Skip to main content

Full text of "Die Namen der Säugethiere bei den südsemitischen Völkern, als Beiträge zur arabischen und äthiopischen Lexicographie, zur semitischen Kulturforschung und Sprachvergleichung und zur Geschichte der Mittelmeerfauna"

See other formats


DIE 


NAMEN  DER  8ÄÜGETHIERE 


BEI  DEN 


SUDSEMITISCHEN  VÖLKERN. 


DIE 

NAMEN  DER  8ÄUGETHIERE 

BEI  DEN 

SÜDSEMITISCHEN  VÖLKERN 


als  Beiträge    zur   arabischen    und  atliiopisclien  Lexicograpliie, 

zur  semitischen  Kulturforschung   und  Sprachvergleichung   und 

zar  Geschichte  der  Mittelmeerfauna. 

Mit  steter  Berücksichtigung  auch  der  assyrischen  und  hebräischen  Thiernamen 
und  geographischen  und  literaturgeschichtlichen  Excursen 


Fritz  Hommel. 


Leipzig  1879, 
J.  C.  Hinrichs'sche  Buchhandlung. 


Druck  von  Hundertstund  &  Pries  in  Leipzig. 


Seinen    Freunden   und   Studiengenossen 

Dr.  MAX  TH.  GRÜNERT 

in  Prag, 

DR.   HERMANN  FÜRTNER 

in  London, 

LUIGI  MORALES 

in  Neapel, 
die  diese  Arbeit  mit  liebender  Theilnahme  entstehen  und  wachsen  sahen, 


der  Verfasser. 


Vorwort. 

Meiner  vorliegenden  erstlingsschrift  habe  ich  bei  ihrem 
endlichen  hinausgehen  nur  noch  wenige  worte  mitzugeben,  da 
ich  als  eigentliche  vorrede  die  schon  vor  zwei  jähren  ge- 
schriebene einleitung  ^  wie  das  sie  ergänzende  erst  vor  kurzem 
aufgesetzte  schlusswort  betrachtet  wissen  möchte;  dass  diese 
Studien,  deren  grundstock  längst  vor  der  herausgäbe  meines 
Physiologus  fertig  war,  erst  jetzt  erscheinen,  hatte  seinen  grund 
theils  in  der  Schwierigkeit  des  satzes,  theils  in  der  entfernung 
des  druckorts,  wobei  jedoch  wieder  der  vortheil  war,  dass  ich 
noch  eine  menge  material  nachtragen,  ja  ganze  abschnitte,  die 
noch  nicht  beim  setzer  waren,  nach  dem  stand  der  unterdes 
neu  erschienenen  forschungen  umarbeiten  konnte. 

Wenn  auch  auf  schritt  und  tritt,  so  vor  allem  in  den 
kulturgeschichtlichen  abschnitten  und  excursen,  den  anforder- 
ungen  eines  weiteren  leserkreises  rechnung.  getragen  ist  (auch 
in  den  rein  sprachlichen  Sammlungen  und  ausführungen  überall 
insofern,  als  alle  thiemamen  transcribirt,  fast  alle  literaturbelege 


1  im  sommer  1877  unter  dem  titel:  „die  Namen  der  Säugethiere 
bei  den  Südsemiten  als  Prolegomena  einer  Geschichte  der  Thiere  bei  den 
semitischen  Völkern.  Einleitung "als  promotionsschrift  ver- 
öffentlicht. 


—     VIII    — 

übersetzt  wurden),  so  ist  doch  in  erster  linie  mein  werk  für 
die  fachgenossen  geschrieben.  Es  ist  deshalb  hier  am  platz, 
meinen  Standpunkt  und  meine  principien  in  semitischer  philo- 
logie,  zumal  ich  darin  mit  den  bis  jetzt  geltenden  ansichten 
vielfach  mich  in  widersprach  befinden  werde,  kurz  darzu- 
legen. —  Was  den  arabischen  theil  meines  buches,  etwa 
zwei  drittel  des  ganzen,  anlangt,  so  habe  ich  zum  erstenmal 
den  versuch  gewagt,  die  landläufige  methode  zu  verlassen. 
Man  hat  nämlich  bisher  fast  nichts  anderes  gethan,  als  nur  die 
reichen,  allerdings  noch  auf  lang  hinaus  für  uns  unentbehr- 
lichen schätze  der  arabischen  philologen  selbst,  die  in  ihren 
lexikographischen  und  grammatischen  Sammlungen  niedergelegt 
sind,  nach  allen  richtungen  hin  bearbeitet,  neues  daraus  edirt  und 
darüber  die  grundlegenden  denkmäler  der  verschiedenen  litera- 
turepochen,  die  längst  in  guten  oder  wenigstens  genügenden 
ausgaben  gedruckt  vorliegen,  viel  zu  wenig  zum  ausgangspunkt 
von  specialarbeiten,  zumal  lexikalischen,  gemacht.  Noch  haben 
sich  unsere  arabischen  Wörterbücher  nicht  über  das  niveau  der 
nationallexica  erhoben,  wo  Wörter  aus  drei  verschiedenen  spracli- 
epochen  in  bunter  mischung  durch  einander  stehen,  von  einer 
sprachvergleichenden  sichtung  der  bedeutungen  gar  nicht  zu 
reden;  ja  nicht  einmal  die  ersten  vorarbeiten  zu  einem  arabi- 
schen lexikon  mit  belegstellen,  wie  etwa  ein  glossar  zur  Ha- 
mäsa  und  den  „six  diwans",  zum  korän^  und  den  prosaikern 
der  ersten  drei  Jahrhunderte  der  hidschra  oder  zu  den  dichtem 
der  classischen  arabicität  (Abu  Nuwäs,  Muslim,  Abu  Firäs  u.  a.) 
ist  bis  jetzt  in  angriff  genommen  worden.  Einigen  ersatz  haben 
wir  jetzt  für  die  spätere  prosa  in  dem  neu  erschienenen  werke 
Dozy's,  welches  freilich  fast  nur  zu  den  Wörtern  und  bedeut- 
ungen, die  in  Freytag's  lexikon  fehlen,  belegstellen  gibt,   zu 


1  hiezu  allein  existirt  neben  dem  index  Flügel's  ein  lexikon,  nemlich 
John  Penrice,  dictionary  and  glossary  of  the  Koran,  London  1873. 


—    IX     — 

denen,  die  dort  vorkommen,  aber  nicht,  und  so  für  obige  for- 
derung  doch  nur  eine  halbe  arbeit  ist;  den  dank,  den  wir  für 
dieses  unternehmen  schuldig  sind»  darf  das  freilich  nicht 
schmälern.  Da  so  die  Sachen  stehen,  so  erschien  es  mir  doppelte 
pflicht,  bei  der  vorgenommenen  Sammlung  der  säugethiernamen 
der  vormuhammedanischen  gedichte,  nicht  etwa  blos  diejenigen 
zusammenzustellen,  zu  welchen  die  nationallexika  alte  dichter- 
verse  als  belegstellen  geben,  sondern  trotz  des  mangels  eines 
Specialwörterbuchs  der  vorislamischen  poesie  zu  einem  solchen 
mit  eben  jenem  für  diese  literaturgattung  so  wichtigen  und 
umfangreichen  theil  des  Wortschatzes  den  anfang  zu  machen 
und  nur  thiernamen  mit  belegstellen  zu  geben.  Es 
blieben  auf  diese  weise  vielleicht  eine  menge  sprachlich  in- 
teressanter Wörter  (zumal  quadrilitera)  weg,  denn  die  national- 
lexika geben  wol  das  drei-  oder  vierfache  von  dem  von  mir 
aufgenommenen,  ein  treues  bild  aber  von  dem  wirklich  in 
jener  periode  in  der  spräche  lebendigen  und  damit  zugleich 
der  kenntnis  der  arabischen  fauna  in  dieser  zeit  konnte  nur 
so  und  nicht  anders  gewonnen  werden.  Ganz  von  selber  ergab 
sich  bei  dieser  methode,  dass  gar  manche  wörter  (ich  verweise 
nur  auf  fahd,  diibbj  yjal,  immary  bagl  u.  a.),  die  man  bisher 
für  gut  altarabisch  gehalten,  da  unsere  lexika  allein  ja  keinen 
aufschluss  darüber  gaben,  sich  als  nur  dem  classischen  arabisch 
angehörig,  im  altarabischen  aber  noch  fehlend,  entpuppten,  in 
dasselbe  meist  erst  als  lehnwörter  von  aussen  her  eingedrungen; 
wie  wichtig  überhaupt  eine  strenge  Scheidung  des  alt-  und 
classisch-arabischen  (vor-  und  nachislamischen)  für  die  arabische 
Sprachgeschichte  ist,  kann  gar  nicht  stark  genug  betont  werden. 
—  Wenn  ich  bei  dem  unternehmen,  den  ersten  anfang  zu 
einem  altarabischen  lexikon  mit  belegstellen  zu  machen  (was 
jetzt  eifrig  von  einigen  jüngeren  arabisten  fortgesetzt  wird), 
mit  einem  gewissen  bangen  ans  werk  gieng,  mir  wol  bewusst, 
als  einzige  Vorarbeit  Ahlwardt's   Chalaf  al-Achmar  zu  haben, 


—     X     — 

ohne  nur  von  fern  den  schritten  jenes  meisters  es  nachzuthun 
zu  können,  so  darf  ich  nach  einer  zweiten  seite  hin  sicherer 
mit  neuem  auftreten,  nemlich  mit  der  selbständigen  verwerthung 
der  resultate  der  assyriologie  tür  die  semitische  Sprach- 
vergleichung. Ausgehend  von  der  auf  feste  regeln  und 
lautgesetze  sich  stützenden  methode,  deren  begründer  Gesenius, 
deren  eigentlicher  durchführer,  hauptsächlich  dem  vagen  ver- 
fahren Ewald's  gegenüber,  der  unvergleichliche  meister  und 
lehrer  des  arabischen,  Fleischer,  war,  bin  ich  unabhängig 
von  Nöldeke,  doch  vielleicht  unbewusst  von  dem  in  seinen 
Schriften  angewendeten  verfahren  beeinflusst,  zu  der  einsieht 
gelangt,  dass  man  noch  viel  consequenter  und  strenger,  als  es 
bis  jetzt  geschah,  das  fast  eigensinnig  zähe  festhalten  der 
semitischen  sprachen  am  ursprünglichen  consonantengerippe 
und  die  daraus  sich  ergebenden  regeln  erlaubten  und  möglichen 
lautwechsels  betonen  und  bei  vergleichungen  durchführen 
müsse.  Ich  brauche  hier  nur  auf  meine  ausführungen  wie  z.  b. 
Seite  89  und  114,  auf  die  in  den  nachtragen  ausführlicher  mit- 
getheilten  semitischen  zischlautgesetze  und  anderes  zu  verweisen 
und  habe  mich  ausserdem  schon  früher  in  einem  aufsatze  ^  des 
weiteren  darüber  ausgesprochen,  wo  besonders  hervorgehoben 
wurde  —  und  ich  wiederhole  das  hier  ausdrücklich  —  dass  Nöl- 
deke, einer  der  bedeutendsten  kenner  semitischer  sprachen,  bis 
jetzt  der  einzige  war,  der  diese  exclusiv  strenge  richtung  verfolgte, 
ohne  jedoch  ihre*  grundsätze  noch  in  einem  System  dargelegt 
zu  haben.  Um  nun  auf  die  assyriologie  zurückzukommen, 
so  ist  die  grosse  Wichtigkeit,  die  das  in  unsern  tagen  neu  er- 
schlossene umfangreiche  Schrifttum  des  alten  semitischen  cultur- 
volkes  der  Babylonier  und  Assyrer  für  die  semitische  Sprach- 
vergleichung hat,  noch  keineswegs  allgemein   anerkannt;  zum 


1  „Die  ürsitze  der  Semiten"  Allg.  Ztg.,  Beil.  (Sept.)  1878,  No.  263 
und  264. 


—     XI     — 

grössten  theil  freilich  tragen  an  diesem  mistrauen  die  assyrio- 
logen  selbst  die  schuld,  da  sie  ohne  bei  der  arabischen  philo- 
logie  mit  ihrer  für  alle  semitischen  sprachen  massgebenden 
methode  in  die  schule  gegangen  zu  sein  ihre  arbeit  in  angriff 
nahmen.  Nachdem  hier  durch  die  forschungen  Friedrich 
Delitzsch's,  schülers  von  Fleischer  und  Schrader,  eine 
neue  morgenröthe  angebrochen,  so  dass  nun  jetzt  erst  (natür- 
lich stets  auf  der  basis  des  0  pp er t' sehen  entzifPerungswerkes) 
von  philologischer  Vertiefung  des  dazu  zahlreich  genug  vor- 
handenen materiales  die  rede  sein  kann,  konnte  ich  es  in  vor- 
liegendem buche  um  so  eher  unternehmen,  die  gesicherten  resultate 
der  bisherigen  keilschriftstudien  wie  neuer  Untersuchungen  auf 
diesem  gebiet  in  die  semitische  Sprachvergleichung  einzuführen, 
welch  letztere  —  das  getraue  ich  mich  getrost  auszusprechen 
und  gegen  jeden  angriff  zu  vertheidigen  —  der  assyriologie . 
heutzutag  nun  einmal  auf  keine  weise  mehr  entrathen  kann, 
wenn  sie  anders  einer  ihrer  wichtigsten  hilfsquellen  sich  be- 
geben will.  Den  alten  fehler,  der  mit  recht  nicht  einen  kleinen 
theil  jenes  mistrauens  hervorgerufen,  nemlich  die  sichern  er- 
gebnisse  von  dem  nur  wahrscheinlichen  und  darum  blos  halb- 
sichem  wie  von  dem  noch  ganz  zweifelhaften  nicht  zu  scheiden 
und  letzteres  als  solches  nicht  kenntlich  zu  machen,  hoffe  ich 
überall  vermieden  zu  haben.  Noch  vorsichtiger  war  ich  bei 
der  benutzung  der  zweisprachigen,  sumerisch-assyrischen  texte; 
doch  da  es  auch  hier  der  feststehenden  resultate  genug  gibt 
und  gerade  das  sumerische  uns  oft  in  den  stand  setzt,  die 
richtige  bedeutung  eines  assyrischen  wortes  mit  der  Sicherheit 
einer  algebraischen  gleichung  zu  bestimmen,  in  fällen,  wo  uns 
semitische  Sprachvergleichung  wie  assyrische  paralleltexte  ganz 
im  stich  lassen  würden,  so  glaubte  ich  nicht  damit  zurückhalten 
zu  dürfen.^  —  Im  äthiopischen  theil  meiner  arbeit  fusse  ich 


von  Fran9oi8  Lenormant,    der  sich  so   grosse  Verdienste  um 


—     XII     — 

selbstverstündlicli  ganz  auf  Dillmann's  grundlegenden  leist- 
ungen.  Dass  icli  zu  seinen  ansichten  über  den  lautwandel  im 
äthiopischen,  wonach  dasselbe  als  ein  ziemlich  verwildertes 
semitisches  idiom  erscheinen  würde,  mich  in  diametralem  gegen- 
satz  befinde,  hatte  ich  schon  an  einem  andern  ort  gelegenheit 
auszuführen;  ^  meine  hochachtung  und  dankbarkeit  gegenüber 
diesem  ausgezeichneten  gelehrten  schmälert  das  natürlich  nicht 
im  geringsten,  und  wenn  das  neue,  was  ich  auch  hier  bei- 
gebracht zu  haben  hoffe,  (ausser  den  sprachvergleichenden  und 
kulturgeschichtlichen  ergebnissen,  besonders  durch  die  benutzung 
der  nomenklatur  der  neueren  abesinischen  sprachen  im  zu- 
sammenhält mit  der  fauna  von  Habesch)  seine  Zustimmung 
findet,  so  ist  das  nicht  die  geringste  belohnung,  die  meiner 
arbeit  zu  theil  werden  könnte.  —  Alttestam  entlich  es  zieht 
sich  durch  das  ganze  buch  hindurch,  wozu  ich  hier  nichts 
weiteres  zu  bemerken  habe;  das  einzelne  kann  rasch  in  den 
betreff'enden  registern  aufgefunden  werden. 

Soweit  die  darlegung  meiner  principien  für  die  rein  philo- 
logische und  sprachvergleichende  seite  meines  werkes,  dessen 
letztes  ziel  aber  dennoch  ein  anderes  ist,  zu  dem  jenes  nur 
die  allerdings  notwendige  folie  bilden  muss.  Ich  meine  die 
darin  niedergelegten  resultate  für  thier-,  kultur-  und  literatur- 
geschichte,  geographie  und  ethnologie  des  orientalischen  alter- 
tums,  über  deren  vertheilung  in  dieser  arbeit  das  nebenfolgende 
inhaltsverzeichnis  wie  die  Sachregister  kurze  auskunft  geben  mögen. 
Derartige  zusammenhängende  Untersuchungen  nehmen  etwa  ein 


den  auf  bau  der  sumerischen  grammatik  erworben  und  mit  recht  der  be- 
gründer  der  sumerischen  philologie  genannt  wird,  habe  ich  mich  in 
meinen  forschungen  absichtlich  ganz  unabhängig  gehalten ;  die  resultate, 
wo  ich  mit  ihm  übereinstimme  —  und  das  ist  wol  der  grösste  theil,  wie 
ich  jetzt  sehe,  —  dürfen  demnach  als  um  so  sicherer  gelten. 

i  in  jenem  schon  citirten  aufsatz  in  der  AUg.  Ztg.,  Beil.  zu  No.  263 
vom  jähr  1878,  und  zwar  dort  auf  s.  3877  f. 


—     XIII     — 

viertel  des  ganzen  ein;  obwol  sie,  wenn  einzeln  erschienen,  mehr 
aussieht  haben  würden,  auch  von  anthropologen  und  natur- 
Ibrscherni  berücksichtigt  und  gelesen  zu  werden,  so  glaubte  ich 
sie  doch  nicht  vom  übrigen  trennen  zu  dürfen.  Denn  meiner 
meinung  nach  gehören  philologie  und  altertumswissenschaft  eng 
zusammen,  und  schliesslich  ist  es  für  erstere,  so  interessant  es 
auch  ist,  sie  ihrer  selbst  halben  zu  studiren,  doch  das  höchste 
ideal,  der  letzteren  dienen  zu  dürfen  und  sie  aufbauen  zu  helfen. 
Ich  wiederhole  darum  meine  bitte  an  die  nichtorientalisten, 
sich  nicht  durch  die  ihnen  beim  ersten  aufschlagen  entgegen- 
tretenden arabischen  oder  äthiopischen  satze  und  Wörter  ab- 
schrecken zu  lassen,  da  ich  alles,  was  auch  für  kulturforscher 
wichtig  ist,  in  transscription  und  Übersetzung  gegeben  habe,  sie 
aber  das  übrige  ihnen  fremde  ohne  nachtheil  überschlagen 
können.  Auf  diese  weise  bleibt  doch  weitaus  die  grössere 
hälfte  dieses  buches  auch  für  laien  geniessbar.  In  allem 
übrigen  verweise  ich  auf  die  am  schluss  sich  findenden  register, 
für  die  in  der  letzten  zeit  neu  erschienenen  bücher  und  einiges 
sich  daraus  noch  ergebende  auf  die  nachtrage;  in  letztere 
konnte  ausserdem  noch  manches  aufgenommen  werden,  was 
.seine  entstehung  dem  umstand  verdankt,  dass  ich  im  verflossenen 
winter  über  semitische  thiefnamen  an  hiesiger  Universität  ge- 
lesen habe  und  dadurch  gezwungen  war,  einen  grossen  theil 
des  Stoffes  einer  nochmaligen  durcharbeitung  zu  unterwerfen. 
Bei  dieser  gelegenheit  hat  sich  mir  die  Überzeugung  befestigt, 
dass  sich  die  Wissenschaft  nichts  vergibt,  wenn  sie  von  ihren 
resultaten  auch  über  den  engeren  kreis  der  fachgenossen  hinaus 


1  dass  für  die  Zoologie,  zumal  für  thiergeographie,  meine  unter- 
suchungen  nicht  ohne  einige  ausbeute  geblieben  sind,  davon  möge  man 
sich  ausser  anderem  an  dem  s.  278  (nachweis  der  oryxantilope  auch  für 
die  heutige  fauna  Arabiens,  die  von  der  des  6.  nachchr.  Jahrhunderts  bei 
der  abgeschlossenheit  dieser  halbinsel,  kaum  verschieden  sein  kann)  wie 
s.  396,  anm.  1  (nachweis  des  baren  für  die  abesinische  fauna  noch  im  4. 
nachchr.  jahrh.)  ausgeführten  überzeugen. 


—     XIV     — 

mittheilt,  im  gegentlieil,  dass  man  sich  erst  dann  über  vieles 
selber  klarer  wird,  wenn  man  es  andern  klar  zu  machen  ge- 
zwungen ist.  Und  ist  es  nicht  eine  herrliche  aufgäbe  für 
Orientalisten,  von  der  fülle  von  altehrwürdigem,  wissens- 
werthem,  interessantem  und  schönem,  was  das  alte  morgen- 
land  in  sich  birgt  und  was  sich  nur  wenigen  eingeweihten 
erschliesst,  auch  andere  kosten  zu  lassen  und  so  das  allgemeine 
wissen  mit  neuen  schätzen  zu  bereichern  und  von  unzähligen 
leider  noch  allzusehr  verbreiteten  irrthümern,  die  aus  jetzt 
längst  veralteten  quellen  noch  stammen,  zu  befreien?  Wenn 
dazu  mein  buch  auch  nur  ein  weniges  beigetragen,  dann  habe 
ich  nicht  umsonst  gearbeitet. 

Der  Verlagshandlung  spreche  ich  für  die  an  ihr  gewohnte 
bereitwillige  Unterstützung  der  orientalischen  studien,  die  sie 
iiuch  meinem  so  schön  von  ihr  ausgestatteten  buche  hat  an- 
gedeihen  lassen,  die  dankbarste  anerkennung  aus.  Den  freunden 
aber,  deren  namen  meine  arbeit  schmücken,  und  von  denen  der 
eine  als  mein  erster  lehrer  im  arabischen  mich  hauptsächlich 
zu  der  richtung  geleitet,  als  deren  Vertreter  ich  mich  oben  ge- 
nannt habe,  der  zweite  mir  in  uneigennützigster  aufopfernd- 
ster weise  hier  anhänger  für  dieselbe  hat  gewinnen  helfen  und 
der  dritte  mir  während  langer  jähre,  in  Leipzig,  meiner  Vater- 
stadt Ansbach,  in  München  wie  zuletzt  in  seiner  schönen  heimat 
ein  fast  unzertrennlicher  freund  und  Studiengenosse  gewesen 
—  ihnen  sende  ich  zum  schluss  innigsten  gruss  in  die  ferne. 

München,  den  27.  Februar  1879. 

Der  Verfasser. 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite. 

Einleitung.  1—13 

Geschichte  der  thiere  gehört  mehr  ins  gebiet  der  hist.-philol. 
disciplinen  als  der  Zoologie  (1).  Wichtigkeit  für  die  cultur- 
geschichte,  Victor  Hehn  (2).  Die  wilden  thiere.  Indo- 
germanische Sprachvergleichung  (3).  Mythologie  (4).  Arbeiten 
über  die  fauna  Palästina's  (5  und  anm.).  i  Die  arabische,  babyl.- 
assyrische  und  äthiopische  literatur  (6).  Semitische  Sprach- 
vergleichung. A.  V.  Kremer  und  die  ursitze  der  Semiten  (7). 
Thiergeographie  der  semitischen  länder  (8).  L.  K.  Schmarda 
(9),  A.  Murray  (10),  R.  Wallace  (11).  Endresultate  für  die 
zoologisch-geographische  bestimmung  hauptsächlich  Arabiens- 

I.    Die  säugethiernamen  der  Araber  im  6.  jahrh.  17—341  u. 

Altertümliches  gepräge  des  arabischen  (17.  19,  anm.  1).  Grund  354—350 
davon  (18).  Berührungen  der  alten  Aegypter  (19  f.),  Assyrer' 
(20  f.),  Hebräer  wie  Griechen  und  Römer  (22)  in  verehr,  zeit 
mit  Arabien.  Ptolemäus  (22).  Das  6.  nachchristl.  jahrh.  (23). 
Die  spätere  zeit;  nichtsemitische  lehn  Wörter  (23  f.).  Die  poetische 
literatur  der  Araber  vor  Muhammed  (24  f.).  Chronologische 
aufzählung  der  75  berühmtesten  dichter  dieser  periode  (26—31  )2 
Einiges  über  die  altarabischen  stamme  (31  f.).  ^  Die  echtheit 
der  altarabischen  gedichte  (33).  Die  traditionssammlungen 
(34).    Lexikalische   Sammlungen  der  Araber  (35),    Zoologische 


1  dazu    nachzutragen    8.    113,    anra.  3   (Tristram);    b.  21G,  anm.  2    (Wood);  s. 
280,  anm.  1  (Thomson)  und  a.  3t>l,  anm.  3  (Co n der). 

2  dazu  orthographische    Verbesserungen    von   Prof.    Loth    s.  315,  anm.  2  (auf  s. 
346  unten). 

3  dazu  weiteres  s.  345,  anm.  2. 


—     XVI     — 

Seite. 

werke  der  Araber  (36.  38).   Arabische  tractate  über  thiernamen      30 — 226 
vom  sprachlichen  Standpunkt   aus    (37  und  anm.).     Die  thier- 
namen im  vulgärarabischen  (39).     Eigennamen  (39    f.).    Geo- 
graphie Arabiens  (40  ff.;  literatur  darüber  41  anm.). ^ 

System  der  naturgeschichte  Kazwini's  (42 — 44.  139.  287. 
334  f.  340).    Darin  III.  (die  thiere),  c.  die  lastthiere: 

1.  das  Pferd  (44—112).  Sprach-  und  culturgeschichtliches 
(44—48.  54. 420  ff.).  Die  namen(49— 54)und  epitheta  (55— 110)des 
pferdes  im  altarabischen.  Excurse:  a.  über  assyrische  gram- 
matik  (69,  anm.  3).  b.  syrisch  %*^  (72,  anm.  3).  c.  die  wett- 

y 

rennen  bei  den  Arabern  (79  f.).  d.  syrisch  ^aaJ  (109,  anm.  1). 
Eigennamen  von  pferden,  vergleiche  mit  andern  thieren  in  der 
poesie,  sonstige  notizen  (110  ff.). 

2.  das  Maulthier  (112 — 117).  Sprach- und  culturgeschicht- 
liches (112—114;  115  unten  —116  f.).    Belegstellen  (114  f.). 

3.  der  Esel  (117 — 126).  Sprach-  und  culturgeschichtliches 
(136—139).    Arabische  namen  (119—123.  125  f.). 

4.  der  Wildesel  (126—139).  Arabische  namen  nnd  be- 
legsteilen (127 — 135.  124).  Namen  für  rudel,  körpertheile  etc. 
(135  f.).  Sprach-  und  ciüturgeschichtliches  (136—139).  —  (weiter 
in  Kazwini's  eintheilung)  d.  die  wiederkäuen 

1.  die  Kamele  (139—220).  Namen  (139—150,  für  die  ver- 
schiedenen alterstufen  150—158)  und  epitheta  (158—195.  205 
im  altarabischen.     Excurse:  a.  die  terminologie  Asma'i's  (139, 

a.  5,  dazu  279).  b.  nadelöhr  im  Orient  (145,  a.  1).  c.  die  namen  ^ 

i  >  i> " 

für  den  kamelhengst  im  altarabischen  (147,  anm.  1).  d.  (>*aj 

(>*ÄJ*  ursprünglich  nomina  (181,  anm.  1).^  e.  farbennamen 
unter  den  kamel-  und  pferdepithetis  (193,  anm.  3).  —  Namen 
der  körpertheile  des  kameis  (196— 198);  schlachten,  melken  etc. 
(199  f.).  Namen  für  kameltruppe  (200  f.);  verschieden  je  nach 
der  heimat  benannt  (201  f.);  pflanzen,  die  sie  fressen  (202  f.); 
sonstiges  (203 — 205).  Krankheiten  der  kamele,  Ungeziefer  etc. 
(205 — 208).  Allgemeine  eigenschaften;  preis  der  kamele  im 
mund  der  Araber  (208  f.).  —  Sprach-  und  kulturgeschichtliches 
über  das  kamel  (209—220). 

2.  das  ßindvieh  (221—228).  Allgemeines  (221  f.).  Die 
arabischen  namen  (222—226).  —  Uebertragung  von  solchen 
namen  auf  das  antilopenwild  (die  sog.  wildkühe  der  Araber), 


1  dazu  nachzutragen  s.  419i 

2  zu  8.  139,  anm.  4  beachte  den  nachtrag  s.  221,  anm.  1. 

3  vgl.  dazu  Dietrich,  Abh.    z.  hebr.  Gramm.    (Leipz.  1846),  s.  145  ff.  u.  163  ff. 


—     XVII    — 

Seite. 

bei  Kazwini  3.  baJcar  al-tcah)  (226—228).    Excurs:  die  beweise    227—309 
für  ass.  rlmu  =  „wilder  ochs"  (227,  anm.  1). 

4.  der  Büffel  (229). 

5.  die  Girafe  (230  f.).  Excurs  über  die  läge  des  landes 
Punt  (231).  1 

6.  die  Schafe  (die  altarabischen  namen  232—242). 

7.  die  Ziegen  (243  —  251).  Die  altarabischen  namen 
(243 — 249).  Sprach-  und  kulturgeschichtliches  über  schafe  und 
ziegen  (249  f.). 

8.  die  Moschusthiere  (251  —  253).  —  Excurs:  die  zoolo- 
gische eintheilung  sämmtlicher  Wiederkäuer,  hauptsächlich 
aber  der  antilopenarten  (251,  anm.  3). 

[9.  der  Bergbock  (253).  Hier  im  Zusammenhang:] 
die  Antilopen  und  Steinböcke  (254—287):  A.  die  An- 
tilopen, 1.  die  sog.  wildkühe  und  die  oryxantilope 
(254—268.  436  f.  446.).  Allgemeines  (254  f ).  Namen  (256—260), 
Übertragungen  (261—264)  und  epitheta  (264—267),  endlich  rudel- 
namen  (267  f)  im  altarabischen.  2.  die  gazellen  (269—278): 
allgemeines  (269  1);  namen  (270— 274)  und  epitheta  (275—278). 
—    Resultat    für    die    thiergeographie    (278).  B.    die 

Steinböcke  (279  —  287).  Allgemeines  (279  f.);  excurs:  Vjs 
nicht  hirsch,  sondern  Steinbock  (280,  anm.  1)!  Die  namen 
(280—283.  286),  epitheta  (284  f )  und  Übertragungen  (285)  im 
altarabischen. 

(weiter  in  Kazwini's  eintheilung)  e.  die  wilden  thiere: 
1.  der  Löwe  (287 — 294).  Die  gewöhnlichen  namen  im  alt- 
arabischen (287  ff.).  Excurs:  einige  dem  urindog.  wie  ur- 
semitischen gemeinsame  kulturwörter ,  2  und  die  erklärung 
dieser  erscheinung  (289  ff".).  Die  epitheta  des  löwen  im  alt- 
arabischen (292  ff"). 

2.  der  Pardel  (294— 299).  Die  namen  leopard  und  panther 
(294,  anm.  2). 

3.  der  Gepard  (299-301).  Excurs:  der  Gepard  im  Phy- 
siologus  (300,  anm.  2).  3 

4.  der  Bär  (301—303).    Excurs:  das  kurze  u  und  die  verba 

{}JLi  im  syrischen  (301,  anm.  4). 

5.  der  Schakal  (303—306,  daselbst  die  epitheta  s.  304  ff.). 

6.  der  ihn  äwä  (306  f.). 

7.  die  Hyäne  (307—309,  daselbst  die  epitheta  308  f.). 


1  dftzu  8.  19  f.  und  s.  386,  anm.  1. 

2  vgl.  dazu  8.  414  f.  und  439  f.  wie  auch  den  aufsatz  Dr.  Furtner' s  Arier  und 
Semiten  im  Ausland  1879,  no.  18  (b,  355  ff.);  der  dort  besprochene  Vortrag  von  mir 
wird  vollständig  im  Corresp.-bl.  des  anthrop.  Vereins  erscheinen. 

3  dazu  die  Übersetzung  des  artikels  Kazwini's  8.  341. 


—    XVIII    — 

Seite. 

S.  der   Fuchs    (310  f.).      Excurs:    sanskrit    grigdla,    pers.    310—344 
sagäl  „Schakal"  (311). 

9.  der  Hund  (311-314). 

10.  die  Katze  (314  f.). 

11.  die  Wildkatze  (316—319). 

o 

12.  das  Schwein  (319—320);  zu  vAC  (s.  320)  ist  das  auf 
s.  283   erwähnte  ass.    ai^parrii    (allerdings    mit  einem    frage- 

zeichen),  zu  vtJ'V^  (s-  319)  ass.  humsiru     (s.  301,  anm.  2)  mit 

doppeltem  fragezeichen  aber  trotzdem  erwägender  vergleichung 
empfohlen  1  nachzutragen. 

13.  des  Hase  (321  f.).    Excurs:  der  Klipp  schiefer  (322). 

14.  der  Wüstenluchs  (322  f.). 

15.  der  Elefant  (324—327).  Excurs:  a.  der  schwarze  Obe- 
lisk Salmanassar's  II  (324,  a.  1.  443  f.).  b.  skecpag  (326,  a.  1 
und  hierzu  die  nachtrage  442  f.). 

16.  das  Nashorn  (327—329). 

17.  der  Affe  (329—331). 

18. — 21.  Wiesel,  Taubenwiesel,  Eichhörnchen  (ohne 
belegsteilen)  s.  331. 

22.  —25.  vier  fabelhafte  thiere  (332  f.). 

26.  der  ^üton;:,  der  antholops  des  Physiologus  (333).  —  Bei 
Kazwini  unter  den  vögeln: 

Die  Fledermaus  (334  f.)  und  unter  den  reptilien  [cd- 
-hawdmm) : 

1.  der  Stinkmarder  (335  f.) 

2.  die  Mäuse  und  Ratten,  sieben  arabische  namen  mit 
ihren  belegsteilen  (336 — 338)  und  als  achter  das  fabelhafte 
thier  samandal,  der  Salamander  des  Physiologus  (338  f.). 

3.  der  Igel  (339  f.\ 

Als  beschluss  des  Systems  Kazwini's  statt  des  s.  36  ver- 
sprochenen artikel  Damiri's  der  artikel 

Gepard  aus  Kazwini  in  deutscher  Übersetzung  (341). 

Anhang:  Die  säugethiernameu  der  sog.  himjar.  Inschriften.    342—354 

Historische,  sprach-  und  kulturgeschichtliche  Vorbemerk- 
ungen: Das  sabäische  reich  in  Südarabien  (342).  Die  Sabäer 
in  der  völkertafel  (343;  hierzu  anm.  3.  excurs:  die  Kuschiten 
der    bibel\      Die  nichtsemitische   vorbevölkerung   (344).      Das 


1  das  8,  wofür  ja  allerdings  z  zu  erwarten  wäre,  könnte  durch  eine  art  von  as- 
similation  an  den  harten  hauchlaut  zu  anfang  des  worts  zu  erklären  sein,  in  quadri- 
iteris  nicht  ohne  analogien. 


—    XIX     — 

Seite. 

sabäische  reich  in  der  vorchristl.  zeit  (345).  Der  dammbruch  345 — 399 
von  Ma'rib  (345  f.).  Die  Wanderung  stidarab.  stamme  im  2. 
jahrh.  n.  Chr.  (345,  anm.  2).  Das  himjarische  königreich  und 
die  fernere  geschichte  Südarabiens  bis  zur  muhammedanischen 
eroberung  (346  ff.).  Joktan  und  Kachtan  (348,  anm.  1).  Phi- 
lologisches material  zur  kenntnis  des  südarabischen  ausser  den 
Inschriften  (349  f.).  Tabelle  für  die  verwandschaftliche  Stellung 
sämmtlicher  südsemitischen  sprachen  (351). 

Die  inschriftlich  erhaltenen  säugethiemamen  (352 — 354). 

Gesammtüberblick  über  die  fauna  Arabiens  in  den 
ersten  Jahrhunderten  nach  Chr.  354 — 358 

II.  Die  säugethiernamen  der  Aethiopen  oder  die  fauna  von 
Abesinien  nach  den  denkmälern  der  Ge'ez-literatur.  361 — 400 

Charakter  der  fauna  der  asiatischen  gegenüber;  Über- 
tragungen von  thiernamen  (361).  Excurs:  ps.  91,  13  in  der 
alex.  Übersetzung  und  den  aus  ihr  geflossenen  Versionen  (361, 
anm.  2).  Ueberblick  über  die  äthiopische  literatur,  so  fern  sie 
für  thiernamen  in  betracht  kommt  (362—379).  Die  äthiopische 
bibelübersetzung  (363).  Griechische  und  andere  lehnwörter  bei 
thiernamen  (363 — 367).  Die  neueren  für  die  abesinische  fauna 
wichtigen  reisewerke  (364,  anm.  1).  Das  buch  der  Jubiläen 
(368).  Assyriologisches  {zumhit  und  zibbatu);  nachtrage  zum 
äthiopischen  lexicon  aus  dem  amharischen  und  der  äth.  litera- 
tur des  mittelalters  (368,  anm.  1).  Das  buch  Henoch  (369  f.). 
Der  Physiologus  (370).  Uebersicht  über  die  1.  periode  der  äth. 
literatur,  4.-7.  jahrh.  (370,  anm.  4).^  Die  mittelalterliche  litera- 
tur der  Abesinier  (371—378):  äthiop.  originalwerke  (371—373); 
Übersetzungen  aus  dem  arabischen  (374  ff.).  Elefantennamen 
',374—376).    Indische  culturentlehnungen  (377,  anm.  3). 

Sprachliche  Übersicht  über  die  äthiop.  säugethiernamen 
(379—394).  Der  fiovoxegwq  der  Alexandriner  (382,  anm.  1). 
Die  sieben  antilopennamen  Deut.  14,  5  nach  sämmtlichen  alt- 
orientalischen bibelübersetzungen  (391,  anm.  3).  Zusammen- 
fassungen der  lehnwörter  unter  den  äth.  säugethiernamen 
(394  f)-  Sprachvergleichender  überblick  über  die  bisher  be- 
handelten thiernamen  des  ge'ez  (395—399).  Excurs:  der  bär 
für  die  abes.  fauna  nachgewiesen  (396,  anm.  1).  üeberleitung 
zum  ursemitischen  theil  (399  f.) 


1  hiezu  (und  zugleich  zur  vorede  von  Dillmann's  äth.  Chrodt.)  nachzutragen 
Ed.  König's  übers,  des  bucha  Baruch  u.  der  regeln  des  Pachomius  in  d.  Th.  Stud. 
u.  Krit.  (1877,  g.  318  ff.  Baruch ;  1878,  8.  323  ff.  Pachomius). 


—     XX     — 

Seite. 

III.  Die  den  Ursemiten  bekannten  Säug-ethiere  nebst  rück-    401—472 
schlüsssen  aus    der   für   si'-    erschlossenen  fauna  auf  ihre  ur- 
sprünglichen Wohnsitze.  401—417 

Aufzählung  der  ursem.  namen  derselben  (401 — 405)  [Ex- 
curs:  s.  403,  anm.  2  ass.  hizii.  —  s.  404,  anm.  1  ass.  kabsti]. 
Die  Ursitze  der  Semiten:  A.  von  Kremers  aufstellung  und  be- 
weisführung  (406  f.).  [Excurs:  Sumir  =  Südbabylonien  (407, 
anm.  1)].    Meine   aufstellung  und    beweisführung:    westl.    von 

o 

Holwän  (408—423).     [Exe.  *-3>  =  oryantilope,  weitere  beweise 

(410,  anm.  1)].  Die  indog.  Sprachvergleichung;  bestimm ung 
der  ursitze  der  Indogermanen  für  Asien  durch  den  nachweis 
von  kulturwörtern,  die  sowohl  dem  ursem.  wie  indog.  gemein- 
sam waren  (413  ff.,  darin  nachweis  für  urs.  harüdu  gold  s.  415 
anm.  1).  Wichtigkeit  der  sumer.  und  ägypt.  philol.  für  kultur- 
gesch.  und  sprachvgl.  forschungen  (415  f.).  Schlusswort  (416  f.) 
[Excurs:  löwe,  weinstock,  pferd  den  Sumeriern  unbekannt 
(416,  anm.  1)]. 

Nachträgre.  418—451 

Darin  der  Excurs  über  die  sprachl.  Stellung  der  hamit 
sprachen  (448—451). 

Register.  452—472 

Allgemeines  Sachregister  (452 — 460).  —  Säugethiernamen- 
register  (460—463).  —  Arabische  Personennamen  (463-466). — 
Arabische  stamm-  und  Ortsnamen  (466—468).  —  Autorenregister 

(468—471).  —  ßibelstellen  und  ass.  citate  (472). 


Einleitung 


Die  existenz  und  die  geschichte  der  thiere  ist  so  eng  mit 
der  des  menschen  vom  frühesten  altertum  bis  auf  unsere  tage 
verbunden,  dass  es  rein  undenkbar  erscheint,  sich  den  herm 
der  erde,  solang  er  auf  ihr  weilt  und  sie  beherrscht,  ohne  die 
ihn  umgebende  thierwelt  vorzustellen.  Und  wie  es  als  eine- 
der  interessantesten  aufgaben  des  menschlichen  geistes  an- 
gesehen wird,  unsere  eigene  geschichte  bis  ins  graueste  alter- 
tum, ja  bis  zur  wiege  der  menschheit  zurückzu verfolgen,  so  ist 
es  in  folge  dessen  nicht  minder  anziehend  zu  erforschen,  wie 
zu  allen  zeiten  die  geschichte  der  thiere,  ihrer  Verbreitung 
und  Wanderungen  in  der  alten  weit  wie  später  mit  unserer 
eigenen  geschichte  schritt  hielt  und  damit  verknüpft  war. 

Während  die  Zoologie  es  zunächst  mehr  mit  der  wissen- 
schaftlichen durchforschung  und  beobachtung  des  anfangs-  und 
endpunctes  der  uns  vorliegenden  thierentwicklung,  nemlich  den 
fossilen  und  den  jetzt  existirenden  gattungen,  mit  ihrer  ein- 
reihung in  den  gesammten  naturorganismus  und  den  damit 
zusammenhängenden  fragen  zu  thun  hat,  so  ist  es  in  erster 
linie  die  historisch-philologische  Wissenschaft,  die  uns  aut 
den  bahnen,  die  wir  hier  (bei  durchforschung  der  in  der  mitte 
jener  zwei  puncte  liegenden  geschichte  und  geographie  der 
thiercy  zu  wandeln  haben,  als  sicherer  führer  dienen  muss. 
Freilich  kann  sie  die  hilfe  der  Zoologie  auf  diesem  gebiete  nie 
ganz  entbehren,  ohne  in  gefahr  zu  sein,  auf  irrwege  dabei  zu 
gerathen.  Für  eine  tiefere  betrachtung  des  culturlebens  der 
Volk 'er  des  altertum  s,  ihrer  auftassung  der  natur,  ihrer  bil- 
dungsf?tufe  und  ihrer  empfanglichkeit  für  die  poesie,  kurz  ihrer 
gesammten  geschichte,  besonders  auch  für  die  bestimmung  der 
ursprünglichen  Wohnsitze  ganzer  nationen  der  alten  weit,  ist 

Hommel,  thiernamen.  l 


es  von  nicht  zu  unterschätzendem  werth,  aus  ihren  literaturen 
ein  bild  der  ihnen  bekannten  thierwelt  zusammenzustellen,  der 
namen,  die  sie  ihnen  gaben,  der  eigentümlichkeiten,  die  sie  an 
ihnen  beobachteten,  und  der  mancherlei  notizen,  die  sie  von 
den  erst  im  lauf  ihrer  geschichte  ihnen  bekannt  gewordenen 
thieren  uns  hinterlassen  haben. 

Besonders  in  neuester  zeit  hat  man  mit  grossem  erfolge 
dieses  für  die  culturgeschichte  so  w^ichtige  feld  der  philologisch- 
historischen Wissenschaft  zu  bebauen  begonnen;  ich  brauche 
nur  an  das  bekannte  buch  Victor  Hehn's:  „ Culturpflanzen 
und  Hausthiere  in  ihrem  Uebergang  aus  Asien  nach  Europa"^ 
zu  erinnern,  ein  werk,  das  zugleich  so  anziehend  und  fesselnd 
geschrieben  ist,  dass  es  jeder  gebildete  überhaupt,  der  für  die 
culturgeschichte  des  altertums  Interesse  hat,  mit  Spannung  und 
genuss  lesen  wird.  „Historisch -linguistische  Studien"  hat  der 
Verfasser  dem  titel  seines  buches  als  erklärung  hinzugefügt;  es 
ist  dasselbe  aber  auch  mit  kenntnissen  in  der  Zoologie  und 
botaiiik,  wie  man  sie  bei  einem  historiker  und  philologen 
selten  finden  wird,  geschrieben.  Und  wie  sehr  sich  einzelne 
stimmen  aus  dem  naturwissenschaftlichen  lager  auch  dagegen 
ereifern  wollen,  dass  nun  plötzlich  in  einem  zweige  ihrer  Wissen- 
schaft die  Philologie  ihre  lehrerin  werde:  es  bleibt  dennoch 
eine  neue,  glorreich  errungene  Wahrheit,  die  auch  immer  mehr 
anerkannt  wird,  dass  für  die  geschichte  der  thiere  und  ihre 
ältesten  Wanderungen  die  historische  philologie  im  verein  mit 
der  Sprachvergleichung  (nie  aber  letztere  allein)  die  erste  und 
wichtigste  stimme  zu  führen  und  hier  der  Zoologie,  aller- 
dings nie  ohne  deren  beihilfe,  den  weg  zu  zeigen  hat.  Ich 
stimme  hier  mit  einem  bedeutenden  naturforscher  überein,  der 
in  seinem  werke  „Geschichte  der  Zoologie"  sagt^:  „Die  Ge- 
schichte der  Zoologie  ist  nur  aus  einer  allgemeinen  Geschichte 
der  Cultur  zu  verstehen"  und  der  trotz  seiner  grossen  histori- 
schen und  philologischen  kenntnisse  es  oft  genug  in  der  ersten 
vom  altertum  handelnden  hälfte  seines  buches  bedauert,  als 
naturforscher  nicht  noch  mehr  als  er  es  that  und  thun  konnte 


1  1.  aufl.,  Berlin  1870;  2.  aufl.,  Berl.  1874. 

'^  J.  Victor  Carus,  Geschichte  der  Zoologie  (München  1872),  vor- 
rede s.  V. 


die  alten  und  ältesten  quellen  in  ihrer  Ursprache  haben  benutzen 
zu  können.  Wenn  Carus  dies  von  der  geschichte  der  Zoologie, 
also  der  wissenschaftlichen  beschreibung  der  thiere  sagt,  um 
wie  viel  mehr  muss  es  nach  dem  obigen  von  der  geschichte 
der  thiere  selbst  gelten? 

Das  angeführte  buch  von  Hehn  behandelt  zunächst  nur 
die  dem  classischen  altertum  bekannten  thiere  und  weist  ver- 
mittelst der  geschichte  und  der  resultate  der  indogermanischen 
Sprachvergleichung  ihre  frühesten  spuren  im  Orient  nach.  Im 
grossen  und  ganzen  sind  hier  die  hausthiere  und  cultur- 
pflanzen  der  indogermanischen  völker,  deren  hauptstrom  im 
lauf  der  geschichte  sich  ja  doch  nach  Europa  ergoss,  vereinigt; 
aber  nicht  allein  die  hausthiere,  jene  treuen  diener  und  ge- 
nossen des  menschen,  kommen  für  uns  hier  in  betracht;  ein 
für  die  culturgeschichte  nicht  minder  wichtiges  moment  bilden 
die  im  freien  und  in  der  wildnis  lebenden  thiere,  die  in  den 
ältesten  zeiten  seine  aufmerksamkeit  auf  sich  zogen,  ihn  zu 
poetischen  vergleichungen  einluden,  ihm  als  Jagdbeute  will- 
kommen erschienen  und  ihn  als  grimmige  feinde  und  Verfolger 
schreckten.  Nur  zu  wünschen  wäre  es,  dass  auch  diese  in  der 
gleichen  weise  von  der  kundigen  feder  Hehn's  noch  behandelt 
würden. 

Nur  kurz  zu  erwähnen  und  bei  weitem  nicht  in  dem  mass 
wie  Hehn's  werk  hieher  gehörig  sind  die  arbeiten  der  sprach- 
gelehrten, die  es  sich  zur  aufgäbe  gestellt,  uns  die  indoger- 
manische grundsprache  zu  erschliessen,  diese  aufgäbe  aufs  glück- 
lichste gelöst  und  gelegentlich  auch  auf  die  Wichtigkeit  der 
hier  vorkommenden  thiernamen  hingewiesen  haben.  Es  sind 
dies  vor  allem  Adalbert  Kuhn,  Förstemann,  Grimm, 
Pictet,  Bacmeister,  Fick  u.  a.  Für  unsere  zwecke  möchte 
ich  hier  hauptsächlich  auf  die  bekannten  „origines  indo-euro- 
peennes"  Pictet's\  auf  Max  Müller's  „chips  from  a  German 
Workshop  "2  und  auf  die  am  schluss  des  in  Carus'  Geschichte 
der  Zoologie  noch  nicht  aufgeführten,  weil  erst  nachher  er- 
schienenen buches  Aug.  Fick's  „Die  ehemalige  Spracheinheit 


'  Paris  1859. 

2  II  42,  Ist  edition  (II  86  in  der  deutschen  unter  dem  undeutschen 
titel  „Essays"  erschienenen  Übersetzung). 

1* 


.—     4     —      . 

der  Indogermanen  Europa's"  *  befindlichen  Zusammenstellungen 
den  leser  aufmerksam  machen.  Eine  geschichte  der  thiere 
der  indogermanischen  mythologie^  hat  Angelo  de  Guber- 
natis  geschrieben^.  Da  bei  den  ursprünglich  monotheistischen 
Semiten  "*  —  einige  ausätze,  die  alle  auf  fremde  einflüsse  zurück- 
gehen, ausgenommen  ^  —  von  einem  eigentlichen  mythos  keine 
rede  sein  kann*',  so  kommt  diese  seite  der  thiergeschichte  für 
unsre  zwecke  vor  der  band  weniger  in  betracht,  und  ich  ver- 
spare mir  eine  besprechung  dieses  anregenden  buches  auf  eine 
andere  g^legenheit. 

Wenn  auf  dem  indogermanischen  gebiet  trotz  dieser  ver- 
dienstvollen arbeiten  immer  noch  viel  zu  thun  übrig  ist',  so 


1  Göttingen  1873. 

^  so  nennt  sein  werk  in  der  vorrede  der  Verfasser  selbst. 

3  „Die  Thiere  in  der  Indogermanischen  Mythologie"  aus  dem  engl, 
übersetzt  von  M.  Hartmann.  Leipzig  1874.  (Das  original  erschien  im 
jähr  1872.) 

4  vgl.  Magaz.  f.  d.  Lit.  des  Ausl.  1876.  s.  495  f.,  wo  ich  meine  an- 
sieht über  die  ursprüngliche  religion  der  Semiten  kurz  entwickelt  habe. 
Die  ausführungeu  Baudissin's  (Studien  zur  Semit.  Religionsgeschichte, 
Heft  1,  Lpzg.  1876)  enthalten  keine  zwingenden  beweise  gegen  die  an- 
nähme eines  ursprünglichen  monotheismus  bei  den  Hebräern. 

5  so  geht  der  gesammte  babylonisch-assyrische  götterkreis  in  seinem 
Ursprung  auf  das  alte  nichtsemitische  culturvolk  der  Sumerier  (Akkadier) 
zurück,  wie  dies  die  sumerischen  namen  dieser  gottheiten  darthun  (Ea, 
Marduk,  Sin,  Istar  u,  s.  w.;  auch  die  stadtnamen  Asur,  urspr.  A.  USÜR 
„wasserebene",  vgl.  II,  R.  46,  2  c.  d.,  Nineve,  urspr.  NI.  NA'.  A  „götter- 
wohnung",  vgl  Asarh.  IV,  50  Ni-na-a  neben  Ni-nu-a  und  IV.  R.  15, 
22-{-33  b.,  wo  NA'  durch  mailu  erklärt  wird,  und  Bab-ilu,  wörtliche  Über- 
setzung des  sumerischen  KA.  DINGIRRA  „pforte  Gottes",  woneben 
noch  der  alte  name  DIN.  TIRRA  „wald  des  lebens"  vorkommt,  sind 
nichtsemitischen  Ursprungs,  und  meinem  freund  Dr.  Friedrich  De- 
litzsch gebührt  das  verdienst,  dies  zuerst  von  Asur  und  Nineve  erkannt 
zu  haben). 

6  das  gelehrte,  eine  fülle  neuen  wissenschafthchen  materials  ent- 
haltende buch  Goldziher's  ,, Der  Mythos  bei  den  Hebräern"  (Leipz.  I876j 
ist  in  seinen  Schlussfolgerungen  als  durchaus  verfehlt  zu  betrachten.  Auch 
Max  Müller  scheint  sich  in  letzter  zeit  bei  seinen  religions wissen- 
schaftlichen forschungen  auf  allzu  hohe  und  schlüpfrige  pfade  begeben 
zu  wollen. 

'  um  nur  eins  hervorzuheben:  wie  wichtig  wäre  z.  b.  eine  Zusam- 
menstellung aller  im  Rig-Veda  sich  findenden  thiernamen  und  der  (nicht 


—     5     — 

sind  dagegen  die  semitischen  sprachen,  die  für  die  alte 
cultur  ein  mindestens  ebenso  wichtiges  interesse  darbieten,  nach 
dieser  seite  hin  fast  noch  ganz  unausgebeutet.  Nur  für  die 
fauna  Palästinas  und  die  im  alten  testament  vorkommenden 
thiemamen  haben  wir  gute  und  umfassende  arbeiten  '.     Aber 


» 


blos  mythologischen)  züge,  die  bei  ihnen  vorkommen  —  eine  arbeit,  die 
natürhch  nicht  blos  eine  ausschreibung  aus  Grassmann's  lexicon  sein 
darf,  die  aber  jetzt  mit  hilfe  dieses  und  des  Petersburger  Wörterbuchs 
sowie  der  leichtzugänglichen  textausgaben  von  Max  Müller  und  Aufrecht 
wahrHch  nicht  allzuviel  zeit  und  mühe  kostet  —  und  dann  eine  ver- 
gleiehung  der  sich  daraus  ergebenden  resultate  mit  den  für  das  urindo- 
gei-manische  erschlossenen  thieren!  Die  blossen  resultate  der  Sprach- 
vergleichung ohne  philologisch-historische  forschungen  können  auf  diesem 
gebiet  nun  und  nimmermehr  ausreichen.  Hehnundv.  Krem  er,  dessen 
hiehergehörige  studien  wir  weiter  unten  besprechen,  haben  wol  die  hier 
allein  richtigen  bahnen  für  immer  vorgezeichnet.  Vgl.  auch  das  wahre 
und  wichtige  wort  von  Carus  (a.  a.  o.,  s.  10):  „Nach  beiden  Kichtungen 
hin  verdient  der  Gehalt  der  ältesten  Sprachen  an  Thiemamen  von  der 
Geschichte  der  Thiere  sorgfältiger  geprüft  zu  werden."  (Diese  beiden 
richtungen  sind  nemlich  1.  geographische  Verbreitung  einzelner  thiere 
und  2.  Ursprung  der  hausthiere),  wozu  er  noch  folgende  anmerkung 
schreibt:  „eine  Vergleichung  sämmtlicher  im  Wortschatz  einer  Sprache 
enthaltener  Thiemamen,  welche  nicht  in  eine  Geschichte  der  Zoologie, 
sondern  in  eine  Geschichte  der  Thierwelt  gehört,  würde  auch  ausser 
den  oben  erwähnten  Vortheilen  noch  andere  bieten,  so  das  kürzere  oder 
längere  Zusammenbleiben  einzelner  Völker  und  damit  deren  Urgeschichte 
aufklären  helfen."  Den  letzteren  wichtigen  satz,  den  von  Krem  er  für  das 
semitische  auszuführen  begonnen  und  der  auch  von  den  Indogermanisten 
nicht  oft  genug  nachgesprochen  und  beherzigt  werden  könnte,  möchte 
ich  zugleich  als  motto  und  leitenden  grundgedanken  dieser  meiner  vor- 
arbeiten zu  einer  „Geschichte  der  Thiere  bei  den  Semitischen  Völkern" 
betrachtet  wissen. 

'  hieher  gehört  vor  allem  „S.  Bochart,  Hierozoicon,  sive  bipar- 
titum  opus  de  animalibus  S-Scripturae  etc.  opera  et  studio  Dav.  Clodii. 
Francof.  ad  Moen.  1675",  ein  buch,  das  neben  vielem  andern  nicht  blos 
eine  vollständige  übersioht  der  im  alten  test.  erwähnten  thiere,  sondern 
auch  eine  grosse  anthologie  aus  den  damals  blos  in  handschriften  vor- 
handenen werken  der  arabischen  Zoologen  (bes.  aus  Demiri  und  Kazwini) 
gibt,  aber  trotz  der  fülle  der  in  ihm  niedergelegten  für  jene  zeit  staunens- 
werthen  gelehrsamkeit  eben  doch  heute  veraltet  ist;  ersetzt  freilich  ist 
es  bis  jetzt  durch  kein  ähnliches  besseres  buch.  Eine  populäre,  doch 
auf  den  neuesten  resultaten  der  Wissenschaft  und  auf  persönlicher  an- 
Rchauung  beruhende  darstellung  der  thierwelt  Palästina' s  und  der  an- 


—     6     — 

der  sprüchwörterschatz  und  die  vorislamisclie  poesie 
der  Wüstenaraber,  denen  durch  ihre  abgeschlossenheit  vom 
Völkerverkehr  eine  altertümlichkeit  und  ursprünglichkeit  der 
Sitten,  anschauungen  und  spräche  geblieben,  die  uns  in  eine 
mehr  als  tausend  jähre  weiter  zurück  liegende  periode  zu  ver- 
setzen scheint;  die  umfassende  babylonisch-assyrische  lite- 
ratur,  die  uns  in  ihren  historischen,  zum  theil  von  bildlichen 
darstellungen  begleiteten  denkmälern,  wie  nicht  minder  in  denen 
mythologischen  und  lexicalischen  inhalts,  die  thierwelt  des 
Euphrat-  und  Tigrislandes,  wie  sie  im  zweiten  und  in  der  ersten 
hälfte  des  ersten  Jahrtausends  vor  Chr.  war,  klar  und  deutlich 
vor  äugen  treten  lässt;  und  endlich  das  in  der  Ge'ezsprache 
verfasste  Schrifttum  der  Abessinier,  die  bei  ihrer  Wanderung 
von  Südarabien  nach  Habesch  ihre  semitischen  thiernamen  aut 
die  ihnen  zum  theil  neue  und  fremde  fauna  des  nordöstlichen 
Afrikas  übertragen  mussten  —  diese  drei  umfangreichen  lite- 
raturen,  zu  denen  man  noch  die  aramäische  (syrische)  rechnen 
mag,  obwol  letztere  wegen  der  beinahigen  Identität  der  sy- 
rischen mit  der  palästinensischen  fauna  nicht  so  wesentlich  in 
betracht  kommt,  sie  alle  sind  für  die  thiergeschichte  der  von 
den  Semiten  in  der  ältesten  zeit  besetzten  territorien  noch  nicht 
systematisch  ausgebeutet  worden  und  versprechen  schon  jetzt 
der  thier-  und  culturgeschichte   des   altertums  reiche  blüthen. 


grenzenden  semitischen  länder  füllt  zum  grossen  theil  den  ersten  band 
des  1875  in  London  (John  Murray)  erschienenen  buches  „Bihle  Lands" 
von  Henry  J.  Van-Lennep  (Part  I.  Customs,  which  have  their  origin 
in  the  physical  features  of  bible  lands:  p.  196 — 207  the  domestic  animals, 
p.  208 — 245  the  horse,  mule,  ass  and  camel,  p.  246-264  the  wild  beasts, 
p.  265 — 286  the  scavengers,  p.  287  —  305  the  birds  of  passage  und  p. 
306 — 325  the  reptiles  and  insects)  mit  vielen  abbildungen.  Ausserdem 
sind  noch  zu  erwähnen:  die  gut  und  anziehend  geschriebene  „Bibli- 
sche Naturgeschichte  für  Schulen  und  Familien.  Herausg.  v.  d.  Calwer 
Verlags-Verein."  6.  aufl.  Calw  1854  (seither  in  neuen  auflagen  erschienen), 
deren  Verfasser  wahrscheinlich  der  bekannte  Württemberger  Barth  ist; 
ferner  die  betreffenden  artikel  in  dem  jetzt  erscheinenden  Handwörter- 
buch des  Bibl.  Alterthums,  her.  v.  Riehm  (die  säugethiernamen 
darin  zum  theil  von  dem  durch  sein  werk  „Die  Säugethiere,  Lpzg.  2. 
aufl.  lS59"  bekannten  naturforscher  Chr.  Griebel  in  Halle),  sowie  viele 
excurse  Wetzstein's  in  verschiedenen  alttestam.  commentaren  De- 
litzsch's  (so  bes.  im  buclv  Hiob,  2.  aufl.  Lpzg.  1876). 


—     7     — 

für  eine  der  zukunfl:  vorbehaltene  ernte  aber  noch  reichere 
fruchte  zu  tragen. 

Nach  dem  eben  ausgeführten  glaube  ich  auch  hoffen  zu 
dürfen,  durch  die  folgenden  studien  wenigstens  das  zu  beweisen, 
dass  nicht  blos  die  Indogermanen,  sondern  vor  allem  auch  die 
Semiten  für  die  frage,  „wekhe  Thiere  den  Culturvölkern  zuerst 
bekannt  wurden",  zu  befragen  sind,  „die  Semiten,  die  für  diese 
Seite  des  Naturwissens  durchaus  nicht  begründend,  kaum 
fordernd  eingreifen",  wie  Carus  in  seiner  nur  aus  dem  kreis 
der  indogermanischen  sprachen  und  der  indogermanischen  Ur- 
sprache genommenen  „sprachlichen  Begründung  ältester  Thier- 
kenntniss"  noch  sagen  musste  ^,  weil  die  semitischen  Sprach- 
forscher bis  dahin  über  diesen  punkt  vollständig  geschwiegen 
hatten,  wo  sie  schon  längst,  durch  die  arbeiten  der  indo- 
germanisten  angefeuert,  hätten   reden  sollen. 

Der  rühmlich  bekannte  arabist,  A.  vonKremer,  war  es, 
der  zuerst  dieses  neue  gebiet  für  die  semitische  Wissenschaft 
eröffnete  in  seinem  aufsatz:  „Semitische  Kulturentlehnungen  aus 
dem  Pflanzen-   und  Thierreich 2."     Dort  hat   er  mit   genialen 

o 

strichen  der  semitischen  sprach-  und  altertumswissenschaft  den 
weg  vorgezeichnet,  den  sie  zu  nehmen  hat,  um  aus  der  ver- 
gleichung  der  verschiedenen  thier-  und  pflanzennamen  vereint 
mit  der  erforschung  der  fauna  und  flora  der  betreffenden  länder 
und  ihrer  historischen  entwicklung  in  denselben,  die  ursitze 
der  Semiten  zu  bestimmen.  Wenn  ich  auch,  wie  ich  in  einer 
andern,  speciell  der  ursemitischen  frage  gewidmeten  schrift 
zeigen  werde,  seinen  ausführungen  nicht  immer  beistimmen 
kann,  und  er  leider  das  assyrische  zu  seinen  forsch ungen  nicht 
benutzen  konnte,  was  zur  richtigen  bestimmung  dieser  fragen 
ganz  unerlässlich  ist,  so  bestätigt  sich  doch  sein  hauptresultat, 
dass  Arabien  nicht  der  ursitz  der  Semiten  gewesen  sein  könne, 
durch  die  fortgesetzten  sprachvergleichenden  und  zoologisch- 
historischen Studien  immer  mehr,  und  wir  sehen,  dass  jedenfalls 
die  von  A.  von  Kremer  vorgeschlagene  beweisführung  der- 


1  Geschichte  der  Zoologie,  s.  10. 

^  Ausland,  bd.  XLVIII,   1875,  Januarheft,  No.  1  und  2.  (auch  als 
besondere  Broschüre  erschienen,  8^^  70  ss.,  Stuttgart,  Cotta  1875). 


—     8    — 

jenigeii  Schrader's  ^  tind  Spreiiger's^  gegenüber  die  einzig 
richtige  ist. 

Wenn  ich  es  nun  zunächst  unternehme,  die  säugethier- 
namen  der  Stidsemiten  aus  der  ältesten  literatur  derselben  lexi- 
calisch,  aber  mit  stetiger  rücksichtnahme  auf  Sprachvergleichung, 
culturhistorische  beziehungen  und  die  neuere  fauna  der  in  frage 
kommenden  länder  zusammenzustellen,  so  ist  es  angezeigt, 
zuvor  noch  einen  blick  auf  die  bis  jetzt  vorKegenden  arbeiten 
über  die  geographische  Verbreitung  der  thiere  zu  werfen  und 
zu  sehen,  welchen  thierregionen  in  ihnen  die  für  uns  in  rede 
kommenden  semitischen  länder  zugetheilt  werden,  und  wie  weit 
diese  eintheilungen  mit  den  freilich  noch  nicht  überall  hin  ab- 
geschlossenen resultaten  der  semitischen  philologie  in  einklang 
stehen.  Wo  sich  dabei  differenzen  finden,  muss  man,  obwol  die 
Zoologie  über  die  heutige  fauna  mancher  dieser  gebiete  (so 
besonders  Arabiens  und  Mesopotamiens)  nicht  genau  unter- 
richtet ist,  doch  mit  dem  sofortigen  corrigiren  der  von  der 
Zoologie  bisher  angenommenen  tatsachen  sehr  vorsichtig  sein; 
andrerseits  besitzen  wir  sichere  beispiele  von  im  lauf  der  Jahr- 
hunderte in  gewissen  faunen  vollzogenen  änderungen.  Be- 
sonders sicher  können  wir  dies  an  einigen  thieren  Palästina's 
und  Aeg3rptens  nachweisen,  deren  existenz  daselbst  im  altertum 
bezeugt  ist,  die  aber  allmählich  den  menschlichen  waffen  unter- 
legen und  nun  ganz  in  diesen  ländern  verschwunden  sind.  In 
meinen  späteren  ausführungen  bei  den  ^einzelnen  säugethier- 
namen  der  Araber  und  Aethiopen  wird  sich  öfter  die  gelegen- 
heit  bieten,  auf  diese  und  ähnliche  fragen  zurückzukommen  und 
dieselben  eingehender  zu  behandeln. 

Die  erste  brauchbare  und  auf  der  höhe  der  neueren  natur- 
forschung  stehende  zoologische  geographie  hat  der  Wiener 
naturforscher  Schmarda  (damals  in  Graz)  geliefert^.  Das 
erste  buch  (Modalität  vind  Causalität  der  Verbreitung  der  Thiere 
s.  1 — 93,  wozu  s.  94 — 222  die  anmerkungen)  besteht  aus  drei 


»  Z.  d.  D.  M.  G.,  bd.  XXVII,  s.  397  if. 

2  A.  Sprenger,  die  alte  Geographie  Arabiens  als  Grundlage  der 
Entwicklungsgeschichte  des  Semitismus,  Bern,  1875  (besonders  s.  293  iF.). 

3  Ludw.  K.  Schmarda  Die  geographische  Verbreitung  der  Thiere, 
Wien  1853.  756  seiten  8^  mit  einer  karte. 


—    9    — 

abschnitten:  „Bedingungen  des  Thierlebens"  (wärme,  licht,  luffc, 
nahrung,  Vegetation).  „Aufenthalt,  Medium  und  Standort  der 
Thiere"  Wichtigkeit  der  plastik  des  bodens  u.  s.  f.)  und  „Ver- 
breitung der  Thiere"  (Verbreitungsbezirke;  die  gesellig  lebenden 
thiere:  verschwiuvien  und  neues  auftauchen  gewisser  thieTarten 
u.  s.  f.),  denen  als  Überleitung  zum  zweiten  buch  ein  kurzer 
abschnitt:  „Faunen,  zoologische  Reiche;  vikarirende  Formen"" 
(z.  b.  lama  in  der  neuen,  kamel  in  der  alten  weit)  folgt,  in 
welchem  die  eintheilung  der  erde  in  31  zoologische  reiche  ge- 
geben wird.  Von  diesen  kommen  21  auf  das  festland,  10  auf 
die  meere.  Erstere  behandelt  nun  ausführlich  das  zweite  buch: 
Die  Thierwelt  des  Festlands  (s.  225—367  und  s.  368—582  die 
anmerkungen)  und  letztere  zehn  das  für  uns  gar  nicht  in  be- 
tracht  kommende  dritte:  die  des  Oceans.  Aegypten  ^  und  die 
semitischen  länder  (das  Euphrat-  und  Tigrisgebiet,  Syrien, 
Palästina,  Arabien  und  das  von  Aegypten  durch  Nubien,  von 
Arabien  durch  das  südende  des  rothen  meeres  getrennte  Abes* 
sinien)  fallen  nach  Schmarda's  eintheilung  in  die  Mittelmeer- 
fauna und  die  hochafrikanische  (V.  und  XL  zool.  reich)  und 
zwar  so,  dass  Nubien  und  Abessinien  wie  der  grössere  südliche 
theil  von  Arabien  (nördlich  etwa  durch  eine  nach  oben  sich 
wölbende  bogenförmige  Knie  von  25^  N.Br.  /  55^'  O.L.  — 
30'^  N.Br.  /  65^  O.L.  begrenzt)  zum  zoologischen  reich  Hoch- 
afrika gehören.  Zu  beachten  ist,  dass  die  jene  zwei  faunen 
trennende  grenzlinie  (vom  SW.  Aegyptens  =  NW.  Nubiens  bis 
zum  nördlichsten  theil  des  persischen  meerbusens  laufend) 
beinah  ganz  mit  der  isotherme  von  25*^  Cels.  zusammenfällt, 
und  dass  Abessinien  gegen  süden  zu  von  dem  übrigen  theil 
der  hochafrikanischen  region  Schmarda's  durch  die  isotherme 
von  30"  Cels.  (wärmeäquator)  abgetrennt  Avird. 

Murray 's  2    eintheilung   macht    einen   viel   tiefern   schnitt 


1  Aegypten ,  das  seine  älteste  bevölkerung  wie  später  Habesch  von 
Asien  aus  bekam,  und  dessen  spräche  und  sitte  so  vielfach  mit  semiti- 
schem sich  berühren,  muss  nicht  blos  geographisch,  der  angrenzenden 
läge  halber,  sondern  hauptsächlich  deshalb,  weil  es  fast  dieselbe  fauna 
wie  Arabien  aufweist,  hier  mit  in  betrachtung  gezogen  werden. 

^Andrew  Murray  the  Geographical  Distribution  of  Mammals, 
London  1866,  pp.  420,  4"  mit  101  karten.     Während  Schmarda  eine  zoo- 


—     10     — 

durch  obige  gebiete,  denn  er  theilt  die  erde  in  vier  „great 
primaiy  provinces",  und  zur  ersten,  der  europäisch-asiatischen, 
rechnet  er  den  nördlichen  theil,  zur  zweiten,  der  afrikanisch- 
indischen, den  südlichen  theil  der  semitischen  länder.  Syrien  \ 
Aegypten  undNubien,  sowie  der  theil  Arabiens,  der  nördlich 
von  25'^'  N.  Br.  (also  immer  noch  einige  grade  nördlich  vom 
Wendekreis  des  krebses)  liegt,  gehören  bei  ihm  zum  zweiten 
district  des  europäisch-asiatischen  reiches,  dem  mediterranischen; 
Arabien  südlich  jener  linie  und  Abessinien  (ohne  Nubien)  zum 
ersten  district  des  afrikanisch-indischen  reiches,  „Africa  south 
of  the  Sahara".  Bei  Arabien  war  ihm  besonders  massgebend 
Palgrave's  „Journey  in  Central  and  Eastern  Arabia"  1865; 
die  Schwierigkeiten  einer  genauen  Unterbringung  Arabiens  und 
Nubiens  unter  eines  der  zwei  hier  in  frage  kommenden  reiche 
gesteht  Murray  selbst  zu  mit  den  worten:  „The  most  'difficult 
points  in  relation  to  this  district  are  Nubia  and  Abyssinia,  and 
the  south  of  Arabia"  (p.  307). 

Der  unterschied  der  eintheilung  Schmarda's  und  Murray's 
für  Aegypten  und  die  semitischen  länder  ist  demnach  (ab- 
gesehen davon,  dass  bei  Schmarda  Nubien  zum  hochafrika- 
nischen gebiet,  dem  bei  Murray  „Africa  south  of  the  Sahara'' 
entsprechen  würde,  gehört,  bei  Murray  aber  zum  mediterra- 
nischen) nur  die  grenzlinie,  die  beide  durch  Arabien  ziehen, 
und  die  bei  Schmarda  einige  grade  N.  Br.  weiter  nördlich  als 
bei  Murray  liegt. 

Einer  der  hervorragendsten  englischen  naturforscher  der 
gegenwart,  R.  Wallace,  hat  jetzt  einem  umfangreichen  werke, 


logische  geographie  ist,  so  ist  dies  buch  eine  geographische  Zoologie, 
indem  .jede  einzelne  thierfamilie  besonders  durchgenommen  wird  und  ihr 
immer  eine  karte  ihrer  Verbreitungsbezirke  beigegeben  ist.  Erst  am 
schluss  folgt  eine  kurze  in  tabellen  zusammengefasste  thiergeographie. 
Da  wir  auf  dieses  grundlegende,  blos  die  säugethiere  behandelnde  werk 
öfter  zurückkommen  müssen,  enthalte  ich  mich  hier  einer  ausführlicheren 
beschreibung  desselben,  indem  nur  noch  erwähnt  sei,  dass  die  einleitenden 
ersten  fünf  capitel  (p.  1—50)  die  vorhistorische  thiergeographie  unseres 
ierdtheils  behandeln. 

^  so  nenne  ich  in  folgendem  der  kürze  halber  Syrien  mit  Palästina 
und  den  Euphrat-  und  Tigrisländern,  da  die  fauna  dieser  aller,  Aegypten 
und  Arabien  gegenüber,  fast  die  gleiche  ist. 


—   11   — 

worin  er  nach  einer  ausful^lichen  einleitung*^  sowol  eine  „geo- 
^aphical  zoology"  wie  eine  „zoological  geography"  gibt,  die 
von  ihm  schon  iin  jähr  1859^  adoptirte  eintheihmg  Sclater's^ 
zu  gnmde  gelegt  -*.  Der  mehr  mit  grossen  allgemeinen  strichen 
zeichnende,  die  thi erweit  des  ganzen  erdkreises  gewissermassen 
mit  einem  weiten  sichern  blick  überschauende  Verfasser  theilt  die 
erde  in  sechs  grosse  regionen,  in  die  palaearctische,  äthiopische 
(ganz  Afrika  südlich  vom  Wendekreis  des  krebses  nebst  Arabien 
südlich  von  diesem  Wendekreis),  orientalische  (Vorder-  und  Hinter- 
indien), australische,  neoarctische  (Nordamerika)  und  neotropische 
(Südam.)  abtheilung  („region");  jede  dieser  abtheilungen  hat 
vier  unterabtheilungen  („subregions"),  so  dass  wir  also  im  ganzen 
24  solcher  „subregions"  haben.  Schon  dadurch  unterscheidet 
sich  diese  eintheilung  vortheilhaft  von  der  21,  resp.  31  zoo- 
logische reiche  zählenden  Schmarda's,  dass  sie  diese  24  theile 
nicht  so  unvermittelt  neben  einander  stehen  lässt,  sondern  in 
grosse  oberabtheilungen  bringt  und  so  nach  weitertragenden 
gesichtspuncten  anordnet,  während  auf  der  andern  seite  Murray 
in  seinen  zehn  abtheilungen^,  da  jede  derselben  grösseren 
umfang  hat,  zu  viel  ungleichartige,  wenn  auch  schliesslich  ver- 
wandte thierfaunen  in  eine  abtheilung  zusammenwerfen  muss  "\ 
Da,  wie  wir  schon  oben  sahen,  Wallace  seine  palaearctische 
und  äthiopische  abtheilung  durch  den  Wendekreis  des  krebses 
geschieden  werden  lässt,  so  ist  letzterer  bei  ihm  auch  zugleich 
die  grenzlinie  der  nördlichen  und  südlichen  semitischen  länder; 
Nubien,  Habesch,  und  Arabien  südlich  von  23*'  N.  Br.  Talso 
noch  ein  theil  von  Hidschäz  mit  Mekka,   ein  kleiner  theil  von 


>  Wallace  in  „Ibis"  Oct.  1859,  dann  im  „Journal  Proc.  Linn.  Soc." 
Febr.  1860  und  die  „Nat.  Hist.  Review"  Jan.  1864. 

2  Sclater  (zunächst  für  die  vögel)  in  „Proceedings  Linn.  Soc." 
vol.  II,  p.  130  (1857). 

3  Wallace,  the  geographical  Distribution  of  Animals,  2  voll.  Lon- 
don 1876,  80. 

*  siehe  a.  a.  o.,  p.  304  (europäisch-asiatisches  reich,  3  abth.;  afrika- 
nisch-indisches, 2  abth.;  australisches,  3  abth.  und  amerikanisches,  2  ab- 
theilungen). 

5  vgl,  allein  Murray's  „Africa  south  of  the  Sahara"  (Africano-» 
Indian  province,  no.  1),  das  bei  Wallace  zu  vier  verschiedenen  „sub- 
regions" gehört  (Ethiop    reg.,  subreg.  l — 4);  und  so  bei  den  andern  auch< 


—     12    - 

Nadschd,  nemlich  das  gebiet  des  stammes  Soleim,  dann  ganz 
Jamäma  und  'Oman,  sowie  das  eigentliche  Südarabien,  Jaman) 
gehören  nach  ihm  zur  ersten,  den  grössten  theil  des  afrika- 
nischen festlands  umfassenden  „subregion"  der  äthiopischen 
abtheihmg,  alle  übrigen  semitischen  länder  zur  zweiten  dem 
mediteiTanischen  reich  Schmarda's  und  Murray's  entsprechenden 
„subregion"  der  palaearctischen  abtheilung. 

Wenn  wir  Nubien,  das  Schmarda  und  Wallace  zur  tro- 
pischen thierregion  Afrika's  ziehen,  ganz  aus  dem  spiele  lassen, 
so  sind  die  resultate  der  drei  genannten  forscher,  was  Aegypten 
und  die  semitischen  länder  anlangt,  ziemlich  übereinstimmend, 
indem  bei  allen  dreien  der  theil  von  Arabien,  der  südlich  vom 
Wendekreis  des  krebses  liegt,  unbedingt  zur  tropischen  thier- 
region Afrika's  gehört,  Aegypten  dagegen  wie  das  noch  übrig 
bleibende  nördliche  Arabien  nebst  Syrien  theile  des  mediter- 
ranischen  thierreiches  sind.  Der  streitige  punct  wäre  also  nur 
der  streifen  Arabiens,  der  etwa  zwischen  der  isotherme  von 
25'^  Cels.  (die  grenzlinie  Schmarda's)  und  dem  Wendekreis  des 
krebses  liegt,  vorausgesetzt,  dass  wir  das  annehmen,  worin  jene 
forscher  übereinstimmen.  Wir  werden  aber  im  gegentheil  sehen, 
dass  die  fauna  Arabiens  (vielleicht  nur  mit  ausschluss  des 
äussersten  südrandes)  bis  zu  den  nördlichsten  grenzen  (den 
syrisch-palästinensischen  gebirgen,  der  S3rrischen  wüste,  welche 
man  zum  theil  noch  zu  Arabien  rechnen  kann,  und  dem  Euphrat) 
eine  einheitliche  ist,  die  im  ganzen  und  grossen  mit  der  Aegyptens 
(Nubien  natürlich  ausgenommen)  übereinstimmt  *  und  sich  mit 
derselben  durch  das  fehlen  mehrerer  characteristischer  thier- 
arten  der  nordsemitischen  länder  scharf  von  letzteren  abhebt. 
So  suchen  wir  den  baren  in  alter  zeit  wie  heute  vergeblich  in 
Arabien,  ebenso  den  leopard  und  den  wilden  ochsen,  welche 
alle   auch  in  Aegypten  fehlen  i,  in  Palästina,   Syrien  und  den 

'  wo  auf  den  altaegyptischen  inschriften  panther  erwähnt  werden, 
heissen  sie  stereotyp  „panther  des  Südens",  weil  sie  den  alten  Aegyptern 
zunächst  durch  ihre  äthiopischen  feldziige  bekannt  wurden.  In  papyrus- 
rollen werden  sogar  die  mesopotamischen  leopardenfelle,  die  die  Aegypter 
vom  lande  Punt  (Südarabien)  neben  indischen  waaren  bezogen,  „feile  der 
panther  des  Südens"  genannt.  Ueber  den  unterschied  von  panther  (die 
gedrungener  gebaute  afrikanische  species  mit  hellerer  grundfarbe)  und 
leopard  (die  asiatische  species;  gerade  umgekehrt,  aber  falsch.  Murray, 
a.  a.  o.,  p.  90)  siehe  später. 


—     13    — 

Euphrat-  und  Tigrisländem  dagegen  schon  in  den  ältesten 
Zeiten  sich  finden '.  Am  schluss  unseres  Überblicks  über  die 
arabische  säugethierfauna  wird  darüber  noch  eingehender  ge- 
handelt werden,  und  es  -sei  jetzt  nur  noch  erwähnt,  dass  wir 
weder  für  die  alte  zeit  noch  für  heute  die  grenze  der  mittel- 
meerfauna  und  der  tropischen  thierregion  Afrika's  quer  durch 
Arabien  ziehen  dürfen;  Aegypten  und  ganz  Arabien  sind  eine 
unterabtheilung  für  sich,  die  zwar  einen  Übergang  von  der 
palaearctischen  region  zur  tropischen  Afrika's  bildet,  aber  doch 
der  ersteren  viel  näher  steht  als  der  letzteren  und  nach  meiner 
meinung  unbedenklich  noch  der  mittelmeerfauna  einzureihen 
ist.  Umgekehrt  ist  es  mit  Abessinien,  das  in  seinen  nieder- 
ungen  ganz  die  tropische  Vegetation  und  thierwelt,  in  seinen 
alpenländern  dagegen  die  merkwürdigsten  contraste  aufweist, 
die  uns  manchmal  in  den  norden  Syriens  zu  versetzen  scheinen; 
und  doch  ist  Habesch  entschieden  zur  tropischen  fauna  Afrika's 
zu  stellen,  was  auch  Schmarda,  Murray  und  Wallace  überein- 
stimmend gethan  haben. 


i  Die  nachweise  siehe  später  bei  den  artikeln  dubb  bär,   namir  leo- 
pard  und  gamüs  büffel. 


I. 
Die  Säugethiernamen  der  Araber 

im  sechsten  nachchristlichen  Jahrhundert, 

Mit  einem  Anhang; 
Die  Säugethiernamen  der  liingarisehen  Inseliriften. 


4 


Die  erstaunliche  wortfülle  der  bilderreichen  ^  spräche  des 
altarabischen,  die  ursprünglichkeit  ihrer  formen  andern  semi- 
tischen schwestersprachen  gegenüber,  von  denen  uns  übejreste 
aus  viel  älterer  zeit  erhalten  sind,  wie  der  uralte  sprichwörter- 
schatz,  der  uns  die  Araber  in  sitte  und  anschauung  noch  so 
erscheinen  lässt,  wie  wir  sie  uns  bereits  Jahrhunderte  vor  Chr. 
geb.  zu  denken  haben,  dies  alles,  begründet  in  der  stillen  grosse 
und  naturwüchsigkeit  der  abgeschlossenen  arabischen  halbinsel 
und  ihrer  bewohner,  lässt  es  uns  wol  verwinden,  dass  wir  erst 
vom  sechsten  nachchristl.  Jahrhundert  ab  die  literatur  dieses 
merkwürdigen  Volkes  kennen,  dessen  älteste  gedichte  und  Sprich- 
wörter für  die  kenntnis  der  den  Semiten  in  ältester  zeit  be- 
kannten thiere  wie  für  die  etymologische  erklärung  der  semi- 
tischen thiernamen  mehr  stoff  an  die  band  geben  als  sogar 
das  assyrische  und  hebräische.  Es  ist  dies  vielleicht  ein  in  der 
ganzen  Weltgeschichte  einzig  dastehender  fall,  dass  ein  volk  in 
mehr  als  3000  jähren  —  denn  noch  heut  haben  die  Beduinen 
dasselbe  gepräge  wie  die  in  den  historischen  büchern  des  alten 
testaments  geschilderten  Wüstenaraber  —  so  wenig  sich  in 
sitte  und  spräche  verändert  hat,  als  die  söhne  Joktan's  und 
Ismael's.  Nachdem  einmal  die  ersten  schwärme  der  ürsemiten 
von  norden  her  in  die  arabische  halbinsel  sich  ergossen,  war 
mit  der  eigenart  der  letzteren  wie  mit  der  der  semitischen  no- 
maden,  Avelche  in  sie  einwanderten,  zugleich  die  bedingung  für 
die*ses  conservative  und  zähe  festhalten  an  der  alten  lebens- 
weise,  dieses  unbewusste  bewahren  der  alten  sprachformen  mit 
einem  schlage  gegeben,  und  sogar  die  später  nachziehenden 
Ismaeliten,  deren  spräche  schon^mehr  eine  dem  althebräischen 
oder  dem  uns  leider  unbekannten  altaramäischen  ähnliche  ge- 
wesen sein  dürfte,  konnten  nicht  viel  rascheren  fluss  in  die 
langsam  und  ruhig  sich  fortentwickelnde  arabische  spräche 
bringen,   sie  wurden  mit  nur  dialectischen  ab  weichungen  der 

Homrael,  thiernamen.  2 


—     18    — 

zungo  dieselben  Araber  wie  die  früher  eingewanderten  Jokta- 
niden.  Fortentwickelt  freilicli  hat  sich  das  arabische  immer, 
nur  nicht  in  dem  mass,  wie  etwa  das  aramäische,  hebräische 
und  assyrische,  welche,  nachdem  die  sie  redenden  Völker  früh 
in  den  ström  der  geschichte  verwickelt  und  in  ihm  fortgetrieben 
wurden,  notwendig  auch  rascher  ihre  alten  formen  abschliffen 
und,  was  gerade  den  formellen  theil  ihrer  grammatik  anlangt 
eher  dem  vulgärarabischen  ähnlich  sind.  Eine  eigentliche 
Stabilität  im  strengen  sinn  des  worts  gibt  es  ja  in  keinem  alten 
Volksleben,  in  keiner  spräche,  und  so  sehen  wir  deutlich  in 
der  reichen  entwicklung  der  Stammbedeutungen,  der  ausbildung 
von  vier-  und  fünfbuchstabigen  zeit-  und  hauptwörtern,  in  der 
neuentstehung  mancher  grammatischer  formen,  die  fürs  ursjBmi- 
tische  nicht  nachAveisbar  sind,  dass  auch  die  Araber,  dieses  volk 
mit  zügelloser  phantasie  und  reichster  erfindungskraft,  schon 
vor  dem  auftreten  Muhammad's  bei  allem  festhalten  des  alten 
doch  innerhalb  gewisser  grenzen  weitergeschiitten  sind  \  Aber 
dennoch  müssen  wir  das  obengesagte  wiederholt  betonen,  und 
wir  finden  auch  durch  alle  nachrichten,  die  wir  aus  vorchrist- 
licher zeit  über  die  Araber  haben,  vollauf  bestätigt,  dass  der 
gemeinsemitische  grundzug,  am  alten  und  hergebrachten,  sei 
es  nun  bewusst  oder  unbewusst,  zäh  festzuhalten,  gerade  bei 
ihnen  in  einem  mass  hervortritt,  wie  es  bei  keinem  andern  volke 
je  der  fall  gewesen.  Freilich  sind  es  blos  zerstreute  nachrichten 
aus  der  ägyptischen,  assyrischen  und  hebräischen  literatur  für 
die  älteste  zeit,  aus  den  griechischen  und  lateinischen  klassikern 
wie  der  syrischen  literatur  und  den  christlichen  kirchenvätern 
für  die  vier  bis  fünf  ersten  Jahrhunderte  vor  und  nach  Christus, 
aber  doch  genügen  sie,  in  ein  ganzes  verarbeitet,  zu  beweisen, 
wie  wenig  sich  die  Araber  seit  ihrer  einwanderung  und   ein- 


1  von  der  nachmuh ammadanischen  zeit,  in  welcher,  meist  auf 
nichtarabischem  boden,  der  grösste  theil  der  arabischen  (besonders  wissen- 
schaftlichen und  theologischen)  Hteratur  entstanden  ist  und  in  welche 
die  eigenthche  culturmission  der  Araber  fällt,  sehen  wir  für  diese  be- 
trachtung  überhaupt  ganz  ab;  von  da  an  geht  die  arabische  sprachent- 
Avicklung,  wie  sie  uns  in  der  literatur  vorliegt,  mit  ebenso  raschen 
schritten  vorwärts  (ich  sage  absichtlich  nicht:  ihrem  verfalle  zu)  wie 
schon  zwei  Jahrtausende  früher  das  assyrische  und  hebräische. 


—     19    — 

gewühnung  in  die  nacli  ihnen  benannte  Halbinsel  im  lauf  der 
jabi-tausende  bis  zu  dem  zeitpunct,  wo  wir  sie  selbst  aus  ihren 
liedern  kennen  lernen,  verändert  haben  i. 

Ins  innere  Arabiens  ist  nie  ein  diesem  lande  feindselig 
nahendes  volk  weder  in  alter  noch  in  neuer  zeit  gedrungen"^ 
und  so  kamen  auch  die  alten  Aegypter  nur  von  zwei  Seiten 
mit  ihnen  in  berührung,  nemlich  einmal  auf  ihren  feldzügen 
gegen  die  Cheta  (Aramäer,  Hethiter,  die  Chatti  der  keil- 
inschriften) ,  wo  sie  das  gebiet  der  in  und  um  die  sinaihalb- 
insel  wohnenden  Beduinen  streifen  mussten^^  und  dann  auf 
ihren  flottenfahrten  nach  Südarabien,   dem  lande  Pa'unt^    und 


1  vgl.  Van-Lennep  ßible  Lands,  I,  p.  5:  „Since  that  time  (nemlich 
der  zeit  bis  Christi  geburt)  the  lands ,  of  the  Bible  have  passed  through 
varJous  vicissitudes ,  and  been  overrun  and  occupied  by  many  stränge 
nations.  Yet  it  is  acknowledged  that  in  no  other  portion  of  the  globe 
have  traditions ,  customs  and  even  modes  of  thought,  been  preserved  with 
greater  fidelity  and  tenacity.  This  is  the  uniform  testimony  of  all  who 
Visit  the  East  (unter  denen  V.  Lennep  selbst  eine  nicht  unbedeutende 
stelle  einnimmt)".  Wenn  dies  von  der  jetzigen  zeit  gilt,  um  wie  viel 
mehr  können  wir  es  glaublich  finden,  dass  wir  in  den  Arabern  des  sechsten 
Jahrhunderts  nach  Chr.  ein  ziemlich  getreues  abbild  der  Araber  etwa  des 
15.  Jahrhunderts  vor  Chr.  vor  äugen  hUben,  zumal  ja  während  dieses 
Zeitraums  Arabien,  den  äussersten  südrand  ausgenommen,  ein  von  andern 
Völkern  abgeschlossenes  und  vom  verkehr  mit  ihnen  unberührtes  land 
gewesen  ist? 

2  vgl.  Seite  47,  anm.  2. 

3  diese  nomadenvölker  werden  von  den  alten  Aegyptern  stets  mit 
dem  allgemeinen  namen  Shasu  (d.  i.  hirten,  beduinen)  benannt;  schon 
im  anfang  der  XVIII.  dynastie  (Ahmes,  Amenophis  I.,  Tehutmes  I.  und 
IL,  d.  königin  Hatasu,  Tehutmes  III)  werden  uns  solche  Chetafeldzüge, 
auf  denen  die  Pharaonen  an  arabischen  stammen  vorüber  müssen,  be- 
richtet, doch  fehlt  es  uns  leider  noch  an  einer  zusammenfassenden  dar- 
«tellung  der  berührungen  der  alten  Aegypter  mit  den  nördlich  von  ihnen 
wohnenden  semitischen  Völkern  aus  der  hand  eines  Aegyptologen ,  und 
gerade  eine  geschichte  der  XVIII.  dynastie  dürfte  hierüber  mehr  licht  ver- 
breiten. So  sind  auch  jedenfalls  die  Hyksos  („die  Shasu-könige")  wenn  auch 
nicht  allein  Araber,  so  doch  mit  beduinenstämmen  verbündete  Philister 
und  andere  kanaanäische  Völkerschaften  gewesen.  (Beiläufig  sei  hier 
nur  noch  bemerkt,  dass  alle  die  sog.  kanaanäischen  Völker,  die  vor  dem 
volk  Israel  in  Palästina  sassen,  Semiten  waren,  wie  an  einem  andern  ort 
ausführlicher  gezeigt  werden  soll). 

4  zweisilbig  und  nicht  Punt  zu  sprechen;  ebenso  ist  -t  hier  nicht 
femininendung ,    da  manchmal  die  Variante  Pa-untet  vorkommt;  ob  da- 

2* 


—     20     — 

Noter-ta  '.  Es  ist  keineswegs  gering  anzuschlagen,  wie  wichtig 
fiir  die  kenntnis  des  alten  Arabiens  eine  planmässige  aus- 
beutung  der  aegyptischen  inschriften  nach  dieser  seite  hin  ist, 
und  wie  viel  auch  für  die  alte  thiergeschichte  und  thier- 
geographie,  wie  für  culturgeschichte  überhaupt,  dabei  heraus- 
springen muss. 

Aehnlich  ist  es  mit  der  assyrischen  literatur;  dass  je  ein 
assyrischer  grosskönig  in  das  innere  Arabiens  gedrungen,  davon 
wird  uns  nie  in  ihr  berichtet.    Auch  nach  Südarabien  scheinen 


gegen  hier  ;j^  der  artikel  ist ,  ist  fraglich ,  da  nie  die  andre  Variante, 
mit  der  der  artikel  geschrieben  wird,  vorkommt,  immer  blos  das  kleine 
Viereck.  Jedenfalls  ist  Spreng  er' s  identification  mit  Punierland  (siehe 
dessen  Alte  Geographie  Arabiens,  s.  296)  sehr  problematisch,  so  wahr- 
scheinlich es  ist,  dass  die  ältesten  vermittler  des  südarabisch -indischen 
handeis  phönizische  kaufleute  waren  und  die  Aegypter  nach  ihnen  die 
südküste  Arabiens  benannt  hätten. 

1  d.  i.  „göttliches  land".  Dümichen  in  seiner  „Flotte  einer 
aegyptischen  Königin",  taf.  II,  gibt  uns  die  abbildung  eines  schiffes  der 
obengenannten  königin  Hatasu  (anf,  des  17.  jahrh.  v.  Chr.);  wo  wir 
deutlich  die  in  dem  danebenstehenden  text  erwähnten  handelsartikel 
abgemalt  sehen.  Die  Übersetzung,  die  ich  einem  freunde  in  Berlin  ver- 
danke, lautet  folgendermassen :  „Beladen  waren  die  schiffe  sehr  hoch 
mit  den  wundern  des  landes  von  Pa'unt,  allen  guten  hölzern  von  Noter- 
Ta,  häufen  von  gummi  des  Anti,  mit  bäumen  des  grünen  Änti,  mit 
ebenholz  auf  reinem  elfenbein  (eingelegt),  mit  gold  und  silber  des  Ämu- 
landes,  mit  thesep-holz,  und  chesit-holz,  mit  ahmet  (weihrauch?)  und 
noter -senther- Weihrauch  und  mesdemet- schminke,  mit  änäu- äffen  und 
gafi-affen  (vgl.  Skt.  kapi ,  wovon  auch  xtjjiog  und  hebr.  köpMm  lehn- 
worte  sind)  und  Windhunden,  mit  häuten  von  panthern  des  Südens  (so 
heissen  die  panther  stets  auf  den  aeg.  inschriften),  mit  bauern  samnit 
ihren  kindern,  nimmermehr  brachte  etwas  diesem  gleiches  irgend  ein 
könig  seit  ewiger  zeit."  Amu-land  ist  Asien  und  speciell  Palästina, 
Syrien  und  Mesopotamien;  Noter-ta  („das  göttliche  land")  halten  manche 
für  die  Sinaihalbinsel  und  Nordarabien;  vielleicht  (und  mir  das  wahr- 
scheinlichere, ja  sichere)  ist  es  aber  auch  ein  theil  von  Südarabien.  — 
In  Berliner  und  Londoner  Papyrusrollen  kommen  ähnliche  tributbe- 
schreibungen  vor;  nimmt  man  nun  noch  die  langen  geographischen  listen 
der  Aegypter  dazu,  die  zwar  gut  edirt,  aber  oft  sehr  gewagt  und 
ohne  historische  forschung  erklärt  und  aufs  gerade  wohl,  oft  nur  nach 
entfernt  anklingender  namensähnlichkeit  mit  geographischen  nauien  uns 
aus  dem  alterthum  bekannt  identificirt  wurden,  so  ist  nach  obenstehen- 
der probe  klar,  eine  wie  grosse  ausbeute  die  aegyi  tische  literatur  für  die 
erforschung  der  ältesten  zustände  Arabiens  noch  sreben  wird. 


—     21     — 

die  Assyrer  nie  oder  wenigstens  nicht  oft  •  gekommen  zu  sein,  obwol 
es  zur  see  ftlr  sie  ebenso  leicht  wie  für  die  Aegypter  möglich 
war;  phönizische  kaufleute  mögen  dagegen  um  so  öfter  von 
Südarabien  nach  der  Euplirat-  und  Tigrismündung  gefahren 
sein  und  das  prunkliebende  Babylon  mit  ihren  luxusartikeln 
versehen  haben.  Sicher  ist  nur,  dass  die  Assyrer  mit  den  im 
norden  wohnenden  Beduinenstämmen  in  zahlreiche  berührungen 
kamen.  Das  ausführlichste  document  hierüber  ist  wol  der  ara- 
bische feldzug  des  Asurbanibal  (regierte  668 — 626)  gegen  die 
von  Aribi,  Kidri  und  die  Nabatäer  (Asurb.  Cyl.  A,  col.  VII, 
97  ff.).  Wir  ersehen  daraus  wie  aus  andern  historischen  In- 
schriften der  Assyrer,  dass  bereits  damals  ,die  nordgrenze  Ara- 
biens von  al-'Arish  (Rhinocolura)  nach  der  südspitze  des  todten 
meeres,  von  da  in  nordöstlicher  richtung  bis  nah  an  Palmyra, 
dann  östlich  nach  dem  Euphrat  hin  und  diesem  entlang  süd- 
östlich bis  an  den  persischen  meerbusen  gieng,  so  dass  also 
die  grosse  wüste  im  norden,  die  man  später  je  nach  ihrer  an- 
grenzung bddijata  ''l-^Irdki,  H-G'aziratij  's-Sctmi  (syrische,  meso- 
potamische  und  irakische  wüste)  nannte,  ganz  von  nomadi- 
sirenden  Beduinen  durchzogen  war  wie  noch  heutzutage.  Ja 
selbst  der  südliche  theil  von  Mesopotamien  (heut  al-'lräku  7- 
'■Arabi)  wurde  nicht  blos  erst  zu  Xenophon's  und  Strabo's  zeit 
von  arabischen  horden  (Ldgaßeg  ^xrjvlrai)  wie  es  jetzt  noch 
geschieht  durchstrichen  2,  sondern  bereits  im  8.  und  7.  vor- 
christl.  Jahrhundert  können  vrir  arabische  Beduinen  dort  aus 
den  assyrischen  inschriften  (z.  b.  aus  Sargon  und  Sanherib) 
nachweisen  ^. 


^  vgl.  die  Kliorsabadinschrift  Sargon's  (722—705)  z.  27  madattu  sa 
Pirhu  sar  Musuri,  Samsi  sarrat  mat  Aribi,  I€amara  oabahai,  hurasa, 
isbi  hurra ,  smi,  gammali  amhar  d.  i.  „den  tribut  Pharao's  des  königs  von 
Aegypten,  der  Samsijja,  königin  von  Arabien,  des  It'amara  des  Sabäers 
(arab.  Sabä,  hebr.  Sebd),  nemHch  gold,  kräuter  des  ostlands  (weih- 
rauch?  oder  gummiharz?)  sclaven,  pferde,  kamele  nahm  ich  in 
empfang." 

2  Anabasis  I,  5  und  Strabo  XVI,  p.  739;  vgl.  auch  PUn.  H.N.  V, 
20  f  und  Tac.  Ann.  XII,  12. 

3  vgl.  Khorsab.  z.  18  und  19,  wie  z.  126;  Sanh  Bellino  z.  15  S. 
Die  dort  mitgenannten  Nabatäer  sind  ebenfalls  arabische  nomaden,  die 
sich  von  dem  in  der  Sinaihalbinsel  wohnenden  und  später  von  Asurbanibal 


—     22     — 

Die  erwähnungen  der  Araber  im  alten  testament  kann 
man  am  besten  aus  Arnold's^  und  Schrader's'^  Zusammen- 
stellungen ersehen,  und  ebenso  gibt  C.  L.  Grotefend^  einen 
hübschen  überblick  der  kenntnisse  über  Arabien,  die  in  den 
griechischen  und  lateinischen  Schriftstellern  uns  entgegen- 
treten. „Das  unsterbliche  werk  des  Ptolemäus"  hat  uns 
Sprenger,  so  weit  es  von  Arabien  handelt  (Hb.  VI,  cap.  7)  in 
einem  'buche  *  commentirt,  das  überhaupt  eine  fülle  von  ma- 
terial  für  die  erforschung  der  geographie  und  culturgeschichte 
des  vorchristlichen  Arabiens  an  die  band  gibt,  obwol  Ptole- 
mäus Arabia  felix  nur  so  beschreibt,  wie  man  es  kartographisch 
zu  seiner  zeit  (1.  hälfte  des  2.  nachchristlichen  Jahrhunderts) 
kennen  konnte.  Dies  buch  wird  für  eine  noch  der  Zukunft  zu 
schreiben  vorbehaltene  „culturgeschichte  und  geographie  Ara- 
biens von  ältester  zeit  bi^  zum  5.  nachchristlichen  Jahrhundert" 
trotz  seiner  vielen  falschen  Voraussetzungen,  von  denen  es  aus- 
geht, immer  von  grundlegendem  werthe  sein. 

Mit  anfang  des  6.  Jahrhunderts  Endlich,  also  c.  120  jähre 
vor  dem  auftreten  Muhammad's,  beginnt  für  uns  die  zeit,  wo 
wir  mehr  licht  über  das  leben  und  treiben,  die  geschichte  und 


bekriegten  hauptstamm  losgetrennt  hatten  und  hier  mit  den  Hauran- 
beduinen und  den  Hagaräern  zusammengestellt  werden.  Diese  gehören 
natürlich  nicht  zu  den  im  südl.  Mesopotamien  nomadisirenden  Arabern; 
zusammengefasst  werden  letztere  unter  dem  namen  ürbi,  siehe  Sanh. 
Bell.  z.  13.  —  Alle  diese  notizen  lassen  sich  durch  ein  eingehendes  ver- 
gleichendes Studium  der  assyr.  historischen  Inschriften  sehr  vermehren, 
denn  hier  ist  noch  viel  bis  jetzt  meist  nur  oberflächlich  benutztes  material 
zu  durchforschen,  und  icli  hofte  in  nichtallzufemer  zeit  eine  ziemlich 
vollständige  zusammenstellnng  dieser  berührungen,  die  zeit  von  Tiglat- 
Pilesar  I.  bis  Asurbanibal  (c.  1120 — 620  vor  ehr.)  umfassend,  geben  zu 
können. 

Mn  HerzQg's  Eealencycl.  Artikel  Arabien;  dort  ist  ein  alter 
fehler  zu  verbessern,  der  von  Quatremere  stammt:  Die  Nabatäer  nemlich 
sind  nicht  Aramäer,  sondern  Araber;  erst  in  nachmuhammedischer  zeit 
heissen  bei  den  arabischen  Schriftstellern  die  Aramäer  deshalb  Nabatäer, 
weil  allerdings  zuletzt  die  Nabatäer  von  Petra  ganz  aramaisirt  worden 
waren:  vgl.  Nöldeke  in  der  Z.  d.  D.  M.  G.,  bd.  XXV,  s.  122  ff. 

^  in  Riehm's  Handwörterb.  des  bibl.  altertums,  Art.  Arabien. 

•^  in  Pauly's  Kealencycl.,  2.  aufl.,  Artikel  Arabia. 

^  Die  alte .  Geographie  Arabiens  als  Grundlage  der  Entwicklungs- 
geschichte des  Semitismus.  Bern  1875. 


—     23     — 

geograpliie,  religion  und  literatur  der  Araber  empfangen,  weil 
eben  die  ältesten  denkmäler  ihrer  literatur  in  diese  zeit  fallen 
und  uns  hier  den  weg  weisen.  Das  ganze  6.  Jahrhundert  wie  der 
anfang  des  7.  ist  im  engern  sinn  die  zeit,  die  die  Araber  die 
G  ähilijja,  d.  i.  zeit  der  Unwissenheit,  wir  aber  die  vorislamische 
periode  zu  nennen  pflegen.  Das  ist  so  eigentlich  die  zeit  des 
poetischen  recken-  und  rittertums,  der  lieder  und  gesänge,  des 
weins  und  der  minne  beim  arabischen  volke,  wo  ihre  poesie 
die  schönsten  und  reichsten  blüthen  trieb  und  ihre  spräche 
noch  eine  schöpferische  fülle  und  eine  Vollkraft  hatte,  die  in 
nachmuhammedanischer  zeit  nicht  mehr  überboten  wurde,  von 
der  im  gegentheil  die  dichter  der  ersten  3  Jahrhunderte  der 
Hidschra,  die  eigentlichen  Vertreter  des  classischen  arabisch, 
sich  nur  nährten  wie  das  kind  von  der  mutter.  Das  6.  Jahr- 
hundert und  seine  poetische  ^  literatur  ist  es  denn  auch,  die 
ich  dem  ersten  hauptteil  meines  büchleins  zu  gründe  legen 
muss,  und  nicht  blos  weil  es  die  älteste  auf  uns  gekommene 
literatur  der  Araber  ist,  sondern  weil  es  überhaupt  (den  korän 
noch  miteingeschlossen)  diejenige  literatur  ist,  die  die  Araber 
in  Arabien  (und  zwar  in  dem  noch  ganz  von  aller  weit  ab- 
geschlossenen Arabien)  für  sich  in  anspruch  nehmen  dürfen. 
Denn  von  der  ausbreitung  des  Islams  an  wächst  und  wuchert 
das  arabische  Schrifttum  in  einer  weise,  von  der  sich  ein  laie 
kaum  eine  Vorstellung  machen  kann,  aber  wenn  auch  in  noch 
so  reinem  arabisch  verfasst,  meist  auf  fremden  boden  verpflanzt 
und  somit  nicht  mehr  in  dem  sinne  arabische  nationalliteratur 
Avie  die  alten  vorislamischen  gedichte  und  Sprichwörter  und  der 
noch  ganz  auf  arabischem  boden  und  in  arabischen  anschau- 
ungen  entstandene  Koran.  Wenn  wir  wissen  wollen,  welche 
thiere  zur  arabischen  fauna  gehörten,  dürfen  wir  nicht  die 
spätem  arabischen  dichter,  nicht  die  arabischen  historiker,  am 
allerwenigsten  die  grammatiker  und  lexikographen  allein  fragen, 
ja  nicht  einmal  unbedingt  den  K.or  an  als  ältestes  prosadenkmal, 
sondern  in  erster  linie  die  alten  dichter,  die,  trotzdem  z.  b. 
Imrulkais  für  einen  G  ahiliten  ein  weitgereister  mann  war,  es 
doch  nie  lieben,  andre  thiere  zu  ihren  poetischen  Schilderungen 


*  lue  prosai.-jche  beginnt,  wenn  man  den  alten  sprich wörterschatz  aus-r 
nimmt,  für  uns  überhaupt  mit  dem  Koran  und  den  traditionssammhmgen. 


—     24     — 

und  vergleichungen  zu  brauchen,  als  die  in  Arabien  heimischen 
und  also  auch  jedem  zuhörer  wolbekannten.  So  wäre  es  ein 
falscher  schluss,  weil  arab.  duhh  „bär"  beim  dichter  Mutanabbi 
(3.  jahrh.  der  Hidschra)  öfters  vorkommt,  weil  er  in  den  spätem 
Sprichwörtern  eine  rolle  spielt  und  ausserdem  den  arabischen 
lexicographen  und  spätem  Zoologen  wol  bekannt  ist,  dies  thier 
der  arabischen  fauna  zuzurechnen,  ebenso  falsch,  wie  wenn  man 
behaupten  wollte,  die  elefanten  hätten  einmal  in  Arabien  existirt, 
weil  im  Ko'rän  das  wort  fil  „elefanf'  zu  lesen  ist.  Bereits  ende 
des  I.  jahrh.  der  Hidschra  hatte  die  arabische  literatur  in  Syrien, 
Aegypten  und  im  'Irak  einen  so  fruchtbaren  boden  gefunden, 
dass  bereits  eine  hübsche  anzahl  von  lehnwörtern  in  dieselbe 
eindringen  konnte  und  darunter  besonders  auch  namen  von 
thieren,  die  den  früheren  echten  Beduinen  nie  bekannt  waren, 
weil  sie  eben  in  Arabien  nicht  existirten.  Ein  solches  lehnwort 
ist  das  besprochene  duhh^  ein  andres  fahd  (der  in  Persien, 
Mesopotamien  und  'Irak  viel  für  Jagden  abgerichtete  kleine 
leopard),  ein  echt  persisches  lehnwort  dalak  u.  s.  f.  Auch  ßl 
kam  ursprünglich  durch  persische  Vermittlung  in  den  arabischen 
Wortschatz,  doch  schon  früher  als  die  andern  genannten,  wie 
es  denn  auch  schon  sure  105,  1  wde  im  lobgedicht  Ka'b  ihn 
Zuheir's  auf  Muhammad  steht. 

Es  kann  hier  nicht  meine  absieht  sein,  eine  rundschau 
über  die  poetische  literatur  der  Araber  vor  Muhammad  (die 
sogenannte  „altarabische"  periode  der  arabischen  literatur, 
während  die  der  ersten  drei  Jahrhunderte  der  Hidschra,  den 
kor'än  mit  eingeschlossen,  die  „classische"  heisst)  zu  halten,  da 
eine  auch  noch  so  kurze  Übersicht  den  hier  gebotenen  räum 
überschreiten  würde;  einzelnes  notwendige  werde  ich  stets 
am  passenden  ort  in  der  anmerkung  notiren.  Vollständig  aus- 
gebeutet sind  in  den  folgenden  ausführungen  die  Hamas a ', 
diese  grosse  Sammlung  altarabischer  gedichte  verschiedensten 
inhalts,  die  sieben  Mu'allakät^  (d.  i.  „aufgehängten",  nemlich 
die  in  der  arabischen  literatur  wegen  ihrer  kostbarkeit  auf  einen 


'  citirt  nach  der  Seitenzahl  des  von  Frey  tag  (Bonn  1828)   heraus- 
gegebenen arabischen  textes. 

2  citirt  nach  der  textausgabe  von  Arnold,  Lpzg.  1850. 


—     25    — 

ehrenplatz  erhobenen  ',  die  preisgedichte)  und  von  den  Sprich- 
wörtern die  reiche  Sammlung  der  ältesten  arabischen  Sprich- 
wörter von  Meidäni,  die  uns  ebenfalls  Freytag  zugänglich 
gemacht  hat 2;  femer  habe  ich  alle  im  Kor'än  vorkommenden 
thiemamen  berücksichtigt.  Ebenfalls  viel  benutzt  wurden  die 
diwane  des  Urwa  ihn  al-Ward^,  'Alkama^  und  Imrull  ais^ 
die  in  Nöldeke's  Beiträgen  veröffentlichten  gedichte,  wie  der 
von  Ahlwardt  herausgegebene  „Divan  of  the  six  ancient  poets'' 
(London  1870)  und  der  Divan  der  Hudailiten,  soweit  er  uns  in 
Kosegar ten's  ausgäbe  vorliegt  (London  und  Greifswald  1854). 
Wenn  hie  und  da  ein  gedieht,  das  einen  spätem  Ursprung 
verräth  —  auch  in  der  Hamasa  laufen  solche,  besonders  im 
bdbu  madammati  'n-nisdy  mit  unter  —  citirt  werden  musste,  so 
geschah  es  nie,  ohne  dabei  auf  diesen  umstand  hinzudeuten 
und  wenn  möglich  den  dichter  und  sein  ungefähres  lebensalter 
in  der  anmerkung  anzugeben.  Für  Aveitere  notizen  über  die 
einzelnen  der  vorislamischen  dichter  verweise  it3h  einstweilen 
auf  den  „Literaturgeschichtlichen  Anhang"  in  Mehren 's  Rhe- 


1  vgl.  Nöldeke,  Beitr.  z.  Kenntniss  der  Poesie  der  alten  Araber 
s.  XXII.;  v.  Krem  er  übersetzt:  „die  nach  mündlichem  vortrage  aufge- 
schriebenen" in  seinem  „Altarabische  Gedichte  über  die  Volkssage  von 
Jemen"  (Lpzg.  1867)  s.  IL,  wogegen  man  Ahlwardt  Bemerk,  üb.  die 
Aechtheit  etc.  (Greifsw.  1872)  s.  25,  nachsehe,  welcher  „die  mit  köst- 
lichem geschmeide  versehenen"  übersetzt;  mir  scheint  v.Kremer's  erklärung 
jedenfalls  noch  reiflicher  prüfung  unterzogen  werden  zu  müssen,  ehe  man 
sie  ganz  verwirft;  denn  wenn  ''allaka  „nach  mündlichem  vortrage  auf- 
schreiben'' für  die  ältere  prosa  noch  nachgewiesen  werden  kann  (Ahlwardt 
sagt  blos  „schwerlich"),  so  befriedigt  v.  Kremer's  erklärung  philologisch 
weit  mehr  als  die  andern. 

2  Arabum  proverbia  vocalibus  instr.,  lat.  vertit,  comment.  illustr.  etc. 
G.  G.  Frey  tag.  3  voll,  (wovon  die  2  ersten  Meidäni's  Sprichwörter,  der 
3.  neuere,  sowie  eine  einleitung  enthalten).  Bonn  1838—43.  —  Meidäni 
t  518  =  1124;  schon  lang  vor  ihm  wurden  die  ältesten  Sprichwörter  der 
Araber  gesammelt.  So  schrieb  Jünus  ihn  Habib  al-Basri  (81/700  —  174/790), 
zu  dessen  schülern  auch  wüstenaraber  gehörten,  ein  kitäbu  '1-amjäl. 
Siehe    Flügel,    Gramm.    Schul,    d.    A^.,    s.    35    (vgl.    auch  s.  53  u.  ö.). 

3  herausgegeben  und  übersetzt  von  Nöldeke,    Göttingen  1863.  i^K 
<  herausgegeben  und  übersetzt  von  A.  Socin,  Leipz.  1867. 

5  Le  Diwan    d'Amro'lkais par   M.  Guckin    de   Slane, 

Paris  1837. 


—     20     — 

torik  der  Araber ',  und  auf  Iskender  Agha-Abgarius'  „buch 
der  aue  der  feinen  bildung  in  den  (drei)  dichterstufen  der 
Araber'' 2,  was  nur  die  poesie  der  G^äliilijja  umfasst  und  die  vor- 
islaniischen  dichter  nach  dem  gehalt  ihrer  lieder  in  drei  stufen 
theilt;  das  büchlein  ist  jedenfalls  eine  gute  und  praktische  Zu- 
sammenstellung aus  grösseren  werken,  wie  Ibn  Challikan,  Ibn 
Kutaiba  etc.,  gibt  zahlreiche  proben  der  dichter  und  erzählt 
ihre  lebensumstände,  wobei  jedoch  zu  bemerken  ist,  dass  be- 
sonders bei  den  ältesten  dichtem  gewöhnlich  eine  anzahl  jähre 
zu  dem  von  Abgarius  angegebenen  todesjahr  dazu  addirt  werden 
darf.  Das  buch  ist  einer  Übersetzung  ins  deutsche  wol  werth, 
freilich  insofern  eine  schwierige  aufgäbe,  als  so  viele  gedichte, 
zu  denen  wir  keinen  commentar  besitzen,  darin  mitgetheilt 
werden.  Die  chronologische  Ordnung  würde  sich  nach  Abgarius 
folgendermassen  gestalten  (im  buch  selbst  folgen  sich  die 
dichter  alfabetisch) : 

1  Al-Mumazzak    aPAbadl    (Irak)    'S    (s.    183)  ^  f    480 
n.  Chr. 

2  Al-Muhalhil  at-Taglibi  (Nagd)  1  (s.  173)  f  500. 

3  Abu  Kabir   al-Hudali    (wüste   von    Higäz)   2   (s.   192) 
t  500. 

4  Al-Murakkis  der- Jüngere,  ad-DaVi  (Nagd)  2  (s.  154) 
t  500. 

5  As-Sanfarä  al-Azdl  (Jaman)  2  (s.  81)  f  510. 

6  Abu -Du  ad  al-Ajädi  (wüste  von  'Irak)  2  (s.  128)  f  520 
in  hohem  alter. 

7  Saläma   ibn    G'andal    at-Tamimi  (Jaman)   2   (s.   180) 
"j"  520  {wa-huioa  (jäldli  kadim). 

8  Al-Mutakkib   ai-'Abadi  (Irak)   2  (s.  265)  f  520,   lebte 
unter  'Amr  ibn  Hind.  * 

9  Al-Barräk    ibn   Rühän    at-Tamlml   (Jaman)   2    (s.   49) 
f  525  {loa  huioa  gdhili  kadim). 

10  Al-Find  az-Zamani  (Jamäma)  3  (s.  184)  f  530  (geb. 
435)  n.  Chr. 

1  Wien  18.53,  s.  257—296. 

'^  Kitäbu  raudati  ''l-adahi  f%  tahahätl  suarcVi  ''l-'-Arahi  UCl%fi  Iskan- 
där  Aga  Abgdrijus,  Beirut  1858.  » 

3  abgekürzt  aus:  „min  ahli  '/-'•Irak  d.  i.  von  den  Leuten  von  'Irak; 
H.  dichterstufe ;  seite  183  der  Beiruter  ausgäbe"  und  so  bei  den  folgenden. 


11  Bisr  ibn  abi  Häzim   al-Asadi    (Nagd)    1   (s.  59)  f  530. 

12  Taabbata-sarran  al-Faliami  (Tiliäma)  2  (s.  74)  1530. 

13  'Amr  ibn  Karni'a  al-Bakri  ('Irak)  2  (s.  233)  f  538. 

14  Imru'u  l-Kais  al-Kindi  (Nagd)  1  (s.  25)  f  539  '. 

15  Tarafa  ibn  al-'Abd  al-Bakri  (Bahrain)  1  (s.  186)  f  c. 
540  (nach  Perron  dagegen  geb.  c.  540 — 550  und  gest.  c.  570 
n.  Chr.  2). 

'  16  Al-Mutalammis  ad-Dab'l  (Bahrain)  2  (s.  92)  f  550. 

17  Al-Härit  ibn  Hilliza  al-Jaskurl  ('Irak)  1  (s.  105)  f  560  3. 

18  As-Samau'al  al-Ausi  (wüste  von  Higäz)  2  (s.  178)  f  560. 

19  Zuhair  ibn  G'annäb  al-Kalbi  (Jaman)  3  (s.  165)  f  560 
in  hohem  alter. 

20  'Alkama  ibn  'Abada  at-Tamiml  (Nagd)  2  (s.  227)  f  561.^ 

21  Uhaiha  ibn  al-GuUäh  al-Ausi  (Jatrib)  2  (s.  16)  f  561. 

22  'Abdallah  ibn  'Iglän  an-Nahdl  (Jaman)  3  (s.  202; 
i"  567  („vier  jähre  kabla  ^dmi  ^l-fil^'). 

23  'Amr  ibn  Kultüm  at-Taglibi  (G'azlra  d.  i.  „insel")  1 
(s.  235;  t  570. 

24  Al-I  ärit  ibn  'Abbäd  al-Bakri  ('Irak)  2  (s.  112)  f  570. 

25  T_idäs  ibn  Zuhair  al-'Amri  (Nagd)  2  (s.  130)  f  570. 


1  nach  Ahlwardt  Bern.  s.  74  (Sujüti  Mughni  57a)  Zeitgenosse  des 
'Abid  ibn  al-Abras  (s.  no.  38),  der  anfang  des  7.  jahrh.  starb;  demnach 
wird  ob'ige  zahl  (f  539)  zu  hoch  gegriffen  sein.  Man  sieht,  dass  Abgarius 
Ibn  Kutaiba's  dichterklassen  als  hauptquelle,  aber  manchmal  sehr  ge- 
dankenlos benutzt  hat,  denn  dort  heisst  es,  Imrulk.  habe  40  jähre  vor 
Muhammad  gelebt;  wenn  man  nun  vom  geburtsjahr  Muhammads  vierzig 
jähre  subtrahirt,  so  kommt  ungefähr  die  oben  angegebene  zahl  heraus. 

2  vgl.  Ahlw.,  Bern.,  g.  58  „er  lebte  i^ur  zeit  des  'Amr  ibn  Hind, 
königs  von  Elhira  (Meidani  bei  Vullers,  Tarafae  Moallaca,  p.  11)";  dieser 
al;er  regierte  563—579  n.  Chr.  Dann  ist  natürlich  auch  Mutalammis'  tod 
entsprechend  später  zu  setzen. 

3  da  er  sich  in  seiner  Mu'allaka  öfters  an  'Amr  ibn  Hind  wendet, 
welcher  563  —  579  regierte,  so  muss  er  später  als  560  gestorben  sein. 
Geboren  ist  er,  wie  *Amr  ibn  Kultum,  bereits  in  der  mitte  des  5.  Jahr- 
hunderts. 

^  im  jähre  588,  dem  jähr  des  treffens  von  LIbägh,  hatte  er  bereits 
graue  haare  (vgl.  diwän  des  Alkama  2,  1  *«»r«  lißna  masiöu),  siehe  So- 
cin's  ausgäbe,  s.  VII,  und  dann  lebte  er  noch  eine  geraume  zeit.  Er 
kann  also  nicht  schon  im  jähr  561  gestorben  sein.  Vgl.  auch  Ahlw., 
Bem.,  s.  66  (mit  dem  dort  bemerkten  stimmt  auch,  dass  er  oben  in  die 
2.  \abaka  gestellt  ist). 


—  ^  28    — 

26  Al-Musajjab  ibn  'Alas  al-Bakri  ('Irak)  2  (s.  268)  f  580. 

27  Kais  ibn  Zuhair  aPAbsi  (Nagd)  3  (s.  250)  f  c.  580. 
Lebte  zur  zeit  des  vierzigjährigen  krieges  zwischen  'Abs  und 
Fazära  (535  —  575  n.  Chr.)  und  soll  nachher  in  'Oman  christ- 
licher mönch  geworden  sein.  Sein  enkel  Ibn  Hind  ibn  Kais 
ibn  Zuhair  war  im  anfang  der  Omaj Jadenherrschaft  (41/661 
begann  dieselbe)  schon  ein  alter  mann. 

28  Lakit  ibn  Zarära  ad-Därimi  (Jaman)  3  (s.  258)  f  c.  580. 

29  Al-Mustaugir  ibn  Rabi'a  as-Sa'di  (Jaman)  3  (s.  268) 
t  580  in  hohem  Alter. 

30  Ar-Rabi'a   ibn  Zijäd  al-'Absi  (Nagd)  2   (s.  150)  f  590. 

31  I  ägiz  ibn  'Auf  al-Azdi  (Higaz)  3  (s.  103)  f  590. 

32  f  uffäf  ibn  Nudba  as-Sulmi  (Nagd)  2  (s.  132)  f  595. 

33  'ilrwa  ibn  al-Ward  al-'Absi  (Nagd)  2  (s.  221)  geb.  516,, 
t  596  K 

34  'Adi  ibn  Zaid  al-'Abbädi  (Hira^)  1  (s.  219)  f  c.  598. 

35  Abu  Kais  ibn  al- Asiat  al-Ausi  (Jatrib)  2  (s.  189)  f  600. 

36  AI-As wad  ibn  Ja'fur  ad-Därimi  ('Irak)  2  (s.  44)  f  600. 

37  Al-Härit  ibn  Zälim  al-Murri  (Nagd)  3  (s.  107)  f  600. 

38  'Abid  ibn  al-Abras  al-Asadi  (Nagd)  1  (s.  207)  f  605. 

39  Al-Munahhal  al-Jaskuri  ('Iräl)  2  (s.  274)  f  c.  605  (im 
kerker  Nu'män  ibn  al-Mundir's). 

40  Suleik  ibn  as-Sulaka  as-Sa'di  (Jaman)  3  (s.  116)  f  605 
in  hohem  alter. 

41  Ajäs  ibn  Kubaisa  at-Tä'i  ('Irak)  3  (s.  46)  t  610. 

42  An-Näbiga  ad-Dubjäni  (Higäz)  1  (s.  166)  f  im  todes- 
jahr  an-Nu'män  ibn  al-Mundir's   (nach   de  Sacy  611   n.  Chr.  3)^ 

43  'Antara  al-fawäris  al-'Absi  (Nagd)  1  (s.  243)  geb.  525, 
t  615  4. 

44  Al-Mutanahhil  ibn  'Uwaimir  al-Hudali  (Higäz)  2  (s.  264) 
f  „wenige  jähre  vor  dem  Islam". 


1  damit  stimmt  das  in  der  einleitung  der  ausgäbe  des  diwans  von 
Nöldeke  bemerkte  (s.  s.  4  daselbst). 

2  hier  heisst  es  nicht  min  ahli  U-Hira,  sondern  mina  'l-Htra. 

3  damit  stimmt  Ahlwardt  Bem.,  s.  39  ,,sein  tod  kurz  vor  dem 
auftreten  Muhammeds"  (Essujüti  Sarh  sawähid  el-mughni  19a). 

*  vgl.  Ahlwardt  Bem.  s.  52  „sein  leben  fällt  in  die  zeit  des  krieges 
von  Dähis  wa-'l-Gabrä'*  (535—575);  ferner:  „er  soll  hochbejahrt  ge- 
fallen sein"  (Ibn  Kutaiba  und  Kitäb  al-Aghäni). 


—     29     — 

45  Zuhair  ibn  Abi  Sulmä  al-Mazani  (Nagd)  1  (s.  160) 
+  621  K 

46  Kais  ibn  al-Hatim  al-Ausi  (Jatrib)  2  (s.  251)  „und 
er  erreichte  die  zeit  des  Islam  {adraka  H-isldmd)^  wurde  aber 
noch  vor  der  flucht  getödtet  (wa-kutila  habla  H-higratiy\ 

47  Umajja  ibn  abi  's -Salt  at-Takafi  (Taif)  1  (s.  33) 
+  623. 

Um  diese  zeit  müssen  nach  Abgarius  auch  folgende  zwei 
gestorben  sein: 

48  Aus  ibn  al-Higr  at-Tamimi  (Jaman)  2  (s.  43)  f  in 
hohem  alter  fi  awwali  zuhuri  H-isldmi. 

49  Tarn  im  ibn  Abi  Mukbil  al-'Ämiri  (Nagd)  2  (s.  71)  f  in 
hohem  alter  „und  erreichte  noch  die  zeit  des  Islam  in  seinen 
letzten  lebensjahren". 

50  A'sä  Kais  al-Asadi  (Jamäma)  1  (s.  276)  f  628  (7  d.  H.)^. 

51  'Abdallah  ibn  Rawäha  al-Ansäri  (Jatrib)  2  (s.  201) 
t  629  (8  d.  H.)  als  muslim. 

52  Zaid  al-t  ail  an-Nabhäni  (Nagd)  3  (s.  173)  wurde  9 
d.  H.  (630)  muslim  und  starb  bald  darauf. 

53  Duraid  ibn  as-Simma  al-G'usami  (Nagd)  2  (s.  141), 
der  sich  vergeblich  um  die  gunst  der  dichterin  al-Hansä,  welcher 
er  zu  alt  war,  bewarb,  f  631  in  hohem  alter  (siehe  Nöldeke, 
Beitr.,   s.   154)  als  beide  {^a-adraka    ^l-isldma    wa-lam   jaslirri). 

54  'Amir  ibn  at-Tufail  aPAmiri  (Nagd)  3  (s.  196)  trat 
mit  vielen  vom  stamm  'Amir  im  jähre  11  d.  H.  zum  isläm  über 
und  starb  auf  der  heimreise  (also  c.  632)^. 

55  Mälik  ibn  Nuwaira  (f  633,  wo  ihn  Abu  Bakr  durch 
Chaled  ibn  al-Walid  hinrichten  Hess)  und  sein  ihn  überlebender 
bruder 

56  Mutammim,  beide  al-Jarbü'i  (Jaman),  der  erstere  von 


1  „soll  über  hundert  jähre  alt  ein  jähr  vor  dem  auftreten  Moham- 
meds gestorben  sein"  (Essujfiti,  ^arh  sawähid  el-mughni)  Ahlw.,  Bem., 
8.   62. 

2  über  ihn  und  die  vielen  fremdwörter  in  seinen  gedichten  siehe 
Thorbeck e  in  den  Morgen!  Forsch.  (Leipz.  1875)  s.  235  ff. 

3  „starb  nicht  lange  vor  Muhammed"  Nöldeke,  Urwa  ibn  el-Ward, 
8.  4  (was  also  wol  zu  verstehen  ist:  nicht  lange  vor  Muhammads  tod). 


—     30     — 

Abgarius    zur   3.,    der    letztere    zur   2.   dichterstufe    gereclinet 
(s.  259);  siehe  über  beide  Nöldeke,  Beitr.  s.  87 — 151. 

57  AI- Hansa  (d.  i.  die  Antilope)  as-Sulamijja  (Nagd)  2 
(s.  06)  t  c.  636  (die  schlacht  von  Kadesia  erlebte  ^ie  noch); 
vgl.  auch  Nöldeke  Beitr.,  s.  152—182. 

58  Al-'Abbäs  ihn  Mirdäs  as-Sulami  (Nagd)  3  (s.  198) 
f  16  d.  H.  =  637;  trat  zum  Islam  über. 

59  Jazid  ibn  Warkä  al-Jarbü'i  (Jaman)  3  (s.  284)  f  17 
d.  H.  als  muslim  (=  638). 

60  As-Simmah  ibn  Sarär  as-Sa'di  (Nagd)  2  (s.  270)  f  18 
d.  H.  =  639  als  beide. 

61  'Amr  ibn  Ma'di  Kirib  az-Zabidi  (Jaman)  3  (s.  239)  f  in 
hohem  alter  643  (24  d.  H.)  unter  'Omar;  wurde  im  jähr  9  d.  H. 
muslim  und  tödtete  in  der  schlacht  bei  Kadesia  (636  =  ^5  d.  H.) 
einen  Perser  und  dessen  ejefanten. 

62  Al-Muhabbal  as-Sa'di  (Jaman)  2  (s.  155)  lebte  lang, 
nahm  den  Islam  an  und  starb  unter  'ümar  oder  'Utmän  (also 
c.  644?). 

63  An-Namir  ibn  Taulab  i  al  'Akli  (Nagd)  2  (s.  281) 
t  25  d.  H.  =  646. 

64  Abu  Du'aib  al-Hudali  Higäz)  2  (s.  138)  f  26  d.  H. 
=  647. 

6'5  Rabi'a  ibn  Makrüiii  ad-Dabbi  Nagd)  2  (s.  158)  f  als 
muslim  28  d.  H.  =  649. 

66  Ma'n  ibn  Aus  al-Mazani  (Tihämaj  2  (s.  272)  f  29  d.  H. 
=  650;  wird  am  ende  seines  lebens  noch  muslim. 

67  Ka'b  ibn  Zuhair  al-Mazani  Nagd)  2  (s.  253j  f  im 
anfang  des  chalifats  des  'Utmän  (also  vielleicht  30  d.  H.  =  650?); 
söhn  des  berühmten  Zohair  und  selbst  berühmt  durch  sein  lob- 
gedicht  auf  Muhammad. 

68  Ummajja  ibn  al-Askar  (auch  Abu  Kulaib)  al-Bakri 
(Higäz)  3  (s.  39)  t  im  chalifat  des  imäm  'Ali  (also  nach  656  = 
36  d.  H.).' 

69  'Amr  ibn  Ahmar  al-Bähili  Nagd)  2  (s.  230)  f  im 
anfang  des  chalifats  des  Mu'äwija,  also  nach  661  (=41  d.  H.). 

70  Labid  ibn   Rabi'a  al-ianiri   ('Irak)   1   (s.  255)   geb.  520, 


1  d.  i.  „Leopard  söhn  des  Eselfüllens' 


—    31     — 

f  662    (=   42   d.  H.,    im    antang    des    chalifats    des   Mu'äwija) 
140  jähre  alt.     Ein  ähnliches  hohes  alter  mnss   erreicht  haben 

71  An-Näbiga  al-GTa'di  Nagd  2  s.  205]  ygl.  Harn, 
p.  4oS  comm.;  seine  Ijlttthe  als  dichter  lallt  noch  in  die  vor- 
islamische zeit. 

72  Hassan  ihn  Täbit  al-Ansäri  Jatribj  2  [s.  120)  starb 
in  hohem  alter  und  als  muslim  54  d.  H.  =  674  (geb.  570  n.  Chr.). 
Ein  divan  von  ihm  befindet  sich  in  Berlin. 

73  'Amr  ihn  al-Ahtam  at-Tamimi  (Nagd)  2  (s.  231)  t.57 
d.  H.  i=  677).      ' 

74  AI-Hut ai'a  al-'Absi  (Nagd)  2  (s.  84)  berühmt  als  ge- 
meiner sclimähdichter;  f  nach  Abulfidä  59  d.  H.  =  679  n.  Chr. 

75  Hätim  at-lai  ^Nagd)  2  (s.  98)  geb.  569,  f  in  Kufa 
689  n.  Chr. 

Bei  diesem  kurzen  literaturabriss  der  vorislamischen  dichter  ^ 
habe  ich  mit  absieht  bei  jedem  einzelnen  den  stamm  ange- 
geben, zu  dem  er  gehört  (z.  b.  no.  2  Taglib,  no.  11  Asad, 
no.  14  Kind,  no.  15  Bakr,  no.  17  Jaskur,  no.  23  Taglib,  no.  34 
'Abbäd,  no.  38  Asad,  no.  42  Dubjän,  no.  43  'Abs,  no.  45  M*azan, 
no.  47  Takaf,  no.  50  Asad,  no.  70  Amir),  sowie  in  der  darauf- 
folgenden klammer  den  ahl^  den  grösseren  stamme  verband,  zu 
dem  der  betreffende  stamm  seiner  geographischen  läge  nach 
gerechnet  wird.  Dabei  kommt  es  vor,  dass  ein  stamm  sich  in 
verschiedenen  akl  findet  (wenn  dies  nicht  etwa  ungenauigkeit 
des  Herrn  Abgarius  ist ;  so  ist  der  dichter  no.  60  wie  der  no.  62 
vom  stamme  Sa'd,  ersterer  aber  gehört  zum  aÄ/ Nagd,  letzterer 
zum  ahl  Jaman;  und  ähnliches  noch  einige  male.  Interessant 
ist.  dass  von  den  14  dichtem  der  ersten  rangstufe  drei  vom 
stamme  Asad  sihd,  nemlich  ßisr  (11),  'Ubaid  ihn  al-Abras  (38) 
und  A'sä  50)  und  dass  gerade  die  hälfte,  nemlich  sieben,  aus 
dem  ahl  Nagd  sind,  also  Nagd,  wie  es  die  schönsten  und  vor- 
trefilichsten  kamele  und  pferde,  so  auch  die  meisten  und  besten 
dichter  herv^orgebracht  hat;  denn  auch  von  der  zweiten  dichter- 
stufe gehört  die  mehrzahl  dem  ahl  Nagd  an,  während  von  der 
dritten    dem  rang  nach  letzten)   nur  fünf  aus  Nagd,    dreizehn 


•  denn  auch  die  25  letztaufgeftihrten  gehören  mit  ihren  liedern  und 
ihrer  ganzen  anschauungsweise  noch  in  die  zeit  vor  dem  Islam,  in  die 
ja  auch  ihre  Jugend  und  zum  theil  noch  ihr  mannesalter  fiel. 


—     32    — 

dagegen  nichthochländer  ^  und  zwar  acht  von  ihnen  aus  Jaman) 
sind.  — 

Die  j  amanischen  stamme,  die  in  der  mitgetheilten  literatur- 
skizze  erwähnt  wurden,  sind  Azd,  Nahd^,  Zubaid^,  Tamim, 
Därim,  Sa'd,  Kalb  und  Jarbü'.  Die  letzteren  fünf  gehören  zu 
denen,  die  im  sechsten  Jahrhundert  schon  in  Mittel-  und  Nord- 
arabien Sassen  und  wahrscheinlich  damals  bereits  ganz  den 
mittel-  und  nordarabischen  dialecten,  welche  mit  dem  kurei- 
shitischen  dialect  dem  südarabischen  gegenüber  eine  gesonderte 
gruppe  bilden,  sich  in  ihrer  spräche  assimilirt  hatten.  Was 
wir  von  den  drei  ersteren,  sowie  von  andern  südarabischen 
dichtem^  noch  besitzen,  gieng  alles  durch  die  bände  der  ku- 
reishitischen  sprachgelehrten.  Doch  wenn  auch  die  einseitigen 
puristen  in  Kufa  und  Basra  noch  so  vieles  nach  ihren  ku- 
reishitischen  mustern,  dem  kor  an  und  hadit  ummodelten,  so 
mussten  sie  doch  den  Wortschatz  mit  den  je  nach  dem 
verschiedenen  dialect  des  dichters  auch  verschiedenen  be- 
deutungen  der  Wörter  in  den  meisten  fällen  stehen  lassen^; 
und  eben  im  Wortschatz  bestanden  die  hauptunterschiede 
zwischen  nord-  und  südarabisch  *^,   viel  weniger  in   der  gram- 

1  Nagd  d.  i.  Hochland. 

■2  siehe  die  karte  zu  Blau 's  Arabien  im  6.  jahrh.  (Z.  d.  D.  M.  G. 
XXIII,  s.  559),  wo  Azd  und  Nahd  noch  in  Jemen  sitzen. 

3  s.  Wüstenfeld,  Register  zu  den  Genealogischen  Tabellen  (Gott. 
1853)  s.  474;  auf  Blau's  karte  ist  Zebid  der  name  eines  orts  südwestlich 
von  Sana.  Als  Sana  benachbart  gibt  den  stamm  Zobeid  auch  Wüsten- 
feld an. 

4  vgl.  z.  b.  Die  himjarische  Kasideh,  her.  u.  übers,  von  A.  v.  Krem  er, 
Leipzig  1865. 

5  vgl.  Ahlwardt,  Bemerkungen  über  die  Aechtheit  der  alten 
Arabischen  Gedichte  (Greifswald  1872),  s.  5  ff.  (und  schon  vorher  Nöl- 
deke,  Beiträge  etc.,  s.  VI  ff.). 

6  oder  richtiger  zwischen  dem  kureishitischen  dialect  und  dem  süd- 
arabischen; denn  der  Wortschatz  der  verschiedensten  nord-  und  mittel- 
arabischen stamme  berührt  sich  oft  noch  viel  mehr  mit  dem  uns  un- 
getrübt aus  den  himj arischen  Inschriften,  dem  verwandten  Ge'ez  wie  den 
neuern  sprachen,  Ehkili  u.  s.  f.  erhaltnen  südarabischen  wortvorrath  als 
mit  dem  kureishitischen.  Was  hiervon  freilich  auf  rechnung  der  schon 
in  früher  zeit  nach  norden  gewanderten  südarabischen  stamme  (Tamim, 
Kalb,  Tanüh  etc )  zu  bringen  ist,  können  wir  nicht  mehr  ermitteln.  Ge- 
naueres darüber  siehe  in  der  einleitung  zum  anhang:  „die  namen  der 
säugethiere  auf  den  himjarischen  Inschriften". 


—    33     — 

matik  K  Nehmen  wir  nun  noch  hinzu,  wie  ungünstig  der  beste 
kenner  der  altarabischen  poesie  über  die  echtheit  derselben 
urtheilt,  so  wirft  sich  leicht  die  frage  auf:  wie  ich  es  dann 
wagen,  kann  meine  Sammlungen  „die  namen  der  säugethiere 
bei  den  Arabern  im  sechsten  nachchristlichen  Jahr- 
hundert'' zu  nennen.  Darauf  ist  zu  antworten,  dass  die  un- 
echtheit  nicht  so  zu  fassen  ist,  als  seien  viele  der  altarabischen 
gedichte  erst  in  den  ersten  Jahrhunderten  der  Hidschra  und 
zwar  aus  dem  geist  dieser  Jahrhunderte  heraus  und  in  dem 
arabisch,  was  damals  gesprochen  wurde,  gemacht  worden^, 
sondern  —  wie  Ahlwardt  a.  a.  o.,  s.  26  es  selber  zusammen- 
fasst  —  die  von  den  alten  sprachgelehrten  überlieferten  ge- 
dichte sind  nur  hinsichtlich  ihres  Verfassers,  ihres  umfanges, 
ihrer  innern  anordnung  und  ihrer  einzelnen  verse  so  unsicher; 
und  wenn  späterhin  altarabische  gedichte  geradezu  neu  fabricirt 
wurden,  wie  es  z.  b.  Chalaf  al-Ahmar  that,  so  geschah  dies  in 
so  täuschender  weise,  mit  so  genauer  kenntnis  der  vorisla- 
mischen poesie,  dass  wir  von  keinem  wort  solcher  plagiate  be- 
haupten könnten,  es  wäre  nicht  altarabisch,  sondern  gehöre 
erst  dem  neuern  Sprachgebrauch  (der  nachmuiiammedanischen 
zeit^  an.  Es  ist  demnach  leicht  einzusehen,  dass,  betrachte  man 
auch  noch  so  skeptisch  diese  alten  lieder,  sie  dennoch  ein  ge- 
treues bild  des  heidnischen  beduinenlebens  mit  seiner  ganzen 


>  man  vergleiche  z.  b.  die  formenlehre  des  Oe'ez  mit  der  arabischen, 
wie  beinah  identisch  beide  sind,  und  dagegen  die  verschiedene  Ver- 
wendung der  stamme  ihrer  bedeutung  nach.  Der  beste  kenner  des 
arabischen  wird,  wenn  er  nie  äthiopisch  getrieben,  auch  keine  einzige 
zeile  annähernd  ihrem  Zusammenhang  nach  verstehen,  wenn  ihm  auch 
manche  worte  als  alte  bekannte  entgegentreten.  —  üeber  die  ethno- 
graphische und  sprachliche  Stellung  der  Südaraber  den  ismaelitischen 
Arabern  gegenüber  vgl.  einstweilen  A.  v.  Krem  er,  Die  südarabische 
Sage  (Leipzig  1866)  s.  VIII— XVI  (wo  auch  auf  die  von  norden  herab 
nach  Hadramaut  nicht  lang  vor  Muhammad  stattfindenden  Wanderungen 
liingewiesen  wird)  und  H.  v.  Maltzan  in  A.  v.  Wrede's  Reise  in 
Hadhramaut  (Braunschw.  1870)  s.  31-  36. 

=^  ein  gedieht,  sei  es  poetisch  auch  noch  so  vollendet,  welches  aus 
dem  2.  oder  gar  3.  jahrh  der  Hidschra  stammt  (z.  b.  von  Farazdak, 
Muslim  al-Ansäri,  Mutanabbi)  wird  man  in  der  ganzen  diction  von  einem 
altarabischen,  sei  es  auch  von  lauten  wie  Chalaf  al-Ahmar  erst  nach- 
gemacht, sofort  unterscheiden. 

Hüin  mel ,  thiernamen.  3 


—    34    — 

scenerie,  wozu  in  erster  Knie  die  thiere,  die  sie  kannten  und 
benannten,  gehören,  uns  liefern  müssend 

Noch  ist  als  auf  eine  wichtige  quelle  für  die  thiernamen 
aufmerksam  zu  machen  auf  die  öfters  von  mir  benutzten  tra- 
ditionssammlungen  (al-hadit)  der  Araber,  da  uns  in  ihnen 
sehr  viele  echte  aussprüche  und  bilderreden  Muhammads  auf- 
bewahrt sind.  In  ziemlicher  Vollständigkeit  für  die  thiernamen 
benutzt  hat  sie  bereits  Damiri  in  seinem  unten  zu  be- 
sprechenden thierlexicon,  so  dass  es  kaum  nöthig  ist,  die  um- 
fangreicheren werke  über  traditionen,  wie  das  des  Muslim 
oder  das  des  Bukhäri^  hier  zu  rathe  zu  ziehen. 

Die  spätere  prosaliteratur  der  Araber  hat  nach  drei  Seiten 
hin  für  diese  arbeiten  einen  nicht  zu  unterschätzenden  werth. 
Einmal  gehören  die  ältesten  lexicalischen  Zusammen- 
stellungen von  thiernamen^  und  namen  der  theile  von 
thieren'*,  wie  uns  z.  b.  der  berühmte  gelehrte  al-Asma'i  welche 
hinterlassen,  sowie  die  nationallexica  der  Araber,  in  denen 
tausende  von  thiernamen  oft  sehr  ausführlich  erklärt  werden, 
hieher;  sie  alle  sind  dadurch  für  uns  so  wichtig,  weil  sie  sehr 

1  nur  bei  geographischen  angaben  muss  man  zuweilen  vorsichtig 
sein;  denn  es  kommt  hie  und  da  die  erwähnung  unvereinbarer  Ortsnamen 
in  ein  und  demselben  gedieht  vor  (siehe  Ahlwardt,  Bemerkungen  über 
die  Aechtheit  etc.  s.  22;  in  solchen  fällen  muss  nothwendig  eine  aus- 
scheidurig  einzelner,  stellen  vorgenommen  werden). 

2  El-Bokhäri,  Le  recueil  des  traditions  mahometanes,  publik  par 
L.  Krehl;  vol.  I— III,  Leyden  1862—68. 

2  im  berühmten  Wiener  Asma'i-codex  (Orient.  355,  Flügel's  Ca- 
talog  I,  s.  320  f.)  bl.  44r.— 53v.  hitähu  asmä'i  'l-wuhüsi  wa-sifdti-hä. 
Ueber  Asma'i  vergleiche  man  Flügel's  Granmiatische  Schulen  der  Araber 
s.  72  fF.,  wie  D.  H.  Müller  in  den  Sitzungsber.  der  ph.-hist.  Classe  der 
k.  k.  Akad.  d.  Wiss.  in  Wien,  bd.  83,  s.  235,  wo  auf  der  12.  zeile  nach 
dem  zweiten  ßhi  gerade  dieser  tractat  {hitähu  'l-wuhüs  loa-ßhi)  aus- 
gelassen ist.  Dies  Mfäb  wird  in  meiner  arbeit  öfter  citirt  werden; 
eine  ausgäbe  ist  leider  noch  nicht  vorhanden.  Möchte  doch  Dr.  Müller 
auch  diesen  tractat  bald  ediren! 

4  Kitäb-al-Fark  (buch  des  Unterschieds  der  benennungen 
der  versch.  körpertheile  bei  mensch  u.  thier)  von  Alasma'i,  her.  von  Dr. 
D.  H.  Müller,  Wien  1876  (separatabdruck  aus  dem  ebencitirten  band 
der  Wiener  Sitzungsberichte) ;  auf  s.  4  (resp.  236)  wird  daselbst  die  ganze 
literatur  dieser  fark-bücher  nach  Flügel's  Gramm.  Schulen  der  Araber 
angegeben. 


—     35     — 

oft,  zumal  bei  seltneren  und  später  in  Vergessenheit  gerathenen 
thiernanien.  alte  dicliterverse.  Sprichwörter  oder  traditionssprüche 
citiren:  besonders  das  lexicon  des  G'auhari  ist  hierin  reich- 
haltig. Auch  das  neuere  vorzüglich  zusammengestellte  arabische 
nationallexicon  Mahlt  al-Muhit  des  Monsieur  Butrus  Bis  tan  i 
in  Beirut  steht  dem  berühmten  G'auhari  und  andern  in  nicht 
viel  nach;  am  reichhaltigsten  an  citaten  ist  aber  der  auf  wenigen 
europäischen  bibliotheken  befindliche  und  leider  nur  bis  'ajin 
gedruckte  Tag  al-'Arüs  (wie  Gr'auhari  nach  dem  dritten  radical 
geordnet),  den  ich  für  einige  thiemamen  benutzen  konnte. 
Die  uns  von  den  arabischen  lexicographen  ohne  belegstellen 
überlieferten  thiernanien,  zu  denen  wir  auch  sonst  in  den  alten 
dichtem,  so  weit  sie  uns  bekannt  sind,  keine  belege  finden 
können,  ihrer  wäre  eine  legion  zu  verzeichnen,  wenn  jemand 
sich  diese  mechanische  mühe  nehmen  wollte;  ich  habe  nur 
dann  einige  ausgeschrieben,  wenn  sie  dui:ch  thiernamen  andrer 
semitischer  sprachen  in  der  von  den  arabischen  lexicographen 
angegebenen  oder  einer  ihr  ähnlichen  bedeutung  bestätigt 
wurden;  so  z.  b.  al-madin  löwe,  ass.  mandinu,  midinu  ^  wilde  katze; 
al-barhdr  löwe,  ass.  barbaru  leopard;  as-safar  gazellenjunges, 
ass.    sapparu   dass.;   al-''anbas  löwe,    äth.   ^anbasd   etc.  etc. 

Ein  zweites  wichtiges  contingent  der  arabischen  prosa- 
literatur  bilden  für  die  thiernamen  die  grammatischen 
Schriften  der  Araber,  da  die  arabischen  nationalgrammatiker 
sich  an  nichts  lieber  ihre  köpfe  zerbrachen,  als  an  alten  dichter- 
versen  mit  seltnen  Wörtern,  ferner  die  anthologien  aus  allen 
gebieten  der  schönen  literatur,  wie  z.  b.  der  Kämil  des  Mu- 
barrad^,  und  endlich  die  commentare  der  alten  dichter, 
die  oft  bei  erklärung  eines  thiemamens  seltne  synonyma  mit 
belegen  aufführen. 

Das  dritte  und  letzte  endlich  sind  die  zoologischen  Zu- 
sammenstellungen,  die    die   Araber   selbst   gemacht   haben. 


1  Jagdinschrift  Tiglath-Pilesar's  I  (I  Rawl.  28  col.  I)  z.  22  f.:  nimrl, 
midini  ....  iduh,    purivi  u  sali,     harhari  usamkit  d.  i.  leoparden    und 

wilde  katzen tödtete  er,  wildesei  und  gazellen  wie  auch  raubleo- 

parden  überwältigte  er;  inandliiu  (nicht  nlstiuu,  Fr.  Delitzsch,  Ass.  Stud.  1, 
8.  33)  kommt  auch  in  den  Izdubarlegenden  vor. 

■^  ed.  W.  Wright,  Leipzig  1864  —  1874.  Der  das  werk  erst  recht 
benutzbar  machende  index  fehlt  leider  noch. 


—     36    — 

Die  eigentliche  naturgeschichte  in  einer  unsern  begrijffen  sich 
nähernden  systematischen  eintheilung  bildete  bei  den  Arabern 
einen  theil  der  Kosmographie;  von  solchen  kosmographischen 
werken  ist  eins  der  bekanntesten  das  des  al-Kazwini' 
t  6821283;  er  war  von  geburt  ein  Perser,  in  dessen  erstem 
haupttheil  [kitdbu  ^ayaibi  'l-inahlükdt  „die  wunder  der  Schöp- 
fung") die  eigentliche  naturgeschichte  der  drei  reiche  die 
zweite  hälfte  bildet;  von  dieser  wird  weiter  unten  die  rede  sein. 
Die  uns  bekannten  und  durch  handschriften  zugänglichen  zoo- 
logischen werke  der  arabischen  literatur  stammen  fast  alle  aus 
dem  13.  und  14.  Jahrhundert  n.  Chr.  und  man  findet  eine  kurze 
Übersicht  derselben  bereits  in  Carus'  Geschichte  der  Zoologie 
(s.  157  ff.),  weshalb  ich  hier  nur  noch  das  zoologische  Wörter- 
buch des  ad-Damiri  (f  1405  n.  Chr.)  nenne,  zu  dessen 
characteristik  am  schluss  dieser  arbeit  ein  artikel  in  Über- 
setzung mitgetheilt  werden  wird,  und  das  für  unsere  zwecke 
besonders  durch  seine  reichen  citate  von  alten  dichterversen, 
Sprichwörtern  und  traditionssprüchen  wichtig  ist;  gedruckt  liegt 
es  uns  in  der  schönen  zweibändigen  Bulaker  ausgäbe  vor'^. 

Zu  diesen  doch  mehr  zoologischen-'  darstellungen,  wie  sie 
bei  den  Arabern  erst  im  6.  Jahrhundert  der  flucht  auftreten, 
gehören  jene  zahlreichen  rein  lexicalischen  arbeiten  über  thier- 
namen  und  thierzucht,  auf  die  ich  schon  oben  bei  nennung  des 
Asma'i^  flüchtig  hingewiesen.  Fast  jeder  berühmte  arabische 
grammatiker  und  lexicograph  hat  ein  solches  kitdbu  'l-haü^ 
kitdbu  'l-lbil^  kitdbu  'l-fark^  kitdbu  asmd'i  'l-wuhüs.,  kitdbu 
'l-hasardt,  und  wie  die  verschiedenen  titel  sonst  heissen, 
verfasst^;     später    gieng     ihr     inhalt     in     die    gi'ossen    natio- 


1  al-Kazwmi  Kosmographie,  her.  vonFerd.  Wüsten feld,  2  Theile, 
Göttingen  1849;  eine  gute  deutsche  Übersetzung,  die  aber  leider  erst  das 
erste  viertel  des  ganzen  umfasst,  machte  Eth^  (Leipzig  1868). 

2  Kitdbu  hajäti  'l-hajawäni  {l.-hubrä)  li  ^l-nstäfj  ad-Damtrt,  Bulak, 
1284  (beginnt  5.  Mai  1867  unserer  Zeitrechnung). 

3  freilich  zu  einer  Zoologie  in  unserm  oder  auch  nur  in  Aristoteles 
sinn  sind  obige  werke  blos  schwache  anfange. 

*  al-Asma'i  lebte  122—213  d.  H.  (=  740—828  n.  Chr.).     ^ 
^   man   vergleiche    hierüber    Flügel's  ,, Grammatische    Schulen   der 
Araber"  (Leipzig  1862)  von  s.  45  an.  Beinahe  ein  Jahrhundert  vor  Asma'i 
beginnen  solche  Sammlungen,  bei  denen  stets  echte  beduinen  mittel-  oder 


nallexica,  dichtercommentare  und  andere  sammelbücher  über, 
weshalb  sie  von  diesen  allmählich  ganz  verdrängt  wurden.  Um 
so   mehr   dürfen  wir   das    günstige    geschick   preisen,    das  uns 


auch  unmittelbar  einen  gewissen  autorantheil  gehabt  haben.  Zu  den 
ersten  dieser  arbeiten,  von  denen  wir  durch  die  arabischen  bibhographen 
künde  haben,  gehören  sogar  auch  von  gewesenen  beduinen  verfasste. 
FHigel  bemerkt  über  diese  ganze  literatur:  „Wir  begegnen  hier  zum  ersten 
mal  dieser  Art  Schriften,  für  welche  es  in  so  früher  Zeit  der  Literatur 
anderer  Völker  kein  Seitenstück  geben  möchte.  *  Sie  erinnern  an  den  Ort 
ihres  Ursprungs  und  waren  dazu  bestimmt,  über  die  reiche  und  in  alle 
Einzelheiten  eingehende  altarabische  Nomenclatur  für  die  dem  Sohn  der 
Wüste  nächstliegende  und  wichtigste  lebende  und  todte  Natur,  den- 
Menschen  an  ihrer  Spitze,  dann  sein  Ross  und  sein  Kamel,  das  Kleinvieh 
und  selbst  das  Ungeziefer  der  heissen  Wüste  wie  Schlangen ,  Reptilien 
aller  Art,  die  Heuschrecken  u.  s.  w.,  ferner  die  Bienen  und  die  umgebende 
Pflanzenwelt,  die  genaueste  Kenntniss  zu  verbreiten"  (a.  a.  o.,  s.  45  f.) 
und :  „Die  von  den  Wüstenarabern  verfassten  Werke  über  die  körper- 
lichen Bestandtheile  des  Menschen,  über  das  Ross,  über  das  Kamel  u.  s.  f. 
sind  keineswegs,  wie  die  Einfachheit  des  Titels  vermuthen  lassen  könnte,  . 
naturhistorischen  oder  gar  anatomischen  Inhalts.  Sie  verfahren  zwar 
ziemlich  anatomisch,  allein  ihr  Seciren  ist  nur  ein  sprachliches,  da  es  in 
ihnen  nur  auf  die  richtige  lexikalische  Bezeichnung  alles  dessen,  was 
sich  auf  jene  Themata  bezieht,  abgesehen  ist.  Es  sind  daselbst  die  ersten 
Versuche  lexicalischer  Arbeiten,  die  zugleich  manchen  grammiitischen 
Wink  enthalten,  niedergelegt,  und  zwar  auf  einem  Gebiet,  das  nicht  das 
leichteste  ist  und  wahrscheinlich  deshalb  so  eifrig  bebaut  wurde,  weil 
das  Städteleben,  abgesehen  von  den  Menschen,  dfe  überhaupt  nur  als 
Parallele  neben  den  andern  Geschöpfen  in  lexicalische  Behandlung  ge- 
nommen wurden,  die  genaue  Kenntniss  der  der  Wüste  unentbehrlichsten 
und  von  ihr  vorzugsweise  in  reiner  Race  zu  erhaltenden  oder  überhaupt 
in  ihr  existirenden  Thiere,  hiermit  aber  auch  wesentliche  Theile  einer 
bis  in  das  feinste  Detail  ausgebildeten  Terminologie,  mit  welcher  ganz 
von  selbst  die  schärfste  Beobachtung  und  Abschätzung  des  grösseren 
oder  geringeren  Adels  des  Pferdes  und  Kameles  Hand  in  Hand  gieng, 
verloren  gehen  Hess"  (a.  a.  o.,  s.  51),  zu  welch  letzterer  ausführung 
Flügels  nur  nachzuholen  ist,  dass  der  eigentliche  grund,  warum  solche 
arbeiten  zu  jener  zeit  so  eifrig  geschrieben  wurden,  doch  vor  allem  die 
förderung  des  damals  zum  theil  schon  vielen  abhanden  gekommenen 
richtigen  Verständnisses  der  alten  gedichte  war:  und  warum  die  letzteren 
den  grammatikern  und  lexicographen  des  2.  Jahrhunderts  d.  H.  haupt- 
quelle ihrer  studien  waren,  darüber  lese  man  ausführlicher  Ahlwardt, 
Bemerkungen  über  die  Aechtheit  der  alten  arabischen  Gedichte  (Greifs- 
wald 1872)  8.  3—6  nach. 


—     38    — 

gerade  von  Asma'i  und  Kutrub  proben  dieser  thierlexicalisclien 
arbeiten  aufbewahrt  hat. 

Ebenfalls  kein  eigentlich  naturgeschichtliches  werk,  aber 
auch  nicht  zu  den  ebengenannten  meist  kürzeren  lexicalischen 
arbeiten,  sondern  mehr  zur  Adab-literatur  gehörend  ist  das  in 
der  Wiener  handschrift  achthundert  enggeschriebene  Seiten 
füllende  kitdbu  'l-hajmödn  des  G'ähiz  (spr.  Dschächiss).  Dieser 
besonders  in  der  rhetorischen  kunst  glänzende  mu'tazilitische 
scheich  und  philologe  lebte  in  der  ersten  hälfte  des  dritten 
Jahrhunderts  der  Hidschra;  in  seinem  „buch  der  thiere"  ist  der 
arabischen  philologie  ein  unicum  erhalten,  indem  es  eines  der 
ältesten  prosadenkmäler  des  hocharabischen  ist,  die  wir  nach 
dem  kor'än  besitzen.  Die  thiere  dagegen  sind  G'ähiz  nur  neben- 
sache;  gewöhnlich  spricht  er  einige  Zeilen  lang  über  ein  thier, 
um  dann  einen  seitenlangen  excurs  über  die  verschiedensten 
und  scheinbar  abliegendsten  dinge  zu  machen  ^  Der  rhetorische 
zweck  ist  ihm  stets  die  hauptsache  und  oft  gieng  ihm  die  zur 
behandlung  naturgeschichtlicher  stoffe  nÖthige  Sachkenntnis  ab. 
Die  zahlreichen  citate  aus  alten  dichtem  machen  aber  das  buch 
auch  für  die  erforschung  der  arabischen  thiernamen  im  6.  nach- 
christlichen Jahrhundert  immerhin  wichtig  genug,  und  es  ver- 
diente seine  herausgäbe  nach  allen  selten  hin  mit  freude  be- 
grüsst  zu  werden-. 

Von   den   thiernamen   der    heutigen   Araber   in   Syrien, 


1  so  steht  z.  b.  auf  bl.  382b  die  Überschrift  f%  'l-fU,  während  erst 
bl.  391b— 400  die  eigentliche  besprechung  dieses  thieres  kommt;  und 
viele  andere  beispiele. 

2  über  Abu  'Otmän  'Amr  ibn  Bahr  ibn  Mahbüb  al-G'ähiz  (f  255 
=  868  in  seinem  geburtsort  Basra)  siehe  Flügel's  Gramm,  Schulen  der 
Araber,  s.  186  £,  wo  auch  seine  andern  werke  verzeichnet  stehen;  ferner 
Carus,  Gesch.  d.  Zool.,  s.  160  (wo  nicht  „Abu  'Otmän  'Amr",  sondern 
„El-G'ähiz"  gesperrt  zu  drucken  ist;  dass  eine  handschrift  von  ihm  in 
Hamburg  sei,  ist  falsch;  von  in  Europa  befindlichen  kennen  wir  nur  die 
in  St.  Petersburg  und  die  in  Wien  aufbewahrten)  und  Flügel's  Catalog 
der  Wiener  handschriften,  bd.  II,  s.  500,  no.  1433;  dort  wird  die  Wiener 
handschrift  (N.  F.  151)  ziemlich  ausführlich  beschrieben.  Wenn  ich  hie 
und  da  das  kitdbu  'l-hajawän  des  G'ähiz  citiren  werde,  so  verdanke 
ich  die  ermöglichung  dieses  umstandes  der  liberalität  der  k.  k.  hof- 
bibliothek  zu  Wien,  welche  den  ihr  anvertrauten  schätz  der  Leipziger 
Universitätsbibliothek  auf  einige  zeit  zu  meiner  benutzung  überlassen  hat. 


—    39    — 

Palästina  und  'Irak,  in  Aegypten  und  Algier  haben  die  der 
ägyptischen  Araber  für  uns  den  relativ  grössten  werth,  weil 
die  ägyptische  fauna  von  jeher  mit  der  arabischen  beinahe 
identisch  war.  Sonst  biej;en  die  vulgärarabischen  thiernamen 
nur  noch  einiges  interesse  für  die  fortentwickelung  der  be- 
deutung;  vgl.  z.  b.  faras  heutzutage  nur  „stute",  während  das 
jetzt  dem  altarabischen  faras  entsprechende  wort  Msän  (alt- 
arab.  nur  „edles  ross,  hengst")  ist;  „löwe"  im  algierischen  said 
(eigentlich  „jagdthier,  Jagdbeute")  und  sabu''  (urspr.  allg. 
„reissendes  thier"\  Den  heutigen  Beduinen  des  eigentlichen 
Arabiens  ilire  thiernamen  abzulauschen,  war  leider  noch  keinem 
neuern  forscher  vergönnt,  oder,  wenn  einigen  die  gelegen- 
heit  dazu  gewesen  wäre,  haben  sie  auf  anderes  ihre  aufmerk- 
samkeit  gerichtet. 

Der  letzte  und  nicht  kleinste  gewinn  endlich,  den  wir  der 
arabischen  spräche  und  literatur  für  die  künde  ihrer  thiernamen 
verdanken,  besteht  in  einer  nach  dieser  seite  hin  angestellten 
sorgföltigen  Untersuchung  ihrer  ältesten  eigennamen.  Wenn 
z.  b.  ^anbas  (im  äth.  das  gewöhnliche  wort  für  „löwe")  zwar 
von  den  arabischen  nationallexicis  durch  „löwe"  erklärt  wird, 
aber  der  Tag  al-'Arüs  ^  hinzufügt,  es  sei  ein  abessinisches  wort, 
auch  sonst  ^anbas  nie  in  den  alten  dichtem  sich  findet,  so 
könnte  man  leicht  versucht  sein,  es  wirklich  für  ein  (wenn  auch 
ursprünglich  vielleicht  südsemitisches,  dan,n  aber)  den  Arabern 
verloren  gegangenes  und  erst  später  wiederum,  aus  dem  Ge'ez 
entlehntes  wort  zu  halten  (wobei  immer  das  wahrscheinlichere 
wäre,  dass  es  eine  äthiopische  neubildung  fan^al  des  südsemit. 
Stammes  ^aba^a  „grimmig  blicken"  sei)  —  wenn  nicht  die  vielen 
dies  ^anbas  enthaltenden  eigennamen  seine  wirkliche  existenz 
im  arabischen  beweisen  würden^,  so  .dass  das  fehlen  einer  be- 
legstelle  eben  nur  zufall  sein  dürfte.  Das  gleiche  gilt  von  den 
eigennamen  der  himj  arischen  inschriften  (vgl.  'ausu^  und 
'uvjoisu^  Prid.  8,  1.  3  =  'aus^    demin.    'uwais    „wolf');    noch 


1  theil    IV,    8.    501     (unter    haswara):     wa-ruvnja     'an  ''Ihrimata 

anna-hu     hUa    la-hu al-asadu     hi-Usdni    'l-Hahasati 

Uinbasa. 

2  siehe  Tag  al-'Arüs   unter  'anhuH  und  vergleiche  Kitäb  al-Aghäni 
ed.  Kosegarten  s.  12. 


—     40     — 

viele  andere  beispiele  werde  ich  bei  den  einzelnen  tliiernamen 
gelegenheit  haben  zu  erwähnen.  Ein  moment  ist  dabei  be- 
sonders zu  beachten,  in  welchem  theil  von  Arabien  solche  von 
thieren  genommene  namen  arabischer  stamme  oder  personen 
sich  finden  und  zu  welcher  bevölkerungsschicht  sie  gehören, 
ob  zu  den  früher  eingewanderten  Joktaniden  oder  den  später 
eingewanderten  Ismaeliten;  dann  sind  es  auch  zuweilen  berge 
oder  flussthäler,  die  nach  den  thieren,  welche  sich  vorzüglich 
in  ihnen  aufhielten,  benannt  wurden.  Dies  führt  darauf, 
zum  schluss  noch  einen  kurzen  blick  auf  das  hand  in  band 
gehen  der  geographie  Arabiens  mit  der  erforschung  der 
altarabischen  thiernamen  und  der  alten  thiergeographie  und 
thiergeschichte  dieser  halbinsel  zu  werfen.  Natürlich  kann 
ich  mich  hier  meist  nur  auf  die  angäbe  der  einschlägigen  lite- 
ratur  beschränken. 

Mag  man  die  geschichte  der  menschheit,  schlechthin  ge- 
schichte  genannt,  oder  die  geschichte  der  thiere  und  ihrer  Ver- 
breitung durchforschen,  nie  wird  man  ein  volles  Verständnis 
derselben  bekommen,  ohne  den  boden,  auf  dem  sie  vor  sich 
gegangen,  die  luft  und  die  sonne,  die  sie  gezeitigt,  und  das 
klima,  welches  auf  den  character  und  die  triebkraft  der  Völker 
oft  so  weiten  einfluss  hat,  eingehend  zu  berücksichtigen,  wie 
man  nie  die  pflanze  ohne  den  boden  betrachtet,  der  sie  ernährt; 
und  dies  innige  Wechselverhältnis  zwischen  ,  geschichte  und 
geographie  bei  der  darstellung  letzterer,  sowie  den  causal- 
zusammenhang  beider,  der  geschichte  eines  volkes  und  des 
bodens,  auf  dem  sich  diese  geschichte  vollzieht,  ins  richtige 
licht  gesetzt  und  in  eine  wissenschaftliche  methode  gebracht 
zu  haben,  ist  das  hauptverdienst  Karl  Ritter's,  von  dessen 
„erdkunde"  unsere  neuere  geographische  Wissenschaft  herdatirt. 
So  i^t  denn  auch  der  XII.  und  XIII.  theil  dieses  werkes 
=  B*and  VIII,  Erste  Abtheilung  :  „Vergleichende  Erdkunde 
von  Arabien"  ^  eine  Avahre  Schatzkammer  an  materialien  für 
unsere  forschungen,  und  es  ist  nur  zu  bedauern,  dass  bis  jetzt 
noch  keine  neue  umgearbeitete  aufläge  erschienen,  in  welche 


'  Berlin  1846  u.  47,  1026  u.  1056  ss.  (davon  s.  859  -  1048  ein  aus- 
führliches register  der  beiden  bände).  Ich  citire  es  stets  als  Ritter. 
Arabien  I  u.  II,  \ 


—    41       - 

die  seither  entstandene  reiseliteratur  über  Arabien '  wie  die 
philologisch  -  geographischen  arbeiten  Sprenger 's",  Blau's^ 
und  anderer  verarbeitet  wären  ^.  Und  doch  ist  es  ein  erreich- 
bares, wenn  auch  vielleicht  noch  femer  Zukunft  vorbehaltenes 
ziel,  vermöge  sorgföltiger  vergleichung  der  arabischen  national- 
geographen,  deren  uns  nun  immer  mehr  zugänglich  werden, 
wie  der  fülle  von  geographischen  angaben  aus  den  alten  ge- 
dichten  und  ihren  commentaren  mit  den  forschungen  der  neuesten 
zeit  eine  genaue  und  ziemlich  vollständige  geographie  Arabiens 
zur  zeit  des  6.  Jahrhunderts  n.  Chr.  zu  schreiben;  und  erst, 
wenn  dies  geschehen,  wird  auch  die  erforschung  der  thier- 
geographie  jener  zeit,  in  welcher  die  poetische  literatur  der 
Araber  ihre  höchste  blüthe  feierte,  in  ein  ganz  anderes  städium 
treten.  Während  wir  uns  jetzt  noch  mit  einer  ziemlich  ein- 
seitigen aufzählung  der  einzelnen  thiernamen  nebst  ihren  be- 
legstellen  in  den  altarabischen  gedichten  und  Sprichwörtern 
begnügen  müssen,  wird  dann  erst  leben  und  gestaltung  den 
todten  stoif  durchdringen  und  für  die  culturgeschichte  des  alten 


1  Palgrave,  Journey  in  Central  and  Eastern  Arabia  1865  (die 
hauptergebnisse  dieser  reise  für  die  fauna  s.  Murray  the  Geographica! 
Distribution  of  Mammals  s.  305  und  ein  sie  vervollständigender  brief 
Palgrave's  ebendas.,  s.  411).  —  A.  v.  Wrede's  Reise  in  Hadhramaut, 
her.  von  H.  v.  Maltzan  Braunschw.  1870.  —  H.  v.  Maltzan,  Reise 
nach  Südarabien,  Braunschw.  1873  (daselbst  s.  VI.  noch  weitere  reise- 
literatur angegeben)  mit  einer  karte  zur  Übersicht  der  neuern  forschungen 
in  Süd-Arabien  von  Petermann.  Für  Nordaegypten :  H.  Baedeker, 
Aegypten  I,  Leipzig  1877  (darin  s.  91  ff.:  ,,die  Thierwelt  Aegyptens'' 
von  M.  Th.  V.  Heu  gl  in)  und  für  Palästina  und  Syrien:  K.  Baedeker, 
Palestine  and  Syria,  Leipzig  1876  (darin  die  ,, Fauna"  s.  49  f  viel  kürzer 
behandelt,  als  im  aegyp tischen  Baedeker). 

2  „Die  Post-  und  Reiserouten  des  Orients,"  Leipzig  1864  (mit 
16  karten)  und  das  schon  besprochne:  ,.Alte  Geographie  Arabiens". 

»  Altarabische  Sprachstudien  I  u.  II  (Z.  d.  D.  M.  G.,  Bd.  XXV. 
s.  525  ff.  und  bd.  XXVII.  s.  295  ff',  mit  einer  karte)  und  schon  vorher: 
, .Arabien  im  6.  Jahrhundert.  Eine  ethnographische  Skizze"  (Z.  d.  D.  M. 
G.,  bd.  XXIII.  s.  559  ff.  mit  einer  karte). 

*  was  für  neues  material  für  die  älteste  geographie  bes.  des  nörd- 
lichen Arabiens  die  forschungen  der  ,\egyptologie  und  Assyriologie  (im 
zusammenhält  mit  den  angaben  des  alten  testaments  und  der  griech. 
classiker)  bringen,  darauf  wurde  schon  ausführlich  hingewiesen, 


—     42     — 

Orients  ein  neues  capitel  aufgeschlagen  sein,  zu  welchem  mit 
dieser  meiner  arbeit  ich  vielleicht  hoffen  darf  einstweilen  einige 
noch  lückenhafte  Seiten  geschrieben  zu  haben. 


Da  es  jetzt  nicht  meine  aufgäbe  sein  kann,  die  oben  er- 
wähnte naturgeschichte  des  Kazwini  in  Übersetzung  mit- 
zutheilen,  so  will  ich  dem  nun  folgenden  überblick  über  die 
namen  der  säugethiere  bei  den  Arabern  wenigstens  seine  ein- 
theilung  zu  gründe  legen  und  so  dem  leser  gelegenheit  geben, 
vor  der  band  eine  vollständige  Inhaltsangabe  dieser  den  stand 
der  arabischen  Zoologie  des  dreizehnten  Jahrhunderts  repräsen- 
tirenden  naturgeschichte  zu  gesicht  zu  bekommen;  denn  Ethe's 
Übersetzung  bricht  gerade  bei  dem  anfang,  den  mineralien,  ab, 
und  was  de  Chezy  in  seinen  auszügen  Kazwini's^  gegeben 
hat,  ist  nur  Übersetzung  einer  kleinen  auswahl.  Ich  muss  dabei 
des  Zusammenhangs  halber  ganz  kurz  auch  die  mineralien  und 
pflanzen  erwähnen,  ohne  jedoch  die  einzelnen  arten  alle  mit 
Kazwini  aufzuzählen. 

Nachdem  Kazwini  die  superlunaren  erscheinungen  (astro- 
nomie  und  Chronologie)  im  ersten  haupttheil'^  besprochen, 
darauf  im  zweiten  in  den  sublunaren  uns  die  vier  demente 
(zuletzt  die  „erde",  die  er  mit  aufzählung  der  berge,  flüsse, 
quellen  und  brunnen  beschlossen)  vorgeführt  ^,  fahrt  er  in  diesem 
theile  fort  und  kommt  zu  den 

Seeundären   Dingen   p.    Y*\*   c^L^oLöt  ^^    das  ist   den 

körpern,   die  erst  durch  das  zusammenwirken  der  demente  ins 

dasein  gerufen  worden  sind  (arab.  ^^  8<SJ1£J|   (»LL^SlI  ^5 


c^li^^l). 


1  in  de  Sacy's  Chrestomathie  Arabe  III  389—426. 

2  Ethe's  Übersetzung,  s.  31—181. 

3  Ethe's  Übersetzung,  s.  182—413. 

■»  wir  würden  für  al-kä'inät  (d.  i.  die  existirenden)  einfach  „Natur- 
geschichte der  drei  Reiche"  setzen. 


—     43     — 
I.  Die  Mineralien  '^LljcXiJI  wörtlich  „die  in  den   fund- 

gmben  sich  findenden  dinge",  von  ^jiXxjo  fundgrube) 

a     die   Metalle     siehe   Ethe's    Übersetzung    s.   419 — 428, 
womit  der  erste  bis  jetzt  erschienene  theil  schliesstj   ci^lwLaJI    ^ 

1.    gold  {^jJ\)  4.    eisen  (JotÜ!) 


2.  Silber  (iufljßJl)  5.   blei  (,joLolJI) 

3.  kupfer  ((j^-t^t)  6.    zinn  (^o^-u;!^!) 

7.  chinesisches  metall  (viell.  zink?  —  tc^^^^  ;Lill) 

b)  die  Steine  ^.l^^lt  ^  p.  t'^A— t^i^l^ 

Von  den  135  arten,  die  Kazwmi  beschreibt,  ist  von  de  Chezy 
keine  übersetzt.     Hier  sie  aufzuführen  ist  kein  platz. 

c)  die     öligen    Substanzen    iUAiöjJ!    J♦LJJ5^^I|    ^     p. 

1.  quecksilber  (^J^Jl)        4.  naphtha  (iaiJl) 

2.  Schwefel  (oo  JXII)  5.  asphalt  (?)  (Lyo^l) 

3.  pech  (vAÄ-'O  6-  ambra  LajülII) 
Auch  sie  sind  von  de  Chezy  übergangen. 

IL  Die  Pflanzen  (c^Jjjt  ^^)  de  Chezy  in  de  Sacy's 
ehrest.  III,  p.  391  flf..        '  , 

a.  die  Bäume  yS\^\  3  p.  t't^'j — fv*  ,  de  Chezy  a.  a.  o. 
p.  392.  Von  den  04  von  Kazwini  aufgeführten  arten  hat  de 
Chezy  nur  5  übersetzt,  nemlich  „platane"  (^jJI),  „pfeffer" 
( jLftJli),  „gewürznelkenbaum"  {(}>AjJi=/MQv6fpvllov),  „kokosbaum" 

(Joo^^b)  und  „dattelpalme''  (J^). 


—     44     — 

b  die  eigentlichen  Pflanzen  oder  Strauclipflanzen  (ohne 
festen  stamm,  «jL«;  arab.  genannt  „sterne":)  (•yiJI  ^^  p.  fv^ — 
l*^«!,  de  Chezy  a.  a.  o.,  p.  397  ff. 

III.    Die    Thiere    (^i^i  i)  p.  t"M  ff.  de  Chezy  p.  400  ff. 

a)  der  Mensch  ^Lwli^l  p.  l*'*^'— riA^  de  Chezy  p.  401 
bis  405  hat  nur  die  kurze  einleitung  und  dann  von  den  „facul- 
tes"  die  „exterieures"  d.  i.  die  fünf  sinne  gegeben. 

b)  die    Dschinnen    Jwi!  (eigtl.  das  geheime,  verdeckte'^ 

d.  i.  Genien  und  Dämonen  p.  ("Ia — t"vt^.     Von  de  Chezy  ganz 
übergangen. 

Ci  die  Lastthiere  CjIIjJI  p.  t^'vf— Tva^.    Von  de  Chezy 

blos   die   einleitung  übersetzt  s.  406  („betes  de  somme'O-     Hier 

beginnt    nun    die    für   unsere    zwecke    in   betracht    kommende 

Zoologie. 

s    ^- 
1.  (j^*j    (faras)  p.    t*^vö    das 

Pfeid.4 

In   den  andern  semitischen  sprachen  entspricht   dem  wort 

(jwji   nur   das  äthiopische   d*^ll'  ffi^'(^s\  ob   die  nach  Habesch 

'  ausführliche  besprechung  seiner  glieder,  kräfte  etc.  in  66  seiten 
der  Wüstenfeld'schen  ausgäbe.  Siehe  darüber  einstweilen  das  von 
Kazwini  selbst  im  anfang  des  buches  gegebene  inhaltsverzeichnis ,  bei 
Ethe  in  der  Übersetzung  s.  26 — 29. 

2  siehe  Graf  Baudissin  „Studien  zur  Semitischen  Religionsgeschichte" 
Heft  1.     Leipzig  1876,  s.  279. 

3  über  das  hohe  alter  dieser  terminologie  -*  bereits  Asma'i  in  seinem 

^■^äJI   ^.^Lc^ begreift  unter  iü|  jJ!  das  pferd  und  den  esel,  vgl.  das  bei 

w^  angeführte  -  siehe  die  anm.  zu  d)  -^JÜ. 

^  das  pferd,  das  bei  den  Arabern  nie  zum  tragen  von  lasten,  blos 
zum  reiten,  verwendet  wurde,  gehört  nur  insofern  zu  den  „lastthieren", 
als  es  eben  als  last  den  menschen  trägt.     Auch  ist  lastthiere  nicht  die 

wörtliche  Übersetzung  von  äjIjJI,  das  ursprünglich,  wie  (.^t>  bär,   das 


—    45    — 

geraume  zeit  vor  Chr.  eingewanderten  Südsemiten  mit  letzterem 
wort  etwa  anfangs  das  pferdähnliche  zebra  bezeichneten,  oder 
das  der  abessinischen  fauna  ursprünglich  fremde  pferd  gleich 
mitbrachten,  oder  endlich  es  von  norden,  von  Aegypten  her, 
schon  eingeführt  vorfanden,  lässt  sich  kaum  mehr  historisch 
nachweisen.  Sicher  aber  haben  sie  das  bereits  in  den  ältesten 
stücken  ihrer  bibelübersetzung  vorkommende  wort  nicht  erst 
später  von  den  Arabern  entlehnt,  da  wir  vor  dem  6.  nachchrist- 
lichen Jahrhundert  —  wir  könnten  eigentlich  getrost  sagen,  vor 
dem  mittelalter  —  für  entlehnungen  aus  dem  arabischen  durch- 
aus keine  analogie  haben.  Dass  übrigens  die  bewohner  Nubiens 
und  Abessiniens  bereits  im  9.  Jahrhundert  vor  Chr.  das  pferd 
von  Aegypten  her  kennen  mussten,  geht  aus  der  Piankhi-stele 


>nig(0^ 


hervor,  wo  der  aegyp tische  könig  f ^  ^^^  1  Nemret  (Nimrod) 

(XXII. ,    bubastische   dynastie)  dem  äthiopischen   herrscher   ein 
pferd  zum  geschenke  darbringt.  ^ 

Da  das  hebräische  cns,  pl.  D^'C^s  (also  für  •d'^E  *,  da  der 
pl.  sonst  D'i!; 'IS  lauten  müsste)  „reiter"  (von  Gen.  50  an  in  der  bibel; 
in  der  bedeutung  „reiter  mit  dem  pferd,  pferd"  erst  einzeln  in 
späteren  büchern),  wie  das  syrische  l-^^t-s  „reiter"  (Act.  23,  23. 
32)  erst  denominativum  von   einem  vorauszusetzenden  ■::ns,  pl. 

c-p'nB*2  (syr.  etwa    \^t^)  ist,  wie  umgekehrt  das   arab.    ^«^1^ 


leis  auftretende  (tappende)  bezeichnet  und  jedenfalls  onomatopoetisch  ist. 
Die  Übersetzung  „lastthiere"  habe  ich  übrigens  aus  dem  inhaltverzeichnis 
vorn  in  Ethe's  überzetzung  aufgenommen. 

