Full text of "Die mission and asbreitung des christentums in den ersten drei jahrhunderten"

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I 



ti/5 



QSerlag ber 3. Cioinric^d'fc^n 93u(^fKknblung in £ei)>sig. 



93eifräge ^nm ^tnm ^effament 



t>on 



D. ^bolf t)Ott i^amad 



1. Stttad, ber Sttjt, ber SSerfaffer bed britten 6bangelium8 unb bet Slpoflel« 
gcfd^td^te. {VII, 160 @.) 1906. jK 3.50 ; geb. jK 4.30 

(Diefed $eft i{l iiid^t mc^r einzeln läuflid^.) 

2. S^iffi^e unb 9}eben 3leftt. Sie atoeite QueSe beS SRattl^ftuS unb Sulad. 
(IV, 220 ©.) 1907. j«; 5 -; ge*. JA 5.80 

8. a)ie «^loftelgef^il^te. (Vi, 225 ©.) 19Ö8. JÄ 5-; geb. JÄ 5.80 

2)iefe 3 ^efte erf^ienen au4 t" einem 9anbe ald: 

Uttterftt^nugen ju ben Si^nften bcd Sutad. geb. M 15 — 

4. 9leiie Untetfnd^ungen jnt 9()ioftcIgef^t^te unb gut abfaffungSaeit ber 
ftno»)tif(ä^en Cbangelien. (IV, 114 ©.) 8». 1911. jÄ 3 -; geb. M 3.80 

5. Über ben ^rttiaten ©ebraud^ ber l^eiltgen @cl^rtften in ber alten ftird^e* 
(VII, 111 ©.) 8». 1912. M 3 -; geb. M 3.80 

6. ^ie Sntftel^ttng bed 9lenen Seßanientö unb bie toi<j^ttg|!en Solß^n ^^^ 
neuen ©d^öpfung. (VII, 152 ©.) 8». 1P14. JÄ 4-; geb. M 4.80 

ainbalt ber fec^d $efte (i(2d.50; geb. i( 28.30): 

1. ^ef t: I. ftUgememe Unterfuc^ung. — II. aber ben fogenannten SHr*8eri(^t ber %pofttU 
gef^ic^te. — III. Über bie angebli^e Unntögtic^teit, boiS 3. (Et)angeliunt unb bte 9(pojleI« 
gefc^td^te bem 9u(a« au|uf(i^rciben. — IV. gotgerungen, — V. ttn^änge: 1. 2)er ©er- 
faffer bed 8. (EDangeltumd unb ber ^po|ieIgef(^t4te ein argt. — 2. ^pxaäiixd)t&. — 
8. 3)er jerufalemifd^e ©rief («)>g. 15, 23—29). — 4. Sufad unb ^o^anned. 

2. ^ef t: (Sinleitung. — I. 9udf(i^eibung unb te^lrttifc^e Unterfu(i^ung ber bem SJ^att^äud 
unb IBufad (Aber Sl^arhid bütauiS) gemetnfamen ^(bfd^nitte. — II. ©)>ra(^ti(i^e unb ge« 
fc^ic^tltd^e Unterfud^ungen ber bem WlaitfiäM unb 2\ita9 (ttber ^artnS binaud) gemein« 
famcnabjd^mtte. — IILanbängc: 1. flberbic@^)rü*cüÄattb.ll,2ö— 27(euM0,21.22) 
unb maitf). 11, 28. 29. — 2. Über bie ^immeldfümme bei ber Saufe (Sut. 3, 22). 

3. ^eft: (Einleitung: (Sbaraftertflif ber Wpo\it\Qt\df\dftt. — I. 2)ie S^^tangaben. — 
II. Cänber, »ößcr, @täbte unb ©äufcr. — III. 3)ie ©ebanblung ber «ßerfonen. — 
IV. Söunber unb aJeiflwirhingen. — V. SHe Duetten unb i^r 2Bert. — VI. 3)ie 
^nforreltbeiten unb Unflimmigfeiten. <Sd^nftIi(be ober münbti^e Duetten? SCbf^tiegenbeiS 
über ben «Bert ber Duetten nnb Üu!a« atö 55erfaffer. — Vn. »nbänge: 1. flberftti^t 
über bie @r|äblungen M ^ulad, meiere burd^ bie paulinif^en ©riefe betätigt merben. 
— 2. 3ur Anlage bed l!ufad«(EüangeliumiS unb ber ^)>ofletgef(i^i(i^te. — 3. SutoiS nnb 
bie e^reube. — 4. Ifutad unb bie (SnüDidflmtg ber (brifllic^en ^teltgion ava einer jttbifcben 
@ette ivL einer ®eItretigton. — 5. 2)ie 3^^^ ber Spofletgef^if^te. 



P617 



Q3erlQg ber 3. Gl-^inric^d'fc^n 93u(^^anblung in 2exp^iQ. 



4. ^eft: I. 2)te ^bentität M 9$erfaffer0 ber SBti>@tfi(fe in ber 9[)>ofietgef(^id^te mit beoi 
SerfafTer bed ganzen SBerted. — 11. $aulti8 unb $!utad. — III. 2)te 3eit ber 9(poiieI» 
gefd^ic^te. 2)ie fibfaffungdaeit ber (Et)angetten bed Wtattff&va, 9Rartud nnb Sulad. — 
IV. 3uc ältefien 9egenben6tlbttng im Urc^riftentum. 

5. ^eft: 3)ad ^ntereffe an ber Sfrage na4 bem ))rit)aten d^ebrau^ ber ^L Triften 
(I. 3)ie 5(ontroüerfe imifc^en ^at^oltgiiSmud unb froteftantidmud. II. 2)er Streit 
)n}if(^en ®oe|e, Sefftng unb SBa((^. III. ^eilige @4fv\tm in beit 9)^|ierienreIigionen 
unb im (S^riflentum; bie Haltung bed 3ubentumi$). — 2)ie ^\t hx» 3ren&uiS. -^ fßon 
3ren&ud 6td SufebiuiS. — $on Ghifebiud btd X^eoboret (1. ßur Verbreitung ber er« 
baulichen Literatur; 5(&ufli41eit ber Bibeln; $riDatbefit; $ra(^tbibeln; ftufbewa^rung; 
^bergl&ubif^ed. 2. j^anonifc^e, apofr^p^e unb ^dretif^e ©(Triften im $riDatgebraud^. 
3. aRobalitaten ber fnriüoten Vibeneftttre. 4. 2)ie 8ibe(»iffen{d^aft unb bie Saien). — 
^uptergebniffe. 

6. ^eft: I. 2)ie gefc^id^tlid^en 92ötigungen unb SO^otiDe, xotiäft %wc @<l^0|)fung bed 9leuen 
Siefiamentd geführt ^aben. 1. Sie ifi ed in ber S^xöft }u einer ^weiten autoritatiben 
Sammlung neben bem 9. Z. gefommen? — 2. SBarum enthält bad 9?. Z. neben ben 
(Stoongelien audf noäf anbere €^riften unb fteHt ftc^ a\& eine @ammiung in |n)ei 
^älften (.^(Sbangetium'' unb „WpofolxA'') bar? — 8. Skrum enthält bad iR. Z. xntt 
(SDangetien unb ni(i^t eined? — 4. Skrum bat fi(b ^ ^* ^- nur ein ^Offenbarung^« 
buc^'' galten fönnen, marum ni(^t mehrere ober — teined? — ö. 3fl bod 91. X. eine 
befugte ^öpfung, unb roie finb bie 5Hr(^en ju einem ein^eitlicben 9?. X. gelangt? — 
II. S)ie gfolgen ber ®<böpfung bed ^trxtxi £e^amentd. 

UtteUe üBer bie fedjd ^efte* 

$aflora(bUtter (@e)>tember 1915): ^SHe ^amadfd^en 'Seiträge' ftnb iebem 
Sb^i^Iogen auf bad bringenbfie su empfehlen." 

3u ^eft 1: $rof. D. Dr. (5. Giemen, 8onn, in ber Xfftol Siunbfd^au (1907,4): 
„^SM ^. über bie SCuf^eic^nung ber et)ang. Srabition überhaupt ausführt, ifi üon feiner 
^auptt^efe ganj unabhängig unb fc^Iec^t^in muflergfiltig. <^ier feiert feine bewunbemiS« 
merte ^unft, gefd^id^tliii^e (Srfc^einungen in i^rer (iHgentfimli^Ieit ^u erfaffen unb üer- 
»tdelte 3ufammen^&nge mit genialem (^arfblicf aufjulöfen, mieber »a^re £rium)>]^. 
Sie lutreffenb »erben ^ier bie ein|elnen (St)angenen d^aralte« 
rifiert, »ie fein bie Sebeutung, bie boiS erfte ^pdttx gewann, erüärt!^ 

3u ^eft 2: ¥rof. D. SU. Äno|)f, 8onn, inberd^riftli^cn Seit (1907, 9h:. 46): 
„^. retonfhruiert unb unterfu(bt bie Duelle t)on Sieben unb @prtt(^en 3efu, bie im 
erflen unb britten Qh)angelium t)erarbeitet ifi, mit einer bi^^er no^ nic^t t)erfu4ten 
@(enauigfeit: eine augerorbentlic^ mertoolle Unterfucbung, bie unmittel* 
bare Sebeutung für 5(emfragen ber ^iftorifc^en 2:^oIogie, ber $erf 0nIi(bTeit 3efu, ^at." 

3u $eft 3: ¥rof. D. S. Souffet, (S^Sttingen, fie^t (in einem 20 leiten umfaffenben 
%uf\ati ber2:^eo(og. 9lunbf4au 1908, ^eft 6) bie gmnbfä^Ii^e «ebeutung ber 
ftrbeit barin, bag t>. $. „ben fic^ jagenben Serfuc^en, bie Arbeit bed SerfafferiS ber 
%pq, fafl fttr ieben )^erd auf feine iBorgftnger aufzuteilen unb i^n nur aI8 mü^« 
fam arbeitenben Siebattor ju oerfteben, ein energif(bed $att zugerufen, unb ba| er 
in fo einbringlid^er Seife ben fcbriftflederifd^en (S^aralter bed eu!ad in 
^eltei» $!i(i^t |u fe^en berfu^t ^at". 



QSerlog ber 3. G:.i3intt(^d'fc^n 93u(^^anblund in Z^p^iq. 



$rof.D. Dr. (S. Sternen, ^om, m 2\tttax. 3entraI6Iatt (1908, 9h;. SO): 
^SaiS ^. üUx ben Qtotd ber 9[pofleIgef(^i(^te unb feine 2)ur(i^ffi^rung im ein^Uien 
W# ifl fd^le^tbin muflergflltig; au4 bie Q^turfe am ^(ug enthalten Se» 
^igenSwerted, befonberd bie über ivXaS mtb bie ^^reube unb bie (Enttoicflung ber 
d^rifllid^en SteHgion aud einer jttbtf^en ©ehe ^ur SSkltreligion.'' 

3u ^eft4: ¥rof. D. «.gunder, Äömg«berg, im K^eotog. git.-ölatt (1911,17): 

^2)ie erfle ^älfte bed ^amacffc^n 9u(^d ifl ber enbgfiltigen ^idftxftVtmq fetner 
^auptt^efe, bal Sufad aÜS ber 9$erfaffer bed 8. (Et^angetiumd unb ber Kpo|leIgef4i(^te 

)u gelten ^abe, gewibmet (Ein stoeiter Slbfd^itt bef^^ftigt fi(^ mit bem ^axüpU 

argument gegen bie Stbfaffung ber 9[)>ofteIgef(^i(^te bur(^ Sufad: ber Stellung, bie ber 
Serfaffer bem $autud jum ^ubeit^riftentum, bgn>. Subentum, ^ugewiefen ^at. ^xa 
(Ergebnis ber fe^r bantendwerten Unterfu^ung, bie mir in alten 
n)efentli(^en $untten bad Richtige ^u treffen fc^eint, ifl, ba| ber 8er- 
faffer ber 9)»g., inbem er bie inbenfreunblic^en @(efinnungen, Sorte unb Xaten bed 
^ulud ffar hervortreten lägt, fein Ser^&ItniS gum Subentum »efentli^ fo bargefleflt 
*^at, wie tu ftd^ aud ben eigenen Briefen bed ^oftett ergibt." 

3u^eft5: $rof. D. ^. Sorban, Erlangen, im 2:^eoIog.Sit.-8eri(^t (1912,12): 

„^. fü^rt ben bttnbigen, aber burd^ $eran|ie^ung bed gefamten Ouellen« 
materiaU feft funbamentierten 8ewei9, bag an ein 9$ermitteltfein ber 
Sibel an ben einzelnen ^aka nur bnr(^ boiS SRebium unb bie (Erlaubnis oon Stvcdft 
unb $redbi^ter in ben erfien oier ^a^^unberten bid ll^oboret ni^t ^u beuten fei. 
(Semig bewa^ bie itin^e bie ©d^rift, ^egt fie unb pfitgt fte unb beftimmt autoritaäo 
ibren Umfang, aber bie iBibel follte nad^ bem SBiflen ber 5Hr(^ in ber $anb UA 
einlebten £aien fein unb »ar ed gum grogen Xeil au(^ tatfäd^Ii^.'' 

3u $eft 6: Lic.Dr.^einri4@4oI|, »ertin, im Sag (1914, 9h:. 280): 

„3n einer gang neuen unb eigentfimlid^en SBeife b^t ber groge 8erliner 
3:VoIoge bie (Entftebung bei» 9{. £. t)erbeutli(bt. (Er bat n&mltcb nic^t eine ®ef(^i(bte 
gef^neben, bie und txa Sterben bei» 92. X. »ie et»ad @elbfit>erftänbli4ed tt^^Ü, 
fonbem er b^t bad Problem oiel tiefer gefagt uitb bie (Eittfte^ungdfrage in 
bem @itme beantwortet, bag ber2efer tv^SX^vt, warum ed fiberbaupt ^u einem 
91.2:. getommen ifi, unb warum bad ^.X, gerabe fo geworben ift, wie 
ed feit bem (Enbe bed 4. ^abrl^unbertd ftd^ in ben ^ftnben ber iKrtbe befhibet." 

Pfarrer Dr. Statt fintx im $roteflantenbIatt (1915, 9h. 80): 
»9Hd^t imr für uniS 2:b^oIogen, auäf für weitere i(reife ifl ^.0 8u(b ein äugerfl 
wertoolle» ®ef(bent — für alle bie (Sebilbeten ber (briflH^en (Bt* 
meinbe, bie unfere 9leIigion atö f)'66i\it menf<bli(be ©eifledfultur gu würbigen wiffen 
unb barum bad ^Bebürfnid ffahtn, über il^re ®ef(btd^te unterri^tet |u werben, ^e 
wirb eine fo turge unb geiflDoUe Orientierung über bie <^mmlung, 
urfprfingli<be ^(bfitung unb Sebeutung bedjenigen 9ud^d, baiS no(b ^eute bie (Srunb« 
Tage ber Tir^Ucben Sertünbigung bilbet, aufd (ebbaftefle intereffieren." 

^H $eft 7 ber „Beiträge gum 9^. !£.'' befinbet fi4 im ^rucf: 

3ur 9teoifton ber ^ringipien ber tteuteflamentli^en Xe;rt!ntit. ^e ^ebeutung ber Sulgata 
für ben Xe^ ber fotboüf^en Briefe unb ber 9(nteil bed ^ieron^muiS an bem flberfe^ungdwerf. 



gSerlag ber 3. G:.Älnric^«'f(^en g3u*^anMun0 in ßeioalg. 



' Qöeftere ©d^riften wn D. ^bolf t)Ott i^amad- 

Sntfteljnng u. Sntttirnuug ber ttrd|entterfa{fnng n. hti tird|enred|tö 

in ben a^ei tx^tn äal^t^unberten. 9lebft einet Sttitil ber Slb^anblung 
91. Sol^m'd: „Sßefen unb Urfptung bed Aatl^oliaidmud" unb Unterfud^ungen 
über ^dbangelium", „SBott ©ottefi" unb baS ttinitatifd^e »elenntni«. 
(XII, 252 ©.) 8». 1910. M 6,60; in Seinen fleb. M 7.50 

®in ^übt|d|''PriMe« ^(almbur^ au« bem erften 3[al|rl|unbert. 

9[ud bem S^rifd^en überfe^t bon ^ol^anneS gflemming. (VII, 134 u. III 6.) 
8». 1910. (5:. u. U. 85,4.) JÄ 4.50; in ÜJetnen geb. M 5.50 

3n^a(t: I. (Einleitung: 2)ie ^anbfc^rift. - ^ttoti^, ba| bad t)on ^arrid ent« 
bedte ?falmbu(i^ bic alten „Oben @aIomo«* finb. 2)ie flberrieferung. — Vorläufige» übet 
ba» 9[lter, bie Ucf^rad^e unb bie (Einheit ber Oben. — Über bad Ser^ältni« bed f^rtfc^en 
sunt !optif(^en %tpt. — II. 2)ie Oben ©alomoS in beutfc^er Überfe^ung nebft l^ommentar. 
~ III. ®ef(^i(i^tU4e Unterfu^ungen: ihitif ber Oben. — 2)ie ^römmigteit unb Geologie 
be« jfibiWen ©ängcr«. — 3)ie äeitfpuren. 2)cr Ort 2)ie Urfprac^e. 2)er ©erfaffer unb 
fein Ärei». — 3)cr ^rilllid^e gnterpolator, fein ©erf, fein ©tanbpunlt, 3cit unb Ort. — 
3ttr fijl^etifd^n Sttrbigung ber Oben. — So» Temen xoxx au» ben Oben für bie ®ef4i(^te 
ber (Sntfie^ung? 

tritif be« 92euen S^ftament« bon einem gried^if^eu W^l^^^^n ^^^ 

3« ^d^rl^* [bie im Apocriticus be8 3Racariu8 ^agned entl^altene Streit- 
fd^tift]. (IV, 150©.) 8». 1911. (5:. u. tt. 87, 4.) " it 5 ~ 

;3ft bie Stebe be« ^au(u« in St^en ein ur|)iräng(i4er Seftanbteil ber 
^oftelgefr^id^te? — ^ubentum unb ^ubeu^ri{ientum in ^n^ni 

Dialog mit XxtfififO. 9tebfl einet AoSation ber $attfer ^anbfd^tift 
9lr. 450. (lU, 98 ©.) 1918. (£. u. U. 39, 1.) MS- 

S)tt« Men Kirtlrittn« bon ^OUtiu«- ®ie erfle d^ripUd^e »bgtop^ie, 
untetfud^t. (VI, 114 ©.) 1913. (£. u. U. 89, 8.) jÄ 4 - 

2)0« SBefen be« ßil^riftentnm«. ©ed^a«^« »otlefungen, bor ©tubietenben 
atter Sfalußaten im SBinterfemePer 1899/1900 an bei Uniberftt&t Serlin 
gel^alten. Si8 65. Zaufenb. 9Mit «nmerlungen. (XVI, 189 @.) 8«. 
1913. M2-; lart. M 2.50; in Seinen geb. jÄ 8 - 

9femer nod^ gegen 40 Sinjelunterfud^ungen in ber Stetige ber 
„£e£te unb UnteTfud^ungen aur (Befd^id^te ber altd^riftlid^en Siterotur". 

9u»ffibrlt(^ed Sergeic^ut» über bie Sammlung foflenfrei. 

^arnad^SiBÜOgroll^ie* 3um fed^aiaften ©eburtstage abolf ^atnacf« 
aufammengeflettt bon Dr. SMaj ßl^rifllieb. 3Rit 3 «nl^ängen unb 8le- 
gifletn. (VII, 94 ©.) 8*. 1912. JÄ 8 - 



OrinaL ^ ^pf.BB^bnuhHk. 



^bolf t)Ott ^avnaä 



^e 'SO'^fjbn unb ^u^^rettung t>t§ ^riftentum^ 
in bcn erften brei 3<4>v^unbe¥ten 



{DrMe neu burt^ear&eUtte unb »erme^rte Auflage 



II. 93anb 



S)ie 



93liffiott ttttb Slu^l^teitung 



in ben etften bref ^a^v^unhtvttn 



»Ott 



^bolf t>ott i^atnarf 



• • 



• * 



dritte neu bw(^geac6eitete unb »enne^vte Auflage mit elf Aorten 



II. <33ant> 

SHe ^ert>teitung 




Eeipsig ' 3.£.£>tnn^«*f(^e <3u^^anb(uns / 1915 



wie 9^ec^te^ indbefonberc bad ber überfe^ung^ t>orbe^a(ten 

Glop^rig^t 1915 bt) 
3. S.^inri(^rfc^ QSucbbanbtung, £eipaid 



-;• 



* • 



Sn^ltdäberf^c^t fte^e in Q3anb I. 



IBefmat. — ^of'Oud^bnitfetel. 



S)fe QJerbreitung ber c^rifflfc^ett 9leHgion. 

Srfte« ^a)>iteL 

S^ttfliriffe aagettieiitet Wrt fiibet bett Umfoitg imb bie ZVMt 

bet Setbteitntig be8 Cl^tifteittttttiS. 
Sie $att)itftabiett bet 9lif jiottSgef^i^te. 

3ofe))l^u^^ ber jübifd^e 6^riftftener am Snbe be^ 1* Sal^r* 
^unbertt^ fKtt in feinen Herten bie ^riftß^e ^emegung meUeicI^t 
ganj ignoriert; benn ob er an einer SteUe (Antiq. XVin, 3, 3) 
t)on ber „na^ dl^riftu^ htnannUn 6it))>e'' C^l^^lon'') gefagt ^t^ 
ba^ fte ^no<^ |e$t ni(^t aufge^rt fKtbe''^ ift {ontro)>erd^ ba i^re 
<£^tf^it bejmeifelt n>irbK ^itS bem 6<^tt>eigen be^ 3ofei>l^uö, bem 
totalen ober bem )>artieOen^ irgenbmel^e 6^(üjfe auf bie ®Iaubtt>ürbig- 
feit ber eioangelifd^en ®efd^id^te unb ber 9^a<^ri<^ten aber bie ältere 
Q3erbreitung bed C^riftentuntö ju jiel^en^ ift unftott^ft. 3n biefem 
Urteile {tnb alle einjtd^tigen j^enner bed 3ofe))l^u^ einig. Übrigen^ 
ift bai Cl^riftentum au<^ no<^ )>iel f)>&ter loon ®efid^i^tdfd^reibern 
nii^t beamtet n>orben; fo tvtoSfynt ti 3* ^. J5erobian^ ber um ba^ 
3a^ 240 eine umfangrei^e ®efd^i<^te loom $obe SOf^arc ^uretö bid 
3um Oitegierungdantritt ®orbian^ III. loerfa^ ^t, an {einer Stelle. 

3m folgenben finb tt>i<^tige Stellen in bejug' auf bie e^tenftoe 
unb intenfiioe Q3erbreitung be^ dfnriftentum^ in (^ronologif^er 
9{eif^enfolge aufgefttf^rt. 6ie jtnb m.^. no<^ niematö jttfammen- 
gefteHt n>orben. 

(1) ^aubtd^ I. ^eff. 1, 8: iv navxl x6n<fi [ov /lövov iv rfj 
Maxsdovlq. xal 'Axaitjt] i^ Ttiarig i/i&v iSeXijXv&ev. 

^) 9!fliv fc^int bie Sc^t^it tro^ einiger fc^toeter 93eten(en boc^ übertotegenb 
too^rf^nlic^ )u fein (f. Internat, ^onat^^^xift, 1913 Suni); anbete urteilen 
anberd (f. wr altem 9lorben, STleue 3a^rbb. f. b. Äloff. Altertum, 1. Ab- 
teilung, 31. 93b., 1913, S. 637ff.). 

e. ^atnatf, flXiffimu S.Vufl. n. 1 

294G95 



*2 ^ie Q3etbreitung ber c^tiftUc^en 9^eIigiott. 

^anlüä, 9löm. 1, 8: ^ niarig vfubv xaxayyiXXetCLi iv 8Xq> 
t4> xöcftq^ (cf. ^3i&m* 15/ 19f*: ... &<ne /le äTid 'legovaaXfjfji xal 
xiSxXtp /^iXQ^ '^^^ 'IXXvQixov TteTtXtjQCDxivcu rd siayydkiov roü 
Xquxtov . . . vvvl öi firjxixi rÖTtov ixcov iv xolq xXlfiaai rovroi^ 
xrX.y 

^auUlÄ, ffoloff. 1, 6: rd evayyiXiov rd nagov eig ißiSg xai&mq 
xal iv navrl t<j> xöafup (cf. t). 23: ro eiayyihov rd xtjQvx&ev iv 
TidcFfi rfj xrlaei, rfj ind rdv ovgavöv), 

(2) [^aulu«], I. ^im. 3, 16: [Xgiarög] ixtjQ'öx&v ^v Bveaiv, 
iniare^ri iv xöaßiq). 

(3) 9Rarc» 13, 10, ^attfy. 24, 14: xriqvx^aetoL rovro rd 
B'öayyihov Ttjg ßamXelag iv öXfj rfj olxov/Aivji elg /aoqtüqiov Ttam 
rölg iOveaiv, xal röre ij^ei rd riXog^ cf. c. 10, 18: inl '^yefiövag 
xal ßaaiXelg äx&ijaea^e Ivexsv i/iov elg fAOQriüQiov avrov xal rolg 
i&veaiv, 

(4) ^2t4>offet3ef<d^« 17, 6: oi rijv olxov/j^vrjv ävaarartoaavreg 
oiroi [seil, bic ^riftHiJ^ett 3Äifftonare] xal ivMde ndgeiaiv. 

(5) 9ipo\tÜQt^6). 21, 20: "^eogeig, nöaai /Avgiödeg elalv iv roig 
*Iovdaloig r&v nsTciarevxörcov, xal Ttdvreg CrjXcoral rov vö/nov 
indqxovaiv. 

(6) 3of)anne^, Offcnb* 7, 9: fi>exä raiha eldov xal Idoii öxXog 
TToAtJff, 8v äQi'&jLifjaai avrdv oidelg idiivaro, ix Tiavrdg S&vovg xal 
(pvXd)v xal Xa&v xal yXcoaa&v. 

(7) SWarcu«, ßioangel, addit. 16,20: ixelvoi [seil, bie Stingejr 

3cfu] i^eX&övreg ixijgvSav navraxov, cf. addit. aliud: airdg 6 
'Iijaovg änd ävaroXfjg xal äxQi diiaecog i^aTtiareiXev dC avrwv 
[seil, bie Sänger] t6 legdv xal äq^agrov xiJQvyfia (cf . ^atff). 24, 9; 
28, 19; £uc^ 24,47; "^q. 1,8 unb Praedic. Petri bei (Slcmmi ^lley., 
Strom. VI, 6, 48). 

(8) Clement, I.6!or. 5: IlavXog . . . dixaioavvtjv didd^ag öXov 

rdv xdoficv [Ätema<^ ^ei§t e^ wn ^etru^ in bem pfeubociemen» 
tinifij^en ^tief an Sacobtrö, ber bie pfeuboclementinif<j^en ÄomiKen 

einleitet: rdv iaö/ievov dya&dv 8X(t) r^ x6afi(fi fii]vvaag ßaaiXda], 
cf*c»42, 4: ol dnöaroXoL .... xarä x^Q^^ ^^^ ndXeig xtjQ'öa' 
aovreg, c* 59, 2: 6 ägv^fidg . . . r&v ixXexrwv iv 8X(p rw x6a/Aq). 

(9) Ssnatiu^, 9löm. 3: ol iniaxonoi ol xarä rä niqara [seil. 
rov xoofAOv^ ÖQia^ivreg iv 'Irjaov Xgiarov yvdjfif} elalv. 

(10) ^tiniuÄ, ep. ad Traian. 96 [97]: „ visa est enim mihi 

res digna consultatione, maxime propter perielitantium numerum. 
multi enim omnis aetatis, omnis ordinis, utriusque sexus etiam, vo- 
cantur in periculum et vocabuntur. neque civitates tantum sed 
vicos etiam atque agros superstitionis istius contagio pervagata 
est; quae videtur sisti et corrigi posse. certe satis constat prope iam 
desolata templa coepisse celebrari et sacra solemnia diu intermissa 



S^ugnifTe allgemeiner ^xt über ben Umfang unb bie &ätte ufn>. 3 

repeti pastumque venire victimaruin, cuius adhuc raiiBsimiis emptor 
inveniebatur. ex quo &cile est opinari, quae tuiba hominum emen- 
dari possit, si sit paenitentiae locus." 9(Jian ^Qh baju I. fflem.. Ad 
Cor. 6 unb $acitu«, 2lnnaL XV, 44, ba§ in ber neronifd^en Ver- 
folgung noXi^ Ttkfj^og ixXexTüJV („multitudo ingens^') ^ätt^ret 
getoorben fei* ®er 2Iu«brud „ingens multitudo" für bie Sal^l ber 
perfbnli^ wn 3efud gewonnenen %tl^nger bei $ertuU*, Apol. 21* 
— ,,®^riften auf bem £anbe'', loon ^tiniu« juerft genannt, werben 
)Don nun an jiemUd^ ^&uftg in ben Quellen tm&fyxt 

(11) S)tttnair Sim. "VTII, 3: rd dhögov xovxo x6 (liya xo 
axendCov nedla xal Sqtj xal Tzäaav xi^v yfjv v6/iog ^eov iaxiv 6 
dof&elg elg öXov xdv xöa/iov. 6 da v6/iog oihog viog ^eov iaxi xtjqvX' 
"^elg elg xä Ttdgaxa xfjg yqg, ol di ino xijv axinrjv Xaol Svxeg, ol 
äxo'öaavxeg xov xtjQ'AyfAaxog xal niaxe^aavxeg elg avxöv, c£. ©im* 
IX, 17: xä ÖQYj xavxa xä dwöexa d(bdexa q>v}xii ehiv cd xaxoi- 
xovaai 8X0V xdv xöafAOv. ixrjgüx^ij oüv elg xaixag 6 vlog xov 
^eov diä x(üv änoaxöXcov .... n&vxa xä I0vrj xä ind xdv ovQavdv 
xaxoixovvxa, äxoiaavxa xal maxevaavxa, inl xcp övö/uiaxi ixkij- 
'&rjaav xov viov xov '&eov, 

(12) 3uftin, SäiptX. I inscr. ineg x(bv ix Ttavxdg yivovg äv&Q(i>' 
7w>v äölxco^ fiiaovfjiivcDV xal inriQea^ofdvoyv , cf. c. 25* 26. 32. 40. 

53. 56, tt>o überaü gefagt ift, ba§ bie ©Triften ix 7idvx(ov xcbv i&v&v 

ht^Jx Ttavxdg xov yivovg äv&Q(07t(ov f>erlommen, ®iat. 1 17: ovdi iv 
yäg dXcjg iaxv xi yivog äv&Qd>7i(ov, elxe ßaqßAqoiv etxe 'EXXijviov 
eixe änk&g (^xiviovv dvö/iaxi nQoaayoQevofdvoiVy f\ äfia^oßUov 
['©C^tl^en] ^ äolxcov xaXov/Liivcov fj iv axrjvälg xxrjvoxgöqKov 
olxoiüvxcov, iv olg /iij diä xov dvdfiaxog xov axavQoodivxog *Ii^aov 
eixal . . . yCv(ovxat\ cf. c. [17]. 43. 52. 53. 91. 121. 131. 2lpot. 
I. 53: nXelovag . . . xoi>g iS i&v&v xcbv änd 'lovöakav xal EafWr 
gicov Kgiaxiavoi^g eldöxeg^. ®ial. 39: ixi xad^ iifiiqav xiväg fio&rj- 
xevofUvovg elg xd ovo/uia xov Xgiaxov a'dxov xal änoXelnovxag 
xijv äddv xfjg TtXdvrjg (seil. 6 ^edg yiyvcoaxei). 

(13) ^feuboclemeng [= 93if(d^of 6oter], n. 6;or*2: iQfjfiog idöxei 

elvai änd xov ^eov 6 Xadg fjfjubVy vvvl de Tuaxevaavxeg nXeloveg 
iyev6[Ae&a X(öv doxo'6vx(ov ixeiv ^eöv [seil, bie 3uben]. 

(14) Slnon^m., ep. ad Diognet. 6: lanaQxai xaxä ndvxwv xcbv 
xov acbßiaxog pieXöjv 7} fpvxtj, xal XQiaxiavol xaxä xäg xov xoofAOv 
TtöXeig. 



^) dagegen fagt Suftin (L c), e^ gebe Q3öl!er, unter benen noc^ nie ein 
Sube gen)obnt b<^be. 

^ ^« ift fpäter immer tt)ieber gefagt ttjorben, f. a.93. ^feubo-^uguftin, 
Qnaeet. Vet. et Nov. Test. 44, 12 (p. 78 ed. (3outer): „Tarn raro et diffioile 
JudaeuB fidelis invenitur, nt omnes ecclesiae Novi Testamenti gentium nomi- 
nentur". 

1* 



(15) ^ü^va bei Otigene« Vni, 69: i/i&v [soU. t>on eu(^ 
S^tif^n] d^ 9«äv nkavaral rig In kavMvojv, dXXä Ctjxeixat Tigdg 

^vdxov dlxTjV. 

(16) ^at)9lud (Mart. Carpi, Papyli etc. o. 32): iv jtdaji 
inoQx^V- ^^^ Ttökei dalv fioi xixva xaxä ^eöv. ^SJiatt tOgL baju^ 

ba§ ^tlxtty an 3Jlarc ^utel ((^treibt (bei «ufeb., h. e. IV, 26), bai 
toieU foifetlid^e 9ieflrit)te in 6a(^en ber C^riften an toetfi^iebene 
6t&bte ergangen feien, unb ba^ in bem Q^efMpt be^ ^iud an bad 
Commune Asiae, tt>el(^e^ einen ed^ten ^em b<tt, ftebt, ba^ „t>iete 
6tatt^Uer in ben ^rot>in3en fxdf bereitö an ben ^aifer in bet 
(£^riftenfac^e gen>enbet i^ahtnf*. 

(17) 3tenaeu* I, 10, 2: tovto tö xi^Qvy/Aa 7taQeiXriq)via xal 
xa'AxTjv xiiv nUsxtv ij ixxXriala, xalTteq iv SXq) t(J) xöajuup öieaTtag- 
/iiivtj, im/jieXtog q)vX(iaaei, c5c Iva olxov olxovaa. xal öfioUoQ 
Tiurteiei xoiixotg, d)g filav ^ivxiiv xal xiiv aix'^v ixovaa xoQÖlav, 
xal avfjiqmvcoQ xavza xriQiaaei xal diddaxei xal Tta^adldcoaiVy d>g 
iv ax6/ia xexxrjfUPrj ' xal yäg al xaxä xdv xoafiov did}£xxoi dvö- 
/louu, dAA' ij öivafiig xfjg Tta^aSöaecog fi(a xal ij avri^. xal oixe al 
iv reg/iavkug^ lögv/iiivcu ixxXtjaiai äXXcog Tteniaxevxa^aiv fj äXXcog 
Ttagadiddaaiv, oixe iv xalg 'Ißtjßlaig^ oCxe iv KeXxolg oüxe xaxä 
xäg ävaxoXäg oixe iv Alyiinxfp oixe iv Aißi6^ oixe ai xaxä 
[liaa^ xov xöafAOv IdqvfUvai ' äXX &a7zeQ 6 ijXiog , , . iv öXc^ 
xöajiKp elg xal 6 aixög, oixco xal xo xijgvy/Aa xf\g äXrj^elag navxaxü 
qwLtvei, cf.ni, 11, 8: xaxdanaQxai ij ixxXrjaia inl Ttdatjg xfjg yijg. 
TL, 31, 2: ovx laxiv äqv&fjLOv ÜTteiv x&v xaqiaijuixfov &v xaxä 
navxdg xov xöajiiav "^ ixxXriala naqä ^eov Xaßovaa xxX, III, 4, 1 : 
„Quid autem si neque apostoli quidem scripturas reliquissent nobis, 
nonne oportebat oidinem sequi träditionis quam tiadiderunt üs quibus 
oommittebant ecclesias? cui ordinationi assentiunt multae gentes 
barbarorum eorum qui in Christum credunt, sine charta vel atra- 
mento scriptam habentes per spiritum in cordibus salutem." V, 20, 1 : 
„Eorum qui ab ecclesia sunt semita circimüens mundum imiversum 
et videre nobis donans omnium unam et eandem esse fidem/' V, 20, 2 : 
„Apud ecclesiam una et eadem salutis via in imiverso mundo osten* 
ditur." 

(18) Clemen« ^Itey-, Protrept. 10 fin. et 11 init.: Solan btatt(^t 
\t%t nid^t mebt nai) Qltl^en ju gelten, ndvxa vvv 6 öiddaxaXog 

^) 3um ^(ural f. ^ttnlu«. Hißt. nat. XXXI, 7: „Galliae Germaniaeque 
ardentibus lignis aquam salsam infundunt'S ^acituö^ Annal. 11, 73: „Perculsus 
tot viotoriis Germaniaa servitium premere". 0er ilbetfe^r be^ Scenaeud fe^te 
ben Glngulor (wie Cäfar ftct« in feinen Qöerfen). 

*) ^r g>Uiral auc^ bei ^JMiniu«^ 1. c. IV, 22 unb bei Äieron., CJomm. 
in Jesaj. LXIV. ^r Überfe^r fc^tieb: „In Hiberis". 

*) Qd^xtKxii^ {Inb mit ® rabe bie fxiläftinenflf^n ^rc^n ^ier ju t)erfte^n; 
gemeint finb n>ol^( bie griec^if^n unb italienif^n. 



SeugnifTe aQdemeiner ^rt über ben Umfang unb bie (Starte ufn>. 5 

[ber erfd^ienene £ogo^] xarrjxel xal rd tiSv ijötj 'A&^vai xal 'EXXaQ 
yiyovev r0 Ittyq^. Strom. VI, 18, 167: 6 rov didcurxdXov ro€ 
'/HAexiqov MyoQ oix l/i€ivev iv 'lovdalg, /^övfj, xoc&dTtsQ iv xfi 
EXXddi, i} q>i,Xoaoq>la^ ix^^ di ävä näaav x^v olxovfUvriv Ttsl^v 
'EXXijv€ov xe ö/äov xal ßagfidgcov xaxä Mvoc xal xib/irjv xal 
TSÖXtv näaav, oIxovq ÖXovg xal Idlq. ixaaxov x&v inaxtjxoöxcov, 
xal a^&v ye x&v q>iXoa6q)(ov oix dXfyovg Ifdrj inl xijv dXi^eiav 
/ie^iaxdg. xal x^v /dv q>iXoaoq>[av ti)v 'EXXrjvix^v iäv 6 xvxol}V 
äQX(ov xtoXiSafi, olx^xm TtagaxQ'^/ioL, xijv di i^fiexiQav didoüxaXlav 
Ixxoxe ai>v xal xf\ Tcqthxji xaxayyeXlq. xcoXiSovaiv öfiov ßaaiXßiQ 
xal ,T6Qavvoi xal ol xaxä lUqoq ÖQXOVxeg xal i^efjLÖveg fiexä x&v 
pua^oipögcDV dndvxoDV, tiqöq da xal x&v dTielgtov dv^gdintov xara- 
axQaxevöfjLSvol xe ifjfA&v xal Sarj öiSva/ug ixxönxeiv neißw/jievoi, 
ij di xal fjiäXXov dvdel. oi yäg &q dv&Qwnlvri dna&vijaxei didaaxa- 
Xla oid* Q}Q da^evijg fiOQalvexai dioged. 

(19) ^otpcrate« (bei Sufeb., h. e. V, 24, 7) fagt »on fic^ fetbfi: 

avfjLßeßXtjxmg xolg dm xfjg olxovjuivrig döeXtpoig. 

(20 a) ^ertuUion, Apolog. 2: „Obsessam vociferantur civitatem, 
in agris, in castellis, in insolis ChristianoB, omnem sexum, aetatem, 
oondicionem, etiam dignitatem transgredi ad hoc nomen." c. 37: 
„Si et hostes exsertoB non tantum vindiceB occultoB agere vellemuB, 
deesset nobis vis numerorom et copiarum? plures nimirom Mauii 
et Maroomanni ipsique Parthi vel quantaeconque unius tarnen loci 
et snomm finium gentes quam totius orbis ? hestemi sumus et orbem 
iam et vestra omnia implevimus, urbes, insulas, castella, miinicipia, 
conciliabula, castra ipsa, tribus, decurias, palatium, senatum, forum, 
sola vobis relinquimus templa. possumus dinumerare exercitus vestros : 
unius provindae [seil. Ghnstiani] plures erunt. cui bello non idonei, 
non prompti fuissemus, etiam impares copiis, qui tam libenter truci- 
damur, si non apud istam disciplinam magis occidi liceret quam 
ocddere ? potuimus et inermes nee rebelles, sed tantummodo discordes 
solius divortii invidia adversus vos dimicasse. si enim tanta vis homi- 
num in aliquem orbis remoti sinum abrupissemus a vobis, suffudisset 
utique dominationem vestram tot quaUumcumque dvium amissio, 
immo etiam et ipsa destitutione punisset. Procul dubio expavissetis 
ad solitudinem vestram, ad silentium rerum et stuporem quendam 
quasi mortui orbis . . . plures hostes quam cives vobis remansissent; 
nunc enim pauciores hostes habetis prae multitudine Ghristianorum, 
paene omnium civium. paene omnes cives Ghristianos hostes habendos 
et hostes maluistis vocare generis humani potius quam erroris humani." 
Ad nat. I, 8: „Non ulla gens non Ghristiana.^' De bapt. 5: „Nunc 
quotidie populi conservantur deleta morte per absolutionem delicto- 
mm/' De Corona 12: „Et apud barbaros Christus" (^erfuUian 
fe^t bereite t>oraud, bo^ unter ben wn ben 9iömem hd&ntpfUxi 



6 ^e Q3erbreitun0 ber c^riftlic^en ^^ellgion. 

93ar6aren S^^riften ftnb). Ad Scapul. 2: „Tanta homml^Il multi- 
tado, pars paene maior civitatis cuiusque, in silentio et modestia 
agimus." Ad Scapul. 5: „Hoc si placuerit et hie fieri[8cil. blutige 93er« 
fblgungen], quid facies de tantis [Mss. al. : „decem"] milibus homi- 
num, tot viris ac feminis, omnis sexus, omnis aetatis, omnis digni- 
tatis, offerentibus se tibi ? quantis ignibus, quantis gladiis opus erit ? 
quid ipsa Gartbago passura est, decimanda a te, cum propinquos, cum 
oontubemales suos illic unusquisque cognoverit, cum viderit illic f or- 
tasse et tui ordinis viros et matronas et principales quasque personas 
et amicorum tuorum vel propinquos vel amicas ? parce ergo tibi, si 
non nobis; parce Carthagini, si non tibi; parce provinciae, quae visa 
intentione tua obnoxia facta est concussionibus et militum et inimico- 
mm suorum cuiusque/' Adv. Marc. 111^20: „Aspice universasnatioiies 
de voragine errons humani exinde emergentes ad deum creatorem, ad 
deum Christum . . . Christus totum iam orbem evangelii sui fide 
cepit/' De fuga 12: „Numquam usque adhuc ex Christianis tale ali- 
quid prospectum est sub aliqua redemptione capitis et sectae redigen- 
dis, cum tantae multitudinis nemini ignotae fructus ingens meti 
posset.^' Adv. Judaeos 7: „In quem alium universae gentes credi- 
derunt nisi in Christum, qui iam venit ? [^Igt bie Q35(fer)ufammen« 
fÜeUung ^oftelgefd^. 2^ 9ffJ et ceterae gentes, ut iam Getulorum varie- 
tates, et Maurorum multi fines, Hispaniarum onmes termini, et Galli- 
arum diversae nationes, etBntannorum inaccessa Bomanis loca, Christo 
vero subdita, et Sarmatarum et Dacorum et Germanorum et Scytha- 
rum et abditarum multarum gentium et provinciarum et insularum 
multarum nobis ignotarum, et quae enumerare minus possumus. in 
quibus Omnibus locis Christi nomen, qui iam venit, regnat, utpote ante 
quem omnium civitatum portae sunt apertae, et cui nullae sunt clau- 
sae, ante quem serae f erreae sunt comminutae et valvae aereae apertae 
(3ef» 45^ 1 ff*)- quamquam et ista spiritaliter sint intellegenda . . ., 
attamen perspicue sunt adimpleta, utpote in quibus omnibus locis 
populus nominis Christiani inhabitet.'' ^ertuQian fiXfyxt nun au^^ ba^ 
avif) bie größten früf^eren QQßeltf^errfd^r nid^t bie ganje ^SkU be^m\^t 
^aben; er tmtnt ©atomo, ®ariu*, ^l^aroo („vel quisquis ei in haere- 
ditario regno successit**)/ Sl^abud^obonofor („cum regulis suis"), 
^(e^anber ben ®ro^ (ni^on amplius quam Asiam universam et 
ceteras regiones, posteaquam devicerat, tenuit"); benn nin: Q^riftud 
foUf^ über 9llle unb jUKir in ©t>igfeit l^rrfd^en; bann f^tt er 

fort: „Si Germani, adhuc usque limites suos transgredi non sinun- 
tur; Britanni intra oceani sui ambitum clausi sunt; Maurorum 
gentes et Getulorum barbaries a Bomanis obsidentur, ne regionum 
suarum fines excedant. quid de ipsis Bomanis dicam, qui de legionum 
suarum praesidüs imperium suum muniunt, nee trans istas gentes por- 
rigere vires regni sui possunt ? Christi autem nomen ubique porrigitur, 



Seugniffc adgemeiner ^vt über ben Umfang unb btc Gtärfc ufn>. 7 

ubique creditur, ab omnibus gentibus supra enumeratis colitur, ubi- 
que regnat." De anima 15 XtKxbta erft We ^^itofopf^en unb SStc^tt 
mit intern Qln^ang crtt^äl^nt, bann bie C^riflen, bie „omnibus plures" 
fittb. De anima 49: „Nulla iam gens dei extranea est, in omnem 
terram et in terminos orbis evangelio coruscante'', cf. c. 50: „Omnes 
iam nationes ascendunt in montem domini." hiermit ift nitt eine 

^u^nki^I tertuUionifc^ 6ieQen gegeben* 

(20b) S^pohftai, Philos. X, 34: Toiovrog 6 negl tö ^eiov 
Akri&ijg Xdyog, & äv&Qconoi ^EXXrjvig re xal ßoQßoQOi, XaXdalol 
TS xal 'AaciSgioi, Aly^Tiriol re xal Alßveg, 'Ivdol re xal Al0(o7teg, 
KeXxol je xal oi axqaxrfyovvxsg Aaxivoi, ndvxeg xe ol X'^v Evgdj- 
Tiffv, 'Aaiav xe xal Aißvrjv xaxoixovvxeg , olg aipißovXog iyd) 
ylvo/Acu, 

(21) CoecUiu« bei SKinuc, ^etiy 9: „Ac iam, ut fecundius nequiora 
provenimit, serpentibuB in dies perditis moribus per Universum orbem 
sacraria ista taeterrima impiae coitionis adolescunt" ; baju OctCiUOmi, 
1. c. 31: „Et quod in dies noster numerus augetur, non est crimen 
erroris sed testimonium laudis" ; 1. c. 33: „Nee nobis de nostra farequen- 
tia blandiamur : multi nobis videmur, sed deo admodum pauci sumus/' 

(22) Origene«, De princ. IV, 1, If.: nSaa 'EUäg xal ßdgßoQog 
ij xaxä Ti)v olxovfiivrjv ijfA&v C^l^foxäg iyei fivglovg, p^ara- 
ixTtövxag xoi^g naxqd^ovg vöfiovg xal vofiil^ofiivovg ^eo^g, xfjg 
xfjQijaemg xwv McDadwg vößuov xal xfjg (Ao^rixelag x&v 'Itjaoi) 
Xgujxov Xdyoiv , ... xal iäv iniaxi^amfiev, ntbg iv atpödga öXlyoig 
Ixeai x(ov ofAoXoyoivxmv xov XQiaxiaviafiov iTtißovXevo/jLivcov, xal 
xivcüv diä xoiko ävatQovfiivcDv, ixigcov di änoXkvvxoyv xäg xxij- 
ceig, dediivrjxai 6 Xöyog, xaixoiye ovde x&v didaaxdXoov 
TtXeovaCdvxeov navxaxdae xi]Qvx^fjvai xfjg olxovfjiivrjg, &axB 
"EXXtjvag xal ßagßdQovg, ao(po^g xe xal ävoijxovg TtQoa&ia&ai 
xfi diä 'Ir^aov '^eoaeßelq. — /leiCov i\ xaxä äv&Qconov xo ngäyfAa 
elvm Xiyeiv ov diaxdtCo/Aev. Origenv Hom. II, 2 in Exod. (£om« 
nta^fd^ IX p. 17): „Scripturae V. et N. Testamenti timorem dei do- 
centes domos ecclesiae faciunt, ut Universum orbem terrae orationum 
domibus repleant." Origenv Hom. IX, 10 in Jos. (1. c. XI p. 100): 
„Convenerunt reges terrae, senatus populusque et principes Bomani, 
ut expugnarent nomen Jesu et Israel simul; decreverunt enim legibus 
suis, ut non sint Christiani. omnis civitas, omnis ordo Christianorum 
nomen impugnat. sed . . . principes vel potestates istae contrariae ut 
non Christianorum genus latius ac profusius propagetur obtinere non 
valebunt. confidimus autem, quia non solum non nos poterunt ob- 
tinere visibiles inimici et adversarii nostri, verum etiam velociter Jesu 
domino nostro vincente oonteretur satanas sub pedibus servorum eins, 
illo etenim duoe semper vincent milites sui", etc. Orig., Hom. XV, 7 in 
Josua (l. c. XI p. 144): „Noster dominus Jesus ipse cepit omnem ter- 



8 ^ie OSerbrettung ber c^riftlic^n 9^eHdion. 

ram, in eo quod ex omni terra atque ex omnibus ad eum concunit 
credentium multitudo." Otigv Hom.XIII, 1 inNum. (Xp. 143): „In 
omni orbe terranun Christi ecclesiae propagantur." Otigv Hom. I in 
psalm. 36 (XII p. 155) : „Nob sumus „non gens"' (f« Deut. 32^ 21), qni 
pauci ex ista ciyitate credimus et alii ex alia, et nusquam gens int^ra 
ab initio credulitatis videtur assumpta. non enim sicut ludaeomm gens 
erat vel Aegyptiorum gens, ita etiamChristianorum genus gens est una 
vel integra, sed sparsim ex singnlifl gentibus congr^antor." Otigv 
Select. in psahn. 46 (1. c. XII p. 333) : nölai /dv xiSgiog ijv oix inl 
naaav x^v yijv xal ^yfiaxog öXfyoig xal q)oßeQdg eihaßiaiv c^o^- 
/iijroig 9eal ßaaike^g oi 7toX?.öig xal fjüyag anavloig . . . vvvl di 
TtoXX^ nXeloai ravra Ttövra larlv. Otig*, in Matth. comment* 
series 39 (1. c. lY p. 269ff.) ad Matth. 24^ 9 („et praedicabitur hoc 
evangelium regni in universo orbe, in testimonium omnibus genti- 
bus, et tunc veniet finis''): „Si discutere quis velit, quod ait ,om- 
nibius gentib^u3^ [non ?] satis inveniet certum, quoniam [non?] omni- 
bus etiam in ultimis partibus terrae commorantibus gentibus odio 
habetur populius Christi, nisi forte et hie aliquis dieat, propter ex- 

aggerationem positum „onmibus'^ pro „multis"' cum haec 

[We 3et(^ be« Snbgerid^td] ergo contigerint mundo, consequens 
est quasi derelinquentibus hominibius deorum culturam, ut propter 
multitudinem Christianorum dicant fieri bella et fames et pestilen- 
tias. et in hoc statu constitutis rebus (seil, in ber Snbjeit) evange- 
lium quod prius non fuerat praedicatum in toto mundo — multi 
enim non solum barbararum, sed etiam nostrarum gentium usque 
nunc non audierunt Christianitatis verbum — , tunc autem prae- 
dicabitur, ut omnis gens evangelicam audiat praedicationem, et 
nemo derelinquatur qui non audivit, et tunc erit saeculi finiSp 
.... nondum enim multi proditores de ecclesia facti sunt, et 
nondum multi falsi prophetae exstiterunt multos fallentes: sie et 
nondum odio habiti sunt ab omnibus gentibus etiam in ultimis 
partibus terrae habitantibus, propter nomen Christi: sie et nondum 
est praedicatum evangelium regni in toto orbe. non enim fertur 
praedicatum esse evangelium apud omnes Aethiopas, maxime apud 
eos, qui sunt ultra flumen; sed nee apud Seras nee apud Ariacin 
[Orientem editt., aber gemeint ift tt)o^I 'Aqiax'fi, eine £anbf(j^fit 
oxi ber ^SEkfttfifte Snbien^] audierunt Christianitatis sermonem. 
quid autem dicamus de Britannis aut Germanis, qui sunt circa Ocea- 
num, vel apud barbaros, Dacos et Sarmatas et Scythas, quorum plu« 
rimi nondum audierunt evangelii verbum, audituri sunt autem in 
ipsa saeculi consummatione. adspice enim quod ait: „et praedicabitur 
hoc evangelium regni in toto orbe, in testimonium omnibus gentibus, 
et tunc erit finis.*' si autem vult quis temere dicere, praedicatum 
iam esse evangelium regni in toto orbe in testimonium omnibus gen- 



SeugnifTe allgemeiner 9ivt ü6er ben Umfang unb bie Gtärfe ufu). 9 

tibiiB, consequenter dicere potent et quod ait: „tunc erit finis", iam 
finem veniase: quod dicere temeritatis estmagnae/' Orig^ Hom. in 
Luc. 12 (1. c. y p. 128): „Ita fiebat, ut de omnibuB gentibus nonnulli 
pioeelyti fierent [seil, in toorc^rifftk^r 3ett], et hoc ipsum angelis, 
qui gentes habebant subditas, adnitentibus. nunc autem populi cre- 
dentium accedunt ad fidem Jesu, et angeli, quibus creditae fueiint 
ecdesiae, roborati praeeentia salvatoriB multos adducunt proselytos, 
ut congregentur in omni orbe conventicula Christianorum/' Otig*^ 
c, Celß. 1,7: axeddv TtavroQ xov xöa/iov iyvcDxörog xo xijgvyßjia Xqi- 
ariav&v/iäXXov i\ rä xoIq ipiXoa6q>oig iqiaxovxa. Otig., c. Cds. 1, 26 : 
x6v 'Irjaovv xoaovxov dedvvfja^ai, &q noXXaxov xf\Q Kaff i^/iäg 
olKovfUvrig diaxe&fjvai ngdg xov Xöyov avxov ovx öXfyovg "EXXr^vag 
xal ßaqßdQOvg, aoq>oig xal ävo^xavg (f* aud^ c. 27: ^e d^tift« 

Ud^e ^rebigt ift tro$ aUer ^einbe getporben laxvQÖxegog Ttdarjg 
'EXXdöog, im nXeiov de xtjg ßaqßdqov ixQdxrjae). OxXQ., c. Gels. 
in, 15: inav TzdXiv ol Jtavxl xqdnt^ diaßdXXovxeg xov Xöyov ti)v 
alxlav xtjg inl xoaovxo vvv crtdaeojg iv TtXi/j&ei xwv Ttiaxevövxcov 
vofAÜrcDaiv elvai, iv x^ fiii TtQoanoXefAeTa^ca aixovg ^tio xmv ffyov- 
(iivfov öfAoUog xolg TtdXcu ;|r@Jvoec. Otig«, c. Gels. III, 29: 6 öi 
Tid/ifpag xov ^Itjoovv deog ixXiaag Ttaaav xriv x&v daifiövcov iTu- 
ßovXijv inolriae navxaxov xtjg olxov/idvTjg ineq xfjg x&v äv§Q(b- 
Ttojv i7tiaxQoq>fjg xal diOQdd)aeo>g xQaxfjam xo evayyihov 'Itjaov 
xal yevda^ai navxaxov ixxXtjalag ävxmoXixevofAivag ixxXrjalaig 
deiaidai/JLÖvcDv xal dxoXdaxov xal ädlxcov. III, 30 ^ei^t &$, bie 

^re«bpter ber c^rifttic^en Äird^en »ären »ürbig, 9?a«fleUett in ben 
6t&bten ju befieiben, tt>enn ed in ber QBelt 6t&bte ®otte« gäbe. 

VIII, 69: tpafdv Sxi, elTteg, „äv öio av/iqKov&aiv iS "^fi&v inl 
xtjg yfjg negl navxog Ttgdy/iaxog oi iäv alxijacDVxai, yevijcexat 
aixoig naqa xov iv xolg ovqavoig naxQÖg'^ — xi XQV vo/niCeiv, 
el /Aij fidvov &g vvv ndvv öXiyot avfiqKovoiev dXXä Tiaaa ^ ijtd 
'P(o/Aal<ov dgxvi VIII, 68: Ttaaa fiev ^Qrjaxeia xaxaXv&i^aexai, 
fLÖvtj öi ij Xgiaxiav&v xgaxi^aei, ijxig xal ßjiövrj noxi xqaxriaet, 
xov Xdyov del nXelovag ve/AOfjiivov tpvxdg, III, 8: dXlyoi xaxä 
xaiQo^g xal atpdöqa evagi&fArixoi iniq xfjg XQiaxiav(bv deoaeßeiag 
xe&vijxam, xo>Xiovxog deov xo Ttav ixnoXeßjtij&^vai avx&v i&vog. 

in, 10 (Celfu« ^attt gefagt, ba^ dm Einfang We Cb^ften ganj ge- 
ring an 3ö^I gewefen feien): Sxi [xiv oiv avyxqlaei xov iifjg nXij- 

^ovg oXiyoi ijaav dqx^^/^^'^oi Xquixiavol dfjXov. III, 9: vvv [abv 
oüv xdxa, 8xe öiä xd nX'q^og xebv TtQoaegxofiivcov x(p X6y(p xal 
nXovaioi xal xiveg x&v iv d^uhfiaai xal yiSvaia xd dßgd xal 
e^evfj dnodixovxai xovg dTtd xov Xdyov, xoX/iijaei xig Xdyeiv 
öid xo öoSdtQiov nqolaxaa^at xivag xrjg xaxd Xgiaxiavoi^g diöa- 
axaXlag. VIII, 75: fifieig iv ixdaxrj nöXei äXXo avaxrjfia naxglöog 
xxia^iv X6y(p ^eov imaxd/ievou In Job. tom. 1,1: „(S,^ ift feine 



10 ^ic Q3erbrcitunö ber c^riflKc^en O^eligton. 

)u ftl^ne 93ermutung ju btifanpUn, ba% bie 3af»( ber 3uben(^riften 
nic^t 144000 beträgt" C. Cels.I, 57: „©egentDärtig beträgt bie 
3d]^( ber 3änger bed 6imon S!)2agu^ auf ber ganjen Srbe nad^ 
meiner SO'Jeinung nid^t brei^ig: meUei(^t ift bie 3ab( fd^on ju i)o6); 
nur in ^aläftina gibt eö no(^ fotd^e unb 3n)ar nur äitgerft n>enige*'' 
— ©ne ©tette au« Origene«, bie ßufebiu« (h. e. III, 1) jitiert, 
f. 8ub <^x. 29» 

(23) ^ppxian, Ad Demetrian. 17: ,Jnde est quod nemo nostrum 
quando adprehenditur reluctatur nee se adversus iniustam violentiam 
vestram, quamvis nimius et eopiosus noster populus, ulciscitur/' De 
Unit. 3: „Videt diabolus idola derelicta et per nunium credentium 
populiun sedes suas et templa deserta/' 

(24) ®er Äeibe bei SWacariu« 2Äagne« (^or»)b9riu«) IV, 3: 

idoi) Tiaaa rfJQ olxovfUvriq Q^firj xov evayyeXlov ti)v nelgav Ix^^ 
xal rdg/uLOveg öXoi xal xöajuLOv niqaxa rd svayyihov SXov [?] 
xarixovai^, t)gL aud^ ^orpb^^v Vita Plotini 16 über bie gro^e 
Sal^l ber dbnften {ol nXetove^l). 

(25) ßucianSDlartv Orat. (bei 9?ufin, h. e. IX, 6): „Quae autem 
dico, non sunt in obscuro gesta loco nee testibus indigent. pars paene 
mundi iam maior huic veritati adstipulatur, urbes integrae, aut si 
in bis aliquid suspectum videtur, contestatur de bis etiam agrestis 
manus, ignara figmenti/' 

(26) SWayiminu« ®aja, 9leffeipt an ©abinu« (bei ßufebv t. e. 
IX, 9) : [©iocletian unb SWayimian ^htn bie £lnterbrüdfung«befeble 
gegen bie db^ften gegeben], ^vlxa aweldov axsddv änavrag äv- 
^Qibnovg xaTaXeiq^eiarjg rrjg ribv &e(bv ^grjaxeiag tm Idvei rcov 
Xgiariavojv eavro{)g avfjLfjiefxixoxag. 

(27a) ^mobiu« I, 6: „Hominum [Cbristianorum] vis tanta . • . 
Habet a Christo beneficium iamdudum orbis ingratus, per quem 
feritatis mollita est rabies/' I, 16: „Si Alamannos, Persas, Scytbas 
idcirco voluerunt devinci, quod habitarent et degerent in eorum gen- 
tibus Christiani: quemadmodum ßomanis tribuere victoriam, cum 
habitarent et degerent in eorum quoque gentibus Christiani? si in 
Asia, Syria idcirco mures et locustas effervescere prodigialiter volue- 
runt, quod ratione consimili habitarent in eorum gentibus Christiani : 

1) OTacariu« OTagne« felbfl 0:jM (IV, 13) einige Q3öl!er auf, au benen 
ba^ GöangeHum bi^^er noc^ nid^t gefommen ift: t6 eva^'yütov hi noXXoXq av- 

^Qfojtcov ovfc dviyycDaxat, tTixä olv ^&vrj xwv 'Ivd&v fiexa^tf xijg fisarffißgiag xai 
T^ff dvaxolijg t^v eQrjfiov Xaxdvta, & r&v evayyeXioxa>v ovSkv ovdsjto) xov Xvfov dxij- 
xofi", 61)^ ot'd* AiMontg oi xaXovfievoi MaxQÖßtot, /neaoi xijg konegag xai xifg fieatjfi' 
ßgiag . . . evayyeXlov X6yov ovtko fiefia^xaai, xi aoi xovs eoneQiovg fj MavQOV- 
oiovg Xeyw rj xovq Ttegav ''Ioxqov xov ßogeivov noxafiov, Sg ix xgidxwxa nevxe jrora- 
fA&v av^opievog änetgog gel x0 ^igei xal xcp yjtfi&vi jtoXvg xai ojiigaxog, 5g fiv- 
gici>v SXxdSoyv vjsdgxtov vavabtOQog Jtäoav djioxXeiet xmv Sxv^&v rrjv /cu^ai^» ev 
fj xaxoixei vofidScov ßagßdgcov e&vtj 6a)6exa. 



Seugniffc aüö^mciner ^rt über bcn Umfang unb bie 6tärfc uftp. H 

in Hispania, Gallia cur eodem tempore horum nihil natom est, cum 
innumeri viverent in his quoque provinciis Ghristiani ? si apud Gae- 
tulos, -f cum Aquitanos huius rei causa siccitatem satis ariditatemque 
miserunt, eo anno cur messes amplissimas Mauris Nomadibusque 
tribuerunt, cum religio similis his quoque in regionibus verteretur? 
. . . nationibus enim sumus in cunctis/' I^ 54 f. : [^3Qßer {tnb bie 3eugen 
fto bie (i)txfÜx6)C Q^eligion?]: „Gentes, populi, nationes et incredu- 
lum illud genus humanum, quod nisi aperta res esset et luce ipsa 
quemadmodum dicitur clarior, numquam rebus huiusmodi creduli- 
tatis suae commodaret adsensum . . . quodsi falsa ut dicitis historia 
illa rerum est, unde tam brevi tempore totus mundus ista religione 
completus est, aut in unam coire qui potuerunt mentem gentes 
regionibus dissitae, ventis caeli convexionibusque dimotae?'' 11^5: 
„Nonne vei haec saltem fidem vobis faciunt argumenta credendi, 
quod iam per omnes terras in tam brevi temporis spatio immensi 
nominis huius sacramenta diffusa sunt, quod nulla iam natio est tam 
barbari moris et mansuetudinem nesciens, quae non eins amore vera 
molliverit asperitatem suam" [f. au(^ bai ^olgenbe]. II, 12 [So öieJe 
938lfec, obgleich in ben ©itten fo gonj loerfd^ieben, jtnb ber d^rifttic^en 
9{eligion beigetreten]: „enumerari enim possunt atque in usimi com- 
putationis venire ea quae in India gesta sunt, apud Seras, Persas 
et Medos, in Arabia, Aegypto, in Asia, Syria, apud Galatas, Parthos, 
Phrygas, in Achaia, Macedonia, Epiro, in insulis et provinciis omnibus, 
quas sol oriens atque occidens lustrat, ipsam denique apud dominam 
Romam, in qua homines .... non distulerunt res patrias linquere 
et veritati coalescere Ghristianae.'^ 

(27b) £actantiu^, Instit. IV, 26, 35: „Nulla gens tam inhumana 
est, nulla regio tam remota, cui aut passio Christi aut sublimitas 
maiestatis ignota sit.'* De mort. persec. 2: „et inde discipuli qui 
tunc erant undecim .... dispersi sunt per omnem terram ad evan- 
gelium praedicandum ... et per annos XXV usque ad principium 
Neroniani imperii per omnes provincias et civitates ecclesiae funda- 
menta miserunt" .... „Nero cum animadverteret non modo Romae 
sed ubique cotidie magnam multitudinem deficere a cultu idolorum 
et ad religionem novam transire." c. 3 (Seit wn ^rajan bi^ ®eciu*): 
„ut iam nullus esset terrarum angulus tam remotus quo non religio 
dei penetrasset, nulla denique natio tam feris moribus vivens, ut non 
suspecto dei cultu ad iustitiae opera mitesceret.'' 

(28) Conftantin, OlefTWpt an 2Äiltiabe« (bei gufeb-, h. e. 
X, 5, 18), f(^retbt fo, afe teile jtd^ bie ganje ^eööMerung öon Si^orb» 
afrifa in Äat^ottfen unb ©onatiften. 

(29) Sufebtu^S h. e. I, 3, 12: Cl^riftu« ^at bie ganje ^Belt 

^) 93ei ber großen ^nja^l ber einfc^lagenben ©teilen in ber S^efc^ic^te 



12 ^ie Q3erbreitund bet c^riftKc^en 9>^eU0ion. 

mit feinem i^eiligen 9^amen „C^riften'' erfÜUt. 1, 3, 19: /aövov gütöv 

iS dndvrcov rcöv TuoTtore elg In xal vvv Ttoßä Ttäaiv dv&QdnoiQ 
xa&* 8Xov Tov xöofjiov Xgtardv iniq)rjfiBiea^m 6/AoXoyeur^l re 
xal fioQXVQeia^m Ttgog ändvxmv inl xfj TtgoarjyoQlq, nagd re "EXXr^i 
xal ßoQßdgoig fjLvrj/AOveißea^ai, xal elg Sri vvv Tuiqd xoig dvd x^v 
olxovfUvriv aixov ^uuxcbxaig xi/idur&ai fiiv d)g ßaaiXia, ^av/id- 
Cea^ai di iTtig 7CQoq>ijxrjv xxX, I, 4, 2: xtjg fiiv yäg xov aioxtJQOQ 
i^/jid}v *Iriaov Xqujxov Tmqovalag ve<oaxl Ttaaiv dv^gAnoig im- 
Xa/jLtpdarjg, viov ößioXoyov/idvcog S&vog, oü /jtixQÖv oiö' da^eväg 
oiS* inl yoDvlag nov yfjg idgvfiivov, dXXä xal 7tdyx€ov x&v i&v&y 
7toXvav&QQ}7t6xax6v xe xal 0eoaeßiaxaxov . . . xo nagä xolg ütäat 
xfj xov Xqusxo^ TCQoaYjfyoqlq. xexifMTjuivov, I, 13, 1 : Gd^on JU 

6!^riftud felbft {amen /it^toi öaoi l^ilfefle^enb avt& tt>eitentifemfett 
£&nbem« II, 2, 1 : ®ie "Zluferfte^ung yxob Äimmetfaf^rt 3efu tt>utben 
fofort noQd nXelaxoig hdannt II, 3, 2 [a^oftol. Seitalter]: xal 

öfj dvä ndaag xäg nöXeig xe xal xcbßjiag, TtXri&vo^arjg äXcovog 
dixTjv, lAvqiavÖQOi xal TtajunXri&elg d^^cog ixxXtjalai awecx'/j- 
xeaav, H, 13, 1: xrjg elg xdv acoxfjga . . . 'Ii]aovv Xqiaxdv elg 
Ttdvxag dvdßtbnovg ijötj dtadido/Uvrjg Ttlaxecog 6 xfjg dv^gcincov 
TtoXdfiiog amxriqlag xijv ßaaiXeiovaav nöXiv TtgoagTtdaaa^ai firixa- 

vth/ievog ivxa^a Zlfuova [ben SÄagier] äyei • • . aber bie Seite 
be* Simon tt>urbe f^neU übem>unben unb überbauerte nid^t rode 
dnoaxoXixo'bg x&^'^ovg (II, 14, 3); benn ber £ogi>d ftegte, 6 ägxt 

ded&ev dv&Qcbnoig iTtiXdfiywig, aixög xe im yfjg dxfidCcov. III, 1,. 
1 f. [m6f Orig,, Exeg. in Genes, tom. III] : xcov le^cbv xov acDXrjqog 
rjßji(ov dnoaxöXcDV xe xal jaa'&rjxojv iw* änaaav xaxaaTtagdvxoDV 
xijv olxovßiivrjv Oco/^iäg fiiv, &g ?} Ttaqddoacg Tieqiixei, x'^v Ilaq^ 
^lav elXtjx^v, 'Avögiag di ti)v Zxv&lav, ^Itodvvrjg xfjv 'Aalav 

[folgen 93emerfcmgen über ba« 9Äif[ion^gebiet bed ^etnö unb 
^aubtd mdf bem 9^euen ^eftamente], cf. baju III, 5, 2: bie Hr* 
a^oftet begeben fxä) loon 3erufalem elg avfinavxa xä i&vr], III, 8, II r 

elg xä Tiigaxa xfjg olxovfiivrjg, III, 24,3: inl Ttäaav x'^v olxov- 
fjiivrjv. III, 18, 4f.: [3» 3* ©omitian^] fj xfjg fj/aexigag Tiiaxecog^ 
dUXafiTie didaaxaXia, wg xal xoi^g äno^ev xov xa&* fj/iMig Xdyon 
avyyqa^pelg fifj änoxvfjaai xaig avx(bv laxoqlatg x6v xe öioyyiiAv 
xal xä iv avTCü ixaqxvoia naqadovvm [^omitiUa]. III, 37, If.t 

bie ben ^pofteln nad^rüdenben ßjoangeliften xoi^g xaxä ndvxa xdnov 

x&v ixxXrjaitbv nQoxaxaßXtj^dvxag vno x&v dnoax6X(ov ^e/ieXlovg 

incpxoöö/jLovv unb Joerftlnbeten ba^ Soangelium xolg Ixi ndiinav 

dvTjxöoig xov xfjg niaxecog Xdyov. IV, 2, 1 : [3. 3. ^rajan^] xä 
xfjg xov oioxfJQog i^fjiwv diöaaxaXlag xe xal ixxXrjolag dcfnieqai 
dvdovvxa inl jieiCov ^;^c6^£t ngoxonfjg. IV, 7, 1 [3. 3. ÄabrianS] 

genügt ^, bie c^arafteriftifc^en mitzuteilen; auc^ biefe finb s«^. nur in 
Q^eöeftenform gegeben. 



I 



I 



3eudmffe oOgemeiner ^xt' über ben Umfang unb bie 0tär!e ufto. 13 

Ijdtj koLiATtqatdxcDv dlxriv qKoariJQwv r&v dvä rijv olxovfiivriv 
äTtoarikßovaojv ixxktjaiwv äx/iaCovarjg xe sIq änav rd r&v äv- 
dgi&mov yivog rfjg elg xov awxrjga xal xiigiov i^/acbv '/. Xq. nlaxecog 
xxX. (of. § 13)* V, 21, 1 : xaxä xov xtjg Koßjiödov ßcunXelag xQdvov 
fUxeßißXtjXO /iiv inl x6 TtQaov xä xxiff i^fiSg, elgijvrig a^v ^slq. 
xägixi xäg xa&' öXrjg xfjg olxovfAivtjg diaXaßoißotig ixxXrjolag, 
Sxe xal 6 acoxiJQiog XAyog ix navxog ydvovg ävfigd^Tuov Tiaaav inri- 
ysTo y>vx^v i^l tijv eiaeßfj xov xmv SXcdv 0€ov ^QTjaxeiav, &axe 
IjÖTi xal xd)v inl 'Pd>/A7jg ei /idka 7iXoiSxq> xal yivei, diatpavtbv 
TtXeiovg inl xijv atp&v ö/AÖae ;iftt)ßcfv navoixl xe xal Tcayyevfj acoxrj- 
qlav. V, 23, 1 : t^C ^Aalag dndarjg al nagoixüu — cd dvä xijv 
Xotn'^v änacav oixov/iivtiv ixxXtjaiai, VI, 36, 1 [3* 3. bed ^^' 
(i^pu^ ^rob^]: xoxe dfjxa, ola xal elxdg ijv^ nXrj&voiiarig xrjg 
jtlaxeojg, nenaQQtjaiaaiiivov xe xov xaff iiiiag nagd Jiaai Xäyov 

xxL Vn, 10, 3 [Q3aleriatt, beöor er 93erfotger tDurbc, xoox bcr 
^td^e freunbUd^cr ate irgenb ein Äaifer öor^er], Ttäg xe 6 olxog 

aixov ^eoaeß&v TtenXijgcoxo xal ijv ixxXrjala deov. VIII, 1, If.: 
Satjg /iiv xal önoiag ngo xov xoff ^/iäg dicoyinov [bie biocletianifd^e 
93erfolguns] d6Si]g öfiov xal noQqrjalag J . . . xr]g evaeßelag Xäyog 
Twqd Ttaaiv dvfiQ<!}noigy "EXXrjal xe xal ßaqßdqoig fi^Uoxo, fielCov 
ij xoff 1^/iäg ina^Uog dirjyijaacr&ai . . . n&g d' äv xig öiayqdtpeie 
xäg fJLVQidvdqovg ixelvag iniavvayoyydg xal xd nX'ff&ri xcöv xaxd 
Ttäaav TtöXiv ädQoia/idxcov, xdg xe inunjfiovg iv xolg Ttgoaevxxrj- 
qioig avvdgo/idg; &v dii Ivexa /iYjdaiut&g ixi xolg ndXcu olxodofuj- 
ßiaaiv oQxoifievoi evqelag elg nXdxog dvd ndaag rag nöXeig ix 
^efjieXkov dvlaxcov ixxXtjolag; VIII, 14, 1 : SDlayentiu* ftettte ftd^ 
im Anfang, aU n>ftre er unferem ®lauben jugetan in' dqeaxelq. 

xal xoXaxeig. xov dijfjiov 'Pa}/Mila)v, I^ 4, 2 ((• bie QttUt oben: 

bie Sb^^ften ftnb je^f „ba« menfcbenrei(^fte Q3olfO^ — Belog, pro- 
phet. 1, 13 [bie 6d^rift ift balb nacb bem 3. 303 »erfaßt]: nolov 

infjg^ev S&vog dyvofjaav xijv in' aixov dovXelav .... naqd 
y' oiv nXeürxoig xal aix&v x&v ßaqßdgwv noXXoig laxiv Ideiv dcd 
Xfjg elg aixov ntaxecog inl X'^v xov ivdgdeov yvojciv iXrjXvMxag xal 
iTÜQ xfjg elg aixov eiaeßelag navxolag fiixQ^ ^^2 ^av&tov xoXdceig 
ino/ielvavxag. — ^:fftop^an. IV, 32: ^3tt ber^ganjen ®elt unb 
unter aUtn 93ööem, in ©täbten unb Dörfern,* ^ahtn SOJ^riaben 
nid^t nur toon 9Kännem, fonbem and) toon QBeibem ooKtommene 
i^eiligteit unb 3ungfräu(id^feit ben>abrt um ber Hoffnung unb ber 
€rtt>artung be« l^immUfd^en 9leid^e« »itten/' cf . V, 46. ©aju V, 49 
(= 5)em.in, 7, 22): ^Snbeffen aber »ieberum, »emt id^ auf bie 
Shraft be« QBor« blidte unb auf bie 93ottenbung ber QBerfe, tt)ie 
tnele 9Ä9riaben (bie ^ofteQ überjeugt i)ai>m unb tt)ie Äirc^ 
mit SO'Jpriaben 9Kännem )oon tbtn ienen ®eringen unb ^örfifd^en 

{fiVQtavÖQoi ixxXrjOÜu ngog aixcov ixelvcov xcöv evxeXeaxdxcov xal 



äyQoixcov) gefamtnelt unb nid^t an Joerborgenen mit unbefanntcn 
^lä$en, fonbcm befonbert in bcn großen Qt&bUn gebaut ftnb — 
id^ meine im fiJmglid^en 9?om, in 2lteyanbrien unb ^ntiod^ien unb 
in ganj Sägppten unb ßib^en, in 6uro»)a unb Sljien, in ben ©örfem 
unb Ortfd^aften unb in aVitn 93öHem — fo bin id^ »ieberum not» 
tt>enbig ge3tt>ungen^ )ur ^Prüfung ber litfac^e (jurücQ^ueilen vmb gu 
befennen, ba% jte nid^t anber« biefe« QBagni* but^fe^en foratten 
ate bur<^ göttliche Äraft/' ©emonftr, I, 2,13: Wften gibt e^ 
unter ben ©c^t^en, Säg9»)tiem, Säti^iopiem, 3nbem, Griten unb 

(opanxtxn. I, 6, 54 (cf. X, 7, 9): elg devgo naqä roig Aiyvnxloiq 
xal Ttaga Uigaaig Zvqoiq re xai 'Ag/ievloig xal nagä xolg xäq 
iaxoLTiäg rfjg yfjg olxovai ßagfiägoig, avrolg re roig tö tzqIv 
AvfiiLieQcordToig xal ^tiQUodecrtdroig i&veai, xal ßjtrjv xal nagä xolg 
xäg vrfaovg olxovaiv avrrj ixelvrj ij p^ard rov ^Aßqaäfi nohrela 
xal 6 TtaXalrarog xal Tidvrcov &q%ai6raTog rfjg ^eoaeßelag rgönog 
aTtovddCerai. I, 9, 14: ai^v ^ed) diä rfjg rov acDrfJQog ijfAcbv ei>ay- 
yehxfjg didaaxaXlag fivQla l&vi] xal Xaovg xaxd re TrdAeic ^<3lI 
XfOQOLg 9(al äygoi^g Tidgeariv iq/ilv dq/^aXfiolg ogav OTte'ödovra Tiqog 

rd avro. III, 4,45 (= 3:^eo»)|>. V, 26): ffb^ften finben fic^ in bem 
römif(^en 9?ei(^e, bei ben SPerfem, Armeniern, ^artbern, ©c^t^en, 

riväg dk ijdrj xal in' airä rfjg olxov/Äivrjg iX^elv rä äxQa, inl 
re rrjv 'Ivdöjv <p9daai xibqav, xal erdgovg ineg rov 'Qxeavov 
TiageX^elv inl rag xakovfjiivag Bqerravixdg vijaovg. III, 6, 25: 
ix rfjg rwv ^Irjaov fjLO^rir&v didaaxaXiag elairi vvv xarä rov 
Tzagovra xatgov iv SXoig roig inl yfjg idveaiv fjLvqia 7tki]&7] ov 
ßjtövov ävÖQWv, dAAd xal yvvaixcöv xal naidojv, olxerwv re xal 
äyQoixcov roaovrov reo rov IlXartovog juirj nei&ea^ai, <hg rov 
TioiTjrrjv xal drjiijiiovQydv rovde rov navrög julövov 'ßeov yvwQiCeiv 
xal fjLÖvov aißeiv, VI, 25,4. 

(30) Conftantin« ©(^reiben betrep ber ^eftfteUung be« Öfter» 
termin« auf ber Spnobe äu 9^icäa (Vit. Const. III, 19): "Eon rd^ig 

evnqenrfgy f\v näaai ai rcov dvrixcbv re xal /learj/jLßQivcbv xal 
dgxrcpcov rfjg olxov/ijiivrjg juegcbv naqafpvhixrovaiv ixxXrja(<u xal 
Ttveg rwv pcard ri]v icoav röncDv . . . ?v' dneg d' äv xarä rfjv *Po>- 
juiaioDV TiöXiv 'Ira^lav re xal 'Aq>Qixfjv änaaav, Aiyvnrov, Zna- 
vlag, FaXUag, Bgerravlag^ Aißvag, äXrjv 'EXXdöa^ 'Aaiav^v 
dio(xT]aiv xal novrixijv xal Kihxlav fjLiq. xal av/atpiovco (pvhir- 
rrjrai yvd>/ifj, aaixivoig rovro xal ri ifieriqa TtQoaöi^rjrat avveaig, 
XoyiCofidvrj &g ov /jlövov nXelwv iarlv 6 rcov xarä roi>g TtQoeiQfj- 
fxivovg rdnovg ixxXrjptojv oQV&fidgy dAAd xal xrXK 

^) 3um 0c^lu§ mag ^icr noc^ bic ^UUe ^imtic* ^Katern., De err. prof . 
relig. 20 fte^en, obgleld^ fte ttroa 20 So^re nac^ bem 91lcänum niebergcfc^rieben 
ift: y,Qui locus in terra est, quem non Christi possederit nomen? qua sol 
oritur, qua occidit, qua erigitur septemtrion, qua vergit auster, totum 



Seugniffc allgemeiner Säxt über ben Umfang unb bie 6tärfe ufw. 15 

(31) Slt^anaftu^, De incamat. 51,2: r/g ndynoxe äv&QcbTtcov 
'fjövv^rj duißfjvai roaoikov xal elg £x'6&ag xal AWlonag fj 
iligaag fj 'AQjuievtovg i\ Fd&ovg i\ xovg inixeiva rov *Qxeavov 
?£yo/idvovg fj rovg ineg ^Yqxaviav 8vrag ij dXcog roi^g Aiyvjctlovg 
xal XaXdaiovg nagekdeiv, roi^g q>Qovovvrag fiev fiaytxd, deiai- 
dalfiovag di inig rrjv q>iiaiv xal äyqlovg xöig rgönoig, xal 
dXcog xrjQiiiai jcegl äQsrfjg xal a(oq>Qoaivtjg xal xaxä rfjg eldtoXoDv 
^Qtjaxeiag, &g 6 r&v ndvrwv xiSgiog, ?J rov ^eov öivafiig, 6 xiigiog 
'^/idjv 7. Xq. ; cf. c. 38» 47 f. 

®ie ^ier gefammelten Seugniffe ^ahtn einen unglei(^en 3Bert; 
ein {utjer Kommentar möge {te ert&utem: 

g^ac^bem (gegen bie ältefte 2Ibft(^t, We in ^att^. 10, 5f, 
au^gef^roc^en ift) bie Äeibenmiffton burd^ 93amaba«, ^aulu^ unb 
Qlnbere eine^atfa(^e geworben war, mu^te bie „ganje^Belf' ali 
SWifjion^gebiet in^ 9luge gefaxt »erben; benn eine ©renje gab ed 
nid^t me^r, fobalb ber ^ei^ fxd) über Sfraet i)xm\x^ ern^eiterte. 
^om5g(i(^ ben ganzen ^ei^ in ^rje au^jufüQen, baju trieb bie 
it(^ere Äoffnung auf bie na^e 5Bieberhinft (Ib^fti unb ba« na^e 
Qiibt ber ®inge mäd^tig an. ®aU bie erfte ßrfd^einung Ci^rifti 
nid^t nur 3frael, fonbem ber ganjen SÄenfd^^eit, fo mu|fen aÜe 
93ööer Joon biefer ßrfd^einung erfahren; fte^t ba^ 6nbe aber xoxvh 
Ixd) öor ber ^ür, fo m\x% bie SWiffton^arbeit bemnäc^fl »oUenbet 
fein, ^alb überflog bie öon ber 3uhinfteertt)artung gefteigerte 
^l^ntafie bie »irfli^ geleiftete Qlrbeit: bie ^rebigt ift bereite in 
alte QBett gebrungen^; abjtd^ttid^e rbetorifc^e Übertreibungen loer» 
ft&rften bie fefte SuJoerjid^t, au« ber fie entfprungen toaxtn. Äiermit 
begann fofort bie SEÄiffion^legenbe. 3^re tieffte QBurjel ift im 
93orfte^enben aufgebedtt; i^re 6nttt>id(elung - jte i)at bi« xni 16.3abr» 
^unbert gebauert — t>erUef fo, ba§ altmäbUd^ faft für jebe« £anb 
ber 6rbe eine 9Äif|ton«gefd^ic^te erfunben »urbe, bie mit ben 2lt)ofteln 
begonnen i^abe. 3m ^Ibenblanb jebod^ n)irb, feitbem ber 6a$ »id^tig 

venerandi numinis maiestaa implevit, et licet adhuo in quibusdam regionibus 
idololatriae morientia palpitent membra, tarnen in eo res est» ut a Christiania 
Omnibus terris pestiferum hoc malum funditus amputetur." QQßieber einige 
Sa^rje^nte Mter meint 3eno öon Q3erona (I, 5, 4), ba§. fc^on faft ber gan^e 
Srbtrei« ^riftli(^ fei, unb ber Q3erfaffcr ber Jjfeuboauguftinifd^en Quaest. in 
Vet. et Nov. Test. 114 c. 31 fc^reibt: „Quodsi odio digna res esset aut aliquid 
haberet f allaciae, cottidie ex Christianis fierent pagani. porro autem, quoniam 
haeo veritas est, oottidie omni hora sine intermissione deserentes Jovem, 
inter quos sophistae et nobiles mundi, qui eum deum confessi erant, con- 
fugiunt ad Christum." 

*) 3ft nic^t tttoa bie urfprüng(i(^e ffaffung ber ©efc^ic^te be« erften 
^flngftfepeö (Act. 2) fo ^u öerftc^en, bag nun bad €nbe eintreten fönne, ba 
bamald in Serufalem bie 9^ej)räfentantcn oller Q3öl!er öerfammelt gewefcn 
feien unb fomit bad ^angelium su i^nen allen getommen fei? 



geworben toax, ba^ toon ben ^pofiteln nur ^etrud xni ^benblanb 
gefommen fei, 9iom ali bai einzige 3entrum aQer SERif|tondt5tigAnt 
gebadet ^ber man ^at ftd^ in 9){ai(anb auf ben ^))oftel 93amabad 
atö 6tifter berufen, unb aud^ fonft ^ben Q3erfud^e — unb )um 
5eit n>it{fame — nid^t gefel^tt, biefe obet jene ^auptft&btifd^e ®e» 
meinbe be^ QBeftenö mit einem beftimmten ^^oftel obet einem i^emt* 
fd^äler in Q3etbinbung ju fe^en* ®o(^ faQen biefe Q3erfu(^e erft in 
bie Seit be« eigentUd^en 2Äittelatter«. ®ie ©efd^id^te ber gRiflton«- 
legenbe ju befd^reiben, n>ätbe einen ftarten 93anb ftlQen* 

5)ie oben sub ^t. 1—4. 6-9. II iufammengefteQten Seugniffe 
geben bie uralte 93orfteUung toon ber ^^n Q3erbreitung beä &>an» 
geliumd in ber ganzen ^elt n>ieber. Über bie xt>xxUi6)t Q3er« 
breitung fagen fte faum ettt>a^ aud; aber bie Energie in ber QSer* 
breitung bezeugen fte aQerbingd, unb eine ^atfad^e n>ar e^, ba^ bad 
®oange(ium f(|on bamatö ju 93arbaren, (Sriec^en unb £ateinem 
gefommen n>ar unb baä römifd^e 9ieid^ burd^eUt IjKittt. 

9lr. 3 aSJiatc. 13, 10, ^att^. 24, 14) entl^ält bie allgemeine 
$^orie unb legt fte in ben SDlunb 3efu: .^auf ber ganzen ^SBelt )um 
Seugniä für aUe Reiben mu^ ba^ ^toangelium toerfönbet n>erben; 
bann fommt ba« Cnbe". 5)em tnt^pxxäft ba« enbgefd^i(^tlid^e 93ilb 
be« 9l»)ofal9ptifer« 9^r. 6 (Off. 7, 9)- 

^bfid^tlid^e ri^etorifd^e Übertreibungen bieten SPaulud 9lr. 1 
(I. $^eff. 1, 8; 9Wm. 1, 8; 9Öm. 15, 19f.^; ffoloff. 1, 6. 23) unb 
bie 2lt)oftelgefc^ic^te 9lr. 4 (24)g. 17, 6). 

®a^ bie Sünger 3efu, bie Ölt)oftel, ben Auftrag erhalten ^htn, 
in alle ^elt ju jief^en unb allen 9){enfd^en bad S)[>angelium ^u ))re' 
bigen, bej. ba§ fie biefen ^luftrag erfüllt ^aben, fagt 9^r. 7 
(gRarc. 16, 20; SKatt^. 24, 9; 28, 19; Qlpg. 1, 8; Praedic. Petri) 
unb aud^ ^x. 2 (ber in I. $im. 3, 16 aufgenommene £)9mnud) ift 
tt>o^l fo gemeint, ^er (Slaube, ba^ bereite bie llrat)oftel ber ganzen 
QBelt ba« 6t>angelium t)erlünbigt ^ahtn, ift fomit fe^r alt unb borf, 
aud^ »emt man ^atff^. 28, 19 nid^t für einen inJfprüngli(^en 93e' 
ftanbteil be« göangelium« SWatt^i ^ält, nxd)t erft bem 2. 3af>r- 
^unbert jugewiefen »erben. ®iefer ®laube if&ttt nid^t auffommen 
fönnen, n>enn man t>on ber n>irfii(^en ^ätigfeit unb bem Q3erbleib 
ber ^ti)Xiai)l ber ^t)oftet etn)a« 6id^ered gett>u^t ^tU. ^ud^ 
Clemen« 9?omanu« (9lr. 8) unb Sgnatiu« (9lr. 9) fe^en bie bereit« 
gefd^el^e Q3erbreitung bed S)[>angelium« auf ber ganzen QBett toor« 
au«; ber erftere f^rid^t babei in rl^etorifd^er Übertreibung t)on ^aulu« 
ate bem 9Rifjtonar, ber bie ganje QBelt gelehrt i^aht. 9Rit befonberer 
6ntf(^ieben^eit unb Älarf>eit enblic^ tritt bie 93orftellung bei Äerma« 
(9lr. 11) ]^ett)or; fein Seugni« ift um fo tt)i(^tiger, ate er ftet« ate 
9?epräfentant fe^r ^verbreiteter unb Joulgärer SJleinungen betrad^tet 

*) 6. tt>a« 93b. 1 S^ap. 6 au biefer (ot^t bemerft »orben ift. 



Seu^niffe aUgemeiner ^rt über ben Umfang unb bie 0tär!e ufto. 17 

n>etben barf. ^uf bet Srbe gibt ed sn>ötf gto^e Q3ö({er; aUen biefen 
ifi ba^ S)[>angenum butdf bie '21))oftet bereit toertttnbigt n>otben^ 
®ie mitflid^e OSerbteitung bed S)[>an9eKumä im erften Sa^r« 
f^unbert ift ben neuteftamentßd^en Sd^nften unb ben tttteften au^et* 
fanonifi^en ju entnel^mem 3n be)ug auf bie Sntenfität ber ^er* 
breitung Ufx^tn »ir nur bie bei ^x. 5 (^pQ. 21, 20) unb 9lr. 10 
(^Uniu«, ep.) angeführten ©teilen» 6ie ftnb aber t)on bober ^id^tig* 
feit 3ene bezeugt, ba^ fxdf unter ben t)at&ftinenftf(l^en 3uben )• 3. beä 
legten "iUufent^alt^ ^auß in 3erufalem (atfo in ben f^infsiger Sauren) 
bie 3abl ber (£^riften bereite auf ein t)aar ^aufenb belaufen ^at; 
biefe gibt no(^ me^r, nämUd^ ein 93itt> t>on bem Umfang unb ben 
folgen ber d^rifttid^en ^ropaganba in 93itb9nien unb ^ontu^ 
8. 3. ber 9?egierung ^rajan«. SKan ift erftaunt über bie ^irlung, 
n)ie ^Uniu« fte fd^itbert („civitates, vici, agri")/ unb möd^te ibr 
iaum ®lauben fcbenlen* Q& ift aud^ Qtxoi^, ba% ber Statthalter 
(Srunb i^attt, fie ju übertreiben* — um ben Äaifer »on generetten 
blutigen 9^epreffalien abjubalten — , aber bie Äau^tpunlte muffen 
bod^ rid^tig fein^ unb fie genügen bereite, um bai Urteil ju geftatten^ 
ba§ befonber« ftarfe ©igpofitionen für eine 9?etigion toxt bie d^rift- 
lid^e in ienen ^rooinjen )oorf»anben gen>efen ftnb (f. barüber bad 
3. Kapitel bei III, 9). 9lud^ bie „multitudo ingens" ber riJmif(^en 
Cb^^ften nad^ ^acitu« unb Clement j. 3. ber neronifd^en 93erfolgung 
ift 3u bead^ten. 

QBa« Suftin (9^r. 12) unb ber OSerfaffer be« ©iognetbrief« 
(^t. 14) über bie 93erbreitung bemerken, ift in ber Äauptfai^e au« 
ber ^b^orie gefloffen, ba« St>angelium muffe bereit« überall auf ber 
€rbe toerbreitet fein, ift alfo belangli>«*; aber »a^rfd^einlid^ liegt 
bem 3eugni« ®iaL 117 bie Äunbe jugrunbe, ba§ bie (^riftlid^e ^ot* 
fd^aft bereit« ju ben nomabiperenben Slrabem getommen fei, öon 
benen ber avß ©amarien gebürtige Suftin n>obl n>iffen tonnte, unb 
bie ^gabe, bie (Sc^t^en betreffenb, fann aud^ auf einer n>irfiid^en 
9^ad^ri^t htttxi)tn. SebenfaU« ift bie anbere 9lotis t>on ^idl^tigfeit, 

^) ^uf bie Cegenben, n>e(cbe ben apoftt^p^n ^pofitelgefc^icbten augtunbe 
Uegen, (aJTe ic^ micb nic^t ein, ba aucb ba« ^enige^ n>a« ettt>a al« gefc^i^tli^ec 
S^ern i^nen gugrunbe liegt, nicbt mefyv {lebet ermittelt n>erben !ann. (Sin paax 
^n^elbeiten n)erben in anberen ^bfcbnitten aur 6prac^e gebracht n>erben. 
^ie C^enben über bie 'iHt>ofteIteilung unb bie 9D^if|lon«gebiete ber ^poftel finb 
bargeftdit t>on £i)>fiu«, ^pofr. ^poftelgefcbicbten I, 1 (3. 11 ff. 

^ ^enfo n>ie er nnibrfcbeinlicb aucb ben Erfolg ber loon ibm ergriffenen 
S(72a§regeln übertrieben bat. 

^ ®a« 93ilb, tt>elcbe« ber Q3erfaffer be« ©iognetbrief« braucht, bie 
Triften feien in ber ^elt ba«, n>a« bie 6eele im 5^5rper fei, fe^t übrigen«, 
mag bie Übertreibung nocb fo groß fein, eine gett)lffe ©färfe ber Q3erbreitung 
t)orau«. 

t>.^ar na d, SRtffioiL 3. 9(uf{. II. 2 



18 ^He QSer&reitung bet c^rt1Ui(^n 9>^etigiotu 

ba^ 5- 3* 3tt{ttttd bie 3a^l ber i^beni^rifiten bie ber Subetic^rifiten 
beteitö überftieg. 93ebeutenbet frettid^ nod^ ift bie ^tgabe bti etnxid 
fpitet fd^reibenben ^feubockmend (6oter)^ ba^ bie (£fyn^tn iäfyU 
teid^er feien ate bie Suben (9^t. 13)* 93ent^t biefe ^tgabe aud^ 
auf fubjetthoer Gd^i^ung^ unb gilt fie aud^ )tmS(^ft mtv für ben 
^a», ben ber Q3erfaffer Oberf^aute (für 9iovx), fo ift fte bod^ 
aufOftrenb: um bad 3afn: 170 ^tte ein ]^en>orragenbev &fnfl in 
9iom ben dänbtvid, ba^ bie S^riften bie 3uben numetifd^ bereite 
gefd^lagen ^aben, unb ein anbetet t>ielgeteiftet S^^rift (3uftin) glaubt 
beteit« um bie SDlitte be« 3a^tf>unbett« ju »iffen, ba^ bie ^tifttic^e 
^to^aganba ilbet bie Q3dl{et no(^ ^inau^gteife^ ju benen bie jübifd^e 
^tebigt gefommen fei. 

3ut ^otteftut bet d^tifittid^en Übettteibungen ift bie 6ptad^e^ 
bie Cetfu« (9^t. 15) fül^tt, »ilttommen, ^eilid^ aud^ et ilbettteibt, 
aber nad^ bet anbeten ©eite; et tut fo, ate fei butd^ bie Q3etf(^&tfung 
bet foifetUd^en 9){a^ege(n untet 9){atc ^utel bad 6!|^tiftentum be« 
teit« im 5lu«ftetben* ®aöon fann feine 9?ebe fein; abet ba§ et ftc^ 
fo au^jubtüdten oetmod^te, ift immet^in ein 93en)eiö, ba§ e« ftd^ um 
ungel^eute SO'taffen toon Q^f^tiften nod^ ni(^t ge^anbelt f^aben farnt^* 

3)ie allgemeine $f>eotie, bie Äitd^e fei beteit« übetatt in bet 
QBett öetbteitet, liegt aud^ benQlu«fagen be«3tenaeu« (9^t. 17) unb 
Slemend 5lley. (9^t. 18) jugtunbe; abet bie be« leiteten öetbienen 
bennbd^ ^ead^tung; benn et ift mit t)ielen SWenfd^en au« oetfd^iebe- 
nen (Segenben jufammengettoffen, unb et bejeugt au^etbem, ba§ 
ftd^ „m6)t wenige'' ^^ilofopl^en bem ff^tiftentum 5ugett>enbet ^aben, 
unb ba§ bie d^tiftlid^e 9?eligion«t)f>ilofop^ie mit bet ptofanen ju 
tiJDalijteten begonnen ^at. ®e« Stenaeu« eingaben abet — aud^ ba« 
übet Sbetien ©efagte tt)itb füt juoetläfjtg gelten bütfen — fallen 
jebenfall« fÜt Äitd^en in (Setmanien unb bei ben Selten in« @txox(S)t; 
benn ^iet fonnte et au« eigenem QBtffen betid^ten; fte jinb auc^ 
gemeint, voo et oon batbatifc^en 93ölfetn ft)tid^t, bei benen fid^ ba« 
tid^tige ff|>tiftentum finbe, obfd^on fie bie ^eiligen Sd^tiften in il^tet 
&pxa<fft nid^t befi^en. fit fetbft bemühte fid^ auf« eiftigfte, um bet 
SÄifpon willen, bie feltifd^e St)tad^e ju lernen (adv. haer. I prooem. : 

Tiegl ßdgßoQov diaXexxov xo nXelarov äcxo^ov/xai) — ba« tt)at 

eine gto^e 5lu«na^me: bie d^tiftlic^en SWiflionate fiimmetten fi(^ 
feiten obet gat nid^t um bie QSolfefptac^en, f. Ä oll im ,^etme«'' 
gSb. 43 (1908) S- 250, bet abet m. (£. tttoa^ übettteibt 

®ie 9Kitteilung be« Spolpctate«, ^ifc^of« oon €»)|>efu« (9lt. 19), 
ift oon jebet $^eotie unabf>ängig unb ba^et wettooll: et bezeugt, 
ba§ et Cl^tiften au« allen ?:eilen bet QBelt, b- i). be« 9lei^, pet- 
fönlt^ fennen geletnt ^abe; et fd^teibt xim ba« 3. 190. 

®ie ^u«fage bc« OTärtprer« ^op^tu« bot bem O^ic^tcr (^x. 16) aeigt, 
baS in aUcn ^roöinjcn unb Gtäbten 'iMpen« bamal« dl^riftcn öor^^anben marcn. 



3eudniffe angemeiner S^tt über ben Umfang unb bie Gtärfe ufn>. 19 

„^a^t ftnb f^on aüt 95ätger e^riften'', ruft ^ettuaian au« 
(9it. 20^), ober — titoai abgef^n)&^t^ aber no^ immer gewaltig 
übertreibenb — „faft ber größere 5eü in jeber 93ärgerf(i^aft i^ 
(fynfäxd)" l 3tt fiartl^ago unb ber t)rolonfularif(^en ^roöinj mu^ 
bai QifyAfttntaxn bereit« im 3. 197 fel^r f2ar{ angetoa^fen getoefen 
fein^ fonft ^Stte ^ertuQian nid^t fo fpred^en unb mit ber großen 3al^l 
ber (Sänften gerabeju breiten fömten. ^u^ ba« toerben tt>ir i^m 
glauben^ ba^ leine Örtfd^aft, lein ©tabtiDiertel in feiner iseimat f^ei 
s>on ibnen n>ar^ unb ba^ {ie ftd^ in alten (St&t\btn hü l^inauf ju ben 
^ö^ften fanbem ®ie unmutigen klagen ber Reiben fiber bie 93er- 
me^ng ber fil^riften »erben fo tt)iebergegeben fein, tt)ie fte lauteten 
(logtffäciKu« bei SWinuciu« ^eßy, 9^r. 21): man begegnete ben 
Soften auf ©d^ritt unb $ritt, unb man fül^lte jtd^ im eigenen 
isaufe t)on i^nen befd^r&nlt unb bebrol^t 93on „tantis milibus homi- 
num" fprid^t 5ertuUian; bie« tt)irb leine Übertreibung fein* 3fiE aber 
ba« Sl^riftentum in Sart^ago vxtb ber |)rolonfu(arifd^en ^roioinj 
in berfetben ^rogrefpon im folgenben Sal^rl^unbert gewa^fen, fo 
mu^ bie« ®ebiet 5. 3« Sonftantin« übertDiegenb d^rifttid^ gen>efen 
fein, unb man öerfte^t e«, tt)ie biefer Äaifer (9^r. 28) e« afe ein 
n)efentlid^ d^riftlid^e« Canb anfe^en lonnte. 3n bie SDlitte }n>if(^en 
ber 3eit loon ^ertuttian« ^pologeticu« unb ber Sonftantin« f&tit 
bie ^irlfamleit S^prian«, SWan empfängt au« feinem 95rief- 
n>ed^fel ben lebl^aften Sinbruä, ba^ bie ^^riften Sart^ago« bereit« 
nad^ loielen ^aufenben jäl^lten; fagt bod^ S^^rian, n>ä^renb ber 93er-- 
folgung be« ®eciu« feien t&glid^ tauf^nbe loon litterae pacis au«- 
gefteUt tt>orben (ep. 20, 2)^ ©agegen beruht bie Slufjäl^Iung fold^er 
barbarifd^er 93öKerfd^aften, unter benen jtd^ C()riften finben (Adv. 
Jud. 7, t)gL Äippol., Philos. X, 34) nid^t auf einer fidleren Äunbe, 
tt)ie fd^on bie naiioe Äinjufügung ber „insularum multarum nobis 
ignotarum et quae ennmerare minus possumus" ben>eift^« 9^ur 
bie allgemeine ^unbe, ba^ ba« S^riftentum aud^ fd^on ju mehre- 
ren barbarifd^en 93öllem gelommen fei, barf man al« juioerläfjtg 
l^nnel^men. 93ead^ten«tt>ert ift aud^ bie 2lnnaf>me ^ertullian« — 
auf einer Statiftil berufet fie natürlid^ nid^t — , ba§ bie fff>riften 
iufammen bereit« jal^lreid^er feien al« irgenbein, fei e« aud^ nod^ 
fo gro^e« 93olt; t)gl ba^n ben 9lu«brud ff^prian« 9^r. 23* 

®ie 3eugnifre be« Örigene« (?nr^22) fmb be«f>alb fo tt>ia- 
lommen, »eil er ber erfte unb einzige d^riftlid^e 95erid^t- 

*) ^u« ber Seit 6:^)prian« bcp^en ttnr bie erfte Angabe über bie 3a^I 
ber Triften in einer ®cmeinbc, itäntlic^ in ber römifc^cn (Cufeb., h. e. VI, 43). 
^reili^ ift bie Angabe nur eine inbirette: ber r5mif(^e 93ifd^of (lorneUu« gibt 
We 3a^J ber 5lleri!cr unb bie 3oJ^l ber öon ber 5^rc^e Hnterftü^tcn an; f. unten 
5lop. 3, ^fij^nitt 14. 

*) ^ber (e^rreic^ ift, »ic pc^ Syippol^t (1. c.) ald ße^rer ber Q3ötfer ber 

ganzen ^be n>ei§. 

2* 



20 ®i« Q3erbreitun0 ber c^tlfttlc^cn Q^ettgion. 

erftatter in biefem Seitalter ift, toet^et bie xtlatx\>t 
(5p&vU6)Uxt ber fil^riften bezeugt, imb 5tt>ar bejeugt er (1), 
ba^ eö no^ loieU 9^ationen^ „non solnm barbarae, sed etiam 
noßtrae", gibt, ju betten bai €^riftentum ni^t gebnmgen ift, bej* 
t)on benen eS nur ein ganj Heiner ^eil (ettt>a bie ®renibet)öl{erung) 
gefrört fmt^ — er emanjipiert fid^ atfo t)on ber bogmatifd^en ?tbeorie, 
imb bie* »iU um fo mel^r befagen, oli er bie Eegenben, ^l^oma* 
fei nad^ ^artf^ien, ^nbrea* nad^ Sc^tl^ien gegangen ufu)*, auf- 
genommen i)at — , (2) lonftatiert er, ba§ eS nod^ nirgenbtt)o eine 
ganj d^riftlid^e ©tabt gibt — fo tt)irb man bie (oUUt c. Cels. III, 30 
8u loerftei^en l^aben^ — unb ba§ in jeber einjetnen ©tabt bie 3a^l 
ber £l(>riften t)er^ältni«mä^g nid^t gro§ ift, (3) räumt er 6^elfu* 
gegenüber ein, ba^ bie fil^riften, gemeffen an ber 3af>r ber 9?ei(^» 
bärger, je^t nod^ „ndw öXlyoi" feien, »äl^renb fie bod^, gemeffen 
an il^rer urfprüngttd^en Keinen 3al^I, ein „nXfj&og " feien, (4) fd^Ue^t 
er — nid^t nur einmal, fonbem tt)ieberf>ott — au« ber ftarfen unb 
ftetigen Suna^me ber ([^riften, ba^ i^re 9?ettgion einft aUc anberen 
öerbrängen unb aUein l^errfd^en »erbe, (5) mad^t er auf bie junef>- 
menbe 5Berbreitung beö €f>riftentum« unter ben 9?eid^en unb Äod^* 
geftettten unb SWatronen aufmerffam unb bemerft, ba^ bie 3al^I 
ber ©Triften ftetig »äd^ft, obglei^ bie 3af>t ber (mifltonierenben) 
ße^rer abnimmt*, (6) erft&rt er — gegenüber Selfu* — , ba§ bie 
d^riftlid^en SWärfprer bigl^er „dXfyoi xarä xcuqovq xal atpödga 
eioQl&fjirjroi'' gett>efen feien*. 5)a« aße* pnb eingaben, burd^ bie 
itd^ Örigene« auf8 t)orteitf>aftefte t)or feinen 95orgängem au^äei^net» 
9lud^ feine ^iotij über bie 3a^t ber 3uben^riften ift tt>id^tig. — 
©ie Slngabe beö ^oxpi)pxxvii (9ir. 24) ift lel^rrei^, »eil jte ben bei 
ben Äeiben verbreiteten Sinbrudf t)on ber 2lu«breitung be« ©Triften» 
trnni tt>iebergibt: fte bejeugen, ba^ €^riften überall ju ftnben ftnb* 
Örigene« l^atte (5»3» be« ^l^ilippu« 2lrab«) gefagt, e« gebe 
nod^ nirgenbtt)o eine ganj ^riftti^e ©tabt» 3tt>ei 3Äenf^enalter 
\p&Ux ^pxx6)t Eucian ber SWärtprer (9^r» 25) t)on „urbes integrae", 
bie d^riftlid^ feien. 6r, ber ©prer, i^at biefe Sluöfage in 9^icomebien 
gemad^t, unb in ber ^at »iffen tt)ir, ba% eö in ©prien unb in Elften« 
^l^r^gien am Slnfang be* 4. 3a^^unbert« Orte gegeben ^at, bie 

^) Ce^rreic^ ift, ba§ er bobel j. $. bicfclben 9^ationen nennt, öon benen 
ed bei ^ertulUan 1. c. ^eigt, t>a% bad d^tiftentum au i^nen gefommen fei. 
äbrigend leugnet Origened nic^t, bag einige au« biefen ^Rationen bie c^rift- 
tic^e ^rebigt gehört l^öben, unb, einem läffigeren ©pröc^gebrauc^ folgenb, 
fpric^t auc^ er etliche 97{a(e fo, a(« fei ba« ^riftentunt auf ber gangen QBelt 
verbreitet. 

*) @ie fann inbe« auc^ anber« verftanben n)erben. 

3) Über biefe wichtige Angabe f. 93b. 1, ©c^lugbetrac^tung. 

*) ^ie« fte^t freiU^ in einem t>o(emif(^en 3ufammen^ng, ber e« Origene« 
nahelegte, bie 3a^l ber t^riftlic^en ^Wärt^rer mögttc^ft gering erfc^einen au laffen. 



Seugniffe aUgcmcincr ^rt über bcn Umföug unb bic 6tär!c uftp. 21 

fo gut tt>ie ganj d^rtftUd^ tt>aren» ^uf ®runb ber €inbrü<Jc, bie jene 
^rot)tnjen boten S f>at Eucian aud^ behauptet, ba^ „pars paene 
mundi iam maior'' bent ^riftUd^en ®lauh^n anl^&nge« SO^an be« 
ü6)tt bai „paene", 5)ie C(>riften tt>aren in jenen ©ebieten immer 
no^ bie Heinere Äälfte, aber f(j^on reichte i^re 3a^l in einigen ®e* 
bieten bü an bie £&lfte ^eran. ^a^ n>erben toxv bem £ucian glauben 
bthrfen, »ä^renb »ir ^ertuUian, ber 110 Sa^re früher ^^nßd^e« 
be^uptet l^atte^ ben ®tauben ))erfagen mußten. Cuciand Angabe 
tt)irb burd^ eine Stelle in einem 9lefltript beö SWayiminu« ®aja 
(9^r* 26) gefolgt ©iefer Äaifer fagt im 93li<J auf biefelben ©ebiete 
(Serien unb Äleinafien), ba§ „faft äße SWenfc^en ben ©ötterglauben 
»erlaffen unb ftd^ bem 95otle ber Sf^riften anfd^lie^en" . 

9lu« Slmobiu«' unb Eactantiu«' gjlitteilungen (9^r. 27) ift nid^t 
loiel ju lernen — ba^ fd^on t)or ber Seit be« ®eciu« bai C^riftentum 
au aUm barbarifd^en 9^ationen gebrungen fei, tt>irb, tt>ie tt)ir gefe^ 
Ifahtn, buxd) Origene* »iberlegt, fott>ie burd^ Seugniffe be« 4* 3a^r- 
l^unberf«. Slber bie eingaben be« €ufebiu« (9^r* 29) i)erbienen no^ 
95ead^tung. ®ne 2lu«breitung«gefd^i^te be« S^riftentum« i)at er 
freili^ ni^t gegeben unb tonnte ^e nid^t geben — teil« tt>eil er leine 
Quellen fttr eine fold^e befa§, teil« tt)eil feine bogmatifi^-^iftorifd^e 
^orftellung eine aHm&^d^e 9tu«breitung«gefd^id^te ni^t anlief, fon- 
bem nur eine intenftöere 5Berbreitung* Syten^t) ift ba« fil^riftentum 
aud^ nad^ €ufebiu« bereit« bur^ bie ^poftel, bie bie Qlufgabe unter 
ftd^ loerteilt l^atten, in abfd^lie^enber ^eife auf ber ganzen ®elt 
verbreitet gett>efen^. 3a er ift in biefer Äinftd^t nod^ einen ©d^ritt 
weiter gegangen: bereit« fil^riftu« felbft l^at bie ®elt mit feinem 
|>eiligen 9Zamen erfüllt; bereit« ju i^m tamen „/itJ^eot Jcrot" au« 
tt>eit entfernten Eänbem. Äier tt>ar il^m bie Eegenbe vom 93rief- 
med^fel 3efu mit Slbgar t)on €beffa von ^öd^fter 93ebeutung. Sie 
tritt gleid^fam loitariierenb ein für bie fonft fe^lenben Seugniffe, ba^ 
3efu« feine ^irffamfeit weit über ba« 3ubent)oa unb ^aläfttna 
^inau« au«gebef>nt i^at (f. o, ^uä) I Rap. 6). 95i« jur Seit be« 
Sommobu« tt>ei^ Sufebiu« nid^t« t)on 93elang ju berieten; er »ieber« 
f>olt nur immer tt>ieber, tt)ie ja^lreid^ unb überall »erbreitet bie 
ffl^riften gett)efen feien, unb er marfiert ben Eintritt ber neuen 9?eli' 
gion in bie „ßaai?£iovaa nöhg" unter filaubiu« unb bie Sluf- 
merffamteit l^eibnif^er ©d^riftfteller auf biefelbe unter ©omitian. 
Qlber in bejug auf bie Seit be« ffommobu« l^at er eine befonbere 

^) Q3on ^^t^gien unb ben ^^ac^barptoDin^en fagt fc^on ^ionpftu« ^(e^. 
(bei Cufeb., h. e. VII, 7), ha% bort bie ^menfc^enreic^ften ^rc^n^ »ären. 

*) OTenn er bennoc^ III, 37, If. t)on Söangeliften f^wric^t, bie nac^ ber 
Seit ber ^^oftel rote ht jidfAnav dvtjxöoig Toö tijs niote<oe Xdlyov geprebigt f^ätUn^ 
fo {inb nic^t bi«^ unerreichte Cänber unb Q35Ifer 5u loerfte^en, fonbern fok^e 
^eile biefer ®ebiefe, beten 93ei>5l(erung bi«^ nic^t« oom ^ongelium gehört 



22 ^^ Verbreitung ber c^riftlic^en Q'^eligion. 

jeitgendfltfd^e Quelle (loieUeid^t im Sufammenl^ang mit ben ^pol* 
{oniu^-^tten) befeffen: et n>ei^^ ba^ bamatö bie ^ropaganba bed 
Sf^riftentum^ einen bebeutenben ^uff^n)ung genommen i^at^ unb ba^ 
fpeaieU in 9lom jal^lrei^e loomel^me unb begüterte ^etfonen mit 
il^rem ganjen i^aufe unb i^rem ganzen ®ef(d^(e^t biefer 9^eligion 
beigetreten ftnt) ^ Äierauf mattiert et noä) jweimat bie Steigetung 
bet ^topaganba, n&mlid^ untet ^l^ili|)|)ud ^tab^ nttb in ben Sa^t« 
it^nttn, bie bet legten gto^en ^etfolgung unmittelbat lootau^« 
gegangen {tnb* 9tit biefe Sa^tje^nte gibt et an (bie Stellen {tnb oben 
nid^t audgef^tieben), ba^ nun in ben b^^^ften k^ttnfttütn am i5ofe 
unb im ©taate — felbft in ben StattbatteteiftteUen — &}xx\tm fo^en^ 
unb ba^ bie 9^eUgion gto^ ^nfeben bei ®tie^en unb 93atbaten 
'ott>ie t)otte S^eibeit befeffen b^be; bie 3abl bet Cb^ft^« — ^^ ^^^t 
te bad menf^enteid^fte Ö5oK untet ben Q38ßetn — fei fo gto| ge* 
mefen^ bo^ bie ^t^en ttbetaU ju tlein gen>otben feien^ man ^ht 
{te babet niebetgetiffen unb neue^ gtö^ete an i^tet QttVi^ gebaut* 
^an batf ni^t öetgeffen, ba^ Sufebiu«' Äotijont t)on Slteyanbtien 
übet ^aläftina unb ©^tien ettt>a big 9^icomebien teid^te, ^it 
baben fd^on ge^ött^ ba^ bie S^tiften bott am ^ablteid^ften n>aten* 
93om ^benblanb unb t)on 9?om tt)u§te et ni^t t)iet, unb babet 
metben n>it bie 93ebauptung^ SO^a^entiu^ fei utfptüngK<J^ Stiften« 
fteunbli^ gen>efen, um bem tömifd^en 93ol{e ju gefallen 
unb ibm ^uf^meid^eln^ nid^t füt gan^ glaubbaft galten fömtem 
5)a§ in 9lom im etften Sa^tje^nt beö 4. Sabt^unbett« bie fi^tiften 
fo jablteid^ tt>aten bej. bie öffentlid^e SWeinung in bet ©tabt fo be- 
bettf^ten, ba§ SWayentiu« beöb<*li> bie ^a^te bet ^^n^ttn^tnttb» 
iiti^teit 3eitn>eilig aufgefegt i^at, ift na^ bem^ n>ag n>it übet bie ^vti- 
bteitung unb Stätte bed ^^xxftmtami in 9^om aui fid^eten Quellen 
be« 4* 3abt^unbett« »iffen, ted^t untt>abtfd^einlid^» Sufebiu« b<^^ 
biet einen ^tagmatidmu« in ^nn>enbung gebta^t bet in bejug 
auf ben Orient pafTenb voax, nid^t abet in bejug auf 9?om. 

©amit mögen bie tt)i^tigften 95eobad^tungen etfdböpft fein, bie 
ftd^ ani bm oben gefammelten QuellenfteUen etgeben. ^ai bie 
©tabien bet SWifltondgefd^i^te betrifft, fo ftnb bie gto^en 2luf« 
fd^tt)ünge — feit bet Seit unb ^itffamfeit be« ^aulu« — (1) butd^ 
bie St)od^e be« Sommobu« unb feinet nä^ften 9^a^folget, (2) butd^ 
bie Sabte 260 — ^303 bejei^net. 3n biefen jwei ^erioben i)at äugen» 
fd^einlid^ eine ftatle Sunabme ftaftgefunben, bie ftätffte in bet legten 
Cpod^e, ®ie etfte, gtunblegenbe ^eriobe fübtte ju S)avii' unb ©tabt« 
gemeinben; in bet jmeiten (feit fiommobu«) tt)utbe ba« Sb^f^ntum 
f(^on ein gto^et ^aftot in ben ^toöinjen unb im 9?eid^e; in bet 
britten fd^id tte e« fid^ al« ^eltfitd^e beteit« an, bie Äettfdbaft im 

^) ^SHefe Angabe tt>irb beftätigt burcb bie ^begefe^gebung be« römifc^n 
93ifcbof« daHift in be^ug auf SITlatronen. 



SeugnifTe aagemeiner ^rt übet ben Umfang unb bie 6tdr!e uftp. 23 

®tbkU ber öffentU^en 9ieIigion unb bamit im @taate anzutreten 
unb tonnte juglei^ triumpl^ierent) barauf f^inn>eifen^ ba^ feine ^te- 
bigt bie tt)ilben Sitten barbarifd^er 955tter gemitbert fnibe^ 



QBie man au^ immer über ben ^ert ber einzelnen ^u^fagen 
urteilen mag^ bie in biefem Kapitel in bejug auf Sie 93erbreitung 
ber d^riftli^en 9leKgion jufammengefteUt ^nb — ft^er ift, ha% |t^ 
fttr leine anbere 9?eUgion, bie in ber Äaiferaeit t)om Often in bo« 
römifd^e 9iei^ eingebrungen ift^ and) nur amtäl^emb ettoai ^l^n« 
ttd^e« Sufammenftetten t&|t. ^ai 6elbftben>uM^in^ n>el^eä {t^ in 
biefen ^u^fagen fpiegelt, ift loon ben anberen 9%eIigionen ebenfO' 
tt>enig errei^t tt)orben, tt>ie ber tatfä^ß^e Srfotg ber SWifpon«« 
tätigfeit* 3ene« ^ett>u§tfein, tt)ie e« »on Anfang an auftrat, ba§ 
biefe 9leHgion für aü^ SJienf^en beftimmt unb fofort in ade £anbe 
ausgegangen fei, ift in feiner einen ^urjet t)on ber prc^l^etif^en 
unb eö^atologifd^en ^rebigt be* Subentum« ^tt ju erftären; aber 
in ber anberen ift ed genuin d^riftli^. SO'Zan n>u^te {t^ aU Sänger 
bed 6^b^ftud Sefud mit bem ®otteSgeifte im 93unbe, ber nunme^ 
bie ^bftd^t unb bie !^aft ^at, bie SWenfc^b^it ju »erben, ju burc^« 
bringen unb in ^är^e bie 3abl ber Srn>&l^(ten arii atten 93öl{em 
)um 93o((beftanb ju bringen. 

^) ®ad ^Bac^dtum ^t in ben faft brei Sa^r^unberten niemals 9<üd' 
fc^Ulge unb i^toetlid^ iemold einen (otiaftanb erlebt, ^e ^teUe in ^eubo- 
C9t>tiand G(^rift De singularitate clericorum o. 1 („Ecclesia, quae per segni- 
tiem nostram redigitur per dies singulos ad nimiam pauoitatem**) tommt 

nicbt in 93etra(^t, ba biefe ^bbanblung bem 4. So^rbunbert angehört unb 
bie abnebmenbe 5^rcbe bie bonatiftifcbe ift (f. meine ilnterfuc^ung in ben 
^ejten unb Hnterf. 93b. 24 Ä. 2). — SWan tonnte fi(^ für bie fogar am €nbe 
beS 4. SobrbunbertS noc^ immer relativ fc^n>a€^e ej^n{it)e ^Verbreitung bed 
^riftentumd auf eine Q3emer!ung bed bonatiftifcben 93if^ofd 93incentiuS loon 
^artenna in ^Otauretanien berufen, ber (f. ^uguftin, ep. 93, 22) gefcbrieben 
bat: „Quantum ad totius mundi pertinet partes, modica pars est in com- 
pensatione totius mundi, in qua fides Christiana nominatur." SUQein b^er 
ft>ri(bt ber ^onatift, ber baS i6aut)targument ber fatboUfcben 5^rcbe für ibre 
Legitimität, bie ötumeniaität, n>iberlegen toiU. strenggenommen bat er 
Ja re<bt, unb ^uguftin nennt ibn aucb, freiließ ironifcb, einen „homo doctus": 
nHrflicb n>ar baS ^riftentum su ber 9}^ebraabl ber barbarifcben Q35(!er notb 
nicbt gefommen. ^ber biefe Wolter ftanben fosufagen überbaut)t nocb nidbt 
3ur 9rage. ^uguftin ernxibert ibm, ber cbriftlicbe ®Iaube fei in biefer fo turnen 
3eit fcbon au «)ielen barbarifcben 935(!ern gefommen, fo bag fi(b brevi tempore 
bie ^Skidfagung ^rifti erf üQen tt>erbe, bag bad S^ngeUum auf ber ganzen 
QBeit n>erbe geprebigt tt>erben. Sr geftebt alfo bu, ba| nocb teinedn>egd alle 
Q35aer bi^ber bad QEoangeUum gebort boben. 



24 *3>i« Verbreitung ber c^riftlic^en O^cdglon. 



$at4»tbatctt ber «Mfi0tt»gcfd|id|te. 

[14-37 ^iberiud, 5laifer.] 

30 5lonftituierung ber ®emeinbe in Serufolem unter Ceitung ber ^pofttl 

(<=)>etrud tritt an bie Qpi^). 
Hebräer unb ioeUeniften in Serufolem« 9Qßa^I ber ^eniftifc^n @iebenmänner* 
Qtepi^nu^ unb bie QSerfolgung ber c^riftKc^en i^eUeniften in Serufalem. 
aufgetriebene ioeUeniften Derftreuen fic^ über Subäa unb Gamaria. ®emeinbe' 

bilbung bafelbft. 

S)ad ^^nebrium in Serufalem beginnt eine (Segenaftion im Canbe bid nac^ 
^ama^fud ^in (@aulud ^aulud). 

31 i5erbft bed Sa^red (toa^rfc^einlic^ 18 90>lonQte [fc^toerlic^ fc^on 8] nac^ ber 

^uferfte^ung) QSele^rung bed Gaulud ^Qulud. 
31—34 ^Qt^ud tt>ir!t in ^amadfud unb auc^ in ber ^roDina Arabien. 

34 ^aulud ge^t nac^ Serufalem unb fiefyt ben ^etrud unb ben i5errnbruber 
Sacobud/ fobann ge^t er über CÜdfarea )u längerem QBirfen nat^ ^arfud. 
93arnabad, 

[37-41 eialigula, Äoifer.] 

^^ilippud/ ^etrud [unb So^anned?] tt>ir!en in (3amarien. 

^^iU))pud unb ^etrud tt>irfen an ber pbiliftäifc^n 5lüfte. ^er S^ämmerer 

aud ^t^ii)t>ien. ^etrud tauft ben i5aut)tmann in ^farea. 
^S)ie t)ertriebenen ioeUeniften ^ie^en mifflonierenb burc^ ^^5niaien bid d^^rn 

unb ^ntioc^ien unb belehren au(^ (Briec^en. 
®rünbung ber f^benc^riftlic^en ®emeinbe in ^ntioc^ien. 
„^pofttV unb „^opfjtUn'' ttnrfen atö gWiffionare; ^^rot)^eten" unb ^ße^rer* 

erbauen bie (Sin^elgemeinben. 

[41-54 Claubiu«, Äaifer.] 

QSarnabad bringt ben ^aulud aud ^arfud nac^ ^ntioc^ien; bort fommt ber 
9^ame ^^riften" auf (»ann, iff ungen>ig). Q3on bort ^lanJoofle <3Wiffion 
in G^rien unb diUcien. 

42 Q3erfo(gung ber {erufalemifc^en ®emeinbe in Serufalem burc^ i5erobed. 
Sacobud/ 3ebebäud* Go^n, toirb Eingerichtet, ^etrud gefangen gefegt, 
entfliegt aber aud bem ®efängnid. ^ie 3)t>5lfapofte( t)erlaffen Seruf^Iem; 
ber i5errnbruber Sacobud tritt an bie 6pi$e ber ®emeinbe, bie auc^ ein 
^(teftenfoQegium ^t; anbere Q3ernHinbte 3efu n)erben Q3orfte^r pal&- 
ftinenfif^er ®emeinben« ^ie 3tQö(fat>ofte( fommen nur noc^ loorüber- 
gelS^enb nac^ Serufalem. 

91a(E 42 unb t)or 47 bie t)on ber antio^nifc^en ®emeinbe audgef^nbe 97{if(lon 
bed 93arnabad unb ^aulud auf dppern (Gergiud ^aulud), in ^ifibien 
(^ntioc^ia), ß^caonien (3conium, C^ftra, ©erbe); Oegenmiffion ber 
Suben Don ^ntioc^ien @pr. an^. 

48 nHi^rfc^einUcE bad fog. ^poftel!on)i(« 

48—51 n>aErfcEeinft(E bie fog. anleite 9}^if(londreife bed ^aulud unb @i(ad 
in bad mittlere unb norbtt)eft(icEe ^(einafien, nac^ 97{acebonien unb ^c^K^ia 
(49 Snbe ober 50 Anfang bie ^nlunft in dorint^ [nac^ ber ^feftfteaung 
bed ^rofonfulatd bed ®aaio bafelbft]). 



^uptbaten ber 9J{tffion^f(^i(^te. 25 

49 Subenebift bcd Slaubtud in 9^om (bamatö Qcib ed bafeU>ft fc^on eine 
©^ripenßemeinbc). ®ö« 9Wifpon«-^epaar ^ri«ca unb 'iaquUa. 

51 QBinter — 54 Äetbft tpo^rfc^einli* g>auluÄ in Gcp^cfu«, QBirffanrfeit 
in ^flen. -^ 

[54-68 Snevo, Äöifec] 

54/5 wo^rfc^nlic^ jttjeiter ^ufcnt^Ct bed ^ubi^ in G[orint^, QBir!famfeit bi« 

noc^ 9a);^rien. 
55 ^nöpen ttxi^rfc^inlic^ ^poulud in Serufalem gefangen gefegt. 
55—57 wo^rfc^nttc^ ^uUt« in QÜäfarea gefangen gelten- 
57/8 g>aulu«' $ran«port nac^ 9^om. 

58—60 ^ulud in 9^om gefangen. ®a« gWatcuöeöangettum in 9^om berfagt. 
60ff. ^ulud in Spanien unb mx^mold im Offen. £ucad/ ber griec^ifc^ ^r)t 

unb felbftänbige 93eg(eiter bed^PouIu^^ fc^reibt bie^H)>ofteIgefc^ic^te. ^i^n 

in ^Itnatien unb (Pallien. 
60/1 (61/2) Sacobud^ ber ioermbruber^ uHrb in Serufalem Eingerichtet. 
64 Gommer 9^eronifc^ Q3erf6lgung in 9lont; ^trud [er toav nur n>enige 

9){onate in 9lom] unb <3>aulud n>erben Eingerichtet. 
66—73 ber Jübifc^e 5Weg gegen 9^om; c« beginnt bie 3crtrümmerung be« 

iübifc^en (^rriftentumd. 

[69—79 g3efpaflan, 5laifer.] 

70 3erft5rung 9erufalemd. (Sfycifttn unb 3uben treten aucE für bie öffentliche 

93eurteilung immer me^r auMnanber. 
QBirfen bed ^^redb^ter^'' So^anned (toaErfcEeinlicE auc^ bed ^poftetö ^n- 

bread) in Qpf)i\u^ unb ^fien (ob aucE ber 3tt>ö(fiünger So^anned 

bort^in gefommen ift?); ^f)xlippn^ unb feine ^n>eidfagenben''^ ^öc^ter 

iaffen {tcE in i&ierat)oUd in ^E^^gien nieber. 

[81—96 ©omitian, S^aifcr.] , 

93—96 bie Offenbarung 3oEanni«. 

93—96 bie ©omitianifc^e Q3erfolgung. 

93—95 (96/7?) ®er erfte 6:iemen«brief jeigt bie römifc^e ©emeinbe atö ftar!, 
gefeftigt unb auf bad OBo^l ber ganzen 93rüberfcEaft b^ad^t. 3uräc!- 
treten bed cEaridmatifcEen ^aftord. ^riftentum im i5aufe ber *c^kUDier. 

^e apcftoUfc^e 6uperintenbenten-Organifation, bie ber ^in^elgemeinbe nocE 
nicEt bie DoOe @elbfteinbig(eit gegeben^ tt>irb aHmäEUcE abgelöft burcE 
bie pre^b^teriat-epiftopale Organifation, bie ficE feit ber 3eit um 100 
aUmä^UcE in aQen i^rc^en in bie epiffopal-monarc^ifcEc ummanbelt. 

[98-117 ^raian, ^aifer.] 

3aEIreicEe 3ubenaufftänbe in ber ^iafpora. 

111—113 ber ^Uniudbrief unb bad 9^ef!ript bed ^aifer^; ungefähr gleichartig 
bie 93riefe be^ Sgnatiu^. ^iefe n>ie iene geigen bad QQßacE^tum bed 
O^Etiftentum« in Q3itEt)nicn unb ^ften. Sgnatiud ftirbt in 9^om bcn 
gWärtprertob. 

[117—138 Äabrian, Äaifer.] 

3uHfcEen 120 unb 130 ift t)txmntli^ ber Q3ier-Qp(>.-^anon in "Elften entftanben. 
124/5 tooJ^x^df^nixd) i^abriand (Schreiben an ben ^rofonful SOtiniciud ^un« 
banud. 



26 ®^^ Q3erbreitunö t>er c^rifttic^cn 9lcligiott. 

125/6 [?] bie ^polo^ie bed Quobratud. 

130—150 tpa^rfc^elnlic^ ble Gc^rlff ,,^c Cc^re bc« Äcrrn bitrc^ ble jtoöCf 

132—135 ber Q3ar!oc^ba-^ricg in^öläftlna; Serufölem öetnic^tct; Q3au Joon 
^e(ia. ^Qd Subenc^riftentum toirb ^u 6e(ten. ^Tlarcud^ ber erfte Reiben« 
c^rifrlic^e 93if€^of in Serufaletn-^iHeUa. 

130—180 bie i5aupt|>eriobc ber QBlrffamfeit ber ®noftifer, bie ober für bte 
SO>{inton toenig bebeutet boben. 

[138—161 ^ntontnu« ^u«, 5laifer.] 
138—161 (trfeOelc^t 138—147) bie ^Mpologie be« «Hrlftibe«. 
138/9 9){arcion fommt nacb ^om^ grünbet 144 bie marcionitifc^ S^v^, bie 

in bie gan^e ^riftenbeit einbringt. @<^5t)fttng ber marcionitifc^ 93ibe(, 

bie aud bem ®xmgeUum unb ^ouludbriefen befte^t. 
140—150 f))äteftend ift in 9^om bad @^mbo(/ bie t>on i^ren 9^eaen{lonen 

n^enig t)erfc^iebene Urform bed ^poftolifumd, entftanben unb «verbreitet 

ficb t>on bort. 
<S>ie ^^pofteJ" fterben au«. 
93oIb nacb 150 bie ^2l)>o(ogie Suftin«, nvenig f^ter nxibrfc^inUc^ ^atian« 9^ebe 

an bie (Briedb^n; geraume 3cit bamat^ fein ^^^ateffaron^. 
154 f^teffen« ^ob^farpd Q'^eife nacb 9^om; fein 9D>l&rt^rertob 155 (156). 
9^eftripte be« 5laiferd ^JMu« nac^ ^fien unb ^^la gegen bad tumultuarife^ 

Q3orgeben gegen bie Triften. 
155—160 Suftin« Dialog mit ^r^pbo. SHc Cntftebung firc^^ttc^r ^Gcbulen'' 

beginnt um biefe 3^it. 

157 (156) ^Otontanu« unb feine SPropbetinnen treten auf; bie firc^Uc^n 
^^opb^tcn^ fterben au«, bej. n>erben t>on ber S^v^ nic^t mebr er- 
tragen. 

[161—180 9Warc ^urel, Äaifer.] 

161—169 bie sapologie be« gWiltiabe«. 

163—167 (öieOeic^t 165) Suftin ftirbt. 

Um 170 bie 93riefe be« 0ion^fiu« an t)erfcbtebene Proben, t>on ibm felbft 
gefammelt ebiert. 

^ortgefe^te (Sorge ber r5mif(^ ®emeinbe für bie (Befamtürc^. 

160—176/7 bie ^llpologie be« <3WcUto öon 6arbe«. 

172 nxibrfcbeinlicb bie Apologie be« ^oHinari« ^n i^ieropoU«. 

173—188 (f))äteften«) nimmt ba« 5^nig«bau« in (Sbeffa ba« ^riftentum an, 
n)elcbe« burc^ ba« fc^on geraume 3^it Dorber erfolgte auftreten be« 93ar- 
befane« feine (Sigentümli^teit er^It. 

176—180 bie Q3erfolgungen fteigem pc^. 

176/7 nKibrf<^. bie Gd^rift be« delfu« gegen bie Triften. 

177—180 bie 6up<)Ufatio be« ^t^nagora«. 

177/8 Q3erfoIgung in ®aUien. ®er Q3rief ber ®emeinben t)on ßpon unb 
Q3ienne. ^m Snbe ber 9^egierung be« ^axt ^urel gibt e« cbriftlic^ 
(Bemeinben in ieber SProt)ina Don (Germanien bid ^g^pten unb bon 
Gpanien bi« )ur @üboftecfe be« Gcbtoar^en 9){eere« unb bi« nac^ SO>{efo« 
potamicn (ob aucb in 9^orbn>eft*3nbien?). Gtarfe Q3erbreitung in 6!ar- 
t^ago unb ^frifa, tt>o fic^ ein lateinifc^« ^riftentum mit (ateinifc^ 
93ibel entn>ic(elt. ^«oleic^n tnttoxddt ficb ein f^rifcM Sb^ftentum im 
Offen, ^e ft^rifc^ uberfe^ung be« ^iateffaron« n)irb bier fanonifc^. 
SProDin^ialfV^noben beginnen, gunäc^ft in 5^inafien. 



i5au))tbaten ber SO^iffton^fc^ic^te. 27 

[180—192 ffoinmobud, S^aifet.] 

®ie c^riplic^e ^Ädfcrin^ SWarcia. um 180 fpätcftcn« e*ö<)fun9 bc« 9^.$.« 
{^poffoUft^-fat^ottfc^ ©c^riftcnfammtung) in Qi^om, bem bie lateinifc^ 
ilbetfe^utiö auf bem 5uße gefolgt ift. Ungefähr gleichseitig tolrb bort 
bad antignofHfc^ au Interpretlerenbe ^auff^mbol atö ®(aubendregel 
gelKinbl^abt unb erhält bet QtpxStopat ble Qualität be^ ^poftolatd In 
ioinfic^t ber Ce^rüberlieferung. ^efe (£nrungenf(!(Ktften toerben aUmä^llc^ 
Don ben anbeten 5^€^en real))iert. 

180 bie SO^ärt^rer t>on (3clli in ^frifa; ^ox^tx bort bad SO>{art^rium bed 
9^anip^mo (erfted afclfanlfc^ed). 

180—185 ba« SWart^^rium be« oorne^^men ^poöoniu« In 9<om. 

181—190 ble Q3ü(^er bed antloc^nlfc^n Q3lf(^ofd$^p^llud an <tautol^cud. 

180—190 ble alejanbrlttlfc^ 5^rc^e unb Äatec^etenfc^ule treten nun erft In 
ba« £i(^t ber Oefc^lc^te. ®er ^ße^rer^ unb SWlfllonar ^antänu«; fein 
QBlrfen In ^Snblen''. kernend ^le^anbrlnud beginnt feine QQßirffamfelt. 

181—189 Srenaeu« fc^relbt In £^on fein große« QBert. 

188/9-198/9 ber römifc^e 93lf<j^of «Irtor arbeitet an ber Hnlpalerung ber 
S^lrc^en unb ^t auc^ bei 9){arcla Anflug. 

188/9—231/2 ^emetrlu«,ale5anbrlnlf(iS>erg3lf(l^of. Unter l^mbeglnnt^gpt)ten 
(bl«^>er blfc^ofdlo«) 93lfc^öfe ju er^lten, Inbem ber alejanbrlmfc^ 93lfc^of 
Oberrec^te ausübt. ®ad C^rlftentum bringt in 9^om unb fonft ffärfer 
in ble gebllbeten unb t>orne^men ^elfe ein. 

[193—211 ©eptlmlud eei>eru«, römlfc^er Äalfer.] 
197 ^ertuUlan« QQßerte Ad nationee unb <ta))ologetlcu«. 
190-200 ber ^rotreptlcu« be« (Hemend ^le^anbrlnu«. 

202 (203) ble 5^atec^umenem>erfolgung bed Geptlmlud @et>erud. 
202—210 ble i5auptn)er!e bed Giemen« ^le^^ auger^lb Qlle^anbrlend loerfagt. 

203 gWart^rlum ber ^ecpeim unb Selldta«. 
203/4 Orlgene« beginnt feine £e^rtätlgfelt. 

[211—217 (laracaaa, Äalfer,] 

(Um ben ^tanfang bed 3. 3a^r^. fc^relbt ^^lloftratu« feine 93iograp^le bed 
^poUonlud t)on $pana o^ne Q3erüclft(^tlgung (Sf)xift\; auc^ feine Quellen 
^aben nlc^t auf ble c^rlftllc^e Clteratur elngen>lr!t.] ^er Hinflug ber 
f^fc^en 5$alferbamen tt>äc^ft. 

211—217 Orlgened* 9^elfe nac^ 9^om; er genannt ^nfe<>en auc^ bei ben Äoc^- 
gebllbeten unb unternimmt ^a^lrelc^e £e^r- unb SOZlfflonörelfen; tt>a^r- 
fc^elnllc^ 218 tt>lrb er jur ^alferln 93^ammöa nac^ ^ntlod^len au rellglon«- 
p^llofop^lfc^en Q3ortr&gen gerufen. 

212/3 ^ertuHland Gc^rlft Ad Scapulam. 

[218-222 ^agabal, Äalfer.] 

Q3erblnbung bed 3m|>erlum« mit bem Äo^enprleftertum t)on Smefa. 

217/a— 222/3 ffaaift, römlfij^er 93lfc^of, unlflalert ble <5>artelen In ber römlfc^en 
®emelnbe unb befefdgt ble 5^rc^e bur^ Steigerung Im ^lerlfaltömud 
unb burc^ SO^llbe In ber 93ugfrage. edn ®egner dlppol^t muß ba« 
Selb räumen. — ®le c^rlftllc^en ^ße^rer^ fterben aud, bej. njerben Joon 
bem S^lerud nlc^t länger me^r ertragen. 

Um 220 ble afrlfanlfc^ 6^nobe unter ^grlpplnud über ble 5le^ertaufe; 
UHi^c^nllc^ um biefelbe 3ett oftflelnafmtlfii^ 6^nobe In Sconlum über 
ba^felbe ^^ma. 



28 ®»^ Q3etbreltung ber c^riftlic^en Q^eliöion. 

[222—235 eeöeru« ^lejanber, 5lalfet.] 

Sr fteUt tie 93ttfte ^rifti in feinem £atarium auf unb ift benQi^riften fceunbUc^. 

^e 93ifc^ofdfirc^e ift nun t)oiaommen axx^eftalUi, be^gfeic^en ber f^ietatifc^ 
(Botte^ienft, ber {tc^ ober in ber ^rebigt ein eigenartiged unb toi6)t\^t&, 
auc^ für bie SO>{ifflon bebeutenbed ^ment erf^. ®ie gnoftif^n heften 
{inb burc^tt>ed ^urüdgemorfen^ ebenfo ber Snt^ufiadmud unb ber t)ietiftif(^ 
edc^atoh^fc^ 9^igoridmud. $ro^ ber Q3emA^unden ^ertuHiand [De 
idololatria] unb bed nun nieberdefü^lagenen 97{ontanidmud bürgern ffa^ 
bie C^riften immer me^r in ber QQßelt, ben bttrgerlid^en 93erufen unb ben 
Q^eid^dorbnungen ein. (3e^r sa^ireic^e 93idtttmer finb in ber erften 55älfte 
bed 3. So^r^. d^drünbet tt>orben. ^e S^v^ miflioniert burc^ i^re Sciflens 
unb i^re ^eiligen 93efi$tümer unb Orbnungen, loiel tt>eni9er burt^ beruft- 
mä^ge 97{if|lonare. 

222—235 ioippoipt richtet eine ec^rift an bie S^aiferin <=aiammäa. 

232 Origene^ flebelt nac^ Säfarea ^a(. über* 

[235—238 ber 93arbar gWajiminu« ^f)xah 5laifer,] 
@^ftematifc^e Q3erfo(gung bed c^riftlic^en 5l(erud. ^ontian unb i&ippol^t 

nac^ @arbinien bet>ortiert. 
235 bie (Schrift bed Origened Exhortatio ad martyrium. 
236—250 ®er römifc^e 95if<^of ffabian bringt bie Orbnung ber römifc^en 

®emeinbe aum re(atit>en ^bfc^Iug. ^ie „fieberen QQßei^n^. 

[238—244 ®orbian, Äaifer,] 

[244-249 ^^iCipou« ^rob«, S^aifer.] 
Ott (Kit loor feinem antritt bereite Q3eaie^ungen aum ^riftentum gehabt unb 

ift a(d 5laifer ben Triften freunblic^. 3e ein ^rief bed Origened an if^n 

unb an feine ®attin (3ei>era. 
[244 ber 9^euplatonifer ^Motin (f 270) mt M in 9^om nieber; Q3tüteaeit 

bed 9^eup(atonidmud ettt>a bon biefer 3eit an unb bed fubUmierten 

@^nfretidmud; n^idf ta &eia xatä tä ndfQta.] 

246—248 ba« QBer! be« Origene« gegen delfu«. 

[249-251 ®eciu«, Äaifer.] 

250 bie f(^tt)ere f^ftematifc^e Q3erfo(gung. S)eciui^ tPiQ in ^om Ueber einen 
®egen!aifer bu(ben atö einen c^riftlic^en QSifc^of. 

250ff. bad ^irfen d^priand in ber O^ic^tung bed daUift unb im 3ufammen« 
fc^Iu^ mit bem römifc^n Q3if(^of Sorneliud s^r 5lonfo(ibierung ber 
Q3ifc^ofdfirc^e^ )ur 9^iebern>erfung aOer 6c^idmen unb )ur fc^ranfen- 
lofen SulafTung ber d^riften (aud& ber „Lapsi") jur ftrd&lic^en QSuße 
unb O^efonaiUation. <S>a^ notmtianifc^e 6dS^idma in be^ug auf bie 
„Lap8i".5rage verbreitet jic^ fc^neU in vielen ^roöinaen ber ®{>ripen^t. 
gWorgenlänbifc^ ^araUele in (S^prian ift <3>ionppu« \>. ^le^anbrien. 
Q3eibe groge 93ifc^öfe bereiten bie Q^eic^^firc^e öor. 

[251—254 ®aUu«, Äaifer.] 
^ie Q3erfo(gung fet^t aufd neue ein. 

[254-260 QSalerian, Äaifer.] 

255ff. (Streit awifc^en (BUp^ann^ öon O^om unb Cpprian ilber bie i^e^er» 
taufe. 

257 ^udbruc^ ber t>alerianifc^en Q3erfo(gung. 

258 öiytuö t)on 9?om unb (St^prian SWärt^rer. 



55aupfbaten bet ^i\^n^S^\6)U. 29 

[261—268 ©oüicnud, 5löifcr.] 

^SHe ^ufl^uttd bet Sbifte feinet Q3atetd gegen bie Triften (ommt einem 
SoUranaeMft gleic^. Q3ieraidiä^ride ^eben^^t für bie 5^r(^e^ in bet 
fk {ic^ t)5aid an bie QBelt anpagt^ ober i^re fpesififc^e ®oftedv ^rifhtd- 
unb ^ufetpte^ungdle^re fic^ nit^t tauben lägt. QSeginn bed S0>{5n(^tumd. 

[270 eüiHt, bie 15 93ü(^t bed ^orp^^riud gegen bie Triften.] 

[270-275 ^ureUan, Äaifer.] 
Unfrdftiger ^nfa^ su einer Q3erfotgung. 

[284-305 ^ocletian, llaifer, ba^u 97{acimianud i^etculiud fDn)ie 
©aleriud unb ^nftantiud ^lorud atö ^faren.] 

9leuotbnung bed 9^eic^d. 

295-302 6^nDbe bon QMva. 

[300 ettt>a, i5ietocled^ 6tatt^a(ter üon 93it^^nien, 6treitfc^tift gegen bie 
Triften.] 

302/3 93eginn ber biocletianifc^n Q3erfo(gung^ bie ftunöc^ft im dftlic^n Orient 
(®alenud) am ftärfften, im tt)ef(Uc^n Ofjibent (Glonftantiud) am f(^tt)a(^fien 
auftritt^ Dom 3.305 ab (SD^aj^minud ^a<^) <^^ <^nt f(&r(ften im n>eft(id^en 
Orient n)ätet, n)ö^renb fie in ben übrigen teilen bed 9^ei€^d erlifc^t. 

eeit etn>a 300 beginnt bie ec^riftfteHerei bed (Sufebiud (^^ronif unb balb 
barauf „5ttrc^engef<^ic^te"). 

[306 CÜonftantin^ 3mt)etator (BaHiarum ; SO>{a^ntiud^ i5errfc^er in 9^om.] 
304—310 bad QBer! bed SHrnobiud Ad Nationee unb bie Institutiones bed 
£actantiud. 

311 bad abgestt>ungene ^oleranaebift bed (Saleriud. 

312 @ieg bed ^aiferd (£onftantin über SITla^entiu^ (27. Oft.) an ber miU)if(^en 
93rücle. 

312/3 Sonftantin unb Ciciniud erlaffen ^uSOZailanb bad allgemeine ^oleran)- 

ebift, ba^ bereite implicite eine ^riiDUegierung ber 5^rc^e enthält. 
313/4 UKl^rfc^einUc^^ £actantiud De mortibus persecutorum. 

313 97{a^minud ^a^a^ bid dule^t graufamer ^riftensoerfolger (Q3erfuc^, bad 
^riftentum Uterarifc^ )u bidtrebitieren [gefälfc^te ^ilatudaften] unb au- 
gleich in getoiffen (Zurichtungen nac^a^a^nten), Don Ciciniud gefc^Utgen. 

314 (£onftantin unb Ciciniud in Spannung unb 5^rieg; Ciciniud bebrüdt bie 
C^riften. Sonftantin erfUirt fi^, o^ne bie @taatdfulte au berbieten^ burc^ 
feine firc^enfreunbUt^en 97{agna^men immer entft^iebener für bie fat^oU- 
fc^e 93ifc^ofdfirc^. 

324 donftantin ^deinberrfc^r, nac^bem er ben Siciniud befiegt unb Eingerichtet 



30 ^^ Q3erbreitund ber c^riftUc^n 9^e(igion. 

3tt>eite« ÄapiteL 
Sur itttmfitoctt ^ttl^xtitimt. 

©ie intcnfit)e 95erbrcitung be& €^riftentum« tritt in etfter Eittie 
unb am beutti^ften in bent St arte gefügt ber 6^l^riften jutage« 
^r biefe« ©tärlcgefÜf^I legen ber gifer in ber 95erbreitung, ba« 
©elbftbett>u§tfein, ba^ 95oIf ®otte« ju fein unb bie toa^x^ 9^eligion 
8U fKiben, bie Äraff ber ©emeinf^afWbitbung, bie ungef>eure ^ätig* 
feit jur ©ebanfenbilbung fott)ie ber ^rieb, aUe^ QBertöoße, voai bie 
Äultur unb bai 9?ei^ boten, an |t^ ju jiel^en, Seugni« ab ^ 5)iefe 
SWomente finb bereit* bef^^ro^en »orben. ^SJtan taxtxt aber bie 
inten^öe 93erbreitung au^ no^ an anberen fünften lonftatieren* 
3m fotgenben ift eine Überfi^t gegeben über bie 93erbreitung bei 
C^riftentum« (1) unter ben ^omebmen, 9lei^en, ©ebitbeten unb 
Beamten, (2) am Äaiferbof, (3) im SWititär unb (4) unter ben 
Stauen. Äieran »erben ftd^ bie 9^a^ri^ten über ben Äir^enbau 
anreiben; benn fte pnb für bie intenftt)e QSerbreitung öon befonberer 
ggßi^tigfeit. 

(1) 3)ie QSerbreitung unter ben QSornebmen unb 
9?ei^en, ©ebilbeten unb Beamten. 

^aulu« f^reibt I. £or. 1, 26: ,,Sebet an, meine 93rüber, eure 
93erufung: ni^t öiele ®eife na^ bem Sfl^if^, ni^t t)iele 3Ääd^tige, 
ni^t »iele t)omef>m ©eborene, fonbem bai ^öri^te ber QBelt ^at 
®ott tttüSf^Ü, bamit er bie Reifen juf^anben mad^e, unb bai 
6^tt>a^e ber 3Belt i^at ©ott ertt)äblt, bamit er bai ©tarfe auf Rau- 
ben ma^e, unb bai niebrig ©eborene ber ^elt unb ba« 95erad^tete 
^t ©Ott erttJäl^tt, bai ba nx6)iS ift, bamit er juf(ibanben ma^e, 
toai ba ift, auf ba^ fxä) tjor if>m fein ^eif^ rübme"*, 5lnbere 3eug- 
niffe öon ber dlteften 3eit an hxi jur 3eit be* 9Ji. Qluret beftätigen, 
ba^ bie ^riftli^en ©emeinben bamal* ganj übem>iegenb ani ge- 
ringen Eeuten, au« SWaioen, S^eigelaffenen unb Äanbtt)erfem, be- 
ftanben b<^ben. £elfu«* unb ffäciliu« (bei SWinuciu« ^eliy)* fagen 

^) 3n biefcm ©tnne barf man »on ber bcfonbercn SWifflonö-, Organi« 
fation«-, ^robuftlond- unb *2lfflmilationd(raft fprecben, »eld^e bad 
aitt ^riftentum bttoä^vt ^t. ^uc^ ^ier fte^en alle übrigen 9^eügionen im 
9^ei(be toeit ^utüc!, ja crfc^cinen faft nHc ^ilftofc 93erfuc^e. 

*) 3u biefer ©teöe bcmerft Origcne« (c. Gels. III, 48): „d^ ift mögUcb/ 
ba§ biefe QBorte einige auf bie SD^einung gebracht ^oben, dd ob fein tt>eifer, 
gebilbetcr unb öerftänbiger 9Jlenfc^ au unferem ®(auben Sutritt ^aht.'' 

») Orig., c. Gels. I, 27; III, 18. 44; VIII, 75 unb fonft. 

*) gWinuc, OctoK). 5. 8. 12; f. auc^ Cucian, ^eregr. 12. 13 unb sadftibe« 
9^^etor, Orat. 46: bie ©Triften fl^en nic^t im 9^ate ber ©täbte. 



3ur inten{U>en QSerbreitung: Q3orne^me, 9^elc^e unb Q3eamtcii. 31 

e^ audbrüdtlid^, unt) bie Apologeten r&umen eö ein^ (oelbft bie 
95eamtett ber Äir^e gef>i5rten öfter« bem niebetften ©tanbe an 
(f. 0. II. gSuc^, 4. ^ap.)\ 

Snbeffen l^at f^on ^aulud angebeutet, ba^ au^ einzelne QBeife 
unb ^&^tige unb lootnef^m (Gebotene Si^riften gen>orben ftnb % unb 
er fe^t loorau«^ ba^ e« Sl^riften gibt, bie @nat)en ^ten* ®ie Apoftel- 
gefd^i^te beft&tigt bai: in ff^pem tt>urbe ber ^rotonfut ©ergiu« 
^auhuS gett>onnen (5It>g. 13, 7— 12)S in Qltl^en ©ion^ftu« ber Areo* 
IHigite (9^)g. 17, 34), in 5f>effatoni^ /rttid^t n>enige ^auen ani ben 
oberen ©täuben'' {^pQ. 17, 4), in 95eröa (üipQ. 17, 12) be«glei^en. 
Au« 9löm. 16, 23 ergibt jt^ ba% btt ©tabttömmerer Craft in 
([orintl^ gläubig gett>orben ift^ 9tu^ ^ri«ciUa, bie SWitarbeiterin 
be« ^au(u«, ntu^ if^rer l^enoorragenben ^ilbung tt>egen ju ben 
oberen ©täuben geregnet tt>erben (f. bei 4). ^Uniu« berietet an 
ben Äaifer ^rajan, ba§ in 95itf>9nien „mtdti omnis ordinis" ju 
ber ^l^riftenfette übergegangen feien. ®egen begüterte unbarm^erjige 
^^xifttn eifert ber 3acobu«brief *, entwirft i)on il^nen ein traurige« 
95ilb unb beHagt pd^, ba| jte fetbft im ®otte«bienfte bei)or8ugt 
»erben. 3n 9^om tpurbe ^omponia ®räcina, „insignis femina**. 



^) @ie n>enben e« aber )um greife be« ^riftentum«. 

^ G. 5^nopf, ^e fojlale 3ufammenfe|^ung ber älteften ^benc^riftl. 
(Bemeinben (Stfc^r. f. ^^col, u. Ä. 1900 6. 325ff.), ©crfclbe, ^a^- 
apoftoUfc^e« 3eltalter, 1905, 6. 64fF. ^uc^ ». ©obfc^ü^, ®ie urc^rift- 
Uc^n ®emeinben, 1902, tft in einigen ^bfc^nitten gu t)erg(eid^en. Übrigen« 
befagt ba« fpdrUc^ detail, ba« für bie apoftolifc^e unb nac^apoftoUfc^ 3eit 
bier )u ®ebote ftebt, nic^t Diel mebr al« bad, n)a« man auf ®runb einiger 
angemein iatttenber 6teUen unb a priori an^une^men b<^t. 0eigmann 
übertreibt m. Qt. ben proletarifc^en unb unüterarifcben Q!b<^ratter ber älteften 
®emeinben. ^ie pauUnifc^en Q3riefe müßten anber« lauten ober ^aulu« 
mü%U ein fc^lec^ter ^äbagoge gen>efen fein, n>enn feine Cefer grögtenteil« 
ber unterften, verlorenen (Sc^ic^t ber Q3e)i>dl!erung angehört t)ätUn. Q3on 
ber aufreibenben Gorge um ba« tägliche 93rob unb ber bittren 9^ot be« Ceben« 
^ört man in ben Briefen faum ettt)a«. ©aber tt>irb bie 9Jle^rjabl ber ®cmeinbe- 
mitglieber tt>o^l aum fleinen 93^itte(ftanb gebort ^en. — 3n feinem 93u(^ 
über bie 93eteiUgung ber Triften am öffentlichen Ceben in Dorconftant. 3eit 
(1902) M ^igelmair au(^ \>on ber Stellung ber Triften )um Gtaat unb 
ben Qtaoi^mUxn (6. 76ff« 125ff0 gebanbelt 

*) 3^re 93e!e^rung n>urbe ftet« mit bcfonberer ffreube in ben Oemeinben 
aufgenommen unb era&b^t; logl. n)ie noc^ ^uguftin im 8. Q3uc^ ber ^onfeffionen 
über bie ®en>innung be« berühmten O^ebner« Q3ictorinu« fpric^t unb ben 
allgemeinen <5a^ (VIII, 4, 9) über bie Q3orncbmcn, bie pcb befebren: „quod 
multis noti multis sunt auctoritati ad salutem et multlB praeeunt secuturis/' 

«) g3gl. über i^n £ig^tf oo t in ber (£onttmp. 9les>. Q3b. 32 (1878) e. 290f ., 
llellner im ,,5latbolir 1888 ©. 389ff. unb QBenbt im Kommentar aur 
^t>oftelgefc^. 

») O^riplic^e reifenbe Äanbel«leute ebenbort c. 4, 13 ff. ^e fo oft in 
ber äl^ften Literatur ficb finbenbe QBarnung Dor nUwt^la besiegt fic^ n>o^l 
in erfter Cinie auf ^aufleute. 



32 ®i^ Q3erbreitung bcr c^tiftfic^en 9^ettgion. 

gewonnen (f. ^acit., ^2lnnaL XIII, 32) — ba^ fie ff^riftin gett>efen 
ift, ift »enigften« fe^r tpa^rfd^einßd^ — unb haVb barauf ber ^onful 
3titii« ^öiu« Qüemend unb feine ®ema^lin ©omitiUa (f. bei 2). 
^efe Stfotge unb Sl^nli^e muffen ber bortigen Sf^riftengemeinbe 
balb n>eiteren 3ntt>ad^ an SDlitgtiebem avii ben beffeten Stönben 
gebrad^t iJKiben^^ Sgnatiu^ fe^t in feinem 95riefe an bie römifd^e 
®emeinbe öorau«, fie fei fo einflu^eid^^ ba^ fte fein SRartprium ju 
hintertreiben vermöge* ©a^ tt>ar nur jif befttr^ten, tt)enn bie ®e- 
meinbe rei^e unb angefel^ene SDlitglieber befa^, bie burd^ 93efted^ungen 
ober bur^ xi)x Qlnfe^en eingreifen fonnten. ©a§ e« fotd^e, öor allem 
^anbeltreibenbe fi^riften, in 9?om gab, jeigt ber Äirte bei Äerma«. 
Qx fprid^t t)on römif^en fff>riften, bie ba feien i[Ane<pvQ(iivoi nqay- 

/larelaig xal nXo^q) xal tpiXlaig idvixaig xal äkkaig JiQayfjiarelaig 
xov al&vog rovrov (^anb* X, 1), unb t)on nXovxrjaavxeg xal yevo- 
fievoi ivdoi^oi naqä xolg i^veaiv (©im. VIII, 9)^* ^uf bie 9^eid^en 

in ber ®emeinbe lommt er au^ fonft i5ffer« in feinem 93u^e ju 
fpre^en unb mad^t il^nen fd^tt>ere 95ortt)ürfe '. 93on ber 93efe^rung 
einer i)ome^men 9Jömerin erjä^tt 3uftin im ^nl^ang ju feiner Apo- 
logie (II, 2). 2lug öome^mem ©ef^le^t mu§ au^ jener ^orinu« 
gen>efen fein, öon bem Srenoeu« (bei 6ufebiu«, h. e. V, 20, 5) f^^rid^t*. 
3n ben Qlpologeten gewann bai £f>riftentum gebilbete Scanner* 
95or allem aber gab e* unter ben fog. ©noftifem ©elel^rte unb 
Genfer erften 9?ang«: niemanb tann bie nni erf>altenen ^agmente 
beg 95alentin lefen, o^ne fi^ öon bem f>o^en ®eifte unb ber feinen 
95ilbung biefe« SWanneö berührt ju füf^len, ©a^felbe gilt t)on feinen 
Stillem ^tolemäu« unb Äeracleon; f. ben 95rief jene« an bie ^ora 
unb ben Äommentar biefe« jum 3of>.«6t). 9Rarcion war fo »ol^l* 

^) (Safflu« ^io (LXVII, 14) fagt, ba§ außer fernen« unb ^omltlüa 
auc^ loiele anbete, bie 5U ben @itten ber 3uben abgeirrt n>aren^ Don ^omitian 
n)egen ,,®ottloftgfelf verurteilt würben, xal oi fihv anedavcv, ol dk x&v yovv 

ovai(öv iareQrj^aay' tj 6s AofjUiiXXa vneQODgla^ fi6vov elg UavdaxslQeuiv (cf. LX 

VIII^ 1, n)o erjä^lt xo\xh, baß 9^croa bie "^Innaöen auf ^febeia unb tübifc^e 
&ebendn>eife unterfagte). ^Ue biefe finb au0enf(i^einUc^ CÜ^riffen gen>efen unb 
)n>ar minbeftend aum ^eU begüterte. 9]^an ogl. bie in ber®omitina-5$ata- 
fombe gefunbenen 3nfc^riffen; f. be 9'loffi, ^rOittt. 1865 e. 17f. 33f. 89f.; 
1874 e. 5f. 68f. 122f.; 1875 6. 5f. ^uc^ ber Senator unb Äonfular 
^cüiud ®labrio (®io 1.^ c) ift möga*ertt>eife ffi^rift getoefen (f. bei 2). 

*) ^ fä^rt fort: vsuQtjfpavlav iieyakviv ivsSvoano xai vyfrjX6<pQOvec iyirorxo 
xai xariXutov xtjv dXij&eiav xal ovx ixoXXi^^oav toTs öixaioig , aXkä figta x&v 
i^&y awi^Tjaav, xai avxtj ^ 6dos ^övxiga avxoTg i<paivexo, 

^ Gint. 1 : xi &de vfuXs hoifidCexe dygovc xai noQaxa^eig nokvxBXtls xal 
oixoSofiäs xai olx^fiaxa fidxata ; g3if . 1, 1 , 8 ; II, 2 ; III, 6, 5 f. ; III, 9, 3 f . ; III, 11,3; 
gWanb. VIII, 3; XII, 1, 2; eim. IL IV. VIII, 8; IX, 20, If.; IX, 30, 4f.; 
IX, 31, 1 f. 

*) Eiöov ae XafJUiQ&g nQaaoovxa ev xfj ßaaüuxfj avX^ xai evÖoxifuTv nagd 

UoXvxdQTtq), 3u htm ^uöbrud f. (£pip|>aniud (haer. 64, 3) über ^mbrojiud, 
ben ^T^äcenad bed Origened: '^^ißg. x&v Siafpav&v h avkaXg ßaaiXixaXs, 



3ur lnfenflt>en QSerbrcitung: QSorne^me, 9'^eic^e unb 93eamtcn. 33 

^abenb, ba^ er ber römifc^en Äirc^e 200 000 ©efferjen fc^enfen 
tonnte (f. o. n. 93uc^, 4, Aap.). Ob man au« 5Iriftibe«, <apoL 15, 4 
fc^tte^en batf, ba§ e« um ba« 3. 150 unter ben 9li(i^tem fd^on ein- 
jelne C^riften gab, ift ungemi^ ^ 

Sinen beutlici^en Sinfd^nitt mad^t bie 3eit beS (^ommobni. 
€ufebiu« berid^tet nad^ einer und nid^t mef^r er^Itenen QutUc, ba^ 
bamate bie d^rifttid^e ^rebigt in aßen Greifen fid^ verbreitete, cSorre 

fjdi] xal r&v int 'P(l>fsrjg si fidXa nkoikcp xal yhei diatpavcbv 
nXeCovg inl rrjv atpcov ö/jioae ^fcoßetV navoixl re xal nayyevfj aorttj- 

glav. [Qt fetbft belegt ba« fofort burd^ ba« 93eifpiel be* SlpoUoniu« 
in 9?om, ber iebenfaU« ben ^öd^ften ©t&nben angehörte, n^a^rfd^ein* 
Kd^ fogar Senator »ar^. 93ieUeid^t nid^t t)ie( fpäter ift jene 3nfc^rift 
au« Oftia ju fe^en (f. in. gSud^, 3. Aap., Syfur« II), bie bett>eift, 
ba§ SWitglieber ber gens Annaea S^riften gen>orben ftnb, unb ebenfo 
fte^t e« feft, ba§ f^on gegen €nbe be« 2. Sa^rl^unbert« mei^rere ^om« 
ponii ate ff^riften geftorben finb*. ^ementfpred^enb erjäl^lt ^er* 
tuUian*, bie Äeiben beftagten fid^, ba§ Eeute „omnis dignitatis" 
jum" ff^riftentum übertreten (Ad nat. I, 1; Stpol. 1), unb er felbft 
fagt, biefe 9%eligion ^abe „conciliabula, castra ipsa, tribus, decn- 
lias, palatium, senatum, forum" in 93eft$ genommen (^ol* 
37; cf. ad Scap. 4* 5:. „tot viri ac feminae omnis dignitatis'^; 
„Gontubemales suos illic [seil, bei ben Sf^riften] nnusquisque co- 
gnoscet, videbit illic fortasse et tui ordinis viros et matronas et 
principales qnasque personas et amicorum tuorum vel propinquos 
vel amicos"; „clarissimi viri et clarissimae feminae"*), Äierju 

„iXvib wenn jle (bie Ql^riften) 9^lc^ter flnb, fo richten Re in ©crec^tigfelt.'^ 
^e ^nna^me^ t>a% e« fic^ um öffentliche O^ic^ter ^ant>e(t, ift nic^t nottt>enbid. 

*) (3. barübcr Klette, ^ejte u. Unterf. 15 Äeff 2 ö. 50ff. 9^eumann, 
a)er römifc^e 6taat unb bie oag. 5«rc^e I, 1890, (3. 80. ®ie Acta Petri cum 
Simone beftätigen bie QSerbreitung be« ^riftentum« in ber rdmifd^en Q^itter* 
S^ft feit ber Seit bed C^ommobud^ f. auc^ (Stemend We^., Qlbumbrot. (i^^po- 

t9t>*) dU I. ^et. 5, 13: „Marcus, Petri sectator, praedicante Petro evangelium 
palam Romae ooram quibusdam Caesarianis equitibus, petitus ab eis eto/* 
^e Q3e!e^rung Don Senatoren unter CÜommobud ift oon ^feubo-Cinud c 3 
iDOrau^efe^t: „innotuerant hoc eis celeri nuntio qui fuerant ex senatoribus 
lUuminatL" 

») 6. be 9^offi, Rom. sott. II tab. 49/50 n. 22. 27 u. tab. 41 nr. 48. 

*) Otertullian felbft war, beöor er QÜ^rift »urbe, ein in ^'^om ^^od^an- 
^efe^ener Surift (f. Ccufeb., h. e. II, 4); e« fte^t m. Qt. ber ^nna^me nic^td im 
OTege, bog er ber Surift ift, au« beffcn QBerfen n>ir Sitate in ben ©igeften 
befiien. 

•) 3)a6 bereit« nic^t wenige ^^)ilofop^en 6!^riften geworben feien, fagt 
^men«, Strom. VI, 18, 167. ^tö 3eic^n ber Seit mu| auc^ bie 9lad&ric$t 
betrachtet toerben, bag fic^ um ba« 3a^r 215 ber Statthalter t>on Arabien 
oon bem äg^ptifc^en ben Origcne« erbat, bamit er i^m Q3orträgc balte ((f ufeb., 
h. e. VI, 19). 3u Dergleichen ift ber Ccingang ber pfeuboiuftinifd^en „9'i^e 
an bie ©riec^en'^ in ber fprifc^en SFaffung. Äier wirb al« Q3crfaffcr „^mbrofiu«, 

0. Oatnatf, Sttffion. 3. «ufl. 11. 3 



34 ®i( QSerbreitung ber d^riftlid^en 9^di^on. 

ift ^o(. 21 3U Dergleichen: „Licuerit et Christo commentari divi- 
nitatem, non qua rupices et adhuc feros homines .... ad huma- 
nitatem temperaret, . . . sed quod iam expolitos et ipsa urbanitate 
deceptos in agnitionem vehtatiB ocularet.*' Säf^nlic^ed ht^tUQtn 
(Sltmtni unb Origeneä. dkmettf ^at eine befonbere 6(^rift ge- 
fc^rieben über bai Problem: „Quis dives salvetur?"; fte bejie^t 
J!d^ nic^t auf ju befef^renbe ^^dft, fonbem auf folc^e, bie fc^on 
^f^riften ftnbK 93on Origene« frören tt>ir ba«felbe^. llnb tonnte 
fvü^tx gefagt n>erben, baf bie ^^riften feine Sämter übeme^men^ 
ba§ fte nic^t im ^att ber 6töbte filmen, lotmttn pe ber „infruc- 

tuofiitas in negotüs" unb ber „contemptissima inertia'' befdj^ulbigt 
tt>erben, fo hörten biefe 93ortt>ürfe feit ber SWitte be« 3. 3a^r- 
f^unbert^ auf. ^ie {tc^ in ben größeren ®emeinben jaf^lrei^e 
^^riften fanben, bie burc^ ®eburt unb 9iei(^tum ber guten ®efeQ* 
fc^aft angefahrten — für pe, bie fo öiel ju öerlieren ^atttn, toax jebe 
Verfolgung eine bo|>|>e(t f(^n>ere ^robe; bai erlennen au^ (£9|>rian' 
unb Sufebiuä * an — , fo tt>ar auc^ ber ^tamttn^tanb ftarf loon i^nen 
bur^fet^t'- ®er ,,Octaöiu«" be« gjlinuciu« S^eliy fü^rt un« mxtttn 
in biefen hinein *^ unb bai )n>eite 9ieffri|>t 93a(eriand gegen bie 

ein Oberftet ®rie(^nlanbd^ ber ^riff geioorben tt>av'% be^eic^net. d^ ^ei^t 
toeiter, baß feine ^^QTlitfenatoren'' gegen i^n ^roteft erhoben bitten. 

^) (3. c. 2f. 9Jlommfen (93oben* unb (Selbwirtfc^aft ber römifc^cn 
J^aiferaeit [1885] in ben ^^iftor. 6*riffen^ 93b. 2 6.589ff.) jeigt, baß ft* 
im Saufe ber ^aiferjeit ber O^eic^tum in ben J9&nben ^ngelner foloffdl ge- 
peigerf bot. 3m 5. Söb^^unbert f^cint er am größten gemefen au fein. — 
^er i^^äbagog^ bed (Hemend geigt^ bag bie ®emeinbe^ für tt>el(^e biefe ilnter- 
n>eifung beftimmt ift^ jablteicbe ®ebilbete in {i(^ fcb^oß. 

>) c. Gels. III, 9: yvv fur o^v ^<^Z^' ^^' ^^^ ''^ nXrl^og x&v ngoöSQXOfievmy^ 
T<J> X6y(p xai nXovoioi xal xiveg t&v h d^icj/jiaoi xcd yvvaia ta äßgä xai svyevrj 
dxoSexovtai xovg 6ji6 xov IdyoVt jolfju^aei vie liyeiv 6iä x6 bo^dgiov stQoiaxaa^ai 
nvae x^s xaxä Kgiaxiavoi/s diSaoxaXiag ; cf. II, 79. ^ein^reunb ^mbrofiud UKir 
^ecurio gen^efen (f. Exhort. ad mart. 36: »tai fwXtoxa el doSaa^sk xal dno- 
dex^fk V7i6 nielaxiüv So<av noXstov vvv d>anBQBi nofineveig aXQ<ov xor axavgov xov 
'Irfoov, Ugi'JfißQihu). 

*) ^ber De lapsis 6 entnHrft er ein abf(^recfenbed 93ilb t)on ber totalen 
Q3ern>elt(icbung reicher Triften. 

*) Sufeb., h. e. VIII, 9 1 iSaigixcug ixeTvoi ^v/jtaai<ox9Qoi oi nlovxq» fikv 
xai e^evelq, xcu doSfi, X^ycp xs xai (piXoaotplq SuutQeyravxeg stdvxa ye fiffv devxtga 

^ifjLtvot T^ff . . . . jtiaxewg. 93eim ^udbrucb ber becianifcben Ö3erfD(gung 
gab ed in ^(e^anbrien unter ben Q3ornebmen unb Staatsbeamten öieJe Triften, 

f. ®ionk){tUd ^(e^. bei Sufeb. VI, 41, 11 : noXXoi fikv ev^icog x&v nsQi<paveaxiQO}y 
ol fikv anrivxfov dediöxeg, ol dk drffwotevovxeg vno x&v ngd^eaiv rjyovxo, 

^) ^ertuUian mißbiUigt bad, n)ei( er Qibriftentum unb 93eamten^fli(^t 
für nabeau unt)ereinbar ^(t (De idol. 17. 18), aber er beutet bie ^atfacbe 
apologetifd^ au«, wem c« ibm pa%i (f.o.): S^^ic^t anberd ald ^ertuUian ur- 
teilen C^|)rian (Ad Donat. 11 unb Testim. III, 112) unb Origened (c Gels. 
VIU, 75). Umgetebrt n>ünfebte (Selfud, baß bie (Ibriften bem etaate ald 
93eamten belfen, bamit fle fo öon ibrer beiflofen Sjöufiöität gebeilt »ürben. 

«) ®ie ^erfonen beö ^ialogd fmb fämtlicb ^5bere 93eamte; aber ber 



3«t intenfiöen OSetbrcitung: Q3ome^me, O^eic^ unb 93eamten. 35 

(Ef>rifien öom Safere 258 fa^te au^et ben Älerilem nur bie oberften 
6tänbe xmb bie Caeaariani in^ ^uge (£9l>tv ep. 80;. 1 : »ut senatores 
et ^egii viri et equites Bomani dignitate amissa etiam bonis 
spolientur et si ademptis facultatibus Christiani esse persevera- 
verint, capite quoque multentur, mationae ademptis bonis in exi- 
liiim relegentur, Gaesariani autem . . . confiscentui et vincti in 
Caesananas possessiones desciipti mittantux '')• ®iefed 9ief{ri|>t 
fteigt ftc^etet atö einzelne 6teUen^ hai t>txm&Qtn, n>ie loerbreitet 
bod (S^riftentum auc^ unter ben f^ö^eren Beamten unb in ben 
oberen 6t&nben gen>efen fein mu^* ^vtS i^nen flammten 93ifd^öfe 
n>ie dtfpxxan, ^ion^ftu^ ^les^ ^natoliuä, ^aul wn 6amofata unb 
^f»Ue(tö )oon ^muid^^ beren auftreten bai loon Domef^men (otaaU' 
m&nnem gen>efen ift — übrigen^ beHeibete ^aul neben feinem bif^df- 
lic^en ^xatt hai eined ^ucenariuö; ^ionpftuö (bei Sufebv h. e. 
VII, 1 1, 18) i&m unter ben 0|)fem, bie er für fein (E^riftentum 

}• 3. bed ®ecilrö gebracht ^t, dnotpäaeig, dtj/ieiiaeig , TtQoyßaqxig, 
iTioQXÖvxwv aQTzaydg, ä^iofidrow dno^iaeig, döSi^g xocjuix^g dh- 
yoglag, iimlvojiv i^yeßAOvix&v xal ßov^vrixwv xaraq>Qovijaeig unb 

fennt eine ganje klaffe unter ben alejranbrinifc^en &)xxfttn, bie er 
ate 7iQO(pavi(neqoi h t^) xrfcr/i^ bejeid^net ((Eufeb., h. e.VI, 41; 
Vn, 11)« ^natoUuö \^at atö Qtaatixaaxm in ^lejranbrien gen>irlt 
unb tt>ar SQ^itglieb bed bortigen @tabtratd. 6eine alejranbrinifc^en 
902itbfirger hattn i^n, eine 6^u(e fUr ariftotelifc^e ^^Uofo|>^ie in 
ber (Ztaht einjuri^ten (€ufeb., h. e. VII, 32)\ 

^rift unter i^nen fpric^t deringfc^ä^ig t)on OdeamtenfteHen unb ^mtdtleibern 
unb fe^t ftc^ ben 6taatdn)ürbenträgern gegenüber aufd bebe ^fetb (0. 31. 8). 
^e in ben ^ften bed Q^docerud unb ^ortbeniud fte^enbe ^^ad^ncbt (iber 
einen d^tifdic^n i^onful ^emUianud — im 3. 248 finbet ftc^ in ber ^at ein 
S^onfuI biefed STlamend — ift unglaubn^örbig tro^ ber angebUd^en Q3eftätigung 
aud ben ^atatomben^ bie man beigebrad^t ^at (f. ^Uarb/ Pers^o. III^ 
p. 241 ffv ^igelmair, ^ie 93eteirigung ber G^brlften am öffentl, Ceben, 1902, 
6. 151 f.). 

^) @. ). 93. bie Sraäblung oon ^ftpriu^^ ber bem 6enatorenftanbe ange- 
hörte, bei Cufebv h. e. VII, 16f. 

«) Cufeb., h. e. Vin,9, 6f.; bier föbrt Cufebiud unmittelbar na<^ bem 
oben 6.34 ^nm. 4 angeführten 6a%e fort: olog ^lUag tfjg 9iaovi%&v SxfeXtf- 

oUkS enloxonoif diangey^OQ dvrjg tats xarä x^v natgida noXireüus te xai Xenovg^ 
ykug, iv Te tols xaxa q>tXoao<piay k&yoig xtX, ^ 

») 6. Über ibn ©omperj, ^nj. b. ^. QOÖiener ^fab., g>b«.-W- klaffe 
(1901) 9lr. VII, 2. ^uc^ ein anberer ^rift, Sufebiud, nac^mald Qdift^of oon 
fiaobicea, fpielte bamatö in ^le^anbrien eine politifc^e QRoQe (VII, 32). Q3gl. 
bad t>on bem Q3if(^of ^b^ead oon ^bmuid (VIII, 9) &aäblte. eteOt man bad, 
ttKtd nnr t)on bem ^riftentum in ^(e^anbrien im legten drittel bed 3. Sabr- 
^unbertd unb im Anfang bed 4. n^iffen, aufammen, fo empfängt man ben 
äinbrud, bag bie ale^anbrinifcben Cibriften f(bon bamatö eine ftarte unb 
einflufreic^ Partei in ber (Stabt gen>efen finb, mit n>e((^er bie politifcben 
93^örben rechnen mußten. 

3* 



36 ^^ Q3erbreitund ber c^tiftfic^n O^eltgion. 

®en 6tanb ber Q3er^&ltm{fe ). 3. ^iocletiattf (bxi )um Sa^re 
303) ^t uttf €ufcHu« (h. e. Vm, 1) anaegeben: ^®ic Äaifer 
vertrauten ben llnfrigen fogar Gtattf^alterfteHen an über 
bie ^rovinjen (rdc r&v idv&v i^e/AovlaQ) unb befreiten fie 
voU (Beneigtf^eit gegen if^re 9^eIigion )oon ber i^t ®e« 
»iffen be&ng^igenben ^flic^t ju o|)fern^ . . . Überbied 
tonnte man fe^en^ tt>e(d^e ^of^e^c^tung^ ^erfiäfic^tigung 
unb freunblic^e ^e^anblung auc^ bie ^ifc^öfe ber ein- 
zelnen ®emeinben bei allen 3it)il- tt>ie SO^iiit&rbeamten 
gen offen«'' Seiber ifat und Sufebiud nid^t erj&f^lt^ tt>elc^e ^romn^en 
^rift(i(j(^e 6tatt^Iter er^lten ^ahtn, n>ie er und au^ (Vni^ 11) ben 
Flamen ber 6tabt in ^f^rpgien 9erfi^tt>iegen ^at, bie gan) d^nftlid^ 
toat einfc^Iie^lic^ aUer 93eamten^/ 9lur 3tt>ei d^riften^ bie f^o^e 
^mter beHeibeten, ^t er genannt^ ^f^itoromud in ^lesanbrien' unb 
einen gett>iffen ^bauctud** Q3or einigen Saferen f^at 6ir Oiamfap 
eine Snfc^rift bed ^. Suliud Sugeniud entbedtt, fp&teren 93ifc^of^ 
toon Caobicea ^f^r^giae* (Sugeniud tt>ar beim 93eginn ber ^iocletia* 
nifc^en 93erfolgung ein f^o^er 93eamter beim Statthalter toon ^ift* 
Wen unb tt>urbe entlaffen, afe SO'lairimin ba* Opferebift gab« — ®ad 
erfte ®ioc{etianifc^e (Sbitt gegen bie d^riften n>urbe in 9licomebien^ 
nac^bem ed öffentU^ angefc^Iagen tt>orben n>ar^ wn einem (Sf^riftten 
atebalb ^erabgeriffen; Sufebiud (h. e. VIII, 5) fagt t)on i^m: rtov 

^) 0ie leitete ^atfac^ loirb für bie l^enn^eic^nung ber £age t)or &n« 
ftantin immer no(!(^ au tvenig berüdflc^tigt. (3ie fommt einer ^nerfennung bed 
^riffentumd auf abminiffratit)em ^^Skge gleic^. Umgefe^rt geftottet ber 
56. .^anon t>on Qi»xva bie £li>erna]^me bed ^uunu>irafd unb t>erlangt nur^ ba% 
ber ®eu>ä^Ite in bem So^re feiner ^mtöfü^rung fic^ t>on ber i^rc^ ferni^te 

(«yMagistratus vero uno anno quo agit duumviratum, prohibendum placet ut 
se ab ecclesia cohibeat"). ®ad ift ber t)o(Ienbete ^ompromi^. 

*) ^cr n>ertt>one 93eric^t UtUtet: navdrjfiBi ndyres ol xrjv nohv oixovvxeQ, 
loytatijs X8 avxos xai atganjyog abv xötg h xiXei näoi fcai Slq> d^/^V XQtaxiavovg 
oq>&s S/ioXoyoürxeg ovo' ^odoxiovv xote ngoaxdxxovatv sldtoXolaxQeTv ijtei^OQX^*^' 

*) H. e. VIII^9: ^iX6Q(onoe agxv^ «*'« ov xtfr xvxovüav x^g xax^'AXe^dv- 

ÖQsiav ßaadixfjg 6ioixfia€<og [ber Caubbegirf um ^(eiranbrien? bie laiferlid^en 
<S)omänen bafelbft? n>o^l bad erftere] iyxexeieMfidvos, Sg fisxä xoD dSi€ofiaxos hoI 

xtjg 'Pto/jiaVxije xifirjg vno axgaxKoxcus 6oQvq?OQovfieyog exaaxrjg dvexQivexo rifUgag, 

*) H. e. VIII, 1 1 : Kai xig exsßog 'PcufAcuxrjg a^iag hiBiktifAfievog, "Adavxxog 

Svofjuif yhog x<bv nag' *Ix&Xoig imarnAfov, 6iä stdatfg dieX^CDv dvffQ xijg nagd ßaot' 

Xevoi xi/irjg, wg xai to; xa^Xov dtotxi^aeig t^g nag' avxoig xaXovfUvrfg iMyiaxgd- 

xTjxdg xt xal xa^oXixdxtfxog d/iifunoog dieX^eiv xxX, O^ufin f)at xtx feiner llberfe^ung 
t)On fit^ QUd hinzugefügt: „cuius in confessione Christi constantiam omnis 
populus secutus, boni duois exemplo summarum vere partium per martyrium 

consecutus est palmam." — ^orpmebon tt>ar 972itg(ieb bed 3tabtratd in 
@t;)nnaba (f. Acta Dorym.). ^atit)Ud mirb in ben Acta Saturnini et Dativi 
(Slfrita) atö ©enator bejeid^net, f. O^uinart, 1. e. p. 417. <J)er QSifc^of t)on 
Äeroclea (9Wärtt;>rer i. 3. 304, f. bie ^afllo) ^atte einen ^ioton Äerme«, ber 
3ug(eic^ ^ccurio ttKir, alfo bem O^ote ber 6tabt angc|>örte. 



3ur inten{ti[>en Q3erbrcitung: Q3otnc^m«^ O^eic^c unb Beamten. 37 

ovH äaij/jUiüv Ttg, dAAd xal äyav xarä rag iv zip ß((p vevofiia/iivag 
inegoxäg ivdo^ordrcov, 

^it fe^en alfo, bie d^riftUc^e 9leKgton ift — obgleich bie gro^e 
Sprenge ber @thuxt&' uxib 93eamten-^rifto{ratie noc^ ^ibnifi^ blieb ^ 
— fc^on wx Sonftantin in bie StaaööeTOaltung eingejogen^ tt>ie 
jte bur^ (Etemettf unb Origene« in bie ^iffenfc^fit if>ren ©njug 
gef^alten ^at 3nbire{t bezeugt bai auö) ^oxpp}fxxvi&, unb ^mobiud 

fc^reibt Ql, 5): „Tarn magms ingeniis praediti oratores, gramma- 
tici, rlietores, consulti iuris ac medici, plulosophiae etiam secreta 
rimantes magisteria haec expetunt spretis quibus pauIo ante fide- 
bant/' ^ir tennen aud^ eine ganje 9ieif»e 9lamen toon rhetoreB 
unb grammatici^ bie jum Sf^riftenfum fibertraten* ®er antioc^enifd^e 
„6o|)^iff SWalc^ion, „ber aUein ben ^avA t)on Qamo^ata ju miß 
taxt>tn unb ju n>iber(egen Demtoc^te'', tt>ar ein jum (Sf^riftentum 
belef>rter £ef>rer ber ^eUenifc^en ^iffenfd^aften unb fc^eint biefe« 
9Imt auc^ afe ff^rift beibehalten ju ^ahtn (ffufeb., h. e. VII, 30). 
^iocletian ße§ avS ^frita einen (ateinifc^en 9i^tor unb einen 
®rammaticu^ nac^ 9licomebien fommen; ti fanb ^c^, bat ^^ibe 
S^riften tt>aren (Eactantiu« unb S^Iaöiu«, f. Äieron., De vir. inl. 80 
unb Adv. Jovin. II, 6). Qlrnobiu« felbft ifi 9J^etor gett>efen unb 
erft in fpäteren Saferen jum (Ef>rifitentum übergetreten* Mieterin 
toon ^ettau gehörte n)o^I ebenfaU^, bet)or er {t(^ aU ^fycifl be* 
t&tigte, bemfelben Staube an, 2lu^ ber QSerfaffer be« Siebet 

^) <S)Qd gilt namentlich t>on O^om; noc^ t>on ber Seit um 360 fc^reibt 
^uguftin (Confess. VIII, 2, 3): „sacris sacrilegiB tuno tota fere Romana 
nobilitas inflata inuBpirabat populo iam et »omnigenum deum monstra'." 

3>e 9^offi ift bei feinen Snf^riften* unb Äatafombenfotfci^ungen mit 93or- 
liebe ber ^nftianijterung ber t)orne^men römifc^en Familien nachgegangen 
unb ^at fte ni^t nur in 9^om felbft^ fonbern auc^ in ben ^rot)in)en/ n>o fie 
groge 93e{i^ungen ^atten^ t>erfolgt. ^ie fran^öfifc^en ^orfc^er in ^frifa ^oben 
biefe Arbeit fortgefe^t unb e^ ift auc^ bort nic^t QBeniged sutage getreten. 
£eiber lägt fic^ in ben n>enigften ^Qen eine ftt^ere Datierung ber betreffenben 
3nf(^riften geben, ^e grdgere 3a^l fönt fieser in bad 4. Sa^r^unbert unb 
fWter; be 9Rofli l^atte eine gewiffe Steigung, bie betreffenben Snfc^riften ^>inauf* 
Sufe^en ober au tt>eitge^enbe Folgerungen na(^ rikfmärtd gu gießen, ^ne 
Q3ete^rungdgefc^i(^te ber römifc^en 9^obilität su fc^reiben (önnte man immerhin 
oerfu^en; ober bie ^udbeute für bie brei erften So^r^unberte fann nic^t ^od^ 
oeranfc^Utgt merben unb rec^t oieled nHrb sn^eifeQiaft bleiben. 

■) Über bie ^ripen, tt>elc^e baö ^laminat überna^>men, f. bie öianone^ 
Oon SlOira U. ^rled unb ^uc^edne^ Le conoile d'Elvire et les flamines 
chi^tiens, 1887 (M^langes Renier). <5)ad ^ongil Oon Sloira Oerbot bad 
^Utminat au übernehmen nic^t tnüpfte aber feine Q3erträgli(^(eit mit bem 
ffi^riftentum an prenge 93ebingungen. ®ie ägi)|)tifc^ 5^rcl^enorbnung c 41 
(^jte u. antcrf. VI ä. 4 6. 82) fc^liegt bie ftäbtifc^en 93eamten oon ber 
^aufe aud. 9]^an barf aber annehmen, ba% bie t^eoretifc^e ^ble^nung 
bed 93eamtentumd unb bie fird^lid^en 9^e|)reffalien in ber O^egel nic^t ern^ 
gemeint untren unb man in praxi bie hzamUttn G!^riften nic^t nur ertrug, 
fonbern fic^ i^rer freute. 



„Landes domini" i^ f>ier ju nennen^ unb in ben Gesta apud Zeno- 
philum (unter ^ocktian) lommt ein Qi^xxft gen>orbener 9J^etor, ber 
juglei^ aU „grammaticiiB latinus'' bejeid^net x% 9or. & braucht 
)ebo^ ni^t etft gefagt ju n^erben, bat t>i^ 93e{ef»tung toon ein paar 
®u$enb 9l^eforen unb ^rofefforen („sophistae et nobiles mundi") 
me^r ober n>emger ni^t enffc^eibet — entf^eibenb »ar bie (SnU 
xoidianQ ber c^riftUc^en ^iffenfi^aft in ^te^anbrien unb (£&farea. 
^>ntd) fxt, bie bo^ ben .93oben ber ^rc^e ni^t loerfie^^ tourben bie 
®e6itt)eten gen)onnen, unb bie neut)tatonif(i^en ^^itofopl^en erl^ielten 
nun tt>irni(^e 9iioaUn. 3m ^benblanb^ n>o bie ®ro^a^t ber 
d^riftlic^en ^iffenf^aff fehlte, ft^tt aud^ bie ®xo^ad)t ber 
^iffenfc^aft überhaupt, jbier tt>urbe bie obere j^laffe bur^ bie 
Autorität unb ^eftigfeit ber ^rc^e gewonnen- 

%tc^ unter ben^r^ten gett>ann baä S^riftentum aOm&f^lid^ jal^t- 
reid^e ^nb&nger. SO^n lattn bie ^rjte aber ni^t ju ben f^öl^eren 
ober fÜ^renben 6t&nben red^nen. ^ai {td^ fiber c^riftlic^e mjte in 
ben brei erften 3af>rf>unberten ermitteln W^t, ^aht i^ ^t^ctt unb 
anterf. gSb.vm, 4: ^gKebiainif^e« au« ber älteften Äir^en- 
gef^id^te", jufammengefteUt« 

(2) ®ie 93erbreitung am Äaifer^of, 

^U Einleitung fei ein {urjer J5intt>ei« auf bie Suben am ^aifer^of 
toorangefteUt^ 6ie f^aben bereit« amßofe be«^uguftu« nic^t gefehlt. 
Snfc^riften belehren un« fogar, bat fi^ bort fo ja^lreic^ n^aren^ bat 
fte eine eigne ©pnagoge befaten^. ^enn tt>ir Joon Sübinnen in 9lom 
namen« ^)oia ^ntoninq^^urelia/^^auftina ober Don Suben namen« 
^ureliu«^ (Haubiu«^ SuHanu« auf 3nf(^riften lefen, fo liegt bie 93er- 
mutung na^e, bat manche unter if^nen (aiferlic^e GÜatoen ober ^ei« 
gelaffene ober 9la(^f ommen fol^er gett>efen {inb ^. SUn^ einflutrei^ 

^) ^g(* ^* (Sndeftrönt/ Om Judame i Rom undre äldre tider och 
deras katakomber. Up^aia, 1876. 

«) 2wctyQ}yTi Avyovarrioiojv ; CIGr 9902. 9903^ ögl. Siorclli, Catalogo 
del Museo Nazionale, IsoriK. Lat. 1956. 1960. Orelli 3222 = ®arucci^ 
Diflsertaz. II, 162, 12. Cngeftröm 9^r. 3. 4 6. 31. ^ugerbem gab e« in 
^om eine Swayeoyif 'Ayguimioitov : CIGr 9907; engeftröm 9^r. 2 6.31. 
^Ski^rf^eintic^ iff ^ier an ^Qxippa, ben <t^^unb be« "^uguftu«, au benten. 
®ag ber 93rlef Im 9^. ^., tt>elc^er bie ^uffc^rif^ trägt „^n bie Äebräer'', mit 
einer rdmifc^en G^nagoge bicfe« 9^amend — c« gab bort eine folc^ — in 
3ufammen^ang \Ufyt, ^at Gefiele nni^rfc^etnUc^ ixx machen gefuc^t (f. The 
American Journal of Theology 1905 p. 290-308). über anbcrc fübifc^e 
G^nagogen in 9^om f. Sngeffröm. 

^ 5ta»ia Slntonina: (gngeftröm ^x. 3. Quintu« Claubiu« 6^ncflu« 
9^r. 8. ^nnianu«, Go^n be« SuUanu« 9^t. 9. Sulianu«, Gobn be« SuUanu« 
^v. 10. ßucina ^v. 16. ßuciOa SUr. 44. saiejanber, 6o|)n be« Sltejanber 
9flr. 18. Q3aCeriud, ©emabl ber ßucretia ^uftina ^v. 19. ®aiu« SUr. 24. 
3ulia 9^r. 27. ^tejanber 9^r. 34. ^urelia Camcrina 9^r. 35. ^ureliu« 



3w intcnftoen Q3crbrcttung: bcr Äaifcrt^of. 39 

iDaren {te. ^urc^ ben ittbifc^en ßoffc^aufpieler ^(itprud^ ber bei 
9lero in stoßet ®unft ftanb, tt>urbe 3ofepf>itö in ^uteoli ber 5^aiferin 
^opp&a toorgeffeUf unb erlangte bur^ i^re ^Ufe bie 93efreiung 
einiger Jübifc^er ^rieffer^* 3a bie Äaiferin fetbft fd^eint eine 2lrt ^on 
^rofetptin gewefen ju fein^. ®a§ bie 3uben »a^rf^einlid^ bie Ur* 
^eber ber neronifd^en 6!^riften^e$e gett>efen ftnb, n>urbe bereite (93u^ I 
Aap* 5) bemerft. ®er Samaritaner ^aUvS, ein ^eigelaffener be« 
^iberiud, tonnte bem jfibifc^en 5^5nige ßerobed ^Qxxppa eine SD^iQion 
Denare leiben*. ®ie 93ejiebungen 3tt>if^en ben Äerobianem unb 
ben julifc^en unb daubifcben ^aifem n>aren Uhifa^*' ufn>. (&i be* 
ftanben )n>ifc^en ben paUiftinenftfc^en 3uben unb bem ^aiferf^of toor 
bem großen Kriege gen>i^ ^abtreic^e 93erbinbungen. Später^ unb 
5tt)ar l^wdbtvt Sabre binburcb^ mußten fte fpärUcber »erben, bej. 
ganj auf^ren. ^r ba^ 93erb&(tni^ ^on 5taiferbof unb Q^^rifKen 
^tttn fte n>eber bamalä no^ ^p&ttx birette po^txtyt 93ebeufung. 

£egenben unb 9iomane ^ahtn bie ^Sejiebungen ^n^if^en bem 
Äaiferbof unb ben älteffen (Ebnff en überwuchert *• ^etru« unb ^auUtf 
fotten t)or 9lero geftanben*, ®omitian foU ben 3obanned i>erf5nUcb 

3ofe«, ©cmobt ber ^urella Sluguria 9^r. 36. ^elia ^tejanbria, ^ocbter 
ber Slclia Gcptima 9^r. 37. ^loDia ^atioa 5Iat)lae S^lr. 38. QJlarceUa 9^r. 41 . 
llbcr 3uben am Äaifcr^ofc Qf^enan, santi^rlft [beutfcb] 6.9 9^.2; 125f. 

1) Sofcp^u«, Vita 3. — «) 3ofc|)^uö, Antiq. XX, 8, 11. 

^ Sofcpbud, Antiq. XVIII, 6, 4. ühev bie Äoflntrigen ber iübifcben 
enoöitt ber Äaiferin 2M<t, ^cme, f. Antiq. XVII, 5, 7f. BeU. Jud. 1, 32, 6f. 

*) Q3on (SiaracaUa toirb überliefert, er b^be einen iübif(ben Spielgefährten 
gehabt (Spart., (S!arac. 1). 

*) ^ne fritifcbe SufammenfteUung ber Urteile oon Triften Aber bie 
^erfönlid^feiten unb bie 9{egierungdma|na^men ber einzelnen 5(aifer befll^en 
toir nocb nicbt. ^ad SÖlaterial bei ben Apologeten, 972elito, ^ertuUian, Origened, 
Cactantiud, Sufebiud ufn>., fon>ie in ben Sibyllen unb ben apofr^pben Apoftel- 
gefcbicbten ift ni(bt gering. 

") 3o in be^ug auf ^aulud fcbon bie Acta Pauli, für beibe Apoftel bie 
Acta Petri et Pauli (Obenan, Anticbrip 0. 9), t)gt. befonberd c. 31. 36f. 84. 
^e Gage finbet fl«b ^ci ötelen ©cbriftfteUern t)ariiert — »gl. aucb bie pfeubo* 
clementinifcbe Literatur, bie in ber und t)orliegenben ®eftalt erft in bad 4. 3abr- 
^unbert gebort — unb bat ettt)a im 6. 3abr|)unbert in ben Acta Pseudo-Lini 
unb ben Acta Ner. et Achill, i^re Audgeftaltung erbalten. 3m I. Q3u(b bed 
^feubo-Cinud n)irb 9^ero nur nebenbei genannt, aber t)iele t>ornebme 9i^auen 
n)erben befebrt, fo öier J^onfubinen bed ^räfeften Agrippad (Agrippina, 
<f ucbaria, (Supbemia, ^ionid), aucb bie SEanbippe, bie ®ema^lin bed Albinud, 
„Caesaris araicissimi". ^a^ bem II. 93ut^ bed ^feubo-£inud tt)irft bie 
^rebigt nocb t)iel burcbf^lagenber: Mconcursus quoque multus de domo 
Caesaris fiebat ad Paulum, credentium in dominum Jesum Christum . . . 
sed et institutor imperatoris [alfo (3cneca] adeo est Uli amicitia copulatus, 
Tidens in eo divinam sententiam. " (fin ^agifter Caefarid lieft biefem ^auli 
Gcbriften t)or, unb t>iele „ex familiari obsequio Neronis*' folgten bem ApofteL 
Qän früberer Cufttnabe bed i^aiferd, ber gugleicb >,ad vlni officium*' nnir, 
^atroctud, toirb C^rift. 93arnabad, 3uftud, ^aulud quidam, Arion ^appabo^, 
^eftud (3a\ata: cbriftlicbe <S)iener bed 9^ero; eine t)ornebme ^ame ^lautiUa, 



40 ^i^ Q3etbveitund ber c^rtftUc^en 9^eUgion. 

verurteilt ^aben« ®u$enbe loon ^erfonen am fiofe ber ^aifer foU 
Un bamafe (Ef>riften getporben fein. 3löe« bie« ift beifeitejulaffen. 
90^e^r 93ea(^tung )oerbient toieUeic^t^ n>a^ ^ertuQian (^pol. 5^ nac^ 
ers&f^It wn Sufeb., h. e. 11^ 2) über ^iberiuä berid^tet ^at^ aber 
((^Uetlic^ u>irb man boc^ ben ganzen 93eri(^t aU unglaubtoürbig 
beifeitefteUen. 

®er ^]{>iK|)|)erbrief be« ^aulu« f^üe^t (4, 22) mit ben Porten: 

dandCovrai i/däg Ttdvreg ol äyioi, /jidkiara de ol ix r^g KalanQog 

ohclag. (^.i %ai> alfo in ber römifc^en (Sf^riftengemeinbe eine be- 
fonbere ®ru)>|>e )oon (Sf^riften im J5aufe beä ^aifer^^ unb biefe ®ru)>))e 
i)attt enttDeber fc^on toon früherer 3eit i)tx ju ber )>^i(it>)>if(^en ®e- 
meinbe QSe^ie^ungen ober i^^ttt fte foeben burc^ ben ^bgefanbten 
biefer ©emeinbe, 6pa|)^robitu«, er|)alten^. 

Sinige 3a^re t)or bem 93rief an bie ^^i(i|)|)er ift ber an bie 
9Jömer gef einrieben. Snner^alb ber jaf^lreic^en ©rü^e im 16. Äa|)itel* 
fa^t ^autuö 3n>ei ®ru|>|>en ^ufammen, bie S^riften im J5aufe bed 
9larciffu« unb bie im Äaufe Qlriftobute (Q3er« 10 unb 11). Sie 
mfiffen alfo jur ff^milie jtt>eier iDome|)mer Äerren gefrört |)aben, bie 

^eunWn bed g>aulu«. Ccin $cil be« Äofe« 9^ero« crfc^elnt alfo ald d^riftlic^- 
^el ^feubo-Cinu« unb nod^ mc^t In ben ^ftcn bed Ner. et Achill., bie beffcr 
Acta Domitillae f^eigen feilten, flnb t>iele ^iftorif(^e 9^amen alter G^^riften 
bed 2. unb 3. Saf^r^unbertd (ftabtr5mifci^e unb aud ber n>eiteren Umgebung) 
t>ern>ertet, aber alle Q3e)ie^ungen ^um ^aifer^of finb eingetragen, 
n>ie bie alten 9CRart);)rologien ben>eifen, bie noc^ nic^td t)on ibnen n>ifren 
(t)gL ^(^elid in ben ^e^en u. ilnterf. 11 ^eft 2). ^urc^ bie gefc^ic^tlic^e 
^atfa(^e, bag (ablernend unb ^omitilla Q3etn>anbte bed ^aiferd gen>efen ftnb, 
ip bie ^^>antafie er^^i^t »orbcn, aber, fot)ieI tt>ir tt>iffen, erft t)om (£nbe be^ 
2. Sa^r^unbertd ab. (Seitbem gehören 5$aifer-Q3ern)anbte i\x ben regelmäßigen 
^udffattungdftüden ber apofr^p^en ^tten be^ ^etrud unb ^aulud (t)gl. 

aUC^ bie Acta Bamabae auctore Marco c. 23: 'hßovaoaUK, avyywtig Nigotvog), 

(Sogar bie ®ema^lin bed 9^ero, £ü9ia, foll bete^rt n>orben fein. (Sine 9n5g« 
lid^teit befte^^t, ba§ einige ber in ben älteften ^etruö-^tten (93ercell.) genannten 
römifc^en C^riften ^iftorifc^e ^crfönlic^feiten finb. C. 3 ^eiftt e«: „Dionysius 
et BalbuB ab Asia, equites Romani, splendid! viri, et Senator nomine Deme- 
triua adhaerens Paulo . . . item de domo Caesaris Cleobius et Ifitus et 
Lysimachus et Aristeus, et duae matronae Berenice et Filostrate cum pres- 
bytero Narcisso." C. 8: „Marcellus Senator." 3n ben ^auludaften, bem 
älteften 3tüc! aud biefer ganzen Literatur — ed gebart no^ bem 2. Sa^^r^unbert 
an — , ift oon einem ^oXv TtXfjdos ix rijs Kaioago^ olxias bie 9^ebe, melc^ed 
bie 9J{ifilond|)rebigt bed ^pofteld ^5rte unb ftc^ belehrte, ^u^brüdli^ tt>irb 
ber 9Jlunbfc^en! bed Äaiferd ^atroclud (f. o.) genannt, ferner ol nQ&xoi xov 
Nigoivoi, nämlic^ 93arfabad Suftud, 6 nXaTvnovg, ber ^a|)|)abocier Urion unb 
ber ®alater ^epud, baju ber g>räfe!t Congud unb ber öienturio Ceftud. 

^) Q3ienei^t f^atten fte i^n bei fic^ aufgenommen. <S)ocl^ ^at man ftc^ 
5U erinnern, baß ^|)ilip|)i eine faft gana lateinifd^e (römifc^e) 6tabt n>ar unb 
ba^er lebhafte ^cjie^ungen ju 9^om ^atte (f. ^pg. 16, 21). 

*) Q3iele ®ele^rte trennen fle öon unfcrm 93rief cib unb laffen fle nac^ 
Cp^efu^ gerichtet fein; mir fc^cinen bie ©rünbe für eine fold&e ®ett>altfamfeit 
nid^t au^reic^enb. 



3ut intcnftt^en Q3crbrcitung: ber Äaifcr^of. 41 

fetbftt nic^f C^riflen »aren* 9lun tt>iffen tpir, ba§ a* 3. bcö Äaifet« 
6!(aubiuä niemand in 9iom fo m&c^tig unb bem ^aifer fo befreunbet 
n>ar n>te ein 9larci{fttö^ unb ba^ ein ^riftobul (Snfel i^erobe^' bed 
®ro^en) ju betfetben 3ett in ber S)aupt\tabt lebte ald vertrautet 
<^eunb beö Staubiu^. Sd ift ba^er n>a^rf^einU<j^^ bat biefe beiben 
SWänner, bej. if>re ^ebienfteten, von ^aulu* gemeint finb^ 

^m Sc^lu^ beä römifc^en ®emeinbefd^reiben^ na^ (Sorint^ 
(fog* 1 . Slemen^brief) anni 95 vel 96 erHären bie römifd^en £|)riften, 
fie Bütten mit ber ilberbringung btS 93rief^ 3n>ei SCR&nner beauftragt^ 
bie )oon 3ugenb auf hü )um ®reifenalter untabelig unter i^nen ge* 
»anbelt feien; fte muffen alfo fi>äteften« feit bem 3af>re 50 C^^riften 
gen>efen fein. 6ie ^ei^en (Slaubiud Sp^ebud unb Q3aleriud ^ito. 
Wlxt 9?ec^t nimmt Eig^tfoot an, ba§ fie jur ®ienerfc^aft be« 
^aiferd gehörten; benn bie ®ema^lin beö 6!laubiuä (SDIeffalina) n)ar 
au« ber gens Valeria. Sie Ratten alfo mitgegrü^t, afe ^aulu« 
feinen 93rief na^ ^^ilii>|)i f^rieb^* 

(Ef>riften tt>aren ftc^er ber Äonful $• ^laöiud Clement unb feine 
®emaf»lin ®omitilla, naf)t 93ertt>anbte ^omitian«, unb ali S^riften 
finb fte im Safere 95/6 Eingerichtet, bej. e^riliert »orben*. ®ie pxä' 

^) g^arciffud ftarb im So^re 54 ober 55. <J)er 9^ömerbrlef ift m. (£. im 
3a^re 54/55 gcfc^rieben (nac^ ber SWe^rgo^I bet fforfc^er 3 — 4 3a|>re ^p&Ux). 
aber 9^arciffud, ben ^^geUtfTenen unb ^rioatfettetär bed ^Utubiud („ab 
epi8tuliB*% f. Prosopogr. II p. 397, £ig^tfoot, Philipp.* p. 173: ,^A8 was 
usual in such cases, his household would most probably pass into the hands 
of the emperor, still however retaining the name of Narcissus. One member 
of this household apparently is oommemorated in an extant inscription: 
TL CLAVDIO. SP. F. NARCISSIANO (gjlurat. p. 1150. 4). ©oauÄirf*. 
f elb In ben ^Q3citrägen jur alten ®ef<^i*te^ 93b. 2 Ä. 2 e. 294: ^3)ie taiferU* 
gen>orbene stQöieQoy NaQxiaaov ovoia (QBtlcfen, Oftrata I @. 392f.) wirb mit 
9>^ec^t auf ben ®e^eimfefretär bed ^aubiu^ be)ogen.^ ®ie im ^^iUpperbrief 
genannten Triften aud bem ^aufe bed i^aiferd fönnen alfo bie Narcissiani 
be« 9lömerbriefd fein. Qlripobul ^at nac^ 3ofep^., Antiq. XX, 1, 2 jeben. 
faUd im Sa^re 45 noc^ gelebt; bie Seit feinet ^obed ift nic^t überliefert. 
^u(^ fein ®efinbe mag in ben (aiferlic^en ^aud^alt übergeführt n>orben fein 
(f. Cig^tfoot, a.a.O.). 

^ ^e angeblichen Q3eaie^ungen bed Geneca au ^aulud unb ben ge- 
faifd^ten Q3riefn>e(^fel laffe id^ gan^ beifeite. <S)ie ^atfac^e, bag fpäter ©lieber 
ber gens Annaea Qil^riften gen>efen finb (f. oben 6. 33), lann ^ier nic^td be« 
tt>eifen. — O^ne ©runb ^>at man eine ßieblingdfflabin be« 9^ero, ^cte, für 
bad G^riftentum in ^nfpruc^ genommen. ^a% in i^rer Umgebung 9^amen 
oorfommen, bie ^ä) aut^ im treuen ^eftament ^nben (Onefimud, 3tep^anud, 
^böbe, Crefcend, ^rtemad), ift boc^ belanglos. — dagegen mag ^ier enoä^nt 
fein, bag in ben alten (freiließ aud^ gang romanhaften) Acta Pauli saec II 
eine i^önigin $rt;)|)^äna im neinafiatifc^en ^ntio^ien oor!ommt, bie fid^ ber 
^riftin $^ecla mütterlid^ annimmt. @ie tt>irb in ben ^ften ald Q3em>anbte 
bed i^aiferd beseic^net, unb bad ift richtig: bie ®attin ^r);)p^äna bed tleinafiati- 
fc^en 5^dnigd ^olemon (saec. I. med.) n>ar mit bem 5^aifer (Haubiud t>ern>anbt 
(ö.Outfd^mib, QR^ein.gWufeum 1864 <S>. 176f.). 

«) «afliu« <5)io LXVII, 14; 6ueton, ©omitian 15; €ufeb., h. e. III, 17; 



42 ^ic ^Verbreitung ber c^riftUc^en O^cUöion. 

fumtiöen ^^ronerben, i^re Sö|)ne, »urben öon einet c^rifttt^ett 
SWuttet erjogen* ®et gleic^jeitise römifc^e ^re«b9ter--^if^of Gie- 
men« tfit aber aUer ^a^^rf^einlic^feit na^ ni^t mit bem Äonful 
ibentifd^, mag ieboc^ jum Äaud^alt be« Äonfute gehört ^aben, ©en 
95l8tbet be« ©omitian, einen 93ebienfteten ber ©omitiUa, brandet 
fic^ bie Äirc^e nid^t aufc^ieben ju laffen, obglei^ er ben SWorb JooU- 
aogen ^ahtn foU, um feine Äerrin ju räd^en^ QSon feinem fff>rifiten- 
tum ift nid^ö be!annt^. 

ilnfi^er ftnb bie Qpnxtn üon £|)riften am Äaifer^of im Äirten 
be* Äermad. fiabrian, „omnium curiositatum explorator", mag 
f\d) au^ über bie ri^terlicben Sognitioneö i)tta\ii mit bem (S^riften* 
tum bef^äftigt f^aben, aber fein ^rief an (3ert>ian ift tt>a^rf^einUc^ 
gefälfc^t* unb bie 9lac^ric^t, ba§ er C^riftud b^be einen ^tmptl 
bauen tt>oUen, ni^t glaubwürbig*. ©ein ^reigeteffener ^f>tegon, 
ber eine ^elt^ronif Derfa^te^ an ber Diedeicbt j^abrian mitgearbeitet 
^at aeigt ftcb jn^ar oberf{&^(i^ über bai 2thvx 3efu unb feine 
QBunber unterridbtet, öerwec^felt aber babei ffb^fö»* wwb ^etrud** 

3n bem ^roje^ be« 3uftin in 9lom in ben erften Sauren SW. 2lu- 
retö ift au^ ein Schüler mit angettagt, 6uet|)iftu« mit Flamen, €r 
bejeicbnet ftcb felbft afe toiferU^en Sflaöen (Acta Justini 4). 2Ufo 
n>ar bad 6!b^f^^n^^ ^^^^^ ben ßofbebienfteten nic^t au^geftorben* 
Q3iettei^t gehört aucb ba« Spottfeujifiy üom ^atotin (SWuf. Äir^er) 
in biefe Seit; inbeffen ift ed »abrf^einti^, ba§ e« jünger ift (Seit 

^ruttiud bei Cufeb.111,18, 5. ©runb: „contemptisaima inertia" bcj. ,/^tfyex^' 
mud unb Hinneigung ^u iübifd^en Oitten'^ llber bie ^erfönlic^teit unb ben 
Stammbaum ber ^omitiUa unb über ben Ort ber Q3erbannung ift Gtreit. 
©icOeic^t flnb 8n>ci ©omitiUae C^>riftinnen gewefen unb t)erbannt tt)orben[?]. 
etammbaum im CIL T. VI, I hr. 948. 

*) 6ueton, ®omit. 15. 17; öiafpu« ^io LXVII, 15—17; ^biloftr., 
Q3ita ^poa. VIII, 25. 

") dagegen ift loieücic^t ber öon ©omitian beftrafte ^dttud ®Iabrio 
^btift gen^efen (Oueton^ 0omit. 10: ,,complures senatores, in iis aliquot 
consulares, interemit, ex quibus . . . Salvidienum Orfitum, Aciiium Giabri- 
onem in exilio quasi molitores novarum rerum''). (&^ gibt nämlicb ^n ben 
Äatafontben eine ©rabtammcr ber ^cilicr. ®oc^ bleibt bie Kombination 
unftcber. 

^ ^opidc, ©aturnin. 8. 

*) Cam^^rib.^ Qile^anber 43: „Christo t^mplum facere voluit eumque 
inter deos recipere. quod et Hadrianus cogitasse fertur, qui templa in 
Omnibus civitatibus sine simulacris iusserat fieri [bae^ ift möglic^]/ quae 
hodieque idcirco quia non habent numina dicuntur Hadriani, quae ilie ad 

hoc parasse dicebatur." ®a« ^olgcnbe bejicbt ftc^ öieüeicbt nicbt me^t 
auf Äabrian, fonbern auf ^lejanber. ^ie Cegenbe ift tt)obl erft im 3. 3abr- 
^>unbert entftanbcn, unb ^toav jur €r(lärung ber babrianifcben Tempel 
nullius dei. 

*) Orig., c. Cels. 11,14. 



3ur intenfh)cn 93erbrcttunö: ber Äatfcrt^of. 43 

bed Qlleyanber Set).)- ®^ bett>eift, bat ft^ unter ben faiferlt^en 
^agen £f>riften befattbett\ 

Unter Commobud ^ören »ir öon einem C^riften (Iarpop|)orud^ 
„ani bem Äaufe be« Äoifer«" — d^riftU^e Caesariani equites ju 
feiner Seit f- o* S- 33 —, beffen Sßaöe ber na^malige 93ifc^of 
CaUift »ar (fii»)»)olv Philos. IX, 12), unb 3renaeu« (IV, 30, 1) 
fc^reibt: »Quid autem et hi qui in legali aula sunt fidelee, nonne 
ex eis quae Caesaris sunt habent utensilia et hie qui non habent 
unusquisque eorum secundum suam virtutem praestat?" Qi gab 

alfo nod) immer eine ganje Qxnppt t>on ff^riften am Äaifer^ofe, 
unb fte befanb fi^ in guten 93er^ättniffen, SÄe^rere Sa^re f>in- 
bur^ tt>ar bamafe bie laiferlid^e Äonfubine SWarcia („oÄra q>iX6&eoQ 
jiaUaxij Kofiödov") bie mäc^tigfie ^erfon am Äofe unb, »ie un* 
Syippolpt (I. c.) berietet, ging ber römifi^e ^ifc^of 93ictor bei xf)x 
auö unb ein unb erlangte bur^ i^re Q3ermitte(ung bie Befreiung 
ber in ben 93ergtt>er!en Sarbiniend fd^mad^tenben (E^riften*. 

<5ör bie Seit be« Qtpümxva Seöeru« beaeugt5ertuUian(2lpoL 37), 
bat Äuc^ im Äaifert)alaft ft^ S^riften befanben, unb Ad Scapulam 4 
f^reibt er: „Ipse etiam Severus, pater Antonini, Christianorum 
memor fuit; nam et Proculum Christianum, qui Torpacion cogno- 
minabatuT, Euhodiae^ procuratorem, qui eum per oleum aliquando 
curaverat, requisivit et in palatio suo habuit usque ad mortem 
eins . . . sed et clarissimas feminas et clarissimos viros SeveruB, 
flciens huius sectae esse, non modo non laesit, verum et testimonio 
exomavit et populo furenti in nos palam restitit^.'' ^ud^ fein 

^) QBünf(^ loiU (6et^iamfc^e OSerflud^ung^tafeln aud 9<om, 1898, 
0. 112ff.) ^ier nic^t Qpott fe^en, fonbern ein Gacrum aud ber fet^iantfc^en 
^noftd. <^ein bad ift fe^r fraglid^; unfre ^enntnid ber Get^ianer bed 2. unb 
3. 3a^r^unbertd ift t)iel au befc^cänft, atö ba^ n>ir eine fotc^e Kombination 
ttKigen btirftcn. ^a% ber (Sfetölo^f auf ^t?^^on (Set^ beutet, if< möglich, aber 
loo^er bie i^eu^igung? 

^ tiefer Q!arpop^orud ift n^a^rfc^einUc^ ibentifc^ mit bem M. Aurelius 
Augg. üb. Carpophorus, ber ftc^, ben Geinigen (auc^ feinem 93ruber famt 
beffen Gönnen, ferner feinem alumnus Geleucud unb i^ren *5relgelaffenen 
unb 9^ac^(ommen) unb feinen eigenen mönnUc^n unb n)eibUc^n ^reigelaffenen 
nebft STlac^fommen jtt9^om ein 9Wonument (®rabftätte) errichtet f)at, f. CIL 
VI, 13040. ^ie 3eit ftimmt, unb jebe« Seichen be« Äeibcntumd fe^lt in ber 
Snfc^rlft. ^uc^ ift bie Ciberalität, mit ber bie (Srabftätte fo »ielcn ^erfonen 
geöffnet wirb, bei einem 9^ic^t-C^riften ungewö^^nttc^ (gütige SWitteilung t)on 
O. Äirf^fclb). 

^) £lber9Warcia f.9^eumann,a.a.0.6.84fT. 3^re C^^riftenfreunbfc^aft 
bejeugt aucb Caffiu« ^io LXXII, 4. „V ^geyras" ttjs MaQxlag n>ar nac^ Äip* 
pol^t ber c^riftlidS^e ^redbpter .ßpacint^; er vermittelte ben Q3erfe^r ^n^ifc^en 
ber !aiferU(^en^ame unb berr5mif(^en®emeinbe, \i^U alfo bieUeic^t amioofe. 

*) Q3on biefer ^amc, bie ^crtullian atö betannt boraudfet»t, n?iffcn n?ir 
nid^t^; boc^ ift ber $e^ unf!(^er. 

*) ®ag ed Triften auc^ in ber Caiferlic^en Ceibgarbe gab, fc^eint ^ertuQian, 
De Corona 12 an^ubeuten. 



44 ®i^ Q3erbrettund ber c^riftUc^en O^eligion. 

6o^u 6!aracaQa ftanb mit ienen (S^riften auf ^ttttanUm ^^e G* <^- • 
„optime noverat"); ^erfuUtan beaeid^net tf>n baju ate „lacte Chri- 
stiano educatus''^ Unter i^m ftarb ber faiferlic^e Oberlammer- 
^txv ^rofene« im 3a^re 217* ®at er afe (Ef>rift geftorben ift, ^at 
be 9?offi au« ber 3ttf(^rift sefc^Ioffen, bie i^m feine GKatoen gefegt 
^ben*. 5)ieÄau*- unbÄofämter tt>urben im 3. 3a^rf>unbert immer 
n>ic^tiger (boc^ fc^on im l. 3abr^unbert f^atten einzelne faifertid^e 
Qteigelafrene [9larciffu«] ben ftärfften Cinflu^ auf bie (Staaü' 
)[>ertt>a(tung audgefibt unb eine partielle 9leuorbnung )[>orgenommen^ 
burc^ n>el(^e 9en>iffe Syan^htamtt )u mäd^tigen 93eamten im 9ieici^e 
n>ttrben). llrf})rängHci^ n>aren ßof* unb 6taatd&mter ftreng ge- 
trennt: ^ie bie le^teren nur freie ^erfonen ritterlichen ober fenatori» 
fc^en 9iangeö befleiben tonnten^ fo n>urben umgefe^rt bie J5of- unb 
ioau^&mter burd^ faiferlic^e ^eigelaffene unb QtlMtn befe^t« ^Ueiit 
allmä^li^ lamen auc^ 9iitter in ben j^ofbienft^ unb umgef e^rt n)urben 
^reigelaffene unb SItatoen nobilitiert unb in ben ^ö^eren (Ztaat^* 
bxtnft aufgenommen, ®ie 9Jegel aber blieb, ba§ bie faiferlic^en ^rei- 
gelaffenen, bie „Caesariani", bie Äofämter befleibeten (auc^ ^ier 
bilbete ftc^ eine ftufenm&^g georbnete 93eamten^ierard^ie, be). eine 
3tt)eiteilung avS) unb oft bie einflu^eic^ften £eute würben (fte führten 
ben $itel „procuratores"). So tonnte auc^ ein (E|)rift, tt)enn er ba* 
93ertrauen be« SWonarc^en befa§, ein tpid^tiger ^ann im Qtaatt 
werben** 

®ie f^rif^en Äaiferbamen waren j. $• bem Cb^f^^ntum freunb- 
lic^ geftnnt. 93on 3ulia SQ^amm&a b^ren wir, ba^ fte ben Origene« 
ju ft^ na^ ^ntio^ien berufen unb ba^ S>xppol\)t xfyx eine (od)nft 
gewibmet ^at*. Orofm« beseic^net fie baber ate Cbtiftin*. 5)erÄof 
ibre« (S>of)nti, be« Äaifer« Qlleyanber, beftanb ani öielen Cb^f*««** 



^) 3n ben Acta Charalampi (QSoUanb. 10. ^cbr. p. 382f.) Wirb eine 
•^^oc^tcr bc« 6et)erud, bie C^riftin war, genannt. 

«) Inscr. Christ. I nr. 5 p. 9. ^a bie ^riftUc^felt be« ^rofene« Icbiglic^ 
auf ben Porten „receptus ad deum" unb bem ^tf)kn ^eibnifcber Formeln 
vvi)t, ift fie nic^t flehet, jumal ba ^rofened jenen ^udbrurf ni^t fetbft ge* 
braucht ^at. 

») g^ä^ere« f. in bem OTerf t>on Äirfc^felb, ^ie Äaiferttc^en Q3ec» 
waltungdbeamten bi« auf ^iocletian (2. Qlufl., 1905), f^e^ieU über bie „Caeea- 
riiini" 6. 471 ff. ^on ben CSaesariani im allgemeinen Ginn ift jene fpätere 
®vnppe öon Caeeariani ju unterfc^eiben (fte Reißen auc^ Catholiciani), tt)el(^e 
bad Qxn^\ti)en ber fonfi^aicrten ®üter ^u beforgen Ratten. Gie finb in bem 
C^>riften*Crla6 bed Q3alcrian ju öerfte^n. 

*) €ufeb., h. e. VI, 21. Über Äippolt)t unb gWammäa f. meine Cit.» 
®efc^. I 6. 605 ff. QOÖer bie auf ber ÄippolDt-Gtatue genannte ©e^erina ift, 
wiffen wir nicbt. ^an l^at nic^t mit O^ec^t an 9Iquilia ©ebera, bie ©ema^lin 
bed ^lagabal, gebac^t. 

*) VII,18. 

•) Sufeb., h. e. VI, 28 1 ^qo^ t6v ^JXeidvdgov otxov ix jtXeiovmv ntOTÖJv 



3ur lntenfit)cn Q3erbrcitung: bcr J^alfcr^of. 45 

€r feI6ft toav i^nen fo gUnftig^ ba^ et fc^on halb nac^ feinem $obe 
t>on ben (£6riften aU xfyx ^eimUd^er ®Iau6en^senoffe gefeiert n>orben 
ift. ^udfi>rü(^e t>on \i)m 6ett>eifen, ba§ et, bet ^f^tif^e 2lt^i« 
f^nagog" V fi^ »itHic^ mit ^tiftli^en ©ingen bef^äftigt ifat ©et 
d^ftU^e Sc^tifffteUet 3utiu« Slfticantrö tt>at i^m befreunbet*. 

Untet ^^iU)>|>u^ ^tabd ftanb eö äf^nlxd), unb au^ et n>utbe 
balb ate f>eimli^et d^tift in Ölnfptu^ genommen •• Otigene« l^at 
an i^n imb an feine ®attin SWatcia Otacilia Seüeta gef^tieben** 
^uf biefe Seit jutürfbßdenb aütnt (l9i>tian*: „Epißcopi plurimi 
divina piocuiatione contempta procuratores regum saecularium 
facti sunt". 9lic^t nut bie ^tiftli^en £aien alfo, nein aud^ bie 
93ifi^öfe btängten ft^ ^u ben einflu^teid^en unb gen>innbtingenben 
Äofämtetn*! 

5Bie SWayiminu^ ^^tay, fo fäubette ® eciud " unb bann 93a(etian 
ben Äof JDon E^tiften. 2lm Einfang bet 9legietung be« testeten 
toaten fie n>iebet ja^ltei^ gen>otben; ,,benn bet ^aifet toax gütig 
tmb tt>oi>ltt>oUenb gegen bie ^tntx ®otte^; feinet bet ftü^eten Äaifet, 
ni^t einmal bie, tt)e(^e S^tiften gewefen fein foUen, »at fo tiebteid^ 
tmb ^utt))[>oU gegen fte gefinnt n>ie Q3atetianud. St be^anbelte fte 
am Anfang feinet 9iegietung gan) öffentli^ auf bai ^eunbUc^fte 
unb n>o^(n>oUenbfte; fein gantet J5of n>at t>oU t>on gotted- 

cwsojc^a, ^iernac^ ^pvxd^t Orofiud (VII, 19) Joon einer „familia christiana 
Alexandri**. 

^) Camprib., Qllej. 28. 

*) ®aö ttKir und fc^on früher betannt — toir n>ugten, ba% Qifricanud 
feine „Keaxol** bem Äaifer gen^ibmet ^at — , aber ie$t nnffcn xo\x me^r. 
<9renf e(I unb ^unt boben ben 3c^(ug bed 18. 93uc^d ber ^eoro/aufgefunben 
(Oxyrynch. Pap. T. III [1903] p. 36fT.) auf einem ^a'px^xu^, ber ber Seit 
att)ifcl^en 225 unb 265 anauge^öten fc^elnt. Äler i^gt ed: „(^u tt)irp Wefe 

bomerifcben Q3erfe finben) h 'Ptofijj ngof rate ^AXsidvdgov ^egfiaig h zfj h Uav- 
i^eitp ßißXio^xfi xfj xaXfl fjv avjos tjgxitexxiivrjoa t^j 2eßaax^," ^frtcanud n>ar 

auc^ mit ^bgar, bem j^bnige t)on ^effa, befreunbet; ober biefer unb fein ^of 
toHtren \a befanntli^ feit bem Anfang bed 3. So^r^unbertd c^riftlid^ (bort ber 
<btiftli«^e 3>enter unb SHc^ter 93arbefaned). 

») €ufeb., h. e. VI, 34. — «) (fufeb., h. e. VI, 36. — *) De lapsis 6. 

^ 3tt>ifc^en ben laiferUc^en ^ofbeamten in ber ^au|)tffabt unb benen 
auf ben laiferlic^en 93e{tiungen in ben ^robinaen fanb natürlich ftetig ein 
^udtaufc^ ftatt. — über ben ®runbbep$ ber römifc^en Äaifer in ben erften 
brei So^rf^unberten f. bie ^b^änblung bon idirfcbfelb in ben ,,Q3eiträgen 
8. alten ®ef«^i*te" 93b. 2 Ä. 1 e. 45 ff. ; Ä. 2 6. 284ff. ^Unglei«^ bebeutenber", 
fagt Äirfd^felb 6. 292, „ald in Statten ift ber faiferlic^e ®runbbefi$ in ben 
^roi^naen gett>efen. 3unätbft ift ^ier Sägi^pten au nennen, bad ^uguftud atd 
9^ec^tönac^folger ber ägl^|)tif«^en Könige übernommen ^titJ* . . . ^Unter 
oOen ^robinaen bed 5^aiferreicbd (<S* 295) gibt ed aber feine, bie einen fo 
ungeheuren ^efi^ aufjutoeifen batte, ald '2lfrita." 

') 3m 9Äart^rium bed l). (S!onon (unter ^eciud) tt>irb er^äbit, er fei 
<Bärtner bed faiferUc^en ©artend au SÖlag^bud in ^amp^^Uen getoefen (f. 
t>. ®eb|>arbt. Acta Mart. Selecta p. 130). 



46 ^< Q3erbrettuti0 ber ^flüd^n Q^eltgion. 

ffirc^tigen SO^ännern unb eine ®emeinbe (Sottti"^. ^6er 
hai finberte ftc^. 3n bem (toeiten 9ief{ript gegen bie ^[fycifttn wm 
3a^e 258 f^^ eä in beftug auf bie „CaeBariani'' * : „CaeBaiiani qui- 
cuinque vel prins confeasi fuerant vel nunc oonfeasi fuerint oon- 
fifloentui et vincti in CaeBaiiaiuis posseasiones descripti mittantur/^ 
^e QSerfolgting ifattt (eine ^auer« Sc^on unter feinem Qo^n 
®aUienud brangen bie (S^rifiten toieber in ben i3of ein', unb nun 
naf^nten fie fo mächtig ju*, ba^ unter ^iocletian — feine ^an unb 
$0(^ter tt>aren Sf^riftinnen (£actantv De mort. 15) * — ber Äof ju 
^ticomebien ju einem großen ^eil aud Sf^riften beftanb*. ^e erfiten 
9ief{ri|>te ®ioc{etiand gegen bie Soften ^tttn bie Säuberung be^ 
S>ofi befonber^ im ^uge^. ®a§ auc^ am £wfe bed Sonfitantiu^ 
Qi^ioTui (S^riften tt>aren/ berichtet Sufebiu^^. ^adfelbe gilt toom 
£>ofe bed Siciniud*« 

^on^f. Qliej. bei Cufeb., h. e. VII, 10. ") Qippx., ep. 80. 

") ^ber bie oft unb aud^ itingff tDieber^oIte 93ebauptung, feine ®ema^Un 
Cornelia Galonina fei G^^riffin getpefen, fc^n>ebt in ber Cuft; toir toiffen nur^ 
ba§ fte eine 9i^eunbin be^ Biotin n>ar^ toie ^orp^^riud berichtet (Vit& 
Plotin. 12). ^ie Cegenbe auf einigen ibrer 90>{ünaen ,,Augu8U in paoe" ift 
oOerbingd no* ni<bt befriebigenb erflärf (f. ec^iUer, ©efd^. b. töm. i^oifer- 
seit 1, 2 e. 908). 

^) QBir boren s* ^- t)on bem antioc^nif(ben ^redb^ter ^orot^^ud, ber 
5um 0ire!tor ber (aiferlicben ^urburfobri! in ^prud ernannt n>urbe ((Sufeb.^ 
h. e. VII, 32). 93eiläuftö bemerft Cufebiud (VII, 16), baft Qlftbriud, ein 
9nann aud bem @enatorenffanb unb ^rift, ^t)on ben l^aifem febr gefc^ä^t 
würbe". (Sv berid^tet einen 3ug ^o^n *5teimutd t)on ibm. — 93c!annt ifl 
bie GteUung bed antioc^enifc^en Q3ifcbofd ^au( t)on Gamofata in bem 9^eic^e 
ber 3enobia: er betkibete ein ^o^ed 3taatöamt. <^S)ar 3enobia Sfibin? 

') 93ielleicl^t n>ar aucb bie dtt>eite ©emabUn bed ^nftantiud G^loru^ 
Cbtiftin, bie giat)ia QJlajimiana ^eobora, Gtieftoc^ter 9Jlajimian«, f. 
03. e«^ul$e in ber g>roteft. g^Cn^bn." 93b. 10 6. 758f. ©ne i<>rer 3:ö«^ter 
bat fte ^naftafia genannt unb eine, freiließ erff na^ 328 geprägte Solange mit 
i^rem Q3ilbnid aeigt bad 5^eua. ^ie nab (S!onftantiud G^lorud felbft bem 
(£^riftentum geftanben f^at, Ux%t lieb nic^t mebr audmad^en. 

