^t  B.  1045 ,  geh^t 
D.  Mt.  14,  9;  leort  zu  Ifiot  SC.  872,  16t;  ondreord  zu  ondrdd  Mt.  14, 
30 ;  2 ,  22.  pi.  ondrMon  9 ,  8.  Solche  zusammengezogenen  Formen 
zeigt  noch  eine  ganze  Reihe  von  Verben.  Da  denselben  gegenflber 
im  Got.  Reduplicationen  liegen,  so  ist  man  berechtigt  anzunehmen, 
da(3  diese  Verben  ursprftnglich  reduplicierende  waren.  Die  Part.  Pass. 
(s.  §.  7.)  haben  den  Prftsenslaut  und  die  Endung  e  n :  healde ,  pp. 
healden;   dd  hat  nur  -n:    don   und   daneben   dSn  in  fordSn.     An.  43. 

Sie  sind  im  Ags. : 


1)  Aags.       Pr£ls.  a,  ea. 

Prat.  60  6, 

Part,  a  ea 

fealle  (falle), 

f^oU, 

feallen, 

wealle  (walle), 

weoll. 

weallen, 

healde  (halte), 

hgold, 

healden, 

wealde  (walte). 

w6old. 

wealden, 

wealce^  (walke ,  drehe),   w6olc. 

wealcen. 

spanne  (spanne), 

speonn  spdnn, 

spannen, 

fange  (fange), 

f^ng, 

fangon, 

hange  (hange), 

h^ng. 

hangen, 

gauge  (gehe), 

geong, 

gangen. 

2)  Aagst       Pras.  &, 

Prat,  eo  d, 

Part,  a 

sw&pe  (schweife , 

fege),   sw6op. 

swapen, 

h&te  (heifie), 

hSht  hdt, 

haten, 

sc&de  (scheide). 

sciod  sceod  scod,  scaden, 

l&ce  (springe), 

leolc  l^c. 

lacen, 

biawe  (blase), 

bl6ow. 

biawen, 

cn&we  (kenne), 

cnfiow. 

cnawen. 

criwe  (krfthe), 

creow. 

crawen. 

s4we  (sae), 

s6ow 

sawen, 

mawe  (mahe). 

meow, 

mawen, 

))rawe  (drehe). 

|)r6ow, 

|)rawen. 

3)  Aags.       Pras.  ce, 

Prat.  60  6, 

Part.  » 

sl&pe  (schlafe), 

sl^p. 

slsepen, 

Koch ,  engl.  Grammatik.     1. 

16 

242 


Redupliderende  Verben  im  Aags. 


§♦  2. 


grffite  (weine),  grfit,  gr»ten. 

Iffite  (laSe),  Ifiort  leot  16t,  Iseten. 

OD-drsede  (fftrchte),    on-drfiord  on-drM,  on-drseden. 

Part.  e& 
hle&pen, 
he&wen, 
be&teu, 
bre&ten, 
Part.  6 
hwdpen, 
bldten, 
swdgen, 
rdwen, 
grdwen, 
spdwen, 
bl6wen, 
fldwen. 
Part.  6 
brSpen, 
w6pen. 


on-bleot , 


4)  Aags.       Prfts.  e& ,         Prat,  go , 

ble&pe  Ganfe),       blgop, 
he&we  (baue),       h6ow, 
be&te  (schlage),    b6ot, 
breftte  (breche),    brfiot, 

5)  Aags.       Prfts.  6,         Prftt.  6o  6, 

hwdpe  (rufe),        hw6op, 
bWte  (opfera), 
sw6ge  (ransche),    sw^g, 
r6we  (rudern),       r6ow, 
gr6we  (wachse), 
sp6we  (gelinge), 
hldwe  (brttUe), 
fldwe  (flieBe), 

6)  Aags.  Prfts.  ^, 

hrSpe  (rnfe), 
w^pe  (weine), 


gr6ow, 
spgow , 
hl^ow , 
flgow, 
Prftt.  60, 
hrfiop , 
wSop, 

1)  In  den  Stftmmen  hat  sich  unter  dem  Einflul^  des  sc  sce&dan 
neben  scftdan  gestellt. —  Far  hrSpan  and  wSpan  laSen  ahd.  hruofan 
und  wnofan,  und  alts,  hrdpan  wdpan  ebenfalls  hrdpan  und  wdpan  er- 
warten;  allein  jene  scheinen  wie  das  altfries.  hrSpe  eine  dialectische 
Eigenthttmlichkeit  zu  sein.  —  Fangan  (fdn)  Erweiterang  nach  got. 
fahan,  wie  hangan,  nach  got.  hahan;  in  gangan  ist  die  Rednpli- 
cation  mit  eingeschobenem  n  schon  verhftrtet. 

2)  Der  Reduplicationsvocal ,  der  sich  im  Prftt.  nach  Schw&chnng 
des  Stammvocals  gesetzt  hat,  scheint  io  gewesen  zu  sein,  das  zn  eo 
wurde.  Jenes  steht  noch  in  on-cniow  B.  2554.  giong  B.  2409.  weop 
D.  Mt.  26,75.  Weitere  Schwftchung:  gieng  0.39,  15.  —  Neben  eo 
bringen  nordliche  Quellen  e  a  in  feall  D.  Luc.  8 ,  5.  gefeallon  D.  Mt. 
2,  11.  geseaw  D.  Mt.  13,  25.  geseaw  Mrc.  4,  4.  oncneft(w)an  D.  Lnc.  9, 
45;  ferner  eae  in  geweaep  D.  Luc  19,41.  und  oea  in  woeapD.  Mt.  2, 
18.  —  hrowa  Prftt.  hrowun  D.  Luc.  8,23.  —  Geneop  C.  207,32. 
deutet  (Grein)  auf  genftpan  oder  ge-neftpan  (ereilen). 

Der  Reduplicationsvocal  go  ist  zu  §  geworden  in  f^ng,  h^ng, 
spSn,  sl6p  und  grSt;  sodaS  bisweilen  zwei  oder  drei  Formen  neben 
einanderstehen:  for-speonC.  188  28.  undspdnn  29, 5.  bleowundbl^wao 


Redaplicierende  Yerben  im  Nags. 


243 


D.  Mt.  7,  25.  gescgod  C.  215,  21.  und  gesc^d  (gescddGr.)  B.  1587.  ge- 
cneow  Exon.  159,  22.  oncniow  B.  2554.  oncn^w  SPs.  17,45. 

Das  Prat,  von  gangan  (g^n)  mul3  frtlh  auSer  Gebrauch  gekom- 
men  sein,  da  schon  B.  dancben  eine  schwache  Form  gengde  1412,  (v. 
scliwachem  gengan)  vorkommt  und  code ,  eade  D.  Luc.  8 ,  5.  inn-eadon 
D.  Mt.  2 ,  11.  Letzteres  stammt  von  der  W.  i  (gehen)  und  ist  schwach  ge- 
bildet,  got.  i-da  PL  i-d^dam,  das  freilich  zu  i-ddja  iddj^dum  entstellt 
ist.  —  Neben  sl^p  hat  D.  Mt.  8,  24.  ein  schwaches  gesl6pde. 

3)  Yon  h&tan  (nennen,  befehlcn)  hat  sich  cin  mediales  ic  hMte 
(=got.  haitada,  ich  nenne  mich)  erhalten.    Exon.  406,  13.  Mt.  13,55. 


§.  2. 


Im  Nags,  haben  sich  erhalten  A.  in  Laqamon:  §*  3* 

Prfts.  falle ;  Prat.  Sg.  feol  u.  ful ,  PL  feoUen  fallen  u.  fellen ;  Part,  fallen, 
halde  haelde  holde;  heold  held  hseld  huld;  ihalden,  iholden 
falde;  unfeold  10544.  — 


walde  waelde  welde;  walde  welde; 

walke;  weolken  12040; 

fo;  ifeng820; 

hange;  heong,  heng; 

ga,  go;  -- 

hate,  haete,  bote  (befehle);  hahte,  hehte  etc  ;  bihaiten,  ihotS^ 

lake ;  Isec ;  Isec  A.  (leop  B.)  2 1 269. 

blawe,  blaewe,  blowe,  blauwe ;  bleou ,  bleu  (blewe) ;  iblowen. 


awald, 

iwalken  112. 
ifongen,  ifon. 
hongen,  hon. 
igan,  igon. 


icnawe,  icnowe; 

icneow  (cnew; ,  cneow ; 

icnawen,  icnowe, 

sawe,  sowe; 

seow; 

— 

mawe,  mo  we; 

meow  (mew); 

— 

)?rawe,  |)rowe; 

})reou  (})reat; 

— 

slaepe  (slepe); 

slsep  A.  sleap  B. 

laete,  lete; 

lette,  leette,  leatte; 

ilete. 

drede ; 

— — 

adradde    A.    adrad    B. 
adredde  A.  adrad  B. 

l«pe,  lepe; 

leop,  lep,leup,  leoup 

iieope 

PLluponA.leopenl882 

• 

wepe,  weope; 

weop  (wep); 

hewe,  haeuwe; 

for-heow  4593,  hew; 

to  -heawen,   -heouwen, 
hewen. 

bete; 

ibeatl740. 

rouwe  (rowe); 

— 

umbe-rowen  1 1 4. 

growe; 

greu,  greowen  A.  growe  B. 

10* 

244  Reduplicierende  Verben  im  Nags. 

§*  3*  I.     Die  Stammvocale  bleiben  selten  rein  und  fest,    wie  in    ban- 

gen  A.  5725.  und  hon  10009,  gan  A.  gon  B.  597,  fon  A.  underfang 
B.  5437.  Gewohnlich  scbwanken  sie,  wie  ags.  ea  nach  a,  ae  und  e 
in  balden  A.  bolden  B.  5232,  bselden  A.  holde  B.  21218;  walden  A. 
welde  B2966,  waelden  A.  1250,  welden  A.  195.  und  selbst  nacb  o 
in  bolden  A.  2788 ,  laepen  und  lepen  A.  leape  B.  24697.  —  Ags.  ae  wird 
SB  und  e:  leten  1340.  laeten  A.  8612;  slsepen  A.  slepe  B.  733.  —  Ne- 
ben  wepen  stebt  weopen  18895.  —  Ags.  k  wird  aucb  o:  icnawen 
24808.  etc.  icnawen  A.  icnowe  B.  24805.  hate  A.  31607.  baten  A. 
bote  B.  23387.  baete  (bote)  16928.  —  Vor  w  scbiel?t  sicb  bisweilen 
u  ein:  bseuwen  A.  ewe  B.  16968,  rouwen  A.  rowe  B.  7813,  birouwen 
.  A.  birowe  B.  21028,  blauwen  A.  blowe  B.  4462.  —  Fast  dieselben 
Scbwankungen  kebren  aucb  im  Part,  wieder,  und  zu  diosen  gesellen 
sicb  nocb  einzelne  Formen  mit  dem  Vocal  des  Prateritums,  wie  feole 

A.  13873  neben  bi-uallen  A.  bifalle  B.  25736;  to-beouwen  A.  to 
-bewe  B.  27831.  neben  to  -beawen  A.  178.  Aucb  die  Endung  des 
Part,  ist  bisweilen  abgesto6en:  awald  A.  4146,  ibeat  1740,  ilete  18980. 

2)  Im  Prateritum  zeigt  sicb  nur  in  babte  A.  bebte  B.  (nannte) 
•  19388,  bebte  A.  be|?tc  (befabl)  773,  ein  Ueberrest  alter  Reduplication,  aber 
so  wenigfttblbar,  da0  es  als  Pras.  icb  bsebteA.  bote  B.  6207.  ich  bahteA. 
batte  B.  7288.  neben  batte  GieiBe)  treteu  konnte.  —  Die  Vocale  eo 
und  ibre  Verengerung  e  klingen  fast  ttberall  durcb  wie  feoll77,  feol- 
len  A.  fuUe  B.  16408,  fiillen  A.  B.  4543.  bald  A.  16417,  ba»ld  A. 
beld  B.  4546.  bald  A.  beold  B.  4669,  beolde  A.  8672,  leop  1462, 
lep  A.  11570.  for-beow  4593 ,  weop  A.  wep  B.  18140,  icneowA.  cnew 

B.  6625.  ifeng  A.  under-feng  B.  820 ,  on-beng  A.  beong  B.  5738,  laec 
(=  ags.  l£ebt  nabm  29661),  laec  A.  (=  ags. leolc sprang ,  leop)  21269, 
of  -dred  A.  8425. 

Abweicbungen  a)  w  bewirkt  belleres  u  fttr  o,  wie  heuwen  A. 
bewen  B.  9796.  bleowen  A.  blewen  B.  24485,  bleuwen  5145.  —  b) 
w  erweicbt  zu  u  oder  ou;  greu2014,  bleou  A.  blewe  B.  22750,  bleu 
808,  cneou  A.  icnew  B.  17069,  Jjreou  A.  a|>reu  B.807.  —  c)  Dann 
dringt  u  aucb  weiter  vor,  wie  in  leup  A.  leop  B.  9331,  leoup  A.  leop 
B.  9284,  feol  A.  ful  B.  2888.  und  buld  A.  beold  B.  3914.' —  d)  ae 
und  a  sind  fttr  ags.  ^  eingetreten  in  sleep  A.  sleap  B.  26009.  und  ad- 
radde  A.  adrad  B.  27962.  —  e)  bseld  A.  28039,  lette  27848  und 
walde  A.  6338  sind  scbwacben  Verben  nacbgebildet.  —  f)  Neben  den 
starken  Forraen  erscbeinen  scbwacbe  in  leopt  A.  26894 ,  hongede  A. 
13109,  slapte  A.  sleapte  B.  25622. 


Reduplicierende  Verben  im  Nags. 


245 


3)  Ftir  ags.  h&te  (nenne,  befehle),  geh&te  (verspreche)  und  hAtte  §•  3* 
(heiBe),  hat  Lag.  ziemlich  tibereinstimmende  Formen ;  haten  A.  31607, 
haten  A.  hoten  B.  23387,  hsBten  A.  bote  B.  16928,  Prat.  s.  oben: 
hu?hte,  hahte,  hebte,  baihte,  heihte,  hihte,  hat,  hot,  hiEt,  het, 
hcahte,  hete,  he)?te  —  Prfts.  haehte  A.  bote  B.  6207,  hahte  A.  hatte 
B.  7288,  battcA.  bote  B.  4643  beiBe;  Prat,  hebte  190.  haehte,  baihte, 
heihte,  beyte  (be)?teB.),  hatte.  —  Part,  ibaten  A.  ihote  B.  219.  iboten 

A.  bote  2.  —  Gan  gon ,  PrJlt.  eode ,  geode ,  Part,  igan  igon. 

B.  In  Orm  Pras.  falle.  Prat,  fell,       Part,  fallenn. 

walle,  —  — 


balde, 

held,      • 

baldenn. 

fannge , 

fo; 

under-feng, 

— 

hannge, 

heng. 

banngenn  ? 

gange , 

ga, 

gede. 

gan. 

hate  (hei0e). 

het. 

• 

hatenn. 

sbsede. 

shadde, 

shadd. 

bebate  (verspreche),  bihet, 

bibatenn, 

lace, 

laec 

— 

blawe, 

— 

blawenn. 

CD  awe. 

cnewu.cneow,  — 

sawe. 

sawenn. 

slaepe. 

slepte. 

— 

laete,  lete, 

let. 

letenn,  laetenn. 

draede, 

dredde, 

Isepe, 

conj.  lupe. 

hsBwe, 

baewenn. 

baete, 

— 

baetenn. 

flowe, 

— 

flowedd. 

1)  Ags.  eawird  a  infalenn  7640,  wallenn  10507,  haldenn944;  ags. 
ea  wird  ae  in  laepenn  1 1 792 ,  (Part.)  baetenn  8168,  (Part.)  bsewenn  1 0067. 
Ags.  a  bleibt  in  gangenn  (gUn) ,  4  in  to  -blawenn  (Part.)  8080 ,  sawenn 
Tart.)  5071,  cnawenn  2427,  hatenn  (Part.)  5200.  Ags.  ae  schwankt 
in  letenn  and  laetenn. 

2)  Der  voUe  Vocal  im  Prat,  bat  sich  nur  vor  w  erhalten  in 
cneow  12584  neben  cnew  10378;  sonst  ist  er  (Iberall  6  und  erinnert 
an  die  im  Altfries.  und  Altnord.  vorherrschenden  6,  ausgenoramen 
laec  14814;  —  lupe  12037.  3.  sg.  conj.  Prat,  mag  das  altn.  hliopi  sein. 

3)  Gan,  Prat,  gede,  Part,  gan,  ganngenn. 

4)  shaedeun,  drsedenn,  slaepenn  sind  schwach  geworden. 


246 


Reduplicierende  Verben  im  Ae. 


§•  4. 

Ae.  1)  Pras.  falle, 

Prftt.fel,                     Part. fallen,  yfalle. 

halde, 

held,  huld. 

yholde 

fange, 

afong   afeng 
fanged, 

fanged. 

hange , 

honge. 

anhonge ,  hong, 
hanged. 

go  ga 

Tr., 

c^ede  geode  gode 
Tr. 

go  gon ,  gone 
gane  Tr.  u.  Ps. 

byhote  huldige, 

het  (befahl,  hie0), 

hatte,  yhote. 

bihet  (versprach), 

schede 

— 

shad  GL. 

blowe 

blawe, 

blewe. 

knowe 

knawe, 

knew 

knoweu,  knawen. 

sowe, 

seu  sewe, 

J>rowe, 

^rew  J>reu, 

slepe, 

slep, 

lete  late, 

let  lete  lette, 

ilet  ilate  laten. 

drede, 

. 

dred, 

lepe, 

lepe  u.  lept, 

wepe, 

wep  wepe  wepte 
weped, 

he  we, 

hew  hewe. 

hewen. 

bete. 

bette, 

rowe, 

rewe,  rowe, 

growe 

growe. 

grew  greu, 

I.  Stammvocale.  Fiir  ags.  ea  steht  a  in  falle,  -up-walle  RG.664. 
und  in  Folge  eingetretencr  VcrlJingcrung  o  in  holde  7738.  wahrend 
im  Norden  auch  hier  a  blcibt:  bihalde  Ps.  9,  35.  —  Ags.  a  oder  o. 
jenes  bleibt  mehr  im  nOrdl. ,  dieses  im  sttdlichen  Dialecte :  honge  RG. 
11923.  gon  11468,  hang  PL.  ga.  Tr.  1,31.  —  Ags.  c4  ist  e  in  lepe 
PL.  6185,  bete  989,  hewe  RG.  11353.  —  Ags.  t  ist  6:  blowe  RG. 
168,  sowe  10345,  mowe  10346,  crowe  PL.  2986;  allein  Ps.  behalt 
auch  hier  a;  knawe  13,  4,  blawe 80,  4.  —  Ags.  6  bleibt  e  in  wepe 
RG.  7769.  Ps.94,6.  —  Ags.  se  ist  e(a)  in  slepe  Ps.  56,6.  PL.  6181. 
lete  Tr.  1,82.  late  PL.  4385.  drede  Ps.  26,  1.  —  In  den  Participien 
sind  die  Endungen  oft  abgestofien. 

2)  Der  Reduplicationsvocal  schwindet,  meistens  steht  e:  fel  RG. 
329,  held  897.  (huld  7713),  aueng  4591.  (auong7734),  slep  3184,  dred 
PL.  7407.  —  W  erscheint  wechselnd  mit   u  und  daher  wohl  schon 


Reduplicierende  Verben  im  Ae.  und  Me. 


247 


erweicht;  greu  RG.  9792,    knewe5562,    sen  9791,   ))reu699l,  blewe    §.4. 
PL.  7165,  )?rewe  3944. 

3)  Zq  den  starken  Formcn  sind  schwache  getreten  in  lept  PL. 
2357,  zu  lepe3018,  wept  PL.  1968,  und  weped  Ps.  73, 64.  neben 
wepRG.  307,  fanged  PL.  6527,  lete335,  slepte  RiJ.  3181. 

4)  hate  zeigt  sehr  verschiedene  Formcn ,  Prfit.  bet  RG.  7988, 
hight  Tr.  1 ,  75.  (befahl);  het  RG.  4683.  hette  591  ,  hate  PL.  5038, 
hight93  (hiefi);  bihet  RG.  1736.  5077,  bete  Tr.  1,59  (verhieP).  — 
Part,  yhote  RG.  1703.  hoten  Tr.  3, 1  (gehei6en);  hot  Tr.  2,  59  (befoh- 
len);  hiht  PL.  7181,  hight  Tr.  2,81,  hette  1706  (versprochen).  — 
Gongo,  ganPrftt.  gedePL.  6692,  yede  Tr.  1,  27,  yode  Tr.  1 ,  18  und 
sogar  ge  PL.  5822.  —  Part,  gon  PL.  6076.  go  RG.  828.  gan  Tr.  4, 8. 
ganePs.  25,1.  Neben  gede  im  Prftt  auch  wende  RG.  342.  went 
PL.  5835. 


Me,  l)Pras.falle, 
welde, 
holde, 
walke, 
under-fonge, 

honge,  hange, 


goon  gon  go  goo, 

swepe, 

bote    befebie  PP. 

5724, 
blowe, 
knowe. 

crowe, 
sowe  sewe, 
throwe, 

slepe, 
lete  lat, 
drede  dreede, 

lepe, 


Prfttfel,  felle, 
weeldide, 
held, 

welke  walked, 
underfeng    -fon- 

ged, 
heenghengehan- 

gide  hongede, 
gede  u.  wente, 
swepide, 
behote, 


Part,  fallun,  fain,  faile.    §•  5* 
weeldid. 
Bbld,  holden. 
walked, 
-fongen. 

hongid  hanged 

heng. 
goon  gon  go  ygo. 
isweped. 
bihoten. 


blew  blewen, 
knew   knewg 

kneg  knowide, 
crew  creew, 
sewe  sowide, 
threw  threwe 

threg, 
slep  sleep  slepte, 
leet  lete  lette, 
dred    dredde 

dradde, 
lepe  leep  leppide 

lepte, 


blowun    blowen, 
knowen  know. 

crowen. 
sowen  sowid. 
throwunthrowen 

throw, 
slept. 

letuu  lete. 
adred  adrad. 

lopen  leppidlept. 


248  RedupHcierende  Verben  im  Me.   . 

§.  5*  Prfts.hewe,  Pratheew   (hew)   he-     Part.hewun  hewen 

wide,  hewid. 

bete,  bete  beet  bette,  betun  beten. 

rowe,  rowid,  rowid. 

growe,  •  grew  growide,  growun  growen. 

low,  lowed,  lowed, 

wepe,  wept  wepte,  wept  biwopen. 

1)  Die  Stammvocale  befestigen  sich;  nur  sewe  Mt  25,26.  neben 
sowe  6 ,  26.  failt  auf.  —  Das  Particip  hat  gewOhnlich  den  Prasens- 
vocal,  doch  dringt  der  Vocal  des  Prat,  vor  in  held  A.  1  Kgs.  1,  15; 
neben  holdyn  A.  holdun  B.  Deeds 2,  24,  sewen  A.  sowe  B.  Mt.  25, 
24,  heng  Ch.  9757.  —  Die  Participialendung  lautet  bei  Wycl.  oft  -un: 
fallun  A.  Gen.  31,35.  neben  fain  A.  Josh.  2,9.  betun  Ex.5,  16.  he- 
wun  B.  Mt.  27,  60.  growun  Gen.  2,5.  —  n  ist  bisweilen  abgestoBen ,  wie 
in  falle  Ch.  326,  yholdl309,  know  A.  Gen.  27,11,  throw  A.  Ex.  21, 
29,  ythrowe  Ch.  16408,  yblowe  sowe  Ch.  T.  1,385;  lete  A.  Gen.  44, 
3.  adred  A.  Gin.  27 ,  33.  —  Schwachformige  Participien  in  lippid  A. 
(dannsid  B.)  Mt.  11, 17.  neben  lopen  PP.  2868.  (aus  ags.  leop),  hewid 
A.  hewe  B.  Gen.  22,  3.  neben  hewan,  rowid  Job.  6,  19.  hanged  Mt 
18,  6.  hongid  A.  Gen.  41,  13.  slept  Gen.  32,  13. 

2)  Das  Pr&t.  hat  fast  durchg£lngige,  und  zwar  ee:  leep  PP.1313, 
beet  Mau.  8.  heew  A.  hew  B.  Jud.  3,12.  hewg  1.  Kgs.  11,  7.  creew 
Man.  8,  heeng  A.  hangide  B.  Jud.  10,  4.  sleep  PP.3207,  leet  792; 
Oder  e  mit  pi.  beeten  Mrk.  14,  65.  wahrscheiniich  stnmmen  e  als 
Zeichen  der  Quantitat  am  Schlu0e:  lepe  A.  2.  Kgs.  6,  14.  bete  Ch. 
4314,  bleweA.  blew  B.  Ex.  15,10.  knewe  Mau.  crewe  B.  Mrk.  ^4,  68, 
sewe  Mt.  13,31.  threwe  A.  Ex.  4,  3;  und  sogar  leete  A.  Mt.  3,  15.  — 

3)  Daneben  aber  stehen  zahlreiche  schwache.EDrmen:  walked  Ch. 
14179.  lepte  A.  Dan.  13,39.  hewide  A.  l.Kgs.  15,33.  growideA.  Gen. 
21,  8.  growed  PP.7307,  sowide  Gen.  26,  12,  underfonged  PP.  6809, 
hengide  A.  hangide  B.  Gen.  24,  47.  hongide  A.  40,  22 ,  slepte  Mt.  8, 
24,  Gen.  41,  5,  lette  Ch.  128,  dradde  Ch.  14218,  thei  dredden  Joh. 
6,  19. 

4)  hoten  (befehlen)  PP.  5724.  he  bihetith  (verhelBt),  Prol. 
Wycl.,  hatte  hieB  A.  4  Kgs.  14,  7.  highte  Ch.  14189;  byhigte  (ver- 
sprach),  Mt.  14,  7,  bihigten  Mrc.  14,  11.  bihigte  B.  Jud.  13,  7.  — 
Prat,  bote  geheiSen,  PP.5597;  bihoten  (verheiBen)  A.  Jud.  13,  7. — 
Gon,  goon  go.  —  Prat  gede  Wycl.,  yede  Mau.  8.  Ch.  13249,  wente 
Mau. 2.  Part,  gon,  goon,  gone,  ygo,  go. 


Reduplieierende  Verben  im  Ne. 


249 


Ne.  Pras.  fill, 

Prat,  fell. 

Part,  fallen,  f&ln. 

hold. 

held. 

held. 

fold, 

fold-ed. 

fold-ed  folden. 

wilk, 

wilk-ed, 

w&lked. 

span, 

spanned, 

spann-ed. 

hang, 

hiing, 

hnng. 

go, 

went, 

gone. 

sweep, 

swep-t, 

swep-t. 

blow. 

blew, 

blown. 

know, 

knew, 

known. 

throw, 

threw. 

thrown. 

crow. 

crew. 

crown-ed  crown 

sow. 

sowed. 

sown. 

mow. 

mow-ed, 

mown. 

sleep, 

slep-t, 

slept. 

let. 

let. 

let. 

dread. 

dread-ed, 

dread-ed. 

leap. 

leapt, 

leap-t. 

hew. 

hew-ed, 

hewn  hew-ed, 

beat, 

beat. 

beaten  beat. 

fow. 

• 

row-ed. 

row-ed. 

grow. 

grew. 

grown. 

low. 

low-ed, 

16w-ed. 

flow. 

flow-ed, 

flowed. 

§.  6* 


weep,  wep-t,  wept. 

l)^An^er  Gebrauch  gekommen  sind  ags.  weallan  wallen  (aber 
Doch  to  wallow,  wallop  und  well),  Isecan  springen  spielen  (to  lake 
spielen  North.) ,  wealdan  rerieren  (wald  wauld  Sc. ,  to  wield  von  wyl- 
daD),  sce^dan  scheiden,  (sheeod,  shad  Lane),  hr^pan  rufen,  spdwan 
gluckcn,  bl6tan  opfern,  fangan  fangen  (das  veraltete  to  fang  scheint 
eine  neue  Bildung  zu  sein),  sw6gan  rauschen,  gr^tan  weinen  (greit, 
p.  grat  Sc.  WS.  War.  63) ,  h|tan  heiBen. 

Die  Formen  von  hate  sind  veraltet,  wie  I  hight  (ich  heiSe)  Sp.  2, 
4,36)  he  hight  (er  heiBt)  2,  1, 18;  Prat,  it  hot  (hie6)  1,  11 ,  29.  Part, 
hight  (geheiSen)  1,  2,  44.  Byr.  Ch.  1,  3.  behight  (angelobt)  2 , 3 ,  1.  be- 
hott  (versprochen)  1,  11,38.  —  Ebenso  sind  yode  Sp.  1,  10,  53.  yede 
als  Prat  von  go  veraltet  und  went  hat  sich  dafttr  befestigt. 

2)  Schwach  flectieren:   to   fold   (obgleich  HB.  noch:   while  they 
be  folden  together  as  thorns.  Nah.  1,  10),  to  walk,  to  low,  to  row,  to 


J/U  ) 


*  o 


250       *  Reduplicierende  Yerben  im  Ne. 

§*  6*  span.  Ferner  to  let,  to  beat;  ancb  to  leap,  to  sweep,  to  weep,  to 
sleep.  In  letztern  hat  Consonantcnh&ufaug  den  frUheren  e-Laut  nicht 
bios  bewahrt,  sondern  auch  verkflrzt,  w&hreud  im  Prasens  der  lange 
i-Laut  eintrat,  schon  bei  Ben  Jons,  und  Wallis,  daher  jetzt  leap, 
leapt  (lept  Wall.),  sweep  swept,  weep  wept,  sleep  slept. 

Dialecte  bewahren  auch  hier  alte  Formen:  to  row,  Prftt.  rew,  Part, 
rowen,  East-Angl.,  to  let,  Prftt.  leit,  luit  Sc.  loot  NSc,  Part,  latten  Ghesb., 
looten  Intten  So.;  to  leap,  PrUt.  lop  lonp,  Part,  loppen.  Chesh.;  Prslt. 
lap  lowp  WS.,  Part,  luppen.  Sc;  to  weep,  Prftt.  wep  Bedf. ;  to  sleep, 
Prat.  slep.  Bedf.;  to  beat,  Prttt.  bett  Sc. 

3)  Es  bleiben  daher  noch  tlbrig  to  hold,  to  blow,  to  know,  to 
crow,  to  sow,  to  mow,  to  throw,  to  grow,  to  go;  ferner  to  fall, 
hang  und  hew. 

Den  zahlreichen  o  liegt  ea  in  to  hold  zu  Grunde,  das  sich  zu- 
nftchst  nach  a  wandte,  lang  wurde  und  mit  dem  organischen  k  in  to 
blow,  know,  crow,  sow,  mow  und  throw  zu  o  wurde.  Densel- 
ben  Gang  nahm  go  aus  gan  g&.  In  grow  ist  o  ursprtluglich.  — 
hang  hat  sich  befestigt,  und  to  fall  die  Brechuug  aufgegeben.  Hin- 
ter  6  ist  w  stumm  geworden ,  dagegen  in  to  hew  ist  es  erweicht  zu  a. 

4)  to  hew,  sow  und  mow  Widen  ihr  Prftt.  schwach;  to  hew, 
well  beide  Formen  Pras.  und  Prftt.  zusammenfielen.  HB.*hat  hewn 
und  hewed,  aber  jenes  wird  noch  heute  vorgezogen.  Dialecte  aber 
bewahren  sie:  Prftt.  hew.  East  Angl.,  sew  und  mew  Essex  und  £A.  wie 
von  to  snow  snew  snown,  Ben  Jons,  und  Wall.,  doch  auch  snowd, 
Part,  hew'n,  sow'n  mow'n  und  hew'd  sow'd  mow'd.  Part,  mowed  mag 
jetzt  gebrftuchlicher  sein,  edler  ist  mown.  —  Das  Prftt.  hung  ist  or- 
thographische  Abweichung  fQr  heng,  wie  run  aus  ran  ren,  bum  aas 
bran  barn  basm  hern.  Die  Unterscheidung ,  die  man  zwischen  dem 
starken  und  schwachen  to  hang  dahin  bestimmt,  da0  jenes  transitiv 
sei,  und  dieses  intransitiv,  wird  nicht  immer  beobachtet:  he  hanged  tbe 
chief  baker  Gen.  40 ,  22.  They  were  hanged  in  sight  of  the  regiments. 
Mac.  8.  At  the  larger  houses  of  entertainment  were  to  be  found  beds 
hung  with  silk.  Mac.  3.  it  was  a  small  apartment,  opening  to  the 
south,  and  hung  with  tapestry.  WS.  Wav  13.  Schon  im  Ags.  stehen 
hangan  und  hangjan,  aber  jenes:  hob  bine  Mrc.  15,  13.  nime  ge  bine 
and  hod  Job.  19,  16.  ^e  mid  him  hangode  Luc.  23 ,  39.  —  Orm:  )»att 
wagherrifFt  wass  henngedd  t«r  1018.  he  heng  j>8eroferr  stille  7339. 
J^egg  hengdenn  himm  o  rode.  Orm  9952.  —  Ae.  he  hanged  PL.  5038, 
aber  Part,   hanged  4290  und  hongen  4274  sind  gleichbedeutend :  ge- 


Ablautende  Verben.  251 

h&ngt ,  he  hengid  (erh&ngte  sich) ,  Deeds  1,18.  thei  hongiden  hem.  2.  §*  6* 
Kgs.  4,  12.  —  to  hold  beh^lt  sein  Prat,  ia6t  es  aber  auch  ins 
Part,  vordringen,  so  dal3  holden  wohl  noch  in  HB.  aber  jctzt  nur  im 
Kanzleistyle  vorkommt:  it  was  not  possible  that  he  should  be  holden 
of  it.  Acts  2 ,  24.  a  court  was  holden ;  erhalten  ist  es  in :  to  be 
beholden  verpflichtet  sein.  —  In  den  Prftt.  blew,  grew,  knew  und 
threw  ist  w  zum  Vocal  geworden.  Obgleich  HB.  noch:  the  cock 
crew  Mt.  26,  74,  so  ist  doch  crew  und  crown  als  veraltet  zu  betrach- 
ten  und  crowed  ist  vorzuziehen.  —  Ben.  Jons,  und  Wall,  auch  schon 
snow'd,  blow'd,  throwM,  crow'd. 


Zweiter  Abschnitt 

Ablautende     Verben. 

Diesen  Namen  tragen  die  Verben,  welche  das  Prslt.  und  das  pas-  §♦  7. 
sive  Particip  im  Innem  des  Worts  mit  Aenderung  des  Stammvocals 
bilden.  Vergleicht  man  sie  mit  den  Sanskritformen,  so  mU6en  auch 
sic  arsprtlnglich  das  Prftt.  mit  Reduplication  gebildet  haben  und,  was 
wir  im  Germanischen  Ablaut  nennen  und  als  Flexionsmittel  betrach- 
ten,  das  scheint  eigentlich  nur  ein  euphonischer  Vorgang  gewesen  zu 
sein,  den  die  Sprache,  als  sie  der  Reduplication  verlustig  ward,  zu 
jenem  Zweckc  verwandte. 

Zunftchst  mu6  man  die  Ansicht  aufgeben,  im  Infinitiv  oder  Prft- 
sens  stets  den  Stamm  zu  sehen.  Die  12.  (got.  Prfts.  i.  Prat,  a,  pi.  u, 
Part,  u;,  die  11.  (i,  a,  6,  u)  und  die  10.  (i,  a,  ^,  u)  Conjugation  bei 
Grimm  haben  nicht  den  Prasenslaut  i  zum  Stammvocal,  sondcrn  den 
des  Prat,  und  letz teres  wird  im  Sanskrit  durch  Reduplication  gebil- 
det, wie  band  (binden),  Prat,  ba-band-a  (band);  sad  (setzen),  Prat, 
sa-sad-a  (sa0).  In  Grimms  7.  Conj.  (a,  6,  a)  ist  der  Stammvocal  a, 
und  das  Prat.  hei6t  daher  von  car  (gehen),  ca-cftr-a.  In  Grimms  8. 
and  9.  Conjugation  (ei,  fti,  i,  i  und  iu,  ftu,  u,  u)  enthalten  die  Plu- 
rale  des  Prat,  die  Stammvocale,  daher  bid  (spalten),  Prat,  bi-baid-a 
bibeda ,  und  bug  (biegen) ,  Prat,  bii-bdg-a.  —  Im  Got.  m5gen  ursprting- 
lich  dieselben  Bildungen  gewesen  sein,  daher:  Stamm  band.  Prat,  bai- 
band;  St.  qam,  Prat,  qai-qam;  St.  sat,  Prat,  sai-sftt;  St.  far.  Prat,  fai-far, 
bit,  Prat,  bai-bait;  bug,  Prat,  bai-baug.    Nun  aber  wirken  die  sich  anfii- 


252  Ablautende  Verben. 

§•  7.  genden  Endungen  auf  den  Vocal  des  Stammes  ein:  1)  Leichte  Elndun- 
gen  wirken  Erweiterung  des  Wurzellautes ,  schwere  Endungen  mindern 
die  voile  Form  derWurzel:  Sskr.  bid  (spalten),  Prat  bi-baida,  pi.  bi- 
bid-ima.  —  Got.  bit,  Prat,  bait,  pi.  bitum.  Sskr.  bug,  Prat,  bu-baug-a 
bu-b6g-a,  pi.  bu-bug-ima  —  got  bug,  Prftt.  bang,  pi.  bug-um.  —  2)  Die 
Assimilationskraft  des  Flexionsvocals  wirkt  auf  den  Wurzelvocal  zurtlck. 
In  der  10.,  11.  und  12.  Conj.  wird  deshalbdurch  das  Vorherrschen  des  i 
in  den  Prasensendungen  das  wurzelhafte  a  in  i  verwandelt:  binda,  qvima 
und  sita.  Das  Prat  bai-band  bedarf  wegen  der  doppelten  Gonsonanz 
im  Auslaute  keiner  Verstarkung,  und  der  Plur.  in  voller  Form  bai- 
band-um  wird  dnrch  u  zu  baibundum,  das  sich  unter  dem  £influ6  der 
schweren  Flexionssilbe  zu  bundum  verktlrzen  konnte.  In  der  10.  und  11. 
Conj.  erkiart  sich  S  durch  vorliegendes  k  das  fdr  sai-sat-um  in  abgeklirz- 
ter  Form  sfttum  erscheint  In  der  7.  Conj.  ist  f6r  aus  faifftr  entstanden ,  weil 
got  6  der  regelrechte  Vertreter  von  Sskr.  a  ist.  Die  8.  und  9.  Conj. 
verstarkt  die  Wurzellaute  i  und  u  im  Prat.  Sg.  zu  ai  und  au ,  daher 
bai-bait  und  bai-baug  und  im  Pras.  zu  beita  und  biuga.  Daher  Prat, 
bait,  PL  bitum;  bang,  PL  bugum. 

So  erscheinen  denn  gewohnlich  drei  Vocale ,  im  Prasens ,  im 
Prat.  Sg.  und  im  PL  und  da  die  Reduplication  nicht  mehr  fuhlbar 
ist,  und  die  Unterscheidung  der  Formen  im  Vocalwechsel  beruhet,  so 
betrachtet  man  diesen  als  das  eigentliche  bildende  Element. 

Die  passiven  Participien  sind  keine  verbalen,  sondem  rein  ad- 
jectivische  Bildungen;  deshalb  steht  der  Vocal  auch  in  keinem  be- 
stimmten  Verhaltnisse  zum  Stamme.  Das  im  Sanskrit  beschr&nkt  ge 
brauchte  Sufffx  na  wird  in  der  Umkehrung  an  allgemeiner  im  Go- 
tischen  und  dieses  schwacht  sich  im  Ags.  zu  en  ab.  Reduplication 
haben  die  Part,  nie  gehabt. 

§•  8»  Achtet  man  auf  den  Vocalwechsel  im  Prasens,  im  Prat;  Sg.    und 

PL  und  im  Particip,    so   ergeben    sich  folgende    sechs  Klassen    ablau- 
tendcr  Verben. 

1.   Klasse   (XII.  Grimm). 

Got  Pras.  i.  Prat.  Sg.  a,  PL  u.  Part.  u. 

Alts.          -       i,  -           a,  -     u,       -  o,    u. 

Fries.        -       i,  -           a,  -     u,       -  u. 

Altn.          -       i,  e  -           a,  -     u,       -  u. 

Ags.          -       i,  e,  eo;       -           a,  ea,  ae;    -     u;       -  u,    o. 


Ablautende  Verben. 


253 


2.   Klasse  (XI.  Grimm). 


§.  8. 


Got. 

Pr^s. 

i ,       Prat. 

Sg. 

a. 

PI.  6, 

Part.  u. 

Alts. 

- 

• 

1, 

a, 

-   a, 

0. 

Fries. 

- 

i,  e,      - 

a,  e 

;     -    &,  < 

^;         -      e. 

Altn. 

- 

i,  e,      - 

a, 

-     ft, 

0. 

Ags. 

- 

i,  e,      - 

a,  SB 

;     -    ft, 

fie;       -      0. 

3.   Klasse 

(X.  1 

Grrimm). 

Got. 

Pras. 

i ,     Prat. 

Sg. 

a, 

PI.  6, 

Part.  i. 

Alts. 

- 

• 

a. 

-    6, 

• 

1. 

Fries. 

- 

i,  e,     - 

e,  a 

,    -   6.  ft 

e. 

Altn. 

- 

i,  e,      - 

a, 

-    ft. 

e. 

Ags. 

- 

i,  6,      - 

SB ,    a,     ~     SB , 

e. 

4.  Klasse 

(VII. 

Grimm). 

Got. 

Pras. 

a ,      Prat. 

Sg 

.  6, 

PI.  6, 

Part.  a. 

Alts. 

- 

a, 

6, 

-     6, 

a. 

Fries. 

- 

a, 

6, 

-     6, 

a. 

Altn. 

- 

a, 

6, 

-   a. 

a. 

Ags. 

- 

• 

a,  ea,   - 

6, 

-   a. 

a,  ea 

5.   Klasse 

(VIII. 

Grimm). 

Got. 

Pras. 

ei ,     Prat. 

Sg 

•.  ai, 

PI.  i, 

Part.  i. 

Alts. 

- 

t, 

«, 

1 

i. 

Fries. 

- 

t, 

6, 

i 

Mm 

Altn. 

- 

I, 

ei, 

i  J 

"                       M.* 

Ags. 

- 

1, 

a, 

i 

• 

1. 

6.   Klasse 

(IX. 

Grimm). 

Got. 

Pras. 

iu ,     Prat 

.  Sg.  au, 

PI.  u, 

Part.  u. 

Alts. 

- 

iu, 

6, 

-     u, 

0. 

Fries. 

- 

iu, 

a, 

-     e, 

e. 

Altn. 

- 

iu,  a    - 

an, 

-     a, 

0. 

Ags. 

- 

eo,  ft,  - 

e&, 

-     u, 

0. 

Die  Gleichmaftgkeit  und  Uebereinstimmung,  mit  welcher  der 
Ablaut  in  alien  diesen  Sprachen  vorkommt,  beweist,  da6  derselbe  mit 
Bewu^tsein  als  Flexionsmittel  verwandt  wurde. 


254 


Ablautende  Verben  1.  KL  im  Aags. 


§♦  9.    Ags. 

1 .  Klasse.  Prfts.  i ,  6 ;  Prftt.  Sg.  a  (ea , 

ae),       PL  u; 

Part,  a,  0. 

1.  Prfts.  sw6lle(schwelle),Prt.Sg.  sweall, 

PL  swullon,  Part,  swollen. 

gilpe  (rlihme  mich), 

gealp, 

gulpon, 

golpen. 

helpe  (helfe), 

healp, 

hulpon. 

holpen. 

delfe  (grabe), 

dealf, 

dulfon, 

dolfen. 

m3lte  (schmelze), 

mealt, 

multon, 

molten. 

sweite  (sterbe), 

swealt, 

swulton, 

swolten. 

betSlde  (bedecken), 

beteald? 

betuldon  ? 

betolden. 

gilde  (vergelte), 

geald, 

guidon, 

golden. 

m61ce  (melke), 

mealc, 

mulcon. 

molcen. 

beige  (ztlrne), 

bealh, 

bulgon. 

bolgen. 

sweige  (schlinge), 

swealh, 

swnlgon. 

swolgen  nnd 
swelgen. 

felge  (trete  ein), 

fealh, 

fulgon. 

be-folen. 

2. 

swimme  (schwimme), 

swaium, 

swummon. 

swummen. 

grimme  (wttthe), 

gramm, 

grammon, 

grnminen. 

• 

hlimme  (krache), 

hlamm, 

hlummon. 

hlnmmen. 

gelimpan  (sich  er- 

gelamp, . 

gelumpon, 

gelumpen. 

eiguen), 

gerimpe  (runzle, 

geramp, 

•   gerunipon. 

gerumpen. 

rtimpfe), 

■ 

climbe  (klimme), 

clamb, 

clumbon. 

clumben. 

on-ginne(begiiine), 

ongann, 

ongunnon. 

ongunnen. 

linne  (bore  auf), 

lann, 

Innnon, 

lunnen. 

spinne  (spinne), 

spann, 

spunnon, 

spunnen. 

•  winne  (kftmpfe), 

wann, 

wnnnon. 

wunnen. 

sinne  (sinne), 

sann, 

sunnon. 

sunnen. 

Jrinne  (rinne), 

rann, 

runnon, 

rannen- 

|irne,  eorne, 

arn, 

amon. 

umen. 

ibrinne  (brenne), 

bran, 

brunnon, 

brunpen. 

jbirne,  beorue, 

barn, 

burnon, 

bumen. 

• 

stinte  (werde  stumpf), 

stant? 

stunton  ? 

stunten  ? 

)7rinte   (schwelle 

|?rant  ? 

I^runten  ? 

|?runten? 

an)Exon.315, 1. 

binde  (binde), 

band, 

bundon. 

bunden. 

«f 

finde  (finde), 

fand. 

fundon, 

fiinden. 

|)inde  (schwelle  an), 

)7and, 

)>undon, 

)7unden. 

grlude  (zermalme), 

grand. 

grundon. 

grnnden. 

swinde  (schwinde), 

swand, 

swa&dOQ, 

swanden. 

Ablaatende  Verben  1.  Kl.  im  Aags. 


255 


3. 


Pr&s.  winde  (winde),  Prt.Sg. 
hrinde  (sto6e ,  Ex. 

436,21), 
ft-cwince     (ver- 

schwinde), 
drince  (trinke), 
for-scrince 

(schrumpfe  ein), 
since  (sinke), 
swince  (mUhe  mich 

ab), 
stince  (stinken), 
bringe  (bringe), 
gecringe    (unter- 

liege), 
singe  (singe), 
springe    (springe), 
stinge  (steche), 
swinge  schwinge), 

schlage, 
ge)>inge  (wachse), 
))ringe  (dringe), 
wringe     (ringe, 

drftcke), 
bringe  (l&ute), 
clinge  (welke), 
)7winge  (zwinge), 
mgorne  (traure), 
speorne  (trete), 
jweorpe  (werfe), 
c6orfe    (kerbe, 

schneide), 
hweorfe  (kehre  um), 
steorfe  (sterbe), 
dgorfe  (mahe  mich 

ab,  gehe  anter), 
(weorde  (werde), 
b6rste  (berate), 
)>firsce  (dresche), 


wand,        PL 

wandon.    Part,  wunden. 

brand? 

hmndon  ? 

hrunden  ? 

^cwanc. 

4cwuncon, 

&cwancen. 

dranc. 

drnncon, 

druncen. 

for-scranc, 

for-scrancon. 

for-scrun- 
cen. 

sane, 

suncon. 

suncen. 

swanc. 

swuncon, 

swuncen. 

stanc. 

stuncon. 

-stuncen. 

brang? 

brungon  ?, 

brungen. 

gecrang. 

gecrungon. 

gecrungen 

sang. 

sungon, 

sungen. 

sprang, 

sprangon, 

sprungen. 

stang, 

stangon. 

stungen. 

swang, 

swungon, 

swungen. 

|>ang? 

gej?ungon, 

ge)>ungen. 

jjrang, 

l^mngon, 

|)rungen. 

wrang. 

wrungon, 

wrungen. 

brang, 

brungon, 

brungen. 

clang, 

clungon. 

clungen. 

l>wang. 

)7wangon, 

)7wangen. 

mearu. 

murnon. 

mornen. 

spearn. 

spurnon. 

spornen. 

wearp. 

wurpon. 

worpen. 

cearf. 

curfon, 

corfen. 

hwearf. 

bwurfon. 

bworfen. 

stearf. 

sturfon. 

storfen. 

dearf, 

durfon. 

dorfen. 

weard, 

warden, 

worden. 

bearst, 

burston. 

borsten. 

)>earsc. 

)7urscon. 

)>orscen. 

§.  9. 


burgOD, 

borgen. 

gefrugnon, 

gefruguen. 

brngdon, 

brogden. 

strugdon  ? 

strogden. 

fahton, 

fohteu. 

256  Ablautende  Verben  1.  Kl.  im  Aags. 

§♦  9*         Pras.  sweorce(uraw61ke),Prt.Sg.swearc,  PL  swurcon,  Part,  sworcen. 

bSorge  (berge),  bearh^ 

4.  gefregne  (erfahre),  gefrsegn, 
brggde  (bewege),               braegd, 
stregde,  stride,                 straegd?, 

5.  fgohte  (fechte),  feaht, 
Der  Stammvocal  ist  ursprflnglich   a,    das  sich  im  Pra- 

sens  zu   i,  im  pluralen  Prateritum  und  Part.  Pass,  zu  u  ge 
schwacht   hat. 

1)  Prasens-i  bleibt  vor  m  und  n  unverandert;  vor  1  und  g  geht 
es  meist  nach  6,  und  vor  r  und  h  nach  eo,  sogar  in  aetf^olan  (statt 
aetfilhan ,  <«ietf6olhan)  Bed.  3,5.  Ags.  i  wird  hinter  w  zu  u  in  wurpan 
und  wurdan  und  in  D  zu  o:  worpe  Mt.  7,4.  —  j  ist  oft  schlechte 
Schreibung  fttr  i,  —  rinne  und  brinne  laBen  Metathese  zu,  irne  und 
birne  und  in  Folge  derselben  wird  i  vor  r  zu  eo:  eorne,  beorne. 
Eine  Rttckwirkung  der  letzteren  Form  ist  das  abweichende  reonne 
SC.  963.  —  Neben  gefrggnan  steht  frinan  (?  frinan)  B.  700.  C.  31, 
34  und  zeigt,  wie  n  beftlhigt  ist,  den  altern  Vocal  zu  erhalten,  wah- 
rend  neben  bregdan  e  in  brede  (?  br6de)  bleibt,  und  stredan  (?  stre- 
dan)  Exon.  58 ,  24  neben  stregdan.  —  Durh.  Imperat.  cearf  (fflr  ceorf) 
Mt.  18,8  so  daB  es  mit  Prftt.  of-cearf  14,  10  zusammen  filllt. 

2)  Der  Ablaut  im  Prftt.  Sg.  bleibt  a  vor  m  und  n,  oft  mit  o 
wechselnd.  Er  bricht  sich  zu  ea  vor  11,  Ip,  If,  It,  Id,  Ic,  Ig,  Ih,  r 
und  h;  nSrdliche  Dialecte  behalten  auch  hier  oft  a;  dalf  SPs.  7,  16. 
D.  Mt.  21,  33.  set-falh  Ps.  21,  16.  oder  haben  oea  fllr  ea:  forewoearp. 
D.  Mrc.  10,  50.  Die  Verdtlnnung  zu  e  oder  8b  ist  selten:  huerf  SC. 
633  AG.,  forbaerst  Exon.  70,  13.  Durh.  weard  ward  und  waerd  Mt. 
14,23.  —  fraegn  wird  nach  Ausfall  des  g  zu  fran  befran  Gudb.  PI. 
gefrunon  Ex.  1 83 ,  29.  —  am ,  barn  (orn ,  bom)  entwickeln  sich  nicht 
zu  earn  und  beam,  well  die  ursprtlnglichen  Formen  ran  und  onbran 
rege  bleiben  C.  309,  19.  on-bran  203,  4. 

3)  Der  plurale  Ablaut  des  Prat,  u  bleibt  ohne  Schwanken. 

4)  Im  Particip  steht  u  vor  m  und  n,  sonst  o.  Zur  3.  Klasse 
neigt  sich  brggdan:  bregden  Exon.  219,  13.  brogden  El.  759.  broden 
B.  552;  frggnan:  neben  gefruguen  Exon.  197,  18.  hie  hsefdon  ge- 
frunen.  B.  694.  gefrognen  D.  Luc.  17,20.  steht  gefrggen  Exon.  188, 
14  und  gefrigen.  C.  177,28. 


Ablaatende  Yerben  1.  El.  im  Niys. 


257 


Nags.     A.  LagiVDon. 

1.  Pras.  swelle,  Prat.Sg.     ?  PL 

geipe,  gealp, 

helpe,  halp, 

delue,  ? 

swelte,  swflBlt, 

gelde  (ii),  '       ? 

beige,  an-bselh  (balh), 

2.  swimme,  swomm, 
ilimpe,  ilomp, 
climbe,  clomb, 
aginne,  agon, 
iwinne,  iwan,  iwon, 
irne,  eorne,  orn  (ran), 
beorne,  born, 
binde,  bond, 
swinde,  aswond, 
winde,  wond, 
finde,  fond, 
iswinche,  swonc, 
drinke  (ch),  drone, 
sinke,  sonk, 
singe,  song, 
ringe,  ? 
springe,  sprong, 
swinge,  ? 
of-stinge,  stong, 
|?ringe,  jjrong, 
morne,  mornede, 
weorpe,  warp, 
kerfe,  cserf  carf, 
wurde  (o),  ward, 
berste,  barst, 
swaerke,  ? 
fraeinie,  freinede, 
brede  ?  braid  breid, 
fehte,  faht  feaht, 

1)  Der  Prasenslaut  i  erhait  sich 

we  in    climben   A.  clemben   B.  851, 

Koch,  engl.  QrammatU.  1. 


|.  10. 


3 


?  Part,  swollen, 

gulpen,  ? 

heolpen,  ? 

dulfen,  idoluen. 

swulten,  ? 

golden,  ? 

?  abolgen. 

swummen  (o),  ? 

ilompen,  ilumpen. 

clumben,  iclumben. 

gunnen,  gunnen. 

iwunnen,  iwunnen. 

urnen,  ? 

bumen,  ? 

bunden,  ibanden. 

?  ? 

wunden,  wunden. 

funden,  ifunden. 

swunken,  ? 

drunken,  idrauken. 

sunken,  isunken. 

sungen,  isungen. 

rongen,  irungen. 

sprongen,  ispronge. 

?  to-swungen. 

stungen,  istungen. 
|?rungen,          ^   i)>rungen. 

morneden  imurned. 

wurpen,  iworpen. 

curuen,  coruen. 

iwurden,  iwurden. 

bursten,  bursten. 

swurken  ? 

—  fraeined. 

bruddon,  ? 

fiihten,  iuobten. 
vor  m  und  n,  bisweilen  nur  e, 
swemme    B.  280T8,    iswenche 

17 


258  Ablautende  Verben  1.  Kl.  im  Nags. 

§♦  10»  A.  20745,  sprenge  A.  28550.  Ferner  steht  e  in  swelle,  swelte,  berste 
und  kerfe.  —  Zu  e  tritt  ein  offenbar  gleichlautendes  jb  in  delue 
14,225  daelfe  A.  5813,  letzteres  allein  in  swserke  A.  22030  und  fraeinie 
A.  17116. —  e,  eoundae  (a)  schwanken  in  geolpen  A.  gelpe  B.  12072, 
gselpe  A.  gelpe  B.  7335;  helpe695,  helpen  A.  heolpe  B.  15031,  halpe 

A.  helpe  B.  17991 ;  berne  A.  16218,  beorne  A.  2858,  bffirne  A.  15466, 
werpe  A.  warpe  B.  10181,  weorpe  A.  wearpe  B.  6428,  worpe  A.  werpe 

B.  2488.  —  Neben  i(e)  steht  u  in  gelde2298,  guide  A.gelde  B.  7372: 
agunnen  A.  agynne  B.  18760;  letzteres  allein  in  stunte  (aufhdren)  31891. 

—  Am  meisten  schwankt  der  Laut  in  der  Metathese  des  verschwan- 
denen  rinne:  irne  A.  earnee  B.  21229,  irne  A.  heome  B.  19750, 
erne  1638,  serne  A.  berne  B.  8129,  eorne  A.  erne  B.  8130,  eaeme 
A.  erne  B.  6752 ,  ume  A.  eorne  B.  24696 ;  in  fehte  A.  fihte  B.  5528, 
fsehten  A.  fihte  B.4437,  fahten  A.  fihten  B.  5631,  feahten  A.  fihte  B.  5532 
und  feihten  A.  fihte  B.  1491;  und  in  weorde,  iwurden  A.  776,  wrdan 
A.  1234,  iwurden  A.  iworde  B.  5441  etc. 

2)  Der  singulare  Ablaut  im  Prat,  a  und  ea  liegt  noch  entschie- 
den  vor.  Jenes  oder  vielmehr  o  bleibt  durchgangig  vor  m  und  n, 
seltener  a:  gon  A.  gan  B.  28540,  biwan  A.  won  B.  4674,  at-ran  A. 
1554.  swonc  A.  swang  B.  7488,  sprang  B.  sprong  A.  21481;  ferner 
auch  in   den  Metathesen:    orn  A.  28068,  born   A.  barnde   B.  16217. 

—  Die  Brechung  ea  verengert  sich  gew5hnlich  zu  e,  ae  oder  a: 
gealp  A.  galp  B.  2870,  help  A.  halp  B.  9263,  swselt  A.  (?)  26567; 
an-bselh  A.  abalh  B.  26359;  caerf  A.  carf  B.  4012;  ward  A.  2927, 
iwerd  A.  iward2040,  iweard  A.  294;  for-berst  A.  barst  B.  1912,  to- 
barstl921,  faht4353,  feht  A.  11278,  feaht  A.  fa|?t  1591,  feht  A. 
faht  B.  27747.  —  Auch  ags.  ae  schwankt  nach  e:  ibrseid  A.  breid  B. 
5193,  braid  A.  breid  B.  1454,  abraeid  A.  breid  B.  26533;  i  ist  er- 
weichtes  g:  braegd. 

3)  Der  plurale  Ablaut  ist  dem  VerderbniB  ausgesetzt.  Denn  in- 
dem  u  sich  zu  o  verdunkelt,  begegnet  es  oft  dem  singularen  Ablaute, 
seine  Bedeutung  wird  unklar  und  sein  Verlust  vorbereitet,  u  erhElt 
sich  in  dulfen ,  clumben ,  urnen ,  burnen ,  bnnden ,  wunden ,  funden, 
sunken,  bursten,  swurken.  —  Zu  u  gesellt  sich  o  in  swommea  1342, 
agunnen  A.  agonne  B.  21034,  iwunne  A.  biwonne  B.  6036,  dranken  A. 
dronke  B.  13465,  )>rungen  A.  j?ronge  B.  22883,  24550,  curuen  A. 
corue  B.  21875.  —  o  steht  allein  und  der  plurale  Ablaut  fHUt  mit 
dem  singularen  zusammen  in  ilompen  A.  31791;  eo  in  heolpen  A. 
28394 ;  u  und  eo  in  wurpen  A.  worpen  B.  10828   und   weorpen  A. 


Ablautende  Verben  1.  £1.  im  Nags. 


259 


worpenB.  22781,  bruddon  A.  20335  and  breoden  A.  breidenB.  15260.  g.  10« 
—  Endlich  dringt  der  singnlare  Ablaut  in  den  Plural:    in  swulten  A. 
6071   und   swelten  A.    aswalten  B.  27474;    fuhten   A.   fohte  B.  576, 
fohten  A.  fo|?ten  B.  1 287 ,  feohten  A.  fohte  B.  6806 ,  feuhten  A.  fohten 
B.  27568 ,   fehten   A.  fohte  B.  794 1 ;    iwurden   A.  29555  und  iwcerden 

A.  wor|>e  B.  7185. 

4)  Im  Particip  erhHIt  sich  u  meist  vor  m  und  n  :  ifunden ,  isun- 
ken,  irungen,  doch  stellt  B.  gewdhnlich  o  gegenUber:  atwunden  A. 
atwonde  B.  12869,  drunken  A.  drongken  B.  14285,  isungen  A.  isonge 

B.  24549,  ispronge  B.  26090,  istunge  A.  of-stonge  B.  27597.  In 
ilimpen  steht  sogar  der  Prd.senslaut  28102,  wahrscheinlich  durch  das 
schwache  ilimped  27135  veranlaSt,  und  der  singnlare  Ablaut  des  Prftt. 
in  iwan  A.  7706.  —  Sonst  steht  o:  idoluen,  abolgen,  worpen,  iuohten; 
nur  iwurden  A.  iwor|?e  B.  8790  und  iworden  3733 ,  und  nebeu  iburst 
22284  ein  sehwaches  ibirsted  A.  bursted  B.  18950. 

Die  Endung  der  Part,  ist  in  A.  fast  stets  -en,  in  B.  ist  n  ge- 
wohnlich  abgesto6en. 

5)  Schwach  geworden  sind:  Prftt.  bom  A.  barnde  B.  16217,  mor- 
nede3ll6,  murnede  A.  18714,  derfde  A.  8731,  freinede  A.  29487, 
tlumben  A.  clemde  B.  23885,  ringeden  A.  rongen  B.  24486.  Part. 
murned  A.  13472  und  iderued  A.  18715. 

B.  Orm. 


2. 


gellpe.  Prat.  Sg.  gallp  ?          PLgullpenn?         j 

Part.gollpenn. 

hellpe. 

hallp  1342, 

hulpenn, 

hollpenn 
6201. 

dellfe. 

dallf  ? 

duUfenn  ? 

dollfenn  ? 

swellte. 

swallt4405. 

swulltenn80l9. 

swoUtenn? 

gellde, 

gald? 

guldenn  ? 

goldenn6239, 

bellghe. 

ballh  ? 

bullghen  ? 

bollghenn 
7145. 

swoUghe, 

swallh  14592, 

swollghenn  ? 

— 

bilimmpe, 

bilammp 

bilummpenn  ? 

bilummpenn 

1929, 

2905. 

biginne. 

gann  2805, 

bigunnenn. 

bigunnenn 

6884, 

4011. 

blinne. 

blann  14565, 

blunnen  ? 

blunnenn  ? 

winne, 

wann  12312, 

wunnenn  10175, 

wunnenn  61 12. 

(rinne)  erne. 

rann  1364, 

? 

runnenn  ? 

eorne, 

17 


260 


Ablantende  Yerben  1.  El.  im  Nags. 


binde,  Prat.  Sg.  band  3592,  PI.  bunden  15820,  Part,  bunden  2971. 

finde. 

fand  12750, 

fundenn  3400, 

fanndenn 

winde, 

wand  3320, 

wundenn  ? 

wunndenn 
3326. 

drinnke, 

drannc  1374, 

drunnkenn, 

drunnkenn 

4797, 

14014. 

swinnke, 

swannc 

swunnkenn  ? 

swUunkenn 

17699, 

6103. 

stinnke, 

stannc  8077, 

stunnkenn  8 1 94, 

? 

sinnke, 

sannc? 

sunnkenn? 

sunnkenn 
14569. 

singe. 

sang? 

sungenn  3373, 

snnngenn  ? 

springe, 

sprang  10258, 

sprungenn  ? 

sprungenn 
511. 

stinge, 

stang  ? 

stungenn  17441, 

stungenn 
17413. 

j?ringe  ? 

|?rang  ? 

Jjrungenn? 

forr-})rungenn 

6169. 
bi-)?ningenn 

14825. 

clinge, 

clang? 

clungenn  ? 

for-clungenn 
13851. 

werrpe, 

forr-warrp 
811, 

wurrpenn  ? 

worrpenn 
14781. 

wurr]?e. 

warr]?  3003, 

wurrdenn  3343, 

wurr)?enn 
12025,1888. 

to-bresste. 

att-brasst 
14734. 

brusstenn  ? 

|?resshel481, 

j?ras8h  ? 

I^russhenn  ? 

)>rosshenn 
1530. 

berrghe, 

barrh  ? 

burrghenn  ? 

borr9hen3248. 

1)  Im  Prasens  steht  vor  m  und  n  stets  i,  aufierdem  e;  and  nur 
wurr]?enn  3527  und  swollghenn  10224  sind  auffallend.  —  Metathese 
in  erne  6969,  eorne4165.  —  Stinnte,  ringe,  grinde,  swinge  und 
fihhte  kommen  zwar  vor,  aber  nicht  ihre  Ablautformen. 

2)  Der  singulare  Ablaut  zeigt  nicht  das  mindeste  Schwanken, 
tiberall  steht.  a;  auffallend  ist  nur,  daP,  wslhrend  sonst  stets  doppelte 
Consonanz  steht,  die  Verdopplung  des  n  vor  media  unterbleibt:  band, 
fand,  wand,  sprang. 


Ablautende  Yerben  1.  BQ.  im  Ae. 


261 


Ehenso  fest  zeigt  sich  auch  der  plurale  Ablaut,    aber  auch  bier  §♦  10* 
einfache  Consonanz  vor  media:  bundenn,  fandenn,  sungenn,  stuDgenn; 
bullpen  ergibt  sich  aus  dem  conj.  praet.  hullpe  12033. 

4)  Die  Part,  haben  u  vor  m  und  n,  sonst  o,  neben  worrpen 
forrwurrpenn  4920.  Die  Endungen  sind  voll.  —  fraggnenn  ist  schwach 
12999.    Part,  fraggnedd  12975.     Noch  jetzt  in  Lane. 

Ae.  §,  11, 


1 .  Pras.  helpe,     Prat.  Sg.  help  RG.       PI 

.holpe  RG.  Part 

•  yholpe  RG. 

halp  PL. 

helped  Ps. 

delue, 

dalf  RG., 

dolue  RG. 

doluen  Ps. 

melte, 

melted, 

molten  Ps. 

gelde, 

gold  RG.  Tr. 

gald  PL. 

golden  PL.  Ps. 

gald  PL. 

geld  PL. 

ygolde  RG. 

swelghe, 

swelghed  Ps. 

2.         clim(b)  RG. 

clam  RG. 

clommpe  RG. 

yclombe  RG. 

clam(b)  Tr. 

clombe  Tr. 

swim, 

swam  RG. 

swam  PL. 

— 

ginne, 

ganRG.PL.Ps. 

gonne  RG. 

gun  Tr. 

gan  PL.  Ps. 

ygonne  RG. 

winne. 

wan  won  RG. 

wonne  RG. 

wonnen  PL. 

wan  Tr. 

ywonne  RG. 

Irinne  irne 

ran  PL.  Ps. 

ran  PL. 

ronnen  PL. 

frenne 

orn  RG. 

roune  RG. 

yronne  RG 

(blinne 

blanne  PL. 

blonne? 

blonnen. 

jlin  Ps. 

Ian  Tr. 

binde 

bondRG.PL.Ps. 

bonde  PL. 

bonden  (u)PL. 

band  PL.  Ps. 

bounde  RG. 

ybounde  RG. 

finde 

fond  RG. 

fonde  RG. 

yfonde(ou)  RG. 

fand  PTi. 

founde  RG. 

fun  den. 

winde. 

wandwondPL. 

wond  PL. 

won  den  PL. 

drinke, 

drank  Ps.  PL. 

dronke  PG. 

ydronke  PG. 

dronk  RG. 

drunken  Ps. 

drunk  Ps. 

sinke 

sank  Ps. 

swnken  Ps. 

sonken  PTi. 

stinke 

stank  PTi. 

stonken  ? 

stonken  ? 

swinke 

swank  Ps. 

swonke  PG. 

yswonke  PG. 

singe 

sang  Ps. 

songen  Ps. 

sungen  Ps. 

song  RG.  Tr. 

songe  RG. 

ysonge  RG. 

|>ringe 

thrang  Ps. 

throngen? 

thrungen  Ps. 

springe 

sprongRG.PL. 

spronge  RG. 

sprongen  Ps. 

262 


Ablautende  Yerben  1.  Kl.  im  Ae. 


3. 


ringePrftt.  Sg 

.rong  RG. 

PI.  ronge? 

Part,  yronge  ? 

wringe 

wrong  Tr. 

wrongen  ? 

wrongen  ? 

sliBge 

slong  RG. 

slongen  ? 

slongen? 

sting 

stong 

stongen  ? 

stungen  Ps. 

swing 

swong 

swongen  ? 

swungen  Ps. 

kerae 

carf  PL.  RG. 
kerf  RG. 

corue  RG. 

ycorue  RG. 
corn  PL. 

werpe 

warp  Ps. 

— 

berste 

barst  RG. 
brast  Tr. 

borste  RG. 

yborste  RG. 

brede 

braid  PL. 

to-bred  Ps. 

ifihte 

Tr. 

fagt  RG. 

fogte  RG. 

yfogte  RG. 

(fygte 

RG. 

faght  Ps. 

ifought  RG. 

L  Ira  PrUsens  i  vor  m  and  n ,  und  in  iihte  fygte  RG.  502 ; 
sonst  e;  nur  o  in  wor|?e  12010,  forworthe  Ps.  1,6. 

2)  Der  singulare  Ablaut  des  Prat,  ist  vor  m  und  n  bei  RG-  meist 
0,  in  PL.  a,  in  Ps.  a:  clam(b)  RG.  6990,  blan  Ps.  31 ,  3.  blanne  bi- 
ganne  PL.  1137,  gan  RG.  11706,  orn  8830,  ran  PL.  151.  wan  RG. 
136,  won  7935;  band  PL.  788 ,  bond  5891 ,  fond  RG.  303,  dronk 
2528,  rong  10638,  song  10612,  slong  11230,  sprong2857;  thrange 
Ps.  77,59.  swank  6,  7  etc.  —  Aufierdem  steht  a  in  halp  PL.  996, 
dalf  RG.  2782.  warp  Ps.  77,  67,  carfe,  brast  PL.  701 1 ,  fagt  RG.3402: 
nur  9eld8586,  gold  1797  und  gald  PL.  1261. 

3)  Der  plurale  Ablaut  ist  bisweilen  noch  unterschieden,  besonders 
in  Ps. ,  wie  in  drunken  68,  13,  stungen  29,  13.  songen68,13;  viel- 
leicht  auch  in  holpe  RG.  12071  neben  halp;  jedoch  falllt  er  oft  mit 
dem  singularen  zusammen,  wie  in  swam  PL.  7170,  gan  13,  ran  15. 
wan  16,  fand  1948.  Ps.  76,6,  drank  68,  22.  stangen4,5;  meist  be- 
gegnen  sich  schon  Sg.  und  PI.  in  o. 

4)  Im  Part,  wird  u  seltener,  am  meisten  noch  in  Ps.:  funden 
9,  36,  swnken  68,  34,  sungen  70,  23,  |?rungen  72,  22;  gew5hnlich  o: 
y holpe  RG.  8510,  dolven  Ps.  93,  13  molten  74,  4,  ygolde  RG.  12135. 
ronnen  PL.  340,  wonnen  339,  ywonne  RG.  1849,  wonden  PL.  4910, 
sonken  6401,  sprongen  Ps.  84,  12,  swongen  72,  5.  corn  (f&r  corven) 
PL.  5883,  yfogte  RG.  1492.  Neben  o  bringt  RG.  ou:  ibounde  10118, 
ifounde  etc. 

5)  Schwach  Prftt.  swelted  Tr.  1,22,  swelghed  Ps.  123,  3,  amde 
RG.  8333  neben  ran  und  orn.  —  Part,  helped  Ps.  27 ,  7.  —  Tr.  da- 
gegen  fdhrt  4,  1  to  fling  ein. 


Ablautende  Verben  1.  El.  im  Me. 


263 


Me. 

l.Pras.to-sweUe  Prt.  Sg.swall          PI 

.  swollen? 

Part,  swollen. 

helpe 

(halp 

holpen 

holpen. 

(helpede 

helpeden 

helped. 

delue 

dalf 

doluen 

doluen  (on). 

jdeluide 

delueden 

deltten. 

melt 

jmalt 

meltiden 

moltun(en). 

juieltide 

meltid. 

snelt 

swelt 

jjelde 

(golde 

golden 

goldan(en). 

jgeeld 

jgald  geld 

gelden 

golde 

rgeldide 

geldeden. 

2.        swimme 

swam 

swommen? 

swommen  ? 

climbe 

clamb 

clamben 

clomben. 

clomb 

clomben 

ibiginne 

gan 

gonnen  (a) 

bigunnen. 

jbeginne 

began 

bigunnen 

bigonne. 

blinne 

blan? 

blonnen  ? 

blonnen  ? 

spinne 

span? 

sponnen  ? 

sponnen. 

winne 

wan 
waan 

1 

wonnen 

wonnen. 

renne 

(ran 

rnnnen 

runne. 

(rennede 

ronnen 

ronnen. 

stinte 

— 

— 

stenten. 

binde 

(bond 

bounden 

bounden 

(bounde 

ybound. 

finde 

fond 

fonden 

founden. 

(foond 

foo(ou)nden 

griude 

(gronde 

gronden  ? 

grounden. 

Igrinte 

yground. 

winde 

wond 

wounden 

wounden. 

sinke 

sank  (o) 

sonken 

sonken. 

drinke 

(drank 

dronken 

drunken. 

(dronk 

dronken. 

shrinke 

shrank 

shronken 

forshronken 

swinke 

.  swank 

swonken 

swonken. 

stinke 

(stank 

stunken 

stonken. 

(stonk 

stonken 

ringe 

rong 

rongen 

rongen. 

singe 

sang 

songen 

sungen. 

soong  (o) 

songe. 

§•  12. 


264 


Ablautende  Yerben  1.  El.  im  Me. 


§♦  12,  l.Pras.stinge    Prat.  Sg.  stong         PI.  stongen 


3. 


springe 

thringe 
wringe 
kerue 

sterue 
worth 
breste 


4. 


threshe 

breide 

Ifigte 
jfeigt 


(sprang  (o) 
(sproong 

throng 

wrong 

jkarf 
(keruyde 

starf 

worth 

brast 
'brost 
I  breste 
barst 

threschide 

to-brayd 

|fagt 

faugte 

faught 


sprongen 

thrungen 
wrongen 
koruen 

storven 

brosten 
bristen 
bars  ten 

threschiden 


fogten 

fougten 

foughten 


Part,  stongen. 

sprungen. 
spronge(n). 

throngen. 

wrongen. 

koruun. 
corven. 

ystorven. 

brosten. 
borsten. 


throsshe. 

threschid. 

to-braygede. 

foogte. 
fougten.  * 
foughte(n). 


1)  Im  Prasens  steht  i  (y)  vor  m  and  n  bis  auf  renne  2  Kgs.  18, 
19.  PP.332  und  das  schwach  gewordene  brenne;  neben  drinken  auch 
drenken  Ruth  2,  9;  ferner  in  figte  fihte  Man.  18  feigte  A.  figte  B. 
Gen.  49,  19.  —  o  (ou)  steht  nur  in  worthe  und  in  den  schwachen 
spornen  Ps.  21,23  und  mournen  A.  mornen  B.  Mt.  5,5.  —  Sonst 
steht  flberall  e. 

2)  Ira  Prat.  Sg.  schwankt  der  Ablaut  vor  m  und  n  zwischen  a 
und  0.  Wycl.  bestatigt  die  in  Orm  angedeutete  Vocallange  he  foonde 
A.  foond  B.  Mt.  26,40   he   soong  A.    song  B.  Ex.  15,  1    he  sproong 

A.  Gen.  26,1  he  bounde  Mt.  14,3.  —  a  steht  in  swal  Ch. 6549, 
swale  13490,  malt  Ch.  T.  1,582,  staife  Ch.  935,  fagt  A.  faugt  B. 
Jud.  1 ,  5.  und  faugte  Ex.  17,  8.  faught  Ch.  401.  foughte  Mau.  5.  a- 
braide  Ch.  150 J 4.  to-brayd  A.  to-braidide  B.  Luk.  9,  42.  —  oin  worth 
PP.  2792. 

3)  Der  plurale  Ablaut  erhait  sich  in ;  thei  bigunnen  Judg.  20, 20 
runnen  Jud.  9,  6.  stunken  A.  Ps.  37,  6.  thrungen  PP.  3522;   drunken 

B.  Gen.  24,54  etc.;  ferner  in  o  singularem  a  gegentiber:  holpen  PP. 
4009.  dolue  A.  delueden  B.  Ps.  21,17.  gonnen  Ch.  11230.  sonken 
Mau.  9 ,  storve  Ch.  1 2822.  fogten  A.  fougten  B.  Js.  29 ,  7.  Oft  aber 
sind  die  Vocale  gleich:  golde  und  golden  A.  geldiden  Deeds  4,  33. 
clomb  und  clomben  Ch.  3636.  gan  Ch.  T.  2,  194,  fond  und  fonden  A. 


Ablautende  Verben  1.  El.  im  Me.  und  Ne.  265 

founden   B.   Gen.  26,  19.   foond   und   foonden  A.  founden   B.  Judg.  3,  §«  12. 
25.  bounde   und  boundun  Judg.  15,  13.   brost   und   brosten   Jer.  5,  5. 
Waren  faugte  und  fougten  verschieden? 

4)  Im  Particip  wechseln  o  und  u  vor  m  und  n:  bigunnen  A.  bi- 
gunne  B.  Gen  11,6.  drunkun  A.  drunke  B.  Gen.  24,  19  sprungen  A. 
Mt.  13,5.  sprongun  A.  Gen.  25,4.  ronnen  Pref.  Seite  63  Ch.  und 
Mau.  haben  o:  clomben  Ch.  14712,  wonne5l ,  begonne  52,  songe  268. 
—  Vor  nd  erweitert  sich  der  Laut  zu  oo,  ou:  boundeu  Mt.  16,  19, 
Mau.  4.  ybounde  PP.  3537.  Ch.  4058.  found  4057.  founden  Mt.  1,18. 
Mau.  7.   grounden   Ch.  16228.   —    Vor   r  und  1  steht  nur  o:   coruen 

A.  Hos.  14,  1.  ycorven  Ch.  2015.  borstun  A.  Dan.  14,26.  brosten  A. 
Gen.  7,  11.  swollen  Ch.  pers.  goldun  A.  Gen.  41,  13.  golde  Prov.  7,  14. 
foogte  A.  fougte  B.  Jes.  20,  1  foughten  Ch.  62,  yfoughte  PP.  4101. 

Die  Endung  ist  bei  Wycl.  gewohnlich  en ,  bisweilen  un ;  bisweilen 
und  bei  Ch.  gewohnlich  ist  n,  selbst  en  abgestofien:  bigun  A. 'Gen. 
24,54.  ybound  Ch.  4058.  yground  4006. 

5)  ^eben  starken  Formen  stehen  schwache,  im  Prat,  halp  Mau. 
28.  PP.  13213  und  helpide  R6m.  16,2;  dalf  Mt.  25, 18  und  deluyde 
A.Gen.21,30;  gald  PP.  7856.  goIdeA.  geldide  B.  Gen.  31,39.  geld  A. 
Job.  29,11.  gildide  A.  geldide  B.  Gen.  20,  14,  ran  Mt.  28,  9  und 
rennede  A.  ran  B.  Gen.  24,  20;  karf  Amos  1,  13.  Ch.  7826  karf  B. 
keruj'de  I  4  Kgs.  15,  16;  brast  Ch.  5117.  to-barst  A.  to-brastB.  Deeds 
1,  18.  brost  Ch.  5091.  to-breste  2613;    —   im  Part,  holpe  A.   helpid 

B.  Ps.  85,  17.  doluen  Judg.  6,  32.  deluen6,  31;  moltun  B.  moltid  A. 
Ex.  16,21.  meltid  B.  Ps.  118,139;  throsshe  A.,  threischid  B.  Jes. 
28,27  und  threshid  Jes.  25, 10. 

Nur  schwach  sind,   im  Prat,   swelt  Ch.  1358.   brende  PP.  12021, 
threschide  B.  Judg.  6,11. 
Ne. 

lied.       §.  13. 


1.  Pras.  swell 

Prat,  swelled.                Part,  swollen  swoln  s' 

help. 

helped,  holp, 

helped,  holpen. 

melt. 

melted,  molt, 

melted,  molten. 

2.            swim. 

swam  swum. 

swum"  swam. 

climb, 

climbed,  clomb. 

climbed,  clomb. 

begin. 

began,  begun. 

begun. 

spin. 

span,  spiin. 

spiin. 

win, 

won, 

won 

run. 

ran. 

run. 

bind 

bd^nd. 

boftnd. 

266 


Ablautende  Verben  1.  El.  im  Ne. 


♦  13.       Prfts.  tind. 

Prat,  mud, 

Part.  foAnd. 

grind. 

groiind. 

grOiUnd. 

wind, 

w6ftnd, 

Vfbtaid, 

drink, 

drank,  drunk, 

drunk. 

shrink. 

shrank,  shrunk. 

shrunk. 

sink. 

sank,  sunk. 

sunk. 

stink, 

stank,  stnnk. 

stunk. 

slink. 

slank,  slunk. 

slunk. 

ring, 

rang,  rung. 

rung. 

sing. 

sang,  sung, 

sung. 

spring. 

sprang,  sprung. 

sprung. 

cling. 

clang,  cliing, 

clung. 

fling, 

flung, 

flung. 

sling, 

slung, 

sliing. 

sting, 

stung. 

stung. 

swing. 

swung. 

swung. 

wring. 

wrung, 

wrung. 

3.            bttrst, 

bttrst. 

bttrst. 

4.            fight. 

fought  (d,). 

fought  (k) 

1)  Vergleicht  man  diese  Verben  mit  der  Liste  der  ags.,  so  sind 
auBer  Gebrauch  gekommen:  swelt  (Sc.  swelt  erstickt),  beteld,  filh, 
grim  (Prateritum  gran  Lane),  lim,  limp,  rimp,  lin  blin  (Sc),  sin, 
thrint,  rind,  swind,  cwink,  thring  (thrang  Sc),  twing,  werp,  werf, 
derf,  worth  (noch  Ezek30,2  im  conj.  woe  worth  the  day),  berg, 
swerk,  frain  (Hallam),  bred  und  stred.  —  Von  ags.  cwedan  hat  sich 
nur  das  alterthttmliche  Prat,  quoth  erhalten. 

2)  Schwach  geworden  sind  to  milk,  yield  (Prat,  yold  Sp. 
3,9,28.),  swallow  (aus  swelge),  bellow  (ausbelge),  stint,  burn, 
(Prat,  barn  Ch.,  to  bran  North,  brun  SLanc)  mourn,  spurn,  carve, 
burst  (Prat,  barst  und  brast  Cumb. ,  SLanc,  borst  Ch.  Part,  barsten, 
borstenCh. ,  brussen  brossen  North.),  starve  (sterve  Ch.  Part,  storven), 
thresh,  cringe. 

3)  Manche  raischen  starke  und  schwache  Formen ,  und  zwar  star- 
kes  Prat,  und  schwaches  Part,  to  climb  clomb  climbed  (Prat,  clam 
und  clum  S.  Crav. ,  clomb  Suff.  Heref.  Part,  clomb  Suff.);  schwaches 
Prat,  und  starkes  Partic  to  delve  delved  dolven;  to  melt  melted 
molten,  to  swell  swelled  swollen  swoln  Sh.  T.  2,1.  WS.  Ken.  3.  — 
Doch  ist  molten   mehr  in  adject.   Gebrauch:   a  current  of  molten 


Ablautende  Yerben  1.  Kl.  im  Ne.  267 

lead.  WS.  Ken.  32.  In  other  part  stood  one  who  at  the  forg«  la-  §•  ISi 
bearing  two  massy  clods  of  iron  and  brass  had  melted.  M.  pi.  1], 
566.  wenn  auch  H6. :  the  mountains  shall  be  molten  under  him.  Mic. 
1,4.—  Neben  swollen  ist  swelled  schon  mehr  im  Geforanch.  — 
Prat,  holp  (Sir  Robert  never  holp  to  make),  Sh.  KJ.  1,1,  Part,  holp 
(Sh.  £.  4,t:  a  man  is  well  holp  up  that  trusts  to  you.  He  hath 
holp  to  eat  it.  Much.)  sind  als  veraltet  zu  betrachten,  obgleich  HB. 
das  Part,  holpen  stdtzt;  im  Prftt.  aber  helped. 

4)  Stark  flectieren  noch  folgende,  die  a)  den  singularen  Ablaut 
des  Prftt.  und  den  Laut  des  Particips  bewahrt  haben,  wie 

to  swim,  swam,  swum;  begin,  began,  begun  (das  veraltete 
Simplex  noch  Sh.  Macb.  1,2:  as  whence  the  sun  gins  her  reflection) ; 
run,  ran,  run;  drink,  drank,  drunk  (die  voile  Form  drunken  ist 
Adjectiv  geworden);  shrink,  shrank,  .shrunk;  sink,  sank,  sunk; 
ring,  rang,  rung;  sing,  sang,  sung;  spring,  sprang,  sprung.  Die 
a-Formen  scheinen  sich  wieder  zu  befestigen,  obgleich  auch  hier  u 
eingedrungen  war:  the  floting  vessel  swum  uplifted  M.  pi.  11,745. 
the  work  begun  7,  93.  the  slumber  sunk  down  on  him.  Ws.  Ken.. 12. 
she  shrunk  back  4.  he  sprung  into  the  midst  of  a  thicket  of  shrubs. 
20,20.  till  the  amorous  bird  of  night  sung  spousal  M.  pi.  8,519.  the 
faithfal  armies  rung,  Hosanna  to  the  Highest  6,204.  up  I  sprung 
8.259.  —  Dieses  u  drang  aus  dem  Part.  vor.  Umgekehrt  zeigt  sich 
auch  a  bisweilen  im  Part.  I  will  scare  think  you  have  swam  in  a 
Gondola  Sh.  As4,l.  I  had  no  sooner  drank  Tattl.  131.  thy  bro- 
ther's blood  the  thirsty  lance  hath  drank.  Sh.  Letztere  Bildungen 
sind  ungebrauchlich.  —  Ben.  Jons,  hat  win,  Prftt  wan  won.  Part. 
won  und  ebenso  fling,  ring,  wring,  sing,  sting,  spin,  drink,  sink, 
spring,  begin,  stink,  shrink,  swing,  swim;  Wall.  Prftt.  und  Part, 
wonne,  spun,  begun,  swum,  sung,  stung,  flung,  wrung,  sprung,  swung, 
drunk,  sunk,  shrunk,  stunk  und  Prftt.  auch  began,  sang,  rang,  sprang, 
drank  etc. 

b)  solche,  welche  im  Prftt.  und  Part,  einen  Laut  haben,  wie  u 
in  to  spin  spun,  to  stink,  slink,  sting,  fling  (flangCrav.),  swing, 
wring,  cling  und  das  neue  string,  und  diesen  schlieSt  sich  das 
lautlich  gleiche  win  won  an;  ferner  die,  welche  ein  aus  langem  o  er- 
wachsenes  ou  haben,  wie  bind  bound,  find  found,  grind  ground, 
wind  wound,  und  fight  fought  (ou  f(ir  ft,  daher  noch  faft  foffen 
Crav.,  feight  feighten  Westm.),  die  alte  voUere  Form  foughten  nur  in 
der  Phrase:  a  well-foughten  battle. —  to  wind  (blasen),  soUte  schwach 


268 


Abl&utende  Verben  2.  El.  fan  Ags. 


hael, 

hselon, 

holen. 

stsel, 

stselon, 

stolen. 

na>m  nom, 

nftmon, 

Dumen. 

cwam, 

cwd,mon, 

cumen. 

cwom,  com, 

c6mon, 

b»r, 

b&ron, 

boren. 

(ge)sc»r, 

scseron, 

scoren. 

tJBr, 

tseron, 

toren. 

spraec, 

sprfficon, 

sprecen 

brsec, 

brsecon, 

brocen. 

§•  13»  flectieren  als  Ableitung  von  wind,  doch  wird  es  bisweilen  mit  to  wind 
(winden)  verwechselt:  but  scarce  again  his  horn  he  wound,  when  etc. 
WS.  Lady. 
§•  14»  Zweite  Klasse  Prfts.  i,  Prftt.  Sg.  ae,  a,  PL  &,  Part,  u,  o. 

Ags. 
'''         l.Pras.cw^le,  sterbe,        Prftt.  Sg.  cwabI,       Pi.  cwselon,  Part,  cwolen. 

hele,  hehle, 
stde,  stehle, 

2.  nime,  nehme, 
cwime,  komme, 
cume, 

3.  b^re,  trage, 
scere,  scheere, 
tgre,  zerreiBe, 

4.  sprgce,  spreche, 
brgce,  breche, 

Der  Stammvocal  ist  a  (se),  das  sich  im  Prftsens  *za  i 
(e),  im  Part,  zu  u  (o)  geschwacht  und  im  Prftt.  PL  zu  k  (ae) 
gesteigert  hat 

1)  Der  Prasensvocal  haftet  .nur  vor  m  in  niman.  Die  Schwan- 
kungen  desselben  in  nioman  D.  Mt.  26,  52.  ngoman  Bed.  4, 11.  scheinen 
durch  a  zweiter  Silbe  veranlaSt  zu  sein  und  sind  selten  im  westsachs. 
Dialecte,  haufiger  in  Durh.  Dagegen  in  cwiman  geht  i  unter  derEin- 
wirkung  des  w  in  u  ttber:  cuman.  —  Vor  1,  r  und  c  steht  e,  das 
sich  selten  zu  go  bricht  und  in  Durh.  zu  ea:  forsteala  Mt.  6,19. 
beara  3, 1 1 . 

2)  Der  singulare  Ablaut  bleibt  nur  vor  m  und  schwankt  hier 
nach  0:  nom  B.  1612.  ge-nom  D.  Mt.  13,  19.  cwom  B.  419.  und  mit 
w  zusammenfliel3end  wird  es  be-com  B.  2992.  Sonst  steht  ae,  das 
selten  durch  e  vertreten  ist:  gescer  (Grein  gescaer)  B.  2973.  gebrec 
D.  Mt.  12,4.  gebreeccH,  19. 

3)  Der  plurale  Ablaut  ist  §l  vor  m,  nach  6  schwankend:  n^mon 
B.  2986.  Mt.  14,20.  gendmon  D.  Mt.  14,  12;  cwAmun  Ps.  34, 1 5.  cuo- 
raon  D.  Mt.  14,  12.  c6mon.  —  Au6erdem  ae,  das  selten  mit  6  wech- 
selt:  forst^lun  D.  Mt.28,12.  gebr^con  D.  Mt.  13,4. 

4)  Im  Part,  steht  u  ebenfalls  nur  vor  m:  numen  B.  1153;  sonst 
0:  biholen  B.  414.  gestolen  Ine.  57.  bescoren  Wihtr.  8  brocen  B.2063. 
Nur  sprece  zeigt  sprecen ,  gesprecen  EL  1285.  D.  Luc.  1,  55,  obgleich 


Ablautende  Yerben  2.  El.  im  Nags. 


269 


Ahd.  und  Alts,  sprocen  erwarten  la6en.  —  Dnrh.  hat  neben  cama(n)  §«  14* 
and  cumen  auch   cyma   und   cymen,    auch    Imp.   cym,    Part,  cymen, 
Exon.5,8.  23,22. 


Nags.     La^. 

l.Pr&s.haele,  helie, 

Prat.  Sg.  helede, 

PI.  heleden. 

Part,  iheled. 

stele. 

stal, 

stalen, 

stole. 

2.         Dime 

I  nam, 

nemen, 

numen. 

j  nom, 

nomen, 

nomen. 

fnaem. 

numen, 

(kume, 

com, 

comen. 

cumen. 

Icome, 

comen. 

3.         bere. 

baer,  bar, 

beren. 

boren. 
iborne. 

scere  (sere), 

scar. 

schaere. 

tere. 

tar, 

tore(n). 

toren. 

4.         breke, 

brae,  braec 

,      brecon. 

broken. 

breac. 

braken. 

speke. 

spac, 

spaeken, 

ispeken. 

spseke. 

sp8ec(e), 

speken, 

§*  15. 


1)  Die  ags.  Prftsenslaute  bleiben  nur  i  in  nime,  u  (o)  in  eume, 
e  in  den  tlbrigen  Verben.  Zu  letzterem  treten  die  Lag.  eigenthttm- 
lichen  Schwankungen :  hele  und  hsele  A.  15217,  stele  B.  steolen  A. 
2353,  beren  A.  beare  B.  18223,  bere  A.  biere  B.  18221,  schere, 
schaeren  A.  14216,  spekespaeken  A.  10361,  specken  A.  spekeB.  20880, 
spaecken  A.  speke  B.  14758. 

2)  Das  Pr3,t.  Sg.  beh3,lt  o  in  com  in  Folge  des  ansgesto6enen  w ; 
in  nom  4433  tritt  es  f(lr  a  ein:  nom  A.  nam  B.  684,'  aufPallend  aber 
ist  naem  A-  7622.  Die  tlbrigen  Formen  zeigen  die  gew5hnlichen  Schwan- 
kangen:  bar  A.  18227,  ibaer  A.  5028,  ber  A.  bar  B.  14771;  brae  A. 
B.  1558,  braec  A.  brae  B.  5431,  breac  A.  2623;  spac  A.  121,  spaec 
A.  11423  und  spec  A.  1212.  —  haele  flectiert  Lag.  schwach:  helede 
A.  B.  21 135. 

3)  Auch  ftlr  den  pluralen  Ablaut  &  treten  nicht  nur  gewOhnliche 
Schwankungen  von  a  und  e  (eo)  ein ,  wie  beren  A.  baren  B.  26483, 
beoren  A.  beare  B.  22772;  breken  A.  B.  11979,  braken  A.  breke  B. 
45S0;  speken  A.  B.  5524,  spaeken  A.  speke  8249;  sondern  es  tritt 
auch  zu  nomen  A.  418,  nomen  A.  nemen  B.  14639. 


270 


Ablaatende  Verben  2.  Kl.  im  Nags.  u.  Ae. 


§«  15«  Im  Part,  steht  n  und  o  vor  m:  binumen  A.  binome  B.  4026  ond 

inomen  A.  186,  camen  A.  icomen  B.  3625  und  icomen  2034;  sonst 
meisto:  bistole  A.  bistele  B.  19033,  boren  A.  1068,  to-toren  A.  30778, 
to-broken  A.  6488.  ispseken  A.  mit  dem  Participiallaut  dritter  Klasse 
bleibt  13643. 

Orm. 
1 .  Prfts.  forr-hele  1 3649,  Prt.  Sg.  forr-hall  233,  PI.     ?         Part,  forrholenu 

2468. 
stall  ? 
namm916. 


2. 


stele  4467, 
nime2910. 


staelenn  ? 
nsemenn  ? 


3. 


4. 


cume4359. 


bere  J.  47, 


comm  4355, 


barrl372, 


brekel548, 
speke2733. 


stolenn. 
namenn 
6940. 
comenn  496,    camenn 

162. 
baerenn7576,  borenn 

161. 
bra?cen  ?         brokenn. 
sp8ekennl027,    ? 


brace  1 5, 
space  2789, 

1)  Das  Prftsens  bewahrt  die  ags.  Vocale: 

2)  lu)  PrS^t.  ist  ags.  ae  Uberall  nacb  a  zurttckgetreten ,  uur  com 
erhait  sich  ftlr  cwam.  Der  plur.  Ablaut  ist  vollig  regelma^ig,  wie 
auch  das  Part. 


§.  16. 

1. 

Ae. 
Prfts.  hole, 
bile. 

Prftt.  Sg.  hiled, 

Pl.bilede  ? 

Part,  forhole. 
iheled. 

stele, 

stel. 

stal. 

stolen. 

2. 

nime, 

Inam, 

nam, 

nomen. 

|nom, 

nomen. 

ynome. 

come, 

cam, 
com(e). 

cam, 
come(n), 

comen. 
ycome. 

3. 

bere. 

jber, 
jbare, 

bere, 
bare. 

ybore. 

born  und  yborne. 

schere, 

schare, 

schere  ? 

schorn. 

tore, 

? 

? 

torn. 

4. 

broke, 

Ibrac, 
(brek. 

brake(n), 
broke, 

broken. 

spoke. 

spac, 
spec, 

speke, 

bispeke. 
spoken. 

1)  Unter  den  Pr&senslauten  flUlt  nur   i  in  bile  aaf  Ps.  16,9    far 
das  school  im  Ags.  e  steht. 


Ablautende  Verben  2.  El.  im  Ae.  u.  Me. 


271 


2)  Der  Unterschied  zwischen   singularem  Ablaut  ist  schon  bis-  §•  15* 
weilen  bis   auf  die  Quantit&t   geschwunden :   nom  RG.  274,    pi.  nome 
7806;  nam  PL.  422.  pi.  nam  6721.  nomen556;  kam  421 ,  pL  comen 

555,  com  162;  ber  RG.  8433,  pi.  bere  420;  bare  PL.  163,  pi.  bare 
183.  spec  RG.  4577.  pi.  bispeke  11216.  RG.  liebt  die  e-,  PL.  und 
Ps.  die  a-Laute:  stel,  ber,  brek,  spec  RG. ;  stal,  nam,  cam,  bare, 
brak,  spak  PL.  —  Schwach  hiled  Ps.  26,  5. 

3)  Das  Particip  hat  durchaus  o  und  neben  bispeke  RG.  11711 
tritt  yspoke  4763.  spoken  PL.  5841.  —  Neben  schwachem  yheled  RG. 
6376  steht  forhole  Tr.  3,  57. 

Me.  §•  16. 

Prt.  Sg.  hilide         PI.  heliden    Part,  hilid. 

hylled. 


I.Prfts.  ihele 
bile 


stele 

2.  njme 

tcume 
com 

3.  bere 


scbere 

teere 

|breke 
jbreek 

speke 


1)  Die  Laute  im  Pr&sens  bleiben,  doch  mu6  sich  nach  Wycl. 
die  Quantitat  geM,ndert  haben  in  teere  A.  Gen.  40, 19,  breek  A.  breke 
B.  Ex.  1 2, 46  und  wahrscheinlich  auch  in  denen ,  welche  auf  e  aus- 
gehen  wie  hele,  stele,  bere,  scbere  und  speke. 

2)  Selten  wird  Sg.  und  PI.  Prftt.  in  den  Vocalen  unterschieden, 
wie  stale  PP.  8762 ,  staal  Ephes.4,28.  stal  B.  Gen. 31,  32.  pi.  stolen 
PP.  13263,  undemam  pi.  undernemen  Rom.  prol.;  vielleicht  erhielt  sich 
noch  ein  Unterschied  in  der  Quantit&t.  Zwar  steht  einer  solchen 
Annahme  beer  Lev.  24,  10  A.  pi.  beeren  Man.  16  entgegen,  allein 
bracke  A.  brak  B.  Mt.  26,26,  pi.  breeken  A.  braken  B.  2.  Par.  31, 
1  spricht  dafGLr. 


)stal(e) 

stolen 

stole(n). 

jstaal 

stoln. 

under-nam 

jundernemen 
(undernomen 

binomen. 

cam 

camen 

come(n). 

com 

comen 

cummen. 

(bar(e) 
jbaar 

baren 

born  boren  (geboren). 

beeren 

born  (getragen). 

/beer 

schar 

scharen 

schorun  (en), 
shore. 

tare. 

to-tereden 

to-torn. 

brak(e) 

braken 

broken. 

bracke 

breeken 

broke. 

spac 

spaken 

spoken. 

spak(e) 

speken 

272 


Ablautende  Verben  2.  El.  im  Ne. 


§*  17*  3)   Die  Participien  baben   o;    in    der  Endung  ist,  seltener  bei 

Wycl.,  n  Oder  e  ausgestoSen?  stoln  A.  stole  B.  Gen.  31,30.  born  A. 
borun  B.  (geboren)  Mt.  1,20.  (getragen)  Gen.  7, 18;  schorun  shore  etc. 
—  hele  ist  schwach. 

§*  18. 


Ne. 

1.  steal, 

Prat. 

stole, 

Part. 

stolen  stoln. 

2.  come, 

came, 

come. 

3.  be4r, 

bore, 
b4re, 

b6m  geboren. 
borne  getragen. 

shear, 

shore. 

shorn. 

te4r. 

tore, 

torn. 

4.  break, 

broke. 

broken. 

speak. 

spoke. 

spoken. 

spake, 

1 )  AuBer  Gebraach  gekommen  sind  to  hele  verbergen ,  cwele  sterbe 
(aber  noch  to  quell  und  kill),  und  nim. 

2)  In  come,  came,  come  sind  die  Ablautverhaitnisse  darch  Yer- 
bindung  des  ursprttnglichen  w  mit  den  folgenden  Vocalen  gestSrt  Die 
ttbrigen  Verben  haben  lange  Yocale  und  zwar  a)  e-Laut  im  Pr&- 
sens  und  6  im  Prat,  und  Particip:  to  break,  to  te4r,  to  bear. 
Unterscheidung  zwischen  bOrn  (geboren)  und  borne  (getragen),  hat  erste- 
rera  Vocalkttrze  bewahrt.  —  b)  i-Laut  im  Prasens  und  o  im  Prat. 
und  Particip:  to  speak,  to  steal,  to  shear. 

Die  Prat,  b 4 r e  (gebar ,  nicht :  trug) ,  brake,  spake  sind  jetzt 
ungewdhnlich :  none  spake  a  word  to  him  Job.  2, 13.  when  I  brake  the 
five  loaves.  Mrk.  8,19  so  spake  the  angel.  M.  pi-  1 ,  1 25  they  bare 
it.  Job.  2,8;  nur  in  feierlicher  Rede  kOnnen  sie  vorkommen.  Ebenso 
sind  die  vollen  Formen  des  Particips  stolen  stoln,  shorn,  torn,  bro- 
ken und  spoken  den  durch  Absto6nng  von  n  verklirzten  vorzuzieheo: 
the  marriage  was  broke  off.  Sh.  Mm.  5,1.  you  have  spoke  your 
mind.  WS.  Ken.  35.  on  him  who  had  stole  Jove's  authentic  fire  M. 
pi.  4,719.  Ben.  Jons,  break,  brake  broke,  broken  broke,  und  so 
speak,  tear,  shear,  steal.  —  Obgleich  HB.  noch  for-bare,  forbore  vod 
for-bear  (vertragen)  hat,  so  sagt  man  doch  jetzt  nur:  forbore,  for- 
borne. 
§.  19*  Dritte  Klasse:  i  (e),  se,  se,  i. 

1.  drfipe  (treffe  schlage),     Prat.  Sg.  drsep, 

gife  (gebe),  geaf, 

swefe  (schlafe),  swsef, 


PL  drsepon,  Part,  drgpen 
geftfon,  gifen. 

swMon,  swgfeo. 


Ablautende  Verben  3.  Kl.  im  Ags. 


273 


wefe  (webe),      Prftt.  Sg.  waef,      PL  wMon,  Part,  wfifen. 


§.  1». 


2.  gte  (efie), 

aet, 

seton, 

6teD. 

frete  (freBe), 

frset, 

frsetOQ, 

fr^en. 

mete  (me0e), 

meet, 

mseton, 

meten. 

ongite  (verstebe), 

ongeat, 

onge&ton, 

ong^ten. 

sitte  (sitze), 

sset, 

sfietOD, 

ges^ten. 

cnSde  (knete), 

cnsed, 

cnsedon. 

CDgden. 

trede  (trete), 

traed, 

trsedon, 

tr^den. 

bidde  (bitte), 

baed. 

bfiedon, 

beden. 

cw6de  (spreche), 

cwaed, 

cwsedon, 

cweden. 

3.  lese  (sammle), 

Ises, 

l&son, 

iesen. 

wgse  (sein), 

W8es, 

wfieroD, 

w^sen. 

genese  (genese), 

genses, 

genseson, 

gengsen. 

4.  wr6ce  (rache), 

wraec, 

wrfficon, 

wrgcen. 

liege  (liege), 

l«g, 

Iffigon, 

legen. 

)>icge  (nehme), 

))eab. 

|>ffigon, 

a-))6geD. 

w6ge  (trage), 

waeg, 

wfiegon, 

to-w6gen. 

sgo  s^obe  (sebe), 

seab, 

ssegon, 
s&won, 

ge-s6n. 

ge-ffeo  feobe  (freae  micb) 

ge-feab, 

geftegon, 

gefggen. 

Stammvocal  ist  a  (ae,  ea),  das.  sich  im  Prfts.  zu  i,  6 
schwftcbt,  im  Prftt.  PL  zu  &,  &  steigert. 

1)  Prftsens-i  erb3,rt  sicb  nur  in  gife  und  ongite,  also  binter  g, 
sowie  vor  doppeiten  Consonanten  .*  sitte ,  ))icge  und  liege.  Es  sebw&cbt 
sich  flberall  zu  6,  und  bricbt  sicb  vor  b  zu  io,  go:  geseobe  geseo 
gesio  Ps.  be  gesiid  D.  Mt.  6,  18.  gesiistu  7,  3.  gefeobe,  gefeo,  gefio, 
gefie  Ps. 9, 3.  Imp.  gefead  D.  Mt.  5,  12.  —  giefe  (gebe)  ist  scblecbte 
Orthograpbie ,  wie  be  gefed  Exon.  207 ,  1 7.  docb  Durb.  Imp.  forgef 
Mt.6,l2.  Inf.  giofan  B.  2972. 

2)  Der  singulare  Ablaut  ist  se,  vor  b  stebt  die  Breebung  ea: 
ge-seab  B.  229,  gefeab  1569  und  f^eab,  binter  g:  ongeat  B.  14.  ongeat 
ongset  D.  Mt.  22,  18.  for-geaf  B.  17.  Selten  tritt  e  fttr  ae  und  ea  ein ;  drep 
(Gr.  draep)  B.  2880,  gefrettD.  Luk.  15,30.  ftgef  Luc.  9,  42.  ges»b  D. 
Mt  8,  14.  (aucb  gesaegh.  D.  Mt.  2,  16).  —  dael  C.  2,  22.  weist  auf  dfilan 
fallen,  sinken. 

3)  Der  plurale  Ablaut  zeigt  einige  Scbwankungen.  Neben  den 
regelm&Sigen  gMon  und  ongaeton  steben  geafon  B.  49  (=  ge&fon), 
0Dge4tonl431  und  die  Verengerung  ong^ton  C.  183,12.  Luc. 9,  45. 
Femer  Isegun  Exon.  71 ,  16.  l&gun  83,  15.  l^gon  D.  Mt.  9,  36;  J>6gon 

Koch,  eugl.  Grammatik.     1.  )g 


274 


Ablantende  Verbea  3.  KI.  im  NagB. 


|»  ISf^B.  563;  t6'Sffigon  B.  1422,  sSgun  Exon.  34,3  ges4won  Exon.  46,21, 
ofer-sawon  B.  419;  gef«egon  B.  1019,  geffigon  1627.  Auslautendes  h 
wird  jnlautend  g  und  selbst  bisweilen  w. 

4)  Im  Part,  ttberall  e,  nur  gefen,  gyfeii  B.  64,  agiefen  Exon. 
77,22.  ongieten  Exon.  174,20;  und  neben  den  vollen  Formen  gese- 
gen  und  gesewen  steben  die  Contractionen  gesdne  C.  1 70,  1  gesyne  B. 
1255,  Exon.  76,6.  —  Durb.  gecwoeden  fttr  gecweden.  Mt.  2,17. — 
Bemerkenswertb  ist,  da3  binter  g  der  bellere  Vocal  steht  im  Prat. 
geftfon,  Part,  giefen. 


§.  20« 


Nags.     Lagamon. 
1 .  gife,         Prat.  Sg.  gaf. 


PI.  geuen,        Part,  giuen  (e). 


sweue, 

sweuede, 

sweueden, 

isweued. 

2.  ete, 

set, 

aeten, 

ieten  (ae). 

under-gite, 

-gaet. 

-geten. 

-geten. 

frete. 

fraet. 

freten. 

freten  ? 

mete, 

m»t? 

meten  ? 

imeten. 

sitte. 

sset, 

seten. 

iseten. 

trede. 

tra?d, 

to-treden. 

to-treden. 

bidde. 

bsed. 

beden, 

beden  ? 

quede, 

quaed, 

queden. 

iqueden. 

3.     — 

waes. 

weren. 

4.  wreke. 

awraec  ? 

awreken. 

iwreken. 

ligge, 

laei, 

laeien, 

ileien. 

wege? 

weide, 

— 

iseo,  se, 

saeb, 

isegen, 

isegen. 

1)  Neben  i  im  Pr^sens   stebt  gefon  A.  giuo  B.  883  und  geoaen 

A.  28273;   ongitenA.  of-gete  B.  26623  und  bi-gutten  A.  bi-gete  7390, 
bidden  und  beoden  A.  25514.  —    Neben  e  stebt  a&  in  seten  A.  hcote 

B.  13456,   wraeke  A.   wreken  7750   und  selbst  wracken  A.  20256.  - 
inf.  iseon  A.  isee  2872  und  verkttrzt  zu  isen  A.  3583. 

2)  Im  Prat.  Sg.  schwanken  fast  Uberall  »,  e  und  a,  bisweilen 
auch  ea:  for-giet  A.  forget  B.  25833.  under-gat  A.  15028;  quad  A. 
8155,  quad  cwad700;  baed  A.  bad  B.  4979,  bad  3958.  abed  A.  bed 
B.4423.  bead  A.  4879;  gaf  18216,  gsef  A.  gef  B.  7170.  gef  A.  136. 
gsef  A.  geaf  B.  9547;  sat  22765,  saet  A.  3530.  a-set  A.  sat.  B.  26353 
seset  A.  sat  B.  3527:  isah  A.  21975,  steh  A.  seh  B.  13830,  iseh 
18694,  iseih  A.  sege  B.  553,  isaeih  A.  isep  B.  1351.  g  erweicht  in 
l«i  A.  1222,  lai  22738.  lei  A.  lay  B.  393,  leai  A.  650. 


Ablautende  Verben  3.  Kl.  im  Nags,  and  Ae. 


275 


3)  Der  plurale  Ablaut  ist  e  oder  ae;    nur  neben  Iseien  A.  12204,  §«  20* 
leien3286,   le^en  A.  leieu  B.  t657  auch  laien  A.  leien  B.  4472,  ne- 
ben geuen  9606  auch  geoue  A.  5470  und  gifuen  A,  13928.   iseigen  A. 
isebeB.  5384.  issehgen  A.  13663. 

4)  Das  Particip  behsllt  meistens  e:  LautscbwankuBgen  siod  in 
given  A.  igefiie  B.  8120  und  igeuen874;  iaeten  A.  igeote  B.  14952; 
isegen  A.  isehge  B.  6626.  isigen  A.  isegen  B.  17921.  isene  A.  sene 
B.  24277. 


Orm. 
1.  gife,    Prat.  Sg.  gaff  773. 


PI.  gsefenn  6668,     Part.gifenn  2111. 


2.  ete, 
bi-gete, 
sitte, 
trede, 
bidde, 
cwe))e, 

4.  lie, 
seo,  se, 


ett  1 1 549, 
bi-gatt  13986, 
satt8933, 
tradd2561, 
badd  2385, 
cwa)))?  12752, 
lagg  3692, 
sahh  3372, 


etenn4797, 
annd-giBtenn, 
saeten  15560, 
traedenn  ? 
baedenn  697, 
cwae)>enn  ? 
laeghenn  ? 
saegbenn  6426, 


eten? 
bi-getenn  1645. 

tredenn  44 1 6. 

cwej>enn  ? 
leghenn? 
seghenn  5826, 
sene  2209. 


1)  Das  Prftsens  zeigt  die  ags.  Laute;  auch  cnede  1486,  frete  16133. 
Ira  Prat.  Sg.  tritt  nur  et  11549  neben  a  hervor,  wie  im  PL  etenn 
4797  neben  ©.  Der  Unterschied  zwischen  Sg.  und  PI.  tritt  im  Laute 
und  in  der  Quantitat  hervor.  —  Bei  den  Participien  tritt  ein  schwaches 
trededd  5728  zum  starken  tredenn  4416. 

