DIE
NAMEN DER 8ÄÜGETHIERE
BEI DEN
SUDSEMITISCHEN VÖLKERN.
DIE
NAMEN DER 8ÄUGETHIERE
BEI DEN
SÜDSEMITISCHEN VÖLKERN
als Beiträge zur arabischen und atliiopisclien Lexicograpliie,
zur semitischen Kulturforschung und Sprachvergleichung und
zar Geschichte der Mittelmeerfauna.
Mit steter Berücksichtigung auch der assyrischen und hebräischen Thiernamen
und geographischen und literaturgeschichtlichen Excursen
Fritz Hommel.
Leipzig 1879,
J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung.
Druck von Hundertstund & Pries in Leipzig.
Seinen Freunden und Studiengenossen
Dr. MAX TH. GRÜNERT
in Prag,
DR. HERMANN FÜRTNER
in London,
LUIGI MORALES
in Neapel,
die diese Arbeit mit liebender Theilnahme entstehen und wachsen sahen,
der Verfasser.
Vorwort.
Meiner vorliegenden erstlingsschrift habe ich bei ihrem
endlichen hinausgehen nur noch wenige worte mitzugeben, da
ich als eigentliche vorrede die schon vor zwei jähren ge-
schriebene einleitung ^ wie das sie ergänzende erst vor kurzem
aufgesetzte schlusswort betrachtet wissen möchte; dass diese
Studien, deren grundstock längst vor der herausgäbe meines
Physiologus fertig war, erst jetzt erscheinen, hatte seinen grund
theils in der Schwierigkeit des satzes, theils in der entfernung
des druckorts, wobei jedoch wieder der vortheil war, dass ich
noch eine menge material nachtragen, ja ganze abschnitte, die
noch nicht beim setzer waren, nach dem stand der unterdes
neu erschienenen forschungen umarbeiten konnte.
Wenn auch auf schritt und tritt, so vor allem in den
kulturgeschichtlichen abschnitten und excursen, den anforder-
ungen eines weiteren leserkreises rechnung. getragen ist (auch
in den rein sprachlichen Sammlungen und ausführungen überall
insofern, als alle thiemamen transcribirt, fast alle literaturbelege
1 im sommer 1877 unter dem titel: „die Namen der Säugethiere
bei den Südsemiten als Prolegomena einer Geschichte der Thiere bei den
semitischen Völkern. Einleitung "als promotionsschrift ver-
öffentlicht.
— VIII —
übersetzt wurden), so ist doch in erster linie mein werk für
die fachgenossen geschrieben. Es ist deshalb hier am platz,
meinen Standpunkt und meine principien in semitischer philo-
logie, zumal ich darin mit den bis jetzt geltenden ansichten
vielfach mich in widersprach befinden werde, kurz darzu-
legen. — Was den arabischen theil meines buches, etwa
zwei drittel des ganzen, anlangt, so habe ich zum erstenmal
den versuch gewagt, die landläufige methode zu verlassen.
Man hat nämlich bisher fast nichts anderes gethan, als nur die
reichen, allerdings noch auf lang hinaus für uns unentbehr-
lichen schätze der arabischen philologen selbst, die in ihren
lexikographischen und grammatischen Sammlungen niedergelegt
sind, nach allen richtungen hin bearbeitet, neues daraus edirt und
darüber die grundlegenden denkmäler der verschiedenen litera-
turepochen, die längst in guten oder wenigstens genügenden
ausgaben gedruckt vorliegen, viel zu wenig zum ausgangspunkt
von specialarbeiten, zumal lexikalischen, gemacht. Noch haben
sich unsere arabischen Wörterbücher nicht über das niveau der
nationallexica erhoben, wo Wörter aus drei verschiedenen spracli-
epochen in bunter mischung durch einander stehen, von einer
sprachvergleichenden sichtung der bedeutungen gar nicht zu
reden; ja nicht einmal die ersten vorarbeiten zu einem arabi-
schen lexikon mit belegstellen, wie etwa ein glossar zur Ha-
mäsa und den „six diwans", zum korän^ und den prosaikern
der ersten drei Jahrhunderte der hidschra oder zu den dichtem
der classischen arabicität (Abu Nuwäs, Muslim, Abu Firäs u. a.)
ist bis jetzt in angriff genommen worden. Einigen ersatz haben
wir jetzt für die spätere prosa in dem neu erschienenen werke
Dozy's, welches freilich fast nur zu den Wörtern und bedeut-
ungen, die in Freytag's lexikon fehlen, belegstellen gibt, zu
1 hiezu allein existirt neben dem index Flügel's ein lexikon, nemlich
John Penrice, dictionary and glossary of the Koran, London 1873.
— IX —
denen, die dort vorkommen, aber nicht, und so für obige for-
derung doch nur eine halbe arbeit ist; den dank, den wir für
dieses unternehmen schuldig sind» darf das freilich nicht
schmälern. Da so die Sachen stehen, so erschien es mir doppelte
pflicht, bei der vorgenommenen Sammlung der säugethiernamen
der vormuhammedanischen gedichte, nicht etwa blos diejenigen
zusammenzustellen, zu welchen die nationallexika alte dichter-
verse als belegstellen geben, sondern trotz des mangels eines
Specialwörterbuchs der vorislamischen poesie zu einem solchen
mit eben jenem für diese literaturgattung so wichtigen und
umfangreichen theil des Wortschatzes den anfang zu machen
und nur thiernamen mit belegstellen zu geben. Es
blieben auf diese weise vielleicht eine menge sprachlich in-
teressanter Wörter (zumal quadrilitera) weg, denn die national-
lexika geben wol das drei- oder vierfache von dem von mir
aufgenommenen, ein treues bild aber von dem wirklich in
jener periode in der spräche lebendigen und damit zugleich
der kenntnis der arabischen fauna in dieser zeit konnte nur
so und nicht anders gewonnen werden. Ganz von selber ergab
sich bei dieser methode, dass gar manche wörter (ich verweise
nur auf fahd, diibbj yjal, immary bagl u. a.), die man bisher
für gut altarabisch gehalten, da unsere lexika allein ja keinen
aufschluss darüber gaben, sich als nur dem classischen arabisch
angehörig, im altarabischen aber noch fehlend, entpuppten, in
dasselbe meist erst als lehnwörter von aussen her eingedrungen;
wie wichtig überhaupt eine strenge Scheidung des alt- und
classisch-arabischen (vor- und nachislamischen) für die arabische
Sprachgeschichte ist, kann gar nicht stark genug betont werden.
— Wenn ich bei dem unternehmen, den ersten anfang zu
einem altarabischen lexikon mit belegstellen zu machen (was
jetzt eifrig von einigen jüngeren arabisten fortgesetzt wird),
mit einem gewissen bangen ans werk gieng, mir wol bewusst,
als einzige Vorarbeit Ahlwardt's Chalaf al-Achmar zu haben,
— X —
ohne nur von fern den schritten jenes meisters es nachzuthun
zu können, so darf ich nach einer zweiten seite hin sicherer
mit neuem auftreten, nemlich mit der selbständigen verwerthung
der resultate der assyriologie tür die semitische Sprach-
vergleichung. Ausgehend von der auf feste regeln und
lautgesetze sich stützenden methode, deren begründer Gesenius,
deren eigentlicher durchführer, hauptsächlich dem vagen ver-
fahren Ewald's gegenüber, der unvergleichliche meister und
lehrer des arabischen, Fleischer, war, bin ich unabhängig
von Nöldeke, doch vielleicht unbewusst von dem in seinen
Schriften angewendeten verfahren beeinflusst, zu der einsieht
gelangt, dass man noch viel consequenter und strenger, als es
bis jetzt geschah, das fast eigensinnig zähe festhalten der
semitischen sprachen am ursprünglichen consonantengerippe
und die daraus sich ergebenden regeln erlaubten und möglichen
lautwechsels betonen und bei vergleichungen durchführen
müsse. Ich brauche hier nur auf meine ausführungen wie z. b.
Seite 89 und 114, auf die in den nachtragen ausführlicher mit-
getheilten semitischen zischlautgesetze und anderes zu verweisen
und habe mich ausserdem schon früher in einem aufsatze ^ des
weiteren darüber ausgesprochen, wo besonders hervorgehoben
wurde — und ich wiederhole das hier ausdrücklich — dass Nöl-
deke, einer der bedeutendsten kenner semitischer sprachen, bis
jetzt der einzige war, der diese exclusiv strenge richtung verfolgte,
ohne jedoch ihre* grundsätze noch in einem System dargelegt
zu haben. Um nun auf die assyriologie zurückzukommen,
so ist die grosse Wichtigkeit, die das in unsern tagen neu er-
schlossene umfangreiche Schrifttum des alten semitischen cultur-
volkes der Babylonier und Assyrer für die semitische Sprach-
vergleichung hat, noch keineswegs allgemein anerkannt; zum
1 „Die ürsitze der Semiten" Allg. Ztg., Beil. (Sept.) 1878, No. 263
und 264.
— XI —
grössten theil freilich tragen an diesem mistrauen die assyrio-
logen selbst die schuld, da sie ohne bei der arabischen philo-
logie mit ihrer für alle semitischen sprachen massgebenden
methode in die schule gegangen zu sein ihre arbeit in angriff
nahmen. Nachdem hier durch die forschungen Friedrich
Delitzsch's, schülers von Fleischer und Schrader, eine
neue morgenröthe angebrochen, so dass nun jetzt erst (natür-
lich stets auf der basis des 0 pp er t' sehen entzifPerungswerkes)
von philologischer Vertiefung des dazu zahlreich genug vor-
handenen materiales die rede sein kann, konnte ich es in vor-
liegendem buche um so eher unternehmen, die gesicherten resultate
der bisherigen keilschriftstudien wie neuer Untersuchungen auf
diesem gebiet in die semitische Sprachvergleichung einzuführen,
welch letztere — das getraue ich mich getrost auszusprechen
und gegen jeden angriff zu vertheidigen — der assyriologie .
heutzutag nun einmal auf keine weise mehr entrathen kann,
wenn sie anders einer ihrer wichtigsten hilfsquellen sich be-
geben will. Den alten fehler, der mit recht nicht einen kleinen
theil jenes mistrauens hervorgerufen, nemlich die sichern er-
gebnisse von dem nur wahrscheinlichen und darum blos halb-
sichem wie von dem noch ganz zweifelhaften nicht zu scheiden
und letzteres als solches nicht kenntlich zu machen, hoffe ich
überall vermieden zu haben. Noch vorsichtiger war ich bei
der benutzung der zweisprachigen, sumerisch-assyrischen texte;
doch da es auch hier der feststehenden resultate genug gibt
und gerade das sumerische uns oft in den stand setzt, die
richtige bedeutung eines assyrischen wortes mit der Sicherheit
einer algebraischen gleichung zu bestimmen, in fällen, wo uns
semitische Sprachvergleichung wie assyrische paralleltexte ganz
im stich lassen würden, so glaubte ich nicht damit zurückhalten
zu dürfen.^ — Im äthiopischen theil meiner arbeit fusse ich
von Fran9oi8 Lenormant, der sich so grosse Verdienste um
— XII —
selbstverstündlicli ganz auf Dillmann's grundlegenden leist-
ungen. Dass icli zu seinen ansichten über den lautwandel im
äthiopischen, wonach dasselbe als ein ziemlich verwildertes
semitisches idiom erscheinen würde, mich in diametralem gegen-
satz befinde, hatte ich schon an einem andern ort gelegenheit
auszuführen; ^ meine hochachtung und dankbarkeit gegenüber
diesem ausgezeichneten gelehrten schmälert das natürlich nicht
im geringsten, und wenn das neue, was ich auch hier bei-
gebracht zu haben hoffe, (ausser den sprachvergleichenden und
kulturgeschichtlichen ergebnissen, besonders durch die benutzung
der nomenklatur der neueren abesinischen sprachen im zu-
sammenhält mit der fauna von Habesch) seine Zustimmung
findet, so ist das nicht die geringste belohnung, die meiner
arbeit zu theil werden könnte. — Alttestam entlich es zieht
sich durch das ganze buch hindurch, wozu ich hier nichts
weiteres zu bemerken habe; das einzelne kann rasch in den
betreff'enden registern aufgefunden werden.
Soweit die darlegung meiner principien für die rein philo-
logische und sprachvergleichende seite meines werkes, dessen
letztes ziel aber dennoch ein anderes ist, zu dem jenes nur
die allerdings notwendige folie bilden muss. Ich meine die
darin niedergelegten resultate für thier-, kultur- und literatur-
geschichte, geographie und ethnologie des orientalischen alter-
tums, über deren vertheilung in dieser arbeit das nebenfolgende
inhaltsverzeichnis wie die Sachregister kurze auskunft geben mögen.
Derartige zusammenhängende Untersuchungen nehmen etwa ein
den auf bau der sumerischen grammatik erworben und mit recht der be-
gründer der sumerischen philologie genannt wird, habe ich mich in
meinen forschungen absichtlich ganz unabhängig gehalten ; die resultate,
wo ich mit ihm übereinstimme — und das ist wol der grösste theil, wie
ich jetzt sehe, — dürfen demnach als um so sicherer gelten.
i in jenem schon citirten aufsatz in der AUg. Ztg., Beil. zu No. 263
vom jähr 1878, und zwar dort auf s. 3877 f.
— XIII —
viertel des ganzen ein; obwol sie, wenn einzeln erschienen, mehr
aussieht haben würden, auch von anthropologen und natur-
Ibrscherni berücksichtigt und gelesen zu werden, so glaubte ich
sie doch nicht vom übrigen trennen zu dürfen. Denn meiner
meinung nach gehören philologie und altertumswissenschaft eng
zusammen, und schliesslich ist es für erstere, so interessant es
auch ist, sie ihrer selbst halben zu studiren, doch das höchste
ideal, der letzteren dienen zu dürfen und sie aufbauen zu helfen.
Ich wiederhole darum meine bitte an die nichtorientalisten,
sich nicht durch die ihnen beim ersten aufschlagen entgegen-
tretenden arabischen oder äthiopischen satze und Wörter ab-
schrecken zu lassen, da ich alles, was auch für kulturforscher
wichtig ist, in transscription und Übersetzung gegeben habe, sie
aber das übrige ihnen fremde ohne nachtheil überschlagen
können. Auf diese weise bleibt doch weitaus die grössere
hälfte dieses buches auch für laien geniessbar. In allem
übrigen verweise ich auf die am schluss sich findenden register,
für die in der letzten zeit neu erschienenen bücher und einiges
sich daraus noch ergebende auf die nachtrage; in letztere
konnte ausserdem noch manches aufgenommen werden, was
.seine entstehung dem umstand verdankt, dass ich im verflossenen
winter über semitische thiefnamen an hiesiger Universität ge-
lesen habe und dadurch gezwungen war, einen grossen theil
des Stoffes einer nochmaligen durcharbeitung zu unterwerfen.
Bei dieser gelegenheit hat sich mir die Überzeugung befestigt,
dass sich die Wissenschaft nichts vergibt, wenn sie von ihren
resultaten auch über den engeren kreis der fachgenossen hinaus
1 dass für die Zoologie, zumal für thiergeographie, meine unter-
suchungen nicht ohne einige ausbeute geblieben sind, davon möge man
sich ausser anderem an dem s. 278 (nachweis der oryxantilope auch für
die heutige fauna Arabiens, die von der des 6. nachchr. Jahrhunderts bei
der abgeschlossenheit dieser halbinsel, kaum verschieden sein kann) wie
s. 396, anm. 1 (nachweis des baren für die abesinische fauna noch im 4.
nachchr. jahrh.) ausgeführten überzeugen.
— XIV —
mittheilt, im gegentlieil, dass man sich erst dann über vieles
selber klarer wird, wenn man es andern klar zu machen ge-
zwungen ist. Und ist es nicht eine herrliche aufgäbe für
Orientalisten, von der fülle von altehrwürdigem, wissens-
werthem, interessantem und schönem, was das alte morgen-
land in sich birgt und was sich nur wenigen eingeweihten
erschliesst, auch andere kosten zu lassen und so das allgemeine
wissen mit neuen schätzen zu bereichern und von unzähligen
leider noch allzusehr verbreiteten irrthümern, die aus jetzt
längst veralteten quellen noch stammen, zu befreien? Wenn
dazu mein buch auch nur ein weniges beigetragen, dann habe
ich nicht umsonst gearbeitet.