•) eufeb., h. e. VIII, 1 („QBad foH icb t)on ben faiferlic^n Äofleuten 
unb tt>ad t>on ben ^errfc^ern fetbft fagen? ^iefe geftatteten i^ren .ßofleuten, 
beren Qöeibern, Äinbern unb Gflaöen, bie cbriftlid^e 9leJigion t>ov ibren ^ugen 
frei in Qöorf unb ^at ju üben unb, o|)ne Pe su ^inbern, beinabe mit bem freien 
93efenntniffe i^red ®ktubend grog^utun; fie fc^enften ibnen in einem aud- 
gezeichneten ®rabe unb me^r ald ben übrigen Wienern i^re ®ett>ogen^t"), 
f. bie ^araHelftelle bei ßactantiud. De mort. pereec. 15. Q3gl. ba« über bie 
^ofleute ^orot^eud unb ©orgoniud unb über ben ^agen ^etrud (Sufeb. 
VIII, 6) Sraä^Ue. SHuc^ ber 9l7{ärtbrertob ber beiben faiferlid^en ioofleute 
(Sergiud unb 93acc^ud nHrb glaubn>ürbig fein, fo unglaubn>ürbig bie ^Iten finb. 

') ©er ^^eonadbrief, ber t)on einem t^riftlit^en 93ib(iotbe!ar <5)iocletian« 
ethäfflt, ift eine S^lfd^ung, f. meine sab^anblung in ben $e?ten u. ünterf» 
93b. 24 Äeft 2. 

») (fufeb., Vita Const. I, 16. 

*) 3. ioieron., Chron. ad ann. 2337: »»Licinius Christianos de palatia 
ßuo pellit." 



3ur intcnfU)en Q3ctbrcitung: baö 9WUltär. 47 

®iefe 6{i))e^ bie nic^t ben ^nf|>ruc^ ergebt gan) t>ol(ftänbig ^u 
fein^ mag genügen^ um ju betüeifen, ba^ bie S^riften f(^n in früf^effer 
Seit in ben Äof eingebrungen finb unb jule^t jeiftpeife einen be« 
beutenben unb einflu^eic^ 93eftanbteil be^felben gebilbet f^aben. 

3. ®ie 93erbreitung imSWilitär^ 

®et Solbatenftanb, bet ber Offijiere unb ber ber ©emeinen, 
fc^ien mit bem (S^tiftentum no^ untoertr&gli^et ju fein ali bet 
l^^ttt ^eamtenftanb; benn bai (S^riftentum üemarf )>rin3i|>ieU 
Ärieg unb 93tutt>ergie|en. ©ie Offijiere mußten aber unter ilm- 
ftänben, n>ie bie f^ö^eren 93eamten^ ^obedurteile fäUen, unb bie 
(Semeinen mußten, au^ abgefe^en üom SWorben im Kriege, aUe« 
augfft|)ren, »a« i^nen befohlen tt>urbe. ferner ftritt ber unbebingte 
6ott)ateneib mit ber unbebingten Q3er)>f{i(^tung ®ott gegenüber; 
audb trat ber ^aifer{u(t nirgenbn>o fo ftarl ^en>or aU im J5eere unb 
tt>ar für jeben einjelnen 6olbaten faft unöermeibtic^ — bie Offijiere 
mußten ot>fem^ unb bie Solbaten i^atttn fi^ babei ju beteiligen, 
©aju erfc^ienen bie militärifc^en ^elbjei^en ali ^eibnif^e 6acra; 
i^re 93ere^rung »ar alfo Oö^enbienft, 2lfe gö^enbienerifd^ er- 
f^ienen ben ftrengen (S^riften aud^ bie militärifd^en ^u^jeic^nungen 
(.^änje ufn).)* Snblid^ bad ®eba^ren ber 6olbaten im ^eben 
(6r|)reffungen, Sügelloiigfeit, Sc^ergenbienfte uf».) ftritt mit ber 
d^riftßd^en €t^if', ebenfo bie ro^en 2lu«f^tt>eifimgen unb Si>iete 
(j* 93. ber SKimud im Äeere), bie j. $. mit ben ©ötterfeften ju* 
fammen^ingen. £agerreIigion ift bed|)a(b ba^ (Ii^riften- 
tum niemals gen>orben^ unb bie Q3orfteUungen^ ali i)&ttt ed 
ft^ bur^ bie Solbaten befonber« verbreitet, fmb ju verbannen 
(f. III. <33u^ Äa»>. 1 Sc^tu^). 2lber e« ^at boc^ fd^on von fe^r 
alter Seit |^er, viellei^t von QInfang an, ^riftUci^e Solbaten ge« 
geben, eine c^riftlic^e ^Solbatenfrage" aber erft eftva feit ber Seit 
be« SWarc Qlurel ober Eommobu«. 5)er ®runb bafür ift nic^t fc^tt>er 
JU ermitteln, ^i« ju biefer Seit »aren c^riftUc^e ©olbaten no^ 

• 

^) 0. meine Unterfuc^ung „9Jlilitia QJi)vifd In ben erften brd 3a^r- 
|)unberten", 1905. ^igelmair, ®ie 93eteüigung ber Triften am öffentttc^en 
lieben In votconftant. Seit, 1902, 6. 164 ff. 5)e 3ong, Dienstweigering bij 
de oude Christenen, Reiben 1905. ®uignebect, Tertullian, l^tude sur ses 
sentiments a l'^gard de Tempire et de la Boci^t6 civile, ^arid 1901, p. 189 ff. 
^acanbarb,La question du service militaire chez les chr^tiens des premiers 
sideles (Rev. pratique d'apolog. T. II [1906] p. 347ff.). ©elebat^e, Les 
legendes greoques des Saints militaires, 1909; f. auc^ Analecta Bollandiana 
T. XXVI, 1 (1907) p. 109f. unb ®e 93 uc!, ,^n miUtia priscis Christianis 
esset illicita?" (Acta SS. Oct. T. XII p. 531 ff.). 

*) ^ertuU., Adv. Jud. 9: »»Quis ense operabitur et non contraria lenitati 
et iustitiae exereet, i. e. dolum et asperitatem et iniustitiam, propriam sdlicet 
n^gotü proelionim?" 



48 ^^^ Q3ev6reitund ber c^riftU(^n O^eligioit. 

fpärti^, unb bai C^riftentum ifaiU fxe ergriffen, ate pe fd^on Sotbaten 
tt>aren, ® a aber ga(t bie 9leget : ,,€in ieber bleibe in bem, barinnen 
er benifen ift"; aud^ anbere Berufe tt>aren ja fd^weren ®efa|)ren 
au^gefeit, unb balb fommt ba« €nbe* Qp&ttv aber brang ba^ Ef^riften* 
tum, namenttid^ im Orient (unb tt>o^l aud^ in ^Ifrila), ftärfer in ba* 
Äeer ein ^ ; auc^ fot^e, bie fd^on S^riften »aren, nahmen gejwungen 
ober freiwillig Äriegdbienfte, unb bie 2lugfid^t, ba§ bai naf^e Cnbe 
balb alled üerni^ten n>erbe, ^ttUa^tt. 3eit taud^te n>ir{lic^ eine 
Solbatenfrage auf: ®arf ber S^rift Solbat »erben, barf er e« 
bleiben — ba§ bie ^a^nt £f>rifti fogar im ßager be« Teufel« auf* 
gerichtet »ar, »ar bod^ aud^ ettt>a«! — unb votnn er ti bleiben barf, 
tt)ie 1)at er pd^ im fieere ju »erhalten? ®ie Strengen unter ben 
®läubigen fugten bie Unüereinbarfeit ber d^riftlic^en 9ieligion mit 
bem Solbatenftanb bar^utun unb forberten, ba^ c^riftlid^e 6olbaten 
ben ®ienft quittieren ober ba^ SWartprium erleiben follen. Sie 
freuten pc^ über jeben ^all, in »etd^em ein Solbat, öon feinem 
c^riftli^en ®ett>iffen getrieben, abftc^tti^ »iber bie militärifd^e ©ifji- 
ptin öerftiefe unb abgeführt »urbe. Qlllein biefe ^älle waren feiten 
(einige Qlu^tritte au* bem Äeer finb allerbing« erfolgt, fott)ie fc^roffe 
3nfuborbinationen)« ®ie c^riftli^en Solbaten fa^en e* al* erlaubt 
an, im ®ienft bie nun einmal beftebenben Orbnungen unb Sere* 
monien ju refpeWeren, unb bie SWajorität in ber Äir^e, pc^ auf 
£uc^ 3, 14 (3o^anne« ber Käufer unb bie Solbaten), ben SyaupU 
mann Joon Äa|)ernaum unb ben Hauptmann üon däfarea berufenb 
(DgL au^ ben ßaut)tmann unter bem ^euj)^, brttdfte ^ier )[>on %t- 
fang an ein Qluge ju, ja bie gro^e SWenge ber E^riften nabm e* be- 
reit* am Anfang be* 3. 3a]^rbunbert* einem Solbaten äbel, n>enn 
er burc^ c^riftlic^e* S^onbieren feine SWitfolbaten (unter llmftänben 
bie ganae ^riftli^e ©emeinbe am Ort) in ©efa^r brad^te^ 5)ie 
9ligoriften i^aben mit i^ren Q3erboten fd^werlid^ tixoai au*gerid^tet: 
würbe boc^ im ©emeinbegebet regelmäßig aud^ be* ßeere* mhtn 
bem Äaifer gebaut*! 



^) Celfud (bei Origene* VII, 9) [priest t)on c^riftK^en SWiffionaren, btc 
in bie 6täbte unb ßager (argarÖTieda) gc^en. — 90'^anc^e* an ber c^riftlic^n 
O^eligion tonnte grabe auc^ bem 3olbaten t)er(oc!enb fein: bie ^e(potk bed 
einen ®otte*, feine mächtigen 5^eg*taten, wie fie im ^. ^. er^ä^lt waren, 
ferner bie fo^ufagen (eichte $ran*|)ortfä^igfeit biefe* ^ultu*, ba er an feine 
^em|)el noc^ 93ilber gebunben war, weiter bie fepe Äamerabfc^aft feiner 
93e!enner u. a. 

') S* gab auc^ fonft noc^ 6c^riftbeweife, fogar au^ bem 9^euen$eftament. 
^a (S!^riffu* eine ^ornenfrone getragen ^abe, bürfe man auc^ miUtärifc^e 
^onen tragen (bei ^ertuU., De corona 9) ufw. 

') 6. ^ertuU., Qlpolog. 30; St?prian, Ad Demetr. 20; ^rnob. IV, 36; 
Aota Sebastiani. 9[Ran barf inbe* bie 93ebeutung be* S^rc^engebet* für unfere 
^age nicbt überfc^ä^en; benn man bttttt ja au^ für bie ^einbe, man tonnte 



3ur intenfU>en 93erbreitund: bad SO^Uitär. 49 

®er d^riftßd^e 6olbat n>ar^ anö) n>enn er ftd^ mit ben nötigen 
©ienftJoorfd^riften abgefunben ^attt, in einer bebrol^teren £age ate 
ber gen>ö^n(icl^e S^rift. 6eine Suge^örigteit ju ber )oerbotenen 6efte 
fonnte jeben SWoment junt 91nla| eine« furjen ^rojeffe« gemacht 
tDerben; aud^ tonnten i^m £)anbtungen augemutet n>erben^ bie felbft 
ein tejerc« d^riftKd^e« ®ett>iffen loerbot» Solbaten-SWart^rien fd^einen 
ba^er retetit) ^ufiger gett>efen ju fein ate SWart^rien t)on 3it)iUften^ 
jebenfaU« finb fte aud^ in Seiten loorgefommen, avti benen fonft leine 
SKartprien berichtet »erben* OlUmä^ßc^ <^^^^ fÄeg bie Sal^t ber 
d^riftlid^en Offijiere unb 6olbaten (feit ben $agen bed ©aHienu«) 
fo fel^r^ ba^ man feiten« ber ^i(it&rt>em>attung ein ^uge juaubrüden 
begann, auf ben Sb^ftenftanb 9Wuffic^t nal^m, ru^ig jufab, tt>enn 
<^riftUc^e Offisiere bei ben Opfern ein Äreuj fc^lugen, unb fie au^er- 
bem ftißfi^tt>eigenb bäufig loom Opfern bi«penfterte ; nur im Stalle 



ferner bie „salus Romani exercitus" \ti)v oerfc^ieben faffcn, unb enblic^^ 
bad ®ebet für ba« Äecr tt>ar ein ^ciJ ber vota pro Caesare. ©er ^aifer ober 
batte — felbft t>om apo!al^ptifcben (Stanbpunft — ein gewiffe« göttlicbe« 
^^ften^reti^t gegenüber ben 93arbarenborben unb ber ^narcbie; benn bie 
„pax terrena'' ift aucb t>om ftrengften c^riftlicben 6tanbpun!t im Sufammen- 
bang mit ber ermünfcbten „mora finis" (ate ©trafgericbt) ein relatit>e« ®ut. 
3ur ^ufrecbterbültung ber „pax terrena" fyit ber Äaifer aber ©olbaten nötig. 
^ie geboren mit au bem ,,Gcbmerte^^ tt>elc^e« fc^on in 9^5m. 13^ 4 aW ein 
g5tt(icbe« Attribut ber Cbrigteit anerfannt ift unb tt>elcbed fein 5^r(bem>ater 
bem ^aifer runb abaufprecben gennigt bat. ^m au«f ü^rlic^ften bat biefe ^eorie 
Srenaeud V, 24, 2f. enttt>ic!elt: „Quoniam enim absiatens a deo homo in 
tantum efferavit, ut etiam consanguineum hostem sibi putaret et in omni 
inquietudine et homicidio et avaritia sine timore versaretur, imposuit illi 
deii8 humanuni timorem (non enim cognosoebant timorem dei), ut, potestati 
hominum subiecti et legi eorum astricti, ad aliquid assequantur iustitiae 
«t moderentur ad inovicem, in manifesto propositum gladium timentes, 
fiicut apostolus ait: ,Non enim sine causa gladium portat; dei enim 
minister est, vindex in iram ei qui male operatur.* et propter hoo etiam 
ipsi magistratus indumentum iustitiae leges habentes, quaecumque iuste et 
legitime fecerint, de bis non interrogabuntur neque poenas dabunt. quae- 
cumque autem ad eversionem iusti inique et impie et contra legem et more 
tyrannico exercuerint, in bis et peribunt, iusto iudicio dei ad omnes aequaliter 
perveniente et in nullo deficiente. ad utilitatem ergo gentilium terrenum 
regnum positum est a deo, sed non a diabolo, qui numquam omnino quietus 
est, immo qui ne ipsas quidem gentes yult in tranquillo agere, ut timentes 
regnum hominum non se alterutrum homines vice piscium consumant, 
sed per legum positiones repercutiant multiplicem gentium iniustitiam. 
et secundum hoc ,mini8tri dei* sunt, qui tributa exigunt a nobis, ,in hoc 
ipsum servientes/ ,Quae sunt potestates, a deo ordinatae 8Unt\ manifestum 
est quoniam mentitur diabolus, dicens: ,Mihi tradita sunt, et cui volo do ea.' 
cuius enim iussu homines nascuntur, huius iussu et reges constituuntur, apti 
hie qui illo tempore ab ipsis regnantur." g3on biefer grunbfd^Iic^en 93etracb- 
tung aud toac ed (eicbt, ben 6otbatenftanb ju i[)erteibigen, ^unä^ft gegenüber 
bem zinnern 3^nb^, bann aucb gegenüber bem äugern. ©er ©cbüler bed 3re- 
tiaeud aber, Aippolbt, bacbte über biefen ^unft febr anberd atö fein Cebrer* 

t>. ^atnatf, VHnion. 3. «uff. II. 4 



eined &iati ift natiirUd^ ftett eingefc^ritten n>orben K ®er ^eibtrifc^' 

biefen Suffanb einer fd^tei^enben (E^riftiamftenmg be^ J5eered tmb 
fortgefe^tet ^eteibigungen ber ®ötter nic^t l&nger ertragen. (Er 
^f ben ®iocIeftan n>iUig gemad^t ^ine ilnterbrüctung einzuleiten 
unb ade d^riftlid^en 6olbaten attf bem £)eere ju entlaffem ®ie gro^e 
93erfoIgung, bie fi^ bann entn>idelte^ rid^tete fi^ juerft gegen bie 
d^riftlid^en 6olbaten* ^u^ £iciniud ^t no^ ein befonbered 93erbot 
in bejug auf fte erteffen. ümgefel^rt t)erbot SWayiminu« ©aja ben 
elften hm 9lu«tritt au* bem Äeere, um e« ni^t ju bejimieren*. 
SHe öffentUd^e $oIerierung unb ^et)or5ugung ber ^rifüic^en 9leUglon 
^at bann bamit begonnen^ ba^ ba* ^eu) an bie 9^elb)eic^en ber 
6otbaten angel^eftet tt>urbe (t>on ffonftantin auf bem 3uge gegen 
^ajentiu*). 

hiermit ift in Äürje ba« ^ema ^C^rift unb Solbat^ für bie 
loorconftantinif^e Seit erf^öpft*. 3)a« »id^tigfte SWaterial fei in 
fttapper Sufammenfaffung beigefügt 

3m IL 5imotl^eu«brief(c. 2,3ff.)unbiml. Slemen^brief (c 37) 
n>irb ba* QSerl^atten bej. bie Organifation bed 6o(batenftanbed gan) 
unbefangen ben ffj^riften afe QSorbilb wxQtfüfyxtK — ®a« ältefte 
Seugni«^ ba§ ft^ in einet Eegion ffl^riften befanben unb jtt>ar jiem- 
ß^ ja^treic^, bieten bie seitgenöf|tfd^en ^eri^te über ba* 9legen» 
»unber unter SWarc 2lurel (5lpotlinari« unb $ertutlian bei Cufebiu«^ 
h. e. V, 5). <S& ^anbüt fi^ um bie (12.) meUtenifi^e fiegion, unb 
ba^ gerabe in biefer bie 6!]^riften einen bebeutenben ^rojentfa^ 
bi^eten^ ift ni^t auffaUenb^ ba fte ft^ au* (Segenben retrutierte^. 
in benen bie (£l^riften befonber* ja^Ireid^ waren '. Äein (Sl^rift bamafe 

^) 6. unten au ffiufeb. VII, 15 dnerfeiW, au Cactant, De mort. 10 anbrer- 
feit*. ^Uber auc^ bie 5^rc^e f^üteU fid^, bie ^^olbatenfrage'' butc^ ptinaipieUe 
ober fafuiftifc^e ^norbnungen otut au machen, ^uf ber grogen, tura toor bem 
^udbruc^ ber biocletianifc^en Q3erfo(gung abgespaltenen @^nobe au Sb>ira in 
Gpanien ift in beaug auf ben @otbatenftanb ein berebte* @c^n>eigen bema^rt, 
obgleich) bie @);^nobe fonft in t>ielen 93eftimmungen ba* Q3er^ältni* ber 5^rcl^e 
au 6taat, j^ommune unb ©efeOfc^aft regelt. 

«) 6. bie grogc Snfc^rift »on Caobicca ^Mfib., bie dalber entbecft \^at 
(9^amfa^, Lukas the Physician p. 339ff.) in beaug auf einen 93ifc|>of, ber 
t>or^ Goß>at n>ar unb unter ^oaa ^onfeffor n>urbe. 

*) Über bie Q^eaeption öon 93ilbern unb 93eaeic^nungcn, bie bem SoU 
batenftanb entnommen Pnb, in ber ^rc^e f. III. 93 uc^, ^ap. 3: „Salu- 
taris militiae sacramenta deponere" l^eißt ben ^riftenftanb aufgeben (^mob. 
II, 5), uftt). ®ie gWöglic^teit, bag in ^frica bie eprad^e be* Cager* auf bie 
5^rc^enfprac^e eingettHrft ^at, mug offen gelaffen tt>erben. 

*) anter ben Q3ortt)ürfen, bie ffiufebiu* bem SWajiminu* ®aaa gemacht 
bat, figuriert auc^ ber (h. e. VIII, 14, 11), baß er ba* Äeer t)ertt)eic^lic|>t ^abe. 
^ufebiu* empftnbet a(fo mie ein (oraler 9^eic^dbürger. 

») ©ie Cegion ^at auc^ fpäter noc^ C^riften in i^rer SKitte gehabt, t>gL 



3ut intettlltoen OScrbrettung: had 9Witttät. 51 

tmb fp&ter l^t tiefe d^rifttid^en 6ott)aten um i^red 6tanbed n>iUen 
getabett. ®euttic^ l^at (ütemend ^le; « bie Q3eretnbat!eit beS miUt&ti- 
fd^en 6fanbe^ mit bem ^riftli^en ^e!enntmd t>oraudsefe$t ^ ®er 
jirengfite g^igotift, tt>elc^er ben ©otbatenftanb fttr utwereinbar mit 
bem C^tiftenftanb txtl&xt, ift ^ertuUian^ getpefen; aber gevabe er 
bezeugt nid^t nur^ ba^ S^rifien bamatö in bem Seere toaren^ fonbem 
er ift aud^ ^otititer genug^ um biefe ^atfad^e ben 6tattl^attem 
gegenüber mit ©enugtuung l^ertoor^ul^eben — n>iber(egt fte bod^ ben 
93ortt>urf, bie S^riften feien tatenlofe Sinftebter unb ® ^mnofopl^iften'. 
Qlber bie ünJoereinbarfcit ber l^ö^eren ffl^argen mit bem (t^riften- 
j%anb ift bem ^ertuUian fetbft fd^on bedl^atb gen>i^, n>eU fte aud^ 
rid^tertid^e Munitionen ausüben; l)od^ aud^ ber gemeine 6olbat tarnt 
nid^t (£^rift fein; benn man fatm nic^t in jmei £agem jugteid^ ftel^en^ 
in bem S^rifti unb in bem beö ^eufetö, unb man fann ftc^ ni^t burd^ 
ben S^al^neneib („sacramentum") jtt>eien Äerren gegenüber t)er- 
pfßd^ten. ©aju — ®^riftu« ^at in ber Entwaffnung be« ^etru« 
iebem (S^riften bai 6d^n>ert abgefd^naUt; bamit n>irb aud^ bie ^e- 
rufimg auf bie 6oIbaten^ bie )u So^anneS tamen^ unb auf ben £)au))t- 
mann ju Äapemaum l^infättig^ SWit ^o^lodtn ^at ^txtaUian 
ben 6olbaten begrü^^ ber einen miHt&rifd^en ^an) iurüdtoieö^ 
unb bafttr l^ingerid^tet würbe (i* 3- 21 !)• ©ne eigene Sd^rift (De 
Corona) l^at er biefem ^aU gewibmet — ein beutli^^er ^ett>ei«, ba^ 
er gan) ftngulär war unb bie Sf^riften im Seere ben ^ran) o^ne 
95ebenfen fonft annahmen*. 

€ufebv h. e. V, 5, 1 unb ©regor S^^ff., Orat. II in XL martyraa, Opp. Paris. 
(1638) T. III p. 505 sq. ^e 40 SO^^ärt^rer (f. u.) gehörten auc^ au biefer Cegion. 
G. meine ^b^anblung über bad 9^edenn>unber in ben Gi^^ungdber. b. ^. ^v. 
SäUä>. b. OB. 1894 e. 835ff. 

^) Protrept. X^ 100: ajQaxevöfjievdy ae xaxsiXijipev ^ yvcjaig, xov dUoua 

arffiaivovTog äxove atQaxrjyov (bod bebeutet natürlich nic^t, man foSe ben 
Golbotenpanb aufgeben), ogl. Paedag. II, 11, 117; II, 12, 121; III, 12, 91. 

") ^atian (Orat. 11) r^y oxQavtfylay noQiftfifjuu begießt ffc^ auf bie ^rätur, 
ober ^atian n>ar genHg auc^ ein Gegner bed 6o(batenf(anbed. 

^ ^po(. 37: „vestra omnia implevimuB .... oastra ipsa**; o. 42: 
„non Bumus Brachmanae aut Indorum gymnosophistae .... militamus 
vobisoum**. Triften in bem ßeere au £ambefe Ad Scap. 4. Qlber feine eigene 
90^einung t>erbirgt er ^ier (nHe er auc^ feine ßerrfc^aft^gelüfte t>erbirdt, bie 
er bei ber ^udlegung ber QBorte „bein 9^eic^ fomme^ auögeftnroc^en $at — 
im ^polog. eraä^tt er nur, ba§ bie (S^rlften pro mora finis beten). 6ie ffe|>t 
in De Idolol. 19 unb in ber De corona militis (ögl. auc^ De Pallio 5: „non 

mmto*«). 

«) De idolol. 19. 

') <S>a% biefer @olbat, ber im übrigen nic^t n>iber bie mUitärifc^en Orb* 
nungen loerftogen n>oate, für bie Triften im Aeere (ebiglic^ biefelbe 9^ücffic^t 
erreichen woUte, bie man auf bie S0>{it^rad-Q3ere^rer na^m, ift n)al^rfd^einHd^; 
f. meine Gc^rift über Miütia Chiisti 6. 68. 

*) ^a% ge^t noc^ beutUc^er aud ber 93eurtei(ung bett>or, bie in (^rift- 

4* 



52 ^« Q3erbreitunö ber c^rlfUic^en O^eligion. 

^liflorifl ift aud^ Origene«; bie Qlufforberuitg bti Qlelfud^ bie 
Sl^tifteit foßten ate Solbateti bem Äaifer l^etfen*, beantn>ottet et 
mit bem Äintüeife, bai täten fie bur^ i^te ©ebete; man bürfe wn 
i^nen fott>enig Ärieg^bienfte forbetn tt>ie loon ben ^riefitem*: ^^ir 
jiel^en ni^t mit bem Äaifer in« ^elb, auc^ nic^t, »enn er e« toer- 
langt, aber tt>ir t&mpfen für i^n, inbem tt>ir ein eigene« Äeer bilben, 
ein Äeer ber ^ömmigfeit bur^ unfre ®ebete an bie ®ottf>eit." 
9ligorift n>ar enblid^ auc^ £actantiu«': „Militare iusto non Ucebit, 
cuiua militia est ipsa iustitia, neque veio aocusare quemquam 
crimine capitali, quia nihil distat utrumne ferro an verbo potius 
occidas, quoniam occisio ipsa piohibetur/' 

9ln ben »iröid^en QSerl^ältniffen änberten aber biefe 9ligoriften 
f^Iec^terbing« nic^t«- ^ie e« in ber Eegion in ^tlxttm unb ju 
Eambefe ffb^ften gab, fo waren fie aud^ in anbem Eegionen ju 
fteben. 3n Ollejanbrien jeigte e« fic^, ba§ ber ©olbat, ber bie ^ota» 
miäna jum SWart^rium fUbtte (im 3. 202/3), bem ffb^ftentum ju- 
getan mar, tt>enn er au^ bie 3;aufe no^ ni^t erbalten i^attt^. ®er 
^aÜ »ieberbolte fid^ äbnti^ no^ einmal unter 3>eciu« in Slleyan- 
brien*, aber no^ »i^tiger ift, toai un« 3>ionpftu« au« berfelben 

liefen j^eifen über ben ?a0 laut tt>urben (c. 1). ,,Abruptu8, praeceps, mori 
cupidus" nannte man ben Golbaten; „musitant denique tarn bonam et 
longam sibi pacem periclitari . . . Ubi prohibemur coronari?" 3n c. 11 
legt ^ettußian noc|> fc^toffer al« in ber ©c^rift De idolol. bie llm>ereinbarfeit 
be« (D^riftentum« unb be« ©olbatenftanbe« bar. Äier aber erörtert er aud^ 
bie 9rage, n>a« ein Golbat tun foQ^ ber im (3o(batenftanb \)0m ®lauben er- 
griffen nnrb. ^nen SO^oment fc^eint t», a(« bürfe ein folc^er @o(bat bleiben 
(Cuc. 3, 14; 9RattS). 8, 10; Säp^ 10, Iff.) — bie gWöglic^teit bleibt offen, baß 
einer ^mit aOen SO^itteln'' fic^ ^üiet, etn>a« QBibergöttlic^e« atö @olbat au tun 
— , aber nur att)ei ^u^toege crfennt ^ertußian tt>irflic^ an: ben ^udtritt („ut a 
multis actum**) unb ba« SO'lart^rium. 

^) ^a% man ben (S!briften Abneigung gegen ben 55eere«bienft i[)ornKirf, 
ge^t barau« f^ectyov, unb biefer Q3ortt)urf war gettrtg berechtigt. Snbeffen 
»irfftc^ ÄonPifte wniren feiten; benn bie 3o^l ber ?Jälle, in benen ©Triften 
miber it^vtn Tillen auöge^oben n>urben^ ftnb fc^n>erlic^ häufig gen>efen, f. 
gWommfen, 9^öm. etaat«recbt II, 2» ©. 849f. unb im ^erme«'' 93b. 19 
(1883) ©. 3ff., 9^eumann, a. a. O. I 6. 127f. 

«) C. CelB, VIII, 73. ^ie ©Triften aU sacerdotes pacis auc^ bei ^crtuU., 
De spect. 16. 

») Snftit. VI, 20, 16. 

^) ^ie ®efc^ic|)te feinet SO^art^riumd erinnert an bie bed @olbaten in 
ber 6(^rift De corona. ^ud irgenbeinem ©runbe n>urbe 93afilibe^ — fo bieg 
ber ©olbat — »on feinen SWitfolbaten aur ^blegung eine« ffiibe« aufgeforbert. 
& lel^nte ben Qi\> ob, n>eil er atö (Si^vift nic^t fc|)n>5ren bürfe. SO'^an nabm bad 
ftuerp ald Gc^erj, aber al« er bebarrte, würbe ibm ber ^rojeß gemacht (Sufeb., 
h. e. VI, 5). 

») ©ion^fiu« ^lej. bei «ufeb., h. e. VI, 41, 16. (Sttoa^ ^^nlic^ed ^atte 
©ufebiuö fcbon früher bei bem 93eric^t über ben ^ob be^ ^poftetö ^acobud 
bem Clement ^lej. nac^erjä^lt (h. e. II, 9). 



3ut lntenfU)€n OSerbrcitung: bad gwilitär. 53 

QSevfoIguns in ber JC)au))tftabt ^g^pten^ er)&^(t* 0ad Qc^n^t Keine 
^ommanbo (tyi5nray/ia €rtQariüytix6v\ tt)eld^e« bei bem ^et^öte ber 
duften aufgeboten war, beftanb au« ffl^riften ober ^eunben ber- 
feU>en; ^n>enn jlemanb aii £^rift loer^ört n>urbe nxib ft(^ )ur Ver- 
leugnung f^inneigte^ {nirfd^ten fie mit btn S&^nen, n>in{ten i^m in, 
ftred(ten bie Sänbe a\a unb matten mit htm ganzen Körper ®e- 
bärben« ®amit )ogen fte bie allgemeine ^ufmertfamteit auf fic^^ 
unb bet>or fie )oon anberen ergriffen mürben^ eilten fte jur ^nCtage- 
bant unb erCtärten^ ba$ fte (Il^riften feien'' ^ ®a man bo^ niö^t 
abftd^tti^ c^rifttid^e 6ott)aten für bie ®eric^t«)oer^anb(ung au«- 
gewäl^lt ^atte, fo jeigt biefer QSorfaK, mie loerbreitet ba« (S^riften- 
ttim in bem Äeere in^gppten »ar*» Qlfe t& ft^ nac^ ber biocletiani- 
fd^en QSerfotgtmg barum l^anbelte, bie £apft einem 93u^erfa]^ren 
5u untertoerfen^ toerben bie 6olbaten^ meldte geopfert ^atten^ aU 
eine befonbere Kategorie in ^g^pten aufgefüf^rt', 

£e^rrei^ ift toai und (Strfebiud )oon einem Offizier namen« 
SOi^arinu«^ ber in (üaefarea Sapp* ftanb^ berietet** ^udbrüdEti^ 
bemerft er babei, t& fei bamal« eine <5rieben«jeit f^r bie ff^riften 
getpefen (3eit bt& ©aUienu«)« (Sine 6!enturio-6teUe n>ar erlebigt; 
^arinud foQte aufrüden, ^a trat ein anberer auf unb erfl&rte^ 
SO^rinu« fei ein £^rift unb fönne bed^lb „nad^ ben alten Sefe^en'' 
feine „römif^e ^ürbe'' erhalten, ba er ben Äaifern nid^t opfere. 
6« tommt barüber ju einer QSerl^anblung. ®er 9li^ter gibt bem 
^arinu«^ ber ftc^ atö Sl^riften be!annte, brei 6tunben Vebentjeit. 
5lfö SWarinu« au« htm ®erid^t«]^of ^eraudtrat^ na^m i^n ber Vif^of 
bei ber ßanb/ führte il^n in bie ^rd^e nnb, ba« €)oangelienbud^ 
^er)oor^olenb unb )uglei^ auf ba« &c^n>ert beutenb^ fragte er i^n^ 
mofür er ftd^ entf^eiben tt>oÜe. ©er Ofpjier griff ju bem St)an- 
gelium, blieb, jum jweitenmal loor ben 9lid^ter gef^^rt, bem ®lauben 
treu imb mürbe hingerietet, ©ie Srjfi^lung le^rt, ba^ im ßeere 
(bei ben Offtjieren) ba« ^riftli^e 93efenntni«, totnn e« notorifd^ 
tt)urbe, nie gebulbet »orben ift — e« f^eint fogar, ba§ au«brüd- 
li^e QSerorbnungen barüber ejiftierten — , ba§ man aber in praxi 
ein ^uge jubrüdte unb voatUU, ob ftd^ ein ^onf{i{t«fall ereignen 
»erbe. 

,,3w^tft ri^tete ft^ bie QSerfolgung gegen bie ©l&ubigen im 
Äriegerftanbe", bemerft Gufebiu« (h. e. VIII, 1, 7), inbem er ftd^ 

L. c. VI,41,22f. 

*) gWan t)0l. auc^ bie gWlttdlunö bcöfelben ©ion^tu« (L c. VII, 11, 20), 
ba^ unter ben Opfern ber tnilerianifc^en QSerfoldung in ^g^pten auc^ Golbaten 
nmren. ®er ben Gl^prion abfü^renbe 6olbat nnir ein C^rift, ober ein ^Renegat 
(Vita Cypriani per Pontium c. 16, 6). 

^) € pipban., haer. 68, 2. 
*) L. c. VII, 15. 



54 ^^ Q3erbreitung ber cbviftlic^en 9^eUgion. 

anfd^idt, ben 93er(auf ber bioc(eftanifd^en Q3erfotguns ju etj&^Ien^* 
£actanttu^ (De mort. 10) ftimmf i^m bei: „Datis ad praepocdtos 
litteris etiam milites [loor^er tt>ar loon ben ^ofbeamten bic 9lebe] 
cogi ad nefanda sacrificia praecepit, ut, qui non paruissent, militia 
solverentur. hactenus fuior eius et ira processit nee amplius quic- 
quam contra legem aut religionem dei fecit". ^xi^tt ^atte man 
<^rift(i(^e Offisiere fti(lf(^n>eigenb (natür(i(^ nid^t gefe^ßd^) ge« 
bulbet ®ie fi^rmUd^e 93efteiung t>on bet OSerpfftd^tung^ ju opfern^ 
bie ben d^riftli^en (Staatsbeamten )oon ^ioclettan Qm&^tt n>orben 
tt>ar ([♦ 0. 6. 36), ^at ftc^ fteüid^ fd^tpertid^ aud^ auf bie Offtjiere 
besogen* ^Uein man btöpenfterte fxt tool^I häufig ftidf^toeigenb, 
unb fte n)u^ten felbft einen ^uStpeg. 6ie fd^lugen bei 93eginn bet 
Opfer^anbtmtg bai ^euj unb f^ä^ten ftd^ unb i^ren Staubpunft 
auf biefe ^eife* ^Uein thtn babutd^ jogen fte ben Äa§ ber ^riefter 
— jumal tt>enn bie Opferl^anblungen ungünftig ausgingen — unb 
beö ftrenggläubigen ®aieriud auf ft^* ®er ünfixQ foUte ni^t Utnger 
gebulbet n>erben« &o fe^te na^ bem 3eugniS beS £actantiud bie 
Verfolgung ein, unb fein 93erid^t trägt ben 6tempel ber inneren 
^a^rfd^eintid^teit. 5>er Äof unb ba« Äeer, bie beiben 6tü$en be« 
^ron«, foUten loon df^riften nun gefäubert »erben. ®iefer Cnt- 
f<^tu^ jeigt, ba^ bieS^riften ^a^Irei^ im Seere n>aren^. 6o(baten- 
finttaffungen unb SWart^rien finb ba^er in biefer QSerfoIgung be* 
fonberS häufig gen>efen; natürli^ tarn eS auc^ ju t>xtUn Verleug- 
nungen unb Opfern. 3)a« Äeer in SWelitene unb 6lprien empörte 
fic^ jum 3;eil; e« fi^eint, ba§ ©iocletian SWac^inationen loon ff^riften 
ba^inter gewittert ^at*. 

®a^ au^ Ciciniud bei feinen legten Verfud^en, ftc^ gegen Son- 
ftantin ju l^atten, )oor adem baS ßeer )oon 6!f^riften fäuberte, berid^tet 

^) ^gl* bO^U h. e. VIII^ 4: IIXeioTovs naQfjv tq>v iv axQaxsUug Sgär dofie- 
yearata xov l^icatixov JiQOaanaCofievovs ßlov, d>s ov firi e^oQvot yivotvxo xfjs negi 
t6v z&v SXcov &rjfuovQYOv evaeßeiag, cjg ycLQ 6 axQatOTfeSdQX^S , Saut ytoxk ijy 
ixeivog [of. ßieron., Chron. ad ann. 2317: „Veturius magister militiae Christia- 
nos milites persequitur, paulatim ex ilio iam tempore persecutione adverus 
nos incipiente], &qti nQ&xov ivexBiget x^ xaxä xatv fJxQaxevfiaxoav 6i€oyfi^, 
qwXoxQw&v xai diaxa&alQoav xovs h xoTg axgaxoniSoig dvaq>8QOfiivove , atgsaiv 
xs Sidovs rj nst^oQxovow ^c fMxijv avxols änoXaveiv xi/iijg rj xovvavxloy <nBQ8adai 
xavxtjg, ei avxtxdxxotvxo x^ nQOoxdyfiaxi ^ nXetaxoi Sooi xrjg Xqioxov ßaadeiag 
axQOJt&xat xrjv slg avxoy 6/ioXoylav, fAt} fjieXXi^aavxsg , x^g Soxovatjg S6Srjg xai 
evnQaylag, ^g elxov, dva/jKpiXoymg jfQovxifAtjaav, 93aU> begannen aUC^ ^|^e!u- 

tionen, bie urfprünglic^ nic^t beai){lc^tigt tt>aren. (Sinen ^onfeffor aud bem 
SWtatär ertt>ä^nt (f ufeb.. De mart. Pal. XI, 20 beiläuffg. 

*) Cf. Acta S. Maximiliani (9^uinart, Acta Mart., Ratisb. 1859 
p. 341): „Dixit Dion proconsul: In sacro comitatu dominorum nostrorum 
Diodetiani et Maximiani, Constantii et Maximi milites Christiani sunt et 
militant.*' 

») eufeb., h. e. VIII, 6, 8. 



3ur intenftt)en Q3erbreltung: bod SO'lUitör. 55 

€ufebiu« (h. e. X, 8, Vita Constant. I, 54) ^ 3n biefe Seit fättt 
bad ^artprium ber 40 6olbaten \>on (3ebafte, bie un^ no^ einmal 
be^eugen^ ba§ bie 12, ßegion (fulminata) ja^feei^e Sänften jäl^lte*. 
3n ben ^ärt^reratifen fpieten bie Solbaten eine bebeutenbe 
9lotle» Einige ^Jätte finb f^on genannt tt>orben; aUe ^ier auf- 
jujä^Ien, »örbe a« tt>eit flirren. ^Jälf^ungen ftnb au^erbem 
gevabe auf biefem ®eWet fe^r jal^lrei^ gett>efen; erinnert fei nur 
an ®etulud^ bm ®emaf^( ber Qpmp^ovo^a, unb feinen trüber 
^mantiu^^ femer an bie berühmte ^affio be« SWauriciu* unb ber 
^^ebäifd^en Cegion' ufn>. 6olbaten .n>aren £aurentinud unb (Sgna- 
tiu«*, 9^ereu« unb Sl^iUe«*, ^olpeucte««, SWayimUianu« % S(Äar. 

^) 3n crfter ßinle tt>at ed auf bie xatä st6Uv axQau&tai abgefe^en, b. t). 
<iuf bie ^oU^ei- unb Gic^er^eitdbeamten in ben 6täbten. S^re QBebeutung n>ar 
ebenfo n>ie bie bet ßofbeamten t>on Sa^^rjei^nt gu da^rael^nt immer größer 
gen>orben gegenüber ben 3it>ilbeamten. 

*) ®oß bad ^epament (f. 93ontt)etfc^, SReue ftrc^l. Seitfc^t. III Ä. 12 
e. 705ffv Äaugleiter, a. a. O. ©. 978ffv 93ontt>etfc^, Gtubien 3. ®efc(>. 
b. ^^oJoQie u. Ärc^ I 6. 75ffv »• ®eb^orbt. Acta Mart. Selecta, 1902 
p. 166ff.) )[)on Golbaten gefc^rieben ift bej. ffammt^ merft man an feiner GteOe. 
4)ad mit Q3orfldi)t au benui^enbe SO^art^rium ift t>on ©eb^arbt^ a. a. O. 
6. 171 ff. abgebrucft. 

*) 9^oc^ immer n>erben 93erfuc^e gemacl^t einen 9^ejt ber Cegenbe au 
retten; f. Q3igelmair, a. a, O. ©. 194ff.; anber« i5au(t, 5^c(>engefc^ic(>te 
^eutfd^Ianb« I» G. 9 n. 1, 6. 25 n. 1. €in paar (Solbatenmart^rien mögen 
augrunbe liegen, f. Cinfenma^er, ^e 93efämpfung bed S^ftentumd burc|^ 
ben röm. etaat, 1905, @. 181 ff.; boc^ ift auc^ bied fragUc^. 

*) 6. dppr., ep. 39, 3 (über (lelerinud): „item patmus eius et avunculus 
Lanrentinus et Egnatius in castris et ipsi quondam saecularibus militantes, 
sed veri et spiritales dei milites, dum diabolum Christi confessione proster- 
nunt, palmas domini et Coronas illustri passione meruerunt". 

*) ©. ^*eli«, ^ejte u. Hnterf. XI, 2 6.44. 

•) SJlelitenifc^e Ceglon, f. Con^beare, The Apology and Act« of 
ApoUonius (1894) 6. 123ff. 

') CJf. CRuinart, 1. c p. 340ff. („MiHtia Christi" 6. 114ff.): „Theyesti 
in foro." „Fabins Victor temonarius est oonstitutus cum Valeriano Quintiano 
ppaeposito Caesariensi cum bono tirone Maximiliano filio Victoris; quoniam 
probabilis est, rogo ut incumetur" .... „Maximilianus respondit: Quid 
autem vis scire nomen meum? mihi non licet militare, quia Christianus 
sum. Dion proconsul dixit: Apta illum. cumque aptaretur, Maximilianus 
respondit: Non possum militare, non possum malefacere; Christianus sum. 
Dion proconsul dixit: Incumetur. cumque incumatus fuisset, ex officio 
recitatum est: Habet pedes quinque [quinos?], uncias decem [a(fo toar er 
tauglic^]. Dion dixit ad officium: Signetur. cumque resisteret Maximilianus, 
respondit: Non facio; non possum militare.'' Q3gl. auc^ bad ^olgenbe: 
yyMilito deo meo"; „non accipio signaculum; iam habeo Signum Christi 
dei mei . . . . si signaveris, rumpo illud, quia nihil valet .... non licet 
mihi plumbum collo portare post Signum salutare domini mei.'* ^uf bie 

9rage bed <=ProConfuId, n>ad bie (3o(baten benn 935fed tun, antn>ortet ^a^« 
milian: ,»Tu enim scis quae faoiunt.'' — ßier i^oben nnr eine gen)altfame 
5tonf{riptiondfsene. 



56 ^^ Q3erbreitun0 ber c^tiftlic^n 9*^eUdton, 

ceUtrö^, SuUuÄ veteranufl*, ^ppafiu« veteranuß', ^^oboru^*^ 
3)afiud% ber berühmte ^a(i^omiu«* uftt). 

Unfere ^arftteUung bed 93er]^ä(tniffe^ ber ^r^e )um 6olbaten' 
ftanb fönnte auf ®rtmb bed 12« ^anon^ t>on 9^icäa beftritten tverben. 
©erfette lautet: ^©iejenigen, toeld^e toon ber ®nabe berufen, ben 
erfiten Sifer gezeigt unb ben ®ürtet abgelegt ^ahtn, nad^^er aber 
tt>ie J5unbe jum eigenen ^u^murf jurüdgetel^rt ftnb, fo ba^ einige 
fogar ®e(b auftoenbeten unb burd^ ©ef^enle bie ^ieberaufhal^me 
in ben ^eg^bienft bemirften, biefe foQen nad^ ben brei 3a]^ren unter 
ben „audientes" je^n Sa^re unter ben „substrati" bleiben ufm.'' 
^an (Bnnte nad^ biefem ^anon annebmen, bie Spnobe l^lte bai 

^) Cf. cRuinart, 1. c. p. 343ff. („MiUtiB Christi" 6. 117ff.): „In civitato 
Tingitana/' Q^ ift 5taiferd Geburtstag; atö alle fcl^mauften unb opferten, 
„Maroellus quidam ex centurionibus legionis Traianae .... reieoto oingulo 
militari ooram signis legionis, quae tunc aderant, clara voce testatus est» 
dicens: Jesu Christo regi aeterno milito. abiecit quoque vitem et arma 
et addidit: Ex hoc militare imperatoribus vestris desisto et deos vestros 
ligneos et lapideos adorare contemno. si talis est condicio militantium, ut 
düs et imperatoribus saora facere oompellantur, ecce proicio vitem et oin- 
gulum, renuntio signis, et militare recuso.*' 93eim Q3erb5r fagt er barauf: 
,»Non decebat Christianum hominem molestiis saecularibus militare, qui 
Christo domino militat." 

«) Cf. Qlnol, 93oaanb. 10 (1891) p. 50ff. („Militia Christi" ©. 119ff.): 
Maximo praeside Dorostori Moesiae. „Non possum praecepta divina con- 
temnere et infidelis apparere deo meo. etenim in vana militia quando 
videbar errare, in annis XXVII nunquam tamquam scelestus aut litigiosus 
oblatus sum iudici. septies in bello egressus sum, et post neminem retro 
steti nee alicuius inferior pugnavi. princeps me non vidit aliquando errare. ^* 

») Cf. <anal. 93oaanb. 9 (1890) p. 116ff.: ^igabid gWaurct. ®ic "^fttn 
flnb fragn>ürbig. 

*) 9^uinart, 1. c p.506ff.: ^mafia im ^ontud. — ^e ^ttcn b'ed 
^rac^ud finb ebenfo unbrauchbar mie bie be^ ©ebaftianud, bed SO^ardanud 
unb 9^iconber. 

») Cf. sanalect. 93oaanb. XVI (1897) p. 5ff. ®aPud toeigerte ft*, bie 
koüfte foU)atif(^e ^eier ber 6aturnalien mitBumacben. (3. ba^u ^armentier 
i. b. Rev. de Philol. 21 (1897) p. 143ff., ^enblanb im ^.Äermed" (1898) 
6. 175ffv 9^eic^, ®er Äbnig mit ber ©ornenfrone, 1904. 

*) <^ac^omiud (f. feine Q3ita) biente im i5eere bed ^nftantin gegen 
SO^acentiud. ^e Siebe, n>elc^e ^xifüxd)t ©olbaten benHefen, foU ibn ^um 
Cbrlpentum gefiH^rt ^en. ffir »urbe bann gWönd^ unb ip ber 6ttfter ber 
berühmten SO^önc^foIonie in ^abennifl gen>orben. — ^e Acta Arohelai 
beginnen mit einer ^ä^lung aum Cobe bed SO^arceUud in Sarrä; biefer reiche 
C^rift ^obe einft 7700(1) 5lriegdgefangene ben @o(baten abgefauft; bad bobe 
auf biefe einen tiefen Sinbrud gemacl^t: „illi admirati et amplexi tam immen- 
sam viri pietatem munificentiamque et facti stupore permoti exemplo miseri- 
cordiae commonentur, ut pluriqii ex ipsis adderentur ad fidem domini 
nostri Jesu Christi derelioto militiae cingulo, alii vero vix quarta 
pretiorum portione suscepta ad propria castra discederent, caeteri autem 
parum omnino aliquid quantum viatico sufficeret accipientes abirent". ^ie 
Oefc^ic^te ip aUer 3Ba^rfc|>elnUc^!eit nac^ erfunben, aber bennoc^ nic^t totctlo^. 



3ur inten1tt)en QSerbtcUung: baö SWilitär. 57 

(S^riftentum für unt>ereinbar mit bem 6o(batenftanb. ^Uein bagegen 
f)at fd^on Äefelc (ÄonaUiett«®ef^. I* ©. 414ff*) in bcr Äaupt- 
fad^e bai 9licl^tige bemertt Q,i ift erftK<^ ^ier nid^t \>on Sotbaten 
über^upt bie 9Rebe^ fonbetn t>on folgen 6olbaten^ meiere i^ren 
©tanb um be« <^riftli^en ^cfcnntniffc« tt)iUen »erteffen ^tten^ 
bann aber n>ieber ju i^m jurüdEgete^rt tt>aren« 3tt>eiten^ beftie^t f c^ 
ber ^anon auf 6o(baten^ bie im <deere beä £iciniud gebient ifatttn, 
bai Singulum nieberlegten^ aU er ba^ ßeer wn (Sänften fäuberte 

(barauf bejiebt ft^ tt>obt ber 91u«brudTi)r TtQwrriv oQfArjv höei^aa^m), 

bann aber bo<^ »ieber in ba« Äeer jurüdttraten unb — ba ba^felbe 
'attifc^ ein b^i^wf^e* Äeer xoax unb gegen Conftantin fämpfte — 
omit ben (Stauben verleugnet \^Cititn. ®a§ ber Äanon fo ju loer- 
teben ift, jeigt ber enge Sufammenbang mit Äanon 11. 3n biefem 
banbelt e^ ft^ um ©efaQene inl rffq xvoawldoQ Aixiviov. Unfer 
^anon fcblie^t ficb ^^^ ^^f^ engfte an. 

®a* 93erbältniö »on Äird^e unb Staat in bejug auf ben ©ol- 
batenftanb enbet bamit, ba§ bie Äirc^e im S.Äanon ber großen 
S^nobe »on Qlrle« feftfteUt: ,,3>ie, »el^e bie Waffen im ^eben 
tt)egtt>erfen, foßen loon ber Äommunion au^gefi^loffen »erben" (f. ba- 
)u „Militia Christi" 6, 87 fO, unb ffonftantin promulgiert (Vita 
Gonstant. II, 33): ^®enen, tt>eld^e ebemate in mittt&rifd^en Ämtern 
geftanben i^ahen unb berfetben unter einem graufamen unb ungered^ten 
93ortt>anb loerluftig gegangen finb, »eil fte bai 93elenntni« ibrer 
9leligion ber ^ürbe, meldte fie belleibeten, »orjogen — foU e« nad^ 
^unf^ freifteben, enttt>eber jum Ärieg^bienft aurüdCaulebren unb in 
ibrer früberen Stellung )u )[>erbleiben, ober nacb ebrenooQer (Snt' 
laffung ein freiet unb rubiged 2^b^n ju fUbren; benn ed ift mobl 
biUig unb angemeffen, ba§ berjenige, »eldber einen fo großen 9Jlut 
unb eine fold^e Stanbbaftigteit in ben über ibn gebrauten ®efabren 
ben>iefen ^at, nacb f^^^^^ ^abl jt(^ ber 9lube unb ^n^t ober einer 
(Sb^^enftelle erfreue/ ®ie conftantinifi^e Äircbe »erföbnte fi^ alfo 
fofort unb i ooHftänbig mit bem Solbatenftanbe^. 

^) @e^r beac^tendn>ert ift folgenbe 93eobac^tund, bie m. Q03. auetft 
^d)tM (®ad Gl^dftentum in ben erften brei Sobr^. II @.442f.) gemacht 
^t. ;^6eit bem 4. Sa^r^unbert tilgte bie ftaatdfreunbttc^e Strebe aud it^xtn 
Äolenbem bie 9f^amen oüer ©olbaten-SWärt^rer, um eine unerwünfcbtc 
^irfung auf bie c^riftlic^e ^rmee au i[)ermeiben. ^ie 9^amen bed SO'^a^milian 
unbSO'larceQud finb nic^t in ben catt^agifc^en l^alenber aufgenommen n>orben, 
weil bie 5^rc^e ben Gemein meiben tt>onte, oB tt>enn fie ^u^ubr prebigte. ^ie 
«)orbanbenen^ften ber beiben aeigen, bag fte in^iocletiondSeit oere^rt mürben; 
bie Seier tt>irb bolb eingefteUt n>orben fein. — 9^ereud unb "^(^iUeö finb im 
ffibronogra|)ben 0. 3. 354 nic^t notiert. — 3m gWart^rol. (£att^aQ. fdfit bcr 
unbotmä^ge ®etic^tdfc^reiber daffianud aud $ingi (Passlo CasBiani). — 
3m 97{artt)roI. Gpr. t>etniigt man ben 6oU)aten ^aflud^ ber bad Gaturnolien* 
feft nicl^t mitfeiern moUte unb bie ^aiferbilber t>er^5^nte (^nal. 93oaanb. 
»b. XVI, 1897, 6. 5ff.) — ®ic 40 eoIbaten-SWärtprer t>on ©ebafte flnb 



58 ^i« QSerbreifung ber c^riftüc^en 9^etigion. 

4. 5)ie QScrbreitung unter ben S^rauen^ 

^cr ba« 9^eue $eftament unb bie nä^ftfolgenben Schriften 
aufmerffam lieft, mu§ bemetfen, ba§ bie ^auen im apoftolifci^tt 
unb nAd^opoftoßf^en Seitalter eine bebeutenbe 9loUe in ber ^ro« 
paganba beä S^riftentumd unb in ben ®emeinben gefpielt ^aben^ 

ebenfon« im 9Wart^roI. 6^r. nic^t toertreten. ffid ift ferner auffollenb, baß 
in ibrem gWart^)rium fein Saturn angegeben ift, an btm i^re 'Seier ftattfanb. 
^uc^ ^arac^u«, ber ©enoffe be« ^robud unb Qlnbronicud im SWarttjrlum, 
»ar ©olbat gett>efen unb mit 9^üdp*t auf fein c^riftlic^ed 93etenntni« auf 
feine 93itte entlafTen tt>orben (Acta TBraohi etc.). <2cr fe^lt im 9Äartpro(. ©^n 
— ®er Q3eteran ^ipafiu« in ^igat>a daffra (9lna(. 93oaanb. 93b. IX, 1890, 
6.116ff.) fe^Jt im gWart^rol. Glart^ag. unb fogar im SWart^roI. Äieron. — 
®er QSejiUifer ?Jabiud, ber unter ^ocletian in daefarea SWauret. gelitten 
^atte unb in bem benachbarten dartenna »erebrt tt>urbe, febft im gWart^rol. 
6pr.; im Äieron. ift fein ^amt nachträglich eingefügt, tt)ie man barau« 
fielet, baß bie Angabe ber etabt feblt. — ^^eogened, ber c^tiftUc^e 9^efrut 
bed Ciciniud, ber {ic^ n>eigerte au bienen unb bed^alb im AeUedpont er« 
tränft tt>urbe, ift im SWart^rot. (5^r. übergangen, bad gerabe bie ^Kärt^rer 
ber tleinajiatifd^en Canbfc^aften befonberd reit^li^ notiert. 3n ba« Äieron. 
bat ein 9^eferat au« ber <?>af|io '^lufna^me gefunben (f. ^c^eli«, ^art^ro- 
logien 6. 116ff.). ^n bie ©teUe ber »irfUc^en ©olbaten-SWart^rien, beren 
93eif|)iel bie reid^dfreunbftc^e S^rc^e bebentlic^ fanb, finb anbere getreten, 
beren Cegenbe fo geftaltet n>ar, baß {ie auf c^riftUc^e ©olbaten nur erbaulicl^ 
ttrtrfen tonnte. ®ie Golbaten ber ^^ebäifc^en ßegion, SWauritiud unb Oenoffen, 
n>eigern bem 9]^ajcimian ben ©e^orfam, M er {ie bei ber ^riftem>erfo(gung 
t>ertt>enben ttHH,^ ®ie SufammenfteUung ift le^rreic^, wenn auc^ in bem 
einen ober anbern ^aU ablic^tticl^e ^eglafTung fc^n>er ern>eidüc^ ift. ^e 
erfUirung fc^eint noc^ nic^t über Jeben Steifet ergaben unb bebarf einer 
ST^a^prüfung. 

6. bie Hnterfuc^ungen über ^^ittt>en" unb ^^^iatoniffen", ferner 
Sfc^arnad, ®er ©ienft ber <Stan in ben erften Sa^r^. b. c^rlftl. 5^rc^e, 1902. 
^c^elid, Virgines subintroductae, 1902. t>on ber ®oJ$, 5)er ^enft ber 
ffrau in ber c^riftl. 5^rc^e, 1905 (2.^up. 1914). ß^)bia et5der, <5>ie Srau 
in ber alten 5^rc^e, 1907. ^onalbfon, Woman: her position and influence 
in ancient Greece and Rome and among the early ChrifitianB, £onbon 
1907. Äirfc^, ©ie ^auen be« firc^lic^en Altertum«, 1912. ^nopf, 9^ac^. 
apoft. 3eitalter 6. 72 f. llber c^rlftlic^e ?Jrauen unb Sungfcauen al« 2Kärtl?rer 
unb i^re 93e^anb(ung im 5lriminalproaeß f. bie grünblic^e linterfuc^ung t>on 
^ugar i. b. ^ejten u. Hnterf. 93b. 28 Ä.4* ^ugar i^at beriefen, baß bie 
£lbern>eifung c^riftlic^er ^auen unb Sungfrauen an bie 93orbelIe teine 9<^et 
unb feine Sfludno^me n>ar, fonbern regelmäßig auf ©runb richterlicher dnt- 
fc^eibung gefd^a^. 

*) ©d^on unter ben ^rofel^ten bed Subentumd gab ed \)xt\e grauen, 
namentlid^ aud ben tyovn^mtn ©täuben. Sofep^ud fagt (BeU. Jud. II, 20, 2), 
baß bie grauen in ©amadfud faft alle bem Subentum zugeneigt untren^ t>gl. 

^Pg. 13, 50: ol ^lovdaioi nagtorgway rag aeßofiiyae T^i/vatxaff rä; evaxfjfMvae 
xai jovg 7iQ(oxovg j^g nölscos (^ntiocbia ^iftb.) 9cai htrjyeiQov dicayf*^ int xov 

UavXw xai Bagydßav. ^pQ. 16, 13f. (g>^ilippi ^aceb.). 3n bejug auf bie 
grauen togl. bad generelle Urteil ©trabod (I, 7 p. 297): cbiavxtg yäg rijs 

dBiaidaiiAOvlag äqxriyovg owvrat tag Yvväixae. Sbre 93ebeutung für bie SWifjion 



3ur intenftt>en 93er&teitung: bie Stauen. 59 

3)ic ©Ici^fteBung bcr ^au neben bem SWanne t)or (Sott (®aL 3, 28) 
^ttt eine relistöfe SelbftÄnbigleit ber ^au jur ^olge*, bie aud^ 
ter SWiflton jugute fam. 3efu« felbft i)attt neben feinen Süngem 
einen ^eid )oon ^i^auen um fic^^ unb nad^ einem fe^r alten 3ufa$ 
ju £uc. 23, 2 b<»ben ibm bie 3uben öot ^itotud au<^ bie* t)or- 
gen>orfen, ba^ et bie ^auen abn>enbig maöft^. 

9lu« I. (üor* 7, 12ff. erfäl^tt man, ba§ e« in (Eorintl^ gemifc^te 
<£]^en gab; ob ber ^all, ba^ ein Seibe eine d^rifttic^e ^au l^tte, 
]^&ufiger mar aU ber umgelel^rte, lä^t [xö) ni^t ernennen, ©an) 
beufKd^ ifit, ba^ in ben ®emeinbet>erfamm(ungen bafetbft mit ®e- 
nel^migmig be* SUpofltU ^auen auftraten unb öffentlich beteten unb 
»eidfagten (c 11, 5ff0* ^it biefer ^atfa^e unb griaubni« fc^eint 
€. 14, 34 nid^t ju ftimmen („bie QBeiber fotlen in ben ©emeinben 
f^n>eigen; benn e* mirb il^nen ni^t geftattet )u fpred^en, fonbem 
{ie foUen gel^orfam fein, n>ie au^ ba* ®efe$ fagt; [)o. 35] n>enn fte 
aber tttoai lernen »oUen, mögen fie in ben Ääufem i^re SWänner 
fragen; benn e* ift ffanbalö« für ein ^eib, in ber ©emeinbe ju 
f^red^en")* ©er ^iberfpru^ i)tht ftd^ nur bann einigermaßen, totnn 
jene* ^ttm unb ^ei^fagen im elftatifd^en Suftanb gef^ab, über 
tveld^en niemanb SOtac^t l^at, unb n>enn ba* Spred^en (Xalelv), 
n>eld^ed )oerboten n)irb, al* £e^rrebe aufgefaßt n>irb. fö fptid^t 
aber mancbe« bafür, baß c 14, 34f. interpoliert ift» 3)ie 6tellung 
ber 93erfe fd^tt>anft in ben Sanbfd^riften tmb ju bem fa^lid^en ^nftoß 
iommt aud^ nod^ ein lejnlalifi^er'. 3ft bie 6telle interpoliert (unb 
in biefem ^aüt tt>o^l t)on I. $im. 2, 11 f. beeinflußt), fo beweift fie, 
baß biefelbe antifeminifitifd^e Strömung, bie ftd^ in ber Überlieferung 
ber ^poftelgefd^id^te geltenb gemad^t ifat unb ba* ganfte 2* 3a^r- 
fmnbert bur^jie^t (gegenüber einer bejibiert frauenfreunblid^en), 
aud^ in bie Überlieferung ber ^aubtdbriefe eingebrungen ift 3mmer- 
^tt rügt ^aulu« felbft I. Cor. 11, 5 ff. religio« emanjipierte« ®e- 

im apoftottfc^en 3eita(ter bat fc^on (Hemend ^(e^. ^ert>orge^oben (Strom. 

III^ 6, 53): dia T&r ywatxciv xcu eis ztir ywwxoüvTxiv ädiaßXritfog Jzagsiae^Bxo 
ff xqG xvgiov dtdaaxalla, 

*) Cf. ^men« ^le;., ^äbag. I, 4: . . . . t^v ovt^ dentiv dvögog xai 

ywcuxos efyai vevotjxötes, tl yoQ dfifpoir 6 ^sos eis, eis de xal 6 sfcudaycoy^s dfi^poHy, 
fiCa ixxXijala, fila aci}<pQoovvrf, alddyg fiia, 17 tQOfprj xotvrj, ydfios avCvytog, dvcutva^, 
Stpig, dnori, yv&atg, iXnig, vjtcücatj, äydjiijf o/ioia adna, c5v de xoivog fikv 6 ßlos, 
xoivri de tj X^^^t Moivij de xai ij afonjQla, xoivij xovtcDr xai tj dgerij xal ij 

dyc^, 60 aucb fc^on 3uftin^ c. Tryph. 23. ©araud, baß bie ffrauen nicbt 
befc^nitten n>erben tonnen, folgert er, ha% bie 93efc$ne{bung tttoa^ llnn>efent' 

Ucbe« iff: rä ydg dlxaia xai ivdgera Sutarra öftolcug xai xäg '&tjXelag dvvaa^i 
ijpvXdiaaetv 6 ^edg knolriaey. 

*) CUC. 23, 2: (xcaXvmria (pdgovg Kalaagi diddrai) xai dsioargdiporTa xäg 

ywaZxag xal xä xixra, <S>ex an ficb unb in ber 3ufammenf^ung febr bemertend* 
loerte 3ufa$ fte^ bei 97{arcion, im ^tning. ^olatinum unb im Sotbertinu«. 
■) e. 3 ob. ^eig a. l>- ©t. 



60 ®i^ QScrbrcitung ber (^riftlic^cn O^ctigion. 

bahren ber ^auen, ba« jtc^ in bcr 5lbtt>crfung be« ©c^Icier^ jeigt ^ 
3n bemfclben 93ricfc grüben 2lquila unb ^ri^ca (^ri^cißa) famt 
i^rer e^f>e^nif<^en Äau^gcmeinbe (c 16, 19)* Qln biefer ©teUe fäUt 
bereite auf, ba^ bie ^an ntbtn bem SO'Ianne (n)enn auc^ nac^ i^m) 
genannt ift; benn in folgen Ratten tt)irb in ber 9leget nur ber SO'Iann 
genannt. 6ie mu^ atfo an fx<ff unb in i^rer Saudgemeinbe etn>a^ 
bebeutet ^aben^; ber 9lömerbrief n>irb un^ barüber fof ort Sluffc^lu^ 
geben. 

3m 9lömerbrief (c. 16, 1 f.) mxb eine gett)iffe ^^öbe empfo^kn,^ 
tt)el^e „3>ienerin ber Oemeinbe in Sen^reä" genannt tt)irb. 3>ie 

fotgenbe (S^arafteriftif {ngocrrdrig tioXX&v iysv^rj xal IfAov avxov) 

ma^t e^ n>a^rfd^eintic^, ba^ fte eine begüterte ^au unb Patronin 
(nic^t 93ebienftete) ber ®emeinbe in Senc^reä gen>efen ift. ^n biefe 
^mpfe^lung rei|>t fic^ ber 5luftrag an (c 16, 3f.): „®rü§et ^ri«ca 
unb 5lquila, meine SWitarbeiter in 3efuö C^riftu^ — bie ba für mein 
£eben i|^ren S^ali bargeboten ^ben, unb benen nicbt nur id^ haxAtr 
fonbem alle ©emeinben ber Äeiben — unb bie ©emeinbe in i|>rem 
ioaufe.'' Äier ftebt ber 9^ame ber ^ri«ca t)oran unb, e« mag gleid^ 
^ier gefagt fein, au^ II. $im. 4, 19 fte^t er ooran. 2llfo ift e« Har, 
ba§ bie Äauptperfon — »enigften^ in bejug auf bie d^riftUc^ ^ir(- 
famteit — bie ^au tt)ar, \>c^ alfo aud^ baö £ob unb ber 3>anf in 
erfter £inie ibr gilt. Sie xoox eine SWitarbeiterin be^ ^auJud, atfo 
eine SWiffionarin, unb iugleid^ bie Eeiterin einer Keinen Oemeinbe. 
93eibe* tonnte fte nur fein, »enn jie lehrte; mifitonieren unb lehren 
aber burfte jte nur, tt>enn fie öom ®eift ertt>e(ft unb bejei(^net tt)ar, 
benn fonft ^&ttt ^aulud fte ni^t anertannt. ^an barf fte alfo atö 
„i} ändaroXoq'' in 91nfpru<^ nehmen, tt>enn ^autud fte aud^ ni^t 
fo genannt ^t'. ®rü^e erge^n im 9ißmerbrief bann nod^ an eine 
SKaria, „^ng noXXä hconlaaev elg v/iäc" (16, 6), an 3;r^p^äna 
unb $r^p^ofa, „rdc xoTzubaag h xvgkp'' (16, 12), an ^erft^^. 
„i} äYanrjTij, rjrig noXkä ixoniaaev h xvgkp'' (16, 12), an bie 

SWutter be« 9lufu«, bie ^aulu« aucb afe feine eigene Söhttter be» 
jei^net (16, 13), an 3ulia^, »a^rfi^einlicb bie <5rau be« ^^ilologu*, 
mit bem fte jufammen genannt ift (16, 15), an bie ©^»efter be* 
9^ereu* (16, 15). 9^icbt weniger afe aöft ^auen ftnb alfo gegrüßt 



^) 93öl. ^ertuü.. De virg. vel. 

*) C. 1, 11 »erben „o/ XXorjg" genannt, bie bem ^poftel befonbere S^lac^- 
richten über corlntbifcbe ®emeinb€t>er^ältniffe gebracht ^aben. ^\v »iffen nic^t^ 
ob ^(oe felbft eine 4!|^riftin n>ar, unb tt>o fte )u fucben ift. 

*) 9lä^ere« über bie g>ridca f. in meinen ^b^anbl. „Über bie bciben 
Q>^e8enflonen ber ©efc^ic^te ber ^ri«ca unb be« ^quila in ^pg. 18, 1—27'' 
(ei^ungdber. b. ^reuß. ^!ab. b. ^. 1900, 11. 3an.) unb ^g>robabiUa über 
bie ^breffe u. btn g3erfaffer be« Äebräerbrief«" (3tfcbr. f. b. O^^Iicbe gSiffen- 
fc^aft I, 1900, ©. 16ff.); bgl. auc^ I. 93ucb Aap. 6. 



3ur intenfiDen Q3erbrdtund: bie ^auen. 61 

tDorbcn (neben 18 SWännem)^ QlBe biefe ^auen muffen bur^ i^re 
%tht\tr toai \a anä) anQtbtnUt mirb^ ber ®emetnbe unb bem ^poftel 
ober beiben bebeutenbe ©ienfte geteiftet l^aben^. 

9lu* bem Colofferbrief erfte^t man, ba^ e^ in Coloffä einen 
^omoentifel Qah, an beffen 6^i$e eine <^au namens 9^lpmpbe ftanb 
(4, 15)*; benn in i^rem Äaufe loerfammette ftd^ biefe ©ruppe. 

3m ^f^ilipperbrief, ber fo menige ^erfonalien entölt, lieft 
man (4, 2): „®ie ßuobia ermahne ic^ unb bie 69ntp<^e ermahne 
ic^^ eined 6innd im Serm ju fein; ja, i^ bitte au<^ bid^, ebter ®attt, 
nimm bid^ i^rer an, benn fte l^aben ja am St)ange(ium mit mir ge- 
föm^ft ittfammen mit Clement unb meinen anberen SWitarbeitem, 
beren 9^amen im 93u<^e beö Eebend fte^en." 3>ie beiben ^auen 
n>aren alfo SWitbegrünberimten ber ®emeinbe ju ^^ittppi unb ftanben 
ba^er noc^ tbm in ^o^em ^nfe^en ()[>ie((eic^t atö QSorftel^erinnen 
jtt>eier Äau^gemeinben, me 9^ipmpbe in Coloffä). 9^un »aren fie 
aber in SWi^l^eUigfeiten geraten. ®er 5lpoftel »ermeibet forgfältig, 
für eine ber beiben Partei ju ergreifen. 6ie foQen ftc^ fetbft jure^t- 
finben; babei foU ber SWann ber einen (Spntpc^e — bie anbere »ar 
tDo^t ^itn>e ober ^attt einen ^eibnif^en SO^ann ober n>ar unoer- 
^iratet) mithelfen. 3>ie Slngetegenl^eit tt)äre gett)i§ nid^t im 93riefe 
be^anbett »orben, »enn jte nic^t für bie ganje ®emeinbe öon 93e- 
beutung gewefen tt>äre. ^an erfennt ba^er ^ier »ieber bie 93e» 
beutung be^ n)eib(ic^en Stementd. 

®a§ bie ^auen ben SWännem Untertan fein foUen, fc^ärft ber 
5lpoftel fott)o^l eoloff. 3, 18 aU ßp^ef. 5, 22 ein. ®iefe SWa^nung 
ift un^ bo^pelt oerftänbtic^, menn mx beachten, n)ie na^e eä ben 
i^riftUd^en ^auen lag, eine 9loße ju fpielen. 

®ie ^poftetgef^ic^te bed £ucad, ber auc^ im St>ange(ium ben 
Stauen fq oiel Olufmerffamfeit gefc^enft f>atS ergänjt ba« 93ilb, 

^) ^obei ift 3uinad neben ^nbromcud (16, 7) atö SO^ann gt^Si^it; 
€br^foftomud aber ^at ben 9^amen (Sunia) n>eibUc|) t>erftanben. 

^ llbertotegenb nxi^rfc^einUc^ ift auc^ bad d^riftentum ber ^om|)oma 
^raedna, f. o. 6.31f. ^ie^age ift fo oft unb fo grünbUd^ be^anbelt morben, 
bag Oe einer nochmaligen Hnterfuc^ung nic^t bebarf. 

') 'Jaxdaao^e . . . Nvfiq>äv teai njv xar* oheov avrfjg ixxXrjaUiv, 3n bem 

^^emonbrief, ber auc^ nacb doloffä gerichtet ift, n>irb atö "^IbrefTatin neben 
^^ilemon feine ®attin ^pp^ia genannt, aUein fie n)irb tt>o^I nur mitgenannt, 
n>eil ber 93rief oon einer ^udlicben ^nge(egen(>eit ^anbelt, in ber bie ^audfrau 
au(^ etnnid )u fagen i^ttt. 

*) 6. Plummer, domm. ju Cucad 6. XLIIf, u, Äarnad, Cucad 
ber ^rst e. 109f. ^n bebeutenber ^ei( bed eonbergutd bed £ucad ife n>eib(i(^ 
beftimmt (auc^ bei Sobanne^ tritt bad n>eibli(be (SIement me^r ^eroor atö bei 
9Warcuö unb 9Watt^uö; f. bie gWutter in c. 2, bie ©amariterin, 9Jlaria unb 
5Wart|>a, bie SWaria unter bem 5^eua, bad QBort oom Äreua an SWaria, 
SDlagbalena atö erfte, bie ben "^iuferftanbenen gefe^en \)ot). 9>{an ogl. in bejug 
auf Cucad bie ^r^ä^lungen überSOlaria, bieSO^utter bed^errn, bie meidfagenbe 



62 ®i^ g3crbreitunö ber c^riftttc^n ^Religion. 

tpetd^ed ^autud bietet Sd^on in ber ierufalemifd^en ®emeinbe 
treten bie ^riftgtäubigen ^auen (1, 14) b^rt)or. 3nt i5aufe ber 
SWaria, ber SKutter be« SWarcu«, oerfammette man fid^ tSgßc^ 
abenb« (12, 12). ®er Äinjutritt wn ^auen neben ben SWännem 
aur ©emeinbe n>irb attfbrütfUcb berid^tet (5, 14)« Qtä toitb t)on $abea 
8u 3oppe erjäbft (9, 36 ff.), t>on fi^bia in ^bißppi, ber erften un« 
befannten europäif^en ff^riftin (16, 14) V öon 5>amari« in Sitten* 
neben ©ion^fiu« (17, 34), t)on ben t>xtx tt>ei«fagenben ^ö^tmt be* 
^^ilippu« (21, 9) unb öon bem befonberen Qlnteit, ben in ber ©iafpora 
bie ^auen, able^nenb ober juftimmenb, an ber neuen 93ett>egung 
nabnten (13, 50 ju 91ntio(^ien ^if [f. o* 6-59], 17, 4 ju $beffa- 

loni^: 7tQoaex}.i]Q(&^rjaav xtp /7at5Acü xal tä ZlXg,, rdrv re aeßo- 
fjiivoyv 'EkkijvcDV 7t}.fj^og noXi^ ywcuxcjv re rtov TiQdrtcov ovx ökiycUy 
17 f 12 JU 93eröa: nokkol iniarevaav xal rwv 'EXkrfifidcjjv ywaixmv 

r&if evaxrjfiövdov xal ävÖQOJv [man beachte bie QSoranfteHung ber 
^auen] ovx dUyoi). ^ucb ber ^ri«cilla [= ^ri^ca] mxb gebacbt,. 
unb itoax in einer ^eife, bie fid^ ganj bem anfügt, tt>a« tt)ir loon 
^aulud gebort i)ahtn. 6elbft&nbig ftebt fte unb ibr ®attt^ neben 
^auluö (18, 2 f.); fie treiben SWifjton in ©emeinfd^aft mit ibm feaft 
eigenen 9Recbt« in Sorintb, €pb^fw* ««b 9lom, »o^er fte gekommen 
n>aren; aber aucb in ber Slpoftelgef^i^te ftebt (18, 18* 26) bie ^au 

(flifabet^, bie ^ropbetin Äanna, bie ^ittoe ju ^ain, bie groge ©ünberin, bie 

SO'litteilung in c. 8, Iff.: ol Stodexa avv avi^ xat ywalxig xiveg oi ^oav js^ega- 
jisv/ühfai cuio nvevfidxctyv novrjQ&v xal da^evEiwv, MoQta >; xalov/ievrj MayduXi^rtj, 
d(p* fig Sai/iövia knta i^eXtjXv'&ei, xai 'Icodwa yvvrj XovCä imxQOJtov 'Hgifidov (nutn 
»gl, ba^U^pg. 13/1: Marar/v 'Hgcpdov rov jetgdyxov avvxQOipog), xai 2ovadwa 
xai izegai noXXal, atuvsg ditjxovow avtoTg ix x&v vnaQxdvxiov avxaXg. ^iefe 

grauen ^oben a(fo nac^ £ucad (ber übrigen^ me^t i[)on i^nen toei^, M er 
fagt, f. QBell^oufen j. b. ©t) jum Unterhalt nic^t nur 3efu, fonbern 
be^ ganaen näheren Süngertreifed ongebHc^ ober tt>irflic^ beigetragen (f. aucb 
fc^on 9Wor!. 15, 40f. noc^ ^uftäMung ber 9^amen ber Äauptjüngerinnen 3efu: 

af Sxe ^v h xfj FcdiXalq ijxoXov^ow avx^ xal Siijx6yow avx^, xal SUiXai noXXal 

ai awavaßäaai avxi^ e!g 'leQoaöXvfia), ^o^u fommen Hoc^ SO^aria unb SOlart^a, 
ba« QBelb, tt>dc^e« bie SKutter 3efu feiig preift (11, 27), bie gprau, bie 18 Sabre 
oertrümmt mar (13, lOff.), ber oerlorene ©rofcben unb ba« 'löeib (15, 8ff.)/ 
badGc^erf(einberQBitn)e(21, lf.)/bie um ben (eibenben Sefud mel^tlagenben 
^bd)tex Serufalemö (23, 27ff.)< bie galitäifc^en ^Jrauen unter bem 5hreua 
(23, 49), bie ?Jrauen atö bie erpen öoangeliften ber '^luferfte^ung Sefu (24, 
10, gegen SWarcu«). 93ieIIeic^t ift auc^ bie ^erlfope oon ber ffi^^ebrec^erin 
lucanifc^. 

^) ®rei ?Jrauen pnb alfo an ber 93egrünbung ber |)^ilip|)ifc^en ©emeinbe 
beteiUgt getoefen, C^bia, Suobia unb @^ntt;c^e. ^oc^ mag C^bia ein 5^og* 
nomen fein; in biefem ?JalI fann bie ?Jrau mit ber Suobia ober B\)nt\)<!^t 
ibentifcb fein. 

«) ©er 9^ame Ci^ti^lein'O unb bie ^rt, tt)ie fte ertt)äbnt wirb, (äffen 
auf einen nieberen Gtanb, n>enn nic^t auf ein fc^Iecbted ®en>erbe fd^liegen« 

*) ^vx ^<|uiJa toirb ald |)ontifc^er 3ube be^eic^net; »ar Pe oon anberer,- 
^oberer Äerfunft? 



3ur intenftoen Q3erbreitunö: bic 'ff^auen. 63 

wxan, imb bic^au ift e* getoefen — fo ^((S^r^foftomud (De virg. 47) 
mit 9lc^t aitö 18, 26 ^erauögelefen — , bie ben So^annegiüngcr 
^^oUo htU^xt fyxt ^ ^poQo n>ar ein gebitbeter ®rie^e : )oermo(i^te 

bie ^au ifyn JU Uttterrid^ten (dxgißiareQov iK&elvai Tfjv öddv rov 

*coiJ), fo nm§ fie fetbft gebitbet getüefen fein. Sie tt>ar ni^t nur bie 
SO^lutter i^rer ^audgemeinbe, fonbem, n>ie mir aud^ t>on ^aubtd 
^ren, SWifjtonatin unb fie^rerin; öon i|>r ober i^em SWann rü^rt 
toieUeid^t ber Äebräerbrief ^er*. 

3m 1 • ^etru^brief »erben bie ^auen ebenfalls jum Oe^orfam 
gegen i^re Männer ermal^nt, aber ed n)irb au<^ ein befonbered SO'Iotit) 

ba^r genannt (3, 1): Iva xal el xiveq änei'&ovoiv reo köyq), diä rrjg 
rwv ywcux&v ävacrvQoq>'^g ävev iöyov xegdtj^i^ovrai, i7io7n&&- 
aavxeg rijv h <pöß(p äyvijfif ävacrrQoq>ijv ifiibv. ®er ^anbet — nic^t 

^rebigen mib £e^ren — ber Stauen foU ungläubige SWänner be* 
fe^ren, Äier finb gemifd^te ®^en loorau^gefe^t, in benen bie ^auen 
bie ^efel^rten ftnb. ®iefe ffobtn aber augenfd^eintii^ nac^ bem ^er- 
faflcr für bie 9)lif|ton eine gro^e 93ebeutung. lim fo mel^r muffen 
fie JU einem ri^tigen unb bef^eibenen 93er^atten ermahnt »erben. 

3n ber Offenbarung ^ören »ir (ju 3:^^atira) oon einer c^rift- 
lid^en, aber f^retifc^en ^rop^etin ,,3ejaber, tt>^lc^e bie ©emeinbe 
toerfil^. S)a§ ^auen Prophetinnen fein (önnen unb finb, ift babei 
ftillf(d^n>eigenb )ooraudgefe$t. <^auen aU d^riftlid^e SO'Iärtlprer rü^mt 
fd^on ber römifd^e Clement ^. 

9^a^bem fi<^ 3gnatiu« auf feinem ^ran^port einige Seit in 
Sm^ma aufgehalten i)atte, grü^t er in ben beiben oon ^roa^ aud 
bort|>in gefd^riebenen 93riefett (Ad Smym., Ad Polyc), bie fonft 
nur fpärli<^e ®rü^e entf>alten, eine gemiffe 5ltce, „rd no&rjTÖv fioi 
SvofAa*^ unb in bem einen 93rief „reJv oJxov Faovtaq^, fjv eHxofAai 

iÖQÖxr&ai nlarei xal äydnr}", in bem anberen „riyv rov iniXQÖnov 

[fo fd^reibe ic^ nac^ ber mir ma^rfd^einti^en Ö3ermutung £ig^t« 

foot^, ni^t ' ETtiTQÖTiov] air» 3Xq> reo otxio avr^c ^cti raiv rixvcov 



^) ßieron., ep. 65, 1 : >*Si dooeri a femina [Prisoa] non fuit turpe apostolo 
[AiK>lliiii], mihi quare turpe sit poBt viros docere et feminas/* @. in biefem 
Kapitel auc^ bie 3ufammenfteUung ^en)orragenber biblifc^er ^rouen 5U 2ob 
ber gegenn>ärtiden c^riffUc^en ^auen. 

*) 3n ßebr. 11 toerben auc^ grauen atö ©laubend^elbinnen i[)orgefteUt: 
@ara, bie i5ure 9^a^ab unb ogL bo^u ben merfn>ürbigen Q3erd 35: elaßov yv- 

ydbceg i$ dvaardaetoe rovg vexgovg avtcöv, 

') I. Clem. ad Cor« 6,2: jAm C^Xog dia>;|r^ecdai yvyaixeg Aavatdeg xiu Aigxat 

^ [c^riftlic^e Stauen, bie 9^ero in m^^ologifc^n (Sc^aufteUungen auftreten lieg 

* unb bie bobei i^ren ^Ob fanben] atxlafiaxa deiva xal dvSota na&avöm , im 
xdv xrje n(axe(og ßißcuov ögö/wv xax^vnjaay xai iXaßov yiQos yewaiov al da^evetc 
r^ owfiati, cf . c. 55, 3 : 3io^ai ywatxte ivdvvafito^sTaai Sid t^€ ;i;a^(TOff toi) ^8oi> 

hmeXiaarto jtoUd dvögeta. 3^te Q3orbilber toaren Subita unb (S\fi)tc. 
*) ^efe etH ift nHi^rfc^einUc^er old Tavtag. 



64 ^i^ Q3erbrdtund ber c^tiftUc^en O^eUgton. 

[roig rixvoig^]. ®ie »eitere QSermutuitg ßigf^tfoot«, ®abia fei 
ibentifd^ mit bet ^au be* ^tofuratot« („Mention is made in the 
inscriptions at Smyrna of an officer called inkqonoq arQarifyög or 
inttQonoQ rfjg axQartjyiag ; another Smymaean inscription speaks of 
d inkQOTioq rov Eeßaarov, f. ^otd\^ C I. 3151. 3162. 3203"), 
ift fe^t anfpred^enb. ßiemad^ tt>ar alfo bie ®attin be« ^toturatot^ 
®abia C^riftin, er felbft Äeibe — ein t^pifd^er 9äH; tt>it »erben 
ä^nlic^e bringen fönnen — , unb pe fpielte eine ^en)orragenbe 9loUe 
in ber ®emeinbe. Sine fold^e, ja eine nod^ größere, mu§ aber aud^ 
9Wce, bie t>on Sgnatin« nid^t nä^er c^arafterifiert tt>irb, gefpielt 
^ben. SWan lieft nämlid^ in bem 93rief ber Smpmäer über ben 
^ob ^ol^carp« (c 17), ba^ ein ben C^riften feinblic^er SCRann 
namens 9iiceta^ ate ,,^ruber ber ?Wce'' bejeid^net tt>irb. 5)iefe 
^ejeic^nung märe finntod, n>enn ^tce nid^t eine fe^r ^en)orragenbe, 
nic^t nur in Smpma, fonbem and^ in ^f^ilomelium (mo^in ber 
^rief gerid^tet ift) befannte ©ante getDefen märe. 3ene beiben 
6tel(en in ben Sgnatiu^briefen geben un^ Öluffc^tu§. 6ie mar eine 
befonber« angefe^ene unb tätige Cb^ftin in ©mpma, ate folc^e in 
Elften befannt. Sd^on um ba« 3a^r 115 arbeitete jie für bie ®e- 
meinbe, unb nod^ im 3a^re 156 mürbe fie genannt imb fd^eint nod^ 
nid^t geftorben 8« f^i«- ^^^ trüber mar ein energifc^er 6!briften* 
feinb, pe eine ©tü^e ber d^riftUd^en ®emeinbe; e« ift äf^nlid^ mie 
bei ®abia : bie SEWänner Äeiben, bie 9^auen ff^riftinnen. ' 

Sine in einer unbe!annten apatifd^en ®emeinbe ^en)orragenbe 
6!^riftin märe aud^ bie ^au gemefen, an me(d^e nid^t febr lange k>or 
ben 3gnatiu«briefen ber jmeite 3o^anne«brief gerichtet ift, märe e^ 
nic^t ganj übermiegenb ma^rfd^einßc^^ ba^ b^er nic^t fomo^t eine 
einjelne ^rau afe öielme^r eine perfonipjierte ®emeinbe ju öer- 
fte^en ift. 

®ie t>on ^aulu« ben fforint^em gegenüber begonnene 9leaftion 
gegen ba^ Äertoorbrängen ber ^auen in ben ®emeinben mirb t>om 
93erfaffer ber ^aftoratbriefe fortgefe^t^ I. ^im. 2, 11 ff. mirb ber 
^au in peremptorifd^er ?Form ba« ße^ren »erboten* — Äinber 
gebären foU pe tmb (Staube, Siebe unb Heiligung f^aben. ^u^brüdt« 
ttd^ mirb ba^ bamit motiviert, ba§ pe bem SEWanne gegenüber inferior 
ift: ^bam mürbe juerft gebilbet, bann 6t>a; nid^t Qlbam mürbe t>on 

^) ^uc^ Don einem früheren 9^ebaftor ber Qlpoftelgefc^ic^te; f. meine 
9^a(^tt>eifungen 6i$ungdber. 1900 6. 10 9^. 5. Qln mehreren 6^en biefe^ 
93u«^d lägt P«^ bemctfen, baß ein 9^eba!tor, ber fcbon am Anfang be^ 2. 3a^r- 
^unbertd gearbeitet 1i^t, bie Q3ebeutung ber grauen ^urücf^ufc^neiben t>erfuc^t 
\)cX. ^urcf) (eife ^e^änberungen gelingt i^m bad. 

*) AtddaxBiv ywatxi ovx ImxgejKo. ^ierju fc^eint ^it. 2, 3 in TOiber* 

fpruc^ au fte|)en, mo geforbert mirb, nQeaßvxidag elvai .... yalodtdaoxdXwg, 

allein ber näcbftc 6a$ ift ^injuauaie^cn: Tra ooxpeoriCcoaiv tag viag <pildv' 
dgovg elvai, tptXoxixvovg xxL (g« ift ^icr alfo nic^t Cebren in ber 5^rcbe gemeint. 



3uv intcnfbcn Q3er6rcitung: bie grauen. 65 

bet S Alange \>ex^ptt, fonbcm (Et>a^ ®iefe fc^rfen ^orte fe^en 
ftarle flbetgriffe feiteitf ber ö)n^Üxö)tn grauen t>orau«; auc^ i^attt 
man mit arbeit^fc^euen, lüfternen unb Ratf^füc^tigen jungen filmen 
in ben (Semeinben berei« üble (Erfaf^nmgen gemacht (1- c. c 5, 1 1 ff.), 
^a^ folc^e Leiber befonberd f^äufig ber 93erfüf)rung butc^ blenbenbe 
Srtle^ret erliegen, fagt ber 11. $:imot^eu«brief (3, 6). 

9leu ift in ben ^aftoralbriefen, ba§ bie ßyiftenj eine* fird^- 
liefen ^itn>eninftitutt t>oraii*gefe$t ift unb Qlnorbnungen in betreff 
be«fetben gegeben n>erben (I. ^im. 5, 9 f.). ®er 95rief be« ^liniu« an 
^rajan über bie ff^riften (priest t>on ^auen, totldft bei ben 6!^riften 
„ministrae" (©iafoniffen) ^ei^en. ©aneben gab e« einen Stanb öon 
berufÄmä^gen Ql^fetinnen, „virgines", auf bie ftc^ öietteic^t fc^on 
I.ffor. 7, 36f. bejie^t^ ®a« urfprünglic^e g3erf>ättni« t>on Krc^lid^er 
^ittt>e, ©iafonijfe (im Qlbenbtanb unbefannt) unb „Sungfrau" ift 
bunfeP; jebenfall* aber bereifen biefe (Einrid^tungen, ba^ firc^tic^e 95e- 
rufgorbnungen für grauen fe^r fcü^e getroffen n>orben finb. 3)ie firc^ 
lic^e Örganifation ^at bamit etwa« ganj eigentümliche« gefc^affen*; 

^) 0amit toax ein ©cbanfe angefc^lagen, ber lüciter q^toxvtt f^at unb 
ber tat^oUfc^cn ^rc^e Der^ängniööoU »erben fofltc. ©o fc^reibt fc^on ^er- 
tuOian (De cultu fem. 1, 1): „Evam te esse nesois? vivit sententia dei super 
sexum istum in hoc saeculo; vivat et reatus necesse est. ti:^es diaboli 
ianua, tu es arboris illius resignatrix, tu es divinae legis prima desertrix, 
tu es quae eum suasisti quem diabolus aggredi non valuit. tu imaginem dei, 
hominem, tarn facile clisisti. propter tuum meritum, id est mortem, etiam 
fiUus dei mori habuit." Qluf biefcr ?Jolie f)^t p* bie Oeftalt ber gWaria, 
ber OTutter 3efu, um fo Icuc^tenber ab. QBa« burc^ bicfc ^etra^tung am 
gangen n)eibUc^en ®efc^Iec^t gefünbigt n>urbe, foUte burc^ bie ^ariem>er- 
ei^rung n>ieber gut gemacht n>erben. 0oc^ barf man bei jener empbrenben 
CtcOe ^ertufliand ntc^t öergcffcn, wie oft bie tenbenaiöfe 9^betori! mit i^m 
burc^ge^t. L. II c. 1 be^fclbcn Q3uc^« fc^rcibt er: „Ancillae dei vivi, conservae 
et sorores meae, quo iure deputor vobiscum postremissimus equidem, eo 
iure conservitii et fraternitatis audeo ad vos facere sermonem.*' 

*) ®ic ©teUe ifl iüngft öfter« be^anbelt toorbcn, f. ®raf c, ^^eol. Arbeit, 
-au« b. r^cin. g>rebigcrt)crein 9^. 5- Ä. 3, 1899, e. 69f., ^c^cli«, a. a. O., 
Sülicbcr, ®ie geiftl. (fben in ber alten ^rc^e, im ^rc^io f. 9^cHöion«tt>iff. 
7. ^b., 1904, ©. 373ff. ®ic Deutung auf „virgines" unb geiflü^e ®^en 
tyit aber auc^ ®egncr gcfunben. Sntereffant ift ber giftige Gpott be« Äeiben 
(^orpb^riu«) bei OTacariu« g^iagne« III, 36 über bie d&riftUc^en „Sungfrauen" : 

xai n&g xiveg noQ^svsvovoai (bg fieya u xofjui&^ovat xai iiyovai nvevfjiatog äylov 
TtatXrjQÖMr^at Sfioicag xfj xz^afjievji xov 'IijooiJv; 

*) (gingebenbe Hnterfuc^ungen oon ©ied^off, H^lborn, 3fc^arnacf, 
Don ber ®ol$, ferner oon ^cbeli«, ®ie fbr. ®iba«faUa, in ben ^ejten u. 
Hnterf. Q3b. 25 Ä. 2 ©. 274ff. ^uf biefem ©ebiet muffen bie prooinaial- 
tirc^Uc^en unb totalen Unterfcbiebe befonber« groß gett>efen fein, fo ba§ man 
fic^ t)or ieber ©eneralifierung au büten bat. QSeiläufig ^ören wir 3. 93., baß 
in ^frica (Cartbago?) eine nocb nicbt 8tt>an3igiäl()rige 3ungfrau in ben „ordo 
viduarum" aufgenommen »orben ift, f. ^ertuU., De virg. vel. 9. 

*) ®ie „mater synagogae" im Subentum ift nicbt ^u Dergleichen; ba« 
ifl ein (g^rentitel, f. öcbürer, ©efc^. b. {üb. 9301!« III* 6. 88. 95. 

\),^axnad, ^ff ton. 3. 9(ttfl. II. 5 



66 ^e Q3erbreitund bet c^riftlic^en Q^eligion. 

aber tt>trnic^ hm&i^xt fc^eint fxdf bocj^ fc^on im Altertum biefe Sin» 
ti<^fung nx^t )u f^aben; {te Iräntelt fräf»^ unb ju aQgetnein gültigen 
6c^ö)>fungen ift ti nic^t gefommen. 

Ciemen« 9?omanu« »eift bie Stauen nic^t ol^ne 3tonie in i^re 
6c^ranlen jurilrf* 9la^ feinem Briefe ift beutlic^, ba^ bie d^rift- 
liefen Stauen in (lorintf» an bem innetfitc^(i<^en 6treit seräuf4t>Pll 
unb patUii^öf Anteil genommen ^ben unb bedi^lb emfttid^ ermahnt 
»erben muj^ten (f. c 1 unb 27) ^ 2luc^ im ^l^ilipperbrief be« ^olp- 
(arp (c. 4) finben ftc^ äf^ntic^e Srmaf^nungen. 3m ioirten bed i^erma^ 
i^errfd^t über bie S^^auen 6tit(fc^tt>eigen (abgefef^en öon ber eigenen 
fc^Ummen S^au be« 93erfajfer«)* SWan barf ba^er n>o|>I annehmen, 
ba^ {te in ber rSmifd^en (Semeinbe ftärter )urü<ftraten atö anber^tt>o. 

dagegen ft)ielen in ben roman|>aften, aber alten „Acta Pauli" * 
bie Stauen eine gro^e, man barf fagen, bie erfte Flotte. ®iefe« 
a)>oIr9t)f^e umfangreiche ^erl ift bejibiert feminiftifd^. ^ir frören 
wn einer corint|>ifc!^en ®emeinbet)ropf>etin namen« ^^eonoe^ öon 
einer anbem ®emeinbeprpp|>etin namen« SW^rte*, öon 6tratonice 
(be; Stau bed 9lpoUopian^) in ^f^Uippi^ um berentn)iUen ^aulud 
gefangen gefegt n>orben ift — e« ift bie vierte p^iU)>t)ifd^e Stau^ 
beren 9^amen überliefert ift — , t>on SubuUa unb ^rtemiUa in 
Sp^efu«, t>on ^^ila in Qlntio^ien, öon ber fönigUc^en SWatrone 
^vpp^&m, t)on ^pmpi^a in 9Kprr|>a, öon 9lUne (5ll9)>e?) unb 
©^rijfa, öon ^|>irmilla unb ^^rontina, öon Eectra in 3conium*^ 
öpr aUem aber t>on ber ,;5lüoftoUn'' ^b^cta in 3conium. ®a§ fte 
fic^ felbft getauft ^at, ba^ jte fobann ate SWifponarin gen>irft ^at 
unb geftorben ift (noXkoi^g qxorlaaaa t<J> X6y(p #eot;), tt>irb erjä^lt» 
C« ift unn>a|>rfc^einttc^, ba§ ber 9?omanfc^reiber biefe Sigur einfach 
erfitnben f>at*. 6« »irb »irflit^ ein öon ^aulu« in 3comum be- 
lef^rte« 9K&b(^en, namen« ^^ecla, gegeben ^aben, bie in ber 9Jlif[ton 
tätig gett)efen ift. ®ie f)>äteren a)>olrp)>|>en Qlpoftelgefc^id^ten 
n>immeln gerabeju t>on 93eri^ten über 93efe^rungen Joomef^mer unb 
nieberer St^^uen in 9lom unb in ben ^rot>in8en. ®ie 93eric^te ftnb 

*) OL, 27 1 to inietxks tfjg yXcoootfg avrdiv dia r^ff oiyrjg tpavegov noirfadzctj' 
aar, rfjv dydjstjv av%&v fitf xaxd JiQoaxXlosiSf alXa naoiv xoiq <poßovfiivoig xov ^edv 
6almg Tarjv nagexexcoaav, 

«) ^. Gc^mibt, Acta PauH 1904, 2. ^uög. 1905. 

*) ©0 nac^ bcm !optif(^en ^ejt. 

*) QOo fle 5U fuc^en ift, lägt f!c^ aud ben ^ap^rudfe^en nic^t me^t 
erfennen. 6ie fon>o^l n>ie ^^eonoe t>erfünbiden bem ^aulud fein aufünftiged 
©efc^id. ®ic 9?l^rte ift in ben Acta Pauli bie ^araUele au bem Qlgobud ber 
fanonif(j^en ^poftelgefd^ic^te. ^ie Q3ettauf(^und bed ^^'{anned burc^ eine ^rau 
ift d^orotterifHfc^ für ben 93erfaffer ber ^auludaften ,,für ^Jrauen"'; benn fo 
barf man bie Acta Pauli beseic^nen. 

') ®aau'tt>a^rfc^einlic^ ^ppi^ia, bie ^au be« ©^rpflppud, f. Journ. of 
Theolog. Stud. 1905, p. 553. 

•) Oegen 5^. ©d^mibt 



3ur lntenfi*>cn OSerbreitung: ble Stauen. 67 

im einzelnen itnsIaubtt>ärMs^ aber im aüptmmtn bringen fte Me 
^affac^e richtig jum 9Uxibvuä, ba^ bie c^ripc^e ^rebigt t>or allem 
wn ben ^anen ergriffen »orben ift, unb ba§ ber ^tpjentfa^ ber 
d^rifSic^en ^auen^ befonberd in ben loomef^men 6tänben^ t)iel größer 
ttHit ate ber ber c^riftlic^en 9R*nner. 6c^pn ^liniu« in feinem 93rief 
^ht bai „utriusque sexus" bebeutfam f^ertoor; aber auc^ anbere 
®egner betonten e«, ba§ bie (^riffli^e ^rebigt bei ben ^iftt>en mtb 
gjkibem befonbere 9lufhabme finbe ^ 3)em fc^arfen 93ticf be« ^or- 
p^priud ift aud^ ^ier bcA (I^arafteriftifc^e nic^t entgangen', ^ndf 
bie c^riftßc^en 9lt)pfogeten bejeugen e«, fpfem jte'^mit QSoriiebe be- 
tonen, ba§ bie d^riftK^en ^3Dßeiber, um berenttt>iUen ba« fff^rifttentum 
äli eine inferiore 9?eUgion gefc^mäl^t tt>erbe, beffer^^über göttßd^e 
®inge ^efc^eib au geben »ü^ten aö bie ^|>iIofoj)^en*. QSibel- 
lefenbe Stauen tt>erben öfter« ertt>*^t** ®ie 9lpotogeten unb cbrift- 
lid^en £e^rer l^atten aud^ Stauen ju Schülerinnen. 3m 6^ü(er- 
fceife be« 3uftin (Acta Juatini 4) finbet jt<^ eine Stau namen« Carito, 
©ion^fiu« JDon Corint^ fc^reibt einen 93rief an eine gen>ifre C^^fo« 
p^ora, TtiarordTtpf ädeX(pi^ (Sufeb*, h. e. IV, 23). ®er (Snoftifer 
^tolm&u« bat an eine Stau namen« Sl^ra einen tiefftnnigen t^eo« 
logifc^ 93rief gerichtet (^pip^n., haer. 31, 3ff.) — man erhält 
in be)ug auf bie 93i(bung biefer Stau au« bem 93rief ben gfinftigften 
Sinbrud — , unb JoieUeicbt ift er mit jenem ßefwrer ^tolemäu« ibentifc^, 
ber au 9?om eine t)ome|>me S^au jum ©^riftentum belebt ^t (Suftin, 

^) (3. ^dfu« bei Orig., o. Cek. III, 44. ^e Don ^t>uleiu^ (SO^etamorp^. 
IX, 14) al« obfc^eutit^ gefc^Ubecte ^an fc^nt eine d^ttffin gen>efen au fein. 

^ ^orp^V'^. beifileron., Brev. in Psalt. (II p. 334 f.): „Apostoli magiois 
artibuB signa feoemnt, ut divitias aooiperent a divitibus muliercub's, quas 
indaxerant/* bei i5ieronv in Jesaj. 3, 12: „. . . ne iuxta impium Porphjriam 
matronae et mulieres sint noster senatus, quae dominantur in 
eoolesiis et de saoerdotali gradu favoriudioetfeminarum." ^Ifoauc^ no(^ 

in ber 2.i5aifte be« 3. Sa^r^unbert« erfc^ien ber Anflug be« n>eibU(^en (de- 
ment« in ben 5lir(^en fe^r grog I SO^an barf ober ^ier nic^t t>ergeffen, bog 
auc^ in bet „S^M^tf, bie f!c^ um Biotin fammelte, ba« n>eiblic^e dement dne 
bebeutenbe Q^oUe gefpielt M/ unb bag ^orp^t^riu« alfo bie c^riftlic^en (Be- 
lehrten oI« j^onturrenten im QBeiberfang nic^t gern fa^; ogl. ^ort>^t^r., Vita 

Plotini 9: ioxe Sk xal ywdueas oq^ödga ngoxei/Jiiyas, FefAivav je, ^c nai h rg olxiq 
xaxu^ti, xai xifv rovri;^ &uyatiQa Fsfiiray, Sfioüo^ tfi f^VQ*' xaXovfUvrfv, *Afup(xXeidy 
xg xtfv 'AqIoxoivoc, toB UaftßXlxov vlov ysYOfwtav ywoAxa, opdöga q>tXoooq>lq, jtQo- 

xBifjüwK (f. ouc^ ba« ^olgenbe). ^uc^ bie &Itere ^itn>e ^axcdla, bie ^orp^^- 
riu« gratete, nnir eine ^^Uofot>^in. Q3g(. "^luguftin. De oivit. dei XIX, 23. 

^ ©. befonber« ^atian, o. 32 f. Q3g(. noc^ ^uguftin, de civit. dei X, 11 : 
„Di&ioile fuit tanto philosopho [soiL dem Porphyrius] cunotam diabolioam 
flocietatem vel nosse vel fidenter argnere, quam quaelibet anicula Christiana 
neo cunotatur esse et libemme detestatur.*' 

*) 6. ). 93. tt)ad i5ieront;)mu« über ^amp^ilu« berichtet (ApoL adv. 
libros Rufini I, 9): „Soripturas sanctas non ad legendum tantum, sed et ad 
babendum tribuebat promptissime, non solum viris, sed et feminis, quaa 
Tidisset lectioni deditas.** 

5* 



gg ^e Q3erbreitund ber (^riftUc^en 9^eUdion. 

9lpol II, 2). Syippoltft fe^t öorau« (Comm. in Danfel 1, 22), ba§ 
auc^ Stauen unb 3ungfrauen biefc« fein tt>iffenfc^aftUc^e« ^Skxt lefen 
»erben. Schülerinnen »erben in bejug auf Örigene« öfter« ertt>ä^nt 
(über bie begüterte ^au, bie i^n afe SüngUng aufgenommen ^at unb 
in i^rem i^aufe tf^eotogifcä^e 93orträge galten tie§, f. €ufeb., h. e. 
VI, 2)* Gr felbft »ibmete feine 9lb|>anbtung über ba« Qthtt einer 
^au namen« 5:atiana (xoa/xutytärtj xal ävögeiordri]). ^Ind) bie 
®emal^lin feine« |>o^en ^eunbe« *2lmbroftu«, 97{arceUa, na|>m an 
feinen @tubien teil« 3n 6!äfarea ^app, i^t er ftc^ 3n>ei 3a^re in 
bem i^aufe einer ®ame namen« 3uliana aufgehalten, bie augenfc^ein« 
Ixdf auc^ d^riftUc^-Uterarifcä^e 3nterefren i)attt (Cufeb., h. e. VI, 17; 
^aUabiu«, Hist. Laus. 147). SKet^obiu« i)at feine Schrift über bie 
Hnterfc^eibung ber ©)>eifen einer ®ame gett)ibmet^ unb eröffttet pe 
mit ben Porten: ^®u n>ei§t, o ^xtnopt, ba bu mit un« gefömpft 
^aft unb ^aft teilgenommen burc^ t>iel Qlrbeit unb ®ehtt unb haften. . . 
9Bie fel^r bift bu mit mir gemefen bei jeber ^Infed^tung'." 

9loc^ tt)eit über bie SWitte be« 2. 3a^r^unbert« ^inau« treten 
bie S^rauen |>en)or, nic^t nur burd^ bie gro^e 3a^l unb im ©emeinbe- 
bienft ate Witwen unb ©iafoniffen, fonbern aud^ ate ^ropf^etimten 
unb £e^rerinnen^ ®er 93erfa|fer ber „Acta Theclae" ift in feine 
$^ecla gerabeju t>erliebt; e« fäKt i^m nic^t ein, pe ate £e|>rerin ju 
beanftanben; er feiert fte öielme^r. ^ir »iffen aber t>on ^ertuUian, 
ba^ ber 93erfaffer be« 9Joman« ein tteinapatifc^er ^re«bpter ge» 
tt>efen ift. Qllfo gab e« in ber Seit um ba« 3. 180 felbft Älerifer, 
»elc^e ba« ße^ren unb SEWifftonieren ber ^auen unb i^r 2luftreten 
al« ^ro)>]^etinnen in ben ®emeinbet)erfammlungen ni^t mißbilligten. 
93on ^auen, bie alle« prei«gaben unb in freiwilliger 2lrmut lebten, 
^ören n>ir fc^on t)or ber (Sntftel^ung be« SKönc^tum«. Sümenb fagt 
^orp^^riu« (bei SWacariu« SWagne« III, 5) : ^3n ber ^at ^aben 
bie £]^riften ja no(^ geftem, nic^t cttoa (nur) t)or alter«, angefe^enen 
Stauen SWatt^. 19, 21 öorgelefen unb ^ben pe baburc^ überrebet, 
all i^ren ^ep$ unb i^re S)abt unter bie Firmen ju t>erteilen, felbft 
pd^ in ^ebürfWgfeit ju begeben, fxd) milbe ®aben ju fammeln unb 
fo t)on einer unabhängigen Stellung ju unfc^idflic^er Bettelei |>erab» 
jupnlen, inbem pe ftatt be« alten ^ol^lftanbe« eine $:rauergeftalt 
annahmen unb f^lie^lic^ gezwungen n>aren, an ben ^üren berer an^ 
jullopfen, bie etwa« befa|en.'' 

3n Äierapoli« in ^^r^gien waren bie wei«fagenben ^öd^ter 

^) ©. 93ontt)ctfc^, gWct^obiu« I e. 290. 

^ <2Da« Äieront^mu« (ep. 78, 7) üon Sabioto rü^mt, wirb öon mancher 
c^riftUc^en <5rau gegolten f^obtn: „Jesu bone, quo illa fervore, quo studio 
intenta erat divinis voluminibus!" 

') ®a« „9^ec^f' ber grauen iti ber älteften S^vd)t ift am grünblic^ften 
t)on Sfc^arnad unterfuc^t, oieUeic^f mit etwa« ju moberner Sufpi^ung. 



3ur intenftöen Q3crbreitung: bic ^auen. 69 

bed ^l^i(i))t)ttä i)oöf angefel^en; £uca^ i)at if^nen für feine Srjä^Iungen 
tt>a^7f(^einiicl^ tnand^e^ 5u banten unb ^apia^ ^at i^nen getaufc^t 
93alb naöf xi^ntn lebte eine ^rpp|>etin ?lmmia in ?lflen, bie no(!^ 
am Snbe bed 2. Sal^rl^unbertö mit 93ere^nmg genannt n>utbe (Sufeb^ 
h. e. V, 17). ®ie gro§e montaniftifd^e ^en>egung ift in ^f^rpgien 
im fecä^ften Sal^tjef^nt be« 2. Sal^r^unbettd öon SRontann« tmb 5n>ei 
^toi)^etinnen, 2Rafimilla nnb ^ri^ciUa, l^etDotgerufen n>orben^ 
(Später fc^eint eine ^rop|>etin QtiintiUa bort aufgetreten ju f^i«*/ 
iv^ noc^ unter SWayiminu« ^^ray machte in ffap^^abocien eine ^ro- 
pl^tin Sluffe^en*. 

93efonber« bei ben (Snoftifem fpieften bie ^auen eine gro^e 
9lpUe*; fie fa^en nic^t auf ba« ®t^^Ud)t, fonbem auf ben ®eift. 
^O'tarcion ^ttt „sanctioree feminas" um ftc!^*; 9li>elle« taufc^te 
in 9lom auf bie Offenbarungen einer 3ungfrau ^^ilumena*; bie 
Car)>ocratianerin SWarceUina fam nac^ 9Jom unb le|>rte bafeibfi''; 
ber 93atentinfc^üfer unb Seftenftifter SWarcu^ ^ttc befonber« ^auen 
— angeblich fpU er e« auf fc^öne unb reiche abgefeben b^ben — unter 
feinen ©laubigen, lie^ pe fogar bie Su(!bariftie f)>rec!ben, n>eibte fte 
ju ^ro)>betinnen unb ^tt^ü^ttt in (SaHien t)iele*, ?lucb au« ben 

^) ^ertuHian (De anima 9) etaä^lt: „^^ ift gegenn>ärtig bei und (soü. 
in ber montaniftifi^en ®emeinbe) eine 6cbn>efter, ber bie (S](^aridmen ber Offen- 
barung 3utei( gett)orben f!nb; in ber Strebe tt)ä^renb bed Gonntagdgotted- 
bienfted erteibet fie fie in Q3er)üclung. 6ie t)erfe^rt mit ben Sngeln^ sun)eilen 
auc^ mit bem ßerrn^ fie^t unb ^drt ©ebeimniffe^ blicft einigen ind ßers unb 
gibt benen, bie ed t)erlangen^ i5ei(mittel an^ uftt>. ©aß man bei ben ürcblicben 
^QBitn)en^ befonbere 93egnabigungen burc^ ben ®eift ernnirtete, ge^t aud ber 
^poftol. ^rc^enorbnung (^eyte u. Hnterf. V, Ä. 5 6. 22) ^ert)or. ^ucb fonft 
lamen 93ifionen gerabe bei <2öittt>en Dor, f. a. 93. ^uguftinö 9?lutter (Confees. 
VI, 1; VII, 13 u. a. a. 6t.). — Über bad auftreten fodeltragcnber tt>eiß- 
geHeibeter Sungfrauen in ber montaniffifdben ^meinbe f. Spip^an., haer. 49^ 2; 
^e UKiren ^ro))^etinnen unb Q3ugprebigerinnen. 

«) Qtpip^n,, haer. 49. ^e ^erTönlic^tcit ift unflc^er. 

*) ffirmilian bei Ct^pr., ep. 75, 10. 

*) 93on ber Helena bed ©imon ^agud ift tt)o^l ab^ufeben. 

*) Äieron., ep. 43. 

^ ^ertuU., De praescript. 30 u. fonft, f. au«^ i5ippol^t, Syntagma. 
^^ilumena muß eine bebeutenbe <Srrau gen)efen fein. 

3ren. I, 25: „multos exterminavit". 

^ 3ren.l,13, 2f.t ywatnae evxcLQiaxeXv hfXBktvexai ^ageoTtoios avtov . .. . 
fidXiaja negi ywaixas daxokettai, xat tovto ras etjta^qxwg xal nBQinoQqwQOvg 
xal nkovoicoxaxas , &g noXXdxig v:t6yea^i neiQtofievog xoXaxevei. I, 13, 7: ev 
to*e xad'^ tjfiä^ xUfJuxüi xrjg 'PoSavovoiag jtoXXäg iSfjnaxijxaai y^^raheag. ©ie 

anHingdn>eife ^ei^e ber ^auen gu Prophetinnen, bid fie benn nHrfiicb fi^ 
Ol« ^ropbetinnen füllten, 1, 13, 3. I, 6, 3 fogt 3rcnäu«: oi fikv avx&v (ber 

<ddretiter) Xa&Qa xäg Sidaoxofiivag M avTQ>v t^ 6i6ax^v xavttjr ^t;vai>ea; Sta- 
ipMQOVoiy, &g noXXai noXlaxig M Miov avx&v i^aytaxtf^etoai, &i6ixa httaxQiyßcuJcu 
Ywatxtg sig xrpf ixxXtjaüxv xov &eoD avv xg Xoinfj nldvjj xcu xoi>xo i^cofioXo- 
Y^oavxc oi de xcu xaxä x6 q>aveQov djtegv^iaansgj wv &v igao^wat ywatxiav, xavxag 
im' AvÖQ&v anoondoavxtg ISiag yafiexäg ^yi^oarto. 



70 ^^ 93e(bceitung ber ^vi\Ü%ö^n 9^eUgion. 

{o)>tifc^-Snoftif(!^en 6c^riften ertetmt man bie 93ebeutung ber ^auett 

in ben l^ätetifc^en i^onDentilebt^ Über ^ra f. o* 6* 68. ®eneren 

fagt ^ertudian t>on ben Stauen in ben l^äretifc^en ®enieinfc^affen 
(De praescr. 41): „Ipsae mulieres haereticae, quam procaoeB! quae 

audeant docere, contendere, exorcismoB agere, curationes repro- 

mittere, foisitan et tingeie." 

^er eben ber ®egenfa^ )um ®noftt)idmud unb 9Rontanidmtid 
beftimmte bie 5^rc^e^ bie ^ätigleit ber ^auen in ber jKrd^e — ab* 
gefe^n t>on ben ^ienftteiftimgen an ^auen — ganj )u nnterfagen* 
^21nla^ 3U ^ertuQiand G^tift De baptismo bot bie ^nbmft einer 
fkiretifcben ^au in (lart^ago^ meiere lehrte unb babei bie ^aufe 
l^abfe^te. ^ertullian bemerkt im Singang feinet $ra{tatt gegen 
bie „mulier petulantiae'V felbft tt>enn jte bie gefmibe £e^re ^ttt, 

^) kleben ben /m^jai Sefu ((Helen in ben !ot>ttfc^-gnoftlf(^n Gegriffen 
bie fiad^tßiat eine befonbre 9^olIe, unb baraud barf man tt)o^( auf bie 93e- 
beutung be^ n>eib(i(^n SIementd in ben Q^tUn fd^lie^n. ^ber auc^ ein 
®egenfa$ )tt)if(^en SO^ann unb QSeib in beaug auf ibte geiftüc^n 9le(^te tritt 
in biefer dgt^^tif^en Literatur unb au(^ f(|on im ägt^t>tere«)angettum unb in 
ber fog. at>oft0iifc^en 5lir(^norbnung zutage. 3n ber PiBtia Sophia ift bie 
Spannung befonberd beutli(b )ttHf(^n Süngem unb Süngerinnen, f. meine 
SWonogropbie in ben ^ejcten unb Utrterf. 93b. VII, 2 6. 15ff. QSgl. bor aßem 
Pistis Sophia e. 104 (ed. 5^arl Gc^mibt): ^97laria [97lagbalena] trat oor unb 
Spvaäf : 9Kein i5err, mein Q3erftanb ift aUeaeit oerftönbig, um {ebe^mol oor- 
autreten unb bie ^uflöfung ber QOotte, bie lle gefagt f^t, oorautragen, ober ic^ 
fürchte mic^ oor ^ettuß, tt)eil er mit brobt unb unfer ®ef(blec^t ^agt."^ 
3m ^QppteX'Q». treten 6aU>me unb anbere ^auen beroot. 3n ber fog. 
opopol. 5^c^nort)nung (^ejte unbllnterf. 11,5 6. 28 f.) ftebt: sijx&fi<no¥ tcue 

ywai^i Siaxoriar xaxaaiifacu .... ^8 ^rtjifey 6 dtddaxalog tor agzor xai t6 ^on^- 
gtor xai tfvXdyijoey avrd Xiy<»r ' toüj6 iaii ro a^&fid fuw xcd ro atfui, ovx htizQeyfer 
Tovzcus [ben ^93eibem überbauet] avaxllvm ^/aIv — Mdgda ehity Siä MoQtdfi, 
Su elSty a^ffv fMtdt&oav. Magia ehur' ovxhi iyilaoa [bierjU ber toob^ t^tt 

Sufal in ber ft>rif<b- molabarifd^en Äanbf<brift (f. «beo(. ßit..3tg. 1902 S^r. 1) : 
^^fonbern i(b erinnerte mic^ ber QSorte unfrei i5errn unb freute micb; ibr n)igt 

Ja]/ ngoiksys yoQ ^H**% ^^ iSiSaoxw, Sit x6 da^tveg 6iä rov laxvQOv ow^wiai 
.... xaXg ytfvaiii fifj dg^is {nginet) ngooevxfo^i dXXä hii t^s y^^ xa&BZofUvmQ 
. . . n&g o^ dwdfu^ nsgi ywmx&v SiaxorCas Sgloai, bI fii^ u diaxovlav twa 

intozvaoHu tak Msofisvoug ; bied ift beutlicb genug unb toeiff oQe tt>eiblicben 
^nfi>rücbe auf £eitung bed ®ottedbienfted unb ber ®emeinbe aurüd. — 
ßieronbmud ^t (ep. 133, 4) aufammengeffeßt, nnid ibm oon beroorragenben 

bäretifcben ^aen begannt toar: „Simon Magus haereelm condidit, Helenae 
meretricifl adiutus auxiUo. Nioolaus Antiochenus, omnium immunditi- 
arum repertor, ohoros duxit femineos. Marcion Bomam praemiBit mulierem, 
quae deoipiendos sibi animos praepararet [booon ift fonft ni(btd befannt]. 
A pell 6 8 Philumenam suarum comitem habuit dootrinarum. Montanus 
immundi spiritufi praedicator multas ecolesias per Prisoam et Mazimillam 
nobiles et opulentas femina8[?] primum auro oorrupit, deinde haeresi 
polloit .... Artus, ut orbem deoiperet, sororem principifl ante deoepit. 
Donatus per Afrioam, ut infelioes quosque foetentibus pollueret aquis» 
Luoillae opibuB adiutus est. In Hispania Agape Elpidium, mulier yirum, 
oaeoum oaeca, duxit in foveam, suocessoremque qui Prisoiliianum etc." 



3ur intenftDen OBerbreitung: bie grauen. 71 

bürfe fte nic^t (e^ren* 6obann tt>enbet et fxdf gegen bie in ber ®e- 
meinbe — td gab alfo folc^e nodi) — , n>elc^e unter 95erufung auf ba« 
93eif)>iel ber €^ecla ba« 9?ec^t bet ^auen ju taufen unb ju (ef^ren 
Detteibigten* (Er nimmt il^nen junäci^ft ii^ren Sc^riftbett)ei« : bie Elften 
be* ^aulu« finb gefälf(!^t Sobann tt>eift er au« I. Cor* 14, 34 nad^, 
ba^ ba« ^eib ju fd^meigen l^be. (£« ift beacl^ten«n>ert, ba^ er aud^ 
afö ^ontanift biefen QtanbpnnH feftgel^alten i)at: „Non permittitur 
mulieri in eoclesia loqui, sed nee docere, nee tingere, nee ofEere, 
nee ullius virilis muneris, nedom saeerdotalis officii sortem sibi 
vindicare" (De virg. vel. 9)^. 5luc!^ ba« t>i{ton&re QBeib (f. o.. De 
anima 9) fprac^ in ber montaniftifc^en ^rci^e „post transaota 
solemnia dimissa plebe''* ^u<^ Origene« t)erbietet ba« £e^ren 
ber ^auen unb tt>eift bie 93erufung auf ^ebora, SJlirjam, S>väba, 
S>anna unb bie ^f^iUt>t>udtöc^ter juräd ((Gramer, Gaten. in ep. I 
ad Cor. p. 279). 

93ei einigen firc^Iici^en ^en>egungen ber ^otgejeit l^aben in^ 
beffen bie Stauen no(!^ immer eine 9lolIe gef)>iett. So mu^te in 
6!art]^ago eine 9lä^erin namen« ^aula e^Iommunijiert n>erben, »eil 
ite gegen Cp^^rian agitierte (C^r., ep. 42). ®ie „factiosa femina" 
SuciUa in ^artl^ago — „euius peeunia corruptis episeopis in Gar- 
thaginiensi ecclesia in Afrieae capite altare eontia altare levatum 
est" — ift für bie QSergiftung be« bonatiftifcä^en ©treit« in feinen 
Qlnfängen t)erantn>ortß(^ ^. QSon einer firc^Iic^en Eel^rerin, bie 
gerüf^mt mürbe unb auf beren 93orträge man ftc^ bejog, |>ören »ir not^ 
am^u^gang be« 3.3a^r|>unbertg', unb bieSberer im fernen Caucafu« 
ersäuften ftc| im 5. 3a^r|>unbert (f. öocrat. 1, 20; ©ojom, 11,7), ba§ 

*) ^ertuatan befc^äftigt flc^ in feinen ec^riften ^äupg mit ber c^riff- 
liefen ^^auenftoge^; Diele Probleme gab e« ba. QBad eine <briftlicbe ^au 
ftu tun |at im 2tben be« ^oge«, n>eil ed ibr db^iftenftanb forbert^ unb n>ie 
fc^tt)er e« für fle war, xotnn fie einen <>eibnif^en OTann f)atU, geigt ^ertuHian, 
Ad uxor. II, 4f. Umgefc^rt frciUcb räumt ^ert. aucb ein, baß manche beib- 
nifcbe SO^änner ftcb bie cbriftlic^en Übungen ibrer grauen ru^ig gefaUen laffen. 

s) Optat. I, 16. ^uguftin, ep. 43, 17. 25 ironiftb: „an quia Luoillam 
Caeoilianus (ber Q3ifc^of t>on ^rtl^ago) in Africa laesit, luoem Christi orbis 
amisit?" 3m bonatiftif<ben (Streit ^at fpäter nocb einmal eine ^au eine böfe 
Q^ode gefielt, f. ep. 43, 26: „Qnaerite per quam feminam Maximianus, 
qui dicitur esse Donati propinquus, sese a Primiani communione praeoiderit 
. . . concilium Maximianensium , quod femina nescio quae conflavit ad- 
versoB absentem Primianum." 

*) SO^etbobiud, über ben ^udfa^ (Q3onn>etf(^, L c. I e. 323, t>gl. au(b 
feine Unterfuc^ung in ben^bbanbl. f. "121. D.Oettingen, 1898, 6.323): ;,5^omm, 
bamit auc^ i(b bir ein <QQ8ort fage, n>elc^ed icb einft in £^cien borte. <Die ^ugenb 
einer 9^au, toelc^e auc^ fc^rifttunbig nnir unb befonnen (ent^aitfam) unb nun 
au(b ^bitofopbierenb, lebrte bie £e^ren bed derm .... CEd fagte aber Jene 
Wißbegierige unb Q3erffänbige, bei allem auf ben (geistigen) Q3erfitttnb bliclenb: 
•€d mug t>or allem ber bad QOa^re @u(^nbe fU^ nici^^t fürchten nocb flc^ auf- 
lehnen gegenüber ber Äi^be ber Q3ernunft' uftt>." 



72 ^« Q3etbrcitun9 bcr c^tiflKc^n Q^eligion. 

fte bie ^egrüttbung be^ ff^riftentum« in i^rcm ßanbe einer frieg^' 
gefangenen c^tiftli^en ^au nnb ^xopi)tiin ju t>erbanfen Ratten» 

3)ie Sal^l ber öomef^men grauen, bie un* aU ff^riftinnen ober 
atö d^tiftenfreunbKcl^ genannt • toerben^ ift fe^r gro^^ ^u^er ben 
fc^on em>äi^nten fei t)ot allem an ^omitiUa^ bie (Sema^ttn be^ 
5. ^taöiu« fflemenÄ, an bie ^aiferin'' SEWarcia, an 3ußa SCRammäa^ 
an bie ®ema|^(in bed ^^iUt>t>ud 9lxab^, an bie t)ome^me römifd^e 
SKärt^terin Soter — ^Imbropu« türmte fid^, mit i^x t)ertt>anbt 
ju fein — , an bie Sc^n>eftem 93ictoria, Secunba unb 9^eftituta au* 
fenatorifd^er ^amiUe in ffatt^ago, an jene römifc^e SWatrone Eucina^ 
bie im 3. 258 bie (Sebeine bed ^aulu* auf x^x ®runbftü({ an ber 
6tra§e nad^ Öftia überführen Ke^^, an bie ^rau unb bie ^oc^ter 
be* ^aiferd ®ioc(etian^ an bie f). ^xx^pxna, „clarissima, nobilis 
genere", erinnert. 93on c^rifttit^en „clarissimae feminae** fprid^t 
^ertuUian (Ad Scap. 4 unb fonft), t>on d^riftlid^en „matronae", bie 
in bie Q3erbannung ju fc^iden feien, 93alerian im jweiten ßbift 
{^t)px., ep. 80) — pe bilben in bem ßbift eine eigene Kategorie, Sine 
gelehrte §7{atrone mu^ jene Sußana gett)efen fein^ bei ber Origene* 
etn>a )tpei 3a^re in 6!öfarea Ö^app. gen>eitt ^at, unb ber ber Suben* 
c^rift Gpmmad^u* ^üc^er t)ermac^t ^atte (^aUab., Hist. Laus. 64; 
Sufebv h. e. VI, 17). Örigene« ^ht e« ^enoor (c Geis. III, 9),. 
ba^ neben ^ö^eren Staatsbeamten auc^ abelige ^auen ba« £|>riffen* 
tum ergreifen. ®ie (Sefc^id^te öon ber ®attin be* ^ontiuö ^ilatu«, 
bie i^n tt>amte, 3efum ju t)erurteiten (SKatt^. 27, 19), mag eine 
ßegenbe fein, aber fte ift tppifc^ geworben für jaf^lrei^e beglaubigte 
S^&Ue, bie fic^ ^p&ttx ereignet ^aben. ^ertuÖian erjä^lt un« (Ad 
Scap. 3): „Claudius Lucius Henninianus in Cappadocia indigne 
ferens uxorem suam ad hanc sectam transisse Christianos cru- 
deliter tractavit." S>xppoi\^t berichtet (Comm. in Dan. IV, 18),. 
ein fprifd^er Statthalter i^&tte ff^riften, bie in apofal^ptifc^em 
ßnt^ftaSmu« in bie ^üfte gejogen n>aren, ate 9Jäuber ^in- 
ric^ten laffen, n>äre nid^t feine ©attin, oiaa niarri, bei if)m für fie 

^) 9^oc^ beutUd^er ober jcigt bie Schrift „De cultu feminarum" ^er» 
tuüiand, bie Gc^rift G!t)priand „De habitu virginum'' unb ber ^aebagog 
bed ^lernend (III, 11 unb fonft), ba§ eine bebeutenbe ^n^a^t oorne^met unb 
reicher grauen in ben ®emeinben ju Glart^ago unb S21(e$anbrien Dor^anben 
toar. 3m atoeiten ^uc^ jene« <2Dertd c 1 fagt ^ertuUian, baß oiele c^riftlic^e 
grauen fic^ fo pu^en unb ein^erge^en n>ie bie „feminae nationum''. €d %(xh 
auc^ fold^e, bie i^ren (Sc^müc! unb ^run! bamit Derteibigten, baß fte fagten, 
Pe tt>ürben atö ©^riftinnen auffalten, tt>enn fie fic^ anber« Heibctcn (II c. 1 1). 
^ertuUian ober ern)ibert (II c 13): „Ceterum nesoio an manus spatalio 
oircumdari solita in duritiam catenae stupesoere sustineat. nescio an orus 
perisceUo laetatum in nervum se patiatur artari. timeo cervicem, ne mar- 
garitarum et smaragdorum laqueis occupata locum spathae non det.'' 

*) ®oc^ ift biefe Qlnefbote 8tt>eifelbaft. 



3ur mtenfiöcn OSerbrcitung: bic ^vauen. 73 

eingetreten. QIu^ ben Acta Philippi, episc. HeracL, erfe^en mir, 
ba^ bie ®emaf)Hn be« ^raefe« ^affu« eine (E^riftin gemefen ift 
(c. 8, 9?uinart, Act. Mart., edit. Ratisb. p. 444)* 9^acl^ ben 
Acta Fructuosi xoax bie ^oc^ter be« ^raefe« ?lemilianu« eine (Ei^riftin. 
Sufebiu« ^at uni bie ®t\6)xöfU öon ber c^riftlic^en ©attin be« Stabt- 
präfeften t>on 9Jom unter SWarentiu« überliefert (h. e. VIII, 14; 
Vita Const. I, 34), bie pc^ n>ie Eucretia felbft ben ^ob gab, um nic^t 
entehrt 5u n>erben. 3uftin berichtet (Qlpoi. II, 2) t)on einer t)or- 
ne^men QWmerin, bie pc^ t)on if^rem jügeUofen ®atten fc^eiben Ke§» 
3n allen biefen fällen pnb bie SKänner i^eibnifd^, bie Spanen c^riftlic^ ^ 
93ei ben 93erfolgungen — e* ift ba« eine ber pc^erften ^atfac^en 

— mürbe jtpifcä^en SWännem nnb grauen fein Iktterfci^ieb gemad^t, 
meber in ber Seit t>or ©eciii^ no(!^ in ber folgenben Speere, menn 
aucä^ bie ?lrt ber 95eftrafung böwpg öerfcä^ieben mar^. ®ie 3a^t 
ber SEWärt^rerinnen ift baf>er relatiö fe^r bebeutenb gemefen*: ate 

^) ^gl« auc^ Mart. Saturnini et Dativi (Q»^ ulnar t p. 417): „Fortuna- 
tianus, sanotlBsimae martyris Victoriae f rater, vir sane togatus, sed a reli- 
gioniB Christianae . . . oultu . . . alienus.'* ^er ^aifer Sultan ^at ed bitter 
beöagt, bag bic grauen »ieler ^eibnifc^en ^ricffer ^riftinncn feien (©oaom. 

V, 16: ovx ^^tota rjx^no xai jioXXciv tsgitov x9i<ntaviCeiv dnovoiyv rag yctfÄStas), 

— 3n ber ©c^rift be« ^or<)^i>riud „ij ix Xoyicw fpdoawpia'' (of. ^uguftln. 
De civit. dei XIX, 23) tt)irb ein Orafel bc^ ^poUo »iebergegeben, »elc^ed 
er einem erteilt \)attt, ber i^n befragte, tt)ie er fein QBeib Don bem 6!^riftcntum 

toieber abbringen fönne: „Forte magis poteris in aqua inpressis litteriB scri- 
bere aut adinflans leves pennas per aera avis volare, quam poUutae revoces 
impiae uxoris sensum. pergat quo modo vult inanibus fallaciis perseverans 
et lamentari fallaciis mortuum deum cantans, quem iudicibus reota sen- 
tientibus perditum pessima in speciosis ferro vincta mors interfeoit." — 
®ie ^üt, baß ber SWann ^v\% bie ?Jrau ^eibnifc^ (ober bloße gramen- 
^riftin) toav, muffen, tote fc^on bemerkt, feiten gemefen fein, boc^ f. bie Acta 
Maroiani et Nicandri unb bie Acta Irenaei. 

*) 6. Qlugar, a.a.O. Ortgene^, Hom. in Judic. IX,1 (Commai^fcb 

Q3b. XI (3.279) fc^reibt: „Oculis nostris saepe vidimus mulieres et virgines 
primae adhuc aetatis pro martyrio tyrannica pertulisse tormenta, quibus 
ad infirmitatem sexus novellae adhuc vitae fragüitas addebatur." ^l^nlic^ed 

bei G!t^prian (ep. 6,3; De lapsis 2 unb fonft). Qlbgefe^cn Don ber Übern>eifund 
an bie Q3orbelle n>mrbe über Dorne^me^auen bem (Strafgefe^buc^ entfprec^enb 
bad Sjril ^äufger Derbängt atö über Männer. Sin 93eifpiel unter mebreren 
bei Sufeb., h. e. VIII, 14, 15 (^le^anbrien): eine ?Jrau, bie aU hnarifioxdtri 
M xal XafjuiQoxdxri be^eicbnet ift, tt>irb e^Uert. 

') Ge^r bea(l^tendn)ert ift aucb bie große Sa^l ber grauen unter ben 
libellatici ber bedanifc^en Q3crfolgung (f. ^aul 9W. ^We^er, ^e ßibelli 
a. b. bec. Q3erfolgung, ^b^anbl. b. ^. ^reug. ^tab. b. QBiffenfc^., 1910, 
(3. 25): ;y€on>eit ed flc^ bestimmen lägt, finben toir neben 5 (Eingaben Don 
97lännern 6 Don ^auen, bie alfo ald ^amilietiDorftanb (alle o^ne ®efcble(^t^« 
Dormunb) fungieren (S^r. 2. 3. 6. 11. 17. 18). Q3on ben ßibeHi außerhalb 
^eobel^^iad ge^ 9flr. 23 auf eine ^au." ^ber auc^ bie 25. (f. g)^et)cr, 
9^a(l^trag6.34) ftammt Don einer civis Romana (biefer libellus beftnbet fidf> in 
ber 9^planbd ßibrarp in 9Wan(^efter). 



74 ^^ Q3erbreitund ber c^riftUc^en Q^eligion. 

bie etfte SKärt^rerin gilt ^l^ecla, obgleid^ fte »unbetbat gerettet 
tt>otben fein foH; if)t f^Hefen ftd^ aU berühmte SRättprertnnett an 
^omitiUa, ^gned unb ffäcilia in 9?om, 93lanbina unb 93ibna« in 
£9on^ ^gatbonice in ^ergantum^ £bionia tmb ^gape in ^effa« 
lonid^^ SfRarceUa^ ^otamiäna^ Sytxaxi, Quinta^ ^poHonia^ 3tt>ei 
Stauen namen* ^Immonarion, SÄercuria, ^ionpjta in Slleyanbrien, 
^etpetua unb S^elicita« fott)ie (Eeletina, bie ©to^mutter be* Äon- 
feffot* Celerinu«, femer ^ortunata, ffrebuta, Äereba, 3uUa, ^oUtcta, 
ßmerita, (Ealpumia, SWaria, 3anuaria, ®onata, ®atit>a, Quartit- 
tofla in Cart^ago, bie fUnf SRärtprerinnen in Scitt, bie numibifc^en 
SWärtprerinnen ^ertuUa unb ?lntonia, bie 18 namcntlxd) bekannten 
afrilanifc^en SWärfprerinnen ber biocletianifi^en Seit, ©iontjfta in 
ßampfacu«, ©omnina [®onuina] unb ^|>eoniUa^ in 5legae, Sutalia 
in ©Manien, 9lfra in Qluggburg, (SS »ürbe jeboc^ öiel ju n>eit füf^ren, 
auä) nur bie {tcj^er beglaubigten ^auen, bie gemartert ober ind S^l 
Qt^d)\dt ober ber Unjuc^t preisgegeben n>orben ftnb, l^ier aufju« 
8äf)ten^. Seelenftärfe unb SWut l^aben fte in nid^t geringerem SO^a^e 
beriefen afe bie SWänner, unb bie Äirc^e fteUte an fte tiid^t niebrigere 
2Inforberungen ate an biefe, ^ielt aber auc^ bie triump|>ierenben 
Stauen in ibrem (Sebäcä^tniS boi))>etter ff^re für n>ürbig. 

3n ber legten Verfolgung, ber ßcinianifd^en, ift noc^ ein fel^ 
merftDÜrbige« 93erbot ergangen, »elc^e« pc^ auf bie Stauen bejog. 
®er Äaifer t)erorbnete, (1) SKänner unb S^^auen foHen nic^t gemein- 
f(^aftU(^en ®otte«bienft |>atten, (2) bie Stauen foUen überi^aupt nic^t 
in bie ®otte«|>äufer ge^en, (3) Stauen foUen nid^t t>on ben 93ifc^öfen 
in ber 9JeKgion unterrichtet n>erben, fonbem nur öon Stauen (Sufeb 
Vita Constant. I, 53)^ ®ie SWotiöe für biefe „öon aUen t)erlac^ten 
Slnorbnungen ftnb bunleL ®ie Sorge für bie Sittlic^feit ber Stauen" 
{amt boc!^ nur ein t>orgef(!^ü$ter 93en>eggrunb gett>efen fein, totldi)ei 
tt>ar ber n>ir{Ii<^e? ®arf man au« ber Slnorbnung fd^K^en, ba§ 
bai Sfiriftentum nad^ ber SIReinung beS ^aiferS feine (Starte bei ben 
Stauen ^atte? 

9io^ ift ein ^ort über bie gemifc^ten &ftn ju fagen, über bie 
f(^on ^aulu« (f. 0-) ge^anbelt l^at*. (£r i^t nic^t i^re Sd^eibung 

^) ^^eonlOa (O^uinatt, Acta Mort. p.311) beaeicftnet fl<^ felbff a(d 
„ingenua mulier", ^ö fit ber 9^ic^ter ber Äleiber t^tte berauben lafTen, 
fagt fie: „Non me Bolam, sed et matrem tuam et uxorem confuBionem in- 
duisti per me." 

©ne gute flberPc^f bei Sfc^arnacf, a. a. O. 6. 27— 37. 

^) ^gt. ^feuboc^^rian. De singul. clerio. ISff.: „Forsitan aliquis dioatt 
Ergo neo ad domum orationis debemuB pariter [9Käntter unb Statten] con- 
venire, ne aliquis aliquem scandalizet?" 

*) Qlu« f»>äterer Seit f. 3eno d. Q3erona 1, 5, 6-9, tt>o Diel Sntereffonte« 
fte^t, unb ^uguftin^ ep. 255: „Christianam niai Christiano in coniugium 
tradere non possumus." 






3ur intenfU>en Q3ei:^reitund: bie grauen. 75 

toerbtngt fonbem im ®e8entei( ben c^rift(i<^en (Satten angett>tefen^ 
in ber Sf^e ju )oet^rren tinb auf bie ^ete^rung be^ nic^tci^riftKci^en 
(Saften )u hoffen, ^bet gett)i^ ^t ^autttö ^iet folc^e ^äUe borau^- 
gefe^t ^^ t)enen bie S^e fd^on beftanb^ ate bet eine $eit d^tiftUc^ 
lourbe ^ 93on (Ei^en, bie ^mifd^en ff^riften nnb i^eiben gef^töffen 
n>erben^ ^öten tt)ir erft )oer^&ltnidmä^g ft>ät'* Sie tt)etben anfangt 
imb eine l&ngere 3eit ^inburc^ nici^t ober ganj fetten )ootge{ommen 
fein, aber feit bem (Snbe bed 2* Saf^rf^unbertS tt>aren folci^e S^e- 
fc^Ue^ungen nic^t mef>r unerhört. ®a« ganje 2. ^uc^ „Ad uxorem" 
^t ^ertottian gefc^rieben, um feine ^au bat)or ju n>amen, nad^ 
feinem $obe einen i^eiben ju l^eiraten, tmb im erften unb )tt>eiten 
i^apitel fagt er au^brüdlic^, fotc^e S^en tämen je^t t)or (ebenfp in 
,JDe monog.")* €t mißbilligt fte nici^t nur, fonbem t>ertt)irft fte in 
ben ftirtften ^u^brüdCen (c. 3: „Fideles gentUium matrimonia sub- 
eontea stupri leos esse constat et arcendoB ab omni communi- 
catione fratemitatiß")'; aber er muß j" f^n^nt Schmer je mitteilen 
(1. c), baß neuttd^ ein trüber bef»aut>tet b<tt, bie &ft mit einem 
^^eiben fei 9tt>ar ein 93ergeben, ieboc^ ein ganj Heiner. 

3n biefem ^aüt ^t ftc^ bie ^r<^e junäc^ft baf^in geneigt, ben 
9tigoriften 9?ec^t ju geben. 6!9t>^an ifat in feinen „Testimonia" 
einen befonberen *2lbf<|nitt (HI, 62) ber ^eftimmung gen>ibmet: 
„Matrimonium cum gentilibus non iungendum"* unb auf ber 
^9nobe ju Sboira (can. 15) »urbe beftimmt: „Propter oopiam 



*) & ift eine ©tteltfrage, ob in ber ^ntt)eifttng 0. 7, 39 (/«(^oy iv xvgiq>) 
bie S^c^lii^ung einet (Q^riftin mit einem i5eiben beftimmt audgefci^loffen 
ifi. 3c^ t>ermag mic^ tto^ ber ^^'{einung ^ertuHiand unb bem ®enHd^t ber 
Ssegeten, bie für Mefe Ctrüärung eintreten, nic^t für {te 3U entf(^eiben. S>ätU 
ber ^t>ofte( bad audfc^Uegen tt)oaen, fo iiättt er ed tt)o^( beutUc^ unb 3n>ar 
für beibe $ei(e, SO^ann unb 9Qßeib, gejagt. Ober verbietet er nur ben QSeibern, 
einen beibnifc^en SO^ann 3u nebmen, nicbt ober ben c^riftttc^en 97lännern, ein 
^eibnifc^ed 97läb(|^n au tt>äblen? ^ad iff ni(^t unmi^gli(^, ober ed ift biefe 
^udhtnft boc^ nic^t UHi^rfc^einUcb. ^a^ /idvw h xvgUp tM, bag bie ä^vift' 
üö^ (Befinnung gett)abrt bleibt. 6ie )u betoo^ren ift ober au(b in ber ^ 
mit einem i5eiben m5gUcb (f. 0. 7, 16). ^e Q3orau^fe$ung ift bobei natürlich, 
bag ber d^riftttd^e ^ei( ben beibnifc^en gen>innen n)in unb !ann. 

*) Sgnat., Ad Polyc 5 gibt eine 93eftimmung über bie ^efcbliegung, 
bei ber er augenfc^nli(b nur ^öUe im ^uge bat, in benen beibe ^eUe d^rift« 
(ic^ finb. Rubere fernen ni(^t in feinem ®efi(^tdtreid au liegen. 

') Cf. De Corona 13: ,Jdeo non nubemus ethnicis, ne nos ad idolo- 
iatriam nflqae deduoant, a qua apud illos nuptiae incipiant" [er meint bie 

^eibnifc^en i5o^aeitdoebrauci^e]. 

*) 9^i4 aeigt bie GteOe De lapsLs 6, bag bie S^kd^ ^ier nic^t immer 
einfc^reiten (onnte unb iebenfoHd nic^t fofort e^äommuniaiert bat. 3n bem 
büftmn 93i(be, n>e((bed ÜLt^pikan, De lapsls 6 oon bem 3uftanb ber cartba« 
ginienfifc^en ®emeinbe oor ber becianifc^n Q3erfo(gung entn)orfen M/ fc^lt 
auci^ ber 3ug nid^t: »»iungere cum infidelibus vinoulum jnatrimonii, pro- 
«titnere gentilibus membra Christi.*' 



76 ®ic 93erbvcttung ber c^rlftttc^en 9^cUgion. 

puellarum gentilibus minime in matrimonium dandae sunt virgi- 
nes Christianae, ne aetas in flore tumens in adulterium animae 

resolvatur" (aber eine Strafbeftimmung fel^lt;)*; f. baju bieÄattP- 
ne« 16 unb 17 (fie ftnb ftrenge; benn Ääretifet unb Suben ftnb 
fc^Ummer ateÄeiben; am fc^Ummften ftnb fteittc^ ^eibnifc^e ^rieftet, 
n>eit bei i^nen ber (E^riftenftanb ber ®attin f)offnung«lo« gefä|>tbet 
ift): „B[aeretici si se transferre noluerint ad ecclesiam catholicam, 
ne ipsis catholicas dandas esse puellas; sed neque Judaeis neque 
haereticis dare placuit, eo quod nulla possit esse societas fideli 
cum infidele; si contra interdictum fecerint parentes, abstineri per 
quinquenium placet" nnb „Si qui forte ^ sacerdotibus idolorum 
filias suas iunxerint, placuit nee in finem eis dandam esse com- 
munionem." 

„Propter copiam puellarum" — fie tt>aren in ber c^riftltc^en 
®emeinbe ben 3üngtingen gegenüber^ namentlich in ben Domel^men 
'Stänben, in ber SEWe^ri^eit. Sc^on ^ertuUian \)at be^^alb (Ad uxor. 
II, 8) ben begüterten d^riftlid^en SWäbc^en geraten, einen armen 
Süngiing jti heiraten*: geben boc^, fagt er, mand^e Äeibinnen il^re 
Äanb i|>ren ^eigetaffenen unb SHat>en unb t)erac^ten bie öffentliche 
SWeinung, menn pe nur SWänner bef ommen, t)on benen fte fein Äinber» 
m^ xf)xtv Hngebunben^eit 5u befürchten i^aben*! 93ielleic^t f^at 
ffallift, ber ^ifc^of t)on 9lom, biefe ^orte gelefen — auc!^ in 9lom 
mu§ bie ®efa^r gro§ gen>efen fein, ba§ d^riftlic^e ^äbc^en ber 
t)omef>men ©tänbe ju 6|en mit |>eibnifc^en SWännem fc^ritten ober 
in Hnjuc^t gerieten, »eil fte einen c^riftlid^en SWann gleid^en ©tanbe^ 
ntc^t fanben unb mit einem SWann nteberen Staube« leine S|>e ein» 
ge^en n>ollten, um ibren 9lang nic^t ju t>erlieren*. CaHift erflärte 
nun, ba§ er fold^en SRäbc^en geftatte, pc^ einen SKaöen ober freien 
SKann jujulegen, o|>ne mit i^m eine ftaatlic^ giltige Qt^t ju fc^lie^en; 
er tt)erbe (toon ^rc^en megen) eine folci^e ®efci^lec^tdt>erbinbung 
gelten laffen*. ®ie Äirc^e fd^afft ^ier alfo ein firc^lic^e« Sf^erec^t 

^uf ber 6t)nobe ju Qlrle« (f. can. 11) begnügte man flc^ mit einer 
fe^r milben ^oer^ition: ffDe puellis fidelibus, qui gentilibus iunguntur, pla- 
cuit, ut aliquanto tempore a communione separentur." 

*) ®ad „forte" jeigt ober foU ^eigen^ ba§ biefer "ffolt feiten ift. 
') ^tö gjlontanift f)at ^ertuHian aUe C^cfc^Uegungen auö Qlrmut ober 
fonftigen ^udUc^en ®tünben öertt)orfen (f. De monog. 16). 

*) „Quaeso te, gentilium exempla proponas tibi! Pleraeque et genere 
nobiles et re beatae passim ignobilibus et mediocribus sibi coniunguntur 
ad luxuriam inventis aut ad licentiam sectis. nonnullae se libertis et servia 
suis conferunt omnium hominum existimatione despecta, dummodo habeant 
a quibus nuUum impedimentum libertatis suae timeant." 

*) Q3gl. bie ^ö^nifc^e 93emerfung bed 9Wontaniften ^ertuUlan (De virg. 
veL 14): »J'acile virgines fratemitas suscipit." 

•) S>xppoU Phüos. IX, 12. 



3ur intcnfit)en OSerbreitung: bie grauen. 77 

gegen bad ftaatlid^e (£f)txtö)t, unb fie fc^afft e^ au^ ber 3tt>ang^' 
tage ^ttaui, in bie jte ftd^ butc^ bie größere Ölnjaf^t d^rifttici^er SCRäb- 
c^en im 93etgleic^ mit bet c^riftUc^er 3ünglinge )oerfe$t \ai)^. ®ie 
^aQiftfc^e Snbulgenj bett)eift an i^tem ^eile befonbet« Hat, ba§ ba^ 
n>eU>(id^e Slement (in ben Dome^men @tönben) in ber ^ird^e idfyU 
xt\ö)tx n>ar atö bad männßci^e, unb Übergriffe bed meibtid^en SU' 
mentd barf man and^ au^ bem Sl.^anon ber ©pnobe t)on ßlmra 

f^erau^(efen:.„Ne feminae suo potius absque maritorum nominibus 
laicis scribere audeant, quae fideles sunt, vel litteras alicuius paci- 
ficas ad suum solum nomen scriptas accipiant/' — 

93on Einfang an i)at e^ in ber ffb^ftenbeit eine ünterftrömung 
gegeben, bie fid^ gegen bie (E^e überbauet ricbtete* 3n ber Sin* 
fd^ränfung ber ^rie^erebe unb in ber 93em>erfung ber jmeiten 6b^ 
lam pe aud^ über bie nic^t-rigoriftifd^en Greife binö«^ jum 5lii^- 
brudt. ®o^ fe^te pcb ba^ 9Jec^t ber jtt)eiten (E^e im 3. 3abr^unbert 
in ber ganjen ^rd^e burcb, tt>äbrenb bie (f infcbränfung ber ^rieftere^e 
immer größere ^ortf^ritte mad^te. 3)ie ^ebauptung, ba^ ber ebe- 
lic^e ^eifd^laf t)erunreinige, ift m. ® . in ber Äircbe ber brei erften 
3a^rbunberte runb nocb nid^t aufgeffettt tt)orben. ^obl aber be* 
ginnen bereite ©pefulationen über bie 3nferiorität be^ ^eibf^ 
gegenüber bem SO^anne, bie le^tttd^ barin n>urge(n, ba^ bai ^eib 
jiärfer an bie ®t^ö)Udi)ti^p^&xt gebunben fei aU ber SWann imb bie 
biefe Spbäre atö fold^e mi^ad^ten. ^inn>eife barauf, ba^ (S»a ben 
^bam t)erfübrt i)ah^, fotlen bie (antife) Qlnnabme ber pttlid^en 
2Rinbertt>ertig!eit ber ^an ftü^en. ®a« ffbriftentmn i)at ftcb an* 
fang« biefer Qlnnabme entgegengeftemmt, aber ift in bem Äampfe 
balb ertabmt. ^ertuUian f^reibt ben „aorores dilectissimae" (De 
cultu 1, 1) t>om ^eibe, e« fotle ate „circumferens Evam lugentem 
et paenitentem, id quod de Eva trahit — ignominiam dico primi 
delicti et invidiam perditionis humanae — omni satisfactionis ha- 
bitu expiare". (3)ie ^ortfe^tmg ber Steöe f. S. 65 9Inm. 2). Äier« 
mit ift ba« ^b^nta ju jener traurigen ^uge angef^ tagen, n>etd^e 
ba« SWittelatter mit i^ren übten $önen erfittt i^at Sugteicb aber 
ift i)xtx aucb, nne bereit« bemerft, bie ^otie für bie SWariem)erebrung 
gegeben, bie biefe miferabte ^Betrachtung jwgunften einer ^axi 
nieberfcbtägt. 2lu(b mit ibr ^at fcbon ^ertuttian (unb furj t)or 
i^m 3renaeu«) begonnen. Sie i)aUn bie SEWaria in bie ©ogmatit 
eingefübrt, ba fic at« ®egenbitb jum ünge^rfam ber ®Da bur^ 
ibren ®eborfam bei ber Srtöfung mitgen)ir(t ^at. ®aber gibt e« 
feinen SOlann, ber fo b^ ^tt^t ^^^ t>i^fr ^au. — Örigene«' 
®eringfcbä$ung be« n>eibticben ®efc^tecbt« gebt au« Hom. 2 in 
Exod. (T. IX p. 15) b^^or. (Er beutet unbebenlticb bie p^axao' 

*) ^uf bie böfen folgen ber fe^r bcbcnfUc^cn Grlaubni^ f)at S)xppoi\)t 
bingen)tefen. 



78 ^i^ Q3etbreitund bet c^riftU^n Qi^eligion. 

nif^e ^norbnung^ bie Knaben 311 töten unb bie SCRäbc^en leben )ti 
taffen, alfo: „Saepe ostendimus diaputantes (b, b* tn ben ^e- 
bigten)^ quod in feminiB caro et affeotus camis designatur, vir 
autem rationabilis sensus et intellectualis sit Spiritus/' ^et Q3er- 
faffet bet l)feuboauguftinifc^en Quaest. Vet. et Nov. Test, trägt Im 
4. Saf^t^unbett eine ^b^orie t)or^ bie 8en>i^ auc^ fc^on füte haS 
3. 3a|>t|>unbert bie ©w^fd^nittömeinung tt>iebetgibt, c. XXIV p. 51 
(ed. @outer): „Unius substantiae quidem sunt vir et mulier et 
in anima et in came, sed gradu maior est vir [biefe ^otmutietung 
ift aud^ für bie ottbobo;e $rinitätd(eb^^ intereffant]^ quia ex eo est 
femina, sicut dicit apostolus (folgt Sp^*5^23). causa enim 
maiorem fedt virum, non substantia; nam et in uno corpore 
maiora membra sunt et minora, non natura, sed ordine.*' ^aju 
c. XXI p. 47f«: »vir imago dei est . . . mulier non est imago dei; 
unde dicit apostolus: mulieri autem docere non permittitur neque 
dominari in virum." 



3ufa$. 
fibet ben ftit^enban^ 

3n ber Sntftebung unb ^u^geftattung be^ befonbeten ^tc^en* 
gebäube« \pkQtU fxöf bie (Sefc^icbte be« intenpöen ^a<^tuntf ber 
Äitcbe. ^i« 8tit Seit be« Eommobu« beft^en tt>it feine Seugniffe 
bafür^ ba^ e^ befonbere ^rcbengebäube gegeben l^at. (S& ift möglid^^ 
ba§ folc^e t)ot]^anben n>aren, aber »ir tt)iffen e* nicbt, unb e« ift 
unn>a|>rfd^einUcb^. 2Ran fam in ^rit>atbäufem atifammen', unb 

^) Q39L Äaud, Qlrtitel ,,^r(^cnbau" in ber ^roteft. ^RCncp«. QSb. 10» 
6. 774 ff. ©Ott auc^ eine äufammenftenung ber Literatur; baju Äirfc^, 
©ad c^riftl. i^ultgebäubc im Altertum, 1903. 3ur Qßortgcfc^ic^te ber 93e- 
aelc^nung S^rc^c = S^rc^cngebäube f. 55?rctfAmer in ber Stfc^r. f. Der- 
gleic^enbc ©prac^forfc^ung <Bb. 39 6- 539ff. ^Iter al« bie 5^rC^en0ebäube 
jinb bie eigenen c^riftlic^en Coemeterien, f. über fie ben »orjüglic^en ^rtttel 
Don ST^. gWüller in Äaudö Q^Cnc^n. 93b. X» ©. 794ff. 3n ber ßiteratur 
tauchen fte ^uerft bei ^ertuQian auf („areae Christianae"); f!e n>aren fd^on 
Dor bem Snbe bed 2. Sabrbunbertd bem ^eibnifc^en ^5bel ein ©orn im ^uge. 

*) 3u ®^rt>foftomud' 3eit »urbe Don einer antiod^enifc^en ^rc^e be» 
bauptet^ {le reiche bid in bie "^poffelaeit aurüd (dbr^foft., Opp. ed. Moni* 
faucon III p. 60). Cd ift nic^t unmöglicb, baß ber Ort, an bem fie ftonb^ 
fc^on im 1. Sa^r^unbert eine c^riftlic^e Qtättt (i^aud) nnir; benn bie ür^- 
li^e ^rabition in ^. Ift niemals abgeriffen. g^ä^ere« f. unten bd Qlntio^ia» 

») ©ad lehren Diele Seugniffe Dom Anfang ber c^riftlic^en ©efc^ic^te an. 
^mp^ilo(^iud Don 3conium f^reibt (f. Sider, Amphiloohiana I 6. 55, 22ff.; 

©.111 ff.): etasQx^ifievoi [ol dnöojoXoi] sioXldxig eis olHOv''EkXrfvos, el ^dwi^^ocnr 



üb^x ben l^rc^enbau. 79 

für Cef^rtDorfr&ge mod^te btefer ober jener Cef^rer ein 6d^ut3ebäube 
mieten, tpte ^auUi? in Cp^efu« {9lpQ. 19, 9)^ ©ie eigentU^e domus 
bed ^riDat^Kiufed (bej. bad ^riclinium), aber aud^, tt>o biefe ni^t 
au^rei^te, bod atrium mag babei t)em)enbet toorben fein, ©ie 
domus eined getodbnli^en ^riioatbaufed tt>ar in ber 9%ege( f^on ju 
Sein, toenn bie 3abl ber ^eilnebmer )toei ©u$enb überftieg. 3äW^ 
bie ®emeinbe bunbert ober mebr SOtitgUeber, fo tt>irb in ber 9iegel 
tt)obt irgenbeine« berfelben über einen 9laum Derfttgt b^ben, in 
weld^em ein Äunbert ^erfonen ober mebr ^ta| fanben^. 

Smmerbin muffen tpir für ftd^er annebmen, ba§ in größeren 
6täbten febt balb, toemt nicbt Don Anfang an, bie 3ufammenhmft 
a(ter Sbi^f^^ <^^ ^^^^ ^^ unmöglicb tpar. ^atfä^Ucb gebt aber 
attdb ani ben Siteften 3eugniffen ^voox, ba^ ed in ibnen, fott>eit 
toir )tträ(!geben mögen, mebtere 3ufammen{unftöorte gab (DgL bie 
^auägemeinben"" im 9^.$«)* ^i^ babei bie Sinbeitli^feit ber 
®emeinbe ^at au^e^t erbalten toerben tonnen, ift ma DöUig bunteL 
^aS man barüber fagen tann, mu^ man a priori {onftnrieren. 
^eft ftebt nur, ba^ ber ©ebanfe eined befonberen (gett>eibten unb 
b^iigen) gotte^bienftlidben Ortd nocb ni^t loorbanben tt>ar. ©ie 
dbriftlidbe 3bee Don @ott unb ®ottedbienft forberte ibn ni^t nur 
nidbt, fonbem lebnte ibn ab (f. bie Apologeten unb bie fdbarfen Au^' 
fübtungen be« fflemen« SUej-, Strom. VH, 5), unb bie tat\&i^lx^m 
93erbäUniffe ^xüUn ibn 3urü(!'. Sntf^eibenb ift: (Si bat in ben 

;r«i<Nu rov oixoSsojtOTrjv jitatsvaat rq) ds^, ev&vg xov oixov ixxXfjatav hioiow, o 
yiywBV xai hii rrje i^/isxiQae noXeoK yeyofiivov jov äylov anoaiölov IlavXov h rq» 

oJx«^ 'OyrjoKpoQov (nac^ bcn Acta Pauli), ^ttütt ein ^riöatmann feinen ©aal 
ber ©emeinbe jur 93erf ügung, fo !onnte er noc^ immer ber QDirt bleiben ober 
er tonnte ber ®emeinbe nun bie ^ireftion überlaffen. £e$tered ift in ber 
legenbarifc^en 6telle Becogn. X, 71 oorauögefe^t. 

^) ^ag ber ®ottedbienft in gemieteten ober ertoorbenen ©c^ulgebäuben 
iaxoXai) in ber 9^egel gebalten toorben ift (fo bag bie ®eftalt bed 6c^ul- 
gebäubed für ben fpdteren 5^rc^enbau maggebenb getoorben toäre)^ bafür 
f<^lt ein fieserer Qln^alt in ber £lberlieferung. 'ExxXtjola unb dtdaaxaXei&v 
flnb l^etd unterfc^ieben toorben^ toenn auc^ ^nf&$e sur Q3ern)ifc^ung bed 
Hnterfc^ieb« ttnibtfcbeinlicb ffnb (f. 93b. 1, 93uc^ III, Cap.4 e*lug). 9^acb 
ben Acta Pauli (gjUirttjr. ed. ßippud I 6. 104) mietete ^aulu« in 9lom 
eine Gc^une, um bad QBort su Übten. Qänt „sohola" ald Q3erfammlungdort 
Beoogn. II, 11. 

«) 3n sabitina (9^orbafrifa) »urben nac^ ben Acta Satumini 2 47 ^er- 
fonen toäbtenb ber Verfolgung in einem idaufe sufammengefunben. — 9^ac^ 
^pQ. 20, 8 UKir bie 3u^örerf(^ft bed ^aulud in einem 3immer bed Ober* 
ftodd (Isitg^cv) 5u ^road oerfammelt. 

^ Sdm beutli(^ften ift bier bie etelle in Suftind satten c. 3. ^er ^rä- 
fett 9^ufticud fragt bier: »ov awigz^o^e; 3uftin anttoortet: ä^ ixatnip ngo- 

aigeaie xal ^^a/Äls iati ' Jtdvrtos yäg vofii(etg ijti to avto awigxeo^i ^fiäs ndnac 

(BoiL mir römifcben ^b^f^en); ovz o^o^ ^^- ®ott tPirb au(^ burc^ feinen 
Ort eingefd^loffen unb tann baber überall angebetet n>erben. ^er ^räfeft 



80 ®ic Q3crbrcitunö bcr c^riftUc^cn ^^cUgion. 

8tt)ei crften 3af>rf>unbettcn noä) feinen tt>irttic^en c^rifflic^en SlKar 
gegeben (f. ^ielanb, SDlenfa unb ffonfeflto, 6tubien über ben 
smtax bet dt^riftU^en Citurgie, 1906; berf., ®ie 6c^nft SWenfa 
unb eonfeffio unb P. emil ®orf^ S. J., 1908; berf., ®er t)or- 
irenäifd^e Ö»)fetbegriff, 1909; berf., Elitär unb ^Ktargrab ber d^rift- 
lid^en Äirc^en im 4. 3a^r^unbert, 1912); ber „^eilige" 5Htar ^at 
fx6) t)ielme^r erft aUmä^c^ im £aufe be^ 3. Sai^r^unbertö entn^irfelt, 
ja bie Q3orfteUung, ba§ er bauernb heilig fei unb nic^t nur im 
SWomenf ber öj)fer]^anblung, tt>urbe tt>a^rfd^einßc^ nic^t lange t)or 
ber Seif erreicht, in n>e(c^er ber SUtar mit ber SWemoria eine« SWär* 
tprer« ober Äeiligcn in 93ejie^ung gefegt n>urbe. Solange e« nun 
feinen 5Hfar im fj)e5ififc^en Sinn gegeben l^af, gab e« aud^ feine 
„^eiligen'' Äirc^en, ®ie 93erfammIung*orfe in ben Ääufem unb bie 
älteften Äird)engebäube würben ate Orte be« gemeinfamen ©ebe« 
unb ber ^ortoerfünbigung bttva6)Ut tt)ie bie ©pnagogen^ ®a^ 
in i^nen aud^ ba« ©emeinbema^l gefeiert tt>urbe, galt in il;rer Sc^ät' 
jung urfj)rünglid) ni(^t ate ba« (fl^arafteriftifc^c. 

5lu« ben 9^a(^rid)ten über Sbeffa* unb b^n ©c^riften be« ^er* 
tullian^ Sy\ppolpt\ Kiemen« 5llef.*, SiÄinuciu« ^eliy •, Örigene«'' 

ertvibett: ebii, tzov owegxeo^e rj etg yioTov xdnov a^golCets rovs fMi'&tjjds aov; 
barauf Suftin: iycj kndvm fiivo) Tivog MoQtivov tov Tifio&ivov ßaXavslov, xal 
naga ndvra tov xqdvtyv xovxgv ov yiyvihoxoi} &XXt]V tiva awiXevctv si fAtj rrjv knelvov. 

0iefe @te0e teftrt auc^, n)ic man bie bcfanntcn QBorte in ber I. Öli>oIi>gie c. 67 

(t^ tov ^Xlov XeyofAhfi Vf'^^Q^ ^dvtcov xaxa ndXeig fj ayqovg /ievdvxcov ini x6 avxo 

awiisvois yivsxat) ju berfte^cn i)at, ©ie fagen nic^t« barübcr au«, ob in einer 
Gtabt eine ober mehrere gottc^bienftU^e Sufammentünfte ftattfanben. 

9f^o* um ba« 3. 300 fc^reibt SMrnobiu« — aber er ift <apoIoget — 
1. VI, 1 : „Crimen nobis maximum impietatis adfigitis, quod neque aedes 
sacras venera tionis ad officia construamus, non deorum alicuius simulaorum 
constituamus aut formam, non altaria fabricemus, non areis, non caesorum 
sanguinem animantium demus, non iura neque fruges salsas, non denique 
vinum liquens paterarum effusionibus inferamus/' 

«) e. ÄalUer, Hnterf. über bie Gbeffenifc^e ©^roni! (5:e5te unb ünterf. 
IX, 1 6. 84 ff. 93). — ^e Acta Pauli, Johannis, Petri (OSerceE.) !ennen 
no(^ feine S^rc^engebäube. 

^) De idoL 7: Tota die ad hanc partem zelus fidei perorabit ingemens 
Christianum ab idolis inecclesiam venire, de adversaria officina in dorn um 
dei venire. Ad uxor. II, 8: „Sordent divitibus ecclesiae; difficile in domo 
dei dives." Adv. Valent. 3: „(^er ^äretifer ift eine lucifuga bestia^ ber 
^rift f^ält e« mit ber $aube) nostrae columbae etiam domus simplex, in 
editis 8emper et apertis et ad lucem." 0ie c^riftUc^en g3erfammlung«gebäube 
toaren alfo nic^t berftecft. Praedest. 86 berichtet, ^ertuUian fyibt in Cart^go 
eine eigene „basillca" ge|>abt (für feinen ConbentüeO/ bie bi« jur Seit be« 
93ifc^of« ^ureliu« beftanben ^abe. 

*) Hippel, in Daniel 1, 20: „QBenn bie (öerbünbeten Suben unb Äeiben) 
einen *^nft^Iag machen, Semanben bon ben heiligen ^u berberben, fc^auen 
fie au« na^ einer geeigneten 3eit, unb hineingegangen in ba« ^au« ®otte«, 
toä^renb bafelbft *2IUe htUn unb ben Äerrn loben, ergreifen fle ßinige'' ufto. 

*) 9iu« Strom. VII, 5 ergibt pc^, baß e« fc^on x6noi gab, bie ixxXrjaicu 



übet ben S^irc^enbau. gl 

vxib (S^tfpxxan^ folgt ahtv, ba^ tS feit bem Übergang bei 2. 3a^r« 
^unbertS )um 3. befonbere gottedbienfttid^e 9täume (®ebäube) ge« 
geben fyxt, bie bie Flamen „domus dei"^, „ecclesia", „dominicum" 
{xvQiax6v), ^^etbairö'' erf>ielten** ®er Stxtpuntt if>rer Sntftef^ung 
fäUt aUer ^abtfd^einli^teit nad^ )ufammen mit ber größeren Aus- 
breitung ber ^r^e in ben $agen bed Commobitö. 9^a^bem fte 
txnmal entftanben n>aren^ beginnt )tt>ar {einedtt>egd f^fort^ aber bod^ 
feit ber 2. ßSIfte bt& 3* Saf^rbunbertS im 3ufammenf^ang mit ber 
€nttt>i<ilung ber priefterli^en ßierar^ie unb beS fatrifiaiellen 6a{ra« 
mentiSmuS ber ^roje^^ bur^ n>e(^en bie 6^&t^ung ber ^rd^en 
ber ber ^tmptl glei^n>ertig n>urbe^ toad atö ein AbfaQ Don ber 
inrf))rüngUdben Haltung ber d^riftU^en 9ieUgion^ n>enn auc^ aU ein 
ttnDermeibli^er, betrautet tt>erben mu§. ^ai Sltefte bestimmte 
^r^engebäube^ t)on bem tt>ir n>iffen^ ift bie im 3.201 burd^ eine 
£lberfi^n>emmung jerftörte Äir^e t)on ßbeffa (a. a. OÖ* 

biegen; aber ^mend toiH t>on folc^em 9^amen toenig mifTen: el %6 Uqw 

'Oix^ exXafÄßdvexai, S ts ^eog avrog xai to tlg xifitiv avxov xaraaxtvfia, Jt&g o^ 
xvgUog tifv sk ri/irfv lov ^€0v xai* MyvdHUv 6y(a» yBvofiiyrjv ixxhjalay Ugor &» 
tJatot/MV ^€ov TO JtolXov äfiov xai ov ßavctvaq> xaxBoxtvaofUrov tix^flt o}^ ovdi 
dyvQTOV X'^Q^ dedaidaX/MVov, ßovXi^asi ds toO ^eov elg vscuv naioirjfUvov ; a^ yoQ 
vvv TW TÖnov, dXXa x6 ä^QOiofia xdh^ ixlsxtwv ixxXrjolav xaXa (Strom. III, 18 

108 toiC er au(^ ben oheoe xvgiaxög geifidic^ soerftonben tuiffen). 

*) ^[aeciUud bei 9J{inuciud o. 9: ,»Ao iam serpentibus in dies perditis 
moribus per Universum orbem sacraria ista taeterrima impiae coitionis 
adolescunt.*' Gießer ift ^ier bie 93eaie^ung auf S^rc^engebäube nic^t (f. QOal- 
iing i. b* Rev. de Phüol. cla«sique [MusAe Beige], T. XIV (1910) p. 62f.). 

^ Orig./ Hom. II, 2 in Ezod.: „Vides, quomodo scripturae N. et 
V. T. timorem dei dooentes domos ecclesiae faciant, ut Universum orbem 
terrae orationum domibus repleant." XII, 2: ,»Alii ne hoo ipsum quidem 
patienter exspeotant, usque quo leotiones in ecclesia (= 5^rc^engebdube) 
recitentur. alii vero nee si recitantur, sciunt, sed inremotioribus domi- 
nicae domus loois (alfo Ratten bie 5^rc^ngebäube bereite abgelegenere 
^ei(e) saecularibus fabulis occupantur." Hom. IX, 9 in Levit. toirb ge- 
f^OC^n t)On ber „ecclesia, in qua nunc sumus in oame positi, in qua 
saoerdotes ministrant.** Hom. in Jesu Nave II, 1: „Cum videris introire 
gentes ad fidem, ecclesias exstrui, altaria non cruore pecudum respergi, 
sed pretioeo Christi sanguine consecrari" etc. De orat. XXXI, 5: to x^oqIov 
r^g ini t6 avr6 t&v marevörrcDv aweXevoBCK. — 93a!b ndC^ bent 3. 238 baute 

^regoriu^ ^aumaturgud (Vita Greg, bei 9J{igne XLVI e. 944) eine 5Kr(^e 
in ^eo-(£äfarea, ber balb »iele in ber ^roöinj folgten. 

^) De op. et eleem. 15: „Dominicum" = ecclesia. ^enfo in ber etUHi 
gleichzeitigen pfeuboct)t>rianif(^en (nooatianifc^n) @c^rift de spect. 5. QOatfon 
<ber etil ^^priand i. b. Stud. BlbL Ozon. T. IV) ^t aud S)^t>tiand ec^rifien 
ben Sinbrud gemonnen^ bag ed 3. 3« ^9t>riand in ^art^Kigo no(^ feine eigent- 
U(^n l^rc^en gegeben M* ^aö ift unrichtig. 

«) 9fla<^ bem ^. ^. 

*) e. au<^ bie Canon. HippoL (^ejte unb Hnterf. VI, 4 e.87): „Ne 
omnino loquentur in ecclesia, quia est domus dei; non est locus oon- 
fabulationis, sed locus orationis in timore." 3m 3eitalter bed Cactantiud 
unb ^ufebiud ift 5^rc^e = 5^r(^engebäube gana geläufig. 

to. ^atnad, VHfflon. 8. Vup. IL 6 



5Bäf>lte ober baute man befonbere gotte^bienfÄic^e 9läume, fo 
toar man bo^ in bejug auf bie @r&^e no^ immer befd^rSnCt — 
teite bur^ bie jur Q3erfilgung fte^enben ^xtttl, tt\a bur^ bie 
9U)tiguns^ ni^t ju fef^r aufzufallen« Sufebiud fagt audbrüdHid^ unb 
genereQ, ba§ bie ^rd^en bid )ur 3eit bei ®aUienu^ Hein toaren 
(k. e. VIII, !)• 3n größeren (Stäbten tonnte man alfo nid^t baran 
beuten, eine ^r^e fttr alle ®emeinbemitgUeber ju bauen; bie alte 
^raytö, bie ©emeinbe in bejug auf ben ®otte«bienft ju teilen, mu§te 
beibef^alten toerben. dagegen erf^ielten nun bie Heineren imb toof^t 
aud^ bie mittleren ®emeinben bie ^Dl&gli^teit, ft^ im ®ottedbienft 
ftreng einf^eitlid^ sufammen^ufd^lie^en, unb bad n>ar augenf^einlid^ 
ein großer 6^ut^ gegen 3erfaU unb gegen bad Einbringen falf^er 
ßebre, auglei^ auc| ein mä^tige« SWittel für ben 93ifci^of, bie ©e» 
meinbe sufammenjufd^lie^en unb ju bef^errfc^en. ®ie ftraffe 2lud« 
bilbung ber ^atf^olijität unb ber Sinbeit ber einzelnen unb ber ganzen 
^r^e f^at gen>i^ ba^ befonbere ^rd^engeb&ube ju einer ibrer 93or« 
au^fe^ungen. 2lu^ bort, tt>o e« mebrere Äir^en in einer Stabt gab, 
tt)irb natürli^ bie Äir^e, in ber ber ^ifc^of amtierte, befonber« 
^enoorgetreten fein; bie anberen („93et^)lät^e'' ?) »urben bur^ ^re«* 
b^ter t)ern>altet. 4)afür ifahtn toxx in ben Quellen einige Qpnx^n. 
®a« ©ebäube felbft tt>ar — tt>ie f^ärli^e Anlagen unb 9luinen im 
Orient, in Qlfrica (unb in 9lom?) bett>eifen, bie un« bi^b«'^ befannt 
geworben finb — ein einfacbe^ Oblong mit einer 9?if^e an ber einen 
6^malfeite. 

Seit ben ^agen be^ ®allienu« — er gab im 3. 260 ben ®e' 
meinben ibre ^r^en, bie fie burcb bad Sbitt 93aleriand verloren 
Ratten, »ieber aurürf, ßufeb,, h. e. VII, 13, 2^ — reiften au^ biefe 
SaalKr^en nidbt mebr au^» ®ad ^acb^tum ber ®emeinben, bad 
tir^lid^e ©elbftbett>u§tfein unb bie fom^lijierten QSebürfhiffe einer 
^riefterfcbaft unb eine^ Äultu«, bie fx6) ben b^bnifcben äu^erli^ 
unb innerlid^ immer mebr näberten^ t)erlangten ertt>eiterte 93auten* 

*) 0ie Raffung be« Q3alcrian-©>ittd, nacb »dement bie cbtiftlicbcn ^r<ben 
unb Q3egräbnidplä^e eingesogen merben foUten^ ^gt an unb für fid) fcbon^ 
ba§ bamald in ber 9^egel iebe ®emeinbe bereite eine 5^rcbe ober tttoa^ ^bn- 
U(bed f)aUt. 0ie 30 Scü^re frttber erfolgte ^ntfc^eibung bed ^aiferd saie^anber 
^eoeru^ für bie römifc^ Qf^riftengemeinbe (Vita 49) hf)Tt, xotnn pe )uoet- 
lÄfPg ift/ hafi biefe ® emeinbe ®runb unb 93oben bcfaft unb eine 5^r(^e 
bauen tooütt. 

^ ^ie 5$atecbefen toutben n)abrfc^einUc^ in ber 9^eget nicbt in ben ^rcben 
gebalten^ fonbern in bafür geeigneten Käufern, f. 9lebepennig, Origene^ I 
6. 68 (über 5^rc^engebäube ju Orig. Seit 1. c. II 6. 227 f.). 

') ^gl. bad intereffante Urteil beö Äeiben bei gWacariu« 9Jiagned IV, 21 

(^Ort)^t)riud) l aXXä xal oi Xgiouavoi /Aifiovfievoi rag xaxaoxeväg t&v vatbv pt^i- 
atovg oTxovg olxoSo/iOvaiv, eis ovs awtdyree £{f;|fovTat, xalxot fitjSevos xmXvoytog 
kv xaXg olxiaig rotfro ngarreiv, xov xvqIov drjXovdxt navxax^ev axcvovxog^ 

S)ele^a^e (Origines du culte des martyrs, p. 59) b^lt eö für untoabrfcbeinUc^, 



üfKx ben S^v6^tibcLU. 83 

itnb mhm i^nen QSauten für befonbere OSebürfhiffe (Q5ctf>äufcr, 
9Kärt9rer-Äa^)ettett^u. bergL)* ®te Seiten geftattetenfold^e bauten; 
benn t)on ®aQienud btö jum Anfang bed 4. 9a^rf^unbertö f^errf^te 
ein faft Dottfommener S^ebe. ^eite auf bem ©runb unb 93oben 
t^on Privatleuten, teitö auf bem ®emeinbebefi$ — benn e« gab 
minbeftenö in ber 2. Äälfte be« 3* 3a^rf>unbert« fidler folgen — 
n>urben nun gro^e ^r^en, unb an>ar in ber ^orm Don QSafilifen 
unb mit biefem ?^amen, errid^tet^. ®a§ bie^ feit ber Seit be« ®aQie- 
tivS gefi^ef^en ift — natürlich nic^t mit einem S^tage, fonbem fe^r 
aUmäf^Ii^, fo ba^ no^ Sa^rjef^nte fpäter Diele ®emeinben nur ganj 
bef^eibene Äir^en befa^en —, fagt ßufebiu« (I.e.) au«brü(fli^; 
man n>ärbe ed aud^ o^ne biefeiS Seugnid erf^Iie^en Unmn. ^ie 
^afUila ift ni^t erft eine Äertoorbringung ber conftantinif^en Qpoift, 
fonbem biefer Stritt ift f^on früher gef^ef^en* 3)ie Sntjftef^ung ber 
^orm — fie lel^nt fid^ ebenfo an bie ©aalfir^e an, tt>ie biefe an bie 
einfache ^orm be* Simmer« ober be« 5ltrium« — würbe nid^t fot)iel 
Stpeifel erregt ^ahtn, tocxxn ber 9lame „^afxlxta" ni^t tt>äre, ber 
no^ immer ni^t ft^er erttärt »orben ift*. 

^r bie 33erbreitung be« C^riftentum« ergibt ftc^ au« biefer 
£lberft^t — nur bie« fei ^enoorgef^oben — , ba| au« ber Älein|>eit 
eine« einzelnen ^ri^engeb&ube«, n>enn ber ^au unb ®ebrau^ eine« 

ba^ biefe QBorte t)orconftantinif(^ finb; ober fie gehören 5U einem großen 
$ejte, ber nirgenbmo ba« conftantinifc^e 3eitatter »errät. — Über bie ©n- 
rid^tung ber ^rc^en in ber 2. ioälfte be« 3. Sa^r^unbert« erfährt man am 
meiften au« ber .ftjrifc^ erhaltenen 0iba«!aUa (^eyte unb Hnterf. 20, 5, 2, 
e. 284f. 286). e. au* bie berühmte Snfc^rift be« g3if*of«gW. 3uUu« ©uge- 
niu« t>on Caobicea (^{tbien)^ bie er {tc^ einige Sa^r^^nte nacb ber ^ogen 

93erfo(gung gefegt fyltl sTxooi nhrte Skotg hsaw rtfv imax<m^y /ma noXlffg Ini- 
X9i(jUag dtouctjooie xat näaav rrjv ixxXijaiay dvoixo^jui^aas ^6 ^8fÄsX{(ov xcd auv- 
nama tot negl atnijv xdafiov xovx* iailv axomv xe xai xsxgaaxöoyv xcd ^ay/Qaq>i&v 
xal xeyxriastov xai vSgeiav xat ngonvXov xai naai xoXs Xt^oföixoTs igyoig xxX. 

0er ;,Oftiariu«^ in ben ^r(^en be« 3. Sa^rbunbert« (suerft für 9^om unb 
^frita bezeugt) aeigt au(^ bie Qlnnäberung an bie ^empelorbnuhgen. 

1) g3gl. namentlich bie^lac^ric^t in^ufeb« Mart. Palaest. p. 102 (QSiolet 
in ben ^ejten u. ünterf. 14, 4) unb Goaom. V, 20. 

■) ^ber ber 9^ame „^a\il\ta** bejeid^net nic^t immer eine größere 5^rcbe; 
aucb Heine tourben fo genannt. 6. £ange, ^au« unb S>aUt, 1885. 

^) ®ro§e, fefte ^rac^tbafUiten ftnb natürlich t)or ber Seit Conftantin« 
nicbt errichtet toorben (bie große ^rcbe in 9^icomebien tonnte in wenigen 
©tunben niebergeriffen »erben, ßactant.. De mort. 12; ogl. ©ocrot. II, 38, 
tt>o er^dblt ift, n>ie fd^neU eine i^rc^e trandlo^iert n>urbe). Qllfo be^eicbnet bie 
Seit ^onftantin« boc^ aucb einen (£infc^nitt im 5^r(^enbau; f. ^ufeb« 6c^ilbe- 
rung be« ^rc^enbau« in ^^ru«, h. e. X, 4. 9^o<b Seno o. 93erona fagt 
übrigen« (1, 14), bie c^riftüc^en lürcben feien noc^ immer tnel weniger prächtig 
ot« bie OerfaUenben Tempel, f . c. 1 : „quid, quod aut nullum aut perrarum 
est per omnem ecclesiam dei orationis loci membrum [= exemplar], quod 
poBsit quavis ruina in se mergentibus idololatriae aedibns nuno usque ali- 
qnatenus comparari.** 

6* 



g4 ^e Q3er6reitund ber (^dft(i(^en Q^eligton. 

folgen für eine beftimmte 3eit nad^geiuiefen if<^ nicl()tö in bejug auf 
bie ®r5§e ber betreffenben ®emeinbe erfd^loffen tt)erben famt* (3e(bff 
für ben ^aQ, ba§ na^tt>ei^(i(i^ bad ^rd^engebäube bad einjige in 
ber 6tabt gett>efen ift^ ift ber 6^Iu§ unftd^er (für bie 3eit hxi )u 
Anfang beö 3. 3af^rf^unbertö)^ ba man ni^t tt>ei^^ ob ni^t baneben 
in ^^lotfir^en'' be). ßSufem ®ottedbienft gef^atten tt>orben ift^. unb 
ba man bie befonberen 93er^ättniffe in ber 9iegel tA(i)t tttmt, bie eine 
®emeinbe loeranta^t f^aben fönnen^ einen loorf^anbenen 9^otftanb lange 
)u ertragen unb fx^ mit einem tümmerlid^en ®ottedb<^ufe 3U bef^elfen. 
£lmge{e|rt aber n>irb für bie Q3erbreitungdgef^i^te bie ^fttftellung 
Sa^treid^er ^rd^en in einer 6tabt Don i)o^ex QBi^tigteit fein- 

^efonbere ^c^engeb&ube n>urben feit bem ^udgang hei 2. 9abr- 
bunbertd eine innere unb äußere 9^otn>enbig{eit; ber ^ro^e^ i^er 
^glei^ung an bie ^tvxptX n>ar bann unDermeibli^. Srft na^bem 
fte t)oQ)ogen n>ar^ n>urbe ber antife SOtenf^ in ber ^r^e b^inxifc^^ 
fon>eit bad heilige ein fol^ed ®efüb( iulie§^ unb erft bie tem^el« 
artigen ^r^en ^htn bie Tempel loeralten (äffen unb ft^ felbft <x\xi 
ben 9^uinen em>eitert unb gefc^müdt. 

SQlit ber Sntfte^ung be^ ^r^engebäubed \)at urf))rüngli^ bie 
^SJlärt^rer-Äapette" unb ba« „93et^au«'' gar ni^t« ju tun. 3ene 
i)ai p^ langfam am ®rabe ber SOtärt^rer — meiftend au^erf^alb 
ber (Stäbte — entn^idtelt unb biente urfprüngUc^ au«f^lie§U^ ber 
®ebäc^tniäfeier bed SOZärtprer«; biefe« ift t)ermutU(^ na^ bem 93or' 
bitt) ber lübif^en 93et^)tä|e {phcoi evxriJQioi) entftanben. SWärtprer« 
^apeUe unb ^r^e finb lange 3eit gan) getrennt gen>efen^ )a ber 
®eban{e^ ba^ bie ^r^e ein ®rab umfd^Ue^en {önne/tt>urbe gerabeju 
abgen>iefen« 5lber aQmäbKd^ — tt>obi infolge ber fir^li^en feiern 
am ®rabe unb ber ^u^bebnung ber SOtärtprertoerebrung n>fibtenb 
unb naif ber biocletianifd^en QSerfolgung — tt)urbe ber 9lame ^r^e" 
and) auf bie SOZSrtprerlapelle übertragen^ unb feit bem Snbe bed 
4« 3a^rbunbertö beginnt bie ^u^geftaltung ber ®emeinbefir^en )u 
91}Zärt9rer- unb ^ofteltirdben^ n>irb ber ^Itar 3um ^eiligengrab unb 
beginnt ber ^ttftreit bai ältefte^ f^on t)on einem ^oftel gegrünbete 
^rd^geb&ube )u bef($en (^ntiod^ia^ C^bba^ "SUe^anbria^ 3erufalem). 
5luf ben erften95lid pebt man nid^t, ba^ biefe tiefgreifenbe ilmn>anb- 
bmg ber ®emeinbebaptifa eine ^olge ber fortfd^reitenben 6tf>nipe» 
rung gett)efen ift, unb bo^ ift fte Don f>ier au« ju erflären. ^r ben 
beginnenben llmf^tt>ung am Einfang be« 4* Sabrbunbert« ift befonber« 
Spi^b^^v ^^^^' 68, 3 n>i^tig : ol avgö/ievoi Svteg ö/wXoyrjral äfm 
MeXriftlfo xal a'ördg MeXrftiOQ h rfj elQXxrj xaxä rrjv ödomogiav 
xa&* ixdrcrp^ ;f€&ßav xal xa&^ Ixacrtov ronov dieQxöjiievog xa&urca 
xktjQixovg, ijtiaxÖTtovQ re xal TtQeaßvriQOvg xal diaxovovg, xal 
(hxodöfiei ixxXrjalag Idlag, xal oike ovroi ro^roig ixoivtbvow, ovxe 
ixelvoi rovroig. i7tiyQaq>ov de Ixacnog h rfj lölq. ixxXrjaiqi, ol 



^ie Q3erbreitung bed (£^riftentumd biß aum Sa^re 325. 85 

|iir oLTtd rov nixQOV diadeSdfievoi ixovxeq rdc ovaaq ägxatag hcxkri- 
alaq Sri, 'ExHXriala Kadohx'/i^ ol di Atio MeXrjrlov, 'ETcxXtjala 
MctQX'ÖQCJv'. ddev xal h 'E^v^egoTtökei xal h FACfi xal h AlXlq, 
na^k&iiv 6 aiytoQ MeX'fiftioQ noKXoiiQ oircog ixeiQordvrjaev. Ct. 
Sufebv Mart. Palaest. {(S^xoax^) p. 945; ^ier ^i§t ei, ba^ bie 
Cetber ber SWärtt)rer begraben »orben feien^^ vawv olxoig negi- 

xakHaiv äjioreddvta h Isqoiq re nQoaawctriQloiQ elg ä^tjarov jiivij'' 
fAt/v T(p rov deov Xatp n/jtäa&ai naqaöid6iieva. SAtt entfielt bet 

6(i^etn, atö feien bie £ei^name in f^on fertigen f^dnen haptUtxi 
beigefel^t n>orben; aber bad if< boi^ toof^l nur ein 6^ein. 



©ritte« RapxttX. 
tXt «erfeteitttttg beS Sl^rifteitttimS biS jutn Salute 826. 

3(^ |)a(te mi(^ im folgenben ftreng an bie in ber äberf^rift 
gegebene Grenze unb f^Iiefe alle bie Orte au«^ bie erft nad^ bent 
Safere 325 n>ir{i[i^ bezeugt ftnb» Sd beftef^t bei ber 3ufSlIig{eit ber 
Überlieferungen {ein 3tpeifel^ ba^ mele^ ja fe^r loiele Orte^ fih: tt>eUi^e 
t)or bem 9^icänum eine (^riftUd^e ®emeinbe ni^t na^n>ei«bar ift^ 
bod^ eine fol^e^ ja fogar ein 93i«tum befeffen ^htn. ^Qein xotli^t 
Orte bie« {tnb, ba« n>ei^ man nid^t fidler» £lnb toemt e« au^ getoi^ 
ift^ ba^ bie 3eit Sonfiantin« fttr ben Orient nid^t eine S^od^e ge- 
tt)efen ift, in ber fei^r t)iele neue Q5i«tümer geftiftet »orben finb 
— benn in ni^t n>enigen ^roDinjen fd^eint ba« ^tfiXottl ber Krd^- 
K^en ßierarc^ie bereit« fertig ge{nä))ft gett>efen )u fein^ fo ba^ nid^t 
neue 9Dlafc^en eingefoüpft^ fonbem fogar ni^t feiten einige tt>ieber 
entfernt »orben finb^ — , fo ift bo^ anbererfeit« fi^er, ba^ neue 
®emeinben ^af^lrei^ entftanben. 3m Otjibent fbtb aber of^ne 
3u>eife( aud^ fef^r t)ie(e neue ^i«tämer (ni^t nur @emeinben) im 
4* Saf^rf^unbert gegrünbet n>orben. 3n nid^t toenigen ^roDinjen 
begann f>ier je|t erft bie £f>riftianifierung im großen 6til {<oviip. 



^) 9ür bie fleinaflatifc^en ^roi^inaen xa^^i^tt ic^ beftimmt annehmen, 
ba^ bad ^t%xotxi bereit« t>or ^onftantin fl$ unb fertig nntr. ^m ^nbe bed 
4. 3a^r(»unbert« \^ai ed bort c. 400 Q3i«tümer «gegeben, ^enn toir nun tro% 
ber e^rlic^teit unb 3ufäaig!eit ber OueUen nobeau 150 für bie 3eit t>or 
bem 3.325 nacbftutoeifen oermdgen, fo beftebt bie bobe ^abrfcbeinlicbleit, 
ba§ bie meiften jener 400 fcbon ba tt>aren. 0iefe n>irb boburcb berftdrlt^ ba^ 
n>ir au« 5l(eina1kn im 4. Sabrbunbert toobi «>on energifcbem 3urücEbrängen 
unb ^ufldfen be« (£boretnftopat« unb ber au tleinen Q3i«tümer, febr feiten 
ober oon ber ^nri(btung neuer 93i«tümer ^ören. 



86 ^« Q3etbreltung bcr c^rlftJic^en ^Icttgion. 

GeDCtv ChroD. II, 33: »hoc temporum tractu mirum est quan- 
tum invaluerit religio Christiana")* 3n bejug auf bie 6tär(e 
ber 93erbreitung be« fff^riftentum« in ben t)erf(^iebenen ^roDinjen 
»erben bie folgenben ^ogen ba« na^tt>eifen, xoai ^ier über» 
^anpt nad^gen>iefen tt>erben tann; aber xoai fie über bie 3ab( ber 
einjelnen ®emeinben (bej* ^idtümer) mitteifen, ermögK^t nid^t 
überaU ein ri^tige« ^ilb, ba tpir über einige ^rornnjen bejfere, 
über anbere f^ärti^ere 9^a^ri^ten b<^ben, über leine ^roDin) aber 
9or)ügK^e* ^ürbe i^ bie ®ren)e beim 3abre 381 ober au^ f^on 
beim Sabte 343 gefeilt ^ahm, fo (ie§e ftd^ t)iel Q3oUft&nbigere$ 
bieten; aQein toir n>ürben bann ben 3totd ^reidgeben, ben n>ir und 
gefeilt b<tben, n&mlic^ feftjufteUen, n>ie Derbreitet bad ^b^ftentum 
tt)ar, ate ffonftantin e« tolerierte unb ^rimtegierte^ ©er £lberfl^t 

^) Qäm^ ber toic^tigften Hilfsmittel für bie Q3erbreitung beS ^riften- 
tumS t>or bem 3. 325 if( bie £iffe ber Gubftriptionen bed 5^onaitö t)on 9licäa. 
6ie ift tritifc^ ^gefteOt toorben: Sy.Q^tl^tx, i5.Hi(genfeIb, O. Sun^, 
Patrum Nioaenorum nomina latine, graece, coptice, syriace, arabice, arme- 

niace, Lipsiae 1898 (i9g(. bagu bie auf gana feCbffänbigen ^orfc^ungen 6e- 
ru^enbe SäuSgobe t)on Turner, Eccl. ocoidentalis monumenta iuris anti- 
quisfiimi. Canonum et oonoiliorum Graeoorum interpretationes Latinae, 
Oxon. 1899; tritifc^e QBürbigung ber £ifte in be^ug auf bie 97^etropotttan- 
fprengel f. bei £übect, 9^eic^deinteitung unb firc^Uc^e jbierarc^ie, 1901). 9nit 
ber nicönifc^en £ipe — man barf nic^t Dergeffen, baß i^r Arrangement tt)o|>( 
ni(^t gleichseitig iff, fonbern erft bem (Snbe bed 4. 9a^rbunbertd angehört, 
f.3)u^edne, Hiat. anoienne de T^glise II (1907) p. 142 — finb bie "^fteti' 
ftikfe aus bem Anfang beS arianifc^en 6treitd (f. 6(^n>ar^^ 3ur ®efd^. beS 
At^nafiuS V. VI, 1905) 5U t)erg(etcben. 6. 265ff. f)Qt (3^xocLV^ ben f^rtfcben 
AuSaug auö bem töfiog beS Atejanber (^itra, AnaL sacra IV, 196ff.) ind 
©riecbifc^e übertragen. & bietet folgenbe ^rot)inaenIifte: ^g^pten, ^bebaid, 
2^t>itn, ^entapoUö xai ol &v<o xonoi, ^aläftina, Arabien, Acbaia, ^bw- 
cien, ÄeUe«t)ont, Apen, Ovarien, finden, ß^bien, ^br^gien, ^ampf^\fi\m, 
®a(atien, ^ifibien, ^ontud, ^olemiacuö, ^appabocien, Armenien, ^e 
bann {tc^ finbenben ^rot)inaen 9){efot)otamien, Auguftoeupbratefia, ^ilicien, 
Sfaurien unb ^b<^niaien b^lt 6(bn)ar^ mobi mit 9^ecbt für Interpolationen. 
CEin ameited, für unfere 3xoedt nocb micbtigered bier einfcbtagenbed 6tücf 
iDdre bad t>on ibm entbedte (ind G^rifcbe überfe^te) 3(breiben einer antio(beni- 
fcben 6t)nobe aud bem 3. 324 (6. 271 ff.) mit t>ielen Q3ifcbofdnamen, toenn 
bie QEcbtbeit ficber tt>äre. <S)ie Q3ifcbofdnamen lafTen ftcb grögtenteUö mit Jbilfe 
ber nicänifcben @ubf!ri))tionen ibentifiaieren; aber fteben 9^amen, ebenfouiete 
93idtümer repräfentierenb, bleiben leiber unerdärt. Aud ber Anaabi ber in 
^i^icäa anmefenben 93if(böfe — nacb bem bcften 3eugcn, (Sufebiud, n>aren 
e« über 250 (Vita Const. III, 8) — läftt jicb nicbtd für bie QSerbreitung be« 
(SpifEopatd (gefcbtoeige für bie Verbreitung ber (briftlicben 9^eligion) fcbliegen; 
benn aud (£uro|>a unb 9^orba{rifa ttniren nur gana toenige 93ifcböfe gekommen, 
unb au(b t)on ben 93if(böfen bed Oriente feblten febr t)iele. ^ag im ganaen 
über 20()0 5^leri!er antoefenb toaren, tt>ie orientalifcbe Oueüen bebaupten, ift 
glaubli(b, aber unh>efentlicb. 6e^r t>erloc(enb ift ed, bie und betannten Hnter- 
fcbriften ber 6^nobe t>on 6arbica mit biuauauaieben; fie entbalten t)iele t>orber 
unbeaeugte 93idtümer. Aber ba in ben 20 9abren auHfcben 9^icäa unb Garbica 
^etoil man(be 93idtümer gegrünbet toorben ftnb, fo muffen toir leiber oon 



über bie Orte^ in benen ^riftUd^e ®emeinben t)or bem 3af^re 325 
tiad^toetöbar ftnb^ ftelle tc^ jtoei £iften t)oran^ n>el^e bie Orte axxQthtn, 
in benen ^riftlic^e ®emeinben t)ov ^rajan^ bej. t)or Sommobud be- 
ftanben b<tben^. 

I. JDtte, in beneti d|tiftUd|e ^cmeinbeii bej. d^tiften 
liereitd im 1« 3a4r]ittiibett (bor 3:roiaii) iiod|toci9bor fiiib '. 

& ifat tt>af>rfc^etnli^ früf>er felbftänbtQe f>eibend^rift(i^e ®e- 
meinben gegeben aU )ubend^riftUci()e ; benn folange bie SOtitgtteber 

jener Eiftc abfegen. — 3n bcjug auf bie <brtftUcben Snfc^riftcn, ben Orient 
betreffenb^ ift leiber ba^QBort ^umontd ^utreffenb (Les Inscr. Chr6t. de 
TAsie mineure, Rome 1895» p. 5): „Je ne sais s'il existe une cat^gorie 
de textes öpigraphiques, qui soit plus mal connue aujourd'hui que les in- 
scriptions chr6tienne8 de Tempire d' Orient." Ce^rreic^e 3ufammenfteUunden 
altcbriffUc^er (£5meterien in bcm *5artitel ,,Äoimeterien^ in bcr ^rotep. 9l^n- 
cpftop. g3b. 10» e. 794— 877 t)on ^^itolaud gWüller (1901) fott)ic bei 
i£. gw. Kaufmann, Äanbbuc^ b. c^riftl. sarcbäologic, 1905, ©. 74—107: To- 
pographie b. oltcbriftL ^enfmäler. ^opograpbifc^^ 97{ateriat aut^ bei Cübecf, 
a. a. O. unb bei 93ruberd, Q3erfaffung ber Strebe in ben awei erften Sabrbv 
1904. Q3g(. au(b bie tüchtigen ^arbeiten (ruffifc^) t)on ®ibu(ianon) ^^ie 
SWetropottten in ben brei crftcn Sabrbunberten ber Cbriftenbeif / 9Jio«fau 1905 
(nebft einer brauchbaren 5^arte) unb ^^^He orientalifcben Patriarchen in ber 
^eriobe ber öier erften öfumenifc^en ^on8ilien'% 3arod(an) 1908. 

^) 3cb begnüge micb babei mit einer bloßen ^uf^äblung, ba in bem 
folgenben Qlbfcbnitt, ber nacb ^rot>inaen georbnet ift eine @fi)ae ber ^ud* 
breitungögefcbicbte unb bed QBacb^tumd bed ^btiftentumd in {eber ^ot>ina 
gegeben ift. 3n bie 6pe)iaUtäten ber proi^in^iaten Qludbreitungdgefcbi^te 
babe icb micb freiließ aucb in jenem ^bfcbnitt nicbt t)erfenft. Jbier möffen 
Gpegiatforfcber, Archäologen unb Arcbiteften sufammenarbeitenb belfen, unb 
Jebe größere ^rotjing f)at ibren eigenen 6tab i>on Gelehrten nötig, »ie ^frica 
einen folcben in ben franaöftfcben ^Jorfcbern befi^t, ^ad nrtrb freittcb nocb 
auf lange 3eit ein frommer QBunfcb bleiben. Snbeffen aucb bie ^orfcbung 
^naelner ^t ®roged auf bem ®ebiet ber proDin^ialen unb lotaten 5^r^n- 
gefcbicbte bed Altertum^ bereite geleiftet. 9^eben be 9^offi fteben Ce 93Iant, 
^ucbedne, QBilpert, 9^i!. ^T^üUer u.a.; augerorbentUcbe Q3erbienfte ^t 
{leb 9'^amfai) ern>orben. 0ie befcbeibenen Blätter, bie ic^ im folgenben bar- 
biete, unb bie au i^eröffentHcben i(b faft 93eben(en trage, b<^en ^ren 3tt)e(f 
erreicbt, menn jie eine in ber ^auptfacbe richtige Hmrig^eid^nung geben. (£d 
n)irb n)ob( nocb ein 97{enfcbena(ter t>ergeben, bi^ bie ®efcbicbte ber *21u^breitung 
bed ^riftentumd a^^^^äffig in bie ®efamtgefcbicbte ber (Sinn>irfung bed Oriente 
auf ben Ofsibent in ber i^aifer^eit eingeorbnet unb umgetebrt ber (fiiif[ug 
9^omö unb bed QQßeftenö auf ben Often (f. ß. Äabn, 9lom unb ber 9lomanid- 
mud im grie^ifcb-römifcben Often mit bef. 93erüc!ftc^tigung ber Gpracbe; 
bid auf bie 3eit ^abriand, 1906) feftgefteUt toerben tann. 93id babin foH fub 
ber 5^r^enbiftonfer büten, burcb bilcttantifcbe« Q3orgreifen bie ^orfcbung 
au «verunreinigen; er fann auraeit nicbt mebr tun, a(d bad fircbenbiftorifcbe 
SRaterial ooQftänbig unb reinlicb t>orau(egen. ^ad ift bi^ber nicbt gefcbeben. 

*) 6. im Anbang bie erfte 5^arte unb bie i^ortrefflicbe i^arte bei 
^eigmann, ^autud. ^ine tuitur- unb religiondgefcb. 3Üaae^ 1911. — 
SO^an beachte, toie nic^t nur bie Apoftelgefc^icbte, fonbern aucb fcbon ^aulud 



88 ^i^ Q3ctbmtung bcr c^riftUc^cn 9^eUgion, 

biefcr ttoc^ nic^t avi ben Synagogen airögef^toffcu tparcn {äTtoavp-^ 
dymyoi), tt)ar x^x 3ufammenfi^Ui^ 8U ganj felbjttänbigen ®emeinben 
nod^ nid^t pttfttt. (S& tft aber nid^t nnif^rfd^einUd^^ bajf ber ^uö' 
fd^tu^ in ^atäftina t)or ber Seit ber ©türme erfolgt ift, bie bem 
großen tiibifi^en ^eg unmittelbar vorangingen ^ 



Serufafen* 

^)ama«cud (^g* 9). 

@amaria (^2U)g. 8^ aud^ ,,Die(e fama- 
ritanif(ie ®»rfer,'' D* 25; ber 
interpolierte $eft fpruj^t f^n 
c. 8, 4 Don ©tfibten wib ©örffern)* 

Qljotu« (21pg- 8, 40) »• 

£9t>ba (^g. 9). 

^ppt (21pg. 9)- 

6aron^ b. f^* Ortfd^ften in biefer 
Sbene (^g. 9)* 



eäfarea "JfM. {SapQ. 8, 10)- 

Stetioc^ia ©^r- (^Ipg. 1 1 u, fonft). 

^vni (SnpQ. 21), 

©ibon {SnpQ. 27)\ 

^tofemai« (51W- 21)* 

^iJMa (Sufeb., h. e. III, 5; über 
anbere ))al&ftinenftfc^ Ortfid^f* 
tat, in benen fd^on in frü^ 
Seit Subend^riffen »o^nten, (• 
bei m, 1 ^aläftina)*. 

5lrabien\ 



bie Stiften einzelner ^roi^inaen aufammenfatt; e^ muffen alfo in ieber biefer 
^ot>in8en (Suböa, 6amaria^ G^ria, ^ilida, (QalaÜa, ^fia^ 9J{acebonia, 
^(^)a) bereite mehrere ®emeinben ober boc^ c^riftUc^e ^eife e^ftiert iKiben. 
Über einzelne orientalifc^e ^roi^inaen, in benen ^aulud miffioniert f^at, 
finben flc^ gute S^lac^toeife in ben betteffenben ^rtifeln t)on So^.QBeift in 
ber ioaucffc^en 9^(2nc^öot)äbie. — ®ie 3a^l ber Oemeinben, bie nac^ ber 
Cegenbe t)on ben ^pofteln felbft begrünbet toorben fein foUen, ift Cegion. 
Sin gemiffed 3ntereffe ^en nur bie "Eingaben ber Säpoft. ^onftitutionen 
(VII, 45) über bie ®emeinben, n>e(c^e bireft t)on ben <21pofte(n 93if(^5fe erhalten 
^en foHen (OueOen: ^.^., (Sufebiud u.a.). 3ie ^äb^en auf: Serufalem, 
^&farea, ^ntio(^ien, ^le^anbrien^ 9^om, (Sp^efud^ 6m^rna, ^ergamum, 
g>^ilabelp^ia, Äenc^reä, l^eta, sat^en, ^ri<)ottö ^b^n., ßaobicea ^br^g./ 
(lolop, 93er5a 9J{aceb., galatifc^e ^irc^en (Sre^cend), üeinaftatifc^e ^v^n 
(^quila unb 9^icetad), ^gina. QBo^l au^ ben Clement, ioomiften (XI, 36, 
f. Recog. VI, 15) ftammt ^riboU« ^^bn.; bie S^ennung öon ^gina ift fe^r 
auffaHenb. 

*) 6. 0. 5)obf(^ü^, Probleme bc« apoft. Seitalterö, 1904 (bef. e. 34ff.). 

*) ®aS aud bem nXfj^ rcSv niqi^ n6U(ov 'legovaaXi^fi ^nn)obner in bie 
c^riftli^e 93en)egung hineingezogen n)orben feien, berichtet bie *^pofteIgefcbic^te 

(o. 5, 16). Q3on ixxXffoiat ToC ^80v al o^oai h 'lovdaüf h Xgiar^ Itjaov 

f})ri*t ^aulu« L^^^.2, 14 unb ®al. 1, 22. 

") ^IXuatos ehgi^ elg "A^fOTOv^ ^ai diSQX^fievog svtjyYBkiCsio Tag nökeig 
naaag etog toi) il^eTv avxop etg Kaiaagiav, ^^ilibbU^ foK alfo an ber gangen 

5^fifte oon ®asa über «Slaotud bi^ ^äfarea miffioniert baben. 

*) gWifjion in ^^öniden <aw. 11/ 19; 15, 3. 

») 6:briftJic^ gepnnte Oroßneffen Sefu (©nfel feinet 93ruberÄ 3uba«)^ 
bie <J)omitian maßregeln tooHte — fo erjä^lt ÄegePbP ö>ei Ccufeb., h. e. III, 19. 
20) — , lebten in ^aläftina auf bem ßanbe; Q3ertt)anbte 3efu toaren Q3orfte^er 
in m^reren paläftinenfifc^en ©emdnben (über angebli(i^e Q3ertt)anbte in 
^Refobotamien f. bort). 

•) Äier M ^aulu« gleich nac^ feiner 93e(e^rung gett>ir!t (®al. 1, 17); 
n)ie lange, »iffen tt)ir nic^t (bie „brei Sa^re" ©al. 1, 18 begießen fic^ auf bie 



0ie Q3crbrcitunö bc^ S^riftcntumö t)or 5:raian. 



89 



$arfu« (2I»>9-9. 11-15). 
Serien (me^^rere ®emeinben, 

2M)9- 15). 
©Heien (ebenfo; ^Ipg. 15). 
Sdami« auf Cppem (5^)9. 13). 
^op^ auf eppem (3li)g. 14V. 
^ige in ^mp^kn (Slpg. 13. 

14). 
<antioc^ia in ^ftbien (SüpQ. 13); 

t)g(. D. 49: dietpigero 6 Xöyog 
Tov xvQiov 6C SXrjg rijg ;rü6^aff), 

3eomum (Slpg. 13. 14). 
öjftra (Slpg. 14). 
®etbe (3liig. 14)*. 
Ungenannte Qalaü^ Orte(^au(., 

®alat.; I. ^Pttx. 1, 1). 
Ungenannte eappaboeifc^ Orte 

(I. ^Petr. 1, 1). 
^efyctn ®emetnben in 93it^9nien 



unb ^ontu« (I. ^etr. 1,1: Plinü 
ep. ad Tra]an.)^ 
(Sp^ni (21pgv ^öul. epp., Off. 

3of>.)^ 
Coloffoe (^aul. ep.). 

£aobicea (bedgL). 

^ierapolid in ^^r^gien (be^t.). 

©m^rna (Off. 3o|).). 

^rgamum (be^gt.), 

(Sarbe^ (beggl.). 

"^^Uabelp^ia in C^bien (be^I.). 

SO^ognefia am SWäanber (3gnat.). 

$raUe« in Carlen (3gnat.). 

SE^^atira in E^bien (Off. 3o^.). 

^roa«(21pg. 16.20; IL eor.2, 12). 

^^lli»)t)i inSWacebonien(21pg.l6; 

^aul. epp.), 
5:^aloni^(3lt)g. 17;^aul.epp.). 
93eröa in SWacä)onien (2Il>g. 17; 

^aul. ep.)». 



^fitigfeit in Arabien unb ben ^ufent^alt in ^amadcu^ sufammen. 0ag 
er in Arabien über bad Ccbangelium ur^ bad Ol. $. nur ^nad^ebac^f ^e, 
ift ^olftend 9J{einung). 0ag er f(^on in Arabien ben .Reiben bod ^kHin- 
gelium bireft i^eirfttnbigt (Ktt, fc^eint nac^ ®al. 1, 16 eine notn)enbige *21n* 
nannte, ift aber bix^ nic^t flc^er. Cucad ift iebenfaQö nic^t ber 97{einung, 
ba^bieÄelbenmiflionfc^onbamate begonnen ^obe (f. sapg. 9, 19—29; ll,20ff.). 
<3GBenn ^aulud 9<bm. 15, 19 fc^reibt, feine ^rebigt i^e dxo 'IrjQovoaXfjfi 
Hat xvxXcfi begonnen, fo i^at er bei xvxX€^ [tro^ ber trefflichen antioc^enifc^en 
^uöleger fann xvxlcp fc^toerlic^ ^in einer l^reidttnie (bi« Sötjrien)" bebeuten] 
n>a^rft^ein(i(^ ^auptfäd^lic^ an SUrabien gebeert. 3erufatem tooQte unb mu^ 
er old Qludgang^punft nennen, ober ba er bort nic^t n>irf(ic^ a(d 90Zif|ionar 
tÄtig getoefen ift, fo fügte er „xat xvxXt^** ^Inju unb !onnte bobei fe^r toobl 
Silrobien im ^uge ^oben, beffen ®renae — t)on ^o^cr gcograp^ifc^ QBarte 
betrachtet — na^e bei Serufalem lag, unb n)o aud^ Suben mo^nten. 
^) gjiifllon in C^pern f<^on ^2l»)g. 11, 19. 

*) 3. t>. 7: xaxiq>vyov slg tag noXstg r-^g Avxaoviag Avoigav xai Aegfirfv xai 
trjiv ntQlxfOQcv \ßXriv\ ' xdxeT svayyeXiC^fievoi ^aav, 

») ^aß samifud bamatö Triften ^attc, mac^t 9lamfa^) (The Church 
in the Roman empire 1893» @.211. 235) UHi^rf^eintic^. 

*) ^pg. 19, 10: ^autud »irtt bort artet 3a^re, cSow :idvzag xovg xartn- 
xovvrag t^v 'Aoiav axovaai rov Xdyor rov xvqIov, *Iavdaiovg xß xai "EXXrjvag, „It 
may theref ore be regarded as practically oertain that the great eitles which 
lay on the Import ant roads connecting thoae seven leading eitles [seil, ber 
Off.] with one another had all ,,heard the word", and that most of them 
were the seats of churches, when these seven letters were written*' (Q^amfa^, 
„The seven churches of Asia*' im „Expositor"' Vol. IX p. 22). 

•) 9We^rcre ®emeinben in 9){acebonien, I. ^WT» 1/7: Jidvreg ol niaxev- 

ovreg h xfl Maxsdovü}, 4, 10: ^idvreg ol dStXtpoi h SXfj xfj Maxedovltf, 3u 17, 15 



90 ®ic Q3crbreitunö ber c^riftttc^en 9^eUgion. 



[9lico»)oli«in€t)iru«](5itu«3,12)^ 
Slt^n (21pg. 17; ^auL ep.). 
fforint^ (21p9. 18; ^auL epp.). 
Cenc^reoe bei Corintf^ (^ul. ep.)*. 
Cteta (Ep. ad Titum), 



[Saptien] (9löm* 15, 19)». 
©almatien (IL $im. 4, 10)*. 
9lom (21pg. 27 f.; ^auL epp.; 

Off- 3o|>0"- 
^ieoH (2M)g. 28)«* 



flntet flC^ im Cob. D. hex 3ufa^: nagtiX^ev de rtjv Bsaacdüiv' ixcoXv&rj yag elg 
aifjoifs xtjQvfai tov loyov» 

^) @an^ fieser ift baö nic^t: anovdaaw iX^eXv JtgSg fis dg Nix6jtoXiv' ixsT 

yoLQ xixQixa jragaxetjudocu, ^nc olte Untetfc^tift be^ ^ituöbdefö lautet: 

k-ygatpri äno NixonöXeiog z^g MaxeSovtag. 

') 9Jle^retc ®emeinben in ^c^aia, f. II. Cor. \,\: oi ayioi sidvjeg ol Svxtg 
ev Skji Tfj 'Axatq. [n>itb ijott einigen IWtifcm afö Snterpolation betrachtet], 
I.^^ff. 1,7.8. 

*) QDann ^aulud nac^ SH^rien gefommen ift, nnffen ttnr nic^t, oiel- 
leicht bei einem ^ufent^att in 97lacebonien ober n>ä^renb bed langen ober 
bed füraeren *21ufentbaltd in Corint^. Snbeffen ift ed nic^t getoig, ba^ er 911^' 
rien über^au^t« betreten ^at; benn bie 6telle lägt auc^ bie *^udlegung au, 
bag er bid aur ©ren^e SU^rien^, fofern er in 97{acebonien n>ar, t)orgebrungen 
fei, gumal ba x6 'IXXvqix6v geograpW^^ ein fe^r allgemeiner begriff ift 
(Obenan, „^aulud", beutfc^e ^udg. 6.417); eö fann auc^ ^almatien be« 
beuten. 

*) ^itu^ ift bier^^in — n)iber ben QBillen be^ ^aulud, alfo auf eigene 
S<iuft — gegangen. 5)ag er babei ben ^ienft am ©Kingelium aufgegeben 
i^^e, ift nic^t gefagt, ja burcb bad t)or^er über ^emad Q3emer!te fo gut n>ie 
audgefd^lofTen. 

») 93ab^lon (L «5>etr. 5, 13) ift toalj^tf^einli* 9^om. 

•) ®ie 6pur t)ou ^riftentum, bie man in g>om^>eii auf einer fc^on bei 
i^rer (Sntbecfung ^albt)erlöfc^ten, je^t nic^t me^r lesbaren 5$o^leninf(^rift 
gefunben ^aben tooUte (HRICTIAN?), ift beifeite gu laffcn. ,,®ie Eefung 
ift gang unftc^er. QDenn baö QBort „C^riften^ toirfli^ in i^r t)or!am, fo n)äre 
.bamit nur beriefen, baß man in Pompeji bon ben ©Triften tougte, ni^t, 
ba§ folc^e bort lebten." 9Jlau, ber fo geurteilt M/ befpric^t auc^ („Pompeji 
in ßeben unb ^unfT, 1900, 6. 15) bie juerft bon i^m im 3. 1885 gelefene 
Snfc^rift, bie ftc^ auf einer QOÖanb in einem bef^eibenen Äaufe (IX, 1, 26) 
eingefra^t fanb: „©oboma ©omora" (ögl. Bull, dell* Inst. 1885 p. 97). „9lur 
ein 3ube ober (Ö)xi\i tonnte bied fcbreiben; e^ tlingt n>ie eine ^rop^e^eiung 
beö €nbed." 3ft ba^ ein gürnenbe« Urteil eined 3uben ober CE^riften über bie 
2>tci>t, ober ^at e^ ein 3ube ober C^rift gefc^rieben, atö ber »ernit^tenbe *2lfc^en« 
regen begann (Äerrlic^; 93eric^t über feine *2lnfic^t in ber 93erliner ^^ilol. 
QBo*enf*rift 1903, ©p. 1151 f.), ober ift angjlatt^. 10, 15 ju benten (9^eftle, 
3eitf*r.für Sn^lic^e QBiffenf*. 1904 ©. 167f., t)ertt)eift auf biefe ©teile)? 
3n ^ombeji ift öor einigen Sauren eine ^errafottalambe mit bem „©^riftu^- 
97lonogramm" ausgegraben morben. 6ogliner \^t barüber berietet, unb 
ber 93eric^t ift burc§ öiele 3eitungen gegangen, ^ber ßabanca (II Giomale 
d'Italia, 14. Oft. 1905) u. a. ^aben fic^ mit ©runb fteptifc^ geäußert. 3)er 
^unb beftärft m. (£. nur ben längft befte^^enben ^rgtoo^n, baß bad „ffi^riftuS- 
gjionogramm" fremben Urfprungö ift. gWan barf bad Q3or^anbenfein bon 
(I^riften in ^ompeii alfo nic^t be^ubten; umgete^rt tut man aber auc^ 
bem ^ertuUian 5u t>iel (S^re an, n)enn man aud Qlbolog. 40 ftc^er fc^ließen 
nHH, baß eS Dor 79 in Cambanien unb ^uScien noc^ feine (I^riften gegeben 
^t. ^ertuHian fagt bad aUerbingd, aber er fagt ed, n>eil ed x^vx gerabe b<^ßte; 



®aaiett\ 

(6pamen)*. 

5Ueyanbrien*. 

3ut Seit ^rajan^ tt>ar alfo ba^ fi^riftentum bereite hx^ na6) 
®aUten^ tt>a^rfc^cin(ic^ fogar fc^on bte Qpankn, loorgebrungcn. 6* 
^attt feine &a}xpt^tlx^pnnitt in ^ntio^ien^ ber n>efttt^en unb norb' 
n>eftli^en Äüfte ^teinaften« unb in 9Jom. Äier unb in 93itf>9nien 
f>atte e« bereitö bie Slufmetffamfeit ber OJegierung ewecft. „Cogni- 
tiones de Christianis" tt)aren in ber Äau^fftabt im ®ange^ unb 
9iero, ©omitian unb ^rajan ^aben bereite ju ber neuen 93en>egung 
©teUung genommen, ^acitu^ ft)ric^t in bejug auf 9{om (Seit S'lero*) 
t)on einer „multitudo ingens"; ^tiniu^ brandet in bejug auf 93itf>9' 
nien no^ ftärfere Slu^brüd e ; Sgnatiu« (6t)^ef* 3) \px\ä)t loon ben 



eine ^unbe batüber ^at er fc^toettic^ befefTen. (£d gab in *21fnta (eine ^'^oc^- 
ric^ten übet ©Triften in biefen ^roöinjen in jener Seit. — ©aß in ben öon ber 
^poftelgefc^ic^te genannten 6täbten, bie ^ier nic^t aufgeführt {tnb (6e(eucia, 
^ttaüa in ^ampbt>Uen, ^mpl)xpolx^, ^poaonia, SUfJud, 9(Kitt)(ene, 9(Ki(et ufm.)/ 
bamatö G!briften getvefen ftnb^ lägt ftc^ nic^t ertoeifen; boc^ baben nac^ bem 
^ob. D (c. 14, 25) bie <21pofte( in «Slttalia geprebigt, unb bie Q3ariante, bie 
er 5U c. \7, 1 bringt, foU mobt auti^ eine ^rebigt in ^poUonia nabelegen. 
3n c. 20, 15 bietet Cob. D (fomie auc^ HLPS unb ja^lreic^e "aWinudfeln) 

ben 3ufa%: »tat fAsivayxss h TQCoydiq, [TgcoYvlXiq}]. ^uti^ bort foUte »0^1 

eine 9WifPjDnd<)rebigt bermertt »erben, ^uf bie Snfet ^ontia (ober ^an- 
bataria?) n>urbe ©omitiHa berbannt. — QlUe Ortsnamen, bie nur in apo- 
(r9)>^en ^))oftelgef(^i(^ten t>ortommen, fotPie aQe nur bort genannten ^ro« 
binden ober Cänber, in benen bereite im a))oftoUfcben Seitalter miffioniert 
n>orben fein foU, (äffe ic^ atö unfic^er beifeite. 

*) 3n II. ^im. 4, 10 bieten bie Codd. Sinait., C unb Lateiner neben 
<S)a(matien nicbt raXariav, fonbern FoXkiav. Qluc^ tt)enn biefe i?2l unricbtig 
ift, ift unter raXatiay mit Sufebiud, (£pxp\)axdui, ^beobor, ^beoboret unb 
Sa^n, ©nl. I* e.418f. ,,®aaien'' ju »erfte^en, f. baö Monum. Anoyr. : 

iS 'lanavlas xai FaXaTlas xai naga AaXfAax&v (Ogl. £ig^tfoot, (£omm. 5. 

^alaterbrief * 6. 31). ^Ifo ift Cre«cen« ber gj^ifponar ©aUien«. 

*) Ob ^autud fein Q3or(>aben (9löm. 15, 24. 28), in 6»)anien ju mlfpo- 
nieren, audgefü^rt b<it, ift tontrooer^. 9Jlir ift e^ nac^ I. Q^em. Ad Cor. 5 
unb bem 97^uratorif(^en Fragment n>a^rfd^einU(^, f. auc^ Acta Petri (Q3er- 
ceU.) c. 6. 

*) 9^ac^ bem Cob. D ber QlpopclgeWi^te ^aben mir in c. 18, 25 ein 
Seugnid für uralte^ ^riftentum in Stesat^rien; benn nac^ biefem $e$t 
(Kttte ^poUo iv T^ naxQldi, b. ^. in ^te^anbrien, bereite bad SbangeUum 
t>ertünbigt, bebor er na(^ (£t)^efud fam; aber bad ift gen)ig auc^ bie Q3oraud- 
fe^ung bed urfprüngUc^en ^ej^ed. Qllfo n>urbe bad (SoangeUum in Sllle^anbrien 
bon einem ®^ngeUften geprebigt, ber nic^td t)on ber cbrifttic^en ^aufe mugte, 
bon ber übrigen« auc^ im gWarcud •(£*>. nic^td ftebt. — ^^am^afte ®eld^rte, 
tt)ie ^earfon unb Q3itringa boben in bem „93ab^lon" im 1. ^etrudbrief 
(o. 5) bad ägbptifc^e erfennen n>oQen. ^ber tro% ber llberUeferung, ba^ 
^arcud in ^g);^))ten gemirft i^bt (er n>irb, 1. c, neben 93abbIon genannt)^ 
f(^n>ebt biefe *^nna^me in ber Cuft. 



92 



^ie Q3erbreitung ber d)nftUc^cn ^^cUgion. 



d^riftlid^en ^ifc^öfcn ate xarä rä Ttigara öqicfdevxeg. 5lu^ am 

Äaiferf>of tt>at bie neue 9iettgton f^on feit 3o^rje|>nten ju finben, 
ja fogar in ber f[at)if^en Familie* 

IL jDttc, in bencii d|tifllid|e ^tmeiiibeii 
bot bem Sa^rc 180 (Zob beS SRotc «tiveO iio4toH9bat \\xihK 

3u ben bei I aufgefüf^rten Orten fommen folgenbe f^inju: 



SJle^rere ®emeinben in ber Um* 
gegenb t)on ^ntio^ien Spr. 
(3gnat Ad Philad. 10; 9^amen 
ftnb nic^t genannt; man bentt 
öor aUem an 6eleucia, f. Acta 
Pauli); mehrere ®emeinben in 
ber llmgegenb t)on (Sm^ma 
(3ren. \m Sufeb., h. e. V, 20, 8) 
unb mele afiatifd^e ®emeinben 
G. c. V, 2A\ 

ebeffa (3uliu« 5lfricanu«, QSarbe- 
fane«, bie ebeffenifcbe ©^wtif 

uftp.)^ 
Äir^ in SWefo»)otamien bej. 

am -^igri« (f 9iäbere« in 3lb- 

fc^itt III), 
^Sfarea in dlappabocien (^lejran- 

ber, 93if(^of bafelbft, 63emen« 

5Uej.)- 
SWelitene (in ber bort ftationierten 
£egio fulminata gab ed jabl* 
reid^ (Soften, n)ie bie Srjäb- 
lung t)om QJegempunber j. 3. 

3Ä,3lureI«beweift,fgufeb.V,7)- 
Earanba in Sfaurien*, 
^bttomeRum in ^iftbien (9Äart. 

^olpc,)- 



^arium in SO'l^ften (na^ ben Acta 

Onesiphori [b. b* bem ^udjuge,. 

ber aud ibnen im Spna;. ber 

^rcbe t)on ^onftantinopel Sei. 

823 sq. ed. ^elebape ftcb 

finbet] UKtf^rf^einti^). 
9^icomebien (3>ion9f* £or. bei 

gufeb., h. e. IV, 23). 
Otru« in ^f^rpgien (Slntimon- 

tanift bei Sufeb., h. e. V, 16)»- 
ßiero)>olid in ^f^rpgien (na^ ben 

3lberciu«*3nf(briftentt>abrfcbein' 

lieb)- 
^pepuja in ^\)t()^vta (^oUoniu^ 

bei eufeb. V, 18). 
^mion [=3)umanU?] in^f^rp- 

gien (be^L). 
[Qlrbabau = Kägdaßa^] h xfi 

xaxä rf]v 0Qvy(av Mvolq (5ln« 

timontanift bei Sufeb. V, 16; 

f.9lamfa9, ^^r^gia ©.573; 

ed ift nur aU Geburtsort be^ 

S(J{ontanud t>on und genannt). 
Sapaima in ^iftpQkn (ffufeb. 

V, 16). 
Rumäne, 3)orf in^f>r^>8ien(be«gl.>. 
Sumenea in ^f^r^gien (b^I.). 



©. im Qln^ang bie erfte Äartc. 

«) 0ic Snäbe bon 3)erbc unb Ei^ftra unb ba«, toaö (Sufeb., h. e. VI, 1^ 
er3ä^tt ift, mac^t ed böd^ft n>abrfcbeinUcb, t>a% fc^on Dor 180 ^ier eine ®e- 
meinbc beftanben ^t. 

*) 9lamfa^|, St. Paul the traveller etc., 3. Auflage 1897, 93orrebe 
p. VII f. „ChriBtianity spred with marvellous rapidity at the end of the L 
and in the II. Century in the parts of Phrygia that lay along the road from 
Pisidian Antioch to EphesuB, and in the neighbourhood of Iconium, whereas 
it did not become powerful in those parte of Phrygia that adjoined North. 
Galatia til the 4. Century." 



0ie 93er6reitun9 bed ^riftentumd bid aum Sa^re 180. 



93 



^^tmoba in ^f^rpgien^ 
^c^ra in ©olatien (t)e«gL)». 
<omopt iSy\ppol. bei ^i))^nv 

haer. 42, !)• 
^maffrid im ^ontu« (©ion^f* 

^v. bei eufeb. IV, 23)»- 
€)ebettum in ^racien (Seropion, 

be). ^oQinarid t>on ^ietopoKd 

bei (gufeb- V, 19)- 
^n^iolud in ^racien (be«gL)*. 
ßoriffa in ^ffatien (gRetito bei 

Sufcb- IV, 26)- 
fiacebämon (©ion^f Cor. bei 

eufeb. IV, 23)- 
©ort^na auf £reta (beggl.)*« 
<£noffu« auf Creta (be^L). 
€ame auf Cet>^ene ((Element 

5Uerv Strom. III, 2, 5)- 
SDte^rere ®emeinben in SSiQt)ptm 

(f- 3ten. I, 10; bie ^Birifamfeit 

bei QSaplibe^ unb 93a(entin 



bafetbft, fowie gtädtfc^lüfTe; 

giä^ere« in 51bfc^nift III). 
9^eapel (^atafomben t>on ©t* 

©ennaro, aber nid^t fid^). 
(Semeinben in ©ro^ried^enlanb*. 
(Spracud (^atalimtben, aber ni^t 

fic^). 
e^on (^rief ber (Semeinbe bafetbft 

bei Cufeb. V, Iff.; Srenaeu«). 
g3ienne(eufeb.V, lffO\ 
Cart^ago (fixere g^üdf^Ittffe aui 

^ertuflian). 
SWabaura in S'lumibien (9Rär« 

tprer). 
©ciiium (6cili) in 9lorbafrifa 

(aRärtyrer)". 
Äirc^ in ®aUien bei ben helfen 

(Sren-)*- 
^ird^en in ©ermanien (3renO* 
Äirc^n in 6panien (3ren*). 



^) Obgleich biefe ®cmctnbe erft ctttnid fpätcr tvtoäi)nt tt>lrb (^iaicjanbct 
bei ©ufeb. VI, 19), fo barf man fle boc^ um be« ©rjäblten unb um ber ®rö§e 
ber ©tobt »iUcn p^cr ^ter^cr jic^en, f. auc^, »ad ^on^^pu« b^ ßufeb. VII, 7 
eraä^tt. 

») Q3ieUetc^t ^attc 9Jlprr^a in ßtjcien eine Ocmcinbe (f. Acta Pauli). 

*) *H ixxXrjaia 1} nagoixovaa ^JfAaatQiv äfia xats xaxa IIcvxov [exxkrjalatg] 

— atfo bejeuöt ^ion^fiud um ba« 3. 170 mehrere <)ontifc^c 5^rc^en. 

*) QBabrfc^einlic^ ^attc auc^ 93^8antlum bereite eine®cmeinbc (f.Äi<)pol., 
Philos. VII, 35; t)ieUeic^t ift au^ an ^crtuü.. Ad Soap. 3 ju erinnern). 

^) *//* ixxXtfaia rj naQOtxovaa FdQtwav äfia tats koutaii xaxa Kg^ttjv nagot' 

xUtiQ — alfo gab ed bereits mehrere 5^rc^en auf ^reta. — ^u<^ in ber 
S^renaica barf man mit ^öc^fter QBa^rfd^einlic^teit d^dftlic^e ®emeinben 
t)or bem 3. 180 annehmen (bie Seugnifle f. unter „C^renaica" im näc^ften 
^bfc^nitt). — KvQri\yri'] fommt in ben Acta Pauli {li>pU f.5^. eti&mibt, 
a. a. O. ©. 65) neben ©^rien t)or, aber ber Äonte^t ift fo aerftört, baft man 
nichts 5u erfc^Iiegen oermag. 

•) 3n ©roggriec^enlanb traf Giemen« saiej. (c. 160?) einen c^riftlic^en 
£e^rer auS ©^rien unb einen anbern aud ^gppten (Strom. 1, 1, 11). <^(fo gab 
ed in ein ^ar unteritalienifc^en 5^üftenftäbten Triften, fonft mürben ftc^ 
<^riftUc^e £e^rer bort nicbt aufgehalten baben. 

^Ifo tt)o^l auc^ in gWapia unb ^r(ed. 

^ gWit ^o^er QBa^rfc^einlicif^feit barf man auc^ üt^^ina, ßambefe, Äabru- 
metum,^^bdbrud bier nennen, ba nac^^ertuQ., De monog. 12 unb Ad Soap. 3.4 
in biefen ©täbten ^^riftengemeinben beftanben ^en. Sbenfo mirb auc^ 
€irta eine folc^e geM>t ^aben. 

') Obenan (Marc. Aurdle p. 452) behauptet: ,J^ Bretagne avait sans 
doute d^jä [t>or bem 3. 180] vu des missionnaires de J^sus". 93en>eid: bie 



94 ®ic Q3crbrcltung ber c^riftllc^en O^ettglon. 

ff^tiftcn gab ti bereit« in allen tömifc^en ^tot)in5en, ja über 
We ©renjen be« römifc^en 9?ei^ l^inairö» 5)ie ^Äe^rjaf^l betfelben 
ftanb fc^on in einem großen QJetbanbe, ber jtc^ um ba* 3^ 180 
fonfolibierte unb politifc^e formen annahm. , 

in. Dttc^ in benen d^tiftlid^c ficmeiitbeii bot bem da^tc 825 (Hoiiiil boii 9Hc8a) 
nai^locidbat fittb, ttcbft einet ftttjen flef^i^ie bet VnSbteititng bet d^tifillil^ii 

Weligion in ben einzelnen t|ltobin|ett. 