Ae. 


t.  drepe. 

Prat.  Sg.  drap,' 

PI.  drape. 

Part.  — 

giue, 

gaf  gef. 

gafe. 

gyuen  gouen 

2.  ete, 

et. 

ete, 

eten 

frete, 

fret. 

— 

gete. 

gat  get. 

get  got. 

bigyte  geten. 

sitte, 

sat. 

sat. 

— 

bidde. 

bad, 

bade. 

— 

trede, 

trad. 

trade. 

troden 

quede. 

quod  quad. 

' 

4.  awreke, 

wrake. 

wrake. 

awroken. 

ligge  lie, 

lai, 

laye, 

ileye  iiiggen. 

se  iseye. 

Jsay  sagh. 

yseye, 

seue  seie  etc. 

|sau  saw. 

sauh, 

§.  21. 


18 


276 


Ablaatende  Verben  3.  Kl.  im  Ae.  und  Me. 


.  21*  1)  Prfts.  ligge  RG.  11798,  PL.  6184,   lie214;   se  RG.  232  isey 

7764,  seye  PL.  494,  awreke  RG.2864. 

2}  Wahrend  RG.  im  ersten  Ablaut  sehr  schwankt:  gaf  402,  gef 
8024,  et  5771,  fret  4176,  quod  1051 ,  quad  10443,  byqued  6580,  say 
8304,  sey  1283,  isei  etc.,  ziehen  Ps.,  PL.  etc.  die  a-Laute  vor:  gate, 
sat,  gaf,  trad,  quathe,  wrake,  saw,  sauh,  sagh.  —  Ebenso  aach  im 
PI.  drape  Ps.93,6  sat  PL.  7689,  sauh  257,  lay  404,  got  ist  in  Folge 
des  d.  eingetreten  in  Tr.  1,10. 

3)  Die  Participien  haben  meist  e,  selten  i  wie  in  gyuenPL.  277, 
liggen  1 330  und  daneben  yleye  RG.  1717;  schwankend  ist  isene  RG. 
8236,  scene  PL.  765,  sen  Tr.  1,2.  sayn  1,  43.  —  Auffallend  ist  wro 
ken  PL.  1915,  vielleicht  aus  dem  Prat.  PI.  vorgedrungen ,  wie  gouen 
Tr.  2,  105  neben  gyuen. 


Me. 

1. 

jgife, 
(gefe, 

Prat.  Sg.  gaf,             PI. 
gaue. 

Igauen, 

jgaun, 

(giuen, 

Part,  giuen. 
geuen. 
gouen. 

weue. 

waf? 

wouen. 

wouen. 

2. 

etc, 

ete, 
eet. 

eten, 
eeten, 

etun  (en). 
etyn. 

mete 

imat, 
(metide, 

metiden, 

metun. 
meetid. 

gete, 

jgat, 
jgeet. 

geeten, 
goten  (a). 

1 

geten. 
gotun. 

sitte    . 

(sat, 
(sate, 

saten, 
seeten. 

sitten. 
sete. 

treed 

(trad, 
(trade. 

treden, 
troden, 

tredid. 
troden. 

bidde 

bad, 
bade, 

4. 

wreke. 

quath  quod 

•"— 

wroken. 

ligge  lie. 

jlay, 
(leye. 

laien, 
lien. 

leyen. 

ileye.                 | 

|se  see, 
|seeyge 

sagsaysei(g), 
saghe  saw, 

PrSaonclonfa     /laiiAtm      { 

saien, 
sawen, 

n      (Tloi#>liAf* 

seien. 
seen. 

WfrtoA    for4     Anrh    tritt 

zu  under-ligge  B.  Exod.  21,31.  Ch.  15231    und  lyn  Apoc.  prol.  auch 
noch  leggen  A.  Gen.  19,4. 

2)  Der  sing.  Ablaut  ist  sehr  mannigfaitig.     Wahrend  in  manchen 


Ablautende  Verben  3.  EL  im  Me.  and  Ne.  277 

nar  a  steht,  wie  gaf,  sat,  trad,  bad,  steht  nur  e  in  ete,  eet,  eete,  §«  22* 
and  beide  Laute  in  mat  Apoc.  21,  16,  mete  B.  EuthB,  15,  matte  A. 
mat  B.  Hab.  3, 6;  gat  A.  Ps.  2,  7  geet  A.  Numb.  26,  59:  ferner  a  und 
0  in  quath  Creed  195,  quod  PP.319,  Ch.  790.  Am  verschiedensten 
sind  die  Formen  von  se,  vom  tiefsteu  a  bis  zum  helisten  i:  say  A. 
sale  B.  Mt.  3,  16,  saig  A.  seiq  £.  Gen.  1, 11 ,  saw  A.  sal  £.  Mt.  14, 
14,  saw  Ch.  5268,  sawg  A.  seig  B.  Gen.  1,4,  sag  A.  sig  B.  Ps.  118, 
158,  seig  A.  say  B.  Mt.  9,  9,  sig  A.  saiB.  Job.  1,  18,  seie  Ch.5229, 
saghe  Mau.  21,  saughe4.  5,  saugh  PP.  913.  Cr.  523. 

3)  Der  Plural  enthMt  nicht  nur  dieselben  Yocalschwankungen, 
sondern  es  treten  auch  noch  einige  Formen  mit  o  hinzu,  die  sich 
wahrscheinlich  aus  k  entwickelt  haben:  seeten  A.  satenB.  1.  Kgs.  13, 16, 
treden  A.  tredden  B.  4.  Kgs.  14,9,  troden  A.  treden  B.  Luk.  12,  1, 
goten  A.  Gen.  6,4,  wouen  A.  Jes.  59 ,  5. 

4)  Das  Particip  hat  e  (i)  in ;  eetyn  A.  ete  B.  1 .  Kgs.  1 ,  9,  seeten  2.  Kgs. 
7, 1,  etun  Job. 2, 17,  eten  B.  Lev.  7,  16;  meten  Mt.  7,2,  ymeete  J. 
Josh.  17,  5.  sittun  A.  Gen.  38,22  und  sete  Mt.  5,  1.  —  Die  mannig- 
fachen  Formen  von  s  e  sind :  seen  A.  seien  B.  Gen.  9 ,  22.  seyn  Job. 
1,14.  seie  Ch.  6134.  senel967,  seen  Mau.  2.  4.  —  Auch  bier  tritt 
0  ein  in  gouen  Mt.  7,  7  neben  geuun  A.  Gen.  31 ,  16  gyue  A.  43,  23; 
gotun  A.  Gen.  5, 13.  Mau.  9  neben  geten  Mt.  25,  20,  foryetten  Ch.  1916. 
Es  gelangt  zu  alleiniger  Geltung  in  wouen  B.  1.  Kgs.  proL,  trodun  B. 
(tredid  A.)  Job. 24, 11,  troden  PP.7286;  wroken  1270. 

Ne.  §.  23. 


1. 

^ve. 

Prat. 

gave,         Part. 

given. 

weave. 

wove, 

woven,  wove. 

2. 

eat. 

ate  (und  = 
eat. 

et), 

eaten, 
eat. 

sit. 

sat, 

sat. 

get. 

got,  gat. 

got,  gotten. 

tread. 

trod. 

trodden  trod(e). 

bid. 

bade,  bid, 

bidden,  bid. 

3. 

see. 

siLw, 

seen. 

lie, 

lay, 

lain. 

1)  Ungebrftuchlich  sind  to  drepe,  swefe,  lese,  genese,  thig,  gefie 
und  von  wese  hat  sich  nur  was,  wast,  were  und  wert  erhalten. 

2)  Schwach  geworden   sind:    to   mete,   wreak   (Part,   wroken  Sp. 
March),  weigh,  fret  und  knead  (Part,  knodden  Chesh.). 


278  Ablautende  Verben  3.  Kl.  im  Ne. 

§«  23»  3)  Die  stark  gebliebenen  Verben  haben  im  Prftsens  entweder  knr- 

zen  i-Laut,  wie  to  give,  bid,  sit;  oder  kurzen  e-Laut  wie  to  get, 
tread;  oder  langen  i-Laut;  to  eat,  see,  weave;  oder  in  Folge  der 
Contraction  ei,  wie  to  lie. 

Im  Prateritum  bleibt  entweder  kurzes  a,  wie  in  gave,  bad, 
sat  (sate);  oder  dunkles  k,  wie  in  sd.w;  oder  langes  belles  in  ate 
(eat)  und  lay.  —  o  steht  in  trod,  wove  und  got  neben  gat  oft 
wechselnd  in  HB. ,  aber  nur  begat  und  forgat,  die  jetzt  alterthflmlich 
klingen.  —  bid  fttr  bade  ist  unstatthaft :  her  rash  hand  forth  reaching 
to  the  fruit,  she  plucked,  she  ate,  M.  pi.  9,  781.  the  baron  eat  like 
a  famished  soldier.  WS.  wav.lt.  the  beanty's  child,  whom  nature  gat 
for  men  to  see,  and  seeing  to  wonder  at.  Sh.  Per.  2,  2.  he  bade  adieu 
to  none  B.  Ch.  1 ,  10. 

4)  Das  Part,  given  allein  beh9,lt  seinen  ursprttnglichen  Laut,  in 
bidden  tritt  er  von  neuem  kurz  und  in  eaten  und  seen  veriangert 
hervor.  In  den  ttbrigen  Part,  dringt  der  Ablaut  des  Prat,  vor  a  in 
sat,  o  in  gotten  got,  trodden,  woven,  und  ay  in  lain.  Aach 
bade  hat  sich  zu  bid  bidden  gestellt. 

Die  Endung  abgesto6en  hat  sat  und  bade;  doppelformig  sind: 
eaten  und  eat,  gotten  und  got,  trodden,  trode  und  trod, 
woven  und  wove:  ere  God  had  bid  the  ground  be  dry.  M.  pi.  7, 
304.  a  church  in  which  an  apostle  had  forbidden  her  even  to  let 
her  voice  be  heard.  Mac.  1,55.  hast  then  eaten  of  the  tree?  M.  pi. 
10,122.  he  might  have  eat  his  part.  Sh.  KJ.  1,1.  any  house  which 
had  sate  since  Elisabeth  Mac.  1.93.  no  parliament  had  sat  for  years. 
3.361.  had  Halifax  got  the  better  of  Rochester?  3.360.  in  HB.  stets 
gotten,  das  aber,  obgleich  in  begotten  und  forgotten  beibehalten,  aaSer 
allgemeinen  Gebrauch  zu  kommen  beginnt.  Yet  the  subject  race,  though 
beaten  down  and  trodden  under  foot,  still  made  its  sting  felt.  Mac. 
1.13.  had  he  possessed  a  little  courage,  he  would  have  trode  in 
the  footsteps  of  the  wretches  whom  he  defended  5. 96.  he  had  been 
trod  down.  Sh.  bKR.  2,  3.  Adam  had  wove  of  choicest  flowers  a 
garland.  M.  pi.  9,  839.  —  Lien  neben  lain  ist  veraltet:  I  heard  of 
an  Egyptian  that  had  nine  hours  lien  dead.  Sh.  Per. 3,  2.  —  Ben. 
Jons,  lie,  lay,  4ien  lain;  Wall,  ly,  lay,  ly'n  lay'n.  —  Ben.  Jons, 
give,  gave,  given;  sit,  sate,  sitten;  bid,  bade,  bidden;  Wall,  auch 
Prat,  und  Part,  bidd,  sitt;  weave,  wove,  woven;  Ben.  Jons,  eat,  et,  et 
und  eaten;  Wall,  eat,  eat,  eaten;  get,  gat,  gotten,  beget,  begat,  be- 
gotten.  -—  Ben.  Jons,  tread,  tred;  Wall,  tread,  tread,  trodden. 


Ablautende  Verben  4.  Kl.  im  Ags. 


279 


5)  Dialectische  Formen:  §#  23* 

gie  Ne.     Pr&t.  gav  gov  North.  Part,  gin,  gan,  gon  North.  Se. 


bid. 

bod,  bid  North. 

tread, 

trade  So. 

get. 

gat  Sc.  Cra?. 

see, 

see  Bedf. 

Yierte  Klasse:  a, 

6,  6,  a. 

I.  ale  (erscheine),  Prat 

.  Sg.  61,         PI 

.  61on, 

Part,  alen  ? 

gale  (singe), 

M6i, 

g61on. 

galen. 

2.  spane  (locke  an), 

spe6n, 

spe6non, 

gespanen. 

stande  (stehe), 

st6d. 

st6don, 

standen. 

3.  fare  (fahre), 

fdr, 

foron. 

faren. 

swarje  swerige 

sw6r, 

sw6ron, 

sworen. 

(schwOren), 

4.  scape  (schaffe). 

scdp. 

sc6pon. 

scapen. 

stapje  (schreite), 

stop, 

st6pon, 

stapen. 

haQe  hefobe  (heb#, 

&-h6f, 

h6fon, 

hafen  (ae). 

grafe  (grabe)^ 

gr6f, 

gr6fon. 

grafen. 

scafe  (schabe), 

sc6f. 

8c6fon, 

scafen. 

5.  hiade  (lade), 

hldd. 

hl6don. 

hladen  (ae). 

wade  (gehe). 

w6d. 

w6don, 

waden. 

sceaide  (schade), 

sc6d, 

sc6don. 

sceaden. 

6.  wasce  (wasche), 

w6sc, 

w6scon. 

waescen. 

7.  bace  (backe), 

b6c. 

b6con. 

bacen. 

sace  (streite). 

s6c, 

s6con. 

sacen. 

scace  (schttttle), 

sc6c, 

sc6con, 

scacen. 

tace  (nehme), 

t6c, 

t6con, 

tacen. 

wace  (wache), 

wdc, 

w6con,. 

wacen. 

ace  (schmerze), 

6c, 

6con, 

acen. 

drage  (trage,  ziehe) 

,        dr6h, 

dr6gon, 

dragen. 

gnage  (nage), 

gn6h. 

gn6gon, 

gnagen. 

leahe  (tadele), 

16h, 

16gon, 

leahen,  le^n. 

sleahhe  (schlage). 

sl6h, 

sl6gon. 

sleahhen. 

hleahhe  (lache). 

hl6h, 

hl6gon. 

hleahhen. 

)^weahe  (wasche), 

)?w6h. 

)?w6gon, 

&|[)wegen. 

weaxe  (waschse), 

we6x, 

we6xon, 

weaxen. 

§.  24. 


Der  Stammvocal  a  (ea)   steigert   sich  im  Prat,  zu  6. 
1)  Die  Prasensformen  swerige,  sceppe,  steppe,  hebbe  und  scedde 
sind  entweder  als  schwache   Bildungen   zu   faBen,   oder  dadurch  ent- 


280 


Ablautende  Verben  4.  Kl.  im  Ags.  und  Nags. 


§«  24.  standen,  da0  j  (Sauskr.  ya)  als  Conjugationsvocal  eindrang  (Bopp 
§.801),  aus  swarje,  scapje,  stapje,  haige  und  scadje  gebildet,  daher 
mit  dem  Umlaut  von  a.  pp  und  dd  sind  dnrch  Assimilation  entstan- 
den  aus  pj  und  dj;  und  in  hebbe  ist  die  doppelte  media  eingetreten 
far  die  unstatthafte  Aspirate  in  ha^e,  haffe,  wie  libbe  f&r  liQe.  -~ 
Yor  h  steht  ea :  hleahhe ,  leahe ,  sleahhe ,  ]>weahe ,  weaxe ;  nach  sc  wird 
e  eingeschoben ,  daher  ft-sceace  Mrc.  6,  11.  In  Durh.  tritt  bisweilen 
erst  Trtlbung:  scesece  D.  Mt.  11,7.  hlsehe  D.  Luk.  6,  21  und  dann 
Znsammenziehung  ein:  Imp.  )>weh  Job.  13,9.  wsexa  D.  Mt.  6,  28. 
sleh  G. 204, 12.  und  sogar  hlihhan  G.  5,17.  Luk.  6, 21.  hlihende  C. 
124,  21. 

2)  Das  Prftt.  hat  im  Sg.  und  PI.  den  gleichen  Laut;  selten  ist 
e  vorgeschoben ,  wie  sp6n  und  spe6n  G.  37,  12.  sc6p  B.  78  und  sceop 
G.  9,  11.  gehl6d  Exon.  64,  10.    gehle6d  B.  895,   sc6c  B.3tl8.  sceoc 

C.  188,31.  ge-w6x  D.Mt.  13,26.  we6xB.  8;  dagegen  nur  sl6h  B.  1565. 
(seltener  g  im  Auslaute  slog  B.  108,  aber  5fter  in  Ps.  und  Durh.: 
sldgSPs.  3,  8.  D.  Mt.  26,51.  ithl6g  Ex.  253 ,  Sil.  d,)?w6gh  Bed.  3,7. 
Die  Yeranlafiung  der  Einschiebung  des  e  mu6  im  Anlaut  liegen.  — 
In  stdd  ist  n  ausgefallen,  oder  ist  vielleicht  nie  eingedrungen ,  denn 
W.  sta-d.  —  sc6d.  pibr  him  nld  gescdd  Exon.  226, 4.  he  manegura 
gesce6d  G.  208,26.  gehOren  wohl  zu  sceadan  (schaden),  d  mag  aus 
dem  Plural,  vorgedrungen  sein. 

3)  In  den  moisten  Participien  wiederholt  sich  unver&ndert  der 
Vocal  des  Prftsens:  fare  Part,  faren;  ferner  auch  mit  den  Brechungen 
scapen  und  sceapen  Exon.  56,  10.  scacen  B.  1124  und  Hsceacen  SC. 
1001.  —  In  einigen  schwankt  a  nach  ae,  und  selbst  nach  e:  ll-hafen 
Mt.  11,23.  B.  1290  haefen  B.  3023  und  ahefen  D.  Mt.  23,  12;  hladen 
B.  3134.  hlaeden  B.  868.  A-J)wegen  Bed.3,  21 ,  of-slegen  Mt.  16,21. 
gewexenLuk.  12, 18.  —  Der  Uebergang  des  a  nach  o  in  gesponen  Bed. 
3,  21  ist  vor  n  gewShnlich;   doch   auch   8Bt-sworen  Ine35,   ge-suoren 

D.  Luk.  1,  73  und  d.-))wogen  Job.  13,12.  ge-)>wogen  Luk.  11,38  (ne- 
ben  d,-)>wegen). 


§.  25. 

Nags.  Lag. 

• 

1.  guile  gelie, 

Prftt.  Sg.  goll, 

PI.  goUen, 
gullen, 

Part,  bigolen. 

2.  stonde. 

stod, 

stoden. 

istonden. 

3.  fare  (ae). 

for. 

foren. 

ifaren. 

swerie, 

swor. 

sworen, 

isworen. 

AUantende  Verben  4.  El.  im  Na^^. 


281 


4.  scape? 

Prftt.  Sg.  scop,        PI. 

scopen, 

Part,  scaepen  (s 

steppe, 

stop, 

stopon, 

stopen. 

hsBhoe, 

hsef,  heaf, 

heonen  (o) 

ihouen. 

hof,  heof. 

huiien, 

iheouen. 

graiie, 

igrauen. 

5.  lade, 

laden. 

wade, 

wod, 

woden, 

waden. 

7.    at-sake, 

for-soc, 

at-8oken, 

at-sceke, 

scoc? 

scaeken, 

asceken 

(sake). 

take, , 

toe, 

token, 

itaken. 

ake, 

00, 

oken. 

iwakie, 

woe, 

woken, 

drage  (-we), 

droh, 

drogen, 
drowen. 

idragen. 
idrawen. 

lehge  (lache), 

loh. 

ilogen, 
flowen. 

sle, 
slae, 

sloh, 
slaeh, 

slogen, 
slowen, 

islagen  ( 
islawen. 

waxe, 

Jweox  wax, 
fwex. 

weoxen. 

iwaxen  (iw 

wuxen. 

iwexen 

(iwoxen). 

1)  Prftsens-a  wird  o  in  stonden  und  ist  in  gullen  A.  gelle  B. 
J 6407  wohl  verschrieben.  Selten  bleibt  es  rein,  wie  in  graue,  wasce, 
sace,  tace,  iwakie,  drage,  sondern  es  geht  oft  nach  ae  und  e:  fare 
faerren  A.  3972,  stepen  A.  26021.  steppen  A.  ^appe  B.  24585;  oder 
es  findet  sich  nur  «b  oder  e:  haBhuen  A.  11601.  swerien  A.  B.  5403. 
swaBm  A.  swerie  B.  13063,  slaen  A.  slean  B.  25357.  Neben  lehge, 
lahge  (lache)  noch  lihgen  A.  22419.  —  wasce  Lag.  123,  aber  ohne 
Ablautbildungen. 

2)  Die  meisten  Pr&t.  haben  o,  wie  stod,  pi.  gollen  A.  goUen  B. 
7481,  scop  A.  14232,  wod  A.  18095,  forsoc,  toe,  oc  A.  11010,  droh, 
loh  A.  B.  13361.  Danebeu  aber  treten  auch  Laute  auf,  die  aus  dem 
Pr&sens  oder  Part,  eindringen :  swor  3446.  swar  A.  653 ,  stop  A.  B. 
23873  und  pi.  stepen  A.  23146.  ahof  A.  heof  B.  2311.  ahasf  A.  heof 
B.  7527.  haef  A.  7528,  heaf  A.  heof  B.  1914.  weox  A.  wex  B.  1995 
und  W8BX  A.  wex  B.  11054.  Zu  den  starken  Formen  treten  schwache: 
for  A.  4157  und  ferde  A.  302,  token  und  takede  A.  3333,  awoe  A. 
woe  B.  25566  und  wakeden  A.  B.  9859. 

3)  In  den  Part,   zeigt  Lag.   auffallend  feste  Laute,   entweder  a: 


282 


Ablautende  Verben  4.  El.  im  Ne. 


§«  25«  wie  in  ifaren  and  selten  nach   e-Laut  hinneigend,    wie   in  islagen  A. 
10838  and  slaegen  A.  islege  B.  7678.  iscsepen  A.  isape  B.  15857,  iwaxen 
A.   iwox  B.  12903,   iwexan  A.   iwoxan  B.  339;    oder   o:    istonden,   i- 
sworen ,  ihoae  A.  B.  1 3736. 
Orm. 


1. 

stannde. 

Prt.  Sg.  stod  141,       PI.  stodenn  1 030,  Part,  stanndenn 

(annderr-)  19856. 

2. 

fare, 

for  229, 

forenn  3300, 

farenn8361. 

3. 

shape, 

shop  1411, 

shopenn  ? 

shapenn 
12556. 

hefe, 

hoffl4676. 

hofenn  16840, 

hofenn  2749. 

4. 

lade, 

lod? 

lodenn  19313, 

ladenn 
14054. 

5. 

wasshe 

wesshll03. 

wesshenn  15128, 

6. 

bake, 

— 

bakenn  993. 

forrsake. 

forrsoc  11805, 

forrsoken? 

forrsakenn 
16985. 

wake, 

woe. 

wokeDn3752, 

wakenn? 

take. 

toe  2824, 

tokenn  12984, 

takenn  1 1 50. 

draghe, 

droh  769, 

dro9henn8704, 

draghenn 
7413. 

sla4450, 

sloh3590, 

* 

sloghenn  13782, 

slagenn 
4458. 

waxe  3935, 

wex8853. 

wexenn. 

waxenn3190. 

1)  Das  Prasens  enthait  den  reinen  a-Laut,  aber  in  schwanken- 
der  Quantitat  and  dessen  Umlaut  in  swere4480  and  hefe  11865.  — 
Im  Prat.  6,  wesshll03  und  wax  3182,  wex7694  ansgenommen.  Von 
den  Part,  hat  nur  hofen  2749  langes  o,  alle  ttbrigen  a  and  in  ladenn, 
stannden  wird  es  als  knrz  bezeiehnet,  and  vielleicht  anch  in  waxenn; 
dagegen  in  farenn ,  shapenn  ,  bakenn ,  forrsakenn ,  takenn ,  draghenn, 
slagenn  14489  ist  es  lang.  —  UnregehnaSige  Nebenform  ist  ammbe- 
shsepenn  (beschneiden) ,  Pr&t.  ummbesh8ep4154,  Part,  ammbeshopenn 
4066. 


§.26. 


Ae. 

1.  gale? 

PratSg.  gal, 

PI.  - 

Part.  — 

2.  stondc. 

stod, 

stode(n), 

standen  (o). 

3.  fare. 

fore, 

foren. 

faren. 

swere, 

swor. 

sworen. 

sworn, 
isuore. 

Ablantende  Yerben  4.  Kl.  im  Ae. 


283 


4.  schape, 
stepe, 

heve  hebbe, 

5.  wade, 

6.  washe, 

7.  ake, 
schake, 
forsake, 
take, 
wake, 
drawe, 

sle  slo 

Ughe, 
waxe  wexe. 


Prftt.  Sg.  schope,         PL  — 

step  stap, 

hove, 

wed, 

wesche, 

ok, 

schok, 

forsok, 

tok, 

woke, 

Jdrowe  drouh, 
(drewe, 

tslogh  slow, 
slouh  slou, 

low  lowg, 


Part. 


§^  26. 


hoven, 

hoven,  heven. 

oke, 

schoken, 

schaken. 

forsoken. 

forsake  (e). 

token. 

taken. 

woken. 

drowen. 

drawen. 

drouh. 

dranhen. 

slawe. 

slaine. 

lough. 

waxen  ywox. 

wex  wax, 

1)  Die  Pr&senslaute  entsprechen  v5llig  dem  Ags. :  o  in  stonde, 
der  Umlaut  in  suere  PL. 6802,  heve  Ps.  9,15  und  hebbe  RG.891; 
die  Verengerung  in  sle  und  daneben  slo  PL. 736,1040  und  deren 
Ansartung  in  lihe  RG.  2066;  sonst  a. 

2)  Im  Prftt  bleibt  zwar  o  in  stod,  swor  (sware  Tr.  1 ,  101),  schope 
Ps.  73,17,  ok  RG.  4254,  ssok  4253.  schok,  forsok,  toe,  woe;  slogh 
Ps.77,  31.  slouh  PL.  7021.  slowe  RG.  383  und  slou  272;  lowg  3097; 
allein  es  wird  durch  a  und  e  eingeschrftnkt  in  gal  RG.  4250,  stap 
Tr.3,52.  step  RG.  6449;  wed  6738;  wesche  Ps.  72,17;  drow  RG. 
1044.  drewe  Tr.  1 ,  18;  wexRG.241.  wax8416.  Fast  ttberall  steht 
w  nnd  das  scheint  die  VeranlaBung  des  Lautwechsels  zu  sein.  —  PL. 
bringt  he  quoke,  dem  nur  ein  ags.  schwaches  cwacjan  vorliegt,  und 
Part,  costen  (geworfen ,  altn.  kasta)  2575. 

3)  Von  den  Participien  bewahren  a :  faren ,  schaken ,  taken  (und 
seine  Verkarzungen  itake,  tan  Tr.  1,  1,  tal,31)  idrawen;  —  a  und 
0  in  standen  PL.  4737  und  ystond  Tr.  1 ,  89.  waxen  PL.  6079  und 
ywox  RG.  8684;  —  o  in  isuore;  —  o  und  e  in  upe-hoven,  Ps.  8,  2 
and  heven  12, 3.  —  a  und  e  in  forsake  RG.  582  und  forseke  PL. 
2494.  —  i  in  slain,  slayn  PL.  45.  Ps.  77,34  ist  erweichtes  g  neben 
islawe  RG.  210. 


Me. 

1.  jgolle, 
(gelle, 


§.  27. 


Prat.  Sg.  gollide, 
gellide, 


PI.  gelleden.         Part. 


284 


Ablaatende  Yerben  4.  El.  im  Me. 


27,     2.  stonde, 

Prftt.  Sg.  stod  stood, 

PI.  stooden, 

Part,  stonden. 

3.  fare, 

fared. 

— 

faren  fore. 

sweer, 

swoor, 

isworen, 
(sweren, 

sworen. 

4.  shape, 

shope, 

shopen. 

shapen. 

shapide, 

shapiden, 

stepe 

stept, 

k 

stopen  (ou). 

heue. 

|haf. 

hafen. 

hounn. 

jheuede, 

heueden. 

hened. 

graue. 

graued, 

V^^B* 

grauen. 
graued. 

schaue, 

jschoofe. 



schaaen. 

(schauede, 

shove. 

4.  wade, 

waad. 

5.  wassche, 

Iwesshe, 

weschen. 

waashan. 

^wossche. 

wascheden. 

wasschen. 

'waschede. 

J 

waischid. 

6.  bake, 

book. 

booken, 

bakun. 

bakede, 

bakeden. 

bake. 

forsake. 

forsoke. 

forsoken, 

forsaken. 

schake. 

ischook, 

schooken. 

scbakuD. 

schaak. 

Ischoke, 

jshakide, 

fshockide, 

shake. 

■  take. 

tok(e), 

token, 

taken. 

wake. 

wook, 

woken, 

waken. 

wakide. 

wakiden. 

waked. 

aake. 

akide, 

9 

drawe. 

tdrow  (-9,  -i 

jh),  drowen. 

drawen. 

J  drew  (-g), 

drawen. 

drawe. 

fdrawide, 

guawe, 

gnowe. 

Ignowen, 
Ignawiden, 

laghe, 

lowg. 

)lawe, 

loowg. 

jlawghe, 
fleyge. 

lough, 
leigede. 

isle. 

slog, 

slogen, 

slain. 

)slee, 

slow, 

slowen. 

slawen, 

)slea, 

slew, 

slewen. 

slawe, 

f 

8lewg, 

sleu. 

Ablantende  Verben  4.  Kl.  im  Me.  285 

Iwexe,  [woxe,  woxen,  woxen.  §♦  27* 

waxe,  jwax, 


woxen, 

woxen. 

waxen, 

waxen. 

wexen, 

wexen. 

waxeden. 

Jwex  weex, 
waxed, 

1)  Die  PrSlsensformen  haben  o  nur  in  stonde  6.  stoondA.  Gen.  21, 29 
und  in  golle  A.  Num.10,  7  neben  gellen;  gew5hnlich  a,  das  aber  als 
lang  bezeichnet  wird  in  scbaak  A.  shake  B.  Gen.  27,  40.  taak  A.  27, 
46.  aak  A.  ake  B.  4  Kgs.  4,  1 9.  and  selten  schwankt.  In  laghe ,  laughe, 
lawe  ist  der  h3,ufige  Wechsel  zwischen  g  und  h  und  in  leyge  Luk.  6, 
21  erscheint  noch  ags.  lihhe.  Schwankend  sind  wassbe  und  waische 
B.  Gen.  24,  32.  waxe  Ps.  1 ,  3  und  wexe  Gen.  40,  10.  —  Aus  frttherer 
Zeit  bleibt  e  in  swere  B.  sweer  A.  Ex.  22, 8  heue  Gen.  13, 14.  sle  B. 
slee  A.  Ex.  2, 15. 

2)  Im  Prat,  erhalt  sich  o  in  stood  Mt.  2,  9.  swor  swore  swoor, 
forsoc,  toe,  gnowe  Ch.  14758;  rait  nachfolgendem  w  beginnt  ow  zu 
wechseln  mit  ew;  drow  B.  drewg  A.  Exod.  4,7  drog  A.  Is.  10,13. 
drowg  A.    droug  Mt.  26,  51,    drough  PP.2889;    slew  Ch.  989.   slewg 

A.  slow  B.  Mt.  2,  16.  slowe  A.  Gen.  4,  8.  slow  Ch.  5047. 

3)  Im  Part,  kehren  die  Prftsenslaute  meistens  wieder,  wie  ston- 
den  Man.  5.  Ch.  9368,  shapen  1468.  Is.  48,7.  grauen  Exod.  20,4, 
waad  B.  wad  A.  Ez.  47,  5.  wasshen  Mau.  8.  Ch.  3311.  wayshun  A. 
Gen. 24, 32.  bakun  Gen.  18,  6.  taken,  waken,  drawen;  dagegen  in 
manche  dringt  o:  sworne  A.  Gen.  50,  6.  stopen  Ch.  9388;  oder  stellt 
sich  neben  a:  faren  PP.2481,  fore  Ch.  R.  2710;  schauun  Lev.  13, 
33.  shove  Ch.  11593;  waxen  A.  woxun  B.  Exod.  2,  9.  wexen  A.  woxun 

B.  Gen.  25, 27.  wexen  A.  woxen  B.  Mt.  13,32.    slawn  yslawe  Ch.  945, 
siayn  (fUr  slagn)  Josh.  8 ,  22. 

4)  Starke  and  schwache  Formen  stehen  neben  einander,  a)  im 
Prat,  shop  A.  Js.  45,  18  and  shapide  A.  Gen. 2, 3;  haf  Ch.  2430  and 
heuede  A.  2.  Esdr.  2,  1;  schoofe  A.  und  schauede  B.  Judg.  16, 19; 
wosshe  Mau.  8.  wesh  A.  waischide  B.  Jud.  10,  3.  wesshe  Ch.  2285  und 
waschide  A.*  waischide  B.  Mt.27,  24.  wasschide  Mau.  7;  book  A.  und 
bakide  B,  Js.  44,  19;  schoke  B.  Mt.  27,  51.  schook  B.  Ruth  2,  17  and 
shockide  (?  ausdrasch),  A.  Judg.  6,  11.  shakide  A.  schook  B.  2.  Esdr. 
5,13;  woe  A.  wakide  B.  Jer. 31,28;  drow  drawide  Hab.  1,15;  loowg 
A.  leigide  (lachte)  Job.  29,  24  und  lowg  A.  leigede  B.  Gen.  18,  10; 
wax,  woxe,  wex,  weex  PP.2034,  wax  A.  wexe  B.  waxed  0  Luk.  2, 
40.  — .  b)  imParticip:  shapen  A.  Js.  48,  7.  Ch.  1468  und  auch  shapid 
Ecclas.10,22;  houun,  heuedB.Gen.  13, 10;  grauen  Exod. 20, 4.  grauunB. 


1 


286 


Ablauiende  Verben  4.  Kl.  im  N«. 


§.  27.  graued  A.  35,  33;  washnn  A.  waischun  B.  19,14.  wasschen  Maa.8, 
wayshid  A.  waischid  B.  Gen.  18,4;  waken  A.  awakid  B.  Js.  29, 8. 
Ch.  2525. 

Schwach  sind  Pr&t.  gollide  A.  gellide  B.  Judg.  5 ,  28  and  gelle- 
den  Jud.  16,  13.  akide  A.  3Kgs.  15,23.  —  Dagegen  hat  auch  Cb. 
ein  starkes  Pr£it.  quoke  2786. 

§.  28. 


Ne. 

stand, 

Prat,  stood.                Part 

,.  stood(<i). 

sweAr, 

swore,  sw4re. 

sworn. 

shape, 

shaped, 

shapen,  shaped. 

heave, 

hove,  heaved, 

hoven,  heaved. 

grave, 

graved, 

graven,  graved. 

shave. 

shaved. 

shaven,  shaved. 

wash(6), 

washed, 

washen,  washed. 

bake. 

baked. 

baken,  baked. 

forsake, 

forsookW, 

forsaken. 

shake, 

shook(A), 

shaken. 

take. 

took«i), 

taken. 

wake. 

woke,  waked. 

waked. 

a-wake, 

a-waked,  a-woke. 

a-waked,  a-woke. 

draw. 

drew, 

dr&wn. 

slay, 

slew, 

slain. 

wax, 

waxed, 

waxen,  waxed. 

Nur  vier  Verben  sind  au6er  Gebrauch  gekommen:  al,  span,  lah 
nnd  thwah  (towel?  frz.  touaille). 

2)  Schwach  flectieren  jetzt  to  fare,  wade,  ache,  gnaw  (Prftt.  gnew 
Sf.  Nth.,  Part,  gnawn  Sb.  Mw.  2,2),  wash  (Pr&t  weesh  Sc.  woosh, 
wash,  wushe  Sc),  step,  laugh  (Prat,  leugh  Sc.  WS.  Nig. 3).  yell,  wax 
(Prat,  woxe  Sp.  1 ,  1 1 , 52.  Part,  woxen  1,5,  12),  bake  (Part,  baked 
Lev.  2 , 4). 

3)  Die  ttbrigen  Verben  bewahren  mehr  oder  minder  starke  Formen. 
a)  Das  Starke  Prftt.  ist  durch  ein  schwaches  verdrftngt  and  auch 

zum  Particip  tritt  eine  schwache  Form ,  wie  to  shape,  Prftt  shaped, 
Part,  shaped  and  shapen  (HB.  letzteres,  Sh.  beide);  ebenso  to  grave 
(in  HB.  oft,  jetzt  durch  engrave  fast  verdr&ngt,  HB.  stets  graven), 
shave,  laden  zu  letzterem  ist  die  Nebenform  load  getreten,  daher: 
lade.  Prat,  laded.  Part,  laden,  laded;  und  load,  Prftt.  loaded.  Part, 
loaden  und  loaded.  —    Das  Part   shaven  steht  allein  in  HB.,  jetzt 


Ablautende  Verben  4.  Kl.  im  Ne.  287 

wird  shaved  yorgezogen.  Though  on  his  brow  were  graven  lines  §•  28« 
austere.  B.  Ch.  3,  52.  on  thy  brow  is  sorrow  ploughed  by  shame,  and 
annals  graved  in  characters  of  flame, 4,  42.  goodliest  trees,  loaden 
with  fairest  fruit.  M.  pi.  4, 147.  scarcely  any  voice  was  raised  in  fa- 
vour of  a  minister  loaded  with  the  double  odium  of  faults  and  vir- 
tues. Mac. 2. 194  etc.  loaden  ist  ziemlich  veraltet,  und  laden  wird 
laded  vorgezogen.  S  hap  en  jetzt  nur  adjectivisch ,  aber  in  HB.  noch 
Part:  I  was  s  hap  en  in  iniquity  Ps.  51,5. 

Dialectisch  to  shape ,  Pr3.t.  shoope  Sc. ;  shake  shuck  Heref. ;  heave 
hove  Heref. 

b)  Neben  den  starken  Formen  stehen  schwache,  wie  to  (a)wake. 
Prat,  woke,  waked.  Part,  woke,  waked;  to  heave.  Prat,  hove  heaved. 
Part,  hove  heaved  (HB.  nur  letzteres):  so  high  as  heaved  the  humid 
hills.  M.  pi.  7, 288.  —  she  hove  to  ist  ein  Schiflferausdruck  =  die 
Bewegung  des  Schiffes  wurde  dadurch  gehemmt,  da6  sein  Vordertheil 
gegen  den  Wind  gekehrt  wurde.  Mar.  Cut.  He  had  risen  or  heaved  his 
head  1,  211.  I  waked  to  find  her  M.  pi.  8, 478.  it  would  seem  strange 
unto  him  when  he  waked.  Sh.  Tarn.  1,1.  Der  jetzt  bestehende ,  aber 
nicht  immer  beobachtete  Unterschied  von  starkem  awake  (erwachen) 
und  schwachem  awaken  (wecken)  ist  historisch  nicht  begrtindet.  Ags. 
wacan  (aufwachen),  wacjan  awacnjan  (wachen),  weccan  (aufwecken): 
«r  him  sunu  w6ce  C.  70,  25.  wacjad  and  gebiddad  eow  Mt.  26, 41.  he 
eft  awaeenede  Bed. 5, 12.  hi  awehton  hine  Mrc.  4,38.  —  Orm  ge- 
braucht  das  starke  Verb  transitiv  und  intransitiv;  ]7att  hirdess  wokenn 
0  )7att  nahht3752.  ]7a  wakemenn  woken  (bewachten)  heore  faldess. 
3773.  —  Im  Ne.  sind  wake,  waken,  awake  und  awaken  intransitiv 
und  transitiv. 

c)  Prftt.  und  Particip  sind  noch  stark  in  shake,  sh6ok,  shaken; 
forsake,  forsook,  forsaken;  take,  tdok,  taken;  dr^w,  drew,  dr^wn; 
slay,  slew,  sl^in.  6  hat  hier  den  u-Laut  angenommen  theils  als  na- 
turliche  Folge  der  L&nge  oder  in  Folge  des  w.  Die  Formen  des  Prat, 
versuchten  auch  hier  in  das  Part,  vorzudringen ,  haben  sich  aber  nicht 
gehalteu:  hadst  thou  but  shook  thy  head?  Sh»  KJ. 4, 2.  has  she  for- 
sook so  many  noble  matches?  Sh.  0.4,2.  he  might  have  took  his 
answer  long  ago.  Sh.  Tn.  4,  2.  he  hath  forsook  the  court.  bKR.  2,  3. 
In  Bedf.  sind  sie  geblieben.  —  Das  schwache  Prat  s  baked  Sh.  T. 
2, 1.  when  they  looked  upon  me  they  shaked  their  heads.  Ps.  109,  25 
ist  jetzt  angebrauchlich. 

In  stand,   stood,   stood   und  swe4r,  swore,   sworn   ist  der  Vocal 


288 


Ablautende  Verben  5.  Kl.  im  Ags. 


8*  28*  des  Prftt.  aach  in  das  Particip  vorgedrungen.   Das  unbegrQndete  Piit. 
sware  Mrc.  6,  23,  Sh.  Tit.  4,  1   hat  sich  nicht  erhalten. 


§.  29.  Ftlnfte  Klasse:  t,  &,  i,  i. 

Ags. 

1.  dwtne  (schwinde),  Prt. 
glne  (gfthne), 

hrine  (berttbre), 
seine  (scbeine), 

2.  gripe  (greife), 
nipe  (verdunkle), 
drife  (treibe), 
scrlfe  (schreibe), 
on-swtfe  (wende  um), 
beltfe  (bleibe), 
splwe  (speie), 

3.  fllte  (streite), 
bite  (beiBe), 
hnlte  (sto6e), 
sUte  (zerreiBe), 
smite  (schmeiBe), 
wUte  (schaue  an), 
write  (reifie,  schreibe), 
wlte  (wei0e ,  lege  zur  Last), 
wite  (gehe  weg), 

bide  (erwarte), 
cide  (zanke), 
glide  (gleite), 
gnlde  (reibe), 
be-hllde  (bedecke), 
ride  (reite), 
slide  (gleite), 
Ude  (reise), 
mlde  (meide), 
serlde  (schreite), 
snide  (schneide), 
wrlde  (winde), 

4.  4-rlse  (stehe  auf), 

5.  blice  (leuchte), 


dw&n,        PI.  dwinon,  Part, 

gftn,  ginon, 

hr&n,  hrinon, 

scd.n,  scinon, 

grftp,  gripon, 

nd.p,  nipon, 

dr&f,  drifon, 

gescr&f,  gescrifon, 

on-sw&f,  onswifon, 

bel&f,  belifon, 

sp&w,  spiwon. 

Mi,  fliton, 

bftt,  biton. 

hnftt,  hniton, 

sl&t,  sliton, 

smilt,  smiton. 

wlftt,  wliton, 

wrftt,  writon, 

w&t,  witon, 

ge-w&t,  ge-witon, 

bd.d,  bidon, 

cAd,  cidon, 

gl&d,  glidon, 

gnftd,  gnidon, 

be-hllld,  be-hlidon, 

rftd,  ridon, 

&-sl&d,  ft-slidon, 

l&d,  lidon, 

mftd,  midon, 

scr&d,  scridon, 

snftd,  snidon, 

wrad,  wridon, 

&-rfts,  &-rison, 

blftc,  blicon, 


dwi&en. 

ginen. 

hriuen. 

sciaen. 

gripen. 

nipen. 

drifen. 

gescrifen. 

onswifen. 

belifen. 

spiwen. 

fliten. 

biten. 

hniten. 

sliten. 

sroiten. 

wliten. 

writen. 

witen. 

ge-witen. 

biden. 

ciden. 

gliden. 

gnideu. 

be-hliden. 

riden. 

ft-sliden. 

ge-liden. 

be-miden. 

scriden. 

sniden. 

wriden. 

ft-risen. 

blicen. 


Ablautende  Verben  5.  Kl.  im  Ags. 


289 


strtce  (streiche,  schlage), 

swlce  (betrtlge), 

wlce  (weiche), 

sice  (seufze), 

hntge  (neige), 

stge  (falle,  sinke), 

sUge  (steige), 

Ithe  (leihe), 

sthe  (seihe), 
itthe  (zeihen), 
Iteo, 

j]7!be  (gedeihen), 
\peo, 

Iwrthe  (bedecken), 
(wreo, 


Prt.  str&c, 
sw&c, 
wAc, 
s&c, 
hn&h, 
sfth, 
std.h, 
mh, 
sfth, 
tfth, 
te&h, 

wr&b, 
wre&b, 


PI.  stricon, 
swicon, 
wicon, 
sicon, 
hnigon, 
sigon, 
stigon, 
ligon, 
sibon, 

tUgOD, 

ge)>ugon, 

wrigon, 

wrugon, 


Part,  stricen.     §•  29* 
swicen. 
wicen. 
siceD. 
hnigen. 
sigen. 
stigen. 
ligen. 
sihen. 
be-tigen. 
be-togen. 

ge-]7ogeD. 
wrigen. 
be-wrogen. 


Der  Stammvocal  i  steigert  sich  im  Pr&s.  zu  !  und  im 
Prftt.  za  1 

1)  Im  Prftsens  t,  nnr  die  vier  letzten  Verben  haben  anch  eo: 
seen,  teon,  Aelfr.  29.  ic  &teo  Luc.  6, 42 ,  \>eon  B.  2736.  icwreo  C.  53, 
26  und  wryon  (fttr  wrion)  95,  2.  Sie  treten  dadurch  zur  6.  Kl.  ttber 
and  haben  auch  den  Ablaut  derselben  angenommen.  —  greosan  (ahd. 
gr^en)  ist  zu  d,-grtsan  (grauen)  geworden. 

2)  Zum  singularen  Ablaut  k  tritt  unter  dem  Einflu()  des  vorste- 
henden  so  ein  e,  daher  sc&n  B. 321.  sce&n  Mt.  17,2.  D.  Luc. 9,29. 
Andere  ek  in  te^h  Oros.4,  11.  }>e&h  Luc.  2,  52  neben  pkh  B.  8.  \>kg 
C.  167,25.  wrefth  C.  83,  28  neben  biwr^h  Exon.287,  32.  oferwrAhSPs. 
31,5.  sind  entweder  durch  b  veranla6t  oder  durch  das  Scbwanken 
nach  der  6.  Kl.  —  Auslautendes  g  wird  h:  astd.h,  aliein  nOrdliche 
Quellen  la6en  bier  g  bisweilen  stehen:  li-st&g  Exon.  44,  14.  Ps.  17, 
19.     Auslautendes  b  wird  g  im  Inlaute:  &-wrigon. 

3)  of-tugon  Exon.  92,  8  und  wrugon  496,  1  sind  Formen  der  6. 
Klasse  far  tigou  a-wrigon  D.  Mt.  25, 38.  —  scionon  B.  303.  far  scinon 
994,  riodan3170  ftlr  ridon  sind  durch  Einwirkung  des  dunkeln  Lau- 
tes  zweiter  Silbe  entstanden. 

4)  Neben  betigen  Ine.  14.  steht  betogenl5. 18.  aus  der  6.  Klasse. 
—   gegrippen  D.  Mrc.  1,31. 


Koch,  engl.  Qrammatik.    I. 


19 


290 


Ablautende  Verben  5.  El.  im  Nags. 


30« 


Nags.     Lagamon. 


1.  seine, 


2.  igripe, 
driue, 

3.  bite, 
slite, 
smite, 
write, 

at-wite  (strafe), 
iwite  (gehe), 
abide, 
glide, 
ride, 
lide, 
snide, 
scride, 
wride, 

4.  arise, 
agrise, 

5.  swike, 
sige, 
stige, 
teo, 
)>eo, 
wreo, 


Prat,  scaen, 

scean  (son), 

igrap  (o), 

draf, 

bat, 

slat? 

smat, 

wrat, 

at-wat  ? 

iwat, 

abad, 

glad, 

rad, 

lad, 

to-snaede, 

scrad. 


PI. — 


Part.  — 


ras  aras, 

agras  (agros), 

bi-swac, 

sah, 

stseh, 

tab  tseh. 


gripen, 

drifen, 

biten, 

sliten, 

smiten, 

writen, 

at-witen, 

iwiten, 

abiden, 

gliden, 

riden, 

lideden, 

scriden, 

ariset), 

bi-swiken, 
sigen, 
stigen, 
tugen, 

iwrigen. 


ignpen. 

idriuen. 

biten. 

islit. 

ismite. 

writen. 

iwite. 

ibiden. 
igliden. 
iriden. 
iliden. 

iscriden. 
iwriden. 
arisen. 

bi-swiken. 
isigen. 

itogen. 
ijjogen. 
iwrigen. 


1)  Die  drei  letzten  Verben  gestatten  kein  Prasens  tihe,  ))ihe, 
wrihe;  nipe  sinke,  serine  beichte  (ags.  scrifan  sieh  ktimmern  urn  mag 
diese  Bedeutung  veranlai3t  haben),  ehide  (schelte)  kommen  vor,  aber 
ohne  Ablautbildungen. 

2)  Der  singulare  Ablaut  ^  steht  seltener  allein  (o),  wie  in  for- 
bat  A.  for-bot6497.  iwat  A.  658.  serad  A.  4109.  wrat  A.  6317;  ofter 
schwankt  er  und  zwar  in  A.  haufiger  nach  dem  e-Laute  bin,  wie 
scsen  A.  son  B.  20608;  igrap  A.  igrop  B.  1566.  graep  8440;  abad  A. 
abod  B.1605.  abed  A.  abod  B.3114.  to-glad  A.  to-glod  B.  18083  und 
glffid  A.  glod  B.  19517,  rad  A.  7240.  r«ed  A.  rod  B.  19516,  sah  A. 
1^255.  seh  A.  sob  B.  2918, 30539;  seltener  nacb  o,  wie  in  draf  A.  B. 
309.  drsef  A.  9367.  draf  A.  drof  B.  1604.  drof  A.  B.7843.  smat  A. 
smot  B.  2313.    smat  A.   smot   B.20317,   smot  A.  B.  1466,  ras  (ros) 


Ablautende  Verben  5.  El.  im  Nags. 


291 


1555.  arses  A.  aros  B.  204 1,  aros  A.  B.  404;  in  B.  trittdagegen  meist  §*  30« 
0  hervor.  —  tab  und  )>ab  haben  natttrlich  nicht  o,  sondern  ae,  e, 
well  aus  ea  entstanden:  tah  A.  640.  tseh  A.  1641.  taeih  A.  2881.  teb 
A.  B.  26011  und  i)>»h  A.  ij)eh  B.  11054,  i)>aih  A.  ipeh  B.  1995  und 
i|?ei  A.  i|?eh  B.299.  —  Neben  lad  A.  4880  und  Iced  A.  10737  steht 
ein  schwaches  lidede  A.  30725,  lidde  A.  2279,  pi.  lidden  A.  1272. 

3)  Der  plurale  Ablaut  erhait  sich,  selbst  noch  in  wrigen  17349; 
tugen  A.  1834  und  tuwen  A.  2619  gehoren ,  wie  schon  im  Ags.,  der  6.  Kl. 
an.  Ebenso  die  Participien  itogen  A.  10099,  itowen  A.B.  2719,  i]>ogen 
A.  26897  und  i}>owen  A.  i}>ogen  B.  340. 


Orm. 

1.  rine,               Prt. 

Sg.  ran  15518. 

PI.  rinnenn  ?     Part,  rinnen. 

shine  2138, 

Shan  16169, 

sbinenn  ? 

sbinenn? 

2.  gripe, 

grap8125, 

bi-gripenn 

bi-gripenn 

17863, 

19858. 

bi-gripenn  9752, 

bi-grap  9754, 

drife  16982, 

draf  16177, 

drifenn  ? 

drifenn 
8239. 

}>rife  10868, 

|?raf8973, 

]?rifenn  ? 

)>rifenn  ? 

3.  write  3554, 

wrat? 

writenn  58 1 0, 

writenn 
3085. 

wite  (gehe), 

wat? 

witenn  ? 

witenn  8222. 

bite. 

bat  12422, 

bitenn  ? 

bitenn? 

abide, 

abad217,  bad, 

bidenn  ? 

bidenn  ? 

snif^e. 

sna)7 1338, 

sni)>enn  ? 

suij^enn  ? 

4.  rise, 

ras2741. 

risenn  ? 

risenn 
11552. 

bi-swike  1 1 678, 

biswac  12478, 

biswikenn  ? 

biswikenn 
11640. 

stighe  1 0786. 

stab  10673. 

stighenn? 

stighenn 
2783. 

strike, 

strac  14804, 

strikenn  ? 

strikenn  ? 

Orm  hat  die  ags.  Ablaute  v511ig  unverftndert.  Auffallend  ist  nur, 
daB  die  Kttrze  des  i  im  Prftt.  Plur.  und  im  Part.  gew5hnlich  unbe- 
zeichnet  la^t.  Hat  sich  die  Quantit&t  geftndert?  —  {^rifaiin  gedeihen 
10868  stammt  aus  dem  Altnordischen.  —  bilefenn  ist  zur  6.  Elasse 
ftbergetreten.  Im  Prfts.  nur  kommen  vor  shrife,  oferswife,  smite, 
ride,  lij>e. 

19* 


292 


Ablautende  Yerben  5.  Kl.  Im  Ae. 


§»31. 


Ae. 

1.  schine, 

Prt.  Sg.  schon  ? 

PL  schinen  ? 

Part,  schinen  ? 

2.  gripe. 

gripte, 

gripten, 

gripen. 

drife, 

draf, 

driue, 

driuen. 

drof. 

drofe, 

ssriue, 

ssrof. 

shriuen  ? 

scryuen. 
schriyen. 

to-riue. 

to-rof, 

to-riuen  ? 

riven. 

}>rife. 

J>rof, 

I^rifen, 

|>rifen. 

3.  bite. 

bate, 
bote, 

biten, 

biten. 

smite. 

smate, 

smitton. 

smiten. 

smot. 

&miten. 

write, 

wrote, 

writen. 

abide. 

abade, 

abiden. 

abiden. 

abode. 

abade. 

ride. 

rad. 

rade. 

riden. 

rode. 

rode. 

chide. 

chidde, 

chidden, 

chidden. 

gnide. 

guade. 

gniden? 

gniden? 

stride, 

strade. 

striden  ? 

striden? 

rise, 

ras, 

arisen, 

risen. 

4.  agrise, 

5.  bisuike, 
stighe. 


agrisen  ? 


agrisen. 
bisniked. 


rose, 
agros, 
bisuiked, 
stey  stegh. 

1)  Prfts.  gnide  Ps.  17,  43  ogrisePL.5711.  stride  88,24.  auch  glide, 
slide;  thye  Tr.  4,10  entspricht  ags.  J)the,  y]>e  RG.  8974  (ags. ge-)>eo), 
the  PL.  6602  (ags.  ]?eo). 

2)  Im  Prftt.  behalten  als  singularen  Ablaut  die  uQrdlichen  Qael- 
leu  SPs.  uud  Tr.  a,  wie  in  draf,  abade,  bade,  smate,  bacbate  Ps. 
37,21,  guade  90,  6,  nur  stegh  17,  11;  wfthreud  RG.  uud  PL.  o  ha- 
ben:  drofRG.2117,  ssrof  11454,  }>rof241,  smot  375,  abod  10252,  rod 
6025,  rose  6386,  agros  11584,  doch  stey  6735,  to-rof  676  (zerriB, 
wohl  von  altu,  at  rifa);  PL.  schrowe5693,  bote  5846;  smote  5847, 
wrote  96,  rode  7 178.  —  Schwach  sind  gripte  RG.524,  griped  Ps.47, 
6,  chidde  Tr.2,  67,  biswiked  Ps.20,3. 

3)  Wahrend  RG.  plurales  i  behalt,  laBen  Ps.  uud  Tr.  oft,  PL. 
selten   den  Laut  des  Sg.    eintreten:  drofe  PL.  57.  drof  2250, 


Ablantende  Verben  5.  Kl.  im  Me. 


293 


abade   Tr.  2,73,    rade1,H,    rode  I,  16,    stradel,14,    ras   Ps.  53,  §.  31* 
5  etc. 

4)  Die  Part,  behalten  den  Lant,  stoiBen  aber  oft  die  Endungen 
ab;  besonders  bei  RG. :  driuen  PL.  6825,  ydriue  RG.  246 ,  yssriae 
11453. 

§.32. 


Me. 

1.  dwyne. 

Prat.  Sg.  dwynede, 

PI.— 

Part.  — 

shyne, 

schoon,  shone,  shinen?^ 

shinen  ? 

2.  dryue, 

drof, 

dryuen. 

dryuen. 

shryue, 

shrof, 

shryuen. 

schryuen 

strytie. 

stroof. 

stryuen. 

stryuen. 

thrive. 

throf. 

thriuen. 

thriuen. 

3.  byte, 

boot. 

biten, 

to-bite. 

smyte, 

smoot, 

smyten. 

smyten. 

wryte. 

wroot, 

writen. 

writen. 

slyte, 

— 

slytt. 

bide,  bijd, 

hood, 

abiden, 

biden. 

chide, 

chidde, 

chidden. 

chidden. 

glide, 

glode. 

gliden, 

gliden, 

rede, 

rood, 

riden. 

riden. 

slyde, 

slood, 

sliden, 

sliden. 

writhe, 

wrooth, 

— 

writhen. 

4.  rise. 

roos, 

risen, 

risen. 

agrise. 

agriside. 

— 

syke. 

sijkide, 

stege  stye. 

steig. 

stigeden, 

stige. 

the,  thee, 

— 

— 

wrie, 

— 

— 

ywrien. 

1)  Prftsens  i  weicht  ab  in  the  Ch.  3862.  thee  PP.  2927  (ags. 
)>the),  steyeA.  stie  B.  Gen.  50,23.  stegen  stie  Ps.  23,3.  stye  Mau.  12 
(ags.  stige),  leeven  A.  Gen. 45, 6  (ags.  life)  und  spewe  B.  Lev.  18,25 
spewen  A.  spue  B.  Job.  20, 15.  knede  Ch. 

2)  Ags.  k  im  Prftt.  Sg.  wird  6,  dessen  L3,nge  Wycl.  mit  oo,  Ch. 
and  Mau.  gewdhnlich  mit  e  im  Auslaute  bezeichnete.  smoot  smote 
Oder  unbezeichnet  la6en  smot  Mau.  5.  ausgenommen  ist  allein  steig  A. 
Mt.3,16.  steigh  Or.  1616. 

3)  Obgleich  schon  im  Ae.  der  .singulare  Ablaut  in  den  Plural 
dringt,   so  hat  sich  bei  Wycl.   Uberall  kurzes  i  im  PI.  erhalten,   wie 


294 


Ablantende  Verben  5.  El.  im  Ne. 


§.  32*  stryuen  A.  stryueden  B.  Gen.  26, 22  smyten  Mt.  26, 67,  writen  K.  wre- 
ten  J.  wroten  B.  Deeds.  15, 23.  riden  A.  Js.  29, 7.  risen  Mt. 25,7. 

4)  Auch  im  Part,  erhait  sich  i,  jedoch  daneben  dryue  A.  dreuen 
B.  Ex.  3,1,  streuen  A.  chidde  B.  Lev.  24,  10,  writhun  B.  Lev.  1,15. 
wrethen  Gh.  chidden  Job.  6,53.  abiden  A.  abedun  B.  Gen.  8, 10. 

5)  Schwache  Prat,  dwynede  A.  Ps.  118,  158,  agriside  A.  Job.  19, 
17,  sijkide  A.  4Kgs.  13,14.  —  Part,  stiged  A.  Joh.  6, 17  neben  stige 
A.  Mrc.15,8. 

§.  33. 


Ne. 

1.  shine. 

Prftt.  shone,          Part. 

shone  (shone  Wb.). 

2.  drive. 

drove, 

driven. 

shrive, 

shrove. 

shriven. 

thrive. 

throve. 

thriven 

rive, 

(rove)  rived. 

riven. 

3.  bite. 

bit. 

bitten. 

smite. 

smote. 

smitten. 

abide. 

abode, 

abode. 

chide, 

chid. 

chidden. 

glide. 

glided, 

glided. 

ride. 

rode. 

rode,  ridden. 

slide. 

slid, 

slidden,  slid. 

stride. 

strode. 

stridden. 

writhe, 

writhed, 

(writhen)  writhed. 

(a)rise. 

rose. 

risen. 

strike. 

struck. 

struck. 

1)  Die  Hftlfte  der  dieser  Kl.  zugehorigen  Verben  ist  ungebrSuch- 
lich,  wie  to  hrine  (North,  Var.  dial.  Sc.)  dwine,  gine,  nipe,  swife, 
nite,  wite  (strafe),  wite  (gehe.  Line),  guide,  lide  (davon  lid),  lithe, 
mithe,  snithe,  agrise(Sp.),  blike,  swike,  wike,  stigh,  ligh,  sig  (seilic). 
tigh,  thee  und  wrie. 

2)  Schwach  geworden  sind  to  gripe,  spew,  slit  (Prat,  slate  Sc, 
Part,  slotten  Chesh.),  glide,  wreathe  und  writhe,  sigh,  flite  (flaat 
Chesh.  Crav.  flate  Nrth.).  Auch  rive,  rived,  rived,  denn  riven  kommt 
nur  noch  adjectivisch  vor. 

3)  Stark  geblieben  sind  folgende  Verben  a)  solche,  welche  den 
singularen  Ablaut  und  den  Laut  des  Part,  erhalten  und  nur  den  plur. 
Ablaut  verloren  haben;    wie  in   to   drive,    drove,    driven.      Ebenso 


Ablautende  Yerben  5.  El.  im  Ne.  295 

shrive,  shrove,  shriven;  smite,  smote,  smitten,  write,  wrote,  written;  §♦  33* 
ride,  stride,  rise,  arise,  thrive. 

Abweichende  Ablautformen  a)  des  Prat. :  —  whose  better  issue  in 
the  war,  from  Italy  upon  the  first  encounter  drave  them.  Sh.  AC.  1, 
2.  a  troubled  mind  drive  me  to  walk  abroad  Sh.  RJ.  41, 1  (Momms.), 
he  drave  them  Deeds.  18, 16.   the  Saracen   and  Christian   rid.   Hud. 

^)  des  Particips :  he  has  here  writ  a  letter  to  you.  Sh.  tw.  5, 1. 
what  is  writ,  is  writ  B.  Ch.4,185.  the  king  himself  is  rode  to 
view  their  battle.  Sh.  KRe.  4,3.  no  civil  broils  have  since  his  death 
arose.  Dryd.  which  of  your  friends  had  I  not  strove  to  love?  Sh. 
KHh. 2,4.  I  could  have  smote,  but  lacked  the  strength,  B.  Maz. 
18.  —  Ben.  Jons. :  rise,  ris  rose  und  ebenso  smite,  write,  bite,  ride, 
drive,  stride,  slide,  aber  strive  •strove ,  thrive  throve.  Auch  Wall, 
hat  clive,  strive,  thrive,  drive,  rise,  smite,  write,  ride,  Prftt.  clove, 
strove,  throve,  drove,  rose,  arose,  smote,  wrote,  rode  und  auch  thrive, 
rise,  smitt,  writt,  ridd;  —  Part,  cloven,  thriven,  driven,  risen,  smit- 
ten, written,  ridden,  aber  auch  thrived. 

Schwache  Formen:  the  scolding  winds  have  rived  the  knotty 
oaks.  Sh.  JC.  1,3.  yea,  so  have  I  strived  to  preach  the  gospel. 
Rom.  15,20.  she  shall  be  shrived  and  married.  Sh.  KJ.  2,4. 

b)  solche,  in  welchen  der  singulare  Ablaut  auch  in  das  Part, 
vorgedrnngen  ist,  wie  in  shine  shone  shone,  abide  abode  abode,  strike 
struck  struck  (verktirzt) 

Abweichende  Ablautformen  sind:  silent  and  in  face  confounded, 
long  they  sat,  as  strucken  mute.  M.  pi.  9,  1064.  let  the  stricken 
deer  go  weep.  Sh.  H.  3,  2.  Ben.  Jons,  und  Wall,  shine,  shone;  abide, 
abode  (abided).  Das  einfache  bide  ist  in  der  schott.  Formel  erhalten : 
bide  your  time  (warte  deine  Zeit  ab). 

Schwache  Formen :  they  that  dwell  in  the  land  of  the  shadow 
of  death,  upon  them  hath  the  light  shined.  Js.  9,  2.  the  earth  shined 
with  his  (God's)  glory.  Ez.43,2. 

c)  solche,  die  den  pluralen  Ablaut  im  Prat,  und  den  Laut  des 
Pan.  bewahrt  haben :  bite  bit  bitten ,  chide  chid  chidden ,  slide  slid 
slid.  — 

Abweichende  Ablautformen :  Jacob  chode  with  Laban.  Gen.  31,36. 
1  should  have  chid  yon  for  not  bringing  it.  Sh.  E.  4,1.  Ben.  Jons, 
bite  bit  bitten,  W.  chide  chid,  slide  slid. 


296 


Ablautende  Verben  6.  EX.  im  Ags. 


§.  34. 


Sechste  Klasse  eo  (Gn  e6),  eft,  a,  o. 


1.  creope  (krieche),     Prftt.  Sg 

J.  credrp, 

Pl.crupon,   Part 

t.  cropen. 

slApe  (schlllpfe), 

on-sle4p, 

to-slupon, 

to-slopen. 

deofo  dMe  (tauche), 

gede&f, 

dufoD, 

dofen. 

sceofe  scMe  (schiebe), 

sce&f, 

scufon, 

scofen. 

reofe  (raube), 

reAf, 

rufon, 

rofen. 

cleofe  (spalte), 

cleAf, 

clufon, 

clofen. 

2.  breowe  (braue), 

breAw, 

bruwon, 

browen. 

ceo  we  (kaue), 

ceAw, 

cuwon, 

cowen. 

hreowe  (bereue), 

hreAw, 

hruwon, 

hrowen. 

3.  breote  (breche), 

bre&t, 

bruton, 

broten. 

geote  (gieBe), 

geAt, 

guton, 

goten. 

hleote  (loBe), 

hleAt, 

hluton, 

hloten. 

neote  (geniefie), 

— 

bi-noten. 

sceote  (schieSe), 

sceAt, 

scuton, 

scoten. 

fleote  (flieSe), 

fleAt, 

flutOD, 

floten. 

lAte  (neige), 

\ekt, 

luton, 

loten. 

reote  (weine), 

re4t, 

raton, 

roten. 

|?eote  (heule), 

\>eki, 

)>aton, 

))oten. 

a}?reote  (verdriefien), 

ajprekt, 

— 

beode  (gebiete), 

beAd, 

budon, 

boden. 

leode  (wachse), 

le4d, 

ladon, 

loden. 

strftde  (raube), 

streAd, 

strudon, 

stroden. 

reode  (r5the), 

re4d, 

radon, 

roden. 

seode  (siede), 

seAd, 

sudon, 

soden. 

hreode  (schmticken), 

hrekd, 

hrudoD, 

hroden. 

A-breode  (vernichte), 

A-breAd, 

A-brudon, 

4-broden. 

4.  ceose  (erkiese), 

ceAs, 

curon, 

coren. 

freose  (friere), 

freAs, 

fruron, 

froren. 

hreose  (stflrze), 

hreAs, 

hruron, 

hroren. 

for-leose  (verliere), 

for-leAs, 

forluron, 

forloren. 

dreose  (falle), 

dreAs, 

druron, 

droren. 

begreose  (schrecke), 

begreAs, 

begruron, 

begroren. 

5.  Iftce  (schlieSe), 

le&c, 

lucon, 

locen. 

stce,  siige  (sauge), 

seAc, 

sucon, 

socen. 

reoce  (rauche), 

re4c, 

rucon, 

rocen. 

8meoce(rauche,schmaache)  smeltc, 

smucon, 

smocen. 

brilce  (brauche), 

bre4c, 

brucon, 

brocen. 

beoge  (biege), 

beAh, 

bugon, 

bogen. 

Ablautende  Verben  6.  Kl.  im  Ags. 


297 


dreoge  (handle),      Pr&t.  Sg.  dre^h, 
leoge  (Idge),  le&h, 

fleoge  (fliege),  fle^h, 

fleohe  (fliehe),  flelth, 

teohe  (Y.  Kl.  ziehe),  tefth, 


PI,  drugon,  Part,  drogen. 

lugon,  logen. 

flagon,  flogen. 

flugon,  flogen. 

tugon,  togen. 


§*34. 


Stammvocal  u  erweitert  sich,  im  Prftsens  zu  (iu,  A) 
io,  60  und  im  Pr&t.  zu  eL 

Im  Prasens  findet  sich  io  neben  eo,  wie  niotan  C.  15, 18  ciosan 
B.  2377.  niosan2388.  Durh.  hat  einige  ea,  wie  getea  Joh.21,6  beada 
Mt.  28 , 8 ,  forbeada  Mrc.  9,38,  flea  Mrc.  13,14,  bisweilen  auch  6 : 
Imp.  fleh  (fliehe)  Mt.  2,  13.  Jenes  io  und  t.  weisen  auf  ursprUngliches 
ia  bin. 

2)  Der  singulare  Ablaut  verengert  sich  selten  zu  S,  wie  in  of- 
scetB.  2439  neben  gesce4t2318,  sc§t  Job  21,  7,  t§h21,ll;  geces 
Lnc.10,42  neben  geceHs  Mt.12,18,  fleAh  C.87,29,  fleg  SPs.17,19 
flog,  ge-le^  C.  4,5und  d.-l^hB.80,  mit  auslautendem  g :  4-le^ Met.  1,39. 
In  ndrdl.  Quellen  mu0  6  h3,uflger  werden,  da  im  Pr&sens  eo  nach  ea 
schwankt  oder  fQr  letzteres  tritt  (unterscheidendes)  ese  ein ,  wie  D.  Mt. 
26,7  ageaett  fttr  ageat  Ps.  41,5.  agsett  Mrc.  14,3.  —  Cod.  Exon.  153, 
2.  4hne6p  (pflUckte),  wahrscheinlich  fUr  d.hnedp,  denn  dem  got.  hniu- 
pan  nach  mu6  das  ags.  Yerb  4-hne6pan  und  nicht  4-hne4pan  heiSen. 

3)  Der  plurale  Ablaut  geht  selten  nach  o  tlber,  wie  in  dt-gotun 
Exon.  88, 33  und  breotun  Exon.243,24.  gehort  zu  bre^tan,  rudonAn. 
1005.  }>uton  Bo.  38.  —  Bemerkenswerth  ist,  daS  s  nach  r  (Ibergeht 
im  Prat.  PL  und  Part,  in  ceds,  curon,  coren;  hreds,  hruron,  hroren; 
le4s,  luron,  loren;  dreds,  druron,  droren;  begreas,  begruron,  be- 
groren.  —  Die  Participien  haben  nur  o.  —  Durch  den  Wechsel  zwi- 
scben  auslautendem  h  und  inlautendem  g  fallen  fle6he  und  fledge  im 
Prut.  PI.  und  Part,  zusammen:  flugon  und  flogen. 


Nags.     Lag 

amon. 

• 

1)  crepe, 

Prat.  Sg 

;.  crap, 

PI 

.  crupon. 

Part.at-cropen. 

deofe. 

deaef, 

' 

^ 

scune, 

Jscaf, 

scuuen  A. 

(scsef. 

souen  B. 

— 

cleouje, 

claef, 

cluuen, 

clouen. 

reoQwie, 

3.  geote. 

gaet? 

geoten, 

igoten. 

ileote. 

— 

— 

iloten. 

§.  35. 


298 


Ablautende  Verben  6.  Kl.  iio  Nags. 


§.  35. 


soeote,        Prat. 

8g.  sceat,  scset,  Pl.scuten, 

Part,  iscoten. 

uleote, 

fiet, 

fluten. 

iulut. 

late, 

— 

luten. 

breode. 

— 

— 

beodc,  bede 

Jbaed,  bad, 

budon. 

iboden. 

jbed. 

biden. 

ibeden. 

forbeode, 

forbaed,  bad, 

forboden. 

4.  choose, 

chses. 

curen. 

icoren, 

(ichose), 

ichosen. 

reose,  rese, 

raes,  ras, 

to-raesden. 

leose, 

ilaes,  lees, 

loseden. 

iloren. 

jlosede. 

ilosed. 

lake, 

laec  (lok), 

luken, 

iloken. 

suke, 

saec  (soc). 

— 

— 

bruke, 

— 

— 

Ibuge, 
jbuwe, 

b8eh,bah,beh, 
bogede. 

bugen, 

baehgen, 

beoweden, 

drige, 

drogen. 

« 

lige,  lege,  luge, 

laeh,  leh. 

— 

— 

fleo,  fliege, 

(flaeh,  fleh, 
(fleh. 

flugen(o), 
fluwen(o\ 

flugen. 
floge. 

fleo,  fliehe. 

flaeh ,  fleh, 
(fleih,  flei, 

flugen, 
fluwen. 

iflogen. 
iflowe. 

1)  Im  Prfts.  bleibt  moistens  eo,  daneben  eou  in  reouweA.  renwe 
B.  16047  und  ft  steht  in  scune,  luke,  suke,  huge;  lugen  A.  15024. 
lige  A.  lege  B.  3034;  ferner  ein  gleiches  drige  A.  drogeB.  371;  m 
crepen  A.  293 1 3  ist  eo  zu  e  goworden. 

2)  Ftir  ags.  e^  tritt  moist  ae  ein  nebst  den  anliegenden  a  und  e: 
sca?f  A.  sof  B.  9366.  s'caf  A.  saf  B.  22314,  cla?f  A.  to-cleof  B.  21390. 
chses  A.  12175,.  Ijec  A.  lok  B.  15311,  ssec  A.  soc  B.  12981,  forbad 
A.  for-bead  B.  13180,  forbad  A.  .bed  B. 20579,  to-ras  A.  rees  B. 
15518,  to  raes  A.  to-reos  B.9425,  laes  A.  les  B.  637,  bah  A.  beh  B. 
12960,  bseh  A.  booh  B.4745,  beh  A.  19042,  laeh  A.  leh  B.  17684. 
flah  A.  fleh  B.  (floh)9346,  flieh  A.  fleh  B.4545,  fleh  A.  fle)?B.552. 
fleih  A.  flog  B.  1612  und  flei  A.  flej?  B.  1606. 

3)  Dor  plurale  Ablaut  ist  schon  sehr  schwankend,  wie  geotenA. 
19771,  bugen  A.  7499,  baehgen  A.  29408;  und  wenn  A.  noch  u  be- 
halt,  zeigt  B.  schon  o:  crupen  A.   crope  B.  18472,  scuten  A.  sote  B. 


Ablautende  Verben  6.  El.  im  Ne. 


299 


5690,  flnwen  A.   flowen  B.813  (flogen),  flugen  A.  floge  B.  3901.  —  §•  35. 
beode  mischt  sich  mit  bidde  und  bide,  daher  budon  A.  1631. 

4)  Im  Particip  steht  meist  o,  doch  auch  iulut  A.  27934.  Auch 
hier  ibede  A.  ibode  B.  18433,  iboden  A.  B.  22122.  —  Schwache  For- 
men  Prat,  losede  12711  neben  laes  und  bogede  A.  27338  neben  baeh; 
to-raesden  A.  to-resden  B.  18682.  Part,  ilosed  A.  iloreB.  12492  neben 
iloren  4849. 


Orm. 
1.  clefe, 
bilefe, 


Prat.  Sg.  to-claef  14798,  PI.  clufenn,     Part,  clofenn  1 224. 


bil«f7666, 


2.  chewwe, 
reowe3976, 

3.  flete  18093, 
gete, 

Ibidde  14024, 
(bede  15745, 

4.  chese  13932, 
frese? 

foriese2278, 

lake  46432, 
bughe  6627, 
leghe4907, 
fleghe  (fliege) 

5991, 
fle(o)  2934, 


r«BW  14314, 

flffit3466, 

gaet? 

badd  14036, 
forbaed  10151, 

cb8es3526, 


ruwenn  ? 
flutenn  ? 
gntenn  ? 
budenn. 


bilefedd 
8914. 

rowenn  ? 
flotenn  ? 
gotenn  1773. 


forl8B8  4764, 

Isec, 

bfieh8961, 
Iffih  12188, 
flaeh, 

flseh  823, 


beodenn 
11627. 

curenn?  chosen  9623. 

bifrorenn 

13856. 
forlurenn  1412,  forrlorenn 

1395. 


lukenn, 

? 
lughenn  ? 
flughenn893, 


lokenn  1091. 
bogbenn  ? 
loghenn  ? 
floghenn  ? 


flughenn  ?  floghenn  ? 


1)  Die  Abweichung  in  leghe,  fleghe  rtthrt  von  g  her,  das  in  sei- 
ner Erweichung  e  vor  o  erhielt;  chewwe  1236,  luke  und  bruke  haben 
keine  Ablautbildungen.  —  Ags.  ek  wird  ttberall  ae  im  Prat.  Sg.  Die 
Formen  sind,  soweit  sie  vorliegen,  tiberall  regelmafiig.  —  Das  schwache 
bilefedd  gehort  nicht  zu  bi-lifenn,  sondern  zu  bi-lsefenn,  ags.  bi-lsefan 
(bleiben);  he  lutte8961. 


Ae. 

1.  cleue, 

2.  brewe, 


§.  36. 


Prat.  Sg.  to-clef, 
brew. 


Pl.clouen,      Part.ycloue. 
browen, 


300 


Ablantende  Verben  6.  Kl.  im  Ae. 


§.  36*      3.  Scheie, 
ghete 
loute, 
flete, 
bede, 
8e{>e, 

4.  chese, 
lese  (o), 
frese, 

5.  loke, 

labuge, 
|abowe, 

lie,  lighe, 

fle  (fliege), 

fie  (fliehe), 


Pr&t.  Sg.  schet, 


PI.  schot,        Part,  schotten. 
ghotten,  ghoten,  get. 


flet, 

bed  (a ,  e), 

sod, 

ches, 

les,  lost, 

frese, 

belac,  beloaked,    loke, 


louten, 

boden, 
sode, 

chosen  (e), 
les, 
frosen  ? 


lout. 

boden  (e). 
sodden, 
ycom  chosen, 
lorn, 

frosen,  ifrorc. 
loken  ? 
bowen  ? 


aboute,  bouwed, 

bowed,  abowe, 

lighed, 

fiegh,  flowen,  yflowe. 

flew  (u),  flowen,  yflowe. 

fley,  fled,  fled,  fled. 

1)  Im  Prd.seus  meist  e  aus  eo.  —  o  und  e  neben  einander  in 
lese  PL.  2025  und  lose  6595.  —  i  in  lighe  Tr.2,94  und  lie  PL.  7039. 

—  ags.  A  in  loute,  loke 5707,  abuye  R(j.2246. 

2)  Der  sing.  Ablaut  verdtinnt  sich  auch  zu  e,  so  da6  PrUs.  and 
Prat,  zusammen  fallen:  to-clef  RG. 4293,  schet244,  fletTr.  1,34.  ches 
RG.500,  les  10874  PL. 581,  frese  PL.  2975,  fley  (floh)  RG.2600, 
doch  daneben  schon  flew 409,  fleu3817;  flegh  (flog)  Ps.  17,11;  jenes 
helle  fley  ist  durch  Erweichung  der  Gutturale  bewirkt.  —  Die 
Mischung   dauert  fort  in  beod  RG.1497,    bed  RG.2526,    bode  7930. 

—  Neben  les  steht  ein  schwaches  lost  PL.  7028;  ferner  sind  schwach 
bilouked  Ps.30,9,  aboute  RG.6298,  bowed  Tr.  1,82,  lighed  Ps.  77, 
36.  65,3.  und  fled  PL. 44.  —  Schwach:  schette  RG.374. 

3)  Prat.  PI.  zeigt  noch  meist  ursprtlngliches  o ,  nur  selten  ist  der 
sing.  Ablaut  eingetreten,  wie  in  ches  PL.  743.  cheson  (?  f&r  chosen) 
RG.418,  les  PL.  6086. 

4)  Im  Part,  noch  o,  nur  fled  PL.  3970  ist  schwach  und  ybede 
RG. 8024  und  boden  Ps.80,5,  erkiareu  sich  aus  oben  angefBhrter 
Vermischung. 


§.37. 


Me. 

1.  crepe. 

Prat.  Sg.  crope, 

PI.  cropen, 

Part,  cropen. 

clyue, 

cleef, 

clouen ,  cleft. 

2.  rewe, 

rewede. 

Ablautende  Verben  6.  Kl.  im  Me. 


301 


brewe,         Pr&t.  S§ 

J.  brew,  brewede, 

PL  — 

Part.  — 

3.  for-bede, 

forbeed. 

beden. 

boden. 

bad. 

beden  (i). 

sethe, 

isethe. 

soden,sothun. 

(sethede, 

sethede. 

geete. 

igotte, 
(getide. 

gotun. 

schete, 

schete, 
schotte, 

schete, 

schott. 

flete, 

fleet, 
fletide. 

fletiden, 

loate. 

lowtide. 

lowtiden, 

lowtid. 

4.  chese, 

jchees. 

chosen. 

chosen. 

(cheside. 

chesen. 

frese, 

Jfrees, 
(freside. 

leese. 

lees. 

lorne. 

losed,  loste. 

iosten. 

lost. 

5.  loke, 

loken. 

bowe, 

bowide. 

bowiden. 

bowid. 

lige,  lie, 

leigh. 

lieden, 

leiged,lowen. 

liede. 

lyed. 

flee,  flege,  fliege, 

ifleig, 
(flew, 

flewen, 

flee,  fliehe, 

fleig. 

flowen. 

flowen. 

fledde. 

fledden. 

fled. 

§*  37. 


1)  Das  Prfts.  behftlt  groBen  Theils  e,  schete.  4Kgs.  13,17  (J. 
aber  schotte),  selbst  in  flee  A.  fle  B.  (fliehen)  Mt.2, 13  und  flee  (flie- 
gen)  PP.5452.  —  i  steht  in  schyue  Tob.l3, 13  und  lige  A.  lye  B. 
Lev.  19, 11.  lye  Mau.29  neben  leige  A.  lye  B.  Josh.  24, 27.  —  Frtt- 
heres  u  ist  noch  in  loute  A.  Gen.  37,  7,  sowk,  souk  Gen.21,  7,  brouke 
Ch.  15306  und  bowe  Josh.  24, 23  erkennbar. 

2)  Im  Pr&t.  Sg.  steht  meistens  e ,  daneben  aber  einzelne  Formen 
mit  dem  Ablaut  des  PL :  crope  PP. ,  gotte  BC.  gettide  X.  4.  Kgs.  4 , 5. 
—  Bei  der  lautlichen  Ueberstimmung  des  Prfts.  und  Prftt.  erklftrt  sich 
die  Hinneigung  zu  schwacher  Flexion:  getide  B.  Ex. 37, 3.  fletide  B. 
4.Kgs.6, 6,  lowtide  (vemeigte  sich)  A.  Gen.  18,2,  rewide  B.  2.  Cor. 
7,8,  brewed  Ch.  14695,  sethede  A.  B.  Gen.  18,7,  fresede  A.  Ecclus. 
43,22,  cheside  s.  u.,  loste  (tOdtete)  A.  Mt22,7,  bowide  A.  Gen.  19, 1, 
lied  Ch.661.  fledde  A.  fleig  Joh.  6,15. 


302 


Ablantende  Yerben  6.  Kl.  im  Ne. 


§*  37.  3)  Die  Pr^t.  PL  scheinen  sehr  zu  schwanken  wie  chosen  PP.60 

und  mit  sing.  Ablaut  chesen  B.  chesiden  A.  Luk.  14, 7.  shete  A.  Ps. 
63,5,  flowen  (flohen)  PP.1350,  fiewen  (flogen)  Ch.  15397.  Meistens 
sind  sie  schon  schwach:  liede  B.  Judg.  16, 15.  chesiden  A.  chesen 
Mt.13,48.  losten  Deut.3,6.  Ch.  938.  fledden  Mt.8,33.  PP.1349. 

4)  Dagegen  im  Part,  erh&lt  sich  o  durchg£lngig ,  wie  in  cropen 
Ch.4257.  cloven  Man.  8.  clone  B.  cleft  A.  Mt.  27,51.  gotun  Ex.  32, 4. 
schottJ.  l.Kgs.20,37.  sothunA.  Gen.  18,8.  soden  Man.  19.  B.  Gen.  18,8. 
PP.10490,  chosen,  chosunMt.l2, 18.  lorne Ch. 3536.  lokenA.  3.Kgs. 
7,9;  wenn  sich  die  Formen  nicht  raischen,  wie  in  bodun  A.  Gen.  45, 
21.  biden  A.  Esth.  1,7.  beden  A.  bode  B.  Mt. 22,3  oder  schwachen, 
wie  in  cleft,  lost  Ps.  72,27.  ylokked  Man.  26,  bowid  Js.  17,7.  lyed 
A.  Gen.  26,9  and  liged  A.  Josh. 7,  11.  fled  Man.  25.  neben  flowen 
Ruth  2, 12.  -—  soupe  zu  Abend  efien.  Prat,  soupede  Mt.  26,26.  son- 
pide  A.  soop  B.  trank.  Apoc.  12, 16.  Part,  sopun  1.  Cor.  1554  weisen 
auf  ein  ags.  sftpan  (saufen)  zurtlck. —  lowen  (gelogen)  A.  Judj.  16, 15. 


§*  38. 


Ne.  creep, 
cleave, 

seethe, 

shoot, 
ch6ose, 
freeze, 
Idse, 

fly, 

flee, 


Prat,  crep-t.  Part,  crep-t. 

clove ,  clave,  cloven, 

clef-t, 


sod, 

seeth-ed, 

shot, 

chose, 

froze, 

I6s-t, 

flew. 


clef-t. 

sodden. 

seeth-ed. 

shot,  shotten. 

chosen. 

frozen. 

los-t. 

flown. 

fle-d. 


fle-d, 

1)  Verloren  sind  to  breet,  geet,  reet,  strout,  lout,  athreet,  leed, 
heed,  stroud,  breeth,  reeth,  rees,  drees,  begrees,  dreeg,  brouk 
und  tee. 

2)  Schwach  sind  und  darunter  mag  manche  Neubildnng  von  einem 
erhaltenen  Nomen  sein:  to  chew,  rue,  brew,  dive,  shove,  slip,  lot, 
fleet,  reek,  smoke,  bow,  suck,  look. 

Ferner  sind  folgende  schwach  geworden ,  in  denen  der  lange  Prfi- 
sensvocal  heller  werden  konnte,  wahrend  im  Prat,  und  Part,  durch 
Consonantenhaufung  der  e-  oder  o-Laut  festgehalten  wurde: 

to  creep,  Prat,  crept,  Part,  crept  (Prat,  crope  Lane,  Part, 
croppen  Ch.  Bedf.,  crap,  crappen  Crav.);  cleave,  cleft,  clove,  cleft, 


Ablaatende  Yerben  6.  Kl.  im  Ne.  303 

cloven;  bereave,  bereft,  bereft;   flee,   AM,   fled;   16se,   lost,   lost;  §.  38* 
sh6ot,  shot,  shot;  flee,  fled,  fled. 

Abweichende  Formen:  He  clave  the  wood  for  the  burnt  offering. 
Gen. 22, 3.  He  clave  the  rocks  in  the  wilderness.  Ps.  78, 15.  And 
there  appeared  unto  thera  cloven  tongues  like  as  of  fire.  Acts.  2, 
3,  the  valleys  shall  be  cleft.  Mic.  1,4.  Das  lautlich  gleiche  to  cleave 
(kleben),  dem  nur  ein  schwaches  ags.  clij^an  vorliegt,  mag  dnrch  je- 
nes  zu  starken ,  jetzt  veralteten  Formen  gelangt  sein :  Orpah  kissed 
her  mother  in  law,  but  Ruth  clave  unto  her.  Ruth  1,14.  certain 
men  clave  unto  him.  Acts.  17,34  und  their  tongue  cleaved  to 
the  roof  of  their  mouth.  Job.  29, 10.  but  anon  down  cloven  to  the  waste, 
with  shattered  arms  and  uncouth  pain  fled  bellowing  M.  pi.  6,361. 
shoulder- s ho tt en.  Sh.  Tarn.  3,2.  thus  roving  on  in  confus'd  march 
forlorn,  the  adventurous  bands  viewed  their  lamentable  lot.  M.  pi. 
2,615. 

3)  Stark  sind  nur  noch:  chdose,  chose,  chosen,  seeth,  sod, 
sodden  (HB.)  und  seethed,  seethed,  freeze,  froze,  frozen,  fly, 
flew,  flown. 

Die  Vocale  in  seeth  und  freeze  erscheinen  afs  regelma6ig  aus 
dem  Me.  entwickelt,  wie  in  fleet,  creep,  cleave,  bereave  und  flee, 
ebenso  fly,  dessen  i  schon  frtthe  hervortritt  und  in  offener  Silbe  sich 
verlangert.  Dagegen  ch6ose  laSt  sich  nicht  erwarten;  o  mu6  aus  dem 
Prat.  PL  weiter  vorgedrungen  sein,  ebenso  wie  in  shdot.  In  chew, 
rue  (ftlr  rew)  und  brew  wurde  w  vocalisch,  ebenso  to  b6w;  shove, 
lock  und  suck  sind  auf  frttheres  u  zurtickzufiihren. 

Diesen  Verben  treten  auBer  dem  angeffthrten  thrive  noch  bei;       §♦  39» 

1)  to  wear  (dauern,  tragen).  Prat,  wore,  w5rn,  das  auf  schwa- 
ches ags.  werjan  zurtlckffthrt.  Ben.  und  Wall,  wear,  wore  ware, 
wore  wor'n. 

2)  to  stick  (stecken),  stuck,  stuck;  ags.  sticjan  ist  schwach,  dies 
and  stacu  weisen  auf  ein  starkes  stecan  (stechen).  Ben.  Jons,  stick, 
stack,  stock,  stuck;  Wall,  stick,  stuck,  stuck. 

3)  to  betide  (sich  ereignen) ,  betid,  betid;  ags.  tidjan  ist  schwach. 

4)  to  dig  (graben),  digged  und  diig,  digged  und  dug,  ags.  schwa- 
ches dicjan:  they  digged  down  a  wall.  Gen.  49, 6.  dug  ist  gew5hnlicher 

5)  to  spit  (ags.  spittan  ausspucken),  spit,  spit  spat  und  spitten 
sind  veraltet:  he  spat  on  the  ground.  Job. 9,6.  he  shall  be  spitted 
on.  Luc.  18,32. 

6)  to   show   zeigen   (ags.   sce&wjan    schaue),    dessen    Prat,    shew 


304  Ablantformen  in  Dialecten. 

§.  40.  Sp.  1 , 5 ,  7  wieder  durch  showed  verdrftngt  ist;  im  Part,  erhait  sich 
noch  shown  neben  showed;  schon  Wall,  sbew'n  und  shew'd. 

7)  Ebenso  to  strow  streuen,  strowid,  strown  (ags.  streowjan 
schwach):  all  the  ground  with  shivered  armour  strown.  M.  pi. 6,388. 

Die  Dialecte  bieten  zahlreichere  Versuche,  starke  Formen  von 
schwachen  Yerben  zn  gewinnen. 

to  cast  (werfen),  Prftt.  coost  Sc. 

to  hide  (verbergen),  hod  Wilts. 

to  hit  (treffen),  hot  Cam. 

to  lead*  (leiten) ,  lod  Wilts. 

to  owe  (schuldig  sein),  Prftt.  ewe  eught  Crav. 

to  pick  (auflesen),  Prftt.  puck  Leic.  und  Heref. 

to  put  (setzen),  Prftt.  put,  Part,  putten  Sc. 

to  reap  (ftmten),  Prftt.  rep  Ess. 

to  sew  (nfthen),  sew  Ess. 

to  show  (zeigen),  Prftt.  shew  Ess. 

to  scrape  (kratzen),  scrope  Wilts.  Bosw. 

to  spare  (scbonen),  spore  Cam. 

to  squeeze  (drttcken),  Prftt.  squoze  Heref. 

to  sweat,  sweeat  (schwitzen),  Prftt.  swat  Chesh. 

to  snap  (sehnappen),  snopt  Wilts.  Bosw. 

to  thaw  (thauen),  Prftt.  thew  Sf. 

to  threap  (streiten),  Prftt.  thrope,  Part,  thoppen. 

to  thrust  (stoBen),  thurst  Sc,  Prftt.  throost  Sc. 


Dritter     Abschnitt. 

Schwache  Verben. 

§•  41  ♦  Die    reduplicierenden   und   ablautenden   Verben   bilden  das  PrS- 

teritum  aus  dem^  Stamme,  die  schwachen  Yerben  dagegen  bilden  es 
mit  dem.Hilfsverb,  dem  Prftt.  von  da  (thun).  Der  selbstftndige  Ge- 
brauch  des  Hilfsverbs  fehlt  dem  Gotischen;  das  Alts,  und  Ags.  haben 
es  noch:  jenes  Prftt.  deda,  dieses  dide.  Allein  schon  im  Got.  zeigt 
der  Sing,  nur  verkUrztes  -da  und  nur  der  Plural  zeigt  die  Reduplica- 
tion: -dSd-u-m.     Alts,  -da,  ags.  -de. 

Zwischen  den  Stamm  und  das  Prftt.  des  Hilfsverbs  tritt  femer  der 
Bindevocal.     Im  Sanskr.  heifit  derselbe   ay  a  und  dieses  wird  darcb- 


Schwache  Yerben  im  Ags.  1.  EL  305 

g&ngig  eingeschoben :  dam- ay d,- mi,  got.  tarn -j a.    Das  got.  Prftt.  zeigt  §.  41« 
drei  Bindevocale :  nas  -  j  a-  n ,  Prat,  nas  -  i  -  da  (vielleicht  Scbwachung  von 
ya);  salb-6-ii,  Prat,  salb-6-da  (aus  a -f-  a  nach  Ausstofiung  des  y); 
bab-a-n ,  Prat,  hab-ai-da  (aus  ay). 

Das  Alts,  bat  nur  zwei  Bindevocale;  Alts,  ner-ja-n,  Prat,  ner-i-da; 
inan-6-n,  Prat,  man-6-da.  Im  Part.  Pass,  tritt  im  Got.  ]>-s  an  den 
Bindevocal;  nas-i-jjs,  salb-6-|>s,  hab-ai-j>s;  im  Alts. -d;  ner-i-d,  man-6-d. 

Das  Ags.  hat  ebenfalls  nur  zwei  schwache  Gonjugationen. 

Erste   Klasse. 

I.     Der  Bindevocal  i  Oa)  in  ner-ja-n   (ernahren),   schwacht  sich  §♦  42. 
zu  e:  Prat,  ner-e-de,  Part,  ner-e-d. 

Diese  Bildungsweise  ist  sehr  vermindert. 

1 )  Die  langvocaliscben  Stamme  stolen  den  Bindevocal  im  Prat,  aus : 
dselan  (theilen),      Prat,  dael-de,         Part,  gedajl-ed. 

msenan  (meinen),  msen-de,  msen-ed. 

belffivan  (verlafien),  belsev-de,  bel«ev-ed. 

Iffidan  (ftihren),  Ised-de,  Ised-ed. 

ddman  (urtheilen),  d^m-de,  d^m-ed. 

f^an  (fattern),  md-de,  .  f6d-ed. 

h^dan  (htlten),  hSd-de,  h6d-ed. 

r§dan  (le^n),  r6d-de,  r6d-ed. 

spMan  (fordern),  sp^d-de,  sp6d-ed. 

ctgan  (rufen),  clg-de,  cig-ed. 

bettdjan  (sich  ereignen),   betld-de  ?  betld-ed. 

hyran  (horen),  hyr-de,  hyr-ed. 

Nach  Ausstofiung  des  Bindevocais  i  ist  bier  der  Umlaut  beibehal- 
ten,  dagegen  tritt  in  sdcan  und  r^can  der  ursprllngliche  Laut  hervor: 
s^can  (suchen),     Prat.  s6h-te,     Part.  s6h-t. 
r^can  (ktlmmern),  r6h-te,  r6h-t. 

2)  Die  Stamme  mit  Positionsiange  auf  mn,  ng,  rm,  rn,  Id, 
nd  und  rd  stolen  ebenfalls  e  im  Prat,  aus;  mn  verliert  in  Folge  der 
Consonantenhaufung  dann  n. 

nemnan  (nennen),       Prat,  nem-de,        Part,  nemn-e-d. 
sprengan  (sprengen),  spreng-de,  spreng-e-d. 

bsernan  (brennen),  bsern-de,  baern-e-d. 

styrman  (sttirmen),  styrm-de,  styrm-e-d. 

3)  Zu  diesen  treten  die  kurzvocalischen  Stamme,  deren  einfache 
Consonanz  im  Auslaute   durch  Assimilation    des  Bindevocais  sich  ver- 

Koeli,  engl.  Qrammatik.    I.  20 


306  Schwache  Verben  im  Ags.  1.  itnd  2.  Kl. 

8»  42.  doppelt:  Ij,  mj.  sj,  dj,  gj,  cj  und  pj  werden  zu  11,  mm,  ss,  dd, 
eg,  CO  und  pp;  die  Geminaten  vereinfachen  sich: 

wemroan  (verderben),         Prftt.  wem-de,        Part,  wemm-e-d. 
cennan  (erzeugen),  cen-de,  cenn-e-d. 

spillan  (verderben),  spil-de,  spill-e-d. 

d,hreddan  (retten),  ^hred-de,  ^hredd-e-d. 

lecgan  (legen),  leg-de,  leg-e-d. 

Seltener  gehen  sie  auf  ihre  kurzsilbigen  Stamme  und  regelmaK- 
gen  Bildungen  zurflck:  fremjan,  freinman  (machen),  Prat,  frera-e-de 
Beo.  3.  4swefjan,  4swebban  (einschiafern ,  beruhigen),  Part.  &-swef-e-de 
B.567.  —  Ahredjan  Ahreddan,  Part,  ahred-ed  C.  125,27  und  4hredd 
Ps.  17,3.  —  lecgan  zeigt  auch  verkttrzte  Formen ,  indem  g  vor  d  aus- 
milt  und  e  sich  veriangert:  Prat,  leg-de  C.  43 , 7 ,  ai§-de  Luc.2, 7. 
Part.  alM  Luc.  2, 12. 

Einige  Verben  laflen  auch  hier  nach  Ausstofiung  des  Bindevocals 
den  Rllckumlaut  eintreten: 

cwellan  (todten),        Prat,  cweal-de,      Part,  cweal-d. 
sellan  (geben),  seal-de,  seal-d. 

tellan  (sagen),  teal-de,  teal-d. 

weccan  (wecken>,  weah-te,  weah-t. 

reccan  (erkiaren),  reah-te,  reah-t. 

Die  sachsischen  Quellen  behalten  hier  selten  e  wiopin  rehteExon. 
188,25.  awehton  Mt.  8, 25.  Astreccan,  Prat,  strehton  2 1 , 8 ,  §5trehte8, 
3,  Part,  gestreht.  —  N6rdliche  Quellen  haben  aber  a:  sella  D.  Mt. 
4,9  gesald  Luc.  23,2.  Part,  said  Luc.  11,29. 

§♦  43»  In  Folge  der  Aussto6ung  des  Bindevocals  bertihren  sich  der  con- 

sonantische  Auslaut  des  Stammes  und  das  Bildungs-d  des  Prat. 

A.  Jener  wirkt  auf  letzteres  und  veranlaBt  folgende  VerSn- 
derungen : 

1)  Hinter  Id,  nd  und  rd  fkllt  ein  d  aus  und  ebenso  hinter  It, 
nt,  rt,  ft,  st  und  ht: 


scildan  (schtttzen).      Prat. 

scil-de, 

Part,  scild-ed. 

sendan  (senden). 

sen-de, 

send-ed. 

gyrdan  (gtirten). 

gyr-de. 

gyrd-ed. 

styltan  (staunen). 

stylt-e, 

stylt-ed. 

hyrtan  (ermuthigen), 

hyrt-e, 

hyrt-ed. 

niyntan  (festsetzen). 

mynt-e, 

mynt-ed. 

hseftan  (in  Haft  nehmen). 

haeft-e. 

haeft-ed. 

Schwache  Verben  im  Ags.  1.  iind  2.  KL  307 

rihtan  (richten),  riht-e,  riht-ed.  §♦  43* 

restan  (ruhen),  rest-e,  rest-ed. 

2)  Hinter  p,  t,  nc,  s  und  x  wird  d  zu  t. 

dyppan  (eintauchen),   Prat,  dyp-te,  Part,  dypp-ed. 

settan  (setzen),  set-te,  setted,  set. 

drencan  (trftnken),       Prftt.  drenc-te,     Part,  drenc-ed. 

cyssan  (ktlfien),  cys-te,  cyss-ed. 

lixan  (gianzen),  Hx-te,  lix-ed. 

B.     Das  Bildungs-t  wirkt  auf  den  Auslaut  zurllck   und  einfaches 

c  wird  h: 

reccan  (erklftren),     Prftt.  reah-te,     Part,  reah-t. 

weccan  (wecken),  weah-te  weah-t. 

streccan  (strecken),  streah-te,  gestreah-t. 

Die  Participien    nehmen,    wahrscheinlich   unter   dem  EinflaS   des 

Pr&t. ,   auch  verkttrzte  Formen  an:    asend  Job. 3,28.   gebseft  Gen.  22, 

13.  geseted  Andr.156.  C.7,3.   geset  Mt.8,9.    sette  Ps.  138,12.    ge- 

settl6,32. 

Bei   den   Verben   von   langvocaliscben   St^mmen   treten    natUrlich 

die  gleichen  consonantiscben  Yeranderungen  ein: 

rsepan  (binden),     Prat,  rsep-te,       Part,  rsep-ed. 

bfitan  (befiern),  b6t-te,  b6t-ed. 

m^tan  (begegnen),  m6t-te.  m6t-ed. 

tsecan  (lebren),  tseh-te,  tffiht. 

Eigenthflmlich  ist   Durh.   geneolecan   (gene^lsecan) ,    Prat,   geneo- 

lecdon  (=  gene^laehton)   Luc.  15,1,   neben   taecan.   Prat,  tahte,   Mrc. 

12,38. 

Zweite  Klasse. 

Sie  hat  im  Got.  und  Alts.    6    zum  Bindeyocal,   im  Ags.  aber  be-    §.  44* 
wahrt  sie  dieses  o  (die  Lautschwankungen  sprechen  ftir  o ,  nicht  filr  6), 
nur  im  Prat,  und  Part.,   wahrend  Prasens   und  Infin.   noch  j  haben; 
sealf-j-an,  (salben)  Prat,  sealf-o-de,  Part,  sealf-o-d. 

Neben  diesem  o  erscheinen  Schwankungen  nach  a,  u  und  e.  — 
aschoninB.  wisade208, 370.  [?rowade  1721.  neben  wisode  320.  undJ>ro- 
wode;  ferner  bletsade  C.90,34.  folgade  Exon.419,88;  in  SPs.  cleo- 
pade21,25  und  cleopede  26 , 7.  a  und  u  sind  dialectische  Eigenthftm- 
lichkeiten.  In  Edgifa's  Declaration  (Rask.  p.  183)  steht  oft  u:  abor- 
gude,  geclaensude,  ge)?ingude,  ge)>ancude,  geendude  etc.  Die  SC.  A. 
bat  meist  o,  selten  u,  BC.  gewdhnlich  o,  E.  dagegen  a.  —  ]>b,  Hal- 
gan  Godspel  ed.  B.  Thorpe  haben  o,   ed.  Junius  et  Mareschall.  Dor- 

20* 


308  Schwache  Verben  mit  Bindevocal. 

§♦45*  drechtt665  u;  gegaderude,  syngude  und  syngode,  geedcucmde  und 
geedcucede,  Jjeowude  etc.  —  Das  Durh.  hat  a;  geendade,  gen^iuade, 
wilnade,  synngade,  gewuldrade,  gem^rsade,  bodade,  16cade,  geniit- 
sade  etc.  und  laBt  es  auch  in  das  Part,  eintreten:  gesomnad,  geince- 
tad,  wie  Edgifa  u:  geearnud. 
§.  46«  Nags.    Hier  schon  mischen  sich  die  beiden  Klassen  ,  well  der  Binde- 

vocal  0  sich  selten  erh9.It  wie  in  makode  A.  makede  B.  LaQ.  1795 
(daneben  meist  makede;  und  selbst  im  Ae.  bei  RG.  in  ascodel982 
und  im  roman.  destruiode  47  neben  gewohnlichem  askede  und  destruyde 
877,  heo  robbode3143)  und  bei  Orm  ganz  verschwunden  ist.  Es 
la6en  sich  daher  nur  die  beiden  Abtheilungen  der  ersten  Klasse  im 
Ags.  unterscheiden ,  von  denen  man  die  erstere  (rait  kurzsilbigen  Stara- 
men)  als  die  regeknaBige,  die  andere  als  die  abweichende  bezeichnen 
kann. 

I.  Der  Bindevocal  e  bleibt  in  Prftt.  und  Particip;  die  Ktirze 
desselben  wird  durch  Orm's  edd  ausdrttcklich  bezeichnet. 

sweuen  (schlafen),     Prat,  sweu-e-de,    Part,  isweu-ed. 
)>ankien  (danken),  {>ank-e-de,  i)>ank-ed. 

Das  abweichende  roman.  to  granti  14152  in  Prat,  grant-e-te  B. 
22521  ist  wohl  ein  Schreibfehler. 

Im  Ae.  hat  das  Prat. -e-d,  in  PL.  oft  i-d:  end-i-dl365,  command-id 
1911.  Ebenso  das  Part.;  Contractionen  treten  bisweilen  auf,  wie  end-id 
PL.  109,  ent  PL.  5798,  cald  PL.  99  etc. 

Me.     Prat,  e-d,  i-d;  Part,  e-d,  i-d. 
thanke,   Prat,  thank-ede,    thank-ide,  Part,   thank-ed,    -id.      Bisweilen 
auch  Verkftrzungen ,  wie  answered  Ch.  8175  und  answerd  4990. 

Ne.  Prat,  -e-d,  Part.  -e-d. 

to  thank.  Prat,  thank-ed.  Part,  thank-ed. 

Der  Bindevocal  e  mit  dem  Bildungs-d  des  Prat,  ist  jetzt  als  die 
regelmaBige  Bezeichnung  des  Prat,  anzusehen,  und  da  der  Bindevocal 
nur  da  seinen  Laut  bewahrt  hat,  wo  er  die  Aussprache  des  d  er- 
m5glichen  mu0  (d.  i.  hinter  t-Lauten:  afford-ed,  wett-ed),  und  sonst 
stets  stumm  ist,  so  ist  d  das  eigentliche  lautliche  Zeichen,  ed  das 
orthographische  fttr  Prat,  und  Part.  Der  lautliche  Verlust  des  e  be- 
ginnt  schon  frflhe  und  ist  durch  die  daneben  liegenden  Biidungen  der 
Prat,  von  langsilbigen  Stammen  veranlaBt.  Die  synkopirten  Formen 
im  Ae.  und  Me.  weisen  darauf  bin.  Dagegen  spricht  der  Wechsel 
von  e  und  i  bei  PL.  und  Wicl.  dafttr,  da6  es  seine  lautliche  Geltung  im 
Allgemeinen  behielt,  wenn  auch  einzelne  Prat,  sich  verkttrzten.   Noch 


Schwacfae  Verben  mit  Bindevocal.  809 

Spenser  zeigt  vielfach  den  Bindevocal  als  Lant.    So  1)  nachVocalen:  §«  46« 
stai-ed2,6,27,  rebellow-ed  1,8, 11.  shewed  1,6, 32;  —   2)  nach  Liqui- 
den:  beguiled  1,1, 54.    hurl-edl,2,  29.   traveil-edl,2, 28.    seem-edl,  1, 
47.   claim-edl,4, 11.    drown-edl,.l,53.    ween-ed  1,4,47.    car-edl,2, 12 

—  3)  nach  Labialen:  hop-ed  1,7,49.   stepp-ed4, 10,53.    lov-edl,2,8; 

—  4)  nach  Gutturalen:  look-ed2, 9, 1 1.  lock-edl,  1,40;  —  5)  nach 
Sibillanten :  pass-ed  1,4,6.  disseiz-ed  1 , 1 1 ,  20.  chaunc-esd  1,7,29.  gush- 
ed 1,8, 10.  march-ed  1 , 8, 3.  Dieses  e  in  ed  scheint  schwerer  (aus 
rhythmischen  Grflnden)  zu  sein  als  das  e  der  Ableitungssilbe  und  letz- 
teres  wird  ausgesto6en ,  wenn  der  Rhythmus  die  Ausstofiung  des  einen 
verlangt;  wondred  1,3,38.  gathredl,  1,25.  threatned  1,8, 12.  hastned 
1,11,4.  hearknedl,7, 15.  hapnedl,  10, 2.  Es  kSnnte  deranach  schei- 
nen,  als  ob  zu  Sp.'s  Zeit  dieses  e.noch  durchaus  h5rbar  gewesen 
sei.  Allein  hsllt  man  dagegen  die  zahlreichen  Aussto6ungen ,  die  es 
nach  alien  Lauten  au6er  den  Dentalen  erf^hrt,  so  lafit  sich  wohl  an- 
nehmen,  da6  es  in  der  Sprache  des  Lebens  schon  im  Verklingen  war, 
dem  Dichter  aber  ein  bequemes  Mittel,  den  Rhythmus  auszufttUen. 
In  Folge  der  AusstoSung  treten  bei  Sp.   vielfache  Assimilationen  ein. 

—  Ein  voiles  lautes  -ed  im  Prat,  komrat  bei  Sh.  kaum  vor,  wenn  es 
nicht  durch  vorhergehenden  t-Laut  nSthig  ist ,  dagegen  im  Part,  oft 
and  desto    ofter,   je   raehr  es   sich   adjectivischem  Gebrauche   nahert. 

—  Synkope  tritt  oft  ein  und  hier  befolgt  Sh.  folgende  Gesetze  (in 
B.  ed.  Mms.):  1)  Welch  auslautenden  Stammen  (1,  m,  n,  r,  b,  g, 
tU,  s  und  z)  fttgt  er  d  an:  cald,  terrad,  crownd,  flowerd,  stabd, 
changd,  raisd,  breathd.  —  Hart  auslautenden  Stammen  (p,  k,  f,  s, 
c,  sh,  tch)  folgtt:  whipt,  markt,  cleft,  crost,  punisht,  vext.  2)  Lan- 
ger  Stammsilbe  fdgt  er  bisweilen  ein  stummes  e  bei,  kurzer  Endsilbe 
nie:  shapte,  rulde,  namde,  preparde.  3)  Die  Aussto6ung  des  e  wird 
hinter  v  durch  Apostroph  bezeichnet,  hinter  ow  und  ew  nicht;  es 
failt  aber  hier  selten  aus:  lov'd,  liv'd,  vowd  und  vowed.  In  voca- 
lisch  auslautenden  Stammen  steht  kein  Apostroph :  entweder  said ,  laid 
Oder  saide,  laide,  oder  voU  tried,  died,  married;  —  4)  In  den  aut 
er,  el  und  en  schliefienden  paroxytonischen  Stammen  wird  bisweilen 
der  Vocal  dieser  Endsilben  ausgestoBen:  murdred,  offred,  softned, 
troubled.     Die  letzten  haben  sich  befestigt:  mangled,  muffled. 

Alio  verbalisierten  Worterbilden  ihre  Formen  schwach.  Prat,  und 
Part,  mit  d,  ed,  they  my-loved  and  my-deared  each  other.   Van F. 45. 

Die  Verben  auf  -e  laflen  im  Prat,  nur  d  antreten:  love  love-d, 
move  move-d. 