*  Pierret  Dictionnaire  d'Archeologie  Egyptienne,  Paris  1875,  p.  127 
(vgl.  p.  369  und  439). 

2  vgl.  Fleischer,  Beitr.  zur  arab.  Sprachk.,  3.  stück,  1866  (in  den 
Berichten  der  kgl.  sächs.  gesellsch.  der  wissensch.)  s.  303  und  derselbe 
in  seinen  anmm.  zu  Levy's  chald.  wörterb.  II.,  s.  574.    Vgl.  auch  andere 

s^  G  ^ 

denominativa  von  thiemamen,  wie  Jül  kamelhirte  (von     Jul),    /y-)^ 

s-"      ,  a^       .  , ^  -St- 

reiter von  [jt^^i  >Wä.    einer  der  einen   esel  reitet,  von      >U.ä.,    y^-o 

bunt,  gefleckt  sein  von  y^  und  das  heutzutag  in  Aegypten  gang  und 
gäbe  Jl  A j^   reiter  von   JlaiS>  pferde  (wie  in  UJ^E  die  form  JL»i.) 


—     46     — 

6'ä'i^^  „rosselenker"  das  wort  sus  „pferd"  l)ei  den  Arabern,  wenn 
auch  nicht  wirklich  in  der  spräche  vorhanden,  so  doch  als 
schon  früh  bekanntes  woii*  verniuthen  lässt,  so  müssen  wir  nach 
den  regeln,  die  in  der  Sprachvergleichung  gelten,  ein  ursenii- 
tisches  parasu  ,,streitross,  streitpferd"  postuliren  und  daraus  die 
culturgeschichtliche  tblgerung  ziehen,  dass  die  noch  vereinigten 
Semiten   (Ursemiten),    wie    sie    überhaupt   zum   kriege   tüchtig 

waren    (vgl.  fiß»^:  ^jJily  J-a-^J»?  ursem.  saipu  schwert;   «fft'lhs 

,  u.^^  ri'dp,    i^-^-^     ass.   hastu^   ursem.    haiisatu     bogen;    ^i^/h* 

^i!  n73n  1^09,  ursem.    rumku  lanze;   hao^s  äx»!    ^73N    l^^l 

ass.    amatu^^    ursem.    amatu    kriegsgefangene,    sclavin,    magd; 
Z^  nnb    \^    ursem.  sabaja   gefangen  wegführen),  auch  auf 
streitrossen    und  mit  rossen  bespannten  wagen?)  ihre  raubzüge 
unternahmen. 

Wo  in  der  vorchristlichen  zeit  kriege  gegen  Araber  erwähnt 
werden,  finden  wir  unter  dem  dabei  erbeuteten  vieh  ftie  pferde, 
dagegen  desto  mehr  kamele,  auch  rinder,  schafe  und  esel:  so 
auf  dem  zug  der  kinder  Israel  gegen  die  Midianiter  schafe, 
rinder  und  esel-;  ebenso  auf  dem  zuge  Davids  gegen  den  be- 
duinenstamm  der  Amalekiter,  ^  u.  s.  f.  Während  sonst  die 
historischen  Inschriften  der  assyrischen  könige,  so  bereits  die 
annalen  des  Asurnasirbal  (ende  des  9.  jahrh.  vor  Chr.;  in  den 
westlich  vom  Euphrat  liegenden  ländern  (Phönizien,  Syrien, 
Palästina)  unter  der  den  feinden  abgenommenen  beute  stets  die 
rosse  eine  hauptrolle  spielen  lassen, "*  fehlen  die  letzteren  gänz- 
lich unter  den  thieren,  die  Asurbanibal  mit  den  gefangenen 
Arabern,  Nabatäern    und   Kedarenern  nach    Nineve    brachte. •' 


'  Smith,  Chaldäische  Genesis,  üb.  von  Friedr.  Delitzsch,  s.  296. 

2  Num.  31,  32—34.  Ihre  zahlreichen  kamele,  sind  erwähnt  Judic. 
6,  5.  7,  12  (isütt  i^N  an^Vte;^^), 

3  I.  Sam.  27,  9,  vgl.  auch  L  Chron.  5,  21,  wo  auf  einem  zug  gegen 
die  a-s-^'^iri  kamele,  schafe  und  esel  erbeutet  werden  (wahrsch.  eine  parallel- 
stelle zu  Num.  31,32 — 34,  wo  die  kamele  auffallender  weise  in  dem  uns 
vorliegenden  text  nicht  erwähnt  werden). 

-•  Annalen  des  Asurnas.  (I.  Rawl.  17—21)  col.  2,  z.  121  u.  and.  stellen. 

5  Annalen  des  Asurbanibal  (III.  Rawl.  17—26)  col.  8,  z.  108  „esel, 
schafe  und  kamele",  col.  9,  z.  26  „ochsen,  schafe,  esel  und  kamele",  z.  30 
„kamele  (so  zahlreich)  wie  schafe"  u.  s.  f. 


—     47     — 

Einige  Jahrhunderte  später  ritten  nach  Herodot  die  im  heer 
des  Xerxes  befindlichen  Araber  nur  auf  kamelen. '  Strabo,  der 
freund  des  durch  seinen  verunglückten  arabischen  feldzug'^  be- 
kannten Aelius  Grallus  kennt  blos  dromedare  bei  den  arabischen 
kriegern,  und  Publiiis  Vegetius  weiss  bei  seiner  aufzählung 
der  verschiedenen  pferderassen  nichts  von  arabischen  rossen. 
Erst  in  der  2.  hälfte  des  4.  Jahrhunderts  nach  Chr.  werden  bei 
Ammianus  Marcellinus  die  schnellen  pferde  und  schlanken 
kamele  der  Saracenen  ^  erwähnt.  * 

Aus  allen  diesen  anfuhrungen  folgt  also,  dass  nicht  blos 
die  Griechen  und  Römer,  sondern  auch  die  Hebräer  und  Assyrer 
in  vorchristlicher  zeit  keine  rosse  bei  den  Arabern  kennen,  und 
ich  würde  den  satz,  dass  diese  thiere  erst  einige  Jahrhunderte 
vor  dem  Islam  den  Arabern  bekannt  wurden,  keineswegs  „aus 
dem  gründe  unglaublich  finden  wollen,  weil  jetzt  die  arabischen 
pferde  für  die  edelsten  ihres  geschlechtes  gelten"  ■'  —  aber  ein 
umstand  ist  es,  welchen  der  berühmte  culturhistoriker,  dessen 
buch  dieser  satz  entnommen  ist,  nicht  erwogen  hat:  dass  nem^ 
lieh  die  den  Alten  bekannten  Araber  nur  die  an  den  nördlichen 
grenzen  von  Arabien  hausenden  Beduinen  waren,  meist  be- 
wohner  unwirthlicher  wüstengegenden,  für  welche  striche  gerade 
das  kamel,  und  nur  dieses,  wie  geschaffen  war,  und  wir  also 
aas  jenem  schweigen  noch  nicht  auf  das  gänzliche  fehlen  der 
rosse  in  Arabien  schliessen  dürfen.  In  den  schönen  Weideländern 
vonNedschd(A'a(^<^),  demhochland  des  innern Arabiens,  fandensich 


1  Herod.  7,  86.  Dieses,  wie  das  aus  Strabo  (der  auch  im  glückl. 
Arabien  keine  pferde  und  maulthiere  kennt),  P.  Vegetius  und  Ammian 
angeführte  ist  zusammengestellt  beiHehn  Culturpflanzen  und  Hausthiere 
2.  aufl.  s.  30. 

2  „in  das  Innere  Arabiens"  (Hehn,  a.  a.  o.,  s.  30)  kam  Aelius  Gallius 
nie;  er  muss  ziemlich  nah  an  der  küste  herunter  von  Nord  nach  Süd 
(Sinaihalbinsel  bis  Nedschrän  etwa)  gekommen  sein,  siehe  Strabo  16,  4. 

^  ll)5^V^  ^^®  östlichen  d.  i.  die   Araber;  vgl.  im  alten  testament 

<  hier  ist  jedoch  nachzutragen,  dass  in  den  ersten  Jahrhunderten 
nach  Chr.  das  pferd  in  Südarabien  (Jemen)  auf  himjarischen  denkmälern 
erscheint,  vgl.  D.  H.  Müller  in  d.  Z.  d.  D.  M.  G.,  bd.  XXX,  s.  115  und 
die  beigegebene  abbildung. 

5  Hehn,  a.  a.  o.,  s.  30.  • 


—     48     — 

schon  vor  und  zu  Muhammed's  zeit  wie  noch  jetzt'  die  besten 
und  meisten  kamele  und  pferde,  und  nichts  hindert  uns  in 
Nedschd,  auch  schon  im  2.  Jahrtausend  vor  Chr.,  in  dessen  ende 
wir  vielleicht  die  einwanderung  semitischer  stamme  in  die 
arabische  halbinsel  zu  setzen  haben,  mit  diesen  ersten  semi- 
tischen einwanderern  rosse  anzunehmen.  Eben  in  Nedschd 
wird  der  ort  zu  suchen  sein,  wo  im  laufe  zweier  Jahrtausende 
die  zucht  und  Veredlung  des  zunächst  von  Mesopotamien  (dort- 
hin aber  von  den  steppen  Hochasiens)  gebrachten  thieres  still 
und  abgeschlossen  von  der  übrigen  weit  vor  sich  gegangen,  bis 
mit  dem  Islam  auch  die  arabischen  pferde  in  der  ganzen 
weit  bekannt  geworden  sind.  Nur  so  erklärt  sich  das  oben 
aus'  der  Sprachvergleichung  gewonnene  resultat,  und  in  um 
so  helleres  licht  tritt  dann  die  bekannte  thatsache,  dass 
erst  seit  der  Hyksosherrschaft  (etwa  dem  19.  jahrh.  vor  Chr.) 
auf  den  aegyptischen  denkmälem  das  ross  vorkommt,  welches 
seit  der  18.  dynastie  und  im  ganzen  neuen  reich  so  unzertrenn- 
lich mit  der  aegyptischen  kriegführung  verbanden  erscheint. 
Die  Hyk-sos  (=  hirtenkönigej  aber  —  denn  wer  wollte  dies 
-SOS  von  dem  den  Aegyptern  seit  den  ältesten  zeiten  als  re- 
präsentant  der  nomadisirenden  Araberstämme  bekannten  Sasu- 
volke  trennen?  —  sind  Semiten,  und  zwar  wahrscheinlich  nur 
ein  kleiner  losgesprengter  theil  des  grossen  haufens,  der  sich 
um  jene  zeit  in  die  arabische  halbinsel  ergoss,  um  dort  zu  dem 
im  lauf  der  geschichte  als  Araber  auftretenden  volke  zu 
werden.  ^ 

^  vgl.  s.  50,  anm.  1;  s.  54,  anm.  1.  und  Ritter's  Erdk.,  Arabien 
I.,  531. 

^  vgl.  hiezu  auch  Ebers,  Aegypten  und  die  bücher  Mose's,  s.  221  f. 
Das  dort  in  der  anm.  angeführte  sesenit  (mit  dem  Schwanzstück  als 
thierdeterminativ  geschrieben),  zu  dem  Ebers  „von  DnoV"  in  klammern 
bemerkt,  ist  nicht  etwa  directes  lehnwort  des  hebr.  pl.  n-^onD,  denn  wir 
finden  daneben  im  altaegyp tischen  auch  die  Varianten  semc  und  semsemc 
(mite  transscribire  ich  das  aegyptische  pluralzeichen,  das  vielleicht  -u 
ausgesprochen  wurde).  Andere  namen  des  pferdes  bei  den  Aegyptern 
werde  ich  in  einer  demächst  erscheinenden  arbeit  „die  namen  der  säuge- 
thiere  bei  den  Bahyloniern  und  Assyriern"  unter  süsi  mittheilen.  —  Um 
keinen  umstand  unerwähnt  zu  lassen,  der  etwa  doch  für  die  ansieht 
V.  Hehn's  (dass  die  plerdezucht  erst  nach  Chr.  geburt  den  Arabern  be- 
kannt geworden  sei;  sprechen  könnte,  führe  ich  hier  eine  stelle  ausDamiri's 


—    49    — 

jjjji  (ursprünglich  wol  ..der  ausreisser"  vom  schnellen  lauf; 
dies  ist  überhaupt  die  bedeutung  der  wurzel  'par  im  semitischen) 
kommt    im  Kor'än    zuföllig   nicht,  dagegen  oft  bei   den  alten 

dichtem  vor  (obwohl  bei  letztern  das  coli.  Jui>  häufiger  ist, 
am  liebsten  werden  bei  ihnen  beschreibende  adjectiva,  epitheta 
oraantia,   statt   der  eigentlichen    Wörter   für    pferd   gebraucht, 

vgl.  unten),  so  Hamasa  ^jl't^,  vM,  vvA,  t'i^^,  aa;  pl.  (j^tyil 
Muall.  Ibn-Kult.  84,  Ham.  v(^  t"1t",  tv,  t^f  ^  In  den  alten  Sprich- 
wörtern ist  (j^Ci  das  gewöhnlichere  wort,  wie  überhaupt  in  der 
älteren  prosa,  häufiger  als  Juä-  und  die  vielen  epitheta;  vgl. 
^li"  Meid.  I  702.  193.  194.  637.,  II  51,  wo  die  stärke,  Schnellig- 
keit, der  gehorsam,  der  scharfe  blick  und  das  feine  gehör  des 
pferdes  hervorgehoben  wird,  die  beiden  letztern  in  der  form  von 

yrfjuLft  3  «>U-§^  U^v»  jj^  >«4-u;l,  v-oj|  „schärfer  sehend,  hörend 
als  das  ross  in  der  wüste  bei  dunkler  nacht";  der  dual  in  dem 
Sprichwort  jjLäx  ^^^o  „(so  voll  Wetteifer)  wie  zwei  rosse  beim 
wettlauf'  Meid.  II  362.  ^ 

Denominativa  von  ^S  sind:  (j-->Li  reiter  (dann  in  etwas 
übertragener  bedeutung  wie  unser  „ritter"  gebraucht).  Ham.  t'Af , 


^{•j^il  HLlä.  l->Lx^  an  (Bulaker  Ausg.  IL  t't^v  unten) :  „Und  es  glau- 
ben die  Araber,  dass  es  (das  pferd)  ursprünglich  wild  war,  und  der  erste, 
der  88  zähmte  und  beritt,  sei  Isma'il  —  über  ihm  sei  das  heil  —  ge- 
wesen." Isma'il  aber  ist  der  repräsentant  der  zweiten  einwanderung,  und 
gilt  als  der  Stammvater  der  nördlichen  Araber.  Ich  kann  in  dieser  stelle 
nur  eine  dunkle  rückerinnerung  daran  erblicken,  das  eben  die  Semiten 
bei  ihrer  einwanderung  nach  Arabien  das  pferd  dort  nicht  vorfanden, 
wol  aber  es  mitbrachten  und  erst  in  Arabien  durch  Jahrhunderte  lange 
zucht  und  Veredlung  es  zu  der  rasse  ausbildeten,  die  schon  in  den  ersten 
Zeiten  des  Islam  alle  ungläubigen  bewunderten. 

^  ich  citire  Freytag's  Arabum  proverbia  (I.  u.  II.  Meidäni's 
Sammlung)  nach  der  Seitenzahl  der  einzelnen  bände,  des  bequemeren 
nachschlagens  halber,  nicht  nach  den  kapiteln  und  nummern  (wonach 
z.  b.  II.  362=22,  141  wäre). 

Hommel,  thiernamen.  •  4 


—    50     — 

rt^A,  f  ^d  n.  ö.,  pl.  jjLLwJ  im  Sprichwort  L^Cwli  JoCil  o^lt 
„es  kennen  die  rosse  ihre  reiter"  Meid.  II  23,  wie  in  der  reden  sart 

LSClT^^  üLlwo  zu  ross  und  kamel  (wörtl.   „als  solche  die  rosse 

und   kamele  reiten")   Ham.  a;  seltner   ist   der  pl.  ^Jii,  doch 

vgl.  Ham.  Md.  H\*  und  den  namen  des  berühmten  Muallaka- 

dichters  ,jM\\Jii\  H^XLt  *^Antara  al-fawäris  d.  i.  *^Antara  equitum; 

der  comparativ  (j--vil  Meid.  II  229  y>oLt  ,juo  (j^^vil  „ein  besserer 

reiter  als   'Imir"   (der  als    dichter  bekannte  und   632  n.    Chr. 
gestorbene  Amir  ihn  at-Tufeil  ^  war  als   reiter  berühmt)  und 

das  verbum  jj-vÜ'  in  dem  neueren  Sprichwort  ^c^^  ij^r^.  ^ 
ija^nLäJI  jj^l^jü    „der    reiter  wird  nicht  eher  im  reiten  tüchtig 

als  bis  er  heftig  herumgerüttelt  (gestossen)  worden  ist"  Freyt. 
prov.  III  288. 

In  der  nachmohammedanischen  zeit  und  später  ist  j^vi 
das  gewöhnliche  wort  für  pferd  in  prosa  und  poesie  (so  heisst 
bei  den  arabischen  Zoologen  die   Überschrift  der  beschreibung 

des  pferdes  (j^-vi,  nicht  Julä.,  während  sie  bei  der  des  kameis 

Jut   heist;  Jut  und  Ju^  aber  sind  in  der  alten  spräche    die 

coUectiva) ;  da  das  altarabische  für  hengst  stets  jCs?  sagte  (siehe 
unten),  für  stute  aber  selten  besondre  Wörter  verwendet  (wie 

z.  b.  *^),  so  kam  es,  dass  heute  ^>ji  geradezu  die  bedeutung 
„stute"  angenommen  hat;  für  ^>^  in  der  alten  bedeutung  sagen 

1  siehe  das  Inder  einleitung  s.  26  besprochne  L->i>J'!  ^^^;  ^*->'»^? 
MI  (wo  es  von  *Äniir  heisst:  (V^^1ä>L  J^^iLl  ^^^^r^  Vr*^^  O^^^^^  ^„j^* 

L^jLXä  OjIoJdl   ^    aJö^IojL    L^«.xX>  ^J^^'i  'Ämir  war ausNadschd 
(vgl.  s.  48  oben). 


—     51     — 

sie  meist  ^  ^y]  auch  Jucä-  ist  daneben  noch  (als  collect.)  im 
gebrauch. 

So" 

Julä.  hat'lun  coli,  „pferde"  Kor'än  3,  12  und  noch  viermal; 

Mu'aU.  Ibn-Kult.  27,  'Ant.  71.  Har.  20.  (JuiLl  dlL^  „das 
wiehern    der    pferde").  27.     Hamasa  an  etwa  30  stellen  (z.  b. 

Juif   (jl;ip    tt*    „die    reiter    der  rosse",    Jclill    »cJjjli*    „den 

rücken  der  rosse"    IIa),    worunter    einige    stellen,    an    denen 

Jui  nur    mit    „reiter",    „reiterei"  übersetzt  werden  kann    (so 

Avt,     t"*t     u.   ö.);    ein    ausspruch    Mohammed's:    ^yüw     JüLl 

Jutil  ^ff^lpr  v<ias  gute  ist  an  die  Stirnhaare  der  pferde  ge- 
knüpft" (vgl.  Meid.  II  168  jCüll  ^\^  ^  GJI);  aus  der  ab- 
schiedsrede  Aktam  ibn  Saifi's  vor  seinem  tod  (t  8  der  Hidschra): 

„wendet  Sorgfalt  auf  die  pferde  ( JuäL  jjCJLt)  und  haltet  sie 
hoch,  denn  sie  sind  die  bürgen  der  Araber"  i  (vgl.  dazu  das  spätere 

Sprichwort  '  ^^1^  Juäl  J\^J\  ur*^  "^^^  bürgen  der 
männer  sind  die  pferde  und  die  waffen"  Freyt.  Prov.  III   388). 

Wo  von  JwC^  der  .dual  und  plural  gebildet  wird,  muss  stets 
rosseschaaren  oder  reiterscnwärme  übersetzt  werden,    so  Ham. 

i^dA    J^J^I  und  in  einem  Meid.  II   647  angeführten  gedichte: 

LxaxJI  Ijl^  s^Lla.  „seine  beiden  reiterschaaren  (Freyt.  ejus   duo 

equi)  wann  sie  aneinanderprallen". 

Ein  wort,    welches  nur  den  pferdehengst  bedeutet,  haben 

die  Araber  nicht,  doch  scheint  das  allgemeine  wort  Jk!a^  fahl 
(sonst  nur  noch  im  assyrischen:  puhalu;"^  ursp.  wol  „der  geile", 


*  das  weiterfolgende  siehe  bei  den  namen  des  kameis  (unter  Jut). 

2  für  alle  in  dieser  arbeit  citü^n  assyrichen  thiernamen  muss  ich 
einstweilen  auf  meine  schon  s.  48,  anm.  2  angezogene  assyrische  arbeit 
verweisen,  in  welcher  sowohl  lesung  wie  bedeutung  derselben  näher  be- 

4* 


—    52    — 

vgl.  äthiop.  iLthti')  niehr  vom  pferd-  als  kamelhengst  gebraucht 
worden  zu    sein   (welch    letzterer  gewöhnlich  *^,  auch  ^^j^^ 

heisst.  wenn  die  Araber  nicht  ihr  gewöhnlichstes  wort  Jl^ä- 
anwenden,    das    stets    dem    fem.    äSLS    kamelstute    gegenüber 

steht);  Jls^  wird  in  den  alten  gedichten  fast  stets  übertragen 
von  kriegshelden  und  männern  edler,  reiner  abstammung  an- 
gewendet, so  Harn,  flt^  V^P^  J^w^ÜI  ^.^  J^  „ein  hengst, 
edle  nachkommenschaft  hervorbringend",  f  t"v  von  Muhammed 
,V">iw  Jls^  JläJL  „und  der  hengst,  ein  hengst  von  edler  art" 

(vgl.  auch   öt",  l^fv  und  J^^l   C>s^    1t"l"   „zum    nacken   des 

hengstes"  reichte  sein  nacken;  diese  3  stellen  lassen  sowol 
pferd-  wie  kamelhengst  denkbar  erscheinen),  wo  man,  da  die 
Araber  so  viel   auf  den  reinen  Stammbaum  ihrer  rosse  hielten, 

doch    nur    an    pferdhengst    denkt;  J^ÜI  Jka^  dagegen,  Harn. 

^K^     (vgl.    Meid.  II    204     eü^    ^^^    jL^I)  kann    nur    der 

kamelhengst  sein,   da   J*^   „kamelinnen"  bedeutet. 

Während  also   Jcs?  auch  den  kamelhengst  und  sogar  ganz 
allgemein    das    „männchen"   irgend  ^  eines  thieres  ^    bezeichnen 

9  o  > 

kann,  heisst  y^  muhru^  [ass.  muhru^  müru  junges  vom 
löwen]  nur  das  , junge  pferd",  „pferdefüllen"  [abzuleiten  von  h. 
in73    eilen,    vgl.    D.  H.    Müller,    Kitäb    al-Farl.    s.  264  =  32] 

Hamasa     t'vl'    i^y^   ;Li*l    J^    S^^    ^y^     ^A^    siehst    die 


gründet  wird.  —  Tigl.,  Pil.  I,  col.  VI  62   heisst  es:  IV  pu-hal  rimi  „vier 
männliche  wilde  ochsen",  vgl.  auch  III  Rawl.  34,  col.  4  kante  z.  2. 

^  Damiri  jedoch  beschränkt  es  nur  auf  die  mit  yil-Ä.  (pferdehuf), 

\:^kjo   (rind-,  schal-  und  antilopenhuf)  und  ■_r^  (kamelhuf)  versehenen 
thiere  (Bulaker  ausg.  IL  fi^*). 


—    53    — 

reiter  meinem  rössleiii  iiiif  den  fersen",  wo  natürlicli  wie  im 
deutschen  kein  wirkliches  füllen,  das  ja  noch  nicht  geritten 
wird,  gemeint  ist),  *^t**  („unter  mir  rennt  mein  rösslein"  mit  der 

gleichen  poetischen  licenz)  und  Meid.  11    291  y^    ,jjo     öyji\ 

„leichter"  (andre  „schwerer")  „zu  leiten  als  ein  pferdefüUen" 
vgl.  noch  I  255,  II  288  und  496  (die  unbändigkeit  des  schwer 

zu  erziehenden  füllens).     Der  plural   lautet    nL^I,   Ham.  t^t^v 

(siehe  gleich  unten;  vgl.  auch  den  unter  JJu  mitzutheilenden 
vers  bei  Meid.  II  375).    Das  einheitsnomen  (wie  auch  fem.  vgl. 

Muhif    v^l  (5^1^   8  J^Ä-I^)  ist  5^4^,  z.  b.  fem.  l\y£Li\  s^l^^i 

das    braune    (weibliche)    fohlen   Ham.    i'Af,    pl.   davon  ^:i>|j-g^, 

SO  Ham.  i^t^v  sL^yL  c:i>ll^L    ^jjjjb  i^LIIä?I  „und  rosse, 

welche  männliche  und  weibliche  fohlen  werfen". 

Ein  selteneres  wort  für  pf erdefüllen  \^i{^)  yX^  filwu^^  nachAsma'i 

im  ^J>AJ|  i^UT  (ed.  Müller,  s.  247  =  15)  =  (j^vÖI  jJ^  (so  ist 
nach  Dr.  Müllers  Verbesserung  statt  J».4.t  zu  lesen),  während 

dort  yj^  allgemeiner  durch  ioljJI  jj.  (pferd-  und  esel- 
junges) erklärt  wird;  im  Muhit  dagegen  wird  •Jj  durch  |j£il 

iLLw  L*-L«  UJai  I  jl  >  g  ♦  IL  (ausgewachsenes  esel-  und  pferde- 
füllen)  gegeben.  Die  einzige  belegstelle,  die  mir  aus  alten 
dichtem  bekannt  ist  (und  die  ich  aus  Müllers  Anmerkungen 
zum  Kitäb   al-Farl,  s.  266  =  34  entnehme),    ist  Diwan    des 

Zuhair    fv,    (v*    iiyjo  Jo   ^^  Üe^^l  juuo    „sie    (die    rosse) 

werfen  an  jedem  ort  ihre  jungen";  in  der  Hamäsa  kommt  blos 

das  verbum  denominativiim  vor  (Ham.  t=^l:    LLo    dUL^   '{yZi^ 

Lui  tjuul)  U)^Lc.  ÜjüjCil  yi  IJuI  JuCw  und  der  comm.  ;>yjCiilt 

pUii  Kjuo  J:^ll  ^  jü^:^i^  ^liixiNii,) 

Dass    das    arabische  ^^LIu   rosselenker,  pferdeknecht  [pl. 


54 


iu«L«  und  (j^l«l«,  letzteres  Harn.  *i<i<J  iüojCo  ^\L^  „rosse- 
tummler  edler  thaten",  Rück,  „die  das  ross  der  ehre  tummeln";  ^ 
vgl.  auch  die  redensart  Juil  ^j^-Ll  „er  hat  die  rosse  gebändigt" 
und  dann  übertragen  iiUfrpt  y^^LL  „er  hat  die  unterthanen 
regiert"  2,  woher  das  in  der  classischen  wie  spätem  prosa  allge- 
mein gebräuchliche  iu^Lu«  „regierung,  Staatsleitung"]  nur  de- 

nominativum  eines  einst  auch  im  arabischen  existirenden  wortes 
süs  pferd  (h.  D^O;  syr.  ^tfojo,  fem.  aber  ji^aoÄ;  ass.  pl.  süst)  ist, 
habe  ich  bereits  oben  zu  bemerken  gelegenheit  gehabt.^  Ob 
0?0  „ein  uraltes  fremdwort"'*  ist,  kommt  hier  nicht  in  betracht; 
jedenfalls  war  es  den  Ursemi ten  schon  bekannt.  Auf  keine 
weise  ist  aber  die  erklärung  von  parasu  als  „das  persische" 
und  von  süsu  als  „das  susische"  ^  zu  billigen,  obwohl  sie  kürzlich 
noch  V.  Kremer ^  aufrecht  erhalten  wollte. 

Die  übrigen  im  arabischen  so  zahlreichen  namen  des  pferdes, 
die  ich  hier  alfabetisch  folgen  lasse,  sind  ursprünglich  alle 
poetische  beiwörter  (adjectiva,  epitheta  omantia)  des  pferdes 
(das  gleiche  gilt  von  den  kamelnamen).  „Nach  der  so  zu  sagen 
räthselnden  weise  der  arabischen  poesie  wird  das  eigentliche 
nonien,  dem  es  gilt,  nicht  gesetzt,  sondern  durch  beiwörter  so 
kenntlich  gezeichnet,  dass  alle  dunkelheit  des  sinnes  im  verlauf 


1  Freyt.  übersetzt  ,, gener  ose  agendi  rationem  colentes;  das  ge- 
dieht, dem  dieser  ausdruck  entnommen  ist,  gehört  dem  dichter  al-*Arandas, 
der  vom  stamme  Kiläb  war,  an;  dieser  stamm  aber  wohnte  im  rosse- 
reichen Nadschd  (vgl.  s.  48  oben). 

2  Zamahsari,.  (^^5^1  RjcJJLo    (ed.  Wetzstein)   s.  If  t^. 

3  Seite  46,  oben  vgl.  auch  s.48,  anm.  2.  —  Das  assyrische  >r  ^yy  (Sämek) 
transcribire  ich  künftig  stets  durch  sa  (nicht  mehr  durch  so) ,  das 
^  (Shin)  dagegen  durch  sa  (nicht  mehr  durch  sa);  danach  sind  die 
assyr.  Wörter  auf  s.  4,  21,  35,  46  und  48  zu  corrigiren. 

*  Nöldeke,  Mandäische  Grammatik,  s.  147  mit  berufung  auf  Geiger. 

5  Pott,  etym.  Forschungen  I,  p.  LX. 

6  in  dem  schon  in  der  Einl.  erwähnten  aufsatz  im  Ausl.  1875,  no.  1 
und  2. 


—    55    — 

schwindet"  K  So  ist  allerdings  bei  den  meisten  die  ursprünglich 
adjectivische  bedeutung  noch  ganz  sichtbar  und  war  jedenfalls 
auch  dem  Sprachgefühl  des  Arabers  noch  gegenwärtig,  aber 
nicht  bei  allen  verschwindet  die  dunkelheit  des  sinnes  „erst  im 
verlauf,"  sondern  es  gibt  sehr  viele,  die  entweder  nur  vom  kamel 
oder  nur  vom  pferd  und  blos  von  diesem  gebraucht  werden,  ja 

manche,  wie  z.  b.  t>lÄ-t(urspr.  „das  kurzhaarige"),  Juil  („das  rothe") 
sind  in  der  poesie  gradezu  stehende  namen  des  pferdes  gewor- 
den; andererseits  gibt  es  seltne  poetische  benennungen  des  pferdes, 
wo  uns  die  spräche  selbst  für  die  etymologie  im  stiche  lasst 
und  bei  denen  v^dr,  wegen  der  widersprechenden  erklärungen 
der  lexicographen,  auf  die  wir  dann  allein  angewiesen  sind,  auf 
die  erforschung  der  ursprünglichen  bedeutung  verzichten  müssen. 
Das  gleiche  gilt  auch  von  andern  poetischen  thiernamen,  be- 
sonders von  einigen  des  kameis  und  des  löwen. 

Ich  werde  im  folgenden  die  am  häufigsten  vorkommen- 
den und  stereotyp  gewordenen  epitheta  des  pferdes  mit  einem 
vorgesetzten  Sternchen  bezeichnen.  ^  Auch  wird  es  stets  ange- 
geben werden,  wenn  etwa  das  betreffende  beiwort  des  pferdes 
auch  vom  kamel  oder  einem  andern  thier  im  arabischen  vor- 
kommt. 

■e- 
Ju-u;l    asilun  (urspr.  „lang  herunter  wallend,-hängend,  vgl. 

die  W.  sal  in  JLw)  „langwangig"  in  einem  von  Ahlwardt  (Ch. 
al-Ahm.,  s.  246)  aus  Mufadd.  90,13  citirten  verse  (i.t  Juyo  J^l 
einem  langwangigen,  edeln  rosse). 

v^fljl  dltfun  pl.  o^l  ulläf  siehe  ^U>. 

Jjoyo  muammalu'^  [„der  auf  den  man  die  hoffnung  setzt" 
vgl.   blos   noch    das   assyrische  ummulu  inf.  pa'*^el  hoffen  und 


1  Ahlwardt,  Chalef  al-Ahmar,  s.  116. 

2  mit  demnachgesetzten  stern  dagegen  bezeichne  ich  stets  reconatruirte 

und  erschlossene  formen,  wie  z.  b,  oben  (ja^^^w  *  pferd  (dagegen  ^y^ 
ohne  stern:  motte). 


—    56    — 

mamluvn  hoffnung,  in  den  assyr.  nationallexicis  syn.  von  raabu 
begierde,  Sehnsucht]  1. 1.  des  7.  pferdes  im  wettkampf,  siehe  das 

Harn.  f1  comm.  angeführte  gedieht,  was  ich  unter  [öjLJi 
mittheilen  werde, 

\yuo  muharrizu'^  „der  (den  reiter)  vorausträgt"  (wörtlicher 

wohl:  „ins  freie  feld  trägt"  II  von  CIj  heraus  ins  freie,  vorwärts 

gehen,    vgl.    i^fl^H'  und  -^o)   Zuhair  Diwan  t^^t^v  (bei  Ahl- 

wardt    Ch.el-Ahm.,    s.  293     IS   \Zji    ^jJÜö  JJcT  Lg^l  oüLiU] 

überflügelt  hast  du  zum  [ziele]  hin  gleichsam  jeden  [renner]  der 
losgelassen  „[den  reiter]  voraustragend"    u.    s.    £) 

(10)  ^^Jb !  ahlaku  [„gescheckt",  vgl.  unser  „scheck"  von  pfer- 

den;  äth.  HA^*'  marmor,  wie  auch  (^JJ,  urspr.  der  buntfarbige; 
über  andre  aus  der  grundbedeutung  „spalten,  öffnen"  hervor- 
gegangene bedeutungen  im  semitischen  siehe  Ges.  Thes.  unter 

pbn]  in  zwei  Sprichwörtern  (^Jb^l    (j^^l  ^  >  \  ^'iS    „in    die 

äugen  fallender  (bekannter)  als  das  scheckige  pferd"  (weil 
nachts  das  weisse  an  ihm,  beim  Sonnenschein  aber  das  schwarze 
aufTäUt)  IVleid.  I  690  (vgl.  Fr.  Prov.  III  260,  wo  (jJL»!^!  ^^  ^ 
„als    der    reiter     des     schecken"     steht)     und     das     bekannte 

Sprichwort:  ^ySJüS  (3-b^l  v^JJc  „er  wollte  einen  schecken, 
der  zugleich  schwanger  ist"  d.  h.  etwas  unmögliches,  denn 
(^JJo^l|  wird  nur  vom  hengst  gebraucht  (das  fem.  würde  j>LäJLJI 
lauten)  IVleid.  II  29.. 

\^j^  tdikun  („voll",  neml.  von  munterkeit  und  jugendkraft) 

Hamasa  ^tK  „[ich  habe  gerüstet]  einen  mähnentrager,  einen 
glattrückigen,   vorrennenden,   vollkräftigen    (muntern;    arab. 

Las  lLl;,  ^I  ^ps?  J.^  VSf. 

äju  tdhiu^^  pl.  /fcsip»  die  (den  mutterstuten  beigegebenen, 
ihnen)  nachlaufenden  (jungen)  von    «xj>  folgen  [noch  allgemeiner 


I 


assyr.  t'tbd  „er  kam",  pl.  ttb^mi;  <2<^z^^?* „das herankommen" in  denhist. 
inschr.,  was  nichts  mit  t'bau  Sintfl.  II  49  sie  kamen,  ibd  er 
kam  Tigl.  Pil.  3,9,  ubau  sie  führten  herauf  Sintfl.  III  3,  sämmtl. 
von  N"!3,  zu  thun  hat;  dagegen  mit  speciellerer  bedeutung  im 
äth.  't'QO'  beständig,  tapfer  sein,  urspr.  unablässig  sein  ziel 
verfolgen,  und  syr.  "^^^^  suchen,    fordern,  bes.  rächen]  Diwan 

des  Näbiga  (♦,   n   L^i^ll  ,^1  \j^\^  J^^   „es   werden  durch 

wiehern    herbeigelockt    die    unter    ihnen   ihren    pflegemüttern 

(o^lf)    nachlaufenden"  siehe  Ahlwardt  Bemerkungen   s.  99. 

tju  tälp^  [«der  hinten  nachfolgende"  von  ^*,  urspr.  anhängen, 

dann:  nachfolgen,  vgl.  äth.  'tli(Di  anhängen,  folgen,  hebr.  nbn 
intr.  anhängen,  Jes.  22,  24,  trans.  anhängen,  haften  machen  == 
aufhängen,  so  auch  syr.  P^ ;  assyr.  ^f^7w,  hebr.  bn  „hügel"  dagegen 
kommen  von  dem  wurzelverwandten  bbn;  ass.  tulu  weibl.  brüst 
ist  =  äth.  «f-Ads?  wegen  des  u  vor  1  vgl.  ul  nicht,  ullu  dieser 
und  andres  im  assyrischen]  t.  t.  des  4.  pferdes  im  wettkampf, 
siehe  das  Ham.  f^^   comm.  angeführte  gedieht,   was  ich  unter 

^^L^  mittheilen  werde.  In  einem  bei  Meid.  II  469  ange- 
führten dichterverse  kommt  der  pl.  ;JIIj>     in    Verbindung    mit 

Julä.  vor  {^(^\J^\S'  Jw^it  ^^\ji  y«  „und  nicht  sind  die  hinten 
nachfolgenden  der  pferde  wie  die  den  zug  anführenden.") 

^Aj  tanijju^  von  (drei  bis  vierjährigen)  pferden  und  (sechs- 
jährigen) kamelen  (siehe  fceim  'kämet  eine  belegstelle),  die  die 
Vorderzähne  (äaIj,  eigentl.  „doppelzahn",  weil  zwei  oben  und 
zwei  unten  stehen)  auswerfen,  daher  Rückert  (Ham.  II  178) 
„umgezahnt"  übersetzt;  im  lebensalter  vorher  heissen  sie  ^J^ 
(siehe  daselbst),  nachher  cur  (weil  ihnen  da  die  sogenannten 
„vierzähne"   xlelj>  ausfallen;  doch  wird  cü>    gewöhnlich    nur 

von  den  siebenjährigen  kamelen  gesagt),  dann  -^^U*   und  JvÜ 


—    58    — 

(ersteres  vom  fünfjährigen  pferd,  nie  vom  kamel,  letzteres  vom 

neunjährigen  kamel,   nie  vom  pferd),  endlich   0joo  und  'lg i"^ 

(ersteres  vom  sechs-  bis  siebenjährigen  pferd,  letzteres  vom 
zehnjährigen  kamel),  alle   diese   benennungen  von  den  zahnen, 

weshalb   \^   (ft"}:   y4  l^-^)  im  arabischen  auch  „alter"  heisst. 

(15)  x4^^^^^*^^^l-'^^l^t==cM^^    ^^1^^    zwar   >LIä.    L^S 
(vjL^aJIi  wozu  man  hebr.  n^.;.  „hoch,  erhöht,  edel,   stolz  sein" 

vergleiche;  sonst  heisst  iL^xÄ-  im  arabischen  „stirn",  eigtl.  „die 
hohe"]  in  einer  dem  Muhammed  zugeschriebenen  tradition,  mit- 

getheilt  bei  Meid.  I  656:  '0J\  ^^  ^^  XjlJjOI  3  ^^  «4^'  i  ü^ 

jLsJuA  „nicht  besteht  [=  darf  bestehen?)  in  einem  pferd  und 
nicht  in  einem  esel  und  nicht  in  einem  sklaven  (andere:  inlast- 
oder  Zugvieh)  ein  almosen." 

ö    <      ^ 

ccXä.  gaadun  (woi  ursprünglich  „das  abgeschnittene,  fertige, 
reife")  das  zum  erstenmal  ausgezahnte  thier,  von  pferden  das 
dreijährige,  (von  kamelen  das  fünfjährige,  von  schafen  einjährig; 

vgl.  Zxj  und  ^  ^U,  welch  letzteres  blos  von  pferden  gebraucht 
wird  und  wofür  man  bei  kamelen  J\ü  sagt)  Ham.  'It  pJ^ 
[•Ijö^l  ^)^  5wc^3-JI  „ein  dreijähriges  pferd  an  einsieht,  ein 
fünfjähriges  an  kühnheit",    Ham.    \d\   yf^   ^JJiuJ\    -.xLäJüi 

^iyiil  pj^l  (j^  kJ^^  „und  fürwahr  ein  fünjg ähriges  pferd,  ein 

flüchtiges,  ist  besser  im  lauf  als  ein  junges  thier,  ein  langsam- 
gehendes" (Rück,  „ein  hengst  ein  renner  ist  im  lauf  nachhaltiger 

als  solch  ein  losgelassenes  füllen")  und  pl.    pt  j^   im    sprich- 

wort:  Meid.  II  602  cltXÄJL  (j«Läj  xjS^  „ein  siebenjähriges 

pferd  mit  den  dreijährigen  (d.  i.  grosses  mit  kleinem)  ver- 
gleichen". 


—    59    — 

*  ^5^1  agradu  (ursprünglich    „abgeschabt,    glatt-,    kurz- 

haarig'S  aber  im  arabischen  immer  im  sinn  von  „kurz- 
haarig", ^  und  dann  allgemein  von  rossen  „edel",  da  bei  den 
Arabern  die  kurzbaarigkeit  als  zeichen  eines  edeln  renners  an- 
gesehen wird)  nur  von  pferden  [denn  Harn.  It't'   SLL\    $Ji^^ 

was  Freyt.  „exercitatos  glabros  seil,  camelos"  übersetzt,  ist  wol 
besser  mit  Rückert  „mit  rossen    wolgeschult"  wiederzugeben; 

obwol  ^*C^  als  denom.  von  ib'ü  ursp.  blos  von  kamelen  ge- 
sagt wird,  kann  es  doch  eher  möglich  sein,  dass  man  es  mit 
der  allg.  und  abgeblassten  bedeutung  „eingeübt,  geschult"  auch 
von  pferden  braucht,  als  dass  das  stehende  beiwort  der  pferde 
„glattbehaart",  was  ja  grade  diese  thiere  von  den  kamelen 
unterscheidet,  auf  letztere  sollte  übertragen  werden  können; 
gegen  meine  ansieht,  dass  t>vÄ-t  nie  von  den  kamelen  gebraucht 

wird,  könnte  allerdings  ein  vers  der  Mufaddalijjät,  Ahlw., 
Ch.  A.,  s.  210,  sprechen,   wo   ilSvi.  und  J^Lä,    letzteres    ein 

wort,  das  sonst  nur  von  kamelen  gesagt  wird,  epitheta  eines 
thieres  sind;  doch  da  Ahlwardt  diesen  vers  als  die  beschreibung 
einer  pferdestute  auffasst,  und  ich  den  näheren  Zusammenhang, 

in  dem  derselbe  vorkommt,  nicht  kenne,  fasse  ich  lieber  JuLä. 

hier  als  an.  ley.  von  pferden,    als  dass   ich   zugeben  könnte, 

(>«j2k>t,    was   schon  der   natur  der  sache   nach   auf  kamele  gar 


^  „denn  es  findet  sich  die  Glätte  auch  bei  langhaarigen  Pferden" 
(Ch.  al-Achm.,  s.  209).    Obwol  die  Araber  selbst  immer  nur  „kurzhaarig" 

übersetzen   (danach    Ahlw.    a.   a.   o.;    vgl.  auch  Muhi.:      v^-^fl^*     ^y^l 

ii^Ä^)   *JLuJI)?   ist   doch  das  richtige  „glatt-  und  kurzhaarig"  und  das 

ursprüngliche  „glatt  mit  beinah  ganz  abgeschabten  sehr  kurzen  haaren", 

vgl.  ^y^  ab-,  ausziehn,  abrinden,  f^y^  (vom  erdboden)  pflanzenleer, 
nackt  sein,  hebr.  Tl-^nnb  „sich  zu  schaben"  (Hiob  2,8  an.  Isy.),  aram. 
^^^1    ^'r\  schaben. 


—    60    — 
nicht  anwendbar  ist,  käme  nur  einmal  als  kamelepitheton  vor], 
so  Harn.  i1.  I^rt   Cd^.y^  sLsl^l    JjL?;^  ^r^^^   "^^^  ^^^  g^^**" 
behaarte,  nackten  rückens,  der  lang  gestreckte").  v*1v  (|I^  "ji' 

_,ÜLi  '^r^S  , jeden  einherstürmenden  und  glattbehaarten  dahin- 
rennenden");  das  feminin  ilSl:^  Harn.  ^\d  (•!    üäjLI    ^li>v^ 

*Jü>  4>^^  „eine  glattbehaarte  rennende  oder  ein  rennender 
vorauseilender");  und  der  plur.  o^  Ham.  v(  (iZii-o  15*.^.  „glatt- 
behaarte schlanke").  IIa  (&>oIw>  t>5^     „glattbehaarte,     denen 

zeichen  eingebrannt  waren").  vt"d  Üli^  lOt^'  ^r-*^  ^^ 
„auf  glattrückige,  langgestreckte").  \\*  ((VA^L^JUI  t>Iil  vi^  'y^^* 

(^läJt  Jllb  cJ^4^    cN^  iv)^     7isie     stiegen    auf   glattbehaarte, 

edle,  von  jeder  art  von  strammgebauten,  deren  rücken  langge- 
streckt sind"),    und  in  einem  verse  Kuräd's  bei  Meid.   II  660 

„unter  mir  war  ein  auf  verschiedene  weisen  laufendes,  dick- 
leibiges, welches  alle  andern  glattbehaarten  edeln  renner  im 
lauf  einholte".  Endlich  von  demselben  stamm  und  mit  der 
gleichen  bedeutung: 

-'*  >  . 

i>y^<^    mu7igaridun    Imrulk.  Muall.    52  (=    Diw.   ■pA,f  v) 

<^y^^    „auf    einem    kurzhaarigen"    (comm.    (j^viJI    i>j^p^L 


^  weitere  belegstellen  zu  a  ^  jn  siehe  Ahlw.,  Ch.  A.  s.  210  (Diw. 

Imrulk  I"  öl  td,  ein  vers  der  mit  jenem  Mu'allakavers  beinahe  identisch 
ist,  und  i^,!*»;  Alkama  \t^*);  ebendaselbst,  s.  209  finden  sich  noch  einige 


—    61    — 

Ä-wws.-  gursuv^  („dickleibig,  mit  festen,  dicken  selten  ver- 
sehen") in  dem  eben  erwähnten  verse  Kuräd's.  Dies  wort  wird 
auch  von  kamelen  gebraucht  uHam.  vAt"),  siehe  unten  beim 
kamel. 

(20)  (jL^I  agassu  „lautwiehernd",  (syn.  des    gewöhnlicheren 
Ju.Ä-0  und  Jl  ^»nj)    urspr.    onomatopoetisch    „einer    der    eine 

iLcvc^,  eine  art  reibegeräusch  hervorbringt"  [daher  kommt  auch 
die  bedeutung  „in  kleine  theile  zertheilen,  zerbrechen",  und  auch 

die  verwandten  JL^^  irtrt,  hebr.  ajrley.  nOT53  Jes.  59,10  und 
aram.  ^^^ ,  alle  „streicheln,  berühren",  gehen  auf  das  durch  das 
streichen  hervorgebrachte  geräusch  zurück]  Mufadd.  32,  v.  17 
bei  Ahlw.,  Ch.  A.  s.  216  (wo  der  betreffende  vers,  wie  noch 
[      andere  synonjrma  des  wieherns  mitgetheilt  sind,  zu  denen  noch 

nachzutragen  wäre;  vgl.  den  vers  'Antara's  bei  J^ip  i). 


J^äJI   al-mugalli    („das    glänzend,    berühmt   machende") 

t.  t.  des  ersten  pferdes  im  wettkampf;    siehe    das    bei  (^jL-w« 
aus   Ham.   t^l   comm.  von  mir  angeführte  gedieht. 

^\\\    al-gamühu  ^as    ungestüme,    widerspenstige,    sich 

bäumende  pferd,    so  Imrulk.  Diw.  \f^,   W  (l  ^ ■  ♦  >  [jL^jum)  und 

in  einem  Sprichwort,  Meid.  I  747      it^t  4?;   i^  v^jLol  „schwie- 
riger fortzutreiben  als  ein  wildes  pferd". 


belegsteilen    zu    f^yS>\    (*Ant.    Diw.    ^»,0   Zuhair    (♦,((  Ham.  Ma  comm., 

'Amr  ibn  Kullüm  Mu*all.  19,  wo  J^^    im    comm.    erklärt    wird    durch 

w«ai>.   bö Jlwwo»-  yXM   ^s   ^jdl   fj^Jii\   ^   ^^ ;  u.  a.)    Die  citate 

im  Ch.  A.  (ausgenommen  die  Mu*allakät,  die  ich  stets  nach  Arnold's 
ausgäbe  citire)  habe  ich  nach  den  1870  erschienenen  „Divans"  umge- 
ändert. 


—     62     — 

•-.  t>  gamazd  („schnell  einherschreitend",  von   C»-^^     was 
an    Schnelligkeit    zwischen    (^a^  ^    und   w*ää.  steht,  und  zwar 

(^liil  i^j3«  woi!  ^•t>  Muhit)  vom  pferd  und  kamel;  von 
ersterem  Harn,   fvv:  «.^0^1  i^Cii  |C-L:öw«j  „auf  einer  festen, 

die   schnell   den   übrigen  theil  des   weges   zurücklegt"  {^S^ 

wird  von  masc.  wie  fem.  gebraucht);  vgl.  das  ganze  nur  dem 
lob    seines    rosses    gewidmete    gedieht    (bei  Rückert  I  s.  218 

übersetzt)  des  Ubei  ihn  Sulmi  ibn  Rabi  a.  Vom  stiere  UJi) 
steht    ^w^  Div.  Hud.   Uf,   ^Y. 

^■»^  gamümu'^  („schnell  einherschreitend",  urspr.  „voll,^ 
reichlich")  Harn.  ^*  *. i^  P'r^^  05^  "^^^  einer  festen  (stute), 
einer  schnell  trabenden".  Das  wort  wird  auch  in  Verbindung 
mit   vxllJI  von  der  kamelin  (aÜoLÜI)  gebraucht  (vers  an-Namir 

ibn  Taulab's  im  Muhit  unter  r^y^)^   siehe  unten  beim  kamel. 

(25)  Ä-LO:^  ganibatu^  „das  an  der  seite  [^JLÄ>==|-a^  aus  i-ai^*; 

das  assyrische  gab  z.  b.  in  ana  GAB-ja  itbuni  „sie  zogen  gegen 
mich  heran",  was  ana  mahrija  itbuni  zu  lesen  ist,  ist  sumerisch 
und  hat  also  mit  dem  aram.  1^^  nichts  zu  thun]  geführte  pferd, 

handpferd"  (wie  man  auch  sagt  v^^m^  Jui  mit  nominalappo- 

sition,  und  iuuL^,  letzteres  Ham.  i^f  a  i:yt*-g^lL  ^JJü  cyLui'« 

nL^jo^L  „und  an  der  seite   geführte  pferde,    welche  weibliche 


1  vgl.  Div.  Huc.  tAi^,  1*1. 

2  Vgl.  Mtej»  arclBy.  Hab.  1,9  „fülle,  menge",  ös  „auch",  =  assyr. 
gamma  „auch"  tV.  Rawl.  61,22  fF.,  urspr.  „anhäufung";  die  erste  be- 
deutung  scheint  übrigens  die  des  „abschneidens  und  anhäuf ens"  (ein 
bild  vom  feldbau  genommen?)  gewesen  zu  sein,  vgl.  syr.  >a^  Jes.  16,8 
„abschneiden"  (^dort  ö-^^^^^,  wo  hebr.  nj^ri  „sie  haben  zerschlagen"  steht). 


—    63    — 
und  männliche  füllen  werfen",  ^  siehe  die  Bemerkung  Rückerts 
dazu,  Ham.  I  365  unten)  Harn,  dt"!"   JoU*    iuxAii    ^^oüLwl    US^ 

„wie  der  fuhrer  das  han^dpferd  hinter  sich  drein  folgen  lässt" 
(um  es  dann  in  der  Schlacht  zu  besteigen;  vorher  reitet  er,  das 

pferd    zu   schonen,    auf    dem  kamel);    nach  andern  ist  ^ua^ä- 

eine  kamelin,  die  man  einem  andern  übergibt,  nutzniessung 
draus  zu  ziehen  (so  die  arabischen  nationallexica). 

*  4>|^      'awddun  [vgl.    Sir.    36,6    d^l^h-    IJ&Ä"'    schnell 
laufendes  pferd,  renner;  Damiri  erklärt  dt*^  durch  „tüchtig  im 

lauf'  ^ JjÜI  tXlil   und  fügt  hinzu:  äjI^   Syk  äjS  viJÜJo  ^IZ^] 

ursprünglich  „das  edle,  vortreffliche"  (von  3Li- f.  u.),  dann  über- 
tragen „das  edle  im  lauf,  der  vortreffliche  renner"  Ham.  f  f  <) 

comm.  (verse  des   Kais  ihn    Zuhair)    i^öSy^-,  Ham.    vöa    <^\^ 

(>l^l    den    lauf   des    renners;    Meid.  II  325  (das  Sprichwort:) 

jjUpl  »Uai^  1^1^  (jLi  „er  war  ein  edles  ross,  aber  die  zeit 
hat  ihn  castrirt"  und  das  neuere  Sprichwort  (Freyt.  Prov.  HI  80) 
^j^  J^jJLi  otpi I  „ein  edles  ross  läuft  trotz  seines  schweisses 

vorwärts".^    Der  pl.  heisst    jll^:  Ham.  dl    S    ItSLL^    \Js%3 


1  80    auch    D.  H.  Müller,    kitäbu  '1-fark,    s.   33;  Rückert  a.  a.  o. 
„vor  eile  wegstossen". 

2  vgl.  noch   (Ch.-A.,  s.  293  f.)  Zuhair  Divän    ^^\^\     J4^I     l^II^ 

„eines   edeln  rosses",   Imrulk    Div.  tt^,tt    ,/Und  ich   rüstete  zum  kämpf 
eine  gallopirende  (stute),  die  tüchtig  ist  in  bezug  auf  das  sich  zum  lauf 

anfeuern  nnd  langsam  antreiben  lassen  (t>r^L  äUiuJI  S\i^  ÄjÜi)" 


^»»  » .--  ^ 


und  den  vers  aus  den  Mufacoalijjät  (^jj!  4>|Iä.  „unverdrossen    zum 
ziel"),  80\?ie  einen  vers  im  kitabu  '1-fark  (Müller,  s.  20,  z.  7). 


—    64    — 

L^pi  ,>£  i^^^  «i^^*  findet  edle  renner,  die  nicht  vom  kriegs- 
getümmel  feig  weglaufen  ^  (comm.  ^jj^  S)",  Harn.  ^"^0  J^. 
syiLaJ\  (Jjuo  ijwjl^  ^^L  ^J^ » I!  4>Lxi|  „und  auf  edlen  rennem, 
mageren,  (sitzen)  reiter,  gleichend  den  falken"  und  Ham.  f^*^' 
Damiri  gibt  als  plural  auch  noch  t>y^  an. 

jj«^  gaunu^  „scharzröthlich"  [vgl.  M^K^^  „färbe,  art"  was 
ich  schon  wegen  des  im  ch'ald.  mit  ihm  wechselnden  v^^ 
„nach  art"  nicht  für  ein  pers.  lehnwort  halte;  vielleicht  gehört 
auch  der  hebr.  E.N.  ■'r^;.,  was  dann  „der  braune"  heissen  würde, 

hieher]  Ham.  l'At"  m^^  lJ^  ^'^^^  brüst  des  schwarzrothen 
pferdes"  und  Ham.  Idt"  ^;pl^  -;^lplwJI  13  jj^l  „den schwarz- 
rothen   mit    dem    weissen  stirnfleck  und  den  fuchsen".    Nach 

den  lexicographen  kann  man  ,j%^  auch  von  schwarzrothen 
kamelen  sagen. 

ijiU^  gajjdsu^  „der  schäumende"  Jmrulk.  Muall.  55 
(^LLä-  J^JJI  (J^  „auf  einem  trotz  seiner  schmächtigkeit  (comm. 

*-»-o)  aufschäumenden  (wild  dahinrennenden)";  das  bild  ist  vom 
sieden  des  kesseis  (vgl.  den  schluss  des  verses)   hergenommen. 

(i/*..^    maJibüku^   „festes,    strammgebautes    pferd"     [von 

^Uä  festmachen,  gut  und  dicht  weben,  vgl.  auch  syr.  ^^^^ 
„mischen"  und  das  verwandte  hebr.  pDn  mit  stärker  nüancirtem 
dritten  radical  „die  bände  in  einander  fügen",  dann  auch  um- 
fassen", die  alle  auf  einen  grundbegriff  zurückgehen]  Ham.  \\* 

(siehe  bei  t>vÄ^I,  pl.  i^ys>-  die  stelle),  Zuhair  Div.    id,    \'\     J^ 

^y4^  v4^  "^^f  ^^^^^  rücken  eines  strammgebauten",  und  den 


Ju^  ist  ein  druckfehler  in  Freytags  Hamasa  für  Juws^  (von  jLa.)- 


65 


vers    im    Muhit,    wo  es  heisst  (unter    viL^):    viKLi!    Ow:i^ 

tXiXlII  3S^  „(ich  rüstete  für  ,;ihn)  ein  pferd  mit  hohem 
umdreher  (siehe  Ch.  Ä.,  s.  238,  z.  4)  und  festgehauten 
schultern". 


(30)  J^Jp  I  al-muhaifgalu  „ein  pferd  mit  weissen>order-  und 
hinterfiissen"  [denom.  von   J^,  pl.  J^  weiser  fleck  am  fuss 

des  pferdes,  z.  b.  Ham.  öi-"  J^5  )7^  ^  "^^®'  ^^®  schlachten- 
tage, haben  weisse  stirn-  und  fussflecke  wie  die  rosse";  äth. 
rh*7A!  fussspange  Jer.  34,1]  in  einem  im  Muhit  unter  J.^ 
stehenden,    im    diwan    Ahlwardt's    fehlenden    verse    'Antara's: 

„es  zog  aus  das  lautwiehernde  (pferd)  als  ein  an  den  fassen 
weiss  geflecktes,  bis  es  nachher,  als  es  in  der  Schlacht  gewesen 
war,  zurückkehrte  als  ein  nicht  mehr  weissgeflecktes  (weil  von 
blut  beschmutzt)".  In  der  vulgärsprache  sagt  man  auch  (mit 
auflösung)  muhangal  statt  muhaggal  (Muhit). 

jjUoä.    hisänu^  „edles  ross",  bes.  „hengst",  in  dem  unter 

JLiI  aus  Meidäni  mitgetheilten  vers  des  Aus;  im  vulgär- 
arabischen wurde  jjLoä  das  gewöhnliche  wort  für  pferd,  siehe  s.  39. 
,Jä^\  al-hazzijju  „der  glückliche"  [von  iä^  „glück",  urspr. 
aber  wahrscheinlich  „loospfeil",  vgl.  die  analogie  von  rhK*' 
pfeil,  pl.  Krh^-  ^^nd  »liiii  „pfeil"  wie  „ansehen,  ehre",  ^Jhs^ 

glück,   und   von   yn   „pfeil",   'i^y    „antheil";   wenn   man  aber 

JiiÜ   al-hazijju    liest, '    so    ist  das  wort  direct  vom  verbum 

LiiL=^   gebildet]  t.  t.  des  achten  pferds  beim  wettlauf;  siehe  das 
unter  ^3-?Li  Ham.  t^^  comm.  von  mir  angefahrte  gedieht. 


i  so  Lane  I,  2,  597. 

Ho  mmol,  thiercamen. 


—    66    - 

JoLä.  ha  üu'»^    „(den  gewöhnlichen  naturlauf)  verändernd" 

d.  i.  „noch  ohne  junge",  sonst  nur  von  kamelen  gesagt  (siehe 
ausführlich  daselbst)  scheint  doch  einmal,  und  zwar  in  einem 
vers  der  Mufaddalijjät,  den  Ahlwardt,  Ch.  A.,  s.  210  anfuhrt, 
auch     von     einer     pferdstute     vorzukommen;     dort    heisst    es: 

„und  eine  schlanke  (stute),  kurzhaarige  S  dauernden  Ungestüms, 
zuverlässig,  stockähnlich,  noch  olme  jungen" 

w^Ä-ww^M  al-mustalfiru  „der  bestürzte"  (denom.  von  'iyKs^ 
„bestürzung")  2  heisst  das  sonst '  mit  dem  t.  t.  oJ-^Lü!  ge- 
nannte sechste  pferd  im  wettlauf  in  dem  unter  ^^jL-ww  aus  Harn. 
t^*-)  comm.  von  mir  angeführten  gedieht. 

(35)  UiLa»  //asa^?(aus  Aa£awm*«*),nebenformvon  iai  und  Jcli 

„dick  und  fleischig,  gedrungen"  nach  den  lexicographen  epitheton 
des  pferdes;  bei  Imru'ulk.  Diw.  M,t"»  heisst  es  vom  rücken 
des    pferdes:    „sie   (die  stute)  hat  zwei  fest-  und  starkgebaute 

rückentheile  3  (b'liü^  ijUiSö)  wie  wenn  der  leopard  (L.A.M) 
hinstürzt  auf  seine  Vorderbeine".  Sonst  ist  ^U^  ein  beiwort 
des  esels,  so  Div.  Hud.   d1,v    (comm.  CuJCo  U2>    iJ^"^    JöLi 


1  siehe  meine  bemerkung  bei  (^v^K 

2  nach  andern  auch  „endlos  fortlaufend"  (also  vom  pferd,   das  nie 
zum  ziel  der  rennbahn  kommt?) 

3  Lane  I,  2,   769:  two  compact  portions  of  flesh  and  sinew  con- 
fining  her  backbone. 

4  aus  Lä^JiiÄ.  *  entstanden. 

5  Ahlw.,  Ch.  A.,  s.  243. 


—     67     — 

i^^mXj^    muUauUku'*^    ein   „sehr  glattes'*    pferd  [part.   der 

Xljten  form  von  ^^JLä.,  was  ursprünglich  „glätten",  dann  erst 
„bilden,  messen  etc."  heisst,  vgl.  hebr  pVn  glatt  sein,  aram. 
]r\\u  „glück",  urspr.  aber  „ein  glatter  kieselstein  zum  loosen",  ^ 
äth.  'Tf  A*l*'  [geglättet,  abgerieben,]  verzehrt,  vernichtet  werden,  wie 
ass..  z.  b.  uhallik  „ich  vernichtete"  Asarh.  1,13,  ihtalik  „er  geht 
zu  gnmd"  DeL,  ass.  lesest.,  s.  38,  z.  40;  haluku-  IIl.  Rawl.  70, 
106  ff..  =  sumerisch  MIT  [was  sonst  „name,  nennen"  heisst]  ist 
noch  nicht  sicher  zu  erklären,  da  belegsstellen  bis  jetzt  fehlen] 

Harn.  t^dA    r^-^J^  ^-r^    "^^^^  ^^^  rücken   glatte"   (siehe   die 

stelle    bei    ;3^*). 

joi^usÄ.    hindidu'>^    nach    den    lexicographen    urspr.    „der 

dicke,    lange"    [eine    auflösung    aus    urspr.    hid(Ud'^     Im   arab. 

sagt  man  nach  den  lexicographen  ^5^^  tX^     von     der     von 

eiter  fliessenden  wunde ;  die  wurzel  had^  liaz  heisst  sonst  „durch- 
bohren" im  semitischen]  Ham.  t^f  v  comm.  (vers  des  Mälik  ihn 

al-Raib)    -LS    wS^j   JojJl^  vÄ-wI.    „und    einen    fuchsen,   einen 

langen,  welcher  (seinen  zügel  hin  zum  wasser)  am  boden  hin- 

.'-■-■ 
schleppt";  im  text  steht  dort  jo  jui  „recken,  beiden". 

iüLftÄÄ.  haifänatu^  „heuschreckenähnliches"  pferd  (denom. 
von  -^Lftla-  „heuschrßcken";  das  tertium  comparationis  liegt  in 
dem  dünnen,    schlanken  leib^  oder  im   leichten  sprung,'^    was 


1  80  schon  A.  Schaltens,   vgl.  Ges.  Thes.,   p.  483  und  als  analogie 
das  oben  bei    ^h-s-l   bemerkte. 

^  wahrsch.  graphisch  ungenau  statt  halü/m  (J*Jti). 

3  Nöldeke,  Beiträge  zur  Poesie  der  alten  Araber,  s.  168. 

<  Muhil;  da   v-ftAÄ.1   „zwei-,  verschiedenfarbig",  speciell  vom  kamel 


—    68    — 

auf  dasselbe  hinauskommt)  Imrulk  Diw.  H,  \'ö  P^i-^i  ^  V^;'5 

iüLftlö^  „und  ich  reite  im  kampfesschrecken  eine  heuschreeke" 
(oder  „eine  braunrothe",  siehe  die  anm.i,  ferner  im  trauerlied 
der  al-Hansä  auf  ihren  bruder  Sahr  1,  vers  9.  ^ 

J..t>   daulun  „der  munter  (trabende"  (nach  andern  „lang- 

sam    trabende")  von   JI5  (=  Lia^^o    Llco^   (c^)    Ham.    f  öa 

J««t>  Ä-o^  „eine  wolgepflegte  munterdahintrabende  (stute)". 
Auch  von  andern  thieren  werden   namen,    von  obigem  stamm 

J!i>  abgeleitet,  gebraucht,    so  vom  schakal,    (wolf  und  wiesei) 

Ju4>2^  J.t>,  ,j^l5  und  Jlj,  und  vom"" fuchs,  dessen  eigenname 

xJL^  („Reineke")  ist^;  auch  sie  gehen  auf  den  begriff  der  be- 
weglichkeit  und  munterkeit  zurück. 

(40)  oJoo7wwc?^zVww[vono4>|  zurückweichen;  der grundbegriff 

des  semitischen  stammes  *i:m  geht  wahrscheinlich  vom  „rücken" 
woraus    sich    dann  überhaupt  der  begriff  „hinten"   entwickelt, 

aus:   oJ,  ot>  rücken,  äth.  'tf^ü/i'  ,,sich  auf  den  rücken  legen^' 


oder  pterd  „ein  blaues  und  ein  schwarzes    äuge  habend"  heisst  (daher 

^LäÄä.  ursprünghch  ,,die  zweifarbige,  weissgelbe,"  d.  i.  die  heuschreck e), 

..T I  T "  r  .  ^^ " 

so  könnte  man  ioLÄXö.  (wie  v«AAiS?,  siehe  Lane  I,  1,  833)  vielleicht  noch 

besser  mit  „braunroth"  übersetzen. 

1  Nöldeke,  a.  a.  o.,  s.  165. 

2  siehe  den  vers  des  Ka'b  ihn  Mälik  al-Ansäri  bei  Damiri  I,   t^t^d 

9       * 

(vgl.  auch  Ibn  Ja'ish,   t"t^);    die  form  Jjti  begegnet  sonst  nur  noch  in 

3  vgl.  den  eigennamen  des  wolfes  iüUt>  („Jsegrim"),  den  des  löwen 
iooLw!  („Nobel")  u.  a. 


—    69    — 

von  thieren,  an.  ley.  des  äth.  Physiologiis  \  MiC.'  berg,  urspr. 
natürlich  bergrücken,  ^nn  „weide,  trift",  nicht  von  „treiben", 
wie  man  ^3 173  erklären  mag,  sondern  auch  urspr.  „bergrücken, 
landi-ücken"  als  der  geeignetste  ort  zur  weide,  Ir^?  „weide,  feld"; 

erst  daraus  lassen   sich  die   andern  bedeutungen    o5    „hinten 

naclifolgen",  r^?  „sich  nachfolgen  lassen  d.  i.  führen",  -i3T  „die 
Worte  einander  in  unmittelbarer  folge  folgen  lassen  d.  i.  reden", 

wie  auch  rrnin'i  „bienen",  ursp.  coli,  wie    wjj  „bienenschwarm" 

ableiten;  dagegen  oD,  ^1"t,  ass.  dibbaru'^  „Untergang,  tod, 
pest"  gehen  wieder  auf  den  begriff  des  vom  rücken,  von  hinten 
kommenden,  d.  i.  des  feindlichen,  zurück.    Ansprechend  ist  die 

vermuthung  Dillmann's,  dass  R-flC^  v?*^  ^-  s.  £  urspr.  vom 
emporragen,  hoch  sein  (vgl.  \{{i  und  'f'JEl'fl'fl!)  abzuleiten  und 
dies    demnach    der  letzte '  grundbegriff  von  im   sei]  in   Juläx» 

o  Jooj    „anrennend   wie    zurückweichend"    Mu  all.  Imrulk.  53, 

siehe    unter  ou?i^ 

|vJß4>  I    adhamu  rappe  [wörtlich  „dunkles  pferd";  vgl.  ^UißO 

nacht,   J/^O  Unglück,  k}J1}\   [V^^5  die  nacht  brach  plötzlich 

über  sie  ein,  wie  das  hebr.  Dirtr-^^N  Jer.  14,  9  an.  Xey.  ein  vom  Un- 
glück betäubter  mann,  wonach  der  grundbegriff  in  dem  dumpfen, 
niederdrückenden  —  vgl.  auch  Ö7:i,  D^t,  '^ft#y»:,  J^fl»-^: ;  ass. 
adammum  IV  Rawl.  29,   55*  ich  verstumme^  u.  a.,  alle  von  der 


*  darüber  ausfuhrlich  meine  ausgäbe  des  äth.  Phys.  (Leipzig  1877), 
8.  XXVII. 

2  siehe  Smith,  Chald.  Genesis,  üb.  von  Delitzsch,  Beigaben,  s.  309. 

3  die  Verdoppelung  ist  blos  graphisch,  =  adämum;  das  assyrische 
praesens  und  futur  (der  form  nach  =  dem  äth.  impf.  JR'7'flC'  neben 
dem    subj.  J&*7flC'i  welch  letzterem  die  gewöhnlichen  semit.  imperfect- 


formen   u»^^,  Vt:)-"  etc.  entsprechen)  lautet  isdJcan,  1.  s.  ahikan  (sehr  oft 
in  der  Schreibung  ikakkan,  aiakkan),  woneben  i  und  u  nach  dem  2.  radical 


—     70     — 

w.  dam  —  zu  liegen  scheint]  *Ant.  Mn'all.  06  (dort  eine  riÜirende 
beschreibung  der  anhänglichkeit  des  schon  blutbedeckten  kjinipf- 
rosses    an    seinen    herrn,    siehe    die   Übersetzung   in  Rückert's 

Hamasa  II,  s.  149),  Hani.  t=i  comm.  (in  dem  bei  (^Li  mitzu- 

theilenden  gedieht)  und  im  Sprichwort:  *JßjJI  ^^  (>j1.ä.| 
Ki.vl»  11    „schöner  als  schwarze  pferde  mit  weissen  flecken   an 

den  vorderfüssen"  Meid.  I  414.  ^ö\  wird  auch  von  dunkel- 
braunen kamelen  gesagt  (Ham.  tf  a.  tt"f .  vt^^l*'),  siehe  bei  den 
kamelnamen. 

Sb  dakarun  hengst  [wörtlich  „männliches"  thier;  vgl.  hebr. 

•nDT,  ass.  zikaru  und  zihru^  z.  b.  Sanh.  III  17,  aram.  li^?  "iD1 
„männchen,  mann";  die  sinnliche    grundbedeutung   ist   „durch- 

stossen",    vgl.    andrerseits    r.np,5    „trau"]    im   Sprichwort  j^xia^j 

3'jJI  «JotS     „jenachdem    sein    futter    ist,    läuft    der  hengst" 

Meid.  I  158  {^^  heisst    hier    „bauch",  bildlich   für  „futter", 

aber  unmöglich  „thal";  „in  seinem  thale  läuft  das  pferd"  =  „in 
der  ebene  läuft  das  pferd"  am  besten,  so  sagt  der  Araber  nicht;. 


vorkommen,  z.  b.  la  tasakip  »^stürze  nicht!"  IV  Rawl.  10,  36^,  aiahir 
„ich  werde  zerbrechen"  H.  J.,  Obv.  17  u.  a.,  obiges  adammum,  dann  ibullüt 
„erlebt"  u.  a.  Das  assyr. imperfect  (immer  mit präteritalbedeutung,  da  das 
eigentliche  perfect  im  assyr.  trotz  Hincks  und  Sayce  ganz  verloren  gieng) 
hi  ishun,  l.s.askun  (daneben  a:  z.  b.  zshat  „er  fasste";  mit  i:  z.  b.  iphid 
„er  befahl");    das  sog.  Pa"al  oder  Pi"el  dagegen  geht  streng  nach  der 

vokaltblge  des  arabischen  c>*-ftj ,  also  nmattir  er  hat  regnen  lassen  (das 

präs.  davon  würde  umattar,  auch  ungraphisch  genau  umätar  geschrieben 
lauten).  Der  sicherste  führer  in  der  Unterscheidung  des  assyr.  präs.  kal 
von  impf,  wie  präs.  Pa"al  ist  also  stets  der  vokalismus,  vor  allem  das 
aus  jii-  entstandene  präformativ  u-  vor  dem  ersten  radical.  Es  wäre  zeit, 
dass  endlich  dieser  hauptlehre  der  assyr.  grammatik  bei  der  Interpreta- 
tion der  texte  mehr  rechnung  getragen  würde  als  es  bisher  geschah, 
denn  bis  jetzt  wurden  beinah  alle  diese  formen  bei  der  erklärung  bunt 
durcheinander  geworfen. 


—     71     — 

i)  joo  mu(hikkin  das  vollständig  ausgezahnte  [wörtl.  welches 
die  zahne  „hat  durchbrechen  lassen";  von  diesem  wie  über- 
haupt der  w.  dak  m  auch  unserm   ^5^    eigenen     grundbegriff 

kommen  auch  die  arab.  bedeutungen:  „schlachten",  ferner  „scharf 
sein"  vom  geist,  und  „heftig  brennen,  stechen"  vom  feuer  und 

der  sonne;  daher  ioiS  sonne,  und  das  aus  der  letztern  bedeutung 
des    verbums   nunmehr    leicht    abzuleitende    hebr.    rilDt,  aram. 

TT' 

l^?i  n^"!  „rein  sein",  was  also  urspr.  von  der  blendenden  reine 
des  lichtes  gesagt  wurde;  nicht  identisch  damit  —  man  beachte 
das  strenge  lautgesetz  arab.  J),  äth.   |f,  hebr.   7,    ass.    0,   aram. 

?,  1  —  aber    doch  nah  verwandt,  ist  das  arabische  ^5\  „rein 

sein"]  sechs  oder  siebenjährige  pferd  (und  dann  zum  reiten  und 
zum  ertragen  von  langen  beschwerlichen  märschen  und  kriegs- 

zügen  am  tüchtigsten);  beim  kamel  entspricht  i^jlAjs?  „zehn- 
jähriges kamel"  wie  in  der  vorhergehenden  alterstufe  dem 
fiinfl ährigen  pferde  (/^kLi)  das  neunjährige  kamel  (J\Ü)  ent- 
spricht ;  vgl.  ^^^  wo  noch  andere  dieser  von  den  zahnen  her- 
genommenen altersbezeichnungen  der  pferde  und  kamele  ver- 
zeichnet sind.  —  Ein  aus  Meid.  II  602   angeführtes  Sprichwort 

siehe  schon  unter  P  j^,  pl.   P^<J*^5  vgl-  ausserdem  die  beiden 

Sprichwörter:  v->^^  oLA5^jOi  ^er^  ^A^^  lauf  der  ausgezahn- 
ten rosse  ist  ein  wettlauf"  ^weil  sie  in  diesem  alter  am  besten 
laufen)  und  llül  kxi  ^"J^  i^^^  ^7^  »(^r  läuft)  wie  ein 
ausgezahntes  pferd  läuft,  da  können  ihm  die  esel  nicht  folgen" 

bei  Meid.  I  277.  Der  pl.  ^^IjJo  Ham.  riv  ^^^i^\  3^<Xo 
,,die  brüste  vollzahniger  rosse". 

^Lä  •  j  M  Mfirin  „hufthier"  [wörtlich  „besitzer  eines  hufes". 


—    72    — 

und  zwar  speciell  „eines  pferdeliufes"  ' ;  die  grundbedeutung  von 
wiLi  ist  „graber",  vgl.  Muhit  ^>!bil  »vä^t  ^^<^^  ri^^  ^^^^ 
und  das  liebr.  ^cn,  syr.  r^**^  graben]  Harn.  I^va  ^3  s\Jo  IXi 
cjsUaJ  L4J-yJ  v»^  „und  wenn  je  früher  einmal  ein  huftbier 
geflogen  wäre,  so  wäre  (meines)  geflogen".  , 

(45)  JinS.  ^ö  du  husalin  „mahnen trager"  [wörtlich:  „besitzer 

der  haarbüschel";  iüJxÄ.,  pl.   jL»aÄ.„haarbüschel,  locke"  kommt 

von    Jl^Ü  „abschneiden"  und  heisst  ursprünglich  „abschnitt", 

sowohl  von  haaren*—  Muhit  aüjo   iLLJJiJI    •!    ^♦Xsxj!   ^jtiJI 

—  wie vomfleisch von körpertheilen  — Muhit  jv^xJÜI  ^yaxiS^  — , 

ohne  dass  man  dabei  an  wirklich  abgeschnittene  haare  oder 
abgeschnittene  vom  körper  losgetrennte  fleischstücke  zu  denken 

hätte,  vgl.  das  von  demselben  stamm  kommende  «ULa-o-ä.,   was 

der  Muhit  einestheils  durch  „abschnitt  ^  vom  fleisch  oder  fleisch 


1  vgl.  kitäbu   '1-fark,   ed.   Müller,    s.  8  (resp.  s.  240)    „und   vi  Li 

wird  vom  pferd  gerade  wie  *t\i*  vom  menschen  gebraucht,  und  der  pl. 
heisst  wJI^-a.";  der  huf  der  kamele  heisst   >»ftS»,    der    der    schafe,    des 

rindviebs  und  der  gazellen  \JiJJo.  Dass  übrigens  jjIä.  nicht  blos  von 
pferden  (sondern  auch  vom  esel  und  ähnlichen  thieren)  gebraucht  wird, 
geht  aus  stellen  wie  kit.  fark,  s.  12  (resp.  244)  viLi  ^O  JXI«  ^^aX} 
(vgl.  auch  s.  10,  resp.  242,  z.  9)  hervor.  Damit  stimmt  überein  MuhU, 
XjltX-U    viLs-l   (die  V'5*^  ^^"^  j^  pferd,  esel,  wildesei  und  maulthier). 

2  'HEn,   r^^  ,,erröthen,    sich    schämen'*    gehören  zu  yA^i  'hd*^' 
mit  h. 

^  dass  iLL^^o^  wie  iiLUa^  ,  trotzdem  beide  auf  den  grundbegriff 
des  „abschneidens"  zurückgehen,  doch  nicht  deshalb  vom  körper  „losge- 


—     73     — 

.der  Schenkel  und  der  oberarme  und  der  Vorderarme  oder  jedes 
gliedes,  woran  dickes  fleisch  ist",  anderntheils  durch  dasselbe 

&JUO  xJLJLßJI  .1    »^JCÄ^JI  JläJI    d.  i.  eben  „haarbüschel"  erklärt] 

Harn.   |^<i1,    siehe  die  stelle   bereits   unter    ^^3^*    (dort  acc.  13 

S^<)  und  Harn,  f  öa  JÜoSlI  (3^.3    '^Ju^  ^3  «r?  ;L£  Läo  «J 


'     «  <^  - 


J  "^^    .3    tX^J   „wenn  er  wollte,  so   flöge  mit  ihm  dahin  ein 
muntertrabendes,  schlankbauchiges,  hohes,  dichtbemähntes  (ross)". 

^\j4M^\  •  j    du    's-simrdhi   „besitzer   des   weissen   stirn- 


flecks"  [^!l«-w    geht    wahrscheinlich    auf    einen  stamm    ^>-w 

zurück,  der  urspr.,  so  auch  im  arab.,  „hervorbrechen",  hier  aber 
jedenfalls    übertragen    „glänzen"    heisst,    vgl.    ^lr^'%i  „licht-, 

feuerglanz"  Ex.  24,  17]  Ham.  ^6^^  siehe  schon  unter  ^j*^.. 
nJlc  ,3    du    udarin  „wohlgemähnt"  [wÖrtl.   „besitzer    der 

nackenhaare",  von  »ncXä,  pl.  >J^,  urspr.  „umhegung"  und 
dann  von  den  den  nacken  umhegenden  oder  bedeckenden  haaren, 
vgl.    sdS  „entschuldigen",    eig.   „umhegen,   verdecken",   JjoLo 


löste"  haarbüschel  oder  fleischtheile,  sondern  im  gegentheil  am  haupt 
befindliche  locken,  an  den  gliedern  befindliches  fleisch  heissen,  sieht  man 

an  dem  einzigen  Stellvertreter  des  stammes  Jw^oä-    der    andern  semiti- 

sehen  sprachen,  dem  seltenen  syr.  wort  »^^S:^,  was  aber  nicht  ,,curva- 
tura  brachii"  sondern  „negmentum  camis ,  caro"  heisst,  wie  in  Payne 
Smith,  p.  1352  zu  corrigiren  ist;  die  dort  angeführten  beispiele,  beson- 
ders das  zweite:  „seine  finger  und  seine  Vorderarme  und  seine  (übrigen) 
fleischtheile  (wahrscheinlich  der  nun  noch  übrige   stumpf  des  Oberarms) 

wurden  ihm  abgehauen"  beweisen  dies  deutlich.  Das  arab.  J^a-^oä.  wie 
das  syr.    ^^  (ursemitisch:  hasilu)  heissen  |VÄij|   ^jjc  Xtho'M. 


—     74     ■- 

„hülle'*,  l\\s\£'  , j iingi'mu"  ' ,  ferner  ~y^^  „absatz,  terrasse",  eig. 

,,iuiizäunimg,  umwallung",  'f'Oll/i'  «^'^-  ^^7-  ^^^-  15,  9  viell. 
„sich  umhegen  cl.  i.  sich  eine  umhegung,  ein  lager  machen",  was 
zum    Zusammenhang   wol   passen  würde  2,  und    ^^l.  „umhegen, 

schützen,  helfen",  weshalb  das  hebr.  njs;  „helfen"  ebensogut  zum 
ursem/«c?ara  wie  zum  verwandten  ursem. '  azara  '^  gehören  könnte, 
was  natürlich,  da  das  hebr.  t  sowol  ursemit.  d  wie  z  vertritt, 
unentschieden  bleiben  muss]  in  dem  von  Ahlwardt  (Ch.  A.,  s.  210) 

citirten  verse  der  Mufaddalijjät  ^^uJuo  stXi  ^^  s^Jö  Jy^^^ 

siX^J^\  c;:>Lo  ^^J0  „mit  weitschrittigem  (rosse),  wohlgemähnt, 
glatt,  von  den  töchtern  des  (hengstesj  al-Munkadir";  vgl.  auch 
NtXÜI  JLÜ  in  der  nachher  unter  ki-uo  .  j  mitgetheilten  stelle 
aus  Ham.   vid. 

^AjUI   •  j    aü  afänina  „auf  verschiedene    arten    laufend" 

[wörtl.  „besitzer  verschiedener  laufarten"  von  ^jj,  pl.  ,^Ui!, 
pl.    pl.    ^jUt   oder  von  ^jy^U  ipl-   (^^Lit,  beide,    ^    und 

^•Jil,  „art,  gattung"  einer  sache,  hier  natürlich  vom  lauf 
gesagt;  die  grundbedeutung  von  ZsJ  ist  „Verzweigung",  vgl. 
(jJLi  „zweig",  pl.  ,jUi!,  "js  und  nrs  „mauerzacke",  „winkel", 
und  bes.  d^:2B  „korallen"^  von  ihrer  bäum-  und  ZAveigähnlichen 


'  „mit  dem  gürtel,  mit  dem  schleier  reisst  der  schöne  wahn  ent- 
zwei" Schiller. 

2  während  "^i^HC'  allerdings  auf  die  W.  c_ar  „ausstreuen"  zu 
^ehen  scheint,  dann  aber  besser  ^YiUCl'  itlHi^'  ein  stamm  mit  h 
prostheticum ,  gehörig  zur  sippe  tfC2l'?  tl^O^'i  HCff^'  etc.)  zu 
schreiben  ist. 

3  arab.  syt  „helfen"  und  syr.    H'V^    „hilfe" 

*  vgl.  Franz  Delitzsch  in  seinem  Hiob-commentar  (2.  aufl., 
Leipzig  1876),  s.  370  (zu  Hiob  28,  18):    Für  die  bed.  korallen  spricht  bei 


—    75    — 

gestaltuiig]  siehe  in  dem  schon  unter  J^f  ans  Meidäni  mit- 
getheilten  verse  Kuräd's. 

xäjuo   .j    du    mal  atin    „mnntertr abend"   [wörtl.   „besitzer 

innnterulaufes"voniüLyo,  was  urspr.  „das  hervorfliessen,  munter- 

dahinfliessen'"  heisst.  vgl.  xiLyo  auch  „myrrhenöl,  myrrhenharz", 
<^*Js  äth.  dasselbe,  und  die  von  der  stärkern  nüance  dieses  stammes 
kommenden   j^a^sc  „ausschnäutzung",  „auspressung  einer  flüssig- 

keit",  aufs  geistige  übertragen  „ausrechnung,  Schlussfolgerung", 

M^«^  „hervorsprudelndes  wasser",  'i£.yjc ,  was  die  iexicographen 

durch  XÄ.wCi«   &}l\    loLuÜI    —  dieselbe  bedeutung  wird  auch 

von  Äjuyo  angeführt  —  wiedergeben,  und  das  äth.  ^Qi 
„siegen"  1,   jedenfalls    ursprünglich    vom   schnellen    Siegeslauf] 

Harn,    f  <)1,  bereits  unter  J^^iia^  .j   mitgetheilt,  ^    und  Imrulk. 


^^y.t  die  l/  ■]£  ^^vi,    welcher    der    grundbegriff   des   treibens,    bes.  des 

pflanzlichen  eignet  (wov.  ,^  ast,  zweig,  eig.  trieb,  franz.  jet)  und 
Thren.  4.  7,  wo .  .  .  weisse . .  .u.  röthe  einander  gegenüber  stehen. 

'  in  den  äthiopischen  hand Schriften  wechselt  die  Schreibung  ^/i' 
mit  '^O'  unterschiedslos  (vgl.  auch  meinen  Physiologus,  Einl.  s.  XXI  f.); 
da  nun  '^tx*  mit  alif  in  keiner  semit.  spräche  ein  analogon  hätte,  so 
halte  ich   die  Schreibung  ^0'   für  hinlänglich  gerechtfertigt. 

2  vgl.  auch  den  vers  des  18.  'abbäsidischen  chalifen,  des  Ibn  al- 
Mu*tazz  (lebte  in  der  letzten  hälfte  des  3.  =  9.  jahrh.)  in  seinem  Diwan, 

,p,  14  (citirt  von  Ahlw.,  Ch.  A.,  s.  256)  ^Lii/o  v^-yp  kx-yo  (^j^ 
„(und  ich   brach   auf  am    ende   der  nacht]   auf  einem  muntertrabenden, 

kastanienbraunen,  zum  fliegen  gebrachten".    Ein  anderes  mit  iutx^   zu- 

-o^  »   o   ' 

sammengesetztes   epitheton    des    pferdes    ist    ÄJIA4J!    ^J^j^    Ham.    v^ö 

{J^.:S<M^    „auf  einem  (rosse),   dessen  lauf  lang    dauert"    (siehe 

auch   unter    Jv^);  es  ist  nicht  nöthig,  mit  Freytag  zwischen  ^o    und 


—     76    — 
Divv.  fj   ft^  (vgl.  fiuch  Harn.  t^dA  comni.)  „auf   einem    niimter- 
trabenden  (Üutjyo    ^^tXj),  indem  es  ist,  wie  wenn  das  an  leichtig- 

keit  seinem  traben  und  liuf schlag  (xajJ1J>,  x^Lä^)  am  näch- 
sten kommende  die  trabarten   (JuJii)  des  fuchses  wären",  wozu 

man   t^A,  et^  ij^süCS  v^Jväj  •..  &J   (Rückert:  „er   ist   ein    füchs- 

lein  im  galoppe"),  ebenfalls  vom  pferd  gesagt,  vergleiche. 

(50)  x^o^o  inurabbabafu^  „die  wolgepflegte  (stute)"  —  denn 

„aufziehen"  [urspr.  „gross  machen",  was  aber  nicht  die  letzte 
grundbedeutung  des  semitischen  rahdba  ist,  welches  vielmehr, 
wie  man  auch  ohne  das  äth.  ^(1(1-  „^^^sbreiten"  vermuthen 
könnte,  „ausgebreitet,  ausgedehnt  sein"  und  dann  erst  „gross, 
viel  sein"  (so  syr.  us^  „weit,  gross;   viel",  hebr.  nnn  „viel,  gross 

sein")  bedeutet;  vgl.  5^3-1  urspr.  „sich  auf  alle  viere  hinbreiten" 
vom  thier,  ferner  ys'i  sich  niederlegen,  ass.  usarbisa  „ich  liess 
grasen,    ruhen"  Asurb.   VII,  8,  muttasrabbüu  „dehnbar"  ^  u.  a., 

-  *--  55  ^ 

sämmtlich  von  der  w.  rab^  heisst  ^^si  „nähren"   io)   im  ara- 

,  ^-      ' 

bischen  —  Ham.  ■Pöa  in   der    schon  unter    J^.J  notirten  stelle, 

wo  es  heisst:  „und  nicht  wirst  du  ihn    wiedersehen,    während 


7    '  ,  0    '  0  5 

;3^  ein   ^^  zu  ergänzen,  da  ^3^  (allerdings  sonst  =  „länge'',  üXaj) 
eben  hier  adjectivisch  gebraucht  wird,  wozu  ja   im  arabischen  die  ana- 

logien  nicht  fehlen.     Andre   lesen    JjUm-«-3  (dann:  auf  einem,    der   den 
muntern  lauf  entzündet,  d.  h.  entbrennen,  beginnen  lässt). 

1   Jo\JLsM  ist  der  etwas  langsamere,  schlaffere  lauf  des  rosses,  gleich- 
sam ,,das  sich  fallen    (iaiLw)  lassen",  also,  dem  galopp  gegenüber  der 

trab,  während  ^,^yS3  das  gleichzeitige  aufheben  und  sinken  lassen  („dem 
boden  nahebringen")  der  vorderfüsse  bedeutet,  mithin  von  Rückert  nicht 
mit  unrecht  durch  galopp  wiedergegeben  wird. 
^  Delitzsch,  Chald.  Genesis,  s.  307. 


—   11   — 

ihn  fortträgt  eine  starke,  schnell  einherschreitende  (k&melin), 
deren  sattel-quersack  ein  (kurzes)  panzerhemd  und  ein  ross- 
sattel  ist,  indem  ihr  zur  seite  läuft  (Rück,  „ledig  daneben 
tanzt'')  eine  wolgepflegte  munterdahintrabende  (stute)",  wobei 

an    das  schon  unter   <:JuJ^  und  äaaaä.  erwähnte  zu  erinnern 

ist,  dass  nemlich,  um  Rückerts  worte  (Ham.  I,  378  anm.)  zu  ge- 
brauchen, die  kamele,  auf  denen  man  den  kriegszug  antrat, 
ausser  den  reitern  auch  waffen,  sattel  und  zeug  der  ledig 
danebenhergefülirten  rosse  tragen  müssen,  um  diese  ganz  frisch 
(weshalb  eben  hier  obiges  epitheton  „wolgepflegt"  gewählt  ist) 
für  den  reiterangriff  zu  erhalten. 

Jlä.xI  a/rgalu  „mit  einer  'iJ^\^  d.  i.  einem  weissen  fleck 
an  den  hinterfiissen  (von  J4»-)  ^  fuss,  bei  thieren  „hinterfuss") 
versehen"  in  dem  schon  unter  Joy^l   angeführten  vers  der  Mu- 

faddalijjät  (Ch.  A.,  s.  246  :  „[auf  einem  langwangigen ,  edeln, 
an  welchem  kein  fehl  ist,]   braunroth  wie  die   färbe  des  weins. 


mit  weissem  fleck  an  hinterfuss  und  stirn 


im  (owoJI  jj^Ji'  o/^i^ 

-.Ljyo   murtäJiu^  „der  muntere"  [von    _ls    wehen,     dann 

vom  beweglichen  und  anfrischenden  des  wehens  des  windes 
auf  die  Stimmung  überifragen;  vgl.  dh:  kühlung,  windzu- 
föcheln,  n^-i  wind,  hauch,  geist,^  syr.  j^©^     und    assyr.     ruhu'^' 


^  dass  bereits  im  ursemitischen  neben  righi  [{hy;:,  \L^  ^  0^^))  ^i" 
if/r?i,    was    von  einer  ganz  andern  wurzel   kommt,    existirte,    beweisen 

äth.  h.1C'i  mand.   |^^  und  vulg.-arab.  y^l. 

f 
2  während  arab.   — -•*   „geist",   ^p->N  „wind"  heisst. 

2  das  IVRawl.  begegnende  seltnere  synonym  des  Wortes  ivtu  [st.  c. 
ivat  z.  b.  IV  Rawl.  29,  27  -|-  28*  ivat  hcdatu  kuvim  (oder  kummu?)  der 
hauch  des  lebens  ist  dein  (von  nirr  =  irr:}];  obwohl  sonst  assyr.  h  blos 


—    78    — 
dass.]    t.    t.    des    fünften    pferds    im    wettlauf;    siehe    das   bei 
^J^\JL  aus  Harn,   t^l   comm.  von  mir  angeführte  gedieht. 

^Ä.yx)  muzgan  „das  langsam  gehende"  (wörtl.  „fortge- 
triebene", ^  was  man   erst  zum  l^auf  antreiben  muss,  was  nicht 

von   selber  schnell  geht)  Ham.   Ua   in  der  schon  unter  cj^i 
mitgetheilten  stelle  (wo  Rückert  „losgelassen"  übersetzt). 

^LC  sdhihun  „renner*'  (eigentl.  „Schwimmer" 2)  Ant.Diw.  \',  0 
i^j^  3^1  Ip),  'Ant.  Mu  all.  44,  Ham.  *itd  (siehe  schon  bei 
t>jj^l;  dort  auch    das    fem.    aliuLl),  d\'  comm.    (dichtervers) : 

äJCrLl  iXgJ  /^y^  xäljo   •!    iÜ^Lt  ^  „beim  zweiten  oder  beim 

ersten  lauf  eines  renners,  eines  mit  schöngebauten  (eigtl.  hohen) 
fassen"  und  die  mubäla^a-form 


(55)   ^LLw  sabhdlm'»^  Ham.   v*1v   (ebenfalls  schon  bei  ö>js>\ 
mitgetheilt)  w^e 

^ ^yKjM  sahuliuY^  Imrulk.  Diw.   ff,  \^  (siehe  unter     . ^t'f-) 

^^LL  sdbihun  „voranlaufend,  vorrenner"  Ham.  |"öa  (siehe 

bei  (3^*)?  ^ies  wort  und  das  damit  wechselnde    JLrsvJI  („das 
berühmt    machende")    ist    t.  t.  für  das  erste  pferd  beim  wett- 


arabischem     ^ ,  äthiopischem  "ll     entspricht ,  während    — -    im  ass.   zu  1 

verflüchtigt  wird  (z.  b.  imtru  esel  u.  a.),  so  ist  dies  lautgesetz  hier 
unterbrochen  worden,  da  ein  denkbares  rzu  «geist"  mit  rm  „hirt"  lautHch 
ganz  zusammenfallen  würde. 

1  von  ,c^)t,  z.  b.  ioÜtiÜi    iÜJ!   ^5^)^- 

2  „luftschwimmer" ,  „Schwimmer  der  luft"  Ahlw.,  Ch.  A.  s.  209, 

^  beachte  die  status-constructusverhindung;  im  cl assischen  arabisch 

müsste  es  heissen:  iülÄljo    .!    ^Ll   sJ%£.. 


—    79    — 

lauf,  welches  allen  andern  vorrennt  und    so    seinem    Besitzer 

rühm  verleiht;    so   der  pl.  Harn,   ff   LuLo-JL  ^  LLo   i^\yj^}\ 

„[du  findest  stets]  von  uns  das  vorrennende  ross  und  das  von 
uns,  welches  an  zweiter  stelle  sein  ziel  erreicht"  und  im  sprich- 

wort  (Freyt.  Prov.  III  201):  oJü*  ^\^\  O^V^  <-^  „beim 

ausgesetzten  preis  (d.  i.  beim  wettlauf)  erkennt  man  die  vor- 
rennenden pferde".  Eine  hübsche  Zusammenstellung  der  reihen- 
folge  der  pferde  beim  wettlauf  und  der  namen,  die  ihnen  dabei 
die  Araber  gaben,  ist  in  folgendem  gedieht  des  Muhammad 
ihn  Jazid  Maslama  ihn  'Abd  al-Malik  ibn  Marwän  enthalten 
(versmass  mutahdrih)  Ham.  f  1  comm.: 

IS  v.:>AiÖI  ^^wo«  yk.^\  Js^  [siehe  daselbst]  d.  i. 

1.  Zum  Sieger  macht  seinen  Herrn  (ij^)  der  mit  dem  weissen 
stirnfleck  versehene  (j-C^JI)und  dessen  kreuz  (,^s^)  berührt  (i^-^^ 
denom.  von   J^*o:    hier  =  „an    zweiter    stelle    folgt")    der   rothbraune 

imd  von  sorgen  befreit  (,^^*^,  hier  =  „an  dritter  stelle  kommt") 
ohne  noch  getadelt  zu  werden,   der  dunkelbraune  (*Jöt>^!), 

2.  und  nach  ihm  kommt  ein  vierter,  nachfolgend  (Lüo*,  hier  = 

„an  vierter  stelle  kommend"), 

und  wie  entfernt  ist  doch  der  welcher  nächNagd  kommt  von  dem 
welcher  nach  Tihäma  geht '.2 


^  man    beachte    die    bei  den  arab.  nationalgrammatikern  verpönte 
Verbindung  des  part.  act.  zugleich  mit  dem  artikel  und  einem  pron.  suff. 

Vgl.  auch  Mutan.  p.  It^t",  yj,  vers    1"     L^oJücJI    und  Mut.  u.  Seiff. 

s.  59  dazu  (oder  vielmehr  dagegen) ;  interessant  ist,  dass  auch  der  grosse 
Zamahäari    solche    Verbindungen   braucht,    z.  b.  Kassäf,  Calc.  Ausg.  II, 

ttn    (zu  Sure  33,  35)  iJ!3^lt>JI^    L^i'liiiiUlL,  und  man  sieht,    dass 
sie,  80  unnatürlich  sie  scheinen,  wirklich  in  der  spräche  vorkamen. 

2   f*-^^"   ^^^^'   ^J-^   LS^'j    ^^^-    ^-    ^^  oben;    tXjS\XJ    scheint 


—     80    — 

3.  Und    noch    nicht  wird  getadelt  der    muntere  {—.\JSy^\)    von 
ihnen,  an  fünfter  stelle  folgend,  ^ 

indem  er,  obwol  er  nicht  ganz  vorn  dran  ist,    doch  noch  als  einer 
der  vordem  ankam ;  ^ 

4.  und  der  sechste  von  ihnen  der  (den  hals?)  beugende  (^wfiJbljul). 

der  bestürzte  (*.a^JLww-«j!;; 

beinah  wäre  er  vor  schreck  nicht  mehr  zum  ziele  gekommen. 

5.  Und  in  seiner  hoffnung  (seinem  streben)  getäuscht  ist  der,    auf 

den  man  hoffnung  setzte  (t>x>«-«j|,  hier  =  „der  an  siebenter  stelle 

kommende"),  darin  dass  er  in  der  hoffnung  getäuscht  wird, 

und  dazwischen  gekommen  ist  ihm  der  linksfliegende  Unglücks  vogel. 

6.  Und  dann  kommt  der  glückliche  ( ^  n  "s.  t)  von  ihnen,  an  achter 
stelle  folgend, 

8.  dann   kommt    der    unter  ■  ihnen    mit    schlagen     bedachte 

(|VAn-UI)  an  neunter  stelle, 

und  von  allen  richtungen  wird  er  mit  schlagen  bedacht. 

9.  Es  läuftdas  seh weiger lein  (ouLCwuJI)  hinter  dem  vorigen  drein: 

10.  im  hintersten  treffen  der  rosse  läuft  er  unter  ihnen 

als    einer,   der   tadel    verdient,   während  ihren  lenker  (v  (^  m* jLw) 
doch  der  grössere  tadel  trifft. 

11.  Wenn  gesagt  wird;  wer  ist  sein  herr,  so  antwortet  er  nicht 
aus  traurigkeit  sich  mit  schweigen  gleichsam  vertheidigend. 

^y^    sabükun    von  demselben    stamm    \J^1j^  (wie  oben 


hier  „der  nach  Nagd  gehört",  also  ==  „der  von  Nagd"  zu  bedeuten;  die 
lexicographen  haben  blos  die  bedeutung  „der  nach  Nagd  geht",  so  Muhit 


—    81       - 

,^y^  neben  ^Ll)  Zuh.  Diw.  1",  t"v   i^üLiJI  jl  ^j^-y«„vor- 

aiislaufend  zu  den  zielen"  (das  unmittelbar  bei  Zuhair  vorher- 
gehende  siehe  schon   unter  vCyo). 

«j^  sartun  „schnell,  renner'*  [die  grundbedeutung  scheint 
im  „ausdehnen"  zu  liegen,  vgl.  y^b  „ausdehnen"  und  syr.  '«^j^ 
„ausgleiten,  fehlen'^  urspr.  viell.  „sich  hinbreiten,  hinfallen"]  pl. 
^\yj\  Zuh.  Diw.   1^,  t"A  (siehe  Ahlw.,  Ch.  A.  293). 

(60)  o4^  sukaüun  „schweigerlein"  [von  oJCL  „schwei- 
gen" =  rr^ppJi  an.  Uy.  Deut.  27,  9,  urspr.  „sich  hinbreiten, 
ruhen"  vgl.  fthi^-lhs  „grund,  basis  einer  säule",  |La^  und  jLsoX 
„bodensatz,  satz,  hefe",  ass.  ishutu-su  „[die  furcht  der  macht 
Asur  seines  herrn]  warf  ihn  nieder"  I  Rawl.  35,  1,  z.  17,  und 
andere  der  W.  sah  angehörende  semitische  Wörter,  wie  z.  b. 
^jJCu/,  35^5  u.  a.]  t.  t.  des  zehnten  (letzten)  pferdes  beim  wett- 
lauf;  siehe  das  unmittelbar  vorhergehende  gedieht,    v.  9.    Ein 

synonym  davon  ist  J^Xl«*i,  jXwi  (siehe  daselbst). 

jvcLJ  salimun  (vom  bekannten  ursemitischen  stamm  s«/ama, 
vgl.  Dbiü  etc.)  in  *§lp^f  aUio.l  ajuLw  „mit  tadellosen  schen- 
kein"  {UtAsy  pl.  iLftiö.l  sind  die  dünnern  theile  der  hinter- 
flisse*  (Vjlyül   des  pferds  oder  kameis)  Ham.  fA. 

iU-^Xu;  salhabatun  „die  schlanke,  langgebaute"  [vgl.  v.a-L**' 

„lang*',    ^SyÄiS  v^JLü  u^yi „ein schnellfüssiges, behendes pferd", 

während    das    gleichlautende    hebr.    n^inViü    „flamme"    saf'el- 
bildung    des    ursemitischen   lahdba  ist]  Mufadd  p.  33,  28  (bei 


1  Ahlwardt  im  Ch.   A.  a.  235  bei  aiifzählung  der  körpertheile  des 
pferdes :  „hinterfuss-schienbein". 

Hommel,  thiernamen  0 


82    — 


schlanke 


Ahlw.,  Ch.  A.,  210)    '1\   ili>>.^  äI^*^;    ^^'^^^    eine 

(stute),  eine  kurzhaarige"  (derselbe  vers,  in  welchem  das  kamel- 
wort  JoLä    von    den    pferden    gebraucht    wird;    ^L\.^Xw   wird 

nach  den  lexicographen  nur  vom  pferd  gesagt). 

*  ^  j    *      -  • 

cLl^    musallin   „von   sorgen    befreiend"    [vgl.  nV:3  ruhig, 

sicher,  sorglos  sein  und  jll^    ruhe]   t.  t.  des    dritten    pferdes 

beim  wettlauf;  siehe  das  oben  unter  (^jLw  stehende  gedieht, 
vers   l^ 

iuo\^    sdmihun   ,,ein    nicht    zu    ermüdendes"    pferd  (altes 

seltenes  wort),  pl.  nil^j  im  Sprichwort  x^^Ul  ((^v^-)  (^Vr^  i^er 
lief  wie  die  unermüdlichen  pferde"  Meid.  I  296,  wo  auch  ein 
vers  des  dichters  Ruba'  angeführt  vrird  ^^^    vÄ  jJU    Lu-J    Lj 

äZvwJI,  den  die  commentatoren  also  erklären:  „o  dass  doch 
nicht  existirte  (der  tod)  noch  die  wie  die  unermüdlichen  pferde 

(laufende)  zeit"  (wobei  zwischen  yÄjJI  und  <^>^  das  verbum 

i^j^  zu  ergänzen  ist).  Das  in  einem  andern  Sprichwort  (Meid. 

I  296  f.)  vorkommende  ^-^a«J!  heisst  ;,eitle  dinge",  nicht  „un- 
ermüdliche rosse". 

■^  53  -"   J 

(65)  ijoyMjo  musawwamatw^  „die  mit  einem  (eingebrannten) 
zeichen  (einer  iUxA«)  versehene"  stute  [vgl.  auch  'imXJü  „zeichen" 

und  R^-ui  „anläge,    natur",    welch    letzterem    der   form    nach 

genau  ^no^i  entspricht,  während  zu  unserm  stamm  -.LI 
das  hebr.  OTiü,   das  syr.  >aiS  wie  ass.  sdmu  setzen,  bestimmen, 

verleihen  (z.  b.  tasdma  du  bestimmst  IV  Rawl.  14,  15*^  Rev.) 
simtu    loos,    geschick,    simu  kaufpreis  und  simatam  „Ordnung" 

Weltschöpf    A,    z.    8    zu  gehören   scheint]  Ham.  it*  oLoy*J 


—    S3 


-x)|lil  Kjyoti>    ^.   „die  n^it  zeichen  versehenen,  während  sie 

neben  den  hufen   bluten^'  (^^    wörtl.  „die    schützende"  ist 
der  theil  am  fuss,  der  den  huf  umgibt)  und  Ham.  ^  \  ^  (siehe  bei 

(^\Li    säzibun  „schlank,    leichtgebaut",   pl.    t^yÄ    Harn. 

1\  Üyi  JÜLUt  JUx)U   ^^4^  „pferde  wie  weibliche  waldge- 

spenster  (sing.  g^^VjLw),  leichtgebaute"  und    Tarafa  Diw.  0,0^ 

U-Jli   ^I!I^  ^:i>Le^lcl  „a'wägische  (stuten),  lange,  schmächtige"; 

als  blosses  adjectiv  steht  ysL^o  (und  zwar  im  pl.  y\!^)  neben 

C^  (siehe  vl^i'!)  Ham.  t^fl  („und  so  sind  die  rosse  vom  laufe 
mager  und  schmächtig  ^  geworden"). 

*  JLÄ I  askaru  „rothes"  pferd,  „fuchs" ^  [-^^  „roth  färben", 
IZjlffl   „purpur,   rothe   färbe"   Sap.    13,   14]   Ham.    ("fv    comm. 

(siehe  unter  jo  jois-),  *idv  IIö-äI  vJ^  «die  beute  des  fuchsen" 
(wo  aber  ,Jui!  auch  als  eigenname  oder  wie  .  ^^|  =  der  barbare, 
nichtaraber  erklärt  wird);  in  einem  vers  des  dichters  Aus  (bei 
Meid.  II  521)  Jlä5|  ^jLkil  äjuöU5^  V^^  „eine  flamme  wie 
die  Stirnhaare  des  edelu  rothen  rosses"  und  in  dem  Sprichwort 
(Meid,  n  325)  löi  l^li  Jjl^j   I^  IjUi'  ^1^  JuiSli^  „wie  ein 

rothes  pferd:  wenn  es  voranläuft,  so  wird  es  am  genick  (w^) 
verwundet,  und  wenn  es  zurückbleibt,  an  der  kniesehne;  vgl. 
auch  die  ebendaselbst  (II  325)   als   parallelstellen  dazu    ange- 


S  »     r-o  -. 


^  vgl   auch  vi>jL4J  und  ^>^•. 


—     84    — 

führten   dichterverse.     Die  Araber  sahen  ein  rothes  pferd  als 
ein  für   den  reiter  in  der  schlacht  unglückliches  omen  an.  — 

Das  fem.  iipLÄ^J!  kommt   vor   im    Sprichwort:   v^-JJaj  G  Ljuä 

AjÜiiiS  J!  iolwUl  „irgend  etwas  (d.  i.   den  lauf)    fordert    die 
peitsche  von  der  rothen  stute"  Meid.  I  667,  und  als  bloses  ad- 

jectiv    Ham.    fA(    illü-cÜ!    »"l^JI    „das    rothe    fohlen".      Zum 

schluss  sei  noch  bemerkt,    dass  Juil  Ham.  aa  „rothes  blut" 
heisst.  ^ 

\^y^  samusun  „wildes,   ausschlagendes    (störriges,  wider- 
spenstiges) pferd"  in  dem  vers  Miskin's,   des  Daremiten  (Meid. 

n  604):  Z^^  dL5  L^  Joö  UJj   L^Ii-co  ^^XJj  jJ3.|  g^^üi" 

„wie  das  unbändige  der  pferde,  während  klar  zu  tag  tritt  seine 
unbotmässigkeit  so   oft  ihm   (es   anzutreiben)    zugerufen  wird; 

Haki!    und    Hab!"    und    im    Sprichwort  ^y^\   ^^Li   (^7^) 

y:^Uj  v^b  „er  lief  wie  ein  unbändiges  pferd,  so    dass  er  zu 
rechter  zeit  an  der  stelle  war"  Meid.  I  305. 

jjliXo  salatdnun  „munter"  ^  in  dem  schon  unter  ^Jld  .3 

citirten  verse,  ferner Imrulk.  Diw.  i  t",  ( ♦  jjLx-Lo  |»  t^Icc>.j  „auf  einem 
vollgebauten,  muntern".  ^ 

cXjyo   (Rückert:  „Gott  weiss  es,  dass  ich  nicht  verliess  die  schlacht,  eh 

sie  mein  ross  von  blutschaum  roth  gemacht"). 

2  nicht  ,, glatt",  „kurzhaarig"  (Ahlw.,  Ch.-A.,  s.   210),  was  ein  miss- 
verständniss  der  arabischen  lexicographen  und  commentatoren  (vgl.  Ham. 

o 

dt"1)  zu  sein   scheint;    die   vom    gleichen    stamm  kommenden  v.:>-Lfl, 

oamA-o-äjo  und  v.:>.A-Lol  heissen  allerdings  „entblösst"  aber  vom  schwert. 

3  ülane  „glabro**;  auch  al-Asma'i  (in  Täg-al-'arüs)  kennt  diebedeu- 
tung  „kurzhaarig"  nur  von  den  eseln,  nicht  von  den  pferden. 


—    85    — 
(70)  f»4>iLo  salädi'mun  (pl.  von  *jjLo)  „starkhufige"  rosse 

(form  IJLii  von  jJLo  „hart  sein")  in  einem  bei  Ahlw.,  Ch.-A., 
s.  222  citirten  verse  des  h  assän  ibn  Täbit.  ^ 

JL^  musallif^  „der  das  kreuz  {JJa)  *  seines  Vorläufers  be- 
rührende" d.  i.  „an  zweiter  stelle  folgende"  [denom.  von  J^j>o 

„kreuz",  woher  auch  J\rt"^:,  arab.  5«Xo,  ass.  taslitu\  syr.  ]za^, 
„gebet",  urspr.  von  der  Stellung  (beugung  des  rückens),  die 
man  dabei  einnahm,  kommt;  gleichen  Ursprungs  sind  die  verba 
9tii(Oi  „hinneigen"  xl»  11^  1  (im  äth.  bes.  „die  obren  hinneigen, 
zuhören")  und  jj"    „hinneigen,  sich  neigen",  beide  urspr.    „das 

kreuz  biegen,  sich  mit  dem  körper  neigen",  während  ÄAf  *  ^^^ 

^}j£>  „beten"  erst  denominativa  von  5\A"'^'  ^^^  »«.-Lo  „gebet" 
sind]  t.  t.  des  zweiten  pferds  beim  wettlauf  (siehe  m  dem  unter 

(^LL  mitgetheilten  gedieht),  welches  so  dicht  hinter  seinem 
vorrenner  her  ist,  dass  es  dessen  kreuz  berührt. 

%*lSd  daliun  „voUschenklig,  starkrippig"  [von  ^*-to,  hebr. 
ybs,  syr.jl^  (aus  jl:^*)  „seite,  rippe",  ass.s^7w  „seite  des  schiffs", 
urspr.  überh.  „seite",  z.  b.  ina  süi^  Weltsch.  b,  z.  9  „zur  seite, 
rings  umher"]  Mu  all.  des  Imrulk  60  (aus  derselben  beschreibung 

des  pferdes,  v.  52  ff.,  aus  der  unter  v.::;uLi5  mehrere  stellen  an- 
geführt sind). 

yKi\j^  aämiru^  „schlank,  dünnbauchig"  [viell.  0#w>^:  „an- 
heften, verbinden"  zu  vergleichen,  wonach  das  „sich  anschmie- 
gen",  woher    vielleicht    auch    09^C'^    T?^    ^^^  iW^   „wolle" 


1  siehe  s.  31,  no.  72. 

2  11.  Rawl.  39,  67'*  [65—68'*  die  vier  synonyma  suppu  „gebet,  flehen", 
tishitu  „wünsch"  tisUtu  „gebet"  und  sutimuku  (von  |?>3y)  „inbrünstiges 
flehen"]. 

3  Smith  „dunkel",  doch  dies  wird  stets  aillu  geschrieben. 


—  86  — 
kommt,  der  grundbegriif  wäre;  von  demselben  stamm  sind 
kaum  zu  trennen  wxLä  „herz",  >^i^^ajo  „im  sinne  behalten;  ver- 
borgen" u.  a.,  wie  ass.  summirdt  libhisu  Asurb.  Sm.  245,  2 
„die  geheimen  wünsche  seines  herzens"],  pl.  y^^  von  kamelen 
(so  Ham.  t't*'^,  comm.,  dort  bei  3ijo);  doch  auch  von  pferden: 

Ham.   f  f  d  ICZo    ^iUjy*^.    L^ia^t    ^.^e^Lic  „langgestreckte,  die 

deine  rechte  ihnen  geschenkt,  schlankgebaute"  und  i^vt"  JUaJJ 

OJiJLJ  „für  schlankgebaute,  hochnackige"  (beide  Wörter  auch 
von  kamelen  gesagt,  indess  scheint  der  Zusammenhang  hier, 
wo  vom  kämpf  die  rede  ist,  doch  eher  auf  rosse  zu  gehen); 
und  von  demselben  stamm  y^ 

cj|j-4«ojo    mudmarätui^  „schlankgebaute,    magere"    (stuten) 

siehe  bereits  unter  t>l«.:&-,  plur.  4>L1ä-. 

(75)  (3-Lb  talkun  „ein  frei   (zum  lauf)  losgelassenes   (ross), 
ein  renner"  [von  (^JJ»  urspr.  „gelöst,  losgelassen,  fortgeschickt 

werden,  weggehen",    dann  im   arab.    gewöhnlich   i\SJ\  oJi-Lb 

,,die  frau  wurde  von  ihrem  mann  entlassen";  auch  (^JLb  „heiter 
sein"  (vom  antlitz)  geht  auf  jenen  grundbegriif  zurück.  Noch 
klarer  ist  dieser  Ursprung  bei  dem  syr.  .  ^^T?  „mangeln,  fehlen, 

entschwinden;  aufgelöst,  verzehrt,  vollendet  sein",  zumal  da- 
neben noch  die  urspr.  bedeutang  klar  in      .^v^     ,;nf^|   ösaiiiog 

r/.veio  „die  fesseln  wurden  gelöst,  fielen  ab"  Corp.  Ign.  36  er- 
halten ist.  Im  äth.  haben  wir  die  urspr.  bedeutung  nur  noch 
in  der  im  test.  rom.  zu  Joh.  7,  31  gemachten  Überschrift 
flTA4*i'=  i'fUl'  9^'i(\'ü'  „lection  auf  die  lösung  (d.  i.  Vol- 
lendung) des  paschafests";  sonst  ha't  ai^*^'  dort  die  über- 
tragene bedeutung  „von  Übelkeit,  ekel  ergriffen  werden"  ',   be- 

~ \ 

*  vgl.  oben  .  n^^  „aufgelöst,  verzehrt  werden". 


—     87    — 

fleckt,  beschmutzt  werden",  TA+'l"'  „makel"  ^  angenommen] 
Zuhair  Diw.  f»  rv,  einer  schon  unter  \Iyo  mitgetheilten  stelle. 

'iljo  timirratu^  „c^as  springende,   dahinstürmende'^  (und  in 

folge  dessen)  „edle"  ross  [von  CÜö,  impf,  i  und  u  „springen" 
was  man  wol  mit  "ll^-b,  impf  u  „verbergen,  in  die  erde  bergen, 
begraben",  syr.  j^  dass.  vereinigen  kann,  wenn  man  stellen 
wie  Jo.  Eph.  404  U^-j^?  ^^^  q.^  \^l  (vgl.  auch  ebendas.  345, 
25)  „er  stürzte  sich  (urspr.  begrub,  versenkte  sich)  mitten  in 
das  beer  der  Perser"  heranzieht]   Ham.  aa  comm.  (aus  versen 

des  berühmten  dichters  Hassan)  (»LiJ^  |r*^  L^^7>  ^^ 
„und  er  Hess  los  den  köpf  eines  edeln  renners  und  (Hess  fahren) 
den  Zügel  (d.  i.  warf  dem  ross  die  zügel   über   den  köpf  und 

entfloh)"  und  v*lv  (siehe  unter  t>ZÄ^I).  Das  masc.  IJb  steht  in 
einem  bei  Ahlw.,  Ch.-A.,  s.  256  aus  den  Mufaddalijjät  (26,  13) 
citirten  verse  U^\n  sLiio  „ein  flieger,  sich  aufbäumend"). 

Ju^    taioilun   „langgestreckt"    Ham.     {"!"(     (siehe     unter 

'-"In  "    J 
4>^l)  und 

JI3o  tuiodlun  dass.  [beide  von  jUb  „lang  sein"  vgl.  hebr. 
b^L?7.  (urspr.  „lang  machen")  „der  länge  nach  hinwerfen" ;  assyr. 
itäl  „er  geht  umher"  IV  R.  7-1-8^  (wo  in  der  sumerischen 
columne  MÜN-LAT  „er  bewegt  sich  hin  und  her"  entspricht),  syr. 
VlJ  und  chald.  "brü  „lustwandeln,  sich  ergehen"  (vgl.  als  analogie 
das  lat.  „spatiari"  von  „spatium")  und  äth.  die  wurzelverwandten 
durch  Weiterbildung  aus  einem  vorauszusetzenden  (nii:  ent- 
standenen KVrnAA-'  ^Ex.  36,  29)  und  Mffi^O'  (Jes.  54,  3  u.  ö.)] 
Ham.  VA*  (^IaJP  Jlli:   „langrückig")   siehe  unter  t>yÄ».     Der 

^  zunächst  geistig  (vgl.  im  syr.  „mangeln,  fehlen"),  dann  aber  (bes. 
TA^V'  und  TA'M'')  auch  in  rein  wörtl.  sinn  (z.  b.  vom  körper,  von 
geräthen  etc.) 

2  derselbe  aiisdruck  auch  in  einem  vers  der  Mufadd.  bei  Ahlw., 
Ch.-A.,  8.  294. 


—    88    — 
pl.  von  Jl^  wie  von  Jwj^   ist  JIpo   Harn,  vt^ö  (siehe   eben- 
falls    unter    o^)    und    Tar.    Diw.  ö,  d^    (siehe    schon    unter 

sLfjD  tajjdrun  „flieger"  und 

(80)  \USjo  mutdrun  „zum  fliegen  gebracht"  letztres  auch 
in    der    Verbindung    öS^\  tLkx>    „herzensflieger",    „fliegenden 

herzens"  (=  dem  das  herz  vor  freude  auf-  und  abhüpft),  beide 
von  jjUo  f.  i.  „fliegen"  [vgl.  i-mf  ^s  (aus  dem  vogelflug)  weis- 
sagen; ^Lb,  contrah.  JLb  „vogel",  wörtl.  „flieger";  |^ 
„vogel";  j4  nur  im  partic,  z.  b.  4.  Macc.  14,  7  j^^  ,.fliegend"] 
abgeleitet  und  das  ross  als  vogelschnellen  flieger  (vgl.  oben  bei 

^^Lw  den  ausdruck  „Schwimmer   der  luft")   bezeichnend,  sind 

ausführlich  besprochen  und  mit  weiteren  beispielen  belegt  bei 
Ahlw.,  Ch.  A.,  s.  256. 

^Lb  zdmiun  in  (oJüOl  j^x'Lb  „mit  trocknen  (wörtl.  dursti- 
gen d.  i.  ausgetrockneten)  köthen"  Chalaf  al-Ahmar  s  Kasside, 
V.  i^ö,   wozu    Ahlwardt   (s.    214)   noch   den  pl.   ^Ub    in  tX^ 

JloLäJI  „trocken  an  gelenken"  (ebenfalls  von  pferden)  aus  Ibn 
Häni,  p.  8*  angeführt; '  hierher  gehört  auch  das  von  den  lexi- 

cographen    (siehe    Lane    unter  ^c^Jb)    angeführte   jjCLb    ^"li 

(^IwÜt  „wenig  fleisch  an  den  beinen  habendes  ross";  beide 
^Lb  und  ^Uii?  von  ^».b  „durstig"  dann  „ausgetrocknet  sein" 


1  vgl.  auchZuh.  Diw.  Id,n    kLplÄi    X^     ^T^    T^    ^ 

„auf  dem  rücken  eines  starkgebauten  rosses,  dessen  gelenke  trocken  sind" 
(ebenfalls  bei  Ahlw.  a.  ^.  o.) 


—    89    — 

[=  N73^,  ÄJ^Ji'  „durstig  sein";  ass.summu  „durst",  „trockenheit" 
z.  b.  Asarh.  3,  26,  wie  Asurb.  Sm.  294^1  asar  summi  „ort  der 
dürre"  d.  ist  „dürre  gegend"  und  die  IL  form  des  verbi  in 
usamma  „ich  trocknete  (seine  gefilde)  aus"  Asurb.  7,  6;  im 
syr.  würde    ein  vorauszusetzendes  ]^i  mit  |_^ij    „unrein    sein" 

(=  k^,  N73ü)  lautlich  zusammenfallen,  und  man  sagt  dort  für 
„durstig  sein"  j«^,  z.  b.  Matth.  25,  35;  5,  6]. 

(^•-ou  jdbübun  „flüchtiges,  langgestrecktes"  ross  (beide  be- 
deutungen  nach  den    arab.    lexicographen ,    doch    verdient  die 

erstere  den  Vorzug)  von  v«>i  „schlürfen,    trinken",    urspr.    aber 

„hinunterf Hessen,    hinunterlaufen  lassen"  [vgl.  sUJt  ^Lxc 

„die  heftigkeit  der  wasserströmung",  väa^I   C^  „die  see  erhob 

sich  hoch,  mit  hochgehender  Strömung"  und  übertr.  äjLIä  v^>^ 
„seine  rede  floss  ununterbrochen  und  reichlich";  man  hat  daher 

nicht  nöthig,  hier  an  J^  ^  „laufen"  zu  denken, ,  und  etwa  nach 

analogie  von  (l'Xl^-  ij**-i^   verglichen  mit  dem  in  einem  von 

Asma^l  im  ^y^Li\  sX^S  v^LcS'  citirten  dichtervers  stehenden 

jjwjUi^  „lowe"  hier  einen  dialectischen  Wechsel  von  ^  und  c 

anzunehmen,  eine  für  die  im  consonantengerippe  so  starr  ge- 
bliebenen semitischen  sprachen  ohnehin  bedenkliche  und  mit 
fast  keinem  sichern  beispiel  zu  belegende  annähme;  c  und  ^ 

sind  allerdings  verwandte  laute,  müssen  aber  deshalb  nicht 
wechseln, 2  wol  aber  konnten  beide  in  Verbindung  mit  den 
gleichen  consonanten  schon  im  ursemitischen  ähnliche  begriffe 


*  siehe  meinen  „Physiologus",  Einl.,  s.  XLV,  anm.  38. 

2  ein  begriff,  den  man  überhaupt  aus  der  semitischen  Sprachver- 
gleichung verbannen  sollte;  meiner  ansieht  nach  gibt  es  im  semitischen 
keinerlei  willkürlich  stattfindenden  Wechsel  von  consonanten,  auch  wenn 
dieselben  physiologisch  verwandt  sind.  Die  meisten  beispiele,  die  gebracht 
werden,  lassen  sich  anders  erklären. 


—    90    — 

ausdrücken,  wie  hier  im  arab.  ^^^  und  <^^^ii]  Harn.  Ua  (siehe 
bereits  unter  P  J^)- 

JlI^  'ablun  „stark,  fleischig,  kräftig"  [von  Jixt  dick,  stark, 
gedrungen  sein,  was  jedenfalls  mit  00 A^  ^  „stück  fleisch,  glied, 
körper",  zu  welchem  Dillm.  ein  grundverbum  j^flA^  „fleischig, 
fest  sein"  annimmt,  zusammenhängt;  vielleicht  gehört  auch 
"^dflAs  „woge"  hierher,  wenn  dieses  nicht  umgekehrt  <'7?iflAs 
zu  schreiben  und  dann  zur  W.  bal  in  Jo.  u.  a.  zu  'rechnen 
ist,  während  ^^HA^  „Instrument"  sicher  auf  ein  verbum  OHA: 

„schneiden,  schnitzen,  verfertigen"  ==  Jui  „abtrennen,  abschnei- 
den, schneiden"  zurückgeht 2]  in  ;^l2ül  Jui  (opp.  ^U^ 
;^«-cül  s.  oben)  „starkbeinig"  Imrulk.  Diw.  e^i^du/Ant.  Mu  all. 

21  (vgl.  jjIJuJI   jJLt  Imrulk  t"d,td),  syn.  »jlyil  J4^und(Im- 

rull.dt',f^f)  »yCit  tX4^,   diese  alle   bei  Ahlw.,  Ch.-A„  s.  212, 

wo  auch  (^«-cül  (>xD  als  epitheton  des  stiers  mit  beispielen 
belegt  ist. 

(85)  ^L#  'aggdgun  „lautwiehernd"  (von   ^>^,   was   über- 

haupt  „schreien"  bedeutet)  siehe  schon  unter  Jl^.^ 

5CL=£; 'e^Z/za^ifcw  „fest-  und  starkgebaute  (stute)"  [wol  Weiter- 
bildung des  Stammes  Jl^,  der  im  arab.  „eilen",  urspr.  aber 
„sich  hinwälzen,  sich  hinrollen"  und,  vgl.  hebr.  h'y^^  „rund",  da- 
neben auch  wol  „rund  sein"  von  einem  festgebauten  körper  „ge- 


1  wie  demnacli  statt  j^QA'  zu  schreiben  wäre;  über  das  schwanken 
der  äth.  Orthographie  siehe  meinen  Phys.,  s.  XXI  f. 

2  ob  in  OHA'  „stück  fleisch"  das  Vermittlungsglied  zwischen  den 

bedeutungen  „abschneiden"  (J^^)  und  „fleischig,  dick  sein"  (cnJ^)  liegt, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 

3  die    Wörter,    die    speciell   das   rossegewiehei?   bezeichnen,    J-^-o 

u.  a.,  siehe  bei  Ahlwardt,   Ch.-A.,  s.  216,  wo  das  citat  S^\   JL^-eu 
Mu'all.  Par.  20  nachzutragen  ist. 


—    91     — 
rundet  sein"  geheissen  haben  mag;  vgl.  auch  später   bei  J^ 

„kalb"]  Harn.  ^*  (wo  der  comnaentar  es  mit  auJLo  „hart,  derb- 
gebaut" paraphrasirt)  siehe  schon  unter  ^^4^^  Ham.  t^vv  (siehe 
schon  unter  ^C*^)  und  in  einem  von  Gauhari  mitgetheilten 
halbverse    des   s.  27   oben  erwähnten  Bisr:   syXs^  eL£w    Jsx 

— .Uj,  woraus  man  allerdings,  da  kein  Zusammenhang  ist,  nicht 

ersehen  kann,  ob  hier  eine  pferd-  oder  kamelstute  gemeint  ist, 
denn  auch  vom  kamel  wird  nach  den  lexicographen  dieses 
seltne  wort  —  Lane   hat   es  noch  nicht  aufgenommen  —  ge- 

,  ^       ^      ö  ^ 

braucht.     Gauhari  paraphrasirt  es  durch  sJoJuÄ  iüyj. 

slJLfc   "^addau^  „läufer,  renner"    intensivlbrm    (JLxi)    von 

!<Xc  ipf.  u  „laufen"  [dasselbe  Ijct^  was  auch  „hinübergehen, 
überschreiten"  heisst,  äth.  d^fD:,  hebr.    r\^'S^  dass.  i;  syr.   |^ 

,,jemand  bedrängen,  angreifen,  packen",  urspr.  „gegen  ihn  los- 
gehen", oder  „zu  weit  gegen  jemand  gehen",  ]^^  „fremdling" 

vgl.  ^tX^  „feind"]  Ham.  \t  !<X§J  ||  ^jO-Lc  \%\ö^  \^öd^\) 
„(ich  habe  gerüstet)  einen  läufer,  einen  edeln  (starkgebauten) 
hohen". 

jjlSy^  "^urjdnun  „langestrecktes  oder  langbeiniges  (pferd)" 
nach  den  lexicographen;   die  grundbedeutung  aber  ist  „nackt" 

[^j^  „nackt,   blos,   frei   (von   etwas)  sein",  hebr.  tTny    (pi'el) 

„nackt,  blos  machen",  ass.  um  „blosse,  weibliche  schäm"  ^  = 
ni^y,  äth.  H^fj  „gleich  sein,  übereinstimmen"  ^]  und  so  steht 


1  im  hebr.  nur  poetisch  gebraucht  statt  'ins  Hiob  28,  8  (vom 
schnellen  gewaltsamen  überhin-  oder  hinüberlaufen  des  löwen  über 
den  pfad). 

2  Delitzsch,  Ass.  Lesest.,  s.  13  ohne  belegsteile. 

3  vgl.  unser  „wir  sind  jetzt  quitt  (=  frei,  los,  ledig)"  d.  h.  „haben 
uns   ausgeglichen";    dass  QC^^  wirkl.  urspr.    vom  begriff  des  „nackt. 


—    92     — 

es  auch  Hain.  t'Tt  mit  dem  gen.  sllwül  „rücken"  (siehe  bereits 
unter  Jy^l). 

oiJoL^  ^dtz'fun^  t.  t.  des  sechsten  pferdes  im  wettlauf  (siehe 

das  gedieht  unter  (^Uu);  vielleicht  =  „der  den  hals  beugende". 

Die  grundbedeutung  von  ^^aiar.  ist  „neigen,  beugen"  i  (vielleicht 
hier  auch  „der  vom  weg  abbeugende"  und  deshalb  erst  an 
sechster  stelle  kommende?). 

(90)  ^'yi^  'akukun  „die  schwangere,  trächtige  (pferdstute)", 

von  (^3^,  also  „die  gespaltene"  ursprünglich  ^  (entweder  von  der  vor- 
ausgegangenen begattung  oder  von  der  nachfolgenden  entbindung) 

Meid.  II  29  (siehe  schon  unter  (3^-?!).  Nach  den  lexicographen 
blos  vom  pferd  und  esel  gebraucht. 

^^JkjJ^    ""alandan    „das    starkgebaute,    gedrungene,    dicke 
(kamel  oder   pferd)"  ^   vom  pferd:   Ham.  a|   (siehe    oben   unter 


blos,  frei  seins"  ausging,  beweist  zur  genüge  das  wurzelverwandte  |l^4*'i 
was  sowol  ,, nackt  sein*'  als  ,, gleich  sein,  übereinstimmen"  bedeutet. 

1  dann  auch  „zusammenlegen,  biegen,  falten",  daher  fjöy  „sich  be- 
decken   mit,    umwerfen,    sich    hüllen  in",    syr.    .  e,^\    dass.,    aber    auch 

, zurückkehren" ;  ass.  itaipatu^  (syn.    sisiktu^)    bedeckung   (vgl.   oULc 

„hülle,  mantel"),  atapu  Zuneigung,  Verbindung  (syn.  idapu),  zu  welchen 
Wörtern  jedenfalls  auch  iti'ptu^  und  sitiptui^  II  Rawl.  25,  47—576/"  ge- 
hören; äth.  endlich  Ö(^^'  „gewoben,  gewebe",  auch  auf  den  begriff 
des  umleg  ens,  faltens  zurückgehend. 

«   ."-^ 

2  von  oJi^i  „sie  ging  ein  in  die  Spaltung,  erfuhr  eine  Spaltung  an 

8ich"(Hs«*.x,o  ist  der  t.  t.  für  diese  intransitive  bedeutung  der  4.  form). 

Von  ^3"^  „spalten"  kommt  jedenfalls  auch  das  bei  Castelli-Michaelis 
ohne  belegstelle  angeführte  |>^>^v  „perversus,  contractus". 

3  von  (\X^    „stark,    hart,    fest   sein"    (wie  das    ähnlich  klingende 
verbum  ,^4>JLO  !  von  ÖJS3  „hart  sein");  vgl.  auch  ^dJJ<£-^ 


—       93    — 

-.•-iux.  '^ungiig'un^  pl.  ^.jcs^ui    „die    vorzüglichen"  oder 

„langestreckten",  „weitrennenden  (pferde)"  [der  form  nach  iden- 
tisch mit  OTr'hl*  „Wassereidechse",  was  natürlich  ursprünglich 

auch  die  „langgestreckte",  „langhingezogene"  hiess;  -^•äjL& 
wie  O"}!**!'  kommen  von  ^^J^  „ziehen",  woher  auch  tidY^I' 
„nasen-  oder  ohrringe"  (vom  durchziehen)  wie  R^^Ux!  (siehe 
Lane  unter  -^ÜLc).    Das  hebr.  hithp.  von  535?  dagegen  gehört 


ZU 


^Jx,  ^^J<£-]  Harn,  f^f^ö   (siehe   schon   unter  5-5L0)   und  in 
einem  verse   Kuräd's  (bei  Meid.  II  660),  den    ich  schon  unter 

t>*j5^,  pl.  von  t>i:^t  aufgeführt  habe;   nach  den  lexicographen 
ist  das  wort  zuweilen  auch  epitheton  der  kamele. 

i^^  .         .  Sa  ' 

wc.|  '^agaiTu  „der  mit  einer  5w£,  einem  weissen  stirnfleck 
[urspr.  „blässe  auf  der  stirn  des  pferdes"  (vgl.  äth.  OdC'  ;?hlei"  wegen 
seines  matten  glanzes  und  ass./rwerzIYR.  14, 17),  dann  auch  über- 
tragen von  allem  ausgezeichneten,  was  sich  licht  auf  dunklem  Grund 

abhebt,  pl.  ^]  in  dem  aus  Sam.  f*1  comm.  anter  (^jLI  über- 
setzten gedieht.  ^ 

—yh.  (jaugun  mir  in  Verbindung  mit  ^\jJ  (brusthaut  des 
pferdes)  „weit,  faltig"  urspr.  „leicht  umzubiegen,  in  falten  zu 
legen"  [von  ^Li,  impf,  u,  was  nur  eine  stärkere  lautschattirung 
des  verbums  _.Lä  (wozu  't'0(O*V   und    ^iv^^"^  gehört  und  als 

1  Vgl.    den    vers    des  ^Abdallah    ibn    Fudäla   al    Asadi    H^Jü     yil 

4>!«il   (^väJI  „glänzend  wie  die  stirnblässe  eines  edeln  rosses"  (Kitäb 

al-aghäni,  ed.  Kosegarten,  s.    It"). 

2  wozu  Dillmann's  bemerkung,  Lex.  p.l002  nur  zu  unterschreiben  ist. 


—    94    — 

dessen  grundbedeutung  die  Araber  ebenfalls   oikfc  angeben  i) 

ist,   ein  selten  vorkommendes  verbum,  wozu   der   Muhlt  einen 

vers    Abu    puaib's    als    belegstelle   gibt],    Alkama   Diw.    UY\ 

I«'         "-u   r.-".  -         »-        l-:      I      II  "     -  *^T'    Mi-1       "T 
v,>X^   ij"^'   ^^^y*^    o»;    S^-*"    (A^  11  ^^/?    (*^.   ^y^    fT^^ 

„auf  einem  ross  mit  lockerer  brustbaut,  an  dessen  riemen  be- 
festigt worden  sein  amulet,  aut  das  anhauchen  eines  besprechers 
hin,  eines  murmelnden,  aus  furcht  vor  dem  (bösen)  äuge"  (siehe 
Ch.-A.,  s.  230). 

(95)  Jo^  furutun  „vorauseilend,  ausreissend"  [Muhit:  ;j*/wftJt 

L^JüiÄJ*  ^1  Jodlt  JoZääj  ^-XJI  XxjwuUl,  vgl,  hebr.  D'^ü'ibJi  ajr. 

Isy.  Amos.  6,  5  „die  faselnden"  d.  i.  „die  unbedachtsam  die 
Worte  ihrer  zunge  vorauseilen  lassen";  die  grundbedeutung  von 

i?lj  ist  'wie  bei  allen  mit  par  beginnenden  stammen  (vgl.  auch 
jjjy^i^  selbst  wie  das  gleich  folgende  Jl/o)  „reissen"  vgl. 
^i^A  ,,gespalten  werden",  eigentl.  „auseinander  gerissen  wer- 
den", hebr.  ü'iB  „die  umher  gestreuten  beeren"  Lev.  19,  10 
und  im  talmud  von  den  „abgefallnen  beeren"  der  granaten,  wo 
also  deutlich  das  „aufbrechen",  „auseinanderreissen"  die  grund- 
anschauung  ist.     Zu  der  Übertragung  von  Jo^i  aufs  vorauseilen, 

fliehen,  durchbrennen  ist  die  beste  analogie  unser  deutsches 
„aussreisen"  =  „das  weite  suchen"]  Muall.  des  Labid,  vers  62 


-1.-  -.r<.-        .'.-:  i-iu    '"  ^ 

1  ^vx  erklärt  der  Muhii  durch  >.pnt^«    c<^^  ^^^  I^H^'   ^t^ 

durch    Nt>w*aJt    cX-Iä-    /*^i^    L/'r^'  "^ozu  er  noch  bemerkt  jj^^    ^^ 

2  siehe  s.  49  oben,  wo  noch  folgendes  nachzutragen  ist:  amharisch 
d^^ti'  „brechen,  bersten,  zerstört  werden"  und  im  äth.  buch  Philexius 
(anfang  des  14,  jahrh.  ins  Ge'ez  übersetzt)  h^dfi'  »(ein  gebäude)  zer- 
stören, niederr eisen".  Man  sieht  hier,  wie  sich  auch  oft  im  spätem  äth, 
wie  in  seiner  tochtersprache,  dem  amharischen,  uralte  bedeutungen  er- 
balten haben, 


—    95    — 

hys  /c^J^    Jw^  „indem    meine   waffen    trägt   ein   ausreisser 

(d.  i.  ein  vorauseilendes  ross)". 

Zi«    mifatn-un    [form    JutÄ^    von   yi    „ausreissen,    fliehen" 

(vgl.  hebr.  ^sn,  hi.  von  ^"n??  „brechen,  zerbrechen",  ass.  upar- 
riru  „er,  ich  zerbrach,  schlug",  im  precativ:  Upay-i^iru  „sie  mögen 
zerschmeissen  [wie  einen  topf]"  IV  Rawl.  16,  63a.  Von  diesem 
stamm  "i'ns  finden  sich  auch  noch  andere  thiernamen  im  semi- 
tischen, so  hebr.   "is,  fem.  r:'ns  ,junges  vom  rindergeschlecht" 

=  ass.  paru^  ^  fem.  purtu^  pl.  pardti^  femer  H^l^i  „lamm"  Meid. 
n  219  u.  a.),  also  =  „Werkzeug  der  flucht",  ^  daher  vom  pferd:] 
„zur  flucht  geeignet",  und  dann,  weil  unter  umständen  der 
reiter  diese  eigenschaffc  an  seinem  ross  wol  zu  schätzen  weiss, 

„edles  ross"  überhaupt;  in  der  Verbindung  Iäx>.  jCo  „zu  wieder- 
holtem angriff  wie  zum  fliehen  tauglich"  Mu  all.  des  Imrulk. 
vers  53  (siehe  unter  ci'^L45). 

JJCwwJ,  JüCLi  und  JüCwwls  fashalun  {fisMlun  und  fushulun) 
nach  den  lexicographen  „zurückbleibend"  [vgl.  syr.  Va-*^ 
„drehen,  wenden"  (also  arab.  „sich  zurückwenden,  umdrehen"?); 
vielleicht  ist  das  nur  in  den  ass.  nationallexicis  sich  findende 
pasharu^  11  Rawl.  25,  12cd  mit  r  statt  1  als  viertem  radical  zu 
vergleichen,  insofern  ihm,  was  durch  sein  vorkommen  in  assyr. 
zusammenhängenden  texten  noch  zu  beweisen  wäre,  eine  ähn- 
liche bedeutung  zukommt,  was  aber  zunächst  durch  seine  von 
den  assyr.  lexicographen  an  jener  stelle  verzeichneten  Synonyma 

nargitu^  (form  'iXjüu  ^  von  ragü  zurückkehren  =  tts^s  ?), 
hazikatum  (=  ^y^  „fortgehen"?)    und  hisirum  „mangel"   wahr- 


*  graphisch  ungenau  für  parru, 

2  oder  nach  dem  comm.  hier  die  form  raifal  auülx*^. 

3  diese  form  kommt  im  ass.  eben  so  häufig  und  in  der  derselben  be- 
deutung wie  äJjiÄ«  vor  (vgl.  z.  b.  narkahtu  „wagen"). 


—    96    — 

scheinlich  gemacht  wird]  ist  ein  synonymum  von  c>4^1w,  dem 

t.  t.  des  letzten   (zehnten)  pferdes  im  wettkampf.     Siehe  Harn. 

fc^j  comm.     (Ein   anderes  syn.,  das  die  lexicographen  anführen, 

isf       '  \  " 

^•^U,  urspr.  wohl  „das  abgerindete",  „feile"). 

^j^jjf  akahhu  „mager,  schmächtig"  genauer  (nach  den  lexi^ 
cographen)  „schlank-,  dünnbäuchig"  [und  letzteres  scheint  auch 
die  grundbedeutung  zu  sein,  da  die  wurzeln  gab^  hob  und  hab 
meist  das  nach  aussen  oder  innen  hohle,  gerundete,  gewölbte 
bezeichnen,  so  hier  von  der  sanften  wölbung  oder  ovalen  rund- 
ung   des   bei   edeln    pferden   zierlich    gebauten  bauches]  Diw. 

Imrulk.  t**,d*  (Lä-iJI  ^Liwww^  .^^'l  „dünnbäuchig  wie  der  wolf 
von  Gada")  und  ')|*>,v  („ich  war  dabei,  sitzend  auf  einem  schlank- 
bäuchigen  mit   faltiger  1   brusthaut"  (^jLpJl    yb»^s    CL^i'i    (J^)i 

ferner  Zuhair  Diw.  M,*)  tX.g.J  v^^5  i^IJs  3^.  „und  jede  art 
einer  langgestreckten  (stute)  und  eines  dünnbäuchigen,  hohen 
(hengstes)"  und  der  pl.  Cu^  in  Verbindung  mit  dem  gen. 
JJbü!^l|  Näbiga  Diw.  I^iv;    als  bloses  adjectiv  (nicht  als  subst. 

gebrauchtes  epithetum  ornans)  steht  es  Ham.  p.  I^'t^l   ^^  ^j^ 

^^\II-w  Zj>^  &ljoi£f|  „und  so  sind  sie  (die  rosse)  vom  lauf 
dünnbäuchig  und  schmal  (geworden)"    und   Tarafa  Diw.  tfitv 

Joläjo    mukbüun    „der    vorrennende"    in     der    Verbindung 


1  wörtl.   „weicher,  schlaffer  br."   von  yi^\   (=  äth.   Cli^'f    impf. 
ß'C'lh',  ocTt.  Xsy.  des  Physiologus).     Es  ist  hier  dasselbe   gemeint  wie 

oben  bei  ^oLaJJI   r'T^* 

2  alle  diese  belegstellen  zu  ^^>ii  siehe  bei  Ahlw.,  Chalaf  al-Ahmar 
8.  265. 


—    97    — 

yibJoj  Juix  ,,anreunend  wie  zurückweichend"  [von  J^^'  "^^^^^ 

nacli  vorn  wenden",  daher  dann  „entgegenlaufen",  „entgegen- 
kommen", überh.  „ankommen"  im  arabischen;  der  begriff  des 
„vom,   gegenüber"   eig4iet    diesem  stamm   in   allen  semitischen 

sprachen,  vgl.  ^  „etwas    entgegen-,   annehmen",  4*flAs  ije- 

mand  einholen",  i'^ilii'  ., entgegengehen ;  entgegennehmen", 
+flAs  „begegnung",  'hj^flflA-"  {takdbabala)  ^  „gastfreundlich 
sein"  {an.  Uy.  Herrn,  p.  16)  ^  hebr.  bap.  „entgegennehmen,  em- 
pfangen", hi.  „gegenüber  stehen",  und  bap  „das  gegenüber- 
liegende", ass.  kablu  „kämpf  (urspr.  „das  feindl.  sich  gegen- 
überstehen", vgl.  auch  4»nA5  ini  feindl.  sinn)  z.  b.  ana  kabli 
ili  nüi  ....  ubau  „zum  kämpf  gegen  die  menschen  führten 
sie  (verderben)  herauf*  Sintfl.  III,  3,  davon  das  denom.  im 
part.  muktabüi  .,die  krieger"  Tigl.  Pil.  II,  13,  dann  bes.  in  den 
bist.  Inschriften  habht  „mitte"   (eig.   das   an    einer  sache   vorn, 

dem  betrachter  gegenüber,  liegende",  vgl.  arab.  Jui'  „die  scham- 
theile  des  mannes  wie  weibes")  z.  b.  Sanh.  II,  37,  Asarh.  1,  9. 
16  u.  ö.  und  aus  den  nationallexicis  habüufn  „Vorderseite"  (dort 
opp.  arkatwm^  das  gewöhnl.  wort  im  ass.  für  „rückseite")  ^  und 
endlich   aramäisch  Väo    „begegnen;   gerichtlich    beschuldigen, 

anklagen",  Vilo  „entgegennehmen,  annehmen"  \f  ^^  »^v   „gegen, 


1  vgl.  zu  dieser  bildung  ass.  zuhaMhib  („der  heftig  stechende" 
wörtl.),  syn.  von  ahrahu  ^skorpion"  (unedirtes  täfeichen  K  4213  und  IV 
Rawl.  69,  7)  u.  a.    ' 

^  4*flA'   fl ausgeleert,   ausgeschöpft    werden"    gehört   sicher    auch 

hierher,  wenn  auch  der  bedeutungsübergang  nicht  sofort  in  die  äugen 

springt;  entweder  ist  das  vornübergeneigt  sein  des  gefässes  gemeint,  oder 

-  -  .^-  *   -"  ^        ' 

es  ist  ^*LwwJ!  ^\%jß   Üc  jX.!   JiÜI   J.->LäJL  der  lexicographen  hier  7a\ 

vergleichen. 

3  geschrieben  orthographisch  ungenau  ku-pi-hi^  (mit  scheinbarer 
umspringung  der  laute).  Ich  vermag  im  assyrischen  nicht  mit  Delitzsch 
(Ass.  Stud.  I,  s.  19)  einen  lautwandel  vom  semit.  h  zu  ass.  k  anzuer- 
kennen; einmal  entspricht  dem  semitischen  k  fast  stets  k  im  assyrischen, 
und  dann  sind  die  wenigen  fälle,  wo  k  für  k  geschrieben  wird,  nur  auf 
die  ungenauigkeit  der  abschreiber  zu  setzen. 

H  omni  el ,  thicriianieii.  7 


—    98    — 
gegenüber"  etc.]   Muall.   des   Imrulkais,   vers    53   (siehe    unter 

(100)    5^  ^'SShdrihun  „ausgezahnt"  [nach  den  lexicographen 

„welches  die  zahne,  die  man-,  Jli*  „die  hervorbrechenden"  nennt, 
bekommen  hat  und  dadurch  voUzahnig  ist."  oder  (Muhlt)  „das- 
jenige,   dessen  ^^b    (hundszahn)    durchgebrochen   {^^)    und 

zum  Vorschein  bekommen  ist"  (von  _   v,  welchem  im  arabischen 

er 
die  grundbedeutung  „spalten,  durchbrechen",  woher  dann  einer- 
seits  „verwunden'^,   andrerseits   „hervorbrechen"   und  von   ge- 
schwüren  und  wunden  „aufbrechen"  kommt,  innewohnt)^  vgl. 

^Aj  und  P^Xä-;  das  voUzahnige  pferd  ist  fünf  jähre  alt;  bemi 
kamel  tritt  diese  zahnreife  erst  im  neunten  jähre  ein,  und  es 
heisst  dann  JvU  (siehe  kamel)]  Ham.  it  und  töA  (siehe  schon 

unter   cj^),  ph  /r^)^y^     im    vers     der    al-Hansä    ^jsk  f^y^^ 

-,  ^l^|  ^Lu«l  J^  \^\yjj  jj^«  „heute  sind  wir  und  die  übrigen 
ähnlich  den  zahnen  der  ausgezahnten  rosse"  (bei  Meid.  1602)  und  der 
seltne  pl.  ^>^^Lä«  (wie  von  einem  sing,  ^liü^  oder  -^.Jw) 
in  einem  im  Muhit  unter  _sU  mitgetheilten  vers  des  Hudailiten 

Du^aib  {^X^\  Z^S%  „und  die  dünnbäuchigen  ausgezahnten"). 
Von  demselben  stamm  ^  ^  kommt 

-,*j>!  alcraliu  „das  mit  einer   ää-Jj  (einem   weissen  stirn- 


1  ob  die  bedeutung  „glatt  sein'',  die  dieser  stamm  in  andern  semi- 
tischen sprachen  hat,  auf  die  des  „schabens,  kratzens"  zurückgeht,  und 
dann  blos  eine  abgezweigte  bedeutung  von  demselben  verbum,  was  imarab. 
urspr.  „spalten"  heisst,  sein  würde,  ist  nicht  unwahrscheinlich.  Die 
scheinbar  mit  einander  unvereinbaren  bedeutungen  des  stammes  ^*»j-ß 
im  syr.  dürften  hier  vielleicht  noch  mehr  licht  verbreiten. 


—    99    — 

fleck,  und  zwar  einem  kleineren  als  die  s^t)  versehene  pferd" 
in  dem  schon  unter  J^J  mitgetheilten  verse  der  Mufaddalijjät. 

^Ji\  akwadiv  (pl.  öJi)  „sich  gern  führen  lassend,  folgsam, 
leicht  zu  lenken"  von  pferden  wie  kamelen,  nach  andern  aber 
..hochnackig"  [erstere  bedeutung  von  jLs,  impf,  u  „führen",  viell. 
urspr.  „vorangehen",  worauf  der  einzige  repräsentant  des 
Stammes  mp  in  den  andern  semitischen  sprachen,  das  syr.  ]9q-d 

„lauf,  bahn  der  gestirne",  hinzuweisen  scheint  ^  die  zweite  da- 
gegen von   einer  bedeutung  von  i>U*,  die  nur  in  JoU*  „herg- 

spitze",  4>.Juüj2  „hochgebaut",  „von  langem  körper"  erhalten 
ist  (ohne  analogon  in  den  andern  semitischen  sprachen)]  Ham. 

f  vt"   (siehe    schon    unter  ^Lo   pl.   Ji^).     Vgl.   auch   CfJi  coli. 

„pferde"  überhaupt,  besonders  (und  so  ursprünglich)  diejenigen, 
die  mit  der  band  (oder  am  leitseil  nebenher)  geführt,  aber 
noch  nicht  bestiegen  werden. 

JoU^fl  Juts  kaidu  ^l-awdhidi  „fessel  des  wilds"  [von  tX^i 
„fessel"  (wovon  erst  die  denominativa  Joes,  Cs.j3  etc.)  und  JoU 

pl.  von  5  Jol  (von  Jol,  opp.  i^aJl)  „wild";  dass  auch  du3  urspr. 

eng  mit  dem  stamm  jU  impf,  u  verwandt  sein  muss,  sieht 
man  an  dem  einzigen  analogon  der  andern  semit.  sprachen, 
an  dem  syr.  jji^  „fesseln",  doch  von  welcher   grundbedeutung 

^^Töhren"  „emporragen"  und  „fessel"  urspr.  ausgiengen,  wird 
kaum    mehr   zu  ermitteln   sein]   d.  i.  „das    wild    auf  der  jagd 


*  ob  |-»?Q-D  „Zurückweisung"  urspr.  „führung"  im  sinn  von  „recht- 
leitung",  „Zurechtweisung",  „tadel"  heisst,  wage  ich,  da  ich  keine  beleg- 
stelle  kenne,  nicht  zu  behaupten. 

^  der  pl.  von   den  eselinnen  in  einem   vers  des    nachgahilitischen 

Dichters  Du  'r-Rumnia  (tXjjLjd!   vw^K  „und  die  dünnbauchigen  lang- 
gestreckten".) 

7* 


—     100    — 

hemmend,  so  dass  es  nicht  entfliehen  kann",  ein  beliebter  aus- 
druck    für    „edles   ross"  \  Mu  all.  des  Imrulkais,  vers  52  (siehe 

unten  unter  ^^yj^^f). 

ySuo  mtkarru^   [die  form  wie  oben  Zsoo^  w.  m.  n.;    von   ZS^ 

„zurückkehren",  „wiederholt  etwas  thun"  (urspr.  viell.  „kreis- 
förmig herumgehn",  vgl.  lldC'  „runder  hügel";  hierher  gehören 

wol  auch  hebr.  ^3,  arab.  jT  „bewässertes  feld,  aue",  urspr. 
„runde  umhegung",  ass.  Jdru  dass.,  z.  b.  Asarh.  VI  14,  ^  IV  Rawl. 
18,  29  + 30^;^^  ebenso  scheinen  syr.  j^ojls  „theil  der  schulter" 
und  1^^  „arm"  auf  den  begriff  der  rundung  zurückzugehen; 
vgl.  auch  nocTi  den  semit.  stamm  7m7^kara)y  Mu  all.  des  Imrulkais, 

vers  53  „zu  wiederholtem  angriff  tauglich"  (opp.  ZJlx  „zum 
fliehen  tauglich")  siehe  das  nächste  wort. 

(105)  :«co^x3^  humaüun  „kastanienbraunes,  dattelfarbenes, 
schwarzröthliches"  ross  [Damiri:  ^^al-kumaitu  ist  das  hochrothe 
pferd,  aber  man  sagt  humaitun  erst  dann,  wenn  seine  (des 
pferdes)  mahne  und  seine  stirnblässe  und  sein  schweif  schwarz 
sind,  und  wenn  diese  roth  sind,  dann  heisst  es  (das  pferd) 
asJcarun  (siehe  das.),  und  den  namen  at-iüardu  (s.  das.)  braucht 
man  bei  dem  (pferd),  was  (an  färbe)  zwischen  al-kumaüu  und 


1  merkwürdiger  weise  hat  Damiri,  während  er  sonst  reine  epitheta 
des  rosses  (zumal  solche  so  durchsichtiger  bedeutung  und  gar  zwei- 
gliedrige) nicht  aufführt,  dieses  (mit  citirung  der  stelle  des  Imrulkais)  auf- 
genommen;   er  erklärt  es  geradezu  durch  t^U^"!    (J^r^^- 

2  hira  sira  tamsil  sadi  Hamanu^n  la  hala  urkiti  u  isi  harrusu  ita-sa 
imid  „einen  hohen  park  gleich  dem  gebirge  Hamann  (AfjLavoo),  welcher 
mit  allerlei  gesträuch  und  hölzern  bewaldet  war,  stellte  ich  als  seine 
(des  palastes)  Umgrenzung  auf'  {ikallu,  pl.  ikallati,  „palast'%  ist  fem.  gen.). 

3  dort  kiru  inhi  „Weingarten". 

*  auch  andre  thiernamen  kommen  von  diesem  stamm  i^s,  so 
hebr.  ^s  „lamm",  ass.  kirru  ,,lamm,  schaf";  diesem  thiernamen  liegt  die 
bedeutung  „wiederholt  hin-  und  herspringen,  hüpfen-'  zu  grund. 


—     101     — 

al-askaru  steht,  und  sein  plural  ist  (jli>^^  ^;  i^ind  al-kumaitu  ist 

auch  einer  der  weinnamen  (nun  folgt  noch  ein  vers  des 
Salähu  'd-din)]  Imrul^.  Mu  all.  54  in  der  schönen  Schilderung 
des  pferdes  (v.  52  ff.),  die  ich  hier  in  wörtlicher  Übersetzung 
wiedergeben  will  (den  arab.  text  siehe  in  Arnold's  ausgäbe 
der  mu  allakät):  ,.(52)  und   früh  war   ich  ausgezogen  ....  auf 

einem  kurzhaarigen  (4>*äa^j),  das  wild  erjagenden  (^XjL^^I  d^)i 

hohen  (langgestreckten,  S^<xi\  (53)  auf  einem  zu  wiederholtem 
angriff  wie  zum  fliehen  tauglichen  (Jla  JCo),  einem  anrennen- 
den   wie   zurückweichenden    (liuo  o  J./»  Joüüo)    ,   (54) 

einem  kastanienbraunen  (o*.a4J  ) ,  (55)  einem  trotz  semer 

schmächtigkeit  im  lauf  erregten  (j^LIä.  Ju  jJI  ^^)  .  .  .  . ,  (56) 
auf  einem  hinfliegenden  [wörtl.  „einem  schnell  wie  ein  giess- 
bach  hinfliessenden",  ^^w»,  Lane  „a  swift  horse,  as  though  it 

poured  forth  running".  Dies  wort  wurde  aus  versehen  unter 
(j*.  von   mir  übergangen;   die  bildung  Joi-ft^   wird  vom   comm. 

wie  lft>5  und  ICo    als  iÜÜLyo   erklärt];   es  ist    wie    wenn    sein 


^  in  der  Bulaker  ausgäbe  ij'^)^  ohne  vokale;  da  (^jVÄi  ein 
häufig  von  {jÄi  gebildeter  plural  ist,  so  ziehe  ich  hier  wurddn  vor. 
j^^VJii  ist  als  plural  von  JJii  seltener;  doch  ist  immerhin  zu  beachten, 

dass    gerade    bei    thiernamen    auf   die    form   JJti    der    pl.   fuldn   (vgl. 
^^U^j   „Wölfe")   nicht  so    häufig   ist,    vfi^  jilan    (z.    b.   (O'y^  „stiere" 


^ü 


^^*w*i  ,, mause",  \-y^)  „straussenjungen").  Der  pl.  (^'<^^»  fehlt  übrigens 
bei  Freytag  und  im  Muhi(. 


—     102    — 

hufschlag  ....  das  sieden  des  kochkessels  wäre; (58) 

auf  einem    ross    schnell  iy-t)'^)    ^^^    ^^^'    kreisel    des   knaben 

,  (60)    einem   voUschenkligen    (  ;*a-Lo)"  u.  s.  f.  —  Ferner 

steht  o^^Ham.  ifd  ös^  \j^^  ^•^^-«^  r>^  c>^  cM*-^*  ^^^ 

„wie  wenn  sie  (die  bergspitzen)  wären  wie  schaaren  von  rossen, 
bestehend  aus  dattelfarbenen  und  aus  rothbraunen,"  ^  wie  Ch.-A., 
s.  2462  und  256  3. 

,yAS  'kdmüu'»'  „der  vollkoüimene"  [von   Jlp    „vollkommen 
sein",  einem  der  gewöhnlichsten  verba   im  arabischen,  während 


1  dass  der  Cod^  Lugd.  124   (bei  Freytag  Lex.  unter  cyai>  )   oa^a^J 

für  ein  persisches  lehnwort  (und  zwar  von  pers.  ä-Xx^j  ,,aus  zwei  färben 
gemischt'",  was  übrigens  in'  dem  so  vollständigen  Johnson -Richardson 
fehlt)  erklärt,  dafür  könnte  etwa  das  fehlen  des  stammes  inas  in  den 
andern  semitischen  sprachen  ( —  vgl.  übrigens  den  Ortsnamen  in^^stt  — ) 

sprechen:  doch  die  von  mir  als  belegstellen  zu  o^a^  citirten  verse 
stammen  aus    der   G'ahilijja    und  machen    somit  die   möglichkeit   einer 

pers.  entlehnung  sehr  fraglich,  ausserdem  kommt  im  arab.   noch  H-X4.> 

„schwarzbraune  färbe",  v:>-f3  I  und   ^c^L^J  I   „schwarzbraun   werden"  wie 

äJCa4J  „Wurzel"    (von  der  braunen  färbe  derselben?)   vor,  was  doch  den 

eindruck  macht,  als  sei  der  arabische  stamm  oa^j  in  obigen  bedeutungen 
urspr.  semitisches  sprachgut. 

2  Mufadd.  90,  13  —  JJl    0^^   S?r^'    \jy^    <^^     „röthlich 
wie  färbe  des  weins,  am  hinterfuss  u.  stirn  mit  weissem  fleck". 

3  Ibn    al-Mutazz,    p.    13b  oJyi^  ||  ^\^  ^J^^  )^y^    ^  X^ 
„und    ich    habe    nur    leichtzügliche    rosse,    gleichsam    rothfüchse"  p.  14 

,     (siehe  ^*jyo    .0  und  sUlx»   und  Hassan  ibn  Täbit.  p.  20*    ^.^VW>    J»^ 
öSySilS   ylia/)  „und  jeder  rothfuchs,  fliegenden  herzens". 


'     —    103    — 

der  stamm  bw^  sonst  in  allen  semitischen  sprachen,  sei  es  auch 
in  welcher  hedeutnng,  fehlt]  in  einem  bei  Ahlw.,  Ch.-A.,  s.  294 
mitgetheilten  verse  der  mufaddalijjät. 

JLb^fl    ;J^^    lahiku    ^l-ätdli^    „schlankbauchig",    wÖrtl. 

„schlank  an  den  Seiten"  [von  ^^i  «sich  anschmiegen"  und  da- 
her leicht  der  Übergang  zur  bedeutung  „dünn,  schlank  sein"; 
der  stamm  lahaka  findet  sich  sonst  nur  noch  im  äth.  ffo^^^s 
„anker"  von  einem  zu  substituirenden  verbum  Arh*!**  «^^  etwas 

haften"]   Harn,    vi    (JLb^lj    Kää^S^)-     f^l    (siehe    schon   unter 

Juai»'   mi>  und  iütjyo   .j). 

AjckJ  lathnun  „mit  ohrfeigen,  schlagen  bedacht"  [von  jJoJ 

„einen  backenstreich  geben",  „schlagen",  vgl.  den  volkstüml. 
ausdruck  , jemandem  eine  versetzen,  welche  haften  bleibt",  denn 
„anheften,  anhängen  machen"  ist  der  grundbegriff  der  w.  lat 
(wie  überhaupt  der  meisten  mit  1  anfangenden  verba  im  semi- 
tischen)] t.  t.   des    neunten   (vorletzten)  pferdes  beim    wettlauf 

(siehe  unter  ^^jLL  das  aus  Ham.  f1  comm.  angeführte 
gedieht). 

l»«-«-^  luhmümun  „edles  ross"  [urspr.  von  menschen  „frei- 
gebig" und  dann  allgemein  „edel"  von  menschen  wie  rossen, 
ohne  dass  man  mehr  an  die  eigentl.  bedeutung  „freigebig"  (die 
mit  der  grundbedeutung  von  ^  a\  „gierig  verschlingen"-  etwa 


t  jUöj  ist  der  pl.  von  JJöl^  „Zwerchfell",  „seite"  (neben  welch 
letzterem  auch  (JJojI,  pl.  J^Gl,  z.  b.  Nabiga  t^,V,  vorkommt). 

2  vgl.  hebr.  a-^ört^p»  „leckerbissen"  (=  „dinge,  welche  gierig  ver- 
zehrt  werden");  von  lahanca  „gierig  verzehren"  scheinen  auch  iv^  (pl. 

^y^),  nach  Damiri  =  (^^^-ww^^JI  )y^y  und  AU5^«  (das  gewöhnl.  wort 
im  äth.  für  „ochs,  stier")  zu  kommen. 


—     104     — 

durch  das  causativum  derselben  sich  vermitteln  lässt)  denkt; 
in  der  andern  von  den  lexicographen  aufgeführten  bedeutung  „viel 
milch  gebende  kamelin"  kann  man  dagegen  die  bedeutung  „frei- 
gebig" noch  leicht  erkennen]  pl.  iv^L^  Harn,  va*  (siehe  schon 

unter  t>^,  pl.  von  4>vä.!). 

(110)  «^^v«   marfi/fun  „der   behende"    [von  Z- v^   „behend, 

lustig  sein",  „stolz  sein",  „stolz  einherschreiten",  vgl.  if^Cdi'i 
WSLS  die  aus  dem  „stolz  einherschreiten"  leicht  sich  ent- 
wickelnde bedeutung  des  vorangehens,  führens  angenommen  hat, 
undsyr.  w^j^, gew. u*» jie]  „kühn,  unverschämt"  sein;  das  hebr.  ny2 

„reiben,  zerreiben,  einreiben"  gehört  zu  ^  Ix  „mit  öl  einreiben"; 
dass  übrigens  diese  bedeutung  auch  dem  stamm        yo  zu  eigen 

war,    sieht   man  aus   ^  Lo,   wie    umgekehrt    das   ursemitische 

maraha  nicht  nur  die  bedeutung  „reiben,  einreiben"  (daher  ass. 
murhu  ^  =  lubaru  siri  „feldkittel",  „abgeriebnes,  abgetragenes 
kleidungsstück"  II  Rawl.  25,  lOgh).  sondern  auch  die  des  „froh 

seins,  scherzens"  (.^  lo;  daher  auch  ass.    marhitum  „weib"    II 

Rawl.  36;  43cd)  und  „stolz  seins"  (ass.  mirihtam  „herausforderung" 
Assurb.  Sm.  247k  =  K  3062)  gehabt  haben  muss]  Ham.  ^ir: 

„wann  werde  ich  reiten"  ^\  L^-^i  t^T^  "^^^^  einer  behenden 

(stute),  deren  fleisch  ebenmässig  (ai;if  die  verschiedenen  glieder) 
vertheilt  ist?" 


1  es  braucht  wol  kaum  an  das  bekannte  assyrische  lautgesetz  erin- 
nert zu  werden,  wonach  ass.  h  arabischem  und  ursemitischem  ^  entspricht, 
während  —.  sich  im  assyr.  in  den  meisten  fällen  (wenige  ausgenommen, 
wo  das  zusammenfallen  mit  andern  Wörtern  daran    verhindert    hat)  zu 

einem   blosen  hauchlaut    verflüchtigte,  z.  b.   >U^  =  imiru   ,,esel"  (das 
zweite  i  ist  durch  imäla  entstanden)  u.  a. 


—     105     — 

>JotJ!  Jüuc  ?/i<yya/<fc  7- «ö^^f/2  ,,niit  lierabliHUgender  mahne", 

„ein  ross,  dessen  mahne  sich  neigt"  *  (von  JLo  impf,  i  ,.sich 
neigen"  -  Ham.  vSö   nJoJ!  Jl^  ^*^^   L^-^^r(  o-i     ^f- anm.2). 

Jlco    miMlun   „edles    (ross)"  [von'  Jlaj   „edel,   vortrefflich. 

geistvoll  sein,  sich  (durch  macht,  wllrde)  auszeichnen",  aus- 
gehend von  der  der  semitischen  y^.  nah   eignenden   bedeutung 

„emporsteigen,  aufschiessen",  ^^  woher  auch  Juj  „pfeil"  kommt; 
eine  damit  schwer  zu  vereinigende  bedeutung  hat  der  stamm 
nabala  noch  im  hebräischen  (dort  heisst  bn*  „schlaff,  welk  sein", 

übertr.  „thöricht   sein",  daher   dann  rib:i3,  ==  arab.  x-Lui  Kam. 

„leichnam")  und  im  assyrischen  (das  in  den  hist.  inschriften  so 
oft  begegnende  ibbul^  ahhul  „er,  ich  riss  nieder,  zerstörte"  z.  b. 
Asurb.  VI  30,  urspr.  „machte  schlaff,  welk  werden,  hinsiiiken"), 
während  ass.  nabalu  „trocknes,  festes  land"  {ina  tihamtvn  u 
nahali  „zu  wasser  und  zu  land"  Asurb.  II,  88)  im  gegensatz  zum 
meer  „das  erhöhte"  urspr.  heisst  und  das  äth.  VHAOA-  „flamme""^ 
auf  den  begriff  des  emporlöhens  (oder  des  zerstörens,  ver- 
sengens  =  schlaff,  welk   machens?)  zurückzugehen   scheint]  in 

dem  schon  unter  Jo^l  mitgetheilten  verse  der  mufaddalijjät. 


'  Rückert:  „dem  stolz  die  mahne  nickt";  man  vergleiche  das  ganze 
gedieht  des  Humaid  al-Arkat  —  eine  schöne  beschreibung  seines  rosses 
—  übersetzt  in  Rückert's  Hamasa  II,  s.  335. 

2  hierher,  nichts  zu  vhs,  was  wegen  des  ifte'al  ittilu  (für  itilüi)  Asurb. 
VI,  67  „(worauf)  sie  lagen"  (urspr.  „hinaufstiegen")  nahe  läge,  aber  durcli 
die  form  sich  verbietet  (man  erwartete  etwa  müitu),  scheint  das  ass. 
mailu  (siehe  s.  4,  anm.  5)  „lager,  wohnung",  syn.  von  arsuy  irsu  „lager, 
belt,  polster"  zu  gehören;  neben  rnaüu  kommt  auch  majaltv.  vor. 

3  also  J^^yo  urspr.  „hoch  (vom  geist  wie  von  körperlichen  an- 
lagen)". 

^  nicht  von  flADA*  (au.s  A'HAO*  tranaponirt  Dillm.!),  sondern, 
wif  VHA*  „flamme"  Jos.  .j<>,  1 1   deutlich  beweist,  von    VnA*' 


—     106     — 

*Jc^  nahdu't  „liocligebaut,  voll"  [urspr.  „erhaben,  erhöhtes 

vgl.  ^::j(X^  „(das  mädchen)  hat  strotzende,  volle,  aufschwellende 
brüste";  im  ass.  ist  nahdu  das  gewöhnliche  wort  für  „hoch,  er- 
haben", vgl.  auch  ift.  ittaliid  {amat  Ahur)  „er  hielt  hoch  (=  in 
ehren)  den  willen  Asur's"  Asurb.  I,  9,  und  nidCdu  „höhe"  11 
Rawl.  52,  72ef  (dort  syn.  von  tiriktu  ,länge"  [vgl.  ariku  „lang"] 
und  sulw^  „tiefe");  das  hebr.  nin  „majestat",  „pracht",  was  man 
sonst  per  aphaeresin  aus  iirt3  entstanden  erklärte,  ^  leitet  Franz 
Delitzsch  (Comm.  zu  Hiob,  2,  aufl.,  s.  516  anm.)  von  dem  stamm 
nin  ab,  welchem  die  J<^  gerade  entgegengesetzte  bedeutung 
„sich  herabsenken,  niederlassen"  (dann  auf  das  würdevolle  ruhen 

übertragen)  eignet]  'Antara  Mu  all.  44  cX-^  ^^^  iÜLiv   J<£. 

„auf  dem  sattel  eines  renners,  eines  starken  (vollen,  comm. 
(vaaj^I)",  Ham.  \\'  (siehe  schon  unter  s^lcXi),  f  ^1   (siehe  unter 

J^is^    ^j),   mit    vorausgehendem    ^li    Ham.    dft^    ^11    ^^ 

;^j^Uä  <X^  „und  um  eines  hohen,  edeln  pferdes  willen  (tadelt 

mich  mein  stamm)"  und  mit  näher  bestimmendem  genitiv  tX^ 

Ssj-^il    „mit   vollen,    schöngebauten    füssen"    Ham.    dl    comm. 

(siehe  unter  ^\Jm)\  vgl.  auch  Zuh.  Diw.  (♦,(!  (siehe  unter  C>yl). 

^LS*.     wattähun    „der    Springer,    der    gallopirende"    [von 

^Iao*  „springen",  bes.  „losspringen  auf  jemand",  urspr.  aber  „auf 
der  lauer  sitzen,    um  auf  jemand  in  jedem    augenblick   loszu- 

springen",  vgl.  ^jj:   =  »JulsI,  himj.    (nach   Asma  i)   v^**    == 

Joü,  äth.  l\(D*li{{i   „sich  ein  weib    als  gattin  nehmen"  (urspr. 


*  wenn  dies  richtig  wäre,  würde  hier  bes.  die  stelle  Sach.  10,  3 
nönV»a  -iTirt  d^ids,  Ges.  thes.  „ut  equum  vigentem  (generosum)  in  pugna" 
anzuführen  sein. 


I 


—     107     — 

.,sie  bei  sich  wohnen,  sich  niederlassen  machen")  und  die  nord- 
semitischen sprachen,  wo  dieses  verbum  das  gewöhnliche  wort 
für  „sitzen,  verweilen,  wohnen"  ist,  so  hebr.  3^3;,^  aram.  ^^L» 
und  ass.  asdbu  (z.  b.  usib  „er  sass",  tusihu  „er  hat  sich  nieder- 
gelassen", iisikih  „er  Hess  bewohnen",  suhatii  „wohnsitz",  ittusib 
(neben    ittasab)   „er  setzte    sich"  (1.  s.  attasah\  ittanasabii  „sie 

wohnen"   u.    a.)J   Diw.  des  In;irulk.    tfitt    (schon    unter    4>ly> 

s.  63,    anm.   2    mitgetheilt),    dort    das  fem.   ibÜ*.     Das    masc. 

^^Üj  steht  in  einem  bereits  unter  >llio  citirten  verse  des 
späteren  dichters  al-Mu  tazz  (Ch.-A„  s.  256). 

(115i^4>N5  loardun  „der  dunkelrothe",  „rothbraune"  ^  [urspr. 
„die  rose"  und  in  letzterer  bedeutung  uraltes  lehnwort  aus  dem 
altpersischen  3  (vgl.  das  griech.  pQodov^  wo  einfach  metathesis 
stattgefunden);  dann  von  rossen,  indem  wahrscheinlich  die 
dunkelrothe  färbe  das   tertium  comparationis  bildet]  Ham.  (v( 

üIääJ  3^11 1  ^^Sr^l  ;jl  J<£-  (•  Jb*  „sie  klagt  (tadelt  mich),  dass  ich 
dem  rothbraunen  eine  milchende  kamelin  (comm.  „die  milch 
einer  solchen  kamelin")  gebe",  Ham.  ("♦1  5sl!|  (dort  beklagt 
der  dichter  das  scheuwerden  seines  rosses  in  der  schlacht,  s. 
Rück.  Ham.  I,  s.  235  f),  r*A   ^{jM,  &ääJ   „eine  milchkamelin 

für  den  rothhengst",  ^fö  (siehe  schon  unter  o^i^)'  ^^^  ^^XiS 


*  das  hebr.  a«;;  wird  an  einigen  stellen  geradezu  (wie  auch  arab. 
tXni)  für  „auf  der  lauer  sitzen,  auflauern"  gebraucht. 

2  doch  heller  als  der  v,:>A45  (s.  das )   und   dunkler  als  der  vÄ-ü»! 
(s.  das.) 

3  auch  im  syr.  (so  schon  in  der  Peshila  |?9o  Sap.  2,  8,  äth.  an  der- 
selben  stelle    ^^');  mit  dem  ursemitischen  vwrdda   „herabsteigen"  hat 

o 

Jnj  natürlich  nichts  zu   thun  (wie  man  schon  aus  dem  o  im  syrischen 
ersehen  kannj. 


—     108    — 

y>lM  iu  „es  liiiift  mit  ihm  der  röthhengst  (=  trügt  ihn  fort)'', 
iöT  (siehe  unter  Mt^)  ^^i^^^  endlich  mit  ^'Ji}\  verbunden  Ham. 
vM  ^^p^  j^lftJI.  „und  (besitzer)  des  dunkelrothen  rosses";  das 

r»     ^    ö 

fem.  sSn«   steht   z.  b.   Zuhair   Diw.    (♦,  tl   cX-^  53>j    ^-aäLo« 

dlXü   ^^.   l^Ai   ^^  !^   ^^5y^  II  L^^^r^  i^^nd    mein  begleiter 

ist  eine  dunkelrothe  (stute),  deren  weichen  voUgeVjaut  sind, 
eine  kurzbehaarte,  an  welcher  kein  schlechter  gang  ^  zu  sehen 
ist  und  keine  knieverletzung". 

^^U*5  tcakßhün  „starkhufig,  harthufig"   [so   nach  den  com- 

mentatoren;  urspr.  überhaupt  „hart,  abgehärtet'"  (daher  Rückert: 
„gewohnt  zu  siegen"),  von  >v^*.  „hart",  dann  „lieblos,  unbarm- 
herzig, unverschämt  sein",  daher  ^^gh'  „fessel,  kette,  gefäng- 
nis"  (und  seine  derivata)]  Ham.  t'f  <)  {^{sllS  (jj-IftJL), '.  arafa 
Diw.    tt^,tr    (^^    cp^ÜCi    J;^;)    ^^^^^    "^'^^    (vH^^    Ü^ 


t'^  >/ 


^i). 


SLÜyjo    muwakkafun  „mit   weissen   flecken  an   den   vorder- 

fassen  versehen"  [partic.  von  CsLBy  denom.  von  ^Jlü^  „armband, 
armspange"  (=  Oi^^t  dass.,  auch  „ring")  und  dann  die  mit 
ringen  verglichenen  weissen  flecken  an  den  fassen  des  pferdes; 
ob   die  im  arab.   gewöhnliche    bedeutung    von    i_qy.    „stehen" 

mit  der  von  v^b..t«  „armring",  was  ein  verbum  oü\  „rund  sein, 
umgeben"  voraussetzt,  ursprünglich  zusammenhieng,  oder  ob 
schon  im  ursemitischen  das  verbum  toakapa  beide  bedeutungen 
nebeneinander    hatte,    wage    ich,    da    in    andern    semitischen 


'  wörtl     ,,ein  gang,    wobei    die   vorderen    theile  der  füsse  nah  an 
einander,  die  fersen  aber  fern  von  einander  sind". 


