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Full text of "Die Mentawai-sprache"

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*• 



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Die 



Mentawai-Sprache 



von 



Max Morris. 



Berlin N.W. 

Verlag von Conrad Skopnik 
1900. 



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Vorwort. 



Im Sommer 1897 hatte ich Gelegenheit, als Begleiter des 
Herrn Alfred Maass die Mentawai-Insel si Eobo zu besuchen, 
im täglichen Verkehr mit den freundlichen Eingeborenen ihre 
Sprache zu erlernen und einen kleinen Theil ihrer Märchen, 
Sagen und ßäthsel in wörtlicher Niederschrift aufzuzeichnen. 
Das vorliegende Buch bringt die Ergebnisse dieser Sprach- 
übimgen, die mir den Aufenthalt auf der kleinen Insel zu einem 
glücklichen gemacht haben. Für die Darbietung der Gelegen- 
heit zu dieser interessanten Reise spreche ich Herrn Alfred 
Maass meinen herzlichen Dank aus. 

Herr Gouverneur Michielsen auf Padang gestattete uns nicht 
nur den Besuch der Insel, sondern erleichterte auch die sonst 
recht unbequeme Reise, indem er uns auf einem Regierungs- 
dampfer hinbefördern und wieder abholen liess. Auch Herr 
Controleur van Drieusche in Padang unterstützte uns mit seinem 
Rath. In Folge dieser amtlichen Förderung fand ich auch an 
dem Malaien Samak, der als langjähriger Posthouder auf den 
Mentawai-Inseln ein voiiarefflicher Kenner der Sprache geworden 
ist, einen bereitwilligen und intelligenten Förderer meiner Be- 
mühungen. Ihm verdanke ich auch brauchbare Angaben über 
den Dialekt der nördlichen Mentawai-Insel si Berut, deren Be- 
such uns wegen der Unzuverlässigkeit der dortigen Eingeborenen 
nicht erlaubt war. Den Besuch der südlich von si Kobo 
gelegenen Nassau-Inseln, auf denen die Mentawai-Sprache mit 
geringer dialektischer Abweichung gesprochen wird, hatte Herr 



i 



IV 

Gouverneur Michielsen gestattet; wegen ungänstiger Segelwinde 
mussten wir aber die dorthin unternommene Fahrt abbrechen 
und nach unserem Standquartier si Oban auf si Eobo zurück- 
kehren. Dagegen hatte ich vor Antritt der Reise Gelegenheit 
gehabt, mit einem zufidlig in Padang anwesenden Nassau- 
Insulaner eine mehrtägige Sprachübung anzustellen, deren Er- 
gebnisse in das Lexikon eingegangen sind. 

Von bisherigen Veröffentlichungen über die Mentawai- 
Sprache sind mir die folgenden bekannt geworden: 1) Oude- 
mans, woordenlist van de talen van Enggano, Mentawai en 
Nias. Tijdschr. voor Indie 25, 484. 2) Rosenberg, Die Mentawai- 
Inseln. Tijdschr. voor indisch taal- en volkenk. I, 399. 3) E. Mo- 
digliani, Materiale per lo studio dell' isola Sipora (Mentawai). 
BoUet. della soc. geogr. ital. 35, 263. Ausserdem lagen mir 
durch die Güte des Herrn Gouverneur Michielsen einige hand- 
schriftliche, von Beamten der niederländisch-indischen Kolonial- 
regierung aufgenommene Worterlisten vor. Obwohl es sich in 
den gedruckten und imgedruckten Wörterlisten durchweg um 
Material handelte, das ohne eigene Erlernung der Sprache mit 
Hilfe von Dolmetschern aufgenommen imd mit den in diesem 
Falle unvermeidlichen Missverständnissen behaftet war, so konnte 
ich doch davon vielfach nützlichen Gebrauch machen, nament- 
lich zur Bestätigung seltener und zweifelhafter Wörter, die sich 
in meinen Aufzeichnungen nur an einer Stelle fanden und so 
eine erwünschte Sicherung erhielten. Diesen Wörterlisten sowie 
den Angaben des Malaien Samak habe ich auch die dem Dialekt 
von si Berut angehörigen und im Lexikon als solche bezeich- 
neten Wörter entnommen. Ich habe die mir über den Dialekt 
von si Berut vorliegenden Angaben nach Möglichkeit kritisch 
gesichtet und namentlich solche Wörter berücksichtigt, für die 
ich zwei von einander unabhängige Gewährsmänner hatte, aber 
eine eigentliche Verantwortlichkeit kann ich für diesen Theil 
des Wörterverzeichnisses nicht übernehmen. — Mentawaiische 
Texte oder Angaben über den Bau der Sprache sind bisher 
nicht veröffentlicht. 



Die kurze Sprackskizze*), die ich an die Spitze gestellt 
habe, ist nur als ein erster anspruchsloser Versuch anzusehen. 
Die Texte der aufgezeichneten Märchen und Sagen habe ich voll- 
ständig mitgetheilt mit Ausnahme einiger^ die mir durch gar zu 
sprunghafte Darstellung unverständlich geblieben waren. Aus den 
aufgezeichneten Gesprächen habe ich eine Anzahl von Proben 
ausgewählt und sie nach den Gesprächsgegenständen geordnet. 
Vielleicht wird aus dieser Mosaik sich doch ein — freilich fragmen- 
tarisches — Existenzbild des Völkchens für den Leser zusammen- 
fiigen, und soweit diese Texte durch ihren ethnographischen Inhalt 
keine Bedeutung beanspruchen können^ mögen sie als Proben 
einer bisher unbekannten Sprache ein linguistisches und als un- 
mittelbare Niederschriften von Äusserungen primitiver Menschen 
ein psychologisches Existenzrecht gewinnen. Den Schluss bildet 
ein alphabetisches und ein sachlich geordnetes Wo rterverzeichniss. 
Die wissenschaftlichen Namen der Pflanzen und Thiere sind in 
der Weise gewonnen, dass ich mir für die mentawaiischen 
Namen zunächst die malaiische Übersetzung von dem Malaien 
Samak geben liess und dann zu Hause mit Hilfe von Favre 
dictionnaire malais-fran9ais; Wien 1875 — G. J. Filet plantkundig 
woordenboek voor Nederlandsch Indie, Amsterdam 1888 — H. N. 
Ridley malay plant names^ Journal of the Straits Brauch of the 
Royal Asiatic Society july 1897 — P. von Bleeker enumeratio 
specierum piscium hucusque in Archipelago indico observata* 
rum, act. societ. scientiarum indo-neerlandicae vol. VI Batavia 
1859 die wissenschaftlichen Bezeichnungen so weit als möglich 
feststellte. Bei dieser doppelten Übertragung mögen sich einige 
Fehler eingeschlichen haben. Da ich aber selbst über botanische 
und zoologische Kenntnisse nicht verfüge, so blieb mir kein 
anderer Weg. Dagegen sind die wissenschaftlichen Muschel- 
namen zuverlässig. Hier war es bequem ausführbar, fcir die 



*) Der Ordnung halber füge ich den S. 1 — 2 gemachten Angaben 
über den Lautwerth der verwendeten Buchstaben noch die selbstverständ- 
liche Angabe hinzu, dass die Buchstaben, bei denen nichts Anderes bemerkt 
ist, den ihnen in Lepsius' „Standard aiphabet'' zukommenden Lautwerth 
haben. 



VI 

einzelnen mentawaiischen Namen die Belegstücke mitzubringen, 
und Herr Geh. Rath von Härtens hatte die Güte; die mit- 
gebrachten Stücke zu bestimmen. 

Auch sonst hatte ich mich bei der Bearbeitung des Ma- 
terials vielfacher Hilfe zu erfreuen. Einen Theil der wissen- 
schaftlichen Verweise zu den Märchen und Sagen verdanke ich 
der Freundlichkeit des Herrn Oberlehrer Dr. Johannes Bolte; 
die übrigen stammen von Herrn Dr. F. W. K. Müller, Direk- 
torialassistent am Museum für Völkerkunde in Berlin. Der 
Letztere hat mich ausserdem während der gesammten Arbeit 
durch seinen werlhvoUen Rath gefördert. Auch Herr Professor 
Albert Grünwedel liess mir gelegentliche dankbar benutzte 
Rathschläge zu Theil werden. Möchte nun das Ergebniss sich 
so vieler sachkundiger Förderung nicht gar zu unwerth erweisen! 



Charlottenburg; im Februar 1900. 



Dr. Max Morris. 



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; 



Inhalt 

Seite 

Sprachskizze 1 

Märchen, Sagen, Räthael 52 

Gespräche 142 

Alphabetisches Wörterverzeichniss 214 

SachKch geordnetes Wörterverzeichniss 327 

Nachträge 350 



I» «*• » < i 



§ 1. Laute. 

Die Mentawai*)-Sprache wird auf den westlich von Mittel- 
Sumati'a gelegenen Inseln si Berut oder Nord-Pora, ^ Kobo 
oder Süd-Pora und den beiden Nassau-Inseln gesprochen. Die 
Sprache zerfallt in verschiedene Dialekte; der hier dargestellte 
ist der von Süd-Pora oder, wie die Eingeborenen sagen si Kaubau, 
Im Innern soll ein Berg Fora sein — daher die oben angege- 
benen geographischen Namen. Die Eingeborenen von si Kobo 
nennen sich selbst si Ica lä-lagat; für die Nassau-Insulaner haben 
sie die Bezeichnung sa ka lagdn (Dorfbewohner), si Beruit 
heisst bei ihnen sa biiut (die Maus). 

Die Sprache gehört zu der von Misteli als stammisolirende 
Sprachen des malajo-dajakischen Typus bezeichneten Familie. 
Die Eingeborenen sind des Schreibens unkundig. Zur Darstellung 
der Sprache verwenden wir folgende Buchstaben: 

Yokale. 

a 

ä ä 

e 

i u 



Consonanten. 




Je g 


n 


t d 


n 


ij äj 


nj 


p b 


m 


s, s, z, 


V 

c 


l, r 




j (englisch: year) 





*) Der Name Mentawai (oder Page) ist malaiisch und wird in Su- 
matra gebraucht. Ursprung und Bedeutung dieser Namen weiss ich nicht 
anzugeben. 

1 



2 § 1. Laute. 

r (= p' im Neugriechischen, g bei nach- 
lässiger Aussprache von: sage, Tage, 
wie sie in Norddeutschland üblich ist. 
Gelegentlich nähert sich dieser Laut in 
der Aussprache auch dem % in ^auch**). 
Zur Darstellung des Dialekts der Nassau-Inseln wird noch f (als 
Aussprachevariante von jp) und % (deutsch „auch") = g oder k 
verwendet, j und i sind Aussprachevarianten von dj, i eine solche 
von tj^ S von s oder tj, y von g. Das d ist meist eine Aus- 
sprachevariante für das stets dentale r. Da ich aber nicht bei 
allen Wörtern die Gleichwertigkeit von d und r feststellen konnte 
so habe ich im Lexikon in denjenigen Wörtern, wo d = r fest- 
gestellt war, r gesetzt, die übrigen Wörter aber unter d aufge- 
führt. Vielleicht ist auch in diesen das d = r, und die Unter- 
scheidung überflüssig; ich wollte aber dem mir vorliegenden 
Material keine Gewalt anthun. Bei den übrigen Aussprache- 
varianten habe ich im Lexikon die häufigere Form angewendet, 
nämlich dj (zugleich für j und i), tj (zugleich für ö) im Inlaut, 
aber ö (zugleich für tj) im Anlaut, ^ (zugleich für s). y für g 
wird nur im Inlaut bei einer beschränkten Zahl von Wörtern 
gesprochen, bei diesen aber so überwiegend, dass ich sie auch 
im Lexikon mit y geschrieben habe. Während also im Lexikon 
die Rechtschreibung dahin geregelt wurde, dass die häufigere 
Aussprache als Norm gilt, habe ich in den Texten jede Nor- 
mirung dieser Aussprachevarianten vermieden und durchweg so 
geschrieben, wie ich gehört habe. Findet sich also ein Wort 
so, wie es im Texte steht, nicht im Lexikon, so ist die lexi- 
kalische Form vermittels der oben angegebenen Buchstaben- 
gleichungen zu ermitteln. 

Auch die häufige Elision des Vokals der Präfixe habe ich 
in den Texten wiedergegeben. 

Die Bezeichnung der Länge, Kürze und Klangfarbe der 
Vokale ist sparsam geschehen, um die Texte nicht mit diakritischen 
Zeichen zu überladen. Die Aussprache schwankt auch vielfach 
und überdies habe ich die gegebene kurze Zeit hauptsächlich 
zur Erlernung der Sprache und Au&ahme von Texten verwendet 



§ 2. Silbenzahl und Betonung. 3 

und meine Aufinerksamkeit weniger auf zarte Aussprachenuancen 
gerichtet, die zu ihrer Auffassung eine lange Gewöhnung des 
Ohres erfordern. FreiKch bin ich nun in der üblen Lage, eine 
Anzahl von zweifellos verschiedenen Wörtern gleich schreiben 
zu müssen. Der schlimmste Fall dieser Art ist das Wort sä-sä. 
Es heisst 1) erlangen, bekommen, finden, richtig. 2) schwarze 
Asche. 3) Gebüsch, Grünes, Wiese, Lichtung. 4) Hirsch. Dass 
diese Wörter verschieden gesprochen werden, habe ich ausdrück- 
lich festgestellt, und mich auch einmal eine Viertelstunde lang 
mit Hilfe eines intelligenten, der Mentawai-Sprache kundigen 
Malaien und der willigen Eingeborenen bemüht, diese Unter- 
schiede festzustellen, aber es wollte nicht recht gelingen. Ich 
habe solche scheinbaren Homonymen wenigstens lexikalisch ge- 
trennt. 

Soweit die feinere Aussprache mit Bestimmtheit festgestellt 
war, habe ich sie im Lexikon vollständig angegeben, in den 
Texten dagegen sparsamer, nur so weit, als zur Vermeidung 
von groben Lesefehlern nötig schien. Es bedeutet: 

a das kurze a in: hatte, Bach; 

ä das lange a in: Kahn, Vater; 

ä den kurzen Vokal in: hätte, fett, englisch head] 

ä den langen Vokal in: Bär, französisch fnere\ 

e das lange e in: leer, englisch cane, 

i das kurze i in: Mitte, englisch sin] 

l das lange i in: lieb, englisch see] 

ä das lange o in: englisch all] 

das kurze o in: offen, englisch hot] 

ö das lange o in: Ohr, englisch no] 

u das kurze u in: kurz, englisch footy französisch ours] 

ü das lange u in: Uhr, englisch ruUy französisch naus. 

Die Diphthonge ai, aw, oi werden bei der Aussprache zu- 
sammengezogen. In den Fällen, wo sie als zwei getrennte Vo- 
kale zu sprechen sind, ist das durch Bezeichnung des betonten 
Vokals angedeutet. Es handelt sich hier häufiig um ausgefallene 
Consonanten (z. B. hau neu = malaiisch baharu, hat wir = ma- 

1* 



4 § 2. Silbenzahl und Betonung. 

laiisch kamt). Die Vokalfolgen äi, äu, ao, io, tu, ou, ua^ ui werden 
wie echte Diphthonge behandelt. Das Wort räwru gilt also als 
zweisilbig. 



§ 2. Silbenzahl und Betoniing. 

Die Mehrzahl der Stammwörter ist ein- oder zweisilbig. 
Bei den zweisilbigen Wörtern ruht der Ton auf der vorletzten 
Silbe. Mit der Anhängung von Suffixen rückt auch der Ton 
zweisilbiger Wörter fort. 

Icülwp schleichen — kulüm-ij 

oba wollen — obd-an, 

Jcom essen — kom-an. 
Dagegen hat das Präfix bei einsilbigen Wörteni keine Zurück- 
ziehung des Tones zur Folge. 

tok ziehen — pa-tok 

kom essen — mu-köm. 
Einige zweisilbige Wörter haben den Ton auf der letzten 
Silbe: akä es, das; arät darauf zu; djandn einsteigen; idjä 
schwingen lassen, pendeln; lubä Geschwür; nandn aufrollen, sich 
aufrollen; oto nun, also; otöt fest, befestigen; ^ai^ niesen; päsü 
Ausruf unangenehmen Erstaunens, piläk drehen, ptdä durch- 
bohren; sälü gerade aus; tatdn hinaufsteigen, hinaufziehen (zu- 
sammengezogen aus ta-ata-an); toität Kokosbaum, Kokosnuss; 
ubä Taback, rauchen; udät sitzen, sich setzen, utä Kopf. 

Dreisilbige Wörter, die in nicht unbeträchtlicher Zahl 
vorhanden sind, haben den Ton in einigen wenigen Fällen auf 
der letzten, sonst auf der vorletzten oder drittvorletzten Silbe. 

A) Die dreisilbigen Oxytona. goroSot hinuntersteigen, hin- 
unterschieben; kokotä das Gackern der Hühner (tonmalerisch wie 
oben paisi niesen); bakapdn Oberschenkel; öagardt Rückenflosse 
der Fische. Die letzteren beiden Wörter sind aber zusammen- 
gezogen, und zwar bakapdn aus bakat paa (Stamm des Fusses) 
und öagardt aus et agara-at (die Einkerbung). Als echtes drei- 
silbiges Oxytonon bleibt also nur gorosot übrig, falls es nicht da- 



§ 2. SilbenzaM und Betonung. 5 

mit eine ähnliche Bewandtniss hat wie mit den letztgenannten 
Wörtern. 

B) Die dreisilbigen Paroxytona. ailampa, ailäpät, agbanan, 
ailupa^ alcaba, acinan, aJcüla, dlito, cdupat, aiutät, alutu, anitu, 
apara, atälu, ataman, ataran, änägät, änädjät, äräpui, bailugu, 
bailutut, bairabit, balalai, balatu, baladja, baligan, batara, bäräka, 
djaräba, öupainan, öukuilän, gilisaky golosit, golobaty golotoi, gulu- 
guJc, gurutui, huiluhu, libobOj palite, sairigij talaya, tcdihu, tcdi- 
mouj tdlukutj tarikap, todaidaij toininin und einige andere. 
Ein Theil von ihnen ist deutlich mit den Präfixen a und ta zu- 
sammcDgesetzt, bei anderen erkennt man die Zusammensetzung 
mit di es ist vorhanden (z. B. ailäpät = äi läpät es ist kühl, be- 
haglich). Wieder andere sind Nachbildungen malaiischer Wörter 
{agbanan = mal. ambatjang, äkaba = mal. alcabar), und bei ein- 
zelnen spielen Reduplicationsprocesse eine Rolle, vgl. den Schluss 
von § 12. Nur wenige dürften echte dreisilbige Stämme vorstellen. 

C) Die dreisilbigen Proparoxytona: bägili^ bdkala, bähuluj 
bätara, bdJcülu, bitjiliy böbolo, büdjulu, bügara, bükuiu, öäkorOy 
gugtdu, Jcäbili, kokolOy mümuru, mütulu, näturu, nüniduy pdnäla, 
pdtara, päguru, pikoro, putä/rä, räbara, rägara, rdkara, rdniri, 
rdnwu, rdpara^ rdpiri, rägärä, räkäräy riguru, rügara, rükuru, 
sdgurUy sdkdla, Sdkoro, Sainärä, sdSala, sisili, sokolo, Sokulu, süguru, 
SüSuru, tdbiliy tdpirij tdpolo, tdtalay tdtara, tdgilij tibcday tügäUif 
tüguluy tukSlä, tükulu, ügala. 

Diese Wörter haben sämmtlich drei offene Silben. Der 
zweite Vokal ist gleich dem dritten und von ihm durch die 
liquida l oder r getrennt. Es handelt sich bei der Entstehung 
dieser Wörter um eine eigenthümliche finale Reduplikation, wie 
sich in einigen Fällen zeigen lässt, wo das ursprüngliche Wort 
daneben seine Existenz bewahrt hat. 

rikut Geflecht — rikuru flechten 
8U oder geminirt su-su abhäuten, abhebein — susuru Schabeholz 

tuk stossen — tükulu stossen 

(tügtUu Bäume fallen) 
uga (nur in si Berut gebräuchlich) Keim, Herz — ügala tubu 

(Keim des Körpers) Seele 
mutu rund — mütulu kuglig. 



Q Wortklassen. — § 3. Nomina. 

Da also die letzte Silbe bei den angeführten Wörtern durch 
Beduplikation angefügt ist, so haben sie den ursprünglichen 
Accent bewahrt. 

D) Eine andere Klasse von ebenfalls nur scheinbar drei- 
silbigen Wörtern ist durch polare Reduplikation entstanden, d. 
h. durch Reduplikation von vom nach hinten oder von hinten 
nach vom, indem die erste Silbe am Schluss oder die letzte 
Silbe am Anfang wiederholt wird. 

scUa vom Feuer abnehmen — ScdaSa die Latten des Feuerheerdes 
bala aufsperren, öffnen — baläba ein Korb mit zungenartig sich 

öffiiendem Deckel 
läpä die Jacke, Oberkörperkleid — päläpä (nur auf den Nassau- 
Inseln gebräuchlich) Oberkörper 

In anderen Fällen ist das ursprüngliche Wort nicht mehr nach- 
weisbar : 

guluguh Pfütze 

bulugbug grosser Tragekorb 

koloko Feuerheerd 

boläbo 

bologbog 

Viersilbige Wörter. 
alupätpätj hatokalij halumanah, talahari, talügara^ stibdbara, tcUä- 
nana. 

Sie sind wohl sämmtlich zusammengesetzt, obgleich sich 
das nur bei einigen deutlich nachweisen lässt (z. B. täiänana 
der Scorpion = täiä — norna scharfes Insti*ument — Mund). 
Echte viersilbige Stämme sind wohl nicht vorhanden. 



[ Schlafmatte. 



Wortklassen. 

Das Wortmaterial der malaiisch-polynesischen Sprachen kann 
bekanntlich nicht in unsere Wortklassen eingezwängt werden. 
Dasselbe Wort entspricht je nach seinen Beziehungen unserem 
Verbum, Substantivum, Adjektivum, Adverbium, unter Umständen 
selbst einer Conjunktion oder Präposition. Wir versuchen, die 



§ 3. Nomina. 7 

Darstellung des Mentawaiischen nach Möglichkeit den Anschau- 
ungsverhältnissen anzupassen, die sich in der Sprache kund- 
geben, und unterscheiden Nomina, Personen Wörter, Fragewörter, 
hinweisende Wörter, Partikeln und Interjektionen. Dazu 
kommen dann noch die Eigennamen. 

§ 3. Nomina. 

Ein Theil der Wörter kann Formativelemente (Prä-, In- 
und Suffixe) annehmen. Wir scheiden diese Wörter von den 
übrigen als Nomina ab und verstehen unter einem Nomen die 
Bezeichnung von etwas in der Aussenwelt sich der Wahrneh- 
mung Darbietendem, und zwar in allen seinen Beziehungen, 
durch die es je nach Umständen als Ding, Thätigkeit oder 
Eigenschaft erscheint. 

abak Boot; Boot fahren. 

oinan Fluss; Wasser; Wasser holen. 

sinu Nasenschleim; sich schneuzen; der Schnupfen. 

ubä Taback; Taback rauchen. 

can Zahn; beissen. 

urat Regen; regnen; nass vom Regen. 

matäi todt; Tod; tödten; sterben. 

sou weinen; traurig. 

Suba Fischkäscher; den Fischkäscher knüpfen; mit dem 

Fischkäscher fischen. 
mata Auge; die Augen aufschlagen. 
S(w spalten; ankern (= den Boden spalten); Anker. 
bau Duft; duften; das Duftende; duftend. 
tüba der Tuba -Baum (Derris elliptica); dessen Saft als 

Fischgift; mit dem Saft Fische fangen; die durch den 

Saft betäubten Fische. 
koilop krumm; krümmen; sich krümmen; B^rümmung; 

um — herum; Hohleisen. 
Tcoüop bedeutet nun aber nicht 1) krumm, 2) krümmen u. s. w., 
sondeni es bedeutet das, was diesen sämmtlichen Begriffen 
gemeinsam ist. 



8 



§ 3. Nomina. 



Die besondere Bestimmung der durch das Nomen gege- 
benen Grundanschauung ergiebt sich entweder — und das ist 
sehr häufig — aus dem Zusammenhange, oder sie wird durch 
Formativelemente besonders ausgedrückt. 

Die Formativelemente sind: 
A. Präfixe. 

1) a 

2) 1 

3) pa (inn) 

4) pa (ma) 

5) ma 

6) tu 

7) ta 

8) ri 
ra. 



B. Suffixe. 



1 
2 



1 
an. 



C. Infixe. 



1) In. 



A, 1. Das Präfix a bezeichnet die Vollendung eines Vorgangs. 
bdla herauskommen — a-bSla es ist draussen, es ist heraus. 

A, 2. Das Präfix i bezeichnet das unpersönliche Stattfinden 
eines Vorgangs. 

Icudu sitzen^ sich setzen, i-kudu gelagert sein. 

üjo sehen galai verfertigen, Arbeit itjo i-gaHai abaJc der Her- 
dbak Boot. Stellung eines Bootes zusehen. 

A, 3. Das Präfix pu (dafür beliebig auch mu) bezeichnet 
das Ausüben einer Thätigkeit oder Funktion. Bei einem Nomen, 
dessen Grundanschauung ein Gegenstand ist, bedeutet es: die 
Thätigkeit ausüben, zu der der Gegenstand dient, oder auch: 
seine Thätigkeit auf den Gegenstand erstrecken. 
räu baden, Bad, mu-rdu baden. 

sou weinen, traurig, mu-Sou weinen. 



Si a-nitu Teufel, 



pu-Si-a-nitu ein Teufel sein. 



§ 3. Nomina. 9 

ahaJc Boot, Boot fahren, mu-dbak Boot fahren. 

luga Ruder, rudern, mu-luga rudern. 

oinan Wasser, Fluss, Wasser holen, mu-oinan Wasser holen. 
sinu Nasenschleim, sich schneuzen, mu-Sinu sich schneuzen. 
Schnupfen. 

A, 4. Das Präfix pa (dafür selten ma) ist causativ, es be- 
deutet: den durch das Nomen bezeichneten Zustand herbeiführen. 
kom essen, pa-kom füttern. 

äru schön, gut, gut sein, Schön- pa-äru gut machen, in Ordnung 
heit, bringen, repariren. 

A, 5. Das Präfix ma (nicht identisch mit dem aus pa 
durch Consonantwechsel entstandenen ma) bestimmt das Nomen 
als den Ausdruck eines Zustandes oder einer Eigenschaft. 
äru schön, gut, gut sein, Schön- ma-äru gut seiend, gut, schön 

heit, seiend, schön. 

ha roth, das Rothe, sich röthen, ma-bä roth seiend, roth. 
sulu die Sonne, ma-Sulu sonnig, von der Sonne be- 

schienen. 
soibo der Abend, maSoibo abendlich, spät nach 

Hause kehrend. 
si nit-nit der Mosquito. Auf die Frage, warum er nicht ge- 
schlafen habe, erwiderte mir ein Eingeborener: ma-H-nit- 
nit mosquitoig. 

A, 6. Das Präfix tu bezeichnet das Erleiden einer Ein- 
wirkung, es giebt dem Nomen passivischen Sinn. 
bätak spannen, tu-bätäk gespannt werden. 

ta nicht, mo-m*'6i es ist möglich, ta mo-m'-oi i-tu-rubäi es kann 
ruhäi vertheilen, nicht vertheilt werden. 

A, 7. Das Präfix ta bezeichnet das spontane Eintreten 
eines Vorgangs. 

äi gehen, ta-ai in Gang kommen. 

itjo sehen, ta-itjo dem Auge erscheinen, 

sichtbar werden. 
A, 8. Die Spuren eines Präfixes rl (im Consonantumlaut 
li) erscheinen in einigen wenigen Wörtern. Danach scheint ri 
personificirende Kraft zu haben. 



10' § 3. Nomina. 

(Si hinweisendee Wort = der). 

St ri'tänan das mittlere Kind (täna Hälfte, Mitte). 

Si ri-mata der Dorfvorsteher {mala Auge). 

H ri-ma-nua der Mensch (nua Mensch). 

aM-ma-ma Name einer Pflanze. 

pu-ri-manu Name eines Fisches (panu, im Umlaut manu 

Fischnetz). 
ri-mädäu die Taube. 

A, 9. Ebenfalls nur spurweise erscheint ein Präfix ra 
(mit Consonantwechsel da oder la). 

pa-ra-goa-t Vogelschlinge (goa hängen, baumeln). 
da-ko-ko-yat Schlüsselbein (ko-ko Halszierlappen der Vögel). 
Jca-ra-manjon Name einer Pflanze. 

tat ra-üma der Fremdling {tai hinweisendes Wort = der, üma Haus.) 
pa-ra-hubun-an Dachlängsbalken {bt4bun Dach). 

ra-pära-t Fussboden (pära mit Füssen treten). 
pa-la-nairan Mastbaum. 

B, 1. Das Suffix i giebt dem Nomen die Beziehung nach 
aussen, auf ein Objekt. 

laya scharf, böse, nu du, aku ich — pu-layct-i nu aku du bist böse 

auf mich 
ga-gäba suchen, A;uich, tai na-naläp — ku ga-gäba-i tai na-naläp 

die Frau ich suche die Frau. 

B, 2. Das Suffix an bestimmt das Nomen als einen ab- 
geschlossenen Vorgang oder als eine fertige Thatsache. 

ptdu lago zehn Monate — pulu-lago-an es sind zehn Monate verflossen. 

läpa danach, nachher, — a-läpa-an es ist vorbei. 

äkäu du — äkäu-an du bist es. 

di vorhanden sein — äi-an es ist vorhanden. 

kom essen — a-mu-kom-an aku ich habe (fertig) gegessen. 

C, 1. Das Infix in ist selten. Es scheint dem Nomen 
passivische Bedeutung zu geben. 

tibo räuchern — a-kula t-in-ibo Rauchfleisch. 

gin werfen — • äkäu kina aSan, g-in-in toya sila 

du Feuerstein, wirf die Kinder auf die andere Seite 
eigentlich wohl: du Feuerstein, (ich will dass) die Kinder . . . . 

geworfen werden. 



§ 3. Nomina. 11 

Eine Anzahl von Formen, die von Wörtern abgeleitet sind, 
welche mit S und d beginnen, könnte als infigirt aufgefasst 
werden. 

säu kochen — kaop s-in-äu Kochsalz. 
saba castiii*en — s-in-^a castrirt. 
don beissen — ö-in-ot-at gebissen. 
süa spalten — S-in-äa gespalten. 

st$ba der Fischkäscher — s-in-uha die gefangenen Fische. 
Besser werden diese Formen aber wohl als Consonantum- 
laut nach dem hinweisenden Worte H (oder et) aufgefasst 
(s. § 11), also: 

haop H näu, äi naba, et not-at^ si nila^ H nuba. 
Eine Änderung der Bedeutung wird durch das Infix in 
nur in folgendem Falle herbeigeftihrt. 

tcmai scheissen ; Koth — t-in-anai Gedärme — {t-in-ai schwanger). 
Die Präfixe a und i schliessen einander aus. Jedes 
von ihnen kann sich aber mit einem der übrigen Präfixe 
verbinden. Das Nomen wird dann im Sinne der beiden ver- 
bundenen Präfixe bestimmt. Als drittes bestimmendes Element 
kann dann noch ein Suffix hinzutreten. Die Wirksamkeit der 
Formativelemente soll hier an einem Beispiele dargestellt werden. 
Das Nomen golok bezeichnet die Anschauung: los, lose, 
sich lösen, Lockerung. 
i-golok es löst sich. 
morgolok es ist im dauernden Zustande der Lockerung, es 

ist lose. 
pa-golok die Lösung verursachen, lockern. 
torgolok sich (von selbst) lösen. 
a-ta-goloh-nan es hat sich von selbst gelöst. 

Das Präfix a und das Suffix an bezeichnen den Vor- 
gang der Lösung als abgescUossen, das Präfix ta be- 
zeichnet die Lösung als spontan. Von dem zwischen Nomen 
und Suffix sich hier einschiebenden n wird weiterhin die 
Rede sein. 
a-tu-gohk-nan es ist (absichtlieh) gelöst worden. 
i-tu-golok-nan die (absichtliche) Lockerung hat stattgefunden. 



12 § 3. Nomina. 

Während a und. i sich mit den übrigen Präfixen häufig 
und normaler Weise verbinden, gehört eine Verbindung dieser 
letzteren unter einander zu den seltenen Ausnahmen. Es wurden 
vereinzelt beobachtet: tu-pchla-lai-lai] ta-pu-laibo] mu-ta-ps^-ubut'^ 
pa-mu-Si-gäla. Ganz vereinzelt stehen auch die gelegentlich beob- 
achteten Formen: pa-i-bala, pa-i-agai (also das Präfix i hinter 
einem der übrigen Präfixe statt vor ihm.) Wenn ein Präfix mit 
seinem Nomen zu einem Begriffe zusammenschmilzt, so kann diese 
zusammengesetzte nominale Bildung« noch einmal präfigirt werden. 
kolui Frau, mu-kolui eine Frau nehmen, heiraten. 
H ma-mU'Jcolui die Verheirateten. 
ma-batu oinan 
steinig der Fluss 
§i pu-ma-batu oinan der (böse Geist, der) im steinigen Flusse 

(wohnt). 
Wie die Präfixe a und i, so schliessen auch die Suffixe 
i und an einander aus. In vereinzelten Fällen kann aber das 
Suffix i mit dem Nomen so verschmelzen, dass nun noch das 
Suffix an hinzugefügt werden kann. 

rma der Wind — ai rusa-i oder ai' rma-i-at der Wind weht. 
aräp hören — aräp-i — aräp-i-nan 
kälipo vergessen kalipo-gi kalipo-gi-han. 

In einer kleinen Zahl von Fällen greift das Suffix i das 
Lautgefüge des Stammes an. 

burdu herauskommen — burd-i 
pata nageln — pat-i 
susuru hobeln — sttsur-i. 
Einen Lautzuwachs bewirkt das Suffix i in: 
ton sich drehen — ton-ai 
kah'kaJc stechen — kak-kak-ai. 
Der Vokal säramtlicher Präfixe kann vor vokalisch an- 
lautenden Nomina elidirt werden. — 

Die vorstehende Abgrenzung des Sinnes der Formativ- 
elemente ist nur eine vorläufige grobe Annäherung an den Sach- 
verhalt. Eine Nachprüfung an der Hand der Texte wird sie im 
Allgemeinen bestätigen, nur dass die Modificationen der durch 



§ 3. Nomina. 13 

das Nomen gegebenen Grundanschauung im Einzelnen gewiss 
viel zarter und feiner sein werden, als hier angegeben ist. Bei- 
spielsweise wurde des Präfix a und das Suffix an im Wesent- 
lichen als gleichbedeutend angegeben; es scheint aber, dass das 
Präfix a die Vollendung eines Vorganges, das Suffix an viel- 
mehr das dauernde Abgeschlossenbleiben ausdrückt, so dass 
die so häufige Verbindung dieser beiden Formativelemente keine 
Tautologie darstellen würde. 

Bei der Beobachtung des Gebrauches der Formativelemente 
ist es manchmal nicht leicht, sich in die zu Grunde liegende 
Anschauungsweise hineinzudenken, die mit der unsrigen durch- 
aus nicht immer übereinstimmt; z. B. fassen wir den Coitus als 
eine körperliche Function auf und würden also nach Analogie 
von rmt-kom essen, rnu-Sinu sich schneuzen, mu-Jcia harnen auch 
mu-Jcin coitiren erwarten. Es heisst aber pa-hiny also etwa : den 
anderen zum Coitus veranlassen. Spazieren gehen heisst 
mu-gedjäk, was unserer Anschauung entspricht, aber auch pa- 
gedjäk seinen Körper in Bewegung setzen, kasä i-ta-tdkou ogou? 
wer hat die Ogoupflanze gestohlen? Falls aber das Präfix i 
in seiner Bedeutung oben richtig bestimmt wurde, so liegt viel- 
mehr die Anschauung zu Grunde: durch wen hat der Diebstahl 
der O. stattgefunden? 

Die Präfixe mu, tu, ta, pa geben also dem Nomen ver- 
bale oder der verbalen sich nähernde Bedeutung. Namentlich 
das Präfix mu bestimmt das neutrale Nomen im Sinne eines 
echten Thätigkeitsbegiäflfes. Das Präfix ma bestimmt das Nomen 
im Sinne eines Eigenschaftswortes oder eines Verbums, das 
einen Zustand bezeichnet, während unsere Dingwörter meist 
durch Nomina ohne Präfixe wiedergegeben werden. Das ein- 
zelne Nomen hat den Ausgangspunkt der von ihm dargestellten 
Vorstellungsreihe häufig in einem für unser Empfinden sub- 
stantivischen, verbalen oder adjektivischen Begriff; z. B. hat das 
Nomen ahaJc Boot, Boot fahren seinen Ausgangspunkt in der Vor- 
stellung desBootes; nanam wohlschmeckend,kosten, Wohlgeschmack 
hat seinen Ausgangspunkt in der Empfindung einer Eigenschaft; 
aber die einmal von irgend einem Punkte her ausgelöste Vor- 



14 § 3. Nomina. 

Stellung verbreitet sich durch die Kategorien der Substanz, 
Thätigkeit und Eigenschaft. Durch die Formativelemente ge- 
langt die Sprache zur Abgrenzung einer verbalen Auffassung'. 
Eine reine Abscheidung des Adjektivums kommt nicht zu Stande, 
denn das Präfix may mit dem unsere Adjektiva im Mentawaiischen 
wiederzugeben sind, bezeichnet die Andauer eines Zustandes, 
das Verharren in einem Zustande oder einer Eigenschaft und 
schillert eher verbal. Es entspricht etwa unserem Participium 
Praesentis Activi. 

Dagegen gelangt die Sprache zur foimalen Abgrenzung 
des Substantivbegriffes. Das neutrale Nomen kann durch An- 
fügung bestimmter Endungen ^ die etwa unserem -ung, -heit, 
-keit entsprechen, als Bezeichnung eines Gegenstandes, eines 
Substantivums bestimmt werden. Es sind das bei vokalischem 
Auslaut Jcäty haty täty tat, bei consonantischem Auslaut ö^, at. 
Für t kann n eintreten, s. § 9. 

säu kochen — Säu-Jcät gekochte Speise. 

räp'däm sich erinnern, — räp-däm-än Erinnerungsgeschenk, 

Erinnerung „ Andenken. ** 

gdi schaben — gai-tat Abschnitzel. 

märäm schlafen, Schlaf — päräm-an Schlafstelle, Schlafzimmer. 
piläk drehen — pään^an Steuerruder. 
ktidu sitzen, sich aufhalten — kudu-at Behälter. 

Auch das präfigirte Nomen kann mit der Substantivendung 
versehen werden. 

kom essen — pu-kom-an Kropf. 
gätä die Eladipflanze — pu-gätä-kat Kladifeld. 
bago die Banane — pu-hago-kat Bananenpfianzung. 
atu sich erinnern, überlegen — pu-atu-ät Überlegung, 

Gegenstand der Überlegung. 
pa-narmm träumen -^ pa-namut-än Traum. 
Eine andere Art Verbalsubstantiv entsteht durch Anhän- 
gung der Substantivendung an das mit dem Suffix i versehene 
Nomen, das vor sich die Partikel ka hat. 

hara da sein — ka-bara-i-at die Herkunft 
bäla herauskommen — ka-bSla-i-at der Austritt. 



§ 4. Erweiterung des Nominalverbandes. 15 

§ 4. Erweiterung des Nominalverbandes. 

Zwischen Präfix und Nomen können auch andere Wörter 
aufgenommen werden. 

1) Personenwörter, und zwar wurden nur ka (ich), iiu (du) 
und ra (sie) beobachtet. 

Tcua sagen — a-nu-lcvu-nan du hast gesagt 

a-ra-kua sie sagen 

Das Personenwort kann auch zwischen zwei Präfixe eingeschoben 
werden. 

sdbu verschwinden — a-ra-pu-Sabu sie sind verschwunden. 

2) Die Negation ta, einfach oder geminirt. 

op aushalten — i-ta-ta-op es nicht aushalten. 

3) Negation und Personenwort. 

a-ta-ta-Jcu-agm ich weiss nicht. 

4) Das hinweisende Wort §1 (der) 

ribai werfen — pa-Si-ribai werfend sein 

dl es ist vorhanden, 1 ,. ,. ^ • x x jx x 

« , , , .1 — m pu-st-rot-nan er ist todtenstarr 

ron lest, starr, starr sem. j 

hukai wühlen, sa koko das Schwein. — ma-Si-bu-bukai sa koko 

das Schwein wühlt. 

piläk drehen, Sia sie — ma-si-pi-piläk sia sie drehen. 

Diese sehr häufigen nominalen Bildungen lassen sich etwa so 

wiedergeben : Das Schwein ist ein Wühlendes, sie sind Drehende. 

Der in den Nomina bukai und piläk enthaltene Thätigkeitsbegriff 

wird durch das auf Personen hinweisende si als von einem 

thätigen Subjekt ausgehend gekennzeichnet, und das Präfix ma 

bestimmt diese Bildung als den Ausdruck eines Zustandes. Also: 

ma - Si - bu-bukai sa koko 

Im Zustande eines der wühlt (ist) das Schwein. 

Auch zwischen Nomen und Suffix können Personenwörter 

eingeschoben werden 

pu-punät-da-nan sie halten Punän 

uräp-nu-at *nja pflanze du es 

kom'nt4rnan aku du issest mich 

lärkti'at ^nja ich (will) es trinken. 



16 § 5. Das Abhängigkeitsformativ. 

Das hinweisende Wort akä (es, das) und das Personenwort 
findet sich zugleich eingeschoben in: 

gi-gin-aJcä-da-nat-nja sie werfen es weg. 
Das Personenwort kann auch zwischen den beiden Suffixen 
i und an stehen: 

pu-laya-i-nu-nan aku du bist böse auf mich. 



§ 5. Das Abhängigkeitsformativ. 

Das Formativ der Abhängigkeit oder näheren Bestimmung^ 
unserem Genitiv entsprechend: n, TOr Coiisonanteil t, steht 
zwischen dem regierenden und dem abhängigen Nomen. In der 
Aussprache wird es theils zum regierenden, theils zum ab- 
hängigen Nomen gezogen, wie das hier und in den Texten 
durch die Verwendung des Bindestrichs angedeutet ist Es 
schliesst sich aus Gründen der Euphonie immer an einen 
Vokal an. 

üma n-abak Boothaus 
^ä-^ä n-üb&y Tabakasche 
pa-Sogi n-alai Haarkamm 
kuäu-at n-übä Tabakbehälter 
baya-t kalaba das Innere des Bootes 
di-riguru't gosät Läusekamm. 
Gelegentlich auch vor Vokalen ^: 

pa-Si-cda-t iba das Fangen der Fische 
tiri't oinan die Quelle des Flusses 
mata-t ukui das Antlitz des Vaters 
btiku't orat die oberste Sprosse der Leiter. 
Das Abhängigkeitsformativ kann auch sonst zwischen 
grammatisch nahe verbundenen Wörtern stehen. 

i-la-laptip n-äkäu du klemmst dich (eigentlich: es findet statt 

eine Elemmung deiner) 
Sdbat n-äkäu mit dir (in Gesellschaft deiner). 

Ausnahmsweise kann aus Gründen der Euphonie t und n 
zugleich verwendet werden. 



§ 6. Ansdrock des Tempue nnd der hilfszeitwortlichen Begriffe. 17 

pa-närtä-t-n-o^ah das Zurechtfaaaen eines Bootes 
Sä nä-t-n-öi bei jedem Kommen, jedesmal. 
Das enklitische Personenwort inja (s. § 13) stösst bei 
schnellem Sprechen den Anfang^svokal ab und wird dann an 
vokalischen Auslaut ebenfalls mittels de^Abhängigkeitsformativ 
angefügt. 

loina-t-nja sein Baum 
bäsi-ir'nja seine Krankheit 
Aber: laläp-^nja seine Hütte. 
Nach Diphthongen steht kein Abhängigkeitsformati v; vor 
einem mit t beginnenden Nomen ist es nicht wahrnehmbar. 
ndlou uma Hausamulet 
cdai Jcapäla Kopfhaar 
äldk tibO'i-ät die Abgrenzung der Wörter. 
Gelegentlich kann das Abhängigkeitsformativ auch fehlen. 
baya Jcälaba das Innere des Bootes, neben: 
baya-t haldba. 



§ 6. Ausdruck des Tempus und der hilfszeit- 
wortlichen Begriffe. 

Bezeichnen die Nomina Dinge, so werden Numerus, Genus, 
Casus nicht ausgedrückt. Nur über den Ausdruck des Genitivs 
ist § 5 zu vergleichen. 

Bei den eine Thätigkeit bezeichnenden Nomina wird das 
Tempus häufig mcht besonders ausgedrückt, sondern ergiebt 
sich aus dem Zusammenhange. Die Vergangenheit kann be- 
zeichnet werden durch vorgesetztes äl (es ist vorhanden) mit 
oder (seltener) ohne Verwendung des die Vollendung eines Vor- 
ganges ausdrückenden Suffixes an. Auch die gleichzeitige Ver- 
wendung des Präfixes a und des Suffixes an rückt einen Vor- 
gang als abgeschlossen in die Vergangenheit, äi und das Präfix a 
werden nicht zusammen verwendet. Endlich kann die Ver- 
gangenheit durch ein vorgesetztes a-lSpa-an (es ist vorbei) be- 
zeichnet werden. 

2 



lg §6. Aiudnick des TempuB und der hilüszeitwortlichen Begriffe. 

äi aHa-an akäu du hast es genommen 

es hat genommen du 

m pcU'pat Si tuan der Herr hat es zugemacht 

es hat zugemacht der Herr 

a-läpa-an ahff ma-ünän ich habe geschlafen, 

es ist zu Ende ich schlafend 

Die Zukunft wird bezeichnet durch Anfügung des Wortes 
gSti an das die Handlung ausdrückende Nomen. 

ma-ünän gäti äku ich werde schlafen, 

schlafend (sein) werde ich 

Durch Verbindung von IBpa, a-lBpa oder a-lSpa-an mit 
gSti oder ^olld (vorher) kann ein Futurum exactum zum Aus- 
druck gelangen. 
a-läpa gäti Subu 

nachdem ich gefrühstfickt haben werde 
a'läpa-an djoihi porttbo-crny akd pa-nuru-at 
nachdem (ich) vorher gesprochen habe^ (bekonmie ich) ein 

Geschenk. 
Ein feinerer Zeitausdruck liegt auch in: 
ta päi a-läpa-an Swrat 
noch nicht zu Ende geschrieben 
tuan pa-SaM ta päi a-läpa di galai inja 

der Herr kauft es noch nicht zu Ende es ist gearbeitet (un- 
verarbeitet) 
a (es ist vorhanden) dient auch zum Ausdrucke von: 
müssen. (Es ist die Nothwendigkeit vorhanden). 

äi päi lä äi'Ot'Jcu ka monä 

Es ist vorhanden noch nur gehen ich aufs Feld 
Ich muss bloss noch aufs Feld gehen. 
ta-U (es ist nicht vorhanden) bedeutet auch: man kann nicht; man 
darf nicht. (Die Möglichkeit^ die Erlaubniss ist nicht vorhanden). 
tcM/i (da inja man kann es nicht fortnehmen. 
Häufig werden die hilfszeitwortlichen Begriffe nicht beson- 
ders ausgedrückt. 

a-räu lagai 

weit entfernt (ist) das Dorf 



§ 7. Nomina an Stelle nnserer Adverbien, Präpositionen u. Interjektionen« 19 

bfüat hi nSrfM, gut toüi 
(ich muss) durchaus jetzt heimkehren 

hdpa fCoba märäm 

wo du willst (kannst du) schlafen 
hu itjo 

ich (will es) sehen. 
Die einfache Nominalform dient auch als Imperativ. Transi- 
tive und intransitive Bedeutung wird durchweg mit demselben 
Nomen ausgedrückt, z. B.: 

toüi heimkehren, heimschaffen 

gorosöt hinuntergehen, hinunterstossen 

na-na (Mund), klaffen, öfihen 

uräu wachsen, grossziehen 

bälä fallen, fallen lassen, hinwerfen 

karai hinaufkletterUf hinaufschieben 

rio gerade stehen, aufrichten u. s. w. 



§ 7. Nomina an Stelle unserer Adverbien, 
Präpositionen und Inteijektionen. 

Eine Anzahl nominaler Bildungen entspricht unseren Ad- 
verbien. 

1) Nomina mit den Hinweisewörtem Sl und SB nS. 

Si nä^ä gät jetzt (wörtlich: diese Zeit). 

Si (du früher, vor alten Zeiten. 

Si bdbo'i vergeblich. 

Si riu-riu oft. 

Sä nä^t-n'Oi (bei jedem Kommen) jedesmal. 

2) Nomina mit dem enklitisch nachgestellten Personenworte 
inja (sein). 

nuU'inja (seine Schnelligkeit) schnell. 

udju'inja (seine Zeitdauer) lange. 

Sofh''nja (seine Grenze) , . , 

y . . , . ) . •^ V • dazwiscnen. 

pa-son^ai-nja (seme Begrenzung) 

2* 



20 § 7. Nomina an Stelle unserer Ady erbien, Pr&positionen nnd Interjektionen. 

pOi-gat-nja (sein Anfang) früher. 

Sa-na nata-inja (sein in einem lang) immer. 

3) Nomina mit dem Präfix ma. 

ma-rägärä nahebei. 
mcHTÖ/rät oft. 
tna-tgi-han oft. 

4) Nomina mit der Partikel ka. 

ha udut oben. 
Ica ugu unten. 
ka täi-täi rückwärts, dahinter. 

In anderen Fällen entsprechen nominale Bildungen einer 
Präposition mit ihrem Substantiv: 

öi äabat hüdba mit dem Schiffe kommen, 

kommen in Begleitung des Schiffes 
aku Säbat n-äJcäu ich mit dir. 

ich in Begleitung deiner 

San - 'nja dua toität zwischen zwei Kokosbäumen. 

Grenze sein zwei Kokosbäume 

lulu kan - mui wegen eures Essens. 
Schuld Essen von euch 

Nomina, die Geschlechtsteile bezeichnen, dienen häufig 
interjektionsartig als Flüche. Während diese Wörter in ihrer 
eigentlichen Bedeutung in Gegenwart von Frauen durchaus nicht 
ausgesprochen werden dürfen (ta-kärkäi-käif), sind sie als Flüche 
allenfalls auch vor Frauenohren zulässig. 

tiläi! Vulva. 

pärät! penis. 

kuou! anus. 

lälan! Urethra muUeiris (?). 

goüou! testictüi. 

ka pärät djö-djö! penis canis. 

goüou djö'djö! testicuU cards* 

Andere Nomina, die als Interjektionen dienen^ sind: 
6i heda! (wohl = öi komm!) 



§ 8. Zahlwörter. 21 

äna Nothraf der Kinder (= ina Mutter. Die Form äna Mutter 

ist auf si Berut iu Gebrauch.) 
lieber tamcm und pcäü siehe unter: Interjektionen. 



§ 8. Zahlwörter. 

Den Nomina haben wir die Zahlwörter anzureihen. Zwar 
nehmen sie gewöhnlich keine Formativelemente an, weil ein Be- 
dürfnisse sie näher zu determiniren, nur selten hervortritt; ge- 
eg entlich geschieht aber eine Ausstattung der Zahlwörter mit 
Prä- und Suffixen ohne Schwierigkeit. Ich gab zwei Leuten 19 
Glasperlen mit der Aufforderung, sie unter sich gleich zu theilen, 
worauf einer von ihnen fragte: 

haSä nhmu-pulu, kaSä a-murÜba? 
wer zehnert, wer neunert? 
Aehnlich baHu-nat Jcdi wir sind acht* 

hau ichna bä, i-pu-tSlu. 
gieb (noch) ein Stück, (dann) sind es drei. 
Das Präfix pa klingt vor Zahlwörtern oft wie ha. 
pa-Schiara vereinzelt, einzeln. 
ba-pti-pulu je zehn, 
ge-zehntet 

Ebenso wird das Fragewort piga (wie viele?) behandelt. 
horpi^ga kam wie viele (bekommt jeder) von euch? 
gewievieltetihr 



1. 


§ara, 


2. 


rua, 


3. 


tiüu. 

9 


4. 


äpat, 


B. 


lima, 


6. 


änämf 


7. 


pitu. 


8. 


balu, 


9. 


ma, 


10. 


ptdu, 



22 § 8- Zahlwörter. 

11. pulu sara täray 

12. puiu rua täraj 
20. nm-na pidu. 

100. schn^ otu {otu bedeutet urBpriinglich den bei Vertheilungen 

dem Einzehien zufallenden Antheil). 
1000. ptUihn' otu. 

Das Zahlwort steht vor dem zugehörigen Nomen. 

r 

Sara üma Uilu ri-mata. 
(auf) ein Gemeindehaus (kommen) drei Vorsteher. 
Für Sa/ra, rua, tälu, limay pitu, balu, sibay ptdu kann man 
sagen: sa-na^ ruornay tatu-na u. s. w. 



Iheisst auch: nur, bloss, lauter. 



sa 

Jcoäip üma Sara toität. 
um das Haus (stehen) einzig Eokosbäume. 
Sana la tiät es juckt fortwährend, 
einzig nur jucken 
Särna bitja einmal, zum ersten Mal, duä-na bitja zweimal, zum 

zweiten Mal u. s. w. 
Jca tärtähhif^a beim dritten Male. 

dua lago Sara tipu 27, Monate, 
zwei Monate eine Hälfte 
tipu — tipu halb — halb. 
Wir fügen hier anhangsweise eine kurze Darstellmig der 
Längen- und Hohlmasse an. 

Als LSngenniasse dienen die Eörpertheile. 
ii nonai die Breite eines Fingers. 
turu die Spanne zwischen dem ganz gespreizten Daumen 

und Zeigefinger. 
räma(lc) die Spanne zwischen dem ganz gespreizten Daumen 

und Mittelfinger. 
taJcäp die Handbreite, 
Sihä |die Elle, Entfernung von der Mittelfingerspitze 



ihä 1 di 
ukuüänjzx 



(ukuüän (zum Ellenbogen. 



§ 9. Indifferenter Gonsonantwechsel. 23 

ncUa para Annlänge, Entfernung von der Mittelfingerspitze 

zur Schulter. 
mata Jcäpa Armlänge, Entfernung von der Mittelfingerspitze 

zur Achselhöhle. 
nuita tot-tot Entfernung von der Mittelfingerspitze zur Brust- 
warze bei gestrecktem Arm. 
polou rM-ruA:a^) Entfernung von der Mittelfingerspitze zur Mittel- 
Sau Sagät j linie der Brust bei gestrecktem Arm. 
mata käpa ^iJa Entfernung von der Mittelfingerspitze zur entge- 
gengesetzten Achselhöhle bei gestrecktem Arm. 
räpa Elafterweite, Armspanne. 

Als einfaches Hohlmass dient der radouy der Hohlraum 
zwischen zwei Knoten des Bambusrohres. Aehnliche einfache 
Masse sind sa-na labit, ein Tragkorb voll; eine Traglast, Sa- 
na Ion ein Käfig voll (für Hühner), Sorna roJco eine Windung 
(Kupferdraht), Schna lai-lai eine Schnur (Perlen), sa-na SaM-at, 
eine Kaufeinheit, (beim Verkauf von spanischem Rohr) ist ein 
Bündel von etwa 25 Stück, panu, ein Fischnetz von gewisser 
Grösse, dient auch als Hohlmass für andere Gegenstände, z. B. 
gäta Sara panu ein Fischnetz voll Kladi. 

Lebende Wesen werden als munähy leblose als bä gezählt 
tälu-na fnunän Sa Tcoko drei Stück Schweine* 
Uma-na munän djö-djö fünf Stück Hunde. 
a4alu lima bä Eier fänf Stück. 
inu pulu Sara tära bä Perlen elf Stück. 
Geld ist in keiner Form vorhanden. 



Die Nomina unterliegen verschiedenen Lautprocessen, näm- 
lich dem Lautwechsel, der Gemination und der Reduplikation. 
Üen Lautwechsel unterscheiden wir in den indifferenten und den 
fnnctionellen LautwechseL 

§ 9. Indifferenter Consonantwechsel. 

A. Im Anlaut und Inlaut. 

Im Anlaut kann m ia p oder &, n in ^ umlauten. Es 
geschieht aber nur bei dem Präfix mu häufig, sonst selten. 



24 i 9* Indifferenter Gonsonantwechsel. 

märäm schlafen = päräm 
mitja wieder = M^ 
fNd achlagen = hä 
na dieser = iä. 
Vereinzelt im Inlaut 

himä was = hipa 
t erscheint gelegentlich im Anlaut fiir l oder s 

tapa wedeln = hpa 
tapü klug = iopii 
pa-ti-lanäk (8.) -- pa'H4agäk. 
Anlautendes r (oder d) für I. 

ri-^ädäu die Taube = U-mädäu 
ru stossen = lu 
di^fna-ma eine Rotangart = a4i'ma'ma< 
Ebenso im Inlaut. 

tarifnou heiraten = taUtmm 
birü zerreissen = biUt. 
Vereinzelt iy fiir 2. 

. munjun Bast der Eokosnuss = muhm. 
Anlautendes h für s 

^ na-na gat jetzt = st Mo-na gM 
JU nöbut der Nebel = H ncbut. 
Vereinzelt g und h fiir r 

m^'ägu schon = m^-Sru. 
ma-hamun dunkel == ma-ramun. 
Dass y eine Aussprachevariante von g^ dass j und e solche 
von djj dass ö eine Variante von tj ist, dass d häufig fiir r, dass £ 
meistens fiir 8 gesprochen wird, ist schon in § 1 bemerkt worden. 

B. Im Auslaut. 
Die Wörter können consonantisch oder vokalisch schliessea. 
Als Schlussconsonanten kommen nur die Explosivlaute Je und g^ 
t imd d, p und b und die entsprechenden Nasallaute n, n und m 
vor, niemals i, j, ly r, 5, s, i. Als Schlussvokale kommen sämmt^ 
Uche kurze und lange Vokale und sämmtliche Diphthonge vor. 
Die auslautenden Explosivlaute können in die entsprechen- 
den Nasale und umgekehrt umlauten, wenn das nächstfolgende 



§ 10. Indifferenter VokalwechBeL 25 

Wort nicht durch nahen grammatischen Zusammenhang (Attri- 

bution oder Abhängigkeit) sich anschliesst« 

wrat oder uran Regen, regnen 
märäp oder märäm Schlaf, schlafen 
hu^uk oder kudjun Qualm, qualmen. 



§ 10. Indifferenter Vokalwechsel. 

Eine Anzahl von Wörtern erlaubt den Vokalwechsel. 
Vereinzelt verbindet sich damit Konsonantwechsel. S. bedeutet: 
Dialekt von si Benxtj N.: Dialekt der Nassau-Inseln. 

äbäby ibib einsetzen 

ba^bah-bak, bo-bok-bok Hammer 

öat'daty at-iitj iup-iup Eidechse 

Hk-Oky iok-iok zurückziehen 

didy dad daraufschlagen 

Mpuru, edpurUf iüpuru beenden 

ina 8.: äna Mutter 

goUatatj goloUn Fischtrichter 

kaüuku^ kuüuku Trinkschale 

koüipf koilopy kailup, kaüut krumm 

korit, korut krumm 

läJcu, hku biegen 

läpät, JV: lopot kühl 

liiC{jiy N: ulfidjiy S.: lidju Speichel 

ImkUy 8,: Uhau, guüu Kern 

lük-luky lahlaky lük-lak klopfen 

nanküy 8. nunku leicht 

njoky njakj gewöhnlich njok-njan Eichhörnchen 

ogdogy ogdag Holzstab zimi OShen der Kokosnuss 

patj ^ö^ zumachen 

piöiy 8.: pu6u anfangen ' 

püäky püok drehen 

räka, räku hocken 

rigiriy rüguru^ rägara, 8.: rüniri schief. 



26 § 11. Functioneller GoDsonantwechsel. 

rciky rak^ gewöhnlich rokrdohy rok-dan gerade strecken 

roibaty roibot Pustel 

saüiy Sili tauschen 

suruak, Sr. samäk Freund 

tiipaky topoi Spielflechtwerk 

tunan^ 8,: toinon Landzunge. 



§ 11. Functioneller Gonsonantwechsel. 

Bei nahem Zusammenhange zweier Wörter steht als Schluss- 
konsonant des ersten vor einem Consonanten der Explosivlaut, 
vor einem Vokale der entsprechende Nasallaut 
{urat oder uran Regen) urat Si a-bäu starker Regen 

Regen der starke 

Dieses Gesetz gilt auch zwischen den zwei Hälften eines 

geminirten Wortes und zwischen einem Worte und dem Suffix t. 

{jgS/p oder gSm). Aber: gäp-gäm oder gäp-gäp dunkel, Dunkelheit 

(öok oder con). Aber: cok-cok oder öok-äon zurück, zurückgehen, 

zui'ückziehen. 
{Säp'Säp oder säp-säm sauer, Säure, sauer sein). Aber: säp-säm-L 
cok'Cok oder cok-con. Aber: cokrcoh-i. 

Bei der Anfügung des Suffixes an steht bei consonantisch 
auslautenden Wörtern als Schlussconsonant der Explosivlaut, 
nicht der entsprechende Nasal, und das Suffix wird dann mittels 
eines eingeschobenen Nasals angefügt, und zwar wird bei Jt, Qj 
tj d ein n, bei p und h ein m eingefügt. 

gog-gog Blasen werfen — gog-gog-nom 
kirin reiben — kirit-nan 

gäp-gäm dunkel, Dunkelheit 

duiJcelsein - 9<^-9ap-nian 

Um übel, Übelkeit, sich übel befinden — tip-man 
märäm Schlaf, schlafen — märäp-man. 
Vokalisch schliessende Wörter fügen bei kurzem Schluss- 
vokal ein n ein. 

aili erreichen — aili-nan 
piro drehen — piro-nan 
sola sich irren — Sälä-nan 



§ 11. Functioneller Consonantwechsel. 27 

Der Hiatus zwischen langem oder diphthongischem Schluss- 
vokal und dem Safi^ an wird nicht ausgefüllt. 

bälä fallen — bäta-an 
bat/hbau^ hochschnellen — bau-bau-an 
Bei manchen Wörtern schwankt der Gebrauch. 
batu platzen — batu-an oder 

batur-nan 
itjo sehen, nu du — Ujo-nu-an ) 

itjo^nu-nan ] ^^ ^^^^^^ 
bäla herauskommen, herausholen — baUiran oder 

bald-nan 
kuru laufen, hetzen, verfolgen — Jcan^an oder 

kurt/hnan 
In einigen Fällen werden die Suffixe an und t an den 
vokalischen Auslaut mittels eines eingeschobenen g, y oder dj 
angefügt. 

bäM gross, gross sein — bäu-gixt 
räu weit, entfernt — räu-gat 
kalipo vergessen — katipo-gi 
lia Punän halten — lia-dji 
bärbä Rand, Seite — bärbärYot Müllhaufen 
bä Iroth, Röthe, roth sein — bäryat 

piü (auf si Berut gebräuchlich) anfangen — piöi-gan früher. 
Eine noch unregelmässigere Bildung ist: 

bfdau weiss — btda-yat weisses MetaU 
Vereinzelt wird das Suffix an doppelt angefügt. In diesem 
Falle wird das n des ersten SufiELxes in n verwandelt. 

guru hineinstecken, guru^an Steuerruder, 
^ ' guru-^tan^an Einsatzloch für das Steuerruder. 

Ein^ ähnliche Bildung ist änan-an von änan da sein, an- 
wesend sein, einer Form, die wohl selbst schon als suffigirt zu 
betrachten ist. Das einfache im kommt allerdings nicht vor, 
es steckt aber wohl in dem hinweisenden Wort nun] s. § 14. 
"'^' LoL- einigeln Ausnahmefällen wird das Suffix an ohne ein- 
gesebobenen Naisal an den Stamm angefügt, und zwar dann an 
den nasalen Schlussconsonanten. 



28 § 11- Fonctioneller ConflonaDtwecbmeL 

kom 688611 — Jcoman 

om au8halt6ii — onhan 

abak Boot, Boot fahren — aban-an 

galak hinlegen, sitzen lassen — galan-an neben dem 

häufigeren gaUak-nan 

güik seitlich abweichen, berühren — gilÜHm oder 

gUik-nan 

udät sitzen, sich setzen — udän-an Sitzbank im Boot 

toität Kokosbaum — jm-toi/ön-a» Kokospflanzung 

dän drücken — dä-^iän^n Untersparren unter den Dachlatten. 

Das Präfix pa und das aus ihm umgelautete ma (s. § 3 
A 4) hat stets den Nasal nach sich. Hier lautet auch noch i, g 
und ßj in n um. 

kiSau Fackel, mit der Fackel erleuchten — ma-niSau 

karai klettern, hinaufschieben — nuihnarai 

tügtdu Baum fäUen — pchnüfftdu 

täbak Loch, löchrig, durchlöchern — ma-näbiiäc 

Särä Schlinge, schlingen, verschlungen — ma-närä 

stiba Fischnetz, mit dem Netz fischen — Tnuhnuba 

poSai reiben, Reibung — ma-maSai 

ü-^ Hetzruf, hetzen — ma-ni-ii 

panu grosses Fischnetz, mit dem grossen — pa-momu 

Netz fischen 

dja-dja schneiden. Schnitt — ma-na-dja. 

Ausnahme: 

tibo sprechen — * öfter pa-tibo als pa-mbo 

Bei einsilbigen Wörtern unterbleibt der Umlaut 

iok ziehen — pa-tok 

Das Präfix nto, welches nicht aus pa umgelaniet ist und 
die Andauer eines Zustandes bezeichnet, (s. § 3 A 5) ruft da- 
gegen keinen Consonantumlaut hervor. 

tau'tau hell, gelichtet, Helligkeit — ma-tau-tau 
puSu schwarz, Schwärze — ma-puSu. 

Das hinweisende Wort Si kann ausnahmsweise den Um- 
laut in den Nasal veranlassen; gewöhnlich ist das aber nielit 
der Fall. Vergleiche auch § 3 C 1. 



§ 12. Reduplikation nnd Gemination. 29 

tügulu Baum fallen — äi nugtäti-at der gefällte Baum 
tä-täu Grossvater, Enkel. Von einem sonst nicht gebräuchlichen 
geminirten täu-täu wird gebildet: si näu-täu. 



§ 12. Reduplikation und Q-emination 

werden in grosser Ausdehnung angewendet. Beide ändern nichts 
an der Bedeutung des Wortes. Nur in einigen wenigen Fällen 
hat sich das reduplicirte oder geminirte Wort von dem ein- 
fachen in seiner Bedeutung differenzirt. 

tau stattlich, männlich — tä-täu der Grossvater 
luga das Ruder — luga-luga die Flosse. 
Ein Sinnunterschied wird durch die Reduplikation auch 
bei einer gewissen Erlasse von Wörtern hervorgerufen, in der 
Geräthe nach der Thätigkeit bezeichnet werden, zu der sie 
dienen. Das Geräth hat dann immer die Reduplikation, das 
einfache Nomen kann auch ohne sie gebraucht werden. 
äaktit (oder sa-SaJcut) zusammenfügen — sa-Sakut Rechen 
äärä (oder Sä-Särä) schnüren, binden — sä-särä Auf hängeschnur 
lap (auch lap-lap oder la-lap-lap) klemmen — la-lap-lap Zange. 
Der Gebrauch verlangt bei einer Anzahl von Wörtern die 
Heduplikation oder Gemination, bei anderen verbietet er sie, 
und bei einer grossen Menge von Wörtern ist es dem Belieben 
überlassen, z. B.: 

läläu der Berg, niemals lau 

poldk die Erde, niemals po-polak 

sä'Sä die Asche, niemals Sä 

hai'Mi süss, niemals Jcai. 

1) Gemination. 

Ausser der schon erwähnten obligatorischen Gemination 
bei einer Anzahl von Wörtern erscheint häufig die fakultative 
zur Erhöhung des Wohlklangs und Nachdrucks dienende Ge- 
mination. Manche Wörter werden nur dann gelegentlich in 
ihrer einfachen Form gebraucht, wenn die geminirte unmittelbar 
vorhergegangen ist. Eine vielfache Wiederholung desselben Wortes 
dient immer zur Bezeichnung eines lange andauernden Vorganges» 



30 f ^* Bedaplikatioii imd Geminatioii« 

äfiun-an-äfmn-an-anifn-an 

gehen (und) gehen (und) gehen 

igi'igi-igi-igi 

sich immerfort vermehren. 

S) Redapllkitton. 

Die Reduplikation erscheint häufiger bei Nomina, wenn 
sie Thätigkeiten ausdrücken ^ als wenn sie Eigenschaften oder 
DiDge bezeichnen; bei Partikeln ist sie selten» bei Personen- 
Wörtern kommt sie nicht Tor. Von Zahlwörtern werden iara^ 
tSu und ptdu häufig reduplicirt, die übrigen selten oder gar nicht» 

A. Einmalige Reduplikation. 

a. Einsilbig. 
go-golu zürnen 
Enthält die erste Silbe einen Diphthong , so geht nur 
dessen erster Vokal in die Reduplikationssilbe ein. 
gorgaüau Dolch 
djO'djoihi vorher. 
Beginnt das Wort mit einem Vokal ^ so wird nur dieser, 
nicht die ganze erste Silbe reduplicirt Von einem Diphthong 
wird auch hier nur der erste Vokal wiederholt 

o-ogdog Holzstab zum Offnen der Eokosnuss 
(hoi kommen. 
Seltene Ausnahme: ab-ahak Boot. 

Die einsilbige Reduplikation kann sich mit der Gemination 
vereinigen. 

hrlaU'lau klopfen. 

b. Zweisilbig. 
putä-putärä spinnen 
holi'holit sich winden 
naturnaturu lehren. 

B. Zweimalige Reduplikation. 

a. EinsUbig. 
Tcu-Tcu-hwru folgen^ hetzen. 
Vereinigung von zweimaliger einsilbiger Reduplikation mit 
Gemination. 

märmä'mm'miih stUl, Stüle. 



§ 12. Reduplikation und Gemination* 31 

b. Zweisilbig (selten). 
dfuru-djuru-djurfä zu Mittag essen, 

C. Dreimalige Reduplikation (selten). 

a. Einsilbig. 

ga-ga-ga-gaba suchen. (Die gehäufte Reduplikation malt 

hier das andauernde, imermüdete Suchen). 
bä-bä-bä-bägät eine Rotangart, 
Vereinigung von dreimaliger einsilbiger Reduplikation mit 
Gemination : 

mu-ri'ri'n'riu'riu fortwährend etwas thun (wie bei gaba). 

b. Zweisilbig. 

torO'tarihtorO'torot wandern (wie bei gaba). 
Hat nach dem Präfix pa [ma) ein Umlaut des Anfangs- 
consonanten stattgefunden (vgl. § 11). so nimmt auch die Redu- 
plikationssilbe am Umlaut Theil. 

taro fortschaffen — ma-na-naro 
dja-dja schneiden — ma-na'nchdja 
süo empfangen — pchni-nilo 
Jcuru hetzen — ma^u-nu-huru. In diesem Bei- 
spiel hat ausnahmsweise die Reduplikationssilbe den Umlaut 
erfahren, der Stamm aber nicht. 

Ist durch Elision ein Präfix mit dem vokalischen Anlaute 
eines Wortes zusammengeschmolzen, so wiederholt die Redu- 
plikation die so entstandene Silbe. 

äru schön, gut, pa-äru gut machen, repariren, elidirt p'-ärUy 

reduplicirt pä-jp'-5rti. 
6i kommen, mu-oi kommen, elidirt m^-oiy reduplicirt mo-m'-oi. 
äi gehen, mu-äi gehen, elidirt m'-Si, reduplicirt mä-m^-äi. 
Lange Vokale des Stammworts erscheinen in der Redu- 
plikationssilbe häufig kurz: 

pä-p'-äru 

Die Betonimg des Stammworts wird durch die Redupli- 
kation nicht geändert. 



32 § 12* Reduplikation und Gemination. 

Von dieser lebenden Reduplikation und Gemination ist die 
erstarrte zu unterscheiden^ welche bei der Wortbildung eine 
Rolle gespielt und Formen^ die nunmehr unveränderlich sind, 
hervorgebracht hat. Von der erstarrten Gemination, über die 
das Lexikon nähere Auskunft giebt, war schon oben die Rede. 
In § 2 D ist die erstarrte polare Reduplikation, d. h. die Bil- 
dung dreisilbiger Wörter aus zweisilbigen durch Wiederholung 
der ersten Silbe am Schluss oder der zweiten Silbe am Anfangs 
besprochen und in § 2 C die erstarrte finale Vokalreduplikation 
unter Einschiebung der liquida l oder r. 

riku '— rikuru flechten 
SU-SU — Susuru Schabeholz. 
In einigen der in § 2 E angeführten scheinbar viersilbigen 
Wörter ist die erstarrte finale Silbenreduplikation zu beobachten. 

a-lupät-pät Leuchtkäfer * 
ma-laibi-hi Name einer Pflanze. 
Auch in einigen scheinbar dreisilbigen Wörtern zeigt sich 
dieser Process. 

todai-dai Schnepfe 
ta libo-bo Fliege. 
Mit der finalen Silbenreduplikation kann sich die An- 
hängung des Suffixes i verbinden. 

lago der Mond — pa-lago-go-i die Sterne 
hcUa aufsperren, öffnen — bala-ta-i zugespitztes Ende eines 

Gegenstandes (Zusammenhang fraglich). 



Von den Nomina, die durch Formativelemente abgewandelt 
werden oder abgewandelt werden können, unterscheidet sich 
nun die Gesammtheit der übrigen Wörter, bei denen das (ab- 
gesehen von den in § 18 angegebenen Ausnahmen) nicht möglich 
ist. Diesem formalen entspricht der sachliche Unterschied, dass 
die Nomina etwas in der Aussenwelt Wahrnehmbares benennen 
(auch die wenigen vorhandenen Abstrakta benennen wenigstens 
etwas in seinen Wirkimgen Wahrnehmbares), während den Par- 
tikeln und Interjektionen in der Aussenwelt nichts entspricht. 
Eine Mittelstellung nehmen die Personen- und hinweisenden 



§ 13. Die Personenwörter. 



33 



Wörter ein, die Erscheinungen der Äussenwelt nicht benennen^ 
sondern auf sie hinweisen, während die Fragewörter das Ver- 
langen nach einem solchen Hinweis ausdrücken. 

§ 13. Die Personenwörter. 

Sie haben eine orthotonirte und eine schwache Form. Die 
erstere stellt das mit Nachdruck ausgesprochene Personenwort 
vor, die letztere dient, enklitisch an das Nomen angefügt, zu- 
gleich als besitzanzeigendes Wort. Für die Betonung schmilzt 
das enklitische Personenwort mit seinem Nomen zu einem Wort- 
gebilde zusammen. Idläp das Haus, laiAp-hu mein Haus. 





Orthotonirte 
Form 


Schwache 
Form 


Enklitische Form 


ich 


aku 


ku 


{lagai')ku mein (Dorf) 


du 


äJcäu 


nu 


{lagai')nu dein (Dorf) 


er 


inja 


inja 


(lagai'')inja sein (Dorf) 


wir 

(der Angeredete 
aasgesohlosBen) 


hai 




(ia^ai-)t»diun8er(Dorf)(exclusiv) 


wir 

<der Angeredete 
eingeschlossen) 


Sita 


ta 


{lagai-)ta unser (Dorf) (inclusiv) 


ihr 


kam 


— 


(lagai')mui euer (Dorf) 


sie 


Sia 


ra 


{lagai')ra (ihr Dorf) 



Sita und sia sind aus Si ita und si ia zusammengezogen. 
Die einfachen Formen ita und ia sind daneben gelegentlich noch 
in Gebrauch, namentlich auf si Berut und den Nassau-Inseln. 

ku und nu können vor Vokalen das u elidiren. kföba ich 
will, n^öba du willst. 

käi wir und kam ihr können vorher durch die entsprechende 
schwache Form der Einzahl angekündigt werden. In fragenden 
und verneinenden Sätzen ist dieses Aufsteigen von der Einzahl 
zur Mehrzahl obligatorisch. 

ta ku agai kai wir wissen nicht, 
nicht ich wissen wir 
Jcaipa nu ai kam? wohin geht ihr? 
wohin du gehen ihr 

3 



34 § ld< ^^ Perflonenwdrter. 

nu itjo kam i-gälai abak ihr (wollt) ein Boot verfertigen sehen 
du sehen ihr verfertigen Boot. 

Das besitzanzeigende enklitisehe nu wird durch ein dem 
Nomen angehängtes m ersetzt, wenn das Nomen auf einen ein- 
fachen kurzen Vokal endigt. Für die Betonung gilt aber dieses 
m als eine Silbe, der Ton fällt also auf den Schlussvokal. 

ibd-m dein Fisch, buli-lndi'm deine Flasche. 
Aber: lagat-^u dein Dorf, kabürnu dein älterer Bruder, ZaZöp-nt« 

dein Haus. 

Fiel der Accent schon vorher auf die letzte Sübe, so bleibt 
nu unverändert. ut& der Kopf, utä-^u dein Kopf 

ubä Tabak, ubärnu dein Tabak. 

Gelegentlich schwankt der Gebrauch. 

torO'torchnu oder toro-torö-m dein Spiegel. 

Zahlwörter werden wie andere Nomina mit den enklitischen 
Personenwörtem verbunden. 

Sarorku ich allein 

Sard-m du allein 

dua-mäi wir zwei 

äpairSia äi zu vieren gehen sie 

täht-Sia tai na-ncdäp (es waren) ihrer drei Frauen. 

Statt der enklitischen Form verwendet man bei stärkerer 
Betonung des besitzanzeigenden Personenwortes die orthotonirten 
Formen mit angehängtem H bahat-'nja. 

äku Si bahat-nja üma mein (eigenes) Haus 
äkäu „ „ „ „ dein „ „ 

aku Si iakat-nja üma heisst wörtlich : ich (bin) der Stamm 
des Hauses = von mir stammt das Haus. (Wie an diesem Bei- 
spiele zu ersehen ist, dient inja wie im Malaiischen oft zum 
Ausdruck der Beziehung eines Nomen auf ein anderes). 

Die Personenwörter brauchen nicht immer ausgedrückt, 
sondern können auch ergänzt werden. 

ta pa-Saki pdlite 

(ich) verkaufe den Dolch nicht. 



§ 14. Hinweisende Wörter. 35 

Die Personenwörter können am Anfange des Satzes als 
vorläufige Vertreter des am Schlüsse folgenden Subjekts stehen. 

da üjo Sita Si ri-ma-nua 
sie sehen uns die Menschen. 



§ 14. Hinweisende Wörter. 

nB (mit Consonantwechsel tä, häufig geminirt nä4ä oder 
tSr-na) Dieser. 

Attributiv wird na dem Nomen nachgesteUt. 

Si ri-mornua na dieser Mensch. 

Durch ein angefügtes äda wird der Hinweis mehr in die 
Feme gerückt. 

na äda (gewöhnlich näda gesprochen) 1 j j 

nortä äda (gewöhnlich nä-täda gesprochen)! ®^ ^ ' jener 

SS nS jeder, alle, wird nur vor einem Nomen gebraucht. 
Sä na go-goi alle Tage. 
Sä änan (gewöhnlich Sänan gesprochen) nur so, eben. 

nSn (= norän? s. § 11) das, dieses, das eben. 

ha hüäp nä/n da (» nän äda) in dem Hause dort. 

ci, SI9 Sa, tai^ ta. Schwächere hinweisende Wörter, unserem 
Artikel entsprechend, sind &', häufig abgeschwächt Si gesprochen, 
und tai. Sie werden vor Eigennamen und vor Nomina, die Per- 
sonen bezeichnen, angewendet Bei Verwandtschaftsbezeich- 
nungen sagt man Sa für H und ta för tai. 

Si bölot luldk Tellerlecker (Eigenname). 

Si halu-balu die acht (Jünglinge). 

tai mortöbä Name eines Dorfes. 

tai gui^gui die kleinen Einder. 

Sa bagi der jüngere Bruder. 

ta tärtä/u der Grossvater, der Enkel. 

ta Jcäbu der ältere Bruder. 

3* 



36 § 14. Hinweisende Wörter. 

Ausserdem auch äa bagäi die anderen^ 6a Jcoko das Schwein^ 
ta bairak die Biene, ta libobo die Fliege. Das persouenbezeich- 
nende Si wird von den Thieren nur zum Theil geführt, in der 
Thierfabel öfter als bei Bezeichnung wirklicher Thiere. Auch 
einige Pflanzennamen haben Si vor sich, z. B. Si maino. 

Wörter, die nicht eigentlich Nomina sind, aber Personen, 
bezeichnen, können ebenfalls Si annehmen. 
Si na Dieser. 

Si ta-ia der nicht (mehr ist), der Verstorbene. 
Si wird femer verwendet zur attributiven Anfügung eines 
Nomen an ein anderes oder — unserem Relativsatze mit „der'' 
sich nähernd — eines Nomen an ein Personenwort. 
hago Si ma-nanam Banane, die wohlschmeckende = eine wohl- 
schmeckende Banane. 
(Dagegen prädikativ: ma-nanam hago wohlschmeckend (ist) die 

Banane). 
aku Si galai abah ich (bin es) der das Boot gemacht hat. 
ich der machen Boot 

ta-u Si agai inja es ist Niemand, der es weiss. (In 
nicht ist der wissen es ta-u es ist nicht vorhanden, 

steckt die Personenbezeichnung 
latent). 
Si steht ferner vor Nomina, die eine Zeitbestimmung oder 
Modalitätsbestimmung ausdrücken. 

Si nä-nä gät jetzt (wörtlich: diese Zeit). 
Si alu vor alten Zeiten. 
Si bau neuerlich. 
Si riu-riu oft. 
Si buru schon lange. 
Si bdboi vergeblich. 
Si btdat-nja wirklich, 
üeber den Gebrauch von Si innerhalb des Nominalver- 
bandes s. § 4. 

akS, ISu. Die hinweisenden Wörter aM und Uiu deuten — wie, 
unser „es" — anticipirend auf erst weiterhin folgende Bedeteile 
und zwar weist lau auf die gesammte folgende Aussage, aJcd 



§ 15. Fragewörter. 37 

auf einen einzelnen Gegenstand hin. lau steht nie an erster, 
gewöhnlich an zweiter Stelle. 

ma-nutu lau baya-inja Jca tubu-Jcu er ist mir wohlgesinnt 
wohlwollend es Herz sein zu Körper mein 

ta lau nu ma-matäi dkä aku? tödtest Du mich nicht? 
nicht es du tödten es mich 

lau weist hier auf den ganzen folgenden Satz, akä AMfäku hin. 
'bagSi andere. 

Sa iagäi die anderen. 

Sa iagäi — Sa bagäi die einen — die anderen. 
änSu selbst. 

Das Personenwort inja kann auch als hinweisendes Wort 
dienen. 

inja iä galai-ät-nu? ist das bloss deine Arbeit? 
es nur Arbeit dein 
inja tä äda deshalb, 
es dies da 



§ 15. Fragewörter. 

apa was? warum? 

kaSä wer? 

plga I 

plga^na ] ^^^ ^^^'^^ 

piga m-öi wann? 

Icaipa wo? woher? wohin? 

Tcaipa gäti wann? 

Jclpa wie? welcher? was? warum? 

anoi warum? 

Mit Ausnahme von apa sind die Fragewörter zusammen- 
gesetzte Bildungen, in denen man die Partikel Jca, das Präfix 
pUy das Nomen Igi (viele) und das Fragwort apa erkennt. 



38 § 16. Partikeln. 

§ 16. Partikeln. 

1) Partikeln der HodaUtBt. 

tä nicht^ nein 
btdat sehr 
müja wieder. 
tu und btdat stehen am Anfange des Satzes, wenn sie 
sich auf den ganzen Satz beziehen^ sonst vor dem Worte^ auf 
das sie sich beziehen, müja steht gern am Ende des Satzes. 
ta ku agai ich weiss nicht 

H ta hdit der ohne Vorhaut, (der mahometanische Malaie). 
btdat ta hu agai ich weiss gar nicht, 
sehr nicht ich wissen. 
Ein mit ta zusammengesetztes häufig gebrauchtes Wort 
ist ta-ü es ist nicht vorhanden. Das die Existenz ausdrückende 
ü konmit isolirt im Mentawaiischen nicht vor, vgL aber Joest, 
Das Holontalo, Berlin 1883, S. 12. Über ta-an, es ist nicht 
mehr vorhanden s. § 18. 

Die vetative Negation heisst ba (selten bui) und steht am 
Anfange des Satzes. 

ba äi kam gehet nicht! 
ba tibO'i ka Sa äda sprich nicht so! 
Die Partikel on-on ja! ja wohl! steht immer für sich und 
tritt in keine Verbindung mit dem Satze. Sie nähert sich da- 
durch den Interjektionen. 

Von diesen bejahenden oder verneinenden unterscheiden 
sich durch ihre Stellung die modificirenden Partikeln. 
päi noch 
poi 

,,. l doch, freilich, wohl 

toi 

pa vielleicht 
la nur 

tä etwa dem homerischen ys entsprechend (vielleicht iden- 
tisch mit dem Hinweisewort tä). 



§ 16. PariikeLn. 39 

Diese Reihe von Partikeln steht hinter dem Worte, auf 
das sie sich beziehen, und also nie an erster Stelle. 
sa/ra-ina poi (er ist) ja doch ein Freund 
mao pa, birut pa vielleicht eine Katze, vielleicht eine Maus 
apa tä igi-inja wie viele doch? 
ta hoi ma-igi freilich nicht viele, 
^a und Mi können zusammen gebraucht werden. 

a-läpa-at tä bat tibo-i inja 
nachdem ich es doch gesagt habe 

2) Partikeln der Zeit. 

giUi künftig 
djoiki vorher 
läpa danach. 
Über a-läpa-an, läpa-an und pa-an s. § 18. 

3) Partikeln des Ortes. 

käi hier, hierher 
Mi dort 
äda da. 