310  Schwache  Yerben  mit  and  ohne  Bindevocal. 

§•  46«  Einfaches  y  geht  inlautend  nach  i  ttber:  to  carry,  Pr&t.  carried; 

componiertes  y  bleibt:  to  delay,  Prat,  delayed. 

Die  Yerben  mit  kurzem  Yocale  and  einfacher  Consonanz  im  Aus- 
laate  mtl0en  letztere  vor  -ed  verdoppeln,  um  die  Ktirze  des  Yocals 
za  wahren:  to  wet,  Prat.  Part,  wet-t-ed,  to  beg,  Prat.  Part,  beg-g-ed. 

Die  voile  Form  -ed  hat  t  oft  weichen  mttBen ,  weil  man  die  Vo- 
calktlrze  im  Stamme  bezeichnen  oder  der  Aassprache  gerecht  warden 
wollte.  Aus  dem  erstern  Grande  tritt  es  ein  in  Yerben  mit  Gemina- 
tion Oder  mehrfachcr  Consonanz  im  Auslaute:  to  dwell  Prat,  dwelt, 
to  smell  smelt,  spill  spilt,  bless  blest,  pass  past,  barn  burnt,  curse 
carst  Hinter  den  Liqaiden  hat  Sp.  noch  d  neben  t:  dweld  2,9,56 
dwelt2, 10,7.  barnd3,  to,  15.  burnt3,l2,8.  —  Ferner  tritt  t  fiir  d 
ein  hinter  p  and  k,  weil  bier  nicht  ein  d  sondern  nar  t  hdrbar  wird: 
whip  whipt,  clip  dipt,  drop  dropt,  knock  knockt.  Solche  Yerkflr- 
zangen  waren  frtther  sehr  gewOhnlich,  wie  bei  Sp.  aach  gasht  1,8,16, 
washt2,7,62,  promist  1, 1,  7,  vanisht2,8,  8,  marcht2,9, 10  etc.  Nacli 
Wallis  steht  t  hinter  c,  ch,  sh,  f,  k,  p,  x,  scharfem  s  and  th  and 
bisweilen  hinter  1,  m,  n,  r:  plac't,  snatch't,  fish't,  wak't,  dwel't, 
smel't  etc.;  d  hinter  b,  g,  v,  w,  z,  weichem  s  and  th,  and  hinter 
1,  m,  n,  r  mit  vorstehendem  langen  Yocale:  liv'd,  smil'd,  raz'd,  be- 
leev'd  etc.  Wie  diese  letztern  schon  langst  zur  regelmaBigen  Form 
zarUckgekehrt  sind,  so  auch  viele  der  obigen,  and  man  schreibt:  pas- 
sed, blessed,  barned,  knocked,  stripped,  whipped,  slipped  etc.  Sel- 
ten  haben  sich  die  beiden  Formen  anterscheidend  festgesetzt:  pen, 
pent  (eingeschloBen) ,  penned  (geschrieben) :  Within  these  walls  a  maid 
was  pent.  Byr.  Cors.   A  well  penned  letter. 

§«  47«  II.     Der  Bindevocal  failt  in  langsilbigen  Stammen  aas. 

1)  Das  Bildungs-d  tritt  im  Nags,  anmittelbar  an  den  Stamm. 

jdsBlen  (theilen)  Lag.,    Prat,  dael-de ,  del-de  A.  Part.  idel-edA.  ideal-ed 
jdaBlenn,  0.  adealde  B.  Lag.  846.  B.3166. 

dall-de?  0.  dael-edd  11 253. 

idemen  (artheilen)  L.,    dem-del860,  idem-ed  A.  460. 

'demenn  0.  demm-de?  dem-edd  16727  and 

demm-d  872. 

cwemenn  (gefallen)  0.,  cwemm-de  2595,  cwem-edd  13804. 

lenen  (lehnen)  L.,  Ien-de228,  ilen-ed? 

liheren  (h5ren)  L.,        he  (a,  o,  a)  rde,  ihe  (se,  i,  o)  rd. 

(herenn  0.,  herr-de907,  herr-dl53. 


Schwache  Yerben  ohne  Bindevoca]  im  Nags. 


311 


jaraeren  (errichten)  L.,  raer-de  A.  22111, 
jarere, 

jlaenen  (laBen)  L., 


(bilseuen, 


jrefen  (rauben)  L., 
[rsefenn  0., 

ilaeden  (leiten)  L., 
(ledenn  0., 

(fedenn  (fUttern)  L., 
(fedenn  0., 

speden  (glticken)  L., 

spraeden  (ausbreiten)  L. ,  spradde  A.  1 2 1 5, 

lr3e(a)den  (lesen)  L.,      raddelO, 
(redenn  0.,  redde? 

hidenn  (verbergen)  0.,  hidde  13736, 

kif)enn  (ktinden)  0.,       kidde9527, 

aquellen  (t6dten)  L.,      aquelde21, 


araer-ed  A.  2062. 
arerde,  arered  B. 

laf-deA.  lef-de  B.  766,  ileu-ed  B.  24107. 
bilaef-de  A.    bilefde  B.  bileu-ed  3292. 
1613. 

raeu-ede  A.  4038.  iraeu-edA.iref-edB.1121. 

raef-deA.refdeB.10584.  bi-rsef-edd  0.2832. 

Ised-deA.  ladde  B.  584.  ilsed  A.   bi-lad  B.8726. 


§*  47^ 


led-de  12756, 

fed-de7155, 
fed-de3181, 

isped-de  A.  3399, 


ledd  11321. 

iuaedde  A.  ived  13984. 
fedd? 

sped? 

irad  24990. 
redd  6870. 

hiddl090. 

ki}>)?edd  16979. 

aquealdA.  acweldB.974. 


leornenn  (lernen)  0.,     Ierrnde7248. 

Obgleich  hier  Prasens-  und  Prateritallaut  in  gleichera  Zeichen 
vorliegen,  so  laBt  doch  Orm  erkennen,  dai3  die  Laute  schon  verschie- 
den  sind ;  der  Laut  des  Prasens  bleibt  lang  (abgesehen  von  den  bei- 
den  letzten  Verben) ,  der  des  Prateritums  wird  in  Folge  der  Conso- 
nantenhaufung  kurz:  fede,  fedde. 

2)  Nach  Id ,  nd,  (dd)  failt  ein  d  ab ,  nach  rt ,  st ,  ht,  tt  das  Bildungs-d  : 

bnlden  (bauen)  L.  Prat,  buld?  Part.ibuld31904. 

(senden  (senden)  L., 
jsenndenn  0., 

wenden  (wen den)  L., 

reddenn  (retten)  0., 

falsten  (helfen)  L., 

resten  (ruhen)  L., 

casten  (werfen)  L., 

la?sten  (leisten)  L., 

lihten  (absteigen)  L., 

lihten  (erleuchten)  L., 

tuhten  (ziehen)  L., 

setten  (setzen)  L.O., 

hitten  (treffen)  L., 


sende446, 
senndel861, 

wende566, 

redde  19316, 

fulstll48, 

reste3511, 

cast  B.  1919, 

leste(a)1534, 

lihte5387, 

lihte  A.  25595, 

tuhte8l0, 

sette, 

i-hitte314. 


isendA.  isende  B.  1 1221. 

sennd208. 

iwentA.  iwendB.  17515. 

redd? 

iraeste  A.  26646. 
icast  B.  16271. 
ilast  7087. 


ituht  A.  301 85. 
iset,  sett  0. 145. 


hurten(zusammenschlagen)L.,  hurte  1878, 


312 


Schwache  Vcrben  ohne  Bindevocal  im  Nags. 


§•  47*  Lag.  filngt  schon  an   im  Prftt.  far  d  ein  unterscheidendes  t  ein- 

treten  zu  laBen;  wenden,  Prftt.  went  A.  14719,  Part,  iwent  A.  17515. 
B.  hat  iwend. 

3)  Das  Bildungs-d  verhftrtet  sich  zu  t  hinter  p,  ch,  cch,  ss,  t: 
jkepen  (halten)  L.,  Prftt.  kep-te  23939,    Part,  kep-t. 


(kepenn  0. 
rsecchen  (erklftren)  L., 
(cacchen  (faSen)  L., 
(biksechenn  0., 
(Altn.  k^a), 
tsechen  (lehren)  L.  0., 
lacchenn  (faCen)  0., 


kepp-te2576. 
rsBhte  A.25124, 
cahte4547, 
bikahhtl1621, 

tahhtel071, 
labhte  ? 
custell94. 


kepp-t  ? 
i-raht  10842. 
icaht  10843. 
bikahht  12288. 

tahht  18741 
lahht  11621. 


cussen  (ktlBen)  L., 

norm,  cutel  (Messer),  altn.kuta,  catte  B.  8182. 

dftn.  putte,  putte  18092. 

ch,  cch  wird  vor  t  zu  h;  in  nch  fUngt  es  an  zu  ei*weichen: 
drenchen  (trftnken) ,  Prftteritum  drengteA.  dreinteB.  Lag.  12111,  adreint 
B.  2205. 

4)  Der  Rttckumlaut  erhftit  sich  in: 
s8B(e)chen  (suchen)  L.,     Prftt.  isohte  16778.     Part,  isoht  4624. 


sekenn  0., 

rehchen  (sorgen)  L., 

rekkenn  0., 

rsechen  (reichen)  L., 

str.r'cchen  (strecken)  L., 

taechenn  (lehren)  0., 

tellen  (sagen)  L., 


sohhte2942, 
rohte  11482. 
rohhte9024. 
rehte(ea)  23775. 
streachte1910. 
tahhte  1071, 
talde(o)  5595, 


sohht6454. 


tellen  (erzfthlen)  0., 
seoUen  (geben,  verkaufen)  L., 


tahht  18741. 
itald  A.    itold  B. 
1620. 

tald  1 2880. 
isaelde  A.  11998. 


talde5372, 

sselde  A.  solde  B. 
10020. 
Nach  Orm  ist  o  in  sohte  und  rohte  (ags.  d)  kurz  geworden.  — 
a  in  salde  und  talde  ist  nicht  ganz  sicher,  da  nicht  imnier  in  mehr- 
facher  Consonanz  1  sich  verdoppelt,  allein  der  Uebergang  des  a  nach 
0  in  Lag.  B.  spricht  fftr  Vocallftnge.  Ferner  haben  Vocalverkflrzung 
erfahren  taechenn,  in  tahhte  und  tahht,  und  die  ursprttnglich  redapli- 
cierenden  rsedenn  (rathen),  Prftt.  radde6496  und  shaedenn  (scheiden). 
Prftt.  shadde3200,  Part.  shadd4939. 


Schwache  Verben  ohne  Bindevocal  im  Ae. 


313 


Ae. 

1)  Bildungs-d  tritt  an  den  Stamm: 


§•48. 


dele  (theilen), 
fele  (Mhlen), 
deme  (urtheilen), 
rere  (aufricbten), 
lede  (leiten), 


fede  (nfthren), 
spede  (glticken), 
sprede  (ansbreiten), 
hide  (verbergen), 
betide  (sicb  ereignen), 


Prat,  delde  RG.  4363,    Part,  deled  544. 
felde. 

demde  RG.  10515. 
rerde  RG.7758, 
ladde  RG.2290, 
led  PL.  451, 
ylad  RG.2030, 
fedde  PL.  120. 
sped  PL. 
spradde  RG.7959, 


lad  PL.  188. 
led  PL.  4270. 
fed  Ps.22,2. 


yspradl283. 
yhud  RG.  1937. 
betid. 


betidde, 

Selten  steht  neben  der  kurzen  Form  eine  verlftngerte,  wie  delede 
RG.  732. 

2)  Hinter  Id,  nd  fHUt  ein  d  aus,  hinter  ft,  st  und  tt  das  Bil- 
dongs-d. 

bulde  (bane).  Prat,  bulde  RG.  494.  Part.  — 

bende  fl)euge),  bende  RG.  374. 

sende  (sende),  sende4471,  send  743, 

wende  (sich  wenden),     wende  RG.  847, 

schende  853. 

spende, 

caste  RG.  35% 

laste  209. 

lift  PL.  186. 

reste  RG.3264, 

sette434, 

t^rette  PL.  1028. 

Fttr  einfaches  d  nimmt  unterscheidendes  t  zn,  namentlich  in  den 
nordlichen  Quellen:  sende  Prftt.  sent  PL.  5722,  wende  Part,  went 
1545.  schende  Part.  schent5737,  mende  Prat.  ment203. 

3)  Hinter  p,  t,  f,  ch  und  ss  verhartet  d  zu  t: 


schende  (schande), 
spende  (spende), 
caste  (werfe), 
laste  (danere), 
lifte  (erhebe), 
reste  (ruhe), 
sette  (setze), 
))rette  (drohe). 


send  RG. 
wend. 

yspend  RG.  8493, 
kast  PL.  430. 


yset7936. 


kepe  (halten), 
mete  (begegnen),  ^ 
lefe  (la0en), 
refe  (rauben), 
cache  (faDen), 


Pratkepte  RG.605, 
mette  RG.8415, 
left  PL.  45, 
reft, 
caQte  RG.322, 


Part.  kept. 


reft  PL.  6076. 
cagt 


314  Schwache  Verben  ohne  Bindevocal  im  Ae. 

§.  48*  Auffallend    sind    hier    die  voUen   Formen   Pr^lt.    keped   P8.29,l. 

Part,  keped  6, 10.    reued  PL.  2202  etc.     In   adrenchen   erweicht  auch 
hier  ch  :  Prftt.  adrent  RG.  8445.  Part.  adreynt8447. 
4)  Rackumlaut  bleibt  in 
seche  (suchen),       Prat,  sogte  RG.  1816,         Part.  sogt. 

souht  PL.  157, 
reche  (kammem),  rogte  RG.  4427, 

reche  (reiche),  rauht  PL. 

teche  (lehre),  tauht  PL.  6660, 

taght  Ps.70, 17. 
telle  (sagen),  tolde  RG.341.  PL.  2. 

selle  (verkaufen),  solde  RG.  10347,  soldPL.l838. 

Neben  tolde  hat  PL.  auch  das  aitere  taldl682  Ps.21,17. 

§•  49.  Me. 

1)  Bildungs-d  tritt  an  den  Stamm: 

wene,  Prat.  wendeTob.4, 1,  Part.  wend, 

here,  herde  Gen. 27, 6,  herd  Gen. 29, 13. 

fede,  fedde  Ch.  146,  fed  Mau.8. 

lede,  laddeA.leddeB.  Gen.29,13,    ladde  Ch.  13264. 

ledde  Mau. 
rede,  raddeA.  reddeB.  2.  Esdr.8,3,   rad  Esth.6,2. 

Mau.  12. 
blede,  bledde  Ch.l45, 

sprede,  spradde4-(e)B.  4.  Kgs.8, 15.  spradA.  Gen.28, 14. 

drede  (fiirchte;,  dredde  Gen.  3, 10.  drad  Ch.7945. 

hide,  hidde  Mt.25, 18.  hydde  Mau.  2. 

couthe,  kidde  PP.16, 

Dagegen  ist  der  Bindevocal  eingedrungen  in  denie.  Prat,  demede 
B.  Gen.  30,  6.  demyde  l.Kgs.  7, 16.  Part,  demed  Mau.  6.  —  dele.  Prat, 
delide  Luc.  9, 16.  Part,  delid  A.  Josh.  21,40.  wend  Ch.  8316  und  wened 
8970.  —  Doppelformig  sind:  lene,  Prat,  lenede  PP.16,  lente  Ch. 
13^284.  —  fele  Prat,  felte  Mau.8,  felide  A.  feelide  B.  Gen.  19,33. 
Prat,  kneled  Ch.899.  Wahrscheinlich  dringt  t  ein  zur  Bezeichniing 
der  Vocalktirze.  —  Schlu6-e  failt  ab  und  die  Gemination  vereinfacht 
sich;  red,  drad,  sprad  etc. 

2)  Die  Stamme  auf  id,  nd,  rd  haben  entweder  voile  Formen 
Oder  d  geht  im  Auslaut  in  t  tiber ,  sei  es  zur  Bezeichnung  der  Kiirze 
Oder  zur  Unterscheidung  des  Prat,  vom  Prasens. 


Schwache  Yerben  ohne  Bindevocal  im  Me. 


315 


blende  (blenden),  Prt.  blent  Ch.  T.  V.1194,   Part,  blent  Ch.9987.  §•  49* 

sent  Mt.  23, 37  sended 
PP.  3234. 

schentB.  Num.36, 4. 
went  Ch.3665. 
spendid  Marc.  5,  26. 

bended.  Mau.  27. 

bilded  Mau.  5. 

girt  Ch.  1012,    gird 

Gen.49,19.B.2.Kgs. 

22,33. 
3)  Bildungs-d  verhftrtet  zu  t  hinter  p,  f,  ch  und  t: 


sende, 

sentc  Mau.  8, 

schende, 

schente  B.  Jud.  16, 7, 

wende, 

wente  Tob  1, 15, 

spende, 

spente  Ch.  302,  spendeden 

Prol.6, 

bend, 

bent  und  bended, 

bilde, 

bildide  Prol.4, 

girde, 

girde  AB.  girte  P.  Joh.  1 3, 4. 

girdedeA.  2.Kgs.22,33. 

kepe, 


leve,  leeve, 


Prat,  kepide  A.  Gen.  28, 20.  Part,  kepte,  kept. 


refe, 

grete, 

swete, 

meete, 

kessc  (kfl3en), 

twicche  (zwicken), 

picche  (pike  Ch.  9885, 

befestige), 
fecche  (fange), 
plicche  (ags.  pluccjan), 
blenche  (erbleiche), 
quenche  (losche), 
drencbe  (ertranke), 


kepte  B.  26, 5, 
laft  A.   lefte  B.    Gen. 

26,31. 

raft  Ch.  14104, 
grette  B.  Gen.  43, 27, 
swatte  Ch.  13706, 
mette  Mau. 


laft  A.  left  B.  Exod. 

10,15. 
yraft2017,  refedJer. 
grctB.    l.Kgs.  10,4. 
swette  Mau.  8. 
mette. 


kest  Ch.  10664  (im  Reim)  fttr  kist. 


twight  Ch.  10732, 
pight  Ch.2691, 


twight  7145. 

pigt  A.  Judg.  4,22. 

fette  Ch.821. 
plight  14055. 


queinte2338. 
dreint  3520. 


plight  Ch.4435, 

blent  Ch.  1080, 

queinte  Ch.  2336, 

dreint  Ch.  11690, 
Aus  dem  Gutturale  cch  tritt  vor  t  noch  g  oder  gh  hervor  ags. 
h  entsprechend ;  in  nch  aber  erweicht  ch,  daher  steht  blent  fttr  bleint. 
Selbst  g  in  ng  unterliegt  zuweileo  demselben  Wechsel:  senge  Part, 
seinde  Ch.  14851.  —  menge  Part,  meint  Ch.  R.  2296.  —  sprenge 
Prat,  spreynde  A.  spreynte  Lev.  8, 30.  Part,  spreyned  A.  bi-spreynt  B. 
Gen.30,39  und  spreynt  Num.28, 9.  —  Gew6hnlich  aber  sind  hier 
<lie  regelmafiigen  Formen ;  sprengideA.  (spreynt  B.)  Exod.  9, 10,  mengde 
A.  Ps.  101,10  und  myngede  Luc.  13, 1.  Part,  mengid  A.  Exod.  9, 24 
und  mengd  A.  Ps.  74,  9.  quenchid  Mt.  25, 8. 


316 


Schwache  Yerben  ohne  Bindevocal  im  Me. 


•  49.  4)  Bildungs-d  fHUt  ab  hinter  nt,  rt,  st,  tt,  ght  und  ft: 

rente  (zertei&eu),       Prat  rent  Ch.992,         Part,  yrent  5264. 
herte ,  hurte(schaden),         hurt  Ch.  1116, 


caste  (werfen), 

liste,  luste  (geltlsten), 

reste  (ruhen), 

putte  (setzeu), 


sette  (setzen), 
kitte  (schneiden), 


caste  Ch.2083,     , 

luste  Ch.  102, 

reste, 

putte  Mt.  18,2.    Ch. 

5412, 
sette, 
kitte, 


hurt  A.    hirt  B.   Ex. 

9,31. 
cast  Man.  9,  castenS. 

reste. 

putte,  put  Mau.  1. 


sette,  set. 

kittA.  kitB.Mt.3,10, 
kutA.  kitB.   1.Kgs.5,4. 
schitte,  schette  (schlieBen),  shette  Ch.  2599.  schitte  schit  Deeds.  5, 23. 

B.  Luc.  3, 20. 
plighte  (ags.  plihtan)  ver-    plightCh.  1 1 640, 

sprechen, 
lifte  (heben),  lifte  etc., 

Daneben  dringen  Formen  mit  dem  Bindevocal  vor,  wie  Prat, 
castide  A.  Joh.  2, 15.  casted  Mau.  8.  —  hirtide  B.  Gen.  26, 29.  — 
settide  Josh.  4, 19.  restide  Prol.  6.  kittide  Marc.  11,8.  puttide  etc. 

5)  Der  frtihere   Rflckumlaut   erhait   sich   in   einigen  Verben  und 
zu  diesen  treten  analoge  Bildungen: 
telle  (erzahlen),        Prat.toIdeA.  teldeB.  Gen.    Part.  told. 

40,9. 
sooldAseldeB.  Gen.  25,33.  solde  A.   seeld  B. 

Gen.  42, 2. 
sought  Ch.  1202, 

tOUQtCj 

besought  Mau.  5. 

roughte  PP.  12075,  rougte  '  raughte  Ch.3770. 

A.  Exod.9,21, 
raught  Ch.  136. 
strawgte  At  Gen.  8,9. 
kaughte  PP.3190, 


selle  (verkaufen), 

seche  (suchen), 
teche  (lehren), 
beseche  (ersuchen), 
recche  (sorgen), 

reche  (reichen), 
strecche  (strecken), 
cacche  (fafien). 


y sought    PP.  100. 
touQt,  taiigt. 


straught  Ch.29l8, 
cagt  Tob.  1,2. 
caughteCh.145. 


lakken  (nehmen), 
biggen  (bie  kaufen), 
abiggen  PP.  1868. 
smeken  (schmecken). 


laughte  PP.300, 
bougte  Gen.  25, 1 0. 
aboughte  5458, 
smaughte  PP.3200. 


.bou9teGen.l7,23. 
abought  12859. 


Schwache  Verben  ohne  Bindevocal  im  Ne.  317 

Bisweilen  treten  auch   bier  die  Formen   auf,   die  als   die   regel-  §♦  49* 
inaBigen  well  zablreicbern  erscheinen :  Part,  streccbid  A*  stretcbid  Jud. 
1,3,  cacbid  A.  Mic.4,9,   Prat,  seelde  B.  Gen.  25, 33,    Part,  seeld  B, 
Gen.  42, 2.   Prat,  telde  B.  Gen.  40, 9. 

6)  Aucb  die  Einwirkung  des  antretenden  t  auf  den  consonanti- 
scben  Auslaut  des  Stammes  zeigt  sicb  nocb  vielfacb,  wie  in  der  Ver- 
einfacbung  der  Geminalen:  kesse,  keste,  der  Scbwacbung  der  Gut- 
turalen;  quencbe,  qiieint;  pliccbe,  pligt,  pligbt. 

Ne.      Die   Verben,    in   welcben  Bildangs-d  an    den   Stamm   tritt,  §•  50^ 
anterliegen  mannigfacben  Veranderungen. 

1)  d  bleibt,  und  vor  demselben  ist  Vocalktlrze  eingetreten: 

hear  (boren),  Prat.  b6ar-d,  Part,  b^ar-d. 

shde  (bescblagen),  sbo-d,  sbo-d. 

flee  (flieben)  §36,  fl§-d,  fle-d  (§.36). 

2)  d   fainter  d  (t)   fallt   ab,   nacbdem  Yocalkarze   erbalten    oder 


bewlrkt  worden  ist: 

lead  Oeiten),       Prat,  led, 

Part.  led. 

feed  (ftittern), 

fed. 

fed. 

speed  (eilen), 

sped, 

sped. 

read  (lesen), 

read. 

read. 

bleed  (bluten), 

bled, 

bled. 

breed  (zUcbten), 

bred. 

bred. 

spread  (ausbreiten). 

spread, 

spread. 

hide  (verbergen), 

bid, 

bid(den). 

be-tide  (ereignen), 

be-tid. 

be-tid. 

meet  (begegnen), 

met. 

met. 

Nach  Wall,  und  Ben  Jons,  war  spread  nocb  lang.  Die  Aebn- 
lichkeit  mit  starken  Verben  bat  das  Part,  bidden  veranlaBt. 

3)  t  ist  far  d  eingetreten,  wabrscbeinlicb  um  die  Vocalkttrze  zu 
bezeicbuen,  in  to  deal,  Prat,  dealt.  Part,  dealt;  to  feel,  Prat.  felt. 
Part,  felt 

Doppelformig  sind: 
to  mean  (meinen).    Prat,  meant  Mac.  2, 225,    Part.  meantM.pl.  10, 1032. 

meaned  Lowtb  Gr.  meaned. 

to  lean  Qebnen),  leant  Mac.  2,294,  leant. 

leaned,  —  2,200.  leaned, 

to  dream  (traumen),         dreamt  WI.  Tal,  dreamt  Sb.  H.  1,5. 

dreamed  Gen.  41, 5.  dreamed. 


Prftt.  wept, 

Part.  wept. 

slept, 

slept. 

kept, 

kept. 

swept, 

swept. 

crept. 

crept. 

leapt, 

leapt. 

cleft. 

cleft. 

bereft. 

bereft. 

• 

lost. 

lost. 

318  Schwache  Verben  ohne  Bindevoeal  im  Ne. 

§.'49*       to  kneel  (knien).     Prat,  knelt  Mac.  4.  Part,  knelt  8. 

kneeled  WS.  Ken.  31. 
4)   t  bat   sicb   befestigt  hinter  p,   f  und  s,   und  Yocalktirze  be- 
wirkt  in 

to  weep  (weinen,  §.  6), 
to  sleep  (schlafen ,  §.6), 
to  keep  (halten), 
to  sweep  (fegen ,  §.  6) 
to  creep  (kriechen ,  §.  38), 
to  leap  (springen,  §.6), 
to  cleave  (spalten,  §.38), 
to  bereave  (rauben), 
to  16se  (verlieren  §.38), 
Fast  nberall  hat   die   einfache  Consonanz   des  Pr^sens  Erhellung 
des  Vocals  zugelaSen,   wfthrend   die   mehrfacbe  Consonanz   des  Prat. 
und  Particips  den  langen  Vocal  karz  macht.   —   Bereave  hat  in  HB. 
bereaved;  reave  ist  veraltet. 

Ferner  ist  t  eingetreten  fttr  d  in  den  Verben,  welche  mit  Id, 
nd  und  rd  schliel3en  : 

to  build  (bauen),  Prat,  built  M.  pi.  3, 449.  Part,  built  Mac.  1,90. 

to  geld  (verschneiden),  gelt,  gelt, 

to  gild  (vergolden),  gilt,  gilt, 

to  bend  (beugen),  bent,  bent    M.  pi.  3,58. 

to  blend  (mischen),  blent,  blent  WS.  Km.  18. 

to  lend  (leihen),  lent  M.  pi.  4, 483.  lent  Mac.  7. 80. 

to  send  (senden),  sent,  sent, 

to  rend  (zerrei6en),  rent,  rent, 

to  spend  (spenden),  spent,  spent  Mac.  1,14. 

to  gird  (garten),  girt,  girt  M.  pi.  4, 276. 

Manche  la6en  auch  neue  Formen  zu ,  wie  to  bereave ,  Part, 
bereaved  M.  pl.6,903.  Sh.  L.4,4.  Mac.  2.58;  to  build,  Prftt.  buil- 
ded  M.  pi.  10,373,  Part,  builded  Hebr.3,4.  to  gild  Part,  gilded 
Mac. 3, 298.  —  to  blend  Prat,  blended  Byr.3,6.  —  to  bend,  Part, 
bent  und  bended  werden  in  verschicdener  Bedeutnng  gebraucht: 
James  was  bent  upon  A.  Mac. 6. 381  und  on  bended  knees. 6. 307. 
HB.  nur  Prat,  girded.  Part.  girt. 

Ferner  ist  t  fttr  d  eingetreten : 
to  bflrn  (brennen),  Prat.bttrn-t,  Pai;t.  bttrn-t. 

seltner  bflm-ed,  bttrn-ed. 


Schwache  Yerben  ohne  Bindevocal  im  Ne.  319 

to  dwell  (wobnen),      Prat,  dwelt.  Part,  dwel-t,  §.  49^ 

selten  dwell-ed,  dwell-ed. 

to  I6arn  Qernen),  I6am-t,    .  iSarn-t. 

I6arii-ed,  I6arn-ed. 

to  smell  (riecben),  smel-t,  smel-t. 

to  spell  (buchstabieren),     spel-t,  spell-ed,  spel-t,  spell-ed. 

to  spill  (verschtitten),         spil-t,  spill-ed,  spfl-t,  spill-ed. 

5)  Der  Bildungslaut  (d  hinter  d,  t  hinter  t,  st,  rt  und  ft)  fallt 
ab,  so  daS  Prasens,  Prat,  und  Particip  gleiche  Formen  baben,  wie 
to  rid  (befreien,  rid,  Prat,  rid,  Part,  rid),  to  sbed  (vergieBen),  to 
shred  (zerscbneiden),  to  spread  (ausbreiten) ,  to  set  (setzen),  to  let 
(laBen,  §.  6.),  to  whet  (wetzen),  to  wet  (netzen),  to  knit  (stricken),  to 
spit  (spieSen  und  ausspucken),  to  split  (splittern),  to  bit  (treffen),  to 
quit  (verlaSen),  to  sweat  (scbwitzen),  to  shut  (verscblieBen) ,  to  cut 
(altn.  knta,  schneiden),  to  put  (dan.  putte  legen),  to  cast  (altn.kasta, 
werfen),  to  cost  (frz.  coster,  kosten),  to  thrust  (sto6en),  to  burst 
(bersteo,  §.13),  to  hurt  (frz.  hurter,  beschadigen) ,    to  lift  (aufheben). 

Manche  haben  die  regelmaBigen  Formen:  to  quit,  Prat,  quitted 
Mac.  6. 281.  Part,  quittied  7. 62.  acquitted  2.  225.  Part,  splitted  Sb.  Err. 
1,1.  Part,  knitted  Murr.  Hist.  1,374.  —  Prat,  hurted  RR.  —  to 
alight  (ags.  Ithtan  absteigen)  und  to  light  (ags.  lyhtan  anzUnden),  ha- 
ben doppelte  Formen:  I  saw  his  wing  through  twilight  flit,  and  once 
so  near  me  he  alit  etc.  Byr.  Maz.  18.  Let  the  pavillion  be  lit. 
Byr.  Sard.  1,2.  Her  soft  features  lighted  up  with  vivacity  Mac.  4. 
A  bonfire  was  lighted  4.52.  Die  volleren  Formen  sind  vorzuziehen, 
sie  stehen  auch  in  HB. 

6)  Aus  frilherem  RUckumlaut  und  analog  sind  entstanden:  to  tell, 
told,  told;  to  sell,  sold,  sold;  to  seek,  sought,  sought;  to  beseech, 
besought,  besought;  to  reach,  raught,  raught  (this  staff  of  honour 
raught  (ttberreicht,  gegeben)  Sh.  2KHf.2,3);  to  teach,  taught,  taught; 
to  catch,  caught,  caught;  to  buy,  bought,  bought. 

Analog  freight  (beladen) ,  Part,  fraught ,  jetzt  nur  noch  adjectivisch ; 
and  zwar  bildlich:  A  scheme  fraught  with  mischief,  oder  eigentlich 
in  der  Poesie:  A  vessel  richly  fraught  with  goods;  im  gew5hnlichen 
Leben  stets  freighted.  —  Auch  aus  to  dis-tract  (zerstreuen,  verwirren) 
bildete  sich  ein  analoges  Part,  dis-traught :  Shall  I  not  be  distraught  ? 
Sh.  RJ.  4, 3.  As  if  thou  wert  distraught.  Re.  3, 5.  Spenser  hat  sogar 
to  distraught,  Part.^distraughted:  which  in  my  weake  distraughted 
mynd  I  see.  Heav.  Beautie.    Im  Gebrauche  ist  jetzt  distracted. 


320  Abweiohende  schwache  Yerben. 

§.  50.  Folgende   Verben    haben   Pr&teritum  und  Particip  eigenthttmlich 

fortgebildet : 

1)  Ags.  cl&djan  (kleiden),  Prat.  cl4do-de.  Part.  clM-od. 
Nags.  L.  clo))ien,                           cloji-ede?  clojjed. 

0.       claj)enn,  claj)-ed,  cla|)-ed. 

Ae.     cloJ>ien,  cldp-ed,  cladde,        clo|)ede,  cladde. 

Me.    clothe,  clothide,  cladde,       clothide,  cladde. 

Ne.     to  clothe,  clothed,  clad,  clothed,  clad. 

Nach  Aussto3nng  des  Bindevocals  hat  Assimilation  des  ^  zn  d 
stattgefunden  und  nach  Verlust  der  Personenendung  Vereinfachung  der 
Gemination.  Im  Pr^teritum  ist  clothed  be^er,  HB.  l^^t  beide  noch 
wechseln. 

2)  Ags.  macjan  (machen),    Prat,  mac-o-de.         Part,  mac-od. 
Nags.  L.  makien,  mak-ede,  imaked. 

0.      makenn,  mak-edd?                  mak-edd. 

Ae.    make,  maked  und  made,     ymad. 

Me.    make,  makide  und  made,  maked,made,maad. 

Ne.    to  make,  made,                        made. 

Die  Contraction  im  Prftt.  und  Part,  beginnt  schon  im  Ae. 

3)  Ags.  habban  (haben),  Prftt.  h8Bf-(e)de,        Part.  h»fed. 

Nags.  L.  habben,  hsefde  und  hedde,      ihaued,  ihafd. 

0.      habbenn,  haffde,  — 

Ae.    habbe,  hafde  und  hadde,     haued,  yhad. 

Me.   haue,  hadde,  yhad. 

Ne.    to  have,  had,  had. 

Auch  hier  zuerst  Aussto^nng  des  Bindevocals ,  dann  Assimilation 
und  zuletzt  Vereinfachung  des  doppelten  d. 

4)  Ags.  l^ofjan  libban  (leben),  hat  zwei  Prateritalformen :  leofode 
und  lifde.  —  Nags.  L.  leofede  lifede  und  lifde.  —   Ne.  to  live,  lived- 
5)  Ags.  sagjan,  secgan  (sagen) ,  Prftt.  ssegde,  s^ede,     Part,  saegd,  ssed. 


Nags.  L.  seggen. 

saeide,  seide. 

issBid,  ised. 

0.      seggenn. 

seggde, 

seggd. 

Ae.    segge  seie. 

seide, 

yseid. 

Me.   seye. 

seide. 

seid. 

Ne.    say. 

said  (-^  sed). 

said  { —  sed) 

6)  Ags.  lagjan  (legen). 

lag-ode. 

lag-od. 

lecgan     — 

leg-ede,  16de. 

leg-ed,  l^d. 

Nags.  L.  leggen. 

laeide, 

ilaeid,  ileid. 

0.     leggenn, 

leggde. 

leggd. 

Abweichende  schwache  Verben.  321 

Ae.  leie,  Prat,  leide,  Part,  ileid.  8-  50» 

Me.  leggen,  lein,  laide,  ylaid. 

Ne.  lay,  laid,  laid. 

Durch   Erweichung   des   g  ist  i   entstandeu  and  e  i  ist   dem  ge-  . 

wohnlicheren  ai  gewichen.    Dem  ne.  lay  zur  Seite  steht  to  stay  (holl. 

staen)  staid/  staid,  und  pay  (frz.  payer)  paid,  paid. 

7)  Ags.  bringaR  (bringen) ,  eigentlich  ein  starkes  Verb  erster  Klasse : 
bringe,  Prat,  brang,  Part,  brungen  Exon.  8, 20.  Von  dera  Stamme 
brag  sind  gebildet  Prat,  broh-te,.  Part,  broh-t  (=  got.  briggan,  Prat, 
brahta). 

Nags.  L.  bringe.     Prat,  brohte,  brouhte,      Part,  broht. 

0.  bringe,  brohhte,  brohbt. 

Ae.  bringe,  brogte,  brouht,  ybrogt,  brouht. 

Me.  brings,  brogte,  brouhte  etc.,        brogt,  brouht. 

Ne.  bring,  brought(^),  brought(a). 

Der  Guttural  fehlt  schon  bei  Ljag.  bisweilen :  broute  36,  Oder  wech- 
selt  mit  \> :  ibro}>t  B,  1 852. 

8)  Ags.  bycgan  (^kaufen),  Prat,  bohte,            Part.  boht. 

Nags,  L.  abuggen ,  biggen,  bohte,       .               aboht. 

0.  biggenn,  bohhte,                    bohht. 

Ae.       bigge,  bugge,  bojte,  bbugte,        bogt,  bougt. 

Me.       bigge,  bie,  bogte,  bouhte,         bogt,  bouht. 

Ne.       buy,  bought,                     bought  (A). 
Schou  im  Got.  veranlaBt  der  Guttural  die  Lautverstarkung :   bug- 

jan,  bauhta,  daher  ags.  bohte,  Es  entwickelt  sich  wie  brohte.     • 

^)  Ags.  })encean  (denken),  Prat.  })ohte,  Part.J)oht. 

Nags.  L.  Jjenchen,  J)ohte,  i|)oht. 

0.  I^ennkenn,  J^ohhte,  ^ohht. 

Ae.       |)enchen,  J>ogte,  j?ougte,  ij^ogt,  i))oagt. 

Me.       thinke,  thogte,  thouht,  thogt,     thouht, 

thought. 
Ne.       think,  thought(4),  thought. 

10)  Ags.  Jiyncd  (es  dttnkt),  Prat.  J)uhte,  Part.  ge))uht. 
Jsags.  L..J)unched,'^                        Jjuhte  (o),  )>uhte  (o). 

0.  )>innche}>)7,  )?uhhte,  J)uhht? 

Ae.       |)ync|?  und  J>ynche|?,       )?ogte,  j^ogt? 

Me.       thinketh,  thogt,  thougt  thoght  etc. 

Ne.       thinks,  thought  (&). 

Koeh,  eogl.  Grammfttik.     1.        ■  21 


Nags.    Ti. 

wurchen  (i), 

0. 

wirrkenn, 

Ae. 

wyrche, 

Me. 

worche, 

wyrke, 

Ne. 

work, 

322  Abweichende  schwache  Yerben. 

§.  50»       11)Ags.  wyrcean  (wirken),     Prftt.  worhte,  Part,  geworht. 

worhte ,  iwrohte,     iwroht. 
wrohhte,  wrohht. 

wrogte  und  wroht,   wrogt,  wroht. 
wrogte  (ou),  wrogt. 

wrouhte  (gh),         wrouht. 
wrought,  ,        wrought  (4). 

worked,  worked, 

Wahrend  y  in  J>yncd  nach  i  geht,  wird  es  hier  unter  dem  Ein- 
flu6e  des  w  erst  zu  u  und  dann  zu  o.  Ferner  tritt  bei  Lag.  schon 
Metathese  ein,  die  sich  allmahlig  befestigt  und  erst  ira  Ne.  gegen  die 
neuen  Formen  worked  veraltet.  Die  alten  Formen  kommen  nur  nocb 
im  poetischen  Style  vor. 

12)    Ags.   d6n    (thun)    koramt    im    Got.    und   im   Altn.   nicht  als 
Hilfsverb  vor.     Es  ist   eigentlich    reduplicierendes  Verb,   dessen  Prat, 
verhartet  ist.     Alts,  de-da,  ahd.  te-ta;  ags.  dide,   hat  keine  Spur  des 
Reduplicationvocals. 
Ags.  don  (thun),       Prat,  dide,  Part,  geddn. 

Nags.  L.     do,  dide,  idon. 

0.     do,  dide,  — 

Ae.  do,  dide,  dude,  don. 

Me.  do,  dide,  don. 

Ne.  d6,  did,.  done. 

Im  Ags.  fS-llt  besonders  neben  dem  Prat,  im  PL  didon  ein  dae- 
dun  Gr.  Ps.77,32  hi  dsedun  Ps.108,3.  61,3.  dgedon  G.  45, 6.  auf,  das 
an  alts,  deda,  PI.  d^dum  erinnert.  Im  Nags,  verschwindet  ietzteres. 
—  Neben  Part.  d6n  auch  ge-d^n  Exon.  77,  34.  ford^nA.43. 


Vierter   Abschnitt. 

Flexion. 

§•  51*  Die  Elemente  derselben  sind   die  Personenendung,   die  Modusbe- 

zeichnung  und  der  selten   fehlende  Bindevocal.     Sie  bilden    noch  die 
activen  Formen.     Von  einer  Medialform  ist  noch  eine  Spur  flbrig. 

Die  Personenendungen   sind  ursprttnglich   die  PronominalstSnime. 
die  in  ihren  vollen  Formen  1)  ma,  2)  tva,  3)  ta  hei6en,  geschwficht 


Flexion.     Prasens  Ind.  323 

aber  mi,  ti  und  daiin  erweicht  zu  si,  ti.  Die  Pluralen  der  1.  und  §♦  51* 
2.  Person  lauten  entweder  m-as  und  t-as  oder  ma-si  und  ta-si. 
In  den  ersteren  ware  m  und  t  Bezeichnung  der  Person  und  as  das 
Zeichen  des  Plurals,  ma- si  und  ta-si  dagegen  wttrden  zusammen- 
gesetzt  sein,  ma- si  ich  und  du  =  wir,  ta-si  du  und  du  =  ihr. 
Diesen  schliefit  sich  an-ti  an,  bestehend  aus  dem  Pronominalstamm 
ana-s  dieser  und  ta  er,  also  er  und  er  =  sie. 

Der  Indicativ  nennt  den  verbalen  Begriff  nur  nach  temporalen 
Verhaltnissen ,  nicht  einen  modalen  Nebenbegriff;  eine  Bezeichnung 
ties  Modus  findet  daher  auch  nicht  statt. 

Der  Conjunctiv  (ursprtlnglich  Optativ)  wird  im  Germanischen  mit 
ya  bezeichnet,  das  sich  im  got.  Prasens  zu  i  verktirzt  und  im  Prat. 
zu  j^  gesteigert  hat. 

Der  Modusvocal  tritt  vor  die  Personenendung. 

Beide  treten  entweder  unmittelbar  an  den  Stamm  oder  an  die 
eingeschobenen  Bindevocale. 

1.     Einfache    Bildungen. 

A.    Regelmftfiige  Formen. 

1)     Prasens     Indicativ. 

I.     Unmittelbar  an  den  Stamm  treten   die  Personenendungen  nur  §,  52* 
in  den  ahd.  gk  (gehen),  st^  (stehen)  und  tuo  (thun).      Im  Gotischen 
kommt  von  gk  die  Reduplication  gaggan  vor,  ags.  gangan  und  diese 
wird  wie  ein  starkes  Verb  betrachtet.     Daneben  aber  liegt  auch  noch 
das  altere  gk,  welches  lautetr 

Grundspr.  Ahd.     Ags.  Lag.  Orm. 

Sg.  1.  g4-mi  g^m        gS.  ga  go        ga 

2.  g§.-si,  gS.-s(t)    gffi-st  gae-st  ga-st 

3.  g&-ti  g^-t        gae-d  ged  god  ga-J? 

PI.  1.  gd,-masi     g4-mes    g^-d      gMga(go)  ga-n 

2.  gd,-tasi       g§,-t        g§,-d      gadgago    ga-n 

3.  gk-nti        g&-nt      gd,-d      gad  ga  go    ga-n 

Diese  Formen  sind  also  nicht  synkopiert  aus  gauge,  sondern 
letzteres  ist  erweitert  aus  jegd,m.  Wenn  nun  schon  der  Gote  die  ein- 
fache Form  nicht  mehr  hat,  so  ist  nicht  zu  verwundern,  da(3  im  Ags. 
in  der  2.  und  3.  Person  Sg.  der  Umlaut  eintritt.  g^  mul^te  gauge 
gegenubor  als  synkopiert  erscheinen  und  es  erhielt  daher  den  Umlaut, 

•       21* 


324  Prasens  Ind. 

§•  52*  wie  alle  synkopierten  Formen.  Derselbe  reicht  aber  nicht  ttber  Lag. 
hinaus.  Im  Ae.  liegt  neben  go  auch  das  nordliche  ga,  PL  gane  Ps. 
5,8.  Im  Ne.  ftihlt  man  in  go  keinen  Unterschied  mehr,  es  nimmt 
die  beiden  tibriggebliebenen  Endungen  an :  est ,  es.  —  Schott.  gang, 
Part,  gaen  gane. 

Der  Stamm  st4  hat  sich  ervveitert.  Die  Anfiigung  d  ist  mit  der 
Wurzel  verwachsen  und  ein  Nasal  ist  zugetreten.  Es  ist  dadurch 
ganz  zu  einem  starken  Verb  geworden :  got.  stand-a,  Prat.  st6|);  ahd. 
stant-u,  stuont,  stantan^r;  ags.  stande,  st6d,  standen. 

Das  dritte  Verb  W^urzel  da  fehlt  im  Gotischen. 

Alts.     Ags.     Lag.  .  Orm.       Ae.  Me.     .       Ne. 

Sg.  1.  do-m     do-m     do  do       do(e)  do(e)  do 

2.  d6-s      d^-st     de-st(dost)  do-(s)st  de-stdo-s    dostdoost  do-st 

doist  (do-est) 

3.  d6-t       d^-d      de-d  dod        do-d     de-)?do-s^  do-th  does  do-th 

do-es. 
PL-       d6-d      d6-d  •  do-d  do-n     do-))  do-n do-en  do. 

do-ith 

Auch  hier  tritt  der  Umlaut  in  der  2.  und  3.  Person  Sg.  ein, 
verschwindet  in  der  Schrift,  klingt  aber  noch  jetzt  nach. 

Das  voile  ags.  do-m  steht  D.  Luc  12, 18  in  ged6-m,  gewohnlich 
ist  ic  d6.  Durh.  hat  aber  auch  (wie  in  starken  Verben  den  Binde- 
vocal  a:  ic  do-am  Mrc.  11,33.  J)u  do-as  Job.  3, 2;  also  keinen  Umlaut. 
PL  do-as.  —  Bei  Orm  fallt  neben  fehlendem  Umlaut  die  ausdrack- 
liche  Bezeichnung  der  Ktirze  auf,  dosst5103,  dem  me.  doost  A.  doist B. 
Deut7, 12  und  do-ist  Joh.2,18  entgegensteht.  —  Im  Ne.  ist  do-est 
(HB.)   alterthUmlich.      Dorset:   I  da,    thee    dast,    he   da,   we  da  etc. 

II.     Der  Bindevocal  tritt  zwischen  Stamm  und  Endung. 
1)  Der  Bindevocal  der  starken  Verben  ist  a. 
Grundspr.     Got.      .  Ags.        Lag.        Orm.         Ae.       Me.      Ne. 
Sg.  bar-£l-mi       bair-a       b6r-e       ber-e       ber-e       ber-e     ber(e)    bear 
bar-a-si         bair-i-s     ber-e-st  ber-est    ber-esst  ber-est  ber-est  bear- 

(bir-st)  est 

bar-a-ti         bair-i-))    b6r-e-d  ber-ed     ber-e)))?   ber-e))  ber-eth  bear-s 

(bir-d) 
PL  bar-^-masi    bair-a-m  b6r-ad    ber-ed      ber-enn    ber-e))  ber-en  bear 
bar-a-tasi      bair-i-))    ber-a-d  ber-ed      ber-enn   ber-e))  ber-en  bear 
bar-a-nti      bair-a-ud  b6r-a-d  ber-ed      ber-enn   ber-e))  ber-en  bear. 


Pr&sens  Ind.  325 

Der  Bindevocal  schwftcht  sich   Schon   ira  Gotischen   vor  s  und  \>  §♦  52. 
zu  i,  das  im  Ags.  zu  e  wird,    wie  auch  a  in  der  1.  Pers.  Sg. ;  dage- 
gen  a  in  der  2.  Pers.  PI.  bleibt. 

Im  Ae.  fallt  e  der  1 .  Pers.  oft  ab ,  auch  in  der  2.  und  3.  Pers. 
Sg.,  Oder  wechselt  mit  i,  y,  ohne  aber  eine  Rtickwirkung  auf  den 
PrSsenslaut  auszuilben:  I  hold  PL.  4467,  rede  34;  )?ou  los-i-s6595, 
)?ou  les-i-s2025,  ]>on  bring-u-st  RG.808;  gyf-st4931,  berst  10494, 
com-eJ>28,  comth  10445,  gifth  10454,  l?ou  est  (fiif  et-st  iBest) 
4932. 

.Im  Me.  erhait  sich  meist  noch  e  in  der  1.  Person,  doch  ist  es 
demRhythmus  nach  gewdhnlich  stumm:  I  speke  Ch.  731,  behetel856; 
Mau.  sto6t  es  gewohnlich  ab.  Selten  erweist  es  der  Vers  als  klin- 
gend:  I  dre'de  nought',  that  ey'ther  thou'  shalt  die'.  Ch.  1595.  I  wret'- 
ched  wight',  that  we'pe  and  wai'le  thus'.  933.  In  hir'e  presen'ce  I 
rek'ke  not'  to  sterve.  1400.  I  ma'ke  plain'ly  my'  confes'sion'.  J  735. 
Therfor'e  I  ax'e  deth'  and  my'  jewi'sel741.  —  In  der  2.  und  3.  Pers. 
mu3  e  nofih'laut  sein,  da  es  bei  Wycl.  oft  mit  ist,  yst,  ith  und  yth 
wechselt  und  Mau.  eth  sogar  zu  ethe  verlangert.  Ebenso  in  pluralem 
eth,  en,  wenn  gleich  diese  bisweilen  abfallen. 

Im  Ne.  fallt  e  in  der  1.  Pers.  Sg.  und  im  PL  ab;  in  eth  und 
est  wird  es  noch  gehort,  sowie  in  es  hinter  Zischlauten;  allein  schon 
Wallis  und  Gil  machen  seine  Lautung,  wo  sie  nicht  nothwendig  ist, 
vom  Belieben  des  Sprechenden  abhangig,  vorausgesetzt ,  es  veranlaBe 
Synkope  keine  Harte;  Ben.  Jons,  erkiart  sie  meist  fiir  gemein. 

Einigc  Verben  aber  laSen  schon  fruhe  Synkope  in  weiterem  Um- 
fange  zu  und  bilden  diese  Form  fort  s.  §.58. 

Nur  einige  starke  Verben  haben  als  Bindevocal  nicht  a,  sondern 
ja  (je)  eintreten  la6en,  wie  swar-je  (schwore)  und  j  hat  sich  zu  g 
verhartet  oder  zu  ig  erweitert:  swer-g-e,  swer-ig-e.  Assimiliert  hat 
sich  j  in  bid-de  (bitte),  sit-te  (sitze),  lic-ge  (liege),  )?ic-ge  (nehme), 
step-pe  (schreite),  heb-be  thebe)  und  sced-de  (schtttte,  vergieSe)  fUr 
bid-je ,  sit-je ,  lig-je ,  }?ig-je ,  stap-je ,  haf-je  und  scad-je.  Dieses  j  ist 
nur  in  die  1.  Sg.  und  den  Plur.  eingedrungen  ic  swer-ige,  )?u  swer- 
e-st,  he  swer-e-d,  PL  we  swer-ja-d,  und  da  es  so  der-zweiten  Klass^ 
deh  schwachen  Verben  gleicht,  so  ist  in  die  2.  und  3.  Sg.  auch  a 
eingedrungen:  swer-a-st,  swer-a-d.  Jenes  eingedrungene  i  verliert  sich 
im  Ae.  Lag.  hat  es  noch  in:  ic  swaerie  13063  und  nur  dann,  wenn 
i  im  Infinitiv  bleibt. 

Die  Verben,  welche  j  assimiliert  haben,   gleichen  ganz  den  star- 


326  Pr&sens  Ind. 

§*  52^  ken  Verben:  sitte,  sit-est  und  sit-st,  sit-ed  und  sitt  (fttr  sitd),  PI. 
sitt-ad.  Sie  verlaufen  wie  die  starken  Verben,  erst  im  Ne.  befestigt 
sich  die  Orthographie  in  der  Weise ,  daI3  vor  vocalisch  anlautenden 
Endungen  der  cousonantische  Auslaut  verdoppelt,  um  Vocalkftrze  zu 
wahren:  I  bid,  sit,  step,  shed;  thou  bid-d-est,  sit-t-est,  step-p-est, 
shed-dest;  he  bid-s  etc.  to  heave  (Lag.  haehne,  Orm.  hefe,  ae.  heve 
und  hebbe,  me.  heue)  aus  hef-je  ist  jetzt  regelmaUig ,  und  lie  wie  fly 
etc.  verkttrzt. 

•  III.  Der  Bindevocal  ist  ay  a,  der  sich  im  Gotischen  dreifach 
gestaltet  ai  (=  ay[a]),  ja  (=  [a]ya)  und  6  (a[y]a)  und  diedrei 
Klassen  schwacher  Verben  begrtindet,  in  den  andern  Sprachen  lautet 
derselbe  folgendermaBen: 

Grundspr.  Got.  Ahd. 

J.  nas-j4-roi  nas-ja  ner-ju 

2.  salb-d-mi  salb-6  salp-d-m 

3.  hab-ai-mi  hab-a  hap-^-m 

Die  ags.  Laute  sind  sehr  geschwacht.  In  der  1.  Klasse  erscheint 
ja  in  je,  aber  nur  in  kurzsilbigen  Stammen,  die  langsilbigen  sto6en 
i  aus:  sec-e.  In  der  zweiten  Klasse  ist  6  auch  zu  e  geschwacht  und 
j  eingedrungen.  Ebenso  in  der  3.  Kl. ;  doch  hier  auch  noch  ic  haf-a 
C.  52, 1.  haf-o  D.  Luc.  12,50.  haf-u  Exon.417, 16.  ic  liofo  D.  Job. 
14,19.     Ferner  erweitert  sich  j  hinter  r  oft  zu  ig,  g. 

In  der  weitern  Flexion  treten  noch  einige  Unterschiede  hervor: 


Alts. 

Ags. 

nerju 

ner-je,  s^c-e 

man-6-n 

sealf-ig-e 

— 

haf-e,  haebbe. 

1) 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg. 

nas-ja 

ner-ju 

s6k-u 

ner-je 

s6c-e 

nas-ji-s 

ner-i-s 

sdk-l-s 

ner-e-st 

s^c-(e)st 

nas-ji-)? 

ner-i-d 

s6k-i-d 

ner-e-d 

s^c-(e)d 

PI. 

nas-ja-m 

ner-ja-d 

s6k-ja-d 

ner-ja-d 

s^c-a-d 

nasji-)? 

ner-ja-d 

s6k-ja-d 

ner-ja-d 

s^c-a-d 

nas-ja-nd 

ner-ja-d 

s6k-ja-d 

ner-ja-d 

s6c-a-d. 

j  erhait  sich  in  den  kurzsilbigen  St^mmen  nur  in  der  1.  Sg.  und 
im  PL  und  hiev  mit  vollem  a.  Assimiliert  sich  j  vorstehendem  1,  m, 
s,  f,  so  tritt  die  Doppelconsonauz  nattirlich  nur  da  ein,  wo  j  stand. 
fremjan  (bewirken),  Pras:  frem-je ,  fremme,  frem-est,  frem-ed,  fremm-a-d. 
—  In  den  langsilbigen  Stammen  ist  j  ausgefallen,  in  der  2.  uod  3. 
Sg.  kann  auch  e  ausfallen:  Durh.  noch  ic  aed-elbw-u  Luc.  12,5.  und 
in  ge-lc-ea-d  C.  9 1,18  steht  auch  noch  j  in  e. 


r 


Prftsens  Ind.  »  327 

2)  Got.  Alts.  Ags.         3)  Got.       Alts.  Ags.  §.  52* 

S^,  salb-6        man-6-n     sealf-ige        hab-a       heb-ju       haf-e       haebbe 
salb-6-s     man-6-s     sealf-a-st      hab-ai-s   hab-i-s      haf-a-st  haef-st 
salb-6-J?    raan-6-d     sealf-a-d       hab-ai-)^  hab-i-d     haf-a-d   h»f-d 
PI.  salb-d-m   man-6-d  sealf-ja-d  hab-a-m   heb-ja-d   haf-a-d  habb-a-d  etc. 
In  der  2.  Kl.  entspricht  nocha(4?)  got.  6,  aber  auch  bier  ist  j  in 
der  I .  Person  Sing,  und  im  PL  eingedrungen.    Auch  in  der  3.  Klasse, 
in  der  ags.  a  mit  got.  ai,   a  zusammenfd,llt,    dringt  j  in  einigen  Ver- 
ben  ein,    daher  hfebbe  aus'hafje,    ferner   von  leofan,   leo^an,    lifjan, 
lifigan,  Pr.  Sg.  ic  liofe,  liofo  D.  Job.  14,19.   J)u  leof-ast  C.57,29,  he 
Ipofad,  Mt.  4, 4.  Pi.  leof-ad,  lyf-ad  Mt.  9, 18  und  daneben:  ic  lifige,  ic 
libbe,   PI.   leof-jad   (lif-ias  D.)  lybbad   Job.  14,19.     Ebcnso   folg-e  (2) 
und  fol-ige,   ic  sag-e  saeg-o  D.  Mt.2, 13  J>u  sag-a-st  C.  54, 17  sag-a-d; 
und  ic   secg-e   C.  35, 1 1    seg-st  Aelf.  PI.  secg-ad  C.  1 5, 3   secg-ad  Mt. 
17,10.  —   taljan   tellan   sprechen:   ic  tal-ige  und  telle,  tal-ast  B.594 
tal-ad;  tel-est,   tel-ed  Luc.  14,28.  —   Neben  den  volien  a-Formen  hat 
Durh.  schon  J>u  haef-is  Job.  4, 11   he  haef-is  Mt.  8, 20. 

Es  tritt  also  im  Ags.  noch  der  alte  Unterschied  der  drei  schwa- 
cheu  Conjugationen  in  der  2.  und  3.  Sg.  (e,  k  und  a)  hervor.  Da 
aber  4  und  a  kaum  zu  scheiden  sind,  so  fallen  die  2.  und  3.  Klasse 
znsammen.  Das  eindringende  j  ftihrt  manche  dieser  Verben  der  ersten 
Klasse  zu.  Dieser  Unterschied  mu0  sich  bei  der  fortschreitenden 
Lautsch\v3,chung  g^nzlich  bei  Lag.  schon  verwischen  und  der  einzige 
Unterschied  ist  der,  da0  einige  ibr  i  Iffehalten,  mag  das  eingedrungen 
Oder  organisch  sein,  wie  ic  ]?ankie  (ags.  )?anc-je  2.  Kl.  leouie  (leof-e 
3),  makie  (mac-ige2). 

Diese  i  erhalten  sich  zum  Theil  im  Ae.  und  noch  im  Me.:  ich 
hopye  (hoflfe)  RG.4046.  hii  ask-yeth4126,  ge  lou-ieth  10494  und 
noch  hd,ufiger  in  Infinitiven,  vielleicht  von  roraanischen  Verben  belebt. 
ich  oblig-i  RG.281.  —  Me.  ofter  im  Inf.  als  ira  Prftsens:  a  wight 
wonyeth.  PP.  it  wanyeth.  that  thou  hatie.  PP.  —  Im  Ne.  sind  sie 
verschwunden ;  in  den  westlichen  Dialecten  sind  sie  noch  erhalten. 

Den  Verlauf  der  schwachen  Prttsensformen  veranschaulichen  fol- 
gende  Beispiele. 

Ags.  Lag.         Orm.         Ae.  Me.  Ne. 

1)  Sg.    s6c-e         saech-e       sek-e       sech-(e)       sech-(e)  (k)       seek 

s6c-(e)st    saech-e-st   sek-e-sst  sech-est      sech-est  seek-est 

sec-(e)d     saech-ed     sek-e)?J>   sech-ej>       sech-eth  seek-(eth)s 

PI.  sec-ad       saech-ed     sek-enn    sech-ej>      sech-en  seek 


328 


Pr&sens  Ind. 


§«  52«  2)  Sg.  )>anc-je  }>aiik-(i)e  pSLunk-e     }>ank-(e) 

)>anc-ast  ]7ank-est  ]7annk-esst  }>ank-est 

))anc-a-d  )7ank-ed   ]7annk-e-}>]7  ))ank-e)> 

PI.  ))anc-jad  )7ank-(i)ed  ]7aiik-e-nn  })ank-e}) 

3)Sg.  1.  haf-e  —  haf-e 

haebb-e  habb-e       habb-e 

2.  haf-ast  hau-est     haf-esst 


haef-st 
3.  haf-a-d 
haef-d 
PI.     haf-a-d 
habb-a-d 


hau-ed      haf-e}))) 

haf-d 

habb-ed    haf-enn 


hafe  haf 

habbe 

haf-est(s) 

ha-8t(8) 

ha-))  ' 

ha-s 

haf-(e])) 

habb-ej) 


4)Sg.  1.  sag-e       segg-e 
secg-e       secg-e 

2.  sag-a-st   sei-st 
seg-st 

saeg-st 

3.  sag-a-d   segg-ed 
secg-a-d  sei-d 
saBg-e-d 

seg-d 
PL     sag-a-d  segg-ed 
secg-a-d 
secg-e-a-d 

5)  Sg.  1 .  leof-e       leof-e 

libbe 
libb-e       leou-ie 

2.  leof-a-st  leou-est 

3.  leof-a-d     leou-ed 
PI.      leof-a-d     leou-ed 

libb-a-d    libb-ed 


segg-e      segg-e 

sei-e 
segg-esst  segg-est 
segg-st     sei-st 

segg-))     segg-ed 
sei-)) 


seggi£nn   segg-ed 
sei-ej) 


lif-e 

libb-e  ? 
lif-esst 
lif-e))J) 
lif-enn 


Hue 


liu-est 
liu-e)) 
liu-e)) 


thaDk-(e) 
thank-est 
thank-eth 
thank-en 

hav-e 
hau-e 

ha-st 

ha-th 

ha-s 

hav-e(n) 

hau-eth 

han. 

sei-e 
sei-est 


sei-th 


sei-en 
sey-en 

liv-e 


liv-est 
liv-eth 
liv-en 


thank 

thank-est 

thank-(etb)s 

thank 

have 


ha-st 
ha-th 
ha-s 
hav-e 


say 
say-est 


says 


say 


liv-e 


liv-est 

liv-(eth)es 

live 


Erweichungen  des  auslautenden  g  wie  in  secgan  koinmen  oft  vor 
s.  Flex.  §.  177;  selbst  k  beginut  im  Ae.  zu  weicheu  und  lufit  Can- 
traction  zu:  I  make,  he  ma-s  PP.  1877  (=  he  ta-s,  tak-es)  Ps.48, 
16.   Part,  (ta'n  =  taken).  —   Ne.  Part,  ta'en  (fttr  taken).  Sh.  H.1,4. 


Pr&sens  Conj.  329 


Pr 

'£lseDs   Co 

njunctiv. 

m 

Der  Modus  wird  mit 

i  gebildet, 

das  vor 

die  PersonenenduDg  tritt.  §.  53* 

I.    Daher 

von  gk-m 

und  dd-m. 

Grnndspr. 

Ahd. 

Ags. 

Nags. 

Ae.  Me. 

Ne. 

Sg.  g4-i-m 

ge- 

gk'(e) 

ga  go 

go  (e) 

go 

g4-i-s 

g^-s 

gHe) 

ga  go 

go  (e) 

go 

gA-i-t 

g^- 

g4-(e) 

ga  go 

go  (e) 

go 

PI.  g4-i-mas 

g^-mes 

gA-(eii) 

ga  go 

go  (e) 

go- 

g4-i-tas 

g^-t 

g4-i-nt 

g^-n 

— 

— 

Sg.  d6-i-m 

tuo-e 

d6 

do(e) 

do 

do 

d6-i-s 

tuo-es(t)  dd 

do(e) 

do 

do 

d6-i-t 

tuo-e 

d6 

do(e) 

do 

do 

PI.  d6-i-mas 

tuo-em^s  do-n 

do(en) 

don 

do 

Durh.  fttgt  gk  und  d6  ein  e  bei:  gae  we  Mrc.  14,42  =  wutun 
geonga.  —  \>8dt  ic  gedoe  Job.  10,36  J)at  du  doe  10, 35.  Dies  e  bringt 
ihuen  die  Gleichstellung  mit  starken  Verben  zu. 

II.  Das  Moduszeichen  i  tritt  zwischen  Bindevocal  und  Persq- 
nenendung  bei  den  starken  Verben. 

Grundspr.  Got.           Alts.  Ags.  Nags.         Ae.  Ne. 

Sg.  bar-a-i-m  bair-a-u       bir-e       b6r-e  ber-e       ber-(e)  bear 

bar-a-i-s  bair-a-i-s     bir-d-s  bere  ber-e       ber-(e)  bear 

bar-a-i-t  bair-a-i       bir-e  ber-e  ber-e       ber-(e)  bear 

PI.  bar-a-i-mas  bair-a-i-ma  bir-6-n  ber-en  ber-e(n)  ber-(e)  bear 

Bindevocal  a  fliefit  mit  dem  Moduszeichen  im  Alts,  zu  e  zusam- 
men,  im  Ags.  aber  nur  e.  —  Im  Ae.  failt  e  oft  und  Me.  gew6hnlich 
ab,  im  Ne.  fehlt  es. 

III.  Bei  den   schwachen  Verben    tritt   ebenfalls   i   zwischen   den 

0 

Bindevocal  und  die  Personen. 

Grundspr.         Got.  Alts.         Ags.       Nags.         Ae.         Ne. 

Sg.  s6k-ja-i-m       s6k-ja-u         sdk-je         s^c-e     saech-e      sek-(e)       seek 

s6k-ja-i-s        s6k-ja-i-s       s6k-j6-s      s^c-e     saech-e      sek-(e)       seek 

s6k-ja-i-t        s6k-ja-i  sdk-je         s^c-e     saech-e      sek-(e)       seek 

PI.  s6k-ja-i-mas    sdk-ja-i-ma  sdk-j^-n     s^c-en  saech-e(n)  sek-(e)      seek. 

Die  Verben ,   welche  j   im   Indicativ   eindringen   laBen ,   behalten 

es  auch  im  Coiyunctiv;   auch  mit  der  Erweiterung  ige:    we  her-ige-n 

C.  1,4.   Selbst  in  starken  Verben  steht  es  bisweilen,  wo  es  nicht  ste- 

hen  soUte.     So  neben  4-swlc-e  Mt.5,30  d,-swic-ige  5, 29. 


330  Priiteritiun  Ind. 

Prftteritum    Indicativ. 

§♦  54«  Es  ist  entweder  durch  Reduplication  oder  Vocalwechsel  im  Wort€ 

(d.  i.  Ablaut)   bei   starken  Verben   gebildet  oder  durch  das  schwachen 
Verben  antretende  Prftteritum  von  don.  s.  §.41. 

Grundspr.     Got.         Alts.     Ags.       Nags.       Ae.         Me.      Ne. 

Sg.  ha-hald-(nia)  hai-hald  held     heold      heold       held       held      held 
ha-hals-t(a)  hai-hals-t  h61d-i  heold-e  heold-e    held-e    held(e)  held-est 
ha-hald-(ta)  hai-hald  h^d     heold       heold       held       held     held 

PI.  ha-hald-  hai-hald-    h^ld-unheold-onheold-en  lielde(n)helde(n)held 
masi  etc.    um  etc. 

Sg.  ba-b&r-(ma)  bar         bar  baer 

ba-b^r-t       bar-t       b^r-i  bser-e 

ba-b4r-(ta)   bar         bar  baer 

PI.  ba-b4r-masi  b^r-um  b^r-uu  b&r-on 

Sie  haben  keineu  Bindevocal.  Alts,  i  ags.  e  in  der  2.  Pers.  Sg. 
mag  aus  dem  Conjunctly  eingedrungen  sein :  daher  auch  der  plurale 
Ablaut.  Will  man  es  freilich  rait  den  gegeuuberliegenden  sanskr.  ba- 
b^r-ita  in  Einklang  bringen,  so  kdnnte  wohl  der  Bindevocal  i  sein. 
Dann  freilich  mtilHe  man  bald  Lautschwilchung  bald  Lautsteigerung 
annehraen,  die  antretendes  i  bewirke.  —  Alts,  u,  ags.  o  im  PI.  mag 
aus  a  in  anti  entstanden  sein. 

Die  schwachen  Verben  bilden  das  Prftteritum  mit  dem  Prateri- 
tum  von  don,  alts,  deda,  ags.  dide,  das  aber  im  Got.  schon  zu 
da  verkttrzt  ist.     An  dies  treten  ohne  Bindevocal  die  Enduugen. 


bar 

bar-(e)  bar-e 

bore 

ber-e 

bar-e     bar-e 

bore-st 

bar 

bar-(e)  bare 

bore 

beren 

bar-e     baren 

bore 

Ahd. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  teta 

d^da 

dide. 

t4ti 

dedo-s 

dide-st 

teta 

deda 

dide; 

PI.  t4tu-m^s 

d&du-n 

dido-n, 

t&tu-t 

oder 

selten 

t4tu-n 

dedu-n 

dsedun. 

Got.         Ahd.         Alts. 

Ags. 

Nags.       Ae. 

Me. 

Ne. 

Sg.  sdk-i-da  suoh-ta     sdh-ta 

s6h-te 

soh-te     sog-te 

soug-te 

songh-t 

s6k-i-des  suoh-t6-s  s6h-te-s  s6h-te-stsoh-te-stsog-testsoug- test  sough-t- 
est 
s6k-i-da   suoh-ta    soh-ta    s6h-te     soh-te     sog-te     soug-te    sought 
PI.  sok-i-       suoh-      s6h-tu-n s6h-to-n soh-ten sog-te(n) soug-teCn) sought, 
d^du-m  etc.  tumes  etc. 


Pr&teritam  lad.  33 1 

1)  Bei  den   starken  Yerben   dringt   schon    im  Nags,   bei  Lag.  in  §«  54. 
der  1.   und    3.   Sg.    ein   e   vor:    bi-swac   and  bi-swake;    plurales   on 
schwacht  sich  zu  en  und  das  zu  e.    Noch  mehr  nimmt  im  Ae.  Schwa- 
chung  ZU:  bio  smyt-on  RG. 270,    heo   aryse  1 151 ,   bigonne202,   grew 

495  etc.,  und  im  Me.,  wo  e  im  Auslaute  olfenbar  Langenzeichen 
wird:  he  saghe  Mau. 21.  slowghe4.  spake  Ch.914.  harpel653;  jeden- 
falls  aber  war  es  stumm ,  daher  neben  einander :  came  und  cam 
toke  tok,  wrat  wrote  und  wroot. 

In  der  2.  Sg.  erhait  sich  der  plurale  Ablaut  mit  e:  }?u  lide  A. 
Lag.  5045,  smite  A.  smete  B.8157,  gulpe 26835  etc.,  weniger  er- 
kennbar  in  breke  5037,  nome  A.  neme  B.  5048.  Eben  so  Orm:  ])u 
come  2812,  doch  stofit  er  meist  e  ab:  ]?u  gann  (singularer  Ablaut)  2805 
)?a  toe.  2824.  —  Im  Ae.  laBt  sich  noch  oft  der  plurale  Ablaut  erkennen: 
t^u  lore  8972,  9eue4933,  |?ou  slowe,  drowe,  bede;  PL.  und  Ps.  ha- 
ben  gewohnlich*  den  singularen  Ablaut.  —  Im  Me.  h6rt  der  Unter- 
schied  zwischen  singularem  und  pluralem  Ablaute  noch  nicht  ganz 
auf:  thou  gete,  bVeke,  sete  PP.  geue  A.  gaues  B.  Tok  8, 8  klingen 
noch  an,  wahrend  in  thou  gaue  A.  gauest  B.  Gen.3, 12  bare  Ch. 8944. 
sawe  saw  5268  entschieden  der  singulare  Ablaut  steht.  Da  e  die  2. 
Pers.  zu  wenig  bezeichnet,  der  unterscheidende  Ablaut  wegfslllt  und 
die  schwachen  Verben  gegenflber  das  voile  est  zeigten,  so  dringt  das 
aucb  hier  ein,  wie  oben  inWycl.  B.;  thou  begonn-est  Ch.  15910,  zumal 
wenn  neben  der  starken  Form  eine  schwache  lag :  thou  lowg  (leig-edist) 
Gen.  18, 15.  Wie  die  Ablautform  nicht  mehr  ausreichte,  erkennt  man 
an  Zwitterformen ,  wi^  holp-ed-ist  A.  helpid-est  B.  Jud.  13,25.  —  Im 
Ne.  befestigt  sich  -est. 

2)  Die  schwachen  Verben  behalten  im  Nags,  ihre  Formen;  erst 
im  Ae.  beginnt  e  in  der  1.  und  3.  Sg.  und  plurales  n  zu  schwanken. 
Aber  Ch.  miBt  es  im  Verse  bisweilen  noch  voll:  A  cook  thei  hadden 
with  them  for  the  nones.  381.  Thei  seyde,  that  it  were  a  charity. 
etc.     Im  Ne.  ist  sing,  e  und  plurales  -en,  e  abgestofien. 

Prateritum   Conjunctly. 

Es  wird  dadurch  gebildet ,    dal3  j  a  vor  die  Personeneudung  tritt.  §•  55* 
I.     G^  hat  im  Ags.  drei  Praterita  giong  oder  geong,  geng-de  und 
eode,   das    erste   ist  stark,   die   beiden    letzteren   sind  schwach   gebil- 
det.    Die  Conjunctivbildung  erfolgt  daher  nach  der  Weise  der  starken 
und  schwachen  Verben. 

D6n    hat  zwar   ein   reduplicierendes   Prat,   dide,    allein   es   er- 


332  Pr&teritum  Conj. 

§«  55«  scheint  niir   als   schwache  Bildung   di-de   und   stimmt  daher  anch  im 
Conj.  mit  der  schwachen  Flexion  tiberein. 

II.     Die  starken  Verben  laSen  ja   zwischen  den  Prateritalstamm 
mit  pluralem  Ablaute  und  die  Endung  treten: 


Grundspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Nags.   Ae.Me. 

Ne. 

Sg.  ba-b^r-j^-m 

b^r-ja-u 

bAr-i 

bser-e 

ber-e       bare 

bore 

ba-b&r-j4-s 

b^r-ei-5 

bjlr-i-s 

bger-e 

ber-e       bare 

bore 

ba-b^r-jA-t 

b^r-i 

bjlr-i 

bser-e 

ber-e       bare 

bore 

PI.  ba-b^r-jA-mas 

b6r-ei-ma 

bftr-i-n 

bffir-e-n 

ber-e(n)  bare 

bore. 

etc. 

etc. 

• 

Alts. 

Ags. 

Nags.     Ae.  Me. 

Ne. 

s6h-t-i 

s6h-t-e 

soh-t-e       sog-te 

sough-t 

s6h-t-t-s 

B6h-t-e 

soh-t-e       sog-te 

songh-t 

s6h-t-i 

sdh-t-e 

soh-t-e       sog-te 

sough-t 

sdh-t-i-n 

s6h-t-e-n 

soh-te(n)    sog-te 

sough-t. 

Ags.  e  ist  also  aus  dem  Moduszeichen  ja  entstanden,  das  aber 
im  Ae.  zo  verklingen  beginnt.  Wenn  es  im  Ne.  noch  steht,.  so  ist 
es  nur  Zeichen  der  Vocaliange.  —  Der  plurale  Ablaut  steht  Laq.  hit 
afunde  15522.  swunke  17909.  sunge  17435.  hulpe  16181  etc.  Orm  he 
spaeke  16260.  J>u  drunnke  14482.  he  forrwurrpe  19937.  Die  Bildung 
aus  pluralem  Ablaute  hort  anf  mit  dem  Erloschen  des  letzteren. 

III.  Die  schwachen  Verben  laBen  ja  vor  die  Personenendung 
treten  : 

Got. 
Sg.  s6k-i-ded-ja-u 
sdk-i-dM-ei-s 
sdk-i-ded-i 
PL  s6k-i-dM-ei-ma 
etc. 

Interessaut  ist,   hier   im  Got.    noch   die  fUnf  Elemente  zu  erken- 
•  nen:    s6k   Verbalstamm,    i  Bildungs-   oder  Bindevocal   der  schwachen 

Verben    erster  Klasse,    d§d   das   durch   Reduplication   gebildete  Prat. 

von  dk,   ja  Modusbezeichnung   und   u   die^ Erweichung    des  zu  m  ab- 

.  ^l Ci  ~  *^  r  J     gekflrzten  Pronominalstammes  m  i  (ma)^      Von  StuTe  zu  Stufe  mindern 

sficE  diese  Elemente,  und  es  bleiTt^zuletzt  nichts  librig,  als  das  mit 
dem  t-Laiite  und  dem  Verbalstamme  gebildete  Prateritum  und  selbst 
der  Stamra  ist  hier  lautlich  geschwacht.  Ebenso  verlaufen  auch  die 
schwachen  Verben  der  2.  und  3.  Klasse:  got.  fisk-6-ded-ja-u,  alts. 
wttrde  heiBen  fisc-6-t-i ,  ags.  fisc-6-d-e ,  neuags.  fisc-e-de ,  alt-  und  rait- 
telengl.  fish-e-d-e  und  neuengl.  fish-e-d.  Der  Bindevocal  ist  nur  daun 
laut,  wenn  die  Aussprache  des  d  es  erfordert,  also  nach  t-Lauten, 
wie  depart-e-d. 


Imperativ.  333 

Imperative 

Der  Imperativ  ist  kein  Modus.  Er  besteht  aus  dem  Verbal-  oder  §•  56* 
Priisensstamm  und  diesem  wird  das  Pronomen  in  der  Bedeutung  des 
Vocativs  beigefugt.  Die  ursprttnglichen  Endungen  sind  -dhi  (aus  tva 
du)  und  tat  (ta-si  ihr).  Aber  schon  das  Got.  sto6t  die  singulare  Eii- 
dung  ab  und  hat  ein  duales  -ts  und  ein  plurales  -]?.  Im  Ags.  bleibt 
nor  letzteres. 

I.  Da  derselbe  in  der  2.  Sg.  keine  Personenendung  hat ,  so 
heifit  er  ags.  gk,  Lag.  ga  (go),  altengl.  go  und  in  nordl.  Dialecten 
ga,  neuengl.  go.  —  Ebenso  d6  do.  —  2.  PL  g&-d,  gse-d,  wahr- 
scheinlich  weil  es  fttr  synkopiert  gait,  und  d d-d.  Diese  Formen  laBen 
die  Einschiebung  von  e  im  Nags,  zu :  ga-ej>  do-e)>  und  diese  bleiben 
bis  zum  Me. ;  erst  im  Ne.  fallen  die  Endungen  weg :  go ,  do. 

II.  Die  starken  Verben  sollten  eigentlich  den  Bindevocal  a  ha- 
ben,  aber  schon  das  Got.  stolJt  ihn  ab;  bair  And  dem  entsprechend 
heiSt  das  ags.  b6r,  dem  im  Nags,  und  Ae.  sich  oft  e  beifllgt,  das 
sich  erst  im  Ne.  wieder  verliert:  bear.  —  DerPlur.  behait  den  Binde- 
vocal vor  der  Endung;  alts,  bir-a-d,  ags.  b6r-a-d,  das  sich  bei  Lag. 
schoa  zu  ber-e-d  schwacht.  Erst  im  Ne.  geht  die  Endung  ganz  ver- 
ioren. 

IIL  Die  schwachen  Verben  behalten  im  Sg.  den  Bindevocal  e: 
sette,  asende,  sec-e,  bisweilen  wird  er  von  den  langsilbigen  abge- 
sto6en:  asend  Mt.  4,6.  tseh  (lehre),  set  me  D.  Mt.  14, 8.  Die  Verben 
der  2.  Kl.  haben  a:  sealf-a.  Diese  Endungen  schwanken  im  Nags. 
nndAe.;  here  PL.  1365.  teche  Ps.  93, 12.  make82, 10.  Iere24,9,  aber. 
auch  listen  PL.  1173.  ask  Ps.2, 8.  —  Im  Ne.  ist  auch  e  abgefallen: 
hear,  teach,  make,  ask. 

Im  Plur.  bleibt  im  Ags.  a:  ner-ja-d,  s6c-a-d  und  sealf-ja-d.  Die- 
ses a  erhait  sich  zu  e  und  i  geschwUcht:  singeth  singith,  bis  ins  Me. 
and  erst  im  Ne.  failt  die  Endung  ab:  sing  (singet). 

Personenendung. 

Da  die  Formen  mit  Personenendungen  alle  vorliegen,  so  kdnnen  §♦  57* 
diese  nun  gemeinschaftlich  betrachtet  werden. 

1)  Das  Zeichen  der  1.  Pers.  Sg.  ist  m  (aus  ma,  mi).  AuBer 
in  eom  und  beom  (ich  bin)  findet  sich  dies  nicht  in  den  westsfich- 
sischen  Quellen.  Dnrh.  aber  und  andere  ndrdlichen  Urkunden  haben 
es  im  Pras.  bewahrt;  ic  gesea-m  (sehe'^  Job. 4,19  geseo-m  Mrc.8, 
24.  ic  gedd-m,    do- am  Luc.  12, 18   und   zu  n  geschwacht  ic  cuedon 


/ 


334  Persohenendnng. 

§.  57.  Mt.6, 25.  Aus  dem  Cod.  Rush,  ftthrt  der  Herausgeber  des  Durh.  so- 
gar  schwache  Prftt.  mit  -n  an:  ic  foerdun  Joh. 8, 42.  ic  giherdun8,2fi. 
Da  aber  dieses  n  auch  in  der  3.  Sg.  vorkommt:  cuedon  dixit  Mt.  16. 
12.  d^  cuomon  de  hselend  26, 36  etc. ,  so  sind  sie  eher  Corruptionen 
als  alte  Formen. 

2)  Das  Zeichen  der  2.  Sg.  ist  s  (tva  [du],  ta  ti  und  dies  er- 
weicht  zu  si).  Dieses  steht  nun  im  Gotischen  und  Altsftchsisclien  in 
alien  Zeitformen.  Im  Ags.  aber  erscheint  es  nur  selten  im  Indicativ 
und  zwar  im  Durh.  du  haefes  Luc.  12,  19.  und  ofter  bei  nachstehenden 
Pronomeu:  spreces  du  Mt.  13  10.  leornas  du.  Luc.  10, 26  und  in  Yer 
schmelzung:  gesiistu  Mt.  7, 3  cuedestu7,4.  Dies  s  erh&lt  sich  mehr 
in  ndrdlichen  als  in  stidlichen  Quellen:  cumes  A.  Lag.  4398.  biswikes 
(-St  B.)3414.  samraness  Orra  12230  und  auch  im  schwachen  Prat, 
bilfiefdes  (bilefuedest)  Lag.  8495.  —  Ae.  J>ou  losis  PL.  6595.  douses  1695. 
)>ou  Wynnes  1416.  what  hers  ]?ou?  7155.  —  Me.  herestow  not.  Ch.  3366 
und  noch  jetzt  in  manchen  Dialecten. 

Die  gewohnliche  ags.  Bezeichnung  der  2.  Sg.  ist  st,  das  ver- 
stUrkte  s,  und  dies  steht  im  Pr^s.  Ind.  gi-st,  neuengl.  go  est  ent- 
hait  ein  tonloses  e  ohne  alien  Grund;  ags.  b^r-e-st  bear-est,  sk-est 
seek-est.  —  Im  Ne.  gelten  jetzt  folgende  orthographische  Regeln: 
1)  Hinter  stummen  e  wird  nur  st  angeschoben  oder  vielmehr  jenes 
fftllt  aus:  iov-est  von  to  love;  —  2)  Einfaches  y  im  Auslaute  wird  i: 
to  try,  thou  tri-est;  —  3)  Kurze  einsilbige  Stftmme  mit  einfachem 
consonantischen  Auslaute  mfldcn  diesen  verdoppeln,  um  die  KQrze 
des  Vocals  zu  wahren :  to  beg,  thou  beg-g-est;  to  put  thou  put-t-est; 
—  4)  Hinter  Zischlauten  steht  die  voile  Endung  und  e  beh^lt  seinen 
Laut,  um  die  Endung  horbar  zu  machen:  to  dress,  thou  dress-est. 

Im  starkeu  Pr&t.  hat  das  Gotische  t,  das  Altsftchsische  i  und 
Ags.  e,  jenes  ist  der  Ueberrest  des  Pronominalstammes  tva  (du),  i 
und  e  aber  mit  dem  pluralem  Ablaut  sind  aus  dem  Conj.  hertiberge- 
kommen.  Erst  im  Me.,  als  e  schwand  und  der  unterscheidende  Ab- 
laut, ward  die  Bezeichnung  der  Person  im  Me.  n5thig  und  est,  i^t 
tratan;  im  Ne.  est,  st:  thou  found-est,  spoke-st.  Sehr selten  fehlt  sie 
entweder  aus  Nachlftssigkeit  oder  in  Nachahmung  alter  Form:  thou 
who  didst  call  the  Furies  and  round  Orestes  bade  them  howl.  Byr. 
CH.4,132. 

Im  schwachen  Prat,  hat  ebenfalls  selten  s  gestanden,  wie  fa 
Iffistes  C.38,29.  w^ndes  |?u268,22.  \>n  brohtes  Exon.  18,26.  sealdes 
27  etc.,    ferner  in  Lag.  bilaefdes  s.  o.      Die  gewdhnliche  Bezeichnung 


Personenendung,  335 

ist  auch  hier  st.      Bis  zum  Me.  bleibt  hier  der  Bindevocal  e  und  oft  §♦  57« 
wechseind  mit  i.     Erst  .im  Ne.  (Ben.  Jons,  lovedest,  lovedst,   tookest, 
tookst)  fallt  letzterer  aus :    loved-st  und  departed-st.     Da  wo  Prftsens 
und  Prat,    zusammenfallen ,    umschreibt  man   lieber   das   Prat.:    thou 
pattest,  thou  didst  put. 

Das  Persoaenzeichen  fehlt  auch  hier  bisweilen,  sicher  aus  Nach- 
la&gkeit.  So  im  Ae.:  J^ou  mad  PL.4259.  left 4261.  made  Ps.8,3. 
makedSS,  12.  ledde  76,21.  keped29,l.  —  Me.  thou  wisted.  Ch.  1158. 
why  ne  had  thou  put  the  capel  in  the  lathe  ?  4086.  —  Ne.  There  thou 
too  once  formed  thy  paradise.  Byr.  CH.  1 ,  22.  Thou  who  with  thy 
frown  annihilated  senates.  4,83. 

Der  Conjunctiv  des  Pr^s.  und  Prat,  hat  schon  im  Ags.  sein  -st 
verloren. 

Auch  der  Imperativ  Sg.  hat ,  wie  in  alien  germanischen  Sprachen 
keine  Personbezeichnung. 

3)  Dae  Zeichen  der  3.  Sg.  ist  t  (ta  er),  im  Got.  )>,  im  Alts,  d, 
im  Ags.  J>.  Dies  ist  immer  gebliehen  im  Prfts.  Ind. :  gse-d ,  b6r-e-t!, 
s^c-(e)d,  sealf-a-d.  Lag.  hat  e]>  und  Orm  bezeichnet  ausdrflcklich 
die  Flexionssilbe  als  kurz  in  -e]?)>.  Im  Ae.  behait  es  RG.  und  im 
Me.  Wycl.  Ch.  und  Mau.  —  Ne.  Ben.  Jons,  hat  nur  -eth  im  Prfts., 
Wall,  -eth  und  s  und  wenn  es  die  Aussprache  erfordert,  -es.  Das 
Ne  beschrankt  die  Endung  -eth,  sie  hat  etwas  Formliches,  Feier- 
liches;  daher  steht  sie  seltner  bei  Dramatikern,  wenn  sie  nicht  grade 
absichtlich  gewahlt  wird,  wie  in  Armado's  Liebesbrief  Sh.  LL.  1,1; 
in  den  Reden  des  Pedanten  4, 2. 5, 1 ;  ferner  in  *  wirklich  erhabenen 
Darstellungen.  Sh.  zieht  durchaus  s  vor,  nur  in  doth  und  hath 
behalt  er  th  haufig  ohne  alle  Rttcksicht  auf  den  Sinn.  Spenser  wfthlt 
die  lanten  -eth-Formen  oft  nur  vor  den  stummen  es,  s  aus  rhyth- 
mischen  Grttnden.  Die  feierliche  Rede  liebt  die  voUere  Form,  die 
Sprache  des  Lebens  drangt  zur  Kflrze  und  deshalb  ist  eth  fast  ver- 
drangt  von  dem  vordringenden  s. 

Dieses  k5mmt  schon  im  Durh.  vor:  forgefes  Mrc.  11,26.  gescen- 
des  Luc.  12, 33.  singes 22, 34.  ingaas  Mt.  7,21.  geheres  ,  does,  getim- 
bres7,24.  Hier  hat  es  sich  entweder  aus  altnord.  r  entwickelt  oder 
ist  aus  ags.  d  hervorgegangen ,  es  ist  entweder  eingedrungen  oder  es 
ist  entartet.  Fttr  letzteres  spricht,  da6  es  auch  sonst  fttr  d  eintritt, 
dem  kein  altnordisches  r  gegenttberliegt :  ftlr  d  im  Prd.sens  Plur.  (altn. 
-um,  -adh,  -and),  we  gesprecas  Job. 3, 11.  we  getrymes,  gie  onfo-a-s 
3,11.  ge  infindes  Mt.2,8.    hi  gefreates,  ofdelfes  Mt.  6, 19;   im  Imper. 


336  Personenendung. 

§•  57«  (altn.  -adh):  alle  cymmes  Joh.  3, 26.  gaas  and  cnosedad  Mrc.  16,7.  ettes 
and  drincad2, 16.  Und  Joh.2, 5.  doad  suae  huaed  he  to  inh  gecusedas 
(=  ags.  ConJ.  secge).  —  Lag.  und  Orm  haben  es  nicht.  Aber  im 
Ae.  tritt  es  bei  PL.  und  Ps.  in  ziemlich  gleichem  Umfange  auf:  he 
sendes  PL.  655  has  652.  it  bihoues33.  men  sais4304.  gos  and  say 
7695.  men  say  and  wele  understondes ,  and  knowes  769 1 .  singes  Ps. 
46,7.  —  Im  Me.  IftBt  Chaucer,  der  selbst  nur  eth  gebraucht,  die 
clerks  aus  dem  nOrdlichen  Strother  s  sagen :  it  gas ,  falles ,  has.  — 
Im  Ne.  hat  es  eth  fast  verdr^ngt.  he  find-s,  bear-s.  Als  Lftngezei- 
chen  ist  e  hinter  o  und  i  eingetreten:  to  go  he  go-e-s,  to  fly  he 
fli-e-s.  Ist  die  Ld,nge  schon  anderweit  bezeichnet,  so  steht  es  nicht 
to  play  he  play-s.  to  woo  she  woo-s.  Sh.  Dagegen  Thoms.  the  stock- 
dove coo-es.  Um  die  Aussprache  zu  ermdglichen,  mu6  hinter  Zisch- 
lanten  e  eingeschoben  werden:  pass-e-s , .  match-e-s  etc. 

Das  noch  horbare  -eth  verlangt  die  Verdopplung  der  einfachen 
Consonanz  im  Auslaute  kurzsilbiger  Stamme  (wie  est)  he  beggeth. 
putteth;  in  Somm-  ist  e  stumm  geworden  he  lov'th,  he  read'th. 
Bosw.    . 

4)  Die  Personenbezeichnungeu  im  PI.  (niasi,  tasi,  anti)  zeigen 
Got.  und  Ahd.  noch  am  deutlichsten.  Im  Alts,  und  Ags.  findet  sich 
fttr  die  drei  Personen  nur  ein  Zeichen,  jenes  hat  im  Pras.  Ind.  d, 
dieses  d;  im  Prilt.  und  in  den  Conj.  haben  beide  n. 

Alts,  -d  entspricht  got.  and  und  daher  wohl  auch  4d;  ags.  wflrde 
in  der  2.  PI.  gotiscliem  i|>  entsprechen  und  auffallend  ware  bier  nur, 
da6  in  dem  aitereu  Got.  i  geschwacht  erscheint,  w&hrend  das  Ags. 
a]?  behait.  —  Dieses  \>  oder  d.  behait  Lag.  im  PI  bei,  Orm  selten 
christneJ>J>  1 3257 ;  gewohnlich  gebraucht  letzterer  -enn:  christneDn 
13251.  —  im  Ae.  hat  RG.  e\>,  PL.  auch  es  und  Ps.  en  und  die 
beiden  letztern  werfen  die  Endung  oft  ab:  we  kalle  PL.  1244  J>ei  luf 
592.  —  Im  Me.  hatWycl.  gewohnlich  en,  seltenereth:  goon  und 
gooth,  beren  und  bereth;  Ch.  ebenso  ye  riden782;  you  liketh779. 
you  thinkethl869  ist  die  3. Pers. ;  Mau.  -en  und  PP.  en  und  eth. — 
Im  Ne.  nur  b^i  den  aitesten  Schriftstellern :  they  marcheh  Sp.  1,4,37. 
wee  sporten  etc.,  auch  bei  Sh.  all  perishen  etc.;  jetzt  ist  die  Endung 
weggefallen.     Ben.  Jons,  erkiart  sie.  schon  fttr  veraltet. 

Der  Wegfall  des  pluralen  ]?  k6mmt  schon  im  Ags.  vor  bei  nacb- 
stehendem  Pronomen:  ne  gk  ge  (so  geht  ihr  nicht,  Durh.  ne  ingffis 
ge).   Mt.  5, 20.  und  dauert  auch  sp^ter  fort. 


Personenendung.  337 

Die   zweite   plurale  Bezeichnung  n  steht  im  Prftt.   Ind.  b&r-on,  §♦  57^ 
nered-on ,  s6ht-on ,  im  Prfts.  und  Prat.  Conj.  ber-en ,  b&r  en ,  nered-en, 
sdht-en.     Dieses  n  hat  sich  aus  der  3.  PI.  entwickelt. 

Das  n  des  Pi-at.  Ind.  wird  im  Ae.  unsicher,  besonders  bei  PL. 
und  Ps. ;  heoaryse  RG.  1151.  bigonne202.  grew 495;  doch  herrscht 
selbst  im  Me.  noch  en  vor.  —  Im  Ne.  fUllt  es  ab. 

Das  n  im  Conj.  fehlt  schon  oft  im  Ags.,  wenn  das  Pronomen 
nachsteht;  hwant  6te  we,  hwaet  drince  we?  Mt.6, 31  (huaet  walla  ue 
eatta.  Durh.).  Fare  weMrc.  1,38.  geonga  we.  D.  ^  uton  gjln  Job.  11, 
15.  —  Bei  Lag.  lete  we  3319,  doch  wird  oft  n  der  Flexion  beige- 
fQgt,  wie  in  1.  Sg.  Pras.  Ind.  ich  ageuen  A.  16920.  ich  ibiden  A. 
ibide  B.3321;  in  der  2.  Sg.  Prat.  J?u  drogen  A.  droge  B.  16529.  \>n 
tugen  A.  16058;  im  Imp.  Sg.  lien  A.  li  B.  (liege)  2 1431.  im  PI.  ge 
bidden  A.  bidde  B.  1 2684 ;  im  Pras.  Conj.  Sg. :  J>at  ich  beren  A.  here 
B.30591.  )>at  \>n  leten  A.  10782.  aelc  mon  nimen  A.  nime  B.  18391. 
Daher  auch  imConj.:  leten  (lete)  we  us  raeden  18388.  biden  ge  1 9326. 
—  Im  Ae.  und  Me.  steht  n  selten  im  Conj.  wie :  dien  we.  Gen.  43, 8 
(lal^t  uns  sterben).   —  Im  Ne.  fehlt  jede  Flexion. 

Im  Imperativ  PI.  ste^t  ebenfalls  d,  das  sich  noch  im  Me.  erhait: 
biggith  Gen.  42, 2.  seeth  Mt.  28,6.  goth  gel0,5.  riseth  ge  Ch.  Mel. 
Die  nordlichen  Dialecte  haben  s :  Ags.  strionas  gie  striona.  D.  Mt.  6, 
20.  ae.  gos,  singes  Ps.  —  Im  Ne.  f^llt  es  weg. 

Auch  hier  beginnt  der  Wegfall  schon  im  Ags.  vor  nachstehendem 
Pronomen:  ne  slea  ge.  Luc. 3, 14.  w^ne  ge.  C. 270, 12.  —  Im  Ae.  oft: 
gos  and  say.  PL.  7693.  help,  knyghtes.  1039.  singe  ghe  etc.  Das  da- 
nebenstehende  Pronomen  oder  Substantiv  machte  die  Bezeichnung  tlber- 
flfiSig;  and  da  spater  der  Sg.  auSer  Gebrauch  kam,  so  reichte  die 
einfachere  und  bequemere  Form  aus. 

In  der  2.  und  3.  Sg.  Pras.  Ind.  failt  der  Bindevocal  oft  aus,  die  §♦  ^^^ 
Personenendung  tritt  an  den  Stamm    und  ttbt  EinfluB  auf  Vocale  und 
CoQsonanten  desselben. 

1)  Die  synkopierte  Form  bewahrt  in  den  ags.  starken  Verben 
den  altern  Umlaut,  wahrend  die  voUere  denselben  zuyUckgehen  laBt. 
Daher  steht 

e  neben  a:  bace,  bec-st,  bec-d;  bac-ad. 

e  neben  ea:  fealle,  fel*st,  fel-d;  feall-ad. 

se  neben  k:  h4te,  h^et-st,  hset;  hd.t-ad. 

6  neben  6:  gr6we,  gr^w-st,  gr^w-d;  grdw-ad. 

y  neben  eo:  fleohe,  flyh-st,  flyh-d;  fleoh-ad. 

Koch,  engl.  Grammatik.    I.  22 


338  Synkope  and  ihr  Einfiufi. 

§«  58*  Der  Umlaut  mu6  hier   znerst  in   den  voUern  Formen  dnrch  den 

Bindevocal  i  bewirkt  worden  sein,  die  kttrzeren  synkopierten  Formen 
hielten  ihn  fest;  selten  )?u  cym-est  B.  1382.  he  cymed  C  28,20, 

Ob  dieser  Umlaut  bei  Lag.  noch  bleibt,  ]d,0t  sich  in  den  Laut- 
schwankungen  desselben  nicht  erkennen;  vielleicht  hat  er  selbst  zn 
diesen  beigetragen,  indem  er  in  andere  Formen  eindrang.  Orm  hat 
entschieden  keinen  Umlaut,  freilich  auch  nur  voile  Formen:  cnmenn 
\>n  cumesst  1 0662.  cumej>)>4359.  Ebenso  im  Ae.  cometh  RG.  28  neben 
comJ>  10445. 

2)  Fine  zweite  Wirkung ,  die  Synkope  im  Ags.  hat ,  besteht  darin, 
da6  sie  das  aiterc  i  (schlecht  y)  erhait,  das  zu  6  (6o)  geschwacht 
ist ,  also  in  den  ersten  Klassen  der  starken  Verben :  h&lpe ,  hilpst 
hilpd  Luc.  5, 36.  beorge  byrhd.  Gr.  Ps.  1 6, 8 ;  ic  brSce ,  |>u  bricst  Oros.  2,4. 
brycd  Luc.  5, 37.  ic  sprece,  \>n  spry  est  Job.  16,  29.  he  sprycd?,  18;  ic 
ete,  ]?u  itstGen.  3,8.  he  ytt  Joh.  13, 18;  ic  b^re  he  b6r-ed ,  byrdMt.7, 
17.  Selten  erhait  sich  i  in  der  voUen  Form:  briced  Exon.232, 10. 
forbirsted  236, 2.  spricestl2, 2.  spriced3, 9. 

Auch  hier  schwindet  der  aitere  Laut  im  Nags. ,  Ae.  ]70u  est  RG. 
4932  und  der  Prasensvocal  unterliegt  keinen  ferneren  Schwanknngen. 

3)  In  Folge  eingetretener  Synkope  hftufen  sich  die  Consonanten 
und  es  treten  im  Ags.  folgende  Vereinfachungen  ein. 

a)  Hinter  auslautendem  t  failt  d  ab:  ]?yrst  (]?yrsted)  Joh.  6, 35. 
lyst  (lysted)  Bo.  39, 10.  slit  (=  silted)  C.50,2.  besmlt  Mt.  15,11.  jt 
(eted)  Luc.  14, 15  oder  t  verdoppelt  sich:  sited  C.  17, 16  =  sit  Luc. 
22,27.  ytt  Marc.  2, 16.     Dagegen  bid  (=  bited)  Ex.  97, 30. 

b)  Auslautendes  d  vor  st  failt  aus  und  wird  mit  d  zu  t:  ridst 
wird  rlst,  rsetst  (liesest,  raed-est)  Luc.  10, 26,  doch  bitst  (filr  biddest) 
Mrc.6,23.  rlt  (rided)  Mt.21,5.  bytt  (bidded)  Luc.  14,32  undbitApolL 
14.  sended  sent  Luc.  14, 32.  \>n  Isedest  Jsetst  Gen.  6, 19.  gelaeded  gelset 
Mt.7,13.  f§ded  f6t6,26. 

c)  Auslautendes  d  failt  vor  st  und  d  aus;  cwedest  becwlst  A.  193, 
304.  cwyd  C.36,34.  weorded  B.2913  weord  C.33,13.  wyrd35,9. 

d)  Auslautendes  d  in  nd  wird  mit  d  zu  t:  stand-ed  stent  Lac. 
11,18.  fint  (finded)  Mt.  16,25.  Dagegen  die  2.  P.  schwankt:  under- 
stenst.  Fid.  fintst  Mt.  17,27.  bebindst  16, 19. 

e)  Auslautendes  s  fllllt  vor  st  aus  und  n)it  d  wird  es  zu  st; 
(forleos-ed)  forlyst  Luc.  15,4.  arlst  Mt.  17,23. 

f)  Auslautendes  st  duldet  gew5hnlich  weder  st  noch  d :  birst  steht 
fUr  berst-est  und  b^rst-ed,  selten  berst-ed  Exon.387,  21. 


Synkope  und  ihr  EinfluB.  339 

g)  Geminierte   Liquida  vereinfacht  sich:    winned  wind  Mt.24, 7.  §♦  58* 
ablind  Sept.  cend  Mt.  1,21.  feist  feld.      Ebenso   geminiertes  g,   t,   p: 
ic  licge,  )7u  licgest  ligst  C.  45,30.  settest  setst  Bo.  7, 5.  dyppedbedypd 
Mt.26,23.     Sogar  nemst  Mt.1,22  fttr  nemn-est. 

h)  Einfaches  g  und   in    Ig,    rg  geht   vor   st  und  d  nach  h  ttber: 
leogan  (Iflgen),  he  lyhd  B.1048. 

Im  Ns^s.  findet  Hhnliche  Consonantenverminderung  statt:  aswint 
(nded)  Lag.  17940.  stont  (nded)  staent  A.  steond  B.  18850,  gilt21071. 
bifalt  (lied)  etc.;  bihallt  ftir  bihallde)>J)  Orm  13408,  finnt  fttr  finnde)))) 
5388,  bitt  far  bidde}))?  5396.  stannt  fttr  standef))?  3643.  —  Ae.  halt 
far  halde]?  RG.7943.  he  stont  fttr  stonde|?3.  J)ou  est  (i6est)4942.  -- 
Me.  fynt  (findetb)  Mau.5.  fint  Ch.4069.  stont  15641.  stant3677.  holt 
Mau.  1.  rytt  (rydeth)4.  slit  (slideth)  Ch.  16150.  smytt  Mau.5.  sytt 
(sitteth)  1 , 5, 1 9.  —  Das  Ne.  meidet  solche  Abkttrzungen,  es  hat  findeth 
Oder  finds.  Dagegen  in  dem  vollen  est  wird  e  bisweilen  ausgesto6en, 
wenn  es  die  Aussprache  zuiaBt:  putt'st  Sh.  L.  1,4.  sitt'st4, 2.  M.  pi. 
3,376.  defend'st  Pope  H.  10  337.  build'st  etc.  Da  schon  Wallis  und 
Gil  die  Aussprache  des  e  in  das  Belieben  des  Sprechenden  stellen, 
so  empfiehlt  sich,  urn  die  Lautlosigkeit  des  e  zu  bezeichnen,  die  ein- 
fachere  Schreibung:  putst,  sitst,  runst  Sh.  Mm.  3,1.  shrugst  T.  1,1. 
forgetst  3,1. 

Manche  Verben    erleiden  Synkope,    die  sich   nach  und  nach  be-  §.  59. 
festigt. 

1)  Ags.  sleahan  sle^n  sl4n  (schlagen),  slae  D.  Mt.24, 49.  PrSs. 
ic  sleahe  slea,  ]>u  sleahest  slehst  slyhst,  he  sleahed  slehd  slihd;  pi. 
slead  Bo.  35, 5.  Imp.  sleah  sleh  C.  204, 12.  slyh  Mt.  5,21.  Part,  slea- 
heode  sleande  Ors.  1,10.  —  Nags,  slaen  Lag.  13549.  slan  Orm  4450. 
Pras.  ]>u  slast6752.  he  sla|?4439.  sl8e>9761.  Imp.  sla  14685.  —  Ae.' 
sle  RG.  1186.  slo  PL.  736. 1040.  —  Me.  sle  Mt.  10,28.  slee  (slea)  5, 
21.   —  Ne.  slay,  slay-est,  slays. 

2)  Ags.  s€on  (fttr  siohwan ,  sgohwan ,  sehwan ,  got.  saihvan  sehen), 
Pr&s.  icseo,  ]7u  silist  (siihst  D.) ,  he  sihd;  pi.  seod.  Imp.  sioh  Exon.  4, 
27.  seoh  seh  sih.  —  Nags,  iseon  A.  isee  B.  Lag.  2872.  seon  0.318. 
sen  2449.  Pras.  ich  iseo  ise  Lag.  7247.  isihst  A.  sehste  B.  5195.  iseod 
A.  4 193.  Sid  A.  siht  B.4380;  pi.  iseod  A.  27402.  Orm  ic  seo7623 
and  se  14998.  seost4163  und  sest  13590.  seo>3829  und  se)>665; 
pi.  sen 7032.  —  Ae.  yseRG.9.  sen  12.  Prfts.  I  se,  thou  ses  PL.  1695 
syst  RG.2303.  he  sees  PI.  1190.  pi.  yse]?  RG.7740.  —  Me.  seeygen 
A.  se  B.  Deut. 28, 10.  sene,  seen,  sen,  see,  se.  —  Ne.  to  see. 

22* 


340  Synkope.    Infinitiv. 

§♦  59»  3)  Ags.  fleohan  fleon   (fliehen).  Pras.   ic  fleo ,    ]>u  flyst,   he  flyd, 

pi.  fleoii  Imp.  fleoh.  —   Nags,    fleon.  Pras.   he   flicd  Lag.  21343  und 
fligedA.  fliej)  B.  21356.  fle|>  Orm  1 7792.  pi.  fled  A.  fleo)?  B.  Lag.  5894. 

—  Ae.   fle   RG.4572.   PL.  392   etc.    —    Me.   flen    flee  fle.   —    Ne. 
to  flee. 

Ebenso  mogen  andere  rait  auslauteiidem  h  verlaufen,  wie  leahan 
lean  (tadeln),  ]?weahan  ()wean  (waschen),  teohan  te6n  (ziehen). 

4)  Ags.  fangan  f6n  [foa  D.]  (fangen ,  fahen).  Pras.  ic  f6,  )?u 
f^hst,  fgst,  he  f^hd,  fM;  pi.  fdd  Der  Stamm  ist  hier  fah,  got.fahan, 
so  da6  fangan  Erweiterung  der  Wurzel  und  Synkope  nur  scheinbar 
ist.  Daher  hat  Durh.  auch  Part.  foen.  —  Nags.  f6n.  Pras.  he  fo|>, 
]?egg  onn-fon  Orm  11130.  Part.  Pass,  ifon  Lag.  28137. 

5)  Ebenso  ags.  hangan  hdn  (got.  hahan,  hangen).  Pras.  ic  hdh 
hd,  ]?uh§hst,  he  h^hd;  pi.  h6d.  Imp.  h6h.  —  Nags.  ahon.  Lag.20878. 
Nur  hang  bleibt  im  Engl. 

6)  Ags.  licgan  Oiegen).  Pras.  he  licged  liged  Bed.  1 , 1 .  Exon.  210, 
7.  ligdSC.792.  lidMt.8,6.—  Nags,  liggen  lin  0. 6020.  Pras.  ichligge, 
J>u  list  0.19854.  he  lid  1238.  pi.  ligge}?,  lin  17783.  Imp.  lig  A.  ly  B. 
Lag.  18097.  —  Ae.  ligge  lie  PL.  214.  Pras.  he  ligge8  89. 160.  lies  5767. 
lis  183.  lyj)  RG.  5346  etc.  —  Me.  liggen  lin.  Pras.  liggist  lijst  Josh, 
liggeth  B.  lieth  A.  Gen.  49,  31.  pi.  liggen  lin.  Part,  liggynde  und  liende 
Mt.9,2.  -   Ne.  to  lie. 

Infinitiv. 

§*  60*  V  Das  Zeichen  desselben  ist^  Daher  I-  Ags.  gft-n,  d6-n,  Durh. 
st60t  n  bisweilen  ab:  ingae  Mt.  18,8.  Nags,  gan,  gon,  don.  —  Ae. 
done  RG.7905.  do 2427.  PL. 68.  —  Me.  goon,  gon,  goo,  go,  don, 
do.  —  Ne.  to  go,  to  do. 

II.  Die  starken  Verben  laBen  n  an  den  Bindevocal  antreten: 
b6r-a-n,  spr6c-a-n,  Durh.  stofit  es  ab:  gesl^pae  Mt.  1 3, 23.  gecumseH, 
28.  cume  Job. 8, 22.  cuma21.  —  Nags.  Lag.  A.  hat  n,  B.  st60t  es 
ab,  Orm  -nn.  —  Ae.  selten  n,  gewohnlich  verktirzt:  here  RG.  167, 
fygte502.  helpe49.  blowel68.  com  PL. 250.  fynd283.  —  Me.  Ch. 
hat  noch  oft  n,  Wycl.  meist  e:  breke,  drawe,  gine,  falle,    holde  etc. 

—  Ne.  ohne  Bezeichnung:  to  break. 

III.  Ebenso  die  schwachen  Verben:  ner-ja-n,  sdc-a-n,  dwel-ja-n, 
sealf-ja-n,  dort  ist  j  organisch,  hier  eingedrungen.  Die  langsilbigen 
erster  Kl.  stofien  es  aus.  Beides  unterliegt  einer  zwiefachen  Veran- 
derung. 


Infinitiv.  341 

1)  Manche  langsilbige  Stftmme  bewahren    es   noch  in  6:    s^c-^a-n  §*  6Q# 
C.  104, 10,    ge-ic-ea-n,    drenc-ea-n  und  es  erweitert  sich  selten  zu  ig, 

ige:  sce&w-ja-n  C.  106, 33.  sce4w-ig6a-n  Num.  13, 3.  fer-ja-n,  fer-ige-an 
A.  825.  swerigean  Ps.  101,6.  Diese  Erweiterung  findet  soiist  haupt- 
sachlich  nach  r  und  vor  e  statt. 

2)  In  Ij ,  mj ,  nj ,  fj ,  sj  assimiliert  j  und  es  entsteht  11 ,  mm ,  bb 
(well  ff  nicht  stehen  kann)  und  ss:  cweljan  cwellan,  fremjan  frem- 
man,  dynjan  dynnan,  onswefian  onswebban  etc.  Ebenso  sind  die 
Geminaten  dd,  eg,  cc  durch  Assimilation  des  j  entstanden.     •   . 