—     109    -^ 

sprachen   dieser    stamm   nicht  belegt  ist '  und   uns.  also   keine 
von  ihnen  eine  vermittelnde  bedeutung  an  die  hand  gibt,  nicht 

zu  entscheiden]  Meid.  I  414  (siehe  unter  l^jl). 

jLjc  liddiii.  pl.  ^o!-l^H  „die  führenden''  d.  i.  „die  voran- 
gehenden, vorn  sich  befindlichen"  rosse  [von  ^Ss^  „führen",  syr. 
^9OT,  vereinzelt    auch  j^oi,    dass.,   hebr.    an.    key.  Jes.    11,  8   ii^ 

nir:  „(in  der   viper  höhle)  steckt  er,  führt  er  ein  seine  hand"; 
über  die  grundbedeutung  derv^urzel  had  vgl.  Delitzsch,  Comni 


1  die  von  Castelli-Michaelis  unter  v^in »  angeführten  Pe'al-  und 
Af'elformen  (auch  Payne-Smith  verweist  bei  ua.o]  auf  jod)  gehören  der 
form  nach  scheinbar  zu  einem  stamm  pps,  bei  näherer  prüfung  der  dort 
aus  der  Pesitä  angeführten  belegstellen  aber  alle  zu  rpa,  dessen  bedeut- 
ungen  im  syr.  folgende  sind:  „umgeben,  um  jemand  herum,  um  ihn,  in 
seiner  nähe  sein,  ihm  anhangen,  ihm  folgen"  [siehe  die  belegstellen  bei 
Castelli-Michaelis,  s.  5G7;  ferner  2  Par.  23,  7    oanJo  =  hebr.  ^B'^iJri'],  also 

derselbe  stamm  im  hebr.  urtext;  wir  haben  hier  jedenfalls  wie  in  i— ßi*. 
die  Wurzel  kap,  aus  der  dies  nakapa  durch  secundäre  Weiterbildung  ent- 
standen, während  dem  hebr.  ci)?:  die  wurzel  vah  ,,stossen,  bohren"  zu 
gründe  liegt.  Uebrigens  muss  man  in  der  annähme  von  stammen  mit 
secundär  vorgetretnem  n  (verrostete  nifalformen)  sehr  vorsichtig  sein, 
ebenso  wie  bei  der  annähme  von  secundär  vorgetretnem  m  (denominativ- 
verba  von  partic.  ursprünglich),  s  (verrostete  safelformen)  und,  was  relativ 
noch  am  häufigsten  vorkommt,  t   (urspr.   VIII.    formen,  z.  b.  {jSj^  von 

J^XJ*!,  ass.  utakhil  und  usatkü,  ein  äkul,  inf.  takälu  voraussetzend,  von 
ittakil,  ift.  eines  verbums  cN^j»  was  deswegen  im  ass.  verloren  gieng, 
weil  es  sonst  mit  akcdu  essen  lautlich  hätte  zusammenfallen  müssen; 
u.  a.)l,  af*el:  „herumführen"  („herumgehen  machen")  [Deut.  32,  lU  ^  «  n| 

„er  hat  ihn  herumgeführt"  |,  auch  intrans  wie  im  pe'al  ,, umgeben,  nahe 
sein,  anhangen"  [Hiob  4,  2,  Act.  17,  5,  Num.  17,  13  u.  a.,  dann  auch 
Prov.  k),  Tl     ^^  ■  o^l   „er  wird  bei  dir,  mit  dir  sein,    dich    begleiten", 

d.  i.  ,,dich  führen",  hebr.  MhjpJ  und  übertragen  „an  etwas  sich  heran, 
um  etwas  herum  sich  zu  schaffen  machen"  d.  i.  „anfangen",  „beginnen" 
[Act.  1,  22     Vß   «-a-e|?  ccQgdfiSvog  nno,  Act.  2,4  oax]©  ^«^  ijQSavro,  Phil. 

4,  10    oÄAoj?  ^^'  dvti^aleze  {lu  <pQoviZv)\. 


—     110     — 
zu    Hiob,  2.  Aufl.,  s.  516  anm.  (siehe   auch  schon   oben  unter 
Jk-^j)],  opp.  J,lpdl  Meid.  II  469  diehtervers  (siehe  unter  JÜ). 

JjCI;ß  haihalun  „dick,  stark,  gedrungen  gebaut",  dann  über- 
haupt „edles  ross"  [eine  Weiterbildung  der  semitischen  wurzel 
hal  „umschliessen",   „vollenden'*;   vollendet,    vollkommen  sein". 

Mit  Jiu^  „palast^',  einem  ganz  späten,  erst  von  den  Syrern  zu 
den  Arabern  gekommenen  lehnwort,  hat  unser  JjCjo  nichts  zu 
thun,  zumal  auch  das  hebr.  bs-^rr,  was  die  Syrer  einfach  in  ihre 
bibelübersetzung  aus  dem  hebr.  urtext  herübernahmen,  selbst 
erst  lehnwort  aus  dem  assyrischen  fkallu^  und  dies  wieder  aus 
dem  sumerischen  E.  GAL  „grosses  haus,  palast"  entlehnt  ist 
(E  =  Mtu  „haus",  GAL  rabü  „gross",  E.  GAL  =  fJmllu  in  den 
sumerisch- assyrischen    nationallexicis)  ]    Imrulkais    Muall.    52 

(siehe  bei  c!a13^),  Ham.vl'A  iS^^  ^\yÄ}\  V^^^  t*-^^-^  siehe 

unter  f^-Jl!«)  und  das  femininum   äJXüc   im   plur.    asyndetisch 

neben  dem  pl.  J^i  „hengste"  Tarafa  Diw.  tfitt*^  (siehe  schon 
unter  ^Li**). 

Soweit  meine  Sammlung  der  epitheta  des  pferdes  bei  den 
Arabern;  ich  hoffe,  dass  man  von  den  wichtigsten  derselben 
keines  darin  vermisse,  wenn  auch  für  die  Zukunft  manches 
noch  nachzutragen  sein  wird. 

Von  eigennamen,  die  die  Araber  besonders  vorzüglichen 
ihrer  rosse  gaben,  sei  erwähnt  al- Asd  (stecken)^  Ham.  t"n 
(vgl.  auch  das  Sprichwort  Freyt.  Prov.  III,  337  =  no  2032), 
'Urkubun  Ham.  (^^(,  Samütun  Ham.  t^t"A,  Kurdun  Ham.  \*Y, 
Saulatun  Ham.  |^v^,  Sakdbi  Hdim..  (♦(  und  Hammd'u^im).  <)♦.  ^ 

Das   verbum   Ca^   „reiten",    was    sonst    gewöhnlich    vom 


1  vgl.  Ch    Ahm.,  s.  210  sjv^l    J*^  „stockähnlich"    (so  hart  und 

fest)  vom  pferd  gesagt. 

2  siehe  Rückert's  Hamäsa  I,  s.  238.  226.  175.  57.  219.  57.  44. 


—   111   — 

reiten  auf  kamelen  gebraucht  wird,  steht  auch  vom  pferdritt 
Harn.  \^\"\. 

Von  andern  thieren,  mit  denen  das  pferd  seiner  edeln 
eigenschaften  wegen  verglichen  wird,  sind  zu  nennen  der  wolf 
wegen  des  trabens  und  des  schmächtigen  baues)  Ch.-A.,  s. 
110:  der  fuchs  (wegen  der  behendigkeit,  siehe   den  bei  Lane, 

s.  2250,  citirten  vers  Labid's  ^öLä  ^  ^Ixlll  (^'v*J  ,,the  horse 
outstrips  the  fox  in  his  sprightliness  and  leaves  him  behind"); 
der  wildesei  (wegen  des  rückens,  »Lg-ül,  und  der  weichen 
^La^JÜI  ebendas.,  s.  243;  der  adler  (wegen  des  wieherns)  Harn. 
\^^^  (wo  das  schreien  der  rosse  mit  dem  schreien  der  adler 
sy^J^S  pLyo,  verglichen  wird),  u.  a. 

Um   die  pferde,  wenn  sie    durch  den   den   krieg  oder  die 

jagd  abgemagert  sind,  für  künftige  Strapazen  zu  stärken  und 

-  wieder  frisch  zu  machen,  gaben  ihnen  die  beduinen  kamelmilch 

(^j>x^)  zu  trinken,  Ch.-A.,  s.  288  f.;  zu  gewöhnlicher  zeit  be- 
kamen die  pferde    täglich    wasser    zu  trinken,    die   esel  jeden 

C5  ''.   Cü^       0*''' 

andern  tag,  weshalb  man  im  Sprichwort  sagte:  ^.c  ^XXiyc^ 

(jj-IoJI  sI^Lb.  >Uil  „ich  werde  dich  schlagen  zur  zeit  da  der 
esel  trinkt  (d.  i.  jeden  andern  tag)  und  zur  zeit  der  tränkung 
des    pferds  fd.  i.  täglich/'    Meid.  II  455,    oder  ^s^  ^  woil 

ij*.wftJI  »l^Us  j>x>  w«aül«   >liil  „kürzer  als  die  zeit  da  u.  s.  f."; 

am  längsten  und  zwar  fünf  tage  lang  aushalten  kann  den 
durst  nur  das  kamel,  und  solch  einen  durst,  der  fünf  tage  lang 
nicht  gestillt  wurde,   nennen  die    Araber    .1  |i>>N!  *Lil    „den 

unglücklichsten  der  durste",  da  das  thier,  wenn  es  ihn  auch 
nur  einen  tag  länger  aushalten  müsste,  draufgehen  würde. 

Sonst  vergleiche  man  noch  die  eingehende  Schilderung 
besonders  der  theile  des  pferds  bei  Ahlwardt,  Chal.  al-Ahmar, 


—     112     — 

s.  20*J  if-   wie   den  in   Frey  tag 's  „Einleitung  in   das  Studium 
der  iirab.  Sprache"  s.  246  f.  dem  pferd  gewidmeten  artikel. 

Bei  Kazwini  folgt  nun  unter  den  lastthieren  (CjI*  jJ!)  ^ 

2.  J^  (baglun)  p.  f"v*1  das 

Maulthier. 

Obwol  der  maulesel  von  den  vorislamischen  dichtem  der 
wüste  nie  erwähnt  wird  "^  und  sein  name,  wie  wir  sehen  werden, 
nur  in  der  spätem  literatur  (meist  in  spätem  Sprichwörtern; 
vorkommt,  so  beweist  doch  die  stelle  im  kor  an  16,  8  (in  einer 

mekkanischen  snre)  bo^jjyd  ^Uil.  ^\ju^\^  (j^l  ^\)  (jX^^ 

„und  Gott  hat  geschaffen  die  pferde,  maulthiere  und  esel, 
dass  ihr  auf  ihnen  reitet",  dass  zu  Mohammed's  Zeiten  dieses 
thier,  in  den  städten,  wohin  durch  den  handelsverkehr 
vieles  ausländische  und  fremde,  so  auch  die  bei  den  Se- 
miten ursprünglich  unbekannte  und  verpönte  mauleselzüchtung, 
gedrungen  war,  zum  reiten  benutzt  worden  sein  muss.  Unter 
den  geschenken,  die  Mohammed  von  Aegypten  bekam,  sind 
nach  Abulfidä  auch  esel  und  ein  maulesel  namens  Duldula  ge- 
wesen.-^ In  dem  schönen  in  Rückert's  Hamäsa  I  246  mitge- 
theilten  gedieht  aus  Mu  äwija's  zeit  (ende  des  7.  jahrh.  nach 
Chr.),  worin  die  verschiedenen  genüsse  der  feineren  ausländischen 
höfischen  cultur  dem  einfachen  beduinenleben  gegenüber  ge- 
stellt werden,  heisst  es:  „ein  hart  kamel  im  freien  feld  zu  reiten 

ist  lieber  mir  als  maulthiers  sanftes  schreiten  (oj-^)  J^  (J^--*)"? 
denn  den  beduinen   war  die  den  religiösen    anschauungen   der 


1  fortsetzung  von  s.  44. 

2  damit  stimmt  auch  das,  was  Frey  tag,  Einl.  in  d.  Stud.  d,  arab. 

Spr.,  s.  249  über  den  Jju  sagt. 

3  daher  das    Sprichwort  JcXJtNJI    ■2^^    iS^     (*^    cH     "(^^'    ^^^') 
der  vetter  des  propheten  vop  seite  des  Duldul"   Meid.  I  207  (prov.  reo.). 


—     113    — 

Semiten  widernatürlich  erscheinende  Züchtung  des  maulthiers  ^ 
ursprünglich  ebenso  fremd  wie  den  Israeliten,  bei  welchen  es 
erst  seit  Davids  zeit  hauptsächlich  als  reitthier  der  vornehmen 
vorkommt.  Wenn  Mose  den  kindern  Israel  das  ziehen  von 
bastarden  verbot  (Lev.*  19,  19),  so  setzt  das  schon  ein  zeitweiliges 
einreissen  dieser  sitte  voraus,  die  die  Israeliten  jedenfalls  den 
Aegyptern  abgelernt  haben  dürften.  Die  inschriften  erwähnen 
zwar  nie  speciell  die  maulthiere,  der  esel  aber  war  im  alten 
Aegypten  ein  vielgebrauchtes  thier-,  und  das  stillschweigen 
der  denkmäler  allein  beweist  nichts  gegen  das  wirkliche  vor- 
kommen der  mauleselzucht  im  Pharaonenlande;  ist  es  doch 
aus  dem  zusammenhält  der  beiden  stellen  I.  Kge  10,  25  und 
ebendaselbst  28  sehr  wahrscheinlich  gemacht,  dass  Salomo  seine 
maulthiere  von  Aegypten  bezog.  ^  Da  nun  die  Aegypter  noch 
heut  viele  maulthiere  aus  Abessinien,  wo  schon  seit  undenk- 
lichen Zeiten  diese  thiere  für  die  dortigen  hochlandgegenden 
geradezu  ein  unentbehrliches  lastvieh  sind,  beziehen,  so  haben 
sie  jedenfalls  auch  schon  in  der  alten  zeit  dies  gethan.  Dem 
Aethiopier  ist  das  maulthier  was  das  kamel  dem  Araber,  und 
es  ist  jedenfalls  nicht  ohne  bedeutung,  dass  der  name  des  den 
Arabern  erst  verhältnissmassig  spät  bekannt  gewordenen  thieres, 
welcher  demnach  wol   auch  in  ihrer  spräche  als  lehnwort  zu 

betrachten  ist,  Jüü  baglu"^  ^  sich,  aber  wol  zu  beachten  mit 
anderm  gutturallaut,  nur  noch  im  äthiopischen  findet;  dort 
heisst  er  n4'A:  ^cl^^  vom  gezüchtet  werden  (fl*feA^  vgl.  arab. 

JJü)  benannt.  "^    Da  nun  im  arabischen  ein  verbum  Jüü,  von 


1  dies  vermuthet  schon  Hehn,  Culturpfl.  u.  Hausth.,  2.  aufi.,  s.  115. 

2  Paul  Pierret,  Dictionnaire  d'Archeologie  Egyptienne  (Paris 
1875),  p.  41  f.  Vielleicht  bezieht  sich  die  dadurch  widerlegte  stelle 
Plutarch's  (Isis  und  Osiris),  dass  der  esel  bei  den  Aegyptern  ein  gering- 
geschätztes und  unreines  thier  gewesen  wäre,  auf  den  maulesel. 

*  vgl.  Tristram,  the  Natural  History  of  the  Bible  (London  3<i 
edit.,  1873),  s.  124.  Dieses  ausgezeichnete  buch,  welches  aufs.  5,  anm.  1. 
bei  der  literatur  der  naturgescbichte  der  semitischen  länder  noch  nach- 
zutragen ist,  handelt  von  den  säugethieren  in  alfabetischer  Ordnung 
8.  35—155. 

4  auch  das  hebr.  t^^e  , maulthier"  scheint  von  der  Züchtung  den 
namen  zu  haben;  vgl.  das  sumerische  MüD,  was  IV.  R  69,  51-57  durch 

TToiiimcl,  lliiernamen.  ft 


—     114     — 

dem  Jüü  abgeleitet  sein  könnte,  fehlt,  ^  so  ist  ohne  zweifel  das 
wort  mit  dem  thier  von  Abessinien  zu  den  Arabern  gekommen, 

also  Jüü  baglun  „maulthier"  äthiopisches  lehnwort  im 
arabischen;  vollends  bestätigt  wird  dies  noch  durch  die  Ver- 
schiedenheit der  gutturallaute,  denn  ein  scheinbarer  Wechsel 
von  ^i  und  c  findet  sich  nur  in  lehnwörtern,  wo  er  sich  auch 

sehr  leicht  erklären  lässt.   Für  Wörter  dagegen,  die  in  den  ein- 
zelnen  semitischen    sprachen  ursemitisches  sprachgut  sind,  ist 
ein  Wechsel  von  k  und  g  unerhört  und  nicht  nachweisbar.  - 
Noch  einige  spätere  Sprichwörter,  in   denen   der  maulesel 

vorkommt,  sind:  pJu  ^jjo   *Äcl?  pJt^  ^  vää-I  „unfruchtbarer 

5^  0  - 

als  die  mauleselin"    Meid.   II    148;   JU   ;i)^l    ^   cM^  J^* 

jJLi.  (jw^l  „man  sprach  zum  maulesel:  wer  ist  dein  vater? 
da  sprach  er:  das  pferd  ist   mein  mütterlicher  oheim"  "^  Meid. 


die  assyr.  synonyma  ba7iü  sa  aladi  erzeugung  des  sohns,  aladu  (söhn; 
gebären),  damu  (blut)  und  parada  (viell.  maulesel?,  sonstige  belegsteilen 
fehlen  noch)  erklärt  wird. 

1  denn  Jjü  (Lane:   „he  afFected  duUness,  ha  became  humble,  sub- 

missive")  und  JJÜ  sind  erst  denoniinativa  von  JJt^;  vgl.  Lane  I,  230 
„as  the  mule  suggests  a  idea  of  evil  disposition  or  perverseness  and 

roughness,  you  say  in  describing  him  who  is  low,  or  ignoble  Jju   «JO 

JjiJ„he  is  a  mule,  a  bastard"  (vgl.  noch  Meid.  1 180,  ferner  den  1454  citirten 

vers  ^UJ^I  dJj^  ^^^  L-ft-Ls»>l  „magis  diversam  a  patre  et  matre  for- 
mam  habens  quam  pullus  asini"  (wo  die  commentatoren  den  maulesel 
verstehen),  wie  auch  II  375. 

2  eine  sache   für   sich  ist   der  dialektische   Wechsel  von  zwei  ver- 
wandten  consonanten   innerhalb    einer   semitischen    spräche,    z.  b.    im 

arabischen  aJ^*  und  (V^r,  v^i*^  und  v— ^5'  ^^^^^  diVLoh.  hier  vieles  anders 
erklärt  werden  kann,  vgl.  meine  bemerkung  und  anmerkung  auf  s.  89. 

3  also  seine  mutter  eine  pferdstute  (und  sein  vater  ein  eselj;  die  so 
gezüchteten  sind  die  eigentlichen  maulthiere,  und  die  zum  schnellen 


—     115     — 

n  275;   X/j^j  ^1  gJdu^  ^^^  ;Uä  „(er  ist)  der  esel  Tajjäb's 

und  (sie  ist?)  «die  mauleselin  Abu  Duläma's"  Meid.  I  416  (von 
den  Personen,  die   \iele  fehler  an  sich  haben,  gesagt,  vgl.  die 

anm.  1  auf  s.  114);  Jlsa-^Lil  a^'Jö  !^  JoUJI  „nicht  schrecken 
den  maulesel  die  schellen  (an  seinem  hals)  Freyt.  Prov.  III  39 

(no   223)    und    ci-^^l    ;i^    xlyu    S    jl^l    j^M    „nicht 

schreckt  den  abgelebten  (alterschwachen)  maulesel  der  ton  der 
schelle"  Meid.  II  209.  Auf  das  herumtreiben  in  der  mühle 
(mit  verbundnen  äugen?)  scheint  sich  zu  beziehen  das  Sprich- 
wort   ,^.o.i!    Jjtx>    v^IäJI    ^Llij*  ^Ijuj   JUi    „ein    (im    kreis) 

herumgetriebner  maulesel,  in  den  sinnen  ermüdet,  an  den  hoden 
mit  staub  bedeckt"  Freyt.  Prov.  III  39  (no  222).  Endlich  ist 
noch  zu  erwähnen,  dass  als  die  Araber  mit  den  Persern  in  be- 
rührung  gekommen    waren,    sie    auch  von  dorther   maulthiere 

bezogen;  so  ist  in  dem  Sprichwort  [jJ^jl^    (^'^^S    J^*^'    (3^ 

^--i*j«   (c^r**'  ^^  J^iH^  6    "•'^^    ^^*  ^^^    maulthier  und  hin 

unser  tragsessel  (sattel);  doch  in  Gottes  band  (wörtl.  „auf  dem 
weg  Gottes")  ist  mein  tragsessel  (sattel)  und  mein  maulthier" 
Meid.  II  212  ein  Araber  redend  eingeführt,  dessen  ihm  vom 
könig  Chosrew  geschenktes  maulthier  umgekommen  und  der 
sattel  zerbrochen  war.  Im  norden  und  nordosten  der  semi- 
tischen länder  muss  überhaupt  die  maulthierzüchtung  schon 
im  alterthum  einen  hohen  Grad  der  Vervollkommnung  erreicht 
haben;  Ez.  27,  14  finden  wir  die  maulthiere  Togarma's  auf 
den  markten  von  Tyrus,  und  noch  heut  kommen  die  besten 
maulthiere  aus  Erzerum,  Hamadan  und  Sinna,  und  die  Ar- 
menier haben  den  handel  mit  denselben  in  den  bänden.  Von 
dort  wie    vielleicht    auch  von  Elam   mögen    sie    dann   zu  den 


lauf  und  ritt  tauglicheren,  währ«nd  die  von  einem  pferdhengst  abstam- 
menden und  von  der  eselstute  geworfenen  thiere  maulesel  heissen, 
welche  zwar  grösser  und  stärker,  aber  auch  unbändiger  sind,  und  nur 
zum  lasttragen  verwendet  werden. 

8* 


—     116     — 

Assyrem  gekommen  sein,  wo  wir  auf  Asurbanipals  denkmälern 
(regierte  668—626  vor  Chr.)  maulthiere  vortrefflicher  zucht  ab- 
gebildet sehen,  ^  und  zwar  mit  den  netzen  beladen,  die  jenem 
sportliebenden  herrscher  zu  seinen  treibjagden  dienten.  ^  Später 
brachten  die  Juden  bei  ihrer  rückkehr  aus  Babylonien  245 
maulthiere  mit  (Esra  2,  66).  Gegenwärtig  ist  die  maulthierzucht 
über  ganz  Palästina  verbreitet;*^  in  Arabien  aber  scheinen  diese 
thiere  nur  im  Koragebirg  und  in  den  steilen  engpässen  der 
berge  des  stamms  Asyr  benutzt  zu  werden.^  In  Oman  fehlen 
sie  noch  gänzlich"',  und  Ritter  sagt  an  einer  stelle  seiner  Erd- 
kunde,^"' wo  er  von  der  Sorgfalt,  die  die  Araber  auf  genaues 
einzeichnen  der  geburtstage  ihrer  füllen  wenden,  und  wie  nie 
eine  Vermischung  zugegeben  wird,  spricht,  dass  „daher  in 
Arabien  das  Maulthier  fehlt".  Dies  gilt  natürlich,  wie 
zu  anfang  des  isläms  so  noch  heut,  nur  von  den  echten 
Arabern,  den  Beduinen;  „denn  unter  der  festsitzenden  be- 
völkerung  und  in  den  städten  werden  die  maulthiere  von 
den  kaufleuten  und  den  mittleren  klassen  geritten,  indem  die 
pferde  auf  das  militär  und  die  wüstenaraber  beschränkt  sind".*^ 


^  siehe  den  „Catalogue  of  a  series  of  photographs  from  the  col- 
lections  of  the  British  Museum  (photogr.  by  S.  Thompson),  part.  III.  by 
S.  ßirch  and  George  Smith.  Assyrian."  London  (s.  a.),  p.  40,  no 
464 — 467;  eins  dieser  „marble  slabs"  ist  abgebildet  in  den  Transactions 
of  Bibl.  Archaeol.,  part  V  als  anhang  zu  dem  ziemlich  oberflächlich  und 
ohne  philologische  kenntniss  gearbeiteten  aufsatz  W.  Houghton's  gOn 
the  mammalia  of  the  Assyrian  Sculptures".  Dort  ist  s.  52  inmier  noch 
die  alte  erklärung  von  sumer.  SUHUB  =  ass.  /^arz*  (syn.  suhuppatu)  durch 
„maulesel"  (statt  durch  „farre")  zu  lesen.  Der  hauptwert  des  aufsatzes 
besteht  im  nachweis  der  bildlichen  darstellungen. 

2  vgl.  die  Photographie  no  496  (in  dem  eben  erwähnten  catalog  p. 
41).  Diese  Photographien  sind  auch  einzeln,  und  zwar  für  Deutschland 
in  Leipzig  (bei  der  Twietmayer'schen  buchhandlung)  zu  beziehen. 

3  Tristram,  a.  a.  o.,  p.  125. 

4  Ritter,  Arabien  II,  40.     I,  212. 

5  Ritter  Ar.,  I,  404;  in  Maskat  bilden  persische  maulthiere  und 
esel  aus  Bahrain  einen  ausfuhrartikel  nach  Isle  de  France  (ebendas., 
8.  518). 

«  1,  604. 

"  wörtl.  anführung  aus  Tristram,  a.  a.  o.,  p.  125. 


--     117     — 

Dass  es  aber  eine  zeit  gab,  wo  den  Arabern  die  Züchtung 
dieses  thiers  noch  giinzlich  unbekannt  war,  glaube  ich 
sprachlich  (baglun  äthiopisches  lehnwort)  und  sachlich  durch 
obige  ausführungen  bewiesen  zu  haben. 

3.  ^Uä.  [himär-un)  p.  t"v1  der 


Esel. 

Die  Hebräer  nannten   ihn  ^17:11,  die  Assyrer  wi&u  (sprich 
imiru)  und  die  Aramäer  ]|V^,  weshalb  man  für  das  ursemitische 

unbedenklich  dasselbe  wort  (und  zwar  wol  in  der  anspräche 
himdru)  ^  annehmen  darf.  Ueber  das  Verhältnis  der  ursemiti- 
schen eselnamen  (himdru^  atdnu^  '^ airu^  parau)  zu  einander 
werde  ich  am  schluss  des  artikels  „wildesei"  sprechen  und  eben- 
daselbst einige  culturgeschichtliche  bemerknngen  beifügen. 

Im  Kor'än  kommt  der  sing.  ^li^.  vor:  2,  261,  ferner  62,  5 

(InLLII    jL«i  ;U4l    jii5^  „gleich    dem    esel,    wenn   er  bücher, 

trägt") '^;  der  pl.  ^a^ä.  16,  8  (siehe  schon  bei  (jJlS)  ^^^^  ^1?  1^ 


» 


1  dass  in  der  form  JL*i  das  i  in  folge  des  langen  den  ton  tragen- 
den d  erst  eine  abschwächiing  aus  ursprünglichem  kurzem  rr  sei,  ist  wt)l 
anzunehmen;  doch  schon  vor  der  Spaltung  des  ursemitischen    in    ver- 

schiedne    sprachen    muss   JLii    neben  Jlii    existirt    haben.    Man  ver- 
gleiche nur  (^LwwJ  „zunge  ',  hebr.  zwar  "jito^  (wo  aber  das  ä  bloses  vor- 

tonkamez,  wie  in  ^üj?  ist),  aber  auch  assyr.  lisdnu,  äth.  AA*}'  —  und 
andere  Wörter. 

2  Beicäwi:  „weil  er  müd  von  der  last  wird  und  (ausserdem)  keinen 
nutzen  davon  ziehen  kann  (den  weisen  inhait  dessen  was  er  trägt  nicht 
zu  würdigen  weiss)";  mit  dem  esel  verglichen  werden  die  Juden,  die  die 
Thora  vergeblich  bekommen  haben. 


118 


(jx*:il  ^yaJ   olLoSH  CXil  ^1^    „der  hässlichste    laut    ist  der 

laut  der  esel"),    und    der    plur.  *-4ä.  74,   50.  51,  eine  stelle,  die 

sich  auf  die  wildesei  zu  beziehen  scheint  und  deshalb  erst 
unten  mitgetheilt  werden  wird. 

Bei    alten    dichtem  kommt  >U!:^   selten    vor  und  wird 

dann  gewöhnlich  wom  wilden  esel  gebraucht  (siehe  unten),  da 
den  beduinen,  denen  das  kamel  ja  alles  war,  die  gezähmten 
esel  und  deren  nutzniessung  ziemlich  unbekannt  waren;   doch 

vgl.  stellen  wie  Ham.  d\"d  ^j^-wy^    Sl   s=yj^}    %üyj\  ;Uil  J.^^ 

Ü*-i  \b\^  Sl^  [SJlio  Rück,  „sowie  der  esel,  dessen  rücken  prägt 
die  Schmach  \  nicht  brav  geht,  wo  man  ihn  nicht  schlägt", 
M*  C)^UÄ.  >iÄ-vLi  „wehr  deinem   esel  (dass  er  nicht  abweidet 

unsern  hag)!";  auch  war  KUä.   ü  schon  bei  den  beduinen  ein 

Schimpfwort  (vgl.  Ham.  (w  comm.),  wobei  blos  der  hausesel, 
nicht  aber    der    königliche   zu   poetischen   vergleichungen  ge- 

brauchte  wildesei  (va£.)  gemeint  sein  konnte.  In  ähnlichem 
sinn  scheint  in  schmähliedern  gehraucht  zu  sein  >Uil  vj!  „des 
esels  penis"  Ham.  'jy^  und  ^\\.  Endlich  führe  ich  noch  einen 
dem  Mutalammis  zugeschriebenen  vers  an  (bei  Meid.  I  511):  J\[ 
cXä-SI   'iyl^\^  ^slXlÜi  lil^   ^Y*5  ji^Si  jU^   (j^y^^  „fürwahr 

die  niedrigkeit  (gemeinheit)  kennt  der  esel  des  stamm  es, 
während  der  freigeborne  (=  der  wildesei?)  sie  nicht  kennt  und 
das  grosse,  starke  (kamel)."  ^ 


1  siehe  Wright,  grammar  II  240    (Freyt.    dagegen    „ intertrigine 
dorsi  adflicti,  pravi"). 

2  die  2  auf  diesen  folgenden  verse  (mass  Basii)   siehe  weiter    unten 

bei  den  belegsteilen  zu  vxft  in  der  bedeutung  „zahmer  esel". 


—     119    — 
In  Sprichwörtern  wird  des  esels   häufig  erwähnung  ge^ 
than,  so  Meid.  I  748  >Uä.  ^jjo  wLöI  „geduldiger  als  ein  esel"; 

c^Lilil  ^Uä-  s.lV^I  „sie  hahen  ihn  wie  einen  dienstesel  be- 
nutzt" Meid.  I  231  (vgl.  die  oben  mitgetheilte  stelle  kor.  62,  5, 
wo  der  esel  zum  büchertragen  verwendet  wird);^  y^^  (j^  J<^^ 

tXjCäx»   „verächtlicher    als   ein   angebundener   esel"   (vgl.  weiter 

unten  die  beiden  verse  des  Mutalammis')  Meid.  I  511  und  ^^äj  Lo 

X^\  e*^   ^Jö  5]^  iU^  „es    bleibt    nichts   mehr   davon    (vom 

leben)  übrig  als    das   quantum  des  dursts  des  esels"   Meid.  II 

603.^    Auf  den  esel  angespielt  wird  in  den  Sprichwörtern:  LiS[ 

Jo^LdL   iLilaJI  ^jSo  *Liio  „die  speise  von  dem  und  dem  ist 

der  bäum  Kaf  ä  (der  viele  dornen  hat)  und  die  pflanze  Täwil 
(welche  die  esel  fressen)"  d.  h.  er  ist  so   dumm  wie  ein  esel, 

Meid.  I   126;^  »oü  x-wK  ^  „auf  seinem  haupt  ist  eine  blaue 


i 


^  auch  als  reitthier  kennt  ilin  der  kor  an,  16,  8  (siehe  JAj),  doch 
erst  nach  dem  pferd  und  maulthier;  damit  stimmt  das  spätere  Sprich- 
wort überein,  Freyt.  Prov.  III  360  >Uil  LIo^  (^fpii!  <3jl3  „post 
altas  res  asinis  vecti  sumus'.'. 

2  der  esel  muss  mindestens  alle  zwei  tage  getränkt  werden,  länger 
kann  er  den  durst  nicht  aushalten  (vgl.  schon  s.  111  bei  der  erwähnung 
des  dursts  des  pferdes), 

3  dagegen  fressen  die  esel  nicht  die  pflanze  (ja^^Ä.  hamd  Meid.  II  922 

f.  Eine  andre  pflanze,  die  der  esel  frisst,  siehe  bei  w^,  wahrschein- 
lich ist  dort  (obwol  Freyt.  einfach  asinus  übersetzt)  der  wildesei 
gemeint. 


—     120    — 
fliege"  ^  wie  in  der  nase  des   esels   (im  gegensatz  zum  spricli- 
wort  kiajk  iUwK   3   Meid,   ebendas.)    d.  i.  „er  ist   unbeständig" 
Meid.    II    199    und  sU^  ^>Ä^  ^Li    „er  brachte    zwei    esels- 

hörner"  d.  i.  „unmögliche  dinge"  Meid.  I  293  (vielleicht  dachte 
man  dabei  an  die  fabel  vom  esel,  der  sich  höriier  zu  ver- 
schaffen ausgieng  und  sowol  ohne  hörner  als  auch  ohne  obren, 
also  ärmer  als  vorher,  zurückkehrte  Meid.  II  323  in  einem  dort 
citirten  dichtervers,  vgl.  auch  Freyt.  Prov.  III  172).'^  Aus  mus- 
limischen dichtem   sei  nur  der  vers    des  Kutajjir  (Zeitgenosse 

des  Farazdak,  1.  jahrh.    der    Hidschra)    citirt:    (jLLwO     9^^^ 

^Udi    ^c^^    J<c^    f*-^    ^4^    ;^^   (^P    ^  )^^*4:^    iig^eich 

(ebenmässig)  wie,  die  zahne  des  esels,  und  nicht  siehst  du  einem 
bejahrten  unter  ihnen  vorzug  vor  einem  jungen"  (bei  Meid.  I 

602).   —   Noch    ist    zu    erwähnen    das    Sprichwort:  Liyi  ^-yfi^ 

Jm^JiS\  nI»4>15  sLää  „er  kam  in  ein  (unglück)  das  über  ihn 
hereinbrach,  wie  der  im  schlämm  steckengebliebene  esel"  (Meid. 
I  231);    vgl.  auch    das  spätere  Sprichwort:    >liil     o^4>!    1*31 


1  diese  blauen   fliegen  nisten  sich  auch  gern  in  wunden,  vgl.   den 
vers  al-Aggäg's  (Lane  p.  2366)  ^^  II  j.äÄä.1   ^^i^IaJI   l-jLo   I  j|  LjwÖ 

«JüJI    ^o»*u;j-ftJ    ÜjVökC>    (»^"^i    ,,A  beating  which,  when  it  falls  upon 

the  tops  of  heads,  digs,  in  the  pates,  hollows  that  afford  prey  to  the 
blue  stinging  flies". 

2  Freyt.    Prov.    111    172    5Li     xlsJJo     ZJ^.     JU^I     C/^^ 

,jl(3^l    C>^-LLo,  während  bei  Meid.  II  323  ^>aX}    ^\S   >Uä.    J<^^ 

UJLb  steht,  welch  letztere  fassung,  als  die  ursprünglichere,    jedenfalls 
den  Vorzug  verdient. 


—     121     — 

OwÄJ  JüL>  y^  iüß4>JI  j>jo   .,wenn   du   den  esel  nah  an  einen 

sumpf  gefükrt  hast,  so  sage  nicht  „trinke"  zu  ihm"  (wol  damit 
er  das  sumpfige  wasser  nicht  trinkt  und  dabei  im  sumpf 
stecken  bleibt)  Frejt.  Prov.  III  544  und  ein  schon  bei  Meidäni 

(11    247)    vorkommendes    nJ    Jüij*   y.    5üö4>J|    ^jjo    X^\    ^j^ 

L*w  „lass  den  esel  nur  nah  an  den  sumpf  hingehen  (führ  ihn 
aber  nicht  hinein)  und  sag  nicht  zu  ihm:  Sa!"  (mit  diesem  wort 
wird  der  esel  zum  trinken  ermuntert).  ^     Das  Sprichwort  Meid. 

I  277  (dort  l^il)  siehe  schon  s.  71  unten.  —  Andere  spätere 
Sprichwörter  sind:  Juu^pt  (j^Iiü  >Uil  xiJw  ^ßj\  „wie  soll 
der  esel  die  amomstaude  (den  ingwerbaum)  abzurinden  ver- 
stehen?" Freyt.  Prov.  III  331;  ^^L*o!^l|^  ä^^  ^  ia-^yf  jUi-l 

aüo^^J'  ^j^  „der  esel  ist  an  seinen  strick  gebunden  und  der 
mensch  an  seine  rede"  Freyt.  Prov.  III  115  und  ebendaselbst 
die    folgenden    drei    Sprichwörter:   C>v-ä    cLi    ^\^   nLäJj    >Uä. 

V^  jyuw  ^^^  „wenn  der  esel  des  walkers  durst  hat,  so 
trinkt  er  und  wenn  er  sich  satt  getrunken,  macht  er  Übeln, 
lärm   (oder:   schadet  er,   bringt    er  unglück)",  ^   iö%-?vo   ^Uä. 

j^^mI^I  „ein  an  der  sonne  angebundener  esel"  un*d  >Uä   ^j^ 

ow^U   iLft^t  ä^ÖI  „vom    esel    der    steine    (d.  h.    der    mit 

steinlasten  beladeii  wird)  kommen  unglück  und  schlage  (d.  h. 
wenn  man  das  unglück  hat,  wie  ein  solcher  belastet  zu  werden, 
so  setzt  es  leid  und  schlage)". 

jj^   '^airun  (sonst    im     arabischen    stets    „wildesei")    wird 
einigemal  auch  vom  zahmen  esel  gebraucht  (wie  im  hebräischen, 


1  andre:   äJ   ougJiL^*    ^  oder  äJ    SlX^cVj'    *3^   d.    i.   „ruf  ihm 
nicht  zu  hat  hat  oder  dah  dahl** 


—     122    — 

wo    1":?    das    zahme    eselfuUen   bedeutet),    doch  meist  nur  in 

■  55--  -^  o—  i^^ 

Sprichwörtern,    so    Meid.    I    739    »>Ua«    ^I    J^    ^     >j.^| 

„gesunder  als  der  esel  Abu-Sajjära's",  ^  11  87  5  Jul  »"^li  ^  ^xt 
„ein  esel  welchen  sein  pfähl  (an  den  er  gebunden  war)  dahin- 
raffte  (zu  grund  richtete)"  denn   als   sich  die  wilden  thiere  zu 

ihm  machen,   konnte  er  nicht  entlaufen,   11  810     'j^*^  liil 

j.x£  „sie  waren  (oder  „fielen  [==hiengen]  herab")  wie  die  (auf  beiden 
Seiten  herunterhängenden)  lasten  des  esels"  d.  h.  „sie  waren  ganz 

gleich",  II  603  <jöUi*  ^  r^^^  ^  „beim  esel   gibt   es  kein 

springen"  (dies  kann  sich  nur  auf  den  zahmen  esel  beziehen, 
denn     es    gibt    kein    flüchtiger    dahinspringendes     thier     als 

den   wildesei   der  wüste),  11  708   ^X=>   yxL    J<s,    Jcü^t    ^J>^ 

;^jjj|  3  Sjjtt  XI^I  „wer  auf  den  stall  seines  nachbars  sich 
verlässt,  dessen  esel  kommt  (des  morgens  schon)  in  den  regen" 
und  das  spätere  Sprichwort:  gJ  Jüi5  ^^   5üö4>  J|   J^  yjjtJ\  »^ 

LL  „lass  halt  machen  den  esel  am  sumpf  und  sage  nicht  zu 
ihm:  Sä"  (dasselbe,  nur  X^  statt  occ  siehe  schon  oben)  Freyt. 


1  dieser*  soll  nach,  den  commentatoren  „einen  schwarzen  esel  be- 
sessen haben,  auf  welchem  vierzig  jähre  lang  die  leute  von  al-Musdalifa 
nach  Minä  ritten.  Al-Fadl  ihn  'Isa  al-rakäsi  und  Hälid  ihn  Safwän 
waren  die  ersten,  welche  Abu-Sajjära's  beispiel  folgend  die  esel  zum 
zweck  des  reitens  den  pferden  vorzogen".    Ob  in  dieser  geschichte  (be- 

achte  gerade  hier  *jyt  und  nicht  ^LiÄ)  nicht  eine  uralte  culturhistorische 

erinnerung  an  die  ursprüngliche  zähmung  des  wildesels  bei  den  Arabern 
zu  suchen  ist?  Vgl.  auch  weiter  unten  am  schluss  des  artikels  „wild- 
esei". 

2  dies  verbum  ist  hier  wahrscheinlich  als  Volksetymologie  gewählt; 

in  Wahrheit  k^mmt  aber  ^"jy  wie  jjld  von  nLc?  yJAJ   „herumschweifen, 

hier  und  dahin  laufen",  vgl.  Franz  Delitzsch,  Comm.  z.  Hiob,  2.  aufl. 
(Lpzg.  1876),  8.  149. 


—     123    — 
Prov.  ni  544.    —    Wenn    der  oben   als    belegstelle    zu    >Ua 

jLJöifl  mitgetheilte  vers  des  altarab.  dichters  Mutalammis 
(oheims  des  Tarafa)  wirklich  echt  ist,  so  sind  es  auch  die  ihm 
unmittelbar    folgenden:    ^1    *  iü    4>|Cj     jv-uo    J^     j^üij    ^^ 

13^  *  ÄxJSL  L^li  wfllwjll  J^  t  jjß  II  txi^t^  ^\  lli  ^Si^Si 

Jlä-I  aJ  ^*o  ^  ^.Jiu),  was  Mehren  (Rhetorik  der  Araber  s. 

109)  ^  also  übersetzt:  „niemand  erduldet  ein  ihm  zugedachtes 
unrecht,  ausgenommen  die  zwei  verächtlichsten,  der  esel  des 
Stammes  und  der  zeltpfahl;  jener^  wird  durch  seine  halfter  in 
emiedrigung  festgehalten,  dieser  bekommt  schlage,  ohne  dass 
ihn  jemand  bemitleidet";  doch  habe  ich  sonst  bei  alten  dichtem 

wxfc  nie  anders  als  in  der  bedeutung  „wildesei"  gesehen. 

In  der  bedeutung  „wildesei"  begegnen  wir  dem  wort  )Uä. 

in  der  alten  literatur  ziemlich  häufig  (vgl.  auch  die  etymologie, 
wonach  .L«^  ==  „der  rothe"),  so  kor  an  74,  50  +  51   ^  L^i 


1  dessen  (aus  Kazwini's  — .üLft^l  (Jäx^ÜJ)  genommenen  text  ich 
oben  gegeben;  der  erste  dieser  beiden  verse  lautet  bei  Meidäni  rv^yÄj  jf  • 

jjyi^  JJD^I|  ^  ^^j^ll  Sil  *  Lgi^r  JjJi  ;IJ^  „et  non 
permanet  in  domo  vüitatis,  quam  noseunt,  nisi  duo  viles,  asinus  gentis 
et  paxillus";  im  andern  steht  bei  Meidäni  jwj-Xjuo  statt  iö*Jvo  und 
^^ü  statt  ^^.. 

3  Ijje  ist  nach  dem  commentar  der  esel  (also  „jener",  nicht  mit 
Freytag  „hie"  zu  übersetzen)  und  \ö  („dieser")  der  zeltpflock  (^>-wwJ 
erklärt  er  durch  iUwU    ^3^^^    Ö*<^  und  sagt  dann  noch  j!   oLo! 


—     124     — 

„was  ist  ihnen  denn  dass  sie  sich  von  der  ermahnung  abwen- 
den wie  wenn  sie  dahinfiiehende  esel  wären,  welche  vor  einem 
löwen  ausreissen";  in  dieser  vergleichung  meint  man  ordentlich 
so  ein  vor  dem  könig  der  wüste  hingescheuchtes  rudel  flüch- 
tiger wildesei  vor  äugen  zu  erblicken;  bei   alten  dichtem,  so 

'ürwa  ihn    al-Ward    (ed.  Nöldeke)   XIII  2  y^\    ^'L^'    „das 

brüllen  der  (wilden)  esel  (aus  todesfurcht,  wenn  sie  gejagt 
werden)^;  in  einem  vers  des  al-Hutafa  (bei  Lane  I  370)  heisst 

es:  UÜ  die  (wilden)  esel  sind  von  ihren  jungen  weggeflohen  2; 
in  einem  andern  (Meid.  II  144  citirten)  dichtervers  ^c  J^  ^y^ 

c^ui  ^\^  X^\  (J-s^  (^'^p'  ^ÄjLö^  (jjo  o1äi£  „bei  meinem 

leben!  wenn  ich  vor  todesfurcht  zehnmal  das  brüllen  des  (wil- 
den) esels  machen  würde,   dann  fürwahr  wäre  ich  furchtsam" 

und  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  231  sUä  oyi  ad^io  „ich 

habe  ihn  zum  bauch  eines  wildesels  (d.  h.  für  alle  zur  guten 

Jagdbeute)   gemacht"^    wie    Meid.    I    165    JLju«U    >U^    Jlj 


1  dort  steht  auch  das  gewöhnHche  wort  vom  schreien  dieses  thieres, 
yMt^  (urspr.  „zehnmal  aufschreien"). 

2  Y^\   ys^O^Jy    (XJJ^   i^jjo   vou^a:^   Lp  „like  as  the  (wild)  asses 

have  fled  from  the  presence  of  their  young  ones." 

3  demselben  vers   des  'ürwa,  der  eben  oben  citirt  wurde,  den  ich 
aber  der  Varianten  halber  hier  ganz  mittheile. 

*  Vgl.  unten  bei  t>\yi  und  yj^  „wildesei";   andre  übersetzen  hier 

„zum  thal  des  Amalekiters  I^imär".    Der  grammatiker  al-Asma*i  erklärt 
dies  Sprichwort  „ich  habe  ihn  zu  einem  für  alle  unbrauchbaren  gemacht", 

doch  dagegen  sprechen  die  den  ausdruck  i>lj-ftJl   ^y^  und  *.^*J!   O«^ 

enthaltenden  unten  beim  wildesei  mitzutheilenden  sprichwörtlichen  redens- 
arten. 


—     125    — 

8v*^!  „es  pisste  der  esel  und  machte  so  auch  die  andern  esel 

pissen"  (von  gegenseitiger  hilfe  gesagt,  welche  mehrere  sich  in 
einem  dir  widrigen  zufall  leisten).  ^ 

xiwwi^  hasafun  „esel"  siehe   bereits   bei   ä-^-aä    unter  den 
namen  des  pferdes  [s.  58). 

jjul  atdnun  „eselin"  (bei  alten  dichtem  in  der  bedeutung 
„wildeselweibchen",  siehe  unten  beim  artikel  „wildesei")  in  dem 

Sprichwort  Meid.  I  732  Jyi  (jji<L^vj.U  ^LST  IlLo  „geduld,  du 

wirst  eine  eselin  haben,  aber  die  eseljungen  werden  in  diesem 
jähr    nicht    empfangen"    und    in    dem  -  spätem   gedieht  Ham. 

Atl^  ^til  Jo    dUS  ^    „nach    dem   begatten  jeder   beliebigen 

eselin"  (macht  mich  das  antlitz   der  Asmä  lüstern,  da  sie  so 
hässlich  ist,  dass  jede  eselin  schöner  ist  als  sie).    Denorainati- 

vum  von  ^jül  ist  ^jj>L£ll  (Meid.   II  307  ^\SlXl  IJUä-  ^LT 

„er  war  ein  esel  und  wurde  eine  eselin"). 

Erst  in  den   spätesten  Sprichwörtern  kommt  »^Uä  himä- 

rafun  „eselin"  (statt  ^ul)  vor,  so  Freyt.  Prov.  III  413  (no.  2469) 

„er  melkt  die  mit  dem  mantel  bedeckte  eselin  und  hält  sie  fiir 
die  mutter  des  Näsir  ad-Din". 

Die  eselMlen  heissen  ^y^  (siehe  beim  „wildesei"). 


1  vgl.  auch   L^I^U  ^.«.^1   iXilo   LtXilo  ,sie  haben  sich  nach 

art  der  (wilden)  esel  gegenseitige  hilfe  geleistet"  (oder  wie  Freytag  nach 
den  commentatoren  es  erklärt:  consensit  gens  in  re  tibi  ingrata). 

2  aus  dem  oLuwuJt   &^i\^   V  • '  ^^^'  ^^®  einleitung,  s.  25;  in  diesen 
gedichten  kommen  auch  die  nichtarabischen  thiernamen    ^Lww^^'  kro- 

kodil,  Jjtj  elefant,  0*j*  äffe,  v«>4>  bär  und  vilii  marder  vor. 


—     126    — 
yjjt  hmbirun ,  daher  v^l^Jt  II  „eselin"  Meid.  I  410  (Jj^^l 

r4-^'  II  ^  „stumpfsinniger  (dummer)  als  die  mutter  des 
eselfüUens''  ^  und  (was  das  gewöhnlichste  wort  dafür  ist) 

^ji3K:  gaMufi  (ursprünglich  vom  wildeselfüUen  gebraucht, 
s.  daselbst,  aber  auch  vom  zahmen:)  Ham.  ty*  (iii  dem  schönen 
von  Rückert  „Lob  der  Beduinen"  überschriebenen  gedieht  des 

*ümair  ihn  Sujaim  at-Taglibi  al-Kutämi),  wo  es  heisst  ^j^o. 

LSULä.  LLtlil  Lui  JjLi  jjilÄilt  ^s  „und  wenn  andre  (neml. 

die  Städter)  eselsfüllen  halten,  so  haben  wir  (die  beduinen) 
schöne  rosse",  ein  neuer  beleg,  dass  den  Beduinen,  und  dies 
sind  die  echten  Araber,  die  zucht  der  zahmen  esel  ursprünglich 

fremd   war.  —  Ausserdem   kommt  der  pl.  (jiLät  in  dem  oben 

bei  ^LjI  aufgeführten  Sprichwort  (Meid.  I  732)  vor. 

4.  (ji*Ä.lJl   X^^  (himdru  ^l-wahsi)  p.  t"VA  der 

Wildesel.2 

Mit  dem  hier  von  Kazwini  gewählten  arabischen  namen 
(wörtl.  „esel  der  wildnis,  der  wüste")  bezeichnen  erst  die  spätem 

Araber   dieses    thier;    vgl.   die   spätem   Sprichwörter   ^jjo    JJI 

ji^^lll  X^  „flüchtiger  als  der  wildesei"  Freyt.  Prov.  III  505 

(no.  3033)  und  viJLs?^  ^cJC^  Üß^^lLij   ^1   (jM^yl  J^  dUxft! 


^  die  Fesariten  nannten  mit  diesem  namen  die  hyäne,  siehe  später 
daselbst. 

2  nicht  „waldesel",  denn  in  den  steppen  und  wüsten,  die  ihm  zum 
aufenthalt  dienen,  gibt  ss  keine  wälder.  Auch  der  den  Arabern  bekannte 
wildesei  ist  kein  thier  des  waldes  (eigentliche  wälder  gibt  es  in  Arabien 
ja  überhaupt  nicht)  sondern  der  wügte, 


—    127    — 

Jj^yi    Xi-^J    ebend.  367  (no.  2195)  aus  dem  commentar  des 

Abü-Muhammad  al- Arabi  zu  Harn.  |*"|a,  von  Rückert  Harn.  I, 
S.288  also  übersetzt:  „den  wilden  esel  fehlte  dein  erlahmen,  dafür 
geschossen  hast  du  einen  zahmen".  Das  altarabische  hatte  für 
den  wildesei,  wie  auch  nicht  anders  zu  erwarten,  eigene  namen. 
Das  gewöhnliche  wort  ist  i 

yx£.  ^ai7'un  [hebr.  T?  überh.  ,  junger  ausgewachsener  esel", 
söwol  vom  zahmen  wie  wilden  i;  ass.  /rw^  jj  Rawl.  6,  rev.,  z. 
35  und  zwar  dort,  wie  das  links  in  der  sumerischen  columne 
entsprechende  wort  beweist,   nur  der  wildesei;  das  äth.  ^^A' 

gehört  nicht  hierher]  Ham.  Mv   f>^)y^^  »v*^    y**^I    )y^^^^  „(und 

nicht  geh  ich  aus^  dem  haus  des  nachbars)  wie  der  wildesei, 
indem  ihn  die  tränke^  noch  nicht  satt  gemacht  hat",  denn  der 
wildesei  geht  von  der  quelle,  ohne  sich  satt  getrunken  zu  haben, 

sobald  er  den  Jäger  wittert;  Zuh.  Diw.  \d,Y\  vutJI  ti^J^  3Ii 

„da  brachte    er  an  uns  den  wildesei"  ^;  Imrulk.  Diw.  t^it'v  äJ 

s-AJJyo  ^yz  *-5o*  wLd  »«-g-o  . . .  „es  (das  pferd)  hat  den  rücken 

eines   wildesels,   welcher   auf  dem  lauerort  steht"   (vgl.    auch 

Imrulk.   t*,*i  Ai  y^  J^  und  t"f,t"  -.^U•  J^iLl  ^j^,  wo  das 

kamel  mit  dem  wildesei  verglichen  wird;  an  letzterer  stelle  ist 
»U,  siehe  s.  98,  vom  wildesei  gebraucht};  Imrulk.  Mu  all.  49 


1  vgl.  Kpi  ^"j?  „wildeselfüUen"  Hiob  11,  12;  auch  wLfc  muss  urspi*. 
das  jüngere  thier  bezeichnet  haben,  vgl.  unten  Meid.  II  87. 

2  nicht  bit-ru-u  zu  lesen;  in  den  nationallexicis  hat  das  zeichen  bit 
oft  den  sumerischen  lautwerth  i. 

3  wörtl.  „trete  ich  vor  weg  aus"   denn  >iXo  heisst  „hervortreten* 

vgl.  sjwo  brüst. 

*  wörtl.   „das  herabsteigen"  (i;:;,  ID^JS^;,  ass.  arddu,   impf,  (rid) 
zum  wassser". 

5  siehe  die  ganze  stelle  dort  bei  Ahlw.,  Ch.  al-A.,  s.  351  und  356. 


—    128    — 

Joül  o«ä5^  *>!•  •  „und  wie  manches  flussthal  wie  der  bauch  des 

wildesels  gibt  es  (das  ich  durchschritten  habe)"  d.  h.  „wie 
manches  thal  das  einer  guten  jagd  glich"  oder  „worin  es  viel  wild 
zu  jagen  gab",  also  ganz  mit  dem  anfang  des  commentars 
(mju^'^M    .>t  xj^Lä-  a)  übereinstimmend,  während  was  er  sonst 

zu  diesem  vers  sagt,  falsch  ist  („der  bauch  des  wildesels"  ist 
den  Arabern  eine  sprichwörtliche  redensart  für  „gute  jagd", 
nichts  weiter)  i;  in  einem  gedieht  des  auf  s.  30  genannten  Abü- 

Du  aib  (bei  Meid.  11  373)  llül  C>ji  '^  ^  ll^  L0  v^iii 

_  o  ^u  jjU  „ich  sprach  als  beide  (der  hund  und  der  wild- 
esei) auf  einem  berggipfel  sichtbar  wurden^:  der  wildesei  hat 
uns  betrogen  (seil,  da  wir  ihn  doch  noch  nicht  getroffen  haben), 
obwol  er  von  der  linken  seite  her  kommt  (wo  man  ihn  sonst 
immer  am  besten  schiessen  kann)"^  und  endlich  in  einem  bei 
Meid.  II  660  mitgetheilten  gedieht  des  Kuräd  ihn   Gurm,  des 


*  vgl.  auch  das  unmittelbar  folgende  i^y*rt   V^^'   ^   "^^  ^®^" 

chem  der  wolf  heult". 

2  vgl.   Wetzstein   zu  Delitzschs  Hiob,  2.  aufl.,  s.  507  anm.  (vgl. 

auch  unten  olj-ftJt  Oy^  unter  ^lyi  faraun).  Es  ist  deshalb  nicht 
nöthig,  hier  an  ^^HaM  {ja  a  j  -^  „dünnbäuchig,  mager",  wie  der  wild- 
esei   in    Chalaf's    Kaside    v.    61  (^•ia-ül    ^L*.i>.)    genannt    wird,    zu 

denken. 

3  wörtl.  „von  einem  berggipfel  aus  (in  sieht,  hervor)  kamen  und 
diesen  verliessen";  der  berggipfel  hatte  ;sie  bis  dahin  unserm  anblick 
entzogen. 

4  hier  ist  ein  hübsches  beispiel,  wie  zuweilen  die  Araber  in  lexico- 
graphie  machen,  und  wie  vorsichtig  man  daher  ihre  angaben  benutzen 
muss,  so  lang  man  keine  belegstellen  dazu  hat;  denn  (natürlich  blos  auf 

grund  dieses  verses)  schrieben  sie  in  die  lexica:  •!  vÄi  i^]  OtXj 
'«änÜ  (j^  t^jK  i^V^ij  was  noch  dazu  auf  falscher  auftassung  des 
obigen  verses  beruht,  denn  das  richtige  wäre  jJÜ   t^  oder  (^jX/o|   Lo- 


129 


Malikiten:  tXi^^^  ^Ldj  ^jjo  !*1wc^  J^^  „er  hofft  einen  wild- 
esei aus  gediegenem  gold  und  aus  gold  (zu  bekommen)."  — 
In  Sprichwörtern  kommt  ^jct    ebenfalls    häufig   vor,    so   Meid. 

I  279  aüLLLaJl  Juü^  ^^  Ü^tX^  „er  riss»  ihn  (den  eid)  ab 
(=  brach  ihn)  wie  der  wildesei  die  pflanze  Sillijän  (mit  sammt 
der  Wurzel)  abreisst"  ^;    Meid.  11  86   clT  ^)  x^jJ  ^jl  JuLlt 

(2L«il  ^  „der  wildesei  bewahrt  (schützt)  sein  (eigen)  blut  besser 
(als  der  hirt  es  thut  bei  seiner  heerde)",  und  dass.  in  der  form 
r^  \J^  M^  LS^r  ^'  Meid.  II  87  aüoj  xx^lt  l^^  „ein  wild- 
esei, welchen  seine  mutter  zum  lauf  antrieb"  (andre  jsJÜSs 
„mit  dem  fass  stiess"  um  ihn  zum  lauf  anzutreiben)"^;  Meid, 
n  674  li'LIS   dUj  C-oül  vi^ÄJ  jj^  „wer  den  wildesei  bespringt, 

bespringt  selbst   einen   erzbespringer""*;   kX^^juj    tCcfc    L=s^   „einen 

wildesei  hat  seine  wolbeleibtheit  der  gefahr  entrissen"  (während 
seine  abgemagerten  kameraden  aus  futtermangel  starben)  Meid. 

II  754;  ebend.  I  34  -^L^jJI  ^  jjoü  wl^  C^'^  /j]^  „wenn  auch 
ein  wildesei  entwischt,  so  bleibt  doch  ein  anderer  in  der  schlinge"^; 


^  andre  pflanzen,  die  der  wildesei  frisst,  siehe  Ch.  al-Ahw.  s.  349; 
vgl.  auch  schon  oben  bei  ^U■■Ä.  die  pflanze  J^*'-^*. 

2  vgl.   auch  Diw.  Hud.   M»5Ff ,   wo  der  wildesel  (^aÄä.!   ^V?^ 

„wahrer  seiner  rechte"  heisst,  was  dort  aber  auf  seine  eifersucht  sich 
bezieht. 

3  hier  ist  offenbar  der  junge  wildesel  gemeint  (vgl.  hebr.  «i^fc  ^*? 
„der  junge  wildesel"  Hiob  11,  12). 

4  vgl.  die  von  Ahlw.,  Ch.  al-A.  s.  346  aus  dem  Diwan  der  Hudailiten 
über  des  wildesels  geilheit  angeführten  stellen. 

5  dies  Sprichwort  soll   nach  Abü-'Obaid  auch  noch  später  bei  den 
syrischen  Arabern  gebräuchlich  gewesen  sein. 

Homtnel ,  thiernamen.  9 


—    130    — 

n  21  vlfc  jj^  Jbl^l  „mehr  farzend   (winde  streichen  lassend) 

als  ein  wiklesel";  I  246  v^l  hr*^  cM^  ij^  «üüCi*  „ich  habe 

ihn  liegen  lassen  in  einem  dem  hintern  des  wildesels  ähnlichen 
zustande"  d.  h.  ganz  beraubt  und  ausgezogen.  ^     Der  pl.  von 

JfJ.  lautet  X^\  Meid.  I  290  (s.  unten  bei  {jii3t)  und  i>\\y^ 
(über  die  form  vgl.  Wright's  gramm.  I,  s.  253)  Meid.  II  667 
*5LXi*^  iir«jy*>o  „wildesei  die  sich  gegenseitig  beissen".  Das 
deminutiv  heisst  w^xt  Meid.  11  88:  sj^l  wucä  „es  ist  nur  ein 
kleiner  wildesei"  womit  auw-äS  (j-i-J^^  "^^^  dasselbe  bedeutet, 
wechselt  (siehe  unten  bei  (ji3t).  Nur  der  Vollständigkeit 
halber  gebe  ich  hier  noch  das  wort  des  Imrulkais  {jojfs  aJj 

^jjt^  J^i}\   „warum   lagert    da    der    wildesei,   wenns    so   ist?", 

denn  die  veranlassung,  bei  der  er  es  gesagt  haben  soll  (siehe 
Meid.  II  204)  ^  ist  eine  spät  erdichtete  fabel  (siehe  schon 
Rückert's  Amrulkais,  s.  15).  Dass  aber  der  wildesei,  wie  in 
jenem  fall  dem  Imrulkais,  den  'Arabern  als  böses  omen  galt, 
kann  immerhin  wahr  sein.  —  Die  sich  meist  auf  die  spätere 
literatur  beschränkenden  fälle,  wo  ^yc  allgemein  „esel"   (also 

auch  „zahmer  esel")  heisst,  wurden  schon  oben  bei  ^l»^  an- 
gegeben; noch  hinzuzufügen  ist  '0üi}\  wlc   ^^  Jaxcol  „muntrer 


1  io*«ox,  urspr.  is«^'  (alif  prostheticum)  von  iowO;  das  c  ent- 
stand nur  durch  den  einfluss  der  ihm  folgenden  emphatischen  laute  ^jC 
und  Ja. 

2  verkürzt  aus   ^3\SXS. 

3  als  Imrulkais  vom  griech.  kaiser  ein  giftgewand  erhalten  hatte, 
hielt  er,  als  er  beim  hinausgehen  einen  wildesei  daliegen  sah,  diesen  für 
ein  böses  omen. 


1 


—     131     — 

hin  und  herspringend  als  der  esel  der  wildnis"  (Freit,  onager 
deserti)  Meid.  11  794  und  ^SJ>J\  yls.  ^jjo   2Jo\  „gesunder  als 

der  esel  der  wildnis  (wüste)"  Meid.  I  748,  wo  die  hinzufügung 
von  s^,  obwol  sonst  «^j^c  allein  „wildesei"  heisst,  noch  not- 
wendig schien.  In  der  übertragenen  bedeutung  von  „fürst, 
häuptling"  steht  Sk  in  der  Mu  all.  des  Härit,  vers  18  ^^  (jS 
oulII  dl^  „alle  welche  den  fürsten  (nemlich  den  Tagle- 
biten  Kulaib)  geschlagen",  ebenso  Harn.  *1l^v  Joül  ^L^  „den 
kameltrupp  des  häuptlings"  und  in  einem  ebendaselbst  im 
comm.  citirten  verse,  wo  es  JJi^l  ^—4-^  „Kulaib  der  häuptling" 
heisst;  ebenso  heisst  auch  der  berg,  J-iil,  wegen  seines  ge- 
waltigen  aussehens    yx£.   (Muall.  Här.    18,    comm.)    wie    auch 

tXSpi  der  zeltpflock,  der  das  zeit  trägt,  gleichsam  der  haupt- 
träger (fürst,  häuptling)  des  zelts;  diese  ursprüngliche  Über- 
tragung  vergass   man  dann   und  sagte  neben  dem  gebrauch- 

liehen  Sprichwort  cüb  tXJt«   ,jjo  J6I  „verächtlicher  (geringer) 

als  der  zeltpflock  auf  dem   feld"    auch  wxi  ,j^  Jjt  „als  der 

zeltpflock",  weil  er,  wenn  er  in  den  boden  gerammelt  wird,  an 
seinem  obern  theil  beständig  geschlagen  wird.  Endlich  heisst 
^j^  auch  noch  das  lustig  im  Sonnenschein  hin  und  her  tanzende 

„Sonnenstäubchen,  kleine  hälmchen"  (^^juiJl).  So  sehr  ver- 
schieden auf  den  ersten  augenblick  alle  die  ausdrücke  (fürst, 
zeltpflock,  berg,  Sonnenstäubchen)  sind,  so  gehn  sie  doch 
alle  auf  den  königlichen  wildesei  des  Orients  zurück,  der 
keine  verkrüppelte  eselrasse  wie  unser  europäischer  langohr, 
dort  zum  bild  des  fürsten  und  herrschers  wird  ^;  ist  ja  sogar  der 


^  als  interessante  analogie  zu  betrachten  ist,  dass  II  R.  6,  rev.,  z. 
35  das  dem  ass.  iru  entsprechende  sumerische  wort  in  wörtl.  Übersetzung 
lautet  ,,herr8chaft  ausübendes  wildes  thier"  und  dass  III  R.  70,  166  f. 
asaridu  „fürst**  als  synonym  neben  im  steht.  Sonst  heisst  iru  ass. 
„adler"  (syn.  nasru)  z.  b.  Sanh.  3,  68  iru  atarid  ismri  „der  adler  der 

9* 


—     132    — 

zu  allerlei  niedrigen  diensten  verwendete  gezähmte  esel  dort  ein 
viel  stattlicheres  thier  als  unser  zahmer  esel. 

Das  eigentlich  ursemitische  wort  für  wildesei  [hebr.  N'ns; 
ass.  purivu  ^  IV  R.  3,  23  +  249- ,  wie  das  gewöhnliche  ideogramm 
imiruZlN.NA,  z.  b.  Asurb.  7,  7,  demnach  auszusprechen  ist]  ist 
das  seltne 

\ji  faraun  und  %\yi  faraun  in  einem  vers  des 'A mir  ibn- 
Katir  al-Muhäribi  (citirt  bei  Lane  I  322  unter  A3)  l*l.*fli  Jüü 

xuLs  !ji  ^^15   cyw*Äi    ^•JüUwL     J^  „sie  ware^  zornig  mit 

mir  und  trieben  mich  fort,  und  in  folge  dessen  wurde  ich  als  ob 
ich  wäre  ein  wildesei,  welcher  (von  allen  Seiten)  umzingelt  wird" 

und  in  den  Sprichwörtern  &|laJI  oyi  3  ^^^^y^Jl  S^  »alle  Jagd- 
beute steckt  im  bauch  des  wildesels",  denn  schon  im  altertum 
waren  die  Beduinen  der  jagd  dieser  thiere  leidenschaftlich  er- 
geben 2  Meid.  II  316  und  ^CLli  (^^Jl^  UäSI  „wir  haben 
den  wildesei  verheiratet  und  wollen   nun  sehen"  (so  sagte  ein 


könig  der  vögel":  II  K.  6  kann  es  nicht  „adler"  heissen,  da  wir  dort  eine 
liste  von  säugethiernamen  haben ,  sondern  die  sache  ist  vielmehir  so  zu 
erklären,  dass  als  iru  in  seiner  alten,  uns  nur  noch  durch  die  national- 
lexica  überkommenen  bedeutung  „wildesei"  von  dem  andern  ^oxi  purivu 

(siehe  unten  unter  SyS)  verdrängt  wurde,  es  für  den  adler,  für  den   es 

urspr.  vielleicht  nur  in  poetischen  vergleichungen  (der  adler  der  wildesei 
der  Vögel)  gebraucht  worden  war,  als  gewöhnliches  wort,  so  dass  man  den 
Ursprung  ganz  vergass,  geblieben  ist. 

1  im  assyrischen  das  gewöhnliche  wort  für  wildesei,  während  iru 
im  class.  assyrisch  für  den  adler  gebraucht  wird  (siehe  die  vorige  an- 
merkung). 

2  siehe  schon  oben  die  anm.  zu  v^aJI  o«-s-.  Muhammad  soll 
unter  and.  dieses  Sprichwort  gebraucht  haben. 

3  t^yi  aus  f>\yS  hier  natürlich  blos  wegen  des  gleichklangs  mit 
f^yk*M.i   abgekürzt. 


—     133    — 

mann,   als  sein  söhn  ohne  seinen,   des  vaters,  willen,  heiraten 
wollte). 

i^y£.  ardun  heisst  der  wildesei  als  scheues  und  der  zähmuung 
durch  menschenhand '  unzugängliches  thier  ^  [von  demselben 
stamm  hebr.  m'^r  nur  Hiob  39,  5,  dagegen  im  aramäischen  das 
gewöhnliche  wort  für  wildesei,  so  chald.  Tny  Dan.  5,  21,  syr. 
jj^,  mand.  N^N'^N]  und  zwar  kommt  dieser  name  nur  bei  den 

lexicographen  vor.    Andre  namen  (epitheta)  von  ihm  sind  end- 
lich noch 

A^    tlgun  „der  starke,  dickbäuchige"  in  einem   bei  Nöl- 

9" 

deke,  Einleit.  s.  137  f.  mitgetheilten  lied  Mutammim's,  v.  9  - 


1  so  Franz  Delitzsch,  Hiobcommentar ,  2.  auf!.,  s.  508.  Zu  be- 
achten ist  immer,  dass  das  dem  hebr.  i'i'iy  lautlich  entsprechende  4>t^ 
„hart,  dick,  derb"  von  pflanzen  heisst,  und  dass  der  wildesei  sonst  auch 

mit  namen,  die  diese  bedeutung  haben  (vgl.  ^^^i   \ö<S,  u.  a.,  Ch.  al-A., 
s.  344)  genannt  wird  (so  auch  in  einem  Meid.  II  881  angeführten  gedieht 

des  *Ajid:  }\dS  iii>l^^-»Jf  ^^  ^^r^y  ^^5  »^^^  i<^b  schoss  in  den  Wüste- 
neien [vgl.  ass.  mummn  Del.  Chald.  Gen.  s.  297]  nach  festgebauten  [wild- 

eseln]).  —  Wenn  s^y^  und  -ii^y,  was  doch  sicher  scheint,  nicht  getrennt 

werden  dürfen,   dann  wird  die  sonst  so   ansprechende  erklärung  D.  H. 
Müller' s  (kit.-far>,  s.  43=275)  natürlich  hinfällig.    Dort  wird  nemlich 

-Ti^y    einem    vorauszusetzenden    OlwC    „schreihals"  =  „wildesel"    gleich- 

gestellt;  zu  beachten  ist  immer,  dass  t>v*:?  bei  den  alten  dichtem  vom 
schreien  des  wildesels  gebraucht  wird  und  mehrere  epitheta  desselben 

in  der  alten  poesie,  wie  ^'^i  JLa-Lo,  V"^  ^'  ^-    (siehe  Ch.  al- 

Ahm.,  s.  346)  den  wildesei  als    „schreihals"    bezeichnen.     FreiHch  kann 

dies  übereintreffen  auch  zufaU  sein,  während  i>*x  „esel"  und  n^^y  „wild- 
esel"  doch  mehr  als  zufällige  Übereinstimmung  sein  dürfte. 


134 


r.     ?  - 


;c*-uo  >^  jj*  i^uü  „ein  wildesei,  dem  eine  unbändige,  trächtige 


«4X0 

(seil.  eseHn)  den  vorsprung  abgewinnen  will", 

,^yJiÄ.yt     al-alihabu    „der    an   den     Seiten    weisse"    (Ahlw. 
„weissbändrig")  Mu  all.  Labid  v.  25  und 

i^'y^^   gamazä  „der  springende"  (siehe  auch  schon  s.    62 

bei  den  pferdenamen)  in  einem  bei  Lane  I  454  citirten  dichtervers.  ^ 

Die  stellen,  wo   A^^  himdrun ,  das  gewöhnliche  wort  für 

„esel"  im  arabischen,  den   „wildesei"  bedeutet,   wurden  schon 
oben  beim  artikel  X^^  mitgetheilt. 

Als  eigenname  eines  wildesels  kommt  einmal  Wardän  vor 

Meid.  II  10    3*  (^^t?-?    U^'^jS  ^T^   "^^^   farzen   des  Wardän 
im  thal  der  wüste". 

Das  wildeselweibchen  heisst  ^\j\  atänun  [hebr.  TinN,  ass. 
atdnu^  aram.  jjif  allg.  „eselin"]  Imrulk.  Diw.  <>♦ ,  f  (^Ul  ^^-cLif), 

pl.  ^-1  ebend.  t"t^  ,  f  t', 

iüyi  furajjatun  (wörtl.  „kleine  wildeselin",  fem.  des  demin. 

--?  ^--   .       . 

^yi  von  \yS))  in  einem  vers,  den  einer  auf  den  tod  des  schmäh- 

dichters  al-Hutai'a  (siehe  s.  31)  machte;  dort  (kitäbu  raudati 

'1-adabi,   p.   ^\t)   heisst  es   xjli    ^^£.    c^Lo    njoLi    ^jjo   „wegen 

seines  schmähens  musste  er  auf  einem  wildeselweibchen  sterben" 
und 

iöJuo  sadatu  Diw.  Hoc.,  s.  ^*^  ,  0  sjjuo  JJ«  „die  jungen 


1  weitere  epitheta  mit  ihren  belegsteilen  siehe  noch  Ahlw.,  Ch.  al- 
Ahm.,  s.   343  f.,  siehe   auch  schon  iöL&>  beim  pferd  s.   66  unten,  und 

(X54>LxäJI   >JiJül.  (von  wildeselinnen)  ebenfalls  beim  pferd,  s.  99,  anm. 

2.  —  Dass  das  pferd  ton  dichtern  mit  dem  wildesei  verglichen   wird, 
wurde  schon  s.  UJ  bemerkt. 


—     135    — 

einer  wildeselin",  daher  bei  Abü-Duaib  ;^Jl&Uö  säidijjun 
„ein  wildesei"  siehe  Lane  I  1688.  ^ 

Vergleiche  auch   noch  die  epitheta  des  wildeselweibchens 

t^JüJ  und  ^«4X0  bei  J^  s.  134. 

Namen  für  „wildeselföllen"  sind 

0"  »  -"^ 

\^y^  taulabwn-   Meid.  I   258   \^^    (O»^    /V^i    „mehr  (der 

mutter)  folgend  (ihr  mehr  nachlaufend)  als  ein  wildeseif üUen"; 
Imrulk.  Diw.  f,11  ^y>  II  „der  mutter  des  wildeselfiillens" 
(d.  i.  des.  wildeselweibchens)  und 

(j£ät  gaJimn  (siehe  schon  zwei  beispiele  bei  >Uä)  Meid. 
I  290  ;Ll&Sl  ^*Li  UJ  (j^l  ^i^uf  die  jungen  wildesei  (gehe 
los,  seil.  v^JLbl),  da  du  die  alten  nicht  erreichen  konntest";  pl. 

jiLSfc  Zuh.  Diw.  (ö,(1  aüiLsXÄ-  !)J^  jllkJI  *y^  <X»^  „und 
es  haben  die  aufscheucher  (jäger)  von  ihm  seine  jungen  ge- 
trennt". 2  Das  deminutiv  heisst  J«4^'  siehe  schon  s.  133,  mitte. 
Ein  rudel  wildesei  heisst  iüLc,  pl.  j^«-c  ^  Meid.  I  123  iül^ 
^•jt  viLÄ»-J  „fürwahr  er  treibt  (wie  der  wildeselhengst)   rudel 


1  noch  andere  namen  für  das  wildeselweibchen,  wie  »Lx.^,  (>o|(X^, 
Jo!Aä.  (lauter  plurale),   mit  ihren  belegstellen,  siehe  bei  Ahlwardt,  Ch. 

al-Ahm.,  s.  342.    Belege  zu  «o'-^l  siehe  auch  schon  beim  artikel  ^U^. 

2  die  ganze  stelle   (td,tr — l^v)    im    Zusammenhang    übersetzt  bei 
Ahlwardt,  Ch.  A.,  s.  355  f. 

3  und  zwar  ein  kleines  rudel,  aus  einem  männchen,   einigen  Weib- 
chen und  den  jungen  bestehend;   belegstellen  aus  dichtem  siehe  schon 

bei  Ahlw.,  Ch.  A.,  s.  342.  Mit  der  herleitung  von  iüL&  (syrisches  lehn- 
wort)  bei  Müller,  kit.  al-fark,  s.  40—272  kann  ich  mich  nicht  einver- 
standen erklären. 


—    136    — 
(weibchen    und  jungen)  vor  sich  her"  und  II  928  \Syk  o^Xj 

J«ili  <J^  „es  riecht  der  mit  dem  hemmleder  versehene  (und 

so)  am  zeugen  verhinderte  (wildesei)  die  rudel  (der  wildesel- 
weibchen)".  ^ 

Das  schamglied  des   wildesels  heisst  (jLiy?^  Meid.  II  348 

-Uy^  IJüö   *X§I^  J^I   „ist   denn   all    dies    euer   gebratenes 

fleisch  nur  der  penis  (des  wildesels)".  Die  geschichte,  auf  die 
sich  dies  Sprichwort  bezieht,  ist  von  Freytag  an  der  betreffen- 
den stelle  aus  dem  commentar  mitgetheilt. 

Eine  schöne  Schilderung  des  umherschweifens  eines  wild- 
eselpaares  steht  Labid  Mu  all.  25  ff.  ( — 35);  als  ort  wird  daselbst 

\^yjJi^  Talhüt  genannt,  was  Ahlw.,  Chal.  al-Ahm.  s.  349  bei 
aufzählung  der  orte^  fehlt;  eine  wildeseljagd  in  der  kasida 
Chalaf  al-Ahmar's  v.  61  —  65  und  eine  genaue  beschreibung  des 
wildesels  und  aufzählung  vieler  seiner  namen  und  eigenschaffcen 
Ahlw.,  a.  a.  o.,  s.  341  ff. 

Was  nun  die  ursemitischen  Wörter  für  esel  und  wildesei 
anlangt,  so  sind  sie  folgende: 

Mmdru  „esel"  allgemein,  besonders  aber  der  gezähmte,  zum 
reiten  abgerichtete  esel  (zum  lasttragen  haben  die  Ursemiten 
den  esel,  wie  es  scheint,  noch  nicht  verwendet),  ^ 

atdnu  „eselin"  allgemein; 


1  dies  letztere  Sprichwort  scheint  mir  eine  hinweisung  darauf  zu 
sein,  wie  die  Araber  den  (wilden)  esel  zähmten;  sie  fiengen  zunächst 
starke,  kräftige  thiere,  castrirten  sie  und  machten  sie  dann  allmählich 
zahm  und  zu  dienstarbeiten  brauchbar. 

2  wie  wichtig  für  die  thiergeographie  des  alten  wie  heutigen 
Arabiens  die  genauere  bestimmung  der  läge  dieser  orte  ist,  lässt  sich 
leicht  einsehen. 

3  die  urspr.  bedeutung  „der  rothe"  deutet  noch  auf  seine  herkunft 
zurück,  denn  die  wildesei  haben  eine  röthliche  färbe. 


—     137    — 

parau  „wildesei"  nur  in  dieser  bedeutung  und  das  eigent- 
liche wort  für  den  wilden  esel  im  ursemitischen,  während 

'' arddu  walirscheinlich  schon  vor  der  semit.  Sprachtrennung 
ein  selteneres  epitheton  („der  derbe  festgebaute",  nach  andern 
„der  Schreihals")  ^  des  wildesels  war  —  und  endlich 

'^  airxL  „wildeselfüllen"  (wörtl.  „das  sich  tummelnde,  hin-  und 
herspringende"),  ein  wort,  das  vielleicht  schon  bei  den  Ur- 
semiten  auch  vom  fiillen  zahmer  esel  gebraucht  worden  sein 
mag,  da  ja  beim  pferd  wie  esel  die  jungen  thiere  noch  nicht 
sofort  dem  menschen  dienstbar  gemacht  werden,  und  man  in 
ihrer  jugendlichen  unbändigkeit  den  ursprünglichen  wilden  Ur- 
zustand auf  allen  Seiten  hervortreten  sieht.  ^ 

"Demnach  ist  der  esel  ein  uraltes  culturthier  bei  den  Se- 
miten, wenn  er  auch  keine  so  grosse  rolle  bei  ihnen  spielt  als 
das  pferd  und  das  kamel,  die  rinder  und  das  kleinvieh,  und  wir 
hier  noch  recht  seine  Zähmung,  die  langsam  schon  vor  der 
Sprachtrennung  bei  den  Semiten  begann,  verfolgen  können, 
während  sie  sich  beim  pferd  in  eine  urzeit  zurückverliert,  wo 
die  Semiten  noch  tief  in  Hochasien  gesessen  haben  müssen, 
und  noch  nicht  die  letzte  periode  vor  ihrer  trennung,  für  unsere 
Wissenschaft  die  allein  erforschbare,  angebrochen  war,  da  wir 
sie  uns  bereits  durch  die  felsenschlucht  von  Holwän  ^  im  meso- 
potamischen  tieflande  angekommen  zu  denken  haben.  Die  von 
den  assyrischen  grosskönigen  ^    wie   den   arabischen    beduinen 


*  so  schon  Bo Chart  Hierozoicon   Cap.  XII,  p.  182;  vgl.  ferner  die 

oben  erwähnte  identificirung  mit  j|^. 

2  dem  steht  die  bedeutung  des  hebr.  "t^,?  nicht  entgegen,  das  (ausser 
Hiob  11,  12,  wo  es  mit  s'^b  verbunden  „wildeselfüllen"  heisst)  erst  in  den 
spätem  büchern  (vom  buch  der  richter  an)  einen  schon  ausgewachsenen 
zum  reiten  benutzbaren  jungen  esel  (Jes.  30,  6.  24  auch  zum  lasttragen 
und  pflügen),  in  der  Genesis  aber  (32,  16;  49,  11)  nur  „eselfüllen"  be- 
deutet. 

3  vgl.  V.  Krem  er,  Semitische  Kulturentlehnungen  (Stuttg.  1875), 
8.    12. 

*■  so  z.  b.  von  Asurbanibal,  vgl.  den  gchon  beim  maulesel  erwähnten 
„catalogue  of  lihotographs",  p.  41,  no.  485—489;  wem  diese  bildlichen 
darstellungen  unzugänglich  sind,  findet  copien  in  den  Trans,  of  the  Soc. 
of  Bibl.  Arch,,  vol.  V  (1876)  zw.  p.  64  und  65,  wie  in  van  Lennep's  Bible 


—     138    — 

so  gern  geübte  wildeseljagd  wird  auch  schon  bei  den  Ursemiten 
im  schwang  gewesen  sein  und  ihnen  gelegenheit  gegeben  haben, 
diejenigen  thiere,  welche  ihnen  lebendig  dabei  in  die  bände 
fielen,  zu  zähmen  und  zu  ihrem  dienste  abzurichten.  Damit 
stimmt  nun  auch  das  frühe  vorkommen  (gezähmter)  esel  bei  den 
Hebräern,  Assyriern  und  Arabern:  von  der  patriarchenzeit  an 
werden  beim  besitzstand  an  vieh  esel  und  eselinnen  aufgeführt 
(Gen.  12,  16  u.  ö.);^  in  dem  der  Genesis  an  alter  nicht  nach- 
stehenden altbabylonischen  gedieht  „Höllenfahrt  der  Istar"  wird 
neben  dem  rind  der  esel  erwähnt  {ana  purti  alpu  ul  isahhid^ 
imiru  atdna'^  ul  ugnrra  „die  kuh  befruchtet  nicht  der  stier, 
der  esel  bespringt  nicht  die  eselin"  IV  R.  31,  rev.  7;  obv.  77) 
und  bereits  im  7.  jahrh.  vor  Chr.  sind  uns  aus  assyr.  Inschriften 
wenigstens  bei  den  beduinen  der  arabisch -syrischen  wüste, 
also  des  nordrandes  von  Arabien,  esel  bekannt.^ 

Zum  schluss  dieser  culturhistorischen  betrachtung  sei  noch 
erwähnt,  dass  es  jetzt  nach  den  trefflichen  ausführungen 
Hehn's"*  als  „unzweifelhaft"  gelten    darf,   „dass  der  esel  zum 


Lands  I,  229;  —  ferner  von  Tiglat-Pilesar  I  (1110  vor  Chr.)  in  der  jagd- 
inschr.  I  Rawl.  28,  col.  1  (die  stelle  habe  ich  schon  s.  35,  anm.  1  mitge- 
theilt);  u.  ö. 

1  zum  lasttragen  sehen  wir  die  esel  erst  seit  Josephs  zeit  von  den 
Hebräern  verwendet,  und  sie  mögen  diese  anwendung  den  Aegyptem 
abgesehen  haben,  da  dort  der  esel  als  lastthier  schon  früh  eine  grosse 
rolle  spielt  (vgl.  auch  das  bild  in  Riehm's  Handwörterbuch  des  bibl. 
Altertums,  artikel  ,,Esel",  s.  403);  während  er  als  solches  schon  einen 
beischmack  von  verächtlicbem  (doch  im  Orient  nie  so  wie  unser  esel) 
hat  —  man  denke  nur  an  den  spruch  Jakobs  über  Isaschar,  Gen.  49, 
14  f.  —  so  war  vorher  (wie  auch  noch  später  —  denn  nicht  alle  esel 
wurden  als  lastthiere  verwendet  — )  auch  in  Palästina  der  esel  das  bild 
fürstlichen  ansehens,  und  mit  ihm  verglichen  zu  werden  nicht  verächtlich 
sondern  nur  ehrenvoll,  weshalb  in  hohem  rang  stehende  personen,  wie 
z.  b.  Sichem's  vater,  sogar  „Esel"  (^'iürt  Hamör)  Hessen  (Gen.  33).    Ver- 

o    — 

gleiche  auch  das  schon  früher  zu  ^-^  bemerkte. 

2  assyr.  atdnu  ^eselin"  ist  durch  11  R.  37,  I,  obv.  5  und  II,  obv.  55 
(vgl.  dazu  Del.  Ass.  St.  s.  93)  gesichert. 

'  Asurbanibal  erbeutet  auf  einem  arabischen  feldzug  „esel,  kamele 
und  Schafe«  (vgl.  s.  46,  anm.  5). 

*  Kulturpflanzen  und  Hausthiere,  2.  Aufl.,  s.  113  und  502  f. 


I 


—     139    — 

haushält  der  Indogermanen  noch  nicht  gehörte".  ^  Dass  aber 
eines  der  beiden  Wörter  ovog  und  asinus  ein  semitisches  lehn- 
wort,  und  zwar  von  aläjiu  „eseHn",  sein  soU,'-^  ist  für  das  ge- 
wissen eines  semitischen  philologen  eine  doch  etwas  zu  starke 
zumuthung,  und  deninach  keinesfalls  ein  resultat  „der  Sprach- 
geschichte", ^  mit  dem  ein  culturhistoriker  rechnen  darf,  so  schön 
es  auch„durch  die  ältesten  kultur-  und  Völkerverhältnisse  be- 
stätigt" ^  würde. 

Bei  Kazwini  folgen  nun  den  lastthieren  (siehe  s.  44) 

d)  die  Wiederkäuer*  *üJI  p.  \"\\ — I^av,  de  Chezy  p. 
407  ff.  („les  ruminans").  ^ 

0 

1-  J^i  (ih'lun)  p.  t*^v^  die 

Kamele. 

Jul  (t'bilun)  ist  das  coUectivwort  für  „kamele"  im  arabischen, 

wie  Juä.  für  pferde,  *-ftj  für  rindvieh  u.  a.;  das  allgemeine  wort 

1  Curtius,  Grundz.  (4.  aufl.),  s.  404. 

2  Benfey,  griech.  wurzellexicon,  1,  123. 

3  Hehn  a.  a.  o.,  s.  113. 

^  Ethe  a.  a.  o.,  p.  29  wörtlicher :   „das  zahme  zucht-  und  hausvieh" 

S^  o  >  ..5  ,     ö  O^ 

(der  Wiederkäuer  würde  yX:^  heissen,  vgl.  5y^  Harn.  1ö*  bei  yXjQ 
ziegen).    Die  einzelnen  arten  sind  dort  nicht  aufgeführt. 

6  ^^ 

5  wenn  auch  nicht  alle  einzelnen  termini  (wie  z.  b.  [V*J  für  kamele, 
rindvieh,  schafe,  ziegen  und  antilopen)  sich  bereits  bei  Asmai, 
Kutrub  und  andern  lexicographen  der  ersten  Jahrhunderte  des  isläm 
finden,    so  stammt  doch  die  eintheilung  Kazwini's  in  ihren  hauptzügen 

aus  dieser  zeit,  so  die  scheidung  zwischen  yfJoJh  Py^^'  ^^^^  (*r?'*"S-^^'' 
welch  letztere   wieder  in  die  vjvj^j   ^c^u6  "oder  ^N<^  einerseits  und 

die  übrigen  ajL^  (i^^  des  Kazwini)  andrerseits  schon  bei  Asma'i  und 
Kutrub  zerfallen;  ja  sogar  die  reihenfolge  der  einzelnen  thiere  in  jenen 


—     140     — 
für  den  singularbegriff  ist  yxsu  hah-un  „kamel",  *  während  von 

den  ebenso  gewöhnlichen  Wörtern  Jis»-  gamahm  und  xiu 
ndhatun  das  erstere  stets  den  „kamelhengst",  das  letztere  aber 

immer   die    „kamelstute"   bezeichnet.     Das  junge  heisst  v^^JLw, 

wenn  es  ein  männchen,  und  JoLi,  wenn  es  ein  Weibchen  ist; 

der  allgemeinste  name  für  kameljunges  ist  ^{•ä  huwdrun  (oder 

hiwdrun ).     Alle  übrigen  zahllosen  kamelnamen  der  altarabischen 

poesie  sind  dichterische  schmuckwörter  (epitheta  ornantia),  von 

welchen  dasselbe  gilt,   was  schon  von  den   dichterischen  bei- 

namen  des  pferdes  bemerkt  wurde.  ^    Darunter  ist  eine  ganze 

reihe,  die  die  denkbar  feinsten  altersunterschiede  dieser  thiere 

bezeichnen,  namen,  von  welchen  einige   schon  bei   den  pferd- 

-   -r  s  <  - 

epitheta  erwähnung  fanden  (unter  ^xS'  und  p  J^  s.  57  und  58) 

und  welche  sämmtlich,  nach  den  angaben  Asma^fs,  wie  aus 
den  alten  dichtem  selbst,  unten  mitgetheilt  werden  sollen. 
Behandeln  wir  zunächst  lexicographisch  jene  vier  eigentlichen 
kamelnamen. 

Jol  ibilun  kamele    [ob  aus   dem  hebr.   Eigennamen  b-^niN 


unterabtheilungen  ist  fast  dieselbe  (vgl.  K9,m?J'i  kitdb  al-fark,  s.  18=250 
U^wrJI  pferd,  >^^l  esel;  v^-J^-M  kamel,  »Uül  schafe,  v^-y*  rindvieh, 
.-xlaJl  gazelle,   u*jaX!!  Ziegenbock;  und  ebenso  bei  den  cLx.wjJf,  zwei 

Seiten  weiter:  tX-w^ll  löwe,  ^w/JtX-'l  wolf,  ^„^».-IjlXJI  fuchs,  v._a-LCm  hund 

f. 
[der  wie  bei  Kazwini  auch  hier  zu  den  cXjumj}  zählt],  SsLftJI  maus   und 

(>aaJ»  elefant).    Dass  ich  also  die  eintheilung  des  spätem  Schriftstellers 

Kazwini  meiner  Sammlung  der  arabischen  thiernamen  zu  gründe  lege, 
ist  dadurch  doppelt  gerechtfertigt;  denn  im  grossen  und  ganzen  ist  es 
eben  schon  die  eintheilung  Asma'i's,  welcher  ich  dabei  folge. 

1  dies   wort  gebraucht  gewöhnlich   Asma'i  in  seinem  kitäb  al-fark. 

2  s.  54  f. 


—     141     — 

(der  von  David  über  die   kamele  gesetzte  Ismaelite,  I   Chron. 

27,  30),   der   form   nach  gleich  einem  vorauszusetzenden    J^-ol 

kameltreiber,  denom.  von  Jo^,  auch  auf  ein  einstiges  vorkommen 

des  letzteren  wortes  für  kamel  im  hebräischen  geschlossen  werden 
darf,  wage  ich  kaum  zu  behaupten ;  die  form  des  wortes  ^  wür^e 

eher    auf   ein    lehnwort   aus  Joul    oder    vielleicht    besser    aus 

JuT  schliessen  lassen,  zumal   der   träger  jenes   namens  ja  ein 

Ismaelite    war]    Kur  an    88,    17    UuS  Jo^l    Jl  ,j^4a^    ^1 

^^A-LLi  „werfen  sie  denn  nun  nicht  ihre  blicke  auf  die  kamele 
wie  sie  (zu  so  grossen  nutzen  für  die  menschen)  geschaffen 
wurden?"  und  6,  145  ,j4^!  JlIII  ^^  ;j4^l  c^^'  ij^^  ^^"^^ 


1  der  form  (>A*i  würde  etymologisch  V'^sjb  (z.  b.  ^^3>^,  'yJ^A^  klein), 

der  form  J^^  aber  V.yb (part.  act.  im  hebr.wie  arabischen)  entsprechen;  die 
einzige  form,  welche  für  V-^niK  als  ursprüngl.  hebr.  sprachgut  (etymol.  = 

Jol)  sprechen  würde,  wäre  Ti^'^'p  Ps.  16,  5  „erhaltend"  (=  tita^.n  von  ^äp).  — 

Als  belegsteile  für  cM  =  Jj^l   v,>ä.Lö  diene  Ham.  v  1 1^   ij4^^^     ij*^ 

Jub'l  „weg  von  den  wassercisternen  (sing.  ;jO»-s».)  der  kameltreiber"  und 
zur  etymologie  von  Jol  selbst  vergleiche  man  das  Sprichwort  Meid.  I 

115  ÄjLis»'   v.:>»-ol   (>A-J*  yi\   „die  kamele  des  AbuWatil  wurden  durch 

die  grasweide  fett",  wenn  das  verbum  (>j|  in  dieser   bedeutung  nicht 
erst  von  (>J*  abgeleitet  ist.    Ausser  Jo!  ist  noch  als  denom.  von  Jjl 

zu  nennen  der  comp.  ij^\  (Meid.  I  132  j^JÜäI   uo^aä.   ^^   Jol  „sich 
besser  auf  kamele  verstehend  als  Hunaif  al-Han.). 


—     142     — 

von  den  kamelen  (hat  er  euch)  ein  paar  (gegeben)  und  vom 
rindvieh  ein   paar";  Ham.   f   J^|    „(nicht    hätten   sie  geraubt) 

meine  kamele",  (vf^   jU^   '^^   J^J^  (5^' 5^   ü*^  „nicht  ist  er  (so 

unachtsam  wie)  ein  hirte  von  kamelen  oder  kleinvieh",  t't^A  L^t?" 
Jo^l  „(bis  ich  gesehn  den  reiter  des  rosses  Samüt  hinter  [einer 
schaar  von]  rossen  her,  [so  zahm])  als  ob  es  kamele  v^rären", 
1^1^  ilLi  Jo^l  J^  „(und  nicht  sehe  ich)  ein  besitztum  vrelches 

kamelen  gleicht",  vt  !^^l  lyl^  ^^^  „(wenn  die  leute  so 
lang  ausgeschickt  würden,)  bis  sie  ihre  kamele  ganz  aufge- 
rieben  hätten",  vt'v  Ju|  und  dual  ^^1^  (letzteres:  „zwei  kamel- 

truppe"),  vr*  Jul  Lü  „wir  haben  kamele",  vt"t  Jol^  „mein 
kamel",  vt"v  Jol  Ij  „den  kamelbesitzer",  vfö  Jol  „meme 
kamele  (ersetzen,  wiegen  auf  an  nutzen  einen  grossen  kamel- 
trupp  [wyc5^  l^-r^li  wenn  auch  ihre  jungen  einjährigen  kamele 

[L^Li|]  nur  wenige  sind)"  und  vi^^  Jol^  fstatt  Jo[  wegen  des 
metrums)  ^  „nicht  weint  mein  kamel,  wenn  es  meinen  ruf  ver- 

misst"  (Basit:  ^yo  \\  ^dJü    ]i>l  Jol^  ffrC^   o^-w^JÜ);  Meid. 

I  89  vjifcit  *J^  «j|  *J  Jo|  „es  sind  meine  kamele;  nicht  ver- 
kaufe ich  sie  und  nicht  gebe  ich  sie  her"  (rede  eines  geizigen), 

II  317  bö>L^*  JbJ  >L^  Jo, jedwede  abstammung  von  kamelen 
ist  ihre  abstammung"  (=  sie  sind  kamele  wie  alle  andern)  und 


1  vgl.  auch  den  vers  Sirhän's  (Meid.  I  599  f.),  wo  das  versmaass  (Js^öU  ) 

nur  Juf  erlaubt:  '-g-i^J.  ic^U   ij'   Ä-^^^-yöJ   A-i-?'  ^i^elde  der  Nusaiha, 
dass  der  hirte  ihrer  kamele ". 


—     143     — 

n  685   Jlp^I    ;L^^    i<^^    (^äÜI  „ein   unbemerkt   vor  sich 

gehendes  zu  gründe  gehen  (des  Vermögens)  ist  es,  wenn  die 
kamele  (nur)  männliche  jungen  werfen". 

Ax/  hairün  kamel  [urspr.  =  „das  mistende"  =  „vieh", 
denn  diese  allgemeine  bedeutung  kam  dem  wort  hdtru  bei  den 
ürsemiten  zu,  vgl.  äth.  -fld^^-%  -flÖ^-'  «rind",  himj.  /%u 
„vieh"  \  hebr.  n^^a  „kleinvieh",  aram.  (syr.  j^.-:^,  mand.  Nl^n) 
„vieh"  —  den  Beduinen  war  eben  das  kamel  ihr  vieh  ymt^ 
£§oxr^v,  deshalb  im  arab.  die  specieUe  bedeutung  „kamel"]  Kur. 

12,  65.  72  yjJLi  Juf  und  yfjtj  Jc^ä  „kamelslast"  (in  der  ge- 
schichte  Jüsufs);  Mu  all.  des  Tarafa,  v.  54;  Urwa  ihn  al-Ward 
(ed.  Nöld.)  III  17;  Ham.  V*\  wl^l  ^j^iy  „gleich  einem  er- 
müdeten   kamel",    t^rt"    comm.   l^U    t^^A    1^,   f ^t    ^LT 

yjLÄj  „als  ob  ich  ein  •  kamel  wäre"  (siehe  den  Zusammenhang 
Rück.  Ham.  I  409),  ött"  die  schöne  oft  citirte  stelle  aus  dem 
gedieht  des  al- Abbäs  ihn  Mirdäs  ||  Z^   ydu   yfju^\  fJ^i£-   tXäi 

'1\  va*aJI  |»j^t  tu  ^jJüLmS  jJLi    (Rückert:    „dem    kamel    ward 

grosse,  dem  unbändigen,  doch  was  nützet  sie  dem  unverständi- 
gen? Auch  ein  knabe  lenkts,  wohin  er  will,  und  dem  zügel 
hält  es  hungernd  still.    Eine  dirne  treibt  es  mit  dem  stecken, 

und  es  darf  nicht  widern  stachel  lacken") 2,  ö(a  j-^^I  J)  U^ 


1  nur  Prid.  14c,  3    hat  es  die  specielle  bedeutung    „kamel"    (siehe 
den  Anhang  zu  den  arab.  säugethiernamen). 

2  vgl.  auch  Meid,  l  457  j-aäj   ^jjo   L*J^   v^divl  „leichter  an  ge- 

duld  als  ein  kamel",  wozu  obige  verse,  welche  auch  v.  Kremer  in  seiner 
Schrift  „Semitische  Culturentlehnungen"  s.  3  in  Übersetzung  mittheilt, 
vom  conmientator  citirt  werden. 


—     144     — 

JJÄÄ.JJI  ^^  „(er  glitt)  wie  ein  kamel  vom  schlüpfrigen  ab- 
hang  gleitet",  öa*  »Za*j  JlÜ  „(ein  mann,  welchem)  sein  kamel 

,       ^      i      ^         ■£■ 

verloren  gieng"  und  ^j^  Js^  ^\  ,j^  „^ein  aufgegebner 
freund  ist  für  einen  freund  ein  schwererer  verlust)  als  wenn 
ihm  ein  kamel  verloren  geht",  l^li^  ^kxj  JjO  „für  jedes  kamel" 

(in  demselben  gedieht,  aus  dem  oben  SLo  Jo^l|  Jjuo  citirt 
wurde)  und  vtv  va*j  ^^  Julo    »Li  ^  „und   weder  ein  schaf 

noch  ein  kamel  ists  das  du  herschenkst";  Meid.  II  96  v^jl^Lc 
^.x*j   y«    „weide,    aber   kein  kamel   dazu".     Der  plural    lautet 

(jlJju  Ham.  Mt"  comm.,  wie  auch  jxLSl  Ham.  \\*   und  in  einem 

bei  Lane  I  287  citirten  verse,  und  zwar  dort  neben  (^Jo^ll 
(„kamelinnen"),    wozu    man    Ham.    t'Hi     ^rf^    L^'LS    ^^.^ 

„und  es  liebt  seine  kamelin  mein  kamelhengst"   vergleiche  (in 

beiden  letzteren  stellen   also  dem  Zusammenhang  nach  speciell 

vom  männlichen  thier).  ^ 

^  -  - 
(3)  Jiö«    gamalun    kamelhengst    [äth.    l^wA"?    hebr.   V?:.^ 

(pl.  0^^725)  2,  ass.  gammalu^  syr.  jiLo^  (mand.  Nb73ia)  kamel;  urspr. 

nach  A.  von  Kremer^   „das  buckelthier",  von   einem  stamm 

b72:i  anhäufen,  ansammeln  —  bereits   ursemitisch    (mit  Ä5tX): 


1  gleich  darauf  in   demselben  gedieht,  Ham.   Mv    (ä-§-5*..wwJ!    <^\ 

YfLXjJ\m  „der  herr  des  Schäfchens  und  des  kamels")  wieder  in  der  all- 
gemeinen bedeutung. 

2  das  dagesch  im  h,  um  das  a  zu  halten  und  noch  stärker  hervor- 
treten zulassen;  vgl.  Ewald  Gramm.,  s.  495  unten  (wo  man  noch  die 
plurale  von  "jüp^,  yoi  und  ^t^  hinzufüge). 

3  Semitische  Culturentlehnungen,  s.  4. 


—     145     — 

gamalu,    doch    dort  jedenfalls  in   der  allg.    bedeutung   kamelj 

Kur.  7,  38   isLlil    pU«    ^    J^l   Jo    ^^f^    „(und    nicht    eher 

werden  sie  ins  paradies  eingehen,)  als  bis  ein  kamel  durch  ein 
nadelöhr  geht".^  (die  andere  stelle  siehe  unten  beim  plur.);   in 

einem  verse   des  al-Kuläl.  (bei  Meid.  II  666)  ^U2l  ^^'1,2  des 

Labld  (bei  Meid.  I  33)  jiil  JiJLf  ^^Jclll  ^5^  UjI  „der  mann 
wird  belohnt,  nicht  das  kamel"  und  eines  nicht  genannten 
dichters  (bei    Lane  I  1305)  J^l  o^  ^   4>llkJI   ^u^  „der 

platz  der  schaflaus  am  hintern  des   kameis";    Harn.    <\*   jc^^ 

Ji^   f*-^^   ii(soll   ich    euch    stets   zu  dienst  sein)  als  ob  ich 

eurer  mutter  kamel  wäre  ?",  fft^  lm^-'  V'"^^  „besitzer  (hüter) 
des  kameis",  V\^\  J^l  ^«liiiJ  ^1  ^^Xj!  „ich  weine  dass  das 
kamel  hinkt"  (Rück,  „der  weinet,  wann  sein  thierlein  wird 
lahm")  and  f  öv    Jiil    Jf^    t>Uj  „es  ward  fortgeführt  mit  ihr 

das  kamel";  Meid.  11  85  aJLii  ^3-^^^.  olt  „auch  ein  dummer 
kennt  (den   werth)    seines   kameis".     Weitere    belegstellen    zu 


1  daher  dann  das  Sprichwort  3  cli^rt   ^>J»J   ^5^^    '^-^  (>«ii   J^ 
JoLasJ   |Vaw  „ich  werde  das  nicht  eher  thun  als  bis  etc.  (d.  i.  gar  nie)" 

Meid.    II    498.     Einige    alte    commentatoren    lesen    hier    (>*^    (statt 

J^i^.)  jschiffstau" ;  doch  -^LxiL  a.u/  steht  hier  wie  im  neuen  test. 
(Matth.  19,  23  f.)  für  die  engen  Öffnungen  der  stadtthore  im  Orient,  durch 
welche  die  kamele  nur  mit  mühe  [övoxolwq  N.T.)  und  blos  wenn  ihnen 
vorher  ihre  last  abgenommen  wird,  durchkönnen,  vgl.  Wood,  Bible  Ani- 
mals,  p.  242  f.  und  die  dort  beigegebene  instructive  abbildung. 

2  vgl.  dort  das  Sprichwort  Ji^l   4>>-i*  J^  yMoM}   Lx)  „nicht  bleibt 
der  verborgen,  der  das  kamel  führt". 

Hommel,  thiernamen,  lO 


—     146    — 

^y^  siehe  am   schluss  des  artikels   kamel   bei   den  mit  Joii! 
.yjo  beginnenden  Sprichwörtern.  —  Von  pluralen  kommen  vor 

jUä^  Muall.   des  Kärit,  v.  35,  ferner  in  einem  vers  Näbiga's 

(bei  Meid.  II  588)  ^_^^•|  ^  J[^  ^  viJbL5^  „es  ist  wie  wenn 

du  von  den  kamelen  der  Bann  Ukais  wärest";  Ham.  tt"1  ,5^^ 
LüLiÄ-  ^j.^  Lo  „bis  nicht  mehr  (vor  heimweh)  stöhnten  meine 

kamele",     l**!"*    (^^4-    r(ich    spreche;    zu    meinen    kamelen", 

l^df  ^i^lvJjül  xlil  JU=ll  ^J^SP  „(sie  schrieen)  wie  die  alten 
kamele  schreien,  die  am  rücken  verwundeten"  (beachte  hier 
uijIvJ  jJI  fem.  des  pl.  san.!)  und  vt^d  JLia. ;  ^  —  xJl»>  Kur  an  77, 33 

^!ft*o  ädUa».  ÄJu  (der  schatten  des  höUenrauchs  sprüht  funken 

aus)  „als   ob  es   rothgelbe  kamele   waren";  —  Jyol^  *^Alkama 

Diw.    (t*,!"    Ji-LoLi«    siüb    „seine  schafe  und    kamele";    Ham. 

d"!"  ^*4>  J^ls^  ;^.j  „reich  an  kamelen  (viele  kamele  besitzend)" 

^k\   cW*^^   (^r'.t^-^^   (^    „nemlich    freunde    und   kamele"  und 

*f^<\*   ^LoLi«   L^4>|  „die  lohfarbenen  kamelstuten  und  die  kamel- 

hengste";  —  Ji»^|  Ham.  ia  äJUä-I  jCli*  61^  „wenn  er  seine 
kamele  gekoppelt"  und  endlich  Jol.»^  Ham.  dl'v  JoUäl    i>> 

,jOsjJI  3  „wo  die  kamele  frei  weiden  im  dürren  gras". 


*  vgl.  noch  auLiö.   in  dem  bereits    oben   bei    Jjj^  mitgetheilten 
Sprichwort  J.!  Joo^  ^|  (Meid.  I  115). 


—      117     — 
lieber  andere  namen  des  kamelhengstes  s.  schon  seite  52.* 
(10)  iüjb  nakatwi  kamel Weibchen,  kamelin  [äth.  94■'^s  Gren. 


•  es  sind  ;hier  rur  noch  die  belegstellen  zu  den  dort  schon  er- 
wähnten Wörtern  *ji>  larmw^  und  (5)  fanikun  kamelhengst  niitzutheilen; 
Tür  pli*  Harn.  \^\'   ^J^\  J.;?^  II  ^-^-^  U^  v«A-üi  \J^^  ^f-^ 

2Ü\Ij  (S-w  joI  JoL>  [W  „mit  einem  edeln  kamelhengst,  einem  frei- 
losgelassenen, welcher  ihr  (der  kamele)  hengst  war,  einem  langrückigen, 
dessen  backenzahn  (J\ü   syn.  von  ^^,  siehe  unten  auch  den  kamel- 

namen  JsLT)  kaum  erst  durchgebrochen  war"  (zugleich  eine  weitere  be- 

legstelle  für  J^  fahlun  in  der  bedeutung  kamelhengst),  Meid.  I  33 
Juci^i)   f^yo   (•täJ!   Uil^  „aus  einem  jungen  kamel  (ist)  ein  kamelhengst 

(geworden)",  pl.  ^^Ji  Ham.  t"f  ^  (dort  „hengste  von  Nizär"  =*  „beiden 

vom   stamm    N.")   und  ff t"    comm.    (in    einem    gedieht)    *^3     iv-g-jV^ 

,  r     »»',?-,  - 
(oLt   o*^'*    54>Lw    „(zu  einem  stammt,  bei  welchem  hengste   beiden 

und    löwen    des    dickichts"     (metaphorisch     gebraucht)    -     für    (3^^ 

Ham.  \*\^  *Ju*fc4j|  (^JjLi^'l  Jjyo  ^^wie  ein  (wenn  er  zu  wild  und 
brünstig  wird)  festgebundener  kamelhengst".  Weitere  namen  für 
kamelhengst   sind    (6)   /»Jvi*  kartun  Ham.  ^\^    (dort    übertragen   ^.Jj 

*^Ju!    von    einem    beiden),    (7)     {j*^-fi^  kahisu^   (siehe  bei  5«-äJ  unter 

den   kamelepithetis) ,  (8)   \J^y^    und  (9)  J^^  tarkun  und   fahUu^^  (die 

beiden  letztem  in  einem  vers  des  ar-Rä*i,  Lane  p.   2*^46  ^jLsJ   ojIj 

JVjl^   ^^wgj**-b«     ■^*-^*Lc|     ^'w^.     ><X*jo    „their   mothers   were   of 

the  generous  cameis  of  Mundhir  and  Moharrik,  and  their  compressing 
stallion  was  a  generous  one,  a  begetter  of  generous  oftspring"). 

10» 


—     148    -- 

32,  16;  talm.  npN3  oder  NnpN3  —  von  einem  stamm  p^iD  säugen, 
der  mit  dem  auf  dieselbe  wurzel  nah  zurückgehenden  stamm 
pr  zwar  nicht  identisch,  aber  aufs  engste  verwandt  ist;  von 
letzterem  bildeten  die  Assyrer  ihr  wort  für  kamelin,  nemlich 
anakdti  (pL),  ^  und  im  zweiten  targum  zum  buch  Esther  (zu 
cap.  1,  V.  2)  wird  NpD-^is  (jedenfalls  aus  Np^i")  entstanden),  was 
dem  Zusammenhang  nach  nur  ein  zahmes  säugethier  bedeuten 
kann,  vom  nnDn  p^ns  durch  kamel  übersetzt. ^  Hierher,  und 
nicht   zu  xi'b,  möchte    ich  auch  die  unten  angeführten  arab. 

pluralformen  (3-ül  und  uijLäJül  ziehen.  —  Jedenfalls  haben 
die  ürsemiten,  mag  nun  ihr  wort  dafür  sich  dem  arab.  &i*b 
oder  dem  ass.  {j)anahtu  näher  angeschlossen  oder  mögen  be- 
reits im  ursemitischen  beide  formen,  die  von  p^2  oder  die  von 
pi-^,  neben  einander    existirt    haben,    das   kamelweibchen   „die 

säugende"  xott'  i^oxrjv  genannt]  Kur  an  7,  71.  75  (x-Ut  xi'u 
„die  kamelin  Gottes"  [welche  Sälil^  den  ungläubigen  'l  amüditen 

als    zeichen   aus    einem  felsen   hervorgehen  Hess],    und  Uy^xi 

iuLÜ!  „da  schnitten  sie  [die  T  amüditen]  ihr  die  kniesehnen 
durch"),  11,  62  (dieselbe  geschichte),  17,  61  (anspielung  auf 
eben  diese  sage),  26,  155  (ebenfalls  und  so  auch  in  den  zwei 
übrigen  stellen  54,  27  und  91,  13);  Mu  all.  des  'Antara,  vers  3; 

Ham.  tfl    LiyccJ  Ljljb  ^^^'^  Jij^^   „und    es    stöhnte    meine 

kamelin  vor  unruhe  und  heimweh",  (ef  („die  kamelin  des 
Gundub  am  brunnen  von  Habt"  in  Kalb),  n^j  (siehe  oben  bei 


1  III  Rawl.  9,  56  f.:  (det.  für  zahme  hausthiere)  gammali  (det.  für 
weib  und  für  zahme  hausthiere)  a-na-ha-a-ti  [nicht  na-ha-a-ti  Schrader 
K.A.T]    a-di    (det.   für  z.  h.)  ha-ah-ha-ri-si-na  d.  i.  „(männliche)  kamele, 

kamelweibchen   nebst  ihren  jungen  (kamelen,  vgl.  arab.  y>*t)"'   —  Iiii 

assyrischen  kommt  p3"i  (inf.  anaku  *)  z.  b.  vor  II  R.  17,  35^  in  den 
sumer.-assyr.  beschwörungsformeln  und  zwar  im  part.  fem.  des  shaf^el: 
muainihta'^  „säugerin,  amme"  (im  hebr.  entspricht  das  hif.  p^'V^lj,  part. 
fem.  fipr;?,  während  einmal,  Ex.  2,  9  das  hif.  von  pjs  =  ps'',  nemlich 
nnjs'^ajn  „sie  säugte  ihn"  vorkommt). 

2  siehe  Lewysohn,  Zoologie  des  Talmuds,  s.  366. 


149 


ockI),  i^t*  ^ÜJO  Jkb  IS  (^vft^  ^  „nicht  sollst  du  fliehen,  o 
kamelin,  von  ihm'^  (rku  L>  abkürzung  im  ausruf  statt  iüJü  ü), 

Vd^  c^\S  ioj^l  ^Iv^^  vl^  ^  ii^s  läuft  (mit  mir,  d.  i.  trägt 
mich  hin)  in  der  wüste  at-Tawijja  meine  kamelin",  llt"  Lo 
*XaIo  ki'b  Jü  „wie  wars  mit  der  kamelin  eures  gastfreunds  ?", 

v^  iUooSlI   ioLUI  „die  lohfarbige  kamelin",  vU   (^^o)  und 

viv  (iüb);  Meid.   11   487  xäjjUj    tXlc    u^uol    Lo    JJiil    ^  „nicht 

werd  ich  es  thun,  so  lang  noch  ein  knecht  seiner  kamelin 
(beim  melken,  um  sie  ruhig  zu  erhalten)   bas  bas  zuruft";  — 

der  plural  ^yj  Harn.  öI^^  oV^'  ^Üj  „die  tÖchter  der  ka- 
melinnen" d.  i.  „die  jungen  kamelweibchen"  (stöhnen  vor  heim- 
weh)  2 ;  Meid.  11  86  (^^1  tX*J  Jjr*^^  "^^^  zickchen  nach  den 
kamelinnen"  (d.  i.  früher  war  er  reich,  jetzt  hat  er  nur  noch 
ziegen)  und  der  seltnere  plural  i^^^}  in  einem  vers  bei  Lane 
I  287  (unter  ^jjo),  woneben  auch  noch  die  weitere  secundäre 
bildung  ^Ijuol,  ebenfalls  in  einem  vers  bei  Lane  I  1455  (unter 
ä^^Ljo);  letzterer  plural,   der  gewöhnlich  als  transposition  aus 

^•jl,  ;3ajI  erklärt  wird  (Wright  I,  p.  236),  scheint  mir  aber 
vielmehr  auf  eine  sonst  im  arab.  nicht  erhaltene  singularform 


1  so  ist  (statt  v->a^)  in  meinem  Physiologus,   Einl.  s.  XLV,  zu  cor- 

rigiren,  und  ebendas.,  s.  162  „impf,  u"  statt  „f.  a  und  u",  da  v->^  impf, 
a  „hintergehen"  heisst. 

2  80  lese  ich  mit  Rückert  statt  ^J^yj&J\  «c^Lü  „töchter  der  Sehn- 
sucht", was,  wenn  man  es  beizubehalten  vorzieht,  auch  nichts  anders 
als  „kamelinnen"  (gegen  die  erklärung  der  arab.  commentatoren)  heissen 
kann. 


150 


^küj  neben  jLsb  (vgl.  auch  oben  den  etymologischen  excurs) 
zurückzugehen.  ^  Denominativa  von  iüJu  sind  JVIjUa«!  „einer 
kamelin  ähnlich  werden"  Meid.  11  246  J^it  ■^lliLl  tXi* 
„bereits  ist  das  kamel  einer  kamelin  ähnlich  geworden"  (Sprich- 
wort) wie  (^jXo  (siehe  bereits  s.  59). 

Ich  lasse  nun  die  verschiedenen  namen  der  kameljungen, 
woran  sich  noch  die  aufzählung  der  weitere  altersstufen  der 
kamele  bezeichnenden  namen  schliessen  wird,  nach  der  im 
hüdb  ul-fark  und  Mtdb  ul-ihil  (kamelbuch)  ^  des  Asma'i  ge- 
gebenen Ordnung  folgen,  um  dann  zuletzt  die  grosse  menge 
der  noch  übrigen  kamelepitheta,  deren  zahl  bei  weitem  grösser 
als  die  der  pferdepitheta  ist,  in  alfabetischer  reihe  in  mög- 
lichster kürze  3  vorzuführen. 

Gleich  nach  der  geburt,  bevor  man  noch  zeit  hatte,  zu 
sehen,  ob  es  ein  männchen  oder  weibchen  ist,  heisst  das  kamel- 
junge (11)  J^v^A«  salilun .    Darauf  heisst  das  männchen 

v^^^iLj  sakbun  [Ham.  *jdt^  ^-5^'  "^^"^i^  üJu«  „ein  kamel- 
junges   von    tibelm    geruch";    in    einem  vers    des  I  assän  ihn 

Täbit  bei  Lane  unter  Jl^;  Meid.  II  561  jjü>  ^Juw  ^  ^^\ 
„geringgeschätzter    als   ein   vom   trinken    schon   sattes   kamel- 
füllen" (weil  dann  seine  mutter  keine   milch  mehr   gibt)^  und 


1  man  hätte  ja  sonst  gewiss  ^3^''  "^^^  —  ^S^'  "-^^^  P^-  ^— **^-^'i 
i^^^w^,  pl.  ^JnXD*  u.  a.  —  eine  möghche  form  ist,  belassen,  da  ja  kein 

grund  vorlag,  es  in  (3^.'  ^^  transponiren. 

2  nach  den  von  D.  H.  Müller  im  kitäb  ul-fark  gegebenen  aus- 
zügen  (s.  34  =  266  ff.). 

3  der  räum  des  buches  gestattet  mir  nicht,  dieselben  in  gleicher 
ausführlichkeit  wie  früher  die  pferdepitheta  zu  behandeln;  so  müssen 
vor  allem  die  dort  in  eckige  klammern  gesetzten  etymologischen  excurse 
hier  meist  wegfallen. 

*  vgl.  Meid.  I  680  comm. 


—    151     — 

Freyt.  Prov.  DI  855;  pL  ^jLliLu;  in  einem  vers  des  Kais  ibn 
al-Hatim  bei  Meid.  I  513  (^'^\  ^  ^LlLlJt  ^  Sc>\)  — 

daher  dann  v^^i^^  i*^  „kamelin"  Mu  all.  ibn-Kultüm  v.  19]  und 
das  Weibchen 

G  ^ 

JuLaT  hailun  [junges  kamelweibchen,  was  noch  nicht  em- 
pfangen hat  (so  Meid.  II  501  JoLä  ll  die  mutter  eines  solchen 

kameljungen),  weshalb  dann  JoIä  überhaupt  die  bedeutung  „un- 
fruchtbare kamelin",  so  Ham.  v(a,  vers  Garir's  bei  Meid.  II  522, 
Freyt.  Prov.  HE  855,  bekommen  hat].  ^  Wenn  das  kamelfüllen 
dann  stärker  wird  und  mit  seiner  mutter  läuft,  heisst  es 

Ms  rdsihun  (und  seine  mutter  ß'>^-,  nach  dem  Idtdb  ul- 

ibil  auch  Jita/°  '^^utfil-,'^  was  denom.  von  Jkl^ , junges"  ist)  und 
dann  (was  ziemlich  die  gleiche  altersstufe  ausdrückt) 

(15)  J^L^    gddüun   (oder   voller   J^Li  )'r^)'  ^^^    wenn 
dann  in  seinem  höcker  fett  wächst, 

«aXjo  muUirun,    Das  allgemeine  wort  aber,  was  für  jeden 

dieser  die  ersten  altersstadien  des  jungen  kameis  bezeichnenden 
namen  gebraucht  werden  kann,  ist 

^y^   huwdrw*'   oder   htwar-un  [Ham.    vIt';  vers  des  al-As*^^r 


»  JoLä.  wird  auch  von  pferden  und  eseln  gebraucht,   vgl.  schon 

9  ^ 
s.  66  (59  und  82)  und  126,  wie  unten  meine  anm.  zu  ^jö^-Lä   „junges 
mutterkamel." 


anm. 


2  von  der  antilope  Immlk.  Mu*all.  v.  33,  siehe  daselbst  unter  (Aä.« 


—     152    — 

ar-Rakabän    bei    Meid.   II   713    (;liil    i*^^^^  i^^    ^-iV^i^^") 

vgl.  auch  noch  11  348;  Meid.  I  516  nI«ä  jJjo  J6I  „gering- 
geschätzter als  ein  kamelfüllen].  Ein  im  frühling  geborenes 
kameljunge  heisst 

9^s  rubawn  [Harn.  t"t1  /^J^^  v-JjGl  „(und  es  verweilen 
beim  hirten)  der  hund  und  das  kameljunge";  Meid.  I  405  ^34^! 
äjJI  ^jjo  „dummer  als  ein  frühlingskamelfüUen"   und  II  113 

Mjs  v^ibt  jl  i)^<Xc  (=  lauf  weil  du  noch  jung  bist!)  —  das 
wort  kommt  von   «aJj    frühling]  und    ein  im  sommer  ( 


6-> 


geborenes  (19)  a^  hubaun  \kitdh  ul-ibü:  xäIäJo  ^    aaJö  «uj, 

wozu  man  die  feine  Wahrnehmung  D.  H.  Müller's^  dass  in 
den  semitischen  sprachen  die  meisten  namen  der  jungen  von 
der  beweglichkeit  und  gangesart  derselben  hergeholt  sind,  ver- 
gleiche]. Ein  wort,  was  sonst  in  weiterem  sinn  gebraucht  wird 

{hitdb  ul-fark:  ^\^  J^T  4>yl|   ^),  ist 

(20)  (^^;<>  dardakun   (auch  schon  im  sing.  coUectiv),  pl. 

(^•t>ls5,  so  Ham.  vIt   (L^*4>!r5  ihre,   der  kamelinnen,  jungen); 

die  veimuthung  D.  H.  Müller's,  dass  i^'4>Nt>  ein  von  den 
Juden  entlehntes  wort  sei,  scheint  mir  noch  dadurch  bestätigt 
zu  werden,  dass  es  gerade  in  einem  vers  des  mit  Vorliebe 
fremdwörter  anwendenden  ^  al-A'sä,  Ham.  öaI"  comm.,  (eben- 
falls von  jungen  kamelen),  und  zwar  neben  dem  pers.  lehnwort 

^jüulo,  vorkommt. 

Wenn  wir  nun  die   altersstufen  des  kameis   an  der  band 
des  kitdb  ul'farh  weiter  verfolgen,  so  heisst  das  kamel,  wenn 


^  a.  a.  ort,  s.  32  =  264. 

2  vgl.  meine  anmerkung  zu  s,  29. 


-    153    — 

es  von  seiner  mutter  enirwölint  wird  (J^cii),  und  seine  nahrung 
baumblätter  und  wasser  werden, 

i^j^  fasilun    [Harn.    tfl.fvr.vH;    Meid.    I    258.    259 

(Joyai  N-A^^   jj-<t  v^jjül  „ermüdeter  als  der  reiter  eines  jungen 

kameis"  weil  dieses  nocli  ungelenkig  ist  und  so  dem  reiter 
noch  viel  zu  schaffen  macht).  609.  68'»  und  11  222].  Wenn 
nun  so  das  junge  aufgehört  hat,  von  seiner  mutter  zu  trinken, 
so  wird  diese    wieder    begattet,    und    heisst    dann,    wenn    sie 

schwanger  ist,  sJlU^  halifatun  oder  ^\j^  mahdaun  i  und  das 

(nun  in  seinen  zweiten  lebensjahr  sich  befindende)  junge 

^JoliS?    ^\    ihm    mahädin    [Meid.    II    328'  ^1    Jl^oaT 

J^A.«aAJt  (J.^  ^joL^sJI   „wie  der  vorzug    des    füUens    der    zum 

zweitenmal  schwangeren  kamelin  vor  dem  kamelfüllen,  das 
eben  erst  aufgehört  hat  zu  saugen"] ;  diesen  namen  führt  es 
so  lange,  bis  seine  mutter  gebiert,  und  wenn  diese  dann  wieder 

ö  " 

milch  hat  (um  ihr  neues  junge  zu  säugen},  so  heisst  sie  ^aj 

tinjun  d.  i.  die  zweimal  geboren  hat  2,  das  (nun  im  dritten 
lebensjahre  stehende)  junge  aber 


^  die  belegstellen  siehe  unten  in  der  alfabet.  reihe  der  kamelnamen; 
vgl.  dort  auch  JoUw  ^ailun . 


2  vom  stamm  ,c^>  der  im  semitischen  die  zweizahl  ausdrückt  (arab, 
^Li-jf,   ^LiLoi);  ^--o  heisst  dann  auch  dies  zweite  junge,  das  sie  ge- 


boren  hat,  wie  *AJ  bikru»  sowol  die  kamelin,  welche  ihr  erstes  junge 
zur  weit  gebracht  hat,  als  auch  dieses  ihr   erstes  junge  selbst  bedeuten 

kann.    Die  belegstellen  zu  ^Jo  und  yXJ  siehe  unten  in  der  alfabetischen 


reihe. 


—     154    — 

i^^  jj»^t  ^^'^'U  labünin  ^  d.  i.  „söhn  einer   milchkamelin". 

Ein  jähr  darauf,  wenn  seine  mutter  wieder  schwanger  geworden 
ist,  heisst  das  kamel 

j^_§^  lilckun  ^  fem.   «LÄä-  Mhkatun^  weil   es  dann   geeignet 

wird  (;^J.^>JC*«I)  zum  reiten  und  lasttragen.  ^  Im  fünften  jähr 
heisst  es 

(25)  cj^  gaddun  „das  ausgezahnte"  [(der  Bedeutung  nach 

bereits  erklärt   s.  58)  Harn.  1t"v    titW^    I^Üol    v^^^-^l    ,j^ 

„von  weissröthlichen  (weinfarbenen)  kamelen  um-  und  ausge- 
zahnte"], im  sechsten  jähr 

^!xj    tanijjun ,    fem.     Julo     tamjjatw^    „das    umgezahnte" 
[(ebenfalls  bereits  beim  pferd,  s.  57  f.  erklärt)  Ham.  I'H'  c^Jjb 

„darauf  sprach  ich  zum  herrn  des  (alten)  kameis:  nimm  sie, 
die  umgezahnte  (junge  kamelin),  indem  uns  noch  obliegt  (dir 
dazu  zu  schenken)  eine  alte   kamelin,    die  an  fett   gleich  der 

deinigen  ist"  und  It^'v  (die  eben  bei  cjc>-  mitgetheilte  stelle)], 
weiter  im  siebenten  lebensjahr 

cü*  r aha  in ,  fem.  iij^j^Cis  rabaijatun  [(welches  die  äj^Ij^ 
genannten  zahne   ausfallen^   lässt")"*  Ham.  Vd^  LVi>  ^ü^  •Joi5' 


*  die  helegstellen  zu  lor*^  labünu'<^  milcl;ikamelin  siehe  erst  unten. 

2  diese  erklärung  ziehe  ich  der  im  kitdb  ul-ihil  gegebenen  il  jli 

^3^  y-^   J^^l   tXiu   wÄ-l   ^LiU».   ^üo|  o>Jis\A^I)  auf  alle  fälle  vor. 

3  jc-ftj|   (Lane:  he  shed,  he  cast  his  teeth);   vielleicht  besser:    „ge- 
wechselt hat"  und  dann  ebenso  unten  bei  ^j*jk-J4^.-u/. 

'»  alle  mit  festen  hufen  versehenen  thiere  (pferd,  esel,  kamel,  rind, 


1 


—     155    — 

&Ä^I«j  o^is?!    „(mich  trägt  dahin  eine   kamelin)  nach    art  des 

laufes  einer  die  vier  zahne  auswerfenden  kameKn,  indem  ja 
bereits  markig  sind  ihre  kinnbackenknochen"  und  Meid.  I  560 

jjwläl  ^^  F^r^  ^  J^^^  iS^^)  "^^  ^^^  vierzähne  auswerfen- 
den der  kamele,  da  (indem)  sie  nicht  erschrecken  vor  der  schelle" 
(wie  es  die  Jüngern  diesen  laut  noch  ungewöhnten  thiere  thun)] ; 

wenn  es  dann  die  ^^tXl«  genannten  (zwischen  den  XaäLs 
und  den  Jvb  genannten  liegenden)  i  zahne  verliert,  was  in 
seinem  achten  lebensjahr  geschieht,  heisst  es 

(jjyjjcw  (masc.  u.  fem.)   sadisun   [pl.  ^tXl«  Ham.     vl"(  in 

einem  vers  des  Mansür  ibn-Misgäh  (j*.<xUL  Jstllll  ^^  „unter 
den  neun-  und  achtjährigen  kamelen"];  im  neunten  lebensjahr, 
wenn  es  den  speciell  i^ü  „hundszahn"  genannten  zahn  be- 
kommt ^  (kttdö  ul-fark:  &jLS  i-Lb  Ijl,  syn.  im  kitäb  ul-ihü: 
äjÜ"  _,*^,Lane:  „that  has  cut  his  tush")^,  nennt  man  das  kamel 


schaf  etc.)  haben  je  oben  und  unten  zwei  vjÜJ  (die  eigentl.  vorderzähne, 
dann  nach  hinten  zu)  vier  v:yLxfcGN,  vier  -^  »t«j>,  vier  <^Laj^  (hunds- 
zähne,  ging,  t^ti)  und  acht  ^SycS  (letztere  sind  die  hintersten). 

*  beim  kamel  scheinen  demnach  die  sonst  ^  J*J»  genannten  zahne 

jj*otX-*«  zu  heissen  und  nicht  vier,  sondern  sechs  an  zahl  zu  sein  (woher 
sonst  der  name  «arflstM»  „sechszahn"?),  denn  der  oben  J\L>  genannte 
zahn  ist  eben  der  (^ü  (s.  154,  anm.  4). 

2  die  V'^^i  (siehe  s.  154,  anm.  4)  und  die  J)l^  genannten  zahne 
sind  identisch. 

3  einige  dieser  zahne  bekommt  das  kamel  bereits  im  zweiten  jähr 
(Damiri). 


156    — 


ö 


J\\S    bdzüun  i    „neunjähriges    kamel"    [Harn.    d*1  vlJ^j 

j^jjöSl  JjLxll    „und  mit  dem  trab    des   neunjährigen  (kamelsj, 

des  zuverlässigen"  und  öM  L^IjI  J\LJI  ^.Io*  jJ  IJI  v:>-»§^ 
„ich  neigte  mich  zärtlich  hin  (zu  ihm),  als  nicht  sich  hinneigte 
die   alte  (neunjährige)  kamelin  zu  ihrem  sohn";'-^  Meid.  II  284 

J\LJ|  v^^JLsXJ  oX=^  iüoLiU  „ein  kleines  insekt  kratzte  (rieb) 
die    Seite    des    kameis"   und  II  466    v^^-^L    m^SuJ^üjLm]    <>Jü 

J-jü  „fürwahr  ihr  habt  ein  weisses  neunjähriges  kamel  ver- 
steckt  d.  i.  seid  von  einer  wichtigen  sache  betroffen  worden";  der 
pl.    jü    Ham.    IdA    Jlxit    J^i   IT*    (in    einem    gedieht    des 

späteren  dichters  Farazdak)  und  vv*  Jyyi];  das  zehnjährige 
kamel  heisst 

(30)  '^Xj<!^  muhlifun  3  „das  dahinten  lassende"  [d.  i.  welches 
das  J-jL    genannte    kamel   an  alter    dahinten  lässt,  übertrifft; 

und  zwar  sagt  man  specieller  *Lc.  yjik^:^  „das  um  ein  jähr 

ältere,   das  zehnjährige"  ,joyoLi  twO-Liu»  „das   elfjährige"   und 

j»|lt|  &iJLj  v.ftX^\jo   „das  zwölfjährige   kamel"].      Wenn    dann 

sein  hundszahn  stumpf  und  gelb  wird  (^la-ol^  ^ob  Ji'l  1(31^), 
so  nennt  man  es 


*  eine  belegstelle  zu  J\b  =  i^jb  „hundszahn"  siehe  schon  s.  146 
anm.2.  —  Dem  kamelnamen  Jjw  entspricht  beim  pferd  — ^  yJi,  siehe  s.  98. 

2  gewöhnhch  sind  eben  die  kamele  je  älter  desto  zärtlicher  gegen 
ihre  jungen. 

3  beim  pferd  entspricht  ^d<^,  siehe  s.  71. 


—    157    — 

4>Ii  'audun ,    fem.   'iSlc^    '^audatun    „altes  ^   kamel"   [Harn. 

vl^Ülj  ^ui  „geduldiger  als  ein  altes  kamel,  an  dessen  beiden 
Seiten  narben  sind,  während  bereits  eindrücke  auf  ihm  hinter- 
lassen   haben    der  sattel-   und    bauchriemen"  "^i    dil   ^^^^  ^ü 

pijüt  „ein  feuer  (so  roth)  wie  die  lunge  eines  alten  kameis"; 

Meid.  U  84  ^^w  M  (J!j^?  i>v^  n^in  altes  kamel,  dem  die  dressur 
(speciell:  sich  auf  die  hinterbeine  zu  stellen,  siehe  Lane  p. 
2169  unter  ^^J^)  gelehrt  wird"  (was  man  sonst  blos  mit  den 

jungen    thut)  ^  und  im   Sprichwort    |li>^    54>yi  t>^t   v^y^    jj|. 

Lane  2190  („if  the  old  camel  make  a  grambling  sound  in  his 
throat,    then    increase    thou  bis    load")].  "*  ^Darauf  heisst  das 

kamel  ySS>3  lahrun^  und  dann,  wenn  seine  hundszähne  (^Lol) 

zerbrechen,  und  sein  gesiebt  aschfarben  wird  (CjL^I)  und  die 

haare  seines  Schwanzes  (äjü  j  ^.jJ^)  ausfallen, 


'  „but  retaining  remains  of  strength"  fügen  die  lexicographen  (nach 
Lane)  hinzu. 

a  vgl.  auch  Meid.  I  730. 

*  denselben   sinn    hat   das  eben  dort    aufgeführte  Sprichwort  i^y£- 


^Jb  (siehe  Muhil  unter  ^). 


*  ein  anderes  gewöhnliches  wort  für  altes  kamel  (was  aber  Asnia'i 

9  ,  ^  S 

hier  übergeht),  nemlicb  v^U  ndbu»  ,  pl.  v^>aj,  siehe  unten  in  der  alfa- 
betischen  reihenfolge;    O^Lä  'drifu»  Harn.   Af  comm.   siehe  unten  bei 


—     158    — 

^.JlJ  tilbwi  [wörfcl.  „das  fehlerhafte"  von  ^AJ  an  jemand 
fehler  finden,    ihn  tadeln;   vgl.  die  redensart  v^>JLi'    J^   v«>-y 

yJlXS'  sjuo«   „ein  alter,    gebrechlicher  mann   auf  einem  alten, 

gebrechlichen   kamel  einen    schartigen    zerbrochenen  speer   in 
seiner  hand"^];  ein  stadium  weiter,  wenn  bereits  sein  speichel 

zu  fliessen  beginnt,  heisst  es  JlUo  mdgyun  „das  geifernde",  und 
endlich 

(35)  üLj^^Lc     asabatun    und    iU-Ä^     asamatu''^    [von    v^^uÄ^, 

was  vom  brod  „trocken,   alt  werden"  bedeutet;  Lane:  „an  old 

she-camel  (Hwu^  CJ^  mistranslated   by  Freytag  ,dens  exertus 

magnus'/'],  womit  die  aus  dem  kitdb  ul-farh  mitgetheilte  reihen- 
folge  der  altersstufen  des  kameis  endet. 

Alle  übrigen  von  mir  gesammelten  epitheta  und  namen 
des  kameis  sollen  nun  mit  möglichst  kurzer  angäbe  der  beleg- 
stellen  in  alfabetischer  reihe  hier  folgen:  ^ 

6  ,i 

cXä-I  ugudun  „grosses,  starkes  kamel"  in  dem  schon  s.  118 

unten  mitgetheilten  verse  des  Mutalammis. 

*4>!  ddamu^  fem.  iUot>|,  pl.  j»t>|,  „von  der  färbe  iüoj!,  d.  i. 
„ein  lohfarbenes,  ledergelbes  ^  (kamel)"   Ham.  y*^   (siehe  schon 


1  vgl.   die    ganz   analoge  redensart,    die   Lane   zu   4>»x    anführt: 

{J^X^   i>y£.    ^J^£-   i^yC-    (^^<Ä    4>«-t  „an  old  man  upon   an   old  camel 

upon  an  old  worn  road". 

^  wie  bei  den  pferdepithetis  werde  ich  öfter  vorkommende  mit 
einem  vorgesetzten  Sternchen  bezeichnen. 

3  die  färbe  wird  von  den  Arabern  selbst  verschieden  angegeben 
(vgl.  Lane:  a  colour  intermixed  with  blackness,  or  with  whiteness,  or 
intense  whiteness;  or  a  tawny  colour);    so  übersetzt  Rückert  Ham.  V*^ 


bei  ÄiLT),  Ivv  zeile  7  (comm.)  ^Uot>l  Cjs  Lj,  und  i^^*  (siehe 
schon  unter  Jc^L^,  pl.  von  cU^);  ibn-Kult.  Muall.  v.  14  (siehe 

bei  Jo)  und  Meid.  11  894  (siehe  ebenfalls  bei  ^G,  f.  SvXj)  — 
in  beiden  letzteren  stellen  mit  j^La^  verbunden  (siehe  daselbst 

wie  bei  dem  andern  farbennamen  iU\«). 

^il^f   dtrilcu'»'  „die  pflanze  ^i)M   ardkun  ^  abweidend",   im  pl. 

■^   .        ^, 
dkl^l,  so  Ham.  ^\  ^s\yi\  ^LiivJL  „mit  edeln,  die  pflanze  Aräk 

abweidenden  (kamelen)". 

JuLiI  afilun   , junges   kamel,  kamelfüllen"   |syn.  von   cM-oi 

fasilun  (siehe  schon  oben  bei  den  namen  der  kameljungen), 
und  zwar  ein  im  zweiten  oder  dritten  lebensjahr  stehendes  '(also 

gleichbedeutend  mit  ;jöLä?    ^\   oder  mit  ^^    (J*^0]  Ham. 

t*v  ii^i^  SUI  (V-^^  LJLi^lS  y«  „und  nicht  sollt  ihr  von 
ihnen  nehmen  kamelfüllen  und  junge  kamele",  ferner  Meid.  I 

33  (siehe  schon  oben  bei  ^Ji  „hengst"  in  der  anm.  zu  J^); 
pl.  JUJ^  Ham.  I^li^  (L^Up  und  vf  d  (siehe  schon  bei  JljI^); 
Mu  all.  des  Zuhair,  v.  25. 

(40)  ^yjo\    amünun    „zuverlässige"    (nach    andern    „festge- 


»weisse  stute",  dagegen  tw  und  ^^*   „rothe  stuten";  auf  die  urspr.  be- 

deutung  mag;jö>j'l  iu>t>!  „färbe  der  erde'*  verglichen  mit  nö^N  „erde", 
nrtt-K  röthlich  (Lev.  13,  42  öritonN  -ja^  ya?)  von  den  aussatzflecken ,  und 
i^-^lP*!  „leder"  hinleiten.   Vgl.  auch  die  öfter  vorkommende  Verbindung 

mit  dem  farbennamen  j^**?^  (siehe  daselbst). 

1  ein  Strauch  zur  gattung  der  (j>n,»^  hamcl  (siehe  schon  s.  119  heim 
esel)  genannten  gehörig. 


—     160    — 

baute")   kamelin  '    Harn.   0*^    (siehe  sckon  unter  J)Ij)  und   in 

einem  vers  al-Murakkis's  (siehe  unten  unter  ^JüJLc). 

<^\jujo  mindtun  „ein  thier   das   gewöhnlich  weibl.  jungen 

zur  weit  bringt"  (sonst  auch  vom  menschen  gesagt;  vom  kamel:) 

Ham  Vit"  Li ^ IIa.  Iä)  ^^-^^  j-iui«  „und  (dort  war)  der  ort, 

wo  eine  zuchtkamelin  geschlachtet  wurde,  deren  junges  man 
(gewaltsam  von  ihr)  wegzerrte". 

^•.o  baruhu'n  „ein  kamel,  welches  den  schwänz  aufhebt 
(vgl.  unten  JoLi,  pl.  J«-ä),  dadurch  den  anschein  erregend,  als 

ob   es    schwanger  wäre"    Meid.  II   497    (j^^  dbUlJj  liy^ 

^••*Iü!  „du  bewegst  deine  zunge  wie  das  (nicht  trächtige)  ka- 
mel seinen  schwänz  bewegt  (und  so  thut,  als  ob  es  schwanger 

wäre)"  und  II  904  *La  JJ^  ^   ij^r^^  U^^  ".»LiuJl  J  ^>?^ 

„es  erregt  mir  krankheit,  wenn  das  kamel  in  jedem  jähr  (zum 
schein)  seinen  schwänz  aufhebt  (und  nie  wirklich  schwanger 
wird)";  vgl.   auch   noch    die  von  Lane    mitgetheilte    redensart 

(j-^llll  (j^r^  viLolili^  viLltXili*  ^A  t5^^  ("1®^  ^^  ^1^"^^ 
and  cease  from  thy  lying  and  thy  sin  like  the  she-camel's 
raising  of  her  tail  and  feigning  herseif  pregnant  when  she  is 

not  so"). 

Jo  bakruf^  (fem.  slJo  bakratun)  ,junges,  aber  schon  aus- 
gewachsenes kamel"  auch  speciell  vom  weibchen  (ohne  die  fe- 
minin-endung),  und 

Jo  bikrun  (sonst  ein  gewöhnliches  arab.   wort  für  jung- 


»  form  J»Jti  in  der  bedeutung  '^yMJüo  (wie  ^^-o-ß  und  ^yX^), 


—     161     — 

frau"  ^  überhaupt)  nur  fem.,  und  dann  von  der  kamelin,  „  die 

ihr  erstes  junge  geworfen  hat"^  [vgl.  zu  Jo  ass.  anahdti 
adi  bahharisma  „kamelinnen  mit  ihren  jungen"  (siehe  schon 
bei  s3\S)  und  äth.  nhC>   allg.  „erstgebomes"    vom   menschen 

und  von  thieren;    und  zu  I^  hebr.   ^133  (Jes;  60,  6   y^^p,  •''n.sa 

ns"»:?"}  „die  jungen  kamele  von  Midian  und  'Epha"),  fem.  rrnpa 
(Jer.  2,  23  eine  flüchtige  kamelin,   die  vor  brunst  hierhin  und 

dorthin  läuft)].    Belegstellen,  a)  zu  *XJ  Ham.  t"^A  „(so  weine 

o 

denn  nicht)  um  ein  junges  kamel"  wXj  J^,  f  öö   (der  gleiche 

ausdruck)  und  v^t"  y^U  ^^-^-y^'  ^^  ^  -  »i^üchkamelinnen, 
unter  welchen  alte  und  junge  sind";  Mu  all.  des  ibn-Kultüm, 
vers,  14  (j^JI  U^  r^  ^lül  d^oll  ^^^\k  i^^ie  (die  ge- 
liebte) hat  zwei  arme  (so  voll  wie  die  vorderfuss-schenkel)  einer 
hochhalsigen,  lohfarbigen,  jungen,  an  färbe  edeln  ^  (kamelin)"; 
Meid,  n  327  (dichtervers,  und  dann  zum  Sprichwort  geworden), 

j-CJ!  xjutir  JOuo  fV-^-yLt  l«iLXi  „und  so  sind  sie  gegen  sie  ge- 
worden wie  eine  brüllende  junge  kamelin"  (ein  böses  omen) 
—  plur.   JLXj    Ham.    Ht*"    comm.;   Freyt.    Prov.  III    no.   1759 

JLkb  J^  ;LxJt  oJiJLi  (die  geschichte  zu  diesem  Sprichwort 


'  von  der  verheiratheten  jungen  frau  z.  b.  Ham.  f  A\   r^'   ^  *n<y 

2  vgl.  schon  oben  bei  \jo\J^   iO-?'>iWO  auch  bereits  ^^aj  (s.  unten) 

erwähnt  wurde,  wie,   dass  ^Sji  und  ^^JLj  auch  von  den  jungen  der  mit 
diesen  zwei  namen  benannten  thiere  gebraucht  werden  können. 

3  speciell   „hellfarbigen",    was    zu  p^Lot^l  ganz   gut   stimmt;    siehe 
unten  ^L^  (no.  157). 

Hommel ,  thiernamen.  '  \\ 


162 


siehe  daselbst)  und  (paucitatis)  ^Gl  Hain.  \*\  (siehe  schon  oben 
bei  Juil);    ^)  zu  s^Xj*  Meid.  II  894  (dichtervers)  ^^k'su  ^!^ 

sLSlI  »jJßl  L^ol«  LSL=^  »v^  (J»^y^^^5  ^■****^  „wenn  mir  einer 

neunundneunzig  junge  kamele,  edle  and  lohfarbene^  gibt,  so 
werde  ich. ihn  nach  dem  (von  dämonen  bewohnten)  orte  Wabär 

fuhren", 3    pl.  ollXI  Harn.  v1(   (aü>ICXj    „ihre   jungen    kamel- 

mütter'O;    c)  zu  !Xj,  pl.  ^LX^f  Meid.  I  557  JliljSlI  jj^  ly^ 

„sachte!  (denn)  du  melkst  junge  kamelinnen"  (welche  noch  sehr 
störrisch  und  daher  schwer  zu  melken  sind)  und  in  einem 
vers    des  (muslimischen)    dichters  Farazdak  (bei  Meid.  II  908) 

xUo^l  *t>llÄi   „sie  haben  für   mich   gemolken   meine   in   den 

zehnten  monat  ihrer  Schwangerschaft  gehenden  kamele^,  die 
des  harnens  halber  den  fuss  aufhebenden,  indem  sie  wegstossen 
das  entwöhnte  junge  mit  ihrem  fuss,  mit  dem  daumen  und 
zeigfinger  die  vordem  zitzen  des  euters  der  jungen  kamelinnen 
melkend".  ^ 

(45)  äyl^?  hahzaratun  „grosse,  fette  kamelin",  pl.  \^^  Harn. 


*  dann  ^Xi  natürlich  masc.   (was  nach  den  nationallexicis  in  der 
that  auch  vorkommt). 

2  vergl.  dieselbe  Zusammenstellung  oben  im  verse  des  ibn-Kul^üm. 

3  der   diesen  vers   recitirt  haben  soll,   ein  gewisser  Du'aimis,  galt 
als  der  einzige,  der  den  Zugang  zu  diesem  geheimnissvollen  ort  wusste. 

*  singul.  t>\yMtSi.  (siehe  unten  bei  ^). 

5  juLbi  bezieht  sich  auf  die  melkerinnen  (es  geht  nämlich  vorher 


—     163    — 

\Y*  »;)L45  tX^Lä  ^7^^  „während  ruhig  dalagen  die  fetten 
von  der  kameUieerde". 

au-lli  mutUjotun   „eine  (ihr  junges  sich)    folgen   lassende 

(kamelin)"  Harn.  Iaa  (j**-Li  äaILo  j^LL  Uu^\  o5Lai  „und 

da  traf  das  schwert  den  Schenkel  einer  von  ihrem  jungen  be- 
gleiteten starken  (kamelin)". 

JLCJuo  mitjcdlün  „ein  seiner  jungen  beraubtes  kamel"  Harn. 
vi^l  plur.  Jol5^Üwo. 

6  o 

^ii*  ^^V^;Vt  „eine  zum  zweiten  mal  werfende"  kame- 
lin 1  Ham.  i^v»  Lui'  mIv^  ^sie  (die  beiden  schlächter  [2L>j\Li] 
schleppten  (zur  Schlachtbank)  eine  zum  zweiten  mal  mutter 
gewordene". 

ß^>s>  gursu  un  „dickleibig"  (auch  vom  pferd  gesagt,  siehe 
s.  61   oben;    vom  kamel:)   Ham.  vaI**   ^'^r*   ^^-*^   ^^   '-v  j;^^ 

L^Juo  ld3  \j»^\  S^  tXt  ^i>l  lj^5^  «lind  ich  flog  auf  ihr 

(der  kamelin)  dahin,  ^  indem  sie  war  eine  bewegliche,  lang- 
rückige,  dickleibige,  deren  haus  den  vorrang  erhält,  wenn 
der  preis  der  weissen  kamele  in  betracht  kommt  (gerechnet 
wird)". 

(50)  )<y^   gazürun    „schlachtkamel,    zum    schlachten    be- 


*  vom  gleichen  stamm  wie  ^^xj  (siehe  schon  oben;    vgl.  auch  die 

anm.  zu  \jd\j^   \^V* 

2  oder,  wie  man  io   *:Lä.  ==  ,er  brachte  ihn,  liess  ihn  kommen" 
sagt,  auch  hier  trans.  =  „liess  sie  hinfliegen". 

11* 


—     164     — 

stimmtes  kamel"  (vgl.  oben  bei  ^xS  das  wort  xj)s\\^)  Harn,  vi^i" 
[in  einem'  (von  Alilwardt  für  unächt  gehaltenen)  ^  gedieht  Nä- 
biga's]  v^l^l  ;^V^^  jLoIl  „die  glieder  des  starken  schlacht- 
kamels"  (im  topf  für  den  gast  bereit)  und  {«ö^ß 

»IwwkÄ.  gasratun  „kühne,  starke  (kamelin)"  in  einem  vers  des 

al-Murakkis  (siehe  unten  bei  ^JcLli),  und  Meid.  I  511  in 
einem  dort  mitgetheilten  vers  des  Mutalammis  (siehe  schon  s. 
118  unten). 

s^.jJ^  galabun  coli,  „kamele,  die  auf  den  markt  gebracht 
werden"  (von  vIJLä.  „[kamele  oder  kleinvieh  oder  pferde  oder 
Sklaven]  auf  den  markt  bringen")  im  Sprichwort  j-tö  ^jöLalll 


v^^liil  „der  futtermangel  bewirkt  dass  man  die  kamele  als 
zum  verkaufen  bestimmt  in  reihen  aufstellt"  (d.  h.  die  noth 
zwingt,  die  kamele  zu  verkaufen)  Meid.  11  758. 

_,iLs?    migldhun    oder   iX^    mugdlihun  „ein  es  mit  der 

knappen  zeit  (xiL^.  wÖrtl.  „die  kahl  abfressende")  aufnehmen- 
des, d.  h.  von  ihr  nicht  beeinträchtigtes,  sondern  trotzdem  milch 
gebendes  kamel",  dann  allg.  „milchkamel"  plur.  ^aJL^:  in  einem 
von  Ahlw.  Ch.-A.,  s.  286  mitgetheilten  vers  (des  Farazdak) 
c^LixilÄ.  s\Jj^\  ^^L^  „milchende  kamele  des  winters,  wohl- 
beleibte". 

dX^ galdun  und  d^jS:^  galidun  „starkes,  derbes,  ausdauerndes" 
kamel  (von    cXi^.),  pl.    c>^Ls>,    so  Ham.    Il'^f    Uit^    oüt4Ä-. 


1  Diwan    tiA  i  t't^    (unter    den   unechten    gedichten    des    Näbiga 
Bubjäni). 


—     165    — 
lä^L^  „und  ich  hatte  gesammelt  dunkle,   derbe  kamele";  vgl. 

auch  tXiJLi.  mit  derselben  bedeutung  bei  (^JoJLd  (form  Jüü3, 
wenn  man  Jüj  statt  Jmi  zum  paradigma  nimmt). 

(55)  fJ*X^  galmtn  „grosses,  starkes  kamel  (und  kamelin)" 
Ham.  Iaa  (siehe  schon  unter  \::j  bei  aU-U/?).  i 

JuIä^  galihm  „grosses,  ausgewachsenes  (kamel)"  opp. 
j^j^'3,  fem.  äJLJj^  und  iÜ^tÄ-,  pl.  jLLä-  (letzteres  auch  singu- 
larisch  gebraucht,   und  dann  =  kfJ^  „sechs-   bis    achtjährige 

kamelin")  Ham.  vIt"  (opp.  ^Xj,  siehe  schon  daselbst),  Meid.  I  HO 
slxXiL\  ouli  xiLöjJt  ^^iOLyÄ  16!  „wenn  das  schaf  (oder  die 
ziege)  gesättigt  ist,  leckt  noch  die  kamelin",  und  ein  anderes 
Sprichwort  iüuäS  ü^  i^^^vi^  »J  Lo  „er  hat  weder  eine  kamelin 
noch  ein  (weibliches)  schaf  oder  ziege"  (denn  beides  kann  aüuStUI 
im  gegensatz  zu  xJLJlil  bedeuten);  Ham.  v^*  LI^  fi-'-*^^ 
^mÜ  ^^^  yJars?  „und  eines  der  die  wunde  am  huf  einer 
grossen,  starken  (kamelin)  heilt";  Ham.  t'l"!"  comm.  t>yL)  ^^Äx> 
UjcLülII    iii^LjJl    iÜLrll^  U^l^lit  jo  jJt  „wann  er  (der  treiber) 

führt  die  schmächtigen,  nach  der  passart  jvjua/C  (rasim)  laufen- 
den und  die  grossen,  hineilenden  (schnellen,  flüchtigen),  kühnen 


*  fehlt  bei  Lane;  wenn  dort,  s.  444,  zu  {j**^^  „rauhes,  unebnes 
land*  Ham.  p.  688  citirt  wird,  so  kann  nur  der  commentar  gemeint  sein, 
wo  mehrere  belege  zu  letzterer  bedeutung  mitgetheilt  werden. 


—     166    — 
(kamele)",  Harn.  v*v  jLDi  X-Lä»  (siehe  unter  aÜoL^),  Meid.  I 

30  söJ^  v,^>-aJLi  £Li'  (JUlS  ^1^  „wenn  die  grossen  (im  besten 

alter  stehenden)  kamele  gesund  sind,  dann  mögen  die  alten  zum 

Schinder   gehen''    (wörtl.   „sind   werthlos")    und  II  171    c^JJ^ 

L^^l«-Ä.  L^-J^J^  „es  haben  die  grossen  (ausgewachsenen)  von 

ihnen  (den  kamelen)  den  jungen  (kleinen)  von  ihnen  den  vor- 
,    rang  abgelaufen". 

I»»4^  gamümun  „schnell  trabende"  (kamelin)  sonst  vom 
pferd  gesagt  (siehe  schon  s.  62);  vom  kamel  in  Verbindung  mit 

dem    gen.  yxjl   in   einem   vers   an-Namir    ihn    Taulab's  r^y-^ 

Lilww  1,  ^ Vlw  ^Lu  Jl^*  II  ^b  jJt    xIjLä  JuIJ^   «(a^f)   einer 

im  lauf  vollen  (=  schnelllaufenden),  den  schwänz  aufhebenden, 
deren  nabelweisse  du  für  ein  lampenlicht  hältst". 

xjuiU^  hästjatun ,  gewöhnl.  im  pl.  JÜ-IIä.  „kleine  oder 
junge  kamele  (unter  welchen  keine  grossen  oder  alte  sind)"  ^ 
Ham.  -prf  ^i-otjiJl  ^jt^JUwl^  C5^'>^'  '^^r^  "^^^  wegtreiben 
der  jungen  kamele  und  das  stehlen  der  zum  wasserschöpfen 
bestimmten  (kamele)"  und  Meid.  11  171   (opp.  von  jLLä-,  siehe 

oben  unter  JuIä-). 

xjJLä  halühatun  „milchkamel"  (pl.  v^^Lä.)   in  den   zwei 


1  zu  welcher  erklärung  Lane   noch  hinzufügt  „so    called  because 
they  enter,    er  occupy   the    Spaces,   among   the   latter",   denn  xa^Lä. 

heisst  urspr.  „füllsei"   (daher   auch  ^.wl^jil  ,,randglossen"  u.  and.  be- 
deutungen). 


—     167    — 


>       o  >       ö  .     > 


Sprichwörtern  _  w«au>  ^ .  JuJ^*  ^*^  «^i^  milchkamel,  welches 
viel  schäum  und  keine  reine  milch  gibt"  (d.  i.  wenn  einer  viel 
verspricht,  aber  wenig  leistet)  und  ^jjL^-LwtJ!  Jo  JU^  kz^sS  „das 

milchkamel  der  Muslimen  hat  vollauf  milch  gegeben"  (d.  i.  der 
Staatsschatz  ist  in  gutem  zustand),  und  tier  pl.  Meid.  I  513  in 
einem  dichtervers  („werthloser  als  junge   kamele  unter  milch- 

kamelen")  siehe  schon  unter  vl^iuw  (bei  den  namen  des  kamel- 
föUens). 

(60)  xjLi  hdnnatun  „die  vor  heimweh  oder  Sehnsucht  nach 
ihrem  jungen  stöhnende  kamelin"  (von  ^X^  „vor  schmerz  oder 


freude  Sehnsucht  empfinden")  ^  Meid.  11  607  «üf  U^  iüLi  iü  Lo 
„er  hat  weder  eine  kamelin  noch  ein  schaf '. 

XAAJtx^  hubd  tinatun  „wohlbeleibte  (kamelin)"  siehe  schon 


bei  _!iLioo. 

SnUoä.  hattdratun  „mit  dem  schwänz) hin  und  herschlagende, 
(ihn  vor  munterkeit  und  lebhaftigkeit)  in  schwingende  beweg- 


^  siehe  Hain.  tt"1  (schon  unter  tM^.,  pl.  JUä.  mitgetheüt) ,  ti^l 
(siehe  schon  unter  äjü),   dt"*J   ^^j-^.  „indem  sie  (die  kamelinnen,  ^:dL»j 

^yjMJ\    wie    Freytag,    \J^y^^  «cjUj    wie    Rückert   liest,    siehe    unter 

Äi'U)  heimwehgestöhn  erhoben",  öIa  LixiJ^-uO  ,^^^«x^Ij  ,^ä  ^^I 
,nach  wem  rufst  du  uns  Sehnsucht  herbei  durch  dein  gestöhn  (o  kamehn)"  ? 

und  vaI  (j«flju  ,^1  ^^  ^  *n  w  >  v-aaj  ^^  Uj  „wie  alte  kamele  ein- 
ander vor  Sehnsucht  anstöhnen",  sowie  besonders  die  unter  (95)  i^A^ 
und  das  unter  ««-^w,  pl.  v->JH  mitgetheilten  Sprichwörter. 


168    — 

9     9   9        6^.   C 


ung  versetzende  (kamelin)"  Harn,   vvv  ^y^  HsLki  „eine  we- 
delnde, behende  (kamelin)". 

ia4^XXx)  mutahammitun  „zornschnaubender"  (oder  „stolzer") 

kamelhengst   (viell.   denomin.  von  ia^^  hamtun  ^  „Aräk-baum, 
dann:     die    bittere    unangenehm    schmeckende    frucht    dieses 

baumes"?)    Ham.    MI"   (versmass    Kämil)  \\ya}\    («^    ^-^^^*^5 

loo  Lo  \b\^  *!ki*  JoüvJOo  2üu    „(es    gibt  kein  land,    welches 

reicher  als  du  ^  ist)  an  grossäugigem  ^  sein  rudel  beschützendem 

(antilopenstier),  indem  es  ist  wie  wenn  er  ein  zornschnaubender 

brünstiger  (kamelhengst)  wäre,  zur  zeit  da  er  (so  oft  er,  wenn 

I       er)   brüllt"  und   übertragen   von  einem  zornigen    mann    Ham. 

(♦^    hl<\x^  jj^  J.-o  J^yj  IjQ  „und  wenn  es  (das  unglück) 
fortgeht,  geht  es  fort  von  einem  zornigen". 


»"^Ils^    hawwdratu^    „reichlich    milchende  ^    (kamelin)",   pl. 

Mu  all.  des  ibn-Kultüm  vers  69. 

(65)  'iSfZ^  muhajjasatu'^  „dienstbar  gemachte  (bereits  aufs 


1  vgl.  8.  119,  anm.  3  (jn»>  hamdu"^  ,  ebenfalls  eine  bittre  pflanze, 
die  die  kamele  mit  Vorliebe  fressen. 

2  seil.  „0  land  von  Tai"  (vgl.  auch  Rück.,  Ham.  I,  s.  228). 

3  Vgl.  das  epithetum  der  grösseren  antilopenarten  ^^^^^\  pl.  \^)^ 

(Zuh.  Mu'alL,  vers  3;  Labid  vers  7)  „grossäugig"  unten  bei  (j^wä-^I  Jü. 

^^9  _  a^  9 

Rücker t  liest  «w^^^*^  „hänge wammig"  statt  ^^^.^ajo. 

4  dies  ist  eine  erst  abgeleitete  bedeutung;  ursprünglich  heisst  >i^ä. 
„v^reich,  schwach'*,  dann  vom  kamel  „schlank,  fein-  und  zartgebaut,  schön", 

dann  das  fem.  'i\\yJ>^  bes.  „dünn-,  zarthäutig",  und  weil  solche  weniger 

kühn  als  andre  sind,  aber  viel  milch  geben,  so  hat  ^)^y^  die  obige  be- 
deutung angenommen. 


reiten  und  lasttragen  eingeschulte)  kamelin"  Harn.  \*^\'^  (in 
einem    gedieht  des   spätem,    nachmuhammedanischen,  dichters 

Farazdak     x-wLIi?  jf^  s^äJI   ä^>   jl  (j^a^  „auf  weisslichen, 

nach  dem  haucTi  der  wüste  dürstenden  (pl.  des  part.  von 
^Juo),  dienstbar  gemachten"  und  als  prädikat  zu  v«jolJI  Harn. 

dif  vcuLwlAis?  ^«julJL  „während  die  kamele  ^  bereits  eingeschult 
waren". 

*jöfc>l   adhamu    „dunkelfarbenes,    schwarzbraunes    (kamel/", 
pl.  jvÄJ  Ham.  tt^v  kJLöix)  UJOJ  „schwarzbraune,  an  den  füssen 

o 

gekoppelte  (kamele)"  und  Ht"f  (siehe  schon  bei  jJLi,  pl. 
O^Lä^);  fem.  sing.  iUÄ3  vft"  KSXkX^  oJ«-J  ^UÄ5  „(ich 
rüstete  für  ihn)   eine    schwarzbraune,   die  (aber)   keine   milch- 


>  --  ü 


kamelin    war"    (in    einem    gedieht    Farazdak's).   —   ^o\    von 
pferden,  siehe  schon  s.  69  f. 

JoIj^  ddbüun  „schmächtiges,  schmalgebautes",  auch  „^durch 

Strapazen)  abgemagertes"    (kamel)    pl.  J-^j  Ham.  fTT    conim. 
(siehe  schon  unter  Ju-Iä.,  pl.  üJLä-)  und  vaa  (siehe  bei  ^yXJi). 

klix^  dt  libatun  „schnelleinherschreitende  (kamelin)"  Ham. 

vtf  jc^tXJ'  RaXccX?  „auf  einer  schnellen    kamelin,  welche   aus 
ihren  hufen  (vor  ermüdung)  blutete". 

s*5joo    mudahkaratun    „hengstähnliche    f kamelin)"    Ham. 
Ia'I   HoJoo  oU\  o^o  ÄiLj\    „einer   schweberin,  tochter  eines 

schwebers  (siehe  unten  olJJ),  einer  hengstähnlichen". 


^  siehe  unter  wa5n  (speciell  vom  kameh'itt)  am  schhiss  des  artikels 
kamel. 


-     170     — 
(70)  J*Jc>    dalüki'i   „leicht  zu  beliandelndes,  sanftes  (kamel)" 

60^  ö^>  Gl'' 

(siehe  unten  bei  v^^juo),  pl.  JJ  j  (siehe  unten  bei  OvLi). 

JyjOs>  damülu^i'  „schnell  einherschreitende  (kamelin)''  ^  Harn. 
i^dA  Jyoi>  HjiliXt  Äj  C^si  „während  ihn  fortträgt  eine  starke, 
schnelleinherschreitende"  (vgl.  schon  s.  77  oben). 

xIäjs  rib'tjjatun  und  P^r!?  '^^Md  iin  „im  frühling  kalbende" 

kamelin  (von   %j^^   „frühling";    siehe    auch   schon    oben  unter 

is'),  ersteres  Meid.  II  415  f^Lib^    JU    'ij^JS    r^y^^  ^M^ 

milchkamel,   das  im  frühling  kalbende,  gilt  (mit  recht)  für  gut 

und  brod",    letzteres  Ham.  Itt    Pwy°  tP    ,jede    frühkalbende 

[zur  Züchtung  ausersehene   (kamelin),  welche  im.  winter  einen 
fetten ,  höcker  hat]  2". 

I»\k  rdzimun  „ganz  abgemagertes  (kamel)"  Ham.  I^dl  comm. 

*vIn    \jciy^    \:}^    ^•♦■4^    "^y^  ^^^  ^^  (ihm)   eine  ganze 
heerde  für  eine  junge  kamelmutter,  eine  ganz  abgemagerte". 

\iXjJs    „leicht   hinschreitende   kamelin";    das    von  Freytag 


1  und  zwar  ist  cN^^  (vgl.  Ham.  dt^V  bei  \jujj^^  eine  bes.  passart 
des  kamels;    vgl.  Lane  I  978:   „when  the  pace  rises  a  little  above  that 

which  is  terined  i^-Ajül,  it  is  termed  lX^v^M;    and  when  it  rises  above 

this,    it  is  termed  J^tUI;    and    then    a^jum^jS    (siehe    unten  a-u/Un): 

Asma'i  says   tliat  no  camel  goes  the  pace  termed  ij^j^ö^S  for  a  day 

and  a  night  except  the  (^5-^  (das  mahritische  kamel)." 

2  welcher  weitere  zusatz  die  auch  mögliche  bedeutung  ,,im  frühling 
geworfenes  kamelfüllen"  hier  nicht  wahrscheinlich  erscheinen  lässt. 


—     171     — 

Meid.  II  4138  mit  „commode  iiicedentes  camelas"  übersetzte 
demin.  &5^LLLx   kommt  aber  von  v;i>!iL*Ir*,  welches  der  pl.  von 

äJLws  „gemächliches,  wolüberlegtes  thun"  ist,  weshalb  Lane  s. 

1084  jenes    Sprichwort    (nemlich    äJ^LIIn    Js£.    l^Lüt   ^Jiil) 

übersetzt:  „he  held  the  saying  in  light  (little,  mean)  estimation; 
or  in  contempt"]. 

,  i^Ss  rdsimaiuii  „nach  der  passart  iva^T  ^  laufende  kamelin" 
Harn,    frr   comm.   (siehe   schon  unter  J.aJ^,  pl.   x-U»);    siehe 

auch  |»%.*w;  bei  J^4^' 

(75)  ÄA^i;    rägijatun   „brüllende    (kamelin)"   Meid.    II   327 

(siehe  schon  bei  ^JS)  und  II  633  iiujtk  ^«  ^SV^Li*  ^  L«  „er 
hat  weder  ein  schaf  („eine  blökende"  wörtl.)  noch  eine  kamelin" 
—  Der  inf.  des  verbums  c:^£- ,,  impf.  yhJi  (vom  schreien  oder 
murren  der  kamelinnen;  auch  masc.  Lcn,  impf.  ^vJ  von  ka- 
melen,  z.  b.  im  Sprichwort  cIT  y«    cü  ^lt>JL:  L«  „niemand  ist 

im  hause"),  nemlich  eLc.^  steht  Mu  all.  des  Härit,  vers  20  wie 
Meid.  I  628  (siehe  letztere  stelle  bei  v^jb).  ^ 

ljvI  azabbu  „ein  (besonders  im  gesicht)  rauches  (struppiges, 

mit  haaren  bedecktes;  kamel",  weshalb  das  Sprichwort  sagt  J.5' 

»•AJ  v^\l  , jedes  im  gesicht  mit  haaren  bedeckte  kamel  ist  ge- 
wohnt aus  furcht  (aufs  gerathewol)  davon  zu  laufen"  (wozu 
Lane:  „for  the  camel  thinks  [when  the  wind  strikes  his  hairs] 
what  he  sees  upon  his  eyes  to  be  a  person  seeking  him,  and 
consequently  takes   fright,  and  runs    away  at  random")  Meid. 


'  vgl.  die  anm.  zu  J%^^. 


172 


II  312  und  der  dort  aufgeführte  vers   des   Zaidu  '1-baili:  3Ls^ 

jyjpj\   ^s^   43^1   3Li   Ur  Jüt  ^t  ^^Likll    ^^  „Abu 

Utal  hat  sich  von  der  durchbohrung  (der  lanze)  abgewendet 
wit3  ein  rauchhaariges  kamel  vom  schatten  (seiner  gesichtshaare) 
sich  wegwendet". 

0«ij   zafufun    „das   schnelle    (kamel)"   Muall.    des   Bärit, 
vers   10  (comm.  *ÜaJ!^   J^^'    ^    iuüwwlll   „die  schnelle   von 

kamelen  und  straussen")  ^  und  Harn.   \ö*  o«Jv   (wo   der  koch- 

topf  mit  seinem  siedenden  Inhalt  mit  einem  schnelllaufenden 
kamel  verglichen  wird). 

oL^    zajjäfun  „ein    beim    laufen    beständig    den    körper 
zierlich  hin-  und  herbewegendes  (kamel)"  daher  von  Rückert 

richtig    mit   „schweber"  (vom   schwebenden    gang),  fem.  iüLjv 

zajjdfatu^i  „schweberin"  übersetzt  (siehe  schon  oben  bei  s3juo). 

aJua^x)   musaddamun    „ein  kamelhengst   [von    edler    zucht, 
(3-Ui]   mit  einem  riemen    vor  dem    maul   (einem   maulkorb)" 

Ham.  {♦{"  (siehe  schon  bei  (3^^  unter  den  bei  J^^ä.  in  der 
anm.  mitgetheilten  poetischen  beiwörtern  des  kamelhengsts). 

(80)  /^Y^  suruhuT^  „leichte,  schnelle  (kamelin)"  Ham.  vvv 
(siehe  schon  bei  jixliaii.). 

OU.*y  sinddiin  „starkhöckerige  (kamelin)"  Ham.  vll   iüOj.Äx> 

t>U^  „eine  muntre  junge  (s^,  pl.  von  SsU)  zur  weit  bringende, 
fetthöckerige  (kamelin/'  und  von  demselben  stamm 


*  ^y^j  heisst  speciell  der  btrauss  (von  seinem  lauf  so  benannt). 


—     173     - 

sJuLIjo    musdnadatu^    „eine  kamelin,   deren  rücken  fesst- 
gebaut  ist"^  Harn.   vAt"  ww  äJüLwo  JLu).  oS.    Siö-^-Üjo  ic^Juo 

^X.^\  „eine  ausschreitende,  weithüftige,  hadramautische,  fest- 
gebaute (kamelin),  welche  die  beste  der  maharitischen  (kame- 
linnen) ist". 

*L-w  sawdmun  „weidende  kamele"  Ham.  vdf   ^/oLa^,  ferner 


in  den  schönen,  von  Lane  unter  jjw^i  mitgetheilten  versen 


,.sie  hatten  mich  als  hüter  unter  die  mädchen  mit  schwellenden 
brüsten  gesandt;  und,  bei  meinem  vater,  während  ich  hüter 
der  vollbrüstigen  war,  wurde  ich  ihre  beute;  wölfe  kamen  dazu 
die  sich  nichts  um  einen  hirten  kümmerten,  und  jene  (die 
mädchen)  waren  weidende  kamele,  die  (in  diesem  fall)  sehn- 
süchtig wünschten,  erbeutet  zu  werden."   und  Meid.  I  363  (in 

einem    dichtervers)   J^I/I^II^     'ii£.JJo    ^IS\   vI>-uaJ   f^^y^^    ItX^ 

clyol^  ylh  3  L^yuo  d.  i.  „also    finden  die  weidenden  kamele 

das  land  futtereich  (wie  der  thörichte  ohne  sich  viel  zu  plagen 
das  gute  findet),  während  die  löwen  gewöhnlich  unfruchtbare 
gegenden  bewohnen  (=  während  der  weise  und  einsichtige 
sich  oft  behelfen  muss)." 

ili^Ll  sähimatun  „dünn-,  schlankbäuchig",  pl.    (?li**'  spe- 

ciell    von    kamelinnen,    die    durch   lange  märsche  mager   und 

dünnbäuchig  geworden  sind,  so  Ham.  t^rr  comm.  ^h»!|  ^l-» 

\.^\yM  \j4^  „indem  wir  die  reitthiere  vorwärts  treiben,  (durchs 
reisen)  dünn-  und  schmalgewordene". 


1  wie  man  dünn  Liuch  sagt  \^y^y    sJoUwo, 


174 


(85)   Ä^l  ««(/«^„külines, muntres,  bewegliches  (kamel)", '  fem. 
pÜÄ  Ham.  vAt"  (siehe  schon  bei   «aOwä^). 

o^LÄ  sdrifun  „hochaltrige  (kamelin)"  in  einem  vers  Ham. 


At*  comm.  (siehe  bei  ^Jü-Lc);  Meid.  I  384  'wSwäJ!  J<x  iJü 
JJ  jJl  „er  hat  ihn  alte,  sanfte  (nicht  widerspänstige,  opp.  v^-olIo, 
pl.  ^L*^,  siehe  unten)  kamelinnen  besteigen  lassen". 


8  sLÜcw  saggdratiif^  „den  fuss  (um  auszuschlagen,  oder,  wie 
andre  2  erklären,  des  harnens  halber)  aufhebende .  kamelin" 
Meid.  II  908  in  einem  dort  citirten  dichtervers  (siehe  schon  bei 

^,  pl.  ^ÜGI). 

'iX^   simülatun  „leichte,   bewegliche,   schnelle    (kamelin)" 

Ham.  f"t^ö  aLU-w  eLsvÜt  ^Lj^yc  „eine  schnelltrabende   (wörtl. 

eilenden    trabes),   eine  flinke"   und    ebendas.   ävU-co    sli     ^^ 

„vom  traben  einer  flinken". 

*rJoLw    \a  ilatun '^    „den    schwänz  aufhebende   (kamelin)", 

welche   dadurch   anzeigt,   dass   sie   (bereits    im    siebenten   oder 
achten  monat)  schwanger  geht"*  und  keine   milch  mehr  hat  — 


^  sonst  auch  vom  löwen  gesagt,  so  fem.  i\j^  »««y  ,;kühne 
löwin". 

^  nach  Lane  gehört   diese  letztere  bedeiitung  nur  dem  vom  hund 

gebrauchten  epitheton  v^v-^  („raising  one  of  his  legs  and  making 
water"). 

3  unregelmässig  statt  des  zu  erwartenden  JoL^,  da  die  in  diesem 
beiwort  geschilderte  eigenschaft  nur  den  weiblichen  kamelen  zukommt. 

*  andre:  „der  sieben  oder  acht  monate  nach  ihrer  geburt  verflossen 
sind",  womit  die  notiz-  bei  Meid.  II  328  „quando  admissarius  in  camelas 


—     175     — 
in  einem  vers   des   an-Namir  ibn   Taiilab  (und  zwar  dort  mit 
nachgesetztem  gen.    ^ISjJ!)    siehe    schon    unter    (»m^?    ^^^ 
plural   lautet    J^:    Muall.    des    ^j  arafa^   vers    15  (J«-wcJI   ^^), 

Harn.  v»v  J«-wÜI  xJL^  (^Jof  „die  vorderfüsse  der  grossen  unter 

den  schwangern  kamelinnen"  und  f  a^   J^IäJI  JCs?  „der  hengst 

der  schwangern  kamelinnen",  Meid.  II  204   iülcc   ^4^.   J^äJ! 

^^•JÜL«   „der  hengst  vertheidigt    seine    kamelinnen,    indem    er 
(wenn  er  auch?)  angebunden  ist".  —  Vgl.  auch  noch  die  beleg- 

stellen  zum  inf.  ^^•.*w  bei  (42)  ^'55-?:  und  eine  zu  Jy^  (Harn. 

'öH)  bei  (143)  ^\JS. 


(90)  v^A^-wl  ashabu  „hellfarbiges,  weissliches  (kamel)"  Meid. 
11  466    <J\Lj"   ^1^4-^ b    (siehe    schon    bei    J\b);    fem.    ill^ 

sahbau    Ham.    (^'♦I    (jo-s^-Lo    iU^    (Rückert:    „ein    aschgrau 

»kamel  in  mutterwehn"). 

^^ÄA^  sabhä  (fem.  von  jjLs\I^)  „eine  (des  morgens)  ge- 
molkene (kamelin)"  Meid.  I  733  v:>iAC*illi  vilXli  ^^^ 
(^Lb  „eine  des  morgens  gemolkene  kamelin  beklagst  du  (weil 

du  sie  dann  am  tag  nicht  noch  einmal  melken  kannst);  aber 
eine,  welche  man  frei  laufen  lässt,  ist  ganz  mager  (an  den 
brüsten),  so  dass  man  sie  gar  nicht  melken  kann  (was  doch 
mehr  zu  beklagen  ist)". 


sdbun  „hartes"  d.  i.  „widerspänstiges  (kamel)"  Meid. 
II  589  »j^juai\  ij^^   \jy^  ^   „nicht  wird  mit  irgend  einem 


tempore  quo  J«-w    appellantur  immittitur,    camela   \jC\Jä^    appellatur' 
Vjesser  «fimmen   wiinlf». 


—    176    — 
[willfährigen   (eingescliiilten)    kamel]    eine    widerspänstige   ein- 
geschirrt"   und    II    919    äJ  JJo  y    ^jjo   v^SjuÜ!    J^ivJ    „wer 
kein  geduldiges  (kamel)  hat,  muss   auf  «ineni    widerspanstigen 

reiten";  pl.  ^Ljlo  Meid.  I  384  Ljljua.^1  ^Ui^l  J^  kX^  „er 
hat  ihn  junge,  (noch)  widerspänstige  (kamele)  besteigen  lassen". 

(>yjuo  saudun  „eine  kamelin,  welche  zu  früh  oder  ein 
misgestaltetes  junge  geboren,  und  die  deshalb  zu  ihrem  im 
vorigen  jähr  gebornen  jungen  zurückgekehrt  und  dieses  trinken 
lässt"  (;  eine  solche  soll  nemlich  die  beste  milch  geben)  Meid. 

11  318  fj*jt^  v^aXääJ^  ^^  v^^öge  jeder  von  euch  eine  (so 
geschilderte)  reiche  milch  gebende  kamelin  melken!'^ 

ySuo\  asfaru  „rothgelbes"  (nach  andern  erklärern  „schwarz- 
gelbes")    kamel,    pl.     ySU£)    Kur  an    77,    33    (siehe    schon    bei 

(95)  i^AÄ^  saßjjatun  „reichlich  milch  gebende  (kamelin)" 
pl.  üLft^  Ham.  1f"v  üLft^  *-«-^^^  ^iii^it  einem  trupp  von 
milchreichen  (kamelinnen)"  und  im  arabischen  Sprichwort  f»v5^U 

^     'S-  i    ^"f-  - 

L^Lb.l  ^  LCuä^   bojüwl   LjLa^I    „und   das  edelste   der  ka- 

raelinnen  ist  das,  welches  am  sehnsüchtigsten  nach  seiner 
heimat  stöhnt". 

^^^^^\    ashahu  „weissröthliches,   weinfarbenes   (kamel)"  pl. 

v«j>-g-o  Ham.   'it^v   (siehe  schon   unter   ctN^).     Diese    und    die 

*4>l  genannten  kamele  (siehe  oben  unter  j»ol)  sollen  die  besten 
und  geschätztesten  kamele  sein,  vgl.  auch   den  von   Lane,  p. 

1455  unter  «v^-ww/o  mitgetheilten  dichtervers,  wonach  ebenfalls 
die  rothen  kamele  die  von  den  Arabern  am  meisten  bewun- 
derten   sind;    dem    widerspricht    scheinbar    der    12.    vers    der 


—     177    — 

Muallaka    des    'Antara    |V^Sll    ^^)^^    i^^    t4>««w    ä-?^-^ 

„milclikamele,  schwai-ze, '  wie  die  federn  des  schwarzen  r ab en"  (vgl. 

das  Sprichwort  i^lliJI  dÜLi  j^xj  jl-wl  „dunkler,  schwärzer  als  die 

schwärze  des  raben);  doch  t>|«.Av  braucht  nicht  absolute  schwärze 
zu  bedeuten,  sondern  kann,  von  jeder  färbe  gesagt,  ganz  im 
allgemeinen  nur  die  dunkle  schattirung  bezeichnen. 

^Lä    ddmirun  „schmächtiges   (kamel)",  sonst  von  pferden 

(siehe  s.  86  oben),  von  kamelen  Ham.  frt"comm.(dort  pl.  ^^Lo) 
siehe  schon  bei  xi^Ll. 

öJojo  muttaridun  „ohne  Unterbrechung  rennendes  (kamel)" 
Ham.  ^^\^  comm.  Ujii  U^tl^  \öJa.A  „ein  stetig  fortlaufendes, 
starkes,  vollgebautes  (kamel)". 

Jußiax}   mutßlu?^  ^  „eine  kamelin,  welche  jungen   (jLLbl,  pl. 

von  J^ib  ,junges  von  menschen  und  thieren")  hat",  pl.  JlsLLuo 

in  einem  vers  Abu  Du  aib's  jbei  Meid.  II  742  by^    (jy^t    ij 

JjLÜ«  „(honig,  JäJI  jc^)  in  der  milch  erst  niedergekom- 
mener junge  besitzender  (kamehnnen)". 

(100)  (3iLb  tdlikwn  „frei  umherweidende  (kamelin)",  welche 


1  comm.  „er  erwähnt  die  dunkeln  kamele,  weil  diese  die  geschätz- 
testen und  vorstrefflichsten  sind";  das  epithetnm  i3wwl  ist  zyrischen  no. 
182  und  83  auf  s.  173  nachzutragen. 