4) Coojimetlonale Partikeln. 

kä wie; wenn 

oto also, dann also, nun aber 

cUä — (üä entweder — oder, vielleicht — vielleicht, 

ob — oder 

buläu vielleicht. 

kä ma-katä bayä - m wenn du mitleidig bist 

wenn mitleidig Herz dein 

älä mU'kom,äläta mu-kom S'a-nitu^ ta ku agai ob die Teufel Speise zu 
ob essen ob nicht essen die Teufel nicht ich wissen [sich nehmen (oder) ob 

[sie keine Speise zu sich nehmen, weiss ich nicht. 

Die unter 1) aufgeführte Paiükel pöi kann auch als con- 
junktional betrachtet werden. 

Sa/ra-ina-inja poi äkäUy ta mu-go-golu, da du doch sein Freund 

Freund sein freilich du, nicht zürnen. [bist, wird er nicht böse. 

ta poi nu ka-käu näy nä käu, da du mir dies nicht 

nicht freilich du geben dies dies geben [giebst, so gieb mir das. 



40 § iß- Partikeln. 

Von diesem negirten pöi ist zu unterscheiden die ebenfalls 
conjunktionelle Partikel tapoi aber, indessen, wenn sie auch 
wohl aus ta pöi entstanden ist. 

ma-läyay tapoi ma-nänam. 

es schmeckt scharf, aber es ist doch wohlschmeckend. 

Häufiger als durch Jca wird der Conditionalsatz ohne be- 
sondere Partikel ausgedrückt. 

ma-hatä bayä-m, nu dk& pa-nuru-at. ist dein Herz mitleidig, so 
mitleidig Herz dein, du es Geschenk [schenkst dn mir etwas. 

mcUäi, matäi. 

Tödtest (du mich, nun so) sterbe (ich eben). 

ncditi nalit. 

Frisst (du mich, nim so) frisst du mich (es hat nichts auf sich). 

Die Einleitung des Bedingungssatzes durch bara (da sein) 
ist nur eine besondere Foi'm der Einleitung ohne Partikel. (Ist 
es der Fall, dass . . . so). 

bara ta i-Sä-ää, tibo-i. 

ist es nicht richtig, (so musst du es) sagen. 

Auch andere conjunctionale Zusammenhänge werden viel- 
fach nicht besonders ausgedrückt und sind aus dem Sinne zu 
ergänzen. 

nuhtagO'Ot goisOf tut, ta ra itjo sa bagäi, 

tagt es ein wenig, so geht man fort (vom Mädchen), (damit) die 

Anderen es nicht sehen. 
ma-nutu baya-lcu Tca tubu-m, Jeu pihdjä äkäu, 
(zu) lieb habe ich dich, (als dass) ich dich foppen (sollte). 
ma-lgi tai na-naläp matäi ta bala toya. 

viele Frauen sterben, (weil) nicht herauskommen (kann) das Kind. 
a-nuraräp-man ku bald akä aäan? 

hast du gehört, (dass) ich den Stein (habe) fallen (lassen)? 
äkäu ma-Si-nou-naUj i-oba-an gäti aku la du frage sie, (ob) sie 
du der Fragende wollen künftig mich nur [mich (lieben) will. 

Für die conjunctionalen Verbindungen „und" und „oder** 
ist kein Ausdruck vorhanden. 



§ 16. Partikeln. 41 

apß riobay na, näda? 

was willst du, dies (oder) das? 

k^öba nä näda. 

ich will dies (und) das. 

5) Präpositionale Partikels. 

Sie sind ausschliesslich durch das Wort Jca vertreten. Es 
drückt eine Bewegung, gleich viel welcher Richtung, aus und 
entspricht unseren Präpositionen: von, zu, nach, bei, in. 

Jca lagai nach dem Dorfe, im Dorfe, vom Dorfe her. 
Vuma von Hause, nach Hause, zu Hause, im Hause. 

äaba cM-äu-at-nja ha lagai - mdi. es ist ebenso weit wie unser Dorf, 
'gleich Weite sein zu Dorf unser 

Jcirit haya - Tcu ha tit-gagalah, ich bin ärgerlich über 

ärgerlich Herz mein von Instichgelassen werden, [das Sitzenbleiben. 

ha dient auch zur Hervorhebung des Personenwortes. 

h^ahu ta hu agai. 

was mich anlangt, ich weiss es nicht. 

ta nu itjo sia Väkäu? 

siehst du sie nicht? 

Ausnahmsweise und selten kann ha das Abhängigkeits- 
formativ nach sich haben. 

ha n-iha für den Fisch. 

Vor Namen und Bezeichnungen von Personen steht kal 
für ha. (Es handelt sich wohl um das Suffix i, das die Be- 
ziehung auf ein Objekt ausdrückt). 

hua hat tuan sprich zu dem Herrn. 

hai. nä von dem da. 

tidou hai tuan bitte den Herrn. 

hai totdu-toulu von der Schildkröte (in der Thierfabel, wo di^ 

Schildkröte eine Person ist). 
kai äamah nu rä-rä frage Schamak. 
i-oba ^nata hai tuan, ga-ga er hat das Angesicht von dem Herrn 

gern^ da lacht er. 
pa-huru-at hai tuan, ein Geschenk von dem Herrn. 



42 §17. Interjektionen. — § 18. Formativelemente bei Wörtern anderer Erlassen. 

Häufig ist das Verh&ltiiiss, zu dessen Bezeichnung in 
reicheren Sprachen Präpositionen dienen , aus dem Zusammen- 
hange zu ergänzen. 

Mu Sari piu. 

man steckt die jfon-Pfianze (hinter) das Ohr. 

oghuk pchfM'dja itya. 

(mit) Bambus schneidet man es. 



§ 17. Inteijektionen. 

äi I Ausrufe der Verwunderung und 

äi kä j Theilnahme. 

ha (= der Partikel kä). j 

7 .' 7.7.7. > Hetzruf für Jagdhunde. 
Ät, K%'ki-kt l ° 

taman Ausruf des Erstaunens: nanu! 

päSü Ausruf unangenehmen Erstaunens^ 

Die letzteren beiden Wörter sind vielleicht ursprünglich 
Nomina^ deren Bedeutung ich aber nicht anzugeben rermag. 



§ 18. Pormativelemente bei Wörtern 

anderer Ellassen. 

Während im Allgemeinen der Unterschied zwischen den 
prä-, in- und suffigiblen Wörtern (Nomina) und den übrigen 
Wörtern sich streng durchführen lässt, und es ganz unmöglich 
wäre, ein Personenwort wie kam (ihr), ein hinweisendes Wort 
wie na (dieser) oder Partikeln wie päi (noch), la (nur), pdi (doch) 
mit Formativelementen zu versehen, so können doch in einzelnen 
Fällen Wörtern dieser Klassen solche Elemente angefügt werden. 



§ 19. Wortstellung. 43 

Mit wenigen unten angegebenen Ausnahmen handelt es sich 
nur um das Suffix an, welches an sämmtUche Fragewörter, an 
die Personenwörter nu^ ku, Sita, ta, sia, an die hinweisenden 
Wörter äda, ak&, und an die Partikeln tä, kä und läpä angefugt 
werden kann. Für läpa-an sagt man gewöhnlich mit vorderer 
Apokope: pa-an es ist zu Ende, läpa kann auch noch das 
Präfix a (nicht andere Präfixe) annehmen: a-läpa-an danach, 
nachdem. Das Präfix i kann zu der Negation ta und dem hin- 
weisenden Wort (dcä treten. 

i-ta-ta zu Ende gehen, verschwinden. 

ta i-akd (man bekommt) es nicht. 
Ausserdem können wie Nomina behandelt werden: 

oA'On (ja) und öi-öi (Hetzruf) 

mu-on-on bejahen 

ta-an es ist nicht mehr vorhanden 

ma-ni-öi hetzen. 
Die einmal zur Beobachtung gelangte Form a-nu-an lä 
galai inja du hast es nur gemacht, statt a-nu-galai-an lä inja 
stellt eine seltene Unregelmässigkeit vor, ebenso wie das von 
demselben Eingeborenen unmittelbar vorher gebrauchte präfigirte 
ädaipa-äda. 



§ 19. Wortstellung. 

Die gewöhnliche Wortstellung ist: Prädikat, Subjekt, nähere 
Bestimmung oder: Prädikat, nähere Bestimmung, Subjekt. 
äi Ina ha gätäj läu-läu toya ta sulä tä-täu 

es geht die Mutter nach dem Kladifeld, es wartet den kleinen 
Knaben der Grossvater. 
Gelegentlich auch: Subjekt, Prädikat, nähere Bestimmung. 

djö'djö mu-ko-hop gou-gou 
Der Hund frisst das Huhn. 
Nicht selten wird das Prädikat am Schlüsse des Satzes 
noch einmal attributiv an das Subjekt angefügt. 

läpa rihai äi ri-ma-nua matäi s'-a-nitu pa'H-ribai 
danach warf die Menschen todt der Teufel der Werfende. 



44 § ^- Steigerung und Vergleichung. 

Die Subjekte hu und nu stehen gewöhnlich vor dem Prädikat. 

hu itjo ich (will es) sehen. 

Fragewörter, Partikeln, die sich auf den ganzen Sats be^ 
ziehen und stark betonte Wörter treten an den Anfang des Satzea. 

ü^pa nu ga-gdba^i was suchst du? 

ta hu agai i-Su-Surat-nja ich verstehe nicht zu schreiben 

matjäp tätara Sia Jca läläu am andern Morgen steigen sie 

auf den Berg 
hä mornutu hayd-m wenn du freundlich bist 
tibo-i'inja di, tubu-inja ta-u 
ein Wort dafür giebt es, der Gegenstand (selber) ist nicht 

vorhanden. 

Die nicht conjunktionalen Partikeln pöi^ köi, la, päi, ta, 
stehen nie am Anfange des Satzes. 

Bei Zusammenfügung zweier Nomina steht das bestimmende 
hinter dem bestimmten. 

Si na-näläp n-ukui die Frau des Vaters 
uhui't Si na-ncdäp der Vater der Frau. 



§ 20. Steigerung und Vergleichung. 

Der Comparativ kann durch ein dem Nomen nachgestelltes 
mitja oder bitja (noch einmal) ausgedrückt werden; häufiger 
wird aber die einfache Nominalform verwendet. 

bara ata aSak-^njaj itiJc, ata bitja. 

es ist lang Nase sein; ziehen, lang wieder. 

seine Nase ist lang, zieht (man daran, so wird sie) noch länger 

haSä ma-ärUi aku, äkäu, kaSä ma-aru? 

wer (ist) schön(er), ich (oder) du, wer (ist) schön(er)? 

kasä H käbu'katy na, näda^ ka^ä ü kabu-kat? 

wer der ält(ere), der (oder) der dort, wer der ält(ere)? 

Der Comparativ kann auch durch Partikeln ausgedrückt 
werden. . 



§ 21. Eigennamen. 45 

Vöha päi la ich will mehr (haben), 
ich will noch nur 
Um auszudrücken, dass eine Eigenschaft in zu starkem 
Masse vorhanden ist, dient das einfache Zustandspräfix. 
ma-goiSo mata-inja das Ohr (der Nadel) ist zu klein, 
es ist klein Auge ihr 

Zur Verdeutlichung können Partikeln hinzutreten. 
ma-tä'tä päi la, ta päi i-aili 

es ist noch eben (zu) kurz, es reicht noch nicht. 
Vergleichungen können durch Jcä (wie), saba ha (ebenso wie) 
oder durch die Verbindung von Nomen und hinweisendem Wort 
ausgedrückt werden. 

tai Obat saba a-räu-at-nja ka lagat-mdi 

Obat ist ebenso weit entfernt wie unser Dorf 
a-bäu bau na so gross 
gross Grösse diese 
Mehr als wird durch ein nachgesteUtes lägäi (es bleibt 
übrig) ausgedrückt. 

San' otu lägäi mehr als hundert, 
hundert es bleibt übrig. 



§ 21. Eigennamen. 

Die Eigennamen haben meistens das hinweisende Wort 
Si (oder tai) vor sich. 

A. Eigennamen von männlichen Individuen auf si Kobo, 

si märäu gou-gou der Hühner begehrt. 

Si bolot Itdak der Tellerlecker. 

Si rua Sayai zwei Sagobäume. 

H ta api der kein Feuer ihat). 

Si Särä bua der Früchte zusammenbindet. 

si p^'Ola Jean der das Essen beeilt. 

si gaiSo uma Eleinhaus. 

Si hop luiku Kembeisser. 



46 § 21. Eigennamen. 

Si ripä. 

Si ta i'Oba Unmöglich. 

Si ta i-ron Ungrade. 

Si tan akd. 

Si pälägä Rohr. 

Si pa-Süa-tägal-at der von der Seite erdolcht. 

Si ptiSu para Schwarzarm. 

Si borairai (= Si pu-rai-rai?) 

So'So manai. 

Si äkai, 

Si pordjirit gä-gä. 

Si Soi'län-ät-huh 

Si Sarah lagai Dorfstosser. 

Si borot Schwarz. 

Si furuk'i Schwer (?). 

Si ta i'Oba gölu Friedlich. 

Si Sarort oba Nurwill. 

Si bald Si böboi Scherzfaller. 

Si ruä ha Sia der schnell zu ihnen (kommt). 

Si tä-tä ogbuh Bambusschneider (oder Eurzbambus?) 

Si ola mu'djurut Schnellesser. 

Si ni-aru Sayai Gutsago. 

Si gaba tarn. 

Si Soya-i läläu Bergrufer. 

Si laut häräi Meerweihe. 

Si moirat, 

Si Saran, 

Si ha-tuhalä, 

Si SathSau Spalter. 

Si ta balän-i. 

Si haiipo Vergesser. 

Si gogoi lagai Dorftag. 

Si badja i-otu Alttheüer. 

Si ton ahä Zieher. 

Si ta guiruh. 

si habäi Hand. 



§ 21. Eigennamen. 4^ 



äi punän akä Punänhalter. 

si botjo lagai Dorfblume. 

si pana nuSa Inselschiesser. 

si gärän Wellengekräusel. 

Si sägä lak tuk der zuletzt aufstösst (?). 

si raro Pfeffer. 

H ta bäbä Ohnerand. 

Si m'-aOa Verschämt. 

si bulau buk Weissköcher. 

tai ma-räd-däd Verständig. 

Si mon-i-ata Dickgross. 

si p'-cdäi iba der Genosse beim Essen. 

Si ma4ikara. 

Si aci kä/räi öutpriester. 

Si bülau ogbuk Weissbambus. 

si tona, 

Si tcdi adau Krabbenschnur (?). 

si Sarah gäu-gäu Rüttelstösser. 

Si ta läi'läi Ohnefeder. 

Si taibo. 

Männer auf si Berut. 
Si mortjiHjit Eklig. 
Si Sarah abat Stossfrieden (?). 
Si ta Sirri-raiai. 
Si täi-an tibo-i Rücksprecher. 
Si täi-an poira. 
Si räu koat Femstrand. 
si tiri kärä Quellweihe. 

Männer auf den Nassau-Inseln. 

si aüa manai Schmuckblumenschämer. 
^ oba Si bau Neugierig. 
a üia rua Zweinehmer. 
si morului Horcher. 
&' toYOri^at Kindermann. 
^QrSi'djon'djoh-an Maultrommelspieler. 



48 § 21. Eigennamen. 

si Säüä ToU (?). 

Si goiso lagai Kleindorf. 

Si djanau, 

si ta-pa-gämau. 

äi ma-puSu Schwarz. 

Si Sara Surat Einschrift. 

Si tä'täu ta-huku Grossvater-Fels. 

Si ta pa-tulun-an Kissenlos. 

Si tä mu-alai Haarschneider (oder Kurzhaar?). ' 

Frauennamen auf si Kobo: 
ta ro-roi-än Stützbalken. 
di Tcaila Huhn. 
Si gori manai. 
Si hau Geberin. 
Si tu-tu baya Bösherz. 
Si ta subui'ta, 
Si lälät lagai Dorfstein. 
Si pu-laya baya Grimmherz. 
Si pa-igi tiboi-ät Vielschwatz. 
Si fayai i-ata. 
Si goi roSi. 
Si ma-na-ibu. 
Si njä-njä lagai, 
Si rua taräk Zweifroh. 
Si ma-öari. 

Si räpdk tunan Massstab der Dachnaht. 

Si na-na tubu-inja (quae habet sperma virile in corpore vel re- 
cipere cupit in corpus.) 

Hundenamen. 
Si butä i'ba Faulfisch 
si oaajara 
Si Jca-rimau 
Si ta oJcai. 

Orte auf si Kobo. 
tai öbanj zerfallt in drei Distrikte, Tribus, mit gesonderten Gö- 
meindehäusem iüma) und je drei Vorstehötn (ft*-#nd*a).* 



§ 21. Eigennamen. 49 



tat bau üma das grosse Gemeindehauis 

Sa koi'kai 

tat kärustdc (?) 
tat gäp-gäm Dunkel. 
iai beri ma-nua G-ar kein Himmel. 
tai tara-ät Feuerfang. 
tat beri idau Kein Tagesanbruch. 
tai ma-Sohut Mit Waringinbäumen bewachsen. 
tai boäua. 
tai gitji. 
täi barau. 

tai ma-tobä Mit H^isms-B'ämnen bewachsen. 
tai (da oinan Wasser holen. 
Sa uräinu. 
tai porari, 

tai ma-bäla Mit Nipa-Palmen bewachsen. 
tai goiSo oinan Wenig Wasser, 
dtia UUäu Zweiberge, 



dua mata Zweiaugen, 



Plätze in der Nähe von tai oban. 



Orte auf si Berut 

Si berut (?) 

si maha bulu Flussmündung der guten Geister. 

si mohup. 

si gap. 

ta bekat. 

ha torai. 

tai läläu Bergwald. 

Si logui Pfeil. 

pai'pai'ät am Ende gelegen. 

Sa ha balu-an bei den acht. 

Orte auf den Nassau-Inseln. 

tai ma-goiruk. 

Si labu Grenze, Meeresstrasse. 

Si batu mona Steinmündung (malaiisch-mentawai'sches Mischwort). 

Si bai'bai Cyco^-Pflanze. 



50 § ^* Dialekte. 

* 

si morkalok. 

Si ha utd an der Spitze gelegen 

Si kakap. 



Parak Padang. 

ASä Atehin. 

Si oder Sa bägoa Bewohner von Nias. 

Sa-S'arräu Malaie. 

tai Sino Chinese. 

iuan (malaiisches Fremdwort) Europäer. 



§ 22. Dialekte. 

Über die Dialekte der Nassau -Inseln und von si Berut 
kann ich nur oberflächliche Nachricht geben auf Grund einiger 
mir vorliegender handschriftlicher in si Berut aufgenommener 
Wörterverzeichnisse, die durch Angaben des Malaien Samak er- 
gänzt wurden, sowie einer mehrtägigen Sprachübung, die ich mit 
einem zufällig in Padang anwesenden Nassau Insulaner anzustellen 
Gelegenheit hatte. Kleine Proben dieser Dialekte, werden am 
Schlüsse der Texte mitgetheilt; die ihnen eigenthümlichen Wörter 
sind im Lexikon als solche bezeichnet. Hier stehe nur eine kurze 
zusammenfassende Bemerkung. Wenn man von dem Dialekte von 
si Koho ausgeht, so zeigt der von si Berut eine Tendenz zur 
Nasalirung, der der Nassau-Inseln eine solche zur A^pirirung. 

äkdt = änkät (si Berut) 

apa = anda „ 

mutäi =^ muntai „ 

kabu = kämbu j, 

bakapan = bakafan (Nassau-Inseln) 

takäp = taxäp „ 

kabin = x^Ww „ 

Orräpän = a-räfän „ 



§ 22. Dialekte. 51 

lagO'lago= layo-layo (Nassau-Inseln) 

go-go = go-xo „ 

ga-ga = ya-ya „ u. s. w. 

Hierbei muss ich freilich voraussetzen, dass es sich nicht etwa 
um eine individuelle Eigenthümlichkeit des einzigen Nassau- 
Insulaners handelte, an dem ich Beobachtungen machen konnte. 
Dagegen ist die obige Bemerkung für si Berut durch die Über- 
einstimmung der verschiedenen von einander unabhängigen 
Wörterlisten mit den Angaben des Malaien Samak gesichert. 

Ausserdem zeigt der Dialekt von si Berut eine weiter 
vorgeschrittene Abschleifung 

tübu-na (si Berut) = tubthinja. 
Er zerfällt wieder in mehrere Unter -Dialekte, z. B. den 
von Tabekai, Katorai u. s. w., zu deren Differenzirung das mir 
vorliegende Material nicht ausreicht. 



4* 



P 



52 



1. 

bara ukuiy barä ina^ bara toya - da, Sa-n! otu 
da sein Vater da sein Mutter da sein Kinder ihre ein hundert 
Sara tära ia-na baia-^. bäla toya inja ScHk*- 

eins mehr ein Herauskommen, herauskommen Kinder ihre ein- 
oiu Si ma-tÖMy Sara Si nchnaläp. läpa käu ha ton 
hundert die Männer eins das Weib danach hinthun in Fass 
SorfM/m-heri-inja^ akat, gin leaoinan. ragai, aäi 

alle hochheben werfen in Fluss. schwimmen, hinkommen 
ka koat. di inja ka koat, itjo inja Si luman. 

nach Meeresküste, da sein es an Meeresküste sehen es die Wittwe. 
„taman, kaliu-kuj pu-ruSu - ku*^, ta-tä nanat-'nja, tük. 
Nanu Kiste mein Brennholz mein, hauen dann es daraufstossen. 
„ba tä'tä kdiy tä-täu, i-orak kai Sa bagi- 

nicht hauen uns Grossmutter verletzen uns die jüngeren Brüder 
ku^, na-nat Si n-ma-ntm Si kudu ka baya ton. läpa 
mein sprechen der Mensch der sitzen in Bauch Fass. Danach 
rarat nanat-*nja. „taman, äi koi kam*^? ala nanat-nja, 
zerbrechen dann es nanu, da sein hier ihr? nehmen dann 

abit ka uma Si lumah. Sägä ka laläp Si lumah^ 
mitnehmen nach Haus die Wittwe. ankommen in Hütte die Wittwe, 

u/rdu nanat Sia. läpa: y^wd-ai kapSita f-ala ina - ta^y 

grossziehen dann sie. danach gehen ihr wir holen Mutter unsere 

na-nat Si na-naläp, Sara - ina Si Sa-n - otu, äi Si-a 

sprechen das Weib eine Mutter die ein hundert gehen sie 

(da nanat ina - da. läpa ai Sia ka lagai Si luman. 

holen dann Mutter ihre, danach gehen sie nach Dorf der Wittwe 

Sägä Sia. läpa. 
ankommen sie. fertig. 



53 



f 



r 



1. 

Es war ein Vater, es war eine Mutter, es waren ihre 
Kinder, 101 auf einmal geboren. Es kamen aus (dem Mutter- 
leibe) hundert Knaben (und) ein Mädchen. Danach thut (der 
Vater) sie alle in ein Fass, hebt es (und) wirft es in den Fluss. 
Es schwinmit (und) gelangt zum Meeresstrande. Es ist an der 
Küste, (da) sieht es eine Wittwe. n-^^^? {^) meinen Vorrats- 
kasten > mein Brennholz!^ Sie haut dann (darauf). Bums! 
„Schlage nicht (auf) uns, Mütterchen, du verwundest meine 
jüngeren Brüder, sagt das Mädchen, das im Bauche des Fasses 
sitzt. Danach zerbricht (die Wittwe das Fass). „Ach, seid ihr 
hier!" Die Wittwe nimmt sie, bringt sie mit nach Hause. Die 
Wittwe kommt nach Hause (und) zieht sie gross. Danach: 
„Macht euch auf, wir (wollen) unsere Mutter holen." sagt das 
Mädchen, die Schwester der Hundert. Sie gehen dann ihi*e 
Mutter zu holen. Danach gehen sie nach dem Dorfe der Wittwe 
(zurück). Sie langen an. Aus*). 



') Vgl. Kämpfer, Japan, 1777, I 270. 



54 

2. 

äi Si ri-mornua toi ha pata. galai polak, gaiai loina, galai 
uma, iba, Sä-Sä, Sa-nam-beri-inja. läpa galai Si ri^ma-nuay si 
na-naläp, Si ma-täu, inja gäti goroiot Sia, itjo Si ri-ma-nua 
dua, y^taman, ka Sä na kam? ta i-pu-to-toya?^ ahU djö-djöj 
Sara Si btät/han, Sara Si kolui. pa-kit-nan äjö-dja. ^inja nu itjo 
akd kam djö-djö. bara pa-kit kam, mu-gaila kam^, na-nat Si Tca 
pata ka ttUm-t Si ri-ma-nua. bara toya-da Si ri-ma-nua, Sara si 
ma-täu. bara mitja toya-da Si na-naläp. bäu-gat toya. talimou 
bagi kabu. bara bitja toya. bara punu tä-täu. talimou bitja. äi 
pöi kärän tubu Si alUy ma-ruäi da pururäu, m^-ruäi da pt^Sulä. 
läpa mu-ka-karan-at Si ri-ma-ntm, igt Si ri-ma-ntuz. pa-ndturu si 
ri-ma-nua Si Koinan pa-na-ndturu mu^galai kinapat. galai Si ri- 
ma-nua kinapaty ladjo kinapat, ma-igi Si ri-ma-nua ka baya-inja. 
Sä na tobo lagai pa-galak Si ri-ma-nua Sa na tobo, ka tai UUäu 
djoiki galak Si ri-ma-nua, läpa galak ka Sa Birutj igi Si ri-ma- 
nua. läpa igi-igi-igi-igi kai. läpa 6i Sä nä kalaba-an läy ta-an 
kinapat. 



bara da ka Sa Birut, sägä sä nä, tada lagai. di-at kan 
bago, di-al kan toität, di-at bua-t kaju. läpa ribai si ri-ma-nua 
matäi Sa-nitu pa-Si-ribai. läpa Si käräi mu-pana s'a-nitu dua, 



55 
3. SehOpfimgsgesehlchte und Stammsage. 

Es war ein Mensch im Himmel. Er machte die Erde, 
machte die Bäume, machte die Vögel, die Fische, die Hirsche, 
Alles. Danach machte er Menschen, eine Frau (und) einen 
Mann. Danach kommt er (wieder) herab (und) sieht (noch immer 
blos) zwei Menschen. „Nanu! so seid ihr (noch), ihr habt keine 
Kinder?" Er bringt Hunde herbei, einen Hund (und) eine 
Hündin. Er lässt die Hunde coitiren. „Schaut euch da die 
Hunde an. Wenn ihr coitirt, müsst ihr euch hinten über legen^ sagt 
der im Himmel zu den Menschen. Die Menschen bekommen 
Kinder^ (zuerst) einen Knaben, (dann) kommt wieder ein Kind, 
ein Mädchen. Die Kinder werden gross. Sie heiraten sich, 
das Mädchen und der Knabe ^). Es kommen vdeder Kinder. 
Es kommen Enkel. (Die) heiraten wieder. Es war nämlich 
vor alten Zeiten ein Zauberer, (der lehrte), sie schnell grosszu- 
ziehen (und) schnell Kinder zu bekommen. Danach vermehrten 
sich die Menschen, (es wurden) viele Menschen. Ein Krokodil 
lehrte die Menschen, ein Boot zu fertigen. Die Menschen 
fertigten ein Boot, ein Segelboot; viele Menschen (wai'en) darin. 
Hier gründeten die Menschen die Gesammtheit (der Dörfer). In 
tai läläu liessen sie sich zuerst nieder. Danach liessen sie sich 
in si Berut nieder, zahlreich (waren) die Menschen (geworden). 
Danach (sind) wir sehr zahlreich (geworden). Danach kamen sie 
hierher ^) nur auf einem Boote, es war kein grosses Schiff vor- 
handen. 



3. Stammsage. 

Sie kamen von si Berut, langten hier an (und) gründeten 
ein Dorf. Da gab es als Nahrung Bananen, es gab als Nah- 
rung Kokosnüsse, es gab Baumfrüchte. Danach warfen (Teufel) 
einen Menschen todt, die Teufel hatten nach ihm geworfen. 
Danach schoss der Priester die Teufel, zwei, ein Weib und einen 
Mann. Danach holten die Menschen zu trinken aus dem Flusse, 



*) Wörtlicli: die jüngere, der ältere. 

*) Nach tai Obat, dem Dorfe des Erzählers. 



56 

iaira Si na-naläm, Sara Si ma^täu. läpa ü ri-mc^nua ma-Si-ala lA 
oinan, bob-bob-böby matät. matäi ma-igi Sia, tui Si bagäij tut Sia^ 
ta-ia ka lagai. dua mu-lägä-iy Sara Si ma-täu^ Sara Si na-tudäm. 
läpa gäti ladjo tat Barau, tut nafuxt Siay äi ka Sa Birut, Soga-ij 
ai Sia ka lagaiy läpa 6i Sia ka lagai kudu Sä na, läpa 6i kdi 
kudu Si bU'btM, läpa a-da-Saki lagaij chdorSaki n-oinan, läpa gäti 
kudu. Si Obat oni lagai, oni-t ü ri-ma-nua kau oni lagai. ma- 
udju't Si bu'bua. läpa. 



i. Si Ägärmu-ta-laibi^). 

• • 

bara inja mu-toität ukui Si Ägärmu-la-laibi. matjäp tdtara 
Sia ka läläu, gä-gärä katüka, tadärtadä, bald, gä-gärä babä-inja. 
ta-ta kan. räum momoi, ala kan Sorn' abak, duorna bitja di i-ai^ 
ai bakcU toya-inja. bailat Soya, giuy gik kan Sa-n^ ogbuk. ta bairak 
äi öot *njaj gin kan Sa-n' ogbuk. aili akipätpät, gin hm Sa-n^ og- 
buk. aili hya, gin kan Sorn! ogbuk. aüi pa-nä-tä-kat kalaba. ai-at 
lä Sa-n* ogbuk, „äi-an äkäu? kaipa kat-ta, Si rou?^ y^ta-tadkä^. 

^) Das Märchen bestellt ans verschiedenen, anderweitig nachweisbaren 
Elementen, die sich sehr ähnlich in den beiden Bo^aA^-Märchen von MaUn 
Deman und Bac(ja Ürang mandopa combinirt finden. {FUytef Bataksche Ver- 
telUngen, Utrecht 1894 S. 107 und 217). Im Einzelnen: 1) Gewandraub, 
Heirat, Flucht des Himmelsmädchens und ihre Aufsuchung durch 
den irdischen Liebhaber. F. W, K. Müüer, eine japanische „Lokalsage", 
Twmg pao VI 65 — 71 ; daselbst die weitere Litteratur. Ausserdem Grimm 
EHM nr. 193 „Der Trommler*'. Cosquiny contes popuiaires de Lorrcdne II 16, 
361. B. Köhler, kl. Schriften 1444. 2) Die dankbaren Thiere Benfey, 
Pantachatantra I 210—219. Grimm, EHM nr. 62 „Die Bienenkönigin <*. 



57 

(da) scliosseii (die Teufel sie) todt. Es starben viele, die an- 
deren zogen fort, sie machten sich fort. Es gab keine (Menschen) 
im Dorfe. Zwei blieben übrig, ein Mann (und) eine Frau. Da- 
nach segelten sie nach tai Bwrau, dann folgten (die anderen), 
sie kamen nach si Berut, riefen, (die Leute) kamen von den 
Dörfern, danach kamen sie von den Dörfern hierher, sich nieder- 
zulassen, danach kamen die Anverwandten hierher sich nieder- 
zulassen. Danach kauften sie das Dorf, sie kauften den Fluss, 
danach liessen sie sich nieder. Si Oban ist der Name des Dorfes; 
der Name des Menschen gab den Namen dem Dorfe ^). Seit 
langer Zeit (sitzen) die Nachkömmlinge (hier). Aus. 



* 4. IgS-mu-la-lalM. 

Ägä-mU'la-laibi's Vater kommt vom Kokosnüsse holen. Am 
anderen Morgen gehen sie in den Wald, machen ein Gerüst an 
einem Katukabaum (und) föllen (ihn). Er fallt. Sie machen ein Ge- 
rüst an ihm entlang^). Es ist kein Essen da. Der Neffe fahrt 
den Fluss hinunter (und) holt ein Boot voll Essen. Zweimal hat 
er den Weg gemacht, (da) geht der Sohn. Ein Fisch plätschert, 
er wirft (ihm) einen Bambus (voll) Essen hin. Eine Biene hat 
(ihn) gestochen, er wirft (ihr) einen Bambus (voll) Essen hin. 
Er trifft einen Leuchtkäfer (und) wirft (ihm) einen Bambus 
(voll) Essen hin. Er trifft ein Eichhörnchen (und) wirft (ihm) 
einen Bambus (voll) Essen hin. Er kommt nach dem Bootbau- 
platz. Es ist nur (noch) ein Bambus da. „Bist du es? Wo 
ist unser Essen, Sohn?" „Es ist nichts da". Der (andere) 

{Josqtdn, contes popukUres de Lorraine U, 242. R. Köhkry Germania 11, 393, 
kleinere Schriften I, 176, 397 f., 559. 3) Emporsteigen zum Himmel auf 
einer rasch wachsenden Pflanze. Köhler, kl. Schriften 1 103, 109, 323. — 
Zum Verständnisse der Fabel wird der Vergleich mit der sich anschliessen- 
den, von einem anderen Erzähler ausführlicher, aber nicht ganz bis zum 
Ende gegebenen Darstellung desselben Märchens beitragen. 

^) ubai heisst graues oder weisses Haar. Nach der mir gegebenen 
Erläuterung meint der Erzähler, dass tai Ohan seinen Namen davon habe, 
dass seine ßewohner von dem einen alten Ehepaare abstammen. 

^) Der Baum liegt wohl schief in die Höhe, und das Gerüst ermög- 
licht, ihn zum Boot zurecht zuhauen. 



Ö8 

« • 

räuru momoi, bagi Si Agä-mu-la-laibi, räuru ala kan. bara inja^ 
coh'Cok ^nja ka ukui-inja. y^äi^^xt TcaUtaj ukui^, „a» pa-gi-gin Jcäbt^ 
nu^, j^on-on^y na-nat momoi. ^oto matjäp ta-öi-ü akd djö-djöj 
i'ku'huru käbu-nu, Soibo mornamun, ^pa-gaba tubu-my pa-tabut 
kan ka kahit-nu. di ku-kuru-an äJcäu äjö^äjöy di pa-gi-gin nu^ 
inja i-kom, ta i-ku-kuru äkäu, ta i-aili äkäu djö-djö^, na-natpa- 
namut'ät matjäp pato si djö-djö ku-kuru, ukui-inja ma-niöi djö- 
djö tälu-na munän hu-kuru. lalak k^oinan. dua oinan aili uma 
tä'täu, liput ka räpara. bara inja tärtäu ma-Si-dla iba. a-mu- 
liput nanat-nja ka räpa/ra. bara inja tä-täu, pin bau tubu-t si 
di-nua, y^Si ma-täu äkäUy iläk kom, H na-naläp äkäUy tutu kom^. 
äi inja mitja ma-äi-ala iba. goroSot 'nja, mu-kom si Ägä-mu-la- 
laibi, bara inja, di kom-an iläk, „kau-an, bäla akä-an äkäUy ta 
tä-täu. ba ma-lo-loto^ , na-nat tä'täu. alägi nanat 'nja: „on-ony mar 
loto aku sulät-nu^. „5a ma-lo-loto! pa-si-ala-t iba-ta suiät-ku^, 
na-nat tä-täu, „kau-an^ tapu-kom. bara nu uru akä iba-ta, ka täi- 
täi lulak nu uru akd inja^. gaila, uru. „oto, ma-Sopit n-äkäu^ ta 
tä'täu^! kom. a-läpa-at kom-an, liput bitja. bara tai ka ma-nua 
tai oko. äi sia mu-rdu. ala koman, komak käbu. y,ba ala komak- 
kuy ka bagi'ku ala^. ala inja. kudu bagi, tut käbu dua. madi. 
udju ba/ra toya H na-naläp. läpa bara bitja toya, ta Sulä si na- 
ncdäp lau äda. äi ina ka gätä, läu-läu toya ta stdä tä-täu. toili 



59 

■ • 

Neffe, Agä-mu-la-laiWs Bruder, fahrt den Fluss hinunter (und) holt 
Essen. Er kommt zurück zum Vater. „(Da) ist das Essen, 
Vater**. „Dein älterer Bruder hat es weggeworfen", sagt der 
Vater. „Ja", sagt der Neffe. „Dann (wollen wir) morgen die 
Hunde hetzen (und) deinen Bruder jagen". Nachts (hat Ägä- 
mu-la-laibi einen Traum. „Sie wollen dich fangen. Wickele 
Essen in deinen Hüftschurz. Wenn dich der Hund jagt, 
musst du es ihm hinwerfen. Er frisst es (und) jagt dich 
nicht, der Hund kriegt dich nicht" sagt der Traum, Am (an- 
deren) Morgen früh jagen ihn die Hunde, sein Vater hetzt drei 
Hunde, (ihn) zu verfolgen. Er schwimmt durch einen Fluss. 
(Über) zwei Flüsse (hinweg) erreicht er das Haus seines Gross- 
vaters. Er verbirgt sich unter dem Dache. Der Grrossvater 
ist auf dem Fischfang, er versteckt sich unter dem Dache. Der 
Grossvater kommt (und) riecht den Duft vom Menschenkörper. 
„Bist du ein Mann, (so) iss Aal, bist du eine Frau, (so) 
iss Garneelen". Er geht wieder auf den Fischfang. Ägä-mu- 
la-laibi steigt herunter und isst (Der Grossvater) kommt, {Agä- 
mu'la-laibi) hat vom Aal gegessen. „Vorwärts, komm heraus, 
Kindchen, hab' keine Angst", sagt der Gross vater. Er ant- 
wortet: „Ja, ich habe Angst vor deinen (langen) Nägeln". „Hab' 
keine Angst, zum Fischfang (brauche ich) meine Nägel", sagt 
der Grossvater. „Vorwärts, (wir wollen) essen. Wenn du unser 
Essen aufthust, thue es auf die Bückseite der Schüssel". {Agä- 
mU'la-laibi) dreht (den Teller auf die richtige Seite und) thut 
auf. „Du bist ja klug, Kindchen". Sie essen. Nach dem Essen 
versteckt er sich wieder. Es kommen die Jungfrauen vom 
Himmel. Sie kommen zu baden. Er nimmt ein Kleid fort, 
das Kleid der älteren. „Nimm nicht mein Kleid, nimm es von 
meiner jüngsten Schwester". Er nimmt es. Die jüngste (muss) 
bleiben, die beiden älteren flüchten. Er heiratet (die jüngste). 
Nach einiger Zeit wird (ihnen) ein Mädchen geboren. Danach 
kommt wieder ein Kind, ein Sprössling von der Frau. Die 
Mutter geht aufs Keladi^)-Feld, der Grossvater wartet das kleine 
Kind. Sie kommt nach Hause, das ältere Kind sagt zur Mutter: 

^) Colocasia escuUnta. 



60 

inja Jca uma^ tibo-i ha mata n-inay käbu c^-nM-nibo-i: „tna, di 
kua a-mU'turu tä-täu-ta. lulu-t ma'da-rain''an di bara Si näu-täu- 
Jcu^. aiSu oinan ina. l&g-läg ak& ka buku-t orat ta i-aüi. ala $i 
dua radou. läg^ aili ka ma-nua^ if^a di tun. ta-ta niadi Agä- 
mu'la-laibi. Sou Si Agä-mu-la-laibi. yttna-Sou bayd-m ka madi-m, 
gaba tä-täu-ta Si bärbä-bä-bägät. äi inja. djo-djo dui. „ta-u aku. 
Si bä'bärbä-bägät gäu-gäu^. gäu-gäu. y^apa?"' na-nat bäbägät. 
taro aM aku ka ta taUku-m^. ^di lau toität Si läga bua? äi lau 
gou-gou Si ma-bulau?^ yt^i*^i na-nat tä-täu. „di toi akd, m^-äi aJcu 
ka 

(U toität. Sa/rak dui bä-bägät. Saga toität, Saga gou-gou ka butät 
bä'bägät, yjcäu-an aku ka ta taliku-m^. ma-ladju^ Subui do-ro bär 
bägät. Sägä inja ka uma-da tai ka ma-nua. di nän-nän ^nja djö- 
djö. Sou Si Agä-mU'larlaibu na-nat ta bairak: y^a/pa, Suruak?^ 
yjcu ga-gaha-i tai na-naläp^. „M koda aku öot-nan äkäUj pu-laya- 
i-nu-nan aku^, y^ba ku-kua, a-barornat Udu o-öi ku lulu-t kan-mui. 
di ku-kuru-nan aku djö-djö, lidu-t kan-mui^. inja gäti bvduk ^nja 
ka uma. iijo nanat Sia, di Sia mu-tu-turu. gugtdu alupätpät y^kian 
ka utä't madi lau. kau-an, kina alupat öot ^nja^. di cot 'nja^ äi 
inja märäp. di inja mä-märäpy ai Si AgärmU'la4aibi ka madi- 
inja. buka akd nanat- nja lakut-nja. y^di-a^ lakut-ku^, tä-tänanat- 
^nja ladjau. tuk, äi tä-tä inja^ matäü läpa Suru akd nanat- nja 



i-gou Si ma-bulau?^ ytdi^, na-nat tä-täu. y^äi toi akd, m^-äi aku 
ta talikü-m^. ala gou-gou, Sägä, bara inja. di-at gou-gou, di- 



61 

„Mutter, der Grossvater hat gesagt, (er will) tanzen, wegen des 
ma-da-rainä^ der ist mein Grossvater". Die Mutter holt Wasser. 
Sie stösst (den Wassereimer) auf der obersten Treppenstufe 
auf, es reicht nicht. Sie geht (wieder) hinunter (und) holt einen 
von zwei Knoten*). Sie stösst ihn auf, (es spritzt und) reicht 
bis zum Himmel, sie eilt hinauf (auf dem Wasserstrahl). Ägä- 
mu'la-laihi hat keine Frau mehr, er weint. „Du bist betrübt 
wegen deiner Frau, suche den Grossvater auf, den grossen- Ro- 
tangbaum" 2). Er geht (und) rüttelt an einem DMi*)-Baume. „Ich 
bin nicht (der richtige). Den grossen Rotangbaum (musst du) 
schütteln. Er schüttelt. „Was (giebt's)?" sagt der grosse Ro- 
tang. „SchaflFe mich zu deiner Schwiegei'tochter!" „Hast du 
Kokosnüsse von einem uralten Kokosbaum? Hast du ein weisses 
Huhn?" Er kehrt heim. „Ist ein weisses Huhn da, Gross- 
vater?" «Ja", sagt der Grossvater. „Es ist also da. (Dann) 
gehe ich zu deiner Schwiegertochter". Er nimmt das Huhn, 
kommt an, er ist da. Das Huhn ist zur Stelle, die Kokosnüsse 
sind zur Stelle. Er stösst Domen von dem grossen Rotang. 
Er hängt die Kokosnüsse, er hängt das Huhn auf dem Gipfel 
des grossen Rotangbaumes auf. „Bring mich zu deiner Schwieger- 
tochter". Die Sprossen des Rotangbaumes sind verwelkt, er 
begiesst sie. Er kommt zu ihrem Hause im Himmel. Ein Hund 
kläfft ihn an. Ägä-murla-laibi weint. (Da) sagt eine Biene: 
„Was giebts, Freund?" „Ich suche meine Frau". „Wenn ich 
dich einmal gestochen habe, warst du böse auf mich". „Sprich 
nicht so, der Grund, (dass) ich (hierher) kommen (musste), ist 
doch das Essen für euch. Mich haben die Hunde gehetzt 
wegen des Essens für euch". Danach geht er ins Haus hinein. 
Er sieht sie, sie tanzen gerade. Er giebt einem Glühwurm den 
Auftrag: «Geh, fliege auf den Kopf meiner Frau". (Dann sagt 
er zum Tausendfuss) : „Vorwärts, Tausendfuss> beisse sie". Der 
beisst sie. Ägä-mu-la-laibi geht schlafen. Er hat geschlafen, (dann) 



^) Der hohle Bambus ist durch Querwände abgetheilt, Durchstösst 
man eine Querwand, so hat man ein Wassergeföss von doppelter Länge. 
') Cälamus specumts. [?] 
*) Eine andere Art Rotang: Calamtts dq^essiusculus. 



62 

madi-inja. inja gäti matjc^ üjo nahat-'nja vikui-inja. käu iaiiok, 

m m 

hulit koSai. tärtä nancU-nja hxtuka, ta i-otöt iou §i Ägä-mur-la- 
laibi, ta a-bälä. äi pudäy baiä. matjäp ai inja gaUai-gcHai Jcalaba. 
ta mo-m''6i. Sau, äi äisili baya-t kaläbay SiSüi, Jäpa. mcUjäp 
gügtdu aiSu oinan Ion. aiSu-aiSu ak& inja^ pUi. ai iWc S a-häUy 

m 

ta-a/n Orma-tabak. tärtä ladjau boku-inja, mcUäi. ai Suru oM inja 
madi-inja. matjäp ai ma-Si-girit kalaba. girit, ta mo-m'-öi, ai si 
tau. girit nahat-'njay girit, ta mo-m'oi. so-sot^ bap, burdu. ai Sä-ääy 
burdu, girity oiy bald, Voina/n. gugulu si tau ma-narai dariat, läpa 
taro, taro kan ka baya-t kcdaba, bara inja, däuru inja. bara üäk, 
not'hoty lut-lut, däuruy djolou K uma. „kau-an^ bala akd äkäu, 
lakut^. djanah utA-t kalaba. djandn 'nja^ baladja-i, orakj oroh 
lakuty bala loyau. tä-tä fianat^^nja ladjauj poSa-i mmat-^nja madiy 
Si na-naläp Agä-mu-lorlaibij suruy ri-ma-nua. cakai inja ka baya 
laläp. Soibo uräp Si maino köi Ägä-mu-la-laibi, ka baya koloho 
uräp Si maino. matjäp äi taliku Ägä-mur-la-laibi, ukui si na- 
naläm. „doyai, di lau kam?^ alägi nahat-nja si maino: y^di kdi"*. 
tükulu mala-t baliu. üjo-an la inja, si maino-an la. a-mu-tui- 
tui-at 'nja Si ri-ma^nua, ai inja bitja ka ma^nua, ka pata. di 
porTOu okA tubu'inja. ka sägä kat-nja ka Si m^-atu-m^-atu ko-ko- 
ko 6*1). 



I) Scherzhafte Schlussformel für Erzählnng«n. 



63 

geht er zu seiner Frau. Es öffiiet ihm sein Schwager (und sagt): 
„Mein Schwager ist da" (und) erschlägt ihn mit einem Schwerte. 
Ein Schlag, er hat ihn totgehauen. Danach macht ihn seine 
Frau wieder lebendig. Darauf sieht er am anderen Morgen den 
Vater (seiner Frau). (Der) giebt ihm als Beil die Haut vom 
Ameisenbär. Dann haut er auf den Katuka-Bajim, (das Beil) sitzt 
nicht fest (im Stiel). Agä-mu-Xa-laibi weint, (weil der Baum) 
nicht fallt. Es kommt ein Bohrwurm, er fallt. Anderen Tags 
geht er das Boot zu machen (aus dem gefällten Eatukabaum). 
Es geht nicht, er weint. Ein Eichhörnchen geht in den Bauch 
des Bootes, knabbert, fertig (ist es). Am anderen Morgen trägt 
er ihm auf, in einem (geflochtenen) Käfig Wasser zu holen. 
Er schöpft voll, es läuft aus. Es kommt ein grosser Aal, (nun) 
hat (der Käfig) keine Löcher mehr. (Der Schwager) schlägt 
mit einem Schwerte auf seine Schulter, (er ist) tot. Sie macht 
ihn wieder lebendig, seine Frau macht ihn wieder lebendig. Am 
anderen Morgen geht er, das Boot aufzurichten. Er hebt, es 
geht nicht. Es kommt ein Affe, hebt, es geht nicht. Er schiebt, 
packt an, es bewegt sich. Kommt ein Hirsch, es bewegt sich, 
er schiebt, es kommt, es gleitet ins Wasser. Er ti*ägt dem 
Affen auf, auf einen Durianbaum zu klettern. Danach schafft 
er das Essen (die Dui'ianfrüchte) in dem Boot fort. Er kommt, 
fahrt den Fluss hinunter. Es kommt ein Aal, reibt, (macht) schlüpf- 
rig. Er fährt (und) landet am Hause. „Heda, komm heraus, 
Schwager". Der steigt in das Vorderteil des Bootes, stolpert, 
verwundet (sich?) der Schwager verletzt (sich?) es kommt Blut 
heraus. Er erschlägt ihn mit seinem Schwerte. Seine Frau reibt 
den AgärmU'la4aibi, erweckt ihn, (er ist wieder) lebendig, Er steigt 
ins Haus hinauf. Am Abend pflanzt Ägä-mu-la-laiMs Frau mainOf 
auf dem Feuerherd pflanzt sie mainO' Am anderen Morgen kommt 
Ägä-mu'la-laibis Schwiegervater, der Vater seiner Frau. „Tochter, 
seid ihr da!** Da antwortet der maino: „Wir sind da!" Er 
stösst die Thür auf Er sieht nur ihn, nur der maino ist da. 
Der Mensch ist fortgelaufen, er ist wieder nach dem Himmel 
gegangen, nach oben, er hat umherirren (müssen). Zu Ende 
(ist die Geschichte von) seinem Essen. Snip, snap, snuda. 



64 

nu tibo-i äku, ba i-sä-sälä. ScUä^ ta Vdba^ moräjä-djä tubu- 
hu. di ku aräp. Sälä^ äi Jeu aräp. 



äi diML Si ri-ma-nuaj Sara käbu, Sara bagi. oni-t bagi si 
Ägä-mu-la-laibi. mu-talimou käbu, Si lainä päi lä bagi. ai sia 
tadä abdk, läpa da tadä inja: y^kän cHa Subthta ka S^ävtä-m^j 
nornat käbu ka bagi. äi inja ala ka uma. Sägä ka uma^ aia 
ka/n^ Sa-na la-labit äbit ä/nun ^nja, gin Sa-na ogbuk ka njok- 
njan* änun ^nja bitja, gin Sa-na ogbuk ka loya. bodjou iba, gin 
Sa-na ogbuk ka n-iba. ka nruma Sa-n* ogbuk. ka alupat Sornu 
ogbuk. ka Sigäp Sa-na ogbuk iläk Sa-ha ogbuk. alupät-pät 
Sa-na ogbuk. ta ba-bairäk Sa-na ogbuk. Soya Sa-na ogbuk. SiSili 
Sa^na ogbuk. tinäm Sa-na ogbuk. Si Voinan Sa-na ogbuk. Sä-Sä 
Sa-na ogbuk. Sägä ka käbu. ^inja la SuJnhta Sa-n* ogbuk^. „ta 
koi ma-igi^. j,ta-an^. j^ma-igi koi Sa-na la-labit pa-köHä akd 
S'äird-m. otö m'-äi aku ku ala inja^^y nornat käbu. toili ala. äi 
inja mu'änun. ka täna änun-an Sä-Sä na/hat- nja Subu Si pa- 
galdk bagi-inja. Sägä inja k'äbak ka bagi-da. tä-tä ka äda abak. 
tärtä nanaJt-nja bäliok. tui-tui inja bagi. täi-täidß. itjo nanat- 
^nja laläp. öakai inja. mu-kom ^nja ka baya-t laläp. bara 
S'a-nitu Ua-ko-koina. ^^apa ta? di kom iba? Si ma-täu äkäuj 



05 

(Der Erzähler liess dann in dem Getpräcb, das sieh hi^axi 
schloss, den Ägä-mu-la-laibi zu ihm selbst sagen): 

Sprichst du ron mir, si^e nichts Falsches. Ist es falsch, 
das dulde ich nicht, (da) werde ich wütend. Ich höre es. 
Wenn es falsch ist, höre ich es. 



Daaselfre in nider^r Yersim« 

£s war^ei zwei Menschen, ein älterer und ein jüngeier 
Bruder. Der Name des jüngeren war Ägä-mthla-laibi. Der 
ähere war veAeiratet, der jüngere noch Junggesell. Sie gehen 
einen Baum zum Bootbau zu fällen. Nachdem sie (ihn) gefallt 
haben: „Geh, hole unseren Stdm^) von deiner Schwägerin", sagt 
der ältere zum jüngeren. Er geht, ihn vom Hause zu holen. 
Er kommt zu Hause an (und) holt das Essen, einen Korb voll. 
& nittmit es (und) wandert. Er wirh einen Bambus^) fib* den 
njok-njan hin. Er geht weiter (und) wirft einen Bambus für 
das £t(ärhörachen hin. Ein Fisch springt hoch, er wirft dem 
Fisch einen Bambus hin. Für den Vogel einen Bambus. FiLr 
den Tausendfuss einen Bambus. Für die Ameise einen Bam- 
bus« Für den Aal einen Bambus. Fik* den Leuchtkäfer einen 
Bambus. Der Biene einen Bambus. Für die saya^) einen Bam- 
bus. Für den siiiU^) ein^i^ Bambus. Für den Unam^) einen 
Bambus. Für das Krokodil einen Bambus. Für den Hirsch 
einen Bambus. Für die Schnepfe einen Bambus. Es bleibt 
noch ein Bambus übrig. Er kommt zu seinem Bruder. „Das 
ist unser ganzer hjibuj ein Bambus votl^. „Das ist ja nicht 
viel". „Es ist weiter nichts da". „Viel mehr, einen Korb voll, 
hat deine Schwägerin bei Seite gestellt. Ich gehe nun (und) 
hole es"^ sagt der ältere. Er geht nach Hanse, es zu holen. 



^) Miscfagericht aus Bananen und geraspelter Kokosnnser. 

*) Das Essen wird in hohlen Bambusstacken gekocht. 

») Seiten» viOeOm. 

*) Ein Nagethier. 

^) Em mhir kleines I-as^ct. 

5 



66 

ta pu-kom^, läpa gäU: „dt Jcoi iba iläk, bara Si ma-täu äkäu, 

ta tä'täu. Si nchficUäp n-äkäuy iba tu-tu. tui inja, äi ma-Si-äla 

iba. kam nanat-^nja Häk. läpa di kam ^nja, iakai inja ka oiun- 

an, Suru inja^ ma-näu, golok laina. golok, ma-ipit loina ka 

otun-an. bäla Si robai Si Agä-mu-la-laibi. „ma-loto aku, tä-täu 

SuUUynu^i na-nat Si Agä-mu-la-latbi. alägi nanat-^nja tä-täu: 

yfli lau f-aba inja^ ta tä-täu^. aha nanat-^nja, lägä-i Sara. 

y^pa-Si-ala-t iba-ta^y na-nat tä-täu. yjcaipa monä-ta, tä-täu?^ „di 

koi monä-ta, ga/rat-nan, ta tä-täu^. ga/rat nanat-nja. „kipa ta 

nu pä'P^'ärUy ta tä-täu, nu pa-Si-ga-garat? gi-gin akd la tälä, 

ta tä'täu, nu garat monä-ta. a-läpa nu garat 'njaj aia 

uränirän bago. läpa nu cAa uräm-än, uräp-nu-oit 'nja, läpa 

tadä äkäu loina .... kipa ta nu pa-aru, ta tä-täu, nu tadä 

hinauf kä Sä na läy tä-täu l gi-gin akd lä balio¥^. ma-ruäiy 

läpa. punät Sia, läpa uräp ogo, Si mainOy ma-dorrainä. läpa 

a-ma-bua-nany äi Si Kobut Si bara ka ma-nua. ala ogoy Si maino 

ka monä Ägä-nm-la-laibi. y,kaipa nu ala ogo, Köbutf^^ na-nai 

bagi. läpa pato ai inja bitja Si Kobut, äi mthSi-djö-djö. bäla, 

nariiat bagi lä: „m'-ßi kdi^* „ba 6i kam, mu-go-golu Sia^^ na- 

nat Kobut ka tubu-t bagi. goroSöt Kobut, kudu bagi. ta i-agai 

Si Kobut, äi Sia, goroSot tälu tai na-naläp, bagi Kobut. bara Si 



67 

Er geht (und) wandert. Auf halbem Wege findet er den St^, 
den sein Bruder dort hingeworfen hat. Er kommt nach dem ßoot 
zurück, zu seinem Bruder. Der haut an dem Boote. (Der 
ältere) schlägt mit dem Beil nach ihm, der jüngere läuft foi*t. 
Er kommt über eine Brücke, dann sieht er ein Haus. Er steigt 
hinauf. Er isst im Hause. Kommt der böse Geist llakokoina. 
„Was? Hast du Fisch gegessen? Wenn du männlichen Ge- 
schlechtes bist, (musst du ihn) nicht essen". Femer: „Hier 
ist Aal zu essen, wenn du männlichen Geschlechtes bist, Kind- 
chen ; bist du weiblichen Geschlechts, (so ist) deine Speise Gar- 
neelen". Er geht weg, er geht auf den Fischfang. {Agä'mtirla'laibi) 
isst darauf vom Aal. Nachdem er gegessen hat, steigt er auf das 
Holzbrett'). (Am anderen Morgen) steht (IlakoJooina) auf, (will) 
kochen, nimmt Holz herunter, das Holz steckt fest auf dem 
Holzbrett*). Der Hüftschurzzipfel von Ägä-mu-la-laibi guckt 
hervor. „Ich hatte Angst, Grossvater, vor deinen Nägeln" sagt 
Ägä-mu-larlaibu Der Grossvater antwortet: „Ich werde sie ab- 
sehneiden, Kindchen"« Er schneidet sie ab, einen lässt er 
stehen. „Zum Fische fangen" sagt der Grossvater. „Wo ist 
unser Feld, Grossvater?". „Dort ist unser Feld, rode es, 
Kindchen. Er rodet es. „Wie machst du denn das. Söhnchen, 
(wenn) du rodest. (Du musst) die Hacke wegwerfen, Söhnchen, 
(wenn) du unser Feld rodest. Wenn du es gerodet hast, hole 
Bananensamen. Wenn du Samen geholt hast, pflanze ihn. Dann 
falle Bäume .... Wie machst du denn das, Söhnchen, wenn 
du Bäume fällst? So (musst du es machen). Söhnchen! Du 
musst das Beil einfach wegwerfen!"^) (Agä-mu-la-laibi aber 
beendigt die Arbeit) schnell (und ist) fertig. Sie halten Punän. 
Danach pflanzen sie ogOj mainOj ma-da-raifui. Wie es reif ist, 
kommt Kobut^)y der im Himmel wohnt. Er holt ogo (und) maino 



^) Er versteckt sich in dem Holze, das auf einem Wandbrett über 
^ dem Feuerherd aufj^eschicbtet ist. 

*) Ägä'mU'la^qibi hält es wohl fest, um nicht entdeckt zu werden. 
') Er giebt ihm unzweckmässige Batschläge, um ihn zu erproben. 
Agä-mu-la-laibi hefolgt sie nicht. 
*) Der Mann im Monde. 

ö* 



68 

Ägärmu-la-laibiy Hjo ogo. ^kam i-ta-talcou ogo?'* ^{äXwtn-i^, na- 

nai Sia tat narnaläp ma-Si-ala ogo. cok-dok inja ha tä-täu-vnjay 

Suhat kan, tälu-na munän ^a-bäu, „a-läpa lau kan, tä-fäu, a-läpa- 

an^^. „dkd tat", äi inja, hara Sia, h&la inja ü Ägä-mu-la-latlM. 

„kam i-ödpuru äkd ogOy ak$*^y na^nat inja, „ha da akuy hagi-ku 

ahk^^ nornat iMu Si ri-tänan. „ba akt akuy bagi-ku ola". alu 

nanat-'nja bagi. „ha ala cJcu^ käbu-ku ala^j na-nat bagi, „äkäu- 

an lä^, na-nat Ägä-mthla-laibi. abit nanat 'nja. Kobut. ftOla 

bagi-ku^y na-nat tai na-naläp si dtm. „ci kina äjö-äjö^, na-hat 

Kobut. gig iubät. kom nanat- nja djö-djö. Sägä Ha ka uma, 

pmiät Sia. äägä punät-da^ bara teiyarda* wrAu inja foya. bara 

bi^ toya-da. „pa-nnka kam ta tä-täu-nu^j na-nat si na-miäp^ 

koi Agä-mu-la-laibi. ^^'-öi aku ka monä^y na-nat ina. toiU 

inja, ala nanat toya. „ina, äi ku-kua tä-täu ku^, na-nat toya, 

„Kitt ka djugut-djugut. ka ta bara hdu si ma-da-rainä-at, ta bara 

M näu-täu kabäi-ku^. bäla ncmat-'nja ina. „bufat-^nja lau, ta 

ina, bulat-'nja^j na-noit toya. ala opa ta ina. „m'-8i aku ka 

manä^j nchmat ina. ,,uka tä-täu-nUy tä-täu, m^-Si aihu ka monä^K 

alMjbak inja, djoUm ka- uma n-c^k. apa/ra utä. kudu inja k^ut 

Icdäp. „a/räp-ij na-nat tä-täu, ta ina, ta lau nu bo-boko-i, ta 



69 

von Agä-muAa-lixiWs Feld. „Woher bringst du den ogo, Ko- 
but?"^ sagen seine jüngeren Schwestern. Am anderen Morgen 
geht Kohut wieder fort; er geht auf die Jagd. (Seine) Schwestern 
kommen heraus (und) sagen: „Wir kommen mit^. ^ Kommt 
nicht mit, sie werden böse", sagt Köbut zu den Schwestern. 
Kobut geht hinunter, die Schwestern (soUen) bleiben. Ohne 
dass Kobut es weiss, gehen sie, sie kommen (zur Erde) 
herunter, die drei Frauen, Kobufs Schwestern. Ägä-mu- 
la-laibi kommt, er sieht den ogo: „Wer hat den ogo ge- 
stohlen?^ „Sieh hin'', sagen die Frauen, die den ogo ge- 
nommen haben. Er geht zum Grossvater zurück (und macht) das 
^fcä^-Essen fertig, drei grosse Klösse. „Das Essen ist fertig, 
Grossvater, es ist fertig". „Da sind wir" (sagen die Mädchen). 
Er geht hin (und sieht), sie sind da. Ägä-mihlcb'laibi geht 
hinaus. „Ihr habt den ogo aufgebraucht, ich fange euch", 
sagt er. „Nimm nicht mich, nimm meine jüngere Schwester", 
sa^ die mittlere. „Nimm nicht mich, nimm meine jüz^eren 
Schwestern", (sagt die älteste). Er nimmt die jüngste. „Nimm 
nieht mich, nimm meine älteren Schwestern" sagt die jüngste 
„Dich bloss", sagt Ägä'mU'la'laibi (und) nimmt sie mit. (Jetzt 
kommt) Kobtä. „(Er hat) unsere jüngere Schwester mitge- 
nommen", sagen die beiden Mädchen. „Packt an, Hunde", sagt 
Köbut. (Ägärfnu-la-laibi) wirft (den Hunden) öubät hin. Die 
Hunde fressen es (und lassen von ihm ab). Sie kommen zu 
Hause an. Sie halten Punän. Nach Beendigung ihres Punän 
wird ihnen ein Kind geboren. Sie ziehen das Kind gross. Es 
kommt wieder ein Kind. „Passt ihr auf die Kinder auf", sagt 
das Weib, Agä'mu-la-laibi'S Frau. „Ich gehe auf das Feld", 
sagt die Mutter. Sie kommt heim (und) nimmt das Kind. 
„Mutter", sagt das Kind, „der Grossvater hat beim Wiegen 
im Arm gesagt: Wenn kein Grund wegen des ma-da-rainä ist, 
so ist (das Kind in meinem) Arm nicht mein Enkel". Die 
Mutter geht hinaus. „Wirklich, Mutter, wirklich", sagt das 
Kind. Die Mutter nimmt einen Korb. „Ich gehe auf's Feld", 
sagt die Mutter. „Nimm deinen Enkel auf den Arm, Gross- 
vater, ich gehe auf's Feld". Sie steigt ins Boot (und) fahrt 
nach dem Bootschuppen. Sie bindet das Vorderteil vom Boote 



70 

ina?^ na-nat tä-täu. ödkai inja. „di-tU koi akäu^ ta tö-äi«?^ 

„bäSi utd'ku^ na-nat tä-täu. äi inja rdu toya. läpa i-rdu inJGj 
gcHdk toya ka tä-täu, „uka tä-täu-nUy tä-täu j ku aiSu oinan^. 
sa-na rczdou Sara, dua-na radou Sara. öaJcai inja ka huku-t orat. 
läg-läg akd inja Sa-na radou. lag, öakai^ djanän ka butät toität. 
^itjo akuy tä-täu^. „konan lä, ta tä-täu^. y,ta mo-w!-6% akuj tä- 
t&u^. ^di koda bald ba/a-ku tibo-i-ät-nu^. „itjo akd akuy tä- 
täu^. läg-läg akd nanat-^nja Si rua radou. Sägä ka ma-nua. 
ydi-at baliu-ta^j na-nat da maniu-inja ka pata. „di-an akuy tat 
ta maniu^^» tupa-i Saüimun. toak mäk-mäk. „ba akpäJc kam. 

• « 

djanän akd lä kam^. tatdn, tatdt, Sägä, bara inja Si Agä-mu-la- 
laibi. — yya-mu-tui-tui-an ta taliku-ku^, na-nai tä-täu. mu-Sau. „ma- 
Sou bayä-m, liordji bä-bägät^, na-nat koi ka pata. pa-namun. 
yjciat ka monäj tä-täu. di lau toität, tä-täu, läga bua'i^ y^diy t(x 
tä-täu, di sä äda^. ai inja, bald balu-na bua. ai inja gaha 
bä-bägät, djo-djo. ,^apa, ta tä-täu^^ na-na/t bä-bägät. „käu aku 
ka talikü-m, tä-täu^. j,ka tä-täu-nu kiwn^, na-nat bä-bägät. ai 
inja ka nu-nu lä-läu, djo-djo nanat-nja. y,apa, ta tö-töti?" y^käu 
aku ka taliku^m^. „di lau toität-nu?^ „äi-an, tä-täu^. öok-öok 
mu-lia, lia-dji bä-bägät. djanän ka bä-bägät, di käbäi-an. Sau- 



71 

an. (Dann kommt sie zurück und) setzt sich auf den Platz 
hinter dem Hause. ^Höre^, sagt der Grossvater. „Frau, hast 
du nicht (blos) Scherz gemacht, Frau?" sagt der Grossvater. 
Sie geht (ins Haus) hinauf^). „Bist du es, Kindchen?'' „Mein 
Kopf thut mir weh'', sagt der Enkel« Sie geht, das Eand zu 
baden. Nachdem sie es gebadet hat, übergiebt sie das Kind 
dem Grossvater, ,, Halte deinen Enkel, Grossvater, ich (will) 
Wasser holen''. (Sie hält) einen einfachen Bambus (in) einer, 
einen von zwei Mass (in) der anderen (Hand). Die Mutter 
steigt auf die oberste Treppenstufe. Sie stösst den einen Bam- 
bus auf Sie stösst ihn auf, steigt (auf dem Wasserstrahl) in 
die Höhe (und) kommt auf den Gipfel eines Kokosbaums. „Sieh 
mich an, Grossvater!" „Komm nur her, Frau" 2). ^Ich (will) 
nicht kommen, Grossvater". „Es ist so, (dass) ich betrübt bin 
(über) deine Worte". „Sieh mich an, Grossvater". Sie stösst 
darauf (den Bambus von) zwei Mass auf. (Das Wasser steigt 
bis zum Himmel und bildet eine Brücke für sie). Sie kommt 
im Himmel an. „Unsere Schwester ist da", sagen ihre Schwestern 
im Himmel. „Ich bin es, Schwestern". Sie macht Knoten (?) 
in ein SaUimun-Seil (und) lässt eine reife Banane herunterhängen. 
„Reisst sie nicht ab. Steigt nur auf. Sie zieht hoch, Ägä-mu- 
la-laün kommt (im Himmel) axL\ 

„Meine Schwiegertochter ist weggelaufen", sagt der 
Grossvater. {Ägä-mu-la-laibi) weint. „Du bist traurig, (du 
musst) beim grossen Rotangbaum Punän halten (?)", sagt seine 
Frau im Himmel. Er hat einen Traum. „Geh aufs Feld, Kind- 
chen. Hast du Kokosnüsse von einem uralten Baum?" „Ja 
Grossvater, ich habe sie dort". Er geht hin, acht Früchte fallen 
herunter. Er geht, sucht den grossen Rotangbaum (und) schüttelt 



^) Das Haus steht anf Pfählen. 

') ? Verwittwete Franen werden auch tä-täu angeredet. 

^) Der Erzähler lässt versehentlich den Agä-mu-la-laibi nun noch 
einmal auf andere Weise in den Himmel gelangen. Vielleicht habe 
ich auch Überhört, dass die erste Himmelfahrt gestrichen werden sollte. 
Gewöhnlich sassen andere Eingeborene zuhörend dabei und veranlassten 
durch ihre Einwürfe gelegentlich Änderungen in der Erzählung. 



72 

Aem toität^ iau, kdu U^ ka hwUU UntSi^ utäu. km bi^y urdu. 

iäg& ka morfiua, iaga ka batadjat. äou St alu'pai'pät, päi^pät- 

pät. y^apa tä nu pU'ioUy Suruak?^ ha-nat alt/hpät^pät, y^kU-iu 

ia hk agai^. „o/o itjo akd^ na-nat dlu-pät-pät . aku tu-läu^ inja 

tä äda kü-nu^. burut cUu-pät-pät, burtU ka köi-inja. j^itjo läu^. 

läpa äi it^ja Si Ägä-mu-ta-laibi. läpa 5i, äi tagä aikä madi ii 

fiMhr4gärtiy im alu-pät'pät, to-aw i-agai k6i'4hfa. pn^ou nanan 

M^ ti^ gäH m almpfxL y^apa tä nu Mbij Jumai?^, na-mU 

«hipat* alägi mumi-^n^: r^ia mi-m ta h$ agai"^. ma-nat alupaiz 

^M HfQ okA. mä-m^-Si aku kn iat 'f^^o. ai pm-kaüy m/a iä 

hü-mk Si Hkm ula'^. 5j k\fa bidu. y^a-m^-oi-ai koi 

i^hAmt a mhmilSm^ Jiipa m$ paSrm^ a-tm-m?*^ y^di akd aku 

Mhlä«M« ^^ >i H i>a4Sytf^ itiifo jm. tejidl ^^a hm MS^^Ui. 

jmK» |Wm IAi ««> KiAitt. ^ntm-m-mi bÜ lakmi-ktu iqMi m porStru 

(mhit km^ m (h hm Ja^Mt^t? wm feüfraii tai«it-iw «ia oi'^. iä-tä 

«aMi^^^«^ kCibm si mt^mMf m^m^i-^i. ki^ pt^^Sm^ mmimi-*mf€gy 

tnfM. 4&U kmJm sis An «üaiMk ^«/^-^ t^pm dU jPi» hn i hi : .^pmmäi- 

mm ^ 'a&H«^\ ^mj^-^hj^ Au^ ^<im^ hiriMM, <»4Mmw> liHiit A 









' 73 

(ihn). „Was (willst du), Kindchen? sagt der Rotangbauju. „Bring 
mich zu deiner Schwiegertochter, Alter". „Geh zu deinem 
GTOssvater", sagt der Rotangbaum. Er ist am Fnsse des Berges. 
Er schüttelt. „Was (willst du), Kindchen?" „Schaff mich zu 
deiner Schwiegertochter". „Hast du die Kokosnüsse?" „Ja, 
Grossvater". Er geht zurück, (und) hält Punän(?), Punän beim 
Rotangbaum. Er steigt auf den Rotangbaum, es ist ein Ge- 
länder daran. Er spaltet eine Kokosnuss, spaltet sie, er pflanzt 
die Kokosnuss auf dem Gipfel ein. Er pflanzt sie ein, sie wächst. 
(Er klettert an dem so auf dem Rotang gewachsenen Kokos- 
baum in die Höhe. Auf dem Gipfel) spaltet er wieder, es 
wächst (Er wiederholt das mit allen acht Kokosnüssen). Er 
kommt im Himmel an. Er geht in den EUmmel hinein. Er 
hängt auf ^) an dem Sitzgerüet (vor dem Hause). Er weint. 
Es kommt ein Leuchtkäfer^ sum, sum, sum (?). „Warum weinst 
du, Freund?" sagt der Leuchtkäfer. „Ich weiss nicht, (wo) 
meine Frau ist „Nun, dann guck hin"^ sagt der Leuchtkäfer. 
,,(Wo) ich hinfliege, das ist deine Frau.^' Der Leuchtkäfer fliegt, 
er fliegt za der Frau. „Sieh hin!" Danach geht Ägä-mu-la-laibi 
hin. Er geht hin, er ist nahe an seine Frau hingegangen, der 
Leuchtkäfer fliegt weg. Er kennt seine Frau nicht mehr. Er 
weint wieder. Da kommt ein Tausendfuss. „Warum weinst 
du denn, Freund?" sagt der Tausendfuss« Er antwortet: „Ich 
weiss nicht, (wo) deine Schwägerin (ist)". Spricht der Tausend- 
fwm: „Nun, dann sieh hin! Ich gehe (und) beisse sie. Wenn 
sie schreit, das ist deine Frau, dann gehe und hole sie!" Er 
geht (und) setzt sich (zu ihr). „Bist du doch gekommen?" 
spricht die Frau. „Wie hast du es (möglich) gemacht, (dass) 
du her kommst?" „Mein Gross vater, der Rotangbaum hat mich 
(hierher befördert)". Sie sitzen zusammen. Sie legen sich in 
ihrem Hause schlafeu. Es ist (noch) früher Morgen, (da kommt) 
Sobut» „Mein Schwager ist ja hierher gekommen. Wie hat 
es mein Schwager angefangen, (dass) er hierher nach unserem 
Wohnsitz glommen ist. Zauberkundig ist mein Schwager, 
(dass) er (hierher) gekommen ist". (Da) schlägt der Bruder der 

*) ich weiss nicht, was? 



74 

if^a^, Silij di Sili inja^ bSlä buru^ käu Si bau kü fna-äi-kdu. 

pato. ta ra matäi akä inja. kudu Sia tage, ^aiiu rigo-ta oinan 

aiiu^. nta nKHn^-oij Ion poij ta tä a-nC-öi oinan^, mu-Sou. ai 

üäk si goiio. y^apa ta nu Soibi^ Sumak?^ „äi kai ta mo-Wk-oi 

aiSu akdy ma-^i-pili lä^. ka buJcu-t orat püiy goro§6t ^nja bitjä 

ka oinafiy mu-Sou, äi üäk Sa-häu, j^apa tä nu so-soibiy Suruak^^ 

y^di koi ta nto-m'-oi aiiu oinan**, alägi nanat-nja Hak: y^kä nu 

itjo akUy nu aia aku ibd-m^. alägi nanat-nja si ri^ma-nua: 

„orbara-nat pa-roUj lulu-t kan-mui^, buluk ka baya Ion, bcli^Mdü^ 

tubu-inja ka baya Ion, lop-lom baya Ion. aiäu, ta-an a-fna-püi. 

läpa cakai inja ka uma: ^di-an oinan^^. „ma-käränran äkäu^ lakut, 

di-an oinat-ta^, tä-tä nanat-nja, tuk. 6i bagi, posa-i, alä. guguiu 

mchnä'tä, kdu baliok Hkap. tadäy ta m'-oi, mu-äou^ so-äou, Sä'Sä- 

an. y^apa tä nu So-soibi, suruak^^ „di koi ta i-otot baliok, sikap 

läf ta-u laba. di guguiu Sa lakut-ku pa-nadä hina. inja tä äda 

ku pu'SO'Sou^. „ta mo-m^-oi kä tä äda, suruak. ku-kuru-nu-nan 

akuj ala nanan aku äjö-äjö-nu, kom-nu-nan aku^, alägi nanat- 

*nja si ri-ma-nua: „a-bara pa-rou, lulu-t kat-nu^, ,,otd äda ku 

bukai inja, i-bälä gcdai-ät-nu^, bu-bukai, ibu katuka. läpa Sdu, 

SO'Sou. njok-njak, loga, birut, MSili. „apa nu soibi'i^ „di k6i, 



75 

Frau (den Agä-mu-la-laibi) tot. Darauf reibt sie ihn, reibt ihn, 
(er ist wieder) heil Sie bleiben im Hause, es wird Vormittag. 
Nachdem sie da gesessen haben, sagt der Bruder: „Wir wollen 
für unseren Schwager Punän halten^. Es wird Abend, sie 
tanzen. Anderen Tages sitzen sie wieder zusammen. Sie nehmen 
wieder (Opferspenden) und opfern sie. Abends tanzen sie wieder. 
„Nehmt Festblumen, Festblumen für meinen Schwager. Ver- 
welken die Festblumen für meinen Schwager, so töte ich ihn.^' 
(Die Frau) vertauscht sie, sie hat sie vertauscht, die alten 
(Blumen) lässt sie zur Erde fallen (und) legt frische hin; die 
Frau legt sie hin. (Es wird) Morgen. Sie tödten ihn nicht. 
Sie bleiben (im Hause bis zum) Vormittag. „Hole Wasser iür 
die Wäsche" (sagt Kobut zu Ägä-mu-la-laibi). „Es geht nicht, 
es ist ja ein Käfig, (darin) kann man ja nicht Wasser holen'^. 
Er weint. (Da) kommt ein kleiner Aal. „Warum weinst du^ 
Freund?" „Da hier, man kann darin nicht Wasser holen, 
es läuft ja aus.^' Bis zur obersten Treppe (ist alles) aus- 
gelaufen, er geht wieder hinunter zum Flusse (und) weint. 
Kommt ein grosser Aal. „Warum weinst du denn, Freund?" 
„Da hier, man kann (darin) nicht Wasser holen". Antwortet 
der Aal: „Wenn du mich siehst, nimmst du mich zum 
Essen". Antwortet der Mensch: „Ich muss umherirren (und) 
der Grund (ist, dass ich) euch Essen (gegeben habe). (Der 
Aal) schlüpft in den Käfig, wälzt sich im Käfig umher, 
(und überzieht mit seinem) Schleim das Innere des E^afigs. Er 
holt Wasser, es läuft nicht mehr aus. Dann geht er hinauf 
ins Haus. „Da ist das Wasser". „Ein Zauberer bist du, 
Schwager, das Wasser ist ja da". Er haut ihn, stösst ihn hin, 
(seine Schwester) kommt, reibt (den Leichnam) — er ist wieder 
heil. (Kohui) trägt ihm auf, einen Baum (zimi Boot) zuzuhauen 
(und) giebt ihm als Beil eine Qualle^). Er haut, es geht nicht, 
er weint. Er weint, (da) kommt ein Hirsch. „Warum weinst 
du, Freund?" „Da das Beil ist nicht fest, es ist nur eine 
Qualle, kein Eisen; mein Schwager hat mir aufgetragen, einen 
Baum zu fällen. Deshalb weine ich". „So geht es nicht, 

^) Hkap, ein weiches Meerthier, malaiisch belion-belian. 



76 

ta ma-m'-oi ku galai mja kalaba^^. y^hä ta hu kop h&i Tuxtrwu^ pu- 

golu't nahan^. J)a tibo-i ha Sa-äda. a-hara pa-rouy lulu-t Jean- 

mui^, äi. y^oto kau-an^. gut-gtU, gut, guty gut^ läpa hüaba. Sou 

bitja. so-souj 6i Sä-Sä» j^apa ta nu So-Sotbi, surtmkf^ „at Mi ta 

mO'WÜ'Oi^^, yyhä ta ääa ku-huru-nu-nan aJcu*^. „ba kua ka sä äda. 

a-barchnat pc^rou, hilu-t kat-nu^. „o^ ku buiai inja djmki^. 

bukaiy bStä ka oinan, mu-sau. äi äi Vainan. y^apa nu ioibi^ 

suruak?"^ na-nat si Hoinan. „M tä äda aku kom-at Sa koka-nuy, 

panornu-nan aku^, yf/a^ ba tibo-inääda. a-bara-nat pa-roUy liUu-t 

kat-rnui^. y^oto, räuru*^. ai Jca mona. aili uma. „äi^ai kalaba Jca 

lakut'ta. kipa tä i-ga-gcdai lakut-ta? bcdiok-nja ta-Uy Sikap lä^ 

i-pu-bcM^y cb-m'-oinU kalaba. ma-kärcm lakut-ta. ta*matäi akd-tMi* 

'nja lakulrta^. pSky matäi, öi bagiy poöa-i^ aru, j^mchkärak pai 

äiäuy hkut, Mat fiQO-njo kat-ta doriat^. abit n-abak kuduat'*f^a, 

äi inja sa-sa. Sa, saj Sa, sägä ka bakai; doriat. mu-Sou. sau-SoUf 

6i si ma-sura. y^apa tä nu so-Soibi, Suruak?^ 



77 

Freund. Du hetzest mich, (mdem) du deine Hunde (dazu) nimmst 
(und dann) isst du mich auf''. Antwortet der Mensch: „Ich 
muss umherirren, weil ich euch Essen (gegeben habe), n^^^t 
dann (werde) ich (den Baum) mit dem Gkweih umstosaeou £r 
fallt (dann und) deine Arbeit (ist gethan).'' £r stösst, der Katuka- 
bäum stürzt um. {Agärmu-la'laibi) weint. (Wie) er weint, (kommen) 
das Eichhörnchen, die loga, die Mans^ der äiiilL „Warum weinst 
du?" „Da hier, ich kann das Boot nicht fertigen". „Weil du 
uns verzehrst als deine Nahrung, sind wir böse". „Sprecht nicht 
so. Ich muss un^erirren, weil ich euch Essen (gegeben habe). 
Sie kommen heran. „Nun, dann los!'' Sie knuppern, knup, knup, 
knup, fertig ist das Boot. Er weint wieder. (Wie) er weint, 
kommt der Hirsch. „Warum weinst du, Freund?" „Da hier, 
es geht nicht". „Du hast mich ja immer gehetzt". „Rede nicht 
so, ich muss umherirren, weU ich dir Essen (gegeben habe)". 
7,Niua^ daxm (will) ich es hineinstossen." Er stösst, (das Boot) 
gleitet in den Fluss. {Agä-mu-lorlaibi) weint, (da) kommt ein 
Krokodil. „Warum weinst du, Freund?" sagt das Krokodil. 
„Weil ich dpine Schweine ge£res8en habe^ schiesaeat du mit 
dem Bogen nach mir". „Nicht doch, sprich nicht so! Ich muss 
umherirren, weil ich euch Essen (gegeben habe). „Nun, dann 
(will ich das Boot) den Fluss hinabschieben". Sie fahren sur 
Mündung (und) kommen nach Hause. „Das Boot von unserem 
Schwager ist da. Wie hat der Schwager es angefangen, er hatte 
kein Beil, nur eine Qualle, (damit) hat er das Boot zurecht 
gehauen (und) es ist angekommen. Ein Zauberer ist der Schwager, 
(ich muss) den Schwager töten". Er zieht (die Schlinge) zu — tot. 
(Da) kommt die Schwester, reibt (den Leichnam), er ist wieder 
gesimd. „Du bist ja ein Zauberer, Schwager. Geh (und) stosse 
uns Durianfrüchte zum Essen vom Baume herunter." Er nimmt 
das Boot, um sie darin fortzuschaffen, und Ährt flussaufwärts. 
Er fährt ixsmier fort (und gelangt) zum Durianstamm. Er weint, 
(da) kommt ein Stück Wild. „Warum weinst du, Freund?" 



78 

5. 

Si ri-ma'ntAßy H na-naläp. djaä gou-gau Si nornaläp. bctgo- 
bago-bago, djödja. anu-oi Si na-naläp: yyta-u ha äjö-dja^^ na-ncU s^i 
na-naläp. ta lau pa-i-agoi inja, i-bah-bak tolau. djödja-djödja 
bak'bah tolou. na-nat djödja äda: „hu bak-bak, pa-kaöo^. „kau- 
an^. anU'Oi Si mchtäu: „apa oni-inja ma-Soibo akd äkäu?^ 
„udju't gou-gou^. Soibo äi Si ma-täu mu-koman. mu-djaä. djaäj 
bagO'bago-bago. äi inja^ pana inja, matäi djödja. ala^ käu ka 
rdpara-t kahl, äi .H na-naläp ka gothgou* djaäj djödja-djödja^ 
man, a-mcUäi-an djödja. anu-6i Si na-naläp karai kalu. itjo 
nancU-nja. „djädja, ha-na. ta k6i nu alägi^. gäu-gäu nanat- 
^nja. äi pu-Si-rot-nan, Sou Si na-naläpy ma-katä baya-inja^ madi- 
inja. „ma^SotbO'Ot koda äkäu*^, na-hat Si ma-täu. „ma-udju gou- 
gou^, na-haJt Si na-naläp. „a-mu-gä-at koi mata^, na-nat Si mar- 
tau. ,yäi ragat Sigäp^^ na-nat Si na-naläp. y,Si SoHn-nat lä s'a- 
nitu^^j na-nat Si ma-täu. 



äi inja ka gou-gou. toroty Sägä. djödja-djödja. bälä akd tolou. 
bäläy pa-kaio, a-bälä bati. inja gäti goroSöt-njay älay äi ka kudu- 
at käliu pa-kin. djaä, bagö, djödja-djödja, bälä akä tolou. ,yOtö 
pa-kaio. kudu-at käliu pa-kaöo, pa-kin^^. 



79 

5. 

Ein Mann (und) ein Weib. Die Frau lockt Hühner. — 
Bago, bago, bago ^) — (kommt) ein Affe. „Es ist nichts für den 
Affen**, sagt die Frau. Er versteht es nicht, (und) bricht eine 
Dolde ab. Der Affe bricht eine Dolde ab. Spricht der Affe: 
„Ich habe (die Dolde) abgebrochen, (nun will ich dich) stemmen**. 
„Nur zu!" (Wie sie heimkehrt, sagt) nun der Mann: „Wes- 
halb kommst du so spät?** „Die Hühner (haben mich so) 
laiige (aufgehalten)**. Abends geht der Mann (und) legt ein 
Prauenkleid an. Er lockt. (Wie er) lockt, (hört er): bago, bago, 
bago. Er geht, schiesst mit dem Bogen, tot ist der Affe. Er 
nimmt ihn (und) legt ihn auf den Dachverschlag für die Hühner. 
Kommt die Frau zu den Hühnern. Sie lockt, (erwartet) den 
Affen — (alles) still — der Affe war tot. Die Frau nun steigt 
nach dem Hühnerstall. Da sieht sie ihn: „Sprich, Affe, du 
antwortest ja nicht**. Dann schüttelt sie ihn. Er ist (schon) 
totenstarr. Die Frau weint, sie ist betrübt, (es war) ihr Bräu- 
tigam. (Sie kehrt heim). „Du kommst ja so spät**, sagt ihr 
Mann, n^i^ Hühner (haben mich so) lange aufgehalten**« 
„Deine Augen sind ja geschwollen**, sagt der Mann. „Ameisen 
haben sie zum Schwellen gebracht**, sagt die Frau. „Du hast 
über einen Teufel geweint**, sagt der Mann. 