Der Verlagshandlung spreche ich für die an ihr gewohnte
bereitwillige Unterstützung der orientalischen studien, die sie
iiuch meinem so schön von ihr ausgestatteten buche hat an-
gedeihen lassen, die dankbarste anerkennung aus. Den freunden
aber, deren namen meine arbeit schmücken, und von denen der
eine als mein erster lehrer im arabischen mich hauptsächlich
zu der richtung geleitet, als deren Vertreter ich mich oben ge-
nannt habe, der zweite mir in uneigennützigster aufopfernd-
ster weise hier anhänger für dieselbe hat gewinnen helfen und
der dritte mir während langer jähre, in Leipzig, meiner Vater-
stadt Ansbach, in München wie zuletzt in seiner schönen heimat
ein fast unzertrennlicher freund und Studiengenosse gewesen
— ihnen sende ich zum schluss innigsten gruss in die ferne.
München, den 27. Februar 1879.
Der Verfasser.
Inhaltsverzeichnis.
Seite.
Einleitung. 1—13
Geschichte der thiere gehört mehr ins gebiet der hist.-philol.
disciplinen als der Zoologie (1). Wichtigkeit für die cultur-
geschichte, Victor Hehn (2). Die wilden thiere. Indo-
germanische Sprachvergleichung (3). Mythologie (4). Arbeiten
über die fauna Palästina's (5 und anm.). i Die arabische, babyl.-
assyrische und äthiopische literatur (6). Semitische Sprach-
vergleichung. A. V. Kremer und die ursitze der Semiten (7).
Thiergeographie der semitischen länder (8). L. K. Schmarda
(9), A. Murray (10), R. Wallace (11). Endresultate für die
zoologisch-geographische bestimmung hauptsächlich Arabiens-
I. Die säugethiernamen der Araber im 6. jahrh. 17—341 u.
Altertümliches gepräge des arabischen (17. 19, anm. 1). Grund 354—350
davon (18). Berührungen der alten Aegypter (19 f.), Assyrer'
(20 f.), Hebräer wie Griechen und Römer (22) in verehr, zeit
mit Arabien. Ptolemäus (22). Das 6. nachchristl. jahrh. (23).
Die spätere zeit; nichtsemitische lehn Wörter (23 f.). Die poetische
literatur der Araber vor Muhammed (24 f.). Chronologische
aufzählung der 75 berühmtesten dichter dieser periode (26—31 )2
Einiges über die altarabischen stamme (31 f.). ^ Die echtheit
der altarabischen gedichte (33). Die traditionssammlungen
(34). Lexikalische Sammlungen der Araber (35), Zoologische
1 dazu nachzutragen 8. 113, anra. 3 (Tristram); b. 21G, anm. 2 (Wood); s.
280, anm. 1 (Thomson) und a. 3t>l, anm. 3 (Co n der).
2 dazu orthographische Verbesserungen von Prof. Loth s. 315, anm. 2 (auf s.
346 unten).
3 dazu weiteres s. 345, anm. 2.
— XVI —
Seite.
werke der Araber (36. 38). Arabische tractate über thiernamen 30 — 226
vom sprachlichen Standpunkt aus (37 und anm.). Die thier-
namen im vulgärarabischen (39). Eigennamen (39 f.). Geo-
graphie Arabiens (40 ff.; literatur darüber 41 anm.). ^
System der naturgeschichte Kazwini's (42 — 44. 139. 287.
334 f. 340). Darin III. (die thiere), c. die lastthiere:
1. das Pferd (44—112). Sprach- und culturgeschichtliches
(44—48. 54. 420 ff.). Die namen(49— 54)und epitheta (55— 110)des
pferdes im altarabischen. Excurse: a. über assyrische gram-
matik (69, anm. 3). b. syrisch %*^ (72, anm. 3). c. die wett-
y
rennen bei den Arabern (79 f.). d. syrisch ^aaJ (109, anm. 1).
Eigennamen von pferden, vergleiche mit andern thieren in der
poesie, sonstige notizen (110 ff.).
2. das Maulthier (112 — 117). Sprach- und culturgeschicht-
liches (112—114; 115 unten —116 f.). Belegstellen (114 f.).
3. der Esel (117 — 126). Sprach- und culturgeschichtliches
(136—139). Arabische namen (119—123. 125 f.).
4. der Wildesel (126—139). Arabische namen nnd be-
legsteilen (127 — 135. 124). Namen für rudel, körpertheile etc.
(135 f.). Sprach- und ciüturgeschichtliches (136—139). — (weiter
in Kazwini's eintheilung) d. die wiederkäuen
1. die Kamele (139—220). Namen (139—150, für die ver-
schiedenen alterstufen 150—158) und epitheta (158—195. 205
im altarabischen. Excurse: a. die terminologie Asma'i's (139,
a. 5, dazu 279). b. nadelöhr im Orient (145, a. 1). c. die namen ^
i > i> "
für den kamelhengst im altarabischen (147, anm. 1). d. (>*aj
(>*ÄJ* ursprünglich nomina (181, anm. 1).^ e. farbennamen
unter den kamel- und pferdepithetis (193, anm. 3). — Namen
der körpertheile des kameis (196— 198); schlachten, melken etc.
(199 f.). Namen für kameltruppe (200 f.); verschieden je nach
der heimat benannt (201 f.); pflanzen, die sie fressen (202 f.);
sonstiges (203 — 205). Krankheiten der kamele, Ungeziefer etc.
(205 — 208). Allgemeine eigenschaften; preis der kamele im
mund der Araber (208 f.). — Sprach- und kulturgeschichtliches
über das kamel (209—220).
2. das ßindvieh (221—228). Allgemeines (221 f.). Die
arabischen namen (222—226). — Uebertragung von solchen
namen auf das antilopenwild (die sog. wildkühe der Araber),
1 dazu nachzutragen s. 419i
2 zu 8. 139, anm. 4 beachte den nachtrag s. 221, anm. 1.
3 vgl. dazu Dietrich, Abh. z. hebr. Gramm. (Leipz. 1846), s. 145 ff. u. 163 ff.
— XVII —
Seite.
bei Kazwini 3. baJcar al-tcah) (226—228). Excurs: die beweise 227—309
für ass. rlmu = „wilder ochs" (227, anm. 1).
4. der Büffel (229).
5. die Girafe (230 f.). Excurs über die läge des landes
Punt (231). 1
6. die Schafe (die altarabischen namen 232—242).
7. die Ziegen (243 — 251). Die altarabischen namen
(243 — 249). Sprach- und kulturgeschichtliches über schafe und
ziegen (249 f.).
8. die Moschusthiere (251 — 253). — Excurs: die zoolo-
gische eintheilung sämmtlicher Wiederkäuer, hauptsächlich
aber der antilopenarten (251, anm. 3).
[9. der Bergbock (253). Hier im Zusammenhang:]
die Antilopen und Steinböcke (254—287): A. die An-
tilopen, 1. die sog. wildkühe und die oryxantilope
(254—268. 436 f. 446.). Allgemeines (254 f ). Namen (256—260),
Übertragungen (261—264) und epitheta (264—267), endlich rudel-
namen (267 f) im altarabischen. 2. die gazellen (269—278):
allgemeines (269 1); namen (270— 274) und epitheta (275—278).
— Resultat für die thiergeographie (278). B. die
Steinböcke (279 — 287). Allgemeines (279 f.); excurs: Vjs
nicht hirsch, sondern Steinbock (280, anm. 1)! Die namen
(280—283. 286), epitheta (284 f ) und Übertragungen (285) im
altarabischen.
(weiter in Kazwini's eintheilung) e. die wilden thiere:
1. der Löwe (287 — 294). Die gewöhnlichen namen im alt-
arabischen (287 ff.). Excurs: einige dem urindog. wie ur-
semitischen gemeinsame kulturwörter , 2 und die erklärung
dieser erscheinung (289 ff".). Die epitheta des löwen im alt-
arabischen (292 ff").
2. der Pardel (294— 299). Die namen leopard und panther
(294, anm. 2).
3. der Gepard (299-301). Excurs: der Gepard im Phy-
siologus (300, anm. 2). 3
4. der Bär (301—303). Excurs: das kurze u und die verba
{}JLi im syrischen (301, anm. 4).
5. der Schakal (303—306, daselbst die epitheta s. 304 ff.).
6. der ihn äwä (306 f.).
7. die Hyäne (307—309, daselbst die epitheta 308 f.).
1 dftzu 8. 19 f. und s. 386, anm. 1.
2 vgl. dazu 8. 414 f. und 439 f. wie auch den aufsatz Dr. Furtner' s Arier und
Semiten im Ausland 1879, no. 18 (b, 355 ff.); der dort besprochene Vortrag von mir
wird vollständig im Corresp.-bl. des anthrop. Vereins erscheinen.
3 dazu die Übersetzung des artikels Kazwini's 8. 341.
— XVIII —
Seite.
S. der Fuchs (310 f.). Excurs: sanskrit grigdla, pers. 310—344
sagäl „Schakal" (311).
9. der Hund (311-314).
10. die Katze (314 f.).
11. die Wildkatze (316—319).
o
12. das Schwein (319—320); zu vAC (s. 320) ist das auf
s. 283 erwähnte ass. ai^parrii (allerdings mit einem frage-
zeichen), zu vtJ'V^ (s- 319) ass. humsiru (s. 301, anm. 2) mit
doppeltem fragezeichen aber trotzdem erwägender vergleichung
empfohlen 1 nachzutragen.
13. des Hase (321 f.). Excurs: der Klipp schiefer (322).
14. der Wüstenluchs (322 f.).
15. der Elefant (324—327). Excurs: a. der schwarze Obe-
lisk Salmanassar's II (324, a. 1. 443 f.). b. skecpag (326, a. 1
und hierzu die nachtrage 442 f.).
16. das Nashorn (327—329).
17. der Affe (329—331).
18. — 21. Wiesel, Taubenwiesel, Eichhörnchen (ohne
belegsteilen) s. 331.
22. —25. vier fabelhafte thiere (332 f.).
26. der ^üton;:, der antholops des Physiologus (333). — Bei
Kazwini unter den vögeln:
Die Fledermaus (334 f.) und unter den reptilien [cd-
-hawdmm) :
1. der Stinkmarder (335 f.)
2. die Mäuse und Ratten, sieben arabische namen mit
ihren belegsteilen (336 — 338) und als achter das fabelhafte
thier samandal, der Salamander des Physiologus (338 f.).
3. der Igel (339 f.\
Als beschluss des Systems Kazwini's statt des s. 36 ver-
sprochenen artikel Damiri's der artikel
Gepard aus Kazwini in deutscher Übersetzung (341).
Anhang: Die säugethiernameu der sog. himjar. Inschriften. 342—354
Historische, sprach- und kulturgeschichtliche Vorbemerk-
ungen: Das sabäische reich in Südarabien (342). Die Sabäer
in der völkertafel (343; hierzu anm. 3. excurs: die Kuschiten
der bibel\ Die nichtsemitische vorbevölkerung (344). Das
1 das 8, wofür ja allerdings z zu erwarten wäre, könnte durch eine art von as-
similation an den harten hauchlaut zu anfang des worts zu erklären sein, in quadri-
iteris nicht ohne analogien.
— XIX —
Seite.
sabäische reich in der vorchristl. zeit (345). Der dammbruch 345 — 399
von Ma'rib (345 f.). Die Wanderung stidarab. stamme im 2.
jahrh. n. Chr. (345, anm. 2). Das himjarische königreich und
die fernere geschichte Südarabiens bis zur muhammedanischen
eroberung (346 ff.). Joktan und Kachtan (348, anm. 1). Phi-
lologisches material zur kenntnis des südarabischen ausser den
Inschriften (349 f.). Tabelle für die verwandschaftliche Stellung
sämmtlicher südsemitischen sprachen (351).
Die inschriftlich erhaltenen säugethiemamen (352 — 354).
Gesammtüberblick über die fauna Arabiens in den
ersten Jahrhunderten nach Chr. 354 — 358
II. Die säugethiernamen der Aethiopen oder die fauna von
Abesinien nach den denkmälern der Ge'ez-literatur. 361 — 400
Charakter der fauna der asiatischen gegenüber; Über-
tragungen von thiernamen (361). Excurs: ps. 91, 13 in der
alex. Übersetzung und den aus ihr geflossenen Versionen (361,
anm. 2). Ueberblick über die äthiopische literatur, so fern sie
für thiernamen in betracht kommt (362—379). Die äthiopische
bibelübersetzung (363). Griechische und andere lehnwörter bei
thiernamen (363 — 367). Die neueren für die abesinische fauna
wichtigen reisewerke (364, anm. 1). Das buch der Jubiläen
(368). Assyriologisches {zumhit und zibbatu); nachtrage zum
äthiopischen lexicon aus dem amharischen und der äth. litera-
tur des mittelalters (368, anm. 1). Das buch Henoch (369 f.).
Der Physiologus (370). Uebersicht über die 1. periode der äth.
literatur, 4.-7. jahrh. (370, anm. 4).^ Die mittelalterliche litera-
tur der Abesinier (371—378): äthiop. originalwerke (371—373);
Übersetzungen aus dem arabischen (374 ff.). Elefantennamen
',374—376). Indische culturentlehnungen (377, anm. 3).
Sprachliche Übersicht über die äthiop. säugethiernamen
(379—394). Der fiovoxegwq der Alexandriner (382, anm. 1).
Die sieben antilopennamen Deut. 14, 5 nach sämmtlichen alt-
orientalischen bibelübersetzungen (391, anm. 3). Zusammen-
fassungen der lehnwörter unter den äth. säugethiernamen
(394 f)- Sprachvergleichender überblick über die bisher be-
handelten thiernamen des ge'ez (395—399). Excurs: der bär
für die abes. fauna nachgewiesen (396, anm. 1). üeberleitung
zum ursemitischen theil (399 f.)
1 hiezu (und zugleich zur vorede von Dillmann's äth. Chrodt.) nachzutragen
Ed. König's übers, des bucha Baruch u. der regeln des Pachomius in d. Th. Stud.
u. Krit. (1877, g. 318 ff. Baruch ; 1878, 8. 323 ff. Pachomius).
— XX —
Seite.
III. Die den Ursemiten bekannten Säug-ethiere nebst rück- 401—472
schlüsssen aus der für si'- erschlossenen fauna auf ihre ur-
sprünglichen Wohnsitze. 401—417
Aufzählung der ursem. namen derselben (401 — 405) [Ex-
curs: s. 403, anm. 2 ass. hizii. — s. 404, anm. 1 ass. kabsti].
Die Ursitze der Semiten: A. von Kremers aufstellung und be-
weisführung (406 f.). [Excurs: Sumir = Südbabylonien (407,
anm. 1)]. Meine aufstellung und beweisführung: westl. von
o
Holwän (408—423). [Exe. *-3> = oryantilope, weitere beweise
(410, anm. 1)]. Die indog. Sprachvergleichung; bestimm ung
der ursitze der Indogermanen für Asien durch den nachweis
von kulturwörtern, die sowohl dem ursem. wie indog. gemein-
sam waren (413 ff., darin nachweis für urs. harüdu gold s. 415
anm. 1). Wichtigkeit der sumer. und ägypt. philol. für kultur-
gesch. und sprachvgl. forschungen (415 f.). Schlusswort (416 f.)
[Excurs: löwe, weinstock, pferd den Sumeriern unbekannt
(416, anm. 1)].
Nachträgre. 418—451
Darin der Excurs über die sprachl. Stellung der hamit
sprachen (448—451).
Register. 452—472
Allgemeines Sachregister (452 — 460). — Säugethiernamen-
register (460—463). — Arabische Personennamen (463-466). —
Arabische stamm- und Ortsnamen (466—468). — Autorenregister
(468—471). — ßibelstellen und ass. citate (472).