2  nach   dem  cN?^l!   ^\SS    gyn.   von    ß'r^^    wie    die    mutter    des 

^\\  genannten  kamelfüllen«  heisst  (siehe  daselbst  bei  den  kameljungen- 
namen). 

Hommel,  thiernamon.  12 


—     178    — 

man  frei  laufen  und  weiden  lässt,  damit  sie  sich  wieder  voll- 
fresse  und   dann  wieder  milch  gäbe,  Meid.  I  733  (siehe  schon 

unter  ^^^kjl^), 

JoJb   fäwtlun  „langes,  langgestrecktes   (kamel)"   in  Ju^ 

j^IkJI  „langrückig"  (was  man  auch  vom  pferd  sagt,  siehe  s.  87 

unten)  Ham.  vf  i^  ischon  s.  147  bei  J^i^.  in  der  anm.  mit- 
getheilt). 

{^^^jJ^  ^atihun  „edles,  vorzügliches  (ross  und  kamel)",  um- 

schrieben  durch  ^^Äjt  &aaa^  „(eine  kamelin)  von  echtem  adel" 
Ham.  ddf. 

J«^  agülu'rt'  „eine  (durch  den  Verlust  ihres  jungen)  verwirrte, 
bestürzte  (kamelin)"  (weil  sie  da  aus  Ungeduld  in  ihren  beweg- 

ungen,   d.  i.   beim  kommen    und   gehen,    schnell  ist,  \^:^j^)'^ 

Ham.  'pv^  ^>-S^  J^-^^l  ^^j  ^^  ""^^^  ^^^  ^^^  ^^  rufende 
hirt  die  ihres  jungen  beraubte  kamelin  erschreckt"  und  in  einem 
ebend.    im    comm.  citirten  vers  des  Warkä   ibn-Zuhair  ^ 


sOÜi  J^-^iy  iüJI  „und  da  kam  ich  zu  ihm  wie   die  um  ihr 
junges  klagende  kamelin  eilend". 

sOjJLD   '^ uddfiratun    „starke    (kamelin) "j  Ham.   ^ök    (siehe 

schon  unter  J^t>  s.  170). 


1  so  erklären  die  Araber  das  wort;  vielleicht  ist  aber  Uy^  nur 
denom.  von  J^  kalb,  junges  (was  freilich  s^onst  nur  von  den  jungen 
der  rinder  und  antilopen  gesagt  wird). 


—     179    — 
(105)  vJtl^  \irdirun   „starkes,  fettes   (kamel)"    Harn,   vi^t* 

G    >  — 

(siehe  schon  bei  ^^y^). 

c)3Ic  "^arakrakun  „starkes,  dickes  (kamel)"  Meid.  I  739 
dyCt  %JtLS  (^  j   (j^  wyol   „geduldiger  als   ein   (kamel)  mit 

einer  geschwulst  (schwiele)   am  fuss,    ein  starkes"   (var.  iJoLo 

„gerieben,  gequetscht").^   Vgl.  auch  'iSiiyk  bei  no.  138. 

(j^JowC  '^ arandasu^  „starkes  (kamel)"  in  einem  im  Muhit 
citirten  verse  al-Kumait's^  (,j*.Joj^  J^)  und  in  einem  Ham.  ^<\<\ 
als  erklärung  zum  dichternamen  al- Arandas  citirten  verse  des 
spätem  dichters  Garir^  ((j/^Joli  J^)- 

j?!wC.  '^urähimun  „dickes,  starkes  (kamel)"  Ham.  t^t"t"  comm. 

^     G       ö  , 

(siehe  schon  bei  (^Jojq). 

iip^^r  'itsarau  „in  den  zehnten  (W.  wm^^)  monat  ihrer 
Schwangerschaft  gehende   (kamelin)",  pl.  ^LAÄ,   in  einem    vers 

Farazdaks  (siehe  schon  bei  *Xj,  pl.  >UC>I). 


(1 10)  (c-wjuci  dsd^  gewöhnl.  im  fem.  ilyw«^  '^aswdu  „schwach- 
sichtige, blödsichtige   (kamelin)"    in  einem   verse  Zuhair's  bei 

Meid.  I  466,  wo  der  tod  auftritt  ^\yMt>£.  kl^  „mit  dem  fuss- 
tritt  einer  blödsichtigen  kamelin",  weil  eine  solche  alles,  was 
ihr  in  den  weg  kommt,  niedertritt,  weil  sie  es  nicht  sieht  und 


»  vgl.  auch  den   schluss  des  artikels  kamel,  wo  noch  mehrere  mit 
^^w^   JjLs!  beginnende  Sprichwörter  mitgetheilt  werden. 

2  Schüler  Farazdaks;  f  126  d.  H. 

3  t  wie  Farazdak  110  d.  H. 

12* 


—     180    — 

also  nicht  ausweichen  kann,  daher  auch  das   Sprichwort  (Meid. 

ebendas.)  :&L.cLc   ^j^  iali>!  „mehr  mit  dem  fuss  beschädigend 

als  eine   blödsichtige  kamelin"  (siehe  noch  zwei  andre  sprich- 
wÖrtl.  redensarten  bei  Lane,  p.  2056). 

\^y£L^  ^  asubun  „eine  kamelin,  welche  nicht  eher  reichlich 
milch  von  sich  geben  will  (sich  melken  lassen  will),  als  bis  ihr 
schenke!  gebunden  ^  wird"  Ham.  |  ^  y   comm.  als  erklärang  zu 

dem  im  text  stehenden  vi^^oLt  „einer  welcher  der  milch  ver- 


sagenden kamelin  ein  pressband  um  die  schenke!  legt"  (vgl. 
auch  Kückert's  Hamäsa,  I,  s.  102). 

JJaxt  ^aüalun  „langhalsig"  (form  Joili,  und  zwar  hier  de- 

®  '  - 

nom.  von  Jdi^  „hals")    Muall.    des   'Amr   ihn  I^ultüm,   v.   14 

(siehe  schon  bei  ^G  ,junge  kamelin"). 

Jyüuo  mdlmlw^  und  Jüuu)  muaklmhm  (pari  denom.  von 
JLä^  „kamelkoppel",  also:  „mit  einer  solchen  gekoppeltes  thier", 
d.  i.)  „käme!"  Ham.  (fv  (siehe  schon  bei  ^o|)  und  als  adj.  zu 
J^s?  Meid.  II  204  (siehe  schon  bei  IlIjLä). 

\^y^  '^alukun  „eine  kamelin,  der  man  ein  fremdes  junge 
unterschiebt,  die  aber,  sobald  sie  am  geruch  erkennt,  dass  es 
nicht  ihr  eigenes  junge  ist,  die    milch  zurückhält"  Ham.   \f*^ 

((^•JjiJI  \Jo\is^  siehe  Rück.  Ham.  I,  s.  132,  z.  4  „kamelkuli") ; 
in  einem  bei  Lane  unter  üßjjl  v:^^)  mitgetheilten  dichter- 
vers  Lx>    !  jl    wojl    ,j^)  ^  ^    oV^^    l5^^*  ^  /*^    ^-*^  (•' 


-   o  > 


daher  der  name,  denn  ^.^.o-C   heisst  binden,  koppeln;    vgl.  auch 
Ham.  vi^t*  bei  ^Ji  (siehe  s.  147  bei  lU^  anm.) 


—     181     — 

^jJJÜLj  ^^wo  „oder  wie  nützt,  was  die  (das  junge  beriechende 

ihm  aber  milch  verweigernde ;  kamelin  gewährt,  indem  sie  (blos) 
mit  der  nase  zärtlich  ist,   wenn   doch    mit  der   milch  gegeizt 

wird?"  und  endlich  im  Sprichwort  Meid.  II  650  ^CLö  ^^a^Uo 

^•JliJI  „er  gab  mir  wie  ein  (solches)  kamel  gibt"  (bei  Lane 
jvJlül  aÜjoULo  LLIL«L&  dass.). 

(115)  ^dJJS.  '  alandcm  „starkgebautes  (kamel)"  vom  pferd 
siehe  s.  92,  vom  kamel  in  einem  vers  al-Murakkis's  (seite  26, 

no.  4)  JoiAä.  ^dJJ^s-  ^yo\  Hwww^ä^    lXjiaJ!   ^^   |v4-^Äx-Lo  J^ 

o  »Li/  yxs.  „wird  mich  denn  zu  ihnen  trotz  der  entfernung  ge- 
langen lassen  eine  kühne,  verlässige,  derbgebaute,  starke,  noch 
nicht  alt  gewordene?"  Ham.  aC  comm. 

kJUjt-j  jdmalatun  „thätige",  d.  i.  „lebendige,  muntre,  schnell- 
laufende  (kamelin)"  ^   Ham.  iF"*^  Li-lJI   ,j^  u:j^LijuUü  jjjo  „wer 

ist   nun   da  (neml.  (J^V^J,  „damit  sie   einkehren   und  verpflegt 

werden")  für  die  läuferinnen  beim  hufweh?  (d.  i.  wenn  sie 
wunde  hufe  haben)";  vgl.  auch  Ihn  Jaish,  s.  tvt**. 


'  vgl.  iüjLül   v4i«-üx  Lane  I,  2158.    Diese  alte  nominalform  Jjtij, 
mit  der  die  3.  impf,  im  gründe  identisch  ist,  findet  sich  in  mehreren 

thiernamen,  so  •niöir«,  P^^yJ  (hier  in  der  gedehnten  form  J*JiÄJ)  u.  a. 
Auch  die  form  JjLftJ  (welche  beim  verbum  im  impf,  sowol  für  die  3. 
fem.  wie  für  die  2.  masc   sing,  verwendet  wird,  in  letzterer  natürlich  = 

vorausgesetztes  cj  von  00 f,  vgl.  dasselbe   im  pf.   nachgesetzt)    kommt 

als  norainalform  in  thiernamen  vor,  vgl.  J»ÄXJ>  „füchslein"  (Muall.  des 
Imrulk.  V.  59)  u.  a. 


—     182    — 
(juJS  'ttTisun  „starke  (kamelin)"  '  Harn.  öI^'ö   ^j*Jju   Jui  Lo, 

LxS  y«   y^Ä-r  „und    nicht    band    er    auf  die   (starke)    kamelin 

Sattel    oder    säum"    und    \^*    (siehe    schon    bei    JuJLi,    fem. 

®-  -'  >         .     .       . 

iÜ^Ä-),  wie  in  einem  beilbnJaish,  p.  (v*  citirten  vers ; ^  Meid. 

I    239    {j*JjJI  P^^U   jjÄil  ^3*1x3*  „wie  das   Ungeziefer    den 
hüften  der  starken    kamelin)  anklebt  (anhängt". 

J^.^A£:  'm'halun  „schnelle    oder  starke   (kamelin)"   in  einem 

vers   bei  Lane  I,  478  Uc«-u/^  ^^^  L^-Vi  ^7^5 ?<-^5 

„und  wie  manche  gegend  ist,  worin   ich  angefahren  (und  vor- 
wärts getrieben)    habe   eine   starkgebaute,  fussspuren   auf  dem 

boden  hinterlassende  (kamelin)",  pl.  J^Llc  in  einem  vers  bei 

Lane    I,    2184    ol^jJI    LgJL^Ii    J^Llß.    (wo    Lane    übersetzt; 

„cameis  left  to  pasture  by  themselves,  the   drivers  having  left 
them  to  do  so";. 

jv.^^  'aikamun  „leichte,  schnelle"  oder  „kühne"  (kamelin) 
Ham.  t"dV  (V-g^  ,>A£.K4Jt  iiLjCi  „mit  gebogenen  vorderfüssen, 
schnelltrabend",  pl.  fV^LCi  Ham.  ^'^"^^  comm.  (siehe  schon  bei 
Jw^-Iä-,  pl.  kX^). 


1  und  zwar  „such  as  is  termed  J^W  (siehe  das.),  when  she  is  of 
lull  age,  and  has  become  very  strong,  and  füll  in  her  bones  and  her 
limbs"  (Lane). 

^  beachte  auch  die  daselbst  angegebene  ursprüngl.  bedeutung  des 
Worts  {\.^3JoJ^  A}^   L^   Jui*   feUJi   ^^    Sli«JI    ,j*tliJ\   J.^1^). 


>    ^o 


—    183    — 


(120)  ^v^l  aioayu^  fem.  iL^lt  'augau  „schlanke  (urspr. 
gekrümmte,  gebogene)  kamelin"  Mu  all.  des  Tarafa,  vers  11. 

Juli  '^aidun  „vor  kurzem  erst  niedergekommene  kamelin", 

pl.  O*^  in  einem  vers  Abü-Du'aib's  (siehe  schon  bei  Jjh^} 

wjyt  *^zrw»i   coli,  „karawanenkamele,  reisekamele"  [von    TLi 

„er  machte  eine  reise",  inf.  nUlc,  siehe  den  vers  Abu  Du  aib's 
bei  Meid.  II  553,  wo  SsLlc  1L&  übersetzt  wird  „anno  quo  com- 

mentum  advexit"J  Ham.  ("*||^  lüllil  IxaJI  1^4^  "^i®  ^®^" 
glichen  mit  vorrathskamelen  unsere  rosse"  und  in  einem  vers 
bei  Meid.  II  536  (va*JI  iuj  IS);   in  den  Sprichwörtern  Meid.  II 

329  JöÜl>  y  vjV*JI  o^j  ^5  „mit  nichten  behauptest  du,  dass 
die  vorrathskamele  nicht  kämpfen  (in.  den  krieg  mitziehen)" 
und  II  500  >xßUl  3  ^^  vA*i|  ^^  y  „weder  bei  den  vorraths- 
kamelen noch  bei  den  flüchtlingen"  („in  agmine  tecum  fugien- 
tium"  Freytag). 

iülwct    ' airdnatu'"'    „an   behendigkeit   dem    wildesei    (vxd) 

gleichende  (kamelin)"  Ham.  vAt*'  (Rückert,  Ham.  II  325  frei: 
„gleich  dem  strauss"). 


k 


*(j1jLc!  djasu^  fem.  iLwlJLc  „weisses,  weissröthliches"  kamel' 
'Alk.  Diw.    1  ,  t*  j-Lwwy«  iji^^i  lV    ijedes    weisse    reisekamel"; 

gewöhnlich  im  plur.,  so  Ham.   \^*   comm.  sLsxx)    (j**A*Jt   ^Ai 


*  diese  galten  als  besonders  edle  kamele;    vgl.  auch  oben  v^>  ^  »n\ 
und  das  dazt  bemerkte,  wie  auch  v^»  ^  *«<'« 


—    184    — 

„doch  flucht  ist  auf  weissen  kamelen",  \"\>^  lk^-^ou  (siehe  schon 

bei  (j**lä?)'  ^*"^  Utr^'  ))^^^^^  iS^)  "®^  ^^^^  ^^®  brüste  der 
weissen  kamele  (dem  wind  entgegen)",  öt^v  oot^  .  .  .  (j*^^M 
L^JLuo6   Jo^-^  iidie  weissen  kamele  .  .  .  indem  ihre  haare  voll 

staub  sind  (sing,  vi^ouil)  und  langgestreckt  ihr  lauf  ist",  öf  a 
(jj^-^L),  66*  (ebenso),  d^^  (j**^!  (5^.W  'i^i^  ^^^  vorder- 
fassen  der  weissen  kamele  (eile  ich  fort)",  'ift'  (ebenfalls  (^JoU 
(J...JIXJI),  11^0  ((jLaäJI)  und  endlich  vAt"  u**t^l  iX^  (siehe  schon 
bei   »MJycs»^). 

(125)  JJcil  dftalu  „ein  kamel  mit  einer  biegung  (J.Äi)  an 


den  vorderfüssen",  „mit  geschweiften  hüften",  fem.  r^üci  (mit 
dem  hinzugefügten  gen.  ,jjLtirjJ|)  Ham.  t^öv  (siehe  schon  bei 

fi4^X    pl.    J^  Ham.  ö'i^    ^j    i34}r^^    d^    Jl  •  .  .  ^^^^ 

^•^^„und  da  erhoben  wir  uns,  (uns  hinwendend)  zu  denen  mit 
geschweiften  buggelenken,  die  (während  sie)  zugleich  hoch- 
höckrig  waren". 

'lÄi  fatijjun  , junges  (kamel)"  (opp.  Jy^  „bejahrtes"; 
beide  auch  vom  menschen  und  anderen  thieren),  pl.  gUcil  Meid. 
1 384  (siehe  schon  bei  v^^jlo). 


'b^ykjo  mufarragatun   „eine  weitausschreitende   (kamelin)" 
Ham.  vAt"  (siehe  schon  bei  sJüUguo). 


1  eigentl.  „a  she-camel,  whose  elbows  are  far  from  (-^  wftj»)  her  ehest 
and  whose  armpits  are  (therefore)  wide"  Lane2361.      ^ 


J 


~     185    — 

c  wi  fardun  „erstlingskamel  (was  man  den  göttern  opferte)" 
in  den  Sprichwörtern  cli  Jouail  J.l  ,,^as  erste  der  Jagdbeute 
ist  ein  opferkamel"  (joyo  hier  von  der  feindl.  stammen  abge- 
nommenen  beute)  Meid.  I  35,  und  ebendas.  II  212  J.l  ^^M 
-^ÜLÜI  „das  opferkamel  ist  das  erste  (vorzüglichste)  der  zucht". 

iüßwax)  mufrihatun  „junge  kamele  (swi,  pl.  von  »»Li  „das 
lebhafte  [kamelfüllen]'^)  hervorbringend"  (von  der  kamelin  gesagt) 
Ham.  vtl  (siehe  schon  bei  oLLu»). 

(130)  Atjd  fdmun  „vollgebautes  kamel"  Ham.   t^t^r    comm. 

S     SS  y 

(siehe  schon  bei  öJ^).  . 

iljjjj  harwd  w(fem.  der  formjoiil)  „langrückige  *  (kamelin)" 
Ham.  vAt"  (siehe  schon  bei   mjü^), 

J^  katimun  „brünstiger  (kamelhengst)"  Ham.  Mt"  (siehe 
schon  unter  Joi^Lo), 

*,joJlj>  halümin'^  vj^nge  kamelmutter"  Ham.  Ut"  ((jöJLi* 
JoLg-ww  (C^O?  fv^  t5^T^  '^^^  «und  führe  vor  meine  (junge) 
kamelin"    t*ö1  (siehe  schon  bei  (•'jK),  ^^öa  comm.  ^yJ^  ^^a.oJ« 


-  *»-- 


1  vgl.  Iva  „rücknn"  (so  obnn  no.  101  I^ÄJI   Jo*io). 

^  zur    otymologie     von    \jOyj3    vergleiche    Ham.    f"dV     ^c^Aa-Uü 

1*-^-^ ,jJkÄ.O    „fürwahr    dann    trabte  mir  unterm  sattel    eine 

leichtfüssige"   (d.  i.  trüge  meinen  sattel  nebst  mir  schnell    von 

dannen). 


—     186     — 

^CSLa.  ^\SyS>^  vojil  „und  die  junge  kriegskamelin  wird  (dann) 
zu  einer  kurzhaarigen,  die  noch  ohne  jungen  ist"  (Rückert: 
„sie  würde  gelt  gehn  und  verseihen")  \  i^U  (^y}ji\  öU  !6! 
^jöJLaJLI  Ur  vciwO  „wenn  du  besitzer  von  einer  (jungen)  ka- 
melin bist",  t"!"!"  (u^y^   ij-*)'  vtv  ((jo^AaJL)  und  vU    ^^.j^j^^ 

^Li  ^LjIä»  ^->lil  (jOj-i^  „und  da  wird  die  junge  kriegs- 
kamelin  räudig  und  ohne  jungen"  (vgl.  oben  Harn,  t^^x  comm., 
|iur  dass  hier  ^üli-  statt  ^iSyi  steht);  Meid.  I  109  ^l 
^Cil  Lgjlil  /tllS  (joJLäJI  „die  junge  kamelin  hält  ihren  be- 
sitzer vom  reisen  ab"  (weil  er  bald  ihre  milch  braucht,  bald 
ihr  zur  frühlingszeit   geborenes  junge  verkaufen   muss).      Der 

pl.  lautet  (joj^  Ham.  va\  (JJl>  (j^^  ^j^,  vgL  no.  67 
Jofj)  und  (jöiLn  (in  einem  vers  Garir  s  Meid.  I  40). 

gj^UiAi    Jcmdsun    „starkes    (sechsjähriges)   junges    kamel" 

Ham.  Ivv  comm.  (jj-Utli  L^  ^\Jo(^\  ^o>  LS  „o  wie  manche  loh- 

farbene  (kamelin),  bei  welcher  ein  starkes  (schon  ausgewachse- 
nes) junge  war,  gab  es  (darunter)!". 


1  er  meint,  sie  würde  zu  einem  neugebornen  noch  ganz  kurzhaarigen 

kamelfüllen;  O^f   steht  sonst  von  pferden,   und  meine  s.  59,  1.  z.  aus- 

gesprochene  Behauptung  wird,  wenn  nicht  besser  -^^y^  statt  ^!c>*^ 
zu  lesen  ist,  durch  obiges  beispiel  dabin  modificirt,  dass  c>^J^f  sehr 
selten  auch  von  jungen  kamelen  gebraucht  wird.   In  Ham.  It'Punddem 

vers  Ch.-A.,  s.210  halte  ich  aber  trotzdem  (>v^!  für  ein  epithetum  derpferde. 
Zu  s.  59,  3.  letzte  zeile  ist  nachzutragen,  dass  c>^Lä.  auch  vom  esel  (siehe 
s.  125  ein  beispiel)  gebraucht  wird. 


—     187    — 

(135)  i>ys\  akioadu  „langhalsig",  pl.   öJi  Harn,   ddt^    3Jül 
;^*Jj|   3    A^llO!    „langhalsige,    durch    die    nasriiige "  (Ho,  pl. 

;^o)  schnaubende";  dass  4>y>l  auch  „folgsam"  heissen  kann,  wurde 
schon  s.  99  bemerkt  [vgl.  auch  ;>.^'  dass.,  von  kamelen  Harn. 

IIa   4>^^  T^r^^  LT^r*^  "^^^  ^om  zügel  (an  der  nase)  wundes, 
leicht  zu  führendes  (kamel)"]. 


^li  hdrun  coli,  „kamele"  in  einem  vers  des  al-Aglab  al- 
'Igli  (bei  Lane  I  108)  l>li^  H^  iü^  J^\  („possessing  more  nu- 
merous  sheep  [goats]  and  cameis  than  he"). 

Juüüo  muhajjadun  „gekoppelter  (kamelhengst)"  ^  Ham.  ^<\ 
*y^l  oolj  cXl^n  ^icl  „wie  der  gekoppelte  (kamelhengst) 
die  pflanze  Harm  zertritt". 

i^Lo^ÄJawwia'w  „hochköckerige  (kamelin)"  Ham.  'Jlf  :eUol5 
&Xj^     ^;i>l3  „eine  hochhöckerige  von  edler  derber  art"  und  vi*» 

(sUc^l  Ji);  pl.  |»y"  Ham.   t^W    (siehe    schon  J^l)   und    Iaa 
(*^);  vgl.  auch  Ch.  al-Al.,  s.  286  f. 

^j^  labanu^f'  „milchkamelin"  (vgl.  auch  schon  ^^ij-J  ;>ji, 
s.  154)   Ham.  ti^l   ^«Jj  „(zu  den  Banü  T  u  al  trug  mich)  meine 

kamelin",  t^f^  comni.  (v^L)\   ^^   (J^)  ^^^^^  ^'^  ^U^'^^  ^^^  ^^^ 
folg.  vers  ^Jiy>^)• 


syn.  syj^OJU'  Ham.  ö*jt",  siehe  unten  bei  PSw  s.  190. 


—     188     - 
(140)  äääJ    h'khatufi   „ milclikamelin "  Harn,    tvl    und   t"*\ 

(siehe  beide  schon  s.  107  bei  4>>*),  dann  noch  vf  t"  (siehe  schon 
bei  (V^jI);  Meid.  I  388  in  einem  vers  ääüJ  ZjI  j!  „zum  herrn 

(besitzer)  einer  milchkamelin".    Der  pl.  lautet  ^LäJ  Harn,  v^t" 

(siehe  schon  bei  ^X?). 

-„•aI  laküJm'n  (von  dem  gleichen  stamm  JÜ;  ebenfalls) 
„michkamelin"  Harn,  tvt*'  (^tÄ.yü)  und  fl^t*  comni.  «^yi-' 
aj^sL^  „ihres  nachbars  milchkamel";  Meid.  II  415   (Sprichwort) 

siehe  schon  bei  &a*js,  s.  170. 

5 yü  lakwatun   „schnell   empfangende  (kamelin)"    Meid.   II 

309  LLuJ  oJ5  *  s*-fti  oio  „sie  war  eine  schnell  empfangende 
kamelin,  welche  einem  gut  befruchtenden  kamelhengst^  begeg- 
nete (beiwohnte)",  d.  h.  sie  passten  beide  gut  zu  einander. 

^J^Li^  moMdun  coli,  „hochschwangere  (kamelinnen)"  ^  Ham. 

„ich  sah  die  rosse  den  schweif  gegen  euch  sterzen  (d.  i.  von 
euch  sich  nichts  gefallen  lassen),  wie  den  schweif  sterzten  die 
hochschwangeren   kamelinnen,   sich  wehrend  (weigerndj   gegen 


^  3.  fem.  von  /c^^  (HI  von  demselben  LL',  von   dem  syL'  abge- 
leitet ist). 

2  ^jifcjuj*  allg.  „kamelhengst  •,  bes.  aber  der  „schnell  befruchtende". 

3  vgl.  [jc.^  „geburtsschm erzen  leiden";    manchmal  heisst  (jöliS? 
auch  ,, kamelinnen,  die  soeben  die  geburt  überstanden  haben". 


—     1S9    — 
den,   der  den  rest  der  milch  ihnen   ausmelken  will"  und  ff v 
(^LäÜI);    Meid.  II  627   in   einem  dort    citirten    vers    o^IaS* 

v^jo    j*!    >^^^^    <S)^.    Uillj-?    ,j-ii    v^    ^joL^Jl,  welchen 

Frejtag  übersetzt:  „Dispersae  sunt  camelae  ad  pellem  stramine 

impletam  (siehe  am  schluss  der  kamelepitheta  bei  IS)  et  nescit 
utrum  crassum  relinquat  lac  an  liquefaciat".  Von  demselben 
stamm  ^JäJ^ 

(jdÄ-Lo    mdhtdiiß»'   „eine  in    mutterwehen    sich    befindende 

kamelin"  Ham.  ^*^  (siehe  schon  unter  ^^^-g-^Äl). 

itikjo    matijjatiin    allg.    „reitthier",    dann    aber    bes.    vom 

kamel  (pl.  l^LLio)  passim  z.  b.  Ham.  VV^^  comni.  siehe  s.  173 
unten),  vaa  u.  ö.  ^ 

®  -     - 

(145)  ütÄLo  manihatw^  „eine  zur  nutzniessung  einem  an- 
dern geliehene  ( kamelin )^''^,  pl.  ^>4^  Ham.  1a^  ^(V^ 
^\jQ\ l^\S). 

xaa2^    nagibatun    „edle,  vortreffliche    (kamelin)",   pl.  v^l^ 

in  einem  schon  in  der  anm.  zu  J^^.^  s.  147  mitgetheilten  verse 
des  ar-Rä'i. 


^  in  der  Zählung  aus  versehen  von  mir  übergangen  (also  144»). 

2  so  dass  dieser  ihre    haare,    ihr  junges   und   ihre    milch   für  sich 
nehmen  darf  (geschenkt  bekommt;  is^  heisst  ,. geben,  schenken",  siehe 

s.  107  bei  ^^5).  siß  (die  kamolin)  selbst  aber  seinerzeit  wieder  zurück- 
erstatten muss. 


—     190     — 

xIä-LS   ndgijatwi^    „flüchtige,    schnelltrabende    (kamelin)'^  ^ 

Hain.  ^V"^   cüinm.  (siehe   schon  .bei  JoJLä«,  pl.   äIä-)  und   vt'i^ 

Xaä.u  «^y^*5    „und    wie    manchen  sattel    einer    traberin",    wie 

Tarafa   MualL,    vers    14    (v:i)ll^tS);   Meid.    II    328    (sprichw.) 

»*j^  viijUc^LUI  *^*  *jri  „das  beste  am  Stammbaum  der  schnell- 
trabenden  (kamelinnen)  ist  der  Stammbaum  selbst". 

6 

Jlä^u  ndhilun  „(vom   marsche)    abgemagertes   (kamel)",  pl. 

Jl^IIj  Ham.  Md"  j^ip  (^JJ  „bei  abgemagerten  thieren  (ent- 
schlief ich  reisemüd)". 

c\lj     ndziun    „heimwehkrankes     (kamel)"     Ham.      ö'\^ 
J^Jo  üuS' jy£L£Ji\  PS  1^1  vi'  Sr^'5  ^^^^*  ^^^  ganze  schöne 

lied,  Rückert,  Ham.  II,  s.  115,  no.  539,  wie  das  epitheton  auL^ 
oben  no.  60). 

(150)  ^^-oL^    nädihun  „zum    wasserschöpfen     bestimmtes 

(kamel)"  Ham.  t"  I  d  Liflj  (»^aJU  '^ya  „du  bist  zu  einem  schöpf- 

kamel  für   die  leute  geworden";  pl.  ,^>^lii  Ham.  f  t"f   (siehe 

schon  bei  iüCwL^).     Zum    wasserschöpfen    brauchte    man    die 

schlechtesten  kamele,  vgl.  Meid.  I  510  das  Sprichwort  ^  J<>| 
ÄJüLJ  yfjLä  „geringgeschätzter  (werthloser)   als  ein  wasser  aus 


1  von  l^,  inf.  ^l^  (siehe  schon  bei  iLl^-u»  an  zwei  stellen)    „ent- 
kommen, enteilen,  eilen,  schnell  sein". 


—     191     — 
dem  brunnen  schöpfendes  kamel"  (vgl.  auch   ebendas.   den  vers 
Dn    r-Rumma's,  wo  es^lLwgJI  ^j^  Jjl  heisst). 

y£Li  mdicun  „abgemagertes  (kamel/',  pl.  eLojI  Hani.  i^^t" 

(^Lo3l)  und  f  AV    CjuÜI    LÄCi    ÜöiLdj!    L^«j>    S*'"^^    ^5^ 

;^4>Lä«  jjLoix)  „sie  spornten  die  reitthiere  an,  indem  ihnen 

(den  reitkamelen)  ihre  abgemagerten  (d,  i.  die  müden  von  ihnen) 
nachfolgten,  wahrend  zwei  singende  und  der  kameltreiber  *  die 
reitkamele  zum  marsch  aufmunterten." 

\s>^süjn  manfüyatun  „weithüftige,  mit  schwellenden  Seiten 
versehene    (kamelin}"  Ham.  vAt"  (siehe  schon  bei  sJüLwlyo). 
K^lkA    munaffahatw^  „ermüdete    (kamelin)"  Ham.   va^   (pl. 

*v^LS  näbun  „altes  kamel"  (vgl.  schon  s.  157  anm.  4)  Ham.  11t 
(siehe  schon  bei  ^c^,  s-  154),  vH   ^^^Lo^l|    54>K    J<^rl   <3y^ 

v«>b  „es  eilt  mit  meinem  sattel  davon  (==  trägt  ihn  eilend  da- 
von)   eine,  deren    lenden  sich  hin   und  her    bewegten   (andre: 

eine  an  den  lenden  glatte,  zarte),  eine  alte  kamelin"  und  vö»  ^Z^ 

<^\1  JLiu?  „die  glieder  eines  alten  kameis  verschlingend"  (vom 

kochkessel),  wie  in  einem  vers  bei  Meid.  I  49  Uli  I*o  Lo 
^3^^!  ^Uj  &Q|  J J>  ^jI  II  ^^JLiJI  L^^  „nicht  schadet  einem 
alten    kamel  der  ihm    angehängte    wasserschlauch;    dass   man 


*  ö\.^  heisst  dann  auch  speciell  „der  die  kamele  durch  gesang  auf- 
muntert". 


—     192    — 
zum  Wasser  komme  (hinabsteige),   schon  mit  wasser  versehen, 
ist  das  sicherste"  und  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  628  &a1; 

iLc  Jl  k^Lüü  „thöricht  ist  bei  einem  alten  kamel  das  brüllen" 
(weil  dies  gewöhnlich  die  jungen  thun)  und  II  263  (vgl.  II  753) 

^LOI  iojjJt  mJoAü  Jö  „es  durchschneidet  ja  noch  die  wüste 
das  alte  kamel"  (von  noch  rüstigen  greisen  gesagt).  Der  pl. 
lautet  v^^^^  Ham.  \Y\  {^^jlaS)  und  vaI  (siehe  schon  bei  iüU». 
in  der  anm.)  wie  in  einem  bei  Lane  I  327  citirten  vers  des 
Labid,  und  in  den   Sprichwörtern  Meid.  I  30    (siehe   schon  bei 

Juli,  pl.  XJLä-)  und  II  498  ^-^a^'^  siiJ^  Lo   siLi*!   ^l  „ich  werde 

nicht  zu  dir  kommen,  so  lange  die  alten  kamelinnen  nach 
ihren  jungen  stöhnen"  (d.  h.  gar  nie,  die  alten  kamele  lieben 
ihre  jungen  am  zärtlichsten). 

(155)  ili^j     waynau    (fem.    von     jj^^O    iM^rke,    dicke 
(kamelin)"  Tarafa  Mu  all.  vers  13  ^Hä.*  jüüU^^  ^  „einer  hengst- 


ähnlichen starken  (kamelin)"  und  Ham.  f  ^1  (iLG^JI,  Rückert: 
„das  bausbackthier"). 

f-U\«   warkau   (fem.,  von   ij';^!)   eigentl.    „schieferfarbene", 
„aschfarbene  (kamelin)"  [von  weisser  ins   dunkle  übergehender 

färbe  -   (vgl.  auch   oben  bei  v..^.^!),  syn.  *3l   (siehe  daselbst)] 


1  XaJL^ä-  gumäHjjatun  „hengstrihnliche  kamelin"  wurde  oben  (zwischen 
(>xXä.  und  (»M^)  aus  versehen  ausgelassen. 

2  Muhij  i^\yMj    jl   \joLkj    &jlj    ^^    Lo.     Die  grundbedeutung  des 
Stammes  p-*  ist  die  des  gelbgrünen  von  jungen  blättern  (daher  auch  arab. 


—     193    — 

Meid.    I    698    ^Lj\i  ^jjo  JJx,\  „unglückverheissender    als  eine 

aschfarbene  kamelin",  denn  solche  kamele  sollen  zwar  wegen 
ihres  fleisches,  nicht  aber  wegen  ihrer  ansdaner  im  lanfen  und 
der  arbeit  —  und  dazu  braucht  der  Araber  doch  zunächst  sein 
thier  —  die  bes'ten  kamele  sein. 

-jLa^  higdnun  „weiss,  lichtfarbig,  edel"  von  kamelen,  ^ 
(unveränderliches  adj.,  so)  Ham.  ö»1  (dort  wird  ein  held  ^o^a? 
^il  „des  gaues  edles  ^  kamel"  genannt)  und  vf  t"  m^^  r»r^ 
(siehe  bereits  unter  den  hengstnamen,  bei  Jl^ä-  anm.),  fem.  Muall. 
des  ibn-Kult.  vers  14  jjpJI  ^^^  y^  (siehe  schon  bei  Jo), 
und  pl.  Ham.  -Pt  '^'^^^^  (J^-4^W  (siehe  schon  bei  c)J)  wie 
Meid,  n  894  (dichtervers)  LSSl^  LlLa^  3  (siehe  schon  bei  !Xj, 
fem.  5^). 


^>^  „baumblatt",  \j^s^  von  bäumen  „blätter  schiessen");  vgl.  ausführ- 
Hch  darüber  meinen.  Physiologus,  einl.,  s.  XXVI,  und  über  die  arab.  be- 
(leutungen  Fleischer  zu  Delitzsch 's  psalmencommentar,  ps.  08,  14 
(der  vermittelnde  begriff  zwischen  gelbgrün    und  aschfarben   ist  der  des 

fahlen,  d.  i.  gelbgrauen;  vgl.  auch  ilSNlJr„die  wölfin"). 

1  über    die    grundbedeutung     „mattweiss,    weisslich     sein"    siehe 
Fleischer,  Nachträge  zu  Levy's  Chald.  Wörterb.,  I.  s.  423. 

2  vgl    Fleischer  am  eben  citirten   ort  „^Ld^  heisst  eine  lichter 

gefärbte  und  feiner  gebaute  edlere  art  des  einhöckerigen  cameis  (dro- 
medar  im  engsten  sinn),  wegen  seines  raschen  und  ausdauernden  laufes 

bes.  als  reitthier  geschätzt"  (opp.  ,j»aä;ö,  neuarab.  dagegen  =  ^jLsWO, 
siehe  s.  212,  anm.  1). 

3  vgl.  ibn-Kull.  14  ,j^i    \J^-  r^  ^S\,  also  ebenfalls  *3l 
und  (j^^  Synonyma.  —  üie  f  ar  bennamen ,  die  in  dieser  arbeit  von  den 

Horamel,  thiernamen.  13 


—     194    — 

(O^lä  hdginun  „vorzeitig  trächtig  gewordene  (kamelin)"  ^ 

Meid.  I  290   (Sprichwort)  ^j^L^I  ^j^  dSJ\  J^  „der  milch- 

kübel  war  für  die  vorzeitig  trächtig  gewordene  allzugross" 
(weil  solche  kamele,  nachdem  sie  geboren  haben,  viel  weniger 
milch  als  andre  mutterkamele  geben). 

*jL^  muhaddirun  „brüllender  (kamelhengst)"   im    Sprich- 
wort Meid.  II  328  rIxJI  3   sjL^L5^„wie  ein  brüllender  (karael- 

hengst)  im  stall"  (wo  er,  um  ihn  vom  coitus  abzuhalten,  einge- 
sperrt ist  und  nichts  machen  kann). 

(160)  oLä.j^  Mrgdhun  „schnelle   (kamelin)"  Ham.  vd*  (wo 

der  kochkessel  mit  einer  schnellen  kamelin  wegen  seines  auf- 
wallenden siedenden  Inhalts  verglichen  wird). 

_.yft|  ahwagu  „schnell  dahineilendes  (kamel)",  fem.  fLiyc 
hangen   Harn.   ^f^t>   (siehe  schon  bei  äJU-ä)  und  vd«    (:^Lä-«^, 

wie  (oLi^  von  dem  mit  einer  solchen  kamelin  verglichenen 
kochkessel). 


kamelen  vorkommen,  sind,  um  hier  am  schluss  kurz  zu  recapituliren:  ^o\ 
„lohfarben",  jr4>i  „dunkelbraun",  t>»-w!  „dunkelschattirt"  (bei  \^  (^  v^' 
mitgetheilt),  v^^u^f  „hell-,  aschfarben",  jÄol  „gelb  mit  dunkler  schat- 

'  -  "f      .  .  .  '  -"T 

tirung",  -^..^-g-o!  „weissröthlich"  (siehe  dort  meine  bemerkung),  ^_^maä' 
„weissröthlich,  weiss",  \Ji)y  „schiefer-,  aschfarben"  und  m^*?  „weiss- 
lich,  lichtfarbig"  -^  die  des  pferdes  \j^\   (s.   56),  ^y^  (s.  64),  ^ö\ 

(s.  69),  JUwl  (s.  83),  ^1  (s.  93),  ci^uy^J   (s.  100)  und  4>>^  (s.  107). 

1  über  den  bedeutungsübergang  siehe  ebenfalls  Fleischer  a.  a.  0. 


—     195    — 


*|vx^  Mmiin  (pl.  von  [ivaPI,  fem.]  iUjÄ)  urspr.  „an  der  so- 
genannten durstkrankheit  (*Ijü5)  *  leidende",  dann  aber  auch  allg, 
„dürstende  (kamelinnen)"  Harn.  fAt"  Ua^    ^syi\    j»%5    ^<><^    Ui 

LwiLoipi  „wie  du  (nur  mit  mühe)  wegtreibst  am  tag  der  tränk- 

ung  (vom  Wasser)  durstende,  erst  am  fünften  tag  ^  ihres  durstes 

zur  tränkung  gelangte  (kamelinnen)"  und  t^l^i*   ^-^i^^^yi-^    f^-tr^    [HV^ 

(jwj^*  r(wir  sind  [so  übel  zugerichtet  wie]  an  der  durstkrank- 
heitleidende  mit  pech  beschmierte  kamelinnen,  welche  sich  anein- 
ander reiben",^    wie  in  einem  bei  Meid.  I  702  zum  Sprichwort 

(vxäJI  jjjo  v^v^t  („mehr  trinkend  als  die  dürstenden  kamelinnen") 

mitgetheilten  (späteren)  versa  xäI-ä  ^3^  \J^  J^^l  cM '  6^^.^ 

^55^  u'  '^^  <J^  (^^^'  ^r^  S^r^y  "^^^<1  bereits  gesättigt 
frisst  er  noch  wie  ein  elefant  und  trinkt  nachdem  er  schon  genug 
getrunken  wie  die  dürstenden  kamelinnen",  endlich  noch  in  dem 

Sprichwort  UuaSl    LIjuä-    (W^-^JU   ilil  „er  sandte  (voraus)  zu 

den  an  der  durstkrankheit  leidenden  kamelinnen  einen  wasser- 
süchtigen verwachsenen  mann  (sie  zu  heilen),  d.  h.  einen  kran- 

s 
ken  zu  den  kranken"  JVIeid.  II  221.  —  Als  reines  adj.  steht  ajüö 

G 

Harn.   t"t"t"   o^l   Jl    (VA^    ivon   kriegern    gesagt)    „dürstend 

nach  dem  tode". 

Soweit    die    epitheta    des    kameis    im    altarabischen.     Es 


*  diese  krankheit  bekommen  die  kamele  vom  genuss  stagnirenden 
Wassers;  sie  irren  dann,  von  rasendem  durst  getrieben  und  alles  futter 
verabscheuend,  umher  (bis  sie,  wie  andere  hinzufügen,  endlich  zu  grund 
gehen). 

2  vgl.  schon  s.  111  unten,  aber  dazu  Frey  tag,  Einleitung,  s.  233. 

3  siehe  auch  s.  205,  anm.  3. 

13* 


—     196    — 

folgen  nun  in  kurzem  die  namen  der  körpertheile  dieses 
thieres,  mit  Zugrundelegung  der  bereits  von  al-Asmai  im 
^^wft-M  *^Lä5^  angewendeten  eintheilung. 

Die    lippe    heisst    Ju;^  Diw.    Tar.  i^  ,  t"t*,  die    pupille 

&S  J^  Meid.  II  849  (j-^l   p  Jl^  jlo  ^^   ,?  Sprichwort),  i  der 

huf2  Jaä.  Harn.  \^*  (vgl.  auch  schon  s.  52,  anni.  1  und  s.  72, 
anm.  1),^  der    knöchel    am  untern  theil  des  fusses,   an  dem 

man  die  fettigkeit  des  kameis  erkennt,  ^^Lw  (vers  bei  Meid. 


1  an  ihr  wie  an  dem  am  untersten  theil  des  fusses  befindlichen 
knöchel  erkannten  nemlich  die  Araber,  auch  wenn  es  von  aussen  nicht 
sofort   sichtbar   war,   ob   das   kamel   fett   habe    oder   nicht  (vgl.  unten 

2  nicht,  wie  man  etwa  erwarten  möchte,  in  al-Asma'i's  eintheilung 
dem  nagel  {>  on"),  sondern  dem  fuss  des  menschen  (J^*JI)  entsprechend 

(und  ebenso  j^sLä.  vom  pferd  und  i»4A.ir>  von  schafen,  rindvieh  und  ga- 
zellen),  da  bei  diesen  thieren  der  huf  in  zwei  zehen  (klauen)    gespalten 

ist,  welche  beim  kamel  a-wÜ-«  heissen;    letztere  entsprechen  also  dem 

ySUD,  WO  sie  auch  bei  Asma'i  aufgeführt  sind  (der  sing,  heisst  fVi**^^, 
siehe  die  anm.  unten  bei  den  kamelläusen).    Beim  pferd  allerdings,  wo 

der  huf  blos  aus  einer  zehe  besteht,  könnte  vi^Äk   mit   gleichem  recht 

auch  unter  der  kategorie  vÄb  aufgeführt  werden.   Eine  stelle,  wo  [V-wMi^ 

und  jjv^  nebeneinander  stehen,  ist  Harn,  löt"   yi\y^m (V^LLo 

„(es  werden  euch  zertreten)  kamel-  und  pferdehufe". 

3  eine  besondere  affection  des  hufs,  das  sog.  hufweh,  L^*  Ham. 
t^*f,  siehe  schon   unter  kX4JU  bei  den  kamelepithetis,  vgl.  auch  noch 

Ham.  mW  (siehe  schon  unter  iuXcJ)  und  \H*  ^unter  J^a^Xä-). 


I 


—     107     - 
II  849  ^"^kjL    ^    'iJe     j.b    Lo    ^jJL^T    üo     ^Lü     ^jjL^X^    !^ 

^jjS  5I  „nicht  klagen  [die  kamele]  über  ihre  arbeit,  solang  sie 
fett  sind,  solang  [nemlich]  mark  in  ihrem  fussknöchel  oder  äuge 
[s.  oben  X5t>Ä]  ist*'),    die    beiden    knie  ;jUa5\   Meid.  II  361 

iy*JtjJ\    JuSS^  sprichwörtlich  von  zwei  gleichen  dingen),  ^  der 

bauch  ^^  Meid.  II  284  (Jo^l  ^^  3  liü  „die  kälte  liegt 

im  bauch  der  kamele",  nach  dem  commentar:  weil  im  frühling, 

■*  ^ "  ^ 

wenn  die  kamele  gebären,    die  kälte  fortgeht),  die  brüst  JlC15^ 

Harn.  Y)^*  (dort  plural  J^Sjr),^  die  schulterblattgräthe 
i^jLft  Ham.  vfA  (pl.  ^^Ilt),  der  rücken  ;^J>  (siehe  schon  bei 

Jls^},  der  widerrist  Jl^Ls  Ham.  vf  I,  der  höcker  (»LLl  Ham. 
t*dv,  11  (,  vft  und  vf t  wie  in  dem  Meid.  II  880  citirten  verse 
des  '  Ajid  (ULlw  •!  t<Xfi\  „butter  oder  einen  kamelhöcker")  -^ 
und  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  257  (|*Ji-l  ^  ^iU^I  „höher 
[=  fetter]   als   ein   kamelhöcker")   und  II  613    (L^LÜ    3    Lo 


'  nieder knieen    dagegen  (und  zwar    dabei    auf  die    brüst,  ^o,  zu 

liegen  kommen)  ^Cj,  so  Meid.  II  863  (i^v^  ^r^  ^  7^  '^ 
JojII  „dies  ist  eine  sache,  auf  welche    die  kamele  nicht   knieen";    sie 

pflegen  nemlich  sonst  auch  auf  dem  rauhsten  härtesten  boden  niederzu- 
knieen;  daher  mabrah  (siehe  s.  209.  anm.  1)  „lagerungsplatz"  (vgl.  auch 
harh  und  harraha  s.  201). 

2  die  weibliche  brüst    heisst    beim  kamel,    rindvieh,    schafen    und 

9  o  -        .  ®   *•  ■;.  ^ .  II  . 

antilopen  ^j^  (beim  menschen  ;54X-J),  das  euter  v_äAä.. 

3  die  kamelhöcker  waren  eine   delicatense   für   die  Beduinen;    das 

fett  derselben  hiess  ^«-ft-J<Xww  Ham.  vf  ♦  (aLLwJI  v«ftJtV»*«  t'dv).  —  Jüj 
ist  frischer  butter  von  kuhmilch. 


—     198    — 

'i^\Jjt  „in  ihrem  liöcker  ist  kein  fett"  d.  h.  sie  ist  nichts  werth),  ^ 
die  höckerspitzen  ^*j  (singular  'i%\^)  Harn,  ^dt^  ((c;^^ 
vgl.  auch  Harn.  f*H  iSj^^  ^^C>  „mit  höckern  versehene"  = 
=  kamele),^  syn.  ,j^LLI   (sing.  XiwJLui)  Ham.  1\^    und   «iS 

ebend.  I^vl,  das  schamglied  Jou  Meid.  I  456,^  der  urin  (wie 
bei    den    menschen)    JIj  Meid.  I  456  (JCiil   JIj  ,jjo  v«aJLLt 

„[dem  naturlauf]  entgegengesetzter  als  das  harnen  des  kamel- 
hengstes",  da  dieser  und  der  löwe  nicht  wie  die  andern  thiere 
sondern  nach  hinten  zu  uriniren),  ^  die  haut,  in  die  der  kamel- 

embryo  im  mutterleib  eingehüllt  ist,  "^JL  Meid.  II  801  (^Li  3 

Jki^.),^   die  lunge  y^  Ham.   ö^I   (siehe  schon   unter   t>«x,  s. 

157),  die  leb  er  joli  in  einem  vers  al-A'sas  des  Bähiliten  (bei 

Lane,  I,  p.  2292  unter  w«x)  und  endlich  die  hautblase,  die 
der  kamelhengst  aus  dem  hals,  wenn  er  brünstig  ist,  heraus- 
treibt  (der  sog.  brüllsack)    RäAÄm»  Ham.  M  comm.  und  Meid. 

I  673  (v;isi    li*   \L>sö^    xaAjlw    „der    brüllsack    hat    gebrüllt. 


1  noch  ein  wort  für  höcker,  Xiö^,  steht  Freyt.  Prov.  III  426. 

2  weitere  belegstellen  zu  ^j^  Ahlw.,  Ch.  al-A.,  s.  143  und  287. 

3  und  zwar  genauer  der  hautsack,    in  dem  es   sich    befindet  (vgl. 
kitdbu  't-fark:  5ili^    Jou^    Ytr^^   «^r*    \J^    |V-UüJi^). 

*  vgl.  auch  XJUX  in  ^o^-s^f   /c4^*   *^^^^^   «sein  (des  kameis)  an 
der  sonne  getrockneter  urin  heilt  die  kratze"  Meid.  II  97. 

*  vgl.  auch  die   XiLLII   i^^    genannten    pflanzen    Meid.  II  849 
(»membranae  camelae"). 


—     199     — 

dann  aber  wieder  aufgehört",  wie  Ali  gesagt  haben  soll,  als  er 
lang  gesprochen  hatte  nnd  noch  weiter  zu  sprechen  aufgefordert 
wurde).    Die   speise,  die   die  Araber  bei  hungersnoth  aus  den 

haaren  und  dem  blut  der  kamele  machen,  heisst  C^JLc  in  einem 

vers  bei  Lane  (I,  p.  2401  unter  JlcÜ).  —  Das  schlachten 
der  kamele  heisst  »yi  Ham.  vt"A  und  t^'dt^,  daher  ein  solches 
zum  schlachten  bestimmtes  thier  y^^.  Ham.  i^tl  comm.,  pl. 
yys>^  Ham.  f^\\  und  i^aI*'  und  die  zwei  schlächter  ^l;)!^  (siehe 

schon  bei  ^^*)    heissen; '    die    milch    ^jJJ,    pl.    ^üJI  (siehe 

schon   bei  J^ia^)    und    ^_^uJ^    (siehe  schon  s.  111),  melken 

,^>1ä  Meid.  11  547  v-^l^  v^>-Lil  „melken  und  die  brustwarzen 
unterbinden  (damit  das  junge  nicht  trinken  kann)"  (siehe  auch 

S^j,  pl.  ^LXjI)  und  CJ^tC^ißh^  ymiox  0^mSo\  vgl.  auch  s.  166 

äj^Aä.  und  s.  187  jj^^j  „milchkamelin". 

Das  ausgestopfte  junge,  mit  welchem  man  die  kamelin, 
die  ihr  junges   verloren  hat,    täuschen    will,    damit    sie   beim 

melken  still  halte, ^  heisst  ^  Ham.  (dt**,  vers  bei  Meid.  II  627 

(siehe    schon    bei   ^JoL^,   s.    189;    dort  IS  ,^1    vielleicht    in 

b»^     zu    corrigiren?),    und    dann    die    kamelin    selbst    ^Lto 

yi\  Ham.  t"vl    Ein  anderes  manöver,  eine  kamelin,  und  zwar 

eine  solche,  die  ihr  junges  nicht  trinken  lassen  wollte,  zu 
täuschen,  bestand  darin,  dass  man  einen  in  der  maske  eines 
wilden  thieres  auf  allen  vieren  auf  das  junge  losspringen  liess, 
um  so  das  muttergeflihl  im  kamel  wachzurufen.  Kamele,  bei 
denen  auch  dies  nicht  haH  sondern  welche  den  melker  wie  das 


1  vgl.  auch  Frey  tag,  Einleitung,  s.  241  anm.  und  s.  243  oben. 

2  vgl.  Rückert's  Hamasa  I,  s.  95  anm. 


—     200     — 

sänofende  junge   mit    dem    fuss   wegstiessen   (^s),  hiess  man 

^Ül  ^\^i  (Meid.  II  222  ^CJI  olS  J^a^). 

Den  mist  von  sich  lassen,  misten  heisst  vom  kfimel  (wie 

auch   von    rindern,    schafen    und    antilopen)   yxj  (kit.   al-fm-k)^ 

woher  der  name  *j^  kamel  d.  i.  „das  mistende"  kommt.     Für 

kameltruppe  und  -he erden  unterscheiden  die  Araber  je  nach 

der  anzahl  der  kamele  verschiedene bezeichnungen:  c>.<3  (von  t>li> 
treiben,^  vgl.  als  amilogie  dyiXr]  von  ayco^  agmen  von  ago 
und  trupp  von  treiben)    „ein  kleiner  trupp  von   drei  bis  zehn 

kamelen"  Ham.    I^öö   »3lj,  pl.    (>UJ!  Ham.  t'l^v  und  f t'i',  wie 

in  einem  Meid.  II  500  citirten    verse  des  Tulaihatu,  —  '^y^ 

„kameltrupp   von   zehn  bis   dreissig  (und   darüber)"  Ham.  Vdt" 

(woselbst  der  comm.  „ungeföhr  vierzig"  erklärt)  und  vdd  ioowo 

Ä-issjö  Jou   „ein   (kleiner)   kameltrupp    nach    einem    grossen", 

denn  —  kiÄÄ  ist  „ein  kameltrupp  von  ungefähr  hundert  stück" 
Ham.   J'M?   t*d1  (siehe    schon  bei  {•)!;, s.  170),  It^v  (siehe  xlj^ 

s.    176),  IIa  XjLo  xi^\J  „^^i^   einem   kameltrupp,  hunderten" 

(nominalapposition)  und  vi^d  (siehe  schon  unter  Jo|).  Ein  wort, 
das  sonst  vongazellen-  undoryxantilopenrudeln^  (auch  von  vogel- 
schwärmen), dannübertragen  von  Jungfrauen,  gebraucht  wird,  v->v*^, 
kommt  Ham.   vif   auch   in    der  bedeutung  „kameltrupp"  vor. ^• 


1  davon  t>U4>  kameltreiber  (siehe    schon   bei  ü^^^,    kamelepith. 
no.  118). 

2  Ahlwardt,   Ch.  al-Ahm.,  s.  142   „rehe  und  wilde  kühe*   nach  der 
herkömmlichen  aber  unrichtigen  bezeichnung. 

3  dort  ist  wohl  unbedenklich  L^v^  statt  L^j-^  zu  corrigiren. 


—    201    — 

Noch  sind  namen  für  kameltruppdJj  (urspr.  „eine  heerde  auf  ihrer 
brüst  [Jji]^  ruhender  kamele")  Harn.  I^od  (^jlJt  jj-^)  und  sY* 

(siehe  schon  unter  »rC^,  s.  163),  *lpi  „weidende  kamele"  Ham. 
Vdt*  (^IIaL),  xl*fl.fc   (auch  allgem.,  z.   b.   von  menschen  u.  a.) 

Ham.  H\\  LLää  o^io"  *^  „hochhöckerige  kamele,  welche  in 
häufen  sich  niedergelagert  hatten"  und  'iJL^l  (urspr.   „fortge- 

triebene  kamele",  ==*  If  Jbj-b  Ham.  I^ve.  Die  Wörter  für 

das    schreien    der    kamele   sind  Lix   (siehe  schon  unter   »jwcI^ 

s.  171)  und  rjLä  2  (siehe  schon  vl\^,  s.  194),  und  von  der  ka- 

meiin,  wenn  sie  ein  langgedehntes  brüllen  nach  ihren  jungen 

ausstösst,  ciJÜ  (siehe  schon  s.  107  JüLä  und  die  anm.  dazu); 

ausserdem  ist  noch  zu  erwähnen  das  verbum  2^  Ham.  ^öf^ 

(siehe  schon  bei  Jl^IT). 

Auch  je  nach  ihrer  heimat  werden  die  kamele  verschieden 
benannt,  und   zwar  werden  als   besonders  vorzüglich  gerühmt 

die  von  Sadan  in  Jaman  (ioü  JuÄ  Mu  all.  des  'Antara,  vers  22),  ^ 
dann  die  hadramautischen  Ham.  y\^  (siehe  schon  unter  ü JüLwiuc) 


*  vgl.  oben  die  anmerkung  zu  ^\JLkS\  und  den  gleich  unten  mit- 
zutheilenden  beleg  zu  Xa  vic  ,,kameltrupp". 

2  und  zwar  nach  dem  kitdh  al-fark:  -Xsf^   13!. 

3  deren  hirte  wird  dort  |»nir>  und  a^i  „ein barbarisch  redender" 
(weil  Südaraber)  genannt. 


—    202    — 

und  die  maharitischen  (ebendaselbst),^  sämmtlich  südarabiscbe; 
als  gute  lastträger  galten  die  von  al-Hira  (vers   des  SaLr  al- 

Gajj    bei    Lane,  I,  p.   2274  unter  Hixic,  wo    es  heisst  !*.>wCn»Li 

slxil  JU^  (c4^  Uj  „therefore  march  ye  as  marcb  the  ca- 
meis of  El-Heereh")  an  der  nordostgrenze  Arabiens.  Die  zwei- 
höckrigen aus  Hochasien  stammenden  werden  erst  in  der  spätem 
literatur  erwähnt  und  waren  den  alten  Arabern  nicht  bekannt 

(so  j^xiCcJt  al-huhtijju  „chorasanisches  oder  baktrisches  kamel"  ^ 
in  einem  Meid.  11  553  citirten  verse  Abü-Du  aib's,^  und  3UO 

turlcumdnijjun  Freyt.   Prov.   III   425  ^-ii*5^   ^^  3U^*  Jl^^^ 

„ein  turkomanisches  kamel  machte  einen  anlauf  und  blieb  dann 
wieder  stehen").  —  lieber  eigennamen,  die  man  einzelnen 
kamelen  gab,  siehe  Frey  tag,  Einleitung  s.  231,  wo  noch  Si- 
räb,  der  name  einer  kamelin  (vgl.  Rückert,  Hamasa  I,  s.  336), 
hinzuzufügen  ist.  — Die  pflanzen,  welche  die  kamele  fressen, 
sind  die  blätter  des  faZÄ-baums  oder  der  akazie,  des  bittern 
nach  salz    schmeckenden    Aaw2t/-strauchs    (daher    sie   Ham.  v^t 

^:i>UÄ.iÜ5  und  (cjLun»'^  „Talh-  und  Ham  (fresserinnen" 
heissen)  und  des  Harnt-  oder  ^r^Ä:-baums  (siehe  unter  d  J  und 
iaZälx>,  s.   159  und  168).  *    Wenn  sie    nicht    auf  freier  weide 


1  vgl.  auch  die  anm.  zu  J^<3,  s.  ITOanm.l  und  Mehren,  Rhetorik 

der  Araber,  s.  293  unter  j^'cXaä.    ^^o   Sv^. 

2  nach  andern  speciell   die,  die  durch  kreuzung  arabischer   stuten 
mit  chorasanischen  hengsten  entstanden  sind. 

3  starb  26  d.  Higra  unter  'Utmän. 

*  vgl.  auch  Frey  tag,  Einl.,  s.  241  f.,  wo  die  pflanzen,  die  die  ka- 

o   ^ 

mele    fressen,   in  zwei  klassen,   in  bittere   (C>^»>  liamdu^)    und    süsse 
(JLL^  hdlatun )  eingetheilt  werden. 


—     203    ' 

gehn  dürfen,  so  schwelgen  sie  in  „trocknen  schwarzgewordenen 
kräutern"  (t>llSl  ^.)öJ\  ^)  Harn.   öY\;    die  erwähnung   der 

pflanze  härm  siehe  schon  unter  cXaax),  s.  187.  —  Der  durch  die 
nase  der  kamele  gezogene  ring  heisst  iUty%>  (pl.  *jtyb^),  siehe 

Lane  I,  p.  734  (daher  Harn,  tlö  (•C^l  (5%^'  "^^®  ^^^  solchen 
ringen  versehenen  reitthiere")  syn.  Ho,  pl.  ^yi  Harn,  ööf  (siehe 

schon  bei  Spl,  s.  187)  und  rM  ((«r^^  3  Ji^)»  dieser  ring 
dient  bei  den  kamelen  statt  des  gebisses  beim  pferd,  und  durch 
ihn    werden  sie    geleitet.  ^    —    Um    die    kamele  zu    erkennen, 

brannte  man  ihnen  zeichen  ein,  daher  dafür  der  name  sU 
„feuer*',  so  im  Sprichwort  ÜD.li  Lsö^LS  „ihr  (der  kamele)  Ur- 
sprung (ihre  abkunft)  ist  ihr  (==  erkennt  man  an  ihren}  zeichen" 
Meid,  n  757;  eine  ausführliche  erörterung  darüber  (besonders 
aufzählung  verschiedener  t.t.  dafür)  gibt  Frey  tag,  Einleitung 
s.  234  f.  —  Durch  gesang  und  verschiedene  rufe  werden  die 

kamele  beruhigt  oder  aufgemuntert;  so  hat  das  wort  ^Lä.  ^ 
„kameltreiber"  die  specielle  bedeutung  „der  durch  gesang  die 
kamele  antreibt"  angenommen,  Ham.  i^av  (siehe  schon  bei  yoj 

s.  191),  {"»"r  comm.  Li^Uä  L^  (^4>Lät  i^^T^  „und  es  lässt 
der  kameltreiber  wiederholt  ihnen  ertönen  laute  rufe  (oder  tone, 

sing.  X>^»^)"^  und  im  Sprichwort  Meid.  II  329  isJ^^^^  ^(^[jL\S 


^  vgl.  auch  Freyt.  Ein!.,  s.  233  und  237. 

2  part.  von  ^ftX^    (z.  b.  Meid.  I  91  lm^  ^cXäJ   viüj^   „tu    ca- 
nendo  propellis  camelum"). 

3  nach  Rückert  („weckt  neu  der  treiber  ihr  gestön")  gingen  hier 
die  töne  von  den  kamelen,  nicht  vom  treiber  aus. 


—     204    — 

Ifju  „wie  der  kameltreib  er,  während  er  keine  kamele  hat". 
Der  hirte,  der  den  kamelen  ^^  hig  zuruft,  heisst  ^j^^^^Ol 
Harn,  vtf  (dort  vom  wegtreiben  von  der  cisterne),  und  der  hab 
hab  rufende  ^-^a^  Ham.  ^\^  (siehe  schon  bei  J«i^,  s.  178)» 
beim  melken  (siehe  schon  oben)  beruhigt  man  sie  durch  bas 
bas  rufen  ((j*ol  Meid.  II  487,  siehe  schon  bei  äju),  daher  der 
so  ruft  JLjuo  heisst  Ham.  d\^  (siehe  schon  bei  J\LS  s.  156).  — 

Speciell  für  den  kamelritt  wird  das  verbum  vj<i\*  gebraucht, 
so  Ham.  \  LiLo^.  ^  LSLIwli  „zu  ross  und  zu  kamel"  und  dU 
v.^K  Zx£.  „zu  fuss",  Meid.  I  259  J^^*ai  v->5lT  (siehe  schon  bei 

JOuaiJ  s.  153);    daher  dann    auch  das   subst.  v«/^Co  Ham.  tvf 

und  rt'd  (pl.  v^r^  Ham.  rt^O  „kaiiiel",  eigtl.  „fahrzeug"  (sonst 
auch  „schiff";  vgl.  den  spätem  ausdruck  „schiff  der  wüste") 
und  das  gewöhnliche  wort  für  reitkamele  (coli.)  oL5\  ^  Kur  an 

59,  6,  Ham.  Mt,  I^M,  i^av,  dir  (siehe  schon  bei  jj^li?,  s.  169), 
irv  (siehe  schon  s.  131)  und  vl"1,  pl.  J^lij  Ham.  tdl,  tdv,  öIa 

t   JuS*)  und  v^*    v^l^Jl  4>yci>  Ijjuüi  „bindet  die  sättel 

der  reitthiere  auf!"  (zu  ;>yj3  vgl.  auch  Ham.  vfi^,  siehe  schon 

1  hie  und  da,   doch    seltener,    auch    vom   pferdritt,    so  Ham.  t"t"A 
(siehe  s.  111  oben). 

2  plur.  von  C^C'v 

3  vgl.  auch  äth.  I  Reg.  30,  17  KCVhfl^'  und  Clbfll*«  „kamele" 


und  arab.  ^y^)  dass.  (daher  kommt  natürl.  das  R.  Hartmann  [Z.  f. 
Ethn.  I,  s.  761  räthselhafte  Gallawort  i-uMibe  „kamel");  vgl.  auch  ass. 
rukuhi,  z.  b.  Asarh,  4,  16  (zw.  süsi  und  alpt). 


—    205    — 

bei  iuÄ-LS,  s.  190);  synonyma  von  ^li^  sind  JÜ«»^  „lastthier" 
Harn.  ti^A   u.  ö.  und  das    sehr    häufig   gebrauchte    wort  ^^iojo 

„reitthiere"   (coUectiv;   einheitsnomen  xlSaxi^  so  z.  b.  Harn,  dtv) 

Harn,  tid  und  passim  (siehe  schon  s.  189). 

Unter  den  mancherlei  krankheiten    des  kameis   ist   die 

am   häufigsten  genannte  eine  art   ausschlag    oder   kratze  Jül, 

daher   ein   damit  behaftetes  thier  liJ!  •  j    (vers    Nabiga's    bei 

Meid.  II   360  ^1^^^  s^jlc     ;^i^  v*JI  t^tX^  «[^^  ^^st  mich 

gelassen,  gemacht]  wie  ein  räudiges  kamel,  wo  ein  anderes  ge- 
brannt ^  wird,  während  es  selbst  frei  umherweidet")  heisst;  der 
gewöhnlichste  name  für  so  ein  kamel  ist  aber 

(163)  «ovÄ^I  agrabu  „krätziges,  räudiges  (kamel)"  Ham.  \'dd 

v-jyÄ-l  ^j-pl  ^JJO  ^c-*^aib  Uj  „wie  von  der  heerde  entfernt  wird 

ein  räudiges  kamel"  und  öM  ois^l  >LftJl  io  J^^  x5L5^  „als 
ob  er  (wegen  seines  Unglücks)  ein  mit  pech  bestrichenes  räudiges 
kamel  wäre",  fem.  iüli  Yd\  comm.  ^Lä.  ^'L^'^  (siehe  schon 

bei  ^Jö^JJ5),  Ma  LSI^  oJ^  &Ljlit  J^IiS  ^  „wie  sich  eine  räudige 


1  nemlich  des  heilens    wegen;    vgl.   auch  Meid.  II  704  tX*J*   ^^y^ 

(>Jjf!    {^y*^    Ljß&!«4>l    „wegen    der   fernliegendsten   krankheit    schon 
werden  die  kamele  gebrannt". 

2  wie  ich  statt  J^^La.   ^\ö^  lese. 

3  ZU  u***-«j*  vgl.  Harn.  ^^Y  [siehe  schon  bei  rv^;  zu  construiren 

ist  dort  vÄ\AXb   |VA^  U*';-^   (*^  „durst  geplagte  kamele,  die  sich  an 
(andern)  durstgeplagten,  welche  mit  pech  beschmiert  sind,  Reiben"]. 


—    206    — 
kamelin,  wenn  sie  (andern)  räudigen  begegnet,  (an  diesen)  reibt", 
vtA   ^LSLi   ^La^    (siehe   ebenfalls  schon  bei  \jOy)^)  und  vt^t" 

xSlJwÄ-    ^1    ÜJtÄ^    oiai^   „indem   unsere  gesunden  thiere 

vermischt  wurden  mit  seinen  räudigen",  ^  pl.  u^vä-  Harn.  Ma 
(siehe  oben  beim  fem.)  und  vt(   ^UaJJ   ^•^vi!  P^-«3^  «wie  die 

räudigen  kamele  dem  bestreicher  willfährig  sind",  und  ^^>^ 
Ham.  ^**  L§-)i\iii    ^j^^   Jt    '  ü^l^Jo  ^^„wie  sich  die 

gesunden  (kamele)  den  räudigen  nähern  und  diese  sie  dann  an- 
stecken" und  in  den  (späteren)   Sprichwörtern  Freyt.  Prov.  III, 

no.  220  bM^\   ^\b   ^J^y^^    ^    Jdij!  „undankbarer  (eig.  exo- 

sior)alsdie  räudigen  kamele,  welche  (mit  pech)  bestrichen  werden" 

und  ebendas.  no.  3029  H^Lül  ,j^  (c^r^'  ^  „trenne  die  räudigen 

kamele  von  den  mit  lipp engeschwüren  (is)  behafteten";  der, 
welcher  solche  kamele  besitzt,  heisst  deshalb  ^>^   Meid.  II 

527  (i^^^J  Äjül  y  „nicht  gibt  es  einen  eid  für  einen,  welcher 
räudige  kamele  besitzt").  Ein  heilmittel  gegen  diese  kratze 
{^f>)  ist  an  der  sonne  getrockneter  kamelurin  Meid.  II  97 
(siehe  schon  s.  198,  anm.  4),  ein  anderes,  und  zwar  das  gewöhnlichste, 
dass  man  die  thiere  mit  pech  beschmiert,  so  Ham.  t^l"f,  öM, 

vft  (alle  drei  stellen  schon  oben)  und  vf  d  o^UI  bo^Lb  JU^ 

jUo  ^tlk£!L  „kamele,  welche  einer  mit  harz  und  flüssigem 
pech  beschmiert   hat";    den  läppen,   womit    man    dieses   thut, 


vÄ»-  bezieht  sich  hier  auf  ein  im  text  vorhergehendes 
LüLo  „unsern  viehstand**. 


\ 


—    207    — 

nennt    man  »Jo\    (so    in   einem  vers  bei  Meid.  11  871   ^1  p 

» JoüL5^  oü5^  (V^i*^  „wenn  nicht  meine   huld  gewesen    wäre, 

hättest  du  einem  (solchen)  läppen  geglichen")  und  iUJLb 
(Sprichwort:  Meid.  II  871  jiJLb  ^  ^jS  Jji^l  yö  „er  ist  mir 
verächtlicher  als  (so)  ein  läppen"  und  II  891  dass.  mit  den 
Varianten  5Jo^   ,j^  und  x-U^i*  ,j^);  Meid.  11  429  werden  end- 

lieh  zwei  verschiedene  arten  der  einreibung  JL  jJL  LL^I  J**jJ 
(vgl.    schon    oben    iLi^l)    unterschieden.   —  Die   an  weissen 

pusteln  (pvi*)  leidenden  jungen  kamele  nennt  man  ^waJI 
(Meid.  I  609  in  einem  Sprichwort).  ^  Für    das   Unge- 

ziefer,   womit  die  kamele  geplagt  sind,  gibt  es  verschiedene 

namen;  der  gewöhnlichste  ist  t>Q  in  einem  bei  Lane  II,  p. 
1305  citirten  vers  (vgl.  auch  Meid.  II  855)  ^1^  .  .  .  dlll^ 
c^il  oJwl  ^j^  ^tr^t  „dein  platz  (beim  stamm  Wa  il),  ist  der 
platz  der  kamellaus  am  hintern  des  kamelhengsts",  im  Sprich- 
wort Meid.  I  511  (Va*J^    ^^y^   ^j-^   J<>T  „verächtlicher  als  die 

kamellaus  an  einer  kamelhufklaue"^  undder  pl.  ^|t>^*  in  einem 


1  über  andere  krankheiten  der  kamele  vgl.  auch   noch  Frey  tag, 
Einleitung,  s.  243  f. 


2  ^^^mJjo  ist  nicht  die  schwielige  sohle,  durch  welche  beide  fuss- 
klauen  oder  zehen  beim  kamel  vereinigt  sind,  sondern  eine  der  beiden 
huf klauen;  daher  das  wort  bei  Asma*!  unter  der  kategorie  ySJb  steht, 
während  v^ia»  den  ganzen,  aus  beiden  zehen  bestehenden  kamelhuf  be- 

zeichnet  und    deshalb   bei  Asmai  unter  J^^  fuss  aufgeführt  ist  (vgl. 
schon  anm.  2  auf  s.  196). 


—    208    — 

ebendaselbst  citirten  vers  Farazdak's,  wo  es  heisst  ^j^  Jö\ 
(V-wwLuit  vÜ*  ^!i>*Ä!|  „verächtlicher   als   die  kamelläuse  unter 

den  kamelhufklauen".  Eine  besonders  grosse  art  ist  Jjt  Meid. 
II  556  (in  einem  Sprichwort,   wo  auch  noch  ein  anderer  name 

für  kamellaus  vorkommt)  Ji  ^jjo  i^pU  &^y?  ,j-«  Ob^^ 
„sich  fester  anhängend  als  hurdm  und  ' ull  (zwei  arten  von  ka- 
melläusen)",  zwei  besonders  kleine  arten  ^^JJö  und  aüoüuU 
(ersteres  Freyt.  Prov.  III,  no.  3187  ^  jS  \^Jf^\  oil 
c  •JJaJI  r<iu  I>ist  mir  verächtlicher  als  eine  kleine  kamellaus"  und 

<ias  zweite  Meid.  II  284  (siehe  schon  unter  J\Lj);  ein  weiteres 

synonynum  ^^  kommt  Meid.  I  239  vor  und  ist  schon  unter 
ijAAXc,  s.  182  mitgetheilt.  Wie  den  esel  (siehe  s.  119  unten), 
so  plagten  auch  das  kamel  eine  art  blauer  fliegen  Ham. 
Hl  LJVj^l  iwjtSjJl  ^^  V^^r-''  ^^^  v^^^  die  kamele  schmerz 
empfinden  von  den  blatten  fliegen",  undHam.  v((  heisst  es  vom 
kamel  (J^hiS  ^,^  „beschwielten  rückens") :  „es  freut  sich  der 

rabe,  seiner    ansichtig    zu    werden"    ( LjöIo   ^j|    ^vA^ 

^-^1^1),  um  nach  den  im  beschwielten  kamelrücken  befind- 
lichen engerlingen  zu  hacken". 

Zum  schluss  seien  noch  folgende  die  schlimmen  und  guten 
eigenschaften   des  kameis  mit  je   einem   adjectiv  ausdrückende 

Sprichwörter  aufgezählt:  Jl^ä-  ^jjo  ^.aÄ^I  „rachsüchtiger"  (Freyt. 
Prov. III, no.  650),  i}^  ^  Jlil  „(aut  die  menschen)  ergrimmter"  i 


1  wörtl.  „losstürmender,  anspringender  als  ein  kamel". 


—    209    — 
(Meid.    I  745),  J^^   (^   wcc.1    „eifersüchtiger,    argwölinisclier" 

(Meid.  II  190),  aber  auch  Jk^:^  ^  ^tX^&l  „besser  (eine  kara- 
wane)  anführend"    oder   „durch    die    wüste  führend"  (Mei-d.  11 

896;  I  407)  und  J,l  ^  J^l  (in  einem  vers  ^  bei  Meid.  I 
739)  „geduldiger  —  als  ein  kamel",  und  der  sehr  treffende 
passus  jener  abschiedsrede  Aktam  ihn  Saifi's  (vgl.  s.  51,  mitte) 

über  die  kamele  mitgetheilt:  yx£.    ^    J^^l    ^^)    ^y*^^    ^^ 
Xj    L^jLÜLj^    [*^t>Jt   ^y^)y    ^rÖl    ^^J^   L^^    ijir^    t-^j^ 


cÜäLI  ^äxW!  o^IA.5  Ju!^f  JjT  p^  Ui-iiJt  (.5^^.5  W^^ 

„und  beladet  nicht  den  nacken  der  kamele  mehr  als  recht  und 
billig  für  sie  ist,  denn  in  ihnen  besteht  der  preis  der  edeln  (zur 
gattin  erkorenen)'^  und  die  sühne  des  bluts,  und  mit  ihrer  milch 
kann  man  sowol  den  vornehmen  beschenken  als  den  armen  er- 
nähren, und  wenn  die  kamele  gezwungen  würden,  mehl  zu 
mahlen,  so  würden  sie  (sogar)  dies  (geduldig)  thun." 

Wenn  man  nun  diese  stelle  mit  der  ihr  in  jener  rede  un- 
mittelbar vorhergehenden  (s.  51),  welche  den  preis  der  rosse 
enthält,  vergleicht,  so  hat  man  zugleich  ein  klares  bild  von  der 
gegenseitigen  Stellung  und  dem  rang,  welchen  beide  thiere, 
pferd  und  kamel,  im  leben  der  alten  wie  heutigen  -^  beduinen 


„geduldiger  als  ein  schwielenträger  (wörtl.  „a  camel,  such  as  has  a  tu- 
mour  in   the  armpit  much  rubbed  and  pressed'*) ,  welcher  seine  brust- 

rippen  hinstreckt  auf  den  lagerungsplatz  (vgl.  oben  w*-^)".    Siehe  auch 

den  Hchon  bei  ^*^»  s.  157  mitgetheilten  vers  Ia   öy£^   ^jo   y^c}- 

2  d  h.  kamel«  sind  die  beste  mitgift,  die  die  gattin  mitbringen 
kann. 

3  vgl.  die  Worte  Palgrave's,  mit  denen  er  den  abschnitt  über 
das  kamel  in  seinem  vortrefflichen  aufnatz  „Arabia"  (in  der  Encyclopadia 
Britannica,  9tJ»  edition,  vol.  II,  Edinb.  1875,  p,  235—265;  über  das  kamel 

Hommel,  thiernamen.  14 


—    210    — 

eingenommen  haben:  beide  sind  unzertrennlich  mit  dem  tbun 
lind  treiben  der  söhne  der  wüste  verbunden,  beide  der  haupt- 
inhalt,  oder  vielmehr  die  hauptstaffage  in  ihren  alten  gedichten, 
und  zwar  das  pferd  das  edle,  das  kamel  das  nützliche  reit- 
thier  zorr  a^oxijv.  ^  Daraus  begreifen  sich  alle  lobpreisungen 
beider,  daraus  auch  die  hie  und  da,  doch  höchst  selten  sich 
findende  herabsetzung  des  letzteren,  und  es  ist  deshalb  seltsam, 
und  eben  blos  das  urtheil  eines  sich  nicht  in  den  geist  und 
die  lebensweise  des  Beduinen  versetzenden  Europäers,  wenn 
ein  mann  wie  A.  E.  Brehm  in  der  weise  über  das  arabische 
kamel  loszieht,  wie  er  es  in  seinem  sonst  so  einzigartigen 
unserer  ganzen  nation  ehre  machenden  werke  „das  Thierleben"  ^ 
gethan  hat.  Um  dafür,  dass  seine  darst eilung  dieses  nützlichen 
und  dem  Araber  wenn  auch  nie  das  ideal  der  Schönheit  ^  wie 
das  ross,  so  doch  nicht  unpoetisch  erscheinenden  thieres  hie 
und  da  wirklich  an  Ungerechtigkeiten  leidet,  eine  autorität,  die 
länger  als  Brehm  im  Orient  gelebt  und  sicher  mehr  mit  land 


p.  242)  einleitet:  „Below  the  horse  in  populär  estimation  and  market 
value,  but  far  above  him  in  general  utility  so  far  as  Arabia  is  concer- 
ned,  comes  that  eminently  Arab  animal  the  camel"  und  den  schluss: 
„But  although  the  camel,  whether  as  an  article  of  use  or  of  sale,  is  far 
more  important  to  Arabia  than  the  horse,  it  is  in  intelligence  and  doci- 
lity  immensurably  inferior  to  the  latter  animal,  never  becoming  attached 
to,  or  even,  seemingly  at  least,  acquainted  with  its  owner;  and  never 
obeying  except  perforce  and  under  protest."  —  Der  aufsatz,  aus  dem  dies 
genommen  ist,  ist  s.  41  als  die  werthvollste  zusammenlassung  alles  dessen, 
was  wir  über  das  heutige  Arabien  wissen,  nachzutragen. 

*  vgl.  auch  noch  van  Lennep  Bible  Lands  I,  p.  237  (weiter  unten 
in  einer  anm.  mitgetheilt). 

2  grosse  ausgäbe,  2.  aufl.,  I.  abth.,  band  III  (Leipzig,  1877),  s.  59—73 
(besonders  s.  59  oben  und  s.  67  ff.) 

3  die  vergleichung  der  geliebten  in  ihren  eigenschaften  oder  gliedern 
mit  einer  (jungen)  kamelin  kommt  zwar  in  der  nachmuhammedanischen 
poesie  oft- und  bis  zur  geschmacklosigkeit  getrieben  vor,  in  den  gahili- 
tischen  gedichten  aber  höchst  selten  (so   werden  z.  b.  in  der  Mu^all.  des 

ibn-Kuliüm,  v.  14  —  siehe  bei  vXj  —  die  arme  der  geliebten  mit  den 

vorderfüssen  der  kamehn  verglichen);  dem  alten  Araber  sind  vielmehr 
die  gazellen  und  oryxantilopen  der  urtypus  weiblicher  Schönheit. 


4 


—    211     — 

und  leuten  daselbst  vertraut  war,  wie  er,  ^  anzuführen,  sei  es 
nur  erlaubt,  das  urtheil  C.  B.  Klunzinger's^  zu  citiren,  wel- 
cher über  das  kamel  folgendes  sagt:  „Alles  ist  an  diesem  Thier 
absonderlich,  aber  es  ist  eben  im  Bau  und  Anlage  durch  und 
durch  wie  eigens  ftir  den  Gebrauch,  den  man  von  ihm  macht, 
als  Wüstengehmaschine  eingerichtet.  Wir  wollen  nicht  ver- 
suchen, dieses  Geschöpf  gegenüber  seinem  Ankläger  Brehm 
moralisch  rein  zu  waschen,  aber  wir  bewundern  an  ihm  Genüg- 
samkeit, Bedächtigkeit,  Kraft,  Ausdauer,  ^  Stätigkeit,  und  trotz 
zeitweiser  Störrigkeit  doch  wieder  grosse  Langmuth  und  Leit- 
samkeit,  eine  Vereinigung  von  Eigenschaften,  wie  sie  kein  an- 
deres Thier,  nicht  einmal  Esel  und  Maulthier,  geschweige  denn 
Pferd  und  Ochse  zeigt."* 


1  siehe  Brehm  a.  a.  o.,  s.  69,  z.  7  von  oben:  „und  nur  von  einem, 
welcher  mindestens  ebensolange  Kamele  behandelt  hat  und  von  ihnen 
mishandelt  worden  ist,  lasse  ich  mir  widersprechen."  (wozu  man  noch 
anm.  4  schluss  —  van  Lennep  —  vergleiche.) 

2  Bilder  aus  Oberägypten,  der  Wüste  und  dem  rothen  Meer"  (Stuttg. 
1877),  s.  203. 

3  Vgl.  dazu  aus  altarabischer  zeit  die  schöne  Schilderung  der  aus- 
dauer  eines  ganz  vom  reisen  abgematteten  kameis  in  der  überhaupt  an 
prachtvollen  naturschilderungen  reichen  Mu  all.  des  Labid,  v.  22  ff. 

^  dagegen  wirkt  fast  traurigkomisch  die  auslassung  Brehm's  a.  a. 
0.,  s.  68  unten:  „Ernsthaft  gesprochen:  das  Kamel  steht  an  Adel  hinter 
sämmtlichen  übrigen  Hausthieren  zurück;  es  besitzt  keine  einzige  wirk- 
lich grossartige  Eigenschaft  des  Geistes;  es  versteht  die  Kunst,  den 
Menschen  rasend  zu  machen.  Und  deshalb  hat  auch  die  Bezeichnung 
Kamel,  welche  unsere  Hochschüler  anwenden,  einen  tiefen  Sinn;  denn 
wenn  man  mit  diesem  Titel  einen  Menschen  bezeichnen  will,  welcher 
die  hervorragendsten  geistigen  Eigenschaften  eines  Ochsen,  Esels,  Schafes 
und  Maulthiers  in  sich  vereinigt,  kann  man  kein  besseres  Sinnbild 
wählen."  '  Ich  denke  vielmehr,  dass  gebildete  junge  leute  diesen  aus- 
druck  schon  deshalb  meiden  sollten,  weil  es  lächerlich  ist,  den  namen 
eines  thieres,  dessen  Vorzüge  wie  fehler  man  bei  uns  in  Europa  meist 
gar  nicht  kennt,  als  Schimpfwort  zu  gebrauchen.  —  Vgl.  auch  van 
Lennep,  Bible  Lands,  I,  p.  237:  „Some  people  claim,  that  the  camel 
is  very  homely  and  uncouth  We  believe  this  prejudice  arises  from  the 
difficulty  men  experience  in  altering  their  Standard  of  beauty.  People 
of  the  East,  who  are  accustomed  to  the  sight  of  the  camel,  find  nothing 
ungraceful  either  in  his  form  or  motion,  but,  on  the  contrary,  consider 
bim  comely  and  majestic;  and  all  must  acknowledge  that  his  figure  adds 

14* 


—     212     — 

Um  das  bild  des  kameis,  und  zwar  nach  den  vielen  Zeug- 
nissen aus  alt  arabischer  zeit  nun  auch  aus  neueren  Schilderungen 
zu  vervollständigen,  sei  es  gestattet,  den  schon  erwähnten 
passus  aus  Palgrave's  Arabia  mit  auslassung  der  beiden 
schon  unten  im  original  mitgetheilten  stellen,  hier  in  Über- 
setzung mitzutheilen :   „„ Von  den 

kamelen  gibt  es  verschiedene  arten:  das  beste,  schnellste, 
schlankgebauteste  und  das  sich  bei  der  leitung  am  gelehrigsten 
zeigt,  ist  das  „Äa^w"  ^  oder  dromedar,  zuweilen  auch  ^ßalül^^  ^ 
oder  „leichte"  genannte.  Es  wird  beinah  ausschliesslich  zum 
reiten  verwendet,  während  die  „^*^/"  [altarab.  ibü]  genannten, 
oder  die  gewöhnlichen  kamele,  welche  man  leicht  von  den  an- 
dern durch  derberen  bau,  langsameren  schritt  und  unlenksamere 
anläge  unterscheidet,  lastthiere  sind  und  in  der  that  zu  allen 
zwecken  verwendet  werden.  Diese  art  wird  auch  sehr  gewöhn- 
Jicji  wegen  ihres  fleisches  und  ihrer  milch  gehalten  und  ge- 
zogen, gerade  wie  sonst  das  hornvieh;  und  wirklich  ist  durch 
die  ganze  halbinsel  gekochtes  kamelfleisch  der  gewöhnlichste 
artikel  von  animalischer  nahrung,  —  ein  welkes,  geschmack- 
loses gericht,  der  geringsten  sorte  rindfleisch  nicht  unähnlich; 
die  etwa  noch  drin  sich  findende  schmackhaftigkeit  ist  bisam- 
artig und  keine  angenehme.  Hingegen  ist  die  milch  ausge- 
zeichnet, an  qualität  und  zuträglichkeit  für  die  gesundheit  der 
der  eselin  gleich;  doch  macht  man  weder  butter  noch  käse 
daraus.      Das    wollige    haar,    welches    bei    den    kamelen    von 


not  a  little  to  tlie  picturesque  character  of  Oriental  scenery"  und  p.  242 
„he  has  the  name  of  being  vindictive  (so  nach  der  alten  erklärung,  vgl. 

dagegen  das  s.  144  zu  lm^^   bemerkte);    usually  however  he  is  gentle 

vgl.  J.A4.Ä^!),  patient,  and  much  enduring".    Van  Lennep  hat  übrigens 
„spent  almoßt  a  Ufe  time  in  the  East"  (Introduction,  p.  6). 

1  ^j-fi^  (altarab.  ;j'«=^,  siehe  s.  193,  während  ^^^  dort  ge- 
rade das  gegentheil  war:  „pferd  von  gemeiner  race;  schlecht,  werth- 
los"). 

2  so  nach  der  heutigen  ausspräche;  altarabisch  Uyji^  („easy, 
tractable"). 


1 


—    213     — 

Nedschd  und  Oman  besonders  zart  und  fein  ist,  dient  zur  Ver- 
fertigung von  kleidungsstücken,  zu  welchen  es  manchmal  allein, 
manchmal  mit  wolle  vermischt,  verwoben  wird;  es  steht  in 
jeder  beziehung  weit  über  der  Schafwolle.  Die  gewöhnliche 
färbe  des  thieres  ist  in  den  nordarabischen  provinzen  ein  röth- 
liches  braun,  doch  in  Nedschd  und  durch  den  ganzen  süden 
sind  lichterer  töne,  von  grau  bis  weiss  variirend,  gewöhnlicher; 
schwarz  ist  ausserordentlich  selten  und  hochgeschätzt.  ^  Die 
gattungen,  die  am  wenigsten  werth  besitzen,  sind  die  vom 
norden  und  westen,  —  das  ist,  die  vom  Gauf,  von  Somer,  vom 
Higäz  und  von  Jaman.  In  Nedschd,  eine  gegend,  welche  man 
wegen  der  grossen  zahl  ihrer  herden  manchmal  Umm^al-lbl 
oder  „die  Mutter  der  Kamele"  nennt,  wird  der  schlag  vorzüg- 
licher; doch  alle  stimmen  darüber  überein,  die  palme  den  omani- 
schen dromedaren  zuzuerkennen.  Schliesslich  aber  sind  die 
kamele  über  ganz  Arabien  hin,  sei  es  nun  unter  den  beduinen 
oder  den  städtebewohnern,  der  erste  handelsartikel,  die  belieb- 
teste anlegung  ihres  wolstands  und  der  gewöhnliche  stamm  des 
Vermögens."" 

„„Die  arabische  gattung,  kamel  oder  dromedar,  hat  nur 
einen  höcker,  welcher  je  nachdem  es  dem  thier  gut  oder 
schlecht  geht,  an  umfang  wächst  oder  zusammenschrumpft. 
Auf  diesen  rücken  setzt  man  den  sattel  (und  zwar  reitsattel  — 
yhabit^'^  packsattel  —  slieddd)\  ein  strick  ist  der  einzig  in  an- 


1  vgl.  auch  die  bemerkring  bei  <^>-^l,  s.  177  anm.  1;  nach  obigem 
wäre  also  t>^-vü!  dort  doch  wörtlich  zu  verstehen;  Brehm  a.  a.  o.,  s.  60 
sagt:  „die  Araber  halten  alle  schwarzen  kamele  für  schlechtere  werthlosere 
thiere  als  die  lichteren,  und  pflegen  sie  deshalb  schon  in  früher  Jugend 
zu  schlachten."  Vielleicht  ist  der  widersprach  zwischen  Palgrave  und 
Brehm  dadurch  zu  erklären,  dass  in  verschiedenen  gegenden  Arabiens 
die  schwarzen  kamele  verschiedenen  werth  hatten,  in  einigen  sehr  hohen 
(so  vielleicht  in  Jaman  und  Oman),  in  andern  dagegen  (so  vielleicht  in 
Aegypten  und  Nordwestarabien)  sehr  geringen;  vom  stamm  Kalb  z.  b. 
(siehe  s.  32  oben)  wissen  wir,  dass  dessen  schwarze  kamele  hochgeschätzt 
waren  ^v.  Kremer,  Kulturentlehnungen,  s.  47). 

2  ioAxt  reitsattel,  jl(Xw  pl.  von  sjui  packsattel,  eigentl,  „act 
des  aufbindens". 


—     214    — 

Wendung  kommende  zügel,  obwol  selbst  dieser  mehr  und  mehr 
bei  den  Arabern  abkommt,  welche  dann  das  thier  einfach  durch 
einen  tritt  mit  der  ferse  oder  einen  schlag  auf  den  nacken  mit 
dem  mihgan^  ^  einem  kleinen  krummen  von  der  hand  des  reiters 
geführten  stock  leiten.  Der  durchschnittliche  reiseschritt,  ein 
passgang,  betragt  zwischen  fünf  und  sechs  meilen  stündlich, 
und  ein  gutes  dromedar  trabt  ihn  von  den  vierundzwanzig 
tagesstunden  fünfzehn  stunden  lang  eine  ganze  woche  hindurch 
fort.  Sechs  tage  des  sommers  und  zehn  tage  des  winters  sind 
der  längste  Zeitraum,  worin  das  dromedar  seinen  schritt  ohne 
eine  frische  wasserdarreichung  fortsetzen  kann;  desshalb  heisst 
auch  das  beste  der  art  ein  ^ ashdrz'^  oder  ,, zehner".  Zwei  cent- 
ner ^  ist  die  durchschnittsladung  eines  arabischen  lastkamels."" 

„„Bei  keinem  thier  kostet  dem  besitzer  die  Unterhaltung 
so  wenig,  wie  beim  kamel:  die  dornen  der  wüste,  trocknes 
gras,  kaktussträucher  und  euphorbien,  keines  von  ihnen  kommt 
für  seinen  appetit  zur  unrechten  zeit;  ein  ungefähr  ein  pfund 
wiegender  und  aus  gerstenmehl  und  wasser  gekneteter  teigball 
wird  ihm  jeden  abend,  wenn  es  besondere  arbeit  gegeben  hatte, 
dargereicht."" 

„„Die  durchschnittliche  lebensdauer  eines  kameis  ist  dreis- 
sig  jähre,  die  des  dromedars  etwas  weniger;  der  preis  beider 
schwankt  zwischen  80  und  1600  mark,  je  nach  der  qualität, 
wobei  die  von  Oman^  den  besten  markt  erzielen.  Doch  ob- 
wol u.  s.  w.  ^"" 

Die  grosse  culturhistorische  bedeutung,  die  das  kamel  seit 
den  Zeiten   des   isläm  weit  über  die   grenzen  Arabiens  hinaus 


1  ^.^^  schon  altarabisch  so  genannt. 

2  ^sLä-C;  bei  Palgrave  steht  „ashavee"  (sie). 

3  engl,  „two  hundred  weight";  Brehm  a.  a.  o.,  s.  71  „bei  Wüsten- 
reisen wird  ein  Lastkamel  mit  höchstens  hnndertfünfzig  Kilogramm  be- 
laden". 

^  vergleiche  als  bestätigung  Ritter  Arabien  I,  s.  486  (die  ganze 
Seite). 

5  siehe  oben  s.  209,  anm.  3. 


—    215    — 

gewann,  fasst  A.  von  Kremer^  in  die  auf  den  ersten  augen- 
blick  manchem  kühn  erscheinende  aber  durchaus  wahre  be- 
hauptung  zusammen,  „dass  das  ganze  Volksleben  des  Islam  auf 
dem  Kamel  und  dem  hiedurch  vermittelten  grossartigen  Ver- 
kehre beruhte  und  zum  Theil  —  denn  die  Neuzeit  mit  ihren 
Dampfschiffen  und  Locomotiven  hat  auch  im  Oriente  viel  ge- 
ändert —  noch  jetzt  darauf  beruht". 

Werfen  wir  nun  zum  schluss  einen  blick  in  die  aller- 
ältesten  Zeiten,  über  zwei  Jahrtausende,  bevor  uns  die  Araber 
selbst  in  ihren  liedern  vom  kamel  künde  geben,  zurück,  so 
finden  wir  immerhin  genug  wenn  auch  noch  so  zerstreutes  ma- 
terial,  um  in  wenigen  selten  eine  geschichte  dieses  thieres  bei 
den  semitischen  Völkern  geben  zu  können,  ja  wo  die  historischen 
notizen  aufboren,  zeugt  um  so  beredter  die  spräche,  und  lässt 
uns  von  fern  in  zelten  schauen,  über  denen  bis  vor  kurzem 
für  das  menschliche  äuge  auf  immer  ein  dichter  schleier  zu 
ruhen  schien,  bis  die  Sprachvergleichung  es  wagte,  ihn  zuerst 
leise  zu  lüften,  bis  es  ihr  endlich  gelungen  ist,  ihn  fast  ganz 
wegzuziehen;  freilich  sind  solche  vorhistorische  zelten  zu  sehr  der 
gegenwart  entrückt,  als  dass  wir,  auch  wenn  jener  schleier  sie 
nicht  mehr  verhüllt,  sie  klar  zu  schauen  vermöchten;  aber  schon 
die  umrisse  zu  erkennen,  und  wo  alle  geschichte  schweigt, 
doch  einzelne  wenige  besonders  hervorragende  thatsachen  sogar 
klar  und  deutlich  erschliessen  zu  können,  ist  genug  triumph 
für  die  im  dienst  der  culturgeschichte  arbeitende  philologische 
Wissenschaft  unserer  tage. 

Wenn  man  auch  auf  den  altägyptischen  denkmälern  keine 
abbildung  des  kameis  findet,  so  war  doch  zur  zeit  des  neuen 
reiches  dies  thier  den  alten  Aegyptern  sicher  bekannt,  und  zwar 
unter  einem  namen,  der  der  form  des  wortes  nach  nothwendig 
semitische  entlehnung  ist  {kamoaal^  kameli^  hamelia)\  in  einem 
von  Chabas  mitgetheilten  papyrus  aus  dem  14.  jahrh.  vor  Chr. 
heisst  es:  „das  kamel,  welches  horcht  aufs  wort,  wird  herbei- 
geführt aus  Aethiopien";  ebenso  ist  „vom  lasttragen  des  kameis" 
die  rede,  und  in  derselben  zeit  wird  in  papyrusrollen  eines  tanzes 
erwähnt,   den   man   wegen   der   ergötzlichen  bewegungen   des 


Kulturentlehnnngen,  s.  52  oben  (vgl.  auch  vorher  s.  45—52). 


-=    216    — 

seinen  körper  hin-  und  herwiegenden  kameles  hamelikameli 
nannte.  ^  Auch  bei  den  Hebräern  finden  wir  sqhon  seit  den 
ältesten  Zeiten  das  kamel  (b?:.-.);  bereits  Abraham  hatte  viele 
kamele,  und  schon  damals  waren  dieselben  den  Aegyptern  be- 
kannt (also  geraume  zeit  vor  der  obigen  erwähnung),  denn 
ohne  kamele  wäre  die  reise  des  patriarchen,  zuerst  von  Meso- 
potamien nach  Palästina,  dann  nach  Aegypten,  kaum  möglich 
gewesen,  2  auch  werden  sie  Gen.  12,  16  ausdrücklich  unter  dem 
viehstand,  den  Abraham  während  seines  aufenthalts  in  Aegypten 
besass,  erwähnt.  ^  Wenn  das  kamel  auch  nur  in  einem  kleinen 
theil  Abesiniens,  nemlich  dem  küstenstrich  (ostrand),  reichlich 
als  lastthier  vertreten  ist,  während  im  hochland  das  maulthier 
seine  rolle  vertritt  (siehe  s.  113),  so  war  es  doch  von  jeher  den 
semitischen  Aethiopiern  ein  bekanntes  thier;  bereits  im  ältesten 
literaturdenkmal   derselben,  der  bibelübersetzung,  kommen  die 

namen  '|#w>^:  (=  Ji^)  passim  und  *^4''lh5  (=  ^"i^)  Gren. 
32,  16  vor.  Dass  aber  schon  viel  früher,  bereits  im  14.  jahrh. 
vor  Chr.,  wo  es  wahrscheinlich  noch  keine  Semiten  in  Abesinien 
gab,  von  dort  kamele  nach  Aegypten  geführt  wurden,  haben 
wir  schon  oben  von  Dümichen  erfahren;  dass  das  kamel  von 
Südarabien  über  die  meerenge  Bäb  al-mandab  nach  Abesinien 
importirt  wurde,  wusste  man  längst,  und  es  war  allgemeine  an- 
nähme, dass  dasselbe  von  dem  semitischen  Ge'ezvolkbei  dessen 
einwanderung,  welche  wahrscheinlich  einige  Jahrhunderte  vor 
Chr.  geburt  stattfand,  mitgebracht  worden  war,  wie  jenes  volk 


^  diese  mittheilungen  sind  vom  berühmten  Aegyptologen  Dümi- 
chen, und  zwar  in  Brehm's  Thierleben,  Säugethiere,  III,  s.  60  f.;  auf 
diese  wie  noch  andere  verstreute  mittheilungen  dieses  gelehrten  über 
verschiedene  thiere,  ebenfalls  in  Brehm's  werk,  mache  ich  hiemit  be- 
sonders aufmerksam. 

2  vgl.  J.  G.  Wood,  Bible  Animals,  London  1876  (dort  das  kamel 
von  s.  216—247),  s.  217  oben.  Dieses  652  seiten  umfassende,  kostbar 
ausgestattete,  aber  oft  zu  weitläufig  abgefasste  buch,  dem  ich  vor  dem 
van  Lennep's  in  keiner  weise  den  Vorzug  geben  kann,  ist  auf  s.  5, 
anm.  1  mit  dem  Tristram' s  (siehe  schon  s.  113,  a.  3)  unter  der  betreffen- 
den literatur  nachzutragen. 

^  die  weiteren  zahlreichen  er  wähnungen  des  kameis  im  alten  testa- 
ment  sind  am  bündigsten  zusammengestellt  in  Tristram 's  Natural  Hi- 
story  of  the  Bible,  p.  58—66. 


—     217     — 

ja  auch  die  namen  desselben  mitbrachte.  Obige  thatsache  aber 
lehrt  uns,  dass  der  verkehr  zwischen  Südarabien  und  der  ostafri- 
canischen  küste  ein  weit  älterer  ist,  was  durch  andre  in  der  alt- 
ägyptischen literatur  sich  findende  notizen  nur  bestätigt  wird. 
Ueber  das  vorkommen  des  kameis  in  den  südarabischen  in- 
schriften,  siehe  die  himj  arischen  säuge thiernamen.  Bei  den 
Aramäem  lautete  das  wort  für  kamel  syr.  Vial« ,  st.  emph. 
Ibnl ,  chald.  Nb?:-:.  und  ist  ebenfalls  bereits  in  der  ältesten  lite- 
ratur derselben  reichlich  belegt.  In  den  Euphrat-  und  Tigris- 
ländern war  das  kamel  wie  es  scheint,  nur  im  äussersten  Süden, 
an  der  meeresküste  und  nah  der  arabischen  wüste,  in  gebrauch;^ 
so  erzählt  Sargon  (regierte  722 — 705  vor  Chr.),  dass  er  nach 
der  einnähme  Dur-Jakins  (709)  welches  eben  am  meer,  an  der 
mündung  des  vereinigten  Euphrat  und  Tigris,  lag,  6054  kamele, 
2070  pferde  und  700  farren  fortgefüJirt  habe  (Annalen,  in  Botta 
Monument,  pl.  110).  Ausserdem  kamen  unter  der  herrschaft 
der  assyrischen  grosskönige,  besonders  im  8.  Jahrhundert  vor 
Chr.,  unzählige  kamele  als  arabische  kriegsbeute  nach  Assyrien, 
so  z.  b.  unter  Tiglat  Pilesar  II  (745—27)  als  kriegstribut  der 
königin  Samsijja  30000  (!)  kamele  ^  und  20000  hausrinder.  Zu 
diesen  assyr.  Zeugnissen  aus  vorchristlicher  zeit  über  den  reich- 
tum  Arabiens  an  kamelen  kommen  noch  viel  ältere  biblische, 
worunter  das  wichtigste  wol  Gen.  37,  25  ist,  wo  die  Araber 
(Ismaeliter) ,  an  welche  Joseph  von  seinen  brüdern  verkauft 
wurde,  voft  Gilead  mit  ihren  kamelen  kommen,  um  auf  ihnen 
arabische  specereien  nach  Aegypten  zu  bringen;  andere  sind 
schon  auf  s.  46  von  mir  mitgetheilt.  ^ 


1  daher  wol  der  sumer,  eine  name  des  kameis  „thier  des  meeres" 
(==  von  der  meeresküste);  der  andere  ist  assyr.  lehnwort  (GAM.MAL). 
Die  assyr.  namen  sind  masc.  (jammalu  (meist  ideogr.  geschrieben),  fem. 
nnahatu  (siehe  schon  s.  14S,  anm    1,  vgl.  auch  hahkaru,  s.  161). 

2  siehe  das  in  111.  Rawl.  10  mitgetheilte  fragment  einer  Inschrift 
Tigl.-Pil.  II,  z.  31 ;  vgl.  auch  noch  die  arabischen  feldzüge  Sargons  und 
Asurbanibal's,  wo  ebenfalls  viele  kamele  nach  Niniveh  kamen  (s,  21,  anm. 
1  und  46,  anm.  5). 

•''  nach  allen  diesen  nachrichten  scheint  es  mir  sicher,  dass  wenn 
Agatharchides  (siehe  Kitter,  Arab,  II  746)  um  120  vor  Chr.  das  ka- 
mel in  Arabien  noch  wild  gesehen  haben  will,  dies  auf  einer  täuschung 
beruhte;  er  hielt  frei  umherweidende  kamele  für  wilde. 


—     218     - 

Verlassen  wir  nun  die  geschichte,  so  weit  sie  uns  durch 
denkmäler  bezeugt  ist,  so  sind,  wie  ich  glaube,  für  die  vorge- 
schichtliche zeit  folgende  sätze  als  erwiesen  festzustellen: 

1.  Die  Verbreitung  des  einhöckerigen  kameis  ist  eng  mit 
den  ältesten  Wanderungen  der  Semiten  verknüpft  (deshalb  in 
Aegypten  im  alten  reich  das  kamel  bis  jetzt  nicht  nachzuweisen, 
im  neuen  aber  sein  name  hameli  semitisches  lehnwort)  und 
ohne  das  kamel,  das  schiff  der  wüste,  wären  die  meisten 
dieser  Wanderungen  gar  nicht  möglich  und  ganz  un- 
denkbar gewesen. 

2.  Schon  die  Ufsemiten,  und  zwar  in  der  letzten  periode 
vor  ihrer  trennung,  wo  bereits  der  triliteralismus  durchgeführt 
war,  und  in  welcher  periode  wir  als  ihren  wohnsitz  bereits  das 
zweistromgebiet  ansetzen  müssen  (vgl.  schon  s.  137),  kannten 
das  kamel,  und  durch  die  Sprachvergleichung  im  verein  mit 
allen  historischen  erwägungen,  darf  das  wort  gamalu  als 
der  sicher  erschlossene  ursemitische  name  für  dieses  thier 
gelten.  ^ 

3.  Demnach  kann  auch  seine  heimat  nicht  Arabien  sein,^ 
sondern,  da  zoologisch  das  ein-  und  zweihöckerige  kamel  als 
zwei  nur  wenig  von  einander  abweichende  Varietäten  nicht  ge- 
trennt werden  dürfen,  so  muss,  zumal  auch  in  Hochasien  sich 
spuren  einer  einhöckerigen  rasse  nachweissen  lassen,  ^  in  letzterer 


1  dass  daneben  wahrscheinlich  auch  schon  die  namen  nawahatu  und 
janahatu  „kamelin"  wie  hihratu,  hakratu  „junge  kamelin"  existirten,  ist 
nach  dem  auf  s.  148  und  161  bemerkten  ziemlich  wahrscheinlich. 

2  vgl.  auch  schon  s.  7  und  12,  wie.A.  von  Kremer  a.  a.  o.,  s.  5  f. 
Weiteres  über  die  Urheimat  der  Semiten  siehe  am  schluss  der  arab. 
säugethiernamen . 

3  vgl.  vor  allem  Ritter,  Arabien,  II,  s.  639  oben  (die  stelle  aus 
dem  Bundehesch,  ed.  Justi,  s.  17  und  32  der  Übersetzung),  dann  auch 
noch  s.  656.  Auch  im  nordwesten  von  Assyrien,  im  land  Kummuhu 
(Commagene)  gab  es  zu  Sargon's  zeit    einhöckrige  kamele,    vgl.  Botta, 

Monument  pl.  107  (parallelstelle  zu   Khors.,  z.  112 — 117) pari 

im\ri  gammali  alpi  u  si-i-ni  „(pferde),  farren,  esel,  kamele,  ochsen  und 
kleinvieh  (führten  meine  leute  von  dort  als  beute  heim)".  Die  zwei- 
höckerigen kamele  heissen  bei  den  Assyrern  stets  gammali  sa  lu-na-ai 
si-ri-H-na  (so  Salm.  Obel.,  epigr.    1   und  3;  beachte  das  fem.-suff.)  und 


~     219    — 

gegend  die  heimat  des  kameles  zu  suchen  sein;  ^  von  dort  kam 
es  mit  den  Semiten,  und  zwar  bereits  in  gezähmtem  zustand, 
auf  ihrer  ältesten  Wanderung  ins  Euphrat-  und  Tigrisgebiet, 
und  von  dort  dann,  als  die  bis  dahin  vereinigten  Semiten  sich 
zu  verschiedenen  Völkern  gespalten,  auf  ihren  weitern  Wander- 
ungen in  die  übrigen  länder  Westasiens  und  später  Nordost- 
afrikas, wo  wir  es  überall  heute  noch  finden. 

Nach  diesen  aufstellungen  sind  die  resultate  des  sonst  so 
werthvollen  excurses  C.  Ritt  er 's  über  die  geographische  Ver- 
breitung des  kameles,  2  eine  monographie,  welche  jedem,  der 
sich  für  diese  fragen  interessirt,  wegen  der  fülle  des  dort  aufge- 
häuften materiales  dringend  zum  studium  zu  empfehlen  ist, 
theilweise  als  verfehlt  zu  betrachten.  Besonders  zu  beachten 
sind  die  vielen  im  ersten  abschnitt  (s.  609—630)  zusammenge- 


werden  zugleich  mit  dem  jakochsen,  elefanten,  rhinoceros  und  den  äffen 
auf  dem  schwarzen  obeHsk  Salmanassar's  abgebildet;  interessant  ist,  dass 
dort  die  kamelführer  deutlich  Kirghisenmützen  tragen,  was  also  auf  die 
nordbaktrische  heimat  des  zweihöckrigen  kameis  (vgl.  bes.  die  nächste 
anm.)  hinweist.  —  Ueber  die  weite  Verbreitung  des  einhöckrigen  kameis 
in  Asien  vgl.  auch  noch  R.  Hartmann  in  d.  Zeitschr.  f.  Ethnol.,  I 
(1869),  s.  76  f. 

1  nach  Rob.  Hartmann  (Zeitschr.  für  Ethnol.  I,  s.  354  f.)  ist  die 
heimat  des  zweihöckrigen  kameis  nördlich  von  Baktrien,  nicht  im  eigent- 
lichen Baktrien  selbst ,  und  zwar  auf  den  zwischen  Oxus  und  Jaxartes 
(Amu  und  Syr)  gelegenen  Steppen  (vgl.  auch  auf  dem  schwarzen  obelisk 
Salmanassar's  die  kirghisenmützen  der  kameltreiber) ;  noch  allgemeiner 
ausgedrückt  (ebendas.,  s.  356):  „in  den  von  mongolischen  und  mongolisch- 
tatarischen stammen  bewohnten,  zwischen  Amur  und  Wolga  sich  er- 
streckenden gebieten",  während  nach  den  neuesten  forschungsreisen  in 
dem  den  nordrand  der  wüste  Gobi  bildenden  Tian-schangebirg,  wo 
Pfewalski  wilde  kamele  fand,  es  als  ausgemacht  gelten  darf,  dass  dort, 
besonders  in  der  Kumtag  genannten  flugsandwüste  östlich  vom  Lob-nor 
seit  unvordenklichen  zeiten  der  ursprüngliche  Standort  dieser  thiere  zu 
suchen  ist;  ausserdem  findet  sich  das  wilde  kamel  ab  und  zu  in  den 
wüsten  am  untern  Tarim  und  im  gebirge  Kuruk-tag,  noch  seltner  in 
denen  am  Tschertschen-darja.  Vgl.  den  reisebericht  von  N.  M.  Pfe- 
walski, IlL  „von  Kuldscha  über  den  Tian-schan  und  an  den  Lob-nor 
1876  bis  1877"  im  Globus  1878,  no.  14,  s.  215  ff.,  wo  dieser  berühmte 
forscher  (bes.  auf  s.  217  f )  gewichtige  gründe  dafür  beibringt,  dass  die 
dort  angetroffenen  kamele  nicht  als  erst  verwildert  zu  betrachten  seien. 

2  Arabien  II,  600—750. 


-     220     — 

stelten  Zeugnisse  über  das  innige  zusammenleben  des  beduinen 
und  des  kameis  (siehe  bes.  s.  619  f.),  durch  welche  das  von 
mir  gegen  ßrehm  bemerkte  nur  bestätigt  mrd.  ^  Nach  allem 
dort  gesagten  wie  nach  der  rolle,  die  das  kamel  in  der  alt- 
arabischen poesie  spielt,  ist  es  klar,  dass  eben  der  in  Arabien 
geborene  und  lebende  Beduine  sein  reitthier  ganz  anders  zu 
behandeln  wusste  und  heut  noch  weiss,  als  die  Aegypter  oder 
vollendens  aber  als  die  wenn  auch  noch  so  lang  daselbst  gelebt 
habenden  Europäer;  und  die  meisten  Europäer  haben  das  kamel 
in  Aegypten,  der  Sinaihalbinsel  oder  in  Palästina  und  Syrien, 
nicht  aber  im  eigentlichen  Arabien,  kennen  gelernt. 


1  vgl.  auch  nocli  R.  Hartmann,  Zeitschr.  f.  Ethnol.  I,  s.  241  (aus 
seinem  aufsatz  über  das  kamel,  das.,  s.  66—79,  232—-  251  und  353-363), 
welche  stelle  ich,  da  ich  sie  gerade  bei  abschluss  meiner  arbeit  noch 
finde,  mit  vergnügen  hier  nachtrage,  indem  ich  keine  schönere  bestätigung 
des  oben  von  mir  gesagten  zu  bringen  wüsste;  ,,[das  kamel]  zeigt  sich 
niemals  so  intelligent,  so  lenksam  wie  ein  Pferd,  behält  gewisse  Eigen- 
thümlichkeiten,  verdient  aber  auch  den  ihm  so  häufig  gemachten  Vor- 
wurf der  Stupidität  und  unbändigen  Störrigkeit  nicht.  Ich  selbst  habe 
nicht  wenige  höchst  willige,  sanfte  und  zutrauliche  Exemplare  beobachtet, 
sie  selbst  wochenlang  geritten.  Leider  versteht  es  der  reisende  Europäer 
nur  zu  selten,  mit  diesem  edlen  Wiederkäuer  richtig  umzugehen,  klima- 
tische Einflüsse  erregen  in  ihm  leicht  jene  nervöse  Berserkerwuth,  die 
sich  sowohl  am  harmlosen  Vieh,  wie  auch  am  gutartigsten  Eingebornen 
in  oft  höchst  sonderbarer,  z.  Th.  lächerlicher,  z,  Th.  verächtlicher 
Weise  Luft  macht.  Solche  Wüthige  können  auch  den  bestdressirten 
Hedschin  binnen  kurzer  Zeit  gänzlich  verderben,  denn  dieses  Thier  ist 
ebenso  empfänglich  für  gute,  wie  auch  empfindlich  gegen  schlechte 
Behandlung.  Barth  hat  mit  vollem  Recht  die  Brutalität  europäischer 
Reisender  gegen  die  Kamele  getadelt,  die  Fehler  von  Leuten,  welche  das 
Kamel  durch  eigene  dumme  Behandlung  erst  dumm  machten. 
Das  grosse  Geheimniss  der  Asiaten  und  Afrikaner  in  ge- 
schickter Behandlung  des  Kamels  sowohl,  wie  auch  noch  anderer  Thiere, 
der  Hunde,  Pferde,  Reitochsen  u.  s.  w.,  besteht  einfach  darin,  dass  sie 
solche  Geschöpfe  mit  besonderer  Liebe  und  Geduld  zu  pflegen  wissen, 
sie  mehr  wie  ihre  Hausgenossen  behandeln,  das  geringe  Seelenleben  der- 
selben zu  veredeln  verstehen.  —  Die  orientalischen  dichtungen  sind  voll 
des  Lobes  über  das  einen  so  vielseitigen  Nutzen  gewährende  Kamel. 
Kremer  (Aegypten  I,  s.  225)  gibt  die  Uebersetzung  einer  höchst  trefien- 
den  Lobpreisung  des  Kamels  aus  einem  Gedicht  des  alten  Nomaden- 
poeten'Alkama  ibn'Abda"  (ed.  Ahlw.,  Diw.  t"  ,  A — \*\' ;  wörtl.  Uebers.  auch 
bei  Socin,  'Alkama  al-fahl,  s.  1  f.) 


1 


—    221     — 

Bei  Kazwini  folgt  nun  unter  den  *jtl-'l  oder  besser  Wie  der  ■ 
käueri  zu  nennenden  thieren 

2.  *^  {hakarun )  p.  \"\*  das 


Kindyieli. 

Wenn  rindvieh,  schafe  und  ziegen  schon  seit  uralten  Zeiten 
in  Afrika,  bei  Nigritiern,  -  wie  (mit  ausnabme  des  schafes)  bei 
den  Aegyptern,  ^  verbreitet  waren,  und  besonders  das  rind  „das 
hervorragendste  hausthier  der  Afrikaner"  genannt  werden  muss,  ^ 


1  bei  *JtiJ!  ist  auf  s.  139,  anm.  4  vor   „die  einzelnen  arten  etc." 

nachzutragen:   „ein  anderes  wort   Harn.   VAA   ^-Ä-UU   ^  J »-o  (R.  II 
331  die  des  Wiederkauens  pflogen);  vgl.  auch  im  Kor'än  die  Überschrift 

der  6.  süra  *üüj>!    »n^-u/." 

2  Robert  Hartmann,  Die  Nigritier,  I  s.  132. 

3  vgl.  Dümichen  bei  Brehm,  Thierleben  III,  s.  421  (hausrind), 
8.  361  f.  (schaf,  welches  in  den  alten  äg.  denkmälern  noch  gar  nicht  auf- 
tritt, später  aber  jedenfalls  vom  süden  her  aus  dem  Innern  Afrika  zu 
den  Aegyptern  kam)  und  s.  322  f.  (ziegen). 

4  vgl.  den  grenzstein,  welchen  der  pharao  User-tesen  III  (c.  2200 
vor  Chr.)  in  der  nähe  der  nilfälle  von  Wadi  Haifa  errichten  Hess:  „hier 
ist  die  südgrenze;  kein  neger  soll  sie  überschreiten,  mit  ausnähme  der 
schiffe,  welche  beladen  sind  mit  rindern,  ziegen  und  eseln  von  negern" 
(Brugsch,  Gesch.  Aeg.,  s.  152).  Von  den  Negern  des  innern  Afrika  also 
bezogen  die  Aegypter  schon  in  den  ältesten  zeiten  reiche  schiflsladungen 
dieser  thiere.  —  Man  will  jetzt  sogar,  worin  man  doch  wahrscheinlich 
zu  weit  geht,  Afrika  als  die  Urheimat  des  europäischen  hausrinds  an- 
sehen (vgl.  A.  von  Frantzius  im  Arch.  für  Anthrop.  1877,  s.  129  ff.). 
Die  ursemitischen  wie  urindogermanischen  namen  des  rindviehs  aber  be- 
weisen allein  hinlänglich,  dass  es  auch  im  innern  Asien  schon  in  vor- 
geschichtlicher zeit  ochsen  und  kühe  gegeben  hat,  und  in  China  gehörte 
schon  in  den  ältesten  zeiten  das  hausrind  zu  den  culturthieren,  wie 
allein  schon  das  urspr.  hieroglyph.  zeichen  für  rind  (nieu)  beweist.  Es 
wird  heutzutag  bei  Ethnologen  und  Anthropologen  immer  mehr  zur  lieb- 
haberei,  alles  und  alles  aus  Afrika  herzuleiten. 


—     222     — 

so  sind  diese  ersten  und  verbreitetsten  aller  menscliliclien  haus- 
thiere  gewiss  auch  seit  jeher,  vielleicht  schon  vor  einwanderung 
der  Semiten,  in  Arabien  heimisch  gewesen.  Fragen  wir  die 
ältesten  schriftlichen  Zeugnisse  über  Arabien,  aus  dem  zweiten 
(altes  testament)  ^  und  dem  ersten  Jahrtausend  vor  Chr.  (die 
ass3rr.  keilinschriften ^  wie  ebenfalls  das  alte  testament),^  so 
treten  uns  hier  überall  zahlreich  rinder  und  kleinvieh  entgegen. 
Dass  in  den  alten  arabischen  gedichten,  wie  wir  in  folgendem 
sehen  werden,  der  rinder  und  des  kleinviehs,  besonders  aber 
der  ersteren,  weniger  erwähnung  geschieht,  kommt  daher, 
weil  die  Verfasser  jener  gedichte,  die  echten  Beduinen,  deren 
hauptbeschäffcigung  krieg  und  jagd  war,  die  Viehzucht  und  den 
ackerbau  meist  den  dorf-  und  städtebewohnern  überliessen  und 
von  den  hausthieren  fast  nur  kamele  und  pferde  als  einzig 
würdigen  gegenständ  der  poesie  betrachteten.  ^  —  Die  arabischen 
namen  sind 

wAj  hakarun  coli,  „rindvieh",  „ochsen  oder  kühe",  nom.  un. 
sliS   „ein  stück  rindvieh"  (sowol  „ochs"   als  „kuh")   [=  hebr. 


1  siehe  schon  s.  46  text  wie  anm.  2  und  3.  (kleinvieh  [wie  auf  s. 
46  überall  statt  schafe  zu  corrigiren  ist]  und  rinder). 

2  siehe  oben  beim  kamel,  s.  217:  „30000  kamele  und  20000  haus- 
rinder"  (wo  jedenfalls  die  zahl  übertrieben,  das  verhältniss  aber  richtig 
angegeben  ist),  und  schon  s.  46  text  und  anm.  5. 

3  so  z.  b.  II  Chron.  17,  11  (die  Araber  brachten  Josaphat  7700  widder 
[tr^Yvi  "jss]  und  7700  Ziegenböcke  [a"^ti;;pi])  und  Hez.  27,  10  (arabische 
weideschafe  [tJ'^'^s],  widder  [ü'^V'^k]  und  Ziegenböcke  [a-^-rnry]  nach  Tyrus 
verhandelt),    wie  Hiobs    reichtum  an   kamelen,    rindern    und    kleinvieh 

(schafen  und  ziegen,  hebr.  -jb^is,  arab.  rv^). 

4  vgl.   auch  die  anm.   zu  \Ji,  s.  225,  anm.  1  (Frejtag  zu  Harn.  1f  f ). 

—  Dabei  den  Arabern  in  Jahrtausenden  sich  so  wenig  verändert  hat,  so  ist 
es  interessant  zu  hören,  was  Palgrave  (Encyclop.  Brit.,  artikel  Arabien) 
über  das  kleinvieh  und  die  rinder  [vorher  gieng  pferd  und  kamel]  sagt : 
„Next  to    cameis,    sheep   and  goats    form  an    important    item  of  Arab 

wealth.    The  best  sheep  are of  Temen;  those  of  Nejd,  too,  are 

in   great  request The  least   esteemed   sheep  are  those  of 

Hejäz  and  the  north;  but,  in  compensation,  the  goats  of  these  provinces 


—     223     — 

^p^a  „rindvieh",  chald.  Nnpn,  syr.  j^as  dass.,  doch  im  syr.  zu- 
weilen allgemeiner,  so  Matth.  8,  30.  31,  Marc.  11,  13,  Luc.  8, 
32  von  Schweinen;  ursem.  bakaru  „rindvieh"  (urspr.  „das  ackernde, 

den  boden    spaltende",    vgl.    arab.  Jb)]   Kur  an,  sura  2  (»s^ 

»liiJI),  63  [^i^  y^^  ^^  u^>'^  ^  ^*r^  '^i  "(®^  ^^^1)  weder 
ein  altes,  noch  ein  junges  stück  rindvieh  (sein),  sondern  eines 
von  mittlerem  alter"]  u.  ö.,  6,  145  (siehe  schon  s.  141  bei  Jol). 

147  ([vÜJU  j-älÜ  ^  „vom  rindvieh  und  vom  kleinvieh  [haben 

wir  den  Juden  das  fett  untersagt])  und  12,  43.  46  (c^lvä^    %j<Mi 

^jU-w  „sieben  fette  kühe"  [in  der  der  geschichte  vom  pharao]); 

Ham.  f  (1  comm.  (vers  des  Anas  ihn  IMudrik)  LU  ^v-^;?  )y'^^^ 

wftlil  v^Li  „wie  der  stier,  indem  er  geschlagen  wird  (damit  er 
voran  ins  wasser  gienge  und  ihm  die  kühe  dann  folgten),  nach- 
dem die  kühe  nicht  saufen  wollten",  ^  und  in  den  Sprichwörtern 

Meid.  I  290   sIaj  ^    ^Lä^    „er  kam    sein    rindvieh    mit    sich 

schleppend"  (d.  i.  mit  all'  seinem  hab  und  gut)  wie  11  329  ^\jQ\ 


are  longer-haired  and  generally  better  than  those  of  the  south ;  they  are 
black,  with  long  drooping  ears.  —  Cattle  are  reared  throughout  Arabia, 
but  owing  to  the  prevailing  deficiency  of  deep  and  succulent  pasturage 
their  number  is  not  so  considerable  as  that  of  the  camel.  Cows  and 
oxen,  throughout  Nejd,  Oman,  and  Yemen,  bear  on  their  Shoulders  a 
hump,  analogous  to  the  well-known  of  the  ^o  called  „Brahminee"  bull; 
the  ordinary  colour  is  dun;  their  legs  are  slender,  the  horns  short,  and 
the  whole  stature  diminutive.  The  kine  of  the  northern  provinces  are 
stouter  and  yield  more  milk;  they  have  no  hump." 

1  vgl.  Meid.  II  330  (wo  auch  derselbe,  wie  noch  ein   anderer   vers 

mitgetheilt  wird)  und  den  ebenfalls  Ham.  l^ti  comm.  mitgetheilten  vers 
des  al-A'^sä. 


—     224     — 

waIII    (J^   „d^-s  pflügen  liegt  dem  rindvieh    ob",  i     Der    plur. 

\yji{^  steht  in  einem  von  Damiri  I,  (aa  citirten  vers  des  dichters 
Umajja  ibn  abi  \s-Salt  at-Takafi-  (siehe  s.  29,  no.  47)  Uo  «J.^ 
Is.-ftjuJI   v^Lt.    Lo    JoLä  II  Lo    wCLa    iJjuo.  (vgl.  Lane,  p.  1406 

unter    ^«jJLwJ    und    ;  Julll  oJLc.  p.    2200,  col.    3  unter  J  •-£■), 

scheint    sich    aber    nach    den    commentatoren    auf  die    ^jlv-o 

(ji^Äpl  (siehe  gleich  unten  nach  iÜ^)  zu  beziehen.  ^ 


s«i'  taurun  „stier,  ochs",  (das  männliche  thier)  fem. 
äx^'  „kuh",  plur.  J^i  und  ^^^i  Uy^  =  äth.  fiC'i  l^ioij.  >^', 
phön.  (nach  Plut.)   d^wg^  hebr.  ird^  ass.  süru^^  aram.  |^oZ  dass. 

also  ursem.  toi^r«/^  „stier",  was  auffällig  an  raugog^  taurus  anklingt, 
wenn  auch  letztere  auf  ein  urindogermanisches  staura  „stier", 
urspr.  „der  starke"  ^  zurückgehen.     Die  ursprüngliche  bedeutung 


1  andere  L->JVJyl  statt  i*_jIvXj!  („lass  die  hunde  %^g^ri.  das  rind- 
vieh los!*') 

2  die  Araber  pflegten  in  einem  dürren  jähr  dem  antilopenwild 
büschel  vom  Sala*^-  und  vom  'üsar-baum  an  die  schwänze  zu  binden,  diese 
anzuzünden  und  so  das  vieh  auf  die  berge  zu  jagen,  um  dadurch  das 
kommen  des  regens  zn  beschleunigen;  dieser  gebrauch  kam  zur  zeit  des 
isläm  ab. 

3  altes,  uns  nur  noch  durch  die  nationallexica  (II  R.  25,  8» )  als 
syn.  des  in  der  literatur  (z.  b.  Höll.  rev.  7  [siehe  schon  s.  138],  IV  R.  27, 
20+21^  u.  ö.)  gewöhnlichen  al'pu  [phön.  ^in.,  hebr.  pl.  d*£^n,  also  nordsem., 

viell.  auch  ursem.  (vgl,  arab.  u-flJI,  opp.  jii.-Ä.«)  al'pu  „rind,  ochs"]  be- 
kanntes wort. 

^  Skt.  ^SfJ"  „stier",  „stark"  und  goth.  simr  „stier";  beachte  ferner 

ursem.  karnu  „hörn"  und  urindog.  harna  dass.  (natürlich  urspr.  „hörn 
der  rinder")  und  ähnliche  andere  erscheinungen,  die  ich  weiter  unten 
in  einer  anmerkung  zu  den  arabischen  löwennamen  zusammengestellt 
und  zu  erklären  versucht  habe. 


1 


—    225    — 

von  xjJ  ist  wohl  „der  ungestüme,  wilde",  vgl.  nÜ,  und  nicht 
„der  ackernde"  (wie    IaS)]  Ham.  i^CJ   comm.  (siehe  schon  hei 

Jj)  und  It^f    xilü't    «'H^    ^^    ^f^^   )y^^   (5^^    ^'^ 

„am  morgen  da  er  kam  (und  sich  zur  wehre  setzte)  wie  ein 
stier,  der  in  die  enge  getrieben  wurde  und  sich  in  folge  dessen 
gegen  seine  Verfolger  mit  seiner  stirn  (d.  i.  seinen  hörnern) 
wehrt";  ^   in  der  prosa   allgemein,  z.  b.  in  den    Sprichwörtern 

Meid.  I  267  »si'ii  aül  ^^4^  sy^\  „der  stier,  wenn  er  seine 
nase  mit  seinem  hörn  vertheidigt"  (vgl.  dazu  das  Meid.  I  7 
mitgetheilte   gedieht),  I  200   sl^  ^  jJjI    „dummer    als    ein 

stier",  I  595  slS'    ^   ^\\   „stolzer    als  ein    stier",  I  268   syi 

Joüjj  jjLi  Jl  ^  <Sk^  „der  stier  Kiläb's  im  wettlauf  lahm" 
(der  dumme  K.  hatte,  um  im  wettlauf  zu  siegen,  einen  jungen 
stier  sich  gewählt);    pl.  ^j^yt^i   so  in  einem  vers  Garir's  ^ä^ 

jjl^juü!  v^^Lütir  sJldij?  „(ihre  Schamlippen  sind)  so  dick  und 
strotzend  (wörtl.  grünend)  wie  die  wampen  der  stiere",  und 
(pl.  pauc.)   sllil  in  einem  bei  Meid.  II  714   citirten   verse  13]^ 

cj^r^  8)ipi    „da    seine    [des  *Itr  ihn  *Ad]  stiere    zum    wasser 

hinabstiegen".  —  Vgl.  auch  noch  Meid.  I  34  fdie  fabel  vom 
löwen  und  den  drei  stieren)  und  II  552  (der  stier,  der  das  ihm 
Unheil  bringende  schwert  ohne  arg  aus  dem  boden  heraus- 
wühlt). 


^  dazu  Freytag:  „Quum  Arabes  camelorum  oviumque  aut  (!aprarum 
greges  haberent,  vaccis  autem  ob  regionis  naturam  non  uterentur,  factum 

est,  ut  viri  fortes  potius  cum  camelis  admissariis  (vgl.   oben  *jJ>    s.  147 

anm.)  arietibusque  (vgl.   unten    (jJ*^  compararentur",  wozu  man   das 
oben  8.   122  zum    artikel    vÄJ  bemerkte  vergleiche. 

H  ommel,  thiernamen.  15 


—     22(')     — 

Die  epitheta  (^Ci^,  ^sy^^  S^   i^ind  jv^i   siehe  schon  s. 

63  (Diw.  Hud.  Ut^,l^i^),  00  (Diw.  Hud.  (ai^  ,  t^i^)  und  103, 
anm.  2. 

J^  "iglun  „kalb"  [äth.   ÖT^'  ^  nj^nges",  öT-^^i  ^j^^nge 

kuh"  (himj.  lü^st  dass.V,  hebr.  bar,  phön.  hyy  (Mass.,  z.  5);  ass. 
acjalu  (Tigl.  5,  6  und  II  R.  16,  34c);  aram.  U^|  Kur  an  2,  48. 
51.  80.  87;    4,   152;    20,  90    (überall    vom    goldnen    von    den 

Israeliten  angebeteten    kalb)    und    11,  72  (cX^Aä    J^äj    ■^^) 

wie  51,  26  {^jJ^  S^^  ^W')i  i^  beiden  letzteren  stellen  von 
dem  fetten  kalb,  das  Abraham  den  ihn  besuchenden  engein 
aufwarten  wollte.  —  Ein  anderes  wort,  Jo'wS  farJcadun  „kälb- 
chen"  (nach   d.  lexicogr.   auch  vom    (jii.Ä.JI  JL»,  den  äntilopen, 

gebraucht)  dient  im  dual  zur  bezeichnung  der  zwei  sterne 
ß  und  y  des  kleinen  baren    (nach   welchen    man  sich  zur  see 

und  zu  land  auf  reisen   zu  richten  pflegte),  so  Ham.   <lt   jj'-^ 


'J^^       iso 


o,,^       y 


Alle  diese  Wörter  ( Jü,  N«i',  Jls^)  werden  in  der  arabischen 
prosa  wie  in  den  andern  semitischen  sprachen  vom  rindvieh 
gebraucht,  sJi  dagegen  (und  hie  und  da  auch  Jü,  vgl.  den 
plur.  >yuj  oben)  ist  in  der  altarabischen  poesie  fast  stets  der 
^^Ä-pl   )5^li  wie  ihn  die  Zoologen  und  die  spätem  commen- 

tatoren  (z.  b.  Mu  all.  des  Tarafa,  comm.  zu  v.  35:  \Jii\    sLü!^ 

^-Aä«JI)  nennen,  der  bock  (oder  vielmehr  nach  diesem  Sprach- 
gebrauch   stier)    des  antilopenwildes.     Es   hat  hier    also    eine 


vgl.  ineinen  Physiologus,  s.  1  (und  s.  XXI). 


227 


ähnliche  Übertragung  stattgefunden,  wie  bei  Äj&J(urspr. „weib- 
liches schaf),  »Li,  jjJaS  etc.,  worauf  ich  weiter  unten  noch 
ausführlicher  zu  sprechen  komme.  Bei  den  andern  semitischen 
Völkern  finden  wir  eine  solche  Übertragung  nicht,  nur  im  ga- 
zellen-    und    antilopenreichen   Arabien,    wo   die    urseniitischen 

Wörter  für   diese  begriffe,    ^^^i  Jiy^i  J^j  etc.  nicht  als  aus- 
reichend befunden  wurden.     Schon  das  muss  darauf  hinweisen,  ^^ 
dass  Arabien  nicht  der  ursitz  der  Semiten  gewesen   sein  kann. 

s"  .  . 

Auch  bei  aj^  scheint  eine  ähnliche  Übertragung  statuirt  werden 

zu  müssen;  ist  hier  die  bedeutung  „wilder  ochse"  (im  assyri- 
schen sicher, '  im  hebr.  demnach  wahrscheinlich)  oder  die  der 
weissen  antilopenart  (oryx  leucoryx  der  Zoologen)  das  ursprüng- 
liche?   Ich  glaube  sicher    das  erstere.     Als    die   Semiten    von 


1  durch  die  bildlichen  darstellungen  [siehe  die  abbildunj^^cn  in  den 
Transactions  of  Bibl.  Arch.  Vol.  V  (London  187(5),  part  I  (Asur-nasir- 
habal  hunting  wild  bulls)  wie  in  Gosse,  Assyria  (Lond.,  1852)  p.  420 
und  422  (lion  and  bull  iight)],  wie  durch  das  zuweilen  dem  im  text  zu 
denselben  entsprechenden  ideogr,  AM  vorgesetzten  determinativ  für 
„rind";  durch  das  syn  arhu,  welches  nicht  antilope,  sondern  „ochs" 
heisst  {arhi  kommt  für  die  an  den  thoren  der  pal  äste  befindlichen  stier- 
colosse  vor!)  und  durch  die  Zusammenstellung  von  GÜ,  GUT  al-pu  mit 
AM  rimu  als  synonyma'  im  grossen  syll.  S^  ,  no.  96  und  97  (wobei  zu 
bemerken,  dass  die  zeichen  für  AM  und  für  aZ/m  ursprünglich  iden- 
tisch sind).  Gegen  die  zwingende  gesammtheit  dieser  gründe  beweist 
das  von  Friedr.  Delitzsch,  Ass.  Lesest.,  2.  aufl.,  s.  29  und  82  ange- 
führte nichts  [zumal  es  eine  zoologisch  bekannte  thatsache  ist,  dass  die 
wilden  ochsen  „meisterhaft  klettern"  (vgl.  Brehm,  a.  a.  o.,  s.  371),  der 
jakochse  z.  b.  „im  bergsteigen  mit  den  Steinböcken  wetteifre,  in  dem 
höchsten  und  wildesten  gefelse,  auf  graten  und  schroffen  abstürzen  mit 
derselben  Sicherheit  wie  diese  kletternd"  (derselbe,  s.  381  f.),  wie  auch 
der  wisent  heut  noch  im  kaukasischen  hochgebirge  lebt  (s.  390), 
während  die  oryxantilope  im  gegentheil  ein  steppen-  und  wüstenthier 
ist  und  auf  hohen  gebirgen  gar  nicht  vorkommt;  jedenfalls  konnten  die 
wilden  ochsen  weit  besser  und  gewandter  die  felsennester  des  Nipur- 
gebirges  erklettern  als  Sanherib  selbst  mit  seinen  truppen  es  vermochte 
(Sanh.  III  74),  der  ja  nur  um  zu  prahlen,  hlina  r\mi  seinem  bericht  hin- 
zufügen Hess].  Die  bütfel  sind  natürlich  bei  rimu  und  dn'i  ganz  ausge- 
schlossen, vgl.  gleich  unten  den  artikel  „büö'cl". 

15* 


—    228    — 

dem  an  wilden  ochsen  reichen  ^  Mesopotamien  nach  Arabien 
kamen  und  dort,  wo  so  viele  einzelne  arten  des  antilopenge- 
schlechts  existirten,  mit  ihren  ursprünglichen  benennungen 
derselben  nicht  ausreichten  —  so  hatten  sie  z.  b.  fiir  jene  in 
den  Euphrat-  und  Tigrisländern  fehlende  oryxantilope  gar  kein 
wort  —  da  mussten  sie  andere  zu  hilfe  nehmen,  und  so  ver- 
wendeten sie,  wie  das  doch  in,  die  äugen  leuchten  muss,  dazu 
besonders  solche,  die  nun  überflüssig  geworden  waren,  wie  eben 
jenen  namen  für  das  wilde  rind  (ur semitisch  rimu)^  von 
welchem  thier  sich  in  Arabien  in  alter  wie  neuer  zeit  keinerlei 
spur  hat  auffinden  lassen,  und  dessen  namen  sie  nun  auf  das 
junge  der  weissen  rindantilopenart  übertrugen.  ^ 

3.  (jiLÄ^lJI  wÄj  {bakaru  'l-wahsi)  p.   t^Af*  (siehe  de  Sacy,  Chr. 

Ar.,  III  p.  491,  anm.  62)  wörtl,  „wildkühe",  wie  die  arabischen 
lexicogr.  und  Zoologen  das  antilopenwild  nennen.  Um  aber 
der  Zusammengehörigkeit  halber,  zumal  auch  in  den  altarabi- 
schen gedichten,  bes.  aber  ihren  commentaren,  hie  und  da  ga- 
zellen  und  antilopen  nicht  genau  unterschieden  werden,  das 
ganze   antilopen-    und    bergziegengeschlecht   an  einem   ort  zu 

behandeln,    so    sollen    die    namen    des   (jj*ä.J|  Ju^  oder  der 

1  vgl.    die    in    der     vorhergehenden    anmerkung     erwähnten    ab- 
bildungen. 

2  ähnliche  Übertragungen  sind  z.  b.  ass.    arhu  ,,ochs",    arab.   -^  >! 
und  viell.  auch  ass.  turdhu  „antilope";    ass.  paru  farre,   fem.  purtu  kuh 

(siehe  s.  138),  mand.  »n^ss  „weibliches  lamm",  arab.  n!%-5  ,, lamm"  und 
,;gazelle"  (etym.  schon  s.  95);  Va^  phön.  und  (nach  ß.  Akiba  in  Ros 
hassänä,  cap.  3,  fol.  26  rechts)  auch  arab  und  wie  Stade  Morgenl. 
Forsch.  (Leipzig  1875)  s.  201  nachweist,  hebr.  „widder",  ass.  aber  nach 
Delitzsch,  a.  a.  o.,  s.  29,  ibilu  (==  sumer.  AM.SI,  eine  bes.  starkhornige 
wildochsenart)  —  u.  a. 

3  der  ausdruck  jjiiwÄ.«J!   *AJ    selbst    kommt   in  der   altarabischen 
poesie  nie  vor.    Einige  arabische  Zoologen  (so  auch  Damiri)  fassen  unter 

(jibÄ-^JI   *iiü   folgende  vier   gattungcn  zusammen:    I.   HLg-«    (oryxant), 

2.  d^X   (bergbock,    Kazwini:    ^-JJ^I  V*-*-^^  y^)i    3.  )y^^.    (der    i^^snr 


—    229    — 

oryxantilopen  und  ihnen  ähnlicher  grösserer  antilopenarten  erst 

unten  nach  no.  8  und  9  {^^  „gazelle"   und  Joj^  „bergbock") 
behandelt  werden. 

4.  ,j*.«^Lä-  (gdmusun )  p.  t"\t"  der 


Büffel. 

Wie  schon  das  gänzliche  fehlen  des  Wortes  in  der  altarabi- 
schen literatur  ^  und  die  form  desselben  vermuthen  lässt,  so  ist 
Ijjw^L^  auch  wirklich  ein  späteres  lehnwort,  und  zwar  aus 
dem  persischen  (dort  yi^.ü  und  ji^ly^  entstanden  aus  pers. 
.Ü^  rind  und  jLfjo  widder).  Das  äth.  ptn^lit  ist  lehnwort 
aus  dem  arabischen,  das  syr.  j^oiA^  wie  das  arab.  direkt  aus 
dem  persischen.  Es  lasst  sich  historisch  nachweisen,  dass  der 
büffel  erst  kurz  vor  dem  beginn  unserer  Zeitrechnung  von 
seiner  heimat  Arachosien  aus,  auf  welche  beschränkt  ihn  noch 
Aristoteles  kennt,  sich  weiter  durch  Asien  (zunächst  nach 
Persien)  verbreitet  haben  kann;  nach  der  Völkerwanderung  er- 
schien er  in  Europa,  und  später  mögen  ihn  die  Muhammedaner 
nach  Aegypten-  und  Syrien  verpflanzt  haben.  ^ 


der  bibel,  den  Arabern  nur  durch  hörensagen  bekannt  und  deshalb  zu  einem 

fabelhaften  thier  geworden,  vgl.  meinen Physiologus,  s.  XXVI)  und  4.  cN^aj 
und  J^^   (Steinbock),  von  welchen  sippen  no.  2  und  4  zoologisch   eng 

zusammen  gehören, 

1  erst  bei  dichtem  des  2,  Jahrhunderts  der  H.    und   später  kommt 

es  vor,  80  z,  b.  bei  Garir  Ham.  t1\  comm.  (pl.  (jw-^'^r»'). 

2  dort  kennt  ihn  z.  b.  Kazwini,  der  von  ihm  sagt:  cMÄJ^ 
— -Lwni^l  „und  er  tödtet  das  krokodil". 

3  siehe  Hehn,  Kulturpflanzen,  2.  aufl,,  s.  407  (3.  aufl.,  s.  411  f.); 
vgl.  auch  V  Gutschmid,  Neue  Beitr.  z.  Gesch.  des  alten  Orients,  s. 
XI  und  Brehm,  a.  a.  o.,  s.  400  oben. 


230 


5.  xilj\  und  iütj\    {zardfatim    und  zur.)  p.    r\t"   (de    Chezy 
p.  409)  die 


feirafe. 

Dies  thier,  dessen  heimat  das  mittlere  und  südliche  Afrika 
ist,  und  welches  auch  noch  die  ausgedehnten  steppen  des  tief- 
lands  von  Habesch  bewohnt,  weiter  nördlich  aber  nicht  mehr 
gefunden  wird,  wurde  den  Arabern  erst  spät  von  Abesinien  aus 
bekannt;  ^  in  Arabien  gab  es  nie  und  gibt  es  auch  heut  noch 
keine  girafen.  Das  arabische  wort,  von  welchem  unsere  deutsche 
benennung  girafe  stammt,  ist  selbst  äthiopisches  lehn  wort  (dort 
H^^:  zcurdt^  Deut.  14,  5,  wo  es  dem  y.aiitrjko7io(jdaliv  der  Sept. 
entspricht;  nach  Ludolf  läge  die  grundbedeutung  im  amhar. 
IC^^'i  '  ^CEi/i '  dscMrdt  hatschen  „dünnschwanz")  '^  und  erst  durch 
Volksetymologie  bekam  es  bei  den  Arabern  die  gestalt,  in  der  es 
vom  arab.  verbalstamm  onV  „Schnelläufen"  zu  kommen  scheint. 

Im  alten  Aegypten  war  die  girafe  früh  bekannt.  Schon  c. 
2500  vor  Chr.  geburt,  wo  unter  dem  Pharao  Sanch-ka-ra  die 
erste  ophiiiahrt  nach  dem  lande  Punt  geschah,  wurden  von 
dort  auch  girafen  nach  der  residenz  Abydus  gebracht,  ^  und  auf 


1  so  kommt  ^'jj  auch  erst  in  der  spätem  arabischen  prosa  vor 
(z.  b.  Mas'üdi  III,  s.  3  iF.),  bei  dichtem  niemals. 

2  dies  H^T"'  und  die  alte  aeg.  bennung  ser  mit  dem  determ  der 
auf  den  ersten  bb'ck  kenntlichen  giraffe  lassen  sich  wol  kaum  trennen; 
aer  heisst  urspr.  im  aeg.  ,,hoch,  gross".  Es  ist  demnach  die  amhar.  form 
nur  eine  unglücklich  gewählte  Volksetymologie,  da  doch  der  lange  hals 
und  das  gefleckte  feil,  nicht  aber  der  dünne  schwänz  die  hauptcharacte- 
ristica  dieses  thieres  sind.  Zu  der  phonetischen  (nicht  blos  ideographi- 
schen, wie  Dümichen  in  Brehm's  thierleben  meint)  Schreibung  des  namens 
ser  giraffe  (was  demnach  gesichert  ist)  vgl.  K.  Hart  mann  in  seinem 
., Verfluch  einer  systemat.  Aufzählung  der  von  den  alten  Aegyptern  bild- 
lich dargestellten  Thiere"  (Zeitschr.  f.  aeg.  Sprach-  und  Alterthumskunde, 
Band  II,  s.  7-12  und  19-28)  s.  21,  col.  2. 

3  Brugsch-Bey,  Geschieht  e  Aegyptens  unter  den  Pharaonen, 
8.  109  f. 


—    231     — 

den  bildlichen  darstellungen  in  Deir-al-bahari,  ^  wo  wir  die 
von  den  flotten  der  königin  Hatasu^  (Brugsch:  Haschop)  ans 
Punt  erhaltenen  und  nun  dem  Amon  dargebrachten  schätze 
erblicken,  befindet  sich  auch  das  deutlich  erkennbare  bild  einer 
girafe.  ^  Diese  thatsache,  auf  welche  ich  vor  dem  erscheinen 
von  Brugsch's  epochemachenden  werke  nicht  aufmerksam  ge- 
worden war,  dass  nemlich  aus  dem  lande  Punt  die  girafen 
stammen,  welche  die  Aegypter  auf  ihren  denkmälern  mit  einer 
keinem  neueren  künstler  schände  machenden  naturtreue  ab- 
bildeten, ändert  meine  auf  s.  20,  anm.  1  vor  nun  gerade  zwei 
Jahren  niedergeschriebene  ansieht  über  die  läge  dieses  landes, 
das  als  heimat  jener  thiere  nothwendig  in  Afrika  gelegen 
haben  muss.  ^  Es  ist  merkwürdig,  dass  man  diesen  zoologisch- 
geographischen beweis,  der  doch  für  die  Streitfrage,  ob  das 
weihrauchland  Punt  in  Afrika  oder  in  Südarabien  zu  suchen 
sei,  allein  entscheidend  ist,  bisher  ganz  übersehen  hat.^"* 


1  Mariette,  Deir  el-bahari,  tafel  VII;  vgl.  auch  die  schön  mit 
färben  ausgefährte  girafe  in  Lepsius,  denkmäler,  abth.  III,  bl.  117 
(Neues  Reich,  18.  dynastie),  Theben,  Qurnet  Murräi,  linke  hinterwand 
(dort  vier  schwarz-  und  weissgefleckte  ochsen  von  zwei  negern  geführt, 
dann  ein  neger  mit  einem  pardelfell  und  dann  ein  neger,  welcher  die 
erwähnte  girafe  an  einem  leitseil  führt).  —  Vgl.  auch  noch  die  er- 
wähnung  der  girafe  beim  festaufzug  des  Ptolemäus  Philadelphus  in 
Alexandria  (in  meinem  Physiologus,  s.  XXXIII)  und  das  von  Brehm, 
a.  a   0.,  s.  186  (und  von  Dümichen,  ebendas.,  s.  188)  bemerkte. 

2  anfang  des  siebzehnten  jahrh.  v^r  Chr.  gebart. 

3  Brugsch  a.  a.  o.,  s.  286  oben. 

4  dagegen  ist  deshalb  die  berührung  der  Aegypter  auf  ihren  flotten- 
fahrten  mit  Südarabien  in  alter  zeit  (s.  19.  unten)  keineswegs  ausge- 
schlossen, vgl.  bes.  Brugsch  a.  a.  o.,  s.  112  unten  und  s.  113.  Vielleicht 
sind  sogar  die  weihrauchbäume  Punt's  eine  uralte  culturentlehnung  von 
den  weihrauchküsten  Südarabiens. 

5  R,  Hartmann  hätte  natürlich  in  seinem  buche  „Die  Nigritier" 
I,  s.  55  das  land  Punt  nicht  als  an  der  „Westküste  von  Arabien"  liegend 
bezeichnet,  wenn  ihm  bekannt  gewesen  wäre,  dass  die  s.  57  von  ihm 
genannten  girafen,  die  er  ja  selbst  aus  Sennär  gekommen  sein  lässt,  bei 
den  schätzen  des  landes  Punt  abgebildet  wurden. 


—    232    — 

6.  ^ti  {da nun)  p.  t**At"  die 

Schafe.  1 

^L^  coli,   (und  nicht   plur.  von  ^L^,  was  ein  einzelnes 

schaf  bedeutet)  „die  wolle  tragenden  vom  kleinvieh"  (im  gegen- 
satz  zu  den  ziegen,  also  die)  „schafe"  [hebr.  isir,  ass.  pl.  si-i-ni 
d.  i.  sznP  und  aram.  |.ii,  15?,  "iNT,  alle  allg.  „kleinvieh",  „scbafe 
und  ziegen",   und  so   auch   wahrscheinlich   die   bedeutung  des 

ursemitischen   danu\    Kur  an   6,   144  ^2)^5    c^^^    lO*-^'    \^ 

^j^aJÜI  yuJI  „((jott  hat  euch  gegeben)  von  den  schafen  ein 
paar  und  von  den  ziegen  ein  paar"  (vgl.  auch  s.  141  unten  den 
folgenden  vers  derselben  sure,  welche  deshalb  auch  '^^y^ 
j»üü^l|  „sure  des  zahmen  [zucht-  und  haus]viehs"  heisst);  Ham. 

*)<)♦  vJÄjcJJI  5p>  (ci^  ovi'o  (bei  Rückert  lautet  die  Über- 
setzung des  ganzen  unter  den  gast-  und  ehrenliedern  stehen- 
den gedichts:)  „so  weit  hab  ich's  gebracht,  dass  meine  schafe 
den  wolf  als  hirten  lieber  (sehn  denn  mich.  Denn  selten  ein- 
mal überfällt  der  wolf  sie,  doch  jeden  tag  zur  band  das  messer, 
ich)",  ferner  in  einem  Meid.  I  513  citirten  vers,  wo  es  vom  ta- 

mimitischen  stamm  Fukaim  heisst  I  JJü  axLÖ  uLä  fJ^^  y^ 
„wenn  ihr    schafe    wäret,    so    wäret    ihr    kleine,    verkrüppelte 


*  über  die  namen  des  schafs  bei  den  ürsemiten,  siehe  den  schluss 
des  artikels  Ziegen;  einige  cultur-  und  thiergeschichtliche  bemerkimgen 
über  schafe  und  ziegen  in  Arabien  im  alterthum  siehe  schon  s.  221  f. 

2  im  ass.  nothwendig  mit  Verflüchtigung  des  hauchlauts  alif;    vgl. 

G  9  -^  ^ 

Übrigens  auch  schon  arab.  \^y^  neben  jo^-     Dies  s\ni  steht  auch  im 

original  der  auf  s.  46,  anm.  5  mitgetheilten  stelle,  es  ist  daher  dort  ge- 
nauer kleinvieh  statt  schafe  zu  übersetzen. 


—    233    — 

'      o-r. 

scliafe",  und  in   den  Sprichwörtern  Meid.  I  342  (Jw^ 

L^^Lbb  ^jLä  „ihren  tod  ziehn  sich  die  schafe  durch  ihre 
klauen  ^  zu")  wie  I  404  und  533. 

(2)  eLä  saun  „schafe   und   ziegen",    „kleinvieh",  doch  ge- 
wöhnlich nur  „schafe"  2   [urspr.  »Li,   woraus  erst  %\jü  wurde; 

vgl.  hebr.  nb,  mit  suff.  ^J^^b  „ein  stück  kleinvieh"  =  sLw, 
westaram.  (selten)  iin-^ip.  dass.;  demnach  hatte  das  ursemitische 
sawahu  jedenfalls  auch  die   allgemeine  bedeutung  „kleinvieh"], 

pl.  eI^   (für  iS'y^y.  Alk.  Diw.  1  ,  t   -XM   &Lä    ^  „unter  den 

Schafen  von  Higäz",  ebendas.  1  ,  t"  Jüsuo  eLä  „dem  'Itr  (einem 
götzenbild)  geopferte  (wörtl.  ge'itrte)  schafe"  und  ti'it'  siÜi 
Ä-UL^^  (siehe  schon  s.  146),  Ham.  It^t"  [V^Lä  ^  I^äLloI 
„sie  nahmen  den  frühtrunk  von  ihren  schafen"  wie  in  einem 
bei  Lane  I  834  citirten    vers  (iÜwJ!  „the  sheeps    or    goats"); 


1  einer  hatte  nemlich  ein  schaf  gefunden  und  wollte  es  schlachten, 
hatte  aber  kein  messer;  da  grub  das  schaf  zufällig  eines  aus  der  erde 
heraus,  und  nun  konnte  er  es  schlachten;  auf  dasselbe  spielt  der  vers 
des  Abu  '1-Aswad  an:  „werde  ja  nicht  denen   (sc.   den  schafen)  ähnlich, 

welche  mit  ihren  klauen  (LgjjLlbU)  oder  mit  ihrem  maul  (L^^^äj)  ein 

messer  (iL>tX>o)  aus    dem    boden    brachten  und  zu  welchen  dann  damit 

der  Schlächter  trat'';    dieselbe  geschichte  Ham.  It^A  (dort  JjLiJI),  siehe 
Rück.  Ham.  II,  s.  185;  vgl.  auch  die  bei  >  «J'  mitgetheilte  ähnliche  fabel 

vom  stier.  —  üeber  >»ft.A..r  vgl.  man  s.-  52,  anm.  1,  wie  s.  72,  anm.  1. 

9 

2  vgl.  die  bei  Lane  unter  0«-o  „Schafwolle"  angeführten  national- 
lexica,  so  S  HLmaXI,  M  sogar  *JJÜJ,  nur  0  und  Msb  genauer  ^^LoJj; 

Ö  ^  -;  0-^ 

Ziegenhaar  heisst  dagegen  y*-w,  kamelhaare  o«. 


—    234    — 

nom.  Unit.  JiLi  (aus  xÄLo):  'Ant.  Muall.  v.  57  (dort  sLo  als 
zärtliche  anrede  an  eine  frau,  also  etwa  unserm  kosewort 
„lamm"   entsprechend),  in  einem  vers  bei  Lane  I  1072  (sLäJI), 

Harn.  1f  A  (sLcül,  dort  die  geschichte  vom  schaf,  das  ein  messer 

aufwühlt),  ll^l    sLü!    Jl5LS   ^ly  „und   isst  sie  auch  ein  schaf 

auf,  (so  wird  sie  doch  nicht  satt)"  und  v(v  (siehe  schon  s.  144 

bei    vA*j),    wie    in   den    Sprichwörtern    Meid.    I    87    viJjLi  Co! 

vib'L^  J^\Li  „eine  sache  (ein  plan)  ist  dir  fehlgegangen,  so 
reite  nun   (was   eben  unmöglich  ist)  auf  deinem  schaf,  11  312 

9  9  ^  i  9 

ioLiiu*;  Lg-lÄ.o  |Li  Jo  , jedes  schaf  wird  sicher  an  seinem 
(eignen)  fiiss  aufgehängt  werden  (d.  i.  jeder  wird  wegen  seines 
vergebens  bestraft  werden)",  11  331  (dass.,  nur  äüJjlxj  statt 
ioÜJ))  und  II  863  (dual  j^^'LcÜI);  pl.  sli-w^  welchen  ich,  wenn 
auch  ohne  belegsteile,  hier  deshalb  anführe,  weil  Rückert,  Ham. 
A*f  comm.  \j^\'L^  ^^  „von  unserm  gebratnen  fleisch  (warf  ich 
dem  wolf  ein  stück  zu)"  durch  „von  unsern  Schäfchen"  über- 
setzt  hat,  —  und  endlich  das  demin.  x^«-w  Ham.  Hv  (siehe 
schon  s.   144,    anm.    1  bei  va*j).  Wie  bei  s«i*    (siehe 

oben)  so  fand  auch  hier  bei  SLi  eine  Übertragung  auf  das  an- 
tilopenvieh  statt  (siehe  daselbst);  einstweilen  sei  nur  auf  die 
zwei  bei  Lane  I  1623  citirten  verse  verwiesen. 

x^o   ndgatun  „weibliches  schaf   Kur  an    38,  22  f.    (dort 

auch  der  pl.  «-Uü)  in  der  aus  1  Sam.  12,  1 — 15  genommenen 


*  den    daneben  vorkommenden   pl.  sLa-CO    siehe    erst   unten   beim 


—    235    — 

bekannten  fabel  Nathan's;  Harn.  \*f  (aus  dem  ^Jl  cjü, 
dessen  gedickte  sämmtlich  nicht  sehr  alten  Ursprung  verrathen) 
X!^o  U3   „die   (sog.)  biestmilch   eines  weibl.  schafes";    und  im 

Sprichwort  Meid.  I  405  »jo^  J^^  J^^  cK'  L§-*^l  „dummer 

als  ein  weibliches  schaf  bei  einer  wassercisterne"  (weil  es  sich  nur 
mit  gewalt  wieder  davon  wegtreiben  lässt).  —  Bei  den  alten 
dichtem  wird  dies  wort  gewöhnlich  auf  die  weiblichen  oryx- 
antilopen  übertragen  gebraucht  (siehe  daselbst). 

iJjjS  Jcabsun  „(zwei-  bis  dreijähriger)  widder"  [hebr.  Ü5;i3 
„ein-  bis  dreijähriger  (bereits  zum  coitus  reifer)  ^  widder", 
ursem.    kabsu^  „widder"]  in   der  Ham.   übertragen  =  „held", 

„häuptling",  so  Af"  *-§-ÄJi' „(ich  stieg  ab  vom  thier)  gegen  ihren 


¥ 


1  während  dort  nVü  (ar.  ^Lb  bes.  „gazellenjunges",  äth.  (fltij 
„ziegenböckchen",  syr.  |.i\j  „knabe")  lamm  und  ^^n  den  ausgewachse- 
nen alten  widder  [=  phön.  ^"^n,  so  Mass.  5,  9,  an  welch  letzterer  stelle 
h'^»  a^::  „junges  vom  widder"  =  „(männl.)  lämmchen"  zu  übersetzen  ist, 

vgl.  syr.  1^1^  TiQoßaxiov  und  als  analogie  ö-^ty  nfej  im  hebr.  (so  D.  H. 
Müller),  wenn  man  nicht  ^vi^  =  (3^  (^^^^  »^^^  t^^  ^^^  mutter] 
hängende",  d.  i.  „das  junge")  vergleichen  will.  Hier  aber,  wo  von 
sämmtlich  zum  zahmen  hausvieh  gehörigen  opferthieren  '(Pi^x  stier,  Vis» 
junges  rind,  Va*»  widder  oder  viell.  hier  besser  Ziegenbock,  t5>  ziege,  'lös 
lamm,  N-ta  ziegenböckchen,  ^fis  vogel  und  K5p)3  heerdenvieh)  die  rede  ist, 
!5"^x  gleich  V^N  setzen  und  mit  hirsch  übersetzen  wollen,  wie  es  unbegreif- 
licher weise  alle  exegeten  dieser  inschrift  (Meier,  Schröder,  Levy,  D.  H. 
Müller  u.  a.)  gethan,  ist  sicher  falsch]  bedeutet. 

2  verwandt  sind  syr.  f  ^^-^  „widder"  wie  das  aus  GUG  kirru  „lamm" 

und  GÜG  kabäsu  „niedertreten"  (z.  b.  IV  R.  26,  6)  zu  erschliessende  ass. 
kabsu  oder  kibsu;  dem  syr.  wort  müsste  nach  semit.  lautgesetzen  hebr. 

ttjjö*,  arab.  (ja*x5*  dem  assyrischen  aber  hebr.  05.^*,  aram.  |jiää    ent- 


rechen,  während  für  feas,  ji*A5  syr.  und  assyr.  jxann  und  kabm  zu 
erwarten  wäre.  Es  scheint  fast,  als  ob  im  ursem.  bereits  neben  kabtsu 
auch  kabm  und  kab§u  für  „widder"  gesagt  worden  wäre. 


—    236    — 

(der  feinde)   widder   (zu  kämpfen)",   HY    ^  (^  m^  (5^^-^  'i^® 

9  9 

zwei    ohrgänge    ihres    widders    (durdibohrten    wir)",    t"i^v    [? 
^ji-jOl  rijjjyj^^   „sie  schlugen   den  widder    (der  feinde)",   \"i>Y 

kcLi^  i-t^^  (j^w^^S   „und  der  widder,  dessen  heim  funkelt", 

("1*   (v4>^J*5    o^-«^.    «ich  gieng  auf   ihren   (der  feinde)    widder 
los"  und   vtf  jLjXS\;   Härit  Mu'all.    (jiJlG    (comm.    Xulo); ^ 

und  in    den    Sprichwörtern  Meid.  II  88    ^^^/Jju    ^L£jJl    Jüx 


^.      ' «  - 


AÄ^^I  yii-IjC!l  „beim  stossen  wird  der   seiner  hörner  beraubte 
widder^    besiegt"    und    it>Li\.     'iJijyj    S^.    (j^^^-aXI'^    «^^    ^^r 

widder,  da  er  ein  grosses  messer  und  ein  feuerzeug  trug"  Meid 
II  332  (siehe  die  ganze  geschichte  daselbst).  ^  —  Das  allgemeine 

wort  Jl2^  (vgl.  s.  52  anm.  1)  steht  auch  für  widder,  so  Meid. 
II  354,  da  ^5  joo  „seminis  effluvium  pati"  und  ^  jö  „album  hu- 


1  vgl.  auch  noch  den  Meid.  II  661  mitgetheilten  bei  einer  nächt- 
lichen Schlacht  (und  zwar  der  von  Siffin)  gedichteten  vers:  -^\(^   cS^y^' 

JJaA2-)    LsöM    Lo    <Xwl  ^Lbi    ^siaXLj   yi-llöl^    „und   die    nacht 

war  finster,  da  die  widder  (=  helden)  wie  löwen  auf  einander  losstiessen, 
während  ich  sie  nicht  frieden  machen  sah". 

2  solche  verwendeten  die  hirten  zum  tragen  ihrer  wandertasche  oder 
ihres  ranzens  (Sy^,  weshalb  ein  solcher  widder  SS  (vgl.  Meid.  I  371 
\!*XJI   J^£   ;>^Lsl)  genannt  wurde. 

^  Vgl.  noch  die  neueren  Sprichwörter  Meid.  I  262  (Ujö  v:>^ 
(jiuj   0^4^')  Tiii<l  Freyt.  Prov.  III,  no.  2588  ^Q^    tX-^    L^?4^  ^' 


I 


—     237     — 

morem  ex  utero  ejicere"  speciell  von  den  schafen  gebraucht 
werden. 

Die  lammnamen  sind  folgende: 

(5)  yxl^  immarun  [wie  Jol^  „bergbock"  aramäisches  lehnwort, 
wie  schon  die    seltne  ^    form  Joii,    dann    aber    besonders    das 

gänzliche  fehlen  in  der  alten  literatur  vermuthen  lässt;  syr. 
]^f,  b.-ar.  ^?2N,  targ.  N'n7J^t»,  mand.  N'in?^«;^  ausser  dem  aram. 
auch  noch  phön.  ^wN  Mass.,  z.  9  und  assyr.  iin-mi-ru  (spr. 
immiru)^  also  viell.  auch  ursemitisch  immdru\  im  spätem  sprich- 

wort    Freyt.   Prov.  III,  no.    112    sllol    y«    Jo\    ni   Lo    „er    hat, 

weder  ein  männliches  noch    ein    weibliches  lamm"  (=  weder 

mann  noch  maus").^ 

®  •"- 
-^  jo  badagun  (der  einzige  repräsentant  des  Stammes  «-<X? 

im  arabischen,  von  Freytag  als  „vox  peregr."  aufgeführt,    von 

Lane  noch   nicht   aufgenommen)   Meid.  515   «-<Xpl    ^j^    J<^l 

„werthlos^r  als  das  lamm"  und  in  der  daselbst  mitgetheilten 
hadit-stelle  Jjul  ^jjo   «^Jo  aül^  „es  ist  wie  wenn  er  (seil,  der 


1  {yjii  kommt  allerdings  hier  und  da  in  arab.  Wörtern  vor  (so  z.  b. 

s  ^ 
^«-bö  böckchen,  Meid.  II,  606),  doch  sehr  selten. 

2  vgl.  wegen  des  euphonisch   eingeschalteten  b    griech.    afxßQoxoq 
gegenüber  skt.  S^^ff. 

c 

3  Vgl.  auch  den  im  Muhij  mitgetheilten  vers:  161   (^ä.La«j!   JLs) 

1*^1    ^«    'ijjo\    ,j«^ Jü    ^L»    Ju*j    ;^JLäJI    ooi-Uo   „wenn  sich  der 

girius  erhebt,  so  enthüllt  sich  (der  horizont)   und  dann  werdet  ihr  (seil, 
die    beduinen)    weder    mann    noch  maus    übrig   lassen",    (vgl.  dagegen 

Lane  I  98   denselben  vers  in  anderer  gestalt;    dort  v/ol^   durch   „a  man 
without  inteUigence"  übersetzt. 


—    238    - 

mensch  am  auferstehungstag)  ein  lamm  von  wegen  seiner  werth- 
losigkeit  wäre". 

^^>  bahmun  „lamm"  [vgl.  arab.  x »  k  ^ ;  „(vierfüssiges)  thier", 
hebr.  ü?;?!^  dass.,  urspr.  „das  stumme",  wie  besonders  das  ätb. 

»fl||<7D:  ^  lehrt]  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  87  viJjx  JjLwl  bl 
^^.A*.^  iv4^  /V?5-^  ij^  "^^■'^  ^^^  beschäftigter  von  dir  weg  (so 
dass  ich  mich  dir  nicht  widmen  kann)  als  der  (hirte)  welcher 
siebzig  lämmer  mit  milch  versorgen  (säugen  lassen)  muss",  482 

1 JL  (i-g^i  V;'^  „gewöhne  das  lamm  an  die  auf  die  erde  ver- 

streuten  kräuter",  701  ^j^^  t^  ^^)  ^  (s^  „unglück- 
licher (geplagter)  als  der  hirte  von  achtzig  lammem"  und  706 
^jjoUj  |V-^-f  /*^r^  r>^  J^i-col  (fast  dasselbe  wie  oben  I  87). 
—  Bei  Farazdak,  einem  spätem  (islamischen)  dichter  kommt 
es  mit  dem  demin.  von  t>yci  Ziegenbock  verbunden  vor:  duix£. 

A..^  „das  böckchen  von  einem  lamm"  (=  das  männliche 
lämmchen)  Ham.  !"("♦. 

Jl^ä  hamalun  „(in  seinem  ersten  jähr  stehendes)  lamm" 
(=  J*-*^  „das  eben  erst  geborne,  ausgetragene")  Meid.  I  197 
JCi^  ^jjo    w^l  „übebiechender  als  ein  lamm". 

OjwÄ.  Jiarüfun  „(männliches)  lamm"  (wÖrtl.  „das  ab- 
weidende,  abpflückende")  syn.  von  Jl^ä^  Meid.  I  431  ^^y^' 
o«-oJI  J^  v^aXääj  „das  lamm  wälzt  sich  (vor  vergnügen)  auf 

seiner  wolle",  11  332  o^-*aj  ,jß>yi  <Jü|  JLo  ULI  o^^ö 
„wie  das  lamm;    wo  es  hinkommt,   nimmt  es  seine  wolle  vor 


1  vgl.  auch  arabiscli  (V-g-^f  (wie  auch  (V-^'). 


—     239    — 

der  erde  in  acht"  und  im  spätem  Sprichwort  Freyt.  Prov. 
no.  2588. 

(10)  (}j^s  rahüwi  und  J^s  rzÄZw«  i  „weibliches  lamm"  [hebr. 

bn'n  „weibl.  lamm"  undinsbes.„mutterschaf ';  daher  der  name  Rahel; 

ursem.  raMlu\  Js^Jl  ,jjo  (^iis^l  „dummer  als  das  (weibl.) 
lamm"  Freyt.  Prov.  III  117,  und  das  denom.  J^Llio  „lammhirt" 
in  einem  vers  des  al-Kumeit  (JL%-Cijl  itX&3  Lo  „nicht  hat 
der  hirt  zu  seinen  lämmern  gerufen  c5,   c5"). 

5ÜJ^  sahlatun  (nom.  unit.  vom  coli.  S^)  „männl.  od.  weibl. 

lamm"  Meid.  I  516  XJÜ^  viLluo  ^^  v^^Sp  „ein  woif  in  der  haut 

eines  lammes". 

KMj^y^  '^amrusatun    [nicht   griechisches    lehnwort    (aus    6 

d^vog),  sondern,  wie  die  im  talmud  häufige  diminutivendung 
-usa  lehrt,  aramäisches  lehnwort;  zum  stamm  selbst  ist  ent- 
weder die  mand.  Orthographie  N^^73y  (dort  „widder")  —  dann 
gleich  -I73N,  N'n72N  — ,  oder,  wenn  das  y  ursprünglich  ist,  ^i2'£ 
„wolle",  aram.  j^^a^     zu     vergleichen]    in    den    Meid.    I    637 

und  n   66   mitgetheilten   versen    von    wolf  und   lamm    (oöt. 


S     ^9 


»Jji    furdratun  ^  fem.    von    JCi   „lamm"    oder    „zickchen" 

[(und  auch  übertragen  vom  jungen  der  bergziege  und  der 
oryxantilope,  siehe  daselbst;  über  die  etymol.  vgl.  schon  s.  95 
und  D.  H.  Müller,  kit.  ul-f.,  s.  32=264)   mand.  «nnsD  weibL 


'  vgl.  zu  dieser  vokalumspringung  ytJ   (^toa)    ,pardel*.  vergl.   mit 
aram.,  ass.  und  neuarab.  nimr  ()i>^QJ,  nimm  und  y4^)  u.  a. 


—     240     — 

lamm,    hebr.   u.  ass.   aber    ,junger    stier"]   Meid.  11  219    sJ^s 

HJJJ  \^k.^ 0  M,> j'  „ein  lamm  (oder  ein  zickeben)  neigte  (verführte, 
seil,  zum  leichtsinn)  ein  scbaf  (oder  eine  ziege)"  d.  i.  „oft  ver- 
führen die  jungen  die  alten". 

Nun  noch  die  übrigen  namen  der  schafe: 

tXij    naJmdun  „kleine    (kurzbeinige,    hässlich    aussehende, 
aber    wegen  ihrer  wolle  hochgeschätzte)    schafe"  [urspr.  „aus- 

erlesene,  beste  art",  ^  vgl.  tXii;  syn.  Jwi*.  Auch  für  das  hebr. 
und  aram.  ist  dies  wort  zu  erschliessen,  da  dort  npb,  ]^ 
„hirte"  (hebr.  speciell  „schafhirte",  so  von  Mesa  II  Kge  3,  4, 
und  von  Amos,  Am.  1,  1)  heisst,  was  einem  arab.  JöLS  ent- 
sprechen würde;  arab.  heisst  in  der  that  t>üiS  „Schafhirt"] 
Alkama  Diw.  tl*^ ,  |"(  ^*<5uj  J^  ^o  jj^-JJo  nQ  o^^  JUJI^ 

I»*-Ls;xx>«  ol«  „während  doch  der  reichthum  die  wolle  von 
karär-schafen  ist,  mit  welchen  man  spielt,  indem  auf  den  ein- 
zelnen thieren  davon  (pl.  t>Lftj)  die  wolle  theils  ganz  erhalten, 
theils  auch  abgeschoren  ist",  ^  und  in  den  Sprichwörtern  Meid. 

I  513  cXaU!  |>x)  J3I  „werthloser  (hier  =  schlechter  aussehend) 
als    kleine    Bahrainschafe"  ^    (vgl.    auch    den    schon    bei  jjLi 

mitgetheilten   vers),  II   549  Jcalll    ^^^^l    tXAi    ^iuy^'    &4^    ^ 

„schau  nicht  (erwartungsvoll)  nach  regen  aus,  denn  die  schafe 
sind  ja  schon  verloren"  (an  einen  der  um  verlornes  trauert)  und 


1  siehe  Ahlwardt,  Bemerkungen,  s.  151. 

2  sonst  ^Ä.    scheeren    von    schafen,    so    Meid.   II  909,  daher  5y^! 

Schafwolle  Meid.  II  925  (sonst  0«-o,  siehe  oben  und  Meid.  I  734). 

3  in  Bahrain  waren  sie  besonders  häufig. 


—    241 


^   --'  o  .  - 


n  825  tXÄj.  ^^LS3  L^Ai  RjLuwj  „ein  pferch,  in  welchem  wölfe 
und  Schafe  bei  einander  sind". 

(15)  gJ^\   ah'llatun  „ein  schaf  (oder  eine   ziege),  welches 
gemästet    wird,    um    es    dann    zu    schlachten    und    zu    essen 

(JJl,  daher  der  name)"  Meid.  II  619  kJ^I  !^f^  ^li  „weide 
und  nicht  ein  gemästetes  schaf  (welches  man  schlachtet)"  d.  i. 
Wohlstand,  von  dem  man  keine  nutzniessung  macht. 

aul    dnnatun    „kläglich   blökende    oder    meckernde",    d.    i. 

weibl.  schaf  od.  ziege,  neben  JüLä.  kamelin  Meid.  II  607  (siehe 
schon  daselbst,  s.  167). 

iUjtu  tägijatun  „blökerin  oder  meckernde",  d.  i.  schaf  oder 

ziege,  neben  XA%ir  „brüllerin",  d.  i.  kamelin  Meid.  II  663  (siehe 
schon  daselbst,  s.  171). 

xiaiLc   'äßtatun^  nur  im  Sprichwort    Meid.    II  604   ifJ    Lx> 

Rkiu  y^   kiaiLi  „er  hat  weder   ein  schaf  noch  eine  ziege"  d. 

i.  gar  nichts.  Beide  verba  hJi£.  wie  [^o\  heissen  „heftig 
messen",  das  eine  vom  schaf,  ^  das  andre  von  der  ziege.  ^ 

Das  allgemeinste  wort  im  arabischen  für  kleinvieh  ^  (schafe 
und  ziegen)  ist 


1  hgr  in  einer  andern  bedeutung  auch  von  der  ziege,  siehe  unten 
bei  y-Lß,  246  anm.  2. 

2  so  Meid.  II  507  (siehe  bei  (^Lic  zickchen). 

3  die  wörtl.  Übersetzung  von  kleinvieh  ist  iüu^*fc>  (schaf  oder  ziege), 

opp.  sXkX:^    (grossvieh    =    kamele),    Meid.    1    11p    (siehe    schon   beim 
kamel,  s.  H)5). 

rfommol,  thinrnam'üi.  J  (J 


—     242     — 

Ijis.  ganamuf^  (urspr.  „erbeutete  schafe  und  ziegen")  Kur  an 
6,  147;  20,  19  und  21,  78;  Alkama  Diw.  tt  ,  r,  Harn.  \^<\  ^^ 

lÜJI  äJ  \::^\Sd  ^^<y)^  äJ  „werde  für  ihn  wie  der  wolf, 
welchem  das  kleinvieh  verloren  gieng"  und  (vf  (siehe  schon 
bei  Jol,  s.  142);    wie  in  den   Sprichwörtern  Meid.  I  140  (siehe 

unten  bei  -ykk  ziege),  II  61  äLiju^  oJJi?   „das  kleinvieh  ist  zu 

einer  bunt  unter  einander  gemischten  heerde  geworden  (d.  i. 
in  Unordnung  gerathen)"  und  II  86  (siehe  schon  s.  129).  Vgl. 
auch  noch  das  neuere  Sprichwort  Freyt.  Prov.  III,  no.  1524. 

Die  noch  übrigen  namen  für  kleinvieh  sind: 

(20)  U>ax3^  raMdun  wörtl.  „die  sich  lagernden"  (von  (jojn, 

vgl.  ass.  rühm,  heerde,  tarbasu  lagerstätte,  hirtenzelt,  hebr. 
yy-)  lager  der  schafe  und  andrer  thiere)  Mu  all.  des  Härit,  vers 

69  (j»djolll  sl^  „schafstall".    Wahrscheinlich  auch  vom  begriff 

des  „sich  lagerns^^  kommen  endlich 

®- 

Hji  hiratun  (von  Jiy)  „schafe   oder  ziegen"   in  dem  schon 

bei  ^LS  „kamele"  (s.  187)  citirten  verse  des  al-Aglab  al-'Igli 
und 

Jjj  hardrun  (syn.  von  cXaj,   dann   speciell  „schafe";    aber 
auch  allgemeiner  „schafe  und  ziegen",  vgl.  Lane  I,  p.  1377,  col. 

1)  Diw.  des  'Alkama  ![",("(  (siehe  schon  oben  bei  tXäj);  Meid. 

II  219  (siehe  schon  oben  bei  Ali)  und  dasselbe   Sprichwort  in 


O     ^55   ^  ^ 


der  form  \s\Ji  v:>, j q.m^,>  SnI*j  „ein  schaf  verführt  die  andern  zur 
thorheit"  Meid.  II  253. 


—    243    — 

7.  yuo  mazun   p.  t"\f  die 

Ziegen.^ 

yuo  mazun  und  ^yuo  mizan  (beide  collectiva) '^  Kur  an 
6,  144  (siehe  schon  bei  j^Li),  Inirull.'^  Diw.  Sa  ,  t  ^jS3  Sil  Sil 
;^yjL»i  Jul^,  Harn.  t"f1  \La4-I  (^yjui^  „wie  die  geissen  von 
Higäz  (schwärmen  frei  unsere  rosse)",  *1d*    'iy^     /^\Ji    c$y*f 

^xJl  j^^  „(es  ist  wie  wenn  ihr)  in  folge  eures  stammelns  (eurer 
schlechten    barbarischen    ausspräche)    geissen    wäret,    die    das 

wiedergekaute    hin-  und   herschlucken"    und   v^i^  i5y*^l   i&^ 
„die     geissmilch",  "^    und    in    den    Sprichwörtern  ^^    yJuJI    &jJI 

o 

xaIoj   „der  fettschwanz  ■''  der  ziegen    (deren  hintertheile   mager 
sind)  liegt  in  ihrem  bauche  (weil  sie  im  Innern  sehr  fett  sind)" 


1  einige  thiergeschichthche  bemerkungen  über  schafe  und  ziegen 
bei  Arabern  und  Semiten  überhaupt,  siehe  schon  s.  221  f.  beim  rindvieh 
wie  auch  am  schluss  des  art.  ziegen. 

"  "  c 

2  secundärbildung     aus    v^,    nordsem.     izzu    (hebr.    ö'^ty,    aram. 

3  dort  (Diw.  1v  ?  t")  auch  die  form  S^^  desselben  Stammes  yjw 
in  der  gleichen  bedeutung  {^'yfjuo  „ihre  ziegen"). 

*  ziegen-    und    Schafmilch   gemischt  heisst   (jj*xi^t>  Meid.  II  931, 

Schafmilch  auch  J^^  Meid.  I  734. 

5  sonst  nur  vom  schwänz  der  schafe  gebraucht. 

16* 


—     244     ~ 

Freyt.  Einl.  s.  230,  ferner  Meid.  I  246  oliS^  Jo^t  ^j-bp 
(^CjuJI  „es  gewöhnen  sich  die  kamele  (an  Strapazen),  während 
die  ziegen  davor  zurückscheuen",  510  ^^   iHyM^^    (^V*^    ^'^ 

wlil  „er  ist  eine  in  die  ziegenheerde  einbrechende  wölfin,  wenns 

aber  darauf  ankommt,  ist  er  ein  strauss"  (welcher  wenn  er 
fliegen  soll  „ich  bin  ein  kamel"  und  wenn  er  eine  last  tragen 

soll  „ich  bin  ein  vogel"  sagt),  I  533  \^s  <3^j^  i^V*^^  ^d^\ 
„die    ziegen   haben    grosse    euter,   warte    daher    noch,    warte" 

9  0^. 