(Dasselbe, abgebrochen). 

Sie geht zu den Hühnern. Sie wandert, kommt an. (Kommt) 
ein Affe. Sie lässt eine Dolde fallen, (er will) coitieren. Die 
Rambutanfrüchte lässt sie fallen. Da kommt er herunter, nimmt 
sie (und) geht nach dem Kastensitz zum Coitieren. Sie lockt: 
Bago, (konmit) der Affe, sie lässt die Dolde fallen. „Dann (will 
ich) coitieren, (auf dem) Kastensitz coitieren, stenunen**. 

' ^) Nachahmnng des Affentons. 



80 

6. 

ai äi ri-mchfima iorna hHäp-da. mu^iofai sia* Si ra läy 

ta^an iaymj di ogbrnn-at S^a-nUu. kqroi-^-nat-nfa bitja. soibo 
toäi Sia ha üma, äi ffa-nitu, ogbuk Sayai. pato äi Ha bitja mu- 
sayai, ta-an Sayai, di oghuh-at Sa-nitu. labu tubu ka pokon 
sayai. Soibo äi S^a-nitu Sa-na laiäp-da. yyb<Mdja, igok**^ na-meU 
si na-ne^p. alägi nanat-fija H ma-täu: jyunlak sofm^. loto if^, 
ta i-täfäi m^ pato tui s'a-miu^ abtt kt^aL toili. na-nat bofi- 
imja äda: j^mo-m^-ai Um S'a-nihi?^^ yjarm'-di inja, morkio mku^ 
a-bäu if^a^^, na-nat habu. y,ot6, nü-äi märäp Soibo^^. äi inja 
bagi, Soibo oi^a-nitu. „badja^ igok'\ na-nat Si na-naXäm, ,yf4fdmk 
Sayu*^, na-nat Si matäu. bSia akd noTnat-nja, tägiK ncmat^^nja^j 
matäi S^a-nüu. baüiu Si ka i-^mnA-'muk^an, läpa. 



7. 

j^Si ata murahäu-^^. y^kau^an^^, na-nat da otäi-it^ 

tai oho j abtt bagi Sara, äi Sia mu-nAutu-ät. na-nat Scura äda : 
„ma-Soibo-an. bueuk Sita ka monä-mäi^'. Sägä Sia ka Sapou, buSuk 
Sia. di-at kä-kärä-da btduk bayo äi ffa-nitu. „tai oJoo^ buka päi 
kam aku^^. bäla namt da tai oko äda: ^ymu-ogou-at köi aku^'. 



81 

6. 

Es war ein Mann und eine Frau^). Sie holen Sago. 
Sie kommen, der Sago ist nicht mehr da, ein Teufel hat ihn 
eingesackt. Sie gehen wieder nach Sago, (es wird Abend), sie 
kehren nach Hause zurück. Der Teufel kommt (und) sackt den 
Sago ein. Am anderen Morgen gehen sie wieder Sago holen, der 
Sago ist nicht mehr da, der Teufel hat ihn eingesackt. (Der 
Mann) legt sich in einen faulen Sagohaufen hinein. Abends 
kommen die Teufel, ein Mann und eine Frau. „Alter — igo¥'^)j 
sagt die (Teufels)-Frau. Der (Teufels)-Mann antwortet: „Ein 
Baumschwamm^) am Sago." Er (der Mensch) hat Angst, er er- 
dolcht ihn nicht. Am Morgen entfernen sich die Teufel (und) 
nehmen den Sago mit. (Der Mann) kehrt nach Hause. (Da) 
sagt sein jüngerer Bruder: „Ist der Teufel gekommen?" „Er 
ist gekommen, ich hatte Angst, er ist (so) dick", sagt der ältere 
Bruder. „Dann gehe ich heute Abend (dort) schlafen". Der 
jüngefje geht. (Es wird) Abend, die Teufel kommen. „Alter 
— igoh^ sagt die Frau. „Ein Baumschwamm am Sago" sagt 
der Mann. (Der Mensch) kommt heraus, durchbohrt sie, die 
Teufel sind tot. Sie werden zu faulen Holzstücken. Aus. 



7. 

„Wir (wollen) gehen, Alutu*) holen." „Gut", sagen die 
Freundinnen (und) nehmen die eine jüngere Schwester mit. 
Sie gehen, Alutu zu holen. (Da) sagt die eine : „Es ist Abend 
geworden. Wir wollen auf dem Felde übernachten"^). Sie 
kommen zum Schuppen, sie legen sich schlafen. Es ist ein 

^) Wörtlich: Menschen eine Hütte sie. 

*) Ein ungewöhnliches Wort, dessen Bedeutung nicht festzustellen war. 

^) unlak soll gleich tunla, Baumschwamm sein. Die Teufel bedienen 
sich hier heide ganz ungewöhnlicher Ausdrücke. Dazu gehört auch sayu 
für saycd. 

*) Eine Erdfrucht. 

*) Dort befindet sich immer ein Schuppen zum Aufbewahren von 
Geräten und Feldfrüchten und zu gelegentlichem Uebemachten. 

6 



82 

na-nat S*a-n%tu äda: j^oto rn^-äi dku ala faola^. j^hiat-nan^ ^ na- 
ncd da tat oko, äi inja ^a-^itu lahtak, tat oJeo mu-tui-irny loto 
da. lägäi bagi. jfip ha Si paokhpaola^^. ai it^a^ bultA Jea baya 
SapoUy di-ai, bagi Sara, ala inia bagij ala, hau nanat-nja ha baya 
lahtäh. tui inja, äi inja ha lagai-inja. na-nat maniu'^ äda: 
j,haipa bagi-ta?*^ „dt inja ha tiri^. äi ii lainä Sa-Sa matjäp, 
äi inja lä, ta-an, di aia inja Sa-nitu a-ma-Si-ala. na-nat habu-ra 
äda: y,märmäräp-man lä ahu^. buiuh ^nja. y^oi, buha harn ahu^. 
i-hu-hua tä tai oho päi lä s'a-nitu, y,inu-ogofi-^m ahu^, na-nat St 
lainä. yfito ini-äi ahu paola^y na not s'a-nitu. j,hiat n^ala-an^^ 
na-nat Si lainä. inja m'-äi ma-Si-ala lahtah, tui Si lainä ^ loto 
inja. na-nat bagi-inja Si lainä: y^a-wt-öi lau inja?^ yya^m'-di 
inja, ma-loto ahu^, na-nat häbu. „oto ahu mä-märäp Soibo^, na- 
nat bagi Si lainä, inja gäti 6i inja. äi inja op ha Si paola- 
paola. „buha ham ahu, äi höi lä-mui paola^ na-nat Sa-nitu. 
bubuh inja lä. pa-labcnra-nan. bä-bä lau SuhuHät-nja palüe Si 
lainä. „d^ päi pdlite ha tarC ahu^. tägtli nanat-nja, matäi 
Sornitu. chbätä-at *nja ha pa^Si-bä-bä-yat. äi häbu-inja. yfOr^mtdai" 
an lau Sa-nitu^y na-nat häbu, yta-matäi'an^j na-nat bagi. y^hä 
ähäu aläi-vnjay ta ma-matäi^, na-nat bagi, läp<u 



83 

Vorhang da (aus) Bananenblättern. (Da) kommt ein Teufel. 
^Jungfrauen, öffnet mir doch!^ Die Jungfrauen kommen heraus: 
„Ich bin doch durstig." (Da) öagt der Teufel: „Dann gehe 
ich (und) hole Palm wein." „Ja, geh' nur'" sagen die Jung- 
frauen. Der Teufel geht (nach einem) Hühnerkorb, er (wollte) 
die Jungfrauen betrügen. Er geht einen Hühnerkorb zu holtö. 
Die Jungfrauen laufen fort, sie haben Furcht. Die eine jüngere 
bleibt zurück; „Uff, von dem Palmwein^)." Er schlüpft hinöin 
in den Schuppen, die eine jüngere ist da. Er nimmt die jüngere, 
nimmt sie (und) steckt sie dann in den Hühnerkorb. Er geht 
fort (und) geht nach seinem Dorf. 

Die ältere Schwester sagt: „Wo ist unsere Jüngste?" 
„Sie ist atif dem Felde flussäufwärts." Der Brttder föhrt am 
anderen Morgen den Fluss hinauf, er kommt hin, sie ist nicht 
mehr da, der Teufel hat sie geholt. Da sagt der Bruder: „Ich 
(werde) hier schlafen". Er legt sich schlafen. (Der Teufel 
kommt und ruft): „Heda, öfl&iet mir!" Der Teufel glaubte 
eben, es wären noch die Jungfrauen. „Ich habe Durst", sagt 
der Jüngling. „Dann gehe ich (nach) Palmwein", sagt der 
Teufel. „Geh, hole ihn", sagt der Jüngling. Er geht (und) 
holt einen Hühnerkorb, der Jüngling läuft fort, er hat Angst. 
(Da) sagt der jüngere Bruder des Jünglings: „Ist er gekommen?" 
„Er idt gekommen, ich hatte Angst**, sagt der ältere Bruder. 
„Dann (will) ich heute Abend (dort) schlafen", sagt der jüngere 
Bruder. Danach kommt er (der Teufel). Er geht Palmwein 
heranzusohleppen. „Macht mir auf, hier ist Palmwein für euch 
zu trinken", sagt der Teufel. Er kommt herein, sie kämpfen. 
An der Seite (am) Ellenbogen (ist) der Dolch des Jüngliiigs. „Ich 
habe (ja) noch den Dolch an meiner Hüfte." Er durchbohrt ihn, 
def Teufel stirbt, er fällt auf den Müllhaufen. (Da) kommt der 
ältere Bruder. „Der Teufel ist (ia) tot", sagt der ältere Brtider. 
„Er ist tot", sagt der Jüngere. „Wenn du mit ihm zu thun 
gehabt hättest*), (wäre er) nicht tot", sagt der Jüngere. Aus. 

^) Der Teufel stellt sich an, als schleppe er ein grosses Gefäsls herbei. 
*) Wörtlich: Wenn du sein Genosse. 

6> 



84 

tälu Ha tat oho. ai Ha mu-H-l/u-lua. aüi Sapou kabu-da 
tat oko. pat Sapou. soihOj buiuh Sia. ia päi morunäk sia, ai 
^Ornitu. lu'lu mata-t baliu. „buka mata-t ialiu^. tat oho ma- 
si^buha. pu-laibo-ra-nan. äi pa-pä-pät-pät n-api, agoi-rchnat-nja 
purH-a-niturda. „aisu ham Id-mäi oinan. mu-ogou-at hai^. anu-öi 
Sara: y^ta mu-ogou ahu^, na-nat ba^gi-inja. anu-öi äda käbu: 
y^ba hu'hua^. ai s^a-nitu ala oinan, äi ala oinan S^a-nitUy tui 
Sia tat oho. tälu-da pa-sahtd habäi toiU ha uma. anu-6i häbu- 
inja Si ma-täu ai ha Sapou. tä-tä lahtah. tuh-tuh-tuh, bu-bu. 
läpa burut lahtah, bailiu lago-lago. pa-an. 



8. 
bara Si ma-täu , bara Si na-naläm, bdlu Sia bala Si ma- 
täu balu-da, urdu Sia, galai monä, galai han. ina ma-si-ala 
ibay uhui i-pu-putärä bahä ha uma. ai Sia mu-loina ta toya. 
pu-TuSuy ahaty Sägä Sia ha uma. pato, a-läpa-at hom-at, Sa-Sa. 
tadä loina, galai halaba^ lu. toili Sia. na-nat uhui äda\ i-pa- 
rä-rä ta toya: ^^äu loina?^ y^ta^ uhui^, na-nat Si bdlu, y^loitia 
lä^. äi da tä-tä-tä halaba, i-agai-an uhuiy da galai hahba si 
balu-halu. niru pätara uhui. buluh ha baya halaha^ däuru, raga-i. 
„äi-at ta toya^j na-nat Si ri-ma-nua. ala pätara, ipo mata n-uma. 



85 

(Dasselbe). 

(Es sind) drei Mädchen. Sie gehen Ltui^) holen. Die 
Mädchen kommen nach dem Schuppen ihres älteren Bruders. 
Sie schliessen den Schuppen zu. Es wird Abend. Sie 
legen sich nieder. Sie schlafen noch nicht fest, (da) kommen 
Teufel. Sie klopfen an die Thür. „Oefl&iet die Thür". Die 
Mädchen öfl&ien. Sie plaudern. Sie schützen das Feuer (vor 
dem Winde), da merken sie, dass es Teufel siad. „Holt Ge- 
tränk für uns, Wasser, wir sind durstig." Die eine nun, die 
Jüngste, sagt: „Ich bin nicht durstig." Darauf (sagt) die 
ältere: „Sprich nicht!" Die Teufel gehen (und) holen Wasser. 
(Wie) die Teufel Wasser geholt haben, sind die Mädchen fort- 
gelaufen. Alle drei an den Händen sich anfassend kehren sie 
heim. Der ältere Bruder geht nach dem Schuppen, zerhaut 
den Kasten, bum, bum, bum, er föUt. Danach fliegt der Kasten 
fort (und) wird ein Schmetterling. Aus. 



8. (Die Entstehung des grossen Bären), 

Es war ein Mann (und) es war eine Frau. Acht Knaben 
kamen aus (dem Mutterleibe auf einmal) zu acht. Sie wachsen 
auf, bearbeiten das Feld, bereiten die Nahrung. Die Mutter 
holt Fische, der Vater dreht Gram im Hause. Die Knaben 
gehen holzen. Sie hauen Brennholz, nehmen es auf, kommen 
nach Hause. Am Morgen nach dem Essen fahren sie flussauf- 
wärts. Sie fallen einen Baum, ein grosses Boot zu bauen und 
stossen ihn um. Sie kommen nach Hause. (Da) spricht der 
Vater (und) fragt die Söhne: „Ihr duftet nach Holz?" „Nein, 
Vater", sagen die acht, „(es ist) blos das Holz." Sie hatten 
(aber) ein grosses Boot zurechtgehauen. Der Vater merkte es, 
dass die acht das Boot bauten. Der Vater feilt eine Fischhar- 
pune. Sie steigen in das Boot ein, fahren flussabwärts, lassen 
sieh treiben. „Da sind deine Söhne", sagen die Leute (zum 

^) Älstonia acholana (Äpocyneae), 



86 

Soatf hob. y^öiy hina birtU^f na-nai Si bälu-balu. äi bind, con, 

tuk tali patara, bilu tunan. Soat bitja^ tip, tatdn. „et, Jdna 

birut^. öon, tuk, raga-i, äi lau Sara pdtara ha kabäi n-ukui. 

ioat 'nja bitja, tip. „ciy kina birut^. jitna-bäSi-at öot-ku^, ha-iiat 

birut, tatdn, ranoru y^ba tui-tui &am, H rou^. „mu^tui-tui kdi, 

ukui^ na-nat H balu-balu, „m'-aila kdi ka tubu-t Si ri-ma-nua. 

yfkipa galai'injaj Si rouy nu m'-aüa kam?^ „mardj4 tubu-mäif 

bälu kdi Sa-na Sulä-kat balu^. ifija gäti. y^orany ukui, mu-tui- 

tui-at kdi. öi, kina birut^, na-mt Si balu-balu. gut-gut^ tuk^ 

raga-iy däuru ka mona. kia-i, ta i-aili, kdu alaiy ta i-aüi. raga-i 

Sänan-at sou, raga-raga-raga, aili ka laut di ma-pä-pä-pä. 

aili Si pu'dja-djalo, Si Lpga-lagai. y^apa ta nu pa-aru kam?^% 

na-nat Si Loga-lagai. yf>a k/u agai kdi lagai^^ ,fitjo ka mata-t pa- 

lago-^goi. Si ma-igi pa-lago-goiy Sa äda lagai^, abak. Soibo, itjo 

maia-t pa-lago-goi. y,akd kan-mdi iba-ta päigu^y na-nat Si balu- 

balu, kdu nancU-nja, gorot päigu Si balurbalu. kom tai bdbu-balu. 

a-ra-kop päigu. kom abak päigu Si kdu Loga-lagai, äi Sia ka 

lautj itjo Sia mata-t pa-lago-goi. abak tdtara ka ma-nua, änun 

ka pata abak. galak ka tä-tälu, galak bdkala^ bdkaia-t Sa koko. 

Si'Silät ka tä-tälu, galak Si gai-tat sa-Sa^ gälak^ talänana. bald 



87 

Vater). Er nimmt die Harpune, (hält sie) gerade aus der Thür 
heraus (und) schiesst. Sie sitzt. „Es, pack an. Maus", sagen 
die acht. Die Maus läuft, (zernagt mit den) Zähnen, rietsch, 
das Harpunentau. Er schiesst wieder, ruck, er zieht an. „Es, 
pack an. Maus"! Sie zerknabbert, rietsch, das Harpunentau. 
Sie umschiffen die I^andzunge. Er schiesst wieder, ruck, er 
zieht an. „Es, pack an, Maus"! Sie nagt, rietsch! Sie fahren. 
Es ist (noch) eine Harpune in der Hand des Vaters. Er schiesst 
wieder. Ruck! „Es, pack ap. Maus!" „Meine Zähne thun mir 
weh," sagt die Maus. Er zieht an, zieht (das Boot) ans Ufer. 
„Ihr (müsst) nicht fortlaufen. Söhne!" „Wir sind fortgelaufen, 
Vater", sagen die acht, „(weil) wir uns vor den Leuten schämen" 
„ Warum, Söhne, schämt ihr euch?" „Wir sind dumm, wir 
acht sind ein Blut. (Wir wollen) nicht mehr, Vater, wir laufen 
fort. Es, pack an. Maus", sagen die acht. Sie knabbert, rietsch, 
sie schwimmen, sie fahren zur Flussmündung. Er pisst (nach 
ihnen), es reicht nicht, er wirft seine Haare, es reicht nicht. 
Sie fahren in einem fort. Er weint. Sie fahren. Sie fahren, 
fahren, fahren, sie kommen ins Meer. Sie verfehlen den Weg. 
Es trifft sie einer, der mit dem Netz fischt, der Logalagai. „Was 
macht ihr denn?" sagt der Logalagai. „Wir wissen unser Dorf 
nicht (zu finden)". „Seht nach den Sternen. (Wo) die vielen 
Sterne (sind), dort ist euer Dorf". Sie fahren. Es wird Abend. 
Sie sehen die Sterne. „Gieb uns unser Essen, Mangafrüchte 
als unsere Speise", sagen die Acht. Er giebt sie, die Acht zer- 
schneiden die Manga. Es essen die acht. Sie essen die Manga. 
Sie essen im Boot die Manga, die der Logalagai ihnen gab^). 
Sie fahren auf dem Meere. Sie sehen die Sterne. Das Boot 
steigt gen Himmel, nach oben fahrt das Boot. Sie legen beim 
Dreigestim einen Unterkiefer nieder, einen Unterkiefer vom 
Seh wein. Sie schälen ihn beim Dreigestim, sie legen die 
Abschnitzel, die sie mit ßotang abschälen, nieder. Sie legen sie 
nieder. (Das ist?) der Scorpion. Es fallt der Anker, Die Acht 

^) Diese Wiederholungen sind wohl dadurch zu Stande gekommen, 
dass ich beim Nachschreiben hier Verwunderung oder Nichtverstehen zu 
erkennen gab. 



88 

joo« Scu> da kaiaba tai bälu-balu. hudu tat balu-baiu ka pata» 
tägbug Jeinapat. läpa. 



käbili ühui ibaj taluhU ä». ala-ala nanat-'nja, mä: ^änaj 
ba€{ja^f nornat da ta toya ü ku-hudu ka baya taluktU. rugut, di 
Sia püu ta toya. toüi Sia ka uma. änägät^-akd-ra-nat Sia ka 
üma. Sägä Sia ka umay ala Sa koko änägät-da. matäi akd Sa 
kokoj Sakban tinanai-inja^ di-cU Sara Si ri-ma-nua. balu-nat Sia 
i-adä. läpa pa-äru Sia kalu4 gau-gou. ^m^-ai Sita^ Si roUy ta 
karai bati. äi Sia Sa-nam-beri-da köi Sia karai bati Si rou, äi 
ra karai ta toya, di ukiU k'ugu, anuroi ukui: y^äkäu kina bati^, 
na-nat ukui, ^noi-noi tubü-my kina bati, kau Sia ka Sa-S^a-räu ta 
toya^. anu-öi ta toya'- y,apa ta nu ku-kua, badja?^ j^ku-kua la 
äda kau ma-om-ät kabäi-mui, Si rou^. y^äkäu kina bati^^ na-nat 
da ta toya, „ka Sa ka-büiu-at käu kdi^. Sänah-at batij dam, di kau 
Sia ka Sa ka-balu-at. anu-6i ta toya p^-ailv-da-nan ukui, di ga- 
gaba Sia. yjcaipa nu äi, badja?"^ y,ku gaba ta toya aku tai bdlu- 
balu^. jjta ku agai kdi Sia, badja^^j na-nat da tai balu-balu, 
otö Sia. änun, p^-aili da bitja. „ta-u lau nu aili kam ta 
toya-ku tai batu-balu?"^ na-nat ukui. „to ku agai kdi"'. änun 
bitja, poraili da bitja, yjcaipa ta toya-ku tai balu^balu?^ „kdi 
ta nä^, nanat da tai balu-balu. „di ku gäbu feiw, Si rou". „kdi 
ta nä". „taman, ta i-matäi ama^^. toüi Sia ka üma^ Säba monä. 



89 

verankern das Boot. Es sitzen die acht dort oben. Das Schiff 
steht still. Aus^). 



Dasselbe in anderer Version. 

Der Vater angelt nach Fischen, er zieht einen Kasten 
heraus. Er nimmt ihn (und) schlägt (darauf). Er schlägt. „Au, 
Väterchen", rufen die Kinder, die im Kasten sitzen. Er schüttet 
ihn aus, es sind sieben Knaben. Sie kehren heim, sie (wollen) 
im Hause ein Festessen veranstalten. Sie kommen zu Hause 
an (und) nehmen ein Schwein zum Festessen. Sie töten das 
Schwein, schneiden die Gedärme auf, (da) ist ein Mensch (darin). 
Acht zählt er. Danach machen sie einen Hühnerkäfig. „Wir 
(wollen) gehen, Söhne, (und) auf einen Bambutanbaum^) klettern. 
Die Söhne gehen aUe (und) klettern auf einen Rambutan. Die 
Söhne sind hinaufgeklettert, der Vater ist unten. Nun (sagt) 
der Vater: „Du, Rambutan", sagt der Vater, „schüttele Dich, 
Rambutan, wirf die Kinder zu den Malaien." Nun (sagen) die 
Kinder: „Was sagst du, Alter?" „Ich sage blos, ihr sollt 
euch mit den Händen gut festhalten. Söhne." „Du, Rambutan", 
sagen die Söhne, nach Achthausen^) wirf uns. Der Rambutan, 
bums*), hat sie nach Achthausen geworfen. Die Söhne wandern, 
Sie treffen den Vater, er hat sie gesucht. „Wohin gehst du, 
Alter?" „Ich suche meine acht Kinder". „Wir wissen nicht, 
(wo) sie (sind), Alter", sagen die acht. Und doch (waren) sie 
(es selbst). Sie wandern (und) treffen (ihn) wieder. „Habt ihr 
meine acht Söhne nicht getroffen?" sagt der Vater. «Wir 
kennen sie nicht." Sie wandern wieder (und) treffen (ihn) wieder. 

^) Der Schluss dieser die Entstehung des Achtgestims (grosser Bär), 
des Dreigestims und des Scorpions darstellenden Geschichte wird durch 
Vergleichung mit der folgenden abweichenden Version etwas deutlicher 
werden. Vgl. Cranz, Grönland S. 295; Hayes, Arctic boat joumey S. 254. 

*) Nephelium lappaceum. 

^) Angeblich Name eines Dorfes in si Berut, 

*) dam, üebersetzung zweifelhaft. 



90 

„m'''di aku, Si rou^ ha mo^iä-ta Si bdu^^, anthöi na-hat da tai 

balii-b(du: jfia 6i, hadja^ ma-rui^^. tä-tä Sia dbak ta toya katuka. 

„m-oi aku, si rou, ma-bäthan tubu-mui katuka, „ha öi, ukui^ 

sak-Säk n-äkäu Si nugulu-at oto di ra tärtä dbak kalaba. uräp 

sia omaif uräp Sia tuba^ uräp Sia baglai^ uräp Sia raro. läpa 

abaky Soya'i Sia aba^ rätmi kalaha* anthoi ukui pa-namun, „mu- 

tui'tui-at ta toyä-m tai balu-balu, putärä tali poitard-my mu-tut- 

tui ta toya tai bcdu-balu. niru patardrmy badja. matjäp-man t& 

äda mu''tui4ui ta toyd-mf^. Suru inja, a-ma-Stibu mata-t pa-- 

namut'ät, „ba Su-Suhu akd maia-t pornamut-ät-nu, badja^, na-nat 

da Sa-nitu, „mthtui-tui ta toyd-m tai balu-balu^'. a/nu-oi inja galai 

pdtara. bcUu, 6i äha, ragori tai bodu-balu, „di-at ta toya, ormu^ 

tui'tui'Oi ta toyd-m^% narnat Si ri-ma-nua. inja gäti golok n-akä 

pdta/ra, Soat kcdaba ukui, tatdn di-öi akd Sia birut: „ci, kina birut^^. 

kot nanat-^nja kon, taki, Soat rmhat-nja bitja. „öi, kina birut^^, 

kot nanai^^njaj kon^ taki, raga-i. käu inja bitja Soat. j^d^ kina 

birut^^. kot nanat-njay kon, taki. Soat nanat-nja bitja, „ci, 

kina bitvJt^. ma-baSi-at cot-nja, tatdn, rana-i. ^a-mu-tui-tui koi 

kam, Si rou^, y^on-on, a-nu-gügulu akd kdi ka butät bati, kä 

bdif badja^ ka Sa-^a-räu kdu kdi, ta i-oba nu kdi. m!-äi'at kdiy 

badja. kiat ka monä-ta, di raro, di tuba, di baMai, omai akd 



91 

„Wo sind meine acht Söhne?** «Wir sind es selbst'*, sagen 
die acht. „Ich habe euch gesucht, Söhne". «Wir sind es 
selbst." „Ei, der Vater ist ja nicht tot*)." Sie kehren nach 
Hause (und) richten den Acker her. „Ich gehe, Söhne, nach 
unserem neuen Acker." Nun sagen die acht: „Geh nicht, 
Vater, (er ist) dornig." Sie hauen sich ein Boot zurecht aus 
Katukaholz. „Ich komme. Söhne, ihr duftet nach Katukaholz." 
„Komm' nicht, Vater, der gefWte Baum schlägt (auf) dich." 
Sie haben nun ein grosses Boot gebaut. Sie pflanzen Omai% 
Tuba^), Baglai^), •Pfeffer^). Nachdem das Boot (fertig ist), rufen 
sie die Wasserflut an (und) fahren auf dem Boot flussabwärts. 
Der Vater nun hat einen Traum. „Geflüchtet sind deine Söhne, 
die acht. Drehe ein Tau (zu) deiner Harpune, geflüchtet sind 
die acht Söhne. Feile deine Harpune, Alter. Heute Morgen 
sind deine Söhne fortgelaufen." Er wacht auf (und) verflucht 
das Antlitz des Traums. „Verfluche das Antlitz deines Traums 
nicht, Alter", sagen die Teufel. „Geflüchtet sind deine Kinder, 
die acht." Er macht nun eine Harpune. Die acht, (da) eine 
Wasserflut kommt, fahren die acht. „(Da) sind deine Söhne, 
geflüchtet siiid deine Söhne," sagen die Leute. Darauf macht 
der Vater die Harpune frei (und) schiesst nach dem Boot. Er 
zieht (es) heran. Die acht hetzen eine Maus. „Ks, pack an. 
Maus!" Sie zerknabbert (das Tau), knabbert, es ist entzwei. 
Sie fahren. Er wirft wieder eine Lanze. „Ks, pack an. Maus!" 
Sie knabbert daran, knabbert, entzwei. Er schiesst dann wieder. 
„Ks, pack an. Maus!" Ihre Zähne sind beschädigt, (der Vater) 
zieht (das Boot) heran, zieht (es) ans Land* „Ihr seid ja fort-^ 
gelaufen, Söhne!" „Ja, du hast uns befohlen, auf den Wipfel 
des Rambutan (zu steigen), weil du uns doch zu den Malaien 
(hast) schaffen (wollen). Wir haben dich nicht lieb. Wir gehen 
fort, Alter. Geh nach unserem Felde, (da) ist Pfeffer, Tuba, 



') AusBÖhnungsformel. 

') Äntiaris toxicaria. 

®) JDerris eüiptica, 

^) Älpinia Gaktttga. 

*) P^per nigrum. Es sind die vier Bestandteile des Pfeilgiftes. 



92 

logui-nu» pana Si ma-äura. pana^ moitäi. i-hu-but-nja aSak si 
maSura, i-orik toya-m. di koda dau-inja» läpa (da äkäu tüba^ 
äkäu ma-nüba. i-pa-luä Si nubay i-orik toyä-m. di koda dau-inja. 
tut. wl-ai-at kdi, badja, a-nu-itjo-at kdi matjäp^ todoi äkäu muno^ 
äkäu mu-agau. i-hu-hun^ agau, i-orik toydm. dla äkäu dau-inja. 
pa-atj badjaf m'-äi-at kdi^ tui^. raga-i, tui Sia» anu-oi madi-da^ 
tut sia, ku'kuru akd täJ/u Ha. di ra ku-kuru akd Sia tai oko. 
„ta-äla Sa ird-m^, na-nat Si bakat madi. alägi nanat-^t^a: ,yta-u 
f'ola Sia, ta-u madi-ta Sanam-beri-ta^ . y^oto ta-kdu Si-Silät-ta ba- 
bäkala^, na-nat Si bakat madi. kdu Sia bdkalay gin. ala Sia Si 
gai'tat Sa-Sa, gin, bailiu pa-darai. djolou Sia tai oko, mu-kop sia 
Si'Silät. gcdak Sia Si Itdut. inja gäti tui Sia tai balu-balu. pa-an. 



9. 

ffnu-nu-at-da, nu-nu-at-da tai ta tä-täu ko-ko-ko bib^'. 

r^kua bitja tä-täu. kipa galai-inja, tä-täu, ktta inja lau äda? 
otö ru-ru kam a-tälu iba-inja""* a-läpa-at rthru^at-nja j Sau- 
ra-nat-nja, läpa a-ra'Säü-at-'nja, kom nanat-nja, Sägä äktäk- 
*nja, ktM'da-nan bitja. kua bitja tä-täu. y^nu-nu-at-da, nu- 
nu-at-da tai ta tä-täu ko-ko-ko biV^. kua inja lau äda. täpa-da- 
not ^nja. Sabau Si ri-ma-nua. j^apa ta nu tä-täpa kam ?^ y,käliu 



93 

Baglai. Vergifte deine Pfeile, schiesse einen Hirsch, schiesse 
ihn tot. Kommt Schaum aus der Nase des Hirsches, (dann 
werden) deine Söhne krank. Das ist das Heilmittel. Da- 
nach nimm Tuba, gehe mit dem Käscher fischen. Taumeln 
die vergifteten Fische, (so werden) deine Söhne krank. Das 
ist das Heilmittel. (Wir) fliehen. Wir gehen fort^), Alter. Siehst 
du uns morgen, (so) stampfe Damarharz (und) gehe auf den 
Krabbenfang. Giebt die Krabbe Schaum von sich, (so) werden 
deine Kinder krank. Hole das Heilmittel. Es ist aus, Alter, 
wir gehen fort*), wir flüchten." Sie fahren, machen sich davon. 
Ihre Bräute, (wie) sie sich fortmachen, folgen ihnen, drei an der 
Zahl. Die Jungfrauen sind ihnen gefolgt. „Nimm deine Schwägerin 
mit", sagt der Bräutigam der einen. „Wir können sie nicht mit- 
nehmen, unsere Bräute sind nicht alle da." „Dann (wollen wir) 
unsere Abschnitzel vom Kiefer hinwerfen", sagt der Bräutigam 
der einen. Sie geben den Unterkiefer hin, werfen ihn hin, sie 
nehmen die (mit) dem Rohre abgekratzten (Fleischstückchen 
und) werfen sie hin. Es werden Sandbänke. Die Jungfrauen 
landen (dort und) essen die Abschnitzel. Sie lassen das um- 
gestürzte (Boot) da. Darauf flüchten die acht. Aus. 



9. 

„Die Erzählungen des Grossvaters snip, snap, snuda". 

„Sprich noch einmal, Grossvater. Was ist das für ein Sprechen, 
Grossvater? Schlagt also Eier für ihn ein zu essen". Nachdem 
sie sie eingeschlagen haben, kochen sie. Nachdem sie sie ge- 
kocht haben, isst er sie. (Wie) er vollkommen satt (ist), sprechen 
sie wieder. Der Grossvater spricht wieder. „Die Erzählungen 
des Grossvaters snip snap snuda'^ Das ist seine Rede. Sie 
schlagen ihn (tot). Es kommt ein Mensch vorbei. „Was 
schlagt ihr da?" „Bios auf den Kasten" ! Nachdem er tot 
(ist), schieben sie ihn auf das Brett über dem Feuerheerde. 



*) Abschiedsformel. 



94 

lä^. läpa maUü, So-iot ha odwhan. bara H hahat tä'i&Uj äthiot 

n-akd Urifia. So-Sot^ lu. karai nanat*njaf (da nahaPnja^ U»ro 
akd nancU-nja ka rcUäi. na-nat H Voinan: ^apa tä nu ta-taro 
aJcd, iumaJc^^ „tä-täu^. „mZ-oi oJcu^. y^Jcau-an^. djandn. abaJc Ha. 
iläk-nan. j^apa tä nu tortaro akä^ Suruak?^ y^tä-täu^. y^m'-oi aku^. 
„kau^an^. djandn. (ÜHik Ha. abak^ dat-iat-nan. „apa tä nu ta- 
taro akd, iuruak?"' j^tä-täu*^. djanAn öat^^öat abak 8ia. äbak, 
kakyat^nan. „apa tä nu ta-taro akd, Sunuik?^ ^tä^täu^. „m'-oi 
aku*^. y^kau-an. djandn. abak Sia. äbak, aSat-nan. y^apa tä nu 
ta-taro akd, Suruak?^ „tä-täu^. „m^-6i aku^. „kau-an^. djandn. 
äbak Ha. Sägä ka ratäi. galäk ka ratäi. toüi sia, äi k'ahu 
kalajat. äi 6at-6at ka bayä la-laiSun. iläk-nan ka buku-t orat. 
akm ka täna n-orat Si Voinat-nan ka bäkat orat. läpa buSuk 
*nja. öät tanai. äi ka purn^Uran api. bätu nahaJt tubu-inja 
kalajat. äi ka mata n-abu pa-Si-ruSui api. äi inja ka IchlaiSun^ 
bui nanat-^nja. püa nanat mata-inja öat-cat. äi inja tfoimm* 
pära nancU. lop-lom üak. lag KaSan. bälä ir^a k^oinan. kam 
^nja Si k'oinan. läpa. 



9& 

Sein Enkel schiebt dann Holz darüber. Er schiebt es (und) 
stösst (es fest). Dann steigt er hinauf, holt ihn (herunter), 
schafft ihn dann fort nach dem Totenplatz. Spricht das Kro- 
kodil: ^Was schaffst du denn fort, Freund?** „Den Gross- 
vater !" „Ich komme (mit)." „Nur zu!" (Das Krokodil) steigt 
ein. Sie fahren im Boot. Sie fahren, treffen den Aal. „Was 
schaffst du denn fort, Freund?" „Den Grossvater!" „Ich 
komme mit!" „Nur zu!" (Der Aal) steigt ein. Sie fahren 
im Boot. Sie fahren, treffen die Eidechse. „Was schaffst du 
denn fort, Freund?" „Den Grossvater." Die Eidechse steigt 
ein. Sie fahren im Boot. Sie fahren, treffen den Kalajat^). 
„Was schaffst du denn fort, Freund?" „Den Grossvater!" 
„Ich komme mit!" „Nur zu." (Der Kalajat) steigt ein. Sie 
fahren im Boot. Sie fahren, treffen den Feuerstein. „Was 
schaffst du denn fort, Freund?" „Den Grossvater!" „Ich 
komme mit!" „Nur zu!" (Der Feuerstein) steigt ein. Sie 
kommen auf dem Totenplatz an. Sie legen ihn nieder auf 
dem Totenplatz. Sie kehren heim. Der Kalajat legt sich in 
die Asche. Die Eidechse geht in den Wassereimer. Der Aal 
oben auf die Leiter, der Feuerstein auf die Mitte der Leiter, 
das Krokodil unten auf die Leiter. Dann geht er schlafen. 
Er verunreinigt sich mit Stuhlgang. Er geht nach dem Feuer- 
heerd. (Da) wälzt sich der Kalajat (ihm entgegen). Er geht 
nach der glimmenden Asche, Feuer anzuzünden. (Dann) geht 
er nach dem Wassereimer, wäscht sich. Die Eidechse pickt 
ihm ins Gesicht. Er geht zum Fluss, tritt (auf die Leiter, die 
vom Hause nach dem Fluss führt). Der Schleim des Aals 
(bringt ihn zu Fall), er stösst auf den Feuerstein, Mit in den 
Fluss^ das Krokodil frisst ihn auf. Aus^). 



') Ein Fisch, malaiisch bako. 

*) Vgl. Grimm Nr. 27 „die Bremer Stadtmusikanten". Bolte, Zs. f. 
vgl. Littgsch. 7, 455 Nr. IH und 11, 69. 



96 

10. 

nu-nu-at-da toi Tcabu-kat Si bcUä-batä» 
karai Si hatärhatäj Sakid n-aM ia puSoUj djuit. läpa i-uräp 
^nja bayo. Jcai toulu-toulu hahanj kai btUä-bcUä butät. ara hat 
' batä-batä, ta päi m^-ara kai tatdu-totdu. karai Si batä-batä, galai- 
galai SärSärä Si toülu-tatduy gdlai-goiai pa-ra-goa-t Si tatdu-totdu. 
äi Si batä'batä, Särä lo-hkatj toaJc^ päky nuxtäi Si batärbatä. injd 
gäti karai Si totdu-totdu. „batä-batä, pu-kom 'uja ka pa-mu-si- 
gäla**. dju-djuü Si batä-batä. „karai k'äJcäu si batä-batä^. dju- 
djuit Si nkdit go-go-i 



11. 

abak Si ri-ma-ntm dua, Sara ukuiy Sara toya. pana akä 
näda-nan hgui toya. gäti äi Si ala. pana akä inja büja logui. 
ta äi ta-ala inja, y^ukuiy ma-gala-nan aku**. y^n'oba, Si rou, kän 
kian mu-laldk^. ai inja toya mu-lalak. ukui mu-tui-tui, galak 
toya. lalaJCj ala hgui Si pana akä näda. bara Si Voinan. Sou 
toya: „i-i-i**. „6a ma-lo-loto^y na-na-t Si Voinan^ y^konan ia". äi. 
yykau-an^^. djanän ka täi-täi Si k^oinan. abak SiUy aili garita. 
yyta pa-laha!^^ na-nat gorita ka ttdm-t Si Voina/n, na-hat si 
Koirum äda: yyäi Si ri-ma-nua ka täi-täi-ku^^. yyta-galak n-akd 
Si ri-ma-nua ta pa-laba^^. äi. yykau-an^^, na-nat Si Voinan. pa- 



97 



10. ErzihliiBg der Alten rom Legoan. 



Es klettert der Leguan, bindet sich am Nabel fest; baumelt. 
Danach pflanzt er einen Bananenbaum^ Die Schildkröte (ist) 
am Stamm, der Leguan im Wipfel. (Die Früchte sind) reif 
beim Leguan, noch nicht reif bei der Schildkröte. Es klettert 
der LeguaU; es macht eine Schleife die Schildkröte, eine Schlinge 
macht die Schildkröte. Kommt der Leguan, schnürt sich den 
Hals zu, er hängt, (es zieht sich) fest, tot (ist) der Leguan. 
Danach klettert die Schildkröte (hinauf). „Leguan, iss, weil du 
müde wirst." Der Leguan baumelt. „Klettere (doch) hinauf, 
Leguan." Er baumelt an den zarten Asten. 



11. 

Es fahren im Boot zwei Menschen, ein Vater, ein Sohn. 
Es schiesst einen Pfeil der Sohn, dann geht er ihn holen. Er 
schiesst wieder einen Pfeil. Er geht nicht, ihn zu holen. „Vater, 
ich habe keine Lust." (Wenn) du willst, Söhnchen, mach dich 
auf zu schwimmen*) ! Der Sohn geht (ins Wasser, zu schwimmen.) 
Der Vater fährt fort, verlässt den Sohn. (Der) schwimmt, holt 
den Pfeil, den er verschossen hat. Kommt das Krokodil; der 
Sohn weint: „i i i". „Fürchte dich nicht", spricht das Krokodil, 
„komm nur (her)! Er kommt. „Nur zu!" Er steigt auf den 
Rücken des Krokodils. Sie fahren, treffen den Tintenfisch. 
^Wir (wollen) kämpfen!^ sagt der Tintenfisch zum Krokodil. (Da) 
sagt das Krokodil : „Es ist ein Mensch auf meinem Rücken.^' 
„Setz den Menschen ab, (damit) wir kämpfen". „Gut" spricht 
das ELrokodil. Sie kämpfen. Sie kämpfen, tot (ist) das 
Krokodil. Es kommt eine Meerschildkröte. ,.I i i", weint der 
Mensch. „Nicht doch. Hab' keine Furcht, komm nur auf 
meinen Rücken!" Er kommt. »^^^^9 ^^ <ler Mensch. Er 
steigt auf den Rücken der Meerschildkröte. Sie taucht unter. 
„(Ich kann) nicht Luft holen!" „Du (musst) mich kitzeln! 



(< 



•) Wörtlich: Geh, laufe, schwimme. 



98 

laba-^-nan, laba, matäi H Vainan. bara iba latU. ^P-i-i^^ sou 
$i n-mornua. „to, ba marto-htOy konan lä ha täi-täi-ku^. ai. 
„kau-an^j na-nat Si ri'fna'nua. Sinou. y,ta tu-^na". „äJcäu gitik 
n-dku^. gitik, otou gäti. abak Sia. inja gäti: y^tä-tä aku^, na- 
nat iba laut y^läpa-an nu tä-tä aku^ nu säba (xtäi-ku, äabapaSo, 
iaba orkulaj gin ka lautj bara aku bitja. täi-täi-ku ahaJcrnu^ si 
käüik'ku lugä-m^. bara S'a-nitu äakararat. „i&a-to". ytOn-on^y 
na-nat Si ri-ma-nua^ yjciat törtä ogbuk, uma n-utd, buluk n-utd^, 
ai inja äakararat tä-tä uma n-utd. bara inja, y^ma-goiSo^, ha- 
hat Si ri'mcMtua. kiat iä-tä bitja, ai tä-tä, tui Si ri-ma-nua. 
itjo nanan ka laut S'a-nitu a-ma-Si-itjo, rugut n-aiai-da Sa-nitu, 
djam ka laut, ta i-aüi. kau inja kia, djäi, ta i-aili. abak ^nja 
täi'täi iba laut Si matäi akä nät ^nja. abak, Sägä ka kapij ai 
inja ka butät loina, ka butät kubu, bara inja bitia S'a-nitu 
Sakararat. ,yOn-an^^j na-na-t Si ri-ma-nua, tadä kap kudurot-ku 
loina. yjkauHm^^, na-nort S^Ornitu. tadä nanat-nja, lau-lau-lau. 
„ta-an ma-rauru balio¥^, na-nat Si kudu ka p<xta Si ri-ma-nua. 
^jtadä kap tubu-mui Sa-na Sita Sa-nam-beri-mui, ku bälä akd aSan. 
äkäu hina aScm, g^vnrin n-akä toya Sila nänäi^. bcUä akd inja 
aSan. düüü, matäi S'a-nitu. bara ainjon, gtdu-gulu-gidu, lau ka 
kudu-at Si ri-ma-nua. y^apa nu pa-aru?'^ y^ta ku agai lagai^'. 
„di köi Sä nä lagai^, na-ncU ainjon. ,,ot6, abit 'nja aSan^\ na- 
nat Si rp-mornua ka tubu-t ainjon. ka täi lagai bälä akd nanat- 
"'nja aSan» düüü, ai inja bitja ka Si ri-ma-nua Si kudu ka loina. 



99 

Er kitzelt (sie), sie taucht wieder auf. Sie fahren. ,,Hau mich 
(tot)^, sagt die Meerschildkröte. „Nachdem du mich erschlagen 
hast, (musst) du meine Leber herausschneiden^ meine Beine ab- 
schneiden, das Fleisch abschneiden (und alles) ins Meer werfen; 
dann bin ich wieder (lebendig). Mein Rücken (ist) dein Boot, 
mein Schulterblatt dein Ruder." (Da) kommt der böse Geist 
Sakararat „(Der ist) mein Fressen." ^Ja", sagt der Mensch, 
„geh (erst) Bambus schneiden ^), (er muss als) Behälter (deines) 
Kopfes (passen)^), steck den Kopf hinein." Sakararat geht, 
haut (Bambus und probiert ihn als) Behälter des Kopfes. Er 
hommt. „Zu klein !^ sagt der Mensch. {SaJcararat) geht und 
haut wieder (Bambus). Er hat ihn abgehauen, (da) flüchtet der 
Mensch. Der Teufel schaut auf dem Meere sich umsehend. 
Der Teufel reisst sich die Haare ab, wirft sie über das Meer. 
Es reicht nicht. Er pisst (nach dem Menschen). Zu weit, es 
reicht nicht. (Der Mensch) fahrt auf dem Rücken der toten 
Meerschildkröte. Er fährt, gelangt zum Strande, er geht auf 
den Gipfel eines Baumes, auf den Gipfel eines Kububaumes. 
Da ist das Teufelspaar Sakararat wieder da. »«Ja^, sagt der 
Mensch> „fallet den Baum, auf dem ich sitze. ^ »Gut^, sagen 
die Teufel. Sie fällen ihn, bum, bum, bum. „Das Beil ist 
nicht mehr scharf^, sagt der Mensch, der oben sitzt, „fallet, 
(indem ihr) alle auf einer Seite (stehet), ich lasse einen Stein 
fallen. Du, Stein, wirf den Sohn jenseits von Ngängäi". Er 
lässt den Stein fallen, bums, die Teufel sind tot. Es kommt 
ein Staar geflogen, er flattert, fliegt nach dem Sitze des 
Menschen. „Was machst du (hier)?" „Ich weiss mein Dorf 
nicht (zu finden)". „Dort ist dein Dorf", sagt der Staar. „Dann 
bringe also einen Stein hin" ! sagt der Mensch zum Staar. Auf 
der Rückseite des Dorfes lässt (der Staiar) den Stein fallen. 
Bums! (Der Staar) kommt wieder zu dem Menschen, der auf 
dem Baum sitzt. „Hast du es gehört, ich habe den Stein fallen 
lassen." „Ich habe es nicht gehört", sagt der Mensch. „Dann 



^) Das Essen wird in dem hohlen Bambus gekocht. 
') Nur dicker Bambus eignet sich zum Eochgeföss. 

7* 



100 

j^a-nu-aräp-man läu^ aku bald akd asan^^. y,ta ku aräp**, m-hat 
Jk ri-ma-nua. y^oto, aint kam bitja i^a-bäu'*, na-nat äi ri-ma-nna. 
aL jjkau-an^^j na-nat ainjon. abit nanat bitja asan S'a-bäu. ka 
täi lagai bald akd nanat-nja. düüü. dt inja bitja ka Si ri-ma-nua 
ainjon. j^a-nu-aräp-man, ku bald akd asau'f'^ j^an-on^^, na-nat si 
ri-ma-ntta. ,jOt6 ta-äi^^, na-nat ainjohy j^ta-käu äkäu ka lagai- 
mui^^, y^oto taro kam iba ka btUät toität gakik^^ na-nat si ri-ma- 
nua. dt sia taro ainjon ma-na-naro, „o^o, abit 'nja kam aJcu*'. 
abit, tui Sia. ka komak hudu-at-nja^ ka butät toität. j^ia-nan ta 
nd lagoi-nu^^ na-nat ainjon. ka tubu-t Si ri-ma-mia. y^m'-di-at 
käi^^y na-nat ainjon, ,,kudu-hat kdi^\ na-nat ainjon. inja gäti na- 
nat ukui-inja: ,jkiat karai djurut-ta toität, Si rou^\ di inja karai 
toya-inja Sara Si goiSo bagi-inja. anu Si kudu ka pata pa-ludji. 
iok-iok, goroSöt. y^ta mo-ni-oi aku, di ra lu-ludji aku^. y,otd, 
aku m'-di^, na-nat ukui-ra. di inja karai, karai, tu-tu-tu-tu, 
gäti Sägä ka pata. ^apa td nu pa-aru?^ na-nat ukui. „ka sä 
Id td aku^, na-nat toya. „oto, ta-di Vugu pa-tibo^. inja gäti 
goroSot Sia Kugu. k'ugu pa-tibo^da-nan. „aku tä nd-nd, ukui^. 
na-nat toya Sä äda. „a-nu-galak n-cJcu, pana akd aku logui. 
taan m^-äi Sita, di aku lodak^. läpa: „ta i-matäi ama^, na-nat 
ukui-inja. pu-punät-da-nan. läpa. 



• • 






101 

nimm also noch einmal einen grossen (Stein)", sagt der Mensch. 
(Der Staar) geht. „Gut", sagt der Staar. Er nimmt noch ein- 
mal einen grossen Stein, auf der Bäckseite des Dorfes lässt er 
ihn dann fallen. Bums! Der Staar kommt zu dem Menschen 
zurück. „Hast du es gehört, (wie) ich den Stein habe fallen 
lassen?" „Ja", sagt der Mensch. „Dann (wollen wir) gehen", 
sagen die Staare, „(wir wollen) dich nach eurem Dorfe schaflfen." 
„Dann bringt Speise hin (und) legt sie auf dem Gipfel eines 
Kokosbaumes nieder", sagt der Mensch. Die Staare entfernen 
sich (und) schaffen (die Speise dorthin). Sie nehmen (ihn und) 
fliegen hin. Auf einem Frauenhüftschurz ist sein Sitz auf dem 
Gipfel des Kokosbaumes. „Geh hinein, dort ist dein Dorf", 
sagen die Staare zu dem Menschen. „Wir gehen" ^), sagen die 
Staare, „wir setzen uns hin", sagen die Staare. (Inzwischen 
sagt der Vater zu seinem andern Sohne:) „Geh, klettere hinauf 
(und hole) Kokosnüsse zu imserm Djurut^), Söhnchen!" Es 
geht (und) klettert ein kleiner Knabe, sein jüngerer Bruder. Der 
oben sitzt, bespuckt ihn. Er kehrt um (und) kommt herunter. 
„Es geht nicht, Vater, sie haben mich bespuckt." „Dann gehe 
ich", sagt der Vater. Er geht, klettert, gelangt immer höher, 
dann langt er oben an. „Was thust du da", sagt der Vater. 
„Ich bin eben hier", sagt der Sohn. „Dann komme also her- 
unter, wir wollen sprechen." Danach kommen sie herunter, 
unten sprechen sie dann (mit einander). „Ich bin es, Vater", 
sagt der Sohn, „du hast mich verlassen, ich habe den Pfeil 
geschossen, ich (wollte) nicht mehr (nach ihm) gehen, ich bin 
(danach) geschwommen." Danach sagt der Vater: „Der Papa 
ist nicht tot" ^). Sie halten Punän. Aus*). 



^) Abschiedsformel. 

^) Mischgericht aus gekochten Bananen und Kokosnuss. 
^) Versöhnungs- und Friedensformel in Erzählungen. 
*) Trausport des Verlassenen nach der Heimat durch einen Vogel: 
R. Köhler, kleinere Schriften I 6.S, 194, 292, 545. 



102 

iba nui-nibo. 

V 

Sakararat: y^mrtuikj apa oni-ivja?"^ „iba,"^ „kän (da uma- 
inja, buluk utd-nu.^ ai inja. ta päi ma-goiso. ai inja Utja^ 
äla. ta-u ma-goiso. äi ta-taro iba, di ala, tut inja, Sakararat 
iti-tui-at-^nja. käu kia, ta i-aili, käu alai, djarat, ta i-aili. 
Sakararat mu-tui-tui-at ^nja, ka hutät kubu kudu. ai sia, tadä. 
bara da tadä: j^äkäu, kina kubu, lakop4,^ läpa: j^ru-ru kap 
tubu'tnui §ara sila^ bara-bara. „äkäu kina asan mi-mit tubu-m."' 
gi-gin akä-at-nja asan. inja gäti. di iak-Sak da, ala inja si 
kudu ka pata, da kdu inja ka butät toität. gi-gin'akä'dornai'njaj 
öok-öok sia. ala si Sakararat, alara-nat si ri-ma-nua, kdu-ra- 
nat 'nja ka butät toität. läpa ai bagi-inja, karai, ludji nanat-nja 
toität nä. dok'öok nanat-nja. ai ukui-inja. di lurludjij di ka- 
karai udut. ala nanat-nja toya Si kudu ka butät toität. gorosot 
^nja. mU'punä/n. läpa. 



12. 

galai M lainä toya ga-gailau. saga akä ga-gailau. anu-öi tä-täu- 
inja gi-gin akd gätä. y,ba gi-gin akd, i-orak ga-gatlau,^ na-nat toya- 
inja. gi-gin akd tä-täu-inja, gik, taki. anu-öi toya mu-gölu gik, taki- 
an, taki ga-gailau, ala, gik ka dja/raba. anu-oi tut, äi mu-H-^ö-djö 
dua-da ka-m*-amat-nja. j,äna, rui Sita-nan. ku säba Ica rä-rä-ku 



103 
(Dasselbe in anderer Version). 

Erzählung Yon den Fischen. 

Sakara/rat (kommt und sagt): „Freund, was hast du da?^ 
„Fische". „Geh, hole den Behälter dazu, stecke deinen Kopf 
hinein". Er geht. Er ist noch nicht klein genug. Er geht 
wieder, holt (einen anderen). Er ist nicht klein genug. (In- 
zwischen) hat oaJcararat die Fische fortgeschafft;, er hat sie 
mitgenommen, ist fortgelaufen, äakararat ist fortgelaufen. (Der 
Mensch) pisst ihm nach, es reicht nicht; er wirft (seine) Haare 
(nach ihm), es reicht nicht. Sakararat ist fortgelaufen, auf dem 
Gipfel eines Kububaumes sitzt er. Sie kommen ihn zu fallen. 
Sie sind (dabei, ihn zu) fallen, da sagt ScJcararat?): „Du, 
Kububaum — lakop-L^^) Danach (sagen die Menschen?]: „Kommt 
alle nach der einen Seite." Es ist da (?). „Du, Stein, bleibe 
fest"(?). Sie werfen den Stein. Weiter. Sie haben getroffen, 
haben ihn, der oben sass, heruntergeholt (und) ihn auf den 
Gipfel einer Kokospalme befördert. Dann wirft er auf sie. 
Sie ziehen sich zurück. Sakararat holt ihn, er^) holt ihn, den 
Menschen, und bringt ihn auf den Gipfel einer Kokospalme. 
Danach kommt sein jüngerer Bruder, klettert hinauf (und) wird 
von dem Kokosbaume herunter bespuckt. Er geht darauf 
zurück. Es kommt sein Vater. (Der Sohn) hat ihn bespuckt, 
er klettert hinauf. Er holt dann seinen Sohn, der auf dem 
Kokosbaume sass. Der kommt herunter. Sie halten Punän. Aus. 



12. 

Es fertigt ein Jüngling einen Dolch. Er hängt den Dolch 
auf. Sein Grossvater wirft ZehrwurzeP) fort. „Wirf nicht, 
du beschädigst den Dolch," sagt der Knabe. Der Orossvater 
wirft (doch), wirft (und) zerbricht (den Dolch). Der Knabe 
nun ist böse (wegen des) Werfens (und) Zerbrechens. Der 

*) Mir nicht verständlich. 

*) Ha, also wohl wie in der anderen Version ein Teufelspaar. 

') Colocasia escuienta. 



104 

rui Sita-nan.'^ nana nanat-i^a Ica-ni! -amat- nja. änun, karai 

loifia, karaij kudu ka butät loina. anu-öi Jea-m^-aman cok-iok. 

itjo nanat-^nja, di inja ka hutät loina, y^konan**, na-nat ka-ni'- 

aman, „to m^-oi akuy ka-m^-aman, a-taki ga-gaüau.^ Soibo. 

y^bSia akd äkäu ka-m'-aman, aräp n-akä'^. soya: „SoibOy bala 

ka-m'-aman.^ anu-6i st Kobut: „konat kdi,^ toaJc kurabit. yjconat- 

nan.^ y^ta-taki^ ta ni^-öi aku.^ y^konai-nan,^ ta-taki. aij 

djanän. bila, Mgä ka ma-nua, pa-an. 



18. 

dtm-na IcMp sia si äi mu-rura, räuru ka mona. karai p€U>la» 
di ka-karai, bald inja. baiä, matäi. inja gäti ai käcat-nja k^abak. 
äi sia mu-rura, gaba iba, bara iba. toili sia ka raiäi, djölou, di-at 
tubu-inja si ma-matäi ka tubu ratäi. toili Sia, di-at lä sia tälu, 
ta-an madi-inja sara, di-at ka ratäi. sägä sia ka uma mu-räu-rau^ 
gaba djödja. inja gäti. sokat ai mitja, bara si rua pai-pai. 
di da ga-galaif lano inja si ri-ma-nua si pu-pana djödja. gin, 
kau ka ratäi, ai inja ka ratäi. suru näda si bä-baiä ka butät 
paola ri-ma-nua. ka dua da toili sia ka monä. yj^ä kam^^ 
na-hat bagi. „kdi tai ra-uma."^ toili bagi ka uma, kau manai. 
si ma-matäi manai akd bagi-da. toili sia, di-at manai-da. „a- 



105 

Dolch ist zerbrochen, er nimmt ihn und wirft ihn vors Haus. 
Nun läuft er fort (und) geht mit dem Hunde auf die Jagd zu- 
sammen mit seinem Onkel. ^^Au, ein Splitter« Ich will an 
meinem Fuss den Splitter herausschälen.^ Der Onkel wartet 
indessen. (Der Knabe) geht, klettert auf einen Baum, klettert 
hinauf (und) setzt sich auf den Baumgipfel. Der Onkel kommt 
zurück. Er sieht hin, (da) sitzt (der Knabe) auf dem Baum- 
gipfel. ^Komm her**, sagt der Onkel. „Ich (will) nicht kommen, 
Onkel, mein Dolch ist zerbrochen.*' (Es wird) Abend. „Komm 
hervor, Onkel, höre!" Er ruft: „Es ist Abend, komm hervor, 
Onkel!** Da sagte KobtU^): „Komm zu mir** (und) lässt 
einen Schild herunter. „Komm!** „Er ist gebrochen, ich (kann) 
nicht kommen**. „Komm!** (Wieder) zerbrochen. (Zum dritten 
Male) geht er und steigt auf. Ein Blitz und er langt im Himmel 
an. Aus. 



18. 

Es sind zwei Familien, die auf den Fischfang gehen. Sie 
fahren zur Flussmündung. Er klettert auf eine Arengpalme. 
Er ist hinaufgeklettert, (da) fällt er. Er fällt sich tot Dann 
geht seine Seele ins Boot. Sie (die anderen) gehen auf den 
Fischfang, suchen Fische, es sind Fische da. Sie kommen 
nach dem Totenplatz, landen, (da) ist der Körper des Toten 
auf dem Totenplatze. Sie kehren heim, es sind nur sie drei, 
es fehlt der eine Ehemann, er ist auf dem Totenplatze. Sie 
kommen zu Hause an (und) gehen mit dem Bogen auf die 
Jagd, Affen zu erlegen. Weiter. Anderen Tages gehen sie 
wieder, da ist ein Zweischwanz. ^) Sie haben ihn verarbeitet, 
(da) stirbt der Mann, der den Affen geschossen hat. Sie 
werfen ihn hin, legen ihn auf den Totenplatz. Er kommt 
nach dem Totenplatz. Er erweckt den Mann, der vom Gipfel 
der Arengpalme gefallen war. Zu zweien kehren sie heim 
nach dem Acker. „Wer seid ihr?** sagt der jüngere Bruder. 

*) Der Mann im Monde. 
^) Name einer Affenart. 



106 

bara koi manai-rnui,^ na-nat ukui-da, r^tai ra-uma^ äi manai 

akä kdi"^ na-nat toya^da. „apa tä djd dc^^"^ na-nat ukui-^j n^^- 

nat tä djd da?^ nanat ukui-da. toäi Sia k'uma Si ma-mcUäi ka 

ukui'da. „a-nu-manai akd koi kam sa hagi-mj si rau^, na-tfrOt 

ukui. ^ta nu agaij ukui, bald kdi ka butät paola, läpa pana 

inja Si rua pai-pai aläi-ku. 6i injaj toili bitja kdi^. ^ai kam, si 

rou, ta i-matäiama. ku-kua kdi sa bagäi,^ läpa pu-punät-da-han. 



H ma-täu Si utä-utä. „ta-u pti-ruSu-ta, tolat-nja ?5", nu- 
not si na-ncdap. tipu lo-lokat-nja, käu ka odun-an. läpa Soya-i 
Si na-naläp, alägi nanat- nja Si utä-utä: „oe." sänan-an tä- 
täu'inja ma-Si-gciba Si utä-utä. „akd manai-mäi, tä-täu^^ na-nat 
da tai oko. „ala kam goSät djoiki^; nanat tä-tau ka mata-da 
tai oko. „oto n'oba lau käbu-nu Si utä-utd? oni-inja koi pa-utdU 
utd-an.^ äi Sara Si oko sa bagäi. „akä manai-mdi, tä-täu.^ 
„ba ola djoiki, manai-mui lau. ala päi kap goSät. n'oba lau 
käbu-nu Si utä-ut&'i^ „on-on, akäran^. na-nat Si okOy ^oba''\ 
pu-madi nanat- nja, mu-talimou Sia. 



107 

^Wir sind Fremdlinge." Der jüngere Bruder geht nach Hause 
(und) legt den Blumenschmuck an, für die Toten legt ihr 
Bruder den Blumenschmuck an. Sie kommen nach Hause, 
da trägt man Blumenschmuck fiir sie. ,,Ihr habt ja Blumen- 
schmuck", sagt der Vater. „Fremder, wir haben Totentrauer", 
sagt der Sohn. „Sind sie denn verrückt?" sagt der Vater, 
„sind sie denn ganz verrückt?'* sagt der Vater. Sie kommen 
heim nach dem Hause des Toten zu ihrem Vater. „Euer 
jüngerer Bruder hat Trauer für euch angelegt. Söhne," sagt 
der Vater. „Weisst du nicht, Vater, wir sind von dem Gipfel 
einer Arengpalme gefallen; danach hat mein Gefahrte den Zwei- 
schwanz geschossen. Er kam (und) wir kehren wieder heim". 
„Kommt, Söhne, der Vater ist nicht tot^). Wir glaubten, (es 
wären) andere." Danach halten sie Punän. 



14. 

Ein Mann Namens Kopf. „Wir haben kein Brennholz, 
blos Gräten (zu verbrennen)" sagt die Frau. Sie schneidet ihm 
den Hals ab und thut ihn auf das Holzbrett. Danach ruft die 
Frau. Da antwortet der Kopf: „Heda"! Nur seine Enkelin 
sucht den Kopf. „Gieb uns Trauerschmuck, Grossmutter", 
sagen die Mädchen. „Nehmt erst die Läuse (aus den Haaren)" ! 
sagt die Grossmutter zu den Jungfrauen. „Willst du also deinen 
älteren Bruder, den Kopf? Er heisst ja doch der Geköpfte." 
Nun kommt das andere Mädchen. „Gieb uns Trauerschmuck, 
Grossmutter". „Wartet noch, bis ihr den Trauerschmuck an- 
legt. Nehmt erst die Läuse fort. Wollt ihr den älteren Bruder, 
den Kopf?" „Ja, gieb ihn," sagen die anderen Mädchen; „ja", 
sagen die Mädchen, „wir wollen". Sie verloben sich dann (und) 
heiraten. 



^) Freundschafts- und Friedensformel. 



108 



16. 



djariJc mornibo. 

äi ^/a ma-manu dua-da, ina^ toya: panu^ dt panu inja^ 
(da butä baya, uka, äi uka alcd toyorinja hutä baya. otou iba 
laut, „kom ahu,^ na-nat iba laut, y^ta-u pu-kom äkäu, ta tno- 
ni'bi hu ala äkäu,^ na-nat si ri-ma-nua. otou bitja, koilo toya-t 
H ri-ma-nuaj bald ha kabäi-inja butä baya, ala nanat-*nja ina 
btdä baya. bd-bä akd ka mata n-iba laut, sou ina, sou-afy 
sou-ai, sau-at. matäi lago, bala sara. soibo märäm, pornamtU 
ina. na-nat pa-namut-ät: j^ma-sou bayd-m, nu aia lumun^ lumut 
toyä-m. kua-nan ka mata niadi-m. nu galai SaOj nu galai 
damaUy nu galai robai, i-öi lumun. gala-galai nu galai inja, äi 
kam ta töyd-my matjäp äi kam. bälä^nu-nat-nja. a-läpa-af 
bäläinja, ai äkäu.^ a-läporot a-ra-bälä inja, äi inja ina. djandn^ 
bailiu djarik, ala iba laut, ta päi näda si pa-no-noüo i-ala. 
dua-ha bitja a-ra-äi ala, ka tä-tälu-inja ala. „kau-at, tä-tä-an 
kam."' tä-tä nanat-nja, bara tai roH. „atd iam," na-ncU djarik 
lau ädOj „akd kap tohi-nja udän-at ku, aku pu-djinin, mä-m^- 
äi-at tä Sita bitja^. toili sia, galai bulugbug. oni-inja batau, 
änäu oni-inja si räi-räi nou-nou. 



109 

16. 
Fischnetz - Oeschiehte. 

Sie gehen zu zweien mit dem Netz fischen, die Mutter 
(und) die Tochter. Sie fischen^ sie haben das Netz ausgeworfen, 
(da) holen sie einen Stinkbauch ^) herauf. Sie packt ihn an, die 
Tochter packt den Stinkbauch an. Es taucht eine Meer- 
schildkröte auf. ,,Iss mich auf", sagt die Meerschildkröte. 
^Ich kann dich nicht essen, ich kann dich nicht aus dem 
Wasser heben", sagt die Frau. Sie taucht wieder auf (und) 
verschluckt die Tochter der Frau, den Stinkbauch lässt sie 
(die Tochter) aus der Hand gleiten. Die Mutter nimmt den 
Stinkbauch (und) schlägt ihn. der Meerschildkröte ins Gesicht. 
Die Matter weint, sie weint, weint, weint. Der Mond nimmt ab, 
es kommt der Neumond. Des Nachts schläft die Mutter, (da) 
hat sie einen Traum. Spricht der Traum: „Du bist betrübt; 
du (musst) Blutrache nehmen, Blutrache für deine Tochter. 
Sprich zu deinem Manne. Verfertige einen Anker, einen 
Schwimmer und eine Trageschnur von Fischnetz ] es kommt die 
Rache. Wenn du die Arbeit fertig hast, gehe du mit deinen 
Kindern, am Morgen gehet. Wirf (das Zubehör zum Netz) aus, 
wenn du es ausgeworfen hast, gehe du (ins Wasser)." Nachdem 
sie (die Theile) ausgeworfen haben, geht die Mutter (ins Wasser), 
sie wird ein Fischnetz, (und) packt eine Meerschildkröte, (aber) 
sie packt noch nicht die, welche (ihre Tochter) verschluckt hat. 
Zweimal gehen sie (und) greifen zu, beim dritten Male packen 
sie sie. „Vorwärts, zerhaut sie!" Sie zerhauen sie, es kommen 
kleine Schellen heraus. „Gebt sie mir", sagt das Fischnetz. „Gebt 
mir die Knochen, dass ich darauf liege ; wenn ich klingele, gehen 
wir wieder (zum Fischfang)". Sie kehren heim, (und) machen einen 
Tragekorb (für das Fischnetz). Es heisst das grosse Fischnetz, 
sein eigener Name (aber) ist: Der auf Liebesgespräche hört.'^) 



^) £in grosser Fisch: Meeräsche, Meeralant, Grosskopf. 
') Der Schluss enthält Yielleicht eine Fopperei far den schreibenden 
Weissen. 



HO 

16. 

äi ii ri-ma-nua Sa-na Icdäp da, Sau hm. a-läpa-ait ääu 

kan, äi inja ha läiäu si ma-täu. abtt rau-raUy abit logui. äi 

inja ha IcUäu^ bäka st^bu. bäha nanat-ngüy tiät. ntaman, tiät.^ 

toüiy äi ha hoat. bara iba-inja, lägä-i tolat. toili inja mu-honi^ 

yjäi hoi ibd-m, ina.^ bara inja si na-naläp, bäha han, bäka iba^ 

bäha, tolat „taman, tölat, äi pu-djä hoi ahu. Sita tnornairi,, 

äira^ na-nat Si hop tolat ha maniu Si hau tolat. „hau-an^. äi 

Sia ma-nairi. hälä iba-inja toUxtj iba-inja öupainan. ^taman^ 

äi pu'djo-fuxt hoi ahu,^ ai bitja ma-nairi Si nchnaiäp lau äda^ 

dua-da Si na-näiäp äira-inja lau äda. ^Jcu ala hoi Si ta gugai.^ 

„ta-u f'Ogai, äira. Sita, äira, toili.^ äi-an inorda. y^taman. 

tamat Si inja, äi bailiu-an utd-inja pulu, äi hoüo-at ranou, äi 

hoHo Suba Saba ranou^. j^itjo ahd aJcu,^ anu-oi ta toya: ^Sita 

ta-imo ina-ta. ina, öi."^ bä Sara läläu. y^ähäu hina läläu, dihpih 

ahd ähäu. bui ra öi ta toya.^ ailif mu-tot-tot, unäh, nihtih^ 

yyänay ina, ta ba-bairah ha-nC'amat-nu.Hui ina, imo. imo, dihpih 

läläu. tätara, guüu, mu-Sou. alupät-pät-nan. ^apa, swruah^^ 

y^ta ni'öi UUäu^. ^ala robai-hu. uha ahd Si robai^ na-nat alupät^ 

pät. tdtara inja, a-m'-oi. baia ha mona Pai-pai-ät. hom, hat 



111 



16. 



Es sind (zwei) Menschen (in) einer Hütte. Sie kochen 
Essen. Nachdem sie das Essen gekocht haben, geht der Mann 
in den Wald. Er nimmt den Bogen mit, er nimmt die Pfeile 
mit. Er ist im Walde (und) spaltet (den Bambus voll) hihu}) 
Er spaltet, es juckt (ihn). „Nanu, es juckt." Er kehrt heim 
und kommt zum Strande. Er hat Fische, (isst sie\ die Gräten 
lässt er übrig« Er konmit nach Hause, (sie) essen. „Da sind 
deine Fische, Mutter." Da ist die Frau, sie spaltet (den Bambus 
nach) Essen, sie spaltet (den Bambus nach) Fischen. Sie 
spaltet, (es sind) Gräten (darin). „Nanu, Gräten ! man hat mich 
wohl gefoppt! Wir wollen mit dem Käscher fischen", sagt die, 
welche die Gräten gegessen hat zum Bruder, der die Gräten 
gegeben hat „Gut!" Sie gehen fischen. Er versteckt für sie 
zu essen Knochen, Knochen von der Wasserschlange. „Nanu, 
man hat mich gefoppt." Die Frau geht wieder fischen, zwei 
Frauen, (sie und) ihre Schwägerin. „Ich habe ja die (Gar- 
neelen 2) ohne Scheeren bekommen." „Ich weiss nicht, Schwägerin 
Wir (wollen) heimkehren, Schwägerin." „Es ist unsere Mutter 
Nanu! Nanu, sie ist es, sie hat zehn Köpfe bekommen, sie hat 
den KäschergrifF verschluckt, sie hat den Käscher mit dem 
GriflT verschluckt." „Seht mich an!" Die Kinder nun (sagen): 
„Wir gucken, Mutter. Heda, Mutter!" Sie schlägt — (es ent- 
steht^) ein Berg. „Du, Berg, werde gross und breit. (Lass) 
die Kinder nicht herankommen". Sie treffen sie, trinken an ihrer 
Brust (und) gehen schlafen. Es kneift. »Au, Mutter, dein 
Onkel (ist) eine Biene (geworden)." Die Mutter läuft weg. Sie 
schaut hin, schaut, der Berg wird gross und breit. Sie steigt 
hinauf, rollt herunter, weint. Kommt ein Leuchtkäfer. „Was 



^) Mischgericht aus Bananen und geraspelter Eokosnuss. £r hat es 
in dem hohlen Bambus von Hause mitgenommes. 

') Dass es sich bei dieser neuen Fopperei um Garneelen handelt 
wurde mir auf mein Fragen nachträglich erklärt. 

') Ergänzung zweifelhaft. 



112 

gou-gou ka monä. y^apa tä i-ko-kop gou-gmi mao pa, bzfut 

pa? ta-u f-agai^. {tapoi sara inja ma-ni-nibo,) toüi. ka tö/na 

änuh-an cok-öok bitja ka fnonä. „taman, di bdi äkäu si kop hat 

gou-gou? madi-ku äkäuj** na-nat si Pai-pai-ät. „kau-an^"^ rta- 

not Si oko. toili, ala bi-bilät. talimou, labu bagi ka tat iigu. 

mu-kop äia, i-bälä akd ibüy iba-t bagi ka tai ugu. kom, bald. 

„taman, apa fa f-uäi-inja i-ta-ta ibd-m,^ na-nat Si ma-täu, „ta-u 

lau bagi-ta, ta-u sia, di itjo Si ma-täu, i-balä iba, i-balä akd 

iba-t bagi. „taman, di bagi-ta^^ na^nat si ma-täu, y^on-öh,^ 

na-nat Si na-naläp, „di inja.^ „apa tä djä tubü-m, nu pa-kälä 

bagi-ta!^ goroSot Si ma-täu, ala, cakai ka baya laläp. kotn. 

toili Sia. di-at tinai Si na-naläp, toili, tu-tu mata-t toyu, si 

ma-täu toya. anu-öi ukui Si na-naläp Sita, bcäa ka mata laläp. 

di Sia mu-nä-näp-näm. bara ukui ka Sita, „ala kam aku, do^ai. ^ 

rugut n-abak si pu-nä-näp-näm, ala ukui. „ukui^mdi^ kau i-otot 

ut-nja udän-an,^ otöt „ukui-mdi, kau i-golok ut-nja udän-an,*^ 

golok. öakai ka baya läläp toya, kom. „ukui-mdi, käu i-otot 

nu-nu-inja Si-Sip.^ otot. „ukui-mai, kau i-golok 'nja.^ golok. 

läpa. 



113 

ist denn)^ Freund?" „Ich kann nicht (auf) den Berg.** „Nimm 
meinen Zipfel. Fasse meinen Zipfel an", sagt der Leuchtkäfer. 
Er steigt hinauf, es geht, sie kommen . auf das Feld von 
Pai-pai-ät Sie isst Hühnerfleisch (in dem Schuppen) auf dem 
Felde. „Wer hat das Huhn gegessen? Vielleicht eine Katze? 
Vielleicht eine Maus? Ich weiss es nicht." Aber er redete 
blos allein. Er kehrt heim, auf halbem Wege kehrt er wieder 
um nach dem Felde. „Nanu, bist du es, der das Hühnerfleisch 
gegessen hat? Du (sollst) meine Braut (sein)!" sagt Pai-pai-äL 
„Gut", sagt das Mädchen. Er geht nach Hause und holt Braut- 
geschenke. Sie heiraten. (Ihre) jüngeren Brüder verstecken sich 
unter dem Hause ^). Sie essen. Sie lässt Speise fallen, Speise 
für die Brüder unter dem Hause. Sie verzehren, (was) gefallen 
(war). „Nanu, weshalb bist du mit deinem Essen so schnell 
zu Ende?" sagt der Mann. „Es sind nicht meine Brüder, sie 
sind es nicht." Der Mann hatte gesehen, (wie sie) die Speise 
fallen liess, wie sie die Speise für die jüngeren Brüder hinunter- 
warf. „Ach, da sind unsere Brüder," sagt der Mann. „Ja", 
sagt die Frau, „sie sind da". „Warum bist du denn so dumm, 
(und) versteckst die Brüder?" Der Mann geht hinunter, holt 
(sie und) bringt sie hinauf ins Haus. Sie essen. (Die Brüder) 
kehren heim. Die Frau wird schwanger, sie kehrt heim. Es 
kommt heraus das Gesicht eines Kindes, eines männUchen 
Kindes. Der Vater der Frau nun (erscheint auf der) anderen 
Seite (des Flusses), er kommt zur Thür des Hauses heraus. 
(Die Frauen) haben (das Kind) gebadet, da steht der Vater auf 
der anderen Seite. „Holt mich (über), Tochter." Die (Frauen, 
die das Kind) gebadet haben, lösen das Boot (und) holen den 
Vater. „Vater, mach', dass das Gesäss am Sitzbrett festsitzt.'^ 
(Es ist) fest. „Vater, mach, dass das Gesäss vom Sitzbrett los- 
kommt". (Es geht) los. „Vater, mach', dass der Löffel am 
Munde festsitzt." (Er ist) fest. „Vater mach ihn wieder los." 
(Er geht) los. Aus. 

^) Das Haus steht auf Pfählen. 



8 



116 

a-tMdä udän-an, lägä-i sara, „ta-u lagai-ta, tortm-tui^. ^ta lau 

mu'tui-tui Sita, di si girgin dkd näda Vainan^. taut sia Vutna. 

jtta-at buchhu, kxi gi-gin otkA kdi Woinan^, puniU-nan. a-läpa-at 

punän, djurut. ai mchii-iba SoJcat^ djurut ka tiri. si na-naiäp 

näcUX' tuiy a-ra-tui-tui. „mu''tui'tui Sita, da ma-matäi akä Sita Sa 

harnC-amat-nu^ . äi Sia Jca liUäu. änun-an, ämm-an, änun-atf. 

aüi kai ka VUäu tai Lakikiau, äi Sia ka käMuy buluk ka kaliu, 

kudu Sia Sabat ta toya, di djödja ka udut käliu. bara Si hakai 

fHMnay di Sia ka käiiu. galai-da-nan iba-da Si tna-Su-Sura* pak- 

päk akä pai-pai djödja ka kcUiu. päk, äi inja ka haya n-uma 

djödja, Sabu Sia Si bakat n-uma, läpa a-ra-pu^Säbu, äi Sia ka 

rnna Si kudu ka käliu, Sia-nan lä Si bakat n-uma. a-mu-Sabu- 

ncm tai ka IcUäu. Sia-nan lä Si bakat n-uma tai Kainaba, a-mu- 

sabu-ncm tai ka VUäu, kudu Sia. Kainaba Si bakat n-uma. pa-an. 



18. 



kau kam, ma-nät-nät. läpa äi ma-nairi. bob-bob cupainan. 
Jbara ukui-nUj äi koi iba-inja Häk^, bara inja, kam, di kom 
'n;a, lä Sua. läpa bäka nanat-nja, öupainan lä ka baya-inja. 



117 

(Es wird) Abend auf dem Meere. Sie fahren. (Es wird) 
Morgen auf dem Meere. Sie kommen zur Mündung (ihres) 
Flusses (und) zählen die Sitzbretter (im Boot). Sie zählen 
die Sitze, einer bleibt übrig. „Das ist nicht unser Dorf, 
(wir wollen) weiterfahren." »Wir (wollen) nicht weiterfahren, 
(wir woUen sagen), wir haben den da ins Wasser geworfen." 
Sie kommen nach Hause. „Mein Neffe ist nicht mehr da, wir 
haben ihn ins Wasser geworfen." Sie halten Punän. Nach 
dem Punän frühstücken sie. Anderen Tages gehen sie auf 
den Fischfang, sie frühstücken flussaufwärts vom Dorfe. Die 
Frauen laufen fort, sie laufen fort. „Wir laufen fort, (sonst) 
tödten uns deine OnkeL" Sie gehen in den Wald. Sie wandern, 
wandern, wandern. Sie kommen dort auf dem Berge (zum 
Hause des) LaJcikiau. Sie gehen in den Vorrathskasten, sie 
kriechen hinein in den Vorrathskasten, (da) sitzen sie mit den 
Kindern. Auf dem Vorrathskasten sitzt ein Affe. Es kommt 
der Eigenthümer des Hauses, sie sind im Kasten. Sie machen 
sich Hirschfleisch zum Essen zurecht. Sie haben das Hirsch- 
fleisch gegessen, (da) ziehen sie am Schwänze des Affen auf 
dem Kasten. Sie ziehen, der Affe läuft ins 2jimmer. Die 
Eigenthümer des Hauses sind verschwunden. Nachdem sie 
verschwunden sind, gehen die, welche im Vorrathskasten ge- 
sessen hatten, ins Haus. Sie allein sind (jetzt) die Eigenthümer 
des Hauses. Die (alten Eigenthümer) sind in den Wald ver- 
schwunden. Sie allein sind die Eigenthümer des Hauses, die 
Kainaba. Die (anderen) sind im Walde verschwunden. Sie 
bleiben wohnen. Die Kainctba sind (jetzt) die Eigenthümer des 
Hauses. Aus. 



18. 

(Sprunghaft erzählt und mehrfach schwer verständlich. 

Der Schluss fehlt.) 
Er giebt (der Frau) harten Kladi^) zu essen. Danach geht 
sie mit dem Käscher fischen. Sie harpunirt eine Schlange. 

') Cohcana esctdenta. 



118 

läpa ttCi k'oinan. ai ta toya tagät, soya- „ina, ina, sarak IcUäu^^ 

bä tai ta ina, gäti, läpa soya: rti^^ i^(^7 Sarak läläi€\ läpa huzuk. 

läpa gäti niktik. rtäna^ äna, ta hairak-da la äa ka-m^-amai-nu. 

injä gäti. tut ina, läpa soya: „ina, ina, sarak läiäu^, bä tai ta 

ina. aili. koilo ranou, koilo, oi. läpa koüo bagi, koüo, ta m^-öi. 

tut. inja gäti koüo käbu, 6i, läpa bumk. a-ma-unän-an, tui. sum 

sia, ta-an ina. inja gäti. änun, änun, aili bati. karai bagi, ka- 

karai, bag-bag-bag-bag, bälä tolou. läpa- y^torat, ta käbu; pa-aty 

ta käbu^. bagOj bailiu djödja. änun. äi lau sia dua. bala nanat 

ina na äda: „bara iba-da sa ka-m' 'amat-nu sä'Sä, ba äi kam, 

pu'kailaba iba-da sa ka-m'-amat-nu, ai kam. bara iba-da sa ka- 

Wk-ama^nu diödja, ba ai kam^. bara iba-da djödja, ai inja rä-rä: 

y^apa iba-mui, djödja? "^ tui inja, äi inja mu-änun. bala. ai inja. 

>napa iba-da?*^ ^ta ku agai^. kiat bitja, ai inja. „apa iba-mni, 

djödja?^ änun, änun, bala, y^apa iba-da sa ka-m'-amat-ta?^ y,ta 

ku agai^. kiat bitja, ai inja bitja rä-rä. kau bä ka takäp-nja, 

gcdak bä, ma-bäsi, sou. 



119 

(Dann geht sie heim und sagt dem Kinde:) „Wenn dein Vater 
kommt^ hier ist Aal für ihn zu essen^. Er kommt und isst Er 
hat es gegessen, (dann) trinkt er die Suppe (davon). Danach 
spaltet er (den Bambus). (Es sind) nur (die Reste der) Schlange 
darin. (Er bedroht die Frau.) Danach läuft sie zum Flusse. 
Das Kind folgt (und) ruft: „Mutter, Mutter, schlage einen Berg."*) 
Die Mutter schlägt, (es entsteht ein Berg). Danach ruft es: 
^Mutter, Mutter, schlage einen Berg.'* Danach gehen sie 
schlafen. Danach sticht es. „Mutter, Mutter, es sind die 
Bienen (von) deinem Onkel." Danach läuft die Mutter 
fort. Danach ruft (das Kind): „Mutter, Mutter, schlage 
einen Berg." Die Mutter schlägt auf. Sie treffen (wen?) Der 
verschluckt (zur Probe) einen Käschergriff *). Er verschluckt 
ihn, es geht. Danach verschluckt er den jüngeren Bruder; er 
schluckt, es geht nicht. (Der jüngere) läuft fort Danach ver- 
schluckt er den älteren, es geht. Danach gehen sie schlafen. 
Sie sind eingeschlafen, (die Mutter) läuft fort. Sie wachen auf, 
die Mutter ist nicht mehr da. Weiter. Sie gehen, gehen, 
kommen zu einem Rambutanbaum. Der jüngere Bruder steigt 
hinauf, er steigt hinauf, knacks, knacks, knacks, er wirft die 
Dolden herunter. Danach (sagt er): „Es sind keine mehr da, 
Bruder, sie sind zu Ende, Bruder." (Da hört er den Affenton): 
niago.^ (Der Bruder) wird ein Affe. Sie wandern. Sie sind 
ihrer zwei. (Die Mutter?) kommt heraus: „Wenn deine Onkel 
Hirsch zu essen haben, geht nicht hin. Haben deine Onkel 
Reh zu essen, gehet hin. Haben deine Onkel Affenfleisch zu 
essen, gehet nicht hin." Sie haben Affenfleisch zu essen. (Der 
Sohn) geht hin (und) fragt: „Was hast du zu essen, Affen- 
fleisch?" Er läuft weg und wandert. Er fäUt. Er geht hin. 
„Was für Speise ist da?" „Ich weiss nicht." Er kommt 
wieder, geht hin: „Was habt ihr zu essen, Affenfleisch?" Er 
geht, fallt. „Was ftir Speise hat unser Onkel?" „Ich weiss 
nicht" Er geht wieder hin, er geht wieder hin (und) fragt. 
(Der) legt ihm Gluth auf die Hand, legt Gluth hin. Es thut 
weh, er weint. 