Einleitung
Die existenz und die geschichte der thiere ist so eng mit
der des menschen vom frühesten altertum bis auf unsere tage
verbunden, dass es rein undenkbar erscheint, sich den herm
der erde, solang er auf ihr weilt und sie beherrscht, ohne die
ihn umgebende thierwelt vorzustellen. Und wie es als eine-
der interessantesten aufgaben des menschlichen geistes an-
gesehen wird, unsere eigene geschichte bis ins graueste alter-
tum, ja bis zur wiege der menschheit zurückzu verfolgen, so ist
es in folge dessen nicht minder anziehend zu erforschen, wie
zu allen zeiten die geschichte der thiere, ihrer Verbreitung
und Wanderungen in der alten weit wie später mit unserer
eigenen geschichte schritt hielt und damit verknüpft war.
Während die Zoologie es zunächst mehr mit der wissen-
schaftlichen durchforschung und beobachtung des anfangs- und
endpunctes der uns vorliegenden thierentwicklung, nemlich den
fossilen und den jetzt existirenden gattungen, mit ihrer ein-
reihung in den gesammten naturorganismus und den damit
zusammenhängenden fragen zu thun hat, so ist es in erster
linie die historisch-philologische Wissenschaft, die uns aut
den bahnen, die wir hier (bei durchforschung der in der mitte
jener zwei puncte liegenden geschichte und geographie der
thiercy zu wandeln haben, als sicherer führer dienen muss.
Freilich kann sie die hilfe der Zoologie auf diesem gebiete nie
ganz entbehren, ohne in gefahr zu sein, auf irrwege dabei zu
gerathen. Für eine tiefere betrachtung des culturlebens der
Volk 'er des altertum s, ihrer auftassung der natur, ihrer bil-
dungsf?tufe und ihrer empfanglichkeit für die poesie, kurz ihrer
gesammten geschichte, besonders auch für die bestimmung der
ursprünglichen Wohnsitze ganzer nationen der alten weit, ist
Hommel, thiernamen. l
es von nicht zu unterschätzendem werth, aus ihren literaturen
ein bild der ihnen bekannten thierwelt zusammenzustellen, der
namen, die sie ihnen gaben, der eigentümlichkeiten, die sie an
ihnen beobachteten, und der mancherlei notizen, die sie von
den erst im lauf ihrer geschichte ihnen bekannt gewordenen
thieren uns hinterlassen haben.
Besonders in neuester zeit hat man mit grossem erfolge
dieses für die culturgeschichte so w^ichtige feld der philologisch-
historischen Wissenschaft zu bebauen begonnen; ich brauche
nur an das bekannte buch Victor Hehn's: „ Culturpflanzen
und Hausthiere in ihrem Uebergang aus Asien nach Europa"^
zu erinnern, ein werk, das zugleich so anziehend und fesselnd
geschrieben ist, dass es jeder gebildete überhaupt, der für die
culturgeschichte des altertums Interesse hat, mit Spannung und
genuss lesen wird. „Historisch -linguistische Studien" hat der
Verfasser dem titel seines buches als erklärung hinzugefügt; es
ist dasselbe aber auch mit kenntnissen in der Zoologie und
botaiiik, wie man sie bei einem historiker und philologen
selten finden wird, geschrieben. Und wie sehr sich einzelne
stimmen aus dem naturwissenschaftlichen lager auch dagegen
ereifern wollen, dass nun plötzlich in einem zweige ihrer Wissen-
schaft die Philologie ihre lehrerin werde: es bleibt dennoch
eine neue, glorreich errungene Wahrheit, die auch immer mehr
anerkannt wird, dass für die geschichte der thiere und ihre
ältesten Wanderungen die historische philologie im verein mit
der Sprachvergleichung (nie aber letztere allein) die erste und
wichtigste stimme zu führen und hier der Zoologie, aller-
dings nie ohne deren beihilfe, den weg zu zeigen hat. Ich
stimme hier mit einem bedeutenden naturforscher überein, der
in seinem werke „Geschichte der Zoologie" sagt^: „Die Ge-
schichte der Zoologie ist nur aus einer allgemeinen Geschichte
der Cultur zu verstehen" und der trotz seiner grossen histori-
schen und philologischen kenntnisse es oft genug in der ersten
vom altertum handelnden hälfte seines buches bedauert, als
naturforscher nicht noch mehr als er es that und thun konnte
1 1. aufl., Berlin 1870; 2. aufl., Berl. 1874.
'^ J. Victor Carus, Geschichte der Zoologie (München 1872), vor-
rede s. V.
die alten und ältesten quellen in ihrer Ursprache haben benutzen
zu können. Wenn Carus dies von der geschichte der Zoologie,
also der wissenschaftlichen beschreibung der thiere sagt, um
wie viel mehr muss es nach dem obigen von der geschichte
der thiere selbst gelten?
Das angeführte buch von Hehn behandelt zunächst nur
die dem classischen altertum bekannten thiere und weist ver-
mittelst der geschichte und der resultate der indogermanischen
Sprachvergleichung ihre frühesten spuren im Orient nach. Im
grossen und ganzen sind hier die hausthiere und cultur-
pflanzen der indogermanischen völker, deren hauptstrom im
lauf der geschichte sich ja doch nach Europa ergoss, vereinigt;
aber nicht allein die hausthiere, jene treuen diener und ge-
nossen des menschen, kommen für uns hier in betracht; ein
für die culturgeschichte nicht minder wichtiges moment bilden
die im freien und in der wildnis lebenden thiere, die in den
ältesten zeiten seine aufmerksamkeit auf sich zogen, ihn zu
poetischen vergleichungen einluden, ihm als Jagdbeute will-
kommen erschienen und ihn als grimmige feinde und Verfolger
schreckten. Nur zu wünschen wäre es, dass auch diese in der
gleichen weise von der kundigen feder Hehn's noch behandelt
würden.
Nur kurz zu erwähnen und bei weitem nicht in dem mass
wie Hehn's werk hieher gehörig sind die arbeiten der sprach-
gelehrten, die es sich zur aufgäbe gestellt, uns die indoger-
manische grundsprache zu erschliessen, diese aufgäbe aufs glück-
lichste gelöst und gelegentlich auch auf die Wichtigkeit der
hier vorkommenden thiernamen hingewiesen haben. Es sind
dies vor allem Adalbert Kuhn, Förstemann, Grimm,
Pictet, Bacmeister, Fick u. a. Für unsere zwecke möchte
ich hier hauptsächlich auf die bekannten „origines indo-euro-
peennes" Pictet's\ auf Max Müller's „chips from a German
Workshop "2 und auf die am schluss des in Carus' Geschichte
der Zoologie noch nicht aufgeführten, weil erst nachher er-
schienenen buches Aug. Fick's „Die ehemalige Spracheinheit
' Paris 1859.
2 II 42, Ist edition (II 86 in der deutschen unter dem undeutschen
titel „Essays" erschienenen Übersetzung).
1*
.— 4 — .
der Indogermanen Europa's" * befindlichen Zusammenstellungen
den leser aufmerksam machen. Eine geschichte der thiere
der indogermanischen mythologie^ hat Angelo de Guber-
natis geschrieben^. Da bei den ursprünglich monotheistischen
Semiten "* — einige ausätze, die alle auf fremde einflüsse zurück-
gehen, ausgenommen ^ — von einem eigentlichen mythos keine
rede sein kann*', so kommt diese seite der thiergeschichte für
unsre zwecke vor der band weniger in betracht, und ich ver-
spare mir eine besprechung dieses anregenden buches auf eine
andere g^legenheit.
Wenn auf dem indogermanischen gebiet trotz dieser ver-
dienstvollen arbeiten immer noch viel zu thun übrig ist', so
1 Göttingen 1873.
^ so nennt sein werk in der vorrede der Verfasser selbst.
3 „Die Thiere in der Indogermanischen Mythologie" aus dem engl,
übersetzt von M. Hartmann. Leipzig 1874. (Das original erschien im
jähr 1872.)
4 vgl. Magaz. f. d. Lit. des Ausl. 1876. s. 495 f., wo ich meine an-
sieht über die ursprüngliche religion der Semiten kurz entwickelt habe.
Die ausführungeu Baudissin's (Studien zur Semit. Religionsgeschichte,
Heft 1, Lpzg. 1876) enthalten keine zwingenden beweise gegen die an-
nähme eines ursprünglichen monotheismus bei den Hebräern.
5 so geht der gesammte babylonisch-assyrische götterkreis in seinem
Ursprung auf das alte nichtsemitische culturvolk der Sumerier (Akkadier)
zurück, wie dies die sumerischen namen dieser gottheiten darthun (Ea,
Marduk, Sin, Istar u, s. w.; auch die stadtnamen Asur, urspr. A. USÜR
„wasserebene", vgl. II, R. 46, 2 c. d., Nineve, urspr. NI. NA'. A „götter-
wohnung", vgl Asarh. IV, 50 Ni-na-a neben Ni-nu-a und IV. R. 15,
22-{-33 b., wo NA' durch mailu erklärt wird, und Bab-ilu, wörtliche Über-
setzung des sumerischen KA. DINGIRRA „pforte Gottes", woneben
noch der alte name DIN. TIRRA „wald des lebens" vorkommt, sind
nichtsemitischen Ursprungs, und meinem freund Dr. Friedrich De-
litzsch gebührt das verdienst, dies zuerst von Asur und Nineve erkannt
zu haben).
6 das gelehrte, eine fülle neuen wissenschafthchen materials ent-
haltende buch Goldziher's ,, Der Mythos bei den Hebräern" (Leipz. I876j
ist in seinen Schlussfolgerungen als durchaus verfehlt zu betrachten. Auch
Max Müller scheint sich in letzter zeit bei seinen religions wissen-
schaftlichen forschungen auf allzu hohe und schlüpfrige pfade begeben
zu wollen.
' um nur eins hervorzuheben: wie wichtig wäre z. b. eine Zusam-
menstellung aller im Rig-Veda sich findenden thiernamen und der (nicht
— 5 —
sind dagegen die semitischen sprachen, die für die alte
cultur ein mindestens ebenso wichtiges interesse darbieten, nach
dieser seite hin fast noch ganz unausgebeutet. Nur für die
fauna Palästinas und die im alten testament vorkommenden
thiemamen haben wir gute und umfassende arbeiten '. Aber
»
blos mythologischen) züge, die bei ihnen vorkommen — eine arbeit, die
natürhch nicht blos eine ausschreibung aus Grassmann's lexicon sein
darf, die aber jetzt mit hilfe dieses und des Petersburger Wörterbuchs
sowie der leichtzugänglichen textausgaben von Max Müller und Aufrecht
wahrHch nicht allzuviel zeit und mühe kostet — und dann eine ver-
gleiehung der sich daraus ergebenden resultate mit den für das urindo-
gei-manische erschlossenen thieren! Die blossen resultate der Sprach-
vergleichung ohne philologisch-historische forschungen können auf diesem
gebiet nun und nimmermehr ausreichen. Hehnundv. Krem er, dessen
hiehergehörige studien wir weiter unten besprechen, haben wol die hier
allein richtigen bahnen für immer vorgezeichnet. Vgl. auch das wahre
und wichtige wort von Carus (a. a. o., s. 10): „Nach beiden Kichtungen
hin verdient der Gehalt der ältesten Sprachen an Thiemamen von der
Geschichte der Thiere sorgfältiger geprüft zu werden." (Diese beiden
richtungen sind nemlich 1. geographische Verbreitung einzelner thiere
und 2. Ursprung der hausthiere), wozu er noch folgende anmerkung
schreibt: „eine Vergleichung sämmtlicher im Wortschatz einer Sprache
enthaltener Thiemamen, welche nicht in eine Geschichte der Zoologie,
sondern in eine Geschichte der Thierwelt gehört, würde auch ausser
den oben erwähnten Vortheilen noch andere bieten, so das kürzere oder
längere Zusammenbleiben einzelner Völker und damit deren Urgeschichte
aufklären helfen." Den letzteren wichtigen satz, den von Krem er für das
semitische auszuführen begonnen und der auch von den Indogermanisten
nicht oft genug nachgesprochen und beherzigt werden könnte, möchte
ich zugleich als motto und leitenden grundgedanken dieser meiner vor-
arbeiten zu einer „Geschichte der Thiere bei den Semitischen Völkern"
betrachtet wissen.
' hieher gehört vor allem „S. Bochart, Hierozoicon, sive bipar-
titum opus de animalibus S-Scripturae etc. opera et studio Dav. Clodii.
Francof. ad Moen. 1675", ein buch, das neben vielem andern nicht blos
eine vollständige übersioht der im alten test. erwähnten thiere, sondern
auch eine grosse anthologie aus den damals blos in handschriften vor-
handenen werken der arabischen Zoologen (bes. aus Demiri und Kazwini)
gibt, aber trotz der fülle der in ihm niedergelegten für jene zeit staunens-
werthen gelehrsamkeit eben doch heute veraltet ist; ersetzt freilich ist
es bis jetzt durch kein ähnliches besseres buch. Eine populäre, doch
auf den neuesten resultaten der Wissenschaft und auf persönlicher an-
Rchauung beruhende darstellung der thierwelt Palästina' s und der an-
— 6 —
der sprüchwörterschatz und die vorislamisclie poesie
der Wüstenaraber, denen durch ihre abgeschlossenheit vom
Völkerverkehr eine altertümlichkeit und ursprünglichkeit der
Sitten, anschauungen und spräche geblieben, die uns in eine
mehr als tausend jähre weiter zurück liegende periode zu ver-
setzen scheint; die umfassende babylonisch-assyrische lite-
ratur, die uns in ihren historischen, zum theil von bildlichen
darstellungen begleiteten denkmälern, wie nicht minder in denen
mythologischen und lexicalischen inhalts, die thierwelt des
Euphrat- und Tigrislandes, wie sie im zweiten und in der ersten
hälfte des ersten Jahrtausends vor Chr. war, klar und deutlich
vor äugen treten lässt; und endlich das in der Ge'ezsprache
verfasste Schrifttum der Abessinier, die bei ihrer Wanderung
von Südarabien nach Habesch ihre semitischen thiernamen aut
die ihnen zum theil neue und fremde fauna des nordöstlichen
Afrikas übertragen mussten — diese drei umfangreichen lite-
raturen, zu denen man noch die aramäische (syrische) rechnen
mag, obwol letztere wegen der beinahigen Identität der sy-
rischen mit der palästinensischen fauna nicht so wesentlich in
betracht kommt, sie alle sind für die thiergeschichte der von
den Semiten in der ältesten zeit besetzten territorien noch nicht
systematisch ausgebeutet worden und versprechen schon jetzt
der thier- und culturgeschichte des altertums reiche blüthen.
grenzenden semitischen länder füllt zum grossen theil den ersten band
des 1875 in London (John Murray) erschienenen buches „Bihle Lands"
von Henry J. Van-Lennep (Part I. Customs, which have their origin
in the physical features of bible lands: p. 196 — 207 the domestic animals,
p. 208 — 245 the horse, mule, ass and camel, p. 246-264 the wild beasts,
p. 265 — 286 the scavengers, p. 287 — 305 the birds of passage und p.
306 — 325 the reptiles and insects) mit vielen abbildungen. Ausserdem
sind noch zu erwähnen: die gut und anziehend geschriebene „Bibli-
sche Naturgeschichte für Schulen und Familien. Herausg. v. d. Calwer
Verlags-Verein." 6. aufl. Calw 1854 (seither in neuen auflagen erschienen),
deren Verfasser wahrscheinlich der bekannte Württemberger Barth ist;
ferner die betreffenden artikel in dem jetzt erscheinenden Handwörter-
buch des Bibl. Alterthums, her. v. Riehm (die säugethiernamen
darin zum theil von dem durch sein werk „Die Säugethiere, Lpzg. 2.
aufl. lS59" bekannten naturforscher Chr. Griebel in Halle), sowie viele
excurse Wetzstein's in verschiedenen alttestam. commentaren De-
litzsch's (so bes. im buclv Hiob, 2. aufl. Lpzg. 1876).
— 7 —
für eine der zukunfl: vorbehaltene ernte aber noch reichere
fruchte zu tragen.