Im  Nags,  erhait  sich  dieses  i  noch  vielfach  bei  Lag.  hanlie  A.  han- 
deliB.  to  handle  4898,  axienA.  axiB.  to  ask,  bannienA.  bannrB.,  fondien 
A.  fondiB.,  harpienA.  harpiB. ,  huntienA.  huntiB.,  halgienA.  halgi  B., 
lokienA.  lokiB.  etc. ;  anideri  (erniedrigen),  cneoli  (ags.  cneowjan)  to  kneel, 
haremi  (ags.  hearmjan)  to  harm  etc.  Sicherlich  wurde  i  in  seiner  Bedeu- 
tnng  nicht  gefilhlt ,  da  daneben  auch  fonden ,  bannen  etc.  stehen. 
Auch  romanische  i  treten  hinzu,  wie  granti  B.  14152.  Lag.  A.  hat 
ie-n,  B.  i.  —  Orm  hat  nur  e-nn:  lokenn,  handlenn,  hunntenn. 

Im  Ae.  fUllt  ji_jneist^  ab ,  i  oder  i  e  erhait  sich  in  manchen  Ver- 
ben.  So  hat  RG.  helie  (heilen)  3 1 90 ,  makie  11118,  honty361  und 
honte368,  knely7764,  wonye,  |?olye,  answerye,  sparie,  ba|?y,  endy 
etc.;  ferner  in  romanischen  Wortern:  amendyl323,  robby2142,  sacri 
10871,  crouni2395,  confermi  1 1 1 80.  PL.  hat  selten  ie,  wie  to  askie 
491;  Ps.  nur  e. 

Im  Me.  schwinden  allmahlig  i,  PP.  hat  noch  hatien  (ha6en)5794. 
wonyen ,  knely  Cred.  245  und  knele 658 ;  n ,  en  steht  noch  haufig, 
doch  auch  to  hunt  Ch.  192.  knit  1 130. 

Das.  Ne.  hat  en  noch  bei  Sp.  wie  lenden,  matchen,  passen  und 
im  veralteten  Stile  auch  bei  Sh.  to  killen  Per.  2;  jetzt  ohne  alle  En-   • 
dung  to    lend,    match,   kill.    —     In   Somerset:    sewy,    reapy,    nursy. 
Bosw.  Dors. 

Neben  dem  nackten  Infinitiv  steht  im  Ags.  der  Ueberrest  eines 
flectierten  Infinitivs,  ein  alter  Dativ  auf  e  mit  verdoppelter  Liquida, 
in  Verbindung  mit  der  Pr^p.  t6:  t6gdnne,  to  ddnne,  to  gebidanne 
B.  2445,  auch  tdgeceosenne  1851.  Diese  Form  artet  in  spatern  mss 
in  -ende  aus:  t6-sprecende  SO.  694  F.  —  Im  Nags,  mischt  sich  bei 
Lag.  Infinitiv  und  Part.  Prfts. :  to  fleonne  A.  to  flende  B.  1570.  6407 
nnd  Orm  hat  hier  die  einfache  Infinitivforra,  G emi n ati o n  is t_b c i  i h m 
Zeichen  der  Kurze:  to  sen  2951.  to  cummenn  10639.  wij?)?  to  letenn 
6362]  ' 


342  Particip  des  Prftsens. 

§*  60«  Im  Ae.  and  Me.  erhalten  sich  Sparen  der  alien  Form :  to  comene 

RG.  3056, 4609.  to  wytene  Man.  4.  to  comene  8.  to  cumme  Mt.3,7; 
meist  aber  steht  to  bei  der  gewohnlichen  Infinitivform.  Im  Ne.  ist 
keine  Spur  der  alten  Form:  to  come,  to  go. 

Particip    des  Prftsens. 

§•61-  Es  wird  mit  -nd  gebildet.     Daher 

1)  von  gd,  und  dd  soUte  es  hei^en  g4-nd,  dd-nd,  aber  das  fin- 
det  sich  nicht.  Von  gd,  findet  sich  die  erweiterte  Form  gangende, 
gongende,  und  statt  dd-nde  hat  Dnrh.  do-ando  oder,  da  er  doa  far 
dd  hat,  doa-ndo.  —  2)  Die  starken  Verben  laSen  nde  an  den  Biude- 
vocaltreten:  b^r-e-nde,  fgoht-e-nde ;  Durh.  hat  hier  oft  a.  —  3)  Ebenso 
die  schwachen  Verben :.  ner-je-nde ,  s6c-e-nde,  sealf-ige-nde  fttr  sealf- 
je-nde;  Durh.  clsens-a-nde ,  cliopp-a-nde ,  sce4w-a-nde,  bod-a-nde. 

Nags.  Ftlhlt  man  schon  den  Vocal  vor  nd  im  Ags.  nicht  mehr 
als  Bindevocal,  so  ist  das  noch  weniger  im  Nags,  der  Fall,  man  be- 
trachtet  ihn  als  zur  Bildungssilbe  gehdrig  und  hier  steheu  ende  and 
inde  neben  einander  und  letzteres  neigt  sich  schon  zu  inge;  nur  n6rd- 
liche  Urkunden  behalten  ande:  ne  goinde  ne  ridinge  B.  und  das  son- 
derbare  (wohl  fttr  ganginde)  ne  ganninde ,  ne  ridende  A.  Lag.  1582. 
ganninde  A.  going  B.  16579.  Ferner  singinge  A.  singende  B.  26946. 
bserninde  A*  bernende  B.  8084.  baminge  A.  24468.  sechende  A.  sechinge 
B.  1383.  Orm  hat  nur  ennde,  die  Bildungen  mit  -ing  sind  Sub- 
stantiven,  also  ganz  wie  im  Aags. 

Im  Ae.  tritt  der  Norden  und  SUden  noch  mehr  auseinander.  RG. 
hat  inde,  ynde  und  inge:  wepynd6885.  fleynde9650.  dryvyng475. 
rennyngl802.  comyng3008.  Daneben  auch  ein  romanisiertes ,  obeysant 
nachgebildetes  terant8165.  PL.  Tr.  und  Ps.  haben  nur  and:  holdand 
PL. 232.  flehand,  stinkand,  doand  etc.;  die  -ing  sind  Substantiven. 

Me.  In  HB.  weichen  die  beiden  Uebersetzungen  ab.  B.  hat 
nur  inge,  ynge  als  Part,  und  Substantiv,  in  A.  unterscheiden  Wisd., 
Proverbs,  Psalms,  Esdra,  Tobit,  Judith,  Esther,  Job,  Eccles.  Song. 
Ecclus.,  Isaiah,  Jer.  Lament,  inge  und  ende,  jenes  ist  Substantiv,  dies 
Part.  A.  B.  haben  inge  im  Part,  lyuyngc  Gen.  1,24.  wepyiige  Exod. 
2, 6.  makynge  I^ev.  4 , 3.  turnyrige  Josh.  2,16.  sittynge  Judg.  1,14. 
leeuynge  Ruth 2, 7.  comynge  l.Kgs.2, 14.  wirchynge  1.  Par. 4, 22.  spe- 
kynge  Ez.2,2.  understondynge.  Dan.2,21.  creepinge.  Hos. 2, 18.  de- 
vourynge.  Joel  2, 3.  holdynge  Amos  1,8.  sayinge.  Jon.  1,1.  beryngeMic 
4,9.  vengeyngeNah.  1,2.  crepynge.  Hab.1,3.  gaderynge.  Zeph.  1,2.  etc. 


J 


Particip  des  Prftsens.    Medialform. 


343 


A.  -ende,  B.  -inge:  helpende  lEsdr.  5, 2.  ileende  Tob.  1,21.  comende  §*  61* 
Jud.3, 1.  settende  Esth.  1,8.  dredende  goende  Job.  1,1.  prechende  Ps. 
2, 6.  herende  Prov.  1 , 5.  enuyrounende.  Eccl.  1 .  6  (doch  auch  laghing 
2,2)..  waxende  Song.  1,2.  overcomende  Wisd.  1,5.  swellende  Js.  1,6.. 
seiende  Jer.2, 1.  weilende  Lam.  1,4.  dwellende  Bar.  1,4.  —  Ch.  hat 
gewohnlich  ing,  selten  and,  wie  lepande  R.  1928.  sittand2263.  doand 
2708.  Die  gleichklingenden  roraanischen  Formeri  consentantl2210, 
snffisant,  remenant,  nsant  gehen  mit  dem  dentschen  and  nnd  ing  zu' 
sammen:  ayisand  CD.  1884.  rampaunt  Ps.  21,14  und  raumpynge. 

Im  Schott.  erhd,lt  sich  and:  seand,  slttand,  askand,  provokand; 
im  Ne.  erinnert  selten  eine  Form  an  das  alte  ende,  wie  bei  Sp. 
glitterand  1 , 7, 29.  Zu  allgemeinem  Gebrauche  ist  ing  gelangt,  so  da0 
jetzt  das  Particip  und  das  Verbalsubstantiv  zusaramen  fallen. 

Es  tritt  ing  an  den  Stamm:  fight-ing.  Die  auf  -e  stolen  letz- 
teres  ab:  love,  lov-ing,  soda6  die  Part,  von  to  sing  und  to  singe  or- 
thographiscli ,  nicht  lautlich  zusammenfallen  in  sing-ing.  —  Kurzvo- 
calische  Sttome  mit  einfacher  Consonanz  im  Auslaute  mliSen  diese 
auch  hier  verdoppeln:  to  beg  begging,  setting,  robbing.  Auslautendes 
y  bleibt  fly,  fly-ing,^  und  i  geht.  nach  AbstoSung  des  auslautenden  e 
nach  y:  to  lie  lying. 

Neben   den   activen   Formen   hat   sich   im   Ags.    noch  eine   Spur  §»  62. 
alter  Medialform  in  passiver  Bedeutung  erhalten. 

Ursprfinglich  ist  sie  gebildet  mit  zwei  an  einander  tretenden  Pro- 
nominalwurzeln  (bhara-ma-mi) ,  von  denen  die  erste  in  voUer  Form 
Subject,  die  zweite  mit  geschwachtem  Vocale  Object  ist,  also:  ich 
trage  mich.  Fttr  die  plur.  Pron  1.  und  2.  Pers.  (masi.tasi)  scheinen 
andere  Pronomen  eingetreten  zu  sein,  da  die  aitesten  Formen  madhai 
nnd  sdhai  hei6en.  Das  Griechische  bewahrt  die  Endungeu  am  voll- 
standigsten,  das  Gotische  hat  die  1.  P.  Sg.  und  die  2.  und  3.  P.  PI. 
verloren  und  die  Verluste  durch  die  3.  P.  ersetzt.   Die  Medialformen  sind: 


Ursprttngl. 

Altind. 

Griech. 

Got. 

Sg. 

1.  ma-(m)i 

^(ki) 

/(^a* 

-(da) 

2.  sa-(s)i 

sg 

(fat' 

sa 

3.  ta-(t)i 

tg 

Ta& 

da 

PL 

1.  madhai 

.  mah^ 

l^B^a 

-(nda) 

2.  sdhvai 

dhvg 

a&s 

-(nda) 

3.  ant-a(nt)i 

antg 

vtat 

nda. 

Im  Ags.    hat  sich   nichts   erhalten  als  die    1.  und   3.  P.  Sg.  ic, 
he  h&tte  (got.  haitada)  s.  §.2  ff. 


344 


Unregelm&fiige  Verben:  beon. 


B.    VBrefelBftfiife  Biidangeii. 

*  63*  Sie  sind  entweder  aus  mehreren  St&mmen  zusammengefloPen  oder 

sie  habeD  ihre  Praterita   zu  Prasensformen  verwandt   und  durch  Neu- 
bildangen  ersetzt. 

A.     Das  Verbum  substantivam    ist  aus   drei  Wurzeln    ziisammen- 
geflo0en.     Die  Formen  desselben  sind: 


Got. 

Alts, 
biu-m 

Ags. 

Prfts.  Ind.  Sg.  i-m 

'  6o-m 

beo-m  beo 

i-8 

bi-st,  i-s 

«ar-t 

bi-st 

is-t 

is-t,  is 

is 

bi-d 

PI.  sij-u-m 

sind(un) 

aron 

beo-d  sind(on) 

sij-u-|) 

sind(un) 

aron 

beo-d  siiid(-on; 

si-nd 

sind(un) 

aron 

beo-d  sind(on) 

Coiy.  Sg.  si-ja-u 

si  wes-a 

w68-e 

beo      si 

sij-ai-s 

si-s 

w6s-e 

beo      si 

sij-ai 

si 

w6s-e 

beo      si 

PI.  sij-ai-ma 

s!-n 

w6s-e-n 

beo-n  si-n 

sij-ai-|? 

sl-n 

w6s-e-n 

beo-n  sl-n 

sij-ai-na 

s!-n 

w6s-e-n 

beo-n  sl-n 

Prftt.  Ind.  Sg.  vas 

was 

waes 

vas-t 

wAr-i 

wser-e 

vas 

was 

waes 

PL  v^s-um 

wAr-un 

waer-on 

v^s-u|? 

wAr-un 

wffir-on 

« 

v6s-un 

wAr-un 

wfler-on 

Conj.  Sg.  v6s-ja-u 

wAr-i 

wser-e 

v^s-ei-s 

wAr-i-s 

W8er-e 

v^s-i 

wAr-i 

wfier-e 

PL  v§s-ei-ma 

wAr-i-n 

wfer-e-n 

v^s-ei-|? 

wAr-i-n 

wder-e-n 

v^s-ei-na 

wAr-l-n 

W8er-e-n 

Imperat.  Sg.  2.  vis 

wis,  wes 

w6s 

beo 

PL  2.  vis-i-}? 

wes-a-d 

w6s-a-d 

beo-d 

Infinitiv             vis-a-n 

wes-a-n 

wfis-a-n 

beo-n  sin? 

Part.  Prfts.             vis-a-nds 

w6s-e-nde 

Prftt.              vis-a-ns 

ge-w6s-e-n. 

Diese  verschiedenen  Formen  stammen 

von  folgenden  Wurzeln. 

Unregelmafiige  Yerben:  beon.  345 

I.     VoD  der  Wurzel  as  ist  das  Prasens  gebildet.  §♦  63» 

Sanskr.  Got.  Altn.  Ags.  Altfries.  Alts. 

Pras.Ind.  Sg.  as-mi  i(s)ra  6(r)-ni  eo(r)-m         —  — 

a(s)-si  i(s)-s  6r-t  ear-t  —  — 

as-ti  is-t  er  is  ist  is-(t) 

PL  (a)s-mas     —  er-iun        ar-on,  s-ind  s-end     s-ind 

i,a)s-ta         —  er-ud         ar-on,  s-ind  s-end     s-ind 

(a)s-anti      (i)s-ind     gr-u  ar-on,  s-ind  s-end     s-ind 

Pras.  Conj.  Sg.  (a)s-y4-m    si-ja-u       se  si  se  si 

(a)s-y4-s      si-jai-s      s^-r  si  se  si-s 

(a)s-y4-t      si-jai        s^  st  s^  s! 

PI.   (a)s-y4-mas  si-jai-ma  se-i-m       si-n  s^  s!-n 

(a)s-ya-ta    si-jai-|?     se-i-)?        si-n  s^  si-n 

(a)s-y^-nt     si-jai-na   se-i  si-n  se  si-n 

1)  Der  Uebergang  des  i  zu  eo  in  der  I.  Sg.  Ind.  erklart  sich 
darch  das  ausgefallene  r;  nordliche  Nebenformen  sind  earn  Exon.  11, 
8.  am  60 m  D.  Mt.  11,29.  Letztere  Formen  erklaren  aiich  die  2. 
ear-t  und  Durh.  fligt  diesem  ar-st  (arest)  mit  spaterer  Personenbe- 
zeichnang  Job.  1,19  bei  und  ein  wahrscheinlich  verschriebenes  ear-d 
C. 254,9  und  ar-d  Mt. 2,6.  —  Die  3.  behait  wnrzelhaftes  s,  dalier 
auch  i  vor  demselben. 

2)  Die  doppelten  Pluralformen  sind  als  Zweige  derselben  Wurzel 
sehr  auffallend.  ar-on  mit  einer  Endung,  die  sonst  nur  im  Prat, 
vorkommt,  weist  auf  altnord.  6 rum  zurtick.  Es  koramt  ttbrigens  bei 
Durh.  vor:  aron  arun  Mt  2,20.  aro  ge6, 26.  und  in  Gr.  Ps.  earon 
101,21.  earun  104,7.  Dagegen  sind  synt  B.  260.  sindon  Ps.  9, 16. 
weist  auf  got.  (i)sind,  sanskr^  (a)s-anti.  Man  versteht  s-ind,  in  dem 
schon  die  Endung  der  3.  Pers.  (anti)  ist,  nicht  mehr  und  hangt  die 
Endung  des  Prat.  an. 

3)  Der  got.  Conj.  si-ja-u  hat  den  Wurzelvocal  in  as  verloren. 
Die  Optativbildung  ja  ftigt  sich  nicht  unmittelbar  an  s  im  Got.,  son- 
dern  erweitert  sich  zu  ij,  daher  si-ja  oder  eigentlich  s-ija;  u  ist 
erweichtes  m.  Letzteres  ftlUt  ab  und  erstere  fliei?en  in  si  zusammen. 
Schwankungen  desselben  sind  sy,  se,  sie,  sio.  Aedelr.  sie  Cnutl,2. 
sigl,2.  pi.  sien  C.  150,34.  und  sogar  seon  Wiht.13.   —  Durh.  hat 

auch  inf.  sie.    Ic  gedo  iuih  sie   (wosa)  monna  fisceras.  Mt. 4, 19  und 

* 

gesie6, 31:  nselled  gie  donne  gesie  g^mende. 


346  Unregehn&Bige  Yerben:  beon. 

§♦  63*  II.     Die  zweite  Wurzel  ist  bill  und  von  ihr  ist  Pr^sens,  Impera- 

tiv  und  Infinitiv  librig. 


Sanskr. 

•  Alts. 

Ags. 

Ahd. 

Altfries. 

Prfts.  Ind.  Sg. 

bhav-^-mi 

biu-m 

beo-m 

pi-m 

be-m 

bhav-a-si 

bi-st 

bi-st 

pi-s 

bi-st 

bhav-a-ti 

bi-d 

PI- 

bhav-d,-mas 

— 

beo-d 

pir-um6s 

bhav-a-ta 

beo-d 

pir-ut 

bhav-a-nti 

— . 

beo-d 

pir-un. 

1)  Die  Wurzel  bft  steigert  sich  zu  baft  und  dies  wird  vor  dera 
Bildungsvocale  zu  bav-(4-rai).  bft  entspricht  alts,  biu-m  und  diesem 
ags.  beo-m.  Conjunctiv,  Imper.  und  Infinitiv  sind  regelraaBig  ge- 
bildet. 

2)  Neben  beora  steht  auch  noch  biora  SPs.9,3  und  bium  (alts.) 
D.  Job.  7,34.  beoB.  1825.  Vielleicht  rtickte  es  durch  seine  future  Be- 
deuturig  dem  Coiy.  nfther.  Neben  bist  auch  bis  SPs.  17,26.  —  PL 
beo-d  bio-d4,5.  Wie  sind  verhftrtet  war,  so  scheint  es  Durh.  auch 
beod  gewesen  zu  sein,  denn  es  fligt  auch  diesem  -on  bei:  bid: on 
Mrc.  13,4. 

3)  Im  Inf.  neben  beon  auch  beo,  bian  D.  Mt.  1,20.  —  Dane- 
ben  aber  erhait  sich  ags.  bAan  (wohnen)  auch  als  Begriffsverb:  Prlis. 
bfte,  byst,  byd,  PL  bA-dd.  Prat,  bft-de,  Part.  Prat.  ge-bAn.  Lag.  hat 
nur  das  Prat,  bogede. 

III.  Die  dritte  Wurzel  ist  vas,  got.  vis  an  (bleiben,  alts,  we- 
san,  altn.  vera),  das  stark  flectiert.  Die  Bilduugen  sind  regelmaPige. 
Pr.  Ind.  hewesed  (wird  sein)  Exon.224, 10.  Pras.  Conj.  aet-wese  Th.' 
Anal.  Coll.  w6se  Ps.  105,37.  —  Zum  Prat,  geben  die  nOrdlichen  Quel- 
len  schwankcnde  Formen;  wes  Ps.36, 25.  werunl7,16.  und  Durh. 
waeron,  woeron,  weron  und  ymbwoeson  in  der  Unterschrift  des  Ev. 
Mt.  —  Die  Verdunkelung  des  e  zu  o  im  Imp.  wos-ad  D.  Mt.28,9. 
wosas  ge6, 5  ist  unter  dem  EinfluB  des  w  erfolgt.  Ebenso  der  Mn. 
wosa.  D.  Luc.  9,33.  21,7. 

Mit  den  vocalisch  oder  w  anlautenden  Formen  verschmilzt  die 
Negation:  neom,  neart,  nis,  naes  (ne  waes),  hferon  etc. 

Der  fernere  Verlauf  des  Verbs  ist: 

Lag.  Orm.  Ae.  Me.  Ne. 

Pr.  Ind.  Sg,  1.  am  eem        amm  am  am  am 

beon  —  be  be  — 


Unregelm&fiige  Verben:  beon. 


347 


Lag. 

Orm. 

Ae. 

Me. 

Ne. 

2. 

aert,  art,eart  arrt 

art  ert 

art 

art 

beost  bist 

best 

is 

beest 

— ■ 

3. 

is 

iss 

is  es 

is 

is 

beod,bed,bid 

beo|7,be|> 

bes 

bee6 

— 

PL 

sunden 

sinndenn 

are, ere, er 

am,  are 

are 

beod,  bed,  bid 

[  am,  hep, 
ben 

hep,  ben, 
be 

be|?,  ben, 
be 

(be) 

Conj. 

Sg. 

beo 

beo,  be 

be 

be 

be 

si 

si 

— 

— 

— 

PL 

beon 

beon  ? 

be 

be 

be 

sion 

Prftt.  Tnd.  Sg. 

1. 

was,  waes, 
wes 

wass 

was,  wes 

was 

was 

2. 

— 

wass 

were,  was  were,  wast  wast 

♦ 

3. 

was,  wses, 
wes 

wass 

was 

was 

was 

PL 

werfen 

waBrenn 

were,  ware  were(n) 

were 

Conj.  Sg. 

were 

weere 

were 

were 

were 

PL 

wereu 

wserenn 

were 

were 

were 

Imperat.  Sg. 

beo  be 

w6s 

beo  be 

be 

be 

be 

seo 

PL 

beod 

he]> 

be}),  bes 

beeth,  beth  be 

Infinitiv 

beon 

beon,  ben 

ben,  bin, 
beo, be 

ben,  be 

be 

Part.  Prfts. 

— 

beende 

be-ing 

Prat. 

ibeo,  beon 

beon,  ben,  ibe   bene,  bien  ben 

been. 

§•63. 


1)  Die  ndrdliche  Form  am,  die  Durh.  zuerst  hat,  erhalt  sich 
nnd  in  ihr  das  eiuzige  Zeichen  der  ersten  Person  lii.  Das  daneben 
<tehende  ags.  beom  unterscheidet  sich  schon  im  Ags.  dadurch,  da0 
es  anch  als  Fatnr  gebrancht  wird.  In  Lag.  steht  daher  dem  beon 
in  A.  worde  (werde,  werde  sein)  in  B.  gegenliber,  und  einfachem 
he  be}?  167  steht  ein  he  shal  be  zur  Seite.  In  der  l.P.  Sg.  steht 
be  noch  in  HB. 

2)  art  erhftlt  sich,  beest  daneben  ist  noch  jetzt  in  Dialecten 
^Somerset)  gebrancht,  —  beides  in  Sh.  (Mms.)l«,4:  if  thou  beest 
Don  A.,  if  thou   art  dun  B. ;  femer  auch   Sh.  £.5,1:    if  thou  be'st 


348  Unregelm&Bige  Verben:  beon. 

§.  63.  the  man.    If  thou  be  est  Trinculo.  T.2,2.   M.  pi.  1,84:  if  thou  beest 
he.  is  noch  im  Ae.  Ps.50,6. 

3)  Neben  is  steht  noch  altengl.  bes  be  in  futurer  Bedeutung, 
woftir  RG.  auch  wor|?  gebraucht;  help  ]>i  kynde  heritage,  and  )?ou 
worst  ]>er  kyng  anonf2249.  Cristendom  word  yeast  adoun.2819.  — 
Me.  bees.  Townl  Myst.  Ben.  Jons,  hat:  arn,  art  und  is,  I  be,  thoa 
be,  he  be  ftir  ungewfihnlichere  I  be,  thou  beest,  he  beeth;  Wall,  am, 
art,  is  und  bee  bee'st  bee,  Plur.  are  und  bee. 

4)  Sin  don  beschr&nkt  sich  aufdasAgs.,  beth,  be,  ben  crhalt 
sich  bis  ins  Ne.:  |?in  heires  |?at  after  ]>e  be.  PL.  6059.  Blessid  be 
(ben  B.)  the  pore.  Wycl.  Mt.  5,3.  —  we  be  twelve  brethren.  Gen. 
42,32.  what  be  these  two  olive  branches.  Zech.4, 12.  Vielleicht  auch 
in:  there  be  more  things  to  greet  the  heart  and  eyes  in  Arno's  dome 
—  there  be  more  marvels  yet  —  but  not  for  mine,  Byr.  CH.4,61. 
AUgemeinen  Gebrauch  gewinnt  das  nordische  are. 

5)  SI  beschrankt  sich  auf  das  Ags. ,  beo  aber  wird  zu  be.  .J. 
Wallis  bezeichhet  als  Conjunctiv  bee  beest  bee  etc.,  aber  schon 
im  Ags.  kdmmt  nirgends  im  Conj.  st  vor.  Man  verwandte  also  zn 
seiner  Zeit  diese  Formen  zum  Coiyunctiv,  wahrscheinlich  wegen  ihrer 
futuren  Bedeutung. 

6)  Das  Prat,  bewahrt  in  was  und  were  noch  die  doppelten 
Ablaute.  —  Die  2.  Sg.  ist  schwankend.  Die  regelmafiige  aus  plura- 
lem  Ablaut  gebildete  Form  ist  were  und  diese  wtirden  wahrscheinlich 
Lag.,  ferner  RG.  Wycl  und  Mau.  gebrauchen,  aber  jetzt  ist  sie  ver- 
altet,  da  sich  keine  andere  Form  mit  plur.  Ablaut  im  Singular  er- 
halten  hat.  Die  Form,  die  sonst  dafftr  eintritt,  wird  regelmafiig  ge- 
bildet:  thou  wast  und  das  findet  sich  zuerst  im  Me.  and  thou  wast  A. 
(were  B)  with  Jhesu.  Mrc.  14,67.  vorbereitet  durch  wass,  das  zuerst  bei 
Orm  eintritt:  'pasr  ]>u  wass  unnder  an  fictre.  12804,  dann  im  Ae.  PL. 
4257.  monk  )?ou  was  whilom.  Daneben  war  und  ist  noch  wert  im 
Gebrauch ,  eine  Form ,  die  nach  Analogie  von  shalt ,  wilt  etc.  gebildet 
ist:  Sh.  Mms.  stehen  beide  Formen  thou  wert  A.  thou  wast  B.  1. 
3.  thou  wert  B. 3,3.  Wallis:  thou  wast  und  wert,  erkiart  aber 
letztcres  fttr  den  Conjunctiv;  Ben.  Jons,  stellt  neben  was  wast  was 
auch  were  wert  were;  PI.  were.  Whatever  thou  art  or  wert.  Byr. 
Ch. 4,115.  0  thou  that  wert  so  happy  109.  Vainly  wert  thou  wed 
169.  before  the  sun,  before  the  heavens,  thou  wert.  M.  pL 

Dieselbe  Fornuist  mit  Unrecht  als  Coiyunctiv  verwandt  worden. 
aber  erst  im  Ne.  Wert  thou  not  my  brother,  I  would   not  take  this 


Unregelm&fiige  Verben:  beon,  cunnan.  349 

hand  from  thy    throat.     Sh.   As.  1, 1.     If  thou   wert  grim  etc.     Sh.  §.  63. 
KJ.3J. 

7)  In  den  Participien  siegen  die  Formen  von  beon  ttber  die 
Ton  was  an. 

8)  Die  Verschmelzungen  mit  der  Negation  kommen  im  Me.  noch 
oft  vor:  n'am,  n'art,  n'is,  n'as,  n'ere;  im  Ne.  sehr  selten. 

9)  Interessant  ist  die  dialectische  Verwendung  der  mehrformigen 
Tempora  nnd  zeigt  au0er  anderem,  mit  wie  wenigem  man  sich  zu 
behelfen  wei0.  In  Northampton ,  Bedford  und  Somerset  beh&lt  man 
am  durch  alle  Personen:  he'm,  we'm,  you'm.  —  Ch.  laBt  die  clercs 
sagen:  lis,  ye  is,  we  is,  you  is,  they  is  und  so  noch  jetzt  in 
nordengl.  Dialecten.  —  In  Somerset  gebraucht  man  auch;  I  be,  thee 
bist,  we  be,  you  be,  they  be;  in  Chesh.  und  Shropsh.  we  been, 
you  been,  they  been.  In  Dorset:  1  be,  thee  bist,  he  is,  we  be, 
jon  be,  the  be. 

Im  sildlichen  Lane,  ist  was  fortgebildet ,  wie  unser  deutsches 
war:  I  wur,  theau  wur,  he  wur,  we  wur  etc.;  in  Somerset  und 
Viltsh.  I  war,  thee  wart,  he  war,  we  you  they  war;  in  andern 
ilundarten  bleibt  was  und  selbst  Fielding  hat:  you  was  peppered. 
Dorset:  I  war,  thee  wert,  he  wer,  we  wer. 

v'  B.      Zwolf  Verben    haben    keine^Pr^sensformen ,    ihre   Prftterita  §♦  C^^         '     ^ 
aber  erhalten  PrSsensbedeutung^ und  deshalfe^bilii^^ sie  neue  schwache      /^^'ni/Ht;j< 

Praterita.     Sie  sind:  (^rn^jjirift- Ji^^^-'i^^^'^^^^  ^  ^"^ 

;)  a)  ags.  cunnan  (wiBen).  ' 

Got.       Ags.         Lag.       Orm.  Ae.         Me.       Ne. 

Pr&s.Ind.  Sg.  kann       can,  con      can       can  can(o)  kan^o)  can 

kan-t      can-st(o)    can-est  canst  canst      kanst    can-st 

kann       can,  con     can       can  can  kan      can 

PL  kunnum  cunnon  cunnen  cunnenn  conne  kunnen(o)  can 

Coiy.  Sg.  kun-ja-u  cunn-e       cunne   —  —  conne    — 

PI.  kun-ei-ma  cunn-en  (conne)  —  —  —         — 

Prat.  Ind.  Sg.  kun-}?a    cA-de         cu-de     cu|?e  cou|?e  coude    could 

kun-)?es  cft-dest    cu-dest  cu-J>est  couj^est  coudest  couldst 

kun-|)a     cft-de       cu-de     cu-)>e  cou}>e  coude      could 

PL  kun-        cA-don     cu-den  cu-J7enn  con]7e  coude      could 
|>Sdum  etc. 

Conj.  kun-)7M-  cft-de      cu-de       —  —  —         — 

jau 


350 


Unregelmftfii^e  Verben:  cunnan,  dearf. 


|.  64. 


§.  65. 


Got.         Agg.       Lag.     Orm. 
kun-J76d-  cft-den    cu-den     — 
eima 
Part.  Prat.  kun]?-s      cft-d       cud 
Infinitiv  kunnan    cunnan  cunne 


Ae. 


Me. 


Ne. 


cud 


cou{7       coud    (an)cottth 
conne     kunne    — 
conne 

1)  Den  Ablauten  nach  gehdrt  es  zur  ersten  Elasse  der  ablauten- 
den  Verben  und  das  zu  Grunde  liegende  Prfts.  heiOt  cinne  (got. 
kinnan  erzeugen),  daher  Prftt.  cann  (ich  erzeugte,  vermag).  —  Das 
got.  t  der  2.  Sg.  ist  die  zwar  aitere  Endung,  die  sich  zu  st  erwei- 
tert,  aber  die  regelmaOige  ursprUugliche  Form  mttSte  im  Ags.  cunne 
he)0en.  —  In  der  3.  Sg.  hat  Orm  cunne]?  12276  neben  cann. 

2)  Der  plurale  Ablaut  erklingt  noch  im  Me.  und  im  Ne.  ?er- 
schwindet  er  und  mit  demselben  der  Conjunctiv. 

3)  Die  unregelmftBige  Bildung  des  got.  Prat.  cnn|7a  far  cunda 
erkiart  das  ags.  cAj^e.  Ftlr  cu}?est  hat  D.  Job.  1,48.  cudes  tu; 
J7U  ne  cAdes  Exon. 6, 2.  und  Luc.  2,49.  cudu  gie.  —  Im  Ne.  ist  in 
could  1  eingedrnngen ,  vielleicht  durch  would  und  should  veranla^t. 
Lane.  I  cud,  we  cudn. 

4)  Der  Infinitiv  noch  im  Me.  conne:  I  shal  not  conne  answere. 
Ch.  Mel.  Thou  shalt  never  conne  knowen  Ch.  R.3;  bei  Sh.  =  to 
know  (to  con  thanks)  und  noch  jetzt  =  to  stud}',  to  learn.  Dann 
aber  ist  es  schwach  flectiertes  Verb:  I  con,  conned,  conned. 

5)  Das  Part.  Prfts.  ist  Adjectiv  cunning  (scUlau). 
b)  got.  }jaurban  (dUrfen). 

Got.  Ags.  Nags. 

Pras.  Ind.  Sg.  |?arf  Ij  j?earf  — 

'    bearf-t  — 


Ae. 
thaif 


}?arf-t 


]?arf 
PI.  |?aurb-um 
Conj.  Sg.  })aurb-ja-u 
PI.  J?aurb-eima 
Prat.  Ind.  Sg.   i^aurf-ta 

J7aurf-t6s 
)>aurf-ta 
PI.  |?aurf-t6dum 
Coni.  I^aurf-t^djau 

j^aurf-t^d-eima  )>orften 
Part.  Prat.  ]7aurft-s 


})earf 
J7urf-on 
J>urfe 
)7urfen 
|?orf-te 
)7orf-test 
J7orfte 
,J>orften 
})orfte 


)7urfen 
Jjurrfe 

]?urfte 


Unregelm&fiige  Verben:  dearf,  dttiran. 


351 


Die  Formen  mogen  ehemals   reicher  gewesen  sein,   wie  sich  aus  §*  65* 
)^earfende  D.  Mt.  5,3.  (pauper)  schlieSen  IftSt. 

1)  Fflr  ags.  }>earft,  das  dem  Got.  ganz  entspricht,  soUte  ]7urfe 
stehen.  —  Neben  Conj.  j^urfen  hat  C.  36, 26  ]?yrfen. 

2)  Im  Nags,  hat  Lag.  nur  Prfts.  ne  "purie  we.  A.  8367;  und 
Orm  Pras.  Conj.  he  )>urrfe7766  und  Prftt.  Jjurfte  16164. 

3)  Das  altengl.  tharf  him  (er  braucht)  steht  Tr.  3, 69.  Vielleicht 
ist  das  mittelengl.  thar  dasselbe;  Ch.  gebraucht  es  impersonell :  hym 
thar  nat  winnen  wel  that  evyl  doth.  4318.  have  thou  ynough,  what 
thar  (brauchst  du)  thee  rekke  or  care,  how  merily  that  other  folkes 
fare?  5911. 

4)  Es  ist  verdrftngt  worden  durch  it  need.  Eigentlich  Begrifls- 
wort  flectiert  es  schwach,  daher  Me.  it  needeth  Ch.  3599.  4159.  Der 
aaiiliare  Gebrauch  mag  es  veranla^t  haben ,  dal^  in  der  3.  Sg.  die 
Flexion  im  Ne.  oft  abfkllt.  Goold  Brown  empfiehlt  he  need,  ebenso 
Arnold.  Dr.  Campbell  zieht  he  needs  vor.  Die  neuern  Schriftsteller 
gebrauchen  die  den  andern  Hilfsverben  analoge  Form:  he  need. 


y  c)  ags.  durran  (wagen). 

Got.         Ags.  Lag.  Orm. 

PrSs.Ind.  Sg.  dars         dear  der(r)       darr 

dar-t        dear-st  der-st  darrst 

dars         dear  der(r)       darr 

PL  daurs-um  durron  durren      — 

Conj.  daurs-jau?    durre  durre       — 
daurs-      durren    durre       — 
eima  ? 

Prat.  Ind.  Sg.  daurs-ta   dors-te    du(o)rste  durste 

daurs-tes  dors-test  durstest  — 


§.  66. 


Ae.       Me.     Ne. 
dar       dar    dare 
darst*   darstdarest 
dar       dar     dare(s) 
durre    dura  dare 

(dorun  dare 
durn)    dare 

dorste  dorste  durst 
(durste)  durst- 
est 


daurs-ta  dors-te     durste     — 
PL  daurs-      dors-ten  dursten  durrstenn 
tddum 

Conj.  Sg.  daurs-       dors-te     durste     — 
tfid-jau  ? 
PL  daurs-      dors-ten  durste     — 
t§d-eima  ? 

Infinitiv  daur(s)an  durran     —         — 


durst 
dorsten  durst 

(dursten)  durst 
—  durst 

dore        dare. 


352 


Unregelm&fiige  Verben:  durran,  munan. 


§.  66.  1)  In  der    1.  and   3.  Sg.  PrUs.    Ind.    f&llt   gewdhnlich  ein   r  ab, 

die  Assimilation  aus  s,  dear  ftir  dearr,  das  im  PI.  geblieben  ist.  — 
Ftir  dears  t  erwartet  man  durre;  Lag.  ebenso  derst  A.  darst  B. 
24779  darst  A.  24785.  —  Ae  y  dar  RG.821.  I  dar  not  to  leue.  PL. 
4802.  —  In  der  3.  Sg.  sollte  im  Hilfsverb  kein  s  stehen,  daher  auch 
im  Ae.  und  Me.  dar:  no  man  dar  entren  in  to  it.  Mau. 27.  Bis- 
weilen  fehlt  s  auch  im  Ne. :  a  bard  to  sing  of  deeds  which  he  dare 
not  imitate.  WS.  Wav.  22.  Diese  historisch  begriludete  Form  wird 
von  he  dares  verdrRngt.  —  Neben  Conj.  durre  auch  dyrre  B. 2758. 

2)  Das  plurale  durron  wird  altengl.  durre  RG.4  und  dor  re 
9549  und  im  Me.  dorunA.  doren  B.  Gen. 44, 26  und  dur  Mau.  10 
und  PP.304  behait  den  singularen  Laut  in  we  dar. 

3)  Im  Prftt.  hat  Durh.  das  dunklere  hi  darston  Luc.  20,40  he 
gedarste  Mrc.  12, 34.  —  Der  Infin.  do  re  steht  Wycl.  pref.  p.  75: 
the  which  thing  that  I  shulde  do  re  (shulde  be  hardy  to)  don,  me 
styride  the  studie  of  Orygen. 

4)  Ne.  to  dare  herausfordern,  flectiert  vollst^ndig  schwach:  I 
dare,  dared,  dared. 


d)  ags.  munan ,  gemunan  (sich  erinnern). 


/  Got  "^ 

Pras.  Ind.Sg.  man 

man-t 
man 
PI.  mun-um  etc. 
Conj.  Sg.  mun-jau 
PI.  mun-eima 
Prftt.  Ind.  Sg.  mun-da 

mun-des 
mun-da 
PI.  mun-d6dum 
Conj.  Sg.  mun-d^d-jau 
PI.  mun-d^d-eima 

Imperativ  PI.  mun-ei|? 

Infinitiv  mun-an 

Part.  Prat,  mun-ds 


y/  Ags. 
geman 
geman-st 
geman 
ge-mun-on 
gemun-e 
gemun-en 
gemun-de 
gemun-dest 
gemun-de 
gemun-don 
gemun-de 
gemun-den 
gemun 
gemun-ad 
gemun-an 


Orra. 


mune 


munn-de 


gemunn-denn 


gemun-en. 

Das  eigentliche  Pras.  wttrde  hei^en  mi  nan,   davon   das  einfache 
man.    Das  daneben  liegende  schwache  my  nan,   ge-mynan  in  gleicher 


Unregelm&fiige  Verben:  unnan,  sculan. 


353 


Bedeutung,  ferner  my n dan  gemyndan  haben  es  bald  aa^er  Gebrauch  §♦  67. 
gesetzt.  In  Durh.  liegen  noch  die  ersten  neben  einander:  imperat. 
gemona  Luc.  16,25  und  hia  gemynes  (sie  gedenkt)  Job.  16, 21.  — 
Lag.  hat  nur  das  scbwache  munien ,  PrUt.  munegede ,  Orm  dagegen 
bewahrt  noch  die  obigen  Formen:  mune  7927.  munde2017.  munn- 
denD6922. 

e)  Ags.  unnan  (g5nnen)  fehlt  im  Gotischen. 


s] 


Lag. 
on 


Orm. 


Ae. 
an 


on 
i-unnen 


an 


t-de 
u-den 


t-pe 


yj  Ags. 
Pras.  Ind.  Sg.  an 

unne 
an 
PI.  unn-on 

Conj.  Sg.  unn-e 
PL  unn-en 
Prat.   Ind.  Sg.  ft-de 
PL  ft-don 
Conj.  Sg.  A-de 
PL  ft-den 

Infinitiv  ge-unnan 
Part..  Prat,  ge-unn-en         — 

Das  Prat,  ist  wie  in  cunnan  gebildet;  cft-de,  A-de  im  Gegen- 
satz  zu  gemunde.  —  Das  Nags,  in  Lag.  und  Orm  hat  nur  obige 
Formen.  —  Im  Ae.  muB  es  noch  im  Gebrauche  gewesen  sein,  denn 
infin.  an  Tr.  1 ,  66 :  miche  gode  ye  wold  him  an  (viel  Gutes  wUrdet 
ibr  ihm  gdnnen).     Y  take  that  me  Gode  an.  3, 7. 

c)   0  sculan  (schuldig  sein). 


i-unnen 


an 


§.  68. 


Got.  if  Ags. 
Pras.  Ind.  Sg.  skal        sceal 
skal-t      sceal-t 
skal        sceal 
PL  skul  um  scul-on 


Lag.  Orm. 

seal  shall 

scal-t  shallt 

seal  shall 

scul-en  shulenn 

scul-e  shule 


Ae.         Me.       Ne. 

schall  schall(e)  shall 

schalt  schalt      shal-t 

schall  schall      shall 

schalle);  schullen  shall 

schulle  — 

schulle  — 

schulde  schulde(o}  should 


Conj.  Sg.  skul-jan  scyl-e 

skul-eima  scyl-en    scul-en    shulenn 
Pratlnd.  Sg.  skul-da  sceol-de   scol-de    shollde 

skul-des  sceol-dest  scol-dest  sholl-desst  schuldest  schuldist  should-st 
skul-da  Bceol-de    scol-de.  sholl-de      schulde    schulde   should 
skul-       sceol-don  scol-den  shoU-denn  schulde    schulde  should 
dedum 
Conj.  Sg.  skul-      sceol-de    scol-de    sholl-de     schulde     —  — 

ded-jau 

Koch,  ctk%\,  Graininatik.     1  23 


354  Unregelm&fiige  Verben:  sculan,  dngan. 

§.  68.                      Got.         Ags.         Lag.       Orm.         Ae.       Me.  Ne. 

PL  skul-      sceol-den  scol-den  shoU-denn  schalde    —  — 
d^d-eima 

Infinitiv  skul-an  8cul-an      —           —               —             —  — 

Part.  Pr&t.  skul-d-s  —  —  —  _  —  — 

1)  Sceal,  seal  selten  zu  seel  B.  455  verengt.  Fttr  scealt  er- 
wartet  man  seyle;  neben  conjunct,  seyle  sehleehtes  ic  scile  Durh 
Mre.  14,31.  neben  sculon  sceolun"  C. 267, 20.  —  Lag.  behait  meist 
sc  bei,  hat  seltener  seh,  B.  gew5hnlich  einfaches  s.  RG.  sch,  PL 
und  Ps.  s  und  ss^  Man.  sch,  Wycl.  sch  und  sh.  Der  plurale  Ab- 
laut verliert  sich  erst  im  Me.;  we  shulen  A.  schulen  B.  Gen. 20, 13. 
shullen  Ch.  3016.  shul4119.  schuUe  Mau.2.  thei  shal  A.  schnlen  B. 
Gen.  20, 11. 

2)  Im  Prat.  ags.  sceolde,  selten  scolde.  Lag.  schwankt  in  u  und 
0.  Im  Ae.  fehlt  die  Endung  bisweiJen  )?u  suld  PL.  6172.  Me.  shuld- 
ist  A:  Gen. 20, 6.  sholdest  PP.543,  scholdest  Mau.29. 

3)  Infinitiv  und  Part,  verschwinden  mit  dem  begrifflichen  Inhalt. 
Ebenso  mtiOen  auch  die  Modusformen  sich  verraindern,  sobald  es 
selbst  nur  zur  Modusbezeichnung  verwandt  wird. 

4)  Lane  I  shall  oder  sholl,  we  shan;  Prat.  I  ^hud,  ^e  shudn. 
AuflFallend  ist  die  schott.  VerkUrzung  von  I  shall  zu  Ise. 

§♦  69.  J)    g)  Ags.  dugan  (taugen). 

/  Ags.  Orm.  Ae. 

Pras.  Ind.  Sg.  de4h 

duge 

ded,h  daeh  degh 

PI.  dug-on 
Conj.  Sg.  dug-e 
PL  dug-en 
Prat.  Ind.  Sg.   doh-te  etc. 
Conj.  Sg.  doh-te 
Parti  c.  Pras.  dug-ende. 

Das  sinnverwandte  mag  an  scheint  es  verdrangt  zu  haben  und 
eher  im  Stiden  als  im  Norden,  denn  hier  zeigt  Orm  noch  eine  Porm: 
ice  amm  jjaett  )?ing  ]?att  nohht  ne  d8eh.4872.  und  ebenso  PL.  to  stand 
non  ne  degh  (taugte),  hot  felle  doun  als  stones.  7445.  hier  in  PrS- 
terital-,  dort  in  Prasensbedeutung. 


Unregelm&Bige  Verben:  magan.  355 

/,    h)  Ags.  magan  (m5gen,  vermogen).  §.  70. 

Got.     y'  Ags.         Lag.      Orm.         Ae.  Me.       Ne. 

Pr&s.Ind.  Sg.  mag  mseg         maei       magg       may         may       may 

mag-t         meaht      mih-t      mihht(a)  mygt      j    ^P       mayst 

mag  maag        maei       magg.      may        may  may 

PI.  md,g-um      m^g-on   magen    mughenn  mawen    may  may 

Gonj.  Sg.  mag-jau     m&g-e      maei       mughe      mowe      —  — 

PI.  mag-eima   m§,g-en    maegen  mughenn  mowe      —  — 

Prat.  Ind.  Sg.  raah-ta       meah-te  mihte     mihhte     mygte  •  mygte  might 

PI.  mab-tSdummeah-tonmihten  mihbtenn  mygte     mygte  migbt. 

Conj.  Sg.  mah-t§(yau  meah-te  mihte     mihhte     mygte     —  — 

PL  mah-t^d-   meah-ten  mibten  mibbtean  mygte     —  — 
eima 

Infinitiv  mag-an      mag-an     —         —  mowe     mowe  — 

Part.  Pras.  —        maeg-endeE.  —        —  migtand  —  — 

Part,  mabt-s      meab-t  E.  —        —  —         might  — 

Neben  2.  Sg.  raeah-t  C.34,25  steht  auch  mih-t308,22.  maeh-t 
D.  Luc.5, 12  und  mih-t  Job.  13,  36.  Der  Verlust  der  2.  Sg.  (mibht 
nnd  mahbt  Orm)  wird  im  Ae.  dadurch  eingeleitet,  daB  may  fttr  migte 
PL.  1 740  eintritt.  Es  findet  sich  noch  PP. :  amende  thee ,  while  thow 
myght.  Die  Gleichformigkeit  mit  dem  Prat,  ftihrt  may  ein:  No  thing 
thou  may  take  fro  us.  Mau.29.  Zif  pluralem  md,gon  bringt  Bosw. 
auch  mugon,  das  durch  Orm  mughenn 5502  bestatigt  wird  und  durch 
den  daraus  gebildeten  Conjunctiv  mughe  200.  Trotzdera  ist  es  ohne 
Zweifel  eine  Ausartung.  Ware  mugon  die  ursprtingliche  Form,  so 
inflate  das  schwache  Prat,  auch  muhte  haben,   nicht  aber   raeabte. 

2)  Auffallend  sind  die  Schwankungen  des  ags.  Praterit.  meahte, 
mihte  B.656.  mehtel496.  maebte  D.  Mrc.7,24,  mihton  C.4, 10. — 
Lag.  mihte  403.  mahtel030.  Plur.  m^gon  laBt  eigentlich  raeabte  er- 
warten. 

3)  MerkwUrdig  ist  das  langst  verklungene  Part.  Prat,  might  Ch. 
T.3,  654:  if  goodly  had  he  might. 

4)  Da  g  und  w  oft  wechseln.  so  tritt  im  Nags,  zu  mage  A. 
anch  mawe  B.  Lag.  1520.  ge  magen  B.  mawen  A.  741.  Entweder 
Veriangerung  oder  der  Einflul3  des  w  macht  dies  zu  mowe,  daher  im 
Ae.  we  mown  RG.  927.  ge  mow  2255.  ge  mowe 840.  beo  mowe  und 
Conj.  ic  mowe  1266.  |jou  mowe  1267.  —  Im  Me.  bildet  sich  mowe 
weit^  und  es  gewinnt   voile  Conjugation.     Pras.  Sg.   I  mow,    PL  we 

23* 


Pras.  Ind.Sg.  vait 

wat 

vaist 

wast 

vait 

wat 

PL  vit-um 

wit-on 

Conj.  Sg.  vit-jau 

wit-e 

PL  vit-eima 

wit-en 

Prat.  Ind.  Sg.  vis-sa 

wis-te 

355  Unregelma3ige  Verben:  magan,  witan. 

§»  70*  mow  en;  Prat.  I  mought,  also  might  analog  gebildet;  Infinitiv  mow 
(no  man  schal-)  Gen.  23,  6.  mow  A.  moweB.  13, 16.  who  shal  mowe  figte? 
Apoc.  13, 4.  Part.  Pras.  mowende  A.  mowynge  E.  Jes.56, 10.  Part. 
Prat,  mogt  Job.  prol.  p.  671:  this  con  I  wot  wel,  me  not,  to  ban 
mogt  remene  (ich  wei6  wohl,  da0  ich  nicht  hatte  erkiaren  konnen). 
Im  Ne.  verschwindet  mowe,  mought  etc.  Sp.  1,1,42  nach  und  nach 
wieder  und  die  obigen  Formen  befestigen  sich. 

5)  Lane.  I  may,  we  men  oder  mayn.     Prat.  I  met,  we  metn. 

§•  71*  ^}     i)  Ags.  witan  (wiBen). 

'  *  Got.     \/  Ags.       Lag. 

wat(o) 
wos-t 
wat(o) 
wit-en 
wit-e 
wit-en 
wus-te 
n  wus-tei 
Conj.  Sg.  vis-sM-jau  wis-te  wus-te     wiss-te    wis-te     wite 
vis-sed-     wis-ten  wus-ten    wiss-ten  (wttste)  wite 
eima 
Infinitiv  vit-an       wit-an    wit-en      wit-enn  wite       wite(ne)   to  wit 
Part.  Pras.   —  wit-ende —  —  —  —  wotting 

Prat.     —  wit-en     (h)iwist  —  iwus-t     wist 

1)  Prasens  wftt,  wird  Lag.  meist  wot,  bleibt  es  im  Ae.  und  im 
Me.  woot  Mrc.  1,24  neben  wot,  wote  und  erhalt  sich  selbst  im  Ne. 
Sh.  I  wot,  you  wot,  they  wot.  that  you  both  wot  of.  Longf.  —  Die 
2.  Sg.  wast  weicht  in  Durh.  nach  waest.  Im  Ae.  steht  neben  wost 
auch  wate  Ps.  68, 6  (falsch  fttr  wite  oder  Neubildung  mit  beibehalte- 
nem  singularen  Ablaute).  —  Neben  plur.  witon  steht  wuton,  wutas 
gie  D.  Mrc.  10,42.  wutas  gie?  Mt.  16, 3.  Im  Ae.  dringt  hier  statt 
der  Prateritalform  Prasensendung  ein :  wytyth  RG.  9449,  das  natttrlich 
im  Ne.  verschwindet. 

2)  Im  Prat,  stehen  wiss^e  und  wiste  neben  einander;  die  regel- 
ma6ige  Form  ist  wis-te,  da  t  vor  t  nach  s  Ubergeht;  die  andere  kann 
nur  in  Folge  von  Assimilation  eingetreten  sein.  Auch  in  Durh.  he 
wisse  Mt.27, 18.  und  wiste24,43.  wistes  du  Joh.  1,48.  —  Im  Nags. 
wird  wiste  auch   zu   wuste  Lag.  B.525,    das   im  Ae.  RG.9128  bieibt, 


Orm.       Ae. 

Me. 

Ne. 

wat       wot 

wot(e) 

wot 

was-t     wos-t 

wos-t 

wat        wot 

woi-te 

wit-on    wit-on 

wit-en 

wit-e      wit-e 

wit-e 

wit-en    wit-e 

wit-e 

wiss-te  wis-te 

wis-te 

wis-t 

wiss-tenn  wus-te 

wisten 

wist 

wififi-f.p     'wifi-f.p 

wit.ft 

Unregelm&fiige  Verben:  witan,  &gan.  357 

im  Me.  zu  he  wiste  Mrc.  9, 5.     thou  wist-ist  Joh.4, 10.    zurftckkehrt.  §«  61* 
So  noch  im  Ne.  bei  Sp.  1,2, 20.  jetzt  selten:    They   laid  them  in  the 
place  of  graves,   yet  wist  not  whose  (the  bones)  they  were.    Bryant. 
I  wist  not  that  he  was  the  high  priest.  Deeds.  23,5. 

3)  Der  Infinitiv  wit  an,  bei  Durh.  auch  wuta  Mt.  7, 11  erh&lt 
sich  noch  in  to  wit  und  wird  conjunctional  gebraucht,  um  erklft- 
rende  Zusfttze  einzuftihren  =  uamlich. 

4)  Je  mehr  wot  als  Prasens  sich  geltend  machte ,  desto  mehr 
breitet  es  sich  aus  und  tritt  in  den  Formen  hervor,  die  sonst  den 
Prasenslaut  haben.  Daher  verschwindet  das  Part.  Prfts.  witende, 
witinge  und  wotting  dringt  ein:  and  why  he  left  your  court,  the 
gods  themselves,  wotting  no  more  than  I,  are  ignorant  Sh.  Wt. 3,2. 

5)  Die  Negation  verschmilzt  mit  dem  Verb:  Ags.  n&t,  niton, 
nystest.  —  Nags,  naet,  nat,  nast,  nuten,  nuste;  Lag.  natt  Orm2445 
nisste2463.  —  Ae.  I  not,  nuste.  Me.  note,  noost  etc.  Spenser: 
n^ot4,3,9. 

6)  Neuengl.  I  wis:  here  have  you  seen  a  mighty  king  his  child, 
I  wis,  bring  etc.  Sh.  Per. 2.  ist  nicht  das  ags.  vtsjan,  sondem  das 
verbalisierte  altengl.  Adverb  ywis  (sicherlich). 

^^)  k)  ^^anjjhaben}.  §.  62, 

ah         auh,  ouh,  ou  awe,  owe  owe 

ouh  owist         etc. 

ouh  owith 

ouh  owen 

ahh-te  ag-te  owg-te     ought 

PL  dih-t^dum  4h-ton  ah-ten  ahh-tum  ag-te  owg-ten  ought 

Infinitiv  4ig-an      4g-an     agh-en  a-ghenn  —  — 

Part.  Pras.   —  Ag-ende  —        —  —  — 

Prat,  aiht-s       §,g-en     —       —  agt,  owed 

1)  Im  Prftsens  neben  Ag-e  auch  Ahst  El. 726  Mt.  19,21.  Prfts. 
Conj.  4ge  und  Prat.  Coiy.  §,hte.  —  Bei  Lag.  spaltet  sich  die  Be- 
deutung:  der  Begriff  des  Habens  dauert  in  ante  A.  ahte  B.  Lag.  (be- 
sa0)2228  inf.  agg  A.  oge  B.  (besitzen)4149.  and  all  ]7att  wass  and 
iss,  and  beo]?.  He  shop,  and  ah.  Orm6777.  inf.  aghenn 6339 ;  ferner 
im  Ae.:  Steuen  )>at  J>e  lond  auht  PL. 3092.  ]?ou  aght  Ps.73,2.  — 
Dann  aber  wird  sie  ttbernommen  von  to  own,  das  sich  entweder  aus 
dem  in  adjectivischen  Gebrauch  ttbergegangenen  Part.  Prat,  kgen  awen 
owen  gebildet  hat  oder  von  ags.  §,gnjan  (besitzen).  —  Verbunden  rait 


Pras.Ind.Sg.4ih 

dh 

ah 

dih-t 

dg-e 

ag-est 

dih 

dh 

ah 

PL  dig-um 

dg-on 

ag-en 

Prat.Ind.  Sg.  dih-ta 

dh-te 

ah-te 

358  Unregelm&fiige  Verben:  mdtan,  nahan. 

§*  62*  prftpositionalem  Infin.  he  ah  to  don  Lag.  8289  wird  es  anxiliar:  er 
hat  zu  than  =  er  mu0  thun.  Aus  der  modalen  Bedentung  der  Noth- 
wendigkeit  k5mmt  ihm  dann  der  Begriff  des  Schnldigseins  in  to  owe. 
Dieses  flectiert  voUstftndig  schwach  im  Ne. ,  wfthrend  in  modaler  Be- 
deutttng  sich  nur  ought  erh9.lt. 

2)  Part.  Prat.  Josh.  9,7:  the  loond,  that  to  vs  is  owed  (A.  agt 
C.  due  B.)  hi  lot. 

§•  63*  //)    1)  m6tan^flttoa»n). 

Got.  Ags.  Lag.     Orm.  Ae.  Me.  ^e. 

Prfts.  Ind.  Sg.  m6t       v  m6t  mot       mot  mote  mote  — 

mds-t  mds-t  mot-e?  mote  —  —  — 

mdt  m6t  mot       mot  mote  mote  — 

PI.  mdt-um  mdt-on  mot-en  motenn  moten  moten  — 

Pr&t.  Ind.  Sg.  mds-ta  mds-te  moste    moste  mOste  moste  mast 

PI.  mds-tSdum  m6s-ton  mosten  mostenn  mosten  mosten  must 

Mote  ist  im  Ne.  veraltet,  es  steht  noch  Sp.  1,2, 37.  Thorns. 
Ind  1 ,  69.  Byr.  CH.  1 ,  1,11.  Die  Doppelbedeutung  von  k  5  n  n  e  n  and 
mftfien  mag  den  Verlust  von  mote  veranlafit  und  die  letztere  Be- 
deutung  auf  must  beschrSnkt  haben. 

§♦  64,/-v'y    m)  Got.  nahan  (gentigen). 

Got.  Ags. 

Prfts.  Ind.  3.  nah  gen^ah  (gene^h) 

beneah 
PI.   1.   nauhum        benugon 
Conj.  benuge 

Prftt.  Ind.  nauhta  benohte. 

Es  kOmmt  im  Ags.  das  einfache  Verb  nicht  vor  und  nur  obige 
Formen  beneah  El.  618  hi  benugon  Bo.  25.  benohte.  An.  1707.  Der 
Infin.  heifit  daher  wohl  benugan. 

\J  1)  Diese  zw6lf  Verben  sind  ursprllnglich  starke  Verben,  dereu 
Prat.  Prasensbedeutung  erlangt  haben.  Nach  den  Ablauten ,  die  sie  haben, 
mttflen  sceal  sculon,  can  cunnon,  an  unnon,  bearfburfon,  dears^darcon, 
man  munnon,  der  ersten  Klasse  zagehoren,  maeg  m3,gon  (fUr  mifigon 
der  3.;  m6t  mdton  der  4.;  wAt  witon,  4hJjgon  (fttr  igon)  der  5.;  de&h 
dugon,  ne4h  nugon  der  6.  Klasse  (neah  nugon  aber  der  ersten).  Die 
alten  Prasensformen  mttWen  demnach  geheiPen  haben:  ic  scile ,  cinne, 
inne,  }>eorfe,  deorse,  minne,  mfige,  mate,    wite,   ige,   deoge,  neoge. 


J 


Unregelm&Bige  Verben:  willan.  359 

Die  schwachen  Pr^terita  sind  alle   regelmS.0ig  mit  plnralem  Ab-  §•  64« 
lante  gebildet:   sculon   sceolde,   munon   munde,    durron   dorste,   ]7ur- 
foD  )>orfte ,  annon  fi'pe  (aus  unde) ,   cunnon  ctipe  (aus   cunde) ,   m&gon 
meahte,    moton  rndste,   witon  wiste    wisse,    dugon   dohte    und    sogar 
igon,  4hte. 

2)  Auch  die  Flexionen  characterisieren  sie  als  starke  Verben. 
Die    1.   und   3.  Sg.   entbehren   durchgftngig  der   Flexion.   —    In 

der  2.  Sg.  erwartet  man  pluralen  Ablaut  mit  e,  wie  unne,  m&ge, 
ago  und  duge;  neben  cunne  und  )>urfe  steht  schon  can-st  und  ]7earf-t; 
die  ftbrigen  haben  consonantische  Zeichen:  scealt,  meaht,  dears-t, 
geman-st,  ^&s-t,  mds-t.  Zuerst  schwinden  die  Ablautformen  mage, 
age,  cunne  etc.  bei  Lag.  und  das  zeigt  deutlich,  da0  man  sie  nicht 
mehr  als  Formen  des  Prftteritums  fQhlte;  t  erh&lt  sich  in  shalt 
und  wilt. 

3)  Die  Gonjunctivformen,  welcbe  Lag.  und  Orm  noch  zeigen, 
schwinden  und  wahrscheinlicb  deshalb:  1)  weil  ttberbaupt  die  unter- 
scheidenden  Ablaute  sich  abschwd.chen  oder  schwinden;  2)  weil  die 
Flexionen  selbst  einige  Zeit  schwanken,  indem  der  Indicativ  oft  die 
unterscheidende  Flexion  abstSfit;  stoupe  and  thou  may  se.  PL.  1740. 
J)ou  may  not  ligge6184.  J>ou  salle  6174.  ]?ou  suld6172  etc.;  3) 
weil  die  begriffliche  Bedeutung  schwindet,  die  Verben  nur  zum  Aus- 
druck  des  Modus  werden  und  an  ihnen  eine  modale  Bezeichnung  ttber- 
fltiPig  erscheint. 

4)  Die  Begriffsverben  sind  schwach,  wie  die  neuengl.  to  owe, 
own,  dare,  con. 

C.  willan  (woUen).  §*  65* 

Ags.  Lag.  Orm.  Ae.  Me.         Ne. 

Pr^s.Ind.Sg.  wile,wille  wille,wolle     wile       wille,wole,     wile,wole  will 
wilt  wult,wolt       wilt        wilt  wilt,  wolt  wilt 

wile(le)        wille,wulle    wile       wille,\#lle     wile,wole  will 
PI.  will-ad     wuUed,  wolled  wilenn  wille]?,  wolle)?  wilen,wolen  will 
Conj.        wille  wulle,wolle   —        —  — 

Prat.  Ind.  Sg.  wol-de         wolde,  walde  wollde  wolde  wolde       would 

PL  wol-don  wolden,  walden  wolldenn   wolde       wolde       would 
Cong.  Sg.  wol-de         wolde  —         —  —  — 

Infinitiv  willan  —  wilenn  —  wolen        —         ^^ 

Part  Pras.  will-ende       —  —         —  wold        — 

1)  Der  Gothe  hat  nur  den  Conjunctiv  und  he  wile  weist  ganz 
eutschieden  auf  denselben  bin,    sowie  der  gleiche  Priisenslaut.     Ware 


360  Unregelm&0ige  Verben:  willan. 

§*  75*  es  der  Indicativ,  so  lie0e  sich  aus  pluralem  Ablaut  will  erwarten. 
Der  CoDJunctiv  wird  nach  und  nacb  zum  Indicativ  uud  nimmt  t  nnd 
ad  an.  Jenes  w41  wird  auch  durch  Durh.  bestatigt;  ic  wsello  Luc. 
20,3.  du  wfiellfle  Mrc.14,36.  woe  wallad  10,35.  wallad  gie  Mt. 20,32. 
hii  wallas  Luc. 8, 20.  Conj.  he  waele  Mt.20,27.  und  dieses  wal  flec- 
tiert  wie  ein  starfces  Prilsens.  —  Lag.  hat  in  den  Prasensformen  e, 
i,  u:  nelle  B.  nuUe  A.  6239.  Orm  nur  i.  —  Ae.  RG.  ich  wille  = 
ichyUe6336.  ichoUe  10461.  —  Ne.  befestigen  sich  die  i-Formen. 

2)  Das  gotische  Prat,  heifit  vil-da,  ist  also  regelmafiig  von  dera 
pluralen  Ablaut  des  Prfisens  gebildet.  Das  Ags.  aber  scheint  wilde 
unter  dem  EinfluS  des  w  zu  wulde,  wolde  umgebildet  zu  haben. 
Das  daneben  liegende  walde  in  Durh.  und  auch  in  Lag.  ist  regel- 
mftSig  von  wal  gebildet:  nolde,  noldest5042.  naldest  A.  noldest  B. 
18813.  Dies  a  bleibt  auch  in  altengl.  nordiichen  Quellen:  wald  Ps. 
40,12.  Tr.1,3. 

3)  Wie  will  zu  wo  He,  so  wird  auch  der  Infinitiv  im  Me.  zu 
wolen:  he  shal  wolen  A.  if  he  wole  B.  Apoc.  11,5.  —  Part,  wold 
Ch.  Mel.  right  as  oure  Lord  hath  wold,  right  so  is  it  don  und  our 
Lord  Crist  hatte  wold  and  suffred. 

4)  Neben  dem  Hilfsverb  liegen  im  Ags.  zwei  schwache  Verben  will- 
jan,  willode,  willod  und  wilnjan,  wilnode,  wilnode,  so  noch  im  Me. 
to  will  und  to  willne,  Ne.  nur  to  will. 

5)  Lane.  Prfts.  I  will,  we  win;  Prftt.  I  woud  oder  wud,  we 
wudn. 

6)  Die  Negation  verschmilzt  im  Ags.  ic  nille,  nolde,  und  so 
noch  im  Me.  Im  Ne.  selten  nill  Sp.  1,3, 43.  nould  (=  ne  would)  2, 
8,30.  und  (=  ne  could)  2, 4, 12.  Verhftrtet  ist:  willy  nilly  =  will 
ye  nill  ye,  will  he  nill  he  etc. 

D.  Aus  dem  Pras.  Conj.  wlten  we  (laBt  uns  gehen)  scheint  sich 
entwickelt  zu  habeflfcwutun  B.2648.  D.  Mt.21,38.  wutum  D.  Mt.26. 
46.  27,49  und  oft  uton  0.26,8.  utan  Exon.48, 14.  Es  wird  zum 
Imperativ  mit  nachfolgendem  Infinitiv.  Lag.  hat  noch  utcn  we  20635, 
dem  in  B.  bote  gegentlber  steht. 

Im  Ae.  fehlt  es.     Es  ist  let  us  dafttr  eingetreten. 

^fc|^  II.     Zusammengesetzte   Formen. 

§.  To*  Diese   treten   schon   im  Ags.   ein   und    sind  » gebildet  durch   Ver- 

bindung  der  Participien  und  Infinitiven  mit  Hilfsverben. 

1)  Durch  Hinzutritt  des  Pras.  von  habban  und  w6san  zum  Part. 


Zusammengesetzte  Yerbalformen.  361 

Pass,  wird  das  Perfect   gebildet:   ic   hsebbe   geascod,   ic  eom   camen;  §.  76« 
diirch  hinzutretendes   Prat,    das   Plusquamperfect ;   ic  haefde  geascod, 
ic  W8BS  cumen. 

2)  Im  Ags.  stebt  noch  oft  das  Prasens  in  der  Bedeutung  des 
Futurs,  daneben  aber  werden  schon  wille  und  sceal,  die  zumlnfin. 
Pras.  treten,  allerdings  mit  hervortretender  modaler  Bedeutung.  Das 
Fatar  veranla6te  das  Futurexact. 

3)  Mit  dem  Perfect  mui3  auch  dessen  Infinitiv  eindringen:  haeb- 
ban  geascod,  beon  cumen.  —  Selbst  einen  Infinitiv  Fut.  versucht  das 
Ags.  zu  bilden  in:  beon  habbende  (haben  werden)  Bed.  5,8. 

4)  Die  Vermehrung  der  Participien  findet  erst  im  Englischen 
statt,  sowie  die  gleichformigen  Verbalsubstantiven. 

5)  Die  Passiven  bildet  der  Ags.  mit  weordan  und  wesan  und 
dcm  Part.  Pass. 

Die  Entstehung,  Bedeutung,  Fortbildung  und  Erweiterung  dieser 
Formen  hat  die  Syntax  darzustellen. 


Zweites    Buch. 

Substantiv. 

Erster     Abschnitt. 

Genus. 

Das  grammatische  Geschlecht  ist  eine  Nachbildung  des  nattirlichen,  §»  77* 
daher  mannlich  oder  weiblich.  Allein  diese  Nachbildung  ist  nicht 
vollstandig  durchgefUhrt :  an  den  Namen  vieler  lebendigen  Wesen  ist 
das  Geschlecht,  sei  es  da6  es  zu  wenig  hervortritt  oder  zu  wenig  be- 
deatend  ist,  unbezeichnet  geblieben,  und  eine  Form  mu6  deshalb  fttr 
beide  Geschlechter  ausreichen  (epicoenum).  Neben  jenen  beiden  Ge- 
sehlechtsformen  steht  eine  dritte,  das  Neutrum.  Sie  bezeichnet  nicht 
so  wohl  Geschlechtslosigkeit,  als  Nichtentwicklung  des  Geschlechts. 

Diese  Geschlechtsbezeichnung  beschrankt  sich  nicht  allein  auf  die 
lebenden  Wesen,   sondern  das   schopferische  Vermogen   der  Phantasie    . 
hat  sie  auf  alle  und  jede  Substantiven  tibergetragen. 


•'  \ 


362  Genusbezeichnung  durch  besondere  Worter. 

A.     Genus  der  lebenden  Wesen. 

I.     Es  wird  beieichnet  durch  besondere  WSrter. 

1)  Namen  der  Menschen. 

§•  78*  Ags.  Masculine..   Reich  ist  das  Ags.  an  Namen  fUr  Mann.     Die 

aiigemeinste  Bezeichnu^g  ist  man,  eigentlich  Mensch,  daher  in  der 
Composition  wlf-man  (Frau)  und  auch  wsepned-man  (Mann) ,  von  Frauen : 
seo  waes  hali  fifemne  and  wundorlic  man  SC.  640.  Td  j^am  untraman 
men  geeode  Bed.  5, 3.  Seo  cyninges  dohter  wses  looming  man 3, 24; 
aber  stets  masculin ,  selbst  wif-mann  (das  Weib) ,  wimmann ,  wemmann, 
—  Ferner  guma  brydguma  (Brftutigam),  gum-mann  (Mann),  gum-riDc 
(Krieger) ,  gum-}>egn  (Kftmpfer) ,  wer  (Mann  und  Gatte) ,  htksbonda 
(eig.  Hausherr),  le&d  (leodan  wachsen) , .  secg  (?  secg  Me6er,  Pflug- 
schar),  hsele  haeled  (Held),  rinc  (Held),  beorn,  carl  und  pi.  firas.  -— 
Herr:  fre4,  dryhten  (Volksgebieter) ,  cyning,  )>engel,  }>eoden,  brego, 
wlsa,  hl^fweard  hlAf-ord  (Brotspender) ,  eorl  etc.  Diener:  cniht, 
cnapa,  scealc.  —  Yerwandtschaftsnamen:  faeder,  sunu,  brodor, 
tAcor  (Schwager);  sweor  swer  (Schwiegervater) ,  fsedera  e&m  (Ohm, 
Oheim),  nefa  und  brddorsunu  (Neffe),  godfseder  (der  Pathe),  wine 
(Freund). 

b)  Feminine:  f^mne?  ides  und  bryd  (Jungfrau  und  Frau),  cwine 
cw6n  und  cwene  (Frau),  fostre  (Ernfthrerin) ,  meowle,  maged,  maed 
(Jungfrau),  cw^n  (K5nigin),  hlAfwearclje  hl«efdje  hlffifdige  (Herrin).  — 
m6dor,  d6htar,  sweostar  suster,  swegre  (Schwieger)  Mt.  8, 14.  modrigc 
(Tante),  godmddor  gemfider  (die  Pathe). 

c)  Neutra.  beam,  cild  (Kind),  wlf  (Weib),  letzteres  im  Wider- 
spruch  mit  seiner  Bedeutung. 

Nags.  Die  allgemeine  Bedeutung  erh&it  sich,  daher  maggdenn 
mann  (Jungfrau),  Orm2085.  —  Masc.  sind:  mon,  gume  (=  cniht) 
26524,  beorn,  rinc,  haeled  Lag.,  mann,  were,  (brid-)gume.  Orm.  — 
drihten,  king,  lauerd,  eorl  L. ,  drihhtinn,  laferrd,  king,  eorl  0.; 
cniht,  cnaue,  scale  L.,  cnihht  0.  —  feeder,  sune,  bro)>er,  eam,  wine 
L. ,  freond  0. —  Feminine:  moder,  dohter,  douter,  suster L.;  moderr, 
dohhterr,  susstre,  brid,  magg,  maggdenn  (Jungfrau),  widdwe,  cweu, 
laffdig,  ambohht  (Magd)25, 38.  —  Die  ursprttnglichen  Neutra  maeiden, 
hern,  child  und  wif  erhalten  sich,  gewohnlich  aber  ttberwiegt  das  na- 
tlirliche  Geschlecht.  Lag.  3139:  For  haueden  lidende  men  espeken 
of  ]7an  maeidene,  of  hira  faeira  wlita.  Orm.  he  haffde  an  duhhtig  wif- 


Genusbezeichnung  durch  besondere  Wdrter.  363 

gho  wass  Elysabse)?  geh^tenn.  1 1 3.   ]7att  child   —   ne  shall  he  drinn*  §•  78< 
kenn  drinnch.  804. 

Den  Masc.  f&gt  Lag.  dux  268  und  due  155  bei. 

Ae.  Das  grammatische  Geschlecht  f&llt  im  Ae.  mit  dem  nattlr- 
lichen  zusammen. 

Manche  deutschen  Benennungen  verschwinden  und  franz5sische 
dringen  fUr  und  neben  sie  ein:  emperour  emperice,  duk  duchesse, 
baroun,  champion,  prioure,maister,  geant  etc.;  uncle,  em,  ante  (amita); 
bacheler,  youth,  mayden,  virgyne,  nev,  neveu  neece  etc. 

Die  frtihern  Neutra  werden  durch  ihren  Inhalt  bestimmt:  ]7at 
maiden  —  he  brouht  hir  Inglond  PL.  375.  jjo  ]?ys  child  was  ybore, 
me  lette  hym  clepe  Bruyt.  RG.  239.  Damit  hangt  wohl  auch  zusam- 
men 1)  dafi  sich  die  Bedeutung  erweiterte  und  das  Wort  von  beiden 
Geschlechtern  gebraucht  werden  konnte.  So  wird  ags.  msegden  nur 
von  Jungfrau  gebraucht ,  aber  im  Me. :  I  wot  wel ,  that  the  apostle 
was  a  maidCh.5661.  Ags.  leofman  ist  im  Me.  m.  u.  f:  dere  lemmann 
(vom  clerck),  quod  she,  go  fare-wele  Ch.4238.  He  wolde  hire  lem- 
man  be  5337.  Unto  his  lemman  Dalida  he  told  14069.  another  nonne 
was  hire  chappelleine.  164.  He  was  a  gentil  harlot.  Ch.649.  the  yonge 
girles666  kann  auch  junge  Manner  bezeichnen.  —  2)  Dafi,  wenn 
vom  Geschlecht  abgesehen  wird,  der  Gegenstand  mit  it  bezeichnet 
wird:  (she)  kist  hire  sone  and  after  gan  it  blesse  Oh. 8555.  hire 
litel  child  and  kneling  to  him  she  said  —  in  hire  arme  she  luUeth 
it  ful  fast  5259. 

Ne.  Im  Ne.  stehen  neben  einander:  man  woman  (ags.  wif-man), 
husband  wife,  father  mother,  son  daughter,  boy  (ahd.  puopo)  girl 
'niederd.  g6r  kleines  Kind,  Mftdchen;  im  Me.  Ch.666.  von  beiden 
Geschlechtern),  brother  sister,  uncle  (f&r  ags.  fsedera  und  e4m)  aunt 
(latein.  amita  fQr  ags.  modrige),  nephew  (aus  franz.  neveu  fUr 
ags.  nefa)  niece,  bachelor  maid,  bridegroom  bride  (selten  in  der 
Bedeutung  von  Br^utigam  und  Braut;  gewohnlich  heiSen  die  jungen 
Gatten  so  in  den  ersten  Wochen  und  Monaten.  So  schon  Sh. :  and 
is  the  bride  and  bridegroom  coming  home?  Tam. 3, 2).  —  godfather 
godmother,  godson  goddaughter,  grandfather  grandsire,  grandmother 
grandam  (grannam  granny),  grandson  granddaughter,  king  queen,  lord 
lady,  nobleman  noblewoman,  gentleman  gentlewoman,  friar  (altfrz. 
freire)  und  monk  nun  etc. 

Das  ursprtingliche  Neutr.  child  wird  im  AUgemeinen  meist  mas 
culin  gebraucht:    The  child  must  creep  ere  he  walk^     WS.  Ken. 38. 


364  Geschlechtsbezeichnung  durch  besondere  Wdrter. 

§*  78.  he  that  considers  the  state  of  a  child ,  will  have  little  reason  to  think 
him  stored  with  plenty  of  ideas.  Lock.  79.  Ferner  ist  es  nach  seinem 
Geschlechte  masculin  und  feminin:  The  resolution  to  take  care  of  the 
child  and  to  breed  him  up  as  his  own.  Tj.  1,4.  A  child  taking  up 
her  elders.  JEyre1,2.  —  Wird  vom  Geschlecht  ganz  abgesehn,  so 
bleibt  es  unbezeichnet :  he  left  the  child  to  his  sister  who  had  under- 
taken the  care  of  it.  Tj.  1,4;  und  selbst  von  einem  Enaben:  to  hear 
where  the  child  is,  if  it  shall  be  still  alive.  WS.  Ant. 35.  Ebenso 
infant. 

2)   Namen   der  Thiere. 

§♦  79»  Aags.    Masculin  sind:  hengest,  steda  (Hengst) ;  fola  (Ftillen) ,  stirc 

stiorc  steorc  styric,  fearh  (Stier),  bulluca  (m3,nnliches  Kalb),  oxa 
(Ochse) ,  ramm  w6der  (Widder) ,  bucca  (Bock) ,  haefer  (Ziegenbock),  bar 
eofor  bearh  (Eber) ,  heorut  heort  (Hirsch) ,  bund  (Hund) ,  coco  (Hahn), 
drAn  (Drohne). 

Feminin:  merihe  (von  dem  generellen  mearh)  Stute,  cA  he4fre 
(Kuh) ,  eowu  eow  (Mutterschaf) ,  sugu  (Zuchtsau) ,  hind  (Hirschkuh, 
Hindin),  rkh  rk  (Rehkuh),  bicce  (Handin),  henn  (Henne),  beo  (Biene). 

Neutra:  hors  wicg  (Pferd),  swln,  mAl  (Maulthier),  deor  (Thier, 
Wild),  cealf  (Kalb),  lamb  (Lamm),  sce§,p  scsep  (Schaf),  ticcen  (Zicklein). 

Nags.  Lag.  behftlt  noch  das  Geschlecht  bei :  haengest ,  stede ,  baer 
(bor),  heort;  hind;  der,  swin.  Zu  oxe  la0en  Lag.  undOrmbule,  bole 
(altn.  boli)  treten.  Bei  Orm  ist  das  Geschlecht  selten  erkennbar,  wie 
oxe  1228,  cullfrel258.  turrtle  1277.  Bisweilen  werden  geschlechtige 
Thiernamen  mit  itt  angedeutet:  asse3716.  gat  1200. 

Ae.  und  Me.  Es  entscheidet  nattirlich  nur  der  Inhalt.  Die  bei- 
den  oben  angegebenen  Abweichungen  treten  auch  in  den  Thiernamen 
hervor:  Erweiterung  des  geschlechtlichen  Begriff  zu  dem  der  Thier- 
gattung:  a  shee-oxe  A.  other  shee-sheep  A.,  a  cow,  a  scheep  B. 
Lev.  22, 28.  und  Nichtachtung  des  Geschlechts:  he  offred  a  wether 
(ram),  he  offred  it.  Lev.  8, 18.  —  Ags.  hengest  wird  verdrSngt  durch 
stalioun  (coursere)  Jer.  5, 8.  und  neben  oxe  tritt  beef  in :  flesshe  of 
veel  or  of  beef.  Mau.  6. 

Im  Ne.  entspricht  das  graramatische  Geschlecht  dem  nattirlichen  : 
male  (Mannchen),  female  (Weibchen ,  alte.  mayle,  femayle),  stallion 
mare  (Wall,  stellt  noch  horse  und  mare  gegenttber  S.68),  colt  filly, 
bull  cow,  bullock  steer  ox  und  heifer,  ram  wether  und  ewe,  buck 
doe  (Wall.  68.  deer  Gattungsname ,  buck  und  doe  bez.  die  Geschlech- 


Geschlechtsbezeichnung  durch  Motion.  365 

ter),  stag   (altn.  steggr)   hind,   hart  roe,   boar  sow,   dog  (altn.  doggr  §«  79. 
m)  bitch:  cock  hen,  drake  (ags.  ened,  ahd.  anut Ente ,  ant-richo,  ant- 
recho,  altn.  and-rik:  Entenk6nig  und  daraus  drake),  duck  (von  nord. 
duk-and  Tauchente),  gander  goose,  drone  bee. 

Auch  hier  tritt  Erweiterung  der  Bedeutung  ein,  wie  in:  a  herd 
of  oxen,  a  roebuck  etc.  he  brought  the  bullock,  he  slew  it.  Liv.  8, 
15.  the  ram,  he  killed  it.  8,  18. 

Ferner  personificiert  die  Dichtersprache  und  dann  k5ramt  dem 
Worte ,  abgesehen  von  seiner  ursprtinglichen  Bedeutung ,  das  Geschlecht 
des  Wesens  zu,  das  es  bezeichnen  soil.  Daher  tritt  im  Kinderl.  The 
Life  and  Death  of  Jenny  Wren  neben  Doctor  Cat  auch  Doctor  Goose 
NR.20.  auf.  Captain  Duck.  NR.  75.  He  went  to  shoot  a  wild  duck. 
But  wild  Duck  flew  away,  says  Simple  Simon,  I  can't  hit  him, 
because  he  will  not  stay.  NR.35. 

II.     Das  Gegchlecht  wird  beieichnet  darcli  Motion. 

1)  Das  Masculin  hat  im  Ags.  -a,   das  Feminin  -e:   nefa  (Neffe),  §.  80» 
nefe  (Nichte),  webba  (Weber),  web  be  (Weberin),  jjeowa  (Diener)  — 
)>eowe,    assa   (Esel)   asse,    maga  (Verwandter)  mage,    widuwa   (Witt- 
wer)   widuwe   und  wahrscheinlich  lag  dem  wicce  (Zauberin)  ein  mas- 
culines wicca  gegenUber. 

Da  schon  im  Nags,  a  sich  zu  e  schw^cht,  so  failt  der  Unter- 
schied  in  der  Geschlechtsbezeichnung  weg  und  die  eine  gleiche  Form 
gilt  far  beide  Geschlechter  oder  setzt  sich  flir  ein  Geschlecht  fest. 
So  befestigt  sich  wide  we  widdwe  in  femininer  Bedeutung,  ]7eou, 
)>eoww,  |>eww  aber  in  masculiner  wird  von  beiden  Geschlechtern 
gebraucht.  Adam  wass  wurr]?enn  deofles  j?eoww.  OrmSl.  asse 
wird  Gattungsbegriff,  daher  itt  Orm3716,  webbe  verschwindet  neben  . 

den  volleren  webbere  webbestre.  Selten  la^en  sich  unterschiedene 
Formen  wahrnehmen,  wie  in  msei  Neffe,  Lag.  3838  und  mawe  A. 
moge  B.  Nichte 257,  wahrend  Orm  nur  fem.  me9he3178  hat;  dage- 
gen  zeigt  letzterer  vom  ags.  maca  (der  Gatte)  make  maccke,  das  von 
beiden  Geschlechtern  gilt:  aer  ]?ann  gho  waere  weddedd  yfi\>]>  anig 
macche  (Manne)1966.  Godess  enngel  seggde  himm  }?att  his  macche 
wass  off  Halig  Gast  wi\>]>  childe.2485.  Und  1276  hei^t  make  (der 
T&nberich),  turrtle  gegenHber.  Auch  bei  Chaucer  steht  make  von  bei- 
den Geschlechtern :  so  n'is  it  non  repreve  to  wedden  me ;  if  that  my 
make  (Gatte)  die.  5667.  January  hath  fast  in  armes  take  his  freshe 
May,  his  make 9696,  dann  Uberhaupt  der  Geno0e. 


366  Gteschlechtsbezeichnung  darch  Motion. 

§♦  80*  Im  Ne.   haben  von   obigen   Wdrtern  sich   nur  erhalten  ass  als 

Gattungsbegriff ,  der  in  h  e  -  und  -s  h  e  -  a  s  s  unterschieden  wird.  Das 
Feminim  widow,  das  ein  neues  Masc.  in  widow- er  zu  bilden  ge- 
ndthigt  war,  und  witch,  das  gew5hnlich  feminin,  selten  mascnlin 
ist:  he  was  a  chemist  as  well  as  a  good  mechanic,  and  either  of 
these  qualities  in  this  country  was  at  that  time  sufficient  to  consti- 
tute a  white  witch  at  least.  WS.  Ant. 9.  Your  honour  is  a  witch. 
WS.  Nig.  2.  ferner  Sh.  Cymb.  1,7.  Al.  1,2.  Trotz  der  masculinen 
Bedeutung  hat  sich  ein  masc.  wizzard  (altfrz.  guiscart)  daneben  ge 
stellt.  —  In  ruff,  reeve  (Streitschnepfe)  scheint  die  alte  Bildung 
\  vorzuliegen. 

§*  SiJ{  2)  Das  Masculin  ist  gegeben  und  von  demselben  bildet  sich  das 
Feminin  a)  mit  e,  j-e;  in  letzterem  erweitert  sich  j  bisweilen  zu  ig. 
mearh  (Pferd)  merige,  mere  myre,  r§.ha  (Rehbock)  rsege,  g&t  (Ziegen- 
bock)  g4te,  wulf  (WolO  wylf,  hana  (Hahn)  henne. 

Diese  Unterscheidungen  gibt  Lag.  schon  auf.  —  Im  Ne.  sind 
noch  da  mare  (Stute),  roe  (Reh),  wolf  (Wolf),  goat  (GeiS)  und  hen 
(Henne).  Wolf,  goat  und  roe  haben  zu  Gattungsbegriffen  warden 
kdnnen,  well  die  daneben  stehenden  Femininen  verloren  giengen,  wah- 
rend  mare  und  hen  gegentiber  sich  die  franz.  stallion  and  cock  ge- 
stellt  haben:  Like  the  roe,  when  he  hears  the  voice  of  the  hunts- 
man. Longf.  A  goat,  whenever  a  thymy  bank  he  found.  Gay.  1,22. 

b)  mit  in,  en:  manna  (Diener)  mennen  (Dienerin) ,  god  (Gott) 
gyden,  munec  (Monch)  munecen  (Nonne),  }>egen  })egn  }>6n  (Diener) 
})ignen  )>innen  jjtnen,  wealh  (Knecht)  wealhen  wilen,  )>eow  (Diener) 
})eowen  J>!wen,  c4sere  (Kaiser)  casern,  waeter-aelf  (WaiSergeist)  wseter- 
elfen  (Najade);  fox  (Fuchs)  fyxen,  wulf  (Wolf)  wylpen. 

Lag.  hat  nur  munec  (monek  12906  und  munchene  1 5643.  Die 
Femininen  schwinden  fast  alle. 

Im  Ne  ist  nur  fox  vixen  geblieben,  sonst  man,  God  (Goddess), 
monk,  elf,  wolf. 

c)  mit  istre,  estre:  Ags.  baecere  (Backer)  baecestre  (Backerin), 
hearpere  (Harfner)  hearpestre,  hoppere  (Tanzer)  hoppestre,  rMere 
(Leser)  redestre,  sangere  (Sanger)  sangestre,  setoere  (Naher)  sea- 
mestre,  webbere  (Weber)  webbestre,  fidelere  (Fiedler)  fidelstere.  Zn 
manchen  -istre  Iai3t  sich  kein  -ere  finden,  wie  crencestere  (We- 
berin,  nur  neben  crane  Gewebe).  Entweder  sind  diese  -ere  verloren 
gegangen,  oder  dem  -estre  lag  ein  estra  gegentlber,  soda6  beide 
sich  verhielten  wie  a  zu  e. 


Geschlechtsbezeichnung  durch  Motion.  367 

Nags.  Lag.  kennt  diese  Bildungen  gar  nicht  and  in  Orm  kdmmt  §•  81« 
narhuccsterrt5817  in  huccsterress  bu}?e  Kaufhaus ,  der  Verkftufer  Haus 
vor  und  an  ihm  l&0t  8ich  das  Geschlecht  nicht  erkennen.  Aber  dar- 
um  sind  sie  noch  nicht  aufgegeben.  Denn  (Wycl.)Ms.  I.  bewahrt  sie  noch  in 
dwellstere  Jer.21,13.  weilsterO,  17.  sleestere  Tob.3,9.  sing- 
ster  I.Esdr.  2, 65.  chesister  Wisd.  8,4.  und  IftBt  die  Endung  selbst 
in  romanischen  WOrtern  eintreten,  wie  daanstere  Ecclus. 9, 4.  Die- 
sen  Formen  gegentiber  haben  A.  und  B.  (Wycl.)  schon  dweller-esse, 
weiler-esse,  sleer-esse,  singer-esse,  cheser-esse,  daunser-esse.  A.  ge- 
braacht  sogar  -ster  als  mascalin:  the  beem  ob  websters  (-webbis 
B.)  1 .  Kgs.  1 7, 7.  Weberbaum ,  songster  (=  singer  B.)  Ezech.  36, 1 3. 
£s  mu@  daher  -ster  in  der  Zeit,  die  zwischen  der  Abfa^ung  von 
I  und  von  A  liegt,  veraltet  sein,  oder  was  wahrscheinlicher  ist,  es 
gehdrte  der  Schreiber  von  I  einer  Landschafl  an,  in  der  die  ster- 
Bildungen  sich  forterhielten.      Auch  PP.  hat  bakstere,   brewstere  etc. 

Im  Ne.  sind  zwar  einige  -ster  geblieben,  aber  entschiedene  Fe- 
mininen  sind  nur  spinster  (Spinnerin  und  alte  Jungpfer)  und  huckster, 
das  deshalb  ein  masculines  hucksterer  oder  man -huckster  BFl. 
1,131  bildet,  wfthrend  seamster  und  songster  masculine  Bedeu- 
tnng  haben  und  deshalb  ein  seamstress  und  songstress  gebildet 
haben.  gamester  und  trickster  sind  Gattungsbegriffe ,  webster 
ist  durch  das  neugebildete  weaver  veraltet.  Nach  dem  Verluste  von 
-stre  mufi  er  fttr  beide  Geschlechter  ausreichen:  baker,  dancer  etc. 
Oder  wenn  das  Geschlecht  bestimmt  werden  mui^,  so  greift  man  zur 
Composition:  the  baker's  wife,  the  she-dancer. 

3)  Das  Masculin  bildet  sich  aus   dem  Feminin  in  gds   (aus  gans  §*  82* 
Gans) gandra  (Gansert) ,  d  ist  eingedrungen  (ahd.  ganazzo ,  mhd.  ganger); 

ne.  noch  goose  gander.  Sonderbar  aber  wird  goose,  vom  Thiere  an 
sich  gebraucht  und  zwar  masculin:  there  was  the  relishing  Solan 
goose,  whose  smell  is  so  powerful  that  he  is  never  cooked  within 
doors.  WS.  Ant.  6;  und  man  sagt  sogar  metaphorisch :  you  are  a  goose 
(von  Mftnnern).  WS.  Ant.  36.  —  ein  ahnlicher  Gebrauch,  wie  von 
witch.  §.80. 

4)  Zu  diesen   deutschen  Bildungen   sind  folgende   romanische  ge-  §«  83«* 
treten.    • 

a)  Die  lateinischen  -or  und  -ix  haben  sich  erhalten  in  adjutor 
adjutrix ,  administrator  administratrix ,  director  directrix ,  executor  exe- 
cutrix,   legislator  legislatrix,    mediator   mediatrix,    testator  testatrix; 


368  Geschlechtsbezeichnung  durch  Motion. 

§•  83»  Oder  tr-ix  hat  sich  neben  tr-ess  gestellt  in  inheritrix,  oratrix,  rec- 
trix ,  protectrix  etc. 

b)  Romanisches  -ine  bleibt  in  hero  heroine  und  ist  eingednin- 
gen  in  die  deutschen  landgrave  -gravine,  margrave  -gravine. 

c)  Romanisches  a  steht  in:  sultan  sultana,  signor  signora,  in- 
fant infanta. 

d)  Roraanische  Femininen  auf  -ere  zeigen  sich ,  aber  nur  im  Me. : 
I  ne  held  me  never  digne  to  be  your  wif,  ne  yet  your  chamberere 
(afrz.  m.  chamberier,  f.  chamberiere).  Ch.  8695.  Der  Geschlechtsun- 
terschied  schwindet  ira  Ne.  oder  die  eine  Bedeutung  veraltet,  wie  in 
chamberer,  das  wohl  nicht  mehr  als  Feminin  vorkdmmt. 

e)  Am  zahlreichsten  aber  ist  das  franzosische  ess.  Schon  im 
Ags.  dringt  lateinisches  issa  ein:  abbad  (Abt),  -abbudisse,  das  im  Ae. 
zu  abbot  abbese  RG.  7781  wird.  Im  Ae.  treten  romanische  Foraen 
hinzu,  wie  contesse  10826.  contasse  3292.  emperoure  emperesse9219. 
—  Im  Me.  treten  -esse  fttr  estre  ein;  dwelleresse,  weileresse,  sleer- 
esse,  singeresse,  cheseresse,  daunseresse  s.  o.;  ferner  treten  sie  auch 
an  andere  W6rter:  techere  techeresse  Wisd.  8, 4.  neigbore  neigboresse 
Ex.  3,  22 ,  thral  thralesse  etc.  selbst  an  romanische  WSrter ,  die  kein 
esse  batten:  cosyn  B.  cosyness  A.  Luc.  1,36.  spouse  spousesse  A. 
Mt.  25, 1.  prophet  prophetesse  AB.  Apoc.  2, 20;  markis  markisesse  Ch. 
8159.  die  sich  erst  in  -ere  germanisierten :  devourere  devouresse  Ez. 
36,13.  avowter  avowtresse.  Lev.  20,  10.  Diese  Bildungen  sind  B.  ge- 
l^lufiger  als  A.;  denn  handmayden  A.  servauntesse  B.  Gen.  16,2.  lem- 
man  A.  frendesse  Prov.  7, 4.  neigbore  and  gest  A.  neigboresse  and 
hoosteesse  B.  hoostresse  JS.  Exod.  3,  22, 

Im  Ne.  haben  sie  sich  sehr  vermehrt.,  und  treten  sowohl  an 
deutsche,  als  an  romanische  W5rter:  God  Goddess,  herd"  herdess, 
murderer  murderess,  hunter  huntress,  author  authoress.  Nach  der 
Weise  der  Anfflgung  laBen  sich  folgende  Klassen  unterscheiden. 

Feminines  -ess  tritt  an  die  masculine  Form:  baron  baron-ess, 
canon-ess,  champion-ess,  count-ess  (earl  englischer  Graf,  count  aus- 
landischer,  countess  ist  die  feminine  Form  zu  beiden),  dauphin-ess, 
deacon-ess,  giant-ess,  guardian-ess,  heir-ess,  hermit-ess,  host-ess, 
Hebrew-ess,  Jew-ess,  leopard-ess,  lion-ess,  mayor-ess,  patron-ess, 
poet-ess,  peer-ess,  priest-ess,  prince  princess,  prophet-ess,  viscbant-ess. 

Die  masculine  Endung  fftllt  ab  und  an  den  Stamm  tritt  feminines 
ess:  cater-er  eater-ess ,  murderer  murder-ess ,  procurer  procuress ,  sor- 
cerer sorceress;   governor  governess,   negro  negress,   votary  votaress. 


Geschlecbtsbez.  dnrch  Motion  und  Composition.  369 

Die   masculine  Endung   (or,  er)   verktlrzt  sich   und  daran  tritt  §,^83» 
-ess:  actor  actress ,  ambassador  ambassadress ,  auditor  auditress ,  bene- 
factor benefactress,  conductor  conductress,  elector  electress,    emperor 
empress,   inventor  inventress,    preceptor  preceptress,   victor  victress; 
arbiter  arbitress,  founder  foundress,  hunter  huntress  etc. 

Die  h^ufigen  Ausg^nge  auf  tress  haben  r  als  zur  Bildungssilbe 
(rehorig  erscheinen  la3en,  daher  auch  poet  poet-ess  und  poet-ress, 
architect  architect-ress.  Diesen  entspricht  das  von  neat-herd  (Kuhhirt) 
i^ebildete  aber  corrumpierte  neatress;  jene  sind  jetzt  veraltet. 

Abweichend  sind:  abbot  abbess  (die  frz.  Form  fttr  ags.  abbudisse), 
tyrant  (mit  angeschobeuem  t)  mit  dem  regelmaBigen  tyrann-ess ,  master 
mistr-ess  (Sp.  noch  maistresse  1,7,1),  marquis  marchioness  (von  mit- 
tellat.  marchio).     Lad  lass,  letzteres  vielleicht  aus  lad-ess. 

Manche  Wfirter,  die  im  Me.  -esse  batten,  haben  es  aufgegeben, 
wie  singer,  dancer,  cousin,  spouse,  devourer,  servant,  friend  etc. 
and  die  eine  Form  reicht  fttr  beide  Geschlechter  aus. 

III.     Das  Gesrhlecht  wird  durch  Gompogition  hezeiclinet. 

Diese  Bildungsweise  beschrankt  sich  im  Aags.  auf  einige  Gat-  §•  84« 
tungsnamen ,  wie  beam  cild  (Kind) ,  man  (Mensch) ,  ]?egn  esne  (Diener), 
freond  (Freund),  catt  (Katze),  fugol  (Vogel).  Diese  werden  in  ihrer 
Bedeutnng  durch  das  vortretende  Substantiv  auf  ein  Geschlecht  be- 
'^chrankt.  1)  Den  m^nnlichen  Begriff  bezeichnen  wsepned,  eigentlich 
das  Part.  Prftt.  von  wsepenjan  (bewaffnen),  also  bewafTnet,  man,  hise 
wndcarl:  wsepned-bearn ,  wjepned-cild ,  man-cild,  hise-cild  (Oros.  1, 
10)  Knabe.  Das  vollere  wsepned  mag  sich  zu  wsep  verktkrzt  haben 
in  wsepman  Mt.  19, 4.  w£epned-man.  £s  steht  auch  bei  wifestre,  das 
allein  uicht  vorkdmmt:  waepen-wlfestre  und  wjepned-wlfestre ,  herma- 
phroditus;  Alfr.  gl.  Som.71.  Ferner:  carl  (Mann)  -catt  (Kater),  carl- 
fuRol  (das  Mftnnchen  von  V5geln),  man-esne  (mannliche  Diener)  Bed. 
4.13.  —  2)  Der  Gattungsbegriff  wird  zu  einem  weiblichen  umgestaltet 
darch  wif,  maegden  und  c  w 6 n :  wifman  vtmman  (Frau) ,  wif-)>egn 
'Dienerin),  wlf-freond  (Freundin) ;  mseden-cild  (Madchen) ,  maeden-fserane 
mapgden-man  Adelb.  10  (Jungfrau);  cw6n-fugol  (Weibchen  von  Vogeln). 
—  Durch  diese  Zusatze  wird  nur  die  Bedeutung  berUhrt,  das  gram- 
matische  Geschlecht  der  Composition  wird  durch  das  letzte  Wort 
bestimmt. 

La^.  hat  wapmon,  wifmon,  cnihtbsern,  cnauechild,  maidechild. 
Das  grammatische  Geschlecht  schwankt.    Wahrend  cnihtbsern  A.  cnaue- 

Koch,  engl.  Grammatik.     1.  24 


370  Oeschlechtsbezeiclinung  dutch  Composition. 

f«  84*  child  B.  15526  and  maidechild  A.  maide  B.  14378  Nentra  sind  (child 
ganz  angemessen) ,  so  ist  wifmon  wimon  selten  noch  masculin ;  der  be- 
griffliche  Inhalt  tritt  vor  und  es  wird  feminin  )>eo  wimon  (ge)  279 
und  in  J>at  (A.  ]>e  B.)  gunge  wiftnon,  hire  folwed  mochel  wisdom. 
3468  ist  es  sogar  Neutrum  mit  nachfolgendem  femininen  Pronomen, 
wahrscheinlich  weil  sich  wlf  geltend  macht.  —  Orm  hat  wepp-mann 
1943,  cnape-child7895,  wifmann  wimmann  2333 ,  maggdenn-manu  2085 
und  maggdennchild  4098. 

Im  Ae.  und  Me.  mu3  die  Composition  zunehmen.  Zu  den  frtther 
verwandten  Bezeichnungen  (wsepned  verschwindet) ,  wie  a  knave- 
child  (Knabe)  Ch.5135.  mei  den  child  13025.  may  de-child  A.  damesele 
B.  Gen.  24, 55.  maydyn-child  A.  damysele  B.  24,57.  men -singer  etc. 
tritt  t)  male  und  female,  die  bisweilen  allein  stehen:  a  maal  A. 
a  knave-child  B.  Ex.  1,16.  a  femaal  A.  a  wommanl,16.  a  maydyn- 
child  A.  a  female  B.  Lev.  12,5;  oder  in  Composition :  male-child  Man. 
14.  besonders  bei  Thiernamen:  a  femal  asse  B.  Numb.  22, 25.  a  she 
here  A.  a  femal  here  B.  Prov.  17, 12.  Bftrin.  —  2)  woman,  dessen 
Biidung  vergeBen  zu  sein  scheint:  men  singers  and  wymmen  syngers 
A.  syngeris  and  synsters  B.  2.  Kgs.  19, 35.  —  3)  die  Pronomen  he,  heo 
nnd  she:  hee-asse  A.  asse  B.  Gen. 40, 14.  she-asse  A.  femal  asse  B. 
49,11.  shee-lombe,  ashee  geyt  A.  femal  lomb  B.  Lev.  5,6.  shee  geyt 

A.  goet  B.5,6.  she-geyte  A.   geet  B.   hee-geyte  A.   buckis  of  the  geet 

B.  Gen. 32, 14.  —  4)  buck  und  ewe  bei  einigen  Thiernamen:  geet- 
buckis  B.  Gen.  30, 35.  Das  A.  mit  hyeg  geet  bezeichnet.  ewe-lambren 
B.  she-lambis  A.  Gen. 21,28.  —  5)  cock  und  hen  von  Vdgelen,  pe- 
cokkes  PP.7293.  Ch.  auch  tercell  (afrz.  tiercelet)  egle  von  Mftnnchen. 
Ass.  392.  tercelet  of  the  faucon529  etc. 

§•  85*  Im  Ne.  sind  die  Compositionen   noch   im  Zunehmen.      Yerwandt 

werden 

1)  male  und  female:  a  male-servant,  a  female-servant;  a  male- 
child  etc.  Ferner  von  Thieren:  a  male  cat,  the  male  of  the  roe, 
the  female  of  the  turkey.  The  female  silk-worms  ride  the  males.  Hud. 
3,1,750.  The  female  bee,  that  feeds  her  husband  drone.  M.  pi.  7,490. 
Male  Abigails,  Spect.45. 

2)  man,  woman  oder  man,  maid:  man-child ,  maid-child  Lev. 
12,2,5.  servant-man  man-servant,  servant-maid  maid-servant.  I  got 
me  men-singers  and  women-singers.  Eccl.  2, 8.  Es  tritt  auch  zu  Fe- 
mininen und  bildet  masculine  Formen :  man-midwife  Geburtsbelfer, 
man-milliner  Spect.  Semiramis,  the  man-queen.  Byr.  Sard.  1.     Ebenso 


Geschlechtsbezeiehnnng  durch  Composition.  371 

tritt  woman   zn    mftnnlichen  Namen  r    a  woman-Titan.    Shirl.  18.  —  §.  85, 
Balw.  Nov.  auch  a  gentleman  dog  nnd  a  lady-dog.  1,12. 

3)  carl  hat  sicli  nur  im  Dialecte  erhalten:  carl-cat.  North. 

4)  he  she:  he-servant  she-servant,  he-neighbour  she-neighbour; 
he-cat  she-cat,  he-bear  she-bear;  he-wolf  she  wolf ;  femer  auch  she- 
slanderer  Spect. 390.  a  she-chimney-sweep  Van.  Fair. 2 1.-  she-saints 
RFi.  she-fool  etc.  a  favorite  she-camel  foaled.  M.  Pach.1.  Bisweilen 
anrh  hinter  Adjectiven:  the  fairest  he,  the  fairest  she  der,  die 
SchSnste.  the  cruel'st  she  alive.  Sh.  Tn.  1 , 5.  und  bisweilen  sogar  al- 
lein  zur  geschlechtigen  Bezeichnung  der  Personlichkeit r  to  load  my 
she  with  cracks.  Sh.  Wt.4,3.  the  shes  of  Italy.   Cymb.  1,4. 

Wie  man  feminine  Namen  zu  masculinen  umwandelte  und  weib- 
licbe  Bezeichnungen  auf  m^nnliche  Wesen  ttbertrng,  so  umgekehrt 
aiich  she:  she-Macchiavel  Spect. 8,  32.  she-Mercury  Sh.  Mw.2,2.  she- 
knight-errant.  she-men  Byr.  DJ.  14,31.  Scherzhaft:  Captain  he-Otter, 
your  sbe-Otter  is  coming,  your  wife.  BJ.225.  Verachtlich:  the  she- 
king  (weibische  K6nig) ,  that  less  than  woman ,  is  even  now  upon  the 
waters  with  his  female  mates.  Byr.  Sard.  2.  —  Byr.  IftSt  sogar  she 
treten  zu  garb:  if  Alcides  were  shamed  in  wearing  Lydian  Omphale's 
she- garb  (Weiberrock)  Sard.  3.  she-parades  (weibische  Aufzttge)  DJ. 
6,30.  she-condition  14, 24  ff.  Hier  enthait  es  den  adjectivischen  Be- 
?riiF  von  Weib ,  in  gutera  und  b5sem  Sinne. 

5)  Dog  und  bitch,  die  Geschlechtsbezeichnungen  der  Hunde, 
werden  zu  gleichem  Zwecke  verwandt  in  dog-fox  (Fuchs),  bitch-fox 
Fiichsin),  dog-otter  (Otter),  bitch-otter,  dog- wolf  (Wolf),  bitch-wolf, 
dog-ape  bitch-ape. 

6)  Buck  und  doe  werden  gebraucht  vom  Dammwild,  Hasen  und 
Kaninchen:  buck-rabbit  (Kaninchen),  buck-coney,  buck-goat  (Gei6- 
bofk),  buck-hare  (Hase);  aber  roe-buck;  doe-rabbit  etc. 

7)  Die  feminine  Bezeichnung  ewe  (Mutterschaf) ,  hat  sich  erhal- 
ten in  ewe-lamb  Gen.  21, 28. 

8)  Cock  und  hen  unterscheiden  das  Geschlecht  der  V6gel:  cock- 
sparrow  (Sperling  Mftnnchen)  hen-sparrow;  cock-pigeon  (Tauber)  hen- 
pigeon,  hen  partridge  W.  S.  Ken.  1.  Sie  stehen  nach  in  pea-cock, 
pea-hen  (Pfau).  Femer  werden  sie  auch  mit  localen  Begriffen  ver 
fcunden:  Guinea-cock  (Perlhahn),  Guinea-hen  (Perlhuhn) ,  turkey-cock 
tarkey-hen   (kalkuttischer  Hahn),    moor-cock   moor-hen   (WaUerhuhu). 

9)  Boar  und  sow  stehen  mit  pig  verbunden:  boar-pig  (der  junge 
Eber),  sow-pig  (Sauferkel). 

24* 


L 


372  Geschlechtsbezeichnung  4urch  Composition. 

§.  85*  tO)  Die  Personification  einiger  Thiere  hat  die  Beiftlgang  von  Per- 

sonennamen  veranlaSt,  so  da&  diese  als  Gesehlechtsbezeichnungen  be- 
trachtet  werden  k5nnen,  wie  Tom,  Jack,  Robin,  Billy,  Tib  (Tibby 
=  Tabitha),  Mag,  Jenny:  tom-tit  (Meise),  tom-cat  (Kater),  jack-daw 
(Dohle),  jack-ass  (Esel)  jenny-ass  (Eselin),  billy-goat  (Ziegenbock), 
magpie  (Elster),  madge-owlet  (Nachteule)  WS.  Ken.  12,  Jenny  Wren 
(ZaunkSnig)  NR.  48.  Aber  die  Namen  sind  abgeschwftcht.  —  Im  Dia- 
lecte  finden  sich  solche  Bildungen  noch  hflufiger,  wie  jack-snipe 
(Schnepfe)  Ghesh.,  jenny-crone  (Kranich)  North,  jenny-owlet  (Eule), 
nan-pie  (Elster)  North.  Auf  Wight  hei^t  jack  Uberhanpt  das  Maon- 
chen  (Halliwell),  daher  jack-hern  (Reiher).  Selbst  zu  leblosen  Gegen- 
st&nden  sind  Personennamen  getreten  and  die  Compositionen  enthalten 
persbnliche  Bezeichnungen ,  wie  jack-tar  (Matrose),  tom-thumb  (Hans 
Dftnmling),  oder  sachliche,  wie  jack-boot  (Kurierstiefel) ,  jack-chain 
(Hemmkette). 

§♦  86,  IV.     Fftr  beide  Geschlechter  ist  nur  ein  Wort  da  and  dies  muB 

filr  beide  ansreichen.  Im  Aags.  gehOrt  dies  natttrlich  noch  einem  be- 
stimmten  grammatischen  Geschlechte  an. 