„Unaquaeque provincia" — fc^reibt Äieronpmu«, ep. 46, 9 — 
„habet aliquid proprium, quod alia äeque habere non potest*': 

bai gilt auc^ wn ber Ausbreitung beS (£f)riftentumä im römi* 
fd^en 9{txd). 3n tt>elc^em itmfange eS t)on ber gefamten Äultur-^ 
gewichte be« 9lei^ gilt, bai i)at ^Äommfen im 5* ^anbe ber 
„9l6mx\d)tn ©efc^i^te'' gejeigt^ ^aS bie ßinteitung ber ^ro* 
t)in8en betrifft, fo l^at fie febr gefc^tt>anft; ba« erfc^tt>ert bie Unter* 
fuc^ungen öfter« nic^t weniger ate bie Q3erf(^iebenbeit ber Sären. 
6etbft bie ^Begriffe „Orient unb Ofjibenf finb nic^t fiebere; fo 
tt>urbe 5» 95» l^äufig unter ,,Orienf nur ba« gro^e ©ebiet t)erftanben;. 
ba« nad) Qlntioc^ien grat)itierte*. ®ie 93alfanf>atbinfel tt>urbe immer 
me^r an ben Of jibent l^erangejogen, ja felbft bie ^eftfüfte Äteinaften« 
^atte lebenbigere Q3erbinbungen mit bem heften afe mit bem Often. 
Slgppten mit ben baju gehörigen ©ebieten bilbete einen Weltteil 
für ftd^- Qlponiu« ((£omm* i. Äo^enlieb, ^nö) XII ©c^tu§) fagt 
(um ba« 3. 400), in ber gSBelt gebe e^^ fünf Äau*)tf»>rac^en:Äebr&if4 
S^rifc^, ©riec^ifc^, fiateinifc^ unb ^g^ptifd^. €r ^at 9le^t, tt>enn 
man t)om Äebr&ifc^en abfielt, ba« honoris causa l^injugefügt ift. 
^r bie proöinaiale Äirc^engefc^ic^te feit ber att>eiten Äätfte be* 

quartobecimanifc^e Oftetfeier; aber biefer Q3en)eid ift gana ungenügenb. 3u 

bem „Sans doute" gefeilt flc^ ein „possible". „II est possible que les pre- 
mi^res figlises de Bretagne aient du leur origine & des Phrygiens, k des 
Asiates, comme ceux quiionddrent les äglises de Lyon, de Vienne". ,/3Jlf&Q' 

lic^'' — n>arum nic^t? ^bet man muft tt)ie9^enan felbft 93rctone fein, um 
biefer abftraften ^J^öglic^feit ein ©ennd^t beizulegen. 

^) ©• auc^ feine SMu^gabe bed um bad 3. 297 aufgefegten QSeraeic^niffe* 
ber römifcben ^roöinjen (Äiftor. ©cbriften 93b. II ©.561 ff.; ö. 3. 1862), 
ferner feine ^b^nblung über bie ©töbtejabl be« Olömerreic^« (a.a.O. 6.559f.; 
ö, 3. 1886): 3n bem Cod. Paris. Lat. 13403 pnbet fic^ bie Angabe, bag bie 
civitates in mundo (tt)obl = imperio) 5627 betragen, ^llniud jäblt für ba« 
biedfeitige Spanien 293 civitates, barunter 179 oppida, für bad {enfeitige 
175 oppida, für Cufitanien 45 populi, für ^fri!a unb STlumibien 516 popuH. 
^e 500 ©tobte ber ^roüinj safien finb befannt. QDÖa« jene 5627 civitates 
betrifft, fo mu§ man ftc^ erinnern, ba§ ber 93egriff „civitas" in ben t>erfc^iebe- 
nen ^rot>in)en t)erfc^ieben n)ar. 

^ ©ne faft lücfenlofe ^uf^ä^lung ber orientalifc^en Äauptproüinjen 
bei ©ion^ftu« t>. ^lej. in feinem 93rief an ben römifc^en 93ifc^of ©tepbanu^ 
(bei öufeb., h. e. VII, 5). 



3. Sa^r^unbett^ ift bic ®efc^ic^te bcr 9JZärf^rert>ere^rung eine be- 
fonberd toic^ti^e QueUe^; aber bie entfc^eibenbe QueUe ift bie 
fiitetatut' unb ©ofltnengefc^ic^te fott>ie bie alten gteic^jeitiflen 3n- 
fc^riften. <&i ift eine fel^r bemerkenswerte ^atfac^e, ba§ 
bie SJZemoria unb Qlufseic^nung ber SJZart^rien in ber 
fiiteratur (bei fiufebiu« unb feinen S^ac^fotgern) unb 
bieSKemoria unb Slufjeid^nung ber SJZart^rien ju fulti- 
fc^en 3tt>e(fen aiemtid^ ftarf auöeinanberfaUen unb fic^ 
nid^t an bieten fünften fc^neiben» ^ie mete SK&rt^rer- 
nanten^ bie ßufebiuö genannt ^t^ finben fic^ in feinem SWart^roto* 
gium, unb tt)ie tt>enige SK&rt^rer ber SWartiprotogien finben fic^ bei 
Sufebiu^l ^r bie Qlufgabe, bie tt>ir l^ier ju bewältigen ^Kiben, 
entfielen ^ierau* eigentümliche ©c^tt>ierigfeiten; benn in bie SJZemoria 
unb bie Qlufseic^nungen ju luttifc^en Sweden fj)ielte fofort eine 
^lle loon ®e^(^t« fünften unb Sntereffen f)inein, bie bie <5«ftftellung 
be« gefc^ic^tlid^en ^atbeftanbe« au^erorbentlic^ erfc^weren *. 

1. ^al&ftina». 

3)ie früf)efte 2luöbreitung t)e« fiioangelium« in ^at&ftina (6^ria 
^aläftina) tt>irb öon ber 2lj)oftelgefc^ic^te — jeboc^ nur in ®runb- 
jügen — erj&^lt; ic^ fe^e il^re 95eric^te ate begannt t)orau«. SWittet- 
pnnft ber C^riften^eit in ^aläftina tt>ar t)on QInfang an 3erufalem, 

^) G. ©ele^a^e, Les origines du culte des martyrs, 1912 (bcf. ^ap. V 
m VIII). ^cr ©tanbort ift ^ler ba« Cnbe be« 6. Sa^r^unbertd (f. auc^ 
ßuciuö, ®ie Anfänge be« ci^riftL ÄelHgenfuUuö, 1904). 

*) aber bie ?Jrage nac^ ber 3oi)l ber <3Wärt^rer beginnt fic^ unter ben 
(Sac^berftänbigen ein &m>erne^men bersufteUen^ fon>eit bie teild ungenügenbe^ 
teltö tompleire Überlieferung ein folcbed suläftt. SEReinc Q3orftellungcn barüber 
unb bie ©eleba^e« (f. a. a. O. 6. 457ff.) »erben nic^t febr öerf^icben fein, 
unb felbft 9n>ifc^en ^lUrb unb mir ift ber Unterfcbieb nitbt fo grog, atö er 

{i^ t)orftent (^Uarb, M. Hamack et le nombre des martyrs, i. b. Rev. 

des quest. bist. 1905 3uK 6. 235ff.)/ *>0l. ^cbeli«, ffi^riftentum in ben erften 
brei 3a^r^. II 6.445ff. unb berfelbe, 97{art^ro(ogien 6.1 ff* ®emeffen 
an ben c^ronifc^en unb fcbrecllic^en 93lutbäbern, meldte bie römifc^en 5^aifer 
t)on 6eptimiud 6et>erud bid Sonftantin üud perfönlid^en unb ^oUtifcben 
®rünben anrichteten, ift bie 3a^( ber c^riftU^en 9)Zärt^rer gemig fe^r gering 
— obgefe^en »on ber biocietianifcben Q3erfoIgung im Orient. 

^ 6. im ^n^ang bie britte Sparte, ba^u bie audge^eicbnete idanb- 
farte »on ffifc^^er unb ®ut^e, bie Äarte bei ^^>omfen in feinem ^ert: 
^Locasanota. 93er^c^md ber im 1. bid 6. Sa^rl^. n. GÜ^r. ern)ä^nten Ort* 
fc^ften g>aläftinaö" 93b. I, 1907 unb bie ^arte in Äloftermannd ^u«. 
gäbe bed Onomaftitond bed (Sufebiud (1904) ebenfalls t>on ^bomfen. (Snb- 
Ö^: ^ieptvt, Formae Orbis Antiqui 9f^r. VI (1911). — QSgl. Gc^ürer, 
®efc^ic^)te be« jübifc^en QSolfe« I*, 1901; II*, 1907. gjlommfen, Q^öm. 
®ef4 93b. 5 6.487fT. SWarquarbt, O^öm. etaatöDerttmItung I e.247ff. 
Äöfc^el, g>aUifrtna in ber <)erfifcben u. ^eHcniftifcben Seit, 1903. ^^omfen, 
e^^ftem. 93ibttogra^^ie ber g^aläftina-Citeratur 93b. I u.II, 1908. 1911. 



96 ®i^ Q3erbreitund ber ^riftCic^en Q^elidion. 

nxtfft gaßt&ifc^e Qt&bU, n>ie man t)ermuten fönnte. 3n 3etufa(em 
übernahm Sacobirö, ber 95ruber bc« Äetm, bic Eeitung ber ©e- 
meinbe S nac^bem bie Stoötßänger i^ren 95eruf au«fc^Ue§Kd^ in ber 
SKiffton erfannt ^attm (tpa^rfc^eintic^ 123a^re post resurr. [f. bai 
Eerygma Petri] unb nic^t, tt>ie eine atte Überlieferung fagt, gleid^ 
na6f ber Äimmelfal^rt). ®ie Q3ertt>anbtfc^aft mit 3efttf tt>ar n>a^' 
fd^einßc^ bai ^udfc^laggebenbe für bie ^a^t be^ 3acobud^ 3^m 
folgte (60/1 ober 61/2) »ieberum ein 93ertt>anbter 3efu, nämlic^ 
fein Q3etter Simeon, ©o^n be* dUopai, ber erft unter $raian 
(120iä^rig) aU SOtärtprer ftarb. Sine alte Überlieferung fäl^rt bann 
für bie Seit t)on ?£rajan (10* Sabr?) bi« jum 18. Sa^r Äabrian« 
.nod^ 13 jubenc^rifttic^e ,,^ifc^öfe" auf*. 3)a^ fann nic^t richtig 
fein; e« ftnb l^ier njol^l 93ertt>anbte 3efu* ober ^re^b^ter mitgenannt*. 
2llle biefe ^ifc^öfe tt>aren 95efc^nittene, unb barau« folgt, ba§ bie 
®emeinbe jubenc^riftlic^ tt>ar, tt>a« auc^ burc^ bie Briefe be* ^aulu« 
unb bie 2l*)ofitelgeWi^te (21, 20) für ba« apoftolifc^e Seitalter 
bireft bejeugt ift. Snbeffen fann fie xfyvtx SWel^rjaf^l nac^ nic^t auf 
ber äu^erften 9lec^ten be« Subenc^riftentumö geftanben l^aben, tt>enn 
anber« bem 95efc^lu§ 2lpg. 15, 28 f. ein ^aftum jugrunbe liegt. 3m 
Anfang ber erften 95etagerung Serufalem« »erliefen bie 6^^riften bie 
Stabt (6ufeb., h. e. III, 5 unb ^pxp^an., haer. 29, 7, De mens, 
et pond. 15, nac^ Äegefipj) ober 3uliu« ^fricanu^) unb tt>anberten 
na^ ^elta au«'; fie fc^einen fp&ter nur fpärtic^ nac^ Serufalem 

^) 6ein ,,93lf^of«ftuW" tt)urbc no^ ober fc^on j. 3- be« Cufebiu« ge- 
aelgt, f. h. e. VII, 19. 

*) ©eine Übernahme ber ^^eglerung ber ®emclnbe unb bad SuriW* 
treten ber 3n)ölf fann aber auc^ In einer innern Ärlflö ber ®emeinbe bej. 
in einer ^nberung i^rer 3ufammenfe^ung i^ren ®runb gelobt b<^en. Q3iel- 
leicht nnir bie ®emeinbe urfprünglic^ ftarf ^elleniftifc^; bann aber genninnen 
bie 'Eßoaioi iS 'EßQal<av bie Ober^nb, unb fo tourben auerft bie i^eUeniftifc^n 
Giebenmänner^ fobann fogar bie 3n>ölfe aud ber Ceitung entfernt )ugunften 
bed ftreng {übifd^en Sacobud. 

«) e. bad 9f^ä^ere in meiner Chronologie I 6. 129ff. 218ff. 

*) e. Änopf, 9f^ac^apoft. Seitalter 6.25f. 

*) Sal^n (^orWungen VI ©.300) meint, e« feien bie STlainen paläfti- 
nenfifc^er gleichseitiger Q3ifc^öfe in bie terufalemifc^e Cifte geraten. 

•) 93ei 93eginn bed itibif^en Kriege« tourbe ber Ort, tt>ie anbere beUe- 
niftifcbe beibnifc^e ^tS^tt, »on ben aufrübrerifd^en 3uben überfallen, ^l« 
bie Q^riften fld^ bortbin begaben, n>irb bie ©tabt aber fcbn>erlic^ nodf) in ber 
J5anb ber ^ufftänbifd^en gemefen fein; fie begaben ficb alfo unter ben ©(bu$ 
einer beibnif^en ©tabt. S^ur bied \&%t fic^ mit einiger <2Babrf(beinlic^teit 
fagen. STlaci^ Obenan C^nticbrifT ©.237) „tonnte man feine vernünftigere 
^abl treffen". ©c^t^>opolid unb ^eUa feien bie Serufalem am näc^ffen ge- 
legenen neutralen ©täbte gen>efen; „unter i^nen aber mu§te ^eUa, burcb feine 
£age ienfeitd bed 3orban, tt>elt me^r 9^ube bieten ald ©c^tbo^olid, bad ein 
^affen<)la$ ber 9^ömer gen>orben tt)ar. ^ugerbem loar ^eUa eine freie 
©tabt, n)enn ed flc^ ayx^, n>ie ed f(beint, ^^rippa IL ergeben batte. ÖEine 



g^aUiftina. 97 

jurädgete^tt ju fein^ al^ bie 6tabt ftc^ avA ben krummem n>ieber 
txifob ^ ®ie ©emeinbe tt)ar jebenfaU« Hein — tt>ie gro^ fie loor bet 
Serftötung unter ^itu« gett>efen tt>ar, »iffen tt>ir nid^t; bet ^u^jug 
um hai 3a^r 68 t&^t auf feine fe^r gro^e 2lnaa^I f^tte^en^* ^ir 
tpiffen nur, ba§ fie ^rieftet', ^f>arifäer* imb griec^ifc^ fptec^enbe 
Suben avA ber ©iafpora* umfaßte unb nic^t reid^ tt)ar*. Sie »er- 
fc^n>anb looUenbd, nac^bem &abrian nad^ 93eenbigung beä 93ar- 
Sod^balrieg^ lebem 93ef(^nittenen loerboten ^attt, bie 6tabt aud^ nur 
3u betreten. 

®ie neue ^eibnifd^e @tabt ^etia (£at>ito(ina, bie fic^ auf ber 
6t5tte 3erufa(emd er^ob, ^at e^ nie ju größerer 93ebeutung ge* 
bracht''. ®o(^ fiebelten fi(^ in il^r fofort Äeibenc^rifien an, unb ber 
Amtsantritt be« erften ^eibenArifiti^en 95if(^of8 (SJtavcvtä) tt)irb 
toon SufebiuS nad^ juioertfifliger Überlief erung bereite auf bai 19. 3a^r 
Äabrian« (atfo ein Sa^r post bellum) batiert. 95eioor tt)ir bai über 
bie neue ®emeinbe 95efannte jufammenftetten, ^ben tt)ir bie Q3er« 
breitung beS 3ubenc^riftentumd in ^aläftina xv& Auge ju faffen. 

,,®emeinben in Subäa" — 3ubäa ^atte ja^Ireid^e ®5rfer, 
f. 3:acitv Hist. V, 8 — nennt ^auUi« ®aL \, 22 (ögL Apoftet- 
flefd^. 11, 1; 11, 29), unb fc^on I. ^eff* 2, 14 ^ttt er gefd^rieben: 

ifieig lAiixrjfval iyevff&rfte rtav ixxXrjaitüv xov ^eo€ r&v oiawv iv 

^(uc^t ^ier^er qaXt gleich bem offenen ®eftänbniffe bed ^bf^eud t>or bet 
9^eöoIutlon". — 6c^tt)ar$, ^ren t)on ®erafa unb (f(eut^>ero<)olid ©.376 
f &at ben ^a^tfpruc^ : ;,^ie Cegenbe oon ^eOa ift nac^ ber ®ranbung oon 
^lia entftanben; tt>er fte gläubig nac^er^ä^lt, bat {ie nic^f t>erffanben.^ 

^) ®ad ge^t aud (Spip^an., haer. 29, 7 beutlic^ ben)or, t>gl. auc^ De 
mens, et pond. 14f., n>o ed ^ei§t, ba^ in Serufatem nur fieben ärmliche G^na- 
gogen unb ein ^ri^lein gen>efen, ald idobrian bie Gtobt (t)ot bem 93arto<^ba- 
trieg) befuc^te. ^e 5^rcbe foH auf bem Q3erge 3ion gelegen unb bie ®emeinbe 
aud fo((^en beftanben b^^en, bie aud ^eUa surikfgefebrt nniren (xal arnuia 
fieydXa instiXovr), Sufeb., ^emonftr. III, 5, 108 bagegen überliefert: xal ^ 

iarogia Ss xaxixei, d>g xai fitylaxrj xig ^v ixxXrjola Xqiotov h xoXg 'leQoaoXvfiOic 
vno *IovdaUüv avyxQozovfUyfi f^ZQ*^ ^^ ZQ^^"^ ^^ ^^^* 'Aögtaray nohoQxhs 

(cfr. ^beo<)ban. V, 45). 

Sufebiud unb S^ipbaniud, be). ibre ®en>ä^rdmännet, fagen aud- 
t)rüd(i(b, bag aUe Triften Serufalemd na^ ^eKa gebogen feien. SHe An- 
gaben ber ^^off elgefi^icbte für bad ^^Oßacb^tum unb bie ®r5|e bet terufalemifcben 
®emeinbe (2, 41. 47; 4, 4; 6, 7) ftnb att>eifelbaft. 3>ie ^mebreren gWi^rioben"' 
t)on Triften (21, 20) {inb nicbt nur {erufatemifcbe, fonbem aucb auSn)ärtige, 
bie aum 9eft gefommen nniren. ^e 3abl ift bo^u nocb übertrieben. 

*) ^»>g. 6, 7. — *) ^»>g. 15, 5. — ») ^»>g. 6, 5. 

^ 97{an erinnere fl^ ber i^oOette für Serufolem, bie ^au(u^ fo eifrig 
betrieb, ®al. 2, 10. ^efe eteUe n>irb aucb ffetd ein ftorfer 93en>eid bofür 
fein, boS ber 9f^ame ^CEbioniten^ nicbt bon einem ,,(Sbion^ ftammt, fonbem 
ben Sttbencbriften \xm ibrer ^rmut n>illen gegeben n>orben ift. (®egen i^ilgen- 
felb uttb Kaiman, <Die*<33orte 3efu 1898 e.42). 

*) ©. gjlommfen, 9^öm. ®efcb. V 6. 546: „^\t neue Äobrianftobt be» 
ftanb, ober gebieb nicbt.^ 

». 4> a T n a tf , OKnion. 8. Vuf I. II. 7 



98 ®^ Q3etbteitund ber ^riftli^en Q^teUgion. 

xfj ^lovdalq, h XQiaxcp 'Iriaov, 8xi xä avxä inA&exe xal ifielQ tJwa 
x&v IdUov av/iq>vXero}v, xa^coc ^cti aixol äjcd xwv 'lovdalcov. ®ie 

^poftelgefi^ti^te Unat ®emetnben an bev 5¥äfte, in ®a(U&a unt 
6amarien* ®er größere $eU bcrfelben ift im folgenbcn Sai^r^unbert 
gräjifierf tt>orben^ unb in bie gro^e ff^tiften^eit übergegangen*. 

^) SHe j^öfte ber ®räai1terung toaren fc^on gegeben — in ben bem 
{übif^en Gebiete gegenübet felbffänbigen ^eüeniftifc^n eteibten ^aUiffinad 
unb bed 9^a^bar(anbed, bie große Kommunen n>aren (auc^ mit großem 
£anbgebiet; fo ftiegen Gc^tbo^oUd unb ®abara, ^amadlud unb 6ibon mit 
i^rem £anbgebiet aufammen) unb auc^ i^re Umgebungen beeinflußten. ^GBad 
man über i^re ®röße, 93erfaffung unb ®efc^ic^te tt)eiß, f^t ec^ürer II e.72 
bi« 175 BufammengefteOt* (2« flnb folgenbe 33 (29?) ©täbte: 9^ap^ia, ©aja, 
^ntbebon, ^dcolon, 91)otud, Samnia^ 5oppe, ^^oOonia, @tratond-^^urm 
(C^äfarea), ©ora, ^tolemaid — im 5^üftengebiet; ferner bie (Sftöbte ber fog. 
®ecapoIid/ n&mtic^ ^amadcud, idi^^ud, ®abarü, ^bikt, 9^a^^ana^ 5$anata[?]^ 
5^anat^a (= ÄanattHit), (oct)tf)opoM, g>ena (= 93uti«), ©ium, ©erafa^^ 
^f^ikibtlp^ia Qlrabioe. ®aau bie t)on ^erobed erbaute 6tabt Gebafte (= 0a- 
marien), meiter ®aba (am 5larmeO^ S^bon (= i^edbon), ^ntipatrid, ^^a- 
faeUd, Säfarea ^anead, SuÜad (= Q3etbfaiba), <5tppi)oxi^ (bie bebeutenbfte 
etobt unb ffeftung ©aliläad, bieß fpäter auc^ ©iocäfarea), Suliaö (= Ciöiad), 
^iberiad (n^etteif^e in feiner ®r5ße unb GteQung mit Geppborid; tro^ ber 
^eQenifc^en QSerfafTung mar bie Q3e^ö(ferung t>orn>iegenb tübifcb). Q3ei einigen 
ber genannten 6täbte ift ed an>eifel^aft, ob {ie n>irflicb bie beüeniftifcbe Q3er- 
faffung unb @elbft&nbig{eit befaßen (fo ^nti^trid, ^bafoelid, Suliad). 3n 
nac^neronifc^er 3eit mürben no^ anbere Gtäbte felbftänbige S^ommunen, fo^. 
außer saeUa^ auc^ 9^eabolid (6ic^em)^ SapitoUad in ber ^ecapoUd, ^odbolid 
(£bbba), ^eut^eroboK^^ 9^icopoUd ((Smmau^). ®riecben n>o^nten auc^ in 
anberen ©täbten, j. 93. in 3eri*o. 91mmianud (XIV, 8, 11) bejeic^net Cäfa- 
rea^ Sleutberopolid^ 9^ea^oUd, 91d!a(on unb ®aaa atö bie bebeutenbften 
etäbte ^atäftinad. — Q3idtümer bat ed dunäc^ft in ben bauptfäcbUc^ t)on 
(Sriec!^en ben>obnten Gtäbten gegeben unb erft fbäter auc^ in ben 0täbten, 
beren ^et>5(ferung t>or^errfc^enb femitifc^ nnir. 

«) 93i« ba^in fbielten bie 93rüber unb Q3ertt>anbten 3efu — fie h?arcn 
in bie 3)'lif|ton eingetreten, f. L Cor. 9, 5 — au^ in biefen außerbalb Serufa- 
lemd befit^U^en (S^riftengemeinben eine fübrenbe 9^one. 9Jtan fann bad 
bereit« auö bem 93rief be« 91fricanuö an sariftibe« (Cufeb., h. e. 1, 7) fcbließen, 
n>o ei^^It ift, baß bie 93ern>anbten 3efu t)on ben fübifc^en Dörfern 9^a3aretb 
unb ^o^aba aud fic^ in bem Canbe aerftreut (t^ Xouig yn htupoit^oavtss) 
unb ben 9^amen „deondawoi" gefübrt ^^tten (§ 14). ©anj beuttt^ über- 
liefert ed Äegeftpp; er bericbtet erftlic^) (bei Sufeb., h. e. III, 11), baß ol »^ 
ySyovs xaxä oägna tov hvqiov aU folc^e na^ bem ^be bed 3acobud aur 
Q03abl bed 9^ac^)folgerd t)erfammelt n>orben feien (silehvs yäg xal twtow 
^Qifjaav etahi xöxe r^ ßim), (Sx eraä^tt a^^ten« ))on a^^^ unfein bed 
3ubad, be« 93ruberd 3efu, bie »or ©omitian geführt toorben feien (III, 19, 20), 
unb er fagt enbttd^ ))on biefen £euten, nad^bem fie ^omitian freigegeben, 

folgenbe«! tovq dxoXv^erxas tjy^aaa^i x&v ixxXrjat&v, caaäv 6^ fidQxvQCLg 6fAO^ 
Hai ojtd yhovQ Svxag xov xvqIov (III, 20, 8); baau III, 32, 6: Ißjfovia« o^ xai 

ngotjyoüvxai jtdofjs ixxXtjoiag [bad ift unbeutUcb; aber Jtfßotjyovyxai nur al« 
^udbrucf für eine allgemeine (SbtenfteHung au faffen, ift nic^t gut mögli^; 
n>abrf^einli^ ^tttn aucb fie ben (S^renrang ))on „^pofteln'^ in ben ®emeinben; 
faßt fie bodS) ^aulu« I. ^or. 9, 5 mit biefen al« ^J^iffionare aufammen] <»? 

fidgxvgeg xal ano yhovs xov xvqIov, 



^oläfiina. 99 

^0 ftnb bie 3uben^riften, bte fxö) ju folgern Übergang ni^t ent- 
fd^Iie^en tonnten, geblieben^? ^ir muffen ^kx auf ben ^tidjug 
ber jerufalemif^en ffbriftengemeinbe jurüdgreifen. Sufebiitf fc^reibt 

(h. e. m, 5): rov Xaov r^g iv 'leQoaoX^jAOiq ixxXrialaQ xcctd xiva 
XQ'^o/Aov Toig avrödi doxl/ioig dC &7ioxaXvipeo>Q ixdo&ivra Tigd rov 
TtoXd/Aov fieravaarfjvai xfjg TuiXecog xai xiva rrjg Uegalag 
TtöXtv olxelv xexeXeva/ihoVy UiXXav adri}v dvo/id^ovaiVy rcov elg 
Xgiardv nemaxBvxdxmv änd rrjg 'legovaaXij/i /jierq>- 
xiap^dvcDv xrX. dpip^amai fi^reibt (haer. 29, 7): lern di a^rj 
1} algeaig ij NaCoigakm^ iv rfj BegoiaUov Tiegl ti)v KolXrjfv ZvqlaVy 
xai iv xfi AexanöXei negl rä xfjg UiXXijg iiiqriy xal iv xfj Baactvlxidi 
Tg Xeyo/Aivj] Kcoxdßfjy Xmqdßfi di 'Eßgaunl Xeyo/jiivfj. ixei^ev 
yoQ ij ägx'^ yiyove ßierä ti)v änd 'hgoGoX^iAunf /xexdaxaaiv ndv- 
xcDv X(öv /xa^tjxoiv iv IliXXfj q>xf]x6x(ov, Xqujxov (pijaavxog 
xaxaXeirpm xä leQoadXvfAa xal &vax(OQrjaai di* fjfv fj/^eXXe ndxsx'^v 
noXioQxlav, xal ix xrig xouxixijg ^Tioüdaeog x^v Üegalav obc^aavxeg 
ixeJae &g S<prpf ÖUxqißov, t)gL haer. 18, 1: Na^agaloi *Iovöaiol elai 
xo yiyog, diid xfjg FaXaadlxiöog xal Baaavixidog xal x<äv ijtixeiva 

Tov 'loQÖdvov oQiAÖifjLevoi (bie« foU eine ioor(^tiftU(^e Seite feini), 

femer liaer. 30, Itineidij yoQ ndvxeg ol elg Xgiaxov nsni- 
axevxdxeg xijv üegaiav xax^ ixeivo xaiQOv xarcSxriaav, xd nXel- 
cxov iv mXXfj Xivl ndXei xaXov/iiv]] xfjg AexanöXecog xfjg iv 
t4> eiayyeXlq) yeyQa/i/iivrjg, nXrialov xfjg Baxavalag ^ xal Baaavi- 
xidog xc&^ac, to xtfvixavra ixei /ASxavaaxdvxcDv xal ixeiae dia- 
XQiß6vxo)v a^Tcöv, yiyovev ix xoikov 7iQ6q>aaig X(p *Eßloyvi, xal 
äqxexai /iiv xfjv xaxolxrjaiv ix^vv iv KcDxdßfj xivl xd/ifj inl xä 

^) <S>a% ed auc^ (audfc^Ueglic^) griecl^ifc^ ft)re(^enbe Subenc^viften ge- 
geben \^t, ift a priori tt>a^rf(^einli^ unb folgt u. a. auc^ aud ber ^atfad^e, 
bag bod i^ebräer-SXKtngelium im 2. So^r^unbert in grie^if^er ilberfe^ung 
in äg^^ten e^ftiette. Subenc^viften, bie {ic^ gegen bie gto^e 5^r(^e obfc^loffen, 
toaten auger^alb ^aläftinad unb ber 9^a^bar^roioin)en (mit ^udnai^me 
^g9t>tend) fc^on im 2. So^r^unbert aOer <33a^rf^einU(^feit na^ fo tt>enig 
^l^lreic^, bog n>ir fie ^ier nic^t )U beriiclfic^tigen brauc^n. SHe Angabe bed 
i^ieron^mud, bie 9^adaräer fänben ftc^ in allen @^nagogen bed Oriente unter 

ben Sltben (ep. ad August. 112 0. 13: „Quid dicam de Hebionitis, qui 
Christianos esse se simulant? usque hodie per totas orientis synagogas 
inter Judaeos haeresis est, quae dicitur Minaeorum et a Pharisaeis nunc 
usque damnatur, quos vulgo Nazaraeos nunoupant etc.**)^ ift mit gro§er 

Q3orfi(^t aufBun^men unb gen>ig abauf(^n>äc^en. ^uc^ nac^ Snbien = 
eübarobien ober rMlM^t \>cA a^mitifd^e 9^ei(^ ((Sufeb^ h. e. V, 10, 3; 
3ocrat. 1, 19 unb ^^Uoftorg. II, 6) ift bad Subenc^riftentum gekommen, fo- 
)9ie nac^ 9^om, ober bad tooren gen>ig nur unbebeutenbe ®rup^en. 

*) Unter ben in 93atanaea gefunbenen cbriftlic^n Snfc^riften finb aud^ 
Dorconpantinifd^e, f. Ce 93a« unb QBabbington SThr.2145; ober bie ätteffe 
auf eine 5^rc^e {ic^ besie^enbe Snfc^rift bott ift t>om 9.354 au ®t^a[?], ogU 
1. c. gf^r. 2124. 

7* 



100 ®ie Q3erbteitttit0 bei; ^riftlic^n 9^igion. 

jiiißrj rijg Kagyalfi^ ^Agvifi ^ xal *AaToiQd>^, h rfj Baaaviudi x^Q9^f 
d)g 1} iX&ovaa dg i}/*äff yviomg TisQiix^i (er faflt mm, ba§ au^ We 
9la8aräet bort ju fud^en finb). fidri di fwi xal h äXXoig idyaig . . . 

TieQl xrjg xon(y&ealag Kioxdßtüv xal xfjg 'Agaßlag diä nXdxovg 
elQfftai. ®a5U apxp^an., De mens, et pond. 15: i^vCxa yäß 1/j^XXbv 
97 nöhg aXloTcecf^ai ^Tid x&v 'PoD/iaicüv xal iQrj/iovcf^ai nQoexQ^- 
fiaxiadrjaav iTid äyyiXov ndvxeg ol fia^tjxal /iexaax'^vai And 
xrjg nöXemg /isXXoiiaijg äßörj» ändXXva^at, olxiveg fiexavdxnai yevd- 
fABvoi ^rjaav iv UiXXfi xfi TtgoyeyQa/x/jihfi nöXei tUqov xov *Ioß- 
dävov * ij di 7i6Xig ix AexanöXecog Xiyexai elvai, ^qI. enbtti^ (ipip^n*, 
haer. 30, 18: [3)ie ffbioniten] xäg ^/Cac ixovaiv &n6 xe xfjg Baxa- 
viag [tt>a^rfi^eintic^ fo, md)t Naßaxiag] xal Ilaveddog xd nXelaxov, 
Mojaßlxiöög xe xal Kcoxdßcav xfjg iv xfj Baaavixidi yfj iTiineiva 
'AÖQa&v, unb haer. 40, 1 : iv Tß ^ÄQoßlq. iv Kcoxdßrj, ä^ al x&v 
'EßuüvaicDv xe xal Nal^coqaloy» ^ß^m ivijßSavxo. 

Über biefe (Stellen, i^re Quellen (bej. il^re Quelle) unb bie 
geograp^f(^-t>olitif^e (Situation lä^t ftd^ manc^eö fagen unb nod^ 
me^r vermuten*. SKit bem Äoi^aba be« 3uliu« Slfricanu« ift ba« 
oben genannte Äofaba fc^werlid^ ju ibentifisieren'. ^r vmS finb 
bie Angaben wx allem be^l^alb n>ic^tig, n>eil fte bezeugen, ba§ im 
3ufammen^ng mit bem großen ^rieg unb na(^ bemfelben bie palä' 
ftinenfifc^en (tt>eftjorbanif(^en) Subend^riften (nic^t nur bie ierufalemi- 
f^en) größtenteils audgen>anbert ftnb unb ft(^ ioome^mli(^ in ^eUa * 

^) 9^ic^t nad^autpeifen; Gd^mibtte (Subenc^riftl. StKindelien 6.230) 
^ä(t ed fät eine ^ittograp^ie; aber bad ift ein ®en>altftveic^. 

^ ©niöed bei 3übn, fforWungen VI e.270, f. au^ 9^enan, Lea 
^vangiles p. 39 ff. 

^ Sd gibt ein 5ld!ab et S)atok füböftßc^ t>om ^^or (93äbefer, "^alä- 
ftina unb @^rien^ S.^uff. 6.252)^ ober noc^ näbet ))Dn 9^aaaret^ (ettt>a 
3—4 @tunben ndvblic^) fc^nt ein ^tob gelegen )u f^dbtn; ed tmp^lt 
fx^, biefed ^orf für bad t>on Qlfricanud (bei (Sufeb.^ h. e. 1, 7) neben 9^aaaretb 
genannte )u galten (n>enn ed e^fiiett ^at; bie ^omfenf^en Sparten b<tben ed 
ni^t). ^n bad 5lotaba be« (Spip^niud, tt>e{cM int OfttorbanUmb (iegt^ 
ift fd^merftc^ )u benfen (fo ^c^mibtte, a. a. O. @. 234), ba ^fricanud 9^aaa- 
re(^ unb bod anbre ^orf in einem ^tem nennt atö Heimat bet Q3ertt>anbten 
Sefu, bie boc^ ®aliläer n>aren. ^an mug ed olfo für einen SufoQ erfuhren, 
ba§ bie Heimat ber Q3ern>anbten Sefu unb ber Ort im OffiorbanUmb, an 
n>dc^m in fpäterer 3eit aa^lreid^e griffen tooi)nUn, faft gleid^ lauteten. 
— Wß Äuriofität fei öeraeid^net, baß ber SWärt^rer donon, ben bie Cegenbe 
unter ®eciud fe^t, unb ber atö ®ärtner in 9J{agt)bud in ^ampbiti^n lebte 
unb geftorben ift, im Q3er^ör fagt, er ftamme aud 9^aaaretb unb fei ein Q3er« 
nHinbter Sefu (t). ®ebbarbt. Acta Mart. Seleota p. 130). 

*) 5lud ^eOa ftammt iener 91rifto, ber in ber erpen Äälfte be« 2. 3a^r- 
^unbertd ben ^alog 3n>ifci^en bem ^ebraeud (Sbriftianud Safon unb bem 
^(e^anbrinud Subaeud ^a)>idcud t)erfagt b<tt, ber (eiber bid auf tt>enige 
93ruc^ftücCe verloren gegangen ift. Q3iellei(i^t n>ar ^rifto felbft ein aum i^eiben- 
c^riftentum übergegangener geborener 3ube. @ein ®iaIog enbete mit bem 
€iege bc^ Safon. 



^aläfrtna. 101 

in ^eräa (bej. in ber ® ccapoti«), in ^oi^aba in ber 93afamtiä ^ unb 
in ^eröa unb ilmgegenb (ffölef^rien)* niebetflelaffen ^ahttu S^ennt 
St>it>^nind an ber jule^t jitietten @teUe nod^ 93atanäa^ ^anead 
unb ^3Roai>x1xi, fo Iä|t ft^ bo^ nid^t be]^aut>ten, ba^ bie flfic^tenben 
3uben^nften gfeic^ anfangt aud^ in biefe ®egenben getommen ftnb'« 
6ie flotten loor bem S>a^ unb ber 93erfo(gung ber 3uben ^aläfünad, 
mit 9ltdi)t anne^menb^ ba^ fie ed in ben ®rie^enftäbten beö OftenS 
unb auf bem Canbe )tt>at nid^t gut aber beffer ^ben n>ärben atö in 
ber Äeimat. 3)er ^roje§, ber fein 93orft>ieI an ber 3er{i(reuung 

^) 5^oc^aba (5lo(^e — ein beliebter Ortdname) ift ni^t ber ca. 20 ^lo- 
mtUv fübn>eftli^ t>on ®amadcud gelegene Ott S^ötob (f. 93äbeler e. 295. 348 
unb bie 5larte bort), auf melden bie 93e!e^rung bed ^aulud im SO^itteldter 
S9er(egt n>urbe; benn bie n&^eren Q3ef{immungen, bie ^iip^aniu^ gibt, ftimmen 
nic^t. ^od^ciba ift auc^ nic^t ber Ort, t>on bem Sufebiud (n>o^( nac^ Origened) 

im Onomastioon (p. 172) f^reibt: Xmßa, „^ kmiv h Agtaxegq, AafiaoHov". 
ioTi de xai Xmßä xcafirj iv xotg avxois /ugsaiv h ff elaiy 'Eßgüitov ol eis Xqiotw 

maxevaavtBs, 'Eßitovaiöi xaXwfjuyot O^dfelbe bei Äieron.); bcnn biefc« GÜ^oba 
iff (gütige 9J{itteilung t)on gurret) ibentifd^ mit bem te^igen iHbun ndrb- 
ttc^ t>on ^amadcud (beftritten tyon ^^omfen, Looa Sanota @. 116, ber 
ed boc^ mit bem ftibn>eftU^ t>on ^amadcud gelegenen 5^ö!ab ibentift^ieten 
uHU)* ®ie Angaben bed S^ipbaniu^ ftimmen aUe aufammen; aber ber Ort 
ift bid^er nid^t ^^ec su ibentifl)ieren. 3u fud^n ift er jenfeitd, alfo bo^ tt>D^l 
n>eftli(^ t>on ^btaa (®er'at, f. 93äbef er @. 186) unb in ber ®egenb oon $ett 
el-91f(^'ari, n>e(c^ed nic^t rneit norbnorbn>eft(i^ t>on ^er'at Hegt unb n>o^I 
mit 5larnaim-^ftarotb m ibentiftaieren ift (OSäbefer e. 183). 93afanitid 
bea* 93atanöa gehörten a« 3- bed StHp^aniud )u Arabien. 3a^n (9orfi$. I 
6. 330ff.) ift geneigt, S^oc^Kxba t)ie( filblic^ au fuc^n; aber um bad toobt« 
fc^nli^ machen au tonnen, mug er bie genauen Angaben bed Qpipf^rdn^ 
beato>eife(n. ^au Uegt aber fein ®runb t>or, aumal ba €|Hpbaniud haer. 30, 2 
bemerft, er ^e anberdn>o audfübrttc^e topogra^bif^e @tubien über S^o^ba 
mitgeteUt. ^urrer b<tt bie ®üte gehabt mir au fcbreiben: ^i^ofaba, ^ebr. 
QtS^ovaht genannt, ift n>o^l mit 5^raba ca. 8 ^lometer norbn)eftIic^ \>on 
Q3oftra ibentifdS^. ^Uerbingd Uegt ^araba t)on ^ftarot^ ($el ^ftara) unb 
5^arnaim (^fcbur^n im Cebfc^a) aiemli^ n>eit entfernt, öftUc^ unb ffibUcb 
)>on biefen Ortfcbaften. 9ür bie Sbentität fpric^t ber 9^ame. SHe 93eaeici)nung 
üotobe ift im Caufe ber 3eit n)eggefaaen.^. dagegen ^^omfen, a.a.O. 
6. 82, ber i^od^aba a^oifcbcn bem 6ee®eneaaret unb ^arnaim-^ftarot^ fucbt; 
ttHeber anber« ©c^mibtfe, a. a. O. ©. 230ff. Q3gt. Obenan, a. a.O. ©.43f. 

*) Ob bie Überftebelung bort^in fc^on frübe erfolgt ift, ift a^^felb«ft; 
{ie tann auc^ f))äter fallen; idieron^mud ^at in Q3er5a Subenc^riften gefunben 
(De vir. UL 3). 

^ ^e &tt>äbnung t>on 97loabitid ftei^t üielleid^t fc^on unter bem (äEin- 
brud ber ^atfacbe, bag ficb ^auptfä^licb bort bie Slfefaiten (@ampfäer) be- 

fanben, f. haer. 53, 1 : Zafixpalol xives h xfj IJegafy .... Ttigav t^s 'AXvxilg 
ijxiH NexQäg xaXovfiivrjg ^aXdaarjg, h xfj Mtaaßixtdt X^W* ^'?< ^^ x'^f^QQ^^^ 
'Jqv&v xai ijiixeiva h xfj Vxovgalq xal Naßaxixiöi, — Ob bie ©efte ber „^Cra* 

ten^ bie dlemend ^Icj. auerp genannt ^t (Strom. VII, 17, 108), mit ^eräa 
etttKid au tun ^at, n>ie a* ^* i^ort unb SO^aior (Somment. a« 7, 93u(^ ber 
Strom., 1902, p. 354) annebmen, ftebt babin. öientcnö fclbp meint aucb/ 
ber STlamc fomme »on einem Ort ^er. 



ber ietufatemtfci^en ®emetnbe nad^ ber 6tet>]^anuä - 93etfolgung ge« 
fKibt ^at ^af ftc^ ft)äter no(^ einmal tt>tebet^o(t: aa^(rei(^e d^rift- 
(id^e ^e^er l^aben {t(^ im 4* unb 5. Sa^rf^unbert wx ber 6taat^- 
fird^e in bcn Oftcn über ben 3otban geflüchtet. Wit biefe gtu^t« 
Unternehmungen fe^en t)er^ältni^mä§ig Heine 3a^Un unb £eute 
loorau«, bie tt>irtf(^aftK(^ tt>enig au t)erßeren l^atten. 6ie tel^ren un« 
a(fo^ ba^ tt>ir und befd^eibene 93orfteUungen loon ber ^nja^I biefer 
^Sbioniten'' ju machen l^aben^ ©iefelben, loielfad^ gefpatten unb 
8* ?:• au(^ fremben ffinpffen fpäter sugängli^, b^^en in jenen ®egen- 
ben (ängd bed 3orband unb toten SOZeered bid ind 4. Sabri^unbert 
unb tt>eiter no(^ gelebt. Q3on ben 3uben unb Reiben »erfolgt, wn 
ben Äeibencbriften afe b<»ö>^ Suben betrachtet (nac^ S^ationalität 
tmb 6t>rad^e [aramäifd^] n>aren fte \a an6f Suben), frifteten fie 
n>abrfi^einßcb ein traurige^ ®afein. ^ie b^^ti<^tift((i<^en ^ifd^öfe 
— aud^ bie ^aläftina« — unb ßel^rer befamen fte fetten ju ®eft^t. 
® ift merftoürbig, tt>ie »enig j. 95. ffufebiu« t)on ibnen tt>ei§; fogar 
3uftin unb fp&ter ^ieron^mud )oerraten nur eine befd^eibene ^unbe. 
^m meiften l^aben Origene*, feitbem er in Säfarea ^al. tt>eitte, 
unb St>ii)^aniud wn ibnen gett>u^t. Sener ^at und eine 3ab(en« 
ansähe gemalt, bie n>icbtiger ift aU bie 9^oti5 bti 3uftin (^t>o(.1, 53: 

nXßlovaQ xoi>Q ii i^&vtbv x&v 6,n6 ^lovdaloyv xal ZafioQionf Xgi- 
aruxvoig). Cr fi^reibt (Tom. I, 1 in Joh., ed. 95roofe I p. 2f.) 
in be^ug auf bie 144 000 Q3erftege(ten ber 'i2lt>ofa(9t)fe, ed Unnttn 
barunter nid^t geborene 3uben b. b* 3uben(^riften toerftanben fein, 
ba man n>obI bie 93ermutung n>agen bürfe, ba^ ti 
144 000 Subenc^riften überhaupt nx^t gebe. ®iefe Sr- 
t^&gung gibt und bo^ eine gett>iffe 93orfteUung t)on ber 3a^( ber 
Suben^riften in ber erften Äätfte be« 3. Sa^ri^unbert«. 5)a§ Ori» 
gened bie £anbftri(^e gefannt ^at, in benen bie Subenc^riften ^aupU 
f&<^Ii^ \a%m, folgt avii feinen 9^eifen loon (£äfarea na6) 93oftra; 
ebenfo fannte er ben ilmfang ber iubenc^riftUd^en Synagogen in 
^(qpanbrien unb ilnteräg^pten. ^ai aber n>aren bie £>aut)tfi$e. 
SKan barf fx6f in biefem Sufammenl^ange nocb einer anberen Saluten- 
angäbe bei Origene« erinnern. Suftin, feß>ft ßamaritaner »on ©e* 
burt, ^at in ber 'i2lt>o(ogie (1, 26) erjäl^It, ba^ f,faftaUe 6amaritaner, 
aber nur tt>enige avS anberen Q35({em ben (Simon ^agud aU ben 
erften ®ott befemten". Origene« fc^reibt, b^nbert 3a^re fpäter 
(c. Ceb. I, 57): ^®egentt)ärtig beträgt bie Sa^ ber 3ünger be« 
6imon auf ber ganzen Srbe na(^ meiner Meinung ni(^t breiig, 
unb loieUeii^t ift biefe 3iffer f^on au b^<^ gegriffen; e« gibt nur 
anwerft n>enige in ^al&ftina, in bem übrigen $eile ber ^ät aber, 
too er feinen Flamen htxülfmt machen tt>oUte, ift berfelbe lo&Uig mu 

^) ®ie oiel üer^anbelte ^rage nacb bem Q3er^ältnid ber 9^a)atäet unb 
^Moniten barf i^ bier beifeite (äffen. 



^üläftina. 103 

htlannt^." ®ie fimonianifc^e 9JZiffiott«i>e»egung ^at alfo ba« 
jtoeitc 3a]^rf>uttbert if>rer ßyiftenj faum übettebt. 

^e^ren n>ir ^u ^elia-3entfatem jutäd unb ju ben l^eiben- 
i^riftlic^en ©emeinbcn ^at&ftinaö, bie an bie SteKe ber iuben- 
c^riftti^en rüdften. ®er erftc ^eibenc^riftttc^c Q3orfte]^er in 2leßa^ 
tpat gRatcu« (135/6 n. €^rO ^ ®ie ®emetnbe öon ^eßa ift tt>ic bie 
€tabt felbft lange 3ett l^inbutd^ unbebeutenb geblieben» ^ai ge^t 
<iuä bem negatiioen 3eugni^ ber ^r^engefd^ii^te be^ Sufebiud beut- 
Ixtff ^eiDor, mag man au(^ in ^nfc^(ag bringen^ ba§ Sufebiud aH 
^ifc^of loon Cäfarea ber natörttc^e 9liioaIe loon 2lelia »ar* ®ie 
€tabt n>urbe übrigen^ auc^ im firc^lic^en @t>ra(^gebrau(^ „^elia" 
genannt (f j. 95. Sufeb., t. e. II, 12, 3; ©ion^jtu« QWey. 1. c. VII, 5; 
€iifebv ?Katt. ^ol. 1 1 ; boif lommt baneben 3enifatem wx), unb 
barau^ folgt, ba^ aud^ bie ^rc^e bie alU ^tabition ftunäd^ft atö 
abgeriffen betrachtet ^at*. 5)a§ man tro^bem im 2. unb 3* Sa^r« 
l^unbert na^ ben ben 6^^riften l^eiligen Stätten gefuc^t, fte 5* $* ge* 
funben unb befuc^t ^at, ift befannt*. Sine 95ibIiot^ef, bie ber 95ifc^of 

*) 3u öerglcl^cn ift bamit blc fceittc^ nlc^t ebcnfo tt)lc^tl0e Angabe 
bed ^ertuUian 0>e anima 50) über We 6ette be^ 9Jlenattber, blc ebenfaCtö in 
^aUiftina (^amarien) t)orne^mUci^ )u fachen ift. Qv nennt bie 9J{enanbrianer 
„paucissimi" unb fd^reibt: „suspectam faoiam tantam raritatem secunssimi 
et tutissimi sacramenti [ber ^aufe SS'lenanberd] .... cum contra omnes 
iam nationes adscendant in montem domini.** 

^ ^l^ 5^uriofität fei angemerft, bag ^poniud (Somm. ). ido^enUeb, 
Hb. XII p. 252) ben S^^amen ,,^eliü" mit ber ©onne jufammenbringt unb 
i^n in ^C^Opottd^ umUHinbelf, „quae etiam Elyopolis prios est nunoupata, 
quod est civitas solis, de qua lux porrecta est in toto tenebroso corpore 
mundi, de qua sanitatis medicina diffusa est in omnibus membris eode- 
siae**, ufh). 3u beachten ift, baß auc^ bie Tab. Peutingeriana ,3elia capitoL" 
unb bie ,,6itoia^ „Helia L e. lerosolima" fc^^reibt. 

*) ®ie 93ifc^Dfdlifte (meine Chronologie I 6. 220f.) geigt biö 250 lauter 
gried^ifc^-rdmifd^e 9^amen: Süfjianud, ^ubliud, ^^O'la^mud, SuUanud, ®aiud^ 
e^mmacbud, ®aiud, Sulianud, Carito, 9)Zasimud, ^iUntoninud, Q3alend, 
^olic^ianu«, S^^arciffu«, ®iud, ©ermanion, ©orbiud, ^lejanber, ®ann folgen 
S0^a3abaneiS,ß^menäud,3abbad unbidermon, unter benen alfo stt>ei Gt^rer {inb. 

*) TOie unbefannt ber S^^ame ^.Serufalem^ in n>eiten Reifen um 300 
geworben toar, bafür bietet SWart. ^l. 11, 10 ein fc^öne« 93eifpiel. €in 93e- 
fenner ^otte ftd^ t>or bem römifc^en Statthalter ald Q3ürger oon Serufalem 
beaeid^net — er meinte be^ ^immlifc^en. ,,5)er 9^id^ter ober backte an eine 
@tabt auf ber (Srbe unb fuc^te bof)er forgfdltig au erforf^en, n>ad bied für 
eine 6tabt fei, unb tt)o auf ber ^elt fle liege.^ ©elbft tt)enn bie ^netbote 
erfunben fein follte, ift fle bett^eidträftig. i^ieron^mud nennt bad ®ebiet tyon 
Serufalem (ep. 82, 8) „temtorium Aeliense"; auc^ ^^op^iluö ^lej. fpric^)t 
i)on ;,^elia", f. ep. 92 init. 

•) ©n alte« 93eifpiel im 3. 212/3 bei Sufeb., h. e. VI, 11 (Saiejanber 
aud C^at)4)abocien). Q3on ^ier aud mußte fic^ bad ^nfe^en ber jerufalemifc^n 
®emeinbe im Caufe bed 3. 3a^r^. langfam nHeber lieben bea. neu entfielen, 
^er erfte fräftige 93en)ei« hierfür finbet flc^ m. OB. bei Sirmilian bon S^area 



^(ejranber am Anfang be^ 3. 3a^r^unbertö in ^etia ank^tt (Sufeb;^ 
h. e. VI, 20), bejeugt t^eotogifc^e« Qtxthen^. 

®er ^ifd^of loon Säfarea »at, feitbcm fxdf bie SWetropolitatt' 
i^erfaffung au^gebilbet ^atte, Wltttopolxt i^on 69tia-^aUifttina% 
aber ati« Sufebi ^r(^engef(^i(^te ge^t ^ert>br, ba^ ber 93tfc^of t)on 
^elia ni^t nur bie 3tt>ette 6teQe na<^ i^m ^ttt, fonbem loon ^n« 
fang an an ber £eituns ber ^pnobe irgenbn>te mitbeteiligt n>ar; 
aQm&bli^ b^t er i^n fiberftra^tt^ ^ber atö 6i$ ^eologifd^er ®e- 

C^t^pv., ep. 75, 6); et n>irft ber r5mifc^n®emeinbe t>or, bag bort ni^t oOe^ 
fo beobachtet totttt n>ie in ber ierufotemif^en ®emeinbe. SnbefTen borf man 
aud^ biefen 93en>eid noc^ ni^t überfc^ä^n: ^ecoonragenbe captHibocif^e 
C^riften ftanben feit langem f^on mit ^läfiinenflf^en in na^er Q3erbinbung» 
®ev nHrttic^ ^uffc^toung ber ®emeinbe oon Serufalem gehört erft bem 3eit- 
ottcr fura t)or unb nad^ Conftantin an, atö ber 9Wärt^rcr% Äeroen- unb 9^eli- 
quienfult {id^ einbürgerte. Sonftantin f^t bann bad Geinige getan, um 9erU' 
falem in bie ßö^ )u bringen. 

^) ^ir befl^en nur eine n^ic^tige, aber rötfel^afte alte (opuc biefer 
93ibliot^ef in ber abgcriffenen unb parabojen 9^ad^ric^t bed Cod. Ambros. 
H. 150. Inf. saeo. IX. : , jn oommentarüs Viotorini inter plurima haeo etiam 
scripta reperimus: 4nvenima8 in membranis Alexandri episcopi qui fuit in 
Hierusalem quod transscripsit manu sua de exemplaribus apostolorum* *' 

(folgt eine pt&iKx\e ^ronotogie beiS Cebend 3efu); f. )).^obfc^ü^ in ben 
^jten u. Untetf. XI, Äeft 1. 

^ ^ie 93ebeutung (Säfaread batiert ))on ßerobed b. ®r., ber bie @tabt 
grogartig neu erbaut M* ^ier Ratten bie vömifc^en ^roturatoren i^ren 
0i%, unb bed^alb ift Säfarea au^ fivc^ti^e Metropole gen>orben. ,, Judaeae 
oaput" ^t {ie ^acitud genannt (Hist. 11,78); feit Ge^erud ^(e^anber ift {ie 
Metropolis provinciae Syriae Palaestinae. ^ie Gtabt ift ftetd gan^ t)or« 
tt>ieget^ gri^if^z ni^t tübifc^ gen>efen; ba^et tonnten auc^ bie Suben bort 
beim ^udbru^ bed filbif^en ^riegd übertt>d(tigt unb niebergeme^elt n>erben. 
^e ^t>oftelgefc^icbte berichtet, t>a% ber erfte tt>irflic^e ßeibenc^rift in (Säfarea 
gen>onnen n>orben fei, unb bag biefe 93e!ei^rung bie ©runblage ber ßeibeu- 
miffion geworben (c 10) — ber Hauptmann t>on däfarea! 3n ber ©tabt 
ttHir baö Hauptquartier ber unter bem 93efe^l bed ^rofuratorö fte^jenben 
Gruppen. 

*) ®er metropotttane Sufammenfc^luS ift auerft für bie 3eit um 190 
(Oflerftreit) au fonftatieren. (Sufebiud (V, 23) berid^tet, ba§ bamald an ber 
0pi^e ber ilirci^en unb ber 6lpnobe in ^aläftina ^eop^ilud ))on (Säfarea 
unb 9^arcifrud t)on Serufalem geftanben ^aben. 93ei (£rtt>ä^nung bed G^nobal- 
fc^reibend (V, 25) aber f(eQt er ben 9^arciffud t)oran (er unterfc^eibet übrigen^ 
ben 93if^of t>on ^^rud unb ben t)on ^tolemaid, bie aud^ auf ber ©puobe 
antt>efenb untren, beftimmt tyon ben paläftinenftfcl^en; bad ©^reiben ift inter- 
effant, n>eil eiS beiläufig einen ftetigen offiziellen Q3ertebr ber paläftinenfifc^en 
^robinaialtirc^e mit ber ^rc^e ^le^anbriend ermähnt), ^ie leitenben Q3ifcl^öfe 
^aläftina« toavtn bem Origened befreunbet. Sali er 215/6 in Gäfarea tt)ar, 
prebigte er, obgleich Caie, .^auf ^unf<d^ ber 93ifc^öfe'' — ed tt)ar alfo eine 
©buobe t>erfammelt — in ber S^rd^e. ^uf bie 93efcbtt)erbe be« alejanbrinifc^en 
93ifc^)ofd ©emetriu« ^in »erteibigten ber 93ifc^of öon Serufalem ^lejanber 
unb ber t)on Säfarea ^eoctiftud (in biefer 9^ei^enfolge finb {ie genannt) in 
einem gemeinfamen 6c^reiben bie erteilte (frlaubnid (^ufeb., h. e. VI, 19, 
16f.). ^e g>re«blptertt)eif)e bed Origened ju Gäfarca (VI, 23) fc^eint aucft 



le^rfamteit wnb 2lrbeit tt>urbe Cäfarea but^ Origene« ein jweite* 
^jranbrien. ^amp^ifatö, ber bie gro^e ^ibliotbef bafclbft — jur 
SrQftrung ber ^ibel unb jur ffr^attung ber ^erfe be« Origene* — 
gefi^affen^ l^af ben 9lu^m, bie 3:rabi(ionen be« großen Ce^rer^ 
feftgebalten unb bie Arbeit be^ Sufebiud ermögttc^t ju ^hm. 

Über bie ®rö^e ber griec^ifd^en ierufalemif^en ®emeinbe bej. 
ben ^rojentfa^ ber C^riften in ber 6fabt ift un« nid^ö beüannt 
93id 3um Singreifen Q^onftantind tonnten e^ bie ierufalemif^en 
S^riften nic^t burd^fe^en, ba§ ba« ®rab ff^rifti (bie Steüe, bie fte 
bafür l^ielten unb n)o bie Reiben einen 93enuätempet errid^tet ^tttn) 
i^nen überlaffen »urbe (f. Sufeb., Vita Constant. III, 26). ®a« 
Seigt ibre SDta^tlofigteit in ber (Stabt^. 

5)ie 2l»)oftetgefcbi<^te fennt Sbriften au§er in 3crufatem in Sa* 
maria*, ß^bba (©io«poU«), ©aron*, 3op»)e, Slsotu« unb ffäfarea. 
®er Cod. D »erfe^t ben alttn 3ünger namen« QRnafon (2l»)g.21, 16) 
in ein ni(^t genannte« ®orf jioifcben ffäfarea unb 3erufatem. 

3n 9licäa waren bie^ifc^öfe t)on3erufatem,9^eapoli*(6id^em)^ 

auf einer @9nobe f(attgefunben bu baben; (Sufebiud hvüdt ftcb übrigen« febr 

nterftOÜrbig aud: t^v d<a ncdaiarivrjs JiQsaßvtsQiov ;|fc<^odeaAzv «v Kcuaagsüf 
3tQ6s XK&v jfldt imaxihtoty draXa/ißdret. (&nt ^läftineufifcbe 0)^nobe f^ 

man aucb etn>a für ba« 3abr 231/2 anaunebmen: fie entf^ieb^ bad Q3er< 
bammung«urtd( be« ^emetriu« über Origened fei nicbt an^uerfennen (f.idieron.^ 
ep. 33^ 4). ®iDnt>ftud tyon ^le;. fteHt in feinem Q3riefe an 0te^banud (bei 
(Sufeb. VII, 5^ 1) ben 93ifcbof ^beoctiftud t)on (Säfarea t>or ben 93if^of 9^ada- 
bane« t>on ^elia; aber in bem ^^nobalfcbreiben ber großen orientalifcben 
e^^nobe bon ^ntiocbien bom Sabre 268 ((Jufeb. VII, 30, 2) ftebt ber 93ifcbof 
bon 3erufalem \>ov bem cäfareenfif^en, unb auf ber @^nobe bon S>licäa bat 
9]^acariu« bon Serufalem oor ^ufebiud bon G^farea ootiert. (S>ie 93if^ofd- 
Hfte bon (Söfarea bat ^ufebiu« nur bid 190 binaufgefübrt, bie oon Serufalem 
bi« auf Sacobu«; aber tannte (Sufebiud c&fareenfifd^e Q3ifc^dfe oor 190? ^ie 
S^otia bed (Sutbcbiud (f. meine (£brono(. I 6.222), ^emetriu« bon ^le^ 
babe ein 9^unbfcbreiben an 93ictor bon 9^om, 97{a^m(in)u« oon ^ntiocbien 
unb an ,,®abiu«^' (®aiu«?) oon Serufalem gerietet, laffe icb al« unauberläfftg 
beifeite. 

®ie Q3ibUotbe!, beren 6^ä^e in ^fcbriften und no^ f)eute augute 
fommen, to>urbe bon ben Arabern i. 3. 653 ^erftört. 

*) 3n (Säfarea fcbeint bie cbriftlicbe ®emeinbe ft&rfer getoefen su fein 
(f. u.); nacb bem 93eri(bt be« Gocrate« (III, 23), ber auf ^ufebiu« )urüdfgebt, 
bat ^orbbbriud, ber \pättct 9^eupIafonifer, oon G^briften in (£äfarea Gebläge 
befommen. 

•) ^ucb in famaritanifcben ©örfern, f. ^poftelgef^. 8, 25. 

*) ®ie ^poftelgefcbicbte (9, 35) fcbeint unter Garon eine ®rub^ bon 
Ortfcboften su berfteben. 

') Q3on bier ftammte Suffin, ber Apologet. Über einen eigentümUcben 
Äult in biefer 6tabt bericbtet Si)ibbaniu« (haer. 78,24): ^aiae ol htixtoQiot 

reXovaiv tlg ayofia tijg xÖQtfs, dtj^ev ix 7iQ0<pdoe(og tilg ^vyaxQog ^kfpöae . • . xal 
toJi ^noTtffiivoig xovio ydyovev eig ßXdßtjv stSioioXaiQeiag xal xsvoXaxQBiag, 

Haer. 80, 1 toei^ er no^ etUKid oon 6i^em, n>ad auffaüenb gen^efen fein 

mu§, JU bericbten: dXXd xai U^ooevxfjg rdnog h Zixifioig, h rf) vvv xaXovftevj^ 



106 ®ic Q3crbreitung bcr c^riftlic^cn ^i^cUgion. 

©ebafte (©amaria) S däfatea^ ®abara, ^löcalon, 9^icoj)ott«, Samnia 
(3«bne), Slcut^cropolt«, SJZartmianopoU«, 3eric^o, ©abulon, C^bba^ 
^5otuä, Qcpff^opolxir ®aja^ ^i(a unb Sapttoßad antt>efenb^* dbnften 
(bocb f^r einlebte Ortfcbaften nur Qani fpärßd^e) ftnb au^etbem 
tto^ bejeugt ober ju etfc^ße^cn — loon bcn ^feiiboclementincn \tfyt 
%6) ab — für 6i^ar C2l«!cr), gSet^Ie^em, ^Satanäa bei ffäfarca*, 
^nim, Sattir unb ^bSno* ^ifcböfe öon Äirc^en, bie nigiS loon 
Serufatcm gelegen tt>aren, »erben ffufeb., h. e. VI, 11, 3 ertt>äbnt 
unb 5tt>ar für bai 3a^r 212/3; xoxx tt>iffen aber nicbt, toelcbe gemeint 
finb» ffbenfo tt>erben SKart. ^al. 1, 3 äQxovrBQ r&v imxcoelojv 
ixxXrjat&v (b.i). ^rc^en in ber 9^acbbarfc^aft loon ffäfarea) er- 
n)äbnt bie in Cäfarea SK&rtprer unter ©ioctetian geworben finb; 
bie Orte finb aber leiber ni(^t genannt, llnbefannt ift aud^ bie ®e- 
meinbe beg marcionitifd^en ^ifcbof« ^icUpxvii^ ber in ber 93er« 
folgung be« 5)a8a SW&rtprer geworben ift (fiufebv SRart* ^al 10, 1); 
ebenfott>enig tt>iffen tt>ir, tt>obin ber öon (&pxp^an\ni (haer. 63, 2) 
genannte ^ifc^of — iv noXei /uxgä rfjg ilaXcucnivrjg — gehört; 
er ^attt nod^ bie gro^e QSerfolgungäjeit erlebt, benn er n>irb au^- 
brüdlicb ate Äonfeffor bejeic^net*. 

5)ie gro^e SWel^rjabt ber Ortfi^aften ^at&ftinaö, in benen tt)ir 
C^riften, bej. 93if(^öfe nac^tt>eifen fönnen, fmb bie ®riecbenftäbte, 
unb in ber griec^ifd^en 93et>5(ferung fanb ba^ S^riftentum in ^atS- 

NecaröXei i^co xifg 3t6lßoi>g, iv xfj nediodt, <&g ojto atj^teicov ovo, ^eatgae^S^c, ovx€i>s 
iv aigt xai cU^gitp i6nrp iati xaraaxevaa&Bis vsio x&v 2afiaQ$iT&v n6via xa x&¥ 

'lovSaiQIV fAlfAOVf*€VOl, 

^) ®ie Gubffriptioneivbed 9^icänumd ((Selber, £>ilgenfe(b unb Sun% 
1898 6. LX) bieten bie boppelte (Eintragung: MoQivog ^eßaaxrjvög unb IhSaydc 
JSeßam^s. (od^toavl^, 3ur ©efc^. be« ^t^naftu« VI e. 286, meint, bog bie 
0tabt unb i^r Canbbesirf )n>ei ®emeinben bilbeten. ^ad ift in ber $at nxi^r- 
fc^nUci^. 

«) ffür einige biefer etäbte ftnb 93ifc^öfe bcj. C^riften aud^ burc^ 
^lejanber öon ^le^anbrien (bei ^t^anaf.. De synod. 17 unb bei ^ip^n. 
haer. 69, 4), fott)ie burd^ (f ufebiu« (De mart. Palaest.) bejeugt. — 3m 3. 359 
nnir auf ber G^nobe au 0eleucia ein 93ifci^of SUfdud bon ^ioctetianupoUd 
anwefenb. ^a^ Äicrocled 6t)nccb. 719, 2 gab e« eine fold^e ©tabt in Palae- 
ßtina prima, fie ift aber bid^er nic^t ibentipaicrt (f. ^^omfen, a. a. O. 6. 55). 

^ ^93atanaea bei ^farea {ann mit ^^irbet 93et^&n (3btHn) ibentifd^ 
fein; ed ift bad eine ^^uinenfteUe, fübUc^ ))on 3eita unb tt>eft(ic^ \>m "^ttil 
gelegen im ©ebiet öon ©aron, ca. 4 ©tunbcn oftfüböftlic^ tjon däfarea. ^iefe 
Sbentiftfation fc^eint mir aUerbingd problematifdi». lieber n>äre mir^ id^ f^tU 
bie .^Itt>affer t>on 93aetoanaea (Q3atanaea) entb^en fönnen"^ [^urrer].. 
^uf ber ®ut^e-<tfif(^erfc^n 5larte (f. aud^ bie ^^omfend) ift 93atanaea 
[= 'Anin] genau öftlic^^ t>on Cäfarea öeraeidf^net. ^iefe ©tabt tt>ar ber ©eburtd- 
ort bed ^orp^^riud; benn bie Canbfd^aft am Sauran fommt ni^t tt>o^t in 
93etrac^)t. 

^ie iuUanifc^e 93erfolgungd^t n)irb« fd^n^erUd^ gemeint fein, ba ber 
93ifd^of um 370 bereit« geftorben tt>ar unb itoax nad^ einer längeren ^Regierung. 



fttina feit ben ^agen Äabrian* öome^mUi^ feine ^efenner. S^ei^men 
tPir ^ittju, baft e« in Liberia« — neben Sabne (3amnia) unb £t)bba 
(®io«j)oU«), bem Syanpt^^ ber rabbinif^en (Sete^rfamfeit ^ — , ®io- 
cäfatea {(S>tppi)oni), ^lajaret^ (nad^bem bie 93ertt>anbten 3efu 
Derftorben waren) unb Capernaum*, bi« fxöf Conftantin ^atäftina« 
bemächtigte, überhaupt feine ©Triften gegeben ^at^ (bie Sbtiften, 
bie in ber frül^eften Seit bort gett>o^nt Ratten, tt>aten t)on ben fanati« 
f(^en 3uben t)ertrieben »orben), unb ba§ fie fübtic^ loon Serufalem 
in bem tt>eitf)in fic^ erftredenben ®ebiet ganj fj)&rUc^ tt>aren*, fo 
fann man t)on einer ffl^riftianifierung ^aläftina« öor Conftantin 
nic^t ft>rec^en. ^ai platte £atib n>ar (n)emge ^u^na^men abgered^* 
net) jübif^, unb in ben jübifc^en ©täbten unb Ortfd^aften tt>urben 
€^riften nur ungern ober ühtv^aupt nxöft gebulbet — in 5)ioc&farea 
tt>aren bie 3uben nod) unter ffonftantiu« fo jaf^treic^, ba§ fte einen 

*) über bie jüblfc^en Gd^ulen in Sabne („une sorte de petite Jerusalem 
resuscit^") unb C^bba f. 9^enan, Les ^vangiles p. 19ff. 

*) ^ber, bag ed anfangt in Sapernaum eine iitbend^riftUc^e ®emeinbe 
gegeben bat^ ift a priori nnt^rfc^einlic^ unb tt>irb burc^ eine GteUe im ferufotemi- 
f(^en ^almub beftätigt. 

') ^ied folgt noc^ nid^t aud Spip^aniud haer. 30, 4; benn bie bem 
Sofepb ^on Sonftantin erteilte ^laubnid, bott 5^rci^en )u bauen^ (önnte 
umgefe^tt für bort tt>o^nenbe griffen fpred^en. ^Uein haer. 30, 11 ^ei§t ed, 
3ofet)^ud ^e {Id^ nur eine ®nabe erbeten, nämtt^ bag er in ben @t^ten 
unb ©örfern ber Suben in ^aläftina 5^irc^n bauen bürfe, «V^ ns ovdinoi$ 

taxvotv otxodofi^oai ifcxXtjaÜK, dta x6 fi^T8''EXlijva, /i^xs SafAaQsixijy, fn^te 
XQiOJtavdy fiioor avx&v slvai' xovxo de fidXiaxa h Tiß$Qiddi xal iy 
AioxcuaoQsüj^f xfj xal Ssxfpovgiv , xat ey Na^agh xai h Kaq^egvaovfi (pvXdaoexat 
stag' alxoTg xof) ftri slvai xtva aXXov i^rovs. ^em tt>iberfpric^t nid^t, bag 

S^))^aniud felbft (haer. 30, 4) in beaug auf bie oorconftantinifc^ 3eit bon 
einem Moxwkk nXtjai6x<oQos xfjg Tißegicov &v fprid^t; benn berfelbe tt>ar 
eben nic^t Q3if^of oon ^iberiad. — O^ein ifibifc^e Ortfc^ften mug ed aa^Ivei^ 
in ^al&ftina gegeben baben; Origen. inMatth. XVI^ 17, 1 n>irb Q3^t>^ge 
at« ©orf ber {übif^en ^rieftet beaei^net. SWort. ^al. 6.61 (Q3iolet, 1. o.) 
lieft man: ;^3n ^aUiftina gab ed nun eine oolfrei^e 6tabt, beren ^nn>o^ner 
fämtttc^ Suben {inb, aramäifc^ Cub, grie(^ifc^ ^ocäfarea genannt^ 9lo^ 
im 3. 373 n>ar bie Gtobt gan) bon 3uben bemo^nt, f. ben 93tief bed alejranbrini« 
fc^n 93if^ofd ^etrud II. an bie aud ^(e^anbrien oon Q3alend e^Herten 
i^teriler bei S^cunbud oon ioermiane. Pro defens. trium capp. 11, 2. — 
<S)ag ber 9^abbi Sliefer einen 6c^üler Sefu, ST^amend 3atob oon i^t>^r 
<Sedania (f. Aboda sara 16^ 17» unb Midrasch rabba ju Äo^tetl,8, Ogl. 
Äenncde, 9^U^e ^potrtjp^en I ©. 68f.) auf ber oberen ©trage öon 
6eppborid getroffen ^at, ift tt>o^( ein b(o§er SufoK. 

*) Aber ^uöna^men (^nim unb Sattir) (• u. — ©ö^nbicnft in SWamre 
Vita Const. III, 51— 53. Gonftantin lägt bort eine 5«rd^e bauen, ^a« bort 
im 6ommer gefeierte ^ft, an bem fic^ QJ^riften, Reiben unb 3uben beteiligten, 
^ ©ojomenud (h. e. II, 4) gefd^ilbert. ©aju (Jufebiu«, 3>emonftr. V,9,7: 

elaixi xai r^ naga xois nltjatoxcogoig (9)Zamre) <os ar ^eTog 6 x6nog sk xi/Atjv 
x&y avx&di t4> 'Aßgaäfi inKpavivxiov ^Qijaxevexat , xai ^ecogeixai ye slg devQo 
diafAtvcvaa ^ xtQißiy&og. 



108 ^ie Q3erbreitung bcr c^riftttc^en QRcttglon. 

2lufftant) unternahmen (©ocrat, h. e. II, 33); ^^eoboret (h. e. IV, 19) 
nennt fte (für bie Seit bti 93ateng) bie öon ben ^riftudmörberifd^en 
3uben bewohnte Stabt — ; in ben l^ellenifi^en ©täbten allein tt>aren 
fte ju finben* Slber au(^ in blefen n>aren fie — Säfarea ift loietteid^t 
airöjune^men, (• o. — tA6ft fe^r iäfylxtxdif, unb einige gro^e ^eib« 
nifi^e 6täbte mit alten £>eiligtümem, t>ox allem bie ber t>biliftäifci^en 
5^üfte, festen if^nen einen f^roffen ^iberftanb entgegen unb bulbeten 
fte nic^t. 6o refibierte in ®aia felbft fein d^riftli^er 95ifi^of; ba* 
folgt mit Sid^erl^eit avA fiufeb., h. e. VIII, 13, tt>o ein (Siltoanu^ 
ate 93if(^of ^ber Äird^en um (Sa^a" (ögL^Äart. ^al. 13, 4: &c 

rfjg Fal^altüv inlaxonoQ ÖQfub/^evog ZiXß.) j. 3. ber großen 93er» 

fo^ung bejeic^net ift. Öx^t nac^ 325 ift loon (£onftantin ba^ ^r(9^en« 
tt>efen in ber jä^ b^ibnifc^en Stabt mit @en>alt organisiert n>orbea 
(f. Vita Constant. IV, 38); Slöclepaö, ber in 9licäa jugegen tt)ar 
(iDgl. ffpip^ön. haer. 69, 4), ift fomit junä^^ft au^ nur 93ifd^of ber 
^rd^en um (Saja gewefen^ ©n Heiner (geheimer?) ^riftlid^er 
Äonioentifel ift atterbing« f^^on für bie 93erfoIgung«jeit (nac^ ßufeb.^ 
2Rart. ^aU 8, 4 unb 3, 1) in ber 6tabt felbft anjune^men«. 

®ie paläftinenftf(^-grie(^if(^e ff^tiftenbeit mit i^ren 93if^öfen 
grat)itierte ft&rler nac^ ^lejranbrien aÜ naö) ^ntioc^ien unb bem 
9lorben (f. oben au ffufeb., h. e. V, 25) unb ift auci^ geiftig öon 
^llejanbrien in unferer ^eriobe abb&ngig; e^ ergab fid^ bai looa 
felbft aud ibrem rein ober bod^ faft rein gried^ifc^en ^^axatttt\ 
©iefer gebt fcblagenb ani ben Flamen ber SRärtprer, bie Sufebiud 
in ber 2lbbanbtung De mart. Palaest. aufjäblt, ^ttDov; jübifcbe 9iametr 
ober fprifdbe finb in bem Äataloge ganj feiten (bocb t)gl. man j. 93. 

^) 3u biefen ®emeinben geborte gen>ig bie ^afenftabt ®a)ad ^afuma. 
^nbere 6täbte unb 6täbt^en um ®o^a tparen aber nocb gans ^eibnifc^. 
©0 ex^äW ©oaomcnu« (V, 15), bag fein ©rogoater nebft <ffamiUe bie erftcn 
den)€fen feien, meiere au ^et^clia (= 93atb^Uon, f. ^^o mfen, a. «• 0. 6, 30f.) 

aum ^riftentum übergetreten feien, xcaftu raCaiq. nolvar^gcj^tp xe ovan xal 
hgä ^X^^ti cLQxcuönju xai xaraaxevß aefiva xoXg xatoixovoi, xai fAoXiota to 

ITdvdsov, ®aß auger Äeiben auc^ Suben an bem Ort n)of)nten, erifäbrt man 
beilöuftg. 

^ eine Cbtiftin trjg FaCaitov xfOQos gjlart. g>al. 8, 8. 

^) ^a% in ben paläftinenftfc^en 6eeftäbten bad ^riftentum tt>eniger in 
ber alten ein^eimifd^en Q3eD5Iferund atö in ber flottierenben au fucben {% 
bafür bietet ^ufeb., ^avt. ^<d. 3, 3 einen ^nbalt. 6ec^d Triften in ®a)a 
melbeten fid^ frein>inig bei bem Statthalter )um ^ierfampf : ,,ber eine wn 
ibnen, aud ^ontud gebürtig, ^ieg ^imolaud, ber anbere, aud ^ripolid in 
^bi^ni)ien, ^ion^ftud; ber britte toax Gubbiaton ber 5^rcl^e in ^iodpolid 
unb bieg 9^omulud; auger biefen an>ei ^g^ptier, ^aefid unb ^le^nber,. 
unb ein anberer mit biefem gleichnamiger ^tUle^anber aud ® aaa^. ^S)ie90^ärt)^rer 
in Cäfarea ftnb faft fämtlid) nicbt 93ürger ber ©tabt. — ®ie 93eaie^ungen 
^aläftinad (Säfaread) au ^le^anbrien n^urben burc^ Origened unb feine 
^iffenfcbaften noc^) tjerftärft. saud^ b<^ren tt>ir, bag 'lafricanu« auö Smmau« 
nacb ^le^anbrien gegangen ift, um ben Seraclad au b^ren, ufn>. 



^aläfWna- 109 

Sehinai avai &t\it^txopolxi unb bai ^ei6 Qxmatifai ani Scpt^o» 
poia, SKart ^aL 9, 5* 6)K 

®te eben genannte Slbf^anbtung be« Cufebiu* bietet teiber für 
bie pal&ftinenjtfd^e Äird^e t)iet »eniger anfd^auUd^e« ober ftatiftifd^e« 
SWateriat, afö man ertparten fottte* 9lur fo met tä^t ft(^ bef^aupten, 
ba§ au* bent, n>a« fte enthält, ber ©d^lu^ t>tx\t&xtt n>trb, ba^ bie 
©Triften au(^ in ben ^eltenifd^en ©täbten ^atäftina« — unb nur 
^e fontmen für Cufebiu* in 95etra(^t — j, 3. ber großen 93erfotgung 
nid^t febr ja^treid^ gett>efen fein fönnen. ®iefer ©d^lu§ tt>irb burc^ 
ba« beftätigt, toai tt>ir au« ber ®efc^ic^te be« C^riftentunt« in ^atS* 
ffina, wx aQem au* ber ®efc^ici^te be* Sb^ftentum* an ber pb^^if^^i* 
fd^en Äüfte, im 4. 3abr|>unbert erfahren ^. ®er 93erfud^ donftantin« 
unb feiner 9la(^fotger, ba* Cbriftentum in ^atöftina n>irHi(^ l^eimifd^ 
ju machen, ift nid^t gegtüdtt. QBobl »urben jaf^treic^e Äiri^en unb 
^aptUtn an alten b^ttigen (St&tttn unb an tjermeinttid^en Srinne* 
rung^ft&tten fon>ie bei SKärtprergräbem* gebaut; Scharen t)on 
SD?8n(^en ftebetten f\6) an, unb QBattfabrer famen ju ^aufenben; 
aber eine n>irHi(^e (Ebnftianifierung tt>urbe nxä)t erreicht — am tt>enig- 
ften in ben ftolaen ©täbten an ber fübtt>eftli(^en Äüfte: ®aia unb 
^ap^xa toaxtn nod^ um 400 »efenttid^ f^eibnifd^e ©tSbte, ^an t)er« 
gteid^e ©ojom.VlI, 15 unb bie Vita Porphyrii be« SKarcu« (edit. 
^tuhn. 1895). i5ier ift berid^tet, ba§ nur ganj »enige (E^riften in 
®aia t)orbanben waren, beöor ^oxpif\)xxni fein 2lmt anttat (wx 
394), n&mtid^ nur 127*; aud^ Dörfer bei ber ©tabt »aren nod^ 
ganj ^dbnx^ä)^. Sene Eingabe ,,127" ift für nni foftbar: jte lebrt 
und, ba§ .n>ir in bejug auf bai (Ebnftentum an ber i>bißi*ä^f<^^« 
Äüfte für bie um 100 Sabre jurüdHiegenbe Seit unfere 93orfteQungen 
auf ba« geringfte SWa§ befd^ränfen muffen. ^Sejeid^nenb ift e« aucb, 

^) *2llttcftamcnfU^c 9^amen i>ett>eifen — »enigftend feit bem (£nbe be« 
3. Sobrbunbertd — no^ nl^t iübif^ Äcrtunft; »gl. gjlart. g>al, 11, 7f.: 
^^tö ^nttport ^örte ber Gtattbalter ftatt bed eigentlichen 9^amend ben eine* 
^opbeten. ^ed tarn ober bo^er, n>eU fle an ber GteQe ber t)on ben Altern 
i()nen (beigelegten, t>on ®ö$en entlehnten 91amen 9^amen n>ie (Slia*, Seremiad, 
3efaiad, Samuel unb Daniel angenommen batten''. 

*) 6. einige ®aten i>ei 03. 6c^ ul^e, (Befd^. bed Untergang^ bed griec^ifcb- 
römifc^en Äeibentumö (1892) II ©. 240ff., ogl. oor ollem bie „Peregrinatio 
Silviae" (ed. ©amutini 1887). 

*) 6. bie tt)i(*tige eteUe SKart. ^al. e. 102 (03 i ölet). 

*) Vita Porph. p. 12, 1 : ot tot« ^rsg Kgiariavoi, 6Xiyoi xal svoQti^fjirjxoi 

Ti7;irava»T«ff (cf. p. 74, 15). P. 20, 2 tt>irb bemertt, bag ^orpb^riud in einem 
5c^x SU ben oorbanbenen 127 Triften 105 bin^ugefügt bobe. 90^an t>gl. bie 
folgenben Soblen (p. 29, 10 n>erben 60 genannt, p. 52, 1 finb ed 39; bann 
folgt p. 61, 16 ein 3abr mit 300 93e!ebtten „xai ef ixsivov xad^ ixaaxov hos 

av^riaiv ijteöixe^o tä XQiojiav&v**), 

•) Vita Porpb. p. 16,7: nltjatov FdCrjg xtofim tvyxotvovai naga ri^v Sdov 
ahivss vTzaQXOvaiv rfjg BldalofiaviaQ. 



110 ^ie Q3etbrcitun0 bet ci^riftUc^en Q^eligion. 

ba§ bic Äird^e in ber (Ztabt, »ctd^c ^ckpai, bcr ^Sifd^of j» 3. ber 
großen QSerfotgung unb (Eonftantin«, gebaut ^at (alfo balb naä) 325)r 
„bk alte Äir(^e" bei§t (©. 18,6); c^riftlt(^e ^autt>erte wv 325 gab 
ti alfo in ©aja nid^t. SUuä) Ql^calon ^atte nod^ im 4* Saf^r^unbert 
eine fef^r ftarfe ^eibnifi^e 95et)ößerung^, tt>ie ©iocäfarea (f o*) eine 
übermäd^tige jübifc^e^. ®ie i5afenftabt 2lntbebon n>ar j» 3. 3ußan« 
nod^ ganj ^eibnif(^'* 

3ci^ gebe nun im folgenben eine ßifte ber Stäbte unb Ort- 
fd^aften, in benen C^riften t>ox 325 nad^weidbar ftnb*, nebft ganj 
für Jen ^emerlungen: 

Serufatem (ju 9^icäa tjertreten [^ifd^of SWacariu«] ; ,^rd^en 
um Serufatem'' für ba« 3a^r 212/3 bei «ufeb., h. e. VI, 11,3); 
93ifci^ofälifte f* o. ©• 103» ^^btn ben ja^^lreid^en ©pnagogen 
(eufebv ®emonftr,VI, 13, 5) gab e« (^rifttic^e ^Setplä^e, bie 
befonber« t)on ben f(^on im 3. 3abrf>unbert avi bem ganjen 9?eid^ 
naä) Serufatem ftrömenben ^riftUd^en pilgern (1. o. VI, 18, 23) 
aufgefud^t »urben. ®ie 93etptä$e Joerme^rten ftd^ ind Hngemeffene 
im 4» Sa^r^unbert (f. i5ieron., ep. 46, 11: „tanta in ipsa urbe 
oiationum loca, ut ad peragrandum dies sufficere non possit'^). 
©peaieö t)on ®et^femane (Ötberg^grotte) fagt Sufebiu« (Onomast. 

p. 74): iv ^ xal vvv rag eix^^ o^ nunol tioisut^cci anovödCovaivK 

®a§ Serufatem fd^on im 3. Sabr^unbert ber gro^e QBaöfai^rtÄort 
ber C^riften tt>ar (alfo nid^t erft feit Conftantin), bejeugen Origene* 
unb iDieronpmug®. £lber fd^i^matif^e ,,SWärt9rerfir^en", tt>el(^e 

*) ©oaomcnu^ f^ric^t (V, 15) öon d^riften in 91«calon, bei benen fein 
®rogt)ater ^oc^angefe^en n>ar; boc^ bad beaie^t ftc^ auf bie gtoeite ioölfte be^ 
4. Sabr^unbcrt^. 

^ @. (Soctat./ h. e. 11^ 33 : oi iv Aioxaiaagelq. rtjg UaXaiauvrjg Uovdaloi xarä 
*P(OfJialwv Sjtka avxfjgav xal negi t<wg xönovg ixeivovs xathßexov' dXXä xovxovg 
fiev rdXXog 6 xal Kcovaramoe, Sv xalaoQa xataatrjaag 6 ßaatXevg stg xijv icpav 
i^ajteoxeiXsv, Svvafjiiv djtoaxsiXag xaxijycDviaaxo xal xvjv sidhv avx&v AioxaiooQstav 
sig idaipog xixxsvex'&fivai ixiXevoev. 

•) (3, (3080m. V, 9: nagankriolmg [n)ic ©aja] xtfvixavxa x^ 'EXXrjviofi^ 
Xaigovaa xal negl xrjv ^eganelav xwv ^oavcav ijtxotffjiivri, 

*) ®ie ^eibcnci^riftlic^en (Semeinben »aren, jumal im 2, Sa^r^unbert, 
gen>ig aum größten ^eil fe^r flein; ftanben {ie boci^ überall in ^aldftina unter 
bem S)oppeIfeuer ber 3uben unb Äeiben unb ebne QSesiebungen gu ben 3uben» 
cbriften. "5oteenbe Q3cffimmun0 ber fog. äg^^tifcben ^rcbenorbnung ift 
ftbtoerlicb auf ^g^^ten, fonbern auf ^aläftina ober G^rien )U belieben (^;te 

unb ilnterf. II, 5 (3. 7 f.): 'Eäv SXiyavÖQia vndQXTI ^a< fifinov stXrj'&og xvyx^^ 
x&v öwafAivcov y>ri<pioaadai nsgl htiaxdnov ivxog i^ ävdQ&v, dg xag jiXijaiov 
ixxXfjoCagf Sjtov xvyxavei sismjyvia, yQa<ph(ooav xxX. 

*) ^agu i5ieron.: „nunc ecclesia desuper aedifioata est." — Q3om 
3:eicbe Q3etbedba (er fagt in belannter Q3ertt>ecbflung 93et^faiba) »in ^ertuUian, 
Adv. lud. 13 n>iffen, „valetudines ab Israel curare desiit deinde". 

') idieron., ep. 46, 9: „Longum est nunc ab ascensu domini[?] usque 
ad praesentem diem per singulas aetates currere, qui episcoporum, qui 



9Reletiu« in 2letia, (Slmt^txopolxi unb ®aja grünbete, f. ^pxpi)an., 
haer. 68,3 (t>QU o. 6.84f.)» — ®ne OScrbinbung bcö jerufatetnifci^en 
95i«tum« mit ber aleyanbrinifd^en t^eologifc^en QBiffenfc^aft |>at 
2ltcyanber, 93if^of t)on Serufatem unb ©tiftcr bcr ^ibtiot^ef 
bafetbft, begrünbet^, unb biefc QSerbinbung ift hxi jum €nbe be* 
4. 3a:^t:^unberf« (tt>cnn anä) mit Hnterbre^ungen) bebeutfam ge- 
blieben; aber aud^ nod^ in ber ^otgejeit i^ahtn paläffinenjtfi^e 
Älöfter ben 3ufantnten$ang mit ber ^iffenfc^aft be« Origene* 
bewahrt. 

S^ajaret^ (Sutiu* 51fricanud : 93ertpanbte Sefu bort, aber 
f|)äter ifat e« eine lange Seit f^inburd^ feine C^riften me^r bort 
gegeben)* 

(Eäfarea (urfprünglic^ ©tratondturm) *, ber befte i5afen an 
ber ^fte, »o^l bie größte ßeUenenftabt ^aläftina«, boc^ fehlte 
e« nic^t an ja^lreic^en 3uben (2lt)oftetgefd^. 10); ^Sifi^öfe feit 190 
nac^tt>ei«bar, nämtic^ ?:^eop^itu« (um 190; Sufeb^V, 22* 25), 
3:^eoctiftu« (j. 3. ber Ärift« be« Origeneö in 2llejanbrien unb 
aud^ nod^ j. 3. ber antiod^enifd^en ©pnobe in ©ad^en 9lot)atiand 
unb be« römifc^en ^Sif^ofS ©tep^anu«, €ufeb. VI, 19, 17;VI, 46, 3 
\ffxtx ^ei^t er aU SKetropoUt ,,.g5ifc^of in ^aläftina"] ; VII, 5, 1 ; 
ob er ber unmittelbare 9lad^foIger bei ^eop^ilud gen>efen ift, 
tt>iffen n>ir nid^t), ®omnu« (na^ gufeb.VII, 14 i^at er nur furj 
regiert; er ift j. 3. be« ©attiemrö 9la^fotger be« ^^eoctiftu« ge- 
worben), ^^eotecnud (9^a(^fotger be« vorigen unter ®atlienu«, 
nimmt an ben ©^noben gegen ^autu« t>on Slntiod^ien teit, Sufeb. 
VII, 14* 28. 30; VII, 32, 2L 24), <aga»>iu« (€ufeb.VII, 32, 24). 
3)er ^eunb be« Origene« Slmbrojtu* n>ar ^iafon, ^rotoctetu« 
^re^bpter ju Cäfarea (f. Orig*, Exhort. ad mart.), 9?omanud 
n>ar ®iafon unb ffyorjift in einem ber 3)örfer in ber Umgegenb 
(QSiolet, gWart., ^al S. 11). Äat^otifc^e e^riften (unb eine 
marcionitifd^e ^au), bie loom £anbe ani ber Kmgegenb Säfaread 
ftammten, »urben unter gSalerian SWärtprer (f. Sufeb., h. e. 



martyram, qui eloquentium in dootrina ecclesiastica virorum Hierosolyma 
venerinty putantes se minus religionis, minus habere scientiae nee summam» 
nt dioitur, manum aeoepisse virtutum, nisi in Ulis Christum adorassent 
locis, in quibus primum evangelium de patibulo ooruscaverat." @. bogu 
bie ^uf5&^(ung in o. 10. 

6. feinen 93rlef an Origene« (bd Gufeb., h. e. VI, 14,8): tovjo xai 

^iXfffia &eod , <&( oTdae, yiyovev, tva rj öbto n^oyivu^ ^fiVv fpikia fUvjj &avXog, 
fiäXXov Sk ^EQfioxiQa § xod ßsßcuoriQa. najigag yog tofisv tovg jnaxagiovs ixeivove 
tws ngoodevoavias , ^Qog oOs fitj* SXiyov iaöfur&a, Ildntuvov x^ fULxdgior ms 
dhj^wg xai xvgiov, xai xoy hgov KXrifJisvxa xvgi6v fiov yev6f*evor xai wtpe- 
X^aarti fie, 

■) ^a^ ^acituÄ „ludaeae caput", feit Q3efpaiian römifc^e 5^olonic, 
iebo<^ o^ne bad toode ins italicum; feit ^(e^anber Qtocxn^ „metropolis", 
be). auf ben ^O'^ün^en: „Metropolis provinciae Syriae Palaestinae". 



112 ^^ Q3erbreltuttö ber c^riftlic^en Oleligion. 

VII, 12). eonc. 9lic. [93iWof eufebitö]. 9lac^ ber Ecgenbc 
ift ber Söttner 3ac(^ätrö ber erfte 95ifd^of Joon C&farea getoefen, 
ali erffer ?iRärtt;)rer gitt ^rofop. — ,^x6)m bei Cäfarea'' au(^ 
SKtart, ^aL 1, 3* fiier i)attt hai Cf^riftentum feinen Aalt in 
^atäftina* 2lu(^ bie ^eibnif(^e 95et)öKerung f(^eint i^nt um bad 
3. 300 geneigt gen>efen ju fein^. SOlan jeigte im 4. 3a^r^unbert 
bai in eine ^iri^e umgebaute S>a\xi bei ßauptmannd 6!omeUuä 

„et Philipp! aediculas et cubicula quattuor viiginum piophetarum'' 
(ÄieroUv ep. 108, 8). ®er ^ilger t)on 93orbeauy (ann. 333) t)er* 
jei^net „balneus Comelii". SH\i6) fein ®rab tt>urbe gejeigt** 

©amaria-Sebafte, t)or^errf(^enb f^eibnifc^, römif(|e Äotonie 
unter ©eptimiu« ©etjeru«, na^m im 3* 3a^rf>unbert fel^r ab, nad) 
€ufebiu« nur no^ ein ©täbtd^en; ©emonftr. VII, 1, 100: ZafioQsla 

TtöXig rrjg IlaXaunlvrjg, ijv Zeßaarrjv ol xad* rifiäq dvofidCotxnv 

(Slpoftelgef^. 8, Conc* 9^ic. [95if(^of SWarinu«]; f^ier tt>ar ba«®rab 
3o^anni« be« Käufer«, f ^f^eoboret, h. e. III, 7 unb Chron. Pasch.)^ 

e\?bba'®io«poli« (2lpoftelgef(^* 9, ^^eoboret, h. e. 1,4, 
Conc. 9lic. : ^ifc^of 2lntiu«. 9la^e babei tag 2lrimat|>ia, tt>etd^e« 
bie ^ilger befugten; Äierom, 1. c), <S>k ©tabt behauptete, bie 
ättefte (loon ^etru« gegrünbete) Äirc^e ju beft^en unb in 3ofepb 
t>. 21rim. ben erften Sengen ber Sluferfte^ung (Act. Pilati). 

Seppe, t)ortt>iegenb Jübifd^e ©tabt, aber nac^ bem 3*70 
tt>urbe e« mel^r l^eibnif(^; unter 93efpafian (naä) ber Serftörung) 
tt>urbe e« neu gegrünbet unb ^x^ „^Mxa" (^Ipoftetgefc^* 9). 

Örtf^aften in ber ©bene ©aron (Qlpoftetgefd^. 9)* 

€mmau«'9licopoti« (3uliu« ^Ifricanu«, (Eonc* 9lic.: ^ifc^of 
betrug. ®ie ^r(^e bafetbft gatt im 4. 3af>r^unbert ate bai um- 
gebaute i5aud bed ^eopl^aö; i5ierom, 1. c.)« 

©ici^em-^at)ia»9leai>oU«, tt>u^ in bem SWa^e afö ©amaria 
abnaf^m* (donc. 9lic»: ^if(^of ® ermann«)* 

©cpt^opoti« (= ^ax^(i)an, 93Sfän, 93StMan = 9l9fa, ij 
fAeylarri rfjg AexanöXecog, fe^r gro^e« Eanbgebiet, tt>id^tige Äulte) 



^) Cufcbiu« (Q3iolet, ©. 42) berietet, baß fic^ baö 9Bunber mit bem 
Seic^nam be« ^Tlärt^terd ^pptanud t>or ben ^ugen ber ganzen Gtobt zu- 
getragen ^obe, „unb bie ganae Gtabt (Sünglinge, 9D^&nner, ®reife, ^auen 
oQer ^Iterdftufen unb Sungfrauen) gab gleic^mä|ig bem ®ott ber Triften 
allein bie ®^re unb befannte mit (auter ©timme ben 9^amen ®^rifti^, f. auc^ 
a. a. O. ©. 69 f. 

«) e. 3a^n, gorfc^. VI 6. 162. 

^ ^ud bem famaritanifc^en ©orfe ®itta (^eute 9ariet bfc^it; Cpip^an., 
haer. 21, 1: Htda nokig, vwi xcafxri vnoQxovorj) tpar Gimon 9D^agud unb au« 
bem ®orf 5?apparetäa (= XaßQot ^^eoborct, h. f. 1, 2, i)ielleic^t = Slafr rä*%, 
f. ^^omfen, a. a. O. 6. 77) 9Wenanber. 

*) Suffin, ^pol. I init. : *Iov<nXvQg ÜQhxov tov Baxxeiov tqw djto 0Xaoviäe 
Neos ndXecDc t^s Svglag JlaXaiajivrjg. Sufeb., Onomafit.: SvxipL-ndlig 'laxcaß, 
vvv iQTjfiog* dsixwxai de 6 töjtog h nQoaatslois Niae stölstag. 



g>aläftina. 1 13 

(gjlart. ^at. 6; SWatt ^at., länfiere Raffung, ©• 4. 7- 110 uftt>. 
€d. g3iotct; QUey. t). <aicy, bei Slt^anaf, De synd. 17, cf. epi»)^. 
haer. 30, 5; (£onc. ^xc. : ^iWof ^atrop^tlu«), (Sii^nil. Qcptifop., 
Vita Sabae 61 : i} oqx^^^ «y^« ixxXrjaia bafctbft, 3)er Käufer 
fotl bi^^ befonber« gett>irtt ^aben. 

«teutl^opoU« (SKart. ^at. 9, 5, cf. g3iotet ©.73, ^px- 
p^an., haer. 68,3: gReletiu« ftiftctc bafelbft ctne?Kärt9rer!ir^e; 
66, 1; donc. 9^ic.: ^ifc^of gRafitnu«)^ 

gWayimianopoti« (Conc. 9ltc.: 93tfc^of ^autu«)^ 

Serid^o (donc. 9lic. : 95if(^of 3anuariu«; t)gl. auc^ €ufeb. 
VI, 16; Syavi ber 9?a^ab). 

©abulon (£onc. 9^ic.: 93if(^of ioetioborud)'. 

Samnia, t)or^crtf(^cnb jübifd^e ©tabt = 3abneet (SWart. 
^aL 11, 5, 2llej. t). <2«ey., bei «pip^an., haer. 69, 4; donc. 9lic.: 
gSifc^of gRacrinu«). 

Slsotu« (donc. 9^ic.: 93ifd^of ©ifoanu«)» 

idealen, iTuarj/iordrri nöXi^ X'^g IlaXcuarivrig (€ufeb., Ono- 
mast.), erft im 4. Sa^rl^unbert römifc^e Äotonie (SKart. ^at. 10, 1 ; 
laiey. t). 2Kej. bei epip^an., haer. 69, 4; donc^^lic: ^Sif^of 
ßongimtf); tne^^rere ®ete^rte unb ßiteraten ftatntnten t)on ^ier» 
. ®aia, „in Palaestina est ingens et munita admodum Gaza*' 

(^omt)Ott. gWela I, 11); 3nf(^rift j. 3- ©orbian«: FdCa Ugä 
xal äavXog xal airdvo/iog, fpäter tt>urbe fte Tötnifc^e Äolome; 
nod) um bai 3. 570 ^at fie bai Seugni« erbatten (hinten. SWarttjr, 

De locis SS. 33): „civitas splendida, deliciosa, homines honestis- 
simi omni libeialitate decori, amatores peiegrinorum''^ (ein 

Keiner RoMtntiM bafelbft* [fein 93if(^of] unb „®emeinben um 



^) ^lermont'®anneau, Compt. rend. de TAoad. des Inscr. et BelL 
Lettr. 1904 Jan. F6vr. p. 54f.: iüngft entbedtte Snfc^tlften ^en ben QSeginn 
ber ^ra biefetr 6tabt hdannt gemalt (1. San. 200 n. (£^r.), f. 6c^n>ar$, 
^ie ^ren )Don (Berafa unb (SknÜ^txopoli^ (9^ac^ric^ten b. 5^. ®efeUfc^. b. 
Qöiffenf^. a- Oöttingen, g>^Uol..W- ^^laffe, 25. 9^oü. 1906). SKan »elß 
nun auc^, bag in biefem 3a]()r Geptimiud 6e^tud in ^al&ffina unb ^g^pten 
getoefen ift unb ber Gtabt (£. Autonomie gegeben ^at. — 3n bem ^^leden 
93efanbu!e (6o8om. VI, 32) i>ei «leut^eropott« ift (nac^ ber „Vita'*) (gpi. 
))^niud um 320 geboren t)on c^rifflic^en ^tern (fc^n>er(i^ t)on iübifi^en). 
i&ieron., ep. 39: „monasterium s. papae Epipbanii ... in Eleutheropolitano 
territorio et non in Aeliensi situm est.*' 

*) (£d fann bie 6tabt att>ifc^en ^äfarea 6trat. unb ec^t^opoUd fein 
— unb ba« ift n)aM"c^einIi^ — ; man fönnte ober auc^ an bie ©tabt nörblicb 
öon QSoftra im fübttc^en Äauran Qe^t e«-6utt)eba, f. 93äbe!er ©. 191) beulen. 

*) ^6abulon ^Ite ic^ für bad Sabulon bed 3ofe))^ud unb biefed für 
ibentifc^ mit feinem (S^abolo, htm heutigen 5$äbül an ber ©ren^e ber ^ene 
t)on g^tolemai«" [^urrer]. ®ie Sbcntiffaierung ift gana unflc^er. 

*) ©. \>a^ Qöerl loon etard über ®a%a unb bie Stufte (1852) unb «aj^artin 
9Ke^er, Hist. of the city of Gaza, 1907. 

0. ^atnacf, gHffion. 8.8(ufl. n. 8 



114 ^e QSerbteitung ber c^riftUc^en Qi^elidion. 

®aja", beten ^ifc^of SHicUpaS tt>ax, [• o.^; Qtpxp^n., haer. 
68, 3, SKeletiu« ftiftete bafelbft eine gWättprerfirc^e; Conc* 9lic,; 
unter jenen ®enteinben um ©aja tt>ar bet Äafenort SDtaiuma 
burd^ ja^lreii^e C^riften ^enoorragenb)^. 

SHHa = ^elana = €lat^, ©tanbort ber 10* Ceflion (i5afen. 
ftabt an ber 9lorbofte<fe be« 9loten?Keere«, jetftpeife au ^aläftina 
gerechnet; (Eonc* 9lic.: 93ifci^of betrug). 

®abara, bie ©tabt füböftßi^ wm ©ee Liberia« [ni(^t ba* 
peräifd^e], au(^ 2lntio(^ten unb ©eleucia genannt, römif^e Äolonie 
unter 93atend, f. Örig., Comm. in Joh.VI, 41, 208 f., nöXig 
'EXXrjvlg (3acd^äu«, ©iafon in ®abara, ^Siotet ©.8; Conc. 
9lic*: ^ifd^of ©abinu«). 

Capitotia«, tt>ie ®abara in ber ©efapoti« (tt>o^l = 93gter*rä«; 
Conc. 9lic*: ^if(^of Slntioc^u«)- 

^et:^le|>em (ba^ fi^ im 3. Saf^rl^unbert bafelbft Ci^riften be- 
fanben, folgt au« Orig. c Cels. I, 51)*. 



^) 3n ^^atfya, „einem ^orf, bad ungefähr 5000 ^^vitt öon ©o^a 
gegen ©üben liegf' ^ tt>at ber ^. ioilarlon geboren (um 290), ober i)on f^eib- 
nifc^en Cttern. — Commobian nennt flc^ „©afacuö^, aber e« ift unöett)i§, ob 
ba« mit ®asa etn>ad su tun M* 

») Sulian no^m ber ©tobt gjlaiuma i^rer C^rlftUc^feit ttjegen bie 6tabt- 
rechte unb Wlu0 fie gu ®a^. Gufebiuö (Vita Const. IV, 37. 38 unb na^ il^tn 
eojomenuö II, 5; V, 3) erjä^lt, bag bie bi^^er ^eibnifc^e Ortfc^aft plö^Uc^ 
unter C^onftantin gum ^[^riftentum übergetreten tt>ar unb bafür loon bem 
5^aifer bie ©tobtred^te unb ben 9^amen äonftantia empfangen ^atte. S)er 
iSafenpld^ S^Ite natürlich fc^on ja^treic^e G!^riften, beöor er fiti^ oftenfibel 
sum C^riftentum befannte, unb ^onftantin maci^te i^n felbft&nbig, um ba« 
^dbnif^e ©aja ju fd^äbigen. Sulian fteöte ben aXttn ST^amen ^IKaiuma toieber 
ber; f. auc^ Äieron., in Jesaj. 17, 1. 

^ ^ertuOian (adv. Jud. 13) fc^reibt: »»AnimadvertimuB autem nuno 
neminem de genere Israel in Bethlehem remansisse, et exinde quod inter- 
dictum est ne in confinio ipsius regionis demoretur quisquam ludaeorum". 
Sonftantin (Vita III, 41) lieg über ber ©rotte ber ©eburt (na^ (f ufeb., ©emonft. 
1, 1, 2; III, 2, 47; VII, 2, 14 au« ber gangen QBelt befuc^t) eine ^rcbe 
bauen, f, Äieron., ep. 46, 11: „villula Christi et Mariae diversorium", unb 
a* a. (St. („spelunca salvatoris"; ober ep. 58, 3: „Bethlehem nunc nostram. .. 
lucas inumbrabat Thamuz i. e. Adonidis, et in speou, ubi quondam Christus 
parvulus vagiit, Veneris amasius plangebatur**). — 3u ^^et^anien bemertt 

(fufeb. im Onomast. (p. 58) nur, baß t>a^ ©rabmal beö Cajarud bort gegeigt 

tt>erbe; erft Äieron^mu« fügt ^ingu: „ecclesia nunc ibidem extructa". — 
3u ^et^el f. Älcron., ep. 46, 13: „Selo [Schilo] et Bethel et cetera loca, 
in quibus ecclesiae quasi quaedam victoriarum domini sunt erecta vexilla.'* 

aber bie ^r^e in 93ct^el f. bie 9^ac^ricbt im 93ricf be« (fpip^aniuö an So- 
^anne«, überfe^t i)on Äieron^muö, ep. 51, 9. — 3u 93et^fura bemerft (fufeb. 

(Onomast. p. 52): eou vvv fcco/itj Btj^ocoQco cuttdvxojv dno AlUag elg Xeßgwv 
ev X atjfAsCq), Iri^ xal mjyrf dno Sqovs e^iovaa deütwxai, kv fj Xeyetai 6 evvovxos 

Kapödxrjg ßeßojixh^ai vsio ^dbutov, f. auc^ bie 5^arte iDou ^O'^oboba. — 3m 

Onomast. (p. 58) fc^reibt Gufebiu«: Brj&aaßaQd, ,&tov i}v 'lojdwrjs ßtutxl^oiv^, 
^igav tov ^JoQÖdvov', xat dslxwxai 6 töjiog, h q5 nai nXelovg tcüv a8eX<p<bv sig 



spdäiana. 115 

2lnea, ®orf r&v ögtiDv 'EXety&BQonöXstog im itmetn ®aroma, 
fübliiä^ loott Äebron (SKart. ^al. 10, 2; ber 2l«fet unb SKärt^rer 
^etnrö 95atfamu« ['-^y^Aa/^og] ftatnmt au« bem ®ebiete loon 
©eut^eropoH«, f- 9luinart p. 525). ®iefe« Qlnea tft ibentlfd^ 
mit ^ttim (^eute ®^utt>cn efd^-fc^arRJe); m6)t toeit baioon lag 
ba« ©orf Setter (= Set^ira, 3attir, f. ^Säbefcr ©. 209). QSon 
beiben ©örfetn fagt€ufeWu« (Onomast. p. 26. 108), ba§ jte ganj 

(ä^riftlic^ feien (xai Sari vvv x(bfirj fieylcrtrj ^le^eigd).. 3)a* ift 

eine frappierenbe Eingabe, ba man in biefen ®egenben am »enigften 
auf C^riffen gefaxt ift^. Äeine«fatt« aber barf man ^iemad^ bie 
©ic^tigfeit ber C^riften auf bem £anbe in ^atäffina bemeffen; 
biefe beiben ®örfer muffen eine ^u^na^me gebilbet i^ahtn^. 3)o^ 
bleibt e« bemerfen«n>ert, ba§ e« bereit« ®8rfer, bie gana c^riftli(^ 
tt>aren, gegeben ^at*. 



hl vvv t6 Xovtqw qpiXonfiovvtai Xafjtßdveiv, ^uf einc Ortf^aft fantt man aud 
biefen Qöorten nic^t fc^Uegen, loielme^r auf ba« ^len einer fold^en (f. Orlg./ 
Com, in loh. VI, 50 unb g>teufc^en i.b. QSerliner g>^itol. Qöo^enfc^r. 1903 
^Ol. 1358); t)gl. Slapp, A study of the place-names Gergesa' and Betha- 
bara (Journ. of BibL Lit. XXVI, 1907, Part I p. 62ff0. 3u Sflnon am 
Sorban, über beffen Sage bie ^tabition anHefpältig ift, bemertt ba« Onomast. : 

iyyvs tov SaXslfit «^ kßanxt^ev 'Icodwrjg . . . xal Seixwxai eig hi rvy 6 x6nog 
iato rf otjfieioyv Sxv^onokemg teqos vöroy nktjolov 2aXei/A xal xov 'logddvov, 

*) ®oc^ ma^t ?yutrer barauf aufmerlfam, bag auc^ loiete berüf^mte 
Olabbinen {tc^ in ba« eüblanb geflüchtet i^atten. 

») g3on ben brei paläftinenfifc^en SWärt^tern (Spridcu«, SKatc^u« unb 
^rejanber) j. 3. be« OSaferian erjä^lt Cufebiu« (h. e. VII, 12). dv fagt au«- 
brücfftc^, bag fie auf bem ßanbe lebten unb fic^ bort g3ortt>ürfe machten, ba§ 
fie ungefä^rbet feien, n>ä^renb i^re 93rüber in ben ^täbten Utten. @ie begaben 
fi^ böiger frein^iOig na^ döfarea ufU). £eiber f)at (Sufebiu« i^ren &eimat«ort 
nid^t angegeben. — (Sänften tt>erben »oi^l auc^ in 5^ap^arbaruc^a (^f)omfen, 
a. a. O. ©. 79), n)o^in ber Q3organg ®enef. 18, 16ff. t>erlegt tt>ar, gemefen 
fein, einem ®orf in berfelben ®egenb ttrte ^nea unb Setter, f. ^pipi^an., 

haer. 40, \l IlixQov xivog yiqovxog, ava^ltos Uhgov xodovftiyov, 8s xaxcpxei kv 
xfi x^s 'EXev&eQoaöXetos xai 'hgovoaXtift hogU}, ijidxeiva xfjg XsßqoDV arjfieCoig 
xQiol' KaqxiQßaQixä xr^v xcofttjv xodovaiv. 

^ ^urrer fc^reibt mir: ;,^nim, ^nea, ^nab — über biefe brei Orte 
^errfc^t eine gettnbe 93ern>irrung. 3n Onom. ^ei§t e«, bag *2lnab fic^ im 

Gebiete bOn (£leUtf)erOpoU« befinbe, äXXd xai 'Avala ioxl x<Ofjtrj 'lovSalcov ftey^oxtj 
xaXov/nivfl (iv T<ß) AagtOfJiq ngog v6xov Keßgayv dno atj/nelcjv &'. 0ann ^i§t e« 
5U ^nim: qfvX^g 'lovda. äXXrj *Avaia stXijoioy xfjg ngoxigag, rj vOv SXri Kgiaxta- 
vtov xvyzdvei, ovaa dvaxoXixri x^g jiQoxigag, ^nim f)at man längft mit ®^un>tn 

im 6üben bon i^ebron ibentifi^iert. (fd gibt ein obere« unb ein untere« 
®^un^n. 0a« obere liegt norböftUc^ t)on bem unteren, n>öre alfo ba« c^riftUc^e 
9lnim. (3n ^nab, ca. 6 ©tunben füblic^ üon Cleut^eropoli«, flnben fic^ Q^uinen 
einer i^rc^e, bie ber römifc^en 3eit anzugehören fc^eint). 0a« (Eigentümliche 
berfelben beftef^t barin, bag fie auf gmei burti^ ein fleine« $al boneinanber 
getrennten .bügeln berteilt jinb. ^uf bem bftlic^en i5ügel ft^t bie ern)&^nte 
5^irc^enruine. 3^ toäre geneigt, bie beiben ^nea ^ier su fuci^en. 3m heften 
too^nten bie 3uben, im Of(en bie (£^riften. ^uc^ auf bem ^eß^ügel finben 

8* 



116 ®ic Q3erbreltunö ber c^rlftlic^en O^ettöiott. 

6i<ä^ar-'Qtefer [^Aaxx^Q^^] (Äieront;)tnu* fagt int Onoma- 
stioon^ ba^ te^t eine ^rc^e bafelbft gebaut n>orben fei; immerhin 
tt>erben and) wx^tx fc^on einige C^riften bort gett>o^nt i^aben). 

QSatanäa [f- o. 6. 106], ®orf bei «äfarea (gjlart ^aL 1 1, 29; 
nic^t ^3){angan&a, Q3agdn&a, ^a(an&a, 93anea ifit ju ((^reiben, 

f SO^ercati, I Martiri di Palestina nel Codice Sinaitioo, Estr. dai 
,,Bendiconti'' del R. Instit. Lombard, di sc. e lett., Serie 11 
Vol. 30; 1897). 

^^äno swifc^en Soara unb ^etra (nac^ 9Rart. ^at. 7, 2 
unb €pip|>anv haer. 68, 3 arbeiteten C^rifien — auc^ üQppü^tSft, 
ber 93if^of SKetetiu« — in ben 95erg»erfcn loon ^^Sno im 
Üblichen ^atftftina [cf. SKart. ^al 8, 1 unb ba« Onomasticon] ; 
nacb ^art. ^al 13, 1 bauten fie bafetbft ßäufer in ^rc^en um^ 
unb n>urben btü^alb jur 3)t>ang^an{teb(ung in t>erfd^iebene Sanb« 
ftri^e ^atäftina« t)erurteitt^ 3)ie 2lpotogie be« ^amp^itu« für 
Origened xfl ,,Ad confessores ad metalla Palaestinae damnatos" 

gerichtet, f- 9?out^, Reüq. Sacrae IV«, p. 341)'. 
? 



ftc^ krümmer eined &eil\qium^, bad fpätet M ^ofc^ee biente^ ober Gpuren 
c^rlftftc^en Hrfptung« aeigt^. 

*) 3n*bet gtögcren Oleaenpon ber SWatt. ^d. (Q3iolet 6. 105f.) ^eigt 
ed^ bag bie Strafgefangenen )Don ^^äno aettn>eife cäJie ^ufammen in Soora 
(== 3oar) nmrcn. „^k\ 93oß^ toav mit i^nen, folc^^ bie öon anberen Orten 
getommen »aren, fie gu fe^en, unb üiele anbere, n)clc^e fie mit bem bebienten, 
nxid if)nen nötig n>ar^ fie Uebet)on befuc^ten, unb i^rer 9^otburft aud^alfen. 
®en ganjen $ag bienten iie in ©ebet, ®ottc«bicnp, ßc^re unb Q3or(efen, . . . 
unb lie lebten bie ganje Seit toit in ^eftfeier unb 93erfammlung. ®o(i^ ©otte« 
<t^einb tonnte ba^ nic^t ertragen. 6og(eic^ n^urbe ein i5eerfü^rer su i^nen 
gefanbt . . . 6ein (Srfte« tt>ar, fte ju trennen, uf»." 

*) „^^äno" ift tt)ieber aufgefunben; e« (ag in Oft-©)om an einem Ort, 
tt>o 8tt)ci ^äler aufammentreffen. 3e$t ^eigt ber 9^uinen^aufe „^f>en&n^ 

[<t^urrer]. ^t|)anaf., Hist. Arian. ad Monach. 60: ^^Icoaev elg fxhaXXw 
ouiomaXfjvaif xai iihaXkov ovx ^Xc^, (üi* eis to tifs ^tva>, ty^ nai <poyevs xa- 
xa6iHaZ6fJL€vog oklyag rnjLegag fJiöyig dvvaTou C*lo<t*' 

^ 3n einer (Stobt ^ulona foU ^etruö Q3alfamud, ber aud bem ©ebiet 
oon eieut^eropoliö (Gufeb., <3Wart. ^al., längere Q^eaenf. f^r.: „im ©ebiet 
oon Q3et^ ©ubrin") ftammt, gemartert tt)orben fein. S)er Ort ift tjieOei^j^t 
t>erf^rieben unb mit *2lnea (f. o.) ibentifc^ [boc^ fc^rcibt mir ff urrer, ba§ ed 
füböftU^ oon eieut^ropoU« einen Ort 93et^**91lam gebe, ber an ^ulona 
erinnere; alfo ift ^ulona bieUeic^t bo^ bon ^nea su unterfc^eiben]. ^uc^ 
ift <?>etrud nxd)t bort gemartert, fonbern bort geboren. — g>aläftinenflf(j^e 
G^orepi^toben b^^en an bem 5$onail ^u ST^icäa nic^t teilgenommen, ©ob ed 
teine ober nur »enige in ^aläftina? QBenn bem fo wäre, fo toävt ha^ eine 
»eitere 93eftätigung, baß ba« C^riftentum bort in bie Qübifc^e) ßanbbet>ötterung 
ni<^t ftart eingebrungen toav, ^uf ben 93if(^of „ber ©emeinben um ©aja"^ 
(f. 0.) barf man p(^ bagegen f^tt>erlic^ berufen; bcnn in ©aga felbff tonnte 
fi^ ttKibrfci^einlic^ fein 93ifd^of galten. ^sHber baß e« auc^ in ^aläffina C^riffen- 
gemeinben auf bem ßanbe gegeben f)at, i^aben »ir gefef^en, unb ttHx^rfd^ein- 
U^ ^tten fie aucb 93if^öfe. ^on einem langjährigen 5?onfeffor-93iWof 
in einer fleinen ©tabt spaläftinaö, bie er nic^t nennt, fbric^t Gpip^aniu«, 



^Jkxläftina. 117 

Sufammenfaffenb toirb man fagen bütfen, ba§ bic ^olitif be* 
SOtasimimid ^aja, bad S^riftentutn gon) audsurotten^ ^aläftina 
gegenüber (rein oont ftatiftif^en Gtanbpuntt betrachtet) lein fo toUe^ 
^Bagnid tt)ar n>ie Serien gegenöber. 3n ber ittbif^en QSeioölIerung 
bed £anbed b<^tte bad ^riftentum menig 93i>ben; n>ad eS an 3uben« 
c^rifien gab, n>ar größtenteils aber ben Sorban gegangen* 3n ber 
griec^if^en ^eioöKerung n>ar tä numerifc^ noc^ ni^t fibermäc^tig^ 
ttnb ^ttt n>a]^rfc^emU<^ feine ^nb&nger n>emger in ber ftabilen 
unb be{t$enben atö in ber fluftuierenben unb armen 93eioöl{erung^. 
51ttf ber ^bbanbbmg De mart. Palaest. gebt beutti^ b^noor ((• o.), 
baß ieneS Clement n>enig vertreten gen>efen x% ober baß eS, n>enn 
ti wxifanbtn tt>ax, ficb ber Q3erfolgung ju entjieben loerftanben 1)at, 
atfo einen für bie Äiri^e unftcberen 95efi$ bilbete*. 2Ut(^ attf bem 
attfftt^rlicben Schreiben donftantind an bie t>a(äftinenftfcben 6täbte 
(«ufeb-, Vita Const. II, 23—42), tt>ek^e« balb mä) ber ^eftegung 
ber £iciniuS ergangen ift, gen>innt man ben ^inbrud, baß bai Sb^ften- 
tum in ben meiften ©täbten in ber ftarfen SKinberbeit gett>efen ift 



®ie gotteSbienftticbe Sprache ber fieibencbriften in ^atäftina 
toar bag ®r iecbifcbe (obgleich bie Qpxad)t nur oberfläcblid^ in ba« 

haer. 63, 2. Oh S>\ppo^, dfflicb öom ©ee ©eneaaretb, fc^on t>ov b, 3. 325 
einen g3iWof befag, ttHffen n)lr nic^t. 3m 3. 359 f)ottt e« einen, f. ^pipK 
haer. 73, 26. 

^) llnterfc^äf^en bavf man feine 3abl dtoar auc^ nic^t, n>ie fcbon bad 
(Einbringen in bie Dörfer bett)eip. Qöäre bad C^riftentum nic^t ein anfebn- 
Ucbed unb ben übrigen ^{tt)ereinen einaeln überlegene^ ^ment gen>efen, 
fo b«te (fufeb. (h. e. I, 4, 2) nic^t fc^reiben fönnen, bie Cbriften feien 
Um t>a^ menfc^enreicbfte Q3oII. (Sin fol^ed Urteil f)ötU er nic^t bilben 
tonnen, n>enn in feiner eigenen Umgebung, in ^äfarea, bad (£briftentum 
unbebeutenb gen)efen tiy&xc. 3)aß aud^ bie 93olf«ftimmung hen Gbriften — 
toenigftend in Cäfarea — nicbt unbebingt ungünftig n>ar, ergibt {i^ auf^er 
ber oben ©.112 angeführten ©teile auc^ au« (fufeb., h. e. IX, 1, 8 {fitiyas 

T8 xai fwvog aXfj^s 6 XQtoTiavciv ^e6g), Ogl. aUC^ IX, 1, 11 («&ff «oi tovs ngö- 
regw xa&^ ^fi&v tporrnntK, j6 ^vfta nagä näoav Sgwvrag ibsida, avyxodgetv xöCs 
ysysyrj^ois) unb Oor düttn IX, 8, 14 (^«w re xmv XQioxtavmy dofdC^iv, evoeßetc 
T« xal fiövovs ^eoosßetg tovtovs dXrf&<os jiqos avtwv iXeyx^evxag twv jiQayfjtdxcov 
6/ioXoy8Tv), 

. ^ €« tt)äre tt)i^tig, bie S^ationalität ber ©ntt>o^ner ber Dörfer ju 
rennen, bie (fufebiu« ald gang c^riftli<b bejeici^net, bej. ber Dörfer, in n)elcben 
aucb Cbripen »obnten. Subend^riften »aren eö ni(*t — ba« ^ätte Qcufebiu« 
au bemerken nic^t unterlaffen — , fonbern grogfirc^licbe C^riften. (£« tonnen 
iBriecben gen^efen fein, ober n)abrfti^einlic^er n>aren e« aramäifc^ ober arabif^ 
f|>rec^>enbe Reiben, bie gum Q^briftentum übergetreten nniren. 

*) S)ie *2lu«grabungen boben für ba« oorconftantinifdj>e dbriftentum in 
^alÄpina m. ^. bi^ber nur febr »enig oon 93elang ergeben (6. i^auf mann, 
Äanbb. b. (briftl. ^rcbäol. 6. 103f.); ober eine ©ur^forfcbung bed ßanbe« 
bat taum erft begonnen. Einige ci^riftli^e ®rabanlagen au« bem Altertum 
finb na(bgett>iefen, ober tt)ie ^o^ fie ^inaufgeben, meil man ni(bt. 



11g ^ie Q3ei:breitund ber c^riftlic^en Qi^eligion. 

93oH eingebtungen tt>ar^)*; aber a priori bürfen »ir atmifymen, 
ba§ einige ®emeinben aweifpra^ig (griec^ifj^ unb aratnäifc^) xoaxtn, 
unb ba§ i^re 3a^t im ^ai^fen tt>ar, ©ireft bejeugt ift un« ba« 
för 3erufaUm unb für ©cpt^opoli« (SJlaxt ^at», längere Raffung, 
p- 3» 7. 110 ed. gSiotet). ^rocop, fo ^ei§t e«, ber au« 2leUa 
ftantmte, leiftete ber ®emetnbe in Qc\)tifopolii ben ©ienft, ba§ er 
bie griec^ifd^e Qpxadift in« 3lramäif^e (©^rifc^e) überfe^te*. (Si 
folgt aber barau« aud^, ba§ bie gotte«bienf(li(^en 95üc^er noc^ nic^t 
in bie £anbe«fpra^e (um ba« 3ai^r 300) überfe^t »aren, fonbem 
münblid^ gebolmetfd[>t tt>urben** ®ie« jeigt »ieberum, ba§ ba« 95e- 
bürfhi« nod^ ni^t gro§ tt>ar* Überfe^ungen ber ^. ©d^ri^en in ben 
|)aläftinenftf(^-aramäif^en 3)ialeft — i^ fel^e t)on bem, tt>a* bei 
^pip^an., haer. 30, 3. 12 ju lefen fte^t, ab — ftnb, fot)iel n>ir bid^er 
»iffen, erff in fp&terer 3eit erfolgt 9leue ©töde biefer Überfe^ungen 
finb in ben legten 3a^ren jugängltc^ gemacht n>orben^; aber ba^ 

*) ©. ec^tirer, a. a. O. II* 6. 57 ff. — 3)er in ©epp^orl« unb ^i^erla« 
le^retibe Q^obbl Soc^anan (3. Sa^r^.) geftattete, bag bie Jübif^en gJlÄbc^n 
©riec^if^ lernten. ^Ifo »ar ed nic^t bie 6|)raj^e ber {übifc^en 93e*>5aerung 
(f. g3ac^er, ®ie ^goba ber paläft. ^moräer, I, 1892, e. 257). 

*) 6c^on oben (@. 103) n>urbe barauf ^ingen>iefen, bag bie ^eibenc^rift- 
(ic^n 93if^öfe Serufolemd bid sur ^ittt bed 3. Sa^r^unbertd, nac^ ben 
9^amen ^u urteilen, burc^tt>eg ©riechen getoefen finb, bag fic^ bann ober 
8tt>ei 93if(ji>öfe mit f^rif^en 9^amen flnben. ®ie S^amen ber 19 93if^öfe ^oJd* 
ftinad, bie au 9^icäa ann>efenb toaren, finb faft fämtUc^ griec^ifc^e (bea. auc^ 
ber römifc^e ST^ame ^Conginud^ !ommt t>or, in ^dcalon). QBo^I ^gen att>ei 
Q3ifc^5fe (9^icopo(id unb 9i\la) ^etrud unb einer ^aulud, ober baraud lägt fic^ 
in bt^UQ auf i^re i5er!unft nid^td fc^Uegen. ®er paldftinenfifc^ (Spidtopat 
n>ar olfo im 3. 325 gana ober faft gan) griec^if^. ^Oerbingd mug vorbe- 
halten bleiben, bag 6emiten griec^ifc^e 9^amen angenommen ^aben. SebenfaOd 
ftanben fie im griec^if^en l^ulturfreife. über bie 9^amen ber SWärtprer unb 
fonff f. oben 6. 108. 

*) 3n ®aaa fpric^t ein SInabe au« bem Q3o(fe um bad 3. 400 nur ft^rifc^. 

(Seine Butter t>erficbert, fJitjdk avxrfv fxtide x6 avttjg xixvov etdivat 'EXXijviati 
(f. Marci diac. vita Porphyr, episo. Gaz. c. 66f., edit. ^eubner. 1895). 

*) Q3gr. baau Gpipbaniu« (Expos, fid. 21), ber bei ber ^uftä^lung ber 
5^leri!«rftufen unb firc^licben 93eamten nac^ ben ®ia!oniffen bemerft: «W 

i^fjg xovxoyy ijzioQxiaxai xal igfiijvevxai yXcoaotjs tlg ykc^aoav fj sv xaXg avayvü>aeaiv 
^ iv xäig 3SQooo/4diaig, ferner Silvia« Peregrinatio c. 47: „Et quoniam in ea 
provincia [Palaestina] pars populi et graeoe et siriste novit, pars etiam aiia 
per se graece, aliqua etiam pars tantum siriste, itaque, quoniam episoopus, 
licet sjriste noverit, tamen semper graece loquitur et nunquam 
siriste, itaque ergo stat semper presbyter, qui episcopo graeoe dioente, 
siriste interpretatur, ut omnes audiant quae ezponuntur. lectiones etiam, 
quaecumque in ecolesia leguntur, quia necesse est graece legi, semper stat» 
qui siriste interpretatur propter populum, ut semper discant. sane qui- 
oumque hio [seil, in Jerusalem] latini sunt, i. e. qui nee siriste neo graece 
noverunt, ne contristentur, et ipsis exponit episcopus, quia sunt alii fratres 
•et sorores graecilatini, qui latine exponunt eis/' 

') (5. Cen>id unb ®ibfon, The Palestinian Syriao Lectionary of the 



gM>5ni8icn. 119 

man i^rc Originale bi« xni 3, 3a^r]^unbctt toxxb ^inauffüi^rett fönnen, 
ift utttt>a^rf(^eittlid^^ 

3)ic innere Snftpidlung ber grie(^if(^«patäftinenftf(^en Äir^en 
jeigt in ber un« befc^äftigenben Seit — unfer SKaterial ifi freitiiä^ 
fpärßc^ — feine ^efonber^eiten* ^i(^tig ift ber bereit« f>ert)or- 
gehobene 93erfe^r mit 2lteyanbrien unb bie lange feftge^altene 93er- 
e^rung für Origene«. (Eine gen>iffe ^eit^eraigfeit in ber £e^re, 
bie au« bem 3ntereffe für bie ti^eotogifd^e ^iffenf^aft entfprang, 
tt>irb man ber Äiri^e Serufalem« loom 93if(^of SHeyanber an bi« 
aum 93ifc^of Cpriö (unb weiter) fott>ie ebenfo ber Äirc^e Cäfarea« 
nad^rü^men bürfen* €ufebiu« ift für biefe ^r^en t^pifd^, bie fic^ 
nur aögemb in bie großen bogmatif^en Äird^enfömpfe 3lleyanbrien« 
unb 2lntio(^ien« hineingießen liefen unb in ben 9liioaUtät«fömt)fen 
biefer SKetropoten mel^r Spielbätte afe ©pieter tt>arem 6« fe^t 
fid^ l^ier ba« alte ©efcßid be« Eanbe«, ba« jwifi^en ben ,,®ro|- 
mälzten'' lag, fort* 3n ber ®ef(^i(^te ber €ntfte^ung unb €nttt>irf. 
tung be« SERöni^tum« geßt ^aWftina mit ^g^^pten paratteL 3)ie 
Äeroen- unb SWärt^rertJerei^rung (93au t)on SKärt^rerfapeQen uftt>0 
^t fxd) ioerftänbli(i^ertt>eife in ^aläftina früher unb ftärfer ent- 
toidelt atö irgenbtt>o fonft im Orient; bemt fowol^l ba« paläftinenftfcße 
Äeibentum afö au^ ba« Subentum i)attm ßier f(^on t)orgearbeitet^. 

2. ^I^öniaien^ 

^ie un« bie <2lpoftelgefcßid^te berichtet, ift ba« e^riftentum 
f(^on fef^r frfif^e in bie pi^öniaifci^en Stäbte gefommen* 3n ®ama«cu«' 

Gospels 1899 unb Q3iolet« ?unbe in ^amadcu« (baau ba« £eciton )Don 
e^utt^eg, 1903). 

^) ^gl. 8. ^- OTart. <5>aL 6. 102 (^iolet), n)o e« Reifet: w ^ravdyia 

ofofwja T(öv Tov i&sov fiagtvßcov nageSo^rf fOLq>fj va&v oTxois mQixaXkiai. anore- 
^iyza, iv Ugöig ts ngooevxxriQloig elg äXtjazov fxvi^fjirjv rtp tov ^sov Xa^ tifjiäa^ai 
siagadedofiiva. 

") ^^öttiaien atö bcfonbere ^rotjlnj, tole fie üon 6^rlen burc^ ©eptlmiu« 
Geioeru« abgean>eigt tombt, a(fo ba« eigentliche ^f)5niaien unb ba« öftlid^ 
b<tt)on gelegene Q3innenlanb^ ober o^ne ^uraniti«, <Satanäa unb ^rac^oniti«, 
bie ^ocletian jur ^roöing Arabien gefc^lagen t)at (f. bie ©ubfWpt. be« 
S^icänum«; SJ^latquarbt/ ©taat^öertoalt, I 6. 264ff.). ©ne ürc^lic^ 
<5>roiDina <5>^önlaien für bie Seit 231/2 ergibt flc^ au« Äieron., ©p. 33, 4: 
,, Damnatur Origenes a Demetrio episoopo, exceptis Palaestinae et Arabiae 
etPhoenicis atque Achaiae saoerdotibuB.** — @, bie Sparten III unb IV. 

*) 2>^roax^, ^ren loon ®erafa unb (fleut^eropoli« 6. 367ff., jeigt, 
baß ^maöcu^ 3. 3* bed ^aulu«, tro^ IL ^or. 11, 32, ni^t nabatäif^ n>ar* 

Suftin., 0ial. 78: Sn AafAaoxog rrjg 'Agaßinffs y^s ^v xai iariv, el xai vvv 
nQOQVsvifjifjtM xfj ZvQOfpotvlxii ksyofUvjjf ovd* vfji&v Tiveg dgvijaao'&cu Svvavrai, 
cf. ^ertuU., Adv. Marc. III, 13 (Adv. Jud. 9): „Damascuß Arabiae retro 
deputabatur, anteqnam transscripta esset in Syrophoenioen ex distinctione 
Syriarum." ^ie ©tobt tt)ar feitÄabrian fitjxQÖJiohg, feit Qlleyanber ©eöeru« 
oolonia. <S>\t 3<ä)\ ber Suben bafelbft nxir üor bem großen 5^eg fci^r bebeutenb» 



120 ®i« Q3crbrcitunö bcr ^rifttt^ctt OlcUgion. 

(mehrere ©pnagogen bafetbft, SUpQ. 9, 20) gab ti S^riftcn fc^on 
a. 3* ber QSefe^rung be« ^aulu« (2l»>oftelgef^, 9, 2. 12^ 19; ber 
e^rifit 51ttania«); C^riften in ^Tptu« 1. c. 21, 4, in ^tolemai« (2l«o) 
21, 7, in ©ibon 27, 3^; im attgemcincn [• c. 11, 19. 

^ie metropoUtane 93erfaffuttg machte ^\)xvS, bie erfte (Stobt 
bcr ^abrifen unb be« Äanbete im Orient, jur fir^Uc^en Äauptftabt 
ber ^romns; ob aber fd^on im 2. Sa^r^unbert, ift fraglich; bemt 
auf ber paUlftinenfifc^en ©pnobe in ©ai^en be« Öfterftrei« tagten 
Cafftu«, 95ifd^of t)on ^^ru«, unb eiaru«, 95ifd^of t)on ^tofemai«*^ 
neben unb ba^er t)ieKeid^t unter bem 93if^of t)on Slelia unb bem 
t)on Cäfarea (Sufeb*, h. e. V, 25)'- dagegen ift SKarinu« t)on ^ptvA 
in einem 93rief be« ©iont^fiu« t)on 51ley. (1. c. VII, 5, 1) um ba« 
3a^r 250 fo genannt, ba^ feine metro»)otttane ^ürbe fe^r toa^x» 
f^einli^ ift* SWärtprer in ober au« ^pru« j. 3. ber großen 93er. 
fotgung bei €ufeb.vm, 7, 1; (Vni, 8); VIII, 13, 3 (ber QSifc^of 
$t;)rannion); ^Wart. ^al 5, 1 (ber SKärtprer att>ian — ber 9lame 
ift in ^t;)ru« häufiger; ber berühmte Surift unb unfer 2Kärtt;)rer ftnb 
nic^t bie einjigen ^prier, bie biefen 9lamen tragen); 7, 1 (bie SKär- 
ttfxmn 5f>eobopa). 3n ^\)xni ift Origene« geftorben unb begraben 
»orben* 2lfe ^rioftt&t fei angemerft, ba§ ber geleierte antio^enifc^e 
^riefter ©orot^u«, ber £e:^rer be« 6ufebiug, Joom Äaifer* jum 
©ireftor ber ^urpurfärberei in ^\)vni ernannt »orben ift (€ufeb., 
h, e. VII, 32)^ ©n befonber« berüchtigte« €bift be« Äaifer« ©aja 
gegen bie Cf^riften f>at €ufebiu« t)on ber Säule, auf ber e« in ^\)xni 
ftanb, abgefd^rieben unb mitgeteilt (IX, 7). 3n ber großen ^eftrebe 
auf bie QBiebererbauung ber Äird^e in ^pru«, „ber bei weitem 
fd^önften in ganj ^^önijien", gipfelt bie Äir(^engef(^ici^te be« €ufe* 
bin« (X, 4). ®ie ^eftrebe ift bem ^if^of ^aulinu« t)on ^^ru« 
gett>ibmet, ju bejfen €^ren überhaupt ba« ganje 10* 93u(^ ber 
Äird^engefd^id^te gef(^rieben ift. ßeiber erfährt man au« ber langen 

^) 3n bcn pfeubodcmentinifc^en Äomltten »erben 'ilrabu«, bie Snfel 
(XII, 12), Ort^ofla (XII, 1) unb ^altu«, bie ©renjftobt »»Ifc^en Serien 
unb Sp^önlalen (XIII, 1), genannt; ob bort fc^on frü^e d^tiften tparen, 
fte^t ba^in. 

■) ^tolemai«, n)elci^e« (I. gjlacc. 10, 39) eine x^oea bei ®asa he\a%, 
UKir ben 3uben ftet« feinbttc^, f. ©c^üter, a. a. O. II* ©. 141 ff. 

3) Spf)öni8ien toav bamal« ftaatUc^ noc^ feine eigene ^roüinj, fonbern 
gehörte ju ©^ricn. 9Wan ernxtrtet alfo, t>a% bie Q3ifc^öfe bafeK>ft im 2. 3a^r^. 
mit ben f^rifc^en gufammen Q^taQt f)<ä>tn, ober ba« beftätigt fxd^ ni^t. ^aren 
fle 3u ber paläftinenfifc^en 6^nobe befonber« eingeloben, ober normen fle al« 
orbentlic^e SJ'litgtteber an ber 6^nobe teil? 3n ©a^en be« Origene« ftanben 
fte auc^ mit benen loon <5>aläftina aufammen (f. oben ©.119 ^nm. 2), n)ä^renb 
bie f^jrifc^en 93ifc^öfe i^n »erurteitt ju ^aben fc^einen. 

*) ^ioctetian ober einer feiner näc^ften Q3orgängcr. 

*) C^riftlic^e Äirc^en in ^prud (nac^ bem au« (f ufebiu« au«gefc^riebenen 
3efaia«-domm. be« .^ieron^mu«). 



^rebigt f^te^terbingd uic^t^ über bie ®emcinbe t)on ^pru*. ®o<ä^ 
barf man au« ber ®rö§e bcr Äird^e (fte f>at tt>ol[)l bort geftanben, 
»0 man je$t bie 9lutncn ber großen Äreiijfaf^rerfirc^e betDunbert, 
[• gSäbeter, ^aläftina S- 300f.) auf bie ®r»§e ber ©emeinbe 
fc^ße^en* ^pru« bebeutete ate ^riftti^e ©tabt ba« für ^^önijien, 
toai Säfarea für ^aläftina. 6ie f(^eint afe fianbefe- unb 3nbuftrie- 
ftabt in ber Äaiferseit, namentli^ int 3. 3a^rf>unbert, mäd^tig 
emporgeblüf^t ju fein* Über i^re ®rö§e unb 95ebeutung ftnben ftc^ 
bei Äieronpmu« an mehreren ©teQen ^arafteriftif^e Urteile. 

3n Sibon^ Joertpeilte Origeneö längere Seit (Hom. XIV, 2 in 
Josuam); in ber großen 93erfolgung ftarb bort ber ^re^bpter 3eno- 
biu« (€ufeb., h. e. VIII, 13, 3). C^riften in ®ama«cu« au berfetben 
Seit G- c. IX, 5). 

®f pböntjifc^e g3ifc^öfe — feine S^orbifc^öfe — ftnb in 9^icäa 
auf bem Äonjil antt>efenb gett>efen, nämli(^ bie 93ifci^öfe t)on ^^ru«, 
^tolemai«, ®ama«cu«, ©ibon, ^ripoti«, ^anea« [KaiaoQeia ind 
IlaveUp], ^erptuÄ (einer ©tabt römifc^en ^Bürgerrecht«, f. fiieron., 
ep. 108, 8), ^almpra, 2ltaffu«% €mefa unb 2lntarabu«», 

®a§ in ^anea« (= Säfarea ^btßppi = 9leronia«) auc^ 
3uben^riften »o^nten, ift oben (bei ^aläftina) bemerft »orben. 
3u "^amai logL auc^ Sufeb,, h. e. VII, 17- 18*. 

Q3on ^ripoli« ^ören n>ir fc^on wx bem 9lic. Äonail (SWart. 
^al.3: ein Cb^ft, namen« ©ion^ftu« au« ^ripoli«; ber in ganj 
^l^önijien f>oci^t)ere^rte SWärtprer ßeontiu« fd^eint ort«eingeboren 
gett>efen ju fein); bie 2lpoft. Conftitutionen behaupten (VII, 46), 
9Wartf>one« fei f(i^on im a<>oftoUfd^en Seitatter 95ifci^of ber ©tabt 
gett>efen; Äellanicu«, 93ifd^of t)on ^ripoli«, tt>ar bereit« wx bem 

Sifelen, Sidon. A study in Oriental History. 9^ctt) ^or!, 1907. 

^ Qöo Ift biefe 6tabt au fu^cn? OSieltelc^t ift ber S^amc »crfc^rieben. 
Q34efleic^t ift an ^lali« am dupf^vat au benten (norböftU^ Joon g>almi;ra); 
e« ift ttHi^rfc^einlic^, baß bie g>roüina 6^ro-^^önicia im 3. Sa^r^unbert fo 
toeit gereicht ^at. 

*) ®er festere ift nic^t gana fieser (f. (Seiger, 1. c. p. LXVff.); öielteic^t 
ift no(^ ein a)t>5Ifter antoefenb gemefen, tpenn ba« tyon einigen ^anuflri^ten 
gebotene SeUri auöerläfRg ift unb mit „^^elfea" (^<>elfeae) bei S)ama«cu« 
(Itin. Ant. 196, 2) ibentipaiert »erben barf. — 9^ic^t befannt ift m. OB., wo 
ber Ort in ^^öniaien au fuc^en ift, t>on ^em e« Gufeb., Vita Const. IV, 39, 

^ei§t: ravToy 6k xai hegat nXeiovg diejigaTtorro z^Q^h f'^ V ^^ ^^ ^aivhccov 
idvovi avTOV ßaaiXiwg ht<owfiog, rjg oi jtoXitai SvaeSaQi^fitjTa ^odvoor Idgvfiaxa 
JtVQi noQadovtBS zov aoyn^giov dvtixarrjXXdSavjo vöfior, QBie f)Xt^ bie (Stobt? 

eonpantino»>eI? Conftantine? Qöar e« nic^t^rabud, ba« nac^Äierocl. 6.716 
„Conftantina'' ^ieg? ^ber nad^ $beo>)bplv Chron. 57, 10 foU fte „^onftantia" 
geheißen baben. 

*) 3n ^anead ftnb nacib iener @te0e iebenfattd Triften angune^men, 
fei e« nun, \>a% bie (Statue ttnrfli^ eine ^riftud-6tatue tt>ar, fei e«, bag fie 
für eine folc^e gebaltcn »urbe (f. 93b. 1, Q3ucb 2, ^ap. 2 unb g>^i(oftorg., 
h. e. VII, 3). 



122 ^ß Verbreitung ber c^riftlic^en Oleligion. 

9lic* Äonail ©egner be« 2lriu« (^^eoboret., h. e. I, 4), ®regoriu«, 
93if(^of t)Ott 93er^tug, bagegen fein ^n^änger (1. c; ju ^Scr^tu« 
logt. au(^ SKart. ^al. 4; unter 3utian tt>urbe bie bortige Äird^e an« 
geftedft, f. ^^eoboret, h. e. IV, 22). 

gufebiu« (Vin, 13) nennt ben ©itoanu« (j. 3. ber großen 
93erfotgung) nid^t 93if^of t)on Sntefa, fonbem r&v äfnpl r^v "'^i- 
aav ixHXtjai&v inlaxonog'^. (Si ftanb alfo in Smefa tt>ie in ©aja: 
bie Cf^riften burften in bie fanatif(^ gefinnte ©tabt ni^t hinein, 
fonbem »ernten in ben iint bie ©tabt gelegenen Dörfern; erft ber 
9la^folger be« ©ifoanu« 2lnatoliu« sog in €mefa ein. ^eoboret 
Ol. e. III, 7), öon ber Seit Sulian« fpre^enb, nennt bie Äirc^e 
bafetbft veödfii^rog^. ^Son S>clxopolxi tt>iffen n>ir beftimmt, ba§ bie 
©tabt burc^ Conftantin nad^ bem 3. 325 bie erfte ^x6)t unb ben 
erften 93ifc^of erhalten ^at (f. Vita Const. HI, 58, ögL ©ocrat. 
I, 18)'. Sinen SRärt^rer Eucian ju Äeliopoti« nennt ba« SKart. 
©priacum, 3ur 3tt>ang«arbeit »urben C^riften t)on 3)aja ^im 
ßibanon" angeftebett (SO^art. ^al. 13, 2). 

®a^ ti in 939blu« Ci^riften gab, ge^t au« einem SKartprium 
^enoor. — ©^lie^ti(^ ift no6) einer intereffanten, auf bai 3. 318/19 
(630 aer. Seleuc.) batierten 3nf(^rift ju gebenfen. 3u 3)eir 5Ui 
(ßebaba), etn>a brei SWeilen füblid^ t)on ®amadcu«, fanben £e 93a« 
unb ^abbington folgenbe 3nfd^rift*: 

1) 3n IX, 6 ^eißt er einfach ^iWof, unb e« n)lrb erjä^lt, bag er nac^ 
einer 40iä^ri9en bifc^öflic^en Q^egierung unter ^a^a gemartert n>orben fei. 

*) QOßenn ^^eop^anc« in ber C^roni! er^ä^lt, Sullan ^abe in ber großen 
^irc^e SU (Smefa bai ®ö^enbi(b be« ^ion^fiu« errichten (äffen, bie alte Slii^e 
ober jerftört, fo fann biefe ^rc^e nur ein Heine« 93et^au«, Jene bie eben erft 
erbaute fein. 

«) ®a« Unerhörte, baß felbft in ÄeliopoU« eine ^rc^e gegrünbet unb 
ein 93ifc^of cingcfc^t »orben ift, ^cbt ffiufcbiu« fc^arf ^cröor. ©obann fä^rt 
er fort: „3n feinem fürforglic^en 6inn, baß möglic^ft oicle für bie Ce^re be« 
^angelium« 6en>onnen toerben möchten, gab ber i^aifer au^ bort reiche 
Gpenben aur Unterftü^ung ber SZlrmen, um auc^ auf biefe QBeife fit aur ^n- 
no^me ber QBa^r^eit be« Äcil« anaueifern. ffaft f^ättt auc^ er mit bem ^poftel 
fagen fönnen: ^uf jcglicbe ®cife, fei c« mit Q3ortt>anb, fei e« mit ^ufri^tigteit, 
foö ei^riftu« oerfünbet »erben'', ^ie aä^e fic^ tro^bem ba« Äclbentum in 
ÄelioipoU« ^ielt — c« tt)ar nöt^ in bem 6. 3a^r^unbert eine tibertt)iegenb 
^eibnifc^e ©tabt — barüber f. ©c^ul^e, a. a. O. II 6. 250ff. 3n beaug 
auf bie Suftänbe am (fnbe be« 4. 3a^r^unbert« bafetbft f. ben 93eric^t be« 
<5>etru« bon ^lej. (^^eoboret, h. e. IV, 22): „3n Äeliopoft« mag teiner ber 
Cinn)of)ncr ben 9^amen C^rifti auc^ nur anhören; benn ©ö^enbiener jlnb 
fte aUe . . . . unb bie teuflifcben ®ctt)erbe ber ßuft fmb bort im ©ange .... 
ber ©tabtpräfcft felbft ift einer ber erften ©ö^enbiener", cf. ©oaom. V, 10; 
VII, 15. 3n ioettopoli« Ratten bie Äeiben fogar nod^ im 3a^re 579 bie gjla- 
iorität. ^ie ^rc^e ^atu bort erft tura bor bem Einbringen be« 3«(am bie 
Ober^anb gewonnen. 

*) Inscr. Greoques etLatines III 1870 nr. 2558 p. 582, cf. meine Unter- 
fuc^ung in ber Seitf^r. f. »iff. ^^eo(. 1876 6. 103 f. 



^^önlsicn. 123 

Zwayayyrj MaQxiwvicnotxv x(Ofi{rjg) 
Aeßaßcov xov x(pQioyü xai aQ}(j:ri)Q(pg) Ifj{aov) XQ7](yTov 
7tQOvota{i) navh)V 7iQeaß{vreQov) — rov %.% erovg. 

6« gab alfo im 3. 318/19 bei ©ama^cug eine marcionitifd^e 
®emeittbe (ein matcionitifci^cr 93if(^of iff un^ in ^aläftina um 
biefclbe 3eit begegnet, f. oben ©• 106). 

3n bem Orte ^^oha (!^abm) n&xblxä) wn ^amaicui gab e« 
jur Seit be« Snfebiu« ja^lrei(^e 3uben(^riften, bej. ber ganje Ort 
n>ar inben(^riftU(^ (f. oben ©• 101). 

9lä^ere« über bie 93erbreitung unb ©id^tigfeit be« dl^riften« 
tum* in ^^önigien »iffen tt>ir nid^t^. 2lQgemeinere €rtt>ägungen 
tt>erben beffer erft bei Q\fmn angeftetlt, ju tt>et(^er ^rotjinj ^f^ftni- 
jien fo lange gefrört i)at; and) n>ar bie pf^&nisifi^e Qpvad)t längft 
burd^ bie f^rif^e tjerbrängt »orben. ©o t)iel ift übrigen« ani ben 
95riefen be« Cf>ri^foftomu«^ unb ani ben Suftänben, tt>ie fte no^ 
in ber jweiten Äälfte be« 6. Sa^r^unbert* i^ier beftanben ^aben, 
ganj Kar, ba§ bai (E^riftentum nur an ber Äüfte fefteren S^ g^föftt 
$at; bai 3nnere ^^önijien« blieb ganj »efenttid^ ^eibnifc^. Äatten 
bo(^ biefe pf>iJnijif(^»]^eQenif^en Äulte eben erft, nämlic^ im 3. 3a^r- 
f^unbert, einen mäd^tigen 2iiuff(^n>ung genommen. 

®ie Sachlage ift auc^ ^ier ^inreid^enb Hart C^riftianifterung 
bebeutet junäd^ft ©räjifierung unb umgefe^rt: bai C^riftentum fa^t 
junäd^ft nur bort fefteren ^u|, n>o ©riechen ftnb. ®ie ^ftenftäbte, 
für tt>el(^e 93ifd^8fe bejeugt pnb, fmb eben bie ©riec^enftäbte* ; 
in ben großen ^eibnifc^en Äultft&bten Smefa unb Äetiopoli« tDurben 
€^rif5ten nid^t jugelaffen. Se^en n>ir loon ben Ortfd^aften auf bem 
£anbe ab, in benen ^Äe^er", 3uben(^riften unb SWarcioniten n>of>nten, 
fo ftnb, bai 95innenlanb betreffenb, nur für ©ama^cu«, ^anea« 
unb ^almt;)ra C^riften bezeugt. ®ama«cu«, bie gro^e Äanbeteftabt, 
tt>ar grie(^ifd^ (ftef^e SKommfen, 9löm. ©efc^.V 6.473), ebenfo 



^) llbet bie Serftötung bed ^^^robite-^em:peId in ^t>^aca im Libanon 
burc^ (Sonftantin f. Vita eonst. III, 55; ©oaom. II, 5. 

*) ^ud i^nen ge^t f)toyov (unb )n>ar au« 93riefen aud ben 33. 406/7), 
ba% man für bad 3nnete ^^dniaien« bamatö SOtiffion^unterne^mungen aud- 
rüpete, ttne ^cute für rein ^eibnif(S^e Cänber. C« mu§ bort öoltreic^e ©täbte 
unb (Gebiete gegeben fxiben, in benen bad ^rilitentum noc^ tybUiQ unbefannt 
ttHir bea. )Don ber 93et)5^ung nid^t gebulbet n>urbe. 

^ 3>ie 9^amen i)on 93if^öfcn unb S^riffen ^^öni^ien«, bie n)ir fennen, 
(auten bid auf 5n>ei ^udnö^men griec^ifc^-römif4 (in ST^icöa n>aren bie 
^iWöfe 3eno, ^enead, SWagnu«, ^^eoboru«, Äeltenicu«, g>^iloca(u«, 
^regoriu«, ^arinud unb ^natoUu« ann>efenb; nur ber 9^ame bed Q3ifc^ofd 
t>on ^(affu« „^oboneu«^ [ber 9^ame fe^lt bei ^ape-Q3enfcler] ift femitifd^, 
unb^er 9^ame Senobiu« ift tt)o^l bie ®räaifierung eine« femitifc^en 9^amen«). 
e« p^t alfo in g>^öni8icn tt>ie in g>aläftina: ba« S^riftentum crfc^nt ttHe 
eine griec^if^e Qi^eligion. 



124 ^^^ Q3erbreitung ber c^riftUc^en ^^eliöion. 

^anea«; and) in ^alm^ra, bem 3entntm t>ti ^üftenlanbeg, toav 
ein ftarled grie(^if(^ed Clement (f.SRommfen, a.a.O. ©. 425f.V 
®ad nationale 5$önigtum in ^alm^ra^ oh^Uid) grieij^ifc^ butc^- 
tt&n% n>irb aber nid^t ben grieij^ifc^en, fonbem ben freili^j^ no^ 
m6)t ja^lreiij^en national«f9rif(^en S^riften gänftig gen>efen fein^; 
man erlennt bai avii ben ^Se^ie^ungen bed ^au(ud )Don 6amofata 
iur 3enobia unb au^ ber römif(^en ^olitil i^m gegenüber. ®ie 
^bfe^ung biefe^ Metropoliten bebeutete einen Sieg be^ ®ried^entunt^. 

3. eölef^rien^ 

®aö (I^riftentum, feiner tt>elterobemben 3!enbeni gentä§, ift 
bereite nad) n>enigen Sauren hxi ^ntio(^ien, ber größten ©tabt 
be« Orient« unb ber britten Stabt be« 9leic^*, ioon 3erufalem au* 
iDorgebrungen (2Ipg. 11). 3n 2lntioiä^ien ^at e* feinen Flamen 
empfangen, urfprüngßc^ aU ©(^eltnamen*: 2lntioc^ien tt>ar bie 
6tabt be« 6pott« unb ber fij^led^ten Citeratur^. Äultur unb ^iffen- 
fc^aft im ^oberen 6inn be* QBortÄ ^at fie erft im 4. 3af>rbunbert 
unb ate d^riftlid^e erblühen (äffen. QSorber xoax bie 3i^Dittfation bort 
äu^erlid^, unb i^r ©lanj une(^t — eine ©ro^tabt of>ne eigentt)äc^fige 
Kultur tt)ie 9^ett) ^orf. Äier bilbete fic^ bie erfte b^ibenc^riftlii^e 
©emeinbe, unb )n>ar finb bie au* ben Reiben ftammenben ^nf)&nger 
3efu „ebriften'' genannt morben (f. ^Sb. 1, ^u^ III, Aap. III ^ 

^enn bie groge (at^olifc^e ^onförberationdfitc^e mugte fc^on bamal* 
ald eine römifc^-griec^ifc^e Snftitution, dfo atö eine feinbtic^e 9(Rac^t in 
^alm^ra empfunben »erben. 

«) e. bie Sparte IV. 5^iepert, Formae Orbis Antiqui ^t. V (1910). 
— 9Warquarbt, a. a. O. I 8. 234ff. gjlommfen, a. a. O. V e. 446ff. 
^umont, Lea religions orientales (1907), cap. 5. 

') 60 bie 6c^nftfte0et t)on Sofep^ud bid sunt Ö3erf . be* Chron. paAohale. 
^uf bie unüergleic^Iic^e Sage ^ntioc^iend im Orient fei nur ^ingemiefen. 
^enn e* fät bie (finn)o^ner anberer groger 6töbte in 6^rien eine S^renfac^e 
toav, 'Avrioxets ftu feigen, unb biefen 9^amen förmlich ju empfangen, fo ttnir 
bad eine 6c^meic^elei für ^ntioc^u*, f. auf ^ün^tn: 'Artioxets ol h ntoke- 
fwtdi (für bie ganae (finttw^nerfc^ft). ®enfo für ®erafa: 'Avxiox^ig, }a au<^ 
'Avxi6x€ui. 'Sauc^ für Serufolem erftrebte bie Wleniftifcbe g>artel ben ^itel 
*AvtioxeXg (II, 9(Racc. 4, 9); ögl. bie 9(Rünaen: *Avtu>xici^ tcw nqog "Innov, (dobara 
nmrbe auc^ ^ntioc^ia genannt; aber aut^ SEXsvxtis (ommt ^ier unb bei ^biki )oor. 

*) 9^ac^ ^^eop^il.. Ad Autol. I, 12 bezeichneten bie antioc^enifc^en 
Äeiben noc^ um 180 ben 9^amen „Triften" ald lächerliche IleQi roß ob xaxe- 

yekäv fiov, xalovyrd fie XQtattavöv , ovx olSag S liyeig. ^r^foftomud fagt in 

ber 17. Gäulen^omilie (c 2), biefen Q3or8ug ^abe teine ©tabt auf (Erben, 
feJbft 9^om nic^t. (&v jä^lt neben i^m noc^ jmei »eitere auf, baß bie 
dntioc^enifc^e ©emeinbe bei ber großen Äunger^not unter Claubiud geholfen 
unb bag fie bie 6tbrer bed Glaubend aud Serufalem, bie Subaiften, burc^ 
9^e!ur« auf bie ^poftel jurücfgetoiefen ^abe. ^eö mac^t fie jur Äauptftabt 
^nic^t auf ber €rbe, n)o^l aber im Äimmel". 
*) 9Jlan ^öre barüber ben 5^aifer Sulian. 



Qüölcf^ricn. 125 

€yfut« II). Äier tt>itfte ^amabaö; ber größte SRiffionar, ^aulu«, 
ifat ^ier ia^relang feinen 6tanbort genommen^, unb )Don £ucad 
fagt Cufebiu« Qi. e. III, 4, 6), er fei ber ^bftammung nad) ein 
5Jlntioiä^ener gett)efen*. ®ie ©emeinbe tt)ar fef>r balb fo bebeutenb, 
fetbftbett)u^t unb felbfittätig, ba§ fte an 3lnfef>en mit ber jerufatemi- 
fd^n riioaUfterte'. 5)ie gro§e ^eibenc^rifüid^e ^age ift in>ifc^en 
3erufalem unb 2lntiod^ien loerf^anbett tt>orben. Q3on ber ®emeinbe 
biefer ©tabt — fie tt)irb 3lpg. 15, 23 neben Serien unb ©Ucien 
an erfter ©teUe unb afe einjige Stabt genannt — ift ber gen>altigfte 
^ortfd^ritt in ber ®efc^i<j^te beg ®[)angefiunt« ausgegangen. 6(^on 
im 2* 3abr^unbert ffat fte ^etru« ate i|)ren erften 95ifc^of bejeidg^net 
— obgleich berfelbe nad^ @al. 2, 1 1 f. in ^ntiod^ien leine rü^mlid^e 
9?oUe gefpielt ^at — unb aud^ bamit i^rem 6elbftbett)u§tfein 2lu«- 
brucf gegeben*, ©ne i^rer Äird^en führte fie auf bie Seit ber ^poftel 
jurüd^. 6* finb aud^ bie QSebauptungen aufgeftellt n>orben, ba§ 



^) SO^olalad (X e. 242 93onn.) xoxü tt)iffen: UavXos ixt^gv^e h'Avxioxelq 

siQ&xov xov k&fov iv xfj ^fJifi rß JtXrfoiov zov Ilav^iov xfj xaXovfUvtJ x<bv 2lyy<ovog. 
*) 6o auc^ ein alted Argumentum evangelii sec. Lucan: „Syrns natione 
Antiochensis". 

") Äier ift fc^on 3l»>g. 11, 27 ff. bebeutfam (bie reiche antioc^enifcbe ®e. 
meinbe unterftüf^t bie 93rüber in Subda) unb ferner ^i)g. 13, 1 f.: ^Haav h 

*Avrioxe£tf xara rrfv o^oav ixxXrjaiay 3fQ0<pijxat xai diSdaxctXot o re Bagvdßcig xal 
2vfi8(av 6 xcdovfievog NixsQ, xal Äovxios 6 KvQtjvaXoif Mavai^v xe 'Hq€^ov xov 
teTQOQXOv avvxQwpog xal ZavXog, XstxovQyovvtfoy dk avxcov T<p xvglq) xal vrjaxev6v' 
xayv eutsr to Ttvevfjia x6 äyiov' atpogloaxe dtj /*oi xov BoQvdßav xal 2avkov elg 

x6 igyov xxL ©c^on in bcr aUerfrü^eften Seit flnbet ^d) in Serufalem (^pg. 6, 5) 
ein ^'^ifolaud, jtgoai^Xvtog 'Aviioxevs, atö '^Irmenppegcr. 

*) 9^ic^t n)enider burc^ bie ^rftnbung einer großen ^j)oftelfpnobc, bie 
in i^rer 9Jlittt gehalten n)orben fein foH (f. über {ie bie 1. "^nfl. biefed ^ert^ 
2>. 52ff.). — ^e ^o^e 93ebeutun0 ^ntioc^iend »irb aucb »on 5^nopf, 
5Ra(^ai)oft. 3eitalter 6. 50f. gut ^ert)orge^oben. — ^a% ber 5^rc^engefang 
t>on ^ntioc^ien aud ftc^ in ber ganzen ^rc^e t>erbreitet babe, ift mebrfacb 
bezeugt. 6ocrated (h. e. VI, 8) t)er9eid^net bie Cegenbe, ha% Sngel ben 93if(^of 
9gnatiuS ben ref^onforifcben ®efang gelehrt Rotten. 3n be^ug auf bie ^enge 
ber »ere^rten .^eiligen famt i^ren 9^eliquien toermoc^te am ^nbe bed 4. ^cti^tfy. 
feine anbre Gtabt beS Oriente mit *2lntiocbien ju wetteifern: «f ixdaxtjs 

nXsvQäe fi TtoXig ijfic^v roTg Xeiy>dvoig x&v dylo>v xeixiC^at ((^)r^foft., Hom. in 
coemet. appell. 1). 

') 6. oben 6. 78. ^ußer ber Cbr^foftomudfteUe fommt bie ßegcnbe 
Recognit. X^ 71 in 93etracbt: »ita ut omni aviditatis desiderio Theophilus, 
qui erat cunctis potentibus in civitate subllmior, domus suae ingentem basili- 
cam ecclesiae nomine consecraret, in qua Petro apostolo constituta est ab 
omni populo cathedra", donftantin begann im 3abre 5818 to Sxxdycarov 
xvQtaxdv ju erbauen (^^eop^anci8 = ^bilof<r. 6. 205 93ibea); ber 93ifcbof 
Q3ita(ian ftellte ungefäbt gleichseitig bie unter ^ioctetian aerftörte ^rcbe iv 
Tg Tlalaiq n)ieber ^er (^^eoboret, h. e. 1,3). ©ad Chron. pasch, er^äblt nacb 

^^iloftorgiud (@. 230): Mekixiog estavBldwv iv 'Arxioxeia xrjv jxalaidv tjQjxaaev 

ixxXrjaiav; fie ttHir »0^1 nur tei(n>eife aerftdrt gemefen. ^bi^oftorgiu« fpri^t 



We 3Reffc Joon ^ntiod^ieit nad^ 9lom gefontmen uitb ba§ bie latei- 
nifd^e 93ibel f)ier entftanben fei. Sin betr&d^tUd^eö lateinifd^ed (Cle- 
ment — boc^ ftnb bie Übereinftimmungen bti lafeinifd^en unb 
be« f^rifd^en ^ibetteyte« fci^tt)erUc^ X)Ott f>ier au« ju erflären — 
ifat ed in ber $at fc^on int h Sa^rl^unbert in ^ntioc^ien gegeben; 
aber für jene ^ef>auptungen fef>len boc^ bie feften Unterlagen* 

5)ie ©efd^id^te bei E^riftentum« in Cölef^rien in ben erften 
brei 3af>rf>uitberten ift nni nur fd^led^t belannt^, aber fttr bie @e- 
fc^id^te be^fetben in ^ntiod^ien ^aben tt)ir eine 9lei^e loon ®aien. 
®ir lennen bie antioc^enifd^e ^Sifd^ofi^lifte*. 6c^on bie 9^amen 
ftnb le^rreid^: €uobiuö, 3gnatiu«, Äeron, Cornelius, €ro«, ^to* 
pf>ilu«, SRafiminu«, (Serapion, 2löclepiabe«, ^^iletu«, 3ebinu«, 
95ab9la«, ^abiu«, ©emetrianu«, ^aulu«, ®omnu«, 5imäu8, £9- 
rißuö, ^^rannu«; bie gro§e SJlef^rja^l biefer Flamen ift gried^ifd^, 
unb griec^ifd^ tt)ar bie ©prad^e ber ®emeinbe* 3f)ren 9luf>m ^at 
naä) ^autuö 3gnatiuä begrUnbet. ^anc^e^, n>enn aud^ nic^t loieled, 
lä§t fid^ au« feinen Briefen für ben bantaligen Suftanb ber antioc^e- 
nifc^en Äird^e gewinnen, bie er mit Stolj ,,bie Äird^e Serien«'' 
nennt, unb toon ber er (Ad Smym. 11, 2) fagt, ba§ fle nac^ ber 93er- 
folgung i^r Idiov fiiyedog »ieber gewonnen ^abt. Sein 2lnfprud^, 
ben er hinter aufgetragener 93efd^eiben^eit toerbirgt, frembe ^rd^en 
8U belel^ren, fio^ wal^rfd^einlid^ nic^t nur au« feiner perfdnlid^ er- 
worbenen ©genfd^aft afe Äonfeffor, fonbem aud^ ani ber fird^- 
lid^en QBeltfteUung ber 6tabt, beren 95ifd^of er war. 2Iuc^ bie 
^ufforberung, ba| aUe afiatifd^en ®emeinben ©efanbte nac^ 2ln- 
tiod^ien fd^iden unb fie ju i^rer QBieber^erfteKung beglüdwünfd^en 
folten, jeigt i^re jentrale 95ebeutung : fte ift an bie ©teUe toon 3eru- 
falem getreten. 

3n fpäterer Seit woUte man wiffen, ba§ ber QSorgänger bed 
3gnatiu«, ßuobiu«, 6d^riftftelter gewefen fei; aber baö ift un* 
glaubwürbig. 

Sd^riftftelter (natürlid^ in grie^if^er 6prad^e wie 3gnatiuö) 
aber waren bie ^if(^5fe ^^eop^ifu«, ©erapion unb ^aulu«® (93riefe 

(6. 82) in b^VLQ auf bie 3eit Suliand t)on ^äoat al ixxltjaicu in '^Intioi^ien. 
Q3on einem ^re^b^tcr ^^cotecnud 8» 3. Sulian« l^eißt e« bei ^eoj)^aneö: 

iv nQoaaxelq) 'Amoxsicis ixxXrjoiav nenMTSvpiivog, 

^) ^ir wifTen, baß in ^^amea ein 6i^ ober ber 8i^ ber 6e!te ber 
dfefaiten war; toon bort ift ^Idbiobed, ber CKefait, nac^ 9^om gclommen 
(Älp>)oIv Philos. IX, 13). ®ie eifefaiten flnb ober feine ©ette ber großen 
^rc^e gewefen, fonbem gehören in bie ®efc^ic^te bed 3uben(^riftentumd. 

«) 6. meine Chronologie I 6. 208 ff. unb fonft. 

') Hrfprünglic^ f^rifc^ gefc^rieben ift wa^rfc^einlic^ bie am 'Einfang bed 
3. Sa^r^unbert« »erfaßte (f. meine ffi^ronologiel 6.522f., II 6. 129f.) 
^feubomelitonifc^e ^ipologie (Otto, Corp. Apol. IX). ©ie ift aber auc^ bie 
einzige f^rifc^ ©^rift, bie ^ier genannt werben fann. ®ewiß ift auc^ bad 



Cölefprien. 127 

a\x6) X)Ott Q^abiu*), fott>ie ber antioc^enifc^e ^xtihtfUt ®eminu* 
(Äteroitv Dö vir. ill. 64)^, ^erü^mte gelehrte ©deuten Ratten ju 
Qltttiod^ien ber ^tegbtjter SKalc^ion (Sufeb., h. e. VH, 29), ber 
^re^bijter 5)orotf>eu« (VII, 32) unb t>ox aßem ßucian. 2ln beit 
größeren aUgemein tirij^lici^en 5$ontro)Derfen f^at fid^ bie antiod^enifc^e 
®emeinbe beteiligt, an ber montaniftifd^en, origeniftifc^en (gegen 
örig.), notoatianifc^en, täuferifd^en unb c^riftologifc^en, unb \at in 
lebenbigem 93erlef>r mit ben anberen ®emeinben geftanben* ©iefe 
^rc^e loemtittelte )n>ifc^en ber n>efentKc^ gried^if^en ®efamt{ird^e 
unb bem f^rifi^en Orient, »ie bie römifc^e Äirc^e 5tt)ifd^en Jener 
unb bem lateinifd^ fpred^enben Ofjibent** Sie ift ti aber auc^, 
n>enn nic^t aUe« trügt, gett>efen, tDeld^e ba« ftarle rf>etorifd^e, \>ai 
prunfüotle unb ba^ pl^antafteiooUe SIement in ben gried^ifd^-c^rift- 
lid^en Äultuö getragen ^at ©aju: f>ier ^at bie b^namif^e C^rifto- 
togie burc^ ^aul loon Samofata x^tt IraftiooQfte ^u^geftaltung 
empfangen, i^ier ift ber ^rianiSmu* entftanben, unb f>ief ift bie befte 
eyegetifd^e Schule emporgeblübt, 5)urd^ ßucian, ben 95ibelerKärer 
unb £ef>rer be« Slriu«, ^at ^Intioc^ien eine uniioerfaU 95ebeutung 
ftlr bie 6ntn>idftung ber Syegefe unb ber ^^eologie im Orient er- 
balten (9Iriani«mu«, 2lntiod^enifc^e ßyegetenfc^ule, 9^eftoriani«mu«). 
®ie großen S^noben, bie in ^Intiod^ien feit ber SRitte bed 
3^ 3a^rf>unbert^ gebalten »orben finb', geben ein 93ilb \)on ber 



freiließ nic^t; boc^ (priest einige« bafür, baß fle bem 93atbefaneö gebührt, alfo 
nac^ Opft^rlen gehört. 3n bejug auf bie ^^omad-*5ll!ten ift bie Unterfu^ung 
noc^ ni(^t fo toeit geförbert, um gan) fieser feftffeUen 5U fönnen, ob fie in bad 
©ebiet t)on ©)cffa ober nac^ ^eftf^rien geij^ören. ^od) ift e« ^bc^ft tt)ai&r- 
fc^einttc^, baß fie in f^rifc^er 6pra<^e abgefaßt »aren unb in €bcffa ent- 
ftanben fmb (f. meine eit.-®cfc^. I e. 545fv II, 2 6. 175f.) unb jtoar in 
bem 5^eifc bc« großen SWifftonar« unb Cebrerd be« Oftcnd 93arbefane«; f. 
9^ölbe!e in ßipfiud, ^pocr. ^poftelgefcbic^ten II, 2 e. 423 ff., unb 93urritt 
in bem „Joum. of Theological Studies" Vol. I p. 280ff. ^uc^ bie fprif^e 
©Jangelien-flberfe^ung gehört fc^toerlic^ nac^ Qöcftft)rien, fonbern nacb ©>effa 
(f. bort). 3n ^ntioc^ien tt>ir!tc ber gricc^ifc^e ©noftifer Gaturnin (8atorniO/ 
f. Sten. 1, 24, 1. '^luc^ anbere gnoftlfc^e öc^ulfeften (mit griec^ifcber 6pra<^e, 
aber oielen femitifc^en Sebntoorten in i^rer ^ultmeid^eit) ^aben in G^rien 
i^ren Urfprung gehabt (Op^iten, ufm.). 

^) Q3on einem f^rifc^en Ääretiter ^aulu«, ber in ^Ic^anbrien um bad 
Sa^r 200 gen>irft f)at, eraä^^lt ^ufebiu« in ber Sugenbgefcbicbte bed Origened. 

*) €« ift le^rreic^ ju fc^cn, tt)ie flc^ Cornelius t)on 9^om in feinem 
93rief an ^abiuö t)on ^ntiocbicn mit ber ©röße ber römifd^en ©emeinbe 
brüpct («ufeb., h. e. VI, 43). «r ^atte tt>of)l ®runb, e« gerabe 'iantioc^ien 
gegenüber ju tun. 

>) 93emer!endtt>ert ift inbe«, baß ^ntloc^ien im Ofterftreit am (f nbe bc« 
2. Sa^r^unbert« nic^t ^en)ortritt. ^n ber 6t)nobe im Often, bie in ^alöftina 
gehalten tt)urbe, beteiligten fic^ mit ben 93ifcbbfen t>on ddfarea unb Serufalem 
auc^ p^5niaifc^-f)^rif(^e; aber ber antiocbenif^e toirb bort t>ermißt unb fc^eint 
auc^ fein ^otum abgegeben au ^aben. 



128 ®^« Q3crbreitunö bcr c^riftttc^en 9^cttgion. 

aenfralen ©teUung ber Oemeinbe. ©ion^fiu« ioon 2Kef, (€ufeb., 
h. e. VI, 46) fd^rieb an Eomettu« toon 9{om, ba§ er ioon £)etenuö 
t)ott $arfu« unb ben übrigen 95if(^öfen jener ®egenb, fott)ie loon 
^irmiUan, 95tfd^of toon Cappabocien, unb ^eoctiftu«, 95tf(^of in 
^aläffina (C&farea), ju einer S^nobe nac^ ^Infiod^ien (ann. 251) 
eingetaben tt)orben fei (in <S>a6)tn beg Äe^ertaufftreite)* Über ben 
€rfolg ber ©ijnobe berici^tet er an (ottp^anui ioon 9{om (l- <5. Vn, 5) : 
„^iffe, ba§ aße früber getrennten Äirc^en be« SWorgenlanbed unb 
nod^ tt>eiterbin mieber jur ®nf>eit jurücfgefebrt finb* äberaU fteben 
bie ^if(^öfe in ©ntrad^t miteinanber unb freuen pc^ ungemein be« 
tt)iber €rtt>arten eingetretenen ^rieben«/' ®enannt »erben nun bie 
gSifcböfe »on 2lntiod^ien, (läfarea, ^lelia, ^yntf, ßaobicea, 5arfu^ 
„unb alle ®emeinben ©licien^, fon)ie ^rmilian unb ganj (S^appa» 
bocien — benn um meinen 95rief nic^t ju lang ju machen, b<^be 
ic^ nur bie angefebenften unter ben ^ifc^öfen mit 9lamen genannt — , 
femer alle f^rifd^en ®ebiete unb Arabien . . •, fobann SWefopotamien, 
^ontu« unb 93itb9nien". Q3on ben legten beiben ^rot)in5en ab« 
gefeben, finb i)m biejenigen ^rot)injen genannt, über bie pcb reget« 
mä§ig ber 6influ§ 2lntiod^ienÄ unb eine 2lrt t>on Obergewalt er« 
ftredte^* 2luf ber legten großen antio(^enifd^en Spnobe be* 3.3af>r« 

^) Q3on bier aud n>iU auc^ ber hdanntt @a^ in 5^anon 6 bed j^onaitö 
t>on 91i*cäa, ber ed (für 9^om, ^lejanbrien unb '^Intlocblen) gemlg nicbt nur 
mit ber SO'letro^olitan-, fonbern fcbon mit einer ^rt bon Obermetropolitan« 

gennilt JU tun bat, »crftanbcn fein: 6fioia>s Sk xai xaxa *AvTi6xsiay xai h xats 
&XXcug knaQxlaiq xä ngsoßsTa o<o^sa^i xaXg ixxkrjolaig, 3n ^ntiOC^ien in feinem 

Q3erbältni« ju G^rien taucht für und am fcübeften bie 9Jletro^olitam>erfaffun0 
auf (bgl. Ctibccf, 9^ei<bdcinteilung unb fir^Ucbe Äierarcbie 6. 42f.), unb 
ebenbort finben toir aucb bie Anfänge ber Obermetropolitangcttjolt (t)or ber 
3eit bed ^iocletian). (Sine 9^eibe bon ^atfac^en fteUt bad ficber. ^ie 93if(b5fe 
bed ,,Orientd'' füllten fic^ innerhalb ber ®efamttirc^e atö eine einbeitlicbe, 
groge, \xvx ^ntiocbien gef(^arte ®ruppe. 3n ber ^rc^e gab ed eine ^iQcefe 
/^Orient", längft bcöor bie ^oHtifi^e gef^affen tt)ar : (1) auf ben großen G^noben 
8U ^ntioc^ien tamen bie Q3ifd^öje öieler ^rooinjen — ber ^rooinaen bed 
..Orient^'' über^au^t; bad protonfularifc^e ^{ien unb äg^))ten geborten nic^t 
baju — aufammen (felbft 93ifc^öfe aud ber f^äteren ^iöcefe ^ontud febltcn 
ni^t; ober ber ale^anbrinifcbe 93lf<bof ^ion^flu« f<beint nur feine« boben 
^crfönKcben Qlnfeben« »egen eingetoben n)orben ju fein), au<b too man ©runb 
botte, gegen ben 93ifcbof bon ^ntioc^ien 5u einer Gpnobe aufammen^utreten, 
n>äbltc man biefe 8tabt; fo im ff alle be« ffobiuö unb ^aulud t)on ©amofata, 
(2) xotnxi man genötigt tt)ar, bon '^Intiocbicn ald Ort ber Q3erfammlung obau- 
feben unb eine anbere (Stobt »äblen mußte, ^rälibierte bocb ber 93ifcbof wn 
^ntiocbien, fo auf ben G^noben bon ^nc^ra unb 9^eucäfarea am 'Einfang 
bed 4. Sabrbunbert« [bie ^nflcbt ßübedf « e. 104f., baß bie befonbere eteUung 
^ntiocbiend allmäbUcb aud ber 6^nobaI))ra^d bert)orgen>ac^fen fei, fcbeint 
mir Utfac^e unb ODÖirfung ^u »ertaufcben. ©a« ^riu« ift gett>iß in ber 93e- 
beutung ber Gtabt atö ^au^tftobt einer namentlicb am Anfang ber 5^aiferaeit 
außerorbentUcb großen ^robinj unb in ber uralten 93ebeutung ber ^riftli<ben 
®emeinbc au fucben; auffaUenb ift aUcrbingd, baß ^ntiocbien im Offerftreit 



fföfef^rien. 129 

f^unbertö (gegen ^aulu«, 93ifc^of ^on ^ntioc^ien) — bie (^riftolo« 
flifd^ Ärijt«, in n>eliä^er ber 3RefropoUt ber ^^äretiler'' tt)ar, n>ar 
|är bie Äird^e »on f>öd^fter ^ebeutung — »aren 70 ober 80 ^if^öfe 
t)erfainme(t au« aUen ^romnjen ^oom ^ontu« hx^sSiQt^pttn^. Ceiber 
{ennen tt)ir if>re (3i^e nic^t*. 

®a«^ n>ad un« t>on bem auftreten ^autö in ^ntioc^ien aU 
95ifc^of, tt)enn au(^ aui feinbßdj^et ^eber, berid^tet tt)irb, tt)itft ein 
£i(it auf bie ®tö§e unb ,,QBeltfÖnnigleif ber ®emeinbe in ber 
2.Ä«fte be« 3. 3af>rf>unbert« (€ufeb.VH, 30)»: ^^^er »ar er 

um 190 ni(^t i)tx^oxixxtt, bie einaelnen otientaUfc^en ^rotHnaen t)ielme^r gan^ 
fetbftänbig ^anbeln], (3) nac^ guter ÜberUeferung i^ ber erfte (at^olifc^ 
Q3if(^of t)on ^effa t>on Gerapion^ bem antioc^enifc^en 93ifc^of^ gemeint 
toorben, (4) ber anttoc^enifc^e 93ifc^of Übte in Ot^olfud in CüiUcien am SJlnfang 
bed 3. 3a^r^unbertd Oberrec^fe au^, obgleich C[iUcien feit ^abrian eine fe(b* 
ffänbige ^rooina geworben ttnir (f. ffiufeb.^ b. e. VI^ \2), (5) er befaß genHffe 
O^ec^te in beaug auf bie ^O^lifflon unb bie 93ifc^öfe in ben S^iffiondgebieten ttHe 
^erjlen, Armenien, ©eorgien. — OTad bie ngtoßtm bed antioc^nifc^n 
^ifd^of« materiell anlangt, fo untcrfc^ieben fie ftc^ — bad lehren bie ^atfa^en 
— t)on benen be« ale^anbrinifc^en unb rdmifc^n 93if(^ofd. 0iefe batten bad 
bifc^bf[iti^ Orbinationdrecbt in beaug auf mehrere ^roDinaen; ba« ift fOr 
ben antiik^nifc^n 93if(^of nic^t nac^tt)eidbar; er orbinierte nur bie 9)i{etro- 
)>oliten ber orientalifc^n^roüinaen (gana fieser ift auc^ bad nit^t), i;^itt 
bie 93efugnid/ orientalifc^ G^noben anfammenauberufen unb eine genHfie 
S^ontrolle au^auüben, unb ftanb an ber Gpi^e ber ^ro^aganba 
(gnif[lon«oberbif<^of). ®ad cRic^tige finbet M ^ei Cübed v. v. U., bef. 
6. 134 ff. ^e t)on ben Q^ed^ten ber 97{etro^oliten unterfc^iebenen unb über 
lle ^erDorragenben 9lec^te be« antioc^enifc^en 93ifc^ofd muffen (im Unt^c^ieb 
t)on 9^om unb ^le^anbrien) me^r in ber ^a^d unb bem ®ett)o^n^eitdre(^t 
atö in beftimmt formulierten 5^om^etenaen beftonben ^Kiben. ^en be^^alb ift 
im 5^anon 6 (9^icäa) "tHle^anbrien nur mit 9^om, ni(^t aber auc^ mit "sUntioc^ien 
aufammengeftellt unb ift in beaug auf biefe Gtabt ein fo allgemeiner SJludbrucC 
gebraucht n>ie ngscßtia. 

1) (Sufeb. (h. e. VII, 28) fpricbt t>on ,^vQioi", sat^anaflu« (De synod. 43) 
gibt 70 an, Äilariu« (De synod. 86) 80 93if^5fe (^SafUiu« SHaconud saec. V 
fagt 180). 

*) <S>oÄ antioc^nifc^e 6bnobalfi^reiben an ben römifc^en unb ale^n- 
brinifc^en 93ifc^of fottHe an bie ganae Sttrc^e ((Sufeb. VII, 30) nennt in ber 
^uffc^rift i^elenud (^arfud), i5bmen&ud (Serufalem), $|^b^ilu« (? bieOeic^t 
^bru«), ®^eotecnu« (ffäfarea),5Wajimud (93opra), ^roclu« (?), 9^icoma« {i), 
^elianud (?), ^aulud (?), 93olanud (?), g^rotogened (?), Äieraj (?), ffiutb- 
cbiud (?), ^eoboru« (X), 9(Ralc^ion (^re^b. ^ntio<$.), £uciud (mo^l aut^ 
^redb. ^ntioc^.)- Leiber finb bie 93idtümer ber 97{e^raa^l unbelannt. QBir 
toiffen barum auc^ nicbt n>arum nur biefe 9^amen genannt finb. i5aben 
nur bie orientalifc^en Metropoliten unb einige ^redbbter ber antioc^enifc^en 
^emeinbe {i(^ al« bie ^fenber genannt? ®ag nur fo menige Prälaten 
bie ^bfe^ung bollaogen l^aben, ift bie 9(Reinung bed ^^otiud; er fbrid^t bon 
an)ölfen. 

») 9^a(^ freiließ fpäter orientalifc^er Überlieferung (f. Qöeftp^al, Unterf, 
über bie Qudlen unb bie ®laubn)ürbig!eit ber ^atriarc^lcbroniten bed SORäti 
ibn Suloimän ufn>., 1901, 6. 62f.) ift ber Q3orgänger be« ^aul auf bem 

t>.^arnail, VHffion. 8. «ufL n. 9 



130 ^^ Q3erbreitun9 ber (^riftlic^en Q^engion. 

atm unb ein 95etfler; er ^t tt)eber X)on fernen 93orettem einige« 
93erm9sen überfommen, noc^ fxd) burij^ eine ^unft ober irgenbeine 
^efc^&^guns tttoai em>orben. 3e$t aber befi^t er übermäßigen 
^eid^tum burc^ 3efe$n)ibrige £)anb(un3en^ bvix6) ^rc^enraub unb 
ffirpreffungen X)on ben 95rübem; benn er brängt jtd^ ben ®efc^&bigten 
auf unb t>tx\pnd)t if>nen gegen ^ejaf^Iung Äitfe; aKein er täuf^f 
fie, unb, of>ne tttoai für fte ju tun, jief^t er ®en>inn t>on ben Streifen* 
btn, n>e(c^e gern bereit finb ju )af)(en, um ber l&ftigen 6aci^en Ubig 
ju »erben. Cr betrachtet fomit bie ^ömmigleit ate ein 6rtt>erb«- 
mittel* Sr ift ^od^mütig unb aufgeblafen, bedeibet n>e(tKc^e Sf^ren* 
fießen, läßt fic^ lieber ©ucenariu« [laiferttd^er ^rofurator in>eiter 
Älaffe] afe ^Sifd^of nennen, f^reitet auf öffentttd^en ^tä^en ^offärtig 
einher, lieft unb biltiert Briefe öffenttid^ tt)Ä^renb bei ®e^en« unb 
läßt fic^ i)on einem jaf^Ireic^en ®efoIge begleiten, \>ai x^m teil« ^oxatt' 
ge^t, teil« nacbfolgt 2luf biefe ^eife tt)irb au^ unfer ©laube feine« 
©tolje« unb Übermut« tt)egen angefeinbet unb gefaßt* 3n ben firc^» 
lii^en Q3erfammlungen ^ält er au« S^rfud^t unb ftoljer Sinbilbung 
ein unbegreipid^e« QSerfa^ren ein unb reißt baburd^ bie ©emüter 
ber llnerfaf>renen äur 93en)unberung f>in* ffr ließ fi^ nämlic^ eine 
93üf)ne unb einen erhabenen $f>ron errid^ten, nid^t tt)ie ein 3ünger 
C^rifti. 9Iud^ i)at er tt>ie bie tt)eltlid^en 95eamten ein fog, Selretum 
(Äabinett). Cr fd^lägt mit ber Äanb an bie Äüften, ftampft mit 
b^n ^ßen auf bie ^üf>ne unb mad^t in beleibigenbem Übermute 
benienigen Q3ortt>ürfe, tt>eld^e ftd^ mö)t in £obe«er^ebungen über i^n 
ergef>en, nid^t gleich tok in ben ^^eatern mit ^üc^em fd^tt>enlen, 
lauten 93eifall jurufen unb auffpringen glei(^ ben if>m anf>angenben 
SWännem unb Leibern, bie i^m auf eine fo ungejiemenbe ^eife 
5u)^8ren, fonbem bie i^n mit 2lnftanb unb 9{u^e al« im Äaufe ®otte« 
anhören* 3luf bereit« Joerftorbene €rllärer be« göttlid^en ^ort« 
f(^mä^t er in öffentlicher QSerfammlung auf eine plumpe unb pöbel- 
]^afte ^eife, fxä) felbft aber ergebt er in f>od^trabenben QBorten, al« 
tt>äre er nic^t ein 95ifc^of, fonbem ein ©op^ift unb 9JJarftfc^reier. 
®ie ßieber ju C^ren unfere« Äerm 3efu« Ei^riftu« fd^affte er ab 
al« 5u neu unb t>on ^u n>enig alten 97{ännem )Derfaßt, ju feiner eigenen 
Q3er^errli(^ung bagegen ließ er am L Öfterfeiertage mitten in ber 
^erfammlung bur(^ Leiber ßieber Joortragen. Sd^on ba« 9In- 
frören möd^te S(^auber in einem erregt i^aben* ^^nli(^e« bringen 
au(^ auf feine QSeranlaffung bie x^m f(^meid^elnben ^if(^öfe ber 

onfioc^enlfc^en 8tu]^l, ^emetrianud, nac^ ^erflen beporticrt n?orbcn. 0iefe 
Iteerlieferung, toel^e ber aflgcmelnen Gituatlon entfpric^t — im Sa^te 260 
tt>urbe bie 6tabt öon ben Werfern jerffört — unb nid^tö gegen ft<^ ^at (boc^ 

toirb fie t)On Cabourt, Le Christianisme dans Tempire Perse 1904 p. 19, 
be8tt)eifelt), betpeiff, ba§ bie C^riftengemeinbe unb i^r 93ifc^of in ^nfioc^ien 
um ba« So^r 260 politifc^c 93cbcutung befaßen. 



Cöfeft?riem 131 

benachbarten Örffc^afien unb ©täbte fott)ie bie ^rieftet in l^ren 
93orfrägen an bad ^ol( t>ov. Qx toxU n&mli6) ni<^t mit und be- 
tennen^ ba^ ber 6of>n ®otted loom Äimmel f^erabgetommen fei 

, fonbem fagt: 3efu« £f>riftu« ift Joon i^ienieben- ©agegen 

fagen bieienigen^ tt)e(d^e i^m ju Sfiren £ieber {tngen unb il^n t>ot 
bem 93oße greifen, ba^ er felbft • • • ate ein finget X)om Äimmel 
l^erabgelommen fei, unb ba« toerf^inbert er in feinem Äo(^mut nid^t, 
fonbem ift fogar bei biefen 9?eben noiä^ jugegen* ferner i)at er 
69neida(ten, xoxt bie ^ntioc^ener fi<^ audbrücfen (®efetlfd^afiä- 
bamen), unb ebenfo bie ^riefter unb SHafonen feiner Umgebung* 
^efe fott>ie bie übrigen unf^eibootlen Q3ergebungen (emtt er aU er* 
n>iefen unb überftebt bo(^ aUed* £r n>itl fie fx6) nämlid^ babur^ 
t>erbinbH(^ ma(^en, bamit fte eS, für fx^ felbft fürd^tenb, nic^t n>agen, 
ifin megen feiner ungered^ten ^orte unb ioanbtungen ansuHagen* . , • 
^emt er auij^ n>irni(^ xad^U Sc^änblid^ed [in begug auf fene Qpntxi' 
aittn] getan l^aben foKte, fo ^ttt er bo(^ ben QSerbad^t toermeiben 

foKen , er, ber jtoar eine folc^e ^erfon t>on fxd) entlaffen 

1)at, aber nod^ 5n>ei blül^enbe unb tt>obIgeftaItete bei ^6) b<tt, fie auf 
feinen 9{eifen mit fld^ fübrt, unb bie« htx einem ber ©c^tt)elgerei 
uiU> QSöKerei ergebenen (£b<*tafter! ©aber feufjen unb n>el^Hagen 
aUe barüber in ibrem Snnem, aber niemanb tt>agt ti, xi)n anzunagen, 
avS ^xdft ^ox feiner SSJla6)t unb ^^rannei* Snbe« über bergleiJ^en 
SHnge »ürbe man ben 9JJann jur 9{ebe fteUen [b* b* tnaxt n>ürbe 
ibn xtxdft fofort Joerurteilen, bej. ein 2luge jubrücfen], n>enn er no6f 
bie (atf^oKfcbe 5)enfung«art f^&ttt unb no(^ in unfern Ärei« gel^örte." 
3d^ ^(xh^ biefe ©teße in extenso mitgeteilt, »eil fie mir für 
bie Ausbreitung unb bie Stellung ber ij^riftlicben Äird^e in An« 
tiocbien in jener Seit febr tt)icbtig ju fein fc^eint^. ®er ^ifd^of 
^t bamate bereit« bie ®ett>obnbeiten unb bie 9^ormen eine« ^o^m 
Staatsbeamten angenommen unb aucb n>obl anm^mtn muffen, 
©ie« ift ba« ©id^erfte in biefer ©^ilberung (bie bdfen 93om)ürfe, 
bie ein Seugni« für bie antiocbenif(^e 3oumaliftil pnb, laffen flcb 
ju einem großen 5eil barauf jurüdfül^ren), unb bi^^<*w* g^^t bie 
Gnttt)idlung unb 95ebeutung ber (Ibriftengemeinbe in ber Stabt Aar 
^etoox. 2lucb ba«, tt>a« tt>ir ioon ben 93eaie^ungen be« ^if(^of8 
^aul jum nationalf^rifd^en Äerrfcbergef(^led^t in ^almtjra teil« 
n>iffen, teil« loermuten fönnen*, jeigt un«, ba§ ba« Cb^ftentum be« 



*) ffiiner ber ^'^acbfolger ^aul«, ^^ilogoniu«, tt>urbe am Einfang be« 
4. Sa^r^unbert« ix läarjg t^? äyoQäs äQnao^eig [er toar alfo 9^ec^«antt)alt] jum 
93if(bof erhoben, f. C^^r^foftom. t. I p. 495. 

«) g>attl« <2lmt«antrlft a(« 93ifc^of »on ^nfiocbien fättt In bie 3eit, 
toieüeii^t in ba« Sobt/ al« bie ^erfer ^ntio(^ien eroberten. ®(eic^ nac^ bem 
^baug ber Werfer n)tnrbe Ob&nat^u« t>on ©oHienu« jum n)efentlicl^ fetbft&nbigen 
iöerrf^er in ^olmt^ra unb im Orient eingefe^t. S)e(fen unb feiner ®attin 

9* 



132 ^>^ Q3er&tettung ber c^ftCic^n 9{eltgu>m 

reitd eine potitifc^ 9loSe in t>er 6tabt fpielte. ^etner^ btx utrfimb- 
ttd^ 93end^t (bei Sufeb. 1. c.) era&^tt un«, ^autu« ^abe feine gSer« 
urteitung ni^t onettonnt unb bie bifc^fli^e ^ofmung tad^t ge* 
räumt; ba ^abe man — 3enobia tt>at untetbed t>on 9{om befiegt^ 
bie palm^renifc^e ^lebenvegiermts im Orient unb ^gppten gefitfi^t 
tt>otben — bem ^aifer ^urelian bie 6ad^ ^ox%tkst, unb biefer 
tytht befohlen (ann. 272)^ bai Sxwi fei benqenigen 93ifd^of )u fibet* 
gel^en^ mit welkem bie (^rifttic^en 93ifc^0fe Staliend unb 9{omd 
in briefli^em 93erfe^t ftfinben. ^e poUtifd^e 93ebeutung ber (^rifi- 
Ixäftti ®emeinbe in ^tioc^ien gel^t borauö mieberum fc^lagenb f^er« 
t)ot. ©er antioi^enifd^ 93ifc^of fott in ber jäauptftobt be« Oriente 
bie römifc^e ^olitit ftö^en: bad ift ber 6inn ber Sntfd^eibung ^ure* 
ttand« 3n i^r leuchtet bereite ein Strahl ber ^otittiE Q^onftantind 
auf, ber bie 93ifc^$fe jur Qtäf^t be^ ^ron^ gemacht ^t 

(Statiftifc^e 93ere4nungen über ben Umfang ber ®emeinbe für 
bie 3eit um 320 {htb m6)t mögUc^; ed gab mef^rere ^irc^en in ber 
©tabt (^fiitoftorg* 6.82 unb geboret, h. e. 1,3^^ «nb »enn 
bie Cf^riften j. 3. 3ußan8 bafelbft in ber gRaiorit« waren [?], fo 
mu^ i^re 3a^l fc^on um 320 fe^r gro§ gewefen fein, ©iobor unb 
(£^9fofitomud prebigten in einer mefentlic^ ij^riftlid^en 6tabt; Q^^rp- 
foftomud bezeugt ba^ an mef^reren (ottUtn au^brüdKic^. ®ie 3a^l 
ber £inn>o^er gibt er (o^ne GKatoen unb ^nber) auf 200 000 an 
(Hom. in Ignat. 4), bie 3af)( berer, bie jur Syanp^xdft gehören, 
auf 100 000 (Hom. 85 [86] c. 4«). — 3n ^Intiod^ia lag in ältefter 
3eit ftet^ bie Starte bed griec^ifc^'OrientaKfd^en Q^^riftentumd, tmb 
bie Äir(^e biefer ©tabt ift fxd) x^xe& 95eruf8 ate Oemeinbe ber Äaupt* 
ftabt bed Oftend n>o]^( ben>u^t gen>efen* 6ie ^eigt barin ettt>a^ t>on 
ber ©genart ber römifc^en Äirc^e. ©er ®eft(^t«trei« unb ba« tat- 
Iräftige ^nfel^en be« antioc^enifd^en ^ifd^of^ reichten hxi naij^ 
Q^appabocien, SOZefopotamien unb Werften, bi« naij^ Armenien unb 
Georgien, unb ber 95ifc^of empfanb bie QSerpfliiJ^tung, für bie 
SÄiflion unb bie 95efeftigung ber Äird^e in biefen ßänbem Sorge 
ju tragen — au* getrifteter 2lrbeit ertt>aci^fen aber ftet« gett>iffe, fei 
e« aud^ formlofe 9{ec^te, unb bie i^at ber antiod^enifc^e 95ifd^of 
im Often befeffen. Sbenfo tamtte er feine Aufgaben in bejug auf 
ben ©c^u^ ber Äird^e gegen bie ^e^er, bie ftd^ mit 93orKebe in ben 

3enobia ®unft ju ertoerben, mug ^aulud treffll^ »erftanben baben. (£r tpurbe 
tro$ fetncm bifc^bflicben 3lmte ^roturator in '^Intloc^icn. 

*) €r fc^telbt: "^l^ ber ^rtebe begann, »urbe Q3itoUud *23ifcbof, Sg xal 

rrjv h xfj IlaXaiq. HOxaXv&siaav ^jto x<ov tvqovvqjv (pxodSfAtjaev ixxXrjalav, ^«Ao- 
y6vioc de fierä rovxav zffv JigoEÖgCay Xaßoav rate keuiofisva xfj olxodofJilq. ngwni' 
•&SIXB xxX. 

«) Q3gL 6c^ul$e, a. a. O. II 6. 263; ®ibbon (^oß unb Untergang, 
überfe^t t>on e^orf(^i( II e. 219) ^ält bie 100000 für bie ®efamtaab( ber 
Cbriftcn in <antio<^ien. 



Cölcf^ricn. 133 

Orient jurüdäogen^* ®er SWifjion^trieb bti (E^rijfoftomu^ unb ber 
festeren neftorianif d^en ^ifij^dfe {andf na^ i^rer ^udn>aitberung) 
fomie bie fd^arfe ^Sefömpfung ber JD&retiler burc^ bie großen Sj:e- 
geten^ burd^ ®iobor «nb ^i^eoboret, burc^ (£f>r^foftomu« imb tiefte« 
riu& ftnb antiod^enifc^* 

93or t>tn $oren ^Intiod^ien« — ,,ber \df&ntn Stabt ber ®rie« 
^eit" — (• Sfaaf X)on 2lntio(^iett, Cannen 15 ed. gjicfeU I p. 294 
— tpurbe bereitö fprifc^ gefproc^en*, ja bie 6praci^e btS nieberen 
93oBte in ber ©tabt felbft tt)ar ba« Sprif^e (9^ölbele); biefe 
Sprad^e iff nur in ber Oberfc^ic^t ber 93e)D5((erung in ben ^eSenifc^en 
@t&bten burc^ bad £>eUenif(^e loerbr&ngt n>orben^ aber auc^ f^ier 
^t fld^ ber f^rifc^e ®eift in ber 93erm&^lung mit bem fremben 
be^uptet^ unb er ift in 9^eUgion unb £eben«form fc^lie^Uc^ — am 
%ifang unb lange Seit f^inburd^ fd^ien eg anber«' — ber ftärfere 
geblieben** 3n biefe fprifc^e QBelt aber ift, xt>tm ni6)t aUed trügt, 
boi C^riftentum — ei i^at im 95unbe mit bem ®ried^ifd^en ben 

^) ^e^ ift für bie 9(Rarcioniten unb für einige gnoffifc^e ®emeinfc^aften 
SU ern>eifen (aud ben QBerfen ^eoboretd, ber ftc^ ). 93. ep. 113 rü^mt, adein 
in feiner ^SHö^efe me^r atö 1000 ^O'larcioniten betört su ^oben, unb aud benen 
^pätextc [au(^ arobifc^er] 6c^riftfteQer). 

*) 6. bie 19. Gäulen^omilie bed S^r^foftomud (c. 1), gegolten an 
einem 6onntag, an n)elc^em bad Canbi^olt in bie 6tabt geftrömt tt>ax, ^ein 
^oVt, bad ber 6^rac^e na(^ t>on und unterfc^ieben ift, ober bem Glauben 
nac^ mit und übereinftimmf . (&i uHrb alfo gelobt: ,,6ie führen ein befc^eibened 
unb frommed Ceben; benn bei i^nen gibt ed n)eber bie fcblimmen^^eater nocb 
^ferberennen, n)eber feile kirnen nocb ben übrigen 6tabttumult; Jebe ^rt 
t>on 3ügeUofig(eit ift bort t>erbannt überall aber btübt t>ollenbete 3u^t. 0ie 
Urfacbe baoon ift i^r tätiget (Canb)leben.'' ^efe ecbilberung ber Q3oraüglicbfeit 
ber £anbbe^bKerung ald 6piegel für bie 6täbter fe^t iicb noc^ fort. 

*) 9Wommfen, a. a. O. 6. 451: ^OTie flcb bie ©ried^en unb bie ältere 
93et>dlferung in G^rien ^tteinanber ftellten, lägt fld^ fc^on an ben örtlichen 
Q3enennungen beutlicb t)erfolgen. Canbfcbaften unb 6täbte tragen bier ber 
9)f{ebrsa^l na(b griecbifcbe 9^amen, grogenteitö^ toit bemerft, ber macebonifcben 
Äeimat entlehnte, ttHe ^ieria, ^^Intbemulia«, ^retbufa, 93eröa, Q^oki^, ©ieffa, 
ffiuro^od, C[^rrbod, ßariffa, ^ella, anbere benannt nat^ ^lejanber ober ben 
©liebern bed feleucibifcben ßaufed, n>ie ^le^anbria, ^ntioc^eia, Geleudd 
unb @eleuceia, ^pameia, Caobiceia, ^t>i^baneia. ^e alten einbeimifcben 
91amen behaupteten ftcb n)obl baneben, n>ie 93erba, ^vt»ov aramäifd^ (S^Up, 
aucb ^Jl^lt)hon, Sbeffa ober ^iera^olid, ^uDor 9(Rabug, aucb Q3amb^ce, ^pi- 
^bania, au^or ßamat, au^ ^matbe genannt. "Slber meiftend traten bie älteren 
93enennungen t)or ben fremben durücf, unb nur tt>enige Sanbfcbaften unb 
grdgere Orte, n>ie C[ommagene, Gamofata, i5emcfa, 0amadcud entbehren 
neugefcbö^fter griccbifcber 9^amen." 

«) ^ucb in ben ©riecbenftäbten gab ed 93ifcböfe, bie bad ©riecbifcbe 
mit einem f^rifcben ^Ijent fpracben; f. Gocrated (VI, 11) über ben 93ifd&of 

Get>erianud t)On ©abbala: 2eßrjQiav6i doxör ntnaadeva^i^ ov naarv rfj <p<ovfj 
rifv iXXfivixijv eSergdrcv yl&aoavy diXXa xal ilXtjytau qpdeyy6/A€voc 2vq<h ^v rtjv 



134 ^^ ^etbrettung ber c^riftlic^en Q^eligion. 

Sijrem eine ßitetatur ühtt^npt erff gefc^affen^ — toeniger X)on 
^ntioij^ien unb Sölef^rien aliS loon Sbeffa aud (f* bort) eingejogen* 
®ie meiten ®ebiete^ bie 5n>ifc^en beiben Stöbten (agen^ {titb alfo 
— im 3, 3af>r^bert — ^oon jtt)ei fünften au* miffiomert rpotben: 
)Don SUtttio(^ien im heften toxxttt bie f^ettenifd^'ij^nfäiij^e' unb loon 
€beffa im Öften bie f9rif(^«c^rifäi(^e ^ropaganba ein. ®abei 
n>irb man anjune^men l^aben^ b<r^ bie größeren (Stäbte tpefentlic^ 
jener griec^ifd^en^ bie £anbft&bte unb Dörfer biefer fprifc^en folgten* 
®oc^ ^t e* in unb nac^ ben $agen ber 3enobia unb bed ^aubt* 
t)on ©amofata aucb eine, freißd^ nic^t htbtnttübt tt>efttfi>rif(^-c^rift- 
liebe ^en>egung (ni(j^t nur eine gried^if(^-c^rift(ic^e vtxib ebeffenifd^« 
cbrifäi(^e) gegeben* 

®ie (£f>rif(ianifierung n>ar, fo barf man beftimmt annel^men, 
boiä^ in ©Jlefprien »eiter fortgef(^ritten aU in ^^öniaien* 9li(^t 
weniger atö 22 93if(j^5fe au* ^(ef^rien n>aren in 9licäa anwefenb 
()tt>ei Q^^orepiflopen, toai beachtenswert I); unter i^nen finb mel^rere 
mit ungriec^ifcben 92amen'; man famt baffer au(^ auf eine nid^t 
gan) unbeträchtliche ^nja^l national -fti^rifd^er 6!]^riften fc^ße^en. 
®ie Örtfd^aften um ^ntiocbien ((feinen um 325 fcbon fe^r loiele 
C^riften gejäf^lt ^u i^ahttt; eine batierte c^riftß(^e Snfcbrift (ann. 331) 
avA einem bei ber Stabt gelegenen ®orfe lautet: „©^riftuö fei gn&big: 
e« gibt nur einen ®ott*-" 3. 3* be« (£f>r^foftomu« fd^einen biefe 
fi^rifc^en Dörfer fo gut n>ie (^riftli(^ gen>efen ju fein, ^emt Cucian, 
ber antio(^enifcbe ^riefter, in feiner 9{ebe ioor bem 9iid)Ux in 
S'licobemien (im Saläre 311) fagt: „Pars paene mundi iam maior 
huic veritati adstipulatur, urbes integrae; aiit si in his aliqoid 
suspectum videtur, contestatur de his etiam agiestis manus, ignaia 



^) 6. ^rig^t, A short history of Syriao literature, 1894. ®UDaI/ 
La litt^rat. Syriaque, 1899. 

^ ^a* toar bie Sigenatt bed antio(benifc^en Oberbifc^of* in ätterer 3eit, 
t>Q% et, für bie ^O'liffion intereffiert unb fogat bid 9(Refo))otamien blidenb, nur 
füt bie Ö3erbreitung be* griec^ifd^en (^)tiftentum* @otge trug ober boc^ n)enig 
für bie ^flangung eine* national-f^rifd^n ^riftentumd getan f)at. i5ier 
trat Cbeffa ein. ©od^ f<beint e« mir 8Ut)iel bcbaujptet, »enn 93 urfi tt (Early 
eastern Christianity p. 10) fagt: „The Church of Antioch was, so far as wo 
know, wholly Greek. The country distriots, where there was a Semitio- 
speaking population, seem to have remained unevangelized. Where the 
Je WS had settled the new Jewish Heresy foUowed, but the country -side 
remained pagan.** 

3) ^uftat^iud, 3enobiud, ^^eobotud, ^lt>^iud, 93afaniud, ^bilo^nud, 
6a(amaned, ^iperiud, ^rc^elaud, ^u^^rantion, ^^(abu^, 3oilud, 93a{Tud, 
©erontiud, gKaniciud, Suftat^iu«, ^aulu«, ©iriciu«, öeleucud, ^etru«^ 
<?>egaflud, 93affone«. 

*) SWolc^ion ^eißt in einem t>on g^itra (Anal, S. III p. 600 sq.) cbierten 
©tücC au« ber ^id^utation mit ^aul t). ©amofata ,^QeoßvTEQos 'AXximv". 3ft 
bad ber ^ctnt einer unbe!annten Ortfcbaft bei ^ntioc^ien? 



€öleft>riett. 135 

6gmenti", fo mögen fi(^ ©nbrilrfe, bie er foeben in 93it^pnien ge- 
f^abt ^at^ einmifc^en; aber tt)efentli<j^ n>irb bie ^u^fage Vfxtn ®runb 
in ben Suftänben Serien« f>aben^* QBie gro§ ber Äleru« in &t;^rien 
im 3af>re 303 tt>ar, ergibt fi(^ and) ani gufeb.Vin, 6: „Qxm un- 
ääf>lbare SWenge tt)urbe an iebem Ort eingefperrt. ®ie ©efäng- 
niffe, fonft beftimmt für SRörber unb 6^änbev ber ®räber^ tparen 
bamate überall mit ^ifc^öfen, ^rieftem, ©iafonen, Eeftoren unb 
Cyorsiften angefttßt/' QBa« tt>ir an ®aten beft^en, xft folgenbe«: 

(1) 93on Oemeinben in 69rien neben 2Intio(^ien tt)ei^ fiä^on 
bie 2lpoftelgefc^i(^te (c 15)* 

(2) Sgnatiud fprid^t in bejug auf ^ntiod^ia (Ad Philadelph. 10) 
t)on fyyurta ixxXriaiai, n>elc^e bereit« 95if^öfe f>aben** ®en>i| 
tt)irb ©eleucia ^ieria ju il^nen gef>8rt ^ahtn, bie 2lpg* 13, 4 ge- 
nannte Äafenftabt Slntioc^ien«. 

(3) 3n 2lpamea* toax ein Si^ ber Sttefaiten (f. oben)* 

(4) ©ionpfm« 3«ey. bei Sufeb^ h. e. VII, 5 berietet, bie 
römifd^e ®emeinbe fenbe öfter« ünterftü^ungen an bie ftjrifc^n 
©emeinben*. 

(5) ®a« antioc^enifc^e Spnobalfc^reiben )Dom 3a^re 268 (Sufeb. 
VII, 30) ertt>S^nt in bejug auf ^ntio(^ien inUsxonoi x&v ofiögoüv 
dYQföv re xal nöXecov. ®a« tt>eift auf eine fe^r beträ(^tlici^e 3ln- 
ia^. ®ie Stäbte in ber näheren unb n>eiteren Umgebung )Don ^n« 



^) QQßenn bie Didascalia apost, bie ^c^oU« fa^tunbig ebiert i)at (^e^ 
u. Unterf. Q3b. 25 Ä. 2), na* QBeftf^rien gehört, fo lägt flc^ fe^r Diele« für 
bie S^enntni« ber ürc^Ud^^en 3uftänbe unb ber Q3erbreitung be« (£^riftentum« 
im 3. Sa^r^unbert bafelbft geminnen. S« ift mir ober toa^rfc^einlic^er (nic^t 
getoig)/ ba| bie 6c^rift mit ber ^rooinj Arabien in Q3erbinbung au fe^en 
ift (f. bort). 

■) ^oc^ tt>erbcn oon einigen ©ete^rten biefe fyyKna ixxltjaku ouf Kein- 
afiatifd^ ©emeinben belogen. 

*) ffür biefe ©tobt befi^cn wir in ber Snfc^rift Corp. Insor. Lat. III 
Qnppl. 9^r. 6687 eine Angabe i^rer ®rbge a* 3. be« "tUuguftu«: „Q- AemiliuB 
Q. F. Pal. Secundus . . . iussu Quirini [e« ift ber 3enfu« t). 3. 6/7 n. ^r.] 
censum egi Apamenae civitatis millium hominum civium GXVII" (alfo 
117 000 «ttrgerl). 

*) Leiber n)ifren n>ir nic^t« 91ä^ere«; untren e« 6tabt« ober Canb- 
gemeinben, griec^ifc^e ober f^rifc^e? S)at bie ^erfernot f))rif(^e ®emeinben 
in folc^en Q3erfaU gebracht, baft fle betteln mußten? S>at ber riJmif^e 93ifc^of 
i»on fid^ axx^ eingegriffen? SebenfaU« oerfte^t man bie (fntf(^eibung ^urelian« 
(f. 0.) noc^ beffer, n>enn man biefe 9^ac^ri(^t be« ^on^ftu« l^ingunimmt. 
®enatter (autet fie: al ZvqUu Situ [olfo nic^t nur Sdleft^rien] xal r; 'Agaßia, 
ck inaQHsXtE [i^r, 9^5mer] Maroxe xai ok rvv ttsazEÜau. Äiernac^ fc^eint 
e«, baß bie römifc^e ®emeinbe regelmäßig in ^^otfäHen bort eingegriffen f)at, 
unb bo« ift ^dc^ft n>ic^tig. 55atte fc^on ^ntioc^ien eine genHffe Obergennilt 
über bie 5hr(^en ber orientolifc^en ^roDin^en, fo fc^uf {ic^ ber römifc^e 93if(l^of 
burc^ feine i5ilf(eiftungen bort eine, fei e^ aut^ formtofe 6ut>ergen>a(t; benn 
ber i5ilfreic^e gewinnt ©nfiug unb 5Wa<^t. 



136 ^^ Q3erbteitung bet (^riftlic^n 9^elidion. 

tiod^ien muffen bereiö aUe ober faft aUe ^if^öfe befeffen fKiben^ 
n>enn ed fc^oit £anbbifc^öfe bort gegeben b<^t. ®a^ e^ in 9{^offitd 
f(j^on um bad 9abt 200 eine na<^ ^tioc^ien gtatoitierenbe 6!^ri{ien« 
gemeinbe (ob auc^ einen 93if(^of?) gegeben f)at, n>iffen tpit au» 
€ufeb.VI, 12- 

(6) 3n 9licäa waren ^mei cölefprifc^e 6!f)orepifIopen 5ugegen 
(f. oben). — 3m SRarttjrot. Äieron. (Old^eli«, 5)a« 3Rart. Äieron* 
6. 168) finbet fic^ ein ^artli^rium toerseii^net „in Syria vioo Maiga- 
ritato'' (bej. „nrbß Magarato"), ebenbort (1- ^> 177 f.) ein anbere« „in 
Sjrria piovincia regione Apameae vico Aprocavictu". ^efe Orte 

finb unbetamtt* 

(7) ©ie in 9licäa vertretenen cöteftjrifc^en 95i«tümer xoaxm 
folgenbe: %itio<j^ia^ 6eteucia ^ieria^^ Caobicea^^ ^pamea^ 9iap^' 
ntat, ÄierapoK« (= 9Rabug^ ^Sambpce), ®ermanicia (= SWarafd^, 

f. $f^eoboret, h. e. II, 25: tiöXiq iaxlv h fjieOoQÜp ttjq KiXüuov xal 
£i5ß(0fif xal KaTZTtadoxwv xei/ihtj), Samofata, ^oHc^e^ 93alaneae* 
(f.Hom. Clem. Xin, 1), Oabuta, Seugma, Eariffa, Cpipl^ania*, 2lre* 
tl^fa^, 9^eocäfarea (30[>eoboret, h. e. 1,7: q>QovQiov xovto xwv rov 
EiipQdxov noQoxBliAevov Sx^oiq^ m(^t gan) jtij^er ibentiftjiert, mabr* 
fc^einliij^ am Supb^^at, na\^ bei 3eugma unb bem mefopotamifcben 
^pamea), (I^rrbud (Q^^rud) Cupb^^af**, Oinbaron, 2lrbocabama 
(£>arba Q'bam; ber Ort ift nic^t ibentiftjiert; f. 6ci^n>ar^, 3ur 
®ef(^- be« 2ltf>anaftu« VI 6- 285), ®abbala. ®iefe 6täbte liegen 
in ben loerfc^iebenften ®egenben beä großen ®ebiet^, an ber ^fte,. 
im Oronte^tal, im $a( bed Sup^rat, 5n>if(^en Oronted unb ^upli^xat 
unb im 9lorben. ©ie Q3erteilung fpri(^t bafür, ba§ ba« (£f>rifl^en« 
tum jiemlic^ gleiij^m&^g unb ^iemlid^ ftarl in Serien um ba^ 3af)r 
325 ju finben n>ar'. ®aö gef>t aber aud^ fcblagenb au^ bem 9lef?ript 

Gemeint ift nic^t bad 8eleucia ^rt bei 6amofata am Sup^tat; bad 
nic^t au 6))rien, fonbern 5U Odroene gebort, ^d liegt auf bem linfen Ufer 
bed 0tromd. 

*) ®emeint ift natürlicb bad am ^ttt gelegene Caobicea, nicbt bad 
Caobicea am Libanon (fübtoeftHc^ t>on ^mefa). 

*) Über ben 9^amen f. Cüun^ (Stadiasmus Maris Magni) In ben ^e^en 
u. Unterf. 93b. 29 Ä. 1 e. 9. 

*) 0. baju ble ^'^otia im Chron. Pasch, über bie 6<bänbung ber Sttrc^e 
bafelbft ). 3. Suttanö. 

*) aber bie Q3orgänge unter Sulian bafelbft f. ^eoboret, h. e. III, 7. 

•) 3m 3. 359 ipar bort ein 93ifc^of namend ^bgar. 

') 3)er Qöiberftanb gegen bad 6!^riftentum loar in ben JDerfc^lebenen 
Stäbten t)erfcbieben ftorf. 93efonberd beftig fcbeint er in ^^mea gen)efen 
au fein, eoaom. eraäblt (VII, 15) nocb für bie 3eit um 400: SvQc^y Sk fid- 

Xiora ol ToO vao^ *j4na/uias' ovg htv^f*rjv M fpvXaxg r&v Ttag^ avxoig va&v 
avfifiaxlatg X9V^^^^^*^ noXldxis raXiXaiiOv dvdg&v xal x&v siegt rov Aißavov h<o^ 
fA&v, To 6h teXsvtdicy Inl roaovrov siQoeX^sTv xöXfiijg uyg MdgxeXXov tov tffSs htl* 

aximoy AveXsTv (er batte bie ^emj)el aerftören laffen). 



eölcfi;ncn. ' I37 

bed ©aja an ©abinuö (ffufeb*, h. e. IX, 9) ^cnoor; e* ift t)on ben 
anttO(^emfci^'f9rifc^en unb {(einafiatifc^en Srfaf^rungen aui ju )oer« 
ftel^n, tt>enn biefer Äaifcr fc^teibt: a^edöv änavrag äv^Qtonovg 

xaTaXBiq/^EiariQ rfjg riöv i^eojv ^Qrjaxeiag reo i&vei x&v Xouniavibv 

iavxoi^Q avfjifjiefiixdrag. ®a§ biefer ^litöbrurf triebt lebiglic^ al« ein 
rl^etorifd^er ju beurteilen ift, le^rt eine 9JJitteilung be« fiufebiu« 
{h. e. VIII, 6, 8)* 9laci^bem er Joon bem erften biocletianifi^en 
Cbift gefproc^en ^at, fäf>rt er fort : Ovx elg fiaxgdv di ezigotv wirä 

xijv MeXixiviiv O'Sro) xakovfiivriv xibqav xai aü ndhv äkkcDv ä/jupl 
xijfv Evqlav inKpv^vai rfj ßaaikelqi neTieiQafxivayp, rovg navxax6ae 
x&v ixxXrim&v Ttqoeax&xag elgxxaig xal öeafjLolg iveigai JiQÖaxayfia 

itpoixa ßaaihxov. Cufebiu* fagt e* ni(^t mit bürren Porten, aber 
ber 3nfammen^ang mac^t ed ganj beutUd^, haS^ ber^aifer bie Q^f^riften 
für biefe beiben ^lufftdnbe (ber in SWelitene ift \xxii vx6)t weiter be« 
fonnt) t>erantn>ortK^ gema(^t \)at. ^axvx mäffen aber bie Q^f^riften 
in SÄeUtene unb ©prien fe^r jaf^lreid^ gemefen fein, tt>enn ber Äaifer 
ret>o(ution&re Sr^ebungen bafelbft (in Serien gingen fie oom JDeere 
<xv&, t>ermut(ic^ auc^ in SO'IeUtene) mit Sbi(ten gegen ben c^riftlid^en 
^ixxvA beantwortet ^at. 

^vA ber älteren ®efc^ici^te beä df^riftentum^ in ben 6t&bten 
wiffen tt)ir lebiglid^ etn>a« t)on fiaobicea (um 250 war bort ber 
95ifd^of $]^el9mibreg^ ^erioorragenb, f.Cufeb.VI, 46; i^m folgte 
J^eKoborud VII, 5; fpäter war bort ffufebiu« au« Slley., bann ber 
berüf>mte 9InatoUu« ^Sifc^of, VII, 32), t)on ^Zlret^ö (f- Vita Con- 
stant. 111,62: ein toon ^lleyanber Joon ^Uey. geweif>ter ^re«bi>ter 
Oeorgiu« bafelbft; ©ojom^V, 10; ^^iloftorg. ©•229^ibe8) unb 
t)on ©amofata (^autö t)on 3ltttio(^ien ©eburtöort; aber wir wiffen 
m(^t einmal, ob er alö C^rift geboren ift)^ 9lici^t in S'licäa anwefenb 
war ber 95if(^of Joon 9l^offu« (man fann übrigen* 9{f>offu« au(^ 
JU ©licien rennen); ba§ e« aber bafelbft f(^on um 200 eine d^rift» 
lic^e ®emeinbe gab, bie imter ber Oberauffi(^t )Don ^ntioc^ien ftanb, 
^aben wir oben ge^ört^ 3n 95eröa (3lleppo) war im 4. Sa^r^unbert 
eine iubend^riftlid^e ®emeinbe (f* oben ©•99ff0; bie f>eibenc^rift« 
lic^e mu§ nid^t unbebeutenb gewefen fein, f. bie Srfai^rungen, bie 
3ulian bafelbft gemacht f>at (ep. 27 p. 516 ed. Äertlein)*. 

^) ^er 9^ame ^elpmitred, nic^t ^elpmibred, ift auc^ bei ^ape- 
93enfe(er (Snfc^riften) t)eraeic^net, unb fo tieft bei ^ufeb ein 5^obe5. 

*) Q3on einem93ifti^of (^^oeorcocTigT^ff ixxAi70/aOin@k^rieners&^lti5i^t>ol9t 
(in Daniel p. 230 ed. QSonwetfc^, f. 0. 6. 404), bag er feine ©cmeinbemit- 
gtieber im Sntl^ufiadmu* t>erfü^rt ^obe, mit QBeib unb i^nb in bie QBüfte 
3U aie^en S^rif^ud entgegen; ber Qtai^lUx ^e fie aufgreifen laffen, unb 
faft wären fie old 9^äuber soerurteilt worben, wäre nic^t bie ®ema^lin be* 
0tatt|^alter*, o^ca mmri, für fie eingetreten. £eiber nennt .ßi^pol^t ben Ort 
ni(^t. QOelt^e* ^uffe^en bie ®ef(^ic^te gemacht ^t, jeigt bie ^atfacbe, bag 
bie ^nbe »on i^r nac^ 9^om gebrungen ift. — ^ucb not)atlanif<^e ®emeinben 



138 ^^ Q3erbreitund ber c^riftlic^n Q^eligion. 

©c^tte^lid^ ift nod^ be* pfcuboclemcntinifd^en 95riefg de virgi- 
nitate ju gebenfen^ ber n>a^rfd^einK(^ a\xi bem 3. 3a^r^unbert unb 
8n>ar au« bem Einfang be^felben ftammt unb entn>ebet nad) ^alä« 
ftina ober in ba« füblid^e ©prien gel^ört^^ 3n bem ^rief n>ert>en 
^ntpeifungen für n>anbembe ^«(eten gegeben unb in be^ug auf bie 
Ortfd^aften, in benen fie f\d) auf|>alten unb übernachten^ fünf ^&Ut 
unterfc^ieben (II, 1 — 6), nämliid^ (1) Örtf(^afien mit mehreren toer« 
l^eirateten trübem unb 2l8leten, (2) fold^e mit X)erf>eirateten 95rü« 
bem, aber of>ne 2l«feten, (3) fold^e, in benen ti nur c^rifttt(^e ^auen 
unb SJläbd^en gibt, (4) fold^e, in benen ftc^ nur eine d^riftRd^e ^au 
ftnbet, (5) fol^e, in benen e« überhaupt leine £f>riften gibt. ®er 
britte unb loierte ^att finb befonber« intereffant; fie bezeugen bie 
auc^ fonft hdannU $atfac^e (f oben), ba§ bie grauen in ben d^rift« 
liefen ®emeinben in ber SD^ei^rjaf)! n>aren. Sin lef^rreic^e« Kultur- 
biÜ) gibt nni bie Slnweifung be« QSerfaffer«, n>ie fi<^ ber n>anbembe 
9littt in bem ^atle ^u )Derba(ten b<kbe, ba§ überhaupt {eine df^riften 
am Orte finb : ^^ir »erfen nid^t bai Äeilige t>ox bie Äunbe unb bie 
perlen t)or bie Säue, fonbem tt)ir loben ®ott in jeglid^er Sud^t 
unb mit atler ^lugbeit unb mit aUer (Sotte^furd^t unb Sammlung 
be« ©eifteg. QBir feiern feinen ®otte«bienft bort, tt)o bie Äetben 
fid^ betrinlen unb bei ibren ©aftmäblem in if>rer 9luc^lofigleit im- 
reine 9leben unb ßäfterungen au«fto§en* ®e«fKtIb fingen tt)ir t>ox 
ben Äeiben feine ^falmen unb lefen i^nen bie Sd^riften nid^t loor, 
bamit tt>ir nid^t ben Pfeifern unb Sängern ober ®ei«fagem gleichen, 
tt)ie loiele, bie alfo n>anbeln unb bie« tun, bamit fie ftd^ mit einem 
95rod(en ^rote« fättigen, unb eine« ^ed^er ®ein« tt>egen ge^en fie 
unb 'fingen ba« £ieb be« Äerm in bem fremben Eanbe' ber £>eiben 
unb tun, ttyai ni(^t erlaubt ift, 3bt, meine 95rüber, tut nid^t alfo; 
wir befd^tt)8ren eud^, 95rüber, ba§ folc^e« nid^t bei euc^ gefd^ief>t, 
metme^r n>ebrt benen, bie ftd^ fo fd^mä^lic^ betragen unb felbft weg- 
werfen wollen/' ilm Heine Eanbgemeinben b^^wbelt e« fid^ f>ier. 
Qlnfel^nlid^ mu§ ibre Sa^l gewefen fein, ^^eoboret fagt (ep. 113) 
iDon feiner ©iöjefe Cpru«, fe umfaffe 800 ^arod^ien. ®amal« 
waren freilid^ feit Conftantin fc^on mebr al« 100 3af>re loergangen; 
aber gewi^ ift ein 5eil biefer ^arod^ien toorconftantinifd^. 

^eld^e 9lolle bie Sprer neben ben 3uben, namentlid^ X)on 
ber Seit ber 2lntonine an, im 9leid^e gefpielt b<*ben, ift befannt. 

^at e« in 8prien gegeben (Gegenfc^rift be« ^ufebiu« Don (f mefa im 4. 3a^r-^ 
$unbert; ffobiu« Don ^ntioc^ien l^otte für 9^oDatian Partei ergriffen), ober 
wir wiffen nic^t, wo fie 5U fuc^en finb. 

*) 6. meine ^b^anblung in ben Si$ung«ber. b. Ä. ^r. ^fob. b. QBiff. 
1891 6. 316ff. unb C^^ronologie II e. 133ff. OSoUftänbig ift und ber «rief 
nur f^)rif^ erhalten, aber wir beff^en grofte 93ruc^ftüdte bc« gried^ifc^en Original«. 



e:ppern. 139 

Gprifd^e ^aufleute („negotiatores et avidissimi mortalium Syri", 
Äieton., ep. 130, 7) famen in alte ^toiomjen unb überfc^ritten and) 
bie ®ren)en bed 9iei(^; aber au^ angeftebelte fprif^e J3&nblet 
fanben jid^ überaU, SKit jenen brangen bie SKifltonate fprifd^er 
©Ortzeiten — jeber f>atte in ber 9Jegel nur einen, fef>r anjfj)ru(^- 
sooUen; e« »ar eine ^rt t)on SKonotl^eidmu«^ — in ben heften unb 
9^otben loor, baju „mathematici" unb ^ei^f^eitöte^rer, 2lu^ bie 
fprifd^en (Stiegen »aten afe ^^ilofoj)^en, 9?^etoren, Citetaten unb 
3uriften loon biefem Zauber- unb (Sefc^äfWtrieb befeelt. Srinnett 
man ftc^, ba% bie SKutterfirc^e be« Äeibenc^tiftentum« ^ntiod^ien 
gen>efen ifl, fo fann man bie 2lu«breitung be« Cb^ftentum« in Oft 
unb ^eft au^ t)on bem ®eft(^«t)unlt ber fptif^en ©efc^äftetätig- 
feit aui beleuchten, j^oc^angefeben n>aren bie S^ret bei (Sriec^en 
unb 9liJmem nid^t; ©cero rechnet fte ju ben für bie SHaioerei ge- 
borenen 9^ationen. „ßben biefer Cb^tafter fi^erte ibnen aber bie 
Sufunff', meint 9?enan (,,3)ie ^Ipoftel", ©eutfcbe 2lu«gabe S. 308); 
„benn bie Sufunft geborte bamafe ben Sflaioen/' 3)a« ift bocb 
eine tmftattbafte 93erallgemeinerung. 

93on Sgnatiu« ^ex burd^waltet bie f^rifd^-griecbifd^e Äircbe ein 
gen)iffer fultifcb-m^jttfcber 3ug (er ^at mit ber })bilofoj)bifd^en 
SW^ftif faum ettt>a« gemeinfam), t)on ßucian i)tx ein rationaliftifd^* 
n>iffenf^aftlid^er, 93eibe finb in ber Sbealgeftalt ber fprifd^-grie^i* 
eben Äird^e, in £b^9foftomud, loermä^lt 6r fteUt aucb fonft in 
einer ört^oboyie, feiner 2l«fefe, feinem 93efe^rungdeifer (befonber« 
J3&reti(em gegenüber) ben ibealen $9))u^ bar. 

4. £9t)ern^. 

3n ©alami« (= Conftantia) unb ^apiff>i in Q,pp^xn b^ben, 
nad^bem bie burd^ bie 93erfolgung t)erfj)rengten jerufalemifcb • ^eUe- 
niftif^en 6!bnften juerft bai ®oangelium auf bie 3nfel gebrad^t 
i^attm (2lt)g* 11, 19), 93amaba«, ber toon ber 3nfel ftammte, unb 

*) 6:umottt, a. a. O. (beutfcbe ^u^gabe, 1910) 6. 149 ff. bebt bie« 
mit 9Re(bt ftar! ben>or unb bemerft nocb befonberd^ ba§ ber 93egriff ber Stoigfeit 
unb llnit>erfaIitÄt ber ©ottbeit — unabbängig Don oHer fpbllofopbie — ben 
f^rtfcben fprieftern geläufig toav. ,,6ie verbreiteten in ber rbmifcben ^e(t bie 
3bee, bag ®ott obne Anfang unb Snbe fei, unb trugen fo^ äbniicb n>ie ber 
ifibifcbe ^rofelptiömud^ boau bei^ einer Q3orfteIIung^ bie bi^ber nur eine meta- 
pf)\)^^t ^beorie ge)t>efen n>ar^ bie "Slutorität eine« religiöfen ^ogmad %\x 
geben.^ QSkIcbe ^n!nü)>fung baö für bie cbriftli(be ^ropaganba bot^ braudbt 
nicbt erörtert su tt>erben. 

■) 0. Sparte IV. — (ippttn ftanb für ficb, bilbete aber bocb in mancher 
i5infi(bt mit Sfaurien unb ^ampiytßtn eine engere ®rup))e^ f. ßieron., ep. 90 
ad Epiphanium Cypr.: »,ourae tibi fiit, ut cunotis episcopis per Isaoriam 
atque Pamphiliam et ceteranim provinoiarum, quae in vioino sunt, rei 
ordinem pendas." 