Nach dem eben ausgeführten glaube ich auch hoffen zu
dürfen, durch die folgenden studien wenigstens das zu beweisen,
dass nicht blos die Indogermanen, sondern vor allem auch die
Semiten für die frage, „wekhe Thiere den Culturvölkern zuerst
bekannt wurden", zu befragen sind, „die Semiten, die für diese
Seite des Naturwissens durchaus nicht begründend, kaum
fordernd eingreifen", wie Carus in seiner nur aus dem kreis
der indogermanischen sprachen und der indogermanischen Ur-
sprache genommenen „sprachlichen Begründung ältester Thier-
kenntniss" noch sagen musste ^, weil die semitischen Sprach-
forscher bis dahin über diesen punkt vollständig geschwiegen
hatten, wo sie schon längst, durch die arbeiten der indo-
germanisten angefeuert, hätten reden sollen.
Der rühmlich bekannte arabist, A. vonKremer, war es,
der zuerst dieses neue gebiet für die semitische Wissenschaft
eröffnete in seinem aufsatz: „Semitische Kulturentlehnungen aus
dem Pflanzen- und Thierreich 2." Dort hat er mit genialen
o
strichen der semitischen sprach- und altertumswissenschaft den
weg vorgezeichnet, den sie zu nehmen hat, um aus der ver-
gleichung der verschiedenen thier- und pflanzennamen vereint
mit der erforschung der fauna und flora der betreffenden länder
und ihrer historischen entwicklung in denselben, die ursitze
der Semiten zu bestimmen. Wenn ich auch, wie ich in einer
andern, speciell der ursemitischen frage gewidmeten schrift
zeigen werde, seinen ausführungen nicht immer beistimmen
kann, und er leider das assyrische zu seinen forsch ungen nicht
benutzen konnte, was zur richtigen bestimmung dieser fragen
ganz unerlässlich ist, so bestätigt sich doch sein hauptresultat,
dass Arabien nicht der ursitz der Semiten gewesen sein könne,
durch die fortgesetzten sprachvergleichenden und zoologisch-
historischen Studien immer mehr, und wir sehen, dass jedenfalls
die von A. von Kremer vorgeschlagene beweisführung der-
1 Geschichte der Zoologie, s. 10.
^ Ausland, bd. XLVIII, 1875, Januarheft, No. 1 und 2. (auch als
besondere Broschüre erschienen, 8^^ 70 ss., Stuttgart, Cotta 1875).
— 8 —
jenigeii Schrader's ^ tind Spreiiger's^ gegenüber die einzig
richtige ist.
Wenn ich es nun zunächst unternehme, die säugethier-
namen der Stidsemiten aus der ältesten literatur derselben lexi-
calisch, aber mit stetiger rücksichtnahme auf Sprachvergleichung,
culturhistorische beziehungen und die neuere fauna der in frage
kommenden länder zusammenzustellen, so ist es angezeigt,
zuvor noch einen blick auf die bis jetzt vorKegenden arbeiten
über die geographische Verbreitung der thiere zu werfen und
zu sehen, welchen thierregionen in ihnen die für uns in rede
kommenden semitischen länder zugetheilt werden, und wie weit
diese eintheilungen mit den freilich noch nicht überall hin ab-
geschlossenen resultaten der semitischen philologie in einklang
stehen. Wo sich dabei differenzen finden, muss man, obwol die
Zoologie über die heutige fauna mancher dieser gebiete (so
besonders Arabiens und Mesopotamiens) nicht genau unter-
richtet ist, doch mit dem sofortigen corrigiren der von der
Zoologie bisher angenommenen tatsachen sehr vorsichtig sein;
andrerseits besitzen wir sichere beispiele von im lauf der Jahr-
hunderte in gewissen faunen vollzogenen änderungen. Be-
sonders sicher können wir dies an einigen thieren Palästina's
und Aeg3rptens nachweisen, deren existenz daselbst im altertum
bezeugt ist, die aber allmählich den menschlichen waffen unter-
legen und nun ganz in diesen ländern verschwunden sind. In
meinen späteren ausführungen bei den ^einzelnen säugethier-
namen der Araber und Aethiopen wird sich öfter die gelegen-
heit bieten, auf diese und ähnliche fragen zurückzukommen und
dieselben eingehender zu behandeln.
Die erste brauchbare und auf der höhe der neueren natur-
forschung stehende zoologische geographie hat der Wiener
naturforscher Schmarda (damals in Graz) geliefert^. Das
erste buch (Modalität vind Causalität der Verbreitung der Thiere
s. 1 — 93, wozu s. 94 — 222 die anmerkungen) besteht aus drei
» Z. d. D. M. G., bd. XXVII, s. 397 if.
2 A. Sprenger, die alte Geographie Arabiens als Grundlage der
Entwicklungsgeschichte des Semitismus, Bern, 1875 (besonders s. 293 iF.).
3 Ludw. K. Schmarda Die geographische Verbreitung der Thiere,
Wien 1853. 756 seiten 8^ mit einer karte.
— 9 —
abschnitten: „Bedingungen des Thierlebens" (wärme, licht, luffc,
nahrung, Vegetation). „Aufenthalt, Medium und Standort der
Thiere" Wichtigkeit der plastik des bodens u. s. f.) und „Ver-
breitung der Thiere" (Verbreitungsbezirke; die gesellig lebenden
thiere: verschwiuvien und neues auftauchen gewisser thieTarten
u. s. f.), denen als Überleitung zum zweiten buch ein kurzer
abschnitt: „Faunen, zoologische Reiche; vikarirende Formen""
(z. b. lama in der neuen, kamel in der alten weit) folgt, in
welchem die eintheilung der erde in 31 zoologische reiche ge-
geben wird. Von diesen kommen 21 auf das festland, 10 auf
die meere. Erstere behandelt nun ausführlich das zweite buch:
Die Thierwelt des Festlands (s. 225—367 und s. 368—582 die
anmerkungen) und letztere zehn das für uns gar nicht in be-
tracht kommende dritte: die des Oceans. Aegypten ^ und die
semitischen länder (das Euphrat- und Tigrisgebiet, Syrien,
Palästina, Arabien und das von Aegypten durch Nubien, von
Arabien durch das südende des rothen meeres getrennte Abes*
sinien) fallen nach Schmarda's eintheilung in die Mittelmeer-
fauna und die hochafrikanische (V. und XL zool. reich) und
zwar so, dass Nubien und Abessinien wie der grössere südliche
theil von Arabien (nördlich etwa durch eine nach oben sich
wölbende bogenförmige Knie von 25^ N.Br. / 55^' O.L. —
30'^ N.Br. / 65^ O.L. begrenzt) zum zoologischen reich Hoch-
afrika gehören. Zu beachten ist, dass die jene zwei faunen
trennende grenzlinie (vom SW. Aegyptens = NW. Nubiens bis
zum nördlichsten theil des persischen meerbusens laufend)
beinah ganz mit der isotherme von 25*^ Cels. zusammenfällt,
und dass Abessinien gegen süden zu von dem übrigen theil
der hochafrikanischen region Schmarda's durch die isotherme
von 30" Cels. (wärmeäquator) abgetrennt Avird.
Murray 's 2 eintheilung macht einen viel tiefern schnitt
1 Aegypten , das seine älteste bevölkerung wie später Habesch von
Asien aus bekam, und dessen spräche und sitte so vielfach mit semiti-
schem sich berühren, muss nicht blos geographisch, der angrenzenden
läge halber, sondern hauptsächlich deshalb, weil es fast dieselbe fauna
wie Arabien aufweist, hier mit in betrachtung gezogen werden.
^Andrew Murray the Geographical Distribution of Mammals,
London 1866, pp. 420, 4" mit 101 karten. Während Schmarda eine zoo-
— 10 —
durch obige gebiete, denn er theilt die erde in vier „great
primaiy provinces", und zur ersten, der europäisch-asiatischen,
rechnet er den nördlichen theil, zur zweiten, der afrikanisch-
indischen, den südlichen theil der semitischen länder. Syrien \
Aegypten undNubien, sowie der theil Arabiens, der nördlich
von 25'^' N. Br. (also immer noch einige grade nördlich vom
Wendekreis des krebses) liegt, gehören bei ihm zum zweiten
district des europäisch-asiatischen reiches, dem mediterranischen;
Arabien südlich jener linie und Abessinien (ohne Nubien) zum
ersten district des afrikanisch-indischen reiches, „Africa south
of the Sahara". Bei Arabien war ihm besonders massgebend
Palgrave's „Journey in Central and Eastern Arabia" 1865;
die Schwierigkeiten einer genauen Unterbringung Arabiens und
Nubiens unter eines der zwei hier in frage kommenden reiche
gesteht Murray selbst zu mit den worten: „The most 'difficult
points in relation to this district are Nubia and Abyssinia, and
the south of Arabia" (p. 307).
Der unterschied der eintheilung Schmarda's und Murray's
für Aegypten und die semitischen länder ist demnach (ab-
gesehen davon, dass bei Schmarda Nubien zum hochafrika-
nischen gebiet, dem bei Murray „Africa south of the Sahara''
entsprechen würde, gehört, bei Murray aber zum mediterra-
nischen) nur die grenzlinie, die beide durch Arabien ziehen,
und die bei Schmarda einige grade N. Br. weiter nördlich als
bei Murray liegt.
Einer der hervorragendsten englischen naturforscher der
gegenwart, R. Wallace, hat jetzt einem umfangreichen werke,
logische geographie ist, so ist dies buch eine geographische Zoologie,
indem .jede einzelne thierfamilie besonders durchgenommen wird und ihr
immer eine karte ihrer Verbreitungsbezirke beigegeben ist. Erst am
schluss folgt eine kurze in tabellen zusammengefasste thiergeographie.
Da wir auf dieses grundlegende, blos die säugethiere behandelnde werk
öfter zurückkommen müssen, enthalte ich mich hier einer ausführlicheren
beschreibung desselben, indem nur noch erwähnt sei, dass die einleitenden
ersten fünf capitel (p. 1—50) die vorhistorische thiergeographie unseres
ierdtheils behandeln.
^ so nenne ich in folgendem der kürze halber Syrien mit Palästina
und den Euphrat- und Tigrisländern, da die fauna dieser aller, Aegypten
und Arabien gegenüber, fast die gleiche ist.
— 11 —
worin er nach einer ausful^lichen einleitung*^ sowol eine „geo-
^aphical zoology" wie eine „zoological geography" gibt, die
von ihm schon iin jähr 1859^ adoptirte eintheihmg Sclater's^
zu gnmde gelegt -*. Der mehr mit grossen allgemeinen strichen
zeichnende, die thi erweit des ganzen erdkreises gewissermassen
mit einem weiten sichern blick überschauende Verfasser theilt die
erde in sechs grosse regionen, in die palaearctische, äthiopische
(ganz Afrika südlich vom Wendekreis des krebses nebst Arabien
südlich von diesem Wendekreis), orientalische (Vorder- und Hinter-
indien), australische, neoarctische (Nordamerika) und neotropische
(Südam.) abtheilung („region"); jede dieser abtheilungen hat
vier unterabtheilungen („subregions"), so dass wir also im ganzen
24 solcher „subregions" haben. Schon dadurch unterscheidet
sich diese eintheilung vortheilhaft von der 21, resp. 31 zoo-
logische reiche zählenden Schmarda's, dass sie diese 24 theile
nicht so unvermittelt neben einander stehen lässt, sondern in
grosse oberabtheilungen bringt und so nach weitertragenden
gesichtspuncten anordnet, während auf der andern seite Murray
in seinen zehn abtheilungen^, da jede derselben grösseren
umfang hat, zu viel ungleichartige, wenn auch schliesslich ver-
wandte thierfaunen in eine abtheilung zusammenwerfen muss "\
Da, wie wir schon oben sahen, Wallace seine palaearctische
und äthiopische abtheilung durch den Wendekreis des krebses
geschieden werden lässt, so ist letzterer bei ihm auch zugleich
die grenzlinie der nördlichen und südlichen semitischen länder;
Nubien, Habesch, und Arabien südlich von 23*' N. Br. Talso
noch ein theil von Hidschäz mit Mekka, ein kleiner theil von
> Wallace in „Ibis" Oct. 1859, dann im „Journal Proc. Linn. Soc."
Febr. 1860 und die „Nat. Hist. Review" Jan. 1864.
2 Sclater (zunächst für die vögel) in „Proceedings Linn. Soc."
vol. II, p. 130 (1857).
3 Wallace, the geographical Distribution of Animals, 2 voll. Lon-
don 1876, 80.
* siehe a. a. o., p. 304 (europäisch-asiatisches reich, 3 abth.; afrika-
nisch-indisches, 2 abth.; australisches, 3 abth. und amerikanisches, 2 ab-
theilungen).
5 vgl, allein Murray's „Africa south of the Sahara" (Africano-»
Indian province, no. 1), das bei Wallace zu vier verschiedenen „sub-
regions" gehört (Ethiop reg., subreg. l — 4); und so bei den andern auch<
— 12 -
Nadschd, nemlich das gebiet des stammes Soleim, dann ganz
Jamäma und 'Oman, sowie das eigentliche Südarabien, Jaman)
gehören nach ihm zur ersten, den grössten theil des afrika-
nischen festlands umfassenden „subregion" der äthiopischen
abtheihmg, alle übrigen semitischen länder zur zweiten dem
mediteiTanischen reich Schmarda's und Murray's entsprechenden
„subregion" der palaearctischen abtheilung.
Wenn wir Nubien, das Schmarda und Wallace zur tro-
pischen thierregion Afrika's ziehen, ganz aus dem spiele lassen,
so sind die resultate der drei genannten forscher, was Aegypten
und die semitischen länder anlangt, ziemlich übereinstimmend,
indem bei allen dreien der theil von Arabien, der südlich vom
Wendekreis des krebses liegt, unbedingt zur tropischen thier-
region Afrika's gehört, Aegypten dagegen wie das noch übrig
bleibende nördliche Arabien nebst Syrien theile des mediter-
ranischen thierreiches sind. Der streitige punct wäre also nur
der streifen Arabiens, der etwa zwischen der isotherme von
25'^ Cels. (die grenzlinie Schmarda's) und dem Wendekreis des
krebses liegt, vorausgesetzt, dass wir das annehmen, worin jene
forscher übereinstimmen. Wir werden aber im gegentheil sehen,
dass die fauna Arabiens (vielleicht nur mit ausschluss des
äussersten südrandes) bis zu den nördlichsten grenzen (den
syrisch-palästinensischen gebirgen, der S3rrischen wüste, welche
man zum theil noch zu Arabien rechnen kann, und dem Euphrat)
eine einheitliche ist, die im ganzen und grossen mit der Aegyptens
(Nubien natürlich ausgenommen) übereinstimmt * und sich mit
derselben durch das fehlen mehrerer characteristischer thier-
arten der nordsemitischen länder scharf von letzteren abhebt.
So suchen wir den baren in alter zeit wie heute vergeblich in
Arabien, ebenso den leopard und den wilden ochsen, welche
alle auch in Aegypten fehlen i, in Palästina, Syrien und den
' wo auf den altaegyptischen inschriften panther erwähnt werden,
heissen sie stereotyp „panther des Südens", weil sie den alten Aegyptern
zunächst durch ihre äthiopischen feldziige bekannt wurden. In papyrus-
rollen werden sogar die mesopotamischen leopardenfelle, die die Aegypter
vom lande Punt (Südarabien) neben indischen waaren bezogen, „feile der
panther des Südens" genannt. Ueber den unterschied von panther (die
gedrungener gebaute afrikanische species mit hellerer grundfarbe) und
leopard (die asiatische species; gerade umgekehrt, aber falsch. Murray,
a. a. o., p. 90) siehe später.