1)  Ags.  Mascnlin  sind :  olfend  (Kameel) ,  bera  (Bd.r) ,  draca  (Drache), 
elp  (Elephant),  bund  (Hand),  leo  (seo  leo  &btt  hire  d.genes  hisses  hyrde 
Gr.  Alf.  Met.  13, 30  L5we),  hwelp  (junger  Hund),  lox  (Luchs),  befer 
(Biber),  hara  (Hase),  apa  (Affe),  catt  (Katze),  seolh  (Seekalb).  — 
brid  fugol  (Vogel) ,  earn(Adler),  glida  (Geier) ,  hafuc  (Habbicht),  hragra 
(Reiher),  cran  (Krannich),  hrsefen  (Rabe),  swan  (Schwan),  strata 
(Straufi),  p&wa  (Pfau),  cita  (Falke),  hr6c  (Krahe),  scric  (Drossel), 
staer  (Staar),  amera  (Ammer),  fine  (Fink),  spearwa  (Sperling),  wrenna 
(ZaunkSnig).  —  fisc  (Fisch),  hwsel  bran  (Wallfisch),  hacod  (Hecht), 
sel  (Aal),  haering  (Hftring),  leax  (Lachs),  reohha  (Roche),  bears  b»rs 
(Barsch).  —  efeta  (Eidechse),  snaca  (Schlange),  frocca  frogga  (FroscJi), 
wurm  (Wurm),  hama  (Heimchen),  b^tel  (Kafer),  Icece  (Blutegel). 

§*  87.  2)    Feminin    sind:    mts    (Maus),    d,m£ete    mire   (Ameise),    hnnte 

(Spinne),  Ms  (Laus),  loppe  (Floh),  padde  (Frosch),  t&dje  (Kr5te),  yce 
(Unke) ,  fleoge  (Fliege) ,  beo  (Biene) ,  naedre  (Natter) ,  &dexe  (Eidechse), 
modde  (Motte),  butterfleoge  (Schmetterling) ,  waBsp  (Wespe).  —  gale, 
nihtegale,  hearpene  (Nachtigall) ,  agn  (Elster),  dsle(Amsel),  ened(Ente), 
tile  (Eule),  l&werce  (Lerche) ,  swalewe  (Schwalbe) ,  m&se  (Meise),  jirysce 
)>rostle  (Drossel),  ceA  (Krfthe),  linete  (Distelfink),  dAfe  culfra  (Tanbe) 
turtle  (Turteltaube).  —  truht  (Forelle). 


Einformige  Thiernamen.  373 

Nags.  Die  Thiernamen,  welche  bei  Lag.  vorkommen,  behalten  §.  87* 
ihr  grammatisches  Geschlecht,  wie  )>es  drake  2560 1 ,  ]>vl  wilde  basr 
(A.  bor  Eber),  wenne  hundes  bine  bistonded  (697.  )>one  beore  (B&r), 
he  ())e  drake)  ismat. 25615.  of  \>B,n  voxe  (foxe  B.),  |>enne  he  bid  bal- 
dest. 20840,  ffilc  fisc,  ]>eT  he  his  cnn  finde)>. 22000.  pes  fugel2832 
an  mnehel  sem  (Adler)  spec  a  ]7on  castle  ]7er  h  e  set.  2826 ,  femer 
hand31678,  olifant 23778,  nnd  wahrscheinlich  auch  die  Plur.  whelpes, 
heuekes  und  sparewen;  flegen  (Fliegen)  and  culueren  (Taaben).  Orm 
bringt  zwar  manche  Thiernamen,  ohne  aber  das  Geschlecht  anzuge- 
ben.  cullfre  and  turrtle  sind  feminin:  cullfre  fede})})  o)>err  cullfress 
bridd  all  alls  itt  waere  hire  aghenn.  1258.  turrtle  —  forr  fra  J>att 
hire  make  iss  d«d,  ne  kepejjj?  gho  wi)>J>  o|>err.  1277. 

Geriethen  schon  jene  Thiernamen  in  Verwirrang  rttcksichtlich  der 
Geschlechtsbezeichnung ,  die  von  dem  nattlrlichen  Geschlecht  getragen 
warden,  so  mu3  es  in  noch  hdherem  Grade  bei  denen  stattgefunden 
haben,  in  welchen  das  grammatische  Geschlecht  nicht  auf  dem  natflr- 
lichen  rnht.  Es  ist  daher  selbstverstd-ndlich ,  da&  das  grammatische 
Geschlecht  im  Ae.  and  Me.  schwankt. 

Zun&chst  lft3t  es  sich  bei  vielen  W5rtern  gar  nicht  erkennen,  da 
Dnr  der  Name  genannt  wird.  Bei  andern  steht  zwar  das  Pron.  his; 
da  dieses  aber  noch  ftlr  Masc.  and  Neutram  steht,  so  wtlrde  es  nor 
das  Feminin  ausschlieden ,  ohne  Uber  Masc.  and  Neutr.  za  entschei- 
den.  Femer  herrscht  in  Beziehung  anf  das  beigelegte  Geschlecht 
groBes  Schwanken.  Selten  sind  z.  B.  die  beiden  Uebersetzungen  Wyc- 
liffe's  einigin  der  Geschlechtsbezeichnung,  wie  in  den  masc.  behemoth  -*- 
he  slepith.  Job.  40,16.  unicorn  —  he  shal  breke 39,1 0.  hare  —  h e  chewith 
Lev.  11,6.  a  crowe  —  after  hym.  Gen.  8, 7.  hors  he.  Apoc.  6. 2 ;  an  eddre 
she.  Deeds  28, 3  etc.  Oft  legen  sie  vielmehr  demselben  Worte  verschie- 
denes  Geschlecht  bei,  wie:  strucion  (whiche)  leueth  hir  (A.,  his 
B.)  eiren  in  the  erthe.  Job. 39, 14.  —  culuer  (he  had  not  foundun, 
where  his  foot  mygte  rest  A.,  sche  foond  not  where  hir  foot  schulde 
reste  B.).  Gen.  8,9.  —  spare  we  (fonde  to  hym  an  hous  A.,  to  it 
silfB.).  Ps.83,4.  —  turtil  (he  leye  up  his  briddis  A. ,  it  schal  kepe 
hisc  bryddis  B.)83,  4.  —  amte  anpte  (it  has  no  ledere  A.,  he  hath 
no  duyk  B.  Prov.  6,7.  Selbst  in  einer  und  derselben  Uebersetzung 
kommen  Schwankungen  vor:  swine  (he  departeth  the  clee  B.)  Lev. 
'1,7  und  it  Deut.  14,8.  —  culuer  (he  has  not  foundun  A.  Job.39, 
^  and  she  com  to  hym  Gen.  8,11.  Bisweiien  wird  es  in  der  einen 
Uebersetzung   besonders  bezeichnet,   in   der  andern   nicht:   asses  A., 


374  Einformige  Thiernamen. 

i*  87«  femal  assis  B.  Job.  1,3.  wo  die  Bezeicbnang  am  so  weniger  h^tte 
fehlen  sollen,  da  asse  Job.  39, 10  masculin  ist. 

Mau.  hat  zwar  manche  Thiernamen ,  wie  dragoan ,  lyoun ,  leparde. 
olyfaunt,  cokadrille,  dromedary,  asse,  mastyf,  honnde,  dogge,  hors, 
swyn,  pigge,  calf,  fole,  catte,  ratte,  ratoun;  egle,  hank,  sparhauk, 
garhauk ,  ostryche ,  raven ,  crow ,  choagh ,  papingaye ,  colver ,  chicken ; 
fly,  flee,  pissemyre  etc  ,  aliein  selten  ist  das  Geschlecht  angegeben, 
wie  in  odenthos  he 28,  griffouns  he 26,  monstre  he 5,  brid  she,  fenix 
she  and  it  5. 

Gh.  hat  folgende  Masc. :  foale  A8sembL320.  egle  331,  faocon337. 
crane  344,  cuckow603,  8parowe350,  swan  342,  swallow  353,  tortk 
355  etc.;  Femininen:  larkel493.  nightingale  R.  78.  dove  Ass. 340. 
crowe362;  bisweilen  legt  er  verschiedenes  Greschlecht  bei:  a  faucon 
gan  to  crie  that  all  the  wood  resouned  of  hire  cry.  Gh.  10727.  the 
gentle  faucon  that  with  his  fete  distreineth  the  kinges  hand.  Ass.  338 
etc.     Von  lion  bildet  er  lioness e  leonesse. 

Das  Geschlecht  wird  nicht  beachtet,  wenn  nur  das  Thier  an  sich 
in  Betracht  kommt,  d.  h.  manche  Geschlechtsbezeichnungen  werden 
auf  die  ganze  Gattung  ttbertragen:  of  the  oxen  he  wole  offre  a  maal 
or  a  femaal.  Lev.  3,1.  a  hee-geyt  (A.  a  buk  of  geet  B.)  —  he  shal 
putte  his  hoond  apon  the  heed  of  it 5,  24. 

§•  88«  Ne.      Wenn  die   Sprache  sogar  in  den   Wdrtern,    die    eine  Ge- 

schlechtsunterscheidung  noch  enthalten,  wie  cow  etc.,  das  Geschlecht 
t)bersehen  kann,  wofern  dasselbe  nicht  gerade  in  Betracht  kommt 
(whether  it  be  cow  or  ewe,  ye  shall  kill  it  and  her  young.  Lev.  11, 
28) ,  so  kann  dies  noch  mehr  bei  den  Thiernamen  geschehen ,  die  fur 
beide  Geschlechter  eine  Form  haben.  Sie  konnen  durchgangig  als 
Neutra  gebraucht  werden:  her  eyes  were  like  those  of  an  imprisoned 
eagle,  flashing  and  lightning  on  the  foes  whom  it  cannot  reach  with 
its  talons.  WS.  Ken.  22. 

Eine  Abweichung  von  diesem  Gebrauche  findet  aber  statt,  weno 
Nachdruck  auf  das  Geschlecht  gelegt  wird,  oder  wenn  der  Ausdrnck 
sich  belebt  und  Eigenschaften  angedeutet  werden  soUen,  die  mit  dein 
Geschlechte  verbunden  sind,  oder  wenn  die  Thiere  personificiert  war- 
den. Im  Allgemeinen  sind  dann  die  Namen  der  grOlJeren,  st&rkeren. 
schnelleren  und  b5sartigeren  Thiere  masculin,  die  der  kleineren  and 
schwacheren  feminin.  Daher  ist  bear  (Bftr)  fftr  gewOhnlich  masculin: 
he  robbed  the  swarm.  Gay.  2,  5.  he  makes  his  bed  —  hardens  his  heart 


Einformige  Thiernameu.  375 

against  assailing  want.  Th.  wint.  84 1*.  Folglich  ist  auch  ein  steinerner  §•  '^88; 
fi&r  h  e  WS.  Wav.  8  und  1 1  sogar  ein  Pokal :  he  beheld  the  animal 
making  his  rounds.  Kdmmt  dagegen  die  Mutterliebe  der  Bftrin  in 
Betracht,  so  hei^t  es:  a  bear  robbed  of  her  whelps.  Prov.  17, 12. 
whose  hand  is  that  the  foiest-bear  doth  lick?  not  his  that  spoils  her 
yoang  before  her  face.  Sh.  —  The  forest's  leaping  panther  shall 
yield  his  spotted  hide.  Bry.  A  panther  of  majestic  port,  the  fairest 
female  of  the  court,  where'er  she  moved  etc.  £M. 2.  —  In  der  Fa- 
bel,  The  Spider  and  the  Fly,  wirbt  der  spider  um  die  fly;  daher  ist 
jenes  mannlich,  dieses  weiblich.  In  Gay  2, 8  ist  die  fly  (Fliege)  Staats- 
barger  nnd  sagt:  I  am  a  gentleman.  —  EM.6  ist  sheep  als  Mutter 
she:  lamb,  the  sheep's  daughter,  wearies  out  her  dam  with  prayers, 
wahrend  der  Gattungsbegriff  sheep  meist  h  e  ist :  the  sheep  complained 
his  sides  a  load  of  wool  sustained  Gay.  1 ,  50. 

Vorzugsweise  masculin  kommen  vor  von  g  rod  en  Hausthieren  .*  §*  89« 
mastiff  loved  fighting  better  than  his  food.  Gay.  1,14.  Even  a  mas- 
tiff will  pull  down  those  who  come  near  his  kennel.  WS.  Ken.  5.  — 
The  dog  (altn.  doggr.  m.)  the  old  dog  always  comes  out  of  his  kennel, 
Shirl.  12.  Down,  sir!  down!  15.  his  humble  suit  preferred.  Gay.  1,2. 
A  greyhound  by  his  importunate  caresses.  WS.  Wav. 22.  he  (a 
spaniel,  T^pagneul)  never  knew  what  learning  meant.  Gay  1,2.  a  cur 
<holl.  korre,  Koter),  rewarded  for  his  daily  lie.  1,26.  Yap  had  his 
ear;  and  defamation  gave  him  full  scope  of  conversation.  Gay  2, 6.  — 
I'll  give  him  (donkey,  vielleicht  von  don)  a  handful  of  grass.  NR.  75. 
ass  (ags.  assa,  asse)  —  but  most  on  music  fixed  his  hopes.  Gay.  1, 
17.  ass  he,  donkey  he  Bulw.  Nov.  2.  —  horse,  he  takes  the  river 
at  redoubled  draughts.  Th.  sum.511.  sogar:  my  mistress  (von  horse) 
wears  his  own  hair.  Sh.  He 3, 7.  The  crafty  pony  availed  himself  of 
—  WS.  ant.  15.  —  and  the  swine,  though  he  divide  the  hoof  —  he 
is  andean.  Lev.  11,7.  The  hog  (celtisch),  he  munches  now  the  stea- 
ming grains.  Gay.  1,48.  Pig  heNR.  17.  he  never  fasted,  when  he  eat. 
77.  —  a  calf,  says  he  Gay.  1,50.  ^he  ewe  that  will  not  hear  her 
lamb  when  it  baes,  will  never  answer  a  calf  when  he  bleats.  Sh.  Much. 
3,3.  The  sheep  said,  he  was  slow,  confessed  his  fears  1,50.  —  yon 
lamb  that  from  the  brink  his  dancing  shade  surveys.  Pope  Past.  — 
Thou  Shalt  not  seethe  a  kid  in  his  mother's  milk.  Dent.  14,21.  —  a 
goat  —  whenever  a  thymy  bank  he  found.  Gay.  1,22.  —  the  grey 
rabbit  contributes  his  share.  NR.  164.  —  camel  —  son  of  the  desert,  even 


376  Masculine  Thiernamen. 

i«  89.  the  camel  flies.  Th.  sum. 955.  VOn  Wild  und  Waldthieren :  elk  (altn. 
elgr  m.).  Scarce  his  head  raised  over  the  heapy  wreath,  the  branching 
elk  lies  slumbering.  Th.  wint. 828;  —  Unicorn,  who  wears  an  ivory 
bodkin  on  his  forehead.  NR. 31.  Elephant  —  here  he  sees  revol- 
ving ages  sweep  the  changeful  earth,  sum.  712.  The  bison  (le  bison 
frz.)  feeds  no  more,  yet  here  I  meet  his  ancient  footprints.  Bry.  Wolf-— 
deep  in  the  woods  secure  he  lay.  Gay  1,17.  Bear  s.  oben.  Jackall  — 
Once,  studious  of  his  private  good,  a  proud  jackall  oppressed  the 
wood.  Gray 2, 9.  Baboon  (firz.  le  babouin)  —  he  fingered  every  thing 
he  found.  Gay 2, 3.  Only  the  fierce,  Hyena  stalks  and  his  carnage 
plies.  LRookh.  Was  he  (the  hyena)  to  endure  this  ?  HW.4, 12.  —  Fox 
—  the  old  rogue  of  a  fox  NR.  70.  a  fox  aspiring  lay ,  he  raised  his 
head.  Gay  1,29.  The  fox  made  his  appearance  WS.  rob.  5.  —  The 
squirrel  (frz.  escurel,  le)  he  is  cunning.  LLearner54. 

Wa0erthiere.  Behemoth,  biggest  born  of  earth,  upheaved  his 
vastness.  M.  pi. 7,471.  Behold  now  Behemoth  —  he  eateth  grass 
as  an  ox.  Job. 40, 15.  —  Canst  thou  draw  out  Leviathan  with  an 
hook?  or  his  tongue  with  a  cord?  41,1.  Leviathan  swims  —  and  at 
his  gills  draws  in  and  at  his  trunk  spouts  out  a  sea.  M.  pi.  7,412. 
Hippopotamus  —  he  had  the  impudence  to  pretend  to  have  some 
likeness  to  a  horse.  HW.4, 12.  —  Otter  (ags.  otor  m).  The  beaver 
(ags.  befer  m.)  shows  much  skill  in  all  he  does.  Read.  76.  —  The 
tortoise  letting  himself  slip  from  off  the  log  on  which  he  is 
sunning  himself.  WJ.  Sk.  angl.  —  The  enormous  whale  emerges  as 
he  goes.  Shirl.  13. 

Kleinere  Thiere:  The  rat,  he  squeaked.  LSongs.  The  wood- 
chuck  —  he  lives  in  a  hole  in  the  ground.  Read. 51. 

V6gel:  Eagle  (frz.  aigle,  le) —  Invited  from  the  cliffs,  to  whose 
dark  brow  he  clings,  the  eagle  soars.  Th.  sum. 608.  The  young  eagle 
must  gaze  at  the  sun,  ere  he  soars  on  strong  wing  to  meetMt.  WS. 
Ken.  5.  Doch  auch:  the  eagle  throws  oblique  glances  upon  the  prey, 
which  she  has  clutched  WS.  Pir35.  Doth  the  eagle  mount  up  at  thy 
command,  and  make  her  nest  on  high?  Job. 40, 27.  —  The  kite 
rose  up.  His  honest  heart  etc.  £M.  1 .  the  kite  after  his  kind.  Lev. 
11,14.  —  Vulture  —  he  longs  to  ease  the  monarch's  ear.  Gay2, 
2.  The  blind  Blackbird,  who  dreamed  and  dozed  away  his  days. 
NN.37.  he  chirped. 89.  —  Cormorant  —  to  see  if  he  find  any  of 
his  brass.  Mor.  fabl.  16.  I  saw  the  expecting  raven  fly,  he  flew.  Byr. 
Maz.  17  —   Curse  on  his  ill-betiding  croak.  Gay  1,37.     Doch  auch; 


Masculine  Thiernamen.  377 

the  thing  over  which  the  raven  flaps  her  funeral  wing.  Byr.  —  Rook  («  89« 
—  who  high  amid  the  boughs ,  his  airy  city  builds.  Th.  spr.  765.  — 
Daw,  he  says  Gray 2, 2.  Jack  Daw  who  hopped  and  bowed  himself 
forward.  HW.  4, 17.  —  Pie,  he  says  EM.  1. —  Parrot.  —  you  praise 
his  talk.  Gay  1,25.  he  Bulw.  Nov.  12.  P.  is  a  parrot  who  talks  no 
more  than  he  is  told.  NR.  30.  Daneben:  John  thought  she  meant 
him.  Read.  3S.  —  The  wailing  o  w  I  plies  his  sad  song.  Th.  wint.  1 45. 
he  flew  away.  LLearn.  123.  An  owl  —  and  all  the  words  he  ever 
spoke.  NR.  6  und :  of  all  the  birds  the  owl  is  the  fairest  in  her  degree. 
14.  An  owl  —  he's  watching  a  mouse.  30.  jedoch  fem.  BJ.  494.  he 
Bulw.  Nov.  —  The  j  ay  —  he  steals  and  eats  the  eggs  of  other  birds. 
Read.71.  —  The  bittern  knows  his  time.  Th.  spr. 22.  —  The  red- 
breast leaves  his  shivering  mates  and  pays  to  trusted  man  his  annual 
visit.  Th.  wint.  250.  Robin  Redbreast  —  we'll  strow  him  here  some 
erambs  of  bread.  NR.  10.  A  stork  who  swallows  down  fishes  and  frogs 
to  his  fill.  NR.31.  —  The  cuckoo's  a  fine  bird,  he  sings.  NR.44. 
The  throstle  with  his  note  so  true.  Sh.  Mids.  Up  springs  the  lark, 
he  mounted  sings.  Th.  spr.  590.  WS.  Ken.  2.  Nig.  19. 

Fische:  His  jaws  horrific  armed  here  dwells  the  direful  shark. 
Th.  sum.  1004.  The  dolphin  upon  this  had  such  an  indignation  of 
the  buffoon  ape ,  that  he  gave  him  the  slip.  Mor.  fabl.  1 8.  A  man  has 
no  better  chance  of  keeping  a  secret  from  you  women ,  than  an  e  e  1 
to  keep  himself  in  his  hold  when  he  is  sniggled.  WS.  pir.  26.  —  From 
his  lively  haunt  the  trout  is  banished.  Th.  sum.  388.  See  how  he  pulls 
him  out.  Read.  31. 

Reptilien  etc.:  The  green  serpent  (frz.  le-)  from  his  dark  abode. 
Th.  sum. 897.  the  Boa  will  not  swallow  his  rabbit.  TBr.28.  —  Thou 
art  as  well  gilded  as  a  snake,  when  he  casts  his  old  slough.  WS. 
Ken.  3.  —  I  went  to  the  toad,  I  charmed  him  out,  and  he  came 
at  my  call.  Perc.  The  frog  —  he  would  a  wooing  go.  NR.  70.  — 
Crab  —  he  says.  Gay  1,49.  Hast  thou  the  pretty  worm  of  Nilus 
there  ?  I  have  him.  Sh.  CA.  5, 2.  Why  even  the  worm  at  last  disdains 
his  shattered  cell.  Byr.  Ch.  2, 5.  An  earthworm  unrolled  his  mon- 
strous length.  Gray.  2, 16.  A  snail  carries  his  house  on  his  head.  Sh. 
as4, 1. 

Insecten  etc:  The  locust  after  his  kind,  the  beetle  etc.,  the 
grasshopper  etc.  Lev.  11,22.  Ere  the  bat  hath  flown  his  cloistered 
flight.  Sh.  Mac. 3, 2.  The  wasp  —  he  now  advances.  Gay  1,8.  The 
butterfly  —    his   wings   wide  he   displays.  1,24.    That  is  a  valiant 


378  Femuune  TliieniiuiieB. 

§*  89.  flea,  that  dare  eat  his  breakfast  on  the  lip  of  a  lion.  Sh.  He 3, 4. 
The  gnat  flew  his  way.  Mor.  fabi.22.  The  glow-worm  lights  his 
gem.  Th.  sum.  1 668. 

§•  90.  Feminin  sind:  Thou  art  a  swift  dromedary  traversing  her  ways. 

Jer. 2,23.  —  The  seal  finding  her  retreat  intercepted.  WS.  ant 30. 
The  adder  that  stoppeth  her  ear.  Ps.  58,4.  —  Where  the  midge 
dares  not  venture,  lest  herself  fast  she  lay.  Perc.  —  The  osprey 
that  would  have  made  a  nest  for  herself.  WS.  pir.26.  —  The  ostrich 
(frz.  antruche ,  la)  which  leaveth  her  eggs  in  the  earth.  Job.  39, 14.  — 
The  gull  be  our  songstress.  WS.  pir.22.  —  I  saw  a  falcon  that 
struck  her  prey.  2 1 .  —  The  partridge  —  she  mocks  her  toils,  alarms 
her  brood.  Gay  1,30.  —  The  white-winged  plover  wheels  her  soun- 
ding flight.  Th.  spr.692.  —  Will  the  stork,  intending  rest,  on  the 
billow  build  her  nest?  EM.  15.  Where  the  birds  make  their  nests; 
as  for  the  stork,  the  fir-trees  are  her  house.  Ps.  104, 17.  s.  o.  — 
From  her  nest  the  lapwing  cries  away.  Sh.H.  Err. 4, 2.  -  The 
turtle  —  while  over  her  callow  brood  she  hung.  EM.  14.  —  The 
turtle  tunes  her  plaintive  strain.  IBuncl.  80.  —  The  wren  that  dips 
her  bill  in  water.  Bry.  —  The  night  sparrow  trills  her  song.  Brj. 
-~  Ask  of  the  bleeding  pelican,  why  she  hath  ripped  her  bosora. 
Byr.  MF.  1,2.  —  The  thrush  she  sat  in  a  bush.  NR. 51. 

§.91.  Vielen  Namen  legt  man  ein  doppeltes  Geschlecht  bei.   Man  sollte 

das  zunftchst  von  den  CoUectiven  erwarten ,  allein  das  ist  nicht  immer 
der  Fall.  Beast  (obgleich  frz.  la  beste)  ist  nur  masculin.  Out  of 
the  ground  up  rose  the  wild  beast  where  he  wons  in  forest  wild.  M. 
PI. 7, 457.  And  I  saw  a  beast  rise  up  —  upon  his  horns  ten  crowns. 
Revel.  13, 1.  —  Many  a  werst,  panting  as  if  his  heart  would  burst, 
the  weary  brute  (=  horse)  still  staggered  on.  Byr.  Maz. 

In  her  ray  and  brightness  the  herd  hath  more  annoyance  bv 
the  brize,  than  by  the  tiger.  Sh.  Troil.  1,3. 

The  pleasant'st  angling  is  to  see  the  fish  cut  with  her  goiden 
oars  the  silver  stream.  Sh.  Much. 3,1.  A  bird  hasteth  to  the  snare, 
and  knoweth  not,  that  it  is  for  his  life.  Prov.7,23.  vom  Adler  na- 
tttrlich  he.  Gay  1,4.  let  him  learn.  LLearn.  127.  a  bird  that  wandereth 
from  her  home  Gen. 8,9.  a  bird  betrays  her  nest  by  striving  to  con- 
ceal it.  Byr. 

Bear  s.  0.  —   Sheep  s.   o.   Every  sheep  to    her   mate.  Prov. 


Feminine  Thiernamen.  379 

The  sheep,  said  he,  was  slow,  confessed  his  fears.  Gay  1,50.  —  §♦  91* 
Cat  gew5hnlich  she:  the  cat  that  steals  on  her  prey  WS.  Ken. 29. 
passy-cat  NR. 21,  doch  auch  he  NR'43.  the  cat  she  seized  the  rat 
by  the  crown.  NR.  42.  —  The  hare—  he  is  unclean  unto  you. 
Lev.  11,6.  Tho'  she  sits  concealed,  with  folded  ears ,  unsleeping  eyes, 
the  scented  dew  hetrays  her.  Th.  aut  415.  —  The  coney  —  he 
is  unclean.  Lev.  11,5.  As  a  coney  that  you  see  dwell,  where  she  is 
kindled.  Sh.  as.  3,2.  —  The  mouse  he  NR.  7.  she 8.  an  old  grey- 
bearded  mouse-stretching  out  his  neck.  Mor.  fahl.  7.  can  a  little  field- 
mouse  make  his  own  sharp  teeth  to  gnaw  his  nuts  with.  LLearn.  183. 

Phoenix  —  to  Egyptian  Thebes  he  flies.  M.  pi. 5,274.  burn  the 
longlived  Phoenix  in  her  blood.  Sh.  sonn.  19.  —  Doth  the  hawk 
fly  by  thy  'wisdom  and  stretch  her  wings  toward  the  south.  Job.  39, 
26.  Does  not  the  hawk  all  fowls  survey,  as  destined  only  for  his 
prey.  Gay  1 ,  49.  When  my  hawk  is  in  the  field ,  I  can  fly  him.  WS. 
Rob. 5.  —  The  stately-sailing  swan  gives  out  his  snowy  plumage 
to  the  gale.  Th.  spr.  776.  With  these  the  swan's  maternal  care  had 
sent  her  scarce  fledged  cygnet  heir.  Gay 2, 14.  M.  pi. 7, 438.  see  how 
she  bends  her  long  neck.  Read. 28.  —  Thither  will  I,  like  heron  (frz. 
heron  le)  to  her  haunt.  WS.  Iv.  1.  aber  he  NR.29.  —  The  carrion- 
crow  considered  poor  Reynard  as  soon  to  be  his  prey.  WS.  rob. 5. 
The  fox  seeing  her.  Mor.  fabl. 36.  —  The  stockdove- oft  ceasing 
from  his  plaint.  Th.  sum.  612.  The  dove  found  no  rest  for  the  sole 
of  her  foot.  Gen.8,9.  Tom  dove.  Sh.  —  A  miserable  linnet  be- 
gan to  greet  them  with  his  whistle.  WS.  ant  37.  The  linnet  being 
bride's  maid.  Courtsh.  —  The  swallow  sweeps  the  slimy  pool,  to 
build  his  hanging  house  intent.  Th.  spr. 651.  The  swallow  has  found 
a  nest  for  herself.  Ps.84,3.  swift  as  swallow  in  her  flight.  Sp.5,  I, 
^0.  —  A  nightingale  began  his  lay.  EM.  13.  But  let^  not  chief 
the  nightingale  lament  her  ruined  care.  Th.  spr. 711.  M.  pi. 7, 436. 
""  The  pheasant  —  around  her  all  her  listening  brood.  Gay  1,30. 
see  from  the  brake  the  whirring  pheasant  springs:  short  is  his  joy. 
Pope  Winds.  —  The  turkey  —  he  only  admires  himself.  LLearn. 
ioS.  Behind  her  ran  her  infant  train.  Gay.  1,38.  —  The  sparrow 
^  he  builds  her  clever  nest.  NR. 26.  So  steers  the  prudent  crane 
her  annual  voyage.  M.  pi.  7, 430. 

Fly  —  I  am  a  gentleman  Gay. 2, 8.  Of  the  fly  which  sitting  on 
a  chariot,  said,  she  raised  a  dust.  Mor.  fabl. 28.  —  Will  the  bee 
demand  his  store.  EM.  15.   The  bee  with   honied  thigh,   that  at  her 


380  Geschlecht  der  leblosen  Gegenst&nde. 

§♦  9l»  flowery  work  doth  sing  M.  —  Go  to  the  ant,  consider  her  ways. 
Prov.6,6.  he  is  made  chief  treasurer  of  the  grain.  Gay.  2, 4.  first 
crept  the  parsimonious  emmet,  joined  in  her  popular  tribes.  M.  pi. 
7,485.  —  The  court  shall  be  the  spider's  sphere;  power  shall 
reward  him  there.  Gay.  2, 14.  Beneath  a  peasant's  homely  thatch 
a  spider  long  had  held  her  watch.  EM.  10.  —  Wie  schwankend  in 
den  Dialecten,  zeigt:  It  is  a  common  saying,  that  in  Hampshire  every 
thing  is  called  he,  except  a  tomcat  which  is  called  she.  Halliweirs 
Diet. 

Auch  einige  Personennamen  mU0en  fdr  beide  Geschlechter  aas- 
reichen,  1)  well  man  der  fremden  Sprache  nur  eine  Form  entlehnte, 
wie  in  pupil  frz.  le  und  la  pupille;  —  2)  well  die  eine  Form,  ge- 
wohnlich  die  feminine,  aufgegeben  worden  ist:  giant  (frz.  le  geant, 
lag^ante),  messenger,  minion,  regent,  spouse,  parent,  ser- 
vant (frz.  la  servante),  favourite  (frz.  le  favori,  la  favorite)  etc.; 
—  3)  weil  die  Endung  er  nur.die  Personlichkeit ,  nicht  das  Geschlecht 
bezeichnet:  sinner,  house -keeper  etc.  Ist  an  diesen  und  andern 
Wdrtern  eine  Geschlechtsbezeichnung  nothwendig,  so  geschieht  sie 
durch  Composition. 

B.    Genus  der  nicht  lebendigen  sinulichen  Gegenstande. 

§.  92*  Es  ist  sehr  verschieden   und  hftngt   nrsprftnglich   von   dem  Ein- 

i  drucke  ab,  den  der  Gegenstand  auf  das  menschliche  Gemttth  machte. 
Diese  ursprtlngliche  Anschauung  liegt  uns  aber  so  fern,  da0  der  Za- 
sammenhang  zwischen  dem  Gegenstande  und  dem  grammatischen  6e- 
schlechte  sich  selten  erkenuen  ld.0t.  So  gehdrt  z.  B.  das  AUgemeine, 
die  ganze  Gattung  bezeichnende ,  dem  Neutrum  an,  wie  Aags.  treow 
(Baum),  holt  (Holz),  w&hrend  die  specielleren  Benennungen  beam 
(Baum ,  B^lken)  und  wudu  (Wald)  dem  Masculin,  und  die  Namen  der 
einzelnen  Bftu'me  dem  Masculin  und  Feminin  angehoren.  Das  allge- 
meine  graes  ist  Neutrum ,  die  speciellen  Grasarten  und  Pflanzen  meist 
masculin  und  feminin.  Wseter  (Wa^er)  ist  Neutrum ,  wfthrend  deaw 
(Thau),  dropa  (Tropfen),  rggen  (Regen),  scftr  (Schauer),  hsBgel  (Ha- 
gel),  sn&w  (Schnee),  masculin  sind.  —  Wsepen  (Waffe)  ist  Neutrnm, 
aber  die  Waifenarten  sind  meist  masculin,  wie  heoru,  m^ce  (Schwert), 
gar  (Speer),  spreot  darod  aesc  (Lanze),  strfel  (Pfeil),  boga  (Bogen). 
scild  rand  lind  (Schild),  Oder  feminin,  wie  eax  (Axt),  fl&n  (Pfeil), 
targe  (Schild),  byrne  (Panzer).  —  Corn  (Getraide)  ist  Neutram. 
dagegen    hweete    (Weizen),     ryge    (Roggen),    &ta    (Hafer)    siod   mas- 


Geschlecht  der  leblosen  Gegentt&nde.  3gl 

culin,  be&n  (Bohne),   hnitu  (Linse)  sind  feminin.    —   Ofet  (Obst)  ist  i* 
Neotram,  jedoch  aepple  (Apfel),  brftm  (Brombeer)  sind  masculin,  plt^me 
(Pflaame),  mdre  (Manlbeere),  sl&ge  (Schlehe),  sind  feminin. 

Ferner  l&0t  nns  die  Wortbildungslehre  bis  jetzt  nicht  einsehen, 
waram  die  Namen  derselben  Begriffe  verschiedenen  Geschlechtern  an-  /  /       f". 

gehSren,  wie  Meer:  lagu  m. ,  s^  f.  und  selten  m. ,  g^ofon  brim  and  ^**i^-^^ 
fgqr  n;  Schild:  scild  etc.  m,  targe  fem.  etc.  —  Sie  IftBt  nicht  erken-  '  a^^^*^"  « 
nen,  warum  die  speciellern  Namen  gerade  diesem  Geschlechte  ange- 
horen  und  warum  bisweilen  gerade  die  Namen  der  gr50eren  Gegen- 
stftnde  feminin  sind,  wie  unter  den  Bftumen:  &c  (Eiche),  b6ce  (Buche), 
lind  (Linde),  »sp  (Espe),  beorc  (Birke),  wfthrend  die  kleineren  aesc 
(Esche),  elm  (Ulme),  holen  (HoIIunder),  masculin  sind.  Eine  Aufz&h- 
long  der  Snbstantiven  nach  ihrem  Geschlechte  erscheint  deshalb  tiber- 
fld0ig  und  nur  diejenigen  m5gen  erwflhnt  werdon,  welche  bis  in  die 
Gegenwart  fortklingen. 

Geschlechtsschwankungen  kommen  in  den  ftltern  Quellen  selten 
vor,  wie  sse,  das  C.  186,6  masculin  und  Mt.  8,26  feminin  ist,  lyft 
istPs.  17, 13  masc,  und  Mrc.  9, 7  feminin.  DaB  gegen  das  Ende  der 
SC.  bin  ZerrQttung  des  Geschlechts  eintritt,  ist  ganz  nattlrlich.  Auf- 
fallend  dagegen  erscheinen  die  zahlreichen  Abweichnngen  in  der  ftl. 
testen  Urkunde  des  Aags. ,  in  den  nordhumbrischen  Evangelien ;  aber 
da  sich  nicht  verkennen  IftSt,  da6  sie  hier  unter  EinfluS  des  Latei- 
nischen  eingetreten  sind,  so  mu0  man  annehmen,  da3  diese  Abwei- 
ebungen  nur  dann  erst  eintreten  konnten,  als  das  Geschlecht  zu 
schwanken  begann  und  da6  sie  daher  vom  Abschreiber,  nicht  vom  Ver- 
faBer  herrflhren.  Solche  Abweichungen  sind:  wingeard  ags.  masc, 
Dnrh.  meist  (vinea)  fem.  Mrc.  12,2.9,  doch  auch  masc.  Mt.21,39 
nnd  neutr. 21,41.  —  lichoma  ags.  masc,  Durh.  (caro)  fem.  Mrc.  14, 
38.  —  sword  ags.  neutr.,  Durh.  (gladius)  masc.  Luc. 22, 38.  —  scip 
ags.  neutr.  Durh.  (navis)  fem.  Luc  5, 3.  —  geat  Thttre  ags.  neutr., 
Durh.  (porta)  fem.  Mt.7, 13.  —  bldd  ags.  neutr.,  Durh.  (sanguis) 
masc.  Mt.26,28.  Ueberhaupt  kehrt  ]7(et  und  )>  so  oft  vor  Substanti 
ven  wieder,  da0  man  sieht,  das  grammatische  Geschlecht  ist  ge- 
sfhwftcht. 

Nags.  Bei  Lag.  kommen  noch  viele  Substantiven  mit  gramma- 
tischem  Geschlechte  vor.  So  sind  masculin:  bat  (Boot),  castel  (Burg) 
1650,  grund  (Boden),  helm,  hull  (Htigel) ,  halidom  (Heiligthum) ,  king- 
dom, nap  (Becher),  staef  (Stab),  stan  (Stein),  stude  (Platz),  wal 
(Maner),  wind,  wode  (Wald)  etc.     Feminin  sind:    hoc   (Buch),  burh 


3g2  Oasdileclit  der  lebkraen  Gegenst&nde. 

§•  92*  (Burg),  burne  (Rftstang),  chirche  (Kircbe),  dic(Graben),  eorde  (Erde), 
heorte  (Herz),  hilt  (Griff),  meduwe  (Wiese),  mile  (Milch),  rice  (ags. 
neutr.  Reich),  scale Schaale) ,  sonde  (Botschaft) ,  stefne  (Stimme),  strsBte 
(Strafie),  tide  (Zeit),  weolcne  (ags.  Neutr.  Himmel),  sffi  (See)  etc. 
Neutra  sind:  seitlond  (Insel),  SBdel  (Land),  atter  (Gift),  blod  (Blot), 
bord  (Tafel),  castelgat  (Burgthor),  corn  (Korn),  dust  (Staub),  feoh 
(Tribut),  Hod  (Flut),  fur  (Feuer),  graes,  lond,  taken  (Zeichen),  treo 
(Baum),  ))ing,  water,  word,  weder  (Wetter).  Viele  aber  geben  ihr 
Geschlecht  auf.  —  Manches  Schwanken  tritt  ein:  fled  he  A.  hit  B. 
22.  horn  hine  25789.  tur  (Thurm)  A.  masc,  B.  fem.7996.  |>eode(Volk) 
gewohnlich  fern.  492,  doch  masc.  3260.  gurdlefem.  und  B.  1323,  masc. 
wie  im  Aags.  in  A.;  das  Feminin  leidet  die  gr6l3ere  Einbu0e. 

Oi*m  enth&it  kaum  noch  Ueberreste  des  grammatisehen  Geschlechts. 

Im  Ae.  tritt  fOrmliche  Zerrfittung  ein,  das  natttrliche  Geschlecht 
macht  sich  geltend  und  die  Namen  der  Dinge  erscheinen  im  Me.  ge- 
schlechtslos :  day  it  Gen.  2, 3.  sterre  Mt.  2,9.  ribbe  it  Gen.  2, 31.  bond 
Mt.  5, 30.  Und  wenn  auch  bei  Wjcl.  in  A.  ein  Geschlecht  angegeben 
ist,  so  stimmt  es  selten  mit  dem  ursprttnglichen  aberein,  wie  hed  he 
A.  it  B.  Gen.  2, 11.  flood  he  A.  it  B.2, 13.  —  In  BeziehuBg  auf  die 
pronominalen  Erkennungszeichen  des  Geschlechts  ist  nicht  zu  ilber- 
sehen,  daS  his  und  der  Dativ  him  auch  vom  Neutrum  gebraucht 
werden:  the  spirit  brethith,  wher  it  (he)  wole,  and  thou  herist  his 
vois.  Job.  3, 8.  day  to  it  self  (himself)  Mt.  6, 34.  Ebenso  Mau.  The 
contree  is  strong  of  himself 5.  the  wheet  turnethe  be  his  axille  tree.  17. 
it  (the  lampe)  goethe  out  be  himself.  7. 

Im  Ne.  sind  alle  Namen  sinnlich  wahrnehmbarer  Gegenstftnde  ge- 
schlechtslos. 
§*  93*  Der  dichterische  Gebrauch   legt  aber   auch   bier  einzelnen  Sob- 

stantivcn  ein  Geschlecht  bei,  das  je  nach  der  Auffa^ung  verschieden 
sein  kann.  Wir  ordnen  die  hauptsftchlichsten  nach  ihrem  verwandten 
Inhalte. 

1)  Welt,  Himmel,  Erde,  Hdlle. 

World  (ags.  wSrold  ist  fem.):  the  antique  world  in  his  flowring 
youth.  Sp.2,  7,  16.  The  world  shall  burn,  and  from  her  ashes  spring 
new  heaven  and  earth.  M.  pi.  3, 334.  The  Comic  Muse  holds  to  the 
world  a  picture  of  it  self.  Thoms.  —  Chaos  (griech.  und  lat.  neutr., 
frz.  le  chaos)  —  the  sire  of  Dullness.  Pope.  Dune.  Behold  the  throne 
of  Chaos ,  and  his  dark  pavilion  spread.  M.  pi.  Men  are  made  of 
the  queerest  dregs  that  Chaos  churned  up  in  her  fi^rraeiit,  Sbirl.30. 


Geschlecbt  der  lebloien  Gegenstftnde.  383 

Heaven  (ags.  heofon  mase.)  his  wonted  face  renewed.  M.  pi.  6,  !♦  93« 
783.  Now  heaven  in  all  her  glory  shone.  7, 584.  And  heaven  beholds 
her  face  within.  Byr.  Maz.  246.  —  Earth  (ags.  eorde  fem.):  First 
may  the  yawning  earth  her  bosom  rend.  Pope  Jan.  When  the  bare 
earth  brought  forth  the  tender  grass,  whose  verdure  clad  her  univer- 
sal face  with  pleasant  green.  M.  pi.  7, 316.  Dull  earth  with  his  own 
weight  did  downwards  pierce  to  the  fixed  navel  of  the  Universe.  Cowl. 
—  Hell  (ags.  hell  fem.),  her  numbers  full,  shall  be  for  ever  shut. 
M.  pi. 3, 332.  Nature's  children  all  divide  her  care.  Pope.  Tis  but 
to  hold  converse  with  Nature's  charms ,  and  view  her  stores  unrolled. 
Byr.  CH.2,25. 

2)  Sonne,  Mond,  Sterne. 

San.  Im  Ags.  stehen  ein  masc.  sunna  und  ein  fem.  sunne  ne- 
ben  einander,  und  beide  Geschlechter  »eigen  sich  noch  im  Me.  Oh. 
hat  he.  And  lo!  how  the  sonne  gan  louke  hire  light  in  hire  selve. 
PP.  The  sonne  when  he  is  upon  the  southe,  castethe  his  hemes  alle 
streghte  upon  that  partye.  Man.  1 1 .  God  lovethe  it  (sonne)  more  than 
ony  other  thing.  15.  —  Ne.  The  sun,  who  scarce  up  risen,  shot  pk- 
rallel  to  the  earth  his  dewy  rays.  M.  pi.  5, 139.  The  blessed  sun  him- 
self, a  fair  hot  wench.  Sh.  Hd.  1,2.  —  Moon  (ags.  mdna  masc.) 
wird  aber  schon  im  Me  feminin:  the  mone  schal  not  gyue  hir  schy- 
nyng.  Mt.  13,25.  —  So  auch  im  Ne.  •  The  moon  glittered,  as  she 
rolled  through  the  deep  vault  of  cloudless  sky.  WJ.  The  moon  wears 
a  wan  circle  round  her  blunted  horns.  Thoms. 

Comet  (griech.  und  lat.  masc,  frz.  fem.)  —  he  sinks  below  the 
shading  earth.  Thoms.  sum.  1694.  —  Planet  (griech.  und  lat.  masc, 
frz.  fem.).  No  other  planet  hath  so  many  dignities  by  himself.  BFl. 
1,534.  Der  Name  hat  Einflu^:  Mars  lord,  Venus  lady.  M.  Sh. 
"*  Canst  thou  guide  Arcturus  with  his  sons?  Job. 38,32.  The  night- 
planet  (=  moon)  poured  her  full  effulgence  upon  a  wide  heath.  WS. 
Wav.38. —  Globe  Oat.  masc,  frz  le  globe):  shake  off  the  loosened 
globe  from  her  long  hinge.  BJ.  166.  —  Star  (ags.  stearra  masc.) 
neist  masc,  doch  auch:  Now  the  bright  morning-star  leads  with  her 
the  flowery  May.  M. 

3)  Land,  Berg,  Stadt,  Schlo6,  Staat. 

Land  (ags.  neutr.) :  He  arose  to  raise  a  language  and  his  land 
reclaim  from  the  dull  yoke  of  her  barbaric  foes.  Byr.  —  Country 
!a]tfrz.  la  contreye):  if  his  country  stand  not  by  his  skill,  at  least 
his  follies  have  not  wrought  her  fall.  Cowp. 


384  Geschlecht  der  leblosen  Oegenst&nde. 

§*  93*  Die  Namen  der  Lftnder  stehen  seltcn  allein ,  wie  Scyddige,  Indje  etc. 

und  diese  sind  feminin;  gew5hnlich  werden  sie  durch  Composition  be 
zeichnet  und  dann  gibt  das  zweite  Wort  das  Geschlecht  an:  Scotiaiid 
Bed.  1,1.  eall  Bretono  gemeero.  Ebenso  bei  Lag.  Scottland,  Griclood, 
in  Armorich-en  (es)  earde1635  oder  Brutayne,  Cornwayle,  Albanie, 
Wales.  Im  Ae.  und  Me.  werden  sie  meist  als  Neutra  gebraucht.  — 
Im  Ne.  sind  die  Namen  der  Erdtheile  und  L&nder  oft  feminin:  Eng- 
land is  true  to  herself.  WS.  Britt.  Let  Arabia  breathe  her  spicy  ?a- 
les.  Thoms.  Europe  with  her  old  over-gorged  empires.  Shiri.3. 
Yorkshire  ha^  such  families  amongst  her  hills.  9. 

Wird  mit  dem  Landesnamen  der  LandesfQrst  bezeichnet,  so  ist 
jener  masculin :  The  king  of  Sicilia  means  to  pay  Bohemia  the  visita- 
tion which  he  justly  owes  him.  Sh.  Wt.  1,1.  Sicilia  cannot  show  him- 
self overkind  to  Bohemia  1,1., 

Peak  (frz.  le  pic).  Snowdon's  peak  yields  his  wintry  load.  Thoms. 
sum.  1165.  And  still  his  wonted  wealth  Hymettus  yields.  Byr.  See 
lofty  Lebanon  his  head  advance.  Pope  Mess.  And  Jura  answers 
through  her  misty  shroud  back  to  the  joyous  Alps,  who  call  to  her 
aloud.  Byr.  CH. 3, 93.  And  Ardennes  waves  above  them  her  green 
leaves.  Byr.  CH. 3,27.  Make  Windsor-hill  lift  her  turrets  nearer 
to  the  skies.  Pope  Winds.  Now  the  raptured  eye  to  huge  Augusta 
send,  now  to  the  sister-hills,    that  skirt  her  plain.   Thom.  sum.  1400. 

Die  ags.  Bezeichnungen  der  Stftdte  sind  das  masculine  t^n  (om- 
zftunter  Ort),  h^m  (Heimat),  die  femininen  ceastef  (Stadt),  burh 
(Burg)  und  scire  (Gau).  Mit  diesen  sind  gew5hnlich  mehr  oder  min- 
der lose  die  St&dtenamen  verbunden :  Romaburh  Bed.  1,11.  Babilon- 
janburh  Oros.  Fearnham  SC.  894.  Merantftn  755.  Lundenbyrg  872  oder 
seo  burh  Babilonja.  Auch  ohne  Zusatz  wird  dann  der  Name  der 
Stadt  feminin:  eart  })u  knsL  forwrecen  on  Hierusalem  and  nystest  ))o 
]>a.  j>ing  ]>e  on  byre  gewordene  synd  ?  Luc.  24, 1 8.  —  Das  Feminin 
bleibt  meist  auch  bei  Lag.:  ane  hege  burh,  Albe  Lingoe219,  Cant- 
wareburi2831.  Lun deneburh 4284,  selten Neutra:  Troge hit  1368.  Letz- 
teres  herrscht  in  alt-  und  raittelenglischer  Prosa  vor:  Jericho,  the 
king  of  it.  Josh.  6,  2.  citee  it  8, 7.  the  citee  of  Hay  it 8, 19.  Hay-it  10, 
1.  Costantynoble-it  is  three  cornered.  Mau.3.  —  Im  Ne.  sind  die 
Gattungsnamen  und  St&dtenamen  oft  feminin:  The  city  reared  in 
beauteous  pride  her  tower- encircled  head.  Th.  aut.  114.  And  Belgium's 
capital  had  gathered  then  her  beauty  and  her  chivalry.  Byr.  CH. 
3,21.    Sevilla,  sheisfree.   Byr.CH.1,45.    Holy  rood  her  legitimate 


Qeschlecht  der  leblosen  Gegenstlknde.  3g5 

sovereign  WS.  wav.40.  Doch  Byr.  nennt  Rome  nicht  nur  the  lady  §♦  93« 
of  the  old  worid,  sondern  auch  earth's  lord;  und  Th.  summ.  1403: 
now  to  where  majestic  Windsor  lifts  his  princely  brow ;  doch  sonst  auch 
she.  Rich  as  the  republic  was,  and  highly  considered  in  Europe, 
she  was  no  match  for  the  power  of  Lewis.  Mac.  2, 198.  There  you  saved 
the  state,  then  live  to  save  her  still.  Byr.  A  thousand  years  scarce 
serve  to  form  a  state,  an  hour  may  lay  it  in  the  dust.  Byr. CH. 2,84. 
4)  Meer,  See,  Flu6  etc. 

Ocean  (lat.  und  frz.  masc):  the  ocean  has  his  chart.  Byr.  CH. 
4,81.  Let  the  ocean  repose  in  her  dark  strength.  WS.  pir.  6.  — 
Sea  (ags.  sfe  masc.  und  fern.).  Tempt  not  the  sea,  for  she  is  a  de- 
Toarer.  WS.  Ken.  1.  The  sea  being  smooth,  how  many  shallow  bauble 
i'oats  dare  sail  upon  her  patient  breast.  Sh.  Troil.  1,3.  While  he  (the 
^ea)  gave  us  battle  last  night.  WS.  ant.  11.  —  Deep  (ags.  deope fem.). 
When  at  thy  call  uprises  the  great  Deep  and  throws  himself  upon 
the  Continent.  Bry.  The  spouseless  Adriatic  mourns  her  lord.  Byr. 
CH. 4, 11.  Lake  (ags.  lagu  masc):  once  I  loved  torn  ocean's  roar, 
but  thy  soft  murmuring  sounds  sweet  as  if  a  sister's  voice  reproved 
etc.  Byr.  CH.3,85. 

Die  Zus&tze  zu    den   FluBnamen    sind   im  Ags.    seo    ek   und  se 
stream  und  wahrscheinlich   sind   auch    die  Namen   selbst  feminin  und 
inasculin:  Gandis  seo  e^,  od  Humbre  stream  Oros.  be  Tinan  )?8ere  e&. 
SC.875.  ofer  Teraese894.    ondlong  M8ese882.  —    Lag.  gebraucht  die 
FlnCnamen  feminin:   in  "pere  Tyure  he  code  alondl22.  bi  ]?are  Hum- 
ljre3785.   bigonde   )?ere   H.4296;    daneben  Maluan  aene   (l?ane)   fium. 
1299.  Ae.  und  Me.  schwankt  das  Greschlecht:    Jordan,    the  watris   of 
it.  Josh.  4, 23.    a  broke  of  watre  —  it  became  swete.    Mau.8.  —    Im 
Xe.  sind  Gattungs-  und  Einzelnamen  masculin:  Where  the  swift  Rhone 
<'leaves  his  way.  Byr.  Ch.4,81.    The  Ganges  rolls  his  sacred  waves. 
Th.  sum. 707.    Rich  king  of  floods,   the  Nile 794.  his  brother  Niger. 
^11.  Around    his  throne  (Thames)   the  sea-born  brothers    stand:    the 
binding  Isis,   the  fruitful  Thame,   the  Kennet   swift,   the  Lodden  low 
ftc.  Pope  Winds.  The  noble  Thames,  the  lovely  bridegroome  — his 
auncient  parents  the  auncient  Thame  and  his  wife,  the  Ouze,  whom 
men  doe  Isis  rightly  name.  Sp.  4, 11,24.   Auch  au6er  solchen  Verbin- 
<langen  kommen  einige  Femininen  vor:   That  Tiber  trembled  under- 
neath her  banks.   Sh.  JC.  1,1.     Far  off  from  these  Lethe  rolls   her 
watery  labyrinth.   M.   pi.  2, 584.     Styx,   the    grandame    of  the   Gods, 
Sp.4, 11,8.  und  bisweilen  von  kleineren  FlttBen. 

Koch,  engl.  Qrammfttik.    I.  25 


386  Geschlecht  der  leblosen  Gegenst&Bde. 

§.  93*  5)  Natur  und  Naturerscheinangen. 

Nature  (lat.  fem.  s.  o.)  Dame  N.  WS.  Ken.  11.  Who  can  paint  like 
Nature;  can  Imagination  boast  hues  like  hers.  Th.  spr.467. —  Light 
(ags.  leoht  neutr.) :  the  light  himself  shall  shine.  Pope  Mess.  And 
forthwith  Light  ethereal,  first  of  things,  sprung  from  the  deep,  and 
from  her  native  east  to  journey  through  the  airy  gloom  began.  M.  pi. 
7,245.  —  Darkness  (ags.  dearcung  fem.):  at  the  other  door  obse- 
quious darkness  enters ,  till  her  hour  to  veil  the  heaven.  6, 10.  A  cell, 
where  brooding  Darkness  spreads  his  jealous  wings.  M.  Utter  dark- 
ness closed  her  wing  over  their  thin  host  and  wounded  king.  WS.  — 
Heat  (ags.  hsetu  fem.).  Tyrant  Heat  his  burning  influence  darts  on 
man.  Th.  sum. 210.  —  Fire  (ags.  fyr  neutr.).  The  fire  gathers  his 
annual  harvest  here.  Bry. —  Wind  (ags.  masc):  the  wind,  who  wooes 
even  now  the  frozen  bosom  of  the  north ,  turning  his  face  to  the  de^T- 
dropping  south.  Sh.  RJ.  1,4.  Mylady  Wind.  NR.37.  —  .Storm  (ags. 
m.).  With  thee  the  storm  has  made  his  airy  seat.  Bry.  —  Gale  (altn. 
gola  fem.).  If  a  cutting  gale  rise  not  and  scatter  from  his  humid 
wings  the  clammy  mildew  — .  Th.  spr.  115.  Ebenso  tornado  (span. 
masc)  und  zephyr  (lat.  und  franz.  masc).  The  North-east  spends 
his  rage.  Th.  spr.  143.  Let  the  rufiian  Boreas  once  enrage  the  gentle 
Thetis.  Sh.  Troil.  1,3.  The  thunder  (ags.  ))unor  masc.)  raises  his 
tremendous  voice.  Th.  sum.  1 1 22.  He  holds  his  black  tremendous 
throne.  787. 

6)  Zeit,  Jahres-  und  Tageszeit,  Jugend,  Alter. 

Time  (ags.  tima  masc.)  is  a  very  bankrupt ,  and  owes  more  than 
he  is  worth,  to  season.  Sh.  Err.  4,2.  Time  lays  his  hand  lightly  on 
the  bard.  WS.  Pir.  12.  —  The  turning  spring  (ags.  spring  Qnelle 
masc. ,  ags.  lencten  ist  noch  erhalten  in  lent)  averts  her  blushful  face. 
Th.  sum. 6.  —  The  winter  (ags.  masc.)  keen  shook  forth  his  waste 
of  snows f  and  summer  (ags.  sumor  masc.)  shot  his  pestilential  heats. 
Th.  spr. 319.  —  Let  autumn  (frz.  masc.  und  fem.)  spread  his  trea- 
sures to  the  sun. 69.  Hence  summer  has  her  riches.  Cowp.  I  saw 
the  spring  come  forth  her  work  of  gladness  to  contrive.  Byr.  —  Day 
(ags.  daeg  masc).  When  the  pure  day  has  shut  his  sacred  eye.  Th. 
sum.  905.  —  The  meek-eyed  morning  (ags.  morgen  masc.)  appears, 
mother  of  dews.  Th.  sum.  46.  —  The  morn  ■—  from  before  her  va- 
nished night.  M.  pi. 6, 12.  Twilight  grey  had  in  her  sober  livery 
all  things  clad.  4, 599.  Then  silent  night  (ags.  neaht  fem.)  with  this 
her  solemn  bird.  4, 647.   Continual  Night  holds  over  the  glittering  waste 


GescfalecM  der  leblosen  Gegen8t&nde.  3g7 

her  starry  reign.  Th.  wint. 807.    The  purple  midnight  veiled  that  §*  93* 
mystic  meeting  with  her  most  starry  canopy.    Byr.  CH.4, 118.   Eve- 
ning  (ags.   sefen   masc. ,    aefnnng  fem.)    draws    her   crimson   curtains 
round.  Th.  spr.977. 

Die  Monatsnamen,  mit  mdn&d  gebildet,  sind  im  Ags.  masc,  wie 

Wintermdn&d.  Auch  noch  im  Ne.  sind  sie  masc. ,  auBer  May.  —  Youth 

(ags.  jag6d):  Where  unbruised   youth   doth   couch  his  limbs,   there 

golden  sleep  doth  reign.  Sh.  RJ. 2,3.    The  change  was  wrought,  long 

I  ere  age   (frz.  masc.)   had  taken  my  features  for  his  page.   Byr.  Maz. 

7)  Baum,  Pfianze,  Mineralien. 

Tree  (ags.  treow  neutr.)  is  known  by  his  (=  its)  fruit.  Mt.  10, 
13.    And  fruit-tree  yielding  fruit  after  her  kind.  M.  pi.  7, 311,   aber 
after  his  kind  G-en.  1,11.     The   apple-tree  —    I  sat   down    under  his 
(=  its)  shadow.  Song  of  Sol.  2, 3.  The  fig-tree  putteth  forth  her  green 
figs.  2, 13.  The  fig-tree  spreads  her  arms  branching  so  broad  and  long, 
that  in  the  ground  the  bended  twigs   take  root ,  and  daughters  grow 
about  the  mother-tree.  M.  pi.  9, 1105.   —    The  wind,  which  tears  the 
oak  (ags.  kc  fem.)  from  his  foundation.  Byr.  Ch.4, 173.  —    There  is 
a  willow  (ags.  wilig  fem.)  that  shows  his  (?)  hoar  leaves  in  the  glassy 
stream.  Sh.  H.4,7.  —    The  vine  (=  ags.  wln-be4m  masc,  wtn-geard 
masc,  wln.-treow  neutr.)   her  grapes  are  fully  ripe.  Rev.  14, 18.   The 
larch  hath  hung  all  his  tassels  forth.  Hemans.  —  The  flowers  (frz. 
fem.)  are  fine  Ladies.   Sh.  The  rose  (lat.  fem.)  —  a  revengeful  can- 
ker eat  him  up  to  death.    Sh.  Sonn.99.     The  modest  rose,   enamou- 
red round  and  round  I  fly  or  on   her  fragrant  bosom  lie.    Moor  10. 
The  gaudy  tulip  (lat.  fem.)  that  displays  her  spreading  foliage  to  the 
J?aze.  Moor  10.  Bid   amaranthus   (griech.,  lat.  masc.)  all  his  beauty 
shed.  M.  Lye.      They  are   as   gentle   as  zephyrs,   blowing,   below  the 
violet  (frz.  fem.),  not  wagging  his  sweet  head.  Sh.  Cymb.4,5.    Gera- 
nium boasts  her  crimson  honours.  Cowp.     A  dainty  plant  is  the  ivy 
(ags.  ifig  masc)  green  —  of  right  choice  food  are  his  meals.  Dick.  — 
There  is  no  malice  in  this  burning  coal,   the  breath  of  heaven  hath 
blown  his  spirit   out.    Sh.  KJ.4, 1.     He  is  no  great  stone.   BJ.359. 
8)  Mensch,  seine  Gliedmafien,   Werkzeuge,  Gerathe  und  Werke. 
No  hand  (ags.  fem.)  of  blood  and  bone  can  gripe  the  sacred  handle 
of  our  sceptre,   unless  he   do  profane,    steal,    or  usurp.  Sh.   —   The 
old  house  (ags.  hfts  neutr.)   seemed  to  have  many  good  years  of  life 
in  him.  Dick.    Go  to  the  rude  ribs  of  that  ancient   castle   (lat.  und 
ags.  neutr.) ,  send  the  breath  of  parle  into  his  ruined  ears.  Sh.  KRb.  3, 2. 

25* 


388  Geschlecht  der  leblosen  Gegenst&nde. 

§♦  93.  The  temple  (lat.  neutr.)  sendeth  not  forth  her  champion  against  name- 
less men.  WS.  Iv. 43.  The  heads  of  the  church  itself  are  not 
so  intolerant  as  you  suppose.  The  church  is  always  willing  to  ren- 
der the  return  to  her  bosom  easy.  Jam.  Conv.  1,7.  FU  give  you  my 
fowling-piece;  she  will  put  a  hundred  swan-shot  through  a  Dutch- 
man's cap  at  eighty  paces.  WS.  pir.  8.  He  was  a  noble  fellow,  this 
violin.  Bui.  Zan.  1.  the  watch  —  she  (sagt  ein  Hochiander,  der 
d  e  Ubr  fttr  lebendig  halt)  died  the  very  night  Vich  Ian  Vohr  gave 
her  to  Murdoch.  WS.  Wav.48.  His  brandished  sword  did  blind  men 
with  his  (?)  beams.  Sh.  aHf.  1,1. 

Die  Schiffe  sind  meist  feminin,  selbst  die  mit  -man  zusammenge- 
setzten:  Like  a  vessel,  who  gives  her  broadside  as  she  comes.  WS. 
ant.  1.  your  bark  —  that  she  may  obey  the  helm.  13.  —  Whether  do 
you  manage  the  wherry  or  we  ?  I  take  it ,  she  will  go  the  way  we 
row  her.  WS.  Nig.  27. 

Wie  der  Matrose  die  Schiffe,  die  Gegenstande  seiner  Zuneigung 
zu  Femininen  macht ,  so  der  Kutscher  seinen  Wagen :  off  she  goes. 
NNick5 ;  der  Bauer  in  Hants  seine  Gerathe  plough ,  scythe  etc. ,  wahrend 
shovel,  barrow  und  prong  ihm  masculin  sind.  Cobbett  lett.5:  Our 
country  folk  in  Hampshire  calls  almost  every  thing  he  or  she:  the 
mower  calls  his  scythe  a  she,  the  ploughman  his  plough;  but  a  prong, 
a  shovel  or  a  barrow  which  passes  promiscuously  from  hand  to  hand, 
and  which  is  appropriated  to  no  particular  labourer,  is  called  a  he. 
Der  Knabe  aber  macht  den  Ball  zu  seinem  Spielgenofien ;  the  foot- 
ball he  TBr.89. 

C.    Genus  der  abstracten  Substantiven. 

I*  94*  Die  grammatischen  Form  en  im  Ags.  bieten  keine  durchaus  sicheren 

Erkennungszeichen. 

1)  Die  nackten  Stamme  k6nnen  alien  Geschlechtern  angeh5ren. 
So  sind  masc:  nld  (Neid),  slgep  (Schlaf),  reed  (Rath),  crseft  (Kraft): 
neutr.  beswlc  (Betrug),  IM  (Leid),  bebod  (Gebot),  ord&l  (Urtheil),  riht 
(Recht),  cyn  (Geschlecht);  fem.  ecg  (Scharfe),  eah  (WaBer),  «  ^^ 
(Gesetz),  ftr  (Glanz).  Die  Endungen  sind  vielfach  abgestoBen,  wie 
wear-d  (Wachter  und  Wacht),  wahrend  im  Ahd.  noch  wart-o  und 
wart-a  unterschieden  wird,  oder  geschwacht.     Daher  treffen  wir 

2)  e  in  alien  Geschlechtern,  masc.  sind  ende,  ahd.  anti  (Ende), 
hete  ahd.  haz  (HaB);  fem.  Are  ahd.  6ra(Ehre),  lAre  ahd.  Idra(Lehre); 
neutr.  rice  ahd.  rlchi  (Reich). 


Gesehlecht  der  abstracten  Substantiven.  389 

3;  Die  auf  a  sind  masculin,  wie  willa  (Wille),  egesa  6ga  (Farcht),  §«  94* 
e&ca  (Wachsthum). 

4)  Die  auf  a  (o)  sind  meist  feminin:  stalu  (Diebstahl),  sceamn 
(Schaam),  caru  (Sorge),  scaru  (Schaar),  gifu  (G-abe),  lagu  (Gresetz), 
racu  (Erzfthlung),  wracu  (Eache),  lufu  (Liebe),  |7earfa  (Noth);  sidu 
(Sitte)  ist  mascalin. 

5)  Die  auf  -ness,  -ung,  -6d  sind  feminin,  die  auf  ing  und 
ling  masculin,  doch  mischen  sich  sp9,ter  ing  und  ung. 

Im  Nags,  fallen  auch  diese  Eennzeichen  zum  Theil  binweg,  und 
flberdies  beginnt  das  Greschlecht  zu  schwanken ,  wie  lofe  lufe ,  das  223 
masc.  und  783  feminin  ist;  sorghe  ist  gewohnlich  fem. ,  aber  11996 
Neutrum.  —  In  Orm  haben  die  Abstracta  ihr  grammatisches  Gesehlecht 
meist  aufgegeben;  meocnesse  wird  durch  gho  10725  als  feminin  be- 
zeichnet. 

Im  Ae.  verschwindet  das  grammatische  Gesehlecht  und  im  Me., 
wahrscfaeinlich  auch  im  Ae.,  tritt  nur  dann  ein  Gesehlecht  ein,  wenn 
die  abstracten  Begriffe  personificiert  werden.  Masculin  sind  bei  Ch. 
Rose:  Daungere3018,  Drede3958,  Jelousie3966,  MirtheGOl ,  Tres- 
passe3033,  Wicked  Tongue  3027;  bei  PP.  Conscience  1160,  Falsnesse 
1037,  Gilel020,  Truthell23,  SymonielllO,  Theologie,  Wisdom 
2129,  Wit 228,  Wrong 586  etc.  —  Feminin:  Ch.  Avarice 209,  Chas- 
tite3043,  Courtesie796,  CovetiselSl,  Elde349,  Felony  166,  Franchise 
3528,  Gladn esse  747,  Hate  148,  Idlenesse  593 ,  Largesse  11 50,  Poverte 
450,  Reason  3034,  Richesse  1023,  Sorow301,  Shame 3032,  Villany 
167,  in  Assembl.  Peace 239;  bei  PP.  Abstinence 3748,  Charite  und 
Chastite3750,  Coveitise 6598 ,  Fortune  das.,  Humblite3749,  Large- 
nesse3754,  Mede 933,  Mercy 37 78,  Pacience 3752,  Pride 6598,  Studie 
6068  etc.  Wie  frei  der  Dichter  personificieren  konnte,  sieht  man 
daraus ,  da6  PP.  2625.  Envie  masculin ,  Ch.  248  dasselbe  feminin  ge- 
braucht. 

Wycliffe  hat  selbst  bei  Personificationen  kein  Gesehlecht:  Wis- 
dam  withoute  forthe  precheth ;  in  stretis  it  gyveth  his  vols ,  wjlhrend 
der  jetzige  Text  hat:  she  uttereth  her  voice.  —  4,13:  hold  discip- 
line and  ne  leue  thou  it  A.  (teching  -it  B.);  jetzt:  take  fast  hold  of 
iiistruction ;  let  her  not  go.  Oder es  steht  neben  it  ein  he  oder  she, 
wie  Prov.  1,21:  in  the  bed  of  cumpanyes  it  ofte  crieth;  in  the  doris 
—  he  bringeth  forth  his  woordis. 

Im  Ne.    tritt  ein  Gesehlecht   hervor  nur  in   belebter  Rede  oder  §,  95* 
bei  Personification.     So  kommen   folgende  masculin  vor:    And   not  a 


390  Geschlecht  der  abstracten  SubstantiTen. 

§«  95,  word  was  heard  to  upbraid  Ambition  in  his  humbled  hour.  Byr. 
Maz.  2.  Aber:  Ambition  is  the  best  mistress  to  woo.  Bulw.  Nov.  9,3. 
And  through  the  hall  there  walked  a  jolly  yeoman  —  Appetite. 
Sp.2, 9,28.  —  In  his  lap  a  heap  of  coin  he  (Avarice)  told.  1,4, 
47.  Ceremony  doffed  his  pride.  WS.  —  The  maister  Cooke  was 
cald  Concoction.  Sp.2, 9,31.  —  Open-eyed  Conspiracy  his  time 
doth  take.  Sh.  Temp.  Consumption  his  suit  preferred.  Gay  1,47. 
Contentment  walks  the  sunny  glade  and  feels  an  inward  bliss  spring 
over  his  mind.  Th.  spr.  890.  —  0  softly  swelling  hills ,  on  which  the 
power  of  Cultivation  lies,   and  joys  the  wonders   of  his  toils.  Th. 

—  I  would  take  Desire  prisoner  and  ransom  him.  Sh.  LL.  1,2- 
Grim  Death,  my  (Sin's)  son  and  foe.  M.  pi.  2,804.  Death  hath 
crossed  your  brow  with  his  finger  WS.  ant.  33.  —  Diet  the  steward 
was.  Sp.2, 9,27.  Digestion  the  kitchen  clerke2,9,31.  Disaffection 
was  heard  muttering  to  himself.  Shirl.  30.  —  And  let  some  strange 
mysterious  Dream  wave  at  his  wings  an  airy  stream.  Milt.  —  I 
would  rather  be  the  bride  of  Destruction.  WS.  Ken. 34.  —  Fear, 
the  wicked  enchanter,  we  are  his  sworn  enemy.  34.  —  All  that  on 
Folly  Frenzy  could  beget.  Pope.  Dun.  1,125.  —  Gout  pleads  how 
swift  he  flies.  Gayl,47.  —  Hospitality  his  great  fires  up  the 
chimney  reared.  Longf.  —  Sated  Hunger  bids  his  brother  Thirst 
produce  the  mighty  bowl.  Thorns.  —  Industry  —  pensive  winter 
cheered  by  him  sits  at  the  social  fire.  Th.  aut.  147.  —  Idle  ness  Sp.  1,4, 
18.  —  Jealousy  has  fled;  his  bars,  his  bolts  etc.  Byr.  Joy  —  he 
to  the  lively  pipe  his  hand  addressed.  Collins.  —  Hence  labour  draws 
his  tools.  Th.  sum.  133.  —  Laughter  holding  both  his  sides.  M.— 
Love,  when  he  comes  wandering  to  our  door,  is  at  once  admitted. 
Shirl.  7.  Withered  Murder  alarmed  by  his  sentinel.  Sh.  Macb. 
Knavery  cannot  hide  himself  in  such  reverence.  Sh.  Much.  —  Lei- 
sure, that  in  trim  gardens  takes  his  pleasure.  M.  —  Passion  holds 
his  breath.  Byr.  —  Power  has  laid  his  rod  of  rule  aside.  WS.  — 
Revenge  —   he  threw  his  blood-stained  sword  in  thunder  down.  Coll 

—  Rancour  threats  his  rusty  knife.  Sp.2, 4, 44.  —  Sleep  give 
thee  all  his  rest.  Sh.  Mids.  —  Valour  is  a  sturdy  fellow.  WS.  Jv. 
40.  —  Ere  War  arose  in  his  volcanic  rage  Byr.  Vain-Coniidence, 
not  seeing  the  way  before  him,  fell.  Shirl. 4. 

Feminin  sind:  Affectation  shows  on  her  cheeks  the  roses  of 
eighteen.  Pope  RL.  —  Where  Beauty  plays  her  idle  freaks.  Th. 
spr.  538.  Charity  she  Bulw.  Nov.  3.~  Ch  astity  with  blushes  reddening, 


G^Bchlecht  der  absiracten  Substantiven.  391 

as  she  moves  aiong.  Th.  sum.  t596.  Cheerfalness  was  the  hand-  §«  95« 
maid  of  their  toil.  Byr.  Ju. 8,67.  —  Chivalry  your  ancient  goddess. 
Byr.  CH.  1,37.  My  Conscience  —  she  hath  at  all  times  a  small 
and  low  voice.  WS.  Pirl8.  Desolation  plants  her  famished  brood. 
By.  CH.  1,45.  —  Despair  extends  her  raven  wings.  Thoms.  Dul- 
ness,  daughter  of  chaos.  Pope  D.1,12.  Experience  —  her  hum- 
MiDg,  crashing,  grinding  lessons  are  yet  to  be  learnt.  Shirl.  7. 
Fame  the  enchantress.  Byr.  Tam.  Famine  with  her  skeleton  hand. 
Bulw.  Nov.  7, 3.  —  The  setting  stars  and  breaking  day  dimmed  the 
creation  of  Fancy:  the  wakened  song  of  birds  hushed  her  whispers. 
Shirl.  13.  Fancy  pours  her  beauties  on  his  busy  thought.  Th. 
spr.  1097.  Accuse  not  thy  fate,  she  may  redeem  thee  still.  Byr. 
Fortune  had  fallen  in  love  with  you;  she  had  decreed  you  the  first 
prize.  Shirl. 30.  —  But  long  before  had  Freedom's  face  been  veiled, 
and  Anarchy  assumed  her  attributes.  Byr.  Ch.  4, 103.  I  have  such  a 
thirst  for  freedom ,  surh  a  deep  passion  to  know  her  and  to  call  her  mine. 
Shirl. 36.  Where  friendship  full  exerts  her  softer  power.  Th.  spr. 
1116.  —  Glory  sheds  her  light.  Byr.  4, 147.  Yet  in  his  lineaments 
ye  cannot  trace,  while  gentleness  her  milder  radiance  throws  along 
that  aged  venerable  face,  the  deeds  that  lurk  beneath.  By.  CH. 2, 62. 
And  shall  Grace  not  find  means,  that  find  her  way.  M.  pi. 3, 228. 
—  God  hath  yoked  to  Guilt  her  pale  tormentor  Misery.  Bry.  — 
And  Havoc  —  she  had  scarce  left  an  uncommitted  crime.  Byr.  — 
Justice  with  her  lifted  scale.  Pope  D.  1,52.  —  Here  young-eyed 
Lewdness  walks  her  midnight  rounds.  Byr.  CH.  1,46.  —  Liberty 
Britannia's  Goddess.  Pope  Winds.  —  Luxury  poured  out  her  glit- 
tering stores.  Th.  aut.  139.  —  Still  Memory  does  her  vigils  keep. 
White.  —  But  here,  where  Murder  breathed  her  bloody  steam.  Byr. 
CH.  4, 142.  —  Let  me  listen  to  Mercy  as  long  as  she  is  near  me. 
Shirl.  14.  You  will  know  what  to  say  to  Malice  when  she  comes 
whispering  hard  things  in  your  ear.  28.  Necessity  —  he  failed  not 
to  learn  in  her  school.  WS.  Pir.  13.  —  Peace  over  the  world  her 
olive  wand  extend.  Pope.  Mess.  —  Pardon  clad  like  a  mother,  gave 
you  her  hand  to  kiss.  Longf.  —  The  great  princess  Pride.  Sp.  1, 
5,53.  Persecution  shall  bite  her  chain.  Pope.  Winds.  —  Philo- 
sophy —  he  led  her  forth,  daughter  of  heaven.  Th.  sum.  1532.  — 
Poetry  exalts  her  voice  to  ages.  Th.  sum.  1740.  Dame  Pleasure. 
Sp.  1,1,47.  —  Reason  tottered  on  her  throne.  WS.  Ken. 2.    I  have 


392  Geschlecht  der  abstracten  Substantiven. 

§♦  95.  thought  till  reason  has  often  trembled  on  her  throne.  WS.  Pir.4i. 
Religion  gave  her  sanction  to  that  intense  animosity  Mac.7,2i. 
Rebellion  shall  bite  her  chain.  Pope  Winds.  —  Where  Scorn 
her  fingers  points.  By.  CH.  1 ,  26.  —  Soon  as  the  light  of  dawning 
Science  spread  her  orient  ray.  Th.  sum.  1521.  —  Reviving  sickness 
lifts  her  languid  head.  Th.  spr. 888.  —  Beware,  lest  Sin  surprise 
thee  and  her  black  attendant  Death.  M.  pi. 547.  Silence  is  the  Queen 
of  time.  HW. 3,390.  Silence  and  Darkness,  solemn  sisters.  Yo.  1.  Now 
hath  my  soul  brought  forth  her  prodigy.  Sh.  KRb. 2,2.  This  is  the 
propre  food  of  the  Soul,  and  what  perfects  her.  JBuncl. 9.  —  Su- 
perstition when  not  arrayed  in  her  full  horrors.  WS.  Pir.  21.  — 
Treason,  she  sits  at  our  feasts.  WS.  Qu.  10.  —  Temperance  a 
delicate  wench.  Sh.  Temp. 2,1.  Shall  truth  ^ail  to  keep  her  word. 
M.  pi.  10,  856.  The  well  in  which  Truth  herself  is  said  to  have  dwelled. 
WS.  Rob.  13. —  Vengeance  —  her  weapons  blunt.  Pope  Winds.— 
When  wanton  Wealth  her  mightiest  deeds  hath  done.  B.  CH.  1,22. 

—  'T  was  his  to  be  the  mark,  where  Wrong  aimed  with  her  poi- 
soned arrows.  Byr.  CH.  4, 39. 

Manche  Abstracte  haben  ein  doppeltes  Geschlecht.  Discord  will 
find  her  way  into  peaceful  convents.  WS.  Ken.  34.  Discord  had  beaten 
the  ground  with  his  stamping  hoofs  etc.  Shirl.  19.  Envy  —  he  chaw- 
ed his  own  maw  at  neibor's  welth.  Sp.  There  hated  Envy  her  own 
snakes  shall  feel.  Pope  Winds.  -  Here  Folly  still  his  votaries  en- 
thralls. Byr.  CH.  1 ,  46.  Folly  holds  her  throne.  Pope  D.  1 ,  29.  When 
Valour  and  Ji'olly  travel ,  Folly  should  bear  the  horn ,  because  she 
can  blow  the  best.  WS.  Iv. 40.  —  Cozening  Hope,  he  is  a  flatterer. 
Sh.  KRb.  2, 2.  Hope ,  when  she  smiles  on  us ,  and  promises  happiness 
to-morrow,  is  implicitly  believed,  Shirl.  7.  Hope  lent  her  lustre 
to  my  prospects.  WS.  Rob. 3.  —  And  dull,  unfeeling  barren  Igno- 
rance is  made  my  gaoler.  Sh.  —  Ignorance,  Night's  daughter.  Byr. 
CH. 4,81.  —  Plague  represents  his  rapid  power.  Gay.  1,47.  Man 
is  her  destined  prey.  Th.  sum.  1048.  —  The  ocean  has  his  chart, 
the  stars  their  map,  and  knowledge  spread  them  on  her  ample  lap. 
B.  Ju. 6,63.   Knowledge  is  proud,  that  he  has  learned  so  much.  Cowp. 

—  Amid  the  roses  fierce  Repentance  rears  her  snaky  crest  Th. 
spr. 997.  And  then  comes  Repentance  and  with  his  bad  legs  falls. 
Sh.  Much.  —  Wisdom  —  what  is  she,  but  the  means  of  Happiness. 
Yo. —  Vice,  that  digs  her  own  voluptuous  tomb.  Byr.  CH.  1,83.  Vice 
in  his  high  career  would  stand  appalled.  Th.  wint.353. 


GescMecht  der  Fremd^rter  im  Ags.  393 

Die  Personification  nothigt  aber  den  Bichter  nicht  immer,  das  §«  95* 
entsprechende  Geschlecht  eintreten  zu  laflen.  Obgleich  Sh.  H.  1,5. 
Lewdness  und  Angel  als  m^nnliche,  Virtue  und  Lust  als  weibliche 
Wesen  gedacht  sind,  so  heifit  es  doch:  But  virtue,  as  it  never  will 
be  moved,  though  lewdness  court  it  in  a  shape  of  heaven,  so 
lust,  though  to  a  radiant  angel  linked,  will  sate  itself  in  a  celes- 
tial bed. 

D.     Genus  der  Fremdworter. 

Die  W6rter,  welche  in  das  Ags.  eindringen,  behalten  meist  ihr  §.  96* 
Geschlecht.  Daher  sind  masculin:  abbad  (Abt),  ancor  (Einsiedler), 
antichrist,  apostol,  biscop,  arcebiscop,  engel,  diacon,  discipul,  cliroc 
(Geistliche) ,  munec  (M<5nch) ,  papa ,  pre6st ,  sacerd  (Priester) ,  leo 
(Lowe);  calic  (Kelch),  culter  (Mefier),  pipor  (PfefFer),  port  (Hafen): 
portic  (Saulenhalle) ,  pyt  (Brunnen),  munt  (Berg),  salm  (Psalm),  titul, 
ymn  (Hymne)  etc.  —  Feminin:  abbudisse,  almaesse  (Almosen),  candel 
(Licht) ,  culpe  (Schuld) ,  cyrice  (Kirche) ,  gimm  (Edelstein) ,  maesse 
(Messe) ,  mynet  (Mflnze) ,  plant  (Pflanze) ,  port  (Pforte) ,  tunica  etc.  — 
Xeutra:  ele  ael  (Oel),  cluster  (Kloster),  joe  juc  (Joch),  meter  (Vers- 
maB),  mynster  (Mttnster),  organ  (Orgel),  pell  (Pallium),  pund  (Pfund), 
tempel. 

Selten  hat  sich  das  Geschlecht  geandert.  1)  Ursprtingliche  Fe- 
roininen  werden  entweder  masculin ,  wie  persuc  (Pfirsich) ,  pistol  (Brief)i 
regol  (Kegel),  box  (Buchs),  ancor  (Anker);  oder  Neutra:  n6n  (None). 
—  2)  Ursprflngliche  Neutra  werden  entweder  masculin,  wie  balsam, 
creda  (Glaube);  oder  feminin,  wie  dstre  (Meermuschel) ,  lilje  (Lilie), 
palant  (Pfalz),  ceaster  (Stadt),  timpana  (Pauke). 

Nags.  Bei  Lag.  behalten  diese  W5rter  meist  ihr  Geschlecht,  doch 
beginnen  einige,  die  nicht  vom  nattirlichen  Geschlecht  getragen  sind,  zu 
schwanken,  wie  tempel,  das  A.  1176  fem. ,  und  B.  neutr.  ist.  Und 
aach  die  pluralen  pund-es,  porz  (==  port-s)  mtifien  ihr  Geschlecht 
geslndert  haben.  —  Die  hier  eindringenden  romanischen  Worter  be- 
halten ebenfalls  ihr  Geschlecht.  Von  ihrer  Bedeutung  getragen  sind: 
admiral,  appostolic  (pope)29614,  barun,  due,  latinier  (Erkiarer),  che- 
vetaine  etc.;  ferner  sind  masc. :  cheisil 23761,  fluml298,  mahun 
(G6tz)230,  mantel  15274,  nap  (Becher) 30845 ;  fem.  chapel  B.26140; 
neutr.  senaht  (Senat) 25388.  Nicht  erkennbar  sind:  canele,  coriun 
crune,  haieweie,  paise,  paradise,  processiomn,  servise,  conseile,  cen- 
tre, grace  etc. 


394  Flexion*  des  Snbfitantirs. 

§«  96«  Im  Ae.  tritt  aach  hier  das  grammatascbe  Gescblecht  zarttck  and 

das  nattlrliche  ist  entscheidend.     Das  fremde  Material  stellt  sich  dem 
germanischen  vdllig  gleich. 


Zweiter  Abschnitt 

Flexion. 

§.  97^  Die  verbale  Flexion  entsteht  dadurch,  da0  die  Personalpronomen 

an  das  Verb  treten,  mit  demselben  verschmelzen  und  nach  und  nach 
zu  blo6en  Endungen  werden.  Die  Nominalflexion  bildet  sich  auf 
gleiche  Weise.  Prftpositionen  oder  vielmehr  Postpositionen  treten  an 
das  Nomen,  um  sein  VerhaitniB  zu  anderen  BegriffswSrtern  anzuge- 
ben ,  verschmelzen  mit  demselben  und  werden  zu  Casusformen. 

Stellt  man  die  alten  germanischen  Spracben  zusammen,  so  tre- 
ten in  der  substantivischen  Flexion  der  a-St£lmme  folgende  Gasas- 
zeichen  auf. 


Got. 

Ahd. 

Alts. 

Ags. 

Altfr. 

Altn. 

Sg. 

N.  -s 

— 

-r 

G.  i-8 

e-s 

a-s,( 

B-s  e-s 

i-s 

-s 

D.  a 

a 

a,  e 

e 

• 

I 

• 

1 

A.   — 

— 

J. 

a 

a 

e 

p. 

N.  6-s 

k 

6-s 

a-s 

(ft- 

s?)  a-r 

a-r 

G.  6 

6 

6 

a  (A?) 

a 

a 

D.  a-m 

u-m 

u-n 

u-m 

u-m 

u-m 

A.  a-ns 

k 

6-s 

a-s 

(ft- 

s?)  a-r 

a. 

Auffal]end  ist  hierbei,  da6  dieselben  Casus  im  Sg.  und  PI.  zam 
Theil  ganz  verschiedene  Formen  haben,  wahrend  sie  doch  gleiche 
Verhaitnisse  bezeichnen.  Diese  Verschiedenheit  erkiart  sich,  wenn 
ftltere  Formen  des  Sprachstammes  zur  Vergleichung  herangezogen 
werden. 

Zunftchst  hat  die  Bezeichnung  des  Numerus  mitgewirkt.  Der 
Singular  nftmlich  bleibt  unbezeichuet,  der  Plural  wird  mit  s,  as  (?  sa 
mit,  sammt)  ausgedrttckt ,  das  an  die  Gasusform  antritt. 


^  GasaszeiGhen.  395 

Der  Nominativ  nennt  nar  den  Gregenstand ,  daher  tritt  auch  keine  §•  97« 
'  dem  Inhalte  nach  pr&positionale  Partikel  an,  sondern  das  Demon- 
strativ  sa  im  Masculin,  8&  im  Feminin,  and  -m  (wahrscheinlich  das 
Demonstr.  amu)  im  Neutr. ,  so  da0  dieses  dem  nachstehenden  Artikel 
entsprftche:  Sanskr.  4sva-s(a),  horse-the,  asva-(s&),  asv4  mare-the.  — 
Da  im  Plural  noch  ein  s  oder  sa  antreten  ma0,  so  f&llt  eins  aus  nnd 
Vocalverstarkung  findet  statt:  asv&-s  (horse-the-s).  —  Das  im  Sanskr. 
gebrHuchliche  neutrale  Nominativzeichen  (m)  haben  die  germanischen 
Sprachen  abgesto0en. 

Das  Zeichen  des  Accusativs  ist  m,  das  sich  im  Germanischen 
ZQ  n  abgeschwftcht  hat.  Obgleich  letzteres  an  got.  ana  erinnert  und 
im  Einklang  steht  in  Form  und  Bedeutuug  mit  lit.  dang-una  (himmel- 
w&rts),  so  kann  n  doch  nicht  ursprttnglich  sein,  da  ein  sanskr.  m 
sich  nicht  aus  n  entwickeln  kann.  Jenes  m  ist  wohl  Sskr.  am4  (mit, 
zusamraen  mit,  bei,  nahe).  —  Der  Ace.  PI.  heifit  n-s. 

Der  Dativ  Sg.  heiSt  im  Sskr.  ai  und  im  PL  abhyas  und  beiden 
liegt  wohl  die  Prfiposition  abhi  (zu  —  her,  zu  —  hin)  zu  Grunde. 
Im  Sing,  ist  bh  ausgefallen ,  im  Plur.  tritt  s  mit  der  vocalischen 
Verl^ngerung  an.  Im  Germanischen  ist  fUr  bh  ein  m  eingetreten. 
Vielleicht  ist  die  Ausartung  des  Accusativ  nicht  ohne  £influ£  ge- 
wesen. 

Der  Instrumentalis  heiBt  im  Sskr.  Sg.  -A,  Du.  -byftm,  PI.  -bis. 
Ersteres  erinnert  zwar  an  die  Prftp.  d.  (an,  bis  an);  allein  letzterc 
machen  es  wahrscheinlich ,  da6  die  Prilp.  abhi  zu  Grunde  liegt,  da- 
her die  Uebereinstimmung  mit  dem  Dativ. 

Die  Genitivzeichen  sind  fftr  den  Sing.  sya(8),  As,  s  und  fflr 
den  Plur.  (s)&m.  Sie  weisen  nicht  auf  Prftpositionen  zurUck,  son- 
dern auf  die  Pronominalsttlmme  s  a  und  s  m  a  oder  vielleicht  nur  auf 
letzteres  (sma),  soda0  m  aus  Metathese  zu  erkl&ren  w&re.  In  sdrm 
scheint  plurales  s  abgefallen  zu  sein.  Solche  Casussuffixe ,  wie  hier 
in  sya(s),  sind  nicht  selten. 

Die  Formen  also,  welche  der  germanischen  Substantivflexion  zu 
Grunde  gelegen  haben ,  mogen  gewesen  sein:  S.  Nom.  s.  Gen.  as,  Dat. 
ai,  Ace.  -n;  PI.  Nom.  (A)s.  Gen.  (s)Am(s).  Dat.  nis.  Ace.  ns. 

Diese  treten  an  die  Substantivstamme,  die  entweder  vocalisch 
Oder  consonantisch  ausgehen.  Die  vocalischen  St9,mme  lauten  aus  in 
a,  i,  u  und  4,  t,  tl;  die  consonantischen  in  n  und  r. 


396  Flexion  der  a-St&mme  im  Ags.    ^ 

I.    Declination  der  vocalischen  Stamme. 
§♦  98.  ^1)  Der  a-Stftmme. 


'  Masc. 

Grundspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

daga-s 

dag-s 

dag 

daeg 

G. 

daga-as 

(dagi-s) 

(daga-s) 

(daege-s) 

dag&-s 

dag-is 

dag-as 

dseg-es 

D. 

daga-ai 

(daga-) 

(daga) 

(daege) 

dagd.-i 

dag-a 

dag-a 

daeg-e 

A. 

daga-n 

dag- 

dag 

daeg 

I. 

dag-d, 

dag-u 

daeg-^ 

PL  N. 

daga-sas 
dago-s 

dag6-s 

dagd-s 

daga-s 

G. 

daga-(s)&m 
dagd.-m 

dag^ 

dagd 

daga 

D. 

daga-ms 

daga-m 

dagu-n 

dagu-m 

A. 

daga-ns 

daga-ns 

dago-s 

daga-s. 

Sg.  N. 

hirdja-s 

hairdei-s 

hirdi 

hirde 

G. 

hirdjA-s 

hairdei-s 

hirde-as 

hird-es 

D. 

hirdj§.-i 

hairdja 

hirde-a 

hirde 

A. 

hirdja-n 

hairdi 

hirdi 

hirde 

I. 

hirdjd, 

hirdj-u 

hird^ 

PL  N. 

hirdj6-s 

hairdj6-s 

hirdj6-s 

hirda-s 

G. 

hirdj^-m 

hairdj^ 

hirdjo 

hirda 

D. 

hirdja-ms 

hairdja-m 

hirdju-n 

hirdu-m 

A. 

hirdja-ns 

hairdja-ns 

hirdj6-s 

hirda-s. 

\r  I.  1)  Der  vocalische  Auslaut  ist  in  got.  d^gs  schon  ausgefallen, 
erh&lt  sich  aber  in  hardeis  (fdr  hardj-is)  geschwacht.  Im  Alts,  and 
Ags.  schwindet  auch  das  Nominativzeichen. 

2)  Im  Gen.  Sg.  ist  i  in  is  zweifelhaft,  ob  es  als  Schwachung  des 
Auslautes  oder  der  Genitivendung  zu  nehmen  ist.  Auffallend  ist  das 
voile  alts,  a,  got.  i  und  ags.  e  gegenttber. 

3)  Im  Dativ  wird  a-ai  zu  k\  und  k  wird  nach  Abfall  von  i  zu  a 
und  das  im  Ags.  zu  e,  und  hinter  zu  e  geschwachtem  i  fallt  auch 
das  hinweg.  Souderbar  hat  Durh.  einige  i  im  Dativ:  dam  biscobi 
Job.  18.22. 

\r\)  Das  Accusativzeichen  n  sammtdem  Stammvocal  ist  abgestoSen. 
—  Alts,  und  Ags.  bewahren  den  im  Got.  verlorenen  Instrumeotalis, 
im  PL  f&Ut  er  mit  dem  Dativ  zusammen. 


Flexion  der  a-Stftmme  im  Ags.  397 

5)>^Im  Norn.  Plur.  gibt  das  Ags.  die  Steigerung  des   a  zu  6  auf  §*  98. 
and  hat  nar  as.     Ebenso  aach  im  Genitiv  nnd  hier  f&llt  auch  m  abi 
Die  Uebereinstimmung  der  consonautischen  Zeichen  in  Gen.  and  Dai. 
mag  mitgewirkt  haben. 

V  6)  Vor  der  doppelten  Consonanz  ms  und  ns  steht  knrzer  Vocal, 
der  sich  im  Alts,  und  Ags.  zn  n  schw&cht. 

Jly  1)  Characteristisch  fttr  das  Ags.  ist,  da6  sich  reines  a  in 
daeg  nur  vor  nachfolgenden  a  und  u  erh&lt:  dag-as  dag-um,  wfthrend 
es  sich  sonst  zu  sq  erhellt:  daeg  dseges.  '^ 

2)  Dieser  Declination  folgen  im  Ags.  einsilbige  Stllmme,  wie  kr 
(Bote),  &}?  (Eid),  be4h  (Ring),  beorg  (Berg),  ceol  (Kiel)  ddm  (Ur- 
theil),  drinc  (Trank),  eard  (Boden),  feld  (Feld);  ferner  Ableitungen: 
earl  (Edle),  c6orl  (Landmann),  esol  (Esel),  fugol  (Vogel),  bos-m  (Bu- 
sen),  ^am  (Eidam),  drihten  (Herr) ,  hrsefn  (Rabe),  finger  (Finger), 
)>nnor  (Donner);  cyning  (K6nig),  byrgels  (Grab),  r^cels  (Weihrauch), 
monad  (Monat),  haeled  (Held),  hacod  (Hecht),  hgorot  (Hirsch),  mearh 
(Pferd),  hafoc  (Habbicht),  sn4w  (Schnee),  |)e&w  (Sitte),  )?eow  (Diener), 
beam  (Baum),  gen.  bearwes,  dat.  bearwe  C.  247,  21). 

3)  Schwanken  der  Flexion.  —  a)  Neben  genitivischem  es  bringt 
Durh.  auch  ses  Mrc.4,32  hfiofnses  und  Mt.  6,22:  lichomses  und  fre6- 
d6m8es  Mt.  19, 7.  und  selbst  as  in  hShsacerdas  Mrc.  14,47.  biscobas 
Joh.  18,26.  auch  roderas  C.  6, 33.  Dagegen  fftr  pi.  as  hat  Durh.  bis- 
weilen  es;  wulfes  Mt.7, 15  und  in  cnaeht  Mt. 2, 16  filllt  es  ab.  —  b) 
Letzteres  geschieht  von  den  WCrtem  auf  -ed  und  els  :  haeled  fftr  hae- 
ledas.  six  monad  Bed.  1,23.  —  c)  Neben  dem  pluralen  Genitiv  -a  steht 
oft  eine  verl&ngerte  Form  mit  euphonischem  n:  daga  dagena  Ex.29, 
24.  dagana  D.  Luc.  5, 17.  El.  193;  fisca  fiscana  D.  Luc.  5, 6.  9;  hlAfa 
D.  Mt.  16, 12.  hlftfanal6, 9;  nehheburas  Luc.  15, 6.  nehhebyryna  15, 9. 
wega  wegana  D.  Mt.22,9.  Diese  Formen  la0en  sich  abrigens  auch 
auf  n-Stamme  zurttckftthren ,  wie  daga,  fisca  etc.  —  d)  Ursprtlngliche 
Geschlechtsunterschiede  verwischen  sich,  wie  god  (Gott),  pi.  godas 
(Gottheiten)  und  (neutr.)  godu  (falsche  G5tter).  Dieser  Unterschied 
wird  nicht  beachtet  in  godas  D.  Joh.  10,35  und  godo  10,34.  sddgodu 
Exon.254,9. 

4)  Die  Flexionen  wirken  Verkflrzung  der  Ableitung:  ancor  (Ein- 
sledler),  pi.  D.  ancrum,  fiigel  fuglas,  deofol  (Teufel),  gen.  deofles  C. 
31,29.  dat  deofle37,10.  pi.  deofla  Mt.  8,31.  deoflu7,22.  —  Au^lau- 
tendes  h  fl&Ut  bisweilen  aus:  mearh  pi.  mearas;  sceoh  sceo  scd  (Schuh), 
Gen.  sceos  scds  scdes  D.  Joh.  1,27.  Nom.  Ace.  PL  scd-s,  Gen.  sco-a 


398  Flexion  der  a^Stftmine  im  Ags. 

8*  98*  (8c6e  Darh.  Mrc.  1^7  and  sccea  D.  Luc.  3,16)  scona  sceona  Mrc.  1,7. 
Die  verld^ngerte  Form  und  der  Nom.  scdn  weisen  auf  n-Stamm  bin, 
Dat.  scd-um.  —  In  sse  (das  selten  fern,  ist,  w  ist  abgefallen,  docb 
Dat.  and  Gen.  sSwe  si^w  Ettm.  und  vocalisirt  in  s^o)  bleibt  der  Sg. 
unver&ndert  Oder  Gen.  saes  und  selbst  als  Feminin  }>sere  sses  (j^aes 
s^s  Durh.)  Mrc.  5,1.  A.  236.  sce-es  Bed.  5, 3.  PL  Nom.  s&s  D.  Mt.8, 
27.  Dat.  seem. 

5)  Das  zweite  Paradigma  unterscheidet  sich  vom  ersten  nar  da- 
durch,  da0  ableitendes  6  (aus  j)  im  Nom.  und  Ace.  Sg.  bleibt  und 
sicher  stand  es  auch  im  Plural  hirdgas  oder  hirc^as. 

%•  99.  Fem.     Grundspr.  Got.  Alts.  Ags. 

Sg.  N.   gib4-(s)  giba  geba  gifu 

G.    gib6-s  gibd-s  geb4  gife 

D.   gib&-i  giba-i  gebii  gife 

A.    gibk-n  giba  gSba  gife 

I.     gibdr  —  —  gife 

PI.  N.  gib6-s  gib6-s  g^hk  gifa 

G.  gib6(-sfi.)m  gib6  geb6-n-6  gif(e-n)-a 

D.  gib6-ms  gib6-m  gebu-n  gifu-m 

A.  gib6-ns  gib6-s  g^bd.  gifa. 

1)  Selbst  im  Got.  ist  Nominativ-s  schon  abgeworfen,  Genitiv-s 
bleibt  und  schwindet  erst  im  Sftchsischen,  wie  Dativ-i.  Das  Accusa- 
tivzeichen  ist  hier,  wie  beim  Mase.  verschwunden.  Im  ags.  Sg.  ist 
der  Stammvocal  durchg£lngig  gescbw£lcht.  Durh.  hat  im  Dat.  bisweilen 
a:  dura  Luc.  16,20. 

2)  Auch  im  PL  fallen  im  Alts,  und  Ags.  die  Zeichen  des  Nom. 
und  Ace.  ab.  —  Im  Gen.  der  beiden  Sachsinnen  ist  eine  Veriangeroug 
mit  euphonischem  n  eingetreten ,  selten  stehen  die  kurzen  Formen  da- 
neben,  wie  gifa  C.55,6.  gifenal3,28  (?  n-Stamm),  hel  dora24,20.  to 
(Ehren)  C.81,20.   Arna  0.148,20.    136,12.  14ra  B.2440.    ia.rena536. 

3)  Der  vocalische  Auslaut  von  e&  Flu0,  nach  Absto0ung  des  h 
(ahd.  aha),  macht  es  unregelmft&ig.  Im  Sg.  bleibt  es  indeclinabel, 
im  Gen.  auch  s:  ]>»re  eAs  SO.  896.  PL  Nom.  Ace.  eA,  Dat.  eA-m.  - 
Ebenso  se  (eew)  Gesetz ,  Ehe.  Sg.  indeclinabel  (allein  Gen.  abs  D.  Lac. 
2,27  und  |?aBs  fifes  Mt.23,23).  —  Ebenso  beo  Biene  (ahd.  bla),  wab- 
rend  das  plur.  beon  auf  einen  n-Stamm  (ahd.  pini)  weist. 


Flexion  der  a-Stimme  im  Ags. 


399 


Neutr.     Grdspr. 

Got. 

Altfl. 

Ags. 

Sg.  N.^vurda-m 

vaurd 

word 

word 

G.   vurdA-s 

vaurd-is 

word-as 

word-es 

D.  vurd&-i 

vaurda 

word-a 

worde 

A.    vurda-m 

vaurd 

word 

word 

I.     vurdfi. 

wordu 

word§ 

PL  N.    vurda 

vaurda 

word 

word 

G.    vurd&-m 

vaurd^ 

wordd 

worda 

D.   vurda-m  s 

vaurda-m 

wordu-m 

wordu-m 

A.    vurd^ 

vaurda 

word 

word. 

§.  100* 


1)  Bemerkenswerth  ist,  da0  im  Nom.  und  Ace.  Sg.  und  PI.  nicht 
bios  die  Casuszeichen ,  sondern  selbst  der  Stammvocal  (im  Alts,  und 
Ags.)  abgefallen  sind,  und  da6  Alts,  und  Ags.  den  besondern  Instru- 
raentalis  bewahrt  haben,  der  im  Gotischen  fehlt.A  Manche  ags.  Wor- 
ter  aber  haben  ursprttngliches  a  in  seiner  Schwachung  zu  u  bewahrt, 
wie  faet  fatu  und  in  nordl.  Quellen  erhait  sich  sogar  a:  waetera  Ps. 
45,3;  in  Durh.  netta  Mt.4,22  worda  Job.  14,  24  oder  o:  huso  Mt. 
17,4.  hero  Luc.  12,7.  sclpo  (Schafe)  Mt.25,32.  Freilich  gibt  Durh. 
einigen  Wortern  die  masculinen  Formen :  nestas  Mt.8,20  suordas  Luc. 
22,28.  holas  Mt.8,20.  —  Manche  Neutra  laSen  im  PI.  eine  Erwei- 
terung  des  Stammes  eintreten,  indera  sie  er  einschieben  la6en,  wie 
im  Ahd.  ir:  hfts-ir-o.  Solche  sind  lamb  (Lamm),  PI.  lambru,  seg  (Ei), 
PI.  aegru,  cealf  (Kalb),  PI.  cealfru,  cild  (Kind),  PL  cildru.  Durh. 
hat  auch  hier  a:  lambra  Luc.  10,3.  und  Exon.  stodt  die  Endung  ab 
in  lomberl64, 22.  calfur  Ps.  Stev.49, 9  aus  Metathese  entstanden,  und 
cealfas  Ps.  Th.  49, 1 0  deutet  auf  masc.  Geschlecht. 

2)  Dativ-e  im  Sg.  fallt  bisweilen  ab:  grses  C. 7,36.  —  Neben  a 
ira  Gen.  PL  findet  sich  auch  hier  bei  Durh.  die  teriangerte  Form: 
treowa  treuna  Mt.3, 10.  wordana  Luc.  24, 8.  dingana  Luc.  1,1.  gefeh- 
tana  Mt.24,6. 

3)  Die  Flexionen  wirken  auch  hier  auf  den  Stamm  zurttck  und 
verkttrzen  denselben.  feorh  dat.  sg.  feore  C.  110, 1.  dat.  pi.  feorum 
Ex.97, 19.  —  he^fod  gen.  helifdes.  —  lamb  lambru. 


2)  Der  i-St&mme. 

Masc.     Grdspr.  Got.              Alts.  Ags. 

Sg.  N.   gasti-s  gast-s             gast  gaest 

G.    gastj-as  gast-is           gast-as  gsest-es 


§^  lOL 


400  Flexion  der  i-Stftmme  im  Ags. 

§♦  101.  Masc.  Grdspr.  Got.  Alts.  Ags. 

D.  gastj-ai  gast-a  gast-a  gs&st-e 

A.  gasti-n  gast  gast  gaest 

I.  gastj-A  —  —  gflBSt^ 

PI.  N.  gastj-as  gasteis  gastt  gastas  gistas 

G.  gastj-ftm  gast-6  gastj-6  gasta  gista 

D.  gasti-ms  gasti-m  gastj-un  gastuin  gistam 

A.  gasti-ns  gasti-ns  gastt  gastas  gistas. 

1)  Im  Sg.  ist  die  Flexion  der  a-Stamrae  eingetreten,  und  diese 
tritt  im  Alts,  im  Dat.  PL  (j-'in  ^ir  i-n)  hervor  und  im  ganzen  ags. 
Plural,  so  da6  also  hier  jeder  Unterschied  wegfdllt.  —  Im  Norn.  PI. 
weicht  schon  das  Got.  ab ,  indem  sich  a  zu  i  schw£lcht  und  fur  ji 
nach  langsilbigem  Stamme  ei  eintritt.  Alts,  gibt  dies  nach  Wegfall 
des  s  mit  t  wieder  und  im  Ags.  hat  man  e  zu  erwarten.  Nur  selteii 
lindet  sich  dieses  wie  leod  (Mann)  leode,  byre  (Sohne)  B.  1188. — 
ware  (in  Compos. ,  Einwohner)  und  letzteres  neben  byras  C.  75, 2  seltea 
mit  bleibendem  e :  m6ce-as  B.  4405  neben  m^c-as  2907.  Fester  haftet 
i  in  here  herge  (Heer),  G.  her-ig-es.  Jud.294.  A.  124.  D.  her-ig-e 
135.  —  PI.  her-ige^as  A.  652.  her-g-as  C.  125,3.  Nachdem  as  einge- 
drungen  war,  erschienen  e  als  abgektirzte  Formen  und  diese  finden 
sich  in  Dene  (Danen),  Engle  (Angeln),  Cartaine  (Karthager) ,  Romane 
(R6mer),  ohne  da6  sie  hier  durch  die  Stamme  veranlaSt  waren.  Viel- 
leicht  sind  sie  nur  Uebertragungen  von  Dani,  Angli,  Romani,  denen 
sich  eine  Cartaine  nachbildete.  AUein  G.  Den-ig-a  B.701.  Den-ige-a 
2646  neben  Den-a  weisen  auf  aitere  i-Formen,  wie  in  her-ig-es? 

2)  Die  Lautschwankungen  im  PL  gast  gaest  gest  und  gist  mogen 
ihre  erste  Veranlaflung  in  dem  Umlaut  zeugenden  i  haben.  Der  Ueber- 
tritt  zur  a-Flexion  hemmte  den  Umlaut,  der  sich  dagegen  im  Gegen- 
satz  zu  singularem  gsest  zu  einem  helleren  Laut  fortbildete.  Dann 
mOgen  die  verschiedenen  Formen  sich  dialectisch  festgesetzt  haben. 
Durh.  ic  wtes  gest.  Mt.  25, 35. 

i*  102. 


Fem. 

Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

d&di-s 

dSd-s 

d&d 

dsed 

.  G. 

d&dj-as 

d§dais 

d&d-l 

dffide 

D. 

d&dj-ai 

d^dai 

dd,d-t 

dsede 

A 

dddi-n 

dSd 

dftd 

dfied(e) 

I. 

dkdi'§i 

dfiede 

i 


Flexion  der  i-Stamme.  401 

§•  102. 


Fern. 

Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags., 

PL  N. 

d4dj-as 

d^deis 

dMi 

dseda  dsede 

G. 

dMj-km 

d^d^ 

dMj-6 

deeda 

D. 

d4di-ms 

d^di-m 

dMj-UD 

dsedum 

.  A. 

dd.di-i)s 

d6di-ns 

d4dt 

dseda  dsede. 

1)  Das  Nominalzeichen  fUllt  im  Sachs,  ab  und  im  Sg.  auch  der 
Stammvocal ;  im  PI.  bleibt  im  Alts.  1.  Ferner  sind  im  Ags.  alle  Ca- 
saszeichen  verloren  gegangen  bis  auf  m  im  Dat.  PI.  Der  Stammvocal 
bleibt  uur  im  singularen  e  des  Gen.  und  Dat. ,  das  auch  in  den  Ac- 
cusativ  tritt.     Im  PI.  fftllt  dfed  ganz  mit  der  a-Flexion  zusammen. 

2)  Im  Ace.  Sg.  steht  seltener  die  flexionslose  Form;  dsed  C.  19, 
23.  b^n  Exon.  148,23.  bryd  C.  33,27.  —  Von  cseg  csege  (SchmrSel) 
hat  sich  in  ceegia  Mt.  16,19  noch  der  Stammvocal  unter  dem  £influ(3 
des  vorstehenden  g  erhalten,  Durh.  hat  fQr  dasselbe  csegas. 

3)  Hierher  gehSren  wohl,  ursprttngl.  oder  eingedrungen ,  einige  Sub- 
stantiven  ,  welche  fast  tlberall  da,  wo  im  Alts,  i  steht,  im  Ags.  den  Umlaut 
angenommen  haben.  hoc  (got.  aber  b6ka,  Buch),  Gen.  bdce,  Dat.  b6c, 
Ace.  b6c;  PI.  Mom.  b^c.  Gen.  b6ca,  Dat.  bdcum.  Ace.  b6c.  Daneben  ein 
masculines  b6cas.  Bosw.  —  burh  (got.  baurgs,  Burg),  Gen.  burge  und 
byrig  Jud.  137.  Dat.  byrig  byrgExon.29,  12,  PI.  Nora,  und  Ace.  byrig. 
-  lAs  (Laus)  Sg.  Dat. ,  PI.  N.  und  A.  lys  (=  ahd.  luisi) ,  mAs  (Maus), 
Sg.  Dat.  und  PI.  Nom.  und  Ace.  mys  (=  ahd.  miusi),  turf  (Rasen), 
Dat.  Sg.  und  Nom.  und  Ace.  PI.  tyrf.  —  G6s  (Gans),  PI.  g^s.  Ine. 
70.  Der  Umlaut  steht  ilberall  im  Dat.  Sg.  und  im  Nom. 
und   Ace.    PI. 

Neutr.  Grdspr..  Got.  Alts.  Ags.  §♦  103. 

Sg.  N.  kuni-m  kuni  kunni  cynn 

G.   kunj-as  kunj-is  kunn6-as  cynn-es 

D.  kunj-ai  kunj-a  kunne-a  cynn-e 

A.  kuni-m  kuni  kunni  cynn. 

J.    kunj-4  —  —  — 

PL    N.  kunj-a  kunj-a  kunni  cynn 

G.  kunj-fi,m  kunj-6  kunnj-d  cynn-a 

D.  kuni-ms  kunj-am  kunnj-un  cynn-um 

A.   kunj-a  kunj-a  kunn-i  cynn. 

Manehe  Substantiven  behalten  noch  den  geschwachten  Stammvocal, 
wie  rice  (got.  reiki  Reich) ,  inne  (Wohnung) ,  wite  (Strafe) ,  yrfe  (Erbe) 

Koch,  engl.  Grainraatik.     J.  26 


402 


Flexion  der  u-St&mme  im  Ags. 