140 ^»^ QSevbrcifung bcc c^rifttlc^en O^ellölon. 

^aulu« miffiottiert {9ipQ. 13; 93arnaba« unb SKarcu« jmb ate 
SRiffionate nod^ einmal bott^in jurüdgefc^rf, ^pQ. 15)^ ^uf ber 
3nfel toaten bie 3uben ja^tteid^^, unb fo roax bte ^ro))aganba be^ 
C^riftentum« loorbereitct* 3)er Ääretifer 93atentin foU jute^t in 
(£^j)ern 8Ctt)irft ^aben* 3n ber großen 93erfotgung n)urben C^rifien 
toom <5^ftlanb in bie c^ptif^en 93ergtt)erfe verbannt (SJlatt. ^aU 
13, 2). 2luf bem 9^icättifd^en Äonjit »aren btei c^ptifd^e 93if(i^öfe 
ann>efenb, nämli^ ®e(aftu^ t)on Salamis, (ü^riUud t>on ^ap^od 
unb ©ppribon t>on ^timit^ug. 3)rei 93iätämet — unb e« finb nic^t 
alte; in ber ®ef^id^te be« Sp^tibon böten tt>ir öon ben „93if^öfen 
^t^ptmi" unb unter i^nen t)on ^np^\)Uvai, 93ifcbof t)on Eebri, 
Sojom* I, 11, cf. Äierott., De vir. inl. 92 unb ep. 92 (p. 760)* 

— für bie bod^ nicbt gro^e 3nfel* »eigen ein ftarfe« ^r(^enn)efen» 
©aju: 6o8omenu« (VII, 19) fagt, ba§ eg auf Sppem aud^ in Dörfern 
93if(d^öfe gebe, unb ju Sarbica auf ber Spnobe waren nacb ben 
Unterfd^riften bereite nic^t weniger ate jwölf c^prifc^e 93ifd^öfe an» 
»efenb^ ! ^ie b^^ ber 2lnf»)ru^ Sppem« auf ^lutofep^aße (eigene* 
Orbination^recbt) Slntiod^ien gegenüber binaufgebt, wiffen wir nt^t. 
3u Cpbefu« (431) i)ahtn bie C9t)rif(ben 93ifcböfe ht^anpUt, feit ber 
apoftoUfd^en Seit ^&ttm fte e« ausgeübt. 2lber ber antiod^enif^e 
93ifcbof ^tejanber (93rief an Snnocenä I.) erHärte, erft feit ber 
Seit ber arianifcben Girren i)ahc ft(^ Sppem t)on Slntiod^ien to«* 
gelöft (fßübece, g^eicb^einteitung u. «rcbl- Äierarcbie 6. 165f-). 
93on bem butnoriftifd^en unb frifd^en Sj)9ribon erjäblen un« 9Jufin, 
©ocrate« (I, 12) unb Gojomenu« (1. c). Qx voav ein reifer ®ro§* 
bauer unb Äirte unb blieb e«, nad^bem er jum 93ifcbof gewäblt 
war; ba« wirft ein 2xö)t auf bie Äreife, bi« in welche ba« C^riftentum 
eingebrungen war, (Sein Äottege $ripb9ßw« aber war ein fein- 

^) 3)er Äuft be« 93«rnob«« fe$te auf ber Snfel erft fpät ein (f, 3)elebat?e, 
Origines^ ©. 260). (Sin 9Jlärt^rer ^olt>c^rontud, ber «uf ber Snfel loer^rt 
wirb, ift bunlel. 

«) ^ud Äition auf ber Snfel ftammte 3eno, ber Gtifter ber ©totter; 
er war @o^n bed SO^nafead. 97{nafead ift = 97{anaffe (natfy W.Q^nl^t); 
alfo war 3eno wabrfcbeinlicb iübifc^er ^bftammung; ba« wirft aucb auf bie 
^enart feiner Cei^re ein überrafc^enbe^ £ic^t. 

Br^eviitov 3i6Xet diargltpag (t>0t. bad £eben beö (Sregodud ^baumaturgud). — 
£ebri ift = Ceucont^eon. ^ieron.: „eloquentissimus suae aetatis et eub 
rege Constantio celeberrimus fuit. legi eius in Cant. Cantic. commentarios.'^ 

— Snac^ Kiepert« ^arte VIII finb 3:rimit^u« (^temitbu«) unb ßebrl 93innen- 
ftäbfe; biefe« ift wa^rfc^einlicb fübweftttcb t>on 6alami« ^u fu^en, |ened weftlidS^- 
®aß es bereit« 93ifcböfe im 3nnem ber Snfel ö<*/ ift wi^tig. 

*)^nber« dpipf^an., ep. ad Johannem (überf. oonÄieron., ep. 51,2): 

„grandis est et late patens provincia". 

*) ^t^anaf., Apol. c. Arian. 50. ^ud Äieron., ep. 92 folgt, bafe c* 
um b. 3. 400 in Supern 15 93ifcböfe gegeben ^at. 



Sbeffa (Odroene) unb bie i^füx^n ®ebiete. 141 

gebilbeter 9Raim, ber in 93etptu« 3uri«pniben8 ftubiert ^atte* Sojo- 
memid berietet Aber bad 93er^&Itntd beiber eine l^übfd^e ^nett)ote: 
^uf einer cpprif^en ^rotoinjialft^nobe ^iett $ri))^9l(iud eine ^re- 
bigt unb gebraud^te^ ali er bie ®ef^id^te t)om ®ic^t6rüd^igen an« 
fÜ^rfe, ftatt be« loutgären ^ort« xqdßßaxw ba« ^ort axlfinovg, 

jyXal 6 ZtivqIöwv äyavaxrijaag, oi ai ye, S(prj, ä/islvcDV rov xgdß' 
ßarov elQrjxörog, Sri raig a&cov id^eaiv incoax^n ocexQ'^cr^ai''. 

®ie ^Inelbote iUuftrierf ein 6tü(i Äutturgefc^ic^te, S^on £uca« 
ffat QSuIgariSmen befeitigt, bie bei 9Rarcu« unb SRatt^äu« fi^ finben; 
ober ni^t n)enige ber in ben ©^angetien gebrauchten Wörter ge* 
reiften bem gebitbeten ®ried^en no(^ immer jum 51nfto^, 

5* ßbeffa (O^roene) unb bie öftlic^en ®ebiete^ 

(9KefD<>otamien, ^crflen, ^artf)\en, Stibien). 

(Sine ber merftpürbigften ^atfad^en in ber ®ef^i^te ber 2lu^« 
breitung be« Sb^ftentum« ift, ba^ e« in Sbeffa (Urbai) fo fcüb unb 
fo feft 5w& gefaxt i)at^. 3)ie ilbertteferung, ba% Äönig 2lbgar ber 
S^warje mit Sefu« forrefponbiert, unb ba% fd^on €boma« bej. 
^^abbäu« bort gett)irft bat (Cufeb., h. e. I, 13), ift freiticb bto^e 
£egenbe', unb bie 93e^auj)tung be« Sufebiu« (11, 1, 7), ba^ loon 
ben ^pofteI)eiten an hxi ie^t bie ganje 6tabt £^riftud er- 
geben fei, ift irrig, 2lber für feine Seit mu^ bie Eingabe rid^tig 
fein unb j. ^. nid^t nur für feine Seit — e« ftebt feft, ba§ bereit« öor 
190 bai (^bnftentum in Sbeffa unb Umgegenb ftart loerbreitet ge- 

*) e. ^arfe IV. Äie^ert, 1. c. mv. V (1910). Gbeffa tourbe jnmr 
tjon ^ro}an erobert, nac^ beffen ^obe ober mit ganj 97{efopotamten n>ieber 
ben Werfern ausgeliefert bld auf ©e^t. 6ct)eru«. — ©runblegenb flnb ^ler 
bie arbeiten ^ffemanl«. gjlommfen, a. a. O. V 6. 339ff. 93ur!ltt, 
Early Christianity outside the Roman Empire, 1899 (überf. t>on ^reufc^en, 
ürcbrtftent. im Orient, 1907). ©erfelbe, Early Eastern Chriatianity [ba« 
befte QOerf über ben ®egenffanb, bad n>lr bejli^en], 1904. 0ut>a(, Hist. 

d'^ldesse, 1892. £abourt, Le Christianis me dans Tempire Perse sous la 
dynastie Sassanide (224 — 632), 1904 (f. auc^ S^abot, Synodicon Orientale, 
im Recueil des Actes synodaux de l'£glise de Perse, Notices et Extraits 
des Mss., tom. 37). Äallier, Unterf. über bie ebeff. ^vonit, in ben besten 
u.Unterf.93b.9Ä. 1,1892. CbuarbgWeper,^(£beffa"imee5l!ont>.^auIp- 
QBiffott>a. (£umont, a.a.O. Siap, 6. Cabourt bietet aucb eine Sparte 
ber toeftlic^en ^rotrtnjen bed ^erferreicbeö (9Jlefo^ötamlen). ©acbau, Q3on 
ben re(bt(lcben Q3er^ä(tnifren ber Triften im @affanibemeic^ (3R\tteü. beS 
Geminar« f. Orient. 6^racben, Sabrg. X, Sdbt. II, 1907). 

*) ^ne ältere parallele bler^u ift bie 93e!e^rung bed 5^önigd^oufed oon 
^blabene jum Subentum In ber Seit bc« Äalfer« (£Iaubiu« (f. 93b. 1 Anfang). 

") ^od) flnbet fle noc^ Immer Q3ertclblger. Q3crWltni«mäßig frübe 
ft^on aeigte man baö ®rab bed a^oftoUf^en 97{if|lonard In ^effa; ober mcbt 
einmal über bie ^erfon n>ar man fic^ flar (3ubad Sacobi, ^bomad, ^b<^bbäud 
sufammengetoorfen). 



142 ^^ Q3erbreitung ber c^riftlic^n Q^elidion. 

n>efen^ unb ba^ (batt) nadf bem 3a^re 201 ober fd^on früher?) ba« 
^nigö^au^ jur ^rd^e übergetreten^ bai (ü^riftentum alfo ^Staat^* 
retigiott" getporben tft*. 6d^on im Ofterftreit (c 190) ^aben „bie 
(Semeinben in Odroene mtb ben bortigen Gtäbten" (alfo n>aren eS 
mehrere ^i^tümer*) ein ©d^reiben nad^ 9Jom gerietet* • 3)ad 

^) Q3oraudfe$ung für bie Q3erbreitung bort unb noc^ to>eiter öftlic^ bid 
an bie ®renaen ^erflend toav gen>ig bie ftarte Sttbenfc^aft^ bie bort too^nte^ 
f. ©c^ürer, a. a. O. III 6. 5ff, (^pg. 2, 9f.; Sofe^^., Antiq. XI, 5, 2; 
XV, 2, 2; XV, 3, 1). er meint, baß bie Suben in jenen fprooinjen nic^t 
nac^ ^aufenben, fonbern nac^ SIT^iHionen ge^ä^lt ^aben. 3^re ßauptp^e 
tt)aren 9lefyarbea (Ndagda) unb ST^iftbid, ®a bie f^rifc^e flberfe^ung be* 
^. ^.d f^rac^Ud^ einen älteren Sinbrucf mac^t atö bie im Sinait. u. Curet. 
oorliegenbe ^o.-llberfe^ung, fo n>itb man annehmen bürfen, ba% }ene £lbet* 
fe^ung oon ber Jübifc^en Äotonie in (Sbeffa ober in einer anbem oftf^rlfc^en 
6tabt beforgt njorben ift. — 3n ber 93eoöKerung ©)effaö ift ba« ^ramäertum 
immer ^errfc^enb geblieben; nur eine leichte griec^ifd^e 6c^ic^t lag barüber 

(f. (I^r^fop. II ©. 641 über bie ^ioSOt: TtokXSv dyQotxoiiQa, evaeßstniga di), 3m 

3. 216 \)ai SorocaUa bem ^albfouoeränen einbeimifc^en Königtum ber ^bgore 
(einer batbf^rifcben, ^atbarobifc^en ®)^naffie) ein (£nbe gemacht; feitbem toar 
Odroene mit (Sbeffa bid sur ^oberung burc^ bie Araber im 7. Sabrbunbert 
eine römifc^e ^rooina. 3)ie 9^amen ber ju 9^icäa aud öbeffa unb 9Jlefo^o- 
tamien antoefenben ^ifc^öfe jeigen aramäifc^-griec^ifc^e« ®emifc^: ^eitbilad 
(©)efTa), Sacobuö, ^ntioc^ud, SWarea« (SWacebono^oUd), Sobanne«. 

') aber bie „Acta Edessena" f. ^ijeront, Les origines de T^glise 
d^fidessa 1888, Giarri^rc, La legende d'Abgar 1895, 0. ©obfc^ü^, ebriftuö- 
bilber in ben „^ejrten u. ilnterf/' Sn. ff. 93b. III, meine ßit.-®cf*. 1 6. 533 ff. 
II, 2 ©. 161 ff. ®a« große ^rc^engebäube ift erft im 3. 313 gebaut n)orben; 
f. bie ebcffenifcbe C^ronif (3:erte u. Unterf. IX, 1 6. 93); ober eine cbriftlic^e 
5^r^e gab e« fcbon im 3. 201 (f. a. a. O. ©. 81, aucb fonft finben fiti^ inter- 
effante syiac^rid^tcn über bie ®emeinbe unb ben 5^rcbenbau in btefer C^ronif). 
3uÜud ^fricanuö \)<xt bereit« in feine (£btoni! feinen ffreunb, ben cbriftlicben 
^önig ^gar, aufgenommen (f. (Sufeb., ^xi^ml a. 2234/5), unb in ben über 
Pontific. ift eine, bort freiüc^ mißioerftanbene unb auf 93ritannien (93irti^a 
193 urg] oon öbeffa = 93ritannta; an bie Heine Gtabt ^irtba ata ^yxxifyccA 
im ebeffenifd^en 9^eicb ift nic^t su beuten) bejogene alte 9lacbri^t eingebrungen, 
bag biefer ^bgar mit bem 93ifcbof GEleutberu« oon 9^om torrefponbicrt \^at 

(„Eleutherus accepit epistulam a Lucio, Brittanio rege, ut ohristianus 

efficeretur per eius mandatum"; f. meine ^b^anbl. in ben ©i^ung^ber. ber 
93erliner ^fabemie 1904 ©. 909ff.). Anfänge einer d^riftUcben ®efe$gebung 
f^on unter ^bgar, f. bad 93ucb ber ®efe$e ber ßänber (bei €ufeb., Praep. VI, 

10, 44) : SV xfj Zvglq. xai h rgf 'Oagorjyß ojiexoxxovxo noXXoi xfj 'Piq, xai h xovx(^ 
fii^ QOTifj 6 ßaotXsvg ^AßyoQoe ixelevoe z(ov dnoxoTnofievcov tä alSota dnoxSnrea&ai 
xai lag x^^Q^^* ^^' ^* ^*^" ovdeig ojisxoyjazo iv xfj *OoQorfvß, 

^ 9^ac^ bem Liber Synod. foUen ed 18 gen>efen fein. 

*) 3n ber Doctrina Addaei (p. 50 ^l^illi^ö) beißt e«, öerapion oon 
^ntiocbien (192—209) f)af>t ^alut jum 93ifcbof oon ©>effa gctt)ei^t — ba« 
mag fein, aber ^alut ift fcb »erlief ber crfte ßebrer unb Q3orfte^er bafelbft 
getoefen, fonbern ber crfte tatbolifcbe 93ifd^of. ®ie 'Jlnfänge ber ^riftiani- 
jierung ©)effad tonnen aud biefer einbeimifcben „Doctrina Addaei" (£egenbe 
beö 4. 3a^r]^.), ben ^!ten be« 6c^arb6l unb bem 9Jlartbrium be« ^arfamba, 
fott)ie ber ebeffenif^en C^roni! in unbeftimmten ümriffen noc^ ertannt njerben. 



€t>effa (Oöroene) unb bie öftUc^en ®ebtete. 143 

C^riftentum in Cbeffa, urfj)rängUd^ t)on bem fat^oUfd^en toerfc^teben, 
fttUpft (für im«) an att>ei ^^erfonen an, an $atian, ,,ben Slffpret'^ 
unb an 93arbefanc« (geb. 154). Sener f^at bet fprif(^en Äirc^e 
ba« ®oange(ienbud^ gefd^affen (fein loieUeic^t )Don i^m felbft in« 

f. 93urfitt, Eastern Christianity, Leoture 1: ein a^oftoUfc^etr SO'lifilonar, ber 
nac^matö mit einer belannten urapoftoUfc^en ^erfönUc^feit ibentifiaiert tourbe, 
gel^t boran, i^m folgt ein ein^eimifc^er £e^rer unb ^orftel^er^ ^ggai^ bann 
folgt ber 93if^of g>alut — je^t fe$t ber Äat^oliai^mu« ein; benn, fo ^eigt 
eß, ^alut ift t>on Gerapion orbiniert toorben unb biefer f^at feine Orbination 
iDon Sep^^rin bon Q'^ont empfangen — , ^olut folgt ber 93ifc^of ^bfc^alama^ 
biefem ber 93ifc^of 93arfam9a. S)er le^tere bd^vte ben großen ^eibnifc^en 
^rieper ©c^arbel unb erlebte — gleichzeitig mit ffabian bon ^om, tt>ad 
au^brücflic^ ^ert>orge^oben tt)irb — bie Q3erfolgun0 be« ^eciu«. [3ene Äcröor- 
^ebung (jufammen mit ben ST^ac^ric^ten^ bag Ccleut^eru« an ^bgar gefc^rieben 
^abe unb ^alut mit Sep^brin gufammen^änge^ fotoie mit ber ^atfac^e, bag 
odroenifc^e 93ifc^öfe an Q3ictor bon Q'^om einen 93rief gerichtet ^aben) ift ein 
fieserer ^etoei«, bag eine firc^ttc^e Q3erbinbung jnjifc^en 9^om unb ©>effa 
beftanben ^at; ber unbebeutenbe Seb^prin öon 9^om — bag er ben ©erabion 
gen>ei|)t l^at, ift natürlich unrichtig — tt)äre gemig ni(^t genannt morben, ^ätte 
er nic^t im 2^tn ^bgar« unb ben Anfängen ber ebeffenifc^en 5lirc^e eine 
9^olle gefbielt; ^bgar toirb ii^n too^l in 9^om gefe^en ^aben]. 3ur Seit ber 
Q3erfolgung be« 5)iocletian n>ar Q6na 93ifc^of t>ott Sbeffa; SO'lärtbrer unter 
i^m tt>urben ©c^amona unb ®uria (ögl. über fie 9lölbe!e, aber einige ebeff. 
gjlärtbrerc^n; Gtragburger ^eftfd^rift 1901), unter Ciciniud ber 3)ia!on 
Äabbib (f. ba« alte fbr. Äalenbarium öom 3. 411). 9^ac^folger Qön&ö tt>ar 
6a'ab (t 324). ®er ^«!ct unb SWärtbrer Ouria ftammte auö (Sargai (= 
Sagyrjxijzfia) unb fein ©cnoffe öc^amona au« ®anaba (f. b.®obfc^ü^, ^ften 
b. ebeff. 93cfcnner, 1911, 6. 4). C« toaren ba« n)0^l Dörfer in ber Umgcgenb 
öon öbeffa (S^riften auc^ in ben „benachbarten ©egenbcn'O- Äabbib toar 
au« bem ®orf ^el @c^e^e bei ^effa unb „er tt>ar gemacht aum ^iaton unb 
ging ^in in bie ^irc^en ber Dörfer (x^9f^t) ^eimli^ unb tat ©iafonenbicnfte 
unb la« bie 6c^riften öor unb ermunterte unb ftärfte burc^ fein <2ßort QSiele'^ 
(a. a. O. 6. 65), bgl. 6. 67: „3encr Äobbib, ber ^ia!on ift in $el ©c^e^e, 
bem ®orf' , ©. 69: er gc^t in bie ®egenb öon 3eugma, um auc^ bort al« 
5)ia!on ju tt)ir!en. — 0ie ©efanbtfc^aft na* (fleut^eroboli« in ^aläftina 
8. 3. be« Liberia«, mit ber bie ^bgar-^bbaeu«-*2lggai-ßegenbe beginnt, tt>irb 
^iftorifc^ fein, aber in bie 3eit be« Gebtimiu« 6et>eru« gehören (fo richtig 
93ur{itt), tt>ofär {a fc^on bie 6tabt (Sleut^eroboli« fbri^t unb ber 9^ame 
be« Gerapion bon ^ntiod^ien. Gc^idt aber bie Cegenbe felbft bem ^alut 
nur einen SWiffionar unb einen Ce^rer boran, fo njirb bie C^riftianifierung 
^effa« nic^t lange loor ber 9Jlitte be« 2. 3al^r^unbert« begonnen ^aben. 0ie 
£egenbe t>erfrü^t fte um bebeutenb me^r al« ein 3a^r^unbert, unb gans 
fonfequent fe^t fle bann unter ^raian an, nja« unter 0eciu« gefc^eben ift. 
3n ber ^ronü 9Jlic^ael be« 6i;rer« (tll99) njerben im 3ufammen^ang 
mit ber ©efc^ic^te be« 93arbefane« amei ^ifc^öfe öor ^alut genannt, nämlic^ 
iöbftofbe«, ber ben 93arbefane« befei^rt ^aben foU, unb fein Q3orgänger Sjani 
(^ajnai), baju noc^ ein ^ifc^of, ber ben 93. effommunijiert ^abe, nämlich 
^qai, ber 9^ac^folger be« Äbftafpe«. ®ic beiben erften tonnen in ber ^at 
c^riftlii^e 93orpe^er (aber nici^t tat^olifc^e) öor ^alut gctoefen fein. 3n 
^qai ^aben tt>ir n>o|^l ^ggai au erfennen; aber bann ift er gu fpät gefegt, 
unb n>a« t>on i^m er^ä^lt ift, ift unglaubtt>ürbig. ^tn>a« anber« 93ur{itt 

e. 34f. 



144 ^^ Q3erbreitund ber c^riftlic^en 9^eKdion. 

S^rifd^e überfe^te« „Diatessaron")!, tiefet bur^ feine energif^e 
£e^rtätig(eit feine ))^antafie)Do((e ^^eotogie unb feine religiöfen ®e« 
fange baö 6!^riftentum gefötbert unb ^eimifd^ gemad^t (93arbefaned 
^ing mit ber 6^ule ^alentind ^ufammen; feine ^xö)tnpatttx in 
Sbeffa ^ie§ bie t)alentinianif(^e, f 3ulian, ep. 43). 93eibe tt)aren 
nid^t „fat^oUfc^e" C^riften, fonbem, gemeffen an ber Ee^re ber 
fatf>oUf(^en Äonföberation, „xnxlbt" Ääretifer^. 6eit bem ^fange 
be« 3. 3a^rf>unbertö aber fonformierte ft^ bie ebeffenifd^e Äirc^e 
jtim $eil mit ber allgemeinen, unb nun ftanben jic^ Äat^olifen (^alu* 
tianer) mit 93arbefaniften in €beffa gegenüber, SKit bem Königtum 
^at 9^om aber and) bem „6taat«(^riftentum'', obne bie 3a^l ber 
€briften ju t>erminbem, eine €ttbe gemacht. 

^atianö fprifi^e^ St>angelienbuc^ ift t>on ben ^at^olilen in 
Sbeffa feftae^alten n>orben, obgleich e^ nic^t ganj ort^obo; roax. 
^ud^ bie Uberfe^ung ber getrennten ßioangelien, tt)ie fte balb bem 
f^rifi^en Diatessaron folgte unb im Syrus Curetonianus unb Syrus 
Sinaiticus t)orliegt, ift ^öc^ftwa^rf^einlic^ in ßbeffa angefertigt, 
ßnbli^ l^at e« ^urfitt jüngft faft jur ®ett)i^]^eit erhoben, ba% 
axxä) bie ^efc^itt^o (6t)t>,) in €beffa entftanben ift unb toon bem 
^ifc^of g^abbula tim 420 berrübrt^ gbeffa, nid^t ^Intio^ien* 
ober eine 6tabt in Sölefprien, ift im 3, Sa^rl^unbert ber n>ir{li^e 

93ur!itt meint tpo^l mit 9<e^t, bag bie (E^riftengemeinbe in ffibeffo 
t>ov ^atian über^au^t feine an>eite i). 93üc^erfammlung, ia auc^ feine (S»t>,' 
llberfe^ung befeffen ^t, „^ai ®efei unb bie ^rop^eten, im £i(^te ber neuen 
ße^re erläutert, genügten i^r." SHe llbetfe^ung ber ^getrennten^ ©Kingelien, 
ber ^pQ. unb ber ^auludbriefe ge^t (nad^ 93utütt) auf fpdut bej. auf feine 
3eit aurücf . (f d blieb ober bie ilberfe^ung ber ^©etrennten'' im 3. unb 4. 3a^r- 
^unbert tt>efentüc^ ^gentum ber Gelehrten, 0ie flberfef^ung ber fpefc^it^o 
(^. «.) ift »a^rfc^eintt* älter atö ^atian. 

«) 9Jlerfnjürbig unttrtffenb Cufebiu« (h. e. IV, 30): „^a fic^ in 90^efopo- 
tamien bie ^ärefien mehrten, fo f(^rieb 93arbefaned gegen bie 90^arcioniten 
unb anbere Ääretifer.'' 3n ben Philosoph, be« Äip^olpt VII, 31 ^eißt 93arbe- 
faned „ber ^rmenier^; {ie nennen aud^ noc^ einen ^en)Drragenben 6c^üler 
bed 9]^arcion, ^re^on, ber gegen 93arbefaned gefc^rieben l^obe, unb beaeic^nen 
i^n Ol« „^fTprier^. — 9lac^ bem e^roniftengjlic^l bem ®rogen (1166— 1199) 
ift 93arbefane« i. 3. 179 Don bem ebeffenifc^en Q3ifc^of S>\)iiaipeß befe^rt unb 
aum ^iafon getoei^t toorben; feine 6ö^ne Ratten Ölbgarön, Äaöba unb ^ar- 
moniud gereiften unb n>ären treu ^u feiner ße^re geftonben. — 3)a§ bie Acta 
Thomae tt>a^rfc^einli(^ in ben 5^eid bed ©arbefaned gehören, barüber f. 
oben 6. 127. 

») Q3gl. Sneftle, „93ibelüberfe^ungen'' in ber g>roteft, 9lffinc^fl.» III 
^, 167ff. gjlerj, SHe oier fanonifc^cn ©^angelien nac^ i^rem älteften be- 
fannten ^ejte II. 93b. 1, Säht. (1902) 6. Xff. 3)ie Unterfc^iebe im Syr. Cnret. 
unb Sinait. geigen beutlic^, n>ie nötig eine 9^eDi{ion unb eine ^n^ffung an 
ben furrenten griec^ifc^en ^e^ n>ar; ober ber t)erbreitetfte $e0 ber (S». um 
400 n>ar noc^ immer bad Diatessaron. Syr. Sin. unb Curet. ^oben feine 
liturgif(^en 3eicl^en unb finb feine liturgifc^cn ^e^e. 

*) (£« fc^mebte nur t)on ferne barüber. 



Ccbeffa (Odroene) unb Me öftlic^ Gebiete* 145 

SWitfetpunft unb ba« SKiffton^jcntrum be« national-f^rif Aen C^riften« 
tum^ getpefctt^» 93ott ^icr tft bie f^rifc^e ^riftüd^^e uberfe^ungö- 
Uteratur ausgegangen, unb fo ift ba« toom (Sried^ifd^en jurüd- 
^ebrängte Gptifc^e bur<^ baS ^l^riftentum eine Kultur- unb Siteratur- 
^pxad)t im looUen Sinne gett)otben*. 

^ai d^riftU<^e Sbeffa, n)a]^trf^ein(ic^ ))ro3entua( bie am ftärtften 
t>on S^tiften beioötferte größere Stabt in ber loorconftantinifd^en 
3eit', xoax alterbingö nur eine Oafe; ringsum fa^en Äeiben* 3tt>ar 
^at e* 8. 93. in Carrl^ae (= Äaran), ber 6tabt ber ®ea £una unb 
ja^treii^er Tempel, einzelne Sl^riften gegeben, tt>ie tt)ir au« 9Rar» 
t^rien tt)iffen*; aUein no(^ in ber Peregrinatio Silviae c. 20 
(c. ann. 385) lefen n>ir: „In ipsa civitate extia paucos clericos et 
sanctos monachos, si qui tarnen in civitate commorantur — aber 
auf bem ßanbe bort jinb fie jabtrei^ — , penitus nuUum Christia- 
num inveni, sed totiun gentes sunt**; baju ^b^*>boret, h. e. IV, 18, 

tt)o e« t)on Sarrbae b^i^t (j. 3. be« 93atend), bie 6tabt fei „^exeg- 
atofAivYi'' unb t>oU dornen be« Äeibentum« (t)gL V, 4; III, 26 unb 
äbntt^e 9la(^ri(^ten bei (Spbtaem*). 6icb^t bezeugt pnb cb^flUcb^ 
®emeinben für bie 3eit t)or 325 für ^x^hxi (= 2lntiod^ia gjl^g. 
bonia)®, 9Jefaina, SKacebonopottS (am Cujib^at, »eftüd^ t)on €beffa), 

^) Q3or menigen Sauren ift eine f^rifcbe Snfc^rlft saec. IIL (2. Äälfte) 
in (Sbeffa gefunben A>Drben^ bie au überfe^en ift: Ego Aphtdha lilius Garmu 
feci domum aeternitatis hanc mihi et fiUis meis et heredibus meis in dies 
aeternitatis" (f. Compt. rend. de TAcad. des Inscr. et Bell. Lettr. 1906, 
SWära, ©. 122 f.). ®ie ^briftlic^teit ber Snfc^rlft ift nicbt ftc^er. 

*) ®efcbaffen tporben ift fie nic^t erft burc^ ba« S^riftentunt, tt)ie fc^ou 
bie *2i.^.tt*e g>efc^itt^o (f. o.) unb ^nbered beti)eift 

^ Über einen alten ^iod(uren!ult in ^effa, ben bann Sefud unb 
^omad atö ^iodfuren obgelöft ^oben, f. ^arrid, The cult ol the heavenly 
twinfl, 1906, 6. lOSff. 158. 

*) ©n 93ifc^Df ober tt>urbe nic^t gebulbet; ber erfte 93if<bof tt)urbe unter 
eonftantiu« benominiert. S)ocb f- ©o^om. VI, 33: 'Ev K&Qan dk Evoißiog, 

Sc iv t(p e^eXoviijs xa^eiQX^i iq?iXoa6<p8i, xal IlQOtoyevtjg, Sg xtjv avxo^i ixxXrf- 

oiav ijtexQdjttvae futa Bivov xov x6%e tnlaxonov (aber er )t>urbe ed erft unter 

Conftantiud). Bixov IxtXvov %ov aoldiiJtov, Sv (paat ßaoiXia K<ovaxavxivov xov 
stQCoxiog ^saodfuvov dfAokoyijoai <hg ndXcu noXXdxig h httq>aveiais xov ävdga 
xovxov 6 ^eog avx^ hiidei^s xai jiagexeXsvaaxo 8xt keyoi jist^Qxetv avr^). 

*) Äaran n)ar eine überwiegenb beibnifc^e ©tobt noc^ j. 3. Suftiniand 
(cptoco^v I>o beUo pere. II, 13); ba« ^riftentum f)CLt ^ier nie feften ^ug 
faffen fönnen (tygi. ^bwolfo^n, ®ie ©fabier unb ber ©fobidmud* 1856)* 
Über bad Äeibentum in Äaran f. Oraf 93aubiffin, Silboniö unb Cdmun 
(1911) ©. lllff. unb feinen ^rtifel „3:ammu8 bei ben Äarranern" (©eutfcbe 
gnorgenU Stfcbr. 93b. 66, 1912, ©. 171 ff.), ferner ©Ziffer, 5He ^ramäer, 
1911, ©. 32ff. 

*) ®ennab.. De vir. ill. 1: ,,Jacobus, cognomento Sapiens, Nisebenae 

nobilis Persarum modo civitatis episcopus, unus ex numero sub Maximino 

perseoutore confessorum et eorum, qui in Nicaea synodo Arianam per- 

veraitatem »Omousion* oppositione damnarunt.** Äier ift aucb Spbröem, 

t>. ^arnad, Sliffion. S.VufL II. 10 



146 ®i^ Q3erficeitung ber c^riftlic^en Religion. 

^erfa (= ^erta), benn bte ^ifd^öfe biefer 6täbte »arcn aufammen 
mit i^rcm ebeffenif^en ÄoUegen au 9^icäa antt>efettb (für 9ltfibi* 
fittb and) fonft Seugniffe öor^anben, cf. ^eoboret, h. e. I, 7)^. 

^ad bte 93etbreitung be^ ^^n^ttntami in SDtefopotamien unt> 
^erjten* anbetrifft', fo ift auf bie 9^ad^ri(^t, ba^ f^on im 2. Sa^r- 
l^unbert in ^erfien gegen 360 Äirc^en n>aren (^ffemani, BibL 
Orient, ni, 1 p. 611), nid^t* ju geben*; jtd^er aber ift, ba% dpipf^ü' 

ber berühmte f^rifc^e 6c^riftftener, am Anfang bed 4. So^r^unbertd t>on 
^tiffUc^en (SItern geboten. 93alb barauf ift eine (^riftli(^e eti^ule in 91t{ibi^ 
na^tt>eidbar. ®ie 6tabt nntr um bie ^itte bed 4. Sa^r^unbertd bereite 
gröltenteil« c^rifHic^. ©o^omenu« fc^reibt (V, 3): Nwiß^ots d>g nayreXayc 

XQionavlCovoi xal fii^ts tovg vaovg dvoiyovoi jui^te eis tä ItQa <poix&atv tjneüiijas 

[bcü. ber ^aifer Suttan] f^v ßofi^eVv xxX. 

^) Unter ben 6ubffri^tionen bed ®(aubendbe(enntniffed t>on 6e(eucia 

(359) bei (fpip^an., haer. 73, 26, fte^t Aijyovaxog tilax(mog Ev<pQattjg. <S>a^ 

ij^ n>o^( loerberbt. Q3ieQeic^t ffedt barin ber Ort 17 rov EvtpQoiov diAßaaig 
bei ßierapoUd unb ^^pfacud, ben ^totemäud 1, 11, 2 u. V, 15, 7 ern>ö^nt» 
Ober ift bie g>roöina ^ugoftoeupi^tatefia gemeint? 

*) ^uguftin, ep. 93, 22: ,^pud Persas et Indos evangelium iam diu 
praedicatur*'. ^mob. 1, 16. 

«) 9Jl«n mag auc^ ^ier an ^^g. 2, 9 erinnern C^art^er unb 90'lcber 
unb Cclamiter unb bie Q3enjo^ner t>on 90'lefo^ötamien^; aber gro§ »erben, 
n>ie überaU, bie ^o(ge unter ben geborenen Suben nic^t gen>efen fein, ^ied 
fi^eint übrigen^ eine Stelle im ierufalemifc^en ^atmub au be^tigen. ^ananiaö, 
ein ST^effe bed 9^abbi Sofua, foU {ic^ au (lapernaum ber cbriftUc^en ®emeinbe 
angefid^loffen l^oben. Gein On!eI fc^icfte ibn, um i^n bem c^rif(Uc^en 
Cinflug au entaie^en, nac^ 93abJ^lonien (f. ®rae$, Hist. des Juifs III 
p. 51, aitiert nad^ ßabourt ©. 16). — ^ud ber Oefc^ic^te ber SWanbäer 
(f. 93ranbt, 3)ie manbäif^e ^Religion uftt>., 1889) Wgt Pc^ für bieÄenntni^ 
bed älteften db^^ftentumd in ^erfien nic^td 6ic^ered lernen, ^an fann nur 
erfennen, baß biefe ^eibnifti^e ©ette c^riftlic^e Cinflüffe erfahren M (ober tt>ar 
ed t)ielme^r eine c^riftU(^e 6ette, bie beibnifc^en (Sinflüffen unterlegen ift unb 
in ^ab^tonien einen Sufluc^tdort gefuc^t ^at?); aber bie ^nna^me ift nicbt 
nottoenbig, bag bied im 2. ober 3. Sa^r^unbert gefc^e^en ift. Q3erftanbig 

@Oaom., h. e. 11,8: xal IIbqo&v dk ;i;^iaTiav/0af rifv OQxrjv ijyovfMu Soot, rff 
ngoipdosi trjs *OaQorjy(ov xai 'ÄQftsvi&y intfii^lae, (hg elx6g, xotg a'6t6&i ^slotg 
ayögaaiv ca/iiXtjaay xai zfjg avT65^ dQextjg iTteigd^aav. ®aau liegt bie ^nnol^me 

no^e, ba%^ na^ ber (^oberung QOeftf^riend burc^ bie Werfer t>iele t^riftU(be 
^eftf^rer' (aufammen mit bem antioc^enifc^en Q3ifc^of ^emetrianud, f. o. 
©. 129f.) nac^ OTefopotamien unb ^erfien be^ortiert tt>orben finb. — Über 
bie „9Jleffattaner^ in SWefopotamien f. bie fonfufen SWitteilungen be« Qtpi' 
pi^aniud in haer. 80, in benen );)ielleic^t aucb SlTlanbäifcbed ftecft. 

*) ®er neporianifc^e fpatriarcb ^imotbeu« I. (f 823) fc^rcibt an bie 
9]>{5nc^e öon ©t. 9Jlaron (f. Ä. ^ognon, Une version syriaque des apho- 
riamea d'Hippocrate I, Cei^ate 1903, ©. XXVIII, f^r. unb franj.; beutfc^ 
Don Sneftle, Stfcbr. f. 5l©efcb. ^b. 26 ©.95): „9^iemanb njirb glauben, ba# 
91eftoriud all bie ®egenben unb Q3öl!er unter biefem fpatriarc^ent^ron befebrt 
ober getauft bat. 9DÖir batten ba« ^riffentum ungeJFä^r 500 Sabre (!), ebe 
Sy^eftoriud geboren n>urbe, unb c 20 Saläre nacb ber Äimmelfa^rt unfer« 
Äerrn". 3)a« ift tt>ertlod. 



SbefTa (Odroene) unb bie öftlic^n ®eMete. 147 

ttittf (haer. 62, 1) loon ^töteten" Sabettianctn bafettft fprid^t, ba§ 
©iottpfhi« ^tcj* (um 250) nid^t nur Äirc^en in SWefopotamien fcimt, 
fottbem anö^ ben 93etfc^r unb Sufammen^ang ^eiDor^ebt, ben fte 
mit Ottberen Äird^en ^aben (Sufcb., h. e. VII, 5: fie nahmen an bem 
Äe^ertaufftreit teiO^, tpeiter, bo% bcr ©ialog bc« 6d^üler« be« 93ar. 
befane« ^^ittppu« „^on ben ®efe$en ber fiänber'' (um 220) eine 
betr&c^tlid^e 93et:&reitung bed Wftentum« h\& in bie öp^en (Ge- 
biete ^erfien« — mib jtoar bei ben (Eingeborenen — Jooraudfe^t 
(cf. (Sufeb., Praepar. ev. VI, 10, 46)S ferner ba§ €ufebiu« »on 
9Jlärtprem in 9Jlefopotomien — feit ber €r^ebung vmb ben Er- 
oberungen ber ßaffaniben — unb in ber biocletianifd^en 93erfotgung 
fprid^t (h. e. Vm, 12)», unb ba§ bie gro^e perpfd^e C^riften- 
»erfolgung be« 4. Sal^r^unbert« mit i^ren jel^ntaufenben »on 9Rär. 
t^rem (<5auftu« »on ^t^jana)* auf eine ftarle QSerbreitung be« 
£]^riftentumd bereite im 3* l^inbeutet (logL aud^ bie ^tfte^ung bed 
3Ranid^äi«mu« vmb bie ®ef^id^te be« 9Rani^ na^ ben j. ^. freili^ 
romanhaften, aber bo^ nid^t unbrau^baren Acta Aichelai; ^r^e« 
(auö felbft tt>irb joon £)ieron9mud. De vir. inl. 72 atö episoopus 
Mesopotamiae [Äafd^far] bejeid^net)* (Sonfiantin f^reibt an ben 
Äönig 6apur (Vita Const. IV, 13): ^3^ freue mi^, ba id^ Joer- 
nifymt^ ba^ aud^ in Werften burc^n>eg bie angefe^enften Orte burd^ 
bie 2lntt)efen^eit toon Cf^riften geaiert ftnb" •• Cnbti^ ift auf ^Ipl^raate« 

*) gWefopotamlen Ift für ®iöni?flu« ^lej, fo gut eine firc^Uc^ fprooinj 

toit anbete afkltifc^e: al SvqUu 6Xat xal ^ "Agaßla, fj T£ MeoojtoxafUa , n&mog 
xe xai Bidvvla, 

. •) OvTB ol ev JIoQ'&lq, Kgiotiavoi noXvya/wvoi, ndQ-^i tvyx&vomsg, otJi>* ol 
kv MfidUg, xvoi siQont&iaoi tovs vey.Qove, oix ^^ ^ Usgoldi ya/wvai räe ^uyazigag 
a^&v, nigaat öyisc, ov nagä Bdxxgoie xai D^iois q>^eigovat tovg ydfiovi xxl, 

3n bem ttxocA anberd (autenben f^rifti^en ^e^ i^et^ ed noc^: ^<SHe (Sänften 
in Äatra fteinigen bie ®iebe nic^t.*^ ^ie Cage ber <oU^t (= ^tra) V)t m. OD. 
unbetannt. 

") Unb ixocx mug ed f!c^ um eine ^ebeutenbe 3ü^( soon SO'lärtii^rem ge- 
i^anbelt ^aben. — ^uf bie Werfet n>itb ed ju bejie^en fein, »enn tonpantin 
(Vita II, 53) fagt, ba§ fi<^ bie 93arb«ren no<^ Je^t rii&mten, fie Wi^n 
bie in ber biocletianifd^en Q3erfo(gung a\x% bem rdmifc^en 9^eic^ Geflüchteten 
aufgenommen, in einer fe^r milben ®efangenf^ft glatten unb i^nen bie 
ungeprte flbung i^rer 9^eligion unb beffen, n>ad baau gehört, getaffen. • 

*) ©• ^nal. 93oaanb. 1905, 6. 129. — S^ac^ 6o8om. II, 13 (t>gU 
90{arut^a) tourben ber (S^orbifc^of 97{areabbed in ber Q3erfolgung unter 6a^ur 
mit feinem ^ifc^of ©aufad öon QSet^jabbe unb jirfa 250 5«erüem in ^erflf^ 
®efangenfc^aft geführt unb getötet. 

») ®er gWanic^äiömud jeigt t>on Anfang an eine bejibierte antic^rifHic^e 
unb antüatl^olifc^e Gattung Q>ie antic^riftli(i^e |iat er, aber erft fpäter, gemilbert). 
Jbieraud folgt, ba% bad d^riftentum bamald bereite ein bebeutenber ?attor in 
Werften gen>efen fein mug. 

•) Q3gl. Vita IV, 8: siv^fuvos yi toi nagä t<J> üega&v i&VBi ytXrf^uvsiv tag 
ToG ^eov ixxXfjolae Xao^g ts fjivgidydgovs rdig XgtaroO nolfivaie haysXd^BO^ai xxX, 

10* 



148 ®i^ Q3eitreltund ber c^riftUc^n Q^etigion. 

^injutDcifen. ©eine atoifd^en 337 unb 345 loerfa^tcn Äomitten^ 
jeigen ein £^riftentum, n>e(c^ed )Don ben (Sefi^iden bed grie^ifd^en 
n>efentU^ unberührt x% toel^ alfo auc^ fd^on t)ot 325 e6eufo 6e« 
ftonben ^at toie nad^ 325; fte jetgen aber au^ ein (einer jal^Irei^en 
Subenf^aft gegenüberftel^enbe« unb Joon il^rer e^egetif^en ^rabition 
abhängige«) loerbrettete« vmb ftarfeö Äir^entt)efen^^ 3)ie Sa^I ber 
organifierten (Semeinben in 9Refoj)otamien n>irb t)or 250 gering 
gett)efen fein'; für einige ^lä$e fönnen n>ir beffimmt Cb^ften loor 

*) ®er Ort ber ^faffung (in ^efopotamicn im perflfc^en 9^eic^) ift 
unfic^er^ t>ieaeic^t bod S^Iofter ^ar 97{attai, etn>a 4 6tunben nörblic^ Don 
ben g^uinen be« alten 9^init)e, f, ^ejcU u. Unterf. g3b. 3, Ä. 3. 4 ©. XVIIff. 

^ ec^tt)en, ^fcobot, feine ^erfon unb fein QSerftänbni« be« (Sänften- 
tumd^ 1907. ^uö ber 5. i^omilie ge^t beutlicb ^ert>or^ n>ad man freititi^ auc^ 
fo »iffen fann, baß bie 6t?mpat^ie ber c^riftlic^en 6^rer im 9^cic^e ©apurd 
ganj auf ©etten ber 9^ömer gegen bie Werfer »ar. ^ie ©gcntümlic^teit ber 
ätteften f^rifc^en S^rc^e ^at 93ur fitt, a, a. O. (3. unb 4. Lecture, »gl. ßabourt 
6. 31 ff.) gut becDorge^oben unb neue 3üge (in ben Werfen bed ^p^raated 
unb Qtpf^vatm) entbecft in beaug auf bie ^^eologie unb namentlich auf bie 
Qfyt unb bie ©aframente (boc^ fe^lt ed ^ier nic^t an einfeitigcn ^uffaffungen, 
f. Q3ur!itt felbp im Journ. of TheoL Stud. VII p. lOff. u. GionnoUp, 
ibid. VI p. 522ff.). ®ie ältefte Jübif^-c^nftUc^e ©runbtoge be« f^rifc^cn 
(^briftentumd fc^immert nocb bei ^^^raated beutUcb burcb unb beftätigt, bag 
in ber turnen erften, und unbekannten Qpo^t ber oftf^rifc^en ^rcb^ngefc^ic^te 
bie 93etenner flc^ bau^tfäcblic^ aud belehrten Suben aufammenfe^ten. 6e^r 
bemerfendn>ert ift ber freiUcb nic^t aud bem Subentum, fonbern Don ^atian 
ber jlc^ erflärenbe gcfcblec^tUcb-a«!etifcbe 3ug: ©ctaufte foOen nic^t heiraten; 
tt>er beiraten njiü, fotl Don ber ^aufe fernbleiben; bie ^aufe ift geiftlic^e (^e- 
f^lielung mit GbiHftu«. 9Wit Q^ecbt fpricbt 93 ur ütt (©. 126) Don einer 
„deliberate reservation of baptism for the spiritual aristocracy of Christen- 

dom" (Dßl. aucb »ad er über bie b'nai Q'^&ma nac^gewiefen f)at). 93ei biefer 
•^luffaffung unb Haltung — f!e gebt über ben ST^oDatianidmud n^eit ^inaud, 
nähert \i6) aber ber bed (Suftat^iud Don ©ebafte unb n^eift auf einen gemein« 
famen orientalifcben ^ppud bed alten SbiHftentumd, ber tt)o^l in CbefTa fein 
3entrum i)atte, ieboc^ Dgl. toai ©ocrated V, 22 über bie 93ußprebigt in Cofarea 
(£cipp. bemerft — mußte ber Äampf mit ben SWarcioniten, bie in Oftf^rien 
auc^ aablreic^ maren, nicbt leicht fein; aucb fle tauften nur Cbelofe. <2öie groß 
bie 3a^l ber Äärejien in Oftf^rien (unb ^erfien) fc^on im 3. Sa^r^unbert 
gett>efen fein muß, erfennt man aud 9lücffcblüffen aud ben <2öer!en bed (&pf)vattn 
unb bem Äe^erfatalog bed 9Jlaruta Don ^Jlaip^erfat (f. ^ejte u. Unterf . 93b. 19 
Ä. 1, 1899). — 5)a« gjlbnc^tum ift in gjlefopotamien fpäteftenö in ber con- 
ftantinifcben 3eit eingeführt morben, unb jtoar burcb ^<tv *2ltt)gin [(f ugeniud], 
f. 93utler, The Lausiac Hist. of Palladius, 1898, p. 218 unb 93ubge, Book 
of the Governors, p. XLIV. ^ar ^»gin ftammte aud *iSg^ptcn, mar ein 
©c^üler bed ^ad^omiud, bann ein S^^eunb Don Sacob Don 9^iflbid unb 
grünbete ein ^lofter im (Sebirge bei S^ijibid. Gr ftarb im Sa^re 363, nacbbem 
er mt^x ald 30 3a^re in biefem i^lofter gelebt l^attt. ®aß ba« Älofter, toie 
f^ätere ftjrifc^e 3eugen behaupten, Dor 325 gegrünbet tt>orben ift, ift grabe 
noc^ m5gli(j^. 

=) ®ocb f^eint mir ßabourt ju weit au ge^en, tt>enn er ©. 17 fagt: 

,,Tout nous porte a croire qu'avant ravdnement de la dynastie sassanide, 
l'Empire perse ne contenait pas des communaut^s chr^tiennes organls^es". 



(£befTa (Odroene) unb bie bffttc^en (gebiete. 149 

325 annel^men, fo für ^mibo (= 3)tarbefir, f. bie ^Ibgar-fiegenbc, 
Acta Thadd. 5; ft^ere 9Jüdf^täfTe^), t)or allem aber für ®unbfi. 
f^abur (93et^ 2apaif)), »o^in um bai 3abr 260 bie n>eggef(^leppten 
^ftfprer loome^mltc^ beportiert »urben^, nnb für Seleucia-Stefi- 
p^on (fidlerer 6^lu^ ani ber mä)t gan) unbraud^baren 93tfc^of8ltfte, 
ani 9lp^xaatti unb ber (Sefd^id^te bed 93ifc^of^ ^<t)><^); ber in 
9licäa ann>efenbe j)erfif^e 93ifd^of toax aber nii^t au« Seleucia'^ 
5är 93atana laffen fic^ Sl^riften in iDomicänifi^er Seit au« Silviae 
Peregr. 19 erfd^tie^en*. 2lu« ben loon Ä off mann ebierten Elften 

9^ac^ ^beb 3efu nntren ber ^ifc^of );)on ^tniba unb ber t>on ®uftra 
(= Oftra? f. 93r atte, g^eliöionögef^räc^ am Äofe ber ©«ffanlben 1899 
©• 264) au 9licäa anwefenb. 

*) ©. ßabourt ©. 19f. 

*) 9'^ac^ ©regor. 93ar^e(>v C^ron. III, 22 f., unb anberen £egenben- 
fc^reibem ^atte 6e(euda brei aufeinanberfolgenbe 93ifc^öfe, bie ^eruHknbte 
3efu UHiren; jie feigen ^bre«, ^bro^m unb Sacob, unb bamit )t>iffen )t>ir, 
ttrfe toir bran finb. — Über 90'lari, ber old ©tifter bed ^atriarc^td öon 6e(eucia- 
6:teflp^onöiIt,f.9^aabe, ©ie®ef<^.be«0ominu«gWari 1893 unb ^eft^^al, 
Unterf . über bie Quellen unb bie ®(aub)t>ärbig!eit ber ^atriarc^enc^roniten 1901 
@.30ff.; über einen ongebUc^en 93riefn)ec^fel bed S^at^oUtu« ^apa t>on@eIeucia 
(t 326) f. 93raun, Seitfc^r. f. tat^ol, ^^eoU 93b. 18, 1894, ©. 167ff. Über 
^apa f. QBeft^^al, a. a. O. 6. 60ff- unb ßabourt ©. 20ff. ®ie ^erfönttc^- 
feit bed im ^o^en ^Iter oerftorbenen energifc^en unb barum oiel angefeinbeten 
93ifc^ofd ftef^t feft unb too^l a\x^ bie oon ^m gehaltene G^tiobe (im 3.313/4?). 
6ein 9'iaci^folger tPör Gimeon bar ©obba'ö, ber ^Äärt^rer, mit bem^ffemani 
feine Bibliotheca Orient, eröffnet, (fufebiud (Vita Constant. IV, 43) erjä^U, 
baß bei ber (finmeibung ber ^rc^e in Serufalem noQfjy xal JIsqo&v imox<hicov 
(alfo gab e^ mehrere) isgov xQ^f^^» *« ^«*« ^^^ iSrixQißtoxa>g dnig, — 3ener 
9Jlari ift oieUeic^t (fo and) ßabourt ©. 15) eine Wtorifcbe^erfon, 93ifcbof unb 
^iflionar am Sigrid; aber bie ßegenbe f^at i^n n>ie einen Stoblfa^oftel be- 
banbett unb mac^t ifyn aum 6tifter bed S^riftentumd in bem ganzen öftUc^en 
Orient. ®ie ßegenben, bie fl(^ auf ben Sentralfi^ Geleucia-^teftpbon besiegen 
unb ber neftorianifcben ^rc^e ein apoftoUfc^ed Seitatter (^poftel ^bomad) unb 
bem 93idtum einen befonberen ©(ana fc^affen »oOen, finb ganj befonberd 
tenbenaiöd unb breift. 6ie finb aber au(^ leicht au burc^fc^auen, n^iberlegen 
ftd^ gegenfeitig unb fpiegeln in ibren aa^Ireic^en QBiberfprüc^en alte möglichen 
^ünf^e ob (Q3eaiebung 5U ^ntioc^ien burc^ Delegation, au Serufatem, au 
3efu« felbft; ooüe eclbftänbigfeit ufm.). Süngft bat fie ßabourt (©. 13ff.) 
fritifiert. ^ucb aud ben gefätfcbten QueUen unb unficbern Überlieferungen 
erfennt man noc^, baß, tPie bemerft, bie mefopotamifc^-perftfc^e Äirc^e oor ber 
großen Q3erfo(gung be« 4. Sa^rbunbertd gam toder organifiert gemefcn fein 
muß. ®o finben ficb um 340 in (^unbSfc^abur an>ei 93ifc^5fe, bie aufammen 
ben gWärtprertob erleiben, unb bad ip nicbt baö einaige 93eifpie( biefer Sdvt. 
Der 93ifcbof ^apa i)<it mabrfc^einttc^ bie Orbnung ber perfifd^en Äirc^e erft 
begonnen. 3u ben <^^lfcbungen gebort auc^ in Geleuda eine fcü^e.6^nobe, 
bie bem bortigen 93ifc^of bie ^atriarc^atrei^te über gana Qlffprien, SWebicn 
unb ^erficn übertragen babe (f. ^ffemani, Bibl. Orient. III; SO'lanfi, 
Coli. I p. 706; Äefele, Äonailiengefc^. I ©. 103f.). 

*) C^i^baniu«, haer. 60, 1, tt)irft bie Q3ermutung ^in, ob nic^t bie 
©efte ber ^ngelüer ibren 9^amen oon ber ßanbfc^aft Urydlvri Jenfettd 
QKefo^otamiend ermatten ^aben. Die ßanbfcbaft ift m. QS^. unbefannt. 



150 ®i^ Q3er6reltunö ber c^riftftc^en Q^^eliglon. 

perftfd^er SKärfpter^ tä^t fid^ entnehmen, ba^ e« ju Äarbatf> (Stet, 
Äerfuf (= Äarf^a b^ 93et^ 6Iof^), ^rbcta*, ©i^argcrb, ®ata, 
£afom C^riften gegeben i)at^. ^u^ fÜr-Äafd^far (Sard^at) tt>irb 
man eine C^tiftengemeinbe t)or 325 annehmen bütfen*. 

,,3c^ l^abe mir'' — fd^reibt mit 9^6lbefe neuerß^ — , ,,an- 
geregt burd^ 3^re Unterfu^ung aber c^riftlid^e 9lamen, bie eingige 
mir htiannU größere atte £ifte c^riftU^er 9lamen axxi bem Orient, 
ba« 93er5eid^ni« ber 9Rärtprer ber Gapurif^en 93erfotgung in bem 
^rig]^tf(|en SWart^rotogium (au« ber berül^mten Äanbfc^rift »om 
Sa^re 41 1) angefe^en. di betrifft nur Älerifer. S« finb über 90 ^er* 
fönen. 93ei »eitem übertt>iegen bie aramäifd^en 9lamen, ®iefe 
ftnb t)on ben perftfd^en nic^t immer ftd^er ju fd^eiben, )umal loielfad^ 
Äofeformen loorlommen, bie mel^rere 3)eutungen juUiffen. Unter 
ben aramäifc^en ftnb mei^rere, bie offenbar i^eibnifd^ finb, n>ie bie 

*) ^b^. 8. Äunbe bc« gWorgenlanb« VII, 3 ©• 9ff, 52. 267 0>gl bo^u 
9^ölbe!e, ®ött. ®el. 'Mna. 1880 6. 873; er urteilt, baß am untern Sigrid 
um 170 bie erfte organiflerte c^riftlic^e ®emeinbe entftanben fei). 

*) 0er 3U 9^icäa an)t>efenbe 93ifc^of n>ar A>a^rrc^einlic^ aud einer ber 
beiben anlegt genannten Qt^U (f. QS^eft^^al, a. a. O. 6. 66). 

») Über bie QSerbreitung be« (£^riftentum« im Often f)at 9lölbefe bie 
®ate gehabt, mir folgenbed au fc^reiben (27. @e))t. 1901): „^ec Q3erfuc^, bie 
"illudbreitung be« (^briftentumd mögUc^ft im ^nselnen nac^autoeifen, ift fe^r 
tü^n, aber @ie b<^ben boc^ fc^on t^ieled feftgefteUt. ^ud bem Orient toirb 
n>o^( !aum große ßülfe fommen, benn bie toenigen guten OueUen, bie älter atö 
ba« 4. Sabr^unbert Pnb, ergeben in biefer Äinfic^t nur febr tt>enig, abgefe^n 
oon bem, n)ad allgemein b^ntit ift. ^ud ^^braate« unb ben alten ^Tlärtprer- 
atten fiebt man aUerbing«, baß gegen bie ^itte bed 4. Sa^r^unbert« in ben 
$igrid(anbf(^ften bad ^riftentum n>eit verbreitet unb organisiert n>ar mit 
Q3ifc^5fen unb fonftigem ^(erud. 0aß biefe ^rfifcben (^briften aber bamald 
eine gefc^loffene ^rc^e unter einem 5^at|»olifud gebUbet Ratten, ift eine ^beL 
&imeon bar 6abta'e toar nur 93ifcbof oon G^ucia unb Stefip^on. 0ie 
^onftituierung biefer ^rc^en, bie fi>äter neftorianifc^ tt>erben, erfolgt erft im 
Anfang bed 5. Sabrbunbertd, unb noc^ lange nad^ber n>eigerte ftcb bie cbrift- 
lic^e Sürc^e ber ^erli«, über beren (Sntftebung tt)ir leiber gar nic^tö tt>iffen, 
fic^ bem ^at^olitud au untertoerfen. 0ad b^rtnöcfige ^ft^alten ber i5aranier 
am ^eibentum berubt roobl a« ^* <tuf nacbbarlid^er (Siferfu(^t gegen bad früb 
bem (£briftentum gewonnene öbeffa. ©d^abe, baß ficb oon ben f^rifc^en 
©cbriften ber ^aranifc^en Äeiben (^©abier^ aud iftamitifcber Seit nid^t« im 
Original crbalten ^at." — ^n^ QÄefo^otamien ftammte ber SWbnc^ ^ubiu«, 
ber a. 3. bed *2lriu« eine eigene religiöfe 93ett)egung entfeffelt f)ai (Qpipfyin. 
haer. 70, 1). — SHe 3ablangaben in beaug auf bieSWärt^rer in ber Q3erfolgung 
bed Qapux finb gana unbrauchbar. 93eac^tendA>ert ift, baß auc^ ^ier no^ 
immer bie Suben alö bie i5au))tanftifter ber Q3erfolgung beaeicbnet n>erben. 

*) ©. QDeftp^al, a. a. O. ©. 34, ßabourt e, 20. Äafc^far lag am 
großen ^anal atoifd^en (Su^brat unb Sigrid im ®iftri!t Znaolvov XdgaS, unb 
bort foüen um 270 bie ^^^utationen an>ifcben ben 97{ani(bäern unb ben 
€briften ftattgefunben boben. 3n ben Acta Arohelai iff aucb ein ^orf ^oborid 
im (Gebiet oon ^afc^far genannt. Sin SÜ'lartprium nennt einen SOZärtprer in 
eibapolid (n>eift bad na^ Snbien, ber ®ott Gioa?). 



Sbeffa (Odro^ne) unb bie öffUc^en (Bebtete. 151 

mit „Böl" jufammengefe^ten (and) in ^atm^ra loorfommenb) n. a., 
aber anö) fpejifif^ ^riftli^e (naä) bem dufter jener alten)^ n>ie 
bo« fünfmal loorfommenbe 'Abdifiö, „Änec^t 3efu'\ Unter ben 
<)erfif(^en 9^amen pnb Äormujb imb 9^arfe, beren l^eibnifd^e 93e- 
beutung n>o^t ni^t mel^r gefüllt tt)urbe. Ö3on griec^ifd^-römifc^en 
9^amen nur fe^r tt)enige: ßonginu«, Sabinu«, 5Wenoj)^ilud ({einen 
biefer 9lamen ftnbe i^ in b^nt QSerjeid^niffe jübif^er £e^rer au« 
ber 9Kif^na« unb ^atmubjeit^ 6ei benen bo^ fonft mand^e gried^if^e 
unb römifc^e Flamen t)or{ommen). 9^ic^t ju biefen gried^if^- 
römif^en 9^amen ftette id^ ^nbrea« (3n>eimal), ba er neben ^aulud 
{breimaO unb ^etru« (einmaO t)or{ommt^ aber gen)i^ atö ^pcftel« 
name gen>äb(t ift* 60 n>erben xovt au^ ben fec^mat )oor{ommenben 
Sobamte« n>o^t aH 9lpofttinamtn anjufe^en ^aben, obtoo^I ber 
9^ame bort au Eanbe aud^ bei ben Suben beliebt war. 3tt>eifet^aft 
ift 6imon (breimal); biefer 9^ame (ommt fogar bei btn beibnif^en 
^atmprenem mebrfa^ t)or n>ie bei 3uben unb S^riften. 2lte 21poftet- 
namen fönnen toxx il^n faum auffaffen. €benfott>enig tt)irb Sila« 
(8tt)eimaO erft au« btm 91. $• genommen fein ; benn biefer 9^ame 
teite in ber looUen ^orm Kb-w» ZiiXag (^alm.), teife toerförjt 
Kbi» griecb* ^eiXag, EiXag xoax aud^ bei Äeiben unb 3uben übli^. 
9Kerhpürbig ift nun aber, ba§ ber 9^ame ^Ibrabam, ben bie 3uben 
jener ^eriobe nod^ ficb fcbeuen a(« gemeinen 9^amen an)un)enben, 
bier fünfmal JDortommt neben 3faa{ (fünfmal) unb 3a{ob (3n>eimal) 
— le^tere beiben häufig bei 3ut)en. ®anj auffaUenb ift ein Stböntat, 
altteftamentlicb/ aber nicbt bei ben 3uben gebräud^licb« ^iel lä^t 
ft(^ mit ber £ifte in bejug auf jübifcben Sufammenbang bo^ ni^t 
ma(^en; i^ mu§ gefteben, i^ i)attt mebr erwartet." 

3)ie f prifcb • perfif^e Äir(^e loerbient unfere ganje S^mpat^ie: 
fte ift bie einzige gro^e ^rd^e, n>el^e niemal« offiziellen ^taai&' 
fd^u$ genoffen \)aV^ fte \fai bie antiod^enifcben e^egetif^en ^rabi« 
tionen bett>abrt; fie \)at bie 3Berfe be« cb^ftlicben ^lltertum« mit 
t)ielem ^lei^e in« Sprif^e überfe^t unb burfte fid^ rübmen, btn 
3uftin, Äippol^t, SKetbobiu«, 2ltbanafm«, 93aftliu«, bie brei ®re. 
göre, Cl^rpfoftomu«, 3)iobor, 2lmpbito<^iu«, ^mbrofiu«, ^eobor 
fo gut 5u (ennen n>ie bie ®rie^en felbft (f. ba« Seugni« be« neftoriani- 
f^en ^atriar^en ^imot^eu« I., f 823); fte b^t ftd^ au^ fonfi 
gried^ifcbe ^b^lofopl^ie unb ^iffenf<^aft angeeignet unb ^at fte ju 
ben ^Irabern übergeleitet. 3e$t ift fie unterbrüdft, loerarmt unb jer- 
rieben, aber fte gebt mit bem 93en>u^tfein i^rem loöUigen Untergang 
entgegen, nid^t umfonft gelebt, fonbern eine »efentli^e ©teile in 
ber ^Iturgefd^i^te au«gefttllt ju l^aben^ I 

*) ^uf bie iüngften ^ntbedungen in ^urteftan (SWanicbäiWe ©cbriften, 
Q3erbreitung be« ^riftentum«) barf ^ier nic^t eingegangen n>erben; benn bag 



152 ®i^ Q3er6rcitung ber c^riftUc^en Sf^eHgion. 

örtgeneg im 3* 93uc^ be* ^ommcntar^ jur ®encfi8 beruft fi(^ 
auf eine ^rabition, ba^ bcr 2lj)oftcI $^oma* ^artf^ien, 51nbrea* 
ßc^t^tcn atö SKiffton^gcbiet erl^olten l^abe (bei ßufeb., h. e. III, 1), 
SWan tt>irb barau« f(^Ue^en bürfen, ba^ man in ber erften Äätfte 
beö 3* 3a^rbuttbert« toon C^riften bafetbft ipu^te. 3)a« gteid^e gilt 
iDOtt 3ttbten, ^xtHiö) ba« 3nbien, in »elc^e« ^^antänu^ t>Ott ^Kefon* 
brien au« gegangen ift (Sufeb., V, 10), ift tt>oi)l ßübarabien (ober 
gar bai ajumitifi^e 9feic^?); aber ba* 3nbien, in n>elc^em bie alUn 
(saec. III) ^boma« « Elften ben 2lj)oftet $boma8 tt)irfen taffen, ift 
ber norbn>eftUcb<^ ^^W ^^ b^wfigen Snbien« (nur ber Cod. Paris. 1617 
be« SKartprium« be^ ^oma* ^at 5lyum eingef(^tt)ärjt, f, 93onnet 
©• 87)- Acta Thom. 3 tt>irb 51nbrapoU« afe Ort ber ^irffamfeit 
be« 2lt)oftete genannt; über anbere bort ertt)äbnte Örtf(^aften (• £ip* 
fiu«, ^t>ocr. 2lpoftelgef(^. I 6.280 md) ©utf^mib. ®ie 2ln. 
breag« Überlieferungen mit ibren Ortdangaben, fott>ie bie Simon- 
unb 3uba*»5rabitionen laffe id^ auf fid^ beVuben, ba fie na^^conftan- 
tinifcb finb (f. meine Sl^ronologie I 6. 543 f.) ^- ®a§ bie „^omai' 
Triften", n>etd^e man im 16. 3abr^unbert in 3nbien fanb, na^bem 
f^on SKarco ^oto auf fie aufmerffam gemad^t ^attt^, hxi in* 
3. 3abrbunbert binaufgeben, l&%t fxö^ nxö^t erweifen. 

6. ^Irabien*. 

3)ie großen (Sebiete fübU(^ Joon ^atäftina, ®ama*cu* unb 
SKefopotamien, bie ben Flamen „Slrabien" tragen, pnb t>on ben 

bie 9JlifPött be* S^riftentumd in Sentralafien fcbon im 3. 3abrbunbert be» 
gönnen ^at, ift nicbt nacb8Utt>eifen, fonbern nur eine SD>25gIic^!eit. 

^) 3u logl. ift übrigens bie oben ©. 8 zitierte GteUe be« Origene*: 
„nee apud Seras nee apud Ariacin audierunt Christianitatis sermonem". 
— 93emer!t fei, bag bie erfte proteffantifcbe^J^ifPondgefcbicbte, bie in ©eutfcblanb 
gefc^rieben njorben ift, fid) auf Snbien be^og, f. SO'l. 03. £a Q[roae, Hist. du 
christianisme des Indes 1724, ba8U ^ieganb in ben 93eitr. j. ^örb. cbriftU 
$beoL VI, 3 e. 270ff. ®ie älteftc Seit tt>irb t>on ßa Croje !öum geftteift, ba 
et bie £egenben über ^bomad a(ö unglaubn)ürbig erfannt bat, 

«) ©. Oarbe, Snbien unb ba« Q^b^iftentum, 1914, ©. t47f, ^ucb au« 
bem 14. unb 15. Sabrb. gibt e« SOflitteilungen. 

*) ©. 5larte III. Q3gL bie grogen 9^eifen unb 9^uinenbefcbreibungen 
ber öfterreicber inSWoab. 93rünnott) u. t>. ®oma«8en)«!i. De provincia 
Arabia. «Muf ®runb jnjeier i. b. 33. 1897 u. 1898 unternommener ^Reifen 
unb ber 93ericbte früberer 9^eifenben befc^rieben. ©traftburg 1904/5 (befonber« 
tt)icbtig bie ^ufnobmen oon ^etra unb 9Jlfcbatta). gjlufiU 9^eifen unb 
g>ubIttationen (f. baju 6cbürer, 3:bß3eitung 1908 9^r. 4). ©uffaub, Les 
Arabes en Syrie avant Tlslam (1907), b^nbelt öon ben ©affaiten unb 9laba- 
täern fübli«^, öftlicb unb »eftlicb oom Äauran unb ibrer nicbt geringen Äultur 
(namentUcb 93auten), f. ^bCSeitung 1908 S^r. 3. — Über bie <2öanbtungen 
be« iboHtifcben 93egriff« ^^rabien" unb bie 9Jletropoatanoerfaffung bafelbft 
f. Cübecf, a.a.O. ©. 42ff. 75. 86ff. 91. 101. 161. 



Arabien. 153 

9lömern — mit 51u^naf)me bc^ Oftiorbanlanbc^ unb einiger fünfte 
füblid^ t)om toten SWeere — nic^t lultimert, anö} ni^t unteworfen 
tt>orben^* £f)riften ftnb ba^er in unferer €po^e nur in ben genannten 
Striaen, in benen e« beioötferte arabifc^-grie^ifc^-röntifc^e Stäbte 
t)on ^o^er Äuttur gab^, ju fu(^en'. ^aulu« tt)irfte gleich na^ 
feiner 93efef)rung in ©ama^cu« unb begab ftc^ t)on bort nad^ ,,2lra- 
bien'' (®al. 1, 17), b, i). fd^tt)erli(^ in bie 3Büfte, fonbem in bie ^ro- 
loinj fäbti(^ t>on ©ama^cu«*, „51raber" finb auc^ 2lpg. 2, 11 
genannt* 

®a§ bie 3uben(^riften ani Serufalem unb ^atäftina nac^ ^eUa 
unb Äod^aba überftebelten, ^cbtn xoxt bereit« gefe^en, SKögtid^, 
ba% ftc^ be^fKitb bie fpäteren £f>riften in jenen Eanbftrid^en ate bie 
(Srben ber Urgenteinbe enH)fanben. 

Syxppolt)t (Thilos. VIII, 12) fennt unb n>ibertegt einen d^rift- 
liefen Ääretifer, ben er „ben 51raber SKonointu«" nennt. 3ur Seit 
be« Origene« gab e« in ben 6täbten füblic^ loont ^auran unb fäbß^ 
t)om ^oten SKeer^ mebrere 93i«tünter, bie ju einer Spnobe p* 
fammengefci^Ioffen »aren, 3)er 93if^of 93er9U Joon 93oftra (€ufebv 

Onomast. p. 46: Böaroa ^5 vvv firjXQÖTzohg rrjg * Aqaßlaq) — na(j$ 

gufeb., h. e. VI, 20 bur^ 93riefe unb S(^rif ten befannt — erregte 
um \>ai 3af)r 240 Sluffe^en burd^ bie (^riftotogifd^e ^l^efe, ba§ bem 
ßrlöfer t)or feiner jeitUd^en €rfc^einung feine eigene j)erf«JnUc^e 
Ä9t)oftafe jufomme. 6« mag fein, ba§ biefe ße^re eine Slbfage 



*) e, gjlommfen: 9^bm. ®efc^. V 6. 471 ff. 

^ gWommfen 6* 485: ;,^n bicfer Oftgrenae bed 9^cic^e« marb ber 
^eltenif^en Siöiftfation — öon ben Q^ömern — ein ®renagebiet geA>onnen, 
boö mit bem romanifierten 9^^einlanb aufammengefteUt n>erben barf; bte 
93ogen- unb Kuppelbauten Oftft>rien« galten tot>^\ ben QScrgleicb aud mit 
ben 6c^(dffern unb ®robmälern ber ^ten unb ber Kaufherren ber 93clgica." 
93oftra ift nac^ bem Gturg t>on ^alm^ra befonberd emporgeblü^t. ^er^Iecfen, 
in A>elc^em ber Kaifer ^^ilippud ^rabd geboren, n)urbe t>x>xi ibm unter bem 
9^amen ^^iUppopoIid sur @tabt erhoben unb entn>icfe(te fic^ rafc^. Ob bie 
(S^riftenfreunbUc^teit bed Kaiferd auf ^nnerungen ^urücfge^t, bie er in feiner 
Heimat aufgenommen ^at, toeig man nic^t. ®oc^ mac^t ed feine Korrefponbeu) 
mit Origene« n)abrfc^einlic^. 

^ Q3ormu^ammebanifc^e arabifc^e 93ibe(überfe^ungen gibt e« aber nic^t. 
®ad ift ber ftärtftc 93ett)ei«, ba§ bad e^riftcntum in älterer Seit bei ben Arabern 
fc^lec^terbingd feinen 93oben gefunben ^at. (&^ bat ibn nie gefunben, benn bie 
arabifc^en ^ibelüberfe^ungen ftnb nic^t für Araber gemacht n>orben, fonbern 
für arobifierte Kopten unb 6^rer. 

*) ^ad i^n nac^ Arabien getrieben unb tt>ad er bort getan \^Cit, ent^ie^t 
fic^ fcbte^tbin unfrer Kenntnis. 3ti^ aie^e ba^er auc^ bie früher geäußerte 
SOleinung, ba§ er in ein (Gebiet gegangen ift, in n>etc^em er teine 3uben au 
treffen hoffen burfte, aurücl. 

*) Hom. in Luc. XII (Opp. V p. 128 Co mm.): „Quia plerique de 
Aegyptiis et Idumaeis proselyti accipiebant fidem Christi, etc.*' 



gegen bie ^räe;iften3t)orfteI(ungen ali l^eUenifd^e bebeuten foUte^ 
unb ba§ ^e fomit aU ^uihtud eine^ nationalen d^riftUd^en ®eifteS 
gemeint n>ar ()Dg(. ^auU wn Samofata 2ti)tt) ; inbeffen ift bai 
nid^t gett>i§. ©id^er ift aber — benn €ufebiu«, h. e. VI, 33 berid^tet 
e^ un« — , ba§ ^fef>r mete ^ifd^öfe'' Unterfud^ungen unb ®idt>u« 
tationen bamald anfteUten; {te {tnb loomef^mtid^ in Arabien ju fud^en, 
n>enn ^d^ aud^ t>aläftinenftfd^e ^ifd^5fe beteiligt i)ahm mögen^. 
Sufebiu^ etftäblt femer, ba§ eine ©pnobe au ^oftra abgespalten 
n>urbe, yx ber Otigene^ eingelaben unb beten geiftiger £eiter er 
n>ar. ^alb barauf fanb eine 3n>eite ©pnobe bafelbft \tatt (nad^ bem 
freilid^ tt>emg glaubtt>ürbigen über Synodicua follen 14 ^ifd^öfe 
aufammengelontnten fein); n>ieberum n>ar Origened eingelaben unb 
erfd^ien* & f^anbelte ftd^ um bie £ef»re, n>eld^e ein $eil ber arabi- 
fd^en ^ifd^öfe »ertrat, ba§ bie Seele mit bem ßeibe entfd^lafe unb 
t)ertt>efe, um bann mit bem £eibe aufertt>edtt ju n>erben ((Eufeb. VI, 37). 
ßier ift ber femitifd^e ®eift berer, bie bie« lef>rten, unb if>re ^ble^r 
t>on ber f^eUenifd^en ©pehtlation (n>efen^afte llnfterblid^teit ber 
Seele) ganj beutlid^. 3)a« (E^riftentum ift alfo in fold^e, foU man 
fagen, nationale ^eife in 2lrabien gebrungen, meldte bai aleyanbri* 
nifd^e tbeologifd^e (£bnftentum ablef^nten, aber nid^t Barbaren 
tt>aren, fonbem eine eigene ^^eologie aufarbeiteten^. 

®ie arabifd^en ©emeinben ftanben mit ber römifd^en in 3u- 
fammenf)ang tmb einige beburften Hnterftü^ungen. ^ir erfahren 
bai bxxxö) einen glfidtli^en 3ufall: ^ionpftu« t)on ^le^anbrien bei 



^) @ne atobifc^e ^rot)in3ia(f)^nobe ift fc^on ein paar So^re früher, old 
ed fi^ um ben ^roaeg bed Otigened banbelte, sufammengetreten unb ffot 
ftcb für ibn entfc^ieben (f.i5ieronv ep. 33^4: „Origenes damnatur a Demetrio 
episoopo exceptis Palestinae et Arabiae et Phoenicis atque Achaiae sacerdo- 

tibufi.")* ^r n>ar bamatö ben arabif^en 93ifcböfen bereit« perfBnlicb be* 
tannt; benn um ba« Sabr 215 n>ar er auf &fud^en be« römifcben Gtatt« 
balter« in Arabien bortbin gereift unb ^atte biefetn feine £e^re t)orgetraden 
(Gufebv h. e. VI, 19). 

*) ^ie man aucb über {ene beiben eigentümlicben Ce^ren urteilen mag, 
bie in 93oftra unb ;,^rabien'' tongipiert unb ber ale^anbdnifc^en Geologie 
entgegengcfe^t »orben finb — einen 93en>ei« für bie @elbftänbigteit unb 
geiftige 9^egfam!eit ber ,,arabifcben^ ibeOenen bieten fte {ebenfall«. @ie bürfen 
mit ben eigenartigen 93auten, beren Q^uinen ftcb in 93oftra ftnben, gufammen- 
geftedt n>erben al« 93en>eife einer eigenartigen Shiltur. Ob bie im 4. 3abr* 
bunbert in Arabien t)erbreitete 9Jleinung (€pipban., haer. 78), 9Jlaria fei 
nacb ber ®eburt 3efu ba« n>ir(licbe Sben>eib Sofep^« gen>efen, auf alte be). 
iubencbriftlicbe Überlieferungen gurücfge^t toiffen n>ir nicbt. über 9){arien- 
öerebrung in 91rabien f. unter ^bracien. — Q3on ^botiu« (Cob. 48) tt)irb 
^aiu« enlaxonoi t&v i&v&v genannt. Äier liegt eine boppelte Q3ertt>etbflung 
öor: Caju« ift = iöippolbt, unbiöippol^t ift = 93erbll t)on 93oftra. tiefer 
mug in einer geitgenöffifd^en Quelle al« liiaxonog j&v Bv&v beaeicbnet 
n^orben fein, unb ba« n>eift t)ielleicbt auf n>eite Gebiete barbarifcber 6tämme, 
f. unten 6. 156 n. 4. 



Arabien. 155 

Cufcb., h. e. VII, 5 fpri^t bwon^. Äier frören n>ir au^, ba§ 
arabtfi^e ^ifd^öfe an bcr großen antiod^enif^cn Spnobc (^age 
ber ^e^ertaufe) teUgenomtnen ^aben. 

®a§ e« 3. 3. be« Sufebiu^ auc^ in ben Qt&bUn 5ft(i^ unb 
norböftU^ t)ont $oten SWecrc Cf^riften gab, ergibt fic^ au« bem 
Onomasticon bed Sufebiu« unb aui ben ^tten be« ^onjil« t)on 
9licäa. 3u Äariatbaim (Äeriotb, Äurejat, Äaraiat^a f. 93äbefer, 
a. a* O. S. 176; ^^omfen, a. a. O- 6. 77 f.) bemerft ba« Onom. 

be& Sufeb.: K<iQia&ael/j> vvv iariv Skrj XQiaxiav&v x(b/Arj, Ttagä 
Mtidaßäv Ttöhv rfjg ^A^aßiaq, Xeyo/iiivti KoiQcuA&a (ju SÖ^ababa 

f. 93äbeler 6. 173f0. 3n 9licäa waren bie ^Si^öfe üon ^^Ua- 
hdpffia^ — Cpipb^niu«, haer. 58 unb ^Inacepf^al., bericbtet, ba§ 

in ^afatba [^afatbu«], /irjXQOXto/iia rrJQ 'Agaßiag rfjg 0iXadeX' 
q>lag [bej. iv Baxd^oig rfjg 0iXadek(privfjg x^Q^Q nigav rov *Ioq' 

ddvov] bie Seite ber Ö3atefier ^aufe' — , 6«bu« (= Jc)e«bon, Sfe- 

bunba, imarifiog nohg rfjg ^Agaßlag [Cufeb., Onomast.]) unb 

©obom (bie £age ift m. ^* unbefannt; ii«bum bej» 3oara, 3oar 
füblid^ üom $oten 9J?eer? f. ^^omfen S. 64) jugegen. 2lu« bem 
nörbttd^en 5eil tt>aren bie ^ifi^öfe t)on 93oftra, ber »ic^tigften, 
trefflid^ gelegenen Stabt be« £anbe«*, unb 3)ionpjta« (= Soaba) 
antpefenb. 3n ben fiiften »on 9licäa finbet fi(^ übereinftimmenb 
nod^ unter 2lrabien ein ^ifd^of So|)ater 93eretaneu«. ^0 biefer 
Ort (^eritana?) ju fui^en ift, tt>ei§ man nid^t; mit ^ereitan, »eld^e« 
tpo^l mit ^erot^ai ju ibentifisieren ift (^äbefer ©• 358), lamt 
er nid^t ibentifd^ fein, ba biefer Ort im £ibanon liegt. 9la(^ freiließ 
nic^t ganj f d^erer Überlieferung foll au^ ein arabifc^er ^ifi^of 
loon 3anaat^a (= 3abagatta = 3abocatba, 18 9Weilen fübfüböft- 
lid^ t)on ^etra, f. $b<>w^f^n S. 63) au 9licäa ann>efenb gen>efen 



^) 93ei Optatud (II, 12) erfährt man, ebenfoü« beiläufig, ba# auc^ 
3toif(J^n 9^orbafci!a unb Qlrobien ein ^udtaufc^ beftattb: „quid Arabia pro- 
vinoia, unde probamus venientes a vobis [soll. Donatistis] esse rebaptizatos?" 

— 3n ber 9^efropolid ber grof^en Oafe (5^auf mann, (Sin altc^riftl. ^om))eii 
in ber libbf^en OTüpe, 1902, 6. 22) fanb fic^ bie Snfc^rift: A(^%id} vldg 

Md[gxo]v Moiyaßico ano xtofitjs vq> firjxQÖjioXie ^ Bdatga. {Kv)Tvxoi{s ^4> 

YQ)dyfayTi xai Tq> &vayiva}{p)xovxi. — 9^ac^ ben Cbron. Orient. (1685) p. 94 

loar ^Hont^fiud b. (Bro^e feinem ®efc^tec^te nac^ aud Arabien: „Hie erat 
Sabaita sapientissimiiB et ex gentis primoribus atque optimatibiis". (3einer 

^ilbung na^ nntr er {ebenfaOd ^le^anbriner unb füllte fic^ ald folc^er. 

^ Q3öl. gWart^roI. Äieron. jum 1. ^uguft: „In Arabia civitate Fila- 
delfie sinodus martyrum celebratur." 

^ ®er Ort ift nic^t na(^gen>iefen. 6:t)riaud 6c^tbo»)., Vita Sabae 73 
nennt ein 93idtum 93a(atba. 

*) G« ttHir bie ^Wetropole, f. CübedC, a. a. O. 6. 43f. 86f. 91. 3n einer 
^Eingabe an ben S^aifer Sulian bemertt ber 93ifc^of $itud in be)ug auf 93oftra, 

ifpdiAtXkov elvai t4> 'EXXtfvix^ nXvi^ti x6 Xgianavixov, ^ad ift eine toic^tige 

ftatiftif(^e 9^otial 93oftra tt>ar 6i^ ber 3. Segion (Ql^renaica). 



156 ^^^ Q3crbrcitung ber c^riftUc^cn ^ileUöion. 

fein^. (Snbtid) Iä§t ftc^ — jebod^ ift ber 6d^Iu§ ungen>i§ — au« 
Spip^an. 51, 30 folgern, ba§ e« in ©erafa (£^riften gegeben f>at^; 
ftd^er ift, ba§ in ber 9Kitte be« 4* Sal^rl^imbert« bort ein ^if^of 
tt>ar; benn bai ®tauben«be{enntnid )i>on Seleucia (359) unter« 
fd^rieb ber 95if^of wn (Serafa €yereftu« (gpip^an,, haer. 73, 26). 
3n ber nabatäifi^en Qtabt ^etra laffen ft(^ (£bnften t)or (£onftantin 
nid^t nad^n>eifen'* Sojontenu« (VII, 19) fagt, ba§ e« in 2lrabien 
aud^ in Dörfern ^ifd^öfe gebe. 

®ie fpärlid^en unb jiemtt^ erfolgtofen 93erfud^e, bai (Ebnften* 
tum in bie nomabifierenben Stämme ju tragen, falten erft in eine 
fpätere Seit unb muffen baber i)m übergangen merben*. ^of>l aber 
l^aben n>ir i)kx ber ^atfad^e ju gebenfen, ba^ ^ant&nu« um 180 )i>on 
^lejranbrien nai^ Snbien, b. i). n>o^l in bai gütige Sfibarabien 
(f. oben 6. 152), gegangen ift, tt>o fe^r ja^lreid^e jübifi^e Äoloniften 
unb nod^ ja^lrei^ere ^rofelpten »aren (Sufeb., h. e. V, 10, 3). 
„dt folt bafetbft ba« (£t)angelium nai^ SWatt^äu«, baö fd^on t)or 
feiner 2lnhmft ba^in gekommen tt>ar, bei einigen 95en)obnern, »eld^e 
Äenntniö t)on (£^riftu« i)atttn, gefimben ^aben. ®iefen foll ^ar* 
t^olomäu^ geprebigt unb ibnen ba^ (£t)angelium be« ^atti)&\a in 
bebräifi^er Sprai^e ^interlaffen b^ben, »elcbe« fi(^ benn au^ ba» 
felbft hii auf bie ertt)ä^nte Seit erhalten i)at"^. 



^) 5)ic 9^amcn ber ^ifc^öfe (S^icomac^uö, Cti^rion, Oennabiuö, 8e^erud, 
®opater, ein atibcrer ©cöerud, 9Waron) flnb fämtttc^ grlc^iW t>ea. (ateinifc^. 

«) 6. 6c^tt)ar^, 3)ic ^ren t)on ®crafa u. eieut^cropolld, 1906. — 
(Serafa tourbe balb nad^ ber 9J{itte beö 2. 3a^r^unbertd ^ur ^rot)in3 Arabien 
gebogen. Origened^ Gufebiud unb ^ieront)mud nennen fie Ji6Xig t^^ 'Agaßing^ 
»gl. auc^ Orig., Comm. in Job. I, 41, 208; Äieron., in Obadja ». 19. — 
^mmian (XIV, 8, 13) nennt ^oftra, ©crafa unb sp^ilabclp^ia „ingentes 
civitates". 93efonber^ ba« (Bebtet öon ©erafa tt>ar fe^r groß. 

*) 9^ac^ ©o^orn. VII, 15 ^ben fic^ noc^ um ba« 3a^r 400 bie Gintt>o^ner 
öon ^ctra unb^rcopolid (= ^rtcl-9^abba, i5ftUc^ öon ber glitte bc« ^ten 
9Jleereö) bc« (Ibriftentumd fräftig ertt>e^rt, obgleich ed minbeftend fc^on um 
bie gyiitte beö 4. jja^r^unbcrtd bort einen 93ifc^of gab (öi)nobe ö. Geleucia 
359: 93ifc^of ©ermanud öon spetra). ®er mitunteraeid^nete 93aro(^iud, 
„93ifc^of Arabien«", tt>ar tt>obl ein ßanbbifci^of. Q3on g^etra erjä^It dpu 
))^aniud (b. 51 c. 22, bei Ö^Ier im Sf^ac^trag ^. II 6. 631), nac^bem er öon 
ber ffeier ber S^ore in ^lejanbrien, n>elc^e ben ,,sSon" geboren ^at, berichtet: 

TovTO 9cal iy UetQq. xfj nöXsi (jitjXQÖnoXig Si ioti xtjg 'Agaßiag) iv t^ ixeloe £t- 
StoXicp ovttog yiverai xal 'Agaßixfj dtalixTtp i^vfivovai trjv ITaQ^ivov, xaXwvrsg 
avxtfv 'Agaßtau Xaaßov, jovreativ Köqijv ijyovv Jlag^ivov, xai tot i^ avrtjg yeysv^ 
vrjfievov AovoagijVf rovriouv Movoyev^ rov deon6tov, Kaiman, ^etra Unb 

feine ^elöl^eiUgtümer, 1908. 

*) 6. a. *23. ^ufln II, 6 (= ©ocrat. IV, 36, ^beoboret IV, 20), Cprtau« 

©Cl^t^Opottt., Vita Eutbymii (i^/axoÄOff tö>v nagefißoX&v) nxib ög(. 3)udS)edne, 
Les missions chrdtiennes au Bud de Tempire Bomain (1896) p. 112ff. 

*) ®ad Subentum bat in öübarabien unb ^beffpnien eine ftarfeSWifPonö- 
tätigteit ausgeübt (bie abeff. Suben ftnb ^amiten, nic^t Gemiten) unb seit* 



Arabien. 157 

®ie un« erhaltene Didascalia apostolonim (f. Qli^eliö i. b. 
«eytcn u. Hntcrf, ^b. 25 Ä. 2, 1904, meine Chronologie ^b. 2 
C» 488 ff.) ift eine einjigartige unb unfi^ä^bare ilrlunbe für bie 
Orbnungen unb bai ßeben einer arabifd^en ober fprifd^en (aber 
gried^ifc^ fpred^enben) ®emeinbe in ber erften Äätfte ober SWitte 
be« 3- Sa^r^ber«. 2l^eli« ^at (a. a. O- S. 266—317) ba« 93itb 
nad^gejeid^net. 9li^t eine ©orfgemeinbe n>irb un^ gefd^itbert, fon« 
bem eine gro^e (aber wm ioauptftrom ber c^riftlic^en Snttt>i({lung 
entfernte) Äird^e in einer bebeutenben ötabt (^oftra?) mit i^ren 
ßorfungen, 93erfu(^ungen unb fompUaierten 93ermtniffen* 3uben 
unb Suben^riften finben pd^ in ber Umgebung; ein wenig Suben- 
d^riftentum ift in bem (E^riftentum ber ©emeinbe felbft no(^ t)or« 
l^anben. ®ie ©emeinbe ift bereit« fo jaf^Ireic^, ba§ ber 93if(^of 
nic^t mebr alte 9lotleibenben perfönlid^ fennt unb mit ben 93er^ält« 
niffen eine« jeben öertraut ift. ®od^ ift nur eine Äir(^e Joor^anben, 
unb jn>ei ©iafonen genügen für bie Slrmenpflege. ®ie ©emeinbe« 
gtieber fc^einen größtenteils bem mittleren 93ürgerftanb anju» 
geboren; reii^e ßeute ftnb nur fpärlic^ Joertreten, aber e« ift andf 
leine ©emeinbe oon Firmen unb Clenben. ®er ©otteöbienft tt>irb 
jutoeilen t)on b<>d^f^^b^nben 9Kännem unb ^auen befuc^t. 3)ie 
^rüberlii^feit ift nocb lebenbig tro$ ber ^o^en Stufe, auf toelc^e 
ber Äleru« bereit« gerüdt erf^eint. ®ie t)om ®otte«bienft unter» 
fc^iebenen 2lga<)en finb SOZa^ljeiten, ju benen bie »obl^abenberen 
(Ebriften ibre ärmeren SWitbrüber einlaben; ber 93if(^of fcbeint 
meiften« babei jugcgen gen>efen ju fein. ®ie ©aftfreunbfi^aft in 
bejug auf reifenbe trüber ift nod^ ©emcinbefad^e. Cbenfo ift bie 
^erpfiid^tung ber ©emeinbe, alle ibrc armen SWitglieber ju Joer« 
forgen, anerfannt: bie 2lu«fübrung biefer Slufgabe laftet auf bem 
93if(^of (auf bem ©runbe ber ßiebeögaben ber ©emeinbe). ®ie 
0<)fern)illigfeit »ar augettf(^einli^ nod^ groß, ©nige ^iftoen finb 
fort unb fort fo reid^U^ bebad^t tt>orben, ba^ fie ba« ©elb tapu 
talifteren unb ju ^uc^erjinfen au«lci^en fonntenl Unreine ©aben 
follen nxd)t angenommen n>erben, aber ber 93erfaffer fennt 93if(^5fe, 
bie bai bcä) tun. ®ie S^abelle berer, Joon benen man nicbt« an« 
nebmen foll (c. 18 S. 89 2ld^eli«), ift le^rreid^; benn man erfennt 

tt)cife bie Äcrrfcboft bort In bie Äanb bctommen, ^ier um flc gerungen, ©aß 
fc^on frü?)e bortbin aucb C^riften gefommen finb, ift on fkb »abtfcbeinlicb; 
aber n>ir n>ifren oon alten Subencbriften in biefer ®egenb nicbt«. ^biloftorg. 

III, 4 (6. 32 93ibe3): Kojvotamav q.^oi diajiQsßevaaa^t szqos tove jtdXai [uv 
ZaßalovQf vvv de ^OfitfQiTag xaXov^uyovg, iatt Sk ro t&vos töv sm Xettovgag rip 
'Aßgaofi yevofiivajy. r^v de xf^Qav fisydXrjv ts 'Jgaßiav hoXbTo^i ?cai svdalfAOva 
stQog Twv 'EXXi]v(ov Had7]Hetv de im tov i^toidtoj 'Qxsarov rjg fjttixgdnoXig 17 
Zaßdf i^ rjg xai ^ ßaoiXig <I>g xov 2okofi€Öva noQayeyovsi. ifinegho/iov de ro ^"^vog 
xara xijv dydötjv neQitefivofxevov tjinsQav xal dvovaiv r)Xiq) xai ae?.i^vff xat datf*6oiv 
inixiOQtotg, ovx oXlyov de nXi}dog t&v 'lovdaloov avroTg dvanecpvQTai. 



158 ^^ Q3erbveitund ber ^tip^en ^xReligion. 

aui xffv^ meldte £eute bereite ju d^rifttid^en ®etneinben gehörten ober 
i^eit bod^ ®aben jutommen Ue§en: £eute, bie anbete in 6d^nlb- 
^aft galten, graufame inerten (gegemiber ben 6Hat)en)^ ^arte QtabU 
x&tt, öffentUd^e ^men (aud^ männlid^en ®efd^(ed^tö), unel^rUd^e 
iP^aufleute^ freioelf^afte 93e7teibiger, ungered^te ^nfl&ger, parteiifd^e 
9le^«getel^rte, 9Äaler^ Craarbeiter unb 3utt>eßere, bie ®5$enbilber 
anbeten ober betrügen^ ungered^te 6teuerbeantte^ ^a^rfager^ 6d^an{- 
tt>irte, bie ben ^ein t>ertt>äffem, fret)el^>afte ©olbaten, SÄörber, 
Äenfer, „\tbt obrigteitßd^e ^erfon be« römifd^en ^eltreid^^ wenn 
fte fxdf in ben ^egen verunreinigt ober unfi^ulbige^ ^(ut o^e 
®eri(^t Joergoffen ^af, ^u^erer uftt>* ,,^3QBenn bie Äird^en fo arm 
itnb^ ba$ bie 9^ot(eibenben )Don berartigen £euten ernährt n>erben 
muffen, bann tt>äre e« für eud^ beffer, »or JDunger umjutommen.'' 
Si(^ loon ben ,^eiben", in jeber ^Se^ie^ung unb fon>eit e* 
irgenb möglid^, jurüdfjujieben, ift no(^ immer bie ßofung» %if 
bie ungeheure Ätuft att>ifd^en i^^nen unb ben C^riften tt>irb immer 
n>ieber ^ingen>iefen. ®abei füblt ft(^ aber biefe ®emeinbe feinet- 
»egö t)on ben Äeiben bebrüdtt; fie tebt loielme^r in 9lube unb ^rieben 
unb fd^eint gar nid^t mebr unpopulär ju fein. 3n ibrer £ebenän>eife 
(©nfad^^eit, Qlnftanb, ^\^ ufn>*) tt>iü fie ben beften SinbrudC mad^n 
unb ftd^ üom gemeinen treiben unterfd^eiben* 6« fd^eint aud^, ba^ 
ibr bai nod^ immer gelingt. 

7. Sägppten unb bie ^b^bai«, Eibpen 
unb bie ^entapoti«^. 

S&Qppttn erfd^ien ben (£^riften um feiner Qlettgion tt>iUen (5ier- 
bienft) ate ba« gö^enbienerifcbe £anb xar* Hoxi^v — aud^ jabt- 

^) 6. Sparte V. ßciber ift bad betreffenbc 93tett in S^iepert« Formae 
Orbia Antiqui nocb nic^t erf^ienen. — ^umont, a, a. O. Aap. 4. ^xnm, 
^5^optif*e 5^^be^ In SSaud^ 9^enjt?n. 93b. XII 6. 801 ff., ryql. gjlafriji^ 
©efcbicbte ber Gopten (tiberf. t)on QBüpcnfelb), 1845. — 3* peUe bie 
^entapoUd (Qlprenaica) bi^rber, obgleicb fte poUtifcb dU G!veta gebort; ober 
in fircbU^er i5in{icbt b<^t fie, feitbem {ie ind £icbt ber (Befcbicbte tritt, na(b 
^(e^anbrien grat>itiert unb ift aucb t)on ^iocletian poUtifcb au SSlgbPten 
gefcblagen toorben. ®ad bftUcbe £ibben ift ftetd gu ^g^pten gerecbnet n>orben. 
Cd tt)ar — t)on einigen 5^üftenftäbten obgefeben — ein trauriger Canbftricb, 

f. 5)ion^)f. ^ley. bei Sufeb., b. e. VII, 11, 14: 6 Atfidtavog sts Tgazvtigovc 
fiiy, du idoxei, xai AißvxcaxiQOvg rjfiog xÖTtovg fisraartjoai sßovXri^, — ^e Gelb* 

ftänbigteit ^g^ptend innerbalb bed ^aiferreicbed ift befannt; Sägppten nntr 
,^attdgut^ bed ^uguftud bid ^iodetian; bie S^aifer t)ern)a(teten ed bunb 
g3iae!önige aud ber Sobl ber römif^en Equites (^acit., Hist. I, 11). S^olfer- 
Ucbe« Q3erbot, sSg^jpten gu betreten (^cit., Annal. II, 59; ^o Caffiu« LI, 17); 
ftrenge ^embenfontroUe (6trabo 2 6. 101); bie ^bgefcbloffenbeit b^ Conbed 
tritt aucb in ber 5^rcbengefcbicbte ber«>or. ^c^er mu# man jtcb b^n, fircblicbe 
Suftönbe, bie ficb für bad 9^eitb lonftatieren laffen, auf SSlgbpten gu übertragen, 
^e eigentümlicbe ®aut>erfaffung SSlgpptend, bie bominierenbe Stellung 



^d4t>ten unb bie ^edaid, Cibt;en unb bie ^entapoltö. 159 

reiche ©rieben ffimtntcn in bie« Urteil ein» ^ber anbrerfei« erfd^ien 
e« t)ieten ©rie^^en ate ber 6i§ tiefjtmtiger retigiöfer grfenntniffe, 
unb a\x6) manche (Ef^riften, jebo^ n>enige, tiefen it^ baüon im- 
ponieren. 2lUyanbrien tt>ar neben 2lt^en bie i)o^t Q^uk ber Riffen- 
f^afe, unb au^ bie d^riftli^e ^iffenf^aft ift f>ier entftanben. Snb- 
iid^ "Zlleyanbrien (bej. and^ ^Qppttn) xoav feit beut Snbe ber )Dor« 
d^rifittid^en ^eriobe ber »i^tigfte ^la$ ber jübif^en ©iafpora. 
j^ier ^at bai Subentum eine eigentüntUd^e ^udgeftaltung erfahren, 
bie mit ber <)aläfttinenjtf(^en ri^oalifterte^; aber am (Snbe ber t)or- 
conffantinifi^en Seit erifd^ien bem Äiri^en^iftoriler Sufebiu« ^Qtfptm 
aH ba« d^rifttid^e £anb xar* i^oxijv^. 

®ie empfinbUd^fte £üdte in unferem 5Biffen t)on ber älteften 
Äird^engefi^id^te ift unfere faft JOoUftänbige iinfenntni« ber ®e*^ 
fd^i^te be« (Ef>riftentum« in ^leyanbrien unb Sägppten — ^gppten 
i^ier fott>o^( im engeren atö im »eiteren Sinne — bi« jum 3a^re 
c. 180 (gpiflopat be« ©emetriu«). ffrft für biefe Seit tritt für unö* 

^Ueyanbdend unb ber 90'tangel an 6tabten flnb auc^ für bie Gnttoicftung be« 
^riftentum« bort fei^r toic^tig getoefen. „^Qt)pttn ift bie z«^&a t)on ^leyanbrien ; 
biefer großen ^rooinj mangelte bie ftäbtifc^e Orbnung^ (©c^toar^^^t^anaf. V 
e. 182). eelbft bie et&bte ^tolemai« ßermeiu, 9^au!ratid, ^ntinou|)oUd 
fommen neben ^(eyanbrien ni^t in 93etra^t. hierauf grünbete ftc^ bie 
mad^tootit ^ntioicHung beö aleyanbrinif^en 93ifd^ofd. ^e 3erfcb(agung 
^q\)pttnß burc^ ®ioc(etian in bie brei ^rooinaen ^qt^ptu^ Sooia^ Sfig^ptud 
ioercuUa^ $^ebaid f^t für bie Ürc^Uc^e Organifation taum 93ebeutung ge^bt. 
übrigen« ^5rte bie Unterfc^eibung ber beiben S[lg)^pten fe^r balb n>ieber auf 
(ba« 9^icänum oerfte^t unter ^gbpten bie brei ^rooinaen). Sägt)pten mit 
ben beiben Cib^jen jufammen ^atfe 21 +29 + 15 + 6 + 10 = 81 (Baue; 
)eitn>ettig (unter (Sonftantiu« unb f^ter) bUbeten bie ®aue Oy^r^n^u«, 
^amiata, ^emt>^«, ^^ilopoU«, i5eraclea Q., ^rfinoe, ^p^ribitopoU« unb 
^l^no)>oli« bie befonbere ^rooins ^uguftomnica. 

^) 6. 93(ubau^ Suben unb Subenoerfolgungen im alten ^(eyanbrien, 
1906 ($^e3tg. 1907 9^r. 6). 

«) Sufeb., Demonstr. VI, 20, 9—22 fagt, ba§ bie ^Q\)ptet bie ärgften 
®5^etibiener unb 0dmonenfnec^te getoefen feien. <S>Oifyfx fei (SÜ^riftud fc^on atö 

Äinb 3U i^nen gefommen (eUdtms avtotg nQWXoig 'i) To£f ^«oU ^97/01:17 Mtvatug), 
di6 xal n&yroav Av^qwjicjv fAoXkov noQ^ Älyvnxloig taxvotv 6 tfjs tvayyBhxfjg avxov 

dtdaoxaXlag X6y<K. Q3gl. au^ bad ^olgenbe unb IX, 2, 1 — 6. Demonstr. VIII,- 

5/ 3 — ^5 ^ei§t ed : xa^* SXijg x^g Aiy^Ttxov xaxä Ttdvxa xoxov xai aöltv xai x^Q^^ 

ÄvtyiiYeQxai ^oiaax^Qtov x0 , . . ^«<p, unb an jebem äg9|)tifc^en ^(a^e f(ünben 
C^^riften unb ^ämonenbiener im ^eißefiten 5lamt>fe. ^^nlic^ed noc^ ^dufig 
in biefem QQßerfe, f. ben 3nbe$ oon i5ei!e( sub „Sflg^pter^. ^uc^ fci^on 
Origened M M in beaug auf bie ^mt>fängUc^reit Sflg^pten^ für bad (£^riften- 
tum im Q3ergleic^ an ^aläftina günftig audgefpro^en, f. Comm. in Joh. 

XIII, 374 (p. 285 ^reuf^^en): xexi/^rjvxai de iv xg ifjtfj naxQ(6t n6yxeg ol 
ngoipijxat xai 6 iaio ^sov dvaaxdg, 

») Obenan („0ie^poftel^ 0eutWe91u«gabe 6. 297f., cf. Les ßvangile» 
p. 158) meint, ba% baß CC^riftentum in^Qt^pten anfänglich im Q3eraug Q^üebtn 
fei, unb fu^t bie ®rünbe bafür in bem geringen Q3a:!e^r, ben bie Suben 
SUIesanbriend unb ^alAftinad unterhielten [?], ferner in bem ilmffanbe, bag 



160 ®^^ QSerbreitung ber c^riftUc^en CReligion. 

bie ate^anbrinifc^e ^ir^e n>irf(i(j^ in ba^ 2\d)t ber ®efc^id^te^ unb 
ba ift jte bereit* eine ftattlid^e Äird^e, befi^t einen mäd^tigen ^ifc^of 
unb i^at fi^on bie ^o^e Sd^ute in i^rer 9Kitte, bie if^ren €influ^ 
loerbreiten «nb i^ren 9lu^ni »erfünbigen foUte. (Sufebiu« ^t in 
feinen Quellen über bie ältefte ©ef^i^te be* fi^riftentum* in Sllejan« 
brien nic^tö gefunben^» 93on einigen fe^r alten c^riftlii^en ©i^rift« 
ftüden (^amabaöbrief, ©ibac^e, Äerpgma ^etri, Qlpoftol. Äiri^en- 
orbnung uftt>.) fönnen tt>ir mit größerer ober geringerer ^a^rfi^ein- 
ß^teit vermuten, ba§ fie äg9<)tif(^en bej. ateyanbrinifd^en llrfprungd 
^nb^, aber ftreng ben>eifen i&^t e* fic^ faunt für eine** 

^a* tt>ir üon ber aleyanbrinifi^en bej. ägpptifc^en Äir^e JDor 
©emetriu* ^ören, ift folgenbe«^: (1) ^ad) 2lpg. 18, 24 f. (5l»>oao) 

gab e* fc^on im a^joftolifö^en Seitalter in Slleyanbrien £^riften {oon 

• 

ba* jübifc^e *5Sgi)pten ,,gctt>ifTermaßcn feine aparte religiöfe €ntn>icHung burc^* 
machte; c* l)atit *!p^tlo unb bie ^^erapcutcn, ba* n>ar fein ®&riftentum". 
^ud) glaubt er^ ha% bie ägDptifci^e 9^eligion^ )t>ie fte bamat* beffanb, feine 
gute Q3orbereitung auf ba* C^riftentum gett)efcn ift. ^lUein e* ift mei^r a(* 
jtt>eifel^aft, ob wir au* ben fo fpärlic^en ^^acä^ric^ten über bad ß^briftentum 
in *iägppten öor c. 180 auf bie ©pärlicbteit be* C^riftentum* bafelbft fc(^Uegen 
bürfen. angenommen aber aucb/ e* fei n>irtlid{) eine lange 3eit ^inburc^ 
iDerböltni*mäiig fe^r fpdrlic^ gen)efen, fo n>ürben un* m. S. alle 9Jlittel, um 
biefe ^atfac^e au erHären, fehlen. 

^) 3)a^er n>iffen toir auc^ über ba* ^erb^ltni* ber flc^ au*breitenben 
5^rc^e 8U ber großen Subenfc^aft in ^(ejanbrien unb ^gt)pten fo gut tt)ie 
nic^t*. Snbeffen ift e* n>o^I me^r a(* eine blof^e Q3ermutung, ha% in ben 
9^il(änbern me^r Suben aum G^^riftentum übergetreten ftnb a(* fonft irgenbn>o; 
benn (1) n>ar bie innere @ntn>ic!lung be* Subentum* nirgenbn>o fonft fo 
ftar! bi* 3ur ^ovm einer ^eltreligion t)orgeft^rlttcu tt)ie in Qlle^anbrien, 
(2) toiffcn n>ir, ba§ ba* Äcbräereöangelium im 2. Sa^rbunbert in gdec^ifc^er 
ilberfe^ung in ^sSg^pten t)or^anben toar, tt>a* auf urfprünglic^e* Suben- 
cbriftentum fc^Uegen läßt (nähere* f. unten). *üluf i5ieron^mu*^ De vir. 
inl. 8 („Alexandriae prima ecclesia adhuo iudaizans") barf man ftc^ freilieb 

nic^t berufen. Q3ermuten läßt fic^, baß in ^i^ile^anbrien unb Sagt)pten na^ bem 
furchtbaren Subenaufftanb unter ^rajan t)iele 3uben (S^riften gen>orben flnb. 

*) ©aju Pnb iüngft bie ,,6prüc^e 3efu'' getreten, bie auf ^ap^ru*fe^cn 
gefunben toorben flnb. 

^ ©nen toic^tigen, freiließ mit Q3orfic^t au benu^enben 93eric^t über 
• ba* ältefte (S^riftentum in ^le^anbrien unb feine Eigenart befäßen n>ir, n)enn 
ber 93rief be* Äabrian an ©enoian (Vita Saturn. 8) auöerläfpg tt)äre, aber 
er ift umftritten unb ba^er nur für ba* 3. Sa^ri^unbert ju gebraud^en. <S>\t 
^orte lauten: „Aegyptum, quam mihi laudabas, totam didici levem pen- 
dulam et ad omnia famae momenta volitantem. illic qui Serapidem colunt 
Christiani sunt et devoti sunt Serapidi qui se Christi episcopos dicunt; 
nemo illio archisynagogus Judaeorum, nemo Samarites, nemo Christianorum 
presbyter, non mathematicus, non haruspex, non aliptes. ipse ille patri- 
archa [ber {übifc^e] cum Acgyptum vcnerit, ab aliis Serapidem adorare, 
ab aliis cogitur Christum . . . unus illis deus nummus est: hunc Christiani, 
hunc ludaei, hunc omnes venerantur et gentes". Q3gl. ba^U Orig., Hom. 16 
in Genes. (Tom. 8 p. 271): „Proclives sunt Aegypti ad degenerem vitam 
et cito ad omnem famulatum decidunt vitiorum.** 



^e^pten unb bie ^^ebatd, £ib^en unb bie ^entapoUd. 161 

«igentümHd^er JDaltung^ bie im 6inne bed ^aulud nod^ nid^t t)oU' 
bürtig waren, f. oben 6. 91), unb int SOluratotifd^en ^agment 
tpitb ein im 6inne be« SWarcion gefälf^ter ^aulu^brief „ad Alexan- 
drinos" äurüdgenjiefen, t)on bem tt>ir fonft ni^td tt>iffen^. (2) 6* 
e^ftierte bafetbft ein St>angelium, n>eld^e^ )Don £(emen^ ^(e;* u. a. 
ütö evofyyiXiov xat' AlyvTtrlovg bejeid^net tt>irb; am €nbe be« 
2. 3a^rf»unbert^ i)atttn ed bie rei^tgläubigen S^tiften bereite aud 
i^rem ®ebrau(^e entfernt. Sein f^äretifd^-afletifd^er unb mobatifti- 
fd^er ^^axattet toxtft ein eigentümlid^e« ßid^t auf bie Sigenart be« 
ätteren ägpptifi^en (Ef^riftentum^. ^a^ ed urfprfingUd^ ni^t nur 
bei tt>irfli(^ f>äretifd^en Parteien im ®ebrau(^ ftanb, bie e« aud^ 
f)>äter nod) benu^ten, fonbem aud^ in ber ägtpptifd^en (£^riften^eit 
überhaupt, folgt ani ber j^altung be^ (Element Säk^. i^m gegenüber, 
noc^ beutlid^er aber ani bem Flamen felbft. tiefer ift enttpeber fo 
ju toerfte^en, ba§ ba^ 93u(^ urfpränglid^ t)on ben ägpptifi^en j^eiben« 
(^riften gebraucht n>orben ift im Ünterf^ieb )Don ben äg9)>tifd^en 
Suben^riften, tt>el^e ba« evayyikov xa&' 'Eßgalovq aramäif^ bej. 
in gried^ifd^er Überfe^ung lafen*, ober fo, bo^ xax' AlyvTtvtovg im 
®egenfa$ ju »cot* 'Aie^dvögeiav ftef^t ®ad Cbangelium n>äre bann 
ba« ^ud^ ber ^ro5[)inaialen im ®egenfa$ ju ben ^Uejanbrinem*. 

(3) 3n ^Qtfpttn xonttt ber Ääretiler ^afitibe«. S)>it>f»aniud (haer. 
24, 1) fd^reibt über i^n: iv rfj x&v AlyvTtrüov x^gq. xäq diargißäg 
inoieiro, eha eQxexcu elg rä fxiQti xov IlQoacDnhov xal 'A&Qißlxov, 
ov fiijv äXXä xal tibqI xov Zatxrjv xal *AXe£6vdQeiav xal 'AXeiav- 
dgeioTioXlxrpf x^Q^ ^'^^^ vo/adv (b* i* SO^areoti^). vo/idv yäq oi 
AlyvTmoi tpaat xijv hcdaxrig TiöXecog Tteqioixlöa ijxoi nsqlxoiQOV. 

(4) Sin ^gp)>ter, ber junä^ft in feiner j^eimat n>ir{fam gewefen 
ift, tt>ar au(^ 93alentin* Cpip^aniu« (1- c- 31, 2) fd^reibt, feiner ber 
f^f^eren ^e^erbeftreiter ^abe feine Heimat genannt, aucb )u i^m 
felbfi fei nur eine nid^t fixere Äunbe getommen, i<paaav aix6v xiveg 

yeyevfja0ai 0Qeß(oviX7pf [0aQßat'&ixriv] xfjg Alyvmov TioQakuoxriv, 

^) ^ag ber i5ebtäerbrief na^ ^le^anbäen ober ^^t^pitn gerichtet fei, 
wca ein fc^lec^tbegrünbeter (äEinfoH. 

*) ^mend benu^te no(^ gelegentlich beibe StKingelien nebeneinanber, 
unterfcf^et fie aber f(^arf t)on ben tanonif^n. 

") ®iefe 9J{einung emt>fteblt 93arbenben>er^ ®efcb. ber oltfirc^. £it. 
I. 93b. e. 387; ic^ finbe {ie nic^t koo^rfc^einli^, ba ed ni^t glaublich iff, bag 
in fo früher 3eit bie ägl^ptifd^en ^riftlic^en ^rot)inaia(en ben c^riftlic^n 
^le^anbrinem gegenüber felbftfinbig 0en)efen finb. 0er t)on mir eml^fo^lenen 
€r(Iärung f^t fi^ Spreuf^en^ 3ur Q3orgefc^ic^te bed StKingelientanond 
(^Programm bed Cubn>ig (Beorg ®i^mnafiumd in ^armftobt 1905) angefd^lofTen 
unb ^e mit groger 5^^n^eit n>eiter au^aufübren Derfu^t. 3u bea^ten ift 
übrigen«, ba% (f. u.) fonft in ben Quctten bie ^^gp))tier^, »enn fie ben ©riw^en 
gegenttberfte^en, bie alten @nn>o^ner (alfo bie Slopten) finb. ^ber t)on ^ier 
aud tann ber ^itel Stoangelium xa?' AfyvTuiavg bod& nicbt toobl öerftanben 
toerben. 

to. 4>atnatf, VHffiotu 8. «ufL II. 11 



162 ®i^ Q3er&rettund ber c^riftlic^en 9>teIii)ion. 

iv 'AXeSavÖQelqi di Tienaideva^cu xijv xiav 'EXXipfmv Tuuöeiav, ba^M 
31, 7: inoiifiaaxo öi oikoq xd xifjQvyfJta xai iv Alyv7nq> ö6ev öij xal 
c&g XelyKtva ix^dvrig öaricDv Art iv AlyiiTtrcp Ttegi^etnercu xo'&tov ^ 
anoqi, h re ro) *A&Qißlxf]^ xal IlQoacoTitti] xal 'AQaivottfj xal 
Orjßatdfj xal xolq xdrcD /ligeaiv rtjg noQaklag xal 'AXeSavögeio- 

noXixfj. ^Seftätigt tt>irb bie« burc^ ben Q3erfaffer be« SO^uratortfi^en 
^astntnü, ber ben Q3atentin — gana fti^er ift alterbing« bie 3nter-^ 
ptttation md)t — ben avS Qlrjtnoe gebürtigen nennt* (5) 93on 
Suftin (3lpoL I, 29) l^ören »ir, ba§ ein atefanbrinifc^er C^rift jftngft 
bem ^rolonful Q^ettj bie 93ittfd^rift eingereid^t f^attt, ji(^ entmannen 
laffen ju bürfen, um bur^ biefe ^at bie f(^tt>eren 93ortt>ürfe gegen 
bie C^riften ju »ibertegen, ba§ aber ber ^rofonfut bie Crlaubni« 
ni^t erteilt ^aht; bie 93o(f^n>ut n>ar alfo an6) in ^gppten burc^ 
93erteumbungen gegen bie (£^riften aufgefta^ett. (6) 3)er felbftfinbige 
©d^üler 9Karcion«, ^ptUti, tt>irfte jeitweife in ^llejanbrien^ f. ^tu 
tuSv ^^ piaescr. 30: »»Apelles, deBertor continentiae Maicionensis, 
ab oculis sanctissimi magiBtri Alezandriam secessit. inde post 
annos regressus non melior nisi tantam qua iam non Marcionites.'^ 

Ob ber "Zlufentbalt in 2llejanbrien auf feine fie^rbitbung ©nflu^ 
gehabt i^at, ift ni^t au«8uma(^en. (7) 5Bir »iffen au« bem 
paläftinenfifi^en ©^reiben üom Sa^re c. 190, tt>ei^e« Sufebiu« 
(h. e. V, 25) ertt>ä^nt, ba§ bie paläftinenpfd^e Äir^e feit längerer 
ober fürjerer Seit Briefe mit ber aleyanbrinif^en audtauf^te, um 
hai Ofterfeft an bemfelben Termin ju feiern* (8) 3renäu« ^at 
ein ©^reiben an einen aleyanbrinif^en ^b^ften gerietet (JC)ar)i>e)^ 
n ©.456). (9) Sufebiu« teilt un« mit einem „tpaaiv'' bie 9la^» 
rid^t mit 0^. e. II, 16), bie tt>ir bi« jum Einfang be« 3. 3abr* 
^unbert« ^inaufplf^ren fönnen, ba^ ber 2lpoftelf^üler SWarcu« 
in ^g9pten bai 6t)angelium geprebigt, ixxkrjaiag re tcq&xov in' 
airfjg "AXeSavögelag gegrünbet ^abe*. 3Bir t)erm&gen bie 2ln« 
gäbe nic^t ju lontroUieren; fe^r merfopürbig ift ber 5lu«brud 
,rÄir(^en"*. ^llejanbrien tt>ar tt>ie eine ^rot)inj. (10) ®ir be- 
fi^en eine alejanbrinif^e ßifte (fie ftanb u* ^* juerft in ber (I^ronit 

^) 91u§er ber ©tobt ^Irftnoe unb bem 3uge^örigen ©au im Saüum 
gab ed in sSiQt)pUn (mit ber SpentapoU«) noc^ öier „^rfinoe^, nämlic^ (1) eine 
Äafenftabt am norbtt>eftlic^ften 91bf(^nitte bed arabifc^en 90lcerbufend, ^I^ma 
im QBeften gegenüber, bie bl^^er noc^ nic^t fieser ibentip^iert ift, (2) eine Gtabt 
an ber trogobt^tifc^en 5^üfte be« roten 907eerd an>ifc^en ^^ilotera unb GÜ^pod- 
^ormo«, urfptünglic^ Olbia (alfo gleichnamig mit bem |)entapolitanifc^en Olbia 
[6^)nefiud, ep. 76]), (3) eine iöafenftabt an ber ät^io))if*en Slüfte be« roten 
5Weerd nörblic^ oon ©eire, (4) eine 6tabt in ber ^entai)oli« (= ^euc^ira). 
6. bie ^b^anblung „The Topography of the Arsinoite Nomos" in ber ^ppenb» 
II ber „TebtuniB Papyri", Part. II ber Univ. of California Publications,1907^ 

^ ^ud) oon einem QDOirten bed 93arnaba« bafelbp tt>irb erjä^lt. 
*) ©0 alle 3eugen. 



^gi^pttn imb bie ^^ebatö, £ibpen unb bie ^ntapoM. 163 

bti ^fricamtö, gehört alfo ft>&teftettf ber 3eit Slagabatö an)^ meiere 
bie ^if^dfe ^lejranbriend ))on SO^arcud an t)erjet^nete; leibet ifi 
fie (ebigttd^ tonftruiett, unb n>ir toemtdgen taum tttoai auö il^r ju 
lernen^. (11) ®ie ^erpJnKd^leit be« ^antänu« ate t)owär« »eifen- 
ber t^eotogif(^er QBiffenfd^aftete^rer unb atö ,rü(fn>ärt^ (auf bie 
alten 2l»>oftel unb £e^rer) »eifenber SWifponar (c. 160—190) tt>ürbe 
n>a^rf^einli^ ein ^eUed 2\6)t auf befonbere Sigentümlid^teiten M 
alten aleiranbrinif^en S^riftentuntö n>erfen^ n>enn n>i¥ if^n beffer 
fennen tt>ürben; aber leibet tei^t unfet 5Biffen ^ier nut fo tt>ett^ um 
ju etfennen, tt>ie tt>i(l^tig an biefem fünfte eine beffeteÄunbe »äte*. 
9bid) xoai tt>ir t)on ;,ben alten ^te^bt^tetn" ^le^anbtien^ unb öon 
i^ten ^tabitionen but^ Clement unb Otigened ^öten, ift ju wenig, 
um nni ibte Sigenatt unb bamit bie Sigenatt i^tet ^t^e ^(^et 
))otfiellen ju fömten* Snbeffen ift bod^ ^5d^ftn)a^tf(^einlid^, ba^ bie 
))otclementinif^e ©ef^id^te be^ ale^anbtinifd^en unb ägpptifid^en 
(E^tiftentumd fel^t anbete gen>efen ift a\i bie beä tleinafiatif^en unb 
tdmifd^en, unb gett>i§ ift, ba§ bie fat^olif^en 9Wafftäbe jut ^eft- 
ftettung be^ nötigen (t^tiftentumö ftd^ bott etft \p&Ux oi^ ^iet 
eingefteltt ^aben. 

Stft mit bem Qluftteten be« (Element ^lley. unb be« langlebigen 
93if^ofä ©emettiu« (93if^of wn 188/9—231) »itb tS fettet». 

e. meine (E^onologie I 6. 124 ff. 202 ff. ®ie S^^amen flnb teil« grle- 
^i\^, teil« rdmlfc^: 91nlanu«, ^blllu«, Qievho, SPrlmu«, Suftu«, Sumene«, 97lar- 
cu«, Glelablon, Qlgrlpplnu«, Sullanu«^ ^emetrlu«. 6ogar noc^ ber Q3orgänger 
be« ^emetrlu« Ift un« t)5aig unbe^nnt. ^en 10 93lfc^5fen t)or ^emetrlu« n>er- 
ben 3ufammen 128 So^re gegeben, n>a« auf ba« 3a^t 61 fü^tt; ober n>lt flnb 
(eiber nlc^t In ber £age, ben 3a^(en lrgenbn>elc^en QOßert beilegen ^u bttrfen. 

«) ^SM tolr t)on SPantänu« n>lffcn, ^obe l* ^Itc^rlfÖ. Clt.-Oefc^. I 
®. 291 ff. aufammengefteHt. 

") ®lel(^^tlg beginnt auc^ bie unberfaülrc^Ilc^e 93ebeutung ^le^an- 
brlen«. QQßle alt bie t^on ^onp^u« ^Ie$. an bezeugte 6ltte gen)efen Ift, ba^ 
ber bortlgc 93lf^of ben Oftertemtln ber ganzen ^rc^ angab, tt)lffen tt)lr 
nld^t; ober t>lenel^t ^at {le fc^on mit ^emetrlu« begonnen (f. ba« (optlfcb- 
aroblfc^e 6^na$. a* 10.£>atur). ®urc^ Orlgene« n>urbe bie 6c^u(e ^le^an- 
brlen« bie maggebenbe Im Orient unb blieb e« auc^, nac^bem er bie 6tabt 
öerlaffen ^atte — beiläufig erfahren tt)lr j. 93., ba^ Sullu« ^fclcanu« t)on 
^aläfttna bort^ln gesogen Ift, um benÄeracla« 3U i^ören (f. Gufeb., h. e. VI,31). 
^urd^ ^lonpflu« ben ®rogen traten 5^r(^e unb Gc^ule, bie bl«^er nl^t Immer 
aufammengegangen n)aren. In bie engffe Q3erblnbung, unb auglelc^ t)ermoc^te 
^on^ftu« flc^ burc^ fein perf^nll^e« ^nfe^en, feine ®ele^tfam!elt, ^el«belt 
unb ma^oHe« Urteil eine autorl^tU)e (Stellung In ber ganzen (£^rlften^elt 
au fc^ffen, bie l^m nur ber römlfc^e ^Ifc^of beftrltt. ^uf ber Äd^e, auf 
bie l^n ^onpflu« gehoben f)aitt, t)ermoc^te flc^ ber Gtu^l t)on 9lle;anbrlen 
burd^ ^etru« gu galten; ^t^anaflu« ^t bann blefe feine ^Tlac^tfteHttng für 
ein t)olle« 3a^r^unbert gefl^ert. ^le ilnterfteHung t>on ^gt^pten unter bie 
^^defe ;,Orlen«^ (alfo auc^ unter ^ntlo^la) t)ermoc^te bie mad)i»otie unb 
felbfiänblge Stellung be« Patriarchen nld^t me^r ^u erfc^üttem^ t>lelme^r 
(onnte er t>erfu^en, {t(^ bie ganae t>olltlf(^e ®l5aefe Orlen« au untern>erfen 

11* 



164 ^^ Q3erbveitund ber ^riftli^en O^digion. 

S&htx leiber erfaf>ren tt>ir t)on jenem ^^ilofoi>^en, ber in ibealen 
Äö^en lebte, fe^r n>enis Äonfrete« über bie ^rd^e. 3)a§ jie famt 
ibter Sd^ule in ^(e^ranbrien bereite eine bebeutenbe Quölle fpielt, 
ba^ bie leitete aud^ loon j^eiben befugt tt>irb, ba% ft^ ^re^bt^ter, 
^iatonen unb ^^iftoen" in ber Äird^e ftnben, bo^ fte SO>titgtieber 
attö alten 6tänben jä^tt, junt $eU f^on red^t n>ettKd^ ift (f. ben 
^^äbagog") unb ben ©nbrud einer ^Beltfird^e mad^t, ba§ t)iele 
d^riftU^e Ääretiler in ^leyanbrien bie Äird^e betmrubigen^, lernen 
tt>ir, aber aud^ nid^t mel me^r; bod^ fagt er (Strom. VI, 18, 167), 
ba^ bad (Ibti^ft^tum ausgebreitet fei xarä SdvoQ xal xwfxrjfv xal 
TtöXiv Tcäaav, ganje Säufer unb <$ami(ien gen>onnen ^aht unb aud^ 
fd^on ^^ttofop^en in feiner SWitte jäbte. 3)ie OSerfaffungSüerbätt- 
niffe antangenb, fo ift fot)iel gett>i§, ba§ in ber ^roöinj (einf^tie^Ud^ 
ber $]^baiS unb £ib9enS) bie (^riftU^en ®emeinben in ben einzelnen 
9lomen urf)>ränglid^ unb lange (ebiglic^ )oon ^reSbptem unb ®ia« 
Ionen bej. t)on ^reSb^tem unb Eel^rem (f. 3)ionpf. ^Itej. bei ^eb», 
h. e. VII, 24) regiert tt>orben finb unter Oberauffic^t — fo bihfen 
»ir annehmen — ber ^rifttid^en Stabtgemeinbe Sllejanbria. ^ie 
alt in biefer ber ntonarc^ifd^e €i>if!opat ift, tt>iffen tt>ir nic^t*. 9Kög- 
Ud^, ba§ er erft furj öor ^entetriuS (ober burd^ 3)emetriu«?) ein- 
genistet mürbe; fobalb er aber gef (Raffen n>ar, gingen auf i^n ade 
bie ®ett>of>nbeitdred^te ilber, bie bi^f^er bie ^rifttii^e ©enteinbe in 
^SUejranbrien ausgeübt ^atte (buri^ bie poßtifd^e ^rot)in5ia(einteitung 
hti ganzen ®ebiet^ n>urben bie 9ie(^te be^ aleyanbrinifd^en ^if^of§ 
nid^t betroffen; er na^m {te überaU in ^nfprui^: t)on Seracla^, 
bem 9lad^folger be« 3)emetriu«, ^ören mir j* 95,, ba§ er ben 93ifd^of 
t)on ^muid abgefegt ^at). ^er ®ang ber ^inge fd^eint ber ge« 
mefen au fein, ba^ juerft unb allein ^Uejanbrien einen monarc^ifi^en 
95ifd^of ^attt, ber fid^ febr balb afe ba« ®egenbilb ju bem ,,Ober* 
pmSUx t)on ^lleyanbrien unb ganj ^gppten"' empfanb unb ge» 

unb fo ben ,,faff bon Anbeginn ber QQOelf (0uc^edne) befte^enben 5lampf 
an>ifc^en 6^rlen unb ^g^pten um ein neued 5^a|)itel ^u bereichern, ^tö ber 
öieg beinahe errungen toar, trat bie Slataftropbe beö ^alcebonenfe ein. 3m 
4. So^rbunbert unb in ber erften SSälftt bed 5. kDar *äg^)>ten ein ^albfouoeräner 
5lircbenftaat. 

^) ^ucb bie ^arcioniten unb 9J{ontaniften fuib aud bem 9^ei^e nacb 
^Q\)pten getommen. Q3alentinianer, 93afllibianer, ^Warcioniten, SPeraten, 
^ncrotiten, 5)o!eten, ^aimatiten, 6!aianiften, 0)>biten, ©imonianer, Gut^» 
cbiten toerben bon CTlemen^ genannt. Sntereffant ift, n>ad Gufebiud in ber 
Sugenbgeftbicbte beö Origeneö bon einem antiocbenifcben ßäretiter 9^amend 
Spaulud in ^lejanbrien erjäblt (h. e. VI, 2; f. o. S. 12'7). 

*) 91ud eiemend ^ley. QBerfen laffen flt^ leiber in biefer ^inficbt feine 
ftcberen ©c^lüffe Rieben. 

») 6. gWommfen, g^öm. ©eft^. V 6. 558f. 568. Cübed, a. a. O. 
<5. 106f. 91uCb an bie (Stellung bed (übifcben ^bnarc^en über gan) ^g\)pttn 
fei a\^ Q3orbilb erinnert. (Sx regierte bie 3uben bon gana ^Q\)pten, f. <3trabo 



^gi)pUn unb bie ^^baid, 2ib\)tn unb bie ^entat>oUd. Ig5 

tiette^. 3)antt begann biefer 95if^of für bicÄauptftäbtc in ben Spornen 
^ifd^öfe 8u tt>eil^en. — ,,5Bic bie ©täbte finb au^ bie 9lomen in 
bet d^riftttd^en Spod^e bie ®mnblage ber epiflopalen 6pren9el ge- 
worben"*. 9^ad^ einer umjerÄd^tUc^en S^a^rid^t (Cut^d^iu« I^ 332) 
]^t ®emetriu« nur erff brei f clever ^ifc^öfe geweift, fein 9lad^- 
feiger j^eracla^ aber bereitf sn>an)ig'. 3m £aufe bei 3. 3a^r- 
bunbert^ erhielten n>obI ade 9^omen^au)>tftäbte ibre eigenen ^if^öfe 
(f* unten) unter ber unumfi^r&nften Oberleitung be^ aU^anbrinifd^en 
SWetroi>oßten, ber, tt>ie Äanon 6 »on 9licäa bett>eift, im 3. 3abr- 
bunbert au^ ObermetropoUt )i>on^g9t>ten famt ber $^ebaid, £ib9en 
unb ber ^entapoH« gemefen ift, alfo aUt 93if^öfe ju orbinieren, 
allgemeine bidjiplinare 93orf^riften ju geben unb in lirdblid^en 
^roaeffen afe oberfter 9lid^ter ju fungieren ba« Qle^t ^attt. 2lu« 
ber fpäten Sntftef^ung ber ägpptif^en St>if{o)>ate ertlärt ftd^ biefe^ 
9le^t*. ©emetriu« 1)at gegen Cnbe feine« £eben« bereit« Spnoben 

bei 3ofet>buä^ Antiq. XI V^ 7, 2: xa^iaraxcu de xai k&vdgxtiQ 'lovÖaioay, 8g 
dioixBi TB x6 idvog Hoi diairq. XQiaetg xal avfjtßoXelanf ijtt/ieXettai xai nQoatayfMXtoyr, 

wg av nohxshg äQx<oy avtoxsXovg, f. aucb 1. c. XIX, 5, 2. 91ber fcit bem Suben- 
aufftanb unter ^raian tourbe bie 9D3ürbe be« (Stbnarcben enttoeber aufgeboben 
ober febr bef^räntt. ^« trat bann ber iübifcbe „^aixidxd)'' an feine @teUe. 

^) ^®er beibnifc^ Ober|)riefter batte felbft in n>ifrenf^aftU(ber ^IBegiebung 
für ba« ganae £anb einen n>eitgreifenben Anflug unb n>ar au^ htiax&trig toO 
Movaelov" (OTarq uarbt 1*6. 505). ®a ift bad öoBe Q3orbia> für ben aiejan- 
brinifcben ^ifd^of mit feiner 6c^u(e gegeben. 

^ SWommfen, a. a. O. 6. 556. 

^ 6*tt)ar§, ^tbanafiana V e. 182f. (SflcO^x. b. 5^. ©efeUf*. b. OB. 3* 
®öttingen, 1905, Äeft 2) macbt mit 9^e(bt barauf aufmertfam, baß ber 
(fntfcblug be« ^emetriu«, 93ifc$5fe für bie x<^Q^ t)on ^(e^ranbrien, b. b* für 
^gt^pten au orbinieren, mit ber ^atfacbe in Q3erbinbung gu bringen ift, baß 
im Sabre 202 ©eptimiu« 6eöeru« beröorragenben ,,^örfern" (uneigentlici> 
fog. SO>{etropo(en; benn ^le^anbrien n>ar bi« babin bie einzige ,y6tabf im 
poUtif^en 6inne be« QQOort«) eine nominelle ftäbtifcbe Autonomie t>erlieben 
bat. ^emetriu« toar ober no^ febr oorfi^tig; bat er nur 3 93if^5fe gen>eibt, 
fo muß man urteilen, baß er nur ba« ^ußerfte tun n^oUte. (frft j^eracla« 
ift auf bie neugefcbaffene £age unb auf bie Q3ebürfniffe ber n>a^fenben cbrift» 
U(ben 93ei95Iterung außerbalb ber idauptftabt n>ir!Ucb eingegangen. 0aß 
®emetriud brei 6täbten 93idtümer gegeben bat, legt bie Qlnnabme nabe, baß 
e« bie brei ®riecbenffäbte n>aren, bie ji^ Idngft au« ber 9J{enge ber „^drfer^ 
beröorboben, nämlid^ ^ntinoe, 9^autrati«, ^tolemai«. ®aß ju S^licäa fein 
93ifcbof oon 9^aufrati« ann>efenb »ar unb baß ein folcbcr m. ^. überbau)>t 
erft für ba« 5. Sabrbunbert bezeugt ift, f^eint mir nicbt bagegen au fprecben. 

^uf bie Urfprünge unb ben ®ang ber Organifation in ^le^anbrien 
unb ^gbpten tann bi^r nicbt näber eingegangen n>erben (f. £übecf, a. a. O. 
©. 102f. 105 ff. llOff. 114ff.). Snicbt« tt)eiß icb mit ber S^otij bei «»)ipban., 
haer. 68, 7 anaufangen, ^le^anbrien bobe niemal«, n>ie anbere Gtäbte, atoei 
93if(bbfe qifi^hi. 3n beaug auf bie ^etropolitanrecbte be« ale^anbrinifcben 
93if(bof« bat man ben ^inbrud, baß {ie ni(bt nur fo unumfcbräntt gett>efen 
Pnb tt)ie bie be« dgxugevg sidarig AiyvTtxov, fonbem aucb n>ie bie be« (oiatt' 
balter« in politicifi. Q3gl. u. a. bie ben 6. ^anon oon 9^icöa befräfügenbe 



166 ^ie Q3erbreitun9 ber ^rift(i(j^n 9^eli0ion. 

gel^alten (gegen Origene«), (• ^^otiu«, Cob. 118: (nivoöog iniaxö- 
Ticov xal xivojv TiQeaßvriQcov (gUid^ barauf ^ei§t eÄ: dAA' 5 ye Ai]/iij' 
TQiOQ ä/jia naiv inuTKÖTtoiQ AlyvTcrlotg). 

€ufebtu« (h. e. VI, 1) berietet un«, ba§ betet« im 3a^re 202 
in ber QSerfotgung be« öe^jtimiu« Set>etud „d^r' AlyiiTtrov xal 
Otißatdog ändariQ^' (E^tiften na(^ ^llefanbrien 9ef^tei>pt unb ge- 
martert tt>orben feien (VI, 2, 3 fprid^t er übertreibenb fogar t)on 
/ifigioi), QS gab alfo überall im £anbe S^riften^* 

^ni ben Werfen be« Origene« unb ber Äiftorie biefe« SO^amte^^ 
bem bie ®efamtfird^e heS S^orgenlanbö bie QSerf^meljung mit 
ber griec^ifd^en Äultur in no^ f^Bl^erem 9Wa§e Joerbanlt ate bem 
(Sltttteni, Iä|t fxd) für bie ejrtenft)oe unb intenfwe ^Verbreitung be« 
(£briftentum^ t)iel gewinnen (f. oben 6. 7 f.), nur nid^t für ^(e^an- 
brien unb ^gppten. 3)o^ tt>enn er bem (£elfud einräumt, ba§ bie 
Cb^ften, gemeffen an bem römif^en Qleid^, je^t nod^ ^fe^r fpärKd^" 
finb, fo bürfen tt>ir wxi audf leine übertriebenen QSorf'teUungen t)on 
i^rer ^njaf^l im Äeimatlanb be« Origene« bid aum 3a^r 240 mad^en 
(t)gL aud^ feine 9lad^rid^t, bie ^riffli^en SÄärtprer feien fpärli^ 
unb leidet au jäf^len)* Hmgele^rt, tt>enn er bie ftetige 93erbreitung 
be« (£btiftentum« (auc^ unter ben oberen ©täuben) fo ftarf finbet, 
ba% er bereite ben ©ieg bedfelben in^ ^uge fa^t, fo ge^t baraud 
bod^ eine bebeutenbe eingabt i)tvoov^. 

Eingabe bed ^pip^aniud, haer. 68, 1: Tovxo ?^og saxl, x6v h rg *AXsSavdQ8Üji 
dgx^Bnioxojtov ndorjg tb Alyvjnov xai ßrjßatdos, Magemtov re xai Aißvrjs, 'A^fitO' 

vtaxfjs, MaQ8(OTiS6g [6elE)bo(b tt>iü ^ier MaQfAOQixtjq lefcu; (Sc^toar^, 6. 185, 
ftreiti^t beibetnal bie 9J{areotid; bie 9^ennung biefeö Sanbgebietd t>on ^(e- 
janbrien ^icr ift aUerbingd auffaüenb] w xal IlevtajiöXecos h^iv xtiv ixxltj- 

aiaauxijv dtoixrjotv. 

^) ^ie Angabe be« ©uibad, Suttud ^Ifricanud fei ein Cibt^er t)on ©ebutt, 
ift fcbn>erUc^ glaubtoürbig. 

■) ^a| in ^(ejanbrien eine genaue €intt)o^nerftatiftif im 3ufammen- 
^ang mit ben ^rmenuntcrftü^ungcn geführt tt)urbe, folgt au« bem, toaö 
3)ion^ftud ^lej. na^ ber großen ^eft um bad 3a^r 260 gefcbtieben bat (bei 
Gufeb., h. e. VII, 21): ,/^a tt)unbcrn fle ficb nocb . . ./ tt>arum unfere große 
ötabt nicbt me^r eine fo große 9J{enge Gintoobner in ftcb faßt — n)enn man 
auc^ ioon ben unmünbigen 5^nbern gu Labien anfängt bid binauf jum bi^cbften 
©reifcnalter — , ald fie t)ormatö bloß an fog. Äalbalten ernäbrte? ®enn bie 
Ceute oom 40. bid aum 70. Sebendjabr toaten bamatö um fot)ieI mebr, baß 
man ie^ i^re 3ab( ni^t mebr t)onmacben tann, toenn man on^ spetfonen 
t)om 14. bid aum 80. Sabre in ba« Q3erjeicbni« für bie 5ffentli<be ©e- 
treibeaudteUung eintragen toürbe, unb bieienigen, n>e(cbe bem ^udfeben nacb 
nocb febr Jung ftnb, finb gleicbfam 91lterdgenoffen berer geworben, bie fonp 
bie betagteften 9J{änner n>aren [bie ©etreibefpenbe tourbe alfo auf fle au«« 
gebebnt]. *!2iUein obgleicb fie feben, n>ie ba« SÜ^enfcbengefcbiecbt immer mebr 
t)erringert unb babingerafft toirb, fo aitfcrn fie boti^ ni^t über bad oon ^ag 
ju ^ag immer mebr um ficb greifenbe ^uöfterben ber 9Wenfcbbeit". €ine febr 
ftarte 93eoöl!crung«abnabme in ^lejanbricn um bie 9Jlttte be« 3. Sabtbunbert« 
muß bemnacb angenommen n>erben. 



^Qt)pttn unb bie ^f)tbaxi, Cib^en unb bie spentapoUd. 167 

®te 3öf>l ber Spornen bej. 6täbte, in benen n>tt Cf>riften t)or 

t)er Seit be« 9Weletiu«, betn S^tcänifd^en Äonjtt unb ben Angaben 

t)e^ ^tbanaftud (b. b* <t(fo in soorbiocUtianifc^er 3eit) nad^ju» 

toeifen loemtdgen^ ift gering; aber bad liegt (ebiglid^ an unferen 

Quellen. Sd fxnb folgenbe: 

®er ^rofopitifc^e, 5lt^ribitif(^e, öaitifc^e, [^^arbätifc^e], 
^rfinoitif^e ®au ([• oben). 3um fe^teren^ t)gt. 3)ionpfiud Ölley. 
bei gufeb.Vn, 24, tt>o erjäf^tt ift, ba§ bie ^iliaftifd^e Bewegung 
fx6) bafelbft befonber« verbreitete*, ^abrfd^einli^ n>ar Olepo«, 
beffen 93i^tum (a. a. O.) nii^t genannt ift, 93if(^of biefe« ®aueS. 
^u(^ ^^regbpter unb Eei^rer" ber trüber in ben 3)8rfem be« arft- 
noitifd^en Olomo« »erben t)on ©iontjjtu^ em>ä^nt. ^ai C^riften- 
tum n>ar ^ier alfo in bad platte £anb eingebrungen. ®ie^ n>irb be- 
ftätigt burc^ bie ja^lreii^en (25) Libelli Libellaticoram aud ber 
Seit be« ®eciu«, bie tt>ir ie^t befi^en'. Sie finb fämtlii^ bi^ auf 
eine (au^ Ojrprpni^ud) ani bem ^anunt, bej. bem arjtnoitifd^en ®au, 
unb 3n>ar ftamnten 3n>ei aui ^rftnoe felbft (bie eine t)on i^nen avS 
bem SWoiri«» Quartier, bie anbere ani bem Äellenion» Quartier), 
20 aud bem3)orf$b^öbelp^ia unb je einer au^ ben^örfemSlleyanber- 
9lefuö (auf einer Snfel ber ^anum-Seen in ber defiUnov (abqIq) 
unb ^^ilabelp^ia (in ber ^HgaxXelrov /uteglg im norböftli(^en Q^anum) 
im arftnoitifcben ®au. Unter ben 20 Stüden au^ k.^tabtlpi)xa ift 
bie ÄerfunfWbejeii^nung ber Libellatici bei 10 erhalten; 4 finb 
ani ^f^eabelpbi^ f^^lbft, 6 ^aben nur ibr ^omijil bafelbft, jinb aber 
bort ni^t beheimatet, fonbem au^ ^piad, ^bitagri^, ^b^^J^ni« (2), 
xa>/irj Aqdßwv unb einem ungenannten Ort. Qlpiaö, ^^ilagri« 
unb ^f^eoyeni« liegen n>ie ^^eabelp^ia in ber Gejularov /leglg he& 
arfmoitifd^en ®aui, bie 9c6/irj 'AQdßoDv in ber 'HqclxXeCtov ßiegCg. 
— 5llle Libellatici finb „Aurelii"; benn nur auf cives Romani^ 
nid^t auf dediticai bejog [xö) ba^ Opfergebot be« ®eciu«. ®o^ 
fd^einen fie fämtlii^ fteine £eute gett>efen ju fein; n>enigftend fe^lt 
jebe 6tanbe«bejei(4nung. 3)a§ ^auen in überrafi^enber 5Beife 

6. ^cffcC^, Topographie bed ffaüum (Gi^ungdber. ber 51. QBiener 
^fab. 1904). ^ ^ , 

*) 'Ev fiky ovv Tip ^ÄQoevaeiijj yevofABvogt hr^ ngo noXXov lovxo insjiölaCs 
TO doyfia [bad C^ilicifftfc^e] , <og xal axiofiaxa xal anooxaaiai Skojv ixxXrjai&v 

[alfo gab ed in bem ®au fc^on oor ber 907itte bed 3. Sa^r^unbertö mehrere 

bjtO. t)ie(e S^rc^en]/ avyxaXiaag xwg jigeaßvxiQovg xal dtdaaxdlovg x&v iv xaXs 
xwfjiatg ddeXqf>&v, szagovxcov xal xmv ßovXofievojv ddelq^ijv, ^rmoolq. xijv i^ixaaiY 
noii^aaodai xov löyov ngoexgey/dfirfv. 

^ ©amtlich nunmehr ebiert unb tomtnentiert öon ^aul SO'l. SUlci^er, 
bie Libelli aud ber ©edanifcben Verfolgung (^b^anbl. b. 5^. ^x. ^fab. 
b. ^iff., 1910). (gine ältere ^ufammenfaffenbe wirbelt, bie \id) erft auf tt)emge 
Libelli bedielten tonnte, ober au^ anbere ^riftlic^e ögt)ptif4e ^entmäler bed 
3eitalterd berüdEflc^tigt, ift bie oon OTeffelb, Les plus anciens monuments 
du Cbristianisme, Berits sur papyrus (Bibliotheca Orientalis, ^arid 1907). 



168 ^i^ Q3erbreitund bev c^tiftli^en 9i{elidion. 

iDomiegen, ift oben S.73 betnerft n>orbcn. 3)ie Libelli bcjcugen 
aufd neue;, ba^ bad S^riftentum ft^ in ben ägpptifd^en Dörfern f^oa 
bamald ausgebreitet b<kt. ^eUid^ l&%t ftd^ {einedn>egS folgern^ leber 
libellaticas fei ein t>tiAappUx 4^^nft gen>efen^ t)ietme^r ift ba^ 
Gegenteil ft(j^er^; aber ba$ Q!bnf<^n t^nter if^nen n>aren, barf man 
annehmen. — ®er ättefte ^riftlici^e Originatbrief, ben tt>ir beft^en^ 
ifi ber ^rief eine« ägpptifc^en Cb^fien in 9lom an feine ®Iauben^ 
genoffen im arjtnoitif^en ®au* Cr ift amifd^en 264/5 unb 281/2 
gefd^rieben** 

®ie ^ebai« (f. oben), 

2lntinou: um 220 gab e« bort eine ^riftli^e ®emeinbe (f. ^Ueyan» 
ber Äierof* bei €ufeb., h. e. VI, 11). 

^mui«: au« ber Historia OrigeDis bei ^b^tiu« (f* meine 
£it*-®ef^.I ©•332) ergibt fxdf, t>a% ju ber Seit, ba Origene* 
ani ^(eyanbrien )Don JDeracta« auf^ neue entfernt n>urbe, in ^mui« 
ein ^if^of tt>ar (^mmoniu«), ben Äerada« abfegte; fein ^ad)* 
folger tpurbe ^^ittppu«*- 6- au^ Cufeb., h. e. VIII, 9. 

JDermupoli« [magna; ni^t ift bie i>art>a — ni^t tt>eit »on 
^Uejanbrien — in ber 9Wareoti« ju »erfte^en (gegen Q^eltoe), bemi 
na(^ einem fixeren 3eugni« (f, bie gleid^ folgenbe ^nmertung) gab 
ti in ber ßanbfd^aft SWareoti« feinen 93ifd^of]: ©ion^fiu« 2ltey* 
fd^rieb an ben ^if^of Colon biefer ®emeinbe (Sufeb., h. e. VI, 46)*. 

9litu« [9lilo})oli«]: ben 95ifd^of biefer Stabt, (E^äremon, er« 
tpäbnt ©ionpftu« Ollej. bei Cufeb., h. e. VI, 42^ 

*) 6. ben libellus ber sprieftcrin be« (Sottc« ^etefu^od. 

*) (3. ÄarnadC i. b. (oi^ungdber. b. 51. g>reuß. ^!ab. b. QBiff. 1900 
6. 987ff. ®el#mann, Cic^t öom Often, 6. 136f. 0er 93ifc^of im arflnoiti- 
fc^en ®au, ber ^ier genannt ift, ^%t ^poQoniu«. aber anbere c^riftlic^e 
Gtücfe auf ^appruflifc^en be« 3. unb anfangenben 4. Sa^r^unbert« au« 
Poppten f. meine Chronologie, 93b. 2 6. 179ff. 

^ mn Canbgut g^opoce« (9^aftocc«) bei ^^mui« (9Jlart^roI. Äieron.^ 
^*eli«, 6. 173). 

*) C« gab no^einbritte«J^ermu|)ott«, ein^orf imfübtoefftic^en^üum» 

') C^riften fc^einen auc^ nac^ ^ion^f . ^lej. bei €ufeb. VI, 40 in ^apoflri« 
(ein 6töbtc^en ^irfa 25 907eilen fübtoeftU^ oon *!2ile^anbrien, am Snbe eine« 
langen ^rme« be« 9E7{areoti«-6ee«) getoefen au fein. 3m 0orfe 5le|)^ro (fonft 
unbefannt) ^bei ber OBüfte"' (rä ^ißrj n^g Aißvtig) bat natb feinem ©elbft* 
^eugni« ber oerbannte ^on^fiu« ^(e^. anerft ba« QOßort ®otte« mit ^o(g 

aU«geffreut (iv xfj Keq>Q0l xai jioXXrf aweSi^jHijaev ^fuy ixxXtjoia, rd>v fikv &n6 
rrjg xökecog ÄdeXtp&r ino/iev(ov, x&v de awövxcav cbr' Aiyvjziov [man beachte ben 

®egenfa^] * xdxex dvgav fjiAtv 6 dsos ave(pS' tov Xdyov), 3n bcm (Strtc^ be« 
mareotifid^en ®aue«, in n^elcbem ba« 0orf 6!oQut^ion (fonft unbefannt), ber 
neue Q3erbannung«ort be« ^ion^fiu«, lag, gab e«, obgleich ber ®att na^e bei 
Qlle^anbrien n)ar, um bie ^ittt be« 3. Sa^r^unbert« teine ober fo gut n)ie 
feine Q[^riften (f. ®ion^)f* SäUjc. bei Cufeb., h. e. VII, 11). ©ionJ^p«« bat ba« 
^ripentum auc^ bort gepflanzt, aber bie SWareoti« („9Wareotifd^e C^^riften^ 
bei ©ion^fm«, €ufcb.VII,ll) ^gt c« in einem ©c^reiben ber ierufalemifc^n 



i 



^d9)>ten unb bie ^^ebaid^ Cib^en unb bie ^enta)>ond. 169 

^totematö in ber ^entapoti^: ff^riftcn bafetbft naö) ©ionpjtu« 
bei Sufcb. VII, 6. 

^crcnicc in ber ffprenaica: ein ^if(^of ^mmon bafelbft nac^ 
©ionpf, 1. c. VII, 26- ©n 95ifc^of 5)a(iiu« bafetbft, ^eunb be« 
Säxxva (^^itoftorg. ©. 9). 

Morien: 9lac^ ^^iloftorg. (©. 9) toat ber *5reunb be« ^riud 
6entianu^ bafelbfit ^if(^of. ®ie ©tabt ift ein <&afenp(a$ nebft 93or- 
gebirge in ber Sprenaica (üielteic^t = 9la« ^apona^). 

9lac^ (gufeb., h. e. VII, 13 M ©aUienu« an bie g3if(^öfe 
©ion^jtu« (t>on ^lef.)/ ^imta«, ©emetriw« unb bie übrigen [ägpp- 
tifd^en] ^ifc^öfe gefd^rieben. ^o bie &i$e ber beiben (e$tgenannten 
ju fu(^en pnb, »ifjfen »ir nid^t; aber e« liegt nabe, anjwnebmen, 
ba^ pe (f.Äanon 6 »on 9licäa) bie bem atejanbrinifcben Ober- 
metropoUten wntergeorbneten ?Wetropotiten »on Eibpen unb ber 
^entapoti« gemefen <inb» 

Ofprpncbu«: Libellus, f. oben. 0efcbi(^te be^ ^etru« t>on 
2Key., [• Ä. ©d^mibt in ben heften unb Ünterf. 91. <5. V, 4 unb 
Sld^eli«, gWartprot. ©. 173 ff. £e$terer b^t au« ber ^afpo, bie 
im SÄarttj^rot. Äieron. benu^t ift, gef(^Ioffen, ba^ bie ^^riften in 
059r9n(^u« j. 3. ber großen 93erfolgung nod^ fe^r fpärK(^ n>aren; 
nur 17 ff^riften foUen bafetbft gemefen fein. Sdni bem ^rief be« 
^etru«, ben ©c^mibt t)eröffenÖi(^t ^at, gewinnt man ein anbered 
^ilb (bie ©tabt i^attt einen ^if(^of unb bie ^re^bpter n>aren j. ^. 
au« ber n>o^t^abenben Älaffe ber ^tirgerfc^aft). allein ber ^rief 
ift uned^t, unb ba^er finb aucb feine ©d^ilberungen un)ut>er(äf|tg^. 

09ni>be bei ^t^anaf ., Apol. c. Arian. 85 : ,,^e 9(narei)tid ift eine de^anbrini- 
f(^ Canbf(^aft. Sd toav no^ niematö in biefer Canbf(^aft ein 93if4of, no(^ 
ein Canbbifc^of [alfo fehlten folc^e in anbern äg^)>tif(^en ®auen nic^t], fonbern 
bem 93if(^of &on Shle^anbrien finb bie S^rt^en be« ganzen £anbftri^« unter- 
worfen, ^e einzelnen ^redbij^ter ^oben eigene groge ^5rfer, ber 3d^I nac^ 
too^l 5e^n unb baräber; bad ^orf ober, n>o Sfc^^ra« feinen ^o^nfi^ bat, 
ift gana Hein unb bat eine geringe ©nn>obnerf4laft, fo stoar, ba^ e« bort 
feine 5^r(^e gab, fonbern im nfic^ftgelegenen ^orfe. llnb obfe^on er in biefem 
^orfe ni(^t einmal ^riefter n)ar, fo befc^loffen fie bennoc^ gegen bie alte aber* 
lieferung, i^n ^Hefter )u nennen."^ ^^ac^^^er erfährt man, baf) biefer fleine 
Ort in ber SDlareoti« 0efontaruru ^ieg. ^üx bie ®ef(^i(^te ber ft^» au«ge- 
fUiltenben S^d^e in ben £anbbeair!en Sixqt)pUn^ ift bie GteOe le^rreic^. Q3g(. 

0OCrate«, h. e. I, 27: Magecjxfjs X^Q^ '^V^ *AXeiardgeias iari' x&fjuu Si bIoiv 
kv ainfj noXXai atpodga xai noXvav^Qfonoi , xai h avxaXs ixxXtfotai noXlai xal 
lofiJKQaL tartoviai de ai ai ixxXrfOÜu {fno tq) xife *AXeS<iydQeiac inioxSjtqt xai 

eloiv hno r^y avr^ st6hv m nagotxlai. 3u griffen in ber SO'lareotid f. aucb 
^tlKinaf., 1. c. c. 74 unb Qtpipfyin., haer. 68, 7 (mehrere 5^r(^n bafelbft 
um 300). 

^) ^ad femiarianif(^ ®lauben«be!enntnid Don 0eleucia (359; f. Spipbv 
haer. 73, 26) M ^poUoniud, 93if(^of &on Os);)r^n(^ud unterfc^rieben, ferner 
^eottifUtd, 93if(^of «>on Oftracine (0tabt in ilnter-^g^pten 5ftlidE» «>om 

9^i0 unb ^Ol^beUCte«, inlaxoTtog ijiagxlas devrigag Aißvrfg. 5)ad 93i«tum 



170 ®^^ OSerbreitung bet c^riftUc^n Oleli^ion. 

3n ber Meinen unb in ber großen Oafe i)at ti nac^ bem 93 or- 
beric^t ju ben ^Jeftbriefen be^ 2ltf>anafiu« (£arfott> 6- 26) im 3a^re 
329 6!f)riften gegeben ^ 3e$t aber »iffen tt>ir (tt>a^ »ir freiließ auc^ 
fc^on a priori t>ermuten tonnten, ba bie Oafen ate fifile bienten), 
ba§ eö f(^on in ber QSerfoIgung^jeit — ber biocletianif(^en ober 
einer ^f>eren — in Äpfi* im fübUd^en ^eil ber großen Oafe ff^riften 
mit ^re^bptem (einer ^ei§t ^enofiri«) gegeben ffat unb tt>of)l au(^ 
nod) in anberen Ortf(^aften bafelbft^^ 93iet(eid^t gab eö aud^ in 
©9ene fc^on bamafe ff^riften (®ei§mann ©♦ 18)* 6ef>r mele 
fc^mad^teten j* 3. ber 93erfolgung be* SÄayiminu« ®aja in ben 
^orp^prbrüc^en ber ^tbaü CEufebv h. e. VHI, 9: SWart ^aL 
8, 1 ; 9, 1)' ; anbere mürben in großen Äaufen aui ^gppten in bie 
^ergtt>erfe nac^ ^aläftina (^^äno, f 6, 116) unb ©Ucien geführt 
(SJlaxt ^aL 8, 13: 130 ägpptifc^e gWärtprer). 

3n fi^ne^ = Eatopoli« (^^ebai«) finbet ber noc^ f^eibnifd^e 
^ac^omiug ff^riften (f. Vita Pachom.)» 

Qlug ben ^ruc^ftüdCen ber Briefe beö ©ionpjtu« 2Uey, unb 
au* ben 93erfotgung«berid^ten gewinnt man ben fiinbrud, ba^ bie 
3a^t ber df^riften in Sllejanbrien gro^ unb aud^ bie 93erbreitung 
im Eanbe — in ben ©täbten unb Dörfern (Sufeb.VI, 42, 1) — 
bebeutenb gewefen ift* @anj beiläufig erfäf)rt man j, ^, (bei 6ufeb., 

h. e. VII, 11, 17), ba§ iv ngoacrceloig noggcorigco [t>. QUeyanbrien] 
xeifiivoiQ xarä fiigog awaycoyai regelmäßig gefKklten »erben. 
SSiQt)pUn (Unteräg^pten) gef>5rte gen>iß nad^ ber 97{itte bed 3. 3a^r« 

Oftracine ift ober ^or bem 9^icänum nic^t beaeugt. Sbenfo au(^ nic^t 
bad 93idtum @03ufa in ber ^tntapoM, beffen 93ifc^of ßeliobor ebenfalls 
gu 6e(eucia unterfc^rieben l^at. 

*) *2luf eine merfwürbige Snfc^rift in ber großen Oafe f^at (£. SW. i^auf- 
mann, ^n aUc^riftUc^e* ^om)>eti in ber Ub^fc^en <2Büfte (bie 9^e!ropoUd 
ber großen Oafe), 1902 6. 24 aufmcrtfam gemacht: ek ^eos X^yos h 6v6iiaxi 

xfjg dyiae fiova^glas (= fiovorgiddos^) natgog vlov äyiov Jtvevfiaxoi; e* folgen top» 

tifc^e <2Borte. ®ie Snfc^rift wirb aber Jünger a(« saec. III fein tro$ ibred 
9Dlonard^iani*mu*. 6. au(ä^ i^ornemann unb SlÄepcr, ®riec^ifc^e ^ap^ri 
im gj^ufeum bed Oberbeff. ®ef(^i(^t«öerein«, Q3b. I, 3, 1912 (ß^briften in ber 
großen Oafe). ®ic infereffante Qlufbedung ber ©tabt be« b» 9Wenad in ber 
lib^fcben ^üfte burcb Kaufmann (9<'6m. Quartalfcbr. 19. Sabrg., 1905, 
e. 224; 20. Sabrg., 1906, e. 82ff.) gebort nicbt bierber, ba e« ftcb um bie 
Seit be* ^tHrcabiu* banbelt. 

") S)eißmann, (Sin Originalbotument au« ber biociet. Q3erfolgung 
(1902), ©. 12ff. 3)a5U ^Cicbt öom Often" ©. 143ff. 

») gSgl. g3iolet, <moxt. <?>al. e.60f. (^ejte unb Untcrf. 93b. 14 Ä.4): 
„93id in« fecbfte Sabr ber QSerfotgung blie« ber 6turm, ber ft(^ gegen un« 
erbeben batte, unb ^itlt ©(baren t)on 93e!ennern n^aren in ben 93ergn>erfen, 
n>elcbe ^orpbbriti« genannt n^urben, im (gebiete be« äg^ptifd^en ^^tn. <S>it 
ben purpurnen Marmor brecben, n>urben au(b ^orpbbriten genannt, ^efe 
9^amen alfo trugen bie «fielen ©cbaren «)on 93e!ennern, bie verurteilt nnxren, 
im ganzen ßanbe ^g^>pten; e« tt>aren bort nämlicb 97 ^Wärt^rer." 



^g^)>ten unb bie ^^ebatö^ Cib^en utü) bie ^entapolid. 171 

l^unbettö i\x ben ®ebieten, in betten bte Q^^riften befonbet^ iai)U 
tetd^ tt>aren^, »cnn eö aud^ ©tonpjtu^ nic^t unbelannt geblieben ift, 
ba^ e« in ^(einafien ^rot>injen gab, beren ^tc^en nod) ja^lreic^er 
tparen (bei enfeb^ h. e. VH, 7)^ 

3n bejug auf bie ägpptifc^e bifd^öflic^e Äierarc^ie (für ben 
Anfang beg 4, 3a^rf)unbertg) jinb mir in einer befonber^ gtücfli(^en 
£age, »enn aud^ bie 93erbreitung be« d^riftentum« gerabe in^gtjpten 
bwrc^ bie 95if(^of*tiften nur fefr unt>oUfommen iÖuftriert tt>irb, ba 
jeber 9lomo« junäd^ft ^öc^ftett* einen 95if<^of f^atte (baran änberfe 
fxä) fpäter etn>ad, aber nid^f meO unb )af>lrei(^e c^riftlic^e 6tabt« 
uv3> ©orfgemeinben eyiftierten, bie t)on ^re^b^tem regiert mürben; 
fleine Dörfer Ratten ni(^t einmal einen fot^^en, 3n ^etrac^t tommt 
(1) bie Eingabe in betn 9lunbfd^reiben beg Qllefanber t>on SHey. 
an aOe ^if^öfe, ba^ er (um 320) eine ©pnobe t)on faft 100 ^if(^öfen 
t>erfammelt fiabe (©ocrat*, h. e. 1, 6), (2) bie bamit übereinftimmenbe 
SWitteilung be« Qlt^anaftu* für bie Seit ber ©tjnobe ioon ©arbica (unb 
fürs ioor^er, nämtic^ für bie atejanbrinifd^e ©^nobe im 3af)re 339), 
ba§ e« „nabeju 100 ^ifc^öfe in^gppten (ber ^^ebai^), ßib^en unb 

^) 3ur 3eit ber becianifc^en QSerfotgung toaren bereite d^rlften 4n 
öffentlichen Ämtern in Qliejranbrien unb auc^ a<t^Ireic^ unter ben 9Reic^en 
(Cufeb. VI, 41 ; VII, 11). ©aß bad (gbift bed ©eciud nic^t nur in ben ©tobten, 
fonbern auc^ in aOen Dörfern ^nm OSolI^ug tarn, ben^eift, n>ie 5a^(rei(^ bie 
Triften toaren. ^onpfiud (Sufeb., h. e. VI, 41) unterfc^eibet in feinem 
^ericbt über bie oleyanbrinifd^en Opfer ber Q3erfol9und ^n^ifc^en .^eUenen 
unb ^Qt)ptevn (9^ä^ered f. u.). Triften n^aren alfo unter beiben teilen ber 
Q3ei>ö(toung au ftnben. 

>) Qlud ber ®ef(^ic^te bed ägp)>tifc^en ^'6nd)tnm^ t>ox bem Sa^re 325 
^%t ftc^ für bie Ür(^U(^e ®eogra)>^ie fo gut n>ie nic^tö gen>innen. ^od) ftnb 
bie ^Of^önc^folonien bed ^^ac^omiud (f 345) in ^obennift (fo, nic^t ^obenne 
Si^efu«; f. ö. ©c^ubert, Ccl^rbucb ber 5^ef(b. I ©. 465f.) unb ^boto t>ov 
ienem 3eit)>un!t (nic^t fp&ter ald airfa 320) an^ufe^en. ^uc^ n>irb erjä^lt, bag 
^ac^omiud in ©(^enefit = ^enobodcium (in ber 9^ä|^e ber 0tabt ^oöpoUd 
partHi in ber fübttc^n ^^ebai«) (E^rift gen>orben fei (Vita Pachom.), f. ®r ü$- 
mac^er, ^ac^omiu« unb bad ältefte 5^lofterteben (1896). — Q3cbcnten trage 
ic^, aud bem foptifc^-arabift^en ©i^najrarium bie Ortfc^aften an^ufü^ren, bie 
bort im 3ufammen^ang mit ben 93eri(^ten über SO'^ärtprer ber bioctetianifc^n 
3eit genannt finb, ba bie Cegenbe (im 3ufammenbang mit ®räbern unb 
9^eU()uieh) bier ^\tl erfunben boben tann. 93eifpietön>eife (QBüftenfelb, 
©bnajarium I (5. 18. 19) fei genannt {^nm 8. unb 9. ^ut): „^r ^re^bi;>ter 
^imotbeud aud ^rfcbaba )um ©titble 9on ©antu gehörig, ^ärt^rer in ber 
etobt ^tripe^; „ber 93if(^of g3afura in ber etabt ^aW- Aber bie 3eit 
ber Sntftel^ung be^ ög^ptifd^en SO'^önc^tumd f. gegen bie unhaltbare ßppotbefe 
QBeingartenö namentlid;^ 93ut(er, The Lauaiac HlBt. of PalladiuB 1898, 
e. 215ff. ^ntoniud, ber Q3ater ber 9(7?5nc^e, M feine fuggeftiioe ^ir!fam!eit 
etn>a um 305 begonnen, nac^bem er fcbon airta 20 Sabre früber in bie <3Büfte 
gebogen n>ar. ©ad ^ntoniudHofter b^U). bie bortige SO'^önciS^dtolonie nabe bem 
9^oten SWeer, ctttm auf bem ^reitengrabe »on Äeracteoboli«, ift aJfo am 
Anfang bed 4. Sa^rbunbertd gegrünbet n>orben. ©ie S0>{5n(bdanfieblungen 
in ber nitrifcbett unb ber fcetifc^en QBüfte ge|»bren ber 3eit um 330 an. 



172 ^^^ g3erbreltunö bet tbriftttc^n 9leJigion. 

ber ^entapott« q^U"^, f- Apol. c. Arian. 1 unb 71. Stpifc^en 320 
unb c. 340 finb alfo feine ^iit&mtx gcgrünbet tporben* 5)a« ift 
wichtig. ^SJäre bie epiflopale Organifation am Anfang be« 4. Sa^t* 
f^unbertd in ^g^pfen ni^t fd^on n>efentlid^ burd^gefQ^rt gen>efen^ 
fo n>ätbe man txtoaxttn, ba% gerabe jn>if(^en 320 unb c. 340 )al^l- 
reic^e ^i^tfimer gegrttnbet n>orben n>ären* ^uf bet Spnobe 5U 
©arbica tt>aren »itfJic^ 94 &Qppü\ö)t ^if(^6fe ann>efenb bej, unter- 
f(^rieben na(^trägUd^ bic ^efd^Iüffc (Apol. c. Arian. 50, tt)o jte 
namentlich, aber nic^t mit if)ren ©iöjefen, aufgeführt jtnb)» 2lt^a- 
naftu« bat bort aCe feine 95ifc^öfe aufgeboten. (3) ®a« Slftenftüd^ 
in n>e(d^em 9){eletiu^ feine ^nf)&nger in ber ägpptifd^en &ierar(^ie 
^kufgejä^It unb n>elc^e^ er ju 9^icäa (325) äberrei(^t i^at ®iefe 
ßifte (bei 2ltbanaf., 1. c c. 71) jä^It 29 ^Sifc^öfeS nämtic^ in 

E^copoti« (f>ier mt gWeletiu« „eribif^of')^ 
SIntinou (f* au(^ ^aQabiu«, Hist. Laus. 7. ^if(^of ßuciu«), 
Äermupoli^ magna (f)ier^in foll Sofepl^ mit bem 3efu*fnaben ge» 
flüchtet fein, f. ©oaom. V, 21 ; ^aOabiu«, Hist. Laus. 8). (^fa^ 
jiteu«; tjielteic^t »ar fein 9la(^f olger ®iug in 9licäa anmefenb)^ 
ffufae = So« (QIc^iQe«), 
®io«poti« (Qlmmoniu«)*, 

^cntpra [SWayimianupoK«] (obere ^tbai^^ im ^ejirf t>on ^tole-- 
mai« [^foi]. ^a(^9me«)^ 

^) ^a e« 81 (Baue in Sitg)^pten, Ci^^en unb ber ^entapoU« gab (f. o. 
6« 159), fo !ann bie 3a^I ber (Baue nic^t grog gen>efen fein, bie me^r M einen 
93ifc^of befagen. 

«) <?>Iaumann, ^tolemai« in Oberäg^pten (1910) 0. 118 bemcrft^ 
bag, n>enn in ber meletianifc^en 2ifte au>ei Ort^begeic^nungen neben einem 
93ifc^of ftel^en, fc^n>erU(^ bie eine 93e5eic^nung bie 0tabt, bie anbere ben 
®au angibt (fo ^atte i(^ in ber früheren ^ufkxge angenommen), «)ie(mebr 
i^anble e« fic^ um nebeneinanber gefteUte (Baue, unb in ber meletianifc^n 
^ierarc^ie ^e alfo ein 93ifc^of in mehreren ^ätlen sn>ei (Baue regiert. 3(^ 
bin nic^t ficber, bag ^laumann recbt i^at. 

*) ^pipfy*f haer. 68, 1: iSoxsi 6 MbIi^tios x&p xavä xifv Alyv^rtov noorj-^ 
x(ov xai ÖBVTBQsixov t4> nhgqt [bem 93ifc^of ID. ^le^.] xazä tijv d^;|rie;riox<»r^,. 
<&g dl* avTiXi^tpecos avxov x^^^» ^^' oviov de ojv xal vn axnov ta kxHknauunixa, 

dvafpiQcov. C^co)>oU« UHtr alfo bem 9^ang na(^ ber dtt>eite 6tub( in ^g^pten, 
^) QBo^l ^odpoUd paxtya (nicbt ®iod)>o(i« magna = ^^eben), ba e«- 
dn)if(^en (^ufae unb ^entij^ra aufgeführt uHrb. 

*) 9Werf n>ürbig ift, baß in ^tolcmai« felbft, ber jweiten etabt Silg^ptend^ 
ein ^idtum nirgenb« genannt »irb [beftritten öon Gt^n^ar^ (*2It^napanaV, 
@. 184), aufre(!^ter]^aUen unb n>eiter au^gefübrt ^on ^(aumann in feiner 
forgfältigen 9){onogra)>^ie über ^tolemaid, f. o.]; benn tt>enn auc^ bie QBorte 
in ber Cifte be« 9CReletiu«: „'Afifitoviog h AioaxdUi h ntoXe/iatdt" nic^t eine 
einzige Angabe bebeuten, fo folgt boc^ nicbt, bag Qlmmoniu« in hex @tabt 
^tolemai« rePbierte, fonbern nur, ba^ er über ben (Bau öon ^tolemaid bie 
tirt^lic^en 9^ecbte ausübte, aber in ^odpoU« fag. ®a« 0d^n>eigen über 
ül^riftentum in ^totemai« ift nicbt aufäQig (ba« ®efcbic^tc^en im foptifcben; 



^d^pten unb bie ^^ebaid^ Cib^en unb bie ^entapoUd. 173 

€optu« [$^ebate] „Kaivij Ttöhi;", f. ©eljer, ju ©eorgiu« 
eppriw« 773, ^^eobont«), 

Äermet^cg = Äermontl^i* oberhalb $b^ben, arab. firmenf, Cr- 
mont (ffate«), 

€9no« fup. [etjnopottö] ((£oaut^u«)S 

Ojprpttd^u« (^elagiw«; ju 9lufm« Seit ^aftc bie ©tabt 12 Ält- 
eren; „nollus ibi invenitur haereticus aut paganus, sed omnea 
cives Chrißtiani")*, 

ÄcracteopoU« (^etru«), 

9i«o»)oli« (^eon), 

ßctopoU« (3faal), 

9^tciopoltö (Äcracübe«), 

iacopatri« (3faal), 

<atfmoite« (SWela«), 

ßeontopoltö im ^ejirf t>on Äeliopoli« (^mod; f, bie ®ef(^ic^te 

be« Äieraca«, ber bi^^ febte, bei fipipb^ttv k^Äer. 67), 
<atbribi« (3fion), 

93wbaftu* in ^l^arbet^u« (Äarpocration), 
^f>acufa (SWofe«), 
^eUijium (Cattinicu«), 
^ani« (fiubämon; er fott>ie ffaUinicw« t>on ^etuftum unb 3fion 

t>on Qltbribi« ftnb auc^ im 4. 9^eftEbrief be« 2lt^anajtw* genannt), 
$b»wui* (Spl^raim), 

epno« inf unb 93uftri« (im 9lomo« t>on ©ai«) (Äermäon), 
©ebennptu^ (©oterid^u«), 
^^t^enegp^ (^ininutf>e«)'. 



^ettidentalenber tommt ni(^t in Q3etra(^t; f. ^(aumann 6. 118f.). ^efe 
0iabt, ein ^uptft^ be^ ^Uenidmud, ttHe ^ (au mann geaeigt f^t, ^at 
fic^ eben be^^alb lange 3eit ^inburc^ (au(^ noc^ in bem folgenben So^t^unbert) 
fd^rf aegen bad ^riftentum abgefperrt. 9(netropotttanre<6te in ber ^^aid 
übte 9)ceTetiu«, Q3ifc^of öon ßpcopoli«, in ber biocletianifc^en 3eit aud. ®a 
bie 6tabt ni^t bie poUtifcbe Metropole ber ^bebaid n>ar, fo vermutet 6 cb n>ar ^ , 
a. a. O. 6. 185, baß er öon ^etru« burcb Delegation bie metrot>olitanen 
^unftionen erbalten babe. 

^) Süngft bat Quentin (Qlnalecta QSoUanb. T. 24, 1905, e. 321 ff.) bie 
Passio DioBouri aufgefunben unb ebiert. 6ie bat in (Si\)nc^ (im 93^art. ßieron. 
= ^naci)>olid) ftottgefunben (praeside Culoiano, ann. 305/6) unb ^nnir, toit 
e« fcbeint (6. 331), in bem oberen d^no«. 6ein QSater toar ßeftor bort, er 
felbp „curialis" unb al« fol^ „debitor fisci" (0, 327. 329). 

>) ^e fortbeftebenben beibnifcben 5$om)enti!el, bie bilden (^rcbit) 
f. ^ap^rudforfc^ung I, 3 ©. 407ff.) für Oj^r^ncbud annimmt, beruben 
m. (£. auf einer unricbtigen Deutung bed ^u^brucfd nayavtxal ovrriUuu in 
einer ilrtunbe be^ Sabred 426. 

^ Carfou) bat auf feiner ber beutfcben SHudgabe ber <t^ftbriefe bed 
Qltbanafiud (1852) beigegebenen 5^arte ^btbenegpd in ben öu§erften 91orben 
^gj;)ptend, füblicb öon ^aralod, eingetragen — icb ttmfj nid^t, auf tt>el<be 



174 ^^ Q3etbteitund ber (^vifdit^en 9^Ugion. 

^ttüv^ (eroniu«), 

SWcmp^fe (3of)anttc«), 

baju Slgatl^ammon unb ^tacontiu^ A» ' AXeiavdgicov %o>Qq.^ 
b. ^. in bem großen Canbgebiet ber ßaupfffabt^ in n>e((^ent 
ßermopolid patioa ba^ n>ic^tigfte^ aber nit^t bad einzige ^i^* 
tum tt>ar^. ^tl^anaftud nennt im 4. 9^eftbrief no(^ ben meletia* 
nifd^en 95ifc^of ©etou* Äieracammon; ahtx man lennt fein 
95i«tum nic^t* 

(4) ®ie Eifte ber 93ifd^6fe au« ^s^pt««/ ^^^ 5^ebai« unb ben 
beiben £ibpen^ bie in 9licäa jugegen n>aren^ n&m(ic^ a\xi 

SItefanbrien (^Weyanber), 

^Xp\)i>ttant>n (Äarpocration)*, 

epnopoti« (2lbamantiu«), 

^bötbätu« (Sirbetion), 

^anep^pft« (^f^itippu«), 

Äeracieopoti« parioa = ©et^ron im 9^omo« ©et^roiti« (^otam- 
mon), 

Äeracteopoti« magna (^etru«) (au« einem ®orf (£oma bei biefer 
6tabt ftammte ber b* ^^ww« (f. ©ojom. I, 13); er i^atXt 
^riftli(^e 6ttem; alfo gab e« in £oma' um ba« 3abr 270 
ffbnften; fpdter foQ er jtc^ in ^ifpir aufgehalten ^aben, f. Hist. 
Lausiaca c. 25, Äieron., Vita Hilarion. c. 30), 

^totemai« in ber ^entapoU« (©ecunbu«)*, 

^etupum (®orotbeu«), 

$^mui« ($iberiu«). 



Autorität. 3c^ ^obe mic^ ^ergebKc^ htxti^\jit, ben Ort in irgenbeiner anberen 
Quelle auger bei SHtbanafiu« au ftnben. 

^) 3n SWärtprerbericbten au« ber 3eit ber großen Q3erfolgung fotoie bei 
(fufebiu« b^n). ©ion^fiu« ^tej. n>irb un« nocb mancher 93ifcbof«ttame für 
*flgWten genannt; n>ir fenncn aber ben Ort be« bctreffenben 93if(bof« nicj^t, 
f. %. 93. bie snamen bei eufcb., h. e. VIIT, 13. ®em SWeletiu« fotgenbe ^re«- 
b^ter in "^(e^anbrien n>aren ^poOoniu«, Srenäu«, ^o«curu«, $);)rannu« 
(boju ber spre«b^ter 9D'lacariu« in ^arcmbole); 3)ia!onen: ^imotbeu«, 
santoniu«, Äc^b^ftion. 

*) „Situs urbis ignoratur, cuius memoria iam ineunte medio aevo 
deleta esse videtur. Duo libri Coptici-Arabici inter sedes episoopales 
suppressas Alphocranon recensent", cf. ^m6Hneau, La g^ographie de 
rfigypte k r^poque Copte, ^ari« 1893, 6. 572. 576 u. 4639 (Oeljer, 
Cono. Nie. p. 233). 

') Äierber gebbrt ^ieHeicbt ba« 9Wart^rium Viotoris militis et Coronae 
(f. ^cbcli«, gWart. Äieron. e. 141 f.). 

^) S« ift auffoUenb, bag ^tolemai«, bie SDletropote ber ^enta^oU«, 
^ierber geraten ift unb nicbt an feinet ©tefle öor 93erenice ftebt; <^er öon 
^totemai« ßermia, an ba« man gunäcbft benft, mug man abfegen, ba ber 
9^ame be« 93if(:bof« (6ecunbu«) für ben bamaligen gWetropoUten ber ^enta- 
pott« feftpe^^t (f.aucb oben e. 172; anber« ©tbnjar^, ^^anaf. V, e. 184)» 



^gk))>ten unb bte ^^^e^id, 2i^n unb bie ^tntopoM. 175 

SWemp^t«! (2lntiod^u«), 
^anopoK« (®aiu«)% 

2ltttittoc (^t^rannu«)*, 

^erentcc (®ace«), 

93arcc (Soppru«), 

Qlntipprgu« (Sctapion), 

$auc^e = ^rfmoe (Secunbuö), 

^araetonium ($itu*), 

SRamtarica (^^eona^)^ [biefe fed^ ftnb avi £xhpa fup. xx. inf*]'. 

€« taffen ftc^ alfo bi« ium 3a^rc 325 in ungefaßt 50 ©täbten 
(bej. Flomen) biefer ^toioinjen £]^riften na(^tt)eifcn; mtf)v aU 40 

^) aber ^empl^tö f. ^onftantind 9Rebe an ben ff. Qrßo^vi^ o. 16: Toiyo^ro« 

Hognov Ugaano x6v ngoarixoma xfj TOiavjf} ^QrjOMelq. Mifjupig xai Baßvlday, igr^fio}^ 
^ttacu xal dolxfjTOi xojoXfjtp^eTooi fuxa t(öv naxQt^cav ^ecor. xai xavxa ovx i^ 
äxorje Xey(o, akV avxög xe nagwv xai laxoQi^aas indnxris xe Ysvofuvog xfjQ olxxgäg 
x&v 3i6le<oy xvx*is. Mefnpig iQtjfiog, ßieton.^ in Jes. 18^ HfT«« tfMemphin 
quoque, magiciB artibus deditam, pristini usque ad praesens tempus ves- 
tigia erroris ostendunt"; in Ezeoh. 30, Iff.: „Memphis usque hodie metro- 
polis est superstitionis Aegyptiae . . . ubi Apis templum est et consulta 
reflpondent oracula." — ^ud ^tmpf)i^ ftammte bct ^ätetifer SO'^arcud, ber 
na^ 0)>anien tarn unb bort eine t>ovn0)mt ^au namenäl "^gape unb einen 
9{ebner ßelpibiud für fic^ getoann, bie ibrerfeitd bann ben ^ridcidian ge- 
toannen, f. 6ulp. 6cö., Chronic II, 46. 

") 3c^ folge ^ier ber fopfift^en 9^eaenfton. 

') Äier ift eine Snfc^rift im Sa^re 1902 gefunben, n>el(^>e bett>eift, bag 
fc^on aur 3eit bed ^tolemdud Suergeted (247—222 t>. Q:fyv,) bafelbft eine 
griec^ifc^ gebilbete Subengemeinbe e^ftierte; fie ^atte eine eigene 0^nagoge 
„au Qtifxtn bed 5$önigd unb ber 5$önigin unb i^rer 5^nber^. 

^) llnfi(!^er, n>eil nur burt^ einen 3eugen bezeugt, ift ^ntaeo)>o(id (f. bie 
foptifc^e Cifte). 

^) Qltbanafiuö ern>äbnt in htm 93riefe an Gerapion (340) einen 93if(bof 
ber öftUc^en unb einen ber fübU(^en (Boroatid in ber 9(narmarica. 

*) ^ie 9^amen ber 93if(b5fe finb, n>ie man jiebt, faft fämtUc^ griec^ifcb» 
(oteinifc^, nicbt 5g9)>tif(b. — 3u 9^icäa ttKtr au(^ <Pat>^ntttiud ann>efenb, 
93if(!^of einer unbefannten @tabt in ber oberen ^ebaid. — ®ag ed in ^arnid 
(®arbanid) fcbon &or 325 Triften unb einen ^ifcbof gegeben f)at, ift febr 
ttHibrfcbeinficb/ benn a. 3. bed ^tbanafiuiS n)ar ed bereite ^etropolitanfi^ für 
£ibt^II (f. ben bon 5$. Gcbmibt publiaierten 39. ^eftbrief beö "tHtbanaflud 
[ann. 367] in ben 91a(bricbten b. ®efeaf(^. b. QBiff. au ©öttingen, 1901, Ä. 3 
e. 5). — ®(ei(b nat^ bem Sabre 325 {inb (f. ^tbanaf., ^iapoL 64) M äg^pti- 
f<be Ortfcbaften, in benen (brif(Ii(^e ®emeinben ttKtren, beaeugt ^ceQa, 
^b<^dco, Sb^nebri, 9(n9r{lne, 93omotbeud (tro^ aOer 93emübungen lieg ficb 
feine biefer 5 Ortf(^aften ibentifiaieren; m. OB. tt>erben fie fonft nirgenbd 
ertt>äbnt; iie finb in ber 9^äbe bon ^(e^anbrien, ban>. in ber 9räareotid an 
fu<ben) unb ^a)>o1irid (f. o.). ^ucb £9t>felid/ tt>o ^rfeniud, ber ®egner bed 
^tb<^na{iud, 93if(bof n)ar, barf man au ben Gtäbten a^len, bie fcbon «)or 325 
eine ®emeinbe befagen. 



176 ®«^ Q3erbrettung ber (^riftlic^^en g^cligion. 

t)on x^mn tt>aren ^tf(^ofiSfiäbtc^* 3n ^llejanbrien fetbft gab e« 
eine ganje Slnjal^l t>on Äird^en ([• au(^ oben ©• 162 €ufeb« ^e- 
rid^t übet ba^ Vitien be^ SWatcu« in Slteyanbrien) ; tt>it fennen 
bie, an »etc^et SIriiö prebigte, ferner bie be« ©ionpjiu^, bie be^ 
^ieriu*, genannt na(^ bem berübmten 6c^ufoorfte^er (f* meine 
£it^-®ef(^, I 6. 439), unb mehrere anbere*. SHxxd) bie 9^ot)atianer 

^) (Sintn 93ifc^of aud ^^eben, namend Äeron, ber in ber 3elt SuUand 
abgcfoUcn fei, ertt>ä$nt g^^itoftorgiud (h. e. VII, 13). 3m 12. b^to. 19. Sreft- 
brief bed ^t^onafiud (ommen noc^ folgenbe biö^er nic^t genannte 93idtümer 
loor; man n^eig aber nic^t beftimmt, ob {le fc^on oor bem 3a^re 325 beftanben 
i^aben (bo(^ ift ed übern>iegenb n^abrfc^einlit^, n>eil ed fi(^ bei 
i^nen um SO'^itteilungen l^anbelt über bie 9^ac^fo(ger eben oer- 
ftorbener Snbaber ber <5tüf)U): ^aralud [an ber äugerften 9^orbf)>i4e 
^g^ptend], 93ucolia [nic^t n>eit dftU(^ oon Qlle^anbrten, am Gtranbe, aber 
unn>irtUc^L ^^eben, "^poHonopoUd inferior [n>o?], Qlpbi^obiton [öfitlic^ oon 
97Zempbi^/ ndrbUc^ oon 9^i(opo(id], O^^inocorura [an ber p^iliftäifc^en ®ren^], 
Gtatl^ma [n>o? bei 9>^^inocorura?], ®ari;Kttiä Orient, unb merib. [beibe in ber 
^Of^armarica, aber m. QDß. nic^t ibentif^iert], ©^enc, 2atopoUd, ^^pfetid, 
^rofopiti« [f. 0.6. 161f .], ©iofp^acu« [„»elc^e« am gjleere^ufer", fügt ^t^na- 
fiud bin^u; ber Ort n^ar a(fo n>enig be!annt unb fc^eint au(^ je^t noc^ nic^t 
ibentiftjiert 8U fein], Gaite« [f. o, 6. 161], SEoi« [ttörbli(^ oon ©ai«], ^^dma 
[im 9^orben be« 9^oten 9Weere«]. 9D'lit biefen 17 fteigt bie 3a^l ber beengten 
äg^ptifc^en Q3idtümer 5. 3. bed Snicänumd auf airfa 60. 

*) Qtpipf^n,, haer. 69, 2: elai nleiove %w dgi^fioy h %fj ^AXB^avbgelq. ixxXfj- 
alai . . . Aiowoiov xaXovfievrj ixxXrjala [biefe ift aUC^ t)On ^^iloftorg., h. e. II, 1 1 

genannt: ^ti^anafiud fei in i^r gum ^ifd^of Qttotü)t n>orben; bie ^rt^e n>urbe 
no(^ au Ceb^eiten bed ^t^anafiud bei einem Tumulte hwcd) ^uer serftört, 

f. (So^Om., h. e. III, 5], xai j} %ov ßeoyvä [f. ^t^Oboret, h. e. IV, 22] »cal i} 
Uiegiov xai Seganlcavog xal 17 xfjQ ÜBgaalag xal 17 xov AiCv xou tj xov MtvSiSlov 
xai ij *Awiavov xcd tj xijs Bavx6Xecae xai äXXat' h fii^ Sk tovxa>v K6Xlov^6g tis 
vytfJQX^t ^ exBQq. dh KaQ3id>vtjs, h SXXfi de SoQiiaxäs xai ^Aqbios o^xoq xxL (eö 

if( m. ^. einzigartig, ba^ in ^(e^anbrien 5^rc^en na(^ ben mobernen Ce^rern 
ber ^rc^e bafelbft genannt n^urben). ^t^anaf., Apol. ad Constant. 15: 6 

fiaxfXQixfjg ^Ali^ütvögog ^ oxsv&v Svxtov x&v &Üxov x6n<oyf xai olxodofAWv xifv xdtt 
fuiCova vofiiCo/jiivrjv ixxXijaiav xrjv xaXov/uvijv Oecjvä (e^ ift für bie tDiffenfc^aft- 

Ii(^e GteQung bed ^le^anber nHc^tig, ba§ er bem freifinnigen 5$at«d^eten- 
f(^uU>orfte^er ^eonad eine 5^ir(^e genHbmet bat), aw^ev ixev dia x6 nX^&og 
xai awaywv ovx i^fiiXei xfje olxodofirjg (er biett alfo in bcT halbfertigen j^rcibe 

(Botte^bienft)* xovxo xai h Tgißigoig xai h ^AxvXrjtq, ysv6fjuvov itoQoxa' xdxeTyäo 
h xdig koQxalg dia x6 nXil^og hi x<ov x6jtQ}v olxodofwvfjUya>v awtjyev ixet. QEpipban., 
haer. 68, 4: *Hv yäg S'Agstoe kv BavxdXei xfj ixxXijaiq, ovxm xaXovfUrjj MJUfav- 
dgeiag ngeaßvxeQOS' xad^ ixdaxrjv yog eis jtQeaßvxeQÖs ioxtv dmnexayfiivoe' tjaay 
yoLQ noXXai ixxXtjaiat, vvv de nXelovg, 9^a(^ ben Acta Petri Alex. (9){ai, 

Spioil. Rom. III 6. 676) oerfammelte fic^ bie ®emeinbe nac^ ber biocle- 
tianift^en Q3erfolgung, „ad martyrum memorias", n>o P(^ eine t>om 93if<^of 
^etrui^ „ob martyrum coemeteria" ^(^\xtt 5^rc^e befunben baben foö. 
^an) unaut>er(äfiig ift bie Angabe im (o)>tif(^-arabif(^en (3);)na$arium 
(^üftenfelb 2 e, 210f.), ba^ ff* bie ©laubigen bid jur 3eit be« 93ifc^ofÄ 
^beonad (alfo bid aur 3eit ^iocletiand !) in ben £>etufern unb in ben Noblen [??] 
Derfammdn mußten, unb baß ^beonad in ^lejanbrien bie erfte 5^rcbe — auf 
ben 5^amen ber b. 3ungfrau — gebaut ^be. 9W5glid>, n>enn aucb ni<bt 



befa^ctt in ^Hefanbrien meutere ^xä^tn, bie erft ffprittu« Sllej* ^at 
f^tie^cn taffen (6ocratVII,7)* ®ie Slnjal^I bcr atc5attbrimf(^en 
Älerifer (mit ©nfc^Iu^ bcter in bcr SÄarcoti«) am Anfang be« 
4. 3a^r^unbettö (ä^t jtc^ 5temli(^ genau bere(^nen. Spipl^aniud 
fagt O^aer. 69, 3), ba^ SüxxvS in SUcyanbrien — au^cr 700 gott* 
gemeinten 3ungfrawen — 7 ^rcgbpter unb 12 ®ialonen fittr jtd^ 
gewonnen ^abe. ®ie Epist. encycl. bti Slfeyanbet t)on ^te^an- 
brien aber ift t)on 17 ^re«bptem unb 24 ©iafonen unterfd^rieben 
tt>orben. 3n ber SWareoti« jinb au^erbem 19 ^re«bi^ter unb 20 ®ia- 
lonen für QWeyanber eingetreten» ®ag ergibt für bie ©tabt SKeyan» 
brien 24 ^reöbpter unb 36 ©iafonen, für SIteyanbrien inÖ. ber 
SWareoti« minbeften* 43 ^re^bpter unb 56 5)ialonen^» 9Ran fielet, 
e^ ^anbett {Ic^ um gro^e Säulen ! ^ni ber SteUung unb ber ^irf« 
famfeit be« ff^riften SInatoUu« in 2Ueyanbrien ([♦ oben ©• 35) l&^t 
fx^ fc^Ke^en, ba§ bie Sänften bamate eine ftarfe unb einfiui^eic^e 
gartet in ber ©tabt gebilbet ifahtn. ©n »eiterer ^ett>ei* füx bie 
ftarfe 93erbreitung beä Sl^riftentum^ in^gppten ift bie ^atfad^e, ba^ 
e^ au(^ in Oberägppten am Anfang be^ 4. 3a^bunbertd mächtig 
tt>ar — man loergleic^e bie ©(^ilberungen über bie gerabe in ber 
^bebai« fo ^r^^tbar »ütenbe biocIetianif(^e 93erfoIgung — , femer 
hai «ßenoorbredb^ unb bie ^ropaganba bed SO'lön(^tuntö im testen 
drittel be^ 3. Sa^rl^unbertd. 3n ^leyanbrien t>erftanb man beffer 
afe in irgenbeincr anberen ©tabt unb ^roioinj, ba* Sl^riftentum für 
bie t)erf($iebenen ©tufen ber ^ilbung loerfd^ieben auszuprägen, unb 
hai ^at gen>i^ bie ^ropaganba au^erorbent(i(^ geförbert. ©p&ter 
freUi(^ n>ucbfen bie c^riftli(^en Waffen ber Ungebilbeten ben ®e- 
bitbeten unb au(^ bem ^ift^of )oon ^leyanbrien über ben ^opf. 

®ie Ungebilbeten n>aren in ft&rlerer Sal^t in ber ägpptifc^en 
lIrbe)o5({erung (na(^mate Gopten genannt) t>ertreten. ®aS 4!^riften- 
tum ^at aber aud^ in biefer, n>ie bemeid(t, balb ^ropaganba ge« 
ma(^t. ®er ^ifd^of 5)ion9fM* unterf(^eibet unter ben ^ärtt^rem 
8. 3- be« 5)eciu« ©riechen unb „^Üg^pter"' (bei Sufeb., h. e. VI, 41); 
bie Ie$teren tragen rein loptifcbe Flamen* ^a^ Aly^Tmoi aud^ 
(onft bamatö bie ^Se^eid^nung ber angeborenen gegenüber ben 
®rie(^en gen>efen ift, jeigt ^eltoe (The letters and other lemains 

nHkbrfc^nttcb ift ed (benn folc^e QBei^ungen finb fid^v erft für baß Ccnbe bed 
4. Sobrbunbertd beaeugt), ba§ ^^eonad eine SDlorienfircbe gebaut bot, unb 
ba% biefe ber erfte grdgere 93au nxn:. aber 5^rcben in *21(eyanbrien im 4. SolS^r- 
bunbert f. 6(bn>ar$, ^t^naf. I 6.336 (Snacbricbten b. 5^. ®efeafc^, b. 
^iff. 8U (Söttingen, 1904, Äeft 4). 

1) QSgL (Snellman, S)er<2lnfang be« arianifcben Gtreitd, 1904, 6.49. 

^ 6t^on bei Origeneö finben fi(b beiläufig einige 6teQen, bie ba geigen, 
bag bie d^riftttcbe Qi^eUdion au(^ bei ben (Sing^orenen ^Q\)pUni ^ufnabme 
gefunben bat, f. j. 93. Hom. XII in Lucam (Opp. V p. 128 Co mm.). ®ie 
6teae ift oben 6. 153 zitiert n>orben. 

».Oarnatf, VHffton. 8. 8ufL IL 12 



178 ®*^ OSetbreltung ber c^rlpftc^en 9?cRöiott. 

of Dionysiuß of Alex., 1904, S* 13) aiö ben ^appruö* 2ltt einet 
6telle bejeid^net ®tonpftu« Qltey* einen (loptifc^en) SWärtpret and) 
aU „6 Aiß^g" (bei eufeb., h. e. VI, 41)- ®en je^igen Stanb bet 
^emttniffe über ben Urf prung unb bie erfte Sntn>id(Iung bed nationalen 
ftgi^ptifd^en d^riftentumd ^at jüngft Ceipolbt (bie Snfftel^ung ber 
fo|)tif(^en Äird^e, 1905) batgefteUt. ®er erfte ff^rift, t)on bem tt>it 
»iffen, ba§ er 95ibelftubien au(^ in foptifd^er Sprache »eröffenttid^t 
l^at, ift ber 2I«fet Äieraca« ((Spip^an», haer. 67), ein älterer Seit* 
genoffe be« SIriw«, ate falber Ääretiler tjerbä^tig. 9loc^ in bie 



t)orconftantini 
topü\ö)t (£f>ri 



c^e Seit gefrört auc^ ^ac^omiu«, beffen Älöfter für 
'ten bere<^net tt>aren. 2lu(^ 2lntoniu«, ber feit c 270 
afe QI«let lebte, ift ein loptif(^er fff^rift geipefen. 5)ie 95ibetüber. 
fe^ungen in ba«©af)ibif<^e(^l^ebanifc^e)^, 2l<^mimifd^e* wnbQ^aijU' 
mifc^e (fälfc^lic^ baf(^nturifc^ genannt)® tagen bereit« um b. 3* 350 
i>ox (n>enn auö) um biefe Seit t>iellei(^t no6) nic^t bie ganje 93ibel 
in jebem biefer ®iale!te t>ottenbet n>ar; bie bof)aitifc^e QSerfion ge- 
hört erft bem 5^ Sabr^unbert ober einer nod^ beträd^ttic^ fpäteren 
Seit an)» 6* lä§t ftc^ ijermuten, aber nic^t bereifen, ba^ biefe Über» 
fe^ungen teiltt>eife fc^on im 3. Sa^rl^unbert unternommen morben 
ftnb*» ®a« ffl^riftentum pa^tt fxd) — mebr »ietleic^t afe fonft irgenb- 
tt)o (abgefel^en t)om ©riec^ifc^en) — an geipiffe Äauptftimmungen 
ber alten äg^ptifc^en nationalen 9leligion (^otenmefen unb leb- 
baften ©inn für ba« Senfeit«, 9Rorali«mu«, 6i<^erung be« ßeben* 
burc^ Sauberfprüc^e) an. ®a« foptifc^e ©^riftentum lebte in ibnen 
(f. axxä) bie befonbere 93orliebe für »üfte Qlpolalppfen) unb fteHt 
fi(^ afe transformierte 93olfereligion bar of>ne ^bit<>f<>P'^i^/ tiefere 
Gpehtlation unb ©ogmatit £« ift auc^ möglich, ba^ bie gro^e 
^Kaffe be« nieberen foptif<^en 93olle« jmifc^en 250 unb 350 beg^alb 



*) ^^e 93erUner fabibifc^e Äanbfcbrlft ber Offenbarung Sobannid 
gebort {i(^er ind 4. Sabrbunbert, unb bie ^pf>tal\)p^t toav getoi^ nicbt bad 
erfte @tücC ber b« 6(brift, hai bie 5$opten in bie 6pracbe i^rer Aeimat über' 
trugen. 3n ber '^at lennen toir gWff. be« ^fatter« unb ber <2Bei«beit 0alomo«, 
bie ber genannten Äanbfcbtift ber Offenbarung an Qllter wobt nur n^enig 
nacbfteben." 

^^efe llberfe^ung ift bereit« im 5. Sa^rbunbert ba« ^enfmal eine« 
untergebenben ®ialeft« unb oon ber fabibifcben fo gut »ie oerbrängt.^ 3n 
ba« ^(bmimifcbe finb bie ätteften 6cbriften überfe^t n)orben, n>etcbe un« bie 
toptifcben ßanbfcbriften bieten. 

') ,/S)afi fle ebenfo alt ift toit bie acbmimifcbe unb fabibif(be, balte icb 
für febr tt>abrfcbeinU(b." 

*) eei»)olbt, ®efcb. be« 9^Ii(ben S^anon« I (1907) 6. 81 f., fe^t bie 
fabibifcbe Q3ibel in bie 1. Hälfte be« 4. 3a|)rbunbert« (SPacbomiu«-5$l5fter), 
bie acbmimifcbe etn^a gleicb^eitig, bie faüumifcbe etn>a« ft>äter (Anfang be« 
5, Sabrbunbert«?), bie bobairifcbe fei oieHeicbt erft bem 7. ober 8. Sabrbunbert 
dU5un>eifen. 



'^Qi^pttn unb bie ^f)^bai^, 2ib^en unb bie ^entapoUd. 179 

jum ffl^riftcntum übergetreten ift, tpeit bie eigene Oleligion x^t 
burd^ ben ßelleni^mud aQmäl^ßd^ gerftört bej« gräjiftert n>orben n>ar« 
Qii ergriff ba« ff^riftentum im ®egenfa$ jur 9^eIigion i^rer Ge- 
brüder, ber ^eUenif(^en ®ro^grunbbefi$er. ®ie befonbere Slffinität 
}n>tfc^en bem !optifd^en Sbtiftentum unb bem ^SJVinäftxm ift nod^ 
nid^t genügenb aufgettärt; boc^ fpiette awd^ f)m gemi^ baö $oten« 
n>efen unb bie Senfeit^fud^t bie ioauptroQe. ^aren bie ^gppter 
um bie SWitte be« 4. Sabrbunbertö bereit« jum größten $eiU d^rift- 
lid) (tt>a« ßeipotbt ©• 5ff. au« ©c^enute über unbarml^erjige beib- 
nifcbe ®ro§grunbbeit$er um ben Anfang be« 5. Sal^rbunbert« mit- 
teilt, bejiebt fid^ auf (Sried^en), Ratten fte ftd^ au« ber neuen 9leUgion 
burdb Slufpfropfung auf bie ^ünfcbe unb 9lefte ber alten fd^on 
tt>ieber eine 2Irt t)on 9lationaIreligion gemacht unb ift bie Seit 
t)on 350 — 450 ate bie Speere ber Glüte ber foptifcben ^r(^e ju 
betrachten, fo mu^ um b. 3. 300 bie SabI ber foptifd^cn ffb^ften 
bereit« fe^r erbebUd^ gett>efen fein, ^ie loiele au« ber SWittionen- 
bet>8ßerung^ ffb^ften »aren, afe bie gro^e 93erfotgung b^reinbrad^, 
»er fann e« fagen? Qlber ba« ift »obl gett>i^, baf bie S^riften bie 
Sal^l ber Suben tängft übertroffen batten: über eine SWittion »erben 
fie am Anfang be« 4. 3abrbunbert« ftar! gett>efen fein. 3b^^ Q^o^^ 
^njabl gebt eben barau« i)^tt>ox, ba§ ba« ßeibentum, ba« ein- 
geborene unb ba« b^Q^"if^^/ i« ^ägppten Joerbältni«mä^g ' f(^nell 
im 4. 3af)rbunbert — t)om Äutte in ^i)Hat unb anberen b^'^or- 
ragenben ^empetftdbten abgefeben (f. bilden, 2lrd^iJo für ^appru«- 
forfd^ung I, 3 ©. 396 ff-, ber übrigen« jeigt, ba^ e« am SInfang be« 
5* 3abrbunbert« bod^ aucb (^rifttid^e ^rcben in ^b^tae gegeben bat) 
— jurüdgetreten ift. ^ir i)'6xm freitid^, ba§ bie abgelegene ßanb- 
f(^aft Gucotia im 4. 3abr^unbert nocb ganj b^ibnifcb »ar (Äieron., 
Vita Hilaiion. c. 43), unb ba^ in ^ntinou j. 3. be« Q3alen« faft 
no(b bie gange ©tabt bem ®5$enbienft ergeben n>ar; aber ba« n>aren 
2lu«nabmen*. (£ben be«balb tt)aren unbequeme Äteriler t)om Äaifer 
bortf)in ejitiert »orben ($^eoboret, h. e. IV, 15). ®ie 9^acbrid^t, 
ba^ anbere Joerbannte Älerifer um biefetbe Seit auf einer 9^ilinfel 
nur Äeiben unb einen ©ö^entempel fanben (©ocrat., h. e. IV, 24), 
t>erliert, tt>enn man auf bie ^netbote überbauet etn>a« geben tt>in, 
burcb bie ^age ber Äeiben an bie tanbenben Sb^ften: ^A^ere xal 
ivrav&a iSeXdaai i^fjiäg, aöe Gebeutung, ja tt)irb ju einem Seugni« 
für bie Verbreitung be« ^Ifxxjitmtumi. Subentum unb £)eneni«nnt« 
batten in ^gi^pten augenfcbeinlicb bem db^^ftentum Iräftig t)or- 
gearbeitet, unb bie feltfame nationale 9leUgion, längft finnlo« ge- 

*) e. gjlommfen, a. a. O. 0. 578. ßübecf, a. a. O. (5. 106. 

*) ^ottbefte^n be« 3{i«(ullu« unter ben ^rofefforen unb 6tubenten 
in ^lecanbtien no<b in ben legten Sorten be« 5. Sobt^unbert«, f. 3a(baria« 
©c^olaft., Vita Severi Antiooh. (Patrol. Orient. I 0. 17ff. 27ff.). 

12* 



tt>otben^, l^atte afe öffentU(^e nxä^t biefelbe ^n)ief>ungd- unb ^ibcr- 
ftonWfeaft, tt>cld^e einjctnc fyrtfd^-p^önijifd^c Äulte hmSfytttn. — 
Q3on ber ätteften ®efd^i(^te be« ff^riftentum« in ber ^enta- 
pott« (Sprenaica), in ber fc^r jal^feeic^c 3uben tt>aren, unb bie 
fd^on bcg^atb für ba« ff^riftentum btöponiert »ar^, »iffen tt>ir mä^U 
(Srenäu« I, 10 behauptet, ba^ e« Sl^riften in ßibt^en gebe)*. ®ie 
5atfa(^e aber, ba^ j. 3. be« ©ionpftiö ^Hey. 93afiUbe« SWetropoUt 
ber ^tntapolxi (in ^tolematö) tt>ar (©ion^f., ep. ad BasiL, gufeb* 
VII, 26, 9louf^, 9leliq- 6- III* p.223f.), lebrt, ba§ e« fc^on 
um bie 9Kitte be« 3* Sa^r^unberö bort ein georbnete« Äir(^en* 
tt>efen m\b mel^rere ^i^tümer (j* ^. ^erenice, [• oben ©• 175) 
gab*. ®ie mobalifüfd^e ff^riftologie (ba^er auc^ bag^ägppter •(&>.) 

*) über bie ägi;>ptifcbe ^^eliglon »gl, Qtxman, ®ie äg^pt, 9^eliglon,1905. 
Über ibre ^nbgef^icbte unb übet bie poHfifcbe unb foaiole 2age ber an- 
geborenen im 3. biö 5. So^r^unbert orientiert am beften 2eit>olbt^ (Schnute 
oon ^tri^, in ben 3:e5ten u. Unterf. 93b. 25 Ä. 1 ©, 22 ff. 26 ff. 29ff. — (£« ift 
bö^ft bea(btendn>ert, n>ie n>enig t>on ber äg^ptif(^en 9^e(igion — obgleid^ 
Pe fo mäcbtig in bad griec^ifcb-römifcbe Q'^eid^ eingcbrungen ift — in ber 
altc^riftUcben griec^if^en Literatur bie 9^ebe ift. <21u(b ber cbriftlicbe 
griec^ifcbe Onopijidmud — obgefeben oon 3auberfprü(ben — , ber P(^ fo 
^r! oon fprifcber unb ajiatifcber 5Mtn>eidbeit beeinfluß ^eigt, n>eift nicbt 
t)iele ©puren ber ägi^ptifcben auf (bocb f. bie ^ftid 6o>)bia). ®iefe mu§ im 
2. unb 3. 3a|»rbunbert ftar! aerfe^t gen>efen fein unb teitö bem Aedenidmud, 
teitö benßaudfulten ^la$ gemacbt fysibtn. ^e anregenben unb fo oiel9^eued 
bringenben ^.Gtubien 5ur griecbif^-äg^ptifcben unb früb(brift(i(ben Siteratur'' 
(^^^oimanbred^) öon 9Rei$enftein (1904) geben m. e. in fübnen Kom- 
binationen au toeit, fo gen>ig fte einige bidber verborgene Sufammen^änge 
aufgebedtt baben. 

«) 3m 9^. ^. fommt ^^rene ^pg. 2, 10 oor, unb ba« bett>eift immerbin, 
bag man fcbon im at>oftolifd^en Seitalter oon belehrten 3uben aud biefem 
ßanbftricb toußte; baju »gl. bie Synagoge ber (^^rener {^pg. 6, 9) in 3e- 
rufalem fon>ie bie ^t>g. 11, 20 t>ermer!te ^atfac^e, ba§ betebrte 3uben aud 
St^rene unb (^);)t>ern ald erfte On ^ntiocbien) bad ^angelium aucb ®ried^n 
verfünbigt baben. ^ie ^poftelgefcbicbte flennt enblicb einen (briftUc^en Cebrer 
l^uciud oon ^brene in ^ntiocbien (13, 1) unb bad ^angelium einen 6imon 
öon 6!i?rene (SWarc. 15, 21 cum paralL), ber gezwungen n>urbe, 3efu 5^eua 
SU tragen. 0ie bibli^iftifc^en (^riftlicben ^früaner (aucb bie 9^eger in ^merifa) 
feiern beute biefen Gimon ald ibren Aelben: 3uben, (Briec^en unb 9lbmer 
baben ficb an ber S^euaigung S^rifti beteiligt, aber ber ^frifaner bat fein 
5^ua getragen I 

*) (Sine gen>i{fe QBabrfcbeinlicbfeit beftebt, bag bad, n>ad ^ertuaian. 
Ad Scapul. 4 oon bem ^rotonful ^ubend erjä^>It, ficb *>or bem 3öbre 166 
unb atoar in ber (Sibrenaica abgef)>ie(t ^at, n>oburcb (^briften für biefe 3eit 
bafelbft fonftatiert n^ären. allein bie Q3er(egung ift nicbt gana ficber; aud^ 
Creta fann gemeint fein; f. 9^eumann, 9?5mif^er 6taat u. aUgem. S^ircbe 
I 6. 33 f. 

*) QBie unb tt>ann ed ber alejanbrinifcbe ^ifcbof erreicbt bat, bie ^enta- 
pottd, bie potttifcb nicbt au Sflgbpten geborte, unter feine Oberberrfcbaft au 
bringen, n>ifren n>ir nicbt. ®er bortige SO^etropoUt n>ar atö folcber fein J^oOege, 
aber in gen>ifrer Äinftcbt bocb nur fein Unter! oOege. Gpneflud (ep. 67) erinnert 



^q\)pttn unb bie ^ebaid, Cibt>en unb bie ^tntapoM. 181 

^at bort um Wefelbe Seit befonbet^ ga^treid^e unb überjeugte 2In* 
Ränget gefunben (3)iont^f. bei ßufeb*, h. e. VII, 6: zd vvv xivrj^ev 
iv rfj nroXefiatdi Ttjg IlevraTiöXecDQ döy/ia)^ @abe((iud n>ar ein 

Cibl^et unb ftammte avS ber ^rot>in5 ^entapoli^* ^ud^ ^ärtl^ret 
jtnb für biefe ^romnj be^eugt^. 

3n bie meiten ©ebiete ffiblid^ t>on ^f)ilae, nac^ 9^ubien, ^beffp* 
nien (^tl^iopien) unb &übarabien ift bad (S^riftentum erft im 4. 3at^r« 
^unbert gebrungen* (• ©ocrat, h. e. I, 19, ^^Uoftorg. III, 4 ff.; 
^iebemann, L'£thiopie au tempe de Tibiie et le trteorier de 
la reine Candace, £out>ian 1884 (Eztr. du Musfon)'; ^ud^edne, 
Les missions chrdtiennes au sud de Tempiie Romain (1896)« ^Siai 

boran, bag ^t^anaflud ben 93if(!^of Giberiud ber *^edten ^aUlbtöca [fonft 
ni(^t begannt] unb £^bro$ [auc^ &on ^tolemdud genannt] in ber ^entapoU^ 
aum 93ifc^of (Metropoliten) t>on ^tolemaid gemalt ^obe, (Die beiben ^tefen 
^oben olfo n>a|^rfc^einUc^ ft^on oor bem 3a^re 325 einen Q3ifc^of befeffen, ober 
gana flc^er ift ba^ nid^t. Sntereffant ift, ba^ ed ®drfer finb unb ba% 5n>ei 
aufammen einen 93if(!^of b<ttten, 0ad fc^eint biefdbe ®aut)erfaffung nHe in 
^g^pten, ^äfytxe^ ift und über bie ^bgrenaung ber 5$ompeten^n ber Metro- 
)>oUten gegenüber ber 5$omt>eten3 bed ole^anbrinifc^en Obermetropoliten auc^ 
in beaug auf bad t)ierte Sai^rbunbert ni(^t be!annt, gefc^n>eige für bad britte. 
^ir n>iffen auc^ nidf^t, n>ie t^iele Metropoliten ed in bent großen ®ebiete ge* 
geben ^at, an beffen 6pi$e ber ale^anbrinifc^e Q3if(!^of ftanb. Q3ieUei(^t gab 
ed bort im 3. Sa^r^unbert — abgefe^en oon bem Metropottten ber ^entapolid 
— über^upt feine Metropoliten im t)o0en 0inne bed QBortd. ®ab ed aber 
einen ober mehrere, fo ^en fit boc^ ftetd oergebU^ oerfuc^t, n>irf(i(^ felb- 
ftönbige Metropoliten nHe i^re 5^oQegen im 9>^ei(^e su fein, über bie ^roolnaen 
unb bie Metropoliten in ^g^pten f. 6(^n>ar$, a. a. O. 6. 180ff., CübecC, 

a. a. O- 6. 109f. 116ff. unb ba« ^QÖerf oon Oibuljanott) (f. o. 6. 87). 

^) 3n (^^rene foQen 5$atafomben aud oorconftantinifc^er 3eit entbedt 
fein; f. Gmit^ unb ^orc^er, Hist. of the recent disooveries at Cyrene, 
ßonbon 1864. — ®er 5^üpenpric^ ber Gerten tt>ar bamal« fo unfruchtbar 
unb Ol^ne 5^ultur n>ie beute: „Vacua humano cultu omnia .... ubi aversa 
quaedam a mari promuntoria ventis resistunt, terra aliquantulum solidior 
lierbam raram atque hispidam gignit: ea ovibus pabnlnm est satis utile; 
incolae lacte vivunt": ©ulpic. ©eo., ®ial. I, 3f. ®ort gab e« feine ittrcben, 
tt>o^l aber am QEnbe be« 4. Sa^rbunbertd ein paar t^riftlit^e (Sinfiebler. — 
ßoffentlicb bringen bie italienifd^en ^udgrabungen in ber (^^renaica aucb 2id^t 
für bie dltefte 5^r(^engef(^i(bte bort. 

*) 0aber ge^brt aud^ bie n^ic^tige ^ntbecfung (brifttic^er ecbriftftücfe 
in nubifcber Gprac^e burcb 5$arl Gc^mibt (6i$ungdber. ber 5$. ^r. ^fab. 

b. ^iff. 1906, 8. Snoo.) nic^t bierber. 

") ®iefe« ^tbiopien ift, tt)ie ©illmann (JS>it Anfänge bed ajumitifcben 
cReic^d^, <abbanbl, b. Q3erliner ^fab. 1878 ©. 177ff.) geaeigt fyxi, nicbt ba« 
heutige Qlbeff^nien, fonbern ba^ obere 9^iltal oon 6^ene bid Meroe. ^e 
55auptftabt UHxr SRabata bei Meroe. 3ur 3eit beö ^iberiud nmr ber 5^5mg 
t>on biefem Sitt^iopien ein QSafaU bed 5^aifenS. um bad 3abr 180 lag bie 6üb- 
grenae bed römifcben O^eic^d dtoifcben ^ep^antine unb ^^ilae. ^edcenniud 
Seiger mußte einen 5^önig ber ^bebai«, einen ^tblopier, anerfennen. ®ie 
®renae b«t gett>e(bfelt, ®er 9^ame S^anbace ip ber 9^ame für aUe Mütter 
ber 5^dnige. 



in bejug auf bie ältere Seit ersä^tt tt>irb, ift ßegenbe^. ®ie, man 
tarnt fagen, päpftii(^e 9Rac^t Qlteyanbrien« jeigt p(^ auc^ bariit, ba^ 
bie abeffpnifd^e ^t(^e in tJöQiger ^Ibbängigleit tjon biefer 6tabt et- 
n>ad^fen unb in ii)x geblieben ift. 

8* Silicien*. 

©eit 2Intio(^ien au großer ^ebeutung gelangt tt>ar, b<^t e« 
ftet« fel^r ftarl auf ffiticien eingett>irft, unb bie ganje ^tomnj gra* 
t)itierte mebr unb mebr na<^ bem iftümi^ä^tn ©prien*. ®ieg jeigt 
ft(^ auä^ in ber ^rd^engefd^i(^te* ^r ßuca« geböten ©^tten unb 
©ticien atö SWifpon^gebiete aufammen; (^tiftUc^e ©emeinben fmb 
bott glei^a^itig mit ben älteften f^tifc^en entftanben; ^autug, bet 
©obn bet ©tabt ^atfuö*, f)at felbft in feinem Äeimatlanbe gett>itft, 
unb an bet gto^en b^ibenc^tiftU(^en ^onttoioetfe beteiligten fic^ bie 
citicif(^en (Semeinben mit Slntiod^ien unb ben fptifc^en aufammen 
(^PQ. 15, 23: ^rief t)on Setufalem an bie ßeibenc^tiften au 2In» 
tiod^ien unb ©ptien unb Sülicien; 15, 41: ©emeinben in ©ptien 
unb SiUcien; ^aulu« felbft fa^t ®at 1, 21 bie xUfxaxa r. ZvqUiq 
X. Kihxlaq in einen geogtapbifc^en begriff. 6in ®iafon ^^Ao 
avA SiUcien begleitete ben Sgnatiuö auf bem $tan«pott, 3gnat, 
Ad PMladelph. 11). 2Iu^ in fpätetet Seit wutben bie cilicifc^en 
^i^tümet bfiufig t)on Qlntioc^ien au^ befe^t^. 

Slnfete Äunbe »on bet cilicifc^en Äit(^engefc^id^te bi« aum 
^licänum ift gana gering* 3n bet ffbtonif be^ ©ionpfiu« »on ^el» 
mabat (ed. ©iegftieb unb ©elaet ©. 67) xoxxh ein 95if(^of »on 
Sllejanbria patioa [^lleyanbtette] filt bie Seit um ba« Sabt 200 
ettt)äbnt. Äelenu^, ^if(^of ioon ^atfu^, witb ein paatmal t>on 
©ion^jiu« 2lley. genannt, unb xovt tonnen au« bet 2ltt bet Sitietung 
feben, ba^ et ^ettopolit t)on ©Ucien tt>at, tt>el(^eg alfo eine gtö^ete 

^) 3rcnäUd fagt (III, 12, 8): V evvoOxog inif4<p^ eis rä xXifiara Al^io- 
ntag xriQvi<ov tovto, Sneg isiiatsvas, t)gl. IV, 23, 2: „Eunuchus reginae Aethio- 
pum praeco futurus in Aethiopia Chriati adventus''; abet ba^ ift tonftruiett. 
S)ag au einigen ,/&tf)xopett^ an bet ®renae bie (^riftlic^c ^rebigt fd^on 
früher gebrungen ift, ift nic^t audgefc^Ioffen. Origened fc^eint um fot^e ^äQe 
au »iffen. Qx f(^>rcibt (in Matth. comment. ser. 39. T. IV p. 269ff. ed. 
2omm.): „non fertur praedicatum esse evangelium apud omnes Aethio- 
pas, mazime apud eos, qui sunt ultra flumen." 

^ e. bie 5^arte VI. i^icpett V. VIII. 

^ Untet ^omitian obet ^rafan tagte fogat ba« Koivw Kdtxiag in 
^nliocftien. 

^) Suben n>aren in dilicien unb f^eaieO in ^arfuö a<^^(teic^ (f. SHpoftel- 
gefc^. 6, 9 unb ^pxp^n. haer. 30). 0ad ßaud be« ^poftetö ^aulud n>utbe 
natütli^ in ber etabt geaeigt (f. eoaom. VII, 19). 

*) übet g^boffu« r oben e. 129. 136; aber ®ioni?ftu« ^(ej. (bei 
^ufeb., h. e. VII, 5) unterft^eibet bie dUcifc^en ^rc^en beftimmt t>on ben 
ft)rifcben unb ca)>pabocifc^en. 



(knieten. 183 

^njal^l Joon 95tötümem bamate befeffen ^aben mu§ (bei 6ufeb., 
h. e. VI, 46 uttb VII, 5: ,,Äclenu«, 95if(^of Joon $arfu« in ©licien 
unb bie übrigen 95ifc^6fe jener ©egenb", ,,i6elenu« t>on ^arfu« unb 
alte Äir(^en ffilicien^'O^ ^^tfu^/ bie burc^ blüf^enbe »iffenfc^aftlic^e 
©tubien au^gejeic^nete ©tabt^, toat \a and) polxtx^ö) bie ioaupt- 
ftabt ber ^romnj*, Qln ber ©pnobe ju 2Inct>ra (c. 314) nahmen 
ßufuÄ Joon $arfu«, ber Äonfeffor^^ifd^of QImpf)ion Joon ßpip^ania 
unb ber 95ifd^of 9^arcifru« t>on 9^eronia« (= SrenopoU«) teil 
(f. aud) bie ^txüxä) if>r fofort na(^folgenbe ©pnobe t)on 9^eo-£äfa* 
rea). 9lac^ diticien in bie 93ergtt)erfe »urben »iele Sl^riften ioon 
tt>eitf>er beportiert (Sftaxt ^al. 10, 1; 11, 6). ®a^ e« in ^ompe- 
iopoli^ S^riften gab, folgt a\xi bem ^artprium bed ^arad^uä unb 
®enoffen (9luinart ©• 451 ff*). €in 93i«tum in 2lnajarbug (2lna« 
jarba) ergibt jt(^ aug bem ^rief bti Slleyanber i>on Slley. (bei 
^tf)anaftu«. De synod. 17) unb au« ^^iloftorgiu« (h. e. IH, 15)*. 
©ne ni^t genannte 95ifd^ofiSftabt in ©licien (Einfang be« 4» 3a^r- 
^unbert«) [♦ bei fipip^an., haer. 30, 11. 

^uf bem nicänifc^en ^onjil ftnb nic^t tpeniger aU neun cilicif(^e 
93ifc^öfe, baju ein (£f)orepifIope, antt>efenb gett>efen, nämlid^ bie 
93ifc^ßfe t)on $arfuÄ, ßpip^ania*, 9leronia«, Äieropoli* = ffafta* 
balaS ^at)ia««, 2lbana, SKop^ioeftia', Slegae (ber ^Äärt^rer ^^ale- 

1) g^amfa^, The cities of St. Paul (1907): ^arfu« (6. 85— 244). 
(fine neuere beutfc^e ^onograpl^ie über ^arfuö in befonberer 93eaie^ung aitf 
^aulud ermangelt ber nötigen Gat^fenntnid unb Sorgfalt. Übrigen« n>irb 
ba« $^ema ^^^arfu« unb ^aulu«'^ bon Qi^enan an ^um llberbrug unb o^ne 
nennen«n>erte ^gebniffe be^anbelt. Q3on n>irt(ic^em ^ert ift bie ^emerfung 
be« Aietonpmu« (ep. 121, 10), bieOBorte im (Eolofferbrief xaTevoßjeiyoa, xaxa- 
ßgaßevhw unb ef4ßaTev<o feicn ciUcifc^c ^roöin^iattdmen unb »ürben Je^t not^ 

in (SiUcien gebraucht, „iuzta morem urbis et provinciae suae familiarius 
apostolus utitur*' .... „quibus et aliis multis verbis usque hodie utuntur 
CiliceB, nee hoc miremur in apostolo, si utatur eins linguae consuetudine, 
in qua natus est et nutritus, cum Vergilius patriae suae sequens consue- 
tudinem ,sceleratum frigus' appellet (Georg. 2)". 

*) Q'^iöatttät 8tt)ifc^en ^arfu« unb SHnaaarbu« im 3. Sa^r^., njett^e am 
€nbe bc« 4. 3^r^. su einer Teilung ber ^roöinj führte. 

^) 93ifc^of 5U ^na^arbud nnxr balb nac^ bem 9^ic&num ber (Schüler bed 
Cucian, ^tbanaftud (^^iloftorg., L c). 5)rci ^n^en in ^najarbud, baju 
eine in ^aftabala unb eine in 93aaaar bat (Bertrube 2on>t^ian Q3eU 
ausgegraben, f. Rev. arch6ol. 1906 I p. 1 ff. über 93orboriancr in ©licien 
f. ^^itoftorg., 1. c 

*) SRad) ^mmian. gWarceü. (XXII, 11, 3) nrnr ^ier ®eorgiu«, ber 
®egenbifc^of bed ^t^anaftuS, geboren. <S)a% ber 93ifc^of ^mp^ion a* 3. beS 
9^icänumd Äonfeffor tt>ar, fte^t bei ©oaom., h. e. 1, 10. 

*) 6. bie unechten Briefe beS SgnatiuS. 

•) *2Wejanber, ber nachmalige 93if(^of öon Serufalem (1. Äälfte beS 
3. Sa^r^unbert«), foU na(^ einigen, fc^n>erli(^ mit 9^e*t, früher 93ifc^of bon 
^atrtad gen^efen fein. 

S)er g3orgänger beS 9Jlaceboniu« auf biefem 0i$ n>ar Qlujentiu«, 



184 ®i« QSerbrettung ber c^rlff ticken 9^ettöion. 

täu«)^ unb ^Heyanbria partoa** ®iefe 5lnja^t unb bie ^atfa<^e, 
ba| ft<^ ber 6!^orepiflopat au<^ berei« in ©Ucien enüoicfett ^atte, 
lä|t auf einen befrä<^tß<^en ®rab ber S^riftianifterung biefer ^ro- 
»inj fd^tteten» 

9* Äleinafien (o^ne ffiticien)* 

ffappabocien, 5lrmenien, ®io«pontu«, ^ap^tagonien 

unb ^ontu« ^olemoniacu«, 93it^t>nien, 21fien, £t>bien^ 

SWtjfien, ffarien, ^^rtjgien, (Salatien, ^ifibien, 

Epcaonien, Epcien, ^amp^ptien, 3faurien'* 

Äteinaften, unb jwar bie meiften ber obenfte^enben ^roöinjen 
jufammengef a|t^ ift neben ilnterägppten bai (j^riftU(^e £anb xar' 
i£oxvv in öorconftantinifd^er Seit gett>efen. ®at e^ fo tt>ar, ift 
mit Si<^er^eit ju behaupten; tt>arum e^ fo tt>ar, ift and) nx6)t un* 
bur(^bring(id^, n)enng(eid^ für bie loerfd^iebenen ^eUe ^(einaftend 
»erf^iebened in ^etrad^t tommt Äier \fattt ber ÄeUeni^mug eine 
^orm ber QluÄbitbung gett>onnen, bie i^n bem ff^riftentum befonber* 
jugänglid^ mad)tt, unb ^ier gab ed anbere ^romnjen^ bie t)on i^m 
nod^ tt>enig berührt tt>aren unb nur eine fd^tt>ad^e Äuttur befa^en, 
alfo ein frifd^er ^oben tt>aren** Äier gab e« in fe^r bieten ^ro* 

Übev ben ^^Uoftorglu« (bei Gulbad s. h. v.) Sntereffanted berichtet f)at. ®r 
ttHir urfprüngUc^ ein ^o^er Offtaier bei £iciniud unb n>urbe deBn>unden^ feinen 
^bfc^ieb au nehmen, ^ann »urbe er 93ifc^of in 9W. 

^) (S. bie 3erPrund bed "iSdcuIaptempetö bafelbft burc^ Glonftantin 
(Vita III, 57) unb tygl. au(^ bie Acta Claudii et Asterii (9^uittart, Acta 
Mart,, 9latidb. 1859, ©. 309ff.). ^ber ift bie 6tabt ^egea, in ber ficb bad 
SRart^rium obfpielt, n^irflic^ bad "illedae in (EiUcien, n>ie bad 972^. o. (f cbternac^ 
au^brücflic^ fagt? ^en ^rogeg fübrt C^fta^, praeses provinciae Lyciae. 
Sin I))cifc^ed ^egae ober ^egea b<tbe icb iebocb nic^t finben fönnen, unb fo 
tt>irb man bei bem ciUcifc^en bleiben muffen. 

*) <S)a^ 93eraeicbni« bringt ben 9^arciffu« oon 9^eronia« ald 9^arciffud 
toon Srenopoti^ boppctt; bie ©täbte flnb aber ibentifcb. — ®ie Flamen ber 
93if(^öfe finb fotgenbe: ^beoborud, ^mpbion, 9^arciffud, 9Jlofe« oon Caffabala 
[olfo ein geborener 3ube?], 9licetad, ]^autinu«, 9Waceboniud, ^arcobimantu« 
loon ^egae [bad ift ein geborener QüUcier ! an>ei ciUcif(be 5$5nige biefed 9lamend 
(TaexavdifjMtog), fotoic ein ffürft Tagxöydijfiog öon Obercittcicn finb begannt], 
ßef^cbiud. ^er (Sborbifc^of beigt Subämon. 

") 6. bie ^arte VI. Kiepert VII. VIII. IX. — SD^ommfen, 9^öm. 
©cfcb. V e. 295ff. Glumont, a. a. O. ^ap. 3. ©erfelbe, Les Mystöres 
de Sabazius et le Judaisme [9Jlifc^rettgion, bef. in ^br^gien] i. b. Compt, 
rend. de TAcad. des inscr. 1906, San. ©. 63ff. ^bumb, ®ic griec^ifcbe 
©pracbe im Seitalter be« ÄeUenidmuö, 1913. Äoll, ^a^ fortleben ber 
Q3oW«fpracben in 5lteinafien (,^ermed^ 93b. 43 6. 240 ff.) unb ben au«- 
fü^rlicben unb lebrreicben ^rtifel ^^leinafien" oon Sob. TOeig, ^rot. 
W(fna^n.' 93b. 10. ®ie 3ufammenfaffung biefer fo ganj beterogenen ®ebiete 
fann nur burcb bic ©Icic^artigteit beö ©rfolgd ber cbriftlicben ^rebigt in ben 
meiften oon ibnen gerechtfertigt »erben. 