— 13 —
Euphrat- und Tigrisländem dagegen schon in den ältesten
Zeiten sich finden '. Am schluss unseres Überblicks über die
arabische säugethierfauna wird darüber noch eingehender ge-
handelt werden, und es -sei jetzt nur noch erwähnt, dass wir
weder für die alte zeit noch für heute die grenze der mittel-
meerfauna und der tropischen thierregion Afrika's quer durch
Arabien ziehen dürfen; Aegypten und ganz Arabien sind eine
unterabtheilung für sich, die zwar einen Übergang von der
palaearctischen region zur tropischen Afrika's bildet, aber doch
der ersteren viel näher steht als der letzteren und nach meiner
meinung unbedenklich noch der mittelmeerfauna einzureihen
ist. Umgekehrt ist es mit Abessinien, das in seinen nieder-
ungen ganz die tropische Vegetation und thierwelt, in seinen
alpenländern dagegen die merkwürdigsten contraste aufweist,
die uns manchmal in den norden Syriens zu versetzen scheinen;
und doch ist Habesch entschieden zur tropischen fauna Afrika's
zu stellen, was auch Schmarda, Murray und Wallace überein-
stimmend gethan haben.
i Die nachweise siehe später bei den artikeln dubb bär, namir leo-
pard und gamüs büffel.
I.
Die Säugethiernamen der Araber
im sechsten nachchristlichen Jahrhundert,
Mit einem Anhang;
Die Säugethiernamen der liingarisehen Inseliriften.
4
Die erstaunliche wortfülle der bilderreichen ^ spräche des
altarabischen, die ursprünglichkeit ihrer formen andern semi-
tischen schwestersprachen gegenüber, von denen uns übejreste
aus viel älterer zeit erhalten sind, wie der uralte sprichwörter-
schatz, der uns die Araber in sitte und anschauung noch so
erscheinen lässt, wie wir sie uns bereits Jahrhunderte vor Chr.
geb. zu denken haben, dies alles, begründet in der stillen grosse
und naturwüchsigkeit der abgeschlossenen arabischen halbinsel
und ihrer bewohner, lässt es uns wol verwinden, dass wir erst
vom sechsten nachchristl. Jahrhundert ab die literatur dieses
merkwürdigen Volkes kennen, dessen älteste gedichte und Sprich-
wörter für die kenntnis der den Semiten in ältester zeit be-
kannten thiere wie für die etymologische erklärung der semi-
tischen thiernamen mehr stoff an die band geben als sogar
das assyrische und hebräische. Es ist dies vielleicht ein in der
ganzen Weltgeschichte einzig dastehender fall, dass ein volk in
mehr als 3000 jähren — denn noch heut haben die Beduinen
dasselbe gepräge wie die in den historischen büchern des alten
testaments geschilderten Wüstenaraber — so wenig sich in
sitte und spräche verändert hat, als die söhne Joktan's und
Ismael's. Nachdem einmal die ersten schwärme der ürsemiten
von norden her in die arabische halbinsel sich ergossen, war
mit der eigenart der letzteren wie mit der der semitischen no-
maden, Avelche in sie einwanderten, zugleich die bedingung für
die*ses conservative und zähe festhalten an der alten lebens-
weise, dieses unbewusste bewahren der alten sprachformen mit
einem schlage gegeben, und sogar die später nachziehenden
Ismaeliten, deren spräche schon^mehr eine dem althebräischen
oder dem uns leider unbekannten altaramäischen ähnliche ge-
wesen sein dürfte, konnten nicht viel rascheren fluss in die
langsam und ruhig sich fortentwickelnde arabische spräche
bringen, sie wurden mit nur dialectischen ab weichungen der
Homrael, thiernamen. 2
— 18 —
zungo dieselben Araber wie die früher eingewanderten Jokta-
niden. Fortentwickelt freilicli hat sich das arabische immer,
nur nicht in dem mass, wie etwa das aramäische, hebräische
und assyrische, welche, nachdem die sie redenden Völker früh
in den ström der geschichte verwickelt und in ihm fortgetrieben
wurden, notwendig auch rascher ihre alten formen abschliffen
und, was gerade den formellen theil ihrer grammatik anlangt
eher dem vulgärarabischen ähnlich sind. Eine eigentliche
Stabilität im strengen sinn des worts gibt es ja in keinem alten
Volksleben, in keiner spräche, und so sehen wir deutlich in
der reichen entwicklung der Stammbedeutungen, der ausbildung
von vier- und fünfbuchstabigen zeit- und hauptwörtern, in der
neuentstehung mancher grammatischer formen, die fürs ursjBmi-
tische nicht nachAveisbar sind, dass auch die Araber, dieses volk
mit zügelloser phantasie und reichster erfindungskraft, schon
vor dem auftreten Muhammad's bei allem festhalten des alten
doch innerhalb gewisser grenzen weitergeschiitten sind \ Aber
dennoch müssen wir das obengesagte wiederholt betonen, und
wir finden auch durch alle nachrichten, die wir aus vorchrist-
licher zeit über die Araber haben, vollauf bestätigt, dass der
gemeinsemitische grundzug, am alten und hergebrachten, sei
es nun bewusst oder unbewusst, zäh festzuhalten, gerade bei
ihnen in einem mass hervortritt, wie es bei keinem andern volke
je der fall gewesen. Freilich sind es blos zerstreute nachrichten
aus der ägyptischen, assyrischen und hebräischen literatur für
die älteste zeit, aus den griechischen und lateinischen klassikern
wie der syrischen literatur und den christlichen kirchenvätern
für die vier bis fünf ersten Jahrhunderte vor und nach Christus,
aber doch genügen sie, in ein ganzes verarbeitet, zu beweisen,
wie wenig sich die Araber seit ihrer einwanderung und ein-
1 von der nachmuh ammadanischen zeit, in welcher, meist auf
nichtarabischem boden, der grösste theil der arabischen (besonders wissen-
schaftlichen und theologischen) Hteratur entstanden ist und in welche
die eigenthche culturmission der Araber fällt, sehen wir für diese be-
trachtung überhaupt ganz ab; von da an geht die arabische sprachent-
Avicklung, wie sie uns in der literatur vorliegt, mit ebenso raschen
schritten vorwärts (ich sage absichtlich nicht: ihrem verfalle zu) wie
schon zwei Jahrtausende früher das assyrische und hebräische.
— 19 —
gewühnung in die nacli ihnen benannte Halbinsel im lauf der
jabi-tausende bis zu dem zeitpunct, wo wir sie selbst aus ihren
liedern kennen lernen, verändert haben i.
Ins innere Arabiens ist nie ein diesem lande feindselig
nahendes volk weder in alter noch in neuer zeit gedrungen"^
und so kamen auch die alten Aegypter nur von zwei Seiten
mit ihnen in berührung, nemlich einmal auf ihren feldzügen
gegen die Cheta (Aramäer, Hethiter, die Chatti der keil-
inschriften) , wo sie das gebiet der in und um die sinaihalb-
insel wohnenden Beduinen streifen mussten^^ und dann auf
ihren flottenfahrten nach Südarabien, dem lande Pa'unt^ und
1 vgl. Van-Lennep ßible Lands, I, p. 5: „Since that time (nemlich
der zeit bis Christi geburt) the lands , of the Bible have passed through
varJous vicissitudes , and been overrun and occupied by many stränge
nations. Yet it is acknowledged that in no other portion of the globe
have traditions , customs and even modes of thought, been preserved with
greater fidelity and tenacity. This is the uniform testimony of all who
Visit the East (unter denen V. Lennep selbst eine nicht unbedeutende
stelle einnimmt)". Wenn dies von der jetzigen zeit gilt, um wie viel
mehr können wir es glaublich finden, dass wir in den Arabern des sechsten
Jahrhunderts nach Chr. ein ziemlich getreues abbild der Araber etwa des
15. Jahrhunderts vor Chr. vor äugen hUben, zumal ja während dieses
Zeitraums Arabien, den äussersten südrand ausgenommen, ein von andern
Völkern abgeschlossenes und vom verkehr mit ihnen unberührtes land
gewesen ist?
2 vgl. Seite 47, anm. 2.
3 diese nomadenvölker werden von den alten Aegyptern stets mit
dem allgemeinen namen Shasu (d. i. hirten, beduinen) benannt; schon
im anfang der XVIII. dynastie (Ahmes, Amenophis I., Tehutmes I. und
IL, d. königin Hatasu, Tehutmes III) werden uns solche Chetafeldzüge,
auf denen die Pharaonen an arabischen stammen vorüber müssen, be-
richtet, doch fehlt es uns leider noch an einer zusammenfassenden dar-
«tellung der berührungen der alten Aegypter mit den nördlich von ihnen
wohnenden semitischen Völkern aus der hand eines Aegyptologen , und
gerade eine geschichte der XVIII. dynastie dürfte hierüber mehr licht ver-
breiten. So sind auch jedenfalls die Hyksos („die Shasu-könige") wenn auch
nicht allein Araber, so doch mit beduinenstämmen verbündete Philister
und andere kanaanäische Völkerschaften gewesen. (Beiläufig sei hier
nur noch bemerkt, dass alle die sog. kanaanäischen Völker, die vor dem
volk Israel in Palästina sassen, Semiten waren, wie an einem andern ort
ausführlicher gezeigt werden soll).
4 zweisilbig und nicht Punt zu sprechen; ebenso ist -t hier nicht
femininendung , da manchmal die Variante Pa-untet vorkommt; ob da-
2*
— 20 —
Noter-ta '. Es ist keineswegs gering anzuschlagen, wie wichtig
fiir die kenntnis des alten Arabiens eine planmässige aus-
beutung der aegyptischen inschriften nach dieser seite hin ist,
und wie viel auch für die alte thiergeschichte und thier-
geographie, wie für culturgeschichte überhaupt, dabei heraus-
springen muss.
Aehnlich ist es mit der assyrischen literatur; dass je ein
assyrischer grosskönig in das innere Arabiens gedrungen, davon
wird uns nie in ihr berichtet. Auch nach Südarabien scheinen
gegen hier ;j^ der artikel ist , ist fraglich , da nie die andre Variante,
mit der der artikel geschrieben wird, vorkommt, immer blos das kleine
Viereck. Jedenfalls ist Spreng er' s identification mit Punierland (siehe
dessen Alte Geographie Arabiens, s. 296) sehr problematisch, so wahr-
scheinlich es ist, dass die ältesten vermittler des südarabisch -indischen
handeis phönizische kaufleute waren und die Aegypter nach ihnen die
südküste Arabiens benannt hätten.
1 d. i. „göttliches land". Dümichen in seiner „Flotte einer
aegyptischen Königin", taf. II, gibt uns die abbildung eines schiffes der
obengenannten königin Hatasu (anf, des 17. jahrh. v. Chr.); wo wir
deutlich die in dem danebenstehenden text erwähnten handelsartikel
abgemalt sehen. Die Übersetzung, die ich einem freunde in Berlin ver-
danke, lautet folgendermassen : „Beladen waren die schiffe sehr hoch
mit den wundern des landes von Pa'unt, allen guten hölzern von Noter-
Ta, häufen von gummi des Anti, mit bäumen des grünen Änti, mit
ebenholz auf reinem elfenbein (eingelegt), mit gold und silber des Ämu-
landes, mit thesep-holz, und chesit-holz, mit ahmet (weihrauch?) und
noter -senther- Weihrauch und mesdemet- schminke, mit änäu- äffen und
gafi-affen (vgl. Skt. kapi , wovon auch xtjjiog und hebr. köpMm lehn-
worte sind) und Windhunden, mit häuten von panthern des Südens (so
heissen die panther stets auf den aeg. inschriften), mit bauern samnit
ihren kindern, nimmermehr brachte etwas diesem gleiches irgend ein
könig seit ewiger zeit." Amu-land ist Asien und speciell Palästina,
Syrien und Mesopotamien; Noter-ta („das göttliche land") halten manche
für die Sinaihalbinsel und Nordarabien; vielleicht (und mir das wahr-
scheinlichere, ja sichere) ist es aber auch ein theil von Südarabien. —
In Berliner und Londoner Papyrusrollen kommen ähnliche tributbe-
schreibungen vor; nimmt man nun noch die langen geographischen listen
der Aegypter dazu, die zwar gut edirt, aber oft sehr gewagt und
ohne historische forschung erklärt und aufs gerade wohl, oft nur nach
entfernt anklingender namensähnlichkeit mit geographischen nauien uns
aus dem alterthum bekannt identificirt wurden, so ist nach obenstehen-
der probe klar, eine wie grosse ausbeute die aegyi tische literatur für die
erforschung der ältesten zustände Arabiens noch sreben wird.
— 21 —
die Assyrer nie oder wenigstens nicht oft • gekommen zu sein, obwol
es zur see ftlr sie ebenso leicht wie für die Aegypter möglich
war; phönizische kaufleute mögen dagegen um so öfter von
Südarabien nach der Euplirat- und Tigrismündung gefahren
sein und das prunkliebende Babylon mit ihren luxusartikeln
versehen haben. Sicher ist nur, dass die Assyrer mit den im
norden wohnenden Beduinenstämmen in zahlreiche berührungen
kamen. Das ausführlichste document hierüber ist wol der ara-
bische feldzug des Asurbanibal (regierte 668 — 626) gegen die
von Aribi, Kidri und die Nabatäer (Asurb. Cyl. A, col. VII,
97 ff.). Wir ersehen daraus wie aus andern historischen In-
schriften der Assyrer, dass bereits damals ,die nordgrenze Ara-
biens von al-'Arish (Rhinocolura) nach der südspitze des todten
meeres, von da in nordöstlicher richtung bis nah an Palmyra,
dann östlich nach dem Euphrat hin und diesem entlang süd-
östlich bis an den persischen meerbusen gieng, so dass also
die grosse wüste im norden, die man später je nach ihrer an-
grenzung bddijata ''l-^Irdki, H-G'aziratij 's-Sctmi (syrische, meso-
potamische und irakische wüste) nannte, ganz von nomadi-
sirenden Beduinen durchzogen war wie noch heutzutage. Ja
selbst der südliche theil von Mesopotamien (heut al-'lräku 7-
'■Arabi) wurde nicht blos erst zu Xenophon's und Strabo's zeit
von arabischen horden (Ldgaßeg ^xrjvlrai) wie es jetzt noch
geschieht durchstrichen 2, sondern bereits im 8. und 7. vor-
christl. Jahrhundert können vrir arabische Beduinen dort aus
den assyrischen inschriften (z. b. aus Sargon und Sanherib)
nachweisen ^.
^ vgl. die Kliorsabadinschrift Sargon's (722—705) z. 27 madattu sa
Pirhu sar Musuri, Samsi sarrat mat Aribi, I€amara oabahai, hurasa,
isbi hurra , smi, gammali amhar d. i. „den tribut Pharao's des königs von
Aegypten, der Samsijja, königin von Arabien, des It'amara des Sabäers
(arab. Sabä, hebr. Sebd), nemHch gold, kräuter des ostlands (weih-
rauch? oder gummiharz?) sclaven, pferde, kamele nahm ich in
empfang."
2 Anabasis I, 5 und Strabo XVI, p. 739; vgl. auch PUn. H.N. V,
20 f und Tac. Ann. XII, 12.
3 vgl. Khorsab. z. 18 und 19, wie z. 126; Sanh Bellino z. 15 S.
Die dort mitgenannten Nabatäer sind ebenfalls arabische nomaden, die
sich von dem in der Sinaihalbinsel wohnenden und später von Asurbanibal
— 22 —
Die erwähnungen der Araber im alten testament kann
man am besten aus Arnold's^ und Schrader's'^ Zusammen-
stellungen ersehen, und ebenso gibt C. L. Grotefend^ einen
hübschen überblick der kenntnisse über Arabien, die in den
griechischen und lateinischen Schriftstellern uns entgegen-
treten. „Das unsterbliche werk des Ptolemäus" hat uns
Sprenger, so weit es von Arabien handelt (Hb. VI, cap. 7) in
einem 'buche * commentirt, das überhaupt eine fülle von ma-
terial für die erforschung der geographie und culturgeschichte
des vorchristlichen Arabiens an die band gibt, obwol Ptole-
mäus Arabia felix nur so beschreibt, wie man es kartographisch
zu seiner zeit (1. hälfte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts)
kennen konnte. Dies buch wird für eine noch der Zukunft zu
schreiben vorbehaltene „culturgeschichte und geographie Ara-
biens von ältester zeit bi^ zum 5. nachchristlichen Jahrhundert"
trotz seiner vielen falschen Voraussetzungen, von denen es aus-
geht, immer von grundlegendem werthe sein.