~ ') Vgl. S. 111. 



120 

19. 

H Na-gä-gä-i-iä. anu-^ uma golcik. ala sara uma cdäi-inja 

mo1>mok, läpa gai^gai hudu-at-nja polak galak ka babdk, gdlak 
ma-nmiäj mok-mok nun-ipU. läpa Um Sayai. am&^i bogt mu- 
golu a-bäiä iarai-inja. toru inja kabuy kam^ kop golak. sa-sa 
iiijoj pH-gdu-t nanan. äi abut tahä, di inja murla4aya, katä bara- 
ii^a. ka uma-inja bara inja IS, tbib akd luga ka mala laläp. 
U^ gciok kamoH ü na-nalämy iaga ka butäi taität kamak kabu^ 
läpa bara taya-inja si ma-iäu lau äda ka bagi. läpa mu-logui 
tcja-inja. dua-da pa-mU-ra-hany p^-aläi* ai Ha mu-subu^ tunä 
akd boffi Na-gärgä'i-ai. anu-ü tunä akd» eok-iok inja, ai inja 
ka tnorimja, kua : „tna ka iy/m-m, a-^p^-ciäi kdiy kasä pa-imi inja?*^ 
^otk-cAy a-pa-golu käiy a-ra-wuttäi akd golak, inja ta äda a-bara 
itM-ji«! km ka Uüm-inja-^ afi«-ot to/a-inja: T^m^-äi dbf.*' j^kiat- 
nany"' na-nai ina, ai inja p'-aläi, bara iba-doy kam ka Ha, ai 
sia a-rämy änrnn-^atj änrnk-an^ änmit-an. ma-rdgärä fä äij läpa 
o-raiMM. j^pana-pama kam nma^ pa-aQi kam. Si sOa ta^kan 
iba-da sa ka-iabm-nm.^ a^u-an. ailiy p'-agaif pa-ro-rOy eok-iok 
biija ka lagai. ai ka Udf^'ttja, fna-rdgärä-ikm. rä-räm^ai akd 
bagi Xorffä-gi-i-ai. mrarn inja» jMMtJi. 



121 



19. 



(Es war eine Frau Namens) Na-gä-gä-i-at. Nun (hatte sie 
in einem) Behälter einen Seeaal. Ihre Freundin holt einen 
Behälter mit einem Dickfisch. Danach gräbt sie einen Raum 
für ihn in der Erde (und) setzt ihn in die Grube. Der Seeaal 
reibt sich (an der Wand)^ der Dickfisch ist festgeklemmt. (Durch 
seine Bewegungen giebt die Seitenwand nach.) Danach fällt 
ein (an der Grube stehender) Sagobaum um. Die jüngere ist 
böse^ (dass) der Sagobaum gefallen ist. Die ältere ist nicht da, 
sie isst den Seeaal auf. Sie fährt erzürnt den Fluss hinauf. 
Sie sucht das Fett zusammen, sie ist böse, betrübt ist ihr Herz. 
Sie kommt vor dem Hause (der anderen?) an (und) pflanzt ihr 
Ruder senkrecht vor der Thür des Hauses auf. Danach nimmt 
die Frau ihr Kleid ab (und) hängt es auf dem Gipfel eines 
Kokosbaumes auf, das Kleid der älteren. Die jüngere hatte 
einen Knaben. Die Kinder schiessen mit Pfeilen, die beiden 
treffen sich (und) spielen. Sie gehen zum Mittagessen, der 
jüngere Sohn der Na-gä-gä-i-at guckt hin, er guckt hin, kommt 
zurück, geht zu seiner Mutter (und) sagt: „Mutter, wie du! Wir 
haben gespielt, wie heisst er?'^ ^Ja, wir sind böse, sie haben 
den Seeaal getödtet. Deswegen bin ich auf sie böse." Da 
(sagt) das Kind: „Ich gehe hin.^* „Geh nur»" sagt die Mutter. 
(Das Kind) geht spielen. Es ist Speise da, (die Mutter) giebt 
sie ihnen. Sie gehen weit, sie wandern, wandern, wandern. 
(Erst waren sie) nahe, danach (sind sie) weit. „Schiesst mit 
der Lanze nach dem Hause, (ob) ihr es (noch) trefft. Wir 
wollen deiner Tante Speise bringen." (Sie gehen) weit. Sie 
treffen, erkennen, begrüssen (sie, dann) gehen sie zurück nach 
dem Dorfe. Sie kommen nach dem Hause, sind ganz nahe. 
Der jüngere Sohn der Na-gä-gä-i-at war weit weggegangen. 
Sie zieht ihn gross. Aus. 



122 

dua mi, si na^naläm, si ma-täu. äi si ma-täu ka koaty si 
na-ncMm ma-si-cda balut äi bu-buräu gätä. bäla toya-inja dua, 
tabo ka gätä, kot Si rnuk-rnuk-at gätä, galak ka toya. toili inja, 
ta i-abit toya, ta kua ka maia-t si mortäu-inja, mu-hudu äi na- 
naläp, äi ukui mu-dja-djarik. äi inja ifia balou, käu bitja ka 
toya. läpa toili ka uma si ma-täu. kudu sia k'unta si pu-dja- 
djarik, pu-punät-da-nan. läpa äi ina, balou toya^ mu-tui-tui-at 
Ua. äi sia Ica sapou uJcui-ra, äi manai. äi inja bitja balou ina 
ka sapouy äi manai-da toya-inja. galak to-tonan ka udut lulaky 
tui inja bitja ina-da, ta-an i-aili sia. äi inja mitja ina^ äi 
huhim-i sia ta toya-inja. aili sia ka sapou. „äi-cU köi kam, tai 
tä ina,^ äi käu komak-da. toili inja ina-da ka uma, na-nat 
si ma-täu: y^ma-Soibo-at koda äkäu.^ yysoibo ku lä ädä.^ na-nat 
si ma-täu: „toili akä sia ta toya,^ äi bitja ka nionä ina-da^ 
toüi akä toya. na-nat ukui-ra: „äi-at kap! ta i-matäi ama.^ 
„on-Ofiy ukuij äi-at käi,^ nanat da ta toya. kudu sia, kudu-huiu. 
ta-an ma-tidju, gügulu da bubuk Icdäp. bubuk da, bubuk iia, 
läpa a-ra-bubuk sia, tui sia ka baya. nu-nu ra, äi ka baya-t 
Sä-sä. „kaipa sia ta foya?"" na-nat ukui. „a-mu-tui-tui-at sia^ 
ä-nu-guguiu sia, a-ra-bubuk laläp^, na-nat ina. äi gaba ukui, 
ga-ga-ga-gaba-nan. ta a-bara sia. äi tigot lo-lokat-nja ukui. 



123 

30. 

Es waren zweiy eine Frau (und) ein Mann. Der Mann 
geht an den Strand, die Frau holt Nahrung. Sie hat 
S^ladi^) herausgezogen, (da) gebiert sie zwei Kinder. Sie deckt 
sie mit Eladi zu. Sie schneidet verfaulten Eladi (und) legt 
ihn auf die Kinder. Sie kehrt heim, die Kinder nimmt sie 
nicht mit, sie sagt dem Manne nichts. (Anderen Tages) bleibt 
die Frau zu Hause, der Mann geht auf den Fischfang. (Da) 
läuft die Mutter schnell (und) giebt wieder den Kindern (Nah- 
rung?). Danach konmit der Mann nach Hause. Sie bleiben 
zu Hause nach dem Fischfang, sie halten Punän. Danach 
geht die Mutter, die Kinder sind fortgelaufen, sie haben sich 
entfernt. Sie gehen nach dem Schuppen ihres Vaters, da finden 
sie Festschmuckblumen. Die Mutter geht wieder, sie läuft 
nach dem Schuppen, da sind ihre Kinder festlich mit Blimien 
geschmückt. Die Mutter legt to-tonan^) auf die Schüssel (und) 
geht wieder fort. (Die Kinder) bekommt sie nicht zu Gesicht. 
Die Mutter kommt wieder, sie ist ihren Kindern nachgeschlichen^ 
Sie triffl: sie in dem Schuppen. „Da seid ihr ja, Kinderchen.« 
Sie giebt ihnen Kleider. Die Mutter kehrt nach Hause zurück. 
Spricht der Mann: „Du kommst ja so spät?« „Ja, ich komme 
eben spät.« Spricht der Mann: „Bringe die Kinder nach Hause.« 
Die Frau geht wieder aufs Feld (und) bringt die Kinder heim. 
Da sagt der Mann: „Seid ihr es, der Vater ist ja nicht todt.«^) 
„Ja, Vater, wir sind es,« sagen die Kinder. Sie bleiben zu 
Hause, bleiben fortwährend. Es dauert nicht lange, da be- 
fiehlt er ihnen, das Haus neu zu decken. Sie decken es. 
Nachdem sie es gedeckt haben, laufen sie fort in den Wald. 
Sie sind zornig, sie gehen ins Innere des Waldes. „Wo sind 
die Kinder?« sagt der Vater. „Sie sind fortgelaufen, du hast 
ihnen befohlen, (dass) sie das Haus decken,« sagt die Mutter. 
Der Vater geht suchen, er sucht und sucht. Sie sind nicht 
da. (Da) erhängt sich der Vater. 

^) Colocasia esculenta. 

^) Eine kalmusartige Pflanze mit schöner, grosser, rother Blume. 

^ Friedens- und Versöhnungsformel = Nun ist alles wieder gut. 



124 

itjo ii ma-matäi ü ruma-nua ka mala n^änuh-an. i-ku-kua 
H nä'tä'kat. läpa ai ka Sara-ina-inja. kiat hüja, ai inja^ mu- 
ttU'tui'at Si na-naläp. yjciat la kam,^ na-nat Sara-ina-inja, ai 
inja^ buiuk ka ü lainä. karai nanaf-nja si na-naläp ka iubti-i 
H ma-täu* kit nanat-nja. rjcit nanam, btdat ma-nanamy ba gä- 
gäu-gäu,"' ^ugo-golok ,H nanam'*fija^, m-ntd H nornaläp. ma- 
pato-an, j^m'-äi Sita fäla komak-kuy^ ha-nat Si na-naläp. alägi 
fkMnat-*fya Si ma-täu: y^kau-an.^ änun Sia ka bäbä n-oinan. 
^a^bälä-an Si ma-nanam-nUy^ na-nat Si na-ncdäp. ai inja si mar- 
t&Uy Sinou* „itjo päi lä aku,^ itjo nanat-nja, „ae Si ma- 
nanap'kUy^ ha-nat Si ma*t&u. ai Sia ma-Si-aia koman. bara siay 
Sogi, läpa da Sogi pu-e^jurtU-da-nan. 



da aräp Si katai nu^nu-an^ ta da oba Si katai. ta pa-katai 
tibo^i-injoy mu-Sa-^la Sia. 



SS* 
Sara S^IUy Sara lagOj Sara pa-njan-t^ja». bäla aikä taität 

lagOy üaiii lakui taität. bd-r^»^ cM*'t^ ü Suhi pa-rä-rä lago: 



125 

21. 

Ein Mann sieht eine Todte auf der Mitte des Weges. Er 
glaubt, (sie ist) erschlagen. Danach geht er zu seinem Freunde, 
geht wieder zurück, er kommt — (da) läuft die Frau fort. 
„Q-eht nur," sagt sein Freund. Er geht (und) schläft bei dem 
Jüngling. Die Ftau legt sich auf den Mann. Sie coitiren. 
„Coitiren (ist) schön, sehr schön, nicht (so) stossen!" „Die 
Freude^) hat sich losgelöst," sagt die Frau. Es wird Morgen. 
„Wir wollen gehen (und) mein Kleid holen," sagt die Frau. 
Der Mann antwortet: „öut!" Sie gehen am Rande eines 
Flusses. „Deine Freude ist hineingefallen!" sagt die Frau. Der 
Mann geht (und) taucht. „Schau doch einmal her nach mir!* 
Er schaut hin. „Meine Freude ist ja noch da," sagt der Mann. 
Sie gehen das Kleid holen. Sie kommen an (und) schlitzen^) 

es. Sie frühstücken. 

(Der S. 65 oben erwähnte ältere Erzähler sagte mir, als ich ihn um 
Erläaterongen zu dieser mir von zwei Jünglingen eiTiählten Geschichte be- 
fragte:) 

Wenn sie eine schlechte Geschichte hören, sie wollen 
keine schlechte. Wenn man die Rede schlecht macht, zürnen sie* 



32. 

(Es waren) nur die Sonne, nur der Mond, nur die Sterne. 
Der Mond stösst eine Kokosnuss herunter (und) isst die Schale 
der Kokosnuss. Seine Zähne werden (davon) gelb. Die Sonne 
konunt (und) fragt den Mond: „Deine Zähne sind ja gelb, 
Freund?" „Ja, meine Zähne sind gelb; ich habe deine Neffen 
gefressen." „Dann fresse ich meine Kinder," sagt die Sonne. 
Sie frisst, frisst alle ihre Kinder, es sind keine Kinder von der 
Sonne mehr da. Es wird Abend. „Komm heraus, sieh' uns 



I *) Die Vulva. Vgl. Val. Schumann's Nachtbüchlein, ed. ßolte 1893 

Nr. 17 (dazu Frey, Gartengesellschaft 1896 S. 281) und Nr. 27. 

') Das Frauenkleid besteht aus geschlitzten Bananenblättem. 



126 

yiChma-bä koi öot-nuy Sarchina.^ y^oh-onj morbd iot-kuj hu nalit 

Sa ntofnoi't'-nu."' ^^otö Jeu naiit k'äku toya-kuj*^ na-nai hdu. ncHity 

nälit toya-inja sa-nam-beri-inja, ta-ta toya-t Suiu. Saibo. jibala 

äkäUy nu üjo Mi Sa fnomoi-t'nu.^ bäla inja^ itjo nanat Sia igi 

da. „tamanj nu bo-bdko-i lä aku,^ aia tälä, tä-tä inja lago^ 

Sulu ma-nä-nä-tä. iäy bald, Sila, lägä-i Silc^ ala inja tälä ta 

i-ma-rauru, tä-tä inja Stdu, paJc, rau^SoM mata-t Sulu. matäi lagOy 

pa-aäi Sia, pa-ribai, bäla urat ka lagai-ta. y^aku ma-äru, urat,"" 

na-nat lago. ^ta aku ma^aru, lägäUj^ na-nat Stdu. y^ma-äru da 

lagäi monärday ma-aru da galai iborda,*^ nornat lago. ^on-mj 

Kahl ma-äru urat, kudu ta toya-da ka uma.^ Sia pa-goht^ pa- 

njan-njan, lago, Sulu tälu da^ käi i-akä u/rat ka lagai-ta. Sara-t, 

lägäu ka ma-nua. 



127 

an, deine Neffen!^ Sie kommt heraus und sieht sie, viele an 
der Zahl. ^Nanu, du hast mich betrogen!'' Sie nimmt eme 
Hacke (und) zerhaut den Mond, die Sonne zerhaut ihn. Sie 
zerhaut ihn, die eine Seite fallt herunter, die andere bleibt 
übrig. Er nimmt eine stumpfe Hacke (und) haut die Sonne. 
Er haut — das Antlitz der Sonne erstrahlt (?). Der Mond 
ninamt ab, sie treffen sich, sie werfen sich, es i^llt Regen auf 
unsere Dörfer. „Mir geht es gut, es regnet", sagt der Mond. 
„Mir geht es nicht gut, es ist heiterer Himmel," sagt die Sonne. 
„Den Leuten im Dorfe und auf den Feldern geht es gut, sie 
(können) gut für ihre Nahrung arbeiten," sagt der Mond. „Ja, 
für mich ist der Regen gut, ihre Kinder bleiben dann zu Hause." 
(Wenn) die drei mit einander böse sind, die Sterne (und) der 
Mond (und) die Sonne, (haben) wir Regen in unseren Dörfern; 
sind sie einig, (dann ist) heiteres Wetter am Himmel.*) 



^) Vgl. Tylor, primitive culture 1 321: The rüde Mintira of the 
MaJayan peninsula ezpress in piain terms the belief in a solid firmament, 
usaal in the lower grades of civilization .... The Moon is a woman, and 
the Sun also: the Stars are the Moon's children and the Snn had in cid 
times as many. Fearing, howeyer, that mankind could not bear so mnch 
brightness and heat, they agreed each to devonr her children; but the 
Moon, instead of eating up her Stars, hid them from the Snn's sight, who, 
believing them all devoured, ate up her own; no sooner had she done it, 
than the Moon brought her family out of their hiding-place. When the 
Sun saw them, fiUed with rage she chased the Moon to kill her : the chase 
has lasted ever since, and sometimes the Sun even comes near enough to 
bite the Moon, and that is an eclipse; the Sun, as men may still see, de- 
vours bis Stars at dawn, but the Moon hides hers all day while the Sun 
is near, and only brings them out at night, when her pursuer is far away. 
Now among a tribe of North East India, the Ho of CShota-Nagpore, the 
myth reappears, obviously from the same source, but with a varied en- 
ding; the Sun cleft the Moon in twain for her deceit, and thus cloven and 
growing whole again she remains, and her daughters with her which are 
the Stars. Joum. Ind. Archip. I 284, IV 333; Joum. As. Soc. IX part 2, 
p. 797; Latham, Descr. Eth. II 422. 



128 



iara-t ii na-naläp. kaiaman lä madi-^. dt mia-i-cU tüäi- 
da, bara toya-da. kat^ H nabu-t ma-nua. ma^matjäp da ai, 
ma-gabu] ma-tago da SA, ma-käla-at Tcat^da. 



24. 

y^iaUiai'öat^ haipa nu cU?^ „mä-m'-äi la aku kai rua läläu.^ 
rtba äiy du tatda /•d-nu. bua ka tu-horba-rä^ät. so lai-lm ka läpä 
laluk. 



loyaAoYa iobut pai-patj da njo-njo-njo äkäu toya da Sa gari- 
gari njo-njo-njOf mu-guTUy tuL golok itbo-at Sa-tm ba-ba. Sakah 
ogbuh, ii käüik pa-nä-tä-t n-cUxik akä a-bäu^ akä goiSo. 

{mchäru nu^u-an) 



ha sila^ 
ka aia. 
hm4»t'nam U» kam^ si lainä hUm, 



129 

(Es sind) nur Frauen. Der Südost nur ist ihr Bräutigam. 
Wenn er in ihre Geschlechtstheile weht, kommen Eander. Ihre 
Speise sind die Himmelssprossen. Kommen (die Frauen) Morgens, 
sind (die Sprossen) zart, kommen sie Mittags, sind sie hart.^) 



34. 

„Eidechse, wohin gehst du?'' „Ich gehe blos nach Zwei- 
bergen." „Geh' nicht hin, sie hauen (die Zweige mit) deinem 

Getränk ab." 

. . . bespritzt den Hüftschmuckring auf der Jacke des Hahns. 



25. 

Eichhörnchen mit dem buschigen (?) Schwanz, die Eander 

stossen nach dir. Sie stossen, es geht hinein, 

läuft weg. Es nimmt vom Räucherrost einen Fisch. Als Griff 
(dient ihm ein Stück) Bambus, (als Axt) ein Schulterblatt, (damit) 
zimmert es ein grosses (und) ein kleines Boot. 

(Eine schöne Erzählung.) 



36. 

Gesang. 



Eine Seite, 

andere Seite, 

kommt doch her, ihr Jünglinge. 



^) Vgl. T'oung pao VI 247: G. Schlegel, le pays des femmes. Selon 
Tencyclopedie des trois royaumes (Santsai t'u-hui, anno 1609) . . . ces fem- 
mes se placent nues ä Tencontre du vent austral et con9oiyent de cette 
fa^on . . . II n'y a pas de males dans ce pays. — T'oung pao HL 600: 
Les Ainos disent que ces femmes deviennent enceintes en sorfcant du bain 
et faisant face au vent du Sud, ou, selon les Ainos, au vent d'Est. — 
Marsden, history of Sumatra, 1783 p. 264. — Pigafetta, primo viaggio in- 
tomo al globo terracqueo, Milano 1800, p. 172: altre stravaganti cose ci 
racontava il nostro püoto . . . ; e che in un' isola detta Ocoloro sötto Java 
maggiore non trovansi che femmine, le quali impregnansi di vento (Modi- 
gliani, risola delle donne, Milano 1894 S. 53). 

9 



130 

ka iüa, 
ha aUif 

kanat-nan toi kam, tot oho tubu. 
komU-nan toi kam ääa kdi. 

{wrai da tai okOj urai da Si ma-täu iaha. aräp urai da 
toi oko, idui,) 



21. 

ändj maä^ ta mo-m'-ot baya-ku. 



urai, 

(arat k^i, tai okOy to-u gatai-if^a, urai tai oko lä.) 
turu'turu gou-gou m&i^ Si ra^rai-kat dä-räy tapoi TA ma-ra- 

rai'kat, ma-tu'tuinut. hä-yat pai'paiy hä-^ai bilä. tapoi ma- 

bulau mata. 



turu'turu gou-gou maiy Si aia luk-lun-än^ Si ata dä-rä, si 
ata läi-läi. bä-ycU mata. turu-turu gou-gou mai, bdyat mataj 
bdyat luk-lun-än. 



89. 

urai. 

na-nat turu gou-gou: „hä po^ Si huüuku matay ka äda 
fHa'kU'kuiluku^ . 

nancU po-po äda: „tom-^tini gou-gou S% ata nai'^uUy tapoi 
si käräi aku. kä äda ma-ku^kuUuku, ma-koinon-nja Soibo^. 



131 

Eine Seite, 
andere Seite, 

kommt doch her, ihr Mädchen. 
Kommt doch hierher, ihr da. 

(Es singen die Mädchen und die Jünglinge zusammen. 
Hört man, wie die Mädchen singen, dann horcht man bin). 



S7. 

Mutter, , ich fühle mich nicht wohl.^) 



ts. 

Lied. 

((Es ist) Brauch im Dorfe, wenn keine Arbeit ist, singen 
eben die Mädchen.) 

TanzhahD> wedele mit dem Schwanz, (sind deine) 

Beine, aber wenn sie sind, doch kurz. Roth (ist dein) 

Schwanz, roth (deine) Brust. Aber (dein) Gesicht (ist) weiss. 

(Andere Version:) 

Tanzhahn, wedele mit dem Schwanz, (du) mit dem langen 
Kamm, mit den langen Beinen, mit der langen Fahnenfeder. 
Roth- ist dein Gesicht, Tanzhahn, wedele, roth ist dein Gesicht, 
roth dein Kamm. 



29. 

Lied. 

Der Tanzhahn spricht: „Rother po-po mit den hohlen 
Augen, sie sind so tiefliegend.^ 

Der po-po spricht: „Tanzhahn mit den langen Beinen, ich 
bin aber doch ein Priester. Weil sie tiefliegend sind, kann ich 
bei Nacht sehen. "2) 

^) Gesang eines Mädchens. 

^) Der Priester kann bei Nacht die bösen Geister sehen. 

9* 



132 

na-hat tu/ru äda: „Jcäda ma-na-nai-naiy tapoi ma-hdau go- 
gO'hu.^ 

norfiat pO'po äda: ^ma-na-nai^ai dä-rd-mj ata dä-rd-m."^ 

na-nat tum gou-gou äda: „ma-buiau go-go-Jcu. käda si 
Tcä/räi äkäu, ma-katai tuMMU. itjo-da-nan äkäu, aga^da-nan äkäu 
sa bagat. 

na-nat po-po äda: y^tapoi ma-tU'tuikut dä-rä-huj^ 



30. 

Ta-tura, 



1) Tura-tura-nan äkäu, si badja: tinanai ka täi-täi-inja, 

otö abak. 



2) güikf bala älu. 



otö Si kailo. 



3) di koi, dt km. 



oto SuUU. 



4) pitja, ta-u. 



oto taUna. 



S) tat ra-uma, tat ra-uma^ Saba-ääbau. 



oto bu-bfä. 



ß) sara udän-at, badja, ta päi i-oba, tälu i-oba inja. 

oto kuali. 



133 

Der Tanzhahn spricht; „Wenn ich (auch lange) Beine 
habe, mein Schoss ist doch weiss/ 

Der po'po spricht: ^Stehsbeinig bist du, lang sind deine 
Beine.« 

Der Tanzhahn spricht: „Weiss ist mein Schoss, Wenn 
du (auch) ein Priester (bist), dein Körper (ist doch) hässlich. 
Sehen sie dich, so picken die anderen nach dir.« 

Der pO'po spricht: „Aber meine Beine sind kurz.** 



30. 
BSthsel. 

1) Rathe Väterchen: Die Därme hat es auf dem Rücken* 

Also: das Boot. 
Die Bootleine bangt über die Aussenseite, den Bücken des Bootes. 



2) Ritzt man es, so kommen Thränen. 

Die Papayafrucht 

Sie lässt geritzt Safttropfen austreten. 



3) Da ist es, da ist es. 

Der Fingernagel. 
Man tippt mit dem Zeigefinger auf die yerscbiedensten Gegenstände 
und verwirrt den Ratbenden. Das Gesuchte ist eben der Nagel des Zeige- 
fingers. 

4) Guckt man hin, ist es nicht da. 

Das (eigene) Ohr. 

5) Ein Fremdling, immer auf der Wanderschaft. 

Der Bimsstein. 
Von vulkaniscben Eruptionen berrührende Bimssteinstücke scbwimmen 
viele Monate lang auf dem Meere. 



6) An einem Stuhl, Väterchen, hat es nicht genug, mit 
\ dreien ist es zufrieden. 

Die Pfanne (auf dem Dreifuss). 



134 

7) hom takäp^ käu hingdi ta i-oba. 



oto luga. 



8) paiSif bSla loyau, 

oto ta-tai'tai. 



9) inja si kainan, Si badjay inja Jca muri. 

oto ffurun-an. 



10) gaüa, si badjay da pära baya-inja. 

oto Orot, 

11) kom bd. 

oto la-lap-lap api. 



12) inja si kainatiy badja^ inja ma4säiräi. 

oto bi'bit-bä. 



13) kom pairpai. 

oto udän-an. 

14) inja si konU baya-inja^ inja magä-gä. 

oto ka-kabüi. 



15) pulu-^M räpa twbu-if^aj si goiso uii. 

oto djaio 



16) soibo taräsap, tago udun-^^n^ 

oto boläbo. 



135 

7) Es frisst die Hand, anderes kann man ihm nicht geben. 
Das (nur mit der Hand zu regierende) Ruder. 



8) Wenn es niest, kommt Blut heraus. 

Der Feuerstein. 
Das GeräuBch des Feuerschlagens wird mit dem des Niesens, der 
Funke mit Blut verglichen. 

9) Es ist dünn, Väterchen, es ist am Hintertheil des Bootes. 

Das Steuerruder. 



10) Es lehnt sich hintenäber, Väterchen, man tritt ihm 
auf den Bauch. 

Die Leiter. 



11) Es frisst Rothes. 

Die Feuerzange. 
ba heisst rofch und zugleich rothglühend. 



12) Es ist dünn, Väterchen, (aber) es bringt Zug in die 
Sache. 

Der Feuerfacher. 



13) Es frisst das Gesäss. 

Das Sitzbrett. 



14) Sein Bauch ist krumm, (aber) es packt zu. 

Der Angelhaken. 

15) Zehn Armspannen lang (ist) sein Körper, (aber) sein 
Kopf (ist) klein. 

Das Fischnetz. 
Der Holzknopf an der Handhabeschnur des Fischnetzes heisst der Kopf. 



16) Nachts ein Flunder, bei Tage ein Hering. 

Die Schlafmatte. 
Sie wird am Tage zusammengerollt, tarikap ist ein breiter, ttdun-an 
ein dünner Fisch. 



136 

17) tipu pu-ri-manUf tipu äak. 



oto lugcu 



18) pai-pai inja da to-tok-toh aJcdj mu-kom. 

oto Sao. 



19) tanai-inja ka utd-inja. 



oto tU'tU- 



20) Sagak, ga-ga^ ptdu ion. 



oto logui. 



21) ka tU'tU'inja ta bara porciguk. 



oto kasou. 



22) asak-nja ka tat Uhlokat-nja. 



oto abak. 



23) di inja mu-ra-rakaj so<Mt täi-täi-i^ja. 

oto Uääi. 



24) alaif badja^ sa-m taili pa-p'-ardt aili ka pata. 

oto laikät. 



137 



17) Zur Hälfte ein Roche, zur Hälfte ein Aal. 

Das Ruder. 
Breites Ruderblatt und dfinuer Griff. 



18) Zieht man es am Schwanz, so beisst es zu. 

Der Anker. 
Das Ankerende, an dem das Ankertau befestigt ist, heisst der Schwanz 
des Ankers. 



19) Den Koth hat es auf dem Kopf. 

Der Krebs. 
tv^tu, eine Crustacee, malaiisch tidang gaia. Die Erklärung habe 
ich nicht yerstanden. 



20) Geht es zum Kriege, lacht es ; schwarz ist sein Zahn. 

Der Pfeü. 
Die mit Pfeilgifb bestrichene schwarze Spitze des Pfeils heisst sein 
Zahn. Das Lachen soll mit dem Offnen des Pfeilköchers zusammenhängen. 



21) Am Rande küssen sie sich nicht. 

Die Dachlatten. 

Sie berühren sich am Dachrande nicht. 



22) Die Nase (hat es) auf der Hinterseite des Halses. 

Das Boot. 

Ein Vorsprung am „Hals'' des Bootes, zur Befestigung der Bootleine 
dienend, heisst die Nase. 



23) Geräth es in Hitze, so bekommt es eine Lanze in 

den Rücken. 

Der Kochstein. 
Der längliche Stein im Feuerheerd, auf dem der mit Speise gefüllte 
Bambus aufruht. Weshalb der letztere Dier „Lanze** genannt wird, weiss 
ich nicht. 



24) Seine Haare, Väterchen — ein einzelnes Haar strebt 
auf (und) reicht nach oben. 

Die Batate (Schlingpflanze). 



138 



25) inja H okoy inja ta mu-lcdah; in ja ü badja, inja mü4alak 

oto taität. 



26) inja Si luman, inja mu4älak. 

oto toität Si ma-garak. 



27) inja Si badja, inja ma-Sinin tubu. 

oto päigu. 



28) bd sokulu-injaj Si badja^ mu-gäräi, 

oto non. 



29) apara tää-it^ay Si bac^ja, mu-Sora. 

oto ka-täuba. 

30) SinoHy otouj Sinouy oiout iägä la tunan otau. 

oto tobai; 



31) piei'gat''nja pa-Sa-Sara om-da: itoidbo, ma4jämin läläUf 
SaSa^ Sarai, magäa; tadä^ Sara-i^a la cni-inja. 

oto uma. 



32) häla-nat lä alai-inja^ ubai. 

oio tttinau. 



33) djwrU'djwrU'djwrHiy ai nm-rtika; ia-ia djmvi, toiri akd 
hibu; Sara n-wmt-inja ma-hhkcmon. 

oio hgui. 



139 

25) So lange sie ein junges Mädchen ist, schwimmt sie 

nicht; als alte Frau schwimmt sie. 

Die Kokosnuss. 
Nur die alte Kokosnuss schwimmt. 



26) Als Witwe (erst) kann sie schwimmen. 

Die trockene Kokosnuss. 



27) Wenn sie alt wird, riecht sie gut. 

Die Mangafrucht. 

28) Man schlägt ihm auf die Beule^ (dass) es dröhnt. 

Der Gong. 

29) Man bindet ihren Kopf fest, Väterchen^ (dann) macht 

sie Lärm. 

Die Trommel. 



30) Es taucht auf und unter^ auf und unter^ zuletzt taucht 

es beim Vorsprung auf. 

Die Naht; mit der die Blätter, die das 

Haus decken, zusammengehalten sind. 
Die Naht endigt am tunan (Vorgebirge, Kap; Ecke des Dachs). 



31) Früher hatten sie jeder einen Namen: katuka, Berg- 
damar, Rotang, Sago, Bambus; gefällt haben sie blos einen Namen. 

Haus. 

32) Die Haare wachsen ihm erst — (da sind sie schon) 

weiss. 

Die (weisse) Kainau-Pflanze. 



33) £r bekommt zu essen, (dann) kommt er an die Sonne; 
(kann er) nicht mehr essen, steckt man ihn fort; blos sein Häus- 
chen bleibt sichtbar. 

Der Pfeil. 

Er wird mit Pfeilgifi bestrichen und dann an der Sonne getrocknet. 
uma heisst Haus und Gehäuse. 



140 

34) dua-na buQj Sara loina. 



otö Si goilou. 



35) mu-hom utd^ tubu ta i-oba. 

otö tülim-an. 



36) San-oiu Sia, ttdun-at'^nja Sa-na räman. 

otö djarik. 



37) inja Si bok'bok-njay ma-nunka toya Si a-maän. 

otö lon^ 



38) inja Si lumany inja ma-Sinin tubu. 

otö päigu. 



/ •• • 



141 

34) Zwei Früchte (an) einem Baume. 

Die Hoden. 



35) Es frisst den Kopf, den Körper — das geht nicht. 

Das Kopfkissen. 

36) Hundert sind es (und haben zusammen) ein finger- 

Bpannenlanges Kopfkissen. 

Die Netzmaschen. 
Das zasammengerollte Fischnetz liegt auf einem kleinen Stück 
Bambns. 



37) Er ist voller Löcher, (aber) er wacht über Kinder, 

die im Überfluss leben. 

Der Hühnerkäfig. 
hok-bok heisst eigentlich geschwürig, narbig. 



38) (Wenn) sie Witwe (wird), duftet sie gut. 

Die Mangafrucht. 
Erst die reife Manga duftet. 



142 



I. 

l) galai monäy bagOy gätä. galai gätä^ i-ga-garat läpa ala 
uräm-änj uräp» läpa wräp-nja tügtdu. tadä loina^ läpa urduy 
bara bua. 



2) arä, puo» äi sita ka hakat-njay gaba kan, ta ba-bara, 
ladjä Sita^ ladjä ia toya, Sara-t-ta pöi mu-la-ladjäy ta-arä akd han. 
a-läpa-at tä bat aku tibo-i inja, galai kap kai-ta, ta rä-rädät kam, 
kipa-nan ta mu-ladjä Sita? gabui kam kan, gabui, gin ka San. 
rtaiäiy a-ma'puO'nat gätä-ku,^ „m'-St kapy Sita ta-gabui gätä. 



3) äi päi W, äi-at ku ka tnonä, mu-uräp bago, gaügai-gai, 
läpa labu, käu ka polak. 



4) Sapou ka ugu. 



o) tf4ba tätäkät. bara loina, käu ^u&a, käu ttwa-kat-nja, lai- 
lai ka loina. ta mo-ni!'6i ta-dla unat-^pja^ ta-uräp-nja ka bakai 
lotna. bara tura-kai, räu-gat ka bakcU loina. tura'kat-'nja ogbuky 



143 



Gespräche. 



I« Ackerbau. 

1) Man bestellt den Acker (mit) Bananen (oder) Kladi« 
Man bearbeitet das Eladifeld, man haut die Stümpfe um. Danach 
nimmt man Samen, pflanzt ein; wenn man gepflanzt hat, fällt man, 
man haut die Bäume um, dann wächst es, es kommen Früchte. 



2) (Wenn man) sich nicht darum kümmert, schiesst Unkraut 
auf. Man geht nach dem Stamm (des Sagobaums), will Nahrung 
holen, es ist nichts da. Man ist hungrig, die Kinder sind hungrig, 
alles hungert in gleicher Weise, (weil) man sich nicht um die 
Nahrung gekümmert hat. Ich habe euch doch gesagt, bestellt 
unsere Fruchtbäume, vergesst es nicht. Wie sollte man nun 
nicht hungern! Jätet das Unkraut von dem Fruchtbaum, jätet es, 
werft es auf den Rain. 

„Freund, mein Eladi ist von Unkraut überwuchert." 
„Macht euch auf, wir (wollen zwischen dem) Eladi jäten." 



3) Ich muss nur noch aufs Feld gehen, Bananen pflanzen. 
Man gräbt, gräbt, gräbt, danach setzt man (die Sämlinge) ein, 
steckt sie in die Erde. 



4) Der Schuppen unten (kellerartig in der Erde). 



5) Die Tuba^) (ist) eine Schlingpflanze. Da ist ein Baum, 
man nimmt die Tuba, giebt ihr die Stütze, \vdndet sie um den 
Baum. Man kann ihre Wurzel nicht nehmen (und) sie an einen 
Baumstamm pflanzen. Es ist eine Stützpflanze da, entfernt von 



^) Derris elliptica (Leguminosae). 



144 

di lai-lai-an. uräp ää näy ibi ogbuk, uräp ha hakat-'nja^ ta f-lai 

lai. (üa, käu, Im-lai. lai-lai ka tura-kat-'nja, tdpolo ha loina, 

lai'lai. ta-ta cUa ka loina, unat-nja ta ala, gai-gai-gai poldk^ 

dla unai-nja. cdä unat ttdMy ta ma-matäi tuba. cda unat tuba^ 

äi, todoij kau k* oinany lä nanat-nja, mu-ogou baya-n-iha. cda^ 

Sau, kom, ma-nanam. mu-kom iba äi matäi akd nät tuba^ ta ma- 

matäi ü ka lä-lägat, bui V ainan. 



IL 

1) pälägäy käu ka ogbuky käu ^ua-inja oinan, a-läpa-at käu 

oinan, säu. äi gog^gog-nariy sola, ala ka bara-inja, lai-lai. 



2) säU'Säu sayaiy ara, bäka, subui ka baya-t pigat, pili oinanj 
gcAu toität, kom, ma-nanam. 



3) Sua-t gou-gou. 



4) bätara säu, kom ncUit. 



5) gou-gou si naba. 
sa koko si näba. 



145 

dem Baumstamm. Als Stützpflanze dient Bambus, sie windet 
sich herum. Man pflanzt sie hierher, stellt den Bambus auf- 
recht in die Erde, man pflanzt sie an dem Bambusstab, sie 
windet sieh noch nicht herum; man nimmt sie, thut sie heran, 
sie windet sich herum. Man windet sie um die Stützstange, legt 
sie an den Stamm, sie windet sich herum. Man nimmt sie nicht 
vom Baume fort, nimmt die Wurzel nicht fort. Man gräbt die 
Erde auf, nimmt die Wurzel. Man nimmt die Tubawurzel, die 
Tuba stirbt nicht (davon). Man nimmt die Tubawurzel, zerstösst 
sie, thut sie in den Fluss, (die Fische) trinken dann (davon), 
durstig ist der Bauch der Fische, (sie werden betäubt, man kann 
sie) herausnehmen, man kocht sie, isst sie, es schmeckt gut. 
Wenn sie die Fische essen, die von der Tuba gestorben sind, 
sterben die Mentawaier nicht; man schwenkt (die Fische) in 
Wasser aus. 



II. Kleidung, Nahrung und Hausthlere. 

(Herstellung des Hüftschmucks kn-lai:) 

1) (Man nimmt) Rohr, thut es in Bambus, thut Wasser als 
den Saft dazu. Nachdem man Wasser hinzugethan hat, kocht 
man es. Wenn es Blasen schlägt, nimmt man es vom Feuer, 
holt es aus der Höhlung heraus, wickelt es (um die Hüfte). 



(Herstellung des Gerichts si hogc^an:) 
2) Man kocht Sago gar, spaltet (das Bambusrohr, das als 
Kochtopf dient), schüttet (den Inhalt) auf die Schüssel, giesst 
das Wasser ab, zieht (die Mksse aus einander?), mischt Kokos- 
nuss dazu, isst es, es schmeckt gut. 



3) Hühnersuppe 



4) Käferlarven kocht man (oder) man isst sie roh. 

o) Ein castrirtes Huhn. 
Ein castrirtes Schwein. 



10 



146 

6) H bau ka ti-ti, ina-inja ti-ti inja. a-mu-na-näuj ii-ti-t 
nanan ina-inja, a-bäu-at toya-t gou-gau, ti-ti nanat inorinja^ pi- 
pÜQy tui ka kfdit-nja. 



7) ta-u ina-inja ti-ti inja, ioya la* i-pi-pili kulit a-tälUf täbäk. 
6a/a, tut. 



III. 

i) ta ma-kajo ai ka Si ma-kayo, galai kan, sa-ham-berirday 

murkom. galai ka monä si ma^kajo. äoibo-anj ai ka laläp si 
ma-kajo, mu-kom. 



2) i'Oba si ka lä-lagat Saki, käu saki-inja. gaiai sapou. 



3) y^ku akä sa koko, ku ala monä^. na-nat si bakatmonä 
„kau-an, akä-an.^ ta i-oba sa koko, djarik. 



4) gätä sara panu iaki monä. ta bara gätä-inja, käu panu, 
ala gätä. 



5) ki norfiä gät ku toili akä koman sa-na räpa; kaipa gäti 
nC'öi kaiy ia-Sa-akä-ku-nat saki-inja Si sa-na räpa Si toili akä na 
ku ki na-nä gät. 



\ 



147 

6) Die eben erst durchgebrochenen (Hühnchen), die Mutter 
pickt sie heraus. Sie geben einen Ton von sich, dann durch- 
bohrt die Mutter (die Schale). Wenn die Jungen vom Huhn 
die (richtige) Grösse haben, durchbohrt die Mutter (die Schale), 
pickt, (die Küken) laufen durch die Schale fort. 



7) Es ist nicht die Mutter, die sie herauspickt, die Jungen 
(thun es) selbst. Sie zerpicken die Schale des Eis, durchlöchern 
sie, schlüpfen heraus, laufen fort. 



m. WirthsehaftUcbes. 

1) Wer nicht reich ist, geht zu einem Reichen, bearbeitet 
seinen Eladi und alles Andere, (und bekommt dann) zu essen. 
Er arbeitet auf dem Felde des Reichen. Wird es Abend, so 
geht er ins Haus des Reichen (und) isst. 



2) Wünscht ein Mentawaier ein Feld zu kaufen, giebt er 
den Kaufpreis (und) errichtet einen Schuppen (darauf). 



3) „Ich gebe dir ein Schwein (und) ich nehme das Feld", 
(Darauf) sagt der Eigentümer des Feldes: „Gut, gieb es". 
Will er kein Schwein, (nimmt er) ein Fischnetz. 



4) Ein grosses Fischnetz voll Kladi (giebt einer und) kauft 
(dafür) ein Feld. Hat er keinen Kladi, giebt er ein Fischnetz 
(und) bekommt (dafür) Kladi. 



(Ein Darlehn, Dialekt von st Kobo:) 

5) Jetzt nehme ich eine Spanne Stoff mit nach Hause; 
wenn ich später wieder hierher komme, bringe ich Rotang als 
Kaufpreis für die Spanne (Stoff) hier, die ich jetzt mitnehme. 



10* 



148 

6) si ripo, hu roni gambu-an sambä munän-na hi roni ka 
uma, hdi m*-6i bitja, ku akd lu-lu-im. 



7) ta mU'pana si ma Su-sura si käräi, fa-kä-käi-käi. ia 
mU'pana ri-mata si ma-su-suray ia-kä-käi-käi, ta mu-pana si va- 
naläp Si ma-su-Sura^ ta t-agai inja mu-pana. si na-naläp puläk 
bakäy si ma-täu ptitärä. 



IV. 

1) dua ri-mata j sara uma. lagai-da tai ohat täiu umOy 

änäm ri-mata» 



ä) hara sara uma, iälu ri-mata. hara sara uma bitja, tälu 
ri-mata. bara sara uma bitja, tälu ri-mata. 



3) bara ri-mata, ai ka kalaba, kua-da-nat-^nja ka mata-da 
sa bagäi. ai sia, pi-pilon^ tui sia sa-nam-beti-da, It/^a-i, lu-luga-i, 
sägä kai rua maia. pu-agau-da-nan lau äda sa-nam-beri-da 
sabat ri-mata. pu-agau-ra-narij bara agau ka opa-da, tui sia, pu- 
abak-da-narij abakj sägä ka lagai, taro agau, läpa. 



4) ma-igi pa-uku-kät-ku, p*-atu-ät ku, ma-igi galai-ät. bara 
punät djö-djöj bara punät laläp, bara punät ka-laba, bara punät 
sapoUy bara punät n-uma, bara punät djarik, bara kinäu uma, 
ba/ra kinäu laläp, bara kinäu sapou, bara kinäu ka-laba. 



149 

(Dasselbe, Dialekt von Tabekati) 
6) Freund, ich nehme ein Huhn mit, ich nehme es nach Hause. 
Wenn ich wieder komme, gebe ich den Kaufpreis dafür. 



7) Der Priester schiesst kein Wild, das schickt sich nicht, 
der Dorfvorsteher schiesst kein Wild, das schickt sich nicht. 
Die Frauen schiessen kein Wild, sie verstehen nicht, mit dem 
Bogen zu schiessen. Die Frauen streichen den Gamfaden, die 
Männer zwirnen ihn. 



IV. Verwaltung. 

• 1) Zwei Vorsteher, ein Gemeindehaus. Im Dorfe Oban 
sind drei Gemeindehäuser (und) sechs Vorsteher. 



2) Es ist ein Gemeindehaus (und) drei Vorsteher. Es ist 
noch ein Gemeindehaus (und) drei Vorsteher. Es ist noch ein 
Gemeindehaus (und) drei Vorsteher. 



3) Es sind die Vorsteher, sie gehen nach dem grossen Boot 
(und) sprechen zu den Anderen. Die konnnen, drehen (das Boot 
in die Fahrrichtung), sie fahren alle fort, rudern, rudern, bis sie 
nach rtm mata kommen. Sie fangen alle zusammen mit dem 
Vorsteher Krabben. Sie fangen Krabben, ihre Fischkörbe sind 
voll Krabben, sie fahren fort, fahren im Boote, sie fahren, 
kommen im Dorfe an, bringen die Krabben hin. Fertig. 



(Ein Dorfvorsteher sagt:) 
4) Zahlreich sind meine Obliegenheiten, meine Pflichten. 
Viele Arbeit (habe ich). Da ist der Hundepunän, der Haus- 
punän, der Gemeindebootpunän, der Schuppenpunän, der Ge- 
meindehauspunän , der Fischfangpunän, der Gemeindehausan- 
strich, der Hausanstrich, der Schuppenanstrich, der Gemeinde- 
bootanstrich. 



150 

5) äi Sara si ri-ma-nuay bara agau-inja pulu sia Sä näda 
opa-da, Jcudu-at agau. Sara Si ri-ma-nua tälu opa-da, Sa bagäi 
dtia, Sa bagäi äpan, Sa bagäi lima, ta da ru-rubäi, Si ala ka Sia. 



6) Si ka lä'lägat käu ka ri-mata Sa kokoy kom. käu gou-goUf 
kan, äi kat-nja, iba lä tu-ru-rubäi 



V. 

l) ba abit, ta-kä-käi-käi. 



J2) ukui'inja ta-u, mu-lano-any ta-kä-käi-käi. 



3) ta pa-Saki palite, ta-kä-käi-käi, pa-Saki, äi gaut-nja. 



4) ma'Üt'öit Sita, ta kä-käi-käi. 



5) ta ma-äru ka-täuba, ta-kä-käi-käi. 



6) ba ku'kua tä-täu, ina läy ta-kä-käi-käi. 



7) Si batä-batä Si lainä konij Si ma-mu-kolui ta mu-konty 
ta-kärkäi-käi. 



i 



151 

5) Es ist ein Mensch. Sie haben da zehn Körbe Krabben^ 
Krabbenbehälter. Ein Mensch (bekommt) drei Körbe, ein anderer 
zwei, ein anderer vier, ein anderer fünf, sie vertheilen sie nicht, 
sie nehmen sie sich. 



6) Die Mentawaier geben dem Vorsteher Schweine; er 
isst. Sie geben ihm Hühner, Kladi, er hat Kladi; nur die Fische 
werden vertheilt. 



T. Recht, Sitte und Offentlfehe Meiming« 

(Der Inbegriff aller sittlichen Gebote wird mit dem Worte ta-kä-käi'käi 

bezeichnet.) 

1) Nicht stehlen, Tcäi-käi, 



2) Sein Vater ist nicht mehr, er ist verstorben, (sprich 
nicht darüber), käi-iäi. 



3) Ich verkaufe den Dolch nicht, Tcäi-käi, Wenn ich ihn 
verkaufe, es ist ein Amulet daran. 



4) (Auf meine Frage, ob es bei der Geburt häufig zu schweren 
Blutungen komme, erhielt ich die Antwort: 

Wir ekeln uns, (sprich nicht davon), Jcäi-häi. 



5) Die (den festlichen Tanz begleitende) Trommel ist nicht 
in Ordnung, (man darf nicht darauf spielen), Mi-Mi. 



6) Ich hatte eine alte Frau tä-täu, Grossmutter, genannt. So redet 
man aber, wenn es sich nicht um die leibliche Grossmutter handelt, nur 
Wittwen an. Ich wurde belehrt:) 

Sage nicht Grossmutter, blos Mutter, Mi-Mi. 

I 7) Leguanfleisch essen die Jünglinge, die Verheirateten 

essen es nicht, Mi-Mi, 



162 

8) Si lainä kom H baiärbcUä, ü hadja ta i^kom^ ta-kä-käi- 
käif äi ma-niu-kolui ta i-kotn, toi oko ta da ko-kom, ma-cit-iit Sia. 



9) bara lulUj pana, ta bara Itdu, ta-ta pana. 



10) kabit pu-räu, nC^aila sita, da itjo pärät tai na^-naläp. 



11) aku tä bat Si toili akd ii tuan\ beri-nan aku i-toili aJcd 
kam bitjay ma-hto aku, da anu ahi. 



12) ma-loto aku, tuan, i-toili akä kam, da anu aku §i ri-ma- 
nua. ta Voba da anu aku, m'-aila aku, ta k^oba i-toili akd kam. 
si bok'bon i-oba, si ka lä-lägat Sa bagäi ta ra oba, da anu aku^ 
m'-aila aku. 



13) m*-aüa aku\ ma-igi Si ri-ma-nua aräp-i inja, nd-aüa 
aku ma^nibo. 



14) änan tai na-naläp ta kua pärät] ta bara tai na-naläp^ 
ktM, pärat. 



VI. 

l) si ka lä-lägcU itjo Sa bulurnan djoiki, 

j,aku itjo Sa bulu-nan.^ 

yJcaSä Sa bulu-nan^? na-nat Si ri-ma^nua Sa bagäi. 

y,Sa bulu-nan tai ka göja.^ 

„kaSä oni'inja Sa bulu-nan tai ka göja? kipa gcdai tubu-inja^^? 

y^ma-äru tübu-inja, Sa^na laläp da.^ 

^ta-tU'tu akä käräi.^ 

„Äaw-aw," na-nat Si käräi. „akäran. galai maSat akä nono- 



nonoh,^ 



läpa Soya-i Sara-ina. „kipa galai-inja^'i na-nat Sara-ina. 



i 



153 

8) Die Jünglinge essen lieguan; die Alten essen ihn nicht^ 
Jcäi'käi] die Verheirateten essen ihn nicht; die jungen Mädchen 
essen ihn nicht, sie ekeln sich. 



9) Wenn eine Verschuldung vorliegt, schiesst man (mit 
dem Bogen nach dem Menschen); liegt keine Verschuldung vor, 
schiesst man nicht. 



10) £ine Badehose. Wir schämen uns, wenn die Frauen 
den Penis sehen. 



11) Ich bin es ja, der die Herren (ins Dorf) hineingebracht 
hat. In keinem Falle bringe ich euch wieder hin, ich habe 
Angst, sie bereden mich. 

12) Ich habe Angst, Herr, euch ins Dorf zu bringen. Die 
Leute reden (dann) über mich. Ich mag nicht, dass sie über 
mich reden, ich schäme mich, ich will euch nicht ins Dorf 
bringen. Der mit dem Geschwür vrill, die anderen Mentawaier 
wollen es nicht, sie reden über mich, ich schäme mich. 



13) Ich schäme mich; wenn viele Menschen es hören, 
schäme ich mich zu sprechen. 

14) In Gegenwart von Frauen spricht man nicht vom 
Penis; sind keine Frauen da, (kann) man vom Penis sprechen. 



VI. Priester. 

1) Der Mentawaier sieht erst den guten Geist. 

„Ich habe den guten Geist gesehen". 

„Welchen guten Geist?'* sagen die anderen Menschen. 

„Den guten Geist zwischen Himmel und Erde". 

„Wie heisst der gute Geist zwischen Himmel und Erde? 
Wie sieht er aus?" 

„Schön ist er; es sind zwei, Mann und Weib". 

„Er soll zum Priester geweiht werden". 

„Gut", sagen die Priester, „es sei. Fertigt den Behälter 
für die Klingel". Dann ruft man seine Freunde. „Was giebt 
es?" sagen die Freunde. 



154 

äi koi toya-ta, a-itjo-at $a bulu-nan; ta-rio akd kärai in ja 
i-pU'Mräi. ala kam masat, ala iuyno-nonon, rio käräi, da läiAäL^ 

y^apa läi'läi^? 

j^btdu't gou-gou."' 

„ala fudou,^ 

„apa nalou*^? 

jihä'bägät, unat pu-lagban-i, unat si bula-yat. unat a-mu- 
munähy unat tadä, uncU obäki, unat tibala, unat pu-äbu, unat 
bobolo, Unat p'-atu-gärä-i-at, unat Si bula-yat ka loina, unat panäSä^. 
unat pu-bäSi'kätf unat päläkak.^ 

galai. Si käräi Si buru mu-ga-galai. läpa ala kainau, ala 
bua a-mu-munän, päöutj käu oinan^ käu ka mata, bä ka-täüba, 
rio mU'käräi. mu-turu Saba Si käräi Si bduy Saba Si käräi Si 
buruy Saba tai na-naläm. kaSä i-oba girity turuy Si bakat kai ta 
ra kara. arat poij arat Si ka lä-lägat. inja tä äda ta ra pa- 
go-golu Si koi-ra, arat Si ka lä-lägat. ta-u Si rimanua girit kcibäi, 
Si bulu-nan lau i-gi-girit akä kabäi tai na-^aläp. läpa. 



2) na-nat Si käräi ka tuhu-t Sa bulu-nan: y^konan kam, ukui 
Sa-nam-beri-mmj ta-pa-äru uma. äi koi uma ta-pa-OTUy äi koi 
Si galai-aty äi koi S^a-nitu,^ 

läpa i'ku-kua ka mata-t Si ri-ma-nua: „6« pa-go-golu kam^ 
b%däu ma-katä baya n-uma ka tubu-ta. mu-golu kam, i-iok-ioh 
bitja Si gälai-at, i-cok-dok bitja S^a-nitu, bara pa-go-golu kam.^ 

mu'tui'tui inja Si käräi, äi ka lagai-inja. „badja, nC-ai-an 
aku^, na-nat Si käräi ka mata-t Si ri-mata ka lagai. kina gaut 
ba tut'tut n-aku. ka ra mu-go-golu Sia, ba tut-tut n-aku. m^-äi- 
an aku, äi lau ibä-m iu-tu Si kudu ka läpät-nja, läpät tübfi-m 



155 

„Da ist unser Sohn, er hat den guten Geist gesehen; wir 
wollen ihn zum Priester machen, dass er die Priesterschaft hat ; 
nehmt ihr den Behälter, nehmt die Elingel, er soll Priester sein« 
Nehmt die Feder". 

„Welche Feder?" 

„Die Hahnenfeder!" 

„Nehmt den Talisman !" 

„Welchen Talisman?" 

„(Den Talisman aus) Rotang, Pu^lagban-i-Wurzely BiüayaU 
Wurzel, -l-mM-mwnän-Wurzel, Tadä- Wurzel, 06aÄ?i- Wurzel, Ttbala- 
Wurzel, Pw-äfttt- Wurzel, JB060Z0- Wurzel, P-atu-gärä-i-at-Wurzel^ 
Baum - Bulayat - Wurzel , PanäSä - Wurzel , Pu-haSi-Jcät - Wurzel , 
PöZöÄaife- Wurzel " . 

Er macht (den Talisman). Die alten Priester arbeiten mit. 
Danach nimmt er Kainau- und ^>mtt-mtinän-Blumen, drückt sie 
aus, thut (den Saft) in Wasser, streicht sich das ins Gesicht, 
schlägt die Trommel (und) ist nun Priester. Es tanzen zu- 
sammen der neue Priester, die alten Priester (und) die Frauen; 
welche sie wollen, reissen sie in die Höhe (und) tanzen (mit ihr). 
Die Ehemänner verbieten es nicht. Es ist ja die Sitte der 
Mentawaier. Deshalb werden die Ehemänner nicht böse, (weil) 
es die Sitte der Mentawaier ist. Es ist nicht ein Mensch, der 
sie an der Hand in die Höhe zieht, es ist der gute Geist (selbst), 
der die Hand der Frau in die Höhe zieht. Aus. 



2) Der Priester spricht zu den guten Geistern: „Kommt 
her, ihr Väter alle, das Haus zu weihen. Hier ist ein Haus zu 
weihen, hier ist zu thun, hier sind die Teufel". Danach spricht 
er zu den Menschen : „Werdet nicht böse, vielleicht ist das Haus 
freundlich zu uns. Werdet ihr böse, so ist alles wieder aufs 
neue zu machen, so kommen die Teufel wieder zurück". 

Der Priester geht fort, er geht nach seinem Dorfe. „Alter, 
ich gehe", sagt der Priester zum Vorsteher des Dorfes. „Das 
sind die Zauberkräuter. Folget mir nicht. Vielleicht werden 
sie böse; folget mir nicht. Ich gehe. Deine Speise sind Krebse, 
die im Kühlen behaglich wohnen. Behaglich mache ich, der 



156 

»^i pa-äru ku äi käräi. ^^n-on, kicU-nun^y neonat ri-mata, j,kiat- 
nat käräi, di lau ibd-m iba laut Si kudu ka läpät^nja. läpät tubu^ 
nidi Si pa-äru nu si käräi. Si luga akd ka tuhu-niai S^a-nitu."" 
y^nC'äi-an akuy^ na-nat Si käräi. „kiat-nan,^ na-nat Si ri-maict 
ka mata-t Si käräi, y^i-oba lau äkäu pu-aban-at nu Si käräi. läyän 
ma-nua'^. 



3) Sa bulu-nan tai ka läläu ma-nutu baya-inja ka Si ka lä- 
lägai. aläi-da tai käräi. ta ku itjo, Si käräi itjo. ma-igi Sa 
bulu-nan. di ka baya-t koat, di ka lagai-ku, di ka lagai-nuy 
tapoi ta-ta itjo Sia. Si käräi Si tuan ta-ta itjo, Si käräi Si ka 
lä'lägat itjo. 

ma-katai Si ri^ma-nua, ma-rokät Si ri-ina-nua, 6i, urai si 
käräi, Soya-i: yjconan kam tai ka läläu^ (Sa bulu-nan tai ka läläu). 
punän, ta ma-katai, ta ma-h-lano, i-oba mu-ri-ma-nua-, ta i-la-lano, 
i'Oba mu-ri-mornua. 

4) bara punän, Soya-i, 6i pa-aru Si ri-ma-nua, ma-igi Sia 
Ol, ru-ru gaut, käu, poSa-i. 



5) ma-bäSi Si ri-ma-nua, pa-äru, 6i. sägä punät, tui. 



6) urai Si käräi ka Sara lagai, matäi Sa koko, matäi gou- 
gou. Sägä inja ka lagai-inja, kofn. 

„piga-na Si käräi ka lagai-nu?^ 

ma-igi. 

„Uma, änäm?^ 

pulu. 

aku Si käräi'? Voba. Si ka lä-lägat käu gou-gou, kau kan^ 
kdu ibaj kau Sa-nam-beri-inja ka Si käräi. Si käräi kom. 



157 

Priester, deinen Körper". „Ja, gehe nur", sagt der Vorsteher. 
„Gehe nur zu weihen. Deine Speise sind Meerschildkröten, 
die behaglich im Kühlen wohnen. Behaglich machst du, der 
Priester, unsere Körper. Die Teufel fahren auf uns los". „Ich 
gehe", sagt der Priester. „Geh nur", sagt der Vorsteher zum 
Priester. „Du kannst jetzt in deine Priesterschaft einfahren. 
Der Himmel ist heiter". 

3) Die guten Geister auf dem Berge sind freundlich zu 
den Mentawaiern, ihre Freunde sind die Priester. Ich (kann sie) 
nicht sehen, der Priester sieht sie. Es giebt viele gute Geister, 
es giebt welche im Meere, es giebt welche in meinem Dorfe, 
es giebt welche in deinem Dorfe, aber (man kann) sie nicht 
sehen. Der Priester der Weissen sieht sie nicht, der Priester 
der Mentawaier sieht sie. Geht es dem Menschen schlecht, hat 
der Mensch Fieber, kommt der Priester, singt (und) ruft: 
„Kommt her, ihr auf dem Berge [er meint die guten Geister 
auf dem Berge] haltet Punän". (Dann ist) der Mensch nicht 
mehr leidend, er stirbt nicht, er kann leben. Er stirbt nicht, 
er kann leben. 



4) Wenn Punän ist, ruft (der Priester), es kommen die 
Menschen zu weihen, viele kommen, sie sammeln Zauberkräuter, 
legen sie auf, reiben damit ein. 



5) Ist ein Mensch krank, so bringt man ihn in Ordnung. 
(Der Priester) kommt, ist der Punän zu Ende, geht er fort. 

6) Singt der Priester in einem Dorfe, so schlachtet man 
Schweine, man schlachtet Hühner. Wenn er im Dorfe ankommt, 
werden sie verzehrt. 

„Wieviele Priester sind in deinem Dorfe?" 

Viele. 

„Fünf, sechs?" 

Zehn 

(Möchtest du ein Priester werden?) 

(Ob) ich ein Priester (werden möchte)? (Ja), ich möchte. 



158 

ia f^oha aku Sa btdu-nanj ta mo-m^-öi Ha ha tuburku. ta 
r'-oha aJcu. ma-uktuk bara käräi-inja. 

ma-uktuk-^nja toya äi käräi, bara läräi inja. r'oba inja 
Sa bidthnan, äi ka tubu-inja. 

kä bäi ka lagat-mäi nu kudu, 6i Sa bidu-nat ka tubu-my Si 
käräi äkäu. 

ta ma-uktuk-nja ta ba-bara Sa bult^nat, ta mä-m'-ai Sia^ ma- 
uktuk-nja äi. 

älä ma-uktuk, äl^ ta ma-uktuk Si ri-ma-ntm, ta ku itjo. 

6i Sia Sa bulthnan ka tubu-ku, Voba^ ma-nanam. 

Soibo kä bara käräi, koinon, itjo, itjo S'a-nitUy itja Sa bulu^ 
han. bara matart Sülu, itjo s*a-nitu, itjo Sa bulthnan, ma-igi Sa 
bidu-nan tu-itjo, ma-igi s^a-nitu tu-itjo, 

ma-uktuk Si na-naläm, käräi'^ moruktuk Si ma-täu, käräi. mar 
igi Si na-naläm ma-uktuk ka lagai-ku. 

ri-mata, ta-u Si käräi ri-mata, ta i-itjo, Sara-tpunän i-pu-uku. 



7) nai-nai Si käräi. bara lä-lägu, labo, lo-loiSi, cut^ pä, 
Saga, toak. 



8) bara rokät, labo, nai-nai-nai, öüt, ala Sä-Sä-inja, not ka 
tubu-t Si ri-ma-nua. 



9) bara lubd S'a-bäu, akd gaut Si käräi, ri-ma-nua. 



159 

Die Mentawaier geben Hühner, Kladi, Fische, sie geben dem 
Priester alles. Der Priester isst. 
(Warum wirst du es also nicht?) 

Die guten Geister wollen mich nicht; sie kommen nicht 
zu mir. Sie wollen mich nicht. Der Berufene wird Priester. 

(Wird der Sohn des Priesters wieder Priester?) 

Ist der Sohn des Priesters berufen, so wird er Priester, 
(dann) wollen ihn die guten Geister, sie kommen zu ihm. 

(Kann ich auch Priester werden?) 

Wenn du dich in unserem Dorfe niederlassest (und) die 
guten Geister kommen zu dir, (dann wirst) du ein Priester. 

Ist einer nicht berufen, so kommen die guten Geister nicht, 
sie gehen nicht (zu ihm, zu) einem Berufenen gehen sie. 

Ob ein Mensch berufen, (oder) ob er nicht berufen ist, 
(kann) ich nicht sehen. 

(Dass) die guten Geister zu mir kommen, wünsche ich, 
es ist schön. 

Nachts, wenn einer ein Priester ist, kann er sehen, er 
sieht die Teufel, er sieht die guten Geister. (Auch) wenn die 
Sonne scheint, kann er die Teufel sehen, (und) er kann die 
guten Geister sehen. Viele gute Geister (und) viele Teufel sind 
zu sehen. Ist eine Frau berufen, (wird sie) Priester; ist ein 
Mann berufen, wird er Priester. Viele Frauen sind berufen in 
meinem Dorfe, 

Der Vorsteher, wenn er nicht Priester ist, sieht (die Geister) 
nicht, nur den Punän hat er zu beschliessen. 



7) Ein Weihwedel des Priesters. Wenn Gewitter ist, 
zündet er ihn an, schwenkt ihn, drückt ihn aus, er geht aus, 
hängt ihn auf, er baumelt. 



8) Bei Fieber zündet er ihn an, schwenkt ihn, drückt ihn 
aus, nimmt die Äsche, reibt sie auf den Körper des Menschen. 

9) Bei Pocken wendet man die Zauberkräuter des Priesters 
an, (der Kranke bleibt) am Leben. 



160 

10) bara orin-in, haäij urai si käräi, upa, pa-nim^-ai ii 
käräi, hau inuj hau koman, hau iba. ma-ron, ta mu-tirai si häräL 



11) bäla toyaj ta mu-urai äi häräi, mu'talimouj urai si käräi. 
matäi Si ha lä-lägat. ta mu-urai Si käräi, ta-kä-käi-käi, mu-sabu 
Sa bulu-nan. 



12) Si käräi mu-Sairigi. 



13) lälät. urai si käräi, Saga. 6i S'a-nitu, loto inja, tut 
inja, nC-aila S^a-nitu itjo inja. 



14) Soga-i si Jcäräi tai ala oinan äjoiki, läpa ta bara ka tai 
ala oinan, ai ka tai obat soya-i Si käräi, ma-igi orin-in ka lagai. 
piü-gat-nja di ku galai uma, bara orin-in, Sägä, ta-an a-bara, 
Soya-i Si käräi, pa-aru uma, pa-aru S^a-nitu. 



15) „kati-an ina, tai ma-loba garat, ina tai ka baya-t koat, 
ina tai ka goja, ina tai ka ma-mia, ina tai ka täna laina, käräi 
ka timbalät, käräi tai ka tiri-t oinan,'^ 



16) „konat kam, ta-pu-punät kam, äi koi iba-ta gou-gou, iba- 
ta Sa koko, konat kam, ta-pu-punät kam.^ Sa bulu-nan i-ku-kua. 

yjconat kam, ta-pu-punät kam, tai ka täim loina, tai ka 
baya-t koat, tai ka läläu, tai ka göja,^'' urai Si käräi. 



i 



1«1 

10} Ißt Kriücikheit da, (isjt einer) leidend, so smgt der 
Priester. (Er bekommt dann) das Honorar, das Priestergeschenk; 
man giebt (ihm) Perlen, Zeug, Fische. Bei einem Gesunden 
singt der Priester nicht. 

11) Bei der Geburt eines Kindes singt der Priester nicht, 
bei der Hochzeit singt der Priester. 

Stirbt ein Mentawaier, so singt der Priester nicht — käi- 
käi — (sonst) verschwinden die guten Geister. 

12) Der Priester dreht sich im Tanz. 



13) (Das ist) ein Zauberstein, der Priester singt (und) 
hängt ihn auf. Der Teufel kommt, hat Angst (und) läuft fort. 
Der Teufel scheut sich, ihn zu sehen. 



14) (Ich muss) erst den Priester von Äla oinan kommen 
lassen. Wenn er in Äla ointm gewesen ist, kommt er nach 
Ohat. (Ich muss) den Priester kommen lassen. Im Dorfe sind 
viele Krankheiten. Ich habe vor einiger Zeit ein Haus gebaut, 
da kamen Krankheiten. (Wenn das Haus geweiht ist^ sind sie 
zu Ende, dann sind keine mehr. (Ich muss) den Priester keuMneii 
lassen, (dass er) das Haus weiht (und) die Teufel austreibt. 



(Priestergesänge.) 

15) „Nur zu, Mütter auf den Gewächsen der Lichtung vor 
dem Hause, Mütter im Schoosse des Meeres, Mütter zwischen 
Himmel und Erde, Mütter im Himmel, Mütter auf den Bäumen. 
Die Weihe in Timbalät^), die Weihe ain Flussquell". 



16) „Kommt her, haltet Punän, hier sind Hühner zu 
essen, hier sind Schweine zu essen, kommt her, haltet Punän '*. 
(Er meint die guten Geister). 

„Kommt her, haltet Punän, ihr (guten Geister) auf den 

^) Timbalg^t oder Tibai&t wurde malaiisch als ptdu aetan, Teufels- 
insel, erklärt. 

11 



162 

17) jyina Jea Tibcdätj iai ma-l6ba gäraty^ urai sishäräL 



18) jikonat'kanat'ikofuxt Jeina käöat,^ 



19) jfm ma-loba gäraty tai ka icrna Unna gärat.^ 



20) yjconat ^nja Jcam, akd käöat-mäi.^ 



21) „kanat'Jcanat'koncU'konat kina häiatj aläij Si rau^ doyai, 
hapu-WrmSa ham^ hapu-äpa kam, iba-ta Sa koJco^ iba-ta gou^gou.^ 



VII. 

i) galai urnuy kau punän sa-na lagOy ma-udjupöi sa-na lago, 
cda djurutj äi ma-Si-ala iba ka monay lä ainan, ta-u lä bagäi^ 
sa-Sa ka tiri. 



2) punän tälu-na go-göi. urai si käräi: yytai ma-loba garat.^ 
ka hara punäny käu lai-lai, käu bäkäu ka bukäty käu Sari piuy 
käu toU'tou. 



3) läi'läi si käräiy ha^ra punän käu. ta hara punäny koiri. 



4) aku ma-nak-kak töbat Sapou. a-hara pimäny mu-kom gou- 
gou. kak-kak tobat SapaUy läpa bara punän, bara punän, tamo- 
wl'bi ka uma Si tuan, ta-kä-käi-käi. 



5) Si nä-nä gät da pu-djurut, Sägä punäUda. 



163 

Bäumen, ihr im Schoosse des Meeres , ihr auf dem Berge, ihr 
in der Luft". (So singt der Priester). 

17) „Mütter in Tibalät, Gewächse der Lichtung vor dem 
Hause" singt der Priester. 

18) „Kommt, kommt, kommt, ihr Seelen". 

19) „(Seelen auf den?) Sprossen der Lichtung, (Seelen) 
auf den Bäumen der Lichtung"' 

20) „Kommt her, unsere Seelen". 



21) „Kommt, kommt, kommt, kommt, ihr Seelen, Freunde, 
Söhne, Töchter; macht keinen Wind, lauft nicht durcheinander; 
unsere Speise sind Schweine, unsere Speise sind Hühner". 



YU. Panlii. 



1) Wenn man ein Haus baut, so hält man einen Monat Punän ; 
wenn es lange dauert, einen Monat. Man nimmt Frühstück, 
fahrt nach der Mündung, Fische zu fangen, trinkt Wasser, anderes 
Getränk ist nicht, fahrt wieder aufwärts nach der Quellgegend. 

2) Der Punän dauert drei Tage. Der Priester singt: 
„(Seelen auf den?) Sprossen der Lichtung". Wenn Punän ist, 
legt man Hüftringe um, thut bäMu-Tihimen in den Haarschopf, 
steckt sich «an-Blumen hinter das Ohr, legt tou-Blmnen an. 

3) Die Hahnenfeder des Priesters wird in Punän angelegt, 
wenn kein Punän ist, fortgelegt. 



4) Ich habe das Dach vom Schuppen genäht, nun ist 
Punän, da esse ich Huhn. Wenn man ein Schuppendach näht, 
danach ist Punän. Im Punän geht man nicht zum Hause des 
Herren — Jcäi-käL 



5) Jetzt essen sie djwrut^ ihr Punän ist zu Ende. 

11* 



IM 



6) bara pmiänj manai. ia hara pumm^ ia mnA-manaiij hoiri- 



akd-da-ncU 'nja. 



7) matäi inja sa-ha uma-inja punän, mu-ham. 



8) käburkai punä/n. Sau iboty iäu Jean, Sara Si fUhnaiäm^ 
sota si ma-täu säu Jean, Sau iba. ta-an äi Sa bagäi» a-läpa-an 
mu-Jcabu-Jcanj mu-Jcäi-Jcäi pulu-na go-goi. 



9) tau iübu H Jcäbu-Jcat kä bara pt^näny ai ha Joabod-daj 
ala, ubä. 



10) halou si Icäräi m'-aila Sa-nitu. läpa punän goloJe, Jewi. 



ll) ma-tanäm baya ta-tibiH, nu tibo-i Jcam akuj wu pu-punän 
aJcd Jcam aku. 



12) bara punän, ma-ladjä pärät bara toya Jca baya, ma- 
udju ta pa-hit, ma-ladjä pärät, ma-ladjä uräm-än. bara punän^ 
mu-Jeom gau-gou, mu-Jcam Sa Jcoko, mu-Jeom gätä, bago, Sornam- 
beri-inja. ta bara pumm, matäi Sa koJcOy Jcam, matäi gou-gou^ 
Jcam, bara punän, läba, tägili Sa JeoJco, matäi oM, Jcom. 

ma-Sago Si ri-ma-nua, pa-äru, matäi Sa JcoJco, ala, Jcom. bara 
ptmän, ta-ta ga-galai, ta-Jcä-Jcäi-käi. 



13) matäi rl-mata, punän. 
ma-igi, ta-u f-agai go-goi-vnja. 



14) bara punät, Jcdu inu, goloJc Jca baya taluJcut, Jcdu Jca loAoJcai. 






"». 



165 

6) Im Punän legt man die heiligen Blumen an. Wenn 
kein Punän ist, legt man sie nicht an, man legt sie bei Seite. 



(Nassau-Inseln.) 

7) Wenn einer todt ist, hat ein Gemeindehaus Punän, da 
wird gegessen. 

(Nassau-Inseln.) 

8) Wenn man heiratet ist Punän. Man kocht Fische, kocht 
Kladi. Die Frau für sich (und) der Mann für sich kocht Kladi, 
kocht Fische. Die Anderen sind nicht dabei. Nach der Hoch- 
zeit halten sie zehn Tage Punän. 

9) Behäbig ist der Körper alter Männer. Wenn sie Punän 
haben, halten sie (die Tabackspfeife) in der Hand, nehmen sie 
(uftd) rauchen. 

10) Vor dem Amulet des Priesters scheuen sich die Teufel. 
Nach dem Punän nimmt man es ab, legt es fort. 



11) Ich habe Lust (mit euch Herren) zu reden. Ihr redet 
mit mir, ihr bepunänt mich. 

12) Ist Punän, so hungert der Penis. Sind Kinder im 
Bauche (der Frau, so darf man) lange nicht coitiren, der Penis 
hungert, der Sämling hungert. Ist Punän, so isst man Hühner, 
man isst Schweine, man isst Kladi, Bananen, man isst alles. 
Ist kein Punän, so schlachtet man Schweine (und) isst sie, man 
schlachtet Hühner (und) isst sie. Ist Punän, (so nimmt man) 
ein Eisen, erdolcht ein Schwein, tödtet es, isst es. Ist der Mensch 
erschöpfk, (so muss er) sich in Ordnung bringen, er schlachtet 
ein Schwein, nimmt es (und) isst. Ist Punän, (so darf man) 
nicht arbeiten — käi-käi. 



13) Stirbt der Dorfvorsteher, so ist Punän. 

(Wie viel Tage lang?) 

Viele (Tage). Man kann (die Zahl der) Tage nicht wissen. 



14) Ist Punän, so legt man Perlen an, nimmt sie aus dem 
Kaisrten heraus, legt sie um den Hals. 






166 

VIII. 

l) Sägä ka kärän-at, galai ka-öaila. läpa kchcaila säu a- 
tälu. kok kutit-nja^ säu ka ogbuk baya-inja. m'-ara-at, itdu ka 
pa-si'bulurat 



2) kudurot pa-si-huiu-nan, a-täiu, i-ko-kop sa btdurnan, si 
ma-kinäu, si ma-hula/Uj kau ka tat ka Vüäu dua-inja, kfM-^nja 
gälak Sa na. 



8) baya-inja H ma-kinäu niktik, käu ka im ka IMäu, ka sa 
bidu-nan, i-ko-kom. käu goiSo, niktik, goiso käu ka sta^ birit komah 
goiSo. ka Sa bulu-nat käuy ka S'a-mtu ta-ia kau. goiSo käu ka 
Sa buiu-nan^ i-ko-kam Sa bagäi. 



IX. 

1) morloto S^a-mtu gaut Si käräi, ta ra itjo Sita S^a-nitu, 
si käräi itjo, ta-u Si käräi, ta-ia itjo, 

yjcaipa S^a-nitu?^ 

S'a-nitu ka lagai. 

y^Sara la?^ 

ma-igi. sabat Si ri^ma-nua. Soibo bara s'a-nitu, 

ta i-ko-kom. ta-u kcU-da Sa-nitu. Si ka lä-lagat äi kan, 
S'a-nitu ta-u kan, k'aku ta ku itjo, k^äkÖM nu itjo, Si käräi äkäu, 

y^tapoi ta ku itjo.^ 

ta fna-koinon matä-m. 

ta'^ ma-katai, ma-aru. Soibo itjo, bä mata-inja S^a-nitu, 
tago ta ma-bä. mata-inja ma-bä, tubu-inja ta ma-bä, ma-äru, 



167 
YUL e^ute edelster. 

1) Man kommt zum heiligen Platz (und) macht das Kreuz- 
gerast. Nachdem man (die Stäbe) gekreuzt hat, kocht man Eier. 
Man zerbricht die Schale (und) kocht den Inhalt im Bambus. 
Ist er gar, opfert man ihn den guten Geistern. 



2) (Das ist) der Sitz der guten Geister. (Das sind) Eier, 
die guten Geister verzehren sie. Das Gelbe (und) das Weisse, 
beides giebt man den (Geistern) auf dem Berge. Die Schale 
legt man hier nieder. 

3) Den Inhalt, das Gelbe, knickt man (erst und) giebt ihn 
denen auf dem Berge, den guten Geistern. Sie essen es. Man 
giebt (ihnen) ein wenig, knickt es (erst), ein wenig giebt man 
ihnen. Man reisst ein wenig Zeug ab (und) giebt es den guten 
Geistern. Den bösen Geistern giebt man nichts. Ein wenig 
giebt man den guten Geistern, das Übrige isst man (selbst). 



i 

IX. BSse edelster. 

1) Die Teufel haben Angst vor den Zauberkräutern der 
Priester. Wir (können) die Teufel nicht sehen, die Priester 
sehen sie. Wer kein Priester ist, kann sie nicht sehen. 

„Wo sind die Teufel?« 

Die Teufel sind im Dorfe. 

„Einer blos?" 

Viele. So viele wie Menschen. Nachts konmien die Teufel. 
Sie essen nicht, sie haben keine Nahrung. Die Mentawaier 
haben Nahrung, die Teufel haben keine Nahrung. 

Ich kann sie nicht sehen, du kannst sie sehen, du bist (ja) 
ein Zauberarzt. 

„Ich kann sie aber nicht sehen«. 

Deine Augen sind nicht scharfsichtig. — Hässlich sind sie 
nicht, (sie sind) schön, am Abend sind sie zu sehen, roth sind 
die Augen der Teufel. Am Tage (sind sie) nicht roth. Ihr 



168 

sabat Si n-ma-nua Si na^^naiäm. läpä Ujha^ habit di-^n, inu di-at^, 
hifü di^rnn. häMu ta^j lai4ai di ka tulm-da ifuMiüu, s^ornitu ta 
mu'kop Si n-ma-ntM, ta-u Tcan^ Id toru. mu-kia äi, porkin di 
ä'-amtu^ Si ma-täu ka udut, si na-ndUkn ha hafa, si rv'Vif^a-fifua 
üba Ictgo, Si na-naiäm Saba udju-iiya. pa-Sa-SabcU-da S'^a-nitu pa- 
Jtit. Si ri-mchfiua ^a^mtu ta porhit. di güu-gau ka §a^üUj ta- 
ta itjOy ta ma-kainon mata-ta. Sa-nitu ta Sdba Sa köko, ta Sah^ 
gou-gou, Saba Si ri-ma-nua lä. 



2) matäi Si ri-ma-nua, kädat i-äi ka Sa adowi-inja, ka tai bau 
lagaiy ka Sa-nitu. ta-u Sa hulu-mm ka tai hau lagai, Sara-t S'a- 
nitu. (Uä murkom ^f^a, (üä ta mu-kom, ta-ta itjo. Si bara h&räi 
itjo. käöat, unau tubu m^-äi Sia Sa-^am-ben-da, sabat käcat, Sabat 
unou tubu äi ka S^a-nitu, 

unou tubuy matäi inja^ baüiu ^a-nitu] käcaty matäi inja, 
haeUiu ffa-nitu. aku Si bakat-nja unou tubu, maiäi tubu-inja, 
baüiu Sa-mtu. matäi Si H-ma-nua^ ta maiäi Si na-nalä/pj luman. 
^a-nitu Si ma-matäi Si m^a-täu^ Si lumah-nja lä Si na-naläp. oiy 
ta i-oba Si na-naläpy morloto inja ka tubu-da S'a-nitu. Soya-i tai 
kätäij mu'uraij bit-bit, tui ^a-nitu ka baya Icdäp, i-bit-bit 'nja 
Si käräif tui da S^a-nitu. 



3) kaipa S'a-nitu polak? 

änun-änun ka polak. ta mu-tmiu mata-inja Soibo, ta mä- 
märäm. änun-^n, äntm-an, pato. ta mu-ko-kom 'nja. 



169 

Auge ist roth, ihr Körper ist nicht rodi, er ist 9cbi^, wie 
menschliche Männer, wie menschliche Weiber. Sie haben keine 
Jacke y einen Hüftschurz haben sie, Perlen haben sie^ Stirn- 
schmuck von Perlen haben sie, bäkäu-THnmen tragen sie nicht. 
Hüftschmuck aus Rotang haben die Teufel am Körper. 

Die Teufel fressen keine Menschen. Sie essen (überhaupt) 
nicht, trinken (auch) nicht. (Aber) sie uriniren. Die Teufel 
coitia^en (auch), die Männer oben, die Frauen unten. Bei den 
Menschen (dauert die Schwangerschaft) neun Monate, bei den 
Teufeln eben so lange. Die Teufel coitiren unter einander. 
Menschen (und) Teufel coitiren nicht («isammen). Die Teufel 
haben (auch) Hühner, man sieht sie nicht, unsere Augen können 
sie nicht sehen. Die Teufel haben ebenso Schweine (und) 
ebenso Hühner wie die Menschen. 



2) Ist der Mensch todt, so geht seine Seele zu ihren Vätern, 
in das grosse Dorf, zu den Teufeln. Gute Geister sind nicht 
im grossen Dorfe, nur Teufel. Ob sie essen (oder) ob sie nicht 
essen, können wir nicht sehen. Wer ein Priester ist, sieht es. 
Die Seelen (und) die Geister gehen alle zusammen zu den 
Teufehi. 

Der Geist, wenn der Mensch gestorben ist, wird ein Teufel, 
die Seele, wenn er gestorben ist, wird ein Teufel. Meine Seele, 
wenn ihi' Körper gestorben ist, wird ein Teufel. 

Stirbt ein Mensch, so ist seine Frau, die nicht gestorben 
ist, eine Witwe. Der todte Mann wird ein Teufel, die Frau ist 
eben eine Witwe. (Seine Seele) kommt (sie zu besuchen), die 
Frau will das nicht, sie hat Furcht vor den Teufeln, sie ruft 
den Priester, der singt, schwenkt (den Weihwedel), die Teufel 
fliehen aus dem Hause. Der Priester schwenkt den Wedel, die 
Teufel fliehen. 



3) Wo (lebt) der Erdteufel? 

Er wandei*t in einem fort auf der Erde. Er wird Abends 
nicht müde, er schläft nicht. Er wandert fortwährend bis zum 
Morgen. Er isst nicht. 



170 

tai La-hi'Jciau mu-änun ka UUäu. 

iai ka täna hina ka täna hina. 

Si ta lO'lokat Vugu. 

H ta utd Vugu lau äda. 

si f^ap-njam cHai k'ugu lau äda. 

Si La-kO'koina ka butät Idna i-ku-kudu. 

Si pu-ma-^batU'Oinan ka tiri-t oinan-mai da ha kudu. 

Si ta Sfdät ka ainan i'Jcu-ktidUj mä-m^-ai Sia mu-la-häjo. 

Si nu-nu djö-djö ka UUäu i-ku-kudu. 

tai ta aiai ka polakj ka bugäi. 

Si kom mäk-mäk kdi ka polak, 

tä'täu Si dj(hdjo laHap i-kudu ka baya. 

si h/hkuti ka pciaky i-ko-kom iba^ ka ti-tibo-kat kom, 

tai ka ma-nua ka paia, ka mornua. ta mu-ko-kom *njaj ta 
ma-ladjä baya-inja, ma-käräk *nja, 

Sai ma-^ju-dju ka UUäu da hu-hudu. 

tai ka UUäu ka UUäu da ku-kudu. 

tai ka tiri-t oinan ka tiri-t ainan da ku-kudu. 

tai ka baya-t koat ka koat da ku-kudUf ta i-ko-kam. 

Si bau läpä ka babä-t ainan i-hu-kudu, ta mu-ko-kam *nja. 

tai La-ki-kiau ta mu-ka-kap Sia, ka ma-nua da hu-hudu. 