*) 90^an beacbte auc^, n>ie fpät bie ganae Oftbälfte ber ^rooina u>ii:nicb 
römifcb getoorben ift. Stoar Cilidcn n?ar e« angebticb fcbon 100 3abre oor 



Äleinapcn (o^nc CUicien). 185 

öinjen eine ja^lreid^e 3ubenf<^aft^, bie, obgleich felbft bem Sb^ften» 
tum feinbtic^, bo<^ ben 93oben für ba^fetbe in »ielen ©emütem unb 
Äöpfen bereitet ^at. Äier ^att^n pd^ bereit« merfmürbige 9Wifd^ungen 
jtt>ifd^en Sübifd^em unb Äeibnif<^em gebitbet, tt>ie in ber SW^t^o- 
logie, fo im ®eban!en (93ere^rer be« ^edg {iy>iaTog), unb für einen 
neuen S^nfreti^mu« tt>ar bie 93et)ötferung aufgefd^Ioffen. Äier gab 
e« in ber ^e^rja^I ber (Sebiete feine mäd(>tigen unb einigenben 
nationalen 9leligionen, bie bem 6!^riftentum einen fo fanatif<^en 
^iberftanb entgegenfe^ten, tt>ie bie fprop^önijifc^en, obgleich gro^e 
lofale Äultftätten unb einige anjie^enbe Äulte ni<^t fehlten. Äier 
^errfc^te auf bem religiöfen ®ebiet eine ebenfo gro|e Sertlüf^ng 
toxt auf bem protoinjieQen unb nationalen^ bie in ber neuen 3eit 
— junä<^ft ber neuen Seit, welche ber Qluguftu« brachte — tt>ie ein 
5Inad^roni«mu« empfunben tt>erben mu§te. ®ie nationalen Sr- 
innerungen tt>aren übrigen« faft überall au«geftorben, unb ein felb- 
fitänbige« politif<^e« 2thtn fehlte ganj» ®arum ^at ber Äaiferfult 
^er — t)ome^mli<^ in bem eigentlichen Elften, ba« allen ®runb 
^atte, mit tt>irllid^er ©anfbarfeit jum 5luguftu« aufjufeben* — 
feinen 6i$ gehabt; aber ber Äaiferlult, tt>enn aud^ eine Ö3orbereitung 
ber uniöerfalen 9leligion, ift boc^ eine untt>ürbige ©arfteHung ber- 
felben unb fonnte ben religiöfen ^enfd^en auf bie ®auer ni<i^t ge- 
nügen'* ®aju: ©treberei, Sitelfeit unb ©Haöenpnn hefteten fxd) 

G]^riftud, ober ed bauerte noc^ 200 Sa^re, bi« ed bie 9^dmer toirtlic^ gan) in 
93e{t$ nahmen. Unter ^ibedu« erff tourbe (Tappobocien den>onnen^ unter 
gi^cro ber toeftUc^e ^ontu«, unter OSefpaflan (Eommagene unb ^rmenia 
minor ufn>. 

^) ^fonberd 9^am fa))d Ausgrabungen ^ben bad gegeigt. 

■) ®ie ^aaiPaierung unb 93ltite ^leinaikn« — in einigen leiten toav fte 
9^enaiffance, in anbeten 9leufcböpfung — ift üieQeic^t ber fcbönfte ^riumpb 
be« 'iprlnjipat« im 1. Sabrbunbert. 

*) Smmer beffer erfennen tt)ir je^t, banf ben nettgefunbenen Snfc^riften, 
bie 9>^atur, Audbilbung^ prot)inaiaIe Organifation d^oiagxri^, unb bei iebem 
i5aupttem|pel in ben &täbten ein ägiugeve unter i^m), @prac^e unb ^oc^t 
be« 5$aiferfultu« in "illfien. <^ad lehren un« für bie 5^rd^engefc^icbte nicbt 
Snfc^riften »ie jene Don griene (9Jlitteit. b. 5laif . ^eutfc^en Arc^äoi. Snftitut«, 
Qltben. <abteit., 93b. 23 Ä. 3, 6. 275ff., meine cReben u. <auff. 93b. 1 6. 301 ff.) 
ober bie *?>rÄitate für Äobrian „'OXv/jutiog ctoxriQ xai xtIottis^I ßübecf, 
a. a. O. 6. 17ff. (Äaiferfultu« unb firc^ttcbe Äierarc^ie) folgt richtigen (£r- 
fenntniffen: „Qt^ tonnte nicbt ausbleiben^ bag bie d^riftlic^e Organifation 
(in 91fien) in manchen, n^enn nic^t gar in oielen fünften berfenigen beS 
^aiferfuItuS glic^ unb {!c^ fc^einbar, n>enn auc^ gängUcb unbeabficbtigt [?], 
an jene anlehnte." Aber betoeifen läßt eS ftcb hod) ni^t, baß bie fieben ^tdtu, 
an bie in ber Offenbarung 3obanniS gefcbrieben ift^ oon SobanneS audgen^&b^t 
finb toegen ibrer GteUung unb ibrer 93esiebungen gum ^ulte ber 9ReicbS- 
getoolt unb ber römifcben ^aifer (fo ßübecf 6. 26 ff.), öigentürnttcbe An- 
flehten über bie AuStoobt biefer fieben @täbte bat 9^amfat) oorgetragen 
(„The seven churches of Asia" im „Expositor" Vol. IX p. 20ff., cf. bedfelben 
großes QBerf: „The Letters to the seven churches of Asia", 1904, p. 171 ff.). 



186 ^ie Q3erbreitung ber c^riftlic^en ^^eligion. 

an i^n. ^ilbung^srab unb £eben«tt>eife tt>aren in biefen ^romnjen, 
in bcren tt)eftU<^en (Sebicten bai Äanbtt>erf, bie ^abrifation unb ber 
Äanbcl hxi sunt 3. 5äf)xi)\xnt>ttt blufften, t)ctf<^icben; aber fott>eit 
e^ Äultur gab — fie tt>ar im heften fe^r ^06) — ^ tt>ar e« eine, bie 
^ellenifd^e* 3^r SWittelpunft tt>ar ^ergamum, ba« afe (ot&ttt ber 
^iffenfci^aft fogar mit ÖUejanbrien wetteiferte* 9Wit biefem ÄeKe- 
ni^mu« ift ba« 6!^riftentum tt>ie in feinem anberen £anbe jufammen- 
gefd^mot^en. Sin n>irtUd^er Übergang unb ein Sneinanberflie^en ift 
erfolgt — anberd afe in QHeyanbrien, nämli«^ nid^t nur in ber rett- 
giöfen ^b^^^fopf^i^/ fonbem auf aßen (Sebieten: bie «^riftfid^e $f)eo* 
(ogie, ber ^ultu^, bie SlRptf^otogie unb Seißgentegenbe jeigen bai, 
unb bie ^robe liefert ba« 4., ja f<^on ba« audge^enbe 3* Sa^r» 
l^unbert, nämti«^ in ber 21rt, tt>ie ^ier ba^ Äeibentum untergegangen 
ift. Qä ift abforbiert »erben — o^ne heftige Äämpfe — ; e« öer« 
f<^tt>inbet, um, biefem 93erfd^n)inben proportional, in ber Äir<^e 
tt>ieber aufjutauc^en. 9iirgenbn)o ^at bie ^efiegung unb „SUxxi' 
rottung'' be^ Äeibentum« fo tt>enig 6d^tt>ierigfeiten gemacht; e« war 
eben feine 5lugrottung, fonbem eine Umformung^. Äleinapen ift 
(im 4. Sa^rbunbert) bai c^riftUc^fte £anb im Orient. ®ie heutige 
grie<^if<^e Äir<^e ift bie ^ir<^e Äonftantinopel« unb ^leinafiend, 
ober öielme^r bie Äleinapend. Äonftantinopel felbft ^at feine ^äfte 
in erfter £inie t)on f)ier, erft in jtt>eiter t)on 2lntio<^ien erhalten. 
9iac^ Äleinaften 50g e^ fd^on ben 5lpoftel ^aulu«. fip^efu« tt>urbe 
ber jtt>eite ©tü^punft be« ff^riftentum« nad^ 2lntiod^ien. Äier 
»eilte ber gro|e llnbefannte au« ^aläftina, 3o^anne«, unb ^ier ift 
bai ^ieffte gefd^rieben »orben, »a« über Sefu« gefagt »erben f onnte. 
9la<^ ^rpgien famen au§er 3o^anne« »o^l nod^ anbere „Qlpoftel'' 
unb perfBnli<^e 3ünger 3efu*, unter i^nen ^^ilippud, ber &oan' 

Qx {le^t iebe ber fleben S^rc^en old 9^epröfentantin einer ®ruppe benach- 
barter ^rc^en an^ iebe gleic^fam atö SlTletropoHtantirc^e. ^ber nic^t erft 
So^anne« ^abe {le n>iU(ürUc^ boau gemacht, fonbern eben biefe fieben 5^rcben 
mugten fc^on t)orber a(d ^bie fteben -S^rc^en ^ftend'^ betannt gen>efen fein. 
,,The gradual selection of Seven representative Churches in the Province 
was in some way connected with the principal road-oircuitof the Province 
.... They were the best points on that circuit to serve as centres of 
communication with seven districts: Pergamum for the north (Troas» 
Adramyttium, probably Cycicus etc.); Thyatira for an inland district on 
the north-east and east; Philadelphia for Upper Lydia, to which it was the 
door (3/ 8); Laodicea for the Lycus Valley and for Central Phrygia; Ephesus 
for the Cayster and Lower Maeander Valleys and coasts; Smyma for the 
Lower Hermus Valley and the North lonians coasts, perhaps with Mitylene 
and Chius." 

^) ^ud @trg^don>d(i, 5l(einaflen, ein 9>^eu(anb ber ^unffgefc^ici^te 
(1903)^ ift auc^ für bie t)orconftantinifc^e ^rc^engefc^ic^te be^ £anbed mancbe^ 
)u lernen. 

*) ©. 3a^n, ^poftel unb ^poftelfc^üler in ber g>roöina ^pen (ffor- 
fc^ungen 93b. 6, 1900) 6. 1 — ^224; an Übertreibungen unb fragn^ürbigen 



^teinapcn (o^ne Glilicien). 187 

gelift, fidler feine $8<^fer; fie toaxm ^rop^tinnen. ^aft aKe großen 
Sntn>i(i(ungen ber (^rift(i(^en 9te(tgion im 2. 3a^r^unbert ^aben in 
^ften begonnen^ unb alle ^ei|en kämpfe ftnb ^ier ^oxnt^mlxd) aud« 
gef eckten tt>orben: ber Äampf ber OBanber» mit ber tofalen Orga* 
nifation (f. ben 3. So^anne^brief uftt>.), ber gnoftifc^e Äampf, bie 
c^riftologifc^e Äonfroöerfe (^rayea«, ^^eobotuö, Cpigonud ftammen 
au« Elften), bie montaniftifd^e, bie nur ^ier eine öolfötümli<^e ge* 
»efen ift, uftt>* Äier ift ber mefropotitane unb fprtobate ^udbau 
ber Äird^e begrünbet tt>orben^, unb ber 9leliquienfutt ^at in biefen • 
^romnjen feinen &au)>tau«gang«;>unlt gehabt. 

S^on in ber Seit öor ^rajan finben tt>ir ^ier d^rifttic^e (Se- 
meinben in ^erge (^amp^plien), im pifibifd^en Qlntiod^ien, in 
Sconium, ©erbe unb Etjftra (^;)g. 13. 14), in ungenannten gala* 
tifd^en, cappabocifd^en unb bit^pnifc^en Orten, in CpM«*/ Sotoffae, 
fiaobicea, bem p^r^gifc^en ÄierapoU« (^autu«briefe), in Qmpxna, 
^ergamum, ©arbe«, in ^^ilabelp^ia, ^^tjatira (Off* 3o^.) unb 
in 5roa« (^poftelgef«^., ^aulu« unb 3gnat., Ad Philad. 11)«. 
Qlu<^ bie ©emeinben in SWagnefla am 9Wäanber unb uralte« (f. bie 
3gnatiugbriefe) ftnb fi<^erlid^ »ortraianif«^* ®iefe 9iamen bejeid^nen 
ni(^t aUe 6täbte, in benen e« bamal« d^riftlid^e ®emeinben gegeben 
^at^. QBie ftarl unb tok mannigfaltig bai Sbnftentum in i^nen 
bereit« ausgeprägt »ar, teuren bie fieben Briefe ber 3o^anne«* 
Offenbarung, ba« ^ud^ fetbft unb bie ignatianifc^en ©(^reiben. 

^ufffeUungcn fe^tt e« ^ier nic^t. ^.^e g>redb^ter in ^flen, bie bie ^poftel 
gefe^en ^aben^^ (^apia«, nac^ i^m Srenaeu« unb tKi« 9]^uratorifc^e Fragment; 
üor^er fc^on bad 3o^.-©). am öc^lug) ftnb ein für un« ni^t me^r burc^>- 
ftc^tiger 5^eid; f. meine (£^ronotogie I 6. 320—381. 

^) ^ertuüian fc^reibt De ieiunio 13 — augenfc^einlic^ ttKir in 9lorb- 
afrita bie Sinric^tung no(^ nic^t eingebürgert, bdU>. nur in ber montaniftifc^n 
iliirc^e bafelbft — : ,^guntur praeterea per Graecias [^ier ift ^fien mit su 
t)erffe^en] iUa certis in locis concilia ex universis ecclesüs, per quae et altiora 
quaeque in commune tractantur, et ipsa repraesentatio tötius nominis 
Ohristiani magna veneratione celebratur." ^ie €^noben finb in 91fien nac^ 

bem Q3orbiU)e ber ßanbtage entpanben (t>Ql ßübcdf, a. a. O. 6. 32ff.: 
^^^Proöinaiallanbtag unb ^roüinaiotfpnobe^, bie }a in ^fien befonberd ^- 
t)ortraten. gßelc^e 93ebeutung fie für bie ^äftigung ber c^riftttc^en Gad^e 
bcfagcn, seigt bie ©efe^gebung bed CiciniuS, ber fie öcrbot (Vita Constant. 1,51 : 

fiijöaftfj ftrjöafi&i dXXi^Xoig inixoivcavetv xovi intaxdnovs f*ijS^ imSriftBir avt&v 
i^eTvai uvt tfj xov niXas ixxXrjaCtg,, fitjöi ys avvoSovi ftrjde ßovXas xal dtaaxiy/eic 
siegi TC^ Xvauekcöv noteiiS^i). 

*) (Iber bie ©ränbungSgefc^>ic^te biefer ©emeinben f. namentUc^> bie 
ilnterfuc^>ungen i^on 9^amfa^. 

*) ®ad foigt fc^>on barauS, baß bie "SapoW^pfe Gloloffae, *2Ragnefla unb 
^raUeS nlc^t nennt; fte M ba^er auc^ gen>ig anbere @täbte nlc^t genannt, 
obgleich auc^ {le S^vö^tn befagen. Sdn^ bei SgnatluS ftnbet ft^ nur eine 
^udwo^^L ®ag ed In ^flen no«^ anbere ^rc^en gab, beutet er felbff an (^raU. 12» 
<?>oIt?c*8), Dgl. au* bie ^breffe be« 1. ^etruSbrlcfd. 



188 ^i^ Q3erbrettuttd ber c^tifitHcben ^teUgion. 

®er 93rief an bie (Semeinbe t)on Eaobicea fü^rt un« bereit« eine 
Äirc^e t)or, bie mit ber Qöett einen Äompromi§ gefd^loffen ^at unb 
fi<^ reic^ unb fatt fü^lt (Off, 3, \7). (Ep^u« fte^t fott>o^I für ben 
^potal^püUx So^anne« ali au(^ für 3gnatiud unb ebenfo für ben 
ünbefannten, ber bem paußnifd^en 3irlularf<^reiben ben ^itel 
^Sp^eferbrief gegeben b^t, unter aUen aftatifd^en ©emeinben öoran. 
3gnatiu« fprid^t t)on ber noXvnXrjdla biefer ©emeinbe (1, 3), tt>äb' 
renb er bei ben anberen nur t)on einem nXrßog rebet, Smtjma 
ift urfprüngli«^ eine Heine, t)on einer mäd^tigen Subenfc^aft gebrüdte 
©emeinbe gewefen^ uftt). ®ro§ aber ift f^on jur Seit be« ©omitian 
bie 21njabl ber aftatifc^en Sänften getoefen. ®er ^potalt)püUx 
(Off* 7, 9) tt>ei§ e«, ba§ ein Sx^og noXiig, 8v äQi'9/ifjacu oidel^ 
idiivaro, öor bem 3t^ron be« £amme« fteben tt>irb. 3a, fd^on ein 
2Jienf<^enatter fcüber ^at ^aulu« jenen ^rief na<^ Elften gef<Jbrieben, 
ben fog. Cpb^f^^t^rief, beffen ®ef<^i<^tÄbetra(^tung bie b^trß<^e (£r- 
fabrung t)on ber 9Wenf(^beit-be5tt>ingenben ^ad^t ff^rifti unb bem 
93ölferfrieben, ben ber Äeitanb gebracht, jur 93orau«fe$ung ^t: 
(Er ift ber triebe, ber axxi 3tpei ©n« gemacht unb ben trennenben 
Saun niebergeriffen bat» ®i^ Sprache ber Äaifertoerebrung iff auf 
\>m Crlöfer angett)enbet (Sp^ef. 2, 14). 

©n befannte«, aber nie bo<^ genug ju fc^ä^enbe« ni<^t<^rift- 
n<^e« Seugni« öoUenbet biefe« 95ilb* 68 besie^^t ftcb auf 93itbt?nien 
unb ben ^ontud, ätt>ei Heinafiatifcbe ^rot)inäen, in bejug auf tt>et<^e 
wir 5tt>ar au« ber Qlbreffe be« 1. ^etrugbriefö tt>iffen, ba§ 6!^riften 
fc^on frü^e bort ju finben »aren*, über bie tt>ir aber 9^ä^ere« au« 
bem 9^euen ^eftament nid^t erfahren* • Qöa« un« ^liniu« — benn 
um fein Seugni« b^nbett e« ft^ — t)on i^nen erjä^tt*, gitt gett)i§ 

^) ^autu« bat fie nicbt felbft gegrünbet, unb fle ift fpäter ald manche 
anbre aPatlfc^e ©^riftengemcinbe entftanbcn (f. ^ot^c, ep. 11,3). 

■) ©er 93rief adgt unffreitig eine gewiffc Q3erbreitund be« ^riftentum« 
in jenen ^roüinaen. ©Ic 93eaie5ungen ber Gibriften jur nicbtcbriftllt^en 93e- 
t)'6itttnng bitten bereit« eine n>efentU(be Q3orau«fe^und für bie ^mobnungen 
be« Q3erfafrer«. 0o« ift in ben ^au(u«briefen anber«. ^ugenfcbeinli^ boben 
bie (Ibriften bereit« unftebfame« ^uffeben erregt unb fteben unter ber 9einb- 
fcbaft ber ^roDinjialen; aber bie Obrigteit f^ölt ficb nocb surüct. S)a« Gebreiben 
gebort n>o^I in bie frübere Seit ©omitian«. 

^ 93rüber au« bem ^ontu« fommen in einer nicbt n^ertlofen, xotil auf 
ba« t>erIorene ^erf be« ^apia« gtnrücfgebenben ^raefatio sum 3ob. (S». 
im Sufammenbang mit SWarcion Dor; f. ba« atte 9]Ranuffript öon ^otebo 
(Cod. Regln. 14). — S)ie ?lnficbt 9lamfa^«, ba% 93it^^)men f«b»erlic^ auf 
bem ßanbtt)egc öom (T^riftentum erreicbt »orben ift, fonbern auf bem (3eett)ege, 
ift nKibrfc^einlicb ricbtig. 60 baben \a aucb bie am 6cbn>ar5en ^ttc gelegenen 
pontif^en Gtöbte längft cbriftUcbe ©emeinben gebabt, n^äbrenb ber 93innen- 
^ontu« nocb gana beibnifcb n)ar. 

*) ©er Q3ricf be« ^tiniu« an ^rajan ift n>abrfcbeinli(b im Often ber 
*9örooin8 93itb^nia u. *!Pontu« gefc^rieben; benn bie Briefe in feiner Umgebung 
in ber Sammlung flnb au« biefem ^ei(e (^maftri«? «iUmafia?). 



5^(einafien (o^ne SUicien). 189 

&^tdx<f) t)on ben ^roöinjen Elften imb ^^rpgien. ^tiniu« fd^reibt 
bem Äaifer ^rajan (ep. 96 c ann. 111/13), ba§ in bie (E^^riften« 
projefTe £eute t)on aßen 2Utet«f(ufen unb au« aUen Stänben öer* 
toxdtU feien (au<^ römifd^e Bürger festen nid^t), unb ba^ t)on-ben 
QSerieugnem einige erWärf Ratten, jie feien t)or öieten Sauren ff^riften 
gett>efen, feien ti aber nun ni<^t me^r; einer behauptete, er fei e* 
t)or 20 Sauren gett>efen. 6r fä^rt bann fort: „Dilata cognitione 
ad consulendum te decucurri. Visa est enim mihi res digna con- 
sultatione, maxime piopter periclitantium numerum. Multi enim 
omnis aetatis, omnis oidinis, utriusque sexus etiam, vocantur in 
penculum et vocabuntur. Neque civitates tantum sed vicos 
etiam atque agros superstitionis istius contagio pervagata 
est; quae videtur sisti et corrigi posse. Gerte satis constat prope 
iam desolata templa coepisse celebrari et sacra sollemnia 
diu intermissa repeti pastumque venire victimarum, cuius ad- 
huc rarissimus emptor inveniebatur. Ex quo facile est opi- 
nari quae turba hominum emendari possit, si sit paenitentiae locus.*' 

^littiu« ^attt ®runb, bie 93erbreitung mögttd^ft fräftig bar* 
^ufteUen^ ; aber aud^ tt>enn man bai in ^nf(^(ag bringt, bleibt fein 
Seugni« nod^ erftaunli«^ genug« ®a§ bie d^riftli(^e ^en)egung bi« 
auf bai platte Canb ^orgebrungen toax, ba^ aÜe 6d^i(^ten ber ^e- 
öööerung t)on il^r ergriffen finb, fann er ni<^t erfunben ^aben. Qöer 
»aren bie SKifltonare, bie biefe Qöirfung erjiett ^aben? ^ir tt>iffen 
e« ni<^t* ^ie vorbereitet niu§ ber ^oben gett>efen fein, tt>enn bie . 
c^riftU<^e 6aat fo üppig aufging ! 9Wan barf aber biefen ^Hniu«- 
brief aU bie bejeic^nenbfte ürlunbe für ben Fortgang ber SKiffton 
au<^ an ber ganjen ^eftlüfte in 5lnfpru<^ nehmen. 

©täbte unb Ortfd^aften i)at ^tiniu« nid^t genannt; er ^&ttt 
augenfd^einlid^ ju viele nennen muffen; bie <^riftli<^en ©d^riftfteller 
finb aber fo f^tt>eigfam, ba§ fie bie £üdte ni^t ergänjen* 9iur 
für Slmifu« im ^ontu« laffen fid^ mit einiger Qöa^rfd^einlid^feit 
€^riften flir bie Seit um ba« 3a|)r 100 au« d^riftlid^en Quetten 
nad^tt>eifen^. 

^r bie Seit von ^rajan bi« 5um 5obe SWarc 5lurefe« fügen 
biefe Quellen ettt>a noc^ 14 afiatif<^e ©tftbtenamen mit ff^riften- 

*) (Sv toünfc^te, baß ber 5laifer fein retatlö mitbc« 93crfa^ren gegen bie 
Triften gut|^eige. 

*) 6. 9lamfa^, The Church in the Roman empire, 1893, G. 211. 225. 

^ 9CRan erinnere fici^ ^ier auc^> be« ^Refftriptd Äobrian« an 9Winiciud 
^unbanud unb bed interpolierten 9Ref!riptd bed ^iu^ an bad Commune Asiae 
<^e5te unb Unterf. XIII 55. 4). 93eibe 9RefWpte fe^en eine nic^>t unbeträchtliche 
93erbreitung be^ (E^riftentumd in "Slfien vorauf : ber £anbtag befc^öftigte lici^ 
bereite mit i^m. dagegen nHrb nic^t^ auf bie ^nefbote du geben fein, bie 
ßampribiud In ber Vit» Alexandri Sev. 43 in bejug auf Äabrian unb ba^ 
€f>ripentum berichtet. 



190 ^c Q3erbtcitun9 ber c^riffltc^en ^leligion. 

gemeinben 8« ben oben angeführten 17 ^inju — eine t)etfd^tt>inbenb 
geringe 3a^l gegenüber ben fielen ntn^n ©emeinben, bie ft<^ in 
Äleinaften in biefen 80 Sauren gebitbet ^aben muffen* ®tnannt 
tt>erben ©inope am S<^tt>arjen SWeere (Äeimat SWarcion«, beffen 
^ater bort 93ifc^of genjefen fein foU, Syxppolpt bei Cpip^an., 
haer. 42, 1), ^i)ilomettum in ^iftbien (^rief ber (Semeinbe t)on 
Qmtfxna über ben 3:ob ^olpcarp«), ^arium in SRpfien (ben Acta 
Onesiphori barf man in biefer Äinfid^t tt>obt (Stauben f<^enfen, 
Joielleic^t au<^ bem ^artprium be« ^^eagene«), 9iicobemien (Q3rief 
bei 93ifd^ofg ©ion^ftn« t)on fforint^ an bie bortige (Semeinbe, bei 
ßufebv h. e. IV, 23), 5lmaftri« ^unb bie übrigen ^r<^en im ^ontu«'' 
(95rief be« ©ionpfiu^ an fie, 1. c ; bie metropolitane Organifation 
ift atfo 8. 3* 3R» 21urete im ^ontu« f<^on bnrc^gefü^rt), Äieropoli« 
in ^^rpgien (tt)ie man au<^ über bie berühmte 21berciuÄ'3nfd^rift 
urteilen mag — ba§ ba^ ff^riftentum bamate nad^ Äieropoß« ge- 
fommen tt>ar, wirb man i^r entnehmen bürfen)^. ®ie übrigen ac^t 
©täbte finb un« aug ben Quellen für bie montaniftifc^e 93ett>egung 
befannt, nämlic^ Qlncpra in ©alatien (bei Sufeb. V, 16) unb Otru^, 
^epuja, 3;9mion [= ©umanli?], (21rbabau) [iv rfj xarä rijfv ^qv- 
yiav Mvaia = Äarbaba?]*, 5lpamea (Äiboto«), humane unb 6u- 
menea, fämtli«^ in ^^rpgien (bei Cufeb^V, 16* 18)* 3n ben mon« 
taniftifd^en kämpfen unb 95ett)egungen ftnb u, OB» juerft ©pnoben 
in Äleinaften gebalten tt)orben, bie ftcb übrigen« ni<^t ftreng auf 
eine ^rot)in5 befc^räntten* 

^eöor ic^ auf bie 9ia(^ri<^ten, bie toxx für bie einzelnen ^ro- 
t)in8en Äleinapeng befi^en, eingebe, will ic^ furj einige ®aten ju» 
fammenftellen, tt)el<^e bie ftarfe ^Verbreitung be« 6!briftentumd am 
Snbe unferer Cpoc^e, um ba« 3abr 325, bett)eifen: 

(1) ®ie ff^riftenebitte bti SDiayiminu« ©aja mit i^ren 93e' 
|>auptungen, ba§ ,,faft alle" jum 6!briftentum übertreten (fiufeb., 
h. e. IX, 9)', bejieben fi<^ öomebmli«^ auf bie 3uftänbe in Älein« 
afien (aud^ Serien)* 2Iu« ben fert>ilen 93itten ber ©täbte, au^ 
S^icomebien« (1. c unb IX, 2 ff.), ber Äaifer möge ben ^efe^l 
geben, ba^ Uxn ff^rift in i^rer SKitte, ja nid^t einmal in i^rer Um- 
gebung, tt)obnen bürfe, barf man ni<^t auf eine öer^ältni^mä^g 
geringe Slnja^l öon Sb^ften in ibnen fd^lie^en. ©erabe für ^it^9» 



*) ^abrfc^nttc^ ift auc^ burc^ bie Acta Pauli eine im 2. So^r^unbert 
in 90^prt^a in e^cien beftebenbe ^rc^e bezeugt. 

") ©. 9^amfap, Phrygia 6. 573. 

*) 'Hvixa owsTdov axeöoy Snavtag dy&Q<ojt<ws xaTCLXei(pM<njs r^g tc&v i^ecör 
^QtjoHeiag T(p ^^ei t&v XQiariav&v iavtovg cfvfi/isfiix^tag, cf. b<kd (fbiftIX, 7^ 9 t 
(bad ^^riffentum) axedöv elnetv ja navraxov rfjg olxovfiiyijg aiaxvvaig ijtlsCe* 

©ie 93e8eic^nung ber C^riften atd r6 Idvog t&v XgioTiav&v tommt in ben 
loiferlic^en 9^eflrlpten Jener Seit bäuPger toor. 



5^Ielnaftcn (o^nc GIlHcicn). 191 

nien ift bxixd) ba« Cbift bc^ Äaifer« (1- c.) eine befonber« gro^e 
Slttja^I t)on 6!^riften bejeugt ®ie Petition ber ©täbte l^atte lebig- 
ß<^ ben 3tt)ed, bie 5lb^Itung ber öffentlichen ©otte^bienfte inner* 
^Ib ber ©tabtmauem ju imterfagen, unb tt>ar melleic^t gar ni<^t 
emft gemeint; man wollte ft<^ bei bem Äaifer burd^ fotd^e Petition 
einf<^mei(^eln^* Offen fonnte man ftc^ in ber t)orbiocletianif<^en 
Seit jum S^riftentum befemten, f. bie aftatifc^e 3nfc^rift t)om 3. 278/9 
bei 9?amfatj, Cities and Bishoprics of Phiygia (1897) ©♦ 558: 
ywaixl xal TtoQXQl fivijfitjg ;i(d^fv XQKmavolg. ^a^n bie 3nf^riften^ 
bie Slnberfon (Paganism and Christianity in N. Phrygia) bei 
9tamfa9 (Studies in the histoiy and art of the eastem pio- 
vinces of the Roman Empire, 1906, ©• 214ff.) jufammengeftellt 
^at, fo bie t)on Äurb Äeui ö. 3. rXy = 248/9 [alfo noc^ 
öor ber 93erfolgnng beö ®eciu*]: Xgeicmavol Xgeianavib' Avq. 
'Ajuijiuta avv rai yafißgw avr(bv Zanixcb xi airv roig iyyövoig airibv 
^AXe^avögeiq, xk Tekeatpögo) xe 'AXe^dvögcp awßlq^ inoirjaav, bie 

t)on 5lbia (ni<^t tt>eit t)on ffotiäum): Avg. Ztonxdq Magxicovog 

roig iawov yovevai hi f c5v Maqxlojvi xi "AjiTtrj xe ddeX(p(p 'Ag- 
re/iq, ]uivi]fir]g ;^d^iv" Xgeicmavol Xgeicmavoig, and) eine ätt>eite 
3nfd^rift öon bort (©. 215) bietet Xg7}(neiavo[l Xgr]aTeia]volg, 
ebenfo eine britte öon bort (©.216: Xgeiaxiavol Xgeicmavoig). 
6ine 3nfd^rift öon@ebief (l-^-) bietet: Xgrjaxiavol XgYjariavfj, eine 
t)On 5llt9n-3;a^^ (©.218): Xgrjariavol Xgr]<mavq>, jwei t)On 5li- 
Äurul (©. 221 ff.): Xgrjariavol Xgrjariavoig. ®ie jtt)eite fd^eint bie 
eineg ^ifd^ofö ju fein {ägx(ov naxgiöog Xaov)*^ ber 9iame ift nic^t 
genannt^* Sine 3nf<^rift öon Äupubjaf enbli«^ (©. 227) ^at eben- 
falls Xgiariavol Xgicmavco. 

(2) £ucian t)on Slntiod^ien in feiner bereite oben (©. 10) jitierten, 
in 9^icomebien gehaltenen 9lebe fagt, ba^ „pars paene mmidi 
iam maior huic veritati adstipulatur, urbes integrae; aut si in 
bis aliqnid suspectum videtur, contestatur de bis etiam agrestis 
manns, ignara figmenti'^ 

(3) ®a« „urbes integrae" tt>irb für ^^rpgien beftätigt bur^ 
Cufeb., h. e. VIII, 11, 1, tt>o berichtet tt)irb, ba| in ber biocletiani- 



*) Stimmt man an, baß bie Petitionen tolrfllc^ etnft gemeint n>aren 
unb bie förmliche Q3ertreibung aQer ^xifttn begehrten, fo folgt auti^ barauS 
noc^ nici^td für bie ^nja^l ber d^rlften. 9Wan erinnere ficb am: Q3ergtelcbung, 
tole ftor! bie Augenotten In ^antrdcb n>aren, ald man ^e noci^ DöHig aus- 
rotten tt>ollte. (fd ift babei Immer barauf gerechnet, bag bie 97Ze^raa^l l^ten 
Glauben preisgeben n)irb. 

") ©ne Q3lfc^ofdlnfc^rlft Ip auc^ bie bon 3emme (6. 125 f.: Uxil^Xav 

Hodogqgf XtxovQyov ^ea€, dvyiXoig xe no^%6v, Xaov siQomd/ievov , v6fiw rä öixea 

tpßw&rra). 93elbe 93lfcböfe toaren oetbelratet; bie evSevirj nHrb beim att>eiten 
betborge^oben. 



192 ^e Q3erbreltung ber c^rlftlic^>en OteJlgion. 

fd^en 93erfotgung eine ganje ©tabt in biefer ^romnj — Qlamfap^ 
benft an fiumenea — c^riftRc^ tt>ar unb verbrannt »orben fei (ijötj 

yovv öXrjfv Xouniav&v 7i6iiv aikavögov AfAfpl ti)v 0Qvyiav h Hi6xl(p 
TuoißaXövreg önklxai, nvq re vtpdyxxvteg xarifp^B^av avxoi^Q ä/ia 
vtjTiloig xal ywai^l, rov Xqiaxov iTtißomjiihovg)^ . 21ber f^on 

ca. 80 3a^re früher — fo mu§ man tt>o^I ben ®ett>ä^t«mann bed 
fipip^aniud, haer. 51, 33 öerfte^en — ift $^t?atira eine tt>efetttlid^ 
<^riftn<^e (motttaniftifd^e) ©tabt gett)efen. 

(4) 5ln« Vita Constant. II, K 2 folgt, t)a§ e« in SImafta im 
^ontu« j. 3. be« Eiciniu« 3mp. mehrere Äird^en gab. ^aren 
in biefer ©tabt, bie ni<^t erften ^lang« tt>ar, mehrere Äird^en, fo 
biirfen tt>ir unbebenMid^ annehmen, ba§ in aablrei<^en ©täbten 
ÄleinafienÄ ni<^t eine, fonbern bereite mehrere Äird^en öorbanben 
tt>aren*, 

(5) ©^on ©ionpfm« ^llej. (bei fiufeb., h. e. VII, 7) ^at bie 
©emeinben ^i)xt)Qkni unb ber ^iac^barproöinjen bie „menfd^en« 
reic^ften Äirc^en" genannt* ®iefe (Sebiete Ratten im SKorgentanb 
bie 5a^trei<^ften ^i^tümer unb bie größten ©emeinben. 5lud^ bai 
nicänifc^e Äonail beftätigt jene«, tt>enn aud^ unpc^er, ba bie Be- 
teiligung am Äonail t)on aKerlei SufftUigfeiten abging. 21ber wenn 
au« einer öerbältni^mä^g abgelegenen unb »itben ^roöinj tt>ie 
3faurien 13 Bif<^öfe unb 4 S^orbifd^öfe in 9licäa anioefenb »aren, 
unb jtt)ar au« aßen teilen ber ^roöinj, fo bett>eift ba« et)ibent bie 
©tärfe be« ff^riftentum« bafelbft 

(6) 9ii<^t nur bie ^Inja^t ber in 9licäa antt>efenben ff^or* 
bifd^öfe, fonbern in nod^ i^ü^tx^ni 9Ra^e bie d^riftßc^en 3nfd^riften 
be« 3. 3abr^unbert« au« Keinen ©täbtc^en ^^rt^gien«, öffentßd^ 
au«gefteUt unb ben Flamen Xßtortayrfc tragenb (f. o. ©. 191), unb 
bie ©efd^id^te be« ©regoriu« ^^aumaturgu« (f. u.), ba« Seugni« 
be« £ucian fott)ie anbere Quellen bereifen, t>a^ ba« ff^riftentum 
in Äleinafien im 3. 3a^r^unbert bereit« tief in bie ©tabt» unb £anb» 

*) The Letters to the seven ohurohes of Asia 6. 426f., ^qI. Cities and 
Biah. of Phrygia 6. 508. 

*) ^ie ^ottfe^ung ift befonber« le^rrelc^, n>eil {!e 3eigt, in toelc^m 
9Rage ba« (t^riftentum eingebürgert tnar; fogar bie 6tabtbe^5t^n ttKtren 

C^riftlic^: "Ovi öfj nay^rifui ndvres oi tfjy n6Xiv oIhovvtss, htyitrxrig re avTOC xal 
axQaxriybq ovv jols h lilet näai xcd Sl<p 6rifA(p, XQiotuxvove atpäs SfioXoywvtee, 
ovS* dnoxmovv JoTs jiQoazdnovoiv eldioXolaTQsTv e^reii^a^/ovv. ^U(^ Cactantiu« 
(InBtit. V, 11) gebenft be« Q3otgang«: »anuB in Phrygia univeisum popnlum 
cum ipso pariter conventiculo conoremavit", cf. (3ocrat., h. e. III, 15; 
6o8om., h. e. V, 11. 

*) ®ie i^rc^en ertt)iefen Pc^> in ben Gtäbten bereit« überall at« ju Kein, 
tt)e«^alb ßiciniu« (Vita Conatantini I, 53), ^pgienifc^e (Srünbe toorfd^ü^nb, 
ben 93cfc^t gab, bie Gl^^rlffcn foHten i^re ®otte«bicnfte im freien |>alten. & 
toax ba« freittc^ für i^n nur ein Q3ortt>anb, um bie ©täbte au fäubern bj». bie 
®otte«bienftc au erfc^weren. 



5^nafien (o^ne Sitiden). 193 

beöötferung cingebrungen tt)ar unb bie ^eimifd^cn Äufte a»^* auf* 
gefogen ^atte^* 

(7) ®ie juKanifd^c 9leaftion ^at nad^tt)ci«bar in ^(einaften 
{einen ^oben finben fönnen, fo ftarl tt>ar berei« ba« ff^riftenfum 
bort verbreitet* Äierau« ergibt ftc^ u. a*, ba§ bie Flamen ber ^i«- 
tümer, bie tt)ir für Äleinafien lennen, für i^re tt>irHid^e Qlnja^t 
no<f) tt>eniger ma^gebenb finb, ate für anbere ^roöinaen. ^eftebt 
überhaupt in bejug auf eine gro^e %t5a^I t)on ^romnjen bti 
SWorgenlanbe« bai freiließ ni<^t ftritt ju ertt>eifenbe urteil ju 9led^t, 
t)a§ ba« 9ie|tt>erl ber bifd^öfli<^en Äierard^ie um 325 bereit« fertig 
gefnüpft tt>ar unb ibm fpäter ni<^t öiete 9Raf<^en me^r eingefnotet 
tporben finb*, fo gilt bie« Urteil in erfter £inie t)on Äleinafien. 
®enno<^ trage id^, um ni<^t« llnfi<^ere« einjumifd^en, 93ebenfen, 
t)ie und au« ber festeren Seit befannte ©iöaefaneinteilung ber afiati- 
f<^en ^roöinjen mitjuteilen. 3d^ befd^ränfe mi<^ au<^ i)m auf bie 
9^ennung fol^er ©täbte unb Ortfd^aften, für tt>el<^e «^riftlic^e ®e- 
meinben bi« jum 3a^re 325 fidler nad^tt>ei«bar finb*. 



^) über bie c^riftUc^en Snfc^riften ^letnafien« befi^en u>ir eine t>or- 
^üglic^ SufammenfofTenbe Arbeit: ^umont^ Les Insor. Chr6t. de TAsie 
mineure, 9^omel895 (Extr. des M^langes d'Aroh^ologie et d'Histoire T. XV). 
datierte Snfc^riften t>or Glonftantin« 3eit {Inb freiließ nttr neun nac^gett>iefen 
(baau bie Snfc^rift t>on ^rpcanba^ bie fic^ auf bie Triften be^ie^t); aber 
^ud^e«ne unb (Tumont ^aben ge^eigt^ ba^ man auf ®runb innerer Snbijien 
eine beträ(^tU^e 91n)a^( unbatierter Snfc^riften a(« t>orconftantinif(^ in 
91nfpruc^> nehmen barf (f. aud) Obenan, ^*?>aulu«^, beutfc^ ^udg. G. 323f.). 
<S)ie batierten Snfc^tiften ftammen au« S>xexopoM, (f umenea^ Gebaffe^ ^pamea, 
^epu^a unb ^rajanopoU«. ^ii 9^ec^t bemerft (Tumont in be^ug auf bie 
Sage ber Triften in ^{ien (G.26f.): »La paix relative oü v^curent oee com- 
munaut^, n'y laissa pas grandir oomme ailleuis la haine contre TEtat romain. 
On pouvait devenir chr^tien et rester bon oitoyen: on aimait k faire T^loge 
de sa ville natale, on y exer9ait des fonctions publiques, on d^posait aux 
archives la copie de son testament, on stipulait contre les violateurs de son 
tombeau des amendes au profit de la caisse municipale ou du tr^sor public 
.... Bien d*6tonnant que dans un pareil milieu les id6es et les coutumes 
antiques se soient plus qu*ailleurs inM6es aux convictions nouvelles, que 
dans la vie joumaliöre on alt cherch^ un compromis entre le pass6 et le 

präsent". 6cit bem 3. 1895 ift bie 3a^t ber altc^>ripttc^n Snfc^riften, namentlid^ 
burc^ bie Qlrbeiten 9^amfa))« unb feiner 93eg(eiter^ fe^r t>erme^rt*tt>orben; 
and) neue batierte' üorconffantinifci^e linb ^ier nac^genHefen. 

*) 6. ba« oben 6. 171 f. über ^gppten 93emerfte. 93on ber (Srünbung 
neuer 93i«tümer im Orient bmc^ Glon^ntin unb feine (35^ne ^bren nHr nur 
fe^r n)enig; ^ier n>ar augenfc^einlit^ ba« meiffe fc^on gefc^el^en. ^rc^nbau 
(Neubau unb Q3ergr5gerungen) unb ^u«ftattung ber ^rci^en^ ba« n>ar bie 
i^auptforge be« erften c^riffUc^en ^aifer«. 

*) 3n ber 6(^rift de synodis fagt Äilariu«, ber im (f jU in ^flen tt>ei(te 
unb fc^rieb^ bag ^au^er ®leu11u« tyon Gl^cicu« unb n>enigen au« feiner Um- 
gebung bie de^n afiatifc^en ^rooinaen, in benen ic^ (ebe, in ^a^r^eit (eine 
Äenntni« ®otte« i^aben^. ©a« ift, tt>enn e« \id) fo t>er^ieU, ein traurige« 

0. ^atnatfi VStnion. 8. tSttfl. n. 13 



Sn betn ^oHenbeten ober faft t)o((enbeten 9^e$n)eir! ber btfc^öf» 
Kd^en 93erf|jffung in ben Stäbten ber aftatifd^en ^roöinjen unb in 
bem fel^r aa^Iret^n 6!^orepif?opat, ber i^r jur Seite fttonb^, femer 
in ber ffi^riftianifterung faf< aller fleinafiatifd^en Äellenen 
t)on Spl^efud bi^ SO^eUtene unb t>om ^ontud hxi ^ur Güblüfte be* 
ftonb bie 6!^riftianifterung ^(einaftend im 4* Sa^r^unbert* ^ber 
nid^t nur in ben abgelegeneren großen ®ebieten, fonbem aud^ bid^f 
bei ben d^riftUd^en 6t&bten unb felbft an ber ^fte ^ielt {td^ bai 
£eibenfum in ber eingeborenen un^eUenifc^en 93et)5(ferung noö^ 
lange. 9^od^ in ben ^agen Suftiniand tPiH So^nned t>on Sp^efu^ 
t)iele Se^ntaufenbe in 5lpen, ffarien, ^^r^^gien unb S^bien befe^rt 
^htn^. ®er gerabe in bie Öeinafiatifd^e ^rd^e fo mäd^tig ein- 
bringenbe ^Iberglaube ift, tt>ie ÄoU* mit ^led^t bemerlt, t)iet me^t 
ber altein^eimifd^e t)ie(geftaltete 93o(fögIaube gen)efen atö ber l^Ue« 
nif(^e. &ier räd^te {t^ bie ftolje ünbeKimmert^eit mit ber ba^ 
£eSenentum aSed nic^t^eUenifd^e QBefen in 6)>ra^ unb 6itte bei« 
feitette^** ®a« ein^eimifc^e, nic^t^eKenifd^e ©ement im Snnem 
Äleinafien« Joerfd^anjte fid(> aber aud^ t)om 3, unb 4. Sa^r^unberf 
an l^inter bie Qtttm, teite hinter fold^e, bie e« felbft ^ett)orgebra<^t 
\fatU (tt>ie f<^on im 2, Sa^r^unbert ben 2Jiontani«mu«), teite hinter 
importierte* (ganj tt>ie in ©^rien)- ®a« ^gett>ö](mlid^e QSolf' tt>ar 
ber Präger biefer ©eften, bie fftmttid^ aöfetifd^^rigorifüfd^e, baju 
8. 5. au(^ ent^uflaftifd^e 3üge tragen — ein 5on, auf ben ber OSoDfe' 
d^arafter geftimmt tt>ar, ber feinerfeit« tt>ieber bie Qttt^n in i^rer 
Gnttt>idttung in Äteinafien beeinflußte* ♦ 

Seugnid gegen bie toirflic^e ^riftlic^feit ber afiatifc^en (Sfyd^Un, ober auf 
bie S^age ber Ausbreitung bed (t^riftentumd botf bie GteUe nid^t belogen 
tt>erben. ^er ^onatift 93incentiud in 9Ratn:etanien — ec folgerte aud ber 
GteOe, ba^ in {enen )e^n ^rot)in3en fo gut ttHe (eine (ü^riften feien^ unb fuci^te 
fo bie 5lat^oliaität ber fa^oUfc^en ^ir^e au bemängeln — ^ oon Auguftin 
(ep. 93, 31 ff.) mit 9lec^t 8urik!gett>iefen »orben. 

^) hinein 93afiliu« 97{agnud ^atte 50 ^ore)>i«fo|)en neben ftc^ (nac^ 
einer «Eingabe ©regorö ^a%., gWigne 93b. XXXVI, (£ot. 1060, 447). 

>) ^e i^efc^ic^te bed 3o^. oon ^pMu«, übcxf. oon Gc^önfelber,. 
e. 84. 133. SOr bie frtii^ere Seit ogl. Äotl, ^mpl^iloci^iu« oon Sconium 
©. 18f. unb im ^^erme«", 93b. 43 6. 251. 

^ „Äermed"^, a. a. O. 

*) Äolt toirft ^ier (a. a. O.) mit ®runb bie ffrage auf, ob ber i^ampf 
gegen bie Gleichberechtigung bed (ü^orepifPopatd mit bem GtabtepifEopat 
ni^t oieUeic^t au« einem 90^igtrauen be« ^eOenifc^en 6tabtbifc^ofd gegen ben,. 
^n>ig häufig au« ber ilrbeoöKerung ftammenben Canbbifc^of su ^ären ift. 

*) ^er importierte 9^ooatiani«mu« na^m in Afien eine ooKdtümlic^e 
9orm an. 3n ^al^rl^eit ift er n>o^( gar nic^t importiert toorben, fonbern ber 
römifc^ 9^ooatiani«mu« oerftörfte unb formierte nur eine bereit« t>or^anbene 
93en>egung. 

«) ÄoU, a. a. O. 



G!at>t>abocien. 195 

A. ffappabocten^. 

^auUi« ift an biefer nid^t ftarf bet)8tferten, ftäbteamten^ fpät 
vmb fd^tpad^ gräjifiertett ^rot)in5^ Joorbeigegangett — x^n jog tS 
nad) ^ften — ; aber bereit« nad^ I.^etr* 1, 1 gab e« in 6!a)>)>a« 
bocien c^riftlid^e @emeinben. 3u 9^ic&a n>aren fteben cappabocifc^e 
^ifc^öfe antt>efenb, ber t)on ffSfarea, ^pana, 6!otonia, ff^^bijira, 
ffomana, ©pania (= ©palia? ipo?) xinb ^amaffu«', «nb nic^f 
weniger oö fünf (E|>orbifd^fe*, ®a« ift ein 93en)ei«, ba§ ba« (Elften- 
tum aud^ fd^on in bie imflellenifi^ Canbbet)g(Ierung eingebrungen n)ar^. 
©d^on um 258 mtt^ bai Canb eine ftarfe (^riftU(|e 93et)ö(ferung 
befeffen ^aben; bemt bie bamotö einfaSenben ®ot^en fd^Ieppten 
(E^riften — unter i^nen aud^ Älerifer — mit fx6f fort; ju i^nen 
gehörten bie (gried^ifd^en) 93ore(tem btS ül^lai, bie bereit« c^rifEtidl^ 
tt>aren« ©ie Ratten im ®orfe ©abagolt^ina bei ber ©tabt ^ar- 
naffu« i^ren ^o^nji^ gehabt (^biMtorg,, h. e. ü, 5)* Slm bie- 
felbe 3eit ^dren n>ir, ba^ auc^ nac^ ^appabocien (toxt nac^ ©t^rien 
unb 21rabien, f. bort) ftd^ bie ©orge unb tt>erltfttige ÄUfe be« römi* 
fd^en ^ifd^ofö (©ionpfiu«) erftredft ifat; ix ^at gefangene ff^riften 
bafelbft (t)on ben (Sotten) lo^gefottft (f* ^afUiu« SO^agn^ ep. ad 
Damas. 70), ®a| auc^ ^lajians (^oc&farea) fc^on t)or 6!onftantin 
eine c^rifttid^e ®emeinbe befeffen l^at, ergibt fxä) au« ber ®ef<^id^te 
be« ^ater« be« ®regor t)on S^aaianj*. 



^) übte Sappobocien a(« c^riftlic^e ^rotHna f. ®U(^e«ne, Hist. ano. 
de r^gÜBe U p. 377ff. 

^ 97{ommfen V &. 306: „Cat>pabocien felbft toor im Anfang ber 
Slaifer^eit fc^tperlici^ me^r griec^ifc^ M 93ranbenburg unb Sommern unter 
^ebric^ bem ®roien frana5fif<!^.^ ^ber im 3. unb 4. Sa^rf^unbert tt>urbe e« 
atsc^ bort n>efentli<^ anbet«. 

') (Der le^tere if^ nic^t gan^ fielet; ober ba% e« (2^rififen bort f<!^on 
in ber 97{itte be« 3. So^r^unbert« gob^ unterliegt feinem 3n>eife(; benn in 
bem ®orfe @abagott^ina bei ^aman^u« fanben {ic^ folc^e. — QSieUeic^t Mte 
Camulia bei Cäfarea bamal« fd^on (I^riften (f. (Dobfc^tt^^ S^ftu^bilber 
6. 40 6. 14*«). 

*) ^tsc^ auf ber @i^nobe bu 9leo-^äfarea nniren cat>pabocif(^ (£^or- 
bifc^dfe antt>efenb; )u ^nci^a ber 93ifc^of oon ^äforea. G!ap)>abocien unb 
Sfaurien finb bie Cänber, in benen ber ^oxtpi^topat am ftärtffen nnir. 

*) ®ie 9^amen ber 93if(^5fe le^ren^ bag ba« G!^riffentum auc^ ^ier gau) 
l^eOenifc^ nnir: Ceontiu«, (f utt^c^iu«, ^^t^riu«,^imotf^u«, aclt>i^iu«, ^aulu«; 
bie ^orbifd^öfe feigen ®orgoniu«^ Gtep^anu«/ ^ubromiu«^ 9^bobon^ $^- 
p^Ktne«. ®« be Serpl^anion/ Lee ^gUsee souterrainee de Gueur^m6 et 
Soghaule (Capp.) in ben Gompt. rend. de TAcad. des inscr. 1908 (3an.) 
6. 7 ff. ^e 5tod^en liegen in )n>ei i5auptgru))t>en n)e{iUc^ unb fübU^ bon 
Cäfarea. ^e ®^mä\be finb mittelb))aantinif<!^^ ober bie Anlage mag bie( 
alter fein. 

*) 3n ber Canbfc^ft 90^eUtene n>efflic^ i^om obeten Qupi^xat, bie man 
auc^ gu Glappabocien rechnen fann, finb fc^cn ). 3. ^. ^urel« (Sf^xifttn na(^- 
n>ei«bar^ f. unter ^^rmenien^. 

13* 



196 ^^ Q3erbreitttnd ber c^riffUc^n ^tdigion. 

ffappabocifc^e ff^riften begegnen in anbeten ^rot)injen feit 
bem 2, Sa^r^unbert ö^et« (ögL j. 9i. bie Acta Justini 4: ber Äon» 
feffor fiuetpiftu« in ^lom ftammt axxi (Eappabocien t)on d^riftUd^en 
gltem; Mart. Palaest. p. 75 [QSioIet]: bie SK&rtprer Seleucu« unb 
Sußanud in 6!&farea ^aL ftammen au^ 6!ap)>abocien^ cf. p. 97* 101). 
93on einer cappabocifd^en 6!^riftem)erfo(gung )n)ifd^en 180 unb 196 
tt>ei^ f ogar ^ertuHian im fernen ffart^ago ju berid^ten^ (ad Scapul. 3: 
„Claudius Lucius Herminianus in Cappadocia, cum indigne ferens 
uxorem suam ad hanc sectam transisse Christianos crudeliter tiac- 
tasset solusque in praetorio suo vastatus peste convivis vermibus 
ebuliaset, Nemo sciat, aiebat, ne gaudeant Christiani aut sperent 
Chiistianae. postea cognito eirore suo quod tormentis quosdam 
a pioposito suo ezcidere fecisset, paene Christianus decessit*'). 

4iai 95i«fum ffftfarea — bie SJletropole ffappabocien« unb ^bie 
3tt>ifd^enfteUe be« großen 93erfe^r« 8tt>if<^en ben Ääfen ber ^eft- 
filfte unb ben Cup^ratlänbem'' — jianb in enger ^ejie^ung mit 
^ntiod^ien unb ^aWftina, aber au4> mit bem Qöeften unb tt)urbe 
»eiteren Greifen in ber Äir<^e belamtt burd^ jttjei SWänner, beibe 
^eunbe ber ^iffenfd^aft, ^lleyanber unb ^rmilian. 3ener^ tt>ar 
(um b* 3. 200) in jungen Sauren ^ifd^of in ffäfarea', ^eunb be« 
^emenö unb Origene«, tt)urbe bann ^ifc^of in 3erufalem unb ftarb, 
nad^bem er in 3enifalem eine QSibliot^ef gegrünbet ^atte, in ^oben 
3a^ren* 6!temen« i)at bei ibm in ffäfarea, nad^bem er ^Uejanbrien 
öerlaffen, gett>eilt unb aud^ mifltonierenb b^fetbft gett)irtt* 6r b^be 
bie bortige ®emeinbe öerme^rt, fagt ^llejanber augbrüdHic^ (bei 
gufeb,, h. e. VI, 11, 6). ^rmilian, ebenfalls ein 9Rann aleyanbri« 
mfd^er ^iffenfd^aft unb ein glübenber 93ere^rer be« Origene« (c 230 
bi* 268), jftanb mit ben ^eröorragenbften SKännem in ber ganjen 
Äird^e, fetbft mit ff^prian in ffart^ago, in 93erbinbung** ®urd^ 
i^n*, ben ^ifd^of, ift ffäfarea ein Sentrum t^eologifd^er 93itbung 
geworben; ^ier khtt bie gelehrte 3ungfrau Suliana, bie ben Origene« 
ätt)ei 3a^re, 5tt>if(^en 232 unb 235*, beberbergte unb öon 69mmad^u« 

1) 6. 9^cumann, a. a. O. I ©. 70. 

«) g3gt. meine ßit.^ef*. I ©. 505f. II, 2 e. 6f. 92f- 

■) (SufeMu^ hat ben Ort nic^t genannt ober rd^t Qttanni, aber Tregor 
oon 9^^ffa (gjligne 93b. 46 6. 905) nennt ibn unö. 

*) q39t. meine ßit.^ef*. I 6. 407ff. II, 2 6. 102f. 

•) ®regor oon 9^<>fTa ^at i^n einen ^oornebmen^ ^ppabocier genannt, 
^en fur^tbaren (finbruci^^ Gapur^ unb bie Q3e(agerung oon Gläfarea fyit er 
no<b erlebt. 3n biefer ^rooinj trafen bie 'sRaubatige ber (Botben unb ber 
(Sit^rucb ber ^crfcr jufammen. 

*) Origened n>ei(te in Säfarea (im 55aufe einer gen^iffen SuUana) auf 
93itten ffirmitian« ,,8um 9lu$en ber ^rcben" ((fufeb., h. e. VI, 17, cf. g>oaab., 
Hist. Laus. c. 64), f. meine 6:^ronoIogie 93b. 2 6.33. 



^appabocten. 197 

ein ober mehrere QSüd^er erhalten ^atte^. 21u« bem ^rief an ffpprian 
((Etjpr» ep. 75) ift mancherlei für bie cappabocif<^e Äir<j^engefd^i<^te 
ber 1 . Äätfte bti 3. 3a^r^unbert« ju ^ett)innen» 9Ran ^ört t)on 
©tjnoben, t)on QSerfolgungen, t)on Äftretilem unb 6<^tt>ämtem* 
^efonber« intereffant ift ber ^erid^t über eine ^rop^etin Q. c. 
c. 10), tt>el(^e, ben früheren p^rpgifc^en Prophetinnen »enoanbt, 
j* 3* be« SKajiminu« ^ray ba^ ganje d^riftlid^e 93oK aufregte 
unb aud^ einen ^re^bpter unb einen ®iafon fUr ftc^ gett>ann. 3m 
Äe^ertaufftreit naf^m ^irmitian an ber ©eite Spprian« feine ©tetlung, 
®er berü^mtefte 9Wärtt>rer ffappabocien« unb feiner Äauptftabt 
(Seit be« 93aterian?) tt>ax SWama«, ein einfad^er Äirt*. ^tten finb 
(eiber nid^t )oor^anben; ^r(^en befa^ er im 4. Sa^r^imbert an t)ie(en 
Orten Sappabocien^ unb batb auc^ über bie (Sren^en bed £anbeä 
binaud* 

^Keyanber unb namentUd^ ^irmiUan — in bejug auf i^re unb 
i^rer 9iac^fotger gro§e ©teUung barf man t)ieUei<^t an bie befonbere 
©teKung be« ^eibnifd^en Oberpriefterd öon ffappabocien in früherer 
Seit erinnern — ^ahtn bie t^eologifc^e 93ebeutung ber cäfareenfifc^en 
unb cappabocif<^en Äir<^e begrünbet'* ^r ba^ 4. 3a^rbunbert 
fann man öon einer eigentümlichen origeniftif<^-cappabocif<^en ^^eo» 
logie fpred^en, bie t)on ^öc^fter ^ebeutung für bie ®efamtfir<^e war, 
)a red^t eigentlich bie ortboboye ^^eologie gen)orben ift, unb aud^ 
bai orientalif(^e S9l5nd^tum 1)at in (£appabocien feine ma^gebenbe 
Organifation erf^atten** ©ö^ne ffappabocien« finb ^afiliu« — 
6 xfjQ olxovfiipTjg qxoariJQ, ^^eoboret, h. e. IV, 19 — unb bie 
beiben großen ©regore*, 6in tt>ie Joolfötümlt^e«, j.^* mit bem 
Seibentum toerfc^moljene^ S^riftentum fic^ baneben in Sappabocien 
entn)id(elt i)atu, bai tann man au^ ^unberten t)on SO^itteilungen unb 

^) ^(fo n>irb man @t)mmac^ud in (Eappobocien ju fuc^en ^oben. 

*) ^ad bei G!äfarea gelegene fatferlic^e Canbgut <30^acenum beherbergte 
ben £ei^nam (f. 6030m. V, 2). 

^ ^uc^ ber arianifc^e ©op^ift ^ffcriu^, ber in ®a(atien »irtte, ftammte 
aud Glappobocien. 

*) SOlan fj5nnte eine ^b^anblung fc^reiben unter bem ^itel: „üh^v bie 
Sentrole 93ebeutung Glappabociend für bie ölte ^rc^engefc^ic^te/' 

*) Q3emerfcndtt)crt unb lc^rreic^> ift, baß (Sufebiud (Vita Constant. IV,43), 
bie jur Sinn>ei^und ber ^rc^e in Serufalem jufammengeffeömten 93ifc^öfe 
nac^ ibrer prooinsieQen ioerfunft b)n>. nac^ einem ^evtmal gruppentoeife 
c^rofterifierenb, bei ben (Eappobodern bemertt: xcd KanxaSoxwv ö' oItiq&toi 
naidevasi X6y<ov /liaoi toTs näai ötiTtgejiov. ^a^ {inb bie 9^ac^folger ^irmi- 
liand unb bie 93orgänger ber (Gregore, ^u^ (Sunomiud flammte aud G!appa- 
bocien, f. ^^iloftorg., h. e. III, 20. — 9^ac^ ^^^^iloftorgiud (h. e. IX, 9) »ar 
fein eigener ©roftoater ^n^)Pu« ^re^bpter in bem ^orf Q3ori)ffud in ölappa- 
bocia fecunba [ba« ©orf ift m. Qö. nic^t ibentifl^iert]. ^an barf alfo oiefleic^t 
fc^ließen, baß 93or^ffu« fc^on um 325 eine ^riftengemeinbe gehabt f)aU 
g>f>iloftorgiu^ n>ar um 360 geboren, f. h. e. X, 6. 



198 ^ie Q3erbteitund ber t^tiftlic^en Q^digion. 

Sägen in ben 9Bßerfen ber ffa^pabocier erf<^Ke§en ((♦ auc^ bie „S)ppfx' 
ftorier'', b*^. ben Äutt be* ^edg ^tpunog^). ^an lefe t)or aUem 
ben ^rief be« ^aftUu« an ©Ipceriu« (ep. 169 [412])** ®tefe (iappa- 
boder ^aben e«, i^rem £e^rer, bem ^^aumafurgen, folgenb', öer* 
fianben, für bie ©ebitbeten ben ÄeUeni^mu« mit bem ff^riftenfum 
Äugjugteid^en — ber ÄeUeniömu« foU ate 93orftufe gelten — unb 
bie Äulte ju «^riftianifieren. 93 or aHem aber ^ahtn fie e« t)erftanben, 
ber ^a<f)t unb Äeiligfeif ber fat^olifd^en Äir<^e aUe« einjucrbnen, 
bie jaf^lrei«^ t>or^anbenen ©t^nfreti^men -i^r ju wttertt>erfen imb 
i^nen baburd^ ein Snbe )u bereiten^ ba§ fie {te aU lotal berechtigte 
Varietäten unter bie 5Iutoritftt ber einen Äirc^e unb i^re« Äultu« 
beugten, ^ai xo&xt i^nen nid^t möglid^ gen>efen^ n>enn 6!a)>pabocien 
md)t fd^on um 325 ein ftar! d^riftianifierted, freiti«^ nod) c^riftlid^ 
jerflüftete« £anb gewefen »äre*. ®a« 6elbftbett>u^tfein ber cappa» 

^) 3tt t>gL ift ie^t auc^ bie bie 3 erften So^r^unberte oderbingö nit^t 
bireft berü^renbe Untecfuc^ung t>on i5. (dr^goire/ Saints Jumeaux et Dieux 
cavaüers, ^ad^ 1905 (gegen (Sr^goire f. ^nol. 93oa. 1905 6.505ffv 1907 
6. 109 u. Bev. B6n6d. 1906 p. 150; bo^U 972arr, Acta Iberioa SS. Terge- 
minorum Martyrum Speusippi» Eleusippi, Meleusippi, ^eterdburg 1906 
[ruflifc^]). ßier n)irb auf ®runb bed neu entbedCten griec^ifci^n Moqtvqiov 

T. dy. jQi&y vrjjiUov Sjigvoijtstov, ^EXaolnnov xal MeXsainjtov xal vrjs rovjcor fifjtQdg 

NewOXas (W. t>. ®cnua, ©aulianu« 33) — ber ftar! abtoeic^nbe ta- 
teinifc^e ^e^ fte^t bei 93ougaub^ £tude bist, et crit. sur la mission, lee aotes 
et le oulte de s. Benigne, ^utun 1859 — ber Q3erfuc^ gemat^t au aeigen, 
tt>ie fl^ in bem füblic^en^ burc^ feine 9^offe berühmten Soppobocien ein 
^eibnifti^er ^ult in einen c^riftlicben umgenKinbelt f)at. ,»A l'^poque de TEm- 
pire", fo fcbliegt (dr^goire feine ^tubie^ „et sans doute plus anciennement, 
prds d'Andaval (Andabilis), dans la r^gion de Tyane" — nä^er auf bem 
Canbgut ^a^mafud [^afa, ^a^pafa = DiQa ^ompati bed Stinerariumd 
t)on ^orbeaus D. 3. 333], „unde veniunt equi curules", f. 9^amfa^>, Hiat. 
Geography of Asia Minor p. 347/ ®r^ire (3* 55 ff* — ,,une population d'61e- 
vears de ohevaux rendait un culte aux Diosoures grecs, probablement 
assooi^B k une vieille divinitö du pays. Vers la fin du III® sidcle, le chri- 
stianisme amena la transformation de ces divinit^s en une triade de saints 
jumeaux et ca valiers. Une legende relative k ces saints fut redig^e vers 
la mSme ^poque" [bieö fcbeint mir nic^t P«^er beriefen], „Les saints, re- 
pr^sentte comme des esclaves, furent mis en relation avec de grands pro- 
pri^taires de Tendroit, dont Tun Palmatus, qui v^ut sous le rdgne de 
Valerien (253 k 260)» avait laiss^ un souvenir trds vivace." 3n ber Cegenbe 

fommt auc^ exm'OQßddoiy ntofA^ Dor; ®r6goire fuc^t ed n>a^rf(^nU^ au 
macl^en, ba^ fie mit Olba im cilicifcben Sfaurien in ber Q^egion G!etid bei 
©eleucia ^racJbeia (9lamfa<>, 1. c. p. 364) ibentifc^ ift. ^iefed Olba ^ieß 
auc^ Urba, Orba batt). Orbad, UrbanopoUd. ^lternatit>formen tt)ie $^^>mbriad 
^b^mbriaba, ^ebafa ^ibaffaba in jenen ®egenben finb überliefert, ebenfo 
^btt>anb(ungen nacb ber Formel ^mblaba ^mblabon, Uafaba Uafabon, 
£aufanba Caufabon [befliniert n>irb AvotQav unb Avö%q<ov]. 

') (3. baau 9^amfa^, The Church in the Roman empire, p. 443 ff. 

») 6. ben näcbften <abfcbnitt. 

*) Sulian (f. 6oaom. V, 4) foQ Gläfarea ^aud bem 5$atalog ber ^tlS^tt 
geftricben^ ii^m ben d^amen geraubt unb bie ^ntt>obner mit grimmem S>a% 



Armenien, S>u>dt)ontud, ^at)^(a9omen u. ^ontud ^olemomacud. 199 

bocifd^en ^rd^e jeigt {td^ .u. a. aud^ barin^ ba^, ®tegor )oon 9^9{fa 
tmtet Sintpetö auf bie ja^treid^en ^ärtprerftätten bed £anbed feine 
Sanb^leute )oon ben Wallfahrten nad^ ^al&ftina abju^alten fud^te^* 
Snblid^ iommt bet ^ird^e Sappabociend nod^ baburd^ eine 
befonbere 93ebeufung ju^ ba^ {te bie 90tuttet{itd^e ber gotl^ifd^en 
nnb (im 93ereine mit ber ^rc^e t>on fibeffa) auc^ ber armenifc^en 
getporben ift. 

B. ^rmenien^ ®io«pontu«, ^apf^lagonien 
unb ^ontu« ^olemoniacud* 

3m bunieln liegt bie ältefte ^rd^engefc^ic^te )oon ^lein- mtb 
®ro^5lrmenien. 6ie tritt für vmS, t>on ber £anbfd^aft 9)lelitene 
abgefef^en^ juerft' in bie Srfd^einung burc^ bie Angabe, bie n>ir bei 
€ufebiug lefen (h. e. VI, 46), ©ionpfiu« Qlley, ^abe „an bie trüber 
in Qlrmenien, beren 93ifc^of SWerujaned' tt>ar'', gefc^rieben* SWeru« 
janed tt>ar enttt^eber 93ifc^of t)on ©ebafte in Älein-^lrmenien (benn 
biefe ©tabt ift j, 3. bed 9^icänumg bie SWetropole biefer ^roioinj) 
ober 93ifc^of in einer unbeiannten ©tabt im füböftlic^en ®ro^- 
5lrmenien*. ®ie %idbrud(dn>eife bed Sufebiud (©ionpftirö) aber 
mac^t ti tpa^rfd^einlid^, ba^ bie ^rc^e be^ S0>2eru5aned um 260 
nic^t bie einjige c^rifttic^e Äirc^e in Slrmenien gett>efen ift 5lud^ 
^ticopolid, norböftfid^ t>on ©ebafte, l^at ^öc^ftoaf^rfd^einlid^ fd^on 
um ba« 3. 300 eine Sf^riftengemeinbe gef^abt^. Wa« aber bie £anb- 
fc^aft SWeütene betrifft, bie jum füblic^en $eil ^lein-^rmeniend ju 
rechnen ift, fo ftnb ^^riften bafelbft fc^on j. 3. SW. Slurel« na^* 

avxoXs vetog". 3u SuUan« Seit fd au(^ noc^) ber le^te Tempel, ber ber i^c^, 
aerftdrt toorben; bie i5eiben feien bamatö in ber Gtobt evagi&firjtoi /idla 
gen)efen. 

^) Epist. 2: o^x &v Tig joaddt ndotfc ozsd^ t^c olxovfiivrig iSoQt^/^^oouTO 

^ataariiQia, Q3efonber^ Q!äfarea unb Umgebung n>ar t>oa ^on SO'l&rtlj^rer- 
ftätten, unb bie Sb'l&rtti^rerf efte tt)urben nirgenbd fo feierlich begangen tt)ie bier. 

^ ^enn baß S>\ppolt)t in ben Phüoß. (VII, 31) 93arbefane« ^benOlrmenier^ 
nennt, ift belanglos (93arbefaned ttKir (ot^^ttx, f. o.). 

") ^er 9^ame ift armenifcb unb ftnbet ficb bei ^auftu^ Don Q3^aana 
IV, 23 @. 144 für einen armenifc^en Satrapen. 

') ® eiser (in ber unten su nennenben ^bbanblung [6i^ungdber. 
@. 171 ff.])/ bentt um bed armenift^en 9^amend nHUen an ®rog-^rmenien; 
ober foU bamatö in biefem Canbe überbauet ein 93if(bof gen>efen fein? Ott 
meint, ^eruaaned fei ein 6)>r&gUng bed ^ürftenbaufed ^r^runi unb Q3ifcbof 
Don ^afpurolan im 6fiboften (bad (Gebiet Don ^ron ift im 6übn>eften) ge- 
n>efen. ®egen ^ebafte in 5^(ein-^rmenien, an ba^ man sunäcbft benft, fpricbt 
aderbingd ber armenifcbe ^atne bed 93ifcbofd; benn nacb aUem, n>ad n>ir 
toiffen, toor bad C^riftentum in 5^lein-Stlrmenien griecbifcb« 

») e. ba« gWorttjroL Äieron. jum 10. 3uli unb 11. ^uguft. — Q3apud, 
ep. 95, ern>äbnt einen Ort ^bargamun (^barmagun), n>o iä^rlicb ein gro^ 
90^ärt);^rerfeft unter Dielem 3u(auf gebalten n>erbe. 



200 ^i^ Q3etbreitung bet c^riftHc^en O^eligion. 

totxihax; benn in ber borf ftationierten Legio fulminata gab ed ja^l» 
reiche C^riften, »ie bie ®efc^ic^te t>otn 9legentt)unber betoeift. ®a^ 
bie 6oIbaten biefer £egion )u einem großen ^eil auc^ ani ienem 
®ebiet ffamntten, barf man mit 9le(^f annef^men (6ufeb*V, 5). 
®a^ ba« Sf^riftenfum in SWelifene um bai 3^ 300 fel^r ffarl tt>ar, 
folgt aud eben biefer SteQe — Sufebiud fd^eint t^orau^jufe^en/ ba^ 
bie fiegion je^t »efentttc^ aug Cb^ften beftef^e — , t)or attem aber 
attf fiufeb. VIII, 6 (f. toai oben ©• 137 8u biefer ©teUe bemerft 
tporben ift)^. 

3lug ber Seit ber £icinianif(j^en QSerfotgung beft^en tt>ir für 
Ätein-3lrmenien bie loftbare llrfcmbe be^ ^eftament* ber 40 SJiär- 
tprer t>on ©ebafte*. Sie jeigt un«, ba§ bag d^riftentum in ben 
Ifeinen Ortfd^aften ber ^rot^inj bamate ebenfo loerbreitet tt>ar »ie 
in Cappabocien^ 3n Sarin, ^^pb^la, C^abut^i (nic^t ^^abnt^h), 
Cl^arigp^one, 3imara — Ortfc^aften, bie m. OB., au^er ©arin unb 
Simara', nic^t ju ibentiftjieren ftnb — unb in anberen niij^t ge» 

^) 3ur meUtenifc^en Cegion gehörte auc^ ber c^riftlic^e 6o(bat ^ol^- 
eucted, ber unter ^edud ober ^alerian 9(Rärt);^rer 9ett)otben ift (f. ba^ alte 
f^rifc^e 9Kart^ro(ogium ^nm 7. Sanuar, ^ub^, Polyeucte dans rhistoire» 
^ari^ 1882 unb ^on^beare, The Apology and Acts of Apollonlus and 
other monuments of early Christianity, Conbon 1894 p. 123ffv Aota SS, 
Febr. T. II p. 650ff.). ^arf man ber Angabe In ber relati» beftcn O^ejenflon 
beruften be« ^oC^uctcd®laubcn fc^enfen, er fei ber erfte^Wärtt^rcr In^Wetttcne 
gen>efen, fo folgt baraud, bag flcb bad ^briftentum bafelbft bid ^ur 3eit bed 
^edud bat ungeftört entn>icfeln fdnnen. — ®ie "Angabe be^ (Sufebiud (b. e. 
VIII, 6, 8), bag e» „an {ebem Orf' um ba« 3. 300 einen gablreicben 5^leru« 
gab, beliebt flcb auf 6^rien unb ^elitene. 

«) ©. g3ontt>etfcb. 3^eue fircbl. Seitfcbr. III (1892) ©. 705ff.; berfelbe 
in ben ©tub. g. ®ef(b. b.^beoL u. ^rcbe (1897) e.73ff.; ö.®ebbarbt. Acta 
Martyrum Seleota (1902) ©. 166ff. 

") 3u 6arin bemcrtt Cumont (<anat. QSoUanb. t. 25, 1906, p. 241): 

„Selon le texte, Sarin 6tait un village d^pendant de Z^la (vjto zifv jtohy 
ZriXiov h T^ X^Q^ ZoQeiv). On a dout^ que celle-ci f ftt la vieille cit^ du Pont 
rendue fameuse par la victoire de Gösar sur Pharitace et qui» sous le nom 
de Zil^b, est rest^e une ville turque importante. Mais c'est bien d'elle 
qu*il s'agit. Nous savons par un passage de St. Gr6goire de Nysse (Orat. II 
in XL mart. : ^cto/ifjg t^^ ifioi nQorjxovarjg h fj xä xCtv tQia/iaxaQiioy xovxcav ava^ 
navexai Xtitpava iaxi xtg noXlxvrj yelxiov' "Ißtoga xaXüvaiv avxriv) que le lieu oü 
reposaient les reliques des saints de S^baste 6tait voisin de la bourgade 
d'Ibora. Ibora, aujourd'hui Tourkhal, est situ^e k quatre ou cinq heures 
seulement de Zil6b. Elle est Tancienne Gaz- Joura, oü s'61evait une forteresse 
de Mitbridate (Q^amfa^, Hist. geogr. of Asia Minor, p. 326, et^nberfon, 
Studia Pontica, p. 70). C*est donc tr^s probablement dans le pays mame- 
lonn^ qui s^pare les deux villes qu'il faut cbercber Templacement de Sarin. 
La rögion est mal exploröe, et rien n'a ^t^ retrouv6, pensons-nous, de la basili- 
que que la pi6t6 des byzantins n'aura pas manqu^ d'^difier autour des restes 
T^n^rds des XL martj'^rs. Du temps de S. Gr^goire (1. c.) il ne s'y trouvait 
encore qu^un enclos sacr^ {ayiog oijxög), oü 6tait plac6 un saroopbage 
(ldßva$ ov ^^xfj). — ^ic Herausgeber batten bidber nacb bem 90^f, ,,9Cimara^ 



nannten ©örfem gibt e« Sänften. ®a« C^riftentum ift auc^ ^iet 
^Uenifc^ (^qI. bie ia^lvtxä) t>ortommenben^etfonennamen)^; ^re8- 
bpter leiten bie ©orfgenteinben nebft ©ialonen*; aber auc^ ^ier 
gab e* ©orfgemeinben mit 93ifc^öfen'- 

3n 9^icäa tt>ar ber 93ifc^of fiutatiirö t>on Sebafte* unb ber 
93ifc^of Suet^iug t)on ©atata (im äu^erften S^otboften Älein- 

0efc^)riet>en, ober Cumont (^nal. «BoOanb. t. 23, 1904, p. 448) f)at 
gezeigt, ba% ^Sintara^ su (efen ift. „Zimara est une »statio' de la route 
militaire de Satala k M^litöne, dans la petite ArnK^nie, non loin de 
l'Euphrate (Itiner. Anton. 208, 5, cf. Ptolem. V, 7, 2, et 14 la Table de 
Peutinger). Aujourd'hui encore le village qui lui a 8uccM6 porte le nom 
de Zimarra. — Ün 6veque de Satala assistait au concile de Nic6e, et M61itene 
aussi avait une ^glise d^ T^poque des pers^cutions. " ®ie Orte 6arin 
unb 3imarra finb auf 93latt VIII be^ neuen ^iftorifc^en ^tla^ öon Äie^crt 
richtig eingetragen. 

*) Unter ben 9^amen ber 40 SWärt^rer finb nur gang luenige nic^t 
griec^ifc^-loteinifc^, nämlic^: '^yymff, Xov6ia>v, ^amwffg, NixaUog (?). 3tt)ei- 
mal finbet {ic^ auc^ bad für jene Seit c^arafteriftifd^e „6 xal" (Aeovnog 6 

xai B$6xxiüxog unb BiHQ&ziog 6 xal Bißiavdg), 

*) ffotgenbe ©teöe ift für bie Q3erbreitung«gefc^ic^te faft einjigartig, ic^) 
teile fie ba^er mit: IlQoaaYOQgvoftev — ^eigt e* im ^eftament c. 3 — tw 

xuQtov jov nQeoßvTBQOv ^iXutnov xal UgoxXiayov xai Aioy^vffv ä/M xfj aylq ixxXrjalq. 
nQoaayoQtvoiJiev tcv xvqiov ÜQOxhavov h t^ Z^Q^V ^deXä ä/ia xfj aylq. ixxXrjaig. 
iura xtäv tSioov. xQoaayogevo/juv Maiifiov fAeta Ttjs ixxXtjoiag, Mayvov fuxä tijg 
ixxXfjoias, TiQooayoQsvo/juv A6fivov fietä x&y Iditor, "IXtjv tov jtaxiga ijfi&v xai 
OvaXriv fuxä xfjg ixxXrjaias. nQOoayoQtvca xai iyd> MsXhios xovs ovyyeveTg fiov 
Aovxdviov KqIojiov xai rögötov fiexä x&v idlaav, nQooayoQevofuv xai xoits h 
t4> X^Q^ 2aQ$iv^ xov JtQeaßvxeQov fiexä x&v Idltov, xovg 6iax6vavg pLSxä x(av 
ISiajv, Maftfiov fisxä to^ tdlatv, 'Hovxiov f*exä x&y ldl<ov, KvQtaxav fisxä x&v 
idUov, nqoaayoQevofttv xovg Jv Xadav&i ndvxag xax' ovofia, TiQooayoQtvofiev xai 
xovg h XaQto<p€ovff ndrxag xax* Syofia, nQoaayoQSVCo xai iya) *Jhiog xovg oxry- 
ysveXg fiov Moqxov xai 'AxvXlvav xai xov jiQeaßvxegoy KXavdtov xai xovg dösk- 
ipovg fiov MdQxov TQvqxova rögöiov xal KqIojiov xai ra? dl^eX(pdg fxov xai x^v 
ovfißidv /40V Adfivav ftexä xov naidlov fiov. JtQooayoQevco xai iyo> Evxvx^og xovg 
h ZtfidQoig, xijv firjxiga fiov 'lovXiav xai xovg ddtXq^ovg fiov KvqiXXov 'Pov<fov 
xai 'PiyXov xai KvgiXXav xai xrjv vvfiq>riv fiov BaoiXeiav xai xovg diaxdyovg 
KXavdtov xai 'Povqftvov xal JIq6xXov. xQoaayoQSÖofuv xal xovg vnrfQtxag xov 
dßov ZanqUiov (xov xov) ^AfAfioavlov xal Ftyioiov^ xal 2(oodvvav fiexd x&v Idlmv. 

') ^ad^eftament ber Q3iergig \)at bie^uffc^rift: {xoXg) xaxd näaav noXw 
xal xfi^Qay [f^itv = ®orf] dylotg ijttaxojioig. Sn Gebafte tt)urbe ber ÖÜ^orbifc^of 
*2lnt^ogoniud gemartert (^c^jelid, SWart^rol. Äieron. ©. 46 f. 163. 245). 

0ad ift nic^t mit bem ^^ontifc^en unb coU^ifc^en @ebaftopoUd gu 
uertDec^feln. 6o^n unb SRac^folger bed 93ifc^ofö QculaHud ))on @ebaf(e (auc^ 
in ®ro6-^rmenien finb bie 93idtümer regelmäßig in ber ffamilie erblich ge- 
tt)efen) toar ber ^c^üler bed ^riud, Suftat^iud, ber in ^lein-^rmenien, ^apf^la- 
gonien unb ^ontud (6oiom. III, 14, 31) bad SO^önc^tum begrünbet ^at unb 
etUHi um bad 3. 300 geboren iff. aber ibn, feine bogmatifc^e (Sntnndlung 
unb feine Q3edte^ungen gu Q3artliud ))on Söfarea t^at und Coofd (Suffatbiud 
Don eebafte, 1898) aufgeflärt. ©ocrate« (II, 43) unb eojomcnu« (IV, 24) 
machen irrig ben Q3ater bed (Suftat^iud gum 93ifc^of t)on Säfarea G!app. ffatt 
Don 6ebaffe. 



202 ®<« Q3erbreitung bcr c^jriftttc^en Q^cttgion. 

^rmeniend) antoefenb. ^ud ber im Gübtoeften gelegenen @tabt 
Slrabiffu« ftammte Cäfariu«, ber 93ater bed Cuboyiu«, bed 93ifd^of* 
Joon ©emtanicia (bann t>on 2lntio(j^ien). Cr ift afö ^Rärtprer [ba* 
fetbft?] gefforben; [• ^^iloftorgv h. e. IV, 4 unb Suiba« sub 6u. 
boffarö. 2lu<^ euboyiu« fetbft tt>irb t>on ^^ilofforgiu« (IV, 8) ate 
Armenier bejeic^net* Sävi SO'leKtene ftammte SO'leletiud t>on %t« 
tioc^ien (^f^Uoftorg. V, 5). 



©ro^'Slrmenien — eine ber bemertendtoerteften ^atfaij^en ber 
^udbreitungdgef(^ic^te bed Sf^riftenfumd — toarbereit^amSnbe 
beg 3^ Sal^r^unbert« ein offijiett c^riftianifierte« £anb^. 
„Deposuit pharetias Annenius" (idieron., ep. 107, 2). Sufebind 
bejeic^net bie Armenier einfach atö (S^riften, 9)la;iminud ^a^ai 
Äampf gegen fie afe einen 9leligion^lampf (h. e. IX, 8, 2: roikoig 

TtQoaenavlararaLi r^ rvQdwq) 6 tiqoq * AqiaevIovq TiöXe^wg, ävÖQag 
iS AqX^^^ 9?/Aovc te xal avfifidxovg 'Pcofiaiotv, oflg xal avzoig 
XQiariavoi^g övrag xal ti)v elg rd 9elov evadßeiocv öiä anovdfjg Ttoiov- 
fihovg 6 ^eo/iiaijg eldcbXoig ^lieiv xal öal/ioaiv inavayxdacu TieTtei- 
qafAhog ix^Qoi^g dvrl q>lXoyv xal noXefilovg dvxl av/i/ndx^av xaxe- 

anjaaro). donftantin iattt ben armenifc^en Äönig 8um Vorläufer, 
aU er bad (Sf^riftentum anertannte unb prit>ilegierte. ®ie grieij^ifc^en 
Quellen {tnb leiber über bie (S^riftianifterung ^rmeniend fe|r fc^n>eig« 
fam (bo(J^ f*&o5om.II, 8); fpäte bpjanfinifc^e unb armenifd^e 
^f^roniften bürfen nur mit 93orfi(l^t b^rangejogen toerben* ^ir 
boren (SubBcript. Nie), ba§ att)ei 93if<l^öfe au« ®ro§*2lrmemen 
^eilnebmer am 9licänifc^en Äonjil tt>aren; aber nur ibre 9^amen 
(Slriftale« — er foH ber ©obn ©regor* be« firteuc^ter« gen>efen 

^) 6. ^ucbedne^ L'Arm^nie chröt., in MiscoU. di storia e oult. eccL 

1906 p. 161 ff. QBicbtig, n>ei( auf einer neuen (arobifc^en) QueOe berubenb, 
ift bie rufiifcbe ^bbanblung öon SWarr, 0ic ^aufc (OSefebtung) ber Armenier, 
®ru1inier^ ^bcbafen unb Alanen burcb ben b* Tregor (^bb* ber Orient. Ab- 
teilung bcr 5^. Arcbäol. ©cfcUfcb. *33b. XVI, 1905, 6. 63—211); boau bie 
Anaeige in ben Anal. 9300. XXVI, 1 (1907) ©. 117ff.— ^ourncbije, fitude 
Bur la conversion de TArm^nie au ChriBtianisme ainsi que 8ur la dootrine 
et les usages de T^glise arm^nienne primitive (Rev. de TOrient chr^t., 11. 

s^rie, T. II, 1907). ©ojomenu« fagt (II, 8) in bejug auf bie 9^egierung«aeit 
Conpantind, er babe in ^o^rung gebradjjt, baß bie Armenier ndXtv 3iQ6rtQw 
e^b^ften geworben feien. Autb bier fcbeint bad Subentum — im armenifcben 
Abel — vorgearbeitet gu baben, f. ©etaer in ber unten au nennenben Ab- 
banblung (6i^ungdber.) 6. 136ff. ^ocb ift nocb au unterfucben, ob bie ftarten 
jflbifcben (Sinflüffe toirflicb bereite oor bie 3eit ber (^briftianifierung faOen unb 
nicbt altteftamentUcb-cbriffUcb {inb. Später ald ind 4. Sabrbunbert tann man 
fie aber (icber nicbt fe^en. — SWofe« (Iboren. (f. meine Cit.-®efcb. I @. 188) 
bericbtet, ha% 93arbefaned in Armenien gegen ben beibnifcben Slultuö geeifert, 
aber nocb teinen Q3oben bafelbft gefunben b<tbe. 



fein — unb QlWte«)^ ftnb genannt, nxdi^t i^te ©i^e*. ®ie juioer- 
Wfitgen 9^a(j^ric^ten guter amtenifij^er Äiftoriler pnb nid^t fo fpär- 
ßd^, unb bie Äauptfac^e lä^t fic^ noc^ feftftetten*- ®ie SWiffton«* 
jentten für Slrmenien im 3. unb, fofem bie 9Jiif[ion fortbauerte, 
im 4* 3a^r^unbert {inb Säfarea in Sappabocien^ (anö) Gebafte in 
Älein-5lrmenien^) unb fibeffa (9leaeption bed ^^abbäu^ unb ber 
^bgar-£egenbe)', bann ^ntiod^ien unb t>ieUei(j^t auc^ 9^iftbi* 

*) Q3elbe 9^ainen flnb gräalflerte ormenlfc^ 9^omen. 

^ ^ag "^fc^tifc^t ber ftönbige (Si^ bed ®regor unb auc^ feinet 9^ac^- 
fotgerd ^riftafed getoefen ift, ift nic^t fieser, ia fogoi: nic^t tt)a^rfi^einHc^ (f. u.). 

») ©. ©eljcr in ber <!proteft. 9^(£n^\)n* 93b. 2 ©. 74ff. unb baju 
bedfelben ^bi^anblung: ^^ie Anfänge ber armenifc^en 5^c^ (93eric^te ber 
Ä. eä*f. ©efeöfc^. b. OBiffenW., 4. ^Kai 1895). QBeber, ®ie fafl^ol. 5^rc^ 
in Armenien, i^re Q3egrünbung unb (£ntn>icKung Dor ber ^rennutfg, 1903. 
^er SO'lifeHan^ ^ie armenif^e 5^irc^e in i^rer 93edie^ung aur b^santinif(^n, 
1892. (£rn)anb $er-97{inaffian^, ^ie ormenifc^e 5^r(^e in i^ren 93e- 
aie^ungen au ben f);^rifc^en ^irc^en bid aum (Snbe bed 13. Sa^r^. (^e^e unb 
Unterf. Q3b. 26 Sitft 4, 1904). ^^opbfc^ian, ^ie ^nf&nge be« armenifc^n 
9Jlönä^tum« (Stfc^r. f. 5^ef(^. <Bb. 25, Äeff 1; ober bagegen ^er-SWinaf- 
fian^ 93b. 25, Äeft 4). ® utfc^jmib (5^1. Schriften III e. 339ff.) M bereit« 
in feiner ^b^Kxnblung über ^gat^angelu« geaeigt, ba§ fic^ aud ber ©efc^ic^te 
be« 5^&nigd $rbat unb bed ^. ®regor eine groge aufammen^ängenbe Ott' 
aä^Iung auöfc^^en (äffe C/Ceben be« ^. ®regor^, unb bog bie barin ent^tene 
®efc^i(|te ber 93e!ebrung Armenien« unb ber n&c^ften ^olgeaeit glaubtt)ürbig 
ift. ^iir bad 4. Sa^r^unbert ift bad ®efc^ic^tön>erf bed ^uftud bon 93l^aana 
eine gute Quelle. 

^) 9Bie i^erbreitet unb ftar! mug bad ^riftentum am (Snbe be« 3. Sai^r- 
^unbert« in 5^n-^rmenien unb Cia)>)>abocien, ben 9^ac^barpro)oinaen, ge- 
n>efen fein, n>enn flc^ ber grog-armenif^e 5^5nig entfc^Iog, ed in feinem Canbe 
aur ^taatdreUgion au ergeben! 

*) ^ad) ^uftud t)on 93paana ift Tregor ber &(euc^ter in ^ebafte ge- 
n>efen unb f^t Diele 93rüber überrebet, mit i^m nac^ Armenien au fommen unb 
bort ba« ®DangeUum au toerfünbigen. ^ie (S^riften bafelbft xoattn i5eQenen, 
nic^t &r)vtt (f. 0.). 

*) 3n tpelc^em Umfange fc^on einaelne f);)rifc^ebeffenifcbe 9(Rif|lonare 
<f. oben 93arbefane« unb bieUeic^t 9Keruaaned) bor ®regor bem ^leuc^ter 
im fübdfSic^en Armenien gen>irtt unb DieHeid^t fc^on 93idtümer mit ein- 
^eimifc^en 93ifc^dfen geftiftet l^en, entaie^t fic^ unfrer 5^enntni«. Tregor 
ber Srleuc^ter f^at nic^t e^tufi«) mit i5i(fe ber ©rieben ald SO'liffionor gearbeitet, 
fonbern auc^ 6prer neben fit^ gelobt. Unter i^nen mug ber ^dfet Daniel ber 
2>r)xet, ber im £anbe $aron n>irfte, ^5c^ft bebeutenb gen>efen unb bem Tregor 
an 9^u|^m unb ^nfe^en faft gleic^gefommen fein, ^uftud Don 93^a<^na nennt 
i^n ,,ben greifen, i^eiligen, grogen d^orbifc^of Saniel'^. QBa^rfc^inUc^ ^at er 
ft^on t)or ®regor bai^ (S!^riftentum ausgebreitet, unb biefer i)at bann mit i^m 
^emeinfame 6a(^ gemacht, ^er ftorfe Anflug ber f);^rifc^en 5^rc^e auf Ar- 
menien aeigt flc^ teitö in ben Uberfe^ungen aud bem (ot)vi^ö^n, teitö in ber 
^atfacbe, bag @^rer fp&ter ^o^e 5^r(^nämter bort betleibeten unb bie Gpracbe 
aeitn>eife faft aur 5^rc^enft)rac^e au n>erben bro^te. ^oc^ ift und 9^ä^ered 
aber bie 9^iDaUtät bed griec^ifc^en unb fprifc^en GcinflufTe« für bie ältefte 3eit 
nic^t befannt. i^ierau f. bie 5^ontroberfe a^^ifc^en ^^o^bfc^ian unb ^er- 
9Jlinaffian^. 



204 ®te Q3crbrcltttn0 ber c^riflttc^en Q^eligion. 

(f. gjlarquarf , Seitfc^r. b. beutjfc^. morgenl. ©efeUfc^* 1895 6. 651) 
setDefen. Snfolge bat>on ^ahtn bie 5lrmemer gried^ift^e^ unb fprifc^e* 
Cl^riftentum unb bie Eiteraturen beiber 93ööet (boc^ ani ©prien 
tonnte ^auptfäc^Ud^ nur a\xi bem ®rie(j^ifc^en äbetfe^te Siteratur 
lommen) erhalten; bai Sprifij^e ift in einigen ©ebieten jeittt>eife 
fogar Äirij^enfprad^e in Qlmtenien gewefen. ®er gro^e SWifponar 
ober beffer Äirc^engrünber Qlrmeniend toax ©regor ber 6rleu(j^ter 
(ob tt>irfli(j^ au« t>omef>mem, ja fönigßij^em ©efc^leij^f?), ber, t>or 
ben Werfern aui feinem 93aterlanb ^üd^tenb, in Cäfarea {x6) ba* 
dbtiftentum, atfo bai grieij^if^^e, angeeignet ^at^. 2lte nun 3lrme« 
nien — übrigen« ein ^eubalftaat mit einem mächtigen Qlbel unb 
einer reichen ^riefterf(^aft — ba« perftfd^e 3o(J^ abf^üttelte, ftanb 
©regor bem Äönige ($rbat 261 [?] — ^317), ber nur anfang« c^riften» 
'einblii^ tt)ar, jur Seite, unb bem loer^a^ten, aufgej^ungenen perfi- 
c^en ^euerbienft würbe ba« in ber Eanbeöfprad^e t>erKlnbete C^riften» 
tum entgegengefe^t. 2lfe eyöufiöe 9?ettgion tt)ar e« met me^r afö 
jeber ^eUenifiJ^e ober ate ber attnationale Äult geeignet, bie Slrmenier 
gegen bie ^erfer ju f^^ü^en. ®a« £anb würbe feit c 298 (ober 
fd^on etwa« früher) planmäßig unb energifc^ mit Äilfe be« Olbel« 
gegen bie ^riefterfc^aft (^riftianifiert, ber ^empetbienft geftürjt unb 
ber ^empelbefii ben Äirij^en überwiefen*. 2luf QBunf(i^ be« Äönig«;- 
b wirb erjäbtt, reifte ©regor mit einem gtänjenben ©efotge armeni- 
d^er ^eubalfürften nad^ Säfarea, wo ibn ßeontiu« — e« ift berfetbe 
93ifc^of, ber in 9^icäa anwefenb war — jum Äat^olifct« t)on 2lrme» 
nien Weihte. Cäfarea blieb babei eine 2lrt t>on SRetropote für Qlrme* 
nien bi« jum testen Q3iertet be« 4. 3abrbunbert«^^ 3u Ölfd^tifd^at 

^) 0ie Armenier ^aben t^n fpäter mit bem 2Wanne (©regor?) ibentifiaiert, 
ber an ^pi^raote« gefc^rieben unb beffen ^omtUen a(« ^ntmort erhalten ^at 
(ber 93rlcf ftc^t in ber Einleitung gu ben domilten, f. ^ejte unb llnterf. III, 
Ä. 3 unb 4 ©. If. XXI f.), aber biefe Sbcntifijicrung ift fc^on au« chrono- 
(ogifc^en ®rünben unmöglidS). 

') „^arnit fodf e ein Gegengewicht gegen bie Übermacht be« ba« 5$5nigtum 
gänjüd^ beruntcrbrücfcnbcn ^bel« gefc^ffen werben. Unter ^rbat unb feinem 
©obne ®^o«row war biefe ^oliti! entfc^icbcn t>on (Erfolg begleitef (©elger, 
©i^ung«bcr. ©. 133), ^o6) ^aben beibnifd&e Q^eaftionen unb g>utfclS>e nic^t 
gefebtt; bcfonber« bie öornc^men grauen ]()ingen am alten ©lauben, fo Cbo«- 
row« eigene ®ema^lin unb auc^ noc^ bie <3J{utter be« ^önig« ^ap. 

') ^ie Äompetenjen Q!äfarea« in bcjug auf Armenien (inb übrigen« 
bunfcl unb muffen nic^t feft ftipulicrte gewcfen fein. (Scbon bie QÖÖei^e be« 
®regor burc^) Ceontiu« ift nic^t gang flc^er (boc^ f. gegen ®utfc^mib« 
Swcifel ©eljer, a. a. O. 6. 165ff.), unb ^riftafeö ift nic^t in Cäfarca gum 
Äat^olüu« gewei]()t werben, fonbern t>on feinem Q3atcr Tregor, ^ber bie 
folgenben Patriarchen bi« 9^arfe« ^abcn fid^ aUerbingd fämtli^ bie QÖÖei^e 
in Eäfarea geholt. 0ann erfolgte bie £o«reigung unter bem S^önige ^a)> 
unb ben Eat^olici au« bem ^aufe bed "^Ibianu«. 9]Retropole im ftrengen 
Ginn für Armenien fann Cäfarca um ber politifc^en Unab^ängtgteit be« ßai^e« 
WiUen nic^t gewefen fein. 



im £anbe $aron in Sübarmenien n>urbe nun bai gefeiertfte £)eUig« 
tum btS 9lei^ jerftört unb bie armenifij^e S>aupU unb ^Wutterfirij^e 
erbaut^; neben biefet ©tabt tt>urbe 93agrat>an in 93agret>anb ein 
8tt)eited, aber untergeorbnete« Sentrum, Übrigen« repbierte ©tegor 
felbft A>ie ed fd^eint^ niij^t in ^fd^tifc^at toeld^e« t>ie{me^r @i$ be« 
©aniet tt>ar* ^ietteid^t ^ttt ber Oberbifd^of anfang« feinen feften 
<ox^. 3n>8tf Bistümer fotten t)on ©regor eingerid^tet tt)orben fein, 
nad)bttn bie 93ele^nmg mit ®malt bur^gefe^t tt)orben toax^. SlHed 
bied b<*< P<^ 8^S^^ ®nbe beg 3. Sa^rbunbert« abgefpiett; man tann 
bie ^Bei^e ©regot« ettt)a auf 285—290 fe$en. 3ur Seit be« S^licä- 
num« tt>ar er fd^on geftorben unb fein ©o^ Qlriftafe«, t>orber 2lna- 
c^oret in Cappabocien, fein 9^ac^fotger*. Über bie fiigentümtic^feit 

^) ®ie äberlieferung, bag Tregor bie alte j$5n{gdftabt ^alat^^pai 
(bad fpdtere ^tfc^miab^in) aujf ®runb einer C[:^nftudt)ifion 5um fir^Iic^en 
^ittelpun!t gemacht ^abe, gehört tt>a^rfc^einUc^ erft einer fpäteren 3eit an 
<fte fte^t bei ^gat^angelud in einem 93eftanbteile feinet Qöerfed, ben ©ut« 
fc^mib atö ein ai)otaIt;^)}tifc^eö 6tücf au^ ber ^xtte bed 5. 3a^r]()unbertd 
ertannt ^at). @ie ift n>D^( eine ^enbenjlegenbe^ bie bie ^utofe^^balie unb iln- 
abl^ängigfeit ber armenifc^en ^rc^e t)on Säfarea ben>eifen foQ. ^fc^tifd^at 
(im (Süben) ift nac^ ^auffu^ „bie große unb erfte ^rc^je, bie ^Oiiittter aller 
armenifc^en ^rc^en, bie im Canbe ^aron liegt"; fie ift „bie erfte unb »or« 
^üglic^fte unb i5au^tftätte ber Q3ere^rung; benn ^u aUererft l^ier n>urbe eine 
i^. 5^rc^e erbaut unb ein ^Itar im 9^amen be« Äerrn errichtet", ^enfo 
]^ei§t fte „ber i5auptaltar^ ber ^Jürpent^ron ber Patriarchen" mit ben Ort«* 
beiligen So^anned bem Käufer unb ^t^enogene«, beren 9^eliciuien ®regor 
aud Säfarea ^pp. gebracht f)attt, S>m, in biefer @tabt bed hübend/ n>urben 
auc^ bie erften armenifc^en ^rot>in8ialf^noben gehalten, ^er Qä)tottpnnH 
beö £anbed lag bamald überhaupt im 6üben; ^ier reftbierte ber ^5nig ^iran 
(326—337), ber 9^ac^f olger ö^oörott)« (317—326), befonber« gern. 3nbeffcn 
ift e« boc^ möglich, bag ^uftu« aud Q3orliebe für ^fd^tifc^at bie 93ebeutung 
ber 6tabt übertreibt. 

") Ober waren e« nic^t fott>o^l jtoölf 93i«tümer, ate 8n)ölf 93ifc^)öfe, 
bie ben 5$at^olüud ftänbig umgaben? ^ber einige 93idtümer ^at (Tregor 
fieser gegründet, n>enn auc^ bie t)ollftänbige Organifation ber armenifc^en 
5^rc^ noc^) nic^t auf i^n aurüdCge^t. — 3u *2lrmenien gehörte auc^ ^igrano- 
certa (ba« nic^t mit ©iarbeür ibentifc^ ift, fonbern = bem beutigen SJWai^a- 
faritin = ?Jarfin = SWart^ro^oliö), wo Cebmann eine große griec^ifc^je 
Snfc^rift, wa^rfc^einlic^) bem c^riftlicben Könige ^ap [c. 369—374] auju- 
tt)eifen, entbectt ^at (f. „Mo", Q3b. VIII Ä. 3/4, 1908, 6. 497ff.). SHber 
bad (S^riftentum ift ^ier^er aiemlic^ fpdt getommen. &ft unter ^ap ^t 
St)i)>^aniud bie erfte ^O'^ärt^rerfapeUe ^ier gegrünbet, bie bann SIKarut^a ^u 
einer großen 5^rc^e umfc^uf. ©arnatö, unter ^beobofiuö IT., erhielt bie (Stabt 
ben S^amen „SRart^ro^oliö". ®iefer 9^ame ift baber ber ganj {ungen unb 
unauöerläfPgen ^^ejenfion ber ©ubffriptionen t)on 9fiicäa bei ©beb Sefu nit^t 
3U glauben. 

s) c5>ie QDürbe be« Äat^olüu« (be« c^riftlicben Äo^en^riefter«, ber tönig- 
licbe (S^xtn genoß) baffete an ber Familie ®regord. ®iefe Äo^enpriefter toaren 
olfo, n>enn aucb ni^t fämtlicb, t)erbeiratet. 0ie ©nfel ®regord (amen bereite 
olö ^albe Knaben auf ben ^^ron. ^ucb fonft n>aren bie ^iötümer in 'iUrmenien 
»ielfacb erblicb (f.o.). 



206 ^^ Q3erbteitund ber c^riftUt^en Q^eligion* 

be^ utfprüngUd^en amtenifij^en S^riftentum^^ n>el(l^ed )oon bent fp&te* 
ren ber ,,goibenen Seif, beut lat^ofifd^en (t>on 9^atfe« begrünbetett), 
rec^t t>etfc^iebett tt>ar, f unten bei ber ^rot^inj ®io«pontu«. 



®ie ftarle 93erbreitung bed C^rifttentunt« um ba« 3af>r 170 
im ^ontu«, in »etd^em fij^on ber I. ^etrugbrief d^riftUd^e Gemein- 
ben t>oraudfe^t ift burd^ £ucian (^(e;anber ^bunot. 25* 38) be* 
aeugf : ,,93on Slt^eiffen unb C^riffen ift bag ganje £anb JooH." ®orf 
(aud^ ^ap^tagonien ift einaufd^Ue^en) gab ed a^ 3. be« SW* Slurel 
unb Commobu« mef^rere Äirc^en mit einem SWetropoUten, ber in 
^maftrid repbierte, 5)ie8 ergibt pd^ axtö bem 93riefe bed ©ionpfiu* 
Joon 6!orintf> bort^in (bei Sufeb., h. e. IV, 23: t^ ixxXtjaig. xfi 
naQOixoioxi ^AfiaxrtQiv ä/ia raig xarä IldvTov) unb dvS ber 93e« 

teiUgung ber pontifc^en Äird^e am Ofterftreit (1- ^' V, 23: ein 

Schreiben Tcov xarä Il&inov imaxÖTtcDVy d)vndXfjiag &g äQX<^^'^oxog 

TtQoiritaxro), 2lfe ®emeinben bafetbft ftnb belannt ^ompejopoU* 
unb SonopoU« (= Slbunoteid^u«); i^re 93ifd^öfe tt>aren a«f<*ntmen 
mit bem wn Slmaftri« in 9^icäa antt>efenb^. 3lud^ ©angra ^t 
{td^erKc^ um 325 fc^on eine ®emeinbe gehabt; benn ba bie 6tabt 
um 350 ein SWetropoUtanftabt tt>ar, lann fie nid^t 25 3a^re früher 
nod^ gana ^eibnifd^ gett>efen fein*. 3luö ber ®ef(^id^te bed Cf^rifteu' 
tumd im ^ontuä um bai 3a^r 200 ^at und Sixppol^t (Comm. in 
Dan. p. 232f. ed. 93 ontt>etf d^) eine Spifobe aufbetpal^rt, bie fef^r ftarf 
an bie ber ^ropf^etin in Cappabocien unb an bie montaniftifd^e 
93ett>egung in ^^rpgien erinnert unb beweift, »ie fe|)r bie c^rift« 
lid^e ^et>&lferung ^(einaftend a^ fotd^en entf^uftaftifd^en 93en>egungen 
bigponiert toax. Eeiber nennt er und bie Stabt nid^t, beren ^ifc|of 
bie 93ett>egung in Q^mt gefegt ^t^. — ^ioJoatianer (in georbneten 

^) 0ie tarnen finb natürlich griec^ifc^: ^^Uobel^^^ud^ ^etroniud, 
Qcupf^c^iud. 

") <S>cv 93ifc^of ^at alfo nut aufäUig in 9^cäa gefc|>lt. SHe Im 3. 343 
(f. 93raun im Äift. So^tb. [®örrc«^ef.] 93b. 16, 1895, ©. 586f.) in ©angra 
gehaltene @);)nobe nennt in intern ^c^reiben an bie armenifd^en 93ifc^öfe 
13 ^itglieber bev (0);)nobe mit ^amen^ nennt ober leiber nic^t i^re 6i$e. 
Sdn6) finb bie 9^amen felbft nic^t fieser überliefert. 0ie mönc^lfc^e 93en>egung, 
n>elc^e bie 93ifc^öfe aenfurieren^ fte^t im ®egenfa^ aum bottdtümlic^-^eibnifc^en 
C^^riftentum, n)e(t^ed im ^ontud, 5$Iein- unb ®ro|-^rmenien befonberd üppig 
n>ud^erte. ^ie 93en>egung richtete ftc^ auc^ gegen ben 9(RärtprertuIt unb bie 
97{ärtprerfefte (oanon. 20)^ bie grabe in ienen (Gebieten atö Crfa^ bed ^ibnift^en 
5^ultud befonberd beliebt ttKiren. 

") "Exegdg ris Sfiolmg h t^ II6v%(p xcd avxog stQOEOxmg ixxXi^oias, svXaßfjQ 
fjiev avijQ xai zaneiv6q>Q<ov , fitf n(}ooix<»v 9e dotpoXcie tais ygaipäis, dXka xoIq 
Sga/iaaiv olg 06x65 i<&Qa /iäXXov htiüxevev. ijiixvxo>y yäg i<p^ hl xal devxiQq> 
xcu xglxq) hvnviq), rjgSaxo Xoutov nQoUyetv xotg ddeXq>otg dfg Jißoq>ifrrjg' xoda 
eldoy xai xöde fUiXa ylvea^i, xal dri noxe nkavrj^tig ehtev' ytvtoaxexe, ddeX^oi^ 



Armenien, ^xo^pontn^, ^ot>^la0onien u. ^ontud ^olemoniacu^. 207 

(Semeinben) n>aten in ^apf^lagonien befonberd jaf^treic^^ f* Socrat 
II, 38; am ftärfffen tt>aren pe in SWanfinium^. 

2lug bem ®io«pontu« n>aren ju 9^icäa brei 93if^fe amoefenb, 
ber t>on ^mafta, (Somana unb 3e(a'* ®er leitete toax aud^ auf 
ber Spnobe ju ^ncpra im Safere 314 augegen; ^mafta n>at fij^on 
8ur Seit bt& ®regor ^aumat (um 240) ^igtum unb SJietropote 
bei ®io«pontu«'; (Somana f^afte buxö) ebenbiefen einen 93if(J^of 
tt^alten (f. ©regor t>. ^Ipffa, Vita Gregorii c. 19f,)** ®ie ®e* 
meinbe t>on Ginope in ^io^pontud gefrört fd^on bem anfangen- 
ben 2« Sa^r^unbert an: 90^atcion ift t>on bort ausgegangen^ (f. o« 

Su fjietä iruitnov ^ xglaii /AikXet yivea^i. oi öi äxovoayrsg a^of) jtQoXiyovzos, 
cbs ^* ,tiviojrfxey ^ ^f*^Q^ ^^ xvqIov** , futä xlav^fiöv xai S&vQfiwv idiovto 
Tot) xvgiov wxjog xai ^fiegas ngo 6(p&aXfA&v exorteg xrpf hcBQXofiivfiv tfjg xQÜjetos 
tj/iigav. xai eis tooovtov fjyayev q)6ßog xai deiXüi toitg dSsXipovs, <ooxe iäaai 

aijöv ms x^Q^s xai xws dygavs igi^ftovs [tß xoax alfo eine Canbgemeinbe], 

td te xxi^fAata avtö^ ol nleiovs xatejtcaXfjoav, 6 de i(prf avtois' idv fiij yivriTCu 
xa&ois elnov, firfxexi fiijde lais ygatpaZs mazevariTe, dXla noieho) ixaüxos v/jt&v 

5 ßovUrai. ^ber baS So^t lief ob, unb bad ^ngefünbigte traf nic^t ein; ber 

^Opiftt tt>Urbe aU Cügner erttnefen, a! de ygatpal i^pdvtjaay dk^&evovoai, oi 
de ddeX^l evgedfjoav axavdaXiCdfieyoi , maxe Xoutcv %as nag^hovs ain&v yijfiCLi 
xai xovs ävdgas esil rrfv yemgylav xmgijaai' ol de elxfj xa iavx&v xxi^ftaxa nwXti- 
oavxes evgi^oav vaxegov eytcutoiDvxes. 

*) ®er Ort ift m. OB, biö^er nic^t aufgefunben. 

^ Qv(tp6)\<in\xi, (fU>ibiud, ideracUud. 

') ^nd) n>obI ber llrft^ ber Q3ere^rung bed b* ^^eobor; boc^ !ann fie 
auc^ Don ber 0tabt (Suc^aita (beren Cage nic^t ftd^er ift) aud^egangen fein, 
f. ^eltf^ape, Les origines p. 199. — ^mafia beflißt auc^ ben "3(yiärt^rerbifc^of 
Q3a{iUud (Biblioth. hagiogr. Graeoa« p. 239f.). 

^) ^ngebUc^ foQen ^oUe Q3ürger^ Don Romano ben (Tregor um bie 
^nricbtung eined 5^rcbenn>efend gebeten boben. (Bregor Qob ibnen ben 
^lesanber aum 93if(^ot einen ^bilofopben unb ^Steten. (Ein 93afiUScuö, 
episoopuB Comanorum, foQ nac^ ^oUabiud, Vita Job. Chrysost., ^ufammen 
mit Cucian in 9^icomebien gemartert n)orben fein. 93eibe erfcbienen bem 
^r))foftomud im $raum fürs t)or feinem ^obe; bie Überlieferung ift ober 
i>ertt)orren, f. ^ele^a^e, Lee origines p. 200f. 

*) 6cbilberung bed ^ontuS bei ^ertuUv Adv. Marc. 1, 1 (aud polemi- 
ft^en ®rünben erlaubt er fic^ eine Der^errte 6c^lberung bed äu^erften !au- 
fafift^en ^ontui^ 3U geben, obgleich ed fid^ um 6ino))e i^nbelt): »»Pontus, 
qui dioitnr EuxinuB, natura negatnr, nomine iUuditur. ceterum hospitalem 
Pontum neo de situ aestimes; ita ab humanioribus fretis nostris quasi 
quodam barbariae suae pudore seoessit. gentes ferocissimae inhabitant, 
Bi tarnen habitatur in plaustro. sedes inoerta, vita oruda» libido promiscua 
et plurimum nuda, etiam cum abscondunt, suspezuBis de iugo pharetris, 
ne temere qui interoedat. ita neo armis suis erubeseunt. parentum cadavera 
cum pecudibus caesa convivio convorant. qui non ita decesserint, ut es- 
catiles fuerint, malediota mors est. nee feminae sexu migitantur secundum 
pudorem: ubera excludunt, pensum securibus faciunt, malunt militare 
quam nubere. duritia de caelo quoque. dies numquam patens, sol numquam 
libens, unus aer nebula, totus annus hibemum» omne quod flaverit, aquilo 
est. liquores ignibus redeunt, amnes glacie negantur» montes pruina ex- 



208 ^i^ Q3erbreitung ber c^riftlit^en Q^eUgion. 

S. 190)^. ®a§ e« im ®io«ponfu« mef^rete btf(j^8fltc^e Äird^en wt 
325 gab, ge^t auäf avS bem 93eri(j^t übet bie bort befonber« l^efttge 
gSerfolgung be« eiciniu« (Vita Constant. II, 1. 2; h. e. X, 8, 15: 
,,2lmafta unb bie übrigen Äird^en im ^ontu«'') ^ert)or. 3tt>ei t>on 
i^nen lennen tt)ir, Slmifu* (f. o. 6. 89) unb ©ebaffopoL 3ener 
gWeletiu«, ben gufebiu« am Sd^tu^ be« 7- 93u^ ber Äirc^engefc^id^te 
fo rü^mt unb ate pontifc^en 93ifc^of bejeiij^net, tt>ar naö) ^^ito- 
ftorgiu« (I, 8) 93if(J^of t>on Gebaftopot. Qlber ^^iloftorgiu« irrt 
fic^ tt>abrf(J^einU<^, »enn er behauptet, SWetetiu« fei auf bem Äonjil 
ju 9^icäa gett)efen; benn in ber £ifte febtt er. 



^uä ber eben angeführten 93ita be^ ®regoriu^ $b<tumafurgud^ 
bie ©regor t)on ^Ipffa in ^orm einer 9lebe t>erfa^t b^t*/ linb tt>ir 
über bie ^b'^fö^^J^iP^'^^S bed »efttid^en $eite be« ^ontud ^ole- 
moniacu^ gut unterrichtet unb erbatten jugteic^ ein befonber« tebr- 
reid^eg 93iU) t>on ber 2lrt, tt)ie pd^ bie ^iffion abgefpielt ^at^ unb 
n)ie bad Äeibentum „untergegangen", b. i). aufgefogen n)orben ift. 

©regor ber ^unbertäter, t>on b^^bnifd^en Sttem in 9^eo« 
Cäfarea geboren, n>urbe )oon Origene^ für ba^ Cf^riftenfum ge- 
n)onnen, fd^to^ ^eunbfc^aft mit ^rmiUan t)on Cappabocien, fef^rte 
in feine 93aterftabt jurüd unb tpurbe wn ^f^äbimuö, bem 93ifd^of 
t>on Slmafia, jum 93ifd^of t>on ^ieo-ffäfarea gett)eibt (um 240). 
®amate foUen in ber Stabt unb Umgegenb nic^t mebr atö 17 C^riften 
gett)efen fein. 9lacb feinem 3:obe (fctrj t>or bem Saläre 270) fotten 
nur noc^ ebenfot>iete Äeiben in ber ©tabt gejäbtt tt>orben fein*. 

aggerantur. onmia torpent, omnia rigent; nihil illic nisi feritas calet, illa 
BoiL quae fabulas soenis dedit de sacrifioÜB taurorum et amoribus Colchorum 
et cruoibus Caucasorum. sed nihil tarn barbarum ac triste apud Pontum 
quam quod iUio Maroion natus est, Scytha tetrior, Hamaxobio instabilior, 
Massageta inhumanior, Amazona audacior, nubilo obsourior, hieme frigi- 
dior, gelu fragilior, Istro fallaoior, Caucaso abruptior." ^efe obfc^recfenbe 

^atribe ift bie erfte et^nogra^b^f^-geograpi^ifc!^ 6t^i(berung, bie n>ir aud 
cbrlftUc^er <5eber bcfi^en. 

^) ©inope UHir eine ©tobt römifd&en Q3tirgerrec^t«. ®er SWärt^^rer 
^bota« (®regor 9la^,, Carm. II, 3, 79) fcbeint bier feinen Urfi^ au boben. — 
^n ^ontifcber, aber nacb 9^om übergefiebelter unb betebrter 3ube n>ar ber 
^eunb unb Äelfer bcd g>aulud: ^qulla. 

•) gjligne QBb. 46 ©. 893ff., »gl. baju cRufn« 5^rc^engefc^. (VII, 25), 
bie fprif<be ^©rjä^Iung t>on ben 9^i^medtagen ®regor«^ unb 93afUiuö, de 
spiritu p. 74. 

') fXSlura öor feinem ^obe) erforfcbte ®regor forgfältig bie gan^e um- 
Uegenbe ®egenb, um ju erfabren, ob ed nocb einige gebe, bie ben ®lauben 
nocb nicbt angenommen bitten, ^(d er nun erfubr, ed feien berer nicbt 
mebr afö 17 . . ., bantte er ®ott, bag er feinem SRacbf olger fo öieJe ®ö$en« 
biener bintertaffe, ald er fetbft anfangt ©Triften ^atte.'' Q3aPu« (L o.) fagt, er 
bobe bad ganse Q3ol!, nicbt nur bad ftäbtifcbe, fonbern aucb bad bdrfticbe betebrt. 



<iU(menien, ^iodpontud^ ^ap^Iadonien u. ^onfud ^olemoniacud. 209 

<5id^er ift, ba§ bie S^riftianiperung t>on Qtabt unb £anb^ eine um« 
faffenbe tt>ar; braucht boc^ ©regor fetbft (epist. canon. 7) ben 
^ttdbnui IJovTixol xal XQicrciavoi aU S>tnbxab\)oxn gegenüber ben 
batbarifc^en ^eibnifd^en ®oten. Sie gelang bent {(ugen unb energi« 
f(j^en ^iWof, tt>eit er bem b^ibnifc^en ^unbertt>efen ein c^riftttc^ed 
entgegenfe^te — SWaria^ unb 3o^anneg erfd^ienen i^m, unb er machte 
t)on biefen Srfd^einungen ausgiebigen ©ebraud^ — , n)eU er btn SWut 
l^atte, bie 93etrügereien unb ben 6c^tt>inbel ber ^eibnifd^en ^rieffer 
auftubedten, unb tt>eit er bem ro^en Q3oße bie ^efttage unb ^ft- 
feiern in ^riftli^er Umformung Ue§. ,,ÜberaIlf>in brang bie ^rebigt, 
unb bie ©e^eimniSte^re tt>ar »irffam, unb bag Streben nad^ bem 
©Uten na^m ju, inbem bai ^rieftertum überaß eingefll^rt tt)urbe." 
©regor ^ielt nac^ ber ©en>of^nf)eit beS £anbed Q3erfammlungen 
unter freiem Äimmel ab. 3n ber becianifd^en 93erfolgung „gab 
ber gro^e SWann, ba er bie 6d^tt>ä^e ber menfd^U^en 9iatur einfa^ 
unb erfannte, ba^ bie meiften nid^t big in ben $ob für bie 9lettgion 
ben Äampf ju beftel^en loermöd^ten, ben 9lat, bie Äirc^e möge 
Joor ber fd^redttic^en 93erfolgung ettt>a« 8urüd(tt>eid^en'' (er 
felbft flo^ aud^)* ,,9lad^ ber Q3erfolgung, ate e« erlaubt war, aUem 
€ifer in ber ©otte«t>ere^rung ftc^ ^injugeben, ging er »ieber in bie 
©tabt unb, inbem er ba* ganje umttegenbe £anb bereifte, t>erme]^rte 
^r ben Sifer im ©otteSbienft bei aQen ©emeinben baburc^, ba^ er 
eine ^eftfeier für bie anorbnete, tt>el^e für ben ©lauben gelämpft 
t>atten, 3nbem nun ber eine ba^in, ber anbere bortl^in bie Eeiber 
ber SWärt^rer brad^te, Joerfammetten fie fid^ nad^ t>oIlenbetem Ärei«« 
lauf be« 3a^re« unb freuten fid^, inbem fie jur €f>re ber 9D^är- 
tprer bie ^eftfeier begingen, ^tnn aud^ bag tt)ar ein 93ett>eig 
feiner großen ^txi^txt, ba^ er, ba er ba« ganje ©efd^led^t feiner 
3eit au einem neuen £eben tt>ie ein £enler ber 9^atur umgeftattete 
unb fie feft an bie Sügel be« ©lauben« unb ber Sr» 
fenntni« ©otte« feffelte, ben Untergebenen ba« 3oc^ be« 
©tauben« ein tt>enig erleichterte, um fic^ in ^reuben« 
genu^ ju erlufiigen. ^tnn ba er einfaf^, ba§ ber förper* 
liefen Q3ergnügungen tt>egen bie unerfaf^rene unb un« 
it)iffenbe SO^enge ben falfd^en ©&$en auffange, fo erlaubte 
er ben £euten, bamit bei i^nen junSd^ft ba« ^id^tigfte 
«rreid^t »ürbe — ba§ fie n&mlid^ ftatt auf eitle 93er« 
el^rung auf ©ott if^ren 93lid( rid^teten — , an ber Erinne- 
rung ber f^eiligen SWärtprer fid^ ju erfreuen, fid^ tt>of>l 
fein 8u taffen unb ju beluftigen, »eil mit ber Seit ein- 
mal ba« 2thtn t>on felbft mef^r Srnft unb ©trenge an« 

^) ^n i^r beteiligte flc^ and) ^t^enoboru«, ber 93ruber be« (Tregor, ber 
^ifc^of an einem unbe!annten Ort be« ^ontu« gen>efen ift. 
■) SSJl. Qö..bie erfte OJ^arien-Gcrfc^einung in ber ^rc^e. 

t». ^arnaif, flRiffioti. 8. SufL II. 14 



210 ^^ Q3etbreitun9 ber c^tiftlic^en O^eUgion. 

nel^men tt>ürbe, inbem ber ®{aube l^ierju ^nn>eifung 
gebe." ©regor ift ber einzige SWifponar in ben erffen brei 3a^r- 
lunberten^ Joon bem tt>ir »iffen, ba^ er eine fold^e SJiiffiottfntet^obe 
%täbt ^t — unb er toat ein l^od^gebilbeter SeQene unb überhaupt 
ein grüne« Äolj; tt>ie mu^te bai aber bei bem bilrrenÄotje n>ir{enl — ^ : 

^) 3u ben Q^ettgionömift^ungen in ^flen »gl. ouc^ ^ejte unb ünterf. 
9^. ff. Q3b. 4 Ä. 1 (SWaruta« ©.11 ff.). — ^Ba« ®regor auorft getan unb bcjeugt 
^at, bod bezeugt ^^eoboret (Graec. äff eot. curat. VIII f in. , Opp. ed. © c^ u I) e IV 
6. 923 f.) generen für bie ganae S^n^e, aber o^ne bie 9^aü>etät bed Gregor 
ünb obne bie 9^ai*>etät in be^ug auf bie ffefte: tä /ih yäg ixelv<ov [ber (Sötter] 

3iavTel<5s dieXv&rj te/ihnj, <hs fiijdk oxvfidjcay diofuTvat t6 sldos, firjdk x&v 
ßtofji&v Tov jvjicv tovg vOv dv^tonovs inloTao^at* al de xovxtov dlau ho^öI" 
fo6ijoav teile x&v imiqtvqwv arjxoXs, xwe yäg olxtlovg vexgws 6 deajiöttfe dvreia- 
fjSe toXg ifAeieQOts ^eoig' xod xovg fuy fpQovdovg &ni<pfjve, Tovtots ds rd 
ixelvojv auievet/ie yeQa, ävxl yoQ dfi x&v JlavdUov xal Aiaoiov wü Aiowalcov 
xai x&v äXXcDv v/ä&v koQx&v Ilhgov xal IlavXov xai ßcj/iä xai Zegyiov xai 
MagxiXlov xai Äsonlov xal IlavxelBi^fioyog xai *Arxo}v{vov xai Mavgixlov xai 
x&v äXlmv fAOQxvQcov imxeXovvxai Sij/juf^ivlcu , xai drxi x^g ndXai no/juteiag^ 
xai aloxQOvgyiag xai aloxQOQQtj/ioovvTfg atoipgoveg ioQxdCovxat navtjyvgeig. ^d^VL 

Dgl. man noc^ 6. 921 f., wo bie ^J^ärt^rer in aUen flöten — unb ^eoboret 
aÄ&lt f^on ©u^nbe t)on ffäUen auf: ünfruc^tbarfeit, 9^eifegefa^ren uftt). — 
ald blc anaurufenben Äelfer erfcbeinen. Äiermit ift ^uguftin, ep. 29, 9 ju 
Dergleichen (bie ^udfübrung richtet ftcb gegen folc^e, bie ba fagten, in frühen 
3eiten feien boc^ bie (Scbmaufereien an ben i5ei(igentagen in ben 5^irt^en 
unb fonft erlaubt getoefen): ,^o8t persecutiones tarn moltaa tamque vehe- 
mentes, cum facta pace turbae gentilium in ChrlBtianum nomen venire 
cupientes hoc impedirentur, quod dies festos cum idoUs suis solerant in 
abundantia epularum et ebrietate consumere nee facile ab his pernicio- 
sissimis et tarn vetustissimis voluptatibus se possent abstinere, visum 
fuisse maioribus nostris, ut huic infirmitatis parti interim parceretur 
diesque festi post eos quos relinquebant alii in honorem ss. martyrum 
vel non simili sacrilegio, quamvis simili luxu celebrarentur. " ^u^brüdKic^ 
fügt er aber nO(^ l^inju, bc% ,»in transmarinis eoclesüs partim ista nunquam 
recepta sunt, partim iam per bonos rectores populo obtemperante correcta.'* 
^pt^itU aber beriefen {ic^ bie (a^en (Segner barauf, ba^ in 9^om in ber ^eterd- 
M)e bie @^maufereien ftattflnben. ^uguftin fonnte ba^ nic^t leugnen unb 

bemerft: ,»et quoniam de basilica b. apostoli Petri quotidianae vinolentiae 
proferebantur exempla, dixi primo audisse nos saepe esse prohibitum, sed 
quod remotus sit locus ab episcopi conversatione [ber Q3ifc^of n>obnte tt)obt 
am Cateran] et in tanta civitate magna sit camalium multitudo, peregrinis 
praesertim, qui novi subinde veniunt, tanto violentius quanto inscitiua 
ülam consuetudinem retinentibus, tam immanem pestem nondum com- 
pesci sedarique potuisse." — ^uf bie 9'^eaet>tion einer b^ibnifc^en Sitte ift 
n)o]^( aucb ^xivüd^}xfüi)vtn, n>aö xo\x Acta Archelai 2 (efen; bier era&btt ein 
^rift folgenben ®ebraud^ bei ben Triften feinet ^eimatlanbed, tt)elcbe^ 
nal^e t>on (^effa lag: „Est nobis mos huiusmodi patrum nostrorum in nos 
traditione descendens, quique a nobis observatus est usque ad huno diem: 
per annos singulos extra urbem egressi una cum coniugibus ac liberis sup- 
plicamus soli et invisibili deo, imbres ab eo satis nostris ab frugibus ob- 

secrantes." ®aÄ ffolgenbe aeigt, bag babel gefaftet unb bie ^a^t burc^» 
nnic^t n>urbe. 



Armenien, ^o^poxttvi^, ^apifiagfinkn vu ^ntud ^lemoniacud. 21 1 

t)er SWättprertult mit raufc^enber, ^eibnifij^er ^efffteube trat an 
bie Stelle ber alten loialen ^Ite unb bie 9ieli<|uien an bie Stelle 
ber alten S^etifd^e^» ®te SWetf^obe l^tte einen überrafc^enben Surren 
Srfolg; bai £anb tourbe (j^riftianiftert Sd^nell f^olte feneö ®ebiet 
ein^ n>ad in ber 9Jlif|ton anfangt t>erf&untt n>orben n>ar, unb trat atö 
tt>efentli(l^ c^riftlid^ed £anb ben fd^on frfif^er d^riftianiflerten Qein- 
aftatifij^en ^rot^injen jur Seite. 

^ugenfd^einlid^ ^at ftc^ Gregor ber Srleuc^ter in bent benac^« 
barten (Sro^^rmenien bie SOtiffton^met^obe be^ ^aumaturgen unb 
biefed neue^ tt>ilbn>ac^fenbe pontifd^e C^riftentunt junt 93orbilb ge« 
nommen (bie 9lea{tion bagegen ift bie 93en>egung bed Suftatf^iuä 
Joon Sebafte, f. o.)^ ®a« tt>ir Joon bent älteften arntenifd^en ^.S^riften- 
tum" l^ören, ifi bem t>on ^leo-ffäfarea ganj gleid^artig* ^fd^tifc^at 
unb 93agra)oan erf^alten loon ®regor 9{eliquien usU) \t eine befonbere 
^eftfeier baju (©eljer S* 128); bie gro^e C^riftugfird^e in 2lfc^« 
tifd^at nimmt ben ^la^ unb bie Stelle be« jerftörten f^eibnifd^en 
i^eiligtumd ein (S* 129) nrib n>urbe bad ^« 3entrum bed ^fC^rift- 
lid^en'' Slrmenien«. 5)a« g^eft ber Ort^f^eiligen, Solenne« be« 
^äuferd unb ^t^enogene^^ toelc^ed ®regor am 7. Saf^mi jebe^ 
Safere« ju feiern befohlen ^ttt, toax eine« ber gröfrten Slrmenien^. 
^Solc^ed tt>ar 93raud^ ber Oberbifc^öfe SHxxmmni, gemeinfam mit 
ben ^önigen^ ben SO'lagnaten unb Satrapen unb ber 93olfömaffe 
ber Hmlanbe biefe Orte ju Joeref^ren, n>eld^e früher 93ilber ber Slb* 
götter bargen unb fe^t im 9^amen ber ®ottf^eit gef^eiligt^ ein S>ani 
btS ®thtU unb eine St&tte be^ ®elöbniffe^ gen>orben n>aren. 93e« 
fonberd an biefem £)aupt5entrum ber ^rd^e t>erfammelten fte {td^ 
5um ®eb&c^tnid ber heiligen, bie bort ruf^ten unb opferten bort 
iä^rlic^ fiebenmal'' (^auftu« t>. gS^janj HI, 3 S.7, ®elser 
S. 130). ^eibnifc^e 93räud^e, namentlid^ bie augfc^tt>eifenbe, Joon 
ber ®eifttid^leit f^eftig belämpfte ^otenHage [if^r tt>urben then bie 
SO^&rtprerfefte entgegengefe^t] f^errfd^ten aud^ in ber ^^otge^eit. 
9iod^ um bai 3* 378 ^ahtn bie SWamiconier ben £eid^nam i^re« 
Stamm^aupted SO'lufd^el auf bie Sinne eine^ $urme^ gelegt mit 
ben Porten: ,,^EBeil er ein tapferer SJiann war, fteigen bie ^rlabd 
f^emieber unb aufem>edEen i^n'' (^auftud V, 36 S. 245, ®el8er 
S. 133f0- ®ie c^riftli(^e Oleligion tt>ar jtpar f^on 8tt>if(^en 290 
unb 370 in Qlrmenien Staatdreligion, aber bie SWaffe tooUte im 
®runbe boc^ noc^ nid^t« t>on ^biefem 93etrug ber SWenfd^^eit" (fo 
fprad^ man nod^ unter Äönig $iran 326—337) ettt>a« »iffen- „^Skxm 
tt)ir nid^t rauben, tt>enn tt>ir nic^t ptünbem" — ganj tt>ie bie f^eutigen 

^) Q3dt- Cuciud, ^e "^Infänge bed c^riftlic^en ioeUigenfultud, 1904; 
ober ba^u ^ele^a^e, Les Lögendes hagiographiqnes, 1905 unb loor ödem 
bedfelben 9Qßerf: Les origines du cnlte des martyrs, 1912. €• auc^ toon 
QBuIf, £lber ioeilige unb ioeiligen^ere^rung, 1910. 

14* 



212 ^i^ Q3erbteitund ber c^riftlit^en 9^eIidion. 

Würben — , ,,tt>enn toxv nxd)t anbetet Sigentum nef^men^ tt)ie fetten 
tt>it leben, fo gto^e, fo ja^Uofe Äeete^maffen", fagen bie notbifid^en 
gieitetftämme (^auftii« III, 6, ©eljet ©• 135). SWif einem fonff 
in bet alten S0>2ifftondgef^ic^te beifpiettofen Catitubinatidmud ^at 
man t^etfud^t, i^nen bie neue 9ieUgion munbgeted^t ju maij^em 
®eglü(lt ift e^ niij^t. "Sluc^* ^iet geigte ed ftd^, ba^ etft bai mdnc^ifc^« 
fotl^oßfd^e S^tiftentum, n>ie ed feit bem Snbe be^ 4* Saf^tf^unbettd 
ftc^ auc^ in ?ltmenien enttt>icfette, bet 9^ation Äett tt>utbe. — 

3m 3. 315 (obet um biefe« 3af>t) ift beteitg eine gtö^ete Spnobe 
in 9^eo«6;äfatea, bet SWettopoü bed öftlid^en ^onfu«, untet bem 
93ifc^of Eonginu« gehalten »otben, beten 2l!ten tt>it bep^en^ 6ie 
ftettte ftc^ bie Aufgabe, gen>iffe Aanpipuntt^ bet lat^olifc^en ^ifjiplin 
gegenäbet bet Hngebunbenf^eit feft)uftetten^* 

<2lud^ in bie gtiec^ifc^en ^äften^äbte hei dftlic^en "pontud "ipole- 
moniacud btang bad Ö!bnftentum loot bem 3a^te 325 ein* ®et 
Q3ifc^of ®omnug t>on 3:tapesunt unb fogat bet 93if^of ©ttato- 
pf^iluä bed fetnen ^itpud n>aten ju 92icäa antoefenb. Sie tt>aten, 
tt>ie bie Flamen befagen, ®tie(j^en. Slbet anö) fd^on 8u ben 9lotb* 
2ltmenietn unb ben 3betetn (©eotgietn = ©tuftnietn, Sllbanietn) 
ift bai (i^tiftentum um bai 3.300 (fc^on ftfibet bai 3ubentum) 
gekommen, unb 8tt>at t>on jenen ©täbten ^tx, fetnet t)on Qltmenien, 
enbli<^ auc^, übet "tZltmenien bwtt)eg, t>on ©ptien f^et (f. ^eobotet, 
h. e. I, 23). 93eteit« ein Snlel ©tegot« be« Stleuc^tet« (et bie^ 
ebenfatt^ ®tegot) ift Äat^oUfct« bet Sbetet unb SWbaniet gen>efen 
(aud^ in 3betien unb Albanien fttb^te t)et b^^c^f^^ ®eifttid^e ben 
Flamen ^^atbolifct«''); mit 15 3af>ten tarn et ju biefet ^ütbe, 
„tt>eil et fd^ön geftaltet tt>at unb bie Ctlennfni« ®otte^ in ftc^ ttug"*. 
Q3ot mit liegt l^anbfd^tiftlid^ (beutfd^) eine audfttbtßc^e ®ef(j^id^te 
bet ®eotgiet t>on bem S^tften ®f(i^att)ac^off (1902). 2lug ibt 
etgibt {td^ aud^, ba^ bad C^tiftentum beteit^ am Anfang btS 4« 3af^t' 
^unbetta bott begtünbet (öoctate« I, 20 unb 6o8om. II, 7 btingen 
eine legenbatifd^e 93elebtungdgefc^i^te 3betieng*, abet bie 5at« 

^) ©. Q^outl^, Reliq. Saorae* IV p. 179ff. ®le (Sefe^gebung 5Ut (Hn- 
fc^ränfung ber 9^e^te bet ^ote^töfopen (unb Qi^ot^rieftet), bie tut) ^vtöot 
au ^nc^ta begonnen batte (f. unten), tt>utbe in 9^eo-^fatea fortgefe^t, f. ben 
13. 5$anon. (Sin ^eil ber 93ifcböfe, bie au ^nc^ra (ann. 314) antt)efenb UKkten, 
ttKkt ouc^ auf biefer 6^nobe, boau a^i cap^bocifc^e S^orepi^fopen. ®ie 
Flamen pnb o^ne Sntcrcffc. 

■) „^ie 93cfe^rung ©eorgiend", ^r^g. aud ber ©c^abberbfc^en 6ammel- 
^anbfc^r. t)on ^ba<^aifcböili,^iflid 1890 (in „Sami istoriuU chronik" 0,1—79; 
georgifc^) unb ^^e georgifc^e (S^toni! t>on ^fc^uanfc^^, Q3enebig 1884 
(atmenifc^). ^Wart, ®cfc^ic^te ©rupnien« (1906, ruff.) (5. 19f.: ^SHe ßd^re 
CD^rifti tarn Don a^^ei 6eiten nac^ (Brufinien, t)on Gfiboft au^ 6^rien unb 
Armenien unb Don 6fibn>ert aud ®riec^enlanb über Q!a)>))aboäen; bie t^rift« 
liefen (Bemeinben, begrünbet toon Syrern bid aum 4. So^rbunbert in Armenien 
unb bann t>on Armeniern in ©rufinien, bitbeten feit bem 5. Sa^r^unbett 



93it^^)nien, 213 

fad^e unb bie Seif wirb richtig fein) unb ba^ £anb fe^r batb barauf 
lir^Ud^ ate ©epenbenj t>on 2lnnenien organiftert tporben x% ®ie 
9lit>atttät, ja ^einbfd^aft jtDifd^en ©eorgieni unb 2lrmeniem toat 
immer gro^, unb be^l^alb gramtierfe bie ^tö)t Georgien^ nad^ 
einigen Generationen mel ffärler na6) bem ^eften^. nad^ Sonffanti- 
nopet^ unb trat balb ber griec^ifc^en ^rd^e nä^er atö bie armenifd^e^ 
bie melmef^r fd^on feit ber jweiten Äätfte be« 5. Sa^r^unbert« in 
einen ©egenfa^ jur gried^ifd^en trat. 

C. g3it|)pnien. 

9lad^ bem erften ^etrugbrief unb bem urlunblid^en unb über- 
rafc^enben Seugni*, »eld^e« un« ^ttniu« für bie ftarle 93erbreitung 
beg C^riftentumd in biefer in ber Äaiferjeit gänjUd^ l^eUenifierten 
^rot>in8 gebracht ^at (f o. 6. 188 f.), frören »ir t>on ber Äirc^e ba- 
felbft bi* j, 3. ©iocletian« fo gut tt>ie nic^t«. ^ir »iffen nur, ba§ 
©ion^ftu^ £or. um 170 einen 93rief an bie ®emeinbe t>on 9lico* 
mebien — pe tt>ar atfo bie ^tttopok — gerid^tet ^at, in welchem 

eine felbftänbige S^rc^e mit einer Literatur in ben ^olt^fprac^en, ber armeni- 
fd^en unb gvufinifc^en. ^amoli^ n>urben auc^ bie grufinifc^en 93uc^ftaben 
erfunben, faft gteic^aeitig mit ben armenifc^en nac^ bem ^t)puÄ biefer, aber 
no^ nic^t in t)oa!ommener ^udgeftaltung, o^ne 93otaIe unb o^ne befonbere 
Seichen für einige Äonfonanten". ©, baju ö. 2emni, Iberica (M6m. de 

l'Acad. imp^r. des sciences de St. P^tersbourg, VIII. serie, tom. VII, 1906) 
p. 1 ff. unb ,,3ur ®efc^ic^te ber Q3ele^rung ber Sberer jum C^riftentum"' 
(Bull, de TAcad., 1. c. V. gerie, tom. X) p. 416ff., ögl. ^nd. 9300. XX 
6. 338f., XXVI 6. 120ff. «ine friegdgefangene "Jrau foU bie Sberer befe^rt 
i^oben. ©ie ^ieß ST^onna (9^une, ST^ino); ßcmm glaubte ben Si^amen ^l^eo- 
gnofta bet>or3ugen du foUen, aber mit nic^t ^ureic^enben ®rünben; nac^ 
gWofed »on Choren tt>ar Pe Armenierin. 9^ac^ *2igat^angclod ^at fc^on 
®regor ber (SxUvlö^Uv bad (S^riftentum ausgebreitet bid nac^ Sag^arbfc^ 
(bie georgifc^e 6übprot>in3 Slarbfc^et^i), {a bid 5um Gebiet ber SIKaffageten 
öenfeitö be« Äaulafu« ; aber öieUeic^jt ift ftatt ,,gnaffageten'' t>\tlm^v „"^^tfyetfya'' 
gu lefcn, bie i5au^)tflabt t)on ®eorgien), bid 8um Atanentor (bem (£ng^)a§ 
Farial in Georgien) unb bid in bie 6tri(^ gegen bad fadpifc^e 9(^eer ^in. ^ie 
Abhängigkeit Georgien^ t)on Armenien n>irb t>on ben mittelatterUc^en ge- 
orgifc^en (T^ronipen öerbuntelt; aber urfprtingHc^ tt>aren bie beiben 5^r(^en 
unter ber ^ü^rung ber armcnifc^en ganj einig (f. bie Arbeiten öon SWarr). 
Grft in einer fpäteren ^eriobe ffat bie Ablei^nung beS S0>Zonopb9fltidmud 
burc^ bie Georgier bie Trennung I>erbeigefü^rt, bie ficb bann unter b^jan- 
tinifd^em ©nflug unb unter nationalen Anti^tbien öerftärfte. ^e Georgier 
n>urben aUmä^lic^ 5^nber t>on Sonftantinopel. QBie bie alte armenifc^e 
Q3ibelüberfe^ung, fo ift auc^ bie alte georgifc^e ein Gen>ebe, ,/beffen 5^ette 
ft)rif(^ unb beffen ©nfci^tag griec^ifc^ iff'. 93eibe äberfe^ungen flnb aUmäblic^ 
entpanben — bie georgifc^e »a^rfc^einlic^ boc^ nac^ einer armenifc^en Vor- 
lage — öemä§ ben tirc^ttc^en 93ebürfniffen. ®ie georgifcbe ift bann unter 
auSfc^)lie^U(^ griec^ifc^em ©nfiug im 9/10. Sa^r^unbert reöibiert »orben. 
0. Gouffen, ^ie georgifc^c Q3ibe(tiberfe§ung (Oriens Christianus, 1906, 
e. Iff.). 



214 ®^^ Q3erbteitund bet c^riftlic^n Qi^elidion. 

et ftc ioor ber Äärefte bei SRarcion n>amte (bei Cufeb*, t. e. IV^ 23), 
unb ba^ Origened längere Seit (um 240)^ bort jugebrad^t ^at (Ep. 
Chrig. ad Julium Afric). 3)er Slugbru^ ber biocletianif^en Ver- 
folgung jeigt nni aber 9^icomebien atö eine ^alb^riftlii^e 6tabt, 
ber Äaiferi^of fetbft ift angefüllt mit E^riften** 3)ie befonberd sa^il- 
rei^en SWartprien fowol^l' (tt)ir \^ahtn l^ier eine rei^ flie^enbe, ju- 
ioerl&fftge Quelle) n>ie Dor allem bie ®efc^id^te ^licomebienö }. 3* 
Sonftantind unb feiner Qi^m verbürgen ed und, ba^ biefe S0'2etro))ole 
ein £>au))tft$ * ber ^r<^e gemefen fein mu^* ^e ®runblage ber 
^alenber ber meiften ^rc^en gei^t auf ben ^fttalenber ber ^rc^e 
Don ^licomebien jurildt^* ^ai ioon ber £>au))tftabt gilt, gilt aud^ 
t)on ben ©täbten ber ^rot)inj; fte n>aren fe^r ftarl c^riftianiftert. 
Q^onftantin ^at auc^ bed^alb bie neue £>auptftabt na^ Ö^onftanti« 
nopel t)erlegt, tt>eil bie gegenüberliegenbe ^rot)inj fo t>xtU (E^riften 
aä^lte, unb auc^ bie ^a^l 9lic&a« atö Ort be« ^onaild ift gen>i^ 
unter biefem ®t^ä)tipuntt erfolgt, ^ennoc^ n>irb, t>on 9licomebien 
abgefe^n, !eine einzige (^riftlic^e ®emeinbe in Viti^pnien t)or ber 
gro^ 93erfolgung, bej. t)or bem 3a^re 325 t>on einem <^riftlid^en 
©c^riftfteUer genannt* ♦ 3)er ®runb liegt barin, ba§ biefer ^ro- 

^) ©. meine ^tonologie g3b. 2 ©. 34. 

^ ^uc^ SO^a^minud ®aaa be^ngit in einem 9{effnpt ((Sufe^., h- «• I^/ 
9, 17), ba% S)^icomebien unb bie bit^^nifc^e <^ro))in3 ft^r loiele Ci^riften sagten: 

Mnä de tavta, Sxs x^ jiaQgX&ovri ivtavj^ svtvx&s htißrjy eis rrjv Nueofii^deiav 
.... fyva>v nleiatovg r^g avxfjg ^Qijaxeiag ävögag h adxöig toXq fjUgeaiy oixaTv. 

^uc^ barauf mag ^ingetpiefen fein, bag bie beiben 0c^riftfteQer, tt>ek^ bamold 
bad ^riftentum Utetarifc^ angegriffen ^aben, in 93it^^nien aufgetreten finb; 
f. Cactant., Inst. V, 2 : M^go cum in Bithynia oratorias litteras accitOB doce- 
rem . . . duo exstiterunt ibidem, qui iacenti et abieotae veritati infiultarent.*' 

®er eine )[>on i^nen mar i5ierocled; ber anbere ift nic^t genannt. 

*) 3* ^. ber 9Wärt^rer Cuänianud unter ^urelian. 3)er ^. ^gat^onicu« 
mürbe in ber Q3erfolgung bed 9D2a^mianud i[>on bem &med Sutolmiud tyon 
9^icomebien aufgefpürt iv äygqf UyoiAivq^ Kvßaly<av (^ele^a^e, Sainta de 
Thrace et de M^sie, 1912, p. 187ff. 223f. 245f.). 

*) ^ed ift ))on ^uc^ednein beaug auf bad alte f^rifc^e 9D2art^rologium 
gezeigt morben; ed ift bad SO'lart^otogium ber 5^rc^e i[>on S)^icomebien (5. 3* 
bed ^riud). ®ad SO^art^rologium ))er)eic^net auc^ ^alte"^ b. ^. t)orbiocIetianifc^e 
b^aantinif^e SO^lärt^rer. Unter ^ocletian erlitt ^nt^imuö, 93if<^of t)on 
9licomebien, ben 9Wärt^rertob, f. Gufeb., h. e. VIII, 6 unb 13 unb ben 93rief 
bed Cudan an bie ^ntioc^ener im Chron. pasch, p. 277. ^S)ad groge mertDoOe 
^agmcnt, meiere« feinen 9^amen trägt unb t)on SWercati (Studi e TeetiV, 
1901, p. 87ff.) t)eröffentlic^t ift, ift unecht (f. meine Gi^ronotogie 93b. 2 
e. 158ff.). Ob ^nt^imud flber^upt ec^riften gefc^rieben f^i, ift fraglich, 
^ber in ben SO^ärt^reraften ber ^omna unb 3nba (SO'ligne, ®r. ^. 116 
e. 1073 cf. 1076 A) mirb über einen 93rief ))on i^m berichtet iDott ®ttte unb 
$roft, ben er, in einem 5)orfc tjerftecft, gefc^rieben bobe. — über bie große 
5lird^e in 9^icomebien, bie bei 93eginn ber biocletianifc^en Q3erfolgung nieber- 
geriffen mürbe, f. £actantiud. De mort. 12. 

») ®o<^ ift eine c^riftlid^e Oemeinbe in ^pamea (93itb^n.) — einer 



©olatien, g>^r^öicn unb g>irtWen (mit ß^^caomcn). 215 

iDinj Joor ffufebiug Joon ^Itcomcbien^ fein ^etDonragcnber 93tf(^of 
ober ©d^riftfteUer Qt\6)tnH tporben- x% dagegen bcjeugt un« hai 
9licänum, ba§ au^er ?Tlicomcbictt, ber SRctropoIc, bie 6täbte 
9licäa, Cf^alcebon*, ©u«, ^rufa, 2lpoUoma [tt)irb au(^ aur ^ro- 
loinj SWpften gered^nct], ^rujta«, ^Ibriani [tt>irb au6f ju 9Wpitett 
geted^net], C&farea bifi^öfltd^e ®emeinben befa^en^« ^ud^ auf bem 
£anbe gab e« Mf^öfltij^e Äiti^en, tt>ie bic 2lntt>efen]^eit jweier Cbor- 
bifd^öfe (^beopb^ne« »^ Sulatiud) in 9lic&a beu>eift ®ie noDa- 
tianifd^e Äiti^e befa§ in 95itbpnicn bej. am ÄeUeSpont jablteii^e 
©emeinben, fo in 9^icomcbien (fSocratl, 13; IV, 28) unb in 
9licäa (1- c. IV, 28; VH, 12. 25); cf. V, 22. ©n berühmter not)a. 
tianifd^er £in{teblet, Sut^i^ianud, moi^nte 5. 3. Q^onftantinö an bem 
93erge Öltjmpu« (©ojom., h. e. I, 14). 

D. ©alatien, ^l^rpgien unb ^ifibien (mit fitjcaonien). 

®iefe jentralen ^rotjinjen Äleinaiien«, beren ®renjen bej. 95e» 
jeid^nungen öfter« gewe^felt l^ahtn (bie 9iamen ^^rpgien unb ®ala- 
tien n>urben oft in einem engeren unb n>eiteren 6inn gebraucht, 
o^ne 9^äcfftd^t auf bie eben ju 9le^t befte^enbe poM^6)t ©n- 
teilung)*, i^ahtn afe c^riftUc^e eine gemeinfame ©efd^ic^te gehabt; 

©tobt römifc^en 93ür0erre<^t« — anjune^mcn, »enn, »ie fe^r too^rfc^nlic^. 
In ben Acta TryphoniB et Bespicii (Ql^uinart, Acta Mart., Ql^atidb. 1859/ 
p. 208ff0 ^^pamea", nic^t aber ^saprlma^ au lefen ift. S)ic belben i5eittgen 
fUimmten übrigen« nic^t aud ber 6tabt felbft, fonbern „de Apameae finibus 
de Sansoro [^amt)fabe?] vico'*. Säu^ in ^epanum (= ioelenopoli«) n>ar 
eine c^riftUc^e ©emeinbe, unb ftc befaß eine 9WärtJ?rertirdS>e (f. Vita Conßtant. 
IV, 61). i5ier^in ift ber Ceic^nam Sudan« be« 9D2ärt^rer« au« unbekannten 
©rünben a(«batt> gebracht toorben [nic^t nac^ i5eUopoH«, f. Srbe«, 3tf(^r* 
f. i^efc^. 93b. 25 ©. 364], ber ben ^b in S)^icomebien erlitten ^tU. 

^) €r ttHxr, bebor er 93ifc^of öon S)^icomebien tt>urbc, 93ifc^of oon 93erJ?tu« 
in ^i^5niaien getpefen, ein 6<^tt(er Cudan« unb ein ^eunb be« ^riu«. 97lit 
bem i^aifer^aufe toar er entfernt oerttHxnbt (Qlmmian. SWarceü. XXII, 9). 

*) Q3on atten SWart^^rien bafelbft toirb berichtet (f. ^c^eli«, SWarttj^roU 
Äieron. ©. 132), ebenfo in bejug auf 9^icäa (aber ttnxren e« einWuÄft^ 
SEUörtbrer? Siner ber für ^^Icebon überlieferten QTldrtbrer ^ei^ ,,@e(eucu« 
ber S&Q\)pttt^; er fann ein auf ®runb ber biocletianifc^n Verfolgung bi«- 
loaierter äg^ptifc^er J^leriter geioefen fein). 

*) ^e S)^amen flnb Sufebiu«, ^eogniu«, 9D2ari«, S^rittu«, i^ef^c^iu«, 
®orgoniu«, ®eorgiu«, Suet^iu«, 9^ufu«. — ®aß bie 3a^l ber 93i«tümer grog 
ÄKir, folgt auc^ au« Vita Constantlnl IV, 43. 

*) ^uf bie 9rage/ toa« ®alatien im ®alaterbrief unb fonft bei ^aulu« 
bebeutet, b. ^. ob ^iftt)ien, S^caonien unb 3faurien mit eingef^loffen feien, 
ge^e id^ ni^t ein. 93eia^t ^en bie 9rage 9^enan, i5au«rat^, 9^amfal;^, 
3a^n, 3.993eig unb biele anbere, ablei^nenb oer^ielt flc^ namentlich ec^ürer. 
SHe 93ett)eife, ba§ Jene im cRed^te finb, -flnb ftart, aber m. G. nic^t burc^- 
f^lagenb. (3Etbnograp^f^ ift ®alatien im engeren @inn ein ®ebiet für fic^, 
n){i^renb ^^rt^gien et^nograp^ifc^ auc^ spifibien unb große $eile bon Ct^ca* 



216 ®i« Q3eitrcitunö bcr c^riftüc^cn Oleliölon. 

bo^ grwitierte bai fübweftU^e ^^r^gten nad) 2lften^. ®ic mon* 
taniftifd^c 95ett)egung, bie im eigentUi^ett ^l^r^gten — nod^ im 
2. Sal^r^unbert n>aren feine 93eu>o^ner ebenfo mie bie tarier aü 
93arbaren Joerfd^rien* — entftanben tt>ar unb, »erbunben mit ber 
noioatianifd^en^ gerabeju eine nationale geworben ift*, »ar fÄr biefe 
^omnjen fo bejeid^nenb, toit bie bonatiftifd^e für Slfrifa*. ®et 
C^aralter ber ^^r^giet jeigt ein eigentümlii^ed ®emifd^ t)on n>i(bem 
Snt^ufta^mu^ unb t>on Smft 6ocrated^ ber if^nen n>ob( toiU, fd^reibt 

(IV, 28): 0aiverai rä 0Qvy(x)v Sdvt] aaxpQOvdareQa dvai x&v äAAcov 
idvüjv xal yoQ di) ;<a2 aTtavidxig 0Qiyyeg djuv^vaiv iniXQarel yäg 
rd fAh dvjiAixdv naqä Zxii&aig xal Bqa^i, reo 6k ini'&vjiArjTixco ol 
TtQog ävlaxovra ijkiov ti)v olxtjaiv ixovxsg nXiov öovXeiiovai. xä öi 
üafpXayövoyv xal 0Qvy(üv iOvrj ngdg ovdireQOV xovxwv iniQQenmg 
Sx^f" ovdi yoQ innodQOjjilai ovdi ^iaxga aTiovddCovxai vvv nag* 
avxoig . . . d>g jjniaog i^aiaiov nag* avxoig ij noQveia vojjill^exai' xal 
yäg xoi^g olaaörjnoxe äkXrjg aigiaetog aoy(pqoviaxtQOv ßiovvxag 0qv- 
yag xal üafpXayovag iaxlv e^Sgeiv, ®ie alfo gefd^itberten ^^rtjgier* 
finb bereit« £f>riften; ber »ilbe reügiöfe ffntl^uftadmu« ift gejäl^mt 
n>orben; ber Cmft ift geblieben* • SWontanu« foU, beöor er (El^rift 

onien umfaßte. Sconium tt>ar eine p^t^gifc^e 6tabt/ unb bad C^caonifc^e^ 
tt>elc^ed ^aulud (^pg. 14, 11) au Ct^ftra ^5rte, nxit tt>aH<^einUc^ bad 
^^rt)glf(^e. 

^) ®er 93rlef ber (Bcmeinbcn öon ßpon unb Q3tennc, in bem ftc i^re 
Ceibcn erjä^Icn (ann. 177/8), ift an bie ©cmcinbcn öon ^fien unb ^^rij^gien 
gerichtet, *3Wan barf i^ieüeic^t loetmuten, bag unter ^^rt)gien ber fübweft- 
lic^e $ctt allein au t)erfte^en ift* — 93cmer!en«tt)ert ift bie ^u«bnicKtt)eife 
be« 5)ioni)flu« ^le^. (Gufebv h. ©• VII, 5): ^EneaxahcBi [seil, ©tep^anu« Don 

9^0m] ^T^<^rc^ov 9tal Jtegl 'EXivov [93ifC^of t>. ^arfuÖ] xai negi ^iQfuXtavoi> 
[93ifc^Of t). CE&farea ^a))p.] xoi jidvTCoy rcav re ojio KikiHtas xai Kasinadoxiac 
xal S^Xov Sxi FaXatlaQ xai jidncov xcov k^fjq öftoQovvriov k&v&v. OTer flnb bicfe 

*) Suftin., ®ial. 119: ovx svxaia<pQ6yijzog drjfiög iofiev ov6e ßagfiagov tpvXov 
ovSe SnoTa Kagciv fl <P^ye5v ü^. (3. f^On Äomer, 3Kad II, 867: JSTaeöJv lyyjj- 
oaxo ßoQßoLQotpwvatv. Sicero, pro Flacco 27 [@pric^tt>ort] : „Phrygem piagis 
fieri solere meliorem." 

') ®ie 93ett)egung ^eigt überall im 9^ei(^e, »o^in fic gc!omnien ip, bie 
//^^rt>gifc^e'' ober catat)^r^gifc^e. 3m 4. Sa^r^unbert gab e« eine montaniftifc^* 
not>atianifc^e ^rc^e in ^^rt^gien mit aa^lreic^cn ®emeinben, f, 6ocrat. IV, 28; 
V, 22 uftt). 

*) 9^ac^ ^beoboret, haer. fab. III, 6, ^abcn bcr ^ontud ^olemoniacud, 
ber Äelenopontu«, Armenien, Cappobocien, ßt)caonien, ^iflbien, ^am^)^^lien, 
C^cien unb Carien ben 90^ontanidmud nic^t aufgenommen. ®ad ^eißt: ed gab 
au feiner Seit bort feine SWontaniften me^r, fte finb alfo — ^ipbien audge* 
nommen — bort »obl ftet« nur f^)ärlic^ gen>efen. 

») ©. au<^ ?f raaer, ^boniö, ^ttiö, Ofiri«, Studies in the Eist, of 
Oriental Religion, Conbon 1906. 

*) (Später tauchen in S^leinaflen bie ent^ufiafrtfcben unb tt)ilben ^effa- 
Uaner auf. 



©olaticn, ^^rt)gicn unb g>iftblen (mit ß^caonicn). 217 

»urbe, (Epbcle^oricftcr gemcfcn fein. ^Setpegungen, tDic er fte ent- 
facht ^at, ^ahtn mv anä) fd^on in Qlap^abocien unb im ^ontud 
fennen gelernt; aber SWontanu^ unb feine ^ropl^etinnen Joerftanben 
ed, ii^rer 95ett)egung Äraft unb ®auer ju öerleil^en, inbem jte ii^r 
fofort eine fefte Örganifation gaben. *2lltd^riftU^e^ 1)at fi^ in 
biefem ^innenlanbe länger erfialten aU anbergtt>o. 9^i^t nur ^ro- 
pb^ten, fonbem au^ (nid^t«Herif^e) ,,£ebrer'' au^ ber Sal^t ber 
£aien fommen i)xtx noi^ im 3. Sa^r^unbert öor. 3n einem Briefe, 
ben ^Iteyanber loon 3erufalem unb ^f^eoctiftu« öon ffäfarea um 
ba« 3abr 218 in Sa^en be« Örigene^ gefd^rieben f)aben, tieft man 

(bei Sufeb., h. e. VI, 19, 18): "Chiov evQiaxovrcu ol imri/jdeioi ngog 
xo d)q>€k€iv rovg äd€Xq>oiig, xal naqaxaXovvxai Ta> Aaa> TtQoaofAiXelv 
iTio TÄv äyUov iniaxöncov, maneq iv Aagdvdoig (3faurien) EveXnig 
ino Nioyvog xal iv 'Ixovi(p (^ifibien) IlavXlvog ino KiXaov xal 
iv Ewvddoig (^^r^gien) 0e66(t}Qog ino ^Arxixov rwv fjLoxaqioiv 
adsXffOiV, elxog de xal iv äkXoig xonoig xovxo ylveadai, fifiäg de 

fjLri elöivax, Sol^e £aienlef)rer, bie im ©otte^bienfte prebigten, mt 
Suelpi^, ^aulinu^ unb ^^eobor, gab ed alfo bamatö in ^al&ftina 
unb ^g^pten nid^t mef>r^; bie paläftinenfifd^en 95ifc^öfe — aber 
^le^anber »ar in jungen 3af)ren 93ifd^of in ffäfarea ffapp. gett>efen, 
f. 0* 6. 196 — mußten ibre 95eifpiele au« bem 3nnem Äleinafien« 
bolen. 

®ie montaniftif^e 95en)egung, unb jmar faft t>t>n bem SRomentc 
an, »0 fte auftaud^t, jeigt un« eine fef)r ftarfe ?öerbreitung hti 
£f)riftentum« in ^^rtjgien unb ben bena^barten teilen loon ®ala» 
tien; in Keinen Ortfd^afien finben ftd^ ff^riften^. ®iefe €r!enntni« 
ift in ben legten jwei Sal^rjef^nten tjerftärft »erben burd^ bie ein- 
bringenden lofalen Unterfud^ungen ^lamfap«. ®ant feinen »er- 
bienfboUen SIrbeiten' fennen tt>ir bie infd^riftlii^en 9lefte unb bie 

^) ^ber diddaxaXoi gab ed in ben (Bauen ^gk)ptend noc^, tt>ie und ^iont^fiud 
^lej. mitteilt [€ufeb., h. e. VII, 24]. 

*) ®ad erffe 5)orf, meiere« tt>ir mit S)^amen fennen unb ba« eine Gbnftcn- 
gcmeinbe gehabt f)at (fc^on um 170), ift Gumane in ^^rt^gien. QIuc^ ^epuja 
unb $t>mion »aren Heine Ortfc^aften. 

^ ^uger ben großen Werfen über bie biftorifc^e ®eograpbie *>on 5^lein- 
afien, über bfe 6täbte unb Q3idtümer t)on ^^r^gien, über bie O^eifen bed 
^aulu« unb über bie 93riefe an bie {leben 5^rd^en ^{lend (1904) fommen t)on 
bemfelben ©cicbrten itoc^ folgenbe neuere arbeiten In 93etrac^t: „Deux jours 
en Phrygie" (reprinted from tbe Revue des 6tude8 anoiennes, 1902), „Pisidia 
and the Lyoaonian frontier" (reprinted from the Annual of the British 
school at Athens, S^t. 9, 1902/3), „C^caonla" (3abre«befte beö Öfterrclcb. 
^rcWoI. gnfWtut«, g3b. 7, 1904), „Topography and Epigraphy of Nova 
Isaura" (reprinted from the Journal of HeUenic studies. Vol. 25, 1905). 
„Studies in the history and art of the eastem provinces of the Roman 
Empire", 1906. „St. Paul the traveller and the Roman Citizen", 1907. 
„The cities of St. Paul. Their influence on his life and thought", 1907. 



218 ®^^ Q3er{>reitund ber c^riftUc^n 9^e(tgion. 

Topographie feine« anbeten ©ebiefe« öon 93innen'^teina{ten fo 
genau tt>ie bie ^i^rpgien« unb ^ijtbien«. Sie ^aben bie ftatfe 
93erbreitung be« Subentum«^ unb bed 6!^riftentum« bafelbft in 
ältefter 3eit gezeigt; fte ^abtn und aud^ innerfKil^ bd ®ebietö 
t)on ^^rt^gien unb ®atatien ju unterfd^eiben gelehrt unb und bie 
Gtrid^e fennttid^ gema<^t^ in meldte bad S^rifientum nur fpärtici^ 
Eingang gefunben ^at^. 

6e^r raf<^ flutete bie montaniftifd^e 93en>egung nac^ ®alatien 
unb 2lnc9ra einerfeitd', na6) Elften anbererfeitd l^inüber** 3)ie 
S^noben, bie bie Äiri^Ud^en l^ieften, um ftd^ ber neuen ^ropf^eten 
ju tttot^xtn, n>urben t)on ®emeinben aud ben Sentratproioinsen 
befd^icft^ \a oon entfernten ®egenben famen ^eilnel^mer (Sufeb*, 
h. e. V^ 19)* ©nige ©ejennien fpäter regte bie ?frage, ob bie 
^e^ertaufe gültig fei^ biefe ^rd^en auf. 3u 3conium wxb 6^nnaba 
(9n)ifc^en 230 unb 235) n>urben gro^e Gpnoben ge^alten^ beren 
^efd^lüffe fiberaU befannt tt>urben; bie 93ifd^öfe aud ^i^rpgien^ 
®alatien^ Q^ilicien unb ben übrigen ^lad^barproDinjen ^Cappa- 
bocien] ftrömten jufammen^. ^inniKön wb ©ion^ftud *2llejv bk 
und berid^ten, fpred^en Joon fielen 95ifd^öfen^ nennen aber bie 2ln- 
5a!^l ni^t; bagegen fagt ^uguftin — einer und nnhttannttn QueQe 
fotgenb — , ed feien in 3conium 50 93ifd^öfe antt>efenb gewefen. 
®ai ift eine bebeutenbe ^n^ai^U 

,,Luke the physician and other studies in the history of religion", 1908. 
©aju ^l. 4l. SW. 9^amfaJ?, „The early Christian art of Isaura Nova" 
(reprinted from the Joum. of Hellenio studies. Vol. 24^ 1904). Jdietan 
reiben flc^ noc^ meutere ^rtU^l im „Qjcpofitov^ unb anberen 3eitf(^riften. 
^e {>eigege^enen 5^artenfÜ52(en flnb befonberd toerti^oU. QBad fonft ntnr burc^ 
ioereinte 5^äfte unb 9D2ittel einer ^f abernte geleiftet tt>irb/ f^ot ^ier ein ^ann 
erarbeitet. 

^)^amSat^, Phrygia 0.667 f.: „Acmonia, Sebaste, Eumenea, Apamea, 
Docimion, Iconium are the cities where we can identify Jewish inscriptions, 
legends and names." 

*) 'Ev dkiycfi X^QV ^^Q*" ^4*^ ^Qvyiav xs xai KiXtxiav xal Uafitpvklay — otfo 

tt>obl in C^caonicn — foUen bie ^^poftottfer^ (QI^)otaftüer) »o^nen (na^ 
CEpip^., haer. 61, 2). Q3on biefer ©eftc, bie aud& ^nbere (a.93. SWacarlud 
9Kagned) nennen, i[>erm5gen tt)ir und fein beutU^ed Q3ilb au mac^n. 

») ®er santimontanift (bei €ufeb. V, 16, 4) fanb bie S^c^e bon ^nc^ra 
))on bem 9D2ontanidmud gana übertäubt. 

') ^^patira tt>utbe gans bon i^r gett>onnen (St>i^^v ^^f- 51, 33). 

*) ©. ffirmilian (S^t)r. 75, 7. 19): „quod totum nos iam pridem in 
Iconio qui Phrygiae locus est oollecti in unum convenientibus ex Galatia 
et Ciljcia et ceteris proximis regionibus confirmavimus." „plurimi simul 
oonvenientes in Iconio diligentissime traotavimus. " ^ion^fiud SdltJC. (bei 
CEttfeb. VII, 7) : fufid^xa xai TOtho, Sii fiij vdv ol kv *A<pqIxd iiivw tovxo stageiO' 
^ayov, dXka xai ngo nokXoü xarä roifs jtqo tni&v ijiiaxdnovs h xaXg nohtav' 
^QCMtoxdxcue ixxlrfoiats xai xate awodoig x(ov dde?.<p€oy ir 'Ixorüp xai JSwrddoic 
xai jictgd noklötg xavxo ido^ev. 



©daticn, ^^xt)qitti unb g>iftblcn (mit £i)coonien). 219 

3m folgenben gebe id^ eine £ifte ber nni befannten galatif^en, 
p^T\)QX^di)tn uttb ^oifibifd^en Orte, in benen ft^ ff^tiften befanben: 

®aUtien: 

®ai ff^riftentum tt>ar natürii^ in biefer ftäbtearmen ^ro- 
öina S<*ttÄ tDefenfUd^ ebenfo l^eUenifc^ tt)ie in btn SRac^barproöinjen, 
obgleid^ bai Canb „eine feltif^e Snfel inmitten ber ^uten ber 
Oftöätfer" geworben tt>ar. ®ie innere potttifd^e Örganifation be« 
Canbe« blieb lange fettifd^ (bie brei ®aue); aber in religiöfer 
Äinftd^t tt>urben bie neuen ^ewo^ner erft p^r^gifi^« m\b bann 
l^eltenifd^'C^riftU^. 3)ie !eltifd^en ^Tlomen l^aben fid^ nad^ ber 
Seit beS ^iberiu^ nid^t lange me^r erhalten, boö) blieb bie Um- 
gang«fpra(^e bai Äeltif^e (f. ^aufania«, Cucian, *2ltey. 51, Äie- 
ronpmu«, CJomm. in Galat. IIb. II init.); aber ein feltifd^eS 
(E^riften* unb ^r^entum ^at e^ tt>a^rf(^einlid^ nur in embrt^o- 
nalen %tf&$en gegeben, ^a^ in ®alatien jur 3eit bed (Eonftantiuö 
loiete ^eibnifd^e ^riefter d^riftlic^e ^auen, Äinber unb ©flatoen 
^tten, lernen tt)ir au^ ©050m. V, 16, bjtt>. au* bem ©d^reiben 
3ulian* an *2lrfaciu«, ben ^eibnifd^en Oberpriefter tjon ®alatien. 

Qlnc^ra (SRetropote unb 6i$ be« ©tattl^atter« ; Qlntimonta- 
nift bei gufeb. V, 16; ber gro^e SWärttjrer ^lato; im SWartpr- 
Striae, bie 93emerfung: „Ancyrae infantes qui de alvo matnun 
martyres facti 8unt"i; größere ©pnobe bafetbft im 3.314, beren 
Sitten »ir beji^en* ; SKarcelt, ber E^riftologe, unb ^i^otin Joon 
©irmium, fein felbftänbiger ©d^üler, gehören ^ier^er), 

^) 9^1* Crbed (3tf*r. f- Ä®efc^. 1904 ©• 347) wären bai bie bet^. 
(e^mitifc^ 5^nber, bie i^ier einen befonberen ®ebenftag hatten. 

*) ©. 9Rout^, ReUq. Sacr.« IV p. 113ff. ^on ben 25 Canoned biefer 
Gtj^nobe finb brei für bie SO^iffiondgefd^^ic^te befonberd tt>icbtig, nämlicb ber 
13., tt>el(^ eine ^efe^gebung in b^ug auf bie Cboret)if!open ent^&It unb 
i^re 5lomt>eten)en befcbränft (er beaei^net ben Anfang ber ^bfc^affung biefer 
Snftitution), unb ber 7. unb 24. 5^anon, tt>eU^e bie ^eilno^me an ^eibnifc^n 
Opferfeften unb oUe ^eibnifc^en Guperftitionen »erbieten (7: jteQi r<ov aweana- 

^ivTtav h köQtfj k^tHfjf h x6n€p dtpoDQtOfiirqt toVs i&vtxoi^, tdia ßgioftaxa 
i^tixofiiaafiirmr nal q>ay6vx<av [bamit becfte man fic^ olfo!], ido^B duilay 
vnoaea6viae Stx^y^* 2A\ ot xatoi/iarrevöfÄevoi xai talg arnnj^sicus x&v kdv&v 
iScütokov^avvret ^ tladyoyiis uvas tk tovg lavrd>y oTxovs inl dvevQiaei tpoQfw.' 

Hst&y rj xai xadkgaei xiX,). ^d^tjd^n ober neun^ebn 93if<böfe ^aben biefe 
93ef<^lüffe unteraeic^net, nämlic^ (für oOe ift ber 0i$ nic^t flc^ nac^ioeidbar) 
ber ))on ^ntiix^ia ^pr., "Slncli^ra, ^farea Sapp., ^arfud, ^mafia, 3u(iopoUd 
®al., S)^icomebien, 3eta ^ont., Sconium, ßaobicea ^^rpg., ^ntioc^ia ^ifib., 
^erge, ^^eroniad, Spip^nia, ^pamea (3pr. & untren alfo (^alatien, ^^rien, 
SapiKibocien, ^iliden, ^odpontud, 93it^^nien, ^ifibien, ^^r^gien, ^am- 
p^pUen ())ieaei(^t aucb ^^pern) loertreten. ^e 9^amen finb grie^ifc^-Iateinifc^: 
Q3itali«, ^ßlaxcOlu^, ^gricolaud, £upud, 93afUiud, <^^ilabel^bud, Gcuftolu^, 
i5eracliud, ^etrud, 9lune(^iud, @ergianud, Spibaurud, 9^arci{fud, Ceontiu«, 
Conginud, ^ntpt^ion, ^Ip^iud, @e(aud(?), (^ermanuö. ®er ^ier genannte 
^ifd^of ^arceaud ift ber berühmte 93ifd^of t)on '!Hnc);>ra, ber na^ bem ^icänum 



220 ^i^ Q3crbreitunö ber c^nftlic^n O^eligion. 

9Ralu^ (®orf bei ^Inc^ra, rfjg nöXecog äjKpxia/nivov arjjiAeloiy 
IxixQOv TiQog Tsaaaqdxovxa , Acta Theodoti c. 10 Uttl) fonft; e* 

f(f>cint ganj ^tiftüd^ gcioefen ju fein; We Keine ©emeinbe xoxth 
t)on einem ^reSb^ter regiert unb bleibt unbel^eltigt, tt>ä^renb in 
ber SÄetropote bie ^öerfolgung xoüAti — inbeffen ift e« fraglic^^ 
ob xoxx ben Acta fo »eit trauen bürfen, um biefen ort aufju- 
nehmen). 

SWebicone« (®orf bei 2lnct?ra, Acta Theodoti 10; auc^ f^iet 
fd^einen fff^riften ju fein; aber auc^ f)ier gilt ba« ju „SKalu«" 
^emerfte). 

^amum (93ifd^of ©icaftu«, 9iicäa). 

©abamaua [®bmaua = Scbaumaua] (^if^of ffred^tbiu«^ 
9licäa). 

©na [?] (93if^of ©orgoniu«, 9^icäa)- 

3uliopoli« (^if^of ^^itabelp^u«; er war ju Slnc^ra 314 
ann>efenb unb ju 9^icäa)^. 

^^rtjgien^: 

Eaobicea (SRetropote; ^aulu^; ber ß^o^eferbrief = £ao« 
biceerbrief; Öffenb. 3o^.; SRärt^rer, befonber« berühmt bet 



fo fräftig hervorgetreten ift. ^a« QSilb, toelc^ed und bie ^tten bed ^. ^^eobotu* 
(^u^Ööbe oon ^ranc^i be CaoaUeri, 9^omo 1902) oon ber ©emeinbe in 
^nci)ra geben, tt)äre le^rreic^, tt>enn fie nid^t unecht unb gang legenbarifc^ tt>ären. 
9lac^ biefen ^(ten be^crrfc^t ein 5^ämer ^^eobotu« bie gonac ©emeinbe. 
^u§er ber 5^rc^c ober ben ^rc^en gab ed bort auc^ 8tt)ei Oratorien, ein 

fMLQVüQtov xmv natQiaQX&y Unb ein fiaQtvgiov x&v naxigtov (c. 16); aber bad 

trifft noc^ nic^t auf bie und intereffierenbe Gcpo^e. ^anc^i fyii eö tt>oü^rf<^einlic^ 
gemacht, bag ed fic^ beim stoeiten um ein umgett>ei^ted beibnifc^ ioeiligtum 
^anbelt; au^ ber ^. 6ofanber (c. 19) ift tt)oi^l ein umgett>ei^ter i5erod. 

*) ^uffaUenb ift, baß tt)ebcr ju *21nct)ra noc^ su S)^icäa auf ber ©J^nobe 
ber 93ifc^of oon g>eflinud genannt »irb [^effinud mirb übrigen« au* ju 
®alatien gerechnet] unb bie 6tabt auc^ fonft in ber alten c^riftlid^en Citeratur 
nid^t oorfommt. ^ber ba aud bem (Schreiben bed S^aiferd Sulian an ^rfadud 
beroorge^t, bag bie ©tabt e« bamald an ber Q3ere^rung ber „(Brogen SWutter^ 
fe^r festen tteß, b. ^. n>efentlic^ c^riftUc^ »ar (f. ©o^om. V, 16), fo muß fle 
fcbon ftü^er (E^riften unb einen ^ifc^of gebabt ^aben. 

*) O^icbtig ©UC^eöne (Orig. du culte p. 11): „La Phrygie 6tait k peu 
pr^ chr6tienne que la Gaule ne comptait encore qu*un trds petit nombre 
d'^glises organis^es." 9^amfat) (St. Paul the traveller etc. 3. ^up., Q3orrebe 
p. VII f,): „Christianity spred with mervellous rapidity at the end of the 1. 
and in the 2. Century in the parts of Phrygia that lay along the road from 
Pisidian Antioch to Ephesus and in the neighbourhood of Iconium, whereas 
it did not become powerful in those parts of Phrygia that adjoined North 
Galatia tili the 4. Century." — «P^r^gifc^e 9Kärtt)rer in ^aläftina g. 3. 
©iocletian« (unter i^nen eine ^becla) in SWart. ^a\. (Q3iolet 6. 18f. 48). 
®er J)^r^gif4e 9Kärti)rer ^leyanber in ß^^on (€ufcb., h. e. V, 1) fc^on unter 
SW. saurel. — S^orb-ß^faonien (nbrbtic^ oom 93oa-®agW/ alfo norböftUc^ 
oon Sconium, bilbete seitUJeiUg einen ^eil oon ^^r^gien. 6päter tt>urbe e« 



®aiaütn, ^i)v\)qitn unb ^iflblcn (mit e^caonicn). 221 

^ifd^of nxib SWärt^rcr Sagari«, f. ^olpcxatti bei ßufeb., h. e. 
V, 24; Streit über bie Öfterfrage bafetbft; f. SWelito bei ffufeb., 
h.e. IV, 26, 3; bie Snfd^rift be« gW. 3uUu« gugeitiu«, bie 91 am- 
fa9 entbedt f^at, gehört jur pifibifd^en ©tabt £aobicea; 9licäa: 
ber ^ifd^of ^Tlunec^iu«)^» 

Äiera^ooK^ (^autu«; ber Stjangelift ^^iHi>pu« unb feine 
5ö(^ter, f. 3abn, <5orf^. VI 6. 158 ff.; ^apia«; <apoUinari« 
t)on Äierapoti«; ffufeb. III, 31. 36. 39; IV, 26; V, 19. 24; 
<3lk&a: ber 93ifd^of ^Jlaccuö)^ 

ffoloffae (^aulu«). 

Ötru« (ffufeb. V, 16). 

Äiero^ooti^ (3nf^riften). 

^tpMia (ffufeb.V, 18; eine batierte Snfd^rift i)om 3abre 260, 
f. ffumont, Inscr. [1895] p. 36 nr. 156; ^epuaa tDirb loon ^l^i* 
toftorgiu« afe QSerbannungöort be« SIetiuö h. e. IV, 8 erwäl^nt). 
@anj jt^er ift bie £age nic^t na^gewiefen, f. bie Äiepertf^e 
neuefte Äarte. 

^pmion [= ©umanti?] (gufeb. V, 18). 

[^rbabau] (Oeburtöort be^ SWontanu«; gufeb.V, 16). . 

^l^oamea ©botu« [Stabtmünjen mit ber 2lrd^e 9^oa^] (ßufeb. 
V, 16; Snfd^riften be« 3. 3abrb-; 9iicäa: ber ^ifd^of ^aulu«). 

Cumane, ®orf (gufeb.V, 16). 

Sumenea (Sufeb. V, 16; V, 24: ^^rafea«, ^ifd^of unb SWär. 
t^rer be« 2. 3a]^rbunbertö ; gemartert unb beerbigt war er su 
Smpma [^ol^crate« bei Sufeb., h. e, V, 24] unb jtDar, nad^ 



iu ®alatien gefc^lagen unter bem Q^^amcn IlQoosdrjfA/igyrf (ed tt>ar ein ^eil 
ber römifc^n ^robinj ©alatien t)on 25 ö. (£f)x. t>i« 372, in toel^em 3ö^re 
bie ^rot>in5 C^caonien gebilbet n>urbe). 0ie ©efc^id^te biefed ®ebietd ift 
übrigen^ fei^r buntel; bie (eltifc^en ^rotmi n>aren ^ier feit ca. 165 1>. Qi)x. ein- 
gesogen. ®rabe biefe^ ©ebiet ift befonberd rci<^ an alten c^riftlic^cn Snfc^riften, 
um bie fic^ ^l. SO^argaret 9{amfal;^ in ben t>on i^rem Q3ater berau^ge- 
gebenen „Studles" (1906) befonberö öerbient gemacht bat in bem ^uffa%: 
„Isauiian andEast-Phrygian Art in the third and fourth centuries" (p.3--92). 

0ie brei ®emeinben au Coobicea, ioierapoUd unb ^oloffae geboren 
ibrem Urfprunge nacb eng jufammen (f. Coloff. 4, 13). ^autud fyxt Pe nid^t 
Verfdnli<b gegrünbet — er tt>ar niemals bort, f. Coloff. 2, 1 — , fonbern bur^ 
©cbüler. SWifiionar in doloffae toav €papbra«. — 3m SWart^r. 6br. jum 

27. 3uni beißt e^ : „In Laodicea Phrygiae e numero Ka^div [91ooatianer] 

in persecutione secundum .... uniti sunt et adnumerati eoclesiae, deinde 
oonfessi sunt Theophilus episcopus et Philippus et alii quinque." 

^ i5ierat)oUd ift bie ©eburt^ftobt ^pictetd. ioumann, ^icboriud, 
Subeicb/ hinter, ^e Altertümer iDon i5ierapoUd (4. ^gän^ung^beft bed 
Sabrbud^d b. ^. ^eutfcben "Slrcbäol. Snffitutd). Q3gl. bie Unterfu^ungen über 
ben C[^bele- unb satti«fult fott)ie ßeo QQÖeber, OlpoIIon ^bt)toftonod im 
P^r^gifcben Äicropott« (^^ilologu«, g3b. 69 [Sn. g. 23], S>. 2 ©. 178ff.). 
^e bier ©. 206 u. 240f. auf bie Acta Phiüppi geftü^ten SWutmafjungen über 
bie (£inn>obneraabl ber 0tabt finb mebr atö unficber. 



222 ^^ Q3erbteitun0 bet ^txftii^tn ^Religion. 

ber Vita Polyc. 22^ in bcm (Eömetcrium ngd xtjg 'E(peaiax^Q 
ßaxjikelaQ seil. miXrjg, u>o auc^ ^ol^car))^ OSotgättget 93ucotu^ 
beftattet tporben fein foQ; bie ani Sumenea ftammenben C^rifien 
®a\VLi unb ^le^anbet u>utben in ^pamea l^ingerii^tet f Sufeb.^ 
h. e. V^ 16, 22; jwei batierte Snf^j^riffen Joom Sa^re 249 b^to. 
250, f. ffumont, 1. c. p. 36 nr. 135* 136). 

©anau« (9licäa: bcr 95ifci^of ^accu«). 

e^nnaba (ffufcKVI, 19; VII, 7; „alU*' 2Rätt9rer u. a. im 
SÄarttjr. 6t?r.; ^Tlicäa: bet ^ifc^of ^rocopiu«M- 

^rajano^p^oü« (batierte Snfd^rift Joom Saläre 278, f 91 a mf a 9, 
Cities and Bishoprics 1897 p. 558 unb fonft; Cumont, 1. c. 
p. 37 nr. 172). ®ie Qtabt ift ibentifd^ mit ©rimenotptae* 

Slejani (9licäa: ber «ifc^of ^ifticu«). 

©orpläum (9^icäa: bet ^ifd^of ^t^enoboru«), 

6ucati>ia (?Tlicäa: bet ^if^of Sugenittö). 

Eotiaeum (ein not)atianif^et ^if^of bafelbft, 6octat.rV, 28; 
bet i^iet ioetef)tte SWätttjtet ^ena^ ift äg^^otifci^et 3mpott)*. 

Campe unb ^Sejitf bet 6ibttanoi (Snfd^tiften, f. ^lamfap, 
Phrygia p. 222 ff* 539f.). 

Äptgalif(f>et ©ifttift mit Cunba unb SO'ZoteUa (Snfd^tiften, 
f. giamfatj, 6- 540f0. 

©ebafte bjtt). ®io«come (jnjei batiette Snfd^tiften loom 3af)te 



^) 5)cr arianifc^ gcflnntc unb bur^ QBunber berühmte 93ifc^of ^qapet 
bon öJ^nnoba, öon »ctc^em ^^Ö^lloftorgiu« (h. e. II, 8) erjä^tt, Ift tt>o^I bet 
QSorgättger bcö ^rocop getpefen. Qt tt)or auerft 6olbat, bann ^redb^tet, 
bann 93ifc^of. 6. über i^n and) bad ^agment aud ^^ilcftorgiud bei 0uiba^ 
unter dyarnixög, n>o ergä^It ift, bag et c^d (3olbat unb ^rift faft ein Ot)fet be^ 
®aaa gett>orben n>äre (bag i^n CEufebiud mit ^o^em Cobfpruc^ bebac^t ^obe, 
ftel^t ^ier auc^ au lefen; aber und ift barüber nic^td befannt). — ^u§er htm 
G^nnoba norbbftUc^ t>on Sumenea t>er)eic^net 9^amfa^ auf feinet Sparten- 
V^m bed 5ffU^en ^b^^giend unb £k)caoniend (Studios in the history" eto» 
1906, p. 362) no^ ein „Qxnticibaf' gana na^e (5ft(ic^) bon 3conium. 

*) ^uc^ SO'lerud (an>ifc(»en Sotiaeum, ^ppia unb ^morium, nic^t {ic^r 
ibenti^aiert, f. bie ^iepertfc^e J^arte) n>irb fc^on t>or 325 eine (S^riften* 
gemeinbe befeffen ^oben; bcnn xoai öocrated (h. e. III, 15, f. ©oaom, V, 11) 
aud ber Seit 3uliand eraä^it, fe^t eine alte ^i^riftengemeinbe unb bad (Sv' 
U5fc^en bed ^eibentumd in ber 6tabt t)oraud. — 3m SO^art^r. ^ieron. (^c^elid 
0. 128) lieft man: „Victorinas per triennium in perseoutione apud Appiam 

oiyitatem Bithyniae". SOlan ^at tt>obl an ^ppia im itörbUc^en ^^r^^n, 
füböftUc^ t)on ^otiaeum au benten, nic^t an ^pamea in 93i^9nien. ^ne 
©tobt ^ppia in 93it^pnien fenne ic^ nic^t, — Qxnt ^riftengenteinbe ^ 
toa^rfc^einlic^ auc^ ^oaud (®orf in ^^r^gien, fy^ too SayyoQlov stoxofAo^ 
slaiv al nijyai, alfo norbtt)eftlic^ JDon ^morium; nic^t ibentifiaiert) befeffen; 
benn bort tam in ber 90^itte bed 4. 3a^r^unbertd ein $eil ber )>^r)>gif(^n 
9^ot>atianer (olfo ber SO^ontaniften) au einer 6^nobe aufammen (f. ©ocroted, 
h. e. IV, 28; V, 21). 



©oloticn, ^^r^gien unb ^ipWen (mit C^caonien). 223 

253 hiW. 256, f 9lamfat?, ©• 560f unb Gumont, 1. c. p. 36 
nr. 160. 161). 

[©tecforium] (Sttf^riften, f. 9lamfa9, 6. 719f-)- 

93ru8u« Onfd^rifteti, f. 9lamfa9, 6. 700f.). 

©iftrift gRoyiane (Sufd^riften, f. 9lamfa^, 6. 717f.). 

[^^emtfonium^] (Sttfd^tiften, f. 9?amfa9, 6.556). 

Qlcmonia bjtt). Ccramon SIgota (Snf^tif^en, f. 9lamfa^, 
6. 562ff. 621 ff. 674; über Wc ^eibnifc^c gieattion bafelbft im 
3. 314, f. a. a. O. 6. 566 ff. unb „Deux jours en Phiygie" p. 8 f.). 

^iberiopoli« (SWatt^t.). 

Qlmorium (SKartpr.)*. 

[^txttapa (6ocrat.II, 40; ^^iloftorg. VII, 6, im füb- 
lid^en ^l^rtjgien an bcr pijtbifc^en ©renje) |afte j. 3. SuUan« 
einen 93ifc^of ; bie Qtabt ift nid^t ft^er ibentiftjlert, JoieUei^t = 
©iocäfarea, f. bie Äarte öon Kiepert]'. 



^) (Sin 93if(^of <=D{agnud biefer @tabt unferfc^rieb bad ©laubendbe- 
lennttti« t)Ott ©eleucia (359), f. (^pip^an., haer. 73, 26. 

■) Ob ^^mneffu« ^icr aufgefüi^rt »erben batf, Ift fragttc^>; f, ffranc^i 
beSabalieri, Acta Theodoti, unb bie Biblioth. hagiogr. Graeoa* p. 165. — 
3n ben fpäten Acta Aohatü (CRuinart, ActaMart., cRatidb. 1859, 6. 199ff.), 
bie in bie 3eit be^ ^eciud gehören foUen^ tt>erben (c 4) „Cataphryges, homines 
religionis antiquae" unb „Christiani catholicae legis" unterfc^ieben. ^(fo 
ift bad ^ntioc^ien, toeldS^ed c 1 genannt ift, unb beffen Q3if^of ^c^atiu^ 
nnit (ober n>ar er ^orbifc^of in ber Umgegenb ber 6tabt? er ^ei^ „Bcutum 
quoddam ao refugium Antiochiae regionis), bad pifibifc^e. ^m 6^lu§ ber 
äften ttrtrb ein „Plso Traianomm (al. Troianonim) epiflcopus" genannt. 3ft 
bie 6tabt nic^^t bad P^tpgifc^e ^raianopoUd, tt)elc^ed nic^t adaufern t>on 
^ntioc^ien ^ijtb. liegt? ^n ben 93if^of »on ^road in 5llein-9K^fien, ber 
tt)0^t auc^ „episcopue Troianue" ^eißt, ift \6^toetlid) iu benten. — 3n Sufeb., 
h. e. V, 18 9 ttHrb t)on ber ^arod^ie bed 9Kontaniften *21le5anber gefprod^en; 
ober fie ift nic^t nä^er be^ei^net. 

•) 3n bem QBert bon ^lamfa^ unb ®enoffen „Studiea in the bist. 

and art of the eastem provinces of the Roman Empire" (1906) ift ein ^uffa$ 
bon 9^amfa9 felbft: „Preliminary on Exploration in Phrygia and Lycaonia" 
(p. 231 ff.), fobann ein *21uffa^ bon g>etrie: „Epitaphs in Phrygian Greek" 
(p. 119ff.) enbli* p. 196ff. ein befonberd wichtiger ^uffa^ bon ^nberfon: 
,JPaganiBm and Christianity in the upper Tembris Valley" ((Gebiet Oon 
^cmonia, Wjani, Cotiaeum unb g>rbmneffu«). €« finben jlc^ ^ier 15 öor- 
conftantinifc^e c^riftlic^e 3nfc^riften unb unter i^nen eine batierte borbedanifc^ 
(f. 0. 6. 191). enblic^ finbet fid^ ^ier auc^ eine Hnterfuc^ung t)on CaUanber: 
„Explor. in Lycaonia and Isauria (p. 157ff.), in ber bie Cage ber QtöJoU 
Ga^tra, ^ana [^anna], Gibamaria, Galarama, Guere!, 93arbacome [93arba- 
^a], 93arata bepimmt ift, fott>eit fie nic^t fc^on cRamfa^ beftimmt fyitU. 
— eine 3nfc^rift be« 3. 3a^r^. au^ im p^r^gifc^en S)orf SWagi^aJi! mit ben 

Q3oten: Elg^vij näoi toXg &deXq>oTSf Elgiivfj ndofj xfj ddelq^önju. — ^a^ ®(aubend* 

befenntniö bon 0eleucia (359) ^at ein Q3ifi^of <^^iloca(ud AvyovajddGJv 
^Qvyiac htaQzltts (Gc^)ib^. 1. c.) unterfc^rieben. 9W. <2Ö. ift ber Ort nic^t 
ibentiflaiert. 



224 ®i^ Q3er6rettung bcr c^riftUc^en Q^cUglon. 

^ifibien unb E^caonien^: 

3conium (SKctropole; ^aulu«; Acta Pauli [et Theclae], loiel« 
Uxö)t i)Ott einem bortigen ^re^b^ter »erfaßt; Acta Justini: Äieray 
au« Sconium, öon ^riftUd^en €ltem; Gufeb., h. e. VI, 19; VII, 7; 
VII, 28; Sutatiu«, ^if^of öon 3conium, ju glicäa)** 



^) 0. 9^amfol>, Pisidia and the Lycaonian Frontier, 1902/3, mit 
einer anögc^eic^netcn S^artcnfüjae unb ^a^lvti^tn S^orrefturen ^uv „Hist. 
Geogr.". ^ad) 9^amfotj gehörten im 3. Sa^r^unbert 5u ®a(atien Sconium, 
et)ftro, 9Kift^ia, ^mbloba, Q3afabo, Äumonabed, Sfaura S)^oJ[>a[?], 6J)rua, 
^exta, SgbaumaiDa, Caobicea, ^appa, 6inet^anbud; )u C^faonien gehörten 
SUftto, Cotanba, ©erbe (mit ^offala), ^araba [93arata], ÄJ?bc, ©oöatra, 
eonna[?]; ju Sfaurien gehörte Sfaura g>alaia. 3n ber 3eit t)on 295—372 
0e](>örten au ^ifibicn 3conium, ßtjftra, 9Wift^ia, ^mblaba, io^be[?], Sfaura 
91ot)a, Gorua, ßaobicca, ^appa, öinetbanbud; ju Sfaurien geborten Q3afaba, 
Äumonabcd, Sttftra, Caranba, ^erbc (mit ^offala), 93arata, Sfaura ^alaia; 
ju ©alatien geborten ©aöatra, ^erta, Canna, (fgbaumaöa. 3)ie große ^njabl 
ber 93idtümer ^ifibicnd liegt an ber lt)caonifcben ©ren^e, alfo im Güboften, 
fobann im 9^orbtt)cften. ®a« ^riftentum rubt alfo auf einer breiten diagonale, 
bie t)on öüboft nacb S^orbmeft (b. b« nacb 93ruauö, Äieropoliö, Otrud uftp.) 
ftreicbt. Q^ecbtd unb linfd Don ibr (ibre Oftgrcnje liegt ettt>a auf ber ßinie t)on 
Caranba nacb Sconium, i^re QQOeftgrenae etn>a auf ber ßinie loon ^umanabe« 
nacb ^^amea ^ibotud) blieben bie Gebiete nocb lange fpärlicb cbriftianifiert. 
^e O^icbtung ber ßinie tt>eift al« auf ibren ^udgang^^unft nacb Vitien 
($arfu«), unb bom S)^orbn)eften ber !ommt ibr bie ajiatif<b-^b^i?glf^e Gcj- 
panfion be« ^b^^ftentumd entgegen, ^ie SO^etro^olitanberbältniffe (f. ßübecf , 
a. a. O. ©. 10. 94f.) muffen in biefen ^robinjen bor ber biocletianifcben 
3eit gefcbnxintt baben. ^e ioeroorbebung t>on Sconium, ßaranba unb G^n* 
naba in bem 6cbreiben ber beiben ^läftinenfifcben 93if(bbfe an ^emetriud 
Don saiesanbrien (f. o. e. 217) ift genHg ni^t aufdUig; fte beben brei 9D2ittel- 
punfte beroor. ^agalaffud ift no^ nid^t SÖletropole t>on spiflbien getoefen, 
n>ie ed tt>obl aucb nocb tticbt politifcber SO'littelpunft (gegen 90^arquarbt I' 
6. 364) n>ar. & fommt in ber cbriftlicben bortHcänifcben ßiteratur überbauet 
nicbt bor, unb aucb 8U 9licda feblt ber 93ifcbof. ^ad bie einaelnen @täbte 
betrifft, fo f. ju ^ntiocbia 9iamfa^) ©. 247 (in QBabrbeit eine ^)br^gifcbe 
6tabt), au 9leapolid (3. 250, au ßimenae [ßimnae] 0. 251, au ^a^pa 6. 254, 
au 93arid unb 6eleuäa e. 256, au ^mblaba (3. 264ff., au ^afaba Sfaur. 
6. 266, au Äumonabe« Sfaur. ©. 268f. ^ferner f. O^amfa^ö groge Sdb' 
banblung über ßpcaonien (n>o au^ Sfaurien mitbebanbelt ift). aber ßaranba 

f. (3. 70 f. (>»the leading city of southem Lyoaonia, had the title Metropolis 
from the time of M. Aurel and perhaps earUer**), über 0erbe unb ^)>offala 
6. 73ff., über Sfauro^)olid 6. 77ff., über QSarata ©. 82f. unb „Expositor" 
1907 Snob. ©. 422ff., über ®bmaua ©al. ©. 97, über Coro^ffu« ©. 100, 
über C^biftra (Siapp. 6. 113f. Sn feinem QBer! „Luke the Physioian" (1908) 
bietet 9Ramfa^ einen S^urd: „The ohurch of Lycaonia in the 4. Century", 
ßier bemerft er 6. 331, bag ß^caonien (abgef^en bon 9^om) bidber bie 
meiften cbriftlicben alten Snf^riften geliefert bobe, unb mit 9<t^t fagt er, 
t>a% bie ürcblicbe Organifation biefed (Bebietd im 3. Sabrbunbert tt>abrf(beinlicb 
fcbon f Omelett njar. — Q3on ca. 137 n. (£bt. nnxren öüb-ßl^caonien unb Sfaurien 
mit ^ilicien au einer ^robina berbunben, n>elcbe ^bie brei ^paxd^itti" bieS unb 
beren 55au^tftabt ^arfud n>ar . 6eitbem grabitierten biefe ßanbftricbe bortbin. 
*) 3u Sconium f. außer ben anberen 9©erfen 9^amfaJ?d befonberd 



©daticn, ^^rt^gien unb ^Iftbicn (mit C^)caonien), 225 

^Intiod^ia (^aulu«; 2lpg. 13, 49: SXrj ij x«^ö«; Acta 
Theclae?)^ 

Q\)\tta i^auhxi). 

©erbe •(^aulu«)^ 

Caobicea^ (bie beräumte 3nfc^tift bei ^axcui 3uUu^ Suge- 
mud ani bet 3eit bed SO^a^minu^ ^a^a, n>e(<^e aud^ eiti 93tötum 
bafetbft bejeugt)*. 



„The eitles of St. Paul" (1907) p. 317—382 unb „Expositor" 1907 SRot). 

^. 406ff. 

^) ©. au<^ 9^amfa^, „Expositor", 1. c. u. „The cities** p. 247—314 
{^ntioc^ia ^ipb.). Gc« gei^örte flc^er jur tömifc^en g>rot)ina ©olatlen (f. 1. c 
p. 264). Q3gl. au<^ in bem 9^amfai)fc^en 6ammeltt)er!e „Studies" p. 305ff. 
feinen ^Uffa^: »»The Tekmoreian Guest-Friends, an anti-Christian Sooiety 
on the Imperial Estates at Pisidian Antioch.*\ 

") 2\)ftva unb ®erbe ftnb tt)o^( bie erften c^riftUc^en ®emeinben gett>efen/ 
t)ie faft audfc^UePc^ aud geborenen unb nic^t-^eltenifc^n (mo^I ober 3. ^. 
^eOenifc^ eraogenen) Reiben befEanben (f. Obenan, ^^^aulud^, ^eutfc^ ^ud- 
^Obe ©. 90). g'^amfa^, „The eitles of St. Paul", p. 385-404 (®erbe), 
p. 407—419 (ßppra). 3n 5)erbe ein 9Wärtprer g>auJu« auf (na<^ Qi^amfab) 

loorconftantinifc^r Snfc^rift: NoUwog xai Ovaügiog ixöafirfoavJIcalw %6v fidgrvQa 

(9rl. 9^amfa^ in ben „Studios" i^red Q3aterd 6. 60f.). "iUnbere sa^itei^e 
*tijai^ Snf^riften in biefet Oegenb f. 1. 0. p. 63ff. u. p. 82 f. 

^ SHefed britte Soobicea (neben bem fprif^en unb tt>eft-)>^r9gif(^n/ = 
Coobicea ^atacecaumene) lag nic^f tt)eit ))on Sconium norbnotbipejpttic^. 

^ ©. cjRamfa^, v. v. IL; halber im „Expositor" 1908 9^0». ©. 385ff. 
unb in ber 3tfc^t. ^.Wio^ "Bb. \0, ©. 232; OBilbelm, ^fto^ 93b. 11 i5. 3 
unb 93atiffol im Bull, d'anc. litt, et arch. ohr^t. 1911 p. 25 ff. ütn bet 
^ic^tigfeif bev Snfc^rift nHOen möge fle biet fte^n (bie (^ten 3ei(en na«^ ben 
€tgftndungen t>on QQOil^elm): 

M, lovL Ev\yiv]iog KvqüJLov Kiltgog KoQ\y']'riüoiiX>s ßovX» 
<nQaxtva\iL\fAtyog h rfj xard Jliaidiav ^ßfiofutfl xd^i 
xai yiifto[s] ^tryatega [Fjalov Nearogiovoi} ovyxXrjxixoC 
Fa» iovX, ^X]oboviavijv xcu fiez* initetfilae otQaxevod/uvor [sio] 
& h dt T^ {fi\€Ta$v XQ^V xeXtvoeoK qf[o]ixijad(nf€ ini Mafifiirov 
tovg Xg[e]i0Tuivovg ^biv xai fttf dxcJiXiiaeo&ai lijs 
<nQarel[as] nXeUnag dh Soo/s ßaadvovg ^xofislras 
htl Aioyiyovs ^eftfiyoe an<nMaae xs djtaXXayfjvcu 



X^S <fXQax[8 

10 zls^'^'^ ^[f 



i<ie xifv x&v Xgeunuxyd^ nlaxiv qwXdooiov 
ßoaxvv diaxQsiyfog h xfj Aaodixi<or 3t6Xi 
xal ßovX'^[o]ei xoO jtavxoxgdxoQOQ ^sov httoxonos 
xaxa<netd[ei\e xai slxoai nems SXm^ heoiv xrjv hrtoxostiiv 
fuxä 3toX[X]^s innsifjUae 6ioi\x'\iiaajs xal jtäoav xi/v ixXt/ala» 
&yoixodo[ßA]iiaas aao ^/leXUoy xai ownavxa x6v negi avxify 



15 xSofiov [x 
C€iyyQaipt& 



oifx* iaxiv axo&v xt xai xexQaax6<ov xai 
»[y] xai xevxi^aecjv xi vdQtüw xai JtQOJtvXav xai Jtäoi xoüs 
Xt^foXxöte /{O/cMff xai n[ttyx]ai [sio!] äjiX& [sio II xajaax9vd[oac Xiyf6fui\i^ 

xg xw x6^ &»^Q(on€ov 
ßlov htolrjaa ifiavx^ jii[Xxa x]t xai aoQOv ir § xä MgolytyQafifUya] xaifxa 

hioiijoa i3tiy[a]Qipiv8 [l e. IsttyQaipffrai] s 
\ts x6a]fiov xfjs xs ixX[tjalas xe] xoO yhcvs fwv, 

— 3n bet ®egenb t)on Coobicea finb not>atianifc^e Snfc^tiften entbedt tootben^ 

t.t^tnad, TOffUm. S.Vufl. n. 15 



226 ^^ Verbreitung ber c^rifttic^en ^Religion. 

^f^UomcKum (93rlef ber ®emeinbe tjoti ©mtjtna an biefe 
®emeinbe^ um bai Sai^r 156)* 

Äabrianoi>oU« (ber 95tf(^of ^elemac^, ?Tltc&a)* 
^TleapoU« (ber 93ifd^of Äefpd^tu«, ^Tlicäa)* 
©eleucta ©ibeta (ber 93if^of Suf^d^iu«, 9^tcäa), 
fitmenae [Cimnae] (ber 95if(^of Qlraniu«, ?Tlicäa)^ 
QlmMaba (ber ^ifc^of ^atticiu«, ?ntcäa)^ 
SO^etropoKd (u>itb aud^ ju ^^t^gien gered^net; ber 93ifd^of 
^olpcaxp, ^k&a). 

Qlpamea (= (£üatnat; lag ^axt bei Qlpamea ffibotu« unb 
tt)irb aud^ ju ^l^rpgien gered^net; ber 93tf(^of ^arftciu«^ 9^icäa; 
aber fdl^on frül^er eine batiette Snfd^rifi t)om Sa^re 254, f. ffu- 
mont, 1. c. p. 38 nr. 209). 

^appa (ber ^if^of SIcabemiu«, 9^icäa). 
gSari« (ber ^if^^of ÄeracHu«, 9ltcäa). 
Ufaba = gSafaba (ber 93tf^of ^eoboru«, ?ntcäa)^ 
[ffalpti« = ffantjti«? in ^iftbien] (SWart^r,). 
e« fte^t mit ^iftbien ä^nti^ »ie mit ^it^tjnien: bie ^roJoinj 
(f>iXt>. i^re gßeft^älfte) ift — tt>te bie ja^trei^en 95ifd^öfe, bie in 
9iicäa antt>efenb »aren, bejeugen — fe^r ftar! ^riftianiperf ge« 
»efen; aber ^etDorragenbe 93if^öfe ober ©^tiftfteUer ftnb borf 
niemafe aufgetreten; bal^er erfahren tpir, au^er t)on Sconium; nii^ö 
au^ ber ^rd^engefd^i^te biefed @ebiet^, )oon n>e(d^em mir 9lamfa9 
münblic^ fagte, d muffe nad^ bttn 95efunb ber Snfd^riften unb Q^uinen 
im 4. Sa^rl^unbert no^ ftärlet d^riftianiftert gewefen fein afe fetbft 
Otiten unb ^i^r^gien. 

f. 9^amfa9, Luke the Physioian p. 400 f.: Aovdovaa, ^vydzlrjQ M]€wiov 
ra[iavoO? }'ffiv]a^ffvi7 l\yo{f]fievog t^g dylae [xs] na^agäg xov ^bov ixXrjasMS Avg. 
Tdtq jfj nokvjio^Btvoxaxii ne fjLovoyevfj fiov &vyaxQi dvioTVfoa trfv tanjXrfv xavnjv 

X8 iavxfjg C<Söo fiy^/iffg x^Q^y^ ®ie ffrau ift Q3orfte^erin biefet ^irc^, toenn 
bie ^gänsung ri^tig ift ®ad tt>äre ^^r^gifc^-montaniftifc^er (Sinflug 1 Qäm 
8tt>eitc Snfc^rift (!• 5)rittel be« 4. 3o^rb.) M bie ®attin Silur. ®omna i^rem 
®ema^I >em aufrichtig frommen ^ia!on ber ^eiligen 5^irc^e ®otted ber 
9looatianer" gefegt, ^uc^ eine »aM'C^einttc^ ^^^pfiftarifc^e Snfc^rift flnbet 
fid^ 0. 389 fv bie ober auc^ gut c^riftUc^ fein fann. 6. auc^ bie merfn>ürbige 
3nf*rift ©.402f. 

^) ^mbloba n>ar oerrufen. Sonftantiud oerbannte ben ^etiud bort^in, 

ixsT HOHoJs ojtoQQ^St'^i XOV ß'iov , öiä x6 ßoQßagoy xai fiiadv^QODnov x&v hotxovv^ 
x(OV (avxf*ov ök xcu XoifAov xijv x<OQav ix^'^^ dwnoiaxov), Go fa^ ed noc^ ^Ur 

Seit beö ^^itoftorgiuö (V,2) bort aud; tro^bcm gab e« fc^>on am Anfang 
bed 4. Sa^r^unbertö in biefer ©tobt einen 93ifc^of. 

«) 5)crfetbe 93if(^of xo\xb auc^ in ber ifaurifc^en ßifte be« STlicänum« 
aufgeführt, unb an>ar bort mit me$r 9^e^t ald ^ier. 



ß^cien, ^amp^tßtn unb Sffturlen. 227 

E. fipcicn, ^ampi)plun unb Sfauricn^» 

?Tli(i^t »eniger ate 25 93if(f>8fc ani biefen brei 6übi>toJoitt8ett 
5lleina{ten^ {tnb in 9^ic&a zugegen gen>efen (baruntet t>ier ifaurifci^e 
®^orcpif!opctt)*; aber xoai tt)ir t)Ott bcnÄird^eti in biefen ©ebiefcn 
tpiffctt, ftef^t in einem traurigen ®egenfa$ baju. ^r Ct^cien (Ol^m* 
pui unb ^atara) ift un« bie ^erfönttc^feif be« SWef^obiu«, jene« 
einffu^eid^en ^rd^ente^rer« um ba^ 3af»r 300^ befamtt unb n>ir 
fönnen ani feinen ^eiH(en ein 93ilb loon bem ®ebanfen{reife unb 
bem geiftigen QSerlel^r ber gebitbeten (El^riften in £pcien gen>innen* 
ferner Itfyvt un« bie jängft entbedte Snfd^rift t>on ^r^canba CSÄajri- 
minud ^a^a)^ ba^ 6!^riften bafelbft ^a^treicl^ gen>efen {tnb^ unb 
ba^ bie 6tabt {t^ an ben fert>ilen Petitionen gegen {te beteiligt 
f>at* ; enbUd^ mai^en e« bie Acta Pauli »al^rfd^einlici^, ba^ ©Triften 
f(^on im 2. Sai^ri^unbert in SK^rr^a gett>efen ftnb, unb Sufebö 
9Kart* ^al. (c 4, 5) laffen tjieUeid^t in bejug auf ®agae^ ni(^t 
tt>eit t)on Ol^mpu«, ba«fetbe erfd^Ue^en** Q3on ben ^rd^en in 
^amp^plitn aber ^ören n>ir, na^bem bie ^)>oftelgef^i(i^te ^erge 
(nad^ bem Cob* D ju c 14^ 25 fd^eint aud^ in ^ttalia eine ®e- 
meinbe gett>efen ju fein) genannt i^at, bi« a«^ ?Tlicänum — aU 
gefeiten Joon einem SJlart^rium in *2lttaUa — nid^tS me^r, unb in 
bejug auf Sfaurien be^t^en tt>ir nur bie ^Tlotia bei (?ufeb*VI, 19 
in bejug auf Caranba, bie oben 6* 217 mitgeteilt »orben ift ®ie 
£ifte ber un^ grö^tenteitö burd^ bai 9^ic&num httannttn ®emeinben 
in ben brei ^rot)injen ift folgenbe: 

e^cien^- ^ataxa C3Wet^obiu«,gÄart^rien, ^Tlic: 95if(^of €ube- 
mu«), Otpmpu« C3Äetl^obiu«), ^r^canba (Inscr. Dazae Imp.), [®agae] 
(«ufebO, SW^rrl^a (Acta Paul.), ^erbicia? (^Tlic*, aber unitd^er). 

^ampi^Iien: ^erge (Slpoftelgefc^.; ^Tlic: 95ifd^of Cal- 
Jtcleg), ^ermeffu«, Uarba = Q\)axha [tt>o?]*, 2l«penbu^, 6eleucia, 

^) i5ier ift ber^bfc^nitt D (6. 215ff.) au vergleichen, ba bie politifc^n 
iBrenften getve^felt f)cbtn. 

*) ®a« ©lauben«be!ennttti« t)on ©eleucia (359) fyit ein QSifc^of ffiufta- 
t^ud iDon ^inara unb 6ib^ma unterzeichnet (f. bie 5^iet)ertfc^e ilarte; 
Cj)i^^anv haer. 73, 26). 9Kerftt)ürbiö, ba§ att>ei 6täbte einen 93ifc^of ^en, 
aumol ba ein ffarfer ©ebirg^aug a^if^^n i|nen Hegt. 

*) Qlrci&äot-e^)i0ra^^. SWitt. auö öfterrdc^-llngatn, ^g. ö. 93ennbotf 
unb 93ormann, 1893 ©. 93f. 108. 6. auc^ ben sabbrudC in ber »on ®eb- 
f^arbt f^eraudgegebenen Sammlung t>on 97{ärt^reratten 0. 184f. 

*) /,®ögae'' (nic^t ^agae) »irb au lefcn fein, f. 9Kercati, I Martiri dl 
Paleetina nel Codioe Sinaitico (Estratto dai „Bendiconti^* de! R. InBt. Lomb. 

©erie n qjol. 30, 1897). 

*) ©. QBeinreic^, £^fifc^>e 3n)öIf^ötter.cReUef«, Unterf. a. ®efc^. be« 
13. ®otte« (Gi^ungdber. b. i5cibelberger ^!ab., 1913). 

•) QSieOeic^t = ß^rbe norb5ftUc^ öon ©ibe, f. Qilamfat;^« Äarte Joon 
gMlibien. 

15* 



228 ^^ 93erbreitund ber c^rifttic^en Q^eligion. 

SWaptttianopott«, SÄag^bu« (bicfe fe^^ butd^ bai 9lic.: 95tf(^öfe 
Äeureftu«, Seuyiu«, ©omnud, Ouintianu^^ Patricia«, Qlpl^robiftu«; 
bod^ ift für 9?2ag9bu^ auify hai SOtartptium bed i^eitigen Q^onon 
unter 3)eciu« üfterticfert, f. Jo* ®ti>i^atbt. Acta Mart. Selecta 
p. 129ffO, ©ibe (ba biefe ©fabt in etwa« fpäterer Seit ate bie 
Metropole )oon ^ampf^plien bezeugt ift^ ift e« n)a^rfci^einKd^^ ba^ 
bie ©tabt um 325 eine ©emeinbe befeffen ^at)^ ^ttalxa (3Jlaxtpx.). 

Sfaurien*: 3)a^ in biefer tt>ilben ^roioinj ba« O^tiftentum 
bereit« fo Joerbreitet tt>ar, ba^ ju 9licäa 13 93ifd^8fe vmb 4 C^or- 
Hfd^öfe a^segen tt>aren, ift erftaunßi^* £lber Qlamfa^« Unter- 
fucj^ungen f. o* 6.217f Caranba (2ltejanber t>. Seruf, bei ffufeb, 
VI, 19; ?nic-: ^Sifc^of ^autu«), «arata (= ^in-^Sir-Äitiffe), 
Coropijfu«*, Ctaubiopoli« (= 9Äut), 6eleucta ($ra(^eia)*, SWetto* 
pott« [?], ^anemon ^eic^o«, Slntio^ia, S^ebra, Äumonabe« 
[= Umanaba]^, SUftra (bie te^te Slnterf(f>rift lanUt: Evaißiog 
dioixijaeoDg r^g nago^xüiQ ^laavglag), ®ie 93if^öfe l^ei^en ©te- 
p^anai, 5lt^enäu«, ^bejtu«, ^Igapiu«, ©itoanu«, ^anfbxi, 2lnto- 
ninu«, ?Tleftor, ff^riltu«, ^^eoboru«, ^iberiu«, ßufebiu«; bie £f>or- 
bifcj^öfe ^ei^en £>ef)^ci^iu«, ^natoUu«, Ouintu« unb ^quila. S92an 
{te^t: e« finb kuter gried^ifd^'römifi^e Flamen, ^ud^ für 3faurien 
bebeutete bie ffi^riftianifterung QSerftSrfung ber ÄeUenifierung* ©o 
tt>ar e« überall in ^leinaftenl 93ieQei(i^t ftedtt au^ ein Ort«name 
(C^cien) in bem 93einamen be« ©ifteliu« (bei SÄet^obiu«, De reeurr. 
I, 1, 2, 93on»etfd^ 6. XXXIII) ,,2lma«ceunite«", 

Über bie i>olitifci^en unb lir^Hd^en 9Äetroi>olen biefer ^ro- 

^) 0ibe n>ar bec ®e^urt«ort be« CEuftot^iu«, be« fpäteren 93ifc^of« t)on 
93er5a unb ^ntioc^ien. ®a i^n ^t^naflu« oI« ^onfeffor be^eic^nef, nHrb er 
in ber biocletianifc^en Q3ecfo(gung in 6ibe fein (S^riftentum ben)ä^rt ^oben. 

") 6«i5eab(am/ EooleaiaBtioal Sites in Isauria (Soo. for the promotion 
of HeUenio Studios, SuppL Papers 9lr. \, 1892). i5ier ftnb bie i^d^n in 
5loia J^aleffl, 5 0tunben ndrbUc^ ))on aiIaubiot)oU« unb in <£Drot)ifru« (= 
<de«>ifia = ioiero^oU«) unb au^ Snfc^riften be^anbelt. ^u« j^oia J^oteffi 

ftammt bie tHd be^nbeite Snfc^rift (6. 24) Tagaote dk yev6iuvog nQsoßvtegog. 

3e$t tt>eig man au« ^araHelfteHen, ba§ dls ^ier bebeutet: ^®er 0o^n be« 
^orafl«.'' 

*) &ro)>i{Tu« lag fe^r nnil^rfc^einUc^ im iveffüc^en trat^nifc^^en SUicien, 
norbluefttic^ t>on 6eUucia ^rac^eia, unb ift ni^t mit doro^Hiftu« au t>ertt>e^feln, 
bo« 5f[Hc^ i>on £aobicea ^atacecaumene unb tt>eftUc^ tyon 9^aaiana lag. 

*) 6e(eucia ^rac^eia am ^I);>cabnu« ift ber äu«gang«)>un!t für ben 
^ec(a-5^uttu« gett>orben; $^ecla loerbrängte bie ^t^ene loon 0eleucia unb 
ben ^t)ono; i^re 93aiUifa jog ©c^oren t>on <3Mlgern herbei. ®regor 9laa./ 

Sorm. II, 547 f.: jiq&xw ßev ^Idw ek ZeXsvxeutv <pvyäg tov noQ^ev&va tifs 
doidifAov xÖQtjs ßixf,as. 

') i5ier folgt in ben Unterf^riften be« 9^icänum« ^^eobor t>on Q3a{aba, 
ober er ift bod^ tt>o^l ibentifc^ mit ^eobor i[>on Ufaba = Q3afaba in ^{ibien 
(f. D.). ®ie 3nge^5rigfeit au Sfaurien ift übrigen« tt>a^tf<^einUc^ a(« bie 
au g>iftblen. 



ß^icn^ ^ampW'Xtn unb Sfaurien. 229 

t)ttt5en fann man nxä)t xni Hate fommen ((♦ Cübecf ©♦ 96)» 9^ad^ 
ben nicänifd^en ünterfd^riften lann man ^atara (Cpcien; aber ju 
9licäa tt>ar ühex^anpt nur biefer eine tpctfd^e 93tfd^of), ^erge 
(^ampl^pUen) unb ^arata (Sfaurien) für bte SWetropoIen Italien 
(®etjer auf feiner Äarte mad^f oi^ne Unterlage ©eleucia jur 
ifaurifd^en SWetropoIe; bie poUtifd^e Äauptftabt tt>ar ©eleucia 
»al^rfd^einfid^)- ßübecf mad^t barauf aufmerffam, baf eine ©tabt 
„SWetropoK«" in Sfaurien nid^t t>oxlommt; alfo fei ber ^ifd^of 
t>on „^tttopolxi*' ^ ber fid^ unterfd^rieben ^abe, einfad^ ber ^if^of 
ber ungenannten bamaiigen politifd^en Äauptftabt t>on Sfaurien 
(bie i?ieUeid^t nid^t mit ber fird^Hd^en äufammengefaUen fei). ^Uein 
e« ift beifpieUo«, ba§ in ben nie* ilnterfd^riften ftatt ber ©tabt- 
bejeid^nung einfad^ firirqönohg fte^t. ®ie jmeite ©d^toierigleit 
liegt in ber legten ünterfd^rift, ©d^toar^ ift (3ur ®efd^. be« 
2Itl^anafiu« VI ©•283f0 auf biefe ©d^tt>ierigfeiten eingegangen 
im 3ufammen^ang mit bem i^on il^m entbedtten ©pnobalf^reiben 
einer furj t)or bem 9^icänum gel^altenen antiod^enifd^en ©pnobe 
(unmittelbar nad^ bem ^obe be« antiod^enifd^en ^ijf^of? ^l^ilo- 
goniud). ©d^tt>ar$ l^ält bie ßefung be« ©prer« y^Eicißioq nagoi- 
xlag 'laavooTtöi^cog'' für bie urfprüngli^e. SWit Sujiel^ung be« 
190* Briefe« be« 93aftliu« (an 3lm|)|ilod^iu«), in n)eld^em t>on 
fleinen Örtf^aften bei Sfaura, n^eld^e 93ifd^öfe l^aben, bie 9lebe 
ift, fteUt er feft, ba§ Cufebiu* ^ifd^of ber ©tabt Sfaura »ar, ba§ 
aber feine 93e^gniffe über bie ©tabt l^inauggriffen unb fid^ fein 
©prengel nid^t mit ber munijipalen (Semeinbe bedte, obgleid^ er 
nid^t ber SWetropoUt ber ^roi?inj »ar. ^r biefen ^&U a\x6} ©d^tt)ar$ 
ben an fünfter ©teUe genannten IJiXovavdg MrjrQonökewg. ®a§ 
er erft an biefer S>UVit genannt ift, meint ©^tt>ar$ baburd^ erßären 
ju foUen, ba§ bie »orl^er genannten ©i^e 93arata, doracefion 
(Coropiffu«), (EtaubiopoU«, ©eleucia jur Seit be« nicänifd^en Äon- 
jite autofep^al »aren; „fxt liegen ni^t im eigentUd^en Sfaurien, 
unb bie fird^Ud^e Organifation ift l^ier ber poUtif^en nur um?oU- 
ftänbig gefolgt. ®eJöft fd^eint mir baburd^ bai Problem nod^ 
immer nid^t ju fein; benn »etd^e ©tabt tt>ar bie SWetropoJe? ©• ju 
biefer ^age au^ 9lamfa9, Lycaonia p. 77 f* unb benfelben, 
Pisidia and the Lycaon. fiontier p. 266 f. Sr ift ber SEReinung, 
baf bie jn)ei 9^ad^barftäbte Sfaura noi?a unb (Eoröa in frül^er Seit 
93ifd^öfe gehabt l^aben, „but were merged in the great autokephalos 
bishoprics of Isauia palaea [fpäter Ceontopolid] sometime after 381''^* 

*) 3u Sfaura no^)a = ®orta ^)gl. O^amfa^^, Topogr. and Epigraphio 
of Nova Isaura, 1905 unb bie oben 6. 218 genannte ^b^anblung ^)on 
Sri. 9^amfa^). 3n biefer ^5c^ft intereffanten ^b^anbtung ift namenttic^ bad 
0. 264ff. abgebilbete unb befprod^ene gWonument t>on QBic^tigfeit. €« gehört 
einem ^ifc^of an (6 (uuedgioq Jt6nas, ba^u ^it^ung^ber. ber ^reug. ^!ab. 



230 ^^ Q3ecbreitunö bet c^tlplic^en 9^cligion. 

F. gificn^ (ebbten, SW^fien, ÄclUgpont*) unb Caricn. 

1^ ®ie ftäbteteid^e', burd^ Äanbel unb Snbuftrie blül^enbc ^ro* 
mn8 Elften ift burd^ ^autu« unb ben unbekannten, Sol^anne«*, 
i^ie d^riftU^e Äauptptoöinj in Äleinaften geworben* ®a^ bie ®e- 
meinben in Cpl^efu^, Smpma, ^ergamum, ©arbe«, ^l^ilabelpl^ia, 
^patira*, ^roa«, SWagnefta am SWäanber, ^raUeg unb tt>oi)l aud^ 
^atium fd^on in älteftet Seit gegrünbet n)otben ftnb, ift bereite 
berül^tt »erben* ♦ Sgnatiu« fprid^t auf ®runb feinet 9leifeeinbritafe 
imb beffen, toai et in 3lfien gefe^en l^at, i?on ben inlaxonoi xaxä 

rä Tidgara [seil, rov xöc/ulov] ÖQia^ivxBq — fo öetbteitet unb jaf^l- 

reid^ fd^ienen fie il^m ju fein (Cpl^ef. 3). ®a« 9leflript be« Äabrian 
an SWiniciu* ^nbanu«, ba« interpolierte 9leflri|)t be« 3lntoninu« 
^\\xi an ben ßanbtag i?on Elften unb hai 9leflript bedfelben Äaifer« 
nqdg ndvrag "EkkTjvag (»ol^l Slfien), »eld^e« SWeUto in feiner 
^Ipologie ertt>äf>nt ^at', jeigen eine ftarfe 93oltebett)egung in 3lfien 

1900 @. 990^ n>o ober überfei^n ift, bag auc^ ®regortud ^aum«, ep. can., 
bec 93ifc^of ,^ajiag** ^§t; fo aud^ ber ^tleper oon gWalud in ben Act. Theod.); 
er ^el§t auf ber Snfd^rl^ (1) »^vxmv fplXog", (2) „<5 ^«ov q>lXog" (oi^ne baß fein 
9^atne fonft genannt n>irb — ein ^eibnifc^-priefterUi^r ®ebrauc^, ober ^^ 
ber 93ifci^of ^^eop^itu« ?). ®a« SKonument muß »orconftantinifc^ fein (be- 
toiefcn burc^ ben ©efamtc^araftcr unb bie Ornamente). 93orconftantinif(^ 

fC^eint aUC^ bie Snfc^rift für tw näai tpäw inlaxonoy Mdfi/MLV (6. 269f.) 3U 

fein, oieOeic^t auc^ noc^ bie auf ben 93ifc^of @ifamoad (6* 272). ^uc^ bie 
übrigen aufgefunbenen unb befc^riebenen ^enfmäler gei^ören ber 3eit oa. 
250—400 an. Gei^t bemerfen«n>ert ift bie ©elten^eit griedS^ifcber ^^lamen auf 
biefen c^riftUc^n ©enfmölern — jo^lreic^er bie lateinifc^>en — ; eben bed^lb 
barf man nici^t 5U ^oc^ mit i^nen hinaufgehen. 3ur i^unft in Sfaura nooa 
f. ^l. 9^amfat> in ben „Studiea" i^re« QSater« 6. 22ff. i5ier oucb bie 3n- 
fd^rift einer S^riftin 6eptimia ^omna au^ ber 1. i5&(fte bed 3. So^r^unbertd* 

^) 9^amfat^, The letters to the seven ohurohes of Asia, 1904. 

') ®ie ^rooin^begeicbnung ift burcb ein alted Q3erfe)^n (oor ^fien) in 
ber nicänifc^en Cifte aufgefallen; barum fte^t ie^t unter ber Hberfc^rift „*Ao(as" 
ber Q3if(^of oon Ql^^cicud oor bcm 93ifci^of oon ep^efud; f. ßüberf, a. a. O. 
©. 77 unb 6(^tt)ar$, 3ur ®ef(^. be« Slt^anafiu« VI ©. 267. 

1-^ ") ^IpoOon. 0. $^>ana, ep. 58: ^e q^rooinj ^flen f^at 500 ©täb^, 
f. g^^ilopr., Vita Soph. II, 12; Sofep^., BeU. Jud. II, 366. ®aß ^Pen bie 
ftäbtereid^fte ^rooina n>ar, ift me^rfacb bezeugt. 

ly *) ^ie SRac^ric^ten, baß ^So^anne«" ba« 5^rc^entoefen in ^flen ein- 
gerichtet unb ald 972if|iond-6uperintenbent über ben Streben gen>altet ^obe, 
Pnb unoerbäcbtig. 3ule$t eam er ober (III. 3o^..g3rief) in Äonfltft mit ben 
loyalen Organifationen. 

^) @. (£Urc, De rebus Thyatirenorum. 9^amfa);^, Deux jours en 
Phrygie p. 9f. 

•) ®er ep^eferbrief be« g>auluö — bie ^breffe, bie man ^eute lieft, ift 
betanntlic^ unecht — ift an mehrere afiatifc^e ©emeinben gerichtet unb too^r- 
f($einli(^ mit ienem 6cbreiben ibentifc^, n>el(^ed (na^ Q^olojf. 4, 16) bie (£oloffer 
aU oon Caobicea (ommenb ern>arten unb lefen foUten. 

') (Sufeb., h. e. IV, 9. 13. 26. 



^pcn (e^tien, 9Jlt)ften, Äeöe^pont) unb Carlen. 231 

gegen bic ffl^riftten, 8u beten ©pred^er ftd^ ber Canbtag mad^fe^, 
tt)a« »ieberum auf eine grof e 93etbreitung jurüdtoeiftt (f. o. ©• 189), '^ 
^apt)lu« (SJlaxt. ffarpi c 32) fagt bem 9lid^ter in ^ergamum: A' 

ndaf] inaQxi(l' ^al nölei elalv fxoi xixva xarä '^e6v. ^ai bejiel^t 

ftd^ in erftter Cinie auf Elften* Srenaeug (III, 3, 4) fprid^t öon ,,aUen 
,^rd^en in Slfien". ^ie Stellung unb ba« ©elbftbetou^tfein öon 
Cpi^efu« »itb \xxii burd^ ben 93rief beg ^oIt)ctate«, ^ifc^ofg toon 
Cpl^efug, an Q3ictor \>t>n 9lom im Öftetftreit beutUd^ (bei Sufeb* 
V, 24)* Cpf^efu« — in ben ^agen be« ^aulu« unb Sol^anne« bie 
gro^e See- unb Äanbefeftabt*, bet Äafen füt aUe, bie toom heften 
famen — ift bie Trägerin bet großen (Erinnerungen ber ajiatif^» 
l>^^99if<^^« Äird^en, Crinnerungen, burd^ xod^t biefe ^rd^en ber 
römifd^en minbeften« ebenbürtig jtnb* ßitnxi au^ in Elften rul^en 
grof e ödster, »eld^e auferftei^en »erben am 5age ber Srfd^einung 
be« Äerrn: nämH(^ ^l^iUppu^, einer ber 5tt>ötf 3lpoftel, n^etd^er 
in ÄierapoK« rui^t, unb jtoei feiner ^öd^ter, bie ate Sungj^auen att 
gett>orben, unb bie anbere ^od^ter öon i^m, n)etd^e einen ^anbel 
im ^eiligen (Seift fuf^rte unb in Sp^efud begraben jfij^gt; fobamt aud^ 
Soi^anne«, ber an ber 93ruft be« Äerm gelegen, n)eld^er ^rieftet 
mit bem ©timbanb unb ©laubendjeuge unb ßei^rer tt>ar; er fd^läft*" 
in £pf>efu«. ferner ^olpcarp in ©m^ma, 93if^of unb SWärtijrer, 
unb ^l^rafea«, ebenfalls 93ifd^of unb SWärttjrer öon Cumeneo, ber ^ 
in ©mpma rul^t (i?gL baju bie Vita Polycarpi auctore Pwnio). 
^a« foU id^ femer ben ^ifd^of \xvi> SWärtprer ©agari«, ber in 
Eaobicea f^läft, anfül^ren, unb ebenfo ben feiigen ^apiriu« unb 
hzxi Sunu^en SO^elito, ber in feinem ganzen ^anbel looll be^ ^eiligen 
©eifteg tt>ar unb in ©arbeg liegt?" ^emerfen«tt>ert ift e« aud^^ 
ba^ ^ol^crate« balb barauf fortfährt (§ 6) : „3^/ ^olpcrate«, 
»erbe e« i^alten nad^ ber Überlieferung meiner 93ertt>anbten, beren 
einigen aud^ id^ gefolgt bin; benn fieben Q3ertt)anbte öon mir ^ 
»aren ^ifd^öfe, i^ bin ber aiiUJ* 2tuf »el^en ^ifd^ofäft^en 
biefe 93ertt)anbten in Slfien ju fud^en finb, ift nid[>t belannt. Ölud^ 
fennen tt>ir leiber bie ^eilnel^mer an ber ftarf befud^ten afiatifd^en 
©^nobe im Öfterftreit nid^t. ^olpcrate« fd^reibt (1. c): ,,3^ »mite 
bie mitanipefenben 93if^öfe nennen, bie id^ auf Curen [be« römifd^en 
93if^ofg Q3ictor] ®unfd^ jufammenberufen l^abe; tt)ürbe id^ beren 
9lamen anführen, fo tt>äre il^rer eine febr anfe^nli^e Sal^l" {^oXXä ^ 
TtXij^rj, alfo tt>o^l ein paar ©u^enb). 

^r bie (Semeinbe in ©mpma — bie ©tabt tt>ar in ber Äaifer- 
jeit bie 9lii?alin öon ^ergamum unb Cpi^efu«, mit 9?om frül^er * 

^) ®ie beiben llalfer treten, inbem fle bie tumultuarifc|>en fforberungen 
fturücttoeifen, für bie paz provinoiae ein unb finb ba^er i^on ben S^riften atö 
95efci^ü$€r in ^flcn betrachtet tt)orben. 

■) 6. bie Unterfuc^ungen ^)on 93ennborf unb Q'^amfa^). 