Mit anfang des 6. Jahrhunderts Endlich, also c. 120 jähre
vor dem auftreten Muhammad's, beginnt für uns die zeit, wo
wir mehr licht über das leben und treiben, die geschichte und
bekriegten hauptstamm losgetrennt hatten und hier mit den Hauran-
beduinen und den Hagaräern zusammengestellt werden. Diese gehören
natürlich nicht zu den im südl. Mesopotamien nomadisirenden Arabern;
zusammengefasst werden letztere unter dem namen ürbi, siehe Sanh.
Bell. z. 13. — Alle diese notizen lassen sich durch ein eingehendes ver-
gleichendes Studium der assyr. historischen Inschriften sehr vermehren,
denn hier ist noch viel bis jetzt meist nur oberflächlich benutztes material
zu durchforschen, und icli hofte in nichtallzufemer zeit eine ziemlich
vollständige zusammenstellnng dieser berührungen, die zeit von Tiglat-
Pilesar I. bis Asurbanibal (c. 1120 — 620 vor ehr.) umfassend, geben zu
können.
Mn HerzQg's Eealencycl. Artikel Arabien; dort ist ein alter
fehler zu verbessern, der von Quatremere stammt: Die Nabatäer nemlich
sind nicht Aramäer, sondern Araber; erst in nachmuhammedischer zeit
heissen bei den arabischen Schriftstellern die Aramäer deshalb Nabatäer,
weil allerdings zuletzt die Nabatäer von Petra ganz aramaisirt worden
waren: vgl. Nöldeke in der Z. d. D. M. G., bd. XXV, s. 122 ff.
^ in Riehm's Handwörterb. des bibl. altertums, Art. Arabien.
•^ in Pauly's Kealencycl., 2. aufl., Artikel Arabia.
^ Die alte . Geographie Arabiens als Grundlage der Entwicklungs-
geschichte des Semitismus. Bern 1875.
— 23 —
geograpliie, religion und literatur der Araber empfangen, weil
eben die ältesten denkmäler ihrer literatur in diese zeit fallen
und uns hier den weg weisen. Das ganze 6. Jahrhundert wie der
anfang des 7. ist im engern sinn die zeit, die die Araber die
G ähilijja, d. i. zeit der Unwissenheit, wir aber die vorislamische
periode zu nennen pflegen. Das ist so eigentlich die zeit des
poetischen recken- und rittertums, der lieder und gesänge, des
weins und der minne beim arabischen volke, wo ihre poesie
die schönsten und reichsten blüthen trieb und ihre spräche
noch eine schöpferische fülle und eine Vollkraft hatte, die in
nachmuhammedanischer zeit nicht mehr überboten wurde, von
der im gegentheil die dichter der ersten 3 Jahrhunderte der
Hidschra, die eigentlichen Vertreter des classischen arabisch,
sich nur nährten wie das kind von der mutter. Das 6. Jahr-
hundert und seine poetische ^ literatur ist es denn auch, die
ich dem ersten hauptteil meines büchleins zu gründe legen
muss, und nicht blos weil es die älteste auf uns gekommene
literatur der Araber ist, sondern weil es überhaupt (den korän
noch miteingeschlossen) diejenige literatur ist, die die Araber
in Arabien (und zwar in dem noch ganz von aller weit ab-
geschlossenen Arabien) für sich in anspruch nehmen dürfen.
Denn von der ausbreitung des Islams an wächst und wuchert
das arabische Schrifttum in einer weise, von der sich ein laie
kaum eine Vorstellung machen kann, aber wenn auch in noch
so reinem arabisch verfasst, meist auf fremden boden verpflanzt
und somit nicht mehr in dem sinne arabische nationalliteratur
Avie die alten vorislamischen gedichte und Sprichwörter und der
noch ganz auf arabischem boden und in arabischen anschau-
ungen entstandene Koran. Wenn wir wissen wollen, welche
thiere zur arabischen fauna gehörten, dürfen wir nicht die
spätem arabischen dichter, nicht die arabischen historiker, am
allerwenigsten die grammatiker und lexikographen allein fragen,
ja nicht einmal unbedingt den K.or an als ältestes prosadenkmal,
sondern in erster linie die alten dichter, die, trotzdem z. b.
Imrulkais für einen G ahiliten ein weitgereister mann war, es
doch nie lieben, andre thiere zu ihren poetischen Schilderungen
* lue prosai.-jche beginnt, wenn man den alten sprich wörterschatz aus-r
nimmt, für uns überhaupt mit dem Koran und den traditionssammhmgen.
— 24 —
und vergleichungen zu brauchen, als die in Arabien heimischen
und also auch jedem zuhörer wolbekannten. So wäre es ein
falscher schluss, weil arab. duhh „bär" beim dichter Mutanabbi
(3. jahrh. der Hidschra) öfters vorkommt, weil er in den spätem
Sprichwörtern eine rolle spielt und ausserdem den arabischen
lexicographen und spätem Zoologen wol bekannt ist, dies thier
der arabischen fauna zuzurechnen, ebenso falsch, wie wenn man
behaupten wollte, die elefanten hätten einmal in Arabien existirt,
weil im Ko'rän das wort fil „elefanf' zu lesen ist. Bereits ende
des I. jahrh. der Hidschra hatte die arabische literatur in Syrien,
Aegypten und im 'Irak einen so fruchtbaren boden gefunden,
dass bereits eine hübsche anzahl von lehnwörtern in dieselbe
eindringen konnte und darunter besonders auch namen von
thieren, die den früheren echten Beduinen nie bekannt waren,
weil sie eben in Arabien nicht existirten. Ein solches lehnwort
ist das besprochene duhh^ ein andres fahd (der in Persien,
Mesopotamien und 'Irak viel für Jagden abgerichtete kleine
leopard), ein echt persisches lehnwort dalak u. s. f. Auch ßl
kam ursprünglich durch persische Vermittlung in den arabischen
Wortschatz, doch schon früher als die andern genannten, wie
es denn auch schon sure 105, 1 wde im lobgedicht Ka'b ihn
Zuheir's auf Muhammad steht.
Es kann hier nicht meine absieht sein, eine rundschau
über die poetische literatur der Araber vor Muhammad (die
sogenannte „altarabische" periode der arabischen literatur,
während die der ersten drei Jahrhunderte der Hidschra, den
kor'än mit eingeschlossen, die „classische" heisst) zu halten, da
eine auch noch so kurze Übersicht den hier gebotenen räum
überschreiten würde; einzelnes notwendige werde ich stets
am passenden ort in der anmerkung notiren. Vollständig aus-
gebeutet sind in den folgenden ausführungen die Hamas a ',
diese grosse Sammlung altarabischer gedichte verschiedensten
inhalts, die sieben Mu'allakät^ (d. i. „aufgehängten", nemlich
die in der arabischen literatur wegen ihrer kostbarkeit auf einen
' citirt nach der Seitenzahl des von Frey tag (Bonn 1828) heraus-
gegebenen arabischen textes.
2 citirt nach der textausgabe von Arnold, Lpzg. 1850.
— 25 —
ehrenplatz erhobenen ', die preisgedichte) und von den Sprich-
wörtern die reiche Sammlung der ältesten arabischen Sprich-
wörter von Meidäni, die uns ebenfalls Freytag zugänglich
gemacht hat 2; femer habe ich alle im Kor'än vorkommenden
thiemamen berücksichtigt. Ebenfalls viel benutzt wurden die
diwane des Urwa ihn al-Ward^, 'Alkama^ und Imrull ais^
die in Nöldeke's Beiträgen veröffentlichten gedichte, wie der
von Ahlwardt herausgegebene „Divan of the six ancient poets''
(London 1870) und der Divan der Hudailiten, soweit er uns in
Kosegar ten's ausgäbe vorliegt (London und Greifswald 1854).
Wenn hie und da ein gedieht, das einen spätem Ursprung
verräth — auch in der Hamasa laufen solche, besonders im
bdbu madammati 'n-nisdy mit unter — citirt werden musste, so
geschah es nie, ohne dabei auf diesen umstand hinzudeuten
und wenn möglich den dichter und sein ungefähres lebensalter
in der anmerkung anzugeben. Für Aveitere notizen über die
einzelnen der vorislamischen dichter verweise it3h einstweilen
auf den „Literaturgeschichtlichen Anhang" in Mehren 's Rhe-
1 vgl. Nöldeke, Beitr. z. Kenntniss der Poesie der alten Araber
s. XXII.; v. Krem er übersetzt: „die nach mündlichem vortrage aufge-
schriebenen" in seinem „Altarabische Gedichte über die Volkssage von
Jemen" (Lpzg. 1867) s. IL, wogegen man Ahlwardt Bemerk, üb. die
Aechtheit etc. (Greifsw. 1872) s. 25, nachsehe, welcher „die mit köst-
lichem geschmeide versehenen" übersetzt; mir scheint v.Kremer's erklärung
jedenfalls noch reiflicher prüfung unterzogen werden zu müssen, ehe man
sie ganz verwirft; denn wenn ''allaka „nach mündlichem vortrage auf-
schreiben'' für die ältere prosa noch nachgewiesen werden kann (Ahlwardt
sagt blos „schwerlich"), so befriedigt v. Kremer's erklärung philologisch
weit mehr als die andern.
2 Arabum proverbia vocalibus instr., lat. vertit, comment. illustr. etc.
G. G. Frey tag. 3 voll, (wovon die 2 ersten Meidäni's Sprichwörter, der
3. neuere, sowie eine einleitung enthalten). Bonn 1838—43. — Meidäni
t 518 = 1124; schon lang vor ihm wurden die ältesten Sprichwörter der
Araber gesammelt. So schrieb Jünus ihn Habib al-Basri (81/700 — 174/790),
zu dessen schülern auch wüstenaraber gehörten, ein kitäbu '1-amjäl.
Siehe Flügel, Gramm. Schul, d. A^., s. 35 (vgl. auch s. 53 u. ö.).
3 herausgegeben und übersetzt von Nöldeke, Göttingen 1863. i^K
< herausgegeben und übersetzt von A. Socin, Leipz. 1867.
5 Le Diwan d'Amro'lkais par M. Guckin de Slane,
Paris 1837.
— 20 —
torik der Araber ', und auf Iskender Agha-Abgarius' „buch
der aue der feinen bildung in den (drei) dichterstufen der
Araber'' 2, was nur die poesie der G^äliilijja umfasst und die vor-
islaniischen dichter nach dem gehalt ihrer lieder in drei stufen
theilt; das büchlein ist jedenfalls eine gute und praktische Zu-
sammenstellung aus grösseren werken, wie Ibn Challikan, Ibn
Kutaiba etc., gibt zahlreiche proben der dichter und erzählt
ihre lebensumstände, wobei jedoch zu bemerken ist, dass be-
sonders bei den ältesten dichtem gewöhnlich eine anzahl jähre
zu dem von Abgarius angegebenen todesjahr dazu addirt werden
darf. Das buch ist einer Übersetzung ins deutsche wol werth,
freilich insofern eine schwierige aufgäbe, als so viele gedichte,
zu denen wir keinen commentar besitzen, darin mitgetheilt
werden. Die chronologische Ordnung würde sich nach Abgarius
folgendermassen gestalten (im buch selbst folgen sich die
dichter alfabetisch) :
1 Al-Mumazzak aPAbadl (Irak) 'S (s. 183) ^ f 480
n. Chr.
2 Al-Muhalhil at-Taglibi (Nagd) 1 (s. 173) f 500.
3 Abu Kabir al-Hudali (wüste von Higäz) 2 (s. 192)
t 500.
4 Al-Murakkis der- Jüngere, ad-DaVi (Nagd) 2 (s. 154)
t 500.
5 As-Sanfarä al-Azdl (Jaman) 2 (s. 81) f 510.
6 Abu -Du ad al-Ajädi (wüste von 'Irak) 2 (s. 128) f 520
in hohem alter.
7 Saläma ibn G'andal at-Tamimi (Jaman) 2 (s. 180)
"j" 520 {wa-huioa (jäldli kadim).
8 Al-Mutakkib ai-'Abadi (Irak) 2 (s. 265) f 520, lebte
unter 'Amr ibn Hind. *
9 Al-Barräk ibn Rühän at-Tamlml (Jaman) 2 (s. 49)
f 525 {loa huioa gdhili kadim).
10 Al-Find az-Zamani (Jamäma) 3 (s. 184) f 530 (geb.
435) n. Chr.
1 Wien 18.53, s. 257—296.
'^ Kitäbu raudati ''l-adahi f% tahahätl suarcVi ''l-'-Arahi UCl%fi Iskan-
där Aga Abgdrijus, Beirut 1858. »
3 abgekürzt aus: „min ahli '/-'•Irak d. i. von den Leuten von 'Irak;
H. dichterstufe ; seite 183 der Beiruter ausgäbe" und so bei den folgenden.
11 Bisr ibn abi Häzim al-Asadi (Nagd) 1 (s. 59) f 530.
12 Taabbata-sarran al-Faliami (Tiliäma) 2 (s. 74) 1530.
13 'Amr ibn Karni'a al-Bakri ('Irak) 2 (s. 233) f 538.
14 Imru'u l-Kais al-Kindi (Nagd) 1 (s. 25) f 539 '.
15 Tarafa ibn al-'Abd al-Bakri (Bahrain) 1 (s. 186) f c.
540 (nach Perron dagegen geb. c. 540 — 550 und gest. c. 570
n. Chr. 2).
' 16 Al-Mutalammis ad-Dab'l (Bahrain) 2 (s. 92) f 550.
17 Al-Härit ibn Hilliza al-Jaskurl ('Irak) 1 (s. 105) f 560 3.
18 As-Samau'al al-Ausi (wüste von Higäz) 2 (s. 178) f 560.
19 Zuhair ibn G'annäb al-Kalbi (Jaman) 3 (s. 165) f 560
in hohem alter.
20 'Alkama ibn 'Abada at-Tamiml (Nagd) 2 (s. 227) f 561.^
21 Uhaiha ibn al-GuUäh al-Ausi (Jatrib) 2 (s. 16) f 561.
22 'Abdallah ibn 'Iglän an-Nahdl (Jaman) 3 (s. 202;
i" 567 („vier jähre kabla ^dmi ^l-fil^').
23 'Amr ibn Kultüm at-Taglibi (G'azlra d. i. „insel") 1
(s. 235; t 570.
24 Al-I ärit ibn 'Abbäd al-Bakri ('Irak) 2 (s. 112) f 570.
25 T_idäs ibn Zuhair al-'Amri (Nagd) 2 (s. 130) f 570.
1 nach Ahlwardt Bern. s. 74 (Sujüti Mughni 57a) Zeitgenosse des
'Abid ibn al-Abras (s. no. 38), der anfang des 7. jahrh. starb; demnach
wird ob'ige zahl (f 539) zu hoch gegriffen sein. Man sieht, dass Abgarius
Ibn Kutaiba's dichterklassen als hauptquelle, aber manchmal sehr ge-
dankenlos benutzt hat, denn dort heisst es, Imrulk. habe 40 jähre vor
Muhammad gelebt; wenn man nun vom geburtsjahr Muhammads vierzig
jähre subtrahirt, so kommt ungefähr die oben angegebene zahl heraus.
2 vgl. Ahlw., Bern., g. 58 „er lebte i^ur zeit des 'Amr ibn Hind,
königs von Elhira (Meidani bei Vullers, Tarafae Moallaca, p. 11)"; dieser
al;er regierte 563—579 n. Chr. Dann ist natürlich auch Mutalammis' tod
entsprechend später zu setzen.
3 da er sich in seiner Mu'allaka öfters an 'Amr ibn Hind wendet,
welcher 563 — 579 regierte, so muss er später als 560 gestorben sein.
Geboren ist er, wie *Amr ibn Kultum, bereits in der mitte des 5. Jahr-
hunderts.