Si La-ko-kaina mu-kudu ka butät laina. ta i-aba Idna taitäty 
ka butät hina S'a-bäu. i-ka-kap gau-gau. ai inja ka Sapou Si 
ka lä-lägat ai inja. 



4) ka Sapau Sa-^a-räu äi inja ala gau-gau. ta i-SärSäu, i- 
tök-tok bulu-injaj gin^ kom tübu-inja. ala inja gau-gau^ ta-u Saki- 
injdy i-ta-takou 1&, äi Si na-noUäp Si La-ka-kaina^ äi Si ma-täu, 
ma-igi. bäu-inja bau djoilo. 



5) mata-inja S*a-mtu bara Si ma-bä, bara Si fna-puSu, ma- 
igi galai mata-inja. 



171 

Lahikiau wandert auf dem Berge. 

Der auf der Mitte der Bäume (wohnt) auf der Mitte der 
Bäume. 

Der ohne Hals (wohnt) unten. 

Der ohne Kopf (wohnt) ebenso unten. 

Der die Haare abschneidet (wohnt) ebenso unten. 

Läkokaina wohnt auf dem Gipfel der Bäume. 

Der den Fluss steinig macht, - wohnt an der Queue des 
Flusses. 

Die ohne Nagel wohnen im Flusse, sie fahren auf Segelböten. 

Die Hundeschnauze wohnt im Walde. 

Die Haarlosen (wohnen) auf der Erde, am Strande. 

Die die reifen Bananen essen (wohnen) hier auf der Erde. 

Der Alte, der am Hause mttelt, wohnt im Walde. 

Der hi-huti (wohnt) auf der Erde, er isst Fische, in der 
Fischräucherkammer isst er sie. 

Der im Himmel wohnt oben, im Hinmiel. Er isst nicht, 
er hat nie Hunger, er ist zauberkräftig. 

Die wohnen auf dem Berge. 

Die auf dem Berge wohnen auf dem Berge. 

Die an der Flussquelle wohnen an der Flussquelle. 

Die im Meere wohnen im Meere. Sie essen nicht. 

Der mit der grossen Jacke wohnt am Flussufer, er isst nicht. 

Die Lahikiau essen nicht, sie wohnen im Himmel. 

Ldkohoina wohnt auf Baumgipfeln, Kokosbäume liebt er 
nicht, er wohnt auf dem Gipfel grosser Bäume (und) isst Hühner. 
Er geht nach dem Schuppen der Mentawaier. 



4) Nach dem Schuppen der Malaien geht er Hühner holen. 
Er kocht sie nicht, rupft^die Federn, wirft sie weg (und) isst den 
Körper. Er holt die Hühner, kauft sie nicht, er stiehlt sie ein- 
fach. Es giebt weibliche Lakokoina^B (und) es giebt männliche. 
Es sind viele. Sie sind so gross wie ein Fischnetz. 

5) Die Augen der Teufel sind roth (oder) schwarz; sie 
haben vielerart Augen. 



172 

6') lä-lägu, ma-igi ^OrnUu, 



7) lä'lägu da S*a-näu. r^oba-at gäräi. 



8) ncUau uma ma-lato S^a-mHn, Uti, ta ma-loto ia b^-nany 
ma-ämä Ha, 



9) bara gaut-nja S'ii^ÜH Jm bara iaman. 



10) Djwmmmi Saya-^: yjpa-gclw Jana barä, bura akd päi lä 
goiSo^, Soya. 



X. 

l) bara §i oho. bäla lagOj bäla loyau. matäi lagOj ta bä- 
bala. bäla lago, bäla bitja. 



2) piga ttSu Si ri-ma-nu? 
ptdu sä näy ptdu §ä na. 



3) aSo-soat ^a-nitu. 



4) bara roMt-M, tagili Sa-Sa-räu. 



5) inja lä nu la-labo akd kam 'n/ä^ ma-moMi-at stta. 



6) ba Jca-Jcau ka tübthda, torkä-käi-käh ba-bara rokät-da. 



7) ta-bi'birut-at ka mata-injay biriU si ta bulu-t pai-pai. 



8) tuba ra käu inja ka baya köloko si pa-na-naä, inja ta 
äda i'Orak Si käu ra. 



9) ti'Ugot Si ri-ma-nua Si pa-na^naä. 



in 

d) ISb d^m&ert — (dae sind) viele T^eufel. 



7) Die Teufel donnern; sie lieben das Dröhnen. 

8) Vor dem Haustalisman fiircliten sich die Teufel, sie 
laufen fort. Die guten Oeieter filrekten sieh nicht^ »ie sind sanft. 

9) Im Amulet befinden sich Zauberkräuter gegen Teufel. 

10) Djurumuri ruft: ^ Werde böse, Westwind! Brause 
noch etwas!" ruft er. 



X. Vedlcin und Terwandtes. 

1) Es sind Jungfrauen. Bei zunehmendem Mond kommt Blut 
heraus, bei abnehmendem Mond kommt es niclit heraus ; nimmt 
der Mond zu, kommt es wieder heraus. 



2) Wieviele R^>peQ hat der Meosch? 
Zehn hier, zehn dort. 



(Der Vorsteher von t<U öban kat Magenschmerzen): 

3) Die Teufel haben (nach ihm) geschossen. 

4) Bekomme ich Fieber (vom Photographirtwerden), so 
erdolche ich einen Malaien. 



5) Verbrennt ihr sie (die Sandalen), (so müssen) wir sterben. 

(Neugeborene Mäuse nicht jungen Mädchen in die Hand geben!) 

6) Gieb sie ihnen nicht — käi-häi — sie bekommen Fieber. 



[Gerstenkorn (hardeohim,)] 
7) Es ist eine Maus in sein Auge gekommen, eine Maus 
ohne Schwanzhaare. 



8) Tuba haben Giftmischer in den Feuerheerd gelegt. 
Deshalb sind sie krank^ (weil) jene es hingelegt haben. 

9) Ein Galgen für Giftmischer. 



174 

10) bälä aJcUj taki ü munän. toru Icigäk si käräiy a-m^-cdä- 
nan. taki ii mwnän, ta ma-äru H nonai, ta tu-ro-rok-dan. nufn 
mo-n/'Oi. 



11) Si ka lä'lägat kua kai da pa-na-naä. 



12) Sokat bara rokät. dua-na go-goi ta i-hara, bara hitja. 
bara rokätj an/im^ bara aktinahy a-Sägä-an, 



13) si iwhnä gät bara rokät, matjäp ta bara, sokat ta pcU 
ba-bara, Sokat bara. dua moni rokät. 



14) Si mu-ri-ri-ri-rithriu bara rokät. 



IS) Si nä-nä gät bara,, matjäp ta bara, matjäp bitja bara. 
Sara moni rokät. 



16) ta bara rokät, moni-inja. moni-inja rokät-ku Si nä-nä gät. 



17) tälu moni-inja borbara päi läy äpat moni-inja ia ba-bara. 



18) bara rokät dua-na go-goi, tälu-na go-goi, tu-tu, bara botui 



19) lubä s^a-bäu ma-igi matäi, ta ma-igi ta ma-matäi. 



20) kä bara lub& s^a-bäu, matäi. ta-u pu-lä-kat. 



21) Si Saüäu Si bau ta-u, Si buru di, si nä-nä gät ta-an. 
ta-an i-aili Si Sailäu, Si badja? 



175 

10) Ich bin gefaUen, der Daumen ist zerbrochen, er ist 
nicht vom Priester behandelt worden, es ist (von selbst) geheilt. 
Der Daumen war zerbrochen, die Finger sind nicht gut. (Ich 
kann sie jetzt) nicht strecken, das Krümmen geht. 

(Eine alte Frau unter dem Verdachte der Giftmischerei:) 

11) Die Mentawaier sagen, wir haben sie vergiftet. 



(Malaria :) 
12) Am anderen Tage ist Fieber, nach zwei Tagen ist es 
nicht da, (am nächstfolgenden Tage) ist es wieder da. Wenn 
Fieber ist, (fühlt man) Kälte, es kommt Schweiss, (dann) ist es 
zu Ende. 



13) Heute ist Fieber, morgen ist es nicht da, am darauf 
folgenden Tage ist es noch nicht da, den nächsten Tag ist es 
da. (Das ist) ein Fieber von zwei Zwischentagen. 

(febris continua:) 

14) Immerfort ist Fieber vorhanden. 



15) Heute ist es da, morgen ist es nicht da, den nächsten Tag 
ist es wieder da. (Das ist) das Fieber mit einem Zwischentage. 

16) Ist kein Fieber da, so ist Zwischentag. Ich habe 
heute den Zwischentag von meinem Fieber* 



17) Drei Zwischentage (fdyris quartana) kommt noch vor, 
vier Zwischentage (febris quintana) kommt nicht vor. 



18) Zwei (oder) drei Tage ist Fieber, dann schwillt es (und) 
die Milz wird fählbar. 



19) (An) Pocken sterben viele; (nur) wenige sterben nicht. 

20) Wenn einer Pocken hat, stirbt er, es giebt keine Arznei. 



21) Besessene giebt es in letzter Zeit nicht; vor Zeiten 
gab es welche, jetzt sind keine mehr. Hast du keine Besessene 
mehr gekannt, Alter? 



176 

22) iofo aku g^idp-mi. 



23) ma-Sapo guiuk^ ftöZua, Sinu, njoan. ItM ta ma-äapo, ta 
ma-Sapo gaäjau. 



24) bara Jca haya läiti^ baia ka mata n-tm. 



25) tä'tärcU, bara tinai bitja^ galak tot-tot. 



26) torta bu'buzük akd Voinan tat guirgui, su-Subui lä^ la- 
ta So-sonä akd. 



27) mu-talimou Ma^ käu näk-nän-an; sulä ta toya-da^ kau 
näk-nän-an. 



28) di aräp-many dt itjo-an, dipm-nan, dt bolot-nan, dt uka aka. 



1) toya ka baya si na-naläm siba lago, puiu. 



2) ma-gedjäk ka baya toya. 



3) ta päi sägä lago-inja. 



4) siba lago bala toya-da. si ma-äru, ta matäi ka baya^ 
äiba lago, bala ka tinanai äda. matäi ka baya, bala lago talu, \ 
äp^, lima, mäm, matäi. 1 



5) siba lago bala, ptdu kudu k'uma, bäia sa/ra lago-mj^b, 



177 
22) Deine Hautflechte steckt mich an. 



j^^ 23) Ansteckend sind Hautflechte, Aussatz, Schnupfen, Husten. 

Geschwüre stecken nicht an, Diarrhoe steckt nicht an- 



24) Im Bauche sind Würmer^ sie kommen zum After heraus. 



25) Wächst es (und) ist sie wieder schwanger, — stellt sie 
das Säugen ein. 

26) Man legt die kleinen Kinder nicht ins Wasser, man 
^< ^^ bespritzt sie blos, taucht sie nicht ein. 



27) Heiraten (die Frauen) so legen sie die Brustbinde an, 
haben sie kleine Kinder, legen sie die Brustbinde an. 



28) Es giebt das Hören, es giebt das Sehen, es giebt das 
Kiechen, es giebt das Lecken, es giebt das Anfassen. 



(Geburt). 



1) Die Kinder (sind) im Bauche der Frau neun Monate 
(oder) zehn. 

2) Das Kind spaziert im Bauche der Frau. 



3) Die Monate sind noch nicht voll (Abort). 



4) (Nach) neun Monaten kommen die Kinder heraus. Geht 
es gut, sterben sie nicht im Bauche, kommen sie (nach) neun 
Monaten aus den Eingeweiden heraus. Sterben sie im Bauche, 
kommen sie (nach) drei, vier, fünf, sechs Monaten heraus (und 
sind) todt. 

5) (Nach) neun Monaten wird es geboren, (bis zu) 10 Mo- 
naten bleibt es im Hause, es kommt aus (dem Hause, wenn es) 

12 



178 

ptdu Sara tära, hau nanan inu-daj inu toyorda H goiSo. sa^jMi- 

da-nan aHai-iiya. läpa a-rorsapu inja, Mrü-dorncU 'fya 



6) ta mo-m'-dij ta bä-bäla^ ma-ipit, urai Si käräi ka u^ma 

m 

ta bdi. ma-igi tai na-naiäp matäij ta bala toya. 



7) bäla toya, mti-punän, i-Tcu-kudu Kuma dua lago uktsi 
Tcudu ka baya laiäpy toya mu-tot-tot ma-oloi-an, äi mu-rdu, bäla 
toya, mu-kom ukui gou-you, toya ta i-ko-kom^ morgoiSoj ta-u ion.. 
dim lago ta päi i-bala ion^ tälu lago i-bala öon, äpat lago änuh, 
bara cot-nja. sara lago käu läOu-inja. dtm lago käu dah&ok^ 
tälu lago tukut, äpat lago guruiy lima lago änun toya-ta^ änätn 
lago bala mu-rdu-inja tai gui-gui. 



8) bala toya-inja, äi na-naläm bara orin-iny murSou, dja- 
dja puSothiuja, sa bagäi la ma-na-dja, ogbuk pa-na-dja inja, läpa 
räu hdak, buzuk ka djödja, ka baya laiäm rdu, mu-Sou toya 
ka baya-t lulak, si ma-läpät djödja. a-läpa-at rdu, mu-tot-ton, lä 
inja tot'ton. a-läpa tot-tot, ta mu-Sou. märäm ina, märäp toya, 
märäp sa-nam-beri-inja. bara si ma-täu sara, bara na-natäm mar 
igi sia. 



9) bala toya, ta bara si ma-täu, ta-kä-kdi-käi, ma-igi poi 

tai na-naiäp äabu tai na-naläp si ma-igi, äi si ma-täu 

ka uma. 



179 

einen Monat (alt ist). Nach 11 Monaten legt man Kindern 
Perlen um, Perlen für kleine Kinder. Sie schneiden ihnen 
die Haare. Nachdem sie sie geschnitten haben, rasirt man ihnen 
(den Vorderkopf). 

6) Es geht nicht, es kommt nicht heraus, es steckt fest. 
Der Priester singt dann im Hause. 

Viele Frauen sterben, (weil) das Kind nicht herauskommen 
(kann). 

7) Wird das KiaA geboren, so hält man Punän. Zwei 
Monate bleibt der Vater zu Hause (und) bleibt im Zimmer. (Auch) 
die Mutter bleibt im Zimmer. Das Kind saugt an der Brust, 
ist es heiss, so kommt es ins Bad. Wird das Kind geboren, 
so (darf) der Vater Huhn essen, (auch) die Mutter (darf) Huhn 
essen, das Kind isst nicht, es ist zu klein, es hat keine Zähne. 
Mit zwei Monaten kommen die Zähne noch nicht heraus, mit 
drei Monaten kommen die Zähne heraus. Mit vier Monaten 
(kann es) gehen (und) hat Zähne. (Ist es) einen Monat (alt), 
legt man ihm ein Armband um, mit zwei Monaten legt man 
ihm Messingarm- (und Fuss-)bänder um, mit drei Monaten 
strampelt es, mit vier Monaten kriecht es, mit fünf Monaten 
(können) die Kinder gehen, mit sechs Monaten kommen die 
kleinen Kinder heraus zum Baden. 



(Dialekt der Nassau-Inseln.) 

8) Wird das Kind geboren, ist die Frau krank, sie schreit. 
Man schneidet den Nabelstrang ab, die Anderen schneiden ihn 
ab, mit Bambus schneiden sie ihn. Danach baden sie es in 
einer Wanne, tauchen es ins Wasser. Im Zimmer baden sie 
es. Das Kind schreit in der Wanne, (weil) das Wasser kalt (ist). 
Nach dem Bade saugt es, es trinkt an der Brust. Hat es ge- 
trunken, weint es nicht (mehr). Die Mutter schläft, das Kind 
schläft, sie schlafen alle. Es ist nur der eine Mann (dabei), 
(aber) es sind viele Frauen (dabei). 

9) Bei der Geburt sind die Männer nicht dabei, das schickt 

sich nicht. Es sind aber viele Frauen dabei. (Nach der Geburt) 

entfernen sich die vielen Frauen (und) der Mann betritt das Haus. 

12* 



180 

10) H igü ka taya hm pusaUy si igit ha ina ta-ta kon. hau 
dbu ka haya n-o^mk ukm^ huluk alä-inja, goiak ka hudjuk. 



XL 

1) bofra si ka lä-lägat matäi, toi lainä bairaty käu ka ratäi, 
ta bara urai-injaj matäiy läpa. 



2) ma-matäi äi ka lä-lägaty taro ka rtUäiy äi inja ka ratäi, 
ma-butä-an, ma-cü-iit Si ka lä-lagat ka tubu-t Si ma-matäi. gitf 
ka raiäij mu-Sou. a-läpa-cU gi-gin 'nja^ ioüi ka tat monä uStit si 
ma-mcUäi. läpa bara punän UHurna go-goiy djuruiy läpa punä/n 
äi ka tiri. läpa äi ka tiri, toili Vuma. 



3) matäi, golok inu, koiri. ia-ta ka-kdu inu-ta ka Si ma- 
matäi, inu-inja lau äda ka Sia. matäi, äi ma-nou, käu ka ratäiy 
gin, golok inu-ta^ koiri, golok kirü, käu ka baya tcdukut, koiri. 



4) inja maiäiy käu bibHät-nja lau äda, käu ka tubu-injay 
dbUrnat *nja ka ratäiy gin, läpa tui. gin bi'büät-nja, gin inu-inja, 
gik tubu'vnßa. 



5) ka tubu Si mchvncUäi käu bi-bHät-nja, käu roMok-nja, 
käu koman, ta-ta käu manai^ ma-matäi ukui, ta ma-manai, golok 
manai'da ta toya, golok inu. lima lago-inja ta-ta käu manai ta 
toya, ta ma-manai ta toya. 



181 

10) Nahe beim Eande durchBchneidet man die Nabelschnur, 
nahe bei der Mutter (darf) man sie nicht durchschneiden. Der 
Vater thut Asche in einen Bambus, steckt die Nachgeburt hin- 
ein (und) legt (ihn) auf den Fussboden. (Der Bambus mit der Nach- 
geburt wird lange aufbewahrt.) 



XI. Tod. 

1) Stirbt ein Mentawaier, so nehmen ihn die Jünglinge auf 
die Schulter und bringen ihn nach dem Todtenplatz. Gesungen 
wird dabei nicht, er ist todt, weiter nichts. 



2) Stirbt ein Mentawaier, so schafft man ihn nach dem 
Todtenplatz, er stinkt, die Mentawaier ekeln sich vor dem Leich- 
nam. Man wirft ihn auf den Todtenplatz (und) weint. Wenn 
man ihn hingeworfen hat, geht man auf sein Feld, man fallt die 
Bäume des Todten. Danach ist drei Tage Punän, man isst djwnd. 
Nach dem Punän geht man auf das Feld (des Verstorbenen.) 
Nachdem man auf das Feld gegangen ist, kehrt man heim. 

3) Ist einer gestorben, legt man die Perlen ab imd thut 
sie bei Seite. Wir thun dem Todten nicht unsere um, nur seine 
eigenen Perlen. 

Ist einer gestorben^ so geht man, ihn zu beweinen, man bringt 
ihn auf den Todtenplatz (und) wirft ihn dort hin. (Die Ange- 
hörigen) legen ihre Perlen ab (und) thun sie bei Seite, sie legen das 
Stirnband von Perlen ab, legen es in den Kasten, thun es bei Seite. 

4) Ist einer todt, so giebt man ihm seine Sachen, thut sie 
ihm an, man bringt ihn nach dem Todtenplatz (und) wirft ihn 
hin. Dann geht man fort. Man wirft die Perlen hin (und) wirft 
den Leichnam hin. 

5) Dem Körper des Todten legt man seine Sachen an, 
man giebt ihm sein kupfernes Armband, seine Perlen, sein Kleid. 
Den Festblumenschmuck legt man ihm nicht an. Ist der Vater 
gestorben, so tragen die Kinder keinen Festblumenschmuck, sie 
legen (auch) die Perlen ab. Fünf Monate lang tragen die Kinder 
keinen Blumenschmuck, sie gehen ohne Blumen. 



182 

6) bara si ma^matäh golok inuj hau ha si ma-matäi, harct 
tago Si mormatäi inja lau äda si ma-matäty gin. bara tugörinjtx^ 
lau ädu tugärinja^ gin, bara soibo^ ta poi da itjo mata, nana^ 
matjäm. matjäm-anj gin. 



7) matäi Si ha lärlägcUy ta mo^-oi sia. tat lainä äi, Uz 
bc^bara pa-imru-at. matäi Si ma-mu-holmy ai Si na-naläp, matäi 
toya, ta mä-m'-äi uhui, ta mä-m'-äi ina. matäi uhui, ai si na- 
ncdäpy toya ta mä-m'-äi. vnMäi Si häräi, ta mä-m'-äi ri-mata. 
matäi ri-mata, ai tai lainä ma-igi, Si ma-mu-holui ta mä-m*-äiy 
ta-hä'häi'häi. 



XU 

l) m^'äi Sita ha tai na-naläp, mu-laiho. pat lu-lu. Si na- 
ncdäp i'bu-buha, mu-iaibo. tui, äi ha Sa bagäi, mu-laibo. bara 
ha madi-ttty buzuh. matjäp päi la, tui. 



2) ai tai oho, ta mä-m'-äi sia tai lainä mä-märäp ha tai 
oho. madi'inja gäti, äi. 



3) Si lainä Si oho i-uhat. hau pa-nuru-at, öba, madL hau 
inUj hau homanj hau di-riguru, hau boläbo, hau läpä. 

Si oho i-uhat ha Si lainä, ta päi mu-talimou pa-hit, mu- 
talimou pa-hit ta päi mu-talimou bara toya, bara-bara. bara 
toya, Si lainä ta i-oba mu-taiimou, ta päi i-öba mu-tcdimou, a- 



183 

6) Ißt einer gestorben, so legt man die Perlen ab, dem Todten 
thut man (Perlen) um. Stirbt einer am Vormittag, so wirft man 
ihn (gleich auf den Todtenplatz.) Ist es Mittag, so wirft man 
ihn (gleich dorthin). Ist es Abend, so kann man ja nicht sehen, 
man wartet den Morgen ab. Ist es Tag geworden, wirft man 
ihn hin. 



7) Stirbt ein Mentawaier, so gehen die (anderen) nicht mit 
(zum Todtenplatz). Die Jünglinge gehen mit, sie erhalten kein 
Geschenk dafür. Stirbt ein Eond, so geht der Vater nicht mit 
(und auch) die Mutter geht nicht mit. Stirbt der Mann, so geht 
die Frau mit, die Kinder nicht. Stirbt der Dorfvorsteher, so 
gehen viele Jünglinge mit, die Verheirateten nicht, das schickt 
sich nicht. 



Xn. liebe nnd Ehe. 

1) Man geht zu den Mädchen (und) plaudert^). Es ist zu, 
man klopft, die Mädchen öffnen, man plaudert. Man geht weg 
(und) geht zu anderen, plaudert. Man ist bei seiner Braut, 
schläft (mit ihr), am frühen Morgen geht man weg. 

2) So lange sie Jungfrauen sind — die Jünglinge gehen 
nicht bei den Jungfrauen schlafen. Wenn sie dann seine Braut 
ist, geht er. 

3) Ein Jüngling liebt ein Mädchen. Er giebt ihr Geschenke, 
er mag sie, er verlobt sich mit ihr. Er giebt ihr Perlen, Zeug, 
einen Kamm, er giebt ihr eine Schlafdecke, er giebt ihr eine Matte. 

Wenn das Mädchen den Jüngling liebt> (und) sie sind noch 
nicht verheiratet, coitiren sie; sind sie verheiratet, coitiren sie 
(auch). Sind sie noch nicht verheiratet und es kommen Kinder, 
so kommen sie (eben). Sind Kinder da, so wünscht der Jüng- 
ling (deswegen noch) nicht die Heirat, er will sich noch nicht 
verheiraten. 



^} „fnU'kiUfO^. laibo ist der für die Männer bestimmte vordere Theil des 
Hauses mit besonderem Eingang. Also eigentlich : Fensterbi oder poussiren. 



184 

läpa-an mu-tälimou, ta-cm i-ki-kin tat oho sa hagäi. madi-inja 
lau äda hin, madi-inja Sa hagäi ta i-hi-kin, mu-golu sia. 



\ 4) tai ma-tobä sara ku gdlak, ät-at So/ra, ta päi ku galak, 
ka lagad-mdi tälu aku galak. äi dua bitja, Sara ka lagai-mäij 
Sara tai ma-tobä^ ta päi aku galak. 



5) nu galak aku, mu-golu ukui, mu-gölu ina, mu-gölu sa 
maniu, nn ala aha, K-öba, nu pu-djä la aku, ta k'oba. 



6) yfOrnu-nan la galai tubu-mui ka galai-inja ku urdu sa 
koko änägät'ku, i-urdu änägät, ku iSi akä ku ko-kom ^nja^, na- 
ncU Si ma-täu äda, „galai tubu-mui änägät pa-ko-kop Sita, iba 
ä/nägät Sita pa-iSi^. na-nat Si na-wüäp äda: y^on-on, ta ku Öba 
käi, ba iSi akä, ku Sau-Sau kai lakupat-nu^. 



7) tibo4-ät Si ma-ncmam, tibo-i-ät ka tai oko. 

torkua inja Si lainä: „di Si ri-ma-nua ka tubu-m^^ 

na-ntxt Si oko äda: „ta-u.^ 

yykä m'-öi Sia, Wöba läu?^, na-nat Si lainä, 

na-nat Si oko äda: y^oh-on, pu-lälän-at-nja, Voba,"' na-nat 
Si lainä: „bara ta di m'-oi inja, ta öba ta di.^ na^nat Si oko 
äda: y^äda-na/n la djo-djoiki.^ 

na-nat Si lainä äda: y^bara ta di, ta öba ta di.'* 



8) Si lainä morSi-aüi tai oko, y^kaipa nu ai kam^ ?. y^m'-ai 
kai ka monä.^ „kdi pu-läläk tibo-i-ät^, na-nat Si lainä. „on- 
on^, na-nat si na-naläm, „mä-m'-Si la kai ka monä."' y,kiat-nan 



185 

Nach der Heirat coitirt man nicht mehr mit den anderen 
Mädchen^ mit der eigenen Braut coitirt man; mit den Bräuten 
der Anderen nicht, (da) werden sie böse. 



4) In Ma-tobä habe ich eine sitzen lassen, ich habe (dort) 
noch eine, die habe ich noch nicht sitzen lassen. In unserem 
Dorfe habe ich drei sitzen lassen, (jetzt) habe ich wieder zwei, 
eine in unserem Dorfe (und) eine in Ma-tohä, die habe ich noch 
nicht sitzen lassen. 



5) Wenn du mich sitzen lässt, ist der Vater böse, die 
Mutter böse, die Schwester böse. Nimmst du mich, so bin ich 
zufrieden. Foppst du mich blos, das mag ich nicht. 



6) „Ihr seid, wie wenn ich ein Schwein zum Festessen 
aufziehe. Ich ziehe es auf zum Festessen, ich sehne mich da- 
nach, es zu verzehren" sagt der Jüngling. „Ihr seid so, man 
möchte Euch auffressen. (Wie) eine Festspeise begehrt man 
(euch)". (Darauf) sagt das Mädchen: „Ja, wir wollen nicht, 
ihr müsst nicht begehren, wir haben dir den Kopf verdreht" ^). 



7) Süsse Reden, Gespräche mit Mädchen. 

Der Jüngling spricht: „Hast du schon Jemand?" Das 
Mädchen sagt: „Nein!" 

„Wenn nun einer kommt, willst du?" spricht der Jüng- 
ling. Das Mädchen sagt: „Ja, wenn er es ernst meint, will ich". 

Da sagt der Jüngling: „Wenn einer kommt, musst du 
nicht wollen". Das Mädchen sagt: „Nicht so eilig!" Der 
Jüngling sagt: „Wenn einer da ist, musst du nicht wollen." 



8) Ein Jüngling trifft junge Mädchen. „Wohin geht ihr?" 
„Wir gehen aufs Feld". „Wir wollen plaudern" sagt der Jüng- 
ling. „Ja", sagen die Mädchen, „wir wollen nur aufs Feld 
gehen". „Geht nur, seid nicht eitel(?)" sagt der Jüngling. 

*) Wörtlich: zerspalten. 



186 

kam, ha ma-umut kam^j na-nat tai lainä. oMgi-da-nat-nja tat 
oho: y^da lä akä Jcärä-t umut-ta Za." kä da aili sia ina-da^ bara 
Sia kai tai lainä. nornat ina-da: „kipa a-ra-kua Sa kaburtm'^^ 



9) itjo Si oko. yfäi koda Köba inja, m'-aila aku.^ läpa: 
„äkäu ma-Si-nou-noUf i'Oba-a/n gäti aku lä^. märwC-äi. yjciat-nanj 
äi öba^an.^ 



10) itjo kä poi äda tai oko, inja tä äda ta korkäu si ma- 
äru ka lagai, ta-u poi tai oko, ta-u poi si pa-Si-itjo. 



11) i'öba si ka lä-lägat mu-madi, kua ka mata-inja. i-oba 
mu-madi, madi] ta i-öba, ta mu-madL 



lä) Si na-naläp ta-u bulu nu-nu-inja ; Si ma-täu äi btdu hu- 
nu-inja\ nü-aru ttibu-inja, mthtalimou sia. 



13) bulat ma-kopä äru-inja Si na-naiäp lagai^ku, bulat ma- 
bulau, Si na-nälät) lagai-ku äi k<yniakrnja^ Sa/ra-t mcUa-inja ma- 
kO'kainon, ta-ta itjo bulau-inja, äi läpä-inja, äi komak-'nja, ta-ta 
itjo tot-tot' nja^ ta ma-ko-koinon bakapat^nja, ta ma-ko-hnnoh nai- 
nai'inja. äi läpä-inja, nia-kajo inja, ta ma-ko^koinok tubu-inja, 
i'kä'k&ra la- 



14) äi Sita ta-nournou inja, tibo-i tibo-i-ät Si ma-nanam ka 
mcUa-t Si oko. na-nat Si oko äda: „ww pu-djä la aku, ta k*öba.^ 
na-nat Si lainä: „Soibo 6i aku,^ yjcau-a/n^j na-nat Si oko. Soibo 



187 

Die Jungfrauen antworten: „Sie (die Jünglinge?) sind ebenso 
eitel(?)" Wenn die Mutter sie trifft, sind sie dort mit dem Jüng- 
ling. Spricht die Mutter: „Was hat dein Bruder gesagt?'^ 



9) Es sieht (einer) ein Mädchen. „Die möchte ich, (aber) 
ich traue mich nicht ^. Danach (sagt er zu seinem Freimde): 
„(Geh) du sie fragen^ (ob) sie mich haben will". Der geht. 
„Lauf hin, sie hat zugestimmt". 



10) Weil die Mädchen es doch sehen, deshalb machen 
wir uns schön im Dorfe. Wenn keine Mädchen da sind, ist 
Niemand, der es sieht. 



11) Will ein Mentawaier sich verloben, spricht er mit ihr, 
will sie sich verloben, verlobt man sich; will sie nicht, verlobt 
man sich nicht. 



12) Frauen haben keinen Bart; die Männer haben einen 
Schnurrbart; sind sie schön von Körper, so heiraten sie. 



13) Ganz ausserordentlich schön sind die Frauen in meinem 
Dorfe. Gaiiz weiss sind die Frauen in meinem Dorfe, sie haben 
Kleider, nur ihr Antlitz ist sichtbar, das Weisse (am Körper) 
sieht man nicht, sie haben Jacken, sie haben Kleider. Die 
Brüste sieht man nicht, die Oberschenkel sind nicht zu sehen, 
die Unterschenkel sind nicht zu sehen. Sie tragen eine Jacke, 
sie sind reich; der Körper ist nicht zu sehen, das ist verboten *). 



14) Man kommt zu werben, fuhrt süsse Gespräche mit 
den Mädchen. Das Mädchen spricht: „Wenn du mich foppst, 
das mag ich nicht". Der Jüngling sagt: „Heute Abend komme 
ich". „Gut", sagt das Mädchen. Abends kommt er (und) giebt 
ihr Perlen zum Geschenk. „Wenn ich dir das Geschenk gebe, 



^) Meine Antwort auf die Frage, wie denn die Frauen bei mir zu 
Hanse aussähen — von einem Eingeborenen in gutes Mentawaiisch über- 
tragen und stark veranschaulicht. 



188 

äiy Jcdu pornuru-at-nja inu, ^ka Tcu dk& inja pa-ntiru-at-nja, nu 
(da läu^? na-nat §i lainä. na-nat tai oko äda: ^M nu akäinja^ 
gin.^ ta i-gi-gin akä» käu inuy äi-at inu ka tubu-inja. huzukj 
märäp ka tubu4nja, kin. ma-ta-goat goiso, tui, ta ra itjo sa hagäi. 
da itjo Sita si ri-ma-nua, m'-aila Sita, Sa-na nata-t Soibo-inja aij 
märäp ka tubu-t Si oko. 

pa-kin dua-na^ tälu-na, äpat-nja hitja ; ma-igi, Utna, ta 
morigi dua] ma-Sago tubu-ta sa/ra, läpa tui Sita, sokat ai bitja. 

ma-igi-nat gaiai-ät, ma-igi-nat opa, ma-igi-nat lon^ talimou. 

mu-madi, ta kua ka mata n-ukui, ta-kä-käi-käi^ mu-golu inja. 
mU'taUmou, ta ta-kä-käi-käi lau äda, kua ka mata n-ukui si na- 
naläp. Si lainä ta i-ku-ktm. ai ukui Si lainä, ha-hat ka mata-t 
ukui si oko: ^ta talimou akä ta toya.^^ „kau-an^y na-nai ukui Si 
nci-naläp. mu-tälimou Sia. ta bara Si käräi, mu punät Sia tätu- 
na go-göiy mu-talimou, ai inja mu-käräi, ai Sia mu-punän ka 
tubU't Si käräi. ta-ta ka-käu pa-nuru-at ka tubu-t Si käräi. mu- 
urai Si käräi ka laläp-da^ kau pa-hu/ru-aJt ka Si käräi. ta ma-kajo 
Si ka lä-lägaty ta mu-urai, ma-kajo, wrai. 

ai uku. ta bara kan^ iba la rubäi. 

ta päi mU'tcdimou Sia, gcdai Idläp, ibi laläp ka polak, ta i- 
kä'kara. ka ta-u inja Si bakat-nja polak, gaiai laiäp. ta mu-go- 
golu sa bagäiy ta mu-go-golu ri-mata, i-oba ri-ma^ta. monä ka tiri 
käu Sapou, mu-gohi Sia. monä-da Sa bagäi mu-go-golu Sia. monä- 
da lau äda käu SapoUy ta mu-go-golu Sia. 



189 

nimmst du es?^^ sagt der Jüngling. Das Mädchen sagt: „Wenn 
du es mir giebst, werfe ich es weg". Sie wirft es nicht weg, 
sie sagt blos, ich werfe es fort, sie wirft es (aber) nicht fort. 
Er giebt ihr Perlen, sie trägt die Perlen am Körper, sie legen 
sich nieder, er schläft bei ihr, sie coitiren. Beim ersten Morgen- 
dämmern geht man weg, (damit) es die anderen nicht sehen. 
Sehen einen die Leute, so schämt man sich. Jeden Abend geht 
er (und) schläft bei dem Mädchen. 

Man coitirt zwei, drei, viermal, wenn es hoch kommt, fünfmal, 
wenn es wenig ist, zweimal ; wenn man müde ist, (blos) einmal ; 
dann geht man weg; am anderen Tage geht man wieder hin. 

Hat man viel Geräth, viele Fischkörbe, viele Hühnerkäfige, 
so heiratet man. 

(Will man) sich verloben, (so) spricht man nicht mit dem 
Vater, das schickt sich nicht, (da) wird er böse. (Will man 
aber) heiraten, das ist nicht verboten, (da) spricht man mit dem 
Vater des Mädchens. Der Jüngling spricht nicht (selbst), der 
Vater des Jünglings geht (und) spricht zum Vater des Mädchens : 
„(Wir wollen) die Kinder verheiraten". „Gut" sagt der Vater 
des Mädchens. Sie heiraten. Der Priester ist nicht dabei. Sie 
halten drei Tage Punän, (dann) heiraten sie. 

Will man priesterliche Einsegnung, so gehen sie zum 
Priester, Punän zu halten. Man giebt dem Priester keine Ge- 
schenke. Singt (aber) der Priester im Hause, (so) giebt man 
ihm Geschenke. Bei einem Mentawaier, der nicht reich ist, 
singt er nicht, bei einem reichen singt er. 

Der Vater kommt, Kladi giebt es nicht, er vertheilt blos Fische. 

Ehe man heiratet, baut man ein Haus, man setzt die Haus- 
pfahle in die Erde. Es wird nicht verboten. Wenn der Grund 
und Boden noch keinen Besitzer hat (und) man baut (dort) ein 
Haus, (so) werden die anderen nicht böse, der Dorfvorsteher 
wird nicht böse, er billigt es. Wenn man auf einem Acker 
flussaufwärts, auf dem Acker eines Anderen einen Schuppen 
baut, werden sie böse. Wenn man auf dem eigenen Acker 
einen Schuppen baut, werden sie nicht böse. 



190 

15) tibO'i'ät si mornanam. 

na-fuxt Si nornaiäm: j^ta k'öba.^ 
nor-nat Si ma-täu äda: „opa ta nu oba?"^ 
na-nat Si norndlämi „kä ta bara madi-m, oba.^ 
na-mt Si ma-täu: y^oh-oh^ toru madi-hUy ta ku di inja,^ 
na-nat Si ncHUiläp: „ta-u pordjärat n-oi, öba, pordjdrat n-oi, ta 

k'öba. 

na-nat Si ma-täu: kä pa-djä-at ku oi, ta mo-m'-oi aku. ma-nutu 

baya-ku ka tubu-m ku pu-djä äkäu. inja pöi 
nu ti'tibO'ij pa-at tibo-i-ät-ta, mo-m^'Oi'an aku 
ka tubu-m.^ 

na-nat Si na-naiäp: yjoojra ta nu pu-djä aku, ku rä-räd-däd-nan.^ 

na-nai Si ma-täu: j^on-on, ta pu-djä äkäuy ta-u pu-djä äkäu. si 

pu-tubu-tubu inja lä akUy Si katai la aku. ku 
akä pa-nuru-oit'^nja. bara tä äi ku akd, ta-gi- 
gin akä täda inja."" 

na-nat si na-naläp: y^akd-an, ku gi-gin akä täda inja.^ 
na-nat Si ma-täu: y^ta n^oba aku, 6i äkäu ka monä-kuy akd nu- 

nat 'nja. 



16) ta maniu, buka aku tapu-laibo. buka-nu-nat 'nja, gaiai Sita 
pa-ro-ro-aty pa-ro-ro-at Si ma-äru, pa-ro-ro-at Si ma-täu. kä ma- 
nutu bayä-m ka tubu-ku, buka-nu-an aka ta pu-laibo. ka n^-öba, 
m*-6i aku ka tubu-m, madi-ku äkäu, a-nu-galai tubu-my ta maniuj 
buka aku, pa-ro-ro Sita, pa-ciguk Sita, m^-ai-an aku ta pu-laibo .... 
patO'an. da itjo Sita Si ri-ma-nua, m'-aila Sita ka Si ri-ma-nua. 



191 



15) 

Das Mädchen spricht: 
Der Jüngling spricht: 
Das Mädchen spricht: 
Der Jüngling spricht: 

Das Mädchen spricht: 



Der Jüngling spricht: 



Das Mädchen spricht: 
Der Jüngling spricht: 



Das Mädchen spricht: 
Der Jüngling spricht: 



Süsse Gespräche. 

Ich will nicht. 

Weshalb willst du nicht? 

Wenn du noch keine Braut hast, will ich. 

Nein, ich habe keine Braut, ich habe 

keine. 

Wenn es keine Fopperei ist, (dass) du 

kommst, will ich. Kommst du, mich 

zu foppen, will ich nicht. 

Wenn ich käme, dich zu foppen, käme 

ich (lieber) gar nicht; ich habe dich 

(zu) lieb, (um) dich zu foppen. Du 

hast es also gesagt, es ist nichts weiter 

zu sagen, ich „gehe" mit dir. 

Wenn du mich foppst, höre ich es. 

Nein, ich foppe dich nicht, ich foppe 

dich durchaus nicht. Dann wäre ich 

ja , ein schlechter Kerl. 

Ich gebe dir Geschenke. Wenn ich sie 

dir gegeben habe, wirst du sie wohl 

wegwerfen. 

Gieb sie mir; ich werfe sie weg. 

Wenn du mich nicht willst, komm nach 

meinem Felde (und) gieb sie mir (wieder). 



16) Liebes Kind, mache mir auf, (wir wollen) plaudern. 
Oeffiiest du, führen wir Scherzreden, schöne Scherzreden, 
Scherzreden der jungen Männer. Wenn du mich gern hast, 
mache mir auf zum Plaudern. Wenn du mich magst, „gehe" 
ich mit dir (und) du bist meine Braut. Du bist so schön, liebes 
Kind, mache mir auf, wir wollen scherzen (und) uns küssen. 
Ich komme zum Plaudern 

Es wird Tag. Sehen uns die Leute, (so) schämen wir 
uns vor den Leuten, wenn uns dein Vater sieht, deine Schwester, 



192 

da itjo Sa ukui-nu, Sa maniu-nu, sa Mbu-nu, sa bagi-nty ta talubd-m, 
Sa bua-nUy sa momoi-nu. kä riöha dku, madi-ku äkäu, ha 
ma-nutu bayä-m, nu on-on akä tibo-i-ät-ku, öba-nu-an aku. a-nu- 
galai tubu-ku ka galai-inja nu itjo potda. sara nu uka-t nu 
a^bäUy ta ni-bi nu aia inja. ala-nu-at-nja aku Si bähoi^ ga-ga-tät 
nu lä, nu ala aku, nu basi akä, {pa-an). 



17) y^a-nu-gcäm tubu-ku ka galaUinja ogbuk si ma-ra-raga-i^ y 
na-nat Si na-naVdm, ^ta-u käu nu inja.^ dlägi nanat Si matäu: 
„käu mdgiri matjäpy räuru ka mona, ala omai. bara inja äba, 
äi ma-raga-i ogbuk. taman^ ogbuk, ku ala inja^ kudu-a^ omai-ku, 
hidu-at logui'ku,^ Sägä-inja^ omai-an, ki-kirit, tudu, njat-njat, 
läpa aüi, buöit, bala Sua n-omdi, käu nanat kudu-at omai näda 
ogbuk Si ma-ra-raga-i, matjäp äi inja ka UUäUy abit Subu Sa-n^ 
ogbuk, käu nanat- nja, tätara ka läiäu^ pana Si ma-Sura, nana 
nanat' njay bu, i-bala Si pana. toiliy abit Si ma-Sura, 

na-nat tai ma-täu äda Si pa-pana Si ma-Sura : „kä lä ta ku 
ala injay ta ba-bara uktuk-ku, ta i-täu-at-nja ogbuk Si ma-ra-raga-i. 



18) bara Sara Si na-naläp, bara Sara Si ma-täu. Soibo äi 
pa-rä-rä Si ma-täu, lu-lUy buka mata-t baliuy Säbu tai lainä Sa 
bagäiy lägä-i Sitay Sara-ta-nan lä. äi tai na-naläpy ai ka tubu-inja, 



193 

dein älterer Bruder, dein jüngerer Bruder, deine Vettern, deine 
Bruderkinder (oder) deine Schwesterkinder. Wenn dii mich 
magst, bist du meine Braut. Wenn du mich lieb hast, sagst 
du ja zu meinen Worten, wenn du mich magst. Du hast mich 
in einen Zustand gebracht, wie wenn du Palmwein siehst. Du 
hast blos die grosse Sehnsucht darnach, (aber) du kannst ihn 
nicht bekommen. Ihn zu nehmen, ist vergebens, du (hast?) 
nur das Lachen. Nimm mich, du hast mich versehrt. (Aus.) 



(Parabel.) 

17) „Du hast mich in einen Zustand gebracht wie ein Bambus- 
stück, das auf dem Wasser treibt," sagt das Mädchen. „Du 
kannst es zu nichts brauchen." Der Jüngling antwortet: 
Morgen will ich (das Boot?) abreiben, nach der Flussmündung 
fahren (und) Pfeilgiftpflanzen*) holen. Es ist Hochwasser, da 
schwimmt ein Stück Bambus. Ach, ein Bambus ! Ich hole 
ihn, zum Behälter für das Pfeilgift, zum Behälter für meine 
Pfeile." (Der Jüngling) kommt an, er nimmt Pfeilgiftpflanzen, 
reibt sie, zerstampft sie, schnürt (den Beutel mit gestossenen 
Pfeilgiftpflanzen) zu, es reicht. Er quetscht, der Giftsaft fliesst 
heraus. Er nimmt dann das Bambusstück, das herumschwamm, 
zum Behälter für das Pfeilgift. Am andern Morgen geht er auf 
den Berg und nimmt einen Bambus voll Eokos- und Eladimus 
mit. Er thut es hinein (in den Bambus), steigt auf den Berg, 
schiesst ein Stück Wild, dann wartet er, es fallt hinten über 
von dem Schuss. Er kehrt heim nnd bringt das Wild mit. 

Der Jüngling, der das Wild geschossen hat, spricht: 
„Wenn ich ihn nicht nähme, taugte ich nichts, dann wäre der 
herumtreibende Bambus nicht gut." 



(Parabel.) 

18) Es ist ein Mädchen (und) es ist ein (junger) Mann 
Abends geht der Jüngling plaudern. Er klopft, sie öfihet die 
Thür, die andern Jünglinge sind verschwunden, wir sind zurück- 



^) Antiaris toxicaria, ürticaceae. 

13 



194 

rän ad. na-naJt si lainä: „ka bat vt/i-oi Si lainä lagat-tüy kipa nu 
ku'hua?^ na-nat si oho äda: nOn-on, ta hu öba. ka äda ra bä- 
bäsi akd injaj bülai ta ku öba.^ na-nat Si ma-täu: „o^m» oni- 
inja ta i-oba nu inja^^ na-nat äi na-fidläp' „kirit baya-ku ka tu- 
ga-gtüak. äi koda Si lainä näda Si katai äi galak aku. ia-nai 
poräda äkäu Si ma-axu tubu, ta nu ga-galak aku.^ alägi nanat- 
'nja Si mortäu: „on-on, ta maniu, ta-ü hm inja kirit bayä-m, a- 
nu-nan la galai inja ka Wb-ai äkäu murrura. itjchnu-an ma-nua 
i-dja/ra, kdu-nu-nan pa-Si-ibärm, käu nu-nai golok, ai äkäu mu- 
rura. käu-nu-nat-nja f-a/rät, djolou ka pa-Si-iba-i-at alornu-nan 
lau äda ibay cun dbak. käu-nu-nan abak goroSöt Koinan^ 
abak-abak-abak-abak. koinon mona. itjo nu la urat ti nobut.^ 
alägi nanai-nja tat na-natäp lau äda : ^tamam., äba^ ta-an nuHn'- 
bi ku Sa-Sa inja.^ na-nat Si ma-täu äda ka Sia' ^giMru akd nanat- 
'flja. pitja la täi-täi-nUj äi-an onu,^ gum. djandn, lumai abaky 
Sa-Sa. djolou ka päräm^at-nja Si oko. ai ina, gäu-gäu. pa-tibo- 
da-nan. nornat ina äda: „a-bara lau iba?^ y^ta a-bara, ma-lukä 
aku, ka ba/ra Si ai ma-Si-iba bitja, ta mä-nC-äi aku, ma-kirit- 
nan baya-ku. kän-an kam.^ tui Soiäi-inja. läpa na-nat ina ka 
mata-t Si oko: j^doyai, kian aiSu kaop.^ „ta mä-m'-äi akuy ma- 
kirit-nan baya-ku.^ läpa ai inja Si oko aiSu, ba/ra inja^ kaop 
iba. na-nat Si lainä: „bulat nu kua ka tubu kaop^ äi-an uktuk- 
nu ka tübu-t kaop. ta i-täu-an kaopj äi-an uktuk-nu ka tubu-inja,^ 



195 

geblieben, nur wir sind da. Da ist das junge Mädchen. Er 
geht zu ihr, drückt sich an sie. Spricht der Jüngling: „Wenn 
etwa ein Jüngling aus dem Dorfe kommt, wie sagst du (dann)?" 
Spricht das Mädchen: „Ja, ich will nicht. Sie haben es mir 
verleidet. Ich will gar nicht." Spricht der junge Mann: 
„Weshalb willst du nicht?" Spricht das Mädchen: „Ich bin 
ärgerlich über das Sitzenlassen. Da der schlechte Mensch dort 
hat mich sitzen lassen. Du aber bist gut, du lassest mich nicht 
sitzen." Darauf antwortet der junge Mann: „Ja Kindchen, du 
(musst) nicht sagen, du bist ärgerlich. Dir geht es, wie wenn 
du auf den Fischfang gehst. Du siehst, es ist schönes Wetter. 
Du nimmst dein Fischgeräth, du machst es los, du gehst auf 
den Fischfang. Du fährst gerade darauf los, landest am 
Fischplatz und nimmst die Fische. Das Boot ist voll. 
Du schiebst das Boot ins Wasser, du fahrst immer zu, die 
Flussmündung ist (schon) sichtbar. „Siehst du den Regen, 
den bewölkten Himmel?" Antwortet das Mädchen: Ach, (es 
giebt) Hochwasser, ich kann nicht mehr Aussah wärts fahren." 
Spricht der Mann zu ihr: „Fahre (wieder) hinein (in die Fluss- 
mündung.) Sieh rückwärts, da ist die Brandung!" Sie kentern, 
sie steigen wieder ein, schöpfen das Wasser aus dem Boot (und) 
fahren den Fluss hinauf. Das Mädchen landet bei ihrer Schlaf- 
kammer. Die Mutter kommt und rüttelt sie. Sie plaudern. • 
Die Mutter sagt: „Hast du Fische?" „Ich habe keine, ich bin 
umgekippt. Wenn es wieder zum Fischen geht, gehe ich nicht 
mit, ich bin ärgerlich." (Sie sagt das nächste Mal:) „Geht nur." 
Ihre Freundinnen fahren fort. Danach sagt die Mutter zu dem 
Mädchen: „Tochter, geh' (und) hole Salzwasser." „Ich (will) 
nicht gehen, ich bin ärgerlich." Danach geht das Mädchen 
Wasser holen, da ist er (und bringt ihr?) Salz für die Fische. 
Spricht der JüngUng: „Du sprichst viel von dem Salz, du ver- 
stehst dich auf Salz. Das Salz ist nicht das rechte, du ver- 
stehst dich darauf. 



13* 



196 

xm. 

1) rapä du-rukat'kuy rapä^ käu Sä na, käu Sä na. 



2) konat märäpy ku kup n-cJcäu. 



3) mä-m^-äi ka lagai-nUf tuan, äi räp-däm-än. 



4) Sara-ina-kUy pa-käi-kuj ba kaUpo-gi. 



5) ma-udju 6i aku ka ufna Si tuan^ mornutu-nat baya-ku ka 
tubu Si tuan. ma-ntdu lau baya-inja ka tubt^ku. 



6) a-räu-at lagaiy itjo IcUäUj ma-nutu bayä-m. 



7) m*-ai ka Parak, ka umd-m ku kudu, ka tubu-m aku pärämy 
ka tubü-m ku kudu^ ka tubu^m ku pu-kam. 



8) ladjo-at ka ta toya H goiSo. mu-iSii p^-äru-kät ka ta toya 
si goiSo. aku Si gaiai inja. 



XIV. 



1) t-Sorsa laue 
morS/ru läu'i 



2) anda lau Säran^ ä-ä, si ripo, i-Säran-an, 



3) m'-äi-an aku! 
n/'äi-at kdi! 

4) kau-im\ moilä kam! 



197 
XIII. Frenndschaft und Yenrandtes. 

1) Berühre meine Brust. Man berührt (und) thut es hierhin^ 

man berührt (und) thut es dort hin. (Als Freundschaftszeichen reibt 
man mit der Hand abwechselnd die eigene Brust und die des Anderen.) 



2) Komm schlafen, ich fasse dich um (zwei Jünglinge.) 



3) (Wenn) du nach deinem Dorfe gehst, Herr, haben (wir) 
ein Andenken. 



4) Mein Freund, mein Busenfreund, nicht vergessen! 
(sagte mir ein Knabe). 



5) Oft gehe ich nach dem Hause des Herrn, ich habe den 
Herrn gern. Er hat mich (auch) gem. 

6) Ist (dein) Dorf noch weit (und) du siehst (vom Meere 
aus) die Berge, freut sich dein Herz. 



7) Ich komme nach Padang, ich wohne in deinem Hause, 
ich schlafe neben dir, ich bleibe bei dir, ich esse mit dir. 



8) (Es ist) ein Segelboot für kleine Kinder, sie begehren 
es. Ein Spielzeug für die kleinen Kinder. Ich habe es gemacht. 



XIV. Oniss. 



1) Ist (alles) in Ordnung? 
Geht es gut? 



(Dialekt von si Berut). 
2) Ist (alles) in Ordnung? 

Ja, Freund, es ist in Ordnung. 



3) Ich gehe fortl 

Wir gehen fort! (Abschiedsgruss.) 

4) Nur zu! (Geht) langsam! (Abschiedsgross). 



198 

XV. 

1) si ka lä'lägat mchpiiSuy M tuan ma-bulaUj talaya tibo-i-ät. 



JS) ta ma-a/ru sara-inay a-läpa tibo-i inja gcdai hurabity hu 
akd sadäy nu bo-bäko-i lä aku, 

hu oM pa-nuru-atf Sarc^ma^ ta nu akä, b&ko. ku akd pa- 
nwru-aty akAj ta bäko. 



3) böMrinja päi läj ta päi äi Sä-Sä. 



4) kärä ma-tükäläy kärä oba mdi inja^ kärä tükcUä-inja, 



5) itjOy ta i'ku-ktm Sita pa-na-nakou H tuan] ta itja, i-ku- 
kua Sita pa-na-nakou Si tuan. 



6) ka tai käbu-kat Si bara ka-topit-nan^ ka Si lainä Si bara 
pa-djä'Ot, 



7) na-nort Si ka lärlägat Sara lau äda^ na-hort Si ttMm Sara 
läu\ a-räu-at lagai, pa-Sara tibo-i-ät 



S) bara ka Si ka lärlägaity tapai ta-u tibo-i-inja. 



9) rio pO'poalat, a-läpa-at galai-inja padägat. 



10) ta mo-ni-oi ta-Su/rat 'nja, ta-u oni-inja. 



11) toru Sa/ra tibo-v-ät Si ka lä-lagat-j morigi tibo-i-iU Si ka 
lä'lägat. 



199 
XY. Sprache. 

1) Die Mentawaier sind schwarz, die Herren weiss — eine 
Halbirung des Wortes (= Gegensatz). 

2) „Nicht schön ist das, Freund. Nachdem du gesagt hast: 

arheite einen Schild, ich schenke dir eine wollene Decke, hast 

du mich blos betrogen. ^ (Die Decken waren inzwischen ausgegangen.) 
„Was ist 6aÄo?" 

„(Wenn du sagst): ich schenke dir etwas, Freund, (und) 

du schenkst es nicht — das ist Betrug. (Wenn du sagst): ich 

schenke dir etwas, (und du schenkst) es — das ist kein Betrugt. 



3) Beinahe, noch nicht ganz ist es richtig (gesagt). 



4) (Beide Ausdrücke sind) gleich üblich, wir lieben sie in 
gleicher Weise, sie sind gleich üblich. 

5) (Wenn er es) sieht, das nennen wir nicht den Herrn 
bestehlen^ wenn er es nicht sieht, das nennen wir den Herrn 
bestehlen. 



6) Bei den alten Männern ist Klugheit, bei den Jünglingen 
ist Dummheit. 



7) Die Sprache der Mentawaier ist eine, die Sprache der 
Herren ist eine; wenn ein Dorf weit entfernt ist, (hat es) eine 
besondere Sprache. 

8) (Der Gegenstand) ist bei den Mentawaiem vorhanden, 
aber es ist kein Wort dafür vorhanden. 



9) Wenn (der Baum) steht, heisst er po-poalaty nach der 
Verarbeitung padäycU. 

10) Das kann man nicht schreiben, es ist kein Name 
dafür vorhanden (Schluchzen). 

11) Nicht eine Ausdrucksweise haben die Mentawaier, viele 
Ausdrucksweisen haben die Mentawaier. 



200 

lä) nu agai tibo-i-ät-mäi Si ka-lä-lagat, k'akUf ta Jeu agai 
tibo-i-ät-mtd. 



13) sa-nam-heri-inja Si ma-Su-suraj wnäu oni-inja pa-sa-sara 
äi tau, büouy sä'ää. 



14) sa-nam-beri-inja uma, änäu oni-inja pa-sa-sara uuj st 
labaiy manjany di-mädäu, nomtj käiba, dod-dod, toininin, taJcou 
hayOj dad'dad n-aJcä, Jca-topi-an, Imo, bä täi-täi, lanla, gadomu- 
cm, a-däräty Jcailäa^ äinjon, lätuak, rägu-rägu, äku-an, tu-burut. 



15) si na-ncdäm ta päi mu-tcdimou si oko, a-läpa-an mu- 
talimou ü maiSo. 



16) äi ha laut, ta ma-ko-hvinok polaJcy sara-t ma-nua ma- 
IcO'koinon, koilop ma-nua. 

17) di päi lä ma-ruäi äkäu. inja ta äda ta nu agai na-na. 



18) goiSo päi agai nu inja, ta päi ma-pälik agai nu inja 
na- na Si ka lä-lägat. 



19) nu agai na-na Si ka lä-lagatj ma-äru i-pa-tibo äkäu. 



20) nu kaUpo-gi-nan na-na si ka lärlägat, itjo Surat, agai. 



21) hu p^-aiu inja djoiki, atu-atu, a-läpa tibo-i. 



XVI. 

1) bülat i-agai kabäi Si tuan. 



2) bälä urat, ta ma-su-Sua tubu-ku, äi tobat 



3) ma-nanam baya ci kaüOj i-oba na-na-ta. 



201 

12) Du verstehst unsere Mentawaier-Sprache-, ich dagegen^ 
ich verstehe eure Sprache nicht. 

13) Alles zusammen heisst Wild^ mit einzelnen besonderen 
Namen Affe, bilou, Hirsch. 

14) Alle zusammen heissen Vögel, mit einzelnen besonderen 
Namen ua, Reiher, Falke, Taube, norut, Jcäiba, dod-dody toininin, 
Bananendieb, E[lopfer, kortopi-any lonOy Rothrücken, lanla, 
gadomu-an, Papagei, Rabe, Staar, lätuak, Fledermaus, ähu-an — 
(alle) fliegen. 

15) £in unverheiratetes Mädchen heisst Jung&au, nach 
der Heirat Frau. 

16) Wenn man auf dem Meere ist, das Land nicht zu 
sehen ist^ nur der Himmel ist sichtbar — (das ist) der Horizont 

17) Du bist erst kurze Zeit hier> deshalb verstehst du die 
Sprache nicht. 

18) Ein wenig verstehst du sie, noch nicht genau ver- 
stehst du die Sprache der Mentawaier. 

19) Du verstehst die Sprache der Mentawaier; schön 
sprichst du. 

20) (Wenn) du die Sprache der Mentawaier vergessen hast 
(und) du siehst die Schrift, weisst (du sie wieder). 

21) Ich muss mich erst besinnen; überlegen, danach 
sprechen. 



XYL Personiflcatton von EOrpertheilen. 

1) Viel versteht die Hand des Herren (Schreiben). 



2) Wenn Regen fällt, wird mein Körper nicht nass, es ist 
ein Dach da. 



3) Wohlschmeckend ist das Fleisch der Papaya, unser 
Mund liebt es. 



202 

4) i'Oba tubu mu-oinan. 

5) m'-au i'Oba piu-ku i-aräp 'nja. 



6) ma-djä äkäu^ tuan^ nu püi akäy äi Sarah dä-rd-m. 



7) ornC 'OgourOit dä-rä si tuan. 



xvn. 

1) ma-äru Si tuan, tidouy ta i-akä. 



2) a-bäu lau pöi pa-nuru-at hat tu^n. 



3) morS/ru tobat äamak, a-ma-^täbäk-nan. 



4) morkatai a-lito, kä nu akä Vakuy kopä äru-inja. 



5) kä äJcäu-an, ta nu agaiy nu ku-kua lä pöi. 



6) ma-äru päi lä iapou känm lä Sapau Si ma-badja. ma-katai. 



7) Si lainä aili tai lainä Sa bagäiy tibo-i pa-uku-kat 



8) ubä Si lumm pa-uku-kat. 



9) bau loina Sayai Sopit-'i^ja. pa-uku-kai ttbo-i-ät inja ta äda. 



10) pa-uku'kat ta ra oba Sita, näy pa-Sikat, pa-^aia koi da 
oba Sitaj kärä äru-inja. 



203 



4) Der Körper liebt, sich zu benetzen (baden). 

5) Ich gehe. Mein Ohr begehrt (die Drehorgel) zu hören. 

6) Du bist dumm, Herr, du hast es verschüttet, dein Fuss 
hat daran gestossen. 



7) Der Fuss des Herrn ist durstig. (Fussbad). 



XYII. Seherz und Ironie. 

1) Nett ist der Herr: man bittet ihn, er giebt es nicht. 



2) Gross ist ja das Geschenk des Herren. 

3) Schön ist ^amaV^ Dach — es hat Löcher. 

4) Die Lampe ist hässlieh; wenn du sie (aber) mir 
(schenkst), ist sie sehr schön. 



ö) (Antwort eines Eingeborenen, in den ich drang, mir eine Geschichte 
zu erzShlen, obwohl er mir schon erklärt hatte, er wisse keine.) 

Wenn du es bist, (und) du weisst keine, dann erzählst du 

natürlich eine. 

6) Schön ist der Schuppen wie der Schuppen eines alten 
Mannes — er ist schlecht. 



7) Wenn ein Jüngling andere Jünglinge trifft, erzählen sie 
sich Witze. 

8) Witwentabak — ein Witz wort (= schlechter Tabak). 



9) So gross wie ein Sagobaum ist seine E^lugheit — das 
ist ein Witzwort. 

10) Foppreden lieben wir nicht; Scherze, Spässe (?) lieben 
wir freilich, die sind gleich gut. 



204 

U) dua Sia märätny m^-ä/räu Ha pa-hin, tat lainä tibo-i. 



12) bara tai nornaläp ha baya-t paräm-an. aili Si lainä tat 
lainä Sa bagäi. „äi Sä äda'i^ J^-an,^ oto äi bäko. 



13) „kaSä?'' 
rfSara-ina^. 



14) Si käräi pa-darai, Si käräi latmy Si käräi Si morkajo, st 
Jcäräi Si ma-bdia, Si käräi tai Tca läläu^ Si käräi pa-bo-bäko-at. läpa. 



15) akay uka, aöun^ tokan, Saurak, San, abä, ptdu. 



16) taranai ma-nanam kä nanap kolä. 



17) ta itjo mata Si tt^an. äi akä-an poi pa-nurtHxty a-itjo- 
an mata. 



18) jyta ma-igi alaiy tuaty ka utd^ ka tu-tutu käöat-nja.^ 
na-bälä-any a-m^-äi-an ka bäkala.^ 
r^aJcat bfüu bdkaia, käu ka utd.^ 



XYIII. 

i) pik-pik gärä-gärä, tukuty käu-käUy täbili, mu-räu ka oinany 
i'pi'pili inja. 



205 

11) Wenn man zu zweien schläft, will man (aacb) coitiren, 
sagen die jungen Leute. 

12) Es ist ein Mädchen im ScUafzimmer. Ein Jüngling 
trifft einen anderen. „Ist sie dort?" „Nein." Das heisst 
gefoppt. 



(Man hält wie bei uns dem Anderen von hinten die Augen zu.) 

13) „Wer da?" 
«Gut Freund". 



14) (Mir von einetn Knaben diktirt, den ich mit zu vielen Fragen 
nach dem Priesterwesen ermüdet hatte). 

Der Priester EorallenrifF; der Priester Meer, der reiche 
Priester, der Priester mit den Nipapalmen, der Priester auf dem 
Berge, der Priester Fopperei. Aus. 



15) (Eine sinnlose Parodie der Zahlenreihe.) 



16) (Ich hatte ein Paar Sandalen als ma-nanam, angenehm für den 
Geschmack, bezeichnet statt ma-äru, schön.) 

Die Sandalen schmecken süss wie Zuckerrohr. 



17) Ich hatte irgend einen Gegenstand nicht bemerkt.) 

Die Augen des Herrn können nicht sehen. Wenn er uns 
freilich etwas schenkt, können seine Augen wieder sehen. 



18) „Nicht zahkeich sind die Haare, Herr, auf (deinem) 

Kopf, auf dem Scheitel." 

„Sie sind gefallen, sind nach dem Unterkiefer gegangen." 
„(Wir wollen) die Haare yom Unterkiefer fortnehmen (und 

sie) auf den Kopf thun." 



XYin. Tanz und Spiel. 

(1—3 Beschreibung von Tänzen, in denen Vögel nachgeahmt werden.) 

1) Der pik-pik schüttelt sich, trippelt, flattert, kämpft, 
badet sich im Flusse, schüttelt (das Wasser) ab. 



206 

2) manjcm ka butät loina lau, i-ala iba-inja Ica lautj ham-kom^ 
äktäk. i-bätu-ncU tübu-inja iba^ püaj kam. 



3) iwru gou-gauy lagi-lagi, Si labai mu-räuj ma-hm^ i-pi-pili 
tidm-inja, tdbili. 



4) partabüi gau-gou. inja nä Sara gou-gou, inja na Sara 
gou-gau. täbili ta Sia. ka Si ri-ma-nua pa-läba, gou-gou pa-tdbilL 
anu ka kam da ka-kdu laba ka därrä-inja, ka km tolai-nja lau 
äda, tara-inja oni-inja, tara-t gou-gou. ka kam la apara ka da- 
rä'inja. pa-täbüi, matäi. ka kdi tölat-nja lau äda, ta m^xtäi. 



bara dua Si ri-ma-nua Si pa-ni-nilo. bara Sara lainaj Sara 
maSu. Si abit loinaj ta i-oMt to-toro. Si abit maSuj Si abit to- 
toro. Si tuan taki akd loina, 6i rua, Sara maSu, Sara loina, taJdj 
kup, ukay porSaigo. yjcipa n'öba^^ na-nnt Si tuan. na-nat Si ka 
lä-lägat äda: ^Köba dua-inja. ka m^-anai äkäUy akd duorinja, 
ka ma-nutu bayä-m, akd dtm-inja."' tapoi Si tuan ta i-öba, Sara 
la ka Si ka lä4ägat i-oba Si tuan. dtm Si ka Vdrlagat Si pa-ni- 
nih inja, Sara lä i-öba. dua Si ka lä-lägat Si pa-ni-nüo ka kabäi 
Si tuan, Sara abit maSu^ Sara loina, Si pa-Si-abit maSu, i-dba 
to-toro. 



207 

2) Der Falke fliegt auf einen Baumgipfel. Er holt sich 
Fische aus dem Meere, isst, wird satt. Der Fisch zappelt, er 
pickt (und) isst (ihn). 



3) Der Tanzhahn, die Schwalbe, der Reiher. Sie baden 
sich, sind nass, schütteln sich (das Wasser ab), kämpfen (mit 
einander). 



4) Ein Hahnenkampf. 

Dies ist ein Hahn (und) das ist ein Hahn. Sie kämpfen. 
Wenn es Menschen (sind, nennt man es) ringen, (bei den) 
Hähnen kämpfen. Bei euch thuen sie ihnen Eisen an die Füsse, 
bei uns (haben sie) nur ihre Knochen, Sporn genannt, Hahnen- 
sporn. Bei euch haben sie (Eisen) an die Füsse gebunden, sie 
kämpfen (und) sterben. Bei uns (sind es) blos die Knochen, 
sie sterben nicht. 

(Verlosung eines Spiegels mittels eines in zwei Theile gebrochenen 

Streichholzes.) 

Es sind zwei Menschen, die (ein Geschenk) empfangen 
wollen). Es ist ein Holz (und) ein Streichholz. Wer das Holz 
bekommt, bekommt den Spiegel nicht, wer das Streichholz be- 
kommt, der bekommt den Spiegel. Der Herr zerbricht das 
Holz, es geht in zwei (Theile), ein Holz (und) ein Streichholz. 
Er zerbricht, umfasst, hält fest, versteckt sie. „Welches willst 
du?" sagt der Herr. Der Mentawaier sagt; „Ich will sie beide. 
Wenn du freigebig bist, giebst du sie beide, wenn du wohl- 
wollend bist, giebst du sie beide." Aber der Herr will nicht, 
eins blos für den Mentawaier will der Herr. Es sind zwei 
Mentawaier, die es empfangen wollen, einer nur bekommt es. 
Zwei Mentawaier empfangen aus der Hand des Herrn, einer 
bekommt das Streichholz, einer das Holz ; wer das Streichholz 
bekommt, erhält den Spiegel. 



208 



i) morramun mata-t lago. 



2) ma-loto-at Jcöi Sita, äi bara gäp-gäp. ta hu agai kdi ha- 
bara-i-at gäp-gäp. bara gäp-gäp, läpa. 



3) Jcipa bäu-gat-nu, äi bara gäp-gäp'f 



4) gäp-gäp ma-loto Si ka lä-lägat, 

ha hat, ha bara gäp-gäp, ta hu agai hdi go-göi-inja, agai- 
mdi'at *nja^ di-an gäp-gäp. 



5) hipa bäu-gat-nu, äi bara lubär^u? 
inja lä bäu-gat ha, bara. 



6) Sa-na lago Sara tipu. 



7) Sara rura ptUa rua tära lago, ptdu lago rua tära lago 
bara rura. 

Sara lago tälu-na pulu go-gm, Sara tära, matäi lago. 

pitu lago rura^ bara agau. 

tälu lago agau, bara rura. Sa-nam-beri-inja pulu. pulu lago, 
bara bitja rura. 



8) Si ri-mornua ha mata-t lagoy si Kobun oni-inja. Sa-na 
nata-inja Sara-t ha mata-t lago i-ku-hudu. ta i-oba m'-äi ha polak, 
ta mu-ho'hom 'nja, ta ma-matäi inja, ta ma-gä-gäla. äi pu-ptUärä 
bahä. hudu-at lago ha ma-nua. ta bä-bälä. päu-päu-inja ta-u, 
otot ta bä'bälä, ta i-lu-lu polah, ta i-aüi. bahä ta-ta itjo, tiibu-t 
Si ri-ma-nua itjo. äi birut, i-gu-gut-gut. putä-putärä, gut-gut. 
älä birut Si goiSo, älä birut S^a-bäu, ta-u f-agai. birut gut-gut, 
taki bakä. putärä bakä Si bau Si ri-ma-nua, ta-an mata-t Sulu, 
ta i-gut-gut, 



209 
XIX. Aestime and Zeltredmimg. 

1) Dunkel ist das Antlitz des Mondes. (Mondfinsteraiss.) 



2) Wir haben ja Furcht, wenn (Mond) - Finsterniss ist. 
Wir kennen das Eintreffen der Finsterniss nicht (vorher). Die 
Finsterniss ist da, weiter nichts. 

3) Wie gross warst du zur Zeit der Finsterniss ? 

4) Bei Verfinsterung haben die Mentawaier Angst. 

Bei uns, wenn Finsterniss ist, kennen wir die Tage nicht 
(vorher). Wir wissen (blos), dass Finsterniss ist. 

5) Wie gross warst du als du die Pocken hattest? 
So gross war ich erst, da hatte ich sie. 

6) Ein Monat und eine Hälfte. 



7) Ein Jahr hat zwölf Monate. Zwölf Monate sind ein Jahr. 

Ein Monat hat 30 Tage, mit 31 (Tagen) stirbt der Mond. 

Sieben Monate ist die (Jahreszeit) rwraj dann kommt (die 
Jahreszeit) der Krabben. Die Erabbenzeit dauert drei Monate, 
dann kommt die rura. Zusammen sind es zehn. Nach zehn 
Monaten kommt eine neue rura. 



8) Es giebt einen Mann im Monde, er heisst Kohun, 
Immerfort sitzt er blos im Monde. Er will nicht nach der 
Erde kommen, er isst nicht, stirbt nicht, wird nicht müde. Er 
spinnt Garn. Der Mond sitzt am Himmel, er fallt nicht her- 
unter, er ist nicht angebunden, er ist fest, er fällt nicht, er 
stösst nicht auf die Erde, es ist zu weit. Das Garn sieht man 
nicht, den Körper des Mannes sieht man. Es ist eine Maus, 
sie zernagt (das Garn); er spinnt, sie nagt. Ob es eine kleine 
(oder) ob es eine grosse Maus ist , kann man nicht wissen. 
Die Maus nagt, das Garn zerreisst, der Mann spinnt neues 
Garn. Wenn die Sonne untergegangen ist, nagt sie ; scheint 
die Sonne, nagt sie nicht. 

14 



210 

9) goiSo-goiSo lagOj goiSo Si Kobut, bäu-gat-bäu-gat lagOj 
bäurgat Si Köbut. goiSOy Mau, kudu ha biau-itya, bäu-gat-bäu- 
^at'bäu-gat lagOy mtäu lago, a-bäu-gat Si Kobut. 



10) i-pu-putärä bakäy oto Si ha lä-lägcU. ha lagüi-mdi ka- 
barari'at-nja. 



11) äi Si ri-ma-nua ha mata lago. oni-inja Si Kobtm. ta-an 
äi Si na-naläm. ta bäiä, gaiSo lago, goiSo Si ri-ma-naa, a-bäu 
lago, orbäu inja. ha matort Sulu ta-an di Si ri-mc^nua. ha mata 
pa-njan-njan ta-an di Si ri-ma-nua. 



l) ta-u ha Si ka Vi-lMgat rigi, ta morkajo Si ka lä-lägat. ta 
ma-kajo. beri Sa-na bä, ta-u tübu-t galai-ät-da, ta mo-m'-oi da 
galai inja. 



2) tipu Sa-^a-räu, tipu Si ka lä-lagat. 



3) pa-Si-itjo loina Si turba-batu, butät ka räpät, unat ka 
pata. pa-Si'itjo Si ri-ma-nua^ da änun Si tu-lu-lutut, dä-rä ka 
pata, tUdrda ka räpät; ta-u päi aku üjo udjurinja. ma-Sopit Si 
tuatiy bulat i-agai Si tuan. Si ka lä-lägat ta-u ma-Sopit, ta i-agai 
pa-gdla'galai. 



4) arat Si ka lärlägat, arat Si tuan pa-SorSara lä. 



5) Si kä/räi lagai-ku ta i-agai burdu inja, ta mo-m'^oi burdu 
inja, Si kä/räi Si tuan ml-6i burdu inja, laptip, tok, burdu. 



211 

9) Wird der Mond klein, (so) wird Köbut klein; wird der 
Mond gross, (so) wird Köbut sichtbar, (so) vergrössert sich 
Kobut. Ist der Mond klein, krumm, (so) sitzt er auf der 
Krümmung; vergrössert sich der Mond immer mehr, wird der 
Mond rund, (so) vergrössert sich Köbut, 



10) Er spinnt Garn, also ist er ein Mentawaier. Er 
stammt aus unserem Dorfe. (Scherz!) 



11) Es ist ein Mann im Monde, er heisst Köbun, Er hat 
keine Frau. Er fallt nicht herunter. Wird der Mond klein, 
so wird der Mann klein, wird der Mond gross, so wird er 
(auch) gross. In der Sonne giebt es keinen Menschen. Auf 
den Sternen giebt es keine Menschen. 



XX. Weisse, Malaien und Mentawaier. 

1) Bei den Mentawaiern sind keine Ringgits (2^2 -Gulden- 
stücke) vorhanden, die Mentawaier sind nicht reich. Sie sind 
nicht reich. Auch nicht ein Stück, sie haben diese Gegen- 
stände nicht, sie können sie nicht verfertigen. 

2) Halb ein Malaie, halb ein Mentawaier (ein Mischling). 

(Beim Betrachten der matten Scheibe eines photographischen Apparats.) 

3) (Ich) sehe einen Baum verkehrt, den Gipfel nach unten, 
die Wurzel nach oben. (Ich) sehe Menschen, sie gehen umge- 
kehrt, die Füsse nach oben, ihre Köpfe nach unten; noch nie 
habe ich das gesehen. Klug sind die Herren, viel verstehen 
die Herren. Die Mentawaier sind nicht klug, sie verstehen 
keiiie (feinen) Arbeiten, 

4) Die Sitten der Mentawaier (und) die Sitten der Herren 
sind besonders für sich. 



5) Der Priester in unserem Dorfe versteht sie nicht aus- 
zuziehen (die Zähne), er kann sie nicht ausziehen, der Priester 

der Herren kann sie ziehen. Er klemmt fest, zieht, zieht aus. 

14* 



212 

si ka lärlägat ta i-agai galcd inja lap-lap öon, ta-u ka lagai- 
Jeu laba. 



6) ta mor-gä-galay ma-naman akäu ma-Si'Surat 



7) Sä'fiä't go-goi Sara-t pa-nu-nurat si tuan, 

8) inja lä gdlai-ät-nUy tuan? ta m'-ai akäu ma-si ga-garat? 
Si toi lä äkäu ka lagai si ka lä-lägat 



9) äi kap ka lagai-mui, na-nat si tuan näda'- „kasä nä?^ 
„ü ka lä'lägat^ y^ma-aru tubu-inja, ma-laya baya-inja, munu.^ 
munu, matäi aku. 

ka äkäu lau äda inja, sara-ina poi, ta nu mu-munu, ta 
ma-matäi aku. 

ma-äru sa bagäi, ma-katai sa bagäi. bara si katai, sägä 
kap ka lagai, ma-tthtu baya-inja, ma-na-naä inja ka tubu-t Si ka 
lä'lägat. äkäu ta ma-na-naä^ ma-nutu baya-mui ka tubu-t Si ka 
lä'lägat. sägä kap ka lagai, bara si ma-matäi Si ka lä-lagat, mu- 
tui'tui kam, äi munu Si tuat Si katama. 



10) „mu'tui'tui-at Si tuan, mu-tui-tui-at Sara-ind-m^, da kua 
inja Si ri-ma-ntm ka mata-ku. ma-nutu nanat baya-ku. tui äJcäu, 
Sara-ina, ka lagai, mo-m^-oi lau äkäu bitja. ahit n-äkäu pa-nuru- 
at, a-bäu nutu^t baya-ku] ta nu ahit, ta-u pa-nuru-at, pthnu-nu- 
kürnan, ta Koba aku. 



11) ta lau nu ma-matäi akd kap kdi, ku 6i ka lagai-mui? 
ka ka tubu-mui lä äda inja, ta ma-loto aku, ka tubu-da Sa bagäi 
ma-loto aku. 



12) ma-kopä kajo Si tuan-, kä ta bara Si tuan, ma-matäi 
Si ka lä'lägat. 



V 

13) Sa birut a^m^-oi Sia mu-turu ka lagai-mäi. 



(Dialektproben von ai Berut S. 149 und 197, von den Nassau-Inseln 
S. 16Ö und 179,) 



» ♦» # 



213 

Die Mentawaier verstehen keine Zahnzangen zu machen, in 
meinem Dorf giebt es kein Eisen. 

6) Nicht faul^ fleissig bist du im Schreiben« 

7) Alle Tage (bleibt) der Herr in einem Schreiben. 

8) Ist das nur (das Schreiben) deine Arbeit, Herr, gehst 

du nicht das Feld bestellen? 
(Ich habe kein Feld.) 
Du bist nm* ein Zugezogener im Dorfe der Mentawaier. 

9) Wenn ihr nach eurem Dorfe kommt, sprechen die 
(anderen) Herren dort: „Wer ist das?" „Ein Mentawaier." 
„Schön sieht er aus, böse ist sein Herz, (wir wollen das Bild) 
durchstechen." Sie durchstechen (es und) ich (muss) sterben. 

Wenn du es bist, du bist ja (unser) Freund, du durch- 
stichst es nicht, da sterbe ich nicht. 

(Die Anderen thun es auch nicht.) 

Einige sind gut, andere sind böse. Wenn einer böse ist, 
(und) ihr langt in (eurem) Dorfe an, so ist sein Herz ergrimmt 
(und) er vergiftet den Körper der Mentawaier. Du vergiftest 
nicht, ihr seid zu den Mentawaiem freundlich. Wenn ihr nach 
eurem Dorfe kommt (und) die Mentawaier sterben, (nachdem) 
ihr fort seid, hat ein böser Herr (das Bild) durchstochen. 

10) „Der Herr ist fort, dein Freund ist fort," sagen die 
Menschen zu mir. Ich habe (dich) dann gem. Fährst du nach 
deinem Dorfe, Freund, so kommst du (später) wieder. Bringst 
du Greschenke mit, habe ich dich sehr gern, bringst du sie 
nicht mit, giebt es kein Geschenk, so bin ich verdriesslich, das 
liebe ich nicht. 

11) Tödtet ihr mich nicht, wenn ich nach eurem Dorfe 
komme ? Wenn es sich nur um euch (handelt), habe ich keine 
Furcht, vor den anderen habe ich Furcht. 

12) Sehr reich sind die Herren, wenn die Herren nicht 
wären, (müssten) die Mentawaier sterben. 

13) (DieLeute von)$f£eru^kommen,in unseremDorfe zu tanzen. 



» <» < 



Wörterveneichmss. 



Budistabenfolge : 

a, ö, 6, c, d, (?;, a, gf, y, t, j, *, l, m, n, w, 
n/y ä, 0, i>, r, 5, i, ^, ^j, w, i. 

Gonsonantwechsel (nicht bei allen Wörtern erlaubt): 

k und g = n 

9 =^- r 

t und d = n 

d = r, vgl. § 1. 

p und h = m 

tj = ö 

dj und j = S 

ä = s, 

Vgl. § 1, 9, 11. In allen Fällen ist im Lexikon die 
häufigere Form zur Verwendung gelangt. Für Textwörter, die 
sich unverändert im Wörterverzeichniss nicht finden, ist die 
lexikalische Form mittels der oben angegebenen Buchstaben- 
gleichungen zu ermitteln. Die in § 1 ausgesprochene Absicht, 
den zwischen c und tj wechselnden Laut im Anlaut öy im In- 
laut tj zu schreiben, ist nur so weit zur Ausführung gelangt, 
als dadurch die gebräuchlichere Form dargestellt wird. Der 
Zischlaut ist durchweg S geschrieben worden, da s nur selten 
gehört wird. Über die Quantität der Vokale vgl. S. 3. 

. Abkürzungen: 
8. = Dialekt von si Berat und zwar meist von Tahekat, 
JST. = Dialekt der Nassau-Inseln» 
K- = Dialekt von si KohOy dem auch alles angehört, was 

nicht weiter bezeichnet ist. 
mal. = malaiisch. 



215 



A. 



a-Präfix, s. S. 8. 
aba schnitzen^ schneiden. 
abai (5.) Mädchen. 
abak Boot, Boot fahren. 

abdk si bara ladjo Segelboot. 

pu-aban-an ein Sternbild = mal. naga Drache. 
abat Friede schliessen. 

ab&rS starke Bambusart; Büchse, Behälter, daraus gearbeitet. 
äi a-büau {S.) s. büau. 
abit mitnehmen; herbeibringen. 

abo eine Wendel, Spirale, Banane (etwa 10 — 12 Einzelfrüchte). 
abu weisse Asche. ^ 

abut zusammensuchen, zusammenbringen. 
a£i in gutem Zustande, blühend, wohlhabend. 
ada {8.) Knabe. 
adäi sich anlehnen. 
adau {S.) s. andau, 
adfl zählen, Zahl. 

adä nata-inja messen. 
adärSt ein kleiner Papagei (Loriculus galgulus) 
a^jolau (8. N.) = a-Mu. 
aga Unglück. 
aga picken. 
agat wissen, verstehen, kennen. 

ia-u f-agai das kann man nicht wissen. 
agat = anai, 
agara Kerb; Strafe. 

öagarat (= 6i agara-at) Widerhaken; Rückenflosse des Fisches. 
agau I Krabbe, auf den Krabbenfang gehen ; Jahreszeit vom Mai 
aftau J bis Oktober, während deren die Krabben vorhanden sind. 

agaU'On es ist die Jahreszeit des agau. 
agBp eine dunkelfarbige Flusscrustacee. 
agbaik-an Mangifera foetida; Anacardiaceae. 

agban-at Jcoat Küsten-ajf&an-an, eine verwandte Art 



216 

ftgip Milz. 

agot (fif.) HeUmitteL 

il es ist vorhanden, es giebt 

aila yerschämti scheu, neidisch; sich sch&men, sich scheuen. 

ailampa = aüupa. 

aiUpSt (= äi läpät?) Pflanzenname. 

ailäpät Si bularcU weisser Ailäpät = mal. puding telor (Grap 
tophyllum hortense?) 

ailäpät Si ma-surou dunkler Ailäpät = mal. puäing üam. 

^ } reichen, erreichen, hinreichen, erleben. 

atlüpa Jambolanum domesticum L. 

ainua s. nua* 

ftlnJoA Vogel = mal. tiwngj eine Art Staar. 

j. \ Wasser holen. 

asa 



1 



la-laiSut Wassereimer aus Bambus. 

(aka) s. maka. 

akaba Name einer Pflanze (= mal. dkar barak^ Chailletia suma- 
trana Miqu.?) 

akftt aufheben, hochheben.'- 

akB (wohl = Orkä) es, das (hinweisendes Wort.) 

akpäk abbrechen, abreissen. 

akduaft I 

aiginaft V Schweiss, schwitzen. 

a^Inaft j 

äku ich. . 

a-küla Fleisch, Muskelfleisch s. küla, 
a-bäla a-kula es bildet sich wildes Fleisch, caro luxurians. 

ala holen, nehmen, aufheben. 

ta tu-ala baya-ku ich habe keine Lust. 

alai Kopfhaare. 

als heil, gesund, heilen. 

älB Ausruf des Erstaunens. 