(denn  die  zeit  des  gebärens  ist  dann  noch  lern),  ^  566  ooK 
Üölyix  pUkJj'  Lisi  „ich  sah  ein  (an  gras  und  futter  üppiges) 
land,  dessen  geissen  sich  (deshalb)  mit  den  hörnern  befeindeten", 
n  13  c^UosI  LgJ  Lo  yuQ  P^j-*ö  „die  ziegeneuter,  welche    (nach 

dem  melken)  keine  übrige  milch  mehr  enthalten"  (pl.  von  cylioT), 
221  o5   (^CaJI  ^^   ^JJklLj   cli!  „er  hat  gazellen  geschlachtet, 

während  er  doch   genug  ziegen  hat",  ^   664   y«    ^^-^-y    ^'i'^^ 

^AAJ  „die  ziegen  reissen  nieder  und  nicht  bauen   sie   auf  (aus 

den  kamelhaaren  fertigt  man  zelte,  aus  Ziegenhaaren  aber 
nicht,  im  gegentheil,   die  ziegen  beissen  manchmal,  wenn  sie 


1  während   es  bei  den   schafen  umgekehrt  ist,    daher    das   sprich- 

wort  ;3^5    L3^5-*   U^-*^'   ^(^)  »die  schafe  haben  grosse  euter,  richte 

daher  die  mit    schHngen  versehenen  stricke  her"  (weil  die  gehurt  nun 
bald  stattfinden  wird). 


2 


c*-»l    sonst    „er    hat    ein    den    göttern    geweihtes    kameljunge 

(Cvi)  geschlachtet"  (vgl.  s.  185);  hier  aber  wegen  des  Zusatzes  natürlich 
von  gazellen. 


—    245    — 

drüber  kommen,  solche  zelte  an  und  beschädigen  sie)  und  763 
(„wie    schön    ist    doch   die   weide    der   ziegen  von   Tarmidd  w" 

j>ljuoo  ^yuc),  —  Das  ziegenfell  heisst  Vf  Lo,    so  Meid.   I   84 

Jc.üLo  ycUo  x>l  „fiirwahr   er  ist   ein    ziegenfell,  das  mit  den 

blättern  des  Salam-baumes  zubereitet  (gegerbt)  ist"  (d.  h.  er 
ist  ein  tüchtiger  vollkommener  mann). 

G     o- 

jÄfcxJ    taisun    „Ziegenbock"    [hebr.    ^^r^    Ziegenbock,  ^    syr. 
1-^2,  chald.  N'>2:"'ri,  demnach  ursemitisch  tatsu  Ziegenbock]  Harn. 

v1\  (in  einem  spätem  lied)  ^yüiiS  ^\jJq^  „wie  der  bocks- 
gestank  (ist  sein  athem)",  in  einem  bei  Meid.  11  352  mit- 
getheilten  (spatem?)  Radschazlied ^  (dort  ^b  JJol  i^t^Lw. 
^y^\  „und  ihr  fürst  ist  ein  harter  mann,^  welcher  (nur)  ein 
besitzer  von  bocken  ist"),  in  einem  ebenfalls  bei  Meid.  (I  197) 

befindlichen  vers  viJLl  iL^XI  aü.  ||  JlS  s^^Ijo  xj.   ^jJ!^  xii  aJ. 

JLo  x^^  v:i^llJLi  „und  er  hat  einen  ziegenbart  und  einen 
geierschnabel  und  einen  athem  gemischt  aus  dem  eines  löwen 

und  dem  eines  habichts"  und  im  Sprichwort  Meid.  I  257  (kJvjI 

ooy>  \j^y^  ^  rgeiler  als  der  Ziegenbock  des  stammes  Tu- 

wait";    vgl.4auch  noch  das  neuere  Sprichwort  Freyt.  Prov.  III 

no.  2549.    —  Denominativa    sind    J*JuüLu;l    (Meid.  II  307  ^^ 

jj^juüCLwti  lyJLc  „er  war  eine  ziege  und  wurde  einem  Ziegenbock 
ähnlich",  und  Freyt.  Prov.  III  53  y-UJt  oJLuüXwl)  und  (j^ajI 


^  das  seltnere  wort,  während  das  gewöhnlichere  ■ii\P?  ist   (was  im 

9  ^ 

arabischen  —  vgl.  unten  öyiJ^  —  das  jüngere  thier  bezeichnet). 

2  auch  von  Rückert  Ham.  II,  s.  233  übersetzt. 

3  Rückert  „knicker". 


—    246    — 
(siehe  oben),  weil  die  Ziegenböcke  durch  ihre   geilheit  bekannt 

sind.  In   den  alten   gedichten    hat    j^IS    gewöhnlich 

die  übertragene  bedeutung  „niännchen  der  bergziege,  bergbock", 
so  z.  b.  Diw.  Hud.  vv  ?  1  (ed.  Koseg.,  p.  \^<\)  u.  ö.  (siehe 
daselbst). 

So  ^ 

yjLt  ^anzun  das  weibliche  thier,  die  „ziege"  [hebr.  T5>,  pl. 
D''-t5>,  phön.  ty;  aram.  ]y£  —  ursem.  't'zzu  „ziege"  ^]  in  gedichten 
selten  (in  alten  gewöhnlich  „bergziege",   siehe  unten)   z.  b.  in 

einem  bei  Lane  I,  2352  citirten  verse  .1  }JjJ\  r^  (••-> 
\^\ju^j    ^    ÜjÜI     ^J*Ju    «-y^  II  L^LctXi    „a    day    of   the 

0 

auroral  setting  of  sl^S  (8*^  mansion  of  the  moon)  or  of  its 
i>LctXi  (the  astrism  called  ptr^XJ!,  the  7*^  mansion  of  the  moon) 
that  causes  the  soul  of  the  she-goat  to  pass  forth  from  her 
anus"-^  und  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  35  yjLc.  ^S^  U3t 
^  jö  L^  \^  wft  „irgend einer  (d.i.  ein  geizhals)  ist  wie  eine  ziege, 
die   enge  euteröffnungen,  aber  (doch)   viel  milch  hat",  140  \ö\ 


I  w  ^  0  --  o  ^ 

1  ZU  der  auflösung    von   zz  in   nz  vgl.    arab.  ^jJ-yJ^  und   ^^a-Ld 

„löwe";    hebr.   i'^tn,    arab.   oyü^    „schwein",    hebr.   TiS)?,    arab.   öJü3 
jigel"  u.  a. 

2  vgl.  die   Sprichwörter:    Meid.  II  891  y-oü!    2UöwO    ,^^    U^^ 

"  -  'r  " " .  I 

„contemtior   quam  caprae   crepitus   ventris",    II    21    vaä     ^^^     JowO! 

„saepius   pedens  quam  capra",    II  889  5v^W    yxt    xhcc.    ^^j^    UT^' 
„levior  quam  crepitus  ventris  caprae  in  regione  petrosa",  wie  auch  den 

Meid.  II  891  mitgetheilten   vers    (dort  äaä4-I    ^(X^   yxi     iÜOwO^) 
und  xiailS  oben  beim  schaf,  s.  241  unten. 


—    247    — 

itSlil  yü!   L^S'jLi  lüil  \:>3^    „wenn    das    kleinvieh   sich 
zerstreut  hat,  so  führt  sie  (schliesslich  auch)  die  räudige  ziege", 

743  ^^y^  y^i  .»yo  t>l«fll  „mehr  die  kälte  empfindend  als 
efine  räudige  ziege"  (weil  ihr  da  die  haare   ausgegangen  und 

die  haut  dünn  geworden),  11  88  ^\S  Jo  Lgj  yJLt  „eine  ziege, 
in  welcher  jede  krankheit  ist"  (weil  man  den  ziegen  jede  art 

von  krankheiten  zuschrieb,  so  einige  99),  361  yü!  ^3üil5 
„(so    gleichmässig)    wie    die  zwei    kniee   der    ziege"    und  507 

jjlCjLi  L^jLs  ^Jo^Xaj  y  „darüber  werden  sich  zwei  ziegen  nicht 

mit  den  hörnern  stossen"  (d.  h.  die  sache  ist  zu  unbedeutend, 
als  dass  u.  s.  w.\  und  endlich  in  einer  tradition  (bei  Damiri, 

II,  p.   tA^)  jjLiJI    xÄA>o    Uö^Li.!    x-Loi:»-    ijy*^)^  „viei-zig  preise 

(beim  wettkampf),  von  denen  der  höchste  das  geschenk  der 
ziege  ist".  Erst  in  der  spätem  spräche  sagt  man  (mit  ange- 
hängter femininendung)  sCÜ^,  so  z.  b.  Freyt.  Prov.  III,  no.  2175, 
2468  und  2550.  —  Bei  den  alten  dichtem  heisst  yii  meist 
übertragen  „bergziege",  so  z.  b.  Diw.  Hud.  vv ,  i  pl.  yltl 
(comm.  ^^)^i  j<^^  "^5^5^^  ^^1)  ^^^  daher  kommt  auch  der 

bekannte  arab.  frauenname  Sy-yLc  (demin.  fem.  von  yJLt,  vgl. 
unser  „rehlein"  in  deutschen  minnegedichten),  wie  z.  b.  die  ge- 
liebte oder  vielmehr  eine  der  vielen  geliebten  des  altarabischen 
dichterkönigs  Imru'ul-Kais  geheissen  hat  (siehe  unten  bei  den 
antilopen-  und  wildziegennamen). 

4>  Jci  ^atüdun  „der  junge  (einjährige,  schon  ausgewachsene) 
Ziegenbock"  [hebr.  n^n?,  dort  das  gewöhnl.  wort  für  „Ziegen- 
bock" und  syn.  von  ^;'n;  ass.  atüdu  —  ursem.  ^atüdu  „Ziegen- 
bock" (urspr.  „der  kampfbereite")]  in   einer  alten  tradition  bei 

Muslim  JLÄi    i^yjik    ^JL^i    iuLipl    ^jjo    l  (^ttug^    UÜ    sLLdI 


—    248    — 

oo!   io   ^^  „„er  gab  ihm  klein vieh,  welche  er  unter  seinen 

genossen  vertheilen  sollte,  da  blieb  ein  junger  Ziegenbock 
übrig,  da  sagte  er  „schlachte  du  ihn"!    zu  ihm""  und  in  einem 

bei  Meid.  II  189  citirten  vers  ^^y^  v^A«i   ,j^^  iS^  (5^^ 

.^\  /tf^   cXäJI   ^j^    „und  es  freute   die  Banü-Himmän   das 

bespringen  ihres  jungen  Ziegenbocks  so  sehr  dass  sie  des 
ruhmes  vergassen  und  u.  s.  f."  (jenes  thier  soll,  nachdem  ihm 
schon  die  halsvenen  durchschnitten  waren,  noch  siebzig  ziegen 

besprungen    haben).  ^    —    Das    demin.   jCLit  siehe    schon  bei 

^r,  s-  238. 

(5)  ^iX^    yadjun  „ziegenböckchen,    zickchen"    [hebr.   ''ij'. 
phön.   N*i5;    aram.   «^'il,  |^^  —   ursem.   gadju^   alle    dasselbe] 

Meid.  I  237  ib  ^-xiJiiJ  ^  juS  ^^J^b  Sxs  „frühstücke  ein 

böckchen,  bevor  der  abend  über  dich  kommt"  (d.  i.  sei  vor- 
sichtig);   vgl.  auch  die   hübsche    geschichte  in  Arnold's  arab. 

ehrest.,  p.  37,  wo  ^^^^^  ^^^  \j*^  einander  gegenüber  stehen 
(„da  ich  nun  alt  geworden,  so  muss  nothwendig  mein  geburts- 

stern,  der  vorher  jLii,  das  böckchen,  ^  war,  auch  altgeworden 
und  nun  (j-JüJI  der  bock  sein").  ^ 


^  vgl.  auch  die  Sprichwörter  ^^aj  {j*^  ^^J^  (ioAsI^)  jV-L&f 
^Uä  ^libidinosior  (et  saepius  insiliens  coitus  ergo)  quam  hircus  gentis 
Banü-Himmän«  Meid.  II  189. 

2  der  stern  a  des  kleinen  baren,  gewöhnlich  polarstem  genannt. 

3  ein  andres  wort,  was  urspr.  das  junge  vom  schaf-  und  ziegenge- 

schlecht  bedeutete,  nemlich  ^Uo  [äth.  mA.5  coli,  „ziegen*';  sing,  „bock, 
böckchen'S  f.  rtlA.'lh"  „ziegen";  hebr.  hVü  „lämmchen''  (vgl.  auch  s.  235,    J 


—     ^4Ö     --        . 

(^Ült  ' anakui^  „(weibliches)  zickclien"  fem.  von  jc<^^i 
Meid.  II  507  iV'Llfc   &«  hJü3  ^    „darüber  wird  kein  zickchen 

messen"  und  ebendas.  auü«^  ijLü  wo^l|  IJljö  ^  (3^  ^ 
„deswegen  lässt  keine  einjährige  ziege  einen  farz",  pl.  1V5-A-& 
Ham.  A^^l  (jj^üJt  »^Jo  ^j^  dcS^*  „es  lachen  über  seinen 
(des  hirten)  lockruf  die  jungen  zicklein"  und  Meid.  II  86  (siehe 
schon  bei  xS*b,  s.  149). 

fjj»    hüldun  „ziegenböckchen"    Meid.  II   606    pL^  iJ  Lo 

xjlXs^  y^  „er  hat  weder  ein  männliches  noch  weibliches 
zickchen",  vgl.  auch  schon  s.  237,  anm.  1. 

yju  jdrun  Meid.  I  513  v*aJI  ^jjo  Jjl  geringer  (verächt- 
licher) als  „ein  ziegenböckchen,  das  man  in  einer  grübe  an- 
bindet, um  den  löwen  hineinzulocken  und  drin  zu  fangen". 

4t£^\  agammu  „hörnerloser  Ziegenbock  oder  widder"  Ham. 
f  f  t"  comm.  [i^yMA  a^ü  xLjwÄJ). 

(10)  (j.aÄtl  dkasu  „widder  oder  Ziegenbock  mit  gewundenen 
hörnern",  fem.  fLoAC    Ham.  Ivv  comm.  l-^^  y-   iL^Jii   Llä-wjJ 

y^  Jl  ÜöLjl^^U  ftS  -^LiomlI  ^S  ^.  „die  ziege  (oder  das 
schaf)  mit    gebognen   hörnern   hat  uns    vielen  mist  gemacht, 


anm.  1);    aram.    dagegen    |r^^   „knabe"]  wird  bei  den  antilopen-  und 
gazellennämen  aufgeführt  werden,    wohin    ich   auch   für    das  von  dem- 

selben  stamm  wie  \^d^  kommende  iüliX;>>  „gazelle"  verweise. 


—    250    — 

während  wir  bei    derselben  nicht  viel  milch   erblicken;    führt 
sie  deshalb  zu  *Amr  zurück". 

Die  übrigen  wörter,  die  sowol  „ziege"  wie  „schaf '  (resp. 
„bock"    wie    „widder",    „ziegen"    wie    „schafe"    coli.)  bedeuten 

(^Lä,  Ssl^,  ^Ü^|,  iü!,  iu^u?  fVAi,  U^^)i  '^y$  und  nI*j>), wurden 

sämmtlich  schon  bei  den  schafnamen  aufgeführt. 

Vergleichen  wir  nun  die  fürs  ursemitische  erschliessbaren 
Wörter  des  schaf-  und  ziegengeschlechts  [„kleinvieh"  allg.: 
danu  und  sawahu;  schafe:  kabsu  „widder"  und  rahilu  „weib- 
liches lamm",  vielleicht  auch  immdru  „lamm"  und  nakadu 
„schafe";  und  endlich  ziegen:  taisu  „Ziegenbock",  'tzzu  „ziege", 
^atudu  , junger  Ziegenbock"  und  gadju  „zickchen"J  unter  sich 
und  mit  den  in  den  einzelnen  semit.  sprachen  vor  allem  im 
arabischen  und  hebräischen  gewöhnlichen  bezeichnungen  dafür, 
so  kommt  man,  zumal,  wenn  man  einen  blick  auf  das  äthio- 
pische wirft,  wo  für  „schafe"  ein  ganz  eigenes  wort,  fl*7ds 
existirt,  wo  widder  und  Ziegenbock,  lämmer  und  zickchen  mit 
denselben  namen  bezeichnet  werden  (erstere  /Sn>A'i  flrhVf"'- 
ihC%  'i  letztere  f^Axfli^ :,  lauter  nur  dem  äthiopischen  eigene 
Wörter)  und  wo  nur  für  die  ziegen  ein  auch  in  einer  andern 
semitischen  spräche  das  schaf-  und  ziegengeschlecht  bezeich- 
nender ausdruck  da  ist,  nemlich  iTlA«^  ^  so  kommt  man,  sage 
ich,  zu  dem  resultat,  dass  den  Ursemiten  die  Schafzucht  zwar 
bekannt  gewesen  sein  muss  (vgl.  kabsu  und  raliüu\  die  schafe 
jedoch  bei  weitem  nicht  die  rolle  bei  ihnen  spielten  wie  die 
ziegen,  für  welche  sie  vier  geschlechts-  und  altersunterschiede 
bezeichnende  namen  hatten,  2  und  das  merkwürdigste  an  dieser 
fast  gänzlichen  ignorirung  der  schafe  bei  den  Ursemiten  ist, 
dass  auch  die  alten  Aegypter  auf  ihren  ältesten  denlmrälern 
noch  keine  schafe,  wol  aber  ziegen,  abbildeten.^  Es  scheint 
sich  daraus  zu   ergeben,   dass    das  schaf  zu    den   ältesten 


9    o   ^ 
^  siehe  schon  die  anm.  zu  ^cXä». 

2  fast  möchte  ich  glauben,  dass  auch  danu  und  sawahu  („kleinvieh") 
im  ursem.  collectivbezeichnungen  für  „ziegen''  allein  waren. 

^  siehe  schon  s.  221  beim  art.  rindvieh. 


—    251     - 

liHiisthieren  der  weit  nicht  gehörte:'  den  Aegyptern 
wurde  es  später  (freilich  nach  nnsern  modernen  zeitbegriffen 
noch  früh  genug)  zweifellos  von  Centralafrika,  zunächst  von 
Nubien  und  Aethiopien  aus,  die  den  Aegyptern  in  alter  zeit 
schon  rinder,  esel  und  ziegen  lieferten, ^  zugeführt;  die  Semiten 
brachten  es  zwar  von  Centralasien,  ihrer  Urheimat,  nach  Meso- 
potamien, wo  sie  noch  eine  Zeitlang  vereinigt  sassen,  mit,  aber 
erst  bei  den  Arabern  ist  es  vielleicht  schon  im  zweiten  Jahr- 
tausend, jedenfalls  aber  schon  lange  vor  Chr.  geburt,  zum 
eigentlichen  haus-  und  nutzthier  geworden. 

8.  ^l^ib  {zabjun)  gazelle  (siehe  unten)  mit  einer  unterab- 
theilung  dLlJI  iüJb  {zibau  'l-misld)  p.  ^k%  de  Chezy  409  f. 
(wörtl.  „moschusgazellen")  die 

Moschusthiere. 

Diese  bilden  in  der  zool.  Ordnung  Wiederkäuer^  eine  be- 
sondere (bei  Brehm  die  zweite)  familie  und  gehören  weder  als 


*  die  Urindogermanen  hatten  ein  wort  für  schaf,  nemlich  avi,  das 
sich  in  allen  indogerm.  sprachen  wiederfindet;  dass  aber  die  trennung 
derselben  (wie  die  einwanderung  der  einen  hälfte  nach  Europa)  geraume 
zeit  später  als  die  trennung  der  Ursemiten  stattfand,  steht  mir  wenigstens 
felsenfest. 

2  vgl.  z.  b.  Brugsch,  Gesch.  Aeg.,  s.  152. 

3  es  ist  vielleicht  hier  am  platz,  zur  besseren  orientirung  (besonders 
bei  den  gleich  unten  zu  behandelnden  oryxantilopen,  gazellen  und  Stein- 
böcken) ein  kurzes  schema  der  Wiederkäuer  zu  entwerfen: 

1.  familie    kamele  (tylopoda). 

2.  -         moschusthiere     {rnoschidae).      Dahin     gehört     unser 
moschusthier  {moschics  moschiferus). 

3.  familie    hirsche       {cervina)       Geweihtragende     Wiederkäuer; 
fehlen  in  Arabien  und  Abesinien  gänzlich. 

4    familie    gabelhornthiere  {antilocaprina)    Nur  in  Amerika. 

5.  -         girafen  [devexa)  Girafe. 

6.  -         homthiere  {cavicomia)  Nur  die  in  Arabien,  Aegypten, 
Nubien  und  Abesinien  lebenden  arten  seien  hier  aufgezählt: 

a)  antilopen. 

a.  antilopen  im   engern  sinn.     1.   Pala  [antll.    melampus, 


—     252     — 

iinterabtheilung    zur    familie    der    hirsche    (cervina)^^    zu    der 
einige  naturforscher  sie  gerechnet  haben,  noch  zu  der  der  horn- 


aepyceros  [d.  i.  hochhornantilope]  mel.),  Süden  von  Abesinien,  Mittel- 
und  Südafrika.  —  2.  Gazelle  {antil.  dorcas,  zabju^^)  Arabien,  Nordostafrika. 
ß.  kuhantilopen  (bubalis).  1,  Buntbock  [buhalis  pygarga, 
damalis),  Südafrika,  aber  auch  nördlich  bis  Abesinien.  —  2.  Steppenkuh- 
antilope {buhalis  alcephalus)  im  herzen  Afrikas,  auch  in  den  steppen  an 
den  Westabfällen  des  abesin.  hochlands,    wie   noch  in  den  steppen  und 

wüsten  westl.  vom  nil;  die  Araber  nennen  sie  dort  Tetel  (JjIaj),  die 
Abesinier  Tori  und  Tora  (•f'^s) ;  mit  der  steppenkuh  oder  antil.  oryx 
leucoryx  hat  sie  nichts  zu  thun. 

y.  spiessböcke  {oryx).  1.  Beisa  {oryx  betsa,  äth.  'QdH') 
küstenland  von  Habesch  und  nördlicher.    -  2.  Säbelantilope,  steppenkuh 

{oryx  leucoryx,   jii*-^«Jl    *JÜ,    Lg^,    *-5^)  nördl.  theil  von  Innerafrika, 

Sennär,  Kordofan,  Bahiudasteppe  und  bis  zur  ägyptischen  grenze;  (viel- 
leicht heut  noch,  jedenfalls  aber  bis  zum  6.  nachchristl.  jahrh.)  auch  in 
Arabien. 

6.  mendesantilopen  {addax).  Mendesantilope  {strepsiceros 
addax)   Südnubien;   den  alten  Aegyptern  wol  bekannt;    äth.  Ä'fth'3'Si^ 

s.  Schraubenantilopen    {strepsiceros).      Kudu    {str.  Imdu) 

Abesinien  (aJ'M'Js;  von  den  dortigen  Arabern  Tedal  [=  cM^]  .und 
Nelet  [im  Tigre  ^Al*'»  vgl.  ass.  (pl.)  näli  und  naili]  genannt). 

^.  Zwergantilopen  [neotragus).  Windspielantilope  (Beni 
Israel  der  bewohner  Massauas,  Edro  [OTC?',  äth.  9°f\^']  der  Tigrier) 
Abesinien. 

?/.  klippspringer  (oreotragvjs).  Sassa  der  Abesinier  [or 
saltatrix). 

d-,  gemsen  [capella).  Gemse  {cap.  rupicaprd),  in  den 
Alpen;  ausser  Europa  auf  dem  Kaukasus,  in  Taurien  und  Georgien;  fehlt 
in  den  semitischen  ländern  gänzlich. 

b)  ziegen  und  schafe. 

a.  ziegen   [capra).     1.   Steinbock,    und  zwar  capra  Beden 

(^tXj),  Arabien;  capra  Walie  (amh.  ^A'>  etymol.  gleich  0^*0^^'  und 
(>Ji*),  Abesinien.  —  2.  Hausziege. 

ß.  schafe  [ovis).  Von  wildschafen  das  Merinoschaf  {ovis 
tragelaphus),  Nordwestafrika,  Aegypten,  Abesinien.  —  Hausschaf. 

c)  rinder. 


diese  (hirsch  und  reh),    welche  nur  im  norden    der    semitischen 


J 


—     253     — 

thiere,  wie  es  nach  obiger  benennung  Kazwinfs  („moschus- 
gazellen";  scheinen  möchte.  Ihr  Vaterland  sind  die  höchsten 
alpen  des  hinterasiatischen  gebirgsvierecks;  am  häufigsten  finden 
sie  sich  auf  den  tibetanischen  abhängen  des  Himalaja,  in  der 
Umgebung  des  Baikalsees  und  in  den  gebirgen  der  Mongolei.  * 
Das  Kazwlni  diese  und  keine  andern  thiere  meint,  geht  daher 
schon     aus     dem    von    de    Chezy    nicht    aufgenommenen    satz 

y^wit.  ^  ouJcJU  lO'^y^'  ^^  UöLd^.  „und  ihr  Weideplatz 
ist  China,  Tibet  und  die  Kirgisei"  hervor.  Den  alten  Arabern 
war  dies  thier  natürlich  unbekannt,  wie  es  auch  in  ihrer  alten 
und  in  der  Literatur  der  ersten  Jahrhunderte  der  Higra  niemals 
erwähnt  wird. 

9.  JJI  (ijjalun)  p.  t"Al  bergbock.  Unter  diesem  lehnwort 
(s.  unten)  fasst  Kazwini  mehrere  nur  wenig  von  einander  unter- 
schiedene Steinbock-  oder  bergziegenarten,  dem  yi^Ä-JI  JiS 
(antilopen)    und    den  j>UlkJI   (gazellen)    gegenüber,  zusammen, 

während  andere  spätere  arabischen  Zoologen^  (ji^Ältt  ^ 
etwas  weiter  fassen  und  dazu  auch  die  Steinböcke  (wenigstens 
die  eine  art,  welche  die  Araber,  im  unterschied  von  der  andern 

eLw  genannten,  Jü  nennen)^  rechnen. 

ander,  in  Mesopotamien  und  Syrien  (dort  in  den  wäldern  des  Libanon 
und  seiner  südlichen  ausläufer)  vorkommen,  in  Palästina  sehr  selten  sind, 
in  Arabien  und  Abesinien  gänzlich  fehlen,  brauchten  daher  in  dieser 
arbeit  gar  nicht  berücksichtigt  zu  werden. 

1  Brehm,  a.  a.  o.,  III,  s.  94;  dort  werden  auch  die  verschiedenen 
asiatischen  namen  des  moschusthiers  (chinesisch,  tibetanisch,  tungusisch 
etc.)  angeführt. 

2  80,  und  nicht  yX^^Au    ist  im  arab.  text  zu  lesen. 

3  siehe  die  anm.  zu  no.  3  jjmj^^i   vÄJ  (s.  228,  anm.  3). 

*  bei  den   einzelnen   weiter  unten   aufzuführenden  steinbocknamen 

((^  Jo,  (>£;•  etc.)  anzugeben,  für  welche  von  diesen  beiden  wol  nur 
wenig  verschiedenen  arten  sie  gebraucht  wurden,  dazu  fehlen  uns  leider 


254     — 


Da  ich  nun  die  einteilung  der  Wiederkäuer  vollständig 
gegeben,  bleibt  mir  noch  übrig,  die  nummern  3,  8  und  9,  die 
ich  unter  dem  gesammtnamen 


Antilopen  und  Steinböcke 

hier  zusammenfasse,  aus  der  arabischen  literatur  nach  ihren 
einzelnen  dort  vorkommenden  namen  zu  belegen.  Für  die 
zoologische  anordnung  derselben  verweise  ich  auf  die  oben 
zum  artikel  Moschusthiere  gegebene  längere  anmerkung. 

A.    Antilopen,*  und  zwar 

1.  die  grössern  rindähnlichen  antilopenarten,  von  den 
arabischen  Zoologen  gemeinhin 

V 

bakar  al-wahs 

was  wörtlich  „wildkühe"  bedeutet,  genannt.  So  viel  ich  bis 
jetzt  im  gewirr  der  verschiedenen  namen  bei  dichtem  und  der 
sich  oft  wiedersprechenden  erklärungen  der  commentatoren, 
lexicographen  und  Zoologen  erblicken  kann,  verstanden  die  alt- 
arabischen dichter  und  ihre  erklärer  besonders  eine  art  unter 
bakaru  ^l-wahsi^  nemlich  die  antilope  leucoryx,^  jenes  trotz 


alle  anhaltspunkte;  von  ^.^y  geben   es  uns  zufällig  die  nationallexica 

an  („of  the  kind  1\jm,  not  of  the  kind  called  vä^"  Lane  unter  i^^))' 

'  über  den  Ursprung  des  wortes  antilope  selbst,  welcher  terminus 
in  der  zoologie  erst  seit  1743  auftaucht,  siehe  ausführlich  die  einleitung 
zu  meiner  ausgäbe  des  äth.  Physiologus,  s.  XXIV  ff.  Das  wort  stammt 
aus  keinem  andern  buch  als  dem  alten  alexandrinischen  naturbuch  Phy- 
siologus, wo  es  ein  fabelhaftes  thier  bezeichnet;  die  ursprüngHche  form 
des  namens,  soweit  wir  ihn  zurückverfolgen  können,  ist  antholops  (im 
äth.  Phys.  endräpös). 

2  von  den  Arabern  speciell  L^  maha^  und  (das  junge)  *-3j  rimitn 
(siehe  unten)  genannt. 


—     255     — 

seiner  kuhähnlichkeit  schöne  und  majestätische  thier  mit 
langen,  spiessförmigen  hörnern,  grossen  ausdruckvollen  sehr 
sanften  äugen  und  beinah  ganz  weisser  färbe.  Die  antilope 
defassa,  ^  ein  nur  in  Abesinien  vorkommendes  zu  den  wasser- 
böcken  (Icobus)^  gehöriges  thier,  ist  hier  ganz  ausgeschlossen ;  ^ 
dass  aber  ausser  der  antil.  leucoryx  (oryxantilope)  noch  einige 
andere  grössere  kuhartige  antilopen,  welche  wir  in  Arabien  nur 
nicht  mehr  oder  auch   noch  nicht   nachweisen   können,  unter 

dem  jj^LÄ-lll  wftj  verstanden  wurden,  ist  immerhin  möglich. 
So  wissen  wir  zwar  nichts  vom  vorkommen  irgend  welcher 
arten  der  sonst  in  Nordostafrika  nördlich  bis  Nubien  ange- 
troffenen kuhantilopen  {anti'l.  huhalis)  in  Arabien,  aber  bei 
unserer  mangelhaften  kenntniss  der  heutigen  fauna  Arabiens 
können  wir,  glaube  ich,  kaum  sicher  entscheiden,  ob  diese 
thiere  immer  dort  fehlten,  ja  kaum,  ob  nicht  auch  heut  noch 
in  den  wüsten  des  innern  Arabiens  arten  derselben  anzutreffen 

sind,  in  abrede  stellen.  —  Der  unterschied  von  gÜÄ-CJI  Jü 
(„bovine  antilope",  wie  Lane  treffend  die   ganze  klasse  nennt) 

von  den  gazellen  (^Ib)^  spricht  sich  klar  in  einem  vers  des 

Abu  Du  äd  aus,  ^  wo  die  yiiÄ».!!!  ^  (Lane  „wild  oxen  or  cows") 
wegen  ihrer  kurzen  halse  („because  the  shortness   oftheir 

necks")  c^La^vJ!  jü  ^US    „the    daughters    or  sons  of  the 

paternal  uncle  of  the  longnecked  ones"  (=  of  the  gazelles) 
genannt  werden.  ' 


»  amharisch  Jt^-^'  {defänä). 

2  danach  ist  das  von  Lane  unter  üü  bemerkte  zu  corrigiren;  im 
eigentl.  Aegypten  war  diese  antilopenart,  wenn  sie  auch  den  alten  Aegyp- 
tern  bekannt  war,  nie  heimisch. 

3  Lane:    „the  true  antelope   of  Arabia,   as  distinguished  from  the 

cervine  and  bovine  antelopes";  mit  cervine  ant.  meint  er  wol  die  Uy^^i 
wenn  letztere  auch  genau  genommen  ja  nicht  zu  den  antilopen  sondern 
zu  den  ziegen  gehören. 

4  Lane  I,  p.  1090  unter  {J^y 


—    256    — 

Der  ganz    allgemeine  name    hei  den    alten  dichtem,  mit 
welchem  allerdings  mitunter  auch  gazellen  bezeichnet  werden,  ist 

(ji^Ä.«    loahsun  „(antilopen)wild"    (vgl.    unser    „wild"    von 

hirschen  und  rehen  gesagt)  Imrulk.  Mu  all.,  v.  33  55^5  Ü**^5 

„das  wild  des  ortes  Wagra",  ^  Ham.  {"i^l   (jio^lll  /^JU-?  vii^-iH^ 

„er  übernachtet  im  Schlupfwinkel  (lager)  des  wildes",^  oft  uyjcg-c 

ÄÄj-o     *J    v.::aä-o1     ^y£^^     (^<^5     ^7^    '-S^'*^    Uc^ä«     L^ 

„ich  sah  (einst)  daselbst  (antilopen)wild,  welche  schleier  trugen,  ^ 
aber  diese  (die  jetzt  dort  weiden)  sind  antilopen  (wörtl.  wild- 
thiere),  welche   ohne  schleier  gehn  (d.  i.  wirkliche  antilopen)", 

eff  J^  ^JU)  ,j^l  (^>!  ^f  (jJ*Ä.y!  cX.a**ä!  (5^;-^*  tXJü 
w&jJl  UI^.o  „sie    (die    geliebte)    brachte    mich    (durch    ihr 


1  hier  können  auch  gazellen  gemeint  sein  (vgl.  Labid  Mu'all.,  vers 
14  5y^^    ^H^   «die  gazellen  von  Wagra"),   doch  gleich  im  folgenden 

vers  (v.  34)    wird  die   oryxantilope  (a-jJI)    genannt;    die    ganze    stelle 

lautet:  (33)  „sie  (die  geliebte)  wendet  sich  ab  und  zeigt  schmale  wangen, 
und  sie  wahrt  (ihre  schöne  wie  mit  einem  schild)  mit  einem  äuge  von 

einem  wild  von  Wagra,  der  mutter  eines  jungen  (J.iia-0);  (34)  und  (sie 

zeigt)  einen  hals  wie  den  hals  einer  jungen  oryxantilope  ((V^^)»   der  schön 

ebenmässig  ist,  wenn  sie  ihn  in  die  höhe  hebt,  und  der  des  schmuckes 
nicht  entbehrt." 

2  aus  einem  gedichte  des  alten  recken  Ta'abbaja  Scharra"; 
dort  heisst  es  (Rückert,  Ham.  I;  s.  187)  „er  nachtet  beim  gethier  im 
wald,  es  thut  ihm  nichts  zu  leide  (wörtl.  ,,so  dass  sie  sich  traulich  an 
ihn  gewöhnen"),  und  nie  am  morgen  hat  er  sie  vertrieben  von  der  weide, 
noch  aufgelauert  ihrem  gang,  noch  ausgespäht  ihr  lager;  nur  kämpf  mit 
■männern  lebenslang  hat  ihn  gemacht  so  hager". 

3  er  meint  hier  mädchen,  unter  denen  sich  auch  seine  geliebte  be- 
fand. Der  dichter  (al-Dumaina)  gehörte  bereits  der  zeit  des  isläm,  wo 
ja  die  frauen  verschleiert  gehen  mussten,  an. 


—     257     — 

wegziehn)  dazu,  dass  ^  ich  das  antilopenwild  beneidete,  dass  ich 
zwei  vertraulich  mit  einander  verkehrende  von   ihnen  (den  an- 

tilopen)  sehe,  welchen  kein  schrecken  furcht  einjagt",   1*v  a-wn 

Jjjm^j^    Sl    iu    Lq    (^jfliJ!    ^JjLaJ    „eine    (verlassene)    spur, 

welche  (einst)  der  schönen  jünglingsmÖrderin  gehörte,  wo  aber 
(jetzt)    nur    noch    an  tilopen    (wörtl.    wildthiere)    weilen"    und 

Ivl^   ((jiwÄ-JI  und  LiwÄ^i)  in   einem  spätem   gedieht;    und   (das 

fem.  des  von  (ji^i  gebildeten  adjectivs)  iu^^^  LabldMualL, 

ö  ^     ,     o  -  CS         0 

vers    36  &£:«-vaw^  ^4-^5  "®^^  (weibliches)  wild,   deren  junges 

von  wilden   thieren  (od.  speciell  vom    löwen,  ^*aav)    zerrissen 

wurde";  die  wundervolle  Schilderung  der  nachtflucht  der  nun 
kinderlosen  mutter,  v.  36  ff.,  ist  für  die  genauere  bestimmung 
der  hier  unter  yi^^- Jl  Jü  ^  gemeinten  antilopenart  sehr  wichtig, 

denn  v.  43  heisst  es:  ihre  färbe  verbreitet  in  der  nacht  einen 
glänz  wie  perlen,    v.  45  irrt  sie  umher   in   den  sümpfen  von 

JoULo  Sud\'d;  endlich  dringt  v.  48  zur  der  von  angst  gehetzten 
noch  des  Jägers  stimme  nebst  dem  gebell  der  auf  sie  eindringenden 
hunde,  da  kehrt  sie  (v.  50)  gegen  die  hunde  ihr  hörn  (wörtl. 

„eine  hornesspitze"  iox  Juo),  „dessen  vorderes  und  ende  wie  eine 

samharische  lanze  ist".    Man  sieht,  dass  hier  nur  die  antilope 

leucoryx,  *j>,  L^,  gemeint  sein  kann,  deren  weisse  färbe  die 

nacht  erhellt,  und  deren  lange  spitzen  hörner  allein  von  allen 
antilopenarten  mit  einem  speer  verglichen  werden  können. 

jvJ  ^  rt  mun^  das  eigentliche  wort  im  arab.  für  die  „oryxan- 
tilope"  [von  bejJ^  >*^>Ä  iisie  (die  mutter j  war  zärtlich  gegen 


i  wörtl.  „sie  liess  mich  in  einem  zustand  da". 

2  denn  diese  sind  hier  gemeint,  vgl.  den  comm.  zu  vers  37,  wo  das 

junge  (Oy^l)  deutlich  ju-^^Ä-lil  ^J^S   d^%  genannt  wird. 

Hommel,  thiernamen.  17 


—    258    — 
ihr  junges"  *    etymologisch    abzuleiten,    weshalb    es   auch  sehr 
wahrscheinlich,   dass,  wenn  das  nachher  zu  besprechende  HL^ 
nicht  etwa  eine  andre  grössere  ^  art   der  oryxantilopen  ist,  ^s 

ursprünglich  das  weibchen,  sL^  aber  das  männchen  bedeutete; 
im  hebr.  entspricht  dn^i,  im  assyr.  rimu^  welche  beide  „wilder 
ochs"  bedeuten,^  das  äth.  Ch^aoi  (Phys.  s.  19  meiner  ausgäbe, 
z.  4  von  unten)  aber  ist,  wie  schon  die  form  des  wortes  und 
die  Variante  des  Wiener  codex  Ch»^"''  ausweist,  hebr.  lehnwort  ^ 
Labid  MualL,  v.  14  (wo  er  von  den  fortziehenden  mädchen, 
unter  welchen  seine  geliebte  war,  spricht,   und  dieselben  mit 

antilopen   und    gazellen    vergleicht)    L^ys   /f^y^  tr^^J"  \^ 

1  vgl.  den  schon  bei  iJj^-^  auf  s.  180  aus  Lane  mitgetheilten  vers 
als  belegstelle,  wie   s.   156  die  stelle   aus  der  Hamasa,   ferner  das  wort 

*\\   ramu"^  „kameljunges". 

o 

2  die  von  den  Arabern  [Wj  genannten  oryxantilopen  müssen  etwas 

kleiner  als  die  in  Afrika  vorkommenden  unsern  zoologen  allein  bekannten 
oryxantilopen  gewesen  sein,  da  sie  von  den  commentatoren  und  lexico- 
graphen  stets  als  „weisse  gazellen"  bezeichnet  werden.    Vgl.  auch  bei 

Damiri:  „und  es  sprach  al-Asma'i:  die  ^\  genannten  thiere  sind  weisse 
gazellen,  von  reiner  weisser  färbe,  und  sie  bewohnen  die   sandsteppen 

(JLx)ül)";  nach  Damiri  bedeutet  übrigens  *^\  das  junge,  so  dass  viel- 
leicht dadurch  der  umstand,  dass  in  den  äugen  der  araber  die  *M  zu 
den  zoologisch  von  den  oryxantilopen  zu  unterscheidenden  gazellen  ge- 
hörten, zu  erklären  ist.  Dass  rimu'^  wirklich  die  oryxantilope  (und 
zwar  das  junge  weibchen  derselben,  das  schon  trächtig  wird,  vgl.  oben 
die  stellen  Lab.  14,  Zuh.  M.  3  und  Nab.  20,  12)  und  keine  gazellenart 
ist,  geht  aus  den  mitgetheilten  stellen  verglichen  mit  Labid  30  ff.  und 
den  sonstigen  beschreibungen  des  thieres  zweifellos  hervor. 

3  siehe  bereits  ausführlich  s.  227,  anm.  1. 

*  siehe  meinen  Physiologus,  einl.  s.  XX  und  XLV. 

5  v^y^-LftJ!    J^  entstanden  aus  ^\\\  (pl.  Jütil  von  ^\). 


—     259     — 

Lg^lsl    LftioÄ    55^5    ^^^^  v^^  ^^^  ^^^  ^^  an tilopen Weibchen  ^ 

von  Tüdih  auf  ihnen  (den  kamelen)  sässen,  und  (sie,  die  mäd- 
chen)  waren  gazellen  von  Wagra,  während  ihre  oryxan tilopen 
den  hals  (wie  ujn  nach   den  jungen   zu  sehen)  wendeten",  Zu- 

hair  Mu  all.  v.  3  üßi^Lbl^    sIXs>.  ^jjy^.    (^^)^h    ü^'    '^ 

*J^  Jo   ,^  .Two  ^Ä^  „daselbst  (an  der  verlassenen  wohnstätte 

der  geliebten)  tummeln  sich  nun  grossäugige  ^  und  oryxantilopen, 
während  ihre  jungen  herzuspringen  (um  an  ihnen  zu  trinken) 

von   jedem   (ihrer)   lagerorte",    Imrulk.   MualL,  v.  3  lii    ^3 

*ÖI  „du  siehst  den  mist  der  oryxantilopen  ^  (auf  der  verlassenen 

b 

wohnstätte  der  geliebten)"  und  vers   34  *2JI  Juy^  „der  hals 

der  oryxantilope"  (siehe  schon  bei  (jii^^,  anm.),  Nab.  Diw. 
Y*,\Y  (siehe  s.  263),  Ham.  t"t"^    ^J    ^^G    JO^    pJ    ^Jjü 

^yjMjo  ,^^1  \y^  „bei  meinem  leben,  fürwahr  eine  oryx- 
antilope an  der  pforte  des  ibn-Mubriz,  eine  näselnde,  glän- 
zende^   (ist    euch    lieber   als   zelte,    die    auf   Schwertern    und 

lanzen     errichtet    sind)",    d^l     (von     einer    Schönheit)    jSfcX.? 


ü   ^n        ^^       9 


1  siehe  unten  bei  x:SVJÜ  (comm.  jjii.Ä.«J!   üb   oül). 

2  comm.  (jilak«JI   *JÜ;  siehe  unten  unter  ,jV^',  pl.  tv^^. 

3  der  commentar  erklärt  hier  (ungenau)   (V^jJ!  durch  „weisse  ga- 

zelle*  (i^Ulll   (jüJLä.!   ^JiiaJI);  sonst  wird  gewöhnlich  hinzugefügt 
„und    welche   die   sandsteppe    bewohnt",   was    vor    allem  auf  die 

oryxantilope    sich    bezieht.      Vgl.    auch    die    Verbindungen    mit    *:?>-o 
s.  262  und  263. 

*  beide  epitheta  werden  speciell  von  den  oryxantilopen  gebraucht; 
mit  der  oryxantilope  meint  er  hier  natürlich  ein  mädchen. 

17* 


—    260     — 

^s  x-LLo.  x-oLc  „sie  schenkt  den  liebhabern  weh  ein)  mit 
dem  coquetten  gebahren  einer  schönen  und  dem  blick  einer 
oryxantilope"  (im  vers  vorher  wird  dieselbe  genannt  illa-o 
j>lpi.|  üb  jj^  „eine  gelbe  von  den  kuhantilopen  ^  von  al-Giwä") 

und  iM  ajJI  L^I  L  „o  du  oryxantilope!"  (anrede  an  die  ge- 
liebte); wie  endlich  in  einem  verse  Mutammim's  [{Nöldeke, 
Beiträge,  s.  140,  v.  [^|"),  wo  er  sein  ross  wegen  seiner  Schnellig- 
keit mit  „einer  oryxantilope  mit  niedergesenktem  köpf,  welche 
von  hunden  von  der    seite    angefallen    wird",    vergleicht]  und 

Diw.  Hud.  p.  If  A  (neben  ,^äJI^   IäaJI). 

LgJo  malian  coli,  „(oryx-)antilopen",  ein  einziges  thier:  sL^ 

s" 
[siehe  schon  oben  bei  (vJ^;  von  den  lexicographen  gewöhnlich 

durch  ^.^^Ä^pi  wSIJI  ^^   cjJ  erklärt,  aber  wahrscheinlich  wie 

^s    speciell   die    oryxantilope,    da    schon    im    altaegyptischen 

mahet^  der  name  dieses  thieres   ist]  Harn.  vAt**  ^y^.  ^r^'^^ 

boL^  „und  wie  manchen  mittag,  dessen  glutwind  seine  anti- 
lopen  (die  doch  sonst  als  thiere  der  sandsteppe  die  hitze  gut 
aushalten  können)    briet,    gab  es   [wo  ich    eine  dem  wildesei 

ähnliche  kamelin  (iütwy^,  siehe  schon  s.  183)  schlachtete  und 
(in  der  sonne)  braten  Hess]",  Zuh.  Diw.  (  ,  (♦  (L^JI  LgiCÜJ 
L^JwCü)  und  t  ^  HL^  ij^  „(und  was  die  beiden  äugen  anlangt) 
so  sind  sie  von  einer  oryxantilope"  und  noch  oft  bei  den  alten 


1  wörtl.  „kühen",  wib  (hier  im  übertragenen  sinn)  siehe  unten, 

2  Dümichen  bei  Brehm,  Thierleben  III,  s.  197. 


1 


—    261     — 
dichtem ;  ^    wie  im  Sprichwort  Meid.  11  474  sL^  (5r^  W^  t5^ 

(^aäJL  „die  oryxantilope  läuft  schnellen  laufes  ihrem  tag  (d.  i. 
dem  tod)  entgegen*'. 

JJö  tulan  (siehe  schon  s.  235,  a.  1  und  248,  a.  3),  pl.  ^Sil, 
„antilopenjunges"  (ursprünglich  von  allen  \^JJä}\  ^mi>,  siehe 

s.  196,  a.2)Zuh.Mu  all.  v.  3  (siehe  schon  oben  bei  lJ^)  und  Labid 
Mu  all.  V.  7  L^j^Lb!  J<£.  1sSS^\Jm  \J^U  ii^^d  die  grossäugigen 

(d.  i.  die  antilopen)  ruhen  bei  (wörtl.  über)  ihren  jungen  [,da 
sie    eben    erst    geboren    haben,    indem  ihre   kälbchen    (wörtl. 

lämmchen,    Lg^L^)    zu  *  rudeln    werden    (Jo^li    denom.    von 

y^yi  fartrun  und  s\yi  furdrun  „antilopenjunges"  (zur  ety- 
mologie  vgl.  Müller  im  kit.  ul-f.,  s.  32=264,  zur  ursprüngl.  be- 
deutung  das  oben  s.  239  f.  zu  isSyS  bemerkte)  Labid  Mu  all.  v. 
37  y?.y^^  S?*^*^  iLlÜ  „eine  stumpfnasige  (antilope),  welche 
verloren  hat  das  junge"  (zum  Zusammenhang  vgl.  man  oben 
das  bei  ji^Ä.«  mitgetheilte  wie  die  dazugehörende  anmerkung), 
und  im  Sprichwort  Meid.  11  753  ;lvftJI  Jl^äa«!  \\ySi}\  ^\S  „das 

springen  des  einen  antilopenkalbes  muntert    das    andere   zum 
springen  auf". 


1  vgl.  Ahlwardt,  Chalaf  al-Ahmar,  s.  69  (dort  s.  397,  vers  A  cul«-^ 
^LJI  ,die  antilopen  der  wüste*  genannt),  Tar.Diw.  d ,  A  (?^-^  L^?vi^  L^ 

Joßiaxi)  und  andere  stellen. 


--    262     — 

Fast  noch  häufiger  aber  als  diese  Wörter  (aJj,  L|^  etc.) 
kommen  von  den  „bovine  antilopes"  nach  der  schon  s.  227  f.  be- 
sprochenen und  dort  geographisch  erklärten  Übertragung  die 
ursprünglich  für  das  rinder-  und  schafgeschlecht   gebrauchten 

namen  Jb  „kühe",  ^Ji  „stier",  HLä  „schaff,  iLs\jü  „weibl.  schaf ', 

yco  und  Jö^i  ,4s:alb"  und  Jji^  „lamm"  vor.  Man  vergleiche 
folgende  stellen: 

^  bakarun  „antilopen"  Harn,  ö^^  (siehe  schon  bei  aJj 
in    der    anm.),    Meid.    I    230    (sprichw.)    jaJ!    (j^^^L^j    xJC^o' 

üo5S«l  „ich  habe  ihn  an  den  orten,  wo  die  antilopen  ihre  jungen 
lecken,  gelassen"  (d.  i.  in  der  wüste  oder  einöde),  pl.  ^yi^ 
(siehe  schon  s.  224  bei  Jü  rindvieh);  —  ^yj  taurun  „antilopen- 
männchen"  Imrulk.  Muall.  v.  66  >1j  v^  ^IJ^  (5^^ 
ÄÄiüj  „und  in  einem  rennen  erjagte  (das  pferd)  hinter    ein- 

ander  einen  antilopenbock  und  eine  binde"  ^  (comm.  HIajI  KJi 
RjuÄ.Ä.p,  Alkama  Diw.  t  ,  ^"v  ff.  „da  wurden  gehört  dumpfe 
wehlaute  von  den  antilopenböcken  (Socin:  „büffeln"!)  des  Sand- 
bodens (aJwoJI  jjIjjlxJ),    als    er    auf  sie    schoss  .  .  .  . ,  da  fiel 

einer  auf  den  weissen  fleck  der  stirn,  und  ein  anderer  ver- 
theidigte  sich  mit  dem  hörn,  als  ob  es  die  spitze  einer  nadel 
wäre;  da  lief  (das  ross)  feindlich  hin  und    her.  angreifend  bald 

einen    antilopenbock,    bald    ein    antilopenweibchen    {sJi    ^\-o 


1  so  (und  nicht  „hindin",  als  ob  es  ein  masc.  „bind"  gäbe)  heisst 
dieses  von  Luther  mit  Vorliebe  gebrauchte  wort  (vgl.  „stute"  und  nicht 
„stutin"). 


—    263    — 
XÄJÜ^),    und    bald    einen    bejahrten    (stein)bock  (^uuwoi),  ^  alt 

wie  der  dürre  bäum";  —  »Li  sdtun  (pl.  sUuiö)  „antilope" 
Tarafa  Mu  all.  v.  35  „(das  kamel  hat  so  feinvernehmende  obren) 
wie  die  obren  eines   antilopenbocks  (»Li  ^^i^L^),   welcher 

in  Haumal  einsam  umherstreiffc"  (comm.  j^I^Aä-«  ^Ij)  und  in  dem 
eben  erwähnten  gedieht  des  'Alkama,  einige  Zeilen  weiter  vor- 
her (v.  n^  und  rt^)  „wir  erblickten  antilopen  (iJßlJuÄ),  welche 

einen    Sandboden    (iLlx^)    abweideten ' .  .  (34),  da  ver- 

folgte  er  die   fliehenden  antilopen  (sLCuJi)  u.  s.  w.";  —  kixjiS 

ndgatun  „antilopenweibchen"  ausser  in  den  vorhin  bei  nIj 
aufgeführten  stellen  noch  Imrulk.  Muall.  v.  63  „da  stiess  auf 

uns  ein  rudel  (i^jj-w),  ^  dessen  antilopenweibchen  (xä-Ljü)  gleich- 
sam Jungfrauen  von  Dawar  waren"  (comm.  ^^^^''JS  JQ  Xb!) 
und  Labid  Muall.  v.  14  (siehe  schon  fvSO  neben  *!nI  und 
EÜlb;  —  y^o  burguzun  Tarafa  Diw.  ö,v  (y£>J  ^Lul?),  pl. 
y^ijJ  Näbiga  Diw.  ^♦,tl'  „sie  (die  frauen)   schlagen  wie  junge 

-«,    'S- 

oryxantilopenmütter  der  sandsteppe  (*->v^M  &^)^)  ^^^^  bände 
vor  schmerz  zusammen  hinter  ihren  kälbchen  drein  (die  man 


1  ähnlich  werden  (j**^*  und  wLd  auf  die  wilden  ziegen  (Steinböcke) 
übertragen;  siehe  weiter  unten  daselbst. 


2 


->ww  sonst  von  gazelien  (so  Asma  ij,  doch  hier  vom  comm.  erklärt 
durch  |jibÄ.«JI   üb   ^^jjo    aa^JüI, 


—    264    ~ 
ihnen    abgenommen)"    und    ebendas.     i,(*     (ganz     dasselbe, 
nur  iXJJlh}^    „wie    gazellen"    statt    i*!;!^);    —    tXi'vi    farJcadun 

Tarafa  Muall.  v.  33  (die  äugen  seiner  kamelin  sind)  „wie 
die  äugen    einer  aufgescheuchten    (antilope),   der  mutter   eines 

kälbchens  (tX^vi  Zl)'S  wo  der  comm.  tXS'w»  durch  sIäIII  jJ^ 
i!U4uÄ.lJt  erklärt;  und  endlich  jvng.^  bahmu^  „antilopenjunges", 
pl.  *L^j  Labld  Mu  all.  v.  7  (siehe  schon  bei  ^Uo). 


o    ^   ».       ?    ^^ 


Weitere  namen  (meist  epitheta  ornantia)  des  Ji*^J\  JG 
sind  noch  folgende: 

^s|  arÄit?^  „antilope",  was  mit  recht  von  Friedr.  Delitzsch 
zu  assyr.  turähu  „antilope"^  verglichen  wurde,  ist  ebenfalls  erst 
eine  Übertragung,  die  ursprüngliche  bedeutung  ist  „ochs",  so  in 

einem  von  Damiri  citirten  vers,  wo  es  heisst  ä-o.o    '^^y^.   ^)' 

JLäLo  „ein  ochs,  der  auf  einer  weide  seine  nahrung  sucht,  ein 

stolz  dahinschreitender '  und  in  dieser  seiner  urspr.  bedeutung 
sich  ganz  mit  dem  ass.  arhu  (syn.  von  rtmv]  „ochs"  ^  deckend. 

JoLi  hddüun  (pl.  Jjipi)  und  ^^d<i^  hadülun  „hinter 
den  andern  (und  allein  bei  ihrem  jungen)  zurückbleibendes  an- 
tilopen-  oder  gazellenweibchen"  (von  adj^  „sich  einer  sache 


1  Tigl.  Pil.  I,  jagdinschr.  (I  Rawl.  28,  col.  I)  19  f.  arvi  tarähi  näli 
jaili  ina  sadiräti  utimmih  „bergliegen,  antilopen  (zur  bildung  mit  präfig. 

G  ^  ^ 

t  Vgl.  äth.     'l'^d/i'  neben  (Df>d/i',  beide  „junger  stier",  arab.  ^jJiJ> 

u.  a.),  gazellen  (vgl.  Jo  „springen,  hüpfen"  und  den  abesinischen  an- 
tilopennamen  ^li't'  s.  251,  anm.  3),  Steinböcke  erjagte  ich  nach  ein- 
ander (vgl.  ^nl?)". 

2  siehe  s.  227,  anm.  (Asarh.  5,  17  verglichen  mit  S^  254  AB  arhu. 


—    265     — 
enthalten,    sie    verlassen")    Näbiga    Diw.    V*,^    *J>-oJ!  JllS' 
L!^IIil„wie  die  jungen  oryxantilopenweibchen  der  sandwüste,  die 

hinter  dem  rudel  zurückbleibenden",  und  J.Jc^  auch  „eine  an- 
tilope,  welche  ihre  jungen  verlassen  hat",  so  Tarafa  Muall., 
V.  6  f.  „und  bei  dem   stamm  befindet  sich  eine  dunkellippige 

((^•-a-l),  welche  den  aräkstrauch  abweidet  •  {C>yJ^  (jöäaj),  eine 
junge    eben    ausgewachsene    antilope  (^^v^Li)  ^ ,  eine 

(antilope)  die  ihre  jungen  verlassen  hat  (J.cXä.),  welche  mit 
dem    rudel    der    übrigen    weidet    in   der    steppe  (LjIj>    (c^^t^ 

xJL^)". 

iLlÜ  hansau  „stumpfnasige    (antilope)""^  Labid  Muall., 
V.  37  (siehe  schon  bei  ptyi)- 

C>3   dabbun  „antilopenbock"  (urspr.    „der  bewegliche")    in 
der  Verbindung   c>LjJI   Zi'^   (auch   allein   t>l-jJI   von  S\\   impf. 

u  „hin-  und  wiederlaufen")  in  einem  bei  Lane  I  1354  citirten 
verse  des  ibn-Mukbil. 

^j<^Lw    sddinun  ,junge    ausgewachsene    (antilope/'    Tarafa 


1  wörtl.  „schüttelt". 

2  gewöhnlich  von   den  commentatoren   (so  auch  hier)  durch  ^^^ 

'  -r.- 
,gazelle"  erklärt,    hier    aber    dem    Zusammenhang  nach    eher    vom  .Jü 


(jÜi-Ä^ÜI  oder  den  oryxantilopen. 


3  vgl.  schon    8.  30,  no.    57    den    namen    der    berühmten    dichterin 
al-Hansä. 


—     266     - 

s  ^ 
Mu'all.  V.  6  (siehe  bei  Jjli>;    sonst  auch  von   gazellen  ^  nach 

den  lexicographen) ;  zur  etymologie  vgl.  J.  D.  Müller  a.  a.  o., 
s.  32=264. 

0.-ÄX  masüfun  „schimmernd,  glänzend"  [urspr.  „polirt" 
von  oLw  impf,  u  (vgl.  auch  das  pass.  iusLil  Sr'-a^  ,i<las 
mädchen  war  geschmückt"),  von  der  glänzenden  weissen  färbe 
der  orp^antilope]  Ham.  I^t^'l  (siehe  schon  bei  *->j). 

Ji&\  dfaru  Meid.  I  383  (siehe  unten  beim  artikel  ^Ib 
Gazellen). 

jj.A£.|  djanu  „grossäugige  (antilope)",  pl.  ^j^  (ein  stehen- 
des epithetum  dieser  thiere)  Kur  an  44,  54  u.  ö.  (siehe  unten 
bei  den  Gazellen  beim  epitheton  \y^\\  Zuhair  Muall.  v.  3 
(siehe  schon  bei   *-5>),    Labid    Muall.    v.  7    (siehe    schon    bei 

(JJs),  Diw.  Hud.  p.  If  A  u.  ö.  —  daneben  ,j4*^  muajjanui^ 
dass.,  Ham.  ^W  Qy^^^  (C*"^^  ^^V*^^  «^^^^  einen  grossäugigen, 
welcher  sein  rudel  schützt"),  wenn  man  nicht  an  dieser  stelle 
mit  dem  commentar 

v^^^ujuo  mugabbabun  (Lane:  „a  bull  having  a  v^y^xc  or  dew- 
lap")  liest  (siehe  schon  s.  168  beim  kamelepithetum  iaiÄÄx)). 

aULiaxc  gaitalatun  „reichlich  milch  habende  (antilgpenkuh)" 
Zuhair  Diw.  !♦  ,  t't"  „ebenso  wie  sich  flüchtet  zur  erstlingsmilch 

das  kälbchen  (li)  einer  antilope  (iüiix^),  indem  es  die  äugen 

*i  so  z.  b.  in  einem  im  Kämil  p.  t^f*    citirten   gedieht  des  Dü-'r- 
Rumma  j^t^Lw    |*)  „mutter  einer  jungen  gazelle". 


—     267     — 

(der  Jäger)  furchtet  und  ihm  dann  nicht  das  volle  euter  (iJLci^l) 
vorenthalten  wird".  ^ 

,o^i   agannu  „näselnde,  einen  eigenthümlichen  ton  aus  der 
nase  von  sich  gebende   (antilope)"  Harn.  \^^(\  (siehe  schon  bei 

Zi   fazzun    „antilopenkälbchen"    (von    Ci    „aufgescheucht, 

G   ^    -    4,   ^ 

ruhelos  sein")  Zuh.  Diw.  t*  ,  {"T  (siehe  eben  bei  RÜajLt). 

Die  namen  für   antilopenrudel  sind   nach   al-Asma'i   s\y^ 
süodrun  (Harn.  Mt*",  siehe  oben  bei  jjJLc!,  und  ö*)!"  JLäJL   GL5 

Jlo  J^  „und  es  war  wie  wenn  wir  und  die  sättel  auf 
einem  antilopenrudel  wären  [so  schnell  ritten  wir  auf  unsern 
kamelen  davon] ")''^  und  *^>-?^  rabrabun  [Tarafa  Muall.,  v. 
7,^  siehe  oben  bei  J^Li,  und  Harn.  tAi^  lJJ-Q  l^^  --^^^^  6Li;o 

^oT  x-Lv^  y^  l^-f^^^  „verhüte  Gott,  dass  sie  (die  geliebte) 
einer  gazelle  oder  der  auserlesenen  eines  antilopenrudels  gleiche 
(sondern  sie  übertrifft  sie  alle  durch  ihre  Schönheit)"^];  ^>-w 


1  vgl.  Ahlw..  Ch.-A.,  s.  194  f. 

2  Vgl.  auch  noch  Müller  a.  a.  o.,  s.  41=273. 

3  der  comm.  erklärt  <^y^)  durch  •!  ^jic:^»J!  üü  ^^wo  «a^JÜ! 
feUiaJ!  („antilopen-  odar  gazellenrudel*). 

<  aus  einem  gedieht  des  al-Ba'it  ibn-Hurait,  dessen  vater  zu  beginn 
des  isläm  lebte;  der  hier  ausgesprochene  gedanke  verräth  auch  sofort 
nachgahilitischen  Ursprung. 


—     268     — 

sirbu^i,  was  al-Asma'i  durch  gazellenrndel"  '  und  (dann  über- 
tragen) ,jungfrauenschaar"  erklärte,  kommt  Imrulk.  MualL,  v. 
63  (siehe  schon  oben  s.  263)  von  antilopen  vor  "^  —  in  der  aus- 

spräche   <^y^  (doch  vgl.  s.  200,  a.  3)  heisst  das  wort  „kameltrupp", 

soHam.  vtl"  —  und  endlich  Jk^l  aglun  (al-Asma*^i:  „rinderheerde" 

und  „gazellenrndel")  wenigstens  im  verbum  denom.  Jä.Lj 
Labid  Mu  all.  v.  7  ebenfalls  von  den  (jungen)    antilopen  (siehe 

schon    bei    JJc).     In    Wahrheit    bedeuten    eben    ^>-?m    ^y^ 

und  J^t  sowol  „antilopen-"  wie  auch  „gazellenrndel";  dass  auch 
sonst  in  den  alten  gedichten  einige  wörter  sowol  für  die 
grössern  antilopenarten  wie  für  die  gazellen  gebraucht  werden 
können,  also  nicht'  immer  (wenigstens  nach  den  angaben  der 
commentatoren  und  lexicographen)  eine  strenge  Scheidung  statt- 


" "  ».  '  --- 


fand,  haben  wir  schon  hie  und  da  bei  dem  artikel  (jii.Ä.^M  *.üj  zu 
sehen  gelegenheit  gehabt;  wenn  ein  solches  schwanken,  wenn 
es  nicht  wie  ich  fast  glaube  überall-^  auf  rechnung  der  viel 
späteren  erklärer  zu    setzen    ist,    wirklich    zugegeben    werden 

muss,  so  sind  die  antilopenarten,  welche  Kazwini  unter  ^Jjo 
zabjun  (siehe  schon  s.  251)  zusaii^menfasst,  und  zu  denen  wir 
uns  nun  wenden,  einzig  und  allein  die  niedlichen  reizenden 
thiere,  die  in  der  Zoologie 


»  so  Imrulk.    Diw.  öY  i  t*   (dort  sind  ^y^  nnd  yy^  synonyma\ 

f,fr    (in    demselben    gedieht    v.    n"    ^i^;),    I"ö  ,  U    und    t^'l  ,  t^ 
(vgl.  Ahlw.,  Ch.-A.,  s.  142).  '^ 

o 

2  ausführlich   spricht  auch  über  *w>v-w  al-Mubarrad    im  Kämil,  p. 
t"lA;  über  die  etymologie  D.  H.  Müller  a.  a.  o.,  s.  39=271. 

3  mit  ausnähme  vielleicht  von  jii.Ä^^  (pl.  ji^^Skt)  und  einigen  der 
oben  aufgezählten  epitheta  (z.  b.  J.cXä-,   jji>L^,   iÜJaxc). 


—     269     —  * 

2.  antüope  dorcas  genannt  werden,  die 

Gazellen. 

Diese  schmucken,  zierlichen  thiere,  graziös  in  allen  ihren 
bewegungen,  bei  jedem  schritt  und  in  jeder  wendung  die  ver- 
körperte anmuth,  sind  dem  Orientalen  von  jeher  das  urbild 
weiblicher  Schönheit  gewesen.  „„Eine  gazelle  in  der  wüste 
(sagt  Brehm)  ^  ist  ein  so  ansprechendes  bild,  dass  schon  seit 
alten  zeiten  die  morgenländischen  dichter  mit  aller  glut  ihrer 
seele  sie  besungen  haben.  Selbst  der  fremdling  aus  den  ländern 
des  abends,  welcher  sie  in  ihrer  freiheit  sieht,  muss  es  verstehen, 
warum  sie  gerade  den  morgenländern  als  ein  so  innig  be- 
freundetes wesen  erscheint;  denn  auch  über  ihn  kommt  ein 
hauch  jener  glut,  welche  zu  den  feurigsten  lobliedern  dieses 
thieres  die  worte  läuterte  und  die  reime  flüssig  werden  Hess. 
Das  äuge,  ^  dessen  tiefe  das  herz  des  wüstensohns  erglühen  und 
erblühen  macht,  vergleicht  ermit  jenem  der  gazelle;  den  schlanken 
weissen  hals,  um  den  sich  seine  arme  ketten  in  trauter  liebes- 
stunde,  weiss  er  nicht  schmückender  zu  bezeichnen,  als  wenn 
er  ihn   dem  hals  jenes    thieres    gleichstellt.  ^     Die   gazelle  übt 


1  Thierleben,  III,  s.  204. 

2  Vgl.  ebenfalls  Brehm,  a.  a.  o.,  s.  208  „die  Schönheit  der  äugen 
dieser  thiere  ist  unter  allen  raorgenländischen  Völkern  so  vollständig  an- 
erkannt, dass  schwangere  frauen  gazellen  nur  aus  dem  gründe  zu  halten 
pflegen,  um  ihrer  frucht  die  Schönheit  des  thieres  einzuprägen.  Oft 
setzen  sie  sich  längere  zeit  vor  das  thier  hin  und  sehen  ihm  in  die 
schönen  äugen,  streichen  ihm  mit  den  fingern  über  die  weissen  zahne, 
berühren  dann  die  ihrigen  und  sagen  dabei  verschiedene  Sprüche  her, 
denen  sie  noch  besondere  kraft  zutrauen." 

3  dass  auch  die  oryxantilope  ((W^,  coli,  jii.^*-.'!  Jii)  hier  mit- 
eingeschlossen werden  muss  (ja  zuweilen  auch  die  bergziegen  oder  Stein- 
böcke, wie  weiter  unten  am  betreffenden  ort  gezeigt  werden  soll),  davon 
möge  man  sich  durch  die  aus  den  altarabischen  dichtem   von   mir  im 

art.  jjiiwÄ.«J!   JiJ  gegebenen  beispiele  überzeugen.    Immerhin   aber  gilt 
das  von   Brehm  bemerkte  in  erster  linie  von  den  gazellen,  die  ja  an 


—     270     — 

einen  zauber  aus  auf  jedermann.  Ihrer  anmuth  halber  weihten 
sie  die  alten  Aegypter  der  erhabenen  gottheit  Isis;  ihre  Schön- 
heit muss  dem  dichter  des  hohen  liedes  zum  bilde  dienen: 
denn  sie  ist  „das  reh"  und  „der  junge  hirsch",  mit  denen  der 
freund  verglichen  wird,  das  reh  oder  die  binde  des  feldes,  bei 
denen  die  töchter  Jerusalems  beschworen  werden.  Für  die 
schönsten  reize  des  weibes  nach  morgenländischen  begriffen 
hat  jener  dichter  nur  den  einen  vergleich:  sie  sind  ihm  „wie 
zwei  junge  rehzwillinge ,  die  unter  den  rosen  weiden".  Die 
arabischen  dichter  aller  zeiten  finden  nicht  worte,  sie  zu  schil- 
dern; die  ältesten  werke  dieses  volkes  preisen  sie,  ^  und  die 
minnesänger  auf  den  Strassen  rühmen  sie  noch  heutigen 
tages"  ". 

^Ib   zahjun^  fem.  aulid,   pl.   ^Lxld    [hebr.  ^3i:,  aram.  j^J 

N^3ü,  assyr.  Äa^ei^,  2  also  ursemitisch  tabju.  Die  möglichkeit  der 
entlehnung  entweder  bei  Hebräern,  oder  Aramäern,  oder,  was 
man  der  nördlichen  läge  des  landes  nach  noch  am  ehesten 
vermuthen  könnte,  bei  den  Assyrern,  ist  schon  durch  die  regel- 
mässige lautvertretung  (arab.  z^^  hebr.  und  assyr.  s  und  aram.  t 
ausgeschlossen,  ausserdem  aber  durch  die  bildlichen  darstellungen 
auf  den  ass.  Skulpturen,  wo  die  gazelle  ^  wie  auch  der  hirsch  ^ 
deutlich  erkennbar  vor  äugen  treten.  Die  geographische  Ver- 
breitung der  gazelle  erstreckt  sich  also  nicht  allein  auf  Nord- 
ostafrika, sondern  sogar  bis  in  die  nordöstlichsten  und  nörd- 
lichsten bereits  zu  Assyrien  gehörenden  ausläufer  der  arabisch- 
syrischen   wüste.     Der    in    den   indischen   liebesgedichten    die 


anmuth  der  formen  und  bewegungen  die  grössern  antilopen  noch  weit 
übertreffen;  was  die  Schönheit  der  dunkeln  sanften  äugen  anlangt,  so 
mag  wol  schwer  zu  entscheiden  sein,  welche  von  beiden  den  preis  davon- 
tragen würden. 

1  hier  gilt  ebenfalls  das  s.  269,  anm.  3  bemerkte. 

2  siehe  schon  s.  35,  anm.  1  eine  belegstelle. 

""^  (neben  Steinböcken)  photogr.  des  Brit.  Mus.  no.  482  (catalogue 
p.  41)  sculptur  aus  Asurbanipals  zeit,  im  katalog  als  „wild  goats  and 
young";  vgl.  auch  G.  Rawlinson,  Monarchies,  vol.  II,  p.  142  (m.  bild). 

■*  ebenfalls  aus  Asurbanipals  denkmälern:  phot.  des  Brit.  M.  no.  496 
(catal.  p.  41)  „attendants  with  nets  trapping  deer  on  borders  of  forest". 


—     271     — 

gleiche  rolle  wie  die  gazelle  in  den  arabischen  einnehmende 
*i'i\  ^  ist  eine  andere  antilopenart.]     Harn.  Uf  (schon  oben  bei 

voCj^  „antilopenrudel"  mitgetheilt),  i^w  (du  schützest  deinen 
gastfreund  so  wenig,  dass  man  ihn  mit  dem  fleisch  der  gazelle 

[  JaJo  *i],   welche  von  allen  gejagt  wird  und   also  schutzlos 

ist, ^vergleichen  kann),  ^  f^\'  (Kab  ihn  Zuhair  rühmt  „und  nicht 
wurden  im  stamme   Kab  gazellen  [statt  der  gelobten  schafe]^ 

geschlachtet"  und  Ifv    iiliiil    v^^    7^^    ^^*^)    ^    ^^^ 

v^^Liil  ^AjLivXi^  „gazellen  (=  mädchen)  von  dem  stamm 
ßabi'a  'Amir,  zahn  duftende  und  hochhüftige" ;  Labid  Mu  all. 
v.  6  „und  es  erheben  sich  die  zweige  der  aihakän-staude  ^  und 
es  haben  junge  (oU-aLI.)  an  den  beiden  flussufern  die  gazellen 

und  strausse  (L^Üüj  üßiLIid),  und  es  lagern    die    antilopen 

bei  ihren  jungen  u.  s.  w."  (siehe  schon  oben  bei  ^aä')?  v.  14 
„die  gazellen  von  Wagra"  (siehe  schon  bei  ^X  Imrulk.  Mu  all. 

V.  39  ^Ib  P;Liiw|  „die  rothköpfigen  kleinen  weissen  würmer 
(im  fuss)  der  gazelle  (mit  denen  die  gefärbten  fingerspitzen 
der  geliebten  verglichen   werden)",  ebendas.  v.  59  ^^Ib   ^Ua-?! 

„die  beiden  weichen  einer  gazelle"  (mit  welchen  er  die  seiten 
seines  rosses  vergleicht)  und  Härit  Mu  all.  v.  69  „wie  wenn  um 


'  daher  ^T^?^  (nach  der  gewöhnlichen  Übersetzung  „die  gazellen- 
äugigtl*)  ein  ständiges  epitheton  der  mädchen. 

2  daher  das  Sprichwort  Meid.   I  311  jc^    f^   SuLä-    „sein  nach- 
bar  ist  das  fleisch  der  gazelle", 

3  eine  sprichwörtl.  redensart  für  „eine  ausflucht  für  die  erfüllung 
eines  gethanen  gelübdes  suchen". 

*  comm.  „■=  girgir"  d,  i.  wilde  ranke. 


—     272     — 

den  schafstall  zu  schonen  gazellen  (iUiiJI)  geschlachtet 
würden"  (vgl.  das  oben  zu  Harn,  ff {^  in  der  anm.  bemerkte); 
und  endlich  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  134  jJjisJI   >^  ^;^i 

(•liU  „sicherer  (vor  Verfolgung)  als  die  gazelle  im  heiligen 
gebiet  bei  Makka",  209  k)Jb  ^liail  ^^  ilS'J^  „ich  werde 
ihn  (so  gänzlich)  verlassen,  wie  die  gazelle  ihren  (einmal  vom  ^ 
Jäger  aufgestörten)  Schlupfwinkel  verlässt",  220  ^^  (*-^^p  ^ 
^iail  kj^Lf;.!^  „ich  habe   sie   im  netz    der  gazellen   (d.  i.  in 

grosser  gefahr)  gelassen",  748  ^c~^l  ^j^  /f>^  „gesunder  als 
die  gazelle"  (vgl.  auch  ^^Jb  i^S  iu  „er  hat  die  krankheit  der 
gazelle"  d.  i.  „er  ist  kerngesund"),  881  ^Ja^  \J^  ^p'  ^^^^^ 
„die  erzählung  ist  mehr  als  die  gazelle  zum  springen  machen 
geeignet  (d.  i.  bewirkt,  dass  auch  andere  erzählen,  weil  eine 
gazelle  durch  ihr  springen  auch  die  andern  zum  springen  reizt)", 

II  771  oij  nJ  Lo  ^Zijd   sJü  „die  flucht  einer  gazelle,  die  keinen 

führer  hat"  (die  schnellste  wildeste  flucht),  184  ^aJö   ^  wcl 

y^iw»  „sorgloser  als  eine  gazelle  beim  mondschein"  (weil  sie  da 
geblendet  wird,  so  dass  sie  der  nahenden  gefahr  nicht  achtet),  ^ 
762  §11^   s^S^\  „misthaufen  von  gazellen"  (so  nannte  Garir  die 

verse  Dü-'r-Rumma's),  761  ^äIII  J^  s>LlkJI  v^i^  gazellen  (zog 

ich  vor)   den  antilopen  (seil.  jÄ^pl)"  d.  i.  den  frauen  plieser 


'  Vgl.  Meid.  II  788  v^Ä>o   ^^aJo    ^j^   ia-Cio!  „munterer  als  die  ga- 
zelle beim  mondschein". 


—    273    — 

aiisspruch  galt  in  der  Gähilijja  als  eine  form  der  ehescheidung), 

791   ,J<h  ,jjo  ^CSI    (vgl.    oben    ^|  vio<\il;  hier  übersetzt 

Freytag    intr.   „niagis  saliens  quam  dorcas")  und  Freyt.  Prov. 

III  515  (no.   3092)  v:iJLi|   JJd    ^   liit  „flüchtiger  (schneller 

entfliehend)  als  eine  gazelle,  welche  (aus  der  für  sie  vom  Jäger 
gelegten   schlinge)    entwischt  ist",  wozu    der    vers  citirt  wird: 

„und  ich  war  eine  gazelle,  die  aus  den  schlingen  entwischt  ist 
mit  heilem  feil  nach  tödtlicher  krankheit  (d.  i.  nach  der  grossen 
gefahr)".  —  Von  pflanzen,  welche  die  gazellen  besonders  gern 

abweiden,  wird  v^Jlil  al-hulbu  (trigonella  foenumgraecum 
Linn.)  Meid.  I  464  genannt.  Noch  ist  zum  schluss  zu  erwähnen, 

dass  bei  den  pferd-  und  eselstuten  die  pudenda  iLuJaJ!  „die  ga- 
zelle" genannt  werden  (kit.  ul-fark.  s.  10=242). 

JlwÄ    gazälun    [ass.    uzdlu^^    syr.    (deminutiv)   |Lla^,    targ. 
«b-'n^iM  mit  secundär  eingeschobenem  r  —  ursemitisch  ""azdlul 

, junge  gazelle"  (pl.  ,jSC^)  Ham.  Ut   oü  161  ^^  ^  viü  jjl^ 

^Liyi  o JaJI  oli  yiCft  (c^Lls  x-LJ  „und  nicht  war  er  in 
trübsal,  wenn  er  (nur)  eines  nachts  liebesgespräche  hielt  mit 
einer  jungen  gazelle  von  schmachtenden  äugen  und  dunkeln 
(wörtl.   „mit  kühl  geförbten")   wimpern",    a^t^  „und  wir  hatten 

....  9        o 

Sängerinnen  beim  trinkgelage  und  junge,  gazellen  (jj^V^*),  für 

welche  ein  warmbad  bereitet  wurde",  ^At^  „i^nd  unter  den  des 
morgens  kommenden  gasten  vom  thal  Wagra  war  eine  junge 


*  ob  etwa  das   urspr.  c   den  cr-vokal  in  u  verwani^elt  hat,  würde 

o 

sich  wol  näherer  Untersuchung  lohnen;  vgl.  einstweilen  urniku  {J^jJi^ 
(kranich)  und  andere  Wörter. 

Hommel,  thicrnamen.  Jg 


—     274     — 

gazelle  (JlpT)  mit  schwarzen  äugen  (jj4^cÜJI  J^-v^),  ^  eine  wol 
aufgezogene",  *^f<l  „und  in  den  zeltgemächern  haben  wir 
mädchen,  welche  den  jungen  gazellen  gleichen  (^jSlyLH^),  gross-    9 

äugige  (LgJ«jLD  J^)",    in    allen    diesen  stellen  übertragen  =    ^ 
„junge  mädchen",  und  \\'Y  (in  einem  schmähgedicht)  s^^^C  L^ 
JlCül  uiJLb  JCuo   „sie  hat  einen  venusberg  (so  hart)  wie  die 

klaue  der  gazelle";  'Antara  Mu  all.  v.  60  «jjo  ^C  ^tO^  t^^ 

^jy^xil  „(sie  sah  sich  um)  mit  dem  hals  eines  zickleins,   eines 

schon  zum  laufen  kräftigen,  von  den  jungen  gazellen"  (ein  vers  der 

'in  der  Übersetzung  matt  werden  muss,  da  wir  die  feinen  nüancen 

dieser    drei    Wörter,    die    alle    gazellenjunges    bedeuten,    nicht 

s  ^  ^ 
wiedergeben  können)  und  Urwa  Diw.  (ed.  Nöldeke)  17,  1  Jlyc 

S  55--  9 

idJLio  „eine  verhüllte  junge  gazelle"  (ebenfalls  von  einem  mäd- 
chen  gesagt);  endlich  in  den  Sprichwörtern  Meid  I  499  v^tXJ^ 

JlyüJ    •4>L  „der  wolf  lauert  der  jungen  gazelle  auf"  und  II 

790  JlCc^  jj^  f»i3l  „mehr  schlafend  als  eine  junge  gazelle"; 
vgl.  auch  noch  das  neuere  Sprichwort  Meid.  I  205  „wie  kann  ein 

land,  dessen  gazelle  du  bist  (2u|wß  oo!  jJ^)  von  Gott  heim- 
gesucht werden?".  —  Das  deminutiv  lautet  JoC^  ^  „gazellen- 


1  vgl.  ^^waÄ-ÜujI  |Vä.!  Harn,  tv^  „und  manche  schwarzäugige  (ga- 
zelle)" in  einem  gedieht  Du-'r-Rumma's. 

2  hierher  wird  mit  recht  das  syr.  )L^a^  als  ein  rest  nordsemitischer 
deminutivbildung  gezogen,  vgl.  Nöldeke,  Orient  und  Occident  11,  s. 
176;  dass  deswegen,  weil  die  gazelle   vorzugsweise  in  der  arab.  steppe 


—    275     — 
böckchen"  Meid.  11   181   ^Uo    Jüb    JuCc,  wozu  zu   bemerken 

ist,  dass  ^Lb  (siehe  schon  oben  s.  248,  a.  3)  auch  vom  gazellen- 
jungen gebraucht  ^vird,  und  zwar  bevor  es  JlCi  genannt  wird, 
welches  letzteres  wort  bereits  das  ausgewachsene  junge  thier 
bezeichnet. 

lütiX^  gaddjatun  (die  etymologie  siehe  schon  s.  248  bei 
\^d<^  „zickchen")  „weibliches  gazellenjunge"  Ant.  Mu  all.  v. 
60  (siehe  schon  bei   JlCi). 

xj\L^  gäztatun  „eine  gazelle,  ^  welche  von  frischen  kräutern 
satt  ist  (so  dass  sie  kein  wasser  mehr  braucht)"  in  einem  vers 
des   dichters  al-Ahtal   (bei  Meid.  II   148)  j^\    ^\^j\jL\    ^ 

üölw  v,.JLk>o  (Freytag:  „ex  dorcadibus  nigris  oculis  praeditie, 
quarum  secretum  quaeritur"). 

sl^\  ahiöaru,  pl.  s^s^  hürun  (daher  die  uns  aus  der  mu- 
hammedanischen  paradiesbeschreibung  so  wolbekannten  Hüri's) 
„schwarzäugige  (gazelle)"  so  in  dem  eben  citirten  vers  al-Ahtal's, 

gewöhnlich  aber  fem.  it^yi  (pl.  sy^)  in  übertragener  bedeut- 
ung  „gazellenäugige    (Jungfrau)",    so    Kur  an    44,  54  „und  wir 

werden  sie  vermählen  mit  schwarzäugigen,  grossäugigen^  {sysi 
^j^)",  52,  20  (ebenso),   55,.72  s*j5^   „(in  den  paradiesesgärten 


heimisch  ist,  der  name  derselben  im  syr.  arabisches  lehnwort  sein  müsste 
(Blau  in  Z.  d.  D.  M.  G.  XXVII,  s.  296),  wird  allein  durch  die  assyr. 
gazellennamen  widerlegt. 

1  Lane:  „a  doe-gazelle". 

2  siehe  s.  200  beim  [J^t^s^yj]   Ju   [^j^],  pl.  ^^-V^  „grossäugige", 

ständiges  epithetum  der  antilopen). 

18* 


276 


befinden   sich)    schwarzäugige    (mädchen)"   und   56,    22    )yi^^ 

6 

^jjiA  „und  schwarzäugige,  grossäugige  ([noch  in  den  muschehi] 

verborgenen    perlen    gleichend,   werden   ihnen   zur  Vergeltung 
dessen,  was  sie  [auf   erden  gutes]  gethan)",  wie  in  einem  vers 

Mutammim's  (Nöldeke,    ßeitr.,  s.   111,  v.  15)  /^Uy^^  ;^t  „die 

gazellenäugigen  herrlich  schönen  (frauen)". 

J.jX  hadülun  „ein  gazellen Weibchen,  welches  seine  jungen 
verlassen  hat"  Tarafa  Mu  all.  v.  7  (siehe  schon  s.  265  beim  art. 

Lä>   rasaun    , junge   (schon  zum    laufen  kräftige)    gazelle" 
(syn.   wo-u»   sasaru     und    >ui.CM.S    hisfun)  ^  *Ant.    Mu  all.    v.   60 

G^  £.  ^  ^       ^  a    ^ 

(siehe  schon  oben  bei  jlCt);  Tar.  Diw.  d  ,  v  (LwT  ^Jl£u). 


*  genauer  Lane,  p.  1547  „it  is  said  by  more  than  one  of  the  Arabs 

*?  - 
of  the  desert  that   the  young  one  of  the  gazelle   is  called  jLb ;  then, 

\.Jlm^  j  and  when  his  horns  come  forth,  ^t>LÄ  j  and  when  he  has  be- 

come  streng  and  active,   y^Jm;  then  clX^,  and  then  ^^aj  (vgl.  schon 
beim  kamel  und  pferd),  which  name  he  continues  to  have  until  he  dies". 

6  —  " 

An  das  wort  wO-Ä  knüpft  sich  ein  fehler  in  Freytag's  lexicon,  der  meines 

G^  ^ 

Wissens    noch    nicht  verbessert    wurde,    nemlich  ySLjM    „pullus   dorcadis. 
Domair."     (soll  heissen  Damiri);    kein   nationallexicon   kennt  dies  wort 

ySUM  und  auch  bei  Damiri  sucht  man  es   vergebens,    Tn  der  quelle,  aus 

®  "  r 

der  Freytag  schöpfte,  stand  entweder  yo^,  oder  wenn  er  wirklich  dort 
safarun  fand,  so  war  es  ein  druckfehl  er  statt  des  allein  richtigen  und  mög- 

G  -  - 

liehen  w*fl-Ä.   Es  ist  daher  auch  in  Delitzsch 's  ass  Studien,  I,  s.  49  das 

®<  T 

wort  >-A^,  was  er  als  etymologischen  beleg  zu  sapparu  „gazellenbock"  an- 
führt, zu  streichen  (wie  auch  die  anführung  des  gleichen  wertes  in  dieser 


—     277     — 
^y  ramijjun  „vom  pfeil  getroffene  (gazelle  oder  bergziege)" 

Harn,   öv*  ^pi  J-o  U^^  v:y4>Jco  nach  Rückert's  Übersetzung 

dieses  reizenden  kleinen  liebeslieds:  „(Als  ich  sähe,  dass  dein 
herz  zu  dem  feind  sich  neigte  ab  von  mir,  und  kein  ersatz  mir 
für  dich  sich  zeigte,)  gieng  ich  von  dir  wie  das  reh,  das  der 
pfeil  getroffen;  ^  (hin  sich  schleppen  mag  sichs  noch,  doch  den 
tod  nur  hoffen)". 

^j4>Lä  sddinun  „gazellenjunges"  Tarafa  Mu  all.  v.  6  (siehe 

schon  beim  {J^li\  ^,  s.  265). 

*Aftl  dfaru  (pl.  Jlc)  „staub-  oder  erdfarbene  gazelle"  (von 

Jis.  „staub";  Lane  übersetzt:  buck-antelope)  Ham.  ^k^  ^^  Lo 

wAaJI  „(soll  ich  meinen  bruder  nie  wiedersehen,)  so  lang  die 
staubfarbenen  gazellen  mit  dem  schwänz  wedeln?"  d.  i.  „soll 
ich  ihn  denn  nie  mehr  wiedersehen"  (da  die  gazellen  stets  dies 

thun),2  Diw.  Hud.  p.  (i^a  (.neben   (>xjt  und   *!J)  und  in    den 


meinerarbeit,s.35);  zum  glück  wird  die  bedeutungdes  a^syr.  Wortes  dadurch 
in  keiner  weise  alterirt,  da  sapparu  in  der  bedeutung  „bock  vom  ga- 
zellengeschlecht"  durch  das  in  der  sumerischen  kolumne  stehende 
SIKKA.BAK  vollständig  gesichert  ist  (vielleicht  „der  glänzende'',  hebr. 

't£g; ?}.  —  üeber  die  etymologie  von  ^— ft.C^>  und  L^n    siehe  D.  H.  Müller, 

kit.  ul-fark,  s.  32=264;  Läs  =  assyr.  russii  („mächtig,  herrlich",  so  von 

kleidern,  vom  gold  und  einem  wilden  thier)  wie  (jiiÄ^  vjunge 
gazelle"  =  hussa  (syn.  von  russu)  Delitzsch,  Ass.  Stud.  I,  s.  58  ist 
hinfällig,  da  raHm  wie  hussu  sumerische  lehnwörter  sind  und  auch  nur 
von  wilden  thieren  gebraucht  werden. 

1  wörtlich :  da  wandte  ich  mich  ab  wie  sich  abwendet  die  vom  pfeil 
getroffene  (gazelle). 

2  vgl.  das   beim   nächsten  epithetum  {\yi)  mitgetheilte  Sprichwort 

(wo  jJjJ  deutlich  von  den  gazellen,  nicht  von  den  oryxantilopen  ge- 
sagt wird). 


—    278    — 

Sprichwörtern  Meid.   I   383  llcl    ^j^*   Jjt    jÜä.   „er   hat  ihn 

aufs  hörn  der  staubfarbenen  (gazelle)  d.  i.  in  grosses  unglück^ 
gebracht"  (vgl.  den  daselbst  citirten,  auch  von  Lane  p.  2091 

übersetzten  vers  al-Kumait's)  und  I  148  lltl  ^J^.  ^  ^  «hei 
ihm,  nicht  bei  einer  (unschuldigen)  gazelle,  einer  hellfarbenen, 
(liegt  der  fehler)". 

^•i  färun  (ohne  singular;    nach  andern  pl.  von  ^^li)  „ga- 

Zellen"  im   Sprichwort   Meid.  II  508  ^'^^    Lo    düj    JJiil    !^l 

Lgjb<3Lj  smJt}\  „ich  werde  das  nicht  thun,  so  lang  die  gazellen 
mit  ihrem  schwänz  wedeln"  (d.  i.  ich  werde  es  gar  nie  thun). 

Die  Ortsnamen    Wagra  (siehe  oben  bei   ij^t-^y  f^s  und 

^c^)->  Tüdih  (siehe  bei  aJn)  und  Haumal  (siehe  oben  bei  sLw 

„antilopenbock";  befinden  sich  nachJaküt's  geogr.  lexicon  sämmt- 
lich  in  Nagd  in  der  sandsteppe,  welche  man  auf  der  karawanen- 
strasse,  die  von  Basra  nach  Mekka  führt,  passiren  musste, 
und  zwar  speciell  Wagra  40  meilen  von  ßasra,  Haumal^  Dahül^ 
Mihi-aa  und  Tüdih  zwischen  Immara  (welches  ebenfalls  als 
zwischen  Mekka  und  Basra  gelegen  angegeben  wird)  und  As- 
wad  al-Am  (ein  berg  in  Nagd  auf  dem  weg  zwischen  M.  und 
B.).  Damit  ist  zugleich  das  vorkommen  der  oryxantilope  auch 
für  das  innere  Arabien  unumstösslich  bewiesen. 


1  Lane:  meaning  „upon  the  head  of  a  spear";  aus  diesem  vergleich, 
wie  aus  der  farbenbezeichnung  (,,of  a  whitish   dustcolour'*)  scheint  her- 

o 

vor  zu  gehen,  das  ^Aftl  urspr.  ein  epithetum  der  oryxantilope  (f*^))  ge- 
wesen ist. 


—     279    — 

B.  (vgl.  oben  s.   254;    no.   9   der    eintheilung    Kazwints: 
Jol  berg-  oder  wilde  ziegen,  oder  was  dasselbe  ist) 

Steinböcke. 

Das  wort  jGf  2))*«/^«,  unter  welchem  Kazwmi  alle  steinbock- 
arten zusammenfasst,  ist  ein  sehr  später  zoologischer  terminus, 

den  z.  b.  al-Asma'l  noch  nicht  kennt  (er  hat  dafür  ;^5;i).  Die 
arabischen  lexicographen  erklären  JJI^  einstimmig  durch  Jld« 
„Steinbock";  bei  alten  dichtem  wie  in  der  classischen  periode 
der  arabischen  literatur  kommt  es  nie  vor,  und  die  einzige  be- 
legstelle,  welche  ich  gefunden  habe,  ist  der  von  ibn-Duraid^ 

citirte    vers    eines     späteren    ragazdichters:    ^Tj»ajIj6I    ^^    ^K 

J->^l  ^^Js  i^ftjufljl  (j*4i  ^jjo  JIäJI  „es  ist  wie  wenn  sie 
(die  kamele)  an  ihrem  schwänz,  dem  aufgehobenen  (pl.  von 
J^Li    „aufhebend"    und   „aufgehoben")    steinbockhörner   vom 

hartgewordenen  mist  des  sommers  hätten".  Ich  halte  demnach 
schon  der  seltnen,  wahrscheinlich  dem  altarabischen  ganz  un- 
bekannten 2  form  Ja»  halber,  Jot^  wie  Jot^  (von  welch  letzterem 
dies  wol  niemand  bestreiten  wird)  für  aramäisches  lehnwort 
im  arabischen  [chald.  N^^N,  syr.  jLf,  beide  aus  einem  voraus- 
zusetzenden Nb^N,  jLf  neben  dem  wirklich  vorkommenden 
Nb^N,  auch  im  aram.  wahrscheinlich  „bergbock",  „Steinbock", 
wie  dies  für  das  äth.  fjf  A^  die  einzig  mögliche,  für  das  hebr. 


*  ^-LäJui^l   ^->U^  ed.  Wüstenfeld,  p.  i^v 
sprachgut. 


2   «jj»  „ziegenböckchen"  Meid.  II  606  ist  schwerlich  altarabisches 


—    280    — 

b'^N  die  sicher  nachweisbare  bedeutung  ist;  '  das  assyrische  aüu 
allein  konnte  „hirsch"  sein,  da  die  Assyrer  die  hirsche  auf  ihren 
denkmälern  abbilden,'^  obwol  die  nationallexica  das  sumerische 
DARA.BAR,  was  eher  „gazelle"  bedeuten  muss^  dem  ass.  aüu 
gleichsetzen].  —  Das  gewöhnliche  arabische  wort  für  „Stein- 
bock" ist 

Jld*  wdüun  [daneben  auch  Jlc-,  doch  ersteres  das  ur- 
sprüngliche, wie  die  verwandten  sprachen  zeigen:  hebr.  bs^^, 
aram.  \wl^  ass.  jdüu  dass.;  äth.  ahö^i'  dem  wort  nvyaqyog  der 
Sept.  in  der  äth.  bibelübersetzung  entsprechend,  doch  ursprüng- 
lich ebenfalls  „Steinbock"  —  demnach  bereits  ursemitisch 
wdüu    „Steinbock"    (urspr.   der    „kletterer")  ^]    in    den    sprich- 


0  J 

1  vgl.  vor  allem  die  Verbindung  von  *i£V  (=  yA£.  „steinbockjunges") 

mit  ö'>VpN  (sämmtliche  stellen  siehe  unten  bei  vAC  mitgetheilt),  dann 
Cant.  2,  17  den  ausdruck  „auf  zerklüfteten  bergen",  was  allein  schon  die 
bedeutung  „hirsche"  ausschliesst,  die  in  wäldern,  nicht  aber  auf  fels- 
gestein  leben;  endlich  W.  M.  Thomson  (thirty  years  missionary  in 
Syria  and  Palestine)  „the  Land  and  the  Book"  (London  1870)  [eines  der 
besten  bücher  über  das  heilige  land],  p.  172,  wo  in  dem  satz  „the  sacred 
writers  frequently  mention  gazelles  under  the  various  names  of  harts, 
roes  and  hinds"  nur  noch  „mountain  goats"  zu  „gazelles"  hinzu  zu  fügen 
ist.  —  Die  falsche  Übersetzung  „hirsch"  für  V"^«  ist  ein  alter,  aber  leicht 
erklärlicher  fehler,  scheinbar  autorisirt  durch  die  wiedergäbe  eXatpoq 
bei  den  Septuaginta  (so  Psalm  42,  2  =  i/;  41,  2  und  überall  sonst,  wo  V^s 
ini  grundtext  steht);  dass  sie  aber  falsch  ist,  geht  schon  daraus  hervor, 
dass  dieselben  Sept.  das  von  allen  von  jeher   durch  „Steinbock  erklärte 

wort  hy^  (J^5'  ^f*^'^  jdüu)  ebenfalls  (z.  b.  i/;  103,  18  =  Ps.  104,  18) 
durch  sXa^og  wiedergeben. 

2  der  von  einem  löwen  gepackte  hirsch  auf  dem  schwarzen  obelisk 
(cat.  of  phot.,  no.  405),  vor  allem  aber  die  treibjagd  Asurbanibals  (cat. 
of  phot„  no.  496:  „attendants  with  nets  trapping  deer  on  borders  of 
forest  [und  zwar,  wie  es  nach  der  abbildung  scheint,  eines  palmen- 
waldes]"). 

3  DARA  ist  sonst  turähu  „antilope",  BAR  sahiu  ,. gazelle". 

4  von  J>^«,  was  auf  dieselbe  wurzel  '«/  wie  das  gemeinsemitische 
verbum  ^}s£.,  fiVy  ,  aufsteigen"  zurückgeht. 


—    281     — 
Wörtern  Meid.  I  595  J^ci   ^j^  t^)^  „stolzer  als  ein  Steinbock" 
und  II  840  wÄt   ^jjc^  Jlc«   j>jo   J^.I  „höher  die  berge  ersteigend 

als    ein    Steinbock    und    als    ein    steinbockjunges";    pl.   jLt.l 

■f. 
Ininük  Diw.  df  ,  d   Jl^^l  JLC  J^  „am  brunnen  der  Steinböcke" 

und  6y^%  ebendas.  «>♦  ,  a  J*-cLII  i^^S  „die  jungen  der  Stein- 
böcke". 

^Jo  hodanun  „alter  Steinbock"   in   einem  bei   Laue    mit- 
getheilten    ragazgedicht    L^Xo*     ^ÜljJI    ^^ö^    \^    <:jS^    jLS* 

^'   ^^W  S^^-M^^   ^j^-P^;  "ic^  sagte,  als  (die  hündin)  al-Ikäb 

erschien,  während  sie  und  den  alten  Steinbock  der  berg  al- 
Hikäb  enthielt:  streng  dich  an  (und  fang  den  Steinbock)  u.  s.  w.", 

und  im  Sprichwort  Meid.  I  241  ,j JuJI    ÜcUju«.    ^IsS    ^lüS 

0   J 

„die  Steinböcke  thun  wie  wenn  sie  junge  (>-fti^,  s.  unten)  wären, 
während  ihr  aussehen  doch  (das  von)  alten    Steinböcken  ist"; 

pl.  jjjo  im  sprichw.  Meid.  II  284  Xi^.    LgJ    Lo    ^d^    J^.li 

„hömer  von  alten  Steinböcken,  welche  keine  spitzen  mehr 
haben". 

K-3.nI     urimjjatun   „weiblicher    Steinbock",    „bergziege'^    im 

sprichw.  Meid.  I  567  ^^l^-w    cLaj    (c^t^  ^^5^  „eine  bergziege, 

welche  auf  niedrig  gelegenem  gründe  weidet"  (also  ihren  ge- 
wöhnlichen aufenthaltsort,  den  berg,  verlassen  hat),  und  dazu 
als  plural  gebraucht  das  collectiv 

'    i^^y   arwd  [=  äth  KCB'i   dort   allg.   „wild,  wildes  thier", 
ass.  pl.  arm    aber    (wie  arabisch)    „Steinböcke";  ^    dazu   gehört 


^  eine    belegstelle    wurde    schon  in    der    anm.  /n  y-v>!,  s.  264  mit- 


—     282     — 

auch  hebr.  rr'ii^,  syr.  Izol^f,  mandäiscli  ndnini-in  „lüwe"^  — 
im  nrsem.  scheint  demnach  das  wort  die  ganz  allgemeine  be- 
deutung  „wild"  gehabt  zu  haben]  in  einem  gedieht  des  zur 
zeit  des   Ommajjadenchalifen   Merwän  ihn  al-Häkim  lebenden 

beduinendichters    al-Kattäl  al-Kiläbi    Harn.  <I1   comm.  v^iui^* 

LIjI.Iäo  \jJ  ;^5)^i    r^s    versorgten    uns    (mich    und    meinen 

höhlengenossen,  den  pardel)  mit  gebratenem  fleisch  die  stein- 

böcj:e",   Nabiga    Diw.    v  -,  \'\   tX^kJI    v^jLd^l    ^^js\    2iJ   o^jJ 

„(mit  einer  so  lieblichen  rede,  auf  welche  hin,  wenn  sie  sie 
hören  könnten,)  die  bergziegen   der  harten  steinfelsen  herbei- 

laufen  würden",   im  eigennamen  abu-Arvm  Ham.  W*    ^U\   üj, 

und  in  den  Sprichwörtern  Meid.  I  35  ^5;^^   t'^^^  ^   '^i 


getheilt;  eine  andere  steht  Sanh.  3,  77  {kima  arvi  ana  zuldi  saMiti 
sinishm  üi  „wie  st.  auf  hoben  f eisen  [Norris:  Schlupfwinkel]  so  stieg  ich 
auf  sie"). 

1  Nöldeke,  Mand.  gramm,  s.  167  anm.  —  Ein  assyr,  aria,  wie 
man  früher  das  ideogramm  LIK.MAH  las,  gibt  es  nicht,  sondern  die 
richtige  lesung  ist  msu,  wie  schon  Fried r.  Delitzsch  in  der  1.  aufl. 
seiner  assyr.  lesestücke  s.  14  das  ass.  ideogr.  des  löwen  umschreibt,  und 
was  durch  z.  13  und  14  des  in  demselben  buch  mitgetheilten  Istarhymnus 
Sm.  954  documental  bezeugt  ist;  meine  identification  dieses  nUu  mit  dem 

arab.  löwenepithetum  {juyj^   [in  einem  vers  ibn-Zeidün's    bei    Makkari 

II,  2,  p.  ö^^:  „und  fürwahr  das  ruhen  hält  den  tapfern  löwen  (cL^ivI 

\juy^ij\)  nicht  ab  zu  beissen";  aus  nahusii  musste  im  ass.  des  hauch- 
lauts  halber  zuerst  nihüsii,  dann  weiter  durch  imäla  nzMsu,  msu  werden] 
wurde  zuerst  in  Franz  Delitzsch's  Hiobcommentar,  2.  aufl.,  s.  505 
als  sicheres  ergebnis  semitischer  Wortforschung  anerkannt;    zu  der  dort 

angeführten  grundbedeutung  von  (j**^  vgl.  noch  den  Diwan  des  Muslim 
al-Ansäri,  ed.  de  Goeje,  p.  tit,  vers  M  nebst  commentar. 

2  vgl.  hl^a  Cant.  8,  14  „fleuch  (ni^a)  mein  geliebter  und  thu  es  gleich 
einer  gazelle  oder  einem  jungen  der  Steinböcke  auf  würzigen  Ijergen!" 


—    283    — 

i^o  Uo  ^Lcp  „fürwahr  er  ist  wie  der  querfeldeinrennende  der 

Steinböcke,   den  man  kaum   sieht  (so  schnell  rennt  er  vorbei)", 

^  -f. 

113  \S^y^\  — .>L5^vij|  „du  bist  wie  u.  s.  w."  (dasselbe),    171 

^5"^!!  «^j^  iidie  jungen   der  Steinböcke"  (von  jemand,  den 

man  selten  sieht),  238  ^^^^^  ^^)^^  Ü^  /**^  rJLÖ  „er 
redete  und  hat  (durch  seine  worte  das  unmögliche)  bewirkt, 
dass  die  Steinböcke  und  strausse  zusammenkommen",  241  (siehe 

schon    oben    bei    ,jJu)    nnd    II    608    \S^y^^    ^j^     >*i^    ^ 

(•LiÜL  „die  Steinböcke  (die  bewohner  der  felsen)  und  die 
strausse  (der  wüstensteppe)  kommen  nicht  zusammen". 

Ül£.  {jufruf^  „steinbockjunges"  [hebr.  'nsb^,  nur  Cant.  4,  5 
und  7,  4  „gazellenjunges"  (ü^äi?  ^1^?^^.  2"''^.??.  rjunge,  Zwillinge 
einer  gazelle"),  sonst  (Cant.  2,  9.  17  D^bijN?^  -iöb>^  iN  ^nirb 
^n:2  ^'iri-bs^  „einer  gazelle  oder  einem  jungen  der  Steinböcke 
auf  zerklüfteten  bergen"  und  8,  14  dass.)  wie  arab.  „steinbock- 
junges"; ass.  apparru  ^  kann  wegen  des  determ.  SAH  und  wegen 
der  vor-  und  nachfolgenden  Wörter  (hussu^  russu^  banu^  die  alle 
drei  wilde  thiere  bezeichnen,  die  beiden  ersten  sumerische 
lehnwörter;  iru  [nicht  bitru]  „wildesei")  unmöglich  hierher  be- 
zogen werden,  viel  eher  mit  Schrader  ,.wildschwein"  bedeuten] 
in  einem  vers  Bisr's  im  Muhit  II  t  d  t^  I ;    im  Sprichwort  Meid. 

II  840  (siehe  oben  bei  J^*)-  ^^^  denominativ  yksü  heisst 
„sich  wie  ein  steinbockjunges  betragen",  so  im  Sprichwort 
Meid.  I  241  (siehe  oben  bei  jjJo). 

So  ^ 

Jis^  (jafrun  urspr.  allgemein  „lamm"  oder  „zickchen"  ;2  vom 
< 

'  Delitzsch,  Ass.  Studien,  I,  s.  59. 

2  genauer  „lamb    or   kid,    whose   sides    have    l)ecome    widened    or 


distended  (vää^)"  Lane. 


—     284     — 


•)  i  fi  ^        -".1^--      G     1^ 


Steinbock  Meid.  I  J68  im  Sprichwort  »^ää^  jLxi  Nt>Li  Jü 
„es  pisste  der  Steinbock,  da  pisste  auch  sein  junges". 

si^ fddirun  und  ^.jj  fadmw^  „stattlicher,  ausgewachsener 

Steinbock"  (siehe  eben  bei  Jus^)^  pl.  >tXi  in  einem  vers  des 
ibn-Mukbil  (bei  Lane  unter  IS'Jü'):  'iuiC^S  sjo  „die  Stein- 
böcke von  al-Jamäma"  (wo  x  jU  des  metrums "  halber  aus 
^Jo  verkürzt  ist). 

cjuo  saddun  „mittelgross,  untersetzt  aber  kräftig  gebautes 
thier"  von  Steinböcken,  gazellen,  wildesein  und  kamelen;    von 

ersteren  Harn,  tf  ^  xü^Li  ^\^  ^  F^^^^  ^^  "^^^  ^^  ^^'  ^^^ 
Steinbock  auf  dem  gipfel  eines  berges  sei  (,unter  welchem  den 
raubvögeln  die  nester  sind)".  Bei  dieser  höhe  können  natürlich 
nur  Steinböcke  gemeint  sein. 

G^    jo^ 

'i}yio\\  uzmülatun  „meckernder  (nach   andern  „beim   laufen 
die  eine  seite  neigender")  Steinbock"  im  Sprichwort  Meid.  I  592 

«liUt  (^X^i!  ^  i}y^\\  „ein  (solcher)  Steinbock  auf  unzugäng- 
lichem glattem  felsgestein"  (d.  i.  so  sicher  wie  ein  Steinbock). 

y^   hahzagunj   urspr.    allgemein   „kälbchen,    lämmchen", 
dann  von  den   steinbockjungen  pl.  «^jLi  Meid.  I  171    (siehe 

schon  oben  bei  ^55)1)-  —  Eins  der  gewöhnlichsten  steinbock- 
epitheta  endlich  ist 

jv-o-D   '^usmun^    pl.  von   jv-o-cl    „mit    weissen    vorderfüssen, 
weissfüssig"  (nach  den   lexicographen   auch  von    gazellen  und 


O    ^  -    ü    > 


pferden)  Ham.  ö\^  ^4='W^I  tH^  i-^*il  J^  J^äj  „(du  fleugst 
mich,  o  geliebte)  mit  einer  rede,  welche  (sogar)  die  weissfüssigen 


__     285     ~ 

(Steinböcke)  in  die  niederung  (sich  dort  zu  lagern)  lockte"  und 
1*j^  „und  wenn  sie  (das  böse  weib)  auf  den  gipfel  eines  berges 

stiege,  wo  sogar  die  Steinböcke  {^J!ax}\)  herabgleiten,  so  würde 
sie  nicht  herabgestürzt",  Imrulk.  Mu  all.  v.  75  „(der  regenguss) 
entlud  sich  über  al-Kanän  ^  und  trieb  ^die  weissfüssigen  Stein- 
böcke (I-ojiJl)  von  allen  seiten  herab"  und  im  lied  eines  Juden 

(bei  Nöldeke,  Beitr.,  s.  85,  v.  6)  ULäJI  (j^^^;  rw^a-^  r^ie  weiss- 
füssigen (Steinböcke)  der  felsspitzen". 

Eine  ähnliche   Übertragung    wie    bei    nJj,    Jb,    x^j  und 

»Li  auf  die  or^xantilopen  fand  mit  ij^  (urspr.  „Ziegenbock") 

und  yjL&  („ziege")  auf  die  Steinböcke  statt;  ein  nicht  misszu- 
verstehendes 2    beispiel    hierfür  ist    Diw.   d.  Hudail.  w ,  1    (ed. 


•^      o 


,:e 


Koseg.,    p.     tf  ^)    y^l      iJCsi^  II  iWwi:!^      öy*j     wvwo!     «3^     ^jo 

(jA-lxJlL  t^A-o  „über  ihm  sind  schwarze  adler  und  raben  und 
unter  ihm  schwarzgelbe  bergziegen  (comm.  J«xlJ|  <d>LS|  yix^l 
^})^^  C5^^^  ^^^^  Steinböcke  (comm.  J«.^Ji  ^y^o  ,jwLöL)"; 
neben    den    antilopen    'Alk.    Diw.    t  ,  t"^    u*^5    j^-^F^^    )y^ 

^^-yi   (siehe  schon   bei   sJi  „antilopenstier"  s.  262  f.).  —  Zum 
schluss  sei  noch  ein  name  erwähnt,  der  nach  an-Nadr  ^  (einem 


1  ein  berg  im  gebiet  der  Banü  Asad. 

2  die  lexicographen  gehen  wol  zu  weit,  wenn  sie  ^jj*^*  und 
wix  (vgl.  Lane  daselbst)  auch  als  auf  die  gazellen  übertragen  angeben. 

-  Abu-1-Hasan  an-Nacr  ibn  Sumail  (f  204=820),  ein  berühmter 
philolog  der  schule  von  Basra,  welcher  verschiedene  tractate  über  thiere 
schrieb,  aber  von  rein  sprachUchem  Interesse  aus,  und  sie  mit  dichter- 
stellen belegte,  vgl,  Ibn  ChalHkän  no.  774  und  Flügel's  Gramm.  Schul. 

d.  Arab.  s.  58  ff.,  wo  s.  61  als  no.  11  ein  buclj  von  ihm:  ji.«^^«j!    iw>Üc5i 


-     286     — 

alten  lexicographen)  und  Abü-Haira  (siehe  bei  Lane  unter 
JlXj)  eine  besondere  steiubockart  mit  kleineren  hörnern  be- 
zeichnet, ^  nemlich 

JuJu  taitalun^  was  einige  lexicographen  auch  durch  „alter 
Steinbock"  wiedergeben;  mit  diesem  wort  nennen  heutzutage 
die  nubischen  Araber  die  in  Arabien  fehlenden  antilopenarten 
bubalis  alcephalus  und  strepsiceros  Kudu  (siehe  schon  s.  251, 
anm.  3).     Der  assyrische    antilopenname   ditanu^    zu    welchem 

Friedr.  Delitzsch  ^  unser  JüIjo  vergleicht,  gehört  nicht  hierher. 

Eher  wäre  zu  J^^*,  woneben  ja  auch  Jxö  von  den  lexico- 
graphen überliefert  wird,  das  äth.  CDj&niA:  „gazelle"  zu  ver- 
gleichen, neben  welchem  eine  form  '^J&^lAs  (vgl.  amh. 
Wßßd/}'  ^junger  stier"  neben  äth.  'f'J&Ä'}:)  recht  gut  existirt 
haben  mag;  es  wäre  dann  zum  arabischen  namen  der  stamm 
Joj,  zum  äthiopischen  die  härtere  nüancirung  desselben  (Jkiaj) 
in  ziemlich    gleicher    bedeutung    verwendet    worden,    während 

die  identität  von  ditanu  und  (>Aju  dem  etymologischen  ge- 
wissen eines  nüchternen  sprachvergleichers  doch  etwas  zu  viel 

zu  glauben  zumuthet.     Da  aber  im  arabischen  die  form  Jüili 

so  gewöhnlich  ist,  und  JücIj,  nicht  J^icJ,  die  von  den  besten 
und  meisten  autoritäten  überlieferte  form,  so  ist  auch  die  oben 

in  Vorschlag  gebrachte  identificirung  von  Jüüo   und  IDj&niA: 


dessen  existenz  unter  and.  Damiri  (artikel  (•tXil)  bezeugt,  noch  hinzu- 
zufügen ist. 

1  ob  etwa  mit  dieser  gattung  cM^*  (vgl.  auch  s.  228,  anm.  3)  eine 

der  von  einigen   lexicographen  unterschiedenen  zwei  steinbockarten  üü 

und  eLä  (siehe  s.  253  bei  no.  9),  vielleicht  die  erstere,  gemeint  ist,  lässt 


sich  kaum  mehr  entscheiden. 
2  assyr.  Studien  I,  s,  49. 


—    287     — 

problematisch,  und  JCXjo  noch  am  wahrscheinlichsten  eine 
faf  al-bildung  von  Jläj,  dem  in  den  nordsemitischen  sprachen 
ein  bnd  entsprechen  müsste. 


Bei  Kazwmi  folgen  nun  den  lastthieren  (siehe   s.  44)  und 
den  Wiederkäuern  (s.  139) 

e)  die  wilden    thiere  cLL^P  p.  t"AV— f*ö,    de    Chezy 
„les  carnassiers"  p.  410  f.,  wo  blos  „der  bär"  übersetzt  ist.- 

1.  Juil  (asadun)  p.  I^aS  der 


Löwe. 


.*  /«• 


Das  gewöhnliche  wort  ist  Ju«l   (nur  noch  im  himj.  <Xw! 
als  stembild  wie  als  n.  propr.),  pl.  Jcw!  und  O^-wl;  es  kommt 


s  ^-^ 


in  der  Hamäsa  zwölfmal  (z.  b.  ölt"  oyo   Juli,  a»   ;^liÜI  ^  cX-wl, 
{"I*),  in  der  sprichwörtersammlung  Meidäni's  eben  so  oft  (dort 


^  vgl.  'Antara  Diw.  \  -,  \'. 

2  hei  Kazwini  nach  dem  arabischen  alfahet  geordnet. 

^  as-Sard  das  sumpfige  und  mit  rohrdickicht  bedeckte  ufer  des 
Eufrat  an  der  arabischen  grenze,  nach  andern  aber  ein  berg  in  Nagd 
oder  Tihäma  (so  Jaküt)  im  gebiet  des  Stammes  Tai,  und  letzteres  scheint 
manchen    das    richtige    (doch  vgl.    unten  Hafijja   und  HaiFän);    andere 

gegenden,  in  denen  löwen  erwähnt  werden,  sind  yX£.  ^Attaru,  ein  zehn 
tagreisen  von  Mekka  entfernter  ort  in  Jaman  (Jaküt  III  *1td,  wo  auch 

em  vers  citirt  ist  ±\  yXxj   vi/^J?   O^-T^   Ißrrtn  (Ham.  tt"t),  i^Ai^ 
IJafijjatu  (Ham.  f  vT)  ein  rohrdickicht  im  gobiet  von  Kufa  (^Ls  jOI  t>l«-w) 


—    288    — 
bes.  viele  Wörter  für  die  höhle   oder    das  versteck  des  löwen, 
so  I  705.  JLIj^,  I  252  ^j^,y^,  II  927   y--j^,i  I  329  ^v^l, 

ausserdem  z.  b.  Zuh.  Muall.  38,  Här.  Muall.  58,  'Ant.  Muall. 
6,  75,  'Urwa  Diw.  19,  4  vor. 

Die  für  uns  wichtigsten  Wörter  sind  folgende  zwei: 

So'' 

viuü  laitu'"'  [hebr.  ':5"'b,  eh.  n'^b,  ursem. ^  also  laüu;  urspr. 
„der  kräftige,  starke",  vgl.  arab.  ^y  „stärke"],  pl.  ^«^^  in 
der  Hamäsa  zehnmal  (z.  b.  -Pf  t"  ^Lt  ^^  „leuen  des  dickichts" 

siehe  schon  s.  147  anm.,  f'j')   xjLt  jJol   ^  ^.^:ZXl\  Lo)  ^  wie  in 

der  Sprichwörtersammlung  des  Meidäni  öfter  (z.  b.  II  13,  714)^ 
doch  im  allgemeinen  in  der  prosa  seltener  als  in  der  poesie 
—  und 

'iyjj  lahuatun  [hebr.  ^'2\  pl.  D^NSb  „löwe",  häufiger  N^rnb, 
was  aber  an  den  meisten  stellen  in  N^ib  ,.löwin"  —  so  ge- 
sichert Hez.  19,  2  —  umgeändert"  werden  zu  müssen  scheint;^ 
ursem.  labiatu  „löwin"  (so  benannt  von   der  ersten  milch,  die 


und  ^Lfcsv  Haffdnu  (Meid.  I  334)  ebenfalls  in  dieser  gegend.  Dadurch 
ist  geographisch  bewiesen,  dass  in  alter  zeit  wenigstens  im  äusseren 
norden  wie  süden  Arabiens  (am  westl.  ufer  des  Eufrat,  nemlich  an  der 
arabisch-irakischen  grenze,  wie  in  Jaman)  löwen  gehaust,  wenn  sie  auch 
heut  in  diesen  ländern  ausgerottet  und  nicht  mehr  zu  treffen  sind;  für 
ßabylonien  und  Assyrien  sind  sie  schon  in  den  allerältesten  Zeiten  aus 
bildlichen  darstellungen  wie  aus  den  inschriften  selbst  nachgewiesen. 

1  „rohrdickicht'S  vgl.  talm.    Ktt;">rt  „Vogelnest",  ass.   hwu  (von  den 
nationallexicis  erklärt  durch  hinu  sa  issuri)  dass. 

2  allein   schon  durch  das  bekannte    lautgesetz  «ci?  tt;  z  für  das  ur- 
semitische gesichert. 

3  vgl.  den  vers  'Alfs   bei  Lane  I  1444  (s^üLc    ö^xXj  )  und  oben 
die  namen  für  den  Schlupfwinkel  des  löwen. 

'«  vgl.  die  ausführung  in  Ges.  Thes.  p.  738,  col.  a. 


—    289    — 

sie  gibt,  der  sog.  ,,biestmilch*',  ar.  ÜJ)  mit  i-vokal,  wie  um  so 
elier  angesetzt  werden  darf,  als  neben  den,  von  den  arab.  lexico- 
grapben  überlieferten  nebenformen  von  HyJ  (nemlicli  HLCJ, 
rIJ,   'islSJi  slJ   u.  a.)  nur  zufällig  RaaJ  ^  nicht  vorkommt]  in 

dem  ausdruck  iLi^  iZjJ  „kühne  löwin"   (siehe  schon  s.   174, 

anm.  1);  von  'ilj  kommt  auch  der  arab.  stammname  iyjJ<J\ 
al-Labu  u.  ^ 

Diese  beiden  wörter  sind  schon  deshalb  wichtig,  weil  sie 
uns  beweisen,  dass  die  Ursemiten  bereits  den  löwen  gekannt 
haben  müssen;  der  laut  t_  einerseits  (in  laitu)  wie  der  constant 
erhaltene  im  inlaut  nur  den  semitischen  sprachen  in  jener 
festigkeit  bekannte  consonaiit  alif  (in  labiatu)  andrerseits  thun 
das  unwiderleglich  dar.  Aber  noch  viel  wichtiger  und  interes- 
santer ist  der  letztere  dey  beiden  in  anderer  hinsieht.  Bisher 
hat  man  oft  behauptet,  das  griech.  ll-g  sei  aus  hebr.  u:"»."' 
entlehnt,-^  während  man  an  einen  Zusammenhang  des  andern 
griech.  namens  für  löwe  ItovT-og  (gen.)  wie  des  lat.  leon-is  mit 


'  die  form  S«.ÄJ^  (;  V^  M  u<X^  Tag  al-'arüs)  verleiht  dieser  von 
mir  auf  grund  des  hebr.  s«a^  erschlossenen  form  ÜUaJ  noch  eine  bes. 
bestätigung,  da  es  ja  bekannt  ist,  dass  die  form  Jjii  oft  im  arab.  in 

Jjti  umspringt  (vgl.  w*j   und  das  jüngere  y^i  O^s  (^n;:)  und  (J^t^y 

wie  das  s.  295,  anm.  2  bemerkte';  dass  übrigens  diese  erscheimmg  uralt 
ist,  beweist  das  assyrische  nim.ru  „pardel"  (hebr.  dagegen  wie  im  arabi- 
schen "i«:).  Wir  dürfen  vielleicht  deshalb  auch  schon  für  das  ursemi- 
tische beide  formen,  lahiatu  wie  lib^atu  ansetzen. 

2  ibn-Dui^aid  ^jLäÄ^!^M   ^U5  p.  H'f,  z.  14. 

3  die  literatur  am  besten  bei  Pauli  „die  Benennung  des  Löwen 
bei  den  Indogermanen"  (Münden  1873)  und  beiCurtius  griech.  Etymol., 
4.  Aufl.,  8.  369;  vgl.  auch  Schade's  altd.  wörterb.  unter  dem  namen 
des  löwen. 

Hommel,  thiernamen.  19 


—    290     - 

unserm  labia-tu  entweder  gar  nicht  dachte  oder  einen  solchen 
zurückwies.  ^  Ersteres,  dass  Af-c  entlehnt  sei  aus  td^b  (denn 
nur  vom  hehr,  konnte  eine  solche  entlehnung  in  diesem  fall 
ausgehen),  wird,  so  unwahrscheinlich  es  schon  von  vornherein 
aussieht,  durch  den  nachweis  Pauli's  (in  seiner  unten  an- 
geführten broschüre)  widerlegt,  wonach  Xi-g^  Xlojv^  Leo  wie  alle 
andern  löwennamen  in  den  europäisch-indogermanischen  spra- 
chen auf  einen  grundstamm  liw  (daraus  direct  mit  anfügung 
des  nominativ-Ä  Ug^  dann  erst  durch  guna  der  dem  griech. -^ 
wie  lat.  zu  grund  liegende  stamm  laiwa)  „der  graugelbe" 
zurückgehen,  womit  nothwendig  „die  herausbildung  eines  aus- 
drucks  für  den  löwen  in  die  wurzelperiode  der  indogermanischen 
sprachen"  d.  h.  also  in  die  urindogermanische  zeit  fällt  und 
das  fehlen  eines  ähnlichen  Wortes  im  Sanskrit  oder  Zend  nur 
als  zufälliges  aufgeben  betrachtet  werden  muss.  ^  Letzteres, 
nemlich  einen  Zusammenhang  zwischen  urindogermanisch  Uw^ 
laiwa  oder  Ijawa  „löwe"  und  ursemitisch  labi'atu^  Üb  atu 
„löwin",  "*  wird  doch  wol  niemand  leugnen  können.  ^  Nun  ist 
eine  Urverwandtschaft  des  indogermanischen  und  semitischen 
Sprachstamms  noch  nie  befriedigend  nachgewiesen  worden,  ja 
wegen  der  allzugrossen  Verschiedenheit  im  grammatischen  bau 
ganz  undenkbar,  oder  sie  verliert  sich  in  solche  urzeiten  zurück, 
dass  sie  sich  schon  deshalb  jeder  wissenschaftlichen  beweis- 
führung  entzieht;  wenn  nun  aber  doch  jene  löwennamen  etwas 
miteinander  zu  thun  haben  —  wir  haben  überdies  andere  alte 
culturwörter,  die  auf  keinen  fall  getrennt  werden  können  und 
auch  bereits  den  ältesten  stufen  des  indogermanismus  und 
semitismus  durch  ihre  laute   angehörig    sich   erweisen '^  —  so 


*  so  Pictet  origines  indoeur.  (1.  aufl.)  I  423. 

2  vgl.   bes.   XeaLva  löwin  neben    Xeojv,    was  auch  fürs   griechische 
den  stamm  laivan  voraussetzt. 

^  mit    dem  neuerdings  angenommenen  fehlen  des  1-lautes    im    ur- 
jndogermanischen  kann  ich  mich  nicht  einverstanden  erklären. ' 

*  dazu  noch  altaeg.  lahu,  koptisch  lahoi  zu  vergleichen. 

*  vgl.  zumal  den  schluss  der  nächsten  anm. 

^   ich  nenne  hier  vor    allem    die  Wörter   für   den    stier   und   seine 
waffe,  das  hörn,  nemlich  urind.  ataura,  kama,  ursemitisch  tauru,  karnu- 


—    291     — 

sind  nur  zwei  Mle  möglich:  entweder  die  Urindoger- 
manen  haben  das  wort  von  den  ürsemiten  entlehnt 
(dann  ist  der  anklang  an  die  indog.  wurzel  /w,  Iw  „graugelb 
sein"  nur  Volksetymologie,  wenn  überhaupt  die  existenz  dieser 
von  Pauli  aus  lat.  liveo^  lutmn^  Intens  erschlossenen  wurzel 
vor  dem  richterstuhl  der  indog.  Sprachwissenschaft  besteht, 
was  ich  als  semitist  nicht  entscheiden  kann)  und  dann  erst 
durch  das  sujffix  n  und  nt  zu  laiwan-^  laiwant-  weitergebildet, 
oder  umgekehrt  (wo  dann  die  Weiterbildung  von  law^  das 
die  Semiten  in  diesem  fall  wie  lab  gehört  haben  müssen,  zu 
dem  dreiconsonantigen  stamm  Nnb  auf  rechnung  der  letzteren, 
und  zwar  auch  durch  Volksetymologie  wegen  des  anklangs  an 
jenes  wort  für  biestmilch  zu  setzen  ist).  Welchen  von  beiden 
fällen  wir  anzunehmen  haben,  lasse  ich  zunächst  dahingestellt, 
da  ich  ein  anderes  mal  über  diese  ganze  für  die  älteste  cultur- 
geschichte  des  Orients  so  wichtige  frage  ausführlicher  mich 
zu  verbreiten  gedenke.  Es  sei  hier  nur  noch  der  schluss  ge- 
zogen, dass  natürlich,  nehmen  wir  nun  den  ersteren  oder  den 
umgekehrten  fall  an,  die  ursitze  der  Semiten  und  die  der  In- 
dogermanen  nicht  weit  von  einander  gelegen  haben  können, 
weil  ja  sonst  solche  entlehnungen  nicht  möglich  gewesen 
wären,  und  dass,  wenn  es  der  Wissenschaft  gelungen  ist,  durch 
die  thier-  und  pflanzennamen  die  ursitze  genau  zu  bestimmen, 
damit  zugleich  endgültig  der  beweis  geführt  ist,  in  welchem 
erdtheil,  ob  in  Europa  oder  in  Asien,  wie  dies  bis  jetzt  noch 
der  Streitpunkt  war,  diejenigen  der  Indogermanen  gelegen 
waren.  —  Das  junge  des  löwen  heisst 

J4^  siblun  Meid.  I  677  und  II  71,  ferner   in  einem  bei 


dann  ursemitisch  wainu  Weinrebe,  urindogerm.  waina  (eine  spätere  ent- 
lehnung,  wie  das  armen,  gini  und  im  semit.  bes.  das  hebr.  jajin  beweist, 
vollständig  ausgeschlossen)  und  vielleicht  noch  einige  andere.  Wenn 
diese  Wörter  nicht  existirten,  dann  könnte  allenfalls  bei  indog.  laiwa  und 
nrsem.  labia-tu  der  ankla.ng  blos  für  einen  zufälligen  (obwol  auf  merk- 
würdigem Zufall  beruhend)  gehalten  werden;  so  aber,  da  wir  ohnehin 
schon  sichere  analogien  von  solchen  uralten  entlehnungen  im  indog, 
und  semitischen  haben,  wird  auch  der  skeptischste  anhänger  der  zufalls- 
theorie  hier  seine  zweifei  hintansetzen. 

19* 


—    292     — 

Meid.  II  881  mitgetheilten  gedieht  des  'A'id  und  in  dem 
späteren  Sprichwort  Freyt.  Prov.  III  244  (no=  1461);  sein  eigen- 
name  (vgl.  s.  68,  anm.  3)  ist 

(5)  xx>La«!  Usdmatu  Meid.  334  (in  einem  dort  citirten  vers) 
und  im  Sprichwort  Meid.  I  705.  —  Ein  wort,  das  besonders  in 
der  späteren  spräche  allgemein  für  „löwe"  gebraucht  wurde, 
ursprünglich  aber  blos  „reissendes  wildes  thier"  hiess  (vgl.  oben 

die  Überschrift  cll^l),  ist 

•j^  sabuun  Meid.  I  517.  649  (beide  unter  den  prov.  rec. 
stehend)  und  Freyt.  Prov.  III  216.  Mehr  zu  den  epitheta  or- 
nantia  gehörig  sind  endlich  folgende  Wörter: 

nÜo  barhdrun  (==  „brüller",  vgl.  das  verbum  Cjo  s.  168, 
oder  =  „raubthier",  äth.  flCfl^'  „rauben"),  ass.  barbaru  in  dem 
sumerisch-ass.  hymnus  Sm.  954,  z.  11  +  12^  (wo  sumerisch  LIK.- 
BARRA  entspricht,  was  andern  orts  ^  durch  kalab  parasi  wieder- 
gegeben wird).  In  einem  noch  unedirten  täfeichen  entspricht 
diesem  barbaru  als  synonym  ahu  „schakal"  (vgl.  Jes.  13,  21 
o^ni«  „Schakale",  wie  die  allein  richtige  Übersetzung  lautet), 
urspr.  also  auch    der  „brüller   oder  heuler".^    Das  arab.  wort 

>Uo  ist  nur  von  den  nationallexicographen  überliefert.  — 
j^Li»  mugdsimun  in   einem  vers   des  alten   dichters   Murakkis 


(und  zwar  nur  im  verb.  denom.  rv4^  „einen  löwen  aufsuchen") 

bei  Meid.  I  256.  —  J^\l^  hunäbisun  (vgl.  schon  s.  89)  in 
einem  vers  des  al-JKuUä'u  (Wien.  Handschr.  N.  F.  61,  p.  52, 
6).^    —  (10)  ^Lc^    musattamun  Meid.    I    232    ([V^Ä^I    J^^l 


1  Delitzsch,  ass.  Lesestücke,  2.  aufl.,  s.  73. 

2  vgl.  Delitzsch,  ass.  Studien  I,  s.  119. 

3  danach  wäre  s.  35,  anm.   1    barbari  mit  „schakale''   statt    „raub- 
leoparden"  zu  übersetzen. 

^  nach  gütiger  mittheilung  Dr.  Dav.  Heinr.  Müller's  in  Wien. 


—    293    — 

...         *  » -  ^* 

„leo  horribilis   vnltu";.  —  (j^v^i  aswasu  Harn.    tdf.  —  ^LtwO 

dtrgämun  Harn.   ((♦    comm.  (in    einem    dort   citirten  vers).  — 

^JuJd  daigamw^  Harn,    tft",    ferner   Meid.  I  71   (vers)   und  im 

spricliwort   Meid.  I  376.   —    u^-y-c    anhasu^   (==  äth.    01(14') 
dort  dem  gewöhnlichen  wort  für  „löwe"),  welches  erst  aus  dem 

ebenfalls  vorkommenden   ;jj-Iaä  „löwe^'   durch   auflösung    von 
bb  in  nb  entstanden.     Das  wort  wird  zwar  (wie  auch  das  gleich 

folgende   HTLwi*)  vom    Tag   al-arüs   III,   ö*\    für    ursprünglich 

abesinisch  erklärt,  '   kommt  aber,   wie  (j^LIi,  häufig  schon  in 
den  ältesten  eigennamen  der  Araber  vor  ^  (demnach  südsemitisch 

"anbasu  „löwe").    —   (15)  .^.JLdI    aglabu    Ham.    S^Y"    und    töf 

(urspr.    „der    mächtige"    oder    specieller  =  i^^'^JI    -^s-lIc).   — 

isy^  kaswaratun  (siehe  das  eben  zu  ^j^*ajLc  bemerkte)  Kor  an 

74,   50  (schon  s.   124   oben    mitgetheilt)*  ^  —   (j^.^    madinun 

(=  ass.  midinu  wahrsch.  „wilde  katze",  vgl.  schon  s.  35,  a.  1) 

nur    von    den    nationallexicis    überliefert.    —    lt^-S^    nahüsun 
(=  ass.  nisu^  dort  das  gewöhnliche  wort  für  „löwe",  vgl.  schon 

s.  282,  a.  1)  vers  ihn  Zeidün's  bei  Makkari,  II,  2,  p.  d11.  —  Ss^ 
warduii  in  einem  vers  bei  Meid.  II  71  (vgl.  den  gleichlautenden 

pferdnamen  auf  s.   107  f.).   —    (20)    oo^ä  haritun  in  oo  >.^  ^ 

1  ^Lv-^i!    jjL14^    Ss^JLaJI    iü    J^    äJI    2üÖ«X&    ^^    ^«^^ 

iLlIIi  iLcL^I   ^LÜjj   (XlS^I^   sUpl  au^-l^AJI  JUi  jd^f. 

2  vgl.    Kitäb   al-aghäni,   ed.   Kosegarten,   p.    tt"   und  ibn   Duraid 

,jLäÄ-Ä!^ll  ^L5,  p.  f^i 

3  das  einzige  mal,  wo  der  löwe  im  Kor'än  vorkommt. 

4  „mit  zerissenem  mundwinkel";  das  auch  vorkommende  epithetum 


■^Sj!^  dagegen  bezeichnet  den  löwen  als  „zerreisser". 


—    294     — 

^•JuäJI  Harn.  Idt^  und  endlich  (j^.-^   hamüsun^  in  dem  schon 
erwähnten  vers  bei  Meid.  II  71. 

Die  „mahne"  des  löwen  heisst  sJuJ  Meid.  I  329  (dort  der 

lüwe  selbst   sjcü  ^6),   Freyt.  Prov.   III  498  (no.  2988);   seine 

„lippe"  Jl^  Meid.  I  249,^  sein  „brüllen"  sK   Nab.  Diw.  o  ,  f  t 

=  dem  bei  Meid.  II  508  citirten  vers  Näbiga's.    Verschiedene 
Wörter  für  die  „hohle"  des  löwen,  siehe  schon  oben. 

2.   «^  (namirun)  p.  t^^f  der 

Pardel.2 

!j  [äth.  JjP'C!,  liebr.  -173:  (Cant.  4,  8.  Jes.  11,  6.  Jer.  5,  G; 
13,  22.  Hab.  1,  8),  also  ursemitisch  namiru  (ursp.  der  „glänzende" 


1  nachzutragen  bei  Müller  i^'v^'  t*-jLX5  s.  6  und  22  (resp.  238 
und  254).  ^ 

2  das  von  mir  s.  12,  anm.  1  auf  grund  des  conventiellen  gebrauchs 
der  meisten  thiergartenbeamten  behauptete  habe  ich  nun  wol  nach  den 
eingehenden  historisch-naturgeschichtl.  Untersuchungen  Brehm's  (Thier- 
leben,  2.  Aufl.  I,  s.  422  ff.  437  f.)  zurückzunehmen ;  es  wird  also  vielmehr 
die  afrikan.  species  mit  gedrungenerem  bau  und  hellerer  grundfarbe  — 
denn  das  ist,  wie  ich  schon  s.  12  nach  den  mündlichen  berichten  von 
thierbändigern  und  in  der  hauptsache  ganz  im  einklang  mit  Brehm,  an- 
gegeben, der  unterschied  von  der  asiatischen  —  leopard,  die  asiatische 
aber  panther  zu  nennen  sein  (nach  dem  gebrauch  der  lateinischen 
Wörter  leopardus  und  panther,  für  welche  beide  arten  die  Griechen  nur 
das  eine  wort  7idQdaXi(;  gebrauchten).  Da  aber  in  den  aeg.  inschriften 
der  Zeit  Thutmes'  auf  den  abbildungen  thiere  erscheinen,  die  ganz  an  die 
asiatische  species  erinnern  (Dümichen  bei  Brehm,  a.  a.  o.,  s.  438  oben), 
und  es  schwer  sein  wird,  zu  bestimmen,  ob  dieselben  vom  pharao  aus 
dem  pantherreichen  Zweistromland  mitgebracht  oder  wirkliche  „panther 
des  Südens"  (also  demnach  die  asiat.  species  für  das  altertum  auch  theil- 
weis  in  Afrika,  und  zwar  Nubien  und  Aethiopien  zunächst,  voraussetzend) 


—     295    — 

wegen  seines  schönen  feiles,  von  namtra  glänzen),  ^  während 
die  aus  naminc  entstandene^  form  nimru  ebenfalls  schon  für 
das  ursemitische  neben  namlm  angenommen  werden  muss,  wie 

ass.  nimru^  ^  arabisch  schon  zu  Gawäliki's   zeit  ^^j  ^    und  aram. 


seien,  so  wähle  ich  von  jetzt  an,  die  frage  noch  offen  lassend,  den  all- 
gemeinen namen  der  ganzen  species,  pardel,  als  Übersetzung  sowol  des 
äthiopischen  namens  V5^C'  wie  der  arabischen  und  nordsftmitischen 
Wörter. 

1  siehe  meinen  Physiologus,  s.  XXVIII;  die  bedeutung  „fleckig  sein" 
ist  erst  denom.  von  namiru  „pardel". 

o 

2  so  bes.  im  arabischen  nach  allgemeiner  analogie,  z.  b.  ^dS 
neben  *«-?4X5i  j^^J  neben  ^^y^i  <Xo  neben  cXy^  i^XS  neben  ÜU-^, 
wobei  immer  (^Äi  die  jüngere  form,  die  sich  denn  auch  immer  mehr 
verbreitet  und  im  vulgärarabischen  gang  und  gäbe  ist;  vgl.  auchs.239  J>^> 

und  J«.i>'>  (hebr.  Vri*;,  urswn.  raHlu)  „weibl.  lamm",  wie  auch  s.  289  a.  1. 

3  schon  in  den  uralten  sumer.-ass.  hymnen,  z.  b.  IV  R.  5,  18a  im 
lied  von  den  sieben  bösen  geistern  {sal-su  nim-ru  „und  der  dritte  von 
ihnen  ist  ein  pardel")  wie  in  der  jagdinschrift  Tiglat-Pilesar  I  c.  1100 
vor  Chr.  (schon  s.  35  anm.  1  mitgetheilt) ;  vgl.  noch  Lay.  44,  19  ni-im-rl 

.  .  .  ina  ali-ja  lu  ak-sur  „pardel  ....  brachte  ich  in  meiner  stadt  zu- 
sammen". 

4  also  im  11.  jahrh.  nach  Chr.;  obige  angäbe  steht  im  \h^   l->Lä> 

*\y*j\,  ed.  Derenbourg,  s.  146  der  sammelsschrift  „Morgenländische 
Forschungen"  und  zwar  bei  den  Wörtern,  die  vom  gemeinen  volk  fälsch- 
lich mit  kasra  (statt  fatha)  gesprochen  werden;  trotzdem  wir  gerade  im 

arab.   die  analogie  zu  der  erleichterung  der   form  J>*i  zu  Jjii  haben 

(siehe  oben  anm.  2),   so  möchte   ich  doch  aus  andern  gründen  j-*J  für 

ein  lehnwort  aus  dem  aramäischen  halten.  Die  form  w^J  war  noch  eine 
reliquie  aus  der  zeit,  wo  die  mit  den  später  nach  Abesinien  gewanderten 


—    296    — 

|j!iai  „pardel"  beweisen]  in   der   alten  poesie  äusserst  selten 

(so  in  der  Hamäsa  wie  den  Mu  allakät  gar  nicht  vorkommend) 
z.  b.  in   einem   vers    des   Hidäs  ibn  iZubair    al-Amiri  (raudatu 

'1-adabi,  p.  trt)Jiül^  ^  O^LL^I  tXi^  „(wir  bullten  uns)  in  das 

feil   der   schwarzen   schlangen  und   des  pardels",  Imrulk.  Diw 

tv,!"*   (er  ist  des  abends  hinter  den  schafen  her,    sül  J^  /r^r^-' 

y4^S  (vAjLw)    und    M ,  !**♦    (schon    s.    66    mitgetheilt),  2    ferner 

Tarafa    Diw.  ö,1   „darauf •  besuchte   sie  mich,    während  meine 
genossen  auf   der  streu  zwischen  panthern  und  einem   pardel 

schliefen   {y4^%  <>>->  i:^^)''»    dann    in    mehreren    Sprichwörtern 
(Meid.  401.  536.  660   II  417.  659). 

Wenn  man  nun  noch  hinzunimmt,   dass  die  heutige  thier- 
geographie    von   pardeln    in  Arabien    fast    gar    nichts   weiss,  ^ 


brüdern  vom  norden  nach  Arabien  gekommenen  semitischen  schaaren 
den  reichtum  an  pardeln  in  ihrem  mesopotamischen  staramland  frisch 
im  gedächtniss  hatten  (vgl.  äth.  JjT'C»  maghribinisch  nach  Cherbonneau 

heut  noch  v4J);  die  wenigen  pardel,  die  sie  in  ihren   neuen  Wohnsitzen 

noch  zu  gesicht  bekamen,  Hessen  sie  diesen  namen  bis  kurz  vor  Moham- 
meds zeit  noch  festhalten,  während,  als  derselbe  allmählich  immer  mehr 
in  Vergessenheit  gerieth,  die  Araber  aber  ihre  herrschaft  über  Syrien, 
al-Gazira  und  Irak  ausdehnten,  der  pardel  dann  mit  der   dort  gebräuch- 

liehen  form  (|jiaJ,   v^J)  genannt  wurde. 

1  des  metrums  und  vorhergehenden  reims  (;^jjSVJ)    halber    statt 

y^\^.    Ueber  das  lebensalter  des  Hidäs  vgl.  s.  27,  no.  25. 

2  das  gedieht  no.  M  ist  unächt  und  späteren  Ursprungs,  vgl.  Ahl- 
wardt,  Bem.,  s.  76. 

3  nach  Ritter  gäbe  es  welche  nur  in  den  bergen  der  ßanu  Harb 
bei  Bedr  Honein  (zw.  Mekka  und  Medina),  in  den  bergen  von  Nedschrän 
(bei  Badr),  im  südlichen  Jemen  (wo  Botta  am  hellen  tag  einen  durch 
ein  dorf  laufend  gesehen  haben  will)  und  eine  kleine  art  (vielleicht  den 

weiter  unten  zu  nennenden    <X§i,  das  gepard)  in  Oman;  vgl.  Arabien 


—     297    — 

dass  die  eine  stelle  aus  dem  Diwan  des  Imrulkais  (tv  ,  f*)  im 
gebiet  der  Bani  JarbiV  in  den  nah  an  Hira  gelegenen  bergen 
(also  beinah  schon  in  'Irak)  spielt,  während  die  andere  aus 
einem  unächten    gedieht    ist,    und  dass    in    allen   angeführten 

stellen  y^j  im  endreim  steht,  also  vielleicht  nur  deswegen  von 

den  dichtem  —  und  Tarafa  wie  Imrulkais  kannten  Arabien 
über  seine  grenzen  hinaus  ^  —  hergesucht  wurde,  so  ist  es  mit 
der  Zugehörigkeit  des  pardels  zur  arabischen  fauna  des  6.  nach- 
christlichen Jahrhunderts  ziemlich  schlimm  bestellt. 

Das  vorkommen  des  wortes  in  stamm-  und  personennamen 

(z.  b.  Namir  ihn  Taulab,  siehe  s.  30;  pl.  >Ui|  im  namen  des 
zu  den  stammen  der  banü  Mäzin  gehörigen  stammes  Anmär) 
würde  zwar  auf  ein  ehemals  reicheres  vorkommen  der  pardel 
in  Arabien  (wenigstens  im  norden  der  halbinsel)^  schliessen 
lassen,  aber  es  ist  sehr  zu  beachten,  dass  ihn  Duraid  in  seinem 

Ja'täbu  ^li-stikdk  den  namen  des  ebengenannten  dichters  JUJI 

^yS  ^  vokalisirt  und  das  wort  nicht  von  ^^j  sondern  von 

yjö  „zornig    sein"    ableitet,^    wie    er    dieselbe    ableitung   für 
*Xj^\    aufstellt,^  während    er  doch  bei  andern   eigennamen  die 


II  196.  I  1013.  808.  484;  vgl.  noch  Heuglin,  Syst.  Uebersicht  etc.,  s. 
19=555  „In  Felsgebirgen  des  petr.  Arabiens  und  in  Hedjas,  doch  daselbst 
selten  und  ausschliesslich  auf  Felsen  anzutreffen". 

1  Tarafa  lebte  bekanntlich  am  hofe  des  königs  von  Hira  '^Amr  ibn 
Hind,  vom  andern,  dem  ijjJ^jplS  viLL^jj  hier  ganz  zu  geschweigen. 

2  das  himjarische  ^^1,  was  allerdings  gewöhnlich  =  >Ui!  gesetzt 

wird,  aber  ebensogut  auch  ==  y^\  sein  kann,  beweist  demnach  nichts 
dagegen;  jene  stamme  (Namir  und  Anmär)  sassen  vielmehr  im  norden 
Arabiens,  der  stamm  Namir  sogar  nördlich  vom  königreich  Hira  am 
westl.  Eufratufer. 

3  a.  a,  0.,  p.  KT,  z.  It". 

*  a.  a.  0.,  p.  II^A,  z.  6  von  oben;   ebenso  leitet  er  z,  b.  die  stamm- 


—    298     — 

hernähme  von  ursprünglichen  thiernamen  ohne  weiteres  zugibt. 
Vergleiche  zu  dem  nahliegenden  schluss  hieraus  für  die  ursitze 
der  Semiten   die   anm.  zu  der  oben  genannten  späteren   form 

*-«i   wie  das  von  mir  am  schluss  des  artikels  „bär"  bemerkte. 

Das  denominativ  l^S  „(buntscheckig)  wie  pardel  aussehen" 
steht  Ham.  \\>  (wo  die  panzer  mit  pardelfellen  verglichen 
werden);  andere  Wörter  für  pardel  sind: 

j^ysl  «jI    abü  ^l-gauni   (d.  i.  „vater    des   gelbrothen",  vgl. 

s.  64  105^  vom  pferd,  wo  es  „schwarzröthlich"  heisst)  in  einem 
spätem  gedieht  (und  zwar  des  zur  zeit  des  Ommajadenchalifen 
Marwän  ihn  al-Häkim  lebenden  beduinendichters  al-Kattäl  al- 
Kiläbi)  Ham.  <\^  comm.;  der  dort  als  aufenthaltsort  der  pardel 
genannte  berg  ^ Ämdjatu  lag  nach  Jakdt  ^  zwischen  Nagd  und 
Bahrain  im  land  der  banü  Kab. 

iaj\l  arkatu  (eigentL  „der  gesprenkelte,  gefleckte",  sonst 
auch  von  ziegen  und  schafen  gesagt)  in  einem  vers  der  kaslda 
as-Sanfarä's:^  „und  ich  habe  zur  abwehr  von  euch  einige  an- 

gehörige:    einen    grimmen    wolf  (^j^J^^x.    (^^y^),   einen  glatten 

pardel  (J«J^j  ^  -^^U)  ^nd  eine  hyäne  mit  zottigem  nacken 
(Jlli   ililip"  und 

sLäJlLI)  sahantätu'"'  (neben  ^Jikxlj)  ^  „pardelweibchen"  (urspr. 


namen  y,>-0  und  ^^S^sS  s.  11*^  von  v,,Jl-U   =  £^13  und  nicht  von  ^^^^^ 

^hund"  ab. 

1  kitäb  mugam  al-buldän  III,  s.  vH. 

2  de  Sacy;  Chrest.  II,  t^l;  vgl.    auch  Fleischer,   Beiträge  1870 


8.  290. 

3  sonst  von  den  kamelen  gesagt 


^  auch   (^JcIXaw  und  sIlX-Üu*-«  kommen  vor    (siehe   die  national- 
lexica),  was  die  ursprüngliche  form  zu  sein  scheint. 


—     299     — 
„die  kühne  oder  lange",  auch  von  der  löwin  gesagt)   in  einem 
Sprichwort    Meid.  I  631   SLiI2    i^J^  (^   sLÜlIü    „ein   pardel- 
weibchen  in  der  haut  eines  schönen  (vollen)  ^  mädchens". 

3."  Jl^  ifahdun)  p.  r^^  der 


Crepard'^  oder  Jagdleopard. 

Das  wort  fehlt  in  der  alten  poesie  gänzlich;  erst  bei  den 
dichtem  der  Abbasidenzeit  im  'Irak  (Abu-Nowäs,  Muslim  al- 
Ansäri)  und  in  Syrien  (Mutanabbi  und  Abu  Firäs)  begegnet  es 
oft  in  den  zu  dieser  zeit  immer  mehr  beliebt  werdenden  jagd- 
gedichten.  ^  Es  ist  daher  mit  Wahrscheinlichkeit  zu  vermuthen, 
dass    auch    die    Sprichwörter,    in   denen  der    J.^i    vorkommt, 


1  auch  hier  ist  5 ijü^  die  gewöhnlichere  form;  als  urspr.  bedeutung 

0   ^  ^ 

wird  angegeben  ,,die  volle  fingergelenke  (^^j/-»ai>)  hat". 

2  die  Übersetzungen  „lynx,  lupus  cervarius"  (Lane),  „loup-cervier" 
(Ell.  Bocthor)  sind  falsch;  allerdings  sollen  auch  die  luchse  Vorderasiens, 
die  sogenannten  Karakals  oder  Wüstenluchse,  früher  zur  jagd  abgerichtet 
worden  sein  (Brehm  I,  s.  489)  aber  das  sonst  wilde,  unbändige  wesen 
dieser  thiere  (h.  d'^'iss  wörtl.  „wüstenbewohner",  z.  b.  Jes.  13,  21  neben  den 
a^rts  [ass.  ah  u]  den  Schakalen)  passt  in  keiner  art  zu  dem,  was  die  arab. 
Schriftsteller  (Kazwini  und  Damiri)  vom  tX^  erzählen,  auch  nennen  die 
afrikanischen  Araber  den  Gepard  (und  nicht  etwa  die  in  Nordostafrika 
heimischen  luchsarten,  den  Tschaus  oder  sumpfluchs  und  den.  Karakal) 
^fahhad"  (wie  Brehm  transcribirt).  Die  zool.  Stellung  des  gepards  neben 
andern  katzenarten  kennzeichnet  folgender  auszug  aus  Brehm's  Thier- 
leben  (Band  I,  s.  354— 517):  Familie  Katzen  1.  Sippe  Löwen,  3.  Sippe 
Tiger  (nur  in  Indien  und  nördl.  von  Indien;  fehlt  gänzlich  in  den  semi- 
tischen ländern),  5.  sippe  Pardel,  7.  sippe  Katzen,  8.  sippe  Luchse  (lynx) 
und  9.  sippe  Jagdleoparden  (cynailurus),  welch  letztere  (bes.  durch  ihr 
sanfteres  gutmüthiges  wesen  und  andere  merkmale)  schon  den  Übergang 
zu  der  nun  in  der  Zoologie  folgenden  familie  Hunde  bilden. 

3  siehe  darüber  v.  Krem  er,  Culturgeschichte  des  Orients,  II  (Wien 
1877),  8.  371,  und  eine  probe  solcher  lieder  bei  Ahlwardt  „Ueber  Poesie 
und  Poetik  der  Araber"  (Gotha  1856),  s.  37  if.  und  zwar  ein  jagdgedicht 


—     300     — 

Meid.   I    197.  275.   II  386.    790.  841    (^^^1   LllC   J^t  Lio'i 
tjcp  ij^  V^y  fy^^    ^*  ^*  «stinkender,    schwerköpfiger,    mehr 

auf  gewinn  erpicht, '  mehr  zum  schlaf  geneigt,  ^  weitspringender 
—  als  ein  gepard")  erst  der  muhammedanischen  zeit  angehören. 
Das  wort  scheint  von  den  ältesten  Zeiten  an  in  den  Eufrat-' 
und  Tigrisländern,  wo  dieses  thier  (wie  auch  in  Syrien)  häufig 
vorkommt,  von  den  dort  wohnenden  Semiten  gebraucht  worden 
ZU  sein,  denn  bereits  in  den  alten  sumerisch-assyrischen  national- 
lexicis  steht  ein  pi-a-zu  (lies  wegen  des  hiatus  pihazu)  unter 
den  namen  von  wilden  thieren  (II  Rawl.  6,  rev.,  z.  47),  und  in 
den  nach  thieren  benannten  sternen  steht  in  der  sternnamen- 
liste   II  Rawl.  49,   z.  41   ein    kakkabu    bi-a-zi    (ungenau    statt 


des    Abu    Firas    (arabischer    text   in   der    Beiruter    ausgäbe,    p.     ttt^, 

wo  z.  b.  vers  ^  der  „kuppelmeister"  »^L^,  wörtl.  übersetzt  etwa  guepar- 
dier  von  guepard,  heisst). 

1  d.  i.  „auf  beute  ausgehend",  und  zwar,  wie  der  commentar  erklärt, 
„weil  immer  mehrere  alte  thiere  ein  jüngeres  haben,  das  für  sie  alle  die 
zum  leben  noth wendige  beute  langt". 

2  auf  dieselbe  sache  scheint  sich  auch  das  „schwerköpfiger"  zu  be- 
ziehen; vgl.  auch  die  stelle  „und  wenn  er  (nur  weniges  gefressen  hat, 
so  ist  er  satt  und  schläft  in  einer  höhle"  in  dem  capitel  „pardel" 
(H/hfl^*)  des  äth.  Physiologus  (s.  15  und  62  meiner  ausgäbe).  Es  ist 
hierzu  zu  bemerken,  dass  das  mit  dem  wort  ndvd-riQ  im  griech.  original 
des  in  Alexandria  entstandenen  eben  genannten  naturbuches  gemeinte 
thier  nur  der  jagdleopard  sein  kann  und  demnach  auch  ^^10*: 
(im  gegensatz  zu  VS^C'  „pardel")  „gepard"  bedeutet  haben  muss,  denn 
dieselben  hier  vom  itävörj^  berichteten  züge  finden  sich  bei  Kazwini  vom 

iX^  erzählt  (am  schluss  des  ersten  theils  dieser  schrift  in  übers,  mit- 
getheilt)  und  passen  auch  nur  auf  diesen.  Vgl.  vor  allem  im  Phy- 
siologus „und  sehr  schön  ist  er,  zahm  und  friedlich",  und  dann  noch 
ausser  der  hinweisung  auf  seine  Schlafsucht  die  stelle  „und  aus  seinem 
mund    geht     ein     guter    geruch,     und    alle    thiere,    wechselseitig    ihm 

nachgehend,    kommen    zu    ihm    wegen   seines    geruchs"  mit    cLa^L 

<Xg-ftJi  üLsXj^  'wA^  Kazw.  wie  dem  Sprichwort  <X^'I  ^^  v^l 
„mehr  aus  dem  mvind  riechend  als  der  gepard". 


—     301     — 

h.    pi-a-zi)    neben    kakkabit    barbari^    und    h.  sahi.'^      Diesem 

ptazu  würde  arabisch  dJ^  entsprochen  haben;  die  Araber 
entlehnten  aber  das  wort  wahrscheinlich  zunächst  von  den 
Aramäem,  wo  es  jjoi^  gelautet  haben  müsstc;  und  so  haben  wir 

9 

<Xgi  mit  dental. 

4.   Z^ö  (dubbun)  p.  rsr  (de  Chezy,  p.  410  f.)^''  der 


Bär. 

Ein  den  alten  Arabern  ebenso  wie  der  gepard  unbekanntes 
thier  ist  der    den  spätem  Arabern  vom  norden   her  unter  dem 

S    j 
namen  l-jO  [äth.  J^-fl:,  hebr.  n^,  ursem.  dubbu^  daneben  wahr- 
scheinlich auch  schon  ursem.   dibbu  (vgl.  syr.  |-s?)^  und  dabbu 


1  siehe  oben  die  anm.  zum  arabischen  löwennamen  barbdru^. 

2  siehe  Delitzsch,  Assyrische  Studien,  T  (Leipzig  1874),  s.  35  und 
50  lauf  letzterer  seite  ist  SI.IH  für  SI.AH  und  NU.DUG.GA  für  NU.HLGA 
zu  corrigiren,  vgl.  Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  s.  186).  Die  Übersetzung  „tiger" 
ist  definitiv  aufzugeben ,  da  es  in  den  Eufrat-  und  Tigris-  wie  überhaupt 
in  semitischen  ländem  diese  thiere  nie  gegeben  hat;  die  Engländer  über- 
setzen jetzt  das  in  II  R.  6  durch  sahu  erklärte  ideogramm  SAH  durch 
„bär"  (so  überall,  wo  Smith  in  der  chald.  Genesis  „bär"  übersetzt;  vgl. 
auch  die  von  mir  schon  s.  116  anm.  1  besprochene  arbeit  Houghton's 
,,on  the  mammalia  of  the  assyrian  sculptures"  II,  [in  Transact.  of  bibl. 
Arch.,  V]  p.  330.  —  Vgl.  auch  Sb,  frg.  1,  rev.  15  KIS  piazu  (syn.  z.  14 
PIS  huniirirum)'^ 

3  dort  der  einzige  übersetzte  artikel  der  Py^. 

-*  wenn  nicht  auch  für  l-o?  (vgl.  targ.  noch  mit  u:  xa^ri)  ein  ursem. 
dubbu  anzusetzen  ist,  da  das  syrische  auch  sonst  in  solchen  fällen  meist 
kurzes  e  für  urspr.  kurzes  u  hat  eintreten  lassen;  vgl.  nomina  wie  ursem. 
uclnu  „ohr",  syr.  jjj]  (targ.  noch  sanis)  und  viele  andere,  und  beim  ver- 
bum  das  fast  gänzliche  verdrängt  werden  der  form  '^oLä  von  der  form 
V:^  (dazu  Nöldeke  in  der  Mand.  Gramm.,  s.  218)  bei  den  intrans. 
verbis  im  syrischen  (wo  wiederum  das  westaramäische  noch  das  alte  u 
aufweist).     Hie  und  da  kann  man  dies   noch  am  impf,   u  (statt  a,  wie 


—     302     -^ 

(vgl.  ass.  dabu  ^  in  den  sum.-ass.  nationallexicis  unter  den 
namen  der  wilden  thiere)]  bekannte  sog.  „syrische  bär",  dem 
schon  dem  ganzen  Charakter  der  arabischen  fauna  nach  dort 
von  jeher  alle  bedingungen  seines  daseins  fehlen  mussten.   Die 

stelle  Harn.  aH    CjJJI    ^^^    L?    ^1  „du,  einem  hären    gleich 

(,  was  machst  du  dich  hervor)"?  gehört  einem  spätem   gedieht 

an,  2  und  wo  Cjt>  in  Sprichwörtern  vorkommt,  da  sind  es  eben- 
falls lauter  spätere,  die  Meidäni  nicht  in  seine  Sammlung  auf- 
nahm (Freyt.  Prov.  III  s.  149.  232.  237.  350.  387.  526);    Meid. 

n  565  ist  Csö  ^x)   nur  eine   spätere  lesart  für  Zj\   ^jjc.    Das 

wort  (j-wj-a^  higrisun  Meid.  I  138  u.  ö.),  was  die  commentatoren 

bald  durch  „bär",  bald  durch  „äffe"  (so  die  meisten),  andre  aber 
auch  durch  „fuchs"  erklären,  scheint  mir  keines  von  den  dreien, 
sondern,  da  die  betreffenden  Sprichwörter  alle  auch  vom  „kater" 

6--0  - 

((j«jyo)  gebraucht  werden,  eher  diesen  zu  bedeuten ;  auf  keinen 
fall  bedeutet  es  aber  den  baren. 

In  dem  umstand,  dass  der  in  den  nordsemitischen  ländern 
heimische  bär  wie  wir  sahen  der  arabischen  fauna  fehlt,  im 
abesinischen  alpenland  aber,  wenn  auch  selten,  sich  findet^  und 
dort  mit  einem  namen  benannt  wurde,  welcher  auf  dasselbe 
ursemitische  wort  wie  die  nordsemitischen  namen  zurückgeht, 
liegt    zugleich    ein    neuer    schlagender    beweis   dafür,   dass  in 


i  ^ 


die  echten  verba'^^^i^  haben)  erkennen,  z.  b.  ^^j^   \^Ji>),  impf.  wjsoj-oJ 

u.  a.,  doch  oft  hat  sich    auch  schon  a  eingeschlichen  .^LaäJI  ,^^x,  wie 

z.  b.  ^<i  (bibl.-aram.  noch  "'iön),  impf.  ^g-J;  es  wäre  gewiss  lohnend, 
wenn  von  kennern  des  aramäischen  hiefür  vollständige  statistische  ta- 
bellen  aufgestellt  würden. 

1  vgl.  auch  die  getreue  darstellung  eines  baren  auf  einem  in  Nim- 
rud  gefundenen  assyr.  bronze-becken  in  van  Lennep,  Bible  Lands,  I, 
p.  200  und  G.  ßawlinson  ,,five  gr.  mon."  II,  p.  149. 

■■'  siehe  s.  25  und  s.  125,  anm.  2 

3  siehe  später  bei  den  äthiopischen  säugethiernamen, 


—     303     — 

Arabien  nicht  die  ursitze  der  Semiten  gewesen  sein  können. 
Vergleiche  auch  das  von  mir  zu  dem  seltenen  vorkommen  des 
pardels  in  Arabien  bemerkte,  wie  die  Zusammenfassung  am 
schluss  dieser  arbeit. 

5.  vJo3  {dibun))  p.  r^ö  der 


Schakal.  1 

v_aj<3   dihun  [äth.  IfK-fl!   „hyäne";  hebr.   2NT.,  aram.  I^i-»?, 

ass.  zibu  „wolf;  ursem.  dibu  (urspr.  „der  gescheuchte")  ^  wahr- 
scheinlich „wolf"  wie  im  nordsemitischen]  Imrulk.  Mu  all,,  v.  49. 


1  vgl.  Brelim,  a.  a.  o.,  I,  p.  544;  wölfe  hat  es  in  den  südsemitischen 
ländern  wol  kaum  je    gegeben.     Wenn   ich   im  folgenden  nach  herge- 

ü 

brachter  weise  v«>^(3  doch  mit  „wolf"  übersetze,  so  ist  das  insofern  be- 
gründet, als  eben  der  schakal  in  ganz  Arabien  nach  allen  seiten  hin  die 
stelle  des  wolfes  der  nördlicheren  länder,  besonders  auch  nach  den 
schlimmen  eigenschaften    dieses    thieres    hin,    eingenommen    hat.     Mein 

hauptgrund,  im  altarab.   v«a-30  den  schakal  zu  erblicken,   ist  übrigens 

nicht  der,  dass  Brehm  a.  a.  o.  sagt,  ,,bei  den  Arabern  heisst  er  (der 
Schakal)  Dieb  oder  Dib  d.  i.  der  Heuler"  (letzteres  ist  übrigens  falsch, 
siehe  oben  im  text),  denn  das  könnte  vielleicht  ja  nur  eine,  Übertragung 
von  Seite  der  ägyptischen  Araber  sein  und  würde  für  Arabien  selbst  im 
6.  nachchristl.  jahrh.  nichts  beweisen,  —  sondern  vielmehr  der,  dass  die 
ganze  altarabische  poesie  dies  für  die  arabische  fauna  so  charakteristische 

Cl 

thier  nicht  nennen  würde,  wenn  wir  v,*A-i(3  mit  „wolf  *  übersetzten  f.das 

wort  ;^«l  ,^^1  spricht  hiegegen  nichts,  da  es  in  den  vorislamischen 
gedichten  nie  vorkommt);  dem  wolf  fehlen  die  hauptbedingungen  seines 
daseins  und  treibens  in  den  sonndurchglühten  sandwüsten  und  kahlen 
bergwänden  Arabiens.     In   Habesch   wird    der    schakal    vom    schakal- 

wolf  (c.  lupaster,  bei  den  dortigen  Arabern  auch  v»a-J<3)  vertreten. 

2  vgl.    Fleischer   in    den    Ber.   d.   k.  Gesellsch.    d.    Wiss.,  Bd.  I 
(1846/47),  8.  430  f 


—     304     — 

Harn.  tr<]  (in  einem  spätem  gedieht}.  \^^^  (hyäne  und  wolf 
freuen  sich  über  die  leichen  der  erschlagenen;  das  gedieht 
wird  dem  alten  recken  Ta  abbata-Scharran  zugeschrieben).    <iv 

9  -^  ^  6      -^ 

(siehe  schon  bei  ^^^^  s.  232);  pl.  ^LSo  in  den  schon  s.  173  mit- 

getheilten  versen,  ferner  Ham.  tf«  .  öaö  (^LaJI  ^l5o   „wüsten- 

Wölfe",  vgl.  den  ausdruck  w/ÜI  v^>iy  „hund  der  wüste"  für  den 
wolf)  u.  ö.,  und  passim  (sing,  wie  plur.)  in  den  Sprichwörtern. 
—    Die    Wölfin    heisst    iu33    Freyt.    Prov.    III,    s.    31,    auch 

iüi-Lw  Meid.  I  641;    der  junge  wolf  (und  zwar,  wie  angegeben 

wird,  bastard  von  wölfin   und   hyäne)  ^    «^«^  simun  Ham.  t"At" 

(J\l  ^«.«-«Ai,  in  dem  schon  erwähnten  gedieht  Ta' abbat a-Scharran's) 

und  Meid.  I  640  (>Mm*v  ^  «iJ!.!  mit  anspielung  auf  die  ety- 
mologie). 

Sonstige   epitheta   des  wolfes  sind:    yj^.l   ausun  (siehe  bei 

den  himjar.  säugethiernamen) ;  (5)  8jJt.>  «jj  a5z2  ^'a  «iato  Meid. 

I    499;    XJI^<^    Dudlatu    (vgl.    s.    68,    anm.    3)    Meid.    I    423; 

J\!  azallu  („der  hagere,  fleischlose",  wahrsch.  zunächst  vom 
ausgehungerten  wolf)  in  der  grossartig  schönen  Schilderung 
des    ausgehungerten    wolfrudels  im    gedieht    des    as-Sanfarä;^ 

s^yl  ^>^  sibu  7-^^;^^^^^^^*  „grauköpfig"  (ebendaselbst);  ^jLä.wu; 


1  dagegen    der    von    wolf   und    hyänenweibchen  sUbA^x.;    dasselbe 
wort,  nur  in  der  erweichten  form  >«.aa*/I,  soll  für  den  bastard  von  hund 

und  hyäne,  [V.*AOt>  für  den  von  wolf  und  hund  gebraucht  worden  sein. 

^  de  Sacy,   Chrest.  II    tt^V;     übers,     in    Rückert's    Hamäsa    I, 
8.  182  f. 


—    305    — 

sirhdnun    Imrulk.    Muall.  v.   59,  Meid.  I   609    ((V-yoÜI    ^i^y^ 

„der  wolf  der  mit  dem  Gadan-baum  ^  bewachsenen  sandfläclie") 
und  599  (nach  andern  Sirhän  hier  eigenname,  vgl.  s.  142,  a.  1); 

(10)  Joua^  siditn  Tarafa  Mu  all.  v.  60,  kaside  Schanfara's,  v.  ^ 
((IJLix     tX^s^)i    dann  auch  in  Ortsnamen  (so  JouaJ!    «j    Harn. 

t"t^<]);    r*y^^  asrairm  Meid.   I  253 ;2  J^süc!  athalu  („der  fahle, 

aschfarbene")  in  jenem  gedieht  des  as-Sanfarä;  ,j*jJJa\  atlasu 
(entweder:  „der  die  haare  verloren"  oder  „der  staub-,  schmutz- 
farbene")  Ham.  a*^   comm.  (dort  ^Jü!  u^Lbl),  Meid.   II  187 

(vers);  uDui    '^  amallasu'n-  kaside  Schanfara's  (siehe    oben    bei 

Joyo;),  Ham.  vli"    (>LHl    J^^-Ui);^   (15)   u^Ili  gubaisun  Meid. 

So  ^ 

II  537  (vers);  Jx.  gubrun  (plur.)  Meid.  II  881  (in  dem  schon 
s.  133,  anm.   1   erwähnten    gedieht  des  'Ajid);    ^y£.    gawijjun 

Meid.  II  536 ;  iÜJL^  (,  m.)  muhallalun  „schlank-,  schmalbauchig" 
;vom   bild  des  J^L^   hergenommen?)  kaside   Schanfara's  v.  t^^ 


1  vgl.  die  schon  s.  96  citirte  stelle  Imrulk.  Diw.  t^»  ,  ö*,  wo  statt 
,,der  wolf  von  Gada"  vielmehr  der  wolf  des  gada»- Strauches",  dieser  bes. 
in  Nedschd  häutig  vorkommenden  euphorbienart,  zu  corrigiren  ist.  Die 
so  benannten  wölfe  (resp.  schakale)  sollen  besonders  gefährlich  ge- 
wesen sein. 

^  dies    wort    kann   auch    den    raben    bedeuten,    daher   ^üo^-OJ'l 

,.wolf   und    rabe"    Meid.  I  168   (vgl.  *y<o    abschneiden,    trennen,    daher 

Lane    zu    j^LowOjJ:  because  their  separating  themselves  from  mankind). 

-  wie  es  scheint,    in    einem    späteren    gedieht;    vgl.    auch  Muslim, 

Diwan  (ed.  de  Goeje;  p.  Ivl  v.  t*^^  (wozu  der  commentar  ^^ÖJS  y,*A-UjiJI 


iJ   hL^I    S.^^\^    Ä4Jt4ll!!    viÜtXi^). 


n  ommel,  thieniamen.  20 


—     306     — 

in   der   schon    erwähnten    Schilderung  des   wolfes   (v.   ^^^ — i^ö); 

JlIäj    nashalun  Harn,    ff    (dort   name    eines    dichters,    doch 

vgl.  den  commentar)  und  (20)  ^)^^  auraJm^  fem.  it^si  (siehe 
s.  192,  anm.  2). 

Von  fabeln  vergleiche  die  vom  wolf  und  lamm  (ein 
bei  Meid.  I  637  wie  II  66  mitgetheiltes  gedieht)  und  die  vom 
raben  und  wolf  (ebenfalls  in  einem  gedieht,  Meid.  II  366  zum 

Sprichwort  v^<^'l.   ^->l^^l^  „wie  der  rabe  und  der  wolf';  siehe 

auch  die  hübsche  Übersetzung  in  Rückert's  Hamäsa  II,  s.  52), 
welch  letztere  an  die  so  bekannte  fabel  vom  fuchs  und  raben 
erinnert. 

6.    ^•\    ^jjj.   (i'bnu  dwd    d.  i.    „söhn    des    geheuls")  p. 
^AV  der 


persische  Schakal, 

ein  wort,  mit  welchem  die  späteren  den  schakal  der  nord- 
semitischen länder,  vor  allem  Syriens  und  des  Irak  (wie  dann 
auch  des  benachbarten  P^rsiens),  ^  wo  diese  lediglich  eine  va- 

riation  des  arabischen  schakal  (altarab.   v«^3)  repräsentirende 

schakalart  neben  dem  wolf  (von   den  syrischen  und  irakischen 

Arabern  v^j3   genannt)  vorkommt,   bezeichnen.    Das  wort  be- 


'  warum  fügt  sonst  Kazwmi   gleich   auf  der   ersten  zeile   der  be- 
schreibung  dieses  von  den   alten  dichtprn  nicht  gekannten  thieres  hinzu 

JkJum   Ä.A-w\LftJü    2U    jLäj?    Auch   die  gleich  folgende  erzählung  von 

den  hühnem  (--La^tX-M),    die  sich   ruhig   vom   ^«1    ^^jI    fangen    und 

fressen  lassen,  stammt  aus  Kazwini's  heimat  ('Irak  al-'agam),  wie  ja 
auch  die  namen  fiir  hahn  und  hühner  ^t>  und  «p-LÄ.t>  erst  spätere 
den  alten  Arabern  noch  unbekannte  lehn  Wörter  sind. 


—     307     — 
gegnet  m   der  vormuhammedaiiischen  periode  nicht;    der  vers 


bei 


Damiri  Juyo   Lo    131  yß^  ;,c  jcÜaJI    iX^iXJj  ^^\  ^\  j[!^l 


{jast3  ^   ^s  (ohne    angäbe    des   dichters)    „fürwahr    der    ihn 

äwä  ist  ein  starker  Jäger,  und  wenn  er  (selbst)  gejagt  wird, 
(so  ist  er  wie)  ein  wind  in  einem  korb  (der,  auch  wenn  man 
ihn  in  einem  käfig  oder  korb  gefangen  zu  haben  nieint,  doch 
wieder  sofort   durch   das   geflecht   durchwischt)"  gehört  jeden- 

falls   der  späteren  zeit  an.    —  Vergleiche    auch  Jot>  bei   ^\ 

(jjwwÄ.  (wiesei). 

7.     mjJii  {dabuun)  p.  ri\  die 

Hyäne. 

•ju^  dahuw^  [äth.  vereinzelt  noch  ö-flAs,  was  dann  von 
dem  urspr.  ,,wolf'  bedeutenden  TfK'fl'  verdrängt  wurde;  hebr. 
r^n::  und  plural    o*yh2:,^  aram.  \Lz\   (aus  |.s^^)  ^-^  alle  dasselbe; 

ursem.   dabüu^    „hyäne"]    Ham.   {^aö    (vgl.   schon    beim    wolf. 


1  5nns  Jer.  12,  9  an.  Afy.  (^üas  tjn'rt)  in  einer  noch  nicht  genügend 
erklärten  stelle  (Sept.  vaiva,  andere,  so  schon  Hier,  „discolor");  aber 
der  pl.  ü"^»ä^  im  Ortsnamen  ö'^rjärin  ^i  „thal  der  hyänen"  (targ.  nV"<rt 
s^sss)  I.  Sam.  13,  18  (vgl.  neuhebr.  y^ai:  „hyäne")  ist  in  dieser  bedeutung 
gesichert,  wie  überhaupt  das  vorkommen  der  hyänen  in  Palästina 
(Tristram,  Nat.  Hist.  of  the  Bible,  3d  ed.,  p.  108  „we  met  with  hyaenas 
in  the  Jordan  Valley,  near  Beersheba,  at  Jerusalem,  Nazareth,  Mount 
Carmel,  and  Tabor",  vgl.  auch  Tristram,  Land  of  Israel,  3d  ed.,  London 
1876,  p.  240.  273.  320).  Jenes  „hyänenthal"  haben  wir  im  gebiet  des 
Stammes  Benjamin,  nördl,  vom  todten  meer  am  westl.  Jordanufer  zu 
suchen. 

2  vgl.  Dietrich,  Abh.  z.  semit.  Wortforschung,  s.  297. 

3  im  assyrischen  ist  das  entsprechende  wort  bis  jetzt  nicht  gefunden 
und  fehlt  wahrscheinlich  ganz ,  da  ein  zu  erwartendes  sahü  oder  nbü  mit 
andern  Wörtern  {sahü  „gazelle",  aahu  „krieger",  siMi  ,, eintauchen,  be- 
netzen") lautlich  zusammengefallen  wäre,    und   so  wahrscheinlich   schon 

20* 


—     308     - 

artikel  schakal).     if  i'    (üJ4*^*^    ^<^    ^^^    l7^^-=?^     \ju^ 

w4i>).  aM  (in  einem  spätem  gedieht),  pl.  pLaas  Harn,  ("öt"  und 
l^*l,  *Urwa  ibn  al-Ward,  Diw.  27,  5  „und  ich  lasse  des  gegners 
leiche  in  der  Vertiefung  liegen,  an  eine  stelle  gefesselt,  wo  die 

hinkenden    hyänen  («^llil  ^    cLLoJI)  ihn    nacheinander    hin- 

nehmen".  Ferner  begegnet  *a^  in  den  Sprichwörtern  (in  bd 
I  von  Meidani  5  mal,  in  bd  II  6  mal,  ohne  die  hie  und  da  in 


1}  j  ^ 


Meidäni's    Sammlung    citirten    verse,    wo    ^y^  vorkommt}.   — 
Häufig  vorkommende  epitheta  der  hyäne  sind: 

(3Jwb   *l   wnrmi  tariMn  (weil  sie  die  landstrasse   unsicher 

macht)  Freyt.  Prov.  III  p.  118;  j./oLi  l!  ummu  ' dmiri»-  Harn  t'f  t", 

vers  bei  Meid   II  333   (und  die  dort  erzählte  geschichte).  Meid. 
I  431  (und   das    dort  zu   diesem   Sprichwort  bemerkte),    Freyt. 


früh  von  der  spräche  aufgegeben  und  durch  Wörter  andern  Stammes 
ersetzt  wurde.  Was  aber  der  ass.  name  der  hyäne  war,  wissen  wir  noch 
nicht;  ob  harharu  (siehe  s.  292  und  anm.  3),  jenes  synonym  von  ahu 
,, Schakal",  wie  Haughton  (a.  a.  o.,  p.  328)  will,  hyäne  hiess,  ist  sehr 
zweifelhaft,  zumal  nach  H.  auch  ahu  hyäne  bedeutet  haben  soll  (und 
zwar  wegen  des  heulens  —  er  vergleicht  a-ns  Jes.  13,  21  —  was  doch 
vielmehr  auf  die  schakale  geht).  Ich  erinnere  hier  daran,  dass  der  sum. 
name  von  barharu,  nemlich  LIK  (d.  i.  hund).  BAR.RA  auch  durch  halah 
parasi  wiedergegeben  wird,  und  dass  BAR  (allein,  wie  mit  andern  sum« 
Wörtern  zusammengesetzt)  der  name  der  gazelle  (von  der  färbe  V)  ist.  Dass 
das  ursem.  daluu  die  ,, gestreifte  hyäne"  ist,  braucht  wol  kaum  be- 
sonders bemerkt  zu  werden.  Das  gebiet  der  hyaena  striata  der  zoologie 
ist  Nordafrika,  Palästina,  Syrien,  Persien  und  Indien  (Brehm,  Thierl. 
II,  s.  10);  von  semitischen  ländern  ist  es  nur  Abesinien,  wo  auch  die  ge- 
fleckte hyäne,  und  zwar  neben  der  gestreiften  zugleich,  vorkommt  (Brehm, 
a.  a.  o.,  s.  7). 

1  Vgl.  py^   )sJUyo^  in  einem  vers  Kalhab's  (bei  Meid.  II  671)  und 
das  verbum  ä^.^»-  unten  beim  epithetum  j^Li^c. 


—    309    — 

Prov.  111  p.  118  und  298;  jjIs^  II  wnimu  hmbirin  (siehe  s.  126, 

anm.  1);  (5)  >LaL:^  gddrO  in  einem  vers  bei  Meid.  II  88  wie  in 

den  Sprichwörtern  Meid.  I  239,  II  88  und  154;  JLaä-  gaialun  in 
der    kaside    Sanfarä's    (siehe    schon     beim    pardel  -  epithetum 

Jai\f);  'Antara  Diw.  v  ,  I^ö  (siehe  Ch.  al-Ahm.,  s.  229)  und  in 
einem  vers  bei  Meid.   I  371  wie  im  Sprichwort  Meid.    II  789; 

v>jj  dihu^i   Meid.  I  509;    .  ^l  ^^    Haddgiru  (eigenname  der 

hyäne,  vgl.  s.  68,  anm.  3)  Meid.  I  432;  ili*.i  '^arfau  (urspr. 
„langmähnige")  in  der  charakteristischen  Schilderung  in  einem 
gedieht  Mutammim's  (Nöldeke,  Beitr.,  s.  140,  z.  9,  v.  {"()  „o  weh 

mir  ob    einer    langmähnigen  (^Ü^t    ^j«o)    mit    einem    dicken 

haarbüschel  {xXfJj  ^13),  welche  einst  auf  drei  füssen  hinkend 

( «i^  ^^o  J^)  zu  meiner  leiche  herankommt"  und    in  der 

kaside Schanfaras  (siehe  schon  bei  iai\l,  s.  298);  (10)  Lovi  ;j>^l 
ibnu  fartand  in  einem  alten  vers  bei  Meid.  I  371;  J^vi 
fu/ulun  Meid.  II  186,  pl.  cVf  Q  iu  einem  bei  Gauhari  citirten 

verse  al-Kumait's;  äxLs  kas'un  (in  dem  schon  zweimal  erwähnten 
vers  bei  Meid.  I  371).  Der  name  für  bastard  von  wölfin  und 
hyäne,  ^*4-^,  wurde  schon  beim  wolf  (artikel  schakal)  notirt. 