^ im jähre 588, dem jähr des treffens von LIbägh, hatte er bereits
graue haare (vgl. diwän des Alkama 2, 1 *«»r« lißna masiöu), siehe So-
cin's ausgäbe, s. VII, und dann lebte er noch eine geraume zeit. Er
kann also nicht schon im jähr 561 gestorben sein. Vgl. auch Ahlw.,
Bem., s. 66 (mit dem dort bemerkten stimmt auch, dass er oben in die
2. \abaka gestellt ist).
— ^ 28 —
26 Al-Musajjab ibn 'Alas al-Bakri ('Irak) 2 (s. 268) f 580.
27 Kais ibn Zuhair aPAbsi (Nagd) 3 (s. 250) f c. 580.
Lebte zur zeit des vierzigjährigen krieges zwischen 'Abs und
Fazära (535 — 575 n. Chr.) und soll nachher in 'Oman christ-
licher mönch geworden sein. Sein enkel Ibn Hind ibn Kais
ibn Zuhair war im anfang der Omaj Jadenherrschaft (41/661
begann dieselbe) schon ein alter mann.
28 Lakit ibn Zarära ad-Därimi (Jaman) 3 (s. 258) f c. 580.
29 Al-Mustaugir ibn Rabi'a as-Sa'di (Jaman) 3 (s. 268)
t 580 in hohem Alter.
30 Ar-Rabi'a ibn Zijäd al-'Absi (Nagd) 2 (s. 150) f 590.
31 I ägiz ibn 'Auf al-Azdi (Higaz) 3 (s. 103) f 590.
32 f uffäf ibn Nudba as-Sulmi (Nagd) 2 (s. 132) f 595.
33 'ilrwa ibn al-Ward al-'Absi (Nagd) 2 (s. 221) geb. 516,,
t 596 K
34 'Adi ibn Zaid al-'Abbädi (Hira^) 1 (s. 219) f c. 598.
35 Abu Kais ibn al- Asiat al-Ausi (Jatrib) 2 (s. 189) f 600.
36 AI-As wad ibn Ja'fur ad-Därimi ('Irak) 2 (s. 44) f 600.
37 Al-Härit ibn Zälim al-Murri (Nagd) 3 (s. 107) f 600.
38 'Abid ibn al-Abras al-Asadi (Nagd) 1 (s. 207) f 605.
39 Al-Munahhal al-Jaskuri ('Iräl) 2 (s. 274) f c. 605 (im
kerker Nu'män ibn al-Mundir's).
40 Suleik ibn as-Sulaka as-Sa'di (Jaman) 3 (s. 116) f 605
in hohem alter.
41 Ajäs ibn Kubaisa at-Tä'i ('Irak) 3 (s. 46) t 610.
42 An-Näbiga ad-Dubjäni (Higäz) 1 (s. 166) f im todes-
jahr an-Nu'män ibn al-Mundir's (nach de Sacy 611 n. Chr. 3)^
43 'Antara al-fawäris al-'Absi (Nagd) 1 (s. 243) geb. 525,
t 615 4.
44 Al-Mutanahhil ibn 'Uwaimir al-Hudali (Higäz) 2 (s. 264)
f „wenige jähre vor dem Islam".
1 damit stimmt das in der einleitung der ausgäbe des diwans von
Nöldeke bemerkte (s. s. 4 daselbst).
2 hier heisst es nicht min ahli U-Hira, sondern mina 'l-Htra.
3 damit stimmt Ahlwardt Bem., s. 39 ,,sein tod kurz vor dem
auftreten Muhammeds" (Essujüti Sarh sawähid el-mughni 19a).
* vgl. Ahlwardt Bem. s. 52 „sein leben fällt in die zeit des krieges
von Dähis wa-'l-Gabrä'* (535—575); ferner: „er soll hochbejahrt ge-
fallen sein" (Ibn Kutaiba und Kitäb al-Aghäni).
— 29 —
45 Zuhair ibn Abi Sulmä al-Mazani (Nagd) 1 (s. 160)
+ 621 K
46 Kais ibn al-Hatim al-Ausi (Jatrib) 2 (s. 251) „und
er erreichte die zeit des Islam {adraka H-isldmd)^ wurde aber
noch vor der flucht getödtet (wa-kutila habla H-higratiy\
47 Umajja ibn abi 's -Salt at-Takafi (Taif) 1 (s. 33)
+ 623.
Um diese zeit müssen nach Abgarius auch folgende zwei
gestorben sein:
48 Aus ibn al-Higr at-Tamimi (Jaman) 2 (s. 43) f in
hohem alter fi awwali zuhuri H-isldmi.
49 Tarn im ibn Abi Mukbil al-'Ämiri (Nagd) 2 (s. 71) f in
hohem alter „und erreichte noch die zeit des Islam in seinen
letzten lebensjahren".
50 A'sä Kais al-Asadi (Jamäma) 1 (s. 276) f 628 (7 d. H.)^.
51 'Abdallah ibn Rawäha al-Ansäri (Jatrib) 2 (s. 201)
t 629 (8 d. H.) als muslim.
52 Zaid al-t ail an-Nabhäni (Nagd) 3 (s. 173) wurde 9
d. H. (630) muslim und starb bald darauf.
53 Duraid ibn as-Simma al-G'usami (Nagd) 2 (s. 141),
der sich vergeblich um die gunst der dichterin al-Hansä, welcher
er zu alt war, bewarb, f 631 in hohem alter (siehe Nöldeke,
Beitr., s. 154) als beide {^a-adraka ^l-isldma wa-lam jaslirri).
54 'Amir ibn at-Tufail aPAmiri (Nagd) 3 (s. 196) trat
mit vielen vom stamm 'Amir im jähre 11 d. H. zum isläm über
und starb auf der heimreise (also c. 632)^.
55 Mälik ibn Nuwaira (f 633, wo ihn Abu Bakr durch
Chaled ibn al-Walid hinrichten Hess) und sein ihn überlebender
bruder
56 Mutammim, beide al-Jarbü'i (Jaman), der erstere von
1 „soll über hundert jähre alt ein jähr vor dem auftreten Moham-
meds gestorben sein" (Essujfiti, ^arh sawähid el-mughni) Ahlw., Bem.,
8. 62.
2 über ihn und die vielen fremdwörter in seinen gedichten siehe
Thorbeck e in den Morgen! Forsch. (Leipz. 1875) s. 235 ff.
3 „starb nicht lange vor Muhammed" Nöldeke, Urwa ibn el-Ward,
8. 4 (was also wol zu verstehen ist: nicht lange vor Muhammads tod).
— 30 —
Abgarius zur 3., der letztere zur 2. dichterstufe gereclinet
(s. 259); siehe über beide Nöldeke, Beitr. s. 87 — 151.
57 AI- Hansa (d. i. die Antilope) as-Sulamijja (Nagd) 2
(s. 06) t c. 636 (die schlacht von Kadesia erlebte ^ie noch);
vgl. auch Nöldeke Beitr., s. 152—182.
58 Al-'Abbäs ihn Mirdäs as-Sulami (Nagd) 3 (s. 198)
f 16 d. H. = 637; trat zum Islam über.
59 Jazid ibn Warkä al-Jarbü'i (Jaman) 3 (s. 284) f 17
d. H. als muslim (= 638).
60 As-Simmah ibn Sarär as-Sa'di (Nagd) 2 (s. 270) f 18
d. H. = 639 als beide.
61 'Amr ibn Ma'di Kirib az-Zabidi (Jaman) 3 (s. 239) f in
hohem alter 643 (24 d. H.) unter 'Omar; wurde im jähr 9 d. H.
muslim und tödtete in der schlacht bei Kadesia (636 = ^5 d. H.)
einen Perser und dessen ejefanten.
62 Al-Muhabbal as-Sa'di (Jaman) 2 (s. 155) lebte lang,
nahm den Islam an und starb unter 'ümar oder 'Utmän (also
c. 644?).
63 An-Namir ibn Taulab i al 'Akli (Nagd) 2 (s. 281)
t 25 d. H. = 646.
64 Abu Du'aib al-Hudali Higäz) 2 (s. 138) f 26 d. H.
= 647.
6'5 Rabi'a ibn Makrüiii ad-Dabbi Nagd) 2 (s. 158) f als
muslim 28 d. H. = 649.
66 Ma'n ibn Aus al-Mazani (Tihämaj 2 (s. 272) f 29 d. H.
= 650; wird am ende seines lebens noch muslim.
67 Ka'b ibn Zuhair al-Mazani Nagd) 2 (s. 253j f im
anfang des chalifats des 'Utmän (also vielleicht 30 d. H. = 650?);
söhn des berühmten Zohair und selbst berühmt durch sein lob-
gedicht auf Muhammad.
68 Ummajja ibn al-Askar (auch Abu Kulaib) al-Bakri
(Higäz) 3 (s. 39) t im chalifat des imäm 'Ali (also nach 656 =
36 d. H.).'
69 'Amr ibn Ahmar al-Bähili Nagd) 2 (s. 230) f im
anfang des chalifats des Mu'äwija, also nach 661 (=41 d. H.).
70 Labid ibn Rabi'a al-ianiri ('Irak) 1 (s. 255) geb. 520,
1 d. i. „Leopard söhn des Eselfüllens'
— 31 —
f 662 (= 42 d. H., im antang des chalifats des Mu'äwija)
140 jähre alt. Ein ähnliches hohes alter mnss erreicht haben
71 An-Näbiga al-GTa'di Nagd 2 s. 205] ygl. Harn,
p. 4oS comm.; seine Ijlttthe als dichter lallt noch in die vor-
islamische zeit.
72 Hassan ihn Täbit al-Ansäri Jatribj 2 [s. 120) starb
in hohem alter und als muslim 54 d. H. = 674 (geb. 570 n. Chr.).
Ein divan von ihm befindet sich in Berlin.
73 'Amr ihn al-Ahtam at-Tamimi (Nagd) 2 (s. 231) t.57
d. H. i= 677). '
74 AI-Hut ai'a al-'Absi (Nagd) 2 (s. 84) berühmt als ge-
meiner sclimähdichter; f nach Abulfidä 59 d. H. = 679 n. Chr.
75 Hätim at-lai ^Nagd) 2 (s. 98) geb. 569, f in Kufa
689 n. Chr.
Bei diesem kurzen literaturabriss der vorislamischen dichter ^
habe ich mit absieht bei jedem einzelnen den stamm ange-
geben, zu dem er gehört (z. b. no. 2 Taglib, no. 11 Asad,
no. 14 Kind, no. 15 Bakr, no. 17 Jaskur, no. 23 Taglib, no. 34
'Abbäd, no. 38 Asad, no. 42 Dubjän, no. 43 'Abs, no. 45 M*azan,
no. 47 Takaf, no. 50 Asad, no. 70 Amir), sowie in der darauf-
folgenden klammer den ahl^ den grösseren stamme verband, zu
dem der betreffende stamm seiner geographischen läge nach
gerechnet wird. Dabei kommt es vor, dass ein stamm sich in
verschiedenen akl findet (wenn dies nicht etwa ungenauigkeit
des Herrn Abgarius ist ; so ist der dichter no. 60 wie der no. 62
vom stamme Sa'd, ersterer aber gehört zum aÄ/ Nagd, letzterer
zum ahl Jaman; und ähnliches noch einige male. Interessant
ist. dass von den 14 dichtem der ersten rangstufe drei vom
stamme Asad sihd, nemlich ßisr (11), 'Ubaid ihn al-Abras (38)
und A'sä 50) und dass gerade die hälfte, nemlich sieben, aus
dem ahl Nagd sind, also Nagd, wie es die schönsten und vor-
trefilichsten kamele und pferde, so auch die meisten und besten
dichter herv^orgebracht hat; denn auch von der zweiten dichter-
stufe gehört die mehrzahl dem ahl Nagd an, während von der
dritten dem rang nach letzten) nur fünf aus Nagd, dreizehn
• denn auch die 25 letztaufgeftihrten gehören mit ihren liedern und
ihrer ganzen anschauungsweise noch in die zeit vor dem Islam, in die
ja auch ihre Jugend und zum theil noch ihr mannesalter fiel.
— 32 —
dagegen nichthochländer ^ und zwar acht von ihnen aus Jaman)
sind. —
Die j amanischen stamme, die in der mitgetheilten literatur-
skizze erwähnt wurden, sind Azd, Nahd^, Zubaid^, Tamim,
Därim, Sa'd, Kalb und Jarbü'. Die letzteren fünf gehören zu
denen, die im sechsten Jahrhundert schon in Mittel- und Nord-
arabien Sassen und wahrscheinlich damals bereits ganz den
mittel- und nordarabischen dialecten, welche mit dem kurei-
shitischen dialect dem südarabischen gegenüber eine gesonderte
gruppe bilden, sich in ihrer spräche assimilirt hatten. Was
wir von den drei ersteren, sowie von andern südarabischen
dichtem^ noch besitzen, gieng alles durch die bände der ku-
reishitischen sprachgelehrten. Doch wenn auch die einseitigen
puristen in Kufa und Basra noch so vieles nach ihren ku-
reishitischen mustern, dem kor an und hadit ummodelten, so
mussten sie doch den Wortschatz mit den je nach dem
verschiedenen dialect des dichters auch verschiedenen be-
deutungen der Wörter in den meisten fällen stehen lassen^;
und eben im Wortschatz bestanden die hauptunterschiede
zwischen nord- und südarabisch *^, viel weniger in der gram-
1 Nagd d. i. Hochland.
■2 siehe die karte zu Blau 's Arabien im 6. jahrh. (Z. d. D. M. G.
XXIII, s. 559), wo Azd und Nahd noch in Jemen sitzen.
3 s. Wüstenfeld, Register zu den Genealogischen Tabellen (Gott.
1853) s. 474; auf Blau's karte ist Zebid der name eines orts südwestlich
von Sana. Als Sana benachbart gibt den stamm Zobeid auch Wüsten-
feld an.
4 vgl. z. b. Die himjarische Kasideh, her. u. übers, von A. v. Krem er,
Leipzig 1865.
5 vgl. Ahlwardt, Bemerkungen über die Aechtheit der alten
Arabischen Gedichte (Greifswald 1872), s. 5 ff. (und schon vorher Nöl-
deke, Beiträge etc., s. VI ff.).
6 oder richtiger zwischen dem kureishitischen dialect und dem süd-
arabischen; denn der Wortschatz der verschiedensten nord- und mittel-
arabischen stamme berührt sich oft noch viel mehr mit dem uns un-
getrübt aus den himj arischen Inschriften, dem verwandten Ge'ez wie den
neuern sprachen, Ehkili u. s. f. erhaltnen südarabischen wortvorrath als
mit dem kureishitischen. Was hiervon freilich auf rechnung der schon
in früher zeit nach norden gewanderten südarabischen stamme (Tamim,
Kalb, Tanüh etc ) zu bringen ist, können wir nicht mehr ermitteln. Ge-
naueres darüber siehe in der einleitung zum anhang: „die namen der
säugethiere auf den himjarischen Inschriften".
— 33 —
matik K Nehmen wir nun noch hinzu, wie ungünstig der beste
kenner der altarabischen poesie über die echtheit derselben
urtheilt, so wirft sich leicht die frage auf: wie ich es dann
wagen, kann meine Sammlungen „die namen der säugethiere
bei den Arabern im sechsten nachchristlichen Jahr-
hundert'' zu nennen. Darauf ist zu antworten, dass die un-
echtheit nicht so zu fassen ist, als seien viele der altarabischen
gedichte erst in den ersten Jahrhunderten der Hidschra und
zwar aus dem geist dieser Jahrhunderte heraus und in dem
arabisch, was damals gesprochen wurde, gemacht worden^,
sondern — wie Ahlwardt a. a. o., s. 26 es selber zusammen-
fasst — die von den alten sprachgelehrten überlieferten ge-
dichte sind nur hinsichtlich ihres Verfassers, ihres umfanges,
ihrer innern anordnung und ihrer einzelnen verse so unsicher;
und wenn späterhin altarabische gedichte geradezu neu fabricirt
wurden, wie es z. b. Chalaf al-Ahmar that, so geschah dies in
so täuschender weise, mit so genauer kenntnis der vorisla-
mischen poesie, dass wir von keinem wort solcher plagiate be-
haupten könnten, es wäre nicht altarabisch, sondern gehöre
erst dem neuern Sprachgebrauch (der nachmuiiammedanischen
zeit^ an. Es ist demnach leicht einzusehen, dass, betrachte man
auch noch so skeptisch diese alten lieder, sie dennoch ein ge-
treues bild des heidnischen beduinenlebens mit seiner ganzen
> man vergleiche z. b. die formenlehre des Oe'ez mit der arabischen,
wie beinah identisch beide sind, und dagegen die verschiedene Ver-
wendung der stamme ihrer bedeutung nach. Der beste kenner des
arabischen wird, wenn er nie äthiopisch getrieben, auch keine einzige
zeile annähernd ihrem Zusammenhang nach verstehen, wenn ihm auch
manche worte als alte bekannte entgegentreten. — üeber die ethno-
graphische und sprachliche Stellung der Südaraber den ismaelitischen
Arabern gegenüber vgl. einstweilen A. v. Krem er, Die südarabische
Sage (Leipzig 1866) s. VIII— XVI (wo auch auf die von norden herab
nach Hadramaut nicht lang vor Muhammad stattfindenden Wanderungen
liingewiesen wird) und H. v. Maltzan in A. v. Wrede's Reise in
Hadhramaut (Braunschw. 1870) s. 31- 36.