217 

äläi paSou (8.) Nabelschnur. 
idSgl antworten. 
aläi Gefahrte, Genosse, zusammenspielen. 

toya m^'Oläi (S.) Stiefkind. 

ukui f-aläi {8.) Stiefvater. 
all s. aüi. 
Orli-ma-ma Pflanze = mal rotan batu (Galamus Diepenhorstii 

Miqu.) vgl. ri'tna-ma, 
a-lio s. llo. 

alitSt Pflanzenname. Aus den Blättern wird eine Mantillen- 
artige Frauenbekleidung hergestellt 

aUto 

,.. ^ Lampe. 
pu-atito-at 

alo s. lio. 

alu 

Si cHu 

(aln) 

(üu-tät (8.) Feuer. 

cdu'pät'pät Leuchtkäfer. 
alup verschwinden. 
alüpat Tausendfuss. ^ 

alupat koat eine See-Grustacee = mal. Jcujung-kujung. 
a-lutu s. lutu. 

a-lutU'ät Alutu holen. 
äma (Ä, auf Kobo nur in Erzählungen) Vater. ^ 

Jca-ma-aman Onkel und Tante von Vaterseite. 

ama-än wohlhabend, behäbig. 
a-tniMnünän s. münän. 
-an Suffix s. S. 10. 
änau sich auflösen, schmelzen. 

käu i-anau schmelzen lassen. 
anda (8.) = ära. 

«ndan (8.) Fackel; mit Fackeln auf den Erabbenfang gehen, 
s. agau. -^ 



vor langer Zeit. 



218 

a-nitu s. nitu. 

anü Ersatz für ein Wort, das dem Sprecher nicht gleich ein- 
fällt: ä, Dingsda; nun (zur Anknüpfung in der Erzählung). 
anu 6i und nun (Anknüpfung beim Weiten*eden). 

anu zürnen, Übles nachreden, beklatschen. 

änun frierend» frieren. 



... l schnattern (Gans). 
na J ^ ' 



ana 

aikai freigebig. 

aAoI warum? 

anu ein blauschwarzer Farbstoff zum Tätowiren, bereitet aus 

Canarium rostratum (oder Canarium longiflorum?) 
apa was? welcher? warum? wie? 

apa oni'inja bald was ist gefallen? 

ajya ta igi-inja wie viele? 
apara (= a-parai) binden, anbinden, Binde. 
äpl Feuer, 
äpu Geschwür. 
apüra(t) Sprung im Holz. 
ära reif, gar, gekocht, reif sein, reifen. 
arät hinein, darauf los, geradezu, hineingehen. 
arat Sitte, Gewohnheit. 

arat tibo-i-ät Redebrauch. 
arSp hören. 
a-räpän s. räpän. 
a-räu s. räu. 
ärl aufhören. 

äri aJcä damit aufhören. 

aribl 

T. , die Nibongpalme (Areca Nibung Mart.) 

aii^ Balken; Pfahle auf denen das Haus steht; Pfosten die das 
Dach der Vorgalerie des Hauses tragen; Pfosten des Schlaf- 
gestells u. s. w. 

a-rtmau s. limau, 

a-ru-ru-ru Name eines Strauches = mal. Sikandaduk (Marumia 
Korthalsiana Miqu.; Melastomaceae). 



219 

7 

aSa scharf, schärfen, schleifen, glätten. ^ 

aSa-an (gewöhnlich aSän gesprochen) Schleifstein, Feuerstein. 

asak Nase, Schnabel, vorspringender Theil an Geräthen. 
porSon-at n-asaJc Nasenscheidewand. 
» baga „ „ Nasenloch 
nu-nu „ „ Nasenspitze 
bakat „ „ Nasenwurzel 
täi'täi „ „ Nasenrücken 
bä'bä „ „ Nasenflügel. 
Si (iSak Name einer Vogelart. 

aSit Ananas, gewöhnlich m'-aSit 
aSok Gans. 
aSu s. aiSu. 

-at ein Suffix, vgl. S. 14. 

atä lang, hoch; lang, hoch sein, vgl auch n<Ua. 
ata pai'pai Langschwanz (eine Affenart). 

a-ta {S.) s. tä. 

atai Einzelfrucht im Gegensatz zur Dolde. 

atät {==atd'at7) hinaufspringen, hinaufwerfen, hinunterspringen. 

atSi Leber. - 

(täla) - 

a-talu Ei; Hoden; Rogen; Eier legen. 

a-talu pärät 1 tt j 

...- ^ ,j \ Hoden. 
a-tälu gouou l 

stUu pu-a-tälu-at gou-gou Sonnenstand beim Eierlegen der 
Hühner, 9—10 Uhr Vormittags. 

a-täman s. top. 



a-täran 1 
a-tärät J 



s. tärä. 



a-tä-täüu-at s. täüu. 

aQInaA s. akttnan. 
atü nachdenken. 
pu-atU'ät Überlegung; Gegenstand, an den man zu denken hat. 

U'tU'tU s. tu. 



220 



Ä. 

Sbft Hochwasser, starke Strömung. •« 

MhSk einsetzen (Pfeilspitze in den Schaft), einslossen (P&hl in 
die Erde) in die Erde, einsetzen (C(ewächs); t^ ünb und bäb, 

jm-o&tf Name einer Pflanze. 

ida da (hinweisendes Wort). 

Äö (uUi I 

, n ^j^ \ dort, dorthin, von dort her, auf diese Weise, so. 

ääoHnja nur so; es thut nichts. 
Igt (8.) warten. 
(II), stets äi-öi, henlen (Hnnd). 
21 gehen, fortgehen, sich bewegen. 

mä-m^-Si es geht, es ist möglich. 

m'-äi-an aku ich ^he fort ) . , , . , 

, n. - 7 .. . , r ^ \ Abschiedsgruss. 
m-ap^U kai wnr gehen fort J ^ 

if I 

it ki i Ausruf der Verwunderung. 

» j 

Sira s. ira. 

ikak breitbeinig gehen. 

SkSm sich räuspern, den Schluckauf haben. 

SkSt Saft, Harz, kleben. 

SkSu du. 

Skfp (5.) erben. 

iktäk satt, Sättigung, gesättigt sein. 

Ikiian Name einer Vogelart. 

Xlak Zwischenraum. 

älak tibo-i'ät die Abgrenzung der Wörter, Verschiedenheit 
des Sinnes. 
US vielleicht; nicht wahr? 

alä — alä entweder — oder, ob — oder. 
ftlSt nothzüchtigen (?) 



221 



Sin Thräne. 

ämaik fressen. 

amS sanft, sanft sein, Sanftmuth. 

Smü 



, , , .. _ i- Harnblase. 
bakat n-amu 



1 

3na {8.) Matter s. Ina. Auf Kobo nur als Nothruf der Eander. 

(«n) 

änan (= än-an, s. nän und ända) da sein, 
änan tai na-naläp in Gegenwart von Frauen. 

änan-an ] i ttt .. 

,„ J. nur so, ohne Weiteres. 
anan-an la J 

änägSt schmausen, Schmaus. 

änSm sechs. — 

Snäu selbst, besonders, einzeln. 

ända {S,, = an äda'i) da sein, es ist vorhanden, ja wohl. 

ändapa (S»., = ända apa) wenn (conditional). 
Snn& gehen.^ 

änun-cm Weg. 
8Aa Athem holen, Athem, Seele. 
SAädjSt (S.) Pandanus odoratissimus L. 
Spa durcheinander laufen. 
Spat vier. ^ 

apS niedrig; niedrig sein. 
ara {8.) = ira und äira. 
araa kleiner Knabe. 

ärSpul ein grosser Fisch, eine Art Sägebarsch. 
Srät pressen (z. B. beim Eothlassen). 

i'ärät toya-inja Kindswehen. 
aräu begehren, begehrend. 

arü schön, nett, glücklich, freundlich; gut machen, in Ordnung 
bringen, einweihen. 

pa-äru S^a-nitu die Teufel austreiben. 

poräru-hät Ding, Hergestelltes, Arbeit. 

pU'äru eine Pflanze = ailäpät. 
-at ein Suffix, vgl. S. 14. 
atut Blähung, Blähungen lassen. 



222 



B. 

ba nicht (vetativ). 
ba je (= pa?) 

ba-pu-pulu je zehn. 

ba-pi'piga kam? wie viele (bekommt) jeder von euch? 

(bä) 

bä'bä wickeln, abwickeln, abschälen; ausnehmen (Fische); der 

zum Räuchern ausgenommene Fisch. 
tu-bä-bärkat n-iba das Ausnehmen der Fische. 
si bä'bä die eingerollten, unentwickelten Blätter einer Knospe. 

bäbal Anrede an kleinere Mädchen (suffigirtes bä-bä „Spröss- 

ling**?). 
babak Grube. 
ba^a alt sein, altern, alt, der Alte, Anrede an ältere Leute^ 

Onkel. 
ma-badja-an Greis. 

bad[]a aufwärts biegen, z. B. Finger. 

a-tU'badja-at öon der Zahn steht nach oben (ein Doppelzahn). 

ba^JOU scharf, Schärfe (vom Messer etc.); sehr krank, schwere 

Krankheit. 
bag abbrechen (z. B. Dolde vom Baum, Ast durch Wind.) 
i'bag-bag Baumname (Eläocarpus stipularis Bl.; Tiliaceae.) 

baga Kreisel. 
bagBi andere. 

Sa bagäi die anderen. 

Sa bagäi — Sa bagäi die einen — die anderen. 

baglai 
baAlai 



Baumname = mal. langhuas (Alpinia Galanga L.^ 
Scitamineae). 

bagi der jüngere Bruder, die jüngere Schwester. 
bAglli Baumname := mal. sitäwar. 
bago Banane (Musa paradisica). 

Arten: bago nalit-ät Banane zum Rohessen. 
^ Si ra-ra Banane zum Rösten. 



223 

hago bodji Doldenbanane (oder Hörfehler für lodjä 
helle Banane?) 
„ ta-guiU (eine grosse Art). 
„ güla kleine Banane. 

„ ba-batu-at überhängende Banane (eine sehr grosse 
Art). 
pthbagO'hat Bananenpflanzung. 
bago-bago-bago Nachahmung des Affentons. 
ba/a, Bauch, Inneres, Seele, Inhalt, Fleisch von Früchten, 
Höhlung von Geräthen; die weiche, muskulöse Seite einer 
Extremität. 
baya tcdina Ohrloch. 
baya n-oinan Flussbett. 
baya-t pcUite Dolchklinge. 
Jca bayorku (ich glaubte) in meinem Inneren. 
baya-t büluk-nja Blattknoten. 
ba/0 s. bago. 

b&i wohl, etwa (steht hinter dem Wort, auf das es sich bezieht). 
bal Baumname = mal. paku hadji (Cycas circinalis L.). 
balga die Arme nach hinten erheben. 
baiko der Brodfruchtbaum (Artocarpus incisa). Aus seiner Rinde 

werden Hüftschürze und Bogensehnen bereitet. 
baila s. baia. 
balla-baila 1) = aüäpät. 

2) Schmetterling. 
bailan Wange. 
ballat plätschern. 
ballau schwatzen. 
bailia werden. 
ballo Pflanze = mal. tajä. 
ballü umgekehrt; verkehrt halten, tragen, setzen; umkehren, 

umwerfen (z. B. Flasche); 8.: auf der Hüfte tragen. 
bailügü Magen. 

baüutut = bailu lutut (s. lutut), 

bairäblt der Rambutanbaum (Nephelium Lappaceum L.). 
ta balrak Biene. 



224 

bairat auf der Schulter tragen, auf die Schulter legen. 
balt Tropfen, tropfen, betropfen, ausschütten (kömige Früchte etc.) 
bai'bait'CU Abtropfer, Randbalken des Vorgaleriedachs oder 
des Schiffsverdecks. 
6i baitai lakak (?) die Spinne. 
bak s. bok und bä, 

bäkala Unterkiefer; vorspringender Teil an Geräthen. 
bakapit [= bakat pcui-t (Stamm des Fusses)] Oberschenkel. 
bakat Stamm (von Bäumen). 

si bakat von dem es „ stammt ''^ = der Besitzer. 
ma-bakat (8,) was die Consistenz eines Baumstammes hat == hart. 
bakat don Zahnwurzel. 
bakat n-orat unterer Theil der Leiter. 
bakat bulu Federpose. 

hakai pcui-t (gewöhnlich bdkapät gesprochen) Stamm des Fusses 
= Oberschenkel. Dass das Bewusstsein dieser Etymologie 
verloren gegangen ist, zeigt: 
bakat bakapat Stamm des Oberschenkels = luguinal^egend. 
lahau bakat s. labau, 
bakat Mangrove. 

bakS Gnetum Gnemon L.; Garn, daraus bereitet. 
bako s. pako. 
bakou weit treten, hoch hinauftreten. 

i'ba-bakou tibO'inja sich verhaspeln beim Sprechen. 
bftkulü Schachtel, Behälter. 
bala aufsperren, öfihen. 

bala na-na den Mund aufmachen. 
„ pärät die Vorhaut zurückziehen. 
„ mata die Augenlider umstülpen. 
„ si nonai die Finger spreizen. 
baläba I 
bdlaba-kat | 
bala^a schwanken, ausgleiten, stolpern. 

bäladja-at (baladjat gesprochen) Sitzgerüst ausserhalb des 
Hauses. Es ist aus dünnen Baumstämmen errichtet und 
schwankt daher leicht. 



226 

balak Narbe. 

balalal das zugespitzte, verdünnte Ende eines Gegenstandes, 
z. B. die Mastspitze ; verdünntes Ende am Gefassgriff; Be- 
krönung der ka-daila aus zugespitzten Bambusstäben ; aber 
auch der (nicht verdünnte) Handgriff des balatü. 

balatü kurzes Dolchmesser. 

baiä Pfand, Geliehenes, leihen. 

baUgan (8.) Brauch, Gewohnheit. 

ballok Beil, mit dem Beil hauen. 

balitäkat Geräththeil zum Spannen, z. B. das Spannholz einer 
Hirschfalle, die Spannschnur eines federnden Menschen- 
galgens, die hölzerne Filirnadel. 

baliu eingiessen, einfüllen. 
matcht baUu Thür, Fenster. 

baliu Bruder, Schwester. 

balou trippeln, laufen, rennen. 

balü acht (Zahlwort).- 

balubul Messer« 

balut Proviant, Speisevorrath. 

ban Geweih, Hom. 

banaA Schnur, Garn. 

baA der kleinste der 3 Bambuscylinder des tiko. 

bao Spannseil für den Mast; Tau zwischen Schiffsvordertheil 
und Ausleger. 

bap anfassen, anpacken. 

bara vorhanden sein; es ist vorhanden; wenn. " 
ka-bara-i-at Eintritt, Dasein, Herkunft. 

barS Westen, Westwind. - 

barugSl, mal. gagu, ein wohlschmeckender Seefisch. 

baruk Seitenwand, Seite, Kante. 
äpat ba/tuk-nja vierseitig. 

baSok Reibeschale für Kokosnüsse. 

b&tara Käferlarve. 

batau ganz grosses Fischnetz. 

batä gewöhnlich batä-batäy Leguan. 

batba Name einer Pflanze. 

15 



Müllhaufen. 



226 

bat! Der Rambutanbaum (Nephelium lappaceum L.; Sapindaceae). 
batfi sich nach vom neigen, auf dem Kopfe stehen , auf allen 
Vieren laufen. 

iHigo barbatthät ganz grosse Bananenart 
bin neu, frisch (Ei). 

Si bau kürzlich; der Neugeborene. 
bau, gewöhnlich bau^au^ hochschnellen; losschnellen lassen. 
(bB), nur bä-bä, Seite, Rand, die „Seite^ am menschlichen 
Körper; nahebei, beinahe. 

ka bä'bä angrenzend. 

pa-bä-bchbä in der Nähe. 

bä-bä koat Küste. 

bä-bä ainan Flussufer. 

bä-bä ma-nua Horizont. 
bä'bä-ycU 

pa-Si-bä-bä-yat 
bft Stück (beim Zählen unbelebter Dinge). 
bi (S.) wo? woher? wohin? 

bä tapun (S.) warum? 

a-bä i-äi (S.) warum? 
bBa die harte Bastschicht der Kokosnuss zwischen Oberhaut 

und Schale. 
bftb Ton zur Bezeichnung, dass eine Harpune getroffen hat, 

sitzt, vgl. äbäb. 
bBbSk Ente. 

(blgBt),nur feä-6a^ä^, (oder = bä'bä'gät?)mh\.rotan &6^ar (Calamus). 
si oder Sa bBgoa Bewohner von Nias. 
bäka spalten. 

bSkS rings herum; herumgehen. 
bSkBlS Seitenwand des Bootes, des tum-Jcat u. s. w. 
bSkBu Hibiscus rosa-sinensis L , Malvaceae. 
bSkülü Einsatzspitze des Pfeils. 

bäla herauskommen, herausbringen, aufgehen (Sonne, Mond). 
bBlau Pandanus atrocarpus Griff. 
bUB fallen, fallen lassen, untergehen (Sonne, Mond). 

baiä baya-ku ich bin verzagt. 



227 

pa-bälä Sahi'inja abdingen, abhandeln. 

balorkat der Fall. 

bälä'ktxt Sutu Westen.* 
bSlSt widerwärtig, ekelhaft, sich ekeln. 
bUI müde, überdrüssig; müde sein. 

haU-bali haya Leber. 
bSliu rollen lassen, herumschlingen, heinimdrehen. 
bftlaa eine fleckförmige Hautkrankheit, mal. pänaw, 
bftra Reis (Fremdwort = mal. hira ; Reis wird auf den Mentawai- 

Inseln nicht angebaut). 
bftSl krank, schmerzhaft, erschöpft; krank sein, krank machen, 
ärgern. 

hSäi baya Cholera und andere Bauchkrankheiten. 

jmr-bäSi'hät Name einer Pflanze. 
bStBl (5.) machen, arbeiten. 

bStSk spannen (Bogen, Mäusefalle etc.), Spannung. 
bfttn platzen, springen, Sprünge bekommen; schiessen, ab- 
schiessen; sich wälzen, zappeln; S,: schlagen. 

bä-bätu'ät Schiessgewehr. 

i'bä'bätu dkdj Brandung, es brandet. 

pa-bä'bätu Name eines Fisches, mal. ikan kalieng. 



... l dick, 
a-bau I 



gross, bedeutend, tief (Ton), laut; Grösse; gross sein. 



Das Suffix an wird mit g oder y angefügt: bäu-gat oder 
bäu-yat 
Si bau tubu Hirsch. 
bin Duft, duften, duftend. 

bau bua eine Pflanze mit kleinen duftenden Blättern. 
beri durchaus« ganz und gar; gar nicht; T.: viele. 
ia-nam-beri-inja alle 
„ „ 'ta wir alle 

„ „ -mui ihr alle 

„ n 'da sie alle. 

hm Sa-na ba auch nicht ein Stück. 

blau krumm, krümmen, sich krümmen, Krümmung. 

15* 



228 

Mb ? 

hohoho bib scherzhafte Formel dir den Anfang und Schluss 
von Erzählungen. * 

bibo Lippe. -^ 

Mbo ha pata Oberlippe. 
hibo ka räpän Unterlippe. 
ma-hatai hibo Hasenscharte. 

(bik) 

ma-bih-bik i-pa-nibo stotternd. 
biktak die spannende Befestigung des Trommelfells der ka-täubay 

aus spanischem Rohr (iaSa). 
bila BlitZy blitzen. 
bflak Ecke, eckig, vieleckig. 
bUau {S.) böser Geist. 
bllä (selten) Brust. 

bllBt, gewöhnlich bi-btlät Geräth, Hausrath, Besitz. 
bült = Urit 

bllon der Gibbon (Hylobates syndactylus). 
bilon (5.) Damarharz. 
biln Landzunge, Flusskrümmung; eine Landzunge oder Flnss- 

krümmung umschiffen. 
bio Alocasia macrorrhiza. 

pu-bw-at Alocasia-Feld. 
(birai) 

mata-m birai (Ä) Thür; vgl. bcUiu, 
bink Naht; geflochtene Befestigung, mit Flechtwerk befestigen. 
birit reissen, zerreissen; Riss; zurückziehen, spannen (Bogen- 
sehne mit Pfeil). 
blmt Maus, Ratte. 

birut Si a-bäu Ratte. 

birut si gaiSo Maus. 
Sa Birut die Inseln' Berut, 
blt fachein, anfachen. 

bi'bit'bit n-api Feuerfilcher. 
bita das Eisen in der Axt von der ruku- zur iopc^a^-Stellung 
drehen. 



229 

bitl ÜDterschenkel, Wade. ^ 

baya-t biti Wade. 
bilja wieder^ noch einmal, schon einmal. 

Sa^na bitja zum ersten Mal. 

ala büja zurücknehmen. 

ata bitja noch länger. 
bl^ill schielen, schielend. 

bä roth, das Rothe, die Gluth, die Lunge; suffigirt bä-yan oder 
bo-nan, 

bä täi'täi der Rothrücken, ein kleiner Vogel. 

bä pai'pai der Rothschwanz, eine giftige Schlange mit rothem 
Kopf und rothem Schwanz. 

si ma-bä-yat der Rothe, ein Fisch, mal. giüamba, 
bä 1 

bob / schlagen; kämpfen. 

bok J 

bO'bok'bok Hammer; Schlägel des ttiru-kat] Hämmerchen für 
die Tätowirnadel. 

si bok-bon-i eine Pflanze, mal. maH-mali (Leea Sambucina 
Wild. Ampelideae). 

bob'bcb Fischlanze; mit der Fischlanze werfen, erlegen; 
Stichblatt des Dolches. 

bä-bä-ak Handhabe des Fischnetzes; Schwimmer am Fischnetz. 
bäbo foppen, betrügen, sich verstellen. 

si bäbO'i vergebens, umsonst; scherzweise. 
bäko scherzen, foppen, betrügen, Betrug. 

pa-bäko-at Scherzrede: Lüge. 
bäla die Nipapalme (Nipa fruticans). 
bo a-ta (5.) es ist nicht so. 
bob s. bä. 

b6bolo Condyline terminalis; Liliaceae. 
boi^O Blume, blühen, aufblühen. 

baöo'kät Staubfaden, Blüthenblätter, Knospe, Blume. 
bodaA (Ä) = polak. 

bodldln {N.) Gesäss (vielleicht verhört für pa-didin s. riri). 
bo^jB hell, hell sein, Helligkeit. 



230 

bOlUi Dolde 

bayo bodji s. baro. 
bo4Jon hochspringen (Fisch). 
bodot zucken, zappeln, strampeln. 
81 bog^Jftft Mischgericht aus Sago und Kokosnuss. 
boi, gewöhnlich boi-boi, brausen, aufbrausen, summen. 
boigo Verdickung am Eladi-Stampfer zum Durchziehen eines 

Bandes; also etwa: Knubben? 
bolkot Talisman. 
boirot zuroUen. 
bok s. bd. 
(bok), stets bok-ban, Geschwür. 

bok'boh S* a-bäu ulcus cruris und andere grössere Geschwüre. 

bohhok si goiSo Windpocken. 
boka vorne tragen; an den Leib drücken. 
bokät Auster. 
b6kolo Knubben, Aststelle, Höcker, Knöchel, Knie. 

bokolo para Ellenbogen. 
„ lo-lohat Kehlkopf. 
bokfi 1) Schulter. 

2) stumpfer Pfeileinsatz zum Schiessen kleiner Vögel; 
mit dem boku schiessen. 
bellt sich winden. 

boläbo 
bologbog 

bolodbod (?) sayai Presse zum Strecken der Sagoschäfte. 
bolot lecken. 
bon = bun, s. but. 
boA (S.) Knie, vgl. bokolo. 
borol wehen. 

boroi-ät das, wo es hindurch weht. So wurde die Scheibe 
zum Aufsetzen auf eine Drehorgel bezeichnet. 
borot (&) schwarz. 

(botl) 

boti-at eine Ficus-Art. 
botok kinderloser Wittwer. 



. Schlafmatte. 



231 

botni Flanke, Weiche, obere Bauchgegend ; geschwollene und 

palpable Milz. 
(bou); stets bou-bou, die obersten am Giebel sich kreuzenden 

Dachlatten. 
bn fallen, hintenüber fallen. 

büa Frucht, Schoote, Blume; Hoden; Theil der Brusttätowi- 
rung; Schwesterkind (Neflfe oder Nichte); Grosseltern (?) 
Si hurhua Vorfahren, 
bnak hoch. 
ha huak oben. 
hu-badk-ai Quelle. 
bubnk Dach; das Dach decken, SchiflFsverdeck, = hu-huk'i 
vgl. {buk). 
pcHra-bubun-an grosser Dachlängsbalken. 
bu^it drücken, ausquetschen. 
bn^jn den Mund spitzen. 

bn^juk wagerecht; wagerecht liegen, schlafen; Horizontalbalken 
btidjnlü 

a-tu-büdjidu ahula es bildet sich wildes Fleisch, caro luxu- 
rians. 
btigara aufwallen, wallen. 
bügä 
btigäi 

büi waschen, ausschwenken. 
bui nicht (vetativ), vgl. fca. 
(buk) decken? 

huk-bm Pfeilköcher mit Deckel. 
(buk) 

buk'buk (S.) verbrennen. 
büka öffnen. 
äi buka ma-nua {N) der Himmel ist offen = es ist ein Regen- 
bogen am Himmel, 
bflkai mit der Stirn stossen (Hirsch, Schwein etc.) 
bökao (?) Areca catechu. 

bOkat entwurzeln, entwurzelt sein; bebrütetes Ei, in dem das 
Huhn zu Grunde gegangen ist. 



> Strand. 



232 

bfikät Haarschopf der MäDner, mit Blättern, Blumen, Zweigen, 
Lappen durchflochten. 

bnkü Koralle, Korallenriff, Fels; der obere solide Theil eines 
Gegenstandes, z. B. der obere ungespaltene Theil einer 
Klammer, der oberste Theil einer Leiter, der Gelenkkopf 
des Oberarm- und Oberschenkelknochens, die Ferse des 
Fusses; pa-buku schlagen. 

bükulü Buckel, bucklig; circumscripte Geschwulst. 
morbühulu aSak-^nja er hat eine Höckemase. 
Ormc^huJculU'nat täi-täi-inja sein Bücken ist bucklig. 

(btüa) 

btda bara ] Muster, Farbenzusammenstellung, z. B. von 
btda-bfda bara Perlenschnüren. 

bidä-yat s« bfdau, 
blllak (/S.) Berg. 
bnlat wirklich; sehr. 
bidoit-nja 
&* bulat-nja 

ta-ü bulat tibo-i-tU es ist nicht im Ernst gesprochen. 

bulat ma-kopä ganz ausserordentlich. 

bulat M nä-nä gät toili ich muss durchaus jetzt heimkehren. 

bülan weiss, weisse Farbe, Zinn (suffigirt: bidä-yat). 

bulau käöat eine Holzart 

bidä-yat 1) weisses Metall, Silber, Zinn etc. 
2) Graptophyllum hortense Nees. 

Si bülä'jrat ka loina Name eines Schlinggewächses. 
bU'lä'lä s. lä. 

baläü vielleicht. 

bull, stets buli-btdi, Flasche. 

bulü Körperhaar, Vogelfeder. 

bülu nu-nu Bart. 

bulu bibo Schnurrbart. 

buhl bailan Backenbart. 

bulu bäkoHa Eannbart 

bulu pä/rät Schamhaare. 



wirklich. 



233 

boln den guten Geistern opfern. 
sa oder Si btdu-ncm \ 

pa-si-bulU'an \ guter Geist. 
porsi-bulu'han j 
pa-si'butM'-at ka koat der gute Geist am Strand. 
büluk Blatt 

btduJc hua-inja Blüthenblatt, Kelchblatt 
huluk Jcäpa häutige Flügeldecke des Käfers. 
btduh luga-inja Ruderblatt. 
buluh gi4/ru'nan Ruderblatt des Steuers. 

hduk Jcolä (Zuckerrohrblatt) Name eines schlangenförmigen 
Meerthieres, mal. baledang. 
bHlukbak grosser Tragekorb für das Fischnetz. 
büluk hineindrücken (Nagel), hineinstecken, eintauchen (Feder), 
hineingehen, einsteigen (in's Boot), hineinfahren (in die 
Kleider). 
bnnda (?) Speiseröhre. 

buA der längste der 3 Bambuscylinder des tiko, vgl. hulc, 
büra brausen, aufbrausen (Flüssigkeit, Wind). 
bürän, su£Eigirt btird-iy herauskommen, herausbringen, heraus- 
ziehen, herausschleudern. 
bürot Hoden (?) 
büm alt, alt sein. 

Si büru schon lange, in früherer Zeit. 
bnmt fliegen, fortfliegen (auch Lebloses), fortfliegen lassen, fort- 
treiben (Wind). 
bnt, gewöhnlich but-but, Schaum, schäumen-, Bimsstein. 
bütä kurzes Ruder mit rundem Blatt; Wasser aus dem Boot 
damit ausschöpfen. 
äi pu-btUa-Jcat man muss ausschöpfen. 
bütä stinken, stinkend, Gestank. 

butä ba^a (Stinkbauch) ein Fisch, mal. belanak (Meeräsche) 
oder djumptd (Seebarbe). 
bütät Oberstes, Spitze, Wipfel. 
butä 
si btUuran männlicher Hund. 



234 



c. 



Sa = sa. 

itLbtül Betel (Piper belle). 

<$agarat s. agara. 

iSaila \ kreuzen; die Unterschenkel kreuzen; sich verschränkt 

{saila) \ umfassen (die Hände des Einen auf der Schulter des 

(sailo) j Anderen); Kreuzung der Dachlatten ; Kreuz der pa-Saüa. 

pa-Saila Galgen aus zwei federnd gespannten^ kreuzweise ver- 
bundenen Bäumen. 

\ ein Heiligthum aus gekreuzten Baum- 

, ^ ., , , > Stämmen, mit Blumen, Eierschalen, Zeug- 

ha-caua pu-kocU-an ( ^ .^ i. x i ^ -ir i 7 ^ 

j streifen besteckt. Vgl. koat, 

Cakai hinaufsteigen. 

däkai ha hugäi ans Land gehen. 

(fiak), stets öak'Cak, eine Muschel (Cypraea). 

Säkoro ritzen, oberflächlich schneiden. 

i^amln (malaiisches Fremdwort) Brille. 

^ I zu Ende, fertig, aufgebraucht; zu Ende sein, zu Ende 

»^ I S^^^^j ^^^ Letzte bekommen, vollends lernen. 

(Sat), stets öat^aty 1) = öup-öup, 

2) ein schnepfenartiger Vogel mit gelbem Bauch 
und braunem Rücken. 
Ca weg da! 

ka cä äkäu . , ^ 

ka 6i äkäu j ^ ®* 

CBk, gewöhnlich öäk-öäky Pfropfen, Unterlegscheibe, Widerlager 

zustopfen, wegstecken. 
(«Bk) 

cäk-cäk kairkai öras. 

cäk'öäk koat (N.) eine Grasart. 

(<$Bp), stets öäp'öäm, ein schwarzer Affe, mal. monjät tjiku, 
(«8p) 

öäp-däp'ät eine Pflanze, mal. rtimput tjirit babi. 



> küssen, (Nase an Nase, Wange an Wange). 



235 

6ftt ausgiessen, bespritzen. 

dät-cät odju die Fluth steigt an. 
«1 = Si. 
61 = 6ä, 
öl Hetzruf für Thiere. 

ci-öi hetzen. 
öla = Sia, 

öiat selmalzen, schmatzen; ein schnalzendes Geräusch machen 
(z. B. beim Spannen und Loslossen der Zähne eines 
Kammes). 
ölgnk 
{SiguJc) 

ölgönal 8. öogunai. 
Clk = cok. 

ölk tonmalerischer Laut für das Geräusch beim Entzünden eines 
Streichholzes. 
öik'dik Streichhölzer. 

(^in ein Käfer, mal. piyanggang. 
«lAaA (N.) brüUen (Kuh). 

6tp zusammendrücken (den Bogen zum Abspannen), schliessen 
(Dose). 
öip'dip Fingerring. 

i^ipnrü = ödptirü. 

(Clt), stets öit-cit, = cup-cup. 

(Mt), stets iit-citj sich ekeln, sich ekelnd. 

iit'iit haya böse, feindlich gesinnt. 
ein 



H ha üu 



> links. 



Co fort, fortschleudern, vgl. ia, 
CobS wollene Decke. 
<^oga-<3oga s. soga-soga. 



6oganal 
(igfinai 



die wilde Banane (Musa malaccensis; Scitamineae). Aus 
den Blättern werden Frauenkleider hergestellt. 



., l rückwärts, zurück; zurückgehen, zurückrudem. 



feststellen, stützen. 



236 

dok'doh täi'täi rückwärts gehen. 

öorok-öon (wohl euphonisch für io-cok-con) anhalten» bremsen 
(das Boot mit dem steil gestellten Ruder). 
(^on Zahn (Schneide^ oder Eckzahn); Scheere der Crustaceen, 
Hom des Hirschkäfers, Schneide des Messers, Zinken der 
Gabel, Zähne des Kamms, Zähne der Raspel, Nadel des 
Tätowirinstruments, Spitze der Lanze, Haken der Angel, 
dem Wasser zugekehrte Schmalkante des Steuerruders; 
glimmendes Ende der Cigarre; beissen, abbeissen; zu- 
schnappen (Verschluss). 
6opa Name einer Pflanze mit kleiner grüngelber Frucht 
öopak Nebenfluss. 
baya öqpak Thal, Schlucht. 

fiopo 
§opo 

öopo abdk das Boot anhalten mit dem steil gestellten Ruder. 

iopo bailan, utä Wange, Kopf mit den Händen stützen. 

öopo bokolo-inja hocken, die Kniee mit den Händen haltend. 

öopo toma die Hände in die Hüfte stemmen. 

iopo pa-pdk-pdk das Stützhölzchen der Falle aufstellen. 
coroMoh s. iok. 
Sabät s. subät. 

öukailän Ellenbogen ; Entfernung von der Mittelfingerspitze zum 
Ellenbogen als Maass. 

fi-iaf I ^*S®^ (^®^ Finger oder der Zehen), Kralle. 

^ümanda = ma-ra-rainä s. rainä. 

Cun voll (Gefass); übersatt; übel (Befinden); voll sein; sich übel 
befinden; erlöschen, auslöschen (Flamme). 

(«up) 

Y ^ V , l Eidechse. 

(^upainaA eine Schlangenart (mal. ular raji). 
6üpiirn = cäpwru. 

(JOVi aufrecht; aufrechtstellen, sich aufrichten, aufstehen (vom 
Schlafe). 
iuru'hät heiliges Gebot, religiöse Vorschrift. 



237 

D. 

dabü Pflanze, mal. risi. 

da£at geflochtener Verstärkungsreif an Geräthen. 

da-koko-rat s. ko. 

dam s. S. 89, Anmerkung 4. 

damaü Handhabe des Fischnetzes, Schwimmer am Fischnetz. 

darai s. pa-darai. 

darnk Pflanze mit grosser, gelber, harter Frucht, mal« miri. 

data Meerschildkröte. 

dä^ die Scheeren der Krabbe. 

däi auf einem Fusse hüpfen (?) 

darS {8.) Busse; Darlehn. 

(dlb) gewöhnlich dib-dib eine Nacktschnecke. 

dikplk sich gross und breit machen (?) 

dod-dod 1) Vogel, mal. baraba. 

2) Fisch, „ kerung-kerung (Favre: nom d'un trfes 
petit poisson de mer pourvu d'ecailles et de nageoires). 

do^ai Mädchen (Anrede.) 

dolak (S.) Hirsch. 

domo (£>.) dick (Mensch und Thier.) 
do-domo-an rothkleeähnliche Blume. 

doilat = duriat 

du onomatopoetisch zur Bezeichnung des Tones, den ein nieder- 
prasselnder Stein giebt (= dük?) 

duk stampfen. 

dümat Zugabe. 

dnmui Vogelnest. 

dünuik (S.) Ruder. 

, , , . Durio Zibethinus L.: Malvaceae. 

doriat j ' 

djä, gewöhnlich djä-djä schneiden, sägen; Säge. 

Si närdjä-kan Sägemehl. 
djaä locken, rufen (Thiere). 



238 

djabau wippen; mit den Händen auf der ka-täuba einen Wirbel 
schlagen. 

^ K t I ^^^ Pflanze mit grossen, breiten Blättern. 

^agau vorwärts springen, einengrossen Schritt nach vorn machen. 

djagbuk s. djabut. 

(djai) stets djai-djai Halsschmuck aus Perlen. 

djäi nähen. 

pa-djait Nadel. 
^al weit, entfernt; weit, entfernt sein. 
^ailat Schlüssel, mit dem Schlüssel öffnen. 
djak auf den Zehenspitzen gehen. 
^ala Zunge; Zunge von Musikinstrumenten, Elöppel einer 

Klingel. 
^alo kleines Fischnetz; damit fischen. 
djam werfen, schleudern. 

djan&ft hinaufsteigen, hinaufspringen, vom Wasser ins Boot steigen, 
^aok Brummeisen, Maultrommel ; die Maultrommel spielen, vgl. djok. 
djara warm, sonnig, heiter; es ist heiteres Wetter. 
djaräba Vorderseite des Hauses, Vorgalerie. 
djarat schleudern, werfen, schütteln. 
d(Jarau Name einer braunen Käferart. 
^ärlk Fischnetz; damit fischen. 
djaSai s. Sasai. 
djani Rind, (malaiisches Fremdwort; Rinder sind auf den Men- 

tawai-Inseln nicht vorhanden). 
djaulu {N.) hocken, auf der Erde sitzen. 
ka djai (S.) hier. 
djtgn schwenken (z. B. hochgehobenes Kind), zur Seite drücken 

(den Gegner beim Kampfe), weit ausholen (zum Schlage), 

Arm seitwärts schleudern, mit dem Kopf nach unten nicken, 

kurz zucken (am Fischnetz). 
djinift klirren. 
djä verrückt, dumm, schlecht; irre sein; foppen, betrügen; 

Übelthäter. 
pa-äjo-at Spielerei; Lüge; galai pa-äjo-at spielen. 
ma-nä-nä schlechter Mensch. 



239 

djo (meist jo ausgesprochen) wippen, schwingen, wackeln, 

schütteln. 
(4Jö), stets djö'djö Hund. 

mU'Si-^jö'djö mit dem Hunde auf die Jagd gehen. 
djöc^a (S., N.J Wasser. 

tubu djodja {S,y N.) Fluss. 
djö^Jft eine Affenart, maL monjät sipai oder xinhi. 
dJ6gOlo [S.) kräftig; kräftig sein. 

djolnoft {S.) spitz. 

(djok), stets djok'djon, Zugschnur am djaoky das djaok spielen. 

„ (8.) = djaok. 
^Olo fleisig; fleissig sein. 
4Jolot rütteln, schütteln. 

4Jolou auffahren auf den Strand; das Boot auf den Strand hin* 
aufziehen. 
djohu ka tubu-ku komm' zu mir. 
djud-djnd {8.) Hochwasser. 
4jngn knien, kauern. 
djuguk grunzen (Schwein). 
djngut Kinder auf den Armen wiegen. 
djuit pendeln, baumeln. 
^ok, gewöhnlich djuk-djuhj oval, oval sein. 

djulok 

djulnt sich entzweien. 

cyännft hineinstecken, hinaufstreifen (Perlen auf Schnur) hinein- 
gleiten lassen. {8, rudern, Ruder?) 

djuika (5.) öffnen. 

djümt Mischgericht aus gekochten Bananen und Kokosnuss; 
Mittagsmahlzeit halten. 

djüto (5.) rothes Zeug, Kattun. 



Flamme, Russ, brennen. 



G. 



(gft), stets gä-gäy lachen. 
gä-gä'tät Gelächter. 



240 

gäba suchen, fangen wollen, sich auf etwas besinnen. 

gäbu zart, gut, unverdorben (Nahrungsmittel) s. gambu. 

gäbnt jäten, graben, Unkraut ausrupfen. 

gadomu-an eine Vogelart. 

ga^ja schnell; schnell wiederkommen, umkehren. 
gadjabau = gadja djabau. 

gadjou Durchfall; den Durchfall haben. 

gadju (5.) Name eines Baums. 

gagan {S.) Name. 

g&i oder gal schaben, kratzen, scharren, graben. 
gai'tat Abschnitzel. 

si gai-tat SaSa Schnitzel von spanischen Rohr; ein Sternbild, 
s. die Erzählung S. 87. 

gaila umdrehen. 

mthlaläk si pu-ga-gaüa auf dem Rücken schwimmen. 

gallan Dolch. 

gak Laut, der zur Bezeichnung des Zuschnappens eines Moment- 
verschlusses gebraucht wurde. 

gaktak Geflecht; Schutzgeflecht für Schüsseln. 

gaktlk, gewöhnlich gaktik-gaktik^ ein Fisch (dunkel mit blauen 
Flecken), mal. puju laui, 

gaktuk flach, Fläche. 

gala Schnitte, Stück (z. B. Schweinefleisch). (Von den Ein- 
geweiden wurde die auricula cordis, gelegentlich auch 
die Niere als gala bezeichnet.) 

galal machen, arbeiten; castriren; Gegenstand, Art, Muster, Her- 
stellungsart. 

T , ... \ Arbeit, gearbeiteter Gegenstand. 
gcUat-at 

gcdai tibo-i-ät Redensart, Redebrauch. 

Saba gcdai-inja einerlei. 

ta-an di galai-inja es thut nichts. 

gou-gou irgalai Kapaun. 

galak hinlegen, loslassen; sich niederlassen, ansiedeln, gründen; 

ein Mädchen sitzen lassen, sich von der Ehefrau scheiden. 

Suffix: gcdak-nan, seltener galan-an. 



241 

galat eine grosse, braune Seekrabbe. 

galat Pigmentfleck auf der Haut 

galätat = goUtoi. 

galt ein kleiner grüner Papagei, mal. serindit (Psittacus galgulus). 

gallk Widerwärtiges empfindend. 

ma-gdlik baya-Jcu ich bin in schlechter Stimmung. 

ma-gcdik piu-hu mein Ohr wird gepeinigt« 
galo bellen (Hund) 
galok Windung (z. B. des Eupferdrahts). 

äpat-nja galun 4 Windungen. 
galu vermischen, vermischt, Mischung. 

pa-galu-t loyau Ruhr. 
gam {S.) lebendig. 
(gambn) 

gambu-an {S.) Huhn (= gdbu-any das Scharrende, Grabende? 
oder Zarte, Wohlschmeckende?) 
gaAan (S.) Zeug, Kleiderstoff. 
gara Stiel (z. B. von der Kokosnuss). 
garak trocken, vertrocknet, trocken sein, vertrocknen. 
garap Salz. 

sl ma-gararau das Dröhnen schweren Donners. 
garat Stämme, Stümpfe umhauen, das Feld bestellen. 
garau« gewöhnlich garorgarauj eine kleine, schwarze, weiss- 

gefleckte Krabbe mit weissem Bauch. 
garo, gewöhnlich garo-garo, Wimpel an der Mastspitze. 
garulbok (S.) = Jca-täüba. 

gati, gewöhnlich gati-gati, ein kleiner Fisch mit nahe bei ein- 
ander stehenden Glotzaugen. 
gan, gewöhnlich gau-gaUy Lärm machen, plaudern. 

si gau-gau Name einer Pflanze. 
gant Zauberkraut, Talisman, Zaubermittel; wird auch porte 

d' ^p6e-aiüg am Dolch getragen. 
(gä), stets gä-gäy kühn, tapfer, angriffslustig, steif (Penis), wirk- 
sam (Heilmittel); fangen, erbeuten, Gefangener. 
g& rülpsen. 

(gSa) s. magaa. 

16 



242 

gibä arm, arm sein. 

gila überdrüssig, müde, erschöpft, erschöpft sein. 

gäla täi'täi Ameisenbär. 
giQä^JBn (5.) Brautschatz, auf si Kobo nicht üblich. 

galädjän ala toya (S,) Brautschatz. 
gSI&k sich erbrechen. 

Si gäiäh'i ein aalähnliches Seethier. 
gSll Umzäunung-, 5.: eifersüchtig, eifersüchtig sein. 

gäli't Sa koko Schweinebucht. 
gäUA (S.) Talisman. 

(gaink) 

galun-än Wetterfahne. 
gSma-at (S.) = gambu-at, 
gSp, gewöhnlich gäp-gäp, dunkel, Dunkelheit, dunkel sein. 

gäp-gäp lago Mondfinstemiss. 
gSrat Platz vor dem Hause, Lichtung. 
gIrB Grerüst machen zum Baumfällen. 

p'-atu-gärä-i-at eine Pflanze. 
gSrB, gewöhnlich gärä-gärä, schütteln; Muschelstückchen an der 

Halsschnur. 
gärSi Getöse machen, dröhnen (= gärä-i?) 

ma-gäräi baya lustig, froh. 
gSrät Wellengekräusel. 
gätä Eladi (Colocasia antiquorum L.; Aroideae). 

pu-gätä-lcat Kladifeld. 
gStl Zeit- und Zukunftsbezeichnung. 

Si nornä gät jetzt. 

inja gäti femer, danach. 

maijäp gäti morgen. 

läpa gäti danach, nachher. 

bitja gäti das nächste Mal. 
gSa anstossen, ins Wackeln bringen, rütteln, aufrütteln; mit dem 

Kopf nach oben nicken; wackeln, wacklig, vgl. käu. 
gedja überdrüssig, mit Geschäften überhäuft, lustlos; überdrüssig 

sein. 
gedJSk hin- und hergehen, spazieren gehen. 



243 

% } ....... 

gilak in Bewegung setzen. 

pa-gildk ttibu-inja sich rühren. 
gilik nach der Seite abweichen : Kopf nach der Seite schütteln ; 
sich schütteln (Hund); Mittagshöhe überschreiten (Sonne). 

güik ätdu 

tu-güik^n ^^ Nachmittags. 

tu-güth-nat Sidu 
gilii^ak Läuseeier. 
gilit berühren, streifen. 
gin 8. gik, 
giok raspelu; reiben (Eokosnuss). 

gi-gtoJc Reibeholz, Eokosraspel. 
§1 girat Pflanze^ mal. tugan. Aus den Früchten machen die, 

Kinder Kreisel. 
giri steif werden (Penis) sich empören (Seele), schwirren (Vogel- 
körper). 
glrit aufrichten, in die Höhe ziehen (Mensch, Boot), auf den 

Strand ziehen (Boot). 
gn^tik kitzeln, Kitzel empfindend. 

ma-gltik n-dku es kitzelt mich. 
gä schwellen, Geschwulst. 
gO schaukeln lassen (z. B. Boot). 

H go-go-go (S.) Erdbeben. 
(gö), stets gö-gö, Stengel der Blume, Stiel von Geräthen, Stange, 
Ruderstange; Schoss des Menschen. 

gö-gö-at Stengel; GriflF. 
si göa Spiegelbild; Schatten. 
göa baumeln, baumeln lassen. 

pa-ra-göa-t Vogelschlinge. 

gobi Batate mit rothen Knollen, (Dioscorea). 

goba Name eines Baumes. 

gog Blasen werfen. 

di gog-gog-nan es kocht 

16* 



244 

göiy gewöhnlich go-goi Tag. 
pu-go-göi Vollmond. 
pa-goi (N.) Vollmond. 

pu-go-göi H gaiSo der kleine Vollmond 1 Unterschied nach 
pu-go-goi Sa-häu der grosse Vollmond J der Aufgangszeit (?) 
go-göi Si nSrna gät heute. 

(gol). 

go-goi-goi Schlüsselbein (?) 
goilak nackt, nackt sein. 
goilou Hoden; (auch Fluch). 

gaüou djö-djö Hundehoden (Fluch). 

goiäo dünn, klein, leise, hoch (Ton), wenige, ein wenig, klein 
sein, klein werden. 

göja der Raum zwischen Himmel und Erde, der Lufti*aum. 

golak eine Art Seeaal. 

golo erhabene Verzierung, Eeliefomament. 

golobat Pflöcke des Feuerheerdes, auf denen die orat (s. d.) 

ruhen« 
golok, los, lösen, sich lösen, locker, Lockerung. 
goloSit Einsatz-Spitze der grossen Fischlanze. 

If \-i i (TsT ^^ [ ®^^ trichterförmiger Fischbehälter. 
golou anlehnen, (Beine) übereinanderschlagen. 

golü. 

nu-nU't golu Schwertfortsatz des Brustbeins. 

golü zürnen, zornig, Zorn. 
gombu (S.) sprechen. 
gono selten für goiSo. 
gon Gong, Tamtam. 
gorl Name eines Baumes. 
gorl (N.) bohren. 

r^"^. l Bohrer. 
gon-gort J 

gorita Tintenfisch. 

täi'täi gorita die Schulpe, os sepiae. 



245 

(gorok) 

si goron-an Lungenschwindsucht und verwandte Krankheiten. 
goroSak s. karoSdk. 
goroäöt hinuntersteigen; hinunterschieben, Boot ins Wasser 

schieben. 
gorot schlitzen^ aufschneiden, in Schnitten theilen; spiraliger Kerb. 
gOsSt Laus. 
goSät Ruderblatt; Fläche der Dolchscheide. 

täi-täi goäät-nja Mittelrippe des Ruderblatts, der Dolchscheide. 
goto {8.) stottern. 
(gou), stets gou-gou, Huhn. 
gü, gewöhnlich gü-gü (S.) gebären. 

gui-gui kleine Kinder, Säuglinge. 
g^ba stumpfwinklig, stumpfeckig. 
güdä (S) die Banane (Musa paradisica). Aber auch hago wird 

auf S- gesagt. 
gügai Scheeren der Crustaceen. 
gugolü beauftragen, befehlen. 
gui s. gu. 

goilak (N.) kentern. 

g^ilu rollen,' rollen lassen; Kern, Samen; vgl. luiku. 
gnk schlucken, glucksen; mit dem Ruder plätschern. 

gu-guk 

guh-guh 
güla 
gülo 

pa-gula-i tubu sich lodderig halten (beim Sitzen, Gehen usw.) 

hago gtdo eine ganz kleine Bananenart 
gultt locker, lose, sich lockern. 

ma-gulüba locker darin steckend. 
gnlu fliegen. 
gnlugok Pfütze. 
gnluk 1) kreisförmige Flechte, Herpes iris. 

2) eine Hautkrankheit der Hunde, mal. hwru, 
gttlut zerreiben, klein reiben. 

gidut mata die Augen herumwerfen, rollen. 



Bucht. 



unbedeutend, gering. 



246 

gum kentern. 

gnn weit, locker, lose, lockern. 

gnri I Muster, Zeichnung (z. B. einer Muschel), gemustert, 
garik j karrirt 
gnrl-gnri \ 
garal-gnl i Pocken. 
gut-gut j 
gurita = gorita. 

gnru Bewegung hinein: hineingehen, einsteigen (ins Boot), hin- 
einfahren (in die Kleider), hineinstecken, einnageln. 
guru-ncm Steuerruder (= Einsatz). 

,., . . Einsatzloch für das Steuerruder. 

pcM't guru-nan 

gorul kriechen (Raupe, Krabbe, Ameise, kleines Kind). 

guruk donnern, rollen, dröhnen. 

gurutul Juckknötchen. 

gut nagen (Insekt, Maus). 

gut-gut s. guri-guri. 

J. 

l Präfix, s. S. 8. 

1 Suffix, s. S. 10. 

ia selten für Sia s. dort. 

ia-nan hier. 
Iba Fisch; Speise; fischen. 

iba lagai (Dorfspeise) lüderliches, leicht verliebtes Mädchen. 

iba laut Meerschildkröte. 

iba mana ein kleiner Fisch, mal. bädar. 
„ ji si ma lopa tubu ein Fisch, mal. bädar puti. 

va-Si-iba Fischgeräth. 

^. .- . , . Fischfangstelle. 
porsi-tba-t-at 

i-bag-bag s. bag. 
I ___ "1. ••1. 



l = äbäi 



247 

ibonani Morgen- und Abendröthe (Zusammensetzung?) 
ibü umfallen (Baum). 

pölak Si ma-ibu sehr kleines Inselchen im Fluss, durch um- 
gestürzten Baum erzeugt. 
i^S pendeln, baumeln, schwingen lassen. 
igak (iSf. K) = älaJc. 
igl viele, zahlreich; sehr; zahlreich sein, zahlreich werden. 

ma'4gi'nan oft; es sind schon viele da, ich habe genug d,avon. 
igit nahe bei. 

Si igit Tca toya hon ptisou nahe bei dem Eande durchschneidet 
man den Nabelstrang. 
IkSp erben. 

. - Sehne am Bogen. 

Da Sprung (im Holze) vgl. Sila. 
nSk Aal. 

iläk Jcoat ^ gölak Seeaal. 
ilo zur Seite bewegen: seitlich pendeln lassen (Gegenstand); 
den Körper abwechselnd nach der einen und anderen 
Seite beugen. 
imo anstarren, genau hingucken; S.: bewachen. 
lUy Infix, s. S. 10. 
Ina Mutter. 

Sa ina {8.) Schwein. ^ 

sara-ina Bruder, Schwester, Freund, Freundin. 

ina 6i nonai der Mittelfinger. 

kä-ma-inan Onkel und Tante von Mutterseite. 

ta ina mutterlose Waise. 
inu Glasperlen. 

inu Si mata goUau hodenförmige Perlen, grosse ovale Perlen. 
lika sehen. 

likat schwingen, rotiren lassen (Arme, Beine). 
f&ara ein Baum = mal. ngara, 
Iplt feststecken, fest darin steckend (auch von schwerer Geburt 

gebraucht). 
Ipo gerade auf etwas zu; richtig, passend. 

a-ma-ipo-tm es hat getroffen (beim Schiessen). 



248 
ira i 

. l Schwager oder Schwägerin (einer Frau). 

iram kosten, schmecken. 
iSi daran denken, begehren. 
Ita (& N.) = Sita (s. dort). 
itlk ziehen, zerren, spannen. 
itjlran (— i-öirau?) Eingeweide. 
iljo sehen, zielen. 

itjo-an sieh her! ei sieh einmal, ei der Tausend! 

itjO'Jcät das Sehen, der Anblick. 



K. 



ka in, nach, zu, von her, bei, aus; vgl. kai. 
ma-ka-goiSo etwas klein, halb klein. 

kaba schwarze Koralle. 
kabäl Arm mit Hand. 

hibäi-at Tragbalken (des Vordachs; der rot sodoi des Feuer« 
heerdes); grosse Dachlatten. 

si ka Uta kabäi (die eine Hand) eine Muschel, Ricintda digitata. 

kiblli Angel, angeln. 

kablt Männerhüftschürz (aus haiko)\ den Hüftschürz umthun» 

sich bekleiden. 
kadl wimmern, schreien. 
katlla ein wohlriechendes Holz; Räucherungen mit kacüa 

werden gegen Eanderkrankheiten angewandt, der Rauch 

vertreibt die a-nitu. 
kaCo coitiren. 

kal (= ka-i), wird vor Personen für ka gebraucht. 
kai tuan von dem Herrn, zu dem Herrn. 

kiil wir (der Angeredete ist ausgeschlossen). 
kii((k) hier, hierher; zu — hin; dort, dorthin. 
kai — kai hierhin — dorthin« 

(kal), stets kai'kaiy süss, süss sein. 



l es ist Ebbe. 



249 

kal trocken. 
ma-lcai odju 
ma-kai-an odju 

kaiäman Süden, Südosten. 
Jcaiaman mata-t sulu Osten. 

kaibo 1) Der Beo- Vogel (Eulabes javanensis). 

2) eine Art Staar (gracula religiosa?) 
kälk (&) Frauenkleid. 
kaila Hahn mit kleinem Sporn, Huhn. 
laluk Si kaila (ebenso). 

kailäba Hirsch. 
kailäa 1) Rabe, Krähe. 

2) ein Fisch, mal. tadji-tadji. 
si kailo Papayabum, Papayafrucht. 
kaila ausgraben (Bäume). 
kailuka = Jcuiluku. 
kainaA dünn, mager, mager sein. 

kaJnaa Pflanze mit wohlriechender Blume (3 weisse Blüthen- 
blätter, gelber Stengel, 3 gelbe Staubfaden), mal. kamhäliu. 
kaipa wo? woher? wohin? 

kaipa gäti wann? zu der Zeit, wo (Zukunft). 

kaira, mal karah^ die Earetschildkröte. 
käjo reich, reich sein. 
kak stechen. 

kak-kak nähen, den Dachbelag mit Eotang nähen (mit über- 
wendlichem Stich). 

^a-nak'kak Spitze der Nadel; Dachnaht. 

kakau lügen. 

kakau na-na lügen. 

kakbük, meist kakbiih-kakbuky ein vierfüssiges Thier. 
kala s. pahcda, 

ka-läba (Kriegsboot? s. läba) grosses Boot; Sternbild des 
Skorpion. 



•• l ein Fisch, mal. hako. 



kaläjat 



250 

kalapo Kelchblatt; auch die feine Haut auf dem Zuckerrohr 
wurde hüapo genannt. 

Iralo&QH 

, , ^ . Haltebalken für den Dachbelag. 

kalaSou ) ^^ 

kalS flach, flach sein. 

ma-halärhan odju es ist Ebbe. 
Jca-labu^nan s. lähu. 
kaUUi {8.) Geschwür. 
kallpo, suffigirt hdipo-gi, vergessen. 
ka-Utltk-at s. lüUk. 

kalü Hühnerstall^ Hühnerschlag (im oberen Hausgeschoss). 
kalomänaik ein Pflanzensaft, der mit der Zeit roth wird und 

dann zum Färben verwendet wird. 
kam ihr. 

ka-ma-lnan s. ina. 
ia-mäman = ka-ma-äma-an s. äma. 

kaman Amulet (Kräuter gegen Teufel in Zeug eingewickelt). 
kambiÜL Ziege (malaiisches Fremdwort). 
kämun verschleiert^ dunkel, staubig, dunkel sein, vgl. ramufK 

pa-nämun träumen. 

pa-nämut-än Ti'aum. 
kan Speise, Nahrung; speciell: gätä (Kladi). 
kanaft Wanze. 

kanaSai ein Fische mal. balanay Meeräsche. 
kai^au = kainau. 
kaop Seewasser, Salz, salzig, salzig sein, salzen. 

kaop Si näu (s. Sau) Kochsalz. 
kapa der Rambutanbaum (?) (Nephelium lappaceum L.) vgL 

borti und hairahiU 
kapi Strand. 

kapo (S.) Flügel (vgl. käpd). 
kara rauh, rauh sein (Oberfläche). 

ma-kara-t baya-ku (N.) ich bin betrübt. 
karai hinaufsteigen, klettern, hinaufschieben. 

karai a-kärkäüu die Augenbrauen hochziehen. 

karai boku die Achsel zucken. 



251 

karai eine Pflanze, mal. maranti (Shorea). 
karak sich vermehren, wachsen. 

karaJc-at Gewächs. 
karamaqjoik (= Jca-ra-manjoh?) eine Pflanze (mal. bajem-bajem?) 
karap pflanzen, säen. 
karatS Papier (malaiisches Fremdwort). 
karäu knarren. 

karik | fegen, abfegen, abwischen, abschäumen (kochende 
karit j Flüssigkeit). 

karok (S.) klein. 
ka-roni s. roni. 

kaiülk gewebeartiger Bast des Kokosbaumes. 
pa-haduh Netzmaschen, daraus bereitet. 

kaäal Name eines Baumes. 
kasat stottern, stotternd. 
TcaSat na-na-inja stotternd. 

kaSS 

, w-| (= Jca Sä?) wer? welcher? 

kasika 1) Baum mit über V2 Meter langen, lancettformigen 

Blättern =: mal. puro datnungu. 
2) kleine Schelle (aus der Frucht hergestellt?). 
kason Latte, Dachsparren, Stange, Seitenrippe von Blättern; 

Tätowirimgslinie vom Kinn bis zur Schulter. 
-kat ein Suffix, vgl. S. 14. 

katai schlecht, hässlich, böse; schlecht sein; schlecht machen, 
verderben. 
ma-Jcatai haya-hi mir ist übel zu Muthe, ich bin traurig. 

katama seltene Nebenform für Tcatai. 
katS mitleidig, wohlwollend, wohlwollend sein. 
ma-kcUä baya4nja er ist wohlwollend. 

ka-täuba s. tätiba. 

katokall Wachs. 

ia-topi-an s. topi. 

katnka = Name eines Baumes, mal. Jcatuka. 

ka-tti-tu s. tu. 



252 

kau geben; setzen^ stellen^ legen^ auflegen, verwenden. 

kau-an nur zu! vorwärts! 
kaU; gewöhnlich Jcau-JcaUy gackern. 
&l Kaubau = Si Kobo. 
kauku (?) gehen. 
kS wie; wenn; nanu! 

äi ha ach so! aha! 

si ha lau inja (S.) so ist es. 

koran wie. 
käbau (malaiisches Fremdwort) Ochse. 

käbü älterer Bruder oder Schwester; der ältere (auch unter 
nicht verwandten Personen) ; S: Vater; käbu si nonai oder 
blos käbu der Daumen, die grosse Zehe. 

käbü'kat alter Mann. 

mu'kabü-kat {N,, S.) heiraten. 

a'inU'Si'käbü'kat'nat ^nja er ist gealtert. 
käfiat grosse Fontanelle, Gehirn, Seele. 



tU'tu käcat 
kudu-at Jcäcat 



Scheitel; das Centrum des Bodengeflechtes 
am Korbe. 

bulau käcat Name eines Baumes. 
käfiät Runzel (im Körper), Falte (im Kleide), Stirn runzeln. 
häda = kä äda. 

kSt, gewöhnlich käi-käi, der Inbegriff der religiösen und sittlichen 
Gebote s. 

ta-kä'käi'käi s. S. 151. 

mu'käi'käi {N.) Punän halten. 

äi käi mu-käi'käi (alles geht schief), wir müssen Punän halten. 

pa-käi Busenfreund. 
käiba ein taubenartiger Vogel. 
kBillk Schulterblatt. 

käilü, gewöhnlich kä-käilu oder a-kä-käilu, Augenbraue. 
käk, gewöhnlich käk-käk (S.), Strasse, Meeresstrasse (?) 
kalä hart, hart sein, hart werden. 

ma-kala ttbo-i-ät-nja er ist grob. 

kaiabuA ] 

tllabuft } Mosquitonetz (malaiisches Fremdwort). 

tUagbun ) 



253 

kSlS verBtecken, bei Seite stellen, wegschaffen. 
kSläbSk Augen rollen, schief blicken. 
källa 1) Schachtel, Eiste (nicht 8.) 

2) grosse Hüftbekleidung für Frauen. 
kän gehen, hingehen (suffigirt Jcän-an). 
kSp, gewöhnlich Jcäp-käpy brüten, ausbrüten. 
kSpa Flügel; Achsel; sich mit dem Arm auflehnen. 

mcUa-t Jcäpa Rand der Achselhöhle; Länge von der Mittel- 
fingerspitze bis zum Achselhöhlenrande als Maass. 

baya-t käpa Achselhöhle. 

käpa-i'ät Geländer. 

kSpSÄ Knopf. 

kSpü dick; dicht (Haar), dick sein, sich verdicken. 
ma-Jcäpu Säkd-inja es ist theuer. 

kara verbieten, hindern; lichten (durch Fällen von Bäumen); geizig. 
pa-näran {= pa-nara-an der Verbietende) (S.) Dorfvorsteher. 

kara Name einer Pflanze. 

kärft Windschirm, Schutzwand, Vorhang, vor dem Winde schützen. 
kärä in gleicher Höhe, daneben, gleich, ähnlich, sich ähnlich 
sehend, harmonirend (Töne). 

kärä talina neben dem Ohr, in Ohrhöhe. 

rä'kärä Deckenbalken. 

kärä'Jcat mit geschnitzten oder eingeritzten Figuren versehener 
Balken. 
käräi Priesterschaft (vgl. Jcäräk). 

si käräi Priester (zugleich Ai'zt und Teufelsbanner). 

H käräi Sa-häu Oberpriester, berühmter Priester. 

mu'käräi (£•.) tanzen. 

kSrSk in Ordnung bringen, treffen (das Ziel); zauberkräftig 
sein; Zauberer. 
kärän-an Ort, wo die ka-Saüa sich befindet, heiliger Platz. 

käroSnk schnarchen. 
kärü tief. 

käru mata eine Muschel (Turbinella cornigera). 

-kät ein Suffix, vgL S. 14. 



254 

•kSt^ gewöhnlich kät-kät fest, hart, geronnen; fest werden, ge- 
rinnen, fest machen, fest darin stecken. 

käu kurze rhythmische Bewegung: mit den Händen das Vogel- 
flattem nachahmen, rhythmische StossbewegnngbeimCoitus 
(vgl. näu?) vgl. gäu. 

Id = ci, Hetzruf für Hunde. 

]da Harn, harnen. 
nu-nu pU'Jctan 

pu-Ma-i-an \ foramen urethrae virilis. 

baya pu-Ma-i-an 

kian hingehen. 

kibau den Bogen krümmen zur Entspannung der Sehne. 

kibü brodeln. 

kikiA (= Ici'Jcin?) Rinne; Rinnen herstellen (z. B. beim Reinigen 

der Zähne eines Kammes). 
killk, gewöhnlich Jcili'hilikj dünner Messingdraht. 

di pa-kili-hiUJc (der Spiegel) ist drahtig, d. h. es sind Schlieren 

darauf. 

kiliktäk Bauchgegend, Baucheingeweide (?). 
Jcüi{k)tän'at baya-inja Bauchfell. 

kima selten für Icipa, 

kin coitiren, Coitus. 

kina ermunternder Zuruf beim Hetzen von Thieren: ci hina 
birut, ci hina djö-djö] ebenso im Märchen beim Zuruf an 
den Stein oder an den Berg äMu hina aSan, ähäu hina 
läläu. Der Priester ruft die Seelen der Todten: hanat, 
honaty honat hina häöat. 
Aber der Neumond heisst lago kina bala. 

kinäu eine Pflanze, die gelben Farbstoff liefert (Fibraurea 
chloroleuca Miers); gelb, gelb sein; mit gelber Farbe an- 
streichen. 

kinäpat malaiisches Segelschiff; Sternbild des Scorpion. 

kinoSo Name einer Blume = mal. bunga harambi (oder über- 
haupt Blume?). 



255 

kipa was? warum? welches? wie? 
Jcipa galai'inja warum? was? 
„ udju'inja wie lange? 
„ nata-inja wie lang? 
„ häU'inja wie gross? 
Idrap mit den Augen zwinkern. 
kirä versuchen, probiren. 

pa-kträ-Jcat der Versuch. 
kirip ein Fisch, mal. matjo. 

kiriSau hellglänzend (Auge, Perlen), funkensprühend (Feuerstein). 
killt kratzen, abkratzen, rasiren, reiben, wetzen; eingekratzte 
Verzierung; Stirnschmuck aus Perlen. 
pa-nirit Schaber für gätä, 
Jci'Jcirit gezahnter Bambusstab, Schabholz. 
ma-hirit baya-Jcu ich bin ärgerlich. 
kiSäi erstaunen, bewundem. 

ma-kisäi baya Tca tubii inu ich bin erstaunt über die Perlen. 
ki§it Streichholz, ein Streichholz anzünden, vgl. öiJc. 
kiäou Fackel, mit der Fackel erleuchten. 
(kitäk) 

parfiitäk Befestigungsband für die Schlangenhaut an einer 
ka-täuba. 
kiu 1) geizig, geizen, Geiz. 

2) der kleinere Bambuscylinder der ka-täuba. 

<ko) 

ko'ko Halslappen der Hühner. 

ra-ko-ko-yat Schlüsselbein. 
{ko) s. koko. 
koak sich räuspern. 

ko-koak (S.) Maultrommel. 
koat Meer nahe der Küste, Wellengang, Brandung, brandend, 
branden. 

pu'koat-an 1 die Ceremonie zur Einsegnung des Fischfangs 

pu-koan-an j auf dem Meere s. öaila. 
koMt eine Affenart. 
si Kobo (Ä. u. N.) = Süd-Pora, mal. Page tenga. 



256 

koda = Jcoi äda. 

kodlai eine Muschelart (Cyrena, Cyrenide). 
ko^jo Baum == mal. pidada (Sonneratia acida L.) 
koi = Jcdi{k). 

, , . doch, freilich. 

koi J 

köl Ehegatte (Mamoi oder Frau). 
koilip = Jcoilop. 
koilö hinunterschlucken. 
koilo {N.) Schwein. 

si Jcoäo koat {N.) Walfisch. 

koilop 

koilip krumm, krümmen, sich krümmen, Krümmung, nxa 

koilnp herum; Hohleisen; das Hohleisen anwenden. 

koUut 

Icoilop ma-nua Horizont. 

morlcoüut täi'täi bucklig. 

koinan = hinäu. 

koini {N.) beauftragen, befehlen. 

koinoÜL sichtbar; sehen könnend. 

koiri weglegen, verbergen. 

kok durchbohren, Durchbohrung; darauf hauen. 

Ico-koJc-än Stellstab einer Falle. 

Jcok-koJc'lcabäi Zeigefinger. 

(kok) 

kok-koh (/S.) Asche. 
sa koko das Schwein. 
kökolo husten; Husten. 
kokotS gackern, das Gackern (der Hühner). 
kokrok Hüfte. 

tolat Tcokrok Becken. 

(äa) kolS Zuckerrohr. 
pu-kolä'Ot Zuckerrohrpflanzung. 

kolobak tSl {8.) Gesäss. 
koloko Feuerheerd. 



267 

kolot ziehen, zerren. 

pa-noht Tau zum Manoeuvriren mit dem Segel. 
kolai {N. S.) Frau, Mädchen; K. Hündin; sich verheiraten. 

Si ma-mu-kolui die Verheirateten. 
kom essen. 

pchkom fiättem. 

pthkom-an Kropf. 
kömaft Kleiderstoff; Frauenhüftkleid; den Frauenschurz an- 
legen, sich als Frau verkleiden. 

komSt 

komät äi ma-Swra Jca laut eine Algenart (Turbinaria). 

komät Säba 1) Tausendfuss. 

2) Knauf der ku-Jcura. 
kon schneiden, abschneiden, abbeissen, knabbern (= ion?). 
könan kommen. 
kopS bedeutend, sehr. 
kopSk (S.) bei Seite legen, wegthun. 
kopSk Name von Muschelarten (Tapes und Spondylus). 
kopuk Name einer Pflanze, mal. xekür (?), Kaempferia galanga. 

. > krumm, krümmen, sich krümmen, Krümmung. 

ti'ti't kO'korit die krummen Linien der Handtätowirung. 
koro babak, Name einer Pflanze = mal. bunga raya ptUi (Gram- 

matophyUum scriptum und speciosum). 
korok 8, wenig; K. die geschwungene Verlängerung am Vorder- 

und Hintertheil des Schiffes (also Verdünnung, Verjüngung). 
koroSak Citrus grandis. 
kora stumpf, stumpf sein (Messer). 
koSat s. JcoSä. 
koSä Holzstift, an Qeräthen zur Befestigung dienend. 

, ^ , l Ameisenbär. 

koSal J 

koS6t abgeschliffene Aussprache von goroSot. 

kü ich; enklitisch an das Nomen angefügt: mein. 

kü hinunter, nach unten stossen; hinunterreissen. 

ku-ku-ku bellen (Hund). 

17 



258 

kua sageD, glauben-, Wort. 

knüll Pfanne. 

kubü ein Baum = mal. Tcateppeng (Cassia). 

kuda sitzen, dasein, dableiben. 

Jcudu-at Behälter. 
kudju brausen, aufbrausen (Flüssigkeit) 
kadjnk Rauch, Qualm, qualmen. 
kuik (?) mit dem Löffel rühren. 
kallü, gewöhnlich Jcuilu-JcuilUf Walfisch. 
kallukü Trinkschale, tiefer Teller. 

ma-huüuku mata hohläugig, mit tiefliegenden Augen. 
kntlap = Jcoilop, 
kulra-knlra Nachahmung der Stimme des Unninin^ auch =^ 

toininin. 
(kukeik) 

pa-nuköik Schlüssel (malaiisches Fremdwort). 
kuknl ein Fisch, mal. herapu, eine Art Serranus (Sägebarsch). 
kullUn rund herum. 
küla, gewöhnlich a-Jculay s. dort. 
külft Haut, Schorf, Rinde, Schale, Vorhaut. 

JctUit lok'lon-an Vorhaut. 

si ta Jcülit der Beschnittene. 

Si bara kulit der Unbeschnittene. 
kulu Name einer Pflanze. 
kulal hängen lassen, sich tief nach vorne neigen. 

ktdui akä pai-pai-inja den Schwanz hängen lassen. 
kulap schleichen. 
knman Laus. 

knou After; auch als Fluch gebraucht. 

kup fest zufassen, umfassen, Hand zur Faust ballen, schliessen 
(Mund). 

kup ka gou-gou auf den Schoss setzen. 

kup-kup (Ä) erben. 
küra abschälen. 

ku'kura Schälmesser aus ogbuk. 
küräblt der Schild. 



259 

knrät 1) Frosch. 

2) ein Fisch = mal. kerapu (eine Art Serranus, Sägebarsch), 
vgl. hukuL 
kara, suffigirt Imru-an oder Tcuru-nan^ laufen, folgen; hetzen, 
jagen. 
hl kuru {S.) der letzte. 

(kurn) 

pa-nuru-at Geschenk. 
kurnk die schmale Kante eines Geräthes, z. B. Messerrücken, 
Schmalkante des Steuerruders, der Thür. 

L. 

la s. laia. 

läbä Eisen, Eisenstange. 

läba festhalten, kämpfen, ringen, N,: fangen. 

pa-laba-Jcat (der Halter) wurde eine Ose genannt 

ha-läba. grosses Boot, (= Baiegsboot?). 

(laba) 

laba-ät ] sehr hohes Schilfgewächs = mal. timbarau (Ischämum 
läba-i muticum Vahl.; Gramineae. 

labai 

Ica-labai 

labai möglich, durchführbar, es lässt sich . . . 

ma-lahai saki-inja billig. 
labai der Reiher. 

(labak). 

pa-ldban-i Name eines Baumes (= pu-lagban-'i'i, vgl. lagbaJc). 
Ia1>au Schnecke. 

tubu lahau 1 ^i i r i 

, _ l bchneckennaus. 
uma lahau j 

takä lahau Schneckenhausdeckel. 

läbau baJcat Muschel der Ohrschnecke (Auriculide). 
labau die Ejiötchen des Warzenhofs der Brustdrüse. 
labi Splitter. 

17* 



Tante; ältere Frau. 



2Q0 

läblt Tragband für Köcher, Rückenkorb etc. 

Sa-na-labü eine Traglast (Qewichtsabschätznng). 
ma^'lambit (S.) auf der Hüfte getragen. 
labin-an ein Theil der Brusttätowirung. 
labo ein Fisch, maL Jcatumbang oder gtdamba. 

libO anzünden^ brennen, rösten, sich entzünden. 

lab(hk(U das Grundgerüst des Feuerheerdes. 

laba theuer (Preis) (?). 

läbü einsetzen, einpflanzen, sich hineinwühlen, Hand drücken, 
sich einhüllen, sich zudecken. 

labu-an (N.) Hafen. 

laba (5.) Grenze, Meeresstrasse. 
la^äri Namen eines Fisches. 
la^at hell, leuchtend. Morgen- oder Abendröthe. 
ma-ladjctt ha bäla-i-at stdu es ist Morgenröthe. 

la^jftU Säbel; Messer mit sehr langer Klinge. 
la^S hungern, hungrig, Hunger. 
ladjo Segel, segeln. 

ladjO'Ot Segelboot als Kinderspielzeug, vgl. landja-yan. 
ladja verwelken, verwelkt. 

lagai Dorf, sich niederlassen, wohnen. 

si chbäu lagai das grosse Dorf (Seelenaufenthalt nach dem 

Tode). 
Sa ka lagdn {= laga-an) Bezeichnung der Bewohner von Kobo 
für die der Nassau-Inseln. 

lagSk Heilmittel, Heilmittel geben, heilen, repariren (z. B. Boot). 
porti'loMJo (S.) = pa-ii'lagäk der Zauberarzt = käräi. 

lagbak langsam, spärlich, sich vermindern. 

pu-lagban-i eine Pflanze (das Holz wird zu Fischfang-Fackeln 
verwendet). 

lagi, stets lagi'lagiy Schwalbe. 

laglgi eine Pflanze mit blauer Blume» mal. djerudjUf Acanthus 
ebracteatus (Acanthaceae). 



261 

lago Mond, Monat. 

lago Mna bala Neumond. 

pthgogoi (lago) \ 

pa-göi lago (N.) l Vollmond. 

ma-mutu lago. j 

ka-lanO'i (S.) \ 

porlago-goi \ Stern. 

porlano-goi ] 

hala lago der Mond geht auf. 

halä lago der Mond geht unter. 

gäp-gäm lago \ 

morramun mata-t lago \ Mondfinstemiss. 

ma-rapät mata-t lago j 
lagO; stets lagO'lagO, Schmetterling. 
lagoi über dem Feuer drehend erhitzen. 
laguk Elrabbe. 

la^'a böse, erbittert; scharf schmeckend; böse sein, zürnen; 
Scorpion; Sternbild aus drei Sternen bestehend. 

pu-laya eine Pflanze^ mal. madang pratoas (Polyadeniä lucida 
Nees oder Syzygium brachybotryum Miqu.) vgL tarap. 
lal, gewöhnlich lai-laiy binden, umwickeln, herumwinden, sich 
herumwinden (Schlingpflanze); präparirte pälägä, (wird als 
Schmuck um die Hüfte oder um Geräthe gewunden). 
laibi (5.) die Spitze der Rotangblätter (?). 

laib^ s. 7na4aibibi. 

laibo Vorderseite des Hauses (Männereingang, Vorgalerie; am 

laibo mit den Mädchen schäkern. 

laibo'hat 1 ., , . 
I r . ^ Vorgalerie. 
latoo-nat ° 

laiga Gewächs mit Elnollen, mal. sapedas (Macaraüga megalo- 

phylla; Euphorbiaceae). 

laikBt Schlingpflanze = mal. ubi^ Batatas edulis. 

laima (?) 

lalnak Fett. 

laiikB schön, schön sein, Verschöherüng. 

Si lainä der Jüngling. 



262 

hi-laiSut 8. aiSu. 
lak s. luk. 

lak-lak Aufwickelholz für die Angelschnur, Garnwickel. 
la-lah-lak bakä Filimadel. 
la-lak-ldk eine Erebsart. 

laka roth; rothes Zeug. 

lakal umfassen, umarmen (Hände des Einen um die Taille des 

Anderen); (den Bogen) an die Schulter lehnen. 
lakai ru-rukat die Arme auf der Brust verschränken. 
lakak s. baitai. 
lakaiuil ein kleiner Fisch (weissgrau mit schönen blauen Fleck- 

chen); mal. sertding. 

lakat Querholz am Kochheerd. 

lakS eine Pflanze, mal. kuda-kuda (Odina gummifera Bl.) 
lakB doppelte oder mehrfache Gebilde: Durchschnitt der Pi- 
sangschaftblätter , zwei zusammengepresste Sagoschäfte, 
die Seiten eines Buches. 
läkä con Doppelzehe. 
hayo pa-lakä Zwillingspisang. 

si la-ko-koina Name eines bösen Geistes. 
lakopa Mangistan (Garcinia mangostana L.) 
laktak Käfig für Hühner, Krabben etc. 
lakupat (= lakut pat?) Schädel, Kopf. 
lakut Schwager (eines Mannes). 
lakat die harte innere Schale der Kokosnuss. 

lala I . 

7 7 7-7- !• öiiie Muschel (Chrysostoma Nicobaricum). 
Um djO'djo I \ j j 

lälak schwimmen (selbstthätig). 

lalan I die Vulva, lalan wird auch als Fluch gebraucht. 

la-läman J Vgl. lamünan. 

j._ ,. l Hunde Vulva, Name einer Muschel (Turbo). 
la-lamxif djo-djo J ' ' ^ 

lalau fangen, rauben; Räuber. 
Si ma-ldlau Räuber. 



263 

. ,. l unten; niedrig; kleines Haus^ Hütte. 

ma'imp odju Ebbe. 
Sa-na läläp ein Ehepaar. 
lälak Hahnenspom. 

Si läluJc I TT u * a 

v.7-1 7 > Hahn mit Sporn. 
gougou si laLuk I '^ 

läman s. Idlan, 

lamänaft Stachel, Lanzenspitze, Angelhakenspitze; Biene, Wespe. 

uma lamänan Wespennest. 
lamaSun der fliegende Hund. 

lambB, gewöhnlich lambä-lambäf auf den Fussspitzen schleichen. 
lamodo eine Schwammkürbis-Art (Luffa acutangula). 
lamota ein Fisch,, mal. karapu Tcamhing, 
lampl s. lapi. 
lamüaan 
lamünat dji 

lainaSS(k) == mal. musang, eine Art Wildkatze. 
landja-^an (8.) Segelschiff, vgl. ladjo. 
§1 laft eine gameelenähnliche weissgraue See-Crustacee. 
laAai (5.) Stein im Flusse. 
laAin (S.) biUig (Preis). 
Iftftlrl s. taM. 
laAit Morgen- und Abendröthe; Mastdarmvorfall. 

lanit Jca bäla-i-at Sülu Morgenröthe. 

lanit ha balä-kat Stdu Abendröthe. 
lanla eine Vogelart. 
lafto todt, sterben; schlaff (Penis). 
lap klemmen, drücken. 

lap'lap Presse; Thürrahmen; Verstärkung des Randes von 
Gefassen, Reif; Hüftschmuck ^ aus rothgefarbter pälagä] 
Haltelatten quer zu den Bambusstäben des Fussbodens; 
lap'lap Sayai Sagopresse. 

la-lap lap Zange, Klemme. 

la-lap'lap n-agau federnde Zange aus Bambus zum Ergreifen 
von Krabben. 



.. ,.. l Name einer Muschel (Turbo) s. hlan. 
fo-ajo J \ j . 



i 



1 



264 

la-lap'lap n^api Feuerzange. 

la-lap-lap piSau Messerschale. 
(lap) s. lap'lap^. 
lapa husgeriiy hungrig, Hunger. 
lapa-ä^ Schaft, z. B. vom Sagobaum. 
lapaik eine grosse Gurkenart (Luffa petola; CUcurbitaceae). 
lapB Matte (auch zur Todtenbestattung). 

lapBgu J GaUenblase. 
iampagu j 

lapi 1 {8») Kopfhaar, lapi (K) Schutzmahtel aus lapa-ät Sayai 

lampl J um Eokosbäume. 

lap'lap-i verschinmiehi. 

laptip (== lap iipl) klemmen, quetschen, den Pfeil auf dem 

gespannten Bogen festdrücken. 
lata(k) {8) flach. 

.... Haltereif an Gegenständen, Rändnaht des Hutes. 

Ua [8) Hals. 

lau, gewöhnlich lau-lau j klopfen; schlafen, (einschlafen. 

(lau) 

Jca-laU'laU'lau Niere. 
laut hohes Meer. 

Si loa laut Himmelsrichtung, nach der das Meer libgt, ialso je 
nach dem Wohnsitz verschieden. 

a«) 

7" 7" \ 

, -,.. 7.. I Hoden, Fischhoden (das „Milcheme**): 8.: Rogen* 
ou'lä'la I 

la nur (wird dem Worte nachgestellt, auf das es sich bezieht). 

apa lä was denn? 
ISbok (8.) still, unbewegt (Wasser). 
IBbü {8.) die Ehe brechen. 
IBbü sich wälzen (Hühner, Schweine). 

pu-läbü-at Sa koko Grube, vom Wälzen der Schweiiie entstanden. 
(IBba). 

kä-läbu-nan Schwimmblase der Fisdhe. 

porläbu s. paiähu. 



265 

lB1>lli sich zudecken, vgl. Idbu, 

ISg aufstossen, aufstampfen, auffallen. 

lä-läga Musikinstrument (4 Klanghölzer; 2 Schlägel). 
lägä aJcd kurze Vorschlagnote machen beim Schlagen von 
Musikinstrumenten. 

(18g») 

toität Si läga hua sehr alter und hoher Kokosbatiin. 

(Iftgat) äi ha lärlägat Selbstbezeichnung der Bewohner von si 
Köbo. 

IBgS übrig bleiben, übrig behalten. 
IBgSu aufhören. 
lägSn warm. 

ma-lägäu tnornua schönes Wetter. 
ISgSa Falle, Fischreuse. 

lägäu birut Mausefalle. 

ISgbuk Delphin. 

Si läghuk S^a-bäu Walfisch. 

IBgU Mücke. 

Uga, stets lä'lägUj Donner, donnern, Gewitter, gewittern. 

Si 18t der mittlere der drei Banibuscylinder des tiho. 

(läi) 

läi'läi Fahnenfeder des Hahns. 

lä'läi-läi Muschelname (Stellina scobinata und Cürce gibbia.) 

ISiti Gewürm (Insekten und andere kleine Thiere). 
läiti hulu tübu Raupe. 

läkat 
ISkU 

tai läkan Heuschrecke. 

llkSllj[-0 scharf hingucken. 

ISkät s. läkat. 

ISkü 

loba selten \ biegen, flektiren, Gliedmassen im Gelenk bewegen. 

IStn 

lätu4ätü Gelenk. 



runde Offiiung. 



266 

1S1& ] richtig sein, stimmen; es ernst meinen (bei Liebes- 
l&läk J Werbungen), 

pti'JMWc tibO'i-ät plaudern, Liebesgespräche führen. 
lUäp tauchen, nieclei*tauchen. 

lä'läm-at Jca-Jcdbili der Senker an der Angel. 
lälät Gebirgsstein, weicher schneidbarer Stein; daraus her- 
gestellter steinerner Untersatz für den Eochbambus. 

Jcalä-tä-na (S.) Quellgegend. 
ISläu Berg, Wald. 

Si Jca läiäu Himmelsrichtung, in der das Innere der Insel 
liegt, also je nach dem Orte verschieden. 
lämak (S.) wohlschmeckend. 