232 ^^ Q3erl»rettuiid ber c^rtfaic^n 9{eIi9ton. 

^ unb enger Detbtmben <xM lebe anbete 6tabt ^{tend^ — ^ben tvir 
an bem lo^nnetfc^en^ ixotx tgnatianifd^n unb bent pottj^carpifc^n 
Briefe, fon)ie an bent 93rtefe ber ®emeinbe nac^ ^^ilomeltum 
unb an bent SO'Iart^rtum bed ^ontuä (Seit bed ®ectu^) xov6iix%t 
unb ba< S^fitentunt tn 6nti;^ma d^rafterifterenbe ChteUot (f. auc^ 

'^ bie 95eric^te über ben SKpb^tfien 9lQfilu« in ©ntpma). 3)er Streit 
jttrifci^en ben in biefer 6tabt bejfonberd jalj^treic^en 3ttben unb S^rifiten 
bafelbft unb ba« ^o^ ^nfe^ bed ^olpcarp (^bed 93ater^ ber 
elften"*, »ie bie i^eiben fagten^ ep. Smyin. 12) treten f(^arf ^r* 
t>or« 3n ber 9Zad^barfc^aft )oon Sm^ma gab e^ mel^rere (d^rifUid^e 
®emeinben j* 3. be« ^olpcarp; benn Srenaeu^ ((^reibt an ^orinu* 
(bei Cufeb,, h. e. V, 24), ^oltjcarp ^be 93riefe an fte gerid^tet 
3n Snt^ma ober Slmgegenb ^t ed 3*3. bed ^ioniud aud^ eine 

^ marcionitifd^e ®emeinbe gegeben; bettn mit i^nt ipurbe ber tnar» 
cionitifci^ ^redb^ter SO'Ietroborud gemartert** fieiber getvitmen 
tt>ir aber aud aUen Urfunben für bie ^rd^e ju 6tn9tna fein 93i(b 
il^rer ®rö^». ©ne jmeifeC^afte £ifte ber erften ^ifc^öfe öon 
Sm^ma in ber Vita Polycarpi per Pionium* unb in ben ConBt. 
App. VII, 46. 

^) <S>oA 93er^<Utnid i^on ^olt^corp unb 9^om \^t^ alfo eine alte ftobf' 
def(bi<btüc^ QBursel. — 3u @m^ma t>gl. Qlalber, „Smyrna as desoribed 
by the orator Ael. Aristides'' in bcn iDon 9^amfap ^raudgegebenen Studiea 
(1906) p. 95 ff. 

■) ^e fd^orfe 93etonung ^.llat^oUfci^c Sttrc^c" im SKart^rium be^^lomud 
mac^f ed beutlic^^ ba^ ed in Gm^rna unb ^flen auc^ Geftentirc^n^ x>tat oüern 
morcionitifc^e unb montaniffifc^^ gab. — ^ür bie eufebianifc^e ^nnobme, 
bod SD^artprium bed ^ioniud foOe in bie Seitnö^e bed ^J^artpriumd bed 
^ottKarp, tonnte man fld^ auf Srcn. IV, 33, 9 berufen, ba biefe GteOe auf 
ben marcionitifc^en 9Wärtt)rer belogen tt)crben tann: „Esse enim — fo fagen 

bie ßäretiter — martyrium vemm sententiam eomm \tXvai x6 /ioqtvqiot 
dXtj^kg rijv eavx&v yv<oiJiriv\ „nisi si unus aut dno", fä^rt Srenaeud fort, ali- 
quando, per omne tempus ex quo dominus apparuit in terris, cum marty- 
ribus nostris quasi et ipse misericordiam consecutus opprobrium simul 
baiulavit nominis et cum üs ductus est velut adiectio quaedam donata eis.'* 

") 3m gWart. q^ionii toirb ein ®orf Marina genannt, tpcl<be« einen 
c^riftUc^en ^re^b^ter befag. 

*) 0ie linterfud^ung über bie Vita Polyc. per Pion. ift burc^ Corffen 
(3tfcbr. f. S^ÄHc^e QBiffenfcb. «b. 5 6. 266ff.) unb ©c^toar^ (De Pionio 
et Polycarpo, ®öttinger Programm, 7. Suni 1905) in ein neue« Gtobium 
getreten, ^eibe f^altcn ben SKärt^rer *?>ioniud (unter S)eciud) für ben 93er- 
faffer ber Gd^rift. ®er QSorgängec g^ol^carp« foö nad^ ber „Vita" 93ucoJuä 
getoefen fein (oor i^m foQ ber Gc^ülei: be^ spautud, Gtratäad [6o^n ber 
ßoid], ate ©emeinbelcl^rer gctoirft ^aben); bie ^^lad^fotgcr be« g^ol^carb 
feien ^at)iriuÄ unb Qiameriu« getoefen. SRac^ ben App. Const. lautet bie 
ßtpe: 9lrifton, etratäa«, 6o^n ber ßoi«, ^rifton [aliusT]. — 3n ber „Vita" 
0. 21 »erben 93ifc^öfe tcSv nigi^ 7i6Umv f^on bei ber ^a^l be« ^olt^carj) 
aum 93if(^of oon Gm^rna genannt^ ebenfo c^riftUc^e Sx^i t&v ndleatv xal 

xfOfi&y xai &yq&v, cf. c. 27: 4 xaxa xäg xcofiag ixxlijai&y (pQOVxtg, ^ür bad 



^rten (ßi;bien, gw^^flen, icxsUc^pont) unb Q:aricn. 233 

^ergamum, bie föniglid^e Stabt, in ber ber erfte afiatifd^e \^ 
SWärtpret, ^ntipa«, gelitten ^ixiXt, ift un« in ber alten Äir^en* 
gefd^i^te, au^er bur^ ben jol^anneifd^en ^rief in ber ,, Offenbarung'* 
bur(^ ba« SWarttjrium be« Carpu«, ^applug unb ber ^Igatl^onice^ 
fott>ie burd^ ba« SWart^rium be« ^ergamener^ Qlttalu« in £t)on 
(Cufebv h. e. V, 1) befannt, tt>äf>renb Sarbeg nad^ bem Seugni* u 
in bem jo^^anneifd^en 93rief un^ in bem bebeutenben ©d^riftftetler 
unb 93if(^of SWelito entgegentritt. Cr fd^eint bem Srenaeu« eben- 
bürtig geweferTju fein, unb ber 93erluft feiner ^erfe ift ba^er fel^r 
ju beßagen^* Seine gro^e irenifd^e Äonjeption in bejug auf ba^ 
QSerl^ältni« i?on Äaiferreid^ unb Äir^e tt>äre il^m nid^t möglid^ ge» 
tt>efen, »enn nid^t ba* C^riftentum in ©arbe^ unb ^jten f(^on eine 
SWad^t gewefen tt>äre unb tt>enn ni^t ba« Äaiferreid^ 5. 3. ber 
3lntonine ba* grofe Sriebenöwer! be« ^uguftu^ in 5lfien nac^ 
Säften aufred^terl^alten ^^iXt. ®a^ ba^ (E:^riftentum in $:i^tjatira 
am anfange beg 3. Sa^^r^unbert* faft bie ganje ©tabt erobert ^ 
l^atte, fagt yxxA ber ®ett>ä]^rgmann be^ Cpip^niu« (haer. 51, 33); 
er fprid^t aud^ öon Äird^en, bie fid^ na^^e bei ^patira gebitbet^^ 
^iXtXi, ol^ne i^re 9^amen ju nennen^, ^ap^lu«, ber in ^ergamum 
SWärtijrer n)urbe, tt>ar ein au* ^f^patira ftammenber Zauber» 
prebiger. ®er SWärttjrer Qlppianug in ffäfarea ^al* ftammte au* 
et^bien, f. SWart ^al, 6.24^ (OSiolet). gjlärt^rer ju gjlilet 
©ojom*V, 20; if>re Äapelten tie^ Sulian jerftören. 3u ^arium 
f, 0. ©• 92. 

®ie befonber* ftarfe 93erbreitung unb bie 9lüf>rigfeit ber aftati« 
f^en ®emeinben im Sntereffe ber (Sefamtfird^e gel^t aud^ au* einer 
Stelle im 9?omane be* Eucian, ^eregrinu* ^roteu* (c 13) l^er- 1^ 
öor. ßucian erjä^^lt, baf ^eregrinu* d^rift geworben unb in 
©t)rien al* fold^er gefangen gefegt tt>orben fei; bann fäl^rt er fort: 
^©ogar au* einigen ©täbten ber ^roöinj 3lfien famen 
ßeute, tt>eld^e bie C^riften im 9^amen i^^rer (Scmeinbe abgef^idt 

britte Sa^r^unbert ttHrb ba* 0kiubtt)ürbi9 fein. 3n c. 14. 25 biefer „Vita" 
toirb ber 93ifc^of ber (Stobt ^eu* {TktK ^ ^Q^ ^^^ M^tiAoig näoi xaJ^oviihoig 
Agßadloig) ffibtoeftlic^ t)on Gmprna genannt; ba^ e* in ber ^itU be* 3. Sa^t^J 
bort einen 93ifid(^of geg^n ^at, nHrb man gkttben bürfen. 3n c. 22 fielet, 
ba§ ber c^riftlic^e Jürt^^of ^u 6m^^rna sie6 zijg ^Etpsatax^s ßaoiUias [mfkfjg?] 
gelegen fei. ®egen bie .^^pot^efe loon Q!orffen f. i5i(genfe(b in feiner 3eit« 
fc^rift, 1905, <a3b. 48 6. 444ff. 

*) Sinen Katalog biefer QDÖerfe, ber un* immerhin Q3iele* le^rt, bei 
Cufeb., h. e. IV, 26. 

*) 3n einer nic^t 5U ibentifijierenben 6tabt ^aret^ta am 53e(Ie*pont 
(q^arlum?) tt)aren C^riften; f. Sli^eli*, SKart^^rol. Äieron. ©. 117. — ^ad^ 
ber Äanbf4>rift be* 6t>na5arium* ^)on 5^onftantinopet a. 7. 6ept. foH One- 
fl))^oru* 93if€iE^of t>on ^olo))^on in Cpbien gen>efen fein, ^a* ift unglaub- 
»tirbig unb entstammt einem Q3cr5eidS>ni* ber 70 Sünger. 5ür Colop^on 
flnbet flc^ auc^ Qlorota [in QSit^t^nien?]. 



234 ^^ QSer^rdtitiid ber d^ctfttic^n 9^elt9u>n* 

^tten, um ^eifiktnb )u letzten, bte ^rteibigimg ju fuhren tmb 
bett SD'lattn ju trSften. 6ie entipufebt natnlid^ eine unglaublich 
9lfi^g{eit^ fobalb {t(^ ettoad bergleic^ ereignet, )i>o^ if»re ge- 
meinfd^afttic^ dntereffen berührt; nid^tö ift i^nen atöbann ju 
(euet.^ 

0ie Gd^riften bed Srenfiue, Sippolpt unb ^ertultian bieten 
nuind^ed SO'Iateriat ffir bte 93e)ie^ungen ber deinaftatifc^ ^ir^^ 
)um 9Befiten unb umgefe^rt* ^ol^axp loon Qm^ma reifte in l^o^em 
^ter 3u ^nicet nad^ 9lom, um ben Oftertermin unb anbered ju 

/beraten» ^e ^ejie^gen itoi^dfen ben ®emeinben ^fen unb 
ber Don 9lom muffen leb^fte getpefen fein* 3ebe a{tatif<d^e ^on- 
trot>erfe pflanzt fid^ nad^ 9lom fort, unb ja^Ireid^e a{tatifd[>e Seigrer 

v/^flnb na^ 9lom gegangen. 3n Epon finben fid^ (Seit SWarc ^ureld) 
aftatifd^e S^riften, utib bie ®emeinben loon 2pon unb Q3ienne 
fd^ilbem il^re £eiben ben Heinafiatifd^en 95rübem, ®er 93ier- 
SüangeHeU'^anon ift ]^d(^ftn>a^rf<^einlic^ wn ^(einaften (Spl^efu^) 
ausgegangen ; aud^ jum 9^euen ^eftament (f • SO^eHto) ift ^ier tt>a^r- 
fd^einlid^ ber ®runb gelegt n>orben, unb S0>2eUto reifte nac^ ^alfi* 
ftina, um bei ben bortigen jübifd^en Cel^rem aut^entifd^e ^unbe 
aber baS 91.^. ju gett>innen (l^auptf&d^tic^ über feinen Umfang)* 
®er Ofterftreit (um 190) fd^eint bie afiatifd^e Äird^e ber ®efamt- 
fir^e entfrembet ju ^aben; fie ^at feitbem nid^t me^r bie centrale 
©teUung »ie früher befeffen; toai fte toerior, geu>ann 9lom. 3lber 
an Sal^l ift bie apatifd^e Äird^e ftetS gett>ad^fen* Q3on einem afiati- 
fd^en ^regbt)ter ftammen bie »öUig romanl^aften „Acta Pauli" 
(um ba« 3. 180), bie aber für bie ÄenntniS be« afiatifd^en toulgären 
fff^riftentum« fe^r »id^tig jinb. 

^u« ben ünterfd^riften bti 9^icänum« laffen fid^ nod^ für 
folgenbe apatif^e (l^bifd^e, m^ftfd^e) unb carif^e ©täbte El^riften- 

1^ gemeinben nad^toeifen: Epcicu« (^^eona^; ^ier gab e« au(^ eine 
noöatianifd^e ®emeinbe, ©ocrat* II, 38)^, 3Uum (Orion), 3lium 
aliud (? ©a^cpßum? ^if^of gjlarinu«), Sytfpatpa (SWit^re«), 
Qlnaea (^aulu«), gSagi« (^oUion), ^ripoU« (Slgogiu«), ^Inc^ta 
ferrea im füböftUd^en SW^pen [in ber 3lbrettene] (^orentiu«)*, 
QlureUanopoß« (^Zlntio^u«), ©tanbu« [?, ©ilanbu«? 93launbu«?l 
(g) ?arcug), iDierocaefarea (Qlntiod^u«)». <au« Marien: ^Zlntio^ia 

*) 9Kit bem C^riftentum in biefer 6tabt b^tp. in i^rer QSertpattung muß 
eö aber noci^ fci^n)aci^ beftedt gen>efen fein; benn noc^ unter 3uUan f)at fe ben 
Antrag auf QBieber^erfteUung bet ^eibnif^^en ^tmptl gefteUt (6odom. V, 15)* 

*) ®er SKärt^rer Suliu« (SKart^rol. Äieron. j. 17. ©ept.) gehört nid^t 
nac^ Britannien, auc^ nic^t nac^ 972auretanien, fonbern in bie ^brettene (f* 
©ele^a^e, Origines etc., p. 177f.). 

^ 3u 9^icäa antoefenb toaren augerbem bie Q3ifc^öfe bon S^^efud 
(9Jlenot)^antud), 0m^)rna (€utt>c^iu«), 6atbe« (Slrtemiboru«), ^^^^atira 
((3erad), ^f)ilctMpi)ia (idetoimaflud). 



Crcta unb bie 3nfeln (cinfc^fteftUc^ bcr ionifd^en). 235 

(Cufebiu«), Qlpf^tobifia« (^mmoniu«; l^iet aud^ SWärti^rer [f. bai 
9Ratt ©pr* unb Sld^eli«, SWatttjroL Äietom ©• 137] unb d^tift- 
tid^e 3nfd^rifien fott>ie eine alte ^afUifa über bem ^p^^robite* 
Tempel, f. Compt. rend. de TAcad. des in^cr. 1906, 9Äärj, 
6* ISOffO, ^poUcnia« (Sugeniu«), ©bpta (Caetoboru«; ^ier 3n- 
fd^rifien unb f, ^pxp^an., haer. 51, 30) unb SWitet (Sufebiug). 
5üt ßampfacu« ergibt ftci^ eine E^riftengemeinbe aui SWärt^rer- 
aften ^3- be« ®eciu^ (9?uinart 6*205); ju Eonftantin« Seit 
tt>ar bort ^art^eniu« gSiWof (Acta SS. Febr. II p. 38 ff-)- SWetro- 
poU öon ßpbien tt>ar 6arbe«; ob ^ntiod^ia ober 3lpf>robifiag 
ober eine anbere ©tabt bamate SWetropole öon Carien »ar, n)ei§ 
man nid^t* 9^oi?atianifd^e (Semeinben in Elften unb Cpbien, (• So- 
crate«, h. e. VI, 19^ 

10. Ereta unb bie Snfetn (einf^UefUd^ ber ionifd^en)** 

2Iu« bem ^ituöbrief gebt ^ttoox, ba§ bai E^riftentum f^on 
im apoftoUfd^en Seitalter nad^ Ereta ge!ommen ift, unb ba^ ^itu« 
eine befonbere 93ejie^ung ate SDliffionar ju biefer Snfet b^t ^'^^ 
übrigen« aud^ ^aulu« felbft (^it. 1, 5) UUtten baben foQ. ©ion^ftu« 
t)on Eorintb um bai Sal^r 170 i)at einen 93rief „an bie (Semeinbe 
8u (Sortpna fotoie an bie übrigen ®emeinben auf Creta" (93ifd^of 
^f>ilippu«) gefd^rieben — aJfo gab eg mel^rere (Semeinben bafelbft 
unb (Sorttjna »ar bie SWetropole — , fotoie einen jtoeiten ^rief 
an bie (Semeinbe ju ffnoffug auf ffreta; ber 93ifd^of ^int)tu« biefer 
(Semeinbe l^at i^m geantwortet (Sufeb. IV, 23). SWel^r üom alten 
ffl^rifientum auf ber Snfet tt>iffen tt>ir niAt*. Su 9^icäa »ar an- 
fällig lein ^ifdbof öon bort jugegen. Über eine größere Suben- 
bele^rung bafelbft am Qlnfang be« 5. Sa^r^nbert« f. ben tragi- 
fomif^en 93eri^t be« ©ocrate« (h. e. VII, 38). Übrigen« ge^t 
au« bemfelben ^ttoox, baf auf ber ganjen Snfel Suben i?erftreut 
»o^nten. 

5ld^eli« (Stfd^r. f. bie neuteft. ^iffenfc^. I, 1900, ©.87ff.) 

^) ®a« ®Iauiben«befenntni« ^on eeteucia (359) ^t ein Q3ifc^of Q3aPu« 
Kawüov tijs Avdlas untcrfd^rlebeu ((fpH)^an., haer. 73, 26); ober Qiaunia 
iiegt (nac^ 5^iepert« llarte) in Ovarien. ^Jcrner unterfc^rieb ein 93ifc^of 
ßeonfiu« Avdlag (bie ^iöaefe ift aufgefallen ober er ttnir (S^orbifc^of), ferner 
<?>^öbu« IloXvxaXdvdov rffs Avdias; bie ©tabt, bie auf lliepert« 5^arfe febtt, 
ift m. 093* bi«ber nic^t ibentifiaiert. 

«) 6. Äarte VIL 

^ 3tt einem ©(^reiben ber tretifc^en Q3if(^öfe an ben S^aifer ßeo (saec. V 

med.) tpirb ba« Q3erttauen auf bie „decem martyres provinoiales" au«« 

gefproc^en (ßarbouin, ConclL II p. 767), t)on benen e« auc^ ^tten gibt 
(Biblioth. Hagiogr. Graeca» 1196 f.). ^uc^ bcr SWärf^rerbifc^of Ql^rin t>Ott 
®ortpna tourbe i^erebrt; er ift Jjielleici^t unter ^octetlan gemartert »orben 
(gjlart^rol. i5iecon. jum 9. Suti). 



236 ^^ Q3erbrcitung bcr c^nftlic^n 9^diölon. 

^at auf ®ruttb »on 3nf^rlften »al^rfd^einlid^ ju mad^en öerfud^t, 
tt>ie fd^on anbete i?or tf>m, ba§ auf ben Heineren Snfeln, fpejieU auf 
9l]^obu*, ^eta (f. bte Publikationen »on Äitler i?on ©ätttingen 
mit i^ten intereffanten d^riftßd^en Snfd^tiften: „fiyyeAog'O unb 
S^^erajta, El^riftengemeinben fd^on um ba« Sal^r 100 eyijHett ^aben; 
aber ber 93ett)ei^ ift tt>eber in bejug auf bie El^riftU^feit nod^ auf 
ba^ Alfter ber Snfd^riften einleud^^tenb. ^an wirb fogar aud^ in 
bejug auf bai 3. Sa^ri^unbert ^i^era unb ^erafta mit einem ^age« 
jei^en »erfe^en muffen* 3)agegen fd^einen für SWelu« (^alud) 
£]^riften im 3. Sal^rl^unbert gepd^ert^ ; ^atmu«, bie Snfel ber 
großen Crinnerung, tt>erben fie f^tt)erUd^ hü jum 4. Sa^rl^unbert 
t)emad^läffigt ^ab^n; für £^iu« pnb SWartprien überliefert. 2luf 
^ V bem Äonjil ju 9^icäa tt>aren bie 93if^öfe i?on 9lb<>^w« (Cupl^ro* 
f^nu«; in 9lb^bu«, beffen ©deuten jeittt>eife mit benen öon ^tf^en 
riöaliperten, aud^ alte Snfd^riften), £o« (ber 93ifd^of SWelipb^on; 
ffo« <S>\% beg 5l«clepiu«!), Cemnu« (ber 93ifd^of ©trategiu«; aber 
eine d^riftttd^e Snf^rift fd^^on au« ber Seit ettt)a EaracaUa«)* unb 
fforc^ra (ber ^ifd^of ^tetoboru«) antt>efenb. SWitplene (£e«bud> 
^atte j. 3* 3uUan« einen ^ifd^of, f. ©ocrat., h. e. II, 40*. 

3n Regina foU ^auluö ben (Erigpu« jum erften 93ifd^of ein* 
gefegt ^(ibtXK (Const. App. VII, 46); biefe Eegenbe beutet auf eine 
<x\Xt ©emeinbe bafeJbft. <5ür Same auf £epb<»Ö^«^ \o!^tXi ftd^ gnofti* 
fd^e S^riften meUeid^t au« Element 2IIef., 6trom. III, 1, 5 er» 
fd^tte^en*. 



^) Ql^riftlici^e 5$ata!ombe in ber 6ci^tuci^t Seima auf SO'lelu«, f. 9t of?^ 
Steifen auf ben griec^ifc^en 3nfeln bed ägäifc^n SKeere«, 3. 93b., 1845, 
©. 145ff. 

») Unter ben ©ubffriptionen be« ^flic&num« (f.©elaet 6-LXIIL LXIV) 

nnrb (nr. 167) ^^rgan^yios Ai^fivov, (nr. 214) ZxQaxriyiog 'HtpaiareicLg — bet eine 

bei ben Snfeln, bet anbcre bei ^c^aia — aufgeführt. 6ic flnb ibentlf4>; benn 
Äet)Wftta liegt auf ßemnu«. — ^rebrid^, ßemno« (SKitteit. beö 5^. beutfc^en 
Slrc^äol. 3nft., ^t^en. ^bt., <a3b. 31, 3 [1906] 6. 249): „i5et)Wftta« an ber 
9^orbtüfte nnir 3entrale ber C^riftengemeinbe ber Snfel den>orben. darauf 
»eift bie t>on gjlilct t)eröffentlic^te Snfd^rift t>om 3lt^o«, bie tttoa in bie 
3eit Q:araca0aö gehört (BCH XXIX, 1905, 6. 55f.). QSei eolinu« (6. 86,11 
gWommfen) ^ifet pe fc^on^gWetropoli«"', toä^renb berGtrategiu^Äep^Kieftlu« 
auf bem Äonjil ^u 9licäa unb 'feine ^^lac^f olger bi« in bie SKitte be« 11. So^r^. 
nur ben ^itel 93ifc^of au führen fd^einen. 6päter tt>irb SW^rina Äauptort''. 

^ 6c^on %)or 3ulian unterfci^rieb bad ®laubendbe!enntnid t>on 6eleucia 

(359) StKtgriud, ijiiaxojiog MnvXiivrig x&v vi^o(ov (^pipb., baer. 73, 26). 

*) Qtpipf)am^, ber ®noftiter unb Go^n bed Q:ar))ocrated, ftammte 

mütterlic^erfeitd OUd Q!ep^allene, xal 6e6g h Sd/iff t^c Keq>aXXrfv£as texif^tjTai, 
?v^a airr^ Uqov qvx&v Xid<oy, ßcofioi, xe/jUvrj, /lovaeTov <ißxod6fiijxal xe xcu xa&ii~ 
Qcoxai, xai avvidrxBg elg x6 Uqov oi KstpaXXtjveg xaxä vovfitfvlav ysve&Xiov djio&ioHfir 
^ovaiv 'EmfpdvEif cnMcvol xe xai evtoxovrxai xai vfivoi Xsyovxai, Q3eru^t bfefe 

Ctraä^lung aber nici^t t>ieM^t auf einer Q3ern>ec^f[un9? 



11. ^^racien, SWacebonten, ©arbanien, Cpitu«, 

5)a« ff^riftctttutn auf ber ^attanl^albinfel (SU^rifd^e ©iöjcfe) 
ift nni für bie erften Sal^r^^unberte f^le^t httannt C« fef>ltc an 
l^enoorragenben SWännem. 5)ion9ftu«, 95ifd^of »on fforintf>, ber 
J.3* SWarc 3lurefe mit jal^Ireid^en ©emeinben in Oft unb ®eft 
ermal^nenb unb beratenb !orref}>onbicrt unb feine 93riefe felbft in 
ein gSu^ gefammelt l^at (gufeb.IV, 23), fte^t gana ifoUert*. ®ie 
Verbreitung toax eine fel^r öerfd^iebene. 3n ^Curopa'' (95it^t)nien 
gegenüber) unb ^^xadtxt muffen jaf^lreid^e ^rd^en )oor 325 ge- 
»efen fein (f* aud^ Vita Constant. IV, 43). 5)a« jeigt bie Äird^en- 
gefd^i^te ^f^racien^ im 4. Sal^rl^unbert. Sorint^ unb ^effalonic^ 
l^atten blübenbe ®emeinben. 3n dartbago n^u^te man um 220 
][>on ben ^onjitien, n<iuae per Graecias' certis in locis ex univeisis 
ecclesiis'' gel^alten n>erben, „per quae et altiora quaeque in commune 
tiactantor, et ipsa repiaeaentatio totius nominis Christiani magna 
veneratione celebiatur**. 3lber bie meiften ^eite ber Äalbinfel 
fiJnnen bi« 325 nur eine fpärlid^e d^riftlid^e ^eöötterung befeffen 

^) 6. 5^artc VII. — S)le« flnb Jjerfc^lebene firc^Uc^ q^rouinaen mit 
eigenen SKetropotiten (f. 0>)tat. II, 1 : „ecclesia in tribns PannonÜB, in Dacia» 
Moeeia, Thracia, Achaia, Macedonia**). Sc^ faffe fie nur ber S^üt^t tt>egen 
aufammen, ha n)ir )>on ben einaelnen n)emg toiffen. — ®ie ^b^Hmblung ^on 
^u^edne, Les anciens 6v§chte de la Gröce (1896) unb bie i^r ^orange- 
gangenen ^)on be QSoor (Stfci^r. f. Ä®efc^. 93b. 12, 1891, 6. 520ff.) unb 
©etaer (Stfc^r. f. nnffenfc^. ^eot. 93b. 32, 1892, 6. 419ff.) bt^iO^en flc^ auf 
eine ft)ätere 3eit. ^oc^ n)irb bie Cifte (^uci^edne 6. 14): (fuboea brei 
93i«tümer (C^Kilci«, Car^ftu«, ^ort^mud), ^ttica ein 93idtum (3lt^en), 
9lorbgrie<^en(anb ^n Gi^ (SD^egara, ^J)d>tn, ^anagra, ^lataeae, 
^^pioe, Coronia, Opud, Statoea, @cart>^ia, 91au^ctud), ^eloponned 
fidben Si^e (^orint^, ^rgo^, £acebaemon, <37{effina, 97legatopo(id, ^egoea, 
<^atrad; )u ^atrod f. ^^iloftorg. 6. 156 93ibea: ^ier foH ber ^po\ta ^nbread 
geftorben fein), fc^on für bie Seit um 300 jutreffenb fein. — STertuflian (de 
virg. Tel. 2) f<^rei(>t: »»Per Graeciam et qnasdam barbarias eins plures ecclesiae 
virgines suas absoondunt." ^a er nac^ o. 8 unter „®raecia^ bad eigentlich 
®riec^n(anb (Corint^ uftt).) t>erf(e^t, fo finb {ene barborifd^n ^'lac^barl&nber, 
in benen fx^ auc^ 5^rc(^n befinben, tHeOeic^t auf ber ndrbttc^en i^älfte 
ber 93aßan^albinfe( )u fuc^en. — dürften »ir bie ßipe ber 93ifc^öfe ^)on 
Garbica ^ier benu^en, fo toürben n)ir für ^c^ia, ^acebonien unb bie noc^ 
ndrbtic^ gelegenen sproi^in^en ao^lreic^e 93idtümer tonftatieren !5nnen, aber 
ed ift nic^t geftattet (f. o. ©• 86), bicfe ßipe für bie ^)ornicänif*€ 3eit au ge- 
brauc^n. — ®ele^a^e, Saints de Thrace et de Mteie, 1912. 

*) 93eac^tet man ben ^on feiner 93riefe, toie er felbft noci^ in ben tux^n 
9^egefien bed (Sufebiud fpürbar ift, fo ergibt flci^, ba% er naci^ ^tben unb Cace- 
baemon atö 972etropolit, nacb ^reta unb in ben ^ontud atö gleici^georbneter 
i^oUege unb an ben 93ifc^f i^on 9^om atö befc^ibener unb benntnbember 
5^oQege gefc^rieben ^t 

") ^ber i^iedeicbt ift bier nur bad afiatifc^e ©riecbenlanb au loerfte^n. 



238 ®^« Q3etbteltun0 ber c^riftlic^cn O^digion. 

l^aben. 93on einem gemeinfamen S^araftet unb ^t^pud berfelben 
W^t ft^ natürlid^ ni^t frred^em 3^ fteUe ba^er fofort bie Eiffe 
bet Orte ^^ierl^et, nid^t naä) ben ^roötnäen, fonbem m8gH(^f< in 
d^ronologif^er Q^eil^enfolge, bie am fcül^eften belannten juerft 

^f^ilippi, TiQdyxri [jt^coti^c] /JteQldog r. Moxeöovlaq TtdXiQ 

(^auiu*^ ; bie pf>ittppenfifd^en ®emeinbemtfgUeber S^bia^ ^pap^xo' 
bitu«, Cuobia«, (Stjntpd^e, Element; ^rief be« ^otij^carp an bie bor- 
tige ®emeinbe; ein ^rief be^fetben nad^ 2ltf>en iftt nut burd^ ^feubo» 
5)iont)ftu« bejeugt alfo une^f ; ju ^l^iUppi t)gL aud^ ba* 3tt>ifd^enftü(f 
in bem une^ten ^tiefioed^fel be« ^autu« mit ben (Eorint^em)*» 

^l^effalonid^ (^ier xoax eine ober bie ©^nagoge bet ^rot^inj; 
^aulu«; Qlntoninu« ^\vA fd^rieb an bie ©tabt, gegen bie Eb^ften 
feine Tumulte 8u bulben [SWeltto bei ßufeb.IV, 26]; ber 2Jletro. 
poUt Qltejanber tt>ar ju 9^icäa anwefenb unb aud^ bei ber ©n» 
tt)eif>ung ber Äird^e i?on Serufalem, Vita Constantini IV, 43)'. 

93er oea (^aulu^)*. 

Gliben* (^autu«; bie (Semeinbe tt>ar öon Qlnfang an Hein unb 
blieb eg; benn in biefer ©tabt ber ^f>ilofop:^en — nod^ immer xoax 
bie ©tabt ba« Sentrum unb bie öielbefud^te Qt&ttt ber pi^Uofopf^i- 
fd^en ^iffenfd^afi, unb il^re ^rofefforen, bie fid^ avA ber ganjen 
^eUenifd^en ÖBeft refrutierten, bie gefeierten Äorppl^äen ber ®ott« 
2öeltn)ei«b^it — war für hai (E^riftentum »enig 9^aum; nad^ 
®iont)fiu« £or* xoax ©ionpftu« ^reop, x^x erfter ^ifd^of [au« 
einem einflu^eid^en ®emeinbemitgUeb, öieUeid^t fieiter, ift tt>ol^l 
ein QSifd^of gemad^t] ; 3lntoninu« ^iu« fd^rieb an bie ©tabt, gegen 
bie C^riften leine Tumulte ju bulben [SWefito, 1. c]; ©ion^fiu« £or* 
\)(xt nad^ ber 93erfolgung be« SWarcu« ^ureliu« an bie ®emeinbe 

^) GcrtPägt man, bag *?>au(ud jtpifc^en $roöd unb ^effatonic^ nur in 
g>^i(ippi ttHfPoniert ^at unb baß ßucaö (»gl. bad 2. ,,QBirpücr im g3erWttnl« 
8um 1.) in Sp^ittppi ftc^ auffielt unb ipc^. ba« 1. ^.gQÖirftücT init.) ju qSauIu« 
in $road ftief^, um fofort mit i^m naci^ ^^ilippi gu ge^en, fo ift e^ n>abrfc^inUc^, 
bag Cucad ben SHpoftel beffimmt ^at, nac^ SO^acebonien (^^iHppi) gu g^en, 
baß er aJfo i^inter bem ^raumgeftt^t ftecft. 3luc^ ^ber 93ruber am ^angelium^ 
(II. e:or. 9) te)irb too^l ßuca« fein. 

*) aber gWaccbonien f. ben sarttfel t>on 3. ^eiß in ber ^rotcft. cRSna^. 
Ho*).'» 93b. 12. 3n q>^itit)pi betrat q^aulud jum erftenmal eine ©tobt, bie ju 
einem beträchtlichen $eU lateinifc^ n^ar. 

^ eine »a^rfc^einUd^ d^riftUc^e Snfc^rift t>on Q3obena (®>effa) in 
SOlacebonien aud bem 2. ober 3. Sa^r^unbert einer ^ntigone, ^oc^ter be« 
Snüanber, f. ßeclercq, Rv. BAnM. 1906, g3b. 23 San. 6. 94ff. 

*) über bad gjJartijrium ber 40 Sungfrauen in 93eroea unter ßicinlud 
f. ®elebat>e, a. a.O. 6. 194ff. 247ff. ®ie ßegenbe ift tt)enig glaubtt)ürbig. 

*) 6. ben inftruftiöen ^rtitet ,,®rie<^enlanb im a>)oftolifcben Seitalter^ 
^)on 3. *2öei§ in ber ^roteft. 9^(fn8^^Hop.' 93b. 7. ©ried^enlanb tpar — t>on 
G!orintb abgejpel^en — ein rebuaierteö ßanb, atö e^ mit bem (S^ripentum in 
93erübrung trat. 



^racien^ 972acebonien, <S>arbanien, (Spixn^, ^effalien^ ^c^aia. 239 

einen 95rief gefc^rieben [Cufeb. IV, 23]: „ex mad^f i^nen batin ben 
Q3orn>utf, ba^ ^e beinahe t>om (Stauben abgefaUen feien, feitbem 
il^r 93ifd^of ^ubliud ben SO^tärt^rertob gefunben; aud^ be^ Qua- 
btafud ttto&^nt er, ber naäf bem SERattt^rium bed ^ubKud il^r 
^ifd^of 9ett>orben; er bejeugt nämUd^, baf fxä) bur(^ beffen ^e* 
müf^ung bie ®emeinbe lieber gefammett, unb neuen ©fer für htn 
®(auben belommen l^abe"; ber Apologet 2Iriftibe« flammte aui 
3lt]^en [tpiXöaoqfOQ 'Adip^aiog] unb i?ielleid^t aud^ Sternen^ 2Ilejan- 
brinud; Origene«, ber felbft längere Seit [ca. 230 unb »ieberum 
jtvifd^en 238 unb 244] in 9lffyen jugebrad^t i)at [„bringenber tird^- 
ßd^er Qlngetegenl^eiten tt>egen''; ,,8ur 93efe]^rung ber Ääretüer"; 
gufeb.VI, 23. 32^], ertoä^nt bie ©emeinbe c. CelB.III, 30: ^®ie 
(Semeinbe (Sottet in ^tl^en Ixtbt ben <5tieben unb bie Örbnung; 
benn fie n>iU bad Wohlgefallen (Sottet bed ^Umäd^tigen auf ftc^ 
sielten; in ber 93oltei?erfammtung ber ^Itl^ener aber ge:^t e« ftürmifd^ 
ju; fie lann in feiner Weife mit ber ® emeinbe ®otte« i?ergli^en 
»erben, bie in biefer ©tabt ftd^ beftnbet.'' ®er ^ifd^of ^iftu« 
tt>ar ju 9licäa anwefenb. Über ben b^ibnifd^en £b<*^öft^^^ ber ©tabt 
in ber SWitte be« 4* Sabrbunbert^ f. bie 9la^rid^ten bei ®regor 
toon S^aaianj). 

(Eorintl^ (SWetropole; ^aulu«^; QlpoUo; öttlleid^t ift aud^ 
^etru« nad^ Eorintl^ gefommen; ber Ö3rief ber römifd^en ®e- 
meinbe an bie corintf>ifd^e öom Sabre ca. 95 [ber ifkx genannte 
ffortunatug tt>ar öietleiS^t fforintl^er]: ungeiPöl^nlid^er Qohpxtii i^rer 
^ugenben, beöor bie Spaltung fie jerfe^t l^atte', Äegefipp [um 

150/60] beiSufeb. h. IV, 22: iiUfxevev ij innkrjala ij Koqiv&Icdv iv 
x(o 6q&(p X(iy(ü i^ixQ^ Ugißiov imaxoTte^ovrog iv KogMq). olg 
awißii^a nXioyv elg 'P(üfjirjv, xal awöiirgitpa rolg Kooiv&ioiQ 
'fjfjLiqag ixavdg, iv alg awavendruiev r(p öq&co Aay<jf>. 5)er 93rief 

be« römifd^en 93ifd^ofg ©oter nad^ Eorint^ = II. Elemendbrief. 
Cin ©ocrate« in (Eorintb im Qln^ang be« SWartpr. ^olt)carpi, 
2Ki>öfauer Äanbfd^rift* ^Mon^fiu« öon fforint:^ [um 170]. ^Sacd^ipl- 
lu«, 93ifd^of öon fforint^ a*3. be« Ofterftreit« [um 190]. ®er 
falfd^e 93riefh)ed^fel be« ^aulu« mit ber ®emeinbe. ^ertuUian, 
ber bie ®emeinbeorbnung biefer Äird^e in bejug auf bie Q3er- 
fd^leierung ber 3ungfrauen lemtt [De virg. veL 8: „Hodie denique 
Corinthii viigines suas velant"]. Origene^, ber c. Geis. III, 30 t>on 

^) ^uc^ fc^on auf ber früheren 9^elfe nad) 9^om tt)irb er ^ti)tn berü|>rt 
baben (dtoifcben 211 unb 215/6). 

*) ^er 6)^nagogem>orftebet Qltidpud ift t)on ^aulud getauft n>orben 
(I. e:or. 1), unb aucb fein SRacbfolger ©oftbene« (^pg. 18) ift ffi^rip unb ein 
befonberd angefebene^ ®emeinbemitgUeb gen>orben (I. Qiox. 1, 1). ^oc^ ift 
bie leistete 5^mMnation nicbt ficbet. 

^ I aem. ad Cor. 1. 2. 



1 



240 ^^ Q3er6mtun9 bcr ((>nftli<^n T^dtgion. 

^orint^ baefelbe fagt tote t>on ^tben (f. o.). SO't&Ttorer in Sorint^ 
nadf htm Sräart« 691.)^. 

Seitd^reae (^aulud; bte Constit. App. {VU, 46] nennen ben 
erften ^ifd^of triefet ^Kifenorted, ben ^aulud eingefe^t ^hcn foU; 
barauf ifit mäfU )u geben). ®etnetnben in ^d^ia: I. $^ff. 1/ 7f.; 
IL Cor. 1, 1. 

Sacebaemon (^ionpftud )>on Sorint^ ^t biefer ®eineittbe eitten 
95rief gefc^rieben [Cufeb. IV^ 23] mit einer 3lufforberung jum 
^eben tmb )ur Sinigfeit. ®ag in ber £aitbfitobt £acebaetnon f^on 
um ba^ 3a^r 170 eine ^rifUic^ ®eitteiitbe befitonb^ jeigt^ ba^ t)on 
Corint^ au^ in bem ^eloponne^ mifftoniert toorben ift; aber bie 
^olgeaeit le^rt^ ba% bort ba^ C^riftentum nur f(^n>er <SFu§ gefaxt 
^t). — 3n bem ©treit )toif(^en ^emetriu^ unb Origened (231) ^ben 
^bie 93ifd^öfe )>on ^c^aia'' jugirnften biefe^ 6te(hmg gettommen* 
— ^^iloftorgiu^ (h. e. III, 2) erjö^lt, bof ber Äaifer ffonftantiu« 
bie ®ebeine be« "tapoftetö "iZlnbrea« [^atra«] unb be^ £uca« [^ben] 
ans ^d^aia na^ Conftantinopel (cf. Äieron., De vir. inl. 7) ge» 
brad^t ^U ®a^ "Slnbrea^ unb Cuca^ n^irflid^ in ^^ia ge{t(orben 
ftnb, ift nid^t unmöglich. — ®ie &m>ä^nung üon QIrcobien im 
9. ©feid^ni« be« ^Äirten'' (ber <Su§engel fu^rt Äermo« im (Seifte 
bort^in) ift f&r bie ^erbreitung^gefc^id^te bed C^riftentumd toert- 
(od; benn ^^rcabien'' ift ^ier (ebigKd^ eine attd bem i^eibentum 
ftammenbe apolat^ptifd^ Staffage. 

gariffa in S^effalien« (gyielito [bei gufeb. IV, 26] fagt un«, 
^ntottinud ^iud ^abe an bie @tabt gefc^rieben^ gegen bie ^^riften 
feine Tumulte ju bulben'; SWetropote; ber 95ifc^of »ar in 9licäa 

QSieOeic^t nac^ Olorint^, iebenfoHd nac^ ®rtec^enlanb gehört bie 
dtDeite^ und nur fprifci^ er^Uene Q^e^enfion ber pfeubofuftlnifc^jen „9lö>t 
an bie ®riec^n^ (f. ei%ung«ber. ber Ä. q^reug. ^!ab. b. g». 1896 6. 627ff.)- 
^ie ftommt aud bem 3. So^r^unbert unb beginnt mit ben QBorten: ^i^l^o- 
mnemata, toelc^ gefc^tieben tyd ^mbrofiud, ein Oberster ©riecbenlat^, ber 
C^rift 9en>orben nnir. Unb ed fc^rieen gegen i^n olle feine SD^itfenotoren^ 
unb er flo^ t)or i^nen unb fc^rieb unb zeigte i^ren ganzen QBo^nflnn.^ Seben« 
fand banbelt ed flcb biet um ben übertritt eined 93u(euten in einer gtiec^^if^n 
etobt. 

^ 3m (Eob. D ber ^popelgefcbicbte (17, 15) liep man: naqiil&ty [6 

t)ierung tnt\pxi^t bem ®eift ber ^t>ofteIgefcbi€^te; ober bie SRacbticbt ift 
biydf fd^n>erU(^ urfprünglici^, fonbern gehört n>ob( bem Anfang bed 2. 3abr- 
bunbertd an unb ift aud ber (Smpfinblicbteit tbeffalif^ C^riften, bag ^aulud 
nicbt bei ibnen getoirft ^t, entflanben. ®ibt fle nicbt einen ffinge^^eig in 
beftug auf bie ür^Iicbe ibeimat bed aKen 3nter)>oIatord? 

■) 0iefe Gcrlaffe bed spiud nacb 3r^effalonlcb/ ^tben, ßariffa unb ^an 
bie ®riecben" — leiber ift ber Umfang biefer 3lbreffe bunlel — aeigen, baß 
man bie Starte bed S^riffentumd in ienen Stäben boci^ nic^t <^Iau gering 
f(!^$en barf. ^Qerbingd mug man fiti^ ber 3nto(erana ber (Briefen in 
9leIigiondfad^en erinnern. 



<tntt>efenb; benn ,,£laubiatt »on ^l^effaKen'', tt)ie er in ben meiften 
Eiften i)tx^t, ift tooi)\ bet 93ifd^of öon fiariffa; fo nennt il^n anä) 
bie grie^if^e OJejenfton)* 

©ebeltum in ^i^tacien (ba^ biefe ©fabt fd^on gegen Cnbe 

be« 2* 3a^t^unber« einen ^ifd^of ^atte, le^tt gufeb. V, 19. OSiel- 

leidet barf man attf biefer SteKe auf eine tf^tacifd^e ^toöinaial- 

'pnobe in Sad^en bed SO'^ontanidmu^ fd^tie^en; inbeffen ift e^ n>a]^t- 

'(^einttd^et, ba| bie :^ier genannten tf^racifd^en ^ifd^öfe nad^ Äiera- 

polxi 8u ^poHinari« gefommen ftnb). 

^nd^ialud in ^racien (aud^ biefe 6tabt ^atte um biefelbe 
Seit einen ^ifd^of, f. 1. c). ^^ilxppopolxi tt>ar bie SWetropole be« 
nörblid^en ^^taciend (f* bie femiarianifd^e ©tjnobe bafelbft im 
3- 343) ; atfo l^atte bie ©tabt gen)i^ fd^on t>ot: 325 einen QSifd^of^ 
gWätt^rer bafeJbft, f. ©ele^a^e, a.a. Ö- ©. 192ff. 241. E^tiften 
aud^ ju 93i89a [^ija] öftttd^ i?on QlbrianopeL 

9licopott« in ^pxtni (Origene« tt>ar nad^ Cufeb* VI, 16 bafelbft 
unb fänb eine i^m bi^^er unbelamtte Übetfe^ung bed ^(ten ^efta- 
mentd, alfo gab e« bort tt>a^tfd^einUd^ £f>riften [nad^ bem ^itug» 
brief »oUte ^aulu« bort übemintem]). 

95tj8^«Äww i« Sutopa (bet fff>riftoIoge ^l^eobotud, ber nad^ 
9?om lam, um 190, ftammte »on bort [Äippot* ^l^ilofVn, 35^; 
man barf aud^ an^ertuU* Ad Scap. 3 erinnern: 93erfoIgung unter 
bem ^rofonful £aecißu« EapeUa, f- baju ®regor. S^aj., Oiat. 
XXXV, 1, SWigne, T. 36 p. 257]; gjlärt^rer nad^ bem SWart, S^r. 
unb Cufebv Vita Const. III, 48; SWärt^rer unter ©iodetian ba- 
felbft ber ^re^b^ter 9Rociu« [au« 9lmpi)xpolxi SWacJ* unb ber 
©olbat 21caciu« [au« ffa^)j)abocien], f. ® ele^ape, a* a* Ö- ©. 163ff• 
225ff.; ^ateyanber, QSifd^of bafelbft beim Qluftreten be« Qlriu«, 
f gWeyanber t>, ^ley. bei ^l^eoboret, h. e. I, 2). 21 m 26* 9^oö. 
326 bie Orunbfteintegung, am IL SWai 330 bie Cinn)eif>ung 
t>on Eonftantinopel'* 

i3erac(ea = ^erintl^u« in Curopa, SWetcopole (ja^Ireid^e SWär* 
t^rer na^ bem SWart- ©pr., f. au^ €rbe«, 3tfd^r* f. Ä®efd^, 

^) 9^ac^ ^pipf)an., haer. 54, 1 f^at ^eobotu« in einer ^riftent>erf olgung 
t)er(eugnet; e« ift olfo eine fotc^ für 93t^3ana ^or 190 (b. ^. koo^f ^\xx 3eit 
^XHorc ^mtiä) anaunef^men. 

*) ^ad97lart^tium be« SD^ociu« ift n>ert(od, ber 91ame n>o^l auDerUffig, 
intereffant ber ^ont^{iu«bienft in ber 6tabt ^mt)^ipoli«, bie tt)o^( au<^ eine 
^riffengemeinbe ^atte. 

') ßübfc^ £egenbe bei ^^iloftorgiu«, h. e. II, 9: Kcmnavtivov xw nt^l- 
ßokw [ber )u grünbenben 6tabt Conftontino^el] 6gi(6fi8yw ßdSrjv r« sfggiUvai, 

t6 66gv xfj xtiQi tp^Qovia' htsl Sk rotg hto/^ivots id6xst fuitav rj nQoofjxs to 
(UiQOv ixTeivetv, jtQoosX^ehf tu avv^ uva xat duutw&dvsa^cu' icos jzov, diojtora; 
Tov de daoxQivdfievw duiQQi^dtjy <pdvar itog a» 6 ffmQoa^iv f*ov atff, M^Xov 
notovvxa, d>i dvvafjtig avroCf ug ovgavia nQOfjYoTto, toC; nQarxofievov diddaxcdog, 

». ^ a tn a tf , OHffion. 8. Vuft n. 16 



242 ^^ Q3er&rettund ber c^tifttic^n 9leli0ion. 

93b. 25 &eft 3; auc^ ein „alter'' 9)2ärt9ver namenö 9)2arcianttd; 
9licäa: ber QSifc^of ^Äberu«). 

©tobt in SWacebonien (9^icäa: ber 95if(^of 95ubiu«). 

^thtn in ^oeotien (bie (Sebeine be« £uca*; 9licäa: ber 
93ifc^of ffleonicu«). 

Suboea (9ltc«a: ber g5iWof gjlarcu«)^ 

^efe in 5M<»Ken (9^icäa: ber 95ifd^of ^SaUad^u«; aber 
jmeifell^aft). 

Qcupx [= Ü«Wb] in ©arbanien (9^icäa. 5)ie ©ntragimg 
lautet: Aagdavlag' Adnog Manedoviag, jie ift »0^1 auf bie* 95i*» 

tum ju beuten). 

^ud g(aubn>ärbigen Angaben aber ^ärt^rer enblid^ ift an* 
june^men, ba^ in ^brianopel* (9Kart, ©pr., ^affto ^^ilippi 
ÄeracL unb 9luinart p. 439 cf. ^^eoboret, h. e. II, 15), ®riji- 
para = ©rufipara [nit^t tt>eit t>om l^eutigen Äariftii)an, ibentif^ 
mit ^'AyioQ 'AUSavdgog Zovtioq&v] unb Cpibata' unb ^raiano« 
poli«* in ^l^racien, 93ut]^rotum in Cpiru« unb ^tjbna fff>riften 

»aren*. 

©a« t^racifd^e £f)riftentum tt>ar ba* bitb^nifd^e*. ©n mace* 
bonifcbe* ober ein Sb^ftentum (Srie^enlanbd, n>ie e* ein ttein^ 
afiatifd^e*, fprifd^e*, pontifd^-armenifd^e* unb äg^ptifcbe* gegeben 
^at, ifat ftcb in befonberer ©genart niemafe entn>idelt, fo {räftig 
aucb )E>on ^^ffalonid^ au* mifftoniert n)orben fein mag. ^u* 
SWärt^reraften iaffen pd^ einige fonfeete 3üge ber d^riftlid^en ßeben*- 
geftaltung in ^i^effalonid^ ufn>* gen>innen. 

^) ®ag ed in W^cdd^ auf (Suboea ^ 3- be* ^edu* ober Q3alerian Sbriften 
gegeben ^at, folgt mit einiget ^a^rfci^einlic^feit aud i5ieronv I>e vir. inl. 83; 
benn bort ift tvie ed fc^eint, ^J^et^obiu* i^on Ol^mpud mit einem 97let^obiu* 
in ©Talcid, ber unter ^cciud ober Q3alerian SWärt^^rer tt)urbe, ^)ertt>ec^felt. 3n 
einer beibnifcben Snfci^rift oon (£uboea ftnb ^nftänge an ^eut. 28, 22. 28 
(LXX) entbedft tt)orben, f. ^ittenberger, e^Uoge* nr. 891. 

*) Äier ift auc^ ber 93ifc^of eutropiud bejeugt j. 3. be« Conftontin^ 
ber ©el^nnungdgenoffe be* ^t^anafiud^ f. ^t^naf.. Ad monaoh. p. 346. 

») ^itfyt ibentiPaiert. 

*) ^ie 9Kärti?rerin ®lt)uxia unter SW. ^urettu« fcbeint gefc^icbtlic^ 
ju fein. 

*) 3u 3rricca in ^^effalien (betannt burd^ feine ^öctepioö-^empeO toar 
nacb öocrat. V, 22 ein Äettobor 93ifcbof, ber maßgebenb öett)irft f)at. 3ft er, 
koie 6ocrate* bebauptet^ 9^o^be besn>eifelt, mit bem 9^omanbi(^ter ibentifc^, 
fo lebte er am (£nbe be^ 3. 3a^r^unbertd; benn ber 9^oman ift aud ber 3eit ' 
^ureliand unb eine Sugenbarbeit i5eUobord. 

*) 3n ^racien (unb 6c^tbia fuperior) foU nac^ S^p^aniud (haer. 78 
0. 23 u. 79 c. 1) ber ^äretifci^e 97larien(ultud entftanben unb nacb Arabien 

eingefc^leppt tOOrben fein {d>s ete Svoim r^g deixag^hfw xokkvgida uvä initeXeiv 
[seil, ^auen] xal owdytodfu im xo avto xai sk ISvofia xfjg äyiag nag^ivov vntQ 
To fihQov rt netgäo^i &^e/ilx<p xai ßXaa<prjfAqf huxeiQsXv ngdyfiaxi nai sie ^Ofia 
avxffe UqovqybTv diä ywaixtöv). 



SRöflen unb ^nnonien, 9toriatm unb ^Imatiem 243 

12* SJlöfien unb ^annonien, 9^oricuin unb ©almaticn^. 

2luf bem OSoben SWöfteitf (j.^. aud^ ^annonien«)* rit>aK- 
fietten, tt>te aud^ bie Snfd^riften Uferen, 9lömer unb SeKenen in bejug 
auf bie ©tfsipßnietung unb Äultiöietung ; jene bettelten aUmäl^K^ 
bie Ober^anb* ^ai (Sebiet muf beteitö ^ootl^errf^enb jum "Slbenb* 
lanb geted^net »erben* 5)a§ ba« ffb^ftentum aud^ l^ier im 3. 3a^- 
labert feften ^§ gefaxt ^at, leieren un« SWärt^reraffen bet bio- 
cletianifd^en Seit unb bie Äir^engefd^id^te be« 4* Saf^r^nbertö; 
aber jung n>aven bie ^rd^m bafelbft (unb in ^annonien) nod^ jur 
Seit ßufeb«. ßr fc^reibt (Vita Constant. IV, 43), ba^ jur ©n- 
toeil^ung bet Äitd^e in 3erufalem bie 9Köper unb ^annonier rä 

nag' avroig Av^ovvra xdXXrj rf\q rov ^eov veoXalag gefanbt 

^tttn. 2lu« ben ünterfd^riften be« 9licänum* lernen toxx nur, ba^ 
in „^acien" (bamafö bad £anb füblid^ )oon ber ®onau, ba^ heutige 
Serbien) in 6arbica ein 93i«tum tt>ar (^if^of ^rotogene«, alfo 
ein ®ried^e) unb ein anbere« (^ifd^of ^iftu«) in SWarcianopoK«' 
(nal^e ber Äüfte bei ©d^iparjen 9Reere«)* 2lber bie SWärtpreraften 
fegen e« nal^e, baf ti fd^on t>or bem 9^icänum 5u ©ingibunum 
(^uinart 6. 435)*, 8U ©orofiorum = ©oroftolum, ©uroftotum 
(gjuinart ©• 570 unb 2Jlart* ©ajti « ), 5omi (3Wart. S^r., t>gl. 
gjlart^roL Äierom 6. 150f.ed. 21d^eli«), QlyiupoK« OWart. ©^r,)* 
unb 9lot>iobunum (3Woe|ia inf.; SWart. Q>\)x.) £f>riften gegeben 
^f. ©n g3i«tum befa^ öieUeid^t fc^on öor 325 ^iaiffu« in SWoefia 
fup.; ber ^ifc^of Striaen« tt>ar auf ber ©pnobe ju ^onftantinopel, 
bie ben SO^arceU e^rfommunijiert ifat, zugegen. 

©n pamtonif^er ^ifd^of namen« ®omnu* »ar in 9licäa an- 
mefenb {a\xi n>eld^em ^idtum?)* SO^&rtpreraften (in jenen ®egenben 
f^einen ©olbaten-SWarttjrien befonber« ^äuftg ge^efen ju fein) 
leieren nni, ba§ ju ©irmium (SJZart ©pr.unb 9luinart ©.432), 
©balae 0- c. p- 433fO, ^ononia PBibbin]«, ©i«cia 0- c. p. 521, 

1) 6. Äarte VII. 

*) 93id über bie 9)litte bed 4. So^r^unbertd eine blü^enbe ^rot)ina, 
über bann tt)urbe e« ganj i^ertptiftet, f. *?>feubo-^uguftln, Quaest. in Vet. et 
Nov. Test. 115/ 49: »»Pannonia sie erasa est, nt remedium habere non poesit.*^ 

') ^ort foU s- 3. ^omitiand bie ^J^ärt^rerin Gebaftiana getoefen fein 
(®e(e^a9e, a. a. O. 6. 253f.); ober felbft ber 9^ame, gefc^toeige bie ^ften, 
\ft fel^r gtoeifel^aft. 

*) Äier ttHir lirfaciu« 93ifc^of, f. 6ocrateÄ, h. e. I, 27. Q3or^er ttrtrb 
ein g>re«bi?ter gjlontanu« ot« SWärtprer ertt)ä^nt. 

*) 0ie ^ftcn Pnb ganj unbrauchbar, f. ©ele^a^e, a. a. O. 6. 265ff. 

*) ^Uerbingd ^anbelt ed M bei ^omi unb ^iriupoUd um borten t>er- 
bannte ^&ct\^vtt. 

^ud ^5{ien ftammte £eontiu«, ber 93ifc^of bed Ipbifc^en $ri))oUd 
um 340 (f. ^^iloftorgiud bei @uibad sub voce „2tonti\x^. 

*) <S>afeIbf( ber SD^ärt^rer i^ermed u. ^.; &ermed iß auc^ in bem be- 

16* 



244 S)i^ Q3erbrei(uti9 ber c^tiftlid^n Q^eUgion. 

cf, Äierottv Chion. ad ann. 2324)^, ©carbantta (1- c. p. 523) unb 
(Sabaria^ bem ®eburMort SO'Iartinä t>on ^oiivi, bet aber atö £>eibe 
geboren ift (1. c p. 523)^ (^rifttic^ ®emeinben toaren. 9n Qüboke 
n>aren im 3^ 304 f<^on „plurimi anni" t>erftri(^en, feitbem ber 
93if(^of Sufebiu« bafelbft ba« ^^Start^rium erlitten ^attt. <2Ufo 
ift er n>o^( unter 93alerian geftorben^ unb hai ift fomit hai fiUefte 
3eusni^ für bie Stiften) einer (^riftlii^en ®emeinbe^ n>e((^e0 n>ir 
für iene Gegenben beft^en. ^ud^ ber 93if(^of»ft$ be« berüchtigten 
gSif^of« gSalen«, SWurfa, ift t>omicänifd^*. Setbft t>ai ferne ^ettau 
(^oetot)io in ^annonia fupv ie|t in ber Steiermark' ^att^ um 
t>ai 9a^r 300 einen ^if^of^ unb jn>ar einen aU ^^eologen unb 
(Sd^riftfteUer befannten, mit grie^if<^-<^riftli<^er fiiteratur t)er« 
trauten 9Jlann, ben SWärt^rer Mieterin* ^annonien tt>ar romani- 
ftert; aber ba^ ®rie(^if(^e mag in feinen (e|ten ^u^(&ufem bi^ in 
biefe ^rot>in8 gebrungen fein** 

(£« ift fe^r auffaUenb, »ie tt>enige ^Sifi^ftfe au« SWöften unb 
^annonien (au<^ au« ben bei 11 genannten ^rot>in8en) in 91icäa 
antt>efenb gen>efen ftnb« £ag bem ^aifer nid^i« an i^rer Gegen- 
wart? Statten fie felbft fein Sntereffe für bie in 91icäa ju tjer^anbeln- 
ben Stagen? 3m 4^ 3a^r^unbert ift bo<^ SDlöfien bie ^rot>inj 
gen>efen^ in ber ft(^ ein großer $eil be« geiftigen ^u«tauf(^e« t>on 
Oft unb ^eft in ber Äiri^e tJoUjogen ^at. 

®a« gDÖa^iJ^einlic^fte ift, baf bie 3a^l ber ^Sifiä^öfe, alfo auc^ 
ber ®emeinben, no<^ nid^t gro§ »ar (f* o.). — ®a§ ba« ö^^riften- 
tum aud^ in ba« mit Stäbten befe|te, um ba« 3a^r 300 ganj roma- 
nifierte 91oricum eingebrungen ift, ift an fid^ tt>a^rf(^einßd^^, lag 

nac^borten Olatlorla t)ere^rt tt>orben (9Wart^ro(. ©^r.; ©ele^a^e, a. a. O. 
0. 257f ., Originee p. 283f. 374). 

^) ®er 93if(^of biefer 6tabt toor auf ber 6^nobe au Gorbica antt>efenb, 
ebenfo ber t>on 9^^obo|>e (^t^naf., Apol. o. Arian. o. 36). 

*) (o. Goctate«, L o. 3n ^muntum ift bi« ie^t nic^t« (E^v\^id^ auf- 
Q^beOt n>orben. (Bona unbrauchbar ift bie @(^ri^ t>on keimet, G^rifSic^ 
g^ömerfunbe in Glarnuntum (1911), f. baju ®a^ei« i.b.3tf*r. f. öpercei*. 
(3^mm\. 1912 i5eft 1. 

^ ^a^ Qionftantin« 3eit gehörte bie ©tobt au 9^oricum. Gie toor 
bo« Winterlager ber legio XIII gemina, auc^ ein (aifertic^er ^okft bafelbft. 
00« QBic^tigfbß über bie ©tobt iff gefammelt t>on 97{ommfen, CIL in, 1 
(1873) e- SlOff. 

*) ®aS au« ber Snfc^rift CIL lll, 1 nr. 4121 t)on 3afae (^»>li$) in 
g>annonien au« ber Seit Qlonftantin« („dies solis*") auf bortige ©griffen 
gefcbloffen toerben borf (f. Gc^ul^e, Untergang be« griec^. u. römifc^. .Reiben- 
tum« II 6. 200), ift fe^r att>eifel^aft- 

*) 0. Äaucf, Äirc^engefcb. <S)eutfcbtanb« I« e. 346f.: ^STloricum tt>urbe 
eine rein lateinifc^e g>rot)ina (f. bie Vita Severini; gWommfen V 0. 180). 
^e 9^ä)^ Stalien«, ber leb^fte, bi« in bie Stru«!eraeit aurücfreic^nbe 55anbel 
mit biefem ßanbe läßt auf ein frü^aeitige« anbringen be« e:^rif(entum« in 
9^oricum f^Uegen. ^ucb t>om Orient ^er n>irb manche« 0amen(Drn be« 



9WöPen unb ^annonien^ Sf^oticum unb ©almatlen. 245 

bo<^ aud^ ^ettau ^axt an ber ®renje biefcr ^rotjinj^. ®er Äutt 
be« ^- giotian, be« gjlärtprer«, ift fe^r alt; aber bie 91a(^ri<^t 
im SRartproL Äieron. jum 4. 3Jlai (9Äf» t>ott 95em): „Et in 
Nuiioo Bipense loco Lauiiaco natale Floriani'' ge^dtt ni(j^t ber erfiten 
9ieba{tion an^. ^u(^ ein ^eiliger ^a^milian [ob t& urfprünglii^ 
ber mauretanifi^e ift, beffen 9ie(iquien nad^ 9l&tien gefommen 
finb?] »irb in ©otaburg »ere^rt (Äaud, Ä®ef(^. ®eutf<j|lanb« I* 
6*347), iinb ^t^anafiu« fprii^t um ba« 3*343 t)on norifi^en 
93if(i^fen, bie 3U 6arbica ann>efenb n>aren (Apol. c. Aiian. c. L 36; 
bist, ad monach. 28)* 9Äit ©ii^er^eif fönnen tt>ir fein norif(^e0 
^i^tum unb leine norifd^e ®emeinbe au^er ber t>on £orf<j^ [2au» 
riacum an ber SO^ünbung ber Snn^] in bie t>orconftantinifd^e 3eit 
auriUffÜ^ren* ^tUn £orf<^ ^at ^eumia [$ibumia, in R&tnffytn 
am oberen £aufe ber <Srau bei Qt ^eter am Syol^] no(^ t>ai meifte 
^nxtdft barauf, für ein altei 93i^tum ju gelten. 3ut>at>um (Sal)* 
bürg) beft$t lein t>orconftantinif(^e^ 3eugni^* 

^aulu« fi^eint ju fagen, ba§ er iUprifd^en 95oben httttUn 
^abe (giöm* 15, 19), unb t)on $itu« ^ören tt>ir (U. ^im* 4, 10), 
ba§ er na(^ ©almatien gejogen fei'* ^r biefe« ®ebiet* ^aben bie 
reid^en 3nf(^riftenfunbe unter ber £eitung t>on 93u(ic mand^ed 
S^riftKd^e jutage geförbert, toai mit großer ^a^rfi^einlid^leit atö 
t)orconftantinif(^ gelten barf, fpejieU für ©alona (aud^ SJlartprien, 
f* hai SWart* Spr., unb au^erbem ba« CIL. Vol. III, ©upplem*. 
Pars Poster.), €in Äir<^^of bafelbft tt>irb fogar bi« auf ben Anfang 
be« 2* Sa^r^unbert« [?] jurüdgefü^rt (Selic, in ber 9löm* Quartal- 
fd^r* 5* 93b*, 1891, t>g(* Bull, di aicheol. e storia Dalmat. 93b* 15, 
1892, g* 15 9ff.)* ®ie ^Sifd^of^Ufte t>on Satona lä^t fic^ jum $eit 

Glaubend in bie ^U>engegenben gebracht n>orben fein; f^rifcbe 5$auf(eute 
fu(ftten bie norifd^en Gtäbte auf tpie bie goUifc^en.'' — 3ur Seit be« t). ©eöerin 
ift 9^oricum ein c^riftUc^ed £anb, toenn aucb bad i^eibentum noc^ lange nicbt 
erlofcben ift. 

^) ^e norifc^en 93idtümer gehörten aur ^^ttopoh ^quileia (f. bort). 
S)a« gibt einen ffingerjeig für bie ßl^riftianiflerung. 

") ^ad und überlieferte ^^art^rium toirb t)erf(^ieben beurteilt, künftig 
urteilen ^tpp (^e Paasio S. Flor., 1903) unb ^ud^edne (BuU. orit. 1897 
p. 381 ff. u. 1899 p. 642ff.); aber f. bagegen Ärufc^, Monum. Germ, renim 
MeroY. III p, 65—71, 9leue« ^rc^iö QSb. 24 (1899) ©. 533ff. u. 93b. 28 
(1903) 0. 339ff. 

*) 9urio Censi, Introduzione del Cristianesimo nell' Illiria (Floren) 

1908), besiegt ffcb auf ©almatien, ift ni*t unWtifcb, ober nic^t befriäigenb. 
*) i5ieron., ep. 7, 5: „In mea patria rufiticitatis vemacula deus yenter 
est et de die vivitur." ®ic ®eburt«ftabt be« Äieron^mu« ift t)on93uliö flcber 
na(^gett>iefen (ffepfc^rift für 93ennborf 1896). ©ie lag genau an ber ©ren^e 
bed beutigen 93odnien unb &oatien in ^almatien, gana na^e t>on ber alten 
©tobt Galioiae unb ift n>o^l bad beutige ®rabot>o |>olie. 0a i^ieron. um 
b. 3. 340 t)on (briftli(ben Sltern geboren ift, gab ed t>ieaetd^t fcbon am Anfang 
be« 4. Sabrbunbert« eine Cbriftengemeinbe bort. 



246 ^^ QSerbreitung ber c^rifUit^n O^eUgion. 

no(^ telonftruieren. ®omnio tt>at 93if(^of unb SO'Iärt^ret in 6a(ona 
(10. ^pr. 304 1) unter ®ioc{etian [loon bet f)>äferen £egenbe cü» 
^etru^f deutet be^eti^net]; i^m folgte no(^ t>or312 93enantiu^^ ba(b 
batauf ^rimu«, beffen ®ta6f(^ti^ 93ulic entbedt ^at St ift atö 
,,nepo8 [91effe?] Domnionifl martyris" be^eii^net^. 3n ben ^erg* 
tt>et^en ber ^tu^djlta ®oxa arbeiteten t>ier (j^nf) (^riftlii^e Stein« 
me|e^ unb bet antio(^enif(^e 93ifd^of QlpriQ^ ben fte bort trafen^ 
n>ar bort^in t>erbannt (f. Paano quattuor oozonat.^ Sifung^ber. ber 
Ä. ^reu§- ^fab. b. qQÖiff. 1896 S. 1288f-)*- 3>ie balmatinifc^ 
Snfeln n>erben (eine ober nur gan) jp&x\x6)t S^riften beherbergt 
^aben; fte n>aren überbauet menf^enteer^ f. i^ieron^ ep- 60, 10: 
„insularum Dalmatiae solitadineB". 

13. 91orb- unb 91orbtt>eftfäfte be« ©(^»arjen SWeere**» 

^uf beut Äonjil ju 9^icäa tt>aren ^i)topi)xhxi, 95if<^of t)on 
,,®otbia", unb 6!abmu^, 95if<^of t)on ^o«poru^, zugegen. 95eibe 
93i^tümer ftnb n>o^l auf ber taurifd^en i^albinfet ju fu(^en; bod^ 
ift e« mögU<^, ba§ ^©ot^ia" ba« 95i«tum t>on $omi ift. ®a§ in 
\tnen (St&bten Q^b^ften n>aren, ben>eift no6) nid^t ba^ ed fdbon 
(^rifttid^e ®ot^en bamafö gab; benn bie (Stäbte n>aren griei^ifd^e. 
^ber eö ftebt feft, ba§ bie 95eJebrung biefe^ beutfi^en ©tamme« 
— iebod^ nur in bejug auf einjetne — fd^on t>ox bem 3. 325 be- 

*) ^u« bet großen Sob^ i>er neueren arbeiten aut älteften Äircben- 
gefc^icbte ^S>a(matien^ bebe icb bett)or: Seiner^ £tude sur les originee chr6- 
tiennee en Dalmatie (^ubl b. fcanjöf. ©cbuk In 9<otn, ,1905^ f. Compt. 
rend. de TAoad. des inscr. 1905 6e)>t. & 572f.); berfelbe^ Les origineB 
chr^tiennes dans la province Romaine de Dalmatie, 1906 (ba^U Rev. d*hist. 

eooI6s. 1907, 15. Oft., ©• 770ff.; e« »irb mit ^Recbt geaeigt, bag oUe Über- 
Uefetungen in beaug auf bie Seit t>or ber 97litte bed 3. Sc^rbunbertd unglaub- 
mfirbig finb; SeiOer fucbt nacbautoeifen, bag Q3enantiud t>or ®omnio 93ifcbof 
t>on Galona gen>efen unb unter ^ureUan gemartert n>orben fei; aucb ein 
^naftttliud foQ t>or 0omnio anaufe^en fein); berfelbe, Une legende hagiogr. 
de Dalmatie St. Domnius de Salone (Rey. d'hist. et de litt, relig., t. XI, 
1906, G. 193ff., 386ff.)* 5^aer, San Doimo vescovo e martire di Salona 
neu* aroheol. e neir agiografia, 1908 (<S)omnio foU ber Seit ^rajand ange- 
boren; bagegen ^bßStg. 1909 9^r. 19). ©elebatje. Anal. BoU. t. XVI 
p. 588ff.; XVIII p. 3e9ff.; XXIII p. 5ff. 3n ©alona ift bie Snfcbrift ge- 
funben n>orben (Bull, di archeol. Dalmat. t. 29, 1906, p. 134, f. Qiumont, 
Rev. d'hist. eccl^s. 1908 p. 19f.; berfelbe, L'inscr. de Salone, 93rüffel 
1912): Bdaoa nag^hos Avdia Mavixia, (£« ift bie ältefte manicbäifcbe Snfcbrift, 
bie mir bellten (au^ Seit saeo. III eztr. — IV med.). 

■) ®le ^ften eined Urficinud beaeicbnen ibn to ^«r ^hog ayona hc tw 

*IXXvgi&v nökecDs JSißevrov unb beigefe^t iy JtQoaareüp Xeyofiipqt KaXdfitp (Biblioth. 
hagiogr. Graeoa» 1861 o. 1. 11, ®e(eba^)e, Origines p. 295f.). ®ie ötobt 
Gibentud ift bidber nicbt nacbgen>iefen. 

*) (3. Sparte VII« — <S)eIebape, Martyrs de l'^glise de Gothie (Anal. 
BolL t. XXXI p. 274ff.); berfelbe, Origines p. 289ff. 



9lom, 9Wlttel* unb ünttdtalkn, ©tjiKcn unb ©arbinlen. 247 

gönnen ^at^. ^uf einem ^rieg^iuge but(^ ^(einaften Ratten bie 
® ot^en im 3* 258 eine Qlnja^t cappabocif<^et (I^riften erbeutet unb 
mit ft(^ gef(^teppt, bie iij^ren C^riftenftanb feftf^ielten, mit ^appa* 
bocien in 93erbinbung blieben unb im Q3ot!e mifftonierten (^^ito- 
ftorg. II, 5)*» ®ie ^eJebtung ber ®ot^en im großen ©tit »urbe 
erfit burd^ üV^lai unternommen^ Äurj t>ov ibm ^at ber na6) Sc^tf^ien 
iDerbannte mefopotamif<^e ^SJVinö) 2lubiu^ bei ben ®otben miffioniert 
{elg rä ia6xaxa rfjg /br^/ac), t)gU Cpipl^an., haer. 70, 14. ^o^ 
©ojomenu« (VII, 19) notiert e« übrigen« ate bemer!en«tt)ert, ba^ 
6c9tbien, obg(ei<j^ e« mehrere 6täbte jä^Ie (in benen {t(^ natürli^ 
aud^ Cbtiften befanben, f. ^Irnob.I, 16), bo<^ nur einen 95if<^of 
babe. bliebt fii^ere SKarti^rien in ber bioctetianifi^en Seit fbtb uni 
füx bie taurifi^e ©tabt d^erfon (©ebaftopot) überliefert«. ®ie 
fübrufftfcben Snfd^riftenfunbe ^aben m. ^. no<^ ni<^t« 6;^riftK<^e« 
jutage geförbert, toai mit ©i<^erbeit ben brei erften Sai^r^nberten 
8uautt>eifen ift*. 

14. 9lom, SWittet- unb Unteritalien, 
©isitien unb ©arbinien^. 

5ür biefe ®ebiete unb aUe folgenben lä^t un« bie nicänif(^e 
£ifte ganj im ©tid^; benn fie überliefert uni nur, ba§ 2lbgefanbte 
bed römifd^en 95ifcbof8, ber 95if^of Äoftu« t)on ö^orbotja (afe £on- 

®ie 93ibelüberfe$ung UlfUad* aetgt, bag bad ®ot^ifc^e bamatö bereit« 
einen beträchtlichen Q3eftanb lateinifd^er Ce^nn^orte i)attz, ober taum 
ibriftlicb-tirc^ticbe. daneben fte^t ein {üngerer, feinerer (n>ol()l a* ^* erft t>on 
illfiki« felbft gefc^ffener) 93eftanbteU griec^ifc^er £e^nn^orte, unb biefer bat 
t>iele fircbticbe termini technici. 

■) 3ur ©efcbicbte ber Äircbe bei ben ©ot^en im 4* Sabrb- f. 6ocr«t., 
h. e. IV, 33; ©oaorn., h. e. VI, 37, unb bad ©tuet eine« gotbifcben Äalenbcrd 
au« bem 5. Sabrb. f^lcbeli«, Stfcbr. f. b. g^ticbeOBiffenfcb. 1, 1900, 6. 308ff.). 
— ®ie Q3erbinbung ber cbriftUc^en ©otben mit (Sa^jpabocien bat ftcb no^ 
im 4. 3abrbunbert erbalten bam. ift in biefem t)erftärft tt>orben. ®er 93rief 
ber gotbifcben 5^rcbe, in n>eld^er fte gegen Snbe be« 4. Sabrbunbert« über 
ba« gjlarti^rium be« b* ©oba« berichtet (9^uinart ©• 617ff. edit. Ratiab.), ift 
an bie cappobocift^e Sür^e gerichtet. SO^lärt^rer nicbt nur in ^erflen, fonbem 
aucb bei ben ©otben ern>äbnt um bie ^ittt be« 4. 3abrbunbert« (S^riU t>on 

3erufalem (catech. 10, 19: TUgam xal rÖT&oi xai ndvzeg oi if s^&v /mlqtv- 
Q<n}aiv v:teQ(Vfo^vijoxovTSi roviov, ov aagxos Stp^aXfioTs ovx i^etogijaav), unb er 

meint ni^t ©ried^en im Canbe ber ©otben, fonbem biefe felbft. Über ^vi^itn» 
tum bei ben ©otben f. aucb ^tbanaflu« (oben ©. 18), ^mbrollu«, Expos, 
ev. Luc. II, 37, ^ugupinu«. De civit. dei XVIII, 52. 

*) ^e 93erbinbung be« römifcben Qilemen« mit Sberfon berubt auf 
einer QSerwecbflung (f. 3)ucbe«ne, Liber pontif. I p. XCI). 

*) bliebt ungefcbicbtUcb n>irb bie Angabe be« ©oaomenu« fein (II, 5): 
Iläoi ßoQß&QOig (er benft aunä^ft an bie ©otben unb bie ibnen t>ern>anbten 

Q35(ter) ox^^ov ng6<paaig awißij nQSoßevstv r6 doyfia x&v XQioxutv&v oi ysv6fitvot 
xatä xaiQW nöls/ioi 'PcD/iaiotg re xai dXloqwXotg inl rffc DMttjvov ^ysfioviag xal 
xwv fiEx* ainov ßaoiXsmv, *) (5. Äarte VIII. 



fianüni ^ommiffar), ber ^tfd^of^Rarcu^ loim 6!ala6rien (^rinUft?)^ 
Ux ^ifc^of (H&cilxan wn Sartre tmb ber ^ifc^of 9ltcaftttf loon 
"^Dttia in ®a((ien (== ^He) auf bem ^on)tt anioefenb geioefen ftnb» 
^ajüx treten bie ^tfd^o^ttfiten ber S^noben wn 6!art^o (unter 
apptian), (Sboxta in QpaxAtn (um 300), 9lom (313) unb ^rle« (314) 
^r ein« ^e %tfftnge ber S^riftianifterung ber abenbUUibif(i^ 
@tftbte (einfc^tte^ic^ 9lom^) unb ^otoinjen liegen burd^u^eg im 
bunfebt* ®a^ 9lom einen gett>i{fen ^teil an ber S^rifüanifterung 
unb loim ^fang an ein tt>eitreid^enbed £>erren« unb ^f^^t^red^t 
Aber bie itattenifc^en ®emeinben ge^bt ^at^, ift a priori ju loer* 
nmten; aber über biefe 93ermutung tommt man — bie erften Seiten 
anlangenb — ni(^t ^inaud. ®ie \p&ttttn £egenben, bie loon p\an» 
m&^gen ^ifftondunteme^mungen ber rdmifd^en ^ifd^dfe n>iffen^ 
linb aUefamt unglaubtt>ttrbig. Unterlage f^r biefelben mag bie 
bertt^mte SteKe im 95riefe beö ^ap\tti 3nnocentiud I. an ben 
^ifc^of ^ecentiu^ (ep. 25, 2) gett>efen fein, bie aber fetbft f<^on 
tenbenjüM ift unb ber gefc^ii^tlic^en ®runblage entbehrt: „Qi ift 
gett>i^, ba^ in ganj Statten, ®aUien, Qpanxtn, ^frifa unb SicUien 
unb auf ben 5n>if(^enttegenben Snfeln niemanb ^rd^en gegriinbet 
^abe au^er benen, n>e(^e ber ^poftel ^etrud ober feine 9^ad^« 
folger ju ^rieftem eingefe$t ^aben.'' 

^ai 6;^riftentum ^at ^c^ in 9lom unb Statten aunä(^ft unter 
ber grie^ifd^en ^eJOöWerung t>erbreitet* unb ^at bie gried^ifd^e 

^) 0ie mafgebenbe GteQung 9^omd unter ben itdienifc^n 5^irc^en fte^t 
in genauer Analogie au ber 90^etro|>olitanfteaung ber ^rotHnaio^Ktuptftobt in 
ber ^rot>ina; benn Stalien ift erft t>on ^ocletian in (17) ^rot>inaen geteilt 
tt>orben; dfo ^oben auc^ firci^Uc^e ^rot>inaen nic^t beftanben. QSie bie ®e- 
meinben Staliend ald 93eftanbteiU ber römifcben ®emeinbe be^nbett n)erben, 
fo t^at auc^ bie r5mifc^e Ql^riftengemeinbe faftifcbe unb bo^er aucb recbtlic^ 
SO^ac^t über bie c^riftlicben ®emeinben Staliend befeffen unb ausgeübt. 0ei: 
römifc^e 93if(^of ift nic^t fon>obl SO^etropoUt Stolien^ gen>efen atö oielmebr, 
n)eil episoopuB Romanus, barum bie ma^gebenbe 3n]tan) für oUe itolieni- 
fcben J^rc^en. 0ie ^nberung, n>elc^e gegen (f nbe bed 4. Sobrbunbertd ein- 
getreten ift, gehört nicbt ^ierber. ^a^ i5errenre^t bed römifc^n ^ifcbof^ 
f(b(o§ ba^ Orbinationdre^t ein, fobaU) flcb badfelbe überbautet entkoidett 
batte. <S)ad, nead t>on ber römifcben ®emeinbe in ibrem Q3erbä(tnid au ben 
itatienifcben Qibriftengemeinben gilt, gilt ober aucb — tt>enn aucb unbeftimmter 
unb lofer — bon ibrem Q3erbältnld au ben (briftlicben ®emeinben be« orbia 
RomanuB überbauet* „^oclesia Romana semper habuit primatum", b. b* 
fie batte ibn, fobaU) bie poUtifcben Q3erfaffungd- unb Q3ern>aUungdt>erb&(tniffe 
für bie Jürcben bed römifcben 9^eicbd mit^tig unb maggebenb au tverben an- 
fingen unb augteicb eine ^rt bon fircben^olitifcber Ccinbeit aUer ^rcben an- 
geftrebt neurbe. ^ie fuburbitarifcben 9^egionen, mit benen bie fuburbitarifc^n 
Äircben (9^ufin) au ibentiPaieren finb, nwiren 10 t)on ben 17 SpäUxtn ^rot>inaen 

StaUend, nämlicb Tusoia et Umbria, Campania, Lucania et Bruttium, Apulia 

etCalabria, Samnium»FlaminiaetPicenum,Valeria» Sioilia, Sardinia, Corsica. 

*) 9Wan erinnere ficb be« ODÖort« ©eneca« (Adv. Helv. 6) über bie 93e- 



9^om, SIHittet- unb Unteritalien, ®iaiUen unb ®arbinien. 249 

Sprache beibehalten. 9loc^ ber römtfd^«firc^U(i^e ©d^riftfteUei: 
&i))))ol9t (t um 235) ^at audfc^lie^liij^ gtiec^ifc^ gef(^rieben. <Set 
römifi^e gSifd^of gSictor (189—199) ift m-®. ber etfte C^rift, 
ber pd^ au^ ber (ateinifi^en Sprache in Briefen bebient ifat ®ie 
93if<J^of8Ufte ber römif<^en Äiri^e bii auf 93ictor tnt^&it au<^ nur 
8tt)ei toteinif^e 91amen^. ^oti^carp t>on Smpma, afö er im 3. 154 
nai^ 9lom fam, ^ielt bort ben ®ottedbienft ab, alfo grie<^ifd^, 
unb ba« alte römifd^e ^auffpmbol (um bie SKitte be« 2. 3a^r- 
^unbert^, na(^ anberen ä(ter) ift in biefer Sprai^e abgefaßt ^. Srft 
unter bem 95ifc^of S^abian (hirj t)or ber SRitte be« 3. Sabr^unbertd) 
ift bie römifc^e ^rc^e eine tjorberrfc^enb Iateinif(^e geworben* unb 
erhielt gleid^^ barauf in bem ^reöbi^ter 9^ooatian ibten erften latei« 



Oöderung 9^omd: „lube istos omnes ad nonien citari et unde domo quisque 
Sit quaere: videbis maiorem partem esse quae relictis sedibus suis venerit 
in maximam quidem et pulcherrimam urbem, non tarnen suam/* 9^atttrU^ 

n>ar bie Ccinioanberung eine t>or]^errfc^enb griec^ifc^ rebenbe^ f. Simend III, 
60f.: „Non poBsnm ferre, Quirites, Graecam urbem.*' Q3dl. bie ^b^nblung 
oon Q3and, ^e i5er!unf( ber römifc^en GOooen (3Rxtt. bed 5$. beutfc^n 
^r*&o(. Snfrttut«, 9^om 1910, 93b. XXV 6. 223ff.). 

^) Aber bie ßerfunft ber 48 (47) erften ^äpftt fKibe ic^ in ben (Si^ungdber. 
ber 51. <^reug. ^fob. b. QQ3i{Tenfc^. 1904, 14. 3utt 6. 1044ff. ge^anbelt. ^tö 
®raeä beseid^net bad ^apffbn^ aud ber !iaf)l ber oornicänifciben Q3if(^5fe 
(^nadetud), (Suariftud, ^elefpborud, £>^ginu^, (Sleut^eru^, ^nterud, 9C))ftud IL 
unb (Sufebiu^; ^nicet foU e^rer gen>efen fein, QSictor unb 97{Utiabed ^f^laner, 
®aiud ^almatier ; bie übrigen gelten aU 9^omani {Skixx^, (Sltmtn§, ^Ie|:anber, 
X^ffud I., 3et>b9rinu^, Glattiftud, Urbanud, ^ontianud, ^obianud, (lorneliud, 
Cuciud, Gtepbanud, ^U;, ^IKarceainud, 90^arceaud, 6i(oefter) ober ald 3taU 
(Cinud unb ^iu^), (lampanud (Goter), ^udcud ((f ut^c^ianud). Q3ei ®iont;»flud 
fe^lt bie Angabe ber i^erfunft. 93on Victor an (t>ieQeic^t nod^ früber) fcbeinen 
mir bie meinen Angaben 5in>erläf|lg. ^nadetu^ unb ^elefpboruö foOen aud 
^t^en ftammen; (Suariftud aud ^ntiocbien, unb fein ittbifcber Q3ater Subaö 
aud 93etblebem bortbin gefommen fein; ^nicetuö foQ aud (Smefa eingettKinbert 
fein, g^ufin au« ^quil^a, 6oter au« ?funbi, Cleutberu« aud 9^icopoU« — 
biefe Angaben finb n>ert(o«. ^ber bag (Sut^c^ianu« (275—283) au« ber 6tabt 
Cuna in ^u«cien ftammte, ift glaublich. 93ei ben au« ber (Stobt 9^om ftam« 
menbett93if(böfen ift fünfmal bieOleglon angegeben (bort WKiren tt>obl 5^rcben, 
bie mit ber Cdnnerung an {ene ^äpftt t>erfnüpft toaren). 

«) Sorban (9^b^tbmifc^e ^rofa in ber altc^riftl. tet. ßit., 1905) bat 
ben (ateinifcben ^e^ um be« 9^^^tbmu« n>Ulen für ben originalen ernärt. 
^ber abgefeben baoon, bag sn>ei limfteQungen bobei vorgenommen tt>erben 
muffen, ift bie r^t^t^mifcbe 93egrünbung aucb fonft ni(bt überaeugenb. 

*) ^ie Suben in 9^om bielten no(b länger an ber griecbif^ben 6|>ra^e 
feft al« bie (^riften bafelbft — ein 93en>ei«, baf fle ber 6to^t unb bem latetni« 
fcben <^efen frember blieben — , f. 9^ic. 9Rülltx, ^e iübifcbe 5lata(ombe 
am SO^onte Q3e(be au 9^om, 1912, 6. 93: ^Smmer^in bürfte bet entfc^eU)enbe 
@ieg be« Eateinifcben über ba« ®riecbifcbe bei ben römifc^en 3uben nic^t oor 
bem 4. 3abr^>unbert erfolgt fein." — über bie öi^nagogen unb jübifcben ©e- 
meinbeämter in 9^pm f. a. a. O. 6. 106ff. 



250 ®i« Q3crbtcitung ber c^rlftlic^en Q^eliölon. 

nifi^en S(^riftfteüer üon bebeutenber ^irffamfeit^* 9latürUd^ toat 
aber ein betr&<j^t(ic^ed (ateimf<j^e^ Stement (ängft in ber ®emeinbe 
t>ot^anben. 9^eben ben gried^ifd^en ®otte«bienften mu§ e« min- 
beften^ feit ber 9Ritte beö 2. 3ö^r|)unbertö in 9lom aud^ Iateinif<^e 
gegeben ^aben^, bie balb Überfefungen ber ^eiligen ©Triften er* 
^eifd^ten* ®od^ Kegen für un^ bie Anfänge ber (ateinifd^en 93ibe(- 
überfe^ungen, bie in 9lorbafri(a früi^er begonnen ^aben mögen aii 
in 9^om, gans im bunfeln» ®a§ fie aber bi^ über ba« 3a^r 200 
hinaufgehen, ift gett)i§. 

®ie römif^e ®emeinbe ift t>on unbekannten SKiffionaren im 
Anfang bed a^ofto(if<j^en 3eita(ter^ gegränbet n>orben'. ^iS 
^aulu« t)on Corint^ au« an fxc fd^rieb, ift fxt f(^on betr&(^tUc^ 
gett>efen, jä^lte »erfd^iebene ecclesiolae in ibrer SSRitte (9löm. 16)*, 
unb ^man borte t)on ii^rem ®Iauben in ber ganjen ®etf ' (9löm. 1, 8)» 

^) ^iSqlid) ift, baß unter ben pfeuboctjprianlfc^en lateinifc^n ©c^riften, 
bie älter atö (S^prian ftnb, fi(^ aucb römifc^e befinben. 

") 9^ac^ bem Wirten bed .^ermaö erfc^eint bie ®emeinbe no^ gans atö 
griec^ifc^e; menigftend ern>ö^nt ber 93erf., obgleich er ^nla{^ gehabt b^tte, bie 
3tDeifpracbig(eit ber ©emeit^e nirgenbd. ^o^ föQt bie lateinifc^e £lberfe$ung 
feined eigenen Q3uc^d, be« I. Slemen^briefd unb bed ^auffpmbotö n>a$rfc^einU($ 
nod^ in bad 2. Sa^r^unbert. 

^ ®ie ^atfa^e, baß bie Stifter ber römifd>en ©cincinbe im Q^bmerbrief 
nicbt ern>ä^nt finb, ift \efyx mertmürbig. ^n ber 6))i^e ber im 16. 5$apitel bed 
93rief« gegrüßten ^erfonen fte^t bad (Sfytpaax ^ridca unb ^quila (unb bie 
(Bemeinbe in i^rem ßaufe). Obgleich bamit angebeutet ift, baß fie bie ^t>or- 
ne^mften^ Triften in Olom nnxren, fo »erben boc^ nicbt i^re Q3erbienfte um 
bie ®emeinbe, fonbern neben unb um ^aulud ber))orge^oben. 903ar alfo auc^ 
^bie ©emeinbe in i^rem Äaufe^ DieHeic^t ber ältefte ^ei« innerhalb ber römi* 
fcben ©emeinbe — fidj^er ift e« nic^t — , fo finb ^ridca unb ^^Iquila boc^ gett>iß 
nic^t bie erften (S^riften in 9^om unb (Stifter ber ganaen ©emeinbe gemefen* 
(£« folgt epänetu«, „bie (£rftUng«gabe ^fien« für G^riftu«^. QJlan fie^t — 
e« gibt eine c^rtftlic^e „^riftofratie"; benn baß ber flc^ in Q^om 8eittt)eilig ober 
bauernb auf^altenbe (&pät\tt\x^ an an>eiter Stelle genannt n>irb, tann nur in 
feiner QBürbe aU (Srftbetebrter ^fien« feinen ®runb ^aben. 9^un erft folgt 
eine um bie Oemeinbe oerbiente 5rau, 'SO'laria, unb bann att>ei „*2l^)oftel", aö 
(SIbnften älter atö ^auluö felbft, "iHnbronicud unb Suniad; ober bie Stifter ber 
römifd^en ©emeinbe tonnen fie nic^t fein. Sie finb erf( fpäter, nac^bem fte 
einmal aufammen mit ^aulu« in ©efangenfd^aft gen>efen roaren, nac^ 9^om 
gefommen. ^gentlic^e Stifter ^at bie ri^mifcbe ©emeinbe über^au^t nic^t 
gelobt, ober bie, tt>elcbe fi(ft mit einigem 9lec^t fo nennen tonnten, tt>aren un* 
bebeutenbe 2t\xte unb oieheic^t fc^on geftorben. — ^rnob. II, 12: ,^pud 
ipsam dominam Romam, in qua cum homines essent Numae regia artibus 
atque antiquis superstitionibus occupati, non distulerunt tarnen res patriae 
lin quere et veritati coalescere Christianae.*' 

') ^efed Kapitel n>irb freilieb oon oielen ©ele^rten auf (f p^efu^ beaogen; 
aber i^ tann mic^ nic^t baoon überaeugen, baß ol ix t&v Ugiatoßwlov unb 
ol ix T&y Nagxioaov (t). 10. 11) »0 anber^ atö in 9^om au fuc^en finb, unb 
balte bie ß^pot^e/ baß ein Stüc! eined Cp^eferbriefd an ben 9^5merbrtef 
gefommen fei, für fe^r f^n>ierig. 



9^om, glittet* unb Unferlfdien, ©iaiüen unb (Sarbinien. 251 

W& ^anhxi bann felbft nad^ 9lom fam, toar-aud^ ein (^riftttd^er 
Ärei« „Ä' rfj Kaiaagog oixiqi'' tjorf^anben (^l^Uip^). 4, 22)^. Äurj 
barauf bra(^ bic neronifi^e 93erfotgung über bie ®emeinbe herein. 
€ine „ingens multitudo Chiistianorum" gab e* bamatö f^on in 
ber Qtabt na6) ^acitu^, ein TioX'd nkrj'&og ixkexrcüv nad) Cle» 
tnen« (I. £(ent. ad Cor. 6). 95ringt man au(^ in 5tnf^Iag, ba§ 
bie ,,9Renge'' bei Suftiamorben anbetd berei^net wirb ate bei Q3olfö- 
t>erfamm(ungen^ fo ftnb bie beiben Angaben bod^ nod^ tt>ettooQ 
• genug. ®ie römifi^e ®emeinbe mu^ f(^on bamal^ na(^ meuteren 
^unberten gejäb^t baben. 

^aulu« unb ^etru^ tt>aren in ber 93erfo(gung gefaUen, aber 
bie ®emeinbe erholte fid^ rafc^. 3m erften £(emendbrief (um ba* 
3^ 95) tritt fie un« georbnet, tatfräftig unb mit bem ^fli^tbett>u§t- 
fein, für bie ganje ^rc^e Sorge tragen ju muffen, entgegen. ®ie 
®ifjit>Kn ,,unferer ©olbaten'' fteüt fie für fi<^ unb bie anberen 
©emeinben ate Q3orbitb auf unb tjerbinbet fie mit ber ^riftttc^en 
®ifäit>ßn ber £iebe. ®ie ,,9li<^tf<^nur ber Überlieferung'' toxü 
fte feftge|>alten fe^en. Orbnung, Sud^t unb ®e^orfam fotten regieren, 
nx6)t ©<^tt>ärmerei unb ^iüfür; jebe« ent^ufiaftifd^e Clement er» 
fi^eint t>erbannt^* ®ie c^riftUc^e ®emeinbe 9lom« f^at bereite bie 
^b<^ra(terjüge ber 9ioma in fi(^ aufgenommen, obgteid^ fie eine 
grie^if(^e ®emeinbe ift, unb fie fübtt fid^ afe bie ®emeinbe ber 
^e(t^au)>tftabt. ^ber fie jäblte a\x6) fc^on 90^itg(ieber au^ ber 
nä(^ften 93ertt)anbtfd^aft be« Äaifer« ju ben 3bt^gen ($. S^^üiu« 
Giemen«, ©omitiaa, f. o. QAlf.y. 



^) 3u blefem 5^eife »erben au(ft bic Im I. ^emenöbrief (c 65) genannten 
römifc^en griffen Slaubiuö (£p^ebud unb QSaleriud 93tton gehört ^bem 
Cie nniren um baö 3. 95 betagt unb ^oc^ngefe^en. 

■) 6. meine ^b^anbl. über biefen 93rlcf In ben (Sl^ung^ber. b. ^reug. 
^fob. 1909 e. 38ff. 

*) ^amatö finb auc^ bereite bie erften c^riftlic^en l^atafomben in 9^om 
angelegt n>orben. ^on ibnen ^ier ju ^nbeln iff unmöglich; ober fo t>ie( fei 
gefogt, bag bie 3a^l, bie ®r5§e unb ber Umfang ber römifc^en, fielet ber 
t)orconftantinifc^en Seit ange^örigen 5^atafomben-^nlagen fo bebcutenb ift, 
ba^ auc^ oon i^nen aud auf bie ®röge ber römifcben ©emeinbe, ii^r fort- 
fc^reitenbe« QÖÖad^^tum, bie 9leaeption oornebmer ?famiUen, bie 93erbreitung 
in aUen leiten ber ©tobt uftt>. gefc^loffen toerben tann. ?Jür bie ^ronotogie 
^at QSilpert in feinem monumentalen QÖBerte: ^®ie QJlolereien ber l^ata« 
fomben 9lomö" (1903) »ic^tige ^nbaltdpuntte gefc^affen. (fr M ba^ ^ert 
t)e 9^offid („Roma Sotterranea** unb „Insoript. christianae urbis Romae 
saeculo VII. antiquiores", 1861—1888) fortgefe^t; aber bie *riftlic^en Sn- 
fc^riften ber 0tabt 9^om n>arten nocb auf ben 93oaenber ber arbeiten iened 
großen ®ele^rten. ®er ^ronograp^ o. 3. 354 nennt an ber Via Appia bie 
brei (loemeterien bed 5?aUip, be« ^raetejtat unb „ad Catacumbas", an ber 

Via Labicana bad „in Comitatnm", an ber Via Tiburtina ^mei, an ber Via 
Nomentana ein^, an ber Via Salaria bad ber ^rtdciUa, ber Sorbani, bed 
^a^mi unb ^rafonid, an ber Via Salaria Vetus bad ber 93aftlla, an ber 



252 ^^ OSerbrettung bec (^rifSic^en ^leligion. 

®a« ©etbftbetou^tfein, burc^ erfüllte ^füi^ten gete<^tfertigt^ 
n>tri) Don anbeten ®ettietnben anerfannt. Sgnatiu^^ ber 93tf(^of 
^ntioi^ien^^ feiert ^e um bai 3* 115 in Ü6erf(^tt>ftn9li(^en ^tt^* 
brüden^ {te, bie ba nQOHA&tjxai h xÖTup x^Q^^^ ^Pcojtialwv uni> 

TtQoxa&rj/jL^t] rfjg äyänt]^ ift (Sgnat. ad Rom., inscr.)« ®ion)^ftu^ 

t)on ß;orint^ um ba« 3. 170 (ffiufeb.IV, 23) f(^reibt nad^ 9lom: 
r,3^^ ^ci6t t)on Anfang an bie ®ett>o^n^eit Qt^aht, ba^ i^r aQen 
trübem bie mamtigfai^ften ^o^ltaten erliefet tmb t)ielen ®e» 
meinben in ben t>erfid^iebenen St&bten llnterfttt|ungen fc^idtet \mt> 
auf biefe ^eife balb bie Qlrmut ber dürftigen erleichtertet^ balb 
ben in ben 95ergtt>erfen befinblii^en 95rübem ben nötigen Unterhalt 
t)erf<^afftet. ®ur<^ biefe ®aben, bie Hfx f<^on t)on Anfang an 
ju fij^iden pflegtet bleibt i^r al« 9lömer einer t>on ben 93ätern 
ererbten Sitte treu, ©iefen 95rau^ ^at au<^ euer »ür biger 
95ifc^of ©oter ni^t blo§ beibehalten, fonbem fogar no(^ gefteigert, 
inbem er nic^t blo^ bie fttr bie heiligen beftimmten ®ahtn reid^lid^ 
fpenbet, fonbem bie fem^ertommenben trüber, tt>ie ein liebetooUer 
^ater feine Äinber, mit gottfeligen Porten tröftet.'' 

(S& folgt au« biefen Porten u. a., ba^ bie römifi^e ®emeinbe 
über reifte SWittel tjerfügte — toix »iffen übrigen« au(^, ba§ SWar- 
cion, al« er in bie ®emeinbe eintrat, xifv ein ®ef(^enf üon 200 000 ©e» 
ftertien brac^te^ — , unb bie« lä^t auf eine größere ^nja^l t>on 
^itgliebem unb aud^ )Don reid^en SDZitgliebem fc^lie^en. 93eft&tigt 
»irb ber S(^lu§ burc^ bie römifc^e ©^rift ,,ber Äirte" be« Äerma«,. 
bie un« einen tiefen 93li(I in bie ®emeinbe (3.3. i^abrian«) tun 
lä^t, un« eine fe^r gro^e 6!^riftenf(^aft in 9Rom jeigt unb eine 
bebeutenbe ^nja^l t>on 9i8o^l^abenben unb 9lei<j^en, auf bie ber 
QSerfaffer freilid^ nx6)t gut ju fpre<^en ift* 2lu^ ber ^rief be« 
Sgnatiu« le^rt, ba^ bie ®emeinbe in bie Greife ber einfiu^reii^en 
93et)ölferung ^ineinrei(^t; für<^tet ber 93ifcl^of boc^, er fiJnne burc^ 
bie übelangebrad^te 93em>enbung römifd^er 6!^riften um fein ^ar« 
t^rium gebra(^t n>erben. ®a§ unter fol(^en Umftänben ein 93er» 
fammlung«raum in 9lom für bie c^riftlid^e ®emeinbe ni(^t au«' 
reichte, liegt auf ber Äanb. Suftin ber SWärtprer fagt ba« übrigen* 
an6) mit bürren Porten (Acta lust.). Qluf bie Qtage be« 9li<^ter« : 
,,^0 fommt i^r jufammen?'' antwortet er: Ä^a ixdarq) ngoaleeaig 

xal dvva/ilg iari [ba« ift au«tt)ei^enb gerebet], ndvrwg yäg vofilCeig 
inl rd airo awiQXB(T^OLi T^/Jtäg Ttdvxag; ovx oSrcog öL 9^0C^ 

foftbarer ift ba« 3eugni«, tt>el(^e« balb nad^ bem 3. 166 ber römifd^e 
95if(^of ©oter, ber Q3erfaffer be« fog. 2. £lemen«brief8, bringt. 

Via OstiensiB ein«, an ber Via Portuensis ba« be« ^ontianu« ,»ad unum 
pileatum'*, an ber Via Aurelia ein«. ^« gab aber fc^on bamal« no(^ anbere 
unb a. ^. fe^r alte. 

Vertun., De praescr. 30. 



9<om, ^itttU unb ünttdiaikn, Siailien unb ^orbinien. 253 

Qx bemertt im 3ufammen^ang be^ ^u^beutung eine^ ^rop^eten« 
üptnöfi (o. 2), ba§ bic C^riften berei« an Saij^l bie Suben über- 
treffen. Seine ^Se^auptimg ift genereU; man tt>irb aber an^une^men 
i^ahen, ba§, »eil bie ^Seobac^tung in 9lom Qtmad)t ift, fle für 
g^om unb ^öd^ften« no6) für SWitter- unb Unter-Stalien gilt^ ®ie 
^xiQaht ftebt in einem 95riefe, b, i). in einer ermabnenben ßomUie, 
bie Soter nad^ £orint^ gerii^tet \^at ®a§ Soter eine frembe ®e- 
meinbe fo ermahnte unb ba^ biefe ®emeinbe bai fuperiore 6(^reiben 
mit fold^em 3)an! unb fol<^er ffii^rfurd^t emt>fin9, toit toxx ba« in 
ber 2lnttt)ort be« ©ionpftu« t)on Corint^ lefen, ift »ieberum ein 
93ett>ei« für bai ^nfe^en ber römif(^en ©emeinbe weit über bie 
(Srenjen StaUen« binau«. ®ie Corint^er fagen, fie würben forni* 
täglicb biefe« Si^reiben lefen, toit fie eö f<j^on mit bem römifcben 
(Semeinbefcbreiben, bai Clemen« überfanbt ^attt, hielten. 

^urcb bie jablreid^en 6!^riften au« aUen ^rot)in3en unb aui 
aüen Denominationen, bie forttt)äbtenb nad^ 9lom ftrömten^, tt)u^ 
bie Ci^riften^eit bafelbft nic^t nur fort unb fort*, fonbem ber ®e- 
meinbe tt>urben bie ^fii<^ten ber Sorge für bie ©efamtfircbe ge» 
rabeju aufge3n>ungen, and) totxm fte ft^ fetbft m6)t an {te erinnert 

^) ^er Q3erfafrer cröärt ben 2>px\xd) Sefaj. 54, 1 unb beutet i^n teil« auf 
bie 3uben^ teil« auf bie Triften. 3n biefem 3ufammen^ang fagt er: iemos 

idöxei elvai dbio tov ^eov 6 la6g rjfimv, vwi dk niOTsvoavieg nlelovsg kyev6iAe^a 

Tc5v doxovvtojv exeiv ^edv. OSgl. 3tf<^r. f- Slircbengefc^. 1907 Äeft 1. 

■) 6. Q:a«|>ari, ÖueUen a. ®ef(b. be« ^auff^mbot«, 93b. III (1875), tt>o 
eine faft t>oQftönbige Überfielt gegeben ift. 

^ ©. ba« neue Seugni« für bie ®röte ber römifc^en ©emeinbe au« ber 
3eit ± 180 in ben fo»>tifcben Acta PauH (Ä. ©cbmibt 6.83) unb meine 
^bbanbl. in ben ^ejten u. Unterf., 28. 93b., Ä. 2 (1905). 3n ben ^ften beißt 
e«: ^^ber e« tarn auf SO^^rta ber ®eift, fo baß {ie ibnen fagte: 93rttber .... 
<unb) f(^aut auf biefe« 3ei(ben, inbem (ibr?) . . . . ^aulu« nämticb/ ber 
^ener be« Äerrn, (tt>irb) retten 93iete in 9^om, unb er toirb auftieben 
93iele burcb ba« 9Bort, fo bag nicbt ift 3abl an i^nen, unb er lieb offenbart 
jtaQCL ndvrae xovg motovg. darauf »irb . . . be« Äerm Sefu Si^rifti 
tommen .... eine große ®nabe ip . . . . (in) 9^om. Unb bie« ift bie 9Beife, 
(tt)ie) ber (®eift) (rebete) au ^W^rta."" — ^m »oicbtigften ober für bie ®röge 
unb ba« ^nfeben ber r5mif(ben ® emeinbe ift ba« 3eugni« be« 3renaeu« (111,3) : 

„Sed quoniam yalde longum est, in hoc tali volumine omnium ecclesiarum 
«numerare successiones, mazimae et antiquiBsimae et Omnibus cogni- 
tae, a gloriosissimis duobus apostolis Petro et Paulo Romae fundatae 
«t constitutae ecclesiae eam quam habet ab apostolis traditionem et 
annuntiatam hominibus fidem per successiones episcoporum pervenientem 
usque ad noe indicantes confundimus omnes eos, qui quoquo modo . . . 
praeterquam oportet colHgunt. ad hanc enim ecclesiam propter 
potentiorem principalitatem necesse est omnem oonyenire 
«cclesiam, hoc est eos qui sunt undique fideles, in qua semper 
ab his qui sunt undique conservata est ea quae est ab apo- 
stolis traditio." 93gl. basu meine ^bbanblung in ben 6i$ung«ber. ber 
Ä. g>reuß. ^!ab. b. 9Biff. 1893, 9. 9^oo. 



254 ^^ 93er^itund ber d^ftlic^n 9>teligion« 

^&ttt* ©aju — iij^rc Stettung in hex Qtaht tonxbt immer toti^tiget* 
®ie 3eit bed Sommobud be^eii^net ^iet einen befonberen Sinfi^nitt* 
eufebiu« (V, 21) berid^tet un«, ba§ ,,Jt<^ bamafö unfere OSer^ält* 
niffe ruhiger geftatteten, unb bai ^eitbringenbe ^oxt ungemein 
t>ieU 6ee(en ani {eglid^em Stanbe ^ur redeten ®otte^t)ere]^rung 
gebta(^t ^abe; Ja felbft meij^rere t)on benjenigen, »el^e in 9lom butc^ 
9lei(i^tum wtb Äerfunft befonber« ^erioorragten, begannen mit i^rem 
ganzen ßaufe unb ibrer ganzen Familie ben ^eg bed i^eitö ju er« 
greifen^'' QSetannt ift (f- o. 6-43), »etilen €influ§ bie «briften 
bei ber SRarcia, ber 9?iArf#coc naXXaxi] be* Äaifer«, i^atttn^. ®ie 
»a^fenbe ®r8^e unb ba« 2lnfe^en ber ®emeinbe jeigte ficb fofort 
in bem beft>otifcben auftreten be« römifcben 95if(^o^ 93ictor gegen- 
über ber rit>aKfierenben Heinaftatifcben ^r^e unb ber ®efamt- 
fircbe im Ofterftreit (c I90)^ 

®er <5ortf(^ritt be« 6!b^ftentum^ in ben t>oxnt^mtn Äreifen^ 
namentH(^ bei ben Stauen, in 9lom f^attt t>ai Cbift be« ^Sifcbof^ 
6!attift jur ^olge, tt)el(^e« ®efcblecbt^t)erbinbungen 8tt)if(^en Qtlat>m 
unb SSRatronen ^r fir^Ucb erlaubt erßärte*. ®ie 93ebeutung be* 
Cb^ft^titumö in 9lom ergibt ficb aud^ au^ mehreren ©teilen in 
^ertulliang ©d^riften^, ber ßaltung ber römifc^en ^ifcböfe feit 

^) ^er rdmifc^e "^htl hlith übrigend bid aum €nbe bed 4. b^n). Anfang 
bed 5. Sabt^unbertd übertoiegenb ^eibnifcb/ n>ie aud ben QBerfen bed i5ie- 
ron^mud beil)orge^t^ f. axxdi) ^poniud^ (Komment. 3. i^o^enUeb (1843) t. XI 
p. 191 fv ber ed audbrücHtc^ f)tvt>oxi)tbt, ba§ in 9lom bie 93otne^men fpäter 
atö bie Ernten C^riften geworben feien, tt>äbtenb e^ anberdtoo umgefe^rt 
zugegangen fei. „Omnis nobilitas Bomanae togae senatus, qui capita vide- 
bantnr, anteceduntur ab illis ad Christi fidem, qui eorum pedibus orede- 
bantur subiecti." SHuguftin, Confese. VIII, 2, 3 (über bie Seit be« (Son- 
ftantiud): „Sacris sacrüegis tuno tota lere Romana nobilitas inflata in> 
spirabat populo iam et ,omnigenum deum monstra'" [Vergil]. 

«) Äipt>oI., <?>b«of. IX, 12. ®er römifc^e QSifc^of q3ictor ging bei i^r 
aud unb ein. S)a^ in ber römifc^en Sürc^e bamatö eine £iffe über bie, meiere 
in öarbinien in ben 93ergn)er!en fc^mac^teten, geführt tt)urbe, lernt man babei 
auc^. ^ad römifc^e 5^rc^enarc^iD gebt gen)ig i)od) binauf, f. meinen oben 
zitierten *2luffa$ über bie Äerfunft ber g>äpfte. 

^ ^a^ to))tifc^-arabifcbe G^na^arium bemerft aum 10. ßatur (QBüften- 
felb I 6. 110), baß g3ictor bamald eine rbmifcbe ©t)nobe (fie ift and) fonft 
bezeugt) gehalten böbe, auf be^44-^f($3fi^unbeine ^njabl ^re^b^ter au- 
fammengefommen feien. ®ie Angabe !annri^%-^ein, tt>eil bie Sobl f«> 
niebrig ift. "^X^ 

*) ®ie O^ac^ric^t, baß CaHift eine ^rcbe in cRom crbaufi>^e, „trans 
Tiberim" d^apffbvid)), »irb tt>oi)i auöerläfRg fein, ©ana au»erIäfl?8jP/ baft 
er unter Sep^b^^n über ba« xoifitjxiiQtw gefegt »urbe, unb baß er^SiW^fe 
für Statten orbiniert bat, f. Syippol, ^^«of. IX, 12. übrigen« lag bieVoSe 
9We|>raa^l ber älteften ^rd^en in 9^om um unb atoifc^en e. go^laria 9WaggÄfe 
unb Cateran (f. ®u<^e«ne i. b. ffeftfcbrift für ben 93if(*of Don 9Wontt>eaieti 

*) ©0 fagt er a. ®; t)om 5?aifer 6e»>timiuö (ad Scap. 4): „Sed et clarissi^ 
mas feminas et clarissimos viroe, soiens huius seotae esse» non modo non 
laesity verum et testimonio ezomavit." 



I 



9iom, ^Kittel- unb UntctitaUen, ©laltten unb ©arbinicn. 255 

93ictor unb ani bet großen ^njaf)! ber (ottttn, bte in 9lom am 
Slnfange be« 3. Saij^r^unbet« ®emetnben befa^en: toxi fcnnen neben 
ber fat^oKf(^en eine montaniftifct^e^ t^eobotianifct^e (aboptianifi^e), 
mobaliftif^e^ marcionitifct^e unb mehrere gnoftifd^e ®emeinben, baju 
bie ®emeinbe bed &\ppol)ft 

®en nä(^ften ®nf(^nitt na(^ ber 9legierung be« Sontmobu^ 
unb bem Q^pxftopat be« Q3ictor bitbete bie 9legierun9 be« ^^u 
lippu« ^rab« unb ber ^pVitopat be« ^Jabian (23&— 250)^ 3tt>ei 
©nri(^tungen jeigen bie fteigenbe ®rö^e ber römifc^en ®emeinbe, 
bie <o6)&pf\inQ bed nieberen Äferifatö in fünf Stufen unb bie Sin- 
teilung ber römifcl^en ®emeinbe in fteben (bej. 7x2) ^Sejirfe, ent- 
fpred^enb ben Stabtreaionen (Catal. Liber.: ,,Fabianus regiones 
divißit diaconibus")^» Über bie 93ebeutung unb ben Umfang ber 
®emeinbe um bai 3.250 geben itotx Seugniffe 2luffcblu§» ®er 
Äaifer ®eciu^ erKärte, ba§ er in 9lom lieber einen ®egenfaifer 
ertragen »oüe ali einen 93if(^of*, unb Comettuö, 95ifd^of t)on 
9lom, fcbreibt (bei Cufeb.VI, 43, II), in ber rdmif(^en ^rcbe 

feien TtQsaßvr^QOvg reaaoQdxovra iS, diaxövovg eTtrd, inodiaxdvovq 
iTvtd, äxoXov^ovg ovo xai reaaaQOHovra, i^OQXiaxäg de xal dva- 
yvcbcrtag äfia nvXcoQolg ö'öo xal nevxrjxovxa, X'HQ^^ ^^ '^Xifiopiivoig 
iTiEQ xäg ;i^tA/dg Jievraxoaiag, oOg ndvzag ri rov deoTtorov x^^^ 

xal (pikav^gcuTila dtargitpet. ®Ui6) barauf unterfct^eibet er nod^ 
in ber ®emeinbe btn nXovaidv re xal nktjdvovTa ägidpLÖv t)on bem 
fUyicnog xal dvaqt&fxriTog kaög, b. b» bie beträcbtlid^e unb genau 
hdannU 3ab( ber tt>ob(b^benben ^rcbenfteuerjabter unb bie nicbt 
8u jäl^tenbe ^riftlicbe plebs. 

®iefe ©teile ift in bejug auf bie Statiftif bie tt)i(^tigfte, bie 
toxx ani btn brei erften Sabr^unberten, bie Äiri^engefd^i^te an» 
langenb, befi^en. ®ie römifcbe ®emeinbe ^atU im 3.251 einen 
Äleru« t)on 155 ^erfonen (mit bem 95if(^ofe), bie fte unterbiet 
unb etn&ifxtt, baju über 1500 Witwen unb ÄitfSbebürftige. 3^ 

^) ©. g>roteft- 9^ena^>H.» 93b. 5 6. 721 ff. Soblan ttnir t)ort>er ein 
ßanbWfc^of 4n ber ümgcgenb t)on 9^om ober gar ein 93auer ((Sufeb., h. e. 
VI, 29). 

•) 6. ©ucbedne, Le über Pontif. I p. 148; Äatnacf, ^ejte unb 
Untetf. IL 93b. &. 5. 3m ^at)ftbu(b lautet bie ^ntragung: ,»Hio regiones 
dividit diaoonibus et feoit VII subdiaoones.*' — (Sc^on bei ^mend I. be« 
merft bad ^Opftbuc^: »Hio fecit VII regiones, dividit notariis fidelibus 
eoolesiae [sie], qui gestas martyrum sollioite et cuiiose unusquisque per 
regionem suam diligenter perquireret." ®ie ^ad)xi^t ift natürUcb toetüo^. 
6. auc^ unter »»Euarestus**. 

*) ^od er^äbit Qi^^pticin, ep. 55, 9. QT^an maq au biefer (Sntgegenfe^ung 
ein QQOort bed ^urelian t>erg(eicben, n)elc^ed ^<ti)iud Q3o)>i^ud fiberliefert bat 
(^urelian c. 20): ,,Miror vos, patres sancti, tamdiu de aperiendis Sibylünis 
dnbitasse libris, proinde quasi in Christianorum ecolesia, non in templo 
deorum omnium tractaretis." 



256 ^^^ Q3evbreitung ber c^rlftKc^en gileltdion. 

möchte ^iema^ bie ^nja^l ber ^ur latf^oKfct^en ®etneinbe in 9iom 
gehörigen C^riftcn ni^t unter 30 000 »eranfd^lagen^* ®ie 46 ^rieftet 
tt>eifen t>klkxö)t auf etn)a ebenfoiotete gotte^bienftßi^e ^(ä|e in ber 
Stabt; benn au« Ot>tatu« II, 4 erfef^t man, ba^ e* in 9^om um 
bai 3* 300 „quadiaginta et quod excurrit basilicas'' gegeben ifat. 
3^re gro^e 3a^t beweift bie ®rö^e ber ®emeinbe*. 

^ai gro^e not)atianifd^e &c^i«ma fpattete bie römif(^e (at^o- 
Hf(^e ®emeinbe, aber nur ber Heinere ^eit ging ju ben 6!at^arem 
über* 2lu« einem 95rief be* 93ifd^ofg ComeUu« an ben 95if^of 
^abiu« t)on 2lntiocI>ien (Cufeb., h. e. VI, 43) erfahren »ir, ba^ 
9^ot)atian t)on brei berbeijitierten 93if(^öfen „Mi einem unbebeuten- 
ben unb b^^ft geringen $eil (ßgaxv n fdqog xal iXdxKrtov) StaUen*'' 
jum 95ifcbof geweibt »orben fei, ba^ ComeKu« aber biefe 95if(^öfe 
für abgefegt erMärt, an i^rer QUÜt anbere orbiniert unb fte in 
jene 93i«tümer gefanbt ifdbe^. 3n bemfelben 93rief berit^tete Cor- 

*) ©0 auc^ 9^enan, SO^arc-^urdlc p. 451. QOÖabrfc^einUc^ Ift biefe 3abl 
ju niebrig gegriffen (Obenan fagt 30 — 40000); In ^ntioc^ien fanben flt^, tt)ie 
e^r^foftomu« berichtet {Opp. VII 6. 658. 810), bie 3000 g>erfonen, mid^t 
unt^tü^t mürben, in einer ©emelnbe )^on mebr atö 100000 6ee(en. ^anac^ 
fönnte man für 9^om an ca. 50000 benfen. (So urteilt au(^®lbbon unb na(b 
i^m ^rleblänber unb ^DöHlnger (S>ippolpt unb (Sadlft e. 124). 9^an barf 
inbed t>ermuten, ba{) bie Opfern>inigfelt ber griffen um bai 3abr 250 in 9^om 
grbger nnxr ald bie ber ^ntlocbener um ba« 3abr 380. Sc^ mfSd)tt bober t>or« 
jicbtldermelfe nur 30000 In ben ^nfa^ bringen, ^e« n>äre, tt>enn man 9lomd 
93eböl!erung auf 900000 anfe^t — freiließ eine febr unflcbere 3abl — etttni 
ber brel§lgfte ^ell ber Q3e«>ö(!erung. ^rleblänber (Glttengefcblcbte III 
e. 531) tommt auf ben anHinalgften ^dl (50000 au einer 97{Ullon). QSleOelcbt 
bat er re<bt; 8tt>lf(ben V« unb V« (= 5 — ^3%) ettoa tt>lrb We Sobl um ba« 
Sabr 250 (legen. "iHber an>if(ben bem Sabre 250 unb 312 bot ficber eine auger- 
orbentUcbe QSermebrung be« d^rlftentumö »le überaU fo aud^ In 9lom ftatt* 
gefunben. 3(b a^elfle nlcbt baran, ba{) man mlnbeftend an eine 93erbot>|>e(ung 
(10—7%) au benfen bat. 

") über bie ®rünbe aur Q3ermebrung ber ^redb^^ter In einer Gtabt f. 
ecbäfer, ^farrflrcbe unb etlft, 1903. ^e e^brlft bealebt ficb a»>ar auf 
mlttelalterllcbe Q3erbältnlffe, aber man !ann au(b in beaug auf bie altfircbUcben 
aud Ibr lernen. (Ibrlgend bebanbelt fit aucb (6* 85 ff.) ben „xavwv" bed 9^lc. 
Äonaü« (oan. 16. 17). 3n ^tbanaf., Apol. 20 adv. Arian. ip bie 5^cbe 
bed ^redbt^terd 93lton In 9^om atö folcbe genannt. In tt>el(ber eine 6^nobe 
gebalten mürbe. <S>it 93eael(bnung nacb bem ^^dbipter bautet n>ob(/ bag 
ed feine ^Itelflrcbe n>ar. 

*) J5leraud ergibt {leb (1) aufd neue, ba% ber rbmlfcbe 93if(^of bad 
Orbinatlondre^t, ia unter Umftänben fogar bad ^nfe^ungdrecbt, in Stallen 
befeffen unb ausgeübt bat, (2) baß er felbft t>on ItoUenlf^n 93lf(böfen or- 
biniert mürbe, ba% {eber Itallenlfcbe 93lf(bof aur Orblnatlon berufen meirben 
tonnte (dornellud beanftanbet bad abftrafte 9^ecbt ber betbelaltlerten ^Ifcböfe 
nlcbt), bag aber In ber 9^egel 93lf(b5fe au^ ber 9^äbe 9^omd bie Orblnatlon 
sooöaogen baben( dorneliud ift unter ber ^ffiftena oon 16 itallenlfcben 93lf^öfen 
gemilbt morben, f. (I^t>rlan, ep. 55, 24). 9^a<b bem über diumus p. 24 ooHaog 
gem5bnUcb ber 93lfc^of oon Oftla bie Orblnatlon, unb bie 93lf(böfe oon Wbano 



9^om, °Efl\tttU unb ünferifatien, GlaUien unb ©arbiniert. 257 

tteUu^ über eine römif^e Si^nobe in Sa^en ber Spaltung^ er- 
jä^lte, ba§ fie t)on 60 93if<^8fen unb no(^ loiel me^r 
^re^bptern^ unb ©iafonen befugt gewefen fei, unb gab 
am 6(^lu§ be« Sd^reiben« ein 93erjei<^ni« berjenigen 95if^öfe 
[leiber feblt ba«felbe!], tt)e(<^e fi<^ ju 9lom eingefunhen unb bie 
^or^eit be« 9^ot)atian tjerbammt f^atten. „Qx metbet batin i^re 
91amen fott>ie ben ©t>rengel, tott6)tm ein jeber t>on i^nen t>orftanb. 
€benfo berid^tet er bie tarnen berjenigen, totld^c nx6)t in 9^om 
«rfd^ienen, aber bem 93efd^Iu§ ber tjor^in ©enannfen f(^riffttcl> bei- 
getreten tt>aren, 3ug(ei(^ mit ber 6tabt, aud ber ein jeber gefi^rieben 
^af Sykxnad) barf man annehmen, ba§ in 3taßen in ber SKitte 
be« 3. Sa^r^unbert« minbeften« gegen 100 95i^tümer gett>efen fmb; 
benn ju ben 60 in 9lom auf ber Spnobe antt>efenben ^if(^8fen 
kommen bie abtt>efenben unb biejenigen, bie ju 9^0JDatian bi^tten. 
g3alb nad^ <5abian i)at ©ionpfUi« (259—268), tt)ie e« f<^eint, 
bie Orbnung ber ^itelKrd^en in 9iom begrünbet unb jugleicb bie 
bif(^öfli(^en ©idjefen ber ^tttopoU 9lom feftgefteüt; gÄarcett 
<308/9) ^at bie ^itelorbnüng ju ßnbe geführt» 6o fa^t ®ucbe«ne 
<1. c. I p. 157) tt)o^I mit 9ied9t bie eingaben be« ^apftbuii^: 
„EUc presbiteris ecclesias dedit et cjrmiteria et parrocias dioceslB 
constituit'S unb (p. 164): „Hie fecit cjrmiteriom Novellae via Salaria 
et XXV titulos in urbe Roma constituit, quasi diocesis, piopter 
baptismum et paenitentiam multorom qui oonvertebantur ex paga- 
nis et piopter sepuituras martyrum." ®ie ^itelfircben — i^rer 
^ab e« 25 — finb bie innerftäbtif<^en Äir^en mit ibren 95ejirlen* ; 
bie ©miterien finb bie mit Äird^en loerfe^enen Äirdf^^öfe ring« um 
9lom (®orfparo(^ien i)obtn bei ber römif(^en Äircbe nie beftanben; 
€f)ore)>iflo)>en ^at man in Staßen m6)t gelaunt); bie paiochiae 
dioecesia finb bie ^if^ofSfird^en, bie unter ber SKetropoIe 91 om 



unb ^ortud t>erri(^teten bie ®tbett bobei. QTlan t>ermag ober nic^t au ent« 
fc^elben^ ob biefe 6itte fcbon im 3. Sabr^unbert beftanben ]^at. 3ufäl(ig unffen 
n>ir, bag ber 93if(bof Urflnud in ber 9RitU bed 4. 3a|»r^unbertd t>on bem 
^ifcbof t>on $ibur orbiniert »orben ift. 

^) 3m !ot>tifc^arQbif(^en G^na^arium ^um 12. 5liM (^üftenfelb II 
^. 172f .) ift bie 3ab( ber ^re^b^ter neben ben 60 93if(^5fen auf 18 angegeben, 
-^ie römifcbe G^nobe, auf ber ficb "^tbanafiud gerechtfertigt ^at, aäblte ^mebr 
<a« 50 93if<^öfe^ (Apol. c. Arian. 1). gWerftPürbig, ober t)ieaei<bt nur aufäCßg 
ift bie flberdnftimmung in ber 3a^(, ^ie beiben 6t;»noben Hegen foft ein 
3abrbunbert au^nanber. 

■) O^ä^er auf biefe ^itelfirc^^en einjuge^en ^e i<b feine Q3erantaffung, 
ba toir in ßinlic^t auf bie n^eitere Gtatif^ t>on ieber QueOe t>erlafren finb. 
-©ocb ip bie große ^n^aW an pcb tt)icbtig. ®a« ^ap^fbxxd^ lägt — natürli* 
fÄlf^bU* — bereit« ben ^apft (Sletu« 24 g>re«b^terfteaen in 9lom freieren. 
<S)ann i^eigt e« no(b einmal bei Cuareft: „hie titulos in urbe Roma dividit 
presbiteris." 

ti. 9 acnatf, axiffion. 8. 9(ufL n. 17 



N 



ffe^en* £eibet ift i^te 3a^l nici^t genannt unb i^re 9^amen fxnt> 
nxäft aufgeführte* 

^ie ftarl bai 6!^tiftentum in 9lom an6) bei ®ebilbeten ^urjel 
gefaxt ^attt^ unb tt>ie fe^t feine Seiten bereite mit ben p^ilofop^« 
fd^en £e^ten riioafifterten^ ettennt man aui ben emften ^u^einanber« 
fefungen mit ben Dogmen bet (^riftUd^en Parteien (au(^ bet ®no' 
ftifet), bie Biotin, in 9lom »eilenb, für nötig gehalten ifat {oqL 
(iaxl Sc^mibt, ^(otin^ Stellung i\xm ®nofti)i^mu^ unb Kr^- 
Ud^en CMtentum, in ben ^ejten unb Unterf. g5b^20 Äeft 4)^ 
(Sd^on loor^er ^attm bie fprif^en ^aiferbamen unb ^(e^anber 
6et>eru«, fobann ^^ilippu« 9ltab« bem C^riftentum i^re 2luf* 
merffamleit gef^enft. ®a§ ^urelian für feine Orientpoßtif fid^ 
au(^ auf bie ^rct^e geftü^t ^at unb bie Partei in ^ntioi^ien be« 
günftigte, bie e« mit ben 95ifd(>öfen t)on 9lom unb Statten ^ielt, 
^htn toxx 0. ©. 132 gefe^en» ®ie brüberKd(^e ®efinnung unb ber 
9^eidi>tum ber römif<^en C^riften in jener Seit ge^t barau^ ^enoor^ 
ba^ ile bie ®emeinben in Serien, Arabien unb £aj)pabocien unter» 
ftü^ten (f. 0* S. 135. 154. 195)^ ®iefe Unterftü^ungen, bie f<^on 
ju ©oter« Seit (um 170) eine alte ®ett)o^n^eit n>aren^ t>on ©oter 
auct^ geleiftet tt>urben unb un^ nun tt>ieber in ber ^itte bti 3. Sa^r« 
^unbertd begegnen, Seigen beffer atö aUe anberen Angaben, tt>ie 
uniioerfal bie Sorge 9lomg für bie ®efamtfir(^e gewefen ift* 

2lud ber ^olgejeit ^ören »ir nod^, ba§ SRayentiu«, ber Hfur» 
patox, am 2lnfang feiner 9legierung bie 2Ra«Je ber C^riftenfreunb- 
ftd^Ieit angenommen ^aht, ,,um bem r5mifd(^en 93o(Ie ju 
fd^meid(>eln''. 3ft biefe gjlitteilung be« ffiufebiu« (VIII, 14) 
glaubtt>ürbig, fo beweift fte, ba§ bie Cf^riften in 9lom einen fe^r 
beträ(^tKd(>en ^rojentfa^ ber *Set)öKerung gebitbet ^aben muffen 
(bocI> fte^t biefer ^atfat^e bie anbere gegenüber, ba§ ft<^ SWayentiu« 
baib barauf auf ba^ r5mif(^e ßeibentum geftü^t unb bie 6!^riften 
t>erfotgt ^at)'. ferner erfe^en »ir ani ben ^a^aifxnm Con« 
ftantind, bie er qUiä) na6) bem Stur) bed SOta^entiu^ ergriffen, 
unb ani feinen @^enfungen, tt>e(^e 93ebeutung er bem römifd(^en 
93ifi^of beigelegt ^at Snbttd^ erfa^en n>ir au^ bem 6*^anon 
t)on 9^icäa, ba§ ber r5mifc^e ^if(^of unbeftritten über mehrere 
^rot>in8en — Statten war nun burd^ ©iocletian in ^rot>in8en 

^) <S)5ningerd <=melnung (£>ipt>ol))t unb doUift 6. 108ff.)/ bag bie 7 
fubutbUarifd^en 93ifc^öfe erft t>iel \pättt (8. So^r^.) in fo no^en 5^onne$ mit 
ber römifc^en S^rc^e gelommen linb, ift fc^n>er(i(i^ richtig; ober 9^äbered n>iffen 
toir ttic^t. 

") ä^nlic^ed berichtet freiließ au(^ 3eno Don ber ®emeinbe t>on Q3erona. 

^ ^e Angabe bed ^a|>ftbU(!^d: „Tempore Marcellini papae fuit 
persecutio magna, ut intra XXX dies 17000 hominum promiBoui sezuB 
per diversas provincias martyrio ooronarentur Christiani*', fei toenig« 

^n^ angemerft. 



Otom, Snittet- nv^ ünUxkUäittt, 6{)Uien unb 6arbinien. 259 

eingeteitt »orben — ba« mefro^^oUtatte Orbination^rec^t ausübte. 
9üt bie genaue ^bgrenjung be« großen QpvettQtU (um 325) fehlen 
und bie Unterlagen; boc^ !ann ed nic^t 5n)eifelfKtft fein^ ba^ er 
9){tftetttalien unb llnteritatien (boc^ n)of^t auc^ @tcilten)^ um- 
fa^e*. ©ne ©nteilung in fird^tic^e ^rot>injen befa§ Statten 

^) 0. £p. Synod. Sardio&e ad Jolium episo. c. 5 : »»Tua antem ezcelleiiB 
prudentia disponere debet, ut per tua scripta, qui in Sioilia, qui in Sardinia 
et in Italia snnt fratres nostri, quae acta sunt et definita, cognoscant.'* 

*) ®{e diteren 5^ontro)>etfen über biefe ^age f. bei ^efele^ SoncUien- 
®efc^.* 93b. I. — QBic^tlö für ben ^Segtiff ber „urbica dioeceeia" — inbeffen 
toirb ii(^ ber drc^U^e 93egviff fc^toettt^ mit i^m gebecft Reiben — ift bie ^b- 
-^anblung gjlommfen« in bet ^5^^ert-^tfc^rifr : ^®ie italifc^n Q^egionen"' 
(1898). „Qn Stalien gab ed für bie re^ublifanifc^e Qtpo^t feine rec^tUc^ ge- 
fd^Ioffene ßanbfc^ft, fonbern nur ftäbtifc^e ^errttotien. ®ie Untemerfung 
bet i5albinfe( unter 9tom ^at ii^ren ^udbrud in ber ^uflöfung oller 5^Qn- 
f5berationen gefunben {an^ bie befte^n gebliebene etru^cifd^ iff nur eine 
facraire(^tU(^e gen>efen). ^e SRamen ber 6tämme behaupten {id^ o^ne fefte 
^bgrenaung unb o^ne abminiftrati)>e 93ebeutung. ^ed änberte fic^ niti^t 
unter bem SprinaitKtt; in ber Seit t>ov ^iocletian gibt ed nur eine ^nteitung 
für Stolien^ näntUc^ bie ©Ueberung in 11 9^egionen (burc^ ^uguftud), bie 
einfach na(^ ber Orbnungdd<^l benannt n)erben. ^er biefe 9legionen UKtren 
feine Q3em)altungdbe)irfe (benn bad römif(^e 9legiment in Stolien fc^lo^ 
fQl(^ a\x^)r fonbern bienten (ebigU(^ cdß Unterlagen für ben 3enfud. ®er 
Sifydcfe ®egenfa^ )n>ifc^en Stalien unb ben sprooinaen bUeb alfo befte^n; 
nur ad hoc n>erben für beftimmte Q3ern>altungdsn>eile befonbere ^ftrifte 
gebilbet. ©ne ^udno^me biU>et bie „urbica dioecesis" für Q3ormunbfd^pÄ- 
geriete; iie umfa^e im 2. unb 3. Sa^rbunbert Catium^ Sam)>anien unb 
Gamnium. ^ner bilbet bad Territorium bid jum 100. 90^eUenftein ber Staate- 
ffragen atd ®ebiet b«8 praefectus urbis einen gefc^loffenen ÖSejirf*'. allein 
»eber biefer OBejirf noc^ bie „urbica dioecesis" fommt, fotoeit toir )u urfeilen 
t)erm$gen, für bie 97Zetropolitanftellung bed rbmifc^en 93if(^of^ in 93etrad^t. 
®er römifc^e 93ifc^of M i>ielme^r öon Anfang an bie Vorteile genoffen, 
tt)elc^ bie mangelnbe ^ot)in5ialeinteilung Staliend i^m bot. Ott toax ber 
Oberbiftc^of )>on gana Stalien. ^U(^ ^ier fpiegelt {ic^ in ber firc^lit^en Q3er- 
foffung^efc^it^te toieberum bie politifc^e. (Sxft burc^ bie biocletianif^e 
Sproi^inaialeinteilung Stoliend towcbt bie Stellung bed römifc^n 93if(^ofd 
inbirrft bebroi^t, inbem er nun 9liJDalen er^elt, bie er nieberfämpfen mußte. 
Qlu^brücflic^ bemerfe ic^, ba§ bie 93eaeid^nungen ^9Wetropolitanfprengel", 
^Obermetropolitanfprengel^ in bejug auf oiele abenblänbifc^e sprooinjen nur 
uneigentlic^ gebraut^t finb. (£d gab n>a^rft^einlit^ in ben meiffen teilen 
bed ^Mbenblanbd t)or 325 rec^tlic^ feine 97Zetrot)olitani:>erfafrung, nHe ed im 
Orient eine folt^e gab, fonbern nur faftift^e 5lom))etenaen famen 9tom 
(ban>. auc^ Sart^ago u. a. S^hx^en) au. Qßir boben und biefelben teild grö^, 
tettd geringer au beuten atö bie ber orientalifc^en ^etropolitanftäbte, aber 
immer no4 formto«. ©iefe fformlofigfeit bid aum Anfang be« 4. Sa^r- 
^unbertd iff 9tom in ber ^olgeaeit augut gefommen. ilber bie Stellung 9^omd 
otö Obermetrot)olitan- unb ^matdfirc^e i^at iüngft ßübecf , a. a. O. 6. 72f. 
118. 125ff. 131 ff. 208ff. ge^anbelt. — OMe ^ften einer 6^>nobe au 9^om 
unter eiU>efter, auf toelc^r 284 (italienifc^e) 93ifc^5fe, 57 äg^t>tif<^ ^ifc^öfe, 
142 römifc^e ^efter, 6 ^iafonen, 6 6ubbiafonen, 45 ^folut^en, 22 S^or- 
aiften, 90 Ceftoren oon 9^m, 14 ^iflotatt ber ^irc^e ann>efenb getoefen fein 
foOen, finb gefälfc^t, alfo finb bie Sohlen n>ertlod. 

17* 



"Primatfitettuiis bc« rdtmfd^ ^tfc^of» toor, tme eme fold^ airt 
ben 101^ Maimtai ^}ie|nmgen yx Qlfrtta, Gtxunen, ®alfien tmb 
bem Orient tn bft 9D>{ttte be< 3. Sa^^tmbertt ^eiDorge^t, Nmmi 
fatm frier nic^t ge|kitibelt iperben. 

"Sied mdgett bie tmc^tigfiten %igaben fein, bie tmr für boö ISSaiß» 
txm, bie ®r9|e unb bie 93ebeufung ber rdmifd^ ®eineinbe beft^en. 

3n be)ug auf anbere StSbte Stoßend |kiben nnr über bie 
6(^n)eigfam(eit unfrer ChteQen ju fiagen. ?lber bie oben mit« 
geteilte %igabe, bie xcxt bem 93eri(^te bed ^omeliu^ fiber eine 
9on i^m ge^ttene G^nobe^ entnefmien tonnten, ift boc^ etnxid 
n>ert« ISÜxx \<x^, ba§ um ba« 3. 250 gett>ig ca. 100 93i^tämer in 
9}Kttel' unb ünteritatien (meUeic^t tt>aren auc^ einige oberitatienif^ 
babei) eriftierten. 0arau^ folgt, ba§ ed avx Anfang beg 4. 3a^r« 
fmnbert« beträchtlich me|nr tparen; bemt bie 3eit t>on 260 — ^300 
toar überatt eine ^eriobe grd^en äußeren ^ortfc^rittd beö (Ef^riften* 
tum«* S« ergibt ftc^ aber bann, ba^ am %tfang be« 4.3af^r* 
fmnbert« tt>o^l iebe ttcooi bebeutenbere @tabt 3talien« (t>ieneic^t 
9om 3nnem be« £anbe« abgefef^en) (E^riften, b)tt>. einen ^ifc^of 
in if>rer SWitte f>atte*. 

91ac^tpeiäbar fmb ®emeinben in folgenben ©täbten': 

^) Sine G^nobe iff )u 9lom für) t)or ber bed Sorneltud gegolten n)orben, 
a. 3* ber ^ebidtHifan). Q3on \%x fagt SRoDatian ((^^^nr., ep. 30, 8): „nos ... et 
qoidem multi et quidem cum quibusdam episcopis vioinis nobis [alfo gab ed 
bamol« in 9lat^barffäbten fo(d^] et adpropinquantibus et quoB ex alÜB 
provincÜB longe poeitis perseoutionis istius ardor eiecerat." (^nerhoürbig, 
baß flüchtige ^if(^5fe fc^on bamatö nac^ 9lom gegangen finb; aud fpäterer 
3eit gibt ed biele 93eifpie(e). 

«) ®ie OTotia be« ^ajjftbuc^« (bei ^öilöefter^ Dgl. ®uc^e«ne, L c. 
p. CXXXVff.) unb in anberen OueOen, bag 6i(befter eine G^nobe bon 275 
93ifc^5fen nat^ bem SRicänum obgel^alten ^obe (t)erfc^ieben bon ber 0« 260 
genannten), tann rit^tig fein. 3^ (äffe fie beifeite. 

") Ceiber finb' im Sermad (Vis. II, 4) bie l(a> n6'Ui/i nic^t genannt, in 
tt>etc^e ein beftimmte« 93üc^(ein gefc^iclt tt)erben fod. (£d brauchen übrigen« 
nit^t italienift^e su fein. 3n ®ro^-®riec^en(anb traf G:temen« ^(e$. in ber 
2. J5ä(f(e be« 2. Sa^r^unbert« einen c^riftlic^en Cel^rer au« Gbrien unb einen 
au« ^gbpten (Strom. 1, 1, 11, cf. Sufeb., h. e. V, 11); alfo gab e« in ®ro§- 
d^riec^entanb bamat« nxii^rfc^inUc^ ft^on C^riften. GÜ^riften in Ciampanien unb 
$u«cien fc^eintSertuQian (^pot. 40) t)orau«)ufe^n. 6. Cangoni, Le origini 
dol oristianesimo e dell* episcopato nella Campania Romana, i.b. Bivista stör.- 
orit doUe soienze theologiche T. VI, 1910. Stnxi« SU beftimmt ^uc^e«ne, 
Hiat. anoienne de T^glise I (1906) p. 253: »,Auoun tömoignage ne subsiste 
8ur la fondation ou Tezistenoe d*un autre group ohr6tien [b. 1^. neben ber 
rbmifc^en ®emeinbe] en Italie pondant tout le II. siöcle . . . On peut croire 
quo dans le midi, dans la Campagnie par exempie ou dans les environs 
de Rome» des ^glises ont pu ßtre fond^es plus t6t; mala ce n'est \k qu'une 
ooujooture.** <S>tx ^wcdt Giaitten« ift in bie 5^r(^engefc^ic^te auerft burc^ bie 
„fi^ilifc^e QSlene"' (^antänu«) gekommen (1. c.). 



9tom^ bittet- unb Unteritalien^ Giailien unb Sarbinieo. 261 

^uteoß (2l»>oftetgef(^. 28, 13f0^ 

9^eape( (bie ^atolomben machen e^ gen)i^, ba^ bort f<^on 
im 2« ober 3* 3a^r^unbert Qlf^rifiten xoaxtn; f* auc^ ben Libei 
Pontif. bei „Qxiotftet". Suben »erben ^ier t>ott alter« i^er ja^l- 
ret<^ getpefen fein)* 

2ltttium (Äi»>»>olv ^^ilof.IX, 12; »a^rfc^einUi^ ift ba« 
bortige überirbifc^e ©Jmeteriutn fe^r alt, 93uUet 1869 ©• 81 ff-)*» 

^ortu« (Syxppoli^t; ©tjnobe t>on 5lrle« im 3. 314: „Gregorius 
episoopus de loco qui est in Porta Bomae")'« 

Oftia* (©^ttobe oon 9lom im 3.3i3: Maximus ab Ostia; 
)u ^rte« 314: bie ^re^b^ter £eontittö unb x0{ercuriu«^ ; hai 
"^ap^thud) bei „©itoefter'O- 

5ibur«. 

5llbantim (ba« ^a»>fibuc^ bei ,,6iloefter^)* 

^nbi (ba« ^a»>ftbuc^ bei „5lnteru«^)* 

5lmitemum bei 5lquila (^eyte unb Unterf. ^b*XI, 2 ©• 46; 
2l<^eli«, SKart. Äierom 6. 163f.)- 

^ureu« SKon« ober fonft ein Ort in ^icenum (^eyte unb 
llnterf. a.a.O. 6.47. 53; ©etef^atje, Origines p. 358). 

Oftmo in ^icenum (^ete^a^e, a.a.O.). 

$re« ^abemae (©tjnobe t>on 9lom 313: Felix a Tribus 
Tabemis)', 

©inna [ffefena? 6iena? ©egni?] (ebenb.: Florianusa Sinna)« 

Quinfianum (ebenb.: Zoticus a Quintiano)^« 

9ltmini (ebenb.: Stennius ab Arimino), 



^) ^uteott tPirb t)on OTiffen, 3tattWe ßanbe^funbe II, 1 (1902) 6.122 
SU ben 6täbten erfter 5llafTe in Stalien in begug auf bie ®röge ber 93et»ößerung 
gerechnet. (£d i^tte au(^ eine fkctft Subengemeinbe. (S^riften {inb bafetb^ 
au(^ Aota Petri (QSerceQ.) 6 t)oraudgefe$t. £teer SPom^ii f. o. 6. 90. 

*) 9ür ^ricia {inb Suben nac^toei^bar (Gc^otiaft. ). 3m>ena(, 6at. IV^ 
117f.), Triften (tro^ Acta Petri 1. c.) nic^t. 

") ®ie Unterfc^riftcn bc« l^onjil« öon ^rle« f. bei 9lout^, Reüq. 
Sacr.« IV p. 312ff. 

*) Q3aöHeri, Scavl di Ostia (Joum. des Savants, N. 8. VIII [1910] 
p. 272ff.; berfetbe, Ostia (Not. di scavi V 6. 7, 93ff. 134fT.). Cr f)at einen 
&axtop^q aufgebecft mit ber 3nf(^rift: „Hie Quiriacus dormit in pace"; 
ober ba§ be^b^tb ein gJlärt^rer-QSifcbof tyon Oftia anjunel^men ift, ift ^Uttür. 

») ^ie Unterfcbriften blefec 6^nobe (19 93ifc^öfe) bei Optatu« I, c. 22ff., 
f. Oloutb/ 1. c. p. 280f. 

QBenn lir^nud in ber SO^itte bed 4. Sabrbunbertd )>om 93if(bof t)on 
$ibur 0en>eibt »orben ift (f. o. 6. 257), fo befaß $ibur too^rfcbeinUi^ g. 3» 
be^ SRicänumd einen 93ifd^of. 

©er 93if(^of ftel^t jtDifc^n bem t)on SPränefte unb bem i>on Oftia; 
alfo ift $red ^abernae an ber Q3ia ^ppia gemeint unb nitbt einer ber anberen 
^lä^ biefed SRamend. 

^obi = Ouintiana, an ber 5lüfte nörbUc^ t)on SentumceUae. 



262 ^ ®ie QSerfrteitung ber (^tifttic^n Oteligiom 

^tenj (ebenb*: Felix a Floientia)^» 

^fa (ebenb*: Graudentius a Pisis). 

^aenja (ebenb*: Gonstantius a Faventia)^« 

^orum Ctaubii [Oriolo] (ebenb.: Donatianus a Foio Claudii)» 

^apua (ebenb*: Proterins a Capua; <2lrted 314: Pioteiius 
episc., Agrippa et Pinus [Agrippinus?] diaoones [cUaconus]^ unb 
^apf(bvi(Sf bei ^»©iboefter'' ; anäf eine Subengemeinbe »ar bo- 
feIbft)^ 

^raenefte (tbtxib.: Secundos a Piaeneste), 

Urftnum (chttib.: Evandrus ab Ursino)*. 

93eneoenfum (ebenb.: Theophilus a Benevento)« 

^rinbuftum*. 

^erracina (9lom 313: Sabinus a Terracina, cf. Acta Pet. 
et Pauli 12 unb Acta Ner. et Achill.). 



^) Can^oni^ Le origini del cristianesimo e dell' episoopato neu' 
Etruria Romana, {• b. Rivista stor.-orit. delle scienze theologiohe T. IV 
(1908) p. 924ff., T. V (1909) p. 20ff. 93eani (I vescovi di Piatoia e Prato 
daU' anno 173 al 1871, Pütoja 1881; betfetbe^ La Chiesa Pistoiese della 
Bua oiigine ai tempi nostri» 2. ediz., 1912) meint bie C^rifiengemeinbe ^iftotod 
bid 5um Snbe bed 2. So^r^unbertd hinaufführen )u fönnen. 

*) 6. Canjoni, I primordi della Chiesa Faentina, Faenza 1906 (Aier 
toitb gegen ^onbussi u. ^. mit ben Cegenben aufger&umt). 

^ 3n ber GÜ^roni! bed So^red 395 (Prologus Pasohae ad Vitalem) flnbet 
{ic^ bie 93emer!und: ,,Hao persecutione Cyprianus hortatus est per epistolas 
Buas Augufltinum et Felicitatem [biefe ^Mpxex finb dd capuanif<|e auc^ 
fonff be^eugt]^ qui passi sunt apud civitatem Capuensem metropolim Cam- 
paniae" (Mon. Germ., Script, ant. T. IX p. 738). 3ft ^ier ein echter, t>er- 
(orener S^prian-93tief an^une^men? 9^ic^t unmöglich. 

*) SO^an fut^t ed in ber Umgegenb Q^omd^ ober i(^ fenne feinen Ort 
biefed 9^amen^. ^ne Q3erfc^reibung (Urbinum) ift ni(^t an^une^men. 

*) 6. 0. ©. 248 unb ben ^Wärt^rer Eeuciu«. — ^t)uJien anlangenb^ 
fo fommt bie llnterfu(^ung bon Can^oni (La prima introduzione del cristi- 
anesimo e deU' episcopato neUa Puglia, i. b. Stfc^r. „^ipväia'' T. I, 1910) 
SU bem ^gebniffe, ba§ am Anfang bed 4. Sol^r^unbertd in mel^reren Gebieten 
^puUend Si^riftengemeinben beftanben ^oben muffen [birefte Seugniffe feilten], 
unb bag bie ^öaefan-Organifation bamatö begonnen i^obe. ^t t\a^ ber ^Kitte 
b«8 5. So^r^unbertd UHir fieinber^ormbeenbigt^bag 15^iJ^sefen,bireftt)Dn9^om 
ob^ängig^ t)or^anben nmren, unb tvft S9on biefer 3eit an tann man ben^riumpb 
bed GÜ^riftentumd in biefen ®egenben batieren. (Ed iff nit^t unn>a^rfc^eintt(^, 
ba§ ber SO^drt^rer Snarcud in "^lecae (^roia) geft^id^tiit^ ift^ n>enn er nic^f 
ibentifc^ ift mit SWarcud, 93ifd^of t)on Calabrien, ber in S^icäa antt>efenb nnir. 
— Cucanien unb 93ruttium anlangenb^ f. Cangoni (La prima introduzione 
del cristianesimo e dell* episcopato nella Luoania e nei Bruzzii („^pvXid'" 
T. II, 1911). ffür 93ruttlum finb feine älteren Seugniffe al« saec. V init. 
)>or^nben; für Cucanien fte^t ed beffer. 3m 90^art^rol. 53ieron. finb minbeftend 
7 lucanift^e SO^ärt^rer, lucanifcben 5^rcbentalenbern entnommen, loeraeic^net. 
^Ifo ^ttt bie £atU>fc^aft bereit« in t)orconftantinif(^er 3eit ®emeinben; ber 
fübrenbe 93ifc^of n)ar ber Don ^oten^a. ®er ^. Q3itu«/ ber in ^eutfd^lanb 
f|>äter fo angefe^en UHir, gehört n>obl nac^ Cucanien (f. ^ele^a^e, Origines 
p. 353). 



9^om, SO^ittet- unb Unteritatien, Giaitien unb earbinien. 263 

Qtfxacni ((S.i9pvxan^ ; fiufeb., h. e. X, 5, 21; 5lric« 314: 
Chiestufi episoopuB, Floms diaconuB)« 

ffentumccUae [©t>ita oecc^ia] (5lrtc« 314: Epictetus a Cen- 
tamc.)« 

ffioita« 5lr»>ienftum [in 5lpußen] (5lrte« 314: Pardus epi- 
scopus, Crescens diaconus). 

6!agKati (^rte^ 314: Quintasius episoopuB, AmmoniuB pres- 
byter)*, 

[®aeta] (Acta Pet. et Pauli 12). 



^) ^ad attefte Seugntö für (^rifHic^e ®etneinben in 6iaUien bietet ber 
30. 93rief bei ^9t>tian^ c. 5 (bod^ mögen t^riftli(^ S^atofornbenanlagen tt>irai(^ 
bid auf bad 2. Soi^rl^unbert aurücfge^n). ßiet if( mitgeteitt, ba^ ber r5tnifc^ 
5^(erud n>a^renb ber becianifc^en QSerfolgung 93tiefe na(^ 6iaUien gerichtet 
bat. ®a 6t)ralud im 4. Sa^rbunbett atö SO^etropote Giailiend bezeugt VH, 
fo t©ar um 250 fielet eine ®emeinbe bafelbp. QSgt. Rubrer, ^orfcb« jur 
Sicilia Sotteranea (1897) 6. 170ff.; et ^^Qt, ba^ eine 5lata{omben-)UnIage 
in 6pracud balb nat^ 260 gemat^t n>Drben ift. ^^S^bi^enb in ben erfteit Soi^r- 
i^unberten unfrer Scitrec^nung'', fcbrcibt et, ,,bie getinge ^n^obl ^on 93e- 
fennetn b«8 (^btiftentumd, bie ed bamald in bet 6tabt gab, allem ^nf^n 
na(b lic^ bamit begnügte, atö 93egtäbnidplä$e eine 9^ei^e t)on fteinen i^^pogeen 
unb ifoUetten 5latafomben getingen Umfangt su t)ertt)enben, n>ie fie in bet 
9^&be bed ehemaligen J^apuainetOofterd fon)ie fübUcb baoon Uingd bet 93a^n- 
(inie, bie nac^ ^atania fübtt, lic^ erlitten ^ben, i)at man in bet ^eben^- 
epoc^e, toelcbe natb ben Gtütmen bet t>a(etianifc^en Q3etfoTgung eintrat unb 
tem c^tiftlic^en Glauben eine 97Zenge neuet ^nbänget aufü^tte, auetft bad 
Q3ebütfnid na(b bet Anlage gtögetet 6!dmetetien gefüllt. So entftanb benn 
natb bem Sabte 260 einetfeitd bet äUefte ^ei( bed Cu^metetiumd t)on St. Maria 
dl Gesü, anbererfeitd ber ®runbftocI bed 5latafombenfomp(esed bet Vigna 
Cassia." Q3on ben a<ib^^c^^n anbeten fiaiUaniftben 5$ata!omben, toelc^e 
^übtet aufgeaäbtt unb befc^tieben M — ^^feine sptosoina be^ tömifcben 9^eic^d 
ift an größeren unb Heineren unterirbifc^en ®rabanlagen fo reicb n)ie GiaiUen^ 
(SRÜ. 90^ü((er) — , nxige itb feine einaige ber Dorconftantinifcben Seit mit 
einiger <^a^rfc^einlicb!eit beiautegen. 03. Gc^ul^e (^rc^aoL Gtubien, 1880, 
G. 123f.) glaubt auf ®runb bet monumentalen 3eugniffe füt Gptacud eine 
beteitd im 2. Sa^tbunbett, ia im anfange bedfelben, befte^enbe QS^xiSieU' 
gemeinbe annel^men au bütfen. Q3g(. ^übtet (f) unb 03. Gc^ul^e, ^ie 
altcbtipftcben ®tabftätten Giaitten«, 1907 6. 54ff. 320ff. ^ucb in biefem 
monumentalen Oßetf b<^(ten bie beiben ®e(e^tten {e il^ten Gtanbpunft feft 
(^übtet: ©nbe be« 3. 3abt^.; 6(^u($e: um b. 3. 200). — 3)ie Äatafombe 
am 9^iuaao (ein ^^ügcben, 4 5^(ometet t>on SO^egata am mare lonicum, 
nötblic^ t)on Gbraluö) gebort in bie t>orconftantinifcbe Seit, f. bie Unterfutbung 
t>on Orfi (Atti della R. Accad. deilinc. 1906, Ser. V, Vol. III Faso. 6 p. 218ff.). 
i^enfo gei^ören noc^ ber Q3erfoIgungda^^ <^n ^^ beU>en, 6 5^(om. t)oneinanbet 
entfernt (iegenben ilatatomben wn 9]'Zanomoaaa bei ^rioto Q. c. Fase. 5 
p. 185ff.). itber bie 5^ata!omben t)on ^obica unb ben armfeligen, b<^Ib- 
beibnifd^en 93efunb in biefer abgelegenen 93ergftabt (gana anberd in ben 
Sentren ber Snfel) f. Orfi, 1. c Ser. V, Vol. IV Faso. 8 p. 485ff. ®ie Anlage 
gebt n>o:^l minbeftend bid ind 4. 3a^r^unbert aurücf (bie gefunbenen SO^ünaen 
^nb nic^t fpäter atö biefed 3abrb.)- 

*) QÜbtiften in ben QSergtoerfen öarbinien« Äipp., ^^itof. IX, 12; 
Catal. über, bei „<3>ontian", »abrfc^einlicb aucb fc^on ©ionbf. Cor. bei 



264 ^^ Q3erbrettung ber (^nftlic^n Qf^etigion. 

'^r bie im folgenben )u nennenben <3täbte fmb c^rifUtcJ^^ 
®emeinben burc^ ba^ ^art^rologium 6)tt>. burc^ lotale SDlärtprer* 
loereinrung bejeugt. 6t^r fmb biefe Quetten nid^^t huxöf»t^ ba 
in einigen gälten bie ^ere^rung beö SO'lärtprev^ importiert fein 
iann; aber im S^inhM auf bie $atfa^, bo^ e« um hai 3« 250 
gegen 100^ um ba§ 3*325 noc^ mel^r ^i^tümer in 3tatien fid^r 
gegeben i^at, htfUift fttr biefe @t&bte a priori eine gemiffe QBa^r« 
f^leinlic^kit^ ba§ fte d^riftlid^e ®emeinben Ratten ^: 

Ticona*, 2lquila, 5l«coli^iCv 3lffifi, (^eUino)», 95accano 
in Ctrurien*, ^aiae, ^ettona, ^olfena, (6^amerino)^ ffatania*, 

Cufeb. IV, 23- 5?ata!omben bei Cagliari. 3»«» totale gRärt^rer. — ^u« 
Satbinien ftammte SufeHud^ ber im Sa^re 340 93{f(^of oon Q3erceC[i tourbe* 
3n btefer ^ooiit) i^t 1l(^ bad 53eibentum lange geilten. ®er ^pft 6lpm« 
ma4^ud (498—514) toar Garbe (f. ben üb. pontif.). ^ud feinem Apolog. 
advers. Anaat. toiffen toir, baß er „ex paganitate veniena" )u 9^om getauft 
n>orben ift. ^t^nafUtd (de f uga c 4) nennt GxigUari iifixQ6noXK rmv xaxä Sag* 
dtvlay r^otunt, alfo xoox ed bamatö oieOeic^t noc^ bie einaige ^vd^ auf 
Garbinien. Ob auf ber Gpnobe ^u Garbica (^t^anaf., Apol. c. Arian. 36) 
ein ober mehrere farbinifd^ 93ifd^5fe nxiren, läfjit fi(^ nic^t entfc^eiben. SRac^ 
^uguftin, ep. 48, gab ed auf ^apraria (Saprera) um b. 3. 398 eine ^J^dnc^ 
anflebelung. ^er fanatifc^n ^genbröbelei bed 93ifc^ofd Cu^ifer oon ^agUari 
unb feiner ^nbänger gegenüber bemerlt i5ieronpmud toi^ig (Dial. c. Luoif. 1): 

,,Non sine causa Christus mortuus fuit nee ob Sardorum tantum mastrucam 
bottiger SPelj] dei filius descendit." — ^uf ©arbinien l^at flc^ bad ©riec^ifc^ 
aiemlic^ lange 3eit er^tten. 0er )n)eifprac^ige Cod. Laudianus ber ^poftel- 
gef(^c^te saec. VI. ezeunte ift nm^rfc^einlic^ auf 6arbinien gefc^rieben; 
iebenfadd n>ar er einft bort, benn bie Aanb eined „dux" [fotc^e gab ed in 
Sarbinien oon 534 — 749] i^t barunter gefc^rieben: ^lavios navxQaxios aw 

^eo) 6jto istoLQxmv dovi aagdivias ^rjXa noia xa vjioxsxayfieva xxL 

*) "^uguffin fagt (Sermo 323), bag fic^ ^ier eine alte Gtepbanu^firc^ 
befinbe; fte n>erbe atö im apoftolif^en 3eitalter errichtet angefeben unb ein 
Stein fei in ii^r eingebaut, mit bem Stepi^anud gefteinigt n)orben unb ber 
oon einem (S^riften nac^ ^ncona gebracht fei. 90^erfn)ürbig ift, bag biefe 
5^r(be älter ift ald bie ^uffinbung ber ^Reliquien. 

^) Angaben über alte 93ifc^öfe fehlen bier in ber O^egel, unb tt>o fie 
1i(^ finben, {!nb fie nic^t juoerläfftg. 

*) SO^inbeftend unfic^er, f. ^ele^a^e, Origines p. 349. 

*) 53ier ftanb feit 321 eine 5^rt^e )u Sbren bed SO^ärt^rerbifcbofd^le^anber, 
reftauriert oon ^amafud (Bull, di archeol. crist. 1875, p. 142ff., f. auc^ ben 
^rt. ^93accano^ im ©iction. oon Cabrol). 

») OTac^ ber Snfc^rift CIL X, 2 nr. 71 12 (3ulia «fflorentina ift ju (£atania 
3n)if(^en 300 u. 330 getauft n)orben) unb ben Acta Euplii. Q3om ®ebrauc^e 
ber Acta Feliois episc. Thibiucae, benen id^ früi^er ®irgenti unb ^aormina 
entnommen f)aht, fe^e ic^ ab; benn ^JZonceauj f^at (Rev. Archeol. 4. S6rie, 
t. V, 1905 gKai-3uni p. 335ff., f. aber aucb fcbon ^nal. «oU. 1897) gezeigt, 
ba^ ber ^totitt ^eil ber ^ften unet^t ift, unb bag in bie betreffenben Gtäbte 
3taliend (baau SO^effina unb ^atania) nic^t ^eli^ felbft geft^leppt tt)orben ift, 
fonbern nur feine 9^eliquien. ^enno<^ i^at ed eine genHffe ^abrfc^einli(^!eit, 
ba§ ©irgenti unb ^aormina ^idtümcr oor 325 befeffen ^oben. — ^ie im 
über Praedest. genannten 93ifcb5fe (93idtümer) ^obe i(^ beifeite gelaffen; 



9iom, 9Kitte(- unb Untetitdien, 6idUien unb @arbimen. 265 

€umae^, €clanum, ^abriteria (bei ffeccano), ^ano, ^erentino, 
^ctmo, (^oUgno), ©orli), (^orlitnpopott = 93rictinoriutn, 93er» 
tittoro), Ätjbta maior, 3fola bi <S* SJlntioco (= Sutci), Ceontium, 
(eupbaeum), Eucca, ^Äeffma (Aeta Pet. et Pauli 7), ^Äifenum, 
9lami, (9le<)i u^ Sutri), 9locera*, 9lota (bej Confeffor ^tlx^), 
(Palermo), Perugia, (^efaro), ^otenja, 6aIemo, ©ipontum, 
Spoteto, ^eano, ^ettii (3nteratnna), 3:ot)i, 3^rani^, (3^roja =: 
2lecae), Q3inbena bei ^ertri, 

^t Ctuputn in €(rurien bürfen n)ir toa^rfc^einßc^ eine £|>riften» 
gemeinbe anne^^men^ ba ba^ Ö^oemeterium 6* 6^atf)arinae bem 
3. 3af)r^unbert anjugef^ftren fc^eint (f* Tormann im Corp. Inscr. 
Lat. XI e- 403ff.)- 

Über linteritaUen f. o. 6. 262*. 2Bie eg aber im Snnern bort 
noc^ am ?lnfange beg 6. 3a^r^unber« au^fa^ — unb itoax nxd)t 
einmal fe^r »eit t>on ber Äüfte — jeigt bie ®ef(^i(^te beg 93enebict 
t>on 9lurfla. €in 95U(f auf bie Äarte mac^t eö — tro$ ber ün» 
ftc^r^eiten^ bie gerabe ^ier ^errfd^en — n)ai^rf<^einü<^, ba§ ba« 
Öl^riftentum brei ^nfteblung^sentren in 3faUen (abgefe^en t>on Ober« 
itafien) ^afte, nämlid^ 9Jom, ^uteoü»9leapet unb ^Iriminum. ®a» 
ju fd^eint eg ein Heinere« 3en(rum am oberen £auf be« Stiber ge- 
geben ju ^aben. 



ober ba ed too^rfc^einlic^ ift bag ba« c 16 auf guter, n>enn auc^ mi§t)er- 
ftanbener £lber(ieferung beruht, unb bort 93ifc^of Suftac^iu« )9on CUt^bdum 
unb ^eoboru« t)on spanormu« genannt {!nb, fo befte^t eine getoiffe QCßabr« 
fc^nli^feit, baß bort um 300 (Epiffopate beftanben ^oben, unb ba% bamatö 
eine {iailianifcbe 6t)nobe abgebalten toorben \% — ®ag bie 5^ata(omben in 
^aUa fämtlic^ nacbconftantinifc^ finb, barüber f.90^a^r in ber 9^öm. Ouartai- 
fc^rift XV 3. Äeft e. 216ff- 9^euere Unterfuc^ungen (f. t)or aOem bie oon 
93ecfer) i^aben an biefem (Srgebnid nic^t« geänbert; aber ^briften f)ai e« in 
90^a(ta n>a^rfc^ein(ic^ fcbon oor ^onftantin gegeben. 

*) dumae n>irb fc^on oon Äerma« (Vislo II) genannt, aber nit^t eine 
Q^riftengemeinbe bafelbft. 

«) ^aö campanifc^e, nic^t ba« umbrifc^e, f.^t^eli«,9Wart^rol.Äierou. 

5. 182; ^ete^a^e, a. a. O. 6. 350. 

^ SWit ^tina unb Q3enafrum tt)erben ^Jlärt^rer in Sufammen^ng 
gebracht, bie nac^ ^omi gehören, f. ^c^eli«, a. a. O. 6. ISOff. ^uc^ Q3ol- 
tumo fyxt einen totalen SJZärt^rer, f. 0elebai?e, a. a. O. 6. 351. 

*) ®ag e« aber in Unteritalien me^r 93i«tümer gab, al« toir nac^^u- 
n>eifen Dermdgen, folgt au(^ au« bem 9^eflript ^onftantin« oom 21. Ott. 319 
an OctotHan, ben Corrector Lncaniae et Brittiorum (^ommfen, ^^bof. 
(£ob. 0.835): »»Qui divino cultui minlBteria religionis impendunt, 1. e. hi 
qui derlei appeUantur, ab omnibus muneribus ezousentur, ne sacrilego 
Uvore quorundam a divinis obsequils avoeentur.*' — 3n Q3enofa gab 
e« eine ftarte Subenfcbaft (5^ataIomben), ob aber au^ oor (Sonftantin eine 
C^ripengemeinbe, ift ungewiß (f. SRit. ^Kuller, g>rotep. cRSna^fl.' QSb. 10 

6. 807). 



266 ®^^ Q3erbi:eitund ber c^riftUc^en 9^eUdioii. 

15. Oberitatten unb bie 9Jomagtta^. 

3)a§ in biefe — übrigen^ <)oKtifc^ unb futturett oetfd^iebenen 
— ®ebiete bai €^riftentutn ^p&t unb tangfam gclommen ift unb 
um ba« 3. 325 nodi) fpärßd^ toax, tft eine ^<^ere ©nfid^t, bie nic^t 
nur aud ben negativen 3eugniffen folgt fonbem aud^ avii bet 
Äiri^engefi^ii^fe biefer ®ebiete im 4. unb 5» Sa^r^unbert*. Q3on 
Oft naä) ^eft in Oberitaßen mu§ ba« ff^tiftentum in ftarler ©e- 
prefiton bänner unb ^p&xlx6ftt gett>efen fein. ^Ue 9^a<^rid^ten fiber 
ffb^ften in ^iemont unb Eigurien — mit ^u^na^me ®enuad; 
bod^ ift auc^ bie« 5n)eifet^aft — oor bem 3. 325 fmb unfic^et*. 
^iemont« ältefte« ^i^tum ift erft na<^ ber SC^itte be« 4.3a^r« 
f^unbert« gegrünbet n)orben (f. 6at)io, 611 antichi vescovi dltalia. 
II Piemonte, 1898)*. 

1) e. ^arte IX. Äic^ert, 5larte XXUI. 

^ ^uf bie Gtelle in ^^eobord t)on 90^o|>dt>eftia 5lommentar )u ben 
^autuöbrlefen (Sn^etc, Vol. II, 1882, p. 121 ff.): „"Tim Anfang tt>aren in 
einer Sproöinj in ber Q^cget 8tt>el ober ^öc^ftend brei 93ifc^öfc — fo panb ed 
oor nid^t langer Seit im ^benblanb in ben meiffen ^rootn^en; in einigen 
ober ftnbet man biefe Orbnung auc^ {e^t no<^ benni^rt — ; im Caufe ber 3eit 
ober gab ed 93ifc^5fe ni(^t nur in 6täbten, fot^em au^ in Seinen Ortfc^ften^, 
bin i^ 93b. 1 (III. 93uc^, 4. ^ap., 1. S^ur«) audfü^rlic^ eingegangen unb 
taffe {le l^ier bai^er beifeite, ^er 4. 5lanon oon ^ic&a fe^t boraud, bag eö 
(im Orient) in feiner sprooin^ n>eniger al» 4 93ifc^öfe gibt. — 3n be^ug auf 
bie rapibe ^l^riftianillerung im 4. So^ri^unbert ift eine Stelle im 8. 0ermon 
bed 93ifc^ofd ®aubentiud oon93redcia le^rreic^ (SD^igne, Lat. XXCoL892): 
»»Constat populum gentium ex errore idololatriae, in quem fuerat olim 
devolutus, nunc ad christianae veritatia cultum celeritate rotae cuiusdam 
properare currentis." 

*) ®ie ^T^itteilung bed 6ulpiciud 6eoerud (^ron. II, 32): ,, Seriös 
trans Alpes dei religione suscepta'*, fann au(^ auf bie 0eealpen belogen 
toerben. 

*) ^uf ber e^nobe ju gjlailanb (355) »ar ber 93ift^of oon ^Iba [SPom- 
peia], ®ion^1iud, ann>efenb, unb Gocrated (II, 36) be^eic^net ^Iba ald ^ 'ItaX^ 
fiijTQönoXtg. ^ro^bem ift feine ®en>ä]^r oor^nben, ba§ Wba fc^on )>or 325 
Q3idtum gen>efen ift (ed !ann ^ier au^ eine Q3ern>ec^f[ung mit ^S)ion9fiud )>on 
SDlaiknb gen>a(tet ^^oben). — ^\x^ 93erceUi („olim potens, nunc raro est 
habitatore semiruta", Äieron., ep. 1, 3) ift im Sa^r 355 93idtum getoefen; 
aber nni^rfc^einUt^ n)urbe ed bied erft bamald (fo au^ Gabio), unb (Eufebiud, 
„ex lectore urbis Romae" (53ieron., de vir. inl. 96) toar ber erfte 93ifc^Of. 
®ad 93i^tum spaoia nnir ni(^t älter, ^er f). SO^artin oon ^urd tt>eilte cJtö 
lOiSl^riger 5lnabe mit feinem Q3ater, einem l^öi^eren Offizier, in ^abia, etUKt 
um bie 39. 326—329. Snun er^ä^lt eulbiciud Ge^erud bon i^m (Vita Mart.2): 
„cum esset annorum decem, invitis parentibus ad ecdesiam confugit seque 
catechumenum fieri postulavit". ^Sßenn biefe (Sefc^ic^te (Slauben tytthitnt, 
toa^ freiließ fc^n>erlic^ ber ^H ift, mügte t» in SPaoia a* 3. ^onftantind eine 
Mrc^e gegeben ^aben. Qüx Cobi [Laus Pompeia] barf aud ber unlieberen 
9^at^ri<|t über eine 97Zärtbrerin 0abina fc^toerlicb etnnid geft^loffen n>erben; 
bad 93idtum Cobi ift nac^conftantinifc^. ^auct (S^rd^ngefd^id^te ^eutfc^« 



Oberitalien unb bie 9^omadna. 267 

®er öfflic^e $et( Oberitatiend f^at inbe^ pa<^n>etöbar mehrere 
^iatümer befeffen, beren fpätere Äattimg unb ©teUung betoeift, 
ba^ if^nen fd^n>er(id^ (ober nid^f audf<^Ke^li<^) t)on 9^om f^er „auc- 
toritaß piaesto erat", fonbem oon ber 95aßan]^lbinfeL ®er firi^- 
lic^e ^eg oon 9^om nac^ 9^at>enna unb ^quUeja n>ar n>eiter ok 
ber oon ©irmium, Sarbica unb ^effatonic^^. 3)a« ift nid^t etft 
im 4^ 3af>rf)unbert fo getoorben — im Gegenteil: ben neuen i>oliti« 
fd^en ^ebingungen fotgenb^ erhielt bie ^rc^e 9iomd n)af)tf^einlid^ 
mm etft teifen ©nflu^ auf biefe ©täbte unb ®ebiete* ®ie ^i«- 
tttmet tt>aren: 

giat)enna (gSifc^ofäßfte : 3lpoainari« [gilt aU "SJl&xtpxtx], 
^Ibetitu«, Seteocabiu^^ SWarcianu«, ffalocenrö, ^roculu«, ^ro» 
bud, 3)atu«, Eiberiu« r, 5lga<)etu« I, SWarcetlinu«, Seoeru^; 
biefer toav auf bem ÄonjU ju ©arbica im 3* 343* 3)a bie Cifte 
n>efentlid^ 3uoerl&f|lg etf<^eint^ fo ift e^ n>a^tf(^einU^^ ba^ man 
^podinari« in bie 2*£>ä(fte be^ 2. 3a^rf)unbertd h^to. an bcS 
€nbe fe^en barf* 3lUeg f^irii^t bafür, ba^ 9{aoenna ba4 ättefte 
^i«tum Oberitaßen^ ift, f. ©aoio, Gli Vescovi d'Italia. La 
Lombardia: Parte I Milano, 1913, ©• 20)*. 

SKaitanb, ij fxrixQÖnohq xriq ^IxaXüxg (©j^nobe t)on 9Jom 313: 
ber ^ifc^of SKirocle«; ju 5lrte« 314 toax ber 6. [ber 7-?] ^if^^of, 
nämlid^ berfelbe 2Wirocle« mit bem ®ialon ©eoeru«; na<^ ber 
^ifd^ofättfte tpar 3R. ber 6. ^if^of, nämttc^ 5lnatottu«, €aiu«, 
Saftri^ianud, 6^aßmerud, ^onad, ^irocle^; baffer loirb man 

lanbd I* 0. 26) meint aud ^nibxofiviS, ep. I, 63 begrünben ju tonnen, bag 
§• 3* bed ^mbrofiud ein ^eil ber oberitolienifi^en 93idtümer no(^ jung nnur. 
Sc^ be3n>eifle bod ni(^t, ober aud Jener GteHe möchte ic^ ed ni^t lieber be« 
grünben (^. f^reibt an bie ®emeinbe t)on Q3erce0i: „Conüoior dolore, quia 
eoolesia domini, quae est in vobis, sacerdotem adhuc non habet ao sola 
nuno ex omnibuB liguriae atqueAemiliae Venetiarumque vel cetexis finitimin 
partibuB Italiae huiusmodi eget officio**)- i^audf erinnert {i<^ mit 9^ecl^t 
baran, ba§ bamal^ bod 93idtum in Q3erceni feit einigen So^r^el^nten ge« 
grünbet nKur, bag olfo bad „adhuc non habet*' eine t)orüberge^enbe Q3atan) 
bebeutet; er nHQ ober aud bem „nunc ex omnibus** ft^Uegen, bag erft feit 
turaem alU oberitolienifd^en ®emeinben 93ifcböfe befl^en. ^Sein, n>enn bad 
,,adhnc non" nur eine t)prübergel^enbe Q3afana bebeutet, barf man fd^toerttc^ 
bad ^otgenbe anberd beuten. ^o^( aber fann man aud ber GteQe f^liegen, 
bag ie^t bie Cl^riften in allen größeren 5^ommunen iener ®ebiete Q3ifcbbfe 
^tten. 

*) S. 93igelmair, 3eno öon Q3erona (1904) 6. 35ff. 137ff.: ^®er 
QOeg Don 9<om tta^ Oberitalien toar fein SO^if|U>n^n>eg, unb mi^Uc^n>eife 
Cam bod (S^riftentum in biefe ®ebiete nic^t Dom Guben, fonbem Dom Often.^ 
^ber auf bie griec^ifc^n STlamen ber erften oberitalienifc^n 93ifc^öfe barf 
man 1l(^ ^ier ni(^t mit 93ige(mair berufen; benn aucb n>enn {!e aud 9^om 
tamen, tonnten fie ®rieci&en fein. 

^ 9la<^ bem 3eugnid bed SPetrud Sbtbfologud (Sermo 128) tt>ar 
^t>DlIinarid ber einzige eingeborene raoennatifc^e 97Zärt^rer. 



268 ®i^ OSet^reitung ber (^riftli(^n ^teUgion. 

ben erften ^tf^of um 210—230 anfe^en bürfen; übet SWärtprer 
f* ^d^eli^, 2Wart. Äieron. S. 155 f. 3ur Äird^engefd^id^te 9Rau 
tanbd baä au^gejetd^nete^ oben genannte ^Skrf oon 6ai>to; baju 
berfetbe^ Le basiliche di Milano al tempo di S. Ambrogio 1904 
tinb berfetbe^ I santi martiri di MUano, 1906* ^ie ein* 
geborenen SWärt^rer ftnb ^elty, 9labor unb Q3tcfot)*^ 

^quUeja (S^nobe t>on ^xlti 314: 93ifc^of ^eoboni^ unt^ 
ber ®ialon 5lgatbon; ^eoboru« toax ber 4. [5.?] ^ifd^of [t>or 
ifym Sermagora^, S^xlaxxui, Q^f^rpfogonuä I]; ba^ 93tötum mirt^ 
atfo eftoa 240— 260 anjufe^en fein, f. Saoio, I.e.; ^afc^ini, 
La Chiesa Aquileiese ed il periodo delle origini, Ubine 1909; 

@n>oboba, 9^eue ^unbe aui bem altcbriftti^en dfterreid^,. 
9^eltora«rebe, 1909- ®er SWofaiffu^boben ber alten 93aftKla 
ift aufgebest unb au<^ bie ^auinfc^rift, bie ali Srbauer ben 
^if^of ^^eoboru« [f. oj nennt)*. 

93erona (ju (Sarbica n)ar ber 6. 95if<^of £uciUu^, Qteunb 
be« *2lt^anaftu^ [Apol. c. Arian. 50]; bei Äitariu* ^Euciu«"' 
[oor ibm €uprepiu«, ©imibrianu«, <SinH)liciu«, ^roculug, 6a- 
tuminu«]; bai 95i^tum toxxb atfo 240 — 260 anjufe^en fein; ber 
4. 93if(^of ^rocutu« n)irb ate Confeffor bejei^net [alfo unter 
SRayimianu^] in bem au« ber Seit um 790 ftammenben ®ebi^t: 

„De laudibuB Veronae" 14)'. 

93re«cia (ju ©arbica toax ber 5. ^ifi^of llrftcinu« [oor x^m 
6^(ateu«, 93iator, £atinu« — nur brei Safere — , 5lpoHoniu«]; 
ba« 95i«tum toxxb alfo eftoa 260—280 anjufe^en fein)*. 

93ergamo (ift minbeffen« conftantinifd^; ber 5tt)eite ^if^of 
Q3iator xoax ju ©arbica; bie SWärttjrer ^rmu« unb 9Jufticu*, 
bie JU QSerona im 3. 304 gemartert ftnb, »aren au* Bergamo ; 
alfo ift n>of)l f<^on für bie 3eit ^ioctetian* eine ®emeinbe an* 
june^men). 



^) ßUattu* ^iet., Ldber c Constant. imperat. c. 11: „Mediolanensis 
piissima plebs.** 

*) aber ben 5^rc^cnbau bafelbft i. 3. 336 f. ^t^naf., ApoL ad Con- 
stant. imp. 15. 

^ Q3crona »ar fo lateinifc^, baß man bort nlc^t „über Genesis" fonbem 
„Nativitatia" fafltc (3eno ö. QScr. I, 12, 1). — Seno (I, 10, 5) rü^mt bie 
ffreigebigfeit ber Q3eroncfer: ^€ure ffretöebigfeit ift ollen SproKÄnaen befannt; 
eure fromme ^udfaat erftrecft {!^ gennfTermagen über oQe ©lieber bed gangen 
^bfreifed. Q3iele, oon €uc^ (odgefauft, Q3iele, Don ber 93erurteilund aum 
^be befreit, aud b<^rter Cage entnommen, finb ooQer ^anfbarteit. (Iure 
i5Sufer fteben oUen ^remblingen offen; unter eurer 93eibUfe ift ber Cebenbe 
unb ^obte niematö lange unbetleibet gefeben n>orben. Unfre ^rmen fennen 
ed fcbon nit^t mebr, um 93rob au betteln. 0ie ^ittn>en unb^rmen beftimmen 
bie ^eftamente.^ 

*) idierl^in loerbannte ^onftantin im Sobre 317 aeittt>eiti9 ben 93if(bof 
SäcUian oon ^artbago. 



®oüxtn, Qddgien, ®ermanien unb 9^ätien. 269 

95otosna (Mart. Vitalis et Agiioolae^ ; ber 3tt>eite ^ifd^of 
^auftinianu^ tt>ar ju @atbica; au^ ^ier barf man tt>of)l btö in 
bte Seit ©ioctetiang hinaufgehen). 

• 

9lic^t fti^er bejeugt (burc^ SWart^rien ober eine 93if(^of^tiftc) 
ift eine ®emeinbe für ^abua; aber a priori ift fte n)af)rfd^etnK(^. 
®er erfte beglaubigte ^ifc^of fättt in bie Seit be« €onftan*. — 
^iacenja i^at einen eingebomen SWärttjrer (?lntoninug)*^ 

®a^ bie ®emeinben au(^ in ben größeren 6täbten Oberitatiend 
um 300 unbebeutenb n)aren, fi^eint mir aud ^auKnud ^ebioL, 
Vita Ambiosii 14, ^enoorjugef^cn. Äier ^ei§t eg: „Invitatus Am- 
biosius a Florentinis ad Tusciam usque descendit ... in eadem 
civitate basilicam constituit, in qua deposuit reliquias martjmim 
Vitalis et Agricolae, quorum corpora in Bononiensi civitate leva- 
verat. posita enim erant corpora martyrum inter corpora 
Judaeorum, nee erat cognitum populo Christiano, nisi se sancti 
martyres sacerdoti ipsi revelarent." ®ie C^riftengcmeinbc in Bologna 
fd^eint atfo j. S. ber bioctetianifi^en 93erfotgung no<^ fo flein ge- 
tt)efen ju fein, ba§ fte leinen eigenen Äir(^b«>f befa^'. 

16. ©atlien, 93elgien, ®ermanien unb 9lätien*. 

3n ber griec^ifi^en^, mit 9Jom, mit 5lfien, ja au(^ mit Serien 
in reger QSerbinbung ftc^enben ^et>öKerung ber SKittetmeerfilfte 



^) ®ie J5eiligen 53ermed, ^ggaeu^ unb Saiud gehören nac^ 93ononia 
(^öibbin) in 9JZöPen, f. bort ©. 243 f. 

*) Unfic^er {inb oorconftantinifc^e GÜ^riftengemeinben in Q3icenaa unb 
(lomo. 

^ SRä^er auf bie firc^Uc^e QSorgefc^ic^te ber brei grogen Sentren 9l<tt)enna, 
97Zai(anb, ^quileia ein^uge^en, mu§ ic$ mir Derfagen. 0ie Cegenbe in bejug 
auf 9tak>enna gibt bem 11. unb 12. 93ifc^of ^ufammen eine 9^egierungdbauer 
t>on 116 Solaren, um bid jur 3eit bed SPetrud mit ben 12 93if(^öfen (oom 
So^re 343 au^) |^inauf|uIommen. SO^oUanb fyä, toie 6aoio gezeigt f^t 
(Müano e. 49 ff.), erft in ber 2.53älfte bed 11. 3a^r|»unbertd ben "^nf^ruc^ 
erl^oben, ioom ^^oftel ^arnobad gegrünbet unb fomit bie einzige bireft apO' 
ftoUfc^ ^rc^ neben 9^om im ^benbkmb au fein, ^quileia ift old nörbli(^ed 
9)hffiondaentrum oon groger 93ebeutung gen>efen unb M in biefer S>\nfi^t 
^oilanb überftro^It. 

*) 6. 5«arte IX. S^Uptvt, Sparte XXIIL XXIV. XXV. 

*) itber ben ßeOenidmud in ©Obganien f. SO^ommfen, 9^bm. ®efc^.V 
e. lOOf., Sadpari, OueOen ^ur ®efc^. bed Sauffpmbold 93b. m, 1875 
(bie Eitmgie M no(^ bid aum faroUngifcfien Seitalter ®riec^if(^ed) unb 3a^n, 
®ef(^. bed neuteftamentli<|en 5^anond 1 6. 39ff. 44 ff. ^ad 9]i{5n^tum in bem 
5^üf(engebiet (SübgoUiend am Anfang bed 5. So^r^unbertd fte^t xiod^ in reger 
93eaie^ung ju bem orientalifc^en unb ift ber (e^te groge 93ett>eid einer (ebenbigen 
Q3erbinbung )tt>ifc^en bem Orient unb ienem 5lüftenftri(^. ^er no(^ im 
3. So^r^unbert mug in GfibgoHien bad ®rie4^ifc^e in ^oberem 9(Kage atö bod 
Cateinif(^ bie 6t>ra^e ber ®ebilbeten gen>efen fein, ^ad ftarte grieci^ifc^ 



270 ®i^ Q3et6reitttn0 ber c^tifttlc^en 9leIidion« 

unb be^ 9l^onetatö ^at ftd^ bod Qlf^riflentum fp&teftettf um bie 
SOlitte be« 2. Sa^rf^unbertt angeftebelt^ ; ahex tp&^renb loir bai für 
SKatfeiUc mir ju exfd^ße^en octmßgen* — benn bie aufgefunbene 
Snfd^riff, bie ba« befagt, ift rnd^t ganj ftc^er beth 2. 3a$tf>uttbert 
jujutpeifen — ^, beft^en toxx für OSienne wtb Cpon ben ^rlef bet 
bortigen Sf^riftengemeinben an bie aftatifc^en unb p^rpgifd^en aber 
bie QSerfotgung be« 3.177 (ffufeb.V, If.) unb für Cpon*, bie 
8tt>ei legten Sa^rjef^nte beg 2. Sa^r^unber« antongenb, bie ^erle 
be^ Srenaeud. ^u^ jenem Briefe erfef^en n>ir^ ba% S^on fc^on t>or 
bem 3. 177 ein ^i«fum befeffen ^aU ^ai QSer^ältni« ber ®emeinbe 
t)on Q3ienne — obgleid^ C^on benachbart, liegt e« bo6) in einet 
anberen ^rooinj, nämlid^ ber 9^arbonenfte — ju ber t>on Ctjon 
ift nad^ bem Briefe unKar, unb man tann mit ®ud^e«ne (Fastes 
6pificopaux de l'ancienne Gaule, T. I^ 1894) fragen, ob bie (5tabt 
bamatö einen eigenen ^ifi^of (ein ®ialon Sanctu« tt)irb genannt) 
gehabt ^at^ 3nbefren ift ^ier auf bie ^age nid^t einjuge^en*; ei 
genügt, ba^ e^ eine Qli^riftengemeinbe i)attc. ®ie SO'teinung, ba^ 
QSienne oon ber QSerfoIgung gar nic^t betroffen n>orben fei*, fann 
x^ nxö)t fllr rid^tig Ratten* 

^ai ^xd) in bejug auf bie ^r<^engef(^ic^te C^on^ bi^ €on- 
ftantin ermitteln tä^t, f)at Äirfi^fetb forgfältig jufammengefteUt*» 

^ment in bet SRatbonenfid toirb nit^t aufgehoben burc^ bie G!^afteriftif : 

yyNarbonensis Italia verius quam provinoia". 

*) e^rlpen im cR^ottetal: Srenaeud (1, 13, 7) briidt lic^ atfo aud in bejug 
auf bie fc^Umme QBirtfamteit ber ^n^änger bed ®nofti!etd SO^arcud: 'Ev rote 

xaiy tjfiOiC xXifiaai Xfjs 'Podavovoias noXXae i^tjjtaji^xaai ywatxas, ^(fo QOb 

ed nid^t nur in ein ober jtoei 6t&bten bed 9^^onetatö, fonbern in mef^reren 
bamatö GÜ^riften. 0ag ber spautudft^üler &edcend nac^ ®aUien gegangen 
ift, borüber f. II $im, 4, 10 u. o. 6. 91. ®ag spaulu« auf feiner greife nac^ 
6t>anien auc^ eine 53afenftabt ®alliend betreten ^obe, erlaubt ftt^ 9lenan 
(iantiä^rift, beutfc^e Sün^^obt 6. 85) su bioinieren. 

*) S>&tU nic^t an ber 9^^onemünbung griec^ifc^ed GÜ^riffentum e^iftiert, 
fo f^tU bie ®emeinbe oon C^on feine griec^ifc^e fein tonnen. 

') £lber bie befonbere potitifc^e 6teUung C^ond in ®allien f.97Zommfen, 
9Röm. ®eft^. V, 6. 79ff . 3n ß^on fann ber sprojentfa^ ber griec^if^ rebenben 
93eo5Ilerung nit^t groß getoefen fein, benn ^ed n>ar toie feine anbere bed 
gaUift^en SRorbend unb nur n)enige bed Gubens, eine oon StaUen aud ge- 
grütü)ete unb nic^t nur bem 9^e(^te, fonbem bem Urfprung unb bem QBefen 
na(^ römift^e 6tabt^. ^enno^ nmr bie ^riftengemeinbe bafetbft no<!^ um ba^ 
Sol^r 190 toefentUc^ griec^ifc^. 

*) 6. barüber QBb. 1 «uc^ III ^ap. 4, ffijfur« 1. 

^) SReumann, ^er römifc^e 2>taat unb bie oHgem. ^xd^, 1. 93b.,1890 
6. 29 not. 

*) ßirfc^felb, 3ur ®efc^it^te bed Si^riftentumd in Cugbunum oor 
Eonftantin, in ben ei$ung«ber. b. 51. ^reuß. ^fab. b. ^iff. 1895 6. 381 ff.; 
f. auc^ ^T^ontet, La legende d'Ir^n^ et rintroduotion du christianisme k 
Lyon, 1880. 



©oüien, 93cl0iett, ©crmanicn unb Glätten. 271 

3d^ f)ebe folgenbe^ ^ertoor: 

(1) 3)te ®emeinbe mu§ j*3. be* Srenaeitö eine t)ottt)iegettb 
griec^ifc^e gen>efen fein {bai ergibt ftd^ mi bet griec^ifc^en @))ra^e 
bed 93riefe^ unb bet ^erfe bed Srenaeui» fon>ie auä ben oom>iegenb 
griec^ifi^en Flamen ber £)pftx ber Q3etfotgung; bod^ ^at ein fe^r 
ftarteg tafeinifc^eg Clement — (• bie 9^anten — nic^t gefef)lt; lettifd^e 
Flamen fui^t man vergeben«) ^. 

(2) ®ie ®emeinbe fann nic^t gro§ gewefen fein; benn ob* 
gteid^ bie 93ejrfolgimg — e« toax übrigen« bie erfte in ©attien — 
fe^r heftig n>ar unb bie ganje ^rc^e bafelbft betraft betief ftc^ 
bie 3a^t ber 0<)fer auf ^öc^jien« 49* Äirfc^fetb, ber (a* a. O* 
©• 385ff0 bie un« überlieferte 9^amenttfte genau unterfui^t ^at, 
ftedt aber bie nid^t unbegrünbete Q3ermutung auf^ ba^ fte nod^ 
{(einer toat, fofem »a^rfd^^inßd^ in nicbt n>enigen gälten ®entil« 
namen unb ^ognomina au^einanbergeriffen unb fo ^erfonen ier- 
boppett n)orben {tnb^*^®ie ^teinf^eit gef)t auc^ barau« ^ertoor^ ba^ 
eine £ifte ber übertebenben 95efenner t) erlauben »ar, bie bi* auf 
Sirfebiud gefommen (aber ))on xfym nid^t mitgeteilt n)orben) ift. 
SKan mu§ fxd) ^ier auc^ ber allgemeinen Seugniffe erinnern, bie 
tt)ir über bie 5lnfänge be« ff^riftentum« in ®aUien befi^en» Sul» 
piciu« ©eoeru« (C^ron^ II, 32) f^reibt: „S^b Aurelio deinde, 
Antonini filio, peisecutio quinta agitata; ao tunc primum inter 
Gallias martyna visa, serius tians Alpes dei leligione suBcepta.*'^ 
3n ber Passio be« Satuminu« oon ^ouloufe lieft man: „Postquam 
sensim et gradatim in omnem terram evangeliorum sonus exivit 

^) ©er 93erfucb Q^obinfon« (Texts and Studies 1, 2 p. 97 ff.)/ au« ber 
Raffung bet 93ibe(8ltate in bem 93ricf öon Q3ienne unb £^on ju betoelfen, ba§ 
ber ®ottedbienft fd^on bamatö in lateinif^er Sprache abgehalten toorben fei, 
ift gef^eitert. 

^ ^e SRamen ftnb ber 93ifc^Df SPot^inud, Q3ettiud Spogatbud [tt><ä)x- 
fc^nUc^ römif^er 93ürger; old feinen 9^ac^tommen be^c^net ®regor Don 
iourd ben ©enator ßeocabiu« in 93ourgeö, f. bist. Franc, l, 31 L SWacariuö, 
^Icibiabed, 6Uöiu«, Sprimu« [ober 6itoiu« ^rimu«], illpiu«, Q3itaU« [ober 
lUpiud Q3itatid], Sominiud, October [ober dom. Oct.], SPbilumenud, ®eminud, 
Sulia, "^llbina [ober 3ul. ^Ib.], ®rata [9^ogata?], ^emiUa, spotamia [ober 
^em. spot.], Olobana, 93ibtt«, Quartia, ^ontica, SWaterna, Äe4)i« quae et 
Ammas, 0anctu^, ©ioton [a\x& Q3ienne], ^ttalud [rbmift^er 93ürget], 
^lesanbet, ^onticud, 93(anbina, ^ri^eud, ^orneliud, 3o{!mud [ober G4)m» 
Sof.L ^itud/ Suliud, 3oticud [ober ^it. 3ul. 3ot.], "^IpoUoniud, ®eminianud, 
Sulia, "^lucentia [aucb "^lufonia ift überliefert; t>ieUeicbt 3ul. ^^auf.], "^aemitia, 
Samnica [ober ^em. 3am.], SPompeia, ®omna [ober spomp. 3)om.], SWamilia, 
3uf(a [ober 97Zam. Sufto], ^opbima, ^ntonia. 

") ®asu ^ron. II, 33, bie Seit ^onftanfinö betreffenb : „Hoc tempomm 
tractu mimm est quantum invaluerit religio ChriBtiana." ®an) ^eibnifc^e 

Orte iinb no(^ am (Enbe bed 4. So^rbunbertd in ©ollien au fonftatieren. ®ie 
Q3emer(ung bed ^rnobiud (1, 16): „In Gallia innnmeri vivunt Christiani*' 
"fyat feine ffatiftifc^e 93ebeutung. 



272 ^»^ Q3erbrcitun0 ber c^riftttc^n OteUgion. 

taidoque progressu in i^onibus nostris apostolorum praedicatio 
corascavit, cum laiae in aliquibus civitatibus ecclesiae pancorom 
Christianorum devotione consuigerent." ®ie Angabe be^ ®tegor 
]Don ^our^ (Hist. Franc. I^ 29: „Irenaeus ... in modici temporis 
spatio praedicatione sua maxime in integrum civitatem reddidit 
christianam") ift aU ganj ungtaubmürbig ju t)ertt)erfen» 

(3) Unter einigen anbeten unftc^eren 9lotijen übet 6^^tiften 
im 3. Sa^r^unbetf in £tjon ift bie ©rabfd^rift^ eine« „libellicus" 
(95eamten für bie libelli j.S. be« ®eciu«? Äirfc^felb 6.397) 
unb ein 93ifc^of ÄeKud i)on E^on „tempore paganomm'' (®regor 
^our., Gloria Confess. 61) ju erwähnen, ©ic^er ift, ba§ j. 3. be« 
e^prian ^Jöuftinu« ^ifc^of t)on Etjon gett>efen ift (fftj<)r., ep. 68, 1), 
unb ba§ ju 5lrte« auf bet ©tjnobe (314) ber 95if<bof 93occiud 
(93pciu«?) oon E^on mit feinem ®tafon ^etuttnu* ann>efenb »ar. 

3renaeu« berichtet, ba§ et feltifd^ ptebigen muffe*, ba§ ed 
Äitc^en iv KiXxoiQ gebe*, unb ba§ untet ben Äelten Qlf^tiften feien, 
bie „oifxit ^apiet unb 5inte'' ben ted^ten ©tauben ^aben*. ®ie 
9^a(j^ticbt, ba^ Stenaeu«' 6enblinge nacb Q3a(entia unb 93ifontio 
gelommen fmb, ift t)ieUeicl^t 8ui)ettäfffg (f. Äitfi^f elb 6. 393ff.)^ 
Si(^etU<b öbet muffen xoxt \xni übet bie Stfolge bet 2Wifpon bei 
ben Gelten im 3* Sa^t^unbetf bef<^eibene 93otfteUungen machen* 
®a«, xocA in bet Historia Francorum (IX, 39) übet ba« tpefitUcH^e 
Oebiet ju lefen fte^t — bie 5lnfänge be« ff^tiftenfum« falten bott 
etft xni 4. 3af)t^unbett — tt)itb füt t)iete anbete ®ebiete au<^ gelten* 
^nbet« fte^t e« mit ben gtö^eten ©täbten*, bie übrigen« in ®altien 
gemä^ bet eigentümlichen Q3etfaffung be« Eanbe« nur fp&tlidb 
xoaxtn unb fid^ etft attmä^c^ entn>idelten*. ^eteitd bie ©teile 

^) @. im adgemeinen ße 93tant, Inscriptions chr^tiennes de la Gaule, 
1856—1865. 

^ Contra haeres., praef. : ovx intCriri^aeig nctQ* ^fi&p x&y h KeXxois dta- 
jQißöytoov xal negi ßdgßaQoy duHgxxov x6 nXeJöroy daxoXovfiirtoy X6ywv xix^^' 

») L. 1, 10, 2. 

*) L. III, 4, 1 : „cui Ordination! assentiunt multae gentes barbarorum 
[in erftet Cinie ift ^ier an Igelten unb Germanen )u betten] eorum qni in 
Christum credunt, sine charta vel atramento scriptam habentes per spiritum 
incordibus suis salutem et veterem traditionem diligenter oustodientes etc." 
^uf bie Gtede SettuH. adv. Jud. 7: nC^alliarum diversae nationes Christo 
Bubditae" ift nic^t t)iet )u geben, me^t auf Äippot., Phüos. X, 34. S^vA ben 
Stenaeu^fteUen gen)innt man faft ben ^inbtud, bag er mef^r feltifc^ atö griec^ifc^ 
reben mugte. 

^ Q3on ben Cegenben fe^e Ic^ ab, j. 93. t)on ber, baß unter ^a<)ft 9[^ftud II. 
t)on ^^om {ieben 93ifc^5fe nacb ®atlien gefenbet n>orben feien unb bie 5^trt^n 
t>on ^Qur^, ^rled, 91arbonne, ^outoufe, ^arid, ^(ermont, Cimoge^ ge- 
grünbet bitten. 

*) SufammenfteHung ber römifcben 6töbte ©aHiend (1.— 4. 3a^.) 
t)Ott ^. 95Iancbet in ben Compt. rend. des insor. 1906 SJZal, <5. 192ff., nebff 
Angabe i^red Umfangd. <S>\t größten 6täbte nniren 9lfmed unb $rier. Q3on 



©oülcn, 93el0icn, ©etmanien unb Wätlen. 273 

€ufeb*V, 23 oermag ic^ (s^gen ^ud^e^ne) nur fo ju oetfte^en^, 
t>a^ e« a. 3. be« Ofterftrei« um ba« 3. 190 mehrere ^t«tütner 
in ®attien gegeben i^at (Td>v xard /VzAA/av TtagoiHi&v, äg Elgipfatog 
imaxÖTzei, ct. V, 24, 11), unb ba§ if)re Sn^aber unter bem ^orfl^ 
be^ 3renaeu^ bamatö eine Gpnobe gehalten ^aben. ®tefe ^ifc^öfe 
jtnb in erfter Einte in ber 9larbonenftg ju fuc^en, unb tt>enigftend 
für bie Seit um bai 3* 255 ift un« ba« Bistum in SUxlti burd^ ben 
68. ^rief Ctjprian^^ bejeugt, tiefer ^rief, richtig interpretiert, 
(ef^rt au(^, ba^ e^ bamatö fon>o^t eine bif<^5flid^e S^nobe in ber 
92arbonenfid aU au<^ in ber Sugbunenftd gegeben ifai^ n>&^renb fte 
ttm 190 no6) eine S^nobe gebilbet ju ^ahm fd^einen. £>ierau^ 
ergibt fxd) aber, ba§ einige gattifc^e Bistümer, beren llrfprung 
^uc^e^ne erft in bie ä^eite Äätfte be* 3. 3a^rf>unbert« oertegen 
tPiU, fd^on au^ ber erften Äälfte ftammen, ja fogar fd^on au« bem 
€nbe be« 2* 3a^r^unbert«. 3)a§ e« eine Seit gegeben ^at, in ber 
Etjon ber einjige 93ifd^ofäp^ in ber Cugbunenft« unb ^elgica ge* 
tpefen ift, ift a priori tt>a^rf<^eintic^, aber fe^r lange fann biefe 
Seit nic^t Qm&fyxt ^aben. ^a^ aber C^on \t a\x6f bai 93idtum 
für bie 9larbonenft« gen)efen ift, ift ganj unn>af^rf(^einlid^. 

9^amentUd^e ^ejeugungen für gatlifd^e 93idtümer ermatten 
tpir erft burd^ bie Eiften ber ©tjnoben t)on 9tom (313), 2lrle« (314) 
unb Cötn (346)' fott>ie burc^ ein paar SWarttjrien» 

3n ber ^larbonenfi«: QSienne (ber olU 93rief; 2Wart.; 
5lrle«: ber 93if(^of Q3eru* unb ber Cyorjift 93eba«). 

einem gaSifc^en c^riftlit^en 9^^tot in ^utun aud ber Seit ^onftantind ftommt 
bo« ®ebic^t .jAudes domini", f, meine Chronologie 93b. 2 6. 449f. 3n 
bemfetben ^utun (ebte bamatö ber 93ifcbof 9leticiud, ber gegen 9^ot)atian 
geft^rieben unb einen 5lommentar )um i5o^enUebe toerfa^t f^at (a. a* 0. 0. 433). 
^(fo bat um 300 bie (ateinifc^-cbriftUd^e ec^riftfteUerei in (SoHien begonnen, 
^ber bie Hilfsmittel für bie (brifilic^e 93ilbung muffen bort febr gering getoefen 
fein, n>ie ber eben genannte 5lommentar benHed (fo Hieron^muS, ep. 37, 2 
ad Marcellam). ^er 5^ampf gegen ben SRoioatianidmud (f. au(b u. SRote 2) 
lebrt, bag bie goUifcbe S^d^t im allgemeinen ^\x% ber tircblicben 93ett)egungen 
geftanben ^ot. 

^) 6. 93b. 1 93ucb III S^apA «jfur« 1. 

*) ®er 93if(bof 9){arcianud in "^Irled neigte aum SRotfatiani^mud, unb 
biefe Steigung follte na(b C^priand Qßillen aucb in ®aUien ausgerottet n>erben. 

") 0ie Scbt^eit ber 6bnobe t>on (Söln ift freilieb nicbt lieber ernHefen, 
ober ed fpritbt 93ebeutenbed für fte. ^nn>efenb toaxtn 14 93if(böfe unb 10 9^e- 
präfentanten, nämlich ^rier, ^rleS, S^&lonS, GenS, ^robeS, Gpeber, QßormS, 
^u^erre, ^utun, Gtra^urg, 93afel, ^miend, ^ongred, 9^]^eimd, fotoie 9D^ain3, 
90^e(|, Cangred, 93efan9on, Q3erbun, sparid, Cambrai, Goiffond, Orleans 
unbO^ouen. ^e 'iaudn)a^l ift ber Sd^tbeit günfüg. ^ür bie Sc^tbeit ebber, 
etub. unb ^T^itteil. auS bem 93enebift.- unb ^ifter^ienferorbett, 4. 3abrg./ 
93b. 1 6. 295ffv 93b. 2 ©. 344 ff.; 5. Sabrg., 93b. 1 e. 83ff.; gegen fie Äarj* 
beim, 93interim, Q^ettberg, Äcfele u.a. 3n ber legten Seit ip bad 
Urteil über bie ^!ten günftiger gen>orben. 

0. ^afnatf, SHIfion. 8. «uft. II. IB 



^loJoatian; SWarinu«, 95tfd^of auf ber ©i^nobe ju 9lom 313^ 
f. gufeb. X, 5, 19; auf ber S^nobe ju 9lxU& im 3.314 »arm 
43 ®emeinben avA ben meiffen leiten be^ ^benblanbe^ t>er- 
treten; avi^tt ^avixtai »erben auf ber G^nobe loon 314 ber 
^redb^ter Salamud tmb bie ®ia{onen 9licaftud, ^fer, Urftnud 
unb ^etrud genannt; ber SIT^&rt^rer ®eneftud)^* 

SWarfeiDe (^rle«: ber ^Sifd^of Orofiu« unb ber fieftor gia- 
Sariud)* 

^atfon (ebenb.: ber 93ifd^of ^apf^nud unb ber Sjrorjift 
gSictor). 

9li55a [^ortu« 9licaenu«] (ebenb* : ber ®iaf on 3nnocentiu* 
unb ber Sjrorsiff "Zlgapiu^). 

Orange (ebenb.: ber ^reÄb^ter *5auftinu«). 

^pt (ebenb*: ber ^redb^fer 9{omanu^ unb ber Sjrorsift 
gSictor). 

^ouloufe (?). 

3n ber fiugbunenfi« : ß^on (ber 95rief; 3ren*; ^aufünu«^ 
95ifd^of a. 3- ff^pr,; Qlrfe«: ber 95ifd^of QSocciu« unb ber €yoraift 
^etußnu«). 

2lutun [Qlusuftobunum, «^laJoia Slebuorum] (gufeb.X, 5^ 
19: ^ifd^of gieticiu« 9?om 313, aud^ ju Qlrle« mit bem ^re«. 
b^ter ^manbuä; ber ^firtprer G^mp^orianu^)* 

9?ouen (Qlrle«: ber ^ifd^of 2lt)itianu« [2lufoniu«? ^t)iba. 
nu«?] unb ber ©iafon 9licetiu«), 

®i« (ÄonjU Joon 9licäa 325: ber 95ifd^of 9ltcaftu«). 

^ari« (3WartO- 

3n Slquitanien*: ^orbeauy (Qlrle«: ber ^ifd^of Orien* 
tali« unb ber ®ta!on ^at)iu«)*. 

Sau^e (ebenb*: ber ^ifd^of SKamertinu« unb ber ©iafon 
Seontiu^)* 

SKenbe (ebenb.: ber ®ia!on ®eniaKä)* 



^) 9ivU& ^at ^KorfeiOe in ber 93ebeutung für bie gan)e ^oDina aU» 
ntd^ttc^ abgel5ft. — 3n bem ^erf ,»The ooming of the Saints, Imagmations 
and StudieB in early churoh-history and tradition" (1906) fuc^t 3o^n 
gB.^at^lor (6. 150ff.: ,,^rop^imu« unb ^rlcö^ au aeigen, baß im apofto* 
Iif(^en Seitalter ^rop^imud (IL $im. 4, 20; ^pg. 20, 4; 21, 29) nac^ ^rled 
getommen fei. ®er 93en>eid ift ebenfo mißlungen n>ie baö ganae unfritifc^^erf» 

*) ^arle^, Les Acta Salvatoris [^Uatud-^!tenL un övangile de la 
passion et de la resurrection et une nÜBsion apostolique en Aquitaine eto. 
C^ariiS 1913) fuc^t auf ®runb ber angeblichen Q^t^t ber S)>Uatud-Ql!ten 
unb no(j^ t>\d »ertloferer Literatur au aeigen, baß bod ®;>angelium fc^on im 
opoftoUfc^en Seitalter nac^ ^quitanien gefommen ift. 

>) ^riftac^e (Brabft&tten bed 4. Sa^r^unbertiS finb ie^t aufgebecft, 

f* doutteault, Insor. chr6t. du oimiti^re primitif eto. k Bordeaux (Bev*. 
des 6tud. ane. 1910, 6. 67 ff.). 



Oaöien, OSelflien, ©ermanien utib 9^ätien. 275 

95ourge« (ebenb.: bet 95ifd^of SKamertinu« unb bet ©iafon 
£eontiuä). 

3tt ber 95elgica: $tiet (ebenb,: ber 95tfd^of ^groetiud 
unb ber ^yorjift *5eliy). 

9^etm« (ebenb*: ber ^Sifd^of Smbetauftu« [^mbitaufu«? 
iebenfaSd ein Äelte] unb ber ©iaton ^pritnigeniu«)* 

^uf ®runb ber Unterfud^ungen ^ud^edned unb anberer Sr- 
»ägungen ift e« »af^rfd^etnlid^, baf in ^nger«, *2lu5erre^, 93eauJoai«, 
*C^lottö, (E^artre«, 63ertnont, ®igne, fftnbrun, ©renoWe, *£ansre«, 
£imose«, *gKe$«, 9^attte« (SWart), 9^arbonne (3Kart.?), ^io^on, 
♦Orlean«, ©enli«, ©en«, *©oiffon«, $ouI, ♦^ro^e« (SKart.), *53er. 
bun, 93toter« ff^riften in loorconfitantimfd^er Seit gen>efen ftnb, 
f^werttd^ aber in ber SWefirja^I biefer ©täbte 95i«tümer*. $our« 
\)at loor (Eonftand !eine ^rd^e Qt\)aht (©regor^ Histor. Fianc. 
X^ 31 : bie ^rd^e n>urbe burd^ Umbau bed Saufet eined ©enatord 
f^ergefteDt)*, ®ie ganse ©iöjefe tt>ax no6) um 375 faft burd^n>eg 

^e mit einem &tm beaei(j^neten finben fic^ auc^ in ber £ifte ber 
(Sölnet e^^nobe (f. o. 6. 273). 

*) 3m So^rbuc^ b. (SefeHfc^. f. £ot^r. (Sefc^ic^te unb ^(tertumdhtnbe 
93b. 14 (1902) 6.348ff. fuc^t 9S)oIftam n)a^rfc^nlic^ ju machen, bag ein 
@&u(eneinbau im ^mp^ifi^eoter ^u 9Ke$ auS ber Seit um 300 ftammt unb 
eine ^riftlic^ 5lir^e ift. £e%tered ift nxxi^rfc^nlit^; ba§ ober ber 93au ber 
3eit um 300 an^^^i^rt, fann nic^t fieser ben>iefen n>erben. 

*) ^oc^ — tt>enn felbft bie Heine ©tobt ^i6 im 3. 325 einen 93if<^of 
^ttt (er ift n>o^t ein )>erfönUc^er 93e!annter (£onftantind gen>efen [ibentifc^ 
mit bem ^ia!on 9^icafiud au ^rle^ im 3. 314?]; nur fo erfUlrt ed fic^ un- 
desn)ungen, ba^ er ber einaige goUifc^e Q3ifc^of in 9^icäa n>ar), fo mug man 
bermuten^ ba§ ber Spiflopat in (BaUien bereits n>eiter t>erbreitet nntr^ old 
roix im einzelnen na(^)un>eifen t>erm5gen. Unter ben genannten @täbten finb 
93idtümer ffir bie im Guben gelegenen natürtt(j^ tt>a^c^nli(j^er atS für bie 
nörbU(^en. 3. 3* beS i^ilariuS t>. <^oitierd (im 3. 359) n>ar bie bifc^i^flic^e 
Organifation beS ganzen Canbed fe^r fortgefd^ritten; boc^ finb gen>ig gerabe 
anHfc^en 312 unb 359 t)ie(e Q3idtümer ba^ugefcmmen (nac^ ^tl^nafiud, 
Apolog. c. Axian. 50 ^aben 34 goUifc^e Q3if<^5fe bie or^obo^n ^efc^Ififfe 
t)on Garbica gebiUigt; er nennt i^re 9^amen^ gibt aber (eiber i^re (i>ib3efen 
nic^t an; f. ^D^ouc^amp^ La Gen^e du catalogue Athanasien des 34 6veo- 
ques de la Qaule, qui ont adh^r^ au d^cret du concile de Sardique. Si^e 

1906). 9ür bie ^nna^me^ bag bebeutenbe Gtäbte eine lange 3eit 8tt>ar c^rift- 
R(j^e (Semeinben^ aber feine 93if(^5fe ^atten^ barf man fic^ fc^n>ertt(^ mit 
Gic^erl^eit auf bie (Srftärung beS Q3if(^ofS ^rocuIuS t)on 9)^arfeiae auf ber 
öt^nobe 8U $urin (im 3. 401) berufen. Ott fagt, um feinen ^nf^nrut^ auf 
^Ji^etropoUtanrec^te für 9^arbon. II gu begrünben: „easdem ecclesiaB vel 

Buaa parochias fuisse vel episcopos a se in ÜBdem ecdeeiis ordinatos." ^Qßo 

biefe „paroohiae" ^u fuc^en {inb^ n^iffen n>ir nic^t; ed tonnen Qeine Gtäbtc^en 
in ber nä(^ffen 9^&^e t)on 9)^arfeiIIe gen^efen fein. (^SHe ^uSfage bleibt in 
S^aft, mögen biefe ^ften ed^t ober^ n>ie \^x toafycS^tdid^, unecht fein). 

*) 9^a^e bei ^ourd gab e», ald ^D^artin bad 93idtum übema^m^ eine 
Sn&rt^rerdrabfteitte (Gulpic, Vita Mari. 11). ^Oein SD'^artin erfUirte fie für 
unecht unb t^erbot bem QSoS |ebe Q3ere^rung bafelbft. ^(fo unn; fle n>o^( 

18* 



276 ^^ Q3er6teitund ber (^tift(i(^n 9ile(idion. 

^eibnifd^, f Sulp, ©eioeru«, Vita Martini 13: „Ante Martmum pauci 
admodum, immo paene nulli in Ulis regionibus ChriBti nomen re- 
ceperant: quod adeo virtutibus illius exemploque convaloit, ut iam 
ibi nullus locus sit, qui non aut ecciesiis frequentissimis aut mona- 
Bteriis sit lepletus. nam ubi &na destruzerat, statim ibi aut 
ecciesias aut monasteria construebat'*^. ^Hxt^xtt in ^miend? in 
2l9en? 9limc«? Oermont-S^erranb? ^rit)a«? £e ®6Joauban [®a* 
haUii, ®aioaIud^ ®a))a(a]? 6ainte^? 93efan9on? Saulieu [6ebe- 
locu«]»? 

93 on (Eonftantiu^ (S^loru^ fagt Sufebiu^^ ba^ er in ber großen 
Q3erfo(guns bie Äird^engebäube in ®aDien — atfo gab e« fold^e 
— nid^t aerftört ^abe (h. e. VIII, 13, 13); aOein £actantiu« (De 
mort. 15) berid^tet Don if^m: „conventicula i. e. parietes, qui lestitui 
poterant, dirui passuB est." ©ein Äof in ®aUien beftanb junt ^eit 
au« a^xx^Un (Sufeb., Vita Conatant. I, 16, 17)^ 

3n ben gaUifd^en Stäbten be« 6üben« muf bie ^rd^e am 
Qlnfang be« 4, Sa^r^unberö bereit« eine gewiffe 9?oUe gef»>ieft 
^aben- ®ne pf9d^oIogifd^e €rtt>ägung legt ba« naf>e: ^äfte ffon- 
ffontin fid^ für bie Äird^e erßärt, wenn er in ben Sauren unmittelbar 
t>ox bem llmfd^n>ung, in benen er in ®aUien meifte, überall nur ein 
t)erf^tt)inbenb geringe« (E^riftentum nthtn ft^ gehabt i^&ttt^^ 3d^ 
mu^ ba« bejtt)eifeln. ®ie orientalifd^en Erinnerungen allein reid^ten 
^ier ni^t au«* ®od^ barf man au« ber ^ebeutung nid^t fofort 
auf bie ®rö^e fd^lie^en unb tt)irb au^erbem jtt)if^en ben t)erfd^iebenen 
©täbten (i^ «<^4 i^^^^ €nttt>idHung au« £ageranfieblungen ju wirf- 

eine alte ^eibnifc^e 5^ultftfttte; ba^er ift auc^ ber Gc^lug^ e« mü^n in oor* 
conftantinifc^er 3eit C^riften in ber (Segenb t)on ^our« gen>efen fein, fe^r 
unft^er. 

^) SD'lartln Don ^our«, ber friegerifc^-fcicblic^e 93ifc^of, ^t für ba« 
mittlere (BaHien biefelbe QScbeutung gelobt »ie ber p^ilofop^ifc^-Huge 93ifd&of 
(Bregoriu« ^aumaturgu« für ba« norb5ftli(j^e 5^leinafien. 3n>ifc^en beiben 
liegen 100 So^re unb me^r. um fo Diel tt>ar bie ^riftianifierung Gallien« 
^nter ber be« norbmeftUc^en 5^leinaftend a^trütf. 

■) ^e ^ävtpvet ber t^ebaifc^en £egion fönnen immer noc^ nic^t ^ur 
9^u^e fommen; in be^ug auf bie totale £lnglaubn>ütbig!eit ber Itberlie^ng 
festliege ic^ mic^ ßaucf , 5^. ^eutfc^lanb« I ' 6. 9, an. 

*) ^ag bie C^riften perfdnlic^ Don biefem i^aifer ni^t oerfolgt toorben 
ftnb, bafür ip bie Eingabe ber bonatiftif<^n 93ifc^öfe (im Anfang be« afci- 
tanifc^en 6treit«) an feinen 6o^n ^onftantin ber befte 93en)ei« (Optat. l, 22) : 

„pater [tuus] inter ceteros imperatores persecutionem non exercuit et ab 
hoc facinore immunis est Gallia." 

*) ©n t^^ptfc^e« gallifc^e« (^riftentum, tt)ie e« ein norbafrüanifc^e« gab, 
^at übrigen« in älterer 3eit f<^tt>erlic^ ejiftlcrt. Srenaeu« ift nlc^t gattifc^er 
Lateiner, fonbern 5^leinaflat. ^l« lateinifc^e 5^irc^ |at bie gaQifc^e oor J5ilariu« 
t)on ^oitiet« feinen bebeutenben SO^ann ^eroorgebrac^t. 3m 4. Sa^r^unbert 
ift bie gallifc^e 9^^etorl! au<^ in bie 5^irc!^e eingesogen unb ^at i^r ein be- 
fonbere« ®epräge gegeben. 



(BoUien, ^Belgien, ®ermanien unb 9lätien. 277 

Ud^en ©fäbten; übet bie ®aut)erfafrung ®atlien« f^Äommfen, 
a* a, O* V 6, 81 ff.) unb ®egenben, namentltd^ äiPifd^en SRorb unb 
©üb, Hntetf^iebe mad^en muffen. 3n ber ^elgica »ar bie Äird^e 
um 300 gett)i^ nod^ in ben befd^eibenften Anfängen. ®a« te^rt un« 
bie tt)id^tigfte ©tabt unb römifd^e Äolonie, $rier, feit ^iocUtian 
bie Äauptftabf be« ganjen heften« unb Äaiferftabf^ ®a« 95i«tum, 
beffen erfte 3nba6er Sud^ariud unb Q3a(enuä n>aren [nut biefe 
beiben Flamen lernten n>ir \>ox "Slgtoetiud; benn ^atemu^ ift n>o^t 
ju ftreid^en], ift in ber jtt)eiten S)&lftt bti 3. Sabr^unbert« gegtünbef 
»erben; ,,aber nod^ im Anfang be« loierten xoax bie 3a^I ber ^^riften 
bort nur gering. 95i« ^nm 3. 336 genügte eine fleine Äir^e für 
i^ren ®otte«bienft; erft tt)äf>renb fid^ 2lt|anaftu« afe Q3erbannter 
in ber ©tabt auffielt, fd^ritt man ju einem 9leubau'' C^ltf^anaf., 
Apol. ad Confltant. 15, cf. Äaudf, a.a.O. I ©.28). ®ie 5tt>eite 
^rd^e f^einf ^rier erft am %tfang be* 5. Sa^rbunbert« erbalten 
JU i^ahen iS>aud, a. a. O. nad^ ©ulp. ©et>eru«, Vita Martini 16, 18; 
SHaLIII, 11). 9lod^ im ganzen 4. Sa^rbunberf »otr bie ©tabt 
»efentlid^ b^ibnifd^. ^ai aber für ^rier gilt, gilt nad^ ben 3eug- 
niffen beö 4. unb 5. Sa^rbunbert« »efentli^ aud^ für ®aUien mit 
2lu«na^me be« ©üboften« unb be« 9?f[onegebiet«. ©n Slnfa^ ju 
einer intenfit)eren ffbnftianifterung beginnt in ber ^weiten Äälffe 
be* 4. Sabrbunbert«, o^ne no^ burd^fd^tagenben ©rfotg ju ^ahtn^ 
ffirft feit ber 9Witte be« 5. Sabr^unbertö ift ®aaien, b. ^. bie römifd^e 
95eJ0öHerung, »efentlid^ ^riftti^. Um 400 bagegen voax bie ge- 
bilbete gaöif^e QBelt t)omebmIi^ nod^ ^eibnifd^; nun erft beginnt 
bie f^arfe ®efe$gebung gegen ba« Äeibentum (^b^obopu«, Äono* 
riu«) JU tt)ir!en. Qltle Seugniffe, iie tt)ir für biefe Seit befi^en, 
bett>eifen ba«. Q3gl. in bejug auf ben Untergang be^ Äeibentum« 
in ®amen 93. ©c^ul^e, a. a. O. II ©. lOlff. ®a« Äeltifd^e — 
bie Canbe^retigion fe^te ber Äir^e fein ftarfeö Äemmni« me^r 
entgegen — ift ni^t fott)o^t burd^ bie germanif^e ©nwanberung, 
ate bur^ ba« tateinif^e (E^riftentum jum llntergang gebraut 
»orben (SWommfen ©.92). ©ne lettifd^e ^ibelüberfe^ung in 
®aSien b<^t e^ n>eber ))ol(ftänbig nod^ teitoeife gegeben. 

®ie germanif^e Äir^engef^id^te* beginnt mit bem berübmten 
Seugniö be* 3renaeud (I, 10, 2): oike al h Fegfiavlaig [man be- 



^) ^ber Don ber Ocfc^ic^te ^ricrö loor 3)locletian »iffen n)lr nur »enig. 
Äettner In g>ic!« gWonat«fc^r. VI, 1880, 6. 343ff. ^uc^ für bie öermaniWe 
5^irc^engefc^ic^te ift ^riet bie toid^Üqftt 6tabt, n)enn e^ aucb immer beutUt^er 
wirb, baß bad oberr^nifj^e C^riftentum parte ©nfltiffe t)om ©öboften ber 
erhalten bat. 

«) 5^rau«,5)iec^rifrti(^en3nf^riftenberCRbetnIanbe,1890f. S.fficfcr, 
^Itc^nftUc^ ®enfm&(er unb "iHnfänge be^ ^riftentumd im 9^^eingebiet,1909 



278 ®i^ 93er&teitun0 ber (^rift({(^n Qilelidion. 

ad^te ben ^lutaQ lÖQViihai iHxXrialm äXhoq 7te7uaT6i6xaaiv ij 
äXXojg Tiagadidöocnv^, ^ugenfc^inUd^ meint Srenaeud ftabUterte, 
b* ^. bifd^öflid^e ^td^en; bemt nut fo(d^e Utmtn tttoai übeiliefertu 
^af^er ift ed — looraudgefe^t^ ba§ ftd^ 3renaeu^ {orrett au^gebrüift 
^cit — Qttox% ba§ in beit größten germanifd^en 9liJmerftfibtett* 
(man benft junäd^ft an CöUi, bamt an SKains unb ©tta^burg) be- 
reite um ba« 3. 185 ©emeinbeit mit 95ifd^8fen xoaxtn. fieiber aber 
fittb n>ir fotift loon aller Äunbe loertaffeit — ©oacmenu« ht^anpttt 
t)Ott ber Seit (Eonftantin« (DL, 6): ^di? rd d^^^i rov 'Pfjvov tpvia 
iXQKrtiäviCov — , imb bie 95ifd^ofi8Uftett ttü^eit ^ier nid^t«* 9lur 
in bejus auf Cötn »iffeit »ir, baf fein 95ifd^of ju 9lom (313, cf. 
Sufeb. X, 5, 19) unb »u "^xltS (314) nrit feinem ^iaton SO^acrimtf 
ann>efenb gen>efen ift'* ^ber n>ie {(ein mu^ bie ®emeinbe gemefen 
fein, tt)enn fie nod^ im 3* 355 nur ein „oonventiculum" befeffen ^t 
(2lmmian. SRarceß. XV, 5, 31 : „Silvanum exfcractum aedicola quo 
exanimatua oonfogeiat, ad oonventiculum litus Chiiatiani tendentem 
denais gladiorum ictibus trucidanmt'')^! ^efe 9^ad^rid^t QtnuQt^ 

(2. loetme^rte Auflage 1914), eine bun^ fc^rfe 5Wti! audgejelc^ncte Überftcä^t. 
9^iefe, ^ad r^einifc^e (Bemtanien in ber antuen Literatur, 1892; berfelbe, 
<S>a§ t^nif^e Germanien in ben antuen 3nf(j^tif(en, 1914. über (Sriec^ifc^ 
in ben Q^^dnlanben f. b. ßiterotw bei fficfer« 6. 35. 40. Äa^n, 9^om 
unb 9^omanidmud im gnec^c^rBmifc^en Often, 1906. 6c^on ^^i(o ertt>A^nt 
ben 9^^n. ^ie Cänber stvifc^en i^m unb bem Sup^rat flnb ^bie n)ic^tidften 
^eile ber ^SMt, n>el(^e man im eigentUc^n Ginne ^elt nennen (5nnte^ (Legat. 

ad Gaium 2). 

*) ^ertuUian (adv. Jud. 7) fptic^t t)on ©Triften bei ben ®ermanen; 
bie GteOe ift aber tbetorifc^ unb ba^er nit^t o^ne toeitered juioerUifftg. Origened 
(f. bie GteOe oben (3. 8) ((i^reibt: »»Quid dioamus de Britannis aut Germanis« 
qui sunt circa Oceanum vel apud barbaros . . . quorum plurimi nondum 
audierunt evangelii verbum.'* 

■) SWan erinnere fic^ bed ^UÄ)rucf« „Rheni semibarbarae ripae" 

(Äieron.^ ep. 3, 5). 

*) gjlaternu«, 93lfc^of t)on CöJn, mu§ ber befonbere Q^ertrauen^mann 
6!onftantin« getpefen fein; benn i^m, aufammen mit ben 93ifc^öfen Don 9^om, 
^rled unb ^utun^ bot er bie erfte ilnterfucbung in ber ^onatiften-(2a(be 
übertragen. ^SHe perfönlicbe 93ebeutung bed 9)^anned entfc^ibet inbeffen nicbt 
über bie ®r5ge feinet Q3idtumd. ^ag ed in (£&ln ). 3* (lonftanttnd aucb eine 
G^nagoge gegeben bat, kfyvt ^beobof. ^obe$ XVI, 8, 3. 

*) @ebr tHeted an ^enfmälern in Gcbrift unb 5hinft ift atö oorconftan- 
tinifc^ (namentlicb für ^öln) in ^nfprucb genommen toorben. 3cb tann micb 
bier ni^t bamit audeinanberfe^en; n>ad bier nicbt ertoäbnt ift, ^ab^ icb atö 
9älf(bung ober atö nad^conftantinifcbed ®vit belfeitegelaffen. — 9^e^t unftcber 
ober pofiti«) un^uioerUiffig Itnb aud^ bie SRacbricbten über germanifcbe^ b)to. 
trierifcbe unb cölnifcbe ^Wärt^^rer. ÄaudC (a. a. O. I" ©. 25) f)ält nur bie 
über ^matiud in ^In für ^siemUcb ftcber"'; ober aucb ibre Scbtbeit unterttegt 
93eben!en unb ibre Snterjwetation unb 93eaiebung ift unflcber (f. ^oma* 
faett)«!i, CIL XIII, II, 2, nr. 1313% ^Riefe in ben 93onner Sabrbb. Ä. 118, 
1909, ©. 236ff., fficfer; Slgen i. b. Qöeftbeutfcben Stfcbr. 93b. 30, 1911; 



QhXütn, 93eldien, ©ertnanien unb 9^dtien. 279 

um bai (Ef^tiftentutn in ganj ®ermamen aU fef^r gering t)or)u« 
fteOcn* 

3n Kntergermanien barf man nod^ Tongern aU ein loorconffon* 
tinifd^e^ 93idtum in ^nfprud^ nehmen; febenfaS^ ^attt bie Gtabf 
batb nad^ (Eonftantin einen 93if^of, ©ertoatiu«, ber t)on bem atiani* 
fd^en Streit f>er befannt ift (S^nobe t)on 9^imini 359), unb bie 
^atfad^e, baf ber (Eölner 95ifd^of SWatemu« aud^ ate erfter ^if^of 
soon Tongern erfd^eint, barf xoo^ fo gebeutet n>erben/ baf unter 
SO^atemud bai 93idtum gegränbet n>orben ift^* 3n Obergermanien 
ift {ein ^i^tum unb !eine ®emeinbe )oor (Eonftantin nad^3un>eifen; 
aber ed lag Zr)on t)iet n&b^^ <^I^ Untergermanien, fo baf bad 3eugni< 
bti Srenaeu« tt)o^( ni^t auf biefe« befd^r&ntt merben barf (f. ba« 



tHxgcgen g>oncclet, ^nol. QSoOanb. 93b. 30, 1911, 6.362f. unb9Jlorin, 
fitudee, Textes, D6oouvertes T. I, 1913 p. 206ff.). 3n \px ift ber ©runb unb 
93oben be^eic^net, „ubi sanctae virgines pro nomine Christi sanguinem snum 
fuderunt"; auc^ n>irb eine alte, bereite toerfaOene Q3afUifa, b. ^. (Bebäc^tnid- 
tapdU, in i^r ern>&bnt, bie n>obt ^u ^ren ber Sungfrauen a. 3* ^nftontind 
ober unmittelbar oorber gebaut n>ar, unb bie SIematiud oon ®runb aud neu 
gebaut bat. — 6^äfer, ^farrürc^e unb @tift im beutfc^n 9J{itteUilter 
(1903) (5. 137 f. [(treibt: „Qdaxt^ ungulfifilg fc^eint e^ und, n>enni5aucf (a.a.O.) 
aud ber 93emer!ung bed i^eiben ^mtnian über ein conventioulam ritus 
Christiani folgert, ba% bamatö [355] nur ein 5^om>entüel ber CD^ften in 
<£5In t)or^nben gen>efen ift. 6ic^ nntren bamald fcbon t>or^nben (1) 6t« 
(Bereon, (2) 2>t Hrfula, (3) bie i^a^ebrale ber oorconftantinifcben 3eit (93ifc^of 
^aternud unb bie ixxXijaku h xaSg rsg/iaviatg lögv/ävcu bei Sreuaeud). ^ie 
t)erb&ngnidt>oQ bie idaudfcbe ^udlegung oon ^mmian n>erben fann, ertennt 
man an i^arnacf , n>elc^ baraud n>i(^tige Folgerungen für bie gana geringe 
Ausbreitung beS S^riftentumd in ben 9^beinlanben )ie$t.^ idierauf ift au 
fagen: (1) ^t (Bereon reicht gen>ig in bie rdmifcbe 3eit aurüct, aber bafür, 
bag bie 5^rc^e t>orconfi[antinifcb ift, fe^tt ieber 93en>eid; (2) et. Hrfula ift t>on 
^ematiud im 4. ober 5. Sabrbunbert gana neu gebaut n>orben; n>ar bie ^5^rc^e^ 
bamald fc^on oerfaQen, obgleich fle erft oa. 100 3abre alt n>ar, fo ift biefer ältere 
Q3au n>a^rfcbeinUcb nicbtd anbered ald eine leicbt gebaute, Heine 9)'{&rt9rer» 
lapeOe gett)efen; (3) ^bie 5^atb^rale ber Dorconftantinifcben 3eif gd^ört ber 
^^ntafle (Schäfers an, an i^re (Stelle ift eben bad conventioulam au fe^n, 
n>elcbed Ammian ertt>äbnt. — ^g bie ®emeinbe in (£5ln Kein n>ar, aeigt 
auc^ bie geringe 3a^( ber c^riftHc^en 3nfcbriften (Saud 6. 27. 34). QBä^renb 
Ar au« für «rier 181 bietet, bietet er für (SJ&ln nur 17. 5)a« Urteil ^oppeU 
reuter« (93onner Sabrbb. 114/15, 1906, 6. 374) ift ba^>er abaule^nen: „& 
ift nic^t unma^rfc^nlic^, bag n>ir und ^5(n fti^on in ber ^itU be« 3. Sobr- 
l^unbertd ftar! c^riftianiflert t>orauftellen b<iben.'' Aucb bag cblnif^e (Sräber- 
audftattungen über bie SO^itte bed 3. Sabrb. ^inaufn>eifen (berf.), fti^eint mir 
nic^t ernHefen. 