♦  103«  und  diese  haben  im  PI.  Nom.  und  Ace.  -u:  ricu,  innu  etc.  Diejeni- 
gen,  welche  e  abwerfen  oder  es  assimilieren ,  wie  cynn,  denn  (far  dene), 
bedd  (fftr  bade)  folgen  der  a-Flexion. 


§.  104. 


v'  3) 

Der  u- 

St£lmme. 

• 

Masc. 

Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

sunu-s 

sunu-s 

sunu 

sunu 

G. 

sunav-as 

sunau-s 

sunj-es 

suna 

D. 

sunav-i 

sunau 

sun(je)u 

suna 

A. 

suna-n 

sunu 

sunu 

suna 

J. 

sunuv-^ 

sun6  ? 

PI.   N. 

sunju-s 

sunju-s 

sunj6s 

suna 

G. 

suniv-^m 

suniv-^ 

sunj6 

suna 

D. 

sunu-ms 

sunu-m 

sunjun 

sunu-m 

A. 

sunu-ns 

sunu-ns 

sunjd-s 

suna. 

Ags.  sunu  erscheint  vfillig  anomal.  Die  nicht  zahlreichen  Sub- 
stantiven  auf  u  Ijommen  racist  nur  im  Nora,  und  Ace.  vor,  aber  ne- 
ben  Gen.  wuda  steht  auch  wudes,  fridu  Gen.  und  Dat.  hat  frido  C.  91. 
17,  daneben  frid  frides  fride  etc,,  PI.  wudas.  Bosw.  deutet  an,  daP 
diese  Worter  die  a-Flexion  angenommen  haben.  Ira  Plur.  ist  im  Got. 
und  Alts,  j  eingedrongen  und  ira  Alts,  auch  ira  Sg.  DieB  mu6  audi 
ira  Ags.  der  Fall  gewesen  sein  und  daher  crkiaren  sich  die  umlauten- 
den  Formen  von  f6t  (got.  f6tus  Fu(3)  und  tod  (got.  tun)>us  Zahnj. 
fot,  Gen.  fotes,  Dat.  f^t,  Ace.  fdt;  PI.  Nom.  Ace.  f^t,  Gen.  f6ta, 
Dat.  fotum.  Ebenso  t6d,  todes,  tM,  t6d;  PI.  tM,  t6da,  t6dum ,  ted. 
—  Hierher  gehort  auch  mann  (monn ,  Sskr.  mann  derDenker),  Gen. 
mannes,  Dat.  menu;  PI.  Nora.  Ace.  raenn,  Gen.  raanna,  Dat.  mannum. 


§.  105, 


Fera. 

Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

handu-s 

handu-s 

hand 

hand  duru 

G. 

handav-as 

handau-s 

handa  ? 

handa  dure? 

D. 

handav-i 

handau 

handu? 

handa  dura  duru 

A. 

handu-n 

handu 

hand 

hand  duru 

PI.  N. 

handju-s 

handju-s 

hand! 

handa 

G. 

handlv-^ra 

handiv-6 

hand6 

handa 

D. 

handu-ras 

handu-m 

handon 

^handu-m 

A. 

handu-ns 

handu-ns 

hand! 

handa. 

Flexion  der  consonantischen  Stamme  im  Ags. 


403 


Im  Ags.  folgt  hand  der  a-Flexion.  —  Vou  eft  (Kuh)  flihrt  Bosw.  §♦  106. 
einen  Gen.  Sg.  ctls  an  und  Grein  einen  Gen.  PI.  cu-n-a.  Dat.  Sg. 
iind  PL  Nom.  Ace.  eye,  Dat.  PI.  cft-m.  —  Das  Neutrum  f^oh  (got. 
faihn)  folgt  derselben  Flexion,  wie  melo  (Mehl),  ealo  (Bier)  und  cne6w 
(Knie).  Gen.  melewes,  ealevves,  cne6wes.  w  ist  aus  u  entstanden,  sinu 
Gen.  sinewe. 


II.    Declination  der  consonantischen  Stamme. 

Im  Ags.  lafit  sich  nicht  mehr  unterscheiden ,  oh  die  Stftmme  ur-  §♦  106* 
sprflnglich  consonantisch   waren   oder  nicht,    denn    die   meisten   voca- 
lischen  St&mme  haben  ihre  Vocale   abgestoUen   und  erscheinen   daher 
jetzt  als  consonantisch,    sie   folgen   daher   auch   ganz    der  Declination 

.  der  vocalischen  Sttame.     Nur   zwei  Klassen  weichen  ab ,   die   auf  n 

i  und  auf  r. 

1)   Declination    der   n-Stamme. 


Masc. 

Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

hanan-s 

hana 

bano 

hana 

G. 

ban an -as 

hanin-s 

banon 

banan 

D. 

hanan-i 

hanin 

ban  on 

banan 

A. 

hanan-an 

ban  an 

banon 

banan 

PL  N. 

hand,n-as 

banan-s 

banon 

banan 

G. 

hanan<d,m 

banan-^ 

banon6 

hanen-a 

D. 

hanan-ams 

bana-ni 

handn 

banu-m 

A. 

hanan-an  s 

hanan-s 

banon 

banan. 

Fem. 

Sg.  N. 

tung4n-s 

tuggd 

tunga 

tunge 

G. 

tung4n-as 

tugg6n-s 

tungftn 

tungan 

•  D. 

tung4n-i 

tuggdn 

tungiin 

tungan 

A. 

tung^n-an 

tuggdn 

tungftn 

tungan 

PL  N. 

tung^n-as 

tuggdn-s 

tungftn 

tungan 

G. 

tungd;n-dm 

tugg6n-6 

tung6n-6 

.  tungen-a 

D. 

tung^n-ams 

tuggd-m 

tungftn 

tungu-m 

A. 

tungdn-ans 

tugg6n-s 

tungftn 

tungan. 

Neutr. 

Sg.  N. 

hirtan-am 

hairto 

berta 

eftge 

G. 

hirtan-as 

bairtin-s 

herton 

eigan 

D. 

hirtan-i 

bairlin 

berton 

ed,gan 

A. 

birtan-am 

hairtd 

berta 

e^ge 

26 


404  Flexion  der  n-  und  r-Stftmme  im  Ags. 

§♦  106.  Grdspr.  Got.  Alts.  Ags. 

PL  N.  hirt&n-a  hairt6n-a  herton  e4gan 

G.  hirtan-d,m  hairtan-^  herton-d  ellgen-a 

D.  hirtan-ams  hairta-m  herton  e&gu-m 

A.  birt&n-a  hairtdn-a  herton  ellgan. 

1)  Die  Nominative  Sg.  durchgftngig  verkttrzt,  s  und  selbst  der 
consonantische  Auslaut  sind  abgefallen.  In  Dnrh.  schwankt  a  aicht 
nur  nach  o:  brydgumo  Mt.  25,6.  sondern  es  f§.llt  selbst  ab:  bryd- 
gnm25, 5. 

2)  Die  Endungen  dieser  mehrsilbigen  Stamme  unterliegen  eincr 
grOBeren  nnd  schnelleren  Abschwachung.  Das  Gotische  bewahrt  nur 
fttnf ,  das  Altsachsische  und  das  Angels^chsische  zwei  Casuszeichen, 
letzteres  im  Gen.  PL  a  und  im  Dat.  PL  um  in  dem  verkttrztem  hao- 
um  filr  hanan-um.  In  den  andern  Casus  stehen  die  nackten  Stamme. 
Durh.  st50t  auch  noch  n  ab:  Ace.  Sg.  gele&fa  Mt.  14,27.  stearra2,2; 
Dat.  in  lichoma  anum  Mrc.  15,  16,  in  minum  noma.  Mt.  18,3.  Nom. 
PL  dk  cempo  Mrc.  15,16.  witgo  Mt.  5, 12  und  selbst  sogar  der  Vocal 
fehlt  in  brydgum.  Die  Genitive  Sg.  brydgumes  Mt.  9, 1 5.  stearres  2. 
7.  culfras  Luc.  2,  24.  deuten  wohl  auf  Verwirrung  und  Mischung  der 
Declinationen.     Ags.  heorte  ist  feminin. 

3)  Diese  zerrflttete  Flexion  hei6t  in  der  deutschen  Grammatik 
die  schwache  und  im  Gegensatz   zu  ihr  heiBt  die  vollere   die    starke. 

4)  Die  Instrumentalen  fallen  mit  den  Dativen  zusammen. 


2)   Declination  der  r-Stftmme. 


§.  107. 


Masc.t/ 

'  Grdspr. 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Sg.  N. 

fadar 

fadar 

fader 

fseder       br6dor 

G. 

fadr-as 

fadr-s 

fader 

faeder(es)  br6dor 

D. 

fadr-ai 

fadr 

fader 

faBder(e)  brMer 

A. 

fadar-an 

fadar 

fader 

feeder       br6der 

PL  N. 

fadr-as 

fadrj-us 

fader 

faeder-as  brodru 

G. 

fadr-4m 

fadr-6 

fader6 

fseder-a    brodra 

D. 

fadr-ams 

fadr-um 

fadr-un 

faeder-um  brodrum 

A. 

fadr-ans 

fadr-uns 

fader 

faeder-as  brodru. 

MerkwOrdig  ist  die  Verktirzung  des  Substantivstamms  (fadr),  das 
eindringende  j  im  got.  Plural  und  die  Schwfichung  der  Flexionen.  Ira 
Ags.  tritt  nach  und  nach  die  regelm^^ige  Flexion  ein.  Daneben  wei- 
sen  noch  einige  Forme n  auf  die  frttheren  EigenthUmlichkeiten  zurilck: 


Flexion  der  Eigennamen  im  Ags.  405 

der  gewdhnlicb  flexionslose  Gen.   Sg.    (selten   faeder-es  C.  301, 12.  fa-  §*  107. 

deres  D.  Job.  7, 10),  der  gewohnlich  flexionslose  Dativ  Sg.  (und  doch 

auch   feder   D.    Job.  8, 53.    feder-e   D.   Mt.  6,  18).     Neben   der  vollen 

Plnralform  hat  Durb.  aucb  fadero  Job.  6, 31.   —    In   br6dor  bewabren 

sich  nocb  mebr  die   alten  Formen.      Der  flexionslose   Genitiv   (Durb. 

aber  brddres  Mt.  14, 3),  u  im  Nom.  und  Ace.  PI.  (daneben  a):  brddru 

Gr.  Ps.  121,8.   brodurl32, 1    etc.    und   auffallend   ist  der   Umlaut  im 

Dat.  Sg.    Fast  dieselben  Eigentbflmlicbkeiten  bewabren  aucb  die  ags. 

Femininen  rnddor  (Mutter) ,  ddbtor  (Tocbter)  und  sweostor  (Scbwester). 

—  Nom.  Ace.  Sg.  m6dor  Gen.  mddor,  Dat.  m§der  C.  95, 7.  PI.  Nom. 

Ace.  m6dra,  Dat.  mddrum.     Durb.    aber   Gen.  Sg.   m6deres   Job.  3, 4. 

Luc.1,15.  Dat.  mdderMt.2,11  mdederl5,4.  Luc. 7, 12.  —  Nom.  Ace. 

Sg.  ddbtor,  Gen.  ddbtor,  Dat.  ddbtor  C.  292, 11.  ddbter  Exon.251,7. 

PI.  Nom.  Ace.  ddbtra  ddbtru  Ps.  ddbtor.   —   Sweoster  ist  im  Sg.  un- 

flectiert,  docb  SC.  658.  Ace.  Sg.  swustoran;  im  PI.  wie  ddbtor. 

Declination   der  Eigennamen. 

1)  Die  ags.  Namen  mannlicber  Personen  folgeu  a)  der  a-Flexion.  §•  108. 
wie  Wulf ,  J>eodric,  Alfrdd,  Ceolmund,  Anl4f,  Hrddgar,  Geat  etc.;  — 
b)  der  i-Flexion  In6,  Hedde,  )?yle  und  alle  Composita  mit  -wine 
und  -bere;  —  c)  der  u-Flexion  Ledfsunu;  —  d)  der  n-Flexion 
die  auf  a  ausgebenden:  Aetla,  Becca,  Ebba,  Elsa,  Hagena,  Ofifa, 
Senda  etc. 

Die  ags.  Namen  weiblicber  Personen  folgen  der  a-Flexion,  wenn 
auch  der  Nominativ  keine  Endung  bat :  Begu ,  Hild ,  Hygd ,  Ellen, 
)^rAd,  Aelsflsed,  Engelburb.  Nur  Eve  und  Marie  baben  die  n-For- 
men ;  Gen.  Dat.  und  Ace.  Marian  (Gen.  Maries  Durb.  Mt.  1,16); 
Eve  Evan. 

Die  fremden  Namen  scbwanken.  a)  Obne  fremde  Endung  flec- 
tieren  sie  deutscb:  Crist,  Gen.  Cristes  Mt.  1,18;  Dauid,  Gen.  Daui- 
desl,20.  Dat.  daiudel,  17;  Abrabam,  Gen.  Abrabames  1, 1.  Dat.  Abra- 
hamel,17.  Noe,  Gen.  Noe-s,  Dat.  Noe;  Enos  Enos-es  Enos-e.  — 
b)  Sie  haben  fremde  Endung  und  fremde  Flexion:  Jacobus  Zebedei 
10,2.  mid  faeder  Zebedeo4,21.  fram  J?am  casere  Augusto  Luc.  2,1. 
Ace.  Simonem4, 19.  Die  Namen  auf  -as  baben  im  Ace.  -am,  die  auf 
-es  baben  em  oder  en.  —  c)  Fremde  und  deutscbe  Flexion  miscben 
sich:  Petrus,  on  Petres  bus.  Mt.8, 14.  Herodes,  Gen.  Herodes2, 1. 
Dat.  Herode2, 12.  Ace.  Herodem2, 22.  —  Jacobus,  Gen.  Jacobes  broder 
Mrc.5, 37,  Ace.  Jacobum  Mt.4,21.  —   Honorius,   aefter  Honorje  Bed. 


406  Flexion  der  Eigennamen  im  Ags. 

§♦  108#  1,13.   pam  Pilate  Luc.  3,1.     Selten   ist  der  fremde  Name  flexionslos 
wie  in  sefter  Augustinus.  SC.  616. 

§.109.  2)   Die  Volksnamen   koramen    selten  im   Sing,  vor,    wie  an  Bret 

SC.  491,  gewfihnlich  werden  sie  dann  umschrieben :  man  egyptisc, 
ides  egyptisc  C.  134, 19.  Meist  kommen  sie  nur  im  Plural  vor  und 
endigen  sich  auf  -as ,  e  und  an ,  folgen  also  der  a-,  i-  und  n  Flexion : 
Hunas,  )?yringas,  Swsefas,  Caldeas,  Pihtas,  Scottas,  Brittas;  Dene, 
Basteme;  Gotan,  Seaxan,  Frisan.  Bisweilen  stehen  beide  Endungen 
neben  einander:  Burgendas  Burgendan,  Engle  Englan,  Swsefe  Swaefas. 
Letztere  Formen  mogen  durch  die  Verwendung  des  Adjectivs  sich 
vermehrt  habcn,  wie  )?AEbriscan  neben  Ebreas,  ]>k  Chaldeiscan.  Job. 
Neben  dem  Gen.  Judea  auch  Judeana.  D.  Mt.  27, 11. 

Statt  des  eiufachen  Worts  bedient  man  sich  eines  Collectivs  und 
zwar  mit  dem  Genitiv;  Seaxna  )?eod,  Judea  J>eod  Mt.  2,22.  Filistea 
folc  C.  171,26.  Cald^acyn218,21.  Ebrea  weras  22 1 ,  32 ;  o der  mit  dem 
Adjectiv,  wie  Sodomisc  cynn  116,12;  oder  in  Compositionen :  Rom- 
ware  Or.  1,10.  Sodom-ware  C.  120,18  =  Sodoma  folc  122,6.  Nor<!- 
menn. 

Fremde  Namen  behalten  bisweilen  die  fremde  Form  bei.  Ipk  Ro- 
mani  und  Romane  SC  Sabei  Job.  Farisei  und  Saducei  Mt.  16, 1. 
Fariseorum  and  Saduceorum  1 6, 6.  Doch  Dat.  PI.  wieder  Ronianuni 
Bed.  1,2. 

ft    110^  ^)  I^J6  Bezeichnung  der  Lander  geschieht  selten  durch  besondere 

Namen,  wie  Angel  SC. 449:  seo  waestmberende  Bryton  Bed.  1,7,  son- 
dern  gewohnlich  durch  die  Volksnamen,  die  entweder  mit  Praposi- 
tionen,  wie  aet,  in,  on,  of,  innan ,  mid,  wid  etc.  verbunden  sind: 
on  West  seaxan  Cnut2, 12.  on  East  englum  SC.894  ge  of  E4stenglum 
ge  of  Nordhymbrum  894.  he  ferde  on  Aegyptum  Mt.  2, 14.  of  Seaxuni, 
pvet  is  of  ]>sem  lande  p8di  man  h&ted  Ealdseaxan.  Bed.  1,15;  oder  mit 
Gattungsbegriffen ,  wie  land,  rice,  6del  etc.:  Aengla  land.  Aed.3,8. 
Breotone  ealand  Bed.  1,2.  Breotone  gemserol,!.  Sodoma  rice  C.129, 
23.  Canan^a  land  104,10.  Israhela  land  Mt. 2, 20.  he  fleoh  on  Aegypta 
land  2, 13. 

Fremde  Namen  werden  beibehalten  und  dann  rait  schwankender 
Flexion:  Galilea,  t6  Galileam  Mt. 4, 13.  fram  Galilea4, 25.  Ace.  Gali- 
leam4, 23.  on  )7am  westene  Judeae3, 1. 

§♦  lll^  4)  ^^^  Stadtenamen  sind  meist  mit  Appellativeu  verbunden,   wie 

burh ,  coaster ,  wie ,  dAn ,  hkm  etc.  und  letztere  werden  flectiert :  Lun- 
den-wtc,  Lunden-ceaster ,   Lunden-burh,   Roma-burh.      Das  Appellativ 


Flexion  der  Eigennamen  im  Ags.  407 

steht  appositional  daneben:  of  J^sere  ceastre  Nazareth  Luc. 2, 4.  Zum  8*  111* 
Appellativ  wird  im  Nebensatz  der  Name  gefttgt:  of  \>&re  byrig  J>e 
Lepti  h4tt6.  Bed.  1,5.  Zu  den  Appellativen  treten  die  Yolksnamen  im 
GeDitiv:  in  Caldea  byrig  C.221,19.  of  Sodoma  byrig  121, 20.  Selten 
steht  der  Name  der  Stadt  allein ,  wie  Sodoma ,  Gen.  und  Ace.  Sodo- 
man  C.  121, 10.  115,27.  Babilone,  Gen.  Babilones  C.  218, 30.  Babi- 
lonis  Mt  1,11.  td  Babilonja  Cyr. 

Fremde  Namen  haben  oft  fremde  Flexion ;  Damascus ,  on  Damasco 
C.  125,21.  on  Tyro  and  Sydone  Mt.  11,21.  oder  sie  haben  keine 
Flexion:  on  Bethl6to2, 1.  in  Hierusalem  C.216,5.  td  —  Mt.  2, 1. 

5)  Namen  der  Feste  etc. :  £d.stran  gewOhnlich  im  PI.  gebr3,uch- 
lich,  £4stron  Mrc.  14, 1.  und  wirft  schon  n  bisweilen  ab:  £d,stro26, 2. 
Gen.  J>aere  hMgan  EAstrena  Bed.  2,8.  Allein  Durh.  auch  Sg.  Gen. 
one4stres  symbeles  daege.  Luc.  2, 41.  Nom.  eastro  waes  ndh.  Joh.  11, 
55.  Geol  giul  jiil  (Neutr.  Weihnachten)  flectiert  regelmft6ig.  —  Die 
Monatsnamen  sind  mit  -m6n4d  zusammengesetzt,  wie  Sol-m6nAd  (Son- 
nenmonat  Februar),  Hlyd-m6nM {Sturm-,  Marz),  E4ster-m6nM  (April),  Ma- 
jus-m6n4d  (Mai),  Se&r-m6n4d  (Trockenmonat ,  Juni)  etc.;  zwei  sind  auch 
nach  dem  Julfeste   genannt :    serra-geola  und   seftera  geola  der  Monat 

• 

vor  und  nach  dem  Feste,   December  und  Januar.     Geola  masc.   folgt 
der  n-Flexion. 

Die  ags.  Flexionen  wurden  den  gotischen    und  altsachsischen  ge-  §•  112* 
gentibergestellt ,    um   ihre  Entwicklung   anschaulich    zu   machen.      Sie 
mogen  hier,  nach  dem  Geschlechte  geordnet,  allein  folgen,  um  zu  zei- 
gen,    wie  die  unterscheidenden  Merkmale    sich   schon   zum  Theil  ver- 
loren  haben. 


Masc. 

a-Fl. 

i-Fl.       und 

u-Fl. 

Sg.  N. 

fisc 

met(e) 

wudu 

G. 

fisces 

mete-s 

wud-es(a) 

D. 

fisce 

mete 

wuda(e) 

A. 

fisc 

met(e) 

wudu 

PI.  S. 

fisca-s 

met-as 

wud-as 

G. 

fisca 

met-a 

wud-a 

D. 

fiscu-m 

met-um 

wudu-m 

A. 

fisca-s 

met-as 

wud-as. 

Die  voUstanfdige  Uebereinstimmung  zeigt,  wie  man  die  Enduugen 
zu  nehmen  hat.    Das  e  in  mete  mul3  aus  dem  alten  Plural  (got.  niat-s) 


408  Vergleichung  der  ags.  Flexionen. 

§♦  112.  vorgedrungen  sein  und  es  wird  als  zum  Stamm  geborig  betrachtet, 
daher  die  Genitivendung  hier  nur  s  ist.  In  fisces  konnte  man  e  als 
aus  i  geschwacht  annehmen,  nicht  aber  in  wudes;  es  ist  daher  wohl 
als  voile  Genitivendnng  zu  betrachten.  —  Die  Uebereinstimmung  im 
Plural  laBt  es  unzweifelbaft  erscheinen,  da6  man  die  alten  auslauten- 
den  Yocale  nicht  mehr  ffihlte,  sondern  die  Endungen  as  etc.,  als 
Flexionen  betrachtete. 


Fern.  a-Fl. 

i-Fl. 

u-Fl. 

Sg.  N.  gifu 

deed 

hand 

G.    gife 

dsede 

hande 

D.   gife 

dffide 

hande(a) 

A.    gife 

deede 

hand 

PL  N.  gifa 

dseda 

handa 

G.   gif(en)a 

dseda 

handa 

D.  gifum 

dsedum 

handum 

A.   gifa 

d&da 

handa. 

Gen.  und  Dat.  Sg.  sind  auch  hier  als  gleich  zu  betrachten,  wenn 
auch  einzelne  W5rter  abweichen,  sowie  der  ganze  Plural.  Im  Kom. 
Sg.  erhait  sich  der  Stamravocal  geschw^cht  in  gif-u,  und  abgefallen  ist 
er  in  dsed  und  hand.  In  den  Ace.  dsede  mag  e  eingedrungen  sein 
durch  gife.  Der  veriangerte  Gen.  PI.  ist  allerdings  der  a-Flexion  ei- 
genthUmlich:  gifena,  doch  auch  cii-na. 


Neutr. 

a-, 

i-       und 

u-Flexion 

Sg.  N. 

word 

cynn 

fehlt. 

G. 

word-es 

cynn-es 

D. 

word-e 

cynn-e 

A. 

word 

cynn 

PL  N. 

word 

cynn 

G. 

word-a 

cynn-a 

!>• 

word-um 

cynn-um 

A. 

word 

cynn 

Beide  Arten  stimmen  ttberein  und  im  Plur.  kommt  in  beiden 
Nom.  und  Ace.  auf  -u  vor,  sodafi  die  Endungen  als  zur  Flexion  al- 
lein  geh5rig  zu  betrachten  sind,  ohne  darin  einen  Stammvocal  zu 
finden. 

Die  r-St9,mme  fangen  an,   ihre  EigenthUmlichkeiten  aufzugeben 


Substantivflexion  im  Nags.  409 

and  drftngen  zar  RegelmftSigkeit  und  die  n-Stftmme   bewahren  nach  §♦  112« 
Verktirzung  des  Nominativs  nur  im  Gen.  PI.  Flexion  und  in  dem  ver- 
kiirzten  Dativ  PL 

Es  schr&nken  sich  somit  die  Flexionen  aof  drei  Hauptflexionen 
ein  und  der  wesentliche  Unterschied  liegt  im  Geschlechte.  £s  ist  da- 
her  nicht  nothwendig  die  Unterscbeidung  nacb  den  Stammvocalen  fest 
za  halten. 

Nags.     Lagamon  bietet  folgende  Flexionen.  §*  113« 

1)  Declination  der  Masculinen. 

Sg.  N.  dail327.  daei. 

G.  dages  A.  daiges  B.  14877.  dseies  A.  daiges  18322. 
D.  dage  A.  82.  dayel46.  dawe3876. 
A.  dai,  daei  5668. 

PI.  N.  d8Bges3895.  dawen  A.  dages  B.  1298. 
G.  daegen  A.  21555.  sceldes20139? 
D.  dagen   A.  4277.    dawen    (dales)  1284.    dawene  A.   daigene 

B.4605. 
A.  daeges,  dawen  A.  dages  B.  1298. 

Die  Vergleichung  mit  dem  Ags.  ergibt: 

1)  Der  Instrumentalis  ist  verloren  gegangen. 

2)  Gen.  und  Dat.  Sg.  beharren,  aber  bisweilen  niramt  der  Dat. 
noch  -n  an,  wie  cnihten  A. 29636.  kingen  A. 21948,  sodaI3,  da  der 
piurale  Dativ  (um,  on)  sich  auch  zu  en  schw&cht,  beide  bisweilen  zu- 
sammenfallen.  Einzelne  n  dringen  auch  in  den  Ace.  Sg.  wie  in  siden 
A.  side  B.  4364  und  sogar  in  den  Norn,  studen  A.  31383. 

3)  Durch  den  ganzen  Plural  stehen  es  und  en  neben  einander. 
Die  auslantenden  en  mogen  sich  aus  dem  Datiy  PI.  entwickelt  haben 
und  wurden  gesttttzt  durch  die  en  in  der  n-Flexion,  welche  im  Ge- 
gensatz  zu  ihrem  verkttrzten  Nominativ  als  Flexionen  erschienen.  Der 
Genitiv  hat  neben  es  und  en  auch  ene  fttr  e;  eorlene  husting4766. 
jjaere  kingene  A.  |?is  kinges  B.  taeldes5378.  —  Sune  stimmt  ganz  mit 
der  a-Flexion  tiberpin:  Gen.  sune  A.  sunes  B.  9630.  wudes8687.  PI. 
Nom.  snnen  A.  sunes  B.  2541.  he  hsefde  |?reo  sunen  A.  sonesB.2094. 
—  Hinter  Zahlw5rtern  wird  die  Pluralendung  bisweilen  abgestofien: 
fewer  and  twenti  winter  2092. 

4)  Die  SubstantivSn ,  welche  den  Umlaut  batten,  geben  denselben 
im  Dat*  Sg.  auf  und  behalten  ihn  nur  im  Plural  bei,  und  da  mu6  er 


410  Substantivflexion  im  Nags. 

§*  113.  schwanken:  fote  PL  uoten  A.  fet  B.  15895.   faet  A.  fote  B.  16778.  fet 

A.  3 1973.    —    man   men    und    monnen410.      Sg.    wifmon   A.   wimmon 

B.  1869.  wiman  A.261.  (womraaD)2237;  Pi.  Nom.  wimen  A. 340,  Ace. 
wifmen  A.  wimmen  B.  426.  Von  tod  fehlen  die  entscheidenden  Formen. 

2)   Declination   der   Femininen. 

§•114.  Sg.  N.  burh220  (Burg). 

G.  bur9he7099,  burh9453. 

D.  burhe  A.  293.  burge  A.  borwe  B.  3553.  burh  A.  2045, 

A.  burh  218.  burwe  A.  5276.  burgen  A.  10738. 

PI.   N.  burghes2065.  deden  A.  dedes  B.4864. 
G.  burge  A.  27399.  geua  A.  geftes  B.  4075. 
D.  burgen  A.  borewes  B.  7127.  burghes  A.  24930. 
A.  burige  (borewes)  9928.  burges474. 

1 )  Die  singularen  Formen  schwanken ,  e  lUUt  oft  aus  und  n  dringt 
ein.  Die  bedeutendste  Verftnderung  aber  ist,  daS  im  Gen.  Sg.  es 
einzudringen  beginnt :  leodes,  weorldes  A.  worlesB.  448,  sodaB  sich  das 
Feminiu  dem  Masculin  und  Neutrum  gleichzustellen  beginnt. 

2)  Von  den  umlautenden  W6rtern  findet  sich  nur  boc,  das  im 
Dat.  Sg.  nicht  mehr  umlautet  und  im  PI.  neben  baec  A.  bokes  B. 
7263  auch  boc  A.  bokes  B.  70  hat. 

3)   Declination   des   Neutrums. 
§•  115.  Sg.  N.  lond 

G.  Iondes501. 

D.  londe324.  louden  A.  19580. 

A.  lond  74. 

PI.  N.  londes5225.  riche5396.  deorn25. 

G.  londe.  wateren  A.  watere  B.  24262  punda  A.  3545. 
D.  londe  25643.  londes  25390.  londa  A.  londe  B.  (Sg.?)l963. 
A.  londe  41 40.  lond  A.  loudes  B.  28022.  wateres2007.  richen 
A.  7899. 

1)  Der  Singular  behalt  seine  Flexion,  nur  im  Dativ  dringt 
-n  vor. 

2)  Der  Plural  zeigt  im  Nom.  die  alten  Formen:  hors,  sc6p256Sl, 
swin  25682,  bern91,  riche  (ags.  ric-u);  daneben  aber  auch  en  und 
es:  leoten  A.  (ags.  hlotu)2b9.  scipen  A.  sipes  B. 943.  laweu  A.  liwes 


Substantivflexion  im  Nags.  4  ^ 

B.  (Iagu)ll67.     Dies  es  dringt  auch  in  die  tibrigen  Casus  vor:    scip,  §.  115* 
Gen.  scipene  A.  sipes  B.  5149. 

3)  Das  eingeschobene  e  r  zeigt  childe  PI.  childr-en  A.  368.  childre 

A.  children  B.  5323.  childere  A.  children  B.5414. 

4)   n-Declination. 

Da    das    zum    Stamm    gehdrige    en    als    Flexionsmittel   betrachtet  §♦  H^* 
wird,  so  beginnt  es  zu  schwanken.     Zuerst  im  Masculin. 

1)  Der  Nom.  Sg.  hat  meist  noch  e,  selten  a,  wie  in  noma  A. 
1397.  Vorgedrungen  ist  n  in  iueren  A.  2386.  swiken  A,  13290.  in 
B    nur  e. 

2)  Zu  genitivischen  en  ld.6t  B.  oft  es  treten:  draken  (drakes) 
17876. 

3)  Im  Dat.  und  Ace.  fallt  n  bisweilen  ab;    Dat.  monen  A.    mone 

B.  (Monde)  9 128.  Ace.  nome251.  —  teonen  A.  teone  B.  1736.    sterre 
17865. 

4)  Die  Plurale  zeigen  ebenfalls  Schwankungen.  Der  Nom.  hat 
neben  en  auch  e  und  es:  swiken  A.  swikes  B. 3816.  draken  A.  dra- 
kes B.  15935.  twelf  witigen  A.  wittie  B.  1168.  —  Der  Gen.  hat  nicht 
nur  altes  ene:  gumene  A.  12178,  sondern  schiebt  selbst  noch  n  an: 
gamenen  A.  4644.  —  Dat.  sterren  A.  storre  B.  9127.  —  Ace.  teonen 
A.  teone  B.  1934.  nomen  A.  names  B.  1802. 

Die  beiden  Mss.  weichen  sehr  ab:  A.  hat  in  den  obliquen  Casus 
meist  -en ,  B.  im  Gen.  Sg.  -  e  s ,  im  Dat.  und  Ace.  -e ,  und  im  PI. 
-es  Oder  -e. 

Das  Feminin  zeigt  dieselbeu  Schwankungen.  —  Der  Gen.  Sg. 
en,  zu  e  verkttrzt  in  halle,  weicht  oft  -es:  welle  A.  welles  B.4519. 
churche  A.  churches  B.  24513.  trinit(d)es  A.  trinile  his  B.  29533. 
helpes 30007.  —  Dat.  Sg.  selten  an,  gewohnlich  en,  e:  sunnan  A. 
Sonne)  108.  sunnen  A.  sonne  B.  11973.  —  Ace.  en  (e):  eor|?en  A. 
er|)e  B. 20958.  —  PI.  Nom.  en  und  es:  heorten  A.  heortes  B.5826. 
Iafdies24715.  —  Gen.  ene:  wikene  A. 9541.  A.  B. 22931.  —  Dat. 
wiken  (wike)4829.  —  Ace.  wiken  A.  wike  B.  4689  chirchen  A.  chir- 
ches  B.  10204.  chiriches  A.  16270. 

Das  Neutrum  hat  dieselben  Forraen,  nur  ist  der  Ace.  dem  No- 
minativ  gleich.  Von  ege  (Auge)  hat  Lag.  nur  den  Plural:  Nominativ 
agene  A.  egene  B.  12774.  Dat.  egan  A.  1885.  egenen  A.  egen  B. 
5736.  Ace.  egene  3901. 


412,  SubBtantivflezion  im  Nags. 

5)   r-Declination. 
§•  117#  Die  Verwandtschaftsnamen  feeder,   broder,  moder,  dohter,  suster 

sind  im  Sg.  indeclinabel ,  nur  die  Dative  zeigen  noch  Flexion:  fsedere 
A.  fader  B.  3282.  dohtre  A.  dohter  B.  3270.  und  in  A.  tritt  anch  hier 
n  an:  brodre-n 30824.  —  Die  Pluralformen  sind  mannigfaltiger.  Nom. 
uaderes  A. 30099.  —  broderan  A. 3783.  broderen  A.  broders  B.210I. 
broderes  A.  bro|?ers  B.9153.  bredren  A.  bro)>ers  B.  4292.  —  dohtren 
2731.  dohtren  A.  dohtres  B.  2924.  dohtere  A.  24509.  sustren  A.  sos- 
tres  B.3032.  —  Gen.  bisweilen  mit-,  bisweilen  ohne  Flexion:  faeder, 
his  fader  lond  398.  he  wes  J^ritti  dohtrenne  (A.  dohterne  B.)  fader  A.  2688 
his  dohter  (Plur.)  nomen.  A. 2701.  —  Dat.  Pi.  -en:  faderen  A. 5724. 
broderen  A.  bro)>eres  B.  4144.  brederen  A.  6955.  sustren  (80stres)2751. 
sustren  A.  sostrene  B.  2718. 

Bel  Orm  ist  die  Flexion  noch  mehr  abgeschwftcht. 

1)  Fast  jeglicher  Unterschied  zwischen  den  einzelnen  Declinatio- 
nen  verschwindet.  —  Der  Nom.  Sg.  hat  selten  eine  Endang,  wie 
kemmpe  (Kftmpfer);  der  Ace.  f&llt  mit  demselben  zusammen. 

2)  Der  Gen.  Sg.  hat  in  alien  Geschlechtern  ess:  im  Masc.  king 
kingess6962.  bisscopessl736.  aern  (Adler),  8emess5867.  deofell  deofless 
712.  enngell  enngless658.  la^fe  Isefess  (Glaube)  1 1 096.  Wenn  daneben 
3711  asse  steht,  so  ist  dies  als  in  Composition  verh&rtet  zu  betrach- 
ten,  wie  helle:  tt  oflF  belle  walde62.  —  Fern,  burrh  burrh9ess8241. 
ahhte  ahhtess5713.  culfre  culfress  10928.  helle  helless52.  lare  laress 
9433.  aBddmodnesse  aeddmodnessess  1 5443.  clsenesse  cl8Bnessessll94. 
—  Neutr.  calif  kallfess  5851.  child  cliildess725.  eghe  eghess  10931. 

3)  Vom  Dat.  Sg.  laBen  sich  noch  in  Verbindung  mit  Praposi- 
tionen  Spuren  erkennen:  Masc.  off  dddpe  (vom  Tode)5831.  to  grunde 
12547.  —  Fem.  uppo  flode  14547.  butenn  gillte4791.  wi)?J?  hande 
4445.  0  boke8932.  —  Neutr.  mp]>  childe232.  atthame2394.  i  londe 
2094.  0  bedde6495. 

4)  Der  Plural  hat  gewOhnlich  ess;  Masc.  dagg  da9hess5840. 
kingess6999.  enngless  3699.  feress  14085.  —  Fem.  herte  hertess7027. 
arrke-ss  18813.  mahht-ess  1739.  bok-ess8934.  Daneben  haben  sich 
weuige  andere  erhalten,  wie  dede  (Thaten)3255  und  allmess  dedess 
10123,  von  deor  (Thier)  deor6068  und  deoress  10441.  enngle^ed  17897. 
von  eghe  (Auge)  e9hne386.  scribe,  baern.  —  Die  Umlautformen  be- 
wahren  mann,  Gen.  manness,  PI.  menn9259.  fot  fett4775. — er  (ru) 
erhftlt  sich  in  chilld  chilldre8019.—  Bisweilen  haftet  noch  die  vol- 
lere  Form  wie  im  Gen.  Sg.  treowwess  (Baum)9282  von  treo  tre,  Pi. 


Substantivflexion  im  Nags.  413 

treos  tres  15468.  trewwess  15835. —  cne  (Knie)  PI.  cne84775.  cneow-  §•  117^ 
wess6467.   —   Ohne  Flexion:  fif  mone)?)? 233. 

5)  Diese  Formen  reichen  gew5hnlich  fttr  den  ganzen  Plural  aus, 
doch  haben  sich  einige  Genitive  erhalten:  aller  kinge  king  3588.  enngle 
t^eode  king3904.  ehne  la|?e  lufe  12224.  all  h8e)>ene  king  7012.  Gristene 
king 8253.  Doch  beginnt  Orm  schon  das  Zeichen  des  singularen  Ge- 
Ditivs  an  Pluralen  zu  verwenden:  menness  sawless  (der  Menschen 
Seelen)  1405.  shepess  (Schafe)  hirde  =  hirde  off  hise  shep3596. 

6)  Orm  flectiert  die  Yerwandtschaftsnamen  im  Sing,  nicht,  auch 
faderr  im  PI.  nicht;  dagegen  die  anderen  heiBen  im  PL;  bref)re8269. 
dohhtress  6386.  susstress6382. 

6)   Declination   der   Eigennamen. 

1)  Bei  Lag.  schwanken  die  Personennamen,  sowohl  im  Nom.  Sg.,  »♦  llo* 
wie  Masc.  Claudius  und  Claudien9344,  als  auch  im  Genitiv  und  Dat.: 
Eneas,  Dat.  Eneaml44.  —  Turnus  Gen.  Turnusl733,  Priames  doh- 
ler211.  Goffar-esl775.  Apollones 2892 ;  Dat.  Silvium245.  —  Femin. 
Astrilde,  Gen.  Astrilde  A.  Astrildes  B.2255.  —  Orm  hat  besonders 
fremde   Namen    und  zwar   in  voller   Form:    Aaron,   Helyas,    Mosses, 

Jesus ;  Oder  gekttrzt;  Crist,  Johann,  Herode,  MaJ>)?ew,  Marge;  selten 
beide  Arrchelauss  8452.  Archelaw  832 1 .  —  Der  Gen.  hat  in  beiden 
Geschlechtern  ess:  Aaronessll4.  Zacarigess 2788.  Mosaesess 296.  Je- 
susess3054.  Margess  (Maria's)  33 16.  Archelawess  8280,  —  Der  Dativ 
fallt  mit  dem  Nom.  zusammen ,  oder  er  hat  e :  Pilate  8292 ;  freilich 
haben  die  lat.  Namen  auf  us  auch  oft  e:  Philippe. 

2)  Yolksnamen  kommen  selten  im  Sg.  yor:  a  Gric  A.  a  Greek  Lag. 
382,  an  Judeow  (Jude)  Orm  2251;  gewdhnlich  im  PI.  Grickes  Lag. 
407.  Brutunsl981.  Angles  1978.  Einige  alte  Genitive  haben  sich  er- 
halten; ))e  Scottene  king  3248.  )?a  Englene  londel7.  Francene,  Dene- 
merkene,  Denene,  Bruttene,  Scottenae  A.  Scottene  B.  leod3268.  Fer- 
ner  verwendet  Lag.  wie  frtiher  die  schwachen  Adjectivformen :  ]>e 
Froyscen  monnen410.  und  auch  die  starken:  )>a  Englisce  A.  Engles 
B.  1981.  )>a  Freinsce  A.  Frence  B.  1622.  —  Daneben  stehen  auch 
die  fitiheren  Compositionen :  kentwaerre8337.  RomewerenA.  Rom  leode 
B.  25329.  Romleoden  26374.  Rom-cnihtes  A.  Romanisse  cnihtes9271. 
—  Orm  liebt  die  adjectivische  Bezeichnung:  "pe  calldeowisshe  )?eod 
•M35.  |?att  judewisshe  folic 4096. 

3)  Die  Landernamen,  mSgen  sie  einfach  oder  zusammengesetzt 
sein,   flectieren   wie   die    andern    Substantiven.     Bei   Orm   ist   es   auf-      * 


414  Substantivflexion  im  Ae. 

§.  118.  fallend,  da0  geographische  Namen,  die  man  frtther  appositional  ge- 
brauchte,  im  Genitiv  findet:  Gerrsalsemess  land  9243.  Gerrsalaemess 
kinedom9175.  Romess  kine  dom9177.  in  Romess  kinericbe  9446. 

4)  Die  einfachen  St3,dtenamen  haben  bei  Lag.  meist  keine  Flexion: 
Lunden ,  Dat.  to  Londen  A.  Londene  B.  7814.  to  Lundene5117.  Ace. 
Landin2053.  Lundene2056.  Lundres2060.  Troye  Dat.  on  Troygen 
A.  Troye  B.  20 1 7  Ace.  Troye  A.  72.  Die  Compositionen  verwachsen 
wie  Eowerwike  oder  bleiben  noch  15sbar  wie  Romaburb  5347  und  bnrh 
of  Rome. 5841.  —  Orm  bildet  den  Gen.  mit  ess:  Nazaraef?ess.  Roma- 
burghess  Kaserrking275.  MerkwUrdig  ist  Nazarae)?ess  chesstre3161. 
das  der  ags.  Verschmelzung  Nazareth-ceaster  entspricht. 

Ae. 
§.119.     '     jDas  grammatiscbe  Geschlecht  filllt  mit  dem  natiirlichen  zusammen. 
die  Unterscheidung  in  den  Flexion  en  bort  auf.    Die  Flexion  beschrankt 
sich  auf  Bildung  des  Plurals,  des  Genitivs  und  auf  Ueberreste  des  Dativs. 

t)   Pluralbildung. 

1)  -s  (es,  is,  ys)  tritt  ohne  Unterschied  des  frtiheren  Geschleoh 
tes  an:  RG.  day-es2981.  daw-es5034.  byssop-ys3941,  wolue-s2209. 
town-es36.  kyng-es58.  lord-es  maystr-es35.  foul-es13,  park-esB. ;  — 
well-es15,  gyft-ys  3984.  leuedy-s  3285 ;  —  gere-s  10,  water-es  19, 
schipp-es21,  lond-es27.  PL.  gibt  romaniscben  W6rtern  bisweilen  z: 
cite-z  990. 

2)  Selten  tritt  e  an:  mon|?e  RG.  7499,  mede  (Wiesen)  15.  raonke 
PL.  2009,  alle  erle  and  baroun835.  bre)?re2416.  sextene  uncel314. 
Bei  den  herrscbenden  Schwankungen  ift0t  sicb  e  nicbt  ttberall  als 
Pluralzeicben  nachweisen,  wie  in  myle  (Meilen)  RG.6. 

3)  Sehr  viele  lafien  en ,  n  antreten :  clerken  RG.  7679.  keyen 
3858.  applen5903.  fon273.  oxen  5727.  honden  (Hunde)8813.  deuelen 
10569;  —  chyrcbyn 5755.  chircben  4655.  arwen5194.  sostren7718. 
bonden  (Hande)9498;  —  eyen4154.  tren1293.  heueden5411.  -  PL 
und  Ps.  baben  selten  n,  en,  wie  ine  (Augen).  PL.  1968.  Ps.  egbenlO. 
5.  oxen  65, 15;  beide  haben  gewohnlicb  s:  foos  PL.  517.  heuedes  Ps. 
73,1.  Selbst  RG.  bat  beide  Formen  neben  einander:  schires74, 
scbiren62.  frende2198.  frendes354.  bre)?re2406.  bre^eren  1 633 bre)?er 
PL.  1235.  bre)>resl088.  dogtren  RG.733.  doubtres  PL.  6020. 

4)  -er  erhait  sicb  in  cbilder  Ps.8,3.  cbildir  PL.  357.  childre 
563  und  diesem  fttgt   sicb   nocb   ein    zweites  Pluralzeicben    an:  ehild- 

.      er-en  RG.817.  chyJdre-n4910. 


Substantivflexion  im  Nags.  4  ]  5 

5)  Der  Umlaut  ist  Pluralzeichen  in    fot  fet   RG.  511.    vet6733.  §.  119, 
fete  PL. 4912.  —    tod   te)?   Rg.  8564.    tethe   Ps.3,8.   —   man,    men, 
wommann  wymmen  RG.922. —  gos  gese  PL.  1560.  —  kou  kie  (Kttlie) 

PL.  598. 

6)  Wenn  einige  Worter  ohne  Pluralzeichen  erscheinen ,  wie  pound 
RG.5723,  hors2059,  schep2209,  hous  PL.  6611,  so  mOgen  die  alten 
ags.  neutralen  Formen  fort  klingen.  Daneben  treten  aber  auch  an- 
dere,  fysch  RG.  14.  ny9t2981.  fruytll  und  diese  wie  jene  haben  aucb 
es:  pundes  PL.  3770.  pundelI4.  fisches  Ps.  8,  9.  horses  19,8  etc.  hors 
and  hondes  PL.  1870.  horses  and  hondes,  haires  1845. 

Die  b.eiden  haupts^chlichsten  Pluralzeichen  la3en  sich  nicht  auf 
das  Ags.  zurttckftthren ,  sie  sind  swankend  und  willktihrlich  eingetre- 
ten,  denn  ags.  masc.  dagas,  fern,  hlsefdigan  und  neutr.  ricu  werden 
dayes  leuedys  und  riches;  und  ebenso  ags.  clericas,  hundas,  oxan  und 
heafod  werden  clereken  honden  oxen  und  heueden. 

2)    Casus. 

Es  bleiben  nur  die  Genitive  und  Spuren  vom  Dativ.  g.  120* 

1)  RG.  bezeichnet  den  Gen.  Sg.  gew5hnlich  mit  ys,  es:  )?e  kynges 
baner4426  oder  durch  's:  |?orw  Gode's  grave  1151.  er  ]>e  gere's  ende 
771.  Bisweilen  steht  ys  ab,  kyng  Kenulf  ys  fader 53 15,  soda(3  es 
zweifelhafk  ist,  ob  ys  Flexion  oder  Possessiv  ist. 

Die  Verwandtschaftsnamen  und  manche  Femininen  entbehren  es: 
my  fader  name  RG.  9045.  for  his  bro]?er  de)?2590.  his  moder  heritage 
SS63.  |?e  quene  fader  6 10.  ]?e  empresse  sone9708  J>es  Margarete  dog- 
ter6623.  Ferner  auch  andere:  to  AJ>elston  pauylon5667,  Daneben 
auch:  ]>e  name  of  ]>e  fadere  PL.  2810. 

2)  Der  Gen.  PI.  bleibt  a)  unbezeichnet  an  dem  auf  -es  ausgehen- 
den  Pluralen:  pe  Brutons  host  RG.4849.  )?e  Saxones  speche2679. 
favre  weyes  monyon  (an  schdnen  Wegen  mancher)  1 69.  So  auch  bei 
PL.  J?e  Danes  king923.  handes  werke  Ps.  18,  2.  dragunes  hevedes73, 
^•^.  — -  Er  wird  b)  bezeichnet  an  dem  die  Pluralform  begleitendem 
all:  aller  mon  worst  RG.2874.  Yrlond  ys  aler  yle  best.  1002.  —  c) 
Es  wird  der  Pluralform  es,  s  beigefftgt,  wahrscheinlich  wenn  diese 
nicht  auf  s  ausgeht:  pe  he]7ene  mennes  route  RG.  2945.  mennes  soncs 
Ps.  10,5.  —  d)  Selten  ist  das  alte  verlftngerte  Zeichen  ene  geblieben: 
in  monkene  wede  RG.  11630.  alle  clerkene  lefraen  10358  und  diesen 
nachgebildet  ist:  )>oru  frerene  rede  11 472. 

3)  Dative  scheinen  crhalten    zu   sein  in   ys   owne  honde   he   slou 


416  Substantivflexion  im  Me.,  Pluralbildung. 

§*  120.  RG.2645.  (er  erschlng  mit  seiner  eigenen  Hand);  he  was  Gode  next 
6589,  wenn  auch  der  Nom  God  und  Gode  1151  hei0t.  Ferner:  he 
rerde  po  town  and  nempnede  yt  owne  name.  656.  he  mad  hym  kny^t 
ys  owne  honde  1388.  Daneben:  myd  her  owe  honde  hii  rerde  hem 
an  chyrche.  4797. 

§.  121.  ^i^  Eigennamen  haben    nichts  Eigeuthttmliches  in  ihrer  Flexion, 

die  einfachen  wie  die  verhd.rteten  Compositionen :  Englelond  RG.  1. 
Engelondll.  PJngoIonde 36.  Inglond  PL.  Westsex,  Estsex,  Soiithsex. 
Wynchestre,  Donkastre,  Southamptone ,  Teukesbiri,  Lincolne. 

Plural  und  Genitiv  wird  mit  s ,  es ,  is  bezeichnet :  of  Adelard's 
blode  PL.  167;  bisweilen  fehlt  es  im  Gen.:  in  Saynt  Bede  bokesl. 
Sibriht  fader  223. 

Me. 
§•  122.  Der   Dativ    verschwindet    und    die   Flexion    beschrankt    sich  auf 

Plural-  und  Genitivbildung. 

1)  Als  Pluralzeichen  herrscht  entschieden  s  (es,  is)  vor:  fisheris 
Mt.4,18  thornys  A.  thornes  B.  7, 16.  sones,  assis,  folkis  Gen.  26, 4;  bis 
weilen  -ns:  thingus  A.  thingis  B.  Ss.*l,3.  hondus  A.  hondis  B.  Jad. 
6,9.  —  Ch.  und  Man.  haben  s,  es,  selten  is  und  in  romanischen 
Wdrtern  auch  z,  citees  citez  Mau.5.  olifauntz.  An  v  tritt  s  nicht 
unmittelbar  an:  theues  Mt. 6, 20.  theves  Mau.  18.  wives  Ch.234.  kni- 
ves 233.  wyfes  A.  wiues  B.  Gen.  6, 18.  wyues7, 7.  leeuys  Mau.  13.  lijfes 
A.  lyues  B.  Apoc.  8,  9.  wolues  Mt.  10, 16. 

Dieser  Bildungsweise  gegenUber  erscheint  jede  andere  als  Aus- 
nahme. 

a)  Plurale  auf  -en:  kneen  (knees  Ch.8063)  A.  knees  B.  Gen. 30, 
3.  shoon  Mt.  10, 10.  oxen  oxun  A.  oxis  Luc.  1 7,  7.  hosen  Mau.5.  been 
Ch.  10518.  ashen  10569.  eyen201.  sustrenl021.  daughtren  1 1 682. 
pesen  Mau.  18.  pesen  und  peses  PP.4189.  4170.  kien  bretheren  etc. 
—  Ferner  mit  eingeschobenem  er:  childeren  Mt.  14,21.  calueren  Nom. 
29,32.  eyren  A.  eyrun  B.  (Eier),  Deut.22, 6.  eiren  und  egges  Man. 
5.3.  lambis  A.  lambren  B.  Gen.  2 1,28  und  loombes  A.  lambren  Lev. 
23,18.19. 

b)  Der  Umlaut  erhftlt  sich  in  fote,  PI.  feet  Mt.5,35.  fete  Ch. 
470.  feet  und  fote  Mau.  4. 5.  —  goosgees20.  —  lous  lyzs5.  lys  PP. 
2866.  —  mous  myis  Jud.  14, 12.  mees  Mau.  23.  PP.293,  myse  Mau. 
28.  —  man  PI.  men;  womman  wommen5.  wemmen  A.  wymmen  B. 
Mt.14,21.  wymmen  Ch.213.  —  tooth  PI.  teth  A.  teeth  B.  Ps.34, 16 


Substantivflexion  im  Me.  417 

—  brother  bretheren  A.  britheren  B.  (leibl.  BrUder)  Mt.4, 18.  —  cow  §♦  122* 
PI.  kyen  A.  kien  B.   l.Kgs.6,7.  PP.4077. 

c)  Einige  (ags.  Neutra)  W5rter  erscheinen  ohne  plur.  -s  und  er- 
innern  an  alte  Formen :  hundrid  geerJud.  5,9.  twenty  yere  Ch.82. — 
heer  Mau.  7.  —  hors  Mau.5.  —  houslO.  —  scheep  Mt.  10, 16.  — 
two  pownde  A.  Ex.  16, 18.  —  swyne  Mt  7,6.  —  thing  Mau.  18.  Al- 
lein  daneben  auch:  alle  the  heeris  of  goure  l^eved.  Mt.  10, 30.  heres 
Mau.  19.  gerys,  houses,  horses,  thinges  Wycl.  Zu  jenen  treten  noch: 
frut  frutes  Mau.5, 19.  the  time  of  fruytis  Mt.21,33.  fysche  fysches 
19.  mile  und  miles 4.  —  peny  penyes  Mau. 8.  PP.422  und  pens 2957 
Mt.18,28.  —  thritty  winter  PP.3318.  —  thre  span  long,  a  hundred 
fadme  of  length  Mau.  19. 4.  —  at  140  paas8.  Andere  MaBbestimmun- 
gen  haben  s :  cubytes ,  degrees ,  furlonges. 

2)  Von  den  Casus  sind  nur  die  Genitive  abrig. 

a)  Der  Gen.  Sg.  wird  von  Wycl.  mit  -s,  is,  ys  bezeichnet,  von 
Cli.  und  Mau.  mit  -s,  es:  Goddis  sone  Mt.  4,3.  about  chykenys  (A. 
pockis  B.)  crowing.  Tob.8,11.  Jonas  the  widewes  sone  Mau.  4.  a 
stones  casts,  swynes  flessche. 6. 

b)  Der  Gen.  PI.  bleibt  aa)  an  Pluralen  unbezeichnet :  with  many 
bisschopes  seles.  PP.  138.  the  distance  of  five  moneths  journeys.  Mau. 
^-  —  bb)  an  andern  Plur.  wird  er  rait  es  bezeichnet:  mennes  wittes. 
Ch.  4622.  into  cristene  mennes  hondes.  —  cc)  Die  alte  Genitivform 
-ene  bleibt:  childrene  cherissynge  PP.2315,  clerkene  coveitise2319. 
Crist  kyngene  kyng.  669. 

Die  frttheren  Verwandtschaftsnamen  entbehren  seltener  des  geni- 
tivischen  -s:  for  the  mother  love.  Creed  537.  his  father  brother  (A. 
the  brother  of  his  fader  B.)  l.Kgs.  10, 15;  gewdhnlicher:  tl^e  sone  of 
thi  fathris  brother  (B.  thin  emys  sone  A.)  Jer.  32,  7.  at  the  kinges  mo- 
deres  court  etc.  Ch. 

Die  Eigennamen  haben  nichts  EigenthQmliches  in  Plural-  und 
Genitivbildung. 

Ne. 

Die  Form  des  Gen.  PI.   geht   verloren  und  es  bleibt  von  der  al-  §•  123. 
ten  Flexion   nichts  tibrig    als    die   Bildnng   des   Plurals  und  die   des 
^en.  Sg. ,  die  in  gewiBem  Falle  auch  fttr  den  pluralen  Gen.  verwandt 
werden  kann. 

Koch,  engl.  Grammatik.     1.  27 


418  Substantivflexion  im  N&,  Pluralbildung. 

§.  123.  1)  Pluralbildung. 

1)  Die  Bildung  mit  -s  ist  so  allgemein  geworden,  da6  alle  tibri- 
gen  Bildungsweisen  als  Ausnahmen  erscheinen:  book  books,  father 
fathers,  mother  mothers,  house  houses. 

a)  Ilinter  Zischlauten  hat  sich  die  vollere  Form  es  erhalten,  um 
die  Aussprache  des  s  zu  ermoglichen :  glass  glasses ,  church  churches, 
box  boxes.  (Beide  Formen  s  und  e  s  hat  man  zur  Unterscheidung 
benutzt  bei  cloth  (ags.  clild,  PI.  cl^dNeutr.),  cloth-s  (Tttcher),  cloth-es 
(Kleider,  Anzug).    Das  Me.  clothes  kennt  diesen  Unterschied  nicht. 

b)  Die  germanischen  Worter  auf  -f,  -fe,  -If  mit  vorhergebendem 
langen  Vocal  haben  ihre  frtiheren  Pluralformen  behalten  ,  indem  sie  f 
nacli  V  tibertreten  laBen.  Da  s  sich  nicht  an  v  ftigt,  so  bleibt  aoch 
das  friihere  e,  daher  ves;  thief  thieves,  wife  wives,  leaf  leaves,  shelf 
shelves,  wolf  wolves.  In  einigen  hat  sich  f  befestigt:  roof  rooK 
hoof  hoofs,  reef  reefs.  —  Die  romanischen  f  bleiben :  grief  griefs. 
brief,  fief,  chief,  mischief,  handkerchief,  coif,  gulf,  reproof  etc.,  nur 
beef  hat  beeves. 

Die  Worter  auf  if  und  rf  behalten  f  und  nehmen  im  PI.  einfaches   j 
-s  an:  cliff  cliffs,  dwarf  dwai-fs.   Davon  weichen  ab  staff  staves,  wharl    , 
wharfs  und  wharves,  turf  turfs  und  turves,   mastiff  (frz.  mastin)  mas- 
tiffs  und   mastives.      Ebenso    schwanken    auch  elfs    und    elves,  shelfs 
und  shelves;  aber  elves  und  shelves  sind  vorzuziehen. 

c)  Die  Worter  auf  einfaches  y  behalten  die  alte  Orthographic  im 
Plural  bei:  fly  flies,  city  cities.  Die  Eigennamen  dagegen  laBen  nur 
s  antreten:  Henry  Henrys,  Atterbury  Atterburys. 

Diphthougisches  y  bleibt:  day  days,  boy  boys,  key  keys.     Spen- 
ser fagte  auch  bier  es  an:    waiesl,  1,10.    dayesl,1,31.     Schwankend  j 
sind  die  mit  ey   abgeleiteten :   valley,   PI.  valleys  und  vallies,  money  < 
moneys  und  monies  etc.     Die  regelmaSigen  Formen  valleys  sind  vor- 
zuziehen. —  Alkali  hat  alkalies. 

d)  Die  Worter  auf  -o  (, nicht  die  aiif  -io)  laSen  im  Plur.  -es  an- 
treten: hero  heroes,  potato  potatoes.  Einige  spater  aufgenomraene 
W5rter  haben  nur  s:  domino-s,  volcano-s,  virtuoso-s,  tyro-s,  q«ar- 
to-s,  octavo-s,  duodecimo-s,  mosquito-s,  portico-s,  canto-s,  grotto-s. 
—  Auch  die  auf  oo  haben  s?  cuckoo-s,  Hindoo-s. 

Diese  Bildungsweise  des  Plurals  findet  auch  statt  a)  bei  Parti 
keln,  die  substantivisch  gebraucht  werden:  the  up-s  and  downs 
of  life.  WI.  the  no-es  and  ay-es  (Ja-  und  Neinstimmen)  Mac. 
2,260.  extra-s  (die  auSerordentlichen  Ausgaben)  *  inward-s  (Eingeweide). 


Substantivflexion  im  Ne.,  Pluralbildung*  419 

if  talkest  thou  to  me  of  ifs?   Sh.  Re. 3, 4.     I  detest  but-  s.   Bui.  N.  §♦  123» 
1,1.  By  considering  the  pro-s  and  the  cou-s,  you  can  better  judge 
what  to  do.  9, 4.   without  the   et-cetera-s.   Dick.  NNick.  26. 

b)  in  Compositionen  :  street-door-s,  black-bird-s,  pay-master-s.  Steht 
nach  franzosischer  Weise  das  ^djectiv  nach,  so  tritt  das  Pluralzeichen 
an  das  Substantiv:  attorney-s-general ,  state-s-general  Mac.t.  heir-s- 
male  WS.  wav.  71.  court-s-martial,  heir-s-apparent.  VF.47.  Ebenso 
iu  den  Compositionen ,  die  durcl#Anlehnung  entstanden  sind  aus  pra- 
l>ositioualen  Verhaltnissen ;  son-in-law  son-s-in-law.  I  bank  with  one 
of  my  sons'  fathers-in-law.  VF.  49.  was  her  husband's  rival  in  the 
Old  Maid's  five  per  cents. 9.  a  looker  on  PI.  lookers-on.  men  who 
fear  their  mothers-in-law.  Shirl.  37.  —  Sogar:  the  charwoman  was 
remunerated  with  the  certain  eighteenpences.  Dick.  NNick.  18,  weil 
eighteenpence  als  Einheit  genomraen  wird. 

c)  an  ganzen  Satzen,  die  zur  Bezeichnung  eines  substantivischen 
BegrifFs  verwandt  werden:  proud  of  his  ,,hear  him-s.  By.  DJ.  — 
Whereupon  followed  that  pleasant  confusion  of  laughing  interjections 
and  handshakings  and  How  are  you-s.  Ad.  Bed.  1,4.  How  d'ye  do's 
were  exchanged.  Bulw.  Nov.  10,24. 

Scheinbares  Schwanken  findet  statt  in:  two  hands  full  und;  two 
handfuls;  dieses  ist  Composition,  jenes  ihre  Elemente:  better  is  an 
handful  with  quietness,  than  both  the  hands  full  with  travail.  Eccl. 
^,6.  Das  Ae.  betrachtet  solche  Formen  als  Adjectivcompositionen, 
(laher  ohne  Pluralzeichen:  )?ritti  schipful  of  men.  RG. 922.  heo  ariuede 
|)ere  rayd  |?re  schipful  of  kny9tes.2418.  myd  syx  hondred  syppuol 
Kny^tes.  3523. 

Das  Pluralzeichen  -s  ist,  wenn  man  zurtickblickt ,  aus  as  her- 
vor^egangen.  Dieses,  ursprtinglich  far  beide  Geschlechter  geltend, 
beschrankt  sich  schon  im  Ags.  auf  das  Masculin.  Im  Nags,  schwacht 
es  sich  zu  es,  ohne  aber  e  lautlos  werden  zu  laSen.  Vollsilbiges  es 
bleibt  im  Ae.  und  hier  wiegt  der  Vocal  in  dem  Pluralzeichen  schwerer 
als  in  der  Bildungssilbe  er,  daher  wonder  wondres.  Ebenso  im  Me. 
Ch.  gebraucht  die  einsilbigen  Stamme  rait  pluralem  es  zweisilbig,  wie 
shoures,  foules,  strondes,  londes,  songes,  lippes,  houndes  etc.:  Die 
zweisilbigen  mit  es  bleiben  zweisilbig,  mOgen  sie  orthographisch  ver- 
kurzt  sein,  wie  fingres,  hunters  178,  sellers  248  etc,  oder  nicht:  pal- 
meres  13,  fetheresl07,  yeddinge8237,  girdeles370,  chickenes 382. 
Selbst  Spenser  hat  noch,  wenn  auch  selten,  ein  vollsilbiges  es: 

27* 


420  Substantivflexion  1m  Ne.,  Plnralbildung. 

§♦  123*  In  wine  and  oyle  they  wash  his  woundes  wide.  1,5, 17. 

His  life 
That  vanisht  into  smoke  and  cloudes  swift.  1,11,54. 
And  then  atweene  her  lilly  handes  twaine.  3, 5, 33. 
But  clothes  meet  to  keep  keene  ^old  away.  1, 10, 39. 
And  hartes  of  great  heroes  doest  enrage.  1, 11,6. 
That  the  bright  glister  of  their  beames  cleare  etc.  3, 1,32. 
And  clapt  on  hye  his  colourd  Vinges  twaine.  3, 12,23. 
So  having  sayd,  her  twixt  her  armes  twaine. 
Shee  streightly  straynd.  3, 2, 34. 

wd.hrend  Shakespeare  kaum  ein  Beispiel  bietet,  und  man  darf  des- 
halb  wohl  annehmen,  da6  es  in  der  Umgangssprache  schon  verklao- 
gen  war.  —  Die  VeranlaBung  dazu  liegt  zunachst  in  der  Neigung  der 
Sprache,  die  l&ngeren  Formen  zu  kttrzen.  Diese  Neigung  ward  ge- 
fSrdert  durch  die  eindringenden  franzOsischen  Formen.  Wahrend  diese 
n&mlich  bei  RG.  zum  Theil  voiles  es  zeigen,  wie  vestes,  gestes,  mays- 
tres,  ryueres,  contreyes,  emperoures,  prioryes,  messageres  etc.,  soha- 
ben  die  mehrsilbigen  auf  on  nur  s:  barons,  pauilons,  matyns  etc., 
und  PL.  schreibt  sogar  schon  sons  fUr  son-es.  Oh.  hat  zweisilbige 
ordres210.  chambres28.  stables  28.  Dagegcn  steht  nur  s  an  den  Bil- 
dungen  auf  on:  nations 53.  resons276.  sesons349.  sessions 354  und 
auch  coverchiefs  450.  Auch  die  vollen  s  machen  in  mehrsilbigeu 
W()rtern  oft  keine  Silbe  aus:  pilgrimes26.  servantes  1 0 1 .  bargeiiKSs 
284.  bataillesGl.  Bei  Spenser  hdmmt  heroes  noch  dreisilbig  vor. 
Wall,  bezeichnet  ausdrttcklich  als  regelm^^iges  Pluralzeichen  einfacbes 
s,  und  es  nur  als  von  der  Aussprache  bedingt. 

§•  124.  2)    Nur    wenige  Substantiven   haben   den  alten   Umlaut  bewahrt 

und  bedarfen  deshalb  des  jetzigen  Pluralzeichens  nicht,  wie  foot  feet, 
goose  geese,  tooth  teeth,  woman  women  (=:  wimmen),  man  men  and 
in  alien  noch  regen  Compositionen  chap-,  clans-,  coach-,  coantry-, 
crossbow-,  foe-,  gentle-,  highway-,  foot-,  horse-,  lay-,  marks-,  sea-, 
towns-,  French-,  Scotch-man.  In:  louse  lice  und  mouse  mice  ist  s  zd 
c  geworden.  (Ben.  Jons,  und  WalL  lice  leece,  mice  meece),  wobl 
um  die  sch&rfere  Aussprache  des  Zischlautes  zu  bezeichnen. 

§•  125*  3)  Eingeschobenes  er  hat  noch  schott.  childer  und  das  kirchlicbe 

childer-mas-day  (Erinnerungstag  an  den  Bethleemitischen  Einderinord} 
und  das  engl.  child-r-en  bewahrt  auch  noch  -en. 

4)   Plurales  -en   hat  sich  erhalten  in:  ox  oxen,   child  childr-en, 


Substantivflexion  im  Ne.  Pluralbildung.  421 

brother  brethren  (nur  bildlich,  eigentliche  Bedeutung  hat  brother-s),  §«  125* 
cow  cows  kyne,  letzteres  mehr  dichterisch:  'tis  beauty  all,  and  grate- 
ful song  around,  joined  to  the  low  of  kine.  Th.  sum.  1223.  Ben.  Jons. 
und  Wallis  keen  und  kyne;  hose  hosen.  Von  eye  und  shoe  sind 
eyen  und  shoon  veraltet  und  den  neuern  eyes ,  shoes  gewichen.  Die  von 
Byr.  und  WS.  gebrauchten  ee  CH.  1, 6.  17  een  oder  eyne  und  shoon  ge- 
horen  den  nordlichen  Dialecten  an.  Oft  en  in  den  Dialecten:  housen, 
vuzzen  (furzes),  cheesenetc.  Dors.  Wall,  ftthrt  fttr  chicken  PI.  chickens 
falschlich  chick  PL  chicken  an  (ags.  cicen);  eben  so  fere  fern  fttr 
fern  ferns  (ags.  fearn).  —  Hosen  (Beinkleider) ,  eigentlich  nur  Plur., 
wie  Dan. 3, 21:  Then  these  men  were  bound  in  their  coats,  their 
hosen;  Sh.  gebraucht  aber  auch  den  Singular:  here's  an  English  tai- 
lor come  hither  for  stealing  out  of  a  French  hose.  Mac.  2.  3.  he  bought 
his  round  hose  in  France.  MV.  1 , 2.  Jetzt  wird  hose  in  der  Bedeu- 
tung von  Strumpf  (hosier  Strumpfhftndler ,  hosiery)  und  Schlauch  (bei 
Feuei*8pritzen)  gebraucht  und  der  PI.  hei6t  dann  hose. 

5)  Manche  zeigen  noch,   als    ursprtlngliche  Neutra   die   flexions-  §♦  126. 


losen  Pluralformen ,   entweder  stets,  wie  deer , ~sheep  uiid  swine,  oder 
schwankend,  wie  hair,  sail,  pound,  score,  head,  yoke,  year,  folk. 

Deer  (Rothwild,  Hirsch),  ags.  deor  PL  deor;  ofer  )>a  deorGen. 
1,26.  Nags.  I^are  waren  wilde  deor  Lag.  1125.  |7at  an  der  off  fa 
feowwre  der  Orm.  5812.  und  so  noch  jetzt  im  Ne.  Deer  were  slain. 
Mac.  9. 358.  The  young  deer  were  sporting.  WS.  wav.4.  These  mur- 
dered deer.  Macb.4, 3. 

Sheep  (Schaf).  Ags.  scsep,  scellp:  heald  mine  sce4p  Job. 21,17. 
fyr  forbaernde  ealle  fine  sc6p.  Job.  —  Nags,  he  maked  him  to  mete  ]  ^ 
l^a  men,  horse  and  fa  seep.  Lag. 25681.  —  Ae.  ssepe  RG.4391  und 
schep2219.  —  Me.  I  sende  gou  as  sheep.  Mt.  10, 16.  —  Ne.  Go 
rather  to  the  lost  sheep  of  the  house  of  Israel.  10, 6.  to  keep  sheep 
Sh.  KJ.4, 1.  Doch  LL.  2  hat  Sh.  two  hot  sheeps  im  Wortspiele 
fflit  ships. 

Swine  (Schwein).  Ags.  swln:  big  ferdon  on  fa  swyn.Mt.8, 32. — 
Nags,  fa  swine  Lag.  25682.  —  Me.  they  wenten  in  to  swyne.  Mt.8, 
32.  nyl  ge  geue  holy  things  to  hounds ,  nether  sende  ge  gour  merga- 
ritis  before  swyne.  7, 6.  —  Ne.  neither  cast  ye  your  pearls  before 
swine.  7,6.  they  went  into  the  herd  of  swine.  8,32.  swine  and  oxen. 
Mac.  1,24.     Fttr  singulares  swine  sagt  man  lieber  hog  oder  pig. 

Neat  (Rindvieh),  ags.  neAt,  kommt  als  Collectiv  vor:  The  steer, 
the  heifer  and  the  calf  are  all   called  neat.   —   His   droves   of  asses, 


422  Substantivflexion  im  Ne.,  Pluralbildnng. 

§♦  126.  camels,  herds  of  neat.  Wore.     Selten  wird  es  von  einem  Einzelvvesen 
gebraucht,  wie  a  neat^s  tongae  Kindszunge,  a  neat's  foot. 

Andere  schwanken. 

Hair  (Haar).  Ags.  hser  hat  im  Ae.  nnd  Me.  plur.  es  bisweilen 
angenommen.  In;  thei  teren  here  heer  Man. 7.  nnd:  fewe  heres.l9. 
scheint  der  neuenglische  Gebrauch  schon  vorzuliegen.  Ferner:  this 
pardoner  has  here  as  yelwe  as  wax.  Ch.  677.  alle  the  heeris  of  gonre 
heed.  Luc.  12, 7.  cloth  of  the  heeris  of  cameylis.  Mt.3,4.  The  heed 
of  him  and  heeres  weren  white.  Apoc.  1,14.  —  Im  Ne.  niramt  man 
an,  daP  hair  in  collectiver  Bedeutung  steht,  hairs  aber  die  cinzelnen 
Theile  der  Mchrzahl  hervorhebe.  She  has  more  hair  than  wit,  and 
more  faults  than  hairs.  Sh.  GV.  3,  2.  Had  I  as  many  sons  as  I  have 
hairs,  I  would  not  wish  them  to  a  fairer  death.  Sh.  — .  They  are 
more  than  the  hairs  of  my  head.  Ps.40, 12.  Doch  auch :  There  stood 
an  old  man ,  his  hairs  were  white.  By.  Cor.  736. 

Head  (Kopf)-  Ags.  he^fod  nimmt  im  Ae.  plurales  es  an.  here 
hedes.  Mau.6t  Im  Ne.  stcht  noch  ein  head  ohne  Pluralzeichen,  wenn 
es  ein  Einzelwesen  in  einer  Menge  bezeichnet  und  letzte  in  jenen  an- 
gegcben  wird :  A  hundred  head  of  horned  cattle.  WS.  wav.  1 7.  Tom 
disposing  of  a  few  head  of  cattle.  D.  HW.  3, 24.  The  wool  of  twenty 
thousand  head.  4, 137. 

Pound  (Pfund).  Ags.  nimad  j^aet  pund  fram  hym,  and  syllac!  )?ani 
)?e  hsefd  tyn  pund.  Luc.  19,24.  Nach  groBeren  Zahlen  steht  der  Gen. 
PI.  tyn  Jjfisend  punda.  Mt.  18, 24.  Letzterer  noch  bei  Lag.  an  hun- 
dred punda  (pound) 3545.  Im  Ae.  aber  tritt  -es  daneben:  he  toe  (?e 
pundes  PL.  3770.  3000  poundell4.  Dieses  Schwanken  daucrt  noch 
im  Ne.  fort:  a  thousand  pound.  Sh.  Much.  1,1.  under  three  thousand 
pounds  a  year.  Mac.  6,239.  Letzteres  ist  jetzt  das  gewohnliche. — 
Pound  nimmt  kein  s  an,  wenn  es  in  Composition  mit  einem  Zabl- 
worte  den  Begriff  eines  Adjectivs  enthalt:  five  pounds,  aber  a  iive- 
pound  note;   ten   pounds,    a  hundred   ten-pound  notes.   D.  HW. 3,41. 

Sail  (Segel).  Im  Ags.  ist  segel  Masc.  und  Neutr. :  tugon  up  heora 
segel.  SC.1046  und  hdlige  seglas.  C.  183,10.  Auch  im  Nags,  heo 
wunden  up  seiles.  Lag.  1101.  und  he  lette  seil.4595.  Im  Ne.  scheiden 
sich  plur.  sail  und  sails;  letzteres  bezeichnet  eigentlich  Segel,  jene> 
die  Schiffe:  Their  sails  were  the  terror  of  both  coasts  of  the  channel 
Mac.  1.  a  fleet  of  thirty  sail.  Sh.  0.1,3.  a  whole  armada  of  sail.  Sh. 
EJ.3,4.  the  masts  with  sails. 

Year  (Jahr).  Ags.  ge4r,  PI.  fiftinu  gear.  Nags,  fele  ger  Lag.  108. 


Substantivflexion  ira  Ne.,  Plaralbildang.  423 

—  Ae.   an   hundred  ger  RG.  2556.   —   Me.  7  geer  Man.  5.   —    Ne.  §♦  126 
this  seven  year.  Sh.  Much.  3, 3.     Daneben  aber  dringt  plurales  es  ein 
and  das  ist  jetzt  das  regelmaBige:  seven  years. 

Yoke  (Joch).  Ags.  geoc,  PI.  geoc,  la6t  im  Me.  es  eindringen: 
five  hundrid  gokis  of  oxen.  Job.  1,3.  wahrend  sich  im  Ne.  auch  noch 
die  alte  Form  erhftlt:  five  hundred  yoke.  HB.  a  plough  Drawn  by 
three  yoke.  WS.  pir.4. 

Folk  (Volk),  ags.  folc.  Me.  the  folk  ben  whitere.  Mau.  13.  In 
HB.  wird  der  Sing,  collectiv  gebraucht:  he  laid  his  hands  upon  a 
few  sick  folk.  Mrk.  6, 5.  jetzt  ist  er  nur  dialectisch,  und  zu  allgeraei- 
nerera  Gebrauche  ist  der  Plural  gelangt :  it  has  so  much  effect  upon  cer- 
tain folks  of  small  breeding.  Th.  VF.  64.  a  heath ,  lonely  by  day ,  and 
scarcely  to  be  thought  of  by  honest  folks  at  night.  NN.  4. 

Diesen  Wortern,  deren  abweichende  Pluralform  in  dem  ursprting-  §,  127 
lichen  grammatischen  Geschlcchtc  begrundet  ist,  sind  andere  sinnver- 
wandte  zur  Seite  getreten;  sie  sind  Collectivbegriife:  cattle,  fish,  fowl, 
poultry,  fruit,  cannon,  shot;  und  GroBenbegriffe :  brace,  pair,  couple, 
dozen,  score,  gross,  quire,  ream,  stone,  tun,  last,  foot,  fathom, 
uiile,  bushel. 

Brace  (Paar,  aus  frz.  embrasser,  eigentlicb  zwei  zusammeugebun- 
denc  Oder  durch  ein  Band  verbundene  Gegenst^nde)  findet  sich  erst 
im  Ne.  A.  he  has  sent  your  honour  two  brace  of  greyhounds.  Sh.  Tim. 
1,2.  Fifty  brace  of  pheasants.  Add. 

Pair  (lat.  par,  frz.  paire)  das  von  Natur  Zusaramengehorige :  a 
pair  of  swans  (raannlicher  und  weiblicher  Schwan),  a  pair  of  gloves 
(zwei  zusammengeh5rige  Handschuhe ,  ein  rechter  und  ein  linker) : 
Love  hath  twenty  pair  of  eyes.  Sh.  TG.  2,4.  it  is  number 92,  up  four 
pair  of  stairs.  Th.  VF.  65.  he  bought  two  pair  of  pistols.  Bui.  MN. 
9,2.  —  Als  Einheit  genommen  und  ohne  bestimmte  Zahl  hat  es  plur. 
-s:  of  every  beast,  and  bird,  and  insect  small,  came  sevens  and  pairs. 
M.  pi.  11 ,  735. 

Couple  (lat.  copula,  frz.  couple)  das  zufd.llig  verbundene  oder  zu- 
sammengetroffene  Paar;  a  couple  of  gloves  (zwei  nicht  zusaramenge- 
horige Handschuhe):  Some  three  or  four  couple  are  sitting  on  the 
grass.  D.  Sketch.  110. 

Dozen  (Dutzend  frz.  douzaine):  two  dozen  spades  were  purchased. 
D.  HW.  3,327.  two  dozen  slaves.  M.  Moonsh.  Der  Plur.  ist  sehr 
selten:  He  sells  by  dozens. 


424  Substantivflezion  im  Ne.,  Pluralbildung. 

J,  127*  Groce  (Gross,  Zahl  von  zwolf  Dutzend ,  frz.  grosse).   Ne.  we  were 

persuaded  to  buy  the  two  groce  of  green  spectacles.  G.  Vic.  1 2. 

Score  (Kerbe ,  Eerbholz,  Zahl  vonZwanzig,  ags.  sod r  fern.  Eio- 
schnitt).  —  Ae.  six  score  ger  RG.  4820.  four  score  PL.  2.  —  Ne. 
When  twenty-score  fishes  are  straining  our  line.  WS.  Pir.22.  Three- 
score and  ten  I  can  remember  well.  Sh.  Macb.2,4.  threescore  and 
ten  miles.  aHd.  2, 2.  Doch  auch:  some  scores  of  years.  WS.  pir.l5. 
many  scores  of  carriages.  Th.  YF.  51.  on  a  dirty  stable  stand  scores 
of  candlesticks.  64. 

Quire  (ein  Buch  Papier,  entstellt  aus  frz.  cahier) :  two  quire. 
Doch  auch:  Blanche  had  sewn  together  three  quires  of  the  best 
Bath  paper.  Bulw.MN.  1,1. 

Ream  (zwanzig  Buch  Papier,  Ries,  frz.  rame):  two  ream. 

Stone  (Stein).  Ags.  stAn  wird  nicht  vom  Gewichte  gebraucht.  Ne. 
Great  George  weighs  twenty  stone.  Byr.  —  What  do  you  care  whether 
the  fat  pig  weighed  thirteen  stone  or  fourteen?  Th.  VF.  11.  Next 
comes  boy  Jack  who  weighs  five  stone  45.  you  ride  four  stone  lighter. 
than  I.  WS.  Rob.  3. 

Tun,  ton  (Tonne  =  4  Oxhoft  Oder  252  Gallonen  und  20  Cent- 
ner), ags.  tunne  nur  vom  Ma&:  twa  tunnan  fulle  hlMres  alod.  SC.S52. 
Nags,  nam  he  tunnen  (tonnes)  gode.  Lag.  30672.  Ne.  four  ton  of  Port 
Spect.569.  This  Whale  with  so  many  tuns  of  oil.  Sh.  Mw.  2, 1.  ves 
sels  of  300  tons  burthen.  Diesem  schlieSt  sich  auch  last  (die 
Schiffslast  =  zwei  Tonnen)  an. 

Foot  (Fu6)  muB,  da  beide  Formen  im  ags.  Plur.  vorliegen,  im 
Nags,  schwanken,  bis  die  Nominativform  sich  endlich  ftlr  den  Plnr. 
befestigt.  Aber  auch  sp^ter  stehen  foot  und  feet  in  Gr56enangabeD 
neben  einander:  Me. 40  fote  long.  Mau. 4.  8  fote  long?,  thei  passe- 
den  alle  drye  foot  und  drye  feetS,  10.  Ne.  a  cascade  of  fourty  foot. 
Field.  Yorzuziehen  ist  feet.  Foots  ist  der  Bodensatz  im  Zucker- 
fa0e. 

Fathom  (Faden),  ags.  faedem  (Umarmung)  Elle,  masc.  —  Me.  thei 
ben  30  fadme  long.  Mau.  1 8.  Ne.  I  leaped  from  the  window  of  the 
citadel  —  how  deep?  —  thirty  fathom.  Sh.  Airs4,2.  how  many  fa- 
thom deep  I  am  in  love.  As 4, 3.  —  Auch:  Surrounded  by  some  fifty 
or  sixty  fathoms  of  iron  in  cable.  D.  Christm.  15. 

Mi  le  (Meile).  Ags.  mile  ist  feminin;  der  Gen.  hinter  gr66eren  Zah- 
len  mag  die  flexionslose  Pluralform  veranla0t  haben:  ehta  bund  mila. 
Nags,   fiftene    mile  Lag.  25904.    —   Ae.  foure  hondred  myle.  RG-7' 


Substaniivflexion  im  Ne.,  Pluralbildung.  425 

Me. 8  myle  und  IGmyles.   Mau.  4.  £bron   is   at  seven  mile.  Mau.  —  §♦  127* 
Ne.  within  three  mile.   Sh.  I  banish  thee,  not  to  come  near  our  per- 
son by  ten  mile.  Sh.  bKHd.  5,5. 

Und  so  kommt  noch  manche  Zahl  -  oder  Grdl3enangabe  ohne  piur. 
s  vor,  ohne  ds3  solche  Formen  allgemein  gebrHuchlich  geworden  sind: 
Never  mind  the  loss  of  the  two  bob.  D.  Sketch  109.  The  enemy  are 
lying.  WS.  Wav.47. 

Cattle  (zahme  Yieh  frz.  catels  bewegliche  and  unbewegliche  6tt- 
ter).  Me.  catel  Ch.  542.  Besitz.  Gen.  15, 14.  —  Ne.  When  the  cattle 
were  driven  from  the  hill.  WS.  Pir.  4.  God  made  cattle  after  their 
kind.  Gen.  1 ,  25.  His  cattle  are  idle.  WS.  Wav.  9.  If  your  cattle  are 
stolen.  Ant.  15. 

Fish  (Fisch).  Im  Ags.  nur  fisc,  PI.  fiscas  und  im  Nags,  bihold 
he  J>a  fisches  (fiscis).  Lag.  2009.  Aber  im  Ae.  fisches  Ps.  8, 9  und 
fisch  RG.  14.  mest  plente  of  fysch.  139.  und  ebenso  im  Me.  thei  eten 
raw  fissche.  to  take  fysche.  thei  bringen  up  grete  fissches.  Mau.  19. 
the  nett  ful  of  grete  fischis.  Job.  2 1, 10.  —  Ne.  noch  schwankend: 
the  other  disciples  came  in  a  little  ship  dragging  the  net  with  fishes 
(fischis  Wycl.).  He  said,  Bring  of  the  fish  (Wycl.  fischis)  which 
yoa  have  now  caught.  Joh.21.l0. 8.  They  were  not  able  to  draw  the 
net  for  the  multitude  of  fishes  (fischis  Wycl.).  21,6  und  daneben: 
there  shall  be  a  great  multitude  of  fish.  Ezek.47,9.  We  have  here 
but  five  loaves  and  two  fishes.  Mt.  14, 17.  The  waters  thus  with 
fish  replenished.  M.  pi.  7,447.  shoals  of  fish  7, 400.  und  Sh.  dagegen: 
the  fishes  live  in  the  sea.  Per.  2,1.  Mit  bestimmten  Numeralien  ver- 
bunden,  ist  der  Plur.  vorzuziehen:  two  fishes. 

Wie  der  Gattungsbegriff,  so  schwanken  auch  die  Namen  einzel- 
ner  Species:  carp,  fry,  mackerel,  perch,  pike,  salmon,  trout,  turbot, 
und  viele  andere ,  soda6  man  im  Allgemeinen  annehmen  kann :  die  mci- 
sten  Namen  der  Fische  la^en  kein  plurales  s  zu :  Quantities  of  delicious 
fish,  salmon,  pike,  trout,  perch,  flounders,  eels  and  powans.  H. 
Clink.  273.  The  trout  in  the  neighbouring  rill  were  famous.  Bulw. 
Nov.  9.  und  daneben :  minnows  are  more  frequently  caught  than  trouts. 
9.  Dagegen  tritt  das  Pluralzeichen  an  anchovy,  crab,  dolphin,  eel, 
flounder,  herring,  lamprey,  lobster,  oyster,  shark,  shrimp,  sole, 
whale. 

Fowl  (Yogel),  ags.  masc.  fugel  hat  im  PI.  nur  fuglas.  Nags,  be- 
heold  he  )>a  fugeles.  Lag.  2010.  So  auch  im  Ae.  fogheles  Ps.8, 9. 
foules  BG.  13.     Me.  the  fowlis  of  hevene.   Gen.  7,3.   other   fowles   of 


426  Substantivflexion  im  Ne.,  Plaralbildung. 

§♦  127*  the  contree.  Mau.  3.  —  Im  Ne.  schwaukend:  Some  seeds  fell  by  the 
wayside,  and  the  fowls  came.  Mt.  13,4.  What  is  this  mighty  Breath, 
that  instructs  the  fowls  of  heaven.  Th.  spr.849.  The  beasts,  the 
fishes,  and  the  winged  fowls,  are  their  males'  subjects.  Sh.  E.2, 1. 
When  the  cattle  were  driven  from  the  hill,  and  the  very  fowls  from 
the  firmament  — .  WS.  Pir.4.  The  fowl  of  the  air  and  the  fish  of 
the  sea  (foulis,  fischis  Wycl.)  Ps.  8,8.  The  air  with  fowl  replenished. 
M.  pi.  7, 447. 

Ebenso  einzelne  Species:  flocks  of  quail.  D.  HW.3,22. 

Poultry  Federvieh*  (frz.  pullaile)  Ch.  R.7046.  Ne.  Poultry  never 
know  when  they  have  drank  enough.     Frank!. 

Fruit  (Frucht,  Obst,  frz.  fruit)  schwankt  schon  im  Me.  the  trees 
beren  frutes  und  frut.  Mau.  5. 19.  Ne.  if  then  the  tree  may  be  known 
by  the  fruit.  Sh.  aHd.  4, 2.  This  wood  was  full  of  pleasant  fruits. 
By.  DJ.6,75. 

People  (Volk  und  Leute,  frz.  peuple).  In  ersterer  Bedeutung  = 
nations  hat  es  den  Plural;  thou  must  prophesy  again  before  many 
peoples  (puplis  Wycl.)  Rev.  10,  11.  bisweilen  auch  ohne  s:  bet  people 
(puplys  Wycl.)  serve  thee,  and  nations  bow  down  to  thee.  Gen. 27, 29. 
Dagegen  in  der  Bedeutung  von  Leute  hat  es  keine  Pluralform:  great 
people  (vornehme  Leute) ,  some  of  my  people  (einige  von  meinen  Len- 
ten, Bedienten);  und  doch  sagt  Byr. :  Mind,  good  people,  what  I  say, 
or  rather  good  peoples.  DJ.  9, 28. 

Cannon  (Kanone  und  Artillerie,  frz.):  Our  cannon  shall  be  bent 
against  the  brows  of  his  resisting  town.  Sh.  KJ.  2, 1 .  Cannon  were 
planted  round  Whitehall.  Mac.  2, 231.  the  cannon  themselves.  WS. 
Ken.  30. 

Shot(SchuS,  GcschoS  undSchiei3en  von  ags.  sceotan  schieBen).  He 
remembered  little  more  except  the  tiring  of  shots.  WS.  Nig.  25.  Se- 
veral shots  passed  over  them  M.  PP.  33.  und:  the  shot  were  put  into 
the  bottom  of  the  boat.  33.   The  two  shots  were  fired.    Dick.  NN.51. 

Da  die  meisten  der  vorstehenden  Snbstantiven  Collectiven  siiid, 
so  niogen  sich  ihre  abweichenden  Pluralformen  so  fest  gesetzt  haben. 
daB  die  Singulare  mit  nachfolgendem  Plural  standen :  fish  are  not  in 
the  river,  und  deshalb  ftir  Plurale  ausreichend  erachtet  wurden. 

§♦  128»  Hierher  zieht  man  gew5hnlich  horse  und  foot.   Der  plurale  Ge- 

brauch  von  horse  (Pferde)  gehorte   allerdings   hierher   und  lieBe  sich 
erkl^ren  aus  der  ags.  Neutralform,   di«  im  Nags,   und  Ae.  fortklingt 


Sabstantivflexion  im  Ne.,  Pluralbildting.  427 

and  im  Me.:  three  hors  Mau.5.  So  auch,  aber  ganz  ungewohnlicb,  §«  128* 
Sh.  und  Byr. :  a  team  of  horse.  Sh.  TG.3, 1.  Some  glory  in  their 
hawks  and  hounds,  some  in  their  horse,  sonn.  91.  A  thousand  horse 
—  and  none  to  ride.  Maz.678.  AUein  horse  Cavallerie  und  foot 
Infant erie  gehoren  nicht  hierher.  Sie  sind  auf  ganz  anderem  Wege 
za  dieser  Bedeutung  gelangt. 

Das  Ags.  hat  als  speciello  Bezeichnung  filr  Infanterist  fSda,  als 
collective  gang-here  Pufivolk;  f§d-here,  f^du;  fur  Reiter  ridda,  rldere, 
rid-wiga,  hors-)?egen,  eorod-maecg  und  ftir  Reiterei  hors-here,  eorod 
vielleicht  auch  (eoh  Pferd),  da  nach  Lye  eorodman  der  Reiter  hei6t 
etc.  —  Nags.  Lag.  hat  fiir  letzteres  horsleden  A.  23012,  horsmen 
26617  (Reiter),  auch  )?reo  hundred  ridearen  A.  rideres  B.  1580;  auBer- 
dem  gebraucht  er  auch  noch  das  Prfts.  Part,  ridinde ,  auch  cnihtes. 
Den  Begriff  FuBvolk  und  FuSsoldat  umschreibt  er :  ]7at  folc  Jjat  eoden 
a  iioten  A.  afote  B.  25402.  Weoren  heo  of  Rome  alle  ridende,  ]?a 
odcre  a  foten  —  heo  slowen  ealle  heore  hors  "pat  hii  were  alie  a  fote. 
5906.  raid  f<^de  unimete  of  monnen  on  foten  A.  folk  a  fote  B.  5757. 
Auch  mit  dera  Part.  Pr^s.  ne  ganninde  ne  ridinde  ne  durste  him  nan 
abiden.  1583.  Dera  on  fote  tritt  ein  on  horse  gegenttber:  an  horsen 
and  an  foten  (a-fote  B.)  heo  ifusten502  (sie  zu  Rofi  und  Fu6).  — 
Im  Ae.  bleibt:  man  ahorse,  knight  und  man  a-fote:  myd  GOOknygtes, 
and3000men  auote.  RG. 3514.  ac  wat  an  horse,  wat  avote  (theils  zu 
R.,  theils  zu  Fu6e)  fe  Romeyns  hym  sywide  ynoug.  4281.  spermen 
auote  und  bowmen  im  Gegensatz  zu  knygtes  und  squyers.  7909.  Fer- 
ner:  fotmen8402  und  wohl  auch;  hors-men,  fotvolc8370  und  pedaile 
PL.  3034.  Daneben  tritt  aber  auch  hors  auf,  das  entweder  aus  Ver- 
kttrzung  von  ahors  steht,  oder  fttr  hors  ywryeRG.  2059 ,  wiJ>oute  archers 
and  votmen,  wy|?  tuo  {^ousend  hors  ywrye4106  (ywrye  wahrsch.  Part, 
von  ags.  wrigan  oder  wre6n  bedecken),  also  mit  Rttstung  bedeckt, 
f^'epanzert)  und  die  Pferde  konnten  auch  wohl  fttr  die  Truppe  genannt 
werden. —  Freilich  blieb  dann  fote  unerkiart.  Allein  Man.  hat  nur 
22  foot  und  horse ;  in  this  firste  boost  is  the  nombre  of  poeple  50  Cum- 
aunez,  what  of  Hors,  what  of  Fote,  sonst  das  voile  men  at  foote,  men 
at  horse  22  undWycl.  footmen  und  horsemen:  1  Par.  18, 24.  600000 
of  footmen.  Exod.  12,37.  an  hundrid  and  twente  thousend  of  iigtende 
footmen  and  horsemen.  Jud.  2,7.  und  lKgs.8,4.  sogar  horsmen  and 
feetmen.  —  Ne.  horse  und  foot  sind  wohl  Abktirzungen  des  frttheren 
afot  ahorse,  da6  a  thousand  horse  and  foot  eigentlich  steht  fiir  a 
thousand  men  on  horse   and  on  foot.     Dieses   adverbiale  Verh&ltniB 


428  SubstantiTfiexion  im  Ne.,  doppelter  Plaral. 

§•  128*  wird  nicht  mehr  gefdhlt:  the  general  of  oar  horse  thoa  art.  Sh.  All's 
3,3.  A  regiment  of  horse,  —  of  foot.  Man. 3, 289.  The  foot  are 
fourscore  thousand,  the  horse  are  thousands  ten.  Mac.  The  few  horse 
whom  the  Prince  headed  in  person,  remained  between  the  two  lines 
WS.  Wav.47.  The  horse  who  were  commanded  to  charge  the  High- 
landers. 47. 

§.  129*  6)   Einige  Substantiven  haben   doppelte  Pluralformen    und  diese 

werden  in  verschiedener  Bedeutung  gebraucht. 

Brother  hatneben  brethren  ein  brothers  zugela6en  nndver- 
wendet  (zur  Zeit  Ben.  Jon.  und  Wallis  noch  nicht)  jenes  in  imeigent- 
licher,  dieses  in  eigentlicher  Bedeutung :  call  not  thy  brothers  brethren! 
Byr.  Transf.  Deform.  Adam's  sons  are  all  my  brethren.  Sh.  Much.  2, 1. 
—  ein  Gebrauch  der  in  HB.  nicht  stattfindet :  Joseph  said ,  My  father 
and  my  brethren  are  come.  Gen.  47, 1.  He  visits  all  his  hosts  and  calls 
them  brothers,  friends.  Sh.  KHe.4. 

Cloth  (Tuch,  Eleidung),  das  im  Ags.  clkd  und  im  Ae.  und  Me. 
nur  clothes  hat,  hat  clothes  (Kleider,  Anzug)  und  cloths  (Tachartenj. 

D  i  e  (Wftrfel ,  Mftnzsterapel ,  frz.  d6 ,  daher  im  Me.  dees  PP.)  PI. 
dies  (Mttnzstempel)  und  dice  (Wflrfel);  He  won  it  me  with  false  dice. 
Sh.  Much.  2,1. 

Pea  (Erbse,  ags.  pisa  von  lat.  pisum,  PI.  pisan),  im  Me.  pesen 
und  pesos  ohne  Unterschied;  ne.  hat  pease  collective  Bedeutung:  a 
bushel  of  pease ;  peas  bezeichnet  die  Mehrzahl :  they  are  like  two  peas. 
This  fellow  picks  up  wit,  as  pigeons  peas.  Sh.  LL.5,  2.  Die  beiden 
Pluralformen  sind  in  Aussprache  schwer  zu  unterscheiden ,  pease  klingt 
etwas  weicher  als  peas.  Manche  Schriftstellcr ,  wie  Mac,  geben  die 
Unterscheidung  auf. 

Penny  (eine  kleine  Mflnze),  ags.  pending,  penning,  pening,  penig 
masc. ,  PI.  penegas;  ae.  peny,  PI.  penyes,  zu  dem  sich  im  Me.  das 
zusammengezogene  pens  stellt  ohne  unterschiedene  Bedeutung:  thei 
boughte  Jesu  for  30  penyes,  und :  there  caste  Judas  the  30  pens  before 
hem.  Man. 8  the  fold,  that  was  bought  for  the  30  pens. 8.  —  Im  Ne 
bezeichnet  pennies  die  einzelnen  Penny-Stdcke ,  pence  den  Mflnz- 
werth:  What  is  the  price  of  that?  three  pence.  I  gave  him  three 
pennies,  a  threepence;  sixpence  is  twelve  half-pennies. 

Wird  die  Werthangabe  zur  Einheit  Oder  ist  sie  eine  Mflnze,  wie 
a  threepence,  a  fourpence,  a  sixpence,  so  bilden  diese  wieder  ein 
plurale  Formen,  wie  threepence-s. 


Sabstantivflexion  im  Ne.,  doppelter  Plaral.  429 

7)  Die  fremden  Wdrter  nehmen  gewOhnlich  das  englische  Plural-  §.  130« 
zeichen  an;  einige  jedoch  haben  ihre  fremden  Pluralformen  behalten. 
So  1)  die  latein.  arcanum  (GeheimniS)  arcana,  datum  (Datum)  data 
aoch  dates  VF.57,  addendum  (Znsatz)  addenda,  desideratum  (Yer- 
laogen)  desiderata  etc.,  erratum  (Irrthum)  errata,  stratum  (Scbicht, 
Lage)  strata;  magus  (Magier)  magi,  radius  (HalbmeBer)  radii;  hiatus 
hiatus;  minutia  (Klelnigkeit)  minutiae;  species  (Gattnng)  species;  — 
2)  Die  romanischen:  monsieur  messieurs,  bandit  banditti,  virtuoso  vir- 
tuosi, dilettante  dilettanti;  —  3)  Die  griechischen :  axis  (Achse)  axes, 
basis  (Grundlage)  bases,  antithesis  (Gegensatz)  antitheses,  diaeresis 
(Trennungszeichen)  diaereses ,  emphasis  (Nachdruck)  emphases ,  ellipsis 
ellipses,  hypothesis  (Voraussetzung)  hypotheses,  metamorphosis  (Ver- 
vandlung)  metamorphoses,  parenthesis  parentheses,  phasis  (Gestalt) 
phases,  myops  (Kurzsichtiger)  myopes. 

Zu  dem  fremden  Plural  ist  ein  englischer  getreten  und  zwar  I) 
in  gleicher  Bedeutung :  appendix  (Anhang)  appendices  und  appendixes ; 
calix  (Kelch)  calices  und  calixes;  vortex  (Strudel)  vortices  und  vor- 
texes; calx  (Ealk)  calces  und  calxes;  criterion  (Erkennungszeichen) 
criteria  und  criterions;  medium  (Mittel)  media  und  mediums;  autoraa- 
tnm  (on)  automata  und  automatums,  phenomenon  phenomena  und 
phenomenons;  memorandum  (Denkschrift)  memorandums  und  memor- 
anda; focus  (Brennpunct)  foci  und  focuses;  fungus  (Schwamm)  fungi 
ond  funguses,  chorus  (Chor)  chori  und  choruses,  triumvir  triumviri 
iwd  triumvirs;  simile  (Gleichni 6)  similia  und  similes;  frz.  beau  (Stutzer) 
beaax  und  beans;  manteau  (Weibermantel)  manteaux  manteaus;  hebr. 
seraph  seraphim  und  seraphs;  cherub  cherubim  und  cherubs,  aber 
patience,  thou  young  and  rose-lipped  cherubin  (wohl  fftr  cherubim) 
Sh.  0.4,2.  •—  2)  in  verschiedener  Bedeutung  index  (Anzeiger  und 
Register),  indices  (Anzeiger)  indexes  (Register);  genius  (Schutzgeist  und 
Genie),  genii  (Schutzgeister)  geniuses  (Manner  von  Genie):  Our  great 
geniuses  are  not  gregarious.  WS.  SK.61. 

S)  Manche  Snbstantiven  kommen  nur  im  Plural  vor.  §*  131* 

a)  Sie  bezeichnen  eine  Mehrheit:  anes  awnes  (d&n.  avn)  Grannen 
^  Getreide  (Wore,  auch  Sg.) ,  chitterlings  (ags.  cwid  uterus)  Gedftrme, 
dreg-8  (altn.  dregg)  Hefe,  eaves  (eig.  Sing,  von  ags.  efese)  Dachrand, 
i^achrinne,  embers  (ags.  ^myrian)  Asche,  guts  (ags.  gut,  PL  guttas) 
Eingeweide,  gyves  (wall,  gevyn)  Fe0eln,  groats  (ags.  grut,  grytta) 
Uafergrtltze ,  hustings  (viell.  aus  ags.  hfts  und  )>ing  Yersammlungshaus) 


430  Svbstantivflexion  im  Ne*,  Plaralia. 

§«  131 «  WahlbOhne,  mumps  (to  mumble,  mump  vor  sioli  bin  brummen,  mnr- 
meln)  Halsbraune,  orts  (ags.  ord  Ecke,  Ende,  dentscbes  dial.  Ort 
der  vierte  Theil  eines  Gegenstandes)  Brocken,  rougb-ings  Grummt, 
staggers  (boll,  staggeren  scbwanken)  Drebkrankheit  der  Schafe,  suds 
(wabrscbeinlicb  von  ags.  seodan  sleden)  8eifenwa6er,  tidings  (ags. 
tidan  sicb  ereignen,  dftn.  tidende  =)  Nacbricbt,  weeds  (ags.  vaed 
Gewand)  Trauerkleider. 

Bestebt  das  Ganze  nur  ans  zwei  Tbeilen,  oder  geboren  zwei  zq- 
sammen,  so  kann  pair  binzutreten ;  a  pair  of  lungs  Lunge  (ags.  Ian- 
gen),  scale  (ags.  sceala)  Scbaale,  a  pair  of  scales  Waage.  So  bellows 
(ags.  bffilg,  bilig,  blastbelg)  Blasebalg,  breecbes  (ags.  brdc,  PL  brk: 
ne.  breecb  Sitztheil  brecbis  Wycl.)  Beinkleider,  ferner  pantaloons 
(frz.  pantalon) ,  trowsers  (frz.  trousses) ,  slops  (ags.  slop  Gewand)  weite 
Hosen,  galligaskins  (gallo-vascones)  Piuderbosen,  drawers  (to  draw)Unter- 
hosen  (a  chest  of  drawers  Kommode) ,  garter  garter-s  (wal.  gardas,  frz. 
jarreti^re)  Strumpfband,  leggings  (von  leg)  Eamascben,  mittens  (frz. 
mitains)  Fausthandscbube ,  nutcrackers  Nufiknacker,  pincers  (franz. 
pincette)  Zabnzange ,  pliers  (lat.  plicare ,  frz.  plier  falten)  Drahtzange, 
scissors  (frz.  ciseux,  Cb.  sisowrs)  Scbeere,  sbears  (ags.  sc&r)  Scheere, 
snuffers  (to  snuif)  Lichtscheere ,  spatts  und  spatterdasbes  (Kamaschen), 
tongs  (ags.  tange)  Zange,  tweezers  (frz.  etui)  Haarzange. 

b)  Fremde  Worter  sind  in  ibren  Pluralen  tibergetreten :  aborigenes 
(Ureinwohner) ,  ambages  (Umscbweife  im  Reden),  ascarides  (Spuhvur- 
mer),  faeces  (Hefen),  fasces  (Rutbenbtindel  als  Abzeichen  consularischer 
Gewalt) ,  caryatides  (eine  S^ulenart) ,  lares  (Hausgotter) ,  manes  (Geister 
der  Verstorbenen),  nomades  (Wandervolker),  penates  (HausgOtterl 
pisces  (Fiscbe,  ein  Sternbild);  acidulae  (Sauerbrunnen) ,  exuviae  (die 
von  Tbieren  abgelegte  Haut),  minutiae  (Kleinigkeiten) ,  striae  (Streifen 
an  Muscbeln);  antiscii  (die  an  der  entgegengesetzten  Seite  des  Aequa- 
tors  Wobnenden) ,  ascii  (Scbattenlosen) ,  encephali  (Wtirmer  im  Kopfe). 
gemini  (Zwillinge),  literati  (Gelehrte),  dentelli  (arcbitect.  Zierat)  Zahn- 
einscbnitte,  alveolus  alveoli  (Honigzellen) ;  avocatoria  (Abberufungs- 
scbreiben),  credenda  (Glaubensartikel) ,  exantbemata  (kleine  Blatteni;. 
allotria  (Nebendinge) ,  acroteria  (kleine  FuSgestelle  f&r  Vasen,  Statuen 
etc.),  prolegomena  (Einleitung),  pontificalia  (biscb5fiicbe  Eleidung). 

Neben  die  fremde  Form  bat  sicb  die  engliscbe  gestellt:  pleiades 
pleiads  (Wore. ,  Siebengestirn) ,  byades  hyads  (Regengestirn) ,  synoDyma 
synonymes  (sinnverwandte  Wfirter),  und  zu  letzterem  bat  Worcester 
synonyme. 


Substantiyflexion  im  Ne.,  Plaralia«  431 

Manche  haben  schon  die  fremde  Endang  gegen  die  englische  ver-  §»  131. 
tauscbt:  abstergents  (abstergentia)  abfdbrende  Mittel,  analects  (analecta) 
ausgewahlte  Stiicke,  annals  (annales)  Jahrbticber,  arms  (arma)  Waffeu, 
belligerents  (belligerentes)  die  kriegftihrenden  Machte ,  calends  (calendar) 
der  erste  Tag  jedes  Monats ,  bowels  (frz.  boel)  Eingeweide ,  cates  (frz. 
acheter,  afrz.  acat  achat  oder  afrz.  gastiel  frz.  gateau,  mbd.  wastel?) 
Lebensraittel ,  cinders  (lat.  cinis,  frz.  cendre)  Asche,  crampirons  (frz. 
crampon)  eiserne  Klammer,  entrails  (frz.  entrailles)  Eingeweide  (Sg. 
Sh.  Mw.  5, 5),  environs  (frz.)  Umgebung,  ex  (ob-s)equies  Leichenbeg^ng- 
niB,  giblets  (frz.  gibelotte)  Ganseklein,  greaves  (frz.  greves)  Bein- 
schienen,  ides  r5m.  Idus,  nones  (nonae)  rom.  Nonen,  intestines  (in- 
testina)  Eingeweide,  numbles  (frz.  norables)  Hirscheingeweide ,  orgies 
(orgia)  Gelage,  premisses  (praemissa)  Vordersatze,  raments  (ramenta) 
Schabsel ,  reagents  (reagentia)  Keagentien ,  reins  (lat.  renes ,  frz.  reines) 
Nieren,  trigiutals  trentals  30-tagige  Seeienmessen ,  rickets  (rachitis) 
englische  Krankheit ,  vespers  (Abendgottesdienst) ,  victuals  (Lebensmittel 
Sg.  WS.  Wav.  18),  wages  (frz.  gage)  Sold.  —  Von  catacombs  (Begrab- 
niPgewolbe),  expectorants  (Brustreinigungsmittel) ,  memoirs  (Denkwttr- 
digkeiten),  relics  (Ueberreste) ,  temples  (Schlafe),  bringt  Wore,  auch 
den  Singular. 

Riches  gilt  jetzt  als  Plural:  riches  are  the  only  true  source  of 
happiness  and  power.  NN.  1 ,  ist  aber  eigentlieh  die  Abktirzung  von 
richesse  und  Wycl.  und  Ch.  bilden  den  PL  richessis  (es)  Gen.  45,  20. 
nnd  noch  Sh.  hat  deshalb  riches,  fineless,  is  as  poor  as  winter.  0th. 
3,3. —  Alms,  abgektirzt  aus  aalmesse  und  daher  noch  im  Me.  almes, 
PI.  almessis,  gilt  mit  Recht  als  Sing.:  None  was  heard  to  ask  an 
alms.  Mac.  2, 152.  HB.  gebraucht  es  Sg.  und  PL  a  lame  man  was 
laid  at  the  gate  of  the  temple  to  ask  ahns.  —  He  asked  an  alms. 
Act.  2, 3.  3.  A  devout  man  gave  much  alms.  10, 2.  Thine  alms  are  come 
Qp.  Acts.  10,4.  Our  daily  alms  have  been  distributed  at  the  gate.  NN.  6. 