13wftii 1 

t 1 ^^®S®^> knicken, Biegung, Umbiegestelle. 

läft^ gewöhnlich län-läkj nackt. 

ma-läh'läk mata-t ma-nua es ist eine trübe, sternlose Nacht. 

si läh'läh eine Pflanze, mal. batang suhang-subang. 
lädtan auseinanderbiegen, auswärtsbiegen, erweitem, breitbeinig 

gehen oder stehen, 0-Beine haben. 
lä&ät (5.) etwa; hinzuzählen, addiren; piüu Samba länät-na = 11. 
läAnn sich in der Hüfte wiegen, mit dem Steiss schwänzeln. 
läpa danach, nachher; Schluss, basta, nichts weiter! 

a-läpa-an danach, nachher, es ist zu Ende. 

pa-an (verkürzt aus läpa-an) es ist zu Ende, aufhören! schon 
genug! 

7.. ..^.i später, danach. 
a-Japa-gaU ' 

läpä Jacke. 

pä'läpä {N,) Oberkörper, Brustkasten. 

toUxt pä'läpä (N.) Rippe. 
läpSt kühl, behaglich, wohlig, vergnügt, sich behaglich befinden. 

ma-läpät Stdu trüber Tag (= kühle Sonne). 
lätäu aufziehen (Perlen auf Schnur); mit Vorderstich nähen. 
IStn s. läku. 

lätuak = mal. kälüwang^ eine Art Fledermaus. 
ISIjäi sich um etwas kümmei*n, achten auf; begrüssen. 



267 

läljn 1) Körbchen zum Auspressen von Pfeilgift. 

2) Männerarmband. 
ISn es^ das; vgl. S. 36. 
län kniffen, falten, zusammenlegen, herumwinden, Finger in die 

Hand einschlagen; sich hinsetzen (fliegende Insekten und 

Vögel, = Flügel zusammenlegen?) 
läU'läu Kinder warten, pflegen. 
lia religiöse Feier, Punän halten, S.: heiraten. 
libakbaA (= U-bak-ban ?) Name einer Pflanze = mal. pulai pipi 

(Alstonia kalophyUa Miqu.) 
libi zucken (Mundwinkel). 
ta libo-bo kleine Fliege, Motte u. s. w. 
Ubut (5.) Insel. 

li^au Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehr- 
mals zurückprallen, „Butterstullen werfen". 
lidjn s. ludji. 

ligai seitlich neigen (Rumpf; Kopf zur Schulter). 
ligboA grossmaschiges Geflecht aus pälägä. 
ligo Spiegelbild, Schatten. 

pa-Ugo-at (S,) Spiegel. 
likau (8.) = luihu. 
liti = linot, 
likSIk Kante von Gegenständen, Knochenseite einer Extremität, 

Schienbein. 
lila Zunge. 

lilit Zeichnung, Muster; Name einer Muschel. 
Uma fünf. 
Umai herumliegen, unnütz herumliegen (Gegenstände); verlieren, 

verloren gehen. 
li-mädäu Taube. 
(llmäu) 

si ha Ihnäu der Verstorbene. 
limu Citrone, vgl. rimau^ 
limnn grün. 
Una sauber; glatt. 

si ma-lina Meerschildkröte (mal. Jcatung betul). 



schielen, schielend. 



verbergen, sich verbergen. 



268 

Si linan Fliege. 

liAot 

Ukl 

Ho, gewöhnlich a-lio (8.: a-lo) breit; das Querholz der ha-lahaj 

an dem der Mast befestigt wird. 
lipat schlagen (mit dem Stock). 
liptSp, ein Baum = mal. bagu (Gnetum Gnemon L.); Faden 

aus dem Bast bereitet; mit dem Faden befestigen. 
Uput 

limpat (S.) 
(litak)? 8. balitahat. 
litSfta Flussfahrthinderniss durch querliegenden Baum (oder 

vielmehr Name eines Baumes?) 
(UtUk) 

ka-litUh-at (verhört für Jca-Uk-Uk-at?) Regenbogen. 
la trinken; Trank, flüssige Arznei. 
lA-kat Getränk, Tnmk. 

sa-na Id-kat in einem Zuge zu leerendes Getränk. 
pu-lä-kat Becher. 
si Id tot'tot Säugling. 
Si lä pdia 1) Hirschkäfer. 

2) Insekt, das einem Maikäfer ähnlich siebt, aber 
grösser ist. 
lo, stets 2o-2o, Regenwasser auf den Bäumen; Thau. 
löba 1) Schössling, Spross. 

2) Name einer Rotangart. 
sägä hba ein kleiner Vogel, mal. bara barombek, 
loga Eichhorn. 

(logbak) 

si ma-logbak Name eines Fisches. 
logen = lukuk. 
logui PfeÜ. 
logat (S) Pocken. 
lo^an Blut; bluten, menstruiren. 
lo^'Ot salben, einreiben. 
lol (Ä) Ohr. 



glans penis. 



269 

loina Baum, Holz; holzen, Holz holen. 

loina-Jcat senkrecht-mediane Bauchtätowirung. 

loiäi schwenken. 

lO'loiSi Fackel, die zur Abwehr böser Geister geschwenkt wird. 

aok) 

hle-lon Kerb, Einschnitt, Spannkerb am Bogen. 

loh-kik pärät 

loJc'lon-an 

lokat^ gewöhnlich h-lokatj Hals, Luftröhre, Kielverlängerung 
am Boot; Bezeichnung einer steinernen von einem Meer- 
thiere herriihrenden Hohlröhre. 
hokolo h'lokat Kehlkopf. 
tO'taro lo-loJcat Gaumenzäpfchen. 

lokot wagerecht, wagerecht halten; Querstange am Boot für 
den Ausleger. 

lokn = läku. 

lola ein Muschelname (Conus und Strombus). 

lolit schmutzig, besclifmutzen, Schmutz. 

loloi Stütze ; lange wagerechte Verstärkungsstäbe an der Innen- 
wand der Tca-laba. 
loloi'Jcan Stütze für den Stellstab von Fallen. 

lolop es geht, es ist möglich, es ist erlaubt. 

lom^ gewöhnlich lop-lom Schleim, schleimig, schleimig sein. 

loft Käfig. 

lo&ai (S.) Stein. 

lofto ein Vogel, dunkel-grünbraun mit gekrümmtem Schnabel, 

mal. tjap-tjap. 
lopa 
topa 

si ma-lopa ttibu ein Fisch, mal. badar putu (s. iba). 
Iqpa-i aJcd pai-pai-inja mit dem Schwanz wedeln. 

lopot (jV.) kalt, s. läpät. 
loSB {N. S.) todt, Tod, sterben. 

lo-loSit ein Baum = mal. kaju ptxssa (Microsepala acuminata 
Miqu.) oder kaju madang. 



wedeln. 



270 

loäO-^at senkrechte Stange in der Tcalaha, die den tunun (s. d.) 

stützt. 
lots erweicht, schmelzend, schmelzen. 
lotl schmutzig, schmierig, beschmutzen^ sich beschmutzen; 

Schmutz, Unrath, Kehricht. 
loto furchtsam, sich fürchten, Furcht. 
loljjo Wunde. 

lü, oft lü'lüj stossen, sich stossen. 
lüa = mal. pua hangt (Alstonia scholaris; Apocyneae). 

mU'Si-lu-liM'Lusi holen. 
laB taumeln, betäubt schwimmen (vergiftete Fische). 
lüban blond, dunkelblond? (Bezeichnung der Haarfarbe eines 

dunkelblonden Europäers). 
lubS Geschwür; Windpocken. 

lubd S'a-bäu Pocken. 



ln^l I 



s! lldiu ^ spucken, Speichel. 

N: nlndjl 

Indju = mal. biru (Alocasia macrorrhiza). 

pthludju-at Ludju-Pflanzung. 
Inga Ruder, rudern; Seitenflosse der Fische. 
Ingn Schwert. 

•»»^ /r»\ • Kera, Samen. 
likau {8.) 

luihu mata Pupille. 

(luk). 

1 1.J ' •• I ^leriappen am Hinterkopf von Vögeln, besondere 
11'" f Hahnenkamm; Vorsprung am Bogenende.. 

luk 
lak 

huhluk 
laMak 
luhlak 
mU'lük-luk du-rukat das Herz klopft. 



klopfen; zerknicken (Laus). 



271 

lakä auf dem Rücken liegen, umdrehen (z. B. das Boot); kentei*n. 

Inko sieh tief nach vom beugen. 

lukak 1) den Kopf auf die Brust sinken lassen. 

2) Name eines Fisches. 
lülak Holzschüssel. 

lülü Schuld, Fehler, Verschuldung; 8,: Preis. 
lülak krank, schmerzhaft, traurig, traurig sein. 
lümal schöpfen, ausschöpfen. 

lu'lümai Schöpfgefass für das Boot; Name einer Muschel 
(Tritonium). 
lüman Wittwer, Wittwe, verwittwet; arm. 

vibä Si luman schlechter Tabak. 
Imnun Moos. 

lumut polak Moos. 

lumut öon Zahnschleim. 
Inman Rache, Blutrache, Blutrache üben. 
lünl Regenbogen. 
luAä S. = lukä. 
lap zuklappen (Dose, Messer). 

lu'lup'lup KlappfaUe. 

lup-lup Zugabe, Ergänzung. 
lüpa (S.) Ecke. 
lüJ^al Waise (vater- oder elternlos. Die mutterlose Waise heisst 

tä tna). 
lut, gewöhnlich lut-lutj schlüpfirig. 
lutu eine Rotanart; Korb, daraus verfertigt. 
latat neigen, sich neigen, nach unten hängen lassen, verkehrt 
halten (Gefäss); stark geneigt, steil. 

iailutut = hailu-ltdut 

si lutut ein beschädigtes, schiefliegendes Boot. 
laija Schwiele, Blase, Schorf, Schinn. 

lutju hara sa-sa inja Ruderschwiele. 

M. 

-m (enklitisch hinter Nomina, die auf einen einfachen kurzei^ 
Vokal endigen) dein. 

ma Präfix s. 8. 9. 



272 



(flf.) Tante. 
8. a-U-ma-ma. 
ma Vater (?). 

]||*ill (?) behäbig; vgl. anter ämcL 
Si Hiada Name einer Pflanze. 
madS = mandä, 

madi Bräatigam, Braat; Ehegenosse; sich verloben. 
ma^Jft {S.) Znckerrohrsaft. 
madJaA Pflanze, mal. alang. 
magia (= ma-gäa?) mittelstarke Bambusart 
migtri abreiben^ abwaschen* 
-mAt (enklitisch hinter dem Nomen) onser (der Angeredete ist 

nicht eingeschlossen). 
mit korze rhythmische Bewegungen: antippen, winken, mit dem 

Schwanz wedeln. 
mal, stets mai'inai, eine Pflanze mit Frachten, ähnlich wie 

tO'tanan. 
mai(k) (&) Vater. 

61 maUko eine Pflanze = mal. bayem ayam (Amarantaceae). 
61 maiso verheiratete Frau. 
maitSp Name eines Fisches. 
maka (= m^-aJca?) sich wohl fühlend, behaglich. 
mala fleissig, fleissig sein. 
ma-laibibt = mal. mandarahan (Cinnamomum caljculatum Miqu. 

(Laurineae) oderMyristica mandarahan Miqu.(Myristicaceae). 
mälit weich, schlaff. 
mam (S.) Vater. 

mana schnell laufen, krabbeln (Käfer) 
manal Blumenschmuck; auch Schmuck mit Zeuglappen, Blumen, 

Federn im Haar; den Blumenschmuck im punän anlegen. 

oiia I ^^^ uicht, es ist gar nicht vorhanden. 

mandl = madi. 

manln Bruder, Schwester; auch Anrede an junge Mädchen: 

liebes Elind. 
mann (8.) Huhn. 



unteres „ 



278 

ma-nu» s. ntm. 
maAa Haifisch. 
mai^aft Adler^ Falke. 
mäo Katze, miauen. 
ma-ra-raUkS s. rainä. 
ma-rou s. rou. 
ma-Sa-Sa s. Sa-sa. 
maSat Behälter aus Bambus. 
m^aSlt s. asü. 

maän Streichholz (= engl, maiches). 
mata Auge, Antlitz; die Augen aufthun. 
Jcülit mata Augenlid. 
r, y^ Jca pata oberes Augenlid. 
„ „ „ räpät 
„ „ ,, Map 
si ri-ma-ntm-t mata Pupille. 
ka mata vorn, vorwärts. 
hm Tca mata-inja sprich zu ihm. 

Vielfache bildliche Verwendung, z. B.: 
mata to-toro Glas des Spiegels. 
„ läläp Fenster, Thür. 
,, n-üma Thürausschnitt im Dach. 
„ -t baliu Thür. 

„ -t Sä-särä Oflftiung der Schlinge. 
„ -t pa-djäü Ohr der Nadel. 
„ -t püsä'kat Drehgrube des Feuerholzes. 
„ n-ubd oder n-abu das brennende Ende der CSgarre, das 

glinmiende Holz in der Asche. 
„ n-un orificium ani. 
„ -t pärät „ urethrae virilis. 

„ tot-tot Brustwarze. 
„ 't Jcäpa Achselhöhle. 

., 't loöo oder boh-bon Öffnung der Wunde oder des Geschwürs. 
„ -t Stdu Sonnenscheibe. 
,, -t buk'bun Offiaung des Köchers. 

„ -t Jca-täuba das Trommelfell der ka-tätiba. 

18 



274 

maia n-änuh-an die Hitte des Weges. 

UfHO-na mala tibo-i-oi fönf verschiedene Erzählongen. 

mata roh, angekocht: unreif. 
■mton die vsgina von Thieren, z. B. der Henne. 
■atit todt, Tod^ sterben, todten; zu Grunde gehen, erlöschen 
(Cigarre), untergehen (Sonne), kraftlos werden (Penis). 

■ta-IJimlll = null, damar puii (Daunmara alba). 

ma-tjämin m-su -- mal. damar tjemin. 

„ liääu '-" r niusirai (Dex eymosa Bl.) 

nia^lp der Morgen; morgen. 
matjäp gäti morgen. 
a-^normatjäp dku ich bin noch nüchtern. 

ma^tt unreif (Früchte), unerwachsen, im Knabenalter befindlich. 

matjolt (= ma-tjoit?) ein Fisch, weissgrau mit prachtvoll goldig 
und metallisch glänzenden Längsstreifen, Flossen und 
Schwanz rosa durchscheinend, maL serandang karang, 

matjuat {=^ mcUju-at oder ma-tjucd?) ein Baum = mal. dada 

(Artocarpus Dadah Miqu., Artocarpeae). 
matjuit (= ma-tjuit?) S., eine Pflanze, mal. alang. 

H mä-mä ein Fisch, mal. hurau (Polynemus) 
mSdSii s. li-mädäu. 
mSira ein Fisch, mal. galamba, 
mSk, gewöhnlich mäk-mäJc, weich; reife Banane; verlahmt (Fuss). 

(mUa) 

pa-mä-mäla ein flunderförmiger Fisch, mal. marang. 
uiSft still, leei*, verlassen, leer sein. 

ki ma-män schönes Wetter. 
märä Vogelkäfig. 
mfträm schlafen. 

päräm-an Schlafgestell, Schlafzimmer. 
mät es geht, es ist möglich, es genügt. 

ta mä-märmät es ist unmöglich. 

mät-nanan es ist gegangen, es passt, eignet sich. 
mftt, gewöhnlich mäUmän^ Schaum vor Mund und Nase. 



275 

mätuk die stärkste Bambusart. 

meok ein stechendes Insekt aus der Familie der Hippoboseidae 
(Lausfliegen). 
si meok si katai der böse meok (übliche Bezeichnung). 

(min befestigen, festbinden?) 

mi-mit Stangen, zwischen denen das Segel ausgespannt ist. 

pa-min Schnur zum Festmachen eines Käfigdeckels. 

pi'pit Deckelschnürband von Tragkörben (bulughug und orä) 
zum Erweitern und Verengern. 
milja = bitja, 
ma — bä. 
mä (~ mok?) 

Si mu-niä-an allgemeine Schwellung am Körper, Hydrops. 

(mol) 

moi-moi (S.) Wange. 

moilä langsam^ leise, leise herausnehmen (Pfeil aus dem Köcher). 
moilä kaml (gehet) langsam! (Abschiedsginiss). 

molrl-ät (8.) Buschtaube. 

SI moltS Baum, die Rinde wird zu Matten verwendet (= mal. 
kare (Linostoma scandens GriflF.; Thymeliaceae). 

mok, gewöhnlich mok-mok, dick, fett (Lebewesen). 
mok-mok ein Fisch, mal. hako. 

momoi (= mo-wo-i?) NeiFe oder Nichte, Bruderskinder. 
monä Acker, Feld. 
mona Flussmündung. 
iha mona ein kleiner Fisch, mal. bada. 

moÄi Zeitraum von 24 Stunden, fieberfreier Intervalltag bei 
Malaria. 
sara moni rokät febris tertiana. 
dim moni rokät febris quartana. 

möSai = pöSai. 

mütulu I ^^^^^^' ^^g^h glotzend (Auge) (vgl. mutu). 

mu Präfix s. S. 8. 

18* 



27t) 

-nilii (enklitisch an das Nomen angefügt) euer (possessiv). 
mvk« gewöhnlich muk-mukj verfault (Holz), alt und schlecht (Haus) 
H muk-muk'Cit alte, modrige Holzstücke. 

(miiln) 

pa-mväarot Geschenk (selten^ für pa-nuru-aty s. huru). 
mulnn weicher Bast der Kokosnuss. 
mamui Brandblase. 
mtimura Fischrogen. 
mnnUk rund; das Stück (beim Zählen von Thieren). 

si münäh der Unterarm. 

ormu-münän eine Schlingpflanze (Vitis Teysmanni Miqu, Am- 
pelideae). 
muno Damarharz (weisses oder schwarzes). 
münn durchstechen, durchbohren. 
ninniin (= mal. hulä) Klösse machen. 
mnftai (= mu-nai oder = bugäi?) Sand des Strandes. 
muDjnn = mulun. 

muri 1) Hintertheil des Bootes, hinteres Ende von Geräthen. 
pu-müri-an (N.) Steuerruder. 
2) Sternbild == mal. kälay Scorpion. 
muSi (5.) Katze. 

muSup sich überwunden geben, sich unterwerfen. 
mut (8.) es ist zu Ende, es ist nicht mehr vorhanden. 

. (Ä.) die Pompelmus (Citrus gi*andis). 

miitü i*und, rund sein. 
si nmtu Wanze. 

N. 

na (S.) = inja. 

na da; da hast du es (= inja?) 

(na) 

na-na sperma virile. 

"*t I -l. T L W«*-»*ö* 1 TT * l. U 1 

#x > gewöhnlich ., ., l Unterschenkel. 
nait J natt-naU I 



277 

(uairi oder Sairl}) 

ma-nairi mit dem Käscher (mba) kleine Flossfische fangen. 

, I leicht (von Gewicht); schnell, sich schnell bewegen 

nuAku (S.) ) ^^^°'*^^' ^*' ^^^^*^- 

ma-naka Jca äia sie überholen. 

ma-naka tubu-na (£>.) genesen. 

ma-nanka-la = ma-nanka ala (schnell herausholen) mit der 
Sttba Fische fangen. 
(näiam) 

äi na-näläm Frau, Weib. 
-nan, Suffix, vgl. S. 26. 

nänam wohlschmeckend, Wohlgeschmack, schmecken, kosten. 
näni s. ibonani, 

nänlA, mal. bäningy Bergschildkröte. 
naAan (= inja-nan?) dann, weiter. 

nanat-nja dann, weiter. 
naftka s. naka, 
napo ein Baum, — mal. pinang-pinang (Ptychosperma noxa 

Miqu.) 
nata Grösse, Länge, Zeitdauer. 

nata na so gross, so hoch. 

sa-na nata | immer (ursprünglich wohl Sa-na n-ata 

sa-na nata inja | eine Länge). 

nata para Armlänge, Entfernung von der Mittelfingerspitze 
zur Schulter als Mass. 
uiiu tönen, ertönen lassen, tönend, Ton. 

ma-näu käpa-inja ta hairak die Biene summt. 
11 2 dieser. 

H na Dieser. 

si nä-nä gät jetzt 

go-goi Si na-nä gät heute. 

(ni) 

nä-nä wohlgestimmt, behaglich, sich behaglich fühlen. 
nftbli Pflanzenspross. 
nSda == na äda. 



278 

n&l anfassen, betasten. 

nä-nät-näi Balken des Schiffsverdecks. 
(nSk) 

näh^än-an Binde für die weiblichen Brüste. 
nBm ins Wasser stecken, baden (Kinder). 
nSn (= nä an) das (hinweisend), das hier; so ist es richtig. 

apa nän da (= nän äda) was ist das? 

akä nän das da. 
nBUä Kork. 

... l = mal. mengkudu (Morinda citrifolia L.) 
nau'tau 

näu-täu s. tau, 

(ni), stets m-nt, {N.) ürgrosseltern. 

nik geschwollen; schwellen. 

pu-mn-nin baya-ku der Bauch schwillt mir. 

niktik (= nik-tiJc^) knicken (Ei) kneipen, abknipsen (Cigarre). 

nimoSaa Name eines Baums, mal. binasi (Sideroxjlon attenuatum). 

nipi j 

ninipi \ dünn, fein, feingepulvert. 

nlAkl (S.) J 

nlot (S,) Wurzel unter der Erde. 

nltM Brücke. 

nitit drücken, zerdrücken. 

nitit cot-nja mit den Zähnen knirschen. 
nitu (5.) Teufel, auf Kobo immer Ornitu, 
(nä), stets nä-näj spazieren gehen. 
nä s. djä, 
nobut I 

kl nobut J» Nebel, Dunst, ßegendunst. 

ti nobut j 

ki nobut läläu Nebel auf den Bergen. 
noCou (?) Düte. 
noilak (?) 
noSa Henne, die noch keine Eier gelegt hat. 

gou-gou ma-nosa (ebenso). 
(iion), stets nou-nou^ fragen, werben, Liebesgespräche führen. 



Horizont. 



279 

nu du; enklitisch hinter dem Nomen: dein. 
(nua) lebendig? 

dt nua ein seltener und nur in Erzählungen vorkommender 
Ausdruck für: Mensch. 

tna-nua Himmel. 

bärbä ma-nua 

Icoilop ma-nua 

sura ma-nua Ausdruck des Dankes: danke schön! 

ri-ma-nua lebendig, mu-ri-ma-nua lebendig sein. 

si ri-ma^mia der Mensch. 

., . Kinder warten, päppeln, Wärter, Wärterin. 

nnikka (8.) = nanka. 

nüSa Insel. 

nntu wohlgesinnt, freundlich, wohlgesinnt sein. 

na, gewöhnlich na-fia, klaiFen, öffnen; sprechen, schreien; Mund, 
Mündung; Sprache, Stimme, Ton, Grunzen. 

na-na-yät Backzahn. 
-na Suffix fiir Zahlwörter, vgl. S. 22. 
nagan (S.) == gagan. 
nal schwingen, schwenken. 

hai'kai Weihwedel, Zauberbesen. 
n4i(k) Sand; Schinn. 

hai-iiai-ät Fleck auf dem Körper, z. B, flaches Angiom. 

natlop Beine ein- und auswärts schaukeln (Wort und Geberde 

gelten als anstössig). 

naimaA Brennholz. 

(nairan) 

pa-nairät-an , ,, . 

7 . • /o TiTv ? der Mastbaum. 
pa-la-nairan (S., N.) 

nalan Amulet, S.: Perlen. 
hälau uma Hausamulet. 
nälau si narik Amulet zum Fischfang (vgl. djarik). 



Lehre, Auskunft;. 



280 

Aftlit roh, ungekocht; roh essen, Menschen fressen (das letztere 
kommt aber nicht etwa vor). 

bayo ncdü'ät Banane zum Rohessen, eine kleine Bananenart. 
Aämadi fähig, vermögend, energisch, fleissig, sich befleissigen. 
Aambä (8.) Zehnzahl. 
-nan Suffix, vgl. S. 26. 

Aän&A aufrollen, aufspannen (Segel), sich aufrollen. 
AaiyaA rütteln, schütteln, plätschern, Wellen schlagen. 
ikap, gewöhnlich ncip-nap, schneiden, zuschneiden, Scheere. 
Aärä Stabmatte, Rolldecke. 
ftat zwirnen, zusammendrehen. 
ikaljjat Name eines Baumes. 
A&tnrü lernen, lehren, Auskunft geben. 

pa-naturu-at 

pa-natur-at 

Mik, gewöhnlich näik-näih, sich bewegen, sich rühren, pochen 
(Puls, Herz). 

näin-än-näin-än Name eines Vogels (Schnepfenart?). 
Mm zucken (Mundwinkel, Finger). 
üiftna warten, erwarten. 
(AXA), stets nän-nän, kläffen (Hund). 
(ta-)Aän-Aäa (S.) Bindfaden drehen, vgl. käu, 
(Ai) 

ni-ni mata die Augen zukneifen. 
Mnlm dünn, fein, feingepulvert. 
Mrip Name einer Pflanze, mal. api-api. 
Mru Feile, feilen. 

(Alt), stets nit-nit, Mosquito (kleine Art). 
ftöaft = njöan. 
Aoi, meist voi-noi, Sturm, stürmen, vom Sturme geschüttelt werden. 

noi-noi'ät wurde der Drehstiel einer Spiel- Windmühle genannt 
Aonoft klingeln, Klingel. 
AoA Gong, Tamtam. 
m ftoAai die Finger, die Zehen. 

si habu ci nonai der Daumen. 

toya ci nonai der kleine Finger. 



281 

ftoojai auf den Ai*meii wiegen (Kind). 
ikoiljoA in Drehung versetzen (Ereisel), drehen. 
ikorut ein taubenartiger Vogel. 
ÜLOt reiben. 

notot (= not-not) aufstreichen (Farbe), reiben, abreiben; ab- 
trocknen. 
(Au) 

hti-nu Mund, Schnabel, Mündung der Flasche, Spitze oder 
schmale Of&ung von Gefässen und Geräthen. 

nu-nu IcUäu Fuss des Berges. 

nf4rnu pärät glans penis. 

nu-nti-at | 

pu-nu-nu-at n Erzählung, Märchen. 

hu-nu-at-da tai häbu-Jcat J 
(Au) 

nu-nu müiTisch/ missgestimmt; verdriesslich sein, Verdriess- 
lichkeit. 
Auat = Unat 
unirat langes Ruder für grosse Boote; rudern. 

^ , . , . , [ geflochtener Rinfir als Ruderzwinee. 
Kudu-at nuirut J 

Äum = hup, 

Aümln Name einer Küsten-Crustacee (angeblich mit weissen 

Scheeren). 
Aüüialü Bezeichnung eines Organs der Krabbe. Sie hat zwei 

nümäu, 

Nj. 

^lija = inja, 

njabai stattlich, wohlgebildet. 

(Djan) 

pornjan-njan Stern. 
DJan zuschnüren (Schlinge). 
njaon der mittlere Ton der ka-täuba. 
ojap kauen, zerkauen. 



282 



husten, Husten. 



qjo tippen, antippen, die Frucht vom Baume stossen. 

njöaA 

AöftA 

(Djok) 

(njak) 

njoJc-njan Meerschweinchen-ähnliches Thier, mal. tupey tana, 
njo-njon-njon Falle für Eichhörnchen und ähnliche Thiere. 



iijuk, gewöhnlich njuk-njuk 

ujun-^jun 



ein Käfer (grösser als ein Mai- 
käfer, dem er sonst ähnelt. Die 
verschiedenen Arten werden nach den Bäumen benannt^ 
die sie bevorzugen). 
njük-njuk kadjo 
toität 



?? 



7i 



r) 



. dieselbe Art. 



sayat 

a-du-ru-ru 

dahu. 



0. 



öap gähnen. 

öbä wollen, erlangen, lieben; loslassen. 

i'Obä es geht, es ist möglich. 
obaki Name einer Pflanze. 

J (S.) Hacke, Hackmesser, grosses Messer. 

Obun (5.) morgen früh. 

Obut durcheinanderlaufen, spazieren gehen, spassen. 

odtn Fluth. 

adjü sa-bäu Hochfluth. 

tO'tok odjü 

laläp odjü 

a-ma-läläp-nan odjü 

morkalä-nan odjü 

ma-lcai odjü 
ögak Meeresstrasse. 
ogak (S.) Unglück. 

Ogbuk I dünne Bambusart; Büchse, Behälter, offener Pfeilköcher, 
oblik I daraus gearbeitet; in den Behälter stecken, einsacken. 



. es ist Ebbe. 



28a 

Ogdog ) geschärfter Holzstab zum Aufspiessen und Abhebeln 

Ogdag der Eokosschale. 

OgO Blumenschmuck der Frauen, am Halse befestigt. 

OgOU durstig, dürsten, Durst. 

6i kommen, herauskommen, zu Stande kommen. 

(H Anruf: heda! 

ma-oi es leckt. 

dua tälu 6i lima zwei und drei ist fünf. 

mo-m^'6i es ist möglich. 

piga m^'Oi? wann? 

tänu m'-oi um Mitternacht. 
oila, gewöhnlich oila-oila, Ose zum Aufhängen (Schelle, Anker). 
oinan Wasser, Fluss; benetzen. 

baya n-oinan Flussbett. 

tiibu n-oinan Fluss. 

si h'oinan Krokodil. 
oirä s. orä. 

oktp schmal, schmal sein. 
oko unverheiratetes Mädchen, Jungfrau. 

si loa tä-tälu tat oko ein Sternbild (= bintang tiga) s. S. 87. 
ola schnell, in kurzer Zeit; eilen. 

ma-ola baya-hu ich habe es eilig. 

ba ola nicht so eilig! warte! gleich! 
olak Süden. 

si hl olak Süden. 
ol8 sich immer wiederholend, immer dasselbe thuend. 

ma-olä-nat lau ttbo-i-ät-nu du sagst immer dasselbe. 
olol hei SS, verbrannt ; erhitzen ; sich verbrennen ; sich verbioihen. 
olop festmachen, ein Leck dichten. 
olop (iS.) Wind. 

tat ohp (&) Wolke. 
om, suffigirt om-an aushalten, tragen^ ertragen; dauerhaft. 

ma-om-ät sich festhaltend. 
ömai = mal. ipu (Antiaris toxicaria Bl. ; Urticaceae); Pfeilgift^ 

daraus bereitet; mit dem Gift den Pfeil besti^eichen. 
omb% s. obä. 



284 

önai weisse Koralle. 

önai-at Meerwasserpfützen auf Korallenboden. 
önam = mal. i4bar (Glochidion sumatranum Miqu.?) Der Saft 

giebt rothen Farbstoff); roth färben. 
OBäm schwer (Gewicht), schwer sein. 
oni Name. 

apa oni'inja wie heisst er? 
onon (JV.) = änun. 
OUÜ hohe Welle, Brandung; ausspülen, abspülen. 

onü'i na-ha gurgeln. 
oA Fackel. 
oii-OJi ja, ja wohl. 
oikai sich in den Hüften wiegen. 
ojiut [8.) Beil. 

opa spitzer, unten geschlosser Fischkorb. 
opü (S.) Schildki-öte. 
opü rauben; S,\ binden. 
örak verwunden, beschädigen. 

örat Leiter, Treppe; schief stehender Bambusstab des Feuer- 
heerdes zum Stellen des Idkat. 

mata n-örat Sprosse, Stufe. 

buku n-örat oberes Ende der Leiter. 

l Rückenkorb; auf dem Kücken tragen. 

ka orä Huckepacke. 
orS vemachlässigen. 
örik krank sein, Krankheit. 

örin-än Krankheit. 

pa{n)-örin-än Brechdurchfall. 
orü schwer (Gewicht). 

ma-orü täi-täi tu-urup der Rücken wird steif vom Bücken. 

orü si ri-ma-ntm Flotte. 
Oäi = mal. sikai (Lygodium microphyllum?), dient zur Herstel- 
lung des Pfeilschafts. 
oti Hanptstiel der Dolde. 

sa-n^ oti eine Dolde, z. B. von Bananen. 



. Ranch^ Russ, mssen, russig. 



285 

otd also, dann also, nun aber. 

otÖt fest, festsitzen, festmachen, befestigen. 

pa-otöt'fum Schliesstheil der MuscheL 
Oton auftauchen, in die Höhe richten. 
otü Name einer Pflanze. 
otü der bei Vertheilungen dem Einzelnen zufallende Theil. 

5a-Ä/ otu hundert. 

oljan 
ontjnn (S.) 

otjün-an Wandbrett, Lagerstelle für Holz oberhalb des Feuer- 
heerdes. 
(ou), stets (m-ouy bellen (Hund). 

P. 

pa Präfix, s. S. 9. 

pa vielleicht, wird dem Worte nachgestellt, zu dem es gehört. 

mao puj birut pa vielleicht eine Katze, vielleicht eine Maus. 

di pa es ist vielleicht der Fall. 
paa (S.) Fuss, vgl. baJcapät. 

tu4undU'paa (S.) s. turu. 
paS durchbohren durch Draufschlagen ; Durchbohrung, Loch. 

pa-paä Stemmeisen. 
pa^at Diarrhoe, diarrhoische Entleerung, Dian*hoe haben. 
paCi senkrechte unterirdische Wurzel. 
pa-darai Riff, Korallenbank. 
padat Pandanus odoratissimus L. 
padä-;^at, das verarbeitete Holz po-poalat. 
padslman ein Fisch, mal. tjanku. 
padoimln (= pa-doimin?) eine Pflanze. 

(pai), stets pai-pai, Schwanz (Vogel, Säugethier, Fisch), Gesäss 
des Menschen, unterer Endtheil von Geräthen, Boden von 
Körben, Thürzapfen zum Einsetzen. 

ata pai-pai (N, S.) der Langschwanz, eine Affenart. 

si tä pai-pai {S.) der Ohneschwanz, eine Muschel. 

pai-pai = mal. puar, Zittwer. 



366 

palli sich di'eheu; von der Fahrrichtung abweichen (Boot). 
paili-nän (S.) Thür. 

pallot Bezeichnung für Jemand, dessen Bruder oder Schwester 
gestorben ist. 

palri abwischen. 
palSI niesen. 

pak schlagen. 

pa-pak'pak zuschlagende Falle. 

pak'pak die weiche, mit mehr Muskeln versehene Seite einer 
Extremität. 

ma-pah-pan Streichholz. 

pak-at solides Vorder- und Hinterende des Bootes zum Auf- 
nehmen von Stössen. 

pakalä Kokosöl. 
pa-ka-saüäu a. sailäii, 
pa-ka-sälä s. sälä. 
pa-ka-toili s. toili. 
pa-käi s. käi. 

pako Muschel, aus der gärä-gärä gemacht wird, mal. sei'dsa 
(Nautilusboot?) 

pakü eine Eürbisart. 

(pakü) 

pa-makM Nagel (zum Befestigen). 

päkurü hauen, klopfen, Sagoklopfer. 

pa-mdkuru der Hauer des Schweins. 

pala = mal. kukai, eine Art Nashornvogel. 

pa-laban-i s. labah 

paläbo Beule, geschwollene Stelle (Mückenstich). 

pa-lago-goi s. lago. 

palakit (— pa-lakifi) oberirdische Wurzel. 

pa-la-nairan s. nairan, 

palanü (— pa-lanu?) Pflanze mit langen, schmalen Blättern. 

pälau castrirt. 

gou-goii si pälau Kapaun. 



die Riesenmuschel (Tridaena). 



287 

paläbü 
pälBM 

pallk laut; sehr. 
a pcdik laut. 

palit Nutzen; S.: Unglück. 
porlitak-at s. halitakat, 

palite {= pa-Ute?) Dolch. 
palü Nashornvogel. 
palü (N.) Schienbein. 
pa-mä-mäla s. mala, 
pa-min s. min, 
pa-mulu-at s. mvHu. 

pana mit dem Bogen schiessen. 
pana-pana Fischpfeil, Fischlanze. 

pa-nagat s. Saga, 
pa-nada-t-nja s. tada. 

panata (Ableitung?) schmale Verstärkungsleisten an der Aussen- 
wand der ka-laba, 

panäsä (j= pornä-sä, von sä-sä'^) die beste Art Damarharz. 
panüoh (= pa-nüok'i) der Arubaum. 
pantSi (iS.) Dolch, vgl. palite. 

panü Fischnetz, wie suha, nur grösser; mit dem panfiu Fische 
fangen, vgl. auch pu-ri-manu. 

. , . l Scherzrede. 
panala-i-at I 

paftat {S) binden. 
pa-näran s. Jcara. 
pa-nukcilc s. kukcilc, 
pa-nuru-at s. kuru. 

paola s. poula 

papan = mal. kaju halam (Bassia balem, Sapotaceae ?) 

para Oberarm; Ärmel. 

nata para Entfernung von der Mittelfingerspitze bis zum Ober- 
arm (ohne Schulter) als Maass. 



288 

parra-hiihtih'an s. hubuk. 

pa-fu-gaa-t s. goa, 

parS die beim Ausbraten von Kokosöl zurückbleibenden festen 

Stückchen, Kokosgrieben. 
pa-rotnan s. raman. 
pa-ntäa s. ruSa, 
paSat ganz hindurch (?) 
pa-Särsäiiau s. Sänau. 
PhSo Pfote, Bein. 
pat fest; zumachen (Thür, Flasche) vgl. pät. 

pat-pai n-akdj läpa pat zumachen, danach (ist es) zu. 
pata Keil, Nagel, Klammer, mit einem Keil spannen (Musik- 
instrument), festnageln, verklammem. 

porpat-i das im OrifF verklammerte Eisen, 
pata oben. 

pata-nan {N.) Kopfbedeckung. 
pa-tcAina s. talifixi, 
pätara Fischlanze, Harpune. 

pato der Morgen, das Anbrechen des Morgens, hell werden. 
p'-atu-gärä-i-at s. gärä. 
p8, gewöhnlich pä-pä, den Weg verfehlen. 
pä Feuer löschen (trans.), erlöschen (inträns.), erloschen sein, 

erloschen. 
päi^nt drücken, ausquetschen. 

pä'päcut Klemme zum Griftquetschen. 
pSgnrü kauen, zerkauen. 
plll noch. 

tä pät noch nicht. 
goiso päi la nur wenig. 
päl, gewöhnlich päi-päi, die Augen eindrücken, zwinkern. 

•. . der Mangabaum (Mangifera L); die Mangafrucht. 

päk anziehen, nachziehen (Schlinge, gefangenen Fisch). 

pälä stochern, Zähne stochern. 

pälabu = paläbu. 

pälagä eine Rotangart, mal. rotan kitjil. 



289 

pälikak eine Pflanze, maL pua (Name für viele Scitamineae). 
pSlBAui {8.) Schiessgewehr. 
paiäpa 8. läpa, 
pändarai = pa-darai- 

p&nuik (&) eine Schildkrötenart, mal. hatung, 
pSftln biegen, ein- oder auswärts biegen, gebogen. 
päpä s. pä, 

pftra stampfen^ zerstampfen, auf etwas treten; ins Wasser ein- 
tauchen. 

pära api Feuer austreten. 

ra-para-t (= ra-pära-af) Fussboden. 
pSrBt männliches Glied; auch Fluch. 

ha pärät djö'djöl wie ein Hundepenis! (Fluch). 

pSsSt Augen zudrücken, blinzen; blind, blmd sein. 
pSS6 Ausruf unangenehmen Erstaunens. 

pBt zustopfen (Leck), sich zuhalten (Augen) die Hand davor 
halten (Feuer); vgl. pat. 

di pät-pät-nan asah die Nase ist verstopft. 

pärpät Boden des Tragkorbs bulukbuk, 

päti Kasten; viereckig. 

p8a knüpfen, sich schlingen; Schlinge, Knoten. 
Si päu (S.) Pflanze, mal. tajey vgl. baüo. 

piat spitz, spitzen, Spitze; N.: die Zähne feilen. 

plmn Flöte, Pfeife. 

(plCl) 

piöi-gdn 

ptü-gat-nja 

piga wie viele? (vgL Igi). 
piga hau? wie gross? 
piga mu-6i? nach wie langer Zeit, wann (Zukunft)? 

pigat flache Schüssel, Teller. 

pik-plk, ein Vogel (mal. tero), 

piko ein eidechsenartiges Reptil, mal. serangi. 

pikoro bohren. 

pi-pikoro Bohrer. 

19 



früher, vorher, zuerst; vgl. pudu-gan. 



290 

pila picken, beissen (Vögel, Schlangen). 
p{18k drehen; spiralig, gedreht 

püän-an Handgriff des Steuerruders. 
plli 1) ausgiessen, eingiessen. 

2) auswählen, das Gute aussuchen; wählerisch. 

i'pi'püi ttibu'inja sich das Wasser abschütteln. 

a-ma-pili-nan es kocht über. 

ma-pili es läuft (leckes Gefass). 
pilok (vgl, pilak) das Boot drehen, in die Fahrrichtung bringen ; 

das Boot vom Strande ins Wasser schieben. 
pQot Schleimkruste im Augenwinkel, „der Schlaf". 
pinafr die Betelnusspalme (Areca catechu). 
plÄ riechen (transitiv), schnüffeln. 
plAo beissend, kratzend (Taback), kratzen. 
piot auswringen. 
jn-pit s. min. 

pirl feucht, das Feuchte; das Fett. 
piro drehen, herumdrehen. 
piSau Messer. 
piSl (S.) fest. 
pita sieben. 
pitja hinschauen. 
piu Gegend vor dem Ohr, Sitz des Gehörs, Gehör. 

ma-gdlik piu-ku mein Ohr wird gepeinigt. 
(pö), stets pö-pö, grosser Längsbalken des Hauses (oder Baum- 

name?) 
(pö), stets pö-pö, ein Vogel, mal. bengJctma. 
poak eine Pflanze, mal. djulu atu. 
poalat (vgl. padäyat) ein Baum, mal. laka (Myristica). 
poi (wird dem Worte, auf das es sich bezieht, nachgestellt) da 

doch, da ja doch, freilich. 
poi 1) ein Fisch, mal. pari-parij Roche. 

2) Sternbild, mal. taradju (Wage). 
pok^ selten für pah, 
pökai fauler Haufen, Unrath. 
polak Erde, Grund und Boden; mit Erde beschmutzt. 



291 

polon Rinne, Vertiefung. 

ka polou läläu im Thal. 

polou rU'Tukat die Mittelrinne der Brust; Entfernung von der 
Spitze des Mittelfingers bis zur Mittellinie des stemum bei 
ausgestrecktem Arme als Mass. 
ponin bitter, bitter sein, Bitterkeit. 
pofton Muskeln spannen, Glied strecken. 
popni eine Pflanze, mal. lalang latU. 
pöra eine Pflanze, mal. saro-saro. 
pöra Schmutz, Sand; Name eines Berges im Inneren der Insel 

Si Köbo (?) 
pöJla^ gewöhnlich posa-iy reiben, streicheln, abtrocknen. 
pösai Name einer Pflanze, mal. rembia? 
pot saugen, aufsaugen. 

pot'pot n-ubä rauchen. 

Si ma-tai'poUpot (S.) blau. 

(pou) 

po-pou-pou ein schilfrohrartiges Gewächs, mal. perupu, 
ponla, die Arengpalme (Arenga saccharifera). 

si lä poula (der paula trinkt) eine Art Hirschkäfer. 
pu ein Präfix, s. S. 8. 
pn s. pupu. 
pU'äbu s. äbu. 
pti-äru s. äru, 

pU'baM'kät s. basi. * 

pn6ii bohren, durchbohren, Feuer bohren mit zwei Holzstäben 
Durchbohrung, Loch; Bohrwurm, Wurmstich. 

pu'pücä kleines Stemmeisen, Bohrer. 

püöä'kat Holzstab zum Feuerbohren. 

püöä'kät die Drehgrube, die beim Feuerbohren entsteht. 
pu6ii Band, Bindeschnur. 

(pnfin) 

ptüiu-gän (S.) anfangen, s. pici. 

. . l drehen, sich drehen. 
pmgnt ( 

pniln pfeifen. 

19* 



292 

puilnt Klette. 

pninU schwindlig, seekrank; schwindlig sein. 

pu-hoat'ün s. hxxt. 

pu-lagban-i s. laghak. 

pii-laya s. laya. 

pulan-^n (= polan-än?) Horizontalbalken des Hausfussbodens 

quer zu den grossen Längsbalken. 
pülSgft eine Rotanart (= piUägä?). 

pfilSk eine Pflanze, mal. sau kutan (Parinarium Griffithianum 
pülftt Hook, fil.; Kosaceae); Schnur, Faden, daraus bereitet; 

den Faden glatt streichen. 
püUlk (8.) = pim. 
pfQü zehn. 
pünän Zustand religiöser Weihe (vgl. S. 163 ff.); Punän halten. 

äi kdi mU'pünän alles geht schief, wir müssen Punän halten. 
pünü 

pünü badja Onkel von Vaterseite. 

pünü tätäu Enkelkind. 

pünü kubtdc (?) Teich. 
pu^jut s. pudju, 
pno hochwachsen, aufschiessen (Unkraut). 

a-ma-pua-nan das Unkraut ist hoch aufgewuchert. 

puot (S.) After. 

pnpü (= pu'pu?) versagen, nicht losgehen (Pfeil). 

piipnt Zecke, Ixodide. 
pnro Stein aus dem Fluss. 

pii-ri-manu (vgl. panu) 1) eine Art Roche, mal. pari cdang. 

2) Sternbild, aus 4 Sternen bestehend. 

pümt rollen, zusammenrollen, reffen (Segel). 

pu'pürun Jacke, Bekleidungsstück. 

püäa =^ puöä. 

püSon Nabelstrang, Nabel; die untere Spitze des Fischnetzes Suba. 

püSn schwarz, schwarz sein, Schwärze. 

Si ma-püSu-än S.: weiss. 

„ K.: Name eines Fisches, mal. bada balai. 



293 



pnSnt essen, verzehren. 
(put) 

pt4rjput'put der Seeteufel (Lophius). 

pütärä zusammendrehen, zwirnen. 



B 



ra sie (Mehrzahl). Enklitisch hinter dem Namen angefügt: ihr 

(possessiv). 
ra ein Präfix, s. S* 10» 

rä am Feuer erhitzen, rösten. 

bayo H ra-ra Banane zum Rösten, eine Bananenart. 

l segeln, aussegeln; in den Krieg ziehen. 

rabut sich auffasem, Faser. 

rad, häufiger rctd-dad, knacken, klopfen, anschlagen, daraufschlageD . 
dad'dad n-dk& (der Klopfer) ein Vogel, mal. manocila. 

radou Abtheilung zwischen zwei Bambusknoten, auch als Hohl- 
mass: ^a-na radou] auch sonst Abtheilung zwischen zwei 
Knoten eines Gewächses z. B. Zuckerrohr. 

raga forttreiben, schwimmen (Stück Holz, Boot), fahren, vom 
Strom getrieben werden. 
pa-raga-yan (Ä) Mastbaum. 

rägara = rigiri. 

ragat schwellen, zum Schwellen bringen, wachsen, grosswerden. 
ragSt erhitzen, heiss, angebrannt (Speisen durch Wassermangel). 
ra/'at abschütteln (Asche vom Papier, von der Cigarre). 
ralk {S.) nahebei. 

ralikSn schwindlig, schwindlig sein. 
ma-ra-rainä Ocimum (Labiatae). 

rak s. rok. 

raka warm, erwärmen, Sonne. 

rftkara Querstäbe der Innenfläche des Männerhutes turoJc] vgl. 
rdJcärä. 



294 

rakCok Messing, dicker Messingdraht; Armband. 

Sa-na pu-raköon-an ein Paar Armbänder (für beide Arme). 
rimun (= kamun) trübe; blind. 

ma-rämun mcUa lago Mondfinstemiss. 
rämbara s. rdbara. 
ran Zweig, Stiel, Griff, Zacke am Hirschgeweih. 

da-ran-an Stiel (vom Beil). 
railtS(k) (S.) rösten; Proviant. 
rafta auf den Strand ziehen (Boot). 
rftftirl 1) Schmalwand des Bootes am Vorder- und Hintertheil. 

2) ein Fisch, mal. bona. 
ra&ol (S») schwimmen, vgl. ragai, 

raikou ein Rotangart ; Handgriff des Fischnetzes, daraus her- 
gestellt. 
rftftam sich losmachen, forttreiben (Boot). 
räpara Zimmerdecke, Boden, Dachgeschoss. 

rdpara nu-nu Gaumen, 
rapS anfassen, berühren. 
rapBt dunkel. 

una-rapät mcUa-t lago es ist Mondfinstemiss. 
räpirl Seitenwand des Zimmers. 
rapo gerade strecken (Finger, Hand). 
rarat (= ra-raii) zerbrechen (meist intransitiv; transitiv: taJci), 

zerbrochen sein; zerbrochen. 
rarat (= ra-rat?) durchtrieben, schlau, geizig. 
räro schwarzer Pfeffer (Piper nigrum L). 

räro Si goiSo spanischer Pfeffer (Capsicum annuum L.) 
ratäl Todtenplatz, Begräbnissstelle. 
rau Talisman aus Blättern, im Hause aufgestellt (?). 
rän baden (trans. u. intrans.). 
(ran), stets rau-raUy Bogen, mit dem Bogen schiessen. 

ma-Si-rathrau Tca hoat (N.) Seeräuber. 
ra-^ma s. üma. 
raurü 1) scharf (Mess,er), scharf sein, Schärfe. 

2) Gekröse. 
ranSau ? vgl. S. 126. 



295 

(rS), stets rä-räy gewöhnlich dä-rä gesprochen, Bein; senkrechte 
Sti*eben des Korbgefiechts; Stangen der ha-iaila, Henkel 
der Pfanne; stolpern. 

(ri), stets rä-ra, fragen. 

räbü (S.) Schöpfgefäss. 

rSd, gewöhnlich räd-dädy hören, auf etwas hören, vernehmen, 
verstehen, Gehör geben. 

rSdü Zickzick, zickzackförmig. 

rJigBrB nahe; beinahe; nahe sein. 
ma-rägärä beinahe. 

rSgSu hoch. 

rSgoi (5.) Hautflechte. 

rSgü, gewöhnlich rägu-rägu, Fledermaus. 

räl, gewöhnlich räi-räi, hören, auf etwas hören, vgl. räd 

räi, gewöhnlich räi-räi^ (S,) es brandet, Brandung, Welle. 

rSka I in Kniebeuge hocken, auf den Knien rutschen, das Wild 
rSkü beschleichen, mit untergeschlagenen Knien (türkisch) 

sitzen. 
riikärä (vgl. rdJcara) quergestelltes Holz: 

Querlatten auf den Längslatten des Feuerheerdes. 

Querholz am Schöpfgefäss (vom Stiel zum Eimer reichend). 

Walzen zum Hineinbefördern der Jca-laba ins Wasser. 

Querlatten des Fussbodens der djardba. 

Stützen, auf denen das Boot während der Herstellung ruht. 
rakär-at Riegel der Thüi*. 
räkir-at Haltehölzer für das bcditakat. 

räilia(k) = räpak^ Spanne zwischen gespreiztem Daumen und 
Mittelfinger als Mass. 

(räm), stets räp-däm^ sich erinnern. 

räp-däm-än Geschenk als „Andenken^. 
rSu 
rä& 

dä-dän-an Latten, die den Dachbelag halten. 

räpa die Arme zur Horizontale erheben, klaftern; Klafter als 
Mass. 



drücken, festdrücken, sich nahe heran dinicken. 



296 

rSpak FilirnAdel; Massstab beim Netzknüpfen, Maschemnass. 

ü räpak n-abaJc Ausleger des Bootes. 
ripSt niedrig, der untere. 

ka räpät unten, nach unten. 

a-^äpän Wimper. 
rtrSt oft 

ma-rärät oft. 
riu, gewöhnlieh a-räu, suffigirt: räu-gat, weit entfernt. 

Sa-S'a-räu (die Fernen) die Malaien. 
räu, gewöhnlich räu-räu, wrack. 
rBuru flussabwärts fahren. 
rl ein Präfix, s. S. 9. 
ri, gewöhnlich ri-rij (N.) schneiden; Scheere. 

Tf^-ri-nän (N.) Tonsur, von der Stirnhaargrenze ca. 5 cm nach 
oben gehend, vgl. a-täran. 
rlbai schleudern, werfen, todtwerfen. 
rld = rad. 



rifflri \ 

° I schief; schief 

7^ I der Seite liee 

rägara J ^ 



schief; schief halten, schief stellen, schiefliegen, auf 

en (Boot, Mensch). 



rlgO waschen. 

riguru kämmen, Kamm. 

di-rigtirtht goSät Läusekamm. 
rirlk Küste. 

rtrik koat Meeresküste. 
riknru flechten, Schlinge herstellen. 

rihu-rihut Geflecht. 
ri-ma-ma = a-H-ma-ma. 
rimata (= ri-mata?) Dorf Vorsteher. 
rimau, auch a'rimau, Citrone, vgU limu. 
ri-mädäu s. li-mädäu. 
riMrl = rigiri. 

rio gerade; gerade stehen, aufstehen, senkrecht halten, auf- 
richten, errichten, einsetzen zu etwas. 

tu-rio Sülu 12 Uhr Mittags. 
ilp-rip (S.) = räfhdämj s. räm. 



297 

ripo (S.): Feund, Genosse. 

(JST.): zweiter Dorfvorsteher. 

si rlpo ri-mata Vorsteher-Genosse, zweiter Dorfvorsteher. 
ritü richtig; richtig auffassen, verstehen. 
rllji auf der Erde rutschend sich fortschieben. 
rill immerwährend; (8. fem, weit); fortwährend sein. 

Jca nü immerwährend. 

si rt-riürrlü jedesmal. 
(ro), stets ro-ro, begrüssen, sich begrüssen, umarmen. 

pa-ro-ro-at Begrüssung (Ankunft und Abschied). 
röbai Zipfel des Hüftschurzes; Randschnur des Fischnetzes. 
(rol), stets roi-roty senkrechter Stützbalken für den grossen oberen 
Dachlängsbalken. 

.- Eiterpustel, kleine Talgdrüsenektasie etc. , S. : Pocken. 

roigftn (S.) Käfig. 

roimajk Bauchung, Winkel, z. B. zwischen den zwei Armen 

einer Klammer, zwischen den Asten des Unterkiefers etc. 
roipo gerade, senkrecht. 

rok 1 gewöhnlich rok-don oder rok-dan, gerade, geradlinig, 
(rak) j geradestrecken. 
rokäfc warm, heiss, fiebernd; Fieber, Malaria; Fieber haben, 

bekommen. 
rokO Ring, Windung, wickeln. 

roJcö n-übä Deckblatt der Cigarre. 
romak schützen, vertheidigen ; senkrechte innere Stützstreben 

der ka-läba, 
romSk (S.) weich. 

ron stark, kräftig, laut, fest, hart; stark sein; Stärke. 
äi pu-Si-rot-nan er ist todtenstarr. 

(ronl) 

ka-roni baya hoffen; hoffiiungsvoU. 
ronl (8.) mitnehmen. 
roro (= ro-ro?) Spross, Trieb. 

do-ror-at (= do-roro-at) gebogener, elastischer Stamm für 
federnde Fallen (Hirsch-, Eichhörnchen-, Mäusefallen). 



298 

rorot verrückt, rasend, verrückt sein, rasen. 
tai roSi Klingel, Schelle. 
rou wandern, umherschweifen. 

si rou Anrede an Knaben bis zum heiratsfähigen Alter; An- 
rede Alterer an Jüngere. 
lago Si ma-rou der Mond drei Tage vor Neumond (Zeit zum 

Fischen in der Flussmündung). 
Si ma-rou ein Fisch, mal. mukui. 
rü, gewöhnlich rü-rüy abwischen, abkratzen (Gefasswand zur 

Reinigung). 
rü, gewöhnlich rü-rü, sammeln; vereinigen. 
rü, gewöhnlich rü-rü, (/S.) sprechen. 
rü-rü eine Pflanze, mal. risi. 

Tu = lü. 

rü s. a-ru-ru-ru. 
rua zwei. 

Si rua Zwillinge. 

Si rua pai-pai Zweischwanz (eine Affenart?). 
ruft müde; umkehren, zurückkommen. 
mäi schnell. 

Si morruäi vor kurzer Zeit, noch nicht lange. 
rüba abnehmen (Perlschmuck); aufgehen (Cigarre). 
rübäi vertheilen. 
rudju länglicher Speisenkorb. 

ragai 
ruftul 
rugurü 1) = rigiri. 

2) Name einer Pflanze. 
ragat 1) ausschütten, wegschütten, verschütten; ausfliessen (Blut 
im Bauch); Blutblase. 

2) losmachen (Boot), auflösen, abnehmen (Halsschmuck, 
schürz) sich ausreissen (Haare). 

3) knüpfen, filiren. 

rui 1) = mal. rotan sikeij Calamus depressiusculus 

Damaenorops longipes. 
2) Dom, Stachel vom rotan] Splitter. 






rtmt 



Palmae. 



299 

rökat Brust, Brustkorb. 
tolat du-rükat Brustbein. 
Jca-rükan {N.) Brust. 

mkü hauen (mit der Hacke). 
du-rukü Hacke für Sagomark. 
rukü'Jcat Span. 

si ha ruJcü-at ^j . ^i^ i^-u i r- -i i • ? 

.NameemesSternbiiaes,mal.2^nran^6an;aA;. 
„ „ „ „ balu 

mümi = rugui. 

rüpi seitliche Erhöhungswand des Bootes. 

rüra Zeit zwischen dem Erscheinen und Verschwinden des 
grossen Bären, S.: grosser Bär. 
rtira-nan es ist die Zeit der rura. 
murtura fischen (in der ru/ra). 

mra s. rü. 

ra&ia Wind, windig, wehen. 

rusa-i der Wind trägt es fort; der Wind legt sich in die 

Segel. 
rusa ma-ran Sturm. 
porrma Pflanze mit kleiner rother Frucht (abrus precatorius). 

rnSü Feuer anzünden. 
]^rv>su Brennholz. 
pu-rusU'Ot 
pu-rtiSu-an api 

rasnk Haus für 3 — 4 unverheiratete Mädchen. 

ratü eine Pflanze, mal. rotan gedang. 



. Feuerstelle, Feuerheerd. 



s. 

iSa hinweisendes Wort, Artikel, = si. Es steht vor Verwand- 
schaftsbezeichnungen (s. S. 35) und ist wohl identisch mit 
dem in Sa-na imd sa-ra steckenden Element der Zahl eins. 

$a, gewöhnlich Sa-Sa, flussaufwärts fahren. 
ma-Sa-Sa ein Fisch, mal. sisiJc kare. 



300 

I 

Saba gleich, gleichbedeutend. 

Saba gourgou wie ein Hahn. 

poriaba-mm tum ihr Herren zusammen. 

pa-Sc^Saba^mdi wir alle. 
Saba abschneiden, herausschneiden, abholzen, Ackerfeld her- 
richten, castriren. 

gou-gau Si ndba Kapaun. 

äa koko Si naba castrirtes Schwein. 
Saba eine grosse Schlange, mal. uia hezooTy ula gedang (Python ?) 
Saban (= Saba-an?) mit, zugleich mit. 

Sabat n-äkäu mit dir. 

pa-Sabat'ta wir zusammen. 
Sabau vorbeigehen, vorbeiziehen. 
Sabdap s. SapJap. 

Sabirut (= Sa hirut ?) die Insel si Berut 
Sabo Tanzschürzchen. 
Sabu verschwinden. 
Sabal abwischen, fegen. 

äa-Sabui Besen. 

^ , . l Dolchscheide. 

SagbuA I 

Sabun dä-rä (Beinfutteral) wurde ein Strumpf genannt. 

« j». l wollene Decke. 
SadSi j 

Saga aufhängen; Aufhängeband. 

pa-nagän (= pa-naga-an) Haken zum Aufhängen. 
Sagak 



Saftak 



Feind, kämpfen, Krieg führen, Kampf. 



Sagst (?) s. sau, 

Sagai der Sagobaum (Metroxylon sagus). 
Sagbnii s. Sabun. 

Sa^[nai (oder Sa ginai?) Querarm des Ankers. 
SagirBt (oder Sa girät?) Spannschnur der federnden Drossel- 
schlinge. 
Sago müde, unwohl, leidend, erschöpft; müde sein. 
Sagu {8.) = Sagai. 



301 

Säguru = sapdap. 

Sa^ai := Sagai, 

Sa^ap schmatzen. 

SaigO verlieren; pa-Saigo verstecken. 

Saila s. daüa. 

iis I äcl^wi^^l^g? besessen, der Besessene. 

sä'Särä't si saääu Schlinge zum Einfangen von Besessenen. 
pa-ka-Sailäu eine Pflanze (Polygala Simassan Miqu., var. lan- 
ceolata). 

Saili tauschen, verwechseln, vgl. süi, 
pa-Saili rtiSa der Wind schlägt um. 

Saillli unbeachtet lassen, sich nicht kümmern um. 

Sailimuil eine Pflanze, mal. s^atang] schwarze Armbandschnur, 
daraus bereitet. 

Sailo = daüa. 

SaUkBrS leer, verlassen, unbewohnt. 

(Salrl?) s. nairi. 

Salrigl sich herumdrehen (im Tanz). 

. ein Strauch, mal. nila nali {Sairorot = Sa i-rorot?). 

Sak, gewöhnlich Sak-Sak, treffen, schlagen. 

i^äkala Griff (von Messer, Dolch). 

SsikBu ) 

fi AS ' ^^'^ Eingeschlafensein der Glieder. 

fiakbaft aufschlitzen. 

SakI kaufen, verkaufen. 
iahi-at Kauf, Eaufeinheit, z. B. ein Bündel spanisches Rohr. 

Sikoro schneiden. 

Sakat knüpfen, verbinden, zusammenfassen; Rechen zum Zu- 
sammenraffen des Gemähten ; Widerhaken, Harpunenhaken, 
Aufhängehaken für die Tcortikiba. 

sdhut kabäi sich an den Händen fassen. 

sa-Sakut kaSou grosser schräger Stützbalken des Dachs. 



302 

Sala abnehmen vom Feuer. 

ScdaSa Latten des Feuerheerdes, FischräucheiTOst, Trocken- 
gestell für Taback; N.: Matte. 
Sala zornig, zürnen. 
äallpa 8. Schachtel^ Behälter. 
Said geradeaus. 
Salü Zwinge, Messinghülse der Lanze. 

salü-kat offener Pfeilköcher. 
SambS {8,) (= Sa bä ein Stück?) eins. 
Santin = öamin, 
Samuik eine Pflanze, mal. ajer^ajer (Lansium aquaeum Jack.; 

Meliaceae). 
Sana schwer (Gewicht), schwer sein, Schwere. 
Sa-na = Sara vgl. Sa. 

Sa-na bitja zum ersten Mal. 

Sa-n otu hundert. 
Saftak = Sagak, 
Sao Anker (des Bootes oder des Fischnetzes); verankern. 

pu-Soo-an Hafen, Ankerplatz. 
Saolu Schwägerin (eines Mannes). 
Sapdap flach hauen, Späne hauen, abhauen. 

Sapdap orat Leiterstufe (wird in den Baumstamm gehauen). 

si napdap-at Schlagmarke im Holz; Späne. 
äapo sich beflecken, befleckt ; anstecken, ansteckend (Ej*ankheit). 

sapo aku gtduk-nu deine Flechte steckt mich an. 
Sapou Haus auf dem Acker; Haus zum Fischräuchem. 

sapou ka ugu Schuppen in die Erde eingebaut (beliebter Ort 
für zarte Abenteuer). 
Sapü abschneiden, z. B. Haare. 

l (= Sa-ra) eins, einer, allein, nur. 
sara-na J 

koäip uma Sara toität um das Haus herum (stehen) lauter 
Kokosbäume. 

pa-Sa-Sara einzeln, jeder für sich. 
Sarai eine Pflanze, mal. rami (Boehmeria nivea; Urticaceae). 
Sarak anstossen. 



303 

Sari eine Pflanze mit rothen Blättern (Sonerila insignis BL; 

Melastomaceae). 
SaroU Augen weit öffnen (?) vgl. taroJciki. 
Saruak {S.) = suruak. 
SaSa (= Sa-Saü) Rotang (Calamus speciosus); Rotang holen, 

Rotang zu kaufen kommen. 

SaSai abreiben, bürsten (z. B. Zähne). 

SäSala Hammer zum Klopfen von Rindenzeug. 

sa-S^a-räu s. räu. 

Sau spalten, zerspalten, zerschlagen; sich spalten (Knospe). 

Sau-Sau Schlitz, Loch. 

Sau Sagät (?) Entfernung von der Mittelfingerspitze bis zur 
Mittellinie der Brust bei gestrecktem Arm als Mass. 

(SB), stets Sä'Sä, ergreifen, erlangen, bekommen, finden, richtig 
(Vgl. auch panäSä). 

(S8), stets Sä'Sä, schwarze Asche; die Asche abschütteln (von 
der Cigarre). 

(88), stets Sä'Sä, Gebüsch, Kraut, Grünes, Wiese, Lichtung. 
(SB), stets Sä'§äj eine Hirschart. 
SB dieser, dies. 

Sä na hier, hierher. 

Sä äda dort, dorthin. 

Tca Sä nä so. 

Sä nä gO'goi alle Tage. 

Sä nä-i-n'öi jedesmal. 

Sänan = Sä änan so, eben, nur. 

Säbui Name eines Baumes. 
SBdä Angst, ängstlich, ängstlich sein. 

SBgB zu Ende, vollkommen, fertig; zu Ende sein, zu Ende gehen, 
ankommen, 
^ä^ä haya zufrieden, zufrieden sein. 

Sägä löba der die jungen Sprossen verzehrt, ein kleiner Vogel, 
mal. hara-barimhak. 

(SBl), stets Säi'Säi, Heuschrecke. 
sä-dgü s. igit 



304 

SSIlu schöpfen, einfCLllen. 

Sä'Säilu Bimer; Löffel. 
ftSk = iäJc. 

Slla(k) Name einer Pflanze. 
SiU sich irren; fehlen, verfehlen beim Schiessen. 

Sälä na-na sich versprechen. 

pa-ka-Sälä eine Pflanze, mal. Sugi-Sugi (Poljgala Simassan Miqu.) 
»SU (S.) Penis. 
Sänan = Sä änan, 
(Saflau) 

pa-sä'Sänau ein Fisch, mal. arau. 
(filp), stets Sä'Säp sauer, sauer sein. 
SBpn kühl, kühl sein. 
SSraA (8.) finden; richtig = §ärSä. 

än-da lau Säran? (S*) ist (alles) in Ordnung? geht es gut? 
SärS binden, zuschnüren, einfädeln; angebunden, im Besitze 
Jemandes befindlich. 

Sä-Särä Schlinge, Aufhängeband; Fussfalle für Hirsche. 

pa-närä-at Ose. 

a-Särä^cm es gehört schon Leuten- 
S&U kochen. 

säu-kät gekochte Speise. 

pa-näihkan gätä die Zeit, Elladi zu kochen, 3 — V,* Uhr Nach- 
mittags. 
Sia-Säu eine Pflanze, mal. kaju umbu. 
Si hinweisendes Wort: der (Artikel). 
Si gewöhnlich St-St, Schlitz, z. B. im Bambuscylinder tikOf im 

Panzer der Schildkröte). 
Sia sie (Mehrzahl) (= Si ia). 
Siän sich recken, dehnen. 
Siba neun. 
SigBp Ameise. 
Siguk = öiguk. 

Sikap ein weiches Meerthier, mal. bdtyung-beUyung. 
(Sikat) 
pa-SiJcat (vereinzelt auch porSt-kikat) Scherzrede. 

pa-Stkat ka tai oko Scherzreden zu den jungen Mädchen. 



305 

§Ikä Entfernung von der Fingerspitze bis zum Ellenbogen als 

Mass, Elle. 
Sikftt Bart an der Wange; kurze Haare an der Schläfe. 
iSikoii spannen. 

pa'^^'S^kou haltende, festdrückende Dachsparren. 

^ikn immer wiederholen. 

morMku-nat lau tibo-i-ät-nu du sagst immer dasselbe. 

Sikut kairkai (8.) Gras. 

Sila spalten, Spalt, gespalten, entzwei; auf der einen Seite, ein- 
seitig. 
käu ka Sila umdrehen. 
ka SUa eine Muschel (Area fusca). 
si ka stla kahäi (die einseitige Hand) eine Muschel (Ricinula 

digitata). 
SUla kabä (S.) fünfzig. 

Silät abschälen, abreissen. 

Sili tauschen, austauschen, auswechseln, abwechseln. 
Silo auffangen, aufhalten (den Arm des Gegners), aus der Hand 
empfangen, entgegennehmen. 

iSimaft mit der Stange das Boot vorwärts stossen. 
si-Stnhan Stossstange. 

pU'Mman-an Einsatz am Vorder- und Hinterende des Bootes 
als Stütze fiir die Stossstange. 

tfd äino (häufig xi^o ^^ ^^ Deutschen: ich) der Chinese. 

Sinoii untertauchen. 

diAin wohWechend, Wohlgeruch, duften. 

SiAn sich schnauzen, Nasenschleim hochziehen; Nasenschleim, 

Schnupfen, Schnupfenfieber. 
Sirl = Sari. 

Sirit herunterfliessen (Thräne). 
SfSlll ein Nagethier. 
giSip Löffel. 
Sita (= Si ittty vgl. ita) wir (der Angeredete eingeschlossen); 

gelegentlich auch = ich. 

So^ häufig SO'So, spritzen, bespritzen vgl. SoSoi. 

20 



306 

Söat Lanze, Lanzenspitze, werfend stechen, mit der Lanze 
stechen. 
äi pa-So-SöcU ein Sternbild^ aus zwei Sternen bestehend. 

Sobat buschig (?) (der Schwanz des Eichhörnchens). 
Sodoi Standpfkhie an den vier Ecken des Feuerheerdes ; Stütz- 
balken für den orat am Feuerheerd. 
St rot Sodoi die starken Sodoi (dasselbe). 

Sogi schlitzen, Fransen machen am Jcoman. 

SO'Sogi spitzes Holz zum Fransenmachen am honian. 

P'^-^T , . ! Kamm, Haarkamm. 

öoya 1) Bauchflosse der Fische: äoya-soya baya-inja, 

2) ein Fisch, mal. siangka. 

3) eine farrenartige Pflanze. 

So^a tönen, rufen, anrufen, beten. 
(Sol) 

soi'Soi Name einer Pflanze 
SoiM weinen, beweinen. 
Soibo Abend, abendlich. 

ma-Soibo-at äita wir sind von des Tages Arbeit ermüdet: wir 
kommen spät nach Hause. 
Sokat anderen Tages (morgen oder gestern.) 

Sokat bitja übermorgen ; vorgestern. 
Sokit Beinkleider. 
SoUt (/S.) hassen. 
Sökolo 1) Boden von Gefassen. 

2) eine Muschel (Turbinella cornigera), 

Sökolü Schwiele, Talgdrüsenektasie, entzündete Beule, centi*ale 
Schlagstelle am Gong, Knauf am Ruder. 

ioknt ein Baum, mal. toaringin (Urostigma) oder mal. binasi 

(Sideroxylum attenuatum). 
Sonä (?) eintauchen (Kinder beim Baden). 
Soft Grenze, Rain, Theilstrlch. 
son-nja zwischen, z. B. Son-'nja dua toitAt zwischen zwei Kokos- 
bäumen. 



klug, klug sein, Klugheit. 



307 

pa-son-an Grenze, Strich, Scheidewand, Querzwischenwand im 

Boot; Meeresstrasse. 
ka pa-Son-at IMäu an der Scheide der Berge, im Thale. 
pa-San-at-'nja dazwischen. 

pa-Son-cU tibo-i-ät Verschiedenheit des Wortsinns, Unterschied 
der Wörter. 
Sopak s. öapdk. 
Sopit 
topit 

Sopo s. copo. 

äoro I Widerhaken; hakenförmige Tätowirunglinien auf dem 

Soroi Bauche. 

pa-Saro Stachel am Fischrücken. 

SoSoi (= sO'SO'i?) grauer Staar, mit dem grauen Staar behaftet. 

äoSoi mata-Jcu ich habe den grauen Staar. 
Sot^ meist So-Soty hinunterschieben (Boot ins Wasser) hinunter- 
rutschen. 
Son weinen, traurig. 

ma-Sou baya schweren Herzens. 
Son-Son ein Fisch, mal. todäk (Sägefisch). 
Soulü Schwägerin des Mannes. 
Sn abhäuten, abhebein, vgl. SuSuru, 
Sn s. iiiSu. 
Sna Flüssigkeit, Saft, Suppe, Eiter; nass; nass sein, näss werden« 

StM tot-tot Milch. 

Stui-t gou-gou Hühnersuppe. 

sua polak Petroleum. 

Süba Fischkäscher; mit dem Eäscher fischen; Netz; das Netz 
filiren, knüpfen. 
äi nüba die gefangenen Fische. 

Snbibara Pflanze, mal. angau oder djaring angau (Pithecolo- 

bium ?) 
Subät I Ellösse aus EUadi {gätä)^ Bananen und geraspelter Kokos- 
Snbü I nuss; Stibu verzehren. 

Subü verfluchen, verflucht. 

20* 



308 

Sabal spritzen, anspritzen, ausschütten. 
subui api Feuer durch Wasser löschen. 

Süga Fussangel (spitzer Bambusstab in der Erde für Hirsche, 
an Kokosbäumen gegen unbefugt hinaufkletternde Men- 
schen). 
SügorSüga fransenartige Bauchtätowirung *, die geraden Linien 
der Handtätowirung (wegen der Aehnlichkeit mit einer Sugd). 

Stigara hineingehen, hingehen. 
SU'Süguru (S,) Kamm. 

sugu-SügurUf mal. siMlie (Aeschynanthus brevicalyx Miqu.; 
Cyrtandraceae). 

§ai den Athem schlürfend hochziehen. 

äai-Sul das Alanggras (Imperata arundinacea Cyrill.; Gramineae). 
Snilak nähen, Naht. 
pa-nuilak Garn, Faden. 

Salt (vgl. öobä und scidä) wollene Decke. 

Salt eine blindschleichenartige, haiTnlose Schlange. 

(Suk) I 

Sak-Suk I bewachen, sich vorsehen; eifersüchtig*, eifersüchtig 

sakbolü { sein. 

äübolü (S.) 

Sökai einfüllen, hineinthun (Festes, z. B. ßeis); graben, in der 
Erde wühlend schnüffeln; flechten; Kokosspan zum Ab- 
schaben des Kokosfleisches ; als SuJcai wurde auch eine 
europäische Gabel bezeichnet. 

Sökat s. tmi'kat. 

§äl8 kleines Kind; schwanger sein, Kinder bekommen; ta-Sulä 
geboren werden. 

§älät s. oüläL 

fiölü Sonne, Sonnenschein, die Sonne scheint, von der Sonne 
beschienen werden, sich an der Sonne erhitzen, in der 
Sonne trocknen lassen. 

§aAai Huf (des Hirsches) (= Suga-if) 

Sfiplt wurde die Tasche einer europäischen Jacke genannt. 



309 

Süra, auch sura ha tagai-mdi, (einlieimische Sura) eine Pflanze^ mal. 
pudin ami. 
Süra äa-S^a-räu Malaien-^ra = mal. puding amas (Codiaeum 

variegatum L.) 
äü/ra heisst auch die aus dem Holze Sura bereitete Fackel bei 

nächtlicher Erabbenjagd und gegen Mosquitos. 
Süra toüät (durch Kokosholz ersetzte sura) das Glimmholz 

im Boote zur Mitführung von Feuer. 
Si ma-Süra Wild (Affen und Hirsche). 
süra ma-nua danken; danke schön! 
Stlrak eine Muschel (Mitra). 

Sürat (malaiisches Fremdwort) Schrift ^ Linien der Hohlhand, 
Jahresringe der Bäume ^ Linien auf dem Bambus, Zeich- 
nung von Muscheln; Photographie, Bleistift, Federhalter, 
Tinte, schreiben, Buch. 
Si ma-Surat tubu (der am Körper Gezeichnete) Name eines Fisches. 
Sürou blau, dunkelblau. 

Si Surou täi'täi der Bonite, ein Thunfisch (Thynnus pelamys L.) 
Surü s. curu. 

SüSurü Fischschuppen, Epidermisverdickung, Warze; Schabe- 
holz für Kokosnüsse; Schiebeholz für im Bambus geröstete 
Nahrungsmittel; Hobeleisen; hobeln, abhobeln (Kokosfleisch 
von der Schale), abschuppen, glätten, (vgl. su). 
pa-nüsuru Schabeisen für Boote. 
äoruak Freund, Gefahrte. 
Sadu (= Su'Su?) mit dem Zeigefinger deuten, zeigen, hinweisen. 

pa-nuSu 6i nonäi Zeigefinger. 
SuSu {= Su-Su?) Perlenschnur; Handelsquantum Perlen. 
sara SuSu ein Quantum Perlen. 

T. 

ta ein Präfix, s. S. 9. 
ta vor Personen = tai. 

ta (verkürzt aus Sita oder ita). enklitisch an Nomina angefügt 
= unser (der Angeredete ist eingeschlossen). 



^- /rf\ i nicht, nein. 
a-ta (S.) 1 



310 



tä'U es ist nicht da. 



tä-an 
tä-an di 



es ist nichts da, es ist nichts mehr da, es ist 
nicht mehr da. 

tä-tä zu Ende, nicht vorhanden, todt. 

tä'ta-t-nanan es ist gar nichts da. 

hi'hilM §i ta tä-tä der Besitz des Todten, die Erbschaft. 

tärina der keine Mutter hat, Waisenkind; auch als Kosename 
gebraucht. 
taS Gift, vergiften. 

Si pa-na-naä Giftmischer. 
tabat ein kleiner, sehr verbreiteter Fisch, mal. tamban, 
tabau Gesäss. 
tobS Fett. 

tabUa ein grüner Prachtkäfer. 
täbili kämpfen (Hahn und andere Thiere); Kampf. 
tabo s. taimt, 

tabun (S.) halbvoll (Gefäss). 

tabut I Hülle, Einwicklung^ Seihtuch; einwickeln, zudecken, 
tabo J verhüllen. 
täda anfangen, begründen. 

pa-nada-t-nja früher, vorher, anfangs. 
tada Fuss; Querholz zwischen den räpak des Bootes, um ihren 
Abstand zu sichern. 

baya tada Fusssohle. 
tadS schlagen, fallen (Baum), zusanmienquetschen (Papier). 
tadB Name einer Pflanze, mal. sakä oder rütnbayang, 
tag« 
tagst 

tagät Name einer Pflanze. 
tagl Wurzelstock. 
tl^O Vormittag. 

ma-tago-an \ , , 1 1 ttu \7 •** 

^ ^ , S^ ca. V«ll Uhr Vormittags. 
ma-tago-at Sulu J 

hipa tago sulu? wie hoch steht die Sonne? 

tagra (K) Auster. 

tal hinweisendes Wort: der (Artikel). 



hinkommen, hingehen, folgen. 



311 

tai, gewöhnlich tai-taiy Feuer schlagen (mit Feuerstein). 
tortai-tai Feuerstein (importirt). 

taiko genau wissen wollen, ergründen (?) 

talll Blattrippe. 

taiilllA Rand, Dachrand; Strand. 

tabrnik = täinuh, 

taiti {8.) zerbrochen (?) vgl. taki. 

taka Gravirung, graviren. 

takai sich verschlucken; es kommt etwas in die unrechte Kehle (?) 

takak röcheln, das Todesröcheln (?) 

takS Deckel, P&opfen; zumachen, den Deckel schliessen. 

takä Jeäpa die starre Fitigeldecke des Käfers. 

taJcä luga Buderzwinge. 

takä läniri ein Fisch, mal. bona. 

takSp Hand, Handbreite als Mass; mit den Händen fassen, mit 
der Hand darauf schlagen. 
surat takäp Linien der Hohlhand. 
baya takäp Hohlhand. 
täi-täi takäp Handrücken. 

takBp taub, taub sein, Taubheit 

taU zerbrechen (trans.), zerbrochen. 
pornoM-at Ort, wo man Eier zum Opfern zerbricht, s. iaila. 

takon stehlen. 

takou bajro (Bananendieb), ein Vogel, mal. tiung aJau, eine 

Art Staar. 
„ auch = Grille (?) 

takodän Name einer Pflanze. 
talabäri (S.) Gewitter (Zusammensetzung?). 
talira Hälfte; S.: Busse. 
tali Tau, Schnur. 

taii ka-käbiU Angelschnur. 

talikok {8.) Hut. 

tallkü Schwiegervater, (Schwiegermutter?) Schwiegersohn, 

Schwiegertochter. 
tallmou heiraten, Heirat 



<i 






eine Rotanart 



312 

taliika Ohr, Öhi-, Öse, Henkel 

baya talina Ohrloch, Gehörgang. 

pa-tälina eine Pflanze^ mal. bona (Antidesma paniculatiun). 

taUn-änän eine Pflanze, mal. siri antu (Chavica miniata Miqu.) 
tallpo (= tchllpo?) (N.) übersetzen (über einen Flass). 

talu 

ma-tcUu äba Überschwemmung. 
talüba Cousin, Cousine. 
talügara 
talliAani 

talnkut Behälter aus Bambus; etwas in den Behälter hineinthun. 
taman Ausruf des Erstaunens (nanu!) 
tanai scheissen; Eoth (vgl. Htianai). 
tanai pa-njan-njan Sternschnuppe. 

„ rtisa Wolken. 

ma-tanai ruSa bewölkt. 

,, talina Ohrenschmalz. 

„ a^ah Krusten in der Nase. 

„ si puiöä'kat Holzstaub beim Feueranmachen durch Drehen. 

„ bä'bätU'ät Patrone. 

„ sao Steine zum Beschweren des Quertheils vom Anker. 
taop Rost, rosten, rostig. 
taAla seitlich abhauen (z. B. Ast). 
ta&ü (S.) alle. 
taoln = totUu, 

tap^ meist tap-tap, waschen, Rindenzeug waschen. 
tapak Spielflechtwerk s. topoi. 
tapä Matte. 



tapi 

täpi poula 



pferdehaai*artige Fasern, von der Arengpalme ge- 
wonnen, dienen als Besenhaare. 

täplri Behälter (für Sago). 

tapit das Ruder seitlich vom Boot abdrücken. 

tapoi (= tä poi) aber, indessen. 

täpolo auflegen (z. B. Pflanzenbrei auf Wunden), die flache 
Hand auf etwas legen, anlehnen, sich anlehnen. 

tara sich entzünden, Feuer fangen. 



313 

tara Hahnensporn. 

taraboa Kiemen, Eiemendeekel (Zusammensetzung?). 

taramift 

taramdn aJcä Icabäi die Finger der Hand spreizen. 
tarajkai Sandale. 

tarap eine Pflanze, mal. madan prawas (Polyadenia lucida Nees 
oder Syzygium brachybotryum Miqu.), vgl. pU'laya. 

taräk fertig machen (z. B. das Essen), packen^ in Ordnung 
bringen, in Ordnung sein, vergnügt sein, vergnügt. 

tarikap ein breiter Fisch, mal. pari (Roche). 

taro fortschaffen. 

tarokiki (S.) Heuschrecke. 

tarügara = tcdügara. 

tarnt das Ruder seitlich an das Boot herandrücken, das Ruder 
auf der anderen Bootseite einsetzen, weil das Boot ab- 
gewichen ist. 

-tat ein Suffix, vgl. S. 14. 

t&tala ein Fisch, mal. kerapu hezar (eine Art Sägebarsch). 

tvAAsk I hinaufklimmen, hinaufziehen, hinauflegen (s. atdn unter 

tatäp 1 (xta), 

tätara hinaufsteigen. 

tau tippen, stechen, picken. 

ta-tau-tau Schnabel. 

ta-tau-tau laläp (der das Haus anpickt), Name eines Vogels. 

tan, stets tau-tau, hell, gelichtet, sonnig; Himmel. 
t&n(k) das Dach der Schmalseite des Hauses. 
tä^ gewöhnlich tä-tä, schneiden; hauen (mit der Axt oder Hacke), 
Boot herstellen. 

tä-tä'kat Schnitt, Einschnitt. 

hcdiik Si nä-tä-hat Narbe von Schnittwunde. 

tä'tä-kät das Herrichten, Zur echthauen des Bootes. 

pornärtä'lcat Bootbauplatz. 

tS 1) hinweisendes Wort: der, dieser. 

2) Partikel, etwa dem homerischen ye entsprechend. 

täbai lichten (Bäume fällen); gelichtet, hell. 



314 

täbak eine Pflanze, mal. paJcu longa» 
täbäk Loch, durchlöchern, defloriren. 

. , • 1 s^ft^pfö"? feststampfen, aufstampfen, mit dem 

j,^ :m JL ,ci . l Fusse stossen. 
tändaft (S.) ) 

täda = tä äda. 

tägbng umgekehrt; umgekehrt liegen. 

mu'laldk ma-tägbug auf dem Rücken schwimmen. 
tädi sich abstumpfen, zersplittern; stumpf (Pfeilspitze). 

xJ^,^* i erdolchen. 
tSgäli ) 

täi unten, von unten; täi-täi: Unterseite, Hinterseite, Gegenseite; 
Rücken des Körpers; harte, knochige Seite einer Extre- 
mität; Eael des Bootes, Wasserfläche des Bootes, ünter- 
fläche des Sitzbretts, convexe Aussenseite der Essschüssel, 
des Bogens; Liegefläche der Schlafmatte, dem Rücken an- 
liegende Seite des Tragekorbs. 

ka täi'täi rückwärts, 

ka täi'täi lagai auf der Aussenseite des Dorfs. 

tolat täi-täi Rückgrat. 

täl^ gewöhnlich täi-täi, ausräumen {aäaky UUina die Nase, das 

Ohr). 
täi ein Thier, der Ratte ähnlich, aber grösser, mal. menocit gedang. 

tftidji auf einem Balken gehen; balanciren. 

täi'täidj'Ot Brücke (aus einem Baumstamm bestehend). 

täila sich aufrichten, den Körper strecken. 

(tauü) 

a-tä-täilü-at eine Pflanze, mal. timun dandcmg (Trichosanthes 
celebica; Cucurbitaceae). 
täiniift Herz. 

täkat] .., |. , tä'täkat ^^ , 

täkätf g«^«!»"!^«»» tä-takät \ ^*'''^^"- 

täkan rückwärts krümmen, sich hintenüber legen. 

tSkS lahm, lahmen. 

t&lak Furche (im Rinderhom). 