^) G. (Lampion, S. Servati us, övßque de Tongres (Annal. de Bretagne, 
1904 ^pril u. Suni, 1906 ^priQ. — 3n ©Ububa (^acit., Hist. IV, 26) am 
linten 9^^nufer, füblid^ Don ber 9^u^rmünbung tt>ar ein ^fteU; bierber 
ge^5rt too^rfcbeinlitb ber SO^&rtl^rer Suliud (90{artl;»rol. Sieron. a* 20. ober 
21. ®ea.: »in Traoia civitate Gildoba Juli."; ^^raaien'' fc^eint ein Srrtum 
au fein [gegen 5)eleba^e, Origines p. 278)). 



280 ^>^ Q3eitreitund bev d^x^x^n 9tdigton. 

oben genannte Q3ifontio). ^Beaeuflt ifi eine ^rd^e in 3Rain5 erff 
f&x bai 3.368^ unb bamatö ift ein grd^rer $ei( btx ®nn>ofiner 
äfn\&x6f flett>efen (2lmmian.gRarcea.XXVn, 10). Äieron^mu* 
(ep. 123, 16) erj&^It ba§ bei ber Sroberung ber 6tabt burd^ ®er- 
-mantn „multa milia hominum'' in bet^ird^e erfd^tagen n>otben 
feien^. ©a« n>at aber am Olnfang be« 5. Sa^f^mtbertö. 

3n ber ^xttt be« 4. Sa^r^unbert« mar bai freiti^ fe^r n>eit- 
mafd^ige 9le^ ber fird^li^en Organifation anc^ ber germanifd^n 
^oioinjen JooÖenbet. Äitariu« *=pict. ^a< feiner im hinter 353/9 
t^erfa^ten S^rift folgenbe ^breffe gegeben: „DilectissimiB et bea- 
tittsimis fratribus et ooepiscopis provinciae Germaniae primae [„in 
qua est prima Mogmitia'< ift fp&terer 3ufa$], et Germaniae secmi* 
dae et primae Belgicae et Belgicae secundae, et Lugdmienaia primae 
et Lugdmiensis secundae et provinciae Aquitaniae et provinciae 
Novempopulanae et ex Narbonensi plebibuB et clericis Tolesanis et 
provinciarum Britanniarom epiaoopis/' 

*5üt 9lätien, voo^xn ba« fff^riftentum gett)i§ fpäter gekommen 
ift ate nad^ 9loricum*, Ul§t fid^ eine ^rifttid^e ®emeinbe nur in 

^) ^S)ie Übertreibung liegt auf ber idanb: im ganzen heften gab e^ 
bamatö (eine einaige ^r^e^ in ber mehrere taufenb ^enfc^n ^Ia$ fanben. 
— ^5)ic 93ebeutung Don ^Wainj^ fagt Äaud, a. a. O. 6. 34, ^mac^t ein früb- 
zeitiges (Einbringen bed ^riftentumd n>abrfc^einUcb, aber 9^a^ric^ten fei^^ten^ 
unb e« ip minbeften« auffällig, baß fein 93ifibof »on SWainj auf ber 6^nobe 
i^on ^rle^ ann)efenb n>ar, feiner n>ä^renb bed arianifc^en 6treitd irgenbn>ie 
f^ert)orgetreten ift. 90{dgli(^em>eife ^ängt bie fp&te Sntfte^ung bed ^ainaer 
93idtumd bamit sufammen, bag bie Cageran{leb(ung SO^ain) ftä) nur langfam 
aur etabt enttt^idtelte.'*' 3ung (Äiftor. Stfcbr. m. ff. 31. 93b., 1891, 6. 247): 
„SRoc^ im 2. 3abr^unbert erfc^eint bie fpdtere Q!it>itad <=0{oguntiacum atö ein 
^omple^ t)on vici . . . ; and^ ftnben tt>ir nocb im 3. 276 bie civee Romani 
Moguntiaci btog aö ^Korporation tonffituiert. 3m 4. unb 5. Sai^rbunbcrt 
bagegen erfc^einen ^aina n)ie 6!öln, Gtragburg tt)ie 93onn atö bie bebeutenbften 
etäbte an ben Ufern be« Olbein«.^ ^^uffäUig ift au*/ fä^rt Äaucf fort, 
„bafi unter ben cbriftUcben 3nfcbrif(en t>on SO^aina feine {ic^er altcbriftlic^e fic^ 
befinbet; nur IKrau^ 91r. 33 ift n>abrfcbeinlicb eine folc^e; ogl. au* bie Q3e' 
merfung ^x. 32." ^u* für etragburg gibt eö feine Seugniffc, baß bort oor 
325 (£briften gen>efen finb; man mü%tt fl* benn barauf berufen, bag e^ na* 
^rnob. 1, 16 unter ben ^lamannen um 300 ^^riften gegeben f^at. 

*) Äaucf, a. a. O. I* 6. 346f.: „®ie bünne, in einer ^naa^l unt)er- 
bunbener 6tämme a^rfplitterte 93et>5(ferun0 ber ^(pent&(er unb ^ocbebenen 
9^&tiend fe^te bem £lbergen>i*t ted rdmifcben ^efend n>enig <3S)iberftanb 
entgegen (ben>eifenb finb befonberd bie t>ielen romanif*en Ortdnamen; na* 
©teub, ^Ug. Seitung 1885, 2. Q3eitage ^x. 355, fte^en immer 100 romanif*en 
Ortsnamen 10—15 rätif*e gegenüber); fie n<*m bie römif*e 6pra*e an, 
freUi* obne an ber r5mif*en 3üoUifation tiefen Anteil au nehmen." ^qU 
au* ff ranciß, ^a^ern aur 9^ömeraeit, 1905, baau 9^5m. Quartalf*r. 93b. 19^ 
1905, 6. 88ff. ^igelmair, ©ie Anfänge be« Cbnftentum« in 93a9ern 
(ffeftif*rift für S^nöpfUr, 1907). ©ie 93i«ümer oon Q^aetia I ge<>5rten 



^ritonnien, 281 

^lus^burg wx (Eonftantin nad^n>eifen; bcnn bic ^erfönlic^fett ber 
Eiligen ^fta atö ^ärt^rerin 3. 3. ^iocletianä ift nid^t ju be- 
jtoetfeltt^. ©arüber ^inau« aber Iä§t p^Sid^cre« ni^t feftfteöen*. 

17* Britannien'. 

3n biefer fo weit entfernten*, nur oberflä^Iid^ romanifierten^, 
mefentU^ militärif^en ^rot)in8, bie feit bem Qlnfang be« 3* 3af>r» 

flc^er au 9J{ai(anb, alfo n>o^l auc^ bie t>on O^aetia II. ^a^er f)at bie alte ^ugd- 
burger ßiturgie ja^lreic^e 93erü^run0dpun!te mit ber SD'laiUlnber, f. Äoei^nc!, 
®efc^. ber ürc^lic^en Citurgie bed Q3idtumd ^ugdburg, 1889. 

^) ^ie 9)^ärtt)rerafte taugt nic^td; bie ^atfac^e ift gut beaeugt (Q^enantiud 
^ortunatud unb bad SO^art^roL ßieron.^ bad ^ier auf ben SO^ailänber 5^a(enber 
jurücfge^t; f. QSiel^aber, ^nal. ^oUanb. 93b. 26, 1907, e. 58ff. Äornung, 
0ie b. ^fva, 1904. ©ouffen, 93eiträge jur Äagiologie („^beologie u. ©laube'' 
93b. \, 1909, 6.791 ff.), ^bfc^tteßenb ift md^ ber jtPif^en S^rufcb, ^ucbeöne 
unb 6epp u. SU. geführten i%ontrot>erfe 93igelmair, ^ie ^fralegenbe (^rc^iio 
f. b. ®ef(^. bed Äoc^ftift« SHugdburg, 93b. 1, 1910). ^fra, bie bcutfcbe ^^Wagba- 
(ene^, ift böcbfttoa^rfc^einlic^ gana fcbulblod au biefer ^räbiaierung getommen. 
3m ^artt^rot. Äieron. (b. b- i^on in feiner Queue) folgt auf ibren S^lamen 
ber einer ^93encria^, unb barau« ift bie ßegenbe berau^gefponnen. 93eneria 
ift eine antio<benifcbe gw&rt^rerin bedfelben $age«. ®ad ^idtum (ni<bt fcüb 
beaeugt) »elft im Altertum beutlicben Sufammenbang mit gWailanb auf (ber 
früber bebauptete Sufammenbang mit ^quileia ift au>eifelbaft, ba er ficb auf 
ein e^^nobalfcbreiben iftrifcber 93if<bbfe to. 3. 591 ftü^t, in tt>eld^em aber ^^u- 
guftana'' ttKibrfcbeinlicb nicbt „^ugdburgf, fonbern „SHguetum'' in S^loricum 
bebeutet, f. ffriebricb, 6i$ung«ber. ber ^. 93a^er. ^!ab. 1906 6. 327ff.). 

*) 93orconftantinifcbe« ^briftentum läßt ftcb für 9f^egen«burg aud ber 
3nfcbrift: „Sarmannae quiescenti in pace martiribus sociata'" nicbt er» 
tt>eifen; benn bie „martyree" !5nnen 9^eli<|uien fein (f. ©eleba^e, Origines 
p. 296f.; anber« Äauc! u. ^., »gl. €bner, ^ie älteften ©entmäler be« ebriJTten- 
ttxm^ in 9^egen«burg, 1893). — ^u<b fiir ba« alte 93i«tum Gabiona (©eben 
bei 5^laufen) lägt fit^ ber Urfprung im 3. 3abrbunbert ni<bt ermeifen, 3n 
ber großen ^uftäblung ber ftrcblid^en ^rot)inaen bei ^tbanaflu« (Apol. c 
Arian. 1), in ber bocb felbft 93ritannien nicbt feblt, feblt ©ermanien gana* 
^e« ift tt)abrf*einli<b nicbt anfällig, ba aucb in ber ^ufaäblung ber fircblicben 
^obinaen Vita Conatant. III, 19 att>ar Oattien unb 93ritannien genannt 
finb, aber (Bermanien übergangen ift. ^enfo ftebt ed bei Optatu«, De schism. 
II, 1 u. III, 9. 3nbeffen barf man bierau« nid6>t aubicl folgern; (Bermanien 
galt atö ein S^lnnes au (Pallien. 

*) 6. 5^arte IX, ba« 3nfcbriftentt)erf bon Äübner, 5^iepert« 5^artc 
XXVI unb t)gl. ben ^rttfel „l^eltifcbe Äircbe'' oon 3immer in ber g>roteft. 
O^Cna^Hop.'» 93b. 10 6. 204ff. ®om ©ougaub, Les chrötientAs celtiques^ 
^ari« 1911 (lebrreicb, fäüt aber erft in bie nacbconftantinifcbe 3eit). 

*) 6. Origene« t. 11 p. 140 (ßomm.): „in Britania .... in India." 
ioieron. ep. 46, 10: „Divisus ab orbe nostro Britannufi." 

») „(Sin ejotifcbe« ®ett>äcb« ift bie au« 3talicn einbringenbe ©pra<be 
unb ©itte auf ber 3nfel no^ mebr gewefen al« auf bem 5^ontinenf (<3W m mf e n, 
a. a. O. V 6. 176). ^ber im 4. 3abrbunbert nnir bie lateinifcbe 6pracbe 
im Güboften in tt>eiten 5^eifen berrfcbenb, f. Äaberf ielb, The Romanization 
of Roman Britain (Proceedings of the British Acad., Vol. II), 1905/6 p. 8f. 



282 ^^ Q3er6reitund ber (S^riftlic^n Q^eUgion. 

^nbertö befonbet^ aufgeblüht fein mu^^^ ifat \>ai (E^rifitentum 5u« 
n&d^ft ni^t feffen ^^ faffen ffttmen*. ^ertuttiaitf Angabe (adv. 
Jud. 7) faßt fautn in« ®en>id^t; bie £egenbe Joon einem ^Sriefbedbfrf 
bti rdntifd^en 93ifd^of8 Steutf^eru« mit einem angebUd^en btitifd^en 
Könige £uciud (üb. Pontif.: „Eleuthenis aocepit epistalam a Lucio 
Brittanio lege, ut chriBtiaDUB effioeietur per eius mandatum", mib 
^iemad^ 95eba, Hist. angl. I, 4) i^ahc i^ befeitigt*; ©osom^II, 6 
Angabe, ba^ )• 3* donftantin« aud^ bie am äu^erften Ojeon 
tt>obnenben Gelten bai (Ebnftentum aufgenommen f^aben^ fd^eint 
))orconftantinifd^e« ^b^ftentum au^jufd^Iie^en. ^emto^ ift eä fe^r 
toobi mdglid^^ ba^ f^on am Snbe be« 2. ober Anfang bed 
3. 3abrbunbert« (Ebnften nacb 93titannien ge!ommen {tnb unb 

p. 185 ff. [2. ^ufi. 1912]: „Latin was employed freely in the towns of Britain» 
not only on serious occasions, or by the upper olasses, but by servants and 
work-people for the most aocidental purposes. It was also used» at least 
by the upper classes, in the country", cf. bie ^bbanbtung t)On @OUter, 
L 0. Vol. II, 12. ^ea. ^ie p^Uotodifcben ^ebenten, bie bev ^nnobnte einet 
toeiten Q3erbreitung bed Cateinifc^en gegenüberfte^en, finb nic^t getoüi^igt. 
^ie materielle rdmifc^e SibiUfation ift gemig im ganzen @üboften bunbge- 
brungen — ber nur miUtärifc^ befe^te S^orben unb heften blieb ganj feltifc^ — , 
aber ob auc^ bie ^prac^e? (3c^n>erlic^; benn bie 9^ete(tifierung^ bie ficb f(^on 
feit ber SO^itte be« 4. Sabrbunbertd bemerflic^ macbt, nntr feit b. 3. 407, in 
n>elcbem bie rdmifcben Legionen aud Snglanb vertrieben n>urben, fe^r bolb 
eine totale. Smmer^in ift in ber eigentlich rbmifc^en 3eit bie lateinifcbe 6pra(be 
bocb nic^t nur ein oberflöc^lic^er ^ni| gett>efen, fonbern brang n>irQi^ in 
bie 6täbte unb ben £anbabel ein. ^er Gpuren ber gefprocbenen lateinifcben 
@prac^e be« 5. u. 6. 3a^r^unbertd finbet man in Ortdnamen fo gut n>ie gor 
nicbt (f. g>ofornb/ ^eutfcbe CitStg. 1913 SRr. 8). 

^) @. @ outer, 1. c: „The third Century and the first half of the 
fourth Century were periods of progressive prosperity, but about 350 the 
decline of Roman influence began." 

*) ^Ite cbriftlicbe Snfcbriften fehlen bier ganj (f. bad 3nfcbriftentt)erC 
t>on ^übner). 

') (2. 0. 6. 142: „Brittanio" ift auS „Birtha" (Edessenorom) entßanben; 
f. ©i^ungdber. ber 5^. g>reu6. ^!ab. b. ^iffenfd^. 1904 6.909ff. ffid 
gibt nocb anbere ^dfk, in benen bie ^rc^engefcbi^te 93ritanniend bunb 
g)'li§t)erftänbnifre b^tt). (Scbreibfebler bereichert tt)orben ift. 3m ^art^rol. 
i5ieron. aum 17. <oepU bei§t eö „in Britannia Socratis**. Äier ift Q3ritannien 
au« ^^brettene'' (ßanbfcbaft in SD'l^^fien: 'Aßgernivri, "Aßgeiawifi , angebllcb 
na^ einer SRpmpbe Bgeula genannt) entftanben, f. ^ele^abe, Origines 
etc. p. 177f. unb @erru^d, La patrie de S. Socrate (^nal. 93olknb. t. 30 
p. 442 f.). L. c. )um 21. ^<d mn% „in Mauritania" gefefen n>erben fttott 
„in Britannia Timothei diaconi*'. L.c. gum 16. ^^r. mu^ „Brixia" gekfen 
toerben ftatt „in Britannis natale SS. Faustiniani et luventiae*' (^ele^a^e, 
a. a. O. 6. 379). Sdu^ 6brien, S^leinaflen, ^Mauretanien unb Oberitalien 
ift alfo bie britannifcbe ^rcbengefcbicbte bereichert tt>orbenI 90{an barf er- 
UHirten, ba^ auc^ nocb eine Q3ereic^erung an^ Q3ruttium {Egsmaf^, Bgerrwls) 
fommen n>irb ober aud QBit^^nien! ^e 93irt^a t>on (Sbeffa aber, bie ^ier 
SU 93ritannien gen)orben ift, ift in ber Cegenbe be« ebefTenifcben ßauptapofteld 
au „^ettftu^'' (^^oen.) gen>orben (f. 6i$ungdber., a. a. O.). 



93ritonmen. 283 

bort setpirft i^ahtn^. ®ie ^erid^te t)on @Uba^ unb 95eba übet 
ben ^ärtprer "SUbanu^ in 93etulam (6t. Wbani) unb 5n>ei 
anbete SKätt^tet in ßegionum lltb* ((Saetleon) — biocletianifd^e 
QSetfoIgung — betuf^en n>o^I, bie ^atfad^en felbft antangenb, auf 
gutetäbetßefetung'. 3n ein ^eltete^ Ci^t ttitt füt un^ bie btitifd^e 
<^td^e etft but^ bie ^atfa^e^ ba§ auf bet G^nobe ju ^tled (im 
3- 314) bie 95ifd^öfe t>on ßonbon (9leftitutu«), ^ot! (ffbotiu« — 
alfo ein ^elte; ju ^ot! ftatb (Sonftantiud (£^Iotu^) unb Sincotn 
(bet Otöname ift nid^t ganj fi^et: (Eolonia Cinbienftum; bet 95ifd^of 
^ief Slbetp^iu«; mit i^m ibat bet ^te«bi)tet ©acetbo« [?] unb 
bet ®ia!on Sltminiu«) jugegen gewefen jinb'* 3n>ei biefet ^ifd^öfe 
ttagen antue 9lamen^ bet btitte abet einen ein^eimifd^en. ^aten 
btei 95ifd^öfe in 2lt(e* jugegen, fo batf man mit ^g fd^Iie^en^ 
ba§ bie Saf^I bet 95i«tämet gtö^et gewefen ift* Qlbet n>it »iffen 
nid^tä batäbet; nut ba^ ift un^ befannt^ baf im £aufe bed 4. 3a^t' 
f^unbett* 95titannien auffaöenb taf^ ^ttftianijtett tt>otben ift*. ®ie 
ein^eimifd^e btitifd^e 93eioöl{etung ift bamatö mitHi^ d^tiftlid^ ge« 

^) Otlgene«, Hom. IV, 1 in Ezeoh. t. 14 p. 59 (Co mm.)/ fc^eint t)on 
Triften bort 5U U>i{fen: „Quando terra Britanniae ante adventum Christi 
in unius dei oonBensit religionem? quando terra Maurorum? quando totuB 
semel [simul] orbis? nunc vero propter ecdesias, quae mundi Ümites tenent, 
universa terra cum laetitia clamat ad dominum l8ra.el." @i(j^ ift bad füt 

^ufebiuö na(j^ ^emonftr. l, 2, 13 u. III^ 4, 45 anjune^men. 

*) QBie ed fonft mit bem 93eric^t über saibanud fte^t, barübet f. <^i(^. 
SO^ebet, ^He £egenbe bed ^. ^U>. in ben ^b^anbl. bet ®'M. ®efea. bet <S)ifT. 
91. ^* ^b. 8, \, 1904. ^ad obfolute 6c^tt>eigen unfrer QueOen in beaug auf 
bie /^irc^engefc^ic^te 93ritanniend im 3. So^r^. ift n>o^I erüärUc^. „^u^ bem 
britten Soi^r^unbert nHrb loon ben 6c^icffalen ber Snfel faum etnnid gemelbef 
(9Jlommfen, a. a. O. V 6. 172). — ^ad 9Jlartt?rium be« ^Ibanud fann 
ht^^Vb nic^t aU gana ftc^er gelten, n>ei( bie beften Quellen be^aupten^ ed 
feien unter ^nftantiud (S^lovu^ in feinem 9Reic^teU feine SO^artprien loor« 
getommen; inbeffen einige tt)enige ^äOe {inb boburc^ nic^t au^gefc^Ioffen. ^ie 
Q3ere^rung ber 9^eli<|uien bed 55eiligen ift i^on t>or ®itt>ad um baö 3. 430 
nac^n>eidbar. 

*) Sntfpred^enb ber gleic^rtigen (Bauoerfaffung flnb bie britifc^-lotei- 
nifc^en @täbte ebenfo aUmä^Ud^ entftonben n>ie bie goQifc^en. SHe SO^iUtftr- 
|»au)>tftabt nxrr ^or!, bie 3U>iQKiuptftabt t>ieaeic^t (Slamalobunum. <S)a% in 
jener 6tobt unb in ber i^aufmann^ftobt Conbon ein ^ift^of ber^ltnidm&§ig 
frü^ nac^toei^bor ift, ift be^ei^nenb; auc^ bie brei anberen Orte, in benen 
C^riften fo früb nac^toeidbar, flnb (Stationen ber rdmifc^en i^eerftragen. 

^ Q^ieOeid^t ift ed bemerfen^mert, ba% auf ber @bnobe ju 9^imini (359), 
n>o me^r atö 400 Q3ifc^5fe ann>efenb n>aren, nmr brei britifc^e bie taiferli^n 
ünterpü^ungen )u i^rem £ebendunter^a(t annahmen (Gulpic. 6et>., (£^ron. 
II, 41 : „inopia proprii publice usi sunt"; ben anberen ^ifd^dfen erfti^ien bad 
„indeoens**). ^e ^rc^n biefer Q3if(^5fe fd^einen a(fo noc^ arm getpefen au 
fein; boc^ nniren au(^ anbere britifc^ ^ift^öfe in 9^imini ann>efenb. Übrigen^ 
ertennt man aud bem ®efe^ ®ratiand t>om 5. 3uli 379 (^^eobof . ^ob. XIII, 
1, 11), bag bie Q3if^5fe bon 3taUen unb 3Qb^en reicher nniren atö bie Don 
Britannien, (BaUien unb @t>anien* 



284 ®i^ QSerbreitung ber (S^rifttic^en Q^eligion. 

toorben^ n>ä^tent) gtei^^eitig bie germanifd^en Stämme faft fämt' 
lid^ ^eibnif^ blieben. ®iU)a« (Chron. min. III, 32) behauptet be« 
ftimmt, ba^ ber ^riani^mud ber Äird^e in 93rifamiiett fd^tt)ere 
QBunben gefd^Iagen ^abe; fte ftanb atfo mitten im ^uffe ber uni- 
loerfaliird^lid^en ^en>egung^. ®a^ bai ^\)T\^ttntam nac^ Srlanb 
t)on Britannien au« f^on im 4. Sabr^unbert gelommen ift, ^at 
3 immer ftd^er erliefen. S« fann au^ fd^on früher ba^in ge- 
langt fein* 

18. Qlfrifa, 9iumibien, SKauretanien, ^ripolitana*. 

®er Äüftenftri^ jwif^en ber (See unb bem ®ebirge am öüb- 
ufer be« n>eftlicben ^ittelmeered gebort ju Suropa unb nicbt ju 
Qlfrifa. 3n berÄaiferjeit »ar ba« »id^tigfte ®ebiet bafelbft, 2lfrila 

^) S^licbolfon bat jene fcb*t>er ju entaiffcrnbe Q3leitafel, bie 5U 93atb 
'entbecft »orben ifi unb einen 93rief (QSiniftu« an SRigra) entbÄlt, qIüOLx^ 
lesbar gemacbt (Vinisius to Nigra — a 4. cent. Christian letter written in 
South Britain and discovered at Bath, ßonbon 1904). ®er 93ncf foU bem 
4. 3abrbunbert angeboren, unb ^riud toirb in ibm ertt)äbnt! ^aß er ober 
no<b au ßebaeiten be«feß>en gefcbrieben \\t, ift eine grunblofe ^nnabme. 3eben- 
foU« ben>eift et, bag ber SUrianidmud fcbon f^ü^ aucb bie britifcbe ^rc^e bebro^t 
bat. ^cr 93rief ift au<b abgebrucft in ber Rev. d'hist. eccl6s. T. VI, ^v. 3^ 
1905 6. 691 f. 

«) e. bie Sparten X u. XI. — 

CIL T. VIII, 1881 ff. (mit eu»)pl. unb Äarte, bie aber ic^t j. ^. überbolt 
ift, f. bie Sparten bei goiled nage), ältere arbeiten loongWorceUi unb gWünter. 
^iffot, G^graphie compar^e de la Prov. Rom. d'Afrique, 2 Q3be. 1884.1888. 
gOllommfen V 6. 620ff. ^oulotte, G6ogr. de l'Afrique ohr^tienne, 4 Qibc. 
1891 ff. 93abelon, Magnat U.Oleinacb, Atlas arch6oL delaTunisie,1892f» 
Sd^ttjarje, Unterf. über bie äußere €nttt). ber afr«. ^rcbe, 1892. 5)erfelbe, 
2lrti!el „9^orbafri!. 5^ir<be'' in 93b. 14 unb im 3ufa$banb juÄaucf« 9l(£n8^. 
^OUtain, Les oit^ romaines de la Tunisie, 1895. ^onceau^, Hist. litt, 
de TAfrique chr6tienne, 4 93be. 1901 ff. ©erfclbe, Enqußte sur röpigraphi» 

chr^tienne d'Afrique, 1907 unb gablreicbe anbere ^bbanblungen. (Buig* 
nebert^ Tertullien, ^tude sur ses sentiments k T^gard de Tempire et d& 
la Boci^t^ civile, 1901. ^uboUent, Carthage Romaine (146 av. J. Chr. — 
698 apr^ J. Chr.), 1901; berfelbe, ^rtifel „Afrique" im Diot. d'hist. et 
de g^ographie ^des. 1911, faso. III Col. 706-— 861 [febr eingebenb unb gut], 
ßeclercq, L'Afrique ohr^tienne, 2 93be. 1904. K). ©oben, 5)ie ^rofopo- 
grap^ie bed afri!. ^piflopatd a* 3. (£\)ptianß (QueUen u. ^orfcb. aud itaU 
^rcbiben u. 93ibUotbe!cn, 93b. 12, 1909); berfelbe, Sententiae LXXXVII 
episo. ^ad ^rotofoll ber 6^nobe t>. S^artbago am 1. &tpt. 256 (^^acbricbten 
b. (BefeUfc^. b. OBiff. a. Oöttingcn, 1909). ^ie arcbäoU>gif<ben Unterfucbungen 
in feinem anberen ®ebiet bed ebemaligen r5mifcben Qf^eici^d ftnb a. 3. fo ixm'^ 
faffenb unb erfolgreicb tt>ic bie ber ^ranaofen bier, f. bie Unterfuc^ungen t)on 
^elattre, Qlagnat, 6alabin, (Bau! ler , ® feil unb Dielen SUnberen im Bull. 

Arch^ol. du Comit^ des travaux hist., im Bull, de la Soc. Arch^ol. du döpart. 
de Constantine» in ber Rev. Africaine» im Bull, trimestriel de Gtogr. et 
d'Arch^ol. de la province d'Oran, im Bull, trimestriel des Antiq. Afric., in 
ber Rev. de FAfrique franfaise, in ben Monum. antiques de TAlgerie par 



^frifa, Sflumibien, gWautetanien, ^ripoUtana. 285 

^toconfukrid, ein iVotxM 3talien. ®ie ^öd^fte 93tüte ^atte hai 
Canb mit fetner Äauptftabtffart^ago^ wm €nbe bei ^weiten 3af>r- 
^unbertö — bet gro^e Äaifer ©eptimiu« ©et)eru« ein Slfrifaner! 
— bi« junt Qlirögang be« btitten*. 

3n biefe Seit, in ber bie 9?omanifierung be« £anbe«' bie 

Ose 11, in ben Becherches arch^logiques par Gsell, in ben M^lang. de 
r£cole de Borne, im Bull, be 9^offid u{Vt>. SHe neueffe^ fe^r banfendtoerte 
3ufammenfaffun9 ift SO^ednage, L'Afrique chr^tienne. £:v6oh68 et Buines 
antiques d*apr^ les mss. de Msgr. Toulotte et les deoouvertes arch^ol. 
les plus r6oentes, 1912 (mit trefflichen 5^arten). 

^) ^ertuQv ^® pallio 1 : „Principes semper Africae, viri CarthaginienBes, 
vetustate nobiles, novitate felices." (3aU>ianv I^© gubern. VII, 67: „Univer- 
sarum [Africae] urbium princeps et quasi mater, illa scilicet Bomanis arcibus 
semper aemula, armis quondam et fortitudine, post splendore ao dignitate, 
Oarthaginem dico, et urbi Bomae maxime advcrsariam et in Africano orbe 
quasi Bomam/* 3n ber Seit t>on Geptimiud 6eioerud bid (Eonftantin, la 
fc^on t>on (Eommobud an, ber dart^go anm obenbUinbifc^en ^le^anbrien 
machen tPoHtc (befol&lene ilmnamung: ,,*5Hte5anbria (£ommobiana ^ogata^, 
tt>enn ber Vita Commodi 17 ju trauen ift), fc^ienen fic^ aöe 93ebingungen 
einaufteUen, um (Eart^ago neben unb t>or bie beiben anberen £KXupt- unb 
^D3eitftöbte bed 9^eic^d (^le^anbrien unb SHnticc^ien) au bringen, f. iderobian 
VII, 6, 1. ^öein baju ift e« ni*t getommen. ©ic QSierteilung be« 9f^el*« 
mugte bie GteHung ^art^agod ^ercäbrücfen, unb bie Q3erlegung ber QBelt- 
^auptftabt t>on 9^om nac^ S^onftantinopel tonnte Don ^rtl^ago au i^ren 
iSunften nic^t me^r ausgebeutet n>erben, n>ei( fic^ bie 5^rc^e bafelbft unb 
in ^früa im 4. Sa^r^unbert in einen fc^recfttc^n ^ürgertrieg geftürat fa^, 
^äre biefer bonatifrtfd^e 5Weg nic^t gett)efen, fo trotte bie cart^aginienfif^e 
5^rc^e toa^rfc^einlic^ft ibr Gtreben, ftc^ felbftänbig neben 9^om au fteUen unb 
für baS ^benblanb bie 93ebeutung ^le^anbriend an genHnnen, burd^gefe^t. 
^n ber ^bfic^t f)<it ed nic^t gefehlt, unb i^re Q3ern>ir!U(^ung t^tU bie etabt 
unb gana ^frita auc^ politifti^ gehoben unb gefeffigt. ^oc^ am Anfang beS 
5. Sa^rl^unbertd fehlen biefe SDlöglic^feit t)or|anben, aber bie 5^rc^e n>ar au 
fd^toac^ geworben, unb bad j^ulturelement n>ar im Canbe burc^ ben nati- 
t>iftif(j^en ^onatidmud in ftarten Q^üdtgang gebracht. 

^ ^ertuflv De anima 30 beaie<>t ftd^ »orneWltc^ «uf ^frita: „Gerte 
quidem ipse orbis in promptu est, cultior de diie et instructior pristino. 
omnia iam pervia, omnia nota, omnia negotiosa, soUtudines famosas retro 
f undi amoenissimi obliteraverunt, Silvas arva domuerunt, feras pecora f uga- 
verunt, harenae seruntur, saxa panguntur, paludes eliquantur, tantaeurbes 
quantae non casae quondam. iam neo insulae horrent: ubique domus, 
ubique populus, ubique respublica, ubique vita. summum t^timonium 
frequentiae humanae. onerosi sumus mundo, vix nobis elementa suffioiunt 
et necessitates artiores et querellae apud omnes, dum iam nos natura non 
sustinet" etc. Gf. ^^nlic^ed De pallio 2 fin.: „Quantum urbium aut pro- 
duxit aut auxit aut reddidit praesentis imperii triplex virtus." @aU>ian./ 
De gubern. VII, 60: „tam divitem quondam Africam fuisse, ut mihi copia 
negotiationis suae non suos tantum sed etiam mundi thesauros videatur 
implesse." 

^ (£bpi^<in unterfc^eibet einfach bie ^rot)inaen ^frita, 9^umibia/ 
SO^auretania (baau ep. 48, 3: „latius fusa est nostra provincia, habet etiam 
Numidjam et Mauretaniam sibi cohaerentes) unb rechnet bie ^ripoUtana 



286 ^^ Q3erbrdtund bet ^nfüi^tn Otelidion. 

größten ^ortfd^ntte gemad^t f^at^ f&Qt ein ^Skid^tum ber (j^rift- 
Kd^en ^rd^e in biefen n>eiten unb fhtd^tbaten Gebieten^ bai nur 
in steinalten feine^gteid^en Ifat*. ^ber bie cart^ginienftfd^e ^rd^e^ 

SU ^frita (fie tt>urbe evft )nHf(^n 297 u« 314 eine befonbere ^)>rDt>in5). ^>ie 
llnterfc^eibund Seugitana unb Q3pa<^cenc, ^roconfutarid unb 9legia, (£aefa- 
teenfid unb 6itifenfld fe^It. ^ad ®ebiet t>on SRumibia ^roconfuUirid red^net 
(£^t>^n 3U ^frieo. 

^) ^ie eatiniflerung bed Sanbed im ^rdgeren etU bat erft mit (Säfar 
begonnen; er etft ^at bie alte 9^it)alin 9^omd n>ieberern>e(!t (f. ^uc^edne, 
Hist. ancienne I p. 389). ^ber noc^ beim ^udgang be^ 2. So^r^unbertd 
fpracben t)iele (Singeborene auc^ ber beffeten 6t&nbe ungern £atein, f. ^puleiud^ 
äpolog. 68 (t>on einem iungen SD'^ann): »»Loquitur numquam nisi punioe» 
et si quid adhuc a matte graeoissat; enim latine neque vult neque poteet.'* 
®ie 6c^tt)ef(er be^ 6eptimiud 6et)erud tonnte fi^ nur mü^fam lateinifcb aud' 
brticfen unb mu^te baffer Dom l^aifer nac^ Ceptid ainrüdgefc^idtt tt>erben (ßpaxt.^ 
Vita Severi 15). ^e 5^ulturfpra<^e^ mit ber e« ba^ aufgezwungene Cotein 
in biefen ^rot>in)en 9^orbafritad au tun ^atte^ n>ar — aumol im dfi^ic^en 
5Mlffengebiet — nic^t nur bad ^unifc^e^ fonbern aud) bad ®rie^ifc^e. S)ie 
,»suavüadü*' in QiavtfyaQO a* 3- ^ertuUiand (afen lieber (Bried^ifc^ ald Satein 
(De Corona 6), unb für fie ^at ^ertuUian auc^ griec^ifc^ De spectaculis ge* 
fcbrieben (f. 3a^n, ®ef^. bed neuteftomentlic^en S^anond I 6. 49. ^er 
®nf[uf3 bauerte bid gegen b. 3. 250. ^^ieling, ^er SeHenidmud in 5^(ein* 
^frita. ^er griec^ifcbe S^uUureinflug in ben rbmifc^en ^rot>inaen 9^orb* 
afritad, 1911). ®ad 93erberifc^e, bie 6prac^e ber (Eingeborenen, fc^on t>on 
ben ^uniern aud bem 5ffentUc^n Q3erfe^r aurücfgebrdngt, trat unter ben 
O^ftmern noc^ me^r aurüdf; ober e« blieb im QBec^fel ber ?fremb^errf(baften 
bo^ htfUS^en, n>ä^renb bad ^unifcbe fic^ nur etttm bid anr 3eit ber arobifti^en 
3m>afion erhalten ^at Über bie Catinifierung ^fritad burc^ ^nfiebtung 
italifc^er i^oloniftcn f. gjlommfen, 9löm. ©ef<^. V e. 647. 3n ber ^Ricbtung 
t)on Op na<b ^eft ftnb 9^om unb bad ßateinifcbe immer weniger in ben 
Guben eingebrungen; ober fc^on bad ^^5niaifc^e ^at nic^t me^r toermoc^t 
oB bad £ateinifc^e. 3n SO^aroOo (9Kauretania ^ingitana) bat eß, t)on ein 
paar i^üftenftäbten abgefe^en, niemals ^^5niaier unb niemals 9^5mer ge* 
geben. 3n ^abr^eit gab ed feine mauretanifc^en ^roioinaen, fonbern nur 
S^olonialgebiete biefed S^lamen«. 

*) ®rünbe für bad fc^neUe ^ac^^tum gerabe in biefen ^rotoinaen fann 
man tt)o^l mutmaßen, aber ob fle nHrflic^ autreffenb finb, ift bie ffrage» 
SDRonceau^ (I 6. 10) unb mit benfelben Porten Ceclercq (I <3. 42) meint, 
baß im i^intergrunbe bed afritanifc^en ^olptbeidmud ein 9Konot^eidmud 
»erborgen gewefen fei, unb bringt bafür einige 93elege. ^ber tt>ar bcA ni<b^ 
in toielen anberen ^rot>inaen bamald, aumal im 3. 3abrl^unbert, aucb ber 
^cXi^ Ceclercq ern>ibert: ,»San8 doute, mais nulle pari eUes (bie mono« 
tbeiftifc^en ^udpr&gungen] ne semblent avoir 6t6 aussl marqu^, surtout 
aussi habituelles et aussl populaires qu'en Afrique. La propagande clir6- 
tienne a du profiter des profondes affinit^ du christianisme aveo les re- 
ligions loeales; eile trouvait un secret auxiliaire jusque dans la conscience 

de ses ennemis.'* 90^5gUc^, aber ungeuHßl ^uffaUenb ift aCerbingd, baß 
bie brühte ^efertion ber ßeiligtümer bed Q3aal 0>ed afrifanifcben 6atumd> 
um bie ^itte bed 3. 3a^rbunbertd mit bem ^ac^dtum unb ber Q3erfeftigung 
ber afritanifc^en 5^ir^e in ber 3eit Ql^priand aufammenfäQt; cf. ^outain^ 
De Satumi dei in Africa romana cultu, 1896 p. 138 f., ^erfelbe, Les cit^ 
romaines de la Tunisie p. 228 f.: »Ce fut le peuple, oe furent les humbles 



^frifa^ 9^umibien, ^O^autetanien, ^ripoUtana. 287 

He älfeffe gtof e lateinifd^e, mu^ fd^on bebeutenb gen>efen fein, be« 
t^or {te füv Uta in ba« 2\6)t ber ®efd^id^te tritt. 93ereit« bie ftü^eften 
Gd^rif^en ^ertuSian« fe^en eine gto^e ®emeinbe in ber iDauptftabt 
loorattd unb ebenfo bie 93erbreittmg be^ £^riftentumd in 9^orb' 
afrifa^. 2lber merfcpürbig — ^ertuQian erjäl^lt un« fo gut n>ie 
nid^tä loon ber ülteften ®efd^id^te ber cart^aginienfifd^en ^rd^e' 
unb e6enfon>enig etn>ad )oon ben übrigen ®emeinben in ^frita, \a 
nid^t einmal t)on if^rer gtei^^eitigen ®ef^i^te* ^ertuQian ift anäf 
afe (E^rift ®ro§ftäbter — ba« £anb tümmert i^n nid^t — , unb er 
lebt ganj in ber ®egenn>art unb in ber 3u{unf^. 

93on ber älfeften, »a^rf^einüd^ grie^ifd^en ^eriobe ber afri* 
lanifd^en Äird^e* tfi un« ni^l« befannt. Slber n>ir ^ören, ba^ ^er- 



et les pauvres qui se convertirent d*abord. Les premiers övdques africains 
furent, sauf de tr^ rares exceptions, des pl^böiens. La religion du Christ 
fut Burtout acceuillie et confess^e dans les classes sociales qui ^taient 
rest^es les plus lidMes k l'antique religion carthaginoise." Cecletcq (L c.) 
f^mertt bo^u: „Nous trouvons dans les textes öpigraphiques des preuves 
materielles de cette .contiguit^' entre la terminologie africaine et la ter- 
minologie obr^tienne. To utain attribue aux fiddles de Satume des dö- 
dioaces qui nous paraissent pouvoir faire l'objet d*un doute au profit de 
r^pigraphie chr6tienne*' (5. 93. bie Snfc^riften mit ,,deus sanetus aetemus*' 
b8tt>. „aetemus" — ftnb ftc fämtttc^ c^riftlid^ ober ni<^t?). 

*) 93efonberd fommt Ad Scap. 2 u. 5 [bie Kl. „de decem milibus 
hominum'" ift 3U beachten] in 93etrac^t („tanta hominum multitudo, pars 
paene maior civitatis ouiusque". „tanta milia hominum, tot viri ac feminae 
omnis sexus, omnis a.etatis, omnis dignitatis.** „quid ipsa Carthago passura 
est, decimanda a te**; „parce Carthagini, si non tibi, paroe provinciae, 
quae visa intentione tua obnoxia facta est concussionibus**). ^ber auc^ 
f(^on in bem im 3. 197 gefc^riebenen ^pologeticud c. 2 u. 37 (autet e^ &l^nUc^ 
[nac^ ber SSä. bed<?ulb. in "^poUSl foHen bie C^riften einer ^robinj sa^I- 
reic^ fein atö bad römifc^e i5eer], unb in bem ^rottat De praescr. (c. 20) 
fann er fagen, bag ^tägttc^'^ neue S^rc^en gegrünbet n>erben unb (0. 29) ba| 
„milia milium*' t>ergebttc^ getauft n>orben n)firen^ tt>enn bie ßftretifer re<^t 
platten. 93eaie^en flc^ beibe @te0en auc^ auf bie (Befamtc^rifteni^eit, fo be- 
urteilt er boi^ biefe nac^ feinen afcifanifc^en ©nbrllden. — 903el<^e 93e8le- 
jungen bod Christentum in ^frifa am Anfang ^u ben bort ^a^lreic^en 
Synagogen ge<>abt ^t — ba« Subentum ift felbft in berberifc^e ©tämme 
t>on ^ripolid unb 90{aro(to eingebrungen — , barüber fe^lt und leiber iebe 
Ihtnbe (0idt>utationen mit 3uben ^ertuH., Adv. Jud. 0. 1. <auf ben 93efunb 
in ber 9^efropole bon ^iebel-5?^aui [Suben- unb Sl^riftengräber burc^- 
einanber] ml^^U ic^ fein (BeuHc^t legen; anberd 9)^onceau$ unb Ceclercq 

I ©. 39f.). 

■) Unri^tig iebenfaHö @albian^ De gubem. VII^ 79 über dorf^go: 
„Ürbs ohristiana, urbs ecdesiastica, quam quondam doctiinis suis apostoli 
instituerant." 

") 90{auretanien gehört eigentli(j^ nur aur Sälfte ^ier^er; bie n>eftlic^e 
i5älfte gravitierte fUi^ na(j^ Spanien unb ift fpäter au^ ju 6panien gerechnet 
tt^orben; f. ^ugufrtn^ ep. 93^ 24: „Mauretania Caeeariensis, occidentaU 
quam meridiaiiae parti viciniör, quando neo Afrioam se vult dioi.'* 



288 ^^ QSer^rettttttd ber c^rif(tt(^n 9te{^ion. 

pttxa {t(j^ mit bem QSifd^of Opfatud unb bem ^tedbpter ^pafhtf 
griec^ifd^ uttter^lten^ unb ba^ ^ertuQian au^ grieil^ifd^ gefcj^rieben 
^at (mehrere Heinere ^rattate unb ma^d^einlid^ aud^ hai gro^e 
<3Bert De ecstasi)« <S>\c grie^ifc^ Überfe^ungen ber filterten afri* 
fonif^en SO'tärt^reraben mSgen faft fo alt fein mie btefe felbft^. 
SO'lit SIT^art^rien beginnt für uta bie ^rd^engefcj^id^te 9^orbafritad^ 
unb 3n>ar erft im 3* 180. ®ama(« mürben al^ bie erften ^riftlid^ 
^SMvttfvtx ^dtnp^mo au«$ SO^baura (^uguftin^ ep. 16. 17: „aiclii- 
martyr Namphamo''), baju ^iggin unb Ganam, unb einige S^riften 
avii 6cUium (einer 6tabt, bie im probnfularif^n 9lumibien ge« 
legen ^aben mu^) ^ingerid^tet*. ^(fo loon (Ef^riften in 9lumibien 
frören n>ir fo frü^e n>ie loon fo(d^en in (Eart^go^ ; ^er)>etua unb 

^) Qxnt befonbere Q3eaie^ung ber afrüanift^n ^rc^ )u 9iom bot tnel- 
leicbt t>on ber (Brünbung^pocbe ber beftanben ($ertu0.. De praescr. 36: 
„Roma, unde nobU quoque auctoritaa praesto est'*); aber ^&bered ttnffen 

nHr nic^t unb bag r5mifc^ Triften ba^ ^^angelium nac^ ^frita gebracht 
iKiben, ift nur eine na^ttegenbe, ober felAe notn>enbige ^nnobme. (®ans 
fpäte unb n>ertIofe Cegenben laffen ben ^etrud gmeimal — natürlich t>on 
9^om auö — nac^ dartbago fommen.) Urfprünglitbe 93esiebungen au 3e- 
rufolem unb a« ben ecclesiae orientales, bie ^uguffin (ep. 43, 7 u. fonft) 
gettenb mad^t, flnb abftroft; ebenfo fc^tt>ebt oQe^ in ber Sitft^ nxid man in 
beaug auf urfbrünglic^e birdte Q^erbinbungen ber (^riji((i(^n ®emeinben 
^frifaS mit odentdifc^en gemutmagt ^t. (Sin Q3er!dt^r, teitö über 9^om, 
teild auc^ ein bireCter, f^t natürlich ftetd beftonben. ®er ^D^^ontanidmud^ 
ber S02obaliff ^ra^ead, ber io&retiter Sermogened flnb au« bem Orient nadb 
(£art^o gekommen. ^ertuUian tennt a<^Irei(^ in 5^naften gef^riebene 
c^riftlic^ ec^riftffüde (nic^t nur r5mif(j^e unb bad gro^ <3S)ert bed Srenoeud), 
a. 93. bie QBerfe <=0ZeUtod Don 6arbed unb bie Acta Pauli; er ift — namentttc^ 
atö 97{ontanift — mit ben Suftänben in griec^ifc^en Q^riftengemeinben u>o^l 
t>ertraut, la er tennt bort oer^Unidmä^g unbebeutenbe 93org&nge ui^ 3üge. 
i3aben bie erften Triften ^fcita^ tt>irni^ ein paar Sa^rae^nte ^inburc^ bor« 
^errfc^enb grie^ifc^ gefproc^en^ fo fann barauö nic^t auf eine birefte orientoUf:^ 
^iffion in ^frita gefc^tofTen tt>erben. 0ie afritanifc^en Suben n>ecben auc^ 
me^r gried^ifc^ aU (oteinifc^ gefbroc^en ^aben, unb bad ^riftentum fanb 
Übetäü im QBeften auerft ^n^ang bei ber me^r ober weniger fluttuierenben 
griec^ifc^en 93eo5(!mtng. 

*) Übrigen« beftreiten ^eumann (@taat u. 5^rc^ I 6. 286) unb 
^ele^abe (Originee p. 429), bag ,»arohiinartyr Namphamo" fo aufgefaßt 
tt>erben mfiffe, a(« fei er über^upt ber erfte afrifanifc^ SO^drtbrer getoefen; 
aQein bie näd^^ftUegenbe ^uffafTung ift ba« boc^. 9iv» Vita Cypriani per 
Pontium 1 (cf. 19) folgt, ba§ oor (Sbbrian, alfo oor bem 3. 258, in ^fctta 
überhaupt feine 5$(eriter SO^dttbrer gen>orben finb. ^« ift fei^r merftoärbig ! 
@ie n>u^n {U^ mit ber Obrigteit au fteUen, nHe und bie bittren S^gen über 
bie /y^tfcS^fü^gen'' 5«eritet unb über bie ^O^et^obe, bie broj^nben ^Ser- 
folgungen burc^ (Belb abaun>enben, ben>eifen (^ertttU., De Inga in perseout.). 
^JHe tertuUianif<^e 6c^rift „Ad martyres" aelgt, bag e« bi« aum Seitpuntt 
if^rer ^bfaffung gana loenige SO^ärtbrer in ^frifa gegeben ^at. ^ertuUian 
bertoeift nic^t auf alte c^rifllit^e ^J^ärtbrer, fonbern auf Cucretia, 9Regu(ud, u{Vo. 

^ ^eSRamen ber9J{ärtbrer oon@ciU {InbGperatu«, 9^arta<^(u«,(£ittinu«, 
Sonata, 6ecunba, Q3eftia — gewiß lauter ^leb^cr. 3n ben Acta Perpetuae 



^fcifa^ 9^umibien, SDlauretanien, Sr{)>oUtana. 289 

9eücita« folgen am QInfang be« 3* 3a]^tf)unberö ben erften SKär- 
tprem; i^re Elften, bie f^ö^ftoal^rf^eintt^ ^ertuQian tebigiert ^at^ 
ftnb bie ergreifenbfte ^riftU^e ^Äärtpretgef^i^te. 93ier a^lanif^e 
©täbte mit (E^riftengemeinben — nur Joier — toffen jt^ aiö ben 
QBerten ^ertuttian« feftftetten: Äabrumet, ^^bru«, fiambefe imb 
Htf^ina* 6« ftnb gro^e Orte, fiambefe in 9iumibien ber S>aupt' 
tpaffenpto^ Slfrüa«^. Äabrnmet unb ^^bru« (Ad Scap. 3* 4) 
Kegen in ber ^S^a^cena. QUfo f^atte au^ biefe ^roJoinj f^on 
^f^riften. ^ber att^ Mauretanien befa^ foli^e bereite ; ^ertuttian 
fpri^t (1- c- c- 4) Joom Praeses Mauietaniae, ber bie C^riften 
Mutig Joerfotge. ®r bejeugt atfo Cf^riften in 9iumibien*, ber 95t)ja- 
cena unb Mauretanien^, unb barüber ^xnavS fei ba^ Cf^riftentum 

(ober Q^ibia ^er^etua) {inb ä^nU(^e 9^amen, nämtt(^ 9^et)ocatud, ^elicitad, 
eatuminud^ (Secunbutud, Optatud, ^dpaltud, ^ertiud, ^omponiud, ^no- 
crated, Gaturud, Sucunbud, ^rta^ud, 9^ufticud. 9(Kan ite^t — eö ftnb nur 
tt>enige grie^ift^ 9^amen, unb f^ter i^erfc^minben fie gana. Sd ^at ba^er — 
in beaug auf bie 3ufammenfc$ung ber afrifanifc^cn ®emeinben — nur ein 
geringe^ SnterefTe^ bie groge 3a^I ber und aud ben QBerfen ^l;)priand unb ben 
^ü^eften Urfunben befannten 9^amen t)on afrifanif(^n Triften sufammen- 
aufieOen. ^SHe 9^amen ber 87 ^ifc^5fe bed cort^ginienfif^en S^onaild t)om 
3. 256 flnb gr5^nteild Iateinif(^; aber ed finben fi^ 9oIl;)carpud, 9^icomebed, 
^^eogened, Ctucratiud, Ctugeniud, ^bel))^iud, ^emetriud, Saber, ^aulud, 
^f))9mmu^, 3renaeud^ 3o{imud, ^i)etapi\x^, ^etrud, ®ioga (tt>o^( = ^ogad, 
^iogened). ^e beiben 93ifc^5fe, tt>el(^ ^etrud unb ^aulud ^6en, führen 
i^re 9^amen natürlit^ nat^ ben ^))offe(n (^oli^carpud t)ieaeic^t, ober f^tperli^ 
nat^ bem berühmten 93ifc^of t)on (Smpma). Q)on ben Prägern ber 12 grie^i- 
fc^n 9^amen fte^t eö feinedtoegd feft, ba% {ie ^riec^en h>aren. ^n $eil biefer 
Flamen UHtr bamald gett>ig fc^on auc^ im ^Skften bei ben Lateinern (&tica>tn 
unb Keinen beuten) gana geläufig. Saber unb ^^t^mmn^ finb berberifc^ 
(lib^ft^) 9^amen (an anberen 6teQen unb att>ar in relatit) früher 3elt fommen 
no(^ fotgenbe G^^riften t)or: ^aric, 9D^ettun, 9lam)>]^amo, 9^amgebbe, ®ubben 
[n>elblic^], 9(Kiggin, 6anae). 6o ^at man feine ®en>a^r, ba§ aud^ nur ein 
nHrQic^ ®rie^e unter ben bamaligen 93if(^5fen gen>efen ift. 2>6^toexU^ ttHxren 
ed melt^r ald ein ^albed ®u$enb; alfo fehlte bad griec^ifc^e ^Element über^au)>t 
ober h>ar im Q^erfc^nHnben. @e^r beac^tendtoert ift, bag flc^ lein einaiger 
iübifc^er 9^ame finbet. i5atte bie ®emeinbe urfprilnglic^ ein ftärfered {uben- 
c^riftlic^ CEIement, fo toar e» um b. 3. 256 fieser erlofc^en; {a ed mug ft^on 
a. 3» ^ertuniand ertofc^en getoefen fein. ^ertuQian ^at ed nirgenbtoo in feinen 
aa^Irel(^n (Schriften mit Triften aud ben 3uben au tun. (9i;)nagoge unb 
i^irc^e muffen auc^ national gana getrennt gen>efen fein. 

^) £ambefe ift Ad Soap. 4 („Nam et nunc a praeeide Legionifi vexatur hoo 
nomen") gemeint. ®ie Spanier beuten an i^r £eon, n>ad aber unmöglich iff. 

*) (o. auc^, n)ad Ad Soapul. 4 t)on Q3edproniud Sanbibud er^ei^it toirb; 
er nnir Legatus Augiuti pro praetore in STlumibien (CIL T. VIII n. 8782). 

*) ^a% ed eine ganae ^naa^l t)on 93if(^5fen in ^frifa ft^on um bad 
3. 200 gegeben fyit, ergibt fic^ aud mehreren GteOen SertuHiand, fo a* ®* 
De fuga 11, tt>o t)on 93ifc^5fen, bie in ber Q^erfolgung geflogen finb, bie 9^ebe 
ift. — 3tt gWauretanien toar ttatürttc^ ba« Q!^ripentum am fc^toäc^ften. ^e 
Märtl^rerafte bed ^i^pafiud oeteranud (^nal. 93oaanb. t. 9, 1890, p. 116), 

».^atnatf, Vliffloii. 8.«IiifL IL 19 



290 ^^ QSeri^teitund ber c^(ift({(^n Oteftgion. 

fd^on 5u ben ®efulem unb ffibUd^en SO^uren gelommen (Adv. lad. 7)^» 
^ie ffotl ba« punx\6ft Stement in ber 5^tcl^e um ba« 3« 200 unb im 
3* 3a]^tf)unbert getoefen ift, »iffen tt>ir ni^t. Q3on ^ertuQian unb 
Cpprian frören tt>ir fo gut tt>ie ni^tö Aber ba^fetbe — man fönnte 
meinen, e* »äre gar ni^t Joor^nben — ; aber ba« 4. 3af)rf^unbert 
(f. t)or aQem bie 6^riften ^uguftind) jeigt und, tt>ie m&^tig ed 
toar: ^ifd^of tmb ^arod^i mußten pvm\^ t>tt\lifym. SDlan barf 
n>of)I annehmen, ba^ bie punifd^e 93e)o0l{erund, fott>eit fte nid^t 
oberfl&d^Ud^ romani^ert tt>ar, fid^ langfamer aU bie romanifterte 
unb bie einsett>anberte gried^ifd^-tateinifd^e bem Cf^riftentum )U' 
gemanbt ^t unb no^ im 3. 3a]^rf)unbert ftarl )urüd(trat (f* bad 
über bie ^Ramen ber afrWanif^en 93ifd^9fe 95emerfte); aber gefef^U 
^at biefed SIement t)on Einfang an ni^t Unter ben ^ärtprem 
begegnen pimif^e Flamen, ja ber erfte afrUanifd^e SWärtprer, 
^amp^amo, toax ein SPunier, 3nbeffen ift e« niemate, foJoiel tt>ir 
tt>iffen, ju einer punifd^en 93ibelüberfe$ung gelommen*; atfo be- 
beutete bie Cf^riftianifterung ber ^unier jugteid^ eine 93erft&r(ung 
ber 9lomanifterung, bie ft^ freilid^ anlegt bo^ nid^t afö grünbHc^ 
unb erfolgreid^ erliefen ^at^. 

bie in biefe ^i:ot)ina gehört, beginnt mit ben QBotten: „In temporibus Dio> 
oletiani . . . parva adhuc christianitatis religio fuerat." 

^) 3u ben ®etulem f. auc^ ^tnob. I, 16. Sr bezeugt and^, ba§ ba^. 
SsDangelium au ben 9Kauren unb STlomoben getommen fei. 

h ^ag bie 93ibel nid^i ind ^unifc^e ilbetfe^t n>oi:ben ift, ift um fo 
auffolknber, atö ed eine punift^ Literatur unb gute ))unift^ ^ü^er gab; 
f. ^uguftin, ep. 17, 2: »Nega PuniciB libris, ut a viris dootissimiB proditur» 
multa Bapienter esse mandata memoriae*'. 3u obecebarifc^en punif(!^n 
5hin1itliebern f.l. c, Exposit. Pb. 119 fin.; gWot)er« (bei (£rf<^ u. ®ruber 
3. eett. 93b. 24 6. 234) ^at bie Ct^ften) einer punif(^n 93ibel bef^auptet. 

Über bod ^unifc^e in ber 5Wrc^e Slfcifa« t>gl. 3a^n, ®ef*. be* 
neutefUimentlitben Spanend I 6. 40ff. ®en nur punift^ fprec^enben di^riften 
tourbe bie 93ibel im ®ottedbienf( gebolmetft^t, unb punifcb tourbe geprebigt* 
®ad platte £anb muß im 9^orben unb bid in bie 9D^itte binein grögtenteU^ 
punifd^ gefproc^en ^aben, unb bie große ^ebtaa^I ber ®eiftlic^en bort mu§ 
bal^er stoeifptac^ig getoefen fein. i5in unb ^er n>ar aber an puniftb fpre(^nben 
5^(eri!ern 9D^anget (f. ^uguftin, ep. 84: „sed cum linguae Punioae inopia 
in nostris regionibus evangelica diBpensatio multum laboret, illic [in @iti^^] 
autem eioBdem linguae usus omnino sit"; t)gl. aucb bie intereffante SteOe 
ep. 209: 3n>anaig ^Men t>on iöippo (ag ber Ort ^uflala; ein 93iftbof mugte 
bort bed ^unifc^en mächtig fein, um tt>irten su tonnen. (Sxft ^uguftin f^t 
bort einen foltben eingefe^t, unb man {iebt aud bem 93rief, aud tt>elc^n 
®rünben man einem folc^en 9^eft einen 93if(!bof gab), ^ad^ ^ugufün. De 
peoo. merit. 1, 24, 34 nannten bie ^unier bie $aufe „SM" unb baö Qlbenb- 
ma^I „£eben''. ^uguftin fü^rt bad auf apoftoUf(^ ^rabition durficf. ^e 
^onatiften behaupteten, ^riftud fei {e^t nur noc^ bei an>ei Gpratben, Latein 
unb ^uniftb (9lug., in ep. Joann. traot. 2, 3). ^ne fpeaiflfc^ punif^e tteine 
6efte nniren bie ^^belonii'', f. ^uguftin. De haer. 87 [bo^u aucb ben @tblu§ 
bed ganzen QDOerf^]: „^t quaedam haeresis rustioana in oampo nostro^ ' 



^frite, 9^umibicn, gWauretanlen, ^^jofttaita. 291 

3n Qlfrila tft JoieUei^t bie lateinifc^e 95ibet ftüf^er enfffanben 
atö in Stallen, unb Qlfrifa »itrbe hai gWuttertanb bet ^riftlid^- 
(ateinif^en Sitetatut« 3n biefem 6inne f^at e» eine meltgef^ic^t' 
lid^e ^ebeutung* 

93eacl^fen«tt)ett ift ba« f<atle mitttärif^e SIement in ber afri* 
tanif^en i^r^enfpra^e« Qifon bei ^erfuUian, bem Gotbaten- 
Ünbe, I&^t ed {td^ lonftatieten, aber t>xtl auffattenber tritt e^ in 
ber reUgiöfen Gpra^e Cpprian^ ^W)ox, totlä^t ma^gebenb ge- 
tt)orben ift* 3ft biefe« Clement aufättig ober ftnb alte Sufammen- 
l^änge 5tt>if(l^en bem Cf^riftentum unb ben £a%tm in ^fcifa att' 
inntfymtn^ ^ud^ ba^ juriftif^e Stement ift nid^t nur auf ^er- 
tuttiand Sinftu^ iurüdsufüf^ren: bie 5^r^enft>ra^e, bie fid^ in SUftxta 
gebitbet ^at, legt bie ^nnaf^me naf^e, ba^ f d^ m i^xex G^öpfung, 
fott>eit fie ni^t t)ulg&r ift, eingemanberte Beamte unb SDlilit&rd 
beteiligt ^aben* 3)od^ feli^Ien f)ier nod^ eingef^enbere ©tubien^* 

3n ber Seit jtoif^en bem 3*211 unb 249 (C9))rian) ift ein 
ftarte^ ^ad^tum be^ S^riftentum^ in Cart^ago unb aütn afri- 
lanifd^en ^romnaen ju lonftatieren« „Tot milia haereticorum" ftnb 
in biefer Seit nad^ ff pprian, ep. 73, 3 ber 5^rd^e awg^fÄ^rt »orben* 
2luf ber Gpnobe ju (Eart^ago unter bem cartf^aginienflfd^en 95if^of 
2lgrippinu« (fpäteften« um 218—222)2 über bie ®ültig!eit ber 
Äe^ertaufe tt>aren bereit« 70 afrilanifd^e unb numibif^e' 93ifci^öfe 
jugegen*, unb (ep. 59, 10) auf einer ©pnobe a« £ambefe^ unter 
bem Q3orgänger ffpprian«, ®onatu« („ante multos fere annos", 
fagt ffpprian, atfo gen>i^ ni^t fp&ter atö o. 240), maren 90 93if^0fe 
antt)efenb** fieiber ftnb un« bie fiiften fÄr biefe beiben ©pnoben 

L e. HipponenBi, vel potius fuit, paulatim enim diminuta in una exigua 
Villa remanserat, in qua quidem paucissimi, eed omnes hoo fuerunt. qui 
omnes modo oorrecti et oatholioi facti sunt, nee aliquis illius Bupersedit 
erroris. Abelonii vocabantur Punica declinatione nominis'* etc. 

^) ®e^t nic^t au(^ bie Q^er^b^nung ber G^^riften fettend bet i5eiben, 
bon ber ^ertttUian berid^tet („Dens Christianorum ^xoirrjs"), auf (Solbaten 
)urüd? 

*) £eclercq u. ^. fe^en ben 93ifc^of fc^on um 197 an, ober bie®rünbe 
ffir einen fo frü^n ^nfa$ reit^en nic^t aud (f. meine G!^rono(ogie II 
6. 286f.). 

^ ^uf bie fc^toierige unb nic^t fit^ au beanttoortenbe ^age ber 
))o(itif(^en unb fin^Hc^en ^nteilung ^frifad ge^ ic^ nit^t ein, f. borfiber 
bie Hnterfuc^ungen bon 9D^ommfen unb bon 6(^tt>arae (Hnterf. Ober bie 
äugeve CtnnoidRung ber afritanift^n 5^rc^e, 1902). Ctd gab 6);)noben ffir bie 
einiaelnen ^obinaen (toann {ie begonnen ^oben, nHfTen toir nic^t) unb eine 
(Senevolfbnobe. ^e Stellung Sart^agod ge^t aud C^bpr. ep. 48, 3 beutlic^ 
bevbor (f. o. 6. 285 n. 3). 

*) ^Uguftin, De nnioo bapt. c. Petil. 13 (22), cf. Qir^pv. ep. 71. 

*) ^an fann ober bie (SteUe auc^ fo berfte^en, bag {ie nic^td über ben 
Ort ber 6bnobe audfogt; bann tagte aut^ {Ie in Q^irt^go. 

*) ^a% ed burc^toeg numibifc^e tiHiren, ift ni^t getPig. 

19* 



292 ^^ Q3ec&teitund ber c^rift(i(^n ^^eOgion. 

tnäft txfyatUn. Sm&gt man, ba^ etfaf^rung^gemä^ nur ein $eU 
ber 93if^8fe bie ©pnoben Befugt ^at, fo teffen biefe 3a]^Ien auf 
eine aulerotbentlid^e 93erbreitung ber J^rd^e fd^on t)or ber 99{ifte 
be^ 3. Saf^rf^unbertf fd^Ue^en* ^QerbingS ift babei nid^t ju t)ergeffen, 
ba§ bie Organifation ber J^r^e in 92orbafri{a augenfd^einlid^ ein 
93iätum Joerlangte, too au^ nur wenige C^riften tt>aren, alfo in 
iebem Gtäbtc^en. ®ie ftöbfifc^-bifc^öflid^e Organifation iff in 
Slfrita nod^ ftrenger burd^gefüf^rt n>orben atö in steinalten unb 
Unterifalien. 93on fff)orbifd^öfen, beta^ierten ^re^bptem unb 
^atonen ^ören mir ni^tf ; aud^ au^ Cppr* ep. 62, 5 brandet man 
nid^t auf fot^e a« fd^Ue^en^, 

2lu8 ben ©d^riften unb 95riefen Cpprian« tritt beutß^ ^ert)or, 
n>ie gro^ bie Sird^e unb bie abgeftufte ^njaf^l ber Steriler in dar* 
tf^ago gett)efen ift* unb tt>ie Joerbreitet ba« ^riftentum in ben ^ro- 
öinjen^ 3)ie 6^rift De lapsiß jeigt, ba^ fid^ bie neue 9leUgion 
in ber <&aut>tftabt in ben legten 30 Saferen tt>ie eine religio licita 
eingebärgert unb ioertt>eItIi^t f^atte unb in atten 6t&nben )oerbreitet 
tt>ar'. ®ie Opfer ber becianif^en Q3erfoIgung, n&mli^ bie Opfev 
burd^ 93erteugnung, mäffen nad^ ^aufenben gea&f^It ^aben; aber 
au^ bie 3af)t ber SO^ärt^rer lann ni^t gering gett>efen fein, unb in 
ber balb fotgenben )oaIerianif^en Q3erfo(gung fei eine gro^e 3af)I 



*) ®iefe epif!ot)de Organifotlon in ^frlfa ift eine ©olge ber auf bie 
^^5niaier jurüdge^enben 6tabtgemeinben-Organifation 9^orbafritad. ^^tö 
bie 9^5mer^errf(^ft in ^frifa begann^ beftanb bad bamalige cart^agifc^ 
®ebiet fibertoiegenb aud grdgtenteitö fleinen, iebe t)on ifyxtn 6(^ofeten i^er- 
tt>aiteten 6tabtgemeinben, beten man 300 ^f)lte; unb bie 9^epublit i^otte 
boran nic^td gednberf (9(Kommfen, 9Um. Q^efc^. V 6. 644; Ober bie Hm- 
n)anblung berfelben in itaKfc^e etäbte 6.646f. 6. au(^ 93art^e(, 3ur (Befc^. 
ber römifc^en 6täbte in ^fcifa. ®reifdn)alb 1904). ^a% bie 5Mrc^e bei ben 
93ecbem nic^t ^uraetn fc^Iug, liegt neben anberem n)o^I auc^ barin, bag 
jle t)orne^mU(^ bie ®ebirge unb steppen innehatten unb feine ftäbtifc^ 
Orbnung befa§en, fonbecn ^ngeborenem>erbänbe bilbeten unter unmittelbarer 
9>o^ ber 6tatt^ter. Unter feieren Q3er^a(tniffen ift eine G:^riftianif!erung 
faff nirgenbtoo möglich gen>efen. 9^ur in genHffen feltifd^en Gebieten, t)or allem 
in Srianb, ^at bie 5Mr^e biefe (Sc^nHerigfeit fibertt>unben, aber erft nad^bem 
{ie im ^dn^tum ein neued unb 5n)edmä^gered Snftrument ber ^ropaganba 
erholten ^atte. 

*) 9^ic^t fo gro^ nHe in 9^om; benn auc^ für bie c^riftlit^n ®emeinben 
gilt: »pro magnitudine sua debet Carthaginem Roma praeoedere" (^9))rv 
ep. 52, 3). 

^ ^e groge 3a^l ber 93ifc^dfe ergibt M inbireft auc^ aud ü^ttt fort- 
fc^reitenben ^ertoeltUc^ung, f. de lapsis 6: „episcopi plurimi, quos et horta- 
mento esse oportet oeteiis et exemplo, divina prooiiratione contempta 
proouratores regum saeoularium fieri, derelicta cathedra, plebe deserta 
per alienas provinoias oberrantes negotiationis quaestuosae nundinas 
aucupari, esurientibuB in ecolesia fratribus habere argentum largiter volle, 
fundos insidiosis fraudibus rapere, nsuris mnltiplicantibus faenus augere. 



iC 



^fcita, STlumiblcn, 9Wautetanien, ^rlt)otttana. 293 

öon Älerilem^» Q3or allem aber jeigt bie ^erfönli^feit Cppriattf 
felbjt, toel^e 93ebeufuns beteitö ein 93if^of )oon Cartf^ago f^afte« 
SKan ]^at, loemt man feine 95riefe unb fein SWartprium lieft, ben 
Sinbttttl, ba^ ^er ein ^axm ^U% ber ba« ^nfef^en unb bie ^aö^t 
eine« PraeseB provinciae beft$t iointer SPaul Joon 6amofata 
(f. o»6*129ffO fttef)t er ftd^er ni^t jurüd*, ®a§ unter feinem 
€t>if!o t>at )a^lreid^e Reiben für ba« Cf^riftentum gewonnen Sorben 
finb (ep. 66, 5: „novuß ciedentium populus"), glauben n>ir i^m 
gem'# 

^r bie Gtatifitil ift ben Kerlen Cppriand n>enig su entnef^men. 
9iad^ ep. 62, 5 ^at er mit bem 93riefe an einige öon 9läubem 
gebranbf^a^te numibif^e ®emeinben eine £ifte aller ber SDlit' 
glieber ber ®emeinbe )oon dart^go flberfanbt, bie Unterftfi^ungen 
(bjtt). fiöfegelb) in ber Äö^e »on jufammen 100 000 6eftertien 
(= 17—20 000 satt) gefc^idt Ratten, fieiber ift biefe fiifie aber 
nid^t sufammen mit bem 62. 93rief abgef^rieben n>orben, alfo nid^t 
auf \xni gelommen*» 9iacl^ ep. 59, 9 ^at er bem domeliu« Joon 

^) 93e{ ^o^lreic^en 9^amen ber 87 93ifc^dfe, bie auf ber 6l;)nobe b. 
3. 256 t)otiert ^oben, t)ai ein (Schreiber toenige Soi^rsel^nte na<fy ber ixileriani- 
fc^n Q3erfo(dund 3ufä$e gemai^t, n&mlic^ bei 34 ben 3ufa^ „in paoe", bei 25 
ben 3ufa$ „oonfessor", bei4 „martyr", bei 7 „confessor et martyr", bei einem 
,,martyr et de schismaticis" unb bei {e einem „poeitus in Tertulli", ,,in 
novis areis positus", „in Fausti positus" (bad ftnb 3 catt^ag. iürc^^öfe). 

*) 9Kan erfennt aber freiließ auc^, bag er in ber ^tf)x^l Oeine 2tnU 
um f!(^ gehabt f^ai, 5^aum ein namhafter Caie ixitt in ber ganzen 5^orref))onbena 

Cl;))nriand l^enoor (aud früherer 3eit f. ,» Vibia Perpetua, honeste nata, liberaliter 
institnta, matronaliter nupta" i. b. Aota Perpet. unb einige GteUen bei $er« 
tuUian). Sr ifif ein S^bnig über ^(ebefer, ober fte^t er bereit« fo ^oc^, bag e« 
t>or i^m feine (Stänbeunterfc^iebe me^r gibt? ®ad ^nfe^n feiner QSkrfe fam 
bem ber 93ibel in ^frifa (aber auc^ auger^alb) faft gleit^. &ft ^uguftin ^t 
bei aQer eigenen Q3erel^rung Sppriand ber quafi fanonifc^en Q)ere|rung ein 
€nbe gemacht (f. ep. 93, 36 unb fonf(). 

^ ^e centrale Stellung, bie Sart^ago in ber ^riffen^eit in ber 90^tte 
bed 3. So^r^unbertd getoonnen ^at, ift too^l audfc^IiePc^ed Q^erbienft S);)priand ; 
er torrefponbierte mit 93ift^öfen in 9iom, Spanien, ©aUien, Cappaboclen - — 
auc^ mit Sampanien, n>enn bie oben 6. 262 mitgeteilte Überlieferung )u- 
DerUlfPg ip — ; er t)at bafür gcforgt, bag feine 93riefe in ber ?Frage ber ®e- 

faÜenen »»in notitiam ecclesüs omnibus et universis fratribus*' (amen 
(ep. 55, 5), unb er regierte bie 5^rc^en 9^orbafritad Don ben Gprten bid 
SO^auretanien. 

«) U^l^orn, ®ie c^riftl. £iebedtatig!eit in ber alten 5^rc^ G. 153 
fc^reibt: „^t car^ginienflfc^e ®emeinbe tann not^ nic^t grog gett>efen fein 
[a. 3* ^ppriand]. ^t^prian fagt gelegentlich, er fenne {ebed C^emeinbeglieb. 
®ad n>eift bo^ ^b<^ftend auf 3—4000 Seelen.'' U^l^orn M bie SteUe ep. 
41, 1 im ^uge; <^er aud i^r tann man unmöglich ^eraudlefen, bag Spprian 
olle ^itglieber ber ©emeinbe tennt. 9D^ir fc^eint bie 3a^l 3—4000 au niebrig 
gegriffen. 91ud ben SteQen über bie Q3erfolgungen unb anberen (aut^ über 
SSävtt^tx) ^e id^ ben (Sinbrucf, bag bie H^l^ornfc^e 3a^l felbft bann noc^ 
au niebrig gegriffen ift, n^enn man fle atö bie 3a^l ber felbftönbigen ^Ränner 



294 ^^ Q3er]bteitund bet c^(iffU(^n O^eligion. 

9{om eine Cifte aller afrUatrif^en 93if^öfe angetünbigt, bie ft(j^ 
wm nooatianif^en Gd^tötna fem f^alfen; a\x6f biefe^ ^etdei^mi 
fe^U un^. 3lud ben 93erid^ten übet bie afcilanifd^en Gpnoben, 
bie )oor bet gro^n G^nobe über bie J^e^ertaufe gef^alten n>otben 
itttb, fiJnnen loir ni^t« lernen; benn ba§ ein „copiosus episcoporam 
numerus" bjn)* 42,66,37,31 (aud ber ^roconfulari« ; fie (einreiben 
an 18 numibifi^e 95ifd^8fe), 71 93ifd>i5fe anmefenb n>aren, le^rf 
uni ni^«. ©agegen ift i)on f)of)em ^ert ba« ^rotofoll, ba8 tt>ir 
über bie Gpnobe Joom 3* 256 ober 257 (Äe^ertaufftreit) unter ben 
QBerlen ffppriand teft^en; benn ^ier ftnb bie ^ofen Joon 87 93ifci^9fien 
tt>9rtlid^ mitgeteilt, unb bie ©i$e biefer 95^cl^öfe ftnb angegeben« 
^it einem 6^lage n>erben n>ir atfo aber eine gro^e ^njaf^l t)on 
^igtümem belef^rt, bie Joor bem 3.256 (©ept,) bereit« beftanben 
f^aben* Sine nid^t ganj geringe ^njaf^l berfelben ift freilid^ aud^ 
^eute nod^ nid^t ibentiftjiert tro$ ber au^gejei^neten ^^ortfd^ritte, 
bie bie giforfd^ung be« römif^en Qlfrifa« gemad^t ^at^ aber bie 
gro^e SWef)rja|>l ift mit Äilfe ber f^äteren Äonjitien, be« Corpus 
Inscr. Lat. (T. VIII) unb ber Unterfud^ungen Joon 5iff ot unb 
anberen ju »erifiaieren (f. u.). 3n allen teilen 9lorbafriIa« (j, 93. in 
^ripolitanien Joier) beftanben bereit« 95i«tämer, bie meiften in ber 
nörblid^en ^roconfulari«, bie n>enigften natärli^ in 99{auretanien; 
9lumibien jeigt eine fe^r bebeutenbe 3(iW* ^^^ bürfen aber mit 
^g annehmen, ba§ bie« gro^e afrüanif^e Äonjil öon ben meiften, 
bem Cpprian günftig geftnnten 93ifcl^öfen biefer ^roJoinjen befd^id(t 
»orben ift, fomeit fe ni^t bur^ befonbere 93erf)ältniffe am (fr- 
fd^einen Joerf)inbert n>aren« ^eili^ — bie ^reunbe ber ^e^ertaufe 
tt>aren nid^t gekommen, unb tt>ir tt>iffen ni^t, tt>ie ftarl fte »aren*; 
aber in ber ^e^rja^l tt>aren fie gett>i§ nid^t* ®ie 3a^l f&mtlid^er 
afrifanif^er 93ifd^öfe j. 3. S^prian« tt>irb f^werli^ weniger al« 
ca. 200 betragen ^ahm^. 

fagt unb bo^er t)etbreifac^t ober t)ert>ierfa€^t. ^ber barin ^at 11^1^ orn te^t, 
ba| na^ ben c^^^rianift^n 93rtefen bie ©emeinbe Don ^art^ago unmöglich 
eine ®emeinbe oon Dielen 3e^ntaufenben getoefen fein fann. 6tatiftifc^ 
Gc^ä^ungen tt)ie bie Günter« (Primordia eocl. Afric p. 24), bie 3cä)l ber 
^^riften in ^fcita am Anfang be« 3. Sa^r^unbert« mdge fic^ bereit« auf me^r 
al« 100000 belaufen ^aben, f^tt>eben DöUid in ber Cuft. (Sbenfo ift e« unftatt- 
^aft, mit 9^cnan (Marc Aur^le p. 451) au« Vertun., Ad Scap. 5 gu ft^liefeett, 
bie t^rifHic^e QBeoötlerund Sart^ago« ^abe im 3. 212 ein 3e^ntet ber ®efamt^ 
beD5Uerung betragen. 

^) 9^umibia ))roconf. unb STlumibien ft^nen sufammen (aum tt>eni9er 
93i«tümer geadelt gu ^aben n>ie bie ^roconfuUiri« (3eugit. u. QB^aac. au- 
fammen). ®ag ber grbgte ^eil ber ibentipaicrtcn 93i«tümer an ben Äaupt* 
fitra^en liegt, toar a priori ju ertoarten. 

*) ^9))rian f))ri^t im ^ngang nur Don „episcopi plurimi ex provinoi» 
Afrioa, Numidia, Mauretania*'. 

^ 3n ber 9lä^e t)on Sart^go lagen mef^rere 6täbte, au« benen tein 



Slfrifa, 91umlbiett, 9Waurctanien, ^ripolitana. 295 

fieibet bieten bie afrifanif^en d^riftlid^eti 3nf^riften, in Joieler 
Äittfid^t fo einjigartig tinb tt>ettt)oU, fttt bie Joorconftantinif^e Seit 
tpenig ©id^ere^; fie finb fetten batiert unb bafytt für itnfete 3tt>erfe 
tpenig braud^bar. ®ie Joerf)&ltni«mä^g gto^e 3öf>l batierter ^rift- 
tid^er Snfd^riften be« 3* unb anfangenben 4. Sa^r^unbert« ani bem 
öftlid^ften 9iuniibien unb bem fitifitifd^en SOlauretanien ift bemerf en«- 
tpert^. Ee^rreid^ ift e^, n>ie a^^ltei^ bie 9^amen Joornef^mer römi- 
fd^er Familien fmb (fte ^atttn gro^e 93eft$ungen in Qlfrila unb 
tüurben j,5, bort ein^eimifd^), 2lbet in n>etd^em Umfange fd^on 
im 3. Sal^r^unbert bie E^riftianifterung biefet 9iobitttät ftatt- 
gefimben ^at, l&^t fid^ au« ben 3nfd^riften ni^t erfe^en*. ©ie 
jai^feei^en SD^lärt^rerinfd^riften ftnb faft bur^tt>eg erft fpäter gefegt 
unb bezeugen in ber 9legel aud^ nid^t, ba^ ber SWättprer an biefem 
Ott gelitten ^at^ fonbern ba§ man i^n ^uv »ere^rt, bj», 9leUquien 
t>on i^m l^ier^er gebraut ^at ®ie ©urd^arbeitung be« SWateriaÖ 
ber d(>riftttd>«afrifanifd^en 3nf^riften, fttr ba« 4*— €. 3a^rf)unbert 
fo bebeutfam, i)at fttr ba« britte fe^r wenig ergeben. ®ine f^n>ere 
€ruj bei aUer 9leid^^altigleit' bieten aud^ bie S^ärtprermonumente, 
SWärt^reraften unb Äatenber für 2Ifr«a. 9Ba« ftd^ haftbare« au« 
i^nen ermitteln lä^t, ift am ©d^tu§ ber fttr 2lfrifa gegebenen ©täbte- 
lifte jufammengeftellt« 

3n ber 3eit t)on ©aUlenu« bi« jum 3. 303 mu§ bie Äird^ 
in 2lfrifa in geometrif^er ^rogreffion gewad^fen fein*. ®amate 

93iWof auf bem J^onjit crfc^icncn ift, toä^rcnb boc^ nic^t anaune^^mcn ift, 
ba§ fie einen folc^en nic^t befagen. SWan tt)irb ba^er Dermuten bürfcn, ba§ 
biefe 93iWöfe ©cgncr C^prian« in ber ffroge ber i^c^rtaufe ttHiren. 

*) G. gWonceauj, Enqußte etc. unb bie betreffenben ^bft^nitte bei 
Cecler cq (befonberd I G. 381--432), ber ba« ©nfc^lägige forgfältig benu^t M* 

*) 6. oben e. 254. 

f) 9^i(^tig ober ©cle^a^c (Origines du Culte p. 423): „La Utt^rature 
ohrdtienne de TAfrique comprend une s^rie des Paesions de martyrs, qui, 
dans leur ensemble, forment la meilleure collection hagiographique quo 
Tantiquit^ nons alt laiss^e. Nulle öglise ne peut produire une suite d* Actes 
dont rimportance soit k comparer k ceux des ScillitainSy de Perp^tue, 
de Marianus et Jacques, de Montanus et Lucius, de Cyprien, de Crispina, 
de Satuminus, et la valeur moyenne des pidces d'une cat^gorie inf6rieure 
est bien au-dessus de ce que nous offre Thagiographie des autres pays" 

(f. b. Hnterf. Don SWonceau? [„Enquete"] u. ^ranc^i be' Caoalieri). 

*) 3ur Seit C^t)rian« njaren einige ©emeinben fielet no<^ fe^r Kein 
unb arm. ^ä\t boc^ £^))rian fär möglich, ia für too^rfc^nUc^, bag bie c^rif(- 
U(^ ®emeinbe einer Gtobt bad S^ften^minimum aum llnterl^alt eined Triften 
(eine« ße^rer« ber Gt^ufpiettunp, ber feinen 93eruf aufgeben foU) nic^t tt>erbe 
aufbringen fönnenl SHc Gtabt ift nic^t genannt, aber i^r 93ifc^of ^eiftt (£u- 
cratiud, unb unter ben 93if(^öfen ber „Sentent. LXXXVII episooponim" 
ftnbet f!c^ ein Eucratius a Thenis. ^J^bglic^ dfo, bag ^enö bie Gtabt iff mit 
ber fo fleinen unb armen ®emeinbe. 



296 ^^^ Q3erbreitung ber c^rifUic^en O^elidion. 

ftttb fiiteraten loie Qlrnobtu«' unb £actantiud a^tn (Ef^rifientutn über- 
getreten« 9i\xi ben bonatiftifd^en ^Itenftädlen, fd^on bie frül^efife 
3eit bed 6d^töma« betreffenb, sett>innt man faft ben ^nbrttd, ba^ 
ba« Cf^riftentum bereite bie 9^ettgion 9iorbafrila8 x% ®iefer ©n« 
brud n>trb befit&i^ burd^ ein Gd^reiben Conftantind (bei Sufeb^ 
h. e. X, 5)/ in tt)eld^em biefe ^befonber« beioötferten" ^romnjen 
tt>ie ^riftUd^e angefe^en )u n>erben (feinen* ^an betraute ^(^ 
femer (nad^ ben „Gesta apud Zenophilum") ben Flenid unb i^rd^en* 
fd^a$ )oon ^amugabi ober nad^ berfelben QueUe ben Flenid 
t>on Cirta^^ unb man n>irb urteilen^ ba§ ber 6ieg ber 5^rd^e in 
^friia aud^ burd^ bie innere (£ntn>idKuns ber ^inge na^e besoor« 
iianb* ®ie biodetianifd^e 93erfotgung, obgleid^ fie in 2lfrila nur 
looQe itt>ei Safere gebauert i^atte, i^at jmar Diele SDlärtprer unt> 
93erleugner gefoftet* — fetbft Sufebiud gebeult im fernen £&farea 
^aU ber SWärtprer in 2lfrite unb SWauretanien, h. e. VIII, 6 — , 
aber nad^ beenbigter Q3erfolgung flutete bie 99{enge ber Q3er(eugnet 
n>ieber )urttdt« ^m beuttid^ften jeigt bie bonatiftifd^e 93en>egung^ 
n>ie tief bie neue 9{eIigion in bad ^o({, nun au^ in baS punifd^e^ 
eingebrungen n>ar; fing man bod^ an, fte aU nationale^ ^aUabium 
audsugeftalten'* 

®ie im 9leid^e bie 5^rd^e ben>egenben unb beunru^igenbett 
&&retiier ^aben bie afritanif^e 5^rd^e nur im Einfang geftört. 
6d^on )oor ber ^itte bed 3* Saf^rfmnbertö mu^ fte aiemlid^ rein 

*) 93aflttfen ftanben bereit« in ©täbten tt>ic 3oma unb ffurni (f. Acu 
Purgat. Felic. 4). 3n Satt^ago gab c^ beim 93eginn be« bonatifüfc^n (Streit«^ 
n>ie SU ern>arten, mehrere ^rc^en. 93efonbere c^tiftUc^e 5^td^^öfe f^atU bie 
Gtobt fc^on am Snbe beS 2. Sa^r^unbertd (^ertuU., ^polog. 37; ad Scap. 3). 
®ie ^eriobe bed großen 5^rc^enbaud ift au(^ in ^{rita bad 4. Sa^r^unbert 
unb ber Anfang bed 5^ u>ie noc^ ^eute bie 9^uinen lehren, llber eine c^riftlic^e 
„area" in (Ear^go unb anbere afrifanift^e c^riftlit^e „areae" f. ßeclercq I 
(S.55ff. 5^rc^engebäube muffen fc^on im 3. So^r^unbert ^ufig auf ben „areae" 
geffanben ^oben. ®ie „area'*^ in n>etc^er ber £eic^nam (^^priand geborgen 
n>ttrbe, ift genau be^eic^net (Acta prooons. Cypriani c. 5). 

6 öiebjig 93ifc^öfe in Slfrlfa ttniren j. 93. ^rabitoten geworben (f, 
SHuguftin, ep. 43). 3n be)ug auf bie ^ärtprer f. ^uguftin, ep. 78, 3: „Num- 

quid non et Afrioa sanctonim martyrum corporibus plena est?" (er fagt 

aber auc^, bag an i^ren (Arabern feine QQOunber gefc^e^en ttHe anberdtt>o; bad 
foUte fic^ nocb dU feinen Ceb^eiten au feiner ^reube änbern). 93eilöufig fei 
bemertt, bag in ben QQOerfen ^i^priand noc^ nic^td t)on 9Kärtt^rer-£eiber- unb 
9^eU(|uien-93erebrung t)or!ommt. 3n biefer i5inft<^t tt>ar ber Orient nnibr- 
fcbeinUc^ ^frUa t)oraud. ^e 93erebrung ber t)erftorbenen 9D^ärtprer aber unb 
ibre Anrufung blübte bort toie bier; bad aeigen ^^))riand 93riefe. 

") ^e bonatifrtfcbe 93etoegung n>urbe febr rafcb auf ibrem Unten ^üge( 
eine entbuflaftifcbe, nationale unb antirömif^e unb tarn ber Q3oKdben)egung 
ber angeborenen unb ibrer (Sigenart entgegen, ^uf bem rechten ^ügel blieb 
fie tircbUcb-regierungdfäbig unb ^tU aucb sablrei^e ©ebilbete, ia toabrbaft 
gelebrte Männer für ficb» 



^frifa, 9^umibten, SWauretanien, ^ri^jotttana. 297 

Don if^nen 3en)efen fein; aber Slfrita ift bai £anb ber {ird^K^en 
Gd^tömen sett>efen. 93ereitö ber SD{ontanidmu^ htadftt ein fol^e^ 
unb entfrembete ben bebeutenbften 9)lann, ^ertuUian, ber ^rd^e. 
(Sx f^eint am Snbe feinet £ebenä nod^ ein 6^idma im Gd^i^ma 
^rbeigefUf^rt ju ^ahtn. ®er furje Spiflopat bed Cpprian ift an- 
gefüllt Don Stigmen Joerf^iebener 2lrt, ut\b fein 93rieftt>e^fel 
jeigt un^ SD{angeI an ®emeinftnn, 9le^t^aberei unb aOe mögtid^en 
ilntugenben in ^art^ago felbft unb in ben ^roDin^en^ tt>obei 5$(eriler 
an ber 6pi$e fte^en unb bie £aien fanatifteren. ®ie gro^e 6elb' 
ftÄnbigleit ber einjelnen 93ifd^öfe — fo mu^te e« ffpprian Jebem 
^ifd^of übertaffen, ob er ilnaü^tige tt>ieber aufnel^men n>oUe; 
fo tonnte er felbjft in ber »i^tigen ^e^ertauffrage leine Sinftimmig- 
feit im Spifilopat f^erbeifü^ren — ftanb ber ^ilbung einer feften 
proDinjialfir^H^en Sin^eit gegenüber« ^ie anberö voav bie 9loQe^ 
bie ber römifd^e ^ifd^of in Statien fpiette 1 2IEe bie jentrifugalen 
Elemente i^at fid^ bann ber ®onatidmu^ ^unut^e gemalt unb bie 
erfte gro^e 9le)oolution^{ir^e organifiert. ^ud^ bie tird^tid^e 6itte 
jeigte in Qlfrifa Q3erf^ieben^eiten* ®a« erfahren tt>ir beiläufig 
Don ^uguftin in bejug auf ba^ 6onnabenb^faften^ f* ep. 36^ 32: 
„Sed quoniam contingit maxime in Africa, ut una ecclesia vel 
unius religionifl ecclesiae alios habeant sabbato piandentes, alios 
ieiunantes" (iogt. bie ÄontroJoerfe überOBaffer ftatt^Bein im2lbenb* 
maf)I sur 3eit Cpprian^)* 

9^atürlid^ »ar ba« Äeibentum — Joon ben 93erbem abgefe^en — 
im 4* 3af)rf)unbert nod^ nid^t erlofd^en^ ; aber ber ^iberftanb fd^eint 
bier geringer gen>efen ju fein aU anber^mo. ^ai und Don ben 
f^eibnifd^en 9leaftionen inffalama unb ©ufe« berid^tet tt>irb (2luguftin, 
ep. 90« 9L 50)^ mu^ aU ^udnaf^me betrad^tet n)erben. 

®ie 3a|>t ber 93i«tümer anfongenb, fmb bi« jum 3. 258 faft 
100 nad^n>eidbar, ba^u fommen no^ ettt>a 25 hxi jum Anfang 
bed 4. 3af)rf)unbertd« ^Qein, ba^ biefe na^n>eidbaren Spiä^e I&ngft 
nid^t aQe Spiä^e ftnb (f. o.), an benen p^ 95i«tümer befanben, er- 

^) ^uguftin, ep. 199, 46 (gegen bie Meinung, bie ^^oftel i^ätten tt>{r!l{(^ 
fiberaU in ber ^elt bad ^angelium Dertünbigt): „Sunt apud nos, hoo est 
in Afrioa, barbarae innumerabiles gentes, in quibus nondum esse prae- 
dicatum evangelium ex üs, qui ducuntur inde captivi et Romanorum 
servitüs iam miscentur, quotidie nobis addisoere nobis in promptu est. 
pauoi tarnen anni sunt, ex quo quidam eorum rarissimi atque pauoissimi, 
qui pacati Bomanis finibus adhaerent, ita ut non habeant reges suos, sed 
super eos praefecti a Romano constituantur imperio, et illi et ipsi eorum 
praefeoti Chnstiani esse ooeperunt. interiores autem, qui sub nulla sunt 
jratestate Romana, prorsus non religione Christiana in suorum aliquibus 
detinentur." 3u ben ttHlben (Stämmen in 91frifa, unter benen ed C^riften 
gab, gehörten bie ^r^uged, f. 1. c ep. 93, 24, unb bo^u ift ep. 93, 22 )u t)er- 

gleic^en: „Te nosse dissimulas, in quam multas iam barbaras nationes tarn 
parvo temjrare venerit evangelium." 



298 ®i^ Q3er6rdtun9 ber c^riftUc^en 9^elidion« 

gibt {td^ au^ ani folgenber (Sm&gung. Optatu^ nennt in feinem 
^etfe gegen bie ©onatiften beiWufig 17 Sfäbfe, in benen 8*3. 
ber großen 93erfotgung 93idtümer n>aren. 93on biefen 17 ftnb nur 
a^t a\x6) Bei Ci^prian em>&^nt bie übrigen neun fehlen bei i^m. 
^arauä lann man — freitid^ red^f unftd^er — folgern, ba§ fid^ bie 
3a^ ber 93i«tümer in 2lfr«a in ber Seif Joom 3- 258 bi« 303 naf^eju 
t)erboppeft ^at klimmt man nun (f. o.) für bie Seif ^r^pnani ttvoa 
200 ^iöfümer an^ fo n>irb man geneigt fein, minbeffen« 300 bi« 
350 für ben Einfang be« 4. Sa^r^unberf« anjufeien. ®iefe Syppot^t^^ 
tt>irb burc^ bie 9iad>rid>t Joerftörff, ba^ fi^ um bai 3. 330 bereitt 
270 bonatiffifd^e ^ifd^öfe ju Karthago Joerfammeln tonnten (3Iu- 
guffin, ep. 93, 43). ®a^ QBac^tum beö norbafrifanifd^en Spiftopatt 
geigt alfo, tt>enn unfre ®rtt>ägungen rid^tig finb, fotgenbe Stufen- 
folge: um ba« 3*220 (SIgrippinu«) 70—90 93i«tümer, um bie 
SKitte be« 3. Sa^r^unber« gegen 200 93i^tümer, am Anfang be« 
4. 3a|>r^unbert« fd^merßd^ unter c 330 (baneben balb ebenfoJoiele 
bonatiftifd^e ©egenbif^öfe), am Einfang be^ 5. Sa^r^unbert« jmifd^en 
500 unb 700 ^i^tümer^ 

3d^ taffe nun eine Cifte ber Orte, tt>eld^e un« für bie Seit loor 
bem 3. 325 ate fold^e befannt finb, in benen d^riftttc^e ®emeinben 
tt>aren, folgen: 

®ie Joor Cpprian bezeugten Orte*: 

(Eartf)ago (^ertuQian; ^ier bie ^ifd^öfe £>ptatai im 3.202 
[aber er fann aud^ nad^ ^^uburbo minu^ gehören], ^grippinud, 
®onatu« Joor Q,\)pnan, ber übrigen* ber erfte 93if^ofmärtt?rer 
Karthago* gett>efen ift, f. Vita Cypr. 19)'. 

^) £eclerc(| I (3.79f.: „Nous croyons qu*il serait pr6matur6 de tenter 
ici un classement des anciens 6vdch^ de TAfrique septentrionale; des 
recherches entreprises dans ce but nous ont permis de jager que les que- 
stions multiples qui s'attacbent k ce sujet n^autorisent pas encore un travail 
dWinitif." 

•) 93el ber OBefÜmmung ber ^roDingen, in benen bie Gtäbte liegen, 
t^aht i^ mid() nac^ ber Sparte bed CIL 93b. VIII gerichtet unb nac^ ben 5$ar(en 
t>on 9]Rednage. Q3g(. bie genaue 93effimmung ber C^renaen ber ^otHn^en 
bei Ccciercq I 6.84ff., SWcdnage 6.515ff. 

^ ©nc Äanbfc^rift ber 9Wart. 6cil. ma^t ben 9Wärt^rer 6|)eratud 
aum 93ifc^of t)on ^art^ago. — ®rei groge 5^rc^en {inb bid^er aufgebedtt 
(boau s<^^lteic^e Heine); bie t)on QJ^cibfa ift nac^ infc^riftüc^em 93en>eid bie 
ber ^expttna unb ffelicita«, bie in ber Citeratur Don Sluguftin ob ertt>ä^nt 
n>irb. ^a fie fott>o^l atö bie anbere große 5^rc^e (t)on ^arnud e( 5$artta) 
außerhalb ber 6tabtmauern lagen, fo mögen bie Anlagen ind britte Qdfyc' 
^unbert aurüdge^en. ^ud ber £iteratur finb go^lreic^ ^rc^en mit Flamen 
)u belegen (auc^ eine 93a{ilifa ber ^ertuUianiften; ^uguftin. De haer. 86; 
nic^t 9U t)crtt>ec^fe(n mit ben ,^Areae Tertulli", f. Passio Montani etc. 21). 
^e Äauptfirc^e tt)ar bie ^9^eftituta", atoei ober brei galten ber QSere^rung 
Clo^jrian« C*21gcr ©e^ti", ^SWappalia'' [„Areae Macrobii Candidi Procuratoris, 



^frifa, 91umibtcn, Mauretanien, ^ri^jolitana. 299 

^Äabauta (in ^lumibien; bafetbft naäf Qluguftin, ep. 16, 2; 
17, 2^, ber erfte afrilanifd^e [? mabaurenpfd^e? numibif^e?] 
SWärfijrer im 3. 180, baju Cucitaö, SOliggin, ©anamo; f 3)1 e«- 
nage ©• 338 fO- 

©citium (ActÄ Mart. Seil; bi^l^er nid^t ibentifiäiert; ber Ort 
^at nadf) ben gried^ifd^en 2lften in 9^umibia proconf. gelegen; 
tnif ©ttium in ber ^S^jacena [SWe^nage ©• 91] ift er ni^t 
ibentif^; 2Rednage ©. 219: „Bien que les Actes des Scülitains 
disent: rfjg Novfiidlaq = Numidie Procons., c'est dans la Pfo- 
consiüaire proprement dite que se troavait Scillium, car Pariator 
de 646 a assistä au synode de Carthage en qualitä d'6v3que de 
cette province"). 

üt^ina (^ertuU., De monog. 12 „Utinensis episcopus"; Sen-. 
tent. epp.; Slfric. proconf 3eug*; 9Re«nage ©• 127)* 

Cambefe (^ertuQ., Ad Scapulam 4. Sentent. epp. ®er 
ioäretifer ^riJoatuö ju Cambefe, ni^t fpäter afe c ann. 240, 
f. fft)pr., ep. 59, 10: „Privatum veterera haereticum in Lambesi- 
tana colonia"; SWSrt^rer SWarianu«, 3acobu« uftt), in Cambefe 
gemartert; SRärtprer Eucian, ^etif u. 21-; 9^umib,; SReönage 
©• 319). 

Äabrumetum (^ertuU», De fuga 5, Ad Scap. 3: SWärtt^rer 
9lutitiuö unb 9KaJoiIu« [SWainluö]; au^ f»)äter gWärtprer; Sen- 
tent. epp.; 93ifd>of Snnocentiu«, SOlärtprer unter ©iociefian; 
2lfrica proconf. 93t?s. 2lu^ eine jübif^e Kolonie bafetbft; fef)r 
tt>eittäufige unb alte, ben römifd^en äl^nlid^e Äatafombenantagen*, 
xoai in Qlfrifa fonft faft beifpiello« ift; f.gWeSnage ©• 146)* 

5^9öbruö (^ertutt,. Ad Scap. 4; 2lfrica proconf. ^98*)* 

^ipafa (^Äauret. ffaef., batierte d^riftlid^e 3nf^ri^ Joom 
3- 238: 9lafmia ©ecunba, CIL T. VIII nr. 9289- ©uppt-20856; 



quae sunt in Via Mappaliensi iuxta Piscinas"], bie 5^a))eUe am 9Keer = 
^gWenfa C^jprlani'O; öorblocktianifc^e ^reae fmb bie ^SWajore«", ,,9Wacrobii'', 
;,^uftt", ^^ertußi" ober ^SRoüae". 3m 4. 3a^r^. (gegen Öcnbe) mag Cart^go 
faum n>eniger 5^rc^en ald 9^om befeffen ^aben. — (Broge iübifc^e ©emeinbe 
unb Subenfirtb^cf. ^ne ban!endn>erte 3ufammenffeUung über bod c^riftlicbe 
Cartbago bei 9Wc«nagc 0.1—19. 

^) ^vA ^ugufttn ep. 232 an bie ^(Kabaurefer (3eit unbefannt) gebt 
ben>or, n>ie ftarf bafelbft nocb bad i^eibentum toar unb tote feltfam eö flcb 
mit cbriftli(ben ^brafen unb mit ber i30cbfcb&$ung für ^uguffin oerbanb. 

*) llber bie S^atofomben t)on i^abrumet f. ^ittig in ber 9^dm. Quar- 
talfcbr. 93b. 19, 1905, G. 83ff.: „^uf bem ^uff, ber bie gOÖänbe befldbet, 
{inb fcbtpacbe G^uren t)on Redten au feben, äbnticb benen ber ^aQiftud- 
fotafombe.'" <o. autb a. a. O. 93b. 20, 1906, 6. 98ff. ßet^naub, Les cata- 
oombes Africaines, Sousse [= i^abrumet], 1911. ferner Compt. rend. de 
TAcad. des inscr. 1905 ©et)t. 6. 501 ff., 1906 Sutt 6.298ff. €in «einer «dl 
ber 3nf(briften !ann bem 3. Sabrbunbert angeboren, (ä^d gibt eine eigene 
43oci6t6 aroh^oL du Sousse. 



300 ^ic Verbreitung ter c^riftlic^en 9>^eIigion. 

bod^ tft bie (£^rift(td^{eit nid^t ganj ft^er; aber aud^ axibtxt d^rift« 
ttc^e 3nfc^tiftett be« 3. ^a^xffmbtxü, [• CIL VUI, 20892-^; 
SWärf^rerin ©atfa [20 914; 20 903] unb anbete SeugnifTe eine« 
Jootconftantinifd^en 6!^riftentumä; ancf) iflbifd^e ®emetnbe b(u 
fetbfi, fSWegnase ©•471)^ 

Qltiaia (gÄmiretCaef.; ff^rifttid^e Snf^riften t)om 3*227 
unb 318 [CIL VIII, 9162 unb 20 780]; 93ifc^of8namen fmb 
nic^t befannf; ein iübif^e« (&pxtap^, f.SKe«nage 6.443), 

©itifi« (SWauretania ©itif . ; ff^riftU^e 3nfd^riften Joom 3- 225 
nnb 226 [CIL VIII, 8501 a unb b] unb Dom 3.321 [CIL 8608]; 
lofate SWärt^rer; 93ifd^öfe erft im 5. 3af>rf^unbert httanat; 
iübif^e ©pnagoge; Qluguftin, ep. 84: „illicPunicae linguae usus 
omnino est"; f. SWe^nage ©♦366). 

ffl^riften a* 3. ^ertuUian^ in SWauretanien, f. ad Scap. 4: „Nam 
et nunc . . . a piaeside Mauietaniae vexatur hoc nomen.'^ 

3)ie burd^ ffpprian — Joor altem in ben Sententiae 
LXXXVII episcoporum — bejeugfen Orte*: 

2lbbir ©ermaniciana (3bentifiäierung unfid^er, f.QBilmann* 
CIL VIII ©.102; ^iffot, GÄogr. de la province Bomaine 

^) €« gab aud) ein numibiWc« ^ipa^a = ^ifcc^, füblic^> t)on ^uburffcum 
91umibarum; gjlednage 6.384). 

*) ffir bcjeugt auc^ einige ber foeben aufgcfü^^rten Orte. — ©ie 87 93i» 
fc^öfe auf bem i^onail ju Sart^ago ^en nit^t nac^ ^roDinaen abgefttmmt^ 
fo bag man in ^äUen, too ber 93ifc^ofdjl$ blöder nic^t ibentifisiert \^, au^ 
ber 9^ei^enfo(ge (eiber nic^t entfc^eiben fann^ in n^eld^er ^rot)ina er au fuc^en 
ift. ®oc^ bieten fpätere cart^aginienflfcbe 5^onaiHen, in beren £iften ^ro- 
t)inaen für bie 93idtümer angegeben flnb/ eine getoiffe i^ilfe. ^ne befonbere 
GteiOfung nimmt aber auf unferem 5^onaU ber burcb 5tt>ei ^itglieber vertretene 
api^topat tyon ^ripolitanien ein^ Don benen bad eine aucb im 9^amen sn>eiet 
abtoefenber tripoUtanifcber 93ifc^5fe t)Otiert ^at (ed ift übrigend merftt>ürbig, 
bag 9leapoIid neben Peptid magna einen eigenen 93if(bof i)ai, unb bag nicibt 
ber 93ifcbof t)on STleapoUd, fonbern ber t)on Oea ben 93ifc^of t)on 2tpti^ 
magna t)ertritt; t>ieQei(bt n)ar er ber ältere; tt>abrfcbeinti(b ift aber unter 
^eapoli^, obgleich ed auf Oea folgte bc(b nicbt bad tripoUtanifcbe su i^er« 
fteben, fonbern ^^eapoUd in ber 3eugitana). ®iefe ^ripoHtaner f^obtn am 
0(blug ber ^bftimmung t>otiert (nr. 83— 86), unb fte aOein entfcbulbigen 
bad ^udbleiben )tt>eier Kollegen unb geben für fie bie 6timme ^. ^a§ im 
(Eingang bed ^rototodd ^ripoUtanien überhaupt ni^t genannt iff, fonbern 
nur ^frifa, 9^umibien unb Mauretanien, ift nicbt auffaHenb, ba ed bamald 
politifcb notb BU ^frifa geborte, ^ber fcbn>erUcb toerben auf aQen afritanifcben 
Gpnoben tripoUtanifcbe 93if(b5fe bin^uge^ogen n>orben fein; fie tt>urben toobl 
nur in befonberen ^äUen eingelaben (bober au(b bie fonft ni^t üblitbe 6timm- 
abgäbe in absentia in unferem f^aH). i5aben bie übrigen 93if(böfe ni^t nacb 
^rotHnaen abgeftimmt — ein 93ett)ei«, ba§ bie ftrcblit^e ^roDinjialeinteilung 
SHfrUad nocb feb^ um)oQ{ommen n>ar — , fo liegt ed nabe, bag fie nacb ber 
^nciennität t)otiert b^ben, unb biefe ^nnabme toirb bekräftigt (1) burcb bie 
befannte ^atfacbe, bag in 9^umibien ftetd ber ältefte 93if^of bie 9netro- 



Qlfcifa, 9flumibien, 9Waurctantcn, «ti^jolitana. 301 

d'Afrique II p* 593. 77L QBitmann« ibentifijiert 3Ibt)ir ceUenfe 
[Qlfrica proconf. 3eug.] mit SItbir maxni (fäbn>eftti^ Joon ^i* 



))oIitangef(^äfte fü^rte^ (2) burc^ bie 93eobac^tund, bag ber an 71. (SteOe 
t)otierenbe 93if(^of (ber 93ifc^of t)on CuicuO bic „novitas" feine« (£plffot>at« 
^ett>Ct^ebt (»»Novitas episcopatus effeoit, ut sustinerem quid maiores 
iudioarent'*), unb ebenfo ber 78. 93ifc^of G»Q^o<i ©* il»i soitis, non olim 
8um episcopus constitutus**)« ®ctn9 ftteng ober !ann bad ^rin^ip ber ^n- 
clennität nic^t burc^gefü^rt n>orben fein^ tt>ie bie Q3erg(eic^ung ber 91amen 
ber 93ifc^5fe ber früheren S^onailien htxotift. 6oben, ^rofopogr. 6. 19: 
^^rägt man bie 9>^ummern ber Sententiae auf einer Sparte ein^ fo beobachtet 
man^ bag benachbarte ober burc^ ben gleichen 9^eifen>eg nac^ Sar^agc t)er« 
bunbene 93ifc^öfe b^uftd nebeneinanber tommen (aber burc^^ufübren ift biefe 
93eobac^tung aucib nic^t)^ nur bag ^frUaner unb STlumibier bunte 9^eibe 
mac^n. 6o formlos e« alfo fcbeint^ ed bürften fic^ Q3e!annte nebeneinanber 
gefegt \)abtn. 9^acb Sage ber 6ac^e [ber llberlieferung] barf man aber auf 
bie 9^eibenfolge in unferer Äanbfcbr. überhaupt nicbt juDiel ®ett)icbt legen.^ 
^SHe 9^eibenfo(ge fcbeint mir in ber i^auptfacbe gefiebert ^u fein; benn geuHg 
geben unfre i5anbfcbr. auf ein S^emplar aurüd unb badfelbe ttKtr aUer ^abr- 
fcbeinli^feit nacb eine febr forgfältige ^bfcbrift be« Original. <S)ie 93eob- 
ad^tung in beaug auf ben (Sinftug ber Ortdnacbbarfcbaften auf bie Qi^eibenfolge 
fcbeint mir recbt atDeifelb^ft. — SDlonceauj (II 6.7ff.) bemerft ju ber ßifte 
ber 87 93ifcbi^fe: »La plupart de ces 6vSoh6s peuvent Stre identifiös au- 
jourd'hui avec des localit^s modernes; ce qui permet d*en Studier la r6par- 
tition g6ographique, et de dresser, au moins dans les grandes lignes, la 
carte de TAIrique chr^tienne au milieu du III. sidcle. Suivons d'abord 
la cöte, depuifl la grande Syrte jusqu*^ la fronti^re du Maurötanie. Nous 
y rencontrons prös de 20 övSoh^s: Leptis Magna, Sabrata, Oea, Girba, 
dans le district de Tripolitaine; Macomades, Thenae, Leptis Minor, Hadm- 
mdte, Horrea Caelia, dans le district de Byzacdne; Neapolis et Oarpis, sur 
la presqu'ile du Cap Bon; puls au nord de Carthage, Utique, Thinisa, Hippo 
Diarrhytus; sur le littoral de la Numidie prooonsulaire, Thabraca et Hippo 
Begius; dans la Numidie propre, Rusiccade, et peut-Stre Tucca. P6n6trons 
maintenant dans Tint^rieur du pays. Les 6vSch6s se pressent dans la ban- 
lieue de Carthage: au Sud, dans la vall6e de TOued-Melian ou la r6gion 
voisine, Uthina, Thimida Regia, Segermes, Medeli; k TOuest, dans la vall^e 
inf6rieure de la Medjerda ou de ses affluents, et sur les plateaux voisins, 
Thuburbo, Furni, Sioilibba, Membressa, Abitina, Thucoabor, Vaga, Thibaiis, 
Agbia, Thugga, Zama, Ausafa. Plus loin vers le Sud-Ouest, sur les plateaux 
de Byzacdne, voici les 6vdoh^ de Mactaris, Ammaedara, Sufes, Marazana» 
Sufetula, Grcrmaniciana; et plus au Sud, k Tentr^ du dösert, Thelepte, 
Gemellae, Capsa. Dans la Numidie Proconsulaire, Bulla, Sicca, Lares, Obba, 
Assuras. Enfin, la Numidie du Ugat — dans les districts du Nord et du 
Centre, Milev, Cuicul, Cirta, Nova, Gazauf ala; sur le versant septentrional 
de TAur^, Tubunae, Lamasba, Lambdse, Thamugadi, Mascula, Bagai, 
Cedias, Theveste; au sud de TAurds, Badis. — A ces 63 6v6chte, dont 
l'emplacement est connu, il faut joindre encore 24 6vdch6s non identifi^, 
dont 12 en Proconsulaire, 6 en Numidie, et 6 entidrement ind^termin^" 
[bad b<tt ficb ie^t etn>ad geänbert]. 9}^auretanien iff unter ben 87 ^Ui^n 
mit feinem ibentiftgierten belegt; alfo muffen bier bie fünf — fo t)iel flnb ed — 
bidber gana unbeterminierten ^lä^e in ^nfprucb genommen tt>erben, b)tt>. 
ein paar t)on ibnen. Mauretanien lag n>eit t)on Sartbago; aucb mag (Epprian 
bort tt>eniger ^nb&nger geaäblt b<^ben. 



miba), unfer 2ltbir mit 9tt>hxv minu«, ba« auö) in ber ^oconf. 
[tt>o^{ bei ®ermaniciana] )u fud^en ift; ber Don Cpprian ge- 
nannte 95ifd^of ©ucceffu« ift n>of)l in ber toakrianifd^en Q3er» 
f olgttng SWärtt^rer geworben, f • SWartproL Vieren, jum XIV. B[aL 
Febr.; gRe«nage ©• 175)* 

Qlbitinae (bei SWembreffa in 2lfrica proconf Seug*; j. 3. 
Cp^rian« 93ifc^of ©atumin, j. 3. ©iocletian« 93ifd^of ber ^ra- 
bitor ^nbanu«; and) berüf^mte SWärtprer bafetbft im 3* 304, 
f. giuinart. Acta Mart. p.414ff.; SWe«nage ©•42). 

2lgs9ö (= Qlcbia = 2lgbia, in 3lfrica proconf. 3eug.; 
^iffot II ©,339. 341. 450; SWe^nage ©.84)^ 

Qlmmebera (= 2lb SWebera in 2I^c. proconf. ^VJ*; jol^U 
rei^e d^riftUd^e 93auten hxS xni 4. 3af^rf)unbert f^inauf ; Spitap^ 
eine« flamen ChriBtianufl CIL VIII, 450; ^iffot II ©•459f, 816; 
gWegnage ©• 77ff.)- 

2lffura« (9iumib. proconf,; ber 93ifd>of ©pictet gUt ate 
^Kärtprer, f. SWartijroL Äieron, V. Id. Januar.; ^iffot U 
©. 568. 619. 818; SOleönage ©. 168f.). 

2lufafa (n>aM*einlic^ = üiappa, f.^iffot II ©.575. 
586. 600. 791; SWeSnage ©.20; in Qlfrica »)roconf. 93%., 
ni^t tt)eit Joon ber ©üboftedte t)on 9^umib. proconf.). 

^ud)oaga (= ^ujtoaga; e« gab jmei bifd^öflid^e Orte biefe^ 
S'lamen« in 2lfrica proconf. naf)e bei 93aga = ^ia; fte fbib 
aber bid^er ni^t ibentifaierf; ^iffot II ©.772; 9Dle«nage 
©. 181). 

gSagai = 95agaia (9^umib., f.^iffot II ©.817; SWe«. 
nage S. 253 ff. ®ie ©tabt tt>ar ein Äauptort ber ©onatiften). 

93amacorra (9lnmib.; ber Ort ifi ni^t ibentifiaiert; er ^at 
feinen S'lamen Joom ©tamm ber 95amacure«, ^Uniu« V, 4; 
^iffot II ©.777; SWe«nage ©.404). 

95iltf)a (ber ^ifd^of biefer ni^t ibentifijierten ©tabt [Diel- 
leidet = ©ataf) et 95attf)i, nörbfi^ »on ^BuHa 9legia] ift auf 
bem großen Äonjit ^ppxiani ber erfte 9lebner; ber Ort ift nad^ 
ber £ifte be« Äonjite öon 411 in Qlfrica proconf. ju fu^en.; 
SWe«nage ©. 137). 

93uQa (e« gab )n>ei [ni^t )oier] 93uUa, n&mli^ ^nUa 9legia 
ober SKaJor unb ^uUama = 93uQa SWinor; ber 95if^of ber 
erfteren ©tabt unter jei^nete einfad^ ,,93utta''. ©ie ift ^ier ge- 
meint unb lag na|>e ber (Srenje öon 2lfrifa unb 9lumibia pro» 
conf., SDleSnage ©.50. 93uQa minor mar henaijbaxt unb ift 
DieUeid^t mit bem heutigen SDlbarel ju ibentiftaieren, SO'^ednage 
©. 108, ©oben ©.9). 



^) anbete ibentifiaieren ^gg)^ nic^t mit ^gbia^ fonbern benten an 

oppidum AgexuBe. 



^fd!a, STlumibien, ^Wauretanlen, ^ri^oUtana. 303 

93u^lacenae (JoicUei^t = 93ifica Eucana in ^Ifrica })toconf, 
3eug* ?? fd^n)etU^; meUeid^t = £acene ndrbUd^ iDon ®abe^; ber 
Ort ift mUtamt, ITltinaQt ©• 186)- 

^uruc (^urug; unbefannt; tt)o|>t in ber ^roconf.; SWeg» 
nage ^at biefen Ort, foJoiet id^ fe^e, nid^t tttoSffnt; ibentipjiert 
er i^n mit 93urugiata [©• 186], fo ^at er baö Seugni« ber „Sen- 
tent." überfe^en; benn er bringt afe ältefted ba« Joom 3. 411), 

ffapfa (fann ®affa in 2lfrica proconf* 939ä- fein, f, ^iffotll 
©• 663* 672, 783; e« ^at aber aud^ in g'lumibien ein ffapfu* 
[= 2lin ®uigba, norbn>eftli^ loon Eama^ba] gegeben, f. ^iffot 
6.1 77 ; an biefe« Capfu« SuUani benlen SWonceauj unb t). 6 o b e n, 
^rofopogr,9, unb biefer ^at einen QBa^rfd^einUd^feitÄben>ei« 
gegeben; S()2ednage S*69f* 301)^. 

ffarpi (2lfrica proconf. 3eug*; 99{eänage ©. 121). 

(Eaftra ®a{bae (ni^t ibentifijiert, in S'lumibien; SDle^nage 

e. 410). 

eebia« (9^umibien, f. 5iff ot II ©. 817; SWe^nage ©. 346; 
Äatalomben; Cl^riftßd^e Snfj^rift; ber 93ifd>of Joon ffebia« be* 
fanb fid> nad^ ben Acta Mariani uftt). j. 3* ber 93erfolgung be* 
Q3alerian in 99{uguad). 

Cf^uUabi (unbekannt; ba^ e^ nid^t in 99{auretanien, fonbem 
inOIfrila ober in _9iumibien jufu^en ift, bafür gibt jo.© oben, 
a. a. O. ©. U einen QBaf)rfd^einUd^feit«bett>ei8; ba Äanbf Triften 
au^ r^Cittani" bieten, fo {ann an QüQium in ber 9395acene njorb* 
öftKd^ Joon ^^eteptae ober an ffuIuU, ebenfaEö in ber QSijjacene 
ffiblid^ )oon SO^juca, gebadet n)erben, f. ^e^nage ©. 53 unb 91)* 

Cibaliana ober ®ubaliana (jxnhdannt; rt>o^l ^roconf.)'. 

ffirta (9lumibien [feit bem 2. 3af)rl^unbert mit 9lujtcabe^ 
SWileJo unb C^aUu = IV coloniae Cirtenses; f* ^Kommfen, 0ie 
©tabft)erfaffung ©rta«, 1866, in ben Äiftor. ©Triften 93b. 2, 
1908, ©.470ff.: „3)ie Joier ©täbte bitbeten eine ein^eitU^e ®e- 
meinte, ©ie mar ein italif^e^ ®emeintt>efen auf afrUanifd^em 
93oben, unab^ngig tt>ie ein ^önigreid^, aber georbnet na^ bem 



*) öoUte bo<^ bie Oafe ®affa gemeint fdn, fo (• $iffot II ©.672: 

»yLa poptdation de Gafsa, comme toutes oelles du Djerid, a r^eiBt^ longtemps 
k rinfluence arabe et gard^ ses moeurs, ea langue, sa religion mdme. Le 
ohriBtianisme n'a disparu qu'aasez tard dans les oasis sahariennes, lea 
oonqn^rants n'ayant pas d6truit les basiliqnes chr^tiennes . . . Au XIL 
dMe, au rapport d'Edrisi, on parlait enoore a^afsa an dialeote latin.*^ 

*) ^ednage (3. 190: „TisBot propose Tidentifioation de cet 6vdoh6 
aveo Djebeliana, qui se tronve auprds d'Inohilla (G^ogr. II, 781). La 
▼ananie 'Gubaliana' ferait plut6t pexuBer & 'Hr Goubetd', oü des nombrenses 
roines chi^tiennes ont 6t6 retrouv^es. Magnat, faso. III p. 55. La plaoe 
de Boiisoription deDonatus [in ben 'Sentent'.] k oöt6 del'övdque deXhelepte 
apptderait aussi oette derni^re hypothtee." 



304 ^i^ Q3erbreitund ber c^dftUc^en Q^eligion. 

SO'lufter bet tömif^en 9le)>uMi(. ^ai a(fo ift bad SigentümK^e 
bc« cittenftfd^en SWuntjipattoefen«, ba§ biefe Stabt Saf^rf^unberte 
lang jugleid^ ein felbftänbiger (Staat gen>efen ift unb römifci^e 
^ütgerlolonie bet quittnifc^en ^tibu«"]; au« Citta — ba§ tS 
bafetbft t)ot ber großen QSerfolgung meutere Keine Äitd^en gab, 
folgt au« Öpfat. 1, 14— ftammte bet 5)i«putant Cäciliu« 9lataH« 
im Octat)iu« be« gWinuciu« S^etiy; f. baju CIL VIH nr. 7094 
bi« 7098 unb ©effau im Äetme«, 1880, Äeft 3* SWätt^tet in 
bet t)atetianifc^en 93etfolgung; „Area martynim"; Curator urbis 
toav im ad^ten i^onfwlat«ja^t ®iocUtian« bott SWunatiu« ^eKj 
fiamen; et i^at ben ^eti^t übet bie ßtgebniffe bet 93etfotgung 
bott abgefaßt; f. ^luguftin, ep. 53, 4; Keine« Äonjit im 3. 305; 
93au einet 93afiUfa untet Sonftantin; €f>tiftlic^e Snfd^tiften; 
jäbifd^e Kolonie; 93ifci^öfe fpätet aud^ in ben ÄafteÜen, bie ju 
bem gto^en 6tabtgebiet gesotten, f»?Dle«nage 6,275 ff.). 

Cuicut (9^umibien, an bet ©tenje t>on SWautetanien; ^iet 
ein flamen Christianus, e^tiftßd^e Snfd^tiften; f. ^iffotll S. 27. 
409. 806. 815; SWe^nage ©.283f.). 

Cutubi« (^ftica ptoconf. 3eug., f. bie Vita unb Acta Cypr.; 
bie Syiftena einet ©emeinbe bafetbft t)ot Conftantin ift unjici^et)^* 

©ion^ftana (5lfrica ^toconf. 95^8., nic^t ibentiftaiett, t>iel» 
leicht nid^t tt>eif t)on Äabtumet, n)o ein^otgebitge be« ©ion^fiu«; 
f.gWe«nage 6.194). 

^vnx (e« ift ^tni minu« = SfJhmicipium Qlutetium Qlnto- 
nianum = SUfaabine in bet Seugifana, tttoai fübttd^ t>on ^^» 
butbo minu«, unb ein 8tt>eite« [maiu«?] ju untetf^eiben [= Wn 
SiJtnu], ba« ebenfalt« in bet Seugitana tag auf bet SWitte be« 
^eg« anjifd^en 3:^ubutbo maiu« unb ^Iffuta«, 15 Äilometet öon 
95ubja; in ben ,Sentent/ ift jene« ^rutni ju »etftef^en; fSWe«- 
nage 6.67. 122). 

©ajaufala (9^umibien; bie Snfci^tift CIL 4807 ift t>ieUei(^t 
lootconftantittif^; f. 3:iff ot II 6. 385. 418; gjie«nage 6. 364). 

®emel(ae (entwebet bet bebeutenbe Ott im äu^etften (Süb' 
tt>eften Joon 9^umibien [= SOÜili] obet ba« mautetanifd^e ®emel(ae 
füböfttid^ t)0tt 6itift«, f.5;iffot II 6.28. 30. 507— 509, 523- 
807 obet ein btitte« ®emel(ae [fo SWonceauy] nötbfid^ öon 
Sa^fa in bet ^^aac; abet filt®em. 9^umibiae ^att).6oben, 
a^ a. O. 6. 10 einen ^a^tfd^einUc^feit«ben)ei« gefll^tt, f. SWe«. 
nage 6.23. 250. 336). 



^) ^iana? (fo (i\)px, ep. 34, 1 nac^ (Tob. Z: „Gaio Dianensi", Mss. mnlt. 
al: „Gaio Didenßi"; e« Ift tt>o^I ©lana Q3eteranorum in 9^umibien, f. ^Iffot 
II 6.484. 508. 817; gÄeSnage e.394; abet auc^ in biefem <Sciüt ift eine 
®emeinbe bafelbft nic^t ansune^men; benn bet ®aiu« ^ibenji« [^SHanenfU] 
if( n>oi^I catt^ag. ^te«b9tet). 



^fri!a, 9^utnlbien, ^Mauretanien, S^dt)oIitana. 305 

©ermaniciana (Slfrica proconf. ^^a», atpifu^en ^quae tegiae 
unb ^^9«bru«, aber nod^ tiic^t aufgcfunben, ^iffot II ©»SSO; 
SDlednage 6.200). \JB^ 

®xxha (SWff. and) ©ir^a unb ©ibar; ni^t ftd^er ju iben« 
tifijietett; aber bo^ tpa^rfcI^einKci^ bie 3nfct ©itba an ber ©renje 
öon ^tipoKfanien; SWeönagc 6. 55f.). i^ 

®ot (in Slfrica ptoconf. Seug^ f. 3:iffot II 6.555- 595, 
gWcönage 6.62). f^^% 

©urgoita (5lfrica ^jroconf. ^98., nid^t ju ibentiftjicren; 
f.9We«ttage 6.202). Sfe^;i 

Syxppo 9lcgiuö (9^umib. ^jtoconf.; SWärt^rerbifc^öfc 3:beo- 
gene« unter QSderian unb Ceontiu« unb ^ibentiu« unter ®io- 
cletian; SWe^nage 6. 263ff.). &.^ 

Äi^po ©tarrbptu« (Slfrica ^roconf. 3eug.;9Ke«nagc 6.39). 

Äorrea ffaelia (Slfrica ^roconf. 93^8., f. ^iffot II 6. 145. 
809, 3Re«nage 6.86). 

£ama«ba (9^umibien; 3Re«nage 6.279). 

£are« (9^umib. ^jroconf.; SWärt^rerbifd^of Äortenftanuö in 
ber gSerfotgung be« gSalerian; f. ^iffot II 6. 454. 816, SWe«. 
nage 6. 102). 

ßeptfe maior^, ©eburt^ftabt he» 6eptimiu« 6et)eru« (3:rt- 
pol., f-5;iffot II 6.31. 219. 812, gKe«nage 6. 101)«. 

2tpüi minor (Slfrica proconf. 9398v f.^iffotll 6.49. 
168. 171. 728. 810, gWednage 6. 101 f.). 

Cujjerciana ( [tt>a^rfci^einß(i^ = 5lfa« 2viptxc\, ber 3nfet 
©irba gegenüber; 9Ke«nage 6.206). 

gWacomabc« (9?umib., f. ^iffotll 6.477; tt>a^rfc^einli^er 
i^ aber SWacomabe« minore« [©b^tib] gemeint an ber Äüfte 
öon 5lftica proconf. ^95.;SWe«nage 6. 331. 71, 6oben 6. 9). 

gWactari« (5lfrica ^jroconf. 9398.; 9Kätt9rer; Snfd^riften; 
f^iffot II 6.586. 620. 819, SWe^nage 6. 103). 

9Wara8anae (5lfrica |)roconf. 9398v f^iffot II 6.629, 
gWe^nage 6.208). 

SiRarceKiana (unbefannter 6i$ in 5lfrica proconf., 9iRe«- 
nage 6.208). 

SWaöcula (9^umib., f.aud^ ^luguftin, ep. 53, 4; ^iffot II 
6.480f. 505. 817, gWe^nage 6.314). 



*) Äei§t infc^riftttc^ aUC^ QtpCX^, f. Compt. rend. de TAoad. dea insor. 
1905 etpt. 6. 531 f. 

^ ©nen 93eri(^t über ben je^igen Q3efunb in ben brei tripotttanifc^en 
etäbten Cepti« (= ßecti«), Gobrata unb Oea f. im Sabrb. b. i^aif. ©eutfc^en 
Qlrc^äol. Snftitut« 93b. 19 Äeft 2 (1904) ©. 117ff. — 3n ßeptid mar ^c^aeu« 
«if^of, ber über bad Ofterfeft gefc^rieben M; f. meine ßit.-OeW. I 6. 776, 
ßeclercq II 6. 344; aber bie Seit ift unbeftimmt. 

».^arnad, Slfffion. 8. VufL IT. 20 



306 ^^^ Q3er6reifutid ber c^tiftUc^n 9^e(igion. 

gWembreffa (5lfrica ptoconf Seug^ f-^iffot II (S.325. 
774. 812, gWednage 6, 113). 

gWibili (al. : gWabUi, ^Webeti, SWibila; im 5- Sa^r^unbett 
gab ed ein numibif^e^ 93iätum ^ibiti, unt) ba^ biefed ^xtx ge* 
meint ift, ^at 6 oben 1. c. p. 9 n>af)rf(i^einn(i^ gemaci^t; ba^er 
ift f^n>ettt(i^ ber ni^t n>eit t>om heutigen $unid [fübn>efäic^] 
gelegene ^agud SO'lercuriaUd 93etetanoi:um ^O'^ebetitanontm ge- 
meint, f ^iffot II ©.Sgi, gRe«nage 6.327. 115). 

SRitet) (Sc^njefterftabt t>on ©rta, 9^umibien, ^ednage 
e. 335). 

5Wi«girpa (al. 3Ri«cir))a, SRigiri^a, SWigir^a, unbefannt, 
in ber ^roconf. na^e t>on ffart^ago, f. 9We«nage 6.211)^. 

^3)luguad (93orftabt ))on Sirta in 9^umib. [bur^ bai Mart. 
Mariani et Jaoobi befannt], f. 3:iffot II 6.394, ^outotte, 
Gtogr. Numid. 31). 

5Wu8uta = SRujuca (in 9^umibia ^roconf., ganj na^t t>on 
3ama maior, SWe^nage S. 96). 

9leat)oß« (^riMitv f. ^art^ei ^iffot H 6.220; ob- 
gleid^ 9lea))oUd ein Quartier t)on Peptid magna n>ar, ^attt t& 
feinen eigenen 93if^of; n>UI man bad nid^t annehmen, fo mu^ 
man, tro^bem biefe« 9^eapoUd unmittelbar f^inter Oea ftef>t, 
bie Stabt 9?ea^oli« in Slfrica ^jroconf. 3eug. f)ier loerfte^en [fo 
SWonceauy unbSoben, ^rofo^jogr. S. 8f., ber ben 93ett)eid 
für 9?eat)oK« 3eug. noc^ öerftärlt ^at], f. oben, 3:iffotII 6. 133f, 
unb ^ednage 6. 123). 

9^ot)a (n)o^t in ber Seugitana, f. ©oben, a.a.O. S. 9, unb 
nid^t 9loöa S^arfa nörbU^ loon ®iana in 9^umibien, toie 3:iffot 
II ©.509 toiU; n)ie ©oben au^ SiJlegnage ©.213; an eine 
ber mauretanifci^en „^otya" [5We«nage ©.497] barf nid^t ge- 
bac^t njerben). 

Öbba, tt>o^t = (Sbha (al. g3obba, tt>irb gett>öf>nU^ in 
SWauretanien gefud^t, aber e« liegt nid^t njeit t>on £are« in 9lumib. 
proconf., f. ^iffot II ©.459, SiJlednage ©.63; ber in ben 
„Sentent.*' genannte 93if^of ^aulud tt>urbe SWärtprer in ber 
öalerianifc^en 93erfolgung). 

Öctaöa (9^umib., nid^t ibentiftjiert. 9ln bai Octat)ttm 
93m<*c. [SWe^nage ©. 214] ift nid^t tt>o^l ju beulen; 9We«nage 
©. 426)2. 



*) 3)cr 93lfc^of«name In ben „Sentent." fc^tt>an!t jwlfc^en ^^ffellj" unb 
;,^rlmu«". Qv f)k% ,/^iic" mit bem ^nbfc^rlftUc^en 3ufa^ „^rlmu«^ jur 
ünterfc^elbung Joon ben folgenbcn „^it", f. ^eÄnage, 1. c 

*) 0. Ot)tatUd III, 4: „In looo Ootavensi oooisi sunt plurimi [^ona- 
tiften] et detruncati sunt multi, quorum corpora usque in hodiemum per 
dealbatas aras aut mensas potuerunt numerari. ex quorum numero oum 
aliqui in basilicis sepeliri ooepissent, Clarus presbyter in looo Subbulensi 



Oea^ (^ri»>ottt,r ^iffotH e.2l7.S\2,^tinaQte. 164; 
au^ eine iübifd^e Kolonie bort)* 

9lucuma (^frica ^toconf* am SWeere, toie bet 9^ame fagt, 
tti^t ibentiftaiert, 9We«nase ©• 130. 218). 

giuftcabe, ©^»efterftabt »on ©rfa (9^UTnib., ^iffot II 
6- 103. 808, SWe^nage 6.350)*. 

©abtata» (^ri^joL, 3:iffot II ©.209. 211, gWeÄttage 
©. 135). 

©egertne« (= i^en^ir Syaxat [93ibae] in Qlftica ^jroconf. 
3eug., f. 3:iffot II ©. 558, SWe^nage ©. 82). 

Sicca (= ©icca QSeneria in 9^umib. ^toconf.; ^mobiud; 
^iffot II ©.7. 21. 375. 815, 9We«nage ©.92; ber 93ifc^of 
ffaffu« tt)urbe SWärf^ret in bet t)aferianifci^en 93etfolgung). 

©icilibba (Slftica ptoconf. 3eug., ^iffot II ©.XVI. 318. 
437. 564, 3Re«nage ©.24)*. 

©ufe« (Qlfrica proconf. 93^-. ^iffot II ©.617, 9We«. 
nage ©. 141). 

©ufetuta (Qlfrica ^jroconf. 93^8., ^iffot II ©.613. 819, 
gWe«nage ©. 138). 

©utunurum, beffet ©utunurc(a) (Cp^Jt., ep. 59, 10; SWff.: 
Satunuicensis, Sutumucensis, Quotumicensis, Utunurcensis. ^e 

©tabt tag, n)ie 3nf^tiften benjeifen, in ber ^roconfularid, 
ca. 32 Kilometer fübUci^ t>on ^mxi bei ÄenWir-et-2l«ter, 7 Äito- 
mefer nörbttd^ öom alten ©iuft [SWitteilung t)on 5>eff au]; 
gWe«nage ©.23). 

^abraca = ^abarca (Mftenftabt an ber ©renje t)on 5lfrica 
in 9^umib. ^jroconf., ^iffotll ©.94.808, 9Jle«nage ©.150). 

^amhtat = ^ambaiae (nicl^t ibentiftjiert, in ber 939jacene, 
f. 2)le«nage ©. 225). 

^amogabe = ^^amugabi (in 9^umibien; f. 3;iffoe II 
©.30. 487. 817, Gesta apud Zenoph.; 9We«nage ©.386)^ 



ab episoopo suo ooaotus est, ut insepultam faoeret sepulturam.*' ^iefed 
Subbula ift fonft nic^t genannt; an (Subbar [Säuret., f.^ednage (5.501] 
ift natürlid^ nic^t au benfen. 

^) Q3dl. bad eeben bed Qlt)uleiud (<2U)o(. 72 ff.). 

") ®er 93ifc^of OSerulu« („Sentent.") ^at ble 9^ote erbotten: „Martyr 
de BohiBmaticU" 0- o.). ®er 93lf(^of QSlctor i. 3. 305 (f. 0<>tat. I, 13. 14). 
Areae Christ. Snfc^riften. CIL 8191 ift t){eaei(^t t)Drconftantinif(b. £ofa(e 
^ärt^rerin ^gna. 

*) 93e!annt burcb ben ^ro^eg bed ^^uleiud. 

*) ©tgud (<Sergn>er( bei biefer Gfabt ffibi^ftlicb t>on Qiitta, ^p^. ep. 79, 
^iffot n e. 424, of. ßcclercq I 6. 218f., gjlednage e. 395; ob eine ®e- 
meinbe bort mar, ift gans ungenHg; erft für b. 3. 411 {inb (Semeinben bier 
unb in ^itrubtö unb ^iana b^ugt). 

') ^bamogabe (^imgab) ift bie etabt in "^Ifcifa, in bet man bie gr5§te 
3ab( t)on iürcben unb S^ap^tn aufgebedt i)at, nämUcb bidber 17. 3u ben 

20* 



306 ^^ Q3erbreitun0 ber (^tiftli(^n ^lettgion. 

$^atafa = 3:atafa (loieKetci^t in 9^umit>ien, bort nid^l fielet 
ibentifiaiert, aber loieUeici^t ibentifd^ mit einem Ort 3:arfa [$acfo] 
auf bem 36* 93reitengtab fübfüböft(i<^ t>on Sitta unb ^ani no^ 
t)on ©igu«, SWe^nage 6. 432)^ 

^^afualt^e (al. ^^afuart^e, \>klUxä)t ibentifd^ mit ^f^afarte 
in bem füblid^ften 3:eU ber 95^8. an ber Qrenje t>on ^ripoUt, 
f. $iffot II ©• 656, SWe^nase 6- 142). 

^^tUpU (Slfrica »>roconf. OSpa^ f. ^iffot II 6-49. 648f. 
676* 783, SWednage ©• 110; jaf^treid^e Äird^en fmb aufgebe*; 
gJiart^roL Äteron. V— VII Kai. Febr.). 

^t^enae = ^ina (Slfrica proconf. ^93., f. ^iffot U ©.2. 
16. 190. 811, SWeönage ©. 160; ^Wart^roU Äieron.XIX Kai. 
Febr.). 

^^et)efte = ^ebeffa (9^umibien; 2)le«nage ©. 379; f. O^tot. 
II, 18; ba« SO'Iart^rium 2)layimiUani im 3. 295, ber Cri^^ina im 
3- 304 uftt). 3a|)Ireic^e 5?irc^en unb 3nfc^riften, CIL VIII 16 589 
ift toorconftantinifd^, tykUtx^t t>orc9^rianif(i^; aud^ in ber llm- 
gegenb [bei Äend^ir ©jenen] SWärtprer). 

3:bibari« (5lfrica proconf. 3eug., f.^iffot II ©.367, 
^O'Je^naae ©• 159). 

^bimiba *9legia (5lfrica proconf. 3eug., f. 3:iffotII ©. 590, 
SWe^nage ©.28). 

3:binifa (tt>abrfcbeinß(i^ ^bwn^fO/ 5lfrica ^jroconf. 3eug., 
f.3:iffot II ©.86, 9Ke«nage ©. 132). 

^ibubunae = ^obna (im äu^erften Sübtt>eften 9?umibien«, 
f.^iffot II ©.719, gWe^nage ©.388; ber gKärtt;>rerbifcbof 
9^emeftanu« in ber QSerfotgung 93alerian«). 

3:buburbo (enttt>eber $b* minuö in 5lfrica proconf. 3eug., 
^iffotll ©.247. 812, gjie^nage ©. 155, ober — minber nja^r- 
fcbeinticb — ^b- maiu« im füblicben 3:eil berfetben ^roJoinj, 
^iffot II ©. 545, gRe«nage ©. 90; bierber gebort ber ^ifd^of 
Optatu^ im 3. 202, n>enn er nicbt nacb Sartbago gehört, ^xtt^x 
Perpetua unb ^elicita« 202/3 unb bie SWärt^rer SWayima, ©ona* 



tiUa unb ©ecunba 3n>i 



95if^of ^auftu« antt)efenb) 



eben 303 unb 305; in Slrle« 314 tt>ar ber 



i2 



QBerfen be^ ©aubentiud )oon ^imgob (s. 3* ^uguftind) f. SIKonceaus, 

Compt. rend. de TAcad. des inscr. 1906 Sutt p. 314; Rev. de philol. T. 31, 
1907, p. lllff. 

^)^ednade felbft (f. 6. 226) ift geneigt, bier bad btö^er nicbt ibentifi- 
gierte ^arafa in ber 93t)aacene gu )oermuten (ed ift burc^ bie MNotitia<' beseugt), 
n>ei( e^ in ben ,,Sentent." ndben ^ibaliana unb ^beiie))te auftaucht 

*) über bie „Cep^litana pofjcfilo"', tt>o gWajima uftt>. ergriffen ttnnrben, 
f. gjlei^noge 6.189. ®er Ort, ber, tt)ie ber 9^ame anbeutet, auf einem 
Q3orgebirge lag, ift unbetannt. 



$ucca (e^ gab ein $ucca an ber Grense ber 3eugitana ntib 
9^umibia proconf* füböfftid^ loon ^^ibari^, ein 3n>eited ^ucca 
[3:erebintf>ina] an bet (Stenje ber ^^jacene unb 9^umibia pro- 
conf. fübtid^ toon Slffuta^, ein britte^ in 9ltimibia an ber Äüfie 
unb an ber Otenje toon SWautetania [= SWetbia?], ein t)ierte9 
nid^t »eit öon biefem, ben ^u§ aufmär« [= ^biob], f.SÄe«» 
nage ©.59*61.331.241. 3n ben „Sentent/* ftnben fxd) jtt>ei 
93ifc^o^ftäbte biefe« 9^amen«. SiJlit bem britfen ^ucca ibenti- 
fiaiert SWe^nage ba« 3:ucca be« 93ifc^of* Äonoratu« in ben 
„Sentent." unb mit bem erften ba^^ucca be« 93ifc^of8 6atuminu*. 
9U>er Satuminu^ tt>irb (f. ©oben ©. 9) beffer naäf bem jmeiten 
5:ucca t)ertegt; Äonoratuö aber fuc^t man nac{> ff^pr. ep. 62 unb 
70 Qttox^ am beften in bem britten. ^Ifo falten für un« hai 
erfte n>a^rfd^einKd^ unb ba^ t)ierte gen>i^ ani). 

^uccabor (^frica proconf. 3eug., f.^iffotll ©.291. 812, 
gjleönage ©. 161). 

gSabi« = 93abi« = ^abia« (ienfei« be« "ültlai im äu^erften 
©üben öon 9^umibien, 9We«nage ©.253). 

93aga = 93aga = 93eja (in ^frica proconf. 3eug., f. 5:iffot 
II ©.6. 302. 813, 9We«nage ©.36. SWärtprer). 

93ictoriana (in 9lumibien [?], nid^t ibentifiaiert, 5We«nage 
©. 234). 

93icuö Caefari^ (unbefannt; e« gibt brei ^QSicu^ ^ugufti", 
aber ob, mie ©oben ©. 9f. tt>itl, ba« fübUd^ t)on 93aga mit 
93icuÄ ffaefarid ju ibentifisieren ift, ja ob überhaupt ^ier eine 
Sbentipfation mit einem t)icu« ^ugufti ^tatt^aft ift, bleibt jtt>eifet* 
^aft; foltte, toai probabler ift, ber Ort ^b aqua« Saefari« ge- 
meint fein, fo ift berfelbe na^e t>on ^^eJoefte [öftlid^] in ^ute- 
te«.g3ain« ju fud^en; f. 3:iffot II ©. 251. 607. 770, 9Jle«nage 
©. 88. 392). 

Ululi (unbefannt; f.SWeönage ©.232: „Ululi est peut-Stre 
repr^sent^ par les roines considörables d'EUez, T i s s o t II p. 571*0* 

Utica (5lfrica proconf. 3eug.; ^ertult.. De pallio 1: „soror 
civitas"; 300 SlRärt.: „SiJlaffa ffanbiba" im 3.258 [tt>o^l ein 
5:erritorium]; QSifd^of 9Wauru« im 3.303; 93ifd^of QSictor im 
3.314; iübifc^e Äotonie; gjle«nage ©.44). 

3ama (3ama 9legia in 9^umibia proconf., f. 3:iffot II 
©.7. 571. 577 f. 586, SWe^nage ©.30, Acta purg. Felic; an 
3ama minor [ffolonia 3ama; SWe^nage ©.52] ift weniger 
n)a^rf(i^einli(i^ 8u beulen)^. 



^) 5)er Q3ater bed 9louatud ftar^ in einem nic^t genannten „vious", 
f. Ci?pr., ep. 52, 3. — 3n Mauretanien ift ber 93iM^of inceiti loci )u fuc^n, 
an ben ber 71.93rief Ci^priand gerichtet ift (cf. ep. 72, 1), unb au(^ ber 



310 ^^ OSerbreUung bet (^rifüic^en Q^eftgion. 

®ie nad^ S^^rian unb bid jum 9^icftnum bejeugten 

9lbtf)ugm (fo rid^tiget ate Sl^tungi; Acta Donat. S)er Ort 
xft but^ eine Snfd^rift [Bull. aich^I. du Gomit6 des travaux 
hißtoriqueß 1893 S. 226] ibentiftjiert; et liegt bei idenfd^it 
e^-6uär^ genau im 6üben ))on Sart^ago unb toeftfid^ t)on SO^e« 
bicceta, an ber ©übgrenje bet Seugitana [SWitteitung t>on 
3)effau], (•SWe«nage ©• 144). 

Slquae ^ibiUtanae (in 9iumibv an ber ®renje loon 9iumib. 
ptoconf.; Acta Donat: gWarinu« 93ifd^of, f^iffot II 6.384, 
gjleanage e. 306). 

2iöioccaIa = Slbiocatenfe [Slbiocalenfe] op^ibum (Slfrica 
))toconf.; bet 95if^of ®onatu« »utbe in bem bonatiftifd^en 
Qlufcuf^t Dot bem 2lltat etmotbet im 3. 317; f. Acta es. Donati 
et Advocati; ©feU, M61. d'aich. et dabist. 1899 6.60; loot« 
f^et (Sandtet i. b. CJomptes rendus de l'Acad. des inscr. 1898 
6. 499ff. unb Rev. archtel. 1898 II 6.442. ®et Ott liegt na^e 
öon Äenfd^it el Ä^ima in bet 939aacena, nid^t njeit öfftid^ t)on 
gWactat [SWitteilung t)on ®effau], f.SWe^nage 6.30). 

93enet)entum (6i?nobe t)on Sltfe« 314, ^ifc^of Slnaftaftu«; 
bet Ott ift nic^t ibentifiaiett, abet fitd^Ud^ aud^ fonft bejeugt). 

ffaefatiana (nic^t ftd^et ju ibentifijieten, tt>abtfd^einßd^ aber 
Äeffatia auf bet SWitte be« ^Beg« öon ©tta nad^ 6etif; Gesta 
apud Zenophil. : Eutychius Caesarianensis; SO^e^nage 6.312). 

Catama (9^umib. ))toconf. Acta Donat.: 95ifc{>of S)onatu«; 
f. ^iffot II 6. 43f., 9We«nage 6. 296). 

(Eentutione^ [Centurio] (Centurionensis; Acta S. Jacobi et Ma- 
riani : „Magistratus Genturionum et Cirtensium'* ; Acta Donat. : „Na- 
her a Centurionis", in 9?umib., tt>abtf^einU^ ibentifc^ mitClÄen- 
tout nötbßd^ öon ©tta; SWe«nage 6.311). 

9utni (ba« 8tt>eite Qittni, ba« in bet fübUd^en Seugitana 
lag, f. 0. 6.304; e« ^attt nac^ ben Act. purg. Felic. p. 199 im 
3*304 eine ^aftßla; f.gWegnage 6.67. 122). 

®atbe (Acta Donat.: „Victor a 6arba*% in 9iumib., nid^t 
ftd^et ibentipaiett, abet tt>abtfd^einUd^ ibentifd^ mit 2lin ®atb^ 
oftoftfübßc^ i>on ffuicut; f.gKeönage 6.292). 

2mata (Acta Donat. : bet a^oftatifc^e ^ifcl^of ^utputu« in 
bet QSetfotgung ©iocietian«; in 9lumib., nicl^t ibentiftjiett). 

^ifc^f Subaian (ep. 73), bet feinen 6i$ in groger Entfernung t>on Eart^ogo 
^Kitte (STlä^ere« f. unter „Novarioia**). 

^) 3u ^ried (314) nniren bie 93if(^5fe t)Dn Sort^go, Ut^ina, Utica, 
^tneotxtt, ^uburbo, ^ocofelta, £egidt)oIumni in STlumibien unb Ucred 
[Q3erum?] ann>efenb. 



9^oöartcia (ganj na^e unb fübUc{> t)on 6atafi = ©ittegue ; ja^l- 
reid^e Snf^tiften aug bcm erften ©rittet bc« 4. 3a^t|)Uttbett8, 
t)om 3. 324 [CIL Vm, 10 930 = 20 478], t>om 3- 331 [20 474]; 
JoieUcid^t ift ber mauretanifc^e QSifd^of 3ubajan, an ben £9))rian 
gefd^riebctt ^at, ^iet^et ju feien; benn Sluguftin nennt ifyn „Nova- 
ticinenßis", toai tt>o^l in „Novaliciensis" ju »erbeffem ift; SWe*- 
nage ©♦ 369)* 

9l6taria (Acta Donat.: Felix a Rotaria; SKednage ©♦356 
^at ed n>a^tfcf^einli(i^ gemacht, ba^ bet Ort nicf^t n>eit fübßci^ 
Don ^f>ibiU« 9iumib. 8U fu^en ift)» 

Safae 9?igrae (Acta Donat. : „Donatus episc.**, cf. 2luguftin, 
Betract. I, 20 unb fonft, in ^lumib., nic^t ibentiftjiert, ober loiet* 
lei^t = Oafe 9^egrim, ganj im ©üben, füböftlidE> t)on QRibita, 
f*2)le«nage ©•342). 

^igift 92umib*^ (Acta Donat. : „Secundus Tigisitanus primae 
cathedrae" [er i)atU ben ^rimat in ben 33. 305 ff J, f. 3:iffotn 
©•420. 816, SWegnoge ©.267)- 

Saefarea QRauret. = 6!^erc^el (©pnobe t)on ^rte«; ^ortu- 
natu« 93ifc{>of unb ©euteriu« ©iafon; t)or xi)m tt>ar fd^on 
Cuelpiug ^ifd^of nad^ ber t)on i^m gefegten, mit 9{td)t berühmten 
3nfc^rifi CIL VIII, 9585 = 20 958; auc^ anbere 3nf(^riften 
aui ber Seit t)or ©ioctetian, „Area ad sepulcra" be« 3* 3af>r* 
f>unbert«. ^Wärtprer unter 3)iocIetian ©et)erianu«, 5lquila, Slrca- 
bin«, ffabiug QSejrtCifer, 9Warciana, 3::^eobota. — Seno t)on 
93erona ift tt>a^rfc{>einU^ ^ier geboren unb ^at ate Äinb bie 
OSerfoIgung^a^it erlebt. Sübif^e Kolonie. SWe^nage ©♦447)". 

£egi«öolumni (in S^umib., unbefannt; ©^nobe t)on 2lrle«314: 
ber 93ifc^of QSictor). 

^ocofetta (©pnobe t>on Slrle« 314: ber ^if^of ©urgentiu«; 
unbelamtt). 

gSam« (Seugit, öftlid^ t)on9lbitinae; O^Jtat.II, 4: ^Sifct^of 
93omfaciu« um 330; SWe^nage ©. 110); 

93er(um) ober beffer llcre« (©^nobe t)on Slrte« 314: ber 
93if(i^of 93itaU* „de civitate" Verensium; biefe ©tabt fd^eint 
mit „5unbu« QSer" = el S>atha auf ber 2Ritte be« ^eg« jtoifd^en 
Slmmaebera imb ^ucca ^erebintbina gleid^gefe^t «werben au bürfen, 
f* SWe^nage ©• 83. 2luf ber ©pnobe t)om 3. 411 ift ein bona- 
tifüfd^er ^ifd^of Slemittanu« 93erronenfi« ä^gegen; f. au^ CIL 



STltc^t bad mauretanijc^e. ^ad numibifc^e, n>el(^ed lange 3eit loon 
^irta abhängig n>ar, lag fübbftUc^ biefer etabt. 

") 3ut 3eit 3uba« tt)ar bie ©tabt no^ faft eine örlec^ifc^ 6tabt. — 
ßectercq (I S. 173) meint, ber c^riplic^ 5^c^f)of bafelbft ge^e bi« auf bie 
Seit be« ©eptimiu« 6eöerud ^nauf . ^u« Itetract. II, 77 folgt, ba§ bie etoJoi 
SU Qluguftinö Seit minbeften« att)ei ^rc^en befefTen ^at (.»ecd«»» maior**). 



312 ^i^ Q3er6reitund ber c^riff liefen ^leligion. 

VIII e. 1215 nr. 11 735; ffagnat, Explor., fasc. III p. 142; 
altein ba eine Äbf^r* ber ^Iten t>on 5lrie« ftatt „Verensium" 
t)ielmef)r „Ucrensium" bietet, fo ift (mitSRednage 6*51) toafft» 
fd^einlici^er an Ucre^ am 93agrabad n>eftnott)n>eftUd^ t)on Sar« 
tf^ago ju benten, t)on n>el(i^er @tabt f))&tere 93if^öfe belannt 
jtnb* ^outotte badete an 3;urri^ in ber ^roconf., toeil auci^ bie 
e<a- „Turensium** ftd^ finbet, f* 9Jle«nage 6* 231). 

Sigga = Siqua (»af^rfd^einti^ na^e öon ^ubutbo in ber 
3eugitana; Gesta purg. FeL: „Ingentios lespondit: Decurio sum 
Ziquensium" [cf. ^Üuguftin, ep. 88 unb c Cresc. III, 70]; 3Re«« 
nage 6.237. 167). 

9lenault (Säuret. 6itif., nid^t weit t)om SReer unb t)on 
Caftra ^ingitii [Orlean^üilte]. 3nfd^rift für eingeborene SWär* 
tprer, bie im 3. 329 gelitten unb benen i^re QSäter bai 3)enlmat 
gefegt ^abtn [CIL III, 21 517]; bie QSerfotger waren n)ilbe 
Eingeborene ober ©onatiften; SWednage S. 484). 

2Uta»a (2Äauret. Sitif., öftß^ t)on 9lumeru« Sprorum, 
fübli^ t)on ^b 9legia«; 34 d^riftlid^e 3nfc^riften be« 4.3a^r- 
|)unbert«, bie ältefte t>om 3- 302 [CIL VIII, 9862], ferner eine 
öom 3.310 unb eine t)om 3.333; 5We«nage 6.481). 

^mbienft« (in einem SO^lfT- »i^b ber SiJlärtprer gWaj imu« aÜ 
apud Ambiensem provinciam gemartert bejeid^net [9luinart 
©. 202] ; nad^ ber Notitia eccl. Airicanae n)ar in SiJlauretanien ein 
episcopus Ambiensis ; ber Ort ift unbefannt, f.SWeönage S.488). 

qSoI = g3ol (aJlärt^rer bafetbft nad^ ^uguftin, Sermo 156; 
ber nid^t ibentipsierte Ort lag ^art bei ffart^ago, f. SiJleönage 
6. 236). 

ffartennae (9Kauret.; SRärt^rer bafelbft, f. CIL VIII, 9692; 
f. Sc^warje, Unterf. über bie €nttt>idöung ber afrifanifd^en 
Äirc^e, 1892, S. 109f. unb gjle«nage e. 469). 

^igaüa mun. = ?£igabae = (Eigaba (SRauret. Sitif . ; SÄär« 
tprer ^ijjaftu« t)eteranu« um ba« 3. 298; f. Anal. Boll. IX, 1890, 
6. 116ff., 9We«nage 6.457). 

SiJlayula (^frica ^jroconf. 939j.; e« ift SRayuta ^rate« 
[per rates] unb SRayuta ciöita« ju unterfc^eiben; beibe lagen nabe 
t)on (Eartbago; SWärt^rer im erfteren nac^ ^uguftin, Sermo 283 
unb gjlart^rol. Äieron.XI Kai. Aug.; f.^iffotll 6. 111.719, 
9We«nage 6. 131). 

O^J^jibum 9loüum (SiJlauret. 6itif., eingeborene SÄdrtprer; 
2)le«nage 6.452). 

9lufuccuru (SWauret. 6itif. = 3:igairt [?]; batierte d^rift- 
lic^e 3nfc^rift »om 3. 299; "SKärtprerin SWarciana; erfter nad^- 
tt)eiöbarer 95ifc^of erft im 3. 411; SWe^nage 6. 470). 



^frita, 9^miWen, 9Rantetanien, ^ripolitana. 313 

©atafi (nötblid^ wn ©itifi« = 2bn Äebita; ja^lreid^c batierfe 
Sttfci^riften, ättcfte t>om 3- 322 [CIL VIII, 20 305], t)om 3. 324 
[20302] uftt).; 95tf(i^of erft für ba« 5. 3a^t^unbert belannt; 
"3)16^ nage 6.350). 

(6uQectum) (Äafenftabt in ber 939gacene; f^ier finb be- 
beutenbe cj^rifttici^e ^atatomben entbedt toorben, bie loieUeici^t 
bem 3- 3af>r^unbett angehören, f. 2Äe«nage ©. 138). 

^^agafte (9^umib. ptoconf.; ber t>otconftantimfd^e 93if(i^of 
^irmu«, f. Qluguftln, De mendacio 13; 9Äe«nage ©. 371). 

S;^agura = ^^agora (9lumib. jjroconf., f. ^iffotll e.382, 
814; SWe^nage 6.376; bie ^. Crif^ina jttommte öon ^ier). 

^^ibiuca (fo ift \tatt ^ibiura ju tefen, in ^frica proconf. 
^98» = 3iiitina, 42 2Äeilen öon Cartbago »eftfic^ im ^at be« 
93agrabaä, nafft üon ^b^^^i^bo minud, Mart. episcopi Felicia 
im 3-303S f. 5:iffot II 6.287f., gÄe«noge 6. 172). 

^bwca (in ber ^pjacene, norbweftlic^ üon ^bwburbo minu«; 
ben ^if^of 9^o»eöu« erwähnt 2luguftin ate auf ber ©onatiften- 
©pnobe 313 üerurteitt, f. Ad Donat. post collat. 38; 3We«nage 
6. 156). 

Ujali« (bei Utica, Mart. Felicis et Geanadii im 3.304; 
95ifc^of Saturninu« im 3. 338, f. ^uguftin. De civit. XXII, 8; 
SWe^nage ©. 25). 

ffaft ^ingitii = OrleanöüiUe (bei biefer Stabt, beren 
95ifci^öfe fi(^ einfad^ ,,£afteUanu«" unterfd^rieben, fmb bie 9luinen 
einer ^aftUfa aufgebest, bie na(^ einer 3nf^rift, CIL VIII 
9^r. 9708, im 3. 324 [Marinas sacerdos] gegrünbet tt>orbe.t 
ift; SfReönage ©.463). 

9lumeru^ Sprorum = ßaUa SÄarnia (in SRauret. ©itif., 
an ber ©renje ber ^ingitana. 5)a ^ier jabtrei(^e d^riftlid^e 3n- 
fd^riften be^ 4. 3a^rbunbert« entbedft finb, unter ibnen jwei 
batierte t)om 3- 344/8 unb 359 [CIL VIII, 9968. 21 805], fo 
ift bi^t tt>abrfd^einU(^ eine »orconftantinifci^e cl^riftfid^e Oemeinbe 
gewefen; SÄeönage S. 481). 

2lb 9legiä« = ^rbal (gana im Often t)on SiJlauret. ©itif. 
©a bi^^ aaf)lrei(^e 3nfdbriften be« 4. 3a^rf)unbertg gefunben pnb, 
unter i^nen jtt>ei batierte »om 3. 345 unb 352 [CIL VIII, 9793^ 
21 645], fo ift t)orconftantinif^ed (£f)riftentum n>af)rfd^ein(idb; 
9Jle«nage ©.476). 

SRauretania ^ingitana liegt au^er^atb be« ®efic{>t«freife« 
ffpprian^; ja ti ift für bie ganje römifd^e Seit fein 95i«tum mit 
©idberbeit gu tonftatieren; benn audb bie STlartprien in ^ingi 



^) ®a§ nur bie erffe 9>älftt btefed ^nartpriumd aut>er(äfftg ift, bie stoette, 
loelc^e in Gi^ilien unb Stalten fpiett, nic^t, aeigt SlO^onceau^ in ber Rev. 
Aroh6oL 4. S6rie, t. V OTai-Suni 1905 p. 335 ff. 



314 ^( Q3etbreitun0 bet c^viftlic^ien Q^eligion. 

(^langet) bewcifen ein fold^e^ nld^t ftd^et (Acta Ca438iani 298; 
Acta Maicelli 298); sen>i^ ^at aud^ Origened nur an SO^aure* 
tania ©itif. gebaut, »enn er Hom.^in Ezech. 4 fd^reibt: 
„Quando terra Mauroruxn ante adventum Christi in unius dei 
consensit religionem?" ©. SRe^nage 6. 507 ff. 513f. — S)ie 
Sanarif^en Snfcin erwähnt 3lrnobiu« (VI, 5), fagt aber nic^t, 
ba^ bort Sf^riftten feien. 

Sielet man t)on ben Orten ab, bie ni^t einmal in bejug auf 
bie ^roüina iu ibentifijieren ftnb, fott>ie t)on ben Orten, bie n>egen 
Äomon^mie ober fonft jtt>cifel|)aft ftnb, fo t>erteilen ftd^ bie übrigen 
0, ba§ auf bie Seugitana unb 9iumibien bie meiften 93i«tümer 
•allen, auf ^ripolitanien unb SWauretanien nur wenige. Stimmt 
man bie ^arte aur Äanb, fo faßt, bei 93erüdflc^tigung ber 95oben- 
befci^affen^eit unb ber mutma^lid^en ^et)öli!erung^bici^tigfeit, bie 
®lei(^mä§igfeitber 93erteilung be« C^^riftentum« über bie ^ro* 
mnitn (SOtauretanien aufgenommen) auf^. &ie l^at nur no(^ in 
gett>ifren ©ebiefen Äleinafien« eine parallele unb t)erbürgt an fic^ 
fd^on bie umfangreicl^e Cf>riftianiiterung be« ßanbe« t)or Sonftantin 
— auÄgreifenb unb boc^ nid^t nac{>|)attig. 6o fcl^nell ba* 6!f>riften- 
tum ^ier ^urjel gefd^lagen unb f%^ t)erbreitet i)at, fo f^nell ift 
e^ loom 3flam tt>eggett)ifc^t »orben. 5)ie eingeborene 93erber« 
^et)ötterung ift enttt>eber überbau^Jt nid^t ober nur ganj ober- 
fiäcl^lic^ d^riftianifiert »orben: bai toax t)er^ängniöt)oll, benn fte, 
t)on ber Äüfte unb ben fruchtbaren ©efilben toerbrdngt, überbauerte 
alle polxtx^6)tn ^ataftro))^en, bie f^ier f^ereinbrad^en. ®ie näd^ft- 
folgenbe ©d^id^t, bie ^junifd^e, fd^eint größtenteils cl^rtftianijtert 
tt>orben au fein; aber ba ba« ^unif^e niemafö txnt in einer £ite- 
ratur ftd^ barftellenbe ^r<^enf)>rad^e nod^ bie 93ibel erhalten f^at 
unb n>o^t auc^ langfam (nid^t t)ollft&nbig) t)om lateinif^en Slement 
aufgefogen tt)urbe, fo ttjar bie 6!^riftianiiterung nid^t na^^altig, 
batt). nid^t entfd^eibenb* 3)ie britte ©^id^t, bie griec^ifcl^-römifd^e, 
ift n>af^rfd^einlid^ allmä^lid^ gana d^riftlid^ gen>orben, aber fte n>ar 
au bünn, unb nad^ bem 6tura ber 93anbalen^errf^afi t>ermod^te 
baö bem ßanbe frembe b9a<»ntinifd^e 9legiment mit feinem ®egenfa$ 
aum ßateinifd^en bie ^luflöfung ber ganaen Oberf^id^t nur au be- 
fd^leunigen. Sinaelne ®emeinben, teils gried^ifd^, teils lateinifd^ 
fpred^enb, ^ahtn fxd) itoav bis tief inS SWittelalter f>inein erhalten; 
aber fte n>aren gana f^ärlid^, unb bie mel tt)eniger aa^lreid^en 3uben 
finb ^ier ^Sfytt geblieben aü bie S^riften. 



^) STlur baS beobachtet man noc^, bag Sart^ago biefelbe 93ebeutung, 
bie eS für bie Q^omantflerung botte, aucb für bie ^riftianifierung befa§. 3n 
ber näbeten unb n>eiteren Umgebung ber i5aut)tftabt jinb bie ®emeinben am 
aobirei^ften. 



epanien, 315 

Slber Sljtifa ^at ofe 5ttrc{>en^rot)itt5 eine jeittofe ®auet in bet 
^rd^engefd^id^te bnxcl) feine brei großen 6öf^ne ^ertuUian, £9))rian 
unb Slugu^Hn, 3toax nennt man nicl^t gerne ben itotxt^n nrit ben 
anbeten jufammen; benn er n>ar nur ein ungemeine^ Talent priefter- 
li^er ^oßtil unb feelenbe^errfd^enber CKlejtaftil, aber feine ^ir* 
tungen fmb bo^ au(l) au^erorbentli^e gen>efen unb^, auf biefe ge- 
fe^^en, ift er 2)litbegrünber ber abenbtänbifc{>«fatf>oltf(i^en Äirc^e. 
^ie beiben anberen aber toaxtn n>a^re ®enie^ bed ®efu^tö^ bed 
®ebantend unb be« ®ortö unb bienten mit altem, toai fte befa^en, 
bem ®eifte, ber fte ergriffen i^attt. „Slfrttanifd^e«'' ift bei ^er- 
tuQian ju fpüren, aber ed tritt bod^ l^inter feinem Sigenen fe^r 
jurüd* ©iefer 3Kann tt>äre berfelbe genjorben, ber er »ar, aud^ 
tt>enn er unter einem anberen ÄimmeÖftrid^ geboren tt)äre. ^ei 
^uguftin aber fü^tt man ftd^ niemals soeranla^t ju fragen, toel6)tm 
£anbe er angehörte* Of)ne biefe brei SWänner n)äre e» nid^t jum 
abenblänbifd^en ^at^oUsidmud unb be^^atb aud^ nid^t ium ^xo* 
teftantiömu« gelommen. (£i ift eine ber parabojreften ^atfad^en 
ber ®efd^ic^te, ba§ t)om tunefifc^en 6tranbe ^tx baö Sf^riftentum 
nad^ ^aulu^ ben ftärfften Sm^jute jur <5ortenttt>idtung erhalten l^at 

19* Spanien^* 

,,6c^on bie 9lepublif l^attt gteid^ t)on 2lnfang an bie Crobe* 
rung ber ganjen Äalbinfet in ba« Qluge gefaxt," „®enn bem 
tt>ettgefd^id^tUd^en ®erle ber Äaiferjeit, ber ^omanifterung be« 
Ofäibent«, t)on ber 9{^p\xhlxi irgenbtt>o t) orgearbei tet tt>ar, fo tt>ar 
bie« in Qpanxtn gefd^e^en/' „^n feiner ^roüinj tt>urbe in ber 
Äaiferjeit bie 9lomanifierung fo energifd^ \>on oben |)erab geförbert 
tt>ie in Spanien/' ,,31I« Sluguftu« ftarb, übertt>og bie römifd^e 
©^rad^e unb 6itte in Qlnbalujten, ©ranaba, SWurcia, 93alencia, 
Katalonien, Slrragonien, unb ein guter ^eil baüon lommt auf 
9led^nung nid^t ber Äolonijterung, fonbem ber 9lomanifierung/' 
„3)enlmäter mit einf^eimifd^er S^rifi au« ber Äaiferjeit ftnb in 
©panien faum nad^juweifen." ,,©ne gleid^ energifc^e fatrale 9loma- 

^) e. Äarte X. S^iep^xt, Sparte XXVII. ßeclercq, L'Espagne 
chr^tienne, 1906, mit einer guten Sparte* — ©ledere c^rlftlic^e 3nfc^rt^n 
au« t)orconffantin{f4et 3eit {inb btö^er nic^t gefunben n>orben (f. 55übner« 
Sttfc^tiftenmerf). ^raun, ®ie ^roö.-(2lntelIuttö 6j)aniett« In römlfc^ 
Seit, 1909. ^e ^eiteilung ^gicippa^ n>urbe im 3. 27 t>. ^r. eingerichtet, 
mobifiaiert in beftug auf bie ©renken bon Qluguftu« ^loifc^en 7 unb 2 b« ^r. 
STlac^bembann bon ^aracoHa suerft^ftutia unb®a0aecia au einer felbftanbigen 
^Dbin) erl^oben n>ar, n>urbe ber übrige ^eil bonioifpania citerior bucc^ 
^SMocletian« ^euorbnung in an>ei ^obinaen geteilt: ^ort^aginienli« unb 
^^otraconenfi«, unb au^bem n>urbe 9Rauretania ^ingitana auc fpanifc^en 
^Diöjefe bin^ugejogen. Swifcben 369 unb 400 würben bie 93alearen eine be- 
fonbere ^robin^. 



316 ^^ QSerbteitung ber (^riftlic^n 9^e(idion. 

nifterung wie Qpanxtn toeift leine anbete ^rot>inj auf.'' „^JSiai 
bei bet (ateinif^en Sci^riftfteQerei ber 6^aniet gefci^id^tlid^ be« 
fonbetd in^ ®en>i^t f&Ot^ ift bad üoUft&nbige ^nfci^miegen biefet 
^rotoinjialen an bie (iterarifci^e (SnmidHung bed ^utterlanbed ; 
bie gaUif^en Ql^etoren, bie großen afritanif^en Äitci^enfci^riftftetter 
fmb au^ ali (ateinifci^e 6(i^nftiftel(er einigermaßen ^u^l&nber ge« 
Hieben; bie 6eneca unb ^artiati^ mürbe an if^rem ^efen unb 
6(i^reiben niemanb ate fotd^e ernennen.'' ,,^arraco tt>urbe unter 
Sluguffuö Si$ ber ^legierung.'' „^ai Hauptquartier ber fpanifci^en 
^xnpptn n>arb smifci^en ber alten ^tttopoU ^fturien^ Cancia unb 
ber neuen ^fturica (^ftorga) eingerid^tet, in bem noci^ ^eute t)on 
ibm ben 9^amen fü^renben Eeon/' ,,Obn)o^t fonft in ben ^ro* 
t)in8en be« 6enat« faiferßc^e Gruppen nid^t ju fteben pflegten, tt>ar 
audnabm«n>eife 3taUca (bei Ge^iQa) mit einer Abteilung ber Segion 
t)on £eon befegt/' „Smerita (tÖleriba) — eine t)on Sluguftu« to&i^ 
renb feine« ^ufentbalt« in Spanien gegrünbete unb jur i^auptftabt 
ber ^roioinj ßufltanien gemad^te 93eteranenfotonie. 3n ber 5:arra* 
conenjt« finben fld^ bie ^ürgerftäbte überwiegenb an ber Äüfte; im 
93innenlanb tritt nur berüor bie Kolonie (Eäfaraugufta (Saragoffa)*" 

3u biefen Sä^en au« SWommfen« 9löm. ®ef(^. (V 6. 57 ff-) 
fügen fxdf bie un« belannten ^aUn ber ätteften Äirc^engefd^i(^te 
©panien«^ in überrafd^enber ^eife. ®iefe Oefd^id^te beginnt für 
un« — »on ber bejweifetten 9leife be« ^aulu«^ abgefe^en — erft 
mit ben Angaben be« 3renaeu«' unb 3:ertultian*, ba^ e« auc^ in 
Spanien d^riftUd^e Oemeinben (ixxXi]ai(u) gäbe, fon)ie mit bem 
95rief, ben Cpprian al« ^nftport auf fpanif^e Schreiben bortbin 
gerid^tet 1)at (ep. 67)^* ®er 93rief te^rt, ba^ c^riftUc^e ®emeinben 



^) ^n febr fleiglge«, aber untritifcbe« ^ert ift ba« t>on ®am^, ^ie 
i^rc^cngef^lt^te t)on ©panien. 93b. I u. TI (1862. 1864). ©am« ift inbe« 
bocb nic^t fo frititlo« tt>ic mancher feiner fponifcben Q3or0änöev. Q3on ben 
gefälfc^tcn c^rtftUc^cn Snfc^riften triU aud) er nicbt« »iffen (I 6. 387ff.). 
^m frecbften gefölfd^t iff bie 3nf(^tift, bie Q3aroniu« für ecbt gebalten 
bat: „Neroni. Claudio. Caesari. Aug. Pont. Max. ob. provinciam. latronibus. 
et. his. qui. novam. generi. humano. superstitionem. inculcabant. purgatam." 
5^aum minber breiffe ^(aborate ftnb bie Snfc^riften ^iocletian« in beaug auf 
bie ^bnftent>erfoIgung. 

^ 9!ftan brauc^^te t)on Q^om nadi) ^rraco auf bem 6een>ege nicbt mebr 
n>ie 4—3 ^oge. @ine 9^eife bortbin xoax feine erbebUcbe @ad^e. 

») 3ren. I, 10. 

*) ^ertuU./ Adv. Jud. 7: „Hispaniorum omned tormini.*' 93eacbtet man^ 
baS ^ertuttian unmittelbar öorber fagt „Maurorum multi fines", fo barf man 
n>obI annebmen, ba§ er eine allgemeinere ^Verbreitung be« ^b^ftentum« in 
6panien im Q3erg(eicb mit ^Mauretanien ^um ^u«bruc{ bringen n>ollte. 

') 3)er 93rief fann nicbt genauer batiert tt>erben al« j. 3. be« römifcben 
93ifcbof« (ötepbanu« (a(fo Sommer 254 — 257, f. meine dbi^onologie II 
©. 348). 



6^anfen. 317 

in £eon (^iWof ^aftttbe«), ^IftorgaS gWeriba (93if(^of gWartiali«) 
unb eatagoffa t)otf>anben tt>aten (alfo ebenbott, tt>o tt>tt bie 
älteften fud^cn tPÜtben), baju nod^ an anbeten Orten*; et le^tt 
fetnet, ba^ bie f^janifd^en ©emeinben beteitö ja^lteii^et tt>aten, 
i^te 93ifci^öfe eine ein^eitlid^e ©^nobe bilbeten unb ba§ einige 
^if^öfe tt>eltttci^et gett>efen ftnb al« fonft itgenbnjo unb jtc^ bie 
fefte ©tenae 8tt>ifci^en (E^nftentum unb tömifc^em ^U ju t)et« 
tt)ifc{>en btof^te (f.c. 6)*; et lef^tt enblid^, ba§ bie etfte un* be- 
fannte Slp^jeUation eine« au^länbifd^en QSifd^of« an ben tämifd^en 
biet etfotgt ift ((• c. 5)- SWan tt>at eben in Spanien tömifd^*. ©id^ten 

^) O^ bie ®emeinben in biefen beiben 6täbten jufammen nur einen 
93ifc^of Ratten, ift eine öiel berf^anbelte ffroge. 

*) ®er 93rief (priest auc^ öon anbeten fpanifc^en 93ifc^öfen, nämlic^ 
folc^en, bie ben 6abinud fd^riftUc^ empfohlen ^oben, unb folc^en, bie mit 
93a{Uibe« unb SIKartidid nac^ i^rer ^iebeteinfe^ung ^ir^engemeinfc^aft 
hielten. £eiber ift nic^t gefagt, mo fle su fuc^en {inb. 

') „Quapropter cum, sicut scribitis, fratres dilectissimi, et ut Felix et 
Sabinus collegae nostri [fpanifc^e Q3if(^5fe, bie nac^ Giatt^ago gefommen 
toaren] adseverant utque alius Felix de Caesaraugusta fidei cultor ao de- 
fensor veritatis litteris suis significat, Basilides et Martialis [bad* ftnb bie 
besagten 93if(!^5fe] nefando idololatriae libello contaminati eint, Basilides 
adhuc insuper praeter libelli maculam [becianifd^e Q3etfo(gung] cum in- 
firmitate decumberet, in deum blasphemaverit et se blasphemasse confessus 
Bit et episcopatum pro conscientiae suae vulnere sponte deponens ad 
agendam paenitontiam conversus sit deum depreoans et satis gratulans si 
sibi vel laico oommunicare contingeret, Martialis quoque praeter gen- 
tilium turpia et lutulenta convivia in collegio diu fr oqwo i»" 
tata et filios in eodem collegio exterarum gentium more 
apud profana sepulcra depositos et alienigenis consepultos, 
actis etiam publice habitisapud procuratorem ducenarium 
obtemperasse se idololatriae et Christum negasse conte- 
status sit cumque alia multa sint et gravia delicta quibus Basilides et 
Martialis implicati tenentur etc.'' 93eben!t man, bag b^er bie fpanifcbe i^C^e 
3um erftenmal beutUcb für und in bie ^cbeinung tritt, fo mu^ man fagen, 
baf) feine anbere ^roJ^in^ialürcbe einen fo fcbUmmen Eingang in bie ®efcbi(bte 
genommen bat ttrte biefe. ^ber bad mag 3ufaU fein. 

*) ^f im ®egenfa$ au biefer QlppeUation ^aben flcb fpanifcbe 93if(böfe 
an bie afritanifcbe @^nobe getpanbt. — ^ie fpanifcbe unb bie afrifanifcbe 
^rcbengefcbicbte boben fonft übrigen« nicbt biel gemeinfam. ^ocb bat bie 
bonatiftifcbe Q3en>egung, bie nicbt einmal in 97^auretania ^ingitana ficber 
nacbwei^bar ift, bie ©trage roon ©ibrattat überfcbritten; benn eö gibt eine 
jyormula für bie Q^egeption Joon ©onatiften in einem alten fpanifcben 9^itual, 
f. ben über ordinum (ed. ^erotin, 1904, Col. 104); aucb ^abcn pcb ®ona- 
tiften gegen iooflud, 93ifcbof t)on Q!orbo)oa, gericbtet (f. ^uguftin, c. Farmen. 
I, 4). ^er 9^o)oattanidmud ift ebenfo in bie fpanifcbe Strebe eingebrungen 
mie in bie übrigen (f. bie ©cbriften bcd ibn betÄmpfenben ^adan bon 93arce- 
tona, gegen Snbe bed 4. Sa^rbunbertd). QODie toeit bie ^nfönge ber eigen- 
tümlicben fpanifcben Äärefte, be« ^3>ti«ciaianii^muö (^tidciHian t um 385), 
^inaufgeben, ift ni^t ficber fepaufteUen. ®ie Äärefie tt>uraclte, ibre ttterarifcben 
®runblagen anlangenb, in ben abo!rp|)ben ^|)oftelgcfcbicbten. ^ber e« ift 



318 ®^ QSerbceltund bet (^riftU(^n Q^etigion. 

tt>it femer ben ^uft ber f))amf(i^en SWärt^rertegenben, fo fönnen 
tt)ir mit Sid^erf>eit 3:arragona (93ifd^of unb SWärt^ret ^ructuofuö, 
<S)ia(onen ^uguriud unb Sittogiu^^ 3eit be^ 93alenan)^ SO'leriba 
(Sulatia), Sotbotoa^ Sata^orra (Smeteriu^ unb <S.iftlxbonmi, ^attt. 
t>ot 303), ^omplntum, ©atagoffa (bie 18 SWärt^ter), Sagontia 
(QSincentiu«, au^ fttt QSalencia?), Slftigi ate 6t4bte nennen, in 
benen ti d^tiftti^e ®emeinben gegeben ifat, unb au^ für 93arcelona 
unb ®erunba [= ®erona] ftnb SWart^rien unb baffer ®emeinben 
»af^rfci^einttd^^ (ob aud^ filr3:olebo?). 3n ben meiften biefer6t&bte 
tt)ütben mir a priori fol^e t>ermuten'. 

^it biefen n>enigen 9^oti3en (baju bie nid^t eben aufKärenbe 
%igabe bei ^mobiud I, 16, in Spanien g&be e^ rr^ttiä^Kge'' 
fff>riften) tt>4re bie fpanifd^e Äirci^engef^ic^te in ber Seit t>or Con- 
^tanün für uni erf^ö^jft — fein berühmter 95if^of unb fd^le^ter» 
bingd lein ci^riftUd^er 6^riftfteUer erfd^eint; irgenbeine 6etbft&nbig- 
leit jeigt fic^ nirgenb«' — ^ ^üttt un« nid^t ein gütige« ®efd^idl bie 
Sitten einer f^janifd^en Joorconftantinifd^en ß^nobe famt ben Unter- 
fc^riften aufbett>af>rt, ber Spnobe t)on Ctoira (3Uiberi« = ®ra- 
nat)a)*i 

®ie Unterfd^riften — bie 9?amen ftnb faft fämtttd^ gried^ifd^« 
lateinifc{> unb bieten nur geringe« 3ntereffe^ — lehren, ba§ aÖe 
f^janifd^en ^rot)in8en (bod^ nid^t SWauretania ^ingitana, aud^ nid^t 
bie nod^ feine fetbft&nbige ^rot)inj bilbenben 93atearen) auf ber 
e^nobe t)ertreten njaren» 

fe^r n>o^( mt^gfid), ha% biefe etft burc^ 9(7Zanic^&er in 6panten )oerbreitet toorben 
finb. ^udbrüdnic^ n>irb ein gnoftifc^-f^nfretiftifc^er 55äreti!er SO^arcud atö 
£e^rer be« ^ridciUian genannt. 

^) ^e große Q3erfotgung bauerte In ©panien nur öon 303 — 305. 
S^nien ftanb bamat« nac^ bem 3eugnid be« £actantiud unter 9na^mianu« 
(nic^t unter ^onftantiu« ^^loru«, n)te anbete 3eugnifTe be^au^ten). 

■) & ift neben einigen 9Wärt^reraftcn t)or dient ^rubentiu«, negl or«- 
fpdviov, 3u t)erg(eic(»en. — ®a« 9]^art^rium be« 93ifci^of« ^uctuofud t)on 
^arragona fc^eint mir aut>erUtfflg. 

*) Sine gen>ifTe Gelbftdnbigfeit be« f|)anifc^en ^briftentumd aeigt ftc^ erft 
am Snbc be« 4. 3abr^. neben ^ridcltlian in Q3igi(antiu«. 

*) 6. Äefete, S^onjitiengefcb. I* 6. 148ff. 9^outf), Reliq. SS. IV« 
p. 255ff. ®ale, The synod of Elvira, 1882. ©UC^cdne, Le conoile d'Elvire 
et les flamines ohr6tiens, 1886; ^ud^e^ne ma^t ed n^a^rfd^einlid^, ha% bie 
6^nobe Iura t>ox bem Sa^re 303 ffattgefunben b<tt. S21ld antoefenb ftnb 19 Q3i« 
Wöfe unb 24 ^redb^ter (g3ertretcr Ibrer 93ifc^öfe) aufgeführt. 

') 0oc^ f. bie 9^amen 6anagiud unb ^e^e^ unb ben ^ävtt^vet )oon 
93arcetona Qiucubad (C^ucumfad) unb bie ^Rärtprer ^d^clud unb doeOud 
(^rbotHi). 93emer!cn^tt)ert ift, bag fid) nocb fein c^riftlic^er 9lame finbet, 
nic^t einmal ^etrud ober ^autud. ^adfelbe gilt )oon ben fpanifc^en 9(R&r- 
t^rern. 



^pamtn. 319 

®allxcxa: £eon (£egio). 

Sarracott.^: ©aragoffa* [[♦ aud^ bie ©pnobe loon 21rle«] 
unb 5it>utaria, b. f>. todf)t^6ft\nlx6f Cdagurrte <5ibularienftd be« 
^Uniu« am ^§ ber ^tjrenäen, nxdft ba« befanntere £alagurrfe 
[£ataf>orra] am ffbro (^arragona unb ^Barcelona fel^len; aber 
Sarragona tt>ar in Qlrle« loertteten). 

Cufitan.: SWeriba [f* aud^ bie S^nobe loon 3Irte«], Offo- 
no^a, ®oora [?; eö tann andf Sbura in ber 93aetica ober Stt>ora 
= 5alat)era bei ^otebo fein, aber beibe« ift untt>af>rfci^einUci^er 

^axt^aQ.: Q^artl^agena, ^cci (®uabi$), Caftulo [Ca)(ona 
SWentefa, Urci*, ^olebo, £orca (ffliocroca), 93affi [f. auöf bie 
S^nobe t>on Qlrte«]. 

93aetica: Corboöa*, Äif»)aU« (SeoiCa), Succi (SWarto«), 
3<)agrum (6<)agro), 3Uiberi« (€tt)ira, Oranaba), SWalaga, Ur* 
fona (Örfuna; f. andf bie S^nobe t)on Qlrte«: „Cytherius dia- 
conufl de civitate Ursolentium"), 3öiturgi, £arula, Qlftigi, 
Qltegua (Qlteoa, ^iba), Qlcini^o, Sgabrum (®abra, Cabra), 



^) ^®en Oemcinbebeftanb bct ^arraconenpd fennen wir burc^ ^Unlud' 
genaue Angaben unb butc^ bie t)ortreffl{c^e (^täuterung berfeS^en burc^ 
® etlef fen C?>^lIologud 93b. 32, 1873, 6. 606f.) genauer al« ben icber anbeten 
9^eic^dprot>ina: fte aä^Ue 293 felbftänbige (Bemeinben, unb ^nnit 25 5^otonien 
ober SO^uniai^en römif^en 93ürgerre^td unb 268 latinifc^en, t)on benen 124 
atö ffäbfifc^e (Semeinben (oppida) be^ei^net, bie übrigen bemna^ bamald 
ßanböemeinben toaren" (gjlommfen im Äermc« 93b. 39, 1904, 6. 324f.). 

• *) <?>ntbentiud (^eriftep^. IV, 78) fagt t)on (Saragoffa: „Hio eacerdotum 
domus infulata Valeriorum". QOßaren bie 93idtümer in (S^nien s« ^* ebenfo 
erblich tt)ie in Armenien? 

«) ©tatt „Urcitanu«" ift auc^ ^dorflcanud" überliefert; ober bad ift 
ni^t glaublici^; benn dorpca ^at ni^t ju ben fpanifc^en ^rot)in8en gehört, 

f. ®ennabiud. De vir. inl. 98: „OmneB Africae, Mauiitaniae et Sardiniae 
atque Corsicae episcopi et oonfessores, qui in catholica permanBerunt fide" 

(Seit be« Äunnerid^). 3n ben erften brei Sa^rbunberten tt)erben feine Cbriften 
auf (^orflca erwähnt, t)gl. Can^oni i. b. Rivista stor.-crit. delle scienze 
teologiche, 1910, 6. Äeft, p. 446—453. a)ie GofaH^eilige t)on dorftca ip 3utta, 
f» ^ele^a^>e, Origines p. 356f. 

*) 93if*ofdfl$ bed befannten Äofbif^ofd (geb. ca. 256) unb „SWinifterd 
ber geiftli^en ^ngetegenbeiten" donftantin«, Äofiud. Qcr ttKir ber einzige 
ftKinif^e 93if*of, ber in S^icäa mitgetagt bat. QBie er in ein fo nabe« 93er- 
bältnid 8um Äaifer (feit ca. 316) «getommen ift, ift unbekannt. 9Söenn Softmud 
II, 29 auf Äoftud au belieben ift (bie beibnif^en <?>riefter erftären bem don- 
ffantin, ba§ feine (3cbaiÄ)taten feine Sntfübnung julaffen, aber Aiyifmiog ug 

«{ 'Ißrjgiae slg rrjv 'PcofMtjv iX^wv xal taZg slg xä ßaaüata ywat^iv avyrj^g yevo- 
fuvos, hrvxoyv x^ K€ovaxavxlv<p Ttdarjg d/MLQxdSog dvaigexixrjy slvai xrjv x&v Xqi' 

axiavwv Sußeßcuwoaxo SöSav) — tt)ad ^eittcb ni^td Weniger ald lieber ift — , fo ift 
Äofiud ein geborener ^gppter gewefen. 5)ad würbe gut baau ftimmen, baß 
ibn donftantin nacb ^lejanbrien jur 93eilegung bed arianif^en ©treitd gefanbt 
bat unb in 9licäa präfibieren ließ. ^Hein bie älteften QueOen nennen Äoflud 
einfa^ einen 6))anier. 



320 ®^^ Q3er6reitunö ber (^rlftUc^u O^eftgi^n. 

lltta, OemeUa, Offigi, ^poxa (gRontoro), Sljime (Sltjona), 
SoKa, Eaurutn, 93arbe^. 

®aju fommen nod^ 5tt>ei 9^amen in ber £ifte, bie in ber flber- 
Keferung t)erborben ober nid^t na<l)tt>txihax jinb*. 5)a§ bai in ber 
93aefica gel^altene Äonjil ju faft 5tt>ei ©ritteilen t)on 95ifc^Bfen 
(ober Äterilem) au« biefer ^roJoins befud^t n)orben ift, ift nid^t 
auffaCenb. ®od^ n>irb man anjunef^men f>aben, ba§ bie ^aetica 
aud^ bie am ftärlften Joon £l^riften betoölferte ^roioinj gett>efen ift* 
3mmer^in ge^t au« ber ^eilnal^me an bem Äonjil f>ert>or, ba§ ba« 
€^riftentum in aUen leiten be« £anbe« um ba« 3. 300 verbreitet 
gen>efen, tt>ie ba« bei einer fo ftarl romanifierten ^roJoinj nid^t 
anber« ju ern>arten ift*. ®aren ju ©oira 23 baetifd^e Oemeinben 
unb 14 anbere toertreten, fo fe^t ba« immerl^in einen beträc^tUd^en 
^eftanb t)on Äird^en loorau«** 

S« fprid^t einige« (namentlich bie Q3erg(eic^ung mit ber 9?ei^nfolge 
ber fpanif^en £interf(^riften in ben ^tten be« 5lon8iI« t)on ^tle«) baplr, ba§ 
bie fpanifc^en 93ifc^öfe in Ctoira in ber O^ei^enfolge be« ^Iter« ibrer 93i«tümer 
geftimmt ^oben (f. ©am« n 6. 173ff.; ®aU ©. 47ff.). 3)emgemäS xoävt 
^cci (®uabis) ber dltefte fpanifcbe 93if^of«{l^; e« folgen (£orbo^, eetnOa, 
^ucä (SWarto«) ufn>. — 3u ^rle« unterf(^reibt ein ^re«b^ter ©abinu« 
„de civitate Baetica". 

*) ©egalbinia unb S)rona. — ^ie Hnterfc^riften in ben SJlff. lauten 
9elis Spifcopu« ^ccitanu«^ Oftu« dorbubenll«, 6abinu« i5i«palen{l«, dame- 
rinu« ^uccitanu«^ 6anagiu« ^gabrenfi«^ @ecunbinu« (^aftulonenfi« [datra- 
leucenfi«]^ ^arbu« ^entefanu«, 9lat)iu« SQiberitanu«^ (^atoniu« llrcitanu« 
[6!or1icanu«L £iberiu« Smeritanu«, Q3aleriu« daefarauguftanu«^ ^ecentiu« 
Cegionenfi«^ SO^elantiu« ^oletanu«^ Sanuatiu« be ^bularia (Qoiaxia), Q3in- 
centiu« OfTonobenfl«^ Ouintianu« Slborenft«^ @ucceffu« be ^liocrota [Slio- 
croca], Sutpc^ianu« 93aftitanu« [93afptanu«], ^atriciu« SWalacitanu«, <?>re«. 
b^ter Qf^eftitutu« be Spora, STlatali« Urfona^ SO^auru« SQiturgi^ Camponiu« 
darula, 93arbatu« ^^Iftigi, <ffelicif(imu« (Sa)tet>a, Ceo ^cinipo, ßibcratu« ^io- 
crota [^liocroca], Sanuariu« Cauro, Sanuariu« 93arbe^ Q3ictotinu« a ®abro, 
$itu« ab 'aiiunc, €u(^>ariu« a ^Kunicipio [»obl = (Slt>iva felbft], QSictor Ulia, 
GiU^anu« GegaU^inia^ 3anuariu« Hrci^ £eo ®tm^a, ^urinu« ^aftulo^ £u$u- 
riu« ^ona (93rana?)^ dmeritu« 93aria^ Sumanciu« @olia, Sumencianu« 
OfPgi, GcDeje« dart^ago, Sulianu« dorbuba. — Stalica, bie gang nabe bei 
(SeoiUa (Äifpali«) gelegene ©eburt«ftabt ^raian«, feblt n>o^l nur anfällig. 
9lu« ber Rev. d'hist. eccl^s. T. VI, 1905, 9^r. 3 6. 709f. erfebe i*, baß bie 
f^Kinif^e 5^ommif[lon ber 9Wonumente in Stalica (93^. 9W. ?f . Cöpej) einen 
(briftli^en 5^rcb^of be« 2. Sabr^unbert« aufgebccft traben tt>ill (Exoavaciones 
en Itaüca [Ano 1903], eeOiUa 1904). 

') 3n ber Einleitung jur ^afjlo ber f), Ceocabia (^oletum, temp. Dioclet.) 
beißt e«, baß bie cbriftlicbe Cebre fpät na^ Gpanien gefommen fei. ^ocb 
ift biefe Ccinleitung ber ^af(io be« f). @aturnin t)on ^ouloufe nac^gebilbet; 
f.Oam« I 6.337f. 

*) bliebt alle fpanifcben ©emeinben bitten 93if^öfe; einige n>urben 
fogar nur t)on einem ^afon regiert, f. ben 77. 5$anon t>on (SMva. Q3on ben 
37 ©emeinben, bie ju Gctoira rcpräfentiert n>aren, n>aren 19 bur^ 93ifcböfe 
(einige berfelben batten einen ^re«b^ter mitgebra(bt) unb 18 nur bur<b *3>re«- 



ö^nien. 321 

^ie« un« bie etfte Urfunbc, bie ti>ir für bie fpanifc^e Äirc^e 
bejt^en, auf eine bebenttid^e 93ertt>ettlic^ung f>in, fo toxxb biefe 
^atfac^e burd^ bie 21 Äanone« ber S^nobe tooU beftätigt. 3u« 
gleich tritt in i^nen bereit« ber für bie f<)anifc^e Äird^engefc^id^te 
atter Seiten c^arafteriftifd^e Äontraft stDifd^en grober ^ettlicb^^i* 
unb fanatifd^er Strenge fra<)<)ierenb i)tvoox. 3)a« trübe 93itb, 
tt>etd^e« un« Sutpiciu« Seioeru« loon ber fpanifc^en Äircbe feiner 
Seit aufgerollt f>at, n>irft feinen Sd^atten toorau«. 

3)ie ^eltlid^teit ber fpanifd^en Äird^e unb bie ®efabr, mit 
bem b^it>«if^^tt (3afraln>efen ju la^itulieren, seigt ftd^ in ber merf« 
n)ürbigen ^atfad^e, ba§ £^riften bort ba« Laminat unb anbere 
(abgeblaßte) b^it>«if^^ ^riefterämter fott>ie ba« 3)uuntt)irat über« 
nommen b^ben (can. 2 — 4. 55. 56), unb in ben 93erbrec^en, n)etd^e 
dbtiften begeben (d^riftlic^e Verrinnen, bie ibre SHatoinnen ju ^obe 
prügeln, c 5; d^riftlid^e SKörber, qui maleficio interficiunt, c. 6; 
gröbfte Knjudbt^fünben, (S,^tbtü6)c unb £od(erungen hei ebelid^en 
gSanbe«, c 7—10. 30. 31. 47. 63. 64. 66—72; d^riftlicbe ^uppkx 
unb Äu^^lerinnen, c. 12; ^urerifcbe gett)eibte Sungfrauen, c. 13; 
OlUvrir bie ibre ^öcbter an b^ibnifcbe ^riefter toerbeiraten, c 17; 
burerifd^e unb ebebred^erifcb^ 93ifd^öfe unb Älerifer, c. 18; e^e« 
bred^erifd^e ©attinnen oon Älerifem, c. 65; b<^«beltreibenbe unb 
bie^ärftebejiebenbeÄleriter, c 19^ ; tt)ucberifd^eÄleriter, c. 20 uftt>.). 
3)ie 93ertt)eltlid^ung seigt jtd^ tt>eiter in bem 93erbot, am ^age 
Äerjen in ben dömeterien anjujünben, „bamit bie Oeifter ber 
Äeiligen nicb^ beunrubigt tt)erben" (c. 34), unb in bem anbem, 
baß Leiber nid^t im ffömeterium ühttnaö^Un foUen, „eo quod 
saepe sub obtentu orationifi latenter scelera committunt'' (c. 35). 
5)a« 93erbot (c 36), baß feine ©emälbe in ben Äird^en geftattet 
fein foUen, läßt auf <)runft)olle Äird^en unb auf ^eibnifc^en llnfug 
mit ben 93ilbem fc^ließen („ne quod colitur et adoratur in pari- 
etibus depingatur'' ; man em>artet: ,,1^^ quod in parietibus de- 



bt)Uv vertreten, ^iefe 18 finb fämtlicb aud ber 93aet{ca unb bem öftUcb an- 
gtengenben ®ebiete, b. ^. au« ber ^etne finb ^um 5lon9iI nur Q3ifcböfe ge- 
tommen. ^ir tonnen bober fc^lec^terbingd ni^t entfcbeiben, n>ie ftar! bad 
dbriftentum in bie ^arraconenftd unb in Cufitanien eingebrungen toav. STlur 
bie (frnyögung, bag bie fe^r betaiUierten Kanone« be« 5$ongi(d 9n)ifcben ben 
einzelnen ^robin^en feine Unterf^eibungen machen, iö%t auf eine gennffe 
©leicbartigfeit fcbKeßen. — 9U« ältefted fpanif^e« 93idtum gilt in ber ßegenbe 
^cci (t>gl. baju oben not. 1). 

^) 9]>{an mug übrigen^ aud biefem ^anon auf bie ^rmut bieler fpanifcber 
©eiftUc^er (unb ©emeinben) (erließen: „Episcopi, presbyteres et diacones de 
locis suis negotiandi causa non discedant nee circumeuntes provincias quae- 
stuosas nundinas sectentur; sane ad victum sibi conquirendum aut filium 
aut libertum aut mercenarium aut amicum aut quemlibet mittant, et si 
voluerint negotiari, intra provinciam negotientur.'' 



322 I ^^ Q3etbreitun0 htv c^tiftiic^n 9^e(igion. 

pingitur colatur et adoretur''). ^a^quiQe merben bereite in ben 
Äird^en angeheftet (o. 52). Sluci^ ble 95eftlmmung (c 39): „Gen- 
tilea si in infirmitate desideraverint sibi manum imponi, si fuerit 
eorum ex aliqaa parte honesta vita, placuit eis manum imponi 
et fieri christianos", fe|t 93etn)ettUc^ung öorau« — ba« S^riften- 
tum ifat jic^ eingebürgert ate viaticum mortis. 3m 40» ^anon 
toerben c^rifAid^e ®ro^grunbbeft$er looraudgefe^t^ bie tä i^xtn ^äd^ 
Um geftatten^ ben loon i^nen für bie ®ötter bed £anbbaud gemad^ten 
^ufh>anb bei ber ^ac^tfumme in ^brec^nung 5u bringen, im 
41, Ranon fotc^e, bie if^ren QHwtn H)xt ®ö$en (äffen („si vim 
metuunt servoram, vel se ipsos puros conservent'')^ im 49* fold^e, 
bie ibre 9^e(ber t)on 3uben fegnen taffen. ^lad^t&fftger ober gän^tici^ 
untertaffener ^trc^enbefuc^ (c. 21. 46); dated^umenen, bie „per 
infinita tempora" niematö jur Äird^e tommen (c. 45)^; ffb^^iften, 
„qui vestimenta sua ad ornandam saeculariter pompam dant'' 
(c. 57); db^ift^^/ "^^i ^^ gentiles ad idolum Capitolii causa sacri- 
ficandi ascendunt et videnf' (c. 59); ®en>obn]^eit^f vieler (c. 79). 

• l^iefeSO'luftertarte mag genügen; {te jeigt^ n>ie ftart ba^ Cf^riften- 
tum in Qpankn bereite oor Conftantin in ber IQtIt eingebürgert^ 
alfo aud^ verbreitet n>ar. 3n biefer Sinfic^t ift noc^ ein ^anon 
befonber« tt>ertt)ott. ®r fagt, niemanb fotte atö SW&rt^rer gelten, 
ber ®5$enbi(ber zertrümmert i)at unb fetbft babei getötet n>orben 
ift (c. 60). 6^ mu§ alfo i)xn unb ^tv in Spanien bereit« t)or- 
getommen fein^ ba^ bie ^^xxfttn mit fanatifc^er ®en>alt gegen ben 
beibnifd^en ^u(tu« vorgegangen ftnb. ^a« fe^t eine ftarfe 93er- 
breitung vorauf. W& ein 3eic^en berfetben möchte id^ e« auc^ an« 
feigen, ba§ m. ^. nur in S<)anien aud^ Ääretiter „fideles" genannt 
toorben finb, unb jtoar von ortboboyen Cb^'f*^« (c* 51). ©a« QBort 
„fidelis*' n>ar alfo ftarf abgeblaßt, ©ie Ääretiler muffen übrigen« 
bamal« in Spanien fc^on febr ^a^lreid^ unb ber JSird^e gef&bi^tic^ 
getoefen fein; ba« jeigt bie 93eftimmung, metc^e bie Sbe mit ibnen 
bärter beurteilt afe mit ben Äeiben (c 16)*. 2lucb bie 3uben toaren 
ben fpanifcben db^ift^n gefäbrtid^; mel^rere Äanone« Ief>ren, ba§ 
eine gemiffe 93er)ubung ben db^^f^^t^ bafelbft gebrobt b<t^- ^^^^ 
ob ba« vom Einfang i)tx fo gewefen ift, n)iffen wir nicbt. — QBa« 
bie Strenge ber angebrobten Strafen betrifft, fo genügt ein fcbnetter 

*) ^er S^anon jetgt übrigen«, ba§ über bie S^atec^umenen feine ßipen 
mebr geführt tt)orben finb, fo jablrei^ waren fle unb fo tocfer war ibr 3u* 
fammenbang mit ber ^rcbe; unb bocb galten fle bereit« al« Sb^ften (f. o. 39). 

*) 3m S^anon 15 beißt e«: „Propter copiam puellarum gentilibua mi- 
nime in matrimonium dandae sunt virgines Christianae, ne aetas in flore 
tumenB in adulterium animae resolvatur", ober eine (Strafe \OXVb nid^t an- 

gebrobt n>ie in bejug auf S^efcbUegungen mit ^äretitern unb Suben. ^e* 
mer!en«n>ert ift, baf aucb in @)>anien ba« n>eib(icbe ®efcblecbt ftärfer am 
^riftentum beteiligt gen>efen 3u fein fcbeint al« ba« männUcbe. 



©panien. 323 

llberbüd unb ber 93ergleici^ mit 93effimmungett anberer ^roiomjial- 

%x(fy an ber Spnobe ju ^rle^ (314) toaren f))amf(i^e j^ird^en 
beteiligt, aber boc^ nur fe^; [• 9loutl^, Reliq. Sacr. IV* p. 313: 
„Liberius episcopus, Florentius diaoonus, de civitate Emerita, pro- 
vincia Hispania. — Sabinus presbyter, de civitate Baetica. — 
Natalis preabyter, Gytlierius diaoonus, de civitate ürsolensium. — 
Probatius presbjrter, Castorius diaconus, de civitate Tarraconae. — 
Clementius piesbyter, Rufinus exorcista, de civitate CSaesaraogusta. 
— Tennatius [ober fil^ntic^] piesbjrter, Victor lector, de civitate 
Bastigensium/' 

<Sie f))amfc^e ^ird^engefd^ic^te, burd^ bie S^nobalfanoneö fo 
c^aratteriftifc^ beleud^tet, ift nni in if^ren ^fangen ganj unbefannt* 
3n ienen erfd^einf fte bereit« afö eine „aiW Äird^e. 3n bem ^römi* 
fc^en'' Canbe, in totlcfyei nac^ bem I. Clemen^brief unb bem ^ura* 
torifd^en ^agment aud^ ber ^^oftel ^aulu« gelommen ift, mag 
bie Äird^e na^eju fo frü^e entftanben fein n>ie in 9lom felbft; aber 
fte ^at lange 3eit f^inburc^ nid^t« getan, um fx6f bemeriHid^ )u 
mad^en, unb, wie fte in bai 2x6)t ber ®efd^ld^te ttfitt, jeigt e« jtd^, 
ba§ 9lüf>mlic^e« nid^t au erjäf^len ift. Äein einjiger Sc^riftfteller 
in t)orconftantinifd^er Seit, fein naml^after 93ifc^of n>irb genannt! 
^ie anber« <)räfentiert jtd^ biefe Äird^e al« bie afrilanif d^e I ®er 
erfte fpanifd^e d^rlftlid^e ©d^riftftetler ift ber ©id^ter unb ^re^b^ter 
C 93ettiu« "Slquilinu« 3ut)encud um 330, ber ani ben ®oangelien 
in fac^Ud^ treuer 9lad^bitbung ein 6po« — bai erfte d^riftlic^* 
lateinif(^e ^poi — gefd^affen i)at S^anifd^e ßolalfarbe unb 
Sigentämlid^teiten ber f))anifd^en ^ird^e jeigt bie ^id^tung nic^t: 
ber ^erf affer ntnnt 9lom unb ©m^ma, ^ergil unb Q^onftantin; 
aber loon bem Äeimatlanbe erfäf>rt man nid^t«. 

®ie ftrenge ©ifji^lin, »eld^e bie S^nobe loon €loira über bie 
®emeinben ioer^&ngt, mag mand^em im))onierenb erfd^einen, aber 
tt>ir Unmn if>re Crfolge nic^t, ober loielmel^r toir tt>iffen, ba§ e« am 
ffnbe be« 4. 3a^r^unbert« fef>r fd^limm in ber f<)anifd^en Äird^e 
ftanb, Äein £anb f>at ber mftnd^ifc^en 2tefefe — bamate bie ^orm 
emften £l^riftentum« — einen fold^en ^iberftanb entgegengefe^t 
toie (Spanxtn, unb 5tt>ar bie f<)anifd^en 93ifc^öfe^I 



©uCpiciu« ©cöerud (^^ron. II, 50) c^arafteriflert ben f^Kinif^n 
93ifc^of 3t^aciud a(fo: „certe Ithaoium nihil pensi, nihil sancti habuisse 
definio: fuit enim audax, loquax, impudens, sumptuosus, ventri et guiae 
plurimum impertiens. hie stuititiae eo usque processerat, ut omnes etiam 
sanctoe viros, quibus aut Studium inerat lectionis aut propositum erat 
oertare ieiuniis, tamquam Priscilliani socios aut discipulos in orimen arces- 

21* 



324 ^^ QSerbreitung bet c^dftlic^en Oteligion. 

Sie «etbteititiig ätümUfitK fßxta\ifitK •ettietefil(ofteit 

5üt bie Oefc^ic^te ber 9lu«bteitung be« Cf>riftentum« bietet 
bie 93erbreitung ber ^äretifd^en ©etneinfci^aften unb fd^idmatifd^en 
^rd^en faum ein felbftänbige« Snteteffe; bemt erftßd^ folgen biefe 
Oemeinfd^aften ber Äirc^e überaUf^in unb erfd^einen in bem großen 
Strome eingebettet^ 3n>eitend n>irb loon mef^reren loon i^nen^ nämlic^ 
t)on ben gnoftifd^en^ gtaubi^aft berid^tet^ ba^ fie e^ nid^t fon>o^l 
auf ^ro^aganba unter ben j^eiben aU loielmei^r unter ben Q^f^riften 
abgefel^en i)ahtn. „De verbi autem administiatione'* — fagt $er- 
tuCian »on allen ©noftilem unb SWarcioniten de praescr. haer. 42 
— „quid dicam, cum hoc sit negotium Ulis non ethnicos conver- 
tendi, sed noBtros evertendi? hanc magis glonam captant, si stanti- 
bus ruinam, non si iacentibus elevationem operentui . . . ita fit, 
ut ruinas facilius operentui stantium aedificioram quam exstructiones 
iacentium ruinarum^." Sbenfo bemerlt er öon ben 93alentinianem 
adv. Valent. 1 : „Valentiniani, farequentissimum plane oollegium 
inter haereticos, quia plurimum ex apostatiB veritatis*' (t)gl« )« 93. 
bie 93elel^rung be^ römifd^en ^re^bpterd ^lorinud, be* el^emaligen 
^eunbeg be^ 3renaeu^). ^ertuUian übertreibt f)ier fd^tt>erlic^; 
bie ©runbfä^e unb fiel^ren biefer gnoftifd^en Oemeinfd^aften »aren 
fo befd^affen, ba§ fte nid^t leidet bort eine Slnl^ängerfd^aft finben 
tonnten^ n>o nid^t fd^on eine gen>iffe d^riftlii^teit oorf^anben 
n>ar. ^a^felbe gilt im 4. 3a^ri^unbert t>on ber manid^äifd^en 
93en>egung: fie ^at ^toax eine fe^r bebeutenbe ^n^ängerfd^aft ge« 

seret", unb fc^^tteßt feine C^ronlt (II, 51) mit folgcnbcn, bie Suftänbe ber 
fpanif^en 5^ir(^en branbmarfenben QBortcn: „Inter noetros perpetuum 
discordiarum bellum exarserat, quod iam per XV annos foedis dissensioni- 
bu8 agitatum nuUo modo sopiri poterat. et nunc, cum mazime discordiis 
episcoporum omnia turbari ao misceri cernerentur cunctaque per eos odio 
aut gratia, metu, inconstantia, invidia, factione, Ubidine, avaritia, airo- 
gantia, somno, desidia depravata, postremo plures adversum paucoa bene 
consulentes insanis consiliis et pertinacibus studiis certabant: inter haec 
plebs dei et optimus unusquisque probro atque ludibrio habebatur." 

^) QBo cd eine ^groge 5^r(^>e^ unb neben i^r ©eften berfelben Q^eligion 
gibt, ift bie 9^icbtung auf bie 93ete^tung bet Ungläubigen bei ben @eften ^etd 
fc^n)acii^ audgebilbet, n)ei( fie t)iet 5U fe^ir mit bem Stampfe gegen bie „g;co%e 
5^t(^>e" befc^äftigt pnb unb n>eil fie in ber 9?egel auf ©ubtilitäten in ber 9^eli- 
gion ®ert legen, bie einer ^ropaganba im größeren ©til ^inberli(^ finb. 
^ine ^udna^me bilben bie (heften bed ^roteftantidmud; aber bad beiueift 
nur, baß bie lUnterfc^)eibung oon „Äircbe" unb ;,6eften^ auf ben ^roteftanti^ 
mud nur in bef(^ränfter ^eife jutrifft. 



®ie QSerbreltung <^rlft(i*et ^retifc^er Oemeinfc^ften ufn>. 325 

tDonnen, aber im 9leici^e^ bie gro^e 3af>l i^rer ©laubigen nur unter 
fotd^en gefiinben, bie fd^on Cbrif^n ober d^riftU^e Äated^umenen 
tt>aren* (über bie ^erbefraft ber gnoffifd^en 3been im Sufammen- 
^ang mit ben d^riftUc^en (• 93b. 1, 93ud^ I ^ap. 3). €« ift ba^er 
nid^t notmenbig, ifxtx auf bie 93erbreitung ber Simonianer (f. o. 
©. 102 fO, SWenanbrianer ((• o. ©. 103), ^SafUibianer, OSalentinianer 
(f* noc^ 3u(ian. imp., ep. 43 ed. Äertlein), SWarcianer (fte taxmn 
8. 3. be« 3renaeu« oom Often bi« in« 9l^onetaO, £arpocratianer, 
bie opf>itifc^en ©eften uftt>. einzugeben; benn e« genügt, ju »iffen, 
ba§ fte (namentUd^ bie an 3., 4. unb 7. ©teCe genannten) feit bem 
legten <Srittet be« 2. 3abrbunbert« in ben ^af^treid^en ioon &)xxfttn 
befe^ten ^roioinjen (in befd^eibener SlnjabO überaß ju finben ge- 
n)efen finb (alfo au« bem lebhaften 93erlebr ber Äird^en 9lu$en 
jogen), ba^ fte fämttic^ nad^ 9lom ftrebten, unb ba§ fie feit ber 
SOtitte be« 3. 3abrbunbert« im ^benblanbe aQmäblicb au«ftarben 
bjtt). jtc^ in ber Äird^e fetbft oerftedtten ober in ben SO?anid^äi«mu«, 
ber ftd^ um 300 auc^ im 2lbenblanb verbreitete, übergingen, ©o fagt 
Optatu« t>on SWilei^e I, 9 (um 380): „Haeretioorum per provincias 
Afncanas non solum vita sed etiam nomina videbantur ignota 
[ju (£9<)rian« 3eit tt>ar e« nod^ anber«; aber eine bebeutenbe 9?oCe 
f<)ie(ten fte fd^on bamate in Slfrifa nid^t mebr*] — Marcion, Pra- 
zeas, Sabellius, Yalentinus et ceteri usque ad Gataphiygas.*' ®a«« 
felbe bejeugen Qlmbroftafter unb 51uguftinu«. ^bW^ftriu« von 
95re«cia ^SXt in feinem großen ®erl über mebr ate 150 Äärefien 
um ba« 3. 390 in ^abrbeit nid^t« anbere« aU eine triumpbi^'^^nbe 
^otenfd^au: bie alten Ääreflen finb faft fämtli^ im 51benb(anb 
bereit« loerfd^oUen. Qlnber« ftanb e« im SWorgenlanb, aber nid^t in 

*) 3m Oftcn — namentU^ im äugerften — Ift c« anber« gen>efen; aber 
^ier blieb ber 90^Qnic^äi«mu« feinem urfpriinglic^en ^nfa^^ eine neue groge 
9^eUgion«ftiftung su fein, treu; im ^sRei^e transformierte er fl^ bagegen me^r 
unb me^r )u einer d^riftlic^-gnoftifc^en 6efte. 

*) ^a^u f ommt im 90^amc^äi«mu« bie für bie ^ropaganba febr toic^tige 
ünterf(^>eibung oon ^Clecti" unb ^(Satcc^umeni''; bie große SWe^rja^I ber 
SO^ani^äer im 9Rei^e n)aren datedE^umenen. ®ie geringen ^nforberungen, 
bie an folc^e gefteUt mürben, ermögU^te e« i^nen, al« ein geheimer ^on» 
t)enfi!e( unter äugerer Suge^örigfeit ^ur 5^rc^e )u (eben. 

*) ^uSer in (^artbago boben bie ®noftiter fc^werftd^ anber«n)o in 9lfrita 
iemal« eine grof^e 93ebeutung gebabt. 9(Kan barf fic^ bur(^ ^ertuUian« ^okmi! 
nicbt täufc^n (äffen: er f^reibt nic^t nur für ^frita, fonbern t)or aUem aucb 
für 9Rom. Äier i)attt Jebe innercbrift(icbe 93ett)egung unb ©efte fort unb fort 
i^re Q3ertreter, unb ber Stampf be« Biotin unb ^orpi^briu« gegen bie (Snoftifer 
in 9^om ^eigt i^re anbauernbe ^ebeutung (f. (£ar( @cbmibt, Biotin« 
GteUung jum ®nofti)i«mu« unb Ür^(i^en G^riftentum, i* b. ^e^n u. Unterf. 
Q5b. 20 Ä. 4). ^nbererfeit« bebarf e« nur einer Q3erg(eici^ung ber (5(^rift 
9^0))atian« de trinitate mit ^ertuUian« @cbrift de carne Christi, um au er« 
tennen, baß bie gnoftifcbe (£^rifto(ogie in ber ^Ttitte be« 3. Sa^r^unbert« auc^ 
in 9^om faum me^r eine ®efabr toar. 



326 ®^^ 93erbreitung hw <^rifÖlc^en Slettgion. 

bem gefamten, fonbem nur in ben öfttlid^en teilen be«felben. 3n 
ben abgelegenen teilen ^leinaftend unb im Obermetro))oUtanf^renget 
loon ^ntio^ia an ben (Srensen beö 9lei^ l^aben ftd^ bie atfen ^reti- 
fi^en (Semeinfd^aften länger erbalten unb fortge^flanst* ^ud bem 
umfangreichen le^erbeftreitenben ^erf be« €ptpb<^ttiw* ^^b au« ben 
Werfen, Briefen unb 9Ka§regetn be« &)x\)^o\tottiui, 9^eftoriu« unb 
$f>eoboret gewinnt man ein pd^ere« ^ilb baioon^. Ginjelne biefer 
©emeinfd^aften ^ahtn — tt>ie uni Giemen« ^(e^anbrinud unb ^er- 
tuttian (6corpiace) übereinftimmenb berid^ten — loon Einfang an 
Äonflifte mit ber Staatggen>att loermieben unb bie ^efenntni«- 
p^xä)t ber C^riften nid^t ate 93er^flicbtung jum QRart^rium öer- 
ftanben (93atentinianer, ^robicianer f. ^b. I, ^ucb HI Aap. 5); 
aber audb baburd^ loermod^ten efoterifd^e ÄoUegia, tt)ie biefe ®e- 
meinfd^afien tt>aren^ ein größere« ^ad^tum unb eine größere 95e* 
beutung nicb^ 8^ erlangen, (ii (ä^t fid^ enblic^ auf ®runb einiger 
Seugniffe (3Iberciu«-3nfd^rift; 93erebrer be« fiedg i^yKorog; QSer« 
ef>rer bei buppxUx ©abbajiu«; ber 93ater bei ©reger t)on 9^a- 
jians u.a.) feftfteCen, ba§ ei in Äteinaften (ob au^ in anberen 
^roioinjen?) sablreid^e unb aud^ organijierte 95elenner b<*tbd^rift- 
Kd^er ®emeinfd^aften gegeben b^t bie )ug(eid^ b<^I^^^^bnifd^ n>aren; 
aber 9^äbere« ift un« über fotc^e »olfötümüd^en ^rd^en'' unb bie 
93ebeutung, bie jte Ratten, nicbt befannt. 3)ie ®efeie gegen bie 
fe^erifd^en gotte^bienftticben 93erfammlungen beginnen mit ber 93er- 
orbnung £onftantin« (Vita III, 65). 3b^e ^ri^en foUen nieber- 
geriffen, aud^ 93erfammtungen in ^riöatbäufem nid^t gebulbet 
n>erben. 

93on ber montaniftifd^en ^ett)egung unb ibrer unitoerfellen 
93erbreitung bi^^ befonber« ju fpred^en, tt>äre tebigUi^ irrefüf>renb ; 
benn fte ift burd^au« ali eine notn>enbige innerfird^Ud^e 93e' 
n>egung 5U beurteilen^ bie jebe ^roioinsialKrdbe burc^mad^en mu^te. 
®od^ bleibt ei audb für bie 93erbreitung«gefd^id^te benftoürbig, 
ba§ in il^r ein <)br9gifdber ^ropb^t t^^bft 5tt>ei ^ropb^tiwnen eine 



^) 3n ben großen ©täbtcn beginnt bie 93en>egung in ber ^sRegel (f. ^llej., 

ep. ad Alex., ^^coboret I, 3 : '^ qjilagxog x&y fiox^gcöv da^gdlmtov xai tpikoLQ- 
yvQos xQ^&eoie taVs doxovaais dei fieiCooi naQOixiatg Jti<pvxev entßovXevBiv , 6ia. 
noix(X<ov nqotpdoBtov x&v toiovtodv iniu^e/ASvoiy r^ ixxXffaiaazixg tvaeßsltjf)^ in 

abgelegenen £anbftri^en, San- unb famlUenartig sufammengefc^loffen, enbet 
fle. Äier ift t\)pi^(S^, ttKid ^uguftln. De haer. 87, über bie ^.^elonii'' berichtet 
bat, f. 0. 6. 290f. QBenn no^ beute im tttrtifd^en 9^eicb iebe 9^eIigion unb 
6efte fei ei eine gefcbtoffene etbnograpbifcbe ®r5ge , fei ei einen begrenzten 
®orf- unb ^amiUenoerbanb bilbet, binter benen ficb überlieferte ^pta^e, 
^genart unb b&uftg au(b @taatdfeinbfcbaft i;>erf(bandt unb bie t>om Gtoote 
in guten Seiten old ^aCbfouoeränitftten anerfannt, in böfen <di au^surottenbe 
Gegner bebanbelt tt>erben, fo berrfcbte ebenbiefer Suftanb bereite im oftrömif(ben 
9^ei(b. 



S)le Q3erbreUunfl c^riföic^er ^ärctifd^er ©emeinfci^aften uftt). t 327 

fo unge^ure ^Bebeutung gewinnen {onnten« Q^on um baä 3. 200 
jittb bie 9lamen ber neuen ^ro^f^eten bei ben £f>riften in Serien 
unb ^Q\)pttnr in 9?om, 9lorbafrifa unb (SaUien ebenfo befannt 
9ett>efen tt>ie in ^^r^gien fetbft, unb taufenbe £f)tiften in Oft unb 
^eft nal^men bie 93otfd^aft au^ ^^mion unb ^e^iuja fo gläubig 
auf, aU ftamme fie au« S^ajaretf) unb 3erufalem, Slber nur bie 
Eeb^aftigleit be« d^riftlid^en 93erfef)t« unb bai 3eitgemä§e ber 
P^xtfQx^d^m ^ropi^etenfprüi^e erfd^eint if^ier beteuertet, nid^t bie 
?lu«breitung be« £f>riftentum«. 

®ie 93erbreitung 8tt>eier au^erfird^lid^er 95en>egungen t)on be- 
fonberem Umfang unb burd^fd^tagenber Äraft foU ^ier furj ge- 
fd^ilbert tt)erben, nämlic^ bie ber marcionitifd^en unb ber noJoatiani« 
fc^en Äird^e. ®en SRarcion, ber t)on ©inope (f* ©♦ 207) unb 9lom 
um bai 3. 140 ausgegangen ift, ^at fd^on ^ol^carp oon ©m^ma 
betäm»)ft. 3uftin fagt t)on i^m um ba« 3. 150 (QIpoLI, 26), ba^ 
bie 93ett)egung überall im QReic^e ju finben fei {8g xarä näv yivog 

äv0Q(on(ov diä rfjg twv daifiövcov avXXri^cog nokkoi^g TteTtolrjxe 

ß},aa<prj/iiag Xdyeiv). Äonftatieren fönnen tt>ir fte gegen €nbe be« 
2. 3al^rii)unbert« in faft atten fird^lid^en ^rotoinjen; benn ^^ilippu« 
in (Sort^na auf Creta, ©ion^ftu« in £orintf> (95rief nad^ 9^ico» 
mebien), 3renaeu« in ß^on, Clement in Qlleyanbrien, ^^eopf>ilu« 
in ^ntiod^ien, ^erfullian in dart^ago, S>xppol\)t unb ^if^obon in 
Qlom, ^arbefane« in Cbeffa f^aben gegen bie SKarcioniten gefd^rie- 
ben, unb aud^ im ßaufe beS 3. 3a^r^unbert« tt>erben fte noc^ loon 
fielen Sd^riftftellem befömpft ober ertt>ä^nt ^o6) C^i^lf^aniu« 
fagt (haer. 42, 1), biefe Äärejte »erbe ge^nben hi xal vvv Sv re 
'Pd}[AXI ^ö* ^ "^W *haXlq.y h Alyvnrcp re xal h IlaXaiarivfj, iv 
^Aqaßlq. re xal iv rfj Zvglq, iv K^tzqco re xal Orjßatdi, oi fxijfv 

iXkä xal iv rfj Uegaldi [bie« n>irb buri^ bie ^olemil be« 2lp^raated 
in ber 9Kitte be« 4. 3af>rl^unbert« bestätigt] xal iv äXXoig röjcoig. 
^^eoboret erjä^lt (ep. 81), ba§ er ad^t Dörfer xal rdc nigiS xei- 
fiivag öom 9Rarcioniti«mu« befef^rt f>abe (man bead^te, ba§ bie 
SDtarcioniten au« ben 6t&bten fx6) nun auf ba« £anb jurüdgejogen 
unb bort befonbere Dörfer gebilbet i^aben). Ep. 113 fagt berfelbe 
93ifd^of, er i)aht mt^x al« 1000 SKarcioniten belelf^rt. 93on dlf^rp« 
foftomu« unb 9leftoriu« ift ^b^^lid^e« belannt. Qluc^ in Qlrmenien 
gab e« SKarcioniten, ja fte tt>aren ber Äiri^e gefä^rlic^, »ie bie 
^olemil C«nite im 5* 3a^rf)unbert bett>eift; fte »aren »o^l au« 
bem öftlidbften Serien (Cbeffa) nad^ 2lrmenien gekommen; bort 
f>atte fte tt^f^raem ©^ru« im 4. 3a^r^unbert lebf^aft betäm^ft. 211« 
eine refpeftable Äiri^e mit einer eigenen hiltifd^en Schrift ^<xt fte 
nod^ ber arabifd^e ©(^rififteller (5if>rifi) befd^rieben. ®ie mar- 
ctonitifd^e ^rd^e ift unter ben ^äretifi^en Alteften ^rc^en auc^ bie 
^^njige, bie un« eine 3nfd^rift (unb jtpar eine« ^rd^engebäube« 



328 ®^ Q3et6reitun0 ber c^rifUc^n 9le(igion. 

füblic^ t)on ®ama«cu«) l^intcrlaffen ^at ((•o,6.122fO, tt>elc^e bem 
Einfang be« 4. 3af)rf>uttt)er« angcf^ört, unb 93if(^öfe unb SW&rtpret 
biefer Äirc^e fmb t)on alten tatf>olifc^en ©d^riftfteUem genannt 
n)orben (f. bie Acta Pionii 21 : mit ifym tt>urbe ein marcionitifd^er 
^re«t)9ter SWetrobont« f>ingetici^tet, Cufeb., h. e. IV, 15, 46; femer 
SWart. ^a(. p. 73 ed. gSiolet: ber 95ifci^of unb QRärtprer ber 
SWarcioniten Ql^clcpiu«; enbUc^ eine SWarcionitin SWärtprerin ju 
(Eäfarea ^al, «ufeb.VII, 12). ®ie marcionitifc^e Äird^e ift ju 
einem $eite in bem SO'lanid^&idmud untergegangen; in ber 93e- 
n>egung ber ^aulicianer i)at fte fic^ fortg^e^t. 

®ie noioatianifd^e ^rd^e (mit einer gan) georbneten, ber tat^o« 
ßfci^en gleid^artigen Äierarc^ie), bie im 3.250 entftanben ift unb 
fid^ aUmäf^Ud^ mit ben 9?eften ber SWontaniften, namentlid^ in 
^f^rpgien, toerfc^moljen |>at, fönnen tt>ir nad^tDeifen in 9?om [„in- 
felicissimi pauci" nennt fie @ijrtu^ II., Ad Novat. 2, aber fte 
noaren in 9?om red^t sa^lreid^; nod^ im Einfang be^ 5. Sa^r^unbert* 
^atttn fte mei^rere ^rd^en unb natürttd^ einen ^ifc^of ; tt>ie bebeutenb 
fte im 4. Sa^r^unbert »aren, leieren ja^Ireid^e Seugniffe], 51frila 
[fogar in SWauretanien, f. £eo I., ep. 12, 6], 6panien f^acian], 
®aUien [SWarcian t)on 2lrle«, 9?eticiu^ t>on Qlutun, 93rief be« 3nno- 
centiu^ I. nad^ 9?ouen, ep. 2, 11], Oberitalien [Slmbrojtu«, De 
poenit.], *2Ue5anbrien [me|>rere Äir^en; j. 3. be« 93ifd^ofi8 ^priU 
8af>Ireic^], Serien [Oegenfd^rtft be^ €ufebiu^ »on Cmefa], t>ox 
allem aber in ganj Äleinaften, befonber« in ^l^rpgien, »o fte in 
n>eiten £anbftri(^en faft bie Äerren tt>aren [f. bie Äirc^engefc^id^te 
be« 6ocrate« unb 3nfd^riften], unb am Äelle^pont. 3f)te 93ifd^9fe 
n>aren j. ^* bei Conftantin unb feinen 9lad^folgem f^od^ angefe^en, 
unb für einige ®emeinben, fo fiir donftantinopel, tann man not)atia« 
nifd^e 93ifd^ofSliften jufammenftellen* 6elbft für Gcptl^ien toirb 
öon Socrate^ ein noüatianifd^er ^ifd^of em)ä^nt. 

®ie 'üludbreitung be^ SERanid^äi^mu^ barjufteUen, liegt au^er- 
|>alb be« 9?a^men« biefe^ ^erfö ; benn fte ^at erft im legten drittel 
be^ 3. 3a^r:^unbertd begonnen, fe^te aber al^bann träftig ein (aud^ 
im ^benblanb)^ unb |^at bie ^ird^e be^ 4. unb 5. 3a^r]f^unbert^ 
in Qltem gef>alten*. 



^) Gcrlag ©iodctian« gegen ben 9Jlani^äi«mu« t)om 3. 296 (bo(^ tt)oW 
ec^t). 3m^apftbu(^ twrben bie 9Wanlc^äer juerft unter 9WUtiabe« (311—4) 
ernyä^nt. ^Ite 3nfc^rift, In ealona entbedt (f. o. 6. 246) : Bdaoa jtaq^hoq 
AvSla Mavixia. ^ie frappanten Sntbedungen ber STleu^eit in beaug auf ben 
SWanic^äi^mud in Sentralaften gehören in eine fpätere ^eriobe. 

^ ^e GtOOp, Essai sur la diffusion du manich^isme dans Tempire 
Romain, ©ent 1909. 



0ie ^ud|>Tadund ptot>indidttitc^K(^r Q3erfc^iet>en^ten ufn>. 329 

^ni^ang II. 

Sie VttStiYftflititg )itob{iiiiaRitil^Hil(et tBetfil(iebeiil)etteti 
imtKlfäSi bet (iitl)oIifii|eit ftitil^e. 

Cin^eit unb ^xn\)txtlx(ffUxt bcr gefamten Cl^riftenlf^eit ift 
eine« ber tt>irffamften 3bea(e ber (eitenben 93ifc^öfe unb 5f>eotogen 
gemefen^ unb biefe« 3beat ift feinem Äerne nac^ ber c^tifttici^en 
3bee eine« feften ^ruberbunbe« felbft entnommen (f, ^aulu«, 3o- 
^anne«^ 33natiu«: elgijvrjxal gv(oaig, Q^pprian: „dilectio et unitas''). 
3)em ©noftijiÄmu« unb 9Rontani«mu« gegenüber ift ba« Sbeal auf 
bie Eebre unb 93erfaffung übertragen unb auf biefen ®ebieten toxxt' 
Uc^ uniform ober nabeju uniform burd^gefübrt »orben* 3)ie ^olge 
»ar, ba§ bie Äirc^e eine gro^e fo^iat-poKtifd^e unb intelleftueÖe 
SRad^t tDurbe inmitten eine« äu^erlid^ unb innerli^ jerfallenben 
9?eici^e«. 