'  zur  form  vgl.  Fleischer,  Beiträge,  4.  forts.  (1874),  s.  130  f.;  y**^ 

wie  Sy^Ls».  (letzteres  in  einem   vers  bei  Lane   I  429)  heisst  die  (weib- 
liche) hyäne  wegen    der    menge    und   des    Übeln    geruches    ihres  mistes 


—    310     — 
8.   ^JJütJ  (tdlabun)  p.  r*j(   der 

Fuchs. 

v^^Jju  tdlabun  jhebrc  neben  dem  gewöhnliclien  hiy:5 
(ursem.  tu  diu ^  von  dem  talahu  nur  eine  Weiterbildung  ist) 
nur  noch  im  Ortsnamen  D^aS^^'sD  Rieht.  1,  35,  assyr.  süibu  IV 
R.  11,  46  u.  ö.  „fuchs'V  ursem.  tdlabu  dasselbe,  und  zwar  die  in 
der  Zoologie  unter  dem  namen  des  syrischen  fuchses  bekannte 
Arabien,  Palästina,  Syrien  und  Mesopotamien  bewohnende 
species,  während  der  zierliche  „grossohrfuchs"  (canis  famelicus) 
der  jedenfalls    öfter  (so  in  der   geschichte  Simsons)  unter  dem 

hebr.  namen  hv'^'6  (auch  dem  arabischen  ^.^ixi*?)  mitverstanden 

wurde,  speciell  auf  arabisch  dlxi  fanakun  (allerdings  erst  später 
in    der    poesie    vorkommend)  ^    heisst]     Imrulk.    Diw.    f  ,  t'i^ 

(siehe  schon  s.   68),  Ham.  t^t**  .  I^f    comm.,  pl.    ^-Jtij    Urwa 

Diw.  19,  4,  dem.  v«J4*^'  Ham.  'If  f  (siehe  schon  bei  der  hyäne); 

ferner  (sing,  und  plural)  oft  in  der  sprichwörtersammlung 
Meidäni's  (dort  auch  die  fabel  vom  fuchs  und  den  trauben  II 
158,  eine  andere  vom  fuchs  und  der  hyäne  I  89),  wo  besonders 
seine  Schlauheit  eine  grosse  rolle  spielt. 

Jlii*  iuälun  [hebr.  bs^räf  aram.  yli,  ursem.   tu  diu  (urspr. 

„der  herab-,  in  die  tiefe  gehende")  ., fuchs"  (so  genannt,  weil  er 
sich  seinen   bau  in  die  tiefe  gräbt);    da   das  wort  von  t_dlabu 


1  in  einer  thierfabel;  dann  jedenfalls  auch  in  den  von  Smith 
(Chald.  Gen.,  s.  137  f.)  mitgetheilten  fabelfragmenten  (wozu  das  original 
noch  unedirt  ist).  Schon  in  den  ältesten  zeiten  also  war  Reineke  der 
hauptheld  der  thierfabel. 

2  Ham,  aI'i^,  wozu  man  das  auf  s.  125,  anm.  2  (wo  „ohrenfuchs" 
statt  „marder"  zu  setzen)  und  s.  25  bemerkte  vergleiche ;  vgl.  auch  Lane 

(p.  2450)  zu  dL;i. 


—   311   — 

nicht  zu  trennen  ist,  und  beide  schon  für  die  ursem.  zeit  an- 
gesetzt werden  müssen,   so  ist  der  gleichklang  mit  dem  pers. 

JLi-w  mgdl  (unser  „schakal"),  was  skt.  grigdla^  lautet,  zufall; 
wenn  man  vergleichen  wollte,  müsste  man  die  Wörter  in  den 
ältesten  erschliessbaren  formen  tuäluinQhQn  tdlahu)  undgargära 
oder  gargdla  (so  die  arische  grundform)  neben  einander  stellen, 
und  wer  einen  Zusammenhang  zwischen  beiden  dann  noch  zu 
statuiren  geneigt  ist,  der  müsste  eine  ähnliche  entlehnung  in 
uralter  zeit  hier  annehmen,  wie  ich  sie  bei  andern  thiernamen 
s.  291-  aufgestellt  habe.  Dass  man  unter  b^rd  öfter  den  schakal 
verstanden  hat,  hat  allein  seinen  grund  in  jener  oberflächlichen 
vergleichung  und  entbehrt  sonst  jeden  bodens]  in  einem  sprich- 

wort  Meid.  I  555;  viel  gewöhnlicher  ist  das  neben  2ÜI.4>  (siehe 

s.  68)  zum  eigennamen  des  fuchses  gewordene  iÜÜtj  Tudlatu^ 
so  in  einem  vers  bei  Meid.  II  158,  dann  in  den  Sprichwörtern, 
Meid.  I  517,  II  153  u.  ö. 

Das  Weibchen   heisst  aLLolS*  turmulatu^  Meid.    I  328  und 

das  junge  J.aH  tatfuhm  Imrulk.  Diw.  f  a  ,  et^  (siehe  schon 
s.  76)  =  Muall.  V.  59,  wozu  man  das  von  H.  D.  Müller 
kitäb  al-fark  s.  37  (=  269)  f.  bemerkte  vergleiche. 

9.   ^^^  {kalhun)  p.  t^^t"  der 


Hund. 

Obwol  der  hund  oft  in  der  alten  poesie,  noch  öfter  in  den 
Sprichwörtern   vorkommt,   hat  er  doch  nur  den  einen    namen 

vjjy  halhun  [äth.   hA'fl:;  heb.  DbD;  aram.  |^v<^;  ass.  kalbu  — 
ursem.  kalhu  „hund"  (urspr.  „packer,  greifer",  vgl.   Ges.,  Hand- 

wörterb.,    8.   Aufl.,    unter  3:d)]    Koran    7,    175    (dort    o^-g-b 
,er    lässt  seine  zunge   heraushängen"),  18,  17.  21    (vom   hund 


1  das  P.  W.  schreibt  arigäla  mit  dentalem  s. 


-    312    — 
der   sieben    sdiläfer,   der   mit  ihnen   in   der  höhle   einschlief); 
Harn,   passim  {bes.  oft   in  dem    ^dyJ\^    oll^^l    ^ü,  den 

gast-  und  ehrenliedern)  ^  und  unzähligemal  in  Sprichwörtern. 
Wenn  auf  der  einen  seite  der  hund  als  wachsam   (Meid.  I  413. 

II  334  u.  ö.),2  scharfen  blicks  (Meid.  I  194),  feinen  geruchs 
(Freyt.  Prov.  III  no.  1549)  und  gehörs  (ebendas.,  no.  1417), 
als  dankbar  (Meid.  I  701),  tapfer  (Freyt.  Prov.  III  no.  1472)  und 
folgsam  (Meid.  II  51)  gerühmt  wird,  und  die  Araber  seine  guten 
eigenschaften  als  wächter  ihres  eigentums,  ^  als  schütz  in  ge- 
fahr  und  vor  feindlichen  besuchern,  ^  wie  seine  brauchbarkeit 
bei    der   jagd^  wol    zu  schätzen    wussten, '^    so    gilt    er    doch 

'  so   Harn.   Iaö  ,  Iw  .  I^t*^  ,  vf  (  ,  vt^l^;    vgl.  auch  vtA  das  part. 

denom.  ^>«yJLwwufJi,  wie  der  nächtliche  reisende  genannt  wird,  der  durch 

nachahmung  des  hundegebells  die  hunde  einer  in  der  nähe  vermutheten 
siedelung  zum  bellen  reizt,  um  so  ein  gastliches  zeit  in  der  dunkelheit 
zu  finden. 

2  Meid.  II  810  wird  die  Wachsamkeit  vom  comm.  auf  das  sorgfältige 
bewachen  der  jungen  bezogen. 

^  so  auch  als  hüter  der  heerden  Ham.  \^\^  (siehe  schon  s.  152)  u.  ö. 

4  vgl.   Muall    des  'Amr  ibn  Kultüm  v.  29  („die  wächterhunde  des 
feindlichen  stammes   bellten  uns  an").  Meid.  II  558  (er   verfolgt  heftig 

durch  bellen),  Ham.   A*1    (^_>-LXj|    x-yLt    (^.^5    „und  wir  lassen  auf 

ihn  den  hund  los",  wenn  wir  ihn  uns  fernhalten  wollen),  Ham.  t  H" 
comm.  (anbellen  anderer  fremder  hunde)  u  a.  stellen  mehr.  Gegen 
freunde  ihres  herrn  dagegen  sind  sie  zutraulich  (vgl.  den  schönen  vers 

bei  Lane,  1  1269  [J^    U^^\   ♦   ^-^    J^t    *J   Lg-iiS    Lg^Lc    CjLc.   I  Jl 

L^jO^  i^\^  jj^ü*    „wenn    ihr    gatte    fern    von  ihr   ist,    bin  ich  kein 

häufiger  besucher  von  ihr,  und  nicht  werden  dann  zutraulich  gegen  mich 
ihre  hunde"). 

5  vgl.  Muall.  des  Labid,    v.   48   (die  langohrigen  Jagdhunde);    ein 
vers  Abu  Du'eib's  (bei  der  wildeseljagd,  siehe  schon  s.  128);  Freyt.  Prov. 

III  1150  —  u.  ö.  (so  bes.  auch  in  den  späteren  jagdgedichten  der  Ab- 
bäsidenzeit;  vgl.  z.  b.  das  schöne  von  Ahlw.,  Ch.  al-A.,  s.  205  übersetzte 
und  „Beschreibung  eines  Hundes"  überschrie bene  jagdlied  des  Abu  Nowäs). 

^  vgl.  auch  Frey  tag  Einleitung,  s.  249. 


—     313     — 

andererseits  auch  bei  ihnen  wie  von  haus  aus,  so  scheint  es, 
bei  allen  Semiten,  im  allgemeinen  als  verächtliches  thier  (Meid. 
II  566,  noch  öfter  allerdings  in  den  späteren  Sprichwörtern 
Freyt.  Prov.  III),  >  und  wie  schon  in  den  bist,  büchern  des 
A.  T.  es   geschah,  gebrauchen   auch  die  Araber  seinen  namen 

häufig   als    Schimpfwort    (vgl.   z.   b.  Harn,   vf   ^^^L^'ij^.);  so 

wird  besonders  oft  seine  gier  beim  fressen  als  ein  merkmal  von 
ihm  hervorgehoben  (vers  bei  Meid.  II  8  wird  eine  schlimme 
folge  davon  geschildert),  ja,  während  er  sonst  dankbar  genannt 
wird,  wird  in  andern  Sprichwörtern  (Meid.  II  364,  II  609  nebst 
dem  dort  citirten  vers  ^^  arafa's)  igerade  das  gegentheil  von 
ihm  gesagt. 

Sonst  ist  noch  von  Zügen,  die  die  Araber  am  hund  beobachten, 
hervorzuheben,  dass  er  sehr  rasch  seine  nase  ableckt  Meid.  I  644 
(„schneller  als  der  hund  seine  nase  ableckt")  =  i^reyt.  Prov.  III 
1338,  dass  sein  schwänz  gebogen  (Freyt.  Prov.  1039,  dort:  mit 
keinen  mittein  in  eine  gerade  form  zu  bringen)  und  ohne  fett 
(Meid.  II  210)  ist,  wie  der  originelle  "zug,  dass  die  hunde  die 
wölken  anzubellen  ^  pflegen  (weil  diese  mit  ihrem  regen  sie 
plagen)  ^  Meid.  II  489  („nicht  schadet  der  wölke  das  bellen  des 


I 


1  das  mochte  besonders  in  seiner  unreinigkeit  seinen  grund  haben, 
denn  er  frisst  abfalle  und  aas  [Meid.  II  754, 1  355.  409  u.  a.,  vgl.  auch  I  585 

daß  Sprichwort  ^^\juj\     ^^<XjLi     ooJ     ij^*j   „eine  zeit,   wo   die 

hunde  mit  den  fuchsen  (deren  feinde  sie  sonst  sind)  freundschaft  halten" 
(neml.  wenn  es  ] eichen  von  gefallenen  kamelen  in  der  wüste  zu  fressen 
gibt)],  beriecht  gern  frischen  koth  (Meid.  I  412)  und  anderes  uns,  ja 
von  unsern  hunden   bekanntes  mehr  (vgl.  z.  b.   noch  Meid.   II  455,  wo 

deshalb  der  iüJXJf   o^aa/J.  ein  böses    omen  heisst). 

2  ^^-AJ,  das  gewöhnliche  verbum  für  bellen  der  hunde ;  sonst  kommt 
auchlsD   vor  Harn.  \\\"   (Uo^LS^  ^cy^i).     Neben  ^La^  (^®^  geheul 

des  fuchses)  steht  -^Lü  Meid.  I  263. 

3  Rückert,  Ham.  I,  s.  227,  anm.  (so  auch  der  comm.  zu  Meid.  II  893), 


—     314     — 

hiinds",  vgl.  dazu  Harn,  t^^f  comm.).  Die  schüssel,  woraus  der 
hund   trinkt  (und  in  welche   er  beim  trinken  seine  zunge  vor 

gier  tief  zu  strecken  pflegt  Meid.  II  839),  heisst  .*j*,  er  selbst 
daher  •^*  j^^^   Meid.  II  652;   andere   epitheta  von  ihm  sind: 

ijoä.!  „mit  dünnen  haaren  bedeckt"  (solche  sollen  besonders 
bissig  sein)  Meid.  II  793,  *iül  „schwarz-  und  weissgeschecktej* 
hund"  Meid.  II  142,   v.^Li  (siehe  schon  s.    174,    anm.  2)  und 

sLi  „blutgierig"  (siehe    die  belegstellen   bei  Ahlw.,   Ch.  al-A., 

s.  123)  von  den  auf  die  beute  losgelassenen  Jagdhunden  (vgl. 

dazu  auch  das  verbum  .^^^a^wj!  Imrulk.  Diw.  l^  ,  t't'  vom  Jagd- 
hund, der  seine   tatzen  in  den  Schenkel  der  beute  hineinhaut, 

und  (jili^^l  v^Jii^Ham.  I'ja).  —  Die  hundswuth  endlich  heisst 

vJJo  Meid.  I  488  („das  blut  der  könige  heilt  die  hundswuth") 
und  Harn.    lAf . 


10 


)yJ^^   (sinnaurun)  p.  \^^^  die 


Katze. 

Dies  wort  kam,  wie  die  nebenform  ,^^LLcw  s-unärä  beweist, 
direkt  aus  dem  aramäischen  (n'hs^'JJ  sunndrd^  syr.  |Zji4,)  ins 
arabische,  und  ist  dort  durch  Volksetymologie  dem  onomatop. 
stamm  ^Lw  „schnurren"  und  zwar  in  der  sonst  im  arab.  vor- 
kommenden form  Jlii  (vgl.  sJ^  u.  a.  Wörter)  angeglichen 
worden;  das  aram.  wort  aber  ist  griechischen  Ursprungs  {oalvov- 
^oc;,  „schwanzwedler"  urspr.)  und  von  ßyzanz  her  zu  den  Semiten 


i 


—    315     — 

gekommen.  ^  Eine  bestätigung  des  soeben  nur  aus  der  spräche 
erschlossenen  finden  wir  denn  auch  im  vorkommen  des  Wortes 
in  der  literatur,   denn  nur  in   späteren  (von  Freytag  mit  prov. 

SoiS 

rec.  bezeichneten)  Sprichwörtern  findet  sich  >y-u/,  so  Meid.  I 
138.  141  (katze  und  maus).  275.  652;  II  404. 

So  sind  auch  von  den  vier  belegstellen  zu  Llz  hittun  (vgl. 

oben  die  anm.)  „kater"  drei  aus  der  meist  spätere  Sprichwörter 
enthaltenden  Sammlung  Freytags  im  III.  band  seiner  Arabum 
proverbia  (no.  1210.  2485.  2553),  und  die  eine  (nicht  unter  den 

prov.  rec.  stehende)  aus  Meidäni's  Sammlung  (Meid.  I  595  ^\\ 

h^  ^j^  „niagis  scortans  quam  felis  mas")  ist  demnach  wol  nur 

eine  spätere  nachbildung  des  älteren  sich  auf  den  Avilden  kater 

beziehenden    Sprichworts    ^^y^  ^jjo  ^\l     Das    gleiche    gilt 

von  dem   namen   tj^^yi  harsun  in  dem    ebenfalls   Freyt.  Prov. 

III    (no.    1262)    stehenden    Sprichwort    ^yi   ^j^  l^'j^i  wenn 

^j^   (gleichen    stammes    mit  ^    Jurrun^    siehe    unten)  nicht 

etwa  ursprünglich  auch  ein  name  der  wildkatze  war. 

Die  gezähmte  katze  ist  demnach  auch  auf  semitischem  ge- 
biet —  fürs  indogermanische  ist  das  kapitel  in  Hehn  zu  ver- 
gleichen —  eine  sehr  späte  kulturentlehnung;^  weder  Urindo- 
germanen  noch  Ursemiten  dürfen  wir  ein  wort  für  dieses  thier 
zuschreiben.  Dass  ursem.  dimmu^  dummu  nur  die  wildkatze 
bedeutet  haben  kann,  werden  wir  gleich  unten  sehen. 


1  vgl.  auch  Hehn,  a.  a.  o.,  2.  aufl.,  s.  531  zum  wort  catus,  das  von 

den    Römern  nach  Byzanz,  von  dort  zu   den  Semiten  (spätarabisch  ia| 
kßtun)  wanderte. 

2  vgl.  auch  noch  v.  Kremer,  Culturentlehnungen,  s.  32  f.  (wo  auch 

angeführt  wird,  dass  die   arab.  lexicographen  selbst,  so  Ibn  Duraid,  iai' 
kütun  als  fremdwoi-t  [natürlich  von  lat.  catus]  bezeichneten). 


—     316    — 
11.   *Jj|   \yj^  {sinnauru  'l-barri)  p.   \^<\\  die 

wilde  Katze. 

Nur  diese  kann  'Antara  Mu  all.  v.  29  und  30  gemeint  sein, 

wo  sie  ^^M*jt}\  i^'yS^  hazicju  'l-asijji  „miauer  des  abends"  heisst, 

denn  eine  zahme  katze  springt  nicht  auf  den  rücken  des 
kameis  und  macht  sich  da  einkrallend  dieses  wild  und  scheu. ' 
Die  gleiche  Situation  wird  uns  Imrulk.  Diw.  !'♦,{*'♦  und  f  ♦ ,  !♦ 
geschildert,  wo  die  wilde  katze 

jS^  Mrrun  (onomatopoetisch,    etwa    „der    schnurrer",    vgl. 

auch  oben  y^v^  von  demselben  stamm,  und  unten  jj^Js^) 
heisst  (die  kamelin  rennt,  „als  ob  am  platze  des  gurtes  hinten 
aufgehockt    sie   sich    sah    eine    katze"    (^v^    JOLt    ^JS  Uio 

11^?^  Iwiö  ykjii}\y  und  „es  ist  wie  wenn  auf  ihr  [der  kamelin] 
eine  in  ihre  seite  sich  einkrallende  katze  sässe,  welche  sie  mit 
sich    fortschleppen    muss"   5w:pJ  ^^y*^  ^v?    '-4^    jjl^)'    ferner 

kommt  I^  vor  Meid.  I  195  'i^  ^^  jjI  „weiter  draussen  in  der 

wüste  (IS)  wohnend  als  eine  kafze","^   Meid.   II  605  oJu  U 


*  die  erklärung  der  commentare  „die  katze  sei  in  den  wüsten,  wo 
die  kamele  sind,  ein  ungewöhnliches  thier,  das  sie  daher  scheu  macht, 
wenn  sie  es  einmal  erblicken"  verräth  vollständige  Unkenntnis  der 
Sache. 

2  die  Übersetzung  Freytag's  „magis  pius",  der   ohnehin  das  sprich- 

wort  2iw^f    ^jo    (^-cl    „crudelior  in  proliem  qu.  felis"  (was  Meid.  II 
153,  wie  aus  I  195,  no.  153  comm.  hervorgeht,  dort  nur  ausgelassen  und 


-     317     — 

yj  ^jjo  \yS^  „er  kann  nicht  die  katze  von  der  wüste  unter- 
scheiden" (?)/  nemlich  wegen  der  ähnlichen  färbe,  da  die  Wild- 
katze der  Ai:^ber  jedenfalls  die  sog.  „falbkatze"^  war,  die  eine 
dem  Wüstensand  ähnliche  färbe  gehabt  haben  mochte;  ferner 
Meid.  I  37  vers),  wo  von  der  Schnelligkeit  der  wildkatze  die 
rede  ist,  II  603  (anspielung  auf  eine  geschichte;  das  Sprichwort 
scheint  späteren  Ursprungs,  beweist  aber,  wie  auch  in  späterer 
zeit    den  Beduinen  die   hauskatze   —  denn  diese  ist   hier  mit 

»w^l  gemeint,    als  etwas  seltenes    und  fremdes   vorkam)  und 

endlich  Freyt.  Prov.  III,  no.  1460  („geiler  als  eine  katze"  (^a-äI 
sl^  jj^,  vgl.  unten  (jjjuä  und  ^J^). 

jjljci  datwanun  „kater",  ein  altes  wort,  was  nach"  all  dem 
gesagten  sich  nur  auf  das  männchen  der  wildkatze  beziehen 
kann,   in   den  Sprichwörtern  Meid.  I  5%,  II  191,  I  645,  II  791, 

I  748  und  491   „mehr    hurerei   treibend  (/c^jlX   «geiler  ([JL^I 

und  Jcft^l),  „losspringender  (;5>jl ),  „mehr  auf  die  jagd  ausgehend 

(cXjuöI)  und  „mehr  sich  (an  die  ins  äuge  gefasste  beute)  heran- 

schleichend  (^t>l)^  —  als  ein  (wilder)  kater  (^>^Jyö   e>^'''* 


also    nachzutragen   ist)   entgegenstehen    würde,    ist   falsch;    vgl.    Lane 

zu  yi\. 

1  SO  möchte  ich  lesen  und  übersetzen,  da  mir  die  lesung  und  Über- 
setzung ^  „maus"  (dann:  „er  unterscheidet  nicht  einmal  eine  katze  von 

einer  maus")  erst  aus  der  spätem  zeit  zu  stammen  scheint,  wo  mit  dem 
bekanntwerden  der  gezähmten  katze  auch  von  der  feindschaft  der  haus- 
katze und  maus  oft  die  rede  ist.  Oder  es  ist  das  ganze  Sprichwort  erst 
in  späterer  zeit  entstanden. 

2  siehe  Brehm,  a.  a.  o.,  I,  s.  459  f. 

3. hierzu   führt  der  comm.  einen  vers  an:    kS\<X^     JuJjLj     l->5I 


—    318    — 
^wjöj»   Mgrisitn  nur  in   den   Sprichwörtern   Meid.  II    191, 

I  645.  594,  II  791  und  I  328  „wollüstiger  {^\\  „geiler 
(JlLwwI)^  „mehr  der  hurerei  ergeben  {^y\  „losspriugender 
(^•ol,  seil,  zum  coitus)  und  „furchtsamer  ((jJä-I)  —  als  ein 
(wilder)  kater  {^ySSj^  ^^^)";  in  den  ersten  beiden  Sprich- 
wörtern folgt  auf  {jwj-^vjö  ^^  unmittelbar  j^I^yo  ^>o  bei 
Meidäni,  und   die   andern  sind  mit  ausnähme  des  letzten  auch 

nur,  wie  ein  blick  auf  die  belegstfellen  zu  ^jiyä  lehrt,  Varianten 
zu  den  dort  mitgetheilten  Sprichwörtern.  Die  spätem  arabischen 
gelehrten  in  den  irakensischen  städten  kannten  die  bedeutung 
von  ju^^xjD  nicht  mehr,  wie  sie  überhaupt  im  geraden  gegen- 
satz  zu  den  alten  Arabern  nur  die  zahme  hauskatze  kannten, 
von    der   wilden  aber   gar  nichts   wussten,  ^  und  so  riethen  sie 

für  (jjw^Ä^  zwischen  äffe,  bär  und   fuchs  hin  und  her.     Mir 

ist  es  jetzt    sicher,    das  (jjw^ä^    nur    die    wildkatze    bedeutet 

haben  kann. 

Ein  name  bleibt  noch  übrig,  zu  dem  ich  zwar  keine  beleg- 
steile gefunden,  der  aber  das  ursemitische  wort  für  die  wild- 
katze repräsentirt,  nemlich 

It>  dimmw^  [äth.  J^itd^«:  dlmmat  zwar  nicht  in  der  bibel- 


v.^j3*   \^   ^O   lO^-^^   i^)-*  (» ^Is  ^i^  kater,  wenn  er  gegen 

eine    Springmaus  [^—^5^*    syn.    von    c  »J^,    ebenfalls    ein    wüstenthier] 
heranschleicM"). 

1  vgl.  auch  die  schon  oben  mitgetheilte  erklärung,  die  sie  zu  den 
stellen,  wo  y^  in  den  alten  gedichten  vorkommt,  gegeben  haben. 


—    319     — 

Übersetzung  —  denn  im  A.  T.  kommt  das  wort  „katze"  über- 
haupt nicht  vor  — ,  aber  an  sechs  andern  von  Dillmann  im 
Lexicon  mitgetheilten  belegstellen ;  assyrisch  dumamu  (syn. 
von  mandinu^  irtidmu^  was  nur  ^  die   wilde    katze   sein  kann)^] 

bei    Damiri    ^j^    jvX^I    ^    sKi   ^^XvJI    JljJI    wwwJG    IjJi 

^ys>y}\  ^Li5^  3   wwLJI  ^^ad-dimmu  ist  gleich  as-sinnauru  (siehe 

oben);  er  überliefert  es  im  lexicon  Muhkam  von  an-Nadr^  im 
buch  der  wilden  thiere". 


42.    jjy^  (hinzirun)  p.  r-^t'  das 


Schwein. 

oyL%>  hinzh^un  [äth.  nur  Hen.  89,  10  'V'Jit.C'  „Wildschwein", 

während  das  gewöhnliche  wort  d\^(0*f'  hardwjd  meist 
„zahmes  schwein"  (doch  auch  „Wildschwein")  bedeutet;  hebr. 
n-iTn  „schwein"  (^?^?3  n^rn  Ps.  80,  14  „Wildschwein");  aram. 
I^Im  dass.,  —  ursem.  wahrsch.  hazziru  (urspr.  [wie  auch  rh^-tf^J^^ 


'  vgl.  die  belegstellen  s.  35,  anm.  1 ;  mandinu  (form  Jjtxi)  und 
midinu   kommen    von    einem    stamm    ijtX/J,  hier    wol    ursprüngl.  vom 

flauem*  (vgl.  auch  s.  293  jj»JtXx»  „löwe"). 

2  dass  in  den  sumer.-ass.  nationallexicis  II  R.  6,  wo  dumamu  und 
mandinu  auf  einander  folgen,  diese  beiden  Wörter  wirklich  synonyma 
sind,  beweisen  einmal  die  im  sumerischen  entsprechenden  Wörter  (GUG 
man-di-nu;  GUG.KUD  DA  du-ma-mu,  z.  6  und  7)  und  dann  die  eben 
diese  zwei  zeilen  6  und  7  von  den  andern  (von  z.  1 — 5  einer-  und  8  ff. 
andrerseits)  abtrennenden  horizontallinien. 

3  siehe  schon  s.  »285,  anm.  3  (wozu  noch  das  schon  in  der  einl., 
s.  34  ff.,  bes.  s.  36,  anm.  5  bemerkte  zu  vergleichen  ist). 


—     320     — 

von  ihdOi']  v^^^^  ii^  ^^^  erde  wühlende,  bohrende'V  vgl.  Z.L>, 
^J[Ci  und  andere  stamme  der  W.  y^;  ^ya-  „enggeschlitzte 
äugen   haben"    ist    natürlich  erst  denom.   von   oyÄÄ^)]  Koran 

2,  168;  5,  4;  6,  146;  16,  116  (überall  v^vH^  jU-  „Schweine- 
fleisch", was  Muhammed  den  Arabern,  dem  Vorgang  der  Juden 
folgend,  verboten  hat);  Ham.  IIa  {y^\jjL\  *aaä-  „das  aas  des 
Schweins"  duftet  verglichen  mit  deinem  athem);  Meid.  II  296 
oyjLö-  ^jjo  ^-öl  „abscheulicher  als  ein  schwein";  Freyt.  Prov. 
III  no.  234  („früher  auf  — )  und  568  („gieriger  als  ein  schwein"). 
Der  plural  lautet  w>vLü  Kor' an   5,  65   ., welche  Gott  in  aflPen 

(sSIäJI)  und    Schweine   verwandelt    hat";    Meid.  II  334  o^jS' 

l^«^t  liA^il  ^jUii    „es    hassen    die    schweine    das    heisse 

wasser''  (worin  die  Christen  sie  zu  brühen  pflegten,  damit  die 
haare  besser  heruntergiengen)  und  Freyt.  Prov.  III  no.  2041 
(„lass  nicht  den  Schweinen  ehrerbietung  und  lob   an  gedeihen!") 

IId    'tfrun  Freyt.    Prov.    III    no.    1794    Ac    ^    J-ibI 

„schmutziger  als  ein  schwein";  Jtx.  in  Meid.  II  49  (^j-«  (ji^l 

wfti)  beziehen  einige  hierher,  andere  auf  den  teufel  oder  einen 

dämon.  Die  bedeutung  von  lü  „im  boden  herumwühlen", 
an  die    man    sofort    bei    uis^    denkt,    ist    wahrscheinlich    erst 

denom.  von  wAt  „staub". 


wahrscheinlich  anch  ursemitisch  mir  „Wildschwein"  bedeutend. 


—     3-M     — 
13.   \^y  (wmabuft)  p.  I^aa  der 

Hase. 

^^y  aniabun  fem.  [hebr.  nap/iN  Lev.  11,  6  und  Deut.  14, 
7  unter  den  unreinen  thieren ;  ass.  annabu  (sumerisch  entspricht 
K A.ZIN.NA    „rufer  (?)    der    wüste")    mit    assimilation ;  ^    aram. 


N:3:;'nN    dass.,    —    ursem.    arnabn\    Imrulk    Diw.    f"  ,  f 

XlxJI  ^^J^  l  g  At5^  ^^  ^  S^^^^  ^;^  „Avelcher  einen 
hasen  fängt,  um  aus  dessen  knöchel,  den  er  (dann)  an  seinen  armen  ^ 
trägt,  ein  präservativ  gegen  den  tod  zu  machen"),  Ham.  vi*  (*ä 
^^"1).     l'vA  (siehe  Rückert  Ham.  I  219);  Meid.  I  140.  375.  463       ' 

(xiät  \^\\  weil  er  gern  die  pflanze  Hulla  frisst),  II  33.  296 
wie  in  einem  zu  II  415  cititirten  verse  al-MuhabbiFs  (dort  pl. 
^j>jCt).     Das   demin.  v«^)t   steht   Meid.    I  560   (dort  JoajliJ, 

VII  vom  quadrilit.  ^^i*,  wie  der  bäum    i%^>  r). 

yib^  huzazun  „hase"  (und  zwar  das  männchen)  im   sprich- 
wort  yläl  jj^  2Uwuo  ,.the  feel  of  him  is  like  the   feel  of  the 

male  or  young  hare"  Lane  I  731;  pl.  ,jIvä.  Imrulk.  Diw.  dt"  ,  dd 


1  ohne  assimilation  vielleicht  noch  erhalten  in  dem  länder-  oder 
Ortsnamen  Arnabanu,  von  wo  die  Assyrer  sich  weine  holten;  vgl.  die 
interessante  weinliste  aus  II  R.  44,  col.  I  bei  Delitzsch,  Ass.  Lesest.,  2. 
aufl.,  8.  106  (vdort  Ar-na-ba-ni,  var.  A-ra-na-ba-m'"^). 


so    (*JtX->)    steht    in    Gahiz  kitäb    al-haiwän   (Wiener  handschr.) 


394a;  Slane  liest  &a5^  Ahlwardt  ^^. 

Ho  mmel,  thiernamen.  21 


-      322     — 

(wo  die  „haseii  von  al-Unai  im  ^  und  die  fuchse  von  Auräl" 
erwähnt  werden). 

i^jJwÄ»  hirnikun  , junger  hase"  Meid.  II  55U  „lenior  (,juJ!) 

quam  pullus  leporis";  pl.  (^jII.^.  (z.  b.  bei  Mutanabbi). 

Ein  wort,  für  welches  Kazwini  keine  besondere  rubrik  hat 

0  o 

nemlich  oI  ioabru^\  sei  hier  aufgeführt,  weil  die  meisten  es 
mit   kaninchen    übersetzt   haben;    Meid.   I   493  l^v^  \J^  f^*^^ 

(„vilior  quam  animalia  wahr  appellata").  Die  Araber  beschreiben 
es  als  „ein  thierchen,  kleiner  als«  die  katze,  braun,  mit  schönen 
äugen,  ganz  kurzem  schwänz,  welches  in  häusern  gezogen  und 
gegessen  wird,  weil  es  das  gemüse  abfrisst;  es  gehöre  zum  ge- 
V    schlecht    der    wiesei    ((jwy^  v::^Lü   (m*aä-   ^^)    und    die    leute 

nennen  es  yanamu  haut  IsraU  (kleinvieh  der  kinder  Israel)"; 
nach  Heuglin  (Syst.  Uebers.  etc.,  s.  48=584)  heisst  heute  der 
im  petr.  Arabien  und  den  sinaitischen  gebirgen  in  felslöchern 
und  alten  Wohnungen  vorkommende  ^fiyrax  syriacus^''  (klipp- 

s  Chief  er)  dort  o«,  und  dies  ist  jedenfalls  auch  für  die  alte 
zeit  das  allein  richtige. 

14.    ^"Lli  (andkun)  p.  r^i^  der 

Wüstenluclis  oder  Karakal  (?). 

Das  wort  heisst  sonst  , junge  ziege";  ist  aber  obiges  thier 
damit  gemeint,  so  kann  man  zwar  auch  schlechthin  jvLI^ 
sagen,  doch  gewöhnlich  wird  ^jö>yt  tjLl^  '^  andhu  ^l-ardi  „erd- 
zicklein"  gebraucht;  so  steht  das  wort  auch  in  der  einzigen 
mir    bekannten    belegstelle    Meid.    II    123     jjl    \j^y^^    O^lt 


bei  Slane  aaSarahha. 


—     323     —  , 

vÄÄil  (s^^   („meles   ego   siim,    si   crimen    meum    investigatum 

erit",  weil  nemlicli  dieses  thier  die  klauen-  zusammenzieht  und 
so  keine  spuren  hinter lässt,  so  dass  der  sinn  ist:  ihr  werdet 
kein  verbrechen  an  mir  finden,  da  keine  spuren  davon  bei  mir 
zu  sehen  sind).  Lane  bemerkt  (nach  den  arabischen  lexico- 
graphen,  die  er  ja  alle  in  seinem  lexicon  in  einer  vor  ihm 
nicht  erreichten   Vollständigkeit  excerpirt  hat)   zu  unserm   wort 

folgendes:  (jo>yi  (^*LI^  is  now  applied  to  the  badger:  ursus 
meles;  if  correctlj,  app.  because  it  burrows  in  the  earth;  but 
this  application  does  not  well  agree  with  the  following  de- 
scriptions:  „a  certain  beast,  of  the  beasts  of  the  earth,  like  the 
Jcgi  (siehe  s.  299),  about  the  seize  of  the  dog,  an  animal  of 
prey,  that  hunts,  smaller  than  the  <X^,  long  in  the  back,  also 

called    iLftÄJi    at-tufahu^    or    by    some,    äÜJI    an-nuff'ahu.    and 

JlsxJLaJI    al-fungulu^  in   Pers.  ^S  sLjLw  [or  ji'J»    »l^  sijdhi 

güs  i.  e.  „black  ear",  if  meaning  the  badger,  app.  because  of 
the  black  mark  on  each  ear]";  said  to  be  a  foul  beast,  that  is 
not  eaten,  and  that  does  not  eat  anything  but  flesh";  another 
says  „it  is   above  the  size  of  the  Chinese   dog,  hunts  like   as 

does  the  <X^  {fahdun\  eats  flesh,  and  is  of  the  beasts  of  prey; 
and  is  said  to  be  the  only  beast  that  conceals  its  footmarks 
when  it  runs  (siehe  oben  das  Sprichwort),  except  the  hare" 
and  the  same  says  also  „I  have  seen  it  in  the  desert  (2Lji>LJI)i 
and  it  was  black  in  the  head,  the  rest  of  it  being  white".  — 
lieber  die  genauere  bestimmung  mögen  nun  die  Zoologen  ent- 
scheiden; das  Ritter  I  808  erwähnte  raubthier  Tahesch  gibt 
hier  kaum  einen  anhaltspunkt:  eher  der  umstand,  dass  in  Nord- 
ostafrika der  Luchs  tiffeh  nJüi   heisst;  und  wirklich  passt  das 

oben  von  den  obren  gesagte  fast  nur  auf  dieses  (in  Arabien 
seltene,  aber  doch  vorkommende)  thier. 


21 


—     324     — 

14.    Jui  {filun)  p.  f»»  der 

Elefant. 


Jui  ftlun  [pers.  Juo   ^zZ;    das    thier  und   das    wort    dafür 

kamen  nach  Westasien  von  Indien.  Für  indische  culturent- 
lehnungen  sind  nur  zwei  wege  möglich,  einmal  über  Persien 
nach  den  Eufrat-  und  Tigrisländern;  auf  diesem  weg  lernten 
schon  im  9.  jahrh.  vor  Chr.  die  Assyrier  unter  Salmanassar  11. 
die  elefanten,  das  nashorn,  äffen  und  andere  thiere,  die  alle 
auf  dem  berühmten  Obelisken  ^  abgebildet  sind,  durch  ihren  feld- 


1  die  dort  die  aufzählung  der  tributgegenstände  des  landes  Musri 
enthaltende  inschrift  vertheilt  sich  auf  die  abbildungen  folgendermassen 
(vgl.  dazu  die  Photographien  des  brit.  Museums,  von  mir  nach  dem 
schon  öfter  genannten  „catal.  of  phot."  citirt): 


Ma- 


da-tusa  mat  Mu-us-ri  (PAS).A 


(Abildung:)  Zwei  baktrische 
Kamele 

Br.  M.  405  (A  3) 


AB.BA. 


sa  sü-na-aisi-ri-si-na  j  al- 


Jakoehs,  Khinoceros 
und  Kavelaiitilope 

Br.  M.  408  (B  8) 


-ab 


ncthar  Sa-M-i-ja  su-ü-su  »pi-ra- 


a-ti 


■«  ba-zi-a-tiü-du-mic<:  am-har-sü\ 


Elefant  und  Affen 


Br.  M.  412  (C  13) 


Affen  (grössere  als  auf  C  13) 


Br.  M.  417  (D  18) 


d.  i.  Maddattu  sa  mat  Musri:  gammali  (od^r  vielleicht  besser  analidti) 
s'a  sunai  irisina  al-ah  (oder  al-ap)  nahar  Sahija  süsii  pirdti  baziäti  udumi 
amharsu  , Tribut  des  landes  Musri:  kamelinnen,  deren  rücken  (=  höcker) 
doppelt  war,  al-ab  (entweder  st.  c.  von  aljm  „ochs"  [doch  dann  erwartete 
man  das  Ideogramm  oder  die  Schreibung  a-lap]  oder  das  wort  für  elefant) 
vom  fluss  Sakija,  süsu,  pirdti  (pl.  fem.)  baziäti  (wie  es  scheint,  ein  adj. 
zu  piräti,  da  kein  pluralzeichen  bei  baziäti  steht;  nach  Sayce  und 
Haugthon  „elefanten";    man  beachte  indessen,  dass  bloss   ein    elefant 


—     325     — 

zug  ins  land  Musri  ^  kennen ,  auf  dem  gleichen  weg  kam  im' 
siebenten  Jahrhundert  nach  Chr.  zu  den  Arabern  der  name 
Jui,  —  andrerseits   zur  see   nach  dem  uralten   Stapelplatz  des 

phönizisch-indistjhen  handels  an  der  südarabischen  küste;"^  auf 
diesem  weg  kam  das  sanskritwort  'TPT  nmja  zu  den  Semiten, 
äth.  Jl  nage^  was  die  semitischen  Abesinier  demnach  schon 
von  Südarabien,  ihrer  früheren  heimat,  mitgebracht  haben 
müssen;  mit  diesem  urspr.  indischen  wort  benannten  sie  nun 
den  in  Habesch    vorkommenden   afrikanischen  elefanten.     Das 


auf  der  abbildung  ist)  und  udumi  (pl.,  nach  den  meisten  das  wort  für 
„äffen")  nahm  ich  entgegen  (wörtlich  „ich  nahm  es  entgegen")."" 
Zu  al-ap  beachte  man  altaeg.  ab  elefant,  skt,  ihlia  (schon  in  Jäska's 
Nirukta,  dann  in  Manu  und  bei  Bartrihäri;  sonst  allerdings  ein 
seltneres  wort)  dass.,  hebr.  ^en-hablim  (aus  sen-halh%m  nach  Ges. 
Handw.,  8.  Aufl.  1878)  „elfenbein"  (1.  Kg.  10;  2.  Chr.  9)  und  griech. 
iXs(pag  (der  gen.  -ccvzoc  gewiss  erst  nach  analogie  anderer  nomina 
auf  -ag  nominativ).  —  Mit  diesem  material  kann  vielleicht  die  frage 
nach  der  herkunft  Von  a-^arfit;  der  lösung  näher  gebracht  werden.  Zur 
erklärung  obiger  ass.  thiernamen  ist  noch  zu  bemerken,  dass  ja  aller- 
dings für  die  bestimmun g  dieselbe  folge  wie  die  der  abgebildeten 
thiere  zu  gelten  hätte  (und  sicher  ist,  dass  auch  in  der  inschrift 
die  kamele  zuerst,  wahrscheinlich,  dass  die  äffen  zuletzt  kommen);  dann 
wäre  al-ap  nahar  Sakija  der  jakochse.  Aber  dass  die  inschrift  sich 
nicht  streng  an  die  Ordnung  der  abbildung  (oder  umgekehrt)  richtete, 
lehrt  ein  blick  auf  die  zwischen  udumi  und  alap  n.  S.  stehenden  namen 
und  die  ihnen  entsprechen  sollenden  bildlichen  darstellungen;  süsu 
[nicht  „pferd"?,  siehe  Haupt  in  Delitzsch's  ass.  lesest.,  2.  aufl.,  s.  30 
oben;  PAS.KüR.RA.c'^  =  süsi  ist  blos  Convention  eile  lesung,  die  wir  vor 
der  band,  da  der  ass.  werth  des  ideogr.  für  pferd  noch  nicht  bekannt  ist, 
beibehalten  müssen;  wahrscheinl.  war  doch  süsi  die  ausspräche,  und  die 
Assyrer  fassten  das  rhinoceros  als  pferd  (vgl.  das  einhorn  der  mittelalterl. 
kunst)  auf]  muss  eines  der  auf  dem  feld  B  8  dargestellten  thiere  sein,  fin- 
den nur  einmal  dargestellten  elefanten  würde  dann  ein  entsprechender 
sing,  in  der  inschrift  fehlen,  ebenso  für  das  dritte  der  auf  feld  B  8  be- 
fmdl.  thiere.    Ich  glaube  also,  die  Ordnung  darf  nicht  maassgebend  sein. 

1  Aegypten  dagegen  heisst  in  der  regel  Musur  (so  im  st.  const.  ge- 
wöhnl.,  auch  wenn  kein  gen.  folgt),  hie  und  da  auch  Musuri;  die  fälle, 
wo  es  Musri  heisst  (also  in  der  keilschrift  nicht  von  unserm  obigen 
Musri  zu  unterscheiden)  siehe  Sehr.,  K.  G.,  s.  281. 

2  vgl.  8.  20,  anm.  1  (und  dazu  s.  231,  a.  4),  auch  schon  s.  19  unten; 
ferner  meinen  Physiologus,  (einleitung)  s.  XVI. 


-     326     — 

sanskritwort  CJT'^  pUu^  das  bios  bei  den  indiscben  lexicographen 
in  dieser  bedeutung  vorkommt,  ist  entweder  erst  aus  dem  per- 
sischen entlehnt,    in  welchem   fall    das   dem  pers.   Juu    urspr. 

entsprechende  sanskritwort  erst  erschlossen  werden  müsste, ' 
oder  stammt  vielleicht  aus  den  sprachen  der  Ureinwohner 
Indiens;  jedenfalls  ist  es  nicht,  wie  Boehtlingk  im  Petersburger 
Lexicon  meint,   vom    arabischen  Jui   entlehnt]  Kor' an   105,   1 


1  ob  das  von  Pictet  („Lettre  sur  les  origines  de  quelques  noms 
de  Telephant"  im  Journ.  As.,  Sept.-Oct.  1843,  p.  133—166)  am  eben  an- 
gef.  ort,  p.  158  dafür  gehaltene  ^T^  vdru  das  richtige  ist,  glaube  ich 
kaum;    auch    mit    seinen    andern     resultaten    (hebr.    ü'^aii??    aus    pers. 

(>AJ    StXJj   zandah'pU    [„männl.  elefant"   (arab.    (>Ai    tVJS  wenn  früh, 

so  doch  erst  im  7.  jahrh.  nach  Chr.  entlehnt),  was  nach  ihm  zuerst 
aram.  in  ^''Snjtp  (Volksetymologie:  „zahn  des  elefants")  übergegangen 
wäre ,  woraus  die  Hebräer  erst  ihren  ausdruck  durch  ersetzung  der 
aram.  gen.-partikel  -  mit  ihrem  artikel  und  vertauschung  des  V  mit  d 
gemacht  hätten!  schon  sprachgeschichtlich  (die  hebr.  königsbücher  und 
das  neupersische!)  ganz  unmöglich],  eke(paq  aus  skt.  airäoata  —  hiezu 
seine  begründung  einleuchtender  — )  kann  ich  nicht  übereinstimmen.  — 
Hier  will  ich  noch  als  nachtrag  zu  s.  324,  a.  1  bemerken,  dass  die  erklärung, 
welche  Pott  von  skscpavr-oc  gibt,  nemlich  =  aleph  hind  „indischer 
ochse",  und  der  sich  auch  Albr.  Weber  (Indische  Skizzen,  Berlin,  1857, 

8. 74,  a.  2)  anschliesst,  sprachgeschichtlich  unmöglich  ist,  denn  d<^  ist  (wie 

mh  im  buch  Esther)  erst  ein  persisches  lehnwort  im  arabischen,  und  ?)Vn 
nur  hebräisch  und  phönizisch,  und  ausserdem  ist  ja  iXe<paq  von  B*arj-3ttl 
wie  altäg.  äh  (das  assyr.  al-ab  nahar  S.  zunächst  ganz  bei  seite  zu  lassen) 
kaum  zu  trennen.  Ibha  heisst  im  veda  allerdings  nur  „hausgesinde", 
Jäska  aber  hat  an  der  betreffenden  stelle,  wo  er  ibha  erklärt,  schon  die 
bedeutung  elefant  dabei  (so  wenigstens  nach  P.  W.),  auch  beweist  das 
fehlen  im  veda,  wo  der  elefant  überhaupt  noch  mit  keinem  eigentl. 
namen  auftritt  {mrga  hastin  ist  nur  epith.),  hier  weniger;  hapi  „äffe*' 
z.  b.  (=  griech.  xrjnog  etc.)  kommt  auch  nicht  im  alten  Rig-Veda  vor, 
denn  die  hymne  10,  86  ist  ein  ganz  spätes,  deshalb  von  Grassmann  auch 
in  den  anhang  versetztes  lied.  —  Zu  dem  von  A.  Weber  citirten  vgl. 
jetzt  noch  dessen  Ind.  Lit.-gesch.,  2.  aufi.  (1876),  s^  2,  anm.  2  (wonach 
z.  b.  auch  der  südind.  Ursprung  des  hebr.  tukyhu  nun  nicht  mehr  anzu- 
zweifeln ist). 


—     327     — 

JuLftJl  ^L^l  „die    leute    des    elefanten"    (wie    die  armee  des 

äthiopischen  fürsten  Abraha,  der  im  geburtsjahr  Mohammeds 
einen  angriff  auf  die  ka*ba  machen  wollte,  und  dessen  elefant, 
als  er  mit  ihm  vor  die  ka'ba  kam,  niederfiel,  später  noch  von 
den  Arabern  genannt  wurde);  lobgedicht  Ka'b  ihn  Zuhair's  auf 
Muhammed  (siehe  s.  24),  v.  41;  Ham.  ^tv  (in  einem  späteren  ge- 
dieht);^ Meid.  I  133  („gefrässiger  als  der  elefant").  646  (Jsi^T 
(i^t  J^  (j^-^i?y^    ^)'    "^Ol   („stärker  als   der   elefant";   den 

dazu  citirten  vers  siehe  schon  s.  195),  ferner  noch  518  („es 
erinnert  sich  der  elefant  an  seine  heimat"),  II  557  und  943 
(letztere  drei  Sprichwörter  ausdrücklich  von  Freytag  als  proverb. 
recent.  bezeichnet).  —  Eine  menge  von  versen  späterer  dichter 
(al-A'räbi,  Ru  ba,  'Amära  ihn  Walid,  Marwän  ihn  Muhanimad 
abü  s-Samakmak  u.  a.)  stehen  im  kitäb  al-haiwän  des  al-Gähiz 
(Wiener  handschr.),  fol.  391b  (wie  auch  einige  andere  fol.  393a, 
394a   und  396b). 

!♦  Jixft  '^aitümun  („fett,  fleischig"  urspr.,  sonst  ein  epithetum 
der  kamele,  so  'Alkama  Diw.  tl^,df  und  auf  s.  182  deshalb 
noch  nachzutragen)  in  einem  von  Gauhari  citirten  vers  des  al- 
Ahtal,  eines  Zeitgenossen  der  dichter  Farazdak  und  Garir  ^  („sie 
haben  beim  treffen   Usäma    zugerichtet,   als    ob   über  ihn   mit 

seinen  füssen  der  elefant  [*jaij|]  gelaufen  wäre").  ^ 
16.   ^SSS  {karkadanny;»')  p.  f*t^  das 


Nashorn. 

Das   wort  kommt  nur  in  der   späteren  literatur  vor  (z.  b. 
bei  Mutanabbi,  Diwan  v*t"  ,  {"t*?  wo  von  Aegypten  die  rede  ist). 


1  siehe  s.  25  und  s.  125,  anm.  2. 

2  siehe  s.  179,  anm.  3. 

3  siehe  Socin's  ausgäbe  des  'Alkama,  s.  31. 


—     328    ~  ■ 
Obwol  es  von  den  Arabern  (so  an  der  angeführten  stelle)  aus 

dem  pers.  ^J  J^  erklärt  wird,  und  so  einleuchtend  die  etymologie 
hhadga-dhe7iu  „rhinoceroskuh"  von  skt.  khadga  „rhinoceros"  und 
dhsnu  „kuh",  die  Gesenius  Thes.,  p.  1249  nach  Pott  mittheilt, 
auf  den  ersten  augenblick  erscheint,  so  scheint  doch  beides 
zurückzuweisen  zu  sein.  Khadga-dhenu  steht  nur  im  lexicon 
Medinikosha  (=  rhinocerosweibchen)  und  khadga  „rhinoceros'' 
(im  Mahä-Bhärata  „schwert";  dann  „rhinoceroshorn"  in  den 
lexicis,  z.  b.  im  Amarakosha)  kommt,  nur  im  Kaghuvaii^a  und 
in  einer  der  Puranen,  also  späteren  literaturdenkmalen ,  vor. 
Bedenkt  man  nun,  das  die  assyrischen  nationallexica  dasselbe 
lehnwort  (denn  semitisch  klingt  es  nicht)  in  der  form  hur- 
-hi—za-an-mi  (==  hm-kizan7iu)  einige  Zeilen  vor  ma-ak-ka-nu-it 
(makkanu)  d.  i.  dem  thier  von  Südägypten  ^  (wahrscheinlich 
dem  nilpferd)  nennen  (beide  namen  haben  in  der  sumerischen 
columne  das  vorgesetzte  determinativ  für  wilde  thiere),  dass 
wir  ferner  von  relativ  sehr  frühen  feldzügeri  der  Assyrer  nach 
Aegypten^  wissen,  und  das  ja  nur  die  wähl  zwischen  Aegypten 
und  Indien  bleibt,  so  wird  wohl  eher  anzunehmen  sein,  dass 
die  Semiten  dieses  lehnwort  von  Afrika  haben,  und  zwar  die 
Araber  wol  von  Abesinien,  da  die  dortige  bibelübersetzung 
einmal  das  fiovoyjQCog  der  LXX  durch  UChTr^'  karkand 
wiedergibt.  Wenn  Kazwini  im  13.  jahrh.  nach  Chr.  erzählt, 
dass  das  nashorn  ein  indisches  thier  sei,  und  so  stark,  dass  es 
den  elefanten  auf  sein  hörn  nehmen  könne,  so  kann  das  nichts 
dagegen  beweisen,  ebensowenig,  wie  das  fehlen  des  wortes 
kurkizannu  auf  dem  schwarzen  obelisk  gegen  seine  bedeutung 
„nashorn"  sprechen  kann,  da  die  ersten  feldzüge  nach  Aegypten 
erst   nach   der   zeit   Salmanassar's   IL  stattgefunden   haben,  in 


^  vgl.  Asurban.  Annal.  1,  51  a-na  mat  Mä-han  u  Mi-luh-hu  Iwu 
al-lih  „nach  Makan  und  Meroe  fürwahr  zog  ich"  und  dazu  noch  Delitzsch, 
ass.  Stud.,  I,  s.  57  f.  —  Zur  ursprünglichen  bedeutung  von  Makan  vgl. 
Schrader,  KG.  (1878),  s.  291. 

2  der  erste  ägyptische  feldzug,  der  die  Assyrer  wirklich  nach 
Aegypten  führte  (die  kriege  Sargons  und  Sanherib's  wurden  nicht  in 
Aegypten  selbst  ausgefochten),  war  der  des  Asarhaddon  (681  bis 
668  V.  Chr.). 


—     329     — 

dessen  tagen  jener  name  für  nashorn  den  Assyrern  eben  noch 
nicht  bekannt  war.  —  Ob  ursprünglich  nicht  mit  einer  Ver- 
mischung, die  bei  lehnwörtern  ja  analogien  hat,  y.QOAodet^OQ 
(bereits  bei  Herodot  vorkommend)  und  harkadann  aus  einer 
quelle  flössen,  ist  freilich  nichts  als  eine  vermuthung,  die  aber 
doch  hier  platz  finden  mag;    altäg.   hiess  das  krokodil  t-emseh 


(t  ist  feminin-artikel),  daher  das  arabische  _,L*m^  tvnisdhim  (Harn. 
aH,  wozu  man  s.  125,  anm.  2  vergleiche). 

17.    öJ£  {kirdiu'^)  p.  t*^»t   der 


Affe. 


Dies  wort  kommt  zwar  vielleicht  von  einem  semitischen 
verbalstamm  [n^p  urspr.  jedenfalls  „zusammengedreht,  (dann 
auch)  zusammengepresst  sein",  woraus  sowol  die  bedeutung 
„(dicht,  fest,)  stark  sein",  so   ass.  [harddu  „stark",  impf,  ikrid)^ 

als    arab.    S^  „zusammenraffen,    sammeln",    3Ji    „klein    sein" 

fauf  ein  enges  quantum  reducirt  sein),  daher  auch  ;>! JJ  „kamel- 
laus"  (siehe  s.  207);  auf  welche  dieser  badeutungen  t>o  „äffe" 

urspr.  zurückzuführen  ist,  ist  schwer  zu  sagen,  vielleicht  auch 
auf  die  des  klein  seins,  da  es  in  Südaräbien  —  denn  dort  ist 
das  wort,  wenn  überhaupt  semitisch,  entstanden  —  ja  nur 
kleine  afPen  gabj,  begegnet  aber  in  der  (nord->rabischen  litera- 
tur  erst  seit  Muhammed,  und  selten,  denn  in  Arabien  mit 
ausnähme  des  äussersten  Südrands  und  Oman's  gab  es  wie  in 
den  meisten  semitischen  ländern  (vor  allem  in  Syrien,  Palästina 
und   den  Eufrat-  und  Tigrisländern)  keine  äffen.     Im  Koran 

kommt  i>^'  (und  zwar   im   pl.  »3Ii*)  dreimal   vor  (2,  61 ;  5,  65, 

siehe  schon  s.  320,  und  7,  166),  wo  immer  vom  verwandeln  in 


—     330     - 

äffen  ^  die  rede  ist,  in  der  Hamasa  zweimal  (*lt"t"  in  einem 
jedenfalls  späteren  schmählied    gegen    den%  stamm  der  banü- 

Kird,  und  Afi"  in  einem  zum  «^LIaJ!   ^Lojoo    ^ü    gehörenden 

gedieht,  2   welches   sich    sofort  durch   das    rein  persische  wort 

'iSy4Ji\  „mannweib"   als  späteren   Ursprungs  verräth),    dagegen 

schon  viel  öfter  bei  dichtem  vom  zweiten  jahrh.  der  Hidschra 

an  (so  oft  bei  MutanabbI  u.  a.).    Die  Sprichwörter  Meid.  1  414 

■ß. 
(„mehr  nachahmend   als    ein  äffe").     594  {(^ys    ,j^    c5^)^'    ^^^ 

jedoch  andre  auf  einen  mann,  der  Kird  hiess,  bezogen),  II  154 
(„mehr  dem  spiel  ergeben  als  ein  äffe").  296  („hässlicher  a.  e.  a.") 
und  839  („nachäffender  als  ein  äffe";  sind  demnach  jedenfalls 
auch  späteren  datums,  wie  der  vers,  der  Meid.  I  396  citirt 
wird,  ausdrücklich  als  aus  Mu  äwija's  zeit  stammend  bezeichnet 
wird.  —  Noch  zwei  andere  namen  für  „äffe"  kommen  in  Mei- 

däni's  Sammlung  vor,  nemlich  ^Lf^    rubbdhun  (im    Sprichwort 

-,Uü!  f^  iaH^^    „furchtsamer    als    ein    äffe")  •'    I    328,    und 

iLcc3  hissatun  II  386  („verschlagener  als  ein  äffchen");  hird  und 

riihhah  heissen  noch  heut  im  südl.  Arabien  die  hamadryas- 
affen  (vgl.  Heuglin,  Syst.  Uebers.  der  Säugeth.  N.-O.-Afrikas 
s.  5=541). 

lieber  ein  anderes  (im  arabischen  nicht  vorkommendes)  ur- 
altes indisches  lehnwort  im  hebräischen,  äegyptischen  und 
griechischen  für  äffe,  das  sich  dem  für  den  elefanten  (ä6,  al-ah^ 
iUffag,    D'^ari-r^)    anreihen   würde,   zumal    es    ebenfalls    über 


'  mit  anspielung  auf  die  (wahrsch.  auf  talmudischer  tradition  be- 
ruhende) legende,  dass  David  die  Juden  der  stadt  A'ila  (am  ufer  des 
rothen  meeres)  wegen  sabbatschändung  verflucht  und  in  äffen  verwandelt 
habe. 

2  siehe  s.  25  und  s.  125,  anm.  2. 

^  wo/AI  die  dort  mitgetheilte  geschichte,  dass  die  äffen  aus  furcht 
nie  anders  als  einen  stein  in  der  hand  schlafen,  vielleicht  erst  er- 
funden ist. 


Südarabien   von  Indien   gekommen   sein  muss,    siehe    schon  s. 
20,  anm.  1  (in  der  dort  übersetzten  ägyptischen  inschrift).  ^ 

Nun  folgen  noch  die  übrigen  säugethiernamen  aus  Kaz- 
wini's  aufzählung,  für  welche  ich  keine  belege  bis  jetzt  aus 
der  (alt-)arabischen  literatur  (incl.  die  zeit  kurz  nach  Muham- 
med)  habe  finden  können: 


18.   (j^v^   i^j  {ib7iu  'trst'"')  p.  {"aa  „wie sei 


u    2 


19.  syAÄ  (  anzatun\  p.  \^^<\  (sonst  „ziege",  hier  aber)  eine 
art  „wiesei".  ^ 

20.  (^JS   (dalaku'n)  p.  I^'if  (vom  persischen  iJj  dalali)^ 
„taubenwiesel".  ^ 

21.  v-jLäu;    {smydbun)   p.  t"^*i  (ebenfalls    ein   persisches 
lehnwort;  heutzutag  das)  „graue  eichhörnchen". '' 


^  von  dem  dort  genannten  skt.-wort  hapi  (wovon  äg.  go.fi^  liebr. 
a-^sp,  griech.  xynoq)  kommt  vielleicht  auch  das  Asurban.  Sm.,  p.  56  (K. 
2675,  rev.  z.  3)  vorkommende  uhwpi;  es  heisst  dort:  [ha-fyza-a-ti  pa-gi-i 
ü-ku-pi  tar-bit  sadi-  (geschr.  KUR-dij-sw-ww  d.  i.  „-zdti^  pagii  und 
ukupi,  die  zucht  (od.  hervor bringung)  ihrer  berge  (brachte  ich  von  Theben 
nach  Ninive)".    Ist  etwa  pagi'i  =  „elefanten"  (vgl.  arm   pxgli  für  pers. 

J^,  was  allerdings  auf  älteres  p\l  =  urspr.  p%r  zunächst  hinweist)? 

2  ein    anderer    name    ist    J^t>    cluihin,    wozu    man    s.    68    (unter 

J««3)  vergleiche. 

3  Lane  (nach  den  arab.  lexicographen) :  „a  certain  beast,  found  in 
the  desert,  slender  in  the  muzzle,  smaller  than  the  dog,  of  the  beasts  of 
prey,  that  seizes  the  camel  in  his  rump,  and  is  seldom  seen;  asserted 
by  the  Arabs  to  be  a  devil'f  or  according  to  other:  „it  is  like  theweasel 
in  size:  it  approaches  the  shecamel,  when  she  is  lying  down,  then 
Springs,  and  enters  into  her  vulva,  and  conceils  itself  therein,  until  it 
reaches  the  womb,  whereupon  the  shecamel  dies". 

4  vgl.  schon  s.  24  unten. 

5  nach  andern  ist  \J^ö  der  y*MJ  [nimsio^)  oder  „ichneumon". 

6  nach  den  arab,  lexicographen  (bei  Lane):    „a  certain  animal,  of 

the   length   of   the  jerboa  (c  «jo,  siehe  unten  bei  den  a!«-^!),  larger 


—     332     — 

22.    t>Ü-w    {sinddun)  i    p.    ^<\^^    23.    (j**3llyw    {sirdm's}    p. 

("'iv  und  24.  nIjsSLä  {sddeh-wdr)  p.  {"'Ia  (letzteres  auf  den 
ersten  blick  als  rein  persisch  sich  kund  gebend)  sind  zu  un- 
bestimmbare und  tabelhafte  thiere,  als  dass  es  überhaupt  sich 
verlohnte,  sie  hier  näher  zu  besprechen.  Kazwtni-  sagt  vom 
sindd^  dass  es  kleiner  als  der  elefant,  aber  grösser  als  der  stier 
sei;  andre  sagen,  es  sei  eine  art  rhinoceros  (vielleicht  von 
Sind  =  Indien  benannt?);  sirdnis  soll  ein  thier  sein,  das  in 
Kabul  und  Zabulistan  lebt  und  mit  seinem  schnaufen  eine 
musik  macht,  die  alle  andern  anlockt  (natürlich  urspr.  = 
aeiQ^vsc:  es  liegt  hier  die  aus  dem  Physiologus  dem  spätem 
Orient  bekannt  gew^ordene  fabel  von  den  Sirenen  zu  grund; 
und  sddeh-wdr  endlich  (persisch  =  „freudebringer")  finde  sich 
in  den  äussersten  grenzen  des  landes  Rum  (byzant.  reich\  und 
habe  ein  vielästiges  geweih;  auf  gleiche  weise  wird  von  diesem 
thier  erzählt,  dass  die  andern  thiere,  seine  stimme  zu  hören, 
sich  um  dasselbe  schaaren. 

Nun  bleiben  bei  Kazwini  noch  zwei  Wörter  übrig,  die 
bereits  aus  andern  semitischen  sprachen  bekannt  sind,  aber  die 
trotzdem  den  Arabern  ebenso  fabelhafte  begriffe  sind  wie  die 
drei  vorigen  wörter.    Dies  sind 

25.   (jiwJyÄ.  (hayisun)  p.   \»<\\^    und  26.  >yoLj  (/« ??iitn*w)  p. 

f  ♦<>.  Ersteres  wort  ist  =  äth.  ghd/^'  /««»'«*  (Job  39,  9  dem 
/foj^oxf(>wg  der  LXX entsprechend  und  demnach  wol,  wieJiCJi'JÄ's 

=  „nashorn");    nach  Kazwini    ist   (ji^j^-s^  ein    thier    von    der 

grosse  eines  Ziegenbocks,  von  grosser  stärke  und  Schnelligkeit 
im  lauf,  mit  einem  einzigen  hörn  auf  der  stirn  wie  das  hörn 
des  karkadann^  seine  heimat  Sidschistan '^   und  Bulgarien.     Da 


9,*^ 


tlian  the  >li  (ebendas.),  the  für  of  which  is  of  the  utmost  softness;  fur- 
red  garments  are  made  of  its  skin;  and  the  best  skins  of  this  animal 
are  the  smooth  and  gray". 

^  sonst  „starkhöckerige  (kamelin)",  siehe  s.  172  unten. 

2  Kazwini:  ^^j^jJL^^,  also  wol  =  ^UL*«^  Drangiana,  östlich  von 
Persien? 


—    333    — 
andre  lexicographen  (vgl.  Tag  al- Arüs  unter  jLjwä.)  es  sogar 

für  ein  seethier,  andere  geradezu  für  das  nashorn  {^dS^) 
erklären,  so  geht  daraus  hervor,  dass,  obwol  der  name  echt 
arabisch  der  form  nach  sein  könnte,  die  Araber  gar  nichts 
näheres  davon  zu  sagen  wussten,  und  das  wort  äthiopisches 
lehnwort    ist.       Merkvrürdig    ist    die    identificirung    mit     dem 

den  Arabern  ebenso  dunkeln  (j*^JjOyS^  (ebenfalls  im  Tag  al- 
'arüs),  ^  was  auch  äth.  lehnwort  (äth.  OC^tl'  ^icb^"mds  „der 
wilde  afrik.  elefant")^  ist.  —  Das  zweite,  ^v«^?  {ja  mm-un)^  ist 
lehnwort  aus  dem  hebräischen  i'^m^  (nrspr.  „der  röthliche"), 
was  Deut.  14,  5  unter  den  gazellen-,  antilopen-  und  steinbock- 
arten (unter  dem  jjÄ.ä.IJI  Üi5,  würde  ein  arab.  commentator 
sagen),  deren  fleisch  verboten  wird,  steht  und  ausserdem  nur 
noch   1.  Kön.  5,  3   neben  der  gazelle  ("^s^)  und  dem  bergbock 

(b^N)  vorkommt.  So  bestimmt  denn  auch  Kazwini  die  Jl^l 
dieses  in  der  alten  und  classischen  arab.  literatur  nie  genannten 

thieres  mit:    ^^4^^|  ^illl    Jl^l  nju^.      Im    Tag    al-'Ariis 

heisst  es  zuerst  ganz  allgemein  xjo  x^\S  (im  freien  oder  besser 

in  der  wüste  lebendes  thier),  dann  aber  C>li3  ^jjo  yo  J-^*^ 
väJI  (es  gehöre  zu  den  seethieren),  wie  oben  vom  haris  gesagt 

wurde;  endlich  kommt  das  richtige:  jLc«5!  ^  u*^^  ^' 
(oder  eine  art  von  den  Steinböcken),  was  noch  durch  die  auto- 
rität  des  alten  Zoologen  Gähiz  bekräftigt  wird,  der  also  auch 
schon  vom  jahmür  gehört  hatte  und  es  im  XjJLil  JLc-^l!  ^ü 
^.»^L  JuL5^IL  (bei  den  bergziegen-  und  steinbockarten)  auf- 
führt.    Dann   schliesst   der  artikel    im  Tag  al- Arüs   mit  dem 


*  (J^^-^7^  ÄzVwi«?/»»  wird  auch  durch  ^d<S^  ,, nashorn"  erklärt. 

2  die  nachweise  für  diese    bedeutung    siehe    bei    den    äthiopischen 
säucrethiernainen. 


—   '^u   — 

satz  L^   j--JL=l'   f^^  y^^   (nemlich  von   den  JLd.I),  wozu   er 
noch  s«.4JtjJl   ijSyri  was  mit  dem  von  andern  lexicographen  an- 

gegebenen  s«.»^,    ja    nur    vanante   ein    und    desselben   wortes 
ist,  fügt.  1 

Da  Kazwini  die  fledermaus  naiver  weise  unter  den  „vögeln" 
aufführt,  die  maus,  den  igel  und  einige  andere  kleinere  säuge- 
thiere  aber  unter  den  „reptilien  und  insecten",  und  da  es  doch 
auch  ausserdem,  schon  der  Vollständigkeit  halber  (vgl.  s.  43  f.) 
am  platz  ist,  noch  den  schluss  seiner  eintheilung  kennen  zu 
lernen,    so    nehme    ich  den  s.    139   mit  e:  die    wilden    thiere 

cüuwjJI    abgebrochenen    faden    wieder    auf,    und   wir  kommen 

nun  zu 

f)  den  Vögeln  j^laJI  p.  f*d — f t'v,  de  Chezy  [welcher 
ausser  der  einleitung  p.  411  f.  von  den  56  aufgeführten  arten 
nur  6  übersetzt  hat^  nemlich  Ju^-L  bulbulun  nachtigall,  (^;Laä 
Imbdrd  trappe,  oLLä.  huttdfun  schwalbe,  unser 

U^La^  (hufäsun)  p.  f  n   die 

Fledermaus, 

synonymum    iolJo;    watwdtun    dass.,    Meid.    I   194    ^  wOjI 
J^JJL  ^llJo«Jl  „schärfer  sehend  als  die  fledermaus  bei  nacht" 


'  vgl.  darüber  schon  meinen  Physiologus,  s.  XXVI,  wohin  ich  auch 
wegen  der  von  Kazwini  weiter  erzählten  geschichte  von  diesem  thier, 
das  bei  den  Arabern  jenen  fabelhaften  „antholops"  (den  vater  des  zool, 
t.  t.  antilope,  siehe  ausführl.  meinen  Physiol.  XXIV  ff.)  repräsentirt, 
hiemit  verweise. 


335 


und   Freyt=  Prov.  IIL  iio.  381   %iiiöi  ,jjo  jjJ^T  „furchtsamer 
als  eine  fledermaus"  — , 

(jotlc  gaiowäsu^t  „taucher"    und  Uai'  kata^  „katä-vogel"  '  | 
p.  410—416. 

g)  die    Reptilien     jli^^l     und     Insecten    ^llÄji!    p. 
t^t*v — ft^A,  de  Chezy  (welcher  ausser    der   einleitung  folgende 

artikel  übersetzt  hat:  floh  ^«xo,  schnake  \jdyxj^  seidenwurm 

vüJI  4>*t>,  spinne  ^^yjSsi.^  lichtmotte    (nachtfalter)    jil^J    und 

biene  JC^,   also  nur  6  von    den  36  angeführten)  p.  416 — 426 
(schluss). 

Zu  diesen  rechnet  nun  Kazwini  auch  folgende  säugethiere, 
mit  denen  ich  die  arabischen  säugethiernamen  beschliesse: 


.Uüi?  {zaribdnun)  p.  t^t^A  der 


Stinkmarder.' 

In  den  Sprichwörtern  Meid.  II  206  „es  hat  unter  ihnen  ge- 
farzt  der  stinkmarder"  (seil,  und  sie  dadurch  fortgetrieben, 
denn  der  geruch  soll  geradezu  unerträglich  sein),  226  „farzen- 

der  (^^aÜI)  als  ein  stinkmarder" ,  795  dasselbe  (nur  J^Jol 
statt  ^^Iwil)  und  864  (^b  JaJt  jjU-  „das  feil  des  stinkmarders"). 
Der  von  Lane  I  1910,  col.  a  angeführte  vers  des  *Abd- Allah 
ibn    Haggäg  az-Zabldi    (dort    „ich    habe    ihn    geschlagen    am 


'  vgl.  über   ihn  und   sein  vorkommen  in  der  alten  poe.sie  aust'ührl. 
Ahlwardt,'Ch.  al-Ahm.,  s.  183—201. 

2  vgl.  die  beschreibung  dieses  thieres  nach  den  nationall exicographen 
bei  Lane,  I  1909,  col.  c. 


—     H36    — 

sclilagungsort    des    stinkmarders",  ^jLJaJI  Cj^o^;   der   stink- 

inarder  hat  nemlich  eine  linie  oder  einen  langen  strich  auf 
seinem  gesicht,  und  mit  diesem  vergleicht  der  dichter  hier  die 
beule,  die  er  dem  betreffenden  durch  das  schlagen  beigebracht 
hat)  gehört  wol  jenem  „der  2.  Imrulkais"  genannten  ihn  Haggäg 
an,  welcher  im  4.  jahrh.  der  flucht  lebte. 

2.    s\S  {farun)  p.  f^f^*  ff.  die 


Mäuse  und  Ratten 

[nom.    Unit.   ä^U    (dann    oft    contrahirt  ij^Li,  ^    so    Harn,     v  I  ^ 

(verwahre  den  butter,  dass  ihn  nicht  nasche;  J^J^  .!  s\U 
„eine  maus  oder  eine  grille")  und  in  den  Sprichwörtern  Meid. 

II  567  („diebischer  als  eine  maus"),  384  (8^U  ^jjq  v«;Jww^I 
„gewinnsüchtiger  als  eine  maus"),  582  („es  bringt  eine  maus 
eben  nur  wieder  eine  maus  zur  weit"),  Freyt.  Prov.  III  no.  81 

(„gefrässiger  als  eine  maus")  und  2303  (|;l^  vS  ^)^  „eine 
maus  in  einem  bienenstock"),  wovon  die  letzteren  drei  zu  den 
späteren  gehören]  mit  ihren  Unterarten. 


»  ^0  — 


a.  •^^Ji    karnabu^i  nach    einigen   maus    oder    ratte,   nach 

G      f  u^ 

andern  eine  bes.  art   der  Springmaus  (p^jj)  Meid.  I  491  (vers 

zu  no,  61,  siehe  schon  s.  317,  anm.  3);  die  form  ^^^jl»    haranbd 
(oder  ^araw^a«?)  in  welcher  Kazwini  das  wort  bringt,' ist  nicht 


^  das  früher  zu  HnÜ  verghchene  r\'^t.  ist  gar  kein  hebr.  wort,  denn 
an  der  betreffenden  stelle  (Jes.  2,  20)  ist  vielmehr  nS^B'nfiri  ,maulwürfe" 
oder  „ratten"  (von  "^sn  „graben")  zu  lesen. 


—    337    — 

richtig,    denn    ^^^  bedeutet  eine  art  käfer  ^  (es  kommt  z.  b. 
vor  Meid.  I  491  in  einem  dort  zu  no.  62  mitgetbeilten  vers). 

b.  JJLä^  hüldun  „maulwurf '  [=  bebr.  nbh  dass.  (die  alten 
Übersetzungen:  „wiesei"),  aram.  j^o^  „maulwurf",  demnach 
ursem.  huldu^  von  einem  stamm  nbn  „graben"]  bei  Mutanabbi  u.  a. 

Statt  der  an  dritter  und  vierter  stelle  von  Kazwini  ge- 
nannten mausarten  ^LiiJÜI  ^^\ö  (gürtelmaus?)  und  jLfjJ\  H^U 

(bish-maus,  siehe  unten  beim  fabelhaften  thier  samandaV)  2  setze 
ich  die  von  ihm  übergangenen 

0.  O^  guradun  „(grosse)  feldratte"  Meid.  II  234  („mehr 
zu    grund  richtend    als  die   feldratte"),    in  einem  Meid.  I  731 

citirten  vers    (,j^»..^.JI    <^Iib'  „wie   eine    fette    feldratte")  und 

Freyt.  Prov.  III  no.   1351    („diebischer  als  eine  feldratte"),  pl. 

^IjIä-  Ham.   t^t"  („ihr    rühmt    euch    der    speise    von  ratten", 

andere  allerdings  ^jId^^  „das  schamglied  des  esels",  was  dann 

s.  118  zu  ol  oder  s.  13"6  zu  ;jLi«js^  noch  nachzutragen  wäre) 

und  Meid.  II  852  (ibljl^  ^^^r^  ;^  »^^  ^^g  ^^^  ^^^®  "^^* 
deinen  feldratten  fort")  und 

d.  äSLIC  zahdhatuf^  (nom.  unit.,  coli,  ^ooj)  „eine  grosse 
röthlich  behaarte  ratte",  welche  von  den  hyänen  in  ihrem  loch 
gesucht   und  gefressen   wird    (vgl.    die    tradition   von  'Ali  bei 


*  syn.  von  p^LwIIIjs  Meid.  II  673  vers. 

2  das  noch  genannte  wort  viLwww^JI    5>^i  färatu  ^l-mishi  „moschus- 

maus"  kann  ich  oben  übergehen,  weil  dieser  ausdruck  ursprünglich  den 
moschusbeutel  des  ja  von  Kazwini  schon  bei  den  gazellen  unter- 
gebrachten moschusthieres  wegen  der  ähnlichkeit  dieses  beiitels  mit 
einer  maus  bezeichnet,  und  erst  später  aus  misverstand  zu  einem  kleinen 
der  maus  ähnlichen  thier  gemacht  worden  ist. 

Hommel,   thiernamen.  22 


—    33B    — 
Lane  I  1208,  col.  ^)  Meid.  I  641  („diebischer  als   diese  ratten- 
art"  xJO\   1^   (^wvülj. 

e.  ^^j5  jo^Tfhit  u"»-  (vulg.  auch  P^>^  garhuu^)  „Spring- 
maus", „springhase"  Meid.  II  18  „mehr  herumirrend  als  das 
junge   der  Springmaus   (das  sein    loch   verfehlt  hat)"  und   356 

„wie  der  welcher  das  mausloch  (^ULoLäJl)  für   die  maus  selbst 

kauft",  und  noch  in  einem  gedieht  Kaltab's  (zu  Meid.  II  671,  no. 

292,  citirt),  wo  es  heisst  du  Li. ^^\  dUüo  i^LaJI  ^S^,^ 

I^A^  ^^Xä-*  ^5^7"  „und  die  Springmaus  der  wüste  ist 
edler  als  du und   dein  oheim  ist  eine  Springmaus  und 

dein  grossvater  ein  igel".  —  Ein  syn.  von  ^y-?ji  ist  vl)C^ 
'aJcbarun  [==  hebr.  nspy  „feldmaus"  Lev.  11,  29,  I.  Sam.  6,  4 
u.  Ö.   (ursem.   'aJebaru  dass.)],    eine   kunja  (beiname)    desselben 

thiers  jjoKt^l    r»l   ummu    adrdsin  „mutter    der    jungen    mause" 

{\jo\\ö\  pl.  von  \jOjö  dirsu^t)  in  einem  von  Damiri  citirten  vers 

des  Tufail;  daher  ist  das  demin.  von  (jo>4>,  neml. 

9    0^    9 

{jQ^\(^  duraisun  Meid.  II  5  („es  irrt  das  junge  der  Spring- 
maus umher  nach  seinem  loch"  8mS\  was  durch  , junges  der 
Springmaus  oder  der  ratte"  (andre  sogar  noch:  „oder  der  katze, 
des  igels,  des  hasen,  wolfes  oder  hundes")  erklärt  wird,  wol 
ursprünglich  nur  vom  jungen  der  Springmaus  zu  verstehen. 

Als  fünfte  besondere  art  der  mause  und  ratten  figurirt  bei 

Kazwini  sonderbarer  weise  ein  thier,  J  jJ!ü  samandalun  (nach 

Lane  auch  JcX;^  sandalun)  genannt,  von  welchem  die  Araber 
dasselbe  berichten,  was  uns  sonst  vom  phönix  der  physiologus 

erzählt,  nur  dass  der  JSJ^  nicht  als  vogel  erscheint;  Kazwini 
fügt  noch  hinzu  „er  sieht  aus  wie  eine  ratte,  ist  aber  (in  Wirk- 
lichkeit) keine,  und  er  findet  sich  im  lande  .^.i  (=  Gür,  östl.  von 


—    339     — 

Herät  in  Chowarezm).  Bei  Damiri  ist  er  denn  auch  wirklich 
ein  vogel,  und  es  wird  von  ihm  auch  erzählt,  dass  er  die  in- 
dische bish-pflanze  (dort  als  eine  in  China  wachsende  pflanze 
erwähnt)  frässe;'  wahrscheinlich  ist  mit  dem  oben  von  Kazwini 

genannten  thier    jjiiuuJI  S^U  „bish-ratte"  urspr.  dasselbe  gemeint 

wie  mit  dem  samandal.  Da  der  physiologus  vom  Salamander 
ebenfalls  erzählt,  dass  er  im  feuer  nicht  verbrennt,  so  ist  es  klar, 
dass  samandal  ursprünglich  nur  eine  Verstümmlung  aus  sal- 
mandar  (so  z.  b.  im  äth.  physiologus)  ist;  daher  erklärt  sich 
auch,  warum  er  hier  unter  den  mausen,  die  ja  Kazwini  zu  den 
reptilien  zählt,  aufgeführt  wird. 

3.   jcftli  (kunfudun)  p.  f  i^f  der 


Igel, 


Neben  jJÜ  (äth.  ^Tf^'U'  ^Menfez  „igel")  wird  auch 
jJIi  (==  hebr.*  ^b-p,  j^cuo  „igel")  überliefert,  so  dass  wir  für 
das  ursemitische  die  formen  mit  d  wie  mit  d  ansetzen  dürfen, 
und  zwar  wol  (vgl.  hazziru  s.  319)  mit  urspr.  Verdoppelung 
statt  der  nur  südsem.  auflösung  mit  w,  also  kuppudu  und  da- 
neben kuppudu.    Das  arab.  wort  begegnet  Meid.  I  464  comm. 

(&So  dJu3  „erinaceus  loci  duri"   so    nach  seinem  aufenthalts- 

ort  benannt;  vgl.  ilso  bes.  in  zusammengesetzten  Ortsnamen, 
so  Mu'all.  des  Härit.  vers  2,  des  Tarafa,  vers  1),  499  (die  nächt- 
liche reise  des  igels),  568  (mit  einer  hässlichen  und  verachteten 
frau  verglichen),  645  („besser  hörend  als  ein  igel")  und  726. 

jv^A^  äaihamun  „igel"  in  dem  oben  bei  ^y^yri  citirten 
vers  wie  Freyt.  Prov.  III,  no.  792  (jv^juÜI  ^  ^^^-ci^l  „rauher 

(wegen    seiner    stacheln;    als    der   igel";   vgl.    auch  ^^    J^ 

22*  " 


—     340    — 

,^  ^ "  .<•■  „auf  ^em  rücken   des  igels"  (=  „in   a  state  of  fright  or 

fear")  in  einem  von  Lane  aufgeführten  verse  al-A*^sä's. 

dJi^S   afikadu  (vgl.  s.  365,  anm.  3  amh.  ankasd  eine  wiesel- 
art?)  „igel"  Meid.  I  164   und  312    (nach  art  des  igels  d.  i.  die 

ganze  nacht  hindurch  wachen)  und  I  643  tXüjl  ^^  i5r^' 
„mehr  des  nachts  umherlaufend  (seil,  um  zu  huren  und  zu 
stehlen)  als  ein  igel'\ 

J  jJt>  duldulun  eine  grössere  igelart  mit  besonders  langen 

0  -f. 

stacheln  Meid.  I  645  JjJ^  ^  «ix«!  „schärfer  hörend  als  ein 
solcher  igel"  (vgl.  oben  vom  tXÄJLs  dasselbe). 

Kazwini  beschliesst  nun  das  thierreich  mit 
h)  den   Geschöpfen,    deren  KörperforÄien  und  Um- 
risse von  denen  der  allgemein  bekannten  verschieden 

sind  (JkÜi^ll^  )y^^  ^7^  c^UIIaä.  ^)  p.  ffA — i^öt  (schluss), 
wozu  monstra  von  menschen-  und  thierformen,  zwittergeschöpfe 
etc.  gehören.  Hier  schliesst  zugleich  der  erste  band  seiner 
kosmographie ,  „die  wunder  der  Schöpfung"  ab,  dessen  an- 
ordnung  folgend  ich  den  grössten  theil  der  arabischen  fauna 
nach  dem  vorkommen  der  namen  in  der  alten  literatur  hiermit 
behandelt  habe. 


Eine  kurze  recapitulation  der  resultate,  zu  denen  ich  in 
den  nun  beendeten  Untersuchungen  über  die  säugethiernamen 
der  Araber  im  sechsten  Jahrhundert  gekommen,  und  damit  zu- 
gleich in  wenigen  strichen  ein  gesammtbild  der  arabischen 
fauna  dieser  zeit  werde  ich  unten  am  schluss  des  anhangs: 
„die  säugethiernamen  der  himj  arischen  inschriften"  geben.  Es 
würde  sich  hier  nun  noch  die  s.  36  von  mir  versprochene 
Übersetzung  eines  artikels  aus  Damiri's  „leben  der  thiere" 
anzureihen  haben,  den  ich  jedoch  des  nur  noch  kurz  zu- 
gemessenen raumes  halber  mit  einem  artikel  Kazwini's  ver- 
tausche,  und   zwar    wähle    ich   hier   den    artikel  J^   fahdun 


—    341     ~ 

,,gepard"  wegen  der  interessanten  berührung  mit  dem  vom 
7iciv^f^(}  im  äth.  Physiologus  berichteten;  es  kann  sich  nun 
jedermann  überzeugen,  dass  unter  letzterem  und  damit  zugleich 
unter  dem  äth:  wort  ^th(0*i  sdhiu  (im  gegensatz  zu  JjT'C 
namr  „pardel")  ebenfalls  nur  der  geparc^  gemeint  gewesen 
sein  kann. 

„„fahdun,  d.  i.  der  Gepard;  er  ist  ein  schmal  gebautes 
thier,  leicht  zum  zorn  gereizt,  springt  weit  und  schläft  viel; 
im  gegensatz  zum  pardel  steht  er  mit  den  menschen  auf  gutem 
fuss;  einige  behaupten  auch,  dass  derselbe  aus  einer  kreuzung 
von  löwe  und  pardel  hervorgehe,  wie  der  maulesel  aus  der  Ver- 
mischung von  pferd  und  esel;  die  wilden  thiere  lieben  den  geruch 
des  gepards  gar  sehr;  dieser  anderseits  geht  den  spuren  des 
löwen  der  beute  halber  nach,  und  wenn  der  löwe  seine  mahlzeit 
beendet  hat,  dann  kommt  der  gepstrd  und  hält  nachlese.  Al- 
Gähiz  sagt:  Wenn  der  gepard  fett  geworden  ist,  kommt  ihm 
zum  bewusstsein,  dass  seine  bewegungen  schwerfälliger  ge- 
worden und  er  selbst  ein  beliebter  braten  sei;  er  weiss  auch, 
dass  sein  geruch  bei  löwe  und  pardel  sehr  beliebt  ist;  deshalb 
fürchten  sich  die  geparde  geradezu  auf  die  zeit  der  fettleibig- 
keit;  ja  sie  machen  sogar  allerlei  manöver  gegen  die  luft- 
strömung,  damit  nicht  der  wind  ihren  geruch  zu  den  raub- 
thieren  trage;  ^  ist  der  gepard  krank,  so  frisst  er  hundsfleisch 
und  die  krankheit  bricht  sich;  von  schönem  gesang  ist  er  ein 
grosser  freund  und  spitzt  die  obren  darnach.  Aus  der  Ver- 
mischung von  gepard  und  bär  geht  ein  merkwürdig  gestaltetes 
thier  hervor,  das  man  haüsäl  nennt.,  Was  endlich  die  be- 
sondem  eigenthümlichkeiten  der  einzelnen  körpertheile  des  ge- 
pards betrifft,  so  vermischt  man  seine  galle  mit  honig  und 
salz  und  legt  das  ganze  auf  blutende  wunden;  wer  ferner  fort- 
während gepardfleisch  verzehrt,  wird  sehr  beleibt  und  bekommt 
die  fettsucht;  das  blut  wird  erfolgreich  gegen  gelenkschmerzen 
angewendet;  wer  aber  davon  trinkt,  wird  geistesschwach;  wenn 
man  das  fleisch  unter  den  klauen  an  einen  ort  hinlegt,  wo 
mause  sind,  so  fliehen  diese  sofort."" 


»  d.  h,  wol:  sie  suchen,  wenn  sie  ein  wild  in  der  nähe  wittern,  in 
diejenige  Windrichtung  zu  kommen ,  wo  ihr  geruch  nach  der  dem  ort 
ihres  feindes  entgegengesetzten  seite  geweht  wird. 


Anhang: 

Die  Säugethiernameii  der  sog.  himjarisehen  Inschriften, 


Das  himj  arische  königtum  der  Tubba'-dynastie  in  Süd- 
arabien, nach  dessen  aus  der  zeit  nach  dem  2.  nachchristlichen 
Jahrhundert  stammenden  inschriften  man  die  überhaupt  nur 
inschriftlich  erhaltene  spräche  der  Südaraber  himj  arisch  zu 
nennen  pflegt,  ist  lediglich  auf  den  trümmern  der  alten  dynastie, 
deren  herrscher  sich  „könige  von  Saba"  nannten  und  von  denen 
wir  ebensoviele  ja  noch  mehr  inschriften  in  der  gleichen 
spräche  überkommen  haben,  erstanden.  Wenn  ich  daher  die 
südarabische  spräche  himjarisch  nenne,  so  ist  das  blos  altes 
herkommen,  der  richtigere  name  dafür,  den  jetzt  auch  Capt 
Prideaux  in  seiner  „Sketch  of  Sabaean  Grammar  with  Examples 
of  Translation"  1  angewendet,  ist  sabäisch,  die  spräche  des 
Volks  von  Saba,  die  allerdings  auch,  mit  nur  geringen  dialek- 
tischen ab  weichungen ,  in  den  andern  theilen  Südarabiens,  so 
vor  allem  in  und  östlich  von  Hadramaut,  wo  sie  noch  heut  in 
einer  tochtersprache,  im  Mahri  und  Ehkili  (den  dialekten  von 
Mahra  und  Kära),  fortlebt,  gesprochen  worden  ist. 

Im  zehnten  kapitel  der  Genesis,  der  sog.  völkertafel,  treten 
die  zwei  bekannten  auch  sonst  im  alt.  test.  vorkommenden 
arabischen  stamme  Sebä'   (unser   oben  genanntes    Saba,  arab. 

LCi«    Saba,    Luther:    „Reich    Arabien"    d.  i.  reiches    Arabien, 
Arabia  felix)  und  Dedän  als  söhne  des  Ra'mäh,  eines  sohnes 


»  Trans,  of  the  Soc.  of  Bibl.  Arch.,  vol.  V,  p.  177-224  u.  384-425. 


--    343    — 

des  Hamiten  Kusch,  das  heisst  also  als  Kuschiten,  auf,  während 
im  gleichen  kapitel  unter  den  söhnen  Joktan's,  des  urenkels 
des  Semiten  Arpakschad,  derselbe  Stammvater  jenes  südarab. 
Volkes  Sebä'  figurirt  (diesmal  ohne  Dedän,  dafür  aber  mit 
andern  bekannten  südarab.  stammen,  wie  Hasarmöt  und  Ophir), 
in  der  geschichte  Abraham's  dagegen  Sebä'  und  Dedän  die  söhne 
des  Joksan,  des  sohns  des  Abraham  von  der  Ketüra  sind.  Daraus 
geht  hervor,  dass,  wenn  man  aus  der  völkertafel  sprachliche 
oder  ethnographische  folgerungen  machen  will,  man  ihre  an- 
gaben nur  mit  grosser  vorsieht  gebrauchen  darf.  Die  Sabäer 
sind  also  nach  ihr  einerseits  Semiten,  was  durch  die  spräche 
bestätigt  wird,  andrerseits  ein  zweig  jener  Kuschiten,  welcher 
name  (kürzlich  noch  in  Maspero's  geschichte  des  Orients)  schon 
zu  so  vielen  Verwirrungen  anlass  gegeben  hat.  Bedenkt  man 
nun,  dass  zu  jenen  Kuschiten  auch  die  alten  (nicht- 
semitischen) Aethiopen  (in  der  völkertafel  Sebä),  ^  ferner, 
was  vor  allem  wichtig,  Nim r od,  der  repräsentant  der  vor- 
semitischen sumerischen  cultur  in  den  eufrat-  und  tigrisländern 
gerechnet  werden,  und  dass  als  Stammvater  der  vor  den 
Phöniziern  und  Hebräern  in  Palästina  ansässigen  Kana'^aniter 
zwar  nicht  ein  abkömmling,  wol  aber  ein  bruder  jenes  Kusch, 
von  der  völkertafel  genannt  wird,  und  dass  wir  alle  diese, 
dem  ursprünglichen  nomadencharakter  der  Semiten 
entgegengesetzt, 2  in  festen  stadten  und  im  besitz 
einer  hohen,  dann  von  den  Semiten  (so  vor  allem  in  Baby- 
lonien  und  Südarabien)  angenommenen  cultur  sehen,  so  er- 
gibt sich  daraus,  dass  dies  uralte  erinnerungen  sind,  die  uns 
hier  die  völkertafel  aufbewahrt  hat,  welche  eben  nur  durch 
die  neuesten  culturgeschichtlichen  und  ethnographischen  forsch- 
ungen  erst  ins  rechte  licht  gesetzt  werden.  ^   So  sind  denn  auch 


1  vgl.  zu  der  ähnlichkeit  dieses  Seba  mit  Sebä  (Saba)  die  interes- 
sante bemerkung  von  Kremer's,  südarab.  Sage,  s.  XIV,  anm.  2,  nur 
dass  das  von  ihm  angeführte  factum  für  die  älteste  nichtsemit.  zeit 
anders  zu  erklären  ist. 

2  vgl.  vor  allem  die  (arabischen)  Beduinen,  dann  in  der  patriarchen- 
zeit  die  Hebräer, 

3  es  ist  deshalb  vergebliche  mühe,  herausbringen  zu  wollen,  wel- 
ches volk  ursprünglich  mit  den  biblischen  Kushiten  gemeint  war  (ein 


—     344     — 

die  in  der  arabischen  sage  als  Urbevölkerung  auftretenden 
'Aditen  (unter  welchem  namen  mehrere  alte  Völkerstämme  zu- 
sammengefasst  wurden),  welche  ursprünglich  in  den  an  die 
Ahkäfwüste  angrenzenden  theilen  Hadramauts  gesessen  haben 
müssen,  sicher  solche  Vertreter  einer  vorsemitischen  in  festen 
Städten  sitzenden  cultur.  Darauf  weist  auch  die  ihnen  an- 
gedichtete Zauberstadt  Irem  dät  al- imäd  (d.  i.  Irem,  die  säulen- 
reiche) hin,  die  die  orientalische  phantasie  mitten  in  die  wüste 
versetzt  und  mit  den  glühendsten  färben  der  romantik  in 
dichtung  und  noch  heut  fortlebender  volkssage  ausgemalt  hat. 
Schon  in  grauer  vorzeit  wurde  nun  diese  nichtsemitische  Ur- 
bevölkerung von  den  ersten  von  norden  kommenden  schwärmen 


bestimmtes  volk  müssen  sie  natürlich  repräsentirt  haben,  und  das  wahr- 
scheinlichste ist  immer,  dass  es  die  alten  hamitischen  Aethiopier  ge- 
wesen, vgl.  Ebers  Aegypten  u.  d.  Bücher  Mose's,  s.  57  f.;  was  dort  s. 
58  ff.  aus  dem  allgemeinen  begriff  der  Kushiten  in  der  Völkertafel  weiter 
gefolgert  wird,  scheint  nach  dem  oben  von  mir  ausgeführten  verfehlt 
zu  sein);  es  genügt,  dass  die  Genesis  unter  dem  allg.  namen  Kush 
alle  die  alten  culturvölker  verschiedener  abstammung  und 
spräche  zusammenfasste,  welche  vor  den  Semiten  in  den 
nachher  von  ihnen  occupirten  ländern  sassen  und  in  den- 
selben bereits  eine  hohe  cultur  innehatten,  die  dann  die 
Semiten  adoptirten.  Ein  ehemaliger  Zusammenhang  der  afrikanischen 
(hamitischen)  Kushiten,  der  Sumerier  und  etwa  gar  noch  der  drawidischen 
Völker  Indiens  wird  einfach  durch  die  Sprachgeschichte  widerlegt,  [das 
einzige,  was  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  vermuthet  werden  kann,  ist, 
dass  die  Urbevölkerung  Südarabiens  und  die  alten  Aethiopier  zu  einem 
volksstamm  gehörten]  und  wenn  z.  b.  Grau  in  seinem  geistvollen  buche 
„Ursprünge  und  Ziele  unserer  Cultur entwickelung"  (Gütersloh  1875)  diese 
alle  unter  dem  gesammtnamen  Hamiten  den  Indogermanen  und  Semiten 
gegenüber  zusammenfasst  und  ihnen  gegenüber  charakterisirt,  so  trifft 
wol  seine  Charakteristik  zu  (und  das  ist  ja  der  zweck  seines  buchs),  statt 
des  ausdrucks  Hamiten  aber,  den  natürlich  jeder  nach  Grau's  darstellung 
ethnologisch  auffassen  muss,  ist  überall  etwa  der  ausdruck  „vorsemitische 
culturvölker*  zu  setzen;  will  daher  Grau  mit  Hamiten  der  kürze  halber 
nur  conventioneil  dasselbe  ausdrücken,  so  kann  „Hamiten"  in  seinem 
buch  unbeschadet  der  historischen  treue  stehen  bleiben.  Man  hat  sich 
aber  stets  dabei  zu  erinnern,  dass  wir  jetzt  unter  Hamiten  zunächst 
speciell  die  ägyptisch- berberischen  Völker  (zu  denen  z.  b.  alle  die  halb- 
semitischen välker  Nordostafrikas,  wie  man  sie  jetzt  oft  nennt,  gehören) 
verstehen,  deren  sprachen  mit  dem  ursemitischen  in  einem  entfernten 
Zusammenhang  gestanden  haben  müssen. 


—     345     — 

der  semitischen  rasse  besiegt  und  wahrsclieinlich  ausgerottet, 
und  es  entstanden  nun  auf  den  ruinen  der  'aditisclien  cultur 
mehrere  alte  königreiche,  unter  denen  wahrscheinlich  länger  als 
ein  Jahrtausend -hindurch  das  der  Sabäer  das  mächtigste  war. 
Ungefähr  das  jähr  1000  vor  Chr.  geb.  ist  es,  in  welches  nach 
nicht  gleichzeitigen  berichten,  nemlich  den  israelitischen  königs- 
annalen,  jener  besuch  der  „königin  von  Saba"  bei  Salomo  zu 
setzen  wäre;  ^  der  erste  gleichzeitige  bericht  von  der  existenz 
dieses  südarabischen  königreiches  aber  findet  sich  in  den  ins 
ende  des  8.  jahrh.  vor  Chr.  fallenden  annalen  Sargons,  wo 
(vgl.  die  schon  s.  21,  anm.  1  mitgetheilte  stelle)  der  assyrische 
grosskönig  den  tribut  des  Sabäers  It'amara  entgegennimmt. 
Erst  kurze  zeit  vor  Chr.  geburt  scheint  ein  allmählicher  verfall 
der  sabäischen  macht,  die  ihren  hauptsitz  in  der  residenz  der 
könige  von  Saba,  Ma'rib  (Marjaba  der  classiker)  gehabt  hatte, 
eingetreten  zu  sein,  bis  endlich,  wahrscheinlich  gegen  ende  des 
zweiten  Jahrhunderts  nach  Chr.  in  folge  der  deshalb  schon  seit 
länger  nachlässiger  betriebenen  regelung  des  bewässerungs- 
systems,  die  grossartigen  dammbauten  bei  Ma'rib  von  einer 
Überschwemmung  .durchbrochen  und  so  weit  und  breit  die  ge- 
segneten Auren  des  Sabäerlandes  verwüstet  wurden.  Dieses 
der  erinnerung  der  Araber  unter  dem  namen  saüu  'l-arimi  für 
immer  bedeutungsvoll  gebliebene  ereignis  war,  wenn  auch 
nicht  die  einzige,  so  doch  die  hauptveranlassung  zu  den  zahl- 
reichen auswanderungen  südarabischer  stamme  nach  dem  norden, 
die  wir  in  die  ersten  Jahrhunderte  nach  Chr.  geburt  zu  setzen 
haben.  2     In  die  ersten  Jahrhunderte  vor  Chr.  geburt  nun  fällt 


1  dafür  dass,  so  gut  wie  Abraham  und  Mose  {Hartmann,  Nigr.,  s. 
227  f.),  David  und  Salomo,  auch  die  königin  von  Saba  eine  historische  Per- 
sönlichkeit gewesen  (gegen  Maspero),  bringt  R.  Hartmann,  a.  a.  o.,  s. 
384,  meines  erachtens  voll  wiegende  gründe  bei.  Sogar  noch  David  (nicht 
blos  Simson,  von  Abraham  ganz  zu  schweigen)  für  mythus  zu  halten 
(Steinthal,  Goldziher  etc.),  dazu  gehört  doch  eine  grosse  phantasie  und 
eine  eigentümb'che  betrachtungsweise  der  orientalischen  geschichte;  leider 
hat  der  hang,  alles  frühistorische  für  sonnen-  und  gewittermythe  zu  er- 
klären, jetzt  viele  sonst  besonnene  forscher  schon  angesteckt;  vgl.  auch 
schon  8.  4. 

2  der  eigentliche  grund  allerdings  war  wol  zunächst  eine  Über- 
völkerung Jaman's,  der  durch  diese  auswanderungen  abgeholfen  wurde, 
wie  der   dammbruch  von  Ma'rib,    den   die    arab.  historiker  als  die    un- 


346     - 


das    emporkommen    der    liimjaritischen    macht    und    walir- 
sclieinlicli  unmittelbar  nach  der  Verwüstung  Ma'rib's  der  beginn 


mittelbare  Ursache  des  Verfalls  von  Ma'rib  ansahen,  im  gegentheil  nur 
eine  folge  des  schon  vorher  eingetretenen  Verfalls  Saba's  gewesen  ist; 
vgl.  von  Kremer  (dessen  resultate  ich  überhaupt  zum  ausgangspunkt 
obiger  darstellung  der  südarabischen  geschichte  genommen  habe),  Süd- 
arabische Sage,  s.  XIII  f.  Für  die  Wanderung  der  sabäischen  völker- 
stämme  im  2.  jahrh.  dürfen  die  Untersuchungen  Blau's  in  d.  Z.  d.  D. 
M.  G.,  XXII,  s.  654  ff.  in  den  hauptsachen  wol  als  massgebend  betrachtet 
werden  dürfen.  Wahrscheinlich  schon  vor  dem  dammbruch  wanderten 
aus  die  Kuclä'a  mit  den  Tanüh  (später  ein  hauptbestandtheil  der  be- 
völkerung  I  ira's)  und  Kalb;  zu  den  Kudä'a  gehören  ferner  die  banü 
Salih  und  Bahrä,  ferner  Sa'd  (ein  andrer  stamm  Sa'd  gehört  zu  dem 
grossen  nordarab.  stamm  Tamim),  Nahd  (welche  gegen  ende  des  2. 
jahrh.  wieder  nach  Jaman  zurückkehrten,  wonach  die  s.  32,  anm.  2  an- 
geführte thatsache  sich  erklärt)  und  Guhaina.  Kurz  vor  und  nach 
den  dammbruch  setzt  Blau  die  auswanderung  der  stamme  von  Azd  (zu- 
nächst über  Oman,  wo  mehrere  blieben,  daher  der  stamm  Azd  'Umän), 
zu  denen  Huzä'a  u.  a.  gehörten;  auch  Ghassän  ist  ein  gesammtname 
mehrerer  azditischer  stamme.  Ein  grosser  stamm,  der  auch  mit  aus- 
wanderte, ist  noch  der  stamm  Tajj.  [Nach  diesen  angaben  ist  die  von 
mir  s.  32  gegebenene  aufzähl ung  zu  corrigiren  (Tamim  ist  kein  j amani- 
scher, sondern  ein  zweig  des  grossen  nordarab.  Mudarstammes,  und 
Därim  wie  auch  Jarbü*"  sind  unterstämme  von  Tamim,  wahrscheinlich 
ebenso  der  stamm  Sa'd,  von  dem  die  dichter  no.  40  und  62  stammen); 
meine  dort  zum  theil  irrig  gemachten  angaben  hatte  ich  auf  die  autori- 
tät  des  herrn  Abgarius  hin,  ohne  noch  eingehender  die  geschichte  der 
arab.  stamme  verfolgt  zu  haben,  niedergeschrieben;  aus  der  gleichen  quelle 
stammenmehrerefalsche  Schreibungen,  auf  die  mich  Prof.  Loth  aufmerksam 

zu  machen  die  gute  hatte:  es  muss  neml.  heissen  no.  1  u.  34  al-*Ibädi  («i^yjt 

sind  die  Christen  von  Hira),  4.  und  16.  ac -Dubai  (von  kxjjua),  6.  Ijädi, 
8.  *Abdi,  10.  Zimmäni,   11.  Häzim,   12.  Fahmi,   19.  Öanäb,  21.  Guläh,  22. 

Aglän,  25.  'Amiri,  28.  Zurära,  30.  Ar-Kabi'  («jo"^!),  32.  Nadba  as-Sulami 

/von    *aAa*;),    41.     Ijäs    ihn    labisa,    45.,    66.    und    67.    Muzani     (von 

iLL>yo),    48.  al-Hagar,    49.  ibn-Mukbil,    50.  Asä  des  Kais    ibn  Talaba 

(nicht  Asad)  vom  gr.  stamm  Bakr,  60.  as-Sammah  ibn  Dirär  (der  tod 
ist  später  anzusetzen),  61.  Ma'di-Karib  az-Zubaidi,  63.  'ükli  und  75.  das 
todesjahr  689  bezieht  sich  auf  den  in  Kufa  gestorbenen  'Adi  ibn  Hätim; 


—     347     — 

der  sog.  Tubba*^-dyiiastie,  die  in  Zafär  *  (viel  später  erst  in 
San  a)  residirte  und  nun  die  oberhand  in  ganz  Südarabien  ge- 
winnt, und  hier  haben  wir  zugleich  einen  anhaltspunkt  für  die 
ungefähre  chronologische  bestimrnung  der  uns  überkommenen 
südarabischen  inschriften,  von  denen  noch  die  meisten  den 
königstitel  „könig  von  Saba",  dagegen  schon  einige  (vor  allem 
die  in  himj arischem  gebiet  bei  Hisn  Guräb  gefundene)  den 
titel  „könig  von  Himjar'  aufweisen.  .  Wir  dürfen  also  getrost 
für  die  entstehung  der  sog.  himj  arischen  inschriften,  wenn  wir 
die  späteste  zeit  ansetzen  wollen,  die  ersten  Jahrhunderte  nach 
Chr.  geb.  annehmen;  genauer  fixiren  lässt  sich  mit  den  augen- 
blicklichen hilfsmitteln  der  arabischen  geschichtsforschung  wol 
keine  derselben.  Um  noch  mit  wenigen  worten  den  weitern 
verlauf  der  geschicke  des  himj  arischen  reiches  (dessen  spräche, 
wie  schon  oben  erwähnt,  ebenfalls  die  sabäische  war)  zu  er- 
zählen, so  ist  vor'  allem  zu  bemerken,  dass  im  anfang  der 
regierung  der  Tubba -dynastie  (ob  schon  früher  unter  den  Sa- 
bäern,  wissen  wir  nicht)  die  nord-  und  mittelarabischen  stamme 
wenigstens  äusserlich,  indem  sie  tribut  zahlen  mussten,  von  den 
Südarabern  abhängig  waren.  Hierin  tritt  nun  im  5.  jahrh- 
ein  grosser  Umschwung  ein:  die  Nordaraber  (deren  stamme 
sonst  gegenseitig  fast  immer  in  fehde  lebten)  stehen  gemeinsam 
unter  der  anführung  des  Kulaib,  eines  häuptlings  des  grossen 
Stammes  Rabi'a  gegen  die  beeinträchtigung  ihrer  freiheit  durch 
die  himj  arischen  herrscher  auf,  und  schütteln  nach  einer  sieg- 
reichen Schlacht  bei  Hazäzä  (Abulf  Hazär),  die  ungefähr  um  das 
jähr  500  zu  setzen  ist,  glücklich  für  immer  das  südarabische  joch 
von  ihren  schultern.   Schon  vorher,  am  anfang  des  5.  jahrh.,  hatte 


Abgarius  hat  hier  vater  und  söhn  in  eine  person  zusammen  fliessen 
lassen.]  —  Alle  die  obengenannten  urspr.  südarabischen  stamme  haben 
sich  der  spräche  nach  bald  vollständig  den  Nord-  und  Mittelarabern  as- 
similirt  und  höchstens  lexicaliches  mag  sich  hie  und  da  erhalten  haben 
(danach  ist  das  von  mir  s.  32  aufgestellte  in  etwas  zu  modificiren).  Hier 
kann  natürlich  erst  ein  lexicon  der  altarab.  poesie  mit  belegstellen  mehr 
licht  verbreiten;  ana^'/.Fyo/usva  von  dichtem  solcher  stamme  (die  viel- 
leicht dazu  noch  mit  Wörtern  aus  den  himj.  inschriften,  der  Ge'ezsprache 
oder  dem  Mahri  sich  decken)  dürften  dann  als  aus  der  urspr.  südarab. 
heimat  erhalten  gebliebene  Wörter  zu  gelten  haben. 

*  jedenfalls  schon  vorher  eine  residenz  zweiten  ranges, 


-     348    - 

sicli  das  spätere  überhandnehmen  „eines  neuen  dementes  im 
südarabischen  völkerleben"  angebahnt  durch  eine  grossartige 
einwanderung  kinditischer  (nordarabischer)  beduinenstämme 
aus  Bahrein  (nördlich  von  Oman  an  der  küste  des  pers.  meer- 
busens)  nach  Hadramaut,  und  diesen  30000  mann  stark  an- 
gegebenen schaaren  folgten  allmahlig  immer  weitere  nach- 
schübe  von  norden.  Seit  dem  fünften  Jahrhundert  war  es 
auch,  dass  der  nordarabische  stamm  Kurais,  aus  dem  später 
Muhammed  hervorgieng  und  dessen  dialekt  für  die  ganze 
arab.  literatur  tonangebend  werden  sollte,  sich  zum  herrn  und 
hüter  des  alten  heiligtums  der  Ka'ba  aufgeschwungen  hat. 
Ferner  fallen  in  dies  für  Südarabiens  macht  verhängnisvolle 
5.  Jahrhundert  mehrere  kleinere  kriege  mit  den  semitischen 
Aethiopiern  in  Habesch,  bis  endlich  der  letzte  besonders  den 
Juden  gewogene  Tubba'-herrscher  Du  Nuwäs  (485 — 529),  der 
auch  schon  jene  Schlacht  gegen  die  Nordaraber  verloren  hatte, 
von  den  Abesiniern  gestürzt  wurde,  und  die  Tubba'^-dynastie 
einer  abesinischen  in  Jaman  platz  machen  musste,  welche  das 
sechste  Jahrhundert  hindurch  ohne  jeglichen  einfluss  auf  Nord- 
und  Mittelarabien  den  Süden  beherrscht  hat;  war  ja  dieses 
Jahrhundert  doch  jene  heroische  periode  (vgl.  s.  23)  der  ismae- 
litischen  1    stamme,    und    nur    einmal   haben    die   Südaraber  es 


1  so  nennt  man  gewöhnlich  n^ch  Vorgang  der  arabischen  historiker, 
die  hier  von  der  bibhschen  darstellung  der  völkertafel  und  der  genealogie 
Abraham's  in  der  Genesis  beeinflusst  waren,  die  nord-  und  mittelarab. 
stamme,  die  ja  allerdings  den  südarabischen  zuerst  in  die  halbinsel  ein- 
gedrungenen gegenüber  (die  söhne  Kahtan's  von  den  Arabern  genannt) 
eine  zweite  viel),  etwas  später  stattgefundene  einwanderung  von  Semiten 
nach  Arabien  repräsentiren;  vgl.  schon  s.  48,  a.  2,  schl.  Ob  Kahtän  gleich 
Joktan,  d.  h.  nur  aus  dem  hebr.  wort  verstümmelt  oder  eine  Variante  des- 
selben ist,  oder  ob  es  ein  alter  stammname  der  Südaraber  war  und  dann 
später  von  den  ar.  historikern  nur  der  ähnlichkeit  mit  Joktan  halber  dem 
Ismael  gegenüber  gestellt  wurde,  ist  schwer  zu  entscheiden,  ich  glaube 
zunächst  das  letztere  (die  von  Renan  versuchte  erklärung  —  siehe  auch 
von  Kremer,  a.  a.  o.  s.  115,  anm.  —  würde  höchstens  dann  passen, 
wenn  der  hebr.  name  i^y;^  statt  "jt^j/p  hiesse,  in  welchem  fall  es  allerdings 
denkbar  wäre,  dass  die  Araber  bei  den  Rabbinen  das  wort  nach  der 
spätem  aram.  ausspräche  des  hebräischen  wie  Jochtan  hätten  sprechen 
hören).    Andre   benennungon    der    drei    Völkerschichten  Arabiens    sind: 


—     319     — 

unter  Abralia '  gewagt,  bis  Mekka  vorzudringen,  wurden  aber 
vor  der  Ka'ba  zurückgeschlagen  und  besiegt.  Im  anfang  des 
7.  Jahrhunderts  endlich  befreiten  sich  die  Slidaraber  von  den 
Abesiniern,  und. noch  kurze  zeit  (605 — 634)  herrschte  eine  him- 
jaritische  dynastie  unter  persischer  Oberhoheit  in  Jaman,  bis 
von  634  ab,  wo  die  muhammedanische  eroberung  Südarabiens 
stattfand,  „das  nordarabische  element  (vor  allem  in  hinsieht  auf 
die  spräche)  mit  dem  triumph  des  isläm  zur  vollständigen 
herrschaft  über  Arabien  (mit  fast  vollständiger  absorbirung  des 
südarabischen  Stammes)"  gelangte.-^ 

Ausser  den  südarabischen  inschriften,  welche  unten  auf 
die  in  ihnen  enthaltenen  thiernamen  hin  geprüft  werden  sollen, 
und  der  geringen  ausbeute,  die  späterhin  noch  diejenigen  der 
altarabischen  gedichte  ergeben  sollten,  welche  von  dichtem 
ursprünglich  j amanischer  stamme  herrühren  (siehe  unten  die 
anmerkung),  haben  uns  noch  die  arabischen  gelehrten  einiges 
material  hinterlassen,  was  aber  entweder  für  jetzt  zu  unsern 
zwecken  noch  nicht  verwendbar  ist,  oder  überhaupt,  der  form 
nach  in  der  es  uns  überkommen,  von  der  südarabischen  spräche 
kein  bild  mehr  geben  kann.  Ich  meine  einmal  die  vereinzelt 
von  arabischen  lexicographen  und  commentatoren  aufgeführten 
als  j amanisch   bezeichneten  Wörter,^   unter   welchen   aucl^  für 


iÜNLfr  ''Ariba,  die  'Aditen   oder   die  Urbevölkerung  Arabiens;    2ÜsL*ÄX) 

Mutet  äriba,    die    Südaraber    oder  Kachtaniten    und     endlich    KiyXXMjo 
Mustdriba,  die  Ismaeliten  oder  Nord-  und  Centralaraber. 

1  vgl.  s.  326  beim  elefanten. 

2  ich  wiederhole  hier  am  schluss  dieses  Überblickes,  dass  ich  in 
obigem  nur  den  histor.  kern  aus  dem  uns  von  den  Arabern  überlieferten 
herauszuschälen  versucht,  und  deshalb  auch  die  weitern  ausschmückungen 
arab.  historiker  (vgl.  vor  allem  den  abschnitt  Jaman  in  Gauss  in  de 
Perceval's  heut  noch  unschätzbarem  Essai  sur  l'histoire  des  Arabcs, 
Vol.  I,  p.  39  ff.)  ganz  bei  seite  gelassen  habe. 

3  hier  steht  der  forschung  noch  ein  weites  feld  offen,  und  es  wäre 
dringend  zu  wünschen,  dass  diese  Wörter  einmal  gesammelt  würden, 
eine  arbeit,  die  natürlich  nur  ein  specieller  und  lang  geschulter  Arabist 
zu  unternehmen  im  stände  ist;  so  gibt  z.  b.  wenn  ich  mich  recht  erinnere, 


~     350     — 

thiernamen  einzelnes  zu  finden  sein  mag,  und  dann  die  von 
A.  V.  Kremer  ans  licht  gezogenen^  interessanten  Überreste 
der  s lidarabischen  Volksdichtung,  aus  welch  letzteren,  so  grossen 
werth  sie  für  traditionen  der  Südaraber  haben  und  so  uralte 
erinnerungen  sie  in  dieser  hinsieht  bergen,  für  sprachliche 
forschung  freilich  deshalb  nichts  abfallen  kann,  weil  „deren 
Sprache  von  der  nordarabischen  sich  fast  gar  nicht  unter- 
scheidet, denn  schon  lang  vor  dem  Islam  hatte  der  nordarabische 
Dialekt  auch  im  Süden  die  Herrschaft  errungen."  ^ 

In  der  sprachlichen  Stellung,  welche  unter  den  andern 
südsemitischen  sprachen,  die  ja  unter  sich,  besonders  gram- 
matisch, viel  enger  zusammenhängen,  als  die  nordsemitischen 
weit  getrenntere  gruppen  bildenden,  dem  sabäischen  anzuweisen 
ist,  schliesse  ich  mich  im  ganzen  dem  von  H.  v.  Maltzan'^ 
gegebenen  schema  an.  Am  besten  wird  dies  durch  folgende 
tabell^^  veranschaulicht: 


einmal  Sujüti  in  einem  seiner  werke  über  Koränerklärung  eine  Hste  von 
Wörtern  im  Kor 'an,  welche  südarabisch  sein  sollen.  Was  mag  ferner  in 
dem  von  dem  arab.  lexicographen  Naswän,  einem  gebornen  Südaraber 
(zugleich  dem  aiitor  der  von  A.  v.  Kremer  herausgeg.  „himj.  Kasideh") 
verfassten  Wörterbuch  des  hocharabischen,  welches  handschriftlich  in 
Berlin  sich  befindet,  noch  zerstreutes  material  an  südarabischen  ausdrücken 
stecken,  da  es  sich  für  sabäische  orts-  und  personennamen  als  eine  so 
reiche  quelle  bereits  erwiesen  hat  (vgl.  D.  H,  Müller,  Z.  d.  D.  M.  G.» 
XXIX,  s.  620  ff.)!  —  Siehe  jetzt  auch  noch  weiteres  in  D.  H.  MüUer's 
Südarabischen  Studien,  Sitz.-Ber.  der  Wiener  Ak.,  April  1877,  s.  103 — 182 
(dort  z.  b,  ausführlicheres  über  das  leben  Naswän's  s.  171  ff.). 

1  in  seinem  schon  erwähnten  buch:  „die  südarabische  Sage"  Leipzig 
1866  (dazu  die  „Textbelege"  Leipzig  1867,  und  schon  vorher  „die  himj. 
Kasideh"  Leipzig  1865). 

2  A.  v.  Kremer,  „Culturgeschichte  des  Orients  unter  den  Chalifen" 
Bd.  II  (Wien  1877),  s.  359. 

3  A.  V.  Wrede's  Reise  in  Hadhramaut,  Braunschweig  1870,  s.  32  f. 

4  über  den  unterschied  von  Tigre  und  Tigrina  siehe  Hun- 
zinger, Ostafrik.  Studien  (Schaffhausen  1864),  s.  279  und  über  die  hohe 
altertümlichkeit  des  ersteren  ebendas.,  s.  144  wie  Prätorius  in  d.  Z. 
d.  D.  M.  G.  XXIII,  s.  455,  anm.  1.  —  lieber  zwei  andre,  wie  es  scheint, 
dem  amharischen  am  nächsten  stehenden,  neuere  semitisch-äth.  sprachen, 
das  Harari  und  Guraguesch,  vgl.  Prätorius,  a.  a.  o.,  s.  453  ff.  und 
Joh,  Mayer  „Kurze  Wörtersammlung  etc."  (Basel  1878). 


—     351     — 


.. 

1 

^».^ 

'S 

'5 

•5 

»4 

s 

CO 

1 

2 

a 

• 

(» 

a 

P 
^ 

^ 

(O 

t/3 

Ü 

Ti 

'S 

d 

^ 

1 

o 

^ 

g 
'S 

Od 

1 

1 
1 

1 

^ 

s 

s 

l~ 

~''i 

u> 

O 

^ 

'O 

CS 

i 

•TS 

d 

i 
g 

cn 

3 
> 

§ 

0) 

e8 

'S 

I» 

C8 

Isa 

>^ 

^ 
V 

Ph 

Ü 

o 

'S 

^ 

rd 

s 

A 

!3 

>t 

2 

TS 

O 

i 

!M 

'1'- 

^8 

,d 

Ü 

H 

rO 

*43 

^11 

g  o  o» 

XJl 

'S 

11  °? 

1-1 

ii 

« 

bc 

:a 

s 

i 

2« 
.ÖS 

«s 

^2 

• 

■ö 

S-i 

t 

1 

00 
o 

V4 

1 

2 

1 

• 

'S) 

''S 

CO 

M 

^S 

•C 

CO 
Ol 

g 

O) 

^ 

CJ 

CS! 

CO 

bD 

'S 

00 

CO 

• 

'5 

QQ 

1 

'S 
o 

O} 

EO 

1 

•  fH 

1 

i 

O) 

l 

0) 

fX 

r-H 

TS 

r4 

1 

3^ 

§ 

1 

P4 

d 

$ 

'S 

e« 

—     352     — 

Wie  dem  dürftigen  inhalt  der  sabäisclien  inschriften  nach 
zu  erwarten  ist,  so  gewähren  sie  für  die  säugethiernamen  (wie 
für  die  thiernamen  überhaupt)  nur  sehr  geringe  ausbeute. 
Durch  die  gütige  mittheilung  meines  hochgeschätzten  freundes 
Dr.  David  Heinrich  Müller  in  Wien,  eines  der  wenigen 
speci^listen  in  diesem  zweig  der  semitischen  Wissenschaft,  bin 
ich  in  der  glücklichen  läge,  hier  in  kurzem  die  bis  jetzt  auf 
den  inschriften  mit  Sicherheit  erkennbaren  thiernamen  aufzu- 
zählen.    Ich  umschreibe   das    sabäische   alfabet   mit   arabischer 

Schrift  und  drücke  die  mimation  einfach  durch   — ,  ein  kleines 
schräg  über  den  betreffenden  consonanten  gesetztes  mim,  aus. 

<Xu/l   asadu^  „löwe",  nur   als  sternbild,  z.  b.  Wr.  5  Ju**! 

ik^M^^  „der  löwe   am  himmel")  und  als  n.  pr.  {d<Mj\  und  Juuu/I, 
letzteres  =  usaidu'^^'^  demin.)   nicht  selten  in   den  inschriften; 

=  arab.  Juli  löwe  (siehe  s.  287). 

jj^.l  ausu'"^  „Schakal"  und  (j*o.l  uwaisuf^  demin.  davon 
(welch  letzteres  auch  bei  arab.  dichtem  in  der  bedeutung 
„Schakal"  vorkommt),  beide   als  personennamen,  z.  b.  Prid.  8, 


ti   0 


5 


1.3;  =  ar.  ^^1. 

v,,Jju  itjilahu^f)  „fuchs"  vielleicht  aus  dem  allerdings  nur 
von  Naswän    überlieferten    ^LaJLxj   .6    zu  erschliessen ;    siehe 

Müller  Z.  d.  D.  M.  G.  XXIX,  s.  623. 

v,.jy  halben  Hai.  662,   1  und  o-J^  kaBatum^    beide   als 

Personennamen,  =  ar.  ^j>-l5^  und  H-LLS^  „hund"  und  „hündin" 
(vgl.  auch  den  namen  des  urspr.  südarabischen  stammes  Kalb, 
siehe  oben  s.  345,  anm.  2). 

Jot  ibilum  „kamel"  scheint  in  der  nicht  gut  leserlichen  IL 

s 
inschrift    von  Rehatschek,    z.    7    vorzukommen;   =    aralx   Jo| 

kamel.  —  xj'ü  {näkaiumfj  siehe  den  nachtrag  zu  s.  353. 


-     353    - 

/^       ^ 

wju    hdtrvpi  allg.    „vieh"    Prid.    18,  3    („[eine    tränke  für] 
^  /•       /• 

menschen  und  vieh"    ou.  (j-wj!)  u.  ö.,  ^    dagegen  einmal,  Prid. 

14c,  3,  scheint  'es  =  wa*j   „kamel"  zu  sein,    denn   dort  heisst 

es  ^^  syj  Ji^  (=  arab.  y^^  sy^  Jo )  „alle  ochsen  und 
kamele".     lieber  die  etymol.  siehe  schon  s.  143. 

sJi  taw-wm  „ochs,    stier"    in  der    eben  angeführten  stelle, 

dann   Os.  7,  5.   10,  3.  13,  9;   Hai.   152,   10  u.    ö.   =  arab.  T^ 
dasselbe. 
/• 
Jü   hakarufn.^)  vielleicht  im  Ortsnamen  my^j  Hai.  465,  3 

„rindvieh"  =  arab.  ^Jj.     Vgl.  auch  RÜ-gJ  SJü   in  der  in   den 

nachtragen  aus  Naswän  mitgetheilten  südarab.  inschrift. 

ouL^  '^iglaturn  „kalb"  einmal  Prid.  19,  1;  siehe  s.  226  arab. 

f  "  * 

Zu  diesen  mir  von  Dr.  Müller  im  frühjahr  1876  mitgetheilten 

Wörtern  füge  ich  ausser  s»^Jjij  noch  hinzu 

/•  , 

ooLo  danatum  „weibliches  schaf  vielleicht  in   dem  aus- 

druck  ooLo  o^  (das  |  ist  unleserlich  und  erst  ergänzt)  Hai. 

166^  =  ^\J6  (siehe  s.  232).  Ueber  »Li  „schaf",  iÜjü  „maul- 
thier"  und  ^ct  „wildesei"  siehe  ebenfalls  jene  in  den  nach- 
tragen mitzutheilende  stelle  (=  D.  H.  Müller,  a.  a.  o.,  XXIX, 
s.  611). 

Ob  in  dem  mir  von  Dr.  Müller  noch  mitgetheilten  orts- 
namen  jj>4J  und  dem  personennamen  w^l,  welche  öfter  in  den 
inschriften  begegnen,  das  wort  j^  namirui^  „pardel"  steckt, 
halte  ich  nach  den  analog  von  173:  gebildeten  Ortsnamen  im 


1  vgl.  D.  H.  Müller,  Z.  d.  D.  M.  G.  XXX,  s.  674. 

2  D.  H.  Müller,  Z.  d.  D.  M.  G.  XXX,  s.  672. 

Uommel,  thiernamen.  23 


—     354     — 
hebr.,  die  jetzt  allgemein  durch  „klares  wasser"  erklärt  werden, 

wie  nach  dem  von  mir  zu  dem  arab.  personennamen  y^ 
und  jL»j|  s.  297  bemerkten  für  sehr  fraglich.  —  Auf  die  bild- 
liche darstellung  des  pferdes  auf  einer  südarabischen  stele 
(woselbst  auch  ein  kamel  und  ein  stier  abgebildet  erscheint 
aber  ohne  darauf  bezügliche  Wörter  in  der  Unterschrift)  ist 
schon  s.  47,  anm.  4  hingewiesen  worden. 


Fassen  wir  nun  die  gesammten  resultate  der  in  obigem 
(von  Seite  44  an)  von  mir  auf  grund  der  alten  Sprachdenkmäler 
angestellten  forschungen  über  die  fauna  Arabiens  zu  einem 
kurzen  übersichtlichen  bild  zusammen,  so  ergibt  sich  (mit  zu- 
grundlegung  der  zool.  eintheilung  in  Brehm's  thierleben,  band 
eins  bis  drei)  folgendes: 

Erste  reihe:  Handthiere. 
1.  Ordnung:  Hochthiere  (Affen). 
Cynocephalus  Hamadryas  (Pavian),  heut  von  den  afrikan. 

Arabern  ^Lj>  ruhbäh ^  von  den  ägyptischen  kird  (in  Süd- 
arabien selbst   4>wi*  und  ^^\    (siehe  beide  oben,  s.  329),  von 

den  Abesiniern  aber  U'flJ&s  hobäi  genannt.  Nur  in  Jaman. 
Durch  das  vorkommen  dieser  thiere  hebt  sich  die  fauna  Süd- 
arabiens scharf  von  der  Mittel-  und  Nordarabiens  ab  (vgl. 
schon  ausführlich  s.  13;  man  darf  also  nur  den  äussersten 
Süden  der  arabischen  halbinsel  zur  sog.  äthiopischen  thierregion 
rechnen).  ^ 


1  dass  in  einer  urzeit  Nordostafrika  und  Arabien  noch  nicht  durch 
ein  meer  getrennt  waren,  und  also  so  die  auffallende  ähnlichkeit  der 
fauna,  flora  wie  zum  theil  des  menschenschlags  in  Nubien  und  Habesch 
einer-  und  Südarabiens  andrerseits  leicht  erklärbar  wird,  darin  stimme 
ich  mit  Palgrave  (vgl.  z.  b.  seinen  brief  an  Murray  in  dessen  „distri- 
bution"  s.  411  f.)  und  R.  Hartmann  (Nigritier,  I,  s.  394)  vollkommen 
überein;  ganz  verfehlt  dagegen  sind  die  Schlüsse,  die  Palgrave  in  seinem 
sonst  so  ausgezeichneten  artikel  Arabia  in  der  Encycl.  Brit.  daraus  auf 
die  sprachliche  und  ethnol.  Stellung  der  Sabäer  und  ihrer  heutigen  nach- 


—    355     — 

3.  Ordnung:    Flattertliiere.       (Davon    die    2.    familie: 
Glattnasen,  und  dazu  die  *  Fledermaus  (siehe  s.  334). 

Zweite  Reihe:  Krallenthiere. 

4.  Ordnung:  Raubthiere. 
1.  familie:  Katzen. 

**Löwe  (siehe  s.  287).^ 

[Tiger.     Fehlt  in  den  semitischen  ländern.] 

**Pardel  (siehe  s.  294;  in  Arabien  sehr  vereinzelt.  Dieses 
zu  dichterischen  vergleichungen  so  viel  stoff  gebende  thier 
kommt  in  der  alten  poesie  sehr  selten  vor,  zumal  im  vergleich 
mit  der  rolle,  welche  der  löwe,  die  hyäne,  der  schakal  und  der 
fuchs  in  diesen  liedern  spielen). 

*'*  Wildkatze,  identisch  mit  der  in  Kordofan  und  Ost-Sennaar 

vorkommenden  von  den  dortigen  Arabern  ^Ö-l  ^j^tX5  „wüsten- 

katze"  genannten  gelben  katzenart  (siehe  s.  317);  die  zahme 
katze  den  Arabern,  wie  es  scheint,  erst  nach  Muhammed  be- 
kannt. 

*  Wüstenluchs  (?),  siehe  s.  322. 
[Gepard.     Den  Arabern    erst  später  von   Syrien  und   den 
Eufrat-  und  Tigrisländern  her  bekannt  geworden]. 


kommen  macht.  Dass  das  Ge'ez  und  seine  tochtersprachen  reines  semitisch 
sind,  weiss  Palgrave  wie  es  scheint,  gar  nicht;  ganz  falsch  ist  der  satz, 
dass  das  himj arische  fast  identisch  mit  der  (nichtsemit.)  spräche  der  So- 
maU-afrikaner  sei.  Die  Südaraber  sind  sprachlich,  seit  wir  von  ihnen 
literaturdenkmäler  besitzen,  reine  Semiten,  wie  das  Ge'ezvolk  in  Habesch, 
und  beide  haben  also  ihre  Urheimat  in  Asien,  Dass  in  Aethiopien  wie 
in  Südarabien  vor  den  Semiten  jedenfalls  eine  nichtsemit,  Urbevölkerung 
gesessen  haben  muss,  welche  ja  ursprünglich  afrikanisch  gewesen  sein 
kann,  ist  schon  oben  wahrscheinlich  gemacht  worden,  und  höchstens  das 
eine  kann  Palgrave  gegenüber  zugegeben  werden,  dass  .manches  an- 
scheinend afrikanische  in  habitus  und  sitten  der  Südaraber  auf  rechnung 
einer  ehemals  —  in  welchen  dimensionen,  ist  unbekannt  —  stattgehabten 
Vermischung  von  semitischen  Asiaten  und  der  nichtsemitischen  Ur- 
bevölkerung oder  auch  später  von  Afrika  herübergekommenen  schon  von 
nichtsemitischen  elementen  zersetzten  Abesiniern  gesetzt  werden  mag. 

1  in  folgendem  bekommen  die  aus  den  altarab,  gedichten  für  das 
6.  nachchristl.  jahrh.  nachgewiesenen  thiere  ein  sternchen,  diejenigen, 
welche  auch  für  die  ursemitische  fauna  nachzuweisen  sind,  aber 
deren  zwei, 

23* 


-     356    — 

2.  familie:  Hunde. 

[**Wolf.    In  Arabien  nur  vertreten  in  der  unterart:] 

*  Schakal  (siehe  s.  303). 
**  Haushund  (siehe  s.  311). 

**  Fuchs  (siehe  s.  310;  vielleicht  auch  der) 
Grossohrenfuchs  (siehe  s.  310  und  anm.  2). 

3.  familie:  Hyänen. 

** Streifenhyäne  (siehe  s.  307). 

5.  familie:  Marder. 

*  Stinkmarder  (siehe  s.  335). 
Wiesel? 

6.  familie:   **Bären.    Fehlen  gänzlich  in  Arabien  (siehe 
s.  301). 

5.  Ordnung:  Kerfjäger. 

6.  familie:  Igel. 
**Igel  (siehe  s.  339). 

7.  familie:  Maulwurf 
**Maulwurf  (siehe  s.  337). 

10.  familie:  Stachelschweine.     (Nach  Palgrave  ausdrück- 
lich bezeugt;  siehe  Murray,  distr.,  p.  411). 

6.  Ordnung:  Nager. 

1.  familie:  Eichhörnchen  (in  Nadschd  und  Jaman,  siehe 
Palgrave  a.  a.  o.). 

4.  familie:  Springmäuse. 

*  Wüstenspringmaus  (siehe  s.  338). 

5.  familie:  Mäuse. 

** Feldmaus  (siehe  s.  337.  338). 

14.  familie:  Hasen. 
**Hase  (siehe  s.  331). 

Vierte  Reihe:  Hufthiere. 
10.  Ordnung:  Einhufer. 
Einzige  familie:  Pferde. 
**  Pferd  (siehe  s.  44)  ^ 
**  Wildesel  (siehe  s.  126). 
** Hausesel  (siehe  s.  117). 


*  schon  im  8.  jahrh.    vor  Chr.   in   Südarabien    bezeugt,  wenn  das 
worb  tiüsi  in  der  s.  21,  anm.   1   mitgetheilten  stelle  aus  Sargon's  annalen 


—    357    — 

[Maulthier.      Seine   Züchtung    erst    nach    Muhammed   in 
Arabien  von  Abesinien  aus  eingeführt]. 

11.  Ordnung:  Wiederkäuer. 
1.  fanüliei  Schwielensohler. 

**Dromedar  (siehe  s.  139). 

3.  familie:  Hirsche.    Fehlen  in  Arabien  gänzlich. 

5.  familie:  Girafen.    Den  Arabern  erst  später  von  Abe- 
sinien aus  bekannt. 

6.  familie:  Hornthiere. 
(a.  antilopen :)  ^ 

**  Gazelle  (mehrere  arten,  wie  es  scheint). 
*Oryxantilope  (siehe  s.  257  und  260). 

(b.  geisen:) 
**Bergsteinbock  (siehe  s.  279). 
** Hausziege  (siehe  s.  243). 
**Schafe  (siehe  s.  232). 

(c.  rinder:) 
[**  Wildochs.    Fehlt  gänzlich  in  Arabien]. 

[Büffel.  „  „         „        „      ;  später  den  Arabern 

von  Persien  her  bekannt]. 

**  Hausrind  (siehe  s.  221;  nach  Palgrave  auch  der  nur  noch 
in    Indien    wie    in    Ostafrica    vorkommende    buckelochs    oder 

„Bhaminee-ochs"   [=  "^iH-iT  „die   glänzende,  schöne"?];  vgl. 
auch  R.  Hartmann,  Nigr.,  s.  394,  anm.). 

12.  Ordnung:  Vielhuf  er. 
1.  familie:  Rüsselthiere. 

[Elefant.  Den  Arabern  von  Indien  her  bekannt  geworden]. 
3.  familie:  Nashörner. 
[Nashorn.     Der  später  bei  den  Arabern  dafür  gebrauchte 
name  ist  abesinischen  oder  äg.  Ursprungs]. 


sich  auf  den  südarab.  tribut  bezieht,  ganz  sicher  aber  für  die  ersten 
Jahrhunderte  unserer  Zeitrechnung,  siehe  s,  47,  anm.  4.  Vgl.  auch  noch 
die  Thamudeni  equides  (Tamüd  ein  nordarab.  stamm)  im  3.  jahrh. 
(Kremer,  Südarab.  Sage,  s.  18)! 

1  die   zur   sippe   der  antilopen   gehörige   gemse   fehlt   überhaupt 
ganz  in  Asien;  vgl.  schon  die  tabelle  s.  252. 


—    358    — 

4.  familie:  Plattliufer. 

*  Klipp  schiefer  (hyrax).  Ein  sonst  nur  noch  der  abesin. 
fauna  zugehörendes  thier  (siehe  s.  322). 

5.  familie:  Schweine. 

** Wildschwein  (siehe  Ritter  I,  s.  484);  Damiri  unterscheidet 

nur  ^51111  vJy^i  und  ^^w^vJÜl! 

*  Schwein  (das  dafür  gebrauchte  wort  wahrsch.  ursemitisch 
** Wildschwein  wie  das  schon  s.  319  erwähnte  äth.  wort;  vgl. 
auch  das  eben  zu  Wildschwein  bemerkte). 

6.  familie:  Plumpthiere. 

[Nilpferd:  den  Arabern  nur  von  Aegypten  her  unter  den 

namen  «^UJI  >->>-»-=>  und  väIII  ^"ll  bekannt]. 

Die  kamele,  rinder,  das  kleinvieh  und  die  esel  Arabiens 
werden  schon  im  8.  jahrh.  vor  Chr.  in  assyrischen  Inschriften 
(noch  fi'üher,  aber  nicht  in  gleichzeitigen  berichten,  im  alten 
testament)  erwähnt,  vielleicht  auch  die  pferde  (siehe  über 
letztere  die  anm.). 

Das    gänzliche    fehlen    der'  hirsche,    wildochsen    (^53 

(jiLa.IJ!  sind  antilopen!),  baren  und  geparde  innerhalb  Ara- 
biens wurde  in  dieser  arbeit  zum  erstenmal  zu  beweisen  ver- 
sucht, ebenso   die    einführung  der   maulthierzucht   erst  aus 

Abesinien  (J^xj  äth.  lehnwort!)  und  das  seltene  vorkommen 
des  pardel,  wie  die  wirkliche  existenz  der  oryxantilopen, 
welche  die  Zoologen  bisher  nur  in  Afrika  kannten.  Dass  der 
wolf  nur  in  der  species  schakal  vertreten  sei  und  die  haus- 
katze  vor  Muhammed  den  Arabern  noch  nicht  bekannt  war, 
hoffe  ich  wenigstens  wahrscheinlich  gemacht  zu  haben.  Welch 
wichtige  Schlüsse  aber  aus  diesen  neuen  aufstellungen  für  die 
ursemitische  fauna  und  die  ursitze  der  Semiten  sich  ergeben, 
werde  ich  am  schluss  meines  buches  noch  einmal  kurz  recapi- 
tulirend  im  zusammenhange  zeigen. 


II. 
Die  Säugethiernameii  der  Athiopeii 

oder 
die  Fauna  von  Abesinien  nach  den  Denkmälern  der  Ge'ez-Literatur. 


Beim  schluss  unseres  Überblickes  über  die  namen  der 
säiigethiere  bei  den  südsemi^ischen  Völkern  müssen  wir  den 
heimischen  asiatischen  boden  verlassen,  um  der  thierwelt  eines 
ganz  neuen  erdtheils  uns  zuzuwenden,  nemlich  der  Afrika's. 

Wenn  in  späterer  historischer  zeit,  wo  langst  die  arabische 
spräche  ausgebildet  war,  durch  die  siegreichen  fahnen  des 
isläm  der  ganze  norden  Afrikas  von  Semiten  überschwemmt 
wurde,  so  wird  uns  das  viel  weniger  befremden  als  wenn  wir 
hören,  dass  ein  semitisches  volk  von  anfang  seiner  geschichte 
an  in  Afrika,  im  Süden  von  Nubien,  beinah  an  den  quellen  des 
Nil,  seine  Wohnsitze  hat.  Und  doch  müssen  die  Aethiopen  wie 
ihre  traditionen  sowol  als  die  spräche  ^  untrüglich  beweisen, 
über  das  rothe  meer  herüber  von  Südarabien  bereits  mehrere 
Jahrhunderte  vor  Christus,  wo  ja  bekanntlich  über  die  still  sich 
abwickelnde  geschichte  Arabiens  ein  geheimnisvoller  schleier 
liegt,  gekommen  sein.  Von  höchstem  interesse  ist  es  nun,  wie 
sie  ihre  alten  semitischen  thiernamen,  welche  sie  zunächst  von 
Arabien  mitbrachten,  der  ihnen  zum  theil  völlig  fremden  fauna 
Afrikas  angepasst  haben.  So  ist  z.  b.  IfJi'fl!  ze  eh  im  äthio- 
pischen nicht  der  name  des  wolfes  oder  schakals,  sondern  der 
dort  in  Abesinien  so  zahlreich  sich  findenden  hyäne,  während 
in  der  bibelübersetzung  für  den  (in  Habesch  fehlenden)  wolf 
ein  nicht  semitisch  klingendes  wort  'f'Vf'A'  tah'eld^  was  nur 
durch  einen  fehler  der  Septuaginta  -^  auch  einmal  (xp  90,  13)  dem 
bn'd  „leu"  der  bibel  entspricht,  gebraucht  wird. 


1  vgl.  die  Sprachtabelle  auf  s.  351. 

2  dort  heisst  es  nach  dem   uns   überlieferten  text  ^sn    aonlöa  xal 
ßaailioxof    (urtext,    ps.  91,   13:    irET  ^nv-hv  ,,auf  einem  leu  und  einer 


—     362    — 

Was  nun  zunächst  das  material  betrifft,  aus  dem  wir 
unsere  kenntnis  der  dem  alten  Ge^ezvolk  bekannten  thiere  und 
ihrer  benennungen  derselben  schöpfen,  so  bietet  uns  hier  die 
reichste  und  wichtigste  ausbeute  wie  zu  erwarten  die  in  die 
erste  blütheperiode  der  äthiopischen  literatur  fallende  bibel- 


otter";  äth.,,hyänenliund  und  schlänge")  enLßrjay,  xal  xatanaTTjaFig  Xsovxa 
xal  ögaxovra  (urtext:  "^^t^)  ^"^ss  „junger  löwe  und  draclie";  äth.  ,,löwe 
und  drache").  Man  sieht,  der  alte  text  der  Septuaginta,  der  dem  äthio- 
pischen Übersetzer  vorlag,  muss  anders  gelautet  haben;  denn  die  annähme, 
dass  der  Aethiope  direet  aus  dem  hebr.  (wonach  er  allerdings  zweimal 
löwe  zu  übersetzen  gehabt  und  so  das  erstemal  den  goldfarbigen  schakal 
zur  aushilfe  genommen  hätte)  übersetzte,  verbietet  sich  durch  die  that- 
sache,  dass  erst  in  späterer  zeit,  im  mittelalter,  zu  psalmen,  pentateuch 
u.  a.  die  hebräischen  texte  verglichen  und  die  danach  sich  ergebenden 
änderungen  in  form  von  glossen  über  den  text  oder  an  den  rand  ge- 
schrieben wurden,  in  neuen  abschriften  allerdings  dann  auch  leicht  in 
den  text  selbst  kamen  [vgl.  meinen  Physiologus  s.  XXVIII,  z.  14  ff.; 
zu  den  so  von  den  des  hebräischen  kundigen  mamehherän  oder  äth.  ge- 
lehrten der  2.  blütheperiode  der  ge'ezliteratur ,  des  mittelalters,  revidirten 
bibl.  stücken,  gehört  z.  b.  der  bekannte  Pococke'sche  psalter,  vgl.  eben- 
das.  s.  XLV,  anm.  35].  Wir  haben  hier  ein  interessantes  beispiel,  von 
welchem  werth  in  vielen  fällen  die  äth.  bibelübersetzung  für  die  resti- 
tuirung  des  ursprünglichen  textes  der  Septuaginta  ist,  denn  dass  dort 
enl  kvxov  (in  freier  Übertragung  für  hrrp)  xal  doniöa  xxs,  woraus  erst 
später  ßaaiXioxov  verderbt  wurde,  gestanden,  dürfte  wol  jedem  un- 
befangenen einleuchten.  Der  Vulgata  lag  bereits  die  spätere  lesart  vor, 
denn  sie  gibt  super  aspidem  et  basiliscum,  während  die  alte 
syrische  Übersetzung  (welche  direet  aus  dem  urtext  übersetzt),  wenn  sie 
an  der  selben  stelle   hr-^x    [was  allerdings    ursprünglich    der  form  nach 

ö    o   ^ 

ein  nomen  abstractum  war,  dann  aber,  —  vgl.  JtXß  urspr.  nom.  inf  „ge- 
recht sein",  dann  concret  „gerechter,  gerecht",  —  die  concrete  be- 
deutung  „brüller"  =  „leu"  angenommen  hat]  mit  Ijjil,.  (so  stand  jeden- 
falls im  text  statt  l^r^)  „gebrüU"  wiedergibt,  uns  zeigt,  wie  man  die- 
selbe fürs  alte  testament  vorsichtig  benutzen  muss  (da  hier  oft  der  syr. 
Übersetzer  sich  durch  die  verwandte  spräche  zu  ungenauigkeiten  oder 
(wo  das  syrisehe  den  gleichen  stamm  nur  in  anderer  bedentung  hat)  zu 
falschen  Übersetzungen  verführen  Hess;  desshalb  hat  die  syr.  Übersetzung 
des  neuen  testaments  (da  hier,  wie  bei  der  äthiopischen  bibelübersetzung 
aus  dem  griechischen  in  eine  semitische  spräche  übersetzt  wird,  einen 
bei  weitem  höheren  kritischen  werth  als  die  des  alten  (so  geht  z.  b. 
aus  der  wiedergäbe  des  hebr.   wojtes    -j-^aän  durch  syr.  |.1a1Z  allein  noch 


—     363     — 

Übersetzung,  die  bereits  im  4.  Jahrhundert  nach  Chr.  zu 
entstehen  begann  und  uns  in  mehreren  recensionen,  älteren 
und  jüngeren,  welch  letztere  in  die  zeit  vom  5.  bis  7.  Jahr- 
hundert zu  setzen  sind,  vorliegt.  Wie  schon  ervrähnt,  ist  die 
äthiopische  bibelübersetzung  direct  aus  der  griechisch-alexand- 
rinischen  version  geflossen.  In  ihr  kommen  die  allermeisten 
thiernamen,  die  die  Aethiopier  kannten,  bereits  vor.  Dabei  ist 
es  von  werth  zu  beachten,  welche  thiernamen  sie  in  ihrer 
griechischen  form  herübernahmen,  da  man  daraus  schliessen 
kann,  dass  sie  die  betreffenden  thiere  entweder  gar  nicht  oder 
blos  vom  hörensagen  kannten;  nur  muss  man  mit  solchen 
Schlüssen  in  so  fern  vorsichtig  sein,  als  ja  auch  möglich  ist, 
dass  sie  die  fremden  thiernamen  nur  nicht  verstanden  oder  für 
andere  hielten  und  deshalb  von  ihrem  eigenem  wort  dafür 
keinen  gebrauch  machten.  Diese  direkte  herübernahme  griech. 
Wörter  trifft  man  übrigens  nicht  nur  in  der  bibel  an,  sondern 
in  allen  aus  dem  griechischen  übersetzten,  sämmtlich  in  die 
erste^  periode  der  äthiopischen  literatur  fallenden  Schriften. 
Besonders  muss  uns  die  grosse  anzahl  von  vogelnamen  auffallen, 
die  sie  hierbei  aus  dem  griechischen  (meist  in  der  form,  wie  sie 
im  text  standen,  sei  es  nun  im  nom.,  gen.  oder  acc.)  beibehielten. 
Von  den  säugethiernamen,  die  ich  weiter  unten  systematisch 
geordnet  und  mit  gedrängter  angäbe  der  belegstellen  nach- 
einander aufführen  werde,  haben  die  Aethiopen  in  ihrer  bibel- 
übersetzung blos  das  wie  sei  (/«A^,  p({,i  goile)^  den  daövnovQ, 
(=  „rauchfuss"  d.  i.  den  „hasen",  .^rt.A-^s  ddsipddd)^  das 
„Stachelschwein"  {xoiQoyQvXlLog^  X\jG^CiiS*h'  l^irögrUijds^ 
im  hebr.  steht  icd  „klippdachs"),  den  oryx  (o(>r^  Deut.  14,  5;  das 
voc.  Aeth.  erklärt  dies  lehnwort  Yx^pi  oi-igd  durch  das  am- 
harische  wort  für  girafe)  und  an  einer  stelle  (Tob.  1,  5)  sogar 
die  junge  kuh,  damalig  (f^^ü,:  damäle;  sonst  in  der  bibel 
durch  die  echt  semitischen  ge'ezwörter  d'h'^'t'i  auch  durch 
AÜl^!  und  'ÜÖ^V')  griechisch  wiedergegeben.  Sonst  über- 
setzen sie  xoiQoyQvlXiog  auch  durch]*7rh.v  was  eine  der  abesini- 


nicht  hervor,  ob  dies  letztere  dieselbe  bedeutung  wie  im  hebräischen 
hatte  oder  ob  es  überhaupt  ein  syr.  wort  ist,  dies  muss  vielmehr  erst 
durch  sein  sonntiges  vorkommen  in  der  syrischen  literatur  belegt 
werden). 


—     364     — 

sehen  fauna  eigentümliche  klippdachsart  ist  und  also  so  dem 
hebräischen  mehr  entspricht,  vielleicht  gar  erst  glosse  der 
späteren  revision  nach  dem  urtext  ist.  Ob  das  von  Ludolf 
ohne  belegstelle  angegebene  <y»'}'^A»s  mantaU  (Gl.  Aeth. 
Ä^J^A '  sentjal  und  T'J^A '  tentjal)  eine  art  von  hasen  oder 
kaninchen  ist,  wird  durch  die  heutige  nomenclatur  entschieden, 
wo  das  gewöhnliche  abesinische  wort  für  die  dort  häufig  sich 
findenden  hasen  noch  mentele  ist;  ^  dagegen  ist  ein  anderes 
wört,  ^C^if'  kerdän  sicher  nicht  der  hase;  diese  blos  im  pl.  in 
dem  buch  Gadla  Takla  Haimanöt,  allerdings  einem  äth.  original- 
werk (15.  jahrh.  n.  Chr.),  vorkommende  benennung  wird  zwar 
nach  Dillmann  „mit  hasen  und  kaninchen"  (leporibus  et  cani- 
culis,  Lex.  p.  429)  zugleich  erwähnt.  Aber  an  dieser  stelle 
steht  gar  nichts  von  hasen  und  kaninchen,  sondern  „klipp- 
dachse"  ilgh^yH'')  und  „Stachelschweine"  ih\}d^M*'i'  akri- 
gelejon  d.  i.  xoiQoyQvlAioc)  heisst  es  dort,  und  unser  ^C^^'t' 
wird,  wie  schon  Dillm.  vermuthete,  arabisches  lehnwort  sein,  nur 

nicht  von  dem  wort  «05^5^  girdaunu^  was  blos  in  der  späteren 

den  namen  des  altarabischen  dichters  Lukmän  -tragenden  im 
15.  jahrh.  aus  dem  griechischen  übersetzten  fabelsammlung  be- 
legt ist  2  und  auch  bei  Damiri  fehlt,  sondern  von   dem  schon 


1  vgl.  M.  Th.  von  Heuglin,  „Reise  nach  Abesinien",  Jena  1868, 
s.  237  (auch  „Reise  in  Nord-Ost- Afrika",  Gotha,  1857,  s.  99)  und  „System. 
Uebersicht  der  Säugethiere  Nordost-Afrika's"  (in  den  Sitz.-Ber.  d.  Wien. 
Ak.,  Abth;  I,  Jahrg.  1866,  Bd.  54,  s.  577  ff.);  am  eingehendsten  handelt 
über  die  abesinische  hasenspeeies  A.  E.  Brehm,  „Ergebnisse  meiner 
Reise  nach  Habesch",  Hamb.  1 863,  s.  64  (im  „Yerzeichniss  der  gesehenen 
Säugethiere"  s.  56—68,  wozu  s.  71 — 202  als  ausführlicher  commentar 
gelten  darf).  Siehe  auch  R.  Hartmann  „Geographische  Verbreitung 
der  im  nordöstl.  Afrika  wild  lebenden  Säugethiere"  (Zeitschrift  der 
Gesellsch.  für  Erdkunde,  Bd.  III,  1868,  s.  28—69,  232—279,  345-368 
und  404—420)  s.  248  und  W.  T.  Blanford  „Observationen  the  Geology 
and  Zoology  of  Abessinia",  London  1870,  p.  275  (in  welchem  werk  jedoch 
die  einheimischen  namen  nur  gelegentlich  mitgetheilt  werden).  —  Wo 
im  verlauf  dieser  selten  die  heutige  fauna  Habesch's  und  ihre  ein- 
heimische nomenclatur,  die  zum  theil  uralt  ist,  herangezogen  wird,  ge- 
schieht es  auf  grund  dieses  vortrefflichen  materials,  vor  allem  der  an- 
gaben Heuglin's  und  R.  Hartmann's. 

2  so  im  Pariser  Codex  j  Rödiger  hat  dagegen  in  der  1.  u.  2.  aufl. 


—     365    — 

im  altarabischen  gang  und  gäben  ^^13*^  gurddnW^  (im  ägyp- 
tischen   arabisch    fast   wie    gurddn    gesprochen),    plural    von 

j^(7i«ra^w«„feldmaus"  (siehe  s.  337).  Wenn  obiges  Gadla  Takla 
Haimanöt  wie  so  viele  andere  heiligenlegenden  aus  dem  arab. 
übersetzt  wäre,  würde  die  entlehn ung  noch  wahrscheinlicher  sein; 
doch  auch  ohne  dies  ist  bei  dem  damaligen  geistigen  verkehr 
mit  den  Arabern  die  herübernahme  eines  so  gebräuchlichen 
arabischen  wortes  sehr  wohl  möglich.  Kehren  wir  nach  diesem 
excurs  über  den  hasen  und  das  lehnwort  4'^'^'i'1"5  hh'ddindt 
„feldmäuse"  zu  obigen  griechischen  lehnwörtern  zurück,  so  er- 
gibt sich,  dass  hier  jener  schluss  von  der  beibehaltung  der 
griechischen  form  auf  die  nichtkenntnis,  bezüglich  nichtexistenz 
der  damit  bezeichneten  säugethiere  für  die  abesinische  fauna 
nicht  gemacht  werden  darf,  denn  nicht  blos  der  hase,  sondern 
auch  das  Stachelschwein  *  und  der  oryx  -  sind  in  Habesch  wie 
in  ganz  Nordostafrika  heimische  thiere,  und  kein  grund  liegt 
vor,  für  die  frühere  zeit  ihr  vorkommen  daselbst  zu  bestreiten; 
nur  das  wie  sei  scheint  in  Abesinien  wirklich  von  jeher  ge- 
fehlt zu  haben,  wenn  auch  zoologisch  verwandte  thierarten 
bezeugt  sind,  ^  so  dass  also  in  diesem  einen  fall  der  grund  zur 
beibehaltung  des  griechischen  yali]  deutlich  vorläge. 


seiner  ausgäbe  m^^y^  „lacerta"    (westaram.    «ait^r:,    syr.  |J?r^,  amh. 
t\Q^^'    ardenö,    welche  ein  neben    ^^öy^  existirt   habendes  arab. 

jj.OwÄ.  .fordern)  im  text  hergestellt  (fabel  f,  2.  aufl..  p.  ^). 

'  nach  Heuglin,  (Jebers.,  s.  41=577  sogar  „sehr  gemein  ....  in 
Abys.sinien."  Zu  beachten  ist,  dass  das  thier  im  Tigrd  Ghonfes  (natür- 
lich dasi^elbe  wort  wie  *|*^'J'^'Hs  h'-enfez,  womit  ^-/Ivoc,  der  LXX  in  der 
äth.  bibel  wiedergegeben  wird)  heisst;  dass  aber  auch  der  igel  in  Habesch 
zoologisch    bezeugt  ist,  siehe  Heuglin,  a.  a.  o.,  s.  29=565. 

^  in  Habesch  vertreten  in  der  unterabtheilung  oryx  beisa  ('fldH' 
heezd),  vgl.  schon  s.  251,  anm.  '6,  und  siehe  ferner  Heuglin  a.  a.  o., 
8.  62  f.  =  598  f,  für  die  andere  oryxart  ist  dort  deutlich  der  name 
hahur  al-wa/;l  (wie  natürl.  statt  vmchach  al-bacjer  zu  lesen)  bei  den  nu- 
bischen  Arabern  beiceugt;  vgl.  übrigens  auch  R.  H.,  a.  a.  o ,  s.  261. 

3  SO    „rhabdogale   mustelina"    [i\iXt{\'    ankaso^    Httltl^    ankes^ 


—    366    — 

Noch  interessanter  sind  diese  Untersuchungen  bei  den 
vögeln  und  den  übrigen  nicht  zu  den  hier  zu  behandelnden 
'  säugethieren  gehörigeli  thieren;  nicht  minder  wichtig  sind  die 
im  äthiopischen  Physiologus  vorkommenden  griechischen  lehn- 
wörter,  welche,  sofern  sie  nicht  in  der  griech.  genetivform  im 
äth.  beibehalten  wurden,  schon  vorher,^  sei  es  in  der  bibelüber- 
setzung  oder  wie  beim  wort  tlbds  {sXtfpao)  vielleicht  noch 
früher,  in  die  ge  ezsprache  aufgenommen  worden  waren.  Die- 
selben sind  in  der  einleitung  zu  meiner  ausgäbe  ^  bereits  aus- 
führlich besprochen  worden,  und  es  seien  hier  nur  kurz  die 
säugethiernamen,  welche  unter  ihnen  sich  finden,  aufgeführt; 
auch  im  Physiologus  sind  die  meisten  der  griechischen  lelin- 
wörter  vogelnamen. 

Beim  21.  der  dort  aufgeführten  thiere,  dem  wiesei  (^A»T'S 

galhi)^  s.  68  meiner  ausg.  (vgl.  auch  s.  XXIII  unten)  heisst  es 
in  der  Überschrift  noch:  „dessen  name  MCM^^h'  Qierstijos) 
ist";  dieser  name  kann  doch  nur  vOTgiyyog  (gen.  von  votql'^, 
vGTQiy^)  „Stachelschwein" 2  sein,  obwol  man  ihn  dann  eher  in 
der  Überschrift  des  14.  kapitels,  beim  igel,  erwarten  sollte. 
Da  alle  solche  erklarungen,  die  erst  nach  der  ursprünglichen 
(auch  im  griechischen  original  bei  Pitra  sich  findenden)  Über- 
schrift folgen,  glossen  entweder  des  äthiopischen  Übersetzers 
oder  eines  späteren  abschreibers  sind,  ^  so  wird  auch  dies 
herstijos  eine  solche  sein  und  also  kaum  schon  im  griechischen 
original  gestanden  haben,  sondern  den  Aethiopen  aus  andern 
aus   dem  griechischen  übersetzten   texten  bereits  bekannt  ge- 


vgl.  schon  s.  340)  Heuglin,  Uebersicht,   s.  563   (eine  zibethkatzenart) ; 

ferner  Hartmann  a.  a,  o.,  s.  237  mutgigella    (amhar.  f^'^^'^^s)^ 
eine  herpestesart. 

1  Seite  XXVIII— XXX;  vgl.  auch  s.  164  f.  das  register  der  griechi- 
schen Wörter,  wo  alle  die,  welche  ins  äth.  als  lehnwörter  übergiengen, 
der  bessern  Übersicht  halber  von  mir  mit  einem  Sternchen  bezeichnet 
wurden. 

2  eine  Verstümmelung  aus  i'xTig,  gen.  IxxiSoq  „wiesei"  anzunehmen, 
wäre  zu  gewaltsam. 

^  so  cap.  19  (s.  66)  nach  (jtpos,  cap.  20  (s.  67)  nach  marmerhdUwos, 
cap.  22  (s.  68)  nach  mavöherUes,  cap.  42  (s.  87)  nach  demantes  und  cap. 
43  (s.  87)  nach  Ubas, 


-     367    — 

wesen  sein,  und  man  begreift  dann  aufs  neue,  wie  der  name 
des  eben  in  Habesch  fehlenden  wieseis  zu  solchen  Verwirrungen 
anlass  gegeben  hat.  ^  —  Dass  das  wort  Q3i^9^i  reim,  womit  cap. 
22  (s.  68  meiner  ausg.)  die  Überschrift  „über  den  monokerit^s 
{(.Lovo'/.tQWTog  einhorn)-  erklärt  wird,  nicht  etwa  die  form  gabtr 
eines  stammes  Chifs^  was  neben  dem  gemeinsemitischen  rimu 
ein  raimu  voraussetzen  würde,  ist,  sondern  einfach  die  wieder- 
gäbe des  hebräischen  c^n  (wie  an  der  betreffenden  bibelstelle 
im  grundtext  steht)  und  also  eine  jener  von  der  im  mittelalter 
gemachten  bibelrevision  herrührenden  glossen,  "^  war  schon  an 
und  für  sich  wahrscheinlich  "^  und  wurde  später  vollends  be- 
stätigt durch  die  Variante  Cth9^'  ^'ß'e^>  welche  der  Wiener 
codex  bietet. ''  — *  Hegl  '/MGTcoQog  (biber)  umschreibt  der  äth. 
Physiologus  durch  <J*C^CP"ft'  Ifartärjös  (s.  69),  negi  ewögiöog 
(fischotter)  durch  Ä.'JJ^'C'^Tfts  medreddnos  (s.  70),  öoQVMÖog 
(Pitra  s  codex  Oa^xot)  durch  ^C^^h'  (s-  86)  derhodes  (gazelle) 
und  elecpavToq  (elefant)  durch  h^^(\l{i  ilbäs  (s.  87);  von  diesen 
fehlt  der  biber  in  Habesch  wie  es  scheint  gänzlich,*^  die  fisch- 
otter ist  wenigstens  selten  und  jedenfalls  der  beobachtung  der 
gemeinen  leute  ziemlich  entzogen, '  doQndöoc,  was  z.  b.  in  der 
bibel  mit  fllJ^/nA-  ^^d  andern  namen  der  zahlreichen  gazellen- 
und  antilopenarten  Abesiniens  wiedergegeben  wird,  ist  aus 
keinem  ersichtlichen  grund    in  der    griech.    form    beibehalten 


1  vgl.  auch  die  äthiopisch-amharischen  glossarien,  welche  ^A»- 
gar  durch  /hO'fl'   (=  ^ifl'fls  „schlänge")  erklären. 

2  dass  die  Aethiopen  unter  dem  einher n  (eine  Übersetzung  von 
DN^  „wilder  ochs",  welche  bei  den  Septuaginta  zuerst  sich  findet,  also 
alex.  Ursprungs  ist,  und  an  die  sich  dann  jene  fabel  des  Physiologus  und 
der  Christi,  mittelalt.  kunst  anknüpfte)  sich  das  nashorn  dachten,  beweist 
Hiob  39,  9,  wo  (xovoxsQwq  durch  das  äth.  wort  für  nashorn  wieder- 
gegeben wird. 

3  siehe  schon  oben  s.  361,  anm.  2. 

4  vgl.  meinen  Physiologus,  einl.,  s.  XX  und  die  anm.  zu  s.  68. 

5  siehe  die  nachtrage  zu  meiner  ausg.,  s.  124. 

6  wenigstens  sicher  in  neuerer  zeit;  doch  wie  es  scheint  gieng  auch 
im  altertum  sein  Verbreitungsgebiet  nie  so  weit  südlich,  vgl.  Brehm, 
Thierleben,  Bd.  II  (1877),  s.  315  ff. 

7  vgl.  Heuglin,  Uebersicht,  s.  28;  Hartmann,  a.  a.  o.,  s.  238. 


—    368     — 

worden,  ebenso  slsq)avTog,  zu  dessen  Umschreibung  ilbds  man 
das  in  meinem  Physiologus  s.  XXX  und  zu  dessen  vorkommen 
und  benennungen  in  Habesch  das  weiter  unten  bemerkte  ver- 
gleiche, lieber  das  fabelhafte  thier,  das  im  äth.  Physiologus 
endrdpos  heisst  und  dessen  name  unserm  zoologischen  t.t.  an- 
tihpe  seine  entstehung  gegeben,  ist  ebenfalls  schon  a*usfährlich 
von  mir  gehandelt  worden. 

Kehren  wir  nach  diesem  excurs  über  die  griechischen 
lehnwörter,  welche  säugethiernamen  bezeichnen,  wieder  zu 
unserm  überblick  der  äthiopischen  literatur  zurück,  so  liefern 
nach  der  bibelübersetzung  die  grösste  ausbeute  für  thiernamen 
die  gleichfalls  in  die  erste  periode  fallenden -f/D^^li^:  Vb4«A»: 
masJidfa  hüfdle  „das  buch  der  Jubiläen"  ein  auch  unter 
dem  namen  y]  X^mr]  yevr]GiQ  bekanntes  apocryphon  (ed.  Dillm.), 
das  buch  Henoch  (ed.  Dillmann)  und  der  ebenfalls  in  diese 
periode  gehörende  Physiologus  (^i^A'f^^  Fisdlegos).  Doch 
sind  es  meist  die  bereits  aus  der  bibelübersetzung  bekannten 
thiere,  die  wir  in  diesen  drei  aus  dem  griechischen  übersetzten 
büchern  finden.  Was  dagegen  an  thiernamen  darin  neues  vor- 
kommt, soll  hier  erwähnt  werden. 

Das  buch  der  Jubiläen  braucht  einmal  Ä"}Ä"}^'  sensenjd 
„fliege"  in  der  speciellen  bedeutung  „hundsfliege",  ^  musca  ca- 
nina;   das  buch  Henoch  hat  vier  interessante  namen,  nemlich 


^  xvvofivicc;  doch  vgl.  auch  schon  Ex.  8,  17 — 27;  im  Voc.  Ae.  ist  es 

durch  1fjr''fl:  zemb  (arab.  ^vjJ,  hebr.  aünt)  „fliege"  erklärt.  Letzteres 
(amharische)  wort  ist  dadurch  sprachlich  merkwürdig,  dass  in  ihm  urspr. 
doppeltes  bb  in  m,b  aufgelöst  erscheint,  und  dass  bei  dem  gleichen  wort 
uns  dieselbe  erscheinung  bereits  im  babylonisch  -  assyrischen  entgegen- 
tritt, denn  dort  heisst  die  fliege  zumbu,  so  z.  b.  Sintfl.  3,  50  „(so  zahl- 
reich) Id-ma  zu-ura-bi  (wie  die  fliegen)"  u.  ö.,  siehe  noch  Del.  A.  St. 
63  f.,  wo  zu-um-bi  ni-i-si  und  ni-il-ti  „fliegen  des  löwen,  der  löwin  (d.  i. 
die  den  1.  plagen)"  zu  übersetzen  ist  (siehe  s.  282,  a.  1  dieser  arbeit).  In 
demselben  buch  ist  s.  20,  122  anm,  und  154  dahin  zu  verbessern  (wie 
auch  Delitzsch  in  seinen  Ass.  Lesest,  längst  gethan  hat),  dass  dass  be- 
kannte sumerische  wort  KüN  „schwänz",  wenn  es  assyr.  Ideogramm  ist, 

zihbatu  (aus  zinbatu,  =  hebr.  asT,  arab.  ^^J»^)  lautet;  vgl.  vor  allem  IV 
R.  11,  46a  si-ll-bu  zib-bat-su  im-ta-na-as-sar  ..der  fuchs,   seinen  schwänz 


—    369     — 

das  in  der  ganzen  äthiopischen  literatur  nur  Hen.  89,  10  ge- 
brauchte altsemitische   wort  für  „schwein",  '^'>H,C'   henzir  {= 

ai-ab.  )r?V^)  siehe  s.  319);   da  die  andern  drei    auch  an  dieser 

stelle  begegnen,  so  will  ich  dieselbe  hier  in  Übersetzung  mit- 
theilen: „löwen,  pardel,  ^  hunde,  schakalwölfe  ItiHK'Ü'i'' 
azehta  hier  nicht  wie  sonst  im  äth.  „hyänen",  wegen  des 
folgenden  ad'  ebta^  was  an  einer  andern  stelle  und  im  Voc.  Ac. 
KKM'^'    geschrieben    und    mit    Dillmann    unbedenklich    = 

»jyo  (siehe  s.  307)    zu  setzen  ist,  sondern  dem  gebrauch  des 

ursem.  Wortes  dibu  „wolf  im  arabischen  (v^^o  j  „schakal")  näher 

kommend,  hier  „schakalwölfe*'],  hyänen  {t\b'f\ö'f''\^  wilde 
Schweine  (th^(0*ys  1^9^'  hardvjd  gaddm,  wörtl.  „Schweine  der 
wildnis"),  füchse^  klipp  dachse, -^  seh  weine  (das  oben  besprochene 
wort;  lies  im  text  'V'i'H.^');  sisit  (Gl.  Ae.  =  dibal^  was  auch 
noch  nicht  erklärt  ist;  Dillm.  „falken",  im  lex.  „ein  wildes  thier 

(Hess  er  zurück?,  ammsir  der  bist,  inschr.)",  wo  in  der  sumerischen 
columne  deutHch  KUN  steht.  —  Ein  weiteren  beleg  dafür,  dass  im  am- 
harischen  noch  manches  von  altsemitischem  sprachgut  steckt,  was  in  der 
äth.  Schriftsprache  wie  es  scheint  verloren  gegangen,  haben  wir  z.  b.  in 
dem  ebenfalls  in  jenen  äth.-amharischen  glossarien  (Brit.  Mus.  cod.  70 
und  72  sowie  eine  Tüb.  handschr.)  aufgeführten  wort  für  maus,  t\f*^' 
als  (siehe  unten)  =  assyrisch  aisu;  und  wie  auch  die  äth.  literatur  der 
2.  periode,  so  sehr  sie  in  sprachlicher  hinsieht  hinter  der  der  1.  periode 
zurückstehen  muss,  doch  zumal  lexicalisch  noch  lange  nicht  genug  aus- 
gebeutet ist,  zeige  eine  stelle  aus  der  von  Dillmann  in  seinem  lexicon 
nicht  excerpirten  geschichte  des  Abä  Herjäkos  (=  Cyriakus)  bischofs  von 
'flU'}^'  (vgl.  meinen  Phys.,  s.  105),  wo  es  (fol.  18,  tecto,  col.  a  der 
Wiener  handschr.)  heisst:  AtJ&'L"  ÜtiOK'  "hti-  i'ÖÖ^''  hV-^-fl' 
nOfl.?'!  1J&Ä*'  (welch  letzteres  wort  tf»^  s  gciis  in  Dillmann's  lexicon 
nachzutragen  ist)  „wo  sind  die,  welche  auf  rossen  einher  ritten,  mit 
grossem  stolz  (feindseliger  stolzer  Verachtung  der  andern,  vgl.  'J",?PÄ' 

und  auch  das  arab.  ^.^dxÄ.)?" 

1  Dillmann:  „tiger";  doch  vgl.  s.  2ÜU,  anm.  2. 

2  so  ist  natürlich  richtig  zu  ändern,    statt   }i^'ö'(\'l''''>  Dilluuinii 
übersetzte  früher  „schakale". 

3  Dillmann  „kaninchcn";  doch  siehe  schon  s.  864. 

Homm  cl,  thiernamcu.  24 


—     370     — 

oder  ein  raubvogel"),  geier,  habichte  (iTflp:  höbdja\  Dillm. 
„weihen"),^  adler  {ftne\dsa^  urspr.  vielleicht  =  (poivi^^  obwol 
dies  ins  äth.  —  vgl.  den  äth.  Pbysiologus,  s.  7  —  als  fineks 
übergegangen  ist)  und  raben  (5t^'^0"•  Dazu  gehört  wegen 
der  gleichen  Zusammenstellung  der  merkwürdigen  alten  Wörter 
für  schakalwolf  (ursem.  wolf,  sonst  äth.  immer  =  hyäne)  und 
hyäne  (sonst  im  äth.  verloren)  die  andere  stelle  Hen.  89,  55: 
„und  er  liess  sie  in  der  gewalt  (wörtl.  hand)  von  löwen  und 
pardeln  und  schakalwölfen  und  hyänen,  und  in  der  gewalt  von 
fiichsen." 

Der  ebenfalls  in  die  erste  blütheperiode  der  äth.  literatur 
fallende 2  Physiologus  bietet  von  neuen,  uns  bisher  nicht  be- 
kannten äth.  (semitischen)  thiernamen  —  die  griech.  lehnwörter 
wurden  bereits  oben  aufgezählt  —  zwar  nur  wenige  aber  sehr 
wichtige  dar;  es  sind  dies  nur  ^^(0*i  sähen  „gepard"^  und 
von  vogelnamen  *^^.'fl!  „pelekan".  Dass  das  s.  19  meiner  aus- 
gäbe  stehende   Ch^9^'  ^^'^^   (var.   Ch»9^'   re'em)  nicht   oryx- 

G  " 

antilope  (=  arab.  ^s)  heisst,  also  ein  uns  bis  jetzt  noch  nicht 

bekanntes  äthopisches  wort  wäre,  sondern  spätere  glosse  im 
Physiologus  und  fremdwort  im  äthiopischen  (CN'n)  ist,  wurde 
schon  gezeigt;  immerhin  aber  ist  es  in  Dillmann's  lexicon  (auf 
p.  234,  dazu  1401)  wenn  auch  mit  dem  beisatz  „n.  pr."  nach- 
zutragen. 

Die  zweite  blütheperiode^  des  äth.  schriftthums,  die  erst 
geramne  zeit  später,  hauptsächlich  ins    mittelalter  fällt  und  im 


1  das  wort  heisst  sonst  auch  „äffen";  urspr.  wol  ,,schreier"  nach 
Dillmann. 

2  die  beweise,  die  auch  von  den  gelehrten '  allgemein  (auch  von 
Dillmann  stillschweigend  in  seiner  recension)  acceptirfc  wurden,  siehe  in 
meiner  ausg.,  s.  XVII  f.;  auch  ins  armenische  war  der  Physiol.  bereits 
im  4.  jahrh.  übersetzt  und  es  ist  danach  das  in  meinem  Physiologus,  s. 
XXXVI,  14  ausgesprochene  zu  corrigiren. 

3  siehe  s.  300,  anm.  2  und  dazu  340  f.,  wonach  das  in  meinem 
Phys.,  s.  XXVIII  gesagte  nur  in  sofern  abgeändert  wird,  als  dort  über- 
all für  ^tt\(B*i  (wie  auch  in  der  übers.,  s.  62)  gepard  statt  panther  zu 
corrigiren  ist. 

*  da  man  eine  kurze  Übersicht  der  äthiopischen  literatur  erst  sich 
mühsam  zusammensuchen  muss,    der  laie  sie  aber  gar  nicht  findet,   so 


—    371     — 

gegensatz  zu  den  griechischen  (und  koptischen?)  der  ersten  mehr 
arabische  (wie  auch  koptische)  Übersetzungen,  aber  auch 
äthiopische  originalproducte  umfasst,  gibt  uns  für  thiernamen 
noch  ganz  interessantes  an  die  band,  wenn  man  auch  immerhin 
hier  sorgföltig  unterscheiden  muss  zwischen  echt-äthiopischem 
sprachgut,  arabischen  (und  koptischen)  entlehnungen  und  ganz 
amharischen  (sehr  oft  afrikanischen  Ursprung  verrathenden) 
Wörtern.  Die  Schriften,  die  für  unsere  zwecke  in  betracht 
kommen,  sind  folgende: 

Von  äthiopischen  originalwerken,  die  für  uns  natürlich 
immer  die  wichtigsten  bleiben,  ist  vor  allem  zu  nennen  das 
buch  gadla  takla  hdimanot  „martyrtum  des  (berühmten  abesi- 
nischen  heiligen,  des  mönchs)  Takla  Haimanot  (d.  i.  pflanze 
des  glauben s).  Ausser  den  zwei  arabischen  lehnwörtern,  nemlich 
dem  schon  besprochenen  ^^'^^'t's  kerddindt^  und  dem  wort 


seien  hier  kurz  noch  die  übrigen  Schriftwerke  der  ersten  blütheperiode 
(sprachHch  der  allein  wichtigen  und  grundlegenden)  ausser  den  schon 
genannten  (1.  bibelübersetzung,  2.  buch  Henoch,  3.  buch  der  Jubiläen 
und  4.  Physiologus)  aufgezählt:  5.  die  sog.  reliqua  verborum  Baruchi 
(ein  anderes  als  das  apocryphum  unseres  bibelkanons,  welches  in  der 
äth.  bibelübersetzung  als  anhang  des  propheten  Jeremia  und  in  kürzerer 
redaction  als  bei  den  LXX  sich  findet ;  übrigens  sind  auch  die  genannten 
Reliqua  verborum  Baruchi  in  der  äth.  bibel  ein  anhang  zu  den  Weissag- 
ungen des  Jeremia).  6.  das  apocryphum  Ascencio  Jesajae  {ÖCi*l'f*' 
h^ilf^flV)  7-  der  Hirte  des  Hermas.  8.  das  Buch  des  Cyrill  ip^^dl^' 
*i&C/t"ftO»  sprachlich,  besonders  syntaktisch  (wie  lexicalisch  der  Phy- 
siologus) mit  eins  der  wichtigsten  der  älteren  äth.  literaturwerke.  9.  die 
Mönchsregeln  des  Pachomius.  10.  die  Apocalypse  des  Esra.  —  Davon 
sind  verschiedene  theile  der  bibelübersetzung,  femer  das  buch  Henoch, 
buch  der  Jubiläen,  die  Ascensio  Jesajae  und  die  Apocalypse  des  Ezra, 
wie  die  Reliquien  des  Baruch,  einiges  aus  dem  Buch  Cyrill  und  die 
Regeln  des  Pachomius  (letztere  drei  in  der  Chrestomathia  Aethiopica,  die 
andern  in  bes.  ausgaben)  von  Dillmann,  der  Hirte  des  Hermas  von 
d'Abbadie  (Leipzig,  1860)  und  der  Physiologus  von  mir  (Leipzig,  1877) 
herausgegeben  worden. 

1  siehe  schon  s.  364  f.  Es  ist  an  unserer  stelle  ein  thier,  das  kräuter 
und  gemüse  abweidet  und  zugleich  mit  '^ihaf't''  gehjjdt  „klippdachsen" 
und  Ji*7^*7AP*'J'  agrägelejön  (vgl.  oben  akrtgeljön  dasselbe,  nemlich 
XoiQoyQvXXtoq)  „Stachelschweinen"  erwähnt  wird. 

24* 


—     372     - 

4»CJ^"-"  ^^''^'<^  „äffe"  =  öj^  (siehe  s.  329) '  kommt  liier  ein  ganz 

neues  unbekanntes  wort  vor  an  einer  stelle  (siehe  Dillm.  lex., 
p.  434),  die  also  lautet:  „und  ihr  (der  dämonen)  geräusch  (lärm) 
ist  wie  das  getös  von  pferden  am  tage  der  schlacht,  und  sie 
schreien  ferner  wie  ^^l,^^i  hdhcrät  (Dillmann,  der  ^^pi^p 
vergleicht,  „raben")  und  sind  neidisch  auf  einander  wie  hunde". 
Ferner  kommt  hier  •7rh.5  g^^}^  „klippdachs"  vor  (siehe  s.  371 
anm.  1). 

Weiter  sind  unter  den  äth.  originalbüchern  zu  nennen  das 
im  15.  jahrh.  von  Georgios  in  Abesinien  in  klassischer  spräche 
verfasste  mashdfa  mestir  „buch  der  mysterien",  dann  ein  me- 
dicinisches  originalwerk,  das  bereits  stark  amharisirende  mas- 
hdfafaus^  und  die  durch  schöne  spräche  ausgezeichnete  chronik 
von  Axum,  deren  anfang  das  oft  citirte  hebra  nagast  „rühm 
der  herrscher"  bildet,  nach  Dillmann  „gegen  ende  des  mittel- 
alters"  entstanden.  Aus  letzteren  hebe  ich  für  unser  interesse 
hervor  das  in  der  bibelübersetzung  nur  einmal  (Luc.  3,  7)  in 
der  bedeutung  „viper"  (ebenso  im  Physiologus  einmal,  p.  10, 
z.  3  meiner  ausgäbe,  wo  es  sehad' dt  geschrieben  ist)  vorkom- 
mende rt'flJ^'J'lh:  sahde  dt^  welches  im  Kebr.  Nag.  no.  94  zu 
einem  fabelhaften  thier  gemacht  wurde  („sie  zerstörten  die 
Stadt  der  Äa^6^e'a^,  die  ein  menschenantlitz,  an  ihren  lenden  aber 
einen  eselschwanz  haben"),  dann  das  nur  in  Chr.  Ax.  f.  89  be- 
gegnende amharische  <p/Vs  wdld  (natürlich  aus  ^b\i  wa  eld  = 
Joti,  siehe  s.  280  entstanden),  das  hier  seine  gemeinsemitische 

bedeutung  „Steinbock"  hat,  während  das  äth.  0hd^'  we  eld  in  der 
bibelübersetzung  (nur  einmal,  Deut.  14,  5)  das  nvyaqyoq  „weiss- 
steiss"  der  Sept.,  eine  grosse,  sonst  in  Afrika  (aber  nicht  in  Habesch) 
vorkommende  antilopenart  wiedergibt;  ferner  nur  Chr.  Ax.  f. 
89  und  M.  F.  hPH'i'  agdzan  und  hP^l'  agdzen  eine  anti- 
lopenart (strepsiceros,  siehe  s.  251,  anm.  3);  M.  F.  f.  308  das 
koptische  lehn  wort  '({'%:  behe  „nilpferd"  (nur  noch  Macc.  f.  12 
und  Lit.  176,  4)  und  das  wort  Oll*^'  'angüg  „Wassereidechse" 


*  denn  die  Aethiopier  nennen  den  den  Semiten  sonst  unbekannten, 
in  ihrer  neuen  heimat  Abesinien  aber  heimischen  äffen  WQS^s  hobdi 
(,vgl.  schon  8.  354). 