315 

tSlä Hacke. 

tiQSJkaika (= tcUä norna?) 1 1) Scorpion. 

tSrS&aAa J 2) Sternbild, mal. hüa (Scorpion). 

taiü drei. 

si ha tä'tcUu toi oko ein Sternbild, aus drei Sternen bestehend, 
(mal. bifUang tiga). 

si Jca tä'tälu Jnruty ein Sternbild, aus drei Sternen bestehend. 
tSlu s. a-tälu. 

tSna gackern; das Gackern. 

tSfta Mitte; Seite, Hüfte, Taille des Menschen. 
Ica täna in der Mitte. 
täna mu-6i Mittemacht. 
ma-täna baya-inja halbvoll (Gefass). 
täna-t para Oberarm. 
H-ri'tänan der mittlere von dreien. 

tSAS (/S>.) geizig, geizig sein. 

tSp, gewöhnlich täp-täpy Stippen, punktförmige Tätowirung. 
ä-täm-an Leberfleck, Warze. 

tBpa 



(tipak) 



mit der Hand schlagen. 



Tonsur, abgeschnittene Haare an der Stimgrenze. 



t8p8k mit den Fingerspitzen trommeln. 

tSra 

pulu Sara tä/ra 11. 

tBrS genau, bestimmt, Abschnitt, Abschluss, bestimmen, ab- 
schliessen. 
a-tär-an 
a-twr-ät 

täräJkaAa s. täiänana. 

tSri. Die Umwicklung des nalau uma (Hausamulet) mit lai-lai 
heisst täri {täri-inja, verhört für tarärinja?) 

-tat ein Suffix, vgl. S. 14. 

tSt, gewöhnlich tät-tät, Bauchschild der Schildkröte. 

(tSta) 

^ä^a-ä^(?) Rotangschnur am Fischnetz zum Befestigen des Ankers. 



316 

titf (= tärtä?) kurz (Kaum). 

titiUtt (= iä'iäkäi oder iätätäi?) 1) WorzeL 

2) Schlinggewächs. 

tibi schon, wohlgeschmückft, wohlhabend, richtig, wirklich. 

tä-iau Ghrossvater, Grossmutter; Wittwer oder Wittwe mit 

Kindern. 
iär-täu äi ma-täu Grrossvater. 
ta-täu H nornaläm Grossmutter. 

nau-täu = tä-tau. 
punu tärtäu Enkel. 
iä-iäu tä ina Anrede für Wittwer. 

Si tau ein kleiner Affe, maL monjei baharu oder unonjet hettd. 
ki ma-täu männlich, der Mann. 

tku anstossen, in Bewegung setzen. 
tä'täu Erdbeben. 

tiaba das Trommelfell der ka-iäuba. 

ka-täuba eine mit Schlangenhaut bespannte Trommel, wird 

mit den Fingern zum Tanze geschlagen ; die Schwimmblase 

der Fische. 
mata ka-tätiba das Trommelfell der ka-täuba. 

H selten far si (z. B. ti nobut), 
ti s. titi. 

tut jucken, juckend. 
tfbala 1) kahl, kahl sein. 
tibala utd kahl. 
2) eine Pflanze (Bridelia tomentosa Bl. Euphorbiaceae). 

tlbo^ häufig tibO'i sprechen, Wort. 

ttbo^'ät Gespräch, Sprache. 

tibO'i tibO'i-ät gewagte Reden fuhren. 

tibo-i-ät Si ma-nanam ] ^ . . ... 

.T, . ... , ^7 Liebesgesprache. 

tibo-t-at ka tat oko 

tibO'i'ät äi buru Sage. 

ti-tibo-at Sprache. 

mortibo-at n-akäu du kannst sprechen. 

ma-nibo Geschichte, Erzählung. 



317 

tibö räachem, brennen, sich entzünden, entzündet (Wunde, 
Körpertheil). 

ti niho .. 1 ^ 

geräuchert. 



H niho 
akula ti nibo 



I 



,. . , . Rauchfleisch. 
„ h mmoo 



l Räucherkammer. 



tiho-at Fischräucherrost. 

ti-tibo-Jcat 

pa-nimbo-kat n-iba 

pa-nüxhhat Rauchfang, Stelle oberhalb des Feuerheerdes 
otjun-an. 
tidou bitten. 
tigB sperma virile. 
ligot erwürgen. 

ti'Ugot federnder Gralgen aus Baumstämmen. 
tik, infigirt t-in-in, zurückziehen, Gliedmassen beugen. 

ti'iin aJcä sao Anker lichten. 
ttk s. nihtih. 
tiko ein Musikinstrument (drei verschieden lang geschlitzte Bam- 

buscylinder werden mit zwei Klöppeln geschlagen). 
tlkap eine Pflanze, mal. dAÄktmg anak (Phyllanthus oxyphyllus 

Miqu.; Euphorbiaceae). 
tilabuA 
tllagbuA 

tUBi äussere weibliche Geschlechtstheile; dient auch als Fluch. 
tim voll (Gefäss), übel (Empfindung). 

a-tip-man aku mir wird übel. 

. .. ^ .,^^ i der weisse, auss^epresste Saft der Eokosnuss. 
Uma toität J ' o r 

tinai schwanger^ schwanger sein. 

tinamba {8.) Insel. 

tlnanai (Infix von tanai?'^ es wurde auch als kudu-at tanai-t- 

^nja erläutert) Därme. 

ünSm regenschwere Luft, Dunst, Gewölk, Nebel. 

tinBm ein sehr kleines Insekt. 

Uno fangen, auflangen (geworfenen Gegenstand), vgl. Süo, 



l = kelabun. 



S18 

ttno Name einer Pflanze. 

ti nobut 8. nobuL 

tip Laut zur Bezeichnung, dass das Geschoss sitzt, gefasst hat. 

tipak 8. täpa. 

tipü quer theilen, Theil, Schnittfläche, Abschnitt, Zeitabschnitt. 

Si nipü = tipu. 

tipü -- tipü halb — halb. 

tlrl(k) ) Quelle, flussaufwärts gelegene Gegend, flussaufwärts 
tirit j gelegene Acker. 

ma-tirü n-urat es regnet stark. 

titi (= ti'ti?) stechen, tätowiren, durchstechen, defloriren; 
Loch, Tätowirung. 
pa-titi Tätowirnadel. 
titi'hät eine Muschel (trochus maculatus). 

IJSmin s. ma-tjämin. 

^ } U^», b.u™.l., h,™„«rk,U^. 1.»... 

i 

tO'tooit Fruchtstiel, Ose. 

to-toat täinun das Herzgehänge, die grossen Herzgefasse. 

*•» l rechts. 
toSt j 

Si ha toäk rechts. 

toSk Bohrwurm ; wurmstichig; wurmstichig sein. 

tobat Dachmaterial, Dach der Längsseite des Hauses. 
tobat läläu = mal siJcai (Lygodium microphyllum). 

tobau gebären. 

tobä eine Pflanze, mal. bcMru (Hibiscus tiliaceus L. ; Malyaceae). 

tobo zerstreute Niederlassungen. 
tobo lagai Gesammtheit der Dörfer, z. B. auf si Kobo. 

todaidal ein kleiner Vogel mit graubraunem Rücken und gelbem 

Bauch, mal. si kedtdl (eine Schnepfenart). 
todol stossen, sich stossen. 

to-todoi Ausklopfeholz. 
togo (S.) Haus, Hütte. 



319 

tö;^a Kind-, junge Triebe, Sprossen; schwanger sein, Kinder 
bekommen. 

töya Si ma-täu Sohn. 

töya Si na^naJäm Tochter. 

töya si nonai der kleine Finger. 
toi also, doch, nun. 
M toi ein Zugezogener, Auswärtiger. 

toili heimkehren; nach Hause bringen, hingeleiten, Gegenstände 
nach Hause nehmen, wiederbringen, wiedergeben. 
pa-Jea-toili eine Pflanze, mal. rotan mantye (Flagellaria minor Bl.). 

toilou foppen, Fopperei. 

toininin der Reiher (tonmalerische Nachahmung seiner Stimme). 

toinoA (8.) Landzunge, vgl. tunan. 

toitat Kokosbaum, Kokosnuss, Kokosnüsse holen. 

toitdt si läga hua sehr alter, hoher Kokosbaum. 

pu-toitän-an Kokospflanzung, Kokoswäldchen. 

tok ziehen, herausziehen, zurückziehen, sich zurückziehen. 
tO'toJe odju es ist Ebbe. 
to-tok'toJc Pincette zum Epiliren. 
tO'toh-toh don Bezeichnung für eine europäische Zahnzange. 

toki krähen, kikirikien. 

toktnk eine Pflanze, mal. durian rimba (Walddurian). 

tokü (8.) gebären. 

tölat Knochen, Fischgräte. 

buku tölat Gelenkkopf 

tölat täi-täi Rückgrat 

tölat hoJcdok Becken. 

tölat hiti Wadenbein. 

tolo. 

tO'tolo der Handgriff des Schöpfgefässes lu'lttmai» 

tolota(k) Meeresströmung. 
tolon Dolde. 
(tonan) s. to-tonan. 

tonäm hoffen, glauben; vergnügt, vertraulich. 
i-ma-tonäm haya-ku ich habe Zutrauen. 



320 

toft rollen, drehen^ sich herumdrehen (suffigirt ton-a»); Wasser- 
fasS; Fass. 

pa-toJc ttUnhinja sich auf dem Fleck herumdrehen. 

tO'ton Kreisel. 
topa = lopa. 
(topi). 

ka-topi-an eine Vogelart. 
topit = sopit 

topoi Spielflechtwerk, vgl. tapak. 
toro spiegeln, blenden (Sonne die Augen). 

to-toro Spiegel; Olasplatte. 

t(htoro lo'lökat Zäpfchen; Kehldeckel. 

tarO'pon photographischer Apparat, photographiren. 
toroikai Name einer Muschel. 
torot gehen, wandern. 
toSl anzünden. 

total ein Organ (Eierstock?) der Krabbe. 
totoi heben, ausstrecken (Arme, Beine). 
to-t(man kalmusartige Pflanze mit schöner, grosser, rother Blume, 

mal. sanibong (Scindapsus pertusus Schott.) oder Mnxung. 
(tot), stets tot'toty Brustdrüse (männlich und weiblich); Milch 
saugen. 

ww-ww tot-tot 

mala tot-tot 

mata tot-tot Länge von der Spitze des Mittelfingers bis zur 
Brustwarze bei ausgestrecktem Arm als Mass. 

(ton) 

tou-tou Name einer Pflanze. 
toulu eine Landschildkröte, mal. kura-htira. 
tu ein Präfix, s. S. 9. 

(tu)^ stets tu-tUy herauskommen (Gewächs aus der Erde, Kinder 
aus dem Leibe der Mutter), wachsen, schwellen; zur 
Priesterschaft geweiht sein, zur Priesterschaft weihen ; her- 
ausgleiten lassen (Pfeil aus dem Köcher). 
i-tu-tu baya-hu {8.) ich erinnere mich. 
ma-tu-tu baya böse, feindlich gesinnt. 



Brustwarze. 



321 

{tu); stets tU'tUy eine Crustaeee, mal. udang gala. 
tu-tu-ät eine andere Crustaeee. 

(tu), stets tU'tUy Rand, Kante; Scheitel des Menschen; grosser 
zweispitziger Frauenhut. 
tU'tU't Jcäcat Staubgefässe. 

ka-tU'tu ein Fisch, mal. alurcUii (eine Art Sardelle oder Meer- 
hecht (sphyräna). 

tua reif, (Frucht) reif sein. 

tüba eine Pflanze, mal. tuha (Derris elliptica; Leguminosae); 
der Saft als Fischgift; mit dem Saft Fische fangen; die 
durch das Gift betäubten Fische. 

tubü Körper: Person, Hauptbestandtheil, Wesen. 
ma-nutu baya-ku ha tuhü-m ich bin dir wohlgesinnt. 
ta-ü tubU't galai'ät'da das Material zu dieser Arbeit haben 

sie nicht. 
ta ma-sopit n-aku ka tubu-t nu-nu-an ich verstehe mich nicht 
auf Erzählungen. 
tüda glitzern; grosse lange Perlen. 
tüdak Kante (z. B. der Feile). 
tügala j 

tugla > Baumschwamm. 

tnAIa j 

tngä Sonnenstand im Zenith, 12 Uhr Mittags. 

tugdak, dem ptdan-än entsprechender Balken des Hausfuss- 
bodens; vorderer Querbalken der Vorgalerie des Hauses. 

iügalü Bäume fallen. 

tügulu monä das Feld abholzen, Ackerland herrichten. 

tugat, auch tugut kuali Stütze der Pfanne beim Kochen. 
tälu'inja tugut-nja Dreifuss. 

tut Henne, die bereits Eier gelegt hat. 

tui sich entfernen, fort gehen, fort fahren, fortfliegen. 

toikat 
tolAut 



kurz, klein (Finger, Beine, Körper). 



tniM sich drehen (= ton)] drehen. 

21 



322 

tu-tuinä 1) Kreisel. 

2) Name des Baomesy aas dessen Früchten die Kreisel 
gemacht werden (?), mal. paning-paning^ eine Quer- 
cus-Art. 
tuk stossen, aufstossen, zerstossen^ bums! 

tuh-tuk 1) Bambuscjlinder am Feuerheerd zur Aufnahme von 
Tcu'hura und ki-kirit. 

2) Muschelstücke an der Halsschnur, 
tükUä in Gebrauch^ üblich, gewohnt; Gewohnheit 

tükcUä akä Name eines Baumes mit kienartigem Holz. 
tnkä sitzen. 

tthtüku die Zimmerwand, an die man sich beim Sitzen lehnt. 
ttiknlü (vgl. tük)y stossen, wegstossen, abstossen (Boot), gegen- 

drücken, aufstossen, hinunterstossen (Boot ins Wasser)« 
tnkut trippelnd stampfen. 

tfila Öl. 

tüla polak Petroleum. 
(tulak) 

tulan-an mit geschnitzten oder eingeritzten Figuren versehener 
Balken. 
tnlü tüchtig, tauglich, glücklich, glücklich sein ; essen. 

(tnlün) 

tidün-an 1 ^ ^, . 

^ ,_ l Kopfkissen. 

pa-tulun-an j ^ 

tnmarS (= tu-marä?) Pfähle, auf denen das Haus ruht. 
tumbu (8.) befehlen. 

tümuii 1) leicht berühren, Pfeil auf die Sehne aufsetzen; Ver- 
stärkung der Innenfläche des Bootes da, wo der lokot 
ansetzt (tumun erläutert: hiidu-at lokot- nja). 
ma-tümun verdickt. 
tümun akd ka rä-rä den Bogen an den Fuss ansetzen. 

2) eine Pflanze, mal. tratang (?) (= tarangtang Bucha- 
nania auriculata; Anacardiaceae?) 

tZl (Ä) I Landzunge, Kap; Ecke des HauBdachs. 

tünä hingucken, wahrnehmen. 

tünuik durch den Blitz zerschmettert werden. 



328 

tuAat (S.) 1) Backzahn. 

2) Aal. 
tuAla = tügäla. 
tuAro eine Pflanze^ mal. tanga, 
tüpa flechten (?). 
tnpü schöpfen; sich erschöpfen^ zu Ende sein. 

tu-tupu Schöpfgefäss. 
türa rathen. 

^f '^ . l Räthsel. 
pa-inra-nan j 

türa senkrecht stehen^ senkrecht halten, senkrecht stossen, das 
Boot mit langen Stossstangen bewegen, 
tU'türa Stossstange. 

türa-kat Stützstange für Schlinggewächse. 
türok sehr grosser Männerhut aus Baumrinde; den Hut aufsetzen« 
tarn stampfen , stossen, zerstampfen , zerstossen, hinstossen; 
tanzen; Zeigefinger. 
tU'tiidü Stampfer für gätä. 

tU'tudü eine Muschel (Conus hebraeus und Conus maculatus). 
pa'nudü'hxt-n omai Pfeilgifbnörser. 
tudvirkat Musikinstrument (vier Elanghölzer und zwei Schlägel), 

wie die lä-läga, nur grösser. 
mU'ttidü mcUa die Augen fallen mir zu (= die Augen tanzen, 
wegen häufigen Schliessens und wieder Ofinens bei 
Müdigkeit?) 
pU'ttMrü'kat Mondhof (= Tanzplatz?) 

turü gou-gou ein Vogel, mal. ruwalHruwaJc (eine Art Strand- 
läufer). 
ttirihturu eine kleine Pflanze, mal rumput pdhit. 
tut, häufig tut'tuty folgen, nachfolgen; gehorsam. 
tutu s. tu, 
tütuk täi-tSl ein Fisch, mal. supi-supi. 

U. 

U (Ä) = aku oder Tcu, 

ü s. tä-ü unter tä. 

üa ein Meervogel, mal. puxung. 

21* 



324 

übst graues oder weisses Haar, 
übi Taback; rauchen. 

' Ij: L-^ [ Tabackspfeife; Einsatz för die Raderzwinge. 

ubä-nan Feuer (& und N^ selten K.) 
abü klopfen, pochen (Fontanelle). 

ma uiu-i baya frohgestinunt. 

mu-icL-^'^ubut {N.) spielen, sich belustigen. 
U^im (JV.) firüh morgens, Morgenfirühe. 
üdit sich setzen. 

üdiSmran Sitzbrett. 
lld[J1l lange Zeit, oft, spät; seit h&nge nicht; alt. 

udjü-inja firuher, yor Zeiten« 

ta päi udjü'inja noch nie. 
lldn eine juckende, ungefährliche Hautkrankheit. 
üdnt oben. 

ka üdut oben. 

ka üdut tobat auf dem Dach. 

üdun-an ein schmaler Fisch, mal. hio-hio. 
üga (5.) Keim, Herz. 
ügigara eine Pflanze, mal hingkuang (Pachyrrhicus angnlatus 

Rieh.; Leguminosae). 
ligala Seele (s. ujpa). 

ügoda tubu Seele. 
Ugä unten; der Raum unter dem auf P&hlen gebauten Hause. 

ka toi ugu unter dem Hause. 

ugu^nan Untersatz, Resonanzkasten zum tudu-kat. 
ugnk 
nAQk (5.) 
üka anfassen, fest fassen, festhalten. 

uka-kät Handhabe, Griff. 

ukorna (= uka inja) eme Pflanze, mal. pisang tri. 
nkat lieben, ersehnen, liebend. 

nuhükat haya verliebt. 

ma-ukat bayorku ka tuhurm ich liebe dich. 
tikili streiten mit Worten (?). 



Grube; graben. 



326 

uktak tüchtig, tauglich, wohlhabend, glücklich; tüchtig usw. ftein. 
nkü an etwas denken, beschliessen. 

poL-uJeü-kät Entschluss. 

pa^ukü-kcU Witzwort, Fopprede, unanständige Rede. 

ma-ukü tubu redselig. 

ukü Si ri-ma-nua einen Menschen begrüssen. 
nkul Vater; auch Anrede an ältere Leute. 

ühui H buru Voi-väter, Ahnen. 
Ulan (8.) Morgenfrühe (von Sonnenaufgang). 

ma-ülaH {S.) der Tag bricht an. 
üläi abwärts biegen, hängen lassen« 
ülou eine kleine Schlange, mal. tUar gerang. 
üludjl (N.) = ludji. 
nlui zuhören. 

alap blasen, pusten, ausblasen. 
üma grosses Haus, Gemeindehaus; Gehäuse; Schaft, Stiel. 

tai-ra-uma Fremdling, Mann aus einem anderen Dorfe. 

uma räu Bambusbehälter zum Begiessen beim Baden. 
üma Vogel. 

urnUQ in gutem Zustande, blühend, wohlhabend, angenehm, frei- 
gebig, eitel; die Leute sagen, dass; öffentliche Meinung. 

mchumut 'nja ha tubu-inja er lobt sich selbst, prahlt. 
finadljat Sumpf, vgl. onai-at. 
iinSA schlafen, angenehm schlafen. 

unäh dä-rä (S.) Unterschenkel. 
undul (5.) Boot. 

üQon Mark (z. B. des Pisangbaumes) ; Astlinie im Heiz ; Rücken^ 
mark. 

imou ma puSu schwarze, wurmstichige Stelle (an einer Frucht). 

ünau tiibu | ^ . 

_ _, . oeele. 
ufwu a-Kula 

, ' Sehne, Blutgefäss, Nerv; unterirdische Baumwurzel. 

uMak selten für tunla. 
üpa Honorar des si häräi. 
üpi Anrede an Mädchen (?) 



826 

üni 1) singen. 

2) 8. : Ehegatte (?) 
fint Regen, regnen, nass vom Regen. 

urin wachsen (Mensch, Käfer, Baum); aufziehen, grossziehen. 
Irip pflanzen, säen. 

uräm-än Samen, Sämling; Penis. 
nra 8. wrup. 

iimk (8.) schwer (Gewicht). 

nmp I abwärts neigen, ausschütten, einschenken, sich bücken, 
nm 1 Kopf auf die Hände sinken lassen, schief stehen. 
üSa faul (unfleissig), faul sein. 

morüsa tubu faul. 
qSI fortscheuchen (z. B. Hühner). 
öSu 1) durchziehen, einfädeln, unterstecken, flechten. 
2) Rippe. 

UiSurt näi Westen. 

, , ^ l der Planet Venus. 
su'fcat I 

ASut Si ma-matai die Bäume des Verstorbenen fallen (religiöser 

Gebrauch). 

ut Rückseite; After; Platz hinter dem Hause, Hinterseite des 

Hauses, Hintergalerie, Fraueneingang zum Hause. 

mata n-un orificium ani. 

Si ha ut der letzte, der hinterste. 
Uta ausspucken. 
ütak Schuld, Darlehn; Busse. 
Uta Kopf. 

ut& n-abaJc Vordertheil des Bootes. 



327 



I. Dinge*). 

HinuneL 

Himmel ma-niMy Horizont Jcaüup ma-nua, Wind ruSc^ Sturm 
rtiia ma-ronj Q^witter^ Donner lärlägUy schwerer Donner Si ma- 
goflraraUy Blitz hüaj Regenbogen Itmi — Jca-litlik-atf Wolken tanai 
ruSa, Mebel hi nohuty Dunst tinämy Morgenröthe lanit — l(idjat 
— ibonani. 

Himm elsrichtungen. 

Westen tiSut näi, Süden Si Jca olaJc, Osten kaiaman mata-t 
SidUy Norden barä, Südosten Jcaiaman. Himmelsrichtung, nach 
der das Land liegt §i ha läläUy Richtung, nach der das Meer 
liegt Si Tca laut 

Gestirne. 

Sonne hüu — rakaj Mond lago (s. dort Mondphasen usw.), 
Mondhof pu-turu-kanj Sterne pa-njan-njan — pa-lago-goty Stern- 
schnuppe tanai pornjan-njan» Sternbilder: Drache (mal. naga) 
pthaban^an, die drei Jungfrauen si Jca tä-tälu tai oho, Schiff 
kinapat — kalaha — mm, Wage (mal. iaradjti) poi, Rotang- 

*) Das Wortmaterial erscheint hier sachlich geordnet. Einige 
seltnere oder zweifelhafte Wörter sind übergangen. Die in § 13 — 17 an- 
geführten Personen-, Hinweis-, Frage- Wörter, Partikeln und Interjektionen 
sind hier nicht wiederholt. Obwohl die Nomina je nach dem Zusammen- 
hange als Dinge, Eigenschaften oder Thätigkeiten erscheinen können, so 
sind sie hier doch auf die drei Kategorien vertheilt, indem ein jedes Wort 
da untergebracht ist, wo der von ihm ausgedrückte Vorstellungscomplez 
seinen Ausgangspunkt hat. In einzelnen Fällen ist dasselbe Wort unter 
verschiedenen Kategorien aufgeführt. Die Wörter sind hier in ihrer ge- 
bräuchlichsten Eorm aufgeführt, also eventuell geminirt und reduplicirt. 



328 

schnitze! Si gai-tdU SaSa^ die drei Mäuse Si ha tä-tälu birut^ 
Scorpion tälänana — lara^ die acht Späne si Jca ruku-cU balti 
(mal. bintang banjak)y die Lanze (zwei Sterne) So-Soat, Fisch- 
netz (?) (4 Sterne) pu-ri-manu, der Planet Venus uSu-kat — sukat 

Zeitrechnung. 

Tag go-goij Monat lago^ Jahreszeiten rura und agau, 
Tageszeiten: Sonnenaufgang hala Sulu^ 6 — 7 Uhr pato, Morgen 
nuäjäpj Vormittag tagOf 9 Uhr Sulu pura-tcUu-at gou-gou, VfH 
Uhr tofto, 12 Uhr tugä — rio Sulu, 2 Uhr gilik Stdu^ 3 — 4 Uhr 
pa-näu-Jcctn giitä. Sonnenuntergang bald hduy Abend, Nacht Soibo^ 
Mittemacht täna m^-oi. 

Erde. 

Erde, Grund und Boden polaJc, Stein batu — lälät — purOj 
Sand pora — ndi(k), Fels, Korallenriff bukuy weisse Koralle onaiy 
schwarze Koralle kaba, Feuerstein ta-tai-tai, Berg läläu^ Thal 
baya copak — polou IcUäu — pa-Son-at läläu, Strand bugäi — 
ririk — kapi — bä-bä koaty Landzunge iunartj Sandbank pa- 
darai, Grube nuk — babaky Sumpf u/n adjat 

Eisen laba, weisses Metall (Zinn, Zink, Blei, Silber) bulaic 

— bula-yat, dicker Messingdraht rakdoky dünner Messingdraht 
kili'kiliy Rost taop. 

Salz garapy Kochsalz kaop si näu, Petroleum ttda polak 

— Sua polak. 

Wasser. 

Flüssigkeit 5wa, Tropfen bau. Regen uran, Regenwasser, 
Thau lO'lOy Wasser, Fluss oinan, Quelle tiri^ Mündung moha, 
Nebenfluss öopak, Pfütze guluguk, Meer koat — lauty Welle, 
Brandung onu — i-bä-batu akä, Wellengekräusel gärät, Schaum 
bubutf Flussströmung ä6a, Meeresströmung tolotak, Fluth odjuj 
Hochfluth odju Si a-bäu, Ebbe ma-läläp odju — ma-Jcai odju — 
ma-kalä odju, Meeresstrasse ogak. 



829 
Fener. 

Feuer api^ N. ubä-nan, 8, ciu-tät Flamme djidu^ Gluth 
häy Rauch hidjuh — dun, weisse Asche abuy schwarze Asche 
sä'Sä. Feuerheerd holoko — pu-rusu-at 

Theile des Feuerheerdes: labo-kät, sdlaSa, rdkärä, äi rot 
sodoij gohbatj orat, la-laJcat^ laUUi oöun-any kabä'i-eUy tuk-tük. 

Feuerfächer bi-bit-bit n-api, 

Streichhölzer pa-pak-pah — H^ik-ük — ki^kiSit — maäu. 

Einheimisches Feuergeräth: Stock, in dem gedreht wird 
puSärkat^ Drehstock go-gOy Drehgrube j9U^ä-Ä»^, (scherzhafte Be- 
zeichnung für Drehstock und Drehgrube pärät und tiläijy Holz- 
staub vom Drehen tanai4nja §i ptiSä-kat, 

Feuerstein ia-tai-^taij Glimmholz im Boot sura tdtiiy 
Fackel iura — on -^ kiSou. 

Pflanzen. 

Pflanze uräm*än, Blatt buluk, Blattrippe taiKy Seitenrippe 
des Blattes, Stengel go-go — gara^ Blume boio — buüy Kelch* 
blatt kaiapOj Frucht bua. Kern, Samen luiku — guüu, Blatt- 
spross do-ro, Dolde tolou — bodjij Hauptstiel der Dolde oH^ 
Baum laina, Zweig ran, Stamm bakaty Rinde kulit, oberirdische 
Wurzel palakitj unterirdische Wurzel ufiaty Mark unau, Bast 
karuky Wurzelstock tagiy Knubben bokolOy Schössling loba — 
niibu, scharfe Blattnadeln rtii, Schaft lapa-äty Abtheilung zwischen, 
zwei Knoten radou, Saft äkät, Schlinggewächs iä-täkätj Moos 
lumun^ Baumschwamm tügcda, Klette puüuty Gift taä, 

Kokosnuss, Kokosbaum toität, Schale hüit, harter Bast 
baaj weicher Bast munjun — mulun, harte Innenschale lakutj 
Fleisch baya, daraus ausgepresster Saft timäj Innenflüssigkeit 
sua^ Kokosöl päkalä, sehr alter, hoher Kokosbaum toitdt Si 
läga bua. 

Banane bago, Einzelfrucht atai, Spirale, Wendel oho, 
Dolde ort — hina. Arten s. im alphabetischen Verzeichniss. 

Rotangarten: SaStty ranau, Orli-ma-may bä-bägät, päiägäy 
ItttUy löbay talünara. 



330 

Bambusarten: mcUukf abäräj mctgäa, ogbuk. 
Damararten: munOy panäSä. 

Pflanzennamen. 

übd, bäray karoSak, rimauy holaj Si kaüOj Sayai, gätä^ latkät, 
mcdjäminy bakä, inara, oAity tarap, koläf pägun, duriat, toktuk, 
bailo, hairdbiij kapa^ kinäu, Samuny ScUa, ailupa, lakopa, gabt, 
Säbuij Uhto mai-tnai, lapan, tumun, maöaatj Stira^ päigu, djambut, 
rarOj paku, boböloy pai-paiy padatj bälauy tobaty karaiy katuka, 
ludjuy biOj öogunaiy Si läu-läu, pänilok, bäkatf niripy tunro, soTcut, 
tabäy, Saraiy tuba, baglai, omaif lamodOy aüäpät, nadaty nimosua, 
aribiy uka-nüy padäyat, po-poolcU, bäkäUy kainau, Si kopuk, baila- 
baütty puräruy a-tä-täüu-aty lapan, rutUy poula, onamy baiko^ napo, 
bagi'bägüi, po-pau-poUj laborät baiy tadäy tinOy iabdky agban-an, 
agban-cU koat, Soi-Soiy anbuk, batarüj öabaij bati, tu-iuinäy si 
mada, pälanu^ cditäty to-tonany do-domo-any osi, liptäp, ru-ruy pa- 
ruSa, tarapy poSa-iy Sairarat, podky Saäimuny pu-laroy bukcu), turu- 
turUy mutäiy poray pa-tcdinay papan, pulä, pcUäkcJcy Sairorot^ ka- 
ra-manjohy cäp-öäp-ät, Si gau-gau, Si bok-ban-i, boti-aty hulau 
käöaty kcbSaiy ma-laibi-bi, madjan, Si maino, dabuy laigüy lagigi, 
pchka-toili, taHn-än-äny rugu/ruy pa-ka-Sälä, djagbuk, kasika, 
kinoSo, kubuj Si moitäy SoyUy Sugu-SügurUy bau btM, otu, daruk, 
dopa, koro babaky ka-cüa^ lo-loSity Subabwraj ugägaray tarugara, 
U'bdA'ban, kalumanahy pa-roimiriy Sari, Sokuty tikup^ Si kidu, popui, 
^akabay karay takoddn, pa-ka-SailäUj i-bag-bag, Si giraty lu-ltui^ 
pu-lakbah'iy bula-yaty Si bulayat ka loina, obaki, tibälay pu-äbu, 
p'-atu-gärä-i-atf gorij ma-ra-rainä, tjumanda, unat Si dua bua, 
komät Si ma-Sura, 

SSagethiere. 

Körpertheile wie beim Menschen. Ausserdem: Schwanz 
pai'pai, Geweih ban, Geweihzacke ran, Huf Sunai, 

Wild Si ma-Suray Hirsch Sä-Sä — Si bau tubu — kailaba, 
Affenarten: djödjay Si tau, ma-cäp-öäm, biloUy atapai-paiy Schwein 
Sa koko — Si kailo (N.) — Sa ina (S.), Schweinehauer öot Si 
ata — pa-mdkuru, Hund djö-djöy männlicher Hund si butu-an, 



331 

Hündin Si Jcoluij Fremdwörter (mal.) für nicht einheimische 
Thiere: Rind djaui — kabau, Ziege kambin. 

Eichhorn hya, fliegender Hund lamaStm, ein Nagethier, 
(mal. tispai tana) njok-njan, Ameisenbär koSä^ Fledermaus rägu- 
rägUj Maus birut Si gaiso^ Batte birut ^ a-bäUy ein der Balte 
verwandtes, aber grösseres Thier täi (mal. manxit gedang), 
Katze mao^ ein vierfüssiges Thier käkbuk-kaJcbuk. 

Vögel. 

Vogel uma, Flügel käpa, Ei a-tälu — cidjolau {S., N,)y 
Schnabel ctSak — nu-nu — ta-tau-taUj Eralle hdät^ Feder bulu, 
Nest dumun, Sporn tara^ Kamm luk-lun-äny Lappen^ Behang ko- 
kOj Fahnenfeder läi-UUy Schwanzfeder btdu pai-pai, Kropf pu- 
kam-an, Vagina matau (?). 

Huhn gou-gau, Hahn mit Sporn Si Icduky Hahn mit 
geringem Sporn Si kaila, Henne, die schon Eier gelegt hat 
Si tui, Henne, die noch keine Eier gelegt hat, ma-noSüj Küken 
Si bau ka ütL 

Vogelnamen. 

tjat'tjatf tum gou-gou, galij lätuak, manjan, todaidai, norut, 
si lahaiy tm, ri-mädäu, käiba, dod-dod, toininin, takou bago^ dat- 
dat n-akäf kortopi-an, bä täi-täi, hno, lanla, gadomu-any ddärät, 
kaüäay äinjon, äkuan, kaibo, bäbä (maL Fremdwort, Enten sind 
nicht einheimisch), Si palu, lagi-lagi, pik-pik, Si pcda^ tärOy näin- 
än-näin-än, Sägä loha, po-po, Si aSak. 

Flsclie* 

Fisch t6a, Gräte tolat. Bogen a-tälu — adjolo — mümuru, 
Hoden IcUä — bu-lä-lä, Schuppen SüSuru, Bückenflosse cagarat, 
Seitenflosse luga-luga, Bauchflosse Soga-Soga baya-inja, Kiemen, 
Kiemendeckel taraboa, Bückenstachel pa-SorOy Schwimmblase 
ka-täüba — ka-Wm-na/n, 

Namen von Fischen. 

Si maitäp, Surou täi-täi, dod-dod, kirip, kanaSai, barugäiy 
üaky gölaky pa-Sä-Sänau, takä lanri, kailäa, pa-mä-mäla, tutuk 



332 

iäi'täi^ ladjariy buluh koläy poi, udun-an^ Si mä-mäy ma-Sa-saj 
tabaty mäira, labOy ha-hihiUy sou-icuj Tcuräij hiAuky H mana, 
H butä bara^ si morraUy iha monay iba mona Si ma-lapa tubüy 
padämony H lägbuhy Si lägbuk S'chbäu, lakanaiy maduity Si ma- 
Smat iubuy Si mo-jptiJu-än, Si ma-logbaJc, äräpuiy pt^put-puty 
Si ma-bi-yaty Si giUän-if haladiaty tdtälay raniriy mok-mohy huUu-- 
Jcuilu, tarikap, pu-ri^manUy lamotu, Soyay pa-bä-bätu. 
Meerthiere: Sikap, h-lokat, 

ReptilieB. 

Pfote, Bein p($sOy Ringelzeichnung der Schlangen Süiuru. 
Schlangen : bd pai-paiy Suity tdauy iupainahy Saha. Schildkröten : 
touluy ratUy Si ma-liftay nantUy kaira^ iba laut, Rückenschild tat" 
täi, Bauchschild tät-täty Leguan batä-batäy Krokodil Si Voinan^ 
Eidechse dat-öat (öup-öup), ein Reptil (mal. serangi) piko, Frosch 
ktträt, 

Cmstaceen. 

Scheere con — däcä, Beine gugai, Name eines Organs 
hünuluy Eier totai — mümuru, Schale ktüit. 

Namen von Cmstaceen. 

tU'fUy tu-iu'ät, la-lak-lak, dlupat koaty uman, laguk, agäpy 
Si lahy Si nrnnin, gara-garau, agau. 

Kleine TMere. 

Gewürm (Insekten und andere kleine Thiere) läiti, kleine 
Insekten ta libo-boy Käfer toäky Fliege Si linauy Laus gosät — 
kumafiy Läuseeier, giliSak, Mücke lägu, Ameise Sigäpy kleiner 
Mosquito Si nit-nity Wanze si mutu — kanariy Lausfliege Si meok, 
Tausendfuss alupat — komät Saba, Raupe läiti bulu tübuy Schmetter- 
ling lagO'lago — haila-haüay Heuschrecke tai lakau — Säi-Säiy 
Spinne Si baitai lakak, Käferarten öin, njuk-njuky Käferlarve (beson- 
ders von Si njuk-njuk) hdtara, Biene, Wespe ta bairak — lamanany 
Wespennest uma lamanany Wachs katokaliy Leuchtkäfer alupät- 
päty grüner Prachtkäfer tabala, Hirschkäfer Si lä poulay Scorpion 



333 

tälänana — laya, Schnecke labaUy Schneekenhaus uma labau — 
tubu labau, Schneckenhausdeckel takä, Name einer Nacktschnecke 
dib'dibj Zecke puptit, Name eines sehr kleinen Insekts tinäm. 

Muschelnamen. 
JcopäJc, paläbu, lamunan^ la-laman, bokätj tagra, lilit, hodiai, 
ti-ti-Jcäty lä'läi'läiy pako^ tu-tudu, soJcolo, calc-cah, löla, lu-lumai, 
käru mata, Surah, toronai. 

Mensch. 

Mensch si rima-nua, Mann H ma-täu, Weib si na-naläm, 
neugeborenes Kind si bau, Zwillinge si dua, Säugling lä tot-tot, 
kleine Kinder ta sulä — tat gui-gui, Mädchen döyai — si babaiy 
kleiner Knabe si arau, Knabe si rou, Jüngling si laihä, Jung- 
frau Si oh), alter Mann Si badja — si käbu-Jcat, ältere Frau (auch 
Tante) labai. 

Vater ukui — atna, Mutter ina, Kind toya, älterer Bruder 
Jcäbu, jüngerer Bruder bagi, Bruder, Schwester sara-ina — baUu 
— ta maniu, Schwager des Mannes laTzun, Schwägerin des 
Mannes Saolu , Schwager oder Schwägerin der Frau ira, 
Schwiegertochter oder Schwiegereltern taliku, Neffe, Nichte 
momoi, Onkel, Tante von Vaterseite ka-ma-ama-nt Onkel, Tante 
von Mutterseite ka-ma-ina-n, Cousin, Cousine tähba, Grosseltern 
tä'täu — Si bthbua, Urahnen ukui si buru, Enkel punu tärtäu, 
Braut, Bräutigam madi, Ehemann, Ehefrau si köi, verheiratete 
Frau Si maiSo, verheiratete Leute Si ma-mu-kolui, ein Ehepaar 
sa-na laläp, kinderloser Wittwer Si botok, Wittwer mit Kindern 
tärtäu, Wittwe Si luman, vater- oder elternlose Waise Si lusai, 
mutterlose Waise ta ina, einer, dessen Bruder oder Schwester 
gestorben sind Si pailot. 

Freund Suruak — Sara-ina, Busenfreund pa-käi, Gefährte, 
Genosse cdäi, Feind Sagak, Gast mu-kudu, Fremdling tai ra-uma, 
ein Zugezogener Si toi. 

KOrper. 

Körper tvibu, Körperhaare hüu, Haut kiüit, Muskelfleisch 
a-ktHa, Fett lainak — tcM — piri, Sehnen, Blutgefässe, Nerven 
Unat, Knochen tolat, Gelenk lätu-lätu. 



334 

Kopf utdy Schädel lakupan, grosse Fontanelle kädat, 
Scheitel tu-tu kadatj Kopfhaare aiai, weisse Haare uboity Haar- 
schopf huk&tj Stirntonsur atärany Ohr tdlinay Gegend vor dem 
Ohre piu, Stirn buhu. 

Gesicht, Auge matUy Augenlid ktdit nuxtüj Wimper 
a-räpän, Augenbraue a-Tcä-käUuj Pupille H ri-ma-nua-t mata^ 
Schleimkruste im Augenwinkel püot^ Wange baäanj Mund na- 
na — nu-hu, Zunge djala — lüa, Lippe 6i6ö, Schneide- oder 
Eckzahn öon, Backzahn na-na-yät, Zäpfchen to-toro h-lokaty 
Kinn, Unterkiefer bäkala. 

Hals lo'lokaty Kehlkopf bokolo h-lokat. 

Schulter bokuy Schlüsselbein go-goi-goi — ra-ko-ko-yaty 
Achsel käpa, Nacken tätä-kat — t&tä'kät, Schulterblatt M käilihj 
Rückgrat tolat täi-täiy Rückenmark unou, Rippe usuy Brust 
rukaty Brustdrüse tot-totj Knötchen der Brustwarze labaUy Brust- 
bein iolat durrukaty Schwertfortsatz des Brustbeins nu-nu-t goluy 
Seite bä'bä, 

Bauch baya, Nabel j)w5ow, Flanke, Weiche, palpable Milz 
botui, Becken kohrok^ Gesäss tabau — pai-pai (N.: bodidin), 
After tiw, orificium ani mata n-un, Penis pärät — uräm-äny 
Vorhaut ktdity Eichel lok-lon-any foramen urethrae pu-kia-i-an 
— mata-t pärät y Hoden goüou — a-tälu pärät — burotiTjy vulva 
tiläi — kuou — lalan (?), Nachgeburt alä. 

Arm mit Hand kabäiy Oberarm |7ara, Ellenbogen CM^iZän, 
Unterarm §i munän, Hand takäpy Finger ü nonaiy Daumen käfbuy 
Zeigefinger turu, Mittelfinger ina ci nonaiy kleiner Finger toya 
ci nonaiy Nagel öulät. 

Bein dä-räy Oberschenkel bakapdnj Knie bokolo y Unter- 
schenkel nai-nai, Wade bitiy Schienbein UkSiky Fuss taday Knöchel 
bokolo tada, Ferse bu-buku taruy Zehen öi nonai. 

Herz täinuny Lunge bdy Baucheingeweide küiktäk (?), 
Leber atäiy Gallenblase lapägUy Därme tinanaiy Niere ka-lau-lau- 
laUy Milz agip, geschwollene palpable Milz botuiy Gekröse raurUy 
Harnblase ämu — bakat n-ämu. 



335 

Blut hyaUj Schweiss aktinany Speichel ludju, Thräne äluy 
Nasenschleim Sinu, Ohrenschmalz tanai taUna, Nasenkrosten 
tanai aSdky Zahnschleim lumixt öon, Milch StM tot-totj Eoth tanah 
männlicher Samen tigä -r- na^-na, Urin kia. 

Medlelnlselies. 

Krankheit orin-än — bäsi, Heilmittel lagaky Zauberheil- 
mittel gcmt^ Heilung, Grenesimg aZä« Fieber, Malarijafieber rokätj 
fieberfreier Zwischentag mom, febris tertiana Sara moni roJcäty 
geschwollene, palpable Milz botui. 

Hautkrankheiten: eine fleckförmige Hautkrankheit bälua 
eine ungefährliche^ juckende Hautkrankheit udti, Juckknötchen 
(mal. pänaw)f herpes iris gtUukj gurutui, Windpocken iü&rf Si goiSo, 
Pocken lübd S^a-hau — guri-guri — gurui-gui — gut-gtä. 

Diarrhoe: gadjau — pa£aty Ruhr pa-galu-t loyau, Brech- 
durchfall pa-orin-my Husten MJcolo — njoan, Bronchialkatarrh, 
Lungenschwindsucht goron-an, Schnupfen SinUy Krampf, Epi- 
lepsie ro-ro. 

Wunde lodo — Itiöu, Geschwür lubä — bok-hon — apuy 
Pustel roiboty Eiter Sua, Narbe balaky Schorf htdit, wildes Fleisch 
a-tthbudjulu a-kula, Brandblase mürnui. Beule paJabOy Leber- 
fleck, Warze a-täman — nai-nai^ätj Schwiele Sokulu — SuSurUy 
Geschwulst gäy allgemeine Schwellung, Hydrops Si mu-md-an, 
Mastdarmvorfall lanit 

Gesellschaftliches. 

Erster Dorfvorsteher ri-mata, zweiter Vorsteher Si ripo 
(ri-mata), Priester Si käräi, Strafe agara, Schuld, Busse utak^ 
Uebelthäter Si djd, Krieg polakän(?), Blutrache lumun, Besitzer 
si bakatj Kauf, Preis, Verkaufsgegenstand Sakiy Zugabe lup-lup 
— dumaty Pfand, Geliehenes balä^ Geschenk pa-nuru-at — 
pcHnulurotj Tausch Süi, 

BeligiSses. 

Gute Geister bulu-nan^ böse Geister a^itu (Namen von 
Geistern S. 171), Opfergerüst |>a-waifci-a^ — ka-daHa, heiliger Platz 



336 

kärän-an^ Priester ü käräi, Amulet gaut — Jcaman — naiau — 
hoikoty Zustand der Weihe punätiy heiliges Gebot curu-Jcätf In- 
begriff sittlicher Gebote käi-käi, Weihwedel nai-nai, Fackel zur 
Abwehr böser Geister lo-loiii, Seele käcat, Seelenaufenthalt nach 
dem Tode tat bau lagai. 

Wohnung. 

Dorf lagaiy Gesammtheit der Dörfer toho lagai. Gemeindehaus, 
grosses Haus uma^ Hütte laläp, Platz vor dem Hause, Lichtung 
garat, Mädchenhaus ruhiky Schuppen auf dem Acker Sapou, 
Vorderseite, Männereingang laibo, Hinterseite, Fraueneingang 
utf Dach bubük — tobat. Dach der Schmalseite tau{k), Wind- 
fahne gcUun-äfif Dachgeschoss rdparay Leiter, Treppe orat^ Wand 
räpiriy Gemach, Zimmer baya laläpy Thür, Fenster mata-t baliu, 
Feuerheerd s. S. 329, Wandbrett über dem Feuerheerd odun-an, 
Vorgalerie djarabay Schlafgestell päräm-an, Vorhang kä-Jcärä, 
Geländer käpa-i-ätf Balken iulan-an — kärä-kat — arigi, Latten 
kdlaSaUy Sitzplatz ausser dem Hause baladjatj Müllhaufen &ä- 
bä-yaU Über tukraky tumarä, ka-laibo-kan, ka tat ugu, gäUj po- 
pOy bai-bait-at, pa-si-sikoUf roi-rcif tibo-kat^ bubuk, pa-ra-bubun-afiy 
bou'bau, dä'dän-an pa-nak-kak, sa-sakutj pulan-än s. das alpha- 
betische Wörterverzeichniss. 

Eleidang. 

Faden bakä — pa-nuilaky Schnur banan, Tau tali, Filir- 
nadel räpak — balüakatj Nadel pa-djätty Ganiwickel la-läk-lak 
bakä. 

Hüftschurz der Männer kabit, Zipfel daran robaiy Frauen- 
hüftkleid koman. grosses Frauenhüftkleid kaliuy Brnstbinde näk- 
nän-any grosser Männerhut aus Baumrinde turoky zweispitziger 
Frauenhut tu-tUy Jacke läpä, Hose (nicht gebräuchlich) sohity 
Sandalen taranaij wollene Decke mit — ^adä — iobäy impor- 
tirter Kleiderstoff, Kattun komah, 

Jaigd und Fischfang. 

Bogen rau-rauy Sehne iktäky Pfeil loguiy Einsatzspitze 
bÜkulUy stumpfer Einsatz hohuy geschlossener Köeher huh-hukj 



387 

offener Köcher scdu-katf Schild kurabit^ Dolch palite — gatlau, 
Schwert lugu, Säbel ladjau, Lanze socUy Schiessgewehr bä-bätu-ät 

Fischlanze, ^ano^ana — bo-bob-'bob — pdtara. 

Fischnetz dja/nk — panu, grosses Fischnetz batau. Fisch- 
netziheile: damau, bä-bd-aJc, ranou^ robai. Kleines Fischnetz 
djalOf Fischkäscher Suba, Fischbehälter golotoi — opa, Fisch- 
reuse lägäu. 

Angel kdbüiy Angelhaken iot ha-kabüij Senker Xäläm-aty 
Schnur tdli^ Aufwickeiholz la-lak-laJc. 

FaUe lägäu — lu-lup-lup — Särä — njo-njon-njon — pa- 
pah^akj Fussangel Suga, Vogelschlinge pa-ra-goa-t. 

Käfig hn — märä — Idktak — hüid. 

Ackerbau. 

Qrenze, Rain son, Acker^ Feld mon&j Lichtung garatj Wald 
sä'Sä, Umzäunung gäli, Gewächs urdm-än, Kladifeld pu-gätä-lcat, 
Alokasiafeld pu-bichot — pu-ludju-ixty Kokospflanzung pu-toüän- 
an, Zuckerrohrpfianzung pu-kolä-aty Schutzmantel aus Sagobast 
um den Kokosbaum lapi, Stange für Schlingpflanzen tura-kat, 
Fussangel im Kokosstamm Suga, Hacke zum Zusammenraffen 
des Gemähten Sa-iäkut, Presse zum Strecken der Sagoschäfte 
bolodbod Sagai. 

SehUürahrt. 

Boot abak (Vordertheil täd, BBntertheil muri, Sitzbrett tidän- 
an), Ruder btUa — luga, Segel ladjo, Anker S(w, Steuerruder 
gurun-an, Mast pa-nairat-an, Stossstange tti-tura — sirsiman, 
grosses Boot kchläba, Chinesenprauw hinapaU Theile des grossen 
Bootes: bdkcUä, tumun, rupi, rdniriy lokot, räpak, loSo-yat, bakdai, 
baOy mimit, pa-nolotj pa-Son-any pa-pakaty bubuk, pa-ra-bubun-an. 
nä-näi-näi, koro(k)y romak, loloiy pa-nuirutat, tada, räkä/räy lio, 
turnuAy panata. 

Nahmngs- mid O^enassmitteL 

Nahrung, Speise iba — kan, Proviant baJut. 

Fleisch a^hda, Rauöhfleisch a-kula ti nä>o. Gerichte: Si 

bogdjan, djuruty Subu, Hühnersuppe Sua-t gau-gaUy Kokosgrieben 

parä. 

22 



338 

Taback ubäy Deckblatt der Cigarre roko^ Tabackspfeife 
ubä'kat — p*-übä'h(U. 

OerSthe für die Nahrung. 

Schüssel lulak, Teller pigcUy Trinkschale huüukuy Becher 
pU'lMcaij Flasche huU-hvAij Pfanne hualiy Dreifiiss der Pfanne 
tugut huiüi, Messer pi§au — idlubuij (Gabel Sukai)^ Löffel HHp^ 
Eladistampfer turtudu, Reibeholz, Eokosraspel gi-giohj Reibe- 
schale für Kokosnüsse baSoJc^ geschärfter Holzstab zum Schälen 
der Kokosnuss ogdog, Schälmesser aus Bambus ku-hura, 

OerSthe. 

Geräth hi-bilät 

Behälter tdpiri — kadu-fU — ogbük — maiat — ahärä — 
talükut — bäkülu — käliu, Korb balaba, Rückenkorb orö, 
grosser Korb für das Fischnetz bfdukbuk. 

(Pfeilgift omai), Giftkörbchen läiu, Giftquetscher pä-päitdf 
Giftmörser pa-ntidu-kcU n-omai. 

Stemmeisen porpaä — purpuöä, Bohrer pi-pikorOy Hohleisen 
koäap, Säge dja-dja-dja^ Beil baiiok, Zange Ic^lap-lapy Hammer 
SdScda — bO'bok'boky Feile niru, Nagel pa-maku, Schabeisen pa- 
nüSaru, Hacke tälä — du-ruku^ Pincette to-tok-tok^ Tätowimadel 
pa-ti'ti, Keil, Nagel |>ato, Span Si ruku-kat, Sägemehl Si na-dja- 
kan — Si napdap-at. 

Wasserfass ton, Wassereimer IchlaiSun — lu-lumai — tu- 
tupu — sä'Säüut, Besen Sa-Sabuiy BesenhAare tapiy Lampe cdito, 
Kamm pa-Sogi — di-riguru. 

Matte narä — tapä — bologbog, Kopfkissen tülun-an. 

eeraththelle. 

Der Bezeichnung von Geräththeilen liegt der Vergleich 
mit dem menschlichen Körper zu Grunde, s. baya^ tät-täty nu- 
nu, tdäy pai'pai, lo-lokat^ maia, tcdina, <xSak, puSoUf öofiy na-nüy 
bdkala, piu^ tä-täkaty dä-rä, tanai, djcday tu-tu käöat, 

Rand bä-bä, Boden Sokolo, Spitze, Oberstes butät, solider 
Obertheil buku. Kante baruk — tiidak . — taimin — likiik, 
Spitze piat, Schmalkante kuruk^ Ecke bilak. 



339 

Reifen lato — daöat, Ose oUa-oila, Haken zum Aufhängen 
pchnaga-n, Stiel go-go — row, Hängeband Sä-Sä/räy HandgriflF 
uka-Jcät — Säkdila, Umwicklung apixra — lai-lai^ Band pacu^ 
Gehänge to-Uxxty Tragband la-ldbity Schutzgeflecht gdktak, Stütze 
lohi'Jcaty Spannschnur Sagirät, Pfropfen iäh-ioky Deckel takä. 
Schlinge Sä-iäräy Knoten päu, Naht birah — Suüak — haJc-kak 
— lä'TMäu. 

Schlitz si'Si — sau-Sau^ runde Öffnung lälcat, Zwischen- 
raum aldkj Loch tabäk^ Durchbohrung puöä — ti-ti^ Bauchung 
roiman^ Sprung üa — hatu^ Riss hirit. 

Verzierung lainäy Kerb aga/ra^ spiraliger Kerb goroty — 
loh'lohy eingekratzte Verzierung hiritj Reliefomament gdlOy Gravi- 
rung tdka^ Grat fem, Muster guri-guri — lilü. 

MusUdnsirnmente. 

Trommel Jca-täuba, grosse Trommel Tca-täuba S'orbäu (3 
Bambuscylinder mit Schlangenhaut bespannt, eine Mutter, zwei 
Kinder sara ina, dua toya] der grosse Si orbäüy der kleine Jciu- 
JciUf der mittlere nj(wn)] Trommelfell mata, spannende Befesti- 
gung des Fells biktdk, Klangbambus tiko (3 hohle geschlitzte 
Bambuscylinder, Schlitz Si-H^ Koppel bo-boh-bok, Cylinder mit 
tiefem Ton Si bun, mittlerer Cylinder Si läi, Cylinder mit hohem 
Ton Si ban). Klanghölzer ttmi-kat — lä-läga (4 Klanghölzer 
und 2 Schlägel, Vater, Mutter, zwei Kinder ukui^ ina^ dua toyä). 
Schlägel bo-bok-bokf Untersatz, Resonanzkasten ugu-nan. Flöte 
pi'piau (Zunge djälüy Mundstück na-na), Brummeisen dja-djaok, 
Schelle tai roSi — kaSika, Gong non, Klingel (mit der der 
Priester die Geister herbei läutet) nono-honon» 

Sehmuek. 

Glasperlen inu, grosse Glasperlen tuda, Perlenschnur 
SthSUy Kopfschmuck aus Blumen und Zeuglappen manaiy Hinter- 
hauptschmuck ogOj Stimschmuck aus Perlen kirity Halsschmuck 
aus Perlen djai-djait Hüftschmuckring aus gefärbtem Rotang 
lai-laif Muschelstücke als Halsschmuck g&rä-gäräj Fingerring 
Üp-üp, Männerarmband lätju, Frauenarmband aus Messing rdkioky 

dünner Kupferdraht kili-kili 

22* 



340 

Tätowirung ti-tiy Brusttäto wirung ti'ti4 du-rukat (Theile 
davon: 1) labin-an, 2) btm^ 3) k(iS(m)f Bauchtätowirung ti^i-t 
baya (Theile: 1) Suga-Suga, 2) Si ma-lnaUj 3) hina-JccU. Die 3 
Theile zusammen: ti-ti Sorot), Wangentätowirung ti-ti-t baUan, 
Armtätowirung ti-ti-t kabäi, die geschwungenen Linien der Hand- 
tätowirung ti-ti ko-kotity Oberschenkeltätowirung ti-ti-t bakapän. 

Spielflechtwerk ta-tapak — to-topot^ Kreisel to-ton — 
ba-baga — tu-tuinä. 

Abstrakta. 

Sprache na-na — tibo-i-ät — ti-tibo-at, Wort kua — tibo-i, 
Name oniy Verschiedenheit der Wörter, des Sinnes älak tibo-i- 
ät — pa-Son-at tibo-i^t. Brauch, Gewohnheit arat — galai, 
Redebrauch gcdai tibo-i-äty Erzählung nu-nu-an — nu-nu-at-da 
tai kSbu'kat, Räthsel pa-twa — pa-tura-nany Lied wrai, Be- 
grüssung pa-ro-ro-aty Scherzwort porgoHa-i-at — pa-Sikat — 
pdnalay Fopperei pa-bäko-aty Witzwort, Hohnrede pa-uku-katy 
Neckerei, Scherzreden mit jungen Mädchen pa-Hkat ka tai oko, 
Liebesgespräche tibo-i-ät Si ma-nanamy Lehre pan-ättmi-aty Ge- 
danke pa-uku-kät — p^-cUthät, Versuch pa-kirä-katy Seele käcat 
— äna — ügäla tubu — unou tubu — unou a-kuUiy Traum pa-" 
namun — pa-namut-än, Grund, Ursache lu4Uy Herkunft, Dasein 
ka-bara-i-aty Unglück agay Arbeit gcHai^ — galai-äty Ding, 
Gegenstand pa-a/rti-käty Schatten, Spiegelbild Si goa — ligo. 



II. Eigenschaften. 

Aasdehnung. 

lang atay kurz tätä — tuikuty breit a-liOy weit, locker gura, 
schmal okipy hoch buak — rägäu, niedrig räpät — ■- läläpy dick, 
gross, bedeutend bäUy dünn, klein, wenig goiSOy dick käpu, dünn 
nimpiy dick, fett mok-^noky dünn mager kainany tief kä/ruy flach 
kcdäy weit a-räu, nahe ij^t — rdgärä. 



341 

Form. 

rund mutUy spitz piaty eckig bilaJcy oval djuk-djun, zick- 
zackförmig rädUy stumpfwinklig guba^ krumm (convex) biau — 
konUy krumm (concav) Jcoiluty kuglig mütulu. 

Consistenz. 

heivt Jcäla — kät-käij weich mä(Ä)-mä(A;), fein zertheilt nmim, 
schlapp, weich mality weich, zart gahuj locker guiuy rauh Jcaray 
glatt linaj scharf aSa — rauru. 

Biehtung. 

senkrecht raipo — rio, gerade zu ipo, schief rigiri — 
rügu/ruj horizontal btAdjuh, umgekehrt, auf dem Rücken bailu 

— iägbuh 

oben pata — udut, unten ugu, rings herum bäkä — hdäin^ 
gerade aus Salüj ganz hindurch pasäty links öiu, rechts toäky 
hinauf otou^ hinunter Sinou — hu. 

Gesiebt. 

Sichtbar koinon, gestreift, karrirt gtmky rein lina, schmutzig 
loUt 

Hell tau'tau, hell, gelichtet tabai, glänzend kiriäaUy hell, 
blond bodjäy trübe, verschleiert kamunj schwarz pitSu^ weiss 
bulaUy grün limun, gelb kinäu, roth bä — laka, dimkelblau Sttrou. 

Gerueh. 

Wohlriechend Amn, übelriechend butä — bälät. 

Gesehmaek. 

Wohlschmeckend nanam, scharfschmeckend laya, beissend, 
kratzend pino, salzig ka>ap, sauer SäSäiHy bitter ponin, süss kai-kai, 

GehOr. 

Tönend näu, still man. 

Gefühl. 

Kalt läpät — Säpu, heiss rokiU — rdkay trocken garaJcy 
nass jfua, feucht pi-pirij schlüpfrig lid'ltdy schwer oru — onäm 

— Sanäy leicht naJca. 



342 

KSrperznstände. 

Stark, kräftig ron, gesund <üä, krank, schmerzhaft hasi — 
Itdukf müde Sago, satt äktäk, hungrig ladjä — lapa, durstig 
ogoUf lebendig ri-ma-^tM^ todt matäi — lano, taub takäpj blind 
kamun, schielend bitjili — lihif am grauen Staar leidend sosoiy 
lahm täkä, schwanger tinaiy stotternd hik-hik i-pa-nibo, nackt 
län-läk — goüak, kahl tibala, ansteckend sapo^ sich ekelnd öit- 
öit, schwindlig puinän — rainän. 

SeelenzustSnde. 

Vergnügt nä-nä — übut, behaglich tiudca, traurig luluk^ 
ärgerlich; missgestimmt gedja — gäla — godik — ww-ww, böse^ 
feindlich tu-tu — laya, furchtsam loto — Sädäy wohlwollend 
katä — mUu, sanft ämä, verrückt rotot — djä^ besessen SaUäu. 

Geisteseigenschaften. 

Fleissig djolo — mala — naman, faul wsa, klug sopity 
dumm djäy freigebig agaiy geizig kiu, tapfer gä-gä, scheu, 
verschämt aüay tüchtig uktuk — tülUj angenehm, freundlich, 
eitel umuHf schlau rarat. 

Yersehledenes. 

Viele, sehr igi — kopäy wenige, gering goüo — gula^ 
schön lainä — äru, hässlich, schlecht kataij schnell rtiäi — 
rugui — gadja, langsam moilä — lagbak, laut palik, alt badja 

— udju — buruy neu bau, in gutem Zustande aü — tau — 
njäbai, verlassen, öde Sainäräy reich kajo^ arm gäba, reif ara, 
unreif matjity roh, ungekocht nalit — mato, verwelkt ladjuj ver- 
fault rnuk-inuk, dauernd, häufig, oft rärät — nti, gleich kärä 

— Sabay richtig ritu, möglich labaiy üblich tükiUä. 



m. Thätigketten. 

Sein. 

Vorhsndea seia än-an — di — bara, zu Eade sein Sägä 
fupu, verschwinden älup — Sabu, aufhören lägäu — ort, 



343 

übrig bleiben lägäij reichen, genug aein aüiy richtig sein 
läiäky werden bailiu, immerfort sein riu^ nicht vorhanden sein 
ttt-u, voll sein öun^ warten nana. 

Denken. 

Denken, überlegen atu — uku, lernen, lehren pan-dturu, 
wissen agai, sich erinnern räp-däm, vergessen JcaUpo-gi, sich 
irren Säläy rathen iura, träumen pa-namun, sich künmiem um 
lätjäij sich nicht künmiem um, vernachlässigen Sailili — orä, 
zählen adä. 

Wollen und erlangen. 

Wollen oha, begehren iäi — äräu, bitten tidou, stehlen 
tahou, fangen, rauben opu — lalaUy suchen gaba, lieben ukat, 
beauftragen güguluy erlangen Sä-Sä, hetzen, jagen Jcuru, erlangen, 
erreichen aüi, auswählen püi. 

Thaen. 

Thuen^ arbeiten galai, fertig machen taräky in Ordnung 
bringen Jcäräk, anfangen tada, versuchen Jcirä, geben, setzen, 
stellen, legen käu. 

Sprechen und tSnen. 

Sagen h*ay sprechen tibo, rufen soya, schwatzen baüau — 
gau-gaUy singen ttrai, weinen Sou — Saibi, wimmern kaü, fragen 
rä-rä — nau-nouy antworten alägi, locken c^'oä, lügen kaJcaUj 
foppen, betrügen bdko — babo — taihu. 

m 

Tönen nau, dröhnen gäräi — guruk^ knarren karauy krähen 
toM — gau-gau — täna — kokotd (vier verschiedene Laute des 
Huhns), bellen ku-ku-ku — galo — ou-ou, kläffen nän-^än, 
heulen (Hund) äi-äiy miauen mcu), schnattern (Gans) an^ grunzen 
(Schwein) djuguk, Nachahmung des Tones des taininin: kuira- 
kuira^ Nachahmung des Affentons bago-bago-bago, 

Körperhaltung. 

Sitzen kudu — tuku, knien djugu — raka — räkUy lehnen 
addi, die Arme seitwärts heben fäpa, die Arme nach hinten 



344 

erheben, baiga, sich nach vom neigen hatu^ sich in den Hüften 
wiegen onai — UtnuUy den Kopf sinken lassen lukuk — logouj 
breitbeinig stehen oder gehen akak^ Augen rollen hälähak, 
zwinkern Tcirap — päi-päi, Augen zukneifen ni-ni mata, sich 
aufrichten täüay Glieder strecken, extendiren ponon, umfassen, 
umarmen laJcai, mit den Mundwinkeln oder Fingern zucken libi 
— näm, den Mund spitzen budjuy mit dem Schwanz wedeln 
hpay mit den Beinen schaukeln naüopj zeigen, hinweisen su-Su, 
ausräumen (Nase, Ohr) täi-täi, Zähne stochern pälä. 

Sich bewegen. 

Sich bewegen näik-näik, gehen ai — änun, hingehen kän- 
an — kian — tagäty kommen 6i — konaUf herauskommen bala^ 
ankommen Sägä^ umherschweifen rou, sich entfernen tui^ heim- 
kehren toüi, spazieren gehen gedjäk — öbut — no-no, vorbei- 
gehen Sabau, umkehren pa-ruä — pa-gadja, trippeln, laufen 
bcdou — mana, durcheinanderlaufen äpa, folgen tut-tut^ auf den 
Zehen gehen djäky schleichen ktdupy kriechen gurui, sich setzen 
udat, aufstehen Stiru, fallen balä, rutschen ri6iy hinaufsteigen 
tätara — öakaiy klettern karai, springen djagau, hinaufsteigen 
atdt, hinauftreten bakou, treten pära^ Füsse oder Beine heben tototy 
stampfen ttiru — täda — tädäi — tukut, zappeln bodot, sich 
winden boUt, hochspringen (Fisch) bodjoUy plätschern (Fisch) baüat, 
wippen djabau, sich drehen ton — tuinä — sairigi — pudjtd^ 
taumeln hm, sich recken Mau, mit der Stirn stossen (Hirsch, 
Schwein) bükai, sich wälzen labu, fliegen burut — gtdu, 
schwimmen lalak, tauchen läläp. 

Bewegen. 

Bewegen tau, gerade strecken rok — raJc — rapo, biegen 
lätu — lähu — tik — pänin, aufwärts biegen badja, rückwärts 
biegen täkau, schwingen lassen, rotiren inai — idjä, auswärts- 
biegen, erweitem länau, neigen urup — lutut, zur Seite* neigen 
ligai, hängen lassen kului, zur Seite bewegen, pendeln lassen 
äo, schwenken djigu — nai-nai — hiSi, hochheben akdt, um- 
drehen lühä — gaüa, senkrecht halten iura, nach vom erheben 



345 

toiaiy aufnchten rio, hinlegen galak, hinwerfen gin — io, fort- 
schaffen tarOy kurze rhythmische Bewegungen machen mai-'mai 

— käUy hineinstecken guru — btilmJe — djuntm^ hineinsetzen, 
hineindrücken labu — ibib — äbäbj hinaufbringen tatdn, hin- 
unterschieben Sot, herausbringen burduy aufhängen saga. 

Lage und passiye Bewegung. 

Seitlich abweichen gilik, umgedreht liegen lukä, hängen 
toäk, sich kreuzen äaüa, pendeln, baumeln djuity hochschnellen 
bau-baUj wippen djabaUy hervorkommen (Gewächs aus der Erde), 
tu-tUy herunterfliessen (Thränen) äirit. 

Berfthren und drfleken. 

Berühren tumuny anfassen näi — - uka, anlehnen gölou — 
tdpolo, drücken nitit — päötd — buöity klemmen lap-lap — 
laptip, festdrücken rän, stützen copOj zusammendrücken öipy 
auswringen pioL 

Reiben. 

Beiben posa — not — noiot — gtilut, einreiben hjrotj 
abreiben SaSai — magiriy abwischen pairi, kratzen gai — kiritj 
raspeln giolCy fegen karit — sabuij glätten, hobeln süSuru, feilen 

niru, streifen güit. 

» 

Sehlagen. 

Schlagen b& — mä — bok — pak^ mit der Hand schlagen 
iäpa — takäpy mit dem Stock schlagen lipaity stossen lu — ru 

— tuh/ÜMy aufstossen lag — tukj anstossen Sarak^ rütteln gäu 

— djolot — njo — nanjanj abschütteln rayatj klopfen lak — 
luk — tau — rad — todoiy klopfen, pochen (intransitiv) w6w, 
tippen taU'taUy mit den Fingerspitzen trommeln täpäk^ zer» 
brechen (transitiv) iaJcij abbrechen aJgßk, 

Sehneiden und steehen. 

tä — dja — nap-napj mit der Hacke hauen ruku — 
äapdapj schnitzen aba^ ritzen iäkoro — garot, abschneiden iapUf 



346 

abhauen tanhy aufschlitzen Sakbanf halb durchschneiden tipUf 
abschälen Süät — hura — Saba — Sti-Su, spalten bäka — Süa 
- SaUy schlitzen (fVauenkleid) Sogi, bohren pikcrOj durchbohren 
kok — paäy stechen Miy durchstechen munu. 

Binden. 

umwinden lai-lai, knüpfen päu, zusammenfügen sahut 
flechten Sukai, nähen djdi — kak-kak — läiäu — Snüak, 
zusammendrehen^ zwirnen pütärä, hindurchziehen tiiUy flechten 
rihurUf abwickeln bchba, zuschnüren, Schlinge zuziehen njan, 
Schlinge fest anziehen, nachziehen päk, aufmachen, aufbinden 
rugut 

Tragen. 

Auf der Schulter tragen bairat, auf dem Rücken tragen 
orä, vom tragen boka, auf den Armen wiegen nanjai. 

Drehen. 

Drehen piro — püdk — ptdä — nanjon — bita — pudjut^ 
rollen rokOj zusammenrollen bairot. 

Werfen. 

Werfen ribai — djam — djaraty „Butterstullen werfen^ 
Udjau. 

Ziehen. 

Spannen äikou — bätäkj ziehen tik — tinin — tok — 
itik — kolotf reissen, zerreissen birit. 

Offnen und Sehliessen. 

Offiien bala — buka — nanan, schliessen pat, zuklappen 
lupj zustopfen^ dichten pät — olopy befestigen otöty lösen goloky 
sich loslösen rubay sich aufiasem räbuij zusammenkniffen Im. 

Holen und nehmen. 

Holen cUay mitnehmen abity wiederbringen toiliy fortstecken 
iäk-iäk — koirij zusammensuchen abut, auffangen Süo — tino. 



347 



Besitzen, erwerben und hegen. 



Bewachen Suh-Suk — Sukbfduy sammeln ru-ru — abut, ver- 
bergen liptd — käiä — pa-Saigo, verlieren SaigOy pflegen, päppeln 
ntinkuy kaufen Sahiy tauschen SaUi — Uli, leihen balä^ erben 
ikäp. 

Kampf. 

In den Krieg ziehen rdbara, tödten matäi, kämpfen läba 
(Mensch) — tabili (Thiere), erdolchen tdgüi, verwunden ordky 
erdrosseln tigoty Blutrache üben lumunj sich entzweien djülut^ 
hetzen Jcuru^ verjagen tiSi. 

Landwlrthschaft 

Pflanzen uräp, graben äukai, jäten gabuiy ausgraben JeaüUy 
Bäume fällen Saba — tadä — tügtduj entwurzeln, entwui*zelt 
sein bukatf Acker bestellen garcUj umstürzen (Baum) ibu^ auf- 
schiessen (Unkraut) jpwo, verwelken ladju. 

Flsehfang. 

Fischen rura — Suba — nairi — panUj angeln kdbili. 

Jagd. 

Mit dem Bogen schiessen pana, versagen, nicht losgehen 
(Pfeil) pupUy den Bogen zur Entspannung der Sehne zusammen- 
drücken hibau. 

SchUfTalirt 

Rudern luga — nuiruty Boot ins Wasser lassen goroSot — 
JcoSot — So-äot, Boot auf den Strand ziehen girit — ranai^ landen 
djciou, flussabwärts fahren räurUj flussaufwärts fahren Sa-Sa^ 
treiben (Boot) raga, umschiffen bilu^ kentern gum — lukäy segeln 
liidjOf (Segel) reffen purut^ (Segel) aufspannen nanan, anhalten, 
bremsen dopo^ das Boot drehen tan-aif das Ruder an das Boot 
herandrücken tarun, das Ruder vom Boot abdrücken tapity das 



348 

Boot mit der Stange vorwärts stossen Simanf sich drehen^ von 
der Fahrrichtung abweichen (Boot) paili. 

Fltlssigkelten betreffende WSrter. 

Wasser holen aiSu, giessen pili, eingiessen baHu, bespritzen 
80'So — Sübuiy verspritzen öät, waschen rigo — bui — tap-tap, 
ausspülen onui, baden räu, 

Feuer und kochen. 

Brennen c0tdu — labOj entzünden toii — labo, sich ent- 
zünden tarüf erlöschen päj anfachen bü, erhitzen rdka^ brodeln 
Jcibu, Blasen schlagen gog-gog, wallen bügara, kochen iäu, rösten 
ra-ray vom Feuer abnehmen sola, räuchern tibOy E^lösse machen 
munun. 

NaturvorgSnge. 

Regnen urat, blitzen bila, donnern gttmk, brausen hudju 

— biira — boi'boiy schimmeln lap-lap-iy rosten tdopy schmelzen 
anau — lotäy sich mischen gcüuy sich verhärten giriy duften bau. 

Körperfanctionen. 

Sehen üjo — iha, hingucken püja — imo — läMn-i, 

— tunäj hören aräp — räi-räiy zuhören ului, riechen piny 
schmecken iram — nanamy essen kom — tvHu — puMd^ roh 
essen noUity kauen päguru — njap^japy verschlucken, kaüo, 
schlucken güky schmausen mägätf fressen amany beissen ion 

— kon, picken tau — püa — aga, nagen gut, schnappen hup, 
lecken bölot — ludjii ausspucken uta, blasen ulupy lachen ga-ga, 
weinen SoUy küssen diguh, gähnen oapy schlafen märäm — budjuk, 
tief schlafen u>näny schnarchen käroSuJcy pissen kia, scheissen 
tanaiy Blähungen lassen ätuty coitiren kin^ sich erbrechen giäakf 
sich schneuzen Sinu, sich räuspern koak — äkämy rülpsen ga, 
niesen pcdsiy schmatzen Sayapy pressen (beim Kothlassen) äräU 
schnalzen ücd, schwitzen aktinaAy ausbrüten näp-näp. 



349 

KSrperzustSnde. 

Leben mu-ri-ma-nua^ sterben maim — lano^ krank sein 
hasif heilen ail&j satt sein äMaky hungern ladjä — lapa, dürsten 
ogaUj Diarrhoe haben gadjau — paöaty Jucken empfinden tiät, 
irre sein djdy wachsen urdu — tu-tu — karak — täräi — ragaty 
schwellen gä — niky geblendet sein (blenden) toro. 

Religiöses. 

Opfern bülUy Punän halten punän — käi-käi {N.)y die 
Bäume des Verstorbenen fällen uSut 



350 



Nachträge zu den Texten. 

1. (Das folgende Mentawai-M9xchen ist mir von dem Malaien Samak erzählt 

worden.) 

Ein Mann im Dorfe ist am ganzen Körper mit Schwären 
bedeckt Er bleibt zu Hause, während die Anderen auf die 
Jagd gehen. Am Abend kehren sie mit einem erlegten Hirsch 
heim. Der Kranke zerlegt den Hirsch. Die Leute ekeln sich 
nun vor dem Fleisch und wollen den Kranken von Hunden zer- 
fleischen lassen. Er flüchtet in den Wald, den Hunden wirft 
er Eier hin und hält sie sich so vom Leibe. Zwei Eier hat er 
übrig behalten. Er öffiiet sie und findet in jedem eine Frau. 
Er heiratet die Frauen und so entsteht eine grosse Familie. 
Aus dem Dorfe kommen Leute in den Wald und sehen die 
vielen Menschen; gleich darauf sind diese aber yerschwimden. 
Die Dorfleute kehren heim und berichten, was sie gesehen 
haben. Am anderen Tage ziehen alle Dorfleute in den Wald 
und sehen nun die grosse neue Niederlassung; auch den Kranken 
sehen sie, dessen Schwären aber geheilt sind. Die vielen Frauen 
der neuen G-emeinde gefaUen den Dorfleuten, sie wollen sie 
heiraten. Der Vertriebene hält ihnen ihr Unrecht vor und 
sagt: „Wenn ihr sie haben wollt, müsst ihr sie gut festhalten; 
ich und sie, wir können fliegen." Von den Dorfleuten hält ein 
jeder die Frau fest, die er sich gewählt hat: der ehemals E^ranke 
fliegt durch die Luft nach der (fabelhaften) Hühnerinsel. Die 
vielen Hühner auf dieser Insel stammen von dem fliegenden 
Manne. 



361 

(Herstellung des Pfeilgifts.) 

2) dla omai, cHa raroj äla tuba, ala haglai, ta-u haglaiy la- 
ta kau, omai tubu-inja. ta ma-igi loincht-'nja haglaij ala huluk^ 
ma-igi hina-t-^nja, Sara lotna't-'nja, gälak büluh 

Man nimmt omaiy Pfeffer, tuba^ haglai. Wenn kein haglat 
vorhanden ist, nimmt man es nicht. Der Hauptbestandtheil 
ist omai. Ist nicht viel haglai-¥i.o\z da, so nimmt man die 
Blätter', ist viel Holz davon da, (so nimmt man) nur das Holz 
(und) lässt die Blätter liegen. 



3) toru ka kdi tulah-at H ri-ma-nua] di ka käi tiüa/h-at 
djödja, tulan-at Si tau, tulan-at ma-iäp-iäm^ tulan-at bilou, tulan- 
at' djö'djöy ttUan-at äi läbaiy tulan-at manjan, tulan-at n-ua, a- 
läporan. 

Bei uns giebt es keine Menschenbalken*), es giebt bei uns 
djödja - Affen - Balken, tau - Affen-Balken, ^äp-dom- Affen-Balken, 
&t2(m- Affen- Balken, Hunde-Balken^ Beiher-Balken, Falken-Balken, 
wa- Vogel-Balken — weiter keine. 



(Übergeben des Hals-Perlenschmncks als Pfand für die Erfollong einer 

übernommenen Verpflichtung). 

4) gälak inu! 

rJcu ga-galak inu, i-mortonäm baya-mui^. 

Lege die Perlen nieder! 

„Ich lege die Perlen nieder, (damit) ihr Zutrauen habt". 



5) öäp-cäp-ät lagäk hdya, lä. 

Si gau-gau, ma-baSi utä, tipu, tudu, lagäk utä. 

ia-ba öabai, ma-baSi baya, lä. 

talin-änän, ma-puinän, lagäk, käu ka utä-inja. 

rüguru, läpät-nan utä, tdpolo ka utä, 

Sura, morbäSi tubu, munu, täbäk, ala, tdpolo. 



*) Mit wirklichen oder nachgeahmten Menschen köpfen verzierte 
Balken. Sie finden sich anf si Berut. 



352 

bäkäUy ma-bäSi utA, tu-tudu, ailij alüy kau ha utA. 

aüäpät, ma-bäü utA, kau ka utA, 

ailäpät Si ma-Surau, ma-bäSi utA, kau, ma-bäSi baya, Id. 

pa-ka-Säläf ma-bäü utA, käu. 

djagbük, ma-bäü utA, tu-tuduy kau, 

kaMka, bara njoan, Id. 

to-tanan, ma-bäSi utA, käu ka utA. 

däjf'iäp-ät ist ein Heilmittel für den Bauch, man trinkt es. 

äi gau-gau zerkleinert man, wenn man krank am Kopfe 
ist, zerstampft es, es ist ein Heilmittel für den Kopf. 

(Aufguss von) jungen Betelblättem trinkt man, wenn man 
bauchkrank ist. 

talin-änän ist ein Heilmittel, wenn man sich schwindlig 
fühlt; man legt es auf den Kopf. 

ruguru legt man auf den Kopf, wenn der Kopf kalt ist. 

Sura durchsticht (und) durchlöchert man, wenn der Körper 
krank ist; man nimmt es (und) legt es auf. 

bäkäu zerstampft man, wenn der Kopf krank ist; wenn 
es genug ist, nimmt man es (und) legt es auf den Kopf. 

ailäpät thut man auf den Kopf, wenn der Kopf krank ist. 

Dunklen ailäpät legt man auf, wenn der Kopf krank ist; 
ist der Bauch krank, trinkt man es. 

pa-ka-mä legt man auf, wenn der Kopf krank ist. 

djagbuk stampft man (und) legt es auf, wenn der Kopf 
krank ist. 

Ä^'A;a-(Aufguss) trinkt man, wenn man Husten hat. 

tO'tonan legt man auf den Kopf, wenn der Kopf krank ist. 

6) ta-u aktinan, katai tübu, irnnron tubu-ku, äi aktinak-ku. 
Wenn kein Schweiss vorhanden ist, so ist der Körper in 

Unordnung. Mein Körper ist gesund, ich schwitze. 

7) Si maiso, ta bara punän, pa^-kit, bara punän, ta pa-kit, 
cunhkät. 

Verheiratete Frauen (dürfen) coitiren, wenn kein Punän ist 
Ist Punän, so coitiren sie nicht, das ist G-ebot. 



353 



8) ma-äru si ri-ma-nua, r^oba tai na-naläm. 

Ist ein Mensch schön, so lieben (ihn) die Frauen. 



9) kom-küMj ma-äktäk baya-inja si rirma-mux. 

Wenn man isst, wird der Bauch des Menschen satt. 



10) i-matäi dkä Si ttuin, matäi. ta-an äi gcdai-inja. 

Tödtet (mich) der Herr, so tödtet er (mich); es kommt 
nicht darauf an. 



11) si tuan i-agaij sa-s'a-räu äi läu'si agai inja, ta-u r^agai 
§a bagäi, si ha lärlägat ta hu agai hdi sa-nam-beri-mdi. 

Die Herren haben Kenntnisse; von den Malaien giebt es 
welche, die Kenntnisse haben, die anderen haben keine Kennt- 
nisse; wir Mentawaier verstehen allesammt nichts. 



1J2) ma-nahou si ri-ma-nua, ahu la gäba, mu-gölu ahu. 

Wenn die Menschen (den Herrn) bestehlen, suche ich 
(das Gestohlene wieder, dann) bin ich böse. 



13) i-sa-sapo guri-guri, sinu, rohät, guluh, boh-bon, bäSi baya. 

Ansteckend sind Pocken, Schnupfenfieber, Wechselfieber, 
Hautflechte, Geschwüre, Bauchkrankheiten. 



23 



354 



BerichttgnngeB und Znsätze. 

Zu § 1 (8. 1, Z. 4): Die Eingeborenen sagen si KaiU>au oder 

Si Kobo. 
Zu § 2 A (S. 4): Zu *den dreisilbigen Oxytona gehört noch 

takodän und taramän. 
Zu § 2 C (S. 5) : Zu den dreisilbigen Proparoxytona gehört 

noch bdJcäläj djögolo, Idniri, pdkuru. Als weitere 

Beispiele finaler Vokalreduplikation mit eingeschobener 

liquida sind zu nennen : 

bäkä rings herum — bäkälä Seitenwand des Bootes. 

buku Koralle, Fels, solider , /, , tt.. i 

^, - ., . ^ , , — bukulu Hocker. 

Obertheil emes Gregenstandes 

paku (festklopfen) — pdkuru festklopfen. 
nu-nu Mund — nünulu ein Organ der Krabbe. 
atu sich erinnern — pa-naturu (ursprünglich wohl 

pcm-dttiru) lehren. 
ata hoch — tdtara (= f-dtara) hinauf klimmen; 
vgl. atdt {= ata-at) heben. 
^ , , j bon (S.) Knie — bökolo Knie. 

^ ' I raga forttreiben (Boot) — rdnuru fort- 

treiben (Boot). 
Zu § 3 (S. 7 Z. 10 von unten): spalten heisst nicht Sao, son- 
dern Sau. 
Zu § 3 C, 1 (S. 10): Die als a-kula t-in-ibo angegebene Form 
wird wohl besser nach § 11 als a-hula ti nibo auf- 
gefasst. ti = si s. Wörterverzeichniss. 
Zu § 3 (Seite 12 Z. 6): Die als vereinzelte Ausnahme an- 
gegebene Form pa-i-bala ist zu streichen. Der Ein- 



w 



355 

geborene hatte gesagt: matjäp pa i-häla morgen viel- 
leicht kommt (der Eiter) heraus. — Auch bei der nun 
als einzige beobachtete Ausnahme von dem Gesetz, 
dass die Präfixe a und i vor den übrigen Präfixen 
stehen, übrig bleibenden Form pa-i-agai ist ein ähn- 
liches Missverständniss nicht ausgeschlossen. 
Zu § 5 (S. 16): Nach einem mit h oder p endigenden Worte 
kann das Abhängigkeitsformativ in der Form m 
erscheinen (vgl. S. 26 Z. 12 von unten). 

napnap m-cdai Haarscheere. 

la-lap'lap m-agau Krabbenzange. 
Zu § 9 A (S. 23): Ganz vereinzelt lautet auch anlautendes k 
in n um. 

hup zufassen — num. 
Die auf si Berut herrschende Tendenz zur Nasalirung 
(vgl. § 22) zeigt sich gelegentlich auch auf si Köbo, 

madä gar nicht = mandä. 

pa-nada-t-nja anfangs = pa-nanda-t-nja. 
Ebenso die auf si Berut weiter vorgeschrittene Ab- 
schleifung (vgl. § 22): 

uka na = uJca inja fasse es an! 
Zu § 10 (S. 25): Weitere Beispiele von indifferentem Vokal- 
wechsel sind: 

balaba — hulukhuk Korb. 

hinäu — koinau gelber Farbstoff, 

änun — N.' onon gehen. 

räp-räm — S: rip-np sich erinnern. 

pak — pok schlagCD. 

rdkara — räkärä Querstäbe. 

sari — Siri ein Pflanzenname. 
Zu § 11 (S. 29): Am Schlüsse ist hinzuzufügen: Ein fimctio- 

neller Vokalwechsel existirt nicht. 
Zu § 12 (S. 32): Weitere Beispiele für die erstan-te finale Silben- 
reduplikation sind: 

äailili unbeachtet lassen. 

tärolciki (8.) Heuschrecke. 

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