Qlber an jtDei fünften lie§ jtcb «i«^ (SinbeitUd^fcit nid^t er* 
)ieien: in ber Sprache unb in ben (gebrauchen (b^to. an<f) ber 
©ifaioKn)- 

(1) ^a« jun&^ft bie Gprad^e anlangt^ fo ift ba« Q^f^riftentum 
faft bi« jum Snbe be« 2, 3abrbunbert« eine gried^ifi^e ^Se* 
n>egung gemefen unb ^at and) in ben folgenben^ tro^ aUem ^ampf 
gegen ben ÄeUeni«mu«, ben gried^tfc^en Oeift in toielen mef>rfprad^igen 
©ebieten be« Orient« »erftärft unb ba« ®erl Ollejanber« be« ®ro|en 
fortgefe^t. 3)a§ e« feit bem €nbe be« 2. Sa^r^unbert« and) bem 
iateinifd^en 9?aum lajfen mu^te^, bebeutete sunäd^ft unb für lange 
Seit nod^ feine Spaltung: benn ber lateinif^e ®eift tt>ar auf in« 
tellettuellem ®ebiet überalt toom griec^ifd^en abhängig unb t>er- 
mod^te biefen ni^t ju fc^äbigen. ®a« eigentfimlid^e regimentale 
unb militärifd^e fflement aber, tt>eld^e« er einf^lo^*, bebeutete in 
ben erften 3abrbunberten nur eine 93erftärfung be« nod^ ungetrennten 
gried^ifd^«römifc^en ®emeingeifte«. C^rtftianifierung bebeutete 
— t>om f^rifc^en ®ebiete abgefef>en — Äellenifierung, im 
3Beften 9?omanifierung mit einem bellenif^en 93eifa$! 
3)ie patriotifc^en ®egner ber ^rd^e im 9?eicb i)ahtn ba« feiten 

*) 6. u.a. Äat>n, 9Rom unb 9^omam«mu« Im gricc^ifc^-römifc^n 
Often, mit befonbcrer 93erüceftc|>ti0ung ber 6pra(^c, 1906. 

«) über ba« le^tere t>Ql meine S^rift: „Militia Christi", 1905 unb 
0. 6. 47 ff. 5)a« militärifc^ Clement ^at aur Unifiaierunö ber 5^ultur im 
QQÖeltrei* m, Qt. nur einen befc^eibcnen QSeitrag geliefert; aber für bie Q3er« 
breitung ber lateinifcben 6prac^>e faßt e« febr ffart in« ©ett>i(bt. S)ie merf- 
»ürbigpe ^atfa^e bier ift bie ßntftebung unb g3erbrcitung ber rumänifcben 
0prad^e. 



330 ®^^ OSerbreitung bet ^ttftUc^n 9^e(idion. 

bemerft — bcr Äaifer Qlureltan fc^eint eine 2lu«naf>me ju bilben — 
unb n>o]f^t aucl^ nid^t bemerten fönnenl 

3Iber ba| bie (^tiftlid^en ©tied^en e« nid^t t>txmo<f)Un, bie 
©^ter, Aorten, Slrtnenier, ©oten unb 5af>treid^e ftembfprad^ige 
Stämme in Äleinajten burd^gteifenb ju ^eUenifieren^, inbem ^e 
fie ^riffianifterten, ba§ jte ei gefd^ef>en laffen mußten, ba§ bie 
^e^rsa^t biefer 93ößer fi<^ QSibelübetfe^ungen unb eine Ututgifc^e 
Spraye fd^ufen* — ba^ bebeutete eine bauembe ©d^tt>äc^ung be* 
ÄeCeni^mu« unb für ^ie Suhmft bie ((^werften 93erlufte beg ©Stiften- 
tum«. ®ett>onnen l^at babei niemanb; benn jene 93ölfer (loon ben 
®oten abgefeilten) ^aben bie üorübergel^enbe 6tärhtng if^ret loer« 
fird^lic^ten ^Nationalität fc^(ie§H<^ mit einer traurigen 93erfümme- 
rung bejaf^len muffen, aud ber jtc^ nur bie Qlrmenier öieUeid^t nod^ 
emporjuringen vermögen, ©ächten tt)ir un«, jene 93ö(fer tt>ären 
mit ioilfe ber Äird^e tt>irßi<^ ^ellenifiert tt>orben, fo tt>äre ber ©ang 
ber ^eitgef^id^te ein anberer gett)orben, unb ber 3fiam »äre tt>af>r- 
fd^eintii^ auf Qlrabien befi^ränft geblieben. 

©anj anber« tt>ar bie 6nttt)idflung ber 3)inge im heften. ®a« 
Eateinifd^e ift ^ier für ein 3ai^rtaufenb unb mef^r bie 
einsige 93ibe(f)>rad^e unb bie Sprache bei ©ottedbienfte« 
geblieben, ^ie ift ba« gekommen? ®iefe S^age ^at dumont 
aufgeworfen unb fi^lagenb beantn>ortet* : 3m Slbenblanb tt)ar ba« 
„Äeibentum", tt)elc§e« bie Äird^e in ben ^rotoinjen (©altien, Spa- 
nien, Qlfrifa uftt>.) toorfanb, felbft fd^on latinijtert* ober, tt>o e« ba« 
nid^t n>ar, n>ar zi fo ro^, barbarifd^ unb ba^er unbebeutenb, bo^ 
e« überhaupt {einen ^aftor ber ©ef^ic^te, ber bea<l)Ut loerben 
mu^te, barfteltte. „Au moment oü l'idolätrie diBparut, je doute 
que sur toute l'^tendue des pr^fectureB d'Italie ou des Gaules U 
subsista un temple oü les c^ömonies fussent c^löbries par les pie- 
tres dans un patois local. Le clerg6 catholique ne songea natorel- 
lement pas k user d'un autre idiome que celui qui ötait uni- 
versellement employ^, et ainsi s'^tablit peu k peu par la foroe de 
rhabitade et de la tradition le prindpe que la langue unique de 
r!^glise lomaine 6tait le latin/' ®ie abenblänbifi^en ^olemifer 
gegen bai Äeibentum im 4., 5. unb 6* 3a^r^unbert bestätigen 

^) ^gl* bie ^b^anblung t)on S)oli, <S)a^ fortleben ber Q3ottdfprac^n 
In Äleinafien (Äerme« 93b. 43 ©. 240 ff.)/ bie o. (3. 184ff. benu^t »orben Ift. 

*) Unb a^ar fofort, b. i^. fobalb bad ^riffentum in {le eingebrungen 
ttHir. ©ar ni^t feiten ^)ören n>ir t)on 93ifc^öfen, bie grlcc^lfc^ unb f^^rlfc^ ober 
grlec^lf^ unb gotlf(^, topÜS^ ufto. preblgten. 6ocrated (h. e. V, 23) eraä^lt 
t>on einem 93lfc^of, ber gotlf^ unb p^r^glfc^ preblgte. 

') ,,Pourquoi le latin fut la seule langue liturgique de rOooident?*' 
(Extrait de M^langes Paul Fredericq. BruxeUes, 1S04). 

*) ®ad gilt auc^ für ^frl!a: Gaturn unb ^dckplud nniren bie neuen 
Flamen für bie alten Götter. 



0ie ^udprägung ptootn^ialfirc^Iic^et 93erf(^ieben^eiten ufm. 331 

bicfe ^eobad^timg. 9Kögcn jte nun in 5our^ ober in 95ra- 
caxa ober xoo immer (einreiben, jte eifern gegen Su^iter, 3uno, 
Q3enu« ufn)», Iura S^9^^^ bie tateinifc^en Oötterl ®er Teufel 
erfd^eint, »enn er in ©aUien ober ©ermanien bie Äeiligen 
loerfud^t, nic^t ali goUifc^er ober germanifd^er ®ott, fonbem ate 
3«1)iter, SKerfur, ^enu« ober SKinertoa (f. Vita Martini 22; bi« 
in* larolingifd^e Seitalter bemerft man ba*). ^ei ber C^riftianifte- 
rung ber fpäteren 93öKer (^ranten, Slngelfad^fen, Ober- unb S^ieber- 
beutfi^en) aber »anbten bie ^äpfte unb ^ifc^öfe lebigtii^ ba« 
^rinsip an, tt>el<^e« f<^on längft feftftanb unb baber fetbftt)erftänb- 
lid^ tt>ar. t^id^t auf „Äerrfd^fucb^" unb priefterttd^er ©efpotie be« 
ru^te bie rüdfjid^tölofe lirc^(i<^e 9lomanifierung, fonbem auf einer 
Joiel elementareren ©runblage — auf ber ®eringtt>ertigfeit aller 
Äulte be* heften* unb auf bem Siege, ben bereit« bie ri5mif<^e 
9leligion öor ber Seit ber (^riftlic^en SRiffion über jene gewonnen 
batte. 3m QRorgenlanb bagegen »aren, aU baö Gb^ftentum auf ben 
^lan trat, bie einbeimifcben (j. $. b<>^ft^f>^uben unb iebenfall* febr 
einbrud«t)otten) Äulte jum fleinften 5eil betleniftert; ibre liturgifd^e 
6prad^e tt>ar bie einbeimifd^e. 3n Epbien, in ben ^tmptln ber 
^nabita fang ber ^riefter ßdqßoQa xal ovdapi&g ^werä ""EkXriaiv. 
Clagabal fpracb f9rif<^, bie armenifcben ©ötter armenifd^, unb 
SWitbra« tt>ar ovdi ikXrjvlCoiyv rfl (pwvfj. 3n ^g^pten tt>ar ti nxö)t 
anber«: bie Äopten, tt>et<^e Gbtiften »urben, jtnb größtenteils nie» 
mate t)om b^ö^uifcben (Seift berübrt gett>efen. Ölu<^ »enn bie orien« 
talifd^en ©ötter auStt>anberten in entfernte ^rotoinjen, bebielten 
jte bäufig ibre Sj)ra<^e bei unb 5tt)angen ibre 93erebrer, bie ©pracbe 
ju lernen ober fie atö ftumme Äörer 5u oerebren^. ®ie Äird^e, 
aU jte in Serien unb ^^inxiun, in Gbeffa unb 9lrmenien, in^gppten 
unb ber $b^bai« ibre großen (Eroberungen mad^te, trieb bie ®ö^en 
au« unb tt)eibte ibre Heiligtümer um; aber ben neuen ©laubigen, 
bie ja 5um ^eil ibre alten Äulte unter neuen Stiletten beibebielten, 
bie Sprad^e 5u nef^men unb if^nen bafür ba« ©riec^ifi^e ju geben, 
ba« t>ermod^te jte nid^t, obgleid^ jte e« tt>obl überall unb ni<^t ol^ne 
partielle Erfolge t)erfud^t b<*t/ tt>^t bie 93orau«fe^ungen bafür 

fef^lten* »,En fondant leurs ^lises k cöt£ des temples des dieuz 
barbares, ils conservirent Tidiome dans lequel on y avait toujouis 
pri6. Ainsi la diversitö des langues qui se maintint dans TEglise 
d'Orient, peip^e la yari6t6 de Celles que les cultes paiens em- 
ployaient," [Gumont unterfc^ä^t m. €♦ aber bie 93erfud^e jur 
ioetlenifterung, bie bie ^rd^e gemad^t i)at]. ®aß fpäter nod^ 

^) ^umont ^at aUerbing« fett^ft in feinem QBerf über 90^it^ra« geaeigt, 
bag ba« Griecbifcbe in ber 9^egel bie epracbe bed 9)^itbtadfulted getoefen ift, 
ober ob aucb im nicbtgriet^ifc^en 0pracbgebiet t>om Anfang an, ift stt>eifel- 
baft; f. 9loefe, über <=0lit^radbienft (1905) e. 20. 



332 ^^ Q3erbteitun0 ber d^tifttU^n 9le(igion« 

t)ie Sef^ntnterfd^iebe jtDtfc^en ber ^eUenifd^ « b^aantinifc^en ^r^ 
unb ben orientaUfci^en ^injutraten^ ift tein 3ufal(^ fonbetn bie 
folgerii^tise ^u^geftaltung ber fd^on beftef^enben 93erfc^iebenf»eiten. 
£)atte man fld^ im Often früher gegen ben J^eQentömud f^inter 
ben QotalMUn loerfc^an^t^ fo loerfd^anjte man ftd^ nun i^inter ber 
93ibel in ber Sanbe^fprad^e^ ben befonberen bogmatifd^en 6tid^ 
tt>orten unb ben ßiturgien. 3n ber ^atfad^e, ba§ in t)orconftan- 
tinifd^er Seit bie 93ibel tt>obt in« S^rifd^e unb Äo^tifd^e (nid^t 
lange bamad^ aud^ in« 5lrmenifc^e unb ®eorgifc^e) überfe^t tt>orben 
ift, bagegen nic^t in* ^unifd^e ober Äeltif^e ober 93a«{if€^e^ ift 
bereit« bie jutünftige (Sefd^id^te loon 9iom unb donftantinopel t)or« 
gebilbet^. 

(2) 9leben ben fprad^Iic^en Unterfc^ieben tt>urbe bie ©nf>eit 
ber ^ird^e unb bamit aud^ i^re ^aft (n>a« ftd^ in ber ^ropaganba 
ilbtbar mad^en mu^U) burd^ Knterfd^iebe in ben ®ebräu€^n in 
teigenbem SWa^e bebro^t. ®iefe Ünterfd^iebe bejogen ftd^ auf 
bie ^eftfeiem (Ofterfeft I), bie haften, ba« Uturgifc^e 9litual, bie 
©ifjiptin, bie lotale unb promnaiale 93erfaf[ung ber Äird^en^ bie 
religiöfen QSolfögebr&u^e famt ber £)ei(igent)ere|rung^ \a and) bie 
toiffenfd^aftU^en 6d^ulen. 3n bejug auf bie fünf erften ®ebiete 
baben fxä) bie römifd^en 93ifd^öfe bie größte SWübe gegeben (fo 
f^on im 2. 3abrbunbert ^nicet unb 93ictor), eine ®inf>eitttc^feit 
(natürlid^ bie römifc^e Orbnung) bur^jufe^en^ unb gro^e Spnoben 
in ber SWitte be« 3. Sa^rbunbert« unb balb nacb ber biocletianifd^en 
93erfotgung b^ben nid^t obne Srfotg bie ©ifjipUn in ben mid^tigften 
gälten ein^eitlicb ju geftalten gefud^t. ^ber bie meiften 93ifdböfe 
toaren in aQen barüber biitau«(iegenben gälten ber SO'leinung be« 
Srenaeu«, ba§, tt>enn nur bie £ebre einbeitlid^ fei unb bie £iebe 
regiere, bie ^erfd^iebenbeit ber ®ebräucbe irreleoant fei ober er« 
tragen »erben muffe, d^prian b^t biefen ®runbfa^ fogar fo »eit 
au«gebebnt, ba^ felbft bie entgegengefe^ten ^nft^ten über bie 
®üttigfeit ber Äe^ertaufe gebulbet »erben müßten, ilm ba« 3. 256 

STlur in einem grogen ®ebiet be« ^benblanbe« ift bie 9^omaniftetung 
unb ba^er aucb ^^^riftianiflerung jerftört n>otben — in ^frifa. ^efe ^err- 
U^en ^rot)inaen^ n>el^e im 3. unb 4. 3abrbunbert al« ein obfolut fiebere« 
Gebiet ber 9^5merberrfcbaft unb ber (ateinifc^en j^rd^e erfcbienen, finb beiben 
bur^ ben 3ftom im ßauf oon 5 — 6 Sobrbunberten gänaUcb verloren gegangen 
unb baben ficb ni^t einmal al« fol^e ^rcben^ tt>ie bie toptifc^e^ obeff^nif^e unb 
Jacobitif^e erbalten !5nnen. 5)cm dbriftentum in SHfrüa ift »abrfcbeinßcb 
bie 93p5antinerben:f(baft (feit bem 6. Sa^rbunbert) no(b t)erbändni«t)oUer ge- 
worben a(« bie 93anba(enberrfcbaft im 5. Sabrbunbert; benn fie n>ar eine 
G^einberrfcbaft unb bebeutete bie SUnatcbie. ^äre ba« n>eftr5mifcbe 9^eicb 
in Stalien befteben geblieben, fo n>äre ^frifa ber cbriftUcben 5^u(tur nicbt ver- 
loren gegangen, ^er Q3erluft 9lfri!a« ift bie fcb^crfte ffolge be« 
Untergänge« oon QBeftrom getoefen. llberaU fonft blübte neue« 2^n 
au« ben 9^uinen; über Ölfrifa breitete ber 9flam fein Ceicbentucb. 



^e ^udprägung prot>tnsiamrc^Uc^et Q3erf(^iet»en^eiten ufn>. 333 

fd^retbt ^rmilian »on £äfarca ((S.t)px. ep. 75): „nee observari 
Romae omnia aequaliter quae Hierofiolymis observantur, secundum 
quod in caeteris quoque provineiis multa pro loeorum et hominum 
diversitate variantur." gr nimmt baran feinen 3Infto§. 93eitäufig 
|>ören xoxx (6o)om. V, 3), ba§ ®aja unb feine 93ot- unb Äafen« 
ftabt SWajuma einen öetfd^iebenen ff^fttalenber Ratten, unb <xui 
Qluguftin ep. 36,32 gef)t ^ert>ot, ba§ in Qlfrifa in ben Äirc^en 
berfelben „Olegion" 93etfci^iebenf)eiten in besug auf ba« haften be« 
ftanben f^aben (bod^ biUigt er e^ nic^t, ba^ man gegen bie Autorität 
öon daxt^aQo in einer einjetnen Äird^e ber ^romns fetbftänbig mit 
9leuorbnungen loorge^e ober ftd^ einer t)on ber Äauptfird^e t)or« 
gefd^riebenen Orbnung ni<^t füge, ep. 22, 4). 3)ie ^olge n>ar bie, 
ba§ bereit« im 4. 3a^r^unbert bie (iturgifi^en unb anberen fird^« 
ticken ©ebräuc^e in ben einzelnen ^romnjen fef>r loerfd^ieben »aren; 
Socrate« (V, 22) unb Sojomenu« (VII, 19) ^aUn eine längft nid^t 
öoUftänbige Sufammenftellung gegeben. Spesiett auc^ in ber fiiturgie 
be« Äauptgotte^bienfte« tt>aren fd^on feit bem 3* 3a^r|>unbert nid^t 
unbebeutenbe Unterfd^iebe l^ertoorgetreten, unb bie ^eftorbnungen 
unb «feiern famt ben haften waren »erfd^ieben. Slber trennenber 
nod^ mußten im £aufe ber Seit bie religiöfen 93oltegebräud^e tt>erben, 
toeld^e in ben t)erfd^iebenen ®ebieten au« ben alten üolfötümlii^en 
Überlieferungen unb ^eibnifd^en Äulten in ba« lirc^lic^«religiöfe 
£eben aufgenommen unb bort neu gelf^eiligt n>aren. 3tt>ar l^at bie 
gried^ifd^e Äir^e bie 93ere^rung ber lotalen Äeiligen ftet« frei- 
gegeben, ja fie fid^ melfac^ felbft eintoerleibt unb i^r bamit bie Spi^e 
abjubred^en t>erfud^t^; aber bie 9?e5eption eine« lofalen Äeiligen 
(SO'lärt^rer«) in bie großen griei^ifd^en ^rc^enfalenber bebeutete 
nid^t mel me^r al« bie 9?ejeption eine« neuen 9lamen«. 3)ie eigen- 
tümlid^e ff^ftfeier mit i^ren 93efonberf>eiten unb bem lolal-patrioti« 
fc^en 9lffeft, ber an bem Äeiligen in feiner Äeimat l^ing, lonnte man 
nid^t rejizieren. ®iefe ^eftfeiem jufammen mit ber polpt^eiftifc^en 
©emotion ^aben x>ox allem bie ©genart ber nationalen unb pro« 
JDinjialen Äird^en begrünbet, finb fogar in einjelnen fällen bie 
Unterlagen für bie fpäteren Ee^runterfd^iebe geworben*, ^aben bie 
Äiri^en einanber entfrembet unb f^lie^lic^ bie ©nf^eit ber Äird^e 
gefpalten. 93erftärtt »urbe i^re jentri^gale ^ebeutung aber nod^ 
burd^ bie ber wiffenfd^aftlid^en ©d^ulen. Sin großer 5eil ber bogmen« 
gefd^ic^tlic^en Äämpfe ift aud^ burd^ bie 93erf^ieben^eit ber natio- 

*) 9Jlan t)gt. ^icr befonber« ba« QBer! ^ele^ape« über bie 'tHnfänge 
bc« SWärt^rcrfultu« (1912), in ^Oßa^r^eit eine !ntlf(^-ftatiftif*e Überftc^t über 
ben Suftanb ber gjlärt^jrerbere^rung am Snbe be« 6. Sa^r^unbert« unb bie 
QScrbreitung be« Äultu« ber einzelnen gjlärt^rer um biefe 3eit in ben ber- 
Wiebenen ^oöinjen unb ©täbten. 

^ ^a« !ann man befonber« beutUc^ an ber abeff^uifd^en j^rc^e ftubieten. 



334 ^(^ Q3erbteitund ber c^viffUc^en O^elidion. 

naten ©deuten beftimmt gewefen. 2lriu« tt>ar S^ter unb toirtfe im 
Sinne ber antiod^enifd^en 6d^u(e in ^Ufanbrien! Unb o^ne bie 
<5ortfe$ung ebenbiefer 6^ute im äu^erften Öften f^äfte fid^ bie 
perftf^e ^td^e ni^t f^alten fönnen* 



ginböng HL 

Sie tBefbfeittiitg imb Sltttte beS (I|vifteittitsit8 
ttiib bte Setbuiteng mtb Sltttle atubtttt Keligiotieii im fSmifilteit 

KetH^e, befonbetS be8 atitl|M8bieiifte8. 

Seit ber au^gejeic^neten Slrbeit öon Cumont, Les Mystöreß 
de Mithra (1900, nebft einer Äarte ber 93erbreitung im römifd^en 
9leid^)^ fennen tt>ir — in ben ©runbjügen, aber fo öoUffänbig 
tt>ie möglich — bie ®ef^i^te unb ba^ 9Wa§ ber 93erbreitung be« 
SWitl^ra^bienfte«. 6ine 93ergteic^ung mit ber 93erbreitung be« 
Sbnftentum* ift tel^rrei^; benn (1) ftnb beibe 9leUgionen orienta- 
Ufc^, (2) ^ahm jte ungefäl^r um biefetbe 3eit ibren Sinjug in ba« 
römif^e 9Jeic^ gel^atten unb laufen einanber paraHet^ (3) ^aben 
fte ft^ beibe junä^ft in ben unteren Ätaffen fortge})fIanjt, unb 
(4) ^ahtn fte einige mistige 3üge gemeinfam» Sin ^M auf bie 
ffumontfi^e Äarte aber jeigt fofort bie ftärffte 93erfc^iebenbeit ber 
beiben 9?eUgionen, ja er jeigt bereite, »arum ber 5Witl^raSbienf5t 
nxdft ftegen tonnte unb bei alter räumlichen ^udbef)nung eine fc^n>a(j^e 
9?eligion bleiben mu^te: faft ba* ganje ®ebiet beS Äelleni«- 
mu« i^at fi^ il^m öerf^loffen, alfo aud^ biefer felbft» ©rieben- 
lanb, SWacebonien, ^racien, 95itb9nien, Sljten, bie mittleren Hein- 
ajtatifd^en ^roöinjen (anber^ £a})pabocien), Serien, ^aläftina, 
Sägppten (aber eine 2lu^naf)me bilbet bie ^eltftabt Sllepanbrien) 
^abtn ben ^itbra^tult ju {einer 3eit gen>oUt. ^ai aber ftnb bie 
Äulturlänber xar* i^ox'nv. QSerfc^loffen fte ft^ biefem Äulte unb 

1) ©. auc^ bie bcutfc^c ^udaabc t>on ©ei^ric^ (1903), ©leterl^, ®ne 
gnit^radllturgie (1903), 9^oefc, über gjlit^ra^bienft (6tratfunber g>ro9ramm 
1905). Q3erfuc^e, ben Primat ^etri mit9Jllt^ra« In einen getolffen 3ufammen- 
^ang ju fe^en, bei ©rill, ®er g>rlmat ^etrl, 1904. 

^ ®le ältefte93kl^e-3nfc^rift an^Jltt^raöftammt öon elnem^reigelaffenen 
ber 'Jlaüler (man erinnere fic^ be^ feltfamen Sufammentreffend, baft aucb ber 
ältefte römiWe ©c^rlftfteller, dtemen«, tt)o^l ein ^relgelaffener ber ^oöier 
toar, man benfe an ben Äonful ^. ffloölud 6!lemend unb bie ©omltlUa unb 
enbU^ an bie ^atfa(^e, ba% ftc^ unter ber uralten (Ttemen^flrc^e In Qlom 
ein OTlt^raeum beftnbet) aud ber Seit um 80 t). C^r., ald nad[> (Sappaboden 
unb bem ^ontud (burc^ Q3efpaPan) auc^ Commagene unb ^lelnarmenlen 
bem Qlel^e einverleibt maren (f. 9^oefe 6.27). 



tonnte er ba^er {einen ober nur einen fp&ten ^ontatf mit bem J^eUe- 
ni^mu* gett>innen^, fo tt>ar er baju verurteilt, eine futturtofe 6efte 
5u bleiben, bjU). ein ^on)oenti(el. ^enbiefe ®ebiete aber ^ahtn ba^ 
ffb^ft^ntum fd^nett unb ftart rejiziert, unb biefe* trat fofort in leb- 
hafte 95erül^rung mit bem ÄeUeniämug, bie batb ju einer 93er- 
f^metiung n>urbe. Cegt man eine ^arte ber Q3erbreitung bed 
Cb'^if^^^^ntg unb bie ber 93erbreitung be« SWitf)ra«bienft^ (für ben 
Orient) nebeneinanber — bort ift n)ei§, tt)a« f)ier f^warj ift unb 
umgefef)rt — , fo erfennt ber Äiftoriler fofort, ba§ jene« leben unb 
biefer fterben mu^te. 6inen Äampf jtt>ifc^en Eb^ftu« unb SKitbra« 
^at ed in ben C&nbem 3n>if^en bem fäblic^en abriatif^en ^eer 
unb bem ^aurud, jn>if(^en bem ^ontu^ unb ben ^atara{ten bed 
9^ite überbauet niemate gegeben. SWan fannte f)ier, abgefe^en 
öon ein paar Äüftenftäbten, ben SWitbrag überl^aupt nic^t. 
2 5,<Zlnber« ftebt bie ©ac^e im QBeften. Srft feit bem Snbe be« 
1. 3af)rbunbert« erf^eint ^Witl^rag bort, im 2. 3al^rbunbert ift bie 
93erbreitung noc^ mä^ig; feit ber 9legierung bed Eommobu« fteigt 
fte rapib unb bemäd^tigt jt^ aUer ^roöinjen. 2luf ba« beutli^fte 
aber ertennt man na^ ber 6!umontf(^en ^arte, ba^ bie (3olbaten 
bie Äultträger bä». bie 9Rif[tonare gett)efen finb. 3n ®acien, SJlöften, 
9^oricum, 9Jätien unb in ©ermanien — überall an ben ©renjen 
biefer ®ebiete, ferner auc^ in 93ritannien unb bem militärifc^en 
Eappabocien — ftnben ft^ bie 9Rit^räen am f)äufigften. 9leben 
ben ©olbaten waren ti bie fprifc^en Äaufleute unb öor allem bie 
orientalif^en ©flauen, tt)ie bie älteren 3nf^riften tebren, tt)el(^e 
ben Äult verbreitet ^ahtn. (£ine fol^e 93erbreitung toxü an ftc^ 
tt>enig befagen, unb in ber ^at — bi« gegen ba« 3» 180 ift ber 
SWitbra^bienft jwar im heften faft überall l^ingebrungen, aber eine 
^eltreligion t)on 95ebeutung ift er nic^t. ®ieÄ tt)irb erft t)on bem 
9Roment anberd, in n>el^em man in 9lom erfennt, ba^ ber ^aifer- 
fult unb ber 9Ritbraäbienft geeignet ftnb, fxdif gegenfeitig ju ftü^en. 
£umont, ber S. 13—32 feine« ^erfö bie 93erbreitung be« Äultu« 
bargefteßt ^at, i^at ©. 33 — 41 unter bem ^itel „Mithra et le pou- 
voir imperial" bie« in« rid^tige 2xö)t gefteHt. 2lu« ben Selten ber 
©olbaten unb ben 2lnftebelungen ber 93eteranen fteigt jc^t ber 
^iti^ra^bienft, ben Äaiferfultu« nm belebenb (ben Äuttu« be« ^iu«, 
5elif, 3nioictu«, ^eternu«, be« ©onnenfönigö), l^inauf ju ben Ofp- 
jicren unb ju ber ganjen 5Belt, bie mit ben i'i^tvtn Ofpjieren unb 
bem Äaifer in gefeUfc^aftlid^er ^erbinbung ftebt. 9?om tt>urbe 
im 3. 3abrf)unbert gerabeju ba* Sentrum be« SWitbraäbienfte« unb 
feierte in unb mit biefem Äult ben Äaifer atö „consubstantivum soll". 

*) ^l« er l^tt WUegti* gewann, etwa In ber jttjeiten Äälftc bc« 3. Sa^^r- 
^^unbcrt«, unb nun^lt^rad bcr^emiurg unb ber ßogod uf». geworben, bej. 
in ben allgemeinen 6onnenfu(t aufgegangen mar, ba n>ar ed au \pät 



336 ^^ QSerbreitung bet c^viftiic^ Q^eligiotu 

SDlit 9lom naf^men au^ SDlittel- unb Oberitalien in großem Umfanse 
an bem ^u(te teiL 

^at er f^icr im heften nun ein »irflic^er 9liDale be« ^riften- 
tum«? 3(^ möchte biefe ^age tro$ bet tapiben unb großen 2lu«- 
be^nung be^ ^utt« ni^t bejahen. SrftU^ n>iffen n>ir nic^tö üBer 
bie ^nftaf^l ber SÄit^ta^Dere^ter an ben einjetnen Orten — über 
bie Stärfe ber c^rifttic^en ©emeinben ftnb »ir boc^ beffer unter* 
richtet — ; jweiten«, tro$ feiner ftnnt)oUen SWpfterien unb 3been, 
bie mit cbriftli^en^ oberfiäcbUcb betrachtete manc^ed 93em>anbte 
aufbeifen^, tro$ feiner Slaftijität unb 2lfftmitation«fraft, ift er auc^ 

^) ^nftlic^ beforgt fc^einen mir bie 5^rc|!em>öter nic^t )u fein (gegen 
9^oefe 0.28), n)o^( erftaunt übet manche ^^nli^feiten, f. 5.93. ^ertuH., 

De praescr. 40 („Tingit diabolus quosdam, utique oredentea et fideles suos, 
expoBitionem delictorum de lavacro repromittit; et si adhuc memini, Mithra 
Bignat illio in frontibuB milites suos; celebrat et panis oblationem et imagi- 
nem resurreotionis inducit et sub gladio redimit coronam. quid quod et 
Bummum pontificem in unius nuptiis statuit? habet et virgines, habet et 
continentes*') unb de Corona 15, t>ovi)tv ober f^on SufHn an md^reren (Stellen, 
fott)obl in ber Apologie ol« im ©ioiog. — OSÖa« bie ^Q3ern)anbtfc^fr be« 
C^riftentum^ unb ber 97{it^radre(igion anlangt, fo faffe ic^ mein Urteil alfo 
sufammen: (1) ^tö Srldfung^religion ^aben beibe genHffe gemeinfame i5aupt« 
)üge, beten lltfptünge totit surücfliegen [Hinflug be^ ^etfifc^en auf bad Sübi- 
fc^e, abet mie ftatt unb ob fi^et?], (2) bie gef^ic^tlic^-biblifcben Q3otfteIlungd« 
teiben bed (Sbriftentumd baben mit bet 97{it^ta^religion nicbt^ 5u tun. (3) ^e 
fultifcben 9^iten bet l^tc^e geigen feinen Hinflug feiten^ bed 9(nitf»ta^; bie 
ilbeteinftimmungen iinb gtd^tenteitö entn)ebet fogufagen natütlic^e [au^ bem 
QQOefen beiber ^ieligionen unb auö bet 3eitffimmung fon>ie bem al^emeinen 
religidfen 97{ateriale flie^enbe] ober nur fcbeinbare. (4) Gofern fi^ barüber 
binaud flbeteinftimmungen ftnben, ift ed n)abtf(^einli(^t, bag bie 97{itf»rad- 
religion bei ber 5^tcbe ^nlei^en gemacht ^at, ald umgelebtt. <S)a^ ift auc^ 
bie9J{einung9^oefed. ^f^teibt ((3. 28f.), nac^bemetbie (Ibeteinftimmungen 
gef^ilbett bat [^e^eimnid eined göttlichen Opfettobd, en)ige Geligfeit butc^ 
ben Äampf gegen bie ßüpe, gWit^tadfti)pten, ^tieftet, ©cmeinbe, Äetjen, 
Campen, l^ate^umenen, ^aufe, 93etbtübetungdma^l mit Q3tot unb QBein, 
9Q3o(l^en5ä^lung, Gonnentag, dies solis invicti = 25.^e)embet, ®ebutt in 
bet Äö^le, Äitten, ^pot^eofc uftt).]: „Qöo^et biefe auffoflenben Sä^nlic^feiten? 
^ie ®tunbibee oon bet &l5fung in beiben ^ieligionen ift in i^tet ^f^nli^teit 
unb i^tet 93etf(l^ieben^eit fo in bet Sntftebung unb bem 6onbettt)efen ber 
beiben begtünbet, bag eine ^ntle^nung audgefc^loffen fc^eint. QBa^ aber bie 
b. ^tabition unb bie äu^ete ®otte^t)ete^tung im einzelnen anbelangt, fo ttntb 
etft eine genauetc ^otfc^ung ^uffcblug batübet geben fönnen, ob unb intt)ie- 
n)eit bet 9(nit^ta^!ultud bei bem ^tiftentum obet biefed bei ienem eine "Sln- 
lei^e gemalt f)at. 0ag tto$ bet 6!epftd t>on (Sumont unb ^ietetic^ in 
bet ffotfc^ung auf biefem neuen (Gebiet bet QQÖiffenfcbaft bie QSÖagfc^le au- 
gunften bed C^tiftentumd ficb fenfen n)itb, bafüt fptec^en m. ^. 5n>ei ®tünbe: 
etftend im allgemeinen bie augetotbentlic^e Qlnft^miegung bed 97{itbra^ 
fultud an bie ^ieligionen bet Cänbet, t>on QSab^lonien bi^ Stalien, bie et 
im 6iegedf[uge but^eilte; s^eitend, toa^ fön^el^eiten angebt, bet Umffanb, 
bag S. 03. bie ^atfteHung t>on ben ioitten bei bet ®ebutt nut bei gan) )>et- 
eingelten gtogen ^Itatbilbetn be^ 97{it^tadbienffed unb bei biefen nut toit 



^ie Verbreitung be« SOZitl^raöbienpe«. 337 

im heften m. ^. feiten unb t)erl^ättni«mä§ig fpät — ba aber ^atte 
bte Äitc^e einen 9^iioalen über^au})t ni^t me^r ju fürd^ten — in 
bie ^ö^ere geiftige ^ilbung übergegangen ^ ®er Äaifer unb ba« 
SWilitär i^abtxi x^n geftü^t unb i^m baburd^ auc^ 95ebeufung für 
»eitere Greife t)erUef)en, Slber eine Oieligion, bie eigentlid^ nur 
in ber Äauptftabt unb fobann an ber äu^erften ^eripl^erie bti 
Oieic^e« ^errfc^te (einer ^eri})f)erie, t)on ber gro§e ^eile balb 
befinitiö an bie Barbaren verloren gingen), eine fotd^e Oieligion 
fonnte unmögßd^ ben befinitiöen Sieg erlangen. ®aleriu« tt)olIte 
il^n, geleitet t)on SWitbra^prieftem, erjtt>ingen — jber Äult toax ba« 
fd^ü^enbe ®ad^ für t)iele abfterbenbe Äulte geworben — ^ aber er 
öermod^te e« nid^^t, unb Sonftantin mad^te ben Hoffnungen jener 
^riefter ein S^nbt. 3ulian« pb^t^f^P^if«^^^ Äelio«bienft (jule^t l^at 
aud^ ber p]^ilofo})bifcbe Äelleni^mu« bi^^^ 5üf)lung s^f^^^O tt>äre 
bem SWitbra«fult jugute gefontmen, tt>enn er nid)t felbft gefd^ei« 
tert tt>äre. 

3ft bie SWitl^ra^religion al« folc^e tt>eber al« ein febr gefäl^r- 
lid^er nod^ ate ber 9lit)ale ber ^rd^e anjufeben, fo ift ba^ ©ud^en 
nad^ einem beftimmten b^ibnifd^en Äultu«, ber ber d)riftlid)en 
9?etigion in ibrer ^ropaganba befonber« gefäb^tid^ geworben wäre 
— mit 2lu«nabme be« ftaatlii^en Äaiferfultu«^ — , über» 
i^anpt aufzugeben. <^ie ^rd^ent)äter muffen bod^ gewußt l^aben, 

t>erfto^(en angebracht ftcb ftnbet, n>äbrenb, n>enn fte ein ed>ter 93eftanbtei( 
ber 9Kit^ra«fage toäre, fic in aUen 5^^pten mcbr ober n^eniger beutUc^ wieber- 
febren tuürbe. Qöenngleicb ferner bie ^eier eine« mpt^ifc^en *3Dfla^le« auc^ 
fonft im oricntalif^en ®otte«bienfte, fo in bem be« 3ui>iter ©ottc^enu«, na^- 
tt)ei«bar ift, fo erf^eint bo^ im ß!bripentum bie au« ber Erinnerung an ba« 
^benbmabl be« Joerrn benoorgegangene religidfe ^ier ber Ciebe«mabte ber 
®Uiubigen unter {icb fomo^I ber altiranifcben al« ber cbalbäif^en Überlieferung 
nabe^u fremb." 

QBir muffen übrigen« gefte^en, baS xoxt oom Snbalte be« ^ultu« 
no^ immer tt)enig toiffen; benn bie Uterarifcbe flbertteferung ift febr f^weig» 
fam. ®urcb 5)ietericb« Entbedfung einer ^9Witbra«Uturgie" (b»b* angeblicb 
ber ;,ßiturgie" be« anfterblicbteit«fafroment«) wäre aflerbing« unfre 55enntni« 
überrafcbenb unb bebeutenb gewacbfen, wenn ficb biefe Entbeciung bewabr« 
beitet bätte. ^ber (Sumont (ebnte fle mit guten ®rünben ab, unb aucb nacb 
ber erneuten Verteibigung burcb ^ictericb fcbrieb er mir (ll.*5ebr. 1906): 

„Malgrd la protestation assez vive qu'il a ins^r6e dans le demier num^ro 
de 1' Archiv f. Religionswiss. p. 502, je persiste a croire que Dieterich 
s'est tromp^ et que la „Mithras-Liturgie" n'est pas une liturgie et n'est 
pae mithriaque.'^ 

") Qöie biefer au faffen unb ju fcbä^en ift, bat o.gQßilamowi^-gjJoeHen- 
borff (®efcb. ber grie^. 9^eligion, 6onberabbrucf au« bem Sa^rbucb be« 
Sr. ©eutfcben Äocbftift«, 1904, 6. 23ff.) in glänaenber QBeife gezeigt; f. aucb 
^OUtain, Les cultes palens dans Tempire Romain. Part. I: Les provinces 
Latines. Tom. I: Les cultes offioiels; les cultes Romains et Gr6co- Romains, 
g^ari« 1907. 

o.^ainatf, SHffioit. 8.«[ttfl. n. 22 



338 ^^^ Q3etbrettund ber c^dftfic^en 9<leHgion. 

ob ein beftimmter ^uttud unb meieret tl^r SyanptQtQntx gen>efen 
ift, aber fte fd^toeigen; fie fämpfen gegen ben StaaWfuttu«, 
b* f)» gegen ben 6taat unb feine 3bee »on 9leUgiom ^Itte« 
übrige, in feiner OSereinjetung httxadfUt, roax xntfyx ober 
n>eniger eine quantitö n6gligeable, über bie man jümen ober fxd) 
luftig machen (onnte. ^uc^ mit ber fo n>eit )oerbreiteten &%pp^di)tn 
9leUgion ftef)t ti ni^t anber«^, unb m.S. irrt ®oma«8ett>«fi, 
totnn er in ibt feit Äabrian ba^ einigenbe ^anb für ben Often 
fef)en »iU (SWitteit. be« röm. Snftitut« ^Sb* 17 6- 333ff0*. 3Wan 
tann W^ ««^ ö»*f Setfu« »erweifen. ^EBetd^ einen ^ultud fpielt 
er bcnn in feinem beforgten 'AXrjd'^g Aöyog gegen baS Sänften« 
tum aud? deinen unb alte! Sinfad^ ben ^aiferfatttud ber ^rd^e 
entgegenjufe^en, baju ift er ))bUofo))f)ifc^ ju gebilbet, unb bamit 
»ürbe er ben El^riften gegenüber au^ nic^t tt)eit gekommen fein. 
Sinen einjetnen ber alten Äulte au«5uf})ieten, tt>ar aber nur no^ 
ben Äüftem unb ben "^Änatifern mögli^; biefe Äulte UhUn nur 
nodif in Äonöentifetn unb aU 6u})crftitionen, na^bem bie 9?ömer 
ba« £anb unb bie ®ottbeit erobert f)attenl Sltfo blieb nid^t* übrig, 
atö alle i^eibnifi^en ^ulte, „bie tbtn nur Don ®naben bed (Staate 
noc^ eyiftierten", auf einmal anjupreifen — tt)äblt eu^, »eld^e il^r 
tt>oUt, eyllufto ift feiner! — ober »ielmebr feinen ju empfef)len, 
fonbern ju bem ^atrioti^mu« ju rufen, ber d^eörrjg nxö)t bulben 
fann, aber über ben Äult ber faiferlid^en 5)it)i l^inau« mdifü Dor- 
fc^reibt. 

3n eine ganj t)ollftänbige ®ef(^i(^te ber ^ropaganba be^ 
Q^riftentumä n>ürbe bie Ö3erbreitungdgefc^ic^te iebed einjelnen orien* 
talifd^en Äult« in ber Äaiferjeit — be« äg9})tifd^en, ber f prif^en uftt)» 
— gef)ören', aber Diel tt)ürbe für bie ^rc^engefi^ii^te nxö)t ju lernen 
fein, fotange man fi^ auf ben einzelnen ^ult in feiner urfprünglic^en 
ioaltung befc^ränft» 3)iefe Äulte waren innerlich bem ^obe na^e; 
bie 2lrt 9?eligion, tt>eld^e fie in if)rer flafjtfc^en 3eit jur ©arftellung 
gebracht l|>atten, toax baf>in- 

2lnber« ftef)t bie Sai^e, »enn man bie »erfd^iebenen Orientali- 
fc^en 9?eligionen, bie in ba« römifi^e 9it\6) einbrangen, in ibrer 
Totalität unb in ibrer «^ortbilbung betrachtet. 3f)re ®nttt>idflung, 
in ber fie jtc^ felbft fpiritualijtert, ühtxffü^t unb transformiert l|>aben, 

^) Über fte, i^rc Verbreitung in (Europa, ibre Q3ereinfac^ung unb Q3er- 
geiftigung f. «rman, ®ie äg^)ptifc^e 9leligiDn, 1905, ©. 240ff. 

*) ®aß man bie 93ebeutung btcfet 9^eUgion blöder ^u gering eingefcbÄ^t 
^at, f^at Qlei^enftein, ^oimanbteS (1904) gegeigt; aber i^r Sinflu^ auf 
baS (t^riftentum erfter Orbnung ift m. C nic^t groß gett)efen, unb 9^ei$en» 
fteln bat bie Q3ebeutung ber äg^)ptif^en 9^eligion übertrieben. 

^ Vgl. ba« audgejei^nete QSÖerf ^umontd, 0ie orientattfcben 9^ett» 
gionen im römifc^en Seibentum (beutfc^ t>on ®ebric^, 1910). 



<S)ie Q3etbreitttnd anbetet 9^elidionen. ^et 9^eu)>Iatonidmud. 339 

ift im 2. unb 3. 3a^rf^unbert bur(j^tt>eg eine (onioergierenOe getoefen^ 
unb aus if^r entftonb bie gro^e einl^eitlid^e priioat- unb^ f ojial-religiöfe^ 
moralifc^e^ auf bai 3enfeit« genutete, monot^eiftifd^e Stimmung 
unb neue ^ultäbung^ in ber bie <AUn ^utte ^roax nod^ nebeneinanber 
etfennbar ftnb^ aber fx6f naf^eju miteinanber ibentiftsiert f)aben. 
Unter bem 3ei(j^en be^ Sonnengottes^ ber aber fetbft t)ie(fad^ nur 
ba« St^mbol für etma« no^ £>ö^ere«, 9%ein-®eiftigeS, £e$ted ift, 
ift ba« gefc^ef>en» ^ir ^ahm im erften ^anbe t)on biefer großen 
unb abforptiöen retigiöfen 9^eubUbung ge^anbelt» 9leben bemÄaifer- 
fuItuS ift jte in if)rer Totalität ber ®egner be« El^riftentuntf ge- 
tt>efen — ber ®egner, aber bo^ sugteid^ ber Schrittmacher ber 
d^riftttd^en 9leUgion, ia i^re gro§e ^ortru^pe; benn nxö)t bie c^rift- 
Uc^e 9ieligion bat bie alten grie^ifc^-rdmifcben ^utte äbern>unben, 
fonbern baS »erbantt man ber fonjentrierten ein^eittt^en 93orarbeit 
be« „ÖrientatiSmu«"^* ®a« Srgebni« feiner fortf^reitenben, auf- 
löfenben unb bauenben Qlrbeit fanb ba« Sl^riftentum ®eneration 
für ®eneration f^on öor, »ermo^te ^, ba e« felber mit ibm öon 
ben QBurjeln ^^v unb infolge feiner 6nttt)i(ßung t)ertt>anbt tt)ar, in 
großem Umfange fxd) anjueignen tmb — feierte bann feine QBaffen 
gegen feine S^rittmacber, bie l^alb f))iritueQen unb ^a(b moralifd^en 
Äutte beS mnm Sol invictus. Sobatb eS fic^ um eine Kom- 
bination öon 9?etigion unb Äonfefjton, oon SWonotf)ei«mu«, Äerjen«- 
reßgion, retigiöfer ^^ilofo})f)ie unb öffenttid^em ÄuttuS f>anbette — 
unb barum Rubelte e« ft^ überaU im 3» 3abrbunbert — ^ »ar bai 
Ef>riftentum, ba« auf ben Schultern bti l^eUeniftifcben Subentum« 
ftanb, jtt>ei un^ergteicbUcbe 93ibetn befa§ unb ben nicbt nur er- 
träumten „Äerm unb Äeitanb (£fyt\^tui" prebigte, bem gleichartigen 
®egner »eit überlegen* (£i ^atU jtd^ ja tängft ber QBaffen biefe« 
®egner« bemäd^tigt unb gel^örte ba^tv in gett)ifrer ^eife fetbft ju 
feiner Sd^ar, aber bur^ ba«, n>a« e« i^injubra^te, bradbte e« ibn 
inm 2lbfterben. 3« biefem ^rojeffe tt>ar e« oon f>5^fter QBid^tigleit, 
ba^ bie neue b^^l^ere Samtreßgion be« J5eibentum« be« 3. 3al^r- 
f)unbert« jmar öiete« transformiert unb fpiritualiftert, aber oor 
bem Opfer J5a(t gemacht f)at, n>(if)renb boc^ aud^ ba« &u^er- 
lid^e unb namentlich ba« blutige 0))fern)efen jtd^ )oor bem neugewonne- 
nen moralifc^-retigiöfen 93ett)u§tfein nur nocb burc^ Qopi)xixmn ju 
batten »ermo^te. QBarum ba« „i^öbere'' Äeibentum be« 3» 3af)r- 
bunbert« einmütig bie Opfer beibef)aiten f)at — ben 3uben \fat ein 
günftige« ®ef^id( burc^ bie Serftörung be« ^empet« ben Opferbienft 
entjogen — , Vit eine ^rage, auf bie id^ feine Qlnttoort tt>ei§, fo oft 
i^ fte aucb überlegt ^aht. 2lber nic^t att>eifetf>aft ift, ba§ bie ^oji- 
tion, n>e{dbe ba« Sb^f^^i^^^ ^^^^ einnabm, nämßd^ aUe äu^erli^en 

^) €« ip ein befonbete« Q3etblenftj;Q:umo nt«, bie« übetaeugenb nac^- 
gemiefen au b<^en. 

22» 



340 ®^^ Q3erbreitund bev c^riftlic^n 9^eli0ion. 

ntib blutigen Opfer rabifal ju ioettt>erfen, aber betn geiftigen Opfer» 
begriff unb bem Derfd^ämt nod^ fortbauemben triebe nac^ ätt^er- 
li^em Opfer burc^ ba« atnpf^iboUfc^'ft^mbotifc^'reaUftifc^e Slbenb- 
tnaf^töopfer entgegenjufommen^ eine un)oerg(eid^Uc^ günftige n>ar. 
2lber ber 9^euptatoni«mu«? ^a« fehlte il^m? ^ar er nic^t 
SDlonotbeidmud^ Gonnenhtlt^ ^l^itofop^ie unb j^erften^glaube in 
®neni? Äatte er ni^t ^Jü^lung mit allen früf^ren 9lettgionen, unb 
verfügte er ni^t über bai Srbe ber gefamten Äuttur? ®e»i§, ba« 
alted befa^ er^ unb ba er ftd) t)ieter unb bebeutenber 5httte bemäd^« 
tigt^ ben S>tlxoi in aUen gefd^aut unb unter feinem 9^amen au^ 
ben deus philoBophorom erfomtt ^atte^ tt>ar er n>irfiid) um bad 
3» 300 ber bebeutenbfte (Segner ber Äird^e. ^eftanb feine ßaupt- 
f^tt>ä^e barin, ba§ er ju fpät tarn, »eil bie ^r^e fd^on bie ibealifti* 
f^e ^^ilofopli^ie mit ^efd^lag belegt unb in i^r ^ttt geleitet, i^re 
mächtige Organifation bereite au^gebilbet ^attt unb tief in bie 
9Kaffen eingebrungen tt)ar^? Ober beftanb pe barin, ba^ ifym bie 
Äraft ber ffjllujtioe fe|)tte? 3)a« Sl^riftentum allein ju e^rtlubieren, 
genügte bod^ tt)o^l nid^t; bie 93erfd^tt>ommen]^eit blieb unf)eilbar» 
Ober lag feine S(^tt>äd^e in feinem Sfoteri^mu«, ben abftuftreifen 
er ftc^ Dergebli^ bemüf)te, in ber llnfä|)igleit, n>ir(lic^ jum 93oUe 
binunterjufteigen? ^ar er bod^ me^r ^|)ilofop^ie atö 9?eligion 
— eine ,,^rofefforenboltrin'', tt)ie fte ^atiffot genannt ^at^^ 
Ober, enblicf), fef)lte i^m ein praesens numen, ber fiüus dei factus 
filius hominis? Qluguftin meint ba« festere, aber aUed, tt)a^ t>ox^ 
genannt tt>orben ift, tt>irb mitge»irft f^aben» ©ie ©ad^e ift öielleid^t 
iebod^ nod^ einfacher; t)ielleid)t ^at and) ^ier le^tlid) nid)t bie 9^eli- 
gion über bie Oieligion entfc^ieben, fonbem lebiglid^ ber ©taat. 
Qx 30g feinen 6taat^{ultud jurüd, unb alle bi^^er gefd^ü^ten 9leli- 

^) Über ba^ 93er{>ältnid ber c^riftlic^en ^^eotogie 5Ut ibealiftifc^en ^^ilo- 
fopt?ie f)at fi^ Origenc« (Hom. XIV, 3 in Genes, t. 8 p. 255) fe^r c^rotte- 
riftifc^ au^gefptoc^en : »J'hilosophia neque in omnibus legi dei contraria est 
neque in omnibus consona. multi enim philosophorum unum esse deum, 
qui cuncta creaverit, scribunt. in hoc consentiunt legi dei. aliquanti etiam 
hoc addiderunt, quod deus cuncta per verbum snnm et fecerit et regat, 
et verbum dei sit, quo cuncta moderentur. in hoc non solum legi, sed etiam 
evangeliis consona scribunt. moralis vero et physica quae dioitur 
philosophia pene omnia, quae nostra sunt, sentiunt. dissident 
vero a nobis, cum deo dicunt esse materiam coaeternam. dissident, cum 
negant deum curare mortalia, sed providentiam eius supra lunaris globi 
spatia cohiberi. dissident a nobis, cum vitas nascentium ex stellarum 
oursibus pendunt. dissident, cum sempitemum dicunt huno mundum et 
nullo fine claudendum. sed et alia plurima sunt, in quibus nobiscum vel 

dissident vel concordant." OTeuf^tocrbung unb ^uferfte^ung bed ^(eif^ed 
^t Origened in biefer Darlegung iDon toeltgefc^ic^fCid^et Q3cbeutung gor 
nic^t erroä^nt. 

*) 93atiffol, La paix Constantinienne p. 195. 



©rgebnlffe. 341 

gionen famt ber juge^örigen ^f^Uofo))l(^ie ftttrjten ftufammen. Übrig 
blieb nur t>ie 9le(igion^ bie hvO^tx rotbtt Staatöretigion getpefen 
n>ar^ noc^ ben 6c^u$ bed Staate^ genoffen ifattc. ®ie Oppofttiond- 
partei n>irb ^Regierungspartei. ®o^ n>arum gab ber 6taat feinen 
6taat*fultu« auf? — unb ganj fo gtaft unb einfach ^at fxö) ber gro^e 
Umfd^mung nic^t tooQjogen. ^(fo ^at man bo^ ®runb^ ben Snbatt 
unb QBert ber 9lit>alen ju beftimmen* ^ber aud^ bann bleibt ei 
babei: bie Äirc^c ^at in ben anberen 9?etigionen tt>obt ®egner be- 
feffen, aber feine einzige tt>ar ibr afe einjetne befonber« gefilf)rUc^. 
3b^e ftärfften ®egner n>aren einerfeit« ber ÄaiferfuttuS, anbererfeit« 
bie loerb^ete unb jum 6onnen'^onotf)eiSmuS transformierte 
SWa^t ber orientalifc^en 9leUgionen. Slber jener öermod^te pd^ am 
6(^tu§ beS 3. 3a]^r](>unbertS t)or bem böf)eren religiöfen ^ett)u§tfein 
nii^t mebr 5u i^alUn unb brad^ aud^ äu^erlii^ mit bem Untergang 
beS öorbioctetianifc^en Staate« jufammen; bie 9Wad^t ber „neuen'' 
9leUgion aber ^atte baS Sb^ftentum in fid^ fetbft aufgenommen unb 
fd^lug pe bann mit ben eigenen QBaffen unb mit ibrem befferen 9?üft' 
jeug nieber* Übrig blieben jule^t — bie 93auem, einige Staats- 
männer unb bie unbetel^rbaren ^rofefforen ber ^b^ofopl^ie. 



gSierteS Äapitel. 
Crgeliniffe^ 

£ä§t baS gewonnene Material Si^lüffe in bejug auf bie Sta- 
tiftif ber Ebrif^^nf^^i* 8«? Cä^t ftd^, tt>enn aud^ nur annäbemb, 
eine QSorftellung gewinnen, tt>ie jal^lreicb bie Sb^f^^i^ waren, als 
Eonftantin ben ungef^euren Sd^ritt »agte, bie 9%eligion ber Äird)e 
anjuerfennen unb bie Äiri^c ju })rit>ilegieren*? 

2lbfolute Sablen, baS ift gett>i§, tönnen tt>ir nid)t angeben. 
Sinb bodb bie Q3crmutungen in bejug auf bie ^SeöööerungSjiffer 
ber einjetnen römifcben ^roöinjen unb beS 9leicbS im ganjen um 
ben Einfang beS 4. Sal^rbunbertS febr unjtcber. QBie foUte eS ba 
möglieb fein, aucb nur ann&b^^b bie 3abl ber 6!bnften }u be- 
redbnen? 

^ber n>enn n>ir aud^ abfolute 3ab(en nicbt ju geben t)ermögen, 
fo ift bamit bod^ ni^t jeber Q3erfud) einer ftatiftifc^en 93ere(bnung 

*) e. blc Äarte II. 

*) Anerkennung toar in biefem ^tte ^rtoUegietung, n)ie auc^ beute 
niKb t>oae Anerfenming ber tatboUfc^en Strebe mit Privilegierung gleicb« 
bebeutenb ift; benn inbem man fie mit oUen i^ren Anfprü^en anerfennt, 
räumt man i^^r eben bamit ben ^rinai|>at ein. 



342 ^^^ Q3etbreitun0 bet c^tHftUc^en 9teH0ion, 

if^offnung^lod. ^e retati^e 6c^&^ung loerf priest erf^eblic^e 9leful- 
tate^ ; nur barf man fte nic^t in ^aufd^ unb QBogen ma^en^ fonbem 
nttt§ bie einjetnen ®ebiete fd^atf unterfd^eiben« ®ie 6^&^tmgen 
in ^aufd^ unb ^ogen fmb totxtloi. ®a meinte (Sibbon, bie 3a^l 
bet Si^riften jur Seit be« ®eciu« ettt)a auf ein 3tt>an}igftel ber 95e. 
Döderung t)eranfc^(agen }u bütfen; ^^riebl&nber tt>iO biefe 3a^l 
aud^ für bie 3eit 6!onftantind nur n>enig erf^öf^en; 2 a 93aftie unb 
93ur(I]^arbt naf)men fttr bie 3eit Sonftantin^ ttxt>a ein 3tt>ö(ftel 
an; 6!f)afte( meinte fttr ben Often etwa ein 3ef>ntel, fttr ben heften 
ein ^nfjel^ntel, im ©urc^fd^nitt atfo aud^ ein 3tt>ölftel, anfe^en 
ju foOen; SWatter badete an ein ^nftet, ©tSubtin gar an bie 
Äälfte^ 

^a« ben te^teren ^nfa$ betrifft, fo ift er pofitit> ju tt>iber- 
legen* 3)a§ bie Sal^l ber Eb^ften — unb jtt>ar aud^ im Orient — 
unter ber Äätfte jurüdtgeblieben ift, ift jtd^er, „Pars paene mundi 
iam maior**, fagt £ucian am Qlnfang be« 4. 3af>rf)unbertt, b. f^. felbft 
ein 6!f)rift aud ^ntiod^ien, ber aud^ ein 6tädE ^(einaftend, bed d^^rift- 
Kd^ften £anbed, überfd^aute, badete nid^t baran, bie ^elf^auptung 
aufjufteUen, ba^ bie Sl^riften bereit* bie ÄSlfte ber ^eöölferung 
bitben, 

2lnbrerfeitÄ ift, tt>ie tt)ir fef^en tt>erben, in einigen ^roDinjen 
ba* £b^f^^^^ <^tn Anfang be* 4. Saf^rf^unbertd n>abrfd^einßcb 
bi« an bie i5ä(fte ber ^eöötterung ^txanQttomumn; in einigen 
{feineren Stäbten aber tt>aren bie Sf^riften f($on in ber SWajorität, 
ja in ber großen SWaiorität. Leiter, ber ju Übertreibungen ni^t 
eben geneigte Sufebiu* nennt bie ^bnften „bai menfd^enreid^fte 
gSotf (h. e. I, 4, 2, f. 0. 6. 12). (Er ifatu atfo ben ©nbrudf, ba§ 
ed {ein fo )af)treid^ed Q3o({ gäbe n>ie fie. ®a^ {ie ^af^trei^er atö bie 

^) Ceiber tetfagett, toie bereitö angebeutet, t>xt Snfc^tiften für unfere 
3ft>ecfe faft gang. Q3id 5um Anfang bei^ 3. So^r^unbertd fc^eint \a^xt 3^1, 
t>on 9Rom abgefe^en, ühetf^aupt gering 5U fein. Q3on ba an mag {!e bebeutenb 
fein (jiemlic^ pi^cr ift ba« für ^^leinajicn), ober n>ir tjermögen blc be« 3. Sa^r- 
^unbert« t)on benen bed 4. Sai^r^unbertd feiten su unterfc^eiben, ba {!e faft 
alle nic^t batiert iinb unb ba bie inneren Shkterien, bie man für bie römifc^n, 
neinafiatifc^en unb norbafritanifc^en Snfc^riften aufgefteüt f^at, po{itit) nic^t 
ebenfo fieser finb n)ie negatit). 

*) 9li*ter, ®ad »eftrömifc^e 9leic^ (1865) 6.79, nimmt für bie 120 
^otHnaen bed ganzen Q^eic^d um bad ^nbe ber 9^egierung (Sonftantin* 
etn)a 1800 93idtümer an. <S)iefe 3q^I ift für bie 3eit um bad 3. 312 tieOeic^t 
etnmd au rebuaieren (für bad ^benblanb), aber {iTift fonft f(^tt>ertt(^ au ^ot^ 
gegriffen. 3c^ rechne (boc^ fommt man auc^ f^ier über 9)^utmagungen nic^t 
^inaud) um ba« 3. 312 etUHi 900 QSi^tümer für bad 9RorgenIanb unb 8—900 
Q3idtümer für bad ^benblanb. ^n ber 6i;»nobe au 9timini (359) normen me^r 
ald 400 abenblänbifc^e 93ifc^5fe teil (Gulp. 6et)., C^ron. II, 41). QSetrug 
bie 3a^l ber „oivitates*' im 9tei(^e at9if(^n 5 unb 6 ^aufenb, fo tt)ürben bie 
17—1800 93idtümer etnm ein drittel bargen. 



Gtröcbniffc. 343 

3uben feien, i)at betet« balb naäf ber SWitte be« 2* 3a^rf)unbert« 
ein tömifi^er ©^riftfteUer bef>auptet (f. o. ©• 3)- ©antäte tt>irb 
biefe ^u^fage xoo^ nut in bejug auf 9lotn unb Stauen gegolten 
f>aben; 150 3al^re fpäter galt fte p^er für ba« ganje 9?ei(i^^. ®ie 
erfte SWilRon mu§ atfo Wngft überfd^ritten gett>efen fein. ®er fceilid^ 
immer übertreibenbc ^ertuKian fagt (2lpoL 37), ba§ bie S^riften 
einer ^romnj ja^lreid^er feien ate bai ganje rdmifc^e J5eer. 

^id^tig ift e«, batoon 9^otia ju nehmen, ba§ nod^ j. 3* be« 
^f)iUppu« Silxahi Origene«, ber t>ietgereifte, bie 3af)l ber E^riften 
im ganjen fel^r gering ftnbet (c Geis. VIII, 69) im 93er^ättni« 
8\i ber ber ©efamtbeöööerung (f. o. ©• 9)- ®a« ift ba^ Urteil 
eine« befonnenen SWanne«, toeld^e« burd^ ben 95efunb bei QIpprian 
unterftü^t tt)irb, unb ei rid^tet alle bie Übertreibenben SyHamationen, 
bie tt)ir au« älterer Seit (s. 93. t>on ^ertuUian) frören unb bie re^t 
^äuftg bie äußere, Väumlii^e 93erbreitung fo öerfilnbigen, ate in- 
öofeiere fie aud) eine entfpred^enbe projentuate. ^r bie Seit um 
ba« 3* 245 tt)äre e« alfo unt>erftänbig, bie ^age nad^ bem ^rojent» 
fa$ überl^aupt auf5utt)erfen*. 2Iber ba« 9^icänum ift 70—80 3a^re 
fpäter abgehalten tt>orben. Srft in biefen 70—80 Saferen (bjtt). 
in ben 50—60 bi« jur bioctetianif^en 93erfotgung) l^at 
fi^ bie ^ird^e m&d^tig ausgebreitet« %t i^rem Sd^Iuffe tt>ar 
bie (^^riftenl^eit iebenfaO« nic^t me^r gering, fonbem n>ar auc^ 
burc^ il^re ^Injaf)! ein bebeutenber ^aftor im 9?eid^e. 

^ie ftarl tt>ir biefen ^aftor ju t>eranfd^tagen ^dbtn, n>oUen 
toir b\xx6) eine hirje £iberf(^au über bie ^roöinjen ju ermitteln 
toerfud^en. 3)abei i^ahtn toxx un« ju erinnern, ba§ numerifd^e Stärle 
unb (Einfluß nid^t überall jufammenjufaUen braud^en: eine Heinere 
Sa^l fann fef)r einflu^eic^ fein, tt)enn pe in ben fÜ^renben Stättben 
if^re ©tärle 1)at^ unb eine gro^e Sa^t fann wenig bebeuten, tpetm 
jte in ben unterften Sd^id^ten ober ^auptfäd)tid^ auf bem £attbe 

^) ^emnac^ ift e« möglich, bie äu§erften ©renken anaugeben, inner^Kilb 
beren bie 3a^l ber Triften au fu^en ift. Gie muß a^Wen 3—4 gJliUionen 
— geringer n>irb bie 3cify^ ber Suben auc^ am Anfang be« 4. So^r^unbertd 
nic^t au Deranfc^Iagen fein (f.o.93b. I 5$at>. 1) — unb bebeutenb unterf^alb ber 
f^aVbtn 93et)5(ferung«aifFer be« römifc^en 9^eic^« liegen, ^iefe ®renae na^ 
oben gilt für ben Orient. Sür ben Ofaibent ift, baö n>irb lic^ aeigen, bie obere 
® renae ftar! l^erobaufe^en. 

^ (I^prian unterftü^t bo« Urteil be« Origene« infofern, al« man au« 
feinen 93riefen mit QRcc^t fc^ließen fann, baß bie ®emeinbe in (Sart^go, 
ba fie noc^ au überfe()en toar, tiic^t mtf^ttxt Sc^ntatifetibe geaäf^lt ^aben fann. 
9Jlit QQÖeibern unb Äinbern mag fie IC— 15C0O 6eelen ftar! gett)efen fein, 
ioiernac^ !ann man {ic^ ein ungefähre« Q3ilb mad^^en oon ber Gtärte be« 
®^rif(entum« in ber ^roconfulari« unb in 97umibien a- 3. (Svprian«. Qc« 
mag oieUeic^t 3—5% ber 93ebölfetung in ben ©tobten bamal« betragen 
baben. ®ie G^lamationen ^etttidtar« legen freiließ einen biel ^d^eren ^ro- 
aentfa^ nabe. Snbeffen au trauen ift ibm nicbt. 



344 ^ie 93etbtettun0 ber ^üftü^n 9{eIidion. 

ftc^ finbet. 3)a« Sl^riftentutn »ar ötäbtereligion: je grö^r 
bie ©tabt, befto ftärter — »al^rf^etnKd^ audf relatiö — bie 3a^t 
ber ff fünften. ®a^ tt)ar ein au^erorbentUd^er 93ortctL ©aneben 
aber tt>ar e« in einer großen Slnjaf)! Don ^roöinjen berei« tief 
in ba^ Canb eingebrungen : tt)ir »iffen bai beftimmt in bejug auf 
bie SWel^räa^I ber Keinafiatifc^en ^rcöinjen, femer in bejug auf 
QIrmenien, ©prien unb ^gppten, auf 5eile Don ^aläftina unb aud^ 
auf 9^orbafrifa (|)ier fianbftSbtd^en)- ^o tt)ir intimere proDinftiaU 
fir(^engefd^i(^tß(i^e QueUen beft^en, ba fto^en mt auf eine 9leif)e 
obfftirer Heiner Orte mit d^rifttic^er 93et)öHenmg, bjtt), auf ®örfer, 
bie in i^rer SWitte ffb^ften jäl^len ober ganj c^rifttic^ pnb. SWan 
Dergleid^e bie ®efd)id^te bed SWontani^mud in ^i^rpgien, bie Sen- 
tentiae LXXXVII episcoporum in bcn Herten (S,p\>txan^, bie 
©d^rift ffufeb^ ilber bie paläftinenftfd^en SWärtt^rer, ba^ ^eftament 
ber 40 SWärtprer für 2Irmenien, ba« meletianif^e Qlftenftüdf für 
^gppten. ®iefe Beobachtung tel^rt, ba^ ba« (£|)riftentum im fiaufe 
be« 3. Sal^rl^unbert« tief in eine Olnjaf^t ber ^romnjen eingebnmgen 
ift, unb ba§ mx ba^er bie 3abl ber jufäUig betannten ^tä§e me^r« 
fac^ multipUjieren muffen, um ein Bilb t)on ber Starte ber ort* 
iii^en 93erbreitung ju gewinnen* 

QBirWid^e ^rojentjal^ten anjugeben, tt^erben toxv nic^t toer- 
fuc^en; wir tt)oUen melmel^r fo »erfahren, ba§ mx t)ier Kategorien 
bitben: (1) ^romnjen (®ebiete), in benen ba« ff^riftentum am 
Einfang be« 4. 3a^r^unbert« nabeju bie Äätfte ber 93et>ötterung 
ate feine 93efenner jäf^lte unb bereit« bie Derbreitetfte ober bocib 
bie ma^gebenbe 9?etigion war, (2) ^roDinjen, in benen ba« ^^xx^tax' 
tum einen fe^r erheblichen 93ruc^tei( ber BeDötterung gebilbet l^at, 
Sinflu^ au^ in teitenben Greifen unb im Kulturleben ber ®efamt« 
l^eit befa^ unb mit ben anberen 9?etigionen fe|)r tt>obl ju riöalifteren 
t)ermo<J^te, (3) ^rouinjen, in benen ba« ffb^ftentum wenig ver- 
breitet tt>ar, (4) ^roöinjen unb ©ebiete enbli(^, in benen e« ganj 
fpärlic^ ober taum ju finben war. 

3n bie erfte Kategorie gehört (1) ba« ganje ©ebiet be« 
heutigen Kleinafien« mit 2lu«nabme ber bünner beJoöl« 
terten unb abgelegenen ©ebiete in ber SWitte unb im 
©üben, bie futturell ftet« t)on geringer 93ebeutung waren. ®ie 
ftarte ff^riftianijterung ift im QBeften, 9^orbweften unb in gewiffen 
teilen be« 3nnern früher erfolgt, al« im Often, 9^orboften unb 
©üben, unb pe ftanb |)ier unb bort unter anberen 93ebingungen; 
aber am Einfang be« 4. 3a^r^unbert« fc^einen biefe ^eile jenen 
in ber faft völligen ff^riftianifterung gteid^gefommen ju fein* QBir 
l^aben bie93eweife oben ©*184ff* jufammengefteUt (£« gab bereit« 
in ^l^rpgien, ^iftbien, Bit^pnien unb im ^ontu« ©trid^e, bie fo 
gut wie ganj c^riftlid^ waren, unb ©täbte unb ®ßrfer, welche nur 



GtgebnlfTc 345 

ttoc^ f^ärtid^e Äeiben ober Qax leine tne^r jS|)tten- Saud) ba« piatt^ 
fianb iff berei« fe^r ftarl c^riftianiftett getpefen, tt>ie bie 5af)feei^ett 
(£]^orepif!opett beipeifen, ®a« 9^e$tt)erl bet bifd^öfli^en Organt-- 
fation aller fieinafiatifd^en ^roöinjen tt)ar l^öc^fftoa^rfc^eintid^ um 
300 faft fc^on öoUenbet. ®ie 9lealtiott Sultan« ^at «einen 93oben 
in biefen ^roöinjen mel^r ju gewinnen Dermod^t. 2lu«genommen 
bleiben namentlii^ Sfaurien, aber aud^ anbere ©ebiete. (2) ®er 
©tri^ $f>racien«, ber ^itbpnien gegenüber lag, ba«fog» 
6uro})a» (3) 2lrmenien; tt>ie ftart ba« dbtiftentum tatfäd^li^ 
verbreitet tt)ar, entjiel^t fxd) ber 93eurtcilung ; aber bie d^riftlid^e 
9leligion tt>ar bereit« bie ofpsielle; ba« Äönig«f)au« tt>ar d^riftlid^, 
unb Sufebiu« betrachtet ba« £anb al« ein d^riftlid^e«, ben ^rieg 
be« SWayiminu« ©aja mit ben 2lrmeniern al« einen Oleligiongfrieg. 
(4) »abrfc^einlid^ <E9})ern. (5) Sbeffa; bie ©tabt tt>ar na^ 
Cufebiu« ganj ^riftlid^. 2lnbere ®ebiete tt>age i^ nid^t in biefe 
(Sruppe einjufteUen; bod^ mögen einzelne Seile t)on ^Ifrifa 3in» 
gitana unb 9iumibia f)xtx\)tx ju jieben fein. 

3n bie jn^eite Kategorie gebort (1) Qlntio^ia unb döle- 
fprien, unb ^toax nxd)t nur bie Äüftenftäbte Serien« unb bie 
(Sried^enftäbte; benn ba« db^^ip^ntum mu§ audb bereit« tief in bie 
fprifdbe 93et>öllerung eingebnmgen gett)efen fein- (2) Ollejanbria 
nebft^gppten unb ber ^b^^ö^^- ®i^ bif^öflid^e Organifation 
be« gefamten £anbe«, erft am (Enbe be« 2. 3abrbunbert« begonnen, 
tt>ar am Einfang be« 4. tt)efentli(^ »oUenbet; bie mnc 9?eligion 
tt>ar audb fd^on tief in bie unteren, ni(^t«gried^if(^en ©dbi(^ten ein« 
gebrungen, tt>ie bie Sntftebung unb au§erorbentli(^e Q3erbreitung 
be« SWönd^tum« feit bem Snbe be« 3. Sal^rbunbert« in biefen Greifen 
unb bie ©d^öpfung ber foptifi^en ^ibel unb Äird^enfprad)e be« 
n)eift. ®em Sufebiu« erfcbien ^g^pten al« ba« cbriftlid^e £anb 

xar' iSoxi^v (f, o. ©. 159: TtdvrcDV av&Qwntov fAäXXov noQ^ Alyvn- 
xtoiq laxvaev 6 rfjg evayyehxrjg rov Xqiotov didaaxaXtag Xoyog), 

(3) Olom, Seile t>on llnteritalien unb Seile öonSWittet 
italien (nämlid^ bie Äüften). 3n 9?om l^ielt fxd) ber größere Seil 
ber )oomebmen klaffen nocb 3urüd(, unb ba^ man bie ^f)riftianifte- 
rung ber ©tabt am Slnfang be« 4. Sal^r^unbert« nidbt überfdbä^en 
barf, jeigen bie OSorlommniffe ber näcbften 70 3abre. 2lllein anberer* 
feit« ftebt feft, ba§ ba« ffl^riftentum aud) in ben ^'6if^xtn unb bö^ften 
©täuben vertreten tt)ar. Sufebiu« fonnte berieten, SWayentiu« b^be 
juerft bie SWa«fe ber (£f>riftenfreunblid^feit aufgefegt, ,,um bem 
römifd^en 93olfe ju fd^meid^eW (er änberte freilidb balb feine ^olitif), 
unb bie &^ebung be« ^euje« in ber ©tabt 9%om burc^ ^onftantin 
^at leinen QBiberJTtanb gefunben. ferner bereift bie gro^e ^Injaf^l 
ber Äirdben in 9lom unb bie fir(^li(^e Einteilung ber gefamten 
©tabt, ba^ {te t)on ^b^if^^t^ Q<^^i burdbfe^t n>ar. 93ereit« im 3. 250 



346 ^^ Q3etbteitund ber c^viftlit^n 9{eIidion« 

fann bie ^x^aifl ber d^fynfttn in 9tom nic^t too^I unter 30 000 
betragen f)aben (f o. ©• 256) ; feitbem ^t fte fc^ bte jum Anfang 
bed 4. 9a^rf)unbertä mutma^ßd^ minbeftenö Derboppelt^ t>ieUei(^t 
t>erDietfättigt. 9Baö aber llnteritatien unb bie 9?oni näf)er ge- 
legenen ^eite SWittetttalien« betrifft, fo l&^t bie ^atfa^e, ba§ be- 
reit« im 3.251 60 itattenif^e 95if(^öfe jufammengelontmen pnb 
unb ba^ fo((^e aud^ in gan) abgelegenen teilen be^ £anbed reft« 
bierten, auf eine rei^t er^ebßi^e c^riftftd^e 93et>ötterung um bo« 
3.300 fc^tie^en. ©iefetbe tt)irb überaU bort, tt>o ®ried^en einen 
großen ^eftanbteil bilbeten, alfo in ben Äüftenftäbten Unteritalien« 
unb 6i)i{ien^, ftärter gen>efen fein, n>&|)renb bie lateinifd^ f))red^enbe 
93et>ö(ferung nod) größtenteils b^ibnifd^ n>ar. ®ie ^atfac^e, baß 
bie E^riftengemeinbe 9?om« bis furj öor ber SWitte beS 3. 3al|>r' 
bunbertS eine t)or^errf(^enb griec^if^e n>ar, bUrgt bafttr, baß bis 
8u biefem 3eitpunft bie fff)riftianifierung ber tateinifd^en 93et>ötfe- 
rung SWittel- unb UnteritaUenS noc^ in ben 2Infängen geftanben 
^ahtn muß — baffer barf man aud^ für 9?om bie 3abt ber (£|)riften 
bis gegen bie Seit beS 93if^ofg Fabian nid^t überfd^ä^en — ; aber 
jtt)ifd)en ben 3a^ren 250 unb 320 ^at fte fid^erli^ fef)r ftarfe g^ort« 
f(^ritte gemad)t. (4) 2lfrita proconfutaris unb 9lumibien; 
8ut>erfic^tU(^ bürfen »ir biefc ^rotoinjen l^ierf^er [teilen, tt>ie fd^on 
bie ^atfad^en ben>eifen, baß um ben Anfang beS 4. 3af)rf)unbertS 
bie meiften ©täbte bafelbft fff^riftengemeinben befaßen, unb baß ber 
bonatiftifd^e ^ampf baS ganje Canb gef palten i)at SOtan t5nnte 
fogar baran benfen, bie ^roioinjen ber erften Äategorie juju^eifen 
(f- o»), le|)rten nid^t bie 3nfd^riften, baß tt>ir bie ©tärfe beS d^rift- 
liefen (Clements im 3. 3a^r|)unbert in ben einzelnen 6t&bten boc^ 
nx6)t überfd^ä^cn bürfen. ^eilic^ pnb bie 3nfd^riften aud^ in biefer 
Äinftc^t ein unpd^erer ^b^^er. ^ieDiel ff^riftlid^eS — aud^ 2llt- 
(^riftlid^eS — mag in if)nen t>erfted(t fein, tt>ai nur tt)ir nid)t mef)r 
ju fonftatieren vermögen! (5) Sübfpanien; bie ^anoneS ber 
S^nobe t)on (Etoira famt ben SubfJriptionen geben unS ein 9lec^t, 
au^ bie fübfpanif^en ^roöinjen unb ^ttoa bie ^eftfilfte unb ben 
fübli^en 5eil ber Oftfüfte ^ierl^er ju red^ncn; benn biefe ÄanoneS 
jeigen unS, tt>ie t>erfloc^ten baS fpanifd^e (£f>riftentum bereits um 
baS 3. 300 mit bem Äulturleben bafelbft aett)efen unb tt)ie tief eS 
in alle 93er^ältniffe eingebrungen ift. (6) äbertt)iegenb »a^rfi^ein« 
lic^ — naö) ben Suftänben, bie »ir im 4. 3af)r^unbert l|>ier ftnben — 
ifi es, baß gett)iffe $eile (b* ^. bie Äüften) t)on Sld^aja, ^^effalien, 
SRacebonien unb bie 3nfeln ebenfalls l^ierf^er 5u jief^en ftnb, 
fi>tt>ie bie 6üb!üfte t>on (Sallien nebft bem 9l^onetal. 

3n bie britte Kategorie tt>irb ju red^nen fein (1) ^aläftina, 
n>i> einige ®ried^enft&bte tt>ie £&farea eine große ^nja^l loon Q^riften 
befeffen l^aben, aud^ einige gan) d^riftli^e Ortf^aften ftd^ fanben. 



OcrgebnifTe. 347 

aber bai £anb aU (Sanjed bem Q^riftentum noc^ um hai. 3. 300 
einen ftarfen ^iberftanb entgegenfe^te^, (2) ^^önijien; ^ter 
ifäbtn bie grieij^tfd^en ^ftenftäbte d^riftUd^e ®emeinben befeffen; 
aber ba* 3nnere, Don einer mächtigen feinbttc^en 9?eßgion be- 
f^errfc^t, tt>ar t)om Ef)riftenfum noö) tt>enig berührt (3) 2lrabien; 
f^ier ^at ft(^ in ben gried^ifc^-Iateinifci^en 6täbten mit i^rer eigen» 
tümttc^en 5$u(tur ein gewiffe« d^riftttd^e« fieben entfaltet, (4) einige 
Strid^e in SWefopotamien* (5) — (12) bie inneren 5eite 
öon Sli^aja, SWacebonien, ^^effalien, fott)ie 6pirud, ®ar« 
banien, ©atmatien, SWöfien unb ^annonien. ®ie legten 
beiben großen ^roDinjen l^aben ba^ d^riftentum )oer^äItni$m&^g 
f})ät ermatten (f. o* <5. 243 f.) ; ei mu§ in if)nen aber bann raf^ 
emporgebUt^t fein* (13) bie ndrblid^en unb inneren $eile t>on 
SWittetitalien unb ba« »ftli^e Oberitalien- (14) ba« füb- 
lid^e S^rantreii^ unb bie ©ebiete unmittelbar an ben großen 
9iömerftra§en bjtt), in ben großen 9lömerftfibten hxi f)inauf 
in bie ^elgica, ©ermania unb 9laetia, (15) unb (16) SWau- 
retanien unb ^ripolitaniem (17) gett)iffe ^eile t)on Spa- 
nien, fott>eit fte nid^t in bie ätt>eite unb vierte (bie mittlere ^eft« 
fiifte unb ein ^eil bei Snnem) Äategorie gehören. 

3n bie loierte Kategorie enblic^ gehören, abgefel^en t>on ben 
ou^errömifd^en ©ebieten (^erjten, 3nbien, ©cpt^ien — bod^ famt 
ba« tt>eftü^e ^erjien am Einfang be« 4- 3a^r^unbertö Dietteid^t 
rid^tiger jur britten Kategorie gered^net tt>erben) (1) bie Stäbte 
ber alten ^f)iliftäa, (2) bie nörblii^en unb norbtt)eftlid)en 
5$üften be« ©d^^arjen 9Reer«, (3) ba« »eftlid^e Ober- 
italien — ^iemont ifatte fogar am SInfang be« 4. 3af)r|)unbert« 
nod) feine fird^lic^e Organifation — ^ (4) ba« mittlere unb nörb- 
li^e ®allien, (5) 93etgica, (6) ®ermania unb (7) Oiaetia 
(mit 3lu«naf)me ber bei 3 genannten ©trid^e)*. Um ftd^ eine 93or- 
fteHung loon ber Spärlii^feit ber (£f)riften in ber 93elgica unb ba- 
mit aud^ im mittleren unb ndrblic^en (SaUien fon>ie in ®ermanien 
unb 9?ätien ju mad^en, erinnere man fid^ be« über bie Äir^e t)on 
$rier oben S. 277 ®efagten unb Dergleic^e aud) ba« über bie Äir^e 
Don SiJln 95emerfte. Sin Heine« ^led^eneyempel fei ^ier geftattet. 
$rier tt>ar bie »id^tigfte ©tabt in jenen ®ebieten* ®ie einjige 
Hein^ Äird)e bafelbft lä^t aber gett>i§ nid)t auf mel|>r al« 500 bi« 

^) ^ie c^riftUc^e ®emeinbe ber QT^utterftabt bei O^riffetttum«, ^elia 
(übrigen« al« 6tabt rec^t uttbebeutenb), bUbetc bi^ au ben ^agen (Sottffantin« 
eine Snfet in einem f^eibnifc^en unb iübifc^en QT^eer unb f)atte im alten 3ubäa 
nur ein paax Q3i«tfimer neben fic^. <S)a« conffantinifc^e (^rifüic^e Serufalem 
UHir aunäc^ft eine fünftlic^e 6d^5t)fung unb (^riftlid^e ^tembenftobt. 

*) über 93ritannia, 9^oricum, fon>ie über bie Cprenaica famt (£reta 
UHige ic^ überf^aupt fein Urteil abzugeben. QBie ic^ {ie oerfuc^«n)eife beurteile, 
erfie^t man auf ber 5larte- 



348 ^^^ Verbreitung ber c^rtfttic^en 9^eligion. 

1000 Ef^riften f^Uc^en, maf^rfd^einlic^ ift eine nod^ geringere 3a^t 
önjufe^en. S^cf^men wir nun aud^ an — »ar ba« fiu^erfte ift — , 
ba| {t(f^ im mittleren unb nörbliij^en ®aQien^ in ®ermanien^ in ber 
93e(gica unb Olätien jufammen 12 93i«tümer be^nben ^^^x^ 
mögen, multipUjieren xoxt biefe 3af>t mit 5 — ^700 unb red^nen noc^ 
6ott)aten tmb einige (Eingeborene f^inju, fo (ommen mir ni^t \i>^x 
afe auf bie 3a^I t>on 10 000 6;||riften für aße biefe ^rotoinjen. 
5)arau« ergibt ftc^, ba§ in einer fird^ti^en ©tatiftif betreffenb ben 
Einfang be« 4» Saf^rl^unbert« — xo^x^x^. e« nur auf 3af>len ankommt, 
aber jie entfd^eiben nic^t allein — biefe (Sebiete fomie bie anberen 
in ber 4.Äategorie angefüf)rten o^ne mefentlic^en 93ertuft einfa^ 
megfaUen fönnten. 

®er gro^e Unterfc^ieb ber Oft» unb ber QBeft^Stfte be« Oleid^ 
fpringt t)or aUem in bie ^ugen* brennt man aber gar nac^ (Sried^ifc^ 
unb fiateinifc^, fo fteigt jener ^rojentfa^ no^ ^i\tx. ©ie Cr- 
Härung ift einfad^ genug: eine gried^ifi^e (^^riftenf^eit |)at ed feit 
bem apoftotifd^en 3eita(ter gegeben, eine nennendmerte {ateinifd^e 
ma^rfd^eintid^ erft fairj t)or ben Seiten 9Warc Qluretö, ®a^ S^riften- 
tum, feitbem feine Qto^änger in 2lntiod^ien ben Flamen ff^riftcn 
empfangen ^<x\XtXK, mar nic^t me^r eine jübifc^e ®rö^e — ftreng 
genommen mar ed ba^ niematö; benn ed murmelte in bem ®egenfa| 
jur 3ubenfir(^e — , fonbem eine f)eUeniftifd^e. liefen ÄeUeniSmu« 
i^at e^ nie ganj abgeftreift, meber auf bem tateinifd^cn ^oben nod^ 
auf bem f^rifd^em SWinbeften* bi« jum 9lu^gang be^ 2. Sal^r- 
^unbert* ^at e^ l^eHenifieren f)elfen, »o^in e^ fam, unb 
auc^ fp&ter noc^ l^at e^ ein ftarfe^ ^eUenifd^ed Stement 
unDcrtierbar unb fortjeugung^fräftig in fid^ behalten. 
®ie 93ertegung ber ^eftbenj in ben öfttid^en 9?eid^teil "^oX ben 
f)eUenifd^en ff^arafter ber Äir^e aud^ in i|)rer 93ebeutung für bie 
QBeftl^Stfte fonfenoiert unb »erftärft — in einer 3eit, in ber fonp 
fd^on Orient unb Oljibent auSeinanberftafften unb ftd^ bemgemä^ 
f(^on ein eigenartige^ (ateinifc^ed C^riftentum träftig ju bitben be* 
gann^. ®« ift aber ni^t ber äg9})tif^e, fonbem ber fleinaftatifd^e 

*) 9Jlan öergleic^e bie bebeutungdöoflcn Gä^e, mit bcnen ^Äommfen 
feinen ^uffo^ über „®te Äeimat be^ ©rcgorionud" (Stfc^r, ber Go^ignt^ 
etiftung, 9löm. "^hX. QSb. 22, 1901 6. 139ff.) beginnt: ^6citbem 9^om auf- 
gehört ^atte, ni^t bie Äauptftabt bed 9^ei(^e«, ober bie Q^efibenj feiner Äerrfc^ 
au fein, bad ^ei^t feit ^iodetian, übernimmt ber dftUc^e 9^eicl^^tei(, bie partes 
Orientes, auf oUen ®ebieten bie ^ü^rung. tiefer fpäte Gieg bed i^eaenidmud 
über bie Lateiner ift t>iellei(!^t nirgenb^ auffälliger ald auf bem Gebiet ber 
iuriftifc^en ©^rififteöcrci.^ <30ßir tonnen o^ne n^eitere^ ^injufügen ^unb 
auf bem ©ebiet ber tbeologifc^en Gc^riftfteUerei^. ^urc^ ben ^eOenidmud 
bed Äilariu«, ^mbrofiu«, 9^ufin, Äieroni^mud, g3ictorin unb ^uguftin bat 
bie tf^eologifc^ Literatur im QS^eften ein gan) neue^ Gepräge erhalten, unb 
ber Orient i:^X bem Of^ibent feine Probleme im 4. Sabr^unbert einfach auf- 



^rflcbniffc. 349 

ÄeÜeni^tmi« mit feinen hxi auf bie perfifc^e Äuttur jurüifeeic^enben 
Stementen unb Erinnerungen, ber nun bie ^ü^rung im 9lei(^e 
übemai^m. ©ort aber noax auc^ ein Hauptquartier ber 
c^riftUc^en Äirc^e am Einfang be« 4* 3af>r^unbert«. ®a§ 
bie Äirc^e in berfelben ^eife, tt)ie fte im öften eine b^H^niperenbe 
SWac^t gett)efen ift, im heften eine romaniperenbe tt)ar, ergibt f\6f 
avLi öieten ^eobad^tungen (Snfc^riften, 9iamen^t)er8eic^niffe, 3u- 
fammenbang ber meiften abenbtänbif^en ^rot)injiaIfir(^en mit 
9?om)* Q3on ^ier a\xi gefef>en, »üteten ber Staat unb bie gried^ifd^« 
römifc^e ©efeUfd^aft tt)iber fic^ felber, tt)enn fte bie Äird^e befämpften, 
bie bo(^ ben ®räjifterung«« unb Olomanifterung^proje^ ber ^ro- 
iDinjialen nid^t auffielt, fonbem öielme^r öerftärfte unb befc^leunigte^* 
Summarifd^e ©urd^fc^nittöjiffem für ben ^rojentfa^ ber 
(Ebriften in bejug auf bie Oft- unb ^eftf>ätfte be« Oleid^« fwb 
nicbt ju erlangen; aber felbft, tt)enn man fte ermatten fönnte, tt)ären 
fie tottüoi; benn bie einjelnen ^roDinjen bjtt). bie prot)injiaten 
®ruppen jeigen ein ju t>erf(^iebene^ ^ilb* ®ie t)on un^ gegebenen 
9lac^tt)eife ftnb tpicbtiger: pe tef>ren, ba§ Äleinaften baö d^riftlid^fte 
£anb gett)efen ift (nebft 5lnnenien unb €beffa), ia in mebreren ^ro- 
Dinjen fo gut tpie (^riftianiftert tt)ar, unb ba| in jtpeiter Cinie if>m 
(Eöteftjrien mit Slntiod^ien, ^gtjpten mit ^Weyanbrien, 9?om mit 
ilnteritalien, bie ^roconfulari^ mit 9iumibien, enblid^ ber füb- 



tat 



gc^toungen^ aber auc^ feine reichen ®aben if)m gebracht. 9^0(b am ^nbe bed 
4. 3abtbunbertd böben flc^ bie ßatciner in ber ^rc^e — 9^om unb feinen 
93ifc^of natürlicb aufgenommen — in oieter idinficbt ben ©riechen gegenüber 
nur ate 93eifaffen empfunben. 9^uftn fc^reibt bie legten 93üc^er feiner 5^rc^en- 
gefc^icbte^ ald fei eigentUcb nur bie grie^ifc^e ^tc^engef^ic^te oon ^ert unb 
bad übrige eine quantit^ n^gligeable. ^uguftin tut manche ^ugerungen^ 
ald fei bie lateinif^e obenblänbifcbe 5^rc^e nur bie unfelbftänbige ^oc^ter ber 
morgcnlänbifcb'gried&ifdS^en. 

^ad) 93eenbigung ber Cettllre biefeö 93u^^ in ber erpen Auflage 
— Äapitcl für Äapitel batte er e« gelefen unb mir brieflich unb münbttcb 
Q3emerfungen gemalt — fagte mir #lommfcn (am 27. Oltober 1902), ba« 
QBer! enthalte bocb aucb eine gro^e Auflage gegen bad ^riftentum^ erft bobe 
ed bad 9^ei(b serffdrt unb bann in unb mit bemO^eicb au^ bieS)^ationaIität; 
in biefem (Sinn fei namentlicb aucb „bad britte ©cf^lecbf' aufjufaffen; äße 
burcb ben Qtaat unb bie ^Nationalität gefegten ®renaen feien niebergemorfen, 
nur nocb O^eUgiondgrenaen foQen gelten; eine ^beotratie mürbe aufgericbtet, 
ober oielmcbr — fo fcbloß er — f^on in Jener ^eriobe iff „ha^ Sentrum" 
gegrünbet tporben. ©ett>i§ iff baö ri^tifl — bie 5^r^e barg ein ftaatdfcinb- 
Ucbe^ (Clement in {l^, bad bie boc^firc^Ucben nie verleugnet unb bad bie 
paat^frcunblicbcn d^riften in ben folgenben 3abrbunbertcn mit ber Auf- 
bietung eine« gcttmltigen ©c^arfflnn« gu befeitigen ocrfu^t boben. Aber 
cbenfo gett)i§ ift, bag bie 5lir^e ben großen Äedcniflerung«- unb O^omanifte- 
rung^proacft fortflef^t bat, unb ba§ ber (Staat obne fie unfäbig gen>cfen toäre, 
ibn im 4. Sabrbunbert fortauftibren. ffür feine (5cbtt>äcbe aber im 3. 3abr- 
bunbert ift bie ^c^e nur aum fleinften ^eil^ menn überbauet, )>erantn>ortIi(b* 



350 ^^ QSetbreitung ber c^riftlic^n ^^eligion. 

gallifi^e ^üftenftri<^ (iDiettetc^t auc^ GUbfpanien) in iejug auf bie 
6t&r{e be^ d^tifttid^en ^ementö na^e tommen. ^em Kenner ber 
(Sefd^ii^te fagt baS 93Ub^ bad ftd^ f^ier ergibt^ genug. ^SOkxr ba^ 
di^rtftentum in biefen ma^gebenben (Sebieten ni^t nur t>orf^anben, 
fonbem ja^lreii^ t>ot:^anben unb eine SO^ad^t (ba§ ed bad tt>at^ 
^aben tt)it gefe^en), »ar e« fpejieö in Äteinafien f(^on bie füf^tenbe 
SO^ad^t ^^^ ^ enbtid^ bereite ftorf in bai Syttv eingebrungen (au<^ 
bie^ ift gezeigt n>otben)^ fo ift e& )iemli<^ gteid^giUtig^ ttoxe ed in ben 
anbeten ^toDinsen audfaf^^ unb tt>ie ftart bai <^riftU<^e dement 
bort gett)efen ift* ®« tommt baju, ba§ bie Äitd^e international 
unb be«f>atb aud^ in ^p&xlx6) d^riftianifierten ^roiDinjen ate ftarfe 
SWac^t gteic^fam latent noax. Äinter ber Keinften beta(^ierten ®e- 
meinbe ftanb bie Oefamtfirc^e, unb ba* tt)at fein ©ebanfengebilbe, 
fonbem eine ^'6d)^t reale ©rö^e. 

(Eonftantin ^at mef>rere 3a^re, t>or feiner tt)eltgef(^i(^tnc^en 
„^Si^6)a' na6) (Sallien, am Äofe ®ioc(etianö im bitf^pnifd^en 9lico- 
mebien jugebra(^t. 6r tt>ax im f>eutigen Sinn fein 3üngftng me^r 
(fo bejeic^net i^n ®ufebiu«), aU er bort lebte unb beobad^tete — 
in ber ©tabt unb ber ^roöinj, in ber ibm überall bie Äird^e mit 
ibrem ßpiflopat unb ibrer SJlacbt über bie (Semüter entgegentrat. 
Seine tleinafiatif(^en (Sinbrüdfe ^ahtn i^n na6) (Sallien 
begleitet unb ftcb in politifcbe (£rn>ägungen^ bie ju bem entfd^etben* 
ben ßntfd^luffe fubrten, umgefe^t^. Sein größter ®egner, SÄayi- 
minu^ ®aja, ber ^luguftu^ be« öften*, tt)ar unbelebrbar, aber eben 
be^f>alb für (Eonftantin ber befte Cebrmeifter: tt)ie man e« nxd^t 
mt^x mad^en fönne unb ba^er ni<^t mad^en bürfe^ ^atte er i^m 
mit ^afturbuc^ftaben t)orgef(^rieben* 

S^ ift mü^g^ 3U fragen^ ob bie ^irc^e aud^ of^ne Sonftantin 
ben Sieg erftritten ^&ttt. 3rgenbein (Eonftantin ^&tte bodi) tommen 
muffen, nur tt)äre e« t)on Sa^rje^nt ju 3abrjef>nt leidster gett)orben, 

^) ®n römlfc^e« Äect, römifc^e ßcgionen Im alten Ginn be« <333ortd 
Q0b ed fc^on lange nic^t me^r^ n>ie und ^elbrücf in feiner i^egdgefc^ici^te 
belehrt i)at. Vorauf foUte ft^ nun ein Äerrfc^cr fluten, ber nic^t nur t)on 
i^eute auf morgen regieren^ unb ber {Ic^ nic^t mit einer sprot>in3 begnügen 
»oüte? ^uc^ Conftantin befaß nur 9^cgimenter o^ne ^rabitionen. ^He 
5Wrc^e ober unb ber (&pi\topat, fie tt>aren feft unb ftarf; ffe befagen ^rabition, 
Autorität unb ein ge^orfamed 93ol!. ^(lerbingd^ ed gab noc^ eine Otabt, in 
ber aU groge (Erinnerung ein 9^eft t)on Äraft beö alten (Staate unb ber alten 
®öttcr lebte — ba« »ar 9^om. "SWit biefer ^a^t fonnte fic^ ober Conftantin 
junäc^ft nic^t »erbinben; benn er n>ollte 9^om erobern. 6ie au übern>inben 
burfte er nur hoffen, toenn er i^r eine erhabenere "SWac^t entgegcnfe^te. SHefe 
erhabenere ^Jlac^t i)am in 9^om felbft ja^lreid^e ^nbänger. ^tö Conftantin 
t>ox ber ©c^lac^t an ber "SWitoifc^en 93rü<f e bie ^euje an bie ^elbgei^^en beften 
lieg, ertlärte er ben cbriftlicben ^rieftern, ba% er fortab mit i^nen regieren 
»erbe, unb erflärte ben Triften in ber ©tobt gRom, bag er ald ibr 9letter 
fomme, unb ba§ C^briftu« über ben Suppiter tyom Äapitol triumphieren foöe. 



Gröebniffe. 351 

iener donftantin )u fein. SebenfaUö tpar ber 6ieg be^ d^riftentum^ 
in Äteinafien bereit« t>or feiner Seit entf(^ieben, in ben an jtt)eiter 
©teile genannten Cfinbem aber ftc^er vorbereitet ®ie« in bejug 
auf bie 5lu«breitung ju »iffen, genügt. Qi bebnrfte feiner befonberen 
firleud^tung unb feine« ^immtifc^en ^etbprebiger« — ßactantiu« 
erjäf^lt t)on if>m — , um ba« in bie Srf<^einung treten unb »irfen 
3u taffen^ roai f<^on toor^nben n)ar. & beburfte nur eine« fc^arf« 
blidenben unb tatkräftigen ^otitifer«, ber jugteic^ inntxUöf 
5lnteil an ben retigiöfen Suftänben naf>m. Sin fot(^er SJlann 
»ar donftantin. ®a§ er, »a« fommen mu^te, Har er!annte unb 
jtc^er ergriff, ba« ttoax feine (Seniatität, bie mit feiner 9?etigiofttät 
Derbunben tt)ar. 9iicl^t mit tünftlid^en ober mit @ett)altmitteln i^at 
er bie (Srunblagen ber 9leicl^- unb Staat«fir(^e gef(^affen, fonbem 
er ^at ben fübi^enben ^roöinjen bie 9?eligion gegeben, bie fte 
tt)ollten^ unb bie anberen mußten folgen. 

3ft bie 5lu«breitung ber (^riftlic^en 9?eligion überrafd^enb 
fd^neU erfolgt? obgleich tt)ir in bejug auf anbere 9leligionen im 
römif(^en 9?ei(^e nur tt)enig parallele« SWaterial jur QSergleid^ung 
befi^en, möchte x6) bie ^aQt boc^ bejaf>en. ®er ®inbru<f, ben bie 
Äir(i^ent>äter im 4. 3abrbunbert gehabt ^aben, ein 5lmobiu«, Sufe- 
bin« unb ^uguftin, ba^ pc^ i^r ®laube (Seneration für (Seneration 
mit unbegreifli(j^er ©(^neöigfeit verbreitet i)at, befte^t ju 9?e(^t^. 
70 3a^re nadj ber ©rünbung ber er fte n b^iben(^riftli(^en (Semeinbe 
in bem fprifd^en 5lntio(^ien fc^reibt ^liniu« über bie Q3erbreitung 
be« d^riftentum« in bem tt)eit entfernten ^it^pnien in ben ftärfften 
5lu«brüclen unb ftef>t ben 93eftanb ber übrigen Äulte in jener ^ro- 
loinj bereit« bebrobt. 70 3af>re fpäter jeigt un« ber Öfterftreit 
eine d^rifttic^»fird^li(^e Äonfftberation, bie t>on Cpon bi« ßbeffa 
reid^t unb in 9?om i^ren SWittelpuntt f>at. lieber 70 3af^ fpäter 
erflärt ber Äaifer ®eciu«, er tt)olle in 9?om lieber einen (Segen« 
faifer ertragen al« einen d^riftlid^en ^ifd^of, unb nun bauert e« 

^) ^uc^ bie 3ntolerans n>oUten fte; benn fte ift tyon ber ^^ufbität 
ber !at|>ottWen 9leHgion unaertrennlic^. ^bev auc^ ber Äaifer tooßte fte; 
benn fo »itrbc er, ber Äerr über bie ßeiber, auc^ ber Äerr über bie (Seelen, 
^ie fat^olifc^e l^rc^e mit alkn i^ren ^nfprüc^en anertennen, ^ei|t, n>ie fc^on 
bemerft, fie prioilegieren. Conftantin 1)at i^r fofort feinen ^rm gin: Unter« 
brücfung iegttc^er ,^ärerte'' geliehen; f. ba« ®efe$ bom 1. September 326 
(^(^bo«. ^bq: XVI, 5, 1): »J^rivilegia, quae oontemplatione religionis 
indulta sunt, oatholioae tantum legis obserYatoribos prodesse oportet, 
haeretioos autem (atque sohismaticos?) non solum ab bis privilegüs alienos 
esse volumus, sed etiam diversis muneribus constringi et subici." 

*) ^uguftin meint in feiner r^etorifc^en QBeife, bte c^riftti^ gReliöion 
muffe fic^ burc^ ^unber fortgepflanat ^oben; benn eine fo außerorbentttc|>e 
93erbreitunfl o^ne ^unber »äre bö« größte Qöunber. Q30l. baau o. 6. 13f. 
(bie eteOe ou« ber ^^eop^anie (Sufeb« V, 49). 



352 ®i^ 93crbrcltuttg bcr c^rlftlic^en 9leli0lon. 

taum no<^ 70 3af^re^ ba tt>irb bad ^rett) an bie römif(j^en ^e(b- 
)et<^en geheftet. 

®ic ©rüttbe für biefe crftaunlic^e 93erbteitung ^aben tt)ir ju 
ent jiffem öcrfud^t; pe liegen in bem Äem ber neuen 9?ettöton (bem 
{ebenbigen SDZonotf^ei^mud unb bem boppetten (Stoangeßum) ^ einet* 
feitö, in i^rer 93ietfeitig!eit unb tt)unberbaren 2lnpaffung«fäf^igfeit 
anbererfeiW, mit »etc^er pe auf ben orientaßf(j^en ©pnfeeti^mu« 
einging unb fid^ aud i^m erbaute^, ^er fagt ba% di^riftud gefiegt 
i)at^ inbem fte {tegte^ ber f^at rec^t ^^^ ^^^ ba bei^au))tet ba^ f e 
lebigtic^ bie ^orm geliefert f>at für ben ^riumpf^ be« fpnfretiftifd^en 
SO^onot^ei^mu^^ ber i^at a\x6) xe6)t ^tlöfti SO^a§ ben einjelnen 
Äauptmomenten ate Säften unb 9Jlotit)en jufommt — »ieuiel 
bem geiftigen 2){onot^eidmud gebührt u>iet)ie( ber 93er{ünbigung 
t)oti 3efud (E^riftuö, tt>iet)iel bem erregten unb befriebigten ®r- 
föfungöbett)u§tfein unb ber llnfterblic^feitö^offnung, ber ftrengen 
SWorat, ber £iebe«tätigfett unb Äitffeiftung, ber fojiaten ®ifjipttn 
unb ber firc^ßci^en Örganifation, ber fpnfeetiftif^en Einlage unb 
^u^geftaltung, enbtic^ ber im 3* 3a^r^unbert auÄgebilbeten ^ä^ig- 
feit, jeben reijöoUen Slbergtauben noc^ ju übertrumpfen — bad 
entjief^t fx6f unferer 9^ftfteUung. ®iefe 9leUgion t)erfänbigte ben 
lebenbigen (Sott, ju bem ber 9Kenfc^ gefd^affen ift, unb griff in bie 
$iefe be^ @ett)iffend; fte brad^te bad ßeben unb bie €rlenntniö, 
baö €ine unb bai QSiele, ba^ Jlnbelannte unb bai 95e!annte. 6ie 
öerbanb ftd^ mit bem orientalifd^en Stjnfreti^mu^ unb ber neuen 
9leIigiofttät beö Äaiferreid^ unb Derftanb e«, ftd^ äugleid^ au« 
i^nen gu erbauen unb fte 3u betämpfen. 6ie t>erbanb ftd^ mit ber 
gried^ifd^en ^f>iIofop^ie unb t>erftanb e«, fte jugleid^ ju fritifieren 
unb JU erfüüen* Sie t>ermod^te e« — freiließ in einer Seit bti ^lieber« 

^) €« fommt ba^ (StHingeUum tjom 9^et^e unb t)on ber ffrengften 9Woral 
^ier ebenfo in 93ettQ(^t n>te bad ^angeltum tyom gefreujigten unb attferftanbe- 
nen Sefu« C^^riftud. 

*) 3c& erinnere mic^, irgenbtt>o bei einent neueren öc^riftfteller gclefen 
ju ^oben, man fenne bie ®rünbe nic^t, meiere bie ©riechen t^eranlagt i^oben^ 
tt^riften ju tt>crben. ^ad ip in gen>iftem 6inne richtig, ober man barf ^ingu- 
fügen, baft man flc niemals fennen Uttten tt)irb, »eit ed folci^e M befonbere 
ni^t gegeben fyit. ®enn bie Q3oraudfe$ung ber O^ejeption bed ^riftentum« 
burc^ bie ©riechen (in »eltgef^ic^ttic^em Umfange) n>ar bie aHmä^Uc^e Trans- 
formation beS C^riftentumS in feiner ganzen 93reite unb $iefe in« Äelle- 
niftif^e unb bemgemä^ bie 93efc^lagtta^me beS ^elleniftifc^en burc^ bie 5^r^e 
unb in bcr ^rc^e. ®ie ©rieben, »eld^e feit ber ^J'litte be« 3. So^r^unbcrt« 
gum ^Wftcntum übertraten, traten au ber Q^eligion über, bie ftci^ in fteigenbem 
^a%t M bad einzige (ebenbige unb abäquate Organon ber Kultur« 
pufe barfteßte, bie fl^ in bcr tjermengten gried^ifc^*orientattf^-Iateinif4>en 
^elt enttt)idclt f^atU. ®ie ©riechen aber, bie bei ben tjäterlic^en ^Religionen 
ausharrten ober anberen anfielen, mußten biefe tünftlic^ umbeuten unb empor- 
fc^raubett, um flc überhaupt noc^ fe^en laffen ju tonnen. 



Crgebttlffe. 353 

gangd — {tc^ an bie 6pi$e bet inteQeftueQen ^etpegttng gu fteQen 
unb fld^ ben ^(atontömttd )u untent)erfen* 6ie xoat atxi bem ®eift 
geboren, aber balb lernte fxe e«, ba« 3rbif(^e ju n>eif^en. ®en ßin» 
fa(^en tt)ar fte einfach nnb ben Sublimen fubtim» Sie »ar ^ett* 
reUgion in bem bo|)pelten Sinne, ba§ fte ba« barbot, toai aüen 
notmenbig n>ar, aber au<^ bai brad^te, n)ad ein ieber befonber^ 
begei^rte. Sie tt)urbe Äirc^e, ^ettRrd^e, unb na^m bamit aöe 
^a(^tmittet in 93ef(^tag, bie e« neben bem S(^tt)erte gibt Sie 
blieb e^Huftt) unb 30g boc^ aUe^ ^embe an {t<^, n>enn e^ irgenb- 
einen ^ert befa§* 3n biefem Seichen ^at fte geftegt; benn auf 
alle^ ^tn^6ß6)t, bai ett>ige unb bad t>ergängUc^e, f^at {te if^r ^eu) 
gefegt unb ti bamit unter ba^ 3enfeitä gebeugt. 

^ie aber 1)at fte tatfäc^Iid^ ben (Sang ber irbifc^en S)inge 
beeinflußt? ^el<^er Anteil an ben langfamen ilmtt>ä{jungen in 
bejug auf klaffen unb Stäube, 5lrbeit unb 5lrbeiter, örganifationen 
unb fojiale ®rup|)ierungen !ommt if>r ju^? ©ne 2lnttt>ort auf 
biefe ^age für bie öorconftantinifc^e Seit ju geben, ift unmöglich. 
93i^ 8um 6nbe beö 2. 3a^rf>unbertö toax bie Äird^e numerif^ ju 
tt)enig ja^lreid^, um einen nennenswerten ©nfluß auf ben großen 
(Sang ber ®inge auöjuüben, unb im 3* Sa^r^unbert naf>m bie 5luf« 
gäbe ber ^npaffung an bie ^elt i^re ganje Äraft in 5lnfpruc^* 
€rft nac^bem fte bie t)on if>r felbft gebaute Sd^eibett)anb nieber» 
geriffen ^attt^ bie fte t)on ber „^tW trennte, tonnte fte ein 9aftor 
in ber großen Äutturbett)egung »erben. ®aö ganje Dorconftantinifc^e 
Seitatter ift beS^alb bie embrtjonale ßpoc^e ber Äirc^e. ßrft burd^ 
Conftantin ift fte jur ^ett geboren. 9iun ift fte ba; nun ^at pe ba« 
^ort unb bie Äraft. Sie nimmt jene« unb brandet biefe, inbem 
fte eine bisher unerf>örte geiftUd^e ®efpotie unb ba« 9(Rönd^tum ju« 
gtei(^ proßamiert. Unter biefen ^a^nen fü^rt fte bie 93öKer in 
ba« gjlittelalter hinüber«. 



^) QBie man bie fublime ?frage ber ©ntt>ir!ung religiöfer unb flttlic^^er 
^ett>uttfein«-3n^altc auf materietle OSer^ättniffe in i^>rer ^icfe unb 93rcite 
auftuf äffen f)ai, bafür ^t gjflöj Qöeber in feinen ^b^anblungen über „bie 
proteftantifc^e ^^if unb ben ®cif< be« ÄapitaUdmu«^ (^rc^it) f. eosioltoiff. 
u. eojiatpolitif Q3b. 20 Ä. 1, 93b. 21 Ä. 1. 1904. 1905) ein glänaenbe« SWufter 
toorgeffeUt. 

*) QBie man auc^ über ba« 4. Sabr^unbert urteilen mag — e« ift ba« 
organifc^e unb notn>enbige Srgebni« ber brei erften. ^a« n)a« ftc^ bier in 
<bnftti4>-tir4>Uc^er unb in KrcbU^^-poUtifc^er Äinfici^t barfteUt, ift fein ^^bfaU^, 
unb Conftantin b<it nic^t« »ergenmltigt. Q3ermutli(b bitten jl^ 8tt>ar bie alten 
Triften au« ben ©rie^n bitter bef^tt>ert, tt>enn ffe gefeben bitten, tt>a« im 
4. Sabrbunbert geworben ift; aber bag e« fo gekommen ift, ba« boben fle 
aUefamt felbft berbeigefübrt. S)er Äircbenbiftorifer ber erpen brei Sabrbunberte 
bat e« mit einer erft tt>erbenben Orbnung ber SHnge ju tun unb ftebt, inbem 
er {leb auf fie befcbröntt unb \>on ben großen Qtrfcbeinungen 3efu unb be« 

0. ^atnad, Wiffion. B.Vfufl. 11. 23 



354 ®i^ Q3erbreitung bev c^riftU(^en 9^eligion. 



^aulud ^erfpmmt immer in (Befa^r^ bei feinen 93etra(^tungen ftatt teleologifc^ 
t>ie(me^v fonfefuti^ au toerfa^ren unb fo immer peinlichere (^nbrücfe au em)>- 
fangen» @o loermag man aber ber 91ufgabe nic^t gerecht au merben: n)er ald 
j^iftorifer feinen ^\x% auf bad ®ebiet bed Urc^riftentumd fe%t^ mug n>iffen, 
bag er fofort fein ^uge feft auf bad 4. Sa^r^unbert rieten mu§. 0ad ift 
in biefer S)ariitdlung gefc^e^en^ obgleich fit bad 4. Sa^r^unbert au^ef^^loffen 
f)aU (Sxft n>enn man aufd ftrengfte biefe O^ic^tUnie einhält, barf man ^agen, 
tt>ad auf bem langen 9S3ege bid ^onftantin ber ^riftU(^en Q^eligion )>erloren 
gegangen ip. ^uc^ bie 93eanttt>ortung biefer ^age Dermag man, fo barf 
ic^ hoffen, t>on ben 93(ättern biefed QBerfed abaulefen. 



L 



@eogr(H)|>if^eg 9^egif5ter jum ^weiten 93anb* 



^Mr celenfe 301. 

— ©etmonlclana 360. 

— moiu^ 301. 

— minu« 302. 
^beff^ttien f. ^t^ioplen. 
^bla 191. 

<abi(a 98. 124. 
^biocatenfe optHbum 310. 
«abiob 309. 
^Ibitlnae 79. 302. 
^brettcne 234. 
^btbugni 310. 
^bunoteic^ud = SonopoUd. 

^cbia = ^gö9ö* 

9lcci 319ff. 

^cco f. ^tolemolö. 

^cboja 1. 86. 88. 90. 237ff. 346f. 

^cinipo 319. 

^cmonia 218. 223. 

^bana 183. 

^b aqudd Caefotid 309. 

^Ibiobene 141. 

^ 3)'lebcra = ^mmebeta. 

^broa 100 f. 

^b cReglo« 312. 313. 

9lbri<mi 215. 

^brianopel f . idobvianopeL 

"^brumet f. i^obrumet. 

^ecae = ^rolö 9lpul. 262. 

^cgac 74. 183f. 

"Slegea 184. 

Regina 88. 236. 

^eg^pten 4. 7. 14. 45. 53. 73. 86. 

93. 99. 102. 108. 119. 132. 148. 

153. 158—182. 319. 327. 344f. 
^elana f. ^iUt. 



^eliö f. Serufdem. 

Femilla 267. 

^enon 115. 

^et^^iopien 7. 8. 10. 14. 15.''156f* 

181 f. 
^esani 222. 
^fa« ßuperci 305. 
^frifa 5 f. 19. 37. 45. 50. 65. 74. 82. 

87. 93. 94. 155. 249f. 284—315 

317. 323. 328. 330f. 332f. 344f. 

346. 
^gbiö = 9löö^«* 
^gen 276. 

^genfe oppibum 302. 
91ggts)a 302. 
"iUguetum 281. 
^i luru! 191. 
<aila 106. 114. 118. 
^n ffurnu 304. 
<ain ©arb 310. 
^in (Sulgba 303. 
^n Äcbira 313. 
^iune 320. 
^(oKö 121. 
"iHIamannen 10. 280. 
^Utnen 213. 
^lafTud 121. 
Wba 266. 
^Itböttiet f. Sberien. 
^Ibano 256. 261. 
Wban^ et. 283. 
^t4>eld [?] 134. 
^fep»)o =» 93eriki ©pt* 
^lejanber-Snfet 167. 
<aie?anbria 34ff. 38. 52 f. 68. 72 f. 

74. 84. 88. 91. 102. 104* 108. 127. 

28* 



356 



(BeograpW^ed ^tegifter. 



129. 158—166. 168f. 170f. 172f. 
174. 176f. 179. ISOff. 285. 328. 

^Iq^anMaSommotiana Sonata 285. 

^(q^anbria paiDa 182. 184. 

^()>^ocranon 174. 

^tatxk 312. 

^Itts^n-Sad^ 191. 

"Slmadceunited 228. 

^mafla 56. 188. 192. 207f. 219. 

^moprid 93. 188. 206. 

<2itnHenfid 312. 

<amb(aba 224. 226. 

<amtt)ö (« ©iorbeftr) 149. 

9ltnicn« 273. 276. 

^tnifud 89. 208. 

^mitentum 261. 

^mmebera 302. 

^tnmoniafe 166. 

^tnorium 222f. 

S21mp^ipo(tö 91. 241. 

^nob 115. 

^nacipoll« 173. 

^näa 234. 

<2inQaarbud 183. 

QIncbialud 93. 241. 

^ncona 264. 

^nc^ra 93. 128. 218f. 

^n0rö ferreö 234. 

^nbatupen 315. 

^nbat>al (^anbabiUd) 198. 

91nbra))oltö 152. 

^nca = ^ttlm 106f. 115 f. 

^nfler« 275. 

^ntäopoUd 175. 

"Slntorobud 121. 

^ntbebon 98. 110. 

^ntinoc («Hntinupottd) 159. 165. 168. 

172. 175. 179. 
^^Intioc^encr^ 124. 
^nfio^ia Sfaur. 228. 

— (£ax. 234f. 

— <?>if. 41. 58. 62. 66. 89. 92. 219. 
223 f. 225. 

— e^r. 37. 44. 46. 78. 84. 88. 91. 
92. 94. 108. 124ff. (pafjlm). 140. 
142ff. 149. 182. 196. 203. 219. 
249. 258. 285. 326. 334. 345. 



^ntioc^ia = ©abara, (Berafa, ^tole- 

maid. 
^ntlo^ia 9Wj;>öbonla = Snipbid. 
^nfipatrid 98. 
^ntip^rgu« 175. 
<2intium 261. 
^pamca 93itb^n. 214f. 222. 

— *?>bt:^ö. («ibotu«) 92. 193. 218. 
221. 226. 

— ^iflb. (Celoenae) 226. 

— e\)V. 126. 135f. 219. 

— 9Wefop. 136. 
^Pbaca 123. 
"Slp^ribitopoUd 159. 
<ap^robiPad 235. 
^Pbroblton 176. 
^piad 167. 
^poUonia 91. 98. 

— ^ii^pn. 215. 

— Cor. 235. 
^poOonopolid inf. 176. 
^ppta 222. 

Uprima 215. 

^procat>ictud 136. 

<apt 274. 

^Iptungi « ^bt^ugni. 

^Putten 262 f. 

"iäquat ^ibilitanae 310. 

^quila 264. 

^quileia 176. 245^ 249. 267. 268f. 

281. 
^quitonien 11. 274f. 280. 
Arabien 3. 11. 17. 33. 86. 88. lOOf. 

128. 152—158. 242. 327. 347. 
^Irobiffud 202. 

^robu« (= Cottpantlna) 120f. 
<arbat 313. 
<arbe(a 150. 
^rbocdbama 136. 
^rcabien 240. 
91tbabau 92. 221. 
91reopoUd f. 9<(ibba. 
^Irctbufa 136 f. 
^rgu« 237. 
^rlace 8. 152. 
9lrlcla 261. 
91rimat^ia 112. 
^Irfona 320. 



®eodtap^ifc^ed 9{edifter. 



357 



2IrW 93* 272 f. 274. 278. 
Armenien (®rog- unb ÄJeln-) 14. 15. 

86. 129. 132. 144. 146. 185. 199 bid 

206.21 lff.216.319. 327. 330f.344f. 
^rnem 100. 
^rpienfium cU>itad 263. 
^rragonien 315. 
"Slrfinoe unb (Bau 159. 162 (bie t>ier 

©tobte blefe« Snamend). 167 f. 173. 

175. 
^r^)canba 193. 227. 
^rauged 297. 

<21^a(on 98. 106. 110. 113. 118. 
^fc^fc^ora 116. 
^fc^tif*at 203ff. 
^«coU ^Ic. 264. 
^Pen (ÄleinaPen) 4. 12. 13. 20f. 

68 f. 85. 86. 88. 92. 94. 171. 184ff. 

194. 216. 218. 230ff. 250. 269. 

288. 326. 328. 330. 344. 348 f. 
^ften, bfc ^^tn Älteren 185 f. 
•9ld!er f. ei<^r. 
^dpenbud 227. 
^fftfl 264. 
^fTurad 302. 
^ITud 91. 
Slff^rien 7. 
9lftarot^> lOOf. 
<aftiöl 318 f. 
^puria 315 f. 
^fturica (^ftordo) 31 6f. 
«iZkegua (^^ttoa) 319. 
<at|>cn 31. 62. 88. 90. 237 ff. 249. 
^atf^ribitif^^er ®au (91t^tibid, ^t^ribe, 

^tripa; auc^ in Ober-^d9)>ten eine 

©tobt bicfe« 9^amend) 161 f. 167. 

171. 173. 
91tina 265. 
^tra 147. 
^ttalia 91. 227f. 
9lttica 237. 
^ttil 106. 
^lugdburg 74. 281. 
^uduftoba 223. 
^uduffamnica 159. 
^uguftana 281. 
"^uduftobonum » ^utun. 
Qluguftoeupbt^aterta 86. 146. 



^ulona 116. 

^utanitid 119. 

^urelianopottd 234. 

^utelium ^ntonianum SDtunicipium 

304. 
<aureud 9(Kond 261. 
<aufafa 302. 

^u^tHiga » ^uatKiga 302. 
^utumni f. 91ptungi. 
9lutun 273f. 278. 
2Iu5em 273. 275. 
^uaid 300. 
Sä\>tmno 264. 
^t>io€aaa 310. 
<21^upoHd 243. 
^Ijurn 99. 152. 
9l80tud 88. 98. 105 f. 113. 

95ab^)U)n 91. 

OBobpIon (^gwten) 91. 175. 

93abJ;>lonien f. g^efopotamlen. 

93acata (Q3acatbud) 155. 

93accano 264. 

QBactrien 147. 

93abid (93abiad) 309. 

<33oetica 319ff. 323. 

93aetoanaea 106. 

93aga = Q3aga. 

Q3agai =- 93agalo 302. 

Q3aganäa » Q3atanäa. 

q3agid 234. 

93agr<tt)an in 93ogret>anb 205. 21 L 

<Saiat 264. 

93aif^an f. e>c\)t^opoM. 

93a(anäa = 93atanäa. 

93a(aneae 136. 

93alearen 315. 318. 

93amacorra 302. 

g3amb^ce = Äierapoli« ©pt, 

93anea f. 93atanäa. 

«örata 223. 224. 225f. 

93arbe 320. 

93arce 175. 

QSarcetona 31 8f. 

Q3arbacome » 93arba-Stta 223. 

g3oria 320. 

q3atid 224. 226. 



358 



®eodrat)^if(^ed ^^egifter. 



93afanitid 99f. lOL 

93afel 273. 

93am (= 93af|l. 93aftlfll) 319. 323. 

93atana 149. 

93<itanäa 99f. 101. 106. 119. 

— bei ^farea <?>al. 106. 116. 
93at^ 284. 

93at^l^lon = 93et^eRa. 

93aaaar 183. 

93eauoaid 275. 

93eia = Q3aöa. 

q3el0len 269 ff. 273ff. 277. 280. 347. 

93eneioentum 262. 

93ene«>entum ^fr. 310. 

93erber 286 f. 289. 292. 314. 

Q3ereltan 155. 

Q3erettice 169. 175. 180. 

Q3eretanQ 155. 

93ergamo 268. 

93erda g^ac. 31. 62. 88 f. 238. 

— ©^. 99. 101. 137.- 
93erot^ 155. 

93eirtini)to (93rictinortum) 265. 
g3ett?tu« 121 f. 140f. 215. 
936f&n f. e>c\)if)opoM. 
<23efan9on 273. 276. 
<33efanbu!e 113. 
«dter-9Uld 114. 
93et^abara 114. 
<33et^.'<aiam 116. 
^Set^anien 114. 
93et^el 114. 

93et^(ia (93at^9lion) 108. 
93eti ©ubrin 116. 
^et^ 2apatfy 149. 
«et^te^em 106. 114. 249. 
<SttfypfyaQt 107. 
"Set^faiba (Suliad) 98. 110. 
936t^fan f. ec9tbo)>oUd. 
<Bet^fuca 114. 
93eti^aabbe 147. 
93eftona 264. 
93tbae 307. 
«Utba 302. 
93itt.93tr.ÄUfTe 228. 
93irtba in ^beffa 142. 
93irt^a am ^u^^rat 142. 
93{fica Cucana 303. 



93it^9nien 2. 17.31. 67. 89. 91. 128. 

188f. 213ff. 242. 
93l8t?a 241. 
93launbud f. ©tanbud. 
93obba f. Obba. 
«Ol 312. 

93oU>dna 269. I 6. 
93otfena 264. 
93omot^eud 175. 
93onn 280. 
93ononia f. 93oU>0na. 
«ottOttia (== QBibbin) 243. 269. 
93orbeau5 274. 
93orlttm 169. 
93orJ;>ffu« 197. 
93odpotud 246. 
q3oftro 101 f. 129. 153 ff. 157. 
93our0C« 275. 
93racara 331. 
93rac^manae 51. 
93rana 320. 
93redcia 268. 
QSretagne 93f. 
QBrictlnorlum 265. 
93rtnbi1l 248. 262. 
93rltannien f.ffinglanb. — 93ertt)ecl^fe- 

lungen mit anberen Orten unb 

ßänbern 282. 
93rittlum (OBruttium) 262. 265. 
93riöa« 276. 
93rudud 223. 
93ubaftud 173. 
93ucoaa 176. 179. 
93uQa/ maj. et min. (93unama) 302. 
93uruc = 93ttni9 303. 
Q3uruöiata 303. 
93unri« 173. 
Q3udlacenae 303. 
93ut^t^totum 242. 
«utl« f. «PeOa. 
939blud 122. 
93^aacena 286ff. 
93^8«tt8 93. 241. 

Gobro 319. 
^aerteon 283. 

Saefaraudttfta 316ff. 319. 323. 
Caefatea 93it^9n. 215. 



®eodrap^if(M ^ediftet. 



359 



Saefarea ^app. 53. 68. 72. 92. 148. 

195ff. 203ff. 219. 
Qlaefarea SO'tauret. 58. 311. 
Olacfarea «Pol. 38. 88.98- 103 ff. 106. 

108. Ulf. 117. 119. 120. 128 f. 233. 
&iefarea ^^iUpt>i f. ^anead. 
Caefareenfid 286. 
^aefarianü 310. 
^ad^rbfc^ 213. 
Olagliati 263 f. 
aiolobtien 248. 262. 
eialagurrld-gibularla 319. 
Qlala^otra 318f. 
(£aUima 297. 310. 
Calamud 246. 
QL(ür)m 226. 
Glatnolobunum 283. 
eiambrat 273. 
Glamerino 264. 

Gximpanien 90. 249. 259f. 293. 
Glam^fad 215. 
Glamulia 195. 
Sana (G:anna) 223 f. 
ßlaitörifc^c Snfeln 314. 

Qiapttmnm 107. 146. 
^apitoUad 98. 106. 114. 
ßla^^abodcn 69. 72. 86. 89. 103f. 

128. 132. 185. 195 ff. 212. 216. 

241. 247. 293. 
Qlapraria 264. 
^apfa 303. 
^apfud SuUani 303. 
Capua 262. 
^atc^r = ^afc^car. 
^arboba f. 91rbabau. 
Marien 86. 89. 194. 216. 230f. 
Catina 232. 
^rnuntum 245. 
Sarpi 303. 

(£avvf)at = S>axan 56. 145. 150. 
Glartennoe 58. 312. 
(£avtf)aQena 319. 
^att^agcna, f^xinifc^e ^roioina 315. 

319. 
Cart^ÖO 5f. 19. 65. 69 ff. 72f. 74. 
. 80f. 93. 196. 237. 285—298. 

299ff. (pafllm). 314. 325. 333. 



(£axu\a 319. 

^at^ftud 237. 

^fae Snigrae 311. 

Gxifc^car 147. 150. 

CaftttbaUk 183. 

^afteaanu^ 313. 

^aftra ®albae 303. 

(£a\tca ^inöitli 31 2 f. 

G:aftttIo 319. 

^atacecaumene = £aobicea ^ifib. 

Katatonien 315. 

Katania 264. 

Kaunia 235. 

Ka^Iona 319. 

a:ebiad 303. 

Keima auf SO'telud 236. 

Kelaenae 226. 

Gleiten 4. 7. 18. 93. 272f. 277. 281 f. 

Glenc^reae 60. 88. 90. 240. 

GlentumceOae 263. 

Glenturioned 310. 

Kep^litana )>ofTeffio 308. 

Gle^^ene 93. 236. 

^epi)xo 168. 

Ceramon ^gora = ^cmonia. 

Glefena 261. 

Gleffaria = Glaefariana. 

^etid 198. 

^^Dlo 113. 

^^brai 112. 

^^but^i 200f. 

^tcebon 21 5f. 

S^(ctö 237. 242. 

^^albäet 7. 15. 

d^alep == 93eröa. 

^&lond 273. 275. 

^^oKu 303. 

C^al^bon = QSeröa. 

d^ridp^one 200 f. 

Sartre« 275. 

Cf>enebrl 175. 

(S^enoboöcium 171. 

^erc^el 311. 

^ereta^xi 223. 

e^erfon 247. 

Qifyiu^ 236. 

C^oba 101. 123. 

e^ovabe 99. 101. 



360 



®eodrat>^tfcM Gegiftet. 



C^ulabbi 303. 

Gübalae 243f. 

(Sübaliana 303. 

(S,xb\)xa 235. 

Gligaba ^ ^igoDa. 

eiUcien 14. 86. 88f. 128. 170. 182ff. 

218. 224. 
GÜUani » Güatum? 
CiHium 299. 303. 
^ina 220. 
Ciud 215. 

©rta 93. 296. 303f. 
Vitium 140. 
(£\»ita \>tcd^\<x 263 
(£iaxt>mtf)i 213. 
^laubiopoUd 228f. 
^leopatrid 173. 
©ermont 272. 275 f. 
^(uflum 265. 
Qll^dma 176. 
CnofTud 93. 235. 
ßlölef^en f. ©^rlen. 
ß:öln 273. 278 ff. 347. 
^oü\xtf)\um 168. 
^olonia Ca))p. 195. 
Solonia £inbienftum 283. 
^olopbon 233. 
Coloffae 61. 88 f. 221. 
Coma 174. 
G!omana (Sapp. 195. 
Comana ^ont. 207. 
dorne ^rabon 167. 
dommagene 185. 
domo 269. 
(Slomplutum 318. 
G:onf<antia'== Gdamid (ippx. 
donftantia = SO^aiuma. 
donftttntia ol. 121. 
donftantina = 91rabud. 
donffantinopel 186. 213f. 240f. 328. 

dopten f. 5^opten. 

doptud 173. 

dotacefton 229. 

dorc^ra 236. 

dorbot)a 247, 317ff. 320. 

dorintb 31. 59. 62. 66. 90. 237. 

239 f. 253. 
doroia 233. 



doronia 237. 

dotopaffud 228. 

doropilTud 224. 228 f. 

dorflca 319. 

doiDa 224. 229. 

do« 172. 236. 

dotiaeum 191. 222. 

dreta 88. 90. 93. 158. 180. 235 f. 347. 

dtefipbon 149 f. 

duicul 301. 304. 

duIuU 303. 

dumae 265. 

dumane 92. 217. 221. 

durubi« 304. 307, 

dufae = dod. 

dpbaena 214. 

d^biftra 195. 224. 

dpdcuö 193. 234. 

d^nopoUd (d^nod) sup. et inf. 159. 

173. 174. 
(£\)pexn 31. 89. 139—141. 327. 345. 
d^rene (d);^renaica^ <!PentapoUd) 86. 

93. 158 ff. 166. 180f. 347. 
d^rrbud (d^^u«) 136. 138. 
d^fld 170. 

©acien 6. 8. 243. 

5)ölmatlen 90. 243 ff. 249. 347. 

©amadcu« 58. 88 f. 98. 101. 119ff. 

122f. 153. 
S)amud el 5^arita 298. 
^anfu 171. 
3)ara 150. 

3)atbanlen 237 f. 242. 347. 
Portal 213. 

^arntö (^arbanid) 175. 
^roma 115. 
^adc^Uum 234. 
^ebeltum 93. 241. 
<S)ecapond 98ff. 101. 114. 
5)clt sm 122. 
^et *öt 101. 
<S)erbe 89. 92. 224. 225. 
Qiana (Q3cferanorum) 304. 307. 
S)iarbefir = ^miba. 
5)iceaa 175. 
^benfl« 304. 
^6 (Oaüien) 248. 274f. 



®tog;capW<^^ O^e^ifter. 



361 



^gne 248. 275. 

^iocäfarea (Siapp. f. S^oaiana. 

— 3faur. (^^erctöpa?) 223. 

— <?>ol. (eepp^orl«) 98- 107 f. 110. 
118. 

^ocletianupolid 106. 
^iobotid 150. 
<5)ion^)flana 304. 
<5)ion^)ftad 155. 
^o^come 222 f. 
^ofp^acu« 176. 

^iodpolid ^Q\)pt (magna [^^eben] 
unb part>a) 171. 172. 

— ^al. f. ß^bba. 
^iodpontud 207 f. 
5)irfc^a 171. 
©ium 98. 
^iebeliana 303. 
©iebel 5?^ui 287. 
©lerib 303. 
^ocimium 218. 
^ottc^e 136. 
®ora98. , 
3)orla 229." 
©oroftorum 56. 243. 
^or^läum 222. 
^repanum 215. 
^riaipara (^ntfipara) 242. 
5)rona 320. 

^f^uren 101. 
5)u}a f. S)i6. 
^umanli 92.221. 

Sauae 274. 

dbha = £>hba. 

&>\xva 319. 

^gbaumaua (^cbaumaua) 220. 224. 

(Scianum 265. 

«beffa 2 1. 45. 80f. 92. 127. 129. 134. 

141 ff . 199. 203. 210. 282. 327. 345. 
Sbeffa9(^aceb. 238. 
Qxti)a 99. 
matäa 237. 
aUitfy f. «a«a. 
^Ibora 319. 
^p^antine 181. 
^Icutt^eropolid 85. 98. 106. 109. 111. 

113. 115f. 143. 



®Äatba311. 

©iocroca 319. 

ffil-^entour 310. 

Qcüeh 309. 

(SMxa (Sttibcrlö, ©ranaba) 31 8 ff. 

ffimbrün 275. 

ffimerlta f.9Jledba. 

ffimcfa 121 f. 249. 

€mmau« = Snicopoli« 98. 106. 108. 

112. 118. 
englanb 6. 8. 14. 142. 234. 280. 

281 ff. 347. 
Spagro 319. 
apat^itn, bie brei^ 224. 
ep^cfud 62. 66. 79. 88f. 186f. 188. 

230. 231 f. 234. 250. 
(Spibata 242. 
Spibaurud 91 . 93. 
^pip^ania (Sil 183 (219). 
— epr. 136 (219). 
Gptru«237f.241.347. 
^pora 320. 

Grmcnt (6tmont) = i^ermet^ed. 
(Sdbon ((S^bud, 9>^bon) 98. 155. 
e«tte^ 170. 
ed'Gutoeba 113. 
etruricn 265. 
^(^miabsin 205. 
ffittbba 237. 242. 
^ucatpia 222. 
euc^aita 207. 
eumcnea ^^rpg. 92. 192. 193. 218. 

221 f. 231. 
Sup^ratdf urf (etabt) 146. 
;,€utopa^ 237. 344. 
(S»ova 319. 

^abritcria 265. 
gacnja 262. 
5<töum 162. 167. 188. 
5anD 265. 
Martin 205. 
ffcrcntino 265. 
5ermo 265. 
^ibularia 319. 
<Slo»ia = Soppc. 
<5Iat)ia = ©i^em. 
<^Iat>ia "^ebuorum 274. 



362 



®eogra))t»if4»ed O^eglfter. 



^at)iad 183. 

giorenj 262. 

^olidno 265. 

fforll 265. 

9or(im)>opDU 265. 

^orurn Qilaubii 262. 

9ntf(!^ ®ota 246. 

ffunbi 249. 261. 

ffurnl, min. u. ma}. 296. 304. 310. 

ff uffda 290. 



®aba98. 

®cä>cdu^ (®at>dud, ®at>a(a) 276. 

(3(ibh(da 136. 

®af>ra 319. 

(3ahnla 136. 

(Babamaua (®bmaua) 220. 224. 

®abara98. 106. 114. 124. 

©abiaufda = ®aaaufa(a. 

®aeta 263. 

®affa 303. 

©agae 227. 

®alaabitid 99. 

©datien 88. 89. 215—220. 

Galiläa 96. 98. 

©aincien 315. 319. 

®allicn 6. 1 1 . 14. 69. 91 (= Oalatlen). 

93. 269ff. 293. 328. 330f. 346f. 
®anaba 143. 
®angra 206. 
(Sarbc 310. 

®att)atiö Orient, u. mevib. 176. 
®a8-3uta 200. 
®a^a 85. 98. 106. 108ff. 111. 113f- 

116.118.120.122.333. 
®aaaufala 304. 
®ebie! 191. 
®clcr 147. 

®emeUae (9^umibien) 304. 
®emeüae (SO'tauret.) 304. 
©emcUae (^^jac.) 304. 
®emena (Spanien) 320. 
®enua 266. 
©eorgien f. Sbevien. 
®erafa 98. 124. 156. 
®ermanicia 136. 202. 
®ermaniciana 305. 



®ermanien 4. 6. 8. 18. 93. 269 ff. 
277ff.331.347. 

®erunba (®erona) 318. 

®etuler6. 11.290. 

®eureme 195. 

®^Drib 305. 

®ibar f. ®irba. 

®i(buba 279. 

®inbaron 136. 

®irba (©ir^a) 305. 

©irgenti 264. 

©itta 112. 

©iufi 307. 

©or 305. 

©oroati« 175. 

©ort^^na 93. 235. 

©otcn, ©Dtien 15. 195f. 199. 246f. 
330. 

©ra^ot>o poQe 245. 

©ranaba 315. 318. 

©renoble 275. 

©tiec^nlanb f. ^c^afa unb 33 f. 237 f. 

©rimenot^);)rae 222. 

©ro^griec^enlanb 93. 260, f. auc^ Ita- 
lien. 

©rufinien f. 3berien. 

©uabij 319f. 

©ubaliana 303. 

©unbSfc^obur 149. 

©urgaita 305. 

©uftra (=Oftra?) 149. 

©utoen cfc^-fc^arfile 115. 

ßabnanopolid ^i\. 226. 
^abrianopolid (furop. 241 f. 
Äobrumet 93. 289. 299. 
^ama^obier 3. 
^aran = ^arr^ae. 
^arba Q'bam 136. 
£^arbat^ ©kl 150. 
Äatra = 9ltra. 
Hebron 114. 

^elenopolid f. ^repanum. 
idelenopontud. 
Äeliopolid ^gbpt. 173. 
ideliopoUd "^^bn. 122. 215. 
i5ellenion«Quartier 167. 
^elledpont 86. 215. 230. 328. 



®eograp^ifc^d Q^egifter. 



363 



i^enfc^tr dienen 308. 

Äcnf*ir-cl.9l«!ör 307. 

Äenfc^ir e( ^ima 310. 

Äenfc^ir e«-©u&r 310. 

Äenfc^ir Äarat 307. 

&ep^äftia auf Cernnttö 236. 

i5eraclea73. 241. 

SbtvacUopoliß magna u. pavt>a 159. 

173f. 
ideraditu^Quartier 167. 
Äermct^c« = Äermont^id, (Srment, 

Grmont 173. 
SermopoUd magna u. pan>a 168. 172. 

174. 
i^ermopoUd im ^üum 168. 
i5ed6on f. d^bon. 
ÄlerapoR« ^^v\^. 68. 89. 221. 231. 

241. 
idierapoUd e^r. 136. 146. 
idierocaefarea 234. 
ÄicropDli« ^f. 92. 193. 221. 
idieropoUd al. = ^aftabaUt. 
Äleropolid al. = ©eöilia. 
S>ippo (ioippo 9lcöiud 305; S>\ppo 

^iatvf)\)t\a 305). 
i5ippud98. 117. 124. 
idifpalid 319. 
i5ometiten 157. 
idorrea Qlaelia 305. 
Ar ©oubeul 303. 

idumonabe^ (ioomanabed) 224. 228. 
S>i)bla maiov 265. 
S>pbt TIA. 
i5ts)bta$ 181. 
id^pä^a 234. 
Ä^pfelid 175f. 
id^tcanien 15. 
Ä^rgalifc^er 3)ipri!t 222. 

3abne^ 3af>neel f. Samnia. 

3amnia98. 106f. 113. 

Safae 244. 

3attirl06f. 115. 

Sbericn 4. 71 f. 129. 132. 212f. 

Sbora 200. 

36t^&n 106. 

Sconium 66. 89. 216ff. 218f . 224. 

3bumäall6. 153. 



3erlc^o98. 106. 113. 

Scrufalcm 2. 17. 62. 84f. 88f. 95 \>\% 

119 (pafflm, bef. llOf.). 120. 124. 

128f. 149. 196f. 243. 288. 333. 347. 
Setter, 3et^ira f. Sattir. 
3gabrum 319. 
SggiUne 149. 
Sttftra 224. 228. 
SUum 234. 
3lium aüud 234. 
3«i6en« 318ff. 
3aiturgi 319. 
3a^ricn 2. 89. 90. 
3nbien 7. 10. 11. 14. 51. 99. 146. 152. 

156. 347. 
3nfcln, grl«^if4>e 235 f. 346. 
3ntetamna 265. 
3enien 3. 299. 
3onopoltö 206. 
3op»)c62.88.98. 105. 112. 
3pagrum 319. 
3renopoUd f. 9^eroniad. 
3r(anb 284. 
3faura ^at. u. 9^ot)a (3faurDpDßd) 

224. 229f. 
3faurien 86. 92. 139. 192. 195. 198. 

227 f. 
3dbunba = ^dbon. 
3fola bi 6. ^ntloco 265. 
3fter 10. 

3taaca bei ee)>iaa 316. 320. 
3taacn 14. 247ff. 327. 336ff. 345f. 

347. 
3turäa 101. 
3ub<ia 88. 97 ff. 
3uJia« = Q3et<>faiba 98. 
3ulia« = ßi»iad 98. 
3uIiopoUd 219f. 
3ut)a]Dum 245. 

^&bulll3. 

^&bun 101. 123. 

^afarbantc^a 115. 

5?afTra'ill2. 

mfab 100. 

5^anata 98. 

Äanat^ (= Äanatt>at) 98. 

^apparetaea 112. 



364 



®eodrat>^if(^d 9^edifter. 



Äurctaf 155. 
5$artKtba 92. 
Äariftiöan 242. 
Äarictbfc^lf 112. 
Äarf^ b^ 93et^ eiotfy = Äerfuf. 
Äarnoim lOOf. 
Äarnaim «iftatot^ 101. 
5^ep^r Gecf^nia 107. 
Äcrfuf 150. 
5$^ataba 101. 
^Irbet 93ct^an 106. 
Äleinafien f. ^flen, g^^^r^gicn, Cap- 

pobocien ufn>. 
Äoc^xiba (Äofoba) 98 ff. 101. 153. 
Äoia ÄalcfP 228. 
^otab el ßan>& 100. 
Äöfab 101. 
Gopten unb !optlfc^>c Violette 177 ff. 

330f. 345. 
^u^ubia! 191. 
5^utb5^euil91. 

fiaccbämon 93. 237. 240. 
Cacenc. 303. 
CoUa 9JJarnia 313. 
£amadba 305. 

ßambefe 51. 93. 289. 291. 299. 
Campe 222. 
Eampfacu« 74. 235. 
Cancia 316. 
ßanöted 273. 275. 

ßaoblcea Sp^r^g- 88f. 188. 219. 220ff. 
230ff. 

— ^iftb., Cafacecaumene 36. 50. 83. 
224. 225f. 

— e^r., fübtt>cftl. t>. €mcfa 136. 

— e\)v., amSWcere 35. 128. 136f. 
ßaranba 92. 217. 224. 227f. 
Care« 305. 

ßarifa öpr. 136. 
ßariffa ^^cff. 93. 240f. 
ßafom 150. 
ßatlum 259. 
ßatopoUd 170. 176. 
ßauriacum f. ßorfc^. 
ßaurum 320. 
2an^ spompeji 266. 



ßeboba 123. 

fiebrae (ßebrl) 140. 

ßebfc^a 101. 

ße ®6^auban 276. 

ßcßlo = ßeon. 

ßegionum urb^ 283. 

ßegidi90(umni 310f. 

ßemnu^ 236. 

ßcon 289. 316f. 319. 

ßeontium 265. 

ßeontopoUd 173. 

ßeontopoltö = Sfaura paiata, 

2tpM (2t\>d^, ßecti^) madna(mmor) 

286. 300. 305. 
ßeptid minor 305. 
ßedbud 236. 
ßetopoU^ 173. 
ßeucont^eon 140. 
ßibanon-^örfer 136. 
ßib^en 4. 7. 14. 86. 158ff. 180. 289. 
ßiguricn 266 f. 
ßil^baeum 265. 
ßlmata 310. 
ßimenae 224. 226. 
ßimogc« 272. 

ßincoln (ßinbicnflum Colonla) 283. 
ßbiad 98. 
ßobi 266. 
ßonbon 283. 
ßovca 319. 
ßotfc^ 245. 
ßucania 262. 265. 
ßucca 265. 
ßub f. ß^bba. 
ßagbunenp« 273 f. 280. 
ßuna 249. 
ßunba 222. 
ßupetdana 305. 
ßuftfanicn 94. 316. 319fT. 
ß^caonicn 89. 215ff. 224ff. 
ß^cicn 71. 86. 93. 184. 216. 227. 
ß^co»)oa« 172f. 175. 
ß^bba 84. 88. 98. 105 ff. 108. 112. 
ßpblcn 86. 89. 194. 230ff. 331. 
ßi;on 74. 93. 233f. 270ff. 274. 279. 
ß^rbe 227. 
ß^ffra 89. 92, 224. 225. 



©eo9t<^)^lfc^ed 9^cgiftcr. 



365 



gWaccbonicn 1. 88 f. 90. 237 f. 346 f. 

9}^acebonopoUd 145. 

gj^aceUum 197. 

gjlacomobc« 305. 

gyiacrobicr 10. 

9Äactari« 305. 

gyiaboba 155. 

g^abauta 93. 288. 299. 

^mabitt f. 9nibili. 

<3naQf^\\l 223. 

gyiagncfta a. OT. 89. 

SWag^bu« 45. 100. 227, 

SWal^afarlfln 205. 

SWailanb 16. 267. 269.281. 

g^aina 273. 278. 280. 

SWaiumal08. 114.333. 

gjldaga 319. 

<3naUa 265. 

<3n<d\x^ 220. 

SWamiconier 211. 

9Äamrc 107. 

9]langanäa f. 93atanäa. 

9}^anomoaaa bei ^rtolo 263. 

SWantinium 207. 

9}'laraf(^ f. ®ermanicia. 

SO^lara^anae 305. 

gjlarceaiana 305. 

9}^arciano))o(id 243. 

SWarcomanncn 5. 

SWarcotifc^er ®au 161. 166. 168f. 175. 

177. 
gyiargaritatum 136. 
9Karmarica 166. 175 f. 
9Kar gWatfai 148. 
SWarotto 286. 
9Karfeiöe 270. 274f. 
SWarto« 319. 
9Äart^ropott« 205, 
9Ka«cula 305. 
gjlaftl 171. 
S9{afTa ^anbiba 309. 
SWafTagctcn213. 
SWafllUa 93. 
SWautefanien 5. 6. 10 (OTauruflcr). 

11. 234. 245. 284ff. 287. 289f. 294. 



296. 300ff. (pafllm). 313f. 315ff. 
318. 328. 347. 
^KajlmianopoU« ^eg. (= ^cnt^ra) 
172. 

— ^al. 106. 113. 

— ^ampf^. 227. 

gWajuIa (^rafe« unb clt)itad) 312. 

gWbarcf 302. 

gWcibfa 298. 

gWcbett f. <3Jl\t>xlx. 

gjlcblcccra 310. 

gWebicone« 220. 

gWcbicttll. 149. 

OTcgoIopoU« 237. 

SWegara 237. 

gWeKtcnc 50. 54f. 92. 137. 195. 199ff. 

gWelud (9nalu«) 236. 

gWcmbrcffa 306. 

cWcm*>bi« 159. 172. 175. 

gjlena^-etobt 170. 

gWcnbe 274. 

9JJentefa 319. 

gjlcrcuriaU« paguö öeteranorum OTc- 

belitanorum 306. 
9Äerbia 309. 
gWcriba 316ff. 319. 323. 
gWeroe 181. 
9Äerud 222. 
gWcfopatamicn 86. 92. 128. 132. 134. 

146ff. 347. 
gWcfPna 264 f. 

— q>elop. 237. 
gjZcteli« 172. 
9ÄctropoU« Sfaur. 228 f. 

— ^iflb. 226. 
9JJe^ 273. 275. 
cWibiU(gnib«a)306.311. 
galtet 91. 233. 235. 
gWilet) 303. 306. 
OTifcnum 265. 

gWl«gir*>a (gjZl^drpa, 9nigirH>a, SOW- 

girpa) 306. 
gWlftbia 224. 
9Äitt)lene91.236. 
gjZmi 304. 
gnoobifi« lOOf. 
gjlobica 263. 
9W5flen 243ff, 347. 



366 



®ef)dvap^f(^^ 9^edi{Üer. 



gWoirl^-Quartier 167. 
9JJontoro 320. 
gWop^Deftla 183, 
gWoteUa 222. 
gjiojiane 223. 
SWfaabine 304. 
^$!^et^ 213. 
^U0uad 303. 306. 
gDZunidpium = ®t)lra? 320. 
SWurda 315. 
gWurfa 244, 
<m\ii 228. 

9Äuaula (gWujuca) 306. 
9Ät)gbonia = SRiflbi«. 
gwprr^ ß^c. 66. 93. 227, 
SO^^rina auf ßemnud 236. 
gWi^rfmc 175. 
gWi)Pen 92. 230ff. 

giabata 181. 

SRabatitid, SRobatea lOOf. 117. 156. 

SRaiffu« 243. 

91antc« 275. 

SRarbonenP« 270. 273 f. 280. 

g^arbonne 272. 275. 

^arnl 265. 

9^aucrafi« 159. 165. 

91aupactu« 237. 

cnaaaret^98. 100. 107. 111. 

SRagianj 195. 

91ea»)cl 93. 261.265. 

gieapoU« ^iftt). 224. 226. 

— ^ripol. 300. 306. 

— Seugitana 300. 306. 
SRcapoll« = 6i*em 98. 105. 112. 
SRcötlm, Oafe311. 

^e^arbea 142. 

SRcocäfarea ^ont. 81. 128. 208ff. 
212. 

— 6pr. 136, 
SRc»)i 265. 

9^cronla« Clttc, 183. 219. 
Syieroitiad = ^anead = Cocfatea 

SRicäa 86. 215. 
91lclopottd 173. 

91icomcbien 20. 36f. 46. 83. 92. 134. 
190f. 207. 213ff. 219. 



91ico*>oU« ^rm. 199. 

— Qtpiv. 90, 241. 249. 

— SjOal. f. (Smmaud. 
91ttinfel 179. ß 

Syiilu« (SRUopoU«) 159. 168. 173* 

9föme« 272. 276. 

cyiiflbl« 142. 145 f. 148. 203. 

9^itdWeOTÜftel71. 

91ia8a 274. 

Syioccra 265. 

9^ola-265. 

9^omaben 3. 10. 11. 156. 290. 

cyioricum 243f. 280f. 347. 

SRot)a 3eu9. 306. 

— gWaur. 306. 

— ©parfa 306. 
9^ot)aricia311. 
SRot)empopuIana 280. 
91oi9iobunum 243. 
91o^on 275. 
cyiubicn 181. 

Syiumem« 6^rorum 312. 313. 
SRumibicn 74. 94. 284ff. 294. 300. 

345f. 
SR^fa f. ©c^t^opoli«. 

Oafc, Heine unb groge 155. 170. 

— ^eönm311. 
Obba 306. 

Obcrifalien 266ff. 328. 336. 
Ocdbent, ©efamtgebiet 329ff. 335 ff. 
Ocean, Q35l(er an i^m unb {enfeitd 8. 
• 14.15.157.282. 
OctaDa 306. 
OctaDum 93^a<»c. 306. 
Oea 300. 305. 307. 
Ol^mpu« in ß^cien 227. 

— gSerg in 93it^. 215. 
Oppibum not)um 312. 
0»)U« 237. 
Orange« 274. 

Otba (Olba, Urba, lIrbano)>on«) 198. 
Orient, ©iöaefe, ©efamtgebiet 128f» 

163. 325f. 329ffv ber ^eaenif<*e 335 

((e^nt9J{it^rad ob). 
Oriolo 262. 
Orium 234. 
Orlean« 273. 275. 



®eodra|>^if(^ 9^egifter. 



367 



Orleanöt)iae 312f. 

Otfuna 319. 

Ott^oPa 120, 

Ofttno 261 . 

Odtoenc 141 ff. 

OfPgl 320. 

OffonoDa 319. 

Offuna (Orfuna) = ürfona. 

Oflia 33. 72. 256. 261. 

Oftra 149. 

Oftradnc 169 f. 

Otrud92. 221. 

Ojpr^nc^ud 159. 167. 169. 173. 

^obua 269. 
^agä f. ®agä. 
Spdäbidca 181. 

g>aläftina 83. 86. 88. 95—119. 120. 
138. 154. 159. 162. 196. 199. 234. 

Palermo 265. 

^dml^ra 121. 123f. 131. 153. 

^altu« 120. 

g>amp^ptten 86. 89. 91. 139. 216. 

218. 227f. 
^anbatana91. 
g>anea«98. lOOf. 121.123f. 
^anemon ^eic^od 228. 
SPancp^pfl« 174. 
g^annonien 243f. 347. 
^anopoß« 175. 
^ap^lagonicn 201. 206f. 216. 
^<ipf).o^ 89. 139f. 
^appa 224. 226. 
^aralu« 176. 
^araetonium 175. 
^arcmbole 174. 
^axet^ia (?) 233. 
g^arl« 272f. 274. 
Barium 92. 233. 
^amaffu« 195. 
^art^ien 5. 11. 12. 14. 20. 146. 152. 

^ompali) 198. 

^ataxa 227. 229. 
^atmu« 236. 
g>atra« 237. 240. 



g><tt)ia 266. 

Spo^ud 222. 

^bow 171. 

^elc 242. 

^eOa 88. 96f. 98ff. 153. 

g>eluPum 173f. 

^tntapoM f. C^rcnc. 

^epuga 92. 193. 217. 221. 

g>eräa 99. 101. 

^erbida 227, 

g^etöamum 74. 88f. 186. 231. 233. 

g^crgc 89. 219. 227 ff. 

^rint^ud f. ioeraclea. 

^ccfa = g>erra 146. 

sperren 10. 11. 14. 15. 129f. 132. 

146ff. 204. 247. 327. 347. 
g^etta 224. 
Perugia 265. 
^cfaro 265. 
^efTtnu« 220. 
g>etrall6. 156. 
^ettau 244. 
g>^cufa 173. 

^^no, g>benan 106. 116. 170. 
g>^rbäflf*er ®au 161. 167. 173. 

174. 
^^rgamun (^^tmagun) 199. 
"iPbafaltö 98. 
jf>f)a^co 175. 
^^labclp^ia ^Hrob. 98. 155f. 

— <aricn 88f. 187. 230. 234. 

— ^orf Im SÄftuni 167. 
g>^ilae 179. 181. 
g^bitoötl« 167. 

^mppi 40f . 58. 61 f. 66. 89. 238. 
"^mippopoU (Sävab.) 153. 

— (9JJaceb.)241. 
^^ttftäa 108f. 347. 
<¥)^Uome(ium 64. 92. 226. 232. 
g^^öniaien 86. 88. 119—124. 286. 

347. 
^^rebonitifc^er (3an 161. 
^^r^gien 21. 36. 69. 86. 89. 92. 186f. 

191 f. 194. 215ff. 220—223. 326. 

328. 330. 
^^tbencg^« 173 f. 
^^^bela 200f. 
^cenaa 269. 



368 



©eograp^ifc^ Q^eglfter. 



^iccnum 261 . 

^iemont 266. 347. 

^inara 227. 

g>ifa 262. 

gM1U)icn 86. 89. 92. 215ff. 224ff. 

gMf»)lr 174. 

^iftoia 262. 

^tt^u« 212. 

^latacoc 237. 

^ocofclta 310f. 

^oetatyinm = ^ettau. 

^ol^c^lanbu« 235. 

^ompall ^iUa 198. 

g^ompeia (^tba) 266. 

Pompeji 90. 261. 

^ompejo»)oU« 183. 

— ^ont. 206. 
g>ontla 91. 

g>ontu« 14. 17. 89. 108. 128. 185. 

188f. 201. 206ff. 216. 
^ontu« ^olcmoniacu« 86. 208 ff. 

212. 
g>orp^)^nti« 170. 
^ort^mud 237. 
^ortud 257. 261. 
^offala 224. 
^ofenja 262. 265. 
^raencftc 261 f. 
griene 185. 

^roconfulari« f. ^frlCa. 
^rofcitemmcne 221. 
^rofopitifc^r ®au 161 f. 167. 176. 
^rufa (^ruflad) 215. 
^rufa d. 215. 
^t^mneffu« 223. 
g>foi 172. 
^tolcmai« C^ren. 169. 174. 180. 

— g>^ön. 88. 98. 104. 113. 120f. 124. 

— ^f)tb. 159. 165. 172f. 174. 
Runter 286 f. 290f. 314. 
^utcott39.90.261.265. 
^t)bm 242. 

Quinfianum (Quintiana) 261. 
QuofumicenP« 307. 

9iobba 156. 

cRäticn 245. 280f. 347. 



9^a»)^ana (9la»)^aneac) 98. 136. 

9^at>^ia 98. 109. 

O^ad ^a^onad 169. 

cRatiaria 244. 

9^at)enna 267. 269. 

Q^enault 312. 

O^cfaina 145. 

O^egendburg 281 . 

cR^m« 273. 275. 

9^^inocorura 176. 

9^bot)o^ 244. 

9l()obu« 236. 

9^^o(Tud 129. 136f. 182. 

9^imini261.265. 

9lom 3. 16. 17. 18. 19. 22. 31 ff. 37. 

38—47 (Q3crbreitung am Äaifcr- 

^)of). 60. 62f. 66f. 69. 72ff. 76. 79. 

82. 87. 88. 90. 91. 104. 124ff. 128f. 

132. 135. 142f. 154. 168. 195. 210. 

231 f. 234. 237. 239. 247—260. 265. 

267. 269. 286. 288. 292f. 295. 315ff. 

323ff. 328. 332f. 334. 336. 345f. 

348f. 350f. 
Q^omagna 266f. 
g^oftoced 168. 
9lotaria311. 
O^oucn 273 f. 
O^ucuma 307. 
g^uPcabc 303. 307. 
9^ufucurni 312. 

©obäer 155. 157. 

Qobcina 244. 

eobiona ((oeben) 281. 

©obrafa 305. 307. 

eabulon 106. 113. 

6abagolt^tna 195. 

©agolaffud 224. 

6agontia 318. 

©ainte« 276. 

6ai« (eaitif*er ®au) 161.^167. 173. 

176. 
eala^ el 93dt^{ 302. 
öalami« (Cl^^tn) 89. 139f. 
(oolarama 223. 
eataria 320. 
©alcrno 265. 
6aIona 245 f. 328. 



Geogtop^ifc^ 9legifteir. 



369 



€aU)lae 245. 

QaUfynvQ 245. 

^amarien (Canb, @tabt unb 93en>o^« 

ner) 3. 39. 88. 98. 102f. 105f. 112. 

160. 
eame (5^|>^aene) 93. 236. 
^amnium 259. 
eamofata 136f. 
@anaud 222. 
Canforum 215. 
Canud 2. 

^aragoffa f. Saefaraugufta. 
earbcd 89. 230ff. 234f. 
earWca 86. 243. 267. 
earWnicn 43. 254. 259. 263f. 319. 
^argai (Gargefetma) 143. 
earitt 200f. 
0armaten 6. 8. 
earon88. 105f. 112. 
eatafi 313. 
eatala201. 
GauUeu 276. 
€<u>atra 223 f. 
^carbantia 244. 
ecarpöa 237. 
ecctifc^eQöüftcl71. 
0c^ia 175. 
ec^ncpt 171. 
ec^Uo 114. 

ec^ttHiraed OTcer 243. 246f. 347. 
edli (©dttum) 74. 93. 288. 299. 
^cu^i 242. 
ec^t^ien 3. 6. 8. 10. 12. 14. 15. 17. 

20f. 152. 216. 242. 247. 328. 347. 
ec^t^ot>oltö 96. 98. 106. 109. 112f. 

115. 118. 
ecbaftc ^rm. 55. 57 f. 199ff. 203. 

— (6ebafto»)oO ^onf. 201. 208. 

— (6cbafto»)oO Säurten 201. 247. 

— ^^v\)Q. 193. 218. 222. 

— f. 6amatien. 
<B^a\iopf>l f. Gebafte. 
^cbcnn<>fu« 173. 
Gecontaruru 169. 
<Sebe(ocud 276. 
eegablnia 320. 
Äcgerme« 307. 
eegn{261. 

\t,^ütnad, flRiffion. 8.t(up. n. 



@e(eucia Sfaur. (^rac^eia) 198. 224. 
228f. 

— ^ampi)pl. 227. 

— (6ibera) <5MiU>. 226. 

— 6^r. (<?Merla) 91. 92. 135f. 

— QiUfipf^w 149f. 

— = ®abara, auc^> = ^bUa. 

— M (Samofata 136. 
@eleucier 124. 

@elo 114. 

6cnU« 275. 

6ett« 273. 275. 

6e|>|>^ori^ f. ^ocafarea ^cd. 

©erer8. 11. 152. 

eet|>roitid 174. 

6etlf 310. 

3et^ron = i5etac(eo|>oUd pawa. 

eet)i(ia 228. 

(SeoiUa 316. 319f. 

3^rgerb 150. 

eiba«)o(tö 150. 

eibentud 246. 

eManoi 222. 

(Sicca (Veneria) 307. 

ei<^rl06. 116. 

eic^em98. 105. 112. 

©idllbba 307. 

eidlien 259f. 263. 

6ibamaria 223. 

eibe228. 

eibon 88. 98. 120f. 

6ibpma 227. 

eiena261. 

eigitö 307. 

6i(anbud f. 6tttnbud. 

einddue311. 

@inet^nbu^ 224. 

Gingibunum 243. 

6inna 261. 

(5\nopt 93. 190. 207f. 

@i|>ontum 265. 

eirmium 243. 267. 

eidda 243. 

eUifenfid 286. 

eitifl« 290. 300. 

empvna 63f. 88f. 92. 188. 221. 230ff. 

234.323. 
@oaba 155. 

24 



370 



©eograp^if^ed Q^egifter. 



6obom 155. 

Go^^aule 195. 

eoifTond 275. 

eoUum 320. 

6odufa 170. 

epania (= e>txd\a) 195. 

6»)anien 6. 11. 14. 73 f. 91. 93. 94. 

287. 293. 315—324. 328. 330f. 

346f. . 
@parttt f. Cacebämon. 
6t)afinu Qtf^avaji 150. 
(S>pe\ftt 273. 
epoleto 265. 
etanbud 234. 
e>tatS^ma 176. 
etectorium 223. 
6fobi 242. 

etraftbutö 273. 278. 280. 
etratond $urm f. Q^dfarea ^d. 
eübatobien 99. 152. 156. 
eübitttHen f. Stalien. 
©ubbar 307. 
eubbula 306f. 
©ubutbüarifc^c Q^cgionen (5ttrc^en) 

248. 
6ueref 223. 
eufe« 297. 307. 
6ufetula 307. 
6ulci 265. 
euOectum 313. 
6ufa = ioabrumet. 
e>ntxi 265. 

6utunurum (6utunurca) 307. 
6t)arba 227. 
e^ebra 228. 
e^ene 170. 176. 181. 
e^nnoba 36. 93. 217 f. 222. 224. 
6^nnaba (3innoba) al. 222. 
e^tacud 93. 263. 
eitlen 14. 20. 54. 72. 88f. 110. 124 

bi« 139. 182f. 203f. 212. 244. 249. 

269. 327. 328. 330f. 344f. 
6<>rten, We 181. 

$abarca = ^^raca. 
^abennifl56. 171. 
$aUu>era 319. 
^ambaiae = ^^mbcoe. 



^amiata 159. 

^anagta 237. 

langer = ^ingi. 

^ani« 173. 

^aormina 264. 

^<H>oflrl« 168. 175. 

^tafa, ^arfa, ^ocfa f. ^l^rafa. 

^arott 199. 203. 205. 

^arraco (^arragona) 316. 318f. 323. 

^arraconenP« 315 f. 319ff. 

^arfud 89. 128f. 182f. 219. 224. 

^aucbe = 9li1lno6 = ^euc^ta. 

^aurifc^e i5atbinfe( 247. 

^obium 220. 

$eano 265. 

^cba ($et>a) 319f. 

^ebeffa 308. 

^egäa 237. 

^eJ^lftaralOl. 

— el-^f*'aril01. 

— e<^e 143. 
^enf^ra 172. 
^crmcffud 227. 
^erni 265. 
^erradna 262. 
^cuc^ira = ^rfmoe, 
^eumia 245. 

$eud 233. 

^babatba 114. 

^obraca 307. 

^agaftc 313. 

^agura 313. 

^bambcac 307. 

^^amogobe (^^amugoW) 296. 307. 

^^apfacttd 146. 

^b<ttafa 308. 

^^afudt^ (^^afarte) 308, 

^^eabelp^la 167. 

^^eboid f. ^d^pten. 

^b^en f. ^iod^oltö magna. 

— In ©riccbcnlanb 237. 240. 242. 
^elca (^|>clfeae?) 121. 
^f^^i^te 308. 

^^emifonium 223. 
^^emiftu«^uartfer 167. 
$^nae 295. 308. 
^^jcni« 167. 
^^era 236. 



®eoQvapW^^ 9^e$ifter. 



371 



^crafla 236. 

^^^iae 237. 

^Mdien 90. 93. 237 f. 240ff. 346f. 

^WTdotti* 31. 62. 74. 89. 237f. 240. 

267. 
^eöepe 55. 308. 
^^ibarid 308. 
3:^luca 313. 
^miba 9Re0ia 308. 
^t^m 308. 
^aica 313. 
i^mui« 35. 168. 173f. 
Zweien 86. 93. 216. 237 f. 241. 279. 

rtAA 

^^ubunae 308. 

^^ubutbo (minttö? maiud?) 308. 310. 

^ucca = $ucca. 

^^ucco^or 309. 

^^unifa f. ^nifa. 

^^^atita 62. 89. 192. 218. 233f. 

^^dbrud 93. 289. 299. 

$ibetia^98. 107. 118. 

$U>erinfel91. 

^iberiopoltö 223. 

^ibur257.261. 

^ibumia 245. 

$ife^300. 

^igoUie (^igoDa) 56. 58. 312. 

^i0in9^uinlb.311. 

^igtanocerttt 205. 

^imgob = ^^modobe. 

mna 308. 

^ingl 56. 57. 313f. 

^ingitttna f.972aweiama. 

^ingitH O^aftra 312f. 

^ipafa 299. 

^obna 308. 

^obi265. 

^ptt^ = Safoe. 

^lebo 31 8f. 

^omi 243. 246. 265. 

Tongern 273. 279. 

^ul 275. 

^uloufe271f.274.280. 

^ttr«272.275f.331. 

^rac^onitid 119. 

^raianopoltö 193. 222 f. 242. 

Sroaed 89. 



^rani 265.')? 

^ra|>eaunt 212. 

^red^abernae261. 

^ticca 242. 

^tlet 176. 272f. 277ff. 347. 

^rimit^ud 140. 

^vipim <af. 234. 243. 

— ^^ön. 88. 108. 121. 

^i:i»)oJiianlen 284ff. 294. 300. 306. 

347. 
$toa« 79. 89. 223. 
^rogilia (^rogl^aium) 91. 
^ro|a 9lpul. 262. 
^rolmer 221. 
$ro<>c« 273. 275. 
$ucca, Diec t^erfc^iebene ofrifanifc^ 

ernte 309. 
^ucd 319f. 
$ur!cpan 151f. 
$ittt^<a200. 
^urri« ^roconf. 312. 
Sudeten 90. 249. 260. 
$pana 195. 
^\^w^on 92. 217. 221. 
^\)xnß 46. 83. 88. 104. 120f. 128f. 

llatba 227. 

ilcre« 310ff. 

Ü^tüb (= ecupi) 242. 

UUa 320. 

Ulu(i309. 

Umanoba (= ioumonobed) 228. 

üxba (lltbano)>oH^) f. 'Orba. 

üxcx 319. 

üvm = ®)effa. 

Urfinum 262. 

ürfona (ürfola) 319. 323. 

Ufciba = Q3afoba. 

Udbum 155. 

m^irn 93. 289. 299. 310. 

ÜÜca 309. 310. 

Utumucenfld 307. 

Uvdxß (ü^cäa) 313. 

llaa)>pa 302. 

QSobi« = g3abM. 
^aga309. 
Q3aifon 274. 

24» 



372 



®eodrat>^ifieM Qtegifter. 



QSolarfc^atMit 205. 
Q3alenäa 315. 318. 

— Ooa. 272. 
Q3aatö311. 
QSafotKi 224. 226. 228. 
93af|>ura!an ld9. 
Q3enafcum 265. 
gjetwtlae 267. 
93enofa 265. 
93erceai266. 
gjerbun 273. 275. 
QSerona 268. 
93etulam 283. 
Q3entm (QSer) 310ff. 
Q3icenaa 269. 
Q3ictoriana 309. 
93icud <21itdufti 309. 

— «oeforl« 309. 
Q3ienne 93. 270. 273. 
93inbena 265. 
Q3ifontU) 272. 280. 
93i»ier« 275. 

gjobena = Cbeffa 9Waceb. 
^ol = 93ol. 
Q3o(furno 265. 



^Skit»mtt, bie )n>5(f 3. 17. 
3Bibbin = 93ononia. 

QSMaa = 93ia^. 
QBorm« 273. 

9£imara = 3i«nara. 
9[otö 176. 

^ort283. 
^u!d-(ed-93aind 309. 

3ttbulon f. 6abu(on. 
3ama (^tegia) 296. 309. 

— minor 309. 

3anaat^ = dobagatto, 3abocat^ 

155. 
3eita 106. 
3eIo ^rm. 200. 

— ^o«p. 207. 219. 
3emme 191. 
Seugitana 286. 345. 
3eudma 136. 143. 
316ÖÄ (Siqua) 312. 
3imara 200f. 
3oarall6. 155. 
3ultina 313. 
3upara = 5)ruflpara. 



IL 

Ga^tegifiter ju beiben 93änbcn^ 



<2lbecebürifc^e, t>umfc^e hiebet II, 290. 
^bclotticr II, 290f. 
«abcnbmo^^l 122. 227ff. 232. 420. 
II, 290 (= ^ßcben^. 

— Genbung ber CEuc^riffie an an- 
bete ®emeinben 355. 

— OTaffer ftatt ^Qöein II, 297. 
91berättd 353 unb fonft. 
^bfaU sunt ®5^enbienft 281. 
^gar unb bie ebeffenifc^e Cegenbe 

116. II, 141 ff. 
^ra^amd 6ame, Gelbftbeseic^nund 

ber fi^b^^iftcn 385 f. 
^öP*>tlf*e g^ellgion II, 338. 
SÜ9^ptet (S». II, 160. 180. 
ärate, *riftll«e II, 38. 93lf*öfe atö 

«rate 127f. 133. 
^ft^tU, bie neue 219. 
^ftifanifc^e 5^rc^enfprac^e, militari* 

fc^ed unb iuriftifc^ed (Clement II, 

291. 
9lgapen 164. 420. II, 157. 
^aegorifc^e ec^riftau^tegund 67. 107. 

269. 273 f. 470. 
9llmofen 161 ff. (93erbinbung mit bem 

5$ultud). 
911ted ^eftament 14 (atö 93u(^ ber 

^rot>aganba); ^udn)enbiglernen b. 

ben 9uben 14; ge^t bie Suben nic^td 

mebt an 67f. 240. 249; 70f. 102f. 

110. 261. 267—277. 359. 368. 
91metiud 478. 
«Imulette f. 9^cliquien. 



«Inbrea«, ^*>opel 81 f. 
annagen, px\»cie, im 5lriminaU>n>« 
sei 469. 

— ben fi^brtften i^erboten II, 52. 
^ntio(^nifc^e e^nobe t). 3. 324 [?], 

93if(^ofdafte II, 86. 
91ntifemitidmud (91ntiiubaidmud) 13. 
Säpotalppm, Jübif<*e 100. 251 f. 267. 

276. 318. 
^potr^Pben 276. 
^ipoUo, ber gWifilonar 79. 317. 
^IpoUoniud, 9^ifiiondprebigt 365. 
Apologeten 346ff. 349. 360. 365. 383 

469 ff. unb fonft. 
Apologetif, iübifc^e 14. 17f. 346, 

beibnifcbe 31. 
Apoftel 44ff. 62f. 307ff. 314ff. 320ff. 

331 ff. 417; im 91.^. 307ff. II, 1 

bid 23 (^^eltmiffionare nacb ber 

Cegenbe). 

— bie Q3ert>iclfältigung C^riftt 72. 

— ^ben präejiftiert 334. 

— ^nb bie 6eele 3efu 334f. 

— n)erben t)erebrt 287. 

— tt)erben faft nie ^bie Ee^rer^ ge- 
nannt 382. 

— itibifcbe 5. 17. 314ff. 
Apoftelgefcbicbte 49ff. 82—99. 
91poftel!onsil 62f. 
Apoftelf^nobe, angebliche, antiocbeni- 

fcbc II, 125. 
^Ipoftolifer (^Hpotaftifer) II, 218- 



®ie 3ablen, Dor benen feine römifcbe Siffer ftebt, beaiel;en fic^ auf 
ben erften 93anb. 



374 



(Soc^tegifter. 



2lram«f<^ epxa^ II, 117f. 142. 
Arbeit im otten ^riffentum, ^tbeitd' 

nac^n>eid unb 9^et^t auf Arbeit, 

9irbeit«ttnfei^e 168ff. 179ff. 
^riftibed 9Rbetor. 473. 
Sltipion, ber Äerrniünger 81 f. 
^r(attbif){))Un 229. 
^rm unb 9Reicb 112. 
;,9irme^ atö 9^ame ber «btipen 384f. 
^rmengut = S^rc^engut 166. 
Slrmcnpflege 133. 168ff. 
^rat (3efud ald 91r)t bad &ange- 

Uum dd ^ebiain) 115ff. 
^^cUpiu^ 119ff. 131. 133. 
Samt unb ^dfeten 32f. 106. llOff. 

123. 180. 214. 217. 332. 368. II, 

138f. 
^prologle 30. 233. 292f. 305. 
^t^eidmud 26 Qübifcbet); 260ff. 403. 

458. 471. 
Sdtfytn, 9Rebe be« "^aulud bort 364f. 
^ttolud aud ^ergamum in £^on 335. 
91uferfte^ung bed ^leifc^ed 106f. 110. 

470 f. 479. 
— 3efu 45. 103. 110. 
^^uffileg^ ber 6eele (nac^ bem ^^• 

ffieg^ 32. 231. 236. 
91uguftin 481. 
^uguftu« 253ff. 
^udern>äblte, 91udern>&blted "^ott, 

Gelbftbeaeicbnung ber dfyriften 385 f. 
9iutorität ber 93ifc^öfe unb ber ^rc^e 

222ff. 

g3ann 375f. 

,,<Sarbarif(^" ^bilofo»)ble = c^rift. 

Uc^ £ebre 250. 
93arbefane« II, 127. 143f. 147. 202f. 
93arnaba« 53f. 309. 312. II, 269. 
93arnaba«brief 54. 68 f. 230. 

Baoileve 253. 

93afi(üa f. 5lircbengebäube. 
93eamter, ftoatlic^er, ob ein Q^rift ed 

fein fann 294f. 297. 
93eamte, ftaatttcbe, in ben Triften- 

gemeinben II, 30ff. 321. 
^ebingungen für bie Ausbreitung, 

äußere 20ff., innere 25ff. 



«egräbniffe, cbriftticbe 173f. 

93einamen 409f. 

93efebrttngen 367 f. 

93e!enntni«»)Pic^t 281 ff. 463 f. II, 209. 

93ergtt)er!e, Q^b^f^n in ibnen unb 
g>Pege berfelben 170ff. 

93erufd(eben, 93etei(igung ber Sbn« 
ften 291 ff. 

93efcbneibung 13. 69. 372. 

93ef(bneibungdt>erbot 11. 

93efeffenbeit 136ff. 

93etbaud f. S^rcbengebSube. 

93ettel 180. 

93et>5tferung bed römtfcben 9Rei(bd 
unb ber größeren 3tabte 9ff. 

93ek>50erungdmifcbung 21 f. 

93ibet f. 9ilte« unb SReue« ^eftament, 
^Ifcbung bed $e^ed 269; atö 91u- 
torität222; erfe^t oöe <Sücber 293; 
(ase®runbfä^e aud ibr gebogen 299; 
gilt ibnen atö ^obelbucb 361 ; ®rie- 
(ben unb 9>^5mern ungenießbar ibreö 
fd^lecbten etitö n^egen 361 f.; bie 
äg^ptifcbe II, 178. 345; armenifcbe 
II, 213; arabifcbe II, 153; georgi- 
fcbe II, 213; gotbifcbe H, 247; fetti- 
fcbe (feblt) II, 277; punifcbe (feblt) 
II, 290. 314; lateinifcbe unb f^rif<^ 
II, 126. 142. 143ff. 250. 291. 

93ibe«enntni« f. ^riioatletttire. 

q3ibttotbe!en,cbriftUcbe357f. II, 103 f. 
105. 111. 

93ilber in ben ^rcben II, 321. 

93ilbung f. ^iffenfcbaft. 

93iograpbien, cbriftllcbe 376f. 

93ifcböfe 223. 321. 342. 389. 420. 
423—428. 429ff. 452 f. 

93ifcbof T(ov e^töv II, 154, Tftw nagefi- 
ßoX&v II, 156. 

— augleicb ^rjte 127f. 133. 
93iStümer, ®rünbung berfelben t)or 

unb nacb Conftantin 429 ff. II, 85 f. 
g3riefe, Jatbolifcbe 327f. 
-— unb 93riefliteratur 352. 355 ff. 
g3ruberfcbaft 389. 
93röber, Gelbftbe^eicbnung ber Q^bH- 

ften 157. 386f. 389ff. 
93ucb, Q^ettgion be« OSucb« 267ff. 



Gac^regifter. 



375 



^ü(^tt)erbot, Q3erbof bcr ßeftürc 
iDon ^eibnifd^n unb ^retifc^en 
93fi(^ 293. 466. 

^uge unb 93ußfft!ratt«nt 122. 126f. 
215f. 281 f. 

Caefariani f. 55aiferbof. 
Q[appabocif(^e ^^eologen 481. 
«eJfu« 473ff. u. fonft. 
(S:<>ttla«mud 107f. II, 167. 
^oxtpijtopzn f. £anbbif(^5fe. 
fi[^rcftud 396ff. 

(Sll^riftcn, 93eurteilund fettend ber Rei- 
ben 260ff. 362 (bie ^^©ummen'O. 

— 9^amen386f.395ff.409. 11,124; 
191 (öorconftantinlfci^e Snfc^riften); 
II, 322. 

— ^afc^enfpielet ober Sauberer 153. 

— ^ablreicber ald bie Suben II, 3. 
^riftentum unb Griechentum 66. II, 

329ff. 348f. unb fonft. 
^riftent^erfolgungen 456 ff. u. fonft. 
Christiani ad leonem 471 f. 
fi^brtftianiPerung = ©räjirierung II, 

329ff. 
Christian Soienoe im Rittertum 98. 135. 
«I^ripologie 103fT. 
Cbrtftu«, f. 3efud; foU »ibernatürtic^ 

Cafter gelehrt b^ben 471. 

— Urteil be« ^orpb^riu« über ibn 
477. 

^^ronograp^ie, c^rifttic^e, untoerfd- 

gefc^icbtlicbe 249. 
Cicero, de natura deonim foQ im anti- 

c^riftUc^en3ntereffe «verboten tt)erben 

466 (t>gl. 471). 
eiemen« SdU^. 349. 370. 

— t)on 9^om 160. 400 unb fonp. 
OuJmeterien 173. II, 80ff. 321. 
Collegia tenuiorum 174. 
Complezio oppositomm 100. 216. 

224f. 227. 237. 238 f. unb fonft. 
Consilia evang. 103. 
64)nftantin 467 ff. II, 350ff., feine 

„9^ebe^ an ben 6<>aogu« II, 226. 
G[o»)ria, ©c^m»)fnamen ber Triften 

362. 404. 
„Cultoree dei (verbi)" 395. 



^monen bei ben ioelben 136ff. 

— Äamj>f ber Q^riften gegen fle, ®ä- 
monifc^ 136ff. 370. 

baumeln in ber ^. ec^rift 304. 
<S)eciud 460. 465. 
5)eealog 270f. ' 

^efompofttion unb ^emofratifierung 

im römifcben O^eic^ 23. 
^iaboc^ ber ^rot>i^en 319. 
3)ia!onen 134. 164f. 169f. 173. 440 f. 

448 f. II, 320 (regieren Streben) unb 

paffim. 
SHaloniffen 134. 169, f. aucb ^auen. 
^af»)ora, fübifc^e 3ff., f. aucb ^ro- 

paganba, ob b(og in ben 6täbten 17. 
AidaanaXiia, cbriftlicbe 250. 340f. 428. 
^oclet. Q^eicbdeinteitung, burcb bie 

^rcbe antizipiert 426. 
3)iodet. Q3erfolgung 465 ff. 
Dioecesis urbica II, 259. 
^dputationen mit Reiben unb Suben 

348. 472. 
^octored f. ße^rer. 
^onatidmud II, 296ff. 302. 306. 310. 

312f. 317 unb fonft. 
5)orfgemeinben 429 ff. 445 ff. 448 f. 

452 f. II, 2 u. pafjim. 
S)reiteiCung ber OTenfc^beit 240ff. 
^urcbquerung ber ,,Q33eIf' burcb *3>au- 

tu« 74ff. 

Sbionim 384, f. auc^ Subenc^riften. 
^€bition^ cbriftlicber 6cbriften 358f. 
CE^ (972onogamie, Unaufld^ttcbfeit) 

209f. II, 77f. 321. 322 (mit Ääre- 

tifern); S^ntbaltung 214. 378; 

©emifc^te €^n 368f. 378. 11,59. 

74f.; ©eiftlic^ (S^n II, 65. 321 f. 

— 9]Rigtrauen gegen fie 214. 
(g^recbt, eigene«, ber 5^cbe II, 76f. 

254f. 
(S^rfurc^t oor bem Ceiben unb bem 

9^iebrigen 218f. 
(£ibe, loerboten 295. 
Sinaelgemeinbe unb S^rc^e 344. 415 ff . 

— burc^ i^re Organifation aJ« 9Wif- 
fionarin 415fF* 

*Ex>ekfjaia<mxo(, ol 394. 



376 



Sa^cegifter. 



Sfftafen 202ff. unb fonft. 
SitgettHeitft 231. 287f. 411 ff. 
^nt^ulUidmud f. ®elftttHrfuti0en. 
^Idfun^ 115ffv f* SSMdvSb unb Q3er- 

gottttttd. 
&(5funddd(aube unb« Hoffnung 

(^eibnifc^e) 25ff. 32f. 118ff. 
(Srftlinde 160. 
Smä^ite, 6e(bffbesei(^nung ber Q[^ri- 

ften 386f. 
Sdc^tologie f. 9Riffiondprebidt, bef. 

107. 
^elanbeter 403. 471. 
(fffenet 159. 318. 

Sti^, ®efc^ic^te bev oUc^riftl. 298ff. 
&^nav6> (^atdoix^) II, 164f. 
^angellen 84f. 475. 477. 
— llbetfe^ung, fl^rifc^ II, 127. 
^angeliften 322. 324. 326. 333. 
CE^fluflbität 454 f. 
^^ommunttotion 375 f.. 
CEcoraiften 206. 368, f. Dämonen. 

^eUfc^ungen, ttterarif<^ 269. 348. 

359f. 
Familien* unb ioau^gö^en 279f. 
^milienaerrüttungen burc^ bod ^[^ri« 

ftcntum 377ff. 
haften atö SDlittel gut Unterftü^ung 

3inbercr 163. 
^tum, Stampf bagegen 233. 305. 
^nbe bed 9){enf(^ngefc^(e(^tö 261 f. 
^nbedliebe 155f. 
^efte, c^riftKc^e, ^eibnifc^ gefeiert II, 

209ff. 219. 
f^eftfeietn, ^eibnifc^, 93eteUigung bet 

O^^riften 289. 291. 
„FideleB", auc^ &äxetiUx fo be^eic^net 

II, 322, f. md^ ;,®läublge^; 386f. 
^Wf«^ 395. 
giamine« 11,321. 
{^fc^fünben, ^am^f gegen {ie 

209f. 281. 
?Jlu(^t in ber Verfolgung f. 93etennt- 

nidpfiic^t. 
Stauen, Q3erbreitung bed Triften* 

tum^ unter i^nen, Anteil am ürc^ 

Uc^n Ceben unb am Ce^ramt, 



SDlartiprium, 93eurteilung i^ted ®e- 
f(«M^td 351. 368f. n, 58—78; 
bei ben ®nofitifern unb SRonta- 
niften II, 67. 69f.; bei ben S'^eu* 
^latonüem II, 67; 93e^nblung 
9on 6flai9innen 11,321. 

Sreilaffung ber ©flaöinnen 177. 

„^mbUnge* 393. 

^^eunbe^ (oi iplloi), OSeaeic^niuig 
ber (S:<>rif{en 386. 404ff. II, 230. 

ffronto 472. 

^tuc^tttbtreibung 135. 

®a(en 214f. 261. 

®aliUler, 93e)eic^nung ber C^riften 

266. 384f. 403. 
®aftfreunbf(^ft 182 ff. 
®^i)ttt für bie 5$ai{er 286. 
Geburtstag, c^rifttic^ ^Betrachtung 

113.462. 
®efangenenppege 170 ff. 
©egenmifPon, Jübif*e 59ff. 71. 315f. 
®egenfc^riften gegen bie Triften 472ff . 
®egenn>ir(ungen gegen baS C^riften- 

tum 456 ff. 
®e^(ter, firc^Uc^e 166f. 
®e^eimle^re 224. 
^®eifta(^'' 344. 388. 
®eiftttnr!ungen C,®eift unb jhraft*) 

202—219. 
®elbfreube bei ben Triften 165f. 
®emeinbebilbung 41 5 ff. 429ff. 
®emeinben, arme unb gefä^rbete, 

eorge für fie 182ff. 

— »)au(inifc^ 77f. 
®emeinbe»erfc^r 182—202. 
®enitaUen ber Keffer, toerben m>n 

ben Triften angeblich angebet^ 

471. 
®ehtilnamen ber Jloifer bei 3uben 

unb OE^riften 6. 
®eri(^t, iüngfted 103. llOf. 
®efc^ic^tdbetrac^tung, (^riftK<^ 238 

bi« 246. 247 ff. 271. 
®efc^(ec^t, baS a^eite (bie Suben) 17. 

238ff. 

- ba« britte (bie C^ripen) 17. 238ff. 
260ff. 



Sa^vedifter. 



377 



OkfeUfc^aft, ^eibnifc^, Urteile ü^r 

tie Stiften 469 ff. 
®efe$, mofoifcM/ ^tthxeitanQ in ber 

dan^enQBeltSff.; ^oulttd' eteHung 

jum ®efe$ unb Subentum 57 ff.; 

f. au^ ^tted ^eftoment. 
®UxbiatO(en 289. 
®Uiubide/ Getbffibe^eic^nund bet ^vi* 

ften 386f. 
®Iaubendredd 101 ff. 375. 
®(ikedfpie(e 290. 
®nofid, defunbe unb ^cetifc^ 108f. 

129. 
®hof(ifer (JDütetUer) 108 (Smmuni- 

Perung); 126. 134. 217f. 221. 235. 

243. 269. 275f. 298. 340. 345. 388f. 

454. (gegen bie 93e!enntnid|>flic^t 

463). II, 291. 296f.; Verbreitung 

im 9^ei<^ II, 324—328. 
®ott, c^rifäic^er unb neu|>(atonifc^r 

34. 
®ottedprebigt, c^riftlic^e 104ff. 
®ö^enbilber, Anfertigung t)erboten 

292. 
— 93ef*impfung 282. 
®5^nbienft, ^ampf gegen i^n 278 

bid 300. 
®5^enot>ferf!eifc^fren 291. 
®ottedbienft, gemeinfamer, 93ebeu- 

tung für bie Sin^eit ber £o(aI- 

gemeinbe uftt>. 133; 419ff. 421 f. 

(Q3erfäumnid unb SRic^tac^tung); 

®ottedbienft unb Almofen 162 ff. 
®ottedbienft unb Ce^rer 342ff. 
,,®ottedmenfc^en^, 93e)ei(^nung ber 

C^ripen 395. 
®ottmenfc^^eit, Sbee 304. 
®riec^ifc^ atö ^rc^nfprac^, griec^i« 

fc^er 6:^ra!ter ber ^rc^ 66. II, 

329ff. 348f. unb fonft. 
®roggrunbbefit|er, c^rifllic^e II, 322. 

ioäretüer f. ®noftüer. 
ioeiudli(^ £eben, eingriffe 377 ff. 
i5anbel, 93eteiligung ber ^^riften 294. 
i5anbtt)erfe 292f. 
jdaudgemeinben 427. 
i5ebräer-®oangelium II, 160f. 



^eibcn^ 62. 

Reiben unb 6!^riffen, sn>anglofer Q3er- 

fe^r 480 f. 
Aeiben fc^ü^n bie OE^riffen in Q3er- 

folgungen 465. 
Äeibenmifflon, Anfänge 44ff. 58ff. 
ioeibentum, Übertritt )u i^m 11. 

— 5$om|>romiffe, pafiim, namentlich 
unter 5$leinaften. 

ioeibnifc^ Gc^üler c^riftUc^r Ce^rer 

345f. 
ßeilanb, 6e^nfu(^t nac^ einem folc^en 

25ff. 

— unb Äeilung (Sn^olt bed €i)an- 
gelium«) 115—135. 

ioeilanbe, bie A^oftel atö folc^e 334. 

— in ber Q'leligion ber Äaiferjeit 32. 

118ff. 
ioeilanftalten, ^ibnifc^e 120f. 
i^eilige (ioeiliged Volt), eelbftbejeic^- 

nung ber O^^riften 385f. 388f. 

— etänbe 388f. 

i5eiligen(alenber, prot)inaialer 414f. 
i5eittgen!ultu^ 287. 304. 41 1 ff., f. auc^ 

9Äärt^rer, CEngel. 
JdeUigfeit bed £ebend 202 ff. 
Äeimatgefü^l, fe^lt ben Gi^riften 297. 
i5elena 9on Abiabene 3f. 55. 
Jdellenifierung unb i^r ^Idfc^en im 

3ubentum 3 ff. 423; im 9^eic^ 21. 
Äefleniften in 3erufalem 49ff. 
Äenot^idmud, folorer 28ff. 33 ff. 
^erobfunft^ (ffaU) unb ^.Aufftieg* 

ber Seele 32. 231. 236. 
Äeroen, geiftli^e 343. 41 1 ff. 421 . 424, 

f. auc^ Adtefe. 
„5&err^, Herifale Titulatur 390. 
Äierofle« 466. 473. 
J9ipt>ol^t old ^olitifer 257. 
,^irten^ 324. 

530^)>riefter, c^riftlic^e 330. 
Äof»)ifte 185. 
HoBtee public! 403. 
iot^pernoeton 28. 
Äppflftarier (^edg vy^ioxos) 5. II, 

185. 226. 



378 



6ac^regifter. 



Sofobud, ber ^etec^te 46 f. 62. 311. 
Senfeitigleit ber c^riftlic^n 9^e(idion 

llOff. 
Sefud (S^^riftud unb bie ^eltmiffion 

35ff. 

ber ,,ße^rer^ 382ff. 

Q3er!ünbl0un0 Don i^m 102 ff. 

Ol« 9lr8t 115ff. 123. 131. 

®ämonenbefc^n>örund in fei- 
nem tarnen 144f. 
93rüber unb QSerttHinbte 11,88. 

96. 98. 100. 111. 149. 
^arum nic^t bei ©riec^n unb 

9^ömern erfc^ienen 71 ff. 
Imperator Christus 401. 
3nbien 29. 

3nbit)ibualidmud 32f. 418. 422. 
„Infruotuositas" ber C^riften. 470. 
Snfubation 133. 
3nf*riften II, 87. 122f. 191. 193. 

217f. 221. 222 ff. 225 ff. 228 ff. 236 

(%e;.off). 238. 242. 245 f. 251. 261. 

264. 272. 274. 279ff. 282. 284. 287. 

295. 299f. 302ff. 305. 307 f. 311 ff. 

316. 342. 
So^anned (®o.) 478; 93er^ältnid aur 

gWiffton 43 f. 

— ber Sebebäibe 62. 81. 

— ^redb<>ter (ber (göangelift) 79. 
80f. 123. 

— ber 3:äufer II, 112. 
Soi^annedjünger 317. 382. 
3oi>annedoffenbarunö 230. 312. 
Sofep^ t)on ^rimat^ia II, 112. 
3ofe»)^tt« 4ff. II, 1 unb fonft, 
Sfrael aaxa jtvevfia, Selbftbeaei^nung 

385 f. 
Subenc^riftentum, ättefted, fein 93er- 
f)ä\tm^ dum Subentum unb J5ei- 
benc^riftentum 46ff . 62ff . 65f . 188f . 
II, 96—102. 107. 123. 137. 148. 
153f. 157. 160f. 180, 289; Suben- 
c^rifiten f^ärlic^er atö J5eibend£^riften 
64. II, 3. 18, f. auc^ unter ben ein- 
zelnen SjOroolnjen. 

— gnoftifc^ed 64. 

Subentum, QSerbreitung uftt>. 3 ff. 
II, 38. 107 f. 110. 113- 140ff. 146. 



I 148. 150f. 153. 156f. 159f. 164f. 

I 175. 180. 182. 185. 218. 232. 235. 
239. 249. 253. 261 f. 265. 278. 287ff. 

i 299f. 304. 307. 309. 311. 314. 322; 
474 f.; 6tatifttf 7ff. II, 3. 18; ^Äif- 
fiondgebanfe 18 f.; ^er^äUnid au 
ben Canbe^fprac^n 15; am5$aifer- 
bof II, 38; €ntfc^ränJung3ff. 18 f.; 
93eurtei(ung feilend ber i^eiben unb 
Äeiben^riften 67 f. 260f.; QJer^äit- 
nid aum römif(^en 6taat 7ff.; oer- 
folgt bie ^vx^itn 47 ff. 59ff. 456 f. 
(«intimifflon, auc^ 71. 315f.); Über- 
tritt aum J5eibentum 11; übertritt 
oon Triften jum Subentum 17. 71 ; 
(£inn>ir!ung auf ^erfaffung unb 
®ottedbienft ber ^rc^e 415ff.; 
6tttat im 6taat 16. 
Sünger, ald Partie ber Triften 382 f. 

— bie ftebaig 43. 446. 

— bie 8tt>ölf, g3er^ältnid aur gjnfTwn 
44ff. 307 ff., f. au* «Ipoftel. 

Sulian, Äaifer 466. 480. II, 337 unb 

fonft. 
Suftin 254. 341 unb fonft. 

Äaifer unb Äeer, ®ebtt für fte 286. 

II, 48f. 
5$aifer fönnen feine (S^^riften fein 286. 
Äaifer^of, OE^riften bort II, 38—47. 
55aifer!u(tud 22. 26. 35. 251. 260. 

284ff. 458. II, 185f. 188. 337f. 
Äaiferreic^> = ber ffriebe 21 f. 
5^a(amitäten, Gorge ber ^^riften bei 

folc^en 178f. 
— , oon ben (Ibriften ^rbeigefü^rt 

471 f. 
Äalenber oon ^icomebien II, 214. 
Kapellen f . gjlärt^rergräber. 
5$affe ber ®emeinben (®emeinbe(o(- 

teften) 161. 164. 170. 183. 
Äatafomben, römifc^e II, 251 f. 
5$ate(^ten, 5^ate(^efe, 5^atec^umenen 

102. 110. 345. 374f. 
5$atec^etenfc^u(e 341. II, 163f. unb 

fonft. 

Ka^agoi, o! 388. 



6a^regifter. 



379 



^atfyom 393ff. 454ff.; faf^otlf^e 

S^x^ 394. 
S^aufleutc, c^rifölc^e II, 31 f.; f^rif^c 

II, 139. 
S^er^gma öon 3efu« 106. 109. 
Sle^erma^erel, lltf|)run9 t>erf. 428. 
S^e^ertaufc II, 218. 
^nbertaufc 351 f. 410. 
i^^e atö "taon 392f. 

— aU Autorität 222. 392 f. 

— ©clbftbeael^nunö bec ^riftcn386. 
391 ff. 

— unb Cinjclöcmeinbc 415 ff. 

— bur(^ i^rc Otganifation aU 9Wif- 
fionarln 415ff. 

5^rc^enbau unb ürc^Uc^e Q3erfamm- 

lungdorte II, 13f. 53. 74. 78—85. 

97. 105 f. 107. 109f. 112f. 114ff. 

120—123. 125f. 132. 142. 157. 162. 

169. 173. 176f. 182. 192f. 195. 197. 

211. 214f. 225. 228. 235. 249. 252. 

254ff. 257. 264. 268. 275. 276ff. 

279. 280. 296. 298f. 304. 306. 307f. 

310f. 313. 321 f. 
^rc^enbunb 422f. 
S^irc^engefang II, 125. 144, f. auc^ 

^oejte. 
5^^en0efc^i^te, unU>erfaIgefc^i(^t- 

(i^e 93etrac^tung If. 

5hrc^engut = ^rmengut 166. 
SUr^enorbnung, c^rifflic^c, t)on ^aja 

topivt 466 f. 
^rc^enrec^t 416. 
^r*^öfc, iübif^e 173. 
5^na{Ien,i5enenen unb Eingeborene, 

Slompromlffe ber ^rc^e mit ben 

Q3ott«fuIten II, 186. 194. 198. 206. 

208ff. 211. 219. 326. 
5^leri!er, befonberer ©tanb 166. 181. 

424; nieberer II, 255; t>ertt>elttt^f 

11,321; ^rmuf 11,321. 
Slnec^te ®otted, 6e(bftbedeic^nung ber 

C^riffen 386ff. 
5^oUefte, allgemeine c^riftli^e im 

9Reic^ gab ed nic^t 193. 
S^ommunale Organifation 23. 
5^ommunidmud, angebU^er 159f. 



Slonfefflon (Entn>idlung ber 9^eUgion 

8ur 51.) 28. 
5^onf5beration, bie fatboUf^e, unb 

bie gjlifllon 454 f. 
5$ont>ergieren ber ^ntn>icf(ungdUnien 

31 unb fonft. 
Äonailien f. ©^noben. 
Äodmologte, monot^eiftifcbe 104. 

270f. 
Äranfenpffege 132ff. 168ff. 
Äranfbeiten, Äeilung llSff. 132ff. 

136ff. 
S^eua unb S^euae^aeicben llOf. 116. 

135. 
,,5^eu3e«anbeter^ 403. 471. 
^ultud (unb *2llmofen) 162ff. 
KvQiaxöv, t6 f. I^rcbengeb&ube. 

£anbbifcböfe446ff. 451 ff. II, 134ff. 

140. 147. 156. 183f. 192. 194f. 201. 

212. 215. 219. 228. 257. 292. 
Canbgemeinben f. ©orfgemeinben. 
Canb|)farreien f. ®orfgemeinben. 
Canbtage 425. 
ßapp 465. 467 unb fonft. 
£after, n>ibernatürU(b^, 5$am|)f gegen 

ne 135. 
ßatein ol« 5^r*enf*nra*e II, 330 ff. 
ßage unb ftrenge C^riften 288—300 

unb fonft. 
£ajr^eit, burcb bie ^auft>ra^d unb bie 

«ußmögticbfeit beförbert 215ff. 

372. 
„2tben'' atö 3ict ber ^Religion 117. 

122ff. 236f. 
£eben, bäu^^^ed, (Angriffe in bad- 

felbe burcb bie cbriftU^e 9^ettgion 

377ff. 
;y£ebenbe^, bie, QSejei^nung ber Tri- 
ften 395. 
ßebrer, iübif^e 319f. 

— unb fircbttcbe 93eamte, Unter- 
ftü^ung berfelben 166f. 

— (in ber ^riad: ^pofttl, ^ro|)be- 
ten unb £.) 307ff. 319f. 320ff. 
338ff. 11,217. 

— ni^t c^ridmatif^ 340f. 

— ald gWiffionare 345 ff. 



380 



(oad^xtgjifttx. 



Cei^ttDerbtennung 173f. 

ßettor 345* 

libelli, in ber OSerfotdung bed ®edud 

II, 167f. 
Ciciniuö, g^eUdtondpoUtü 467 f. 
ßiebc unb ^ßiebe^ 156. 

— unb Äitfleiftunß bei ben Triften 
154—202. 

bei ben Äeiben 154ff. 

£lterarlfc^e ^n^rlffe auf bie Triften, 

QBeurtdlung feitend ber Joeiben 

261 ff. 360. 469 ff. 
ßitetarlf(|>er g3er!ei^r 355 ff. 
Literatur, d^ti\tiid^t, geringe Q3erbrel- 

tung bei ben Äelben 347. 360f.; 

Q3erbreitung bei b. Stiften (Segnet- 

Ilgfelt) 356ff. 
Litterae formatae 358. 
Cogod 225 unb fonft. 
£o^nfuc^t 159f. 
Cofolgemeinbeorganlfation 427 ((£in- 

^ät). 429ff. 
Cofolfulte unb lofate f). Statten, 

cbriftllc^e 304. 
Codfauf t>on befangenen 172. 
eucad, Q3ec^ältnld jur 9WlfPon 42f. 

50. 54. 79. 82—99. 253 f. 311 f. 365. 
Sudan loon "iHntioc^ien 341. 

— t)on eamofata 124. 473. II, 233f. 
unb fonff. 

Cu^ud, ^ampf gegen i^n 290. 

gjJ&rt^ter II, 9 unb 20 (geringe 3a^0; 
II, 209f. 288ff. 295f. 322. 458ff. 
unb <)af[lm, al« bie „©c^üler^ ^rifti 
383 f.; atö ÄeiUge unb ;,g3rüber^ 
388. 390f. 

— unb i^onfefforen al« SWifllonare 
369. 462 f. . 

gWärt^rergrÄber, Äa|)eaen bort 133. 

287. 452, f. auc^ 5^r(^engebäube. 
9Wärt^ren)ereirung 133. 171. 287. 

461 f. 
SWagle f. Dämonen uf». unb 292f. 
9Wagier, 93edei^nung für bie C^riften 

403; für ßl^riftu« 471. 
SOf^a^ljeiten bei ben (Bräbern 164f. 

174. 



gÄalefto« 458 f. 471. 
9D>{ammonidmud, 93etöm|)fung 210f. 
SOZanbäer II, 146. 
Sl^anic^idmud 302. n 147. 151. 246 

(3nfc|>rift). 318. 325ff. 
gWanti! unb ^vop^tk 336. 
gWardon 164. 269. 367. 374. 388f. 

394. II,106.111.122f.(3nf*rift). 

133. 148. 164. 190. 207. 214. 232. 

255. 324. 327 f.; Q3erbreltung ber 

mardonltlf^en 5llr^ U, 324ff. 
90{arcud, (£t)ange(lft, Q3er^ttnid aur 

gWifflon39ff.; g>erföntt*e«47; 79. 
90{aria unb 9D>{arlalogie II, 154. 209. 

242. 
9Wart^rien In ber ßiteratur unb in ben 

gWenäen II, 95. 
9D^art^rium, s^on einigen c^riftlic^en 

®emeinfcbaften nic^t s^erlangt 298. 
gWart^rologlum, fprlfc^ II, 214. 
^O'^at^ematici 293. 
90{atrl!el (In ben d^üftli^n ®emeln- 

ben) 169. 
9ßlattfyäu^, Q3er^ältntö dur ^inifTton 

39ff. 
9J{asiminud ^aaa, 9^eügiond^oUtit^ 

9^ac^bi(bung ber flrc^ti^en Orga« 

nifation 465 ff. 
gWebiain, bie Q^eligion 122 ff. 
— bie pvofant, abgelehnt 135. 
9Jlelito afö ^olltlfer 255 f. 
gjlenanber II, 103. 112. 
gWenf^engefc^lec^t, elnbeitllcM 22. 
90'2enf(^enre<i^te 22. 33. 
9J{enf<^em>erg5tterung 284. 
gjlenfc^ttjerbung 479. 
SWeffallaner II, 146. 216. 
SWeffe II, 126. 
SWetropoUten unb metro)>oUtaner 3u- 

fammenf^luß 422f. 429ff. 433 ff. 

449 ff. II, 87. 104. 120. 128f. 

135. 139f. 142f. 149. 152f. 159ff. 

164f. 173. 180f. 183. 187. 190. 

196. 204ff. 207f..212. 224. 228f. 

235f. 237ff. 240f 248. 256f. 258ff. 

264. 266f. 273. 275. 300f. 
9[>^iKt&r, eteOung ber Triften au i^m; 

Q3erbreltung bed ^rlftentumd im 



6ac^reglftet. 



381 



gWiatar295f. 11,43.47—57.350; 

SO^Uitärifc^ (Skmtnt in ber (atei- 

nif(^n(afrifanif(^n)5lirc^nf|)ta(^ 

II, 291. 
gWltttär, Serfe^uttö im 3. So^r^. 23. 
,,MiUteB Christi-« atö eelb^ibt^d^' 

nung 400f. 
gjlinäer II, 99. 
97{ifant^ro|)ie 261. 
93'liflionar, j^rc^e unb Ccin^emeinbe 

atö folc^ 415ff. 
SO^iflionate, n\d^t betufdm&^ge 350f. 

— urc^riftlic^e 73 ff. 331 ff. 

— bic SdpoloQtttn 226. 
9)lif|ionderdebniffe ber a|)oftoUf<^n 

3eif 73 ff. 
9nif|iond9ef(^c^te, i^re Gtobien II, 

22 f.; bie Äau|)(baten 24—29. 
SWifftondleöenbe 72f. II, 1—23 paf- 

fitn unb II, 88. 
SOZiffion^met^oben 362ff. 381. 
97{ifitondprebidt, ©runb^ttge 44ff. 

101 ff. 362ff. 
9RifiU>ndfc^nften 368. 
SWifflon unb Ce^re 366. 

— unb ©oftedbienft 420. 
97{i%adbienft, (^gentfimttc^feit unb 

Q3ctbrcitun9 250. II, 51. 334 ff. 
9}^itte(n)efen, i^r fteigenbe^ ^nfeis^n 

im ^tiftentum 231 . 
gWön*tum 422. II, 148. 171. 178. 

201. 206. 269. 
gWonot^dmu« 1. 25f. 104. 270f.; 

Sntn>i€f(ung au bemfelben im Sbti» 

bentum 25ff. II, 338f. unb fonft; 

im Subentum 12f. 
9Rontanidmud 206f. 281. 330. 384. 

388. 422. II, 164. 187. 190. 194. 

216ff. 223. 226. 232. 241. 255. 288. 

297. 326f. 453. 462. 
gJH^perten 32f. 114. 130. 227ff. 234ff. 

250f. 371 ff. 381. 
S0Z^t^ud, bie (3^d^d^U ^tifti noc^ 

ben ^eibnifc^en SMi\Uxn 361. 

— bie @tobien feinet ^ntmicftung 28. 
30ff. 



^lac^mung unb 9^a(|^fo(ge C^rifti 

103. 383f. 
SR&c^ftenßebe unb ®ottedUebc 154ff. 
SRäc^fter, c^rifÄi^er 93egtiff bedfetben 

155f. 
Flamen, attteftamentttc^, bei ben 

Triften 412f. 

— bämonif^ (9^amenaauber) 408 
bid 415. 

— ber 93if^öfe auf ben Äonjilien au 
9^icäa unb 0arbica 413f. 

— ber e^ripen 6. 381—404. 407 bid 
415. 

— ber Suben 6. 407f. 
SRamendtt>ec^fe( im rbmifc^n O^eid^ 

409ff. 
SRamentt>ifTenf(|>aft 152. 408 ff. 
„Natio", Q^ripen ald 238ff. 
SRafurrec^f 299. 
S^oaoräer (SRoaaräer) 384 f., f. 3uben- 

Triften. 
9^eued ^eftament ((£t).-® efc^ic^te) 261 . 

274—277. 359. 
^mi)^t bed ^riftentumd 472. 
9aeu|)(atonidmud 302. II, 340f. unb 

fonft. 
cRicänum, QSifc^ofdttfte 413f. II, 86. 
SRic^tc^ripen unterpü^t 169ff. 178f. 
3aot)atianif(|>e 5«r*e 387. II, 137f. 

176f. 194. 206f. 215. 222. 225f. 

(3nf*riften). 234f. 256f. 273f. 

307 [?]. 317. 328. 453. 
9lumeniud 477 f. 
Nutrimenta spirituB, bie f), @c^rif(en 

273. 

Obiationen für Q3erftorbene 174. 
Offenbarungdfe^nfuc^t, ^eibnif«^ 25 f. 
Offenbarung unb Q3ernunft 225 f. 

'OXvfjuiUK (HOTifQ xai KtUnrig 11^ 185. 

O^fer, ^eibnifc^, ^eilna^me an i^nen 

289. 
O^fertoefen, ^eibnifc^ II, 339 unb 

fonft. 

— iübif^ed 12ff. 55. 
Orbination 429ff. 446f. 451. 
Organifotion ber ®emeinben, bon oben 

na(|^ unten unb umgefe^rt 415ff. 



382 



^d^xtQifUv. 



Organifation, lolale unb bifc^öflic^ 

bcr S^rc^en 429ff. 
„Oxxentf, ^iöaefe II, 128. 163. 348f. 
;,Orientatt«mud^ 29ff. II, 339. 341. 
Origene« 303. 344ff. 349. 360. 362. 

370. 469f. 480f. 482; atö ^oUtlto 

257ff. 
Oftcrfhreif 66. 

Paganicum 402. 

^aganud 401 f. 

^antänu« 335. 339f. 

g>ant^eon, g3ibttot^cf bafclbft II, 45. 

^antofrator (iüWf<^) 5. 

g>ap9luö 335. 

^^aröfen" 393. 

^aroifla, g>aroc^ie 393. 

g>a6, *rlp(i*er 9iti^epa% 185 f. 358. 

g>atriarc^, Jübif^er 17. 316. 

^atdat^en, litc^U^e 444. 

^atrlotidmu« unb ^^ettgion 35. 284f . 

g>auUner = g>auUcianer 389. 

^aulu«, *2l|)opcI 46. 49. 55 ff. (Saturn 

feinet 93efeirunö). 58 f. (ÜrteUe bcc 

3uben über l^n). 62f. 66f. 73—99. 

114. 123. 188f. 221. 229f. 268. 

309ff. 364. 371. 418. 478 (g>or- 

pi)\)nu^ über i^n). 

— unb ^etrud, ate O^ufnamen bei 
ben (I^rlften 407 ff. 

— Joon ©amofata II, 129ff. 
g>etPf*e cReliglon 23. 138. 
g>efc^itt^o II, 144f. 
g>efrtml«mud, c^riftllc^er 113. 
g>etru« 45. 59f. 62ff. 80. 87ff. 364. 
^ftngften 45. 

^^rlfäer 13. 20. 36. 

^i^iiippVL^, (£t)angeliff, unb feine 

3:ö*tet 52. 81 f. 11,112. 
g>^iU) 4ff. 28 unb fonft. 
^iilofop^nfcl^ulen unbci^riffl. @^ulen 

(©emelnben) 348f. 383. 417f. 428, 
^^Uofo|)^ie, 93eurtei(un0 berfelben 

unb S^amp^ gtQtn pe 233 f. 282 ff. 

347. 349. 369f. unb pa^m. 

— ^riftentum al« bie ttxi^re 249ff. 

— unb ©ö^enWenp 282ff. 

— = Subentum 13. 



g>^önlaif*e epvad^ II, 123. 
^itatu^otten, etbic^tete 466. 
Pistores 386. 
Plagiate, Q3eurteUung bet ^eibnif^en 

Q^eligion unb ber ^^i(ofo|)^e atö 

folc^e 247 ff. utib fonft. 
^latonidmud 2. 283 f. unb fonft. 
gMiniu^brief II, 2. 17. 188f. 
Biotin II, 258. 325 unb fonft. 
^oefie, c^riftli^e 366f. 
g>oateia, bie, ber Triften 247ff. 
^oUtifc^e cReJigion 284fT. 
^olitifc^ed 93en>ugtfein ber C^riften 

238ff. 247ff. 251 ff. 
^ol^t^eiömu« 1. 25ff. 34. 147. 231 

(in ber 5^c^e). 278—300. 
^orp^^riu« 34. 305f. 349. 360. 372. 

469 f. 474. 476 ff. II, 106. 325 

unb fonft. 
g>oriboniu«, Simt 154. 

— ^^ilofo*)^ 28. 139 unb fonft. 
Praecepta unb Consilia 217 f. 
^rebigt, fonntägli^e 420f. 
^rebigten, llberfenbung nac^ aud« 

wärt« 187. 
^rc^bpter 440 f. 448 f. 452 f. II, 320, 
g>re«bpter-®o!tor 343. 
^riefter, *ripli*e 424. 

— = Könige 424. 
^rlefterinnen, iübifc^e 424. 
^rieftertum, c^riftlic^e« 303. 
Primat 9^om« unb bieSWiffion 455 f. 
g>ri«ca unb ^quila 78f. 353. 
^ridciaioni^mu« II, 317f. 
g>riöatle!ttire ber ^. ©c^rift 102. 273. 

347; au* 471. 
^rotetarifc^r C^rofter bed C^riften- 

tum« [?] II, 31. 
^ro^aganba, iübifc^e unb i^r Sr- 

löfc^en 7ff. 11 ff. 14f. 18ff. 
g>ro|)Mcn, ^riftlic^e 204f. 307 ff. 

318f. 320ff. 336ff. (^xop^tn atö 

bie Äo^n|)riefter). 330. 

— ^eibnifc^e 337. 

— Jüblfc^e , im 3eitatter G^rifti unb 
ber ^|)ofte( 318. 

^ro|)^tifc$e $a^d unb ©u{5ef[lon 
319. 336ff. 



6oc^re0ifter. 



383 



<Ptofclpten, iübtfc^e 12ff. 16, 60. 71. 

374. 
g>tot>in8bifc^öfc f. ^tttopoixttn, 
^tot>ütaialftrc^c 422 unb f. 9Wetro- 

^oUten. 
^roioinaialflc^Clc^e 93erfc^ieben^eiten 

II, 329—334. 

Ouellc Q ber ®ot)., Q3er^ältn{d ^ur 
9JlifPon 37ff. 

gjcc^t, römifc^c« 22. 
9^ebcn«artcn, ^eibnlfc^e 295. 
9^ct*, lOOOJä^riöed 107. 
cReic^c unb O^elc^tum 111 ff. 161 ff. 

II, 30ff. unb pafftm. 
,,9^ei^öbür9crrcc^t", neue« ber Äirc^ 

454. 
O^eifen, ©c^nemglclt becfelben 352; 

nac^ O^om 353 f. 
9^cifenbe (I^riftcn, befonber« ße^rec 

183. 352ff. 
Religio Christiana 243; iUicitÄ 457 f. 

464. 
g^eliglon, t>äUvlxd)t 472. 474 ff. 
9^eUgion«mifc^unö 23 f. unb fonp. 
cReU0ion«|)oUtif, römif^e 23. 
g^cJiquien II, 187. 21 1. 283. 452. 479. 
9'^eftauratit)e 93ef<rebunöen im Äei- 

benfum 27 f. 
9^ese|)tiond9efc^ic^te bed i5eibnif(|^en 

304f. 
9^^etoren unb ©rammottter, c^rift* 

Uc^e II, 37. 
9^om II, 247ff. unb pafflm in 93b. L 
O^ömifc^e« 9Rei^, gSeödlfcrung 9 f.; 

teliölondgeWic^tl. 93ebeufunö 21 f. 

251 ff. 253ff. 423; r5mif(|>e« ^td^t 

22f.; 9DfJiUfättt)efen, Serfe^ung 23. 
9^ufnamen ber öi^ften 407—415; 

ber 3uben 407. 

©oboita II, 155. 

eobbotifted 5. 

Sacriiegium 458. 

Goframentolien 232. 

eoframente 33. 114. 227ff. 231. 388. 

401 . II, 51 , f. ^benbmo^I, ^aufe, 

9W^fferien. 



^©ame ber (Srmä^lung^ 388. 

earbica, QSif^ofdUfte 413f. II, 86. 

Sarmaticii 404. 

ec$auf|)iele 181. 193. 

©c^rift, ^eilige, f. ^tteö unb 9^eue« 

^eftamcnt, OSlbel, 
©^riftte!ttire, pv\»ate, f. g>riaDat(e!* 

füre, 
©c^riftfenntni«, c^riftU^e, ber i^eiben 

360f. 
©c^rtftleftüre im ®otte«bienft 273. 
^©c^tiler^ otö 9^ame ber Triften 

382f. 
©c^ulen 250, f. Ce^rer unb AtSaoxa- 

Xeta; ^ropaganba in beni^ibnifc^en 

gegen ba« d^riftentum 466. 
©c^uOe^rer, ob C^riffen fotc^ fein 

fönnen 292 f. 
©(^u^(H^ia0e411ff. 
©<^tt?üre, Joerboten 295. 
Secta 393. 
©eelenfranf^eiten, ©eelen^eitfunbe 

115ff. 124ff. 
©elbftbefteuerung 164. 
Semaxii 404. 
Sententiae LXXXVII epp. II, 294. 

300f. 
©e|)fuadinta unb Q3ibelüberfe^ungen 

268. 
©ib^ainen 204. 

©iebenmänner, bie, in Serufolem 50. 
©Uad 78. 309. 
©imon ^ojqvl^ 4f. 46f. 123. 144. 

243. 353. 370. II, 102f. 112. 
©itten|)rebigt 420 unb fonff. 
©itta^teit, c^riftac^e, Seugniffe ber 

Äeiben für Pe 213ff. 
©ittUc^feit, i^re ©om>er&nität 1. 110. 

114. 208ff. 

— ^eibnifc^e, im ?fortfc^reifen 210. 

— gefc^tt>äc^t burc^ bie grenaenJofe 
Q3ergebung unb bie ^aufpra^id 
216. 

— oamä^ttc^e iübna^me 215f. 

— boppatt 217f. 
©Hoöen 174ff. II, 321 f. 
©Ilas>innen II, 321. 
©ocrated 283 unb fonft. 



384 



(Saci^tediftei;. 



@o(bat (batp. Offidier) unb Stiften- 
ftanb 295 f. II, 43. 47—57. 350. 

eonnabenbdfaften in "^IfHfa II, 2d7. 

6onnenanbetund, angeblich bet Tri- 
ften 471. 

6onnentHenft (e^te ^b<ife bedi^eiben« 
tum« II, 338f. 

0onntagdgottedbienft, obUgatorifcl^ 
419ff. 

0O9iaIe 93ebeufung bed alten Cb^i- 
ftentum« 154ff. 158. 211 f. 

6^efuIatU>ed ^tiftentum 235. 

e^iele 288f. 

0^ititualidmud im Q3unbe mit ben 
gw^fterien 227—237. 

©|)Ott!ru8ift5 403. 

0|)racbe, einbeitticbe (ber ^aifet^eit) 
21. 

Sprayen, bie btei cbtiftli^en dau^t« 
f|)racben 357 f. 

Staat, feine 93eurteilung 251 ff. 

etaatdhtltud, ^eibnifc^er 23. 25ff. 

etäbte, 3abl im 9Reicb II, 94; in 
Elften II, 230. 

0tämme, bie an^ölf, Gelbftbegeicbnung 
ber Triften 386. 

6tatiftif^e^, "^aOgemeine^ übet Q3et- 
breitung bed (Si^xifltntnm^ II, 3ff. 
341—350; 3a^t ber clvitatee im 
9^ei^ II, 94; OSerbreitung beö 3u- 
bentumd in ber ^afpora, Sobl ber 
Suben 7ff. II, 3. 18; geringe 3abt 
ber Subencbriften 64. II, 9f. 102; 
3a^l ber ©imonianer II, 10. 102; 
3a^( ber SCRenanbrianer II, 103; 
6tär!e ber Cbt^ften nacb Origened 
II, 9; ^nim unb Setbir II, 115; 
©aaa II, 108; ^pamea II, 135; 
e^ru« II, 138; ^ntioc^ien II, 132. 
256; g3oftra II, 155; «beffa faft 
gans cbriföicb II, 145; ^erflen II, 
146; e^t>etn II, 140; ^(e^anbrien 
unb bie 3ab( ber 93i^tümer in 
<ag^<)ten II, 166. 171 ff. 177; in 
^^x)9g\tn unb ben füb5ft(i(^en 
9^a(^bar|)robinaen ift bie 5^rcbe 
bie menfc^enreicbfte 9^ettgiondge- 
feOfcbaft II, 184ff.; Äleinaflen II, 



191 f.; 3a^( ber etäbte in "^Ifien 
II, 221. 230; Sa|)^ocien unb 
Cäfarea II, 195 ff.; 5((einarmenien 
II, 207; SReo-^farea unb ^o^ 
ponta^ II, 208. 209; 93itb^nien 
II, 214; «b^tira II, 233; cRom 
165. 167. II, 251 f. 253. 255ff.; 
3talien, 3ablber g3iötümer II, 260; 
Cartbago unb <afrüa II, 287. 291 - 
298. 314; (BaUien II, 276; S^on 
II, 271; epatdtn II, 319. 

®tepb<tnud in 3erufa(em 50f. 

etoa 283 unb fonft. 

©todCmertt^ologie 230 ff. 

0ünbeniDergebung f. ^aufe unb Q3er« 
gebung. 

eutjefTton 334. 

— |)ro|)betifcbe 319. 

e^mbol, rdmifcbed 106. II, 249f. 
©^mbole 227 ff. 371. 
Synagoge f. Subentum unb II, 97. 
99. HO. 

— unb ®emeinbebi(bung unb cbrift- 
(icber ®ottedbienft 415f. 420. 

— 93eaeicbnung bei ben Cbnften für 
ibre Q3erfamm(ungen 392 f. 

Synagogen in Serufalem 50. 
e^nfrettdmud, cbriftlic^r 2.300—306. 

— beibnif^er in ber Äaiferjeit 25—35 
(idauptftüdTe 32f.). 

— iübifcber 5. 

©bnoben 201 . 422. 425f . 467. II, 187. 

— ©efcbäftdorbnung 426. 
6^rif(be Qpxa^, 5lir^ unb 5(u(tur, 

e^rifcb unb ©rie^ifcb in ^aläftina 
unb (Serien II, 117f. 127. 133f. 
135. 138f. 142. 143ff. 148. 151. 
153f. 

— 9^ettgionen 23. 

^aufbab, iübifcbed 15. 

$aufe 1 1 1 . 1 14. 122. 216. 227ff. 370ff. 

II, 290 (^aufe = ,fieiV bei ben 

^uniern). 322 (viationm mortis), 
^aufunterric^t 374f., f. auc^ Äote- 

t^fe. 
Tempel, fübifc^ (3erft5rung) 13. 17. 

51. 65. 



@ac^tegiffer. 



385 



^mltorldbifc^öfe 429 ff. 

^eater 288f. 291. 

a^to 335. II, 228. 

$^bor t). 9D^o^dt)., fein Seugnid 

übet bie ältefte 5^r(^em>erfafrund 

429tf. 

Beooeßete 395. 

^^era^euten 159. 385. 
^^omadc^riften II, 152. 
^imot^eud 79. 

^iteJflrc^ett in 9^om II, 257. 
^itu«, ber ^Wiflionar 79. 
$otenern)edunden 206 f. 
$otenma(>ldeiten 174. 
^robition f. ^poftel. 
^rajan unb ^Miniuö 458 ff. 
träume, ^eUige 203. 338. 370. 

äberfe^ungen, alte, c^rißlic^er Gc^^rif- 
ttn ind Cateinifc^e unb @l;)rif(^e 
357 f.; batbatif^er ^arafter ber- 
felben 361 f. 

aiftUi« II, 247. 

lll|)ian, gegen bie Spe^iaUften unter 

ben Ersten unb bie S^ror^iften 138f. 
Umnamungen 409 ff. 
HniDerfoIidmud, iübifcber 12ff. 
ilnterftü^ungen iDon i5eiben burc^ 

6:^riften 169ff. 178f. 

gSaterian 465. 

QSarro 266. 

^Q3äter^ 389. 

Ö3erbreitung be^ (I^riftentumd, 3eug- 
niffe für biefelbe in c^ronologifcber 
9^ei^enfoIge II, 1 — 23; unter ben 
9^ei^en, 93ornebmen unb 93eam* 
ten II, 30 ff .; am 5^aifer^of II, 38 ff. ; 
im gWiUtär II, 47 ff.; unter ben 
grauen II, 58 ff.; ©rünbe für bie 
g3erbreitung II, 352 f. 

Q3ereindn>efen, römifc^ed 23. 416. 

Q3erfafTung ber Äirc^en 41 5 ff. 422 ff. 
429ff. unb fonft. 

Q3erfoIgungen, f. ßl^ftenber folgung; 
^nd^t in i^nen f. 93efenntnid|)Pic^t. 



gSergebung 111. 114. 115ff. 156.215f. 

281 f. 372 f. 374f. 
QSergeltungdgebanfe 110. 113. 347. 
QSergottung 236f. 
Q3erfebr, Cei^tigfeit bedfelben im rö- 

mifc^en 9^ei<^ 352 ff. 
Q3er(eugnungen f. 93e!enntnid^i(|^t. 
VemaouU eoolesiae 371. 
Q3ernunft, Cü^riftentum a(d bie t)er- 

nünftige 9^eIigion 219ff. 
Q3erp5be(ung be^ 9^ei^d 454. 
Q3erftorbene, Fürbitten für fie 174. 
Q3ern>e(tli(|^ung,aIImä^Ii^e215f. II, 

321 ff. unb unter 5^einafien, 0^>a- 

nien uftt>. 
gSijlonen 203f. 338. 370. 
Q3o(f, bie C^riften aU ein folcbed b^n). 

ald bad neue 69f. 238ff. 260ff. 

(Q3o(f (Botted atö eetbftbeaeidSH 

nung) 385f. 392. 
Q3oC!df|)ra(ben II, 18. 329ff. unb un- 
ter 5^na{ien unb ben einzelnen 

0|)ra(^n. 
g3olKommene Triften 217f. 224f. 

388. 
Q3orne^me ^erfonen in ben (^b^iften- 

gemeinben II, 30ff. 
QSorträge reifenber ße^rer 201 f. 
Q3orn>ürfe, (anbläufige, gegen bie 

CMten 60f. 470 f. 474. 



<2N>r^aftig!eit 211. 218. 
<^anberre(igion, bad ^riftentum 185. 
QBeingenug 290, f. au^ "ta^tefe. 
QBeidfagung unb ÖS)eidfagungdbett)etö 

110. 226. 270f. 478. 
QBeltenbe, na^eö 107. 
QBeJtflucl^t 111 ff., f. aucb *2l«!efe. 
QBeltgericbt, 93eteiligung ber 6:^ften 

an ibm 239. 
QQOeltmonarcbie, rbmif^e 21 f. u. fonft. 
QBeItf(|^5pfung 479. 
QS)eItf|)ra(^en ber ^^aifer^eit II, 94. 
QBeltftaat atö ^eufeldftaat 251 ff. 
gBeltsoerfe^r 22. 352 ff. 
gBeItt)o(f, bie (Sl^riften 252. 
Qöiffenf(|>aft, e^afte, QSerfafl 24. 27. 

25 



386 



6a(^tegiffer. 



^iffenfc^aft unb S^xd^ 292f. 348ff. 

370. 480 f. II, 32. 37f. 
^ittoen ald j^anfen- unb ^rmen* 

Pflegerinnen unb mit Q3i{lonen Q3e- 

gnobigte 133f. 169. 
— unb gSBoifen, £lntecpü^unö 133 ff. 

167ff. 
QQOoc^e, ifibifc^e unb 6abbat 14. 305. 
®unberd(au6e 205 ff. ^ 
QQOunbertaten 202ff. 

SCenocrated 139. 

3aubetbü(^ 280. 
3auber)>a|)^ri 280; Sauber (am 9^a- 
men ^ftenb) 408ff. 



Sehnten 160. 

Selten (^SkLUn), ble beiben 111 ff. 
Seno, 6o^n bed SOtnafead II, 140. 
Sind (g03uc^) verboten 294. 
Sungenreben 204. 
3ufammen!ünf(e ber C^riflen ob%a« 

torifc^/ n>erben aud ^urt^t ober 

®eiftedftoI) t>on ^Einigen gemieben 

419ff. 
3tt>eitei(un0 unb Dreiteilung ber 

9(nenfc$^eit 240ff. 260ff. 
3tt>ölf, bie 307tf. 382. 
3n>5(f stammt, bie, 6e(bf(be)et(^ 

nung ber C^riften 386. 



387 



^lad^träge unb QSerbefferungem 

g3b. I. e. 62 3- 12 lle« 15 ftatt 16 — 6. 212 ^nm. 6 3. 1 ^«t^i- 
yaw — ©. 213 "^nm* 1 3. 2 Ä^pot^pofen — 6. 261 *2lnm* 9 Ued 5 ftatt 4 - 
6. 263 3. 1 ». U. nationem — ©. 265 3. 21 6elbftbe8elc^ttttn0 — ©• 266 
^nm. 3 SWöUenborff — ©. 276 ^nm. 1 3. 5 burc^ ben ^avoXUttn — 
6, 321 ^nm. 2 3. 2 ^<^ov — 6. 361 ^nm* 2 3-5». u. Wtt ein Äomma 
nac^ Celfud — 6.364 9inm.2 sab (a) 3.3 fe^U 15 ^or If. 

g3b. IL 6. 84 3. 5 ttc« 4 ftatt 3 — 6. 86 ^nm. 1 3. 17 ßlbi^en — 
ß. 86 ^nm. 1 3. 19 Ip ba« Äomma nac^ g>ontu« ju tllgctt — ©. 92 3. 17 
8U ebeffa ^ln»U8ufü9en: xa« al ixEiot ndhiig (Sufeb., h. e. V^ 23, 4) — 6. 100 
3. 1 i& oU fteelc^t "Aevifi — ©. 100 3. llf. äoU bc^oraugt Naßatias; g>tof. 
90^ot{% bejei^net bie Sage loon 5^!aba ald unfic^et — 6. 113 ^nm.3 
ber 9^ei^enfoIde bet ^ufjä^lung nac^ fommt bie ©tobt im ibauran nic^t in 
93etrac^t — e. 114 e. 13 Wt rfte — ©. 115 ^nm.2 3-6 5«a<>^tbari(^a 

— ©.116 ^ttm.3 ^tof. gWoti^ WJt bie Sbt^pott^t ffutretd für gana 
unmd0li(|> — ©. 123 3. 7 «ed öftlicl^ ftatt nörbUc^ — S. 125 sanm. 3 3. 4 
Niyee — ©, 136 3. 10 9DfJoti^ fe^t ^^nrocaöictu = Capra-atPit^ im ®e- 
birge öon g3ata — Ä. 142 ^nm. 1 3-6: 3n S^e^arbea gab e« bi« (fnbe 
be« 3. Solfytfy., ia no(|^ f^ter, no<^ teine (SfycifUn, toie ber 93ab9(. ^altnub, 
g>efa^.56», bezeugt (9DfJori^) — ©.150 3.3 ßafcl^om — ©.150 ^nm.4 
ift au beacl^ten, ha% ber Sigrid bamald einen anbern Sauf f^atU — ©.153 
^nm.3 9[]Rori$ nimmt an, bag ed S9ormu^m.-arabif(|^e 93ibe(überfe^ungen 
gegeben fyibe, Pe aber nic^t erl^en feien — ©.155 3.4 b.u. ^ntttibanon 

— ©. 155 3. 2 ö. u. ®er Ort |>ei§t ©abal6 — ©. 156 ^nm. 1 ®er OTame 
gWaron ip femltifc^ — ©. 190 3. 9 Saicomebien. 



JÜN 2 H 1916 



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