—    373     — 

(vgl.  schon  s.  93  und  nnten  den  pl.  OVT^T^-';  <^er  sing.  O'i'hl' 
findet  sich  nur  noch  LiturgJ  und  Lev.  11,  30):  „er  tauchte  ins 
Wasser  wie  frösche,  Wassereidechsen  und  das  nilpferd"  und 
ebend.  f.  43  das  hier  „stier"  bedeutende  ^n>A'  (sonst  ja  „bock" 
und  „widder");  endlich  noch  im  mash.  faus  ^t^^i  huenkuen^ 
(was  sonst  blos  „motte"  heisst)  ein  geflügelter  im  holz  ent- 
stehender den  obren  geföhrlicher  wurm. 

Ich  beschliesse  die  hier  in  frage  kommenden  äthiopischen 
originalwerke  dieser  zweiten  literaturperiode  mit  der  erwähnung 
der  rein  abesinischen  späteren  dichtung,  des  sog.  „unechten 
Maccabäerbuchs".  Da  lesen  wir  unter  andern  thiernamen 
auch  (f.  10)  das  interessante  rhrt.*}'  hasen  (Schmetterling?),  wo  es 
heisst:  „und  sie  gehen  schnell  unter  wie  der  Aö^eTi,  welcher  ausfliegt 
(wörtl.  „ausgeht")  aus  seiner  behausung,  und  dessen  spur  nicht 
mehr  gefanden  wird  und  der  nicht  mehr  zu  seiner  wohnung 
zurückkehrt",  f.  24  }ititi,s  elale^  nach  Dillmann  vielleicht  „beugst", 
weil  im  amharischen  alale  „eseihengst"  heisst.  Die  stelle 
lautet:  „anfüllung  des  bauches  ohne  mass  wie  der  (wie  es  ist 
beim)  elale  des  pferdes  und  das  (bei  dem)  Wildschwein  {ha- 
rdujd  za~gadämy^  Ferner  f  5  zusammengenannt  mj^oiA^  fl>«j^^.: 
flUifAl*'  wattal  (siehe  s.  286)  wa-tord  (siehe  s.  251,  anm.  3)^ 
wa-hajaldt  (siehe  s.  279)  „wildziege  und  steppenkuhantilope  ^ 
und  bergböcke"  und  endlich  f.  12  die  gesellschaft  folgender 
wasserthiere:  „schlangen  (hier  wol  seeschlangen),  wale  (oder 
andere  grosse  seeungeheuer,  äth.  O'i''flC'lh0i  krokodile  Qiargasdt\ 
eidechsen  (pl.  des  oben  genannten  wortes),  nilpferde  {{[^Av^i 
bihdt^  pl.  von  »fl'Y,:  behe  nach  Dillmann's  Schreibung)  "^  und 
frösche^  (wa-htarnand dty^ 


1  d.  i.  die  in  dem  röm.  N.  T.  mitgedruckten  Liturgiae,  die  viell. 
aus  dem  koptischen  übersetzt  sind. 

2  vgl.   auch   Sx.   Masc,  wo  von  der  milch  dieser  antilopenart  ge- 
sprochen wird. 

3  Dillmann  „büffel",  doch  siehe  s.  374,  anm.  2. 

4  das  amharische  wort  dafür,  was  einmal  im  Mash.  Fs  vorkommt,  ist 
^^d'   gomdri. 

5  das  ursem.  dap[ar]da  u  (vgl.  c  (Xft^  und  tTi^"^)  ist  im  äth.  nicht 
mehr  erhalten. 


—     374     — 

Die  literatur  der  aus  dem  arabischen  ins  äthiopisclie  über- 
setzten Schriften  ist  sehr  zahlreich  und  gehört  sämmtlich  in 
diese  zweite  periode,  hauptsächlich  ins  15.  (auch  noch  ins  16.) 
Jahrhundert.  Ein  juristisches  buch  ist  das  ^^di'  ^1/^^' 
fetha  iiagast^  im  13.  jahrh.  von  einem  ägyptischen  Araber  ge- 
schrieben und  im  15.  unter  diesem  titel,  ins  äthiopische  über- 
setzt; dort  steht  44,  2  eine  interessante  stelle:  „biene  Oli-flO 
und  wilde  henne  (^ffs  «^.  -^«Z-;  ^oc.  Ae.  ff-"  ffl-^-"  ^C'^ 
Isenberg:  a  large  white  bird,  which  eats  grass-hoppers)  und 
kranich  (h»^-fU')  ^^^  steppenkuhantilopen  (-f-^l":  tordt^  siehe 
schon  oben;  in  der  bibelübers.  nur  Deut.  J4,  5  ßovßalog)^  und 
adler  und  wilde  ochsen  ^  und  verschiedene  arten  der  fische".  —  In 
dem  vonDr.Cornill  ausführlich  besprochenen  i/oÄ'fhii.'  ¥Aft4«5 
infUfl"}'  mashafa  felasfä  taMbdn  „buch  der  weisen  philosophen" 
lesen  wir  das  in  der  bibelübersetzung  nur  „Spinnengewebe"  be- 
deutende w/Jt"'  sdrU  „spinne",  3  sowie  den  in  Deut.  14,  18  in 
der  form  ?ifl7^'>fl/lh'  abag^enhäJi^  hier  aber  ohne  Jifl;  aha 
stehenden  f^i  T^'Jflrh'  ^ ^f  cf^enbdh^  den  (specifisch)  abesini- 
schen  hornvogel.  —  Das  gleichfalls  aus  dem  arabischen  ü,ber- 
setzte  ftV'  hf'O'^'  ^end  aihüd  „künde  von  den  Juden"  des 
Pseudojosephus  (von  Dillmann  stets  als  Jsp  citirt)  sagt  p.  283: 
„der  könig  von  Indien  (ü'JJ^:)  mit  vielen  elefanten  (VI^I^O"- 
Doch  da  das  sofort  an  das  indische  ndga  (siehe  schon  s.  325) 
erinnernde  ^"i;  nage  bereits  in  der  bibelübersetzung  (also  im  4. 
jahrh.)  im  äth.  vorkommt,  so  kann  dieser  stelle  deshalb  kein 
gewicht  beigelegt  werden  Seltsam  ist,  dass  ja  in  Aethiopien 
selbst  wilde  afrikanische  elefanten  sich  finden;  diese  nannten 
die  Aethiopier  ^hC^lfs  harmdz  oder  wol  richtiger  geschrieben 


1  über  die  richtige  bedeutung  von  ßovßaXoq  siehe  meinen  Physiol., 
s.  XXXIII. 

2  dies  sind  die  kafferbüfFel  (amh,  gös),  während  die  erst  spät  von 
Asien  (über  Aegypten)  nach  Habesch  verpflanzten  eigentl.  büiFel  äth. 
p{ff^l{i  gämüs  (urspr.  persisch,  siehe  s.  229)  heissen. 

3  so  nur  noch  in  den  im  16.  jahrh.  aus  dem  arabischen  ins  äth, 
übersetzten  homilien  des  Chrysostomus. 


—     375     — 

ÜClil-  harmds^  ihr  südsemitisclies  quadriliterum  ^m^^  ^  oder 

y^^  auf  dies  ihnen  bei  ihrer  Übersiedelung  nach  Afrika  neue 

thier  übertragend.  Ich  halte  an  der  schon  an  verschiedenen 
orten  von  mir  ausgesprochenen  ansieht  fest,  dass  schon  lange 
(und  zwar  schon  im  2.  Jahrtausend)  vor  Chr.  geburt  zwischen 
Indien  und  dem  westlichen  Orient  ein  verkehr  bestanden 
haben  muss,  für  den  der  hauptstapelplatz  Südarabien  (Ophir) 
war, '-^  und  sehe  in  J7^:  nage  wie  im  arabischen  J^xi  f^l  uralte 

indische  lehnwörter.  Der  gezähmte  und  dann  seines  elfenbeins 
wegen  schon  im  altertum  berühmte  elefant  war  also  den  Se- 
miten von  Indien  her  bekannt;  für  den  in  Afrika  einheimischen 
elefanten  dagegen  verwandten  die  Aethiopier  aus  ihrem  eigenen 
semitischen  Sprachschatz  worte;  er  war  ihnen,  als  sie  von  Süd- 
arabien herüber  wanderten,  so  unbekannt  und  neu,  wie  es 
ihnen  der  indische  gewesen  wäre,  wenn  sie  dorthin  eingewandert 
wären.  —  Die  aus  der  im  13.  Jahrhundert  im  arabischen 
Aegypten  entstandenen  heiligenliteratur  übersetzten  und  im 
äthiopischen  noch  vermehrten  Synaxarien  mit  ihren  rein 
äthiopischen  poetischen  anhängen,  den  Encomien,  und  den 
ferner  zu  dieser  literaturgattung  gehörigen  iJ^Al"'  gadldt  d.  i. 
vertolgungen  der  heiligen,  geben  uns  noch  manche  interessante 
ausbeute  für  thiernamen. 

InSynax.Genb.  6.  10  kommt  das  eben  besprochene  rhCVlfs 
harmdz  in  einem  Zusammenhang  vor,  der  wol  auf  nichts  anderes 
als  den  elefanten  schliessen  lässt;  denn  dort  wird  von  kästen 
(sargen,  **if^'}i  ääsün)  aus  knochen  (oder  bein)  des  harmdz^ 
den  todten    dröin  zu  legen,   gesprochen;    wer  dächte  da  nicht 


1  jj*Mö|^  löwe,  (jj-Lo*^    pardeljunges    und  das  schon   s.  333  be- 

o 

sprochene  äth.  lehnwort  \j**^yS^,  also  im  arab.  von  verschiedenen  wilden 
thieren;  im  Tigr^  heisst  rhC^'^ftv  pl-  rh^*^ft-'  (mit  rti)  „elefant". 

2  vgl.  8.  325,  anm.  2.  Ob  die  Inder  ihr  Abhira  nicht  erst  von  den 
dorthin  kommenden  leuten  von  Ophir,  d.  i.  den  über  Südarabien  nacb 
Indien  fahrenden  Phöniziern,  benannten  V 


—     376     — 

sofort  an  elfenbein?  ^  Eben  diese  stelle  und  der  schon  erwähnte 
umstand,  dass  VCHtl'  harmds  im  Tigre^  elefant  heisst,  sind 
daher  die  hauptbeweisgründe  meiner  gleichsetzung  dieses  worts 
mit  dem  „wilden,  afrikanischen  elefanten".  Wenn  oben  auf- 
gestellt wurde,  dass  die  Semiten  das  elfenbein  von  Indien  her 
kennen  lernten  und  bezogen,  so  steht  diese  aus  einem  im 
spätem  mittelalter  ins  äthiopische  übersetzten  buche  genommene 
stelle  damit  natürlich  in  keinerlei  widersprach.  Die  semitischen 
Abesinier  werden  übrigens  auch  wol  mit  der  zeit  den  in  ihrer 
neuen  heimat  für  sie  fremden  und  ungezähmten  thieren  das 
elfenbein  abzunehmen  und  zu  benutzen  gelernt  haben.  —  Das 
gerade  in  den  Synaxarien  z.  b.  Sx.  Mag.  16,  23  (dort  „löwen 
zahm  wie  katzen")  öfter  begegnende  ^ao^s  d^mmat  könnte 
man  für  ein  arabisches  lehnwort  halten;  doch  es  kommt  schon 
einmal  in  der  in  die  erste  periode  der  äth.  literatur  fallenden 
epist.  Jerem.  v.  21  (=  Baruch  6,  21  unserer  bibel)  vor,  wo 
griechisch  cnlovQog  entspricht;  ausserdem  ist  dies  schon  des- 
halb   unwahrscheinlich,    weil    das     wort     kxl^  sehr   selten  im 

arabischen  isi^  Merkwürdig  ist  die  stelle  Sx.  Teq.  1  „er 
stürzte  sich  mitten  ins  meer,  dass  ihn  die  fische  frässen  und 
die   wale  und  die  demmatdt^^\    sollte  da  an  eine  besondere  art 


1  in  dem  von  Ludolf  (comm ,  s.  347)  erwähnten  über  mysteriorum 
(einem  andern  buch  als  das  oben  besprochene  mashafa  me6i*r) kommen  noch 
folgende  zwei  stellen  vom  harmäz  vor:  „er  fand  (stiess  auf,  ^hO')  ein 
grosses  thier,  dessen  name  falfal  (^«A<^.A')  ist,  was  auf  abcsinisch 
(flrhflrt.')  harmaz  heisst";  und  in  einer  andern  heisst  es  „wohnort  des 
harmäz  und  der  mendesantilope  {^MlTl'  deskeny.  Sonst  heisst  im  äth. 
^A^A'  falfdla  ,,aus-,  hervorbrechen"  also  eine  passende  etymologie 
für  den  wilden  elefanten.  —  Dies  lib.  myst.  bietet  noch  zwei  interessante 
ana^  ?.syo/xsvam  der  stelle  flK'J^As   Hfl^Ki^«  4*^^A5,  zw3i  Wörter 

für  „laus"  wie  es  scheint,  das  zweite  natürlich  =  J^*  und  Jl^i*  (Jer. 
50,  12  kommt  4*^^A'  „lausen"  vor);  V'f'A'  heisst  sonst  „heraus 
reissen". 

2  ein  neuer  beweis  von  der  altertümlichkeit  des  Tigre,  besonders 
dem  amharischen  gegenüber;  vgl.  schon  s.  850,  anm.  4. 

•''  vgl.  Seite.  31 8  f. 


—    377    — 

Seekatzen  zu  denken  sein?  —  Sx.  Genb.  werden  seltsamer  weise 
grosse  schlangen  (draclien)  •f'HD'^'l's  tamandt  (ein  wort,  das 
erst  in  dieser  periode  vorkommt)  zwischen  den  elefanten  und 
löwen  erwähnt,  —  Sx.  Masc.  5  steht  das  «tt.  Xey.  pao^fis  gä- 
mus  büffel  (amharisch  gosh,  vgl.  Voc.  Ae.  Äfth'J'  ^  H'  ^Ti' 
Dillm.  lex.,  p.  1098),  das  in  allen  semitischen  sprachen  bekannte 
persische  lehnwort  (siehe  s.  229).  —  Sx.  Mij.  30  sowie  in  den 
Encomien  und  im  schon  besprochenen  buch  der  mysterien 
kommt  ^n>A-  ddheld  auch  in  der  bedeutung  „stier"  vor.  — 
Rein  aus  dem  arabischen  herübergenommen-  ist  H^fl^Cs  zandhir 

„homissen"  (==  v-oL5v,  pl.  von  sy^\   oder  >La30,  das  nur  Sx. 

Ter.  18  vorkommt:  „wenn  der  könig  von  Färes  (d.  i.  Persien) 
zar  Stadt  Nisibis  kommt  und  sie  umlagert,  so  schickt  er  (Jacob 
von  N.  nemlich)  über  seine  truppen  wölken  von  homissen  und 
wespen,  und  diese  schiessen  los  auf  die  pferde"  (siehe  den  äth. 
text  dieser  stelle  Dillm.  lex.  p.  1054).  —  Zunächst  arabisches, 
urspr.    aber    tamulisches    lehnwort  ^    ist    ftl^tl'    tawos    „pfau" 

((j^.LL),  das  ausser  einer  stelle  in  den  synaxarien  nur  noch 
in  den  gleichfalls  aus  dem  arabischen  übersetzten  homilien  des 
Chrysostomus  und  den  aus  dem  koptischen  übersetzten  consti- 
tutiones  apostolorum  vorkommt.  ^ 

^  diese  identificirung  {dashen  =  mendesantilope ,  LXX  xgayk'kaipoq, 
und  goali  wahrsch.  mit  amh.  er  weichung  aus  ^O^^l\i  gämüs)  scheint 
auf  einer  ähnlichen  Übertragung  zu  beruhen,  wie  sie  sicher  bei  ßovßakog 
und   bubalus,    yÄJ  und  yi*.Ä.»j|   üb    u.  a.    vorliegt;    nach    andern    ist 

übrigens  gosh  der  (wilde)  kafferbüffel  (äth.  AÜ'^'  *l^9^'  Idhema  gaddrn 
„ochs  der  wildnis")  und  nicht  der  in  Abesinien  nur  gezähmt  (wenn 
wild,  dann  höchstens  erst  verwildert)  vorkommende  und  erst  spät  aus  Asien 
über  Aegjpten  eingeführte  gämüs  (Hartm.  a.  a.  o.,  s,  347),   den  auch  die 

dortigen  Araber  JÜLÜ  ^yA^  gämüs  al-hdla  nennen. 

2  alttamulisch  toghai;  das  im  tamulischen  jetzt  gewöhnliche  wort 
für  pfau  ist  m^jü. 

3  im  koptischen  text  wird  wahrscheinlich  ein  aus  dem  griechischen 
{xawq)    entlehntes    wort    gestanden    haben;    eben   dieses  rawc   nahmen 

auch   die    Araber    herüber  (jjA<»Lb)    wol  durch    Vermittlung    der  Syrer, 


—    378    — 

Dass  diese  constitutiones  apostolicae  wirklicli  aus 
dem  koptischen  übersetzt  sind,  hat  W.  Fell  dadurch  wahr- 
scheinlich gemacht,  dass  er  dies  für  die  canones  apostolicae 
bewiesen;^  von  beiden  existiren  auch  arabische  Versionen,  die 
wie  andere  obengenannte  arabische  bücher  im  13.  jahrh.  ent- 
standen sein  mögen.  Professor  Dillmann  ist  der  ansieht,  dass 
der  äthiopische  text  aus  diesen  letzteren  ebensogut  als  aus  den 
koptischen  liturgien  übersetzt  sein  könne.  ^ 

Nachdem  nun  dieser  überblick  über  die  äthiopische  litera- 
tur  beendet  ist  und  wir  bei  unserm  rundgang  zugleich  die 
thiernamen  betrachtet  haben,  die  noch  nicht  in  der  äthiopischen 


die  Griechen  aber  bekamen  das  wort,  wie  schon  früher  die  Hebräer  zu 
Salomo's  zeiten,  aus  (Süd-)Indien.  Dieser  Übergang  wurde  früher  von  so 
gelehrten  fachmännern,  wie  vom  indologen  A.  Weber  (Indische  Skizzen, 
s.  74)  in  frage  gestellt,  wird  aber  jetzt  auf  grund  neu  hinzu  gekommener 
beweisstützen  von  demselben  forscher  als  ein  sicheres  ergebnis  der 
Wissenschaft  hingestellt  (Ind.  Literaturgesch.,  2.  Aufl.,  s.  2,  anm.  2,  schluss, 
vgl.  auch  schon  diese  arbeit,  s.  326,  a.  1),  so  dass  wir  nun  eine  ganze  reihe 
solch  uralter  culturentlehnungen  als  bewiesen  vor  uns  haben  und  da- 
durch endlich  die  frage  nach  der  herkunft  der  durch  die  ophirfahrt  zu 
Salomo  gebrachten  thiere  und  produkte  endgültig  gelöst  sein  dürfte 
(vgl.  dazu  schon  meine  ausführungen  s.  324  fl'.  und  s.  330).  Da  also 
die  Wörter  ö*^b^,  ä"'af?!?  und  B''':sn  (1.  Kge.  10,  22)  sich  als  indisch  er- 
wiesen, so  wird  zu  dem  noch  übrigen  ö'^ate^N  (1.  Kge.  10.  11)  jedenfalls 
noch  der  beweis  für  die  gleiche  herkunft  erbracht  werden  können,  und 
es  darf  auch  wol  ohne  denselben  deshalb  von  vornherein  als  indisch 
gelten. 

1  Canones  Apost.  aeth.,  Lips.  1871;  p.  12. 

2  sei  dem  nun  in  diesem  fall  wie  ihm  wolle,  jedenfalls  ist  eine  ge- 
nauere Untersuchung  vieler  äthiopischer  literaturwerke  auf  eine  etwaige 
direkte  herübernahme  von  koptischen  originalen  hin  ein  noch  ganz  un- 
bebautes feld,  das  noch  viel  fruchte  verheisst.  Vgl.  auch  anm.  1  auf 
s.  373.  Fell  sagt  am  angef.  ort,  p.  11:  „Facile  intelligi  potest,  versionem 
äthiopicam  non  modo  canonum  apostolorum,  verum  etiam  totius  libri 
Synodi  e  textu  aut  Arabico  aut  Coptico  emanasse;  id  quod  ut  alia  prae- 
termittam,  ex  eo  colligere  licet,  quod  Abessini  omnes  fere  libros  de 
rebus  ecclestiasticis  tractantes  nonnisi  interveniente  ecclesia  Alexandrina 
acceperint."  Nun  versucht  aber  Fell  weiter  zu  beweisen,  dass  die  ca- 
nones- aus  dem  koptischen  übersetzt  sein  müssen;  die  constitutiones  apost., 
die  auch  im  synodus  stehen,  müssten  in  diesem  fall  und  nach  Fell's  an- 
sieht also  auch  aus  dem  koptischen  übersetzt  sein. 


f 


—    379    — 

bibel  oder  wenigstens  in  anderer  bedeutung  .als  dort  vor- 
kommen, so  will  ich  nun  in  kurzem  die  den  Aethiopen  wirklich 
bekannten  in  Abesinien  heimischen  säugethiere  nach  ihren 
-'namen  in  der  .ge*  ezsprache  und  mit  kurzer  angäbe  der  etymo- 
logie  und  der  belegstellen  vorfuhren  und  durchgehen,  um  dann 
dies  so  gewonnene  bild  zunächst  mit  der  heutigen  abesi- 
nischen  fauna  und  endlich  zum  schluss  mit  der  Vorderasiens, 
der  eigentlichen  weit  der  Semiten,  zu  vergleichen: 

1.  löwe  O'idfl'  '^(inbasd  (=  arabisch  ^j^J^  siehe  schon 
s.  293,  was  urspr.  wol  der  „grimmig  blickende",  von  (M*xt, 
heisst)  passim  z.  b.  Gen.  49,  9,  Phys.  cap.  1  (s.  1  fP.;  dort  auch 
Ö^ii'  O"  ^^^^  O"  h'iil'tyV't''  ^^^  jungen  und  vom  weibchen), 
ferner  Phys.  18,  21  und  33,  11;  pl.  0^'tttl^''  z-  b.  Hiob  4,  11. 
Phys.  33,  10.  139,  12.  Hen.  89,  10.  55  (siehe  oben  s.  369  f.). 

2.  pardel  JJT'Cs  namr  (==  I4J,  ^733  siehe  schon  s.  294  f.) 

z.  b.  Cant.  4,  8.  Hos.  5,  14;  pl.  M9^C^'  Hen.  89,  10.  55 
(siehe  schon  s.  369  f.). 

3.  gepard  S{ih(0^'  sdh^u  (siehe  schon  oben  s.  370,  anm.  3) 
Phys.  s.  15  (cap.  16)  ccn.  Isy.;  die  dort  cltirte  bibelstelle  (Hos. 
5,  14)  hat  im  Frankf.  codex  ^^O  „pardel". 

4.  bär  Ä'-fl:  debb  {=  ursem.  dubbu^  siehe  s.  301)^  z.  b. 
Hos.  13,  8.  Apoc.  13,  2  (LXX  aQxog).  Phys.  33,  11;  in  der 
spätem  literatur  z.  b.  Sx.  Masc.  27  („haus  der  löwen  und  des 
baren");  pl.  I^d^s  z.  b.  Sap.  11,  18. 

5.  fuchs  «fr^^Ä*As  If^ensel  [das  altarab.  Jl^oLj  „kurz"  eig. 

„abgeschnitten"  (vgl.  Juai  „abschneiden")  wie  das  äth.  'fe^'A' 
„blatt,  laub"  passen  der  bedeutung  halber  nicht;  das  alt-  und 
class.-arab.  [jaJ3  „ein  thier,  ein  wild  erjagen"  (siehe  s.  307  oben, 

vgl.  auch  Här.  Muall.  11  ^\jl}\  „die  Jäger"),  dessen  grund- 
bedeutung  wol  „auf  etwas  losspringen"  ist  —  so  noch  im  äth. 
selbst,  neml.  4»Väs  „springen",  woher  auch  «f^^Ä*«"  „floh"  1.  Kg. 


1  über  das  wirkliche  vorkommen  des  baren  in  Habesch  siehe  noch 
unten  am  schluss  der  äth.  säugethiernamen. 


—     380    — 

24,  15,  kommt  —  wird  da,her  unserm  äth.  quadriliterum  '  zu 
gründe  Hegen]  z.  b.  Hen.  89,  10.  55  (siehe  schon  s.  369  f.),  Phys. 
cap.  15  (s.  14),^  Luc.  13,  32;  pl.  «fe^X'A-'  an  drei  im  Phys.  s. 
14  f.  citirten  bibelstellen  und  sonst.  Vgl.  auch  noch  das  Sprich- 
wort bei  Theod.  Petr.  „kommt  auch  ein  löwe  (O'Jfl^O  in  die 
höhle  eines  fuchsen  (*7fls  4*^^Ä'A.s)  oder  ein  fuchs  zu  einem 
löwen  ?". 

6.  hyänenhund  'MnP'As  talmeld  (siehe  schon  s.  361;  der 
anklang  an  die  semitischen  Wörter  für  „fuchs"  —  vgl.  s.  311  — 
ist  Zufall)"^  z.  b.  Gen.  49,  27.  —  pl.  -htf-A^s  Matth.  7,  15, 
i-VivA-l-s  Matth.  10,  16. 

7.  schakalwolf  ^^tf)-  ze  eh  (zur  etymologie  siehe  die 
nächste  nummer)  nur  zweimal  in  dieser  ursprünglichen  be- 
deutung,  nemlich  Hen.  89,  10.  55  (dort  pl.  Kifh'fl'ihs)'  siehe 
schon  s.  369  f. 


^  vgl.  Fränkel,  Beitr.  züt  Ei-klärung  der  mehrlaut.  Bildungen  im 
arabischen,  Leiden  1878,  s.  47  ff.   (capitel:  L  an  die  dreilautige  wiirzel), 

wozu  also  auch  V^'JÄ'A.'   gehört.     Ein  capitel  (>*A.i,  wozu   das  arab. 

reiche  beitrage  geliefert  hätte,  (vgl.  obiges  Jw^aJLs,  ferner  ^Xß^'i   T^T**^ 

(j**A^Ä  u.  a.)  fehlt  in  der  angeführten  arbeit. 

TV»     2  griech,  dort  (in  der  Überschrift  z.  b.  negV)  dXdönsxoq. 

3  wenn  wir  sonst  für  die  erste  periode  der  ge'ezliteratur  analogien 
zur  annähme  syrischer  lehnwörter  hätten,  so  wäre  bei  'f'Trf'A'  die  einzige 
möglichkeit  einer  erklärung  eine  entlehnung  aus  der  syr.  form  des  ursem. 
tu  diu,  nemlich  aus  jii^Z  talä  anzunehmen;  eine  analogie  hätten  wir 
allenfalls  in  'p'^s  (siehe  unten  no.  32,  b,  a),  was  nur  von  syr.  ]hoZ 
entlehnt  sein  könnte,  wenn  nicht  'f'/g**  sich  sonst  aus  dem  semitischen 
(Weiterbildung  von  CD|jC-)  ganz  gut  erklären  Hesse,  so  dass  eine  ent- 
lehnung überhaupt  abgelehnt  werden  muss.  Ja  ich  glaube  jetzt  ent- 
schieden, dass  unser  wort,  worauf  besonders  die  amh.  Schreibung  »^hA' 
töJdd  hinweist,  (wie  «f  ^s  von  (DVCh  't'ß'd/}'  von  ^d/}')  nur  eine 
Weiterbildung  von  einem  zu  erschliessenden  ivakl  ist,  welches  vielleicht 
neben  den  jetzigen  abesinischen  namen  für  „canis  lupaster"  lookere  und 
für  fuchs  walgie  {=  ^PAJ'*  Isenbergs?)  schon  in  alter  zeit  existirt  hat. 


—    381     ^ 

8.  hyäne  a.  /HK-fls  ^^'«^^  [dies  das  gewöhnl.  wort  im  äth., 
siehe  darüber  und  über  die  ursprüngl.  bedeutung  s.  303  (auch 
307,  wie  das  dort  am  schkiss  von  anm.  3  bemerkte)  und  s.  361] 
Phys.  cap.  24  (s.  20  f.);  Jer.  12,  9  u.  ö.  Dreimal  entspricht 
es  in  der  bibel,  wol  nur  aus  nachlassigkeit  des  Übersetzers, 
dem  gi-iech.  vg.    Der  pl.  lautet  hUh'ü't'-  z.  b.  Sir.  13,  18. 

^'  Ö'ÜÖ'  M'^  (siehe  s.  307)  nur  noch  Hen.  89,  10.  55 

(siehe  schon  s.  369  f.). 

9.  elefant  a.  J1:  nage  (urspr.  der  asiatische,  dessen  heimat 
Indien  ist,  siehe  s.  325)  Hen.  86,  4.  87,  4.  Phys.  35,  2.  13.  15; 
36,  6.  9.  16.  20.  Hos.  10,  4;  pl.  JV^:  Phys.  36,  17.  Isp.  283 
(siehe  s.  374).  —  Sonst  in  der  bibelübersetzung  immer  nur  in 
der  Verbindung  4*CV!  VI'  „elfenbein",  z.  b.  Cant.  5,  14. 

b.  VC^tl'  harmäs  (siehe  ausführlich  s.  374  f.  und  vgl. 
schon  s.  333)  Sx.  Genb.  10  (siehe  s.  375  f.)  und  zwei  andere 
belegstellen  in  Lud.  comm.  (siehe  s.  376,  anm.  1)  aus  dem 
Lib.  myst. 

c-  ^A^A'  falfal  (ob  dies  wort,  wie  schon  Dillmanri 
andeutet,  etwas  mit  dem  arab.  Jui  f^l  zu  thun  hat?)  ^  Lud.  aus 

dem  Lib.  myst.  (siehe  ebendas.). 

d.  Jh^AHfl'  tlbds  (n.  peregr.  ==  sX€g)ag)  Phys.  cap.  43 
(s.  35  f.).  2 

10.  nilpferd  'fl'^:  b^he  oder  ^rfi*-  bPM  (kopt.  lehnwort, 
=  n-eg^e)  siehe  sämmtliche  belegstellen  bereits  s.  372  (dort 
auch  der  pl.  fl^^'Th!  wie  von  einem  sing.  ü/\s  bth);-  das  im 
Mash.  Faus  begegnende  (amharische)  ^^^'  gmndri  wurde 
ebenfalls  schon  s.  373  anm.  4  notirt. 

11.  nashorn^  a.  thd/^'  harw  (siehe  schon  s.  332  f)  nur 
Hiob  39,  9  JiC*B'  thd^'  ^^^^  harU  fxovoKSQwg  (siehe  s.  367, 


'  diese  vermuthung  wäre  dann  auf  s.  324  nachzutragen. 

2  siehe  schon  s.  367  und  die  sich  dort  auf  meine  ausgäbe  des  Phy- 
siologus  findende  hinweieung. 

3  vgl.  über  dieses  thier  ausführhch  Hunzinger,  Ostafrik.  Studien 
8.  332  ff.  anm. 


-^    382     — 

anm.  2).  Das  wort  YyC^l^AsCXi'  aurdhars  (var.  hO^ii^Ch' 
aurdr^s  und  hfO^^dtl'  nurdris)  des  Voc.  Ae.  ist  natürlich  nur 
eine  entstellung  aus  eben  jenem  arwe  karis,  wörtl.  „das  thier 
nashorn". 

^-  hChTÄ"'  karhand  (siehe    schon  s.  328)  nur  xjj  28, 
6  und  zwar  vers.  nova;   in  der  älteren    steht  Hhdi^^'  ^C^h' 

„das  mit  einem  hörn  versehene",  hehr.  QN^;^  vgl.  auch  xp  91, 
11,  welche  stelle  im  Phys.  19,  17  f.  citirt  wird  (hiw»;  |fÄ4'C^: 
„wie  ein  einhorn"),  während  die  Überschrift  des  stückes  das 
äthiopisirte  wort  (xovoxsQoyg  selbst  (siehe  s.  366)  darbietet  als 
wörtliche  Übersetzung  der  aufschrift  7ie()l  tov  [xovo/.eQcoTog.  — 
Da  das  afrikanische  nashorn  wirklich  in  Abesinien  vorkommt, 
so  war  nichts  natürlicher,  als  dass  die  äthiopischen  Übersetzer 
sich  unter  dem  ihnen  in  den  Sept.  vorliegenden  wort  „einhorn" 
gerade  dies  ihnen  bekannte  thier,  noch  dazu  das  einzige  nicht 
fabelhafte  thier,  das  wirklich  blos  ein  hörn  besitzt,  gedacht 
haben. 


'  dass  zur  genaueren  bestimmung  jenes  ökii  (ass.  r\mu)  die  falsche 
Übersetzung  der  Alexandriner,  (xovoxeQwq,  nicht  benutzt  werden  darf, 
versteht  sich  nach  dem  s.  227,  anm.  \  ausgeführten  im  zusammenhält 
mit  den  beschreibungen  des  thieres  selbst  im  alten  testament  und  den 
sonstigen  vielen  analogien  von  falscher  wiedergäbe  der  alexandr.  Über- 
setzung bei  thiernamen,  wie  ich  solche  schon  öfter  anzumerken  gelegen- 
heit  hatte,  ganz  von  selbst.  Ob  übrigens  die  Alexandriner  unter  (lovo- 
xsQwq  sich  (wie  die  abesinischen  bibelübersetzungen)  das  nashorn  dachten, 
ist  mir  sehr  zweifelhaft;  wenn  man  die  vom  einhorn  erzählte  fabel  in 
dem  ja  gerade  in  Alexandria  entstandenen  Physiologus  (vgl.  die  übers. 
in  meiner  ausgäbe  s.  68  f)  betrachtet,  so  muss  man  viel  eher  an  ein 
thier  wie  die  oryxantilope  mit  ihren  langen  spiessförmigen  hörnern,  die 
weil  sie  so  eng  an  einander  sind,  von  fern  und  der  seite  aus  wie  eines 
dem  äuge  sich  darstellen,  denken  (vgl.  auch  die  altaeg.  darstellungen, 
wo  die  hörner  oft  nur  als  ein  einziges  erscheinen,  während  sie  bei  anderer 
Stellung  des  thieres  deutlich  als  zwei  hervortreten  und  dazu  Sundevall, 
die  Thierarten  des  Aristoteles  (Stockh.  1863),  s.  364,  no.  46  ogv^  und  s. 
90,  no.  71  ovoQ  ivöixog,  wo  ebenfalls  gezeigt  wird,  dass  die  sich  an  beide 
anknüpfende  fabel  von  einhorn  ihren  Ursprung  in  von  der  seite  ab- 
gebildeten oder   gesehenen   antilopenarten   hat).     Dass   die  Araber   das 

gleiche    wort    (iW^)    für    das   junge    oryxantilopenweibchen    brauchten, 
wussten  die  Alexandriner  kaum. 


—    383    — 

Da  ich  das  im  buch  Henoch  vorkommende  wort  fl^fl/t^i 
sisit  nicht  für  den  namen  eines  wilden  thieres,  sondern  eines 
Vogels  halte  ^  (siehe  s.  369  f.),  so  gehen  wir  weiter  zu  den 

12.  äffen;  merkwürdiger  weise  haben  die  drei  hierher- 
gehörigen Wörter  jedes  noch  eine  andere  bedeutung  in  der 
thierwelt: 

a.  If  flj&!  hobdi  (siehe  s.370,  a.  1)  2.  Par.  9,21  tiI^tjaol;  2 
Phys.  cap.  45  (s.  38)  Tiegl  tov  md^rpiov  (vgl.  auch  no.  c); 
Gadl.  Tacl.  Haim.  „der  satan  erschien  unter  dem  bild  eines 
äffen"  (H^J^^As  If  flj&s)  und  Mawäs.  (=  antiph.)  13  „antilopen 
(CDJ&HlAO  hast  du  zum  gebet  niederfallen  lassen  und  äffen 
hast  du  zum  gottesdienst  gerafen  {(Diffi^'  MViliXi')-,  selig  bist 
du  o  Abbä  Johann!".  —  An  drei  andern  bibelstellen  sowie  im 
buch  Henoch  (so  89,  10,  vgl.  schon  s.  370)  heisst  l/'flj&s  immer 
„habicht";  Jes.  34,  11  haben  die  Sept.  Yßetg^  wo  im  äth.  d-er 
plural.  \f(\f^i  steht. 

h.  d/i^h'  fineJcs  blos  nach  Ludolf  (Hist.  I,  10,  58) 
und  dem  amharischen  (Voc.  Ae.  =  "h^ll:  oder  t'dtH'  gurezä, 
ebenfalls  eine  affenart  und  zwar  mit  langem  schwarz  und 
weissem  haar,  in  der  zool.  colobus  genannt)  „meerkatze"  (cerco- 
oder  galeo-pitheculus) ,  während  es  Hen.  89,  10  (siehe  s.  370) 
der  name  eines  raubvogels  ist  (vgl.  in  letzterem  fall  ifJhfts 
fineks  =  (polviKog  des  Physiologus,  was  das  Yoc.  Ae.  durch 
IfilC'  „adler"  erklärt;  bei  fineks  „meerkatze"  wäre  dann  eine 
ähnliche  Übertragung  zu  statuiren,  wie  wir  ihr  s.  338  £  be- 
gegneten), und 

c.  rhAA^P"'  halastjo  nach  Ludolf  (Hist.  I,  10,  74)  und 
dem  Voc.  Ae.  (|f:  CMt\i  totd)  ^  „pavian",  an  den  sechs  bibelstellen 
aber,  wo  es  vorkommt,  immer  dem  ovayQog  der  LXX  ent- 
sprechend; ebenso  Phys.  s.  8,  z.  12  ff.  rhAAl*?"'  ovaygog  und 
s.  38,  z.  6  „über  den  wildesei  (rhAA^P"0  [und  den  äffen  (Ifflji», 
siehe  oben)]"  tieqL  tov  ovaygov  [/,al  tov  7il^i]kov]. 


*  nach  Dillmann  Lex.  p.  394  „nomen  aut  l'erae  aut  avis  rapicis  cu- 
jusdam";  vgl.  auch  die  übers,  des  Voc.  Ae.  ^flA'   dtbal. 

2  heut  noch  amharisch  hobai  (Papio  hamadryas  der  zool.). 

3  Papio  cynocephahis  ist  der  zoologische  t.  t.  dieser  affenart. 


—     384     — 

13.  klipp  da chs  "^rh.'  9^^ß  (lieut  im  Tigre  7rhi&!  gehei 
„iimrnielthier")  Hen.  96,  2;  pl.  ^Iduf^'-  ^  103,  19  (LXX  toigo- 
yQvlliOi  „Stachelschweine"), '  Prov.  24,  Gl.  Hen.  89,  10  (siehe 
s.  369),   Gad.  T.  H.  (die    stelle  schon  s.   364   mitgetheilt) ;  das 

9  o 

arab.  wort  für  dieses  thier  ist  o^  (siehe  s.  322). 

14.  igel  (und  Stachelschwein,  siehe  s.  365,  anm.  1) 
4^'>^'Tis  ku^nfbz  (siehe  s.  339)  Jes.  14,  23  vrs.  alt.  {exivoi); 
34,  11.  15;  Phys.  cap.  14  (s.  14)  sxlvov. 

15.  maus  a.  h'i^'P'  cinsawd  Lev.  11,  19,  Reg.  Pach.  s.  65 
unten  und  noch  an  einigen  stellen  (pl.  Ji'i'Ä''lhO- ^ 

h.  i\f^f\'  ^^'^  (^•ss.  aisu  Del.  Ass.  St.  86,  8j  nur  noch 
im  Voc.  Ae.  (siehe  schon,  s.  368,  anm.  1). 

16.  fledermaus  ^Ti^'-  sßgnat  (Lev.  11,  19,  Deut.  14,  18. 
Ep.  Jer.  21  {vvy.TSQlg);  Job  30,  29  {oeigrjvwv). 

17.  hase  iWJ'J'J-rtfS  mantale  (von  einem  stamm  bn2?)  siehe 
schon  s,  364. 

18.  pferd  ^^ft:  faras  [siehe  s.  44  und  vgl.  für  das  vor- 
kommen der  pferde  in  Aethiopien  schon  in  der  vorchristl.  zeit 
das  auf  s.  356,  anm.  1  wie  auf  s.  45  bemerkte]  ^  passim,  z.  b. 
Gen.  49,  17.  Phys.  13,  3;  pl.  h^^tl'  (z-  b-  in  der  s.  368,  anm. 
1  mitgetheilten  stelle  aus  Herj.).  —  lieber  TiAAt^  Ä,dtl'  (amh. 
heisst  KAA»:  ctlal^  speciell  „eselhengst")  siehe  schon  s.  373. 

19.  esel  ^Ä'*7s  ö^%  [-..Jcs».  (Dillm.)  zu  vergleichen,  ver- 
bietet  das  reine  «;  am  allerwenigsten  ist  an  ^t>yo  zu  denken. 


i  im  Urtext  (Ps.  104,  18)  der  pl.  von  )t'6  [südarab.  ^^^jJi^  dass.,  also 
ursem.  tapanu  (urspr.  der  „rauhe")],  was  ebenfalls  „klippschiefer"  be- 
deutet. 

2  ein    weiteres  wort  für  maus  steckt  vielleicht  in  dem  Kedr  f.  89 

mit  Ol^3\,*Ps  'ans^wd  (var.  von   tii^^')  genannten  ^Tf^C'  tenkür 
„(die  heiligen  gefässe   mögen   wol  verwahrt  werden)    damit    nicht    die 

mause  oder  ratten(?)  darüber  kommen"  (H'JÄ.'Ps   hO^s   T'J'feCO- 

3  zur  urspr.  bedeutung  ist  das  s.  49  oben  gesagte  nachzusehen,  wo 
nur  vergessen  wurde,  noch  auf  äth.  h^dfi'  »(ein  gebäude)  niederreissen" 
zu  verweisen. 


—    385    — 

was  persisches  lehnwort  uud  erst  spätarabisch  ist]  passim,  z.  b. 
Gen.  22,  3.  Phys.  13,  8;  f.  h^l^'  Kuf.  18;  pl.  fcJi^«?'. 

20.  maule  sei  fl^'A:  ^«^^  (siehe  schon  s.  113  f.  wie  216) 
z.  b.  Gen.  45,  23  {^uiovog;  einmal  für  ij  'mnog  Gen.  14,  16). 

21.  wildesei  a.  ditih't?"'  Iialastjd  (siehe  schon  oben 
no.  12,  c). 

b.  hJ^V  1^9^'  (^dga  gaddm  (d.  i.  „esel  der  wildnis") 
Hiob  24,  5,  Jes.  32,  14,  Hen.  89,  11. 

22.  Schwein  th/fOhf'  hardwjd  (siehe  s.  319;  die  ältere 
form  ist  ^^Ohfi  haraujd  und  th/LVy'  k^^'^'^V^)  2-  ^-  I^®"^- 
11,  7  u.  ö.  [immer  dem  zahmen  schwein  der  LXX  entsprechend; 
das  wilde  heisst  ^'  1^9°:  h. gaddm,  so  Hen.  89,  10  in  der 
schon  s.  369  mitgetheilten  stelle;  heutzutag  bedeutet  dasselbe 
wort  in  der  form  "hC^'  ^/^  (syn.  im  tigre  erojja  akid,  d.  i. 
th/r*iO*ys  rh4*A'  des  ge'ez,  und  inefles  d.  i.  <7D^^^:,  siehe 
unten)  die  in  Habesch  häufige  wildschweinart  phacochoerus 
oder  Warzenschwein]. 

23.  Wildschwein  a.  rh^fl>*^!  1^9^'  oder  gh"  rh^'A« 
(hardwjd  gaddm  oder  hakl)  die  gewöhnliche  Umschreibung  da- 
für im  ge'ez  (siehe  schon  no.  22  und  Macc.  f.  24,  die  s.  373 
angeführte  stelle). 

^'  'VJH.C'  fßi^^r  (siehe  s.  319)  das  altsemitische  wort 
für  (wild-)schwein ,  nur  noch  Hen.  89,  10  (siehe  s.  369)  zwar 
neben  dem  vorigen  ausdruck  (so  dass  man  versucht  wäre 
„zahmes  schwein"  zu  übersetzen)  aber  doch  dem  ganzen  Zu- 
sammenhang nach  nur  auf  eine  wildschweinart  gehend. 

c  tro^^lis  ma'ßes  (urspr.  allg.  „umher  schweifend, 
wild"  bedeutend)  in  der  alten  lit.  nur  Kuf.  p.  135  in  dieser 
speziellen  bedeutung,  die  jetzt  in  Habesch  (siehe  oben)  die  ge- 
wöhnliche ist. 

24.  hund  hA*!):  ''^^«^^  (siehe  s.  311)  passim.  z.  b.  Hen.  89, 
10  (siehe  schon  s.  369). 

25.  Wildkatze  ^ao^i  demmat  (siehe  s.  318  f.;  heut  noch 
amh.  deinet  die  gattung  felis   maniculata,  vgl.  Hartmann,  a.  a. 

Uomme  1,  tliiernamuu.  25 


_     -     386     — 

o.,  s.  59)  in  der   alten  lit.  nur  Ep.  Jer.  12   (=  Bar.  6,  21),  in 
der  spätem  z.  b.  Sx.  Teq.  1  (schon  s.  376  mitgetheilt). 

26.  kamel  7<wA*  gamal  (siehe  schon  s.  144  und  s.  216) 
passim. 

27.  girafe  H^'ih'  zarät  (siehe  s.  230)  ^  nur  Deut.  14,  5 
(LXX  yiaf.i7]lo7i(XQÖaln'). 

28.  büffel  ptn^fis  (jd7nüs  (pers.  lehnw.,  siehe  s.  229)"^  nur 
in  der  späteren  literatur;  die  stelle  Sx.  Msc.  5,  die  schon  s. 
377  notirt  wurde,  lautet:  „sie  nährten  sich  von   der  milch  der 


1  zu  dem  dort  ausgeführten  (über  die  läge  des  landes  Punt  ist 
jetzt  noch  nachzutragen  der  interessante  artikel  Maspero's  in  der  Re- 
vue historique  IX,  1  (1879),  p.  4—33:  „De  quelques  navigations  des 
Egyptiens  sur  les  cötes  de  la  mer  Erythree".  Dort  ist  alles,  was  von 
ägyptologischer  seite  über  das  land  Punt  (Maspero  schreibt  stets  „Poun") 
gesagt  werden  kann,  zusammengefasst.  Das  hauptresultat  ist,  dass  Punt 
den  alten  Aegyptern  ein  viel  allgemeinerer  begriff  war,  als  man  ge- 
wöhnlich annahm,  und  sie  sich  über  die  wirkliche  geographische  be- 
stimmun g  und  läge  desselben,  wie  es  scheint,  nicht  immer  klar  gewesen 
sind.  Ein  bestimmtes  land  muss  es  übrigens  von  haus  aus  trotzdem  ge- 
wesen sein,  und  da  kommt  denn,  was  jene  von  mir  angezogeue  ophirfahrt 
anlangt,  Maspero  zu  dem  gleichen  resultat  („la  cote  d'Afrique",  „la  cöte 
des  Somalis"  p.  23),  nur  dass  ihm  den  ausschlag  nicht  die  girafen  geben 
(p.  22  „L'escadre  qui  poussa  jusqu'a  Poun,  ou  peut-etre  une  autre  escadre 
envoyee  vers  les  meme  temps,  avait  eu  des  relations  avec  les  indigenes 
d'Ilim  en  Ethiopie.  La  girafe,  qui  est  justement  placee  sur  le  meme 
registre  oü  on  voit  les  chefs  d'Ilim,  prosternees  devant  la  reine,  en  com- 
pagnie  des  chefs  de  Poun,  pouvait  venir  d'Ilim  et  non  pas  de  Poun"), 
sondern  „la  nature  particuliere  des  arbres  rapportes".  Mit  dem  „par 
exemple,  la  presence  d'une  girafe  parmi  etc."  einige  zeilen  weiter  vorher 
ist  ein  kleiner  Vortrag  gemeint,  welchen  ich  über  diese  ganze  frage  auf 
dem  Florenzer  orientalistencongress  gehalten  und  an  welchen  sich  höchst 
werth volle  bemerkungen  Maspero's  (in  dem  besprochenen  aufsatz 
niedergelegt)  und  Naville's  reihten. 

2  das  schon  in  der  altern  literatur  (Luc.  12,  59;  15,  8.  9)  vorkommende 
l^^tl'  „obolus,  drachme"  kann  demnach  nicht  urspr.  ,,annulus  ex  corne 
bubali"  (so  Ludolf)  bedeutet  haben;  zu  arab.  lehnwörtern  für  diese  zeit 
sind  keine  analogien  da,  auch  ist  dies  l^^tl'  kaum  von  dem  andern 
vom  st.  1if*ii'  kommenden  wort  "l^^tl'  „Stückchen  brod"  zu  trennen 
und  es  werden  vielmehr  beide  auf  die  bedeutung  „fest,  compact  sein" 
(vgL  arab.  (j*^*.^.)  zurückgehen. 


► 


—     387     — 

büffel  (pa^tl'  wie  ein  plural  gebraucht),  das  sind  schwarze 
ochsen  der  wildnis".  Hier  (wie  dies  beständig  bei  dem  aus 
ptn^fi:  entstandenen  amh.-)?}:  goshder  fall  ist)  scheint  übrigens 
eine  Übertragung  auf  den  neben  dem  später  eingeführten  asia- 
tischen büffel  in  Habesch  vorkommenden  wilden  kafferbüffel, 
eine  speciell  afrikanische  ochsenart,  stattgefunden  zu  haben 
(vgl.  auch  /lAÜl^'l'''  1^9^'  „ochsen  der  wildnis",  „wilde 
ochsen'-  F.  N.  44,  2,  was  schon  s.  374  mitgetheilt  wurde  und 
sich  unzweifelhaft  auf  die  kafferbüffel  bezieht).  Eine  weitere 
Übertragung  des  amh.  •J'fi:  gosh  auf  grössere  antilopenarten 
liegt  in  einer  s.  377  und  anm.  1  angeführten  erklärung  des  Voc. 
Ae,  vor,  wozu  analogien  (vgl.  nur  Ji*:^yi\  Jü  s.  254  und  262, 

|VJ;  s.  277,  ^J  s.  264  und  jedenfalls  auch  -f^:  „steppenkuh- 

antilope",  siehe  s.  380,  anm.  3  und  s.  390)  ja  in  menge  vor- 
handen sind. 

29.  rindvieh  a.  iiüf^i  laMm  (siehe  s.  103,  anm.  2)  das 
allgemeinste  wort  für  ein  einzelnes  stück  der  gattung,  ^  sei  es 
stier  oder  kuh;  so  entspricht  es  dem  ßolc,  (z.  b.  Jes.  1,  3), 
TavQog  (z.  b.  Jes.  11,  6),  l-iooyog  (z.  b.  Jer.  38,  18)  und  damalig 
(z.  b.  Gen.  15,  9)  der  LXX;  der  pl.  lautet  h^V9^^'  „ochsen, 
Viehherde"  (ßnsg^  (.loöyoi,  ßovKÖlia)  z.  b.  Gen.  18,  7. 

b.  '(iÖ^V  bih^dwi  (siehe  s.  143)  auch  allgemein, 
doch  mehr  mit  dem  nebenbegriff  „ackervieh",  „pflugochs"; 
passim,  z.  b.  Ex.  20,  17  (dann  auch  an  fast  sämmtlichen  stellen, 
wo  't'fßd/i'  [s.  unten]  steht,  so  dass  es  also  hier  den  jungen 
['f'f^'i']  gegenüber  besonders  die  ganz  ausgewachsenen  thiere 
zu  bezeichnen  scheint).  Dasselbe  wort  lautet  heutzutag  amh. 
-fl^:  btre  oder  fl^;  bar^. 

c.  ftO  sor  (siehe  s.  224)  „stier"  z.  b.  Kuf.  p.  115;  i// 
21,  12.  u.  ö.  (LXX  lavQog;  nur  Num.  29  und  Hez.  39,  18  ent- 
spricht fioaxog),^ 


1  „vieh"  überhaupt  (nicht  blos  rindvieh)  heisst  dagegen  hlrM' 
ensead  (nach  Dillm.  von  Yxlif^tiOii  „schreiten,  wandern"),  so  z.  b.  Phys. 
12,  18.  20. 

2  der  pl.  hA<PC«  steht  in  der  Verbindung  ÄAÜi^'l'!  hh^O 

25* 


—    388    — 

d.  h'h'  cbM  „ochsen,  külie''  nur  Luc.  14,  19  rom.  (Platt 
AtAUJ^'ThO  scheint  koptisches  lehnwort  7a\  sein  (eg^e  „bos, 
vacca"). 

e.  fi\d^'  iß'^wd  „(männliches  wie  weibliches)  kalb" 
z.  b.  ip  68,  36.  Nur  selten  steht  dies  wort  auch  ganz  all- 
gemein, so  Ex.  23,  19  und  Org.  von  schafen;  F.  IJf.  40  vom 
ochsen,    pferd,    esel    und    kamel    und    ip  28,  6    vom   nashorn 

f-  'bf'd/}'   taifan  (siehe   s.  264,   anm.   1   und  s.    2B6) 
,männliches    kalb,  junger   ochs"  nur   im  pl.  •f'^^'Js   und  ge- 
wöhnlich   dem    wort    'Qd^'     (siehe  oben)    gegenüber    gestellt 
(•f"^^*}:  CD'fld^-O-     Dillmann    notirt   als  belegstellen  nur  Sir. 
38,  25.  26.  Enc.  Genb.  11  und  Enc.  Sen.  11,  29. 

g-  Ö'h'^'t'  '  egualt  (siehe  s.  226  und  zur  Schreibung 
Phys.  s.  XXI  und  1)  „weibliches  kalb,  junge  kuh"  (während 
das  masc.  ^T^A'  ganz  allgemein  ,junges"  heisst)  passim,  z.  b. 
Jes.  7,  21. 

30.  Schafe,  a.  fl*7ds  bag'e  (das  allgemeine  wort)  ^  passim, 
z.  b.  Ex.  12,  3.  Phys.  37,  15  (=  Joh.  1,  29)  u.  ö.  Gewöhnlich 
entspricht  es  dem  nQoßaxov  der  LXX,  doch  hie  und  da  auch 
KQLog^  '/.QLoL  z.  b.  Gen.  15,  9  oder  äf.iv6g,  z.  b.  Lev.  14,  12  f.  wie 
ccQveg  z.  b.  Lev.  1,  10. 

^-  flrhW"'  hahahu  „widder"  so  immer  im  lib.  Kuf.  und 
auch  meist  in  der  bibelübersetzung  z.  b.  \l>  64,  14.  —  Prov.  24, 
66  entspricht  es  dem  wort  T(jdyog  der  Sept.  (also  „bock")  und 
Gen.  31,  10.  12;  30,  35  folgt  dem  pL  K-fl^h«.:  sowol  nMlÖ'- 
wie  (DUh^iiJ  (also  hier  allgemein  von  schafen  und  ziegen). 


III.  Reg.  3a,  16;  4,  23  für  ßoeQ  vofiaöeg,  und  das  Voc.  Ae.  erklärt  hfl^C' 

durch  das  amh.  7t'    (Isenb.  „the  leading  bull,    who  goes  before  the 
herd"). 

1  steht,  wie   die  Wörter  OrllW"  „widder",  AOiA-   „bock**,  ghC%' 
„widder,  bock"  und  if^^tlö'  „lämmer,  zickchen"  vereinzelt  da  im  semi- 

tischen;  arabisch  heisst  >*2SXJ  bagau^  „onocrotalus"  (kropfgans,  pelekan) 

und  es  kommen  vielleicht  beide  thiernamnn  von  einem  onomatopoetischen 
stamm  y>^. 


—    389    — 

c-  ^0»^=  ddbcld  „widder"  siehe  ii.  31,  ziegen. 

d.  rhCI-  harge  „widder"  (x^tog)  z.  b.  Lev.  5,  15,  doch 
ebenso  häufig  ,.ziegenbock"  {yj^agog,  Tgayog)  z.  b.  xff  49,  10. 
Der  pl.  ih^lA'-'  steht  z.  b.  Phys.  39,  23  (=  Am.  7,  14;  dort 
alnoKog  „ziegenhirt",  äth.  allgemein  gh^l/l*'  }%&%'  „widder 
[oder  bocke]  weide  ich") '. 

e.  hih^O   aMr  nur   II.   Esra   10,   19   ihth^d'    dlö'- 

y.Qlhg    STi   7lQ0ß(XTÜ)v). 

f.  ^ititlÖ'  mdhse' e  das  junge  sowol  von  schalen  als 
ziegen  z.  b.  Gen.  31,  38  r„lamm",  ^^hiliO'  fl*7ds),  Cant.  1,  8 
(„böckchen,  zickchen"  ffOAiliO'  [pl-]  K^HA^O- 

31.  ziegen.  a.  mii^s  tali  (siehe  s.  248,  anm.  3  und  s.  261) 
das  allgemeine  wort  (Dillmann:  „pecus  caprinum,  capra,  capella, 
caper,  capellus,  hoedus,  hirca";  LXX  al'^,  egicpog,  yj/natga,  tqcc- 
yog)  z.  b.  üen.  15,  9.  Phys.  19,  19;  selten  steht  es  tüY  ngoßara 
der  LXX,  so  einige  male  1.  und  2.  Paral. 

h.  ^OiA^  däbeld  „Ziegenbock"  Dan.  8,  5  f.  Hez.  34, 
17.  Kuf.  64.  116.  119.  123  (der  widder  heisst  dort  stets  nrhh--0 
Nur  im  buch  Henoch  wird  es  auch  vom  „widder"  gebraucht 
(Hen.  90,  10 — 16.  31),  während  es  auf  das  rindvieh  erst  in  der 
späteren  literatur  hie  und  da  tibertragen  erscheint  (siehe  die 
stellen  s.  373  und  377). 

c.  (Irfth^s  hahahu  „Ziegenbock"  und 

d.  diOlM'  harge  dass.,  wie  endlich 

e.  "lihtlö'  mähse'e  „zickchen"  (alle  diese  drei)  siehe 
schon  oben  bei  no.  30,  schafe  (lit.  b,  d  und  f). 

32.  antilopen.  a.  kleinere  arten:  a.  mj&niA:  waitol 
(siehe   s.   286)  ^    LXX   dogv.ag    z.   b.    Cant.  2,  9.  17.    Macc.  f.*  5 


1  im  Urtext  steht  an  dieser  stelle  ij?  ia,  was  urspr.  ,,rinderhirt"  (von 

-p^a,  *jb)  heisst,  doch  gleich  darauf  heisst  es  weiter:  „da  nahm  mich 
Gott  weg  vom  kleinvieh  (^ks,  LXX  ix  z(öv  ngoßarcuv),  während  Am.  1, 
1  der  prophet  als  np*:  (siehe  schon  s.  240)  bezeichnet  wird. 

2  am  besten  ist  wol  (weil  auf  den  gleichen  stamm  Vta  zurückgehend) 
niA«'  (siehe  oben  no.  31,  a)  und  die  ihm  in  den  andern  semitischen 
sprachen  entsprechenden  "Wörter  zu  vergleichen,  wozu  dann  der  Über- 
tragung halber  urab.  jUc  s.  261  herbeizuziehen  ist. 


—    390    — 

(siehe  schon  s.  373);  pl.  CDj&rnA'Th-'  Reg.  Pach.s.  65.  Vielleicht 
die  s.  251,  anm.  3  aufgeführte  art  Pala.  Das  Voc.  Ae.  gibt 
es  durch  amh.  ^^^  feko  und  (\VC'  (nach  Praetorius,  amh. 
gr.,  s.  92  aus  nhoCO  ^«/'ör  (vgl.  auch  unten  |1>«^A0  wieder. 

ß.  9^f{^t  meddku  „windspielantilope"  (siehe  s.  251, 
anm.  3)  Sir.  27,  20  („wie  eine  w.-a.  der  nachstellung  des  Jägers 
entflieht");  12  Enc.  (dreimal);  M.  F.  Das  Voc.  Ae.  gibt  y^Qf^i 
ornä  und  im  Tigre  heisst  dasselbe  thier  O'VG'  ''ctp'o. 

b.  grössere  arten  (mehr   dem    arabischen   ^iwÄ-lll  Jij 
entsprechend):   «.  -fr^:   torä  [Weiterbildung  aus  dem  noch  im 

Tigre  erhaltenen  (DVO  „stier"  (vgl.  'i'ß,^/}'  und  ,j»äj),  wozu 
dann  die  unter  no.  28    aufgeführten  analogien    zu  vergleichen 

sind;  mit  ^C»,  sy^  etc.  hat  das  wort  auf  keinen  fall  etwas  zu 

thun  (siehe  auch  s.  380,  anm.  3).  Zur  richtigen  bedeutung  des 
Deut.  14,  5  entsprechenden  ßovßaXog  (nicht  „bäffel",  sondern 
„antilopen")  sehe  man  das  Physiol.  XXXIII,  5  bemerkte  nach] 
Deut.  14,  5.  Macc.  f.  5  (siehe  schon  s.  373);  Sx.  Masc.  19  (wo 
der  eremit  Cyriakus  die  milch  dieser  antilope,  ihüjl'  'f'^'i 
die  ihm  Gott  zusandte,  trinkt);  pl.  -P^^*:  F.  N.  44,  2  (siehe 
schon  s.  374)  und  Sx.  Genb.  28. 

ß.  Äfth*}'  dasken  oder  Ä'fth'}'  desken  „mendes- 
antilope"  (siehe  s.  251,  anm.  3)  Deut.  14,  5  {iQayllacpog)^  in 
der  späteren  literatur  z.  b.  Lib.  myst.  (siehe  schon  s.  376,  a.  1); 
zu  der  im  Voc.  Ae.  gegebenen  erklärung  durch  gosJi  (siehe  s. 
377,  anm.  1)  ist  das  nöthige  schon  oben  bei  no.  28  (schluss) 
bemerkt  worden.  Aus  diesem  Jtfth*}!  ist  das  bei  Plautus  zu- 
erst vorkommende  „addax"  entstanden,  welches  von  Plinius 
11,  37,  45  ausdrücklich  als  afrikanisches  lehnwort  bezeichnet 
wird. 

7-  'Odlfs  he  ezd  (siehe  s.  251,  anm.  3)  „beisa-antilope" 
(eine  art  der  spiessböcke  oder  oryxantilopen)  im  ge'ez  nur 
name  eines  musikalischen  Instruments,  einer  art  hörn  (vom 
bild  der  langen  spiessförmigen  hÖrner  dieser  antilopen),  in  den 
tochtersprachen  aber  noch  lebendig. 

^-  hPH'i'  agdzan  und  hPU»'}'  agdzen  „kudu"  (siehe 


—    391     — 

s.  251,  anm.  3)  nur  in  der  späteren  literatur  (Chr.  Ax.  f.  89; 
M.  F.  —  siehe  s.  372)  und  wie  es  scheint  kein  echtes  (semi- 
tisches) ge'ezwort. 

33.  bergsiiegen,  Steinböcke,  a.  (Xhd^'  lo/ld  (siehe  s. 
251,  anm.  3  und  s.  280),  amh.  <p^:  lodlä  „Steinbock",  ersteres 
(die  urspr.  form,  ==  Jlc«,  V>5>J  etc.)  nur  Deut.  14,  5  [unbewusst 

das  richtige  getroffen,  denn  im  urtext  steht  "(i^^^  während  die 
LXX  ungenau  TtvyccQyog  („weissteiss",  „buntbock"  siehe  s.  251, 
anm.  3)  haben;  'i'ä^'i,  aber  (von  einem  zu  postulirenden  'vün 
„springen,  hüpfen"  ^  wie  ass.  dassu  von   einem   gleichbedeuten- 

den  dasdsu  und  syr.  13^?  „ibex,  capra  beden"  von  ^®?  „salire, 
exultare")^    hat    wol    eine    bergziegenart  bezeichnet;    die    syr. 

Übersetzung    und    die    targg.    geben    es   durch  P^',    die  zwei 

arabischen  durch  ^^y^^  wieder],  ^  letzteres  z.  b.  Chr.  Ax.  f.  89 
(dort  <p^:  ff<l>*Ki::  Wf  As  siehe  schon  s.  372).  Das  Voc.  Ae. 
hat  m-ÖAs  -ü'  flhD  (=  WO) 


1  das  im  hebr.  lebendige  tt;?,n  heisst  (mit  einer  andern  abzweigung 
der  grundbedeutung)  „treten,  dreschen",  ebenso  das  ass.  däht  (vgl.  KG. 
107  kima  dajastl  adiS  ,,wie  beim  dreschen  zertrat  ich  [das  land]",  Asarh. 
2,  22  dajis  mat  B.  „zertreter  des  landes  B."  und  Sanh.  6,  18  iidajßsu 
„sie  traten  mit  füssen"). 

2  vgl.  Delitzsch,  Ass.  Stud.  I,  s.  54;  wenn  jedoch  duasu  S«.  75  (su- 
merisch SAR)  „feist"  heisst  (was  auch  von  einem  stamm  titt;-!  kommt), 
so  ist  erst  zu  erwägen,  ob  nicht  daVsu  von  diesem  '<äiii,i  (und  littjn  dann 
auch  von  |tn)  „fett  sein"  abzuleiten  ist. 

3  da  schon  oben  die  für  antilopen-  und  steinbockarten  so  wichtige 
stelle  Deut.  14,  5  öfter  citirt  wurde,  so  seien  hier  sämmtliche  siejben 
gattungen,  die  dort  aufgezählt  werden,  nebst  angäbe  der  verschiedenen 
orientalischen  Übersetzungen  mitgetheilt:  a.  ^px  „bergbock"  (die  beweise 
für  diese  übers,  siehe  schon  s.  280,  anm.  1),  sam.  h^a,  syr.  U-»]   (vgl.  s. 

279  unten  und  Bar  Salib.  XJO    üü),  targ.    sV-^s;    LXX.    eXacpov,    äth. 

fi^A-  hajal,  kopt.  ciul  (Peyron:  cervus).  arm.  eldshru  (hirsch).  —  b.  "^as 
„gazelle",  sam.  -^at:,  syr.  j-La^,  targ.  K^ai:;  LXX.  dogxaöa  (sonst  „reh", 
hier  bei  den  Alexandrinern  ^gazelle**,  vgl.  Sundevall,  die  Thierarten 
des  Aristoteles,  Uebers.  aus  dem  Schwedischen,  Stockh.  1863,  s.  69),  äth. 
fl'^rtlA*  waital,  kopt.  Icahtsi  (daneben  sonst  /chos  und  Jcalise  «=  altäg. 
hahen]  Peyrou:   „gazelle"),  arm.  aydz^aian   „capro  {nydz)    selvaticQ".    --, 


—    392     ^ 

b-  liPA'   (sonst  nach   Dillmann  in  den  mss.  öfter  als 
"IffA'?  wie  z.  b.  die  physiologushandschriften  schreiben)  hajal 

c.  '^^'3?^!  [siehe  s.  333  und  vergleiche  zur  genaueren  bestimmung  dieser 
antilopenart  Claude  Eeignier  Conder,  Tent  Work  in  P9,lestine,  Lond. 
1879,  Vol.  I,  p.  172  f.:   „Among  the  thickets  (of  Carmel)  game  abounds, 

—  the  nimr  or  hunting  (?)  leopard,  wild  pigs ,  gazelles  and  fallow  deer; 
partridges  and  other  birds  are  seen  continually  in  riding  about  the 
mountain.  .  To  this  known  fauna  we  were  able  to  make  an  important 
addition.  From  natives  of  Haifa  we  learnt  that  a  kind  of  deer  called 
Yahmür  was  to  be  found  on  Carmel,  and,  offering  a  reward,  we  procured 
from  some  of  the  Arab    charcoal-burners    a  specimen    which  resembled 

the  English  roebuck Now  the  interest  of  this  discovery  lies 

in  the  name.    The  Yahmür  gives  a  title  to  a  large  valley  in  a  wooded 

district  south  of  Carmel,  and (Deut.  14,  5)  [Yahmür]  de- 

signates  a  kind  of  deer Thus  until  we  were  able  to 

ascertain  the  existence  of  the  roebuck,  previously  heard  of  but  not  seen 
by  Dr.  Tristram,  and  to  obtain  the  name  Yahmür,  there  was  no  clue  to 
the  true  Identification  of  the  deer  which  furnished  Solomon's  table  daily 
with  choice  venison  (l  Kings  4,  23)."]  sani.  'iitth'^,  syr.  ]?nSn«>«,  targ. 
Kiüttn^;  LXX  ßovßalov  (vgl.  noch  Sundevall,  a.  a.  o.,  s.  64  s.  v.  ßovßallq), 

äth.  -r^'  törä,  koptisch  sus  (Peyron:  oryx;  vgl.  Kircher  sösti  =  tM^* 
und  altäg.  ]ies  =  alcephalus  bubalis),  aimen.  goinel  „büffel"  (beachte 
hier  in  der  aus  dem  5.  jahrh.  nach  Chr.  entstandenen  armen,  übers,  die 
spätere  bedeutung  von  ßotßa?.oc\).  —  d.  Sjss   „Steinbock"    [V,  so  die  syr, 

übers,  und  die  targumim;  ij^-^  (siehe  s.  2f49)  gehört  wol  kaum  hier- 
her,  eher  ^^JJl   (so  Dietrich)],  sam.  ips,  syr.  U:a^,  targ.  kVv.^;  LXX.  z^a- 

yslacpov,  äth.  f^Ml'i'  (hinken,  kopt.  tragelaphos  (griech.  lehnw.),  arm. 
larhuz  (eine  antilopenart).  —  e.  1'itc''n  „(eine  andere  art  von)  Steinbock" 
(siehe  oben  im  text)  oder  (so  syr.  und  tai-g.)  „oryxantilope",  sam.  ';itt''"!, 
syr.  |.2^.»v  targ.  st'^t  [aus  diesem  Zusammenhang  ist  zu  schlies.sen,  dass 
im  aramäischen  dies  wort  die  arab.,  nicht  die  hebr.  oder  ass.  bedeutung 

—  siehe  s.  227,  anm.  1  und  s.  258  —  hatte  (beachte  das  nahe  angrenzen 
der  syr.-arab.  wüste);  die  .stellen,  wo  |Liaflu9,  xö"»':»  dem  hebr.  ök"i  ent- 
sprechen (so  Hieb  39,  9  f.  Ps.  29,  6.  Deut.  33,  17),  beweisen  natürlich 
nichts  (vgl.  s.  361,  anm.  1)];  LXX  nvyagyov,  äth.  Ghti\'  ivelä,  kopt. 
ingaryos,  arm.  aydzqal^  ,,capro  {aydz)  selvatico".  —  f.  '^sn  (noch  Jes.  51, 
20;  viell.  vom  St.  r!^5n,  der  im  arab.  „schnell  laufen"  heisst)  „eine  grössere 
a-ntilopenart  (oryx?)*'  oder  ,,bergziege'S  sam.  "isn,  syr.  |^?  [„ibex,  capresv 
baden'-,  für  V^k  Deut.  32,  14  (der  Syrer  las  den  pl.  von  Vj«  statt  von  h\^, 
wie  im  te^t  steht),   meist  für  V?\  so  1.  San^.  24,  3,  Ps.  14,   18  ^.  ö.,  f. 


—    393    — 

(siehe  s  279)  ^  „hergbock"  (stets  slaq)og  der  LXX  wiedergebend) 
z.  b.  Deut.  14,  5,  i/'  17,  36,  Cant.  2,  9  (ID^H-'  'llf  A'  vf'ßQog 
flufpwv);  Phys.  24  f.  (cap.  30.  8la(pov\  34,  3  (einfach  statt  des 
in  der  Überschrift  stehenden  Ä'C'PÄ'As  =  öoQy.döoq);  plur. 
lif  ^^:  Jer.  14,  5.  Macc.  f.  5  (siehe  s.  373).  Das  Voc,  Ae.  er- 
klärt (ifA:  durch  <p^:  (siehe  no.  a). 

34.  kaschelot    oder    potfisch(?)     O'^flC'    'anbar    oder 

Olfüd'  'cbnbari  [==  wilc,  nach  dem  Kam  ein  seeungeheuer  wie 

auch  ein  schild   aus    dessen  haut;    sonst    ein  bekannter   arab. 


|2,-»?  Prov.  5,   19    (auch    für  ^y^)],    targ.    x^i'iw    [aus  'la  ""An    (=  \J^\ 
\),  so  Ps.  50,  10;    pl.  ia  •^.'?^n  Deut.   14,  5,   J.  (syr.  C^  ]9o2)]; 


LXX  o()t;ya,  äth.  hdß*  ortgä  (siehe  s.  363;  die  eigentliche  oryxantilope 
fehlt  auch  in  Habesch  und  wird  dort  durch  die  andre  species  der  spiess- 
böcke,  die  be'zä-ant.,  vertreten),  kopt.  orega,  arm.  yamoye  („ircocervo"?) 

P     7 

—  g.  ^ttT  (kaum  mehr  genau  zu  bestimmen),    sam.  »itot,    syr.  jj?]  [arab. 

JüJü  „Steinbock";  Greg.  Nys.   teste  B.  B,  l^o^?  \si'^  „ovis  montanus" 

und  so  auch  B.  S.  ij^^i  u^w^•^^^;  etymol.  =äth.  hC't'  ornd,  ein  nur 
noch  durch  das  Voc.  Ae.  erhaltenes  wort,  das  dort  durch  jr'^4*^s 
meddh*  (siehe  oben  im  text)  paraphrasirt  wird  —  demnach,  da  eine  ent- 
lehnung  unmöglich  scheint,  schon  ursem.  arnu  (aber  welche  bedeutung?)], 
targ.  x^'^.7  (=  ]^?  siehe  oben;  sonst  f.  sns-^i,  so  Spr.  5,  19);  LXX  xa- 

fitjXoTKXQdaXiv ,  äth.  fi/^'^T'  zarät  (siehe  s.  230),  kopt.  gamilopardalis, 
arm.  analuth  (auch  eine  hirsch-  und  antilopenart,  während  girafe  entsult 

—  „kamel-parder"  heissen  würde,  ein  beweis,  dass  die  Armenier  neben 
den  LXX  nothwendig  auch  eine  andere,  natürl.  die  syr.  übers,  zur  band 
gehabt  haben  müssen,  was  in  de  Wette-Schrader's  Einl.  noch  bestritten 

wird). Das  oben  angeführte  buch  von  Conder  ist  zu  der  literatur 

über  Palästina  (auf  s.  5,  siehe  auch  s.  113,  anm.  3,  s.  216,  anm.  2  und  s.  280, 
anm.  1)  nachzutragen  und  das  daraus  angeführte  resultat  für  ^va'n*'  um  so 
mehr  zu  beachten,  als  das  buch  die  ergebnisse  des  in  den  jähren  1872  bis 
1875  im  auftrag  des  Palestine  Exploration  Fund  unternommenen  Survey 
of  Western  Palestine  in  populärer  darstellung  —  the  scientific  results  will 
be  published  with  the  great  map  in  the  form  of  memoirs,  26  in  number, 
^one  to  every  sheet  —  enthält. 

1  vgl.  auch  noch  Sundevall  a.  a.  o.  s.  68,  z.  7  f.  , 


—    394    — 

stammname,  z.  b.  Harn.  p.  t»  Überschrift  fies  gedichts,  wo  der 
comm.  nur  die  bedeutungen   ambra  (ein  excrement,  was  sich 

im  bauch,  dieser  seethiere  findet,  urspr.)  und  schild  ((j^^vi)  an- 
führt ^-  d^s  seethier  selbst  ist  nach  Lane  „the  spermaceti- 
whale"J  im  äth.  gewöhnlich  allgemein  für  ein  grosses  fabel- 
haftes seeungeheuer  z.  b.  Hen.  60,  7.  8.  Phys.  s.  16,  z.  10  (an 
diesen  ßtellen  CjH^s,  sonst  O'itlOi  so  Hiob  3,  8.  Jon.  2,  1 
£  u.  ö.);  das  xrJTog  der  LXX  (siehe  darüber  Sundevall,  am 
unten  in  der  anm.  a.  o,,  s.  84)  entspricht  den  D^r'-rn  (über  das 

arab.  jjjlIj,  siehe  Lane  s.  v.  /\j)  des  urtextes,  was,  wo  über- 
haupt ein  bestimmtes  seesäugethier  darunter  gemeint  ist,  am 
ehesten  der  sich  vorzüglich  in  den  meeren  der  wärmeren 
himmelsstriche  findende  Kashelot  oder  Potfisch  (Potwal,  Phy- 
seter  macrocephalus)  sein  dürfte.  Der  pl  von  OtdC'  lautet 
O^'ÜC^'^  so  Macc.  f.  12  (siehe  schon  s.  373),  Gen.  1,  21.  Kuf. 
2.  Hiob  9,  13.  Hen.  60,  7.  9,  24. 

Die  lehnwörter,  die  einzeln  schon  alle  besprochen 
wurden,  würden  sich  nach  den  verschiedenen  Ursprüngen  etwa  so 
gruppiren:  aj  griechische:  eigentlich  nur  J^rt»:  gäle  „wiesei"  und 
SdP^  orz^a  «oryx"  (denn  bei  den  griech.  lehnwörtern  für  klipp- 
dachs  oder  Stachelschwein  [xoiQoyQvlhoc]  und  hase[()a(7i;7i;o/.t,']ist 
für  die  entlehnung,  da  hier  äth.  Wörter  existirten,  kein  recl^ter 
grund  einzusehen,  dieselbß  also  meh?  für  eine  zufällige  zu 
halten);  ähnlich  verhält  es  sich  mit  h^^(\fli  ühds  „elefant". 
b)  koptische:  eigentlich  nur  ^J^i  beM  „nilpferd",  was  den 
Abesiniern  demß^ch  von  norden,  von  Nubien  und  Aegypten 
her,  zuerst  bekannt  wurde;  }\A\t  „rinder,  kühe"  ist  vielleicht 
nicht  einmal  urspr.  koptisch,  da  heut  noch  im  Tigre  dies  wort 
in  dieser  bedeutung  existirt  (Münz.  /^^:  vaches).  c)  indische 
(über  Südarabien):  nur  J%:  nage  „elefant"  (worüber  schon  aus- 
tührlich  s.  374  f.).  d)  persische  (zunächst  durch  die  Araber  ver- 
mittelt, und  zwar  erst  in  späterer  zeit:  nur  p0^(\i  gämüs 
„büffel*\  was  dann  auch  hie  und  da  auf  den  in  Habesch  schon 
vorher  einheimischen  kafPerbüifel  übertragen  wurde. 

Ebenfalls  erst  in  späterer  zeit  (zum  theil  erst  durch  die 
^ibelrevision    nach    dejn    hebr.    oriojinal    wie   durch   die  über^ 


—     395    — 

Setzungen  ans  dem  arabischen)  hereingekommen  und  in  die 
eigentliche  spräche  nie  übergegangen  sind  endlich  e)  hebräische 
wie  A»*P;^'}•"  leivdtän  ^n^-jb  Hen.  60,  7;  4.  Esr.  4,  57.  59  und 
CK.9^',  CK9^'  (ON"))  Phys.  und  f)  arabische,  wie  ^Cf:i  kerd 

„äffe",  4'^-^T'lh-  ^-erddinät  {^\by:^)  „feldmäuse".  —  Schlüsse 
auf  nichtvorkommen  von  thierarten  in  Habesch  und  auf  die 
orte,  von  woher  dann  solche  thiere  den  Abesiniern  bekannt 
wurden,  konnten  bei  dieser  ganzen  reihe  von  lehnwörtern  nur 
bei  gdle,  Srigä,  beJwj  gdmüs  und  nag^  gemacht  werden  (wozu 
man  die  allgemeinen  bemerkungen  über  den  werth,  lehnwörter 
auszuscheiden  und  ihrer  spur  nachzugehen,  auf  s.  363  und  365 
vergleiche).  ^ 


Vergleichen  wir  nun  zum  schluss  das  bild  der  abesinischen 
fauna,  wie  es  sich  uns  aus  der  literatur  und  der  spräche  des 
semitischen  ge*^ezvolkes  in  obigen  Untersuchungen  ergeben,  mit 
dem  bestand,  den  die  neueren  reisenden  -  dort  vorgefunden  wie 
mit  der  fauna  Afrika's  überhaupt  sammt  den  ihr  eigentüm- 
lichen (in  Asien  fehlenden  oder  in  andern  arten  vertretenen) 
thiereU;  so  lassen  sich  folgende  beobachtungen  machen: 

1.  Der  abesinischen  fauna  eigene  thiere  (und  demgemäss 
entweder  mit  nichtsemitischen  namen  oder  mit  semitischen  neu- 
bildungen  der  ge'ezsprache  benannt)  sind:  der  elefant  {nag^\ 
harmdsj  falfal\  das  nashorn  {/larUj  Icarkand)^  verschiedene 
affenarten  {Jidbdi)^  die  girafe  (zardt)^  fast  alle  antilopenarten 
(waital,  tordj  he  ezd  etc.),  der  kafferbüffel  Uähema  gaddm^  dann 
auch  übertragen  das  urspr.  pers.-ai'ab.  gdmüs^  gosh\  der  hyänen- 


1  das  dort  vom  oryx  gesagte  ist  dahin  abzuändern,  dass  die  eigent- 
hche  oryxantilope  wirkhch  in  Habesch  unbekannt  war,  was  durch  das 
griech.  lehnwort  dafür  (vgl.  s.  365,  anm.  2)  bestätigt  wird,  denn  die 
be'zä-antilope  gehört  zwar  auch  zu  den  spiessböcken,  ist  aber  doch  eine 
vom  oryx  zu  unterscheidende  gattung. 

2  vgl.  nach  Bruce's,  Harris'  und  KüppeTs  forschungen,  be- 
sonders die  schon  s  364,  anm.  1  genannten,  alles  frühere  zusammenfassen- 
den und  durch  die  neuesten  resultate  ergänzenden  arbeiten  (vor  allem 
{ieuglin's  u.  a.). 


—    396    — 

hund  {tdh^eld)  [und  der  maulesel  {bakl)^  dessen  Züchtung 
wenigstens  aus  Abesinien  erst  zu  den  Arabern  kam];  über  das 
nilpferd  siehe  schon  oben.  Alle  diese  thiere  gehören  der 
afrikanischen  fauna  an  und  fehlen  in  Asien. 

2.  Von  den  säugethieren,  welche  auch  den  asiatischen  Se- 
miten bekannt  waren,  also  der  eigentlichen  semitischen  fauna 
angehören,  führen  im  Ge'ez 

a.  gemeinsemitische  namen:  pardel  {nam7-\  bär  {dehb)^^ 
hyäne  (vereinzelt  noch  dßS  e^  gewöhnlich  allerdings  zl^^h^  was 
der  gemeinsemitische  name  für  wolf,  schakal  ist),  igel  {kuinj\z\ 


^  der  einzige,  der  das  vorkommen  des  baren  in  Habesch  „aufe  be- 
stimmteste in  Abrede  zieht",  ist  Heuglin  (Reise  nach  Abes.,  s.  248, 
oben),  während  Ehrenberg  dort  einen  baren  von  fern  gesehen  haben 
will  (die  auf  sein  befragen  gemachte  angäbe  der  eingeborenen,  das  thier 
heisse  karrai  [—  Tigre  \\l^f*'  karai,  pl.  Mld']^  kann  auf  misverständ- 
nis  beruhen),  Hartmann  ausdrücklich  die  frage  noch  als  eine  offene 
betrachtet  wissen  will,  Schmarda  in  seiner  „geograph.  Verbreitung 
der  Thiere"  s.  280  von  der  hochafrikanischen  thierregion  sagt  „die  baren 
fehlen  gänzlich  mit  ausnähme  der  abesinischen  gebirge"  und  Dillmann 
endlich  im  artikel  Aethiopien  in  der  neuesten  aufl.  des  Brockhausischen 
convers.-lexicons  ohne  weiteres  den  baren  der  abesinischen  fauna  zuzählt. 
Nimmt  man  zu  dem  sprachlichen  bezeugtsein  (s.  379)  noch  hinzu,  dass  bei 
der  eigenartigen  physikalischen  beschaffenheit  dieses  afrikanischen  alpen- 
landes  die  möglichkeit  des  (wenn  auch  selten  und  nur  für  die  höchsten 
bergregionen  anzunehmenden)  Vorkommens  des  baren  zoologisch  nicht 
in  abrede  gestellt  werden  kann,  so  kann  für  die  zeit  der  blüthe  der 
ge'ezliteratur  die  existenz  dieses  thieres  in  Habesch  wol  kaum  noch  be- 
stritten werden,  ja  sie  ist  sogar  für  heute  noch  sehr  wahrscheinlich,  und 
man  braucht  also  deshalb  nicht  anzunehmen,  dass  das  ge'ezwort  debb 
nur  auf  ein  bärenähnliches  thier,  etwa  den  honigdachs  oder  ratel  —  die 
dachse  bilden  den  Übergang  vom  marder  zum  baren  und  ganz  besonders 
gilt  dies  von  dieser  dachsart,  vgl.  Brehm,  Thierl.,  II,  s.  139  —  wäre  über- 
tragen worden,  zu  welcher  annähme  auch  sonst  gar  kein  anhaltpunkt 
vorliegt.  Zu  beachten  ist  auch  die  altägyptische  darstellung  eines  baren 
in  einem  thebanischen  grab  aus  der  zeit  Thutmes  III.  (c.  1700  v.  Chr.) 
bei  ßossellini  II,  22,  5  einzeln,  die  ganze  abbildung  im  Zusammenhang, 
eine  procession  darstellend  und  ebenfalls  in  färben  ausgeführt,  bei  Hos- 
kins,  Travels  in  Ethiopia,  London  1835,  p.  328 — 335,  welcher  die  hell- 
farbigen führer  des  baren  und  des  daneben  abgebildeten  (nach  Hartmann 
asiatischen?)  elefanten  für  weisse  asiatische  sclaven  des  besiegten  äthio- 
pischen königs,  dessen  landesprodukte  (so  auch  girafen,  äffen,  leoparden 
etc.)  hier  in  procession  vorgeführt  werden,  hält. 


—     397     — 

maus  («2«),  hund  {kalb),  wildkatze  {demmat),  Wildschwein 
{herizir),  pferd  {faras\  kamel  (gamal),  rindvieh  und  zwar  nur 
die  Wörter  für  stier  und  kalb  (sor,  egualt\  ziegen  (tali)  und 
Steinböcke  {wtld  und  hajal),  während  dagegen 

b.  andere  semitische  namen  (zum  theil  südsemitische,  also 
nur  noch  im  arabischen  sich  findende)  folgende  führen:  löwe 
( anbdsd,  süds.),  gepard  {sdhpu)^  fuchs  {kuensel),  hyäne  (siehe 
oben),  hase  {mantaU) ,  esel  {adg),  wildesei  {halastj6\  ^  schwein 
(hardwjd),  rindvieh  (zum  theil,  nemlich:  Idhem,  süds.;  herd, 
gemeinsem.,  aber  in  anderer  bedeutung;  taifan,  süds.;  id\od  — 
zwei  andere  Wörter  siehe  dagegen  unter  a,  nemlich  sor  und  ^g^ali), 
schafe  (sämmtliche  namen!),  ziegen  (zum  theil,  nemlich  dab^ld, 
harge\  dagegen  tali  [das  allgemeine  wort]  gemeinsemitisch,  doch 
mit  einiger  einschränkung,  siehe  s.  248,  anm.  3),  alle  antilopen- 
namen  (höchstens  ^M*t  und  hC^'^  die  aber  gerad  in  der 
Schriftsprache  nicht  vorkommen,  ausgen.)  und  endlich  walfisch 
(anbai^,  südsem.). 

Kein  semitisches  volk  hat  so  viele  und  so  gesv^öhnliche 
gemeinsemitische  thiernamen  aufgegeben,  wie  die  von  Süd- 
arabien in  den  neuen  in  klima  und  fauna  so  ganz  anderen 
erdtheil^  gewanderten  ge'ezleute;  bei  den  Wörtern,  die  als 
südsemitisch  zu  bezeichnen  waren,  lässt   sich  doch  .wenigstens 


1  und  zwar  eine  besondere  afrikanische  species,  statt  deren  im  süd- 
licheren Afrika  das  zebra  auftritt,  von  wo  aus  es  den  Aethiopen  erst  später 
unter  dem  namen  zekora  bekannt  wurde;  siehe  Ludolf  Hist.  Aeth.  X, 
8.  4,  oben  no.  37  (die  seiten  dieses  buches  sind  leider  nicht  numerirt). 

2  einige  allgemeine  bemerkungen  über  den  eigenartigen  charakter 
der  afrikanischen  fauna  (Aegypten  ist  hier  ausgeschlossen,  vgl.  schon 
8.  12)  findet  man  z.  b.  in  Achille  Raffray's  Abyssinie  (Paris  1876),  p. 
235,  eine  höchst  anziehende  und  treffende  charakterisirung  des  physika- 
lischen eindrucks,  den  Habesch  macht,  in  Munzinger's  „Ostafrikanischen 
Studien"  (Schaff hausen  1864)  s.  26  ff.  Letztere  ist  wol  das  anschaulichste 
in  gedrängter  form,  was  über  die  naturbeschaffenheit  dieses  merkwürdigen 
landes  im  allgemeinen  (auch  den  der  noch  nie  von  Habesch  hörte)  orien- 
tiren  kann;  für  weitere  aufschlüsse  über  land  und  leute  sei  auf  die  po- 
puläre Zusammenfassung  Richard  Andree's  „Abessinien,  das  Alpenland 
unter  den  Tropen"  (Leipzig,  1869)  verwiesen,  wo  auch  eine  vollständige 
geschichte  der  erforscbung  Abesinien's  durch  die  Europäer  (bis  1868) 
gegeben  wird, 


—    398    — 

noch  die  verbindungskette  herstellen  durchs  arabische  (so  anib. 
neben  dem  seltenen  ^  anhasu^  löwe  das  gewöhnliche,  auch  den 
andern  semit.  sprachen  fehlende  asadun^  aber  daneben  doch 
auch  das  gemeinsemitische  laitun  und  labuatun\  wo  ist  aber 
eine  semitische  spräche,  welche  tür  esel  nicht  ein  auf  das 
ursem.  himdru  zurückgehendes  wort  hätte,  die  den  hasen  nicht 
niiN  nennte  oder  die  gar  jede  spur  der  ursemitischen  namen 
der  schafe,  dieser  so  gewöhnlichen  hausthiere,  aufgegeben  hatte, 
ausser  dem  ge'ez?  Bei  den  antilopen  z.  b.  ist  der  grund  leicht 
ersichtlich,  denn  das  sind  zoologisch  lauter  verschiedene  arten 
von  denen  Aegyptens  wie  der  semitischen  länder  Asiens  (hier 
vor  allem  Arabiens),  aber  auch  bei  den  andern  Wörtern 
kann  dies  aufgeben  nicht  reiner  zufall  sein  —  wenn  es  blos 
zwei  oder  drei  wären,  ja  dann  eher  —  und  so  ist  auch  hier 
das  sich  losreissen  von  der  alten  mutter,  so  nah  auch  die 
Wanderung  über  die  schmale  meerenge  war,  in  die  neue  phy- 
sikalisch so  anders  geartete  weit,  den  alten  bezeichnungen  für 
diese  tldere  zur  .,pforte  des  Untergangs"  geworden;  ja  ich 
gehe  nocli  weiter:  wenn  nicht  Habesch  in  den  merkwürdigen 
klimatischen  contrasten,  die  es  aufweist,  seinen  tropischen 
niederungen  neben  den  schneeregionen  seiner  alpen  und 
dem  dazwischen  die  mitte  haltenden  gemässigten  klima,  doch 
noch  so  tiel  verwandtes  in  fauna  und  flora  mit  Asien  auf- 
wiese, wenn  es  z.  b.  nur  um  ein  drittel  mehr  tropischen 
Charakter  hätte  als  dies  wirklich  der  fall  ist,  wer  weiss,  ob 
dann  jene  erste  hälfte  von  thiernamen  sich  erhalten  hätte, 
welche  wir  sämmtlich  dem  ursemitischen  vocabular  beizählen 
dürfen? 

3.  Endlich  bleiben  noch  einige  wenige  thiere  übrig,  welche, 
obwol  gerade  für  die  thierwelt  Habesch's  charakteristisch,  den- 
noch, nicht  bei  den  namen,  die  sich  uns  aus  der  ge'^ezliteratur 
ergeben  haben,  unterzubringen  waren;  dies  sind  vor  allem  der 
honigdachs  oder  ratel,*  nach  Heuglin  „amharisch  /«Vo, 
wahrscheinlich  auch  moqaza''^,'^  dann  das  erdferkel   (oryctero- 


1  siehe  Hartiaann,  a.  a.  o.,  s.  237. 


—    399    — 

pus;,  amharisch  X'rh.^'  seherd^  und  das  na  cht  seh  wein 
(nyctochoems),  amliarisch  Oti^'  hasamä^  '^  welch  letzteres  thier 
nur  eine  nebengattung  der  andern  schon  besprochenen  wild^ 
schweinart,  dem  Warzenschwein  (Phacochoerus,  amh.  "hÜf' 
Irjd  =  äth.  ih^'iO'yi  hardwjd)  ist,  und  daher  im  Ge'ez  wol 
unter  dem  wort  hardwjd  oder  vielleicht  auch  dem  andern  (ge- 
meinsemitischen) wildschweinnamen  ^'Jft.Cs  kenztr  mit  ver- 
standen wurde.  —  Der  schakal,  dessen  vorkommen  bezeugt 
ist 3  (amh.  ^fiC'  ^abaro)^  scheint  im  Ge'ez  als  ein  thier  mit 
dem  fuchs  (Jcuens^l)  jSgurirt  zu  haben  (vgl.  auch  unten  den  Tigre- 
namen  bei  d'Abbadie),  während  die  von  kleineren  katzen  in 
Abesinien  vorkommenden  luchs  arten  (amh.  7«  AT*  As  ^'ÜC' 
gulgul  nawr,  nach  andern  „gepard")  ^  wahrscheinlich  unter  dem 
namen  des  gepards  mit  inbegriifen  wurden. 

Nachdem  wir  nun  gesehen,  wie  sich  die  semitischen  Abe- 
sinier  mit  dem  aus  der  alten  heimat  mitgebrachten  vorrath 
von  säugethiernamen  in  dem  neuen  welttheil  mit  seiner  einer 
ganz  anderen  thierregion  angehörenden  fauna  eingerichtet, 
was  vom  alten  sprachgut  dabei  unverändert  geblieben,  was 
durch  neubildungen  ersetzt,  durch  Übertragungen  modificirt 
oder  gar  durch  entlehnungen  afrikanischer  namen  vervoll- 
ständigt wurde,  so  bitte  ich  nun  zum  schluss  meine  leser,  mit 
mir  in  die  älteste  zeit,  wo  wir  die  existenz  der  Semiten  zurück- 
verfolgen können,  nemlich  in  die  sogenannte  ursemitische 
periode,    einen    blick  zu  werfen  und'^recapitulirend    alles    das? 


*  siehe  Hartmann,  s.  249;  vgl.  auch  Raffray,  am  oben  a.  a., 
s.  68,  wo  aus  eigner  anschauung  von  einem  interessanten  kämpf  dieses 
thieres  mit  der  hyäne  berichtet  wird. 

2  siehe  Heugiin,  Reise  etc.,  s.  244. 

•'  Heugiin,  Reise,  s.  235  und  auch  bei  andern,  z.  b.  Mansfield 
Tarkyns,  Life  in  Abyssinia,  vol.  II  (London  1853),  p.  299  (im  abschnitt 
Natural  history;  dort  wird  von  „three  or  four  sorts  of  jakals"  gesprochen). 

*  in  Munzinger's  Tigre-glossar  rhA«A'  ^«*^^  und  df/ihs  haihö 
(pl.  fl^rh,-  hajähi  [vgl.  den  altäg.  namen  der  gefleckten  hyäne:  huhiu'i])', 
in  d'Abbdie's  Tigr^-glossar  (DA":   rh/k«A'  i*>(^d  hasU  „r^nard". 

5  nach  Heugiin  auch  amh,  a]fen. 


—    400    — 

was  sich  uns  schon  bei  besprechung  der  einzelnen  arab.  und 
äth.  säugethiernamen  nach  sprachvergleichenden  und  cultur- 
geschichtlichen  Untersuchungen  als  ursemitisch  ergeben,  in 
ein  gesammtbild  vereinigt,  vor  unserm  geistigen  äuge  vorüber- 
ziehen zu  lassen,  um  dann  zu  versuchen,  von  dieser  so  ent- 
standenen fauna  auf  die  geographische  läge  der  ursitze  der 
Semiten  im  letzten  Stadium  vor  ihrer  trennung  einen  schluss 
zu  ziehen. 


Die  den  Ursemiten  bekannten  Sängethiere 


waren  nach  den  in  diesem  buch  geführten  einzeluntersuchungen 
unter  ihren  mit  Sicherheit  zu  erschliessenden  ursemitischen 
namen  folgende:  ^ 

1.  der  löwe:  a.  b.  laitu^  das  Weibchen  labiatu,  lib^atu. 

c.  nahusu  (nur  arab.,  ass.)  —  Nur  südsem.  ist  ^anbasu; 
allgemeine  Wörter  für  „wildes  raubthier"  waren  wol  madinu^ 
havhdm  (beide  nur  im  arab.  in  der  speciellen  bedeut.  „löwe"). 

2.  der  pardel:  namiru,  nimru. 

3.  die  Wildkatze:  dimmu^  damdmu.^'^ 

4.  der  wolf:  dihu  (südsemit.  „schakal";  nord-  und  wahr- 
scheinlich auch  ursemitisch  muss  neben  dChu  „wolf  ein  wort 
ahu  „Schakal"  existirt  haben,  vgl.  s.  292). 

5.  der  haushund:  kalbu. 

6.  der  fuchs:  tu  diu  \  talabu. 

7.  die  Streifenhyäne:  dabuu. 

8.  der  bär:  dubbu. 


1  ich  wähle  hier  die  gleiche  eintheilung  wie  oben  auf  s.  354  ff.  beim 
rückblick  über  die  arabische  fauna  des  6.  nachchristl.  Jahrhunderts;  die 
beweisführung  wird  natürlich  hier  nicht  wiederholt  und  werden  auch 
keine  rückweise  gegeben. 

2  wo  in  künftigem  ein  Sternchen  nachgesetzt  wird,  so  soll  dies  eine 
Unsicherheit  der  erschlossenen  form  nur  für  den  vokalismus  anzeigen, 
um  nicht  etwa  nan  (so  in  diesem  fall)  schreiben  zu  müssen;  vielleicht 
existirten  beide  formen  neben  einander  im  ursemit.  (wie  dies  z.  b.  bei 
namirUf  nimru  sicher  ist). 

Hom  mel,  thier namen.  26 


—     402     — 

9.  der  igel:  huppudu^  huppudu  (vgl.  dazu  die  bemerkung 
s.  403,  anm.  2). 

10.  der  maulwurf:  huldu. 

11.  die  fei  dm  aus:  a.  '^akbaru. 

b.  aisu. 

12.  der  hase:  arnahu.  ' 

13.  das  pferd:  a.  parasu. 

b.  süsu.  —  Ein  vielleicht  schon  im  ursemitischen  ge- 
brauchtes epithetum  dieses  von  den  alten  Semiten  nur  zu 
edeln  zwecken  verwendeten   thieres  war  nahdu\    vgl.  das  arab. 

epithetum  J^  und  das  schon  in  den  altbabylonischen  Izdubar- 
legenden  vorkommende  beiwort  des  rosses:  nahid,  hahli  .,glor- 
reich  im  kämpf.  , 

Die  Wörter  pcdilu^  „hengst"  und  muJiru  „füllen'*  scheinen, 
ursprünglich  vom  pferd  gesagt,  schon  bald  auch  auf  andere 
thiere  angewendet  worden  zu  sein. 

14.  der  wildesei:  a.  parau. 

b.  '^  arddu. 

c.  (vielleicht  speciell  das  füllen)  ^ airu. 

15.  der  hause  sei  (das  mannchen)  Mmdru^ 

(das  Weibchen)  atdnu. 

16.  das  dromedar:  gamalu^ 

(das  Weibchen)  nawakatu^  janakatu. 
(das  junge)  hakru,  bikru. 

Vielleicht  auch  rakübu  (d.  i.  „reitthier")  genannt,  siehe 
s.  204;  das  wort  bdiru  muss  im  ursemitischen  allgemein  „vieh" 
bedeutet  haben. 

17.  der  hirsch:  irgend  einer  der  gleich  aufzuführenden 
gazellen-  oder  steinbocknamen;  zu  bestimmen,  welchen,  ent- 
zieht sich  wol  ganz  der  wissenschaftlichen  forschung.  Da  die 
Urheimat  der  Semiten  aus  andern  zwingenden  gründen  im 
norden  der  semitischen  länder  gesucht  werden  muss,  so  ist  es 
nur  ein  weiter  sich  ergebender  schluss,  dass,  zumal  für  die 
ganze  sippe  der  wild  lebenden  Wiederkäuer  so  viele  namen  für 
das  ursemitische  sich  ergeben,  einige  davon  namen  des  in  den 
eufrat-  und  tigrisländern  wirklich  vorkommenden  hirsches  ge- 
wesen sind 


—     403     — 

18.  die  gazelle:  a.  tabju. 

b.  (das  junge)  ^ azdlu. 

c.  naüu  oder  ndlu  (nur  ass.  und  amh.) 

d.  ai-nu    (nur    ätli.    und    syriscli;   vielleicht  auch   eine 
steinbockart). 

Ferner  müssen  schon  im  ursemitischen  gewisse  antilopen- 
oder  steinbockarten  mit  namen  benannt  worden  sein,  deren 
Wurzelbuchstaben  d  und  ein  zischlaut  waren  (so  vom  hüpfen 
oder  springen  benannt);  dies  ergibt  die  Zusammenstellung 
von  ass.  dassu^  syr.  daisa  und  hebr.  dison.  Drei  ursemitische 
Wörter  dasasu^  dajasu  und  disdnu  als  sicher  aufzustellen,  wäre 
der  form  wegen  zu  gewagt;  möglich  ist  ihre  existenz  aber 
immerhin. 

19.  der  Steinbock:  a.  wdüu. 

b.  {Ji)ajjahi^   viell.    auch    naüu    (was    dann    oben    zu 
streichen). 

c.  (das  junge)  '^uiwu  (nur  hebr.  und  arab.) 

20.  die  hausziege:  a.  '^ inzu.^^ 

b.  (Ziegenbock)  tafsu. 

c.  (der  junge  bock)  \itudii. 

d.  (zickchen)  yadja^  vielleicht  auch 

e.  talju  (wenn  letzteres  wort  nicht   eine  allgemeinere 
bedeutung  hatte). 


1  das  urs.  arwaju  (ass.  und  arab.  „Steinbock")  bedeutete  wahrscheinl. 
allgemein  „wild",  siehe  s.  281  f.;  im  Tigre  wurde  JiCB'  zum  allg.  wort 
für  „schlänge"  (äth.  tiC^s  1^Ä"C'),  während  dort  merkwürdiger  weise 

ih^'t*'  i'WCif  (arab.  äaä».  hai/'atun  „schlänge")  für  den  löwen  gebraucht 
wird. 

^  so  setze  ich  jetzt  die  grundform  an  (statt  'izzu  s.  246),  da,  was 
dort  nachzutragen,  das  Sb  286  stehende  UZ  inzu  das  assyr.  wort  für 
„ziege"  zu  sein  scheint,  vgl.  IV  R.  28,  48,51c  sizbi  inzi  (sum.  GA.üZ) 
mit  II  R.  35,  74/75  ardatu^  m  ina  sirtisa  sizhu  la  ibhi  („eine  Sklavin, 
welche  an  ihrer  brüst  keine  ....  hat"),  nach  welch  letzterer  stelle  ^izbu 
nur  „milch"  bedeuten  kann.  Es  ist  dann  die  frage,  ob  bei  ^""ti::,  Tis)5 
und  ähnlichen  Wörtern  nicht  auch  die  südsem.  form  (von  mir  als  auf- 
lösung  von  zzinnz,  ppin  np  etc.  bezeichnet)  das  ursprüngliche  re- 
yträsentirt,  zumal,  wenn  in  dem  s.  301,  anm.  2  notirten  hnmsiru  etwa 
der  a^s.  nanie  des  Wildschweins  stecken  sollte. 

26* 


—    404    — 

21.  das    schaf:    [vielleicht    ursprünglicli    danu    (coUectiv) 
und 

sawahu  (ein  einzelnes  thier);  sicher  aber] 
(und  zwar  widder)  kabsu  ^. 
(weibliches  lamm)  rahüu. 

(nord-,  vielleicht  aber  auch  schon  ursemitisch)  immaru^ 
(lamm). 

Allgemein  „kl  ein  vi  eh"  (schafe  sowol  als  ziegen)  scheinen 
bedeutet  zu  haben 

dann  und  sawahu  (siehe  schon  oben)  und  vielleicht 
(das  junge)  talju. 

22.  der  wildochs:  rimu^ 

(vielleicht  auch)  arhu. 

23.  das  hausrind:  a.  (allg.)  bakaru  (rindvieh) 

b.  (nord-,  höchst  wahrscheinlich  auch  ursemitisch) 
alpu  (ochs). 

c.  auru  (stier). 

d.  'iglu  (kalb).  —  Nur  für  das  südsemitische  zu  er- 
schliessen  sind  die  Wörter  japanu  (siehe  s.  264,  anm.  1)  und 
lahmu  (s.  103,  anm.  2). 

24.  der  kli  pp  schief  er  i^  tapanu. 


1  meine  auf  s.  235,  anm.  2  ausgesprochene  vermuthung  scheint  sich 
zu  bestätigen,  da  nach  dem  von  Sehr a der,  KG.  216,  anm.  2  bemerkten 
der  ausdruck  ilippi  la  maaak  kdh-li-i  (Asurn.  3,  34.  64,  Salm  Monol.  von 
Karch  1,  36)  nur  , schiffe  von  hammelhäuten*  heissen  kann;  es  ist 
natürlich  dann  nicht  gdb-si-i,  sondern  käh-si-i  zu  lesen  (vgl.  zu  käb,  kcq) 
für  dieses  zeichen  z.  b.  H.  J.,  obv,  10  lah-^ü  va  kima  is-su-ri  su-bat  käp- 
-pi  „und  gekleidet  wie  vögel  in  ein  kleid  von  flügeln",  var.  kap-pi 
mit  den  gewöhnlichen  zeichen  für  kah,  kap).  Es  gehören  dann  nach 
den  sem.  zischlautgesetzen  (siehe  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXXII,  s.  712)  zusammen: 

urs.  kabsu,  hebr.  i-r?,  ass.  kabsu,  arab.  ^jiJwAJ  ;  daneben  ursem.  kabsit 
(nur  im  syr.  1-a.üs)  und  ursem.  kabsa  (nur  in  dem  neben  ass.  kabln  aus 
GüG  kirrti  und  kabdsu  zu  erschliessenden  ass.  kabsu). 

^  das  syr.  wort  heisst  \x^\  ,  wie  s.  237  zu    corrigiren    ist,    wie    es 
ebenso  dort  immaru  statt  immäru,  heissen  muss. 
^  oder  ein  ähnliches  kleineres  thier. 


—     405     — 

25.  das  Wildschwein:  hazzint,^  (vgl.  dazu  die  bemerkung 
s.  403,  anm.  2). 

So  wären  also,  um  kurz  und  übersichtlich  zu  recapituliren, 
löwe,  pardel,  Volf,  fuchs,  hyäne,  bär,  wildkatze,  Wild- 
schwein, wildochs;  wildesei,  hirsch,  gazelle,  Steinbock» 
hase,  igel,  klippdachs,  maulwurf,  feldmaus;  (hausthiere :) 
pferd,  esel,  kamel,  ziege,  schaf,  rind,  hund"  die  der  ur- 
semitischen säugethierfauna  mit  Sicherheit  zuzuschreibenden 
thiere;  die  durch  gesperrten  druck  hier  kenntlich  gemachten 
galten  auch  vor  meinen  Untersuchungen  als  solche,  '^  wenngleich 
sie  noch  niemand  versucht  hatte,  in  einheitlicher  reihe  zu- 
sammen zustellen,  und  diese  können  denn  auch  als  über  allen 
zweifei  erhaben  jener  fauna,  für  die  wir  als  späteste  zeit  den 
anfang  des  dritten  Jahrtausends  vor  Chr.  geburt  anzusetzen  ge- 
zwungen sind,  zugerechnet  werden.  Von  der  richtigkeit  der 
übrigen  bin  ich  wenigstens  ebenso  sicher  überzeugt,  und  diese 
Überzeugung  mit  beweisen  begründet  zu  haben,  ist  eben  der 
zweck  meines  buches.  Es  ist  noch  darauf  aufmerksam  zu 
machen,  dass  von  den  raubthieren  allein  für  den  löwen  mehrere 
namen  (von  verschiedenen  triliteralen  stammen)  fürs  ursemitische 
nachweisbar  sind,  von  den  andern  wild  lebenden  thieren  für 
den  wildesei,  die  gazelle,  den  Steinbock  und  (wahrscheinlich 
auch)  den  wilden  ochsen,  und  dass  ferner  von  den  hausthieren 
nur  beim  rindvieh,  den  ziegen  und  schafen,  dem  esel  und  dem 
kamel  verschiedene  namen  für  männchen,  weibchen  und  junge 
sich  aufstellen  lassen,  was  interessante  Schlüsse  über  den  grad 
der  Vertrautheit  oder  bekanntschaft  der  Ursemiten  mit  den 
ihnen  bekannten  thieren  zu  ziehen  nahelegt. 


1  vielleicht  auch  ^aparu*  (vgl.  ySi.£.  und  ass.  apparru)? 

^  ieh  habe  hier  mit  absieht  den  hirsch  ausgenommen,  da  die  all- 
gemeine annähme  bisher  zwar  dieses  thier  den  Ursemiten  vindicirte,  aber 
unter  dem  namen  ajjal,  der  ebensogut  oder  ebensowenig  wie  andre  ur- 
semitische antilopen-  oder  steinbocknamen  den  hirsch  bezeichnen  konnte, 
vgl.  K.  "280,  anm.  1  und  s.  279  f.,  —  ebenso  auch  das  Wildschwein,  da  man 
bisher  hazziru  (oder  hanziru)  zwar  allgemein  für  ursemitisch  hielt,  aber 
ohne  nach  weitern  gründen  zu  fragen,  mit  „seh wein"  (also  „hausschwein") 
wiedergab. 


~     406     — 

Wo  waren  nun  —  und  das  ist  die  wichtigste  frage  bei 
der  ganzen  sache  —  die  sitze  der  Semiten  in  dem  letzten 
Stadium  vor  ihrer  trennung,  in  welche  zeit  eben  wir  die 
existenz  jener, fauna  allein  setzen  dürfen?  Schon  in  der  ein- 
leitung  wurde  auf  die  Unzulänglichkeit  der  aufstellungen 
Schrader's  und  Sprenger's  hierüber  hingewiesen  ^  und  als 
der  einzig  richtige  weg  der,  den  A.  von  Kremer  eingeschlagen, 
bezeichnet.  Dieser  gelehrte  suchte  vor  allem  darzuthun,  dass 
Arabien  der  ursitz  der  Semiten  nicht  sein  könne,  und  sein 
hauptbeweis  dafür  ist  in  folgenden  sätzen  enthalten:  1)  die 
Semiten  kannten  vor  ihrer  trennung  in  einzelne  Völker  und 
sprachen  das  kamel,  aber  nicht  den  strauss,  sie  sassen  also 
nicht  in  Arabien,  wo  der  strauss  einheimisch  ist,  und  Arabien 
kann  folglich  auch  nicht  als  der  entstehungsherd  des  kam  eis 
angesehen  werden.  2)  die  Semiten  kannten  vor  der  dialekt- 
bildung  (um  kurz  den  nicht  ganz  passenden  terminus  v.  Kremer 's 
zu  gebrauchen)  die  palme  und  ihre  frucht  nicht;  der  älteste 
eigene  ausdruck  für  dattel  findet  sich  im  Sprachgebiet  der  die 
babylonische  tiefebene  bewohnenden  aramäischen  stamme  (neml. 
das  wort  diklä).  Diesen  beiden  aufstellungen,  von  welchen  die 
zweite  einiger  berichtigung  bedarf,  die  erste  allein  aber,  wenig- 
stens für  den  anfang,  jener  negativen  behauptung  hinreichen- 
des gewicht  zu  verleihen  im  stände  ist,  fügt  nun  v.  Krem  er 
seine  positive  ansieht  vom  Ursprung  und  von  der  Wanderung 
des  semitischen  Völkerstammes  an.  Nach  ihm  war  Hochasien 
die  gemeinsame  Urheimat  der  semitischen  wie  der  arischen 
stamme.  Im  hohen  Turan,  westlich  vom  Bolortag  und  der 
hochebene  von  Pamir,  hätten  die  Ursemiten  in  naher  berührung 
mit  den  Ariern  gesessen,  von  wo  aus,  dem  lauf  der  grossen 
Wasseradern  des  Oxus,  folgend,  zunächst  nach  westen  und  dann 
am  südrande  des  kaspischen  meeres  herum  immer  weiter  gegen 
Südwesten  die  Wanderung  der  Semiten  vor  sich  gegangen  wäre, 
yon  da  wären  sie  durch  einen  der  Elburz-pässe  in  die  medische 
«■ebirgslandschaft  eingedrungen,  und  dann  hätte  wahrscheinlich 
durch  jene  ^l^e  einbruchsstelle  aller  völkerströme  von  und  nach 


*  Seite  8;  eine  ausführlichere  Widerlegung  habe  ich  seitdem  in 
meinem  aufsatz  „die  ursprünglichen  Wohnsitze  der  Semiten'*  (Beil.  der 
Allg.  Zeit.  1878,  No.  263  f.)  gegeben,  welche  ich  hier  nachzulesen  bitte. 


—     407     — 

Medien,  durch  die  felsenschlucht  von  Holwan,  welche  hier  die 
Zagros-kette  durchklüffcet,  der  einmarsch  in  das  tiefe  becken  der 
assyrisch-mesopotamischenniederung stattgefunden.  So  weitnach 
A.  V.  Kremer.  -Holwan  liegt  gerade  zwischen  dem  34.  und  35. 
grad  N.  Br.  in  der  mitte,  und  von  da  aus  gelangt  man  zunächst 
in  den  theil  der  Eufrat-  und  Tigrisebene,  der  ,südlich  von  den 
alten,  ursprünglich  nichtsemitischen,  culturländern  Sumir  und 
Akkad,  ^  nordöstlich  von  Assyrien  und  nordwestlich  von  dem 
schon  in  vorchristlicher  zeit  aramäischen  theile  von  Mesopota- 
mien, dem  eigentlichen  zweistromland  (Naharina)  der  ägypti- 
schen inschriften,  begränzt  wird.  Hier  müssen  die  vereinigten 
Semiten  noch  einige  zeit  gesessen  haben,  bis  (vielleicht  durch 
die  südlich  sitzenden  Nichtsemiten  veranlasst?)  eine  neue 
Wanderung  nach  nordwesten,  Süden  und  Südwesten  begann, 
welche  die  uns  bekannte  vom  anfang  der  geschichte  an  uns 
entgegentretende  gestaltung  der  semitischen  völkergruppe  zur 
folge  hatte.  Die  geistvolle  ausführung  v.  Kremers  von  der 
früheren  Wanderung  der  Ursemiten  bis  Mesopotamien,  der  ich 
mich  vollständig  anschliesse,  bleibt  nun  freilich  immer  mehr 
oder  weniger  hypothese,  ähnlich  wie  alles  das,  was  sich  von 
jener  periode  der  semitischen  Sprachbildung  sagen  oder  ver- 
muthen  lässt,  welche  vor  die  entstehung  des  triliter^lismus  und 


1  dass  Sumir  Südbabylonien  (hauptstadt  Ur),  Gandunias  die  gegend 
um  Babylon,  Akkad  aber  der  strich  nördlich  und  nordöstlich  von  Ba- 
bylon (hauptstadt  Agate,  wie  ich  nach  G.  Smith's  Vorgang  den  namen 
A-ga-ne  lesen  möchte)  war,  darüber  kann,  trotz  Lenormant's  neuesten 
auslassungen  (Magie  und  Wahrsagekunst  der  Chaldäer,  neue,  deutsche 
ausgäbe,  Jena  1878,  s.  379  ff.),  nach  den  von  G.  Smith,  Friedr.  De- 
litzsch und  zuletzt  von  E.  Schrader  (K.G.,  s.  533  f.)  beigebrachten 
argumenten  kein  zweifei  mehr  sein,  ebensowenig  (nach  Oppert's  und 
Delitzsch 's  Untersuchungen)  darüber,  dass  jene  alte  nichtsemitische 
Sprache  zunächst  die  spräche  von  Sumir  war  und  also  sumerisch  zu 
nennen  ist.  Wie  vorsichtig  man  zuweilen  des  geistreichen  und  gelehrten 
Lenormant  beweisführung  aufnehmen  muss,  sieht  man  besonders 
deutlich  aus  dem  von  ihm  (a.  a.  o.,  s.  385)  angeführten  marriti  sa  üis 
Akkad^  was  sich  auf  den  persischen  meerbusen  beziehen  und  „das  meer 
oberhalb  Akkads"  bedeuten  soll,  wenn  man  die  stelle,  wie  sie  wirklich 
im  Zusammenhang  lautet,  im  original  (bei  Schrader  s.  533  unten)  ver- 
gleicht; mag  jene«  yurmarrlti  bedeuten,  was.es  will,  „meer"  {niarratu., 
nicht  murr  Uli)  hei.sst  es  auf  keinen  fall. 


—    408     — 

der  durch  ihn  bedingten  grammatischen  Formation  fällt.  Was 
aber  die  letzte  Station  der  Ursemiten,  die  ich  mit  v.  Kremer 
in  die  mitte  der  mesopotamischen  tiefebene  setze,  anbelangt, 
so  ist  dies  überhaupt  wol  das  einzige,  was  nach  Verwerfung 
der  arabischen  Urheimat  der  Semiten  übrig  bleibt,^  und  je 
mehr  demnach  letztere  sich  als  unmöglich  herausstellt,  als 
desto  sicherer  darf  jenes  gelten,  zumal  es  ja  auch  aufs  schönste 
mit  den  ältesten  traditionen  der  Semiten  selbst  im  einklang 
steht.  Die  thatsachen  nun,  welche  zwingend  für  Mesopotamien 
und  gegen  Arabien  als  ursitze  der  Semiten  sprechen,  und  deren 
nähere  begründung  schon  bei  den  arabischen  thiernamen  ge- 
geben wurde,  ordnen  sich  in  zwei  gruppen.  Einmal  wird  es 
sich  darum  handeln,  die  existenz  von  thieren  für  die  ursemitische 
fauna  nachzuweisen ,  welche  es  in  Arabien  entweder  gar  nie  < 
gab  oder  die  doch  wenigstens  nur  ganz  vereinzelt  daselbst 
vorkommen;  diese  beweise  sind  die  eigentlich  entscheidenden, 
und  von  ihnen  hatte  v.  Kremer  noch  keinen  beigebracht. 
Zweitens  kommen  hier  thiernamen  in  betracht,  welche  allein 
der  arabischen  fauna  eigen  sind,  und  für  welche  die  verschie- 
denen anderen  semitischen  sprachen  entweder  gar  keine  oder 
neue  ausdrücke  haben;  hierher  gehört  z.  b.  der  hauptbeweis 
V.  Kremer's,  das  fehlen  eines  Wortes  für  „strauss"  in  der  spräche 
der  Ursemiten.  Diese  zweite  art  von  beweisen  kann  nur  jene 
erstgenannten  bestätigen,  für  sich  allein  liegt  ihnen  aber  des- 
halb keine   zwingende   kraft  bei,    weil   die   Sprachwissenschaft 


^  Palästina  und  Syrien  können  den  einfachsten  historisch-geogra- 
phischen erwägungen  nach  hier  kaum  in  betracht  kommen,  Babylonien 
aJDer,  seit  den  frühesten  zeiten  der  sitz  der  alten  cultur  der  Sumerier,  ist 
nicht  wol  geeignet  zugleich  als  ursitz  der  ursprünglich  nomadisirenden, 
wenn  auch  dabei  schon  auf  verhältnismässig  hoher  culturstufe  stehenden 
Semiten  zu  gelten.  Ganz  ausser  frage  steht  natürlich  Habesch.  Wie 
früh  oder  spät  endlich  der  nach  der  weiter  Wanderung  der  mehrzahl  der 
Semiten  in  Mesopotamien  sitzen  gebliebene  theil  derselben,  welcher  zu 
dem  semitischen  volke  der  Babylonier  und  Assyrier  (deren  reich  bei- 
läufig erwähnt,  vom  süden,  von  Babylonien  aus,  gegründet  wurde)  ge- 
worden, mit  den  Sum erlern  in  berührung  trat,  und  welcher  art  anfangs 
diese  berührung  war,  darüber  lässt  sich  bis  jetzt  nichts  sicheres  aufstellen; 
die  ältesten  einsprachigen  (semitischen)  babylonischen  texte,  in  denen 
bereits  sumerische  götternamen  sich  finden,  sind  —  so  viel  steht  fest  — 
schon  vor  2000  vor  Chr.  entstanden. 


—     409    — 

fiir  sich  allein  nicht  die  mittel  besitzt,  flas  gänzliche  fehlen 
eines  Wortes  für  die  semitische  grundsprache  zu  constatiren; 
denn  es  kann  ja  nur  zufall  sein,  dass  das  betreffende  wort  in 
der  einen  semitischen  spräche  erhalten  blieb,  in  der  anderen 
aber  aufgegeben  und  dann  gewöhnlich  durch  neue  von  anderen 
stammen  gebildete  Wörter  ersetzt  wurde.  Zu  der  ersten  art 
gehört  nun  vor  allem  a)  das  fehlen  des  ursemitischen  wortes 
dubbu  „bär"  im  altarabischen.  Dass  das  wort  wirklich  ursemi- 
tisch ist,  beweist  zur  genüge  das  äthiopische  dehh^  das  hebr. 
doh^  aramäische  debbfi  und  assyrische  dohu^  womit  das  wirkliche 
vorkommen  des  baren  in  Habesch,  Palästina,  Syrien  und  Me- 
sopotamien nur  übereinstimmt;  für  Habesch  ist  er  bis  jetzt 
sicher  bezeugt,  ^  wenn  er  auch  dort  selten  und  nur  in  den  höch- 
sten alpen-regionen  sich  findet,  und  für  die  Eufrat-  und  Tigris- 
länder ist  er  ausser  den  inschriften  durch  bildliche  darstellungen 
nachgewiesen.  Die  arabischen  lexika  geben  nun  zwar  ein  wort 
duhbun  „bär";  erstens  aber  schliesst  die  ganze  naturbeschaffen- 
heit  Arabiens  das  vorkommen  von  hären  aus,  und  dann  ergibt 
sich  bei  näherem  zusehen,  dass  jenes  dubbu^  erst  bei  späteren 
muslimischen  Schriftstellern  und  dichtem  sich  findet,  als  längst 
der  Schwerpunkt  des  geistigen  lebens  von  Arabien  weg  nach 
Syrien  und  Irak  (Mesopotamien)  sich  verrückt  hatte.  ^  —  b)  das 
fehlen  des  ursemitischen  wortes  rimu  „wilder  ochs"  im  arabi- 
schen. Dieses  wort,  hebräisch  reem^  assyrisch  rzmuiM,  bedeutet 
im  nordsemitischen  nur  „wilder  ochs",  wie  ich  aus  assyrischen 
quellen  gegen  das  von  Friedrich  Delitzsch  in  seinen  assy- 
rischen lesestücken  noch  aufgestellte  nachgewiesen;^  die  bild- 
lichen darstellungen  der  assyrischen  denkmäler  bestätigen  das 
wirkliche  einstige  vorkommen  dieses  thieres  in  den  zoologisch 


1  sollte  aber  ja  das  s.  301  f.,  ferner  s.  379,  no.  4  wie  s.  396,  anm.  1 
angeführte  doch  noch  allzugrosse  Skeptiker  an  der  einstigen  existenz 
dieses  thieres  in  Habesch  zweifeln  lassen,  so  v  würde  dadurch  obige  be- 
weisführung  nicht  umgestossen,  denn  wenn  das  ge'ez-wort  debh  (LXX 
stets  agxoq)  auch  nicht  den  wirklichen  baren,  sondern  nur  ein  bären- 
ähnliches anderes  thier  (etwa  den  ratel)  bezeichnet  haben  sollte,  so  wäre 
doch  durch  dieses  wort  dehb  und  die  nordsemitischen  oben  angeführten 
Wörter  duhhu  „bär"  für  das  ursemitische  ebenso  sicher  erwiesen. 

2  siehe  s.  302  die  belege. 
»  siehe  s.  277,  anm.  1. 


^     410     — 

einer  unterabtheilung  der  mediterraneischen  thierregion  an- 
orehörenden  nordsemitisclien  ländern.  Das  arabische  wort  rimu^ 
bedeutet  aber  die  nur ,  in  den  sandsteppen  Arabiens  ^  heimische 
orjTxantilope,  und  zwar  das  junge  weibchen  derselben,  da  die 
arabischen  lexicographen  einstimmig  ,gunge  gazelle  mit  glänzend 
weissem  feil"  paraphrasiren.  Das  wort  «selbst  muss  demnach 
der  semitischen  Ursprache  angehört  haben,  und  es  handelt  sich 
nur  darum  in  welcher,  bedeutung.  Nun  haben  wir  zu  einer 
Übertragung  von  antilopennamen  auf  rindarten  im  semitischen 
wäe  in  anderen  sprachen  gar  keine  analogie,  dagegen  wol  um- 
gekehrt; so  heissen  alle  die  zum  genus  oryx  leucoryx  gehören- 
den arabischen  antilopenarten  auf  arabisch  halmru-l-waksi^  d.  i. 
„kühe  der  einöde";  dasselbe  wort,  das  im  hebräischen  „stier" 
heisst,  nemlich  pm\  heisst  in  einer  arabischen  ableitung  furdr, 
„lamm"  und  „gazelle";  das  arabische  wort  taur  „stier"  wird  in  der- 
selben spräche  von  den  dichtem  übertragen  auch  vom  männchen 
der  antilope  gebraucht.  Wenn  demnach  die  ursemitische  be- 
deutung von  rimu  nur  „wilder  ochs"  gewesen  sein  kann,  so 
haben  wir  die  ursitze  der  Semiten  auch  in  Mesopotamien,  nicht 
aber  in  Arabien,  wo  es  wilde  ochsen  nie   gab  und  auch  heute 


1  dieser  umstand  (vgl.  auch  das  s.  258,  a.  2  und  s.  259,  a.  3  bemerkte) 
ist  bei  der  gleichsetzung  des  hebräischen  ök'i  mit  dem  ass.  rirmi  „wilder 
ochs''  besonders  auf  die  wagschale  zu  legen  und  wäre  daher  auch  s.  227 
noch  stärker  zu  betonen  gewesen;  wie  kann  für  Palästina  dieses  allein 
die  sandsteppen  Nordostafrika's  und  ausserdem  nur  noch  Arabien's  be- 
wohnende thier  überhaupt  nur  in  betracht  kommen!  Auch  dass  in 
der  die  hebräische  nomenclatur  des  antilopen-  und  steinbockgeschlechts 
doch  nahezu  erschöpfenden  liste  Deut.  14,  5  der  ün'^  fehlt  (während  z.  b. 

die  aramäischen  und    arabischen  Übersetzungen  ein  wort  mit  Nto'^'i,  *-5n? 

die  LXX  ein  anderes  mit  oQvya  wiedergaben  —  vgl.  s.  391  anm.  3), 
hätte  schon  früher  die  bibl.  exegeten   stutzig  machen  sollen.  —  Zu   s. 

257  ff.  „[VJ)  rimun  oryxantilope"  ist  als  beleg  für  die  wirkliche  be- 
deutung (die  arab.  nationallexicographen  nur  allg.  „weisse  junge  gazelle") 
noch  die  thatsache  nachzutragen,  dass  bei  den  maghribinischen  Arabern 
noch  heute  die  oryxantilope  der  sahara  rmi  genannt  wird;  vgl.  Daumas, 
,le  Grand  Desert,  Paris  1848,  p.  391  (dort  Hm  statt  rln  zu  lesen)  und 
ders.,  ,les  chevaux  du  Sahara",  Paris  1855,  p.  280  ff.  (abschn.  „chasse  de 
la  gazelle);  siehe  übrigens  auch  die  nachtrage  no.  72. 


-     411  •— 

noch  nicht  gibt,  zu  sucheu.  Nichts  ist  klarer,  als  dass  die  Se-^ 
miten  bei  ihrer  Wanderung  aus  dem  an  diesen  thieren  so  reichen 
zweistromlande  nach  Arabien,  wo  es  so  viele  antilopen  und 
gazellen  gab,  mit  ihren  ursprünglichen  benennungen  derselben 
nicht  ausreichten,  und  nun,  da  sie  andere  namen  zu  hilfe 
nehmen  mussten,  selbstverständlich  aus  den  nun  überflüssig 
gewordenen  welche  auswählten  (s.  227  f.).  Das  wort  r^"mw, 
das  ausserdem,  da  es  in  Arabien  keine  wilden  ochsen  gab,  im 
arabischen  verschwunden  wäre,  übertrugen  sie  eben  nun  auf 
die  weisse  oryxantilope,  und  zwar  wol  deshalb  auf  das  junge 
Weibchen  derselben,  weil  das  verbum,  von  dem  rimun  eine 
ableitung  ist,  im  arabischen  „zart  sein,  zart  behandeln"  heisst 
so  heisst  z.  b.    ein    anderes    von    demselben    verbum    rdama 

kommendes  wort,  nemlich  *K  ra  mun  arabisch  „kameljunges". 
—  c)  das  arabische  wort  namir^  „pardel",  in  der  vormuham- 
medanischen  poesie.  Der  pardel  heisst  äth.  namr^  hebräisch 
namer^  aramäisch  ne/nra  und  assyrisch  nimru^  ist  also  fürs  ur- 
semitische, sei  es  nun  in  der  älteren  form  namini  oder  in  der 
jüngeren  nimru,  sicher.  In  Arabien  ist  er  nach  Heuglin  heute 
sehr  selten  und  muss  dies  auch  im  altertum  schon  gewesen 
sein,  denn  während  in  der  an  thiernamen  so  reichen  altarabi- 
schen poesie  z.  b.  der  löwe,  der  wolfähnliche  schakal,  der  fuchs 
und  die  hyäne  fast  auf  jeder  seite  vorkommen,  wird  der  pardel 
fast  nie,  im  ganzen  nur  an  wenigen  stellen,  erwähnt.  Die  sitze 
der  ürsemiten,  in  denen  der  pardel  ein  gewöhnliches  raubthier 
gewesen  sein  muss,  können  demnach  nicht  in  einpm  lande  ge- 
sucht werden,  in  welchem  diese  thiere  beinahe  fehlen. 

Die  zweite  reihe  von  thatsachen,  bei  der  wir  nun  angelangt 
sind,  könnte  für  sich  allein  nichts  zwingendes  für  die  Wohnsitze 
der  Ürsemiten  beweisen,  bestätigt  aber  das  aus  der  ersten  ge- 
wonnene sichere  resultat  in  erfreulicher  weise.  Schon  A.  von 
Krem  er  hat  daraufhingewiesen,  dass  für  den  nur  die  arabische 
wüste  bewohnenden  strauss  kein  ursemitisches  wort  bis  jetzt 
nachzuweisen  sei.  Daraus,  dass  auch  die  Aramäer  den  strauss 
nedmä  nennen  (arabisch  na  dm),  kann  nichts  ftir  das  ursemi- 
tische   gefolgert    werden;    denn    nedmä  ist   sicher    arabisches 


1  siehe  s.  296. 


--•  412     — 

lehuwort,  durch  die  Hchon  in  alter  zeit  von  Mekka  nach  norden 
gehenden  und  gewiss  auch  straussenfedern  führenden  handels- 
karawanen  zu  den  Aramäern  gekommen.  Von  zwei  anderen 
namen  von  nur  der  arabischen  fauna  angehörigen  thieren,  der 
Springmaus   {jdrbuu^^  heut  dscherböa)  ^  und    dem    wüstenluchs 

{tuffahun^  siehe  Lane*s  lexikon  unter  iV'Ll^)  ^  finden  wir  eben- 
falls in  den  übrigen  semitischen  sprachen  keine  spur;  ja, 
während  für  den  strauss  sich  doch  wenigstens  bei  den  Hebräern 
und  Aethiopen  andere  namen  finden,  giebt  es  ftir  diese  zrwei 
thiere  überhaupt  nur  in  der  arabischen  spräche  ausdrücke.  Da 
wir  gesehen  haben,  dass  einige  thiere,  die  mit  Sicherheit  der 
ursemitischen  fauna  zuzurechnen  sind,  in  Arabien  ganz  fehlen, 
demnach  auch  keine  benennungen  fCir  dieselben  im  arabischen 
existiren,  und  da  daraus  nothwendig  geschlossen  werden  musste, 
dass  die  nordsemitischen  länder  zuerst  von  den  Semiten  be- 
völkert wurden,  so  ist  es  denn  auch  ganz  natürlich,  dass  wir 
zweitens  für  speciell  der  arabischen  fauna  zugehörige  thiere, 
wie  für  den  strauss  und  die  Springmaus,  im  ursemitischen  keine 
namen  finden. 

Dass  uns  aber,  da  Arabien  der  ursitz  der  Semiten  nicht 
gewesen  sein  kann,  nur  die  nordsemitischen  länder,  nicht  etwa 
ein  ausserhalb  dieser  liegendes  gebiet,  übrig  bleiben,  wird  noch 
aufs  schönste  durch  den  nachweis  des  Wortes  tamaru  „Dattel- 
palme" für  das  ursemitische  bestätigt.  Die  vergleichung  des 
hebräischen  tamm\  „dattelpalme"  (schon  Exodus  und  Levit.) 
und  des  äthiop.  't^^C't'  tamart  „dattelpalme,  dattel"  allein 
sichert  das  wort  für  das  ursemitische  lexikon;   im  arabischen 

heisst  zwar  J^  nahl  dattelpalme,  aber  w^j  tamr  findet  sich 
daneben;  es  ist  dort  der  gewöhnliche  ausdruck  für  die  frucht,  die 
dattel    (beachte    im    arabischen    daneben   das  verwandte   wort 

w^'  _amnO\  was  ganz  allgemein  „frucht"  heisst).  Von  dem 
aramäischen  wort  diklü^  was  nach  A.  v.  Krem&j^-der  älteste 
eigene  ausdruck  für  dattelpalme  bei  den  Semiten  sein  soll,  und 
zwar  im  Sprachgebiete  der  die  babylonische  tiefebene  bewohnen- 


1  siehe  s.  338. 

2  vollständig  mitgetheüt  auf  s.  323. 


—   4ia   — 

den  aramäischen  (!)  stamme  ',  linden  sich  auch  sehr  alte  spuren 
bei  den  Arabern,  und  zwar  im  centrum  wie  im  Süden  der  halb- 
insel;  das  geographische  Wörterbuch  des  Jaküt  kennt  einen 
ort  Dakalatu,  („wo  dattelbäume  sich  befinden",  fügt  er  hinzu) 
im  gebiete  der  Banu  Ghubar  in  Jamäma,  und  in  der  völkertafel 
der  genesis  ist  unter  den  von  Joktan  abgeleiteten  südarabischen 
stammen  auch  einer  namens  Diklü.  Ausserdem  heisst  im  ara- 
bischen dakal  eine  dattelpalme,  die  sehr  viele,  aber  schlechte 
datteln  trägt,  so  dass  wir  neben  tamaru  wohl  auch  ein  diklu 
oder  dakalu  fürs  ursemitische  anzusetzen  haben.  Es  ist  dem- 
nach V.  Kremer's  satz:  dass  die  Semiten  vor  der  Sprachtrennung 
die  palme  und  ihre  frucht  nicht  kannten,  dahin  abzuändern: 
dass  ihnen  der  bäum  sicher  bekannt  gewesen  sein  muss,  wenn 
auch,  worin  ich  v.  Eremer  beistimme,  die  künstliche  befruchtung 
und  Züchtung  erst  in  historischer  zeit,  und  zwar  in  Babylonien, 
dem  eigentlichen  herd  der  semitischen  landwirthschaft  in  as- 
syrischer wie  später  in  aramäischer  zeit,  stattgefunden.  Dann 
können  aber  die  wahnsitze  der  ürsemiten  kurz  vor  der  trennung 
unmöglich  ausserhalb  der  später  nordsemitischen  gebiete  ge- 
legen sein,  denn  in  alter  zeit  ging  das  Verbreitungsgebiet  der 
dattelpalme  nicht  über  die  im  norden  und  nordosten  die  semi- 
tischen länder  abschliessenden  gebirgsketten  hinaus.  Und  da 
die  älteste  heimat  der  dattelpalme  das  mittlere  und  untere 
Stromgebiet  des  Eufrat  und  Tigris  ist,  und  ausserdem  die  tra- 
dition  der  Semiten  selbst  hierher  von  jeher  das  stammland  der- 
selben verlegt  hat,  so  sind  wir  wieder  bei  dem  zwischen  As- 
syrien und  Babylonien  liegenden  theile  des  zweistromlandes 
westlich  von  Holwän,  dem  Standorte  jener  berühmten  beiden 
vom  dichter  besungenen  palmen'^,  angelangt,  als  dem  resultat 
der  jetzigen  untersuchnng. 

Die  indogermanische  Sprachvergleichung,  um  zum  schluss 
noch  eine  paralelle  zu  ziehen,  ist  bei  ähnlichen  forschungen, 
so  viel  interessante  resultate  sie  auch  noch  versprechen  würden 
(vgl.  %.  b.   das,  worauf  ich   s.   4,   anm.  7   hingewiesen),  doch 


1  hier  ist  zu  bemerken,  dass  in  Babylonien  das  aramäische  erst 
nach  dem  aussterben  des  assyrisch-babylonischen,  einige  Jahrhunderte  vor 
Chr.  geb.,  eingedrungen  ist. 

5«  siehe  Meid.  U,  p.  47  (Rückert'e  übers,  der  ß'aiiiäsa,  I,  s.  all). 


—    414    — 

viel  schlimmer  daran  als  wir  semitischen  sprach-  und  ciiltur- 
forscher;  denn  mit  so  gutem  erfolg  auch  die  methode,  vom 
gemeinsamen  besitz  oder  gemeinsamen  mangel  von  pflanzen- 
und  thiernamen  auf  die  ursitze  Schlüsse  zu  machen,  in  der 
semitischen  frage  sich  anwenden  lässt,  wo  sie,  wir  wir  sahen, 
zu  sichern  resultaten  führte,  so  wenig  kommt  man  hier  mit  ihr 
durch,  da  die  Wanderungen  der  indogermanischen  Völker  sich 
über  ein  viel  zu  weites  gebiet  erstreckten,  als  dass  solche 
Schlüsse  nicht  irre  führen  könnten.  Wenn  die  ursitze  derselben 
in  Asien  waren,  wie  die  allgemeine  annähme  ist,  und  also 
speciell  asiatische  thier-  oder  pflanzennamen  zur  fauna  und 
flora  der  ürindogennanen  gehörten,  so  musste  ja  die  abtheilung, 
die  nach  Europa  wanderte,  wenn  sie  dort  die  betreffenden  thiere 
oder  pflanzen  nimmer  zu  gesicht  bekam,  die  alten  Wörter  dafür 
aufgeben  oder  sie  auf  andere  arten  übertragen;  ^  ähnlich,  nur 
umgekehrt,  müsste  es  gewesen  sein,  wenn  wir  Europa  als  die 
ursitze  betrachten  wollten,  wie  wirklich  schon  mehrere  forscher'^ 
gethan  haben.  Wenn  letztere,  sei  es  auch  mit  wenig  beifall, 
diese  entgegengesetzte  meinung  aufstellten,  so  geht  zum  min- 
destens daraus  hervor,  dass  eben  dieser  weg  hier,  bei  der  frage 
nach  den  Wohnsitzen  der  Urindogermanen,  nicht  geeignet  ist, 
zu  sicheren  zielen  zu  führen.  Um  so  wichtiger  scheint  mir 
daher  die  s.  290  f.  von  mir  angeregte  frage  nach  der  existenz 
von  culturwörtern ,  die  dem  ursemitischen  und  urindogennani- 
schen  gemein  sind,  und  ich  kann  mir  es  nicht  versagen,  hier 
noch  zu  den  dort  mitgetheilten  {staura  und  taura\  ka/t-na  und 
haynw,  waina  und  watnu;^  liw^  laiwa  und  labi  atu^  li8 atu  [wozu 
man  noch  ass.  lu^  gen.  Z«,  „löwe"  in  den  nachtragen  vergleiche]) 

1  dagegen  spricht  nicht  das  s.  290  ausgeführte,  da  wenigstens  für 
Griechenland  die  löwen  in  alter  zeit  (so  von  Herodot  und  Aristoteles  für 
Paeonien)  bezeugt  sind. 

2  so  Latham  1851,  Laz.  Geiger  1871  und  früher  auch  Benfey 
(in  der  vorrede  zu  Fick's  wörterb.  d.  indog.  grundsprache,  Göttingen 
1868;  in  seinem  aufsatz  in  der  Beil.  d.  Allg.  Ztg.  vom  Juli  1875  dagegen 
hat  er  seine  ansieht  geändert  zu  gunsten  Asiens).  —  Dem  buch  von 
Po  es  che  („Die  Arier"  1868),  der  vom  anthropol.  Standpunkt  aus  für 
Europa  eintrat,  ist  kürzlich  im  Ausland  (1878,  no.  47)  die  verdiente  ab- 
fertigung  widerfahren. 

^  vgl.  schon  das  s.  290,  anm.  6  bemerkte;  die  form  mit  anlautendem 
w  haben  nur  die  Aethiopeu  (von  denen  die  entlehnung  geschichtlich  gar 


—     415     — 

zwei  andere  hinzuzufügen,  und  zwar,  damit  alle  naturreiclie  ver- 
treten sind,  metallnamen,  wo  wenigstens  bei  dem  ersteren  ein 
Zufall  ausgeschlossen  scheint,  nemlich  urindog.  gharata  „gold" 
(daher  z.  b.  XQiaog  und  auch  unser  wort  „gold")  verglichen  mit 
ursemitisch  harüdu '  .,gold",  und  ursemitisch  tavpu  (andere 
transcription  zarpu)  „silber"  vgl.  mit  indogermanisch  sirpara 
„silbef'',  wobei  allerdings  zugestanden  werden  muss,  dass  sir- 
paro  nur  für  die  letto-slavisch-germanische  Spracheinheit  bis 
jetzt  nachgewiesen  ist,  freilich  aber  trotzdem  ganz  wol  in  den 
andern  indog.  sprachen  sich  verloren  haben,  also  schon  ur- 
indogermanisch gewesen  sein  kann,  zumal  ja  die  Urindogermanen 
sonst  das  silber  kannten  (vgl.  arganta). 

Ungleich  wichtiger  für  die  älteste  nur  mehr  aus  der  spräche 
selber  zu  erschliessende  culturgeschichte  des  Orients  sind  übrigens 
solche  forschungen  auf  sumerischem  und  andrerseits  ägyptolo- 
gischem  gebiet.  Die  alten  Aegypter  müssen  sprachlich  in  irgend 
welchem  Zusammenhang  mit  den  Semiten  gestanden  haben, 
noch  mehr  jene  sogenannten  halbsemitischen  stamme  in  Nubien 
und  um  (zum  kleinen  theil  auch   in)    Habesch;^   die  Sumerier 


nicht  denkbar  ist) ;  ausserdem  existirt  wain  nur  noch  im  arabischen,  aber 
nur  von  den  nationallexicographen  als  seltenes  altes  wort,  und  auch 
nicht  in  der  bedeutung  wein,  wofür  sie  andere  Wörter  hatten,  über- 
liefert. 

1  das  semitische  h  steht  dem  ^r-laut  näher  als  dem  Ä-laut  (vgl.  die 
transcription  kh  der  Franzosen,  und  diejenigen  zeichen  der  sumerischen 
keilschrift,  welche  die  semitischen  Babylonier,  ihr  h  auszudrücken,  ver- 
wendeten, welche  aber  im  sumerischen,  gleich  denen  für  das  reine  g., 
durch  ga  verlängert  werden  konnten,  also  wahrscheinlich  einen  laut  wie 
gh  gehabt  hatten).  Der  nachweis  für  harüdu  liegt  in  dem  assyrischen 
und  hebr.  wort  für  gold  {huräsu  und  yü'^rj)  verglichen  mit  dem  syr. 
\^Of^  „gelb"   (so  vom  gold  Bar.  Ce.  Hex.   164  v.)  von  ^j-*  „gelb  sein** 

(z.  b.  Galen.  72  v.)  nach  dem  lautgesetz  ::,  ''s.,  ^jO,  wodurch  allein  schon 

das  wort,  trotzdem  es  im  südsemitischen  verloren  ging  (dort  v^^(3, 
ursem.  dahahu  „gold"),  sich  als  ursemitisches  sprachgut  ausweist.  —  Der 
beweis  für  das  wort  für  silber   liegt  im  assyr.  sarpu  (gewöhnlicher  als 

das  auch  vorkommende  kanim)  verglichen  mit  arab.  v-jJb  2;«//w»  (Hariri). 

2  wie  man  sich  diese  verwandschäft  zu  denken  habe,  darüber  siehe 
unten  in  den  nachtragen. 


—     416     — 

aber,  die  in  Babylonien  vor  den  Semiten  sassen,  und  .deren 
merkwürdige  spräche  halb  zu  den  einverleibenden,  halb  zu  den 
agglutinirenden  zu  gehören  scheint,  sind  nach  oder  besser  neben 
den  Aegyptern  das  älteste  culturvolk  der  erde,  von  dem  wir 
künde  haben.  Die  spräche  der  Sumerier,  die  z.  b.  keine  ur- 
sprünglichen bezeichnungen  für  löwe ,  weinstock  und  pferd  ^ 
hatte,  wie  man  aus  den  erst  zusammengesetzten  ideogrämmen 
und  Wörtern  für  diese  begriffe  sicher  schliessen  darf,  hoffe  ich  nach 
dieser  seite  hin  selbst  zu  behandeln,  von  einem  andern  sprach- 
stamm, dem  ugro -finnischen,  liegt  für  einen  zweig  schon  ähn- 
liches vor,  2  für  einen  andern,  den  östlichen,  turko-tartarischen, 
ist  uns  eine  arbeit  versprochen,  der  mit  der  grössten  Spannung 
entgegengesehen  werden  darf,  nemlich  von  Vämbery.  Und 
was  das  ägyptische  anlangt,  so  richte  ich  hiermit  die  herzlichste 
und  eindringlichste  bitte  an  die  einzigen,  die  hier  zuverlässige 
forschungen  anstellen  könnnen,  die  Aegyptologen  von  fach, 
sich  doch  solchen  Untersuchungen  zuwenden  zu  wollen,  denn 
von  hier  aus  dürfen  noch  die  wichtigsten  resultate  erwartet 
werden.  Es  ist  keine  entweihung,  nein,  wie  ich  glaube,  das 
höchste  ziel  der  Wissenschaft  des  Orients,  nach  dieser  richtung 
hin  thätig  zu  sein  und  so  auch  andern,  zumal  ethnologen, 
geographen  und  naturforschern,  die  unschätzbarsten  materialien, 
die  ihnen  sonst  nie  zugänglich  würden,  zu  liefern;  auch  kann 
dem  dilettantismus ,  der  hier  sich  leider  schon  sehr  bahn  ge- 
brochen und  eben  dadurch  manche  ernste  forscher  abgeschreckt 
hat,  durch  nichts  wirksamer  entgegengearbeitet  werden,  als 
wenn  die  fachgelehrten  selbst  diese  Untersuchungen  in  die  hand 
nehmen  und  so  das  ganze  auf  sichere  basis  stellen.     Doppelt 


1  darauf  wies  meines  wissens  zuerst  Sayce  hin  in  seinem  artikel 
Elam  in  der  Encycl.  Britannica;  den  löwen  nannten  die  Sumerier  naiver 
weise  „grossen  hund"  (LIK.MAGH),  den  weinstock  „holz  des  lebens" 
(GIS.DIN)  und  das  pferd  „esel  des  Ostens"  (letzteres  ein  neuer  beweis, 
dass  die  Semiten  ins  zweistromland  von  Osten  kamen  und  femer,  dass 
es  mit  dem  Turaniertum  der  Sumerier  schlimm  bestellt  ist,  wenn  sie 
das  pferd,  jenes  hauptthier  der  Turanier  Asiens,  nicht  kannten;  meine 
sprachlichen  bedenken  gegen  den  Turanismus  Lenormant's  siehe  in 
der  Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  s.  177  ff.). 

2  Aug.  Ahlqvist,  die  kultorwörter  der  westfinnischen  sprachen, 
Helsingf.  1875. 


—     417     — 

gilt  das  auf  semitischem  und  ägyptologischem  gebiet,  da  hier 
ein  arbeiten  mit  oberflächlichen  kenntnissen  und  nur  auf  grund 
der  vorliegenden  lexica  ja  zu  tausend  irrthümem  führen  muss, 
wie  ich  das  zu  zeigen  zum  theil  gelegenheit  hatte.  Dass  auch 
mein  versuch,  der  als  erster  in  dieser  richtung,  ohne  alle  vor- 
arbeiten, unternommen  wurde,  noch  manche  mängel  aufweisen 
wird,  möge  man  eben  mit  diesem  umstand  entschuldigen,  und 
dem  anfänger  in  semitischen  Studien  verzeihen,  dass  er  es  ge- 
wagt, diese  arbeit  in  abgriff  zu  nehmen.  Auf  alle  föUe  hojffe 
ich  es  vermieden  zu  haben,  die  sichern  ergebnisse  in  bunter 
mischung  mit  den  unsichern,  ohne  beide  als  solche  kenntlich 
zu  machen  und  zu  scheiden,  aufzuführen.  Ein  zweiter,  der 
auf  dem  von  mir  mühsam  errichteten  grundstock  weiterbaut, 
wird  es  immer  leichter  haben  und  muss  ja,  wie  es  in  der 
natur  der  sache  liegt,  besseres  leisten,  aber  mit  grösserer  liebe 
und  begeisterung  als  ich  es  gethan,  hatte  sich  wol  keiner  diesen 
Studien  unterziehen  können.  Wie  viel  noch  zu  thun  und 
wie  viele  lücken  hier  noch  vorhanden,  weiss  ich  selber  am 
besten,  und  so  betrachte  ich  denn  auch  den  schluss  dieses 
buches  keineswegs  als  einen  abschluss,  sondern  vielmehr  als 
anfang  systematischer  forschungen  auf  diesem  gebiet,  gewisser- 
massen  nur  als  prolegomena  einer  geschichte  der  thiere  bei 
den  semitischen  Völkern. 


Hommel,  thiernamen.  27 


Nachträge. 


1.  Zu  s.  7.  lieber  A.  von  Krem  er  und  die  ursitze  der 
Semiten  siehe  s.  406  ff.,  wodurch  die  s.  7  versprochene  specielle 
Schrift  über  diese  frage  vorderhand  unnöthig  gemacht  ist. 

2.  Zu  s.  12,  anm.  1.  Ueber  die  richtigere  läge  von  Punt 
siehe  s.  230  f.  und  s.  386,  a.  1,  wonach  s.  12  statt  Südarabien 
„Somaliküste  (vielleicht  auch  hie  und  da  mit  einschluss  des 
gegenüberliegenden  Südarabiens)"  zu  setzen  ist.  Ueber  panther 
und  pardel  siehe  genauer  s.  294,  anm.  2,  wonach  das  s.  12, 
anm.  1  gesagte  zu  verbessern  ist. 

3.  Zu  s.  19,  anm.  3.  Das  „alle"  z.  5  v.  u  ist  in  „viele" 
(so  z.  b.  Moabiter,  Amalekiter  u.  a.)  umzuändern  und  dazu  das 
s.  343  ausgeführte  zu  vergleichen. 

4.  Zu  s.  20,  anm.  1.  Dieselbe  Inschrift,  deren  Übersetzung 
mir  Dr.  Er  man  in  Berlin  im  jähr  1876  mittheilte,  findet  sich 
bereits  in  Dümichen's  „Flotte  etc."  s.  17  übersetzt.  Zur  läge 
von  Punt  vgl.  das  oben  zu  s.  12,  anm.  1  notirte. 

5.  Zu  s.  21.  Schreibe  „Babylonien"  statt  „Mesopotamien". 
Ebenso  ist  anm.  3  „im  südl.  Babylonien"  statt  „im  südlichen 
Mesop."  zu  corrigiren;  vgl.  dazu  Schrader,  K.  G.,  s.  113  f., 
nur  dass  von  den  dort  aufgezählten  stammen  mehrere  (so  jeden- 
falls die  Urbi^  Nahatu^  Hagaranu  u.  a.)  nicht  Aramäer  {Aramu)^ 
sondern  arabische  beduinen  gewesen  sind  (beachte  vor  allem 

Urbi  =  L-jviC  und  Nabatu^  wie  die  erwähnung  der  kamele 
[nachtrag,  no.  56!]).  ~  Zu  s.  22,  anm.  1.  In  der  2.  aufl.  von 
Herzog  (Leipz.  1876  ff.)  ist,  so  .viel  ich  weiss,  jener  fehler 
verbessert. 


—    419    — 

6.  Zu  s.  21,  anm.  1.  Schreibe  sa,  sar,  Sansi  sarratj  Saha- 
hai,  isbi,  susi  statt  sa^  sar,  Samsi  sai^at^  Sabahaiy  tsbi,  susi 
und  vgl.  dazu  s.  54,  anm.  3  wie  das  unten  zu  den  sem.  Zisch- 
lauten bemerkte. 

7.  Zu  s.  25,  anm.  5.  Dazu  noch  der  jjl^'^  tT^ 
^y*^\^yci\  Bulak  (s.  a.),  pp.  179,  8^.  ^ 

8.  Zu  s.  26  ff.  beachte  die  orthographischen  Verbesserungen 
s.  345,  anm.  2,  zu  s.  30,  no.  63  das  s.  297  bemerkte. 

9.  Zu  s.  35.  Arabisch  as-safar  existirt  nicht  und  deshalb 
ist  das  beispiel  ass.  sapparu  (so  lies  statt  sapparu)  zu  streichen; 
siehe  s.  276,  anm.  1. 

10.  Zu  s.  36,  anm.  1.  Lies  usamhit  statt  usamkit  (form 
bysttJ  von  np?^). 

11.  Zu  s.  35  Damiri  siehe  s.  340  f.' 

12.  Zu  s.  41,  anm.  1  ist  als  die  beste  Zusammenfassung 
der  bis  zum  jähr  1874  erschienenen  reiseliteratur  über  Arabien 
und  einer  genauen  geographischen  Übersicht  und  Schilderung 
der  dahin  unternommenen  forschungsreisen  nachzutragen:  Albr. 
Zehme,  Arabien  und  die  Araber  seit  hundert  Jahren,  Halle 
1875,  407  SS.  8^,  wozu  jetzt  als  ergänzung  seine  aufsätze  „Aus  u. 
über  Arabien"  im  Globus.  Zu  den  philol.-geograph.  arbeiten 
Sprenger's  und  Blau 's  sind  hinzuzufügen  folgende  sämmt- 
lich  in  den  Abh.  der  Gott.  Ges.  d.  Wiss.  (dann  auch  als  Sep.- 
Abdr.)  erschienene  abhandlungen  Ferd.  Wüsten feld's:  1.  Die 
von  Medina  auslaufenden  Hauptstrassen.  Gott.  1862.  2.  Die 
Wohnsitze  und  Wanderungen  der  arabischen  Stämme  (über- 
setzt aus  der  vorrede  des  geogr.  wörterb.'s  von  el-Bekri;  dazu 
Vorbemerkungen  Wüstenfeld's  in  den  Nachrichten  d.  Ges.  der 
W.  1868,  s.  385—389)  Göttingen  1869.  3.  Die  Strasse  von 
Basra  nach  Mekka  mit  der  Landschaft  Dharijja  nach  arab. 
Quellen  (mit  karte),  Gott.  1871.  4.  Das  Gebiet  von  Medina; 
nach  arab.  Geographen  bearbeitet  (mit  karte),  Gott.  1873  und 
endlich  5.  Bahrein  und  Jemäma  (mit  karte),  Gott.  1874.  —  Zu 
s.  41,  anm.  3  ist  zu  den  arbeiten  Blau's  nachzutragen  (vgl. 
auch  s.  345,  anm.  2)  „die  Wanderungen  der  sabäischen  Völker- 
stämme im  2.  Jahrh  n.  Chr."  Z.  d.  D.  M.  G.,  Bd.  XXII,  s.  654 
ff.  Femer  ist  s.  41,  anm.  1  K.  Baedeker 'statt  H.  Baedeker  zu 
corrigiren. 

27* 


—     420     — 

13.  Zu  s.  43.  ^JeLolll  heisst  nach  Eilh.  Wiedemann, 
Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  s.  580,  anm.  3   besser  „zinn"  als  „blei". 

jj^wL^I  ist  natürlich  druckfehler  statt  j^LivjJI  (äth.  ^^ti:  nur 
Mash.  Faus  19,  2,  heut  noch  im  Tigre  Vrhfl'  „cuivre  rouge"; 
nUJh:  „erz,  kupfer"  aber  schon  Gen.  4,  22,  syr.  1-*-»^  dass.,  also 
wol  schon  ursem.  naMsu). 

14.  Zu  s.  45  ff.  Das  auf  s.  48  erwähnte  bisher  allgemein 
angenommene  factum,  dass,  da  im  alten  reich  rosse  weder  auf 
altäg.  denkmälern  bis  jetzt  gesehen  noch  eine  erwähnung  der- 
selben in  texten  dieser  zeit  gefunden  wurde,  die  (von  mir  mit 
arab.  beduinen  identificirten)  Hyksos  die  vermittler  des  pferdes 
für  die  Aegypter  waren,  wird  in  dem  unterdes  erschienenen 
(erst  vom  art.  kamel  an  benutzten)  Thierleben  Brehm's 
(2.  aufl.,  bd.  III,  s.  4)  vom  ägyptologen  Dümichen  ausführlich 
zu  widerlegen  versucht.  Es  heisst  dort:  „„Ich  glaube  jedoch 
keineswegs,  dass  wir  durch  dieses  Schweigen  der  älteren  Denk- 
mäler (seil,  des  alten  reichs),  oder  vielleicht  richtiger  gesagt, 
dass  wir  deshalb,  weil  bis  jetzt  noch  kein  Denkmal  der  früheren 
Zeit  aufgefunden  worden,  welches  von  dem  Vorhandensein  des 
Pferdes  und  dem  Gebrauch  desselben  Meldung  thut,  nun  schon 
zu  dem  Schluss  berechtigt  wären,  das  Pferd  sei  im  alten 
Aegypten  vor  dem  18.  Jahrh.  unbekannt  gewesen.  Für  die 
von  Ebers  (Bücher  Mos.  und  Aeg.,  s.  221  f.)  aufgestellte  Be- 
hauptung: „Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  dieses  Thier 
von  den  Hyksos  in  Aegypten  eingeführt  worden  ist"  fehlt  jeder 
Beweis.  In  Bezug  hierauf  theile  ich  vollständig  die  von  Cha- 
bas  ausgesprochene  Ansicht,  dass  alle  auf  uns  gekommenen 
Zeugnisse  schliessen  lassen,  jene  Barbaren  hätten  weder  Wagen 
noch  Pferde  besessen,  und  dass  demgemäss  die  alten  Aegypter 
das  Pferd  schon  lange  vor  der  Herrschaft  derselben  gekannt 
haben  müssen,  da  die  Zähmung  und  Anschirrung  des  Rosses 
eine  längere  Anwesenheit  derselben  im  Pharaonenland  voraus- 
setzt  Wenn    auch    begründet    sein    mag,    dass    die 

Aegypter  von  ihren  Nachbarn  das  Pferd  als  ein  bereits  an 
den  Dienst   des  Menschen   gewöhntes   Hausthier  übernahmen, ' 


^  Hehn's  Einwand,  Kulturpfl.  u.  Hausth.,  2.  aufl.,  s.  28. 


—     421     — 

so  werden  wir  doch  wohl  kaum  bezweifehi  können,  dass  eine 
lange  üebung  im  Gebrauch  des  eigenartigen  Geschöpfs  voraus- 
gegangen sein  muss,  bevor  die  Aegypter  im  Stand  waren,  sich 
seiner  so  geschickt  zu  bedienen,  wie  dies  schon  bei  Beginn 
des  neuen  Reichs  der  Fall  gewesen  sein  muss.""  Und  dann 
weiter:  „„Allerdings  bediente  man  sich  in  Aegypten  vom  17. 
Jahrh.  an  des  Pferds  vorzugsweise  zu  Kriegszwecken.  Die 
Heerzüge  der  Aegypter  des  neuen  Reichs  gewinnen  ein  gänz- 
lich verändertes  Aussehen.  Während  wir  auf  den  Denkmälern 
des  alten  Reichs  nur  schwer  und  leicht  bewaffnete  Fusstruppen 
dargestellt  finden,  nehmen  nunmehr  im  ägypt.  Heer  die  mit 
Rossen  bespannten  Streitwagen  den  hervorragendsten  Platz 
ein  in  den  kämpfenden  Reihen,  deren  Eroberungszüge  bis  tief 
hinein  in  das  benachbarte  Asien,  bis  in  die  Länder  des  Euphrat 
und  Tigris  sich  ausstrecken.  Und  diese  für  die  damalige  Zeit 
bezeichnende  Anwendung  von  Ross  und  Wagen  zu  Kriegs- 
zwecken ist  es,  welche  die  Aegypter  in  der  That  erst  von  den 
mit  dem  Pferd  so  vertrauten  Reitervölkern  Asiens,  zu  denen 
jedoch  das  Hirtenvolk  der  Hyksos  nicht  gehörte,  erlernt  zu 
haben  scheinen.  Einzig  und  allein  zum  Kriege  aber  benutzte 
man  das  Ross  nicht,  denn  verschiedene  Inschriften  stellen  es 
ausser  Zweifel,  dass  der  alte  Aegypter  auch  bei  häuslicher  und 
ländlicher  Beschäftigung  des  Pferdes  sich  bediente.""  Hier 
werden  stellen  angeführt,  wie  z,  b.  „dem  landmann  fällt  das 
pferd  im  ziehen  des  pflugs",  ferner  tes  her  sesem  „steigen  zu 
pferd",  henyßi  her  sesem  „sitzen  zu  pferd",  men  her  hetar  „fest- 
sein zu  pferd"  (vom  langen  und  angestrengten  reiten).  Dass 
diese  ausdrücke  sich  nur  auf  den  friedlichen  gebrauch  des 
pferds  beziehen^  geht,  wie  Dümichen  zeigt,  allein  daraus 
hervor,  dass  von  reitern  weder  im  alten,  noch  mittleren,  noch 
neuen  reich  die  rede  ist;  wo  demnach  die  äg.  texte  von  reitern 
sprechen,  kann  sich  dies  nur  auf  ausflüge,  reisen  und  dergl. 
beziehen.  „„Man  wusste  also  (so  schliesst  Dümichen)  das  edle 
Haus-  und  Nutzthier  im  alten  Aegypten  allseitig  zu  verwenden."' 
—  Dagegen  nun,  dass  im  frieden  das  pferd  schon  vor  den 
Hyksos  von  den  Aegyptem  gebraucht  wurde,  sowie  dass  seine 
Verwendung  im  krieg  (zu  anfang  des  neuen  reiches)  den  reiter- 
völkern  Asiens  (also  vor  allem  den  Babyloniern  und  Assyrern) 
von    ihnen    abgelernt    worden    sein    soll,    sprechen    folgende 


-     422     — 

gewichtige  gründe.  Einmal  wurde  von  Dümichen  übersehen, 
dass  beim  zug  Abraham's  nach  Aegypten  (Gen.  12,  16),  in  dem 
wir  wahrscheinlich  dieselbe  einwanderungsschicht  semitischer 
familien  erblicken  zu  haben,  die  zur  zeit  der  XII.  dynastie 
(ende  des  alten  reichs)  ^  in  Oberägypten  schon  vor  den  Hyksos 
einlass  begehrte,  unter  den  dort  erwähnten  thieren  („und  er 
hatte  kleinvieh,  rinder,  e^el,  eselinnen  und  kamele"),  was  wol 
kein  zufall  ist,  keine  pferde  erwähnt  werden,  also  aufs  schönste 
die  nichterwähnung  des  pferdes  auf  den  denkmälern  des  alten 
reiches  bestätigend.  Dazu  stimmt  zweitens,  dass  die  neben  hetara^ 
heteru  (koptisch  lietar)  -^  und  kaua  (==  renner)  vorkommenden 
ägyptischen  pferdnamen  sesem-t,  ses,  semsem  wie  ahiri  ("i'^Si* 
bei  Jeremiah  ein  epith.  der  rosse)  auf  semitischen  Ursprung 
hinweisen  {abiri  ist  sogar  direktes  lehnwort;  sesem  wurde 
schon  s.  48,  anm.  2  besprochen,  wo  ses  statt  sem  zu  cor- 
rigiren  ist).  Drittens  endlich  liegt  (gegen  Dümichen's  be- 
hauptung,  das  streitross  wenigstens  sei  eine  entlehnung  von 
den  Vorderasiaten,  und  die  Hehns,  das  äg.  pferd  sei  von  den 
den  Syrern  während  der  18.  dynastie  entlehnt  worden)  ein 
direkter  beweis  für  die  Hyksos  als  übermittler  der  rosse  an  die 
Aegypter  darin,  dass  die  ganze  statur  des  auf  den  äg.  Denk- 
mälern dargestellten  pferdes  auffallend  an  den  arabischen 
pferdeschlag  erinnert,  während  die  viel  stärker  und  derber 
gebauten  assyrischen  (und  persischen)  einem  ganz  andern 
schlag  angehören^  iebenso  wie  auch  die  griechischen,  wahr- 
scheinlich ursprünglich  aus  Phönizien   eingeführten.-^     Diesem 


1  das  alte  reich  von  Mena  bis  zur  XII.  dynastie  (c.  3500—2000  vor 
Chr.),  die  hyksosperiode  zwischen  der  XII.  und  XVIII.  dynastie  (c.  2000 
bis  1500  in  runder  zahl)  und  das  neue  reich  von  der  XVIII.  dynastie  an, 
(19.  dynastie  Ramses  I,  Seti  I;  Ramses  II,  der  pharao  der  bedrückung  etc.). 

2  die  identificirung  dieses  worts  mit  einem  assyrischen  satra  (Finzi, 
Hehn)  fällt  weg,  da  letzteres  eine  falsche  lesung  des  ass.  Ideogramms 
für  pferd  ,,esel  des  Ostens"  {im\r  Tcur-ra,  nicht  irmr  nat-ra)  ist. 

3  vgl.  die  abbildungen  ägyptischer  pferde  [inLepsius,  Denkmäler 
VI,  in,  bl.  116  126—128.  130.  153.  158  u  ö.,  in  Prisse  d'Avenne  hist. 
de  Tart  eg.,  Paris  1858  ff.  verschiedene  male  (die  tafeln  sind  leider  nicht 
numerirt),  in  Weltmann,  Gesch.  d.  Malerei,  Bd.  I  (Lpzg.  1879),  s.  8 
(nach  Rossellini)  u.  in  Ebers  Aegypten  II,  s.  26  u.  273]  mit  der  abbild. 
des  arabischen  rosses  bei  ßrehm  a.  a.  o,,  III,  s.  24/25.  Für  darstellungen 


—     423     — 

schon  von  Ebers  angeführten  umstand  hat  man  bisher  viel  zu 
wenig  gewicht  beigelegt;  er  ist  meines  erachtens  der  haupt- 
sächlich fiir  die  Hyksos  in  unserer  frage  entscheidende.  — 
S.  45  ist  das  erschlossene  hebr.  wort  parräs  (das  eine  a  ist 
abgesprungen). 

Zu  der  anm.  2  auf  s.  48  ist  zu  bemerken,  dass  die  dort 
versprochene  arbeit  „die  namen  der  säuge thiere  bei  den  Baby- 
loniern  und  Assyriern"  durch  den  assyrischen  index  am  schlass 
dieses  buches  überflüssig  geworden  ist.  —  S.  46  Hess  ass. 
l^astu  statt  kastu^  s.  48  süsi  statt  süsi.  Zu  dem  sachlichen 
siehe  auch  noch  den^nachtrag  zu  s.  106. 

15.  Zu  s.  49  oben.  Zur  etymologie  von  ^^i  ist  das  ver- 
bum  d^l^fii  (siehe  s.  94,  anm.  2  und  s.  384,  anm.  3)  nachzu- 
tragen, wie  ass.  ipparis  (ni£)  „er  entfloh"  Sanh.  3,  57  (wie 
„eilte  herbei",  so  die  1.  sing.  Asarh.  1,  18.  46;  ift.  vom  vogel 
littapras  „er  entfliehe,  eile  fort"  IV  R.  4,  2b). 

16.  Zu  s.  51,  anm.  1.     Statt  „unter  Jo|"  ist  zu  corrigiren 

„s.  209".  —  Zu  anm.  2.  Das  ass.  puhalu  verstösst  eben  so 
wenig  wie   das   s.  77,  anm.  3  erwähnte  ruhu  gegen  das  assyr. 

hauchlautgesetz,  wonach  für  jj^  ein  pUu  zu  erwarten  wäre, 
da  pUu  sonst  schon  im  assyrischen  in  anderer  bedeutung 
(„quaderstein"  nämlich,  z.  b.  Sanh.  6,  42  und  passim)  vor- 
kommt und  wahrscheinlich  der  Unterscheidung  halber  das  h 
hier  sich  gehalten  hat. 

17.  Zu  s.  53.     Statt  „aus  Müllers  Anm entnehme" 

ist  zu  schreiben  „auch  in  Müllers  Anm finde",  denn 

ich  hatte  mir  die  stelle  schon   vorher  notirt.     Statt  dLL^.  lies 

siXX^  und  zu  ^  VIII  ist  noch  hinzuzufügen  Kult.  Mu  all.  78 

18.  Zu  s.  54  ass.  susi  vgl.  s.  324,  anm.  1,  wozu  ich  noch- 
mals wiederhole,  dass  die  ausspräche  süsi  für   das  ass.  ideo- 


assyr.    rosse  sei  z.  b,  auf  das   titelbild    in    Smith' s    Assurbanipal   ver- 
wiesen. 


—     424     — 

gramm  PAS  ^ .  KUR .  RA  „esel  des  ostens"  =  „pferd"  immer  das 
wahrscheinlichste,  wenn  auch  nicht  direkt  monumental  bestätigte 
ist.  Die  namen  der  hausthiere  im  assyrischen  stimmen  ja  sonst 
alle  mit  denen  der  andern  nordsemitischen  sprachen  (des  aram. 
und  phönizisch-hebräischen)  überein. 

19.  Für  viele  nachtrage  zum  lexikalisch-arabischen  tjieil, 
die  meist  in  Verweisungen  bestehen   (so  z.  b.  s.  59  bei  JoLs». 

auf  s.  82.  125  [J*ä  vom  esel]  und  186),  genügt  es,  einen  blick 
in  den  ausführlichen  arabischen  wortindex  zu  werfen,  wo  ja 
bei  jedem  arabischen  thiernamen  alle  stellen,  in  denen  er  in 
meinem  buch  vorkommt,  verzeichnet  sind. 

20.  Zu  \J:^s>\  (urs.  gasasa)  s.  61  gehört  nur  ^^  während 
ifiii-  (wenn  es  nicht  IwW'  zu  schreiben  ist,  was  bei  dem 
stand  der  in  den  äth.  handschriften  durch  die  amharische  nicht- 
unterscheidung  in  der  ausspräche  der  buchstaben  ip  und  fi  ver- 
ursachten Schwankungen  oft  nicht  mehr  sichergestellt  werden 

kann)  2  und  lüujs  zu  dem  allerdings  verwandten  stamm  JLi 
(ursem.  gasasa)  gehören.  Erst  nach  druckabschluss  des  artikels 
„pferd"  bin  ich  in  betreff  der  zischlautgesetze  im  semitischen 
—  unabhängig  von  Nöldeke,  aber  wie  ich  zu  meiner  grossen 
freude  später,  durch  die  citate  in  Philip pi's  verfehlter  aus- 
führung  über  die  semitischen  Zischlaute  aufmerksam  gemacht, 
fand,  ganz  in  Übereinstimmung  mit  ihm^  —  zu  festen  resultaten 

^  die  transcription  PAS  für  das  zeichen  für  „esel"  ist  nur  ein  noth- 
behelf,  siehe  Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  s.  185  f. 

2  Vgl.  das  in  meinem  Physiologus  s.  XXI  f.  bemerkte.  Ursprüng- 
liches äth.  A:  entspricht  etymologisch  arabischem  (j*-  (vgl.  nur  i%A'f'*7fl^Si 
was  nie  mit  W  vorkommt,  und  JjtA^Lu^l)  und  cj  (wo  hier  W  steht,  ist 
das  entweder  ungenauigkeit  oder  hat  praktische  gründe,  wie  bei  tiWQ* 
wegen  tifi^'  , .binden";  die  urspr.schreibung  ist  auch  hier  j%AC* 
„spur"),    äth.  IP  dagegen  arabischem  gi  (ursem,  s,  hebr.  «). 

3  siehe  Or.  und  Occid.  I,  763,  Nachr.  d.  G.  d.  W.,  1868,  s.  491  f. 
(in  der  recens,  von  Petermann's  Ausspr.  d.  Heb.  bei  d,  Samar.)  und  Z. 
d.  D.  M.  G.  XXIV,  95,  anm.  (in  den  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  aram.  Dialekte 
III).    Aehnlich  Merx  in  seiner  syrischen  grammatik. 


—     425     — 

gekommen,  die  ich  anfangF!  an  dieser  stelle  mittheilen  und 
ausführlich  durch  Beispiele  belegen  wollte,  was  ich  aber  nun 
des  beschränkten  raumes  halber  in  einer  besonderen  noch  in 
diesem  sommer  erscheinenden  abhandlung  thun  will,  wo  auch 
das  von  Philip pi  gegen  die  transcription  der  assyr.  Zischlaute 
s  und  s  vorgebrachte  widerlegt  werden  wird.  Einstweilen 
verweise  ich  auf  meine  einen  theil  der  semit.  zischlautgesetze 
veranschaulichende  tabelle  in  der  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXXII, 
s.  712.  —  Statt  der  grundbedeutung  „streicheln,  berühren"  gibt 
GH^  (so  kürze  ich  ab  Gesenius  H.-W.,  achte  aufl.,  Leipzig 
1878)  für  dd:;  „tasten,  durchtasten",  dann  „tastbar,  consistent, 
massig  sein";  auf  letzteres  scheint  ass.  gasisi  „bretter",  z.  b. 
Sanh.  1,  58  (andere  stellen  bei  Norris  Dict.  I,  p.  200  f.)  zurück- 
zugehen. 

21.  Zu  s.  65.  yn  „pfeil"  im  assyrischen  usmi  „pfeil"  (wegen 
des  hauchlau ts  siehe  s.  77,  anm.  3),  z  b.  Sanh.  6,  57  midpandti 
u  ussf  „bogen  und  pfeile"  (ebenso  5,  67  ussi  mulmulU  „pfeile, 
keulen"). 

22.  Zu  s.  69,  anm.  3.  Bei  den  formen  von  matdru  ist  der 
dem  t  untergesetzte  punkt  abgesprungen;  der  betreffende 
stamm  heisst  auch  assyrisch  -:3-o,  nicht  etwa  ir\iz. 

23.  Zu  s.  77,  anm.  3.  Mit  dem  fem.-t  hat  sich  die  urspr. 
im  ass.  zu  erwartende  form  rw^  >^'w  (für      ..,  /^))  <ioch  noch 

erhalten,  nemlich  in  dem  IV  R.  sich  findenden  syn.  jenes  iintu 
(oder  ivtu?%  dem  auch  Sb  85  erklärten  wort  ru-h-tu  (var.  ru- 
-ü-tu),  wobei  zu  bemerken,  dass  die  Zeichen  no  16  und  211 
in  Delitzsch's  tabelle  (2.  aufl.)  nur  Varianten  ein-  und  desselben 
Zeichens  sind,  dessen  sumerische  ausspräche  UH  ist.  Eine  be- 
legstelle  zu  UH,  =  rutam  (geschr.  ru-h-tam)  ist  z.  b.  Del.  A. 
L.  (2.  aufl.)  s.  75.  z.  21  (=  11  R.  17,  60ab);  auf  derselben  seite 
z.  4,  steht  UH  =  tm-ta^i'  (ebenfalls  in  einer  zweisprachigen 
beschwörungsformel).  Jenes  von  mir  angeführte  riihu  stammt 
nicht  aus  meinen  eigenen  excerpten  der  sumerisch-assyrischen 
texte,  ich  kann  die  richtigkeit  desselben  daher  auch  nicht  ver- 
bürgen, es  kann  vielmehr  auch  aus  einer  falschen  aufzeichnung, 
die  ich  mir  vor  jähren  im  anfang  meiner  keilschriftstudien 
machte,  herstammen;  wenn  es  wirklich  vorkommt,  so  bleibt 
meine  s.  77,  anm.  3  gegebene  erklärung  trotz  des  daneben 
existirenden  ratu  (siehe  oben,  ferner  IV  R.   16,  55-|-56a  u.  ö.) 


-     426     — 

bestehen.  Assyrisch  kummu  „dein"  (wahrscheinlich  zu  lesen 
ktivvu?)  ist  sicher  durch  das  sumerische  ZA.A.TA  „bei  dir" 
(die  wörtliche  assyr.  Übersetzung  würde  sein  ma  hast  oder  ma 

24.  Zu  s.  81.  y'iiD  gehört  zu  cw«i',  ]^a^  nnd  |£aa^  zu  ur- 
semitisch  sakata  und  njcht  zu  sakata  (wozu  n^lppn.  und  ass. 
sakdtu\  k::jS^  kann  zu  beiden  gehören);  ^jXw  und  DSUJ  ge- 
hören zu  ursem.  sakana  und  sakaba,  also  zur  W.  sak  (nicht 
zum  allerdings  verwandten  sak).  Zur  W.  sar^  sar  und  sar  vgl. 
GH^  -110,  ^^^  und  -int:.  Was  ddd  anlangt,  so  gehört  zum 
Übergang  von  stechen  (W.  sak  nach  GH^  unter  ^p^)',  dornen, 
dorndickicht,  dicht  sein,  verstopfen,  verschliessen  und  ver- 
stummen eine  grosse  phantasie;  auch  auf  meine  erklärung  lege 
ich  kein  grosses  gewicht,  wie  ich  überhaupt  auf  die  recon- 
struirung  der  semitischen  Wurzelbedeutungen  —  bei  stammen 
kann  man  die  grundbedeutung  schon  eher  sicher  erschliessen 
—  immer  weniger  gebe;  erstens  führt  sie  uns  in  eine  periode 
des  ursemitischen,  von  der  wir  schon  grammatisch  viel  zu 
Avenig,  eigentlich  gar  nichts,  wissen,  und  zweitens,  wer  sagt 
uns,  ob  nicht  sehr  viele  der  formell  allerdings  mit  ziemlicher 
Sicherheit  zu  reconstruirenden  wurzeln,  ganz  concrete  bedeutung 
hatt^  (so  kann  ja  sak  dorn  und  dojndickicht  geheissen  haben; 
bewiesen  kann  es  nie  werden,  und  darum  darf  es  auch  kaum 
als  mittelglied  einer  so  langen  kette  wie  oben,  benutzt  werden. 
Der  sichere  boden  beginnt  eben  doch  erst  mit  den  (meist  tri- 
literalen)  stammen  {katdla\  jaktuluj  jakdtuluy  kutul\  kathi, 
katdlu  etc.),  wie  sie  für,  die  letzte  periode  des  ursemitischen 
(schlechthin  „ursem."  von  mir  bezeichnet)  aufzustellen  sind.  — 
nJib  flamme  ist  auch  im  assyr.  erhalten,  und  zwar  in  li-hi-bu 
(sprich  libu)  IV  R.  1,  23  + 24c  u.  ö.,  wo  sumerisch  GIBIL 
(geschr.  NE)  sonst  =  assyr.  isdti  „feuer"  entspricht.  —  Auf  s. 

81  ist  ,^sw)  (siehe  s.  101)  wie  ^3^  (siehe  s.  75)  in  der  alfab. 

reihe  nachzutragen. 

25.  Zu  s.  82.     Amj    gehört  mit  syr.    ^oja    und    ass.  simatu 

.,merkmal,  schmuck,  geeignet  oder  passend  sein  für  etwas"  (so 
Asurb.  6,  66;  7,  11;  Sanh.  5,  17.  55),  simdni  (pl.  von  simu) 
„paniere,  trophäen"  (Sanh.  5,  78.  6,  2)  zu  ursem.   oio,   während 


—     427     — 

^Lw  mit  äth.  ^0D:  und  ass.  sdmu  auf  ursem.  örb  zurückzu- 
föliren  ist. 