9)   Manche  Substantiven  haben  Sing,   und  Plur. ,    aber  in   mehr  §.  132, 
Oder  minder  verschiedener  Bedeutung. 

a)  Der  Singular  nennt  die  Person,  der  Plural  das  derselben  Ei- 
genthtimliche ,  wie  antic  (Gaukler),  antics  (Possen). 

b)  Der  Singular  nennt  den  Theil,  der  Plural  das  aus  den  Thei- 
leii  Gebildete: 

beef  (Ochse)  Rindfleisch,   beeves  Rindvieh   Lev.  22, 19.  (frz.  boeuf); 
chap  Kiefer,  chaps  Maul  (ags.  ceafl,  ceapl); 


432  Singular  und  Plural  in  verschiedener  Bedeutung. 

§«  132«      draught  Zug,  draughts  Brcttspiel  (ags.  drdht); 

checker  das  Wttrflige,  checkers  Schachbrett  (frz.  ^chiqaier); 
ensign  Zeichen ,  Fahne  ,  ensigns  Wappenschild  mit  der  Helmzierde; 

Gat.  insigne ,  afrz.  enseigne) ; 
forfeit  Pfand,  forfeits  Pf&nderspiel  (afrz.  forfait) ; 
parent  Vater,  Mutter,  parents  Aeltem  (lat.  parens); 
record  Urkunde,  records  Archiv  (afrz.  recort); 
quoit  Wurfscheibe ,  quoits  Wurfepiel  (altn.  queita  bezwingen  ?)  ; 
scale  Schale,  scales  Wage  (ags.  sceala); 
shackle  einzelnes  Glied  der  shackles  Kette  (ags.  scacul); 
spectacle  Anblick,  spectacles  Brille  (lat.  spectaculum) ; 
stair  Stufe ,  stairs  Treppe  (Sg.  WS.  ant.  1 ,  ags.  stager) ; 
stay  Sttltze,  stays  Schntlrbrust  (afrz.  esteir); 
table  Tafel,  tables  Damenbrett  (lat.  tabula)  etc. 

c)  Der  Singular  nennt  das  Allgemeine,  der  Plural  das  Besondere. 
bond  Verschreibung ,  FeBel,  bonds  Haft  (ags.  bond-); 
brace  Band,  Klammer,  braces  Segelstricke  (afrz.  bras); 
coffer  Geldkiste,  coffers  Staatsschatz  (frz.  coffre); 
colour  Farbe,  colours  Fahne  (afrf.  color); 
cost  Kosten,  costs  ProceSkosten  (afrz.  coste); 
cracker  der  knackt,  crackers  Nu6knacker  (v.  holl.  kraaken), 
divider  Theiler,  dividers  Theilscheibe  (von  lat.  dividere); 
drawer  Zieher,  drawers  Unterhose  (ags.  dragan); 
force  Macht,  forces  Streitkrftfte,  Truppen  (afrz.  force); 
gripe  Griff,  gripes  Bauchgrimmen  (ags.  gripe); 
grain  Korn,  grains  Trebern  (frz.  graine); 
ground  Grund,  grounds  Hefen  (ags.  grund); 
honour  Ehre,  honours  Ehrenstellen  (afrz.  honor); 
list  Schranke,  lists  Turnierschranken  (afrz.  lice); 
matin  Morgen,  matins  Frtthmette  (frz.  matin,  matines); 
nipper  der  kneipt,  Kralle,  nippers  Drahtzange  (von  holl.  knippen); 
part  Theil,  parts  geistige  Aniagen  (frz.  part); 
quarter  Gegend,  quarters  Quartiere  (frz.  quartier); 
sprout  Sprode,  sprouts  Kohlspro0en  (ags.  sprote); 
spirit  Geist,  spirits  Laune,  geistige  Getrftnke  (lat.  spiritns); 
state  Staat,  states  St&nde  (lat.  status); 
store  Vorrath,  stores  Mund-  und  Kriegsvorr&the  (gal.  storas); 
vapour  Dunst,  vapours  Grillen  (frz.  vapeur); 
water  Wader,  waters  Mineralwader  (ags.  wseter). 


SubstantMexion  im  Ne.,  Singular  und  Plural.  433 

d)  Der  Singular  nennt  den  Stoff,  der  Plural  das   aus  demselben  §«  132* 
Gefertigte,  Bestehende: 

copper  Kupfer,  coppers  Kupfer-Greschirre,  Mlinzen  (lat.  cuprum); 

iron  Eisen,  irons  Fedeln  (ags.  tsern); 

lead  Blei,  leads  Bleidach  (ags.  leftd); 

sand  Sand,  sands  SandbAnke,  -wHste  (ags.  sand); 

silk  Seide,  silks  Seidenzeuge  (ags.  sSoloc); 

wine  Wein,  wines  Weinarten  (ags.  win). 

e)  Der  Singular  hat  abstracte  Bedeutung ,  er  bezeichnet  eine  Th&- 
tigkeit  Oder  Eigenschaft,  der  Plural  das  mit  der  Thfttigkeit  Bewirkte, 
Verbundene  etc.  bisweilen  auch  die  sie  Uebenden: 

compass  Umfang,  compasses  Zirkel  (frz.  compas); 

fury  Wuth,  furies  Furien  (frz.  furie); 

grace  Gnade,  Anmuth,  graces  Grazien  (frz.  grace); 

goggle  starre  Blick,  goggles  Scheuleder  (niederd.  kucken); 

light  Licbt,  lights  helle  Stellen  im  Gem&lde  (ags.  liht); 

observance  Beobachtung,  observances  Ordensregeln  (frz.); 

return  Rlickkehr,  returns  Doppelschlag  (Mus. ,  frz.  retourner); 

shroud  Bedeckung  Schutz,  shrouds  Wandtaue  (ags.  scrild  Kleid); 

ash  Esche  und  ashes  Asche  haben  nichts  mit  einander  gemein;  je- 
nes  ist  ags.  aesc  masc. ,  dieses  ahse,  axe  fem. 
Hierher   gehdren   ferner   die    zahlreichen   Yerbalsubstantiven   auf 
ing:  beginning  Anfang,   beginnings  Anfangsgrttnde.     Ferner   cuttings 
Sp&ne,  doings  Betragen,    filings  Feilspd.ne,    hangings  Tapete,   innings 
eingedeichtes  Land,  incomings  Einktlnfte,  leavings  Ueberbleibsel  Sptl- 
licht,  loppings  abgehauene  Aeste,  losings  Verluste,  nettings  die  netz- 
artig  geschlungenen  Schiffsseile,  parings  Sp&ne  Abf^Ue,   raspings  Ras- 
pelspane,   rinsings  SpttlwaSer,    scrapings  Schabsel,    skimmings   Abge- 
schHumte,   sweepings  Kehricht,    swillings  Splilicht,    soundings  Anker- 
grand,  trappings  Pferdegeschirr. 

f)  Manche  A^jectiven  sind  zu  eigentlichen  Substantiven  geworden 
und  bilden  regelm&^ige  Plurale:  black  Mohr  blacks,  alien  Auslftnder, 
captive  Gefangene,  common  Gemeindewiese ,  cordial  Herzst&rkung, 
divine  Geistliche,  familiar  Yertraute ,  fanatic  Schwftrmer,  female  Weib- 
chen,  fluid  FlllBigkeit ,  fugitive  Flflchtling,  green  Weide,  pi.  Kflchenge- 
^'ichs,  impertinent  UnverschAmte,  initial  Anfangsbuchstabe ,  liquid 
^lU0ige,  lunatic  Mondsdchtige ,  male  M&nnchen,  mechanic  Handar- 
beiter,  menial  Dienstbote,  mute  Stumme,'  native  Eingeborner,  noble 
Adlige,  particular  einzelne  Punct,   patient  Kranke ,  private  gemeiner 

Koch,  engl.  Grammatik.    1.  28 


434  SubstantiTflexion  im  Ne.,  Plurale. 

§•  132»  Soldat,  relative  Yerwandter,  reprobate  Ruchlose,  solid  feste  E5rper, 
vegetable  Pflanzenspeise,  voluntary  Freiwillige,  votary  Verehrer.  — 
Zahlreicher  sind  die  tlbriggebliebenen  Plaralen:  ancients  Alten,  bac- 
chanals Zechgelage,  betters  Vorgesetzte,  bitters  Bittertropfen ,  canooi- 
cals  Domherrnschmuck ,  combustibles  Brennmaterial ,  commons  6e- 
meinen ,  credentials  Beglaubigungsschreiben ,  decretals  Kirchengesetze 
der  ersten  P&pste,  delicates  Leckereien,  disparates  Ungereimtheiten, 
drinkables  Getr&nke,  eatables  £0waren  (some  hidden  eatable  NN.14), 
epics  episches  YersmaB,  espousals  Verlobuug,  externals  Aenferes, 
extraordinaries  und  extras  au^erordentliche  Ausgaben,  flats  seicbte 
Stellen  im  Meere,  fundamentals  Grundlage,  goods  Waaren,  hards 
Werg,  incurables  unheilbare  Kranken,  inferiors  Untergebene,  infer- 
nals  HdUengeister,  italics  Cursivschrift,  inwards  Eingeweide,  moderns 
Neueren,  morals  Sittenlehre,  moveables  Mobilien,  necessaries  Beddrf- 
nisse,  nuptials  Hochzeit,  odds  Ungleichheit,  presents  gegenwartige 
Urkunde,  regimentals  Uniform,  regulars  regulare  Truppen,  shallows 
Untiefen,  subsidiaries  Hilfstruppen ,  superiors  Vorgesetzte,  substantials 
Hauptpuncte,  valuables  Kostbarkeiten,  vitals  edle  Theile,  worthies 
ausgezeichnete  Mftnner,  yellows  Gelbsucht  bei  Thieren.  Ferner  toq 
Waffengatttlng  und  militftrischer  Bekleidung:  the  heavies,  the  lights, 
the  blues,  the  yellows  etc. 

Im  Sing,  und  Plur.  kommen  mit  dem  Possessiv  verbunden  Yor: 
my  better  und  betters  (die  be^er  sind  als  ich),  elder,  equal,  inferior, 
junior,  superior. 

Endlich  sind  noch  von  anderen  Adjectiven,  in  Nachahmang  des 
Lateinischen ,  die  Pluralformen  Bezeichnungen  der  Wi6enschaften  ge- 
worden ,  wie  acoustics  Gehfirlehre ,  aerostatics  Lehre  von  der  Luft- 
schwere,  anaclatics  Lehre  von  der  Brechung  der  Lichtstrahlen ,  ana- 
camptics  L.  von  der  Zurttckwerfung  der  Lichtstrahlen,  analytics  Aoa- 
lytischeMethode,  cynegetics  J&gerkunst,  diagnostics  L.  von  den  Krank- 
heitszeichen,  dioptrics  L.  von  der  Brechung  der  Lichtstrahlen,  ethics 
(=  morals)  Sittenlehre,  genethliacs  Eunst,  die  Nativit&t  zn  stellen. 
geoponics  L.  vom  Ackerbau,  gnomonics  Kunst,  Sonnenuhren  zn  machen, 
gymnastics  Turnkunst,  hydraulics  und  hydrodynamics  L.  von  der 
WaBerkraft,  hydrostatics  L.  von  der  Schwere  flftfiiger  Kdrper,  her- 
meneutics  Auslegekunst ,  mathematics ,  mechanics ,  metaphysics ,  mimics, 
mnemonics  und  mnemotechnics  Gedftchtni&kunst ,  numismatics  M&nz- 
kunde,  oeconomics  Haushaltnngskunst ,  optics  Optik,  physics  Physik, 
pneumatics  Lufbme^kunst ,   Geisterlehre ,  poetics   Dichtkunst,    politics 


Plurale  mit  singularer  Bedeutung.  435 

Staatskanst,  prognostics  arztliche  Yoraussage  und  Lehre  davon,  pyro-  §«  133. 
technics  Feuerwerkskunst ,  statics  Statik,  statistics  Staatenkunde ,  tac- 
tics Kriegswi^enschaft ,   therapeutics  Heilkunde,   trochilics  L.  von  der 
Bewegung  der  Rftder. 

10)  Einige  Substantiven  sind  in  ihren  Pluralformen  zn  singnlarem  §*  ^^^* 
(rebrauche  gelangt. 

Amend  (frz.  amende)  £rsatz,  GeldbuSe;  A  glorious  amend.  Hist. 
Read. 48.  Aber  schon  im  Ae. ;  als  ]>e  dede  was  don,  so  ]>e  amends 
was.  PL.  8028.  J>e  amendis  if  he  wild  graunt  to  God.  7826.  Ne.  Let  him 
be  sent  for  to  have  amends.  Sh.  Mw.  3, 3.  a  little  amends.  Spect  568. 

Assize  Sitzung  (Arz.  assise).  Ae. :  on  ]>e  same  asise  serued.  PL. 
1913.  jetzt  selten  im  Sg.,  wie:  the  Court  of  assize,  gew6hnlich  the 
assizes  (die  Assisen). 

Gallows  (ags.  gealga)  Galgen.  Sp.5,4,22  hat  noch  gallow-tree; 
altein  schon  H£.  und  Sh.  gebraucht  gew5hnlich  gallows  singular :  Let  a 
gallows  (a  hig  beem  or  galewe  tre  Wycl.)  be  made  of  fifty  cubits  high. 
Esth.5, 14.  Aus:  a  fat  pair  of  gallows  Sh.  aHd.  2,1.  sieht  man,  da0 
die  Bestandtheile ,  die  beiden  Pf&hle,  die  Pluralform  einftlhrten.  So 
schon  im  Ae.  Eft  fro  )>e  galweis  quik  thei  lete  him  doun.  PL.  8048. 
In  Cymb.  5,4.  l&6t  Sh.  den  Gef&ngni6w&rter  eine  neue  Pluralform 
gebrauchen:  I  would  we  were  all  of  one  mind  and  one  mind 
good :  0 ,  there  were  desolation  of  jailers  and  gallowses.  —  Jetzt  a 
gallows:  I  cannot  eat  my  meals  under  a  gallows.  Mac.  8, 126.  a  gal- 
lows. WS.  Ken.  7.  The  gallows  was  never  deprived  of  an  equal  share 
of  prey.  HW.3,410.  Wb.  und  Sm.  ftlhren  als  regelmafiige  Plural- 
fonn  das  von  Sh.  eingefdhrte  gallowses  an.  Letzteres  wird  auch  in 
der  Bedeutung  von  „Hosentrager'*  gebraucht. 

Bellows,  a  pair  of  bellows  Blasebalg.  The  bellows  are  burned. 
Jer.6,29.  Flattery  is  the  bellows  blows  up  sin  Sh.  Per.  1,2.  He  sat 
by  the  fire  with  a  bellows  under  his  arm.  WJ.  Tal.  22. 

Mean  (lat.  medium,  frz.  moyen)  Mittel;  We'll  devise  a  mean. 
Sh.  kHb.4,8.  Yet  nature  is  made  better  by  no  mean,  but  nature 
makes  that  mean.  WT.4,3.  Jetzt:  a  mean  und  a  means ,  letzteres  aber 
aach  pluralisch.  I  have  a  means  of  freedom  still.  Byr.  Sard.  1.  The 
king  had  determined  to  use  his  vast  patronage  as  a  means  of  making 
proselytes.  Mac.  7, 69.  these  means. 

l^ews  (frz.  nouvelles  nicht  von  ags.  neow)  Nachricht,  kdmmt 
b&afiger  als  Singular  denn   als  Plural  vor.   The  news  was  true.   Mac 

28* 


436  Plurale  mit  singularer  Bedeatung. 

§*  133.  2, 185.  This  news  is  old  enough.  Sh.  Mm.  3, 2.  Sonderbarer  Weise 
kdmmt  es  wohl  nicht  in  Yerbindung  mit  dem  unbestimmten  Artikel 
vor,  nnd  man  sagt  lieber  news  oder  a  piece  of  news. 

Odds  (odd  nngleich)  Ungleichheit,  als  Sg.  und  PI.  it  is  a  fearfal 
odds.  Sh.  kHe.  4,3.  Where  a  man  neither  loves  nor  likes  the  thing 
he  believes ,  it  is  odds  but  in  a  little  he  may  be  brought  to  cast  off 
the  very  belief  itself.   South.   =   it  is  the  preponderance  of  chances. 

Pains.  £s  mischen  sich  in  pain  ags.  ptn  (Pein)  and  lat.  poena 
(Strafe)  und  es  hat  in  beiden  Bedeutungen  Sing,  und  Plur.  In  der  Be- 
deutung  von  MUhe  ist  jetzt  die  Pluralform ,  auch  in  singularer  Bedeu- 
tung,  gew5hnlicher.  Sh.  noch:  which  I,  with  more  than  common  pain, 
'gainst  all  the  world  will  rightfully  maintain.  —  your  pains  are  re- 
gistered where  every  day  I  turn  the  leaf  to  read  them.  Macb.1,3. 
—  He  took  much  pains.  WS.  Pir.  7.  Great  pains  has  been  taken- 

Session  (frz.)  Sitzung.  Sir  Robert  fills  the  ch^ir  at  a  Qoarter 
session.  Spect.  Prepare  you,  lords,  summon  a  session.  Sh.  wt.2,3. 
At  certain  seasons  of  the  year  our  squire  held  a  sessions  here.  Toar 
of  Dr.  Synt.  —  This  sessions  even  pushes  against  our  heart.  Sh.  wt. 
3,1.  A  sessions  fadt  eine  Anzahl  von  Sitzungen  zusammen  nnd  be- 
zeichnet  sie  als  Einheit,  wie  a  sevennight,  sennight. 

Shambles  (ags.  scamol)  Fleischbank:  The  west  which  had  been 
turned  into  a  shambles  by  Kirke.  Mac.  7, 50.  —  a  place  which  is 
always  a  sty  for  swine  and  often  a  shambles.  WS.  Nig.  23. 

Summons  Yorladung,  erscheint  to  summon  gegentiber nnd einem 
daraus  zu  vermuthenden  gleichlautenden  Substantiv  als  Plural ,  ist  aber 
wahrscheinlich  aus  submoneas  summoneas  entstanden,  altfrz.  semonse, 
schon  im  Ae.  alle  at  his  somons  to  parlement  went.  PL.  2150.  my 
somons.  7068.  Aber  im  Reime:  he  bad  his  knightes  lele  come  to  his 
somoun.  Tr.  1,16.  —  Daher  im  Ne.  Mrs.  H.  returned  with  a  snm- 
mons.  F.  TJ.  It  started,  like  a  guilty  thing,  upon  a  fearfal  snmmons 
Sh.  H.  1,1.  He  was  every  day  expecting  a  summons  to  London.  Mac. 
5.  WS.  bildet  davon  einen  Plural:  Meantime  two  other  summonses 
are  sent  him.  Wav.32.  Then  came  summonses  to  open.  TBr.  8. 

Small -pox,  pox  ist  eigentl.  Plural  ftlr  pocs  von  ags.  poc  (Pocken, 
Slattern) :  The  smallpox  was  always  present  etc.  Mac. 

Tiding-s  (Zeitung,  Nachricht)  dftn.  tidende,  ags.  ttdan  (sicher- 

.    eignen,)     Schon  Lag.  hat:   after  pen  hedene  tidende  (Gesetze)  A. 396. 

god  ti)>ennde  (Nachricht).   Orm  158.  —    Ae.   Tidynges  com  him.  PL. 

1849  und  J^ei  brouht  J>at  tij>ing7927.  —    Ne.   How  near  the  tiding 


Pluralbildung  der  Eigennamen.  437 

of  our  comfort  is.   Sh.  kRb.2, 1.    With   a  death  that  tidings   came.  §♦  133^ 
JC.4,3.    :>^t->  ttdi^^ 

11)   Die  Eigennamen  bilden   ihre  Plurale  regelmftCig.     Nnr  fol-  §•  134» 
gende  Eigenthtimlichkeiten  finden  statt. 

a)  Einige  zu  snbstantivischem  Gebrauche  gelangten  Adjectiven, 
wie  Dutch,  English,  French,  Irish,  Scotch,  Welsh,  Portuguese,  Chi- 
nese, Genoese,  Swiss  bezeichnen  als  Adjectiven  die  Gesammtheit  und 
nebmen  kein  plurales  s  an,  daher  the  Dutch  die  Hollander,  a  Dutch- 
man ,  some  Dutchmen.  Sh.  nennt  bisweilen  auch  einen  Theil  der  Na- 
tion mit  jenen  Wortern :  a  many  thousand  French.  KJ.  4, 2.  Fly,  noble 
English  5, 4. 

b)  Manche  geographische  Namen  sind  Pluralformen ,  wie  die  Lftn- 
dernamen :  the  Low-countries ,  the  Netherlands ,  the  Indies  neben  In- 
dia, the  East-Indies,  the  West-Indies,  the  Brazils,  Flanders;  die 
Inseln:  the  Hebrides,  the  Orkneys,  the  Azores,  the  Canaries,  the 
Cyclades,  the  Madeiras,  the  Ladrones,  the  Maldives;  Stadtenamen: 
Athens,   Algiers,   Brussels,  Lyons,  Marseilles,  Thebes,   Deux-ponts; 

>Berge:   the  Alps,    the   Pyrenees,  the    Ardennes,   the  Andes,    Apen- 

I  nines. 

I  c)  Vor  Personennamen  treten  titelhafte  Appositionen.     Steht  ein 

Titel  vor  dem  Eigennamen,  so  tritt  -s  an  den  letzteren:  the  two  Cap- 
tain Johnsons,  the  three  Doctor  John-s.  The  master  Cruinleses  NN. 
The  government  appears  to  have  had  no  hold  of  such  a  man,  except 
the  hold  which  master  bakers  and  master  tailors  have  on  their  jour- 
neymen. Mac.  8, 100.  Ebenso  nach  tropischem  brother:  He  met  his 
brother  squires.  Mac.  8, 153.  The  Major  concluded,  that  no  man  of 
Captain  Waverley's  brother  officers  could  believe  this  scandalous  story. 
WS.51.  Two  eminent  brother  physicians.  Warr.  DJ.  99. 
Daneben  aber  auch:  two  misses  Potter  D.  Pickw.  1,21. 
Sind  zwei  Titel  verbunden,  so  schwankt  der  Gebrauch:  They 
were  Lords  Lieutenants ,  Deputy  Lieutenants.  Mac.  7, 69.  The  king  was 
represented  by  a  board  of  Lords  Justices  6, 371.  He  left  the  admi- 
nistration in  the  hands  of  Lord  Justices.  4, 21.  Letzteres  ist  wohl  das 
beSere,  denn  die  Bestandtheile  flieBen  doch  eigentlich  zu  einem  Gan- 
zen  zusammen:  Insults,  which  Major-Generals ,  sprung  from  the  dregs 
of  the  people  etc.  6, 240. 

K6mmt  der  Titel  zwei  Personennamen  zu,  so  steht  jener  im 
Plural:  the  misses  Smith  and  Brown. 


438  Substantivflexion  im  Ne.,  Genitiv. 

§«  134*  Treten  Verwandtschaftsnamen  vor  diePersonennamen,  so  nehmen 

jene  das  plurale  Zeichen  an :  the  brothers  John ,  the  two  sisters  Flam- 
borough. 

2)   Genitivbildang. 

§«  135*  Die  voile  Form  des  Gen.  Sg.  findet  sich  noch   bei   den  aitesten 

neuenglischen  Schriftstellem.   Bei  Sp.  tritt  sie  oft  als  voile  Silbe  auf: 

Or  who  shall  not  great  Nightes  children  scorne  1,5,23. 

To  let  them  downe  before  his  flightes  end.  1,11,19. 

That  like  would  not  for  all  this  wo  rides  wealth.  1,9, 31. 

Of  aspes  sting  herselfe  did  stoutly  kill.  1,5, 50. 

Is  lightly  stricken  with  some  stones  throw.  5, 1,21. 

And  eke,  throughe  feare,  as  white  as  whales  bone.3,1,15. 

Dagegen  Sh.  hat  selten  vollsilbiges  es,  wie: 

To  show  his  teeth  as  white  as  whales  bone.  LLL.5,2. 
Swifter  than  the  mo  ones  sphere.  Mnd.  2,  1. 
I  see  you  have  a  monthes  mind  to  them.  GY.  1,2. 
You  send  me  for  a  ropes  end  as  soon.  E.4, 1. 

V^  Vi)a8  Genitivzeichen  ist  schon  bei  Sh.  gew5hnlich  zu  [s  verkttrzt, 
ftlgt  sich  dem  voranstehenden  Laute  an  und  hat  nur  hinter  Zischlan- 
ten  seine  voUsilbige  Aussprache  behalten:  father's,  mother's,  boy's, 
St.  James's  (=_Jamese8X  fields ;  the  fox's  tail;  Mars's  armour.  Bis- 
weilen  wird  es  nur  mit  dem  Apostroph  angedeutet:  St.  James'  fields. 
Dichter  laden  s  hinter  Zischlauten  manchmal  verklingen,  sodaS  also 
der  Gen.  eigentlich  nur  fUr  das  Auge  bezeichnet  wird,  wie  in: 

And  never  did  the  Cyclops'  hammer  fall.  Sh.  H.2, 2. 
That  am  with  Phoebus'  amorous  pinches  black.  AC.  1,5. 

Ebenso:  in  your  highness'  love.  Sh.  L.  1,1.  without  the  palace' 
gate.  Macb.  3, 1.  for  justice'  sake  JO.  4, 3. 

Dasselbe  Zeichen  wird  auch  fftr  den  pluralen  Genitiv  gebraucht 
und  zwar  so ,  da6  regelmftfiig  gebildete  Pluralformen  auf  -s  nur  den 
Apostroph  erhalten,  wS,hrend  andere  Bildungen  's  antreten  laSen. 
their  children's  cries.  M.  pi.  1 ,  395.  men's  lives.  Hinter  pluralem  s 
wird  das  genitivische  nicht  gesprochen:  The  soldiers'  music  and  the 
rites  of  war.  Sh.  H. 5,2.  And  thou,  the  Muses'  seat,  art  now  their 
grave.  Byr.  CH.  1 ,  62.  —  Zur  Zeit  Wall,  wurde  ein  s  oft  ausgestoSen 
the  Lords's  House  und  the  Lord's  House. 


Adjectiv.  439 

Scblieden  sich  mehrere  Substantiven  an  einander,  sei  es  nun  in  §•  135. 
eigentlicher  Verschmelzung  oder  in  einem  losen  attributiven  oder  ap- 
positionalen  yerhS.ltnissc ,  sodad  sie  zur  Bezeichnung  eines  Gegen- 
standes  werden,  so  erscheinen  sie  als  ein  Ganzes  and  das  Genitiv- 
zeichen  iritt  an  das  letzte  Wort:  That  pat  it  into  his  son-in-law's 
head.  D.  HW.  3,215.  in  Amelia's  or  indeed  in  any  body  else's 
company.  VF.  27.  Mr.  Winkle's  countenance  grew  more  and  more 
dignified.  Pickw.  2, 9.  The  first  Henry's  reign  —  Henry  the  first's 
reign.  The  first  Henry  of  England's  reign.  —  I  was  yesterday  at 
Count  Shonbrun  the  vice-chancellor's  garden.  Mont. 

Sowie  die  Flexionen   erloschen,   so  treten   die   Prapositionen  als 
Ersatz  ein,  o  f  im  Genitiv,   to  im  Dativ.     Ihr   allmahliges  Eintreten, 
ihre  Ausbreitung,    und   die  Unterscheidung   des   of-    und   s-Genitivs^- 
s.  Syntax. 


Drittes   Buoh. 

Adjectiv.  i  * 

Erster    Abschnitt* 

Flexion. 

Das  ags.  Adjectiv  hat  eine  doppelte  Flexion,  die  man  stark  und  §«  I364 
schwach  zu  nennen  gewohnt  ist.    Diese  unterscheidenden  Namen  sind 
berechtigt,   wenn   man   auf  die  mehr  oder  minder  vollen  Flexionsfor- 
inen    sieht;    beachtet    man    dagegen   die   ursprtinglichen    Formen,    so 
beiBen  sie  mit  mehr  Recht   die  pronominale  und  die  substantivische. 

1)   Starke   Declination. 

An   die  Adjectivstamme  tritt  der  Pronominalstamm  ja  an,    also  §,  137^ 
ein   suffigierter  Artikel,    sodaB  die  Flexion  nicht  am  Adjectiv  statt- 
findet,   sondern   an  dem   Pronominalsuffix ,    also  rein   pronominal  ist. 
Die    Formen    dieses    Pronomens    m5gen    im    Gotischen    so   geheiBen 
haben :      masc.       fem.         neutr.  masc.         fern.         neutr. 

Sg.  N.  jis  ja  jata  PI.  jai  jos  ja 

G.  jis  jiz6s       jis  jize  jizo  jize 


440 


Starke  Adjectivfieidon  im  Ags. 


§«  137*      Sg.  D.    jamma    jizai    jamma 

A.    jana       ja        jata 


PL    jaim    jaim    jaim 
jans    jds      ja 


I.    j6 


j^ 


Diese  Fonnen  verlaufen  in  folgender  Weise. 


Masc.     Grundspr. 

Sg.  N.  blinda-(ji)s 
G.  blind(a-j)is 
D.  blind(a-j)amina 
A.  blind(a-j)ana 
I.  blind(a-j)6 

PI.  N.  blind(a-j)ai 
G.  blinda-(j)iz6 
D.  blind(a-j)aim 
A.  blind(a-j)ans 

Fem. 

Sg.  N.  blind(a-j)a 
G.  blinda-(j)izds 
D.  blind(a-jiz)ai 
A.  blind(a-j)a 

PL  N.  bUnd(a-j)ds 
G.  blinda-(j)izd 
D.  blind(a-j)aim 
A.  blend(a-j)ds 

Neutr. 

Sg.  N.  blind(a-j)ata 
G.  blind(a-j)is 
D.  blind(a-j)amma 
A.  blind(a-j)ata 
I.  blinda*j6 

PL    N.  blind(a-j)a 
G.  blmda-(j)iz6 
D.  blind(a-j)aim 
A.  blind(a-j)a 


a-Stftmme. 

Got. 
blind-s 
blind-is 
blind-amma 
blind-ana 

blind-ai 
blind-aiz^ 
blind-aim 
blind-ans 

blinda 
blind-aizds 
blind-ai 
blind-a 

bUnd-6s 
blind-aizd 
blind-aim 
blind-ds 

blind(ata) 
blind-is 
blind-amma 
blind-(ata) 

blinda 
blind-aiz6 
blind-aim 
blind-a 


Alts&chs. 
blind 
blind-as 
blind-umn 
blind-an(a) 
blind-ti 

blind-a(e) 
blinda-rd 
blind-nn 
blind-a(e) 

bUnd 
blind-aro 
blind-aro 
blind-a 

blind-a 
blind-ard 
blind-nn 
blind-a 

blind 

blind-as 

blind-nmu 

blind 

bUnd-il 

bUnd(u) 
blind-&rd 
blind-on 
blind(u) 


Ags. 

blind 

blind-es 

blind-um 

blind-ne 

blind-e 

blind-e 
blind-ra 
blind-um 
blind-e. 

blind(u) 
blind-re 
blind-re 
blind-e 

blind-c 
blind-ra 
blind-um 
blind-e. 

blind 

blind-es 

blind-um 

blind 

blind-^ 

blind-u 
blind-ra 
blind-um 
blind-u. 


Den  vocaiischen  Auslaut  im  Stamme  a  erhftit  das  Got.   nor  im 
Gen.  Plor.  aller  Geschlechter  and  im  Gen.  Sg.  Fem.  —  Der  Anlaut 


Starke  A^jectivflexion  im  Ags. 


441 


des  Pronomens  ist  durchgftogig  weggefallen.  —  Der  im  Fern,  fehlende  §«  137* 
Instroin.  wird  dorch  den  Dativ  ersetzt 


Masc. 
Sg.  N. 

G. 

D. 

A. 

I. 

PL  N. 
G. 
D. 
A. 

Fem. 
Sg.  N. 

G. 

D. 

A. 

PL  N. 
G. 
D. 
A. 

Neutr. 
Sg.  N. 

G. 

D. 

A. 

I. 

PL  N. 
G. 
D. 
A. 


Grundspr. 

midi-(ji)s 

medi-jis 

midi-jamma 

midi-jana 

midi-j^ 

midi'jai 
midi-jiz^ 
midi-jaim 
midi-jans 


midi 


midi 
midi 
midi 

midi 
midi 
midi 
midi 


-ja 

-jizds 
-jizai 
-ja 
-jds 
i-jizd 
-jaim 
-jds 


midi-jata 

midi-jis 

midi-jamma 

midi-iata 

midi-j§ 

midi-ja 
midi-jiz^ 
midi-jaim 
midi-ja 


i-Stftmme. 

Got. 
midi-s 
midj-is 
mic^-amma 
mi4j-ana 

midj-ai 
midj-aiz^ 
midj-aim 
micy-ai 

mic^-a 
midj-aizds 
midj-ai 
mi(jy-a 

midj-ds 
midj-aiz6 
midj-aim 
midj-ds 

midi-(ata) 
micy-is 
midj-amma 
midi-(ata) 

midj-a 
midj-aizd 
mi4j-aim 
midj-a 


Altsftchs. 
middi 
middg-as 
midc^-umn 
midd6-an 
middj-ft 

middg-a 
midde-ar6. 
middj-un 
midde-a 

middi 
midd6-aro 
midde-aro 
midd^-a 

midd^-a 
midd€-ar6 
middj-nn 
midd6-a 

middi 

middg-as 

middj-uma 

middi 

midcyti 

middj-u 
midde-ard 
middj-un 
mid^j-n 


Ags. 
midde 
midde-s 
midd-um 
mid-ne 
midd-d 

midde 
midd-ra 
midd-um 
midde 

midde 
midd-re 
midd-re 
midde 

midde 
midd-ra 
midd-um 
midde 

middg 

midde-s 

midd-um 

midde 

middd 

midd(e)u 
midd-ra 
midd-um 
midd(e)u. 


Im  Gotischen  hat  sich  durchgehends  der  auslautende  Stammvocal 
i  erhalten ,  der ,  nach  Ausstol^ung  des  j  im  Pron  ,  vor  consonantisch 
anlantender  Flexion  und  im  Auslaute  bleibt,  vor  vocalischem  Aniaute 
zti  j  wird.     Auch  im  Alts,   erh&lt  sich  i,   im  Ags.  aber  ist  es  fast 


442  Starke  AcyectiTfiexion  im  Ags. 

§*  137.  uberall,  auder  im  Anslaute,  ausgefallen.  Ebensoin:  enge(enge),  blide 
(froh) ,  c^ne  (ktihn) ,  clAne  (rein) ,  deore  (theuer)  etc. ;  sehr  selten  er- 
h&lt  es  sich  vor  der  Flexion ,  wie  in:  §ce,  Dat.  Sc-um  and  ece-nm 
Gr.  Ps.  117,28.  —  Instr.  deor^  ric^.  Edw.  19.  im  Fem.  durch  denDativ 
ersetzt:  clcen-re  stefne.  Hy.  9,37. 

u-StSlmme. 

Sie  zeigen  das  u  schon  im  Got.  nur  noch  im  Nom.  Sing.  Masc. 
und  Fem.  (hardu-s)  und  folgen  sonst  der  Declination  der  i-Staimme, 
im  S3;Chsischen  aber  der  Declination  der  a-St£lmme:  ags.  heard,  Gen. 
heardes,  Dat.  heardum  etc. 

1)  Im  Nom.  Sg.  Masc.  scheint  die  Sabstantivfiexion  eingedningeo 
zu  sein,  daher  im  Got.  einfaches  s,  das  im  Alts  und  Ags.  aufgege- 
ben  ist.  —  Ebenso  im  Nom.  Sg.  Fem. ,  denn  bier  ist  got.  hardus  auf- 
fallend,  fUr  das  man  hardva  erwartet.  Feminines  a  bleibt  in  ags. 
blindu  hardu.  —  Ftir  plarales  e  hat  Durh.  bisweilen  o :  blindo ,  halto, 
hreafo,  de&fo,  ded,do.  Luc.  7, 22.  Vielleicht  aus  dem  Neutr.  vorgedrun- 
gen:  unmsehtigo.  18,23.  oder  wahrscheinlicher  die  vollere  Form,  sach- 
sischem  a  entsprechend. 

2)  Auch  der  Gen.  Sg.  M.  und  N.  verktlrzt  sich,  wahrscheinlich 
unter  dem  Einflufie  der  Substantivflexion.  Der  Gen,  Sg.  Fem.  blind- 
aiz6s  scheint  nur  j  verloren  und  Stamm-a  bewahrt  zu  haben.  Da 
aber  dieses  a  auch  sonst  hervortritt,  so  ist  es  wahrscheinlicher,  daS 
hier  ai  f&r  i  eingetreten  ist:  midj-aiz6s. 

3)  Der  Dat.  Sg.  M.  und  N.  jamma,  got.  amma,  schwftcht  sich 
im  Alts,  zu  umu,  im  Ags.  zu  um;  und  da  auch  plur.  jaim,  got.  aim 
alts,  un  (on)  und  ags.  um  wird,  so  fallen  im  Ags.  Sg.  und  PI.  zu- 
sammen.  —  Im  Dat.  Sg.  Fem.  bewahren  die  beiden  sachsischen  Sprachen 
r,  wahrend  z  im  Got.  nicht  geblieben  ist;  allein  die  Unterscheidung 
zwischen  Gen.  und  Dat.  verschwindet. 

4)  Der  Ace.  Sing.  Masc.  behait  n,  Fem.  a(e),  Neutr.  im  Got. 
selten  ata;  letzteres  haben  Alts,  und  Ags.  aufgegeben.  Plur.  ans  wird 
alts,  a  und  ags.  e. 

5)  Ags.   EigenthUmlichkeiten. 

§.  138*  a)  Die  Stftmme  mit  (got.  a)  se  haben  in  manchen  Formen  urspruDg- 

liches  a  bewahrt. 


Starke  and  schwache  Adjectivflexion  im  Ags. 


443 


\ 


Sg.  N.  glsed      gladu  glaed 

G.  glades    glaedre  glades 

D.  gladam  glsedre  gladum 

A.  glffidne    glade  glsed 


PL  glade    glade     glada 
glaedra 
gladum 
glade    glade     gladu. 


§«  138. 


Da0  a  vor  u  und  e  bleibt,  ist  leicht  erklS,rlich,  da  beide  SchwS,- 
chungen  von  a  sind.  Auch  gladum  stimmt  zu  dagum.  Dagegen  Gen. 
glades  neben  dseges  ist  auffallend.  Die  synkopierten  Formen  glaedre 
nnd  glaedra  haben  a  nicht  mehr. 

b)  Auslautende  Doppelconsonanz  vereinfacht  sich  von  consonan- 
tisch  anlautender  Flexion;  grimm ,  Gen.  grimmes,  Ace.  grimne,  D.  S. 
grimre,  Gen.  PI.  grimra. 

c)  Wenn  w  auch  im  Nom.  vocalisiert  ist,  wie  in  fealo  (fahl),  gearu 
(gar),  gelu  geolu  (gelb),  mearo  (zart),  oder  abgefallen,  wie  in  blse 
blseo,  bl^o  (blau),  so  erhait  es  sich  doch  vor  vocalisch  anlautender 
Flexion;  fealwes,  geolwes,  mearwes,  blsewes;  bisweilen  erweitert  fealwe 
fealewe.  Im  Ace.  vor  ne  bleibt  bisweilen  o :  gearo  gearone  Exon.  157, 
2.  fealone,  bisweilen  zu  uw  erweitert:  fealuwne. 

d)  Auslautendes  t  erzeugt  g:  frl,  Gen.  friges  frlgre  friges,  Dat. 
frigum  frlgre  frlgum  etc.,  wfthrend  free  Flexions-e  abfallen  laBt;  PL 
freo  men. 

e)  Mehrsilbige  auf  -ig,  ol,  el,  en,  or  und  er  werden  vor  vo- 
calisch anlautender  Flexion  synkopiert :  ed,dig  eftdges  ed,dgum ,  hsllig 
h%u,  acol  acle  aclum,  afor  afrum,  ftgen  d,genes  &gnes,  biter  biteres 
bitres,  e&cen  e&cne;  aber  e&dig-ne,  ftgenne,  biter-ne. 


2)   Schwache   Declination. 

An  die  Sttome  ist  euphonisches  n  getreten  und  daran  die  sub-  i*  139* 

stantive  Flexion. 

a-St9,mme. 


Masc. 

Grundspr. 

Got. 

Altsftchs. 

Ags. 

Sg.  N. 

blindan-s 

blinda 

biindo 

blinda 

G. 

blindan-as 

blindin-s 

blindun 

blindan 

D. 

blindan-i 

blindin 

blindun 

blindan 

A. 

blindan-an 

blindan 

blindun 

blindan 

PL  N. 

blindftn-as 

blindan-s 

blindun 

blindan 

G. 

bllndan-d,m 

blindan-^ 

blindon-d 

blinden-a 

D. 

blindan-ams 

blinda-m 

blindun 

blindum 

A. 

blindan-ans 

blindan-s 

blindun 

blindan 

444 


Schwache  Acyectivflexioii  im  Ags. 


§.  139. 


Fem. 

Grundspr. 

Got. 

Altsftchs. 

Ags. 

Sg.  N. 

blind&n-s 

blindd 

blinda 

blinde 

G. 

blindftn-as 

blinddns 

blindnn 

blindan 

D. 

blindftn-i 

blinddn 

blindun 

blindan 

A. 

blindftn-an 

blinddn 

blindnn 

blindan 

PL  N. 

blind&n-as 

blinddn-s 

blindun 

blindan 

G. 

blindd,n-d,m 

blind6n-6 

blindon-6 

blinden-a 

D. 

blind&n-ams 

bliodd-m 

blindnn 

blindu-m 

A. 

blind&n-ans 

blinddn-s 

blindun 

blindan 

Neutr. 

Sg.  N. 

blindan-am 

blindd 

blinda 

blinde 

G. 

blindan-as 

blindin-s 

blindun 

blindan 

D. 

blindan-i 

blindin 

blindun 

blindan 

A. 

blindan-am 

blindd 

blinda 

blinde 

PI.  N. 

blindftn-a 

blinddn-a 

blindun 

blindan 

G. 

blindan-^m 

blindan-d 

blindon-6 

blinden-a 

D. 

hlindan-ams 

blinda-m 

blindun 

blindu-m 

A. 

blind4n-a 

blind6n-a 

blindun 

blindan. 

Schon  im  Gotischen  sind  die  Flexionen  geschw^cht,  soda@  man 
euphoniscbes  n  samrot  dem  Stammvocal  als  seiche  betracbtet :  blind-a, 
blind-ins  etc.  Daher  treten  diese  auch  an  die  i-Stftmme:  midi-a, 
micya,  midi-ins,  mi^jins  etc.  Im  Ags.  fallen  sie  ebenfalls  mit  den 
a-St&mmen  zusammen  und  nur  selten  erhftlt  sicb  e :  dee ,  Gen.  dcean 
0.1,13  und  dc-an,  midde  middfian  middan. 

Die  u-Stftmme  haben  iro  Gotischen  ihre  Flexion  aufgegeben  and 
folgen  der  der  i-Stftmme,  im  Ags.  der  der  a-Stftmme. 

In  der  ags.  Flexion  fallen  die  Gen.  und  Dat.  PI.  auf,  blindena 
und  blindum.  FVlt  ersteres  sollte  man  blindana  erwarten,  fdr  letz- 
teres ,  das  allerdings  got.  blindam  entspricht ,  blindan-um  oder  blindan. 
—  In  glaed  und  ahnlichen  bleibt  natttrlich  a:  se  glada,  seo  glade, 
]>8Bt  glade,  Gen.  gladan  etc.,  PI.  Gen.  gladena,  Dat.  gl^dum,  doch 
Gr.  P8.52,8  auch  glsedum.  —  Die  lustrum,  fallen  mit  den  Dativen 
zusammen. 


§,  140.  Die  Participien  folgen  der  Flexion  der  Adjectiven. 

Das  Part.  Prfts.  flectiert  im  Got.  nur  schwach,  ira  Ags.  stark 
und  schwach;  berende,  Gen.  b6rendes  b^rendre  b^rendes,  Dat.  beren- 
dum  bgrendre  b^rendum    A.  b^rendne  berende  b^rende  etc    Im  Ace. 


Adjectivflexion  im  Nags.  445 

Sg.  M.  failt  n  bisweilen  aus:  bfirende  PL  N.  berende,  Gen.  bfirendra,  §♦  140» 
lybbendra,  fitendra  Mt.  14,21.  —    Schwach:    se  lifgenda  Exon.  168,3. 
nnd  roit  abgesto^ener  Endung  se  costnigend  Mt.4,3.  Gen.  )78es  sftwen- 
dan  etc.    PI.  \>k  timbriendan  Mt.21,42. 

Einige  Participien  sind  Substantiven  geworden:  freond  (Freund), 
Gen.  freondes,  Dat.  freonde,  Ace.  freond;  PI.  N.  freondas  freond  und 
frynd,  Gen.  freonda,  Dat.  freondum,  Ace.  freondas  freond.  —  Ebenso 
feond  fi6nd  (Feind).  —  N.  se  Hcelend  Mt.  1,16.  Gen.  )>ses  Haelendes 
14,1.  27,7.  Dat.  })am  HselendelS,  1.  A.  ]>oue  Hfielend22,15.  Vqc. 
Hffilend  8, 29. 

Das  passive  Particip  hat  im  Got.  und  Ags.  beide  Flexionen:  gecoren 
and  se  gecorena,  Gen.  gecorenes  und  J>aBS  gecorenan  etc.  Dat.  be- 
swuncenum.  Cudb.  etc.  Der  Ace.  stoBt  auch  hier  oft  n  aus ;  gecorenne 
gecorene. 

Im   Nags,  fallen    die   Stammunterschiede  weg,    wohl    aber  laBen  §♦  141. 
sich  noch  die   beiden  Declinationen  bei  Lag.  erkennen. 

Sp.     N.     blind         blinde         blind         PI.     N.     blinde 
G.     blindes     blindre        blindes  G.     blindere 

D.     blinde(n)  blindre        blinde(n)  D.     blinden 

A.     blinde       blinde         blind  A.     blinde 

Allein  diese  Formen  schwanken  schon. 

1)  Neben  der  starken  Form  in  A.  steht  eine  verkflrzte  in  B. 
mid  greidlicre  (A.  gridliche  B.)  speche  445.  mid  haegere  (A.  al  mine 
B.)  strengj>e  8512. 

2)  A.  flectirt,   wo  B.  keine  Flexion  hat:    mid   hise   grime  smite 

A.  mid   grim  reses  B.  534.    erendraki   godne  A.    one  messagere  god 

B.  8299*  selten  umgekehrt:  mit  hise  grimm  raesen  A.  mid  stelene 
egges  B.  537.  —  Ferner  stehen  in  gleichen  Verh&ltnissen  verschie- 
dene  Formen:  at  sedelen  are  chirchen  A. 6.  und  mid  faire  are  burne 
A.  25816. 

Neben  diesen  voUeren  Formen  findet  sich  schon  durchg&ngig  in 
alien  Casus  e,  die  Yerktlrzung  des  ags.  an. 

Bei  Orm  ist  die  Flexion  fast  ganz  verschwunden ,  nur  e  bleibt 
und  zwar  als  Zeichen  des  Feminins :  god  maun ,  god  win ,  aber  haleghe 
lare  D.  114.  inntill  ennglische  spseche.  130.  ferner  als  Pluralzeichen : 
i  gode  l^sewess  1227.  und  dann  hinter  dem  Artikel  in  alien  Geschlech- 
tern  und  Casus,  pait  gunge  kung.6628  )>e  gode  win  14066.  Gen.  ]>e 
judewisshe  folkess  1324.    PI.  pe  blinde  15498.     Selten  ein  n:    Gen. 


446  Verlauf  der  Adjectivflexion  im  Nags.,  Ae.,  Me.  u.  Ne. 

§.  141*  off  ^att  judiskenn  follkes  lac.  964,  sonst  \>e  Judewisshe  follkess 
boc.  1324.  Bisweilen  ist  e  abgestoSen:  ^att  iaerede  folic  and  ])att 
Iseredd  Folic  15876.  Jenes  feminine  e  weist  auf  die  starke,  letz- 
teres  anf  die  schwache  Flexion  zurUck,  and  auf  scheint  der  Rhythmus 
einznwirken. 

§.  142.  Im  Ae.  hat  sich  nar  e  erhalten  and  zwar  unzweifelhaft ,  als  Pln- 

ralzeichen:  ))ora  grete  lordes  RG.  44,  ge  gonge  men  3110.  gode 
frendes  PL.  226  bolde  men  and  stoute  24 ,  doch  auch  .*  ]>e  right  lawes 
did  he  loke  for  fals  men  and  fikelle822.  2)  hinter  dem  Artikel:  ))is 
stronge  mon  RG.  360.  \>e  olde  chyrche4801.  ^e  gode  body 210.  PI. 
]fe  grete  walles  424.  ^e  olde  kynges  171.  doch  wirkt  der  Rhythmas 
ein:  wales  wyde  and  strong  ynow.  419;  —  3)  vielleicht  auch  alsZei- 
chen  des  Feminins:  leae  do9ter814.  aber:  to  hys  o^er  do9ter762. 
Wenn  neben  pluralem  e  auch  s  bisweilen  vorkommt,  so  kann 
dies  nur  unter  romanischen  Einfluss  eingetreten  sein:  ys  foure  godes 
(gate)  sones  woxe  vaste  jmou.  RG.  5395.  J?e  godes  kyngtes  5410; 

§•  143*  Im  Me.  mag  auslautendes  e  manchmal  vorkommen,  um  die  L&nge 

des  Yorangehenden  Vocals  zu  bezeichnen,  wie  in  fayre,  gaie,  broane 
etc.  Oder  die  Aussprache  des  vorstehenden  Consonanten,  wie  in  straunge. 
Trotz  dieser  hftufigen  Wiederkehr  aber  Iftfit  sich  nicht  yerkennen, 
da0  es  noch  als  Pluralzeichen  vorkdmmt.  So  steht  es  Wycl.  A.  oft, 
wfthrend  es  in  B.  fehlt:  to  the  goldene  (A.  goldun  B.)  calves.  Tob. 
1,5.  his  Giise  B.)  firste  frutis  1,6.  the  gunge  childer.  Dieses  e 
kann  zwar  bisweilen  fehlen,  wie  of:  unpitous  (wyckid  B.)  men  Prov. 
4,  14.  greet  (A.  grete  B.)  ligt  gyuerys.  Gen.  1,  16.  weil  der  Plural 
ausreichend  am  Substantiv  bezeichnet  wird;  selten  aber  fehlt  es  im  sub- 
stantivisch  gebrauchten  Acyectiv :  the  nakide  (A.  naked  men  B.)  Tob. 
1,20.  the  deade  (A.  deed  men  B.)2,8.  the  slayne  (A.  slayn  men  B.) 
2,9.  unpitouse  (A.  wicked  men  B.)  Ps.  1,  1.  rigtewise  (A.  iust  men  B.) 
1,6;  doch  aach:  sinnful  (A.  synneris  B.)l,l.  Ebenso  bei  Man.: 
dyverse  langages5,  evylle  condiciouns ,  othere  bestes,  bote  stones,  and 
selten:  holy  places  6.  Auch  spricht  bei  Ch.  der  Rhythmas  dafiir: 
stronge  strondesl3.  smale  foales9.  fal  of  freshe  floares90.  of  smale 
hoandesl47.  olde  thingi8l76.  the  poure  freres232,  in  mehrsilbigen 
ist  es  abgefallen:  sondry  londesl4.   at  mortal  batailles61. 

Ferner   steht  es   noch   oft   nach    dem    bestimmten  Artikel:   oder 
nach  Pronomen:   the  gonge   sonne  Ch.7.   his   halfe  coursS.   with  his 


Gomparation.  447 

sote  brethe5.  the  newe  world  176,  wS.hrend  es  nach  dem  unbestimmten  §*  143« 
Artikel  ofter  fehlt:  a  good  mete  Tob.  2, 1  a  litel  child  1,8  oder  stamm 
za  sein  scheint:  a  yonge  squie^r  Gh.78.    a  broane  visage  109.  a  gaie 
brace'rlll.  a  gaie  dagge^rllS.   a  fayre  forehead  154.     Boch   aach   a 
fuir  solemp'ne  man'  209. 

Als   feminines   Zeichen   kommt   e   nicht  mehr  vor,    denn    neben 
Seynte  Kateryne  steht  auch  Maa.  5  Seynt  Kateryne. 

Die  franz5sische  Pluralbildung  auf  -s  steht  bisweilen  bei  Ch. ,  wie 
in  cosins  germains.  Mel.  in  other  places  delitables  11211. 

Der  substantivische  Gebrauch  veranlafit   wohl   auch  den  substan- 
tivischen  Plural:  the  goodes  Mel.  innocentes  etc. 

Im  Ne.  hat  das  Adjectiv  jede  Flexion   verloren;    sogar   das  sub-  §♦  14r4. 
stantivisch  gebrauchte:  the  good  (das  Gute  und  die  Guten).   Nur  die- 
jenigen,  welche  zu  wirklichen  Substantiven  geworden  sind,  bilden  den 
Plural  mit  -s:    the  black  (Mohr)   the  blacks.     The  divine  (Geistliche) 
divines.  §.132. 


Zweiter    Abschnitt. 

Comparation. 

Zwei  Bildungsmittel  bieten  sich  dar.  §«  145> 

I.  Das  Gotische  bildet  den  Comparativ  mit  s  (z)  und  den  Super- 
lativ  mit  st  (Sskr.  lyas  und  ista),  die  sich  mit  i  und  selten  mit  6 
verbinden,  daher  iz-a  6za  und  ist-s  dsl-s.  Diesen  Lauten .  entspricht 
im  Ags.  ir^  ist  oder  gewohnlicher  er,  6st  und  or,  ost. 

1)  Bildungen  mit  (ir)  er  und  (ist)  6st.  Der  Vocal  der  Cora- 
parationssuffixe  wirkt  den  Umlaut.  Daher  wird  a  zu  e:  lang  (lang) 
leng-ra  longest,  Strang  (stark)  strengra  strongest;  ea  zu  e  (y):  eald 
(alt)  eldra  yldra  eldest  yldest;  et  zu  6(y);  he4h  (hoch)  hyhra  hehra, 
heahra  etc.),  hyhst  h^hst  C.  17, 14;  0,  eo  zu  y:  geongO'ung),  gyngra 
gyngest,  sceort  (kurz)  scyrtra  scyrtest.  Da  sich  6r  und  or  schon  in 
den  ftltesten  Quellen  mischen:  selest  C.  15, 2.  selost  196, 18.  ricest 
ricost  Exon.  319,21.  so  mu0  auch  der  Umlaut  schwanken,  daher  hed^h 
he4rra  C.  18, 26.  h6h  heest  D.  Mt.22,38.  geong  geongra  C.18,24. 
aeld  aeldesto  D.  Mrc.  14,53.  strong  strongra  Mt.  3, 11. 


448  Comparation  mit  ir  and  deren  Verlaul 

§*  145*  Hierher  geh6ren  die  Bildangen,   die  man  fdr  nnregelm&fiig  halt. 

Yon  dem  ungebrftuchlichen  Stamm  bat  (gut)  ist  betera  betra,  bet«st 
betst  gebiidet  und  der  BedeutUDg  wegen  zu  gdd  gestellt.  Yon  weor 
bildet  sich  wyrsa  (niit  nrsprUnglicbem  s)  wyrsest  wyrst  wyrrest,  ond 
diese  treten,  nachdem  der  Positiv  weor  aufier  Gebrauch  gekommen 
ist,  ais  Comparationsformen  zu  yfel  (flbel).  Yom  Stamm  (Sskr.)  mah 
ist  m&ra  (fELr  mabira)  msera  (got.  maiza)  msest  (got.  maists)  gebiidet 
und  diese  Formen  treteu  zu  mi  eel  (gro0).  Lsesra  laessa  (weniger,  klei- 
ner),  laesest  Isest,  das  von  einem  Stamme  las  berkommen  ma0,  hat 
man  zu  lytel  gescboben. 

Im  Nags,  erbalten  sich  noch  oft  die  Umlautformen :  strong  stren- 
geste  Lag.  6057  and  strongeste  A.  28910  and  Orm  hat  von  adyerbia- 
len  lannge  den  Comp.  lenngre.  Aelde  eldre  A.  beldeste  B.  Lag.  3270. 
elldre  Orm  13215.  elduste  Lag.  A.  2721,  seldeste  A.  eidest2105. - 
Haeb  beh  berre  A.  7835.  bsebst  baehest  begest  bext  bsext  etc.  Orm: 
bebh  bebbre6297,  hegbesst2146.  gung  geong  gengere  A.  geongre  B. 
Lag.  3927,  gungeste  A.  6955  gengeste  A.  geongeste  B.  3460.  ganngre 
Orm  13271. 

Die  scbeinbar  unregelmftSigen  Bildangen  befestigen  sich.  Lag. 
god  bet  betre  best  bezst  A.  26606 ;  ifele  wars  A.  worse  B.  3453.  worste 
B.  28772;  mucbel  mare  137.  maere  A.  more  B.5522.  mest4060  mast 
A. 9915.  lutel  lassel79.  laste  A.  leaste  B. 28580.  —  Orm:  god  bettre 
6297  bettst2944;  ifell  werrst4250;  mikell  mare  4761  mast 4250;  litell 
lasse3739  leeste937. 

Obgleicb  sich  im  Ae.  er  und  or,  est  und  ost  vdllig  mischen ,  so 
erbalten  sich  doch  nocb  einige  Umlautformen  and  selbst  mit  nachfol- 
gendem  or.  strong  strengor  RG.2219.  old  eldre  RG. 2230.  eldiste548 
eldeste686  eldoste2298  and  alde8t4800.  Ebenso  im  Me.  aber  nar 
mit  er  im  Comparativ:  long  lenger  Cb.  strong  stronger  (A.  strongereB.) 
Mrc.  1,7.  strongest  Cb.  12759;  old  eldere  Luc.  7, 3.  Natftrlich  bleibt 
schon  oft  der  Yocal  des  Positivs:  oldest  Cb.914  longer,  stronger. 

Die  nnregelm&3igen  Comparationen  sind  im  Ae.  god  betar  RGf. 
1049  better  bettre  best  34;  —  uvel  wors  11548  wers  PL.  412  werst 
Ps. 32,22;  —  mucbel  mare  13,  t.  more,  mest  most  PL. 319;  —  Intel 
lytel  lasse  RG.2101.  lesse  PL.  11.  —  im  Me.  god  bet  Ch.4534  better 
best;  bad  badder  Gb.  10538.  wersel226  worse  und  worse  Luc.  11, 
26.  werst  A.  worste  B.  lKgs.2,23.  Cb.  1616.  worst  7959;  —  muchel 
mocbel  mecbel,  no  mo  Cb.  546.  more  moste  Cb.  10513.  mest  8006  ;- 
litel  lesse  lasse  4407.  lest 2200.  Mt.5, 19.  Ieestl3,32. 


Comparation  mit  ir  im  Ne.,  mit  or  im  Ags.  449 

Ne.  Von  den  Umlautformen  erhftlt  sich  nur:  old  elder  eldest  und  §♦  145» 
dazu  treten ;  older  oldest.  Die  Doppelforraen  werden  unterscheidend 
gebraucht;  elder  eldest  vergleichen  nur,  ohne  den  Begriff  der  Bejahrt- 
heit  einzuschlie^en :  a  son  some  years  eider  (mag  er  alt  Oder  jung  sein), 
Sh.  my  elder  brother,  his  eldest  daughter,  older  oldest  nennen  dagegen 
den  Inhalt  in  hdherem  Ma0e:  he  looks  older. 

Der  Unterschied  ist  historisch  nicht  begrflndet. 

Ferner  good  better  best.  —  More  most  sind  in  ihrer Bedeutung 
beschrankt  (me.  he  is  not  mecheles  more  than  an  egle.  — -  Inde  the 
more  Mau.  5  gro6er)  und  erscheinen  als  Comparationsformen  von  much 
und  many,  mo  (ags.  Adv.  mt)  ist  veraltet.  Al.  Gill  (Logonom.  angl. 
ed.  162t)  fflhrt  es  als  Adjectiv  auf  und  ordnet:  much  more  most, 
many  mo  most,  ein  Unterschied,  der  zur  Zeit  Spensers  und  Shake- 
speares  beobachtet  worden  sein  soil.  —  Wallis  aber  erkiart  moe  fttr 
veraltet,  und  Ben.  Jons,  hat  nur  much  more  most. 

Die  Comparationsformen  von  evil,  bad  und  ill  sind  worse  worst. 

Da  man  die  comparative  Bedeutung  des   s  in   worse  nicht  ftihlte,    so 

trat  die  regelmaBige  Endung  er  hinzu  und  es  entstand  die  zwiefache 

1    Comparationsbildung  wor-s-er,  so  auch  bei  Ben.  Jons.    Im  17.  Jahrh. 

war  die  Form  sehr  gelaufig,  jetzt  ist  sie  mit  Recht  gemieden. 

Little  less  least.  Auch  hier  hat  der  Comp.  less  eine  zweite  Stei- 
gerung  in  lesser  ohne  Noth  erfahren  und  diese  erhait  sich  als  a^jec- 
tivische  Form  und  in  der  Bedeutung  von  kleiner,  geringer.  In  Nor- 
I  folk  bildet  man  sogar  lesserer,  lesserer  still  und  lesserest,  lessest  of 
all,  und  auch  littler  littlest,  und  im  Craven-Dialect  little  littler  litt- 
lest. Die  Schreibung  least  soil  zur  Zeit  Wallis  S.  88  eingetreten  sein, 
urn  dieses  von  der  Conjunction  zu  unterscheiden ,  aber  Ben.  Jons,  ge- 
braucht es  schon. 

2)  Bildungen  mit  or  und  ost,  im  Comp.  fallt  der  Vocal  aus.       §•  1^6» 

Solche  sind:  earm  (arm)  earmra  earmost,  heard  (hart)  heardra 
heardost,  leof  (lieb)  leofra  leofost,  hold  (hold)  holdra  holdost,  beorht 
(gianzend)  beorhtra  beorhtost,  br4d  (breit)  br&dra  br^dost,  fseger 
(schon)  faegerra  faegerost,  sweotol  (offenbar)  sweotolra  sweotolost.  Ne- 
ben  0  steht  bisweilen  dialectisches  u:  mildust  B.  3182. 

Das  Nags,  verl&ngert  bisweilen  den  Comparativ  und  neben  0  und 
u  im  Superl.  tritt  moistens  e  ein:  leof  leouere  leuere  Lag. 2975.  leo- 
festA.  lieuestB.  1994  leofustA.  3134.—  fgeiger  fseire  feire  C.  feirure 

Koch,  engl.  Orammatik.     I.  29 


450  Comparation  mit  or  a.  deren  Yerlaaf. 

|»  146.  A.  flEdrere  B.2405.  fagerest  A.   fairest  B.  21 446.    feiruste  A.  fayrest 
B.  4080  etc.  —  Orm  hat  -re  und  esst:  leferr  lefre  lefesst. 

Im  Ae.  dauern  die  yocalischen  Schwanknogen  in  den  Bildungs- 
siiben  noch  fort,  wie  faire  fairor  B6.  t515.  fairest 689  yayroste4621. 
—  lef  leue  leuer708  leaest2141.  —  holy  holy  or  4952.  —  Rom.  va- 
liant yalianter3528.  noble  noblere  nobtest703.  feblore7832.  pouerore 
7784.  ImMe.  dagegen  befestigt  sich  er  und  est:  hot  hottere  hotteste, 
glad  gladdere  gladdest,  grete  grettere  grettre  gretter  grettest,  swete 
swetter  swettest,  precious  preciouser  Deeds.  20, 24. 

Im  Ne.  ist  er  und  est  als  die  regelm&dige  Comparation  zu  be- 
trachten;  ags.  er,  or  und  est,  ost  vereinigen  sich  darin.  Sie  sind 
nach  den  englischen  Grammatikern  (bei  Ben.  Jons,  und  Wall,  noch 
nicht)  beschr&nkt  und  treten  ein: 

1)  bei  alien  einsilbigen  Adjectiven:  great  great-er  great-est,  high 
high*er  high-est,  sweet  sweet-er  sweet-est. 

2)  bei  alien  zweisilbigen ,  die  den  Ton  auf  der  zweiten  Silbe  ha- 
ben:  genteel'  genteel-er  genteel-est,  polite  polite-r  polite-st. 

3)  bei  zweisilbigen,  in  denen  der  Vocal  der  zweiten  Silbe  ver- 
klingt,  wie  in  le  und  y;  abje  able-r  able-st,  happy  happi-er  hap- 
pi-est. 

Obgleich  Johnson  diese  Bildungsweise  unstatthaft  findet  bei  den 
Adj:  auf  ain,  al,  ate,  ent,  id,  ive  und  ous,  den  Participien  auf  log 
und  ed  und  den  zusammengesetzten  W5rtern,  und  Cobbett  besonders 
bei  den  mehrsilbigen  romanischen  Adjectiven,  so  wird  die  einschran- 
kende  Kegel  von  den  besten  Schriftstellern  oft  nicht  beachtet.  So 
finden  sich  a)  von  zweisilbigen:  tender  tenderer  WI.  SK.317.  ten- 
derest  TJ.  —  proper  properer  properest  TJ.  —  honest  honester  Sh 
Much.  3, 5.  honestest  WI.  SK.  277.  TJ.  —  pleasant  pleasanter  Am.  t ,  1 14. 
pleasant-est  M.   pi. 8, 550.    cunninger  Vic,    civiller,    crueller  etc.  — 

b)  in  dreisilbigen :  violentest  Sh.  Cor.  4,6.  virtuousest  M.  pi. 8, 550. 
dissolutest.  pr.2, 150.  sen8ualest2, 151.  exquisitest 2, 346.  sovereignest 
Sh.  aKHd.  1,6,    reverendst.   Sh.   Tim.  5,2.   slipperier  Byr.  Sard.  2. — 

c)  in  zusammengesetzten:  hatefullest  M.  pi.  10,569.  handsome  hand- 
somer handsomest. 

Bei  der  Bildung  mit  er  und  est  ist  in  orthographischer  Beziehang 
Folgendes  zu  bemerken. 

1)  Die  einsilbigen  St&mme  mit  kurzem  Vocale  und  einfacher  Con- 
sonanz  im  Auslaute  verdoppeln  letztere  im  Comp.  und  Snperl.,  am  die 
Klirze  des  Vocals  zu   wahren:   wet  wet-t-er  wet-t-est,   glad  glad-d-er 


Gomparation  mit  or  u.  deren  Verlauf.  451 

glad-d-est,  big  big-g-er  big-g-est,  dim  dim-m-er  dim-m-est.    AuBerdem  §«  146» 
in  cruel  cruel-1-er  und  in  -ful:  cheerful-1-er  cbeerfal4-est. 

2)  Einfaches  y  im  Ausiaute  wird  inlaatend  i:  happy  happier  hap 
piest,  worthy  worthier;    diphthongisches  y  bleibt:   gay  gayer  gayest. 

3)  Die  Acyectiven,  welche  auf  stummes  oder  unbetontes  e  aus- 
lauten,  laSen  nar  r  und  st  antreten:  polite  polite-r  polite-st,  noble 
noble-r  noble-st. 

Wie  von  den  Adjectiven,  so  werden  auch  von  einigen  Adverbial-  §•  147^ 
stiimmen  adjectivische  Gomparationen  im  Ags.  gebildet. 

Ags.  ier  (frtlhe  und  eher,  got.  air),  also  schon  Comparativ  des 
Adverbs  (h)  bildet  ein  adjectivisches  »r-ra,  ©rest  Adv.  jeror  G.  113,8. 
aerest. —  Aef-ter  (nachher,  got.  af  mit  tra  Gomp.),  Comp.  sefter-ra 
zweite,  eigentlich  zwiefacher  Gomparativ).  —  Ne&h  nahe  (got.  n6hv), 
Comp.  ne&ra  n^ra  nyra,  ne^hsta  nShsta  ndsta  D.  Mt.26,60.  —  In 
(innen),  innera  Bed. 4, 13.  innost.  —  Nide  (nieder)  nidera.  —  Ufa 
(oben)  ufora,  ufera;  tit  (au6en)  ytra  uttera  Mt.25,30.  —  Furdra 
(groBer)  ist  entweder  von  abgeleitetem  furd  (=  ford  fort)  gebildet  oder 
von  ursprtinglichem  fore  (got.  faur,  faura  vor)  mit  dem  Gomparativ- 
suffix  der. 

Wenn  diese  Formen  in  den  nUchsten  Perioden  nicht  immer  zu 
belegen  sind,  so  sind  sie  deshalb  doch  nicht  au&er  Gebrauch  gekom- 
men.  Lag.  hat  die  adverbialen  ser,  sefter,  ford,  in,  neh,  neodor, 
ouen  und  nt;  aber  nur  die  adjectivischen  serest,  ufere  A.  ouere  B. 
1520.  und  Orm  hat  innrest  (die  Superlativbildung  am  Gomparativ). 
Seiche  Bildungen  mehren  sich  im  Me.,  wie  upperestGh.  Bo.  1.  overest 
Ch.292.  ouerest  Ex.  39, 20.  the  over  jowe  (Oberkiefer)  Mau.  28.  utterest 
8663.  hinderest  624.  —  Solche  Formen  veranlaBen  doppelte  Gompa- 
rativformen,  wie  ouerer  Job.  38,30  etc.  nerrer.  —  Ferner  im  Me.  in 
innere  Exod.3, 1.  —  nigh  nerre  neyest  Mau.  11.  next  Mau.  5.  forth 
forthere  furthere  und  ferthere  Mau.  17  etc.  Aus  dem  Gomparativ 
nerre  entwickelt  sich  der  Positiv  ner  neben  nigh. 

Im  Ne.  sind  im  Gebrauch:  Behind  (hinten)  hinder,  in(in)  inner, 
beneath  (unteu)  nether,  near  (nahe)  nearer  nearest  und  next,  out  (aus) 
outer  und  utter,  up  (auf)  upper,  for(th)  (fort,  vor)  further  furthest. 
Die  Gomparation  des  adv.  far  sind  ursprtluglich  nicht  farther  farthest. 
Ags.  acy.  feor  hat  feorra  fyrra  feorrest  Bed.  3, 7.  Ae.  )?e  verrost  end 
KG.  3771.  Die  nahe  liegende  Bedeutung  mischt  die  Formen.  —  Ebenso 
entspricht  late  later  latest  (spftt)  ags.   late  (laete)  lator  latost,   Orm: 

29* 


452  Gomparation  mit  )>er  u.  em  im  Ags. 

§«  147*  late  lattre  lattst.  Die  nnterscheidenden  Comparationsformen  latter 
(letztere)  last  (letzte  =  ags.  Isetemest)  gehdren  dem  Ne.  an.  Beide 
fallen  bei  Wallis88  noch  znsammen. 

§«  148.  II.     Die  Comparationsformen  werden  ferner  gebildet  mit  sanskr. 

-tar a  (v.  W.  tar  tlberschreiten) ,   und  tama  (aus  tarama),   got.  -|^ar 
und  -tnma,  ags.  ^er  nnd  -em. 

Das  Comparationszeichen  steht  in  ags.  d-}?er  got.  an-]7ar  (an- 
dere),  hwae-der  (welcher  von  zweien)  aef-ter  (s.  147)  und  vielleicht  fiir- 
dra  (147). 

Superlative  sind:  for-ma  (erste),  hindu-ma  hind-ema  (hinterste), 
inn-ema  (innerste),  med-nma  med-oma  med-ema  (mittelste),  sid-ema 
(spftteste),  t^t-ema  (ftuSerste). 

Die  Gomparativen ,  die  als  solche  selbst  vom  Angelsachsen  nichl 
erkannt  wurden,  erhalten  sich  durch  alle  Perioden  und  liegen  in 
neuengl.  other  whither  furthe'r  noch  vor. 

Auch  die  Superlativbildung  m  fdhlt  man  nicht ,  sie  schwindet  and 
Lag.  zeigt  nur  forme  4272  und  Orm  forrme  14431.  Adam  oure  forme 
fader.  Gh.  Mel.  Dieses  mu@  sich  ebenfalls  abschw9,chen ,  sodaS  es 
als  einfacher  Positiv  gilt,  von  dem  dann  ein  Gomp.  und  Superl.  sich 
bilden  IftBt:  form-ere  Ruth4, 4.  form-est  Gh.  Duch.890.  our  fomeste 
fader.  Man.  30.  —  Im  Ne.  hat  sich  nur  former  (frttber,  erstere) 
erhalten. 

Die  ags.  Superlativbildung  -ma  ist  aber  schon  so  geschwftcht,  daS 
sie  nicht  ausreicht  und  die  zweite  gangbare  Bildung  -est  angeschoben 
wird.  So  entstehen  im  Ags.  sefb-em-est  (letzte,  got.  aftuma  und  aftn- 
mist-s),  e&st-em-est  (5stlichst),  ford-mest  (vorderste,  erste),  hlaet-mest 
(ftkr  laetemest ,  letzte)  D.  Mt.  19, 30.  med-em-est  (got.  miduma  mittelste), 
nord-em-est  (nOrdlichste),  nid-em-est  (niederste),  sAd-em-est  (sfldlichste), 
Af-em-est  (oberste),  yt-em-estMt.5,26.  At-mest5, 23.  wut-mestD.Mt.25, 
30.  (auSerste),  west-em-est  (westlichste). 

Manche  Bildungen  bleiben,  wie  bei  Lag.  formeste  6855.  ufen- 
meste  A.  6084  utemaeste  A.  11023  und  noch  im  Me.  uttmest  A.  Gen 
47,31.  utmeste  Deeds.  1,8.  uttremest  Mt.8, 12.  foremost  Mau.30. 
AUein  die  Ausstofinng  des  e"  vor  m ,  ferner  ufen-meste  bei  Lag.  und 
besonders  das  fttr  most  eintretende  most,  wie  ]>e  east-most  endeRG. 
4502  (Ostlichste  Ende),  westmost  see 4503  (westlichste  See),  otemost 
wal  11585,  mydmost  etc.,  ferner  im  Me.  ouermost  Gen. 2. 6.  uttermost 
23, 9  etc.)   Me&eu   most  als  Superlativbildung  erscheinen.     In  Folge 


Umschreibung  der  Comparation.  453 

davon  trat  nun  auch  die   analoge  Gomparativbildong  ein,   indem  man  §«  148. 
more  anfiigte:  innermore  Exod.  3, 1.  uttermore  16, 1 4.  furthermore  Mau. 

Im  Ne.  sind  folgende  im  Gebrauch:  after-most  (hinterste),  fore- 
most (vorderste),  furthermost  =  farthest  (Adv.  furthermore,  weiteste), 
hindmost  und  hindermost  (hinterste),  hithermost  (am  meisten  hierher)> 
inmost  und  innermost  (innerste),  lowermost  =  lowest  (niedrigste)' 
nethermost  (niedrigste,  unterste),  outmost  und  outer-most  (ftufierste), 
ut-most  und  uttermost  (&u6erste),  up-most  uppermost  und  overmost 
(oberste),  under-most  (unterste),  Ferner  ist  most,  vielleicht  in  Ana-  .  .' 
logie  mit  southmost,  an  Substantiven  getreten:  endmost  (weiteste, 
entfernteste) ,  headmost  (vorderste ,  von  Schiffen) ,  midmost  und  middle- 
most (mittelste),  top-most  (oberste). 

Diese  Bildungen  sind  ohne  Zweifel  gesttitzt  durch  die  eintretende 
Umschreibung  der  Comparation. 

III.     Die  Vergleichungsgrade  werden  umschrieben .  der  Comp.  mit  §«  149» 
ne.  more,  der  Superl.  mit  most. 

Die  YeranlaSung  dazu  mag  darin  liegen,  dal3  ags.  mk  und  msest 
zum  YerbalbegrifF  traten:  }7am  mycle  mk  he  scryt  eow  Mt.  6,30.  ]?eos 
wudewe  ealre  msest  brohte.  Luc.  21, 3.  —  Nags,  he  maest  hine  lufede. 
Lag.  27061.  Vom  Verbalbegriff  konnte  die  yerstd,rkung  zum  Partici- 
pium  und  dem  Acljectiv  vorschreiten.  Die  ersten  Beispiele  zeigt  das 
Ae. :  }7re  pe  beste  yles  \>ese  hep  and  mest  couj^e  RG.  34.  Of  fayrost 
fourme  and  maners,  and  mest  gentyl  and  fre.  RG.  8847.  Was  neuer 
at  Seynt  Denys  feste  hoiden  more  hy.  PL.  5670.  —  Im  Me.  nehmen 
sic  sehr  zu:  the  most  fayr  chirche  and  the  most  noble.  Mau.  1.  Thre 
sith^s  more  gret  than  oure  here  28.  more  highel7.  the  more  nye  weye 
is  the  more  worthi.5.  Ebenso  bei  Ch.  und  Wycl.  moostmigti,  moost 
cleer  etc.  —  Im  Ne.  stehen  zuerst  die  umschriebenen  Formen  den 
einfachen  ganz  gleich.  Ben.  Jons,  hat  wiser  und  more  wise,  wisest 
and  most  wise.  Nach  und  nach  hat  sich  ihr  Gebrauch  vermindert 
und  sie  treten  hauptsllchlich  dann  ein,  wenn  die  mit  -er  und  -est  ge- 
bildeten  Formen  nicht  stehen  k6nnen.  Daher  bei  mehrsilbigen  und 
zasammengesetzten  Adjectiven  und  bei  Participien:  benignant,  more 
benignant,  most  benignant;* beautiful,  more  beautiful  etc. 

Bisweilentritt  moresogar  verstd,rkend  zum  Comparativ  oder  most 
zum  Superlativ.  So  schon  im  Me.:  that  lond  is  meche  more  hottere. 
Mau.  4.  there  ben  also  of  other  bestes  as  grete  and  more  grettere 
than  etc.  28.     And   there  schode   thei   dwellen   with  the  most  fairest 


454  Doppelcomparation.  Cardinalien. 

§*  149.  Damyselles  27.  —  Im  Ne.  findet  sich  diese  Hftufung  bei  Sh.:  he  shall 
find  the  unkindest  beast  more  kinder  than  mankind.  Tim.  4,1.  more 
better  and  more  braver.  1,2.  more  corrupter  L.  2,2.  more  fairer.  LL. 
4,1  etc.  most  boldest  JC.  3, 1.  most  best  H.2, 2.  most  poorest  L.  2, 3. 
Diese  H&ufnng  ist  zum  mindesten  flberfltl6ig. 

Wie  more,  most  den  Begriff  steigert,    so  mindert   less  least 
denselben. 

§•  150«  Der  Comparativ  flectiert  im  Gotiscben,   AltsS.chsischen  nnd  Ags. 

nur  schwach :  blindra  blindre  blindre;  der  Snperl.  stark  und  schwach. 
Die  Flexionsformen  schwftchen  sich  nnd  schwinden  wie  die  des  Po- 
siUvs  s.  Satzl. 


Viertes    Buoh. 

Numeralien. 

I.     Cardinalien. 

|«  151»  1)  Die  Zahlen  von  1  bis  3  haben  die  vollstftndigsten  Fornien. 

An  (got.  ains  aina  ainata,  eins)  hat  die  starke  nnd  schwache 
Flexion  der  Adjectiven:  &n  kne  ftn  und  &na  &ne  4ne.  Der  Ace.  Sg. 
M.  &nne  und  senne,  der  Instr.  kn%.  —  In  der  Bedentung  allein 
kOmmt  es  auch  im  PI.  vor:  ic  ana  astfleah.  (ich  allein  entkam)  Job. 
of  &num  tw&m  (von  zweien  allein);  aber  auch  unflectiert:  his  cnyhtas 
sylfe  &na  (ane  D.)  foron.  Job.  6, 22. 

Die  got.  Zweizahl  m.  tvai,  f.  tv6s,  n.  tva  IftBt  erwarten  ags. 
twA,  tw6,  twa,  dafttr  aber  findet  sich  twegen  (ahd.  zw6n6  entspre- 
chend),  twA  twa.  twoeg  D.  Mt.  14, 17  fftr  twegen  kann  eben  sowoW 
AbkUrzung  von  twegen  sein,  als  Verlftngerung  eines  dem  got.  tvai 
entsprechenden  tw^  oder  twA  oder  auch  durch  Verh3.rtung  des  h  zu 
g  von  dem  got.  distributiven  tveihnai.  —  *Gen.  twegra,  twegaBoeth6. 
Durh.  tucegara  Job.  8, 17.  —  Dat.  twAm  Mt.6,24.  tW8em26,66.  - 
Ace.  twegen  twA  twa. 

Neben  twegen  findet  sich  auch  m.  begen,  f.  bA,  n.  ba  (got 
bai,  ba)  beide,   Gen.  m.  f:  n.  bega  begea  Jud.  128  begra,  Dat.  b&m 


Gardinalien.  455 

and  b»m,  Ace.  m.  begen  f.  b4,  n.  ba.  —  Verstarkt  wird  b4  dadurch,  §.  151* 
daS  es  sich  mit  tv&  verbindet:  b4tw4,  butwu  Wihtr.  13,  batuLuc.1,6. 
und  b4-twd.in. 

Got.  m.  )?reis,  f.  )}rij6s?,  n.  j?rya  entspricht  ags.  Nom.  Ace. 
})ri,  )}reo,  )?reo.  —  Gen.  )}rira  )?reora  Q^reana  D.)  Luc.  10,36.  — 
Dat.  J7riin. 

2)  Die  Zahlen  von  4  bis  12  sind  feower,  f!f,  six,  seofon,  eahta, 
nigon,  tyn  tdn,  endlif  (endleoi),  twelf.  Die  beiden  letzten  got.  din-lif 
und  tva-lif ,  ahd.  ein-lif  and  zue-lif ,  bestehen  aus  der  £in  -  und  Zwei- 
zahl  (end  muS  daher  aus  alts,  en  entstelit  sein,  Durh.  hat  seilefen 
=  altnord.  ellifu,-  altfries.  and-lova;  oder  wftre  and  die  Pr&position 
mit  nachfolgendem  Dativ  lifum  zu,  Uber  zehn?)  und  aus  lif;  letzteres 
ist  wahrseheinlich  eine  Zehnzahl. 

Die  Nom.  und  Ace.  haben  bisweilen  noch  Flexionen  und,  da  sie 
e  und  u  (o,  a)  haben,  so  unterscheiden  sie  wahrseheinlich,  wie  die 
ahd.  (m.  and  f.  -i,  n.  -u)  auch  das  Geschleeht:  dem  steht  freilich  ent- 
gegen,  da@  die  Gen.  auf  substantivische  Flexion  hinweisen.  ^a  nygene 
(nigona  D.)  Luc.  17, 17.  his  twelf  (tuoelfo  D.)  apostolas.  Luc. 9, 1.  )>a 
tyn  enihtas  (|>a  teno)  Mt.  20,24.  feowere  etc.  fife  Adelst.28.  —  Gen. 
-a:  feowera,  fifa,  sfiofona  Mt, 22, 28.  twelfa  Joh.6, 71.  —  Dat.  -urn; 
fifam  SC.897.  nigonum897.  aellefnum  (aendlefene)  D.  Mrc.  16, 14.  tu- 
velfum  (tWelf)  D.  Mt.11,1.  twelfum  Exon.  199,20. 

3)  Von  13  bis  19:  )?reotyne,  feowertyne,  fiftyne,  sixtyne,  seo- 
fontyne,  eahtatyne  nigontyne  flectieren  wie  tyne. —  Nom.  Ace.  t6n  tin 
tyn  tyne,  selbst  tlnu:  fiftinu  gear  Exon.  158, 13. —  Gen.  tyna,  fift^na 
B.  207.  Dat.  tynum.  Vor  Substantiven  stofit  es  oft  die  Flexion  ab: 
gellc  ]7am  tyn  fsemnum.  Mt.25, 1. 

4)  Die  Zahlen  20—120  bilden  sich  mit  tig:  tw^ntig,  J>rttig,  feo- 
wQrtig,  fiftig,  sixtig,  seofon  tig,  eahtatig,  nigontig,  teontig,  enlufontig, 
twelftig.  — 

Got.  tigus  ist  masc.  Substantiv  und  bezeichnet  die  Zehnzahl. 
In  Verbindung  mit  den  einfachen  Zahlen:  tvai-tigjus,  j^reis-tigjus  etc. 
steht  es  im  Plur.  und  die  Flexion  findet  an  beiden  W5rtern  statt. 
Im  Ags.  sind  beide  Worter  verwachsen  und  die  Flexion,  wenn  sie 
eintritt,  findet  nur  am  letzten  Worte  statt.  In  Verbindung  mit  Sub- 
stantiven kdnnen  sie  der  Flexionszeichcn  entbehren,  nehmen  bisweilen 
aber  im  Gen.  a,  im  Dat.  um  an:  mid  tventigum  j^^sendum.  Luc.  19, 
31.  Bd.  1,13.  Nom.  und  Ace.  Ia6en  -e  erwarten.  —  Als  eigentliches 
Substantiv  gebraucht,   kommen   diese  Zusammensetzungen   auch  noch 


456  Cardiaalien  im  Ags. 

§«  151»  im  Sing,  vor:  Gen.  saegdon  ]>edi  he  ]7rittiges  manna  maegencraeft 
hsebe  (die  Kraft  einer  Drei@igzahi  von  Mftnneni)  B.379.  se  waes  fif- 
tiges  f6t-gem8erces.3042.  flftiges  wld,  Jjrittiges  hefth.  C.79, 10.  )?a 
beod  eahta  and  feowertiges  elna  lange  and  ]>&  msestan  fiftiges  elm 
lange.  Oros.;  nnd  Ace.  kn  flftig  sealmas.  AdelstS,  3. 

Vor  seofontig  bis  twelftig  schiebt  sich  oft  ein  flexionsloses  hand 
vor:  he  gemearcode  6dre  twa  and  hund-seofentig  (=  72)  Luc.  10,1. 
nigon  (-a  D.)  and  hnnd-nygontig  (=  99)  15,4.  hund-neantig  D.  Mt.  18. 
13.  hund-tentih  (=  100)  D.  Lnc.  16, 7.  hund-teantig  D.  Joh.  21,11. 
Hand  fstllt  weg,  sobald  die  Hundertzahl  neben  diesen  Zafalen  genannt 
it:  &n  bund  manna  and  seofontig. 

5)  Hund  und  )>6send  sind  neutrale  Sabstantiven ,  Gen.  hundes, 
)7dsendes.  PI.  feower  hund,  }7fisendu(o).  Gen.  hunda  ^^senda,  Dat. 
mid  twentigum  ^ftsendum.  Luc.  14,31.  Durh.  hat  auch  hundrad,  hun- 
drad  neben  hund  Mt.  18,28. 

6)  Bei  Znsammensetzung  steht  die  kleinere  Additions zahl  bis 
twelftig  voran:  fif  and  hund-seofontig  (=  75)  Exon.  277, 10  mid  jjrini 
and  twentigan  abbodan.  SO.  796.  s.  Prftp.  eke. 

Die  den  -zig  voriiegenden  Zahlen  werden  auch  durch  die  pr^positioDal 
gebrauchten  wana  (Mangel  oder  mangelnd)  und  Ises  (weniger)  bezeich- 
net:  &na  wana  ]7rittigum  (=  29)  Bed.  1,1.  9.20.  he  rixode  twa  te 
XXX  geAre  (=  28).  8C.642.  —  Eine  andere  seltenere  prftpositionale 
Verbindung  findet  mit  and  statt:  emb  eahta  niht  and  feowerum  Gr. 
Men.  211. 

7)  Die  Multiplicationszahl  steht  immer  voran:  ehta  hund  mila. 
Bed.  1, 1.  od  seofon  sidas  Mt.  18, 21.  od  seofon  hund-seofontigon  sidon  22. 

8)  Die  Cardinalien  mU^en  auch  als  Distributiva  ausreichen:  he 
sende  hig  twAm  before  his  ansyne.  Luc.  10, 1.  oder  die  Prapos.  hi 
wird  verwandt  s.  Syntax. 

§♦  152.  Nags.    1)  An  flillt   in  der  Form  mit  dem  unbestimmten  Artikel 

fast  zusammen,  bei  Orm  stehen  noch  die  starken  Endungen. 

Tweige  (tweie  twaine  tweine)  unterscheidet  noch  in  A.  das 
Masc.  und  Neutr.  von  dem  Fem.  tw&:  tweige  dawes  and  tua  niht. 
1113.  —  Gen.  tweire  17560.  —  Dat.  twam,  twseim  (twei)2538.  ich 
habbe  icjiuen  hit  min  twam  (two)  dohtren.3167.  —  Orm  hat  zwar 
noch  tweggen  und  twa,  aber  ohne  unterschiedenes  Geschiecht,  indem 
beide  vor  bukkess  stehen,  1352  und  1326.  —  Daneben  steht  auch 
hier  beien    Lag.  2542.   ba  beie4326.  Gen.  beire5283,   das  sich  ver- 


Gardmalien  im  Nags.  u.  Ae.  457 

sUlrkend  za   tweie   etc.   ftlgt:    ba  twa  0)6pe  two)  2399.    )^e  king   heo  §«  152» 
leouede  more  ^anne  ba  tweie  \^q  o)7er.3030.    Orm.  ba  und  ba)>e  (got. 
bajoths).    Gen.   baj^re  7500. 

^reo  J>re.    Dat.  |)reom  (J>reo)8059.   J)rom  A.  10035. 

2)  Die  Zahlen  von  4  bis  12  kdnnen  kaum  als  fiexionsffthig  be- 
zeichnet  werden ,  hochstens  ein  (pluraies)  e  kann  angenommen  war- 
den :  feowere  feouwer  fower  feor  four ,  fif  fifue ,  six  sixe ,  seouen  seouene 
seaen ,  sehte  eahte ,  nigene  nigen ,  ten  tene ,  elloaene  elieouen ,  twelfe 
twelf.  Manche  werfen  ursprUngliches  n  ab,  wie  seoae  seue,  nige, 
elleue.  —  Auch  bei  Orm  tritt  e  oft  hervor:  feowwerr  und  feowre, 
sixe,  tene,  twelfe. 

3)  Die  Zahlen  von  13  bis  19  behalten  unverftnderiich  e:  Lag. 
])reottene,  feowertene,  fiftene,  sixtene,  seonentene,  aehtene,  nigentene. 
Ebenso  Orm  }?rittene  etc.  Hier  ist  die  YerkUrzung  des  i  (e6)  zu 
bemerken. 

4)  Lag.  std0t  von  -tig  den  Guttural  ab  und  Orm  schwd,cht  den- 
selben  zu  g:  twenti,  )7ritti,  feowerti  fourti,  fifti,  sixti,  seouenti,  ehti, 
nigenti,  aber  kein  tenti  etc  Orm  twentig  etc.  £in  selten  stehendes 
e  kann  nicht  als  Flexion  gelten:  j^ritti  ()>rittie)  2690. 

5)  Hund  ist  flexionslos,  hundred  und  ]7usend  flectieren  substan- 
tivisch. 

6)  Die  Zusammensetzung  der  Zahlen  wie  frtther:  an  and  )7ritti, 
fower  and  twenti ,  Lag,  fowwre  and  twentig  Orm.  502.  —  Ferner  fif- 
hundred,  twa  and  fifti  hundred  12591  ,  an  hundred  )>usende  12494. 
monie  |>usendel760.  —  Sixtene  side  twenti  (16  X  20)  scipen.  Lag. 
1103.  Orm.  twiggess  fowwre  566.  ]?a  twa  sipe  twellfe  menn537.  ehhte 
si)>es  an.  4328.  seofenn  sipe  tene  5347.  ehhte  si^e  an  hundredd.  4327. 

Im   Ae.   erloscht   die  Flexion    und  wenn  hier  oder   sp&ter  eine  §.  153» 
solche  sich  ndthig  macht,   so   geschieht  es  wie  bei  den  Substantiven : 

An  on  oon  (eins),  und  mit  wiederholtem  Artikel  \>e  ton  PL.  1074. 
the  toon  Mt.6, 24.  auch  noch:  allein:  a  fyue  men  one  RG.  773.  — 
TwaynPL.2582  tuo2077.  twey  und  auch  im  Me.  twein  twe  twoWycL, 
aber  ohne  Unterschied.  —  Daneben  beye  bo  PL.  4722.  heipe  bo))e 
und  selbst  den  verh&rteten  Genitiv  beyre:  of  beyre  blod  ych  com. 
RG.  4060.  ]?oru  her  beyre  (ihr  beider)  red  5423.  Me.  bothe  two  Ch. 
1718  with  bothe  myn  yen  two  10289  und  selbst  bei  PP.  hir  botheres 
right.  —  pre  thre,  four,  five,  sixe  six,  seueu  s«ue,  eigte  aught  PL. 
2994.  nyne  nye  nine  nien  PL.2,  ten,  elleuen,  ellene,  twelue,  )>rottene 


458  Cardinalien  im  Ae.,  Me.  u.  Ne. 

§.  153«  RO.  t556.  ))rittene,  fourtene,  fiftene ,  sixtene ,  seuentene,  eigtetene 
RG.  25 1 1  eigtene  5747  auhtene  PL.  1 1 46 ,  ninetene ,  tnenti ,  |)ritti, 
fyfti,  sixti.  Wfthrend  RG.  auch  weiter  z^hlt  seuenti,  eigteti,  nienti, 
scheinen  diese  Zahlen  bei  PL.  zu  fehlen.  Er  z&hlt  nd,miich  dann  ent 
weder  zu  sixti:  sixti  and  sixtene  (==  76)  831.  sixti  and  elleuen480. 
sixti  .and  )7rittene813;  oder  er  z&hlt  mit  score:  four  score  and  nien 
=  89,  wie  auch  seiten  RG. :  syxty  and  twelue5482.  four  score  and 
)?rettene8100,  six  score  ger  and  on  (=121)4810.  Jenes  Abbrechen 
bei  sixti  erinnert  an  das  ags.  bund,  das  von  70  an  hinzutrat,  als 
ob  mit  diesem  auch  die  Zahl  verschwunden  w&re.  —  Hundred  nnd 
)70usend  haben,  mit  Zahlen  verbunden,  gewdhnlich  kein  plurales  s: 
)7ritti  )70usand,  four  and  tuenti  )70usand,  four  hundred.  Allein  Wycl. 
Growe  thou  into  thousand  thowsendis.  Gen.  24, 60.  und  in  mo  thon- 
sandes  PP.689  wird  es  kaum  fehlen  k5nnen. 

Der  singulare  Gebrauch,  den  die  ags.  -tig  hatten,  scheint  sich 
erweitert  zu  haben,  sodad  jedes  Zahlwort  durch  vortretendes  a  sub- 
stantivisiert  wird :  aboute  an  vyfty  of-escapede  alyue.  RG.  4867.  a  sene 
hundred  ger.  1434.  of  simpler  maydenes  an  sixti  }70usant  gode.  2110. 
an  six  ]?ousend  of  Brutons.4302.  .  Sehr  oft  bei  Man.:  it  is  wel  a 
^     1880  myle.  5.  a  15  journeys. 

In  Yerbindung  der  Einheiten  mit  Zwanzig  u.  s.  w.  stehen  jene 
vor  und  nach:  sixe  and  twenti  RG.234.  fonrti  and  nyene2546.  GroSere 
Zahlen  stehen  vor  nnd  die  einzelnen  sind  meist  mit  and  verbunden: 
an  hundred  ger,  and  sixti  ger,  and  two  1660.  eigte  hondred  and 
syxty  and  twelue.5482.  ellene  hondred  ger  and  ]7ritti  ger  and  two. 
483.  pre  }>ousant  and  foure  score  and  \>tg  ger.  480.  a  ]7ousand  and 
two  hundred  and  sex  and  sexti.  PL.  5452.  Two  hundred  seuenti  and 
sixe.  Deeds.  27, 57. 

Die  Multiplicationszahlen  treten  vor:  eigte  hundred,  two  ]>on- 
send;  sithes  tritt  dazwischen  two  sithes  two.  an  100 fold  farrere.  Man. 27. 

Die  Distributivzahl  bezeichnet  Mau.  mit  der  Proposition  be:  be 
thousandes,  be  hundredes.  22 ;  im  Ags.  schon  be  4nfealdum  (einf^ltig), 
be  twifealdum  (zweifftltig). 

§.  154.  Ne.     Die  Flexion   der  Numeralien   als  solcher,    von   den  eigent- 

lichen  Snbstantiven  abgesehen,  ist  erloschen:  one,  two,  three,  four, 
^ye,  six,  seven,  eight,  nine,  ten,  eleven,  twelve,  thirteen,  fourteen, 
fifteen,  sixteen,  seventeen,  eighteen,  nineteen,  twenty,  thirty,  forty, 
fifty ,  sixty ,  seventy ,  eighty ,  ninety. 


Cardinalien  im  Ne.  459 

Treten  zu  letzteren  Einer,  so  stehen  dieselben  seltner,  mit  and  %*  154. 
verbunden ,  voran :  one  and  twenty ,   two  and  thirty ,  als  nnverbunden 
nach :  twenty  one  and  twenty-one.    Letzteres  ist  in  grdSeren  Zahlver- 
bindnngen  gewdhnlich:  two  hundred  and  sixty  six. 

Neben  two  kSmrat  noch  bisweilen  das  veraltete  twain  vor:  did 
he  not  send  yon  twain  Sh.  LL.5,2.  whether  of  them  twain  did  the 
will  of  his  father?  Mt. 21,31.  —  Both  setzt  die  Zweizahl  als  bekannt 
voraus ;  we  both ,  both  of  us.  Die  Verbindung  von  both  und  two  ist 
ungebr&nchlich  geworden:  I  remit  both  twain  Sh.  LL.5,2.  —  Score 
§.  127. 

Hundred  und  thousand  haben,  wenn  sie  von  einem  andern  ihre 
Anzahi  bezeichnenden  Worte  begleitet  sind,  kein  plurales  s:  a  (one) 
hundred ,  two  hundred ,  three  thousand ,  four  hundred  thousand.  Fehlt 
ein  solches  Wort,  so  ist  zur  Bezeichnung  des  Plur.  -s  nothwendig: 
hundreds,  thousands  arose  in  arms.  Hundreds,  nay,  thousands  of 
pounds,  had  been  paid  down  in  the  course  of  one  busy  market-day. 
Mac.  3, 336. 

Alle  Cardinalien  la6en  substantivischen  Gebranch  zu  und  dann 
haben  sie  auch  substantivische  Flexion :  the  one ,  the  ones  (die  Eiuen), 
the  twos  (die  Zweizahlen) ,  the  threes  (Dreien) ;  our  solitary  five  (-pound 
note)  is  one  of  a  hundred  thousand  other  fives.  HW. 3,  40.  I  always 
took  three  threes  for  nine.  Sh.  LL.5,2.  Schwankend  ist  der  Ge- 
brauch,  wenn  die  substantivische  Yerwendung  nur  scheinbar  ist  und 
eigentlich  das  Substantiv  hinter  dem  Numerale  ais  selbstverstftndlich 
weggefallen  ist :  to  go  on  all  fours ,  aber :  a  coach  and  six. 

Werden  mehrere  Zahlworter  mit  einander  verbunden,  so  folgen 
sie  nach  ihrem  Wei*the,  die  Zehner  werden  mit  der  vorstehenden 
groSeren  Zahl  durch  and  verbunden:  one  hundred  and  twenty,  two 
thousand  four  hundred  and  eight,  three  thousand  and  one^  eighteen 
hundred  and  sixty  two. 

Das  multiplicative  yerhS.ltni6  kann  bezeichnet  werden  1)  durch 
Cardinalien,  die  vor  grd&ere  Zahlen  treten:  eight  hundred,  ten  thou< 
sand;  —  2)  durch  die  roman.  Adjectiven  double,  treble  triple,  qua- 
druple, quintuple,  sextuple,  septuple,  octuple,  decuple  und  centuple 
Oder  durch  die  deutschen  twofold,  threefold  etc.;  —  3)  durch  die 
Adverbien  once,  twice  und  thrice  oder  durch  time  und  times:  one 
time  one,  two  times  two.     Das  Mhere  sith  ist  veraltet. 

Besondere  Distributivzahlen  gibt  es  nicht,  die  Cardinalien  mft^eu 
ausreichen.     Sie  werden   verbunden    1)  mit  der  Proposition   by:   we 


460  Ordinalien  im  Ags.  u.  Nags. 

§«  154.  are  to  come  by  him  where  he  stands,  by  ones,  by  twos,  and  by 
threes.  Sh.  Cor.  2, 3.  —  2)  mit  every :  every  four  were  in  a  coach.  — 
3)  mit  and:  two  and  two. 


11.     Ordinalien. 

§.  155.  Die  Ordinalien   haben  die  schwache  a^jectivische  Flexion,   dder 

allein  die  starke.  Sie  sind  im  Ags.  1)  fruma  forma  fyrmesta  fyrsta 
und  seresta,  Durh.  auch  fordmest  Mt.  22,25,  2)  dder  und  seftera;  3) 
)7ridda  dirda  D.  Mrc.  12,21,  4)  feorda,  5)  ftfta,  6)  sixta  (seista  D. 
Mt.20,5),  7)  seofdda  (seofundaD.  Mt.22,26),  8)  eahtdda;  9)  nig6da, 
10)  te6da,  11)  endlefta  sellefta  D.  Mt.20,6,  12)  twelfta,  13)  })ret- 
tedda,  14)  fe6wertedda,  15)  fiftedda,  16)  sixtedda,  17)  s^ofonteoda, 
18)  eahtatedda,  19)  nigontedda,  20)  twentngdda,  30)  ]7rittigdda,  40) 
feowertigdda ,  50)  ftftigdda,  60)  sixtigdda,  70)  sfiofontigdda ,  80)  eah- 
tatigdda,  90)  nigontig6da,  100)  teontigdda.  Hnnd  tritt  anch  hier  vor 
seofontigoda  und  die  hdheren  Zahlen.  —  Die  Substantiven  hnnd  (hundrad) 
und  ))fisent  haben  wahrscheinlich  noch  nicht  die  Form  der  Ordinalien. 

Die  Bildung  und  Flexion  der  zusammengesetzten  Ordinalien  ist 
verschieden.  1)  Die  Endung  wird  der  letzten  Gardinalzahl  angehilngt 
und  dadurch  wird  die  ganze  Zahl  zum  Ordinale:  on  ]>am  twto  and 
))rittig6dan  ge&re.  SC.565.  od  }7one  ka  and  twentigddan  d»g.  Exon. 
12,  18. 

2)  Die  erste  kleinere  Zahl  ist  das  Ordinale  und  die  grdSere 
wird  mit  prftpositionalem  eAc  (auch,  zu)  beigefUgt:  se  waes  fe6rda 
e4c  feowertigum  Bed.l,  11  der  4te  zu  40=  der  44.  ^SBt  waes  J^aet 
sixte  eAc  fe6wertigum.  Bed.  1 ,  3.  Wahrscheinlich  lieB  prftpositionales 
and  denselben  Gebrauch  zu. 

§.  156.  NAgs.    Nur  dder  bewahrt  seine  Flexion:    dat.   Sg.  odere  Lag. 

5949,  Ace.  M.  odeme  4841.  PL  odere  (o)?er)  7123.  Dat.  odren  (opere) 
2716.  Die  tlbrigen  haben  fast  immer-e.  1)  forme  formest  formesteL., 
firrste  0.  —  3)  )?ridde  0  —  4)  feorde  ferde  L. ,  iorpe  0.  —  5)  fifte 
L.  0.  —  6)  sexte  0.  —  sene(>e  L.  sefennde  0.  —  8)  ahhtennde  0.  — 
9)  nighennde  0.  —  10)  tende  0.  —  12)  twellfte.  --13)  )?rittende.— 
15)  fiftende  0.  Die  Form  bei  Orm  (d  statt  d)  verrathen  nordlichen 
Einflul3,  sowie  tende  mehr  an  altfries.  tianda  oder  altn.  tiundi  er- 
innert,  als  an  ags.  te6da. 


Ordinalien  im  Ae.,  Me  u«  Ne.  46 1 

Ebenso  unterscheiden  sich  auch  RO.  undPL.  Jener  hat  die  dem  §«  156* 
Ags.  entsprechenden  Formen;  1)  firste  verste  vorste7743,  2)  oder 
u.  reman.  secunde8744,  —  3)  ))ridde,  4)  ferjje,  sfyfj>e,  6)  six]>e,  7) 
sene))e2447,  8)  eigtefe,  9)  ny)7e5627,  10)  te))e4711,  11)  endlef|?e 
8608  undendlefle  5634,  12)  tuelffje  7435,  )?rette^e4802,  fourtet>el816, 
vyfte)?e8651 ,  siytej>e,  seuete))e,  eij?tete)?e,  nyentej)e  8867,  tuentyj?e 
9203,  J)rytti)?e,  fourty)?e,  vyftyjje  etc.  Diesen  gegendber  bringt  PL. 
fift,  senent,  nient,  tend,  elleuend,  tuelft,  (^irtende,  fiffcend,  sextend, 
seuentend,  auhtend,  nientend  und  diese  stehen  den  altfries.  nliher: 
fifta,  sigunda,  nigunda,  tianda,  andlofta,  elefta,  twilifta,  ]>redtinda, 
fiftinda,  sextinda,  siuguntinda,  achtatinda,  niuguntinda,  als  den  altn. 
fimti,  siQundi,  niundi,  tiundi,  elefti,  tdlfti,  ^rettandi,  fimtandi,  sextandi, 
sautjandi ,  atiandi ,  nitiandi. 

Bei  Zusammensetzungen  erhsllt  nur  das  letzte  Wort  das  Zeichen 
des  Ordinales:  in  J>e  ))re  and  J?ryttig]?e  ger  RG.  9248.  in  )?e  four  and 
twentij^e  ger  542.  in  J?e  ger  of  grace  a  J)ousand  and  on  and  fourtyJ>e 
6815.  Bisweilen  fkUt  aber  die  Bildung  ab:  in  J>e  syxe  and  twentye 
ger  5640.  ]?e  vyfty  ger 54788,  in  J>e  enlene  hondred  (noch  ohne  th) 
ger.  8949. 

Oder  beh&lt  ein  Genitiv-s  und  ein  plurales  e:  )?e  odere,  ojjere's 
eyr  8928.  hii  brogte  ))en  oJ?er  to  de)?e.  3842.  Eben  so  auch  im  Me. 
the  (t)  othere  Mau.  (s.  die  andern),  othire  nacyoun821.  alle  the  othere,  21 . 

Im  Me.  laSt  Wycl. ,  aufier  in  firste,  secounde,  thridde,  fifte  und 
sixte,  Uberall  th  antreten:  ferthe,  fourthe,  seuenthe,  eigtith  Ex.22, 
30,  nynethe,  ten  the,  elleuenthe,  threttenthe,  iiftenthe  etc.  Auch 
hier  f&lit  bisweilen  th  ab :  the  sevene  Mau.  27.  Dagegen  steht  es, 
wo  es  nicht  stehen  sollte:  be  thousandes,  be  hundreds,  be  tenthes.  22. 
Ferner  noch  the  hundred  part.  14.  —  Bei  Angabe  der  Jahreszahlen 
scheint  die  Cardinalzahl  filr  die  Ordinalien  einzutreten:  Mau.  hat  the 
geer  of  grace  1356. 

Im  Ne.  heiBen  sie:  first,  second  (other),  third,  fourth,  fifth,  §•  l^*^* 
sixth ,  seventh ,  eighth ,  ninth  ,  tenth ,  eleventh ,  twelfth ,  thirteenth , 
fourteenth,  fifteenth,  sixteenth,  seventeenth,  eighteenth,  nineteenth, 
twentieth)  thirtieth,  fortieth,  fiftieth,  sixtieth,  seventieth,  eightieth, 
ninetieth,  hundredth,  thousandth.  Sie  stehen  den  Adjectiven  vOllig 
gleich,  w&hrend  other  nicht  nur  den  Genitiv  other's,  sondem  auch 
den  Plural  the  others  zu  i&sst. 

Bei  Zusammenordnung  mehrerer  Zahlen  tr^gt  das  letzte  das  Or- 


462  Unbestimmte  Numeralien. 

§•  157.  dinalzeichen :  the  one  and  twentieth  1  Chron24,  17  und  the  twenty- 
first;  letzteres  ist  das  gewdhnliche.  Ebenso:  the  hundred  and  thiitv 
fourth,  the  two  thousand  three  hundred  and  thirty  third  year. 
Falsch  ist  es,  das  Ordinalzeichen  doppelt  zu  setzen:  in  the  six  hnn- 
dred-th  and  first  year.  Gen.  8,  13.  (Wycl.  in  the  sixte  hundryd  geer 
and  oon  A.  in  the  sixe  hundrid  and  o  geer). 

Merkwiirdig  ist,  dai3  auch  Worter,  die  ihrer  Bedeutung  nach 
sich  den  Numeralien  n^hern,  das  Zeichen  der  Ordinalien  annehmen 
k5nnen:  the  thousand  and  odd-th,  the  four  score-th;  the  n^^  power. 
Werdeu  die  Ordinalien  verwandt  zur  Bezeichnung  der  Bruchzah- 
len,  dann  werden  sie  Substantiven  und  haben  im  Plural  —  s :  a  third, 
two  thirds;  an  eighth,  three  eighths. 


III.     Unbestimmte  Numeralien. 

« 

§.158.  1)   Eal,    e a  11,   (all    ganz)   hat    starke    adjectivische  Flexion, 

die  aber  im  Nags.  groSentheils  yerloren  geht.  Der  Gen.  PI.  erhalt 
sich  in  Yerbindung  mit  dem  Superlativ  und  den  Possessiven  bis  ins 
Me.  aller  mon  worst.  RG.2874.  oure  aller  fader.  PP.  11218.  hir 
aller  cappe.  Ch.  588.  alderbest  Ch.  Dr.  1279.  alder-lest,  alter-liefest, 
entstellt  aus  aire  best,  aire  lest,  aire  liefest,  s.  Synt.  Ne.  all;  the  all, 
my  alls. 

2)  Maneg  (viel)  flectiert  wie  die.starken  Adjectiven.  Die 
Flexion  schwindet  schneller  als  bei letztern  und  nicht  deshalb,  weil  im  Nags, 
g  erweicht  und  v^erklingt:  manig  mani  monni,  sondern  weil  es  dem 
unbestimmten  Artikel  unflectiert  vorgeschoben  wird :  on  moni  are  (ane) 
wisen.  Lag. 560.   Im  Ae.  mani,  manie:  Ne.  many. 

3)Fgla,  Fgola  (viel)  ist  schon  in  Ags.  indeclinabel ,  er- 
h£llt  sich  bis  ins  Mc.  und  verschwindet  erst  im  Ne. 

4)  Ags.  fe&wa,  fe4  (wenig)  ist  im  Sg.  flexionslos  und  bat  im 
PL  die  Starke  abject.  Flexion,  aber  wahrscheinlich  ist  feue,  feuge, 
faewe  im  Nags,  schon  flexionslos.     Ae.  fewe,  he.  few. 

5)  Ags.  lyt,  hwan  und  lyt-hwan  (wenig)  sind  flexionslos.  Im 
Nags,  erhfllt  sich  nur  lut  lute,  das  sich  im  Me.  in  lite  erh&lt,  aber 
allmahlig  von  little  verdr&ngt  wird. 


Peraonalpronomen. 

Fflnftes  Buoh. 


463 


Pronomen. 

I.    Personalpronomen. 

1)  Substantivpronomen. 

Die   Geschlechtsbezeichnung   ist  filr   die   erste   (ich)   und  zweite  §•  159» 
(du)  Person  als  anwesende  ttberfltlBig   und  ist  deshalb  in  der  Sprache 
unbezeichnet  geblieben;  in  der  dritten  Person  findet  sie  statt.        • 


a)   Pronomen  der  ersten  Person. 


Sanskr. 

Got. 

Alts. 

Ags.       Altfries. 

Altnord 

Sg.  N. 

aha'-m 

ik 

ik 

ic             ik 

ek 

G. 

m&ma 

mei-na 

mtn 

uitn          mtn 

mtn 

D. 

naa'-hyam 

mi-s 

mi 

m6           mi 

rner 

A. 

Du.N. 

m&-m 

mi-k 
vi-t 

mi 
wit 

m6c  me    mi 
wit          — 

mik 
vit 

G. 

a-vfi.'-y6s 

u-nka-ra 

unkero 

uncer      — 

okkar 

D. 

&-va'-by&m 

u-nki-s 

unk 

unc 

okkr 

A. 

&-v&'-m 

u-nki-s 

unk 

uncitunc  — 

okkr 

PI.  N. 

va-y-a'm,  ^-sm^ 

vei-s 

wt 

we           wi 

ver 

G. 

a-sm§,'-kam 

u-nsa-ra 

I  ftser 

iiseriire  user 

V||T 

D. 

a-smd-byam 

u-nsi-s 

^ 

fts           us 

OSS 

A. 

a-sm^'-n 

u-nsi-s 

As 

ts            us 

oss. 

Zwei  Stamme  liegen  zu  Grunde,  dem  Nom.  jji^a,  den  ttbrigen 
Casus  ma;  der  Plur.  vayam  ist  eine  Steigerung  des  Singulars  ma 
und  steht,  da  v  oft  far  m  eintritt,  far  md-am.  Der  Dual  ist  zusam- 
mengesetzt  aus  d.  und  tvd.  oder,  da  k  aus  ma  entstanden  ist,  viel- 
mehr  aus  ma  tvam:  ich  und  du,  wir  beide.  Ebenso  besteht  das  plu- 
raie  d,-sm^  aus  (m)4  und  smd  (sma):  ich  und  diese. 