26.  Zu  s.  83.  Nach  ^sLi  ist  [Jajui  (siehe  s.  84)  als  pf.-ep. 
nachzutragen. 

27.  Zu  s.  84.   Zu  jj-^.4-ä:    der    begriff    des    „unbändigen" 

wird  auf  die  auch  dem  wort  ^j*m->ä  tÜTO^D  zu  grund  liegende  be- 
deutung  „laufen,  geschäftig  sein"  zurückgehen  (vgl.  GH^ 
unter  ^72;25J. 

28.  Zu  s.  90  oben:  zum  pl.  v^mjUu  siehe  eine  belegstelle 
s.  108.  —  Als  no.  84  kann  (^aä^  (siehe  s.  106)   nachgetragen 

werden  (wo  allerdings  ^^li  vorausgeht). 

29.  Zu  s.  91,  anm.  2.  Eine  belegstelle  zu  uru  (aus  einem 
nationallexikon)  habe  ich  Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  s.  177  ge- 
geben. 

30.  Zu  s.  92,  anm.  1.  Vgl.  auch  atappis  Asarh.  6,  21, 
„wohlbedeckt,  geschützt",  wie  vielleicht  statt  atahhis  (siehe 
Physiol.,  s.  XLV,  anm.  38)  zu  transcribiren  ist? 

31.  Zu  s.  93.  Lies  agarru  statt  '^agarru  und  „bronze" 
statt  „erz". 

32.  Zu  s.  95.  Der  zischlaut  verbietet,  ass.  pasharu  und 
syr.  paskel  zu  vergleichen,  ebenso  der  sonst  schwer  zu  be- 
legende Wechsel  von  r  und  l  im  semitischen;  andrerseits  darf 
gerade  in  quadriliteris  noch  am  ehesten  eine  ausnähme  von 
dem  sonst  so  strengen  entsprechen  der  semitischen  consonanten 
zugegeben  werden  (vgl  z.  b.  ass.  parzülu  und  b-rna,  welch  letzteres 
doch  kaum  lehnwort  ^  aus  dem  aramäischen  oder  assyrischen  ist, 
rr^'is^   Schwefel;  aram.   Nn^'-in^s^  u.  a.  mehr).  —  Zu  paru  farre 


'  bei  lehnwörtern  freilich  hören  die  lautgesetze  auf  (so  äth.  n4'A-i 
arab.  JJü  und  andere  beispiele  mehr). 

2  wenn  hier  das  t  auch  urspr.  fem.-t  ist,  so  scheint  es  doch  nicht  mehr 
als  solches,  sondern  als  4.  radikal  gefühlt  worden  zu  sein;  arab.  o-j^aT 


—     428    — 

(gewöhnlich  in  den  hist.  texten  ideogrammatisch  geschrieben 
mit  dem  zeichen  für  das  sumerische  SUHÜB,  auch  ins  assyr. 
als  suhuppatu  übergegangen)  und  der  ursprünglich  von  mir 
in  anm.  1  nur  als  erschlossen  bezeichneten  form  ist  nachzutragen 
die  stelle  Sanh.  Bell.  z.  7  narkabäti  sumbi  süsi  suhuppdti  (ge- 
schrieben SUHUB^c  ,  aber  wegen  des  folgenden  [imiri]^  par-ri 
hier  suhuppdti,  nicht  pari  zu  lesen)  imiri  gammali  (geschr. 
[t'mtrt]  GAM.MAL.^)  u  parri  ^^wagen,  lastwagen  (hebr.  D'^asi),''^ 
rosse,  kühe,  esel,  kamele  und  farren  (erbeuteten  meine  bände 
ilcsudd  hatdiy^  wo  noch  das  doppelte  r  erhalten  ist.  und  ferner 
Tigl.  Pii.  II  (II  R.  67)  z.  33.  39  snsi,  \imiri]  NE.NUN.NA,  [imiri] 
par-ra-a-ti  (NE  in  NE.NÜN.NA  ist  das  ideogr.  für  niru  Joch). 
Oder  sollte  wegen  des  noch  unerklärten  uduri  (Asarh.  4,  17) 
überall  hier  udri  statt  parri  zu  lesen  sein? 

33.  Zu  s.  96.  Lies  statt  „von  Gada"  vielmehr  „des  gadan- 
strauches"  (s.  305,  anm.  1  bereits  verbessert). 

34.  Zu  s.  104.  Ass.  mirihtu  scheint  der  form  nach  eher 
ein  maf^al  von  ardhu  („vorschreiben,  festsetzen",  daher  \irrihtu 
„Vorschrift"  Asarh.  6,  29)  als  eine  bildung  von  mardhu  zu  sein. 

35.  Zu  s.  105,  anm.  2.  Lies  arsu,  irsu  statt  arsu,  irsu 
und  vergleiche  arab.  ^arsu^^  heb.  "JD'nr,  aram.  o^i"  (also  schon 
urs.  "^arsu  „bett,  polster"). 

36.  Zu  s  106.  Andere  erklären  sidu  für  ein  syn.  von 
nidütu  „höhe"  (dann  von  ilu  „hochsein",  wie  suMulu  von  kaldlu^ 
suluku  von  aldku),  was,  da  ^sulu,  tiriktu  und  nidutu  a.  a.  o. 
demselben  sumerischen  KANKAL  (so  ist  gemäss  der  glörsse 
hier  KI.KAL  „erhabener  ort"  zu  lesen)  als  synonyma  entsprechen, 
denkbar  wäre.  Das  assyr.  nahdu  ist  in  den  ältesten  babylonischen 
texten,  den  Izdubarlegenden,  in  Verbindung  mit  kablu  kämpf 
(siehe  s.  97)  gradezu  stehendes  epithetum  des  rosses,  so  IV  R.  48 
(Izd.-leg.,  taf.  6),  col.  2,  z.  9  tai'dmi  {=  arab.  tarhamu)  susa  nahid 


beweist  dafür  in  so  fern  nichts,  als  es  lehnwort  aus  dem  aramäischen 
scheint.  —  Ob  n'^'^Es  (schon  Gen.  19,  24,  vgl.  auch  '^£5  Gen.  6)  und  pers. 
gogerd  „schwefel"  etwa  aus  einer  quelle  stammen,  weiss  ich  nicht. 

1  das  zeichen  für  ,,esel",  was  aber  vor  andern  thiernamen  nur  als 
determinativ  für  zahmes  hausvieh  (so  bei  dem  ideogramm  für  pferd, 
kamel  etc.)  steht. 

2  vgl.  zu  dieser  dissimilation  (sumhu  für  siibhii)  ass.  zumbu  fliege 
(für  zuhhu)  und  sumbii  „finger"  (für  sub\i,  vgl.  sasx). 


—     429    — 

habli  „du  liebtest  ein  ross,  glorreich  im  kämpf.  Interessant  ist, 
dass  auch  hier  das  pferd  (und  gerade  in  der  ältesten  zeit)  nur 
als  streitross  auftritt,  welche  rolle  es  überhaupt  bei  den  Semiten 
(vgl.  auch  s.  46)  von  haus  aus  gehabt  zu  haben  scheint. 

37.  Zu  s.  107.     Lies  suhtu  (st.  c.  subat)  statt  subatu. 

38.  Zu  s.  109,  anm.  1.  Auch  im  assyrischen  heisst  nakdpu 
„im  kreis  herum  gehen",  „umherlaufen",  so  vom  Wahnsinn  IV 
R.  3,  42  f  43b  kima  alpi  (wie  ein  ochs)  ittakip^  von  den  im 
kreislauf  wiederkehrenden  tagen  IV  R.  5,  l+2a  umi  muttak- 
tupw^^  und  geradezu  als  adj.  zu  alpu  „ochs"  steht  nahipu 
(gTaphisch  ungenau  statt  ndkiim)  IV  R.  2,  144-15^.  Im  su- 
merischen entspricht  überall  DU  fgeschrieben  UL). 

39.  Zu  s.  110.  Zu  den  eigennamen  von  rossen  füge  noch 
hinzu  Munhadir  (siehe  s.  74).  —  Für  die  verschiedenen  in 
diesem  buch  vorkommenden  namen  der  körpertheile  des  pferdes 
(die  ausserdem  ausführlich  in  Ahlwardt's  Chalaf  al-Achmar 
behandelt  sind)  siehe  den  arabischen  index,  wo  dieselben  als 
solche  gekennzeichnet  werden. 

40.  Zu  s.   112.     o*ir  (so    in   Reiske's   Abul-Fidä)    scheint 

dort  ein  druckfehler  für  o*ij,  wie  demnach  auch  hier  zu  ver- 
bessern wäre.  —  Zu  s.   113.     Für  <j>  ==  a   in  lehnwörtern  ist 

auch  Prätorius,  Amh.  Gramm.  (Halle  1878)  I,  s.  71  zu  ver- 
gleichen. Auch  im  himj arischen  heisst  Jjb  „aufsprossen  lassen" 
(D.  H.  Müller,  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXX,  s.  673).  —  Ein  anderes 
assyrisches  wort  für  „maulesel"  steckt  vielleicht  in  dem  bis 
jetzt  nur  in  den  nationallexicis  gelesenen  huddinnu  (siehe 
darüber  Del.,  A.  St.,  s.  95);  dass  das  gewöhnliche  ideogramm 
der  assyr.  bist,  inschriften  für  den  so  gewöhnlichen  und  so  oft 
abgebildeten  maulesel  eines  der  beiden  mit  dem  esel-deter- 
minativ  geschriebenen  NE.NUN.NA  (siehe  oben  no.  32,  schluss) 
oder  murnishi^  (nicht  „streitrosse";  Delitzsch:  „hausesel")  ist, 
steht  mir  sicher. 

41.  Zu  s.  129  und  zwar  den  nur  poetischen  schmuckwörtern 

für  gold  ist  noch  ein  drittes  zu  fügen,  nemlich  (jLJi^  '  ^7;/a7?^^>^ 
1  geschrieben  [imiru]  NITA  (mit  zeichen  24  der  2.  aufl.  de:  tabelle). 


—     430    ~ 
(vgl.  Tabari,  ßerl.  handschr.,  Gr.,  fol.  71,  bJ.  25  rev.  z.  13  pSjJ 
LSüÜl&  y .   C^Ci  ^^i^d  dazu  die  randglosse  ouij  C-ii^<^   ^LläiJI 

IjjjyoU*;  1^44-  is^  ^i^  ähnliches  schmuckwort  für  silber). 

42.  Zu  s.  131,  anm.  1.  Zu  der  lesung /rz^  (staii  bi'tru,  vgl. 
s.  127,  anm.  2)  wäre  ein  weiteres  beispiel  der  vogel-  (vielleicht 
auch  adler-)name  irumn  in  den  Izdubarlegenden  (Sm.  Ch.  Gen. 
s.  189  iruma  tarami  tamhasisu  va  Jcappam  taltibru  „einen 
wilden  adler  liebtest  du,  du  schlugst  ihn  und  zerbracht  seine 
schwingen"),  wozu  vielleicht  nur  eine  Variante  ist  ^rawit  (syn. 
von  silibhu)  K.  4213  (einem  bruchstück  einer  thiernamen- 
synonymenliste);  in  diesem  fall  hätten  wir  zugleich  wieder  ein 
beispiel  der  Übertragung  eines  säugethier-  auf  einen  vogelnamerj, 
da  silibhu  doch  nichts  anderes  als  das  s.  310  notirte  ^silibu 
„fuchs"  sein  kann.  —  Zu  s.  132.  Eine  belegstelle  zu  purivu 
„wildesei"  phonetisch  geschrieben  in  hist.  texten  ist  z.  b.  Sanh. 
4,  22  kima  purivi  (geschr.  bu-ri-mi)  igruru  „gleich  w.  liefen 
sie  davon". 

43.  Zu  s.  139  beachte  den  nachtrag  auf  s.  221,  anm.  1.  — 
Zu  s.  139,  anm.  5  trage  nach  den  weitern  t.t.  Asmai's  für  die 

Steinböcke,  nemlich  1^5;'  (seite  279). 

44.  Zu  s.  144.     Assyrisch  gammalu  ist  arabisches  lehnwort, 

wie  schon  die  form  (es  wäre  für  J.»>  ein  gamlu  zu  erwarten) 
beweist;  dazu  stimmt  vortrefflich  das  s.  217  bemerkte.  Für  das 
ursemitische  bleibt  gamalu  „kamel"  natürlich  demungeachtet 
bestehen. 

45.  Zu  s.  148.  Dass  uniki  (Lenorm.  „kamele")  „ziegen" 
heisst,  darüber  siehe  unten. 

46.  Zu  s.  156,  anm.  Lies  „s.  147,  anm.  1"  statt  „s.  146, 
anm.  2". 

47.  Zu  s.  161.  Im  amh.  ist  flhoCs  (denn  auf  diese  grund- 
form  ist  fllf  C-"  und  flhC-'  zurückzuführen)  auf  eine  antilopenart 
übertrugen  worden,  vgl.  Prätorius,  Amh.  Gramm.  I,  s.  92. 

48.  Zu  s.  162.  Lies  Wabdri  statt  Wahdr  und  vgl.  dazu 
s.  309,  ^nm.  1. 


431 


>    0--    --  .        .   .  >    O  ^    -- 


49.  Zu  s.  170.    Lies  ^^1^  statt  c^.-^ä.. 

50.  Zu  s.  181,  anm.  1.  Die  form  Jüiaj  ist  besonders  im 
assyrischen  gang  und  gäbe,  vgl.  z.  b.  tarbasu  „hirtenzelt", 
tarmasu  „ge^vürm",  tanihu  „wehklagen"  (von  anliu),  tamharu 
..kämpf'',  tahazit  schlacht  (von  ahdzu)  u.  o. 

51.  Zu  s.  182  ist  zwischen  jjwJLc  und  Jc^Ii  nachzutragen 
^•Ji^r:  (siehe  s.  327). 

52.  Zu  s.  185  ist  zwischen  *jji  und  ^\%^  nachzutragen 
^wj*  harinun  (und  üUjws)  Mu  all.  des  ibn-Kuli,  vers  60. 

53.  Zu  s.  191.    Lies  ^Tj!  statt  eliJI. 

54.  Für  s.  196  ff.  ist  noch  einiges  lexikalische  aus  den 
unter  den  kamelepitheta  gegebenen  beispielen  nachzutragen, 
(so  z.  b.  noch  einige  namen  für  körpertheile  u.  a.),  was  man 
alles  im  arabischen  index  findet.  —  Zu  s.  204.  Assyrisch  ru- 
kubi  ist  an  andern  stellen  (so  z.  b.  Sanh.  5,  80)  sicher  „wagen" 
(nicht  „reitthiere") ;  das  verbum  rakäbu  selbst  steht  im  assjrri- 
schen  vom  pferdritt  (so  arkab  ina  süsi  Sanh.  1,  67).  Wenn 
die  engl  Assyriologen  das  gewöhnl.  ideogramm  für  „wagen" 
rukubi  umschreiben,  so  ist  das  unrichtig,  dieses  muss  vielmehr 
narkabtu^  pl.  narkabdti  gelesen  w^erden. 

55.  Zu  s.  210,   anm.  3.      Der  \«>aaao  in   der    sonst    alten 

Mu  allaka  des  Ibn-Kultüm  scheint  auch  aus  andern  gründen 
(beachte  z.  b.  die  wÖrter  für  elfenbein  u.  a)  erst   ein  späteres 

fabrikat,  was  um  so  leichter  erklärlich  ist,  als  eben  ein  v^HV^i^^ 

zur  zeit,  da  diese  alten  gedieh te  in  ihrer  jetzigen  fassung  re- 
digirt  wurden,  nothwendig  dabei  sein  musste  und  also,  wenn 
er  fehlte,  dazu  fabricirt  wurde. 

56.  Zu  s.  217  ist  das  oben  no.  44  bemerkte  zu  berück- 
sichtigen, wie  auch  noch  nachzutragen,  dass  bei  dem  tribut,  den 
Sanherib  von  den  in  Südbabylonien  streifenden  bedainen  (über 
diese  siehe  schon  oben  nachtrag  no.  6)  nahm,  neben  7200 
pferden  und  farren,  11073  eseln,  80100  ochsen,  800500  schüfen 
auch  5230  kamele  waren  ^Sanh.  Beil.,  z.  16). 


—     432     — 

57.  Zu  s.  221,  anm.  4.  Gegen  die  aufstellungen  von  A.  v. 
Frantzius  vgl.  jetzt  R.  Hartmann  in  den  Verhandl.  der 
Berl.  anthrop.  Gesellsch.  1878,  s.  202  ff.,  besonders  sein  erstes, 
drittes  und  viertes  resultat  (1.  die  alleinige  abstammung  des 
hausrindes  aus  Afrika  ist  bis  jetzt  nicht  erwiesen.  3.  die  ber- 
vorbringung  des  zebu,  eines  mit  fortpflanzungsfäbigkeit  be- 
gabten zücbtungsprodukts,  in  Asien,  und  seine  Überführung 
nach  Afrika  ist  eben  so  gut  möglich,  als  seine  ursprüngliche 
Züchtung  in  Afrika.  4.  Die  zähmung  des  urspr.  wilden  bos 
primigenius  in  Europa  ist  zum  mindesten  sehr  wahrscheinlich; 
ihr  verdanken  jedenfalls  auch  viele  unserer  hausthierracen  ihre 
herkunft). 

58.  Zu  s.  224,  anm.  3.  Das  dort  bemerkte  ist  einzu- 
schränken durch  „fast  nur  noch",  denn  vgl.  Sanh.  5,  74  säri 
marüti  „feiste  stiere".  —  Zu  alpu  vgl.  auch  oben  no.  38. 

59.  Zu  s.  226.  Zu  agahi  vgl.  noch  Sanh.  6,  55  ana  paPzadi 
mumiski  pari  agali  (geschr.  a-ga-li)  Ibüi  (ebenfalls  phonetisch 
i-hi-li)  „zur  stallung  der  hausesel  (oder  maulthiere  ?,  siehe  oben); 
farren,  kälber  und  widder(?)." 

60.  Zu  227,  anm.  2.  Ausser  arlii  —  so  Asarh.  5,  17  SAL. 
lammassi  SAL  arhi^  „material  zu  löwencolossen  und  material 
zu  stieren  (statt  des  sonst  stehenden  6'^(i^*stierkolossen)"  kommt 
auch  rimi  selbst  in  gleicher  anwendung  vor,  so  Asurb.  6,  96 
rimi  (geschr.  AMc«^  )  natruti  sikur  (oder  simat'^)  bdbani  isri.ti 
Ilamti  (vgl.  dazu  A.  St.,  s  34)  „die  ochsen,  welche  bewachen 
den  verschluss"  (oder  „die  ochsen,  die  bewachenden,  [welche 
sind]  das  merkmal?)  der  thore  der  tempel  von  Elam"  u,  ö.  im 
Asurb.;  Nebuk.  3,  59  rhni  daldti  hahi  ina  zahali  namris  uban- 
niin  „ochsen  der  thüren  und  thore  liess  ich  machen  von  bronze(?)2 
hellglänzend    (adv.    von    namruy.  —    Zu    kima    rimi   (ideogr.) 


1  geschrieben  mit  dem  ideogr.  no.  227  der  tabelle  (vgl.  dazu  Sb. 
254  AB  arhu);  ebenso  Lay.  41,  34  SAL  arhi  za-za-a-ti  (lies  sa-sa-a-ti 
„bildwerke"  und  vgl.  2.  Chron.  8,  10  a^yu.r^  n|;yÄ  von  den  Kerubim  (ass. 
kiruhu  stiercoloss). 

2  zahalu  ist  ein  metall,  was  Asurb.  6,  70  u.  ö.  neben  zariru  (bronze, 
dort  als  Überzug  der  wagen)  steht,  oft  den  zusatz  ihhu  „hellglänzend" 
hat  (z.  b.  Asurb.  2,  7t))  und  auch  bei  den  stier-  und  löwencolossen  nicht 
die  materie  selbst,  aus  der  sie  gemacht  sind  (diese  ist  tru  bronze),  sondern 
die  obere  bekleidung  (vgl.  sa  zahalu  litbuiiu)  zu  sein  scheint. 


—    433     — 

Sanh.  3,  74  ist  noch  zu  fügen  n-ma-ms  „wie  wilde  ochsen  (er- 
klomm ich  die  steilen  ^  orte  auf  meinen  fassen)",  adv.-bildung 
vom  pl.  rimdni  (vgl.  abvhanü  von  ahuhu  u.  a.)  Sanh.  1,  69. 

61.  Zu  s.  228,  anm.  2.  Zu  ibilu  vergleiche  die  unter  no. 
59  oben  mitgetheilte  belegstelle,  die  Delitzschs  ihüu  für  AM.SI 
nur  zu  bestätigen  scheint;  wir  hätten  dann  innerhalb  des  as- 
syrischen selbst  eine  Übertragung,  entweder  vom  widder  auf 
eine  wildochsenart  oder,  was  mir  wahrscheinlicher  scheint,  vom 
zahmen  auf  auf  den  wilden  ochsen  (wenn  nemlich  ihilu  im  as-. 
syrischen  irgend  eine  altersbezeichnung  des  rindviehs  ist,  was 
in  obiger  stelle  in  den  Zusammenhang  eben  so  gut  passt).  Die 
Verantwortlichkeit  für  AM.SI  =  ihilu  trägt  übrigens  Delitzsch 
allein  (vgl.  seine  lesestücke  s.  29). 

62.  Zu  s.  231  sind  die  nachtrage  schon  im  Inhaltsverzeich- 
nis notirt. 

63.  Zu  s.  235,  anm.  1.  Wenn  das  tigrewort  h^'Ü'  ^^«^ 
(eine  antilopenart)  und  syr.  j.^^   zusammen  gehören,  was   mir 

wahrscheinlich  ist  (dann  urspr.  O^-fls),  so  gehört  natürlich  das 
phöniz.  nn^  auf  keinen  fall  zu  ]^f£.,   da  letzteres  dann   ja  auf 

ursem.  ^arabu  oder  ^arbu  (und  nicht  auf  darbu)  zurückgeht.  — 
Zu  anm.  2.  Wirklich  hiess  das  assyr.  wort  für  widder  (und 
dann  auch  „hammel")  habsu  (ursem,  habsu)^  so  dass  also  nur 
das  sjr.  I  ^'^^  ausser  der  reihe  steht  und  neben  ursem.  kabsu 

auch  ein  habsu  voraussetzt;  denn  das  Asurnas.  3,  34.  64,  Salm. 
Karch.-monol.  1,  36  u.  ö.  sich  findende  ina  ilippi  masak  kabst 
(so  lies  statt  yabsi^  da  gab  ebenso  den  werth  kab  hat)  heisst, 
wie  Schrader  KG.  s.  216,  anm.  2  überzeugend  und  scharf- 
sinnig dargethan  hat,  nichts  als  „auf  schiffen  von  hammelhäuten 
(überschritt  ich  den  fluss)^'.  Eine  belegstelle  kibsu  „tritt"  (von 
ochsen  und  kleinvieh)  siehe  unten  no.  65. 

64.  Zu  s.  237.     Lies   |^^   statt  |^^   (so  z.  b.  Phys.,   ed 

Land,  52,  11;  63,  21;  85,  4;  87,  3).  Assyrisch  immiru  steht 
z.  b.  IV  R.  7,  9-j-lO^  nisu  hia-tw^  ar-rat  limut-ti^  ki-ma  im- 


I    '     V     '  V  V 

1  anru  supauku  (form  (Jjtft.u/  von  pasdku,  vgl.  arhi  pasküti  der  hist. 
inschr.)  und  nicht  aaru  rusuku;  vgl.  auch  Sanh.  3,  76. 

Hommel,  thiernamen.  28 


—     434     — 

-mi-ri  it-hu-iih-su  , jenen  menschen  schlachtet  der  feindliche 
fluch  wie  ein  lamm";  aus  der  sumerischen  kolumne  (MULU. 
BI.  AS.  HUL.  LU-DIM  SUM.MA)  sieht  man,  dass  für  LU  die 
gewöhnliche  assyrische  wiedergäbe  vielmehr  immiru  als  das 
seltnere  syn.  kirru  (so  in  den  nationallexicis,  siehe  A.  St.,  s. 
32)  gewesen  ist. 

65.  Zu  s.  242.  Assyrisch  rabdsu  lautet  im  impf,  irhis^^  so 
vom  hund  K.  217,  z.  5.  6.  7.  (=  Len.,  Ch.  d.  T.  Cun.,  3ieme 
fasc,  p.  234);  vgl.  auch  die  interessante  stelle  Asurb.  7,  5-8 
„nach  männergeschrei  und  dem  tritt  von  ochsen  und  kleinvieh 
(kibis  al'pi  u  sini)^  nach  frohem  jubelruf  {alala  ist  interjection 
der  freude)  Hess  ich  lechzen  (usamma)  seine  gefilde;  wildesei 
(purwij  ideogr.),  gazellen  (BAR.KAK  =  sabUi),  gethier  des 
feldes,  straussen(?)  ^  Hess  ich.  lustig  (i^argams)'^  sich  dort  lagern 
(^iwar5^Äa)". 

66.  Zu  s.  245.  Lies  „w.-aram."  statt  „chald.",  welche  ver- 
altete bezeichnung  mir  trotz  besten  willens ,  —  so  stark  ist  die 
macht  der  gewohnheit  —  vielleicht  auch  sonst  noch  etliche 
male  entschlüpft  ist.  Wie  heut  noch  jemand  im  ernst  diese 
bezeichnung  für  das  biblisch-aramäische  und  targumische  mit 
wissenschaftlichen  gründen  aufrecht  erhalten  will,  verstehe  ich 
nicht.  Ob  das  buch  Daniel  nun  acht  o^er  unächt  ist,  immer 
ist  das  aramäische  gewand  der  betreffenden  stücke  späteren  Ur- 
sprungs (und  zwar  aus  einer  zeit,  wo  die,  welchen  die  jetzige 
gestalt  ihre  entstehung  verdankt,  meinten,  wie  zu  ihrer  zeit 
so  wäre  auch  schon  unter  Nebukadnezar,  dessen  spräche  wir 
jetzt  aus  seiner  grossen  bauinschrift  (leider  nicht  aus  seinen 
annalen)  ganz  genau  kennen,  das  aramäische  landessprache  von 
Chaldäa  gewesen).  Ganz  abgesehen  davon  ist  ja  langst  von 
Nöldeke  erwiesen,  dass  die  spräche  der  biblisch-aram.  stücke 
zur  west-,  nicht  zur  ostaram.  gruppe  gehört;  vgl.  auch  jüngst 
noch  Z.  d.  D.  M.  G.  XXXII,  406  f. 


1  u-gdl-hu-u  vielleicht  urspr.  „der  grosse  u-vogel"  [hti  mit  i'i-gal 
verschmolzen)  =  „strauss"?? 

2  die  sonst  vorgeschlagene  Übersetzung  ,,in  sch-iaren-'  (also  von 
pargu  „schaar",  was  bis  jetzt  sonst  nicht  belegt  ist  passt  deshalb  nicht, 
weil  III  R.  58,  29b  bei  demselben  parganis  der  sing,  ir-his  (geschr.  NA- 
-t«  mit  dem  ideogr.  für  irsu,  mailu  „ruhelager"  und  der  phon.  ergänzung 
-ix)  steht. 


—     435    — 

67.  Zu  s.  246.  Dass  die  ziege  auch  assyrisch  inzu  (nicht 
etwa  izzu)  geheissen  hat,  hat  Lenormant,  meines  erachtens 
überzeugend,  dadurch  nachgewiesen  (J.  As.  1878,  VII,  XI, 
p.  212,  note),-^  dass  er  für  Isisbu  die  bedeutung  „milch" 
(so  vor  allem  durch  die  stelle  II  R.  35,  74-f-75)  festgestellt 
(syn.    von    lumitu   „rahm"  IV  R.  4,   28   und  29  ff.  b^  wie  von 

alibu  [=  v^^udj^]  „milch").     Danach  kann  das  schon    aus  dem 

grossen  syll  bekannte  inzu  (sumer.  UZ,  Sb  286),  da  IV  R.  28, 
48  r  51C  von  GA.UZ  =  sisbi  inzi  die  rede  ist,  doch  kaum  etwas 

anderes  als  das  arabische  yJLc  repräsentiren.  Ist  das  aber 
richtig,  so  müssen  wir  für  das  ursemitische  avoI  'inzu  für  das 
ursprünglichere  halten,  nicht  \izzu^  wie  dann   auch  in  arabisch 

owLi^?  dJü3  u.  a.  (hebr.  t^Tri,  i-Ej?  etc.  gegenüber)  die  ältere 

(nicht  erst  durch  auflösung  entstandene)  form  erblicken. 

68.  Zu  s.  249.  Dem  arabischen  (^'liß  entspricht  im  as- 
syrischen uniku^^^  so  IV  R.  3,  42 4- 43a ;  5,  32 +  34^,  beide  mal 
sa-rad  u-ni-ld  (graphisch  ungenau  mit  h  statt  Ä^)  „das  feil  eines 
weiblichen  zickleins",  sumerisch  A S.KAR  mit  vorgesetzten  deter- 
minativ für  weih,  weibchen  (SAL).  An  der  zweiten  stelle  steht 
als  synoymum  sa-rad  jm-liad-ti^  sumerisch  (SAL)X,  ^  was  auch 
(im  sumerischen  dasselbe  ideogramm)  im  Istarhymnus  Sm.  954, 
obv.,  z.  11-|-12  im  masc.  vorkommt:  barharu  sa  ana  liki  pu- 
liadi  suluku  atti  „ein  schakal  (?),''  welcher,  um  zu  packen  (npb) 
die    Zicklein,    ausgehend    ist,    bist    du". "'     Dass  puhddi  nichts 


1  im  Sep.-Abdr.  (Etudes  cuneif.,  3ieme  fasc,  Paris  1878),  s.  39. 

2  ursemitisch  \(ndku.     Die  formen  kutUu  wie  kutdlu  (besonders  die 

letztere,  welche  auch  hier  wegen  des  c  in  "midku  vorzuliegen  scheint) 
sind  im  ass.  sehr  beliebt  (vgl.  ^JMrw;^,  sumUii  u.  a.,  andrerseits  hurdsu, 
puhdlu,  uldpii,  turdhu,  dumdmu  etc.)  und  gehen  auf  urs.  katUu  und  katdlu 
zurück. 

3  ein  ideogramm,  dessen  ausspräche  bis  jetzt  unbekannt,  das  fast 
aussieht  wie  no.  144  der  tabelle  (2.  aufl.),  nur  dass  statt  des  in  das  zeichen 
MAL  eingeschriebenen  AM  das  zeichen  PA  eingeschrieben  ist. 

*  siehe  s.  292. 

'-  sumer.:  LIK.BAR.RA.  X.  ÖÜ.TI.A.  Dü.A.  (das  nun  noch  folgende 
DU  =  adi  „bis,  nebst"  ist   eine    abkürzung   für   ZAE.  SI.IN.GA.ME.NE 

28* 


—     436    — 

anderes  als  „zicklein",  ,junge  vom  kleinvieh"  heissen  kann,  wird 
bestätigt  durch  puhadi  smi  Tigl.  7,  13.  —  Ein  anderes  wort 
für  „bocke",  „zickeben"  scheint  in  dem  vogelnamen  harib  bar- 
Ä(^^' (aram.  Nn'na)  zu  stecken,   vgl.   Delitzsch,   A.  St.,  s,  104. 

69.  Zu  s.  253.  Zu  den  zwei  steinbockarten  i>Lw  und  Ja^ 
vgl.  auch  s.  286,  anm.  1. 

70.  Zu  s.  254,  anm.  2.  Lies  „das  junge  weibchen"  statt 
„das  junge". 

71.  Zu  (jiybÄ.pi  ^  s.  254  ff.  Dass  meine  Identification  von 
den  „wildkühen"  der  altarabischen  dichter  mit  der  oryxantilope 
richtig  ist,  wird  bestätigt  durch  die  worte  Brehm's,  Thierl. 
in,  s.  231  „die  Säbelantilope,  von  den  Arabern  Wild-  oder 
Steppenkuh  genannt  (Oryx  leucoryx,  Antil,  leucorjrx)";  zu  dem 
dort  weiter  unten  (s.  231  f.)  bemerkten  „das  Verbreitungsgebiet 
der  Säbelantilope  erstreckt  sich  über  den  nördlichen  Theil  von 
Innerafrika,  von  der  Regengrenze  an  südlich.  Sie  ist  nicht 
selten  in  Sennar  und  Kordofän,  in  Mittel-  und  Westsudan, 
kommt  aber  auch  nach  Norden  hin  in  der  Bahiudasteppe  und 
in  einigen  Wüstenthälern  Nubiens  bis  zur  ägyptischen  Grenze 
vor"  sind  als  sicher  bezeugt  nun  noch  die  sandsteppen  Arabiens 
hinzu  zu  fügen  (vgl.  auch  noch  s.  278). 

72.  Zu  s.  256  (jiwA.pi  w£f  „oryxantilopen"),  zu  s.  258, 
anm.  2  und  s.  259,  anm.  3  {^>.  =  .junges    oryxantilopen- 

weibchen")  und  zugleich  zu  s.  410,  anm.  1  (was  selbst  ein  nach- 
trag  zu  den  ebengenannten  stellen  ist):    a.  meiner  aufstellung, 

dass  die  Araber  unter  (ji^^^pi  Jij  hauptsächlich  die  oryxanti- 
lopen verstanden,  dient  zur  bestätigung  Brehm,  Thierl.  III, 
s.  231  „die  Säbelantilope,  von  den  Arabern  Wild-  oder 
Steppen kuh  genannt  (Oryx  leucoryx,  Antilope  leucoryx)". 
Vergleiche   ferner  Daumas,  le   Grrand  Desert,  Paris  1848,  (im 

Vocabulaire  d'histoire  naturelle,  s.  377 — 418),  s.  379  f.,  wo  S^ 
(ji^Ä.!!!  mit  ant.  bubalis   {ßovßakig   der  alten,  vgl.    dazu    diese 

in  z.  5/6  =»  „du,  für  sie  bist  du").  —  TLA  heisst  „ergreifend",  DU.A 
„ausgehend«;  SU-  ist  stammbildend. 


—     437     — 

arbeit,  s.  390)  identificirt  wird,*  was  also  ganz  zu  dem  von  mir 

auf  s.  255  bemerkten  (jibÄ^lll  Jij  bezeichnung  der  oryxantil. 
und  vielleicht  noch  einiger  grösserer  antilopenarten,  wie  z.  b. 
der  kuhantilopen)  stimmen,  würde.  Freilich  ist  immer  zu  be- 
achten, dass  bei  ßrehm  wie  bei  Daumas  von  afrikanischen 
(nubischen  und  maghribinischen)  Arabern  die  rede  ist.  b.  im 
algerischen  arabisch  ist  ^.  rim   heute   noch  der  ausdruck  für 

die  or3rxantilope  (und  wenn  *j>*bis  jetzt  und  schon  vor  meinen 

sprachlich-naturgesch.  Untersuchungen,  mit  oryxantilope  über- 
setzt wurde,  und  dann  weiter  misbräuchlich  von  den  a-t.  exe- 
geten  zur  bestimmung  des  bibl.  CN'n  benutzt  wurde,  so  stammt 
das  allein  aus  dieser  quelle), ^  vgl.  Daumas  a.  a.  o,  s.  391 
(dort  rin  in  rim  zu  corrigiren!)  in  dem  erwähnten  vocabulaire, 
art.  „gazelle",  no.  1  und  dens ,  Chevaux  du  Sahara  et  les  moeurs 
du  desert,  Paris  1855,  p.  280  ff,  wo  es  p.  280  unten  heisst 
„el-rime,  Tespece  intermediaire  pour  la  taille,  ^  se  trouve  dans 
le  Sahara;  on  la  reconriait  ä  la  blancheur  de  son  ventre  et  de 
ses  cuisses  et  ä  la  langueur  de  ces  cornes".  —  Schreibe  s.  258 

"  Ljü  ohne  die  beigefügte  ziffer  fdnf,  denn  die   anm.  5  auf  s. 

1  vgl.  auch  noch  die  andere  stelle  aus  Daumas  (nachtrag  zu  s.  281 

2  und  zwar  vermittelst  Fieischer's  hinweis  in  Levy's  Chald. 
Wörterb.  (I,  418,  col.  2,  z.  16  v.  u.  und  II  577)  auf  Seetzen's  reisen, 
bd.  ni,  s.  393,  z.  9  ff.,  wo  es  heisst:  ,,nach  der  Versicherung  Herrn  Dr. 
Mandrici's,  der  16  Jahre  in  Tunis  wohnte  und  dort  zwei  weisse  Gazellen 
mit  gewundenen  Hörnern  und  schwarzem  Maul  gesehen,  welche  die  ge- 
wöhnlichen Gazellen  weit  an  Schönheit  übertreffen.  Man  hatte  sie  aus 
weiter  südwärts  liegenden  afrikanischen  Ländern  gebracht  [natürl.  aus 
der  Sahara,  vgl.  die  nicht  nach  einer  blosen  Versicherung  vom  hören- 
sagen  klingenden  angaben  von  Daumas].  Diese  weisse  Art  ist  dort 
unter  dem  Namen  von  rim  bekannt." 

^  die  zwei  andern  gazellenarten,  die  dort  aufgeführt  werden,  sind 
1.  le  sine  (gazelle  de  petite  taille;  eile  se  trouve  dans  le  Sersou)  und  2. 
el-ademi,  dann  zusammengezogen  le  ledmi  (so  bei  Daumas,  G.  D.,  a.  a.  o., 
art.  gazelle,  no.  2),  „la  plas  grande  espfece  (dans  de  Teull  et  la  mon- 
tagne)". 


—     438     — 

258  gehört  zu  *M  oben  auf  s.  259^  und  ist  nur  durch  versehen 
hierher  zu  ^L*J  gekommen. 

73.  Zu  s.  261  (und  noch  an  einigen  stellen  [z.  b.  s.  389, 
anm.  2]  in  meinem   buch).     Schreibe  nach   den   nationallexico- 

graphen  genauer  ^Lb  statt  JJa  (welch  letzteres  freilich  dennoch 
etymologisch  das  richtigere  wäre). 

74.  Zu  s.  262  ist  nach  „in  der  anm.",  z.  9  v.  o.  nachzu- 
tragen: „und  s.  260  z.  4  v.  o.  wie  Meid.  II  761  (mitgetheilt 
auf  s.  272)". 

75.  Zu  s.  264;  anm.  1.  Zu  sadirdti  vgl.  noch  sidru  „Schlacht- 
ordnung" Sanh.  2,  77,  sidirfa  (dass.)  Sanh.  5,  48,  K(j.  533 
(=  II  R.  65,  15)  u.  andere  stellen  mehr.  —  Zu  anm.  2  ist  noch 
als  bestätigung  hinzuzufügen,  dass  auf  einem  noch  unedirten 
täfeichen  (K.  4204)  LID  (sprich  AB)  ==  arhu  mitten  unter 
anderen  thiernamen  steht,  wie  mir  Delitzsch  einmal  mittheilte. 
--  Statt  „5,  17"  schreibe  „5,  17)". 

76.  Zu  s.  273.  lieber  die  grundbedeutung  von  ursem. 
^azdlu  , junge  gazelle"  gibt  das  assyrische  azlu  „lamm"  Sanh. 
5,  76  {kisaddti-sunu  unakkis  azlis  „ihre  halse  schnitt  ich  ihnen 
ab  wie  lämmern"),  welcher  thiername  in  Dr.  Hörning's  treff- 
licher Sanherib-tibersetzung  ^  zum  erstenmal  richtig  erkannt 
wurde,  aufschluss,  —  zugleich  ein  neues  lehrreiches  beispiel 
zu  den  s.  262  u.  ö.  besprochenen  Übertragungen. 

77.  Zu  s.  281,  is?^;!  urwijjatu^^.   Dies  wort  steckt  jedenfalls 

in  dem  Daumas,  les  eh.  d.  S.  (siehe  oben  no.  72),  p.  294  er- 
wähnten   lerüuy\    dort  heisst  es:  „ la  chasse  du  lerouy^ 

animal  qui  ressemble  ä  la  gazelle,  mais  plus  grand  qu'elle,  sans 
atteindre    toutefois    la    taille   du   hekeur-le-ouhach.      Le   lerouy, 

qu'on  appelle   aussi    tis  el~djebel  (=  Juil   (j*Jl5    „bergbock"), 
se  tient  au  milieu  des   rochers  et  des  precipices".     Ganz  die- 


1  einstweilen  nur  der  anfang  „das  sechsseitige  Prisma  des  Sanherib 
in  transcribirtem  Grundtext  und  üebersetzung"  Leipz.,  25  ss.,  4"  1878 
erschienen;  commentar  und  glossar  wie  der  Sanherib-cy linder  in  gleicher 
behandlung  .sind  unter  der  presse. 


—     439     - 

selben  bemerkungen  über  die  jagd  dieses  thieres  finden  sich 
schon  in  Daumas'  Moeurs  et  coutümes  de  rAlgerie.  (Paris 
1853),  p.  62. 

78.  Zu  s.  ^81,  anm.  1.  Lies  zukti  mit  p  statt  zukü\  und 
„felsspitzen"  statt  „leisen".  —  Zu  s.  282,  anm.  1.  Weitere  as- 
syrische löwennamen  siehe  gleich  unten  unter  no.  80  (na<}h- 
trag  zu  s.  288). 

79.  Zu  s.  286.  Das  äth.  fllJ^rilA-  ist  gut  semitisch, 
(während  nach  A.  Müller  in  Bezzenberger's  Zeitschr.  I,  s. 
294,  anm.  1  mit  berufung  auf  Prätorius  der  anlaut  tvai  un- 
semitisch  sein  soll);  vgl.    schon  s.  264,   anm.  1,  ferner  aij&/^: 

und  Jl).  (wenn  auch  interjectioilalen  Ursprungs,  so  doch  wirk- 
liche substantiva  geworden),  dann  aus  dem  Kamüs  x^l  und 
>5^;,  endlich  fllj^^v  ^.^  V.1  (schon  wegen  des  nordsem.  J 
echt  semitisch,  vgl.  dazu  s.  290,  anm.  6  und  s.  414). 

80.  Zu  s.  288.  Das  von  mir  für  das  ursem.  angesetzte 
lahiatitj  Ub'atu  wird  bestätigt  durch  das  assyrische  lahhu.  Auf 
dem  noch  unedirten  täfeichen  K.  4213  folgen  den  assyrischen 
synonymen  za-ar-u  =  si-  [ab gebr.],  ah-ra-bu  ■==  zu-ka-hi-hu 
(„skorpion")  und  na-a-lu  (lies  nailii)  ===  a-a-lu  (lies  aüu)  drei 
weitere  paare:  lah-bu  (auch  die  lesung  hal-bu  möglich,  doch 
vgl.  unten)  =  ni-^su  (siehe  s.  282,  anm.  1),  ud-mu  ==  ni-su 
und  lu-u  =  ni-su.  (Den  schluss  bildet  das  paar  i-ra-7nu  == 
\%'Ub-bu-u,  siehe  schon  nachtr.,  s.  430).  Nun  hatte  ich  trotz 
der  dreimaligen  gleichsetzung  mit  nisii  nicht  gewagt,  Uibbu 
als  sichere  lesung  und  mit  der  sichern  bedeutung  „löwe"  zu 
s.  288  zu  notiren  (der  Inhalt  des  täf eichen  war  mir,  als  jene 
Seite  gedruckt  wurde,  längst  bekannt,  vgl.  nur  s.  97,  anm.  1); 
die  Sache  ist  aber  nun  zweifellos  durch  ein  stück  des  San- 
heribprisma's,  wo  innerhalb  37  Zeilen  alle  diese  drei  löwen- 
namen {labbu,  udnm  und  iCi)  zu  vergleichungen  verwendet  vor- 
kommen. Sie  in  diesem  historischen  text  zuerst  als  solche 
erkannt  zu  haben,  ist  wiederum  das  verdienst  meines  collegen 
Hörning  (a.  a.  o.,  s.  21  und  23).  Diese  stellen  sind:  Sanh.  5,  54 
la-ab-bCn  an-na-dli-  „gleich  einem  löwen  ergrimmte  ich"  (ebenso 
Asarh.,  Cyl    C.  1,  2j,  Sanh.  5,  61  f  (.vzV  (jimir  ummandti  nahiii 


—     440     — 

limnuti)  zar-his  ud-mi-is  ^  al-sa-a  (,.gegen  all  die  schaaren  der 
feindlichen  rebellen)  ungestüm  wie  ein  löwe  fuhr  (ro'ij)  ich  los" 
und  Sanh.  6,  16  har-ba-sü  tahazi-ja  kima  li-i  (gen.  von  lu-u^'^ 
vgl.  /»i^  mund,  gen.  pi^  acc.  pd)  zu-mursü-un  ts-hu-up  „die 
Wildheit  meiner  schlacht  gleich  einem  löwen  warf  sie  (wörtl. 
ihren  leib)  darnieder".  —  Zu  s.  289  oben  is^  die  hinweisung 
auf  s.  235  oben  nachzutragen.  —  Zu  s.  290:  Die  aufstellung, 
Hg  sei  aus  üJib  entlehnt,  wird  ebenfalls  verdientermaassen 
zurückgewiesen  von  A.  Müller  (in  seinem  aufsatz:  „Semitische 
Lehnworte  im  älteren  griechisch"  (Bezzenberger's  Beitr.,  I, 
s.  273—381)  a.  a.  o.,  s.  290.  —  Zu  anm.  4.  Auch  in  den  süd- 
hamitischen  sprachen,  so  im  Somali  leba-ch^  im  Danakil  loba-Jc. 

81.  Zu  s.  290,  anm.  6.  Siehe  schon  am  schluss  meines 
buches,  s.  414,  ferner  oben  nachtr.  no.  79;  ausserdem  ist  noch 
folgendes  nachzutragen:  Die  literatur  über  oivog  einer-  und  die 
semitischen  Wörter,  die  dem  hebr.  i*;^  etymol.  entsprechen, 
andrerseits  siehe  bei  A.  Müller  a.  a.  o„  s.  278,  no.  57;  dazu 
A.  Müller  selbst  s.  294,  der  sich,  da  er  den  anlaut  wat  für 
unsemitisch  hält  (dagegen  oben  nachtr.  no.  79!},  für  indog. 
Ursprung  des  Wortes  tvatn  und  indog.  entlehnung  im  semiti- 
schen ausspricht. 


^  ud  ist  eins  der  wenigen  zeichen,  die  fünffache  lesung.  gestatten 
(der  gewöhnlichste  werth  ist  immer  ud  selber);  so  wären  neben  udmii 
auch  die  lesungen  parmu,  tammu,  Idsmu  und  lahnm  (letzteres  Hörning) 
möglich;  ü-mu  „tag"  gehört  als  ideogramm  nicht  hieher.  Da  aber  von 
ans  im  assyr.  auch  sonst  thierbezeichnungen  gebildet  werden  (vgl.  admu 
junges,  so  von  jungen  schwalben  Sanh.  6,  19,  was  durch  die  national- 
lexika  —    siehe  Del.,  A.  St.   109  —  bestätigt  wird,    und    udumi  oben  s. 

324,  anm.  1,   ausserdem  arab.   *4>l  s.   158  vom  kamel),  so  halte  ich  für 
das  einfachste,  udmi  zu  lesen  und  „junger  löwe"  zu  übersetzen. 

2  wenn  dies  lü,  was  formell  auf  ni^  (=  /^y^)}  s^"^?  ^i^>  ^'^^,  ''"'^  oder  ähn- 
liche stamme  (mit  hauchlaut,  5?  oder  n  als  zweiten  oder  dritten  radikal)  nach 
assyr.  lautgesetzen  zurückgehen  kann,  in  einer  dieser  formen  auch  in 
andern  semit.  sprachen  sich  fände  und  also  auch  für  das  ursem.  schon 
angenommen  werden  dürfte  —  was  an  und  für  sich  zwar  möglich,  wofür 
aber  so  die  beweise  fehlen  —  dann  würde  natürlich  dies  wort  (etwa 
Urs.  laiwu)  noch  viel  genauer  mit  indog.  liw,  lahou  zusammenklingen  als 
Urs.  lih'atu  (s.  290). 


—     441     —     • 

82.  Zu  s.  291  .,ein  anderesmal  etc."  Vgl.  meinen  aufsatz 
„Arier  und  Semiten"  im  Correspondenzblatt  des  antlir.  Vereins 
(unter  der  presse)  wie  einstweilen  das  am  sehluss  meines  buclies 
(s.  413  ff.)  bemerkte. 

83.  Zu  s.  292.  Die  belegstelle  zu  barharu  ist  oben,  nachtr. 
no.  68,  mitgetheilt. 

84.  Zu  s.   298.     Vor    h3s\    ist    ausgelassen    t>o!    ahradu 

09 

'eine  belegstelle  für  den  pl.  i>o  s.  296). 

85.  Zu  s.  299  f.  Im  altäg.  heisst  merkwürdiger  weise  der 
gepard  basu  (Pierret,  Vocab.  Hieroglyphique,  I,  p.  135),  was 
ein  ganz  neues  licht  auf  jenes  wort  werfen  dürfte;  natürlich 
muss  untersucht  werden,  wann  und  wo  das  wort  zum  ersten- 
mal vorkommt.  —  Zu  s.  301,  anm.  2.  Von  dem  zur  falschen 
übers,  „tiger"  bemerkten  ist  eine  andere  von  mir  unten  (nachtr. 
zu  s.  369,  anm.  1)  gegebene  notiz  wol  zu  unterscheiden. 

86.  Zu  s.  303,  dibw.  im  altäg.  heisst  der  fuchs  sabu^  wozu 
das  gleiche  gilt,  was  eben  vorher  zu  no  85  {basu)  bemerkt 
wurde.  —  Zu  der  urspr.  bedeutung  „der  gescheuchte"  vgl.  einen 
namen  des  wolfes  bei  den  turko-tartarischen  Völkern,  neml.  haskiv 
(urspr.  =  „davonrenner"),  Vambery,  die  primitive  Cultur  der 
turko-tartar.  Völker,  Leipzig  1879,  s.  202.  —  Zu  s.  304  (beleg- 

stellen   zu   ^ö)   siehe   auch    schon   s.  239   (2  mal).   241.   242. 
244.  274. 

87.  Zu  s.  313.  Das  gleiche  vom  hund  gilt  auch  bei  nicht- 
semitischen Völkern,  wie  bei  den  Turko-Tartaren,  wo  der  hund, 
trotzdem  er  dort  ebenfalls  uraltes  hausthier  und  treuer  begleiter 
dieser  nomadisirenden  Jäger  und  hirten  ist,  wie  schon  sein 
name  {it,  et^  üt,  urspr,  niedrig,  gering)  und  ferner  Sprichwörter 
etc.  beweisen,  als  verächtlich  gilt^  vgl.  Vambery,  a.  a.  o., 
s.  197  f. 

88.  Zu  s.  315.  Auch  bei  den  Turko-Tartaren  ist  die  katze 
eine  späte  kulturentlehnung  (Vambery  a,  a.  o.,  s.  199  „ihre 
namen  kedi^  rnmük,  püsüh^  mönsüJc  arischen,  resp.  persischen 
Ursprungs"). 

89.  Zu  s.  320.  Zu  jAc  ist  als  wahrscheinliche  etymol.  ent- 
sprechung  das  ass.  apparru   „Wildschwein"  (seite  s.  283)  nach- 


*     —     442     — 

zutragen.  —  Auch  bei  den  turko-tartarisclien  Völkern  kommt, 
wenn  man  nach  der  urspr.  bedeutung  der  Wörter  für  schwein 
fragt,  das  zahme  schwein,  was  ja  nur  bei  einem  volk  von  sess- 
hafter  ackerbauender  existenz  denkbar  ist,  gar  nicht  in  betracht, 
vgl.  Vambery,  a.  a.  o.,  s.  200.  So  haben  wir  ja  auch  die 
Ursemiten,  obwol  wir  die  anfange  des  ackerbaues  bei  ihnen 
vorauszusetzen  gezwungen  sind,  doch  im  ganzen  und  grossen 
noch  mehr  als  nomaden  uns  zu  denken. 

90.  Zu  s.  321.  Das  sumerische  KA  heisst  „mund,  antlitz, 
Oberfläche",  in  der  ausspräche  Gü  „rufen";  Lenormant'  u.  a. 
übersetzen  daher  KA.ZIN  NA  mit  „face  du  desert". 

91.  Zu  s.  323.  Zu  idü  tuffahu^^  vgl.  auch  wegen  der  ety- 
mologie  Wetzstein  in  Franz  Delitzsch 's  Hiobcommentar 
2.  aufl.  (Lpzg.  187Ö),  s.  216,  anm.   1  (dort  =  „eine  art  ratte"?). 

92.  Zu  s.  324  ff.  (elefant):  Der  bekannte  indog.  sprach- 
vergleicher Frankreichs,  F.  de  Saussure  hat  in  einer  abhand- 
lung  „le  Suffixe  -T-"  (in  den  Mem.  de  la  Soc,  de  Linguistique, 
in,  p.  197  ff.)  a.  a.  o.,  p.  208  versucht,  ikicpag  aus  dem  indog. 
zu  erklären,  indem  er  elscp-  in  slsfp-a{vi)g  mit  aXiß-  in  dliß- 
avTc,  und  mit  albus  zusammenbringt  und  also  für  l'kkq)ag^  was 
ja  allerdings  die  Griechen  zunächst  für  „elfenbein"  gebrauchten 
(weil  sie,  lang  bevor  sie  einen  elefanten  sahen,  dies  thier  vom 
elfenbein  kannten)  als  ursprüngliche  bedeutung  „das  weisse" 
(=^  das  „elfenbein")  annimmt.  Mir  sind  die  anklänge  an  die 
aufgeführten  orientalischen  Wörter  jedoch  zu  auffallend,  als  dass 
ich  de  Saussure's  meinung,  eXicpag  sei  kein  lehnwort,  theilen 
könnte;  eines  aber  mag  immerhin  zugegeben  werden,  dass,  als 
eben  durch  den  elfenbeinhandel  (und  zwar  durch  phöniz.- 
arabische  Vermittlung,  vgl.  bI-  =  arabischem  art.  al-)  dies  pro- 
dukt  und  damit  der  name  des  thieres,  von  dem  es  herstammte, 
nach  dem  abendland  kam,  die  Griechen  es  durch  Volksetymo- 
logie mit  jenem  stamm  für  „weiss''  zusammengebracht  haben 
mögen,  wie  wir  ja  zu  ähnlichem  mehr  beispiele  haben.  —  Dem 
von   mir    (s.   326,  anm.   1)  gegen   die  ableitung  =  aleph   liind 

bemerkten  ist  hinzuzufügen    das    arab.    wort  (jwjJUw    „sindu- 


'  so  in    seinem    neuesten    buch    „Etudes  accadiennes,    tome    SJ^'we 
(Paris  1879),  p.  11. 


—     443     — 

(hinda  )zeug'\  das  syr.  |Jc,jo  und  das  hebr.  v'^ö  „leinenes  Unter- 
kleid'' (LXX  oivövn>)  Rieht.  14,  12  u.  ö.,  was  allerdings  in  GH« 
semitisch  (von  j^Jcw  bedecken)  erklärt  wird.  ^  Eine  so  frühe 
entlehnung  wie  eXicpag  könnte  nur  auf  eine  form  aleph  sindi 
zurückgehen  (ausser,  das  wort  wäre  auf  dem  landweg  über 
Persien  nach  Griechenland  gekommen,  was  unwahrscheinlich), 
aleph  sindi  und  eXecp-avcog  klingen  aber  zu  wenig  zusammen; 
im  ersteren  fall  würde  übrigens  schon  aleph,  was  doch  nur 
auf  Phönizier  hindeutet,  gegen  jenen  weg  über  Persien  (und 
hiiid  ist  eben  die  persische  form  für  sind)  sprechen.  Siehe 
übrigens  auch  die  entschiedene  Zurückweisung  der  erklärung 
Pott's  durch  Friedr.  Müller  in  Kiihn's  zeitschr.,  bd.  X,  s. 
268.  Pictet  scheint  mit  seinen  erklärungen  von  el6q)ag  übri- 
gens eben  so  wenig  glück  zu  haben;  in  ders.  zeitschr.,  bd.  IV, 
s.  130  nimmt  er  seine  alte  deutung  (siehe  oben  s.  326,  anm.  1) 
zurück,  doch  die  neue,  die  er  dafür  gibt,  aliyä-phata  „elefanten- 
zahn"  (beides  zwei  seltene  skt.-wörter  und  in  diesem  compositum 
nicht  nachweisbar)  ist  eben  so  verfehlt. 

Für  die  viel  nähere  läge  des  landes  Musri  an  Assyrien, 
wie  sie  jetzt  Schrader^  annehmen  will,  würde  etwa  das 
sichere  bezeugtsein  von  elefanten  in  Mesopotamien  durch  ägyp- 
tische inschriften^  sprechen,  wenn  das  dort  berichtete  nicht 
gerade  1100  jähre  früher  vorgefallen  wäre,  als  Salmanassar 
gelebt  hat;  Tiglat-pilesar  I  (c.  1100  v.   Chr.)  z.  b.,  von  dessen 


*  Delitzsch  dagegen  in  seinem  Jesaja-commentar  (1869,  s.  85) 
fasst  ^"io  als  „sindu-zeug". 

2  nemhch  im  westlichen  Iran,  in  Adharbäigän,  siehe  KGr.  s.  280. 

3  Ebers,  das  Grab  und  die  Biographie  des  Feldhauptmanns  Amen 
em  heb  (L.  d.  D.  M.  G.  XXX,  s.  391  ff.,  XXXI,  s.  439  ff'.)  und  zwar  im 
erstgenannten  bände  der  Z.  d.  D.  M.  G.,  s.  412.  415.  Ob  Nu  (wenn  nicht 
verschrieben  statt  Nenii  im  original?)  =  Ninive,  ist  noch  fraglich,  eher 
ist  es  eine  weiter  westlich  im  eig,  Mesopotamien  gelegene  stadt.  Zu 
dieser  erwähnung  würde  allerdings  nur  stimmen,  dass  nach  Hartmann 
jener  in  Theben  abgebildete  elefant  (von  mir  s.  396,  a.  1  besprochen)  ein 
asiatischer  (nicht  afrikanischer)  ist.  Dass  in  der  von  Ebers  übersetzten 
Inschrift  die  elefanten  für  Mesopotamien  auf  sicherste  und  unzwei- 
deutigste für  die  zeit  Thutmes  III  (XVIII.  dynastie)  bezeugt  sind,  das 
kann  niemand  bestreiten,  so  merkwürdig  die  thatsache  auch  klingen 
mag.  Man  lese  nur  selbst  die  stelle  a.  a.  o.  im  original  wie  in  der  wort- 
getreuen Übersetzung  nach! 


—     444     — 

Jagden  uns  so  genau  erzählt  wird,  '  hat  um  Assyrien  herum 
nie  jagd  gemacht  auf  elefanten,  welche  thiere  zu  seiner  zeit 
jedenfalls  schon  längst  in  Vorderasien  verschwunden  waren. 
„Aber  die  durch  die  abbildung  völlig  gesicherte  thatsache,  dass 
von  dort  (von  Musri)  dem  Assyrerkönig  ein  indischer  elefant, 
ein  zweihöckeriges  kamel,  ein  jackochse,  ein  rhinoceros  und 
verschiedene  aifen  gebracht  werden,  macht  es  nothwendig,  dass 
es  nahe  bei  Indien  lag.  Einzelne  weit  her  geholte  thiere 
konnte  ein  fürst  in  ein  noch  entlegeneres  land  als  geschenk 
senden,  dass  sich  aber  jemand  im  westlichen  Iran  einen  ganzen 
zoologischen  garten  mit  indischen  thieren  gehalten  und  diesen 
dann  nach  Ninive  geschickt  hätte,  ist  doch  zu  unwahrschein- 
lich!" 2    So  bleiben  wir  also  bei  Afghanistan. 

93.  Zu  s.  329  {nQozodeilog).  In  der  stelle  bei  Herodot 
(11  68—70)  ist  zu  beachten  der  satz  (69,  schluss):  Aalevvzai 
(seil,  von  den  Aegyptern)  öi  ou  KQOxodeiXoi^  cclla  xai^ixpac 
KQOKOöeUovg  di  Iwvsg  covo/naGav^  slxdCovzeg  avTcov  xa  t'ideix 
Toiloi  nage  ocpiöL  yivo/itevoiOL  kqoxoösÜ.olgl  toIol  sv  Ti^oi  aifAa- 
GijjOL  —  wonach  '/.goxödeLlog  urspr.  der  jon.-griech.  name  für 
die  gewöhnliche  kleine  eidechse  wäre  (vgl.  auch  Sunde vall  die 
Thierarten  des  Aristoteles  (Stockh.  1863),  s.  178.  Entschieden 
ist  dadurch  freilich  die  herkunft  des  wortes  noch  immer  nicht. 

94.  Zu  s.  334.  Der  hebr.  name  der  fledermaus  ist  qVjy, 
der  syr.  |?o^^^  (so  Phys.,  ed.  Land,  68,  27.  69,  1.  9.  14;  99, 
7.)  und  der  altäg.  takt. 

95.  Zu  s.  337,  anm.  1.  Schreibe  AZJü>^  statt  .>LwLftjo>. 
—  S.  338  wäre  auch  auf  den  arab.  stammnamen  Jarhu  ^  s.  32, 
zu  verweisen  gewesen. 

96.  Zu  s.  342 — 350.  Als  ich  diese  Zusammenfassung  schrieb, 
hatte  ich  den  aufsatz  J.  A.  Mordtmann's  jr.  in  der  Z.  d.  D. 
M.  G.,  XXXI,  s.  61—90  „Miscellen  zur  himjar.  Alterthumskunde" 
noch  nicht  gesehen  und  verweise  hiermit  darauf  als  auf  eine 
werthvolle    ergänzung  des   von  mir  gegebenen,    besonders  für 


1  I  Rawl.  28,  col.  a  und  dazu  die  parallelstellen  aus  den  Annalen, 
col.  6,  61—84;  7,  5—12. 

2  Nöldeke  in  seiner  recension  von  KG.    (Z.  d.  D.  M.  G.,  XXXIII, 
8.  324  f.). 


—     445     — 

die  nachrichten  der  späteren  classiker,  kirchenväter  und  b.yzant. 
schriftsteiler  über  Südarabien. 

97.  Die  s.  353  öfter  erwähnte  himjarische  inschrift  in 
arabischer  Umschrift  aus  Naswän  lautet  an  der  uns  interessiren- 

den  stelle  xiJjLo  >^^  oiJL  '^yo  ki*b  v^l  .  .  .  oJCLo 
xi^   äJb    uaJI^    \i^i   jjS  diS^    ^•♦-^^    ^y^  P^    Cfii\^ 

&iolCo  süü  oüL  „icli  habe  tausend  kamelinnen  mit  geschlitzten 

obren,  tausend  (zum  kämpf)  bestimmte  stuten,  tausend  gesattelte 
und  gezähmte  maulthiere,  tausend  rüstige  wildesei,  tausend  alte 
stiere    und    tausend    edle    schafe".     Die  inschrift  ist    wie  man 

sieht  ins  nordarabische  umgesetzt  (sonst  müsste  es  z.  b.  dLLo 
heissen  —  vgl  D.  H.  Müller,  Südarab.  Stud  s.  22=122  —  u.  a.) 
doch  ist  möglich  (aber  auch  nur  möglich),  dass  im  ganzen  und 
grossen  die  thiernamen  des  Originals  darin  beibehalten  wurden. 

—  Zu  s.  352  ist  zu  j^.l  nachzutragen:  Auch  v^^<3  scheint 
existirt    zu    haben,    vgl.   ,^Lo43   «j    (geschr.    ^6b)    Müller 

a.  a.  o.,  s.  27=127  und  Jaküt's  geogr.  lexikon  s.  v.  ^j.xojJI. 

—  Zu  s.  353  unten.     Das   hier  wie   s.  297   von  mir  bemerkte 

wird  durch  den  namen  y^i!  .6  der  himj.  kaside  („=  w^jj  der 

himj.  Inschriften"  Müller  a.  a.  o.,  s.  55=155)"  erfreulich  be- 
stätigt. 

98.  Zu  s.  354,  anm.  1.  Zu  den  ausdrücken  „nichtsemitische 
Urbevölkerung"  und  „ursprünglich  afrikanisch"  ist  als  kleine 
einschränkung  zu  bemerken,  dass  alle  die  nichtsemitischen 
Völker  Nordostafrika's,  von  der  ßerberei  und  Aegypten  an  bis 
zum  Süden  von  Habesch  ^sprachlich  die  sog.  hamitische  familie 
bildend,  siehe  darüber  den  nachtrag  zu  s.  415,  anm.  2)  ganz 
ursprünglich,  womit  wir  aber  hier,  wenn  es  sich  um  die  semi- 
tischen Völker  und  deren  sprachen  (so  im  gegebenen  fall  um 
südarabisch  und  ge  ez)  handelt,  nicht  zu  rechnen  haben,  auch 
von  Asien  gekommen  sein  müssen.    Genauer  wären  daher  die 


—     446     — 

ausdrücke  „nichtsemitische    vorbevölkerung"   (statt  „n.  urbev.") 
und  „nordostafrikanisch"  (statt  „urspr.  afrik.") 

99.  Zu  s.  358.  Zu  „bisher  nur  in  Afrika"  vgl.  Brehm, 
Thierl.,  III,  s.  231  f.:  „das  Verbreitungsgebiet  der  Säbelantilope 
erstreckt  sich  über  den  nördlichen  Theil  von  Innerafrika,  von 
der  Regengrenze  an  südlich.  Sie  ist  nicht  selten  in  Sennaar 
und  Kordofan,  in  Mittel-  und  West-Sudan,  kommt  aber  auch 
nach  Norden  hin  in  der  Bahiudasteppe  und  in  einzelnen 
Wüstenthälern  Nubien's  bis  zur  ägyptischen  Grenze  vor".  Eine 
g-enaue  und  schön  in  färben  ausgeführte  abbildung  von  zwei 
im  akt  der  begattung  begriffenen  oryxantilopen  auf  ägypt. 
denkmälern  findet  sich  z.  b.  Rossellini  IL  XIX,  3.  —  Statt 
„*Klippschiefer"  lies  „**K\."  (mit  zwei  Sternchen)  und  zu  „s. 
322"  füge  noch  „und  384,  anm.  1". 

100.  Zu  s.  369.  Vielleicht  entspricht  dem  dunkeln  sisit 
der  ebenfalls  bisher  dunkle  thiername  IV  Rawl.  2,  col.  5, 
lOH-ll  (=  49  +  50  ders.  col)  sisu-ü  so.  ina  sadi-i  ir-hu-u  su-nu 
„ein  sisu,  der  auf  den  bergen  aufwächst  (wörtl.  „gross  wird") 
sind  sie,  (die  bösen  geister)";  das  „auf  den  bergen"  passt  recht 
gut  auf  einen  raubvogel.  --t-  Zu  anm.  1  (tiger)  siehe  den  nach- 
trag  zu  s.  399. 

101.  Zu  s.  375.     Auf  z.  23  ist  die  ziffer  6  zu  streichen. 

102.  Zu  s.  384  f.  (no.  19  „esel"  und  no.  21  „wildesei"): 
vgl.  Brehm,  Thierl.  III,  s.  37  „Alle  im  Süden  (von  Aegypten?) 
und  wahrscheinlich  auch  in  Habesch  benutzten  zahmen  Esel 
scheinen  von  dieser  Art  (dem  Steppenesel,  equus  taeniopus, 
dem  Wildesel  Afrikas)  abzustammen;  denn  nach  der  Ver- 
sicherung der  Araber  gleichen  ihnen  die  Wildesel  täuschend". 
Vielleicht  erklärt  sich  auch  daher,  warum  die  Abesinier  allein 
unter  allen  semitischen  Völkern  das  wort  Mmdr  aufgegeben 
und  durch  ihr  adg  ersetzt  haben?  —  Bei  no.  19  „esel"  wurde 
vergessen,  ^^A-  ^  ^wdl  (urspr.  allg.  „füllen",  ,junges",  in  der 
bibelübers.  aber  fast  stets  vom)  „eselfüUen"  (vgl.  auch  schon 
s.  127) 'aufzuführen. 

103.  Zu  s.  389,  anm.  3.  Die  vergleichung  von  (Dj^niA- 
^i^  fllA«s  hat,  wie  ich  nachträglich  finde,  schon  vor  mir  Prä- 
torius  aufgestellt.  Wegen  der  silbe  wai-  vgl.  auch  den  nach- 
trag  no.  79. 


—     447     — 

104.  Zu  s.  391,  anm.  3.  Dass  die  von  de  Lagarde  in 
seinen  Materialien  zur  Kritik  des  Pentateucli  I  (Lpzg  1867) 
gegebene  arabische  Übersetzung  nur  eine  sklavische  Übertragung 
einer  syrischen  ist,  beweist  unsere  stelle,  die  daselbst  lautet: 
^1^1^  Laj4>^  cUyi^  ;yoLJI^  (^^S  J^.^S  (®^®^^^  ^^®  ^^^" 
ruter,  nur  statt  der  zwei  letzten  worte  dort  »Lg-Jl  JüCxtll); 
letzteres  A.\  hat  natürlich  mit  dem  Jaküt  I,  886,  2  vorkommen- 
den  fischnamen     AA  (ausser  letzterer   wäre  eine  Übertragung 

wie  z.  b.  „meerziege")  nichts  zu  thun,  sondern  ist  die  trans- 
scription  des  syrischen  jjjf  und  bestätigt  so  scheinbar  die  her- 
kömmliche lesung  jj^l;  doch  vgl.  dagegen  Payne-Smith  zu 
jjjf ,  wie  statt  |i?|  besser  zu  vokalisiren  ifet. 

105.  Zu  s.  394  oben.  Vgl.  auch  Brehm,  Thierl.  III,  s. 
717  tf.  (Potwal,  engl,  spermwhale,  sein  naturgesch.  name  Ca- 
todon  macrocephalus,  Physeter  macr.  und  trumpo,  Balaena 
macr.),  wo  zu  s.  724  (der  Amber)  das  von  mir  bemerkte  noch 
nachzutragen  ist. 

106.  Zu  s.  398  f.  (no.  3.  „Endlich  etc.").  Noch  zwei  speciell 
abesinische  thierarten  sind  hier  nachzutragen;  einmal  der  „erd- 
gräber"  oder  die  „wurfmaus",  ahes.  ßlfel,  felfel^  (bathyergus 
splendens),  siehe  Brehm  „Ergebnisse  meiner  Reise  nachHabesch" 
(Hamb.  1863),  s.  63  und  136  f.  (dagegen  das  „erdferkel",  ein 
anderes  thier,  dort  s.  114  erwähnt)  und  dann  ein  ganz  merk- 
würdiges thier,  der  woho^  welches  wir,  wenn  Schimper's  an- 
gaben (siehe  bei  Brehm,  am  eben  angef.  ort,  s.  107  und  109) 
sich  bestätigen,  als  die  einzige  ausser  dem  indischen  tiger  exi- 
stirende  tigerart  der  weit  (Tigris  aMcanus  Schimp.)  zu  be- 
trachten haben  würden.  Wenn  dem  so  ist,  so  wäre  der  be- 
treffende satz  in  anm.  2  auf  s.  299  in  etwas  zu  modiiiciren  („in 
den  semitischen  ländern  Asiens"  statt  „in  den  semit.  ländern"), 
auf  keinen  fall  gibt  aber  diese   tlmtsache  berechtigung,   auch 


1  in  welchem  Verhältnis  dieses  wort  zu  dem  s.  381  aufgeführten 
falfal  (neuere  ausspräche  felfel)  steht,  vermag  ich  nicht  zu  sagen;  viel- 
leicht liegt  eine  Übertragung  (wozu  der  rüssel  dieäer  mausä,rt  anlass 
gab?)  vor. 


—     448     — 

nur  einmal  das  äth.  wort  namr  „pardel"  mit   „tiger"   zu  über- 
setzen (s.  369,  anm.  1). 

107.  Zu  s.  398  oben  (esel)  vgl.  auch  den  nachtrag  no.  102. 

108.  Zu  s.  413,  z.  16.  „in  assyrischer  zeit".  Hier  eigentlich 
streng  genommen  ein  Widerspruch  in  sich  selbst,  ebenso  etwa, 
wie  wenn  man  die  spräche  der  ältesten  babylonischen  texte 
assyrisch  nennt.  Doch  da  man  sich  einmal  gewöhnt  hat,  das 
babylonische  wie  assyrische  (beides  ja  kaum  verschiedene 
dialekte  einer  spräche)  schlechtweg  assyrisch  zu  nennen,  zu- 
mal andern  semitischen  sprachen  (wie  hier  dem  aramäischen) 
gegenüber,  so  habe  auch  ich  mich  diesem  wenn  auch  falschen 
Sprachgebrauch  nicht  entziehen  können;  auch  der  name  assyriologie 
wäre  ja  dann  zu  verbannen.  Babylonisch  wäre  freilich  richtiger, 
da  die  assyrische  literatur  (wie  überhaupt  die  ganze  kultur 
des  nördlichen  schwesterstaates  von  Babylonien)  nur  ein  vom 
Süden  nach  Assur  verpflanzter  setzling  ist. 

109.  Zu  s.  415  {XQVoog).  Der  annähme,  dass  /^rrjo'c  ein 
durch  die  Phönizier  nach  Grriechenjand  gekommenes  semitisches 
lehnwort  sei  (so  Renan  hist.  d  1.  s.,  p.  192  nach  Gesenius 
Vorgang,  ferner  Hehn,  k.  u.  h.,  s.  61  und  487  der  2.  aufl., 
endlich  „als  sehr  wahrscheinlich"  Nöldeke  in  seiner  recension 
von  Schrader's  KG.  in  d.  Z.  d.  D.  M.  G„  XXXEI,  s.  327, 
anm.  1),  steht  entscheidend  die  Verwandtschaft  mit  Wörtern  für 
„gold"  in  andern  indog.  sprachen  gegenüber  (so  vor  allem  goth. 
gul-th^  ksl.  zla-to^  die  auf  ghar-ta  zurückgehen  —  xovgol;  selbst 
geht  auf  ghart-ja  zurück,  eine  Weiterbildung  des  letzteren  — , 
ferner  die  griech.  nebenform  /Aot'-j^og  r^gold'*,  zend  zar-ana^ 
skt.  Mr-ana  und  endlich  phryg.-eranisch  ykov-gog  dass.\  welche 
auf  ein  bereits  urindog.  gharana  und  gharata  (von  ghar-  glänzen) 
zurückweisen  (vgl.  Curtius,  griech.  Etym.,  4.  aufl.,  s.  204). 

HO.  Zu  s.  415,  anm.  2  (vgl.  auch  schon  nachtrag  no.  98j. 
Die  sog.  hamitischen  sprachen  zerfallen  in  drei  grosse  gruppen 
(Friedr.  Müller,  Reise  der  Fregatte  Novara,  linguist.  Theil, 
Wien,  1867,  4^,  s.  53): 

1.  die  ägyptische:  altägyptisch;  (seine  tochtersprache) 
koptisch. 

2.  die  libysche:  berbersprachen,  insbesondere  das  Ta- 
-maschek  (welches  in  der  conjugation  nur  die  präfix-bildung 
kennt). 


—     449    — 

3.  die  äthiopische    (siehe  Prätorius  in  d.  Z.  d.  D.  M. 
G.,  XXTTT,  s.  642): 

a.  ßega  (=  to  Bedauie  Miinziiiger's). 

b.  Saho  (über  seine  präfix-conj.  siehe  Z.  d.  D.  M.  G., 
XXIV,  s.  168)/ 

c.  Dankali  (hat  wie  die  Agau-dialekte  auch  beim 
nomen  präfixe,  statt  der  suffixe!)  ^ 

d.  Somali  (darüber  Prätorius  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXIV, 
s.  145—171;  die  präfix-conj.  ist  hier  bedeutend  seltener  als  die 
suffix-conjugation). 

e.  GaUa 

f.  Agau-dialekte  (dazu  auch  Bilen  und  Falascha).  — 
Letztere  beide  (e  und  f)  kennen  nur  die  suffixconj.  (perfect), 
nicht  auch  die  prafixconj.  (imperf.);  dasselbe  ist  schon  im  alt- 
ägyptischen der  fall.  2  lieber  die  merkwürdigen  prä-  statt 
suffixe  beim  nomen  siehe  schon  unter  c. 

Was  nun  das  verwandtschaftsverhältnis  dieser  sog.  hamiti- 
schen  sprachen  (zu  denen  wahrscheinlich  auch  das  uns  nicht 
mehr  bekannte  altäthiopische  oder  kuschitische  gehörte)  zu  den 
semitischen  anlangt,  so  lässt  sich,  obwohl  hamitische  Sprach- 
vergleichung systematisch  fast  noch  nicht  in  angriff  genommen 
wurde,  doch  so  viel  sagen,  dass  allerdings  eine  ursprüngliche 
Verwandtschaft  besteht  (so  identität  der  feminin-endung, 
der  nominalsuffixe  [die  im  hamitischen  aber  auch  ebenso 
als  Verbalsuffixe  fungiren,  ja  sogar  dem  nomen  präfigirt  werden 


1  vgl.  dazu  Prätorius,  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXIV,  s.  153  oben:  „dieser 
Ortswechsel  der  Affixe,  den  wir  hier  beim  Pronomen  so  deutlich  sehen, 
ist  dadurch  entstanden,  dass  sämmtliche  den  Wurzelbegriff  modificirende 
und  determinirende  Affixe  im  hamitischen  mit  der  Wurzel  selbst  in  sehr 
losem  Zusammenhang  stehen,  welche  Eigenthümlichkeit,  bei  mancher 
verwandtschaftlichen  Aehnlichkeit,  ein  trennender  Zug  vonder  Starrheit 
und  Zähigkeit  des  Semitischen  ist."  (Wo  könnte  man,  fügt  Prätorius 
noch  als  beispiel  zu,  im  semitischen  sagen  i-het  statt  het-i  „mein  haus" 
oder  ka-katala  statt  katala-ka  „er  hat  dich  getödtet"?). 

^  die  prafixconj ugation  scheint  also  im  hamitischen  (trotz  ihres 
frappirenden  anklangs  an  das  semitische  impf.,  vgl.  z.  b.  Saho  yekke  „er 
war",  2.  s.  tekke,  1.  s.  ekke,  3.  pl.  jekkin,  2.  pl.  tekkin,  1.  pl.  nekke)  Jüngern 
Ursprungs,  während  für  das  ursemitische  bereits  beides  perfect  wie  impf, 
(und  zwar  ein  doppelt  gespaltenes,  jaktulu  und  jakatalu)  anzusetzen  sind. 

Hommel,  tbiernamen.  29 


—     450     — 

können],  des  Vorsatzes  von  s  zur  causativbildung,  der  per- 
sonalpronomina  u.  a.),  dass  diese  aber  in  eine  zeit  zurück- 
geht, die  weit  vor  dem  (vor  allem  durch  den  triliteralismus  ^ 
charakterisirten)  ursemitischen  liegen  muss,  womit  auch  über- 
einstimmt, dass  sich  lang  nicht  so  viel  gemeinsame  Wörter 
{besonders  mit  concreten  bedeutungen)  in  beiden  sprachstämmen 
finden,  als  man  bei  einer  näheren  Verwandtschaft,  von  der  oft 
gefaselt  wird,  erwarten  müsste.  So  ergibt  sich  etwa  folgendes 
verwandtschaftsbild  in  form  der  nebenstehenden  genealogischen 
tabelle  (s.  451). 

Daraus  geht  hervor,  dass  zu  einer  erfolgreichen  vergleichung 
der  einzelnen  semitischen  sprachen  unter  sich  und  ihrer  me- 
thodischen zurückführung  auf  das  (immer  noch  triliterale)  ur- 
seraitische  eine  rücksichtnahme  auf  die  hamitischen  sprachen 
durchaus  nicht  nothwendig  ist,  und  dass,  wenn  de  Lagarde 
(Philol.  Anzeiger  zu  Leutsch's  Philologus,  VII,  1875,  s.  536) 
jene  „afrikanisch-semitischen  dialekte"  (Saho  u.  a.)  mit  dem  as- 
syrischen (!)  in  Verbindung  setzen  will  und  also  von  den  assy- 
riologen  ein  eindringliches  Studium  derselben  verlangt,  dies 
nur  ein  beweis  davon  ist,  wie  wenig  er  sich  die  mühe  genommen, 
das  assyrische  einer  näheren  betrachtung  zu  würdigen.  Ich 
glaube,  dass  jede  der  semitischen  sprachen  (so  besonders  auch 
das  ge'ez)  „eine  reihe  von  linguistischen  thatsachen  hat,  die  in 
den  rahmen  der  bisher  bekannten  semit.  sprachen  nicht  hinein- 
passen", und  wenn  das  assyrische  solcher  einige  mehr  hat,  so 
kann  doch  dies  nichts  gegen  den  sonst  durchgängig  er- 
wiesenen semitismus  dieser  spräche  beweisen? 


1  diesen  sieht  man  in  den  hamitischen  sprachen  sich  überhaupt 
erst  vereinzelt  aus  den  weitaus  noch  überwiegenden  biliteralen  stammen 
herausbilden. 


—     451     — 


m^  <X) 

Ö 

sg 

g^ 

Ü 

s  •• 

Ol 

'S  o 
:3   5 

g 

M 

sr 

'S  1 

C3 

•  ■-4 

.2 

*-P 

-«j 

i 

c3 

QQ 

^ 

D 

ü 

Oh 

OD 

S 


o 


o  S  1. 


ÖD      ^ 


ü    (V 
00     (-] 

*3  *S 


a)''3 

-TS    c3 


o 


o 


® 

hr 

a 

d 

(0 

Ö 

a 
o 

'S 

00 

0) 

•4-3 

QJ 

-§ 

.3 

•JT. 

O) 

^3      , 

O     <X) 

'S   ö 


4 


.1 


'^  'S 


«4-1  ^.s 

CS  ^ 
CO 

F<  U 

O  V. 


2    Ö 
a    o 


§.2 


ö  's 


00    J§ 

"TS 


J;J  ü    bß 

CS  'r-i      .1-1 

•  pH  •  1^      :ot 

1  £^ 

«  'S 

I  '^^ 

55 


t>      CSJ 
t>       02 


S    ^ 
'T3  'n 


29' 


A.  Sachregister. 


i. 


327. 


abesinisch  siehe  Habesch. 
Abraba  (südarab.  König)  326 

349. 
Abraham  (patriarch)  216.  343.  345, 

a.  1.  348,  a.  1.  422. 
Abydus  230. 

Addax  (herkunft  des  worts)  390. 
Adharbaigän  443,  a.  2. 
Aditen  344. 
Adler  (äth.  aus  „phönix")  370.  383. 

Siehe  sonst  Geier! 
Adonis  459,  a.  2. 
adulit.  inschrift  459,  a.  1. 
Aegypten  112.113.(ind.ass.inschr.) 

325,  a.  l.  328,  a.  2.458,  a.  2.  Vgl. 

auch    bei    den  einzelnen  thier- 

namen  unten,   sowie  unter  den 

Schlagwörtern  Hyksosu.Punt. 
aegyptisch  (sprachlich)  415.  448. 

451. 
aegyptische  fauna  9,  a.  1.  39. 
Aelius  Gallus  47  u.  anm.  2. 
Aethiopien,  altes,  215 1.  328,  a.  1 

(Meroe).  386,  a.  1.  396,  a.  1. 
Aethiopen  343. 
äthiopische  bibel  (textrevidirung 

im  M.-A.)  361,  a. 
—  gruppe  der  hamit.  sprachen  449. 


j  —  lehnwörter  im  arab.  11 3  f.  349,  a.3. 
—  Orthographie  424,  a.  2. 
Afghanistan  444. 
Afrika  (allg.  Charakter)  361.  397  f. 
A-ga-ne  (—  Akkad)  407,  a.  1. 
Agatharchides  217. 
Agau  (hamit.  spräche)  449. 
A'ila  (st.  am  roth.  meer)  330,  a.  1. 
Rabbi  Akiba  228,  a.  2. 
Akkad  407  und  a.  1. 
Akkadier,   akkadisch  siehe  Su- 

merier! 
Alatau  456,  a.  1. 
Alexandria  231,  a.  1.  (vgl.  auch 

Septuaginta!) 
alexandr.    bibelübersetzung    382, 

a.  1  (einhorn^. 
algerischer  dialekt  des  arab.  437. 
Amalekiter  46. 
Amanus  (gebirg)  100,  a.  2. 
Amarokoscha    (ind.  nationallex.) 

328 
Ambra  394.  447. 
Amen  em-Heb  443,  a.  3. 
amharisch  351.  368,  a. 
Ammian   (circa   350—400  n.  Chr.) 

47  und  a.  1. 
Amon-Ra  (äg.  Gott)  231. 


1  dasB  das  alte  Aethiopien  (Kesch  und  die  Nahesu  der  äg.  inschr.,  Kusch  des 
A.  T.)  in  Nubien,  nicht  aber  in  Habesch  zu  'suchen  ist  und  dass  das  axumitische 
reich  Abesiniens  viel  späteren  datums  ist  als  man  gewöhnlich  annahm,  hat  jetzt 
Dillmann  in  seiner  abhandlung  „Ueber  die  Anfänge  des  Axumitischen  Reichs" 
<Abh.  d.  k.  Ak.  d.  Wiss.  zu  Berlin  1878,  s.  177—238)  meines  erachtens  überzeugend  und 
endgiltig  dargethan;  was  er  daselbst  s.  I81  rtlgt,  das  habe  auch  ich  unabhängig  von 
ihm  fast  mit  den  gleichen  werten  (siehe  dieses  buch,  s.  20,  anm.  1  unten)  aus- 
gesprochen. 


-     453     — 


Amu-land  (auf  äg.  inschr.)  20,  a.  1. 

Amu  =  Oxus  (fluss)  219,  a.  1. 

Amur  219,  a.  1. 

Antholops  334,  a.  1. 

Antiphonen  (in  der  äth.  literatur) 
383. 

Arabien,  grenze  im  alterth.  21. 

— ,  geographie  von  40  ff. 

— ,  Sprachverhältnisse  32  f.  349,  a.  3 
(vgl.  auch  südarabisch). 

— ,  nicnt  ursitz  der  Semiten  408  ff. 

— ,  peträisches  296,  a.  3. 

Arachosien  229. 

Aramu,  Aramäer  418. 

west aramäisch  434. 

Ariba  348,  a.  1. 

Arier  siehe  Indogermanen! 

Aristoteles  36,  a.  3.  229.  414, 
a.  1.  444. 

Armenier  115. 

armenische  bibelübersetzung  391, 
a.  3  (zweimal). 

Arnabanu  (Ortsn.)  321,  a.  1. 

Arpakschad  343. 

Asarhaddon  328,  a.  2. 

Aspis  361,  a. 

Assyriologie  VIII  f.  448. 

assyrisch  448.  (siehe  auch  baby- 
lonisch). 450. 

Asur  (etym.  des  worts)  4,  a.  5. 

Asurbanipal  21.  46  und  anm.  5. 
116.  137,  a.  4.  138,  a.  3.  217, 
a.2.  270,  a.3.  4.  280,  a.2.457,  a.2. 

Asurnasirbal  46  u.  anm.  4.  227, 
a.  1. 

Axum,  chronik  von  372  [wo  der 
satz  „gegen  ende  des  mittel- 
alt ers"  näher  zu  formuliren  ist 
durch:  „keinesfalls  vor  dem  14. 
jahrh."  (Dillmann,  Anf.  des 
axumit.  reichs,  s.  178);  vgl.  auch 
oben  die  anm.  zu  Aethiopien]. 

Babylon,  Babel  (erkl.  des  worts) 
4,  a.  5. 

Babylonien  116.  431  (Südbab.) 

babylonische  literatur  (alter  ders.) 
408,  a.  1. 

babylonisch  (sprachl.)  448.  450. 

Bär,  kleiner  226  (arab.  „kälbchen"). 
248,  a.  2. 

Bahiudasteppe  436. 

Baikalsee  253. 

Baktrien  219,  a.  1. 

baktrische  kamele  202. 

Balkach-see  456,  a.  1. 

Bartrihari  ^ind.  dichter)  324,  a.  1. 

äth.  buch  B  a  r  u  c  h  XVII,  a.  1.378,  a.^. 


Basra  32.  278.  419. 
— ,  schule  von  285,  a.  3. 
to-Bedauie  (südham.  spr.)  449. 
Bedscha       (      „  „  )  449. 

berberisch,  Berber  sprachen  448. 

451. 
Bersaba  307,  a.  1. 
Bibelübers.,  vgl.  Septuaginta! 
bibl.  naturgeschichte  s.  Palästina! 
I  Biene  (arab.)  335. 
'[  (äth.)  374. 

:  Bilen  (hamit.  spr.)  449. 
Biliteralismus  im  semit.  451  u. 

anm.  1. 
Bischmaus  337. 
Bisch-pflanze  339. 
Blei  420. 
Bolortag  4U6. 
Bronze  (ass.)  432. 
Bulgarien  332. 
Bundehesch  218,  a.  3. 
Byzanz  314.  315,  a.  1. 
byzant.  reich  332. 
—  Schriftsteller  445. 
Canon  es  apostolorum  378  u.  a. 
Carmel  307.  a.  L  391,  a.  3. 
i  chaldäisch  434. 
Chamor  siehe  Hamor! 
Chatti,   Cheta   (=  Hethiter  d.  i. 

Aramäer)  19. 
Cherubim  (urspr.  =  Stierkolosse^ 

432. 
China  253.  339. 
Chorasan  202. 
Chosrew  115. 
Chowaresm  339. 
Chrysostomus,  homilien  des  374, 

a.  3.  377. 
Commagene  218,  a.  3. 
constitutiones  apost.  377  f. 
Cyriakus,  gesch.  des  368,  a. 
buch  Cyrill,  äth.  370,  a.  4. 
Danakil,     Dankali    (ham.    spr.) 

440.  449. 
buch  Daniel  434. 
David  113.  330,  a.  1.  345,  a.  1. 
Dattelpalme  406.  (urs.)  412  f. 
Dedan  342  f. 
Deir  el-bachri  231. 
Drangiana  332,  a.  2. 
Dur-Jakin  217. 
Ebenholz  20,  a.  1. 
Echkili  (südarab.  dial.)  342.  351. 
Eigennamen    (durch    thiernamen 

ausgedrückt)  39. 
Eisen  427  (urs.) 
Elam  115. 


454 


Elburz  406. 

Elfenbein    20,    a/.    1.    (hebr.)  324, 
a.  1.  326,  a.  1.375.  376.431.442. 
Encomien  (in  d.  äth.  lit.)  375. 
Epha  161. 
Erz  420. 
Erzerum  115. 

Esra,  apocalypse  des,  äth.  370,  a.  4. 
buch  Esther  326,  a.  1. 
Eufrat  287,  a.  3. 
Fabel  vom  esel  120. 

—  vom  schaf  233,  a.  1.  234. 

—  vom  stier 

—  vom  Widder  236. 

—  wolf  u.  lamm  239.  306. 

—  wolf  u.  raben  306. 

—  fuchs  u.  trauben  310. 

—  fuchs  u.  hyäne  310. 

—  hund  u.  wölke  313. 
Fabeln,  arabische  225. 
fabelhafte   thiere   (arab.)   332  ff. 

338  f.  341. 
(äth.)  372. 
Falascha  (sprachl.)  449. 
Falke  369  [Uh.) 

Farbennamen    (pferd   u.    kamel) 
193,  a.  3. 
(gazellen)  275.  277. i 
(Steinböcke)  2^4. 
(löwe)  293. 
(pardel)  298. 

(wolf)  304.  305  (zweimal).  306. 
(hund)  314. 
Fetcha    Nagascht   (in    der  äth. 

lit.)  374. 
Fliege  (ursem.)  368,  a. 
Floh  (arab.)  335. 

Frosch  (äth.)  373.  (urs.)  373,  a.  5. 
Gadlät  in  d.  äth.  lit.  364.  371.  375. 
Gahilijja  23.  26  ff.  273.  (vgl.  auch 
heidnische  brauche  etc.  in 
der  Gah.!) 
Oalla  (sprachl.)  449. 
Gandunias  407,  a.  1.  (landschaft 

in  Babyl.) 
Ge'ez  351 
Geier  (arab.)  111.  245.  285. 

(äth.)  370.    (ass.)  430. 
Geographie    von    Arabien    siehe 

Araoien. 
Gestirndienst  siehe  Sterne,  anm. 
Ghür  (land)  338. 
Gilead  217. 


Gobi  (wüste)  219,  a.  1. 

Gold  129.  415  u.  anm.  1.  429  f.  448. 

grammatische  lit.  der  Araber  35. 
(vgl.  auch  Kufa  32,  Basra  285, 
a.  3.  Irak  318  und  National- 
grammatik.) 

griech.  lehnwerter  im  äth.  363. 
365  ff. 

Grille  (arab.)  336. 

Guraguesch  (sprachl.)  350,  a.  4. 

Habe  seh  348.  397,  a.  2.  398;  vgl. 
auch  Aethiopien,  anm.! 

ab e sin.  dynastie  in  Südarab.  348. 

Habicht  (arab.)  245.  (äth.)  370.  383. 

hadith  siehe  tradition! 

Hadramaut  173.  201.  342  f.  348. 

Hagarener  46,  a.  3.  418. 

halbsemitisch  siehe  hamitische 
spr.! 

Wadi  Haifa  221,  a.  4. 

Hamadan  115. 

Hamann  (gebirg)  100,  a.  2.  (vgl. 
auch  Amanos). 

Hamäsa  YI.  24. 

Hamiten  343,  a.  3. 

hamitische  sprachen  415.  448  ff 
(verwandschaft  mit  semitisch). 

Hamör  138,  a.  1. 

Handel  im  alterthum  12,  a.  1.  19, 
a.  4.  20,  a.  1.  21.  325.  412.  442. 
(siehe  auch  Indien,  Ophir, 
Phönizien,  Punt  und  Süd- 
arabien). 

Haräri  (spräche)  350,  a.  4. 

Haschop  od.  Hatasu  (äg.  königin) 
231. 

heidnische  brauche,  opfer,  an- 
schauungen  etc.  in  der  Gahi- 
lijja bei  den  Arabern  83  (wald- 
gespenster).  162  i^dämonen).  185 
^opfer).  224,  a.  2.  Vgl.  auch 
Gahilijja,  Itr  und  Sterne 
(anm.). 

Hemor  s.  Hamör! 

Henne,  wilde  (äth.)  374. 

buch  Henoch  (äth.)  368  f. 

Herät  339. 

pastor  Hermae  (äth.)  370,  a.  4. 

Herodot  47  u.  a.  1.  329.  414,  a.  L 
444. 

Heuschrecke  (arab.)  67. 

himj  arische  inschriften  39. 


1  vgl.    auch  ud7nu    Wagrata  Arn,  Mu'all.,   s.  5  oben. 
440,  a.  1  nachzutragen. 


Dies    ist  zu  s.  275  und  zu  s. 


—    455 


— 's  königreich  346  f.  (siehe  auch 
die  anm.  zu  Sabäer!) 

—  e  kasside  445. 
Hiob  222,  a.  3. 
Hochasien  21S  f. 
Höllenfahrt  '  der    Istar     (babyl. 

gedieht)  138. 
Holwän  (gebirgspass)  137.  407.  413. 
Hornisse  (äth.)  377. 
Hornvogel  iäth.)  374. 
Hühner  (^arab.)  306,  a.  1. 
Hufnamen  72,  a.  1,  196,  a.  2. 
Huri's  275. 
Hyksos    ^Schasu)    19,     a.    3.    48. 

420  flF.  422,  a.  1. 
Jagd  (bei  den  Arabern)  127f.  137f. 

262.  312,  a.  5.  314. 
(bei  den  Assyrern)  137.  441  u.a.  1. 
Jakob  138,  a.  1. 

—  von  Nisibis  377. 

Jäska  (^ind.  grammatiker)  324,  a.  1. 
326,  a.  1. 

Jaxartes  219.  a.  1. 

ascensio  Jesajae  (äth.)  370,  a.  4. 

Ilim  (land  in  Afrika)  386,  a.  1. 

Indien  332.  374.  442.  (siehe  auch 
Handel,  Ophir,  Phönizier, 
Sind  und  Südarabien!) 

indische  kulturentlehnungen  nach 
Westasien  und  Europa  (siehe 
auch  Pfau,  sowie  im  Thier- 
namenindex  Affe  u.  Elefant)^ 
20,  a.  1.  324.  326,  a.  1.  330  f. 
331,  a.  1.  377,  a.  3. 

indische  menagerieinNineveh444. 

Indogermanen,  ursitze  der^,  291. 
406.  414  f.^ 

indogermanisch-sem.  Sprachver- 
wandtschaft 290. 

—  culturentlehnungen  290  u.  a.  6. 4 1 5. 
Jokschan  343. 

Joktan  343.  348,  a.  1. 
Joktaniden  40. 
Jordan  307,  a.  1. 
Josaphat  222,  a.  3. 
Joseph  138,  a.  1.  217. 
Josephus  374. 


'Irak  21.  297.  299.  306,  a.  1.  318 
(arab.  national-gramm.) 

Irem  dhat  al-imäd  344. 

Isaschar  138,  a.  1. 
I  Isle  de  France  116,  a.  5. 

Ismael  48,  a.  2. 

Ismaeliten  40. 

ismaelit.  stamme  348  u.  anm.  1. 

Istar,  459,  a.  2,  höUenfahrt  der  138. 
I  It'amar  345. 

Itr  (ein  arab.  Götzenbild)  233. 

Jubiläen,  buch  der  (äth.)  368. 

Izduba riegenden    35,    a.    1.    402. 
I  428.  43U. 

!  Kaba  348.  349. 
'  Kabul  332. 

Kachtaniden  348,  a.  1. 

Kadesia,  schl.  von  (636  n.  Ohr.) 
30  (no.  57.  61). 

Käfef  (arab.)  337 

Kamellaus  siehe  Laus! 

Kana'aniter  313. 

Karmel  siehe  Carmel! 

kaspisches  meer  4u6. 

Katavogel  335. 

Kaukasus  227,  a.  1. 

Kedarener  46. 

Ketüra  343. 

Kirgisei,  Kirgisen  218,  a.  3.  253. 

Kommagene  (Kummuch)  siehe 
Comm. ! 

koptische  übers,  im  äth.  377  f. 

koptisch  (sprach!.)  448.  451. 

Koran  VI  und  anm.  1.  349,  a.  3. 
(Vgl.  auch  Muhammed!) 

Kordofan  436. 

Kosmographie  der  Araber  36.  346. 

Kranich  (ar.)  273,  a.   1.  (äth.)  374. 

Krokodil  (arab.)  229,  a.  2.  329. 

—  (äg.)  329.     (griech.)  329.  444.. 

—  (äth.)  373. 

Kufa  32.  287,  a.  3. 

Kuldscha  219,  a.  1. 

Kulturentlehnungen  siehe  In- 
dogermanen, Indien  und 
Handel! 

Kummuch  218,  a.  3. 


1  vgl,  jetzt  auch  H.  Zimmer,  Altind.  Leben   (Berl.  1879),    s.  24.  51.  101.  363,  bes. 
aber  357. 

2  in  der  neuesten  zeit  kam  C.  A.  Piötremont  in  seiner  abh.  „Les  Aryas  et  leur 
premifere  patrie"  (Rev.  de  Ling.  XII,  1879,  p.  99—147)  durch  andere  erwägungen  zu 
einem  ähnlichen  resultat  (p.  115:  district  d'Alatau,  k  l'est  du  lac  Balkach  et  k  l'ouest 
de  la  chaine  de  l'Alatau);  minder  glücklich  und  überzeugend,  obwol  auch  auf  Asien 
hinauslaufend,  sind  die  Untersuchungen  H.  v.  "Wolz  o  gen's  (Zeitscbr.  f.  Völkerpsych. 
bd.  \I1I,  1873,  8.  1-14).  ^ 


456 


Kumtag  (gebirg)  219,  a.  1. 
Kupfer  420. 

kureischitischerdial.desarab.32. 
Kurnet-Murräi  (inAeg.)  231,  a.  1. 
Kuruk-tag  (berg)  219,  a.  1. 
Kusch  342 f.  453,  a.  1. 
Kuschiten  343,  a.  3. 
kuschitisch  (sprachl.)  449.  450. 
Laus  (arab.)  207  f.  ^äth.)  376,  a.  1. 
Lehnwörter     bei    d.    äth.    thier- 

namen  363.  365  f.  394  f. 
—  in  urind.-ursem.  zeit,  siehe  In- 

dogermanen! 
Lexikographie,    arabische  349  f. 

(vgl.  auch  Nationallexica!) 
Lichtmotte  s.  Motte! 
Lob-JNor  219,  a.  1. 
maghribin.  Araber  437. 
Mahä-bhärata  328. 
Mahri  (spräche)  342.  351. 
Makan  =  Aegypten  328,  a.  1. 
Makkabäer-buch,  unechtes  (äth.) 

•    373i 
Manu  324,  a.  1. 

Ma'rib,  Marjabu  345  und  a.  2. 
Marseille,    opfertafel    von  i    235, 

a.  1. 
Mawäse  (Antiph.)  in  d.  äth.  lit.  383. 
buch  der  medicin  „    „     «      „   372. 
Medien  406. 

Medini-koscha  (ind.  nat.-lex.) 328. 
Mekka  412   (vgl.  auch  Makka  im 

arab.  index). 
Mena  (ä^.  könig)  422. 
Meroe    (m  Nubien  u.  Aethiopien) 

328,  a.  1. 
M  esc  ha  (moabiterkönig)  240. 
Mesopotamien  407  f. 
Midian  46.  161. 
Miliichu  =  Meroe  328,  a.   1. 
Mineralien,    einth.    ders.   bei    d. 

Arabern  43.  (vgl.  auch  unter  den 

Schlagwörtern    blei,    bronze, 


eisen,    erz,    gold,    kupfer, 

Silber,*  schwefel  und  zinn! 
Mondstationen  246. 
Mongolei  253. 
Monotheismus,    urspr.,    bei    d. 

Semiten  4;  vgl.   auch  Sterne, 

anm. ! 
Mose  113.  345,  a.  1. 
Motte  (arab.)  335.     (äth.)  373. 
Mu'allakät  24.  25,  a.  1.  60,  a.  1. 

u.  ö. 
Muhammed  112.    132,    a.    2.    320. 

327.  348.  (vgl.  auch  Koran!) 
Musri  (land)  324,  a.  1.  325.  443  f. 
Mustariba  348,  a.  1. 
Muta'äriba  348,  a.  1. 
Myrrhenöl  75. 

buch  der  mysterien  (äth.)  372. 
liber  mysteriorum   (ein  anderes) 

376,  a.  1. 
Nabatäer   21  und  a.  3.  22,  a.  1. 

46.  418. 
Nachtfalter  (arab.)  335. 
Nachtigall    (     „    )  334. 
Nadelöhr  145  und  a.  1. 
Naharina  407. 
Nathan  235. 
Nationalgrammatik    d.    Araber 

35.  318.     (siehe  grammat.  lit. 

d.  Araber.) 
Nationallexika,  äth.-amh.  368,  a. 
— ,  arabische  VI  f.   128,  a.  4.  (vgl. 

auch  lexikographie.) 
— ,  sumerisch-assyrische  300.  328.2 
Naturgeschichte      Kazwini's 

(einth.)    42  ff.    (siehe    im    arab. 

autorenindex  unter  Kazwini!) 
Nazareth  307,  a.  1. 
Nebukadnezar  434. 
Nii  (=  Nineveh?)  443,  a.  3. 
Nimrod  343. 

Nineveh  (erkl.  des  worts)  4,  a.  5. 
Nipurgebirg  227,  a.  1. 


1  zur  neuesten  liter.  über  die  opfertafel  von  Marseille  ist  nachzutragen:  Barg 6s, 
Kecherches  archöol.  sur  las  colonies  phenic.  etabl.  sur  le  littoral  celtoligurien  (in 
den  Compt.-rend.  des  travaux  du  Congr.  des  orientalistes  de  Marseille  1876,  p, 
242-294). 

2  das  dort  (s.  328)  ausgesprochene  könnte  für  die  bestimmung  der  abfassungszeit 
der  nationallexika  ausschlag  geben  (und  zwar  dahin,  dass  sie  keinesfalls  vor  Sargons 
zeit  zu  setzen  wären),  wenn  wir  nicht  sicher  beweisen  könnten,  dass  Asurbanipal  und 
die  ihm  vorangehenden  ass.  köuige  uralte  babyl.  originale  (auch  von  nationallexicis) 
lediglich  copiren  Hessen;  so  ist  uns  höchstens  die  einschränkung  zu  machen  erlaubt, 
dass  bei  diesem  abschreiben  einzelne  zusätze  gemacht  wurden,  wobei  dann  allerdings 
zuweilen  neue  sumerische  vokabeln  fabxicirt  oder  wenigstens  neu  usammengesetzt 
■worden  sein  mögen. 


457     — 


Nirukta    324,   a.    1    (nat. -lexikon 

zum  Rigveda). 
Nisibis  377. 

nord-  u:  mittelarabisch  32. 
Noter-Ta  (land)  20  und  a.  1. 
Nubien328,a.l(Meroe);436.453.a.l, 
nubische  Araber  437. 
Obelisk,   schwarzer  218,  a.  3.  '2X9, 

a.  1.    324,  a.  1   (vgl.   auch  Sal- 
manassar II).  1 
Ophir  343.  375,  und  anm.  2  (siehe 

auch  Südarabien  und  Indien 

und  Tgl.  Punt). 
Oxus  219,  a.  1.  406. 
regeln  des  Pachomius  (äth.)  XVII, 

a.  1.  370,  a.  4. 
Paeonien  414,  a.  1. 
Palästina,  lit.  über  die  fauna  von 

5,  anm.  1. 
Palme  siehe  Dattelpalme! 
Pamir  (hochland  von)  4ü6. 
Pass-arten  des  kamel's  107,   a.  1. 
Pelekan  (äth.)  376.  388,  a. 
Periplus  (des  erythräischen  meers) 

siehe    unten    die    anm.  zu  Sa- 

bäer!)2  459,  a.  2. 
Persien  115.   116,    a.  5.    306.  443 

(kulturentlehnungen  über  P.) 
Peschita  107,  a.3.  109,  a.l.  361, a.l. 
Pfau  326,  a.  1.  377. 


Pflanzen,    eintheilung    ders.    bei 

den  Arabern  43  f. 
Pflanzennamen,     arabische,    43. 

96  und  305.   119.    119,  a.  3  und 

159,  a.  3.  121.  129.  146  und  203. 

159.  168.  198,  a.  5.  202.  204,  a.  4 

und    321.     238.    245.    265.    271. 

273.  321. 
Philexius  (äth.  buch^  94,  a.  2. 
buch     der    weisen     Philosophen 

(äth.)  374. 
Phönix    338.3    (jas   wort   im  äth. 

„adler")  370. 
phönicische  thiernamen  235,  a.  1; 

v^l.  auch  Marseille  und  anm. 
phönicisch-ind.  handel  325.  442. 

(vgl.  auch    Handel,    Indien, 

Ophir  u.  Südarabien.) 
phrygisch  448. 
Physiologus  69.  149,  a.  1.  254,  a.  1. 

300,  a.  2.  332.  338.  339.  368.  370. 

427.  458,  a.  3. 
Piankhistele  45. 
Plautus  390. 
Plinius  390. 
Plutarch  113,  a.  2. 
Polarstern  248,  a.  2.  (arab.) 
Pseudojosephus,  (äth.)  374. 
Ptolemäus  (geogr.)  22. 
Ptolem.  Philad.  231,  a.  1. 


1  alle  vier  selten  des  Obelisken  mit  allen  fünf  feldern  (also  im  ganzen  zwanzig), 
deren  drittes  ich  s.  324,  anm.  1  dem  leser  anschaulich  zu  machen  versucht  habe, 
finden  sich  abgebildet  in  J.  Bonomi's  ,,Nineveh  and  its  palaces"  (Lond.  1852),  p. 
288.  291.  292.  293. 


2  die  bequemste  belehrung  darüber  hat  man  jetzt  in  Mc.  Crindle's  Anonymi 
Periplus  maris  Erythraei,  transl.  with  iutroduction  and  commentary  (Ind.  Antiquary 
vol.  VIII,  1879,  p.  107  ff.),  wo  in  der  einleitung  alles  inC.  Müller's  Proleg.  und 
Annotat.  ausgeführte  zusammengefasst  und  durch  die  neuesten  forschungen  ergänzt 
und  weitergeführt  ist;  leider  konnten  die  schon  erwähnten  manches  in  neues  licht 
setzenden  resultate  Dillmann 's  vom  Dec.  1878  darin  noch  keine  berücksichtigung 
finden. 

3  dass  der  phönix  des  physiologus  und  somit  der  christl,  sage  wirklich  auf  den 
äg.  bennu-vogel  zurückzuführen  ist  (vgl.  schon  meinen  Physiol.  XXXIX),  hat  mein 
freund  Alfr.  Wiedemann  von  ägyptol.  Standpunkt  aus  kürzlich  in  der  Zeitschr.  f. 
äg.  Spr.  (1878,  s.  89—106)  bündig  nachgewiesen;  dadurch  scheinen  mir  wenigens  auch 
die  zweifei  des  ägyptologen  P.  le  Page  Renouf  in  der  Academy  (1878,  s.  372)  be- 
seitigt, und  es  wird  nun,  da  auch  henkäkjä  des  Physiologus  von  Ebers  (Lit,  Central- 
blatt  1878,  8.  673)  im  ägypt,  nachgewiesen  wurde  (=  der  pflanze  henkek),  der  engl,  ge- 
lehrte, der  in  so  liebenswürdiger  weise  mein  buch  besprochen,  selbst  nicht  mehr  die 
thatsache  leugnen  können,  dass  der  in  Alexandrien  entstandene  Physiologus  wirklich 
in  seinen  Uranfängen  noch  ganz  im  altäg.  heidentum  wurzelt,  was  das  einzige  war, 
worin  er  mit  meinen  in  der  einleitung  niedergelegten  resultaten  in  Widerspruch 
sich  befand. 


—     458     — 


Punt    12,  a.  1.   19  f.  20,  a.  1.  230. 

386,    a.  1.1    (vgl.    auch    Ophir 

und  Handel!) 
Puranen  328. 
Quadrilitera  380,  a.  1.  i^lautgesetze 

bei  dens.)  427. 
Rabe  (arab.)  177.  208.  285.  305,  a.  2. 

306.  337.  (äth.)  370.  372. 
Raghu-van9a  (ind.  gedieht)  328. 
Rahel  (etym.)  239. 
Kamses  I  und  II  422,  a.  1. 
Rigveda  4,  a.  7.  326,  a.  1. 
Rothwurni  (arab.)  271. 
Rum  (land)  332. 
Saba  342  f. 
Sabäer2  3-)5. 

sabäisch351  (vgl.  auch  himiarisch). 
Sahara  437. 
Saho  (spräche)  449. 
sail  al-arim  345. 
fluss  Sakija  324,  a.  1. 
Salamander  (arab.)  338. 
Salmanassar  II  218.  a.  3.  324  und 

a.  1.  328.  443.  (vgl.  auch  Obe- 
lisk) 
Salomo  113.  345  u.  anm.  1. 
samharische  lanze  257. 
Sanch-ka-ra  (äg.  könig)  230. 
Sanherib  21.   227,  a.  1.   328,  a.  2. 

431.  438,  a.  1. 
Sarazenen  (etym.)  47,  a.  3. 
Sargon  21.  217.  218,  a.  3.  328,  a.  2. 

345.   457,  a.  2. 
Schamsija  (arab.  königin)  217. 
Schasu  siehe  Hyksos! 


Schlangen  (arab.)  296.  (äth.)  372. 

373.  377.  403,  a.  1. 
Schmetterling  (äth.)  373. 
Schnake  (arab.)  335. 
Schwalbe  arab.)  334.  (ass.)440,  a.  1. 
Schwefel  427  und  a.  2. 
Seidenwurm  (arab.')  335. 
semitisch    (lautwechsel    im  —  en) 

89  und  a.  2.  (vgl.   auch  nord-, 

süd-  und  ursemitisch!) 
Sennaar  (in  Afrika)  231,  a.  5.  436. 
Septuaginta    361,    a.    391,    a.   3. 

(vgl.  auch  alexandr.) 
Sersou  (in  Algerien)  437,  a.  3. 
Seti  (äg.  könig)  422,  a.  1. 
Sichem  138,  a.  1. 
Sidschistan  332. 
Silber  (arab.)  430.  (urind.  und  urs.) 

415  und  anm.  1. 
Simson  310.  345,  a.  1. 
Sinaihalbinsel  47,  a.  2. 
Sind  (Indien),  Sindu-zeug  442  f. 

(vgl.  auch  332  sin  ad!) 
Sinna  115. 
Sirenen  332. 
Sirius  237,  a.  3. 
Sisit  (raubvogel)   369.  383  u.  anm. 

446. 
Somali  (land  u.  spräche)  354,  a.  1. 

386,  a.  1.  440.  449. 
Spinne  (arab.)  335.  (äth.)  379. 
Sprachvergleichung  siehe   ür- 

semiten! 
Sprichwörter,  arabische,  25. 
Sternnamen,  arab. ^ 


1  vgl.  auch  noch  die  in  Dillmann 's  Anf.  des  axum.  Eeichs,  s.  182,  anm.  3  vor- 
geschlagene identificirung  Punt's  mit  Uavwv  oder  ÖJlCDVl]  bei  Ptol.  4,  7,  11  und 
Peripl.  mar.  erythr.  13  (ed.  C.  Müller). 

2  für  die  bestimmung  des  Zeitpunkts,  wann  im  Südwesten  Arabiens  die  sabäische 
Oberherrschaft  von  der  himjaritischen  abgelöst  wurde  (s.  345  unten,  346  oben)  ist  der 
umstand  wichtig,  dass  in  der  adulitischen  Inschrift,  die  c.  50  n.  Chr.  oder  etwas 
früher  zu  setzen  ist,  die  Südaraber  noch  Sabäer,  im  Periplus  des  erythr.  meeres  aber, 
der  noch  vor  75  n.  Chr.  abgefasst  worden  sein  muss  (Dillmann,  Anf.  des  Axum. 
Kelchs,  s.  194)  bereits  Homeriten  (=  Himjaren)  genannt  werden.  Also  muss  sich 
dieser  Umschwung  etwa  um  die  mitte  des  1.  jahrj.  n.  Chr.  vollzogen  haben. 

3  vgl.  die  Schlagwörter:  kleiner  bär,  mond Stationen,  polarstem,  sirius, 
und  dazu  die  ausführungen  über  den  gestirndienst  bei  den  alten  Arabern  in  Lud. 
Kr  eh  1' 8  vorzüglichem  buch  ,,TJeber  die  Religion  der  vorislamischen  Araber"  (Lpzg. 
1863),  s.  6—29,  wozu  man  jetzt  noch  die  „Studien"  des  Grafen  W.  v.  B  au  dis  sin  „über 
semit,  Religionsgeschichte"  (heft  I.  Leipzig,  1876,  heft  2,  1878),  bes.  das  2.  heft  ver- 
gleiche. Wenn  ich  mich  dem  dort  ausgesprochenen  (II,  151  f.)  „Dass  auf  Grund  der  Auf- 
fassung der  Quellen  und  Bäche  als  eines  Lebendigen  und  Lebengebenden  semitische 
Völker  gleich  den  arischen  die  Gottheit  in  den  irdischen  Gewässern  wohnend  dachten, 
diese  selbst  für  ein    Göttliches  hielten,   lässt    sich  nicht    nachweisen.    Bei    jenem  im 


459 


Stiercolosse,  ass.  227,  a.  1. 

Strabo  21.  47  und  a.   1.  2. 

Strauss  (arabj  172  u.  anm.  244. 
271.  2!>3.  406.  411  f.  (ass.)  434 
u.  a.  1. 

Sudan  436. 

Südarabien  19  u.  a.  4.  21,  a.  1. 
201,  a.  3.  216  f.  231  und  a.  4. 
325.  343.  375  und  a.  2.  442. 
444  f.  (siehe  auch  Handel,  In- 
dien, Ophir  und  Phönizien!) 

südarabisch  351  (siehe  auch  himj. 
u.  sabäisch!) 

südarab.  Wörter  im  korän  349,  a.  3. 

südsemitische  Sprachtabelle  351. 

Sumir,  sumerisch,  Sumerier 
4,  a.  5.  343  und  anm.  3.  407 
und  anm.  1.  416.  457,  a.  2. 

Synaxarien  ün  d.  äth.  lit.)  375. 

buch  Synodus  (in  d.  äth.  lit.)  378, 
a.  2. 

Syr  (Jaxartes)  219,  a.  1. 

Syrien  290.  306. 

syrische  fauna  10,  a.  1. 

Tabor  307,  a.  1. 

Takla  Haimanöt  364.  371. 

Talmud  239. 

Tammuz  459,  a.  3. 

Tamaschek  (spräche)  448. 

Tarim  219,  a.  1. 

Tauchervogel  (arab.)  335. 

Teull  (in  Algerien)  437,  a.  3. 


Thamuditen  356,  a.  1. 

Theben   (in  Aeg.)   331,  a.   1.  443, 

a.  3. 
Thierbilder  (ass.)   siehe  Trans- 

actions! 
Thiergeographie    d.  semit.  län- 

der  8  ff. 
Thutmes    (äg.  könig)    294,    a.  2. 

31  6,  a.  1.  443,  a.  3. 
Tian-schan  219,  a.  1. 
Tibet  253. 
Tiglat-Pilesar  I.     35,  a.  1.     137 

a.  4.  443  f. 
—  II  217. 
Tigr^  (spräche)  350,  a.  4.  351,  376, 

a.  2. 
Tigrifia  (spräche)  350,  a.  4.  351. 
Togarma  115. 
tradition  Sammlungen      (arab.) 

32.  34.  237.  247.  337. 
Transactions  of  Sac.  of  bibl.  arch. 

(thierbilder)  137,  a.  4. 
Trappe  (arab.)  334. 
Triliteralismus  451. 
Tschertschen-darja  219,  a.  1. 
Tubba-dynastie  347. 
Tunis  437,  a.  2. 
Turan  406. 
turko-tatarisch  416. 
turkomanische  kamele  202. 
Tyrus  115.  222.  a.  3. 
ugro-finisch  416. 


Allgemeinen  deutlichen  Charakter  als  Sterndienst,  welcher  wie  der  Religion  der 
^rd-  und  West-Semiten  so  auch  derjenigen  der  Süd-Semiten  eigen  war,  ist  dies 
kaum  zu  vermuthen :  der  Himmel  mit  seinen  Gestirnen  wird  hier  sonst  als  die  gött- 
liche "Welt  durchaus  geschieden  von  der  Erdwelt  als  der  ungöttlichen,  welche,  an 
sich  Iflblos,  von  droben  das  belebende  Licht  der  Sonne  und  den  vom  Mond  gespen- 
deten Thau  aufnimmt  in  ihren  Schooss Die   Quellen  und  Flüsse    [sodann 

die  Bäume,  Berge  u.  s.  w.]  scheinen  danach  bei  den  Semiten  heilig  gewesen  zu  sein 
als  Gaben  der  in  des  Himmels  Gestirnen  wohnenden  lebenschaffenden  Götter"  (ich 
möchte  für  die  älteste  noch  vom  sumerismus  unberührte  zeit  der  Semiten  sagen:  Gott- 
heit), „als  ein  Ausfluss  ihrer  Lebenskraft,  nicht  als  diese  selbst"  im  allgemeinen  an- 
schliesse,  so  ist  das  kein  absoluter  Widerspruch  mit  dem  von  mir  s.  4  wie  in  meinem 
aufsatz  „der  gegenw.  Stand  der  Keilforschung"  (Beil.  d.  Allg.  Ztg.,  20.  Juni  1878 
no.  171)  s.  2505,  col.  b  a'ifgestellten;  vgl.  auch  die  bemerkungen  Krehl's  am  oben 
angeführten  ort,  s.  5  f.  Von  den  concreten  im  A.  T.,  bei  den  Phöniziern  und  in  der 
babyl.  ass.  literatur  uns  begegnenden  göttern  kann  der  sumerische  (nichtsemitische) 
Ursprung  jetzt  fast  von  jedem  nachgewiesen  werden  (so  steht  er  vor  allem  uner- 
schütterlich fest  von  der  Istar  [Astarte]  wie  von  Tammuz-Adonis;  der  echtsemit. 
name  Ba'al,  ass.  hilu  „Herr"  beweist  als  bloses  Epithetum  nichts  f  ü  semit.  Ursprung 
des  phöniz.  Ba'al);  ausserdem  kann  ein  monotbeismus,  wie  er  seit  Jeremiah  uns  im 
A.  T.  entgegentritt,  kaum  so  schnell  entstanden  gedacht  werden,  wenn  nicht  von 
anfang  an  ein  keim  dazu  da  war,  wie  ich]  ihn  mit  B^nan  schon  in  der  ältesten  re- 
ligion  aller  Semiten  überhaupt  erblicke.  Das  ganze  hoffe  ich  später  noch  im  einzelnen 
näher  zu  begründen. 


—     460 


Ur  (Stadt)  407,  a.  1. 
Urbi  (beduinen)  418. 
ürsemiten,     ursemitiscli    (incl. 

ürsitze    der    Semiten    und 

sem.  Sprachvergl.)  VII.  7.  17. 

215.  218.  418  ff.    426.   451.  (vgl. 

auch  Vorsemitisch  wie  Indo- 

germanen). 
User-tesen  TII.  (äg.  könig)  221, a. 4. 
Veda  siehe  Rigveda! 
Vegetius  47  und  a.  1. 
Viper  s.  Schlange. 
Volke rtafel  342  ff. 
vorsemitisch  451. 
vulgärarab.  thiernamen  39. 
Wassereidechse  (äth.)  372  f.  373. 
Weihe  (äth.)  370. 


Weihrauch  231,  a.  4. 

Wein  290,  a.  6.  414.  416  und  a.  1. 

440. 
Weinliste,  assyrische  321,  a.  1. 
westaramäisch  431. 
Wettlauf  (vom  pferd)  79  ff. 
Wolga  219,  a.  1. 
Xenophon  21. 
Xerxes  47. 
Zabulistan  332. 
Zagros  407. 
Zinn  420. 
Zischlautgesetze,  semitische  235, 

a.  2.  424  f. 
Zoologie  X,  a,  2. 
—  bei  den  Arabern  44.  (terminologie 

AsmaTs)  139,  a.  5.  (dazu  279). 


IL 


Säugethiernamen-register. 


Affe  (arab.)  302.  320.  329  ff. 
(in  Südarab.)  354. 
(arab.  lehnw.  im  äth.)  372.     (äth.) 

372,  a.  1.  383. 
(hebr.)  20,  a.  1. 
(auf  ass.  denkm.)  324.  a.    1.  (ass.) 

331,  a.  1. 
(griech.)  20,  a.  1.     (skt.)  20,  a.  1. 

326,  a.  1.  331,  a.  1. 
Antilopen  (arab.)  151,  a.  2.  168 u. 

anm.  3.  196,  a.  2.  197,  a.  2.  200. 

224.  a.  2.  254  und  a.  1.;  speciell 

hakaru  'l-wahs:  253.  254  ff.  269, 

a.  '3.    (cervine    antel.    or    kind 

bakar  of  the  Jv^^  siehe  Stein- 
böcke). ^'^ 

(äth )  389  f.  (pygargus  fehlt  in 
Habesch^  372. 

(hebr.u.syr.)  391,  a.  3  (Deut.  14,  5). 

(Urs.)  403. 

(arm.  u.  kopt.)  391,  a.  3. 

(zool.  einth.)  siehe  Wiederkäuer 
251,  a.  3. 

Jachmür  (hebr.)  228,  a.  3.     333. 

Kavel-antil.  (auf  ass.  denkm.) 
324,  a.  1. 

Vgl.  auch  Rindvieh  übertr., 
Gazellen,  Einhorn  u.  Oryx 
Bär  (arab.)  12.24.  287.  301  ff. 

(fehlt  in  Arab.)  356.  409. 


(äth.)  379.  396,  a.  1. 

(ass.)  301,  a.  2.  302  und  a.  1. 

(urs.)  401.  409  und  a.  1. 
'  Bergbock  siehe  Steinbock. 
I  Biber  (fehlt  in  Habesch)  367. 
I  Bhamini-ochs  222.  a.  4  (dort  ßrah- 
minee-bull  bei  Palgrave).  357. 
Büffel  (arab.)  229.  262.  357. 

(äth.)  373,  a.  3.  386  f. 

(vermeintl.  ass.)  227,  a.  1. 

ßovßalig  (urspr.bedeut.)300.  436f. 

Dromedar  357  (siehe  Kamel!) 

Eichhörnchen  (arab.)  331.  356. 
Einhorn    324,  a.  1.  ;<67,  a.  2.  370. 
381  f.  382, a.l.  (siehe  auch  Oryx, 
Wildochs  u.  Nashorn!) 
Elefant  (arab.)  24.  30,  no.  61.  195. 
324  ff.  357. 
(äth.)i  325.  333.  367  f.  381. 
(auf  ass.  denkm.)  324,  a.  1.  (ass.) 

331,  a.  1. 
(in  Mesopot.)  443  und  a.  3. 
(auf  äg.  denkm.)  396,  a.  1.     (äg.) 

324,  a.  1.  443,  a.  3. 
(skt.)  324,  a.  1.  326,  a.  1. 
(griech.)  324,  a.  1.  326,  a.  1.  442. 
Erdferkel  (abesin.)  398.  447. 
Erdgräber  (abesin.)  447. 
Esel    (arab.)  66.  111.  117  ff.  154  a. 
186,  a.  1.  273.  337. 


1  vgl.  auch  noch   das    saho-wort  dakani  und  das  von    Dillmann  dazu  bemerkte 
(Anf.  des  axum.  Reiches,  s.  213  und  anm.  2). 


461     — 


(in  Arab.   in  vorchristl.  zeit)    46 

und  a.  3.  5.  356.  358. 
(äth.)  384  f.  446. 
(ass.)  218,  a.  3.  424,  a.  1.  428.  a.  1. 

431. 
(urs.)  402. 

(äg.)  138,  a.  1.  221,  a.  4. 
(indog.)  139. 
Feldmaus  siehe  Maus! 
Fischotter  (griech.lehnw.  im  äth.) 

367. 
Fledermaus  (arab.)  334  f.  355. 
(äth.)  384.  (hebr.  und  syr.)  444. 
(äff.)  444. 
Fuchs  (arab.)  68.  76.  111.  171,  a.  1. 
302.  310  f.  313,  a.  1.  2.  322.  356. 
(himj.)  352.  (ass.)  310.  368,  a.  430. 
(äth.)  379.     (urs.)  401. 
(äg.)  441. 

Grossohrenfuchs  (arab.)  310  u. 
a.  2.  356. 
Gazelle  (arab.)  196,  a.  2.  197,  a.  2. 
200.  210,  a.  3.  235,  a.  1.  244.  255. 
256,  a.  1.    258,  a.  2.    259,  a.  3. 
264.  265,  a.  2.  267  und  a.  3.  266, 
a.  1.  268.  269  ff.  284.  357.  437,  a. 
2.  3.  455,  a.  1. 
(äth.)  389  f.     (urs.)  403. 
Vgl.    auch    Antilopen,    Oryx, 
Schafe  übertr.! 
Gemse  251,  a.  3.  357,  a.  1. 
Gepard  (arab.)  24.  299  ff.  341.  355. 
(äth.)  300,  a.  2.  341.  379. 
(ass.)  300.  301,  a.  2. 
(äg.)  441. 
Girafe  (arab.)  230  f.  357. 
(äth.)  230.  386. 
(äg.)  230  und  a.  2. 
Grossohrenfuchs  siehe  Fuchs. 

Hase  (arab.)  321  f.  338.  356, 
(äth.)  384. 
(Urs.)  402. 
Hirsch  270.  (fehlt  in  Arab.)  252,  a.  1. 
357. 
(vermeintl.  phön.,  hebr.)  235,  a.  1. 

280  und  a.  1. 
(ass.)  270,  a.  4.  280  und  a.  1, 
(urs.)  402.  405,  a    2. 
(arab.  u.  hebr.)  siehe  Steinbock! 
Honigdachs  (in  Habesch)  396,  a.  1. 
398. 


Hund  (arab.)    152.    174,  a.  2.    281. 
304  u.  anm.  1.  311  ff.  338.  356. 
(himj.)  352. 
(äth.)  372.  304. 
(Urs.)  401.     (turko-tat.)  441. 
Hyäne  (arab.)  298.    304  u.  anm.  1. 
307  ff'.  337.  356. 
(äth.)  381.    (hebr.)  307,  a.  1.   (ass.) 

307,  a.  3. 
(urs.)  401. 
Hyänenhund  (äth.)  361,  a.  1.    380 

u.  anm.  3. 
Jachmür  siehe  Antilopen! 
Ichneumon  (arab.)  331.  a.  5. 
Igel  (arab.)  338.  339  f.  356. 
(äth.)  365,  a.  1.  383.  ^ 
(urs.)  339.  402. 
Kalb  siehe  Rindvieh! 
Kamel  (arab.)  111.  139  ff'.  233,  a.  2. 
244.  267.  279.  284.  298,  a.  3.  313, 
a.  1.  316  u.  a.  1.   327.   331,  a.  3. 
411. 
(in  Arab.  in  vorchr.  zeit)  46  und 

a.  2.  3.  5.  358. 
(himj.)  352.  353.  (in  bildl.  darstell.) 

354. 
(äth.)  204,  a.  3.  216  f.  2  386. 
(ass.)  148,  a.  1.  217.  218,  a.  3.  430. 

431. 
(urs.)   148.    218,  a.  1.    402.      (äg.) 

215  f.     (in  Nubien  215). 
zweihöckriges  k.  218  f.  u.  anm. 
324,  a.  1. 
Kaninchen  (arab.)  322.    (äth.)  364. 

369,  a.  3. 
Karakal  siehe  Wüstenluchs! 
Katze  (arab.)  314  f.  317.   318.   338. 
(äth.)    siehe    Wildkatze!    (turk.- 

tat.)  441. 
Seekatze  (?)  äth.  376. 
Kleinvieh  (arab.)   223.    225,  a.  1. 
233.  241  f.  250. 
(in  Arab.  vor  ehr.)  46  und  a,  3.  5. 

358 
(äth.)  250.  389. 
(ass.)  218,  a.  3.  221,  a.  1.  232,  a.  2. 

431. 
(hebr.)  222,  a.  1  und  3.    233. 
(urs.)  250.  404. 

Statt    Schafe    zu   corr.  Kleinvieh 
222,  a.  1.  232,  a.  2. 
Klippschiefer  (arab.)  322.  358. 


1  vgl.  dazu  die  rar  im  phys.:  4^'>4«Tf»,   t^-li^ll''  und  l^^lt'Hs 

2  dazu  als  berichtigung  das  8.  453,  anm,  1    (das  alte  Aetbiopien  =  Nubien,  aber 
nicbt  Habesch)  bemerkte  nachzutragen. 


462    — 


(äth.)  371.  a.  1.  384. 
(hebr.)  363. 
(ursJ  384,  a.  3.  404. 
Kuh  siehe  Rindvieh! 
Leopard  294,  a.  2  siehe"  Fardel. 

173.  174,  a.  1. 

Löwe  (arab.)  68,  a.  3.  147,  a.  1.  173. 

174, a.l.l98. 225. 236,  a.  1.245.249. 

257.  282,  a.  1.  287  ff.  299.  355. 

(äth.)  379.  403,  a.  1.     (himj.)  352. 

(ass.)  227.  a.  1.  280,  a.  2.  282,  a  1. 

368,  a.  1.  432.  439  f. 
(hebr.  u.  syr.^  282  und  a.    288. 
(Urs.)  289  f.  401.  440,  a.  2. 
(fehlt  sum.)  416  und  a.  1.     (äg.) 

290.  a.  4. 
(urind.)  289  ff.  414.  440    a.  2. 
Luchs  (arab.)  siehe  Wüsten  luchs ! 
(äth.)  399. 
hebr.  299,  a    2. 
Marder  siehe  Stinkmarder! 
Maulesel,  Maulthier  (arab.)  47, 
a.  1.  112  ff.  357. 
(äth.)  385.     (himj  )  353. 
(ass.)  429. 
Maulwurf  (arab.)  337.  356. 

(hebr.)  336,  a.  1.    (urs.)  402. 
Maus  (arab.)  315.  317,  a.  1.   336  ff. 
356.  365. 
(äth.)  365.  368,  a.  1.  371  und  a.  1. 

384 
(hebr.)  336,  a.  1.    (urs.)  338.  402. 
Moschusthier  251  ff.   337,  a.  2. 
Murmelthier  (äth.)  384. 
Nacht  seh  wein  (in  Habesch)   399. 
Nashorn  (arab.)  327  ff.    322  f.  357. 
(äth.)  328.  332.  367,  a.  2.  381  f. 
(ass.)  324,  a.  1.  328. 
Nilpferd  (arab.)  358. 

(äth.^  381.     (ass.)  328. 
Ochs  siehe  Rindvieh! 
Ohrenfuchs  siehe  Fuchs! 
Oryx  (arab.)  200.  210.  a.  3.  227  und 
a.  1.  22S,  a.  3.  254  ff.  269,  a.  3. 
278.  357.  358.  410  a.  1.  436  f. 
(äth.)  363,  dazu  395,  a.  1. 
(syr.)  391,  a.  3. 

(in  Alexandria  bekannt)  382,  a.  1. 
(äg.)  260.  446. 

Oryx  be'isa  (in  Habesch)  365,  a.  l. 
390. 
Panther   294,  a.  2.   siehe   das  fol- 
gende ! 
Pardel  (arab.)  12  und  a.  1.  20,  a.  1. 
66.  282.  294  ff.  355. 
(vermeintl.  himj.)  353.  445. 
(äth.)  300,  a.  2.  379. 


(ass.)  295,  a.  3.     (urs.)  401. 
(äg.)  231,  a.  1.  294,  a.  2. 
Pferd  (arab.)  44  ff.   142.    154,  a.  1. 
164.    178.     183.    186.  a.  1.    18S. 

196,  a.  2.    209  f.   243.   262.  271. 
273.  284. 

(in  Arab.  in  vorchr.  zeit)  356u.a.  1. 

(himj.)  354.     (äth.)  372.  384. 

^ass.)  217.  218,  a.  3.  324  a.  1.  423f. 
428  f.  431. 

(fehlt  sumer.)  416  und  a.  1. 

(urs.)  402.     (äg.)  420  f. 
Potfisch  (äth.)  393  f.  447. 
Ratel  (in  Habesch)  396,  a.  1.    398. 
Ratte  siehe  Maus! 
Reh  252,  a.  1.  270. 
Rindvieh  (incL  Kuh,  Ochs,  Stier, 
Kalb):  (arab.)  154,  a.  1.  196  a.  2. 

197,  a.  2.  200.  221  ff.  264.  284.357. 
(in  Arab.  vor  Chr.)  46  u.  a.  5.  222. 

358. 

(äth.)' 387  f.     (himj.)  353. 

(ass.)  217,  218,  a.  3.324  a.  1.  427  f. 
(farre).  429.  430.  432  u.  a.  1.  433. 

(phön.)  235,  a.  1. 

(urs.)  290,  a.  6.  404. 

(äg.)  221  und  a.  231,  a.  1. 

i^im  innern  Afrika)  221.  (chin.) 
221,  a.  4. 

(urindog.)  224.  290,  a.  6.  414. 

Uebertragen  auf  Antilopen: 
226  ff.  228,  a.  2.  260.  262  ff. 
387.  390.  410  (dazu  weitere  ana- 
logien  aus  dem  turko-tatar.  in 
Vambery's  neuem  buch,  s. 
205  f.). 

Jackochs  324,  a.  1. 

Vgl.  auch  Bh  amini -ochs,  Büf- 
fel und  Wildochs! 
Schafe  (arab.)  144  und  a.  1.  146. 
154,  a.  1.  171.  196,  a.  2.  197, 
a.  2.  200.  222,  a.  4.  232  ff".  243, 
a.  4.  5.  244,  a.  1.  271.  272.  296. 
298.  306.  357. 

(in  Arab.  vor  Chr.)  222,  a.  3. 

(himj.)  353.     (äth.)  388  f. 

(ass.)  433  f.  (hammel)  404,  a.  1. 
433.  (widder?)  432  (vgl.  auch 
Rindvieh  433). 

(phön.)  Widder  228,  a.  2.  235,  a.  1. 

ihebr.)  widder  228,  a.  2. 

(urs.)  250  f.   404. 

(im  innern  Afrika)  221.    (äg.)  250. 

(urindog.)  251,  a.  1. 

Uebertragen  auf  Gazellen  und 
Antilop.  228,  a.  2.  234.  235. 
239  f.  261.  263  f. 


—     463 


Vgl.  auch  Kleinvieh! 
Schakal  (arab.)  68,  a.  3.   111.  232. 
234.  239.  241.  242.244.274.298. 
303  ff.  338.  356. 
(himj.)  352.  445. 
(äth.)  399  (dg,s  arab.  wort  im  äth. 

„hyäne")  361. 
(ass.)  292.  307,  a.  3.  435. 
(hebr.)  292.     (urs.)  401. 
pers.  Schakal  306  f. 
Schakalwolf  (äth.)  303,  a.  1.   380. 
Schwein  (arab.)  319  f.  358. 
(äth.)  385. 
(turko-tat.)  442. 
Vgl.  auch  Wildschwein! 
Springmaus  (arab.)  336.  338.  317, 

a.  3.  356.  412. 
Stachelschwein  (arab.)  340.   356. 
(äth.)  363.  365,  a.  1.  366.  371,  a.  1. 
Vgl.  auch  Igel! 
Steinbock    (arab.)   228,  a.  3.     237 
und  279.    253   (vgl.  auch  bakar 
al-wachsch  bei  d.  Antil.!)    und 
255,  a.  3.   266,  a.  3.  277.  279  ff. 
357    438 
(äth.)' 391  ff.    (hebr.)  280,  a.  1.  283. 
(urs.)  403. 
Stinkmarder  (arab.)  335  f.    356. 
Taubenwiesel  24.  331. 
Tiger  299,  a.  2.  301.  a.  2.  355.  369, 

a.  1.  447  f.  (Wobo). 
Walfisch  (äth.)  393  f.   Siehe  Pot- 

fisch. 
Warzenschwein     siehe     Wild- 
schwein! 
Wiederkäuer  (arab.)  139.  221,  a.  1. 
24:^. 
(zool.  einth.)  251.  a.  3. 
Wiesel  (arab.)  322.  331. 

(äth.)  363.  365.  366. 
Wildesel    (arab.)    111.     122,  a.  1. 
123f.  126.'tf.  183  u.  260.  284.  356. 


(äth.>385.  446.    (himj.)  353. 
(ass.^  430.     (Urs.)  137.  402. 
Wildkatze  (arab.)  302.  315.  316  ff'. 
355. 
(äth.)  385  f. 

(ass.)  319  u.  a.  2.     (urs.)  401. 
Wild  ochs  (fehlt  in  Arab.)  12.  357. 
409. 
(ass.)  227,  a.  1.432.  (hebr.)  410,  a.l. 
(urs.)  404.  409  f. 

Wildkühe    dagegen  (228  u.  ö.) 
siehe  unter  Antilopen  (bakar 
al-wachsch)! 
Wildschwein  (arab.)  309.  358. 
(äth.)  319.  358.  385. 
(ass.)  283.    (urs.)  320,  a.  1.    405.  ' 
(turko-tat.)  441. 
Wobo  (in  Habesch)  siehe  Tiger! 
Wolf  (arab.)  siehe  Schakal! 
(fehlt  in  Arab.)  303,  a.  1.  356. 
(urs.)  303.  401. 
(turko-tat.)  441. 

Siehe  im  übrigen  Schakal,  (äth.) 
Hyäne  und  Hyänenhund! 
Wüstenluchs  (ar.)  322  f.  355.412. 
Zebra  397,  a.  1. 
Zebu  432. 

Ziege  (arab.)  149.  222, a. 4.  233, a. 2. 
238.  243  ff'.  298.  357. 
(in  Arab.  vor  Chr.)  222,  a.  3. 
(äth.)  389. 

(ass.)  403,  a.2.  435.  (phön.)  235,a.l. 
(urs.)  250.  403. 
(im  innern  Afrika)  22 1 .     (äg.)  221 , 

a.  4.  250. 
Uebertragen  auf  Steinböcke  246. 

247.  285  f. 
—  auf  Grazellen   248  und  a.   3. 
274.  275.  284,  285,  a.  2. 

d.  Wüstenluchs  (?)  322. 

den  Dachs  323. 

das  Wiesel  331. 


III. 

Arabische  Personennamen, 
(die  vorn  mit  einem  strich  versehenen  namen  gehören  dichtem  an) 

A  (Alif).  I    Anas  ihn  Mudrik  223. 


Iskender  Aga-Abgarius  26. 
,al-Aggäg  120.  a.  1. 
,al-Aghlab  al-Igli.   187. 
,al-Akhtal  275.  327. 
,Aktbam  ihn  Saifi  51.  209  (fS.d.H.j 


,al-A'räbi  (1.  jahrh.  d.  H.)  327.  — 

(philolog)i  127. 
abu  Arwä  282. 

,al-A'8cha  29,  no.  50.   31.   152  und 
a.  2.  198.2  233,  a.  1.  340. 


1  80  ist  zu  schreiben  statt  Arabi. 

2  al-A'scha  al-Bahili. 


464    — 


,al-Asch'ar  ar-Rakabän  151  f. 
Asma'i  U.  36,  a.  4.  44,  a.  3.  84,  a.3. 

89.  106.  124,  a.  4.  139,  a.  5.  150. 

157,  a.  4.  170,  a.  1.  196  und  a.  2. 

207,   a.  2.    258,  a.  2.    263,  a.  2. 

267.  279.  430.    ^-^ 
Abu  1-Aswad  233,  a.  1. 
,aI-Aswad  28,  no.  36. 
,Aus  29,  no.  48.  65.  83. 

A  (Ajin). 

,al-Abbäs  ibn  Mirdäs  30,  no.  58.  143 

, Abdallah  ibn  Aglän  27,  no.  22. 

, —  ibn  Rawächa  29,  no.  51. 

,—  ibn  Fudäla  93,  a.  1. 

,Abid  ibn  al-Abras  27,  a.  1.  28,  no. 

38.  31. 
Adi  ibn  Zaid  28,  no.  34. 
,Ajidh  133,  a.  1.  197.  292. 
Ali  30.  no.  68.. 199.  288,  a.  3.   337. 
,Alkama  2*5.   27,  no.  20.   220,  a.  1. 
,Amära  ibn  Walid  327. 
,Amir  ibn  at-Tufail  29,  no.  54  50. 
,Amr  ibn  Kulthüm  27,  no.  23.  210, 

a.  3.  431. 
Amr  ibn  Hind,  könig  von  Hira  26, 

no.  8.  27,  a.  2.  3.  297. 
,Amr  ibn  Achmar  30,  no.  69. 
,Amr  ibn  Kamia  27,  no.  13. 
,Amr  ibn  al-Ahtam  31,  no.  73. 
, Amr  ibn  Madi-Karib  30,  no.  61. 
,Antara  28  no,  43.  50.  65. 
,Arand  as  54,  a.  1.  179. 

B. 

Baidäwi  117,  a.  2. 

al-Baith  ibn  Churaith  267,  a.  4. 

Abu-Bakr  29. 

al-Bakri  419. 

,al-Barräk  26,  no.  9. 

,Bischr  27,  no.  11.  31.  91.  283. 

Bistäni  35. 

Bukhäri  34  und  a.  2. 

Ch  (^). 

, Abdallah  ibn  C ha ggäg  335  f. 
,Chägiz  ibn  Auf  28,  no.  31. 
,al-Chärith  ibn  Chilliza  27,  no.  17 

(mu  'allaka  dichter). 
, —  ibn  Abbäd  27,  no.  24. 
,—  ibn  Szälim  28,  no.  37. 
,Chassän  ibn  Thäbit  31,  no.  72.  85. 

87.  150. 
,Chätim  at-Tai  31,  no.  75. 
Chumaid  al-Arkat  105,  a.  1. 
,al-Chutai'a  31,  no.  74.   124.   134. 


D. 
Damiri    5,  a.  1.    34.    36.    48,  a.  2. 
100,  a.  1.  103,  a.  2.  155,  a.  3.  224. 

228,  a.  3.  247.  258,  a.  2.  264.  276, 
a.  1.  285  a.  3.  299,  a.  2.  307.  319. 
338.  339.  340.  358.  364. 

,Abu  Du  'ad  26,  no.  6.  255. 
Du  'aimis  162. 
Abu  Duläma  115. 
Duldul  112,  a.  3. 
,ad-Dumaina  256,  a.  3. 
,Duraid  ibn  as-Simma  20,  no.  53. 
ibn  Duraid  (philolog)  279.  289, a.  2. 
293,  a.  2.  297.  315. 

Dh  (<J>). 
Dhu-Nuwäs  348. 
,Dhu  r-Rumma  99,  a.  2.  191.  266, 

a.  1.  272.  274,  a.  1. 
,Abu  Dhu  'aib  30,  no.  64.    94.    98. 

128.  135.  177.  183.  202u.  anm.3. 

312,  a.  5. 

F. 

al-Fadl  Isä  siehe  ar-Rakäschi! 
,Farazdak  33,  a.  2.    120.  156.  162. 
164.  169. 179  u.  a.  3.  208.  238.  327. 
Abu  1-Fidä  112. 
,al-Find  26,  no.  10. 
,Abu  Firäs  VI.  299  und  a.  3. 

G. 

al-Gächisz  39  und  a.  2.    321,  a.  2. 

327.  333.  341. 
,Garir'l5'l.'l79  und  a.  3.   186.  225. 

229,  a.  1.  272.  327. 
Gauhari  35.  91.  309.  327. 
Gawaliki  295. 
Gundub  148. 


Hidäsch  ibn  Zuhair  al-Amiri    296. 
,ibn  Hind  ibn  Kais  ibn  Zuhair  28, 

no.  27. 

I  (Alif). 
,Ijäs  ibn  Kabisa  28,  41. 
Jmrulkais  23.  25.  27,  no.  14.  130, 

a.  3.  247.  297.  419. 
I  (Ajin). 
al-I^li  siehe  al-Aghlab! 
Ikrima  39,  a.  1. 
Itr  ibn  Ad  225. 

J. 

ibn  Ja  'isch  68,  a.  2.  181.  182. 
Jaküt  278.  287,  a.  3.  298.  413.  445. 
447. 


465     — 


,Jazid  ibn  Warka  30,  no.  59. 
Muh.  ibn  Jazid  Maslama  ibn  Abd 
al-Malik  ibn  Marwän  79. 


K  (Kef)  incl.  Kh  (^). 

,Kab  ibn  Zuhair  24.  30,  no.  67.  271. 

327. 
Kab  ibn  Mälik  al-Ansäri  68,  a.  2. 
,Abu  Kabir  26,  no.  3. 
,Kalcliab  308,  a.  1.  338. 
Abu  Khaira  286. 
,Klialaf  al-Achmar  33.  88  u.  passim 

Ahlwardt's  ausg.  seiner  Kasside 

im  arab.  tbeil  meines  buchs. 
Khälid  ibn  Safwän  122,  a.  1. 
—  ibn  al-Walid  29. 
ibn  Kballikän  26.  285,  a.  3. 
,al-Khansa  29,   no.  53.    30,  no.  57. 

68.  98.  265,  a.  3. 
,Khidäsch  ibn  Zuhair  27,  no.  25. 
,Khuffäf  ibn  Nadba  28,  no.  32. 
Kiläb  225. 

,al-Kumeit  179.  239.  278.  309. 
,Kuthajjir  120  (1.  jahrh.  d.  H.). 

K  (Kof). 

,Kais  ibn  Zuhair  28,  no.  27.  63. 

,Kais  ibn  al-Khatim  29,  no.  46.  151. 

Abu  Kais  ibn  al- Asiat  28,  no.  35. 

,al-Kattäl  al-Kiläbi  (späterer  be- 
duinendichter) 282.  29s. 

Kazwini  (rhetoriker)  123,  a.  1. 
(t  739  d.  H.) 

Kazwini,  der  kosmograph  (f  682 
d.  H.)  5,  a.  1.  36.  42  If.  221.  228, 
a.  3.  229,  a.  2.  253.  268.  279.  287 
und  a.  2.  299,  a.  2.  300,  a.  2. 
300,  a.  1.  322.  328.  von  seite 
331—341  auf  jeder  seite. 

,al-Kuläl  145. 

,al-Kullä'u  292. 

,Kurad  ibn  Gurm  al-Maliki  60.  128. 

ibn  Kutaiba  26.  27,  a.  1.  28,  a.  4. 

al-Kutämi  126. 

Kutrub  (lexicograph)  38.  139,  a.  5. 

L. 

,Labid  30,  no.  70.  145.  192.  211, a.3' 

,Lakit  28,  no.  28. 
Lukman  364. 


Makkari  282,  a.  1. 

,Mälik  ibn  Nuwaira  29,  no.  55. 

Hommel,  thiernamen. 


,Man  ibn  Aus  30,  no.  66. 
,Mansür  ibn  Misgäch  155. 
Marwän  ibnal-Chäkim  (chalif)  282. 

298.  , 
, —  ibn  Muchai^iUiad  327. 
Maslama  siehe  ibn  Jazid. 
Masiidi  230,  a.  1. 

Meidäni  25.  27,  a.  2.  49,  a.  1  und 

passim  im  arab.  theil. 
Miskin  von  Darem  83. 
Mu  'äwija  (chalif)  30,  no.  69.    31, 

no.  70.  112.  330. 
al-Mubarrad  35.  268,  a.  2. 
ibn  Muchriz  259. 
,al-Muhalhil  26,  no.  2. 
Muharrik  147,  a.  1. 
ibn  Mukbil  265.  284.   (vergl.  auch 

Tamim!) 
,Mukhabbil  30,  no.  62.  321. 
,al-Mnmazzak  26,  no.  1. 
,al-Munakkhal  28,  no.  39. 
Mundhir  147,  a.  1. 
,Murakkisch  26,  no.  4.    160.    164. 

181.  292. 
,al-Musajjab  28,  no.  26. 
Mu  slim  (traditionssammler) 34.  247. 
^Muslim  al-Ansäri  33,  a.  2.  282, a.l. 

299.  305,  a.  3. 
,al-Mustaughir  28,  no.  29. 
,al-Mutalammis  27,  no.   16.     118, 

123.  158.  164. 
,Mutammim  29,  no.  56.    133.   260. 

276.  309. 
,Mutanabbi  24.  33,  a.  2.  299.  322. 

327.  330.  337. 
,Mutanakkhil  28,  no.  44. 
,ibn  al-Mu  'tazz  75,  a.  2.  102,  a.  3. 

107. 
,al-Muthakkib  26,  no.  8. 

N. 

,Näbigha  ad  Dhubjäni  28,  no.  42. 

146.  164.  205. 
,—  al  Ga  'di  31,  no.  71. 
an-Nadr  ibn  Schumail  (lexicograph) 

285  u.  a.  3.  319. 
,Namr  ibn  Taulab   30,  no.  63.     62. 

166.  297. 
Naschwän  349,  a.  3.  445. 
Nu  'man  ibn  al-Mundhir  28,  no.  39. 
,Abu  Nu  was  VI.  299.  312,  a.  5. 

R. 

,ar-Rabi  'a  28,  no.  30. 

,Rabi  'a  ibn  Makrüm  30,  no.  65. 

,ar  Ra  'i  147.  a.  1. 

30 


466     - 


ar-Rakkaschi  122,  a.  1. 
^Ru  'ba  82.  327. 

S  (incl.  Sh  =  Ji) 

Abu  Sajjära  122  u.  anm.  1. 
,Saläma  ibn  Gandal  26,  no.  7. 
,as-Samau  'al  27,  no.  18. 
,abu  sch-Schamakmak  327. 
,asch-Schammäkh  30,  no.  60. 
^asch-Schanfara  26,  no.  5.  298.  304. 

305. 
Sirchän  142,  a.  1.  305. 
Sujüti27,a.l.28,a.3.29,a.  1.349,a.3. 
,Suleik  28,  no.  40. 

S  (Sad). 

Sa  ehr  al-Ghajj  202. 
,Salächu  d-Din  101. 
Salil   148. 


Ta  'abbata  Scharran    27,   no.  12. 

256,  a.  2.  304. 
,Tamim  ibn  Mukbil  29,  no.  49. 

T  (Tet). 

Tabari  430. 

Tajjäb  115. 

,Tarafa  27,  no.  15.  297  u.  a.  1,  313. 

^Tufail  338. 


ü  (Alif). 

üb  ei  ibn  Sulmi  ibn  Rabi  'a  62. 

^Uchaicha  27,  no.  21. 

.IJmajja  ibn  abi  Salt  ath-Thakafi 

29,  no.  47.  224. 
,Umajja  ibn  al-Askar  30,  no.  68. 
Usäma  327. 
Abu  üthäl  172. 

U  (Ajin). 

Abu  Ubaid  (lexikogr.)  129,  a.  5. 
Ubaid  ibn  al-Abras  siehe  Abid! 
Umar  (chalif)  30,  no.  61.  62. 
Unaiza  (frauenname)  247. 
Urwa  ibn  al-Ward  25.  28,  no.  33. 
Uthmän  30,  no.  62.  67. 

W. 

Warkä  ibn  Zuhair  178, 


Z. 


172. 


,Zaidu  I-Khail  29,  no.  52. 

ibn  Zeidün  282,  a.  1. 

Zamakhschari  (philolog)  54,  a.  2. 
79,  a.  1. 

,Z  u  h  a  i r  ibn  abi  Sulmä  (diwandich- 
ter) 29,  no.  45.  179. 

Zuhair  ibn  Granäb  27,  no.  19. 


IV. 

Arabische  Stamm-  und  Ortsnamen, 
(die  angestrichenen  sind  stammnamen) 


A  (Alif). 

Achkäf  wüste  344. 
Amir  siehe  Rabi'a! 
,Anmär  297  und  a.  2. 
,Asad  31.  285,  a.  1. 
Aswad  al-Ain  (berg)  278. 
Auräl  322. 
,Azd  32.  345,  a.  3. 

A  (Ajin). 

,Abs  31  (Abs  u.  Fezära,  krieg  von 

siehe  Dächis!) 
Amäjatu  (berg)  298. 
,Amir  31. 
Asir  116. 
Attharu  287,  a.  3. 


B. 

Bachrein  116,  a.  5.  240,  a.  3.  298. 

348.  419. 
Badr  Hunain  296,  a.  3. 
,Bahrä  345,  a.  3. 
,Bakr  31. 
Burka  in  Ortsnamen  339. 


Ch  (^). 

,banu  Charb  296,  a.  3. 

Chaumal  263.  278. 

Chigäz    213.    222,    a.    4.  233.  243. 

296,  a.  3. 
al-Chikäb  (berg)  281. 
,banu  Chimmän  248  und  a.  1. 


—     467 


Chira  202.  297.  345,  a.  3. 
Chisn  Guräb  347. 


Dächis  wa  '1-Gabra,  krieg  von  (vgl. 
auch  'Abs)  28,  no.  27.  28,  a.  4. 
Dakala  413. 


Dakhül  278. 
,Därim  32.  345, 
Dawar  263. 
Dharija  419. 
,Dikla  413. 


a.  3. 


DP). 


^Dhubjän  31. 


F. 


1     (richtiger 


Fazära  siehe  'Abs! 
Fesariten    126,    a. 

Fazariten). 
,Fukaim  232. 

G. 

Gabra  siehe  Dächis! 
Gauf  213. 
al-Giwä  260. 
,Guhaina  345,  a.  3. 


Gh  (=  Ghain) 

,Ghassän  345,  a.  3. 

,banu  Ghubar  413  (in  lemäma). 

H. 

banu  Harb  siehe  Charb! 
Hidschäz  siehe  Chigäz! 
,Hudhailiten  25. 


I  (Alif;. 
Tmmara  278. 

I  (Ajin). 

Ibäd  31. 
Ifirrin  287,  a.  3. 


al-Jamäma  284.  413.  419. 
Jaman  31.  32.  213.  222,  a.  4.  287, 

a.  3.  296  a.  3. 
,.Jarbü  32.  297.  345,  a.  3. 
Jaschkur  31. 


j  K  (Kef). 

,banü  Ka'b  298. 

,Kalb  32.   148.  297,  a.  4.  213,  a.  1. 
345,  a.  3.  352. 

Khabt  148. 

Khaffän  287,  a.  3. 
;  Khafijja  287,  a.  3. 
!  Khazär  (schl.  von)  347. 

Khazäza  (schl.  von^  347. 

,Khuzä'a  345,  a.  3. 
;  ,Kiläb  54.  297,  a.  4. 
I  ,Kinda  31.  348. 
I  Koragebirg  216. 
I  ,Kulaib  347. 
I 

I  K  (Kof). 

I  al-Kanän  (berg)  285  ii.  anm.  L 

;  Kära  342. 

!  ,banu  Kird  330. 

,Kudä'a  345,  a.  3. 

,Kuraisch  348. 


,al-Labü'u  289. 

M. 

Madina  296,  a.  3.  419. 

Mahra   170,  a.   1.    173.    202   (siehe 
ausserd.  im  hauptreg.  Mahri!) 

Makka  272.   278.  287,  a.  3.  296,  a. 
3.  349.  412.  419. 

Maskat  116,  a.  5. 

,banu  Mäzin  297. 

Mikra'a  278. 

Minä  122,  a.  1. 
I  ,Mudar  345,  a.  3. 
I  Musdalifa  122,  a.  1. 
'  ,Muzan  31. 

N. 

Nagd  31.  47.  48.  50,  a.  1.  79.  213. 

222,  a.   4.    278.  287,  a.  3.  298. 

305  a.  1. 
Nagrän  47,  a;  2.  296,  a.  3. 
,Nahd  32.  345,  a.  3. 
,Namir  297,  a.  2. 
Nedschd    siehe  Nagd,  Nedschrän 

s.  Nagrän! 
,Nizär  147,  a.  1. 

R. 

,Rabia    Ämir    271.    347    (dort  blo» 
Rabi'a). 

30* 


468 


S  (incl.  Seh  ji). 

,Sa'd  31.  32.  345,  a.  3. 
,banu  Salich  345,  a.  3. 
Schadan  201. 
asch-Scharä  287,  a.  3. 
Scharabba  322.  a.  1. 
Schomer  213. 


S  (Sad). 

Sana  32,  a.  3.  347. 
Siffin  (schl.  von)  236,  a.  1. 
Su'äid  257. 

T. 

.Taghlib  31. 
^Tamim  32.  232.  345.  a.  3. 
^Taniich  345,  a.  3. 
Tihäma  79.  287,  a.  3. 
Tu  dich  259.  278. 
,Tuwait  245. 

Th  (c^). 

,Thakif  31. 
Thalbüt  136. 
,Thamüd  148.  356,  a.  1. 
Tharmidä  245. 


ath-Thawijja  (wüste)  149. 
,banu  Thu'al  187. 

T  (Tet). 

,Täi  168,  a.  2.  287,  a.  3.  345,  a.  3. 
Tulaicha  200. 

U  (Alif). 

Ubägh  (schl.  V.)  27,  a.  4.  (588  n.  Ch.) 
,banu  Ukaisch  146. 
Unai'im  322. 

ü  (Ajin). 

Umänll6.213.  214.222,a.4.296,a.  3. 
,Azd  lim  an  345,  a.  3, 

W. 

Wabäri  162. 

Wagra  256unda.  1.259.  271.273. 278. 

,Wä'il  207. 


,Zabid  32,  a.  3. 
,Zubaid  32. 


z  (H 


Zafär  347. 


Anhang: 
Die  wichtigsten  der  in  diesem  buch  angeführten  arab.  büchertitel: 


Kamelbuch  des Asma'i  siehe kitäb ! 
Kämil  desMubarrad35.268,a.2.u.ö. 
Kam  US  439  und  schon  vorher  ö. 
Kassäf  79,  a.  1. 
Kitäb  agäib  al-makhlükät  36. 

—  al-aghäni  28,  a.  4.  39  a.  2. 

—  asmä  al-wuchüsch  34,  a.  3.  36. 

—  chaiät  al-chaiwän  36.  a.  2. 

—  al-chaiwän  38. 

—  al-chascharät  36. 

—  al-fark  34,  a.  4.  36.  44,  a.  3.  53  u.  ö.  I 


Kitäb  al-ibil  (kamelbuch)  36. 

—  al-khail  36. 

—  raudat  al-adab  26,  a.  2. 
Mu'allakät  siehe  im  hauptregister ! 
Muchit  35.   59,  a.    1.   67.   79,  a.  2. 

94.  157,  a.  3.  179.  237,  a.  3.  283. 
Muchkam  319. 
Mufaddalijjät63,  a. 2.66. 74.77. 81. 

87.  87,  a.  2.  99.  102,  a.  2.  103. 
Tag  al-arüs  35.  39.  39,  a.  2.  289, 

a.  1.  293.  333. 


V. 


Autorenregister. 


<V A  b  b  a  d  i  e ,  Anton.  370,  a.  4. 399,  a.  4. 
Abgarius,  Alex.  345,  a.  2. 


Ahlquist,  Aug.  416,  a.  2. 

Ahl  wardt,  W.  VII.  25,  a.  1.  27,  a.  1. 


469     — 


2.  4.  28,  a.  3.  4.  29,  a.  1.  32,  a.  5. 

34,  a.  1.  36.  a.  5.  55,  a.  1,  und 

passim  im  arab.  theil.  299,  a.  3. 
Andree,  Richard  397,  a.  2. 
Arnold,  F.  A.  22.  24.  60,  a.  l.  248. 
Anf recht,  Theod.  4,  a.  7. 
Bacmeister,  Ad.  3. 
Baedeker,  K.  41,  a.  1.  419. 
B arges,  M.  l'abbe  R.  457,  a.  1. 
Barth,  Chr.  Gl.  5,  a.  1. 
Baudissin,Wolf  Gr.  4,a.  4.  44,a.2. 

459,  a.  3. 
Benfey,  Theodor  139,  a.  2.  414,  a.  2. 
Bezzenberger,  A.  439.  440. 
Birch,  S.  116.  a.  1. 
Blanford,  W.  T.  364,  a.  1. 
Blau,  Otto  32.  a.  2.  3.  41.  274,  a.  2. 

345,  a.  2.  419. 
Bochart,  S.  5,  a.  1.  137  a.  1. 
Bocthor.  Ell.  299,  a.  2. 
Boethlingk,  0.  von  326. 
Bonomi,  J.  R.  458,  a.  1. 
Bo-tta,  P.  E.  217.  218,  a.  3.  296,  a.  3. 
Brehm,  A.  E.  210.  211,  a.  1.  4.  213, 

a.  1.  214,  a.  3.    216,  a.  1.     220. 

221,  a.  2.    227,  a.  1.     229,  a.  3. 

230,  a.  2.  231,  a.  1.  251.  253,  a.  1. 

260,  a.  2.  269  u.  anm.  2.  3.  294, 

a.  1.  299,  a.  2.  303,  a.  1.  307,  a.  3. 

307,  a.  2.  354.  364,  a.  1.  367,  a.  6. 

396,  a.  1.  420  flP.  422,  a.  3.  436  f. 

446.  447. 
Bruce,  James  395. 
Brugsch,  H.  221,  a.  4.     230,  a.  3. 

231  und  a.  3.  4.  251,  a.  2. 
Carus,  J.  Vict.  2  f.  4,  a.  7.  7.   36. 

38,  a.  2. 
Castelli,  E.  92,  a.  2.  109,  a.  1. 
Caussin  de  Perceval  349,  a.  2. 
Chabas,  F.  215.  420. 
Cherbonneau,  A.  295,  a.  4. 
de  Chezy,  A.  L.  42  ff.  139.  251.  253. 

287.  335. 
Clodius,  David  5,  a.  1. 
Conder,  Cl.  R.  391,  a.  3. 
Cornill,  C.  374. 

Curtius,  G.  139,  a.  1.  289,  a.  3.  448. 
Daumas,  E.,  410,  a.  1.  436 f.  438f. 
Delitzsch,  Franz  5,  a.  1.  74  a.  4. 

106.    109.    122,  a.  2.     133,  a.  1. 

192,  a.  2.  282,  a.  1.  442.  443,  a.  1. 
Delitzsch,  Friedrich  IX.  4,  a.  5. 

35  a.  1.  46,  a.  1.  69,  a.  2.  76  a.  2. 

91,  a.  2.  227,  a.  1,  228,  a.  2.  264. 

276,  a.  1.    282,  a.  1.    283,  a.  1. 

286.  292,  a.  1.  2.  301,  a.  2.  321, 

a.  1.  324,  a.  1.  328,  a.  1.  368  a.  1. 


384.    391,  a.  2.    407,  a.  1.    409. 

425.  429.  433.  436.  438.  440,  a.  1. 
Derenbourg,  Hartw.  295,  a.  4. 
Dietrich,  Franz  307,  a.  2.  391, a.  3. 

XIV,  a.  3. 
Dillmann,  August  X.  XVII,  a.  1. 

69.    93,  a.  2.  105,  a.  4.  364  und 

passim  im  äth.  theil.  396,  a.  1. 

453,  a.  1.  458,  a.  2.  459,  a.  1.  2. 

461,  a.  1. 
Dozy,  R.  Vif. 
Dümichen,  Joh.  20,  a.  1.  216,  a.  1. 

221,  a.  3.    230,  a.  2.     231,  a.  1. 

260,  a.  2.  294,  a.  1.  418.  420ff. 
Ebers,  Geo.     48,  a.   2.     343,  a.  3. 

420.     422,  a.  3.    423.    443,  a,  3. 

458,  a.  3. 
Ehrenberg,  C.  G.  396,  a.  1. 
Erman,  Ad.  418. 
Ethe,  Herrn.    36,  a.  1.    42,  a.  2.  3. 

43.  44.  a.  1.  139,  a.  4. 
Ewald,  H.  VIII.  144,  a.  2. 
Fell,  W.  378  und  a.  2. 
Fick,  Aug.  3.  414,  a.  2. 
Finzi,  Fei.  422,  a.  2. 
Flügel,   Gust.  VI.  a.  34,  a.  3.    36, 

a.  5.  38,  a.  2.  285,  a.  3. 
Fleischer,  H.  L.  VIII.  IX.  45,  a.  2. 

192,  a.  2.  193,  a.  1.  2.  194,  a.  1. 

298,  a.  2.    303,  a.  2.    309,  a.  1. 

437,  a.  2. 
Förstemann,  Ernst  3. 
Fränkel,  Sigm.  380,  a.  1. 
Frantzius,  A.  v.  221,  a.  4.  432. 
Frey  tag,  G.  W.  VI.  24.  25.  49,  a.  1. 

und  öfter  im  arab.  theil. 
Furtner,  H.  XV,  a.  2. 
Geiger,  Abr.  54,  a.  4. 
— ,    Laz.  414,  a.  2. 
Gesenius,  W.  VIII.  106,  a.  1.  288, 

a.  4.  311.    328.    425  (u.  ö.  in  d. 

nachtr.). 
Giebel,  Chr.  5,  a.  1. 
de  Goeje,  M.  J.  282,  a.  1.  305,  a.  3. 
Goldziher,  Ign.  4,  a.  6.  345,  a.  1. 
Gosse,  Ph.  H.  227,  a.  1. 
Grass  mann,  Herrn.  4,  a.  7.  326,  a.  1. 
Grau,  R.  F.  343,  a.  3. 
Grotefend,  C.  L.  22. 
Gubernatis,  Ang.  4. 
Gutschmid,  A.  v.  229,  a.  3. 
Harris,  W.  Cornw.  395,  a.  2. 
Hartmann,  Mart.  4,  a.  3. 
-,  Robert  204,  a.  3.  218,  a.  3.  219, 

a.  1  220,  a.  1.  221,  a.  2.  230,  a.  2. 

231,  a.  5.     345,  a.  1.    354,  a.  1. 

357.  864,  a.  1.  365,  a.  2.  3.  367, 


470     — 


a.  7.  385.    396,  a.  1.    398,  a.  1. 

399,  a.  1.  432.  443,  a.  3. 
Haupt,  Dr.  324,  a.  1. 
Hehn,  Vict.  2  f.  4,  a.  7.  47  und  a.  1. 

2.  5.    48,  a.  2.     113,  a.  1.     138. 

139,  a.  3.  229,  a.  3.  315  und  a.  1. 

420,  a.  1.  422  und  a.  2.  448. 
Herzog,  J.  J.  418. 
Heughn,  M.  Th.  v.  41,  a.  1.   296, 

a.  3.  322.  330.  364,  a.  1,  365,  a.  1. 

2.  3.  367,  a.  7.  395,  a.  2.  396,  a.  1. 

398.  398,  a.  2.  399,  a.  2.  3.  5.  411. 
Hincks,  E,  69,  a.  3. 
Hörning,  K.  438.  439.  440,  a.  1. 
Hoskins,  G.  A.  396,  a.  1. 
Houghton,  W.  116,  a.  1.  301,  a.  2. 

307,  a.  3.  324,  a.  1. 
Johnson,  Francis  102,  a.  1. 
Isenberg,  C.  W.  374.  387,  a.  2. 
Justi,  Ferd.  218,  a.  3. 
Kircher,  Ath.  391,  a.  3. 
Klunzinger,  C.  B.  211. 
König,  Ed.  XVIT,  a.  1. 
Kosegarten,  J.  G.  L.  25.  39,  a.  2. 

285.  293,  a.  2. 
Kremer,  A.  v.  4,  a.  7.  7.   25,  a.  1. 

32,  a.  4.  33,  a.  1.  54.  137,  a.  3. 

143,  a.  2.    144.    213,  a.  1.     215. 

218,  a.  2.    220,  a.  1.     299,  a.  3. 

315,  a.  2.    343,  a.  1.     345,  a.  2. 

348,  a.  1.  349,  a.  3.  350  und  a.  2. 

356,  a.  1.  406ff.  418. 
Krehl,  Ludolf  34,  a.  2.  459,  a.  3. 
Kuhn,  Adalb.  3.  443. 
de  Lagarde,  P.  447.  450. 
Land,  J.  P.  N.  433.  444. 
Lane,  E.  W.  66,  a.  3  und  passim 

im  arab.  theil.  323. 
Latham,  R.  G.  414,  a.  2. 
van  Lennep,  J.  5,  a.  1.     19,  a.  1. 

137,  a.  4.    210,  a.  1.     211.  a.  4. 

216,  a.  2.  302,  a.  1. 
Lenormant,  Fran9.  IX,  a.  407,  a.  1. 

416  a.  1.  434.  435.  442. 
le  Page  Renouf  siehe  Renouf! 
Lepsius,  R.  231,  a.  1.  422,  a.  3. 
Levy,  M.  A.  45,  a.  2.  193,  a.  1.  235, 

a.  1.  437,  a.  2. 
Lewysohn,  L.  148,  a.  2. 
Loth,  0.  345,  a.  2. 
Ludolf,  Hiob  230.  364,  a.  376,  a.  1. 

381.  383.  386,  a.  2.  397,  a.  1. 
Luther,  Mart.  262.  a.  1. 
Mac  Crindle,  J.  W.  458,  a.  2. 
Maltzan.  H.  v.  33,  a.  1.  41,  a.  1.  350. 
Mandrici,  Dr.  437,  a.  2. 
Mariette,  Aug,  231,  a.  1. 


Maspero,  G.,  343.  345,a.l.  386,  a.  L 
Mayer,  Joh.  350,  a.  4. 
Mehren,  A.  F.  25.  123.  202,  a.  1. 
Meier,  E.  235,  a.  1. 
Merx,  Adalb.  424,  a.  3. 
Michaelis,  J.  D.  92,  a.  2.  109,  a.  1. 
Mord^tmann,  J.  A.  jun.  444. 
Müller,  Aug.  439.  440. 
Müller,  D.  H.  34,  a.  3.  4.  47,  a.  4. 

und  öfter  im  arab.'.theil.349,  a.  3. 

352 f.  423.  429.  445. 
Müller,  C.  458,  a.  2.  459,  a.  1. 
Müller,  Friedr.  443.  448. 
Müller,  Max  3.  4,  a.  6.  7. 
Munzinger,  Wern.  350,  a.  4.  381, 

a.  3.  397,  a.  2.  399,  a.  4.  449. 
Murray,  A.  9f.  41,a.l.  354,a.l.  356. 
Naville,  Ed.  386,  a.  1. 
Nöldeke,  Theod.  VIU.  22,  a.  1.  25, 

a.  1.  3.  28,  a.  1.  29  u.  a.  3.  30. 

32,  a.  5.   54.  a.  4.   67,  a.  3.   68, 

a.  1.     124.    133.    260.    274,  a.  2. 

282,  a.  1.  285.  301,  a.  4.  309.  424 

u.  a.  3.  434.  444,  a.  2.  448. 
Norris,  E.  425. 
Oppert,  J.  IX.  407,  a.  1. 
Palgrave,  W.  G.  10.  41,  a.  1.  209, 

a.  3.  212ff.  222,  a.  4.  354,  a.  1. 

356. 
Parkyns,  Mansf.  399,  a.  3. 
Pauli,  Carl  289.  a.  3.  290.  291. 
Payne-Smith,   R.  72,  a.    3.     109, 

a.  1.  447. 
Penrice,  John  VI,  a.  1. 
Perron,  A.  27,  no.  15. 
Petermann,  H.  41,  a.  1.  424,  a.  3. 
Peträus,  Th.  380. 
Peyron,  A.  391,  a.  3. 
Philippi,  F.  W.  M.  424.  425. 
Pictet,  Ad.  3.  290,  a.  1.  326,  a.  1. 

443. 
Pierret,  P.  45,  a.  1.  113,  a.  2.  441. 
Pietremont,  C.  A.  456,  a.  2. 
Pococke,  Rieh.  361,  a.  1. 
Poe  sehe,  Th.  414,  a.  2. 
Pott,   A.  F.  54,  a.   5.     326,  a.    1. 

328.  443. 
Prätorius,  Franz,  350,  a.  4.     390. 

429.   430.  439.  449  u.  anm.  446. 
Pfewalski,  N.  M.  219,  a.  1. 
Prideaux,  W.  F.  342. 
Prisse  d'Avenne  422,  a.  3. 
Raffray,  Ach.  397,  a.  2.  399,  a.  1. 
Rawlinson,  G.  270,  a.  3.  301,  a.  1. 
Reiske,  J.  J.  429. 
Rönan,  E.  348,  a.  1.  448.  459,  a.  3. 
Renouf,  P.  le  Page  458,  a.  3. 


471 


Richardson,  J.  102,  a.  1. 
lliehm.  E.  5,  a.  1.  22,  a.  1.  13S,  a.  1. 
Ritter,  Karl  40  u.  a.  1.     48,  a.  1. 

116  u.  anm.  4.  5.  214,  a.  4.  217, 

a.  3.   218,  a..  3,    219.    296,  a.  3. 

323.  358. 
Rödiger,  Emil  364,  a.  2. 
Rossellini,  Ipp.    396,  a.   1.    422, 

a.  3.  446. 
Rück  er t,  Friedr.  63  und  passim  im 

arab.  theil.  413,  a.  2..- 
Rüppel,  Ed.  395,  a.  2. 
de  Sacy,  Silv.  42,  a.  1.  228,  298,  a.  2. 

304,  a.  2. 
de  Saussure,  F.  442. 
Sayce,'A.  H.  69,   a.  3.    324.  a.  1. 

416,  a.  1. 
Schade,  0.  289,  a.  3. 
Schimper,  Wilh.  447. 
Schmarda,  L.  K.  8f.  396,  a.  1. 
Schrader,  Eb.  IX.  8.  22.  283.  328, 

a.  1.    391,  a.  3.    404,  a.  1.    406. 

407,  a.  1.  418.  433.  443.  448. 
Schröder,  P.  235,  a.  1. 
Schultens,  A.  67,  a.  1. 
Sclater,  Ph.  L.  11. 
Seetzen,  U.  S.  437,  a.  2. 
Slane,  Mc.  Guck,  de,  25,  a.  5.  321, 

a.  2.  322,  a.  1. 
Smith,  G.  46,  a.  1.  69,  a.  2.  85,  a.  3. 

116,  a.  1.    310,  a.  1.    407,  a.  1. 

422,  a.  3.  430. 


Socin,  Alb.25.a.4.  220.  a.  1.327  a.  3. 
Sprenger,  A.  8.  19,  a.  4.  22.  41.  406. 
Stade,  B.  228,  a.  2. 
Steinthal,  H.  345,  a.  1. 
S  undevall,  C.  J.  382,  a.  1.  391,  a.  3. 
393,  a.  1.  444. 

Thomson,  W.  M.  280,  a.  1. 
Thompson,  S.  116,  a.  1. 
Thorbecke.  fl.  29,  a.  2. 
Tristram,  H.  B.  113,  a.  3.  116,  a.  3. 
7.  307,  a.  1.  216,  a.  3.  307,  a.  1. 
Vambery.  H.  416.  441.  442. 
Vullers,  J.  A.  27,  a.  2. 

Wallace,  R.  lOf. 
Weber,  A.  326,  a.  1.  377,  a.  3. 
de  Wette,  W.  M.  L.  319,  a.  3. 
Wetzstein,   G.  5,  a.   1.     54,  a.  1. 

128,  a.  2.  442. 
Wiedemann,  Alfr.  458,  a.  3. 
Wiedemann,  Eilh.  420. 
Wood,  J.  G.  145,  a.  1.  216,  a.  2. 
Woltmann,  A.  422,  a.  3. 
Wolzogen,  H.  v.  456,  a.  2. 
Wrede,  A.   v.  33,  a.   1.    41,  a.   1. 

350,  a.  3. 
Wright,  W.  35,  a.    2.    118,  a.    1. 

130.  149. 
Wüstenfeld.  Ferd.  32,  a.  3.  36,  a.  1. 

44,  a.  1.  279,  a.  1.  419. 
Zehme,  A.  419. 
Zimmer,  Heinr.  456,  a  1. 


B.  Wortregister. 


Diese  können  leider  erst  später  mitgetheilt  werden,  und  zwar  werden 
das  arab.  Wortregister  mit  einem  register  zu  Ahlwardt's  Chalafel-Achmar, 
ebenso  das  assyrische  (zugleich  mit  glossaren  zu  anderen  neueren  assy- 
riologischen  werken)  später  besonders  erscheinen,  während  über  die  art 
der  Veröffentlichung  der  noch  restirenden  register  (so  vor  allem  einem 
der  transcribirten  Orient.  Wörter,  dann  dem  hebräischen,  syrischen  u.  a.) 
der  Verfasser  sich  das  weitere  zunächst  noch  vorbehalten  muss,  da  sie 
jetzt  hier  noch  anzureihen  der  vom  Verleger  zugemessene  ohnedies  schon 
überschrittene  räum  verbietet.  Es  seien  nur  'noch  die  citirten  und  aus- 
führlicher behandelten  stellen  der  bibl.  und  babyl.-ass.  literatur 
aufgeführt  : 


ßibelstellen : 

Oen.  12,  16.     216.  422. 

37,  25.     217. 
Lev.  1,-},  42.    158,  a.  3. 
Num.  31,  32—34.     46,  a.  2.  3. 
Deut.  14,  5.  391,  a.  3.  410,  a.  1.  447. 
ludic.  6,     5.     46,  a.  2. 
7,  12.     46,  a.  2. 
I.  Sam.  12,  1—15  im  Koran.    234  f. 

27,  9.     46,  a.  3. 
I.  Kön.  10,11.  22,25.28.  113.  377,  a.3. 

I.  Chron.  5,  21.     46,  a.  3. 

II.  Chr.  17,  11.     222,  a.  3. 

Ps.  42,     2  {=  ip  41,     2).     280.  a.  1. 
91,  ,13  (=  i/;  90,  13).     361,  a.  1. 
104,  18  (=  tp  103,  18.).  280,  a.  1. 
Cant.  2,  17.     280,  a.  1. 
—  8,  14.    282,  a.  2. 
.Tes.     2,  20.    336,  a.  1. 

13,  21.     292.  299,  a.  1. 
Jer.  12,  9.     307,  a.  1. 
Hez.  27,  10.    222,  a.  3. 
Am.  1,  1.     389,  und  a.  1. 

Sach.  10,  3.    'i06,  a.  1." 


Assyrische  Citate : 
(und  zwar  im  Zusammenhang   mit- 
getheilte  stellen): 

IL  R.  35,  74  f.     403,  a.  2. 

III.  R.  9,  56  f.    148,  a.  1. 

IV.  R.  7,9+ 10a.     433 f. 

11,46.  368,  a.l. 
29,  28.  77, a.3. 
Sm.  954,  11  +  12  obv.     435  und  a.  5. 
HJ.,  obv.  10.     404,  a.  1. 
Tigl.  Fil.  I,  jagdinschr.  19  f.  264,  a.  1. 
22  f    35,  a.  I. 
Salm,  epigr.  1.  3.     218,  a.  3. 
Sarg.  Khors.  27.     21,  a.  1. 
Ann.  =  Botta  107  (Salle  5,  4),  z.  7. 
218,  a.  3. 
131,  a.  1. 
281,  a.  1. 
440 


Sanh. 


3,  68. 
3,  77. 

5,  61. 

6,  16. 

6,  55.     432. 
Sanh.  Bell.  7.    428. 
Asarh.  6,  14  f.     100,  a.  2. 
Asurb.  1,  51.     328,  a.  1. 

7,  5—8.     434. 
Asurb;  Sm.  56,  3.    331,  a.  1. 
Layard  44,  19.     295,  a.  3. 
Nebuk.  3,  59.     432. 


Ein   Verzeichnis    der  citate   aus    der  altarab.  poesie  wird    mit  dem 
arabischen  wortindex  gegeben  werden.  /  /  •} 

M 


Ende. 


Druck  von  Hundertstund  &  Pries  in  Leipzig. 


®  CO 

Wf  CD 

Cd  Dzi 
1-^ 


<D 

1         -^ 

c^ 

n> 

O 

U 

^ 

<Dr 

Ci 

•r4i 

ci 

1 

ti 

^^i 

-H 

(Di 

-Hf 

'öi 

(< 

H 

(Di 

i- 

fli 

Oi 


0 


ÜNIVERSITY  OF  TORONTO 


Acme    Library   Card    Pocket 

Under  Pat.  "  Kef.  Index  File." 
Made  by  LIßRAEY  BUREAU