Der  erste  Stamm  aha  bleibt  in  got.  ic  und  ags.  ic,  der  zweite 
ma  in  den  obliquen  Casus  des  Singulars.  Der  Nom.  Dual,  hat  zum 
zweitenmale  Aphftrese  erlitten  [(m)  (a)  vi],  den  Vocal  geschwftcht  und 
zom  zweitenmal  das  Zeichen  der  Zweizahl  t  (ty&)  angenommen.  In 
dem  u  erh&lt  sich  das  aitere  k  und  diesem  ist  sma  angefdgt,  das  im 
Plural  durch  Metathese  zu  nsi  und  im  Dual,  durch  die  alte  Entstel- 


464  Personalpronomen. 

§*  159,  lang  mha  za  nki  geT^orden  ist.  Das  plurale  vei-s  ist  lautliche  Stei- 
gerung  von  vi.  In  den  fibrigen  ansara,  unsis  stolen  die  sHchsischeo 
Sprachen  n  aus,  daher  wohl  ills  (aber  Orm  uss,  wohl  under  aitn. 
Einflu6). 

b)  Pronomen   der  zweiten  Person. 

Sanskr. 
§♦  160*    Sg.  N.  _tva-m 

G.  ta'-va 
D.  tu'^bh^^ 
•   A.  tvft-m 

Du.  N.  yu-v&'-m 
G.  yu-va'-y6s 
D.  yu-v&-bhyfi.m 
A.  yu-vft'-m 

Si^^f"  t^"^*^  PL  N.  yu'-sm6,  y<i-ya^m    ju-s 

Cd>«y«'^*'f'^*  ^J '  ^'  yu-smabhyam 

^^mC  ixt  ^^'^   A.  yu-smft-n 


^ 


4V 


Got. 

Alts. 

Ags. 

Altfries. 

Altnord. 

fes 

)ft 

n 

thu 

M 

)>eina 

An 

tin 

thin 

^n 

^8 

^ 

I' 

thi 

\>eT 

l,u-k 

fej 

)?6c}>6 

thi 

& 

ju-t 

git 

git 

— 

it  }>it 

i-nkvara  inkero 

incer 

— 

ykkar 

i-nkvis 

ink 

inc 

ykkr 

i-nkvis 

ink 

incit  inc  — 

ykkr 

ju-s 

gi 

ge 

21 

er  |>er 

izva-ra 

iwer 

eower 

Igwer 

ydar 

izvijiS 

in 

eow 

iu 

sir 

izvi-s 

in 

eowiceow  in 

^. 

»    C4«. 


.     V  Der  Stamm  ist  tv^;    tu   ist  Schwftchang  desselben  und  diese  er- 

-  '^         ,  *^  weicht  zu  yu. 

p    "/  f  f/>^^t*~'      — '  ■  • —        *•— . 
jirc'^^       ^  Der   geschwachte  Stamm  bleibt  in   got.  bu,    die  Erweichang  yu 

^^Ai»x  «^-    ,  in  dualem  ju-t  und  pluralem  ju-s,  auflerdem  vocalisiert  y  und  u  ist 

<ti^  *'  ausgestoSen. 

Der  Dual  yu-tv&  (==  tvA-tvA,  du  unddu)  erhftit  sich  in  ver- 
kUrztem  yu  und  dieses  hat  auch  bier  wieder  t  (tvd.)  angenommen. 

Der  Plural  yu-sm6  (du  und  diese),  got.  ju-s.  An  i,  voca- 
lisiertes  y,  ist  im  Dual  die  eben  angefQhrte  Entstellung  aus  sma,  nki, 
angetreten  und  dem  k  hat  sich  euphonisches  v  zugesellt:  ink  vis;  und 
im  Plural  eine  zweite  Entstellung  des  sma,  sva. 

Das  Sftchsische  l&6t  got.  j  zu  g  verhftrten  und  plurales  i  zu  eo 
erweitern  unter  dem  Einfluf^  des  nachfolgenden  w;  oder  wahrscheiu- 
licher :  u  tritt  aus  w ,  und  i u  wird  dann  eo. 

Die  Casus  der  beiden  persOnlichen  Pronomen  sind  folgenderma&en 
gebildet. 

Das  Zeichen  des  singularen  Nom.  ist  m  (=  Subst.  Neutr.)  aha-m, 
tva-m,  das  aber  die  germanischen  Sprachen  abgestofien  haben.  Eben 
so  auch  im  Dual  und  Plural  d,-vd.-m,    vd.-ya-m,   jn-vft-m  und  yn-ya-m. 


Personalpronomen.  465 

Die  Genitivformen  sind  sehr  verschieden.  Der  Genitiv  des  Duals  §♦  160^ 
zeigt  substantivische  Flexion  (ds);  der  des  Singulars  Reduplication 
ma-ma,  ta-(t)va;  jenes  schwacht  sich  zu  ma-na.  Der  Gen.  Plur. 
entb3,lt  in  a-smd.-kam  und  yu-smft-kam  Possessiven.  Im  Got.  hat  der 
Gen.  Sg.  na,  der  Plur.  ra.  Da  aber  na  nie  Genitivzeichen  ist,  die 
Reduplication  auch  kein  Genitivverhftltni^  bezeicbnen  kann ,  da  sich 
iiberdies  im  Plural  die  vollen  Possessivformen  vorfinden,  so  darf  man 
wohl  bei  der  nahen  Berubrung  der  Genitiv-  und  Possessivbedeutung 
annehmen,  da6  die  Reduplicationen  abgekUrzte Possessiven  sind ,  mama 
fttr  mamaka,  tava  f&r  tavaka.  Die  gotischen  Formen  erkld,ren  sich 
dann  aus*den  Possessiven  mad-ija  und  tvad-ija,  deren  Media  sich  zum 
Nasal  schwd,cht,  so  da6  me  in -a  und  the  in -a  entstehen.  Auch  die 
pluralen  und  dualen  -ra  stimmen  zu  den  Possessiven. 

Die  Dativbildung  stimmt  vollkommen  mit  der  der  Substantiven 
Oberein;  die  Postposition  abhi  mit  dem  Suffix  am  tritt  an;  by  am 
ist  Entstellung  von  by  am.  Der  Gote  aber  scheint  den  Dativ  an  dem 
angeschobenen  s  m  a  bczeichnet  zu  haben ,  also  smfti  und  die  ursprttng- 
llcben  Formen  mi-sm&i,  ]7u-smd.i  verkflrzten  sich  zu  mis  und 
]>ns.     Die  bei  den  s3,chsischen  Sprachen  haben  auch  s  aufgegeben. 

Das  Accusativzeichen  m  hat  das  Gotische  aufgegeben  und  bietet 
im  Sg.  k,  im  Du.  und  PI.  -s.  Jenes  scheint  das  Suffix  ha,  das  sich 
gem  an  Pronomen  anlehnt,  und  s  ist  wahrscheinlich  der  Ueberrest 
von  dem  sufiigierten  sma.  Das  Ags.  behait  den  e-Laut  im  Sg.  und 
PI.  und  das  duale  t  ist  wie  im  Nom.  das  Zeichen  der  Zweizahl. 

Vergleicht  man  die  drei  niederdeutsche.n  Sprachen ,  so  zeigt  das 
Ags.,  in  seinen  ftltesten  Quellen  wenigstens,  mannigfaltigere  Formen 
als  selbst  das  Gotische.  Denn  wfthrend  bier  Dat.  und  Ace.  Du.  und 
PI.  zusammenfallen ,  so  hat  das  Ags.  noch  unterschiedene  Formen. 

Zu  den  ags.  Dualformen  tritt  das  Zahlwort:  wit  lifiad  ht.  C.  136, 
11.  wit  bu  tu  C. 36,20.  und  selbst  inc  b&m  tw&m35,30.  uncer 
twega  B. 2532  entweder  als  Verstftrkung  oder  als  Zeichen  beginnen- 
der  Unsicherheit.  Wenn  der  Dual,  in  Durh.  gemieden  und  durch  den 
Plural  ersetzt  wird:  iuih  fQr  inc  Luc.  12, 14.  —  woe  fflr  wit23,41.<is 
(usih)  fur  unc  Mt.9,28.  iuh  fiir  inc  Mrc.  14,13),  so  rtthrt  das  wohl 
von  dem  spfttern  Ueberarbeiter  her. 

Wfthrend  aber  Durh.  Ace.  und  Dat.  unterscheidet ,  wie  Ace.  mec 
Mt.3,  ll.meh  Mrc.8,34.  Mt.10,32.  decl9, 19.  deh4,6.  usich6,13. 
iuih3,9;  Dat.  me3, 14.  de3, 14.  us6, 11.  iuh3,9.,  beginnen  schon 
die  altesten  Urkunden,   sie  zu  mischen,   wie   J?ec  Ace.  C.  137,  8.  234, 

Koch,engl.  Gramnatik.     1.  30 


466 


Yerlauf  des  Personalpronomens. 


§•  160»  18.  239,7.  Dat.252,7.  Die  Bedeutung  des  c  wird  gesehwacht,  es 
f^llt  ab  und  me  ]>e  werden  Ace.  C.  28,  19.  32,22.  Ebenso  dringt 
auch  im  Du.  und  PI.  der  Dativ  fQr  den  Ace.  ein. 

Zum  Gen.  PI.  Aser  tritt  die  gekttrzte  Form  fire  B.  1386  und  in 
Durh.  Arer  Mt.6,9.  Durh.  zeigt  noch  folgende  Abweichungen :  we 
woe  Mt.  9, 14;  usic  usih  usich6, 13,  gegie5, 11.  gee  5, 13;  eower  iwer 
26,21.  iuere5, 12.  iurre6,8;  eow  iuh3, 9;  eowih  iuih3,9. 

§♦  161»  Die  Casusformen  verlaufen  vom  Ags.  an  in  folgender  Weise. 


1.  Pers.  Aags. 
Sg.  N.  ic 
G.  min 
D.  me 
A.  mec 

PI.  N.  we 
G.  Aser 
D.  As 
A.  Asic 

Du.  N.  wit 
G.  uncer 
D.  unc 
A.  uncit 


Lag. 
ich 

me 
me 

we 

us  (ous) 
us  (ous) 

wit 
unker 
unke 
unc 


Orm 
ice  i 

me 
me 

we 
ure 
uss 
uss 

witt 

unnkerr 
unnc 
unnc 


KG. 
icb,  i 

me 
me 

we 


us 
us 


Me. 

Ne. 

ich,  I 

I 

me 

me 

me 

me 

we  wee 

we 

- 

us 

us 

us 

2.  Pers.  Aags. 
Sg.  N.  pn 
G.  J?tn 
D.  ]>e 
A.  ]>e 

PI.  N.  ge 
G.  eower 
D.  eow 
A.  eowic 

Du.  N.  git 
G.  incer 
D.  inc 
A.  incit 


Lag.       Orm. 
)>u  ]?ou      \>\i 


eoure 
eow 


gure 
guw 


Ae. 
pon 

]>e 
ge,  yhe 


Me.  Ne. 

thou  thow  thou 

thee  the  thee 

thee  the  thee 

yee  ye 


ye  you 


eow  geow  guw 

git  gitt 

inkere  gunnkerr 

inc  gunnc 

inc  gunnc 


gou  yhou     you  yow     you 
gou  yhou     you  yow     you 


1)  Ags.  ic  ist  bei  Lag.  noch  gewShnlich  voiles  ich  und  bei  Orm 
ice,   selten  i.     Auch  RG.   ich 3332.    ych9442,   doch   auch  ich   und 


Verlauf  des  Personalpronomens.  467 

y2932;  manchmal  flieJJt  es  mit  nachfolgendem  Verb  zusammen,  wie  §♦  161» 
ichabbe  ichille;  PL.  hat  gewohnlich  I.  PP-  und  Ch.  haben  ich 
und  I,  und  letzterer  auch  das  nSrdliche  ik3862,  Wycl.  I;  im  Ne. 
nur  I.  Das  groSe  Lautzeichen  mag  deshalb  entstanden  sein,  weil  die 
i  sich  mehrten.  Lag.  und  Orm  kfirzen  die  Praposition  in  zu  i  und 
ofter  geschieht  es  im  Ae.  Ferner  die  ags.  Partikel  ge-  schwacht  sich 
ebenfalls  zu  y  und  i ,  und  da  dieses  sehr  oft  im  Part.  Pass,  und  in 
Composition  stand,  so  tritt  auch  hier  y  und  i  ein.  Das  bedeuten- 
dere  Pronomen  dem  Auge  bemerklich  zu  machen,  war  I  wohl  geeig- 
net;  jetzt  freilich  ist  das  tiberfltiBig. 

Ags.  ]7u  bleibt;  der  starkere  Laut  in  thou  ist  erst  spat  ein- 
getreten. 

Ags.  we  bleibt,  dagegen  ge  erweicht  zuerst  zu  ge,  ye  und  dies 
ist  im  Ne.  fast  ganz  durch  den  Ace.  you  verdrangt. 

2)  Der  Gen.  Sg.  kommt  im  Nags,  schon  nicht  mehr  vor,  und 
der  Gen.  Plur.  und  Du.  nur  dann ,  wenn  er  von  substantivischen  Wor- 
tern  abhangig  ist;  gure  nan.  Orm 9271  (euer  keiner).  unker  aeiderA. 
Lag.  32170.  whader  unkere  swa  A.  23593.  Der  attributive  Gebrauch 
fuhrt  sie  in  die  Reihe  der  Adjectiven.  Der  Gen.  des  Duals  geht  ver- 
loren,  und  der  des  PI.  wird  durch  of  ersetzt. 

3)  Dat.  und  Ace.  mischen  sich  schon  im  Ags.,  im  Ae.  tritt  des- 
halb, wenn  der  Dativ  besonders  bezeichnet  werden  muU,  die  prapo- 
sitionale  Bezeichnung  mit  to  auf. 

4)  Den  Dual  hat  Orm  und  Lag.  A.,  nicht  aber  B.  und  auch  dort 
ist  die  Dualzahl  noch  besonders  bezeichnet;  wit  tweie  A.  we  tweie 
B.  23653.  git  bode  A.  5099.  inc  beiene  A.  ou  beine  B.  5616. 

5)  Wallis  Nom.  I,  thou,  wee,  yee  you.  Oblique  Casus:  mee,  thee, 
us ,  yee  you ;  ye  jetzt  verdrangt  von  you.  s.  Satzl.  Das  volksthtim- 
liche  thank'ee  mag  aus  I  thank  ye  entstanden  sein. 

c)   Demonstrativpronomen   der   dritten   Person. 

Der  Gote  bildet  es  vom  Stamme  i  und  si,   der  Altsachse  mischt  §♦  162* 
i,  si  und  hi,  der  Angelsachse  bildet  es  allein  vom  Stamme  hi. 


Masc.  Got. 

Alts. 

Ags. 

Altfries. 

Sg.  N.  i-s 

hi  he 

he 

hi  he 

G.  j-s 
D.  i-mma 

i-s 
imu 

his 
him 

him 

A.  i-na 

ina 

bine 

hine 

30 


468 


Demonstratiypronomen  der  3.  Person. 


§.  162- 


Got. 

Alts. 

Ags. 

Altfries 

PI.  N.  ei^s 
G.  i-z^ 

sid, 
rrd 

hi  hig 
hira 

hia 
hira 

D.  i-m 

ira 

him 

him 

A.  i-ns 

si^ 

hi  hig 

hia 

2)  Fern. 

Sg.  N.  ^ 
G.  i-z6s 

siu 
ira 

heo 
hire 

hia 
hiri 

D.  i-zai 
A.  Kja 

iru 
s[a 

hire 
hi^ 

hiri 
hia 

PI.  N.  [-j6s 

sid, 

hi 

hia 

G.  i-zd 

ir6 

hira 

hira 

D.  i-m 

iin 

him 

him 

A.  i-jds 

si^ 

hi 

hia 

3)  Neutr. 

Sg.  N.  i-ta 

it 

hit 

hit 

G.  IB 

D.  i-mma 
A.  Ra 

is 

irau 

it 

his 

him 

hit 

sin 

him 

hit 

PI.  N.  i-ja 
G.  i-z6 
D.  i^m 

sin 
ir6 
im 

heo 

hira 

him 

hira 
him 

A.  i-ja 

siu 

heo 

hia 

Das  Ags.  hat,  wie  got.  is,  die  starke  adjectivische  Flexion.  Die  laut- 
lichen  Schwanknngen  sind  theils  allgemein,  wie  hira  heora,  him  heom, 
hi  hie  hig,  theils  dialectische :  hira  SO.  A.  gewohnlich  hiera430.  875. 
876;  G.  oft  hiora430.  718.  Durh.  liiora  Mt.  1,21.  hiara  Luc. 23, 1 
und  heara  Mt.6,5.  Fttr  hine  hat  SC.  A.  gew5hnlich  hiene  544.  755  fF. 
Instr.  hy  M  Exon.  110,18.  Ftir  plur.  hi  hat  Durh.  hia  Mt.  1,18  und 
ftir  heo  N.  und  A.  Sg.  fern,  hia  1,18  und  hiu  Mrc.  10,6. 

Die  Formen  verlaufen: 


Msc.  Ags. 

Lag. 

Orm 

RG. 

PL. 

Me. 

Ne. 

Sg.  N.  he 

he 

he 

he 

he 

hehee 

he 

G.  his 

his  (is) 

hiss 

— 

— 

D.  him 

him 

himm 

him 

him 

him 

him 

A.  hine 

hine,  him 

himm 

him 

him 

him 

him 

Verlauf  desselben. 


469 


Fern. 
Sg.N. 

G. 

D. 

A. 

Neutr. 
Sg.N. 

G. 

D. 

A. 

Pl.N. 
G. 
D. 
A. 


Ags. 

heo 

hire 

hire 

hi 


Lag.  Onn. 
heo  geo  gho 
hire  heore  hire 
hire  heore  hire 
heo  hire     hire 


h 
h 
h 
h 

h 
h 
h 
h 


RG. 

heo 

hire 
hire 

it 


PL.      Me.         Ne.    §♦  162* 
scho,  sche  she  ho,  she 

hir       hirhire  her 
hir       hirhire  her 


t  hit  itt  it  it  it  it 

s  his  hiss  —  —  —  — 

m  him  himm  him  him  him  — 

hit  itt  it  it  it  it 

,  heo        hii  heo      J>egg  heo  hi  J)ei  |?aij)ei  theihii  they 

raheora  hire  heore  )?eggre,  heore  hir  hir  hir  — 

m  heom  heomgam  )7cggm,hemm  hem  ^am  hem  them 

,  heo        heomgam  ]7eggmhemm  hem  |7o  )?am  hem  them. 


1)  He  bleibt  durchgangig.  —  Ags.  heo  erweicht  in  geo  bei  Lag. 
uud  gho  bei  Orm ,  goc  RG.9t22  and  neben  altengl.  heo  tritt  scho,  das 
an  alt8S,chs.  sid.  oder  altnord.  st  erinnert,  und  macht  sich  geltend 
in  me.  sche  und  neuengl.  she.  ho  Cred8l7.  819.  —  Hit  hat  h  abge- 
stolen  =  alts.  it. 

2)  Die  Gen.  Sg.  verschwinden  im  Ae. ,  der  plurale  Gen.  erhait  sich 
hier  und  im  Me. ,  aber  nur  in  Verbindung  mit  substantivischen  W5r- 
tern,  wie  bei  PP.  hir  noon,  hir  eyther,  hir  neither. 

3)  Dat.  und  Ace.  mischen  sich  schon  SC.  1115  und  1140.  Lag. 
A.  unterscheidet  noch  hine  und  him,  B.  nicht;  Orm  hat  nur  himm, 
der  Dativ  verdrangt  den  Accusativ.  Nothige  Unterscheidung  veran- 
laBt  ein  neues  Dativzeichen.  Ebenso  im  Fem.  und  im  Plur.;  dagegen 
ira  Neutr.  Sg.  bleiben  sie  verschieden,  bis  im  Ne.  him  verschwindet 
uud  der  Ace.  es  ersetzen  muP. 

4)  Das  plurale  hi  mit  seinen  Formen  ist  zuerst  von  Orm  ver- 
drdngt,  dieser  und  die  nordlichen  Quellen  bringen  das  Demonstrativ- 
pronomen  se  ())e)  und  dies  siegt  zuletzt. 

5)  In  manchen  Dialecten,  wie  in  Berkshire,  Hampshire,  Glou- 
cestershire, Warwickshire,  ist  der  Unterschied  zwischen  dem  Nom. 
und  den  obliquen  Casus  verschwunden  und  sie  werden  oft  vertauscht. 
—  Wenn  a  fttr  he,  she,  it  in  Herefordshire  und  in  Shropshire  auch 
fur  they  gebraucht  wird,  so  ist  dieses  a  wohl  aus  he  entstanden  und 
in  den  Plural  vorgedrungen :  a  brushes  his  hat,  a  rubs  himself.  Sh. 
Much. 3,2.  —  Im  Craven-Dial,  steht  ho  noch  ftir  she. 


470  Reflexivpronomen. 

d)   Reflexivpronomen. 
§*  163»  Dieses,  das  im  Got.  Gen.  seina,    Dat.  sis  und  Ace.  sik  heifit, 

ist  auch  im  Ags.  gebrauchlich  gewesen,  wie  das  Possessiv  sin  bezeugt 
und  mu6  hier  sin,  se  und  sec  geheiSen  haben.  Es  ist  ersetzt  dnrch 
die  einfachen  Personalpronomen ,  zu  denen  oft  verstftrkend  das  Adjectiv 
silfa  hinzutritt.  Mit  dem  Norn.  Sg.  verbunden,  flectiert  si  If  schwach, 
neben  den  andcrn  Casus  stark:  ic  silfa,  rain  silfes,  nie  silfum,  mec 
silfne. 

"S. 

Im  Nags,  treten  nun  zwei  zusaramengeflofiene  Formen  hervor 
misilf  und  mesilf :  mi  silf  ic  (ich  selbst) ,  ic  mi  silf  und  me  seolf  icii 
und  laSen  es  ungewiB,  wie  diese  Formen  entstanden  sind.  Ware  silf 
ira  Ags.  substantivisch  gebraucht ,  so  erklarte  sich  mi  siJf  ebenso  leicht, 
als  meself  in  dieser  Verbindung  unerklM-rlich  ist.  Ferner  sagt  Lag. 
nur  he  himself,  us  solve  we;  und  Orm  hat  ebenfalls  nur  ice  me  sellf, 
\>n  J?e  sellf,  he  himself,  gho  hire  sellf,  ge  guw  sellfenn,  und  auch 
allein:  cumm  ]>e  sellf.  £s  ist  daher  anzunehmen,  da0  silf  oft  mit 
dem  Objectivcasus  sich  verhand  und  nach  und  nach  verhartete,  so- 
da6  dieselbe  Form  auch  verstarkend  zum  Norainativ  treten  konnte. 
Und  so  findet  es  sich,  wenn  auch  seltner,  im  Ae.  J?u  ]?e  sulf,  und 
bei  Wycl.  ge  gou  silf,  we  us  silf  und  selbst  die  mit  dem  Possessiv 
verbundenen  Formen  bei  Ch.  sprechen  daftir,  wie  I  mysejven,  he  him- 
selven,  ye  yourselven  etc.,  da  en  nur  in  den  abhangigen  Casus  ent- 
standen sein  kann:  ags.  me  silfum,  mec  silfne. 

Andrerseits  la^t  sich  nicht  leugnen,  daSsilf,  wenn  sein  substan- 
tivischer  Gebrauch  (C.  54, 15  s.  Satzl.)  nicht  unzweifelhaft  ist,  doch 
nach  und  nach,  wie  jedes  Adjectiv  zum  substantivischen  Gebrauch 
gelangen  konnte.  Man  konnte  demnach  miself  fUr  den  Anfang  halten, 
zumal  da  diese  Bildungen  hS,ufiger  in  Lag.  B.  als  in  A.  eintreten. 
Diese  verdrangen  meself  und  die  gleich  gebildeten  allmahlig.  Im  Ae. 
tritt  zu  miself  auch  thiself,  ourself  und  yourself;  und  PL.  und  Ps. 
bringen  sogar  his  self,  und  Froyssart's  Cronycle  their  selves. 

Im  Me.  neigen  sich  Ch.  und  Mau.  der  Bildung  zu,  die  sich  im 
Ne.  befestigt  hat,  wahrend  Wycl.  noch  schwankt  in:  we  usself  und 
we  oursilf,  ge  gou  silf  und  goure  self. 

Im  Ne.  stehen  die  Possessiven  in  den  beiden  ersten  Personen: 
myself,  thyself,  und  mit  pluralem  s:  ourselves,  yourselves,  wahrend 
der  Objectivcasus  im  Pron.  der  3.  Person  geblieben  ist:  himself,  her- 
self, itself  und  im  PI.  themselves.  Letztere  Form  ist  nach  Analogic 
mit  d^n  ersten  gebildet.     Ben.  Jons,  hat  die  jetzigen  Formen;  Wallis 


Adj  ectivpronomen. 


471 


meint,   man  sage  zwar  him-self,   it-self,   thera-selves ,   aber  es  mil^te  §«  163* 
heiSen  his-self,  its-self,  their-selves.     Letztere  Forinen  finden  sich  in 
manchen  Dialecten,  wie  his-self.  Hamps. 

Ourselves   und  yourselves,    von    einer  Person    gesagt,    hat  kein 
plnr.  s:  ourself. 


2)  Adjectivpronomen. 


Die  Possessiven  sind: 

Got. 

Alts. 

Ags. 

Fries 

1.  P.  Sg.  mein-s 

min 

min 

min 

Du.  unkar 

unk 

uncer 

PL  unsar 

i^s 

iiser 

i^se 

2.  P.  Sg.  J)ein-s 

J>in 

Jjin 

thin 

Du.  inkvar 

ink 

incer 

— 

PL  izvar 

iu 

eower 

iuwe 

3.  P.  Sg.  sein-s 

sin 

stn 

sin. 

§.  164 


Sie  haben  die  starke  adjectivische  Flexion.  Ags.  Aser  hat  bis- 
weilen  in  Folge  eintretender  Assimilation  und  Contraction  abweichende 
Formen. 


Fem.  tser  Are 

fiserre  Asse  Arre 
iiserre  Asse  ^Te 
iisere  ftsse  Are 


Sg.  N.  M.  iiser  Are;         Neutr.  Aser  tre; 
G.  ftseres  iisses  tres 

D.  iiserum  Assum  i^rum 

A.  Aserne  Arne,  fiser  Are 

PL  N.  iisere  Asse  Are,  ftser  Are 

G.  Asera  ussa  Are 

D.  ftserum  iissum  Arum 

A.  iiscre  iisse  Are,  Aser  Are. 

1)  Das  neben  Aser  stehende  Are  scheint  die  eingedrungene  Ge- 
nitivform  zu  sein,  die  auch  im  Nom.  bei  Durh.  zur  voUen  Flexion 
in  urer  Mt.6,9  gelangt  ist,  wenn  man  nicht  Verhartung  des  s  an- 
nehmen  wilL  Dem  Are  entspricht  iurre  (fader)  D.  Mt.6,8  iuerra 
und  iuerreG,  15. 

2)  Assimilation  findet  statt,  wenn  nach  AusstoSung  des  e  sich 
s  und  r  bertihren.  Nur  Durh.  behalt  sie  bisweilen  neben  einaiider: 
usra  Mt. 6, 12;  sonst  geht  r  nach  s  uber:  Aseres  Asses,  Aserum  Assum, 


472 


Adj  ectiypronomen. 


§•  164*  i^sere  iisse,   iisera  Assa,   tserum  iissum.     Ftir  iiserne  hat  Durh.    Mt. 
6,11.  iHsenue. 

3)  Vor  mehrfacher  Consonanz  rr,  rn  failt  se  aus:  ^serne  Arne, 
Aserre  Arre. 

4)  Nachkiange  alterer  Flexion  m5gen  sein:  mino  (got.  meinds) 
honda  D.  Luc. 24, 39.  iurra  (g.  izvara)  werca5, 16. 

6)  Stu  findet  sich  bei  C,  sp^ter  wird  es  durch  den  Genitiv  des 
Pronomens  der  3.  P.  ersetzt. 

Im  Nags,  erhalten  sich  die  Possessiven  in  Lag.  A.  1.  win,  unker, 
ure;  2)  )?in,  inker,  goure;  3)  ffir  sin  die  Genitive.  B.  ersetzt  die 
Duale  mit  Pluralen.  Orm:  1)  min,  unnkerr,  ure;  2)  Jjin,  gnnnkerr, 
gure;  3)  his,  )?eggre.  —  Die  Flexion  beginnt  zu  verfallen,  wie  es 
an  min  sich  veranschaulicht 


Masc. 

Ags. 

Lag. 

Orm. 

Sg.  N. 

min 

min  mi 

min  mi 

G. 

mines 

mines  (min) 

min 

D. 

minura 

mine  (min,  mi) 

min 

A. 

mfnne 

minne  mine  min  (mi) 

min  mi 

PI.  N. 

mine 

mine 

mine 

G. 

mtnra 

mire 

mine 

D. 

minum 

minnen  mine  min 

mine 

A. 

mine 

mine 

mine 

Fem. 

Sg.  N. 

mln(e) 

mine  (mi) 

min  mi 

G. 

minre 

mire  (mine) 

min  mi 

D. 

minre 

mire  (mine) 

min  mi 

A. 

mine 

mine 

min  mi 

1)  Voile  Flexionsformen  sind  noch  die  Genitive;  mines  lauerdes 
A.  3588,  J?ines  fader  sweine  A. 3517  und  fem.  mire  suster  sunc  A. 
8407,  J?ire  suster  sune  A.  281 04,  wo  B.  aber  schon  )?ine  eintreten 
lafit.  Plur.  Gen.  -re  in  J>ire  A.  22448.  Die  letzteren  Formen  sind 
verkttrzt;  minre  wird  in  A.  zu  mire,  in  B.  zu  mine 3368,  })inre  in 
A.  zu  J?ire,  in  B.  zu  J?in  28104.  Ure  und  eower  (goure)  nehmen  keine 
Gasuszeichen  an. 

2)  Min  und  ])in  verkttrzen  sich  schon  zu  mi  und  pi:  mi  deorc 
wine  A.  mi  loverd  deore  B.  2289.  ]>i  fader 2292.  Auch  Orm:  ))ifaderr 
and  ti  moderrl607. 


AdjectiTpronomen.  473 

3)  Orm  behsllt  nur  plar.  e:  min  mine.  §*  164. 

4)  Von  dem  altcn  sin  zeigt  sich  natiirlich  keine  Spur;  dagegen 
treten  die  Genitive  in  die  Reihe  der  Possessiven  ein.  a)  His  (hiis,  is) 
L. ,  hiss  0.  vom  Masc.  and  Neutr.  bleibt  bei  Lag.  unflectiert,  hat 
aber  bei  Orm  ein  plurales  hise,  wie  min  mine:  hise  weggess  (seine 
Wege)176.  b)  Das  fem.  hire  (hiire  A.  30 14)  ist  bei  Lag.  unflectiert; 
Lag.  hat  neben  hire  ein  offenbar  verschriebenes  plurales  hires:  urnen 
ire  teares  (A.  hire  teres  B.)  oner  hires  (hire  B.)  Ieores5076.  (ihre 
Thranen  rannen  dber  ihre  Wangen).  —  c)  Plurales  heore  here  bleibt 
ebenfalls  des  Ausgangs  wegen  bei  Orm  unverandert.  Vielleicht  hat 
Lag.  einen  Dativ  gebildet  in:  alse  we  of  heoren  weoren4l89  (als  oh 
wir  von  den  Ihrigen  wftren),  wenn  nicht,  wie  so  oft,  bedeutungsloses 
n  angeschoben  ist.  Bei  Orm  tritt  neben  heore  here  auch  der  plur. 
Gen.  des  Demonstrativs  Jjeggre  ein:  to  )>eggre  sawle  nede  D.  154.  off 
)?eggre  sinness3047.  und  2504  steht  sogar  ein  ))eggress:  all  on  ane 
wise  fell  till  egg]7err  |?eggrcs  herrte,  es  gieng  auf  gleiche  Weise  zu 
bolder  Herzen.  |?eggress  kann  hier  nichts  anderes  sein  als  ein  Ge- 
nitiv,  der  verstarkend  zu  eggj>er  getreten  ist. 

Diese  ursprttnglichen  Genitive  sind  auf  dem  Wege,  voile  Flexion 
anzunehmen. 

Im  Ae.  verschwinden  die  Dualformen  und  es  bleiben:  min,  J?in, 
his  hire  his;  our,  goure,  here  und  J?er  )?air. 

Die  voUen  Formen  min,  )7in  bleiben  hauptsachlich  vor  Yocalen 
und  h:  min  herte  RG.697.  min  howse605  und  hinter  ihrem  Sub- 
stantiv:  hert  mine  Ps.9,2.  wondres  J?ine9,2. 

Neben  plurales  her  RG.  4402.  here  465.  heore87  und  hor  10642 
stellt  PL.  |)er46.  J?arel467  und  Ps.  J>air2, 1. 

Von  der  Flexion  ist  nichts  Ubrig  als  plurales  -e  an  consonan- 
tischem  Auslaute:  min  mine,  )?in  ]?ine,  our  oure  etc. 

Ebenso  imMe.  Zu  plur.  her  here  tritt  ther  Jud.  4,3.  Esth.  1^ 
9.22.  Ein  plurales  e  laBt  sich  nicht  verkennen:  his,  hise  PP.144, 
hise  sones  1  Kgs.  2, 22.  wenn  es  auch  oft  abgesto^en  ist. 

Im  Ne.  ist  jede  Flexion  erloschen  und  es  stehen  mine  my,  thine 
thy,  his  her  (his)  its;  our,  your,  their. 

Die  aitern  Schriftsteller  gebrauchen  noch  mine  und  thine  vor 
Vocalen  und  stummem  h  und  wenn  nachstehend,  neuere  wie  WS.  in 
Naehahmung  alterthtimlichen  Stils,  sonst  nur  my  und  thy:  mine  host 
WS. ,  brother  mine  Sh. 

Plurales  her  here  wird  durch  their  ganzlich  verdrangt. 


474 


Demonstrativpronomen. 


§•  164*  Ftir  neutrales  his  der  &ltern  Sehriftsteller  tritt  its  ein.     Sp.  hat 

es  noch  nicht,  Ben.  Jons,  nnd  Al.  Gill  (Logonom.  1621)  ftthren  es 
nicht  auf,  John  WalHs  als  Possessiv  von  it  Das  doppelt  bezUgliche 
his  zu  mciden,  ward  zu  dem  genauern  it  gegriffen,  und  indem  das 
GenitivverhaitniS  des  his  zu  he  noch  geftihlt  wurde,  entstand  aus  it 
ein  it's,  das  nach  and  nach  zu  its  verwuchs.  Sh.  hat  es  selten  und 
in  seinen  spd,tern  Sttlcken,  M.  pi.  nur  einmal.  s.  Satzl. 

Aus  den  acUectivischen  min  my,  thine  thy,  his  her,  our,  your 
und  their  haben  sich  zu  substantivischem  Gebrauche  hcrausgebildet : 
mine,  thine,  his,  hers,  ours,  yours  und  theirs.  Ihre  histor.  Ent- 
wicklung  s.  Satzl. 


11.     Demonstrativpronomen. 


§.  165* 


1)  Stamm  ta,  th,  tat  (dieser). 

Masc.  Sskr. 

Got. 

Alts. 

Ags.         Altfries. 

Altnord. 

Sg.  N.  sa^ 
G.  ta-sya 

sa 
thi-s 

sa  se 
^is  ))es 

se,  be 

J)S3S 

thi 
thes 

sa 
J)ess 

D.  ta-smfti 

tha-mma  pemn 

J7am  baem 

tham 

]?eim 

A.  ta-m 

tha-na 

)7ana 

p2JiQ  ]?one 

thene 

)7ann 

I.  td  na 

tu 

\>m 

I>y  t>e 

PL  N.  t6 

thai 

}>ia  pie 

]>k 

tha 

J>eir 

G.  t^-sam 

thi-ze 

]7ero 

]?4ra  |7£era 

thera 

Jjeirra 

D.  te-byas 

tha-im 

jp^m 

pkm  Ipkm 

th4m 

l^eim. 

A.  t4-n 

tha-ns 

J7ia  \>ie 

n 

tha 

,,a 

Fem. 

Sg.  N.  sa. 
G.  ta-sy§,s 

s^ 
thi-z6s 

J>iu  "J^e 
Jjera,  -u 

seo,  ^eo 
Jj^re 

thiu 
there 

5i 
|?eirrar 

D.  ta-sy^i 

thi-zai 

J>era,  -u 

J?«ere 

there 

.    )>eirri 

A.  t4-m 

th6 

jjia  ]>e 

]>k 

tha 

J,a 

Pi.  N.  t^-s 

tho-s 

pia.  \>e 

]>a 

tha 

)?aer 

G.  t4-s4m 

thi-z6 

)?er6 

Jj^ra  pkva. 

thera 

Jjeirra 

D.  t^-byas 

tha-im 

j?6m 

)?ani  ]?8em 

th4m 

peim 

A.  t4-s 

tho-s 

]7ia 

\>k 

tha 

|?oer 

Das  Neutrum  wcicht  nur  ini  Nominativ   und  Accusativ  vom  Mas 
culinum  ab. 


Demonstrativpronomen.  475 

Sskr.  Got.  Alts.         Ags.        Altfries.     Altnord.  §.  165* 

Sg.  N.  A.  ta-t  tha-ta         J>at  Jjset  that  J>at 

PI.  N.  A.  t4-ni  thd  }>iu  )?a  tha  ))au. 

1)  Wie  schon  im  Sanskr. ,  so  ist  auch  im  Got.  und  Ags.  §  ftl^ 
t-Laut  eingetrcten ,  daher  ags.  s e  und  seo  neben J>e  und  jeo.  Fttr 
letzteres  bringt  Durh.  die  mit  dem  Alts,  tibereinstimmende  Form  diu 
moder.  Job.  2, 1. 

2)  Der  Norn.  Sg.  M.  und  F.  haben  wahrscheinlich  deshalb  kein 
Nominativzeichen ,  well  sa  selbst  sonst  zur  Nominativbildung  vei^^andt 
w'ird,  daga-sa  (Tag). 

Im  Nags,  verschwiudet  se  und  seo;  die  Verwendung  des  Prono- 
meus  zum  Artikel  tragt  viel  zur  Schwachung  seiner  Formen  bei. 
Lag.   hat  : 

M.  Sg.  N.  \>e  J)a. 

G.  ]>tBS  ))as  'pes  peos  pis  pQ 
D.  ]?an  )?on  ))ane  ]7one  J?oune  |?eoune  ))en  pe 
A.  peue  J>ane  pssne  )?en  )>aune  ]70n  pe 
I.  pe 

F.  Sg.  N.  |?eo  J?a  J?e 

G.  J?are  J^aere  ]?ere  ]?e 
D.  j?are  j^sere  J?ere  pe 
A.  }7a  J>eo  J)e 

N.  Sg.  N.  J>at  ))8et  J>et  pe 

G.  und  D.  =  Masc. 

PI.  N.  Jjaie  J^aeie  )?o  pe 

G.  ]?are  Jjere 

D.  pSLii  ))on  ))en  ]?ane  psen  l^eon 

A.  ]7aie  J)o  pe, 

Neben  den  Flexionen  kSmmt  das  abgeschlifFene  p  e  vor.  Sg.  N.  pe 
king  126,  pe  maiden3059.  G.  pe  kinges  B.4843.  pe  cweme  B.  331. 
Dat.  to  pe  grundel543.  Ace.  pe  king895.  —  PI.  N.  pe  cnihtes756. 
Gen.  pe  Scottene  king  3247  (viell.  zu  king).  Ace.  J?a  (J?e)  iisches2009. 
Dieses  pe  hat  eineu  viel  weitern  Umfang  in  B.  und  steht  oft  flectier- 
ten  Formen  in  A.  gegentiber:  pes  (pe)  kinges  sune332.  J^ere  (pe) 
cwene  cun.331.  Selbst  das  neutrale  })at  ist  nicht  mehr  recht  ftihlbar 
und  wird  Artikel;  Regan,  )7at  (pe)  scone. 3098. 


476  Demonstratiypronomen. 

§*  165*  Orm  hat  \>e  und  J^att  und  beide  ilexionslos :  })attengelll48.  ^att 

allterrl44. 

Im  Ae.  treten  die  Formen  nach  ihrer  Bedeutang  ans  einander. 
I)  Der  plurale  N.  {>ai  pel  und  der  Objectivcasus  J^aim  \>em  treten  zum 
Pron.  der  3.  Person  s.  §.162.  —  2)  Als  Demonstrative  behaupten 
sich  Sg.  \>e,  }>at,  PL  J? a,  ]>o:  J)ider  com  }>e  of  Boloyn.  PL. 635.  (der 
von  B.).  pG  names  of  J>o  (die  Namen  derselben)3135.  }?a  (diese)  Ps.  57, 
7.  to  ]>o  (denselben)  57,  5.  of  J?a9,  (derselben)  16. —  3)  AlsArtikel  laa- 
tet  es  Jje  und  dieses  ist  flexionslos.  RG.  bewahrt  noch  einige  For- 
men, wie:  Ace.  \>en  halue  man  5952.  J?en  false  kyng9440.  J^en  toun 
3817.  he  todrou  J>en  traytor5782.  he  deyde  pen  sixte  day 51 75  he 
biseged  \>en  castel8097.  thun  castel  11242.  Aber  wie  wenig  dies  n 
ffthlbar  war,  beweist  4540,  wo  es  im  Nom.  steht:  per  was  aslawe 
^en  hende  kyngt.  In  manchen  FUgungen  hat  es  sich  verhartet  und 
daher  erkl&rt  sich  scin  HinUbergleiten  zum  Substantiv,  wie  atten  ende 
2370  (am  Ende),  das  3236  zu  atte  nende  wird.  £benso  {>oru  J?e 
neye  (fttr  [>en  eye)  yssottc7650  (durch  das  Auge  geschoBen).  —  4) 
Instr.  pe  vor  Comparativen. 

Das  Me.  bewahrt  die  altengl.  Formen :  a)  thei  und  them  bleiben 
dem  Personalpronomen  §.162.  —  2)  Sing,  that,  plur.  tho  sind  de- 
monstrativ :  that  chirche  Mau.  1 .  it  is  grettere  than  that  (spere  hevcd) 
at  Parys.  2.  that  (Soudan)  was  of  Mede.5.  tho  three  formes  Ch.  2315. 
to  thoo  seuene  men.  Tob.  7,11.  tho  holy  places.  Mau.  6.  —  3)  Der 
flexionslose  Artikel  ist  the. —  4)  Der  Instrumentalis  the  erhS,lt  sich 
vor  Comparativen. 

Ebenso  im  Ne.  1)  they  und  them  sind  Personalpronomen.  —  2) 
that  (jener),  PI.  those.  Letzteres  ist  aus  tho  entstanden,  indem  das 
Pluralzeichen  hinzutrat  und  Vocaliange  durch  e  bezeichnet  wurde.  Es 
kann  nicht  die  Fortbildung  von  ags.  pks  (v.  )>es)  sein.  —  3)  Der 
flexionslose  Artikel  ist  the. —  4)  Der  Instr.  the  steht  nur  inVerbin- 
dung  mit  Comparativen:  the  higher  (je,  desto  hoher). 

§«  166«  2)  p^s  )7eos   )7is  (dieser)   hat  zum  Stamm  Sskr.  tya,  dem  sya 

beigefiigt  ist.     Im  Gotischen  fehlt  es. 


Masc. 

Alts. 

Ags. 

Altfr. 

Sg.  N. 

pese 

}?es 

thes 

G. 

lueses 

J)ises 

thisses 

D. 

)>esumu 

)>isum 

thissa 

A. 

l^esan 

|7isne 

thisne 

Demonstrativpronomen. 


477 


Alts. 

Ags. 

Aitfr. 

PI.  N. 

})es6 

]>ks 

thisse 

G. 

}>es^r6 

|7issa 

thessera 

D. 

{>esoii 

}?isum 

thisse 

A. 

pes^ 

pks 

thisse 

Fern. 

Sg.  N. 

)?ius 

})eos 

thius 

G. 

}?es4r6 

{>isse 

thisse 

D. 

}?es^ru 

J?isse 

thisse 

A. 

})esa 

\>ks 

thisse 

PI.  N. 

})es4 

\>ks 

thisse 

G. 

{>es4r6 

|>issa 

thessera 

D. 

]>6son 

})isuiu 

thisse 

A. 

fes^ 

^^s 

thisse 

Neutr. 

Sg.  N. 

{>it 

J>is 

thit 

G. 

J>eses 

}7ises 

thesses 

D. 

)>esuui 

}>isum 

thissa 

A. 

}>it 

)>is 

thit 

I. 

— 

j>eos 

-^ 

PI.  N. 

{>ius 

pks 

thisse 

G. 

J?es4ro 

j^issa 

thessera 

D. 

)7eson 

}7isnm 

thisse 

A. 

)7ius 

]>ks 

thisse* 

§.  166* 


Ags.  {>es  J? is  hahen  die  Endungeu  ahgestoSen,  wie  )>eos  (=  tya- 
sy^).  Die  Bezeichnung  des  Feminins  im  Stamm  mag  darin  begrundet 
sein,  da(3  man  es  in  pes  als  Endung  nahm.  Durh.  hat  fiir  \>eos 
noch  das  altere  dius.  Die  Formen  f^isse,  )>issa  sind  aus  J^isere 
)?isera  entstanden:  J?isre  )?isra  J?isse.  —  Die  Formen  pks  sind  wie 
|?eos  zu  erklaren.  Ace.  Sg.  Fern.  heiBt  bei  Durh.  J? 4  und  failt  also 
mit  dem  vorigen  Demonstrativ  zusammen.  Der  dunkle  Laot  ist  hier 
auch  in  die  mehrsilbigen  Formen  eingedrungen :  Gen.  Fem.  disser, 
daesser,  Dat.  dissum  dassum,  Fem.  disser  d«esser;  Ace.  diosne, 
da,    dis. 

Lag.  bewahrt  folgende  Formen. 


M.  Sg.  N.  J7es  )>eos  (}?is) 
G.  ]>isses  )>isse  )>is 


Fem.  J>as  (}?eos,  pis)     N.  )?is 
J?issere  (Jjisse)       =  Masc. 


478  Demonstratiypronomen. 

§.  166.  D.  {>issene  J>issen  )?isse  |7issere  =  Masc. 

A.  }?esDe  (}?isne)  }?as  faes  ]>is 

PL  N.  }?as  feos  (Jjis) 
G.  J>issere 
D.  J>issen  J>isse  J?eos  )>as  ({>eos). 

Das  Pronomen  mischt  sich  im  Gen.  mit  dem  vorigen;  aucb  steheii 
beide  oft  in  A.  und  B.  einander  gegentiber. —  Das  abgeschliffene  ]?is 
dr^ngt  sich  besonders  in  B.  vielfach  hervor  und  veranlaBt  die  weitere 
Ausbreitung  des  J)eos.  Letzteres  ist  N.  Sg.  M.2352.  Fern.  B.  4991. 
PL  N.60.  Dat.6756.  Ace.  45.  —  Orm  behalt  nichts  von  fiss  als  plu- 
rales  ]>ise. 

Im  Englischen  bleiben  die  unterscheidenden  Formen  des  Nu- 
merus:  J?is  twei  kynges  RG.756.  alle  J?es  kynges4134  J?ese953.  PL. 
3135.  Jjise  pre  kynges  175. 

Me.  Sg.  this.  PL  thise  Ch.  und  PP.  these  Wisd.2,2.  thes  Gen. 
14,3.  theise  Mau.  2.  Merkwttrdiger  Weise  tritt  noch  (oder  wieder?) 
ein  Gen.  Sg.  bei  WycL  hervor:  }?isis  fader  Tob.  7,5.  =  the  father 
of  this  man.  —  Ne.  Sg.  this,  PL  these. 

§♦  167»  3)   Drei   Demonstrative    werden    mit   dem  Adjectiv    lie    gebildet, 

das  an  die  Instr.  y  (von  got.  i-s  [er],  das  im  Ags.  fehlt),  |?y  (von  se, 
]>e  dieser)  und  an  die  Partikel  swa  swi  tritt:  yltc  ylc,  fyltc  )>yli, 
swilc. 

Ags.  Ylc  ylc  (selbe)  kSmmt  nur  in  Verbindung  mit  den  Dem. 
se  seo  J>aet  oder  J?es  ]>eos  ]>is  vor  und  folgt  deshalb  der  schwachen 
adject.  Declination:  se  ylca,  Gen.  )?aes  ylcau,  ]?am  ylcan  etc.  —  Bei 
Lag. ,  ebenfalls  mit  Artikel  oder  Demonstr.  verbunden ,  ist  es  oft  und 
bei  Orm  ganz  flexionslos.  Ohne  Artikel  aber  bildet  Orm  den  Gen. 
illkess3982:  J^urrh  illkess  kinness  hasj^enndom.  Im  Ae.  verliert  es  die 
Flexion,  erhait  sich  im  Me.  und  noch  jetzt  im  Schottischen :  ilk,  ilka. 
Das  Ne.  hat  es  aufgegeben. 

Ags.  J?ylic  }?ylc  )?ylc  (solch)  hat  starke  adjectivische  Flexion. 
Lag.  hat  den  PL  in:  in  jjelke  dayes  B.  1284.  Orm  nicht.  Es  erhait 
sich  im  Ae.  }?ylk  J>ulke,  im  Me.  thilke  Ch.  und  WycL,  ferner  bei 
Sp.,  in  Gloucestersh. ,  im  Ne.  ist  es  verschwunden. 

Ags.  swilc  (solch)  folgt  ebenfalls  der  starken  adjectivischen  Flexion, 
die  Lag.  noch  groSentheils  bewahrt. 


Demonstrativpronomen.  479 

Sg.  N.  swulc  sulche  (soch)  §•  167^ 

G.  swulches  A.,  Fem.  swulchere  solchere 
D.  swilce  swulchen  (soche),  Fem.  swulchere. 
A.  swulcne  (soch) 

PI.  N.  swulche  (soch). 

In  B.  tritt  fast  tlberall  soch  auf.  —  Orm  unterscheidet  nur  den 
Numerus :  Sg.  swillc  und  PL  swillke.  —  Im  Ae.  lafit  sich  der  Nu- 
merus  nicht  unterscheiden  swilk  swilke  such.  Me.  swiche  suche.  — 
Ne.  such  (schott.  sic  sick  siccan  sicken  sicksen). 

4)  Ags.  silf  (sylf  seolf  self)  selbst   hat  im  N.  Sg.  die  schwache,  §•  1^8* 
auBerdem  alleinstehend  die  starke  adjectivische  Declination,  mit  dem 
Artikel  die  schwache:  ic  sylfa,   doch  auch  ic  sylf.  lufa  finne  nehstan 

swa  J7e  sylfne,  on  J^aere  sylfan  nihte.  —  Bei  Lag.  erinnert  noch  N. 
und  A.  Sg.  an  die  starke  Flexion  self 792.  seolfhe  sulfnel865,  sonst 
gewohnlich  en,  an  und  bisweilen  a.  Orm  hat  im  N.  sellf  und  sonst 
sellfenn.  —  Im  Ae.  und  Me.  schwanken  die  Forraen,  bisweilen  self 
silf  Oder  selue  silue  oder  seluen  etc.,  ohne  da6  durch  e,  en  immer 
der  Plur.  bezeichnet  wurde:  we  silf.  2.  Cor.  1,9.  ge  silf  l.Thess.3,3. 
thei  silf  Deeds.  16,38.  he  himselven  Ch.  4464.  Der  substantivische 
Gebrauch,  zu  dem  es  gelangt,  veranlaBt  die  Pluralbildung  selues.  Diese 
erhalt  sich  allein  im  Ne.  self  selves,  myself  our-selves,  thyself  your- 
selves, himself,  themselves. 

5)  Von  got.  sama  samd  samd  und  altn.  sami  sama  sama  (derselbe,  §,  169« 
der  namliche)  hat  das  Ags.   nur  ein   Adverb  same   (zusammen,   zu- 
gleich).     Der  pronominale   Gebrauch  wird    wahrscheinlich   durch   das 

Altn.  wieder  belebt,  da  nOrdliche  Quellen  es  zuerst  bringen.  Orm  und 
PP.  verbinden  es  mit  dem  Artikel,  ftir  den  dann  auch  die  Demonstra- 
tiven  this  that  etc.  eintreten.  Im  Ne.verbindet  es  sich  rait  the,  this, 
that,  yon,  yond,  und  Ia6t  noch  ein  verstarkendes  self  zu:  the 
selfsame  way.  Sh.  MN.  1,1. 

6)  Von  got.  jains  jaina  jainata  (jener)  hat  ebenfalls   das  Ags.  §♦  170* 
nur  das  Adverb  geond  (dort,  dorthin).     Als  Pronomen  tritt  es  auch 
zuerst  bei  Orm  auf  on  gonnd  half  106 12.     Hier  ist  es  schon  flexions- 

los.  Im  Ae.  und  Me.  schwanken  die  Formen,  wie  gon  gone  gonne 
gond  gonder  und  im  Ne.  sind  noch  yon,   yond,  yonder  erhalten. 


480 


Interrogativpronomen. 


III.     Interrogativpronomen. 

§»  171.  I)  Dem  Sanskr.  ka  k4  kat   (wer  was)  entspricht  eigentlich  got. 

ha  h6  hata,  dieses  hat  aber  ein  enphonisches  v  eintreten  laBen  und 
hei6t:  hvas  hv6  hva.  Das  im  Neutr.  aufgegebene  t(a),  behalt  das 
Ags.     Das  Fern,  und  der  Plural  fehleu. 


Masc.  Got.         Alts. 

Sg.  N.  hvas        hue? 
G.  hvis         hues 
D.  hvamma  huemu 
A.  hvana      huena 


Neutr.  weicht  nur  im  N.  und  A.  ab. 
Sg.  N.  hva  huat 

A.  hva  huat 


I.  hv6 


hiu 


Ags. 

Altfries. 

hwa 

hwa 

hwaes 
hwam 

hwammes 
hwam 

hwone 

hwane 

ab. 

hwset 

hwet 

hwaet 

hwet 

hwi  hwy  hy  — 

Wie  ags.  J^ara  nach  J>8eme,  so  schwankt  hwam  nach  hw«m  und 
hwone  nach  hwaene. 

Im  Nags,  hat  Lag.  noch  die  vollen  Formen,  wahrend  Orm  schon 
den  Dativ  in  den  Ace.  vordringen  l&0t. 


Lagamon. 
Sg.  N.  wha  whaet 

G.  whes 

D.  wham 

A.  whan  whaet 


Orm. 
wha  whatt 

whas? 
wham 
wham 


Daneben  stehen  bei  Lag.  die  gewohnlichen  Lautschwankungen  * 
N.  whae  A.  13528.  wo  B.2305.  Neutr.  whet  A.  watB.4616.  D.  wha^m 
A.  wam  B.  11404.  whan  A.  wan  B.9134.  —  Bei  Orm  fehlt  neutrales 
wham;  er  verwendet  for  whatt  fttr  for  wham. 4815.  —  What  geht 
in  den  adjertivischen  Gebrauch  auch  tiber:  whatt  mann,  what  j?ing 
(was  fttr  ein).. 

Im  Ae.  fallen  Dat.  und  Ace.  zusammen  und  ein  Unterscheidungs- 
zeichen  fttr  jenes  wird  nothig. 

Sg.  N.  who  wo  ho  wha,         N.  what  wat 
G.  whos  wos 

D.  whom  wham  worn  (to-) 
A.  whom  wham  worn  what. 


Interrogativpronomen  hwaeder  u.  hwilc.  481 

Der    adjectivische  Gebrauch  von  flexionslosem  what  nimmt   za.  §»  17L 
Im  Me.  ebenso.    N.  who  what ,  G.  whos  whoos  whose ,  Ace  whom  what. 

Im  Ne.  N.  who  what,  G.  whose,  D.  (to)  whom,  Ace  whom  what. 
Der  alte  Instr.  erhait  sich  in  den  Adverbien  why  und  how.  Daneben 
wird  flexionsloses  what  adjectivisch  gebraucht:  what  man,  what  girl, 
what  thing., 

2)  Got.  hva-)>ar  (Comparativbildung,  wer  von  zweien,  altsftchs.  §•  172» 
huedar)  flectiert  stark,  so  auch  das  ags.  hwaej^er. 

Sg.  N.  hweeder  hwaederu  hwseder 

G.  hwaederes  hwaederre  hwaederes 

D.  hwaederum  hwaederre  hwaederum 

A.  hwaederne  hwaedere  hwaeder. 

PI.  N.  hwaedere  hwaedere  hwaederu 

G.  hwaederra  hwaederra  hwaederra 

D.  hwaederum  hwaederum  hwaederum 

A.  hwaedere  hwaedere  hwaederu. 

Es  wird  schon  im  Nags,  fast  flexionslos ,  Lag.  whaeder  whader  und 
wheder,  Orm  wheJ?J?r  nur  in  Doppelfragen.  Ae.  whe}?er  und  wheder 
RG.  5952.     Me.  whether.     Ne.  als  Pronomen  ist  whether  veraltet. 

3)  Mit  lie,  das  an  das  Interrogativum  tritt,   wird  hwilc  gebil-  §♦  173* 
det,  huelc  huoelc  und  hulic  D.  Luc.  7,39  hulig  M.8, 27.  (von  welcher 
Beschaffenheit,  g.  hv^leiks,  alts,  huilic,  fries,  hwelik  hwelk).    Es  hat 

die   Starke  adjectivische  Flexion.     Im  Nags,  liegt  diese  bei  Lag.  noch 
ziemlich  vollstftndig  vor. 

Sg.  N.  while  whulc  (woch)  F.  whulche  (woch) 
G.  whulches  (woche)  whulchere 

D.  whulche  (woche)  whulchere 

A.  whulcne  (woche)  whulche 

PI.  N.  whulche  (woche)  etc. 

Orm  hat  nur  Sg.  N.  whillc ,  Gen.  whillkess  und  Plur.  whillke.  — 
Im  Ae.  wird  es  flectionslos ;  whylc  whilke  wich  wuch  woch.  Me.  whiche, 
the  whiche.     Ne.  which,  the  which  ist  veraltet,  schott.  whilk. 

Ein  eigentliches  Relativ  fehlt.  Es  wird  dazu  verwandt  das  erste 
Demonstrativ   und  zu   diesem   danu  noch   das  Interr.  wha  und  spflter 

Koch,  engl.  Grammatik.    I.  31 


482  Indefinita:  an,  sum,  It-wiht. 

§«  173«  auch  which,  soila3  das  Ae.  schon  enth^t:  wha,  whoso,  what,  whatso, 
whilk  wach,  that,  the  etc.  nnd  das  Me.  who  which,  that,  which 
that,  the  which,  the  whiche  that,  whoever,  whosoever,  what,  what- 
soever, such  as.  s.  Satzl.  Diese  haben  natUrlich  nur  die  ihnen  als 
Demonstrativen  oder  Interrogativen  zufallende  Flexion. 


IV.     Indefinite   Pronomen. 

§♦  174.  1)  Das  Zahlwort  kn  (einer)  behait  seine  starke  Flexion  im  Ags. 

Im  Nags,  bei  Lag.  Nom.  an,  a,  Gen.  anes  a?nnes  ones  (one)  Fem.  aere 
(one).  Dat.  ane  anne  (one).  Fem.  are  (ane).  Ace.  senne  (one) ,  Fem.  ane 
aene  (one).  Xeutr.  an.  Auch  Orm  behait  hier  auffallend  voile  For- 
men:  Nom.  an,  a.  Gen.  aness2172.  an 5867.  Dat.  senne  133.  an  2395. 
a  3366.  Ace.  an  156.  allein  ohne  Geschlechtsunterscheidung :  aenne 
childe3364.  Im  Ae.  wird  es  flexionslos:  an,  a.  Me.  one  oon,  a. 
Ne.  one,  a,  an.  Der  substantivische  Gebrauch  erhftlt  den  Genitiv  one's. 
Denselben  Yerlauf  hat  das  negierte  &n,  n&n  (keiner),  nags,  nan, 
no.  Ae.  nan  non  none  no.  Me.  non  none  noon  no.  Ne.  no  ist  adjec- 
tivisch,  none  substantivisch. 

§«  175*  2)   Ags.  sum  (g.  sums,  irgend  ein)  folgt  der  starken   adjectivi- 

Bchen  Flexion.     Nags.  Lag. 

Sg.  N.  sum  som  Fem.  sum(e) 
G.  summes  (somme)  summere 

D.  summe  som  summere 

A.  sumne  summe  som 

PI.  N.  summe 

D.  summen  somme  etc. 

Orm  Sg.  N.  sum,  Gen.  sumess  18702.  PL  sume.  Im  Ae.  und 
Me.  bleibt  die  Numerusbezeichnung  som  some,  sum  sume  summe  nicht 
flberall,  und  im  Ne.  f^Ut  auch  diese  in  some  hinweg. 

§♦  176*  3)  Ags.  wiht  (got.  vaihts)   wuht  uht  (Gesch6pf,  Sache,  etwas) 

beh&lt  seine  feminine  substantivische  Flexion.  Der  Gen.  wihtes  (g. 
vaihtais)  entweder  ftltere  Form  oder  einem  Neutr.  angeh6rig.  —  Ebenso 
die  Compositionen :  &wiht  awiht  awuht  auht  aht  (etwas),  Gen. 
ahtes  SC. 992.  n&wiht  nawuht  nauht  naht  neaht  noht   (nichts), 


Man ,  fienig ,  nsenig,  ge-hwa ,  8l-ge-hwa,  ge-hwae<!er  etc.  483 

Dat.  nahte  Ps.  14,5.  Instr.  4uht^  Gr.  Met.  16,20.  —  Nags.  Lag.  hat  §♦  176. 
noch  a  wiht  A.  als  Substantiv  7027 ,  das  Pronomen  ist  flexionslos: 
aht,  oht,  awiht  A.  oht  B.  17169,  iiowiht  A.  noht  B.  (nicht)3044, 
nowit  A.  noht  B.298.  nawit  A.  nowitB.  1446.  Orm:  awihht  ohht432. 
nohht  (nicht),  nohht  (nichts)  13117,  nawihhtl0351  (nicht).  —  Ae. 
ouht  ogt;  nouht  nant  nogt  etc.  Me.  nought  naught  nougt  ogt  ougt 
angt  ougt  aught.     Ne.  ought  nought  aught  und  naught;  nothing. 

4)  Das  eigentliche  Substantiv  man   (man)   kommt  nur  im  Nom.  §.  177* 
vor.      Lag.    gebraucht    daneben  auch    me,    wahrscheinlich   verktlrztes 

men  2124.  mon  (me)  14948,  das  sich  im  Ae.  RG.  31.  und  im  Me.  Tob. 
5,2  erhalt,  und  sich  erst  im  Ne.  verliert. 

5)  Ags.  fienig  (irgend  ein),  nsenig  (kein),   haben  die  starke  ad-  §•  178* 
jectivische  Flexion.      Wahrend   Lag.   B.   schon    durchgangig   eni   und 

Orm  anig  hat,  treten  bei  Lag.  A.  die  verschiedensten  Formen  her- 
vor:  Sg.  N.  aeni,  aei,  ai,  ei,  Gen.  seies  sei,  Dat.  aei.  Ace.  aeine  aeie. 
PI.  aei  etc.  Die  negierten  Formen  nenne  etc.  kSnnten  auch  zu  nane  ge- 
horen.  Im  Ae.  verliert  sich  die  Flexion:  any  eny  ony.  Me.  any  ony. 
Ne.  any. 

6)  Die  zusammengesetzten  Pronomen  verlaufen  wie  die  einfachen.  §♦  179. 

Ge-hwa  O'ede),  A-ge-hwa  O'edeV),  hwaet-hugu  (etwas)  be- 
schranken  sich  auf  das  Ags.  und  flectieren,  so  weit  dies  stattfindet, 
libereinstimmend  mit  swfi,  hwa  sw4  (wer  auch  nur),  Lag.  wha  swa, 
0.  wha  se,  Ae.  whoso  etc.  und  so  noch  im  Ne.  who-so,  who-ever, 
who-so-ever.  —  Ebenso  ags.  sw^  hwylc  sw4,  ne.  which  so,  which- 
so-ever.    S.  Satzl. 

Ge-hwaeder,  ^-hwaeder,  ^wder,  &dor,  S,der  (^-ge-hwae- 
der)  geghwaeder  segder  ^gder  N.  (jeder  von  zweien),  swa  hwaeder 
swa  (wer  auch  von  zweien),  n-^-hwaeder  (keiner  etc.)  n&wder  flec- 
tieren wie  hwaeder.  —  Von  aeghwaeder  aeg{>er  erhalten  sich  bei  Lag. 
aeider  aider  eider,  bei  Orm  egg))err;  im  Ae.  und  Me.  eij^er  ey|>er 
either,  im  Ne.  either.  Von  ^-hwaeder  ^wder  bleibt  oJ?er  Lag.  oww- 
J>err  Orm ,  ae.  oJ?er  nojjer  RG.  6302 ,  me.  outher. 

Ags.  aelc  (^-ge-l!c,  jeder)  flectiert  wie  hwilc.  Lag. 

Sg.  N.  aelc  (ech)  Fem.  aelc 

G.  aelches  alches  (eche)  alchere  (eche) 

31* 


484  ^Ic,  ge-hwilc,  &-ge-hwilc. 

§.  179.  D.  elchen  alche  (eche)  Fem.  alchere  (eche) 

A.  aelcne  alcne  (echne,  ech)  elche. 

So  auch  seuer-aelc  jeder.  Mit  ane  verbunden  wird  es  flexionslos; 
selc  an  »lc  ane  etc.;  ae.  ech  hech;  me.  eche  eohe,  ne.  each.  — 
Aus  eeuer-ffilc  wird  euer-eche  (euer-ilk);  me.  everiche  everich  every; 
ne.  every. 

Von  ags.  ge-hwilc  (jeder),  ffighwilc  (&-ge-hwilc  jeder),  hat 
Orm  noch  iwhillc. 


Weimar.  —    Hof -Buclidruolcerel. 


INHALT. 

EINLEITUNG. 

I'aragr.  Seite 

1 .  Historische  Ereignisse ,  dip  auf  die  Sprache  einwirken  1  —  3. 
2 — 13.  Die  Sprachen  Englands :  Keltisch,  Latein,  Altangel- 
sachsisch,    Neuang6lsachsisch ,   Altnordisch,  Nor- 
mannisch-Franzosisch ,  Altenglisch ,  Mittelenglisch, 

Neuenglisch 3-— 26. 

14 — 18.  Neuenglische  Dialecte :  sUdwestliche,  mittlere,  nflrd- 

liche  Gruppe 26—29. 

19— 20.  Schrift-  und  Lautzeichen 30-32. 

LAUTLEHRE. 

Erstes  Buch. 

Vocalismus. 

21.  Uebersichtliclie  Zusamraenstellung  der  Grundvocale  33. 

Erster  Abschnitt. 

Angelsachsischer  Vocalismus. 
22 — 28.  a-Laute:  se,  a,  ea;  die  Schwachungen  i  und  u;  die 

Steigerungen  se  (4,  6)  und  6 34 — 38. 

29-^33.  i-Laute:  i,  6,  io,  6o;  die  Steigerungen  1  und  &  (ce)  39—41. 

34 — 38.  u-Laute:  u,  o;  die  Steigerungen  iu,  ii,  eo,  e&      .  41 — 43. 
39—40.  AeuPere  Einwirkungen ,  vocalische ;  Verdunklung  und 

Erhellung  oder  Trttbung;  consonantische  .      •      .  43 — 46. 

41.  Lautverwirrung 46. 

Zweiter  Abschnitt. 

Historische  Entwicklung  der  angelsachsischen  Vocale. 

42 — 48.  Verlauf  der  a-Laute:  ae,  a,  ea  und  des  Umlauts  e, 

der  Steigerungen  »,  6  und  ce 47—52. 

49—55.  Verlauf  der  i-Laute:  i,  6,  io  6o,  !,&,».      .      .  53—57. 
56 — 65.  Verlauf  der  u-Laute:  u,  o,  y,  A,  y,  eo,  (e6),   des 

Reduplicationsvocals ,  e& 57 — 62. 

66.  Uebersichtliche  Zusammenstellung 63 — 64. 

Koch,  eogl.  Grammatik.     1.  32 


486  tnhalt 

Paragr.  Seite 

67—  68.  Resultate 65—  66. 

69 —  77.  Einwirkungen   der  Consonanten  w,    h   (ch),  1, 

r,  g.    Synkope,  Metathese,   Apokope,    Con- 
sonantenh&ufdng 70 —  71. 

Dritter  Abschnitt. 

Normannischfranzosische  Vocale  im  Englischen. 

78.  Die  normannisch-franzSsischeii  Vocale  .      .      .      71 —  72. 

79.  Normaiinisch-franz.  Vocale  im  Ags.       ...  73. 
80 —  94.  Verlauf  des  normannisch-franzosischeD  Vocalis- 

mus  im  Englischen 73 —  79. 

Tierter  Abgeknitt. 

Neuenglischer  Vocalismus. 

I.    Lautzeichen. 
95— -111.  Einfache  Vocale:  a,  e,  i,  o,  u,  y       .      ♦      .     79 —  92. 
112 — 131.  Mehrfache  Vocale :  aa,  ae,  ai  ay,  ao,  au,  aw; 
ea ,  ee ,  ei  ey ,  eo ,  eu ,  ew ;  ie ;  oa ,  oe ,  oi  oy, 
00,  ou  ow;  ue,  ui;  eau,  ieu  iew,  oeu       .      .      93 —  99. 

n.    Laute. 

1 32.  Zusaramenstellung  der  Vocale  nach  ihrer  Lautung     99 — 1 00. 

Zweites  Buch. 
Consonantismus. 

133.  Uebersicht  und  Eintheilung 100—101, 

Erster  Abgchnitt. 

Spiranten. 
134  —  137.  Ags.  w  (rom.  g,  gu)  und  die  Verbindungen  wl, 

wr,  cw,  hw,  tw,  dw,   sw 101 — 103.      J 

138— 141.  Ags.  j,  fremdes  j 105—107. 

142 — 151.  Ags.  s,  si,  sm,  sn,  sc,  sp,  st;  roman.  s  (ge), 

sc,  sch  ,  squ  etc 107 — 114. 

Zweiter  Abscbnitt. 

Liquideu. 

152—153.  Ags.  und  romanisches  1 114 — 115. 

154.  Ags.  und  roman.  m 115 — 116. 


Inhalt  487 

Paragr.  Seite 

155—158.  Ags.  und  roman.  n 116— -118. 

159.  Ags.  und  roman.  r 118 — 119. 

Dritter  Abschnitt. 

Muten. 

160.  Grimm's  Lautverschiebungsgesetz     ....  119 — 120. 

161  —  165.  Labial  en :  p,  b,  f,  ph,  v 120—124. 

166—171.  Dentale:  t,  d,  )?,  d,  th,  z 124  —  128. 

172—193.  Gutturale;  c,  g,  h,  ch,  k,  gh,  y,  qu,  x       .  128 — 144. 

Tierter  Abschnitt. 

Doppel  consonant  en. 
194  —  196.  Verdoppelung  der  Spirans  s,  der  Liquiden  etc.  144 — 147. 

Ffinfter  Abschnitt. 

197—199.  Metathesen 147—148. 

Drittes  Buch. 

200.  Accentuation 149. 

Erster  Abschnitt. 

Deutsche  Accentuation. 

201—202.  Kennzelchen 149—150. 

203 — 205.  Accentuationsgesetz  der  einfachen  Worter  ♦      .  150 — 152. 

206 — 207.  Accentuationsgesetz  der  nominalenCompositionen  152 — 154. 
208  -  241.  Compositionen  mit  Partikeln,  die  entweder  be- 

tont  Oder  unbetont  sind  oder  beides       .      .  154 — 167. 

242 — 246.  Accentuation  der  Partikelcomposition    .      .      .  167 — 170. 

Z welter  Abschnitt. 

Fremde  Accentuation. 

247 — 249.  Accentuation    griechischer,    lateinischer ,    ita- 

lienischer  und  hebrSischer  Worter    .      .      .    170 — 172. 

250 — 256.  AltfranzSsische  Accentuation,  Gang,    Ueberrest  172  —  178. 

257 — 283.  Deutsches  Betonungsgesetz  im  Franzosischen  an 

zweisilbigen  (§.  259) ,  an  mehrsilbigen  (260  ff.) 
Wortern:  an  Substantiven  (§.261— 275),  Ad- 
jectiven  (276—279),  Verben  (280—282), 
Compositionen  (283) 178—192. 

284—291.  StOrungen  des  Umbildungsgesetzes  ....    192—204. 

32' 


488  Inhalt. 

Dritter  Abschnitt. 

Paragr.  EinfluB  des  Accents.  Seite 

292.  EinfluS  des  Accents  auf  die  betonte  Silbe       .  204—205. 

293—297.  EinfluP  des  Accents  auf  die  vorhergehendenSilben  205—209. 

298—310.  EinfluS  desselben  auf  die  nachstehenden  Silben  209—223. 

Tierter  Abscbnilt. 

Assimilation. 

311.  Homographen 223 — 232. 

312.  Homonymen 232—237. 


FLEXIONSLEHRE. 

Erstes  Buch. 

Verb. 

1.  Conjugation  und  Arten  derselben     ....   238 — 239. 

Brster  Abscbnitt. 

Reduplicierende  Verben. 
2—6.  Reduplication,  Verben  im  Ags.  (§.  3),  Nags.  (4), 

im  Aengl.  (4) ,  im  Mittelengl.  (5) ,  im  Neuengl.  (6)  240 — 25 1 . 

Zweiter  Abscbnitt. 

Ablautende  Verben. 

7 —  8.  Entstehung  der  Ablautung,  Uebersicbt        .      .   251 — 253. 

9—13.  Erste  Klasse  der  ablautenden  Verben  . 
14 — 18.  Zweite  Klasse  der  ablautenden  Verben 
19 — 23.  Dritte  Klasse  der  ablautenden  Verben  . 
24 — 28.  Vierte  Klasse  der  ablautenden  Verben 
29 — 33.  Ftinfte  Klasse  der  ablautenden  Verben. 
34 — 38.  Sechste  Klasse  der  ablautenden  Verben 
39 — 40.  Schwache  Verben ,  die  ablautende  Formen  zu  lafien  303 — 304. 

Dritter  Abscbnitt. 

Schwache  Verben. 

41.  Begriff  und  Eintheilung 304—305. 

42—43.  Erste  Klasse  im  Ags 305—307. 

44.  Zweite  Klasse  im  Ags 307—308. 

45—  46.  Verlauf  der  Verben  mit  Bindevocal       .      .      .  308—310. 

47 —  49.  Verlauf  der  Verben  ohne  Bindevocal    .      .      .  310 — 319. 

50.  Besondere  eigenthUmliche  Bildungen      .      .      .  320 — 322. 


254—267. 
268—272. 
273—279. 
279—288. 
288—295. 
295—303. 


Inhalt.  489 

Tierter  Abschnitt. 

Paragr.  Flexion.  Seite 

51.  Elemente  der  Flexion 322—323. 

52 —  62.  Einfache  regelmaSige  Formen :  Prasens  lud.  u. 

Conj.,  Prat.  Ind.  und  Conj.,  Imperativ.,  Per- 
sonenenduDgen ,   Infinitiv,    Particip   des  Pra- 

sens,  Medialform 323—343. 

63  —  75.  UnregelmaCige  Bildungen :  beon ,  cunnan ,  {)earf 

durran ,  munan ,  unnan ,  sculan ,  dugan ,  magan, 
witan,  4gan,  m6tan,  geneah,  willan       .      .   343 — 360. 

76.  Zusammengesetzte  Formen 360—361. 

Zweites  Buch. 

Substantiv. 
Erster  Abschnitt. 

G  e  s  c  h  1  e  c  h  t. 

77.  Grammatisches  Geschlecht 361. 

78 —  79.  Das  Geschlecht  lebender  Wesen  gebildet  durch 

besondere  Worter.  Menschen-,  Thiernamen  362 — 365. 
80 —  83.  Das  Geschlecht  derselben  durch  Motion  bezeichnet  365—369. 
84—  85.  Das  Geschlecht  derselben  durch  Compos,  bez.  369 — 372. 
86—  91.  Fine  Form  ftir  beide  Geschlechter  ....  372-380. 
92—  93.  Das  Geschlecht  lebloser  Gegenstande.  Ne.  Dichter  380—388. 
91 —  95.  Das  Geschlecht  der  abstracten  Substantiven     .   388 — 393. 

96.  Das  Geschlecht  der  Fremdworter    ....   393—394. 

Zweiter  Abschnitt. 

Flexion. 

97.  Die  altgermanischen  Casuszeichen  ,  Suffixe  .      .  394 — 395. 
98  — 100.  Declination  der  a-Stamme  im  Ags 396 — 399. 

101—103.  Declination  der  i-Stamme 399—402. 

104—105.  Declination  der  u-Stamme 402-^403. 

106 — 107.  Declination  der  consonantischen  Stamme    .      .  403 — 405. 

108—111.  Declination  der  Eigennaraen 405 — 407. 

112.  Vergleichung  der  ags.  Substantivflexion       .      .  407 — 409. 

113  —  118.  Substantivflexion  im  Nags 409—414. 

119— 121.  Substantivflexion  im  Altengl 414—416. 

122.  Substantivflexion  im  Mittelengl 416-417. 

123.  Substantivflexion  im  Neueugl 417. 

,123—125.  Pluralbildung  auf  -s ,  -es,  mit  Umlaut,  -er,  -en  417 — 421. 


490  Inhalt 

Paragr.  Seite 

126  —  127.  Alte  Plurale  nebst  analogen  Formen     .      .      .  421—426. 

J 28.  Foot  und  horse 426—428. 

129—130.  Substantiven  rait  doppelteu  Pluralformen     .      .  428 — 429- 

131.  Pluralia 429—431. 

132.  Singular  und  Plural  in  verschiedener  Bedeutung  431 — 435. 

133.  Plurale  in  singularer  Bedeutung      ....  435 — 437. 

134.  Eigenthtimlichkeiten  der  Eigennamen    .      .      .  437 — 438. 

135.  Ne.  Genitivbildung 438—439. 

Drittes  Buch. 
Adjectiv. 

Erster    Abscknitt. 

FlexioD. 

136.  Eintheilung 439. 

137—138.  Starke  Flexion  im  Ags 439—443. 

139—140.  Schwache  Flexion  im  Ags 443—445. 

141  — 144.  Verlauf  der  Adjectivflexion 445—447. 

Zweiter  Abscliuilt. 

Compaiation. 

145.  Comparation  mit  ir,  er,  ist,  est  ....  447 — 449. 

146.  Comparation  mit  or,ost 449 — 451. 

147.  Adjectivische  Comparation  von  Adverbien  .      .  451 — 452. 

148.  Comparation   mit    tar  a   und   tama,   ags.    ]>er 

und   em 452 — 453. 

149.  Umschreibung  der  Comparation       ....  453 — 47.4. 

150.  Flexion 454. 

Viertes  Buch. 

Nuraeralien. 

I.  Cardinalien. 

151.  Cardinalien  im  Ags 454—456. 

152.  Cardinalien  im  Nags 456—457. 

153.  Cardinalien  im  Ae.  und  Me 457 — 458. 

154.  Cardinalien  im  Ne 458—460. 

II.  Ordinalien. 

155 — 157.  Ordinalien  im  Ags. ,  Nags.,  Ae.,  Me.  und  Ne.  460 — 462., 


Inhalt.  401 

Paragr.  HI-     Unbestimmte  Numeralien.  Seite 

158.  Ags. Eal,maneg,  fela,  feS,wa,  lyt,  hwan,  lyt-hwan  462. 

Funftes  Buch. 

Pronomen. 

I.     Pcrsonalpronomen. 

1)    Substantivpronomen. 

159.  Pronomen  der  crsten  Person 463 — 464. 

160.  Pronomen  der  zweiten  Person 464 — 466. 

161.  Historischer  Verlauf  der  beiden  Pronomen       .  466 — 467. 

162.  Demonstrativpronomen  der  dritten  Person  .      .  467 — 469. 

163.  Reflexivpronomen 470 — 471. 

2)   Adjectivpronomen. 

164.  Die  Possessiven 471 — 474. 

II.    Demonstrativpronomen. 

165.  Demonstrativ  se,)?e 474 — 476. 

166.  Demonstrativ  \>es 476—478. 

167.  Demonstrativen  ylc,  )>ylc,  swilc  ....  478 — 479. 

168.  Demonstrativ  si  If •      .      .  479. 

169.  Demonstrativ  same 479. 

170.  Demonstrativ  gond 479. 

in.    Interrogativpronomen. 

171.  Interrogativ  hwa,  hwaet 480. 

172.  Interrogativ  hwseder 481. 

173.  Interrogativ  hwilc 481. 

IV.    Indefinite  Pronomen. 

174.  Numerales  4n,  n-dn 482. 

175.  Sum 482. 

176.  Substantiv.  wiht  nebst  Compositionen    .      .      .  482. 

1 77.  Substantiv.  man 482. 

178.  Abgeleitetes  senig,   u-senig 483. 

179.  Compositionen  von  hwa,  hwaeder,  aelc  u.  hwilc  484 — 485. 


Erklarung   der  Abkurzungen  (1.  2.  Bd.)- 

1)  Bczeichnong  der  Sprachen. 


aags. 

—  altangelsaclisiscn. 

noli. 

—  hollandisch. 

ae. 

—  altenglisch. 

ital. 

italienisch. 

afries. 

=  altfriesisch. 

kymr. 

--^  kymrisch. 

afrz. 

—  altfranzosisch. 

lat. 

=^  lateinisch. 

ags. 

—  angelsdchsisch. 

me. 

—  mittelenglisch. 

ahd. 

=  althochdeutsch. 

mhd. 

mittelhochdeutsch. 

altu. 

=—  altnordisch 

nags. 

=  neuangelsachsisch. 

alts. 

—  altsftchsisch. 

ne. 

—  neueuglisch. 

d&n. 

—  danisch. 

nd. 

—  niederdeutsch. 

frz. 

■ —  franzosisch. 

nfrz. 

neufranz5sisch. 

gAl. 

—  gaiisch. 

nhd. 

•-^  neuhochdeutsch. 

got. 

—  gotisch. 

proY. 

—  proven  galisch. 

gr. 

—  griechisch. 

schwed 

.=  schvvedisch. 

hebr. 

—  hebr&isch. 

span. 

—  spanisch. 

2)  Bezeichnung  der 

jQAflisclien 

1  Dialecte. 

Bedf. 

Bedford. 

Lane. 

Lancaster. 

Cam. 

Cambridge. 

Leic. 

Leicester. 

Chesh. 

Cheshire. 

Line 

Lincoln. 

Cornw. 

Cornwall. 

Norf. 

Norfolk. 

Crav. 

Craven  (West-R.  York). 

Sc. 

Scottish. 

Cumb. 

Cumberland. 

Staff. 

Staiford. 

Dev. 

Devon. 

Suff. 

Suffolk. 

Dors. 

Dorset. 

Suss. 

Sussex. 

Ess. 

Essex. 

Warw. 

Warwick. 

Glouc. 

Gloucester. 

Wilts. 

Wiltshire. 

Hamps 

.     Hampshire. 

Westm. 

Westmoreland. 

Heref. 

Hereford. 

3)  Grannatiken  ond  Worterbtcher. 

BJ.  Oder  Ben.  Jon.  =  The  English  Grammar,  made  by  Ben.  Jonson; 

in:   The  Works   of  Ben.  Jonson,    with   a  Memoir  by   Barry 

Cornwall.     London  1838.     S.  766—790. 
Bopp  =  Yergleichende  Grammatik  des  Sanskrit,  Send,  Armenischen, 

Griechischen ,  Lateinischen ,  Litauischen,  Altslavischeu ,  Gothi- 

schen   und  Deutschen  von   Franz  Bopp.     Zweite  Ausgabe 

in  3  Banden.     Berlin  1857—1861. 
Gr.  =  Deutsche  Grammatik  von  Dr.   Jacob  Grimm.     Vier  Theile. 

Gottingen  1822—1837.     Erster  Theil  3.  Ausg.  1840, 


£rkl&rung  der  Abktirzungen.  493 

Sm.  =   De   recta  et  emendata   linguae    anglicae    scriptione  dialogus, 

Thoma   Smithio   equestris  ordinis  Anglo  authore.    Lutetiae 

1568. 
Wall.  =  Joannis   Wallis,    S.   T.  D.    Geometriae  Professoris  Savi- 

liani  in  Celeberrima  Academia  Oxoniensi  Gramniatica  Linguae 

Anglicanae.    Editio  tertia.     Hamburgi  1672. 
Matzner  =  Englische  Gramn^atik  von   EduardMatzner.    1.  Theil. 

Berlin  1860. 

Benutzt  wurden  aufierdem: 

Etymologische  Forschungen  auf  dem  Gebiete  der  Indo-Gcrmanischen 
Sprachen  niit  besonderem  Bezug  auf  die  Lautumwandlung  im 
Sanskrit,  Griechischen,  Lateinischen ,  Litauischen  und  Goti- 
schen,  von  Aug.  Friedrich  Pott.  2  Bde.  Lemgo  1833, 
1836.  Von  der  neuen  Umarbeitung  sind  2  Theile  1859.  1860 
erschienen. 

Compendium  der  verglcichenden  Grammatik  der  Indogcrmanischen 
Sprachen  (=  der  Indogermanischen  Ursprache ,  des  Altindi- 
schen  [Sanskrit],  Alteranischen  [Altbaktrischen] ,  Altgriechi- 
scheu ,  Altitalischen  [Lateinischen ,  Umbrischen ,  Oskischen], 
Altkeltischen  [Altirischen] ,  Altslawiscben  [Altbulgarischen]. 
Litauischen  und  Altdeutscben  [Gotischen])  von  August 
Schleicher.    2  Bde.   Weiraar  1861.   1862. 

The  English  Language.  By  R.  G.  Latham.     London  1841. 

Goold  Brown,  The  Grammar  of  English  Grammars.  New- York.  1851. 

Grajnmaire  de  la  langue  d'oil  ou  Grammaire  des  dialectes  frangais 
aux  Xn.  et  XIIL  si^cles.  Tome  IIL  Glossaire  etymologique 
par  G.  F.  Burguy.     Berlin  1856. 

Grammatik  der  romanischen  Sprachen  von  Friedrich  Diez.  3  Thle. 
Bonn.   1.  Ausg.    1836—44. 

Wissenschaftliche  Grammatik  der  englischen  Sprache  von  Eduard 
Fiedler.  l.Bd.  Zerbst  1850,  2.  Bd.  von  Dr.  Carl  Sachs. 
Leipzig  1861. 

Die  Titel  der  englischen  Worterbticher  wiederholen  sich;  es  ge- 
ntigt  deshalb,  die  Namen  der  citierten  Orthoepisten  und  Lexikographen 
anzuftthren. 

Ash.  =  John  Ash  1775. 

Bail.  =  Nathan  Bailey  (6.  Ed.)  1733. 

Bare.  =  James  Barclay.   1774. 

E.  =  William  Enfield.   1807. 

F.  =  G.  Fulton  and  G.  Knight.   1802. 
J.       =  Stephan  Jones.  1798. 

Ja.     =  R.  S.  Jameson.   1827. 
K.       =  James  Knowles.  1835. 
Kenr.=  William  Kenrick.  1773. 
Nar.  =  Robert  Nares.   1784. 
p.       =  William  Perry.   1805. 


494  Erkl&rung  der  Abkilrzungeii* 

R.      =  Alexander  Reid.  1844. 

S.       =  Thomas  Sheridan.   1780. 

Sm.    =  B.  H.  Smart  (Walker  rem.).  1*36. 

W.     =  John  Walker.   1791. 

Wb.    =  Noah  Webster  (American).   1828. 

Wc.    =  Joseph  E.  Worcester  (Am.).  1830. 

Wr.    =  Thomas  Wright.   1855. 

Bosw.=  A  Dictionary  of  the  Anglo-Saxon  Language.  By  J. 
Bosworth.     London  1838. 

Ett.  =  Lexicon  Anglosaxonicum  ex  poetarum  scriptorumque  pro 
saicorum  operibus  nee  non  lexicis  anglosaxouicis  collec 
turn,  ed.  Ludovicus  EttmttUerus.    Quedl.  et  Lipsiae.  1851. 

4)  Litteratur. 

a)    angelsachsisch: 

Aedelb.  =  Aedelbirht's    Gesetze   in :    Reinhold   Schmid ,    Die    Gesetze 

der  Angelsachsen.    1.  Theil.    Leipz.  1832. 
Aedelr.  =  Acdelred's  Gesetze,  in:  R.  Schmid  etc. 
Aedelst.  =  AedelstAn's  Gesetze,  in;  R.  Schmid  etc. 
Aelf.  =  Aelfr^d's  Gesetze ,  in :  R.  Schmid  etc. 
An.  =  Andreas  und  E16nc.    Ilerausgegeben  von  J.  Grimm.    Cass.  1840. 

—  Aiich  in :    Bibliothek  der  Angelsachsischen  Poesie   in  kri- 

tisch  bearbeiteten  Texten  und  mit  vollstaudigem  Glossar  her- 

ausgegebeu   von    C.  W.    M.    Grein.     2.  Bd.     Gottingen  185S. 

S.  9  ff. 
AR.  ^=  Adrianus  and  Rithens,  in:    Anglosaxorum  poetae  atqiie  scrip 

tores    prosaici.      Ed.    Ludovicus    EttmttUerus.       Qucdlinb.  el 

Lipsiae.   1850. 

B.  =  The  Anglo-Saxon  Poems  of  Beowulf,  the  Traveller's  Song,  ami 

the   Battle    of  Fiunesburh.    ed.    by  John  M.  Kemble.    Lon<i. 

1833.  1835.  —    In:  Grein^s  Ags.  Bibliothek.    Bd.  1.   Gottiii 

gen  1857.    S.  255-341. 
Bed.  =  Bedae  historia   eccles.    Anglorum.    Latine   et   saxonice,  cura 

et  studio  Joannis  Smith.     Cantabrigae.   1722. 
Bo.  =  King  Alfred's  Anglo-Saxon  version  of  Boethius  de  Consolatione 

Philosophiae ;    with   an   English   translation    and   notes  by  J. 

S.  Cardale.     London  1829. 
By.  =  Byrhtnoth's  Tod,  in:  Groin's  Ags.  Bibl.   l.Bd.  S.  343. 

C.  =  Caedmon's  Metrical  Paraphrase  of  Parts  of  the  Holy  Scripture, 

in  Anglo-Saxon,  by  B.  Thorpe.  London  1832.  —  Auch  in: 
Grein's  Ags.  Bibl.   l.Bd.  S.  1-115.   129—148. 

Cn.  =  Cnut's  Gesetze,  in:  R.   Schmid  etc. 

Coll.  =  Colloquium  ad  pueros  linguae  latinae  locutione  exeroendos 
ab  Aelfrico  primum  conipilatum ,  et  deinde  ab  Aelfrico  Bata. 
ejus  discipulo ,  auctum.  Latine  et  saxonice.  In :  Analccta 
Anglo-Saxonica  etc.,  by  Benjamin  Thorpe.     London  184G. 


Erklftmng  der  Abkiirzungen.  495 

Ciidb.  =  Depositio  Scti  Cuthberhti ,  in:  Thorpe  Analecta  p.  52. 

1).  Oder  Durh.  =  Die  Vier  Evangelien  in  Alt-nordhumbrischer  Sprache 
etc.  Herausgegeben  von  Karl  Wilheltn  Bouterwek.  Gtitersloh 
1857.  D.  Mt.  =  Matthaeus,  I).  Mrc.  =  Marcus,  D.  Luc. 
=  Lucas ,  D.  Job.  =  Johannes. 

FMm, ,  Eddg. ,  E4dw.  =  E^dmund's ,  Eadgar's ,  E^dwine's  Gesetze, 
in :  R.  Scbmid  etc. 

El.  =  Andrdas  und  El^ue  etc.  s.  An. 

Exon.  =  Codex  Exoniensis.  A  Collection  of  Anglo-Saxon  Poetry 
from  a  Manuscript  in  the  Library  of  the  Dean  and  Chapter 
of  Exeter.  By  B.  Thorpe.  London  1842.  —  Zum  Theil  in  : 
Groin's  Ags.  Bibl.  1.  Bd.  S.  115— 1J9.  149—251.  2.  Bd.  52 
-104.    137-141.    339—345.    347—351.    369—407. 

Fide  =  De  Fide  Catholica,  in  Thorpe,  Analecta.  p.  03. 

Greg.  =  Set.  Gregorius,  in:   Thorpe,  Analecta.  p.  44. 

Gr.  Ps.  .=  Psalmen,  in:  Grein's  Bibl.  2.Bd.  S.  147-276. 

IIG.  =  j?a  Halgan  Gospel  on  Englisc.  The  Anglo-Saxon  Version  of 
the  Holy  Gospels,  edited  from  the  original  Manuscripts,  by 
B.  Thorpe.     London  1842. 

llv.  =  Hymnen  und  Gebetc ,  in :  Grein's  Ags.  Bibl.  2.  Bd.  S.  280— 294. 

Hlotl.  "-  Illodar's  Gesetze,  in:  R.  Schmid  etc. 

Inc  =  Ine's  Gesetze,  in:  R.  Schmid. 

Job.  ^=^   Job ,  in  Thorpe  Analecta  p.  36. 

Job.   --  Evangelium  Johannis  in  HG. 

Jud.  =  Judith,  in:  Grein's  Ags.  Bibl.  1.  Bd.  S.  120— 129. 

Luc.  =  Evangelium  Lucae  in  HG. 

Mandr,  =  Be  Mandrag6ran,  in:  Thorpe's  Analecta.  S.  94.  Ettmtilleri 

Poetae  etc.    S.  43. 
Mt.  =  Evangelium  Matthaei,  in  HG. 
Mrc.  =  Evangelium  Marci,  in  HG. 

Men.  =  Menologium ,  in :  Groin's  Ags.  Bibl.  2.  Bd.  S.  1     6. 
Met.  =  Aelfred's  Metra,  in:  Groin's  Bibl.  2.  Bd.  S.  295— 339. 

Or.  =  The  Anglo-Saxon  Version  from  the  historian  Orosius,  by  Al- 
fred the  Great,  together  with  an  English  Translation  from 
the  Anglo-Saxon,  by  Daines  Barrington.     London  1773. 

Ps.  =  SPs. 

Rat.  =  Ratsel,  in:  Exon.  S.380  fiF.  Grein's  Ags.  Bibl.  2.Bd.  S.  369 
—407. 

SC  =  Chronicon  Saxonicum,  s.  Einl.  S.  9.  A.  B.  C.  etc.  bezeichnen 
die  Handschriften. 

SPs.  =  Anglo-Saxon  and  Early  English  Psalter.  2  vols.  London 
1843.   1847. 

SS.  =  A  Dialogue  between  Saturn  and  Solomon,  in:  Thorpe's  Ana- 
lecta.  p.  110. 

Sas.  =  Salomo  und  Saturn,  in:  Grein's  Ags.  Bibl.   2.  Bd.   334. 

Sept.  =  Dominica  Septuagesima ,  in:  Thorpe,  Analecta.  p.  73. 


496  Erkl&rung  der  Abktirzungeu. 

b)    neuangels^chsisch: 

Lag.  =  Lagamons  Brut,  or  Chronicle  of  Britain;  a  Poetical  Semi- 
Saxon  Paraphrase  of  the  Brut  of  Wace.  Now  first  published 
from  the  Cottonian  Manuscripts  in  the  British  Museum;  ac- 
companied by  a  literal  translation ,  notes ,  and  a  graraniatiial 
glossary.  By  Sir  Frederic  Madden.  3  vols.  London  1847. 
—  A.  und  B.  bezeichnen  die  beiden  Manuscripte   s.  Einl.  §.6. 

Orm.  =  The  Ormulum.  Now  first  edited  from  the  original  Manu- 
script in  the  Bodleian  with  Notes  and  a  Glossary  by  Robert 
Meadows  White;     2  vols.     Oxford  1852. 

c)   altenglisch: 

RG.  ==  Robert  of  Gloucester's  Chronicle.  Transcribed,  and  now  liM 
published  from  a  Ms.  in  the  Harleyan  Library  by  Thomas 
Hearne.  2  vols.  Oxford  1724. 

PL.  ~  Peter  liangtoft's  Chronicle  (as  illustrated  and  iraprov'd  bv 
Robert  Brunne)  from  the  Death  of  Cadwalader  to  the  end 
of  K.  PJdward  the  First's  Reign.  Transcribed  and  now  lirst 
publish'd  from  a  Ms.  in  the  Inner-Temple  Library  by  Tho- 
mas Hearne.    2  vols.    Oxford  1725. 

Ps.  od.  SPs.  =:  Anglo-Saxon  and  Early  English  Psalter.  2  vols. 
London  1843.   1847. 

Tr.  =  Sir  Tristrem,  a  Metrical  Romance  of  the  Thirteenth  Century. 
By  Thomas  of  Erceldoune,  edited  from  the  Auchinleck  Ms. 
By  Sir  Walter  Scott.   Paris  1 838. 

d)   mittelenglisch: 

Wycl.  =  The  Holy  Bible  containing  the  Old  and  New  Testaments, 
with  the  Apocryphal  Books,  in  the  Earliest  English  Version^ 
made  from  the  Latin  Vulgate  by  John  Wydifl'e  and  his  Fol 
lowers;  ed.  by  the  Rev.  Josiah  Forshall  and  Sir  Fredeiii 
Madden.    4  vols.    Oxford   1850. 

Ch.  =  The  Poetical  Works  of  Geoffrey  Chaucer.  With  Notes  and  a 
Glossary  by  Thomas  Tyrwhitt.    London   1841. 

Mau.  =  The  Voiage  and  Travaile  of  Sir  John  Maundeville.  Reprintid 
from  the  Edition  of  A.  D.  1725  with  an  Introduction,  Addi- 
tional Notes,  and  Glossary,  by  J.  0.  Halliwell.  London  1S31'. 

PP.  —  The  Visions  of  Pierce  Ploughman.  Ed.  by  Th.  Wright.  Lon- 
don 1842.     Cr.  =  Credo. 

e)   neuenglisch: 

BJ.  =  The  Works  of  Ben.  Jonson,   with   a  Memoir  by  Barry  Corn- 
wall.    London  1838. 
Bulw.  =:Bulwer :  Nov  =  My  Novel;  —  Pelh.  =  Pelham ;  —  Zan.  =Zanoii. 
Bry.  ==::  Poems  by  W.  C.  Bryant. 


Erkl&rung  der  Abkflrzungen.  497 

Byr.  =  Byron:  CH.  =  Childe  Harold's  Pilgrimage.  —  Gia  =  Giaour. 

—  Gors.  =  Corsair.  —  Lar.  =  Lara.  —  Pris.  =  The 
Prisoner  of  Chillon.  —  Manf.  =  Manfred.  —  Maz.  =  Ma- 
zeppa.  —  MF.  =r  Marino  Faliero.  —  Sard.  =  Sardanapa- 
lus.  —  Fosc.  =  The  two  Foscari.  —  DJ.  =  Don  Juan  etc. 
Die  kleinen  Gedichte  nach  den  Titcln. 

Dick.  ==  Dickens':  HW.  =  Household  Words.  —  Christm.  =  Christ- 
mas Carol.  —  BH.  =  Bleak  House.  —  NN.  =  Nicholas 
Nickleby.  —  Pickw.  =  Pickwicks.  —  Humph.  =  Master 
Humphrey's  Clock.  t/ 

Dryd.  =  The  Poetical  Works  of  J.  Dryd(fa.     2  vols.     London  1848. 

EM.  =  Edward  Moore's  Fables. 

F.  =  H.  Fielding:  TJ.  =  The  History  of  Tom  Jones,  a  Found- 
ling. —  Am.  =  Amelia.  ^)  ?^^o^*^/ m  /ViA^'  III    CjrL^t . 

Gold.  =  01.  Goldsmith's  History  of  Englana.  *j  ?Vrf>r//  h^kiiiM-'. 

Gay.  =  Fables  by  John  Gay..  '  V^ 

HB.  =  Holy  Bible.     Nach    den   einzelnen  biblischen  Btichern   citiert. 

HW.  =  Household  Words  s.  Dick. 

Jam.  =  James:  Conv.  =  Convect.  —  ME.  =  Morley  Ernstein.  — 
RA.  =  Rose  d'Albret. 

J.  Bunc.  =  The  Life  of  John  Buncle.    4  vols.    London  1770. 

LLearn.  =  The  Little  Learner.    By  J.  Abbott.    New-York  1857. 

Mac.  :=  Macaulay's  History  of  England.  Die  erste  Zahl  bezeichnet 
das  Buch,  die  zweite  die  Seite  der  Tauchn.  Ausgabe.  Die 
Essays  sind  nach  den  Titeln  citiert. 

M.  =  Milton:   PI.  =   Paradise  Lost.    —   Pr.  =  Paradise  regained. 

NN.  =  Nicholas  Nickleby  s.  Dick. 

NR.  =  The  Nursery  Rhymes  of  England.  Ed.  by  J.  0.  Halliwell. 
London  1842. 

P.  =  Pope's  Poetical  Works. 

SJ.  =  A.  Sentimental  Journey. 

Sh.  =n  Shakespeare:  AC.  ==  Antony  and  Cleopatra.  —  All's  =  All's 
well  that  ends  well.  —  As  =  As  you  like.  —  Cor.  ^  Corio- 
lanus.  —  Cymb.  =  Cymbeline.  —  Err.  =  Comedy  of  Errors. 

—  H.  =  Hamlet.  ^-  aHd.  =  King  Henry  IV.,  First  Part 
bHd.  =  King  Henry  IV. ,  Second  Part.  —   He  =  Henry  V. 

—  allf.  =  King  Henry  VI. ,  First  Part.  —  bHf.  =  King 
Henry  VI. ,  Second  Part.  —  cHf.  =  King  Henry  VI. ,  Third 
Part.  —  Hh.  =  King  Henry  VIII.  —  J.  Oder  KJ.  =  King 
John.  —  JC.  =  Julius  Caesar.  —  L.  =  King  Lear.  — 
LL.  =  Love's  Labour's  Lost.  —  Luc.  =  Lucrece.  —  M. 
=  Macbeth.  —  Mm.  =  Measure  for  Measure.  —  Mn.  = 
Midsummer-night's  Dream.  —  Much.  =  Much  Ado  about 
Nothing.  MV.  =  Merchant  of  Venice.  —  0.  =  Othello.  — 
Per.  =  Pericles.  —  RJ.  =  Romeo  and  Juliet.  —  Rb.  = 
King  Richard  II.   —    Re.  =  King  Richard  III.    —    Son.  = 


498  Erkiarung  der  Abkurzungen. 

Sonnets.  —  T.  =  Tempest.  —  TC.  =  Troilus  and  Cressida. 
—  TG.  =  Two  Gentlemen  of  Verona.  —  TN.  =  Twelfth 
Night.  —  Tam.  =  Taming  of  the  Shrew.  —  Tim.  =  Timoii 
of  Athens.  —  Tit.  =  Titus  Andronicus.  —  VA.  =  Venus 
and  Adonis.  —  WT.  =  Winter's  Tale.  —  WW.  =  Merry  Wives 
of  Windsor. 

Sh.  Momms.  =  Shakespeare's  Romeo  and  Julia.    Eine  kritische  Ans 
gabe   des   tiberlieferten  Doppeltextes   mit   vollstandiger  Varia- 
lectio  bis  auf  Rowe.   Nebst  einer  Einleitung  uber  den  Wertli 
der  Textquellen  und  den  Versbau  Shakespeare's.    Von  Tycho 
Mommsen.     Oldenburg  1859. 

SK.  =  W.  Irving's  Sketchbook. 

Sp.  =^  The  Works  of  Edmund  Spenser.     liOndon  1845. 

Sw.  =  Swift,  Gulliver's  Travels. 

Thack.  =  Thackeray:  Hum.  =  The  English  Humorist.  Van,  F.  = 
Vanity  Fair. 

TBr.  =  Tom  Brown's  Schooldays. 

TJ.  s.  Fielding. 

Thoms.  =  Thomson;  Spr.  =  Spring.  —  Sum.  =  Summer.  —  Aut. 
=  Autumn.  —  Wint.  =  Winter. 

Trev.  =  Trevamon,  or,  Matrimonial  Errors.  A  Novel.  By  Mr.  Smith. 
London   1801. 

Trist.  =  The  Life  and  Opinions  of  Tristram  Shandy. 

Vic.  =  Vicar  of  Wakefield. 

Van.  F.  s.  Thackeray. 

WL  =  Washington  Irving;  Sk.  =  Sketchbook.  —  Tal.  =  Tales. 

WS.  =  Sir  Walter  Scott:  Wav.  =  Waverley.  —  Ant.  =  The  An- 
tiquary. —  Iv.  =  Ivanhoe.  —  Ken.  —  Kenilworth.  —  Qu, 
=  Quentin  Durward.  —  Rob  =  Rob  Roy.  —  Pir.  =  The 
Pirate.  —  Nig.  =  The  Fortunes  of  Nigel.  —  LL.  =  The 
Lady  of  the  Lake.  —  Tal.  =  Tales  of  a  Grandfather. 

5)  Die  grammatischen  Abkurzungen    sind  allgemein    bekannt  und 
bedttrfen  keiner  Erklarung. 


NACHTRAGE  UND  BERICHTIGUNGEN. 

S.       5.  Z.  23.  Zu  dean  ist  diacon  zu  stellen. 

8.      18.  Z.  22.  Zu  den  ae.  Quellen  ist  noch  beizufUgen:  SirTristrem, 

a  Metrical  Romance  of  the  Thirteenth  Century  etc. 
s.  Erkiarung  der  Abktirzungen.  Die  abgeschwachten 
Formen  weisen  auf  eine  spatere  Zeit  hin,  als  die,  in 
welche  der  Heransgeber  die  AbfaSung  setzt.  Die  Sprache 
ist  die  des  Nordens. 

S.     19.  Z.  19.  Neben  diesen  me.  Quellen  wurde  benntzt:  The  Visions 

of  Pierce  Ploughman.  Ed.  by  Th.  Wright.  Lon- 
don 1842. 

S.     28.  Z.     2.  „und  Lancaster"  ist  zu  tilgen. 

S.     31.  Z.     4  und  5.    Die  Runenzeichen  sind  aus   Ettmttller's  Angel- 

sachsischem  Lesebuche  abgedruckt.  Das  im  Cod.  Exon. 
enthaltene  VerzeichniB  hat  die  25.  und  26.  Rune  in 
umgekehrter  Ordnung  und  Bedeutung.  Die  im  Ormu- 
lum  abgedruckten  Runenzeichen  weichen  groSeutheils  ab. 

S.     32.  Z.  11:  ist  tt  flir  u  zu  lesen. 

S.     34.  Z.  14:  laeg,  nicht  laec. 

S.     38.  Z.  29 :  w6x  ,  weox. 

S.     39.  Z.     4:1  ist  in  sclride  zu  tilgen,  daher:  scride. 
Z.   17 :  dir,  nicht  die. 
Z.  26 :  we  woe ,  §,cwoella.     (Das  Komraa  zu  tilgen). 

S.     41.  Z.  36:  Die  Quantitat  von  ags.  nu  und  )?u  ist  zweifelhaft;  im 

Nags,  sind  nou  und  |?ou  wahrscheinlich  lang. 

S.     46.  Z.     4:  cwam  wird  com,  nicht  com. 

S.     49.  Z.  30 :  ist  das  Komma  vor  Mau.  zu  tilgen. 

S.     52.  Z.     2:  )?ohte,  nicht  I)6hte,  s.  Flexionsl.  §.50. 

S.     54.  Z.  23:  kerve,  nicht  kerver. 

S.     55.  Z.     4:  myis  gehort  in  §.61. 

S.     66.  Z.  11    ist  beide  ausgelassen:  und  beide  bewahren  etc. 

S.     68.  Z.  12:  in  der  Brechung. 

S.     80.  Z.  14:  children,  nicht  children. 

S.   101.  Z.   16.  Fur  die   got.  und  ags.  Rune   hat  Grimm  v  eingefahrt. 

Die  btiden  Mss.  des  Ormulum,  von  denen  der  Her- 
ansgeber des  letztern  Proben  beigegeben  hat,  enthal- 
ten  noch  die  Rune;  das  Facsimile  in  Lagamon  hat  w. 

S.  126.  Z.  39:  fidd'ler,  nicht  fid'dler.. 

S.  133.  Z.  8.9:b6orge,  gefeche;  ebenso  273,18. 

S.  136.  Z.   13:  briht,  nicbt  bright. 


Nachtr&ge  and  Berichtiguageo. 


8. 

138. 

Z. 

18, 

Z. 

23: 

S. 

150. 

z. 

18: 

S. 

162. 

z. 

23. 

3. 

17«  Z. 

7: 

S. 

24U, 

z. 

17: 

s. 

-244. 

z. 

27: 

s. 

249. 

z. 

.12; 

z. 

32: 

s. 

259. 

z. 

18: 

s. 

280. 

z. 

16 

s. 

297. 

z. 

21: 

z. 

!8: 

8. 

383. 

z. 

33: 

3. 

324. 

z. 

14 

S. 

326. 

z. 

4: 

S. 

337. 

z. 

5. 

S. 

338. 

z. 

25 

3. 

339. 

z. 

32. 

S 

345 

z 

7 

S 

349 

z 

10 

s. 

350 

z 

15. 

s 

359 

z 

4 

s 

360 

z 

1 

s 

428 

z 

37 

s 

429 

z 

31 

3 

446 

z 

24 

3 

447 

z 

27 

3 

455 

z. 

8. 

bergangen. 

t  einzuklamraern. 


il. 


.  461.  Z. 
.  464.  Z. 


d.  I 

Wftv.,  nicht  War.  | 

Die   schwacheD   FormeD ,    welche    nebcD    den   starlien 
stehen,   bliea   sich   oft  auf  schwache  Verben  zuriid;- 
Alhren,  wic  barnde  cuif  ags.  beman ,  bternan. 
slflg.-  ^     ,  I 

fk-hneftp. 

fleohe.und  fleoge  (Gr.  ei^). 
ist  erweitcrt  aus  jenem,  oicht  jeg4m. 
Ne.  do-eth. 

da(3-  der  cousonantische  Austaut  sich  vercloppelt.  i 
heo  aryse. 

bid,  nitiht  bid,  | 

Hberall  sSo.  Die  synkopierten  InGnitive  mogen  eigent- 
lichsedn,  fleAii,  le&n,  ))weAu  etc.  geheil3en  Imben. 
ags.  sind,  nicbt  smd.  i 

clerks,  niuht  clercs. 

16:  cil|7est,  cftdag,  cfldu.  '  I 

mOton      * 

es  der  CoiUnnctiv,  nicbt  Indicativ- 
„ein"  zu  tilgen. 
WI. ,  nicht  WS. 
wie:  of  unpitous  ff. 
h^lbra,  heAhra  etc. 
Die    Erldftrnng    dcs    lif 
iakaa',    dasan  (Bopp)  ei 
Hertaitung  aus    got.   lib 
jst  in  der  Beschrankanj 
ebjnfalls  bedenklich.  ■  J.  die  letit- 

tere,    nahm    sie    (Gesch  ^     SprachP 

S.  246)    zu   GunsteB    der    cirsteren   znrilck,    ist  aber 
spatcr  (Pfeilter's  Gerraania  I.  S.  18)  zu  ihr  zurOckge- 
kchrt.     Pott  erkljli-t  ebenfalls  lif  aus. got.  lib. 
5)  fyf|)e,  nicht  sfyf)>e.   ' 


re  If  aus 
Bb.  Die 
nperesse) 
dilnSrter 


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