=^ ein gedieht, sei es poetisch auch noch so vollendet, welches aus
dem 2. oder gar 3. jahrh der Hidschra stammt (z. b. von Farazdak,
Muslim al-Ansäri, Mutanabbi) wird man in der ganzen diction von einem
altarabischen, sei es auch von lauten wie Chalaf al-Ahmar erst nach-
gemacht, sofort unterscheiden.
Hüin mel , thiernamen. 3
— 34 —
scenerie, wozu in erster Knie die thiere, die sie kannten und
benannten, gehören, uns liefern müssend
Noch ist als auf eine wichtige quelle für die thiernamen
aufmerksam zu machen auf die öfters von mir benutzten tra-
ditionssammlungen (al-hadit) der Araber, da uns in ihnen
sehr viele echte aussprüche und bilderreden Muhammads auf-
bewahrt sind. In ziemlicher Vollständigkeit für die thiernamen
benutzt hat sie bereits Damiri in seinem unten zu be-
sprechenden thierlexicon, so dass es kaum nöthig ist, die um-
fangreicheren werke über traditionen, wie das des Muslim
oder das des Bukhäri^ hier zu rathe zu ziehen.
Die spätere prosaliteratur der Araber hat nach drei Seiten
hin für diese arbeiten einen nicht zu unterschätzenden werth.
Einmal gehören die ältesten lexicalischen Zusammen-
stellungen von thiernamen^ und namen der theile von
thieren'*, wie uns z. b. der berühmte gelehrte al-Asma'i welche
hinterlassen, sowie die nationallexica der Araber, in denen
tausende von thiernamen oft sehr ausführlich erklärt werden,
hieher; sie alle sind dadurch für uns so wichtig, weil sie sehr
1 nur bei geographischen angaben muss man zuweilen vorsichtig
sein; denn es kommt hie und da die erwähnung unvereinbarer Ortsnamen
in ein und demselben gedieht vor (siehe Ahlwardt, Bemerkungen über
die Aechtheit etc. s. 22; in solchen fällen muss nothwendig eine aus-
scheidurig einzelner, stellen vorgenommen werden).
2 El-Bokhäri, Le recueil des traditions mahometanes, publik par
L. Krehl; vol. I— III, Leyden 1862—68.
2 im berühmten Wiener Asma'i-codex (Orient. 355, Flügel's Ca-
talog I, s. 320 f.) bl. 44r.— 53v. hitähu asmä'i 'l-wuhüsi wa-sifdti-hä.
Ueber Asma'i vergleiche man Flügel's Granmiatische Schulen der Araber
s. 72 fF., wie D. H. Müller in den Sitzungsber. der ph.-hist. Classe der
k. k. Akad. d. Wiss. in Wien, bd. 83, s. 235, wo auf der 12. zeile nach
dem zweiten ßhi gerade dieser tractat {hitähu 'l-wuhüs loa-ßhi) aus-
gelassen ist. Dies Mfäb wird in meiner arbeit öfter citirt werden;
eine ausgäbe ist leider noch nicht vorhanden. Möchte doch Dr. Müller
auch diesen tractat bald ediren!
4 Kitäb-al-Fark (buch des Unterschieds der benennungen
der versch. körpertheile bei mensch u. thier) von Alasma'i, her. von Dr.
D. H. Müller, Wien 1876 (separatabdruck aus dem ebencitirten band
der Wiener Sitzungsberichte) ; auf s. 4 (resp. 236) wird daselbst die ganze
literatur dieser fark-bücher nach Flügel's Gramm. Schulen der Araber
angegeben.
— 35 —
oft, zumal bei seltneren und später in Vergessenheit gerathenen
thiernanien. alte dicliterverse. Sprichwörter oder traditionssprüche
citiren: besonders das lexicon des G'auhari ist hierin reich-
haltig. Auch das neuere vorzüglich zusammengestellte arabische
nationallexicon Mahlt al-Muhit des Monsieur Butrus Bis tan i
in Beirut steht dem berühmten G'auhari und andern in nicht
viel nach; am reichhaltigsten an citaten ist aber der auf wenigen
europäischen bibliotheken befindliche und leider nur bis 'ajin
gedruckte Tag al-'Arüs (wie Gr'auhari nach dem dritten radical
geordnet), den ich für einige thiemamen benutzen konnte.
Die uns von den arabischen lexicographen ohne belegstellen
überlieferten thiernanien, zu denen wir auch sonst in den alten
dichtem, so weit sie uns bekannt sind, keine belege finden
können, ihrer wäre eine legion zu verzeichnen, wenn jemand
sich diese mechanische mühe nehmen wollte; ich habe nur
dann einige ausgeschrieben, wenn sie dui:ch thiernamen andrer
semitischer sprachen in der von den arabischen lexicographen
angegebenen oder einer ihr ähnlichen bedeutung bestätigt
wurden; so z. b. al-madin löwe, ass. mandinu, midinu ^ wilde katze;
al-barhdr löwe, ass. barbaru leopard; as-safar gazellenjunges,
ass. sapparu dass.; al-''anbas löwe, äth. ^anbasd etc. etc.
Ein zweites wichtiges contingent der arabischen prosa-
literatur bilden für die thiernamen die grammatischen
Schriften der Araber, da die arabischen nationalgrammatiker
sich an nichts lieber ihre köpfe zerbrachen, als an alten dichter-
versen mit seltnen Wörtern, ferner die anthologien aus allen
gebieten der schönen literatur, wie z. b. der Kämil des Mu-
barrad^, und endlich die commentare der alten dichter,
die oft bei erklärung eines thiemamens seltne synonyma mit
belegen aufführen.
Das dritte und letzte endlich sind die zoologischen Zu-
sammenstellungen, die die Araber selbst gemacht haben.
1 Jagdinschrift Tiglath-Pilesar's I (I Rawl. 28 col. I) z. 22 f.: nimrl,
midini .... iduh, purivi u sali, harhari usamkit d. i. leoparden und
wilde katzen tödtete er, wildesei und gazellen wie auch raubleo-
parden überwältigte er; inandliiu (nicht nlstiuu, Fr. Delitzsch, Ass. Stud. 1,
8. 33) kommt auch in den Izdubarlegenden vor.
■^ ed. W. Wright, Leipzig 1864 — 1874. Der das werk erst recht
benutzbar machende index fehlt leider noch.
— 36 —
Die eigentliche naturgeschichte in einer unsern begrijffen sich
nähernden systematischen eintheilung bildete bei den Arabern
einen theil der Kosmographie; von solchen kosmographischen
werken ist eins der bekanntesten das des al-Kazwini'
t 6821283; er war von geburt ein Perser, in dessen erstem
haupttheil [kitdbu ^ayaibi 'l-inahlükdt „die wunder der Schöp-
fung") die eigentliche naturgeschichte der drei reiche die
zweite hälfte bildet; von dieser wird weiter unten die rede sein.
Die uns bekannten und durch handschriften zugänglichen zoo-
logischen werke der arabischen literatur stammen fast alle aus
dem 13. und 14. Jahrhundert n. Chr. und man findet eine kurze
Übersicht derselben bereits in Carus' Geschichte der Zoologie
(s. 157 ff.), weshalb ich hier nur noch das zoologische Wörter-
buch des ad-Damiri (f 1405 n. Chr.) nenne, zu dessen
characteristik am schluss dieser arbeit ein artikel in Über-
setzung mitgetheilt werden wird, und das für unsere zwecke
besonders durch seine reichen citate von alten dichterversen,
Sprichwörtern und traditionssprüchen wichtig ist; gedruckt liegt
es uns in der schönen zweibändigen Bulaker ausgäbe vor'^.
Zu diesen doch mehr zoologischen-' darstellungen, wie sie
bei den Arabern erst im 6. Jahrhundert der flucht auftreten,
gehören jene zahlreichen rein lexicalischen arbeiten über thier-
namen und thierzucht, auf die ich schon oben bei nennung des
Asma'i^ flüchtig hingewiesen. Fast jeder berühmte arabische
grammatiker und lexicograph hat ein solches kitdbu 'l-haü^
kitdbu 'l-lbil^ kitdbu 'l-fark^ kitdbu asmd'i 'l-wuhüs., kitdbu
'l-hasardt, und wie die verschiedenen titel sonst heissen,
verfasst^; später gieng ihr inhalt in die gi'ossen natio-
1 al-Kazwmi Kosmographie, her. vonFerd. Wüsten feld, 2 Theile,
Göttingen 1849; eine gute deutsche Übersetzung, die aber leider erst das
erste viertel des ganzen umfasst, machte Eth^ (Leipzig 1868).
2 Kitdbu hajäti 'l-hajawäni {l.-hubrä) li ^l-nstäfj ad-Damtrt, Bulak,
1284 (beginnt 5. Mai 1867 unserer Zeitrechnung).
3 freilich zu einer Zoologie in unserm oder auch nur in Aristoteles
sinn sind obige werke blos schwache anfange.
* al-Asma'i lebte 122—213 d. H. (= 740—828 n. Chr.). ^
^ man vergleiche hierüber Flügel's ,, Grammatische Schulen der
Araber" (Leipzig 1862) von s. 45 an. Beinahe ein Jahrhundert vor Asma'i
beginnen solche Sammlungen, bei denen stets echte beduinen mittel- oder
nallexica, dichtercommentare und andere sammelbücher über,
weshalb sie von diesen allmählich ganz verdrängt wurden. Um
so mehr dürfen wir das günstige geschick preisen, das uns
auch unmittelbar einen gewissen autorantheil gehabt haben. Zu den
ersten dieser arbeiten, von denen wir durch die arabischen bibhographen
künde haben, gehören sogar auch von gewesenen beduinen verfasste.
FHigel bemerkt über diese ganze literatur: „Wir begegnen hier zum ersten
mal dieser Art Schriften, für welche es in so früher Zeit der Literatur
anderer Völker kein Seitenstück geben möchte. * Sie erinnern an den Ort
ihres Ursprungs und waren dazu bestimmt, über die reiche und in alle
Einzelheiten eingehende altarabische Nomenclatur für die dem Sohn der
Wüste nächstliegende und wichtigste lebende und todte Natur, den-
Menschen an ihrer Spitze, dann sein Ross und sein Kamel, das Kleinvieh
und selbst das Ungeziefer der heissen Wüste wie Schlangen , Reptilien
aller Art, die Heuschrecken u. s. w., ferner die Bienen und die umgebende
Pflanzenwelt, die genaueste Kenntniss zu verbreiten" (a. a. o., s. 45 f.)
und : „Die von den Wüstenarabern verfassten Werke über die körper-
lichen Bestandtheile des Menschen, über das Ross, über das Kamel u. s. f.
sind keineswegs, wie die Einfachheit des Titels vermuthen lassen könnte, .
naturhistorischen oder gar anatomischen Inhalts. Sie verfahren zwar
ziemlich anatomisch, allein ihr Seciren ist nur ein sprachliches, da es in
ihnen nur auf die richtige lexikalische Bezeichnung alles dessen, was
sich auf jene Themata bezieht, abgesehen ist. Es sind daselbst die ersten
Versuche lexicalischer Arbeiten, die zugleich manchen grammiitischen
Wink enthalten, niedergelegt, und zwar auf einem Gebiet, das nicht das
leichteste ist und wahrscheinlich deshalb so eifrig bebaut wurde, weil
das Städteleben, abgesehen von den Menschen, dfe überhaupt nur als
Parallele neben den andern Geschöpfen in lexicalische Behandlung ge-
nommen wurden, die genaue Kenntniss der der Wüste unentbehrlichsten
und von ihr vorzugsweise in reiner Race zu erhaltenden oder überhaupt
in ihr existirenden Thiere, hiermit aber auch wesentliche Theile einer
bis in das feinste Detail ausgebildeten Terminologie, mit welcher ganz
von selbst die schärfste Beobachtung und Abschätzung des grösseren
oder geringeren Adels des Pferdes und Kameles Hand in Hand gieng,
verloren gehen Hess" (a. a. o., s. 51), zu welch letzterer ausführung
Flügels nur nachzuholen ist, dass der eigentliche grund, warum solche
arbeiten zu jener zeit so eifrig geschrieben wurden, doch vor allem die
förderung des damals zum theil schon vielen abhanden gekommenen
richtigen Verständnisses der alten gedichte war: und warum die letzteren
den grammatikern und lexicographen des 2. Jahrhunderts d. H. haupt-
quelle ihrer studien waren, darüber lese man ausführlicher Ahlwardt,
Bemerkungen über die Aechtheit der alten arabischen Gedichte (Greifs-
wald 1872) 8. 3—6 nach.
— 38 —
gerade von Asma'i und Kutrub proben dieser thierlexicalisclien
arbeiten aufbewahrt hat.
Ebenfalls kein eigentlich naturgeschichtliches werk, aber
auch nicht zu den ebengenannten meist kürzeren lexicalischen
arbeiten, sondern mehr zur Adab-literatur gehörend ist das in
der Wiener handschrift achthundert enggeschriebene Seiten
füllende kitdbu 'l-hajmödn des G'ähiz (spr. Dschächiss). Dieser
besonders in der rhetorischen kunst glänzende mu'tazilitische
scheich und philologe lebte in der ersten hälfte des dritten
Jahrhunderts der Hidschra; in seinem „buch der thiere" ist der
arabischen philologie ein unicum erhalten, indem es eines der
ältesten prosadenkmäler des hocharabischen ist, die wir nach
dem kor'än besitzen. Die thiere dagegen sind G'ähiz nur neben-
sache; gewöhnlich spricht er einige Zeilen lang über ein thier,
um dann einen seitenlangen excurs über die verschiedensten
und scheinbar abliegendsten dinge zu machen ^ Der rhetorische
zweck ist ihm stets die hauptsache und oft gieng ihm die zur
behandlung naturgeschichtlicher stoffe nÖthige Sachkenntnis ab.
Die zahlreichen citate aus alten dichtem machen aber das buch
auch für die erforschung der arabischen thiernamen im 6. nach-
christlichen Jahrhundert immerhin wichtig genug, und es ver-
diente seine herausgäbe nach allen selten hin mit freude be-
grüsst zu werden-.
Von den thiernamen der heutigen Araber in Syrien,
1 so steht z. b. auf bl. 382b die Überschrift f% 'l-fU, während erst
bl. 391b— 400 die eigentliche besprechung dieses thieres kommt; und
viele andere beispiele.
2 über Abu 'Otmän 'Amr ibn Bahr ibn Mahbüb al-G'ähiz (f 255
= 868 in seinem geburtsort Basra) siehe Flügel's Gramm, Schulen der
Araber, s. 186 £, wo auch seine andern werke verzeichnet stehen; ferner
Carus, Gesch. d. Zool., s. 160 (wo nicht „Abu 'Otmän 'Amr", sondern
„El-G'ähiz" gesperrt zu drucken ist; dass eine handschrift von ihm in
Hamburg sei, ist falsch; von in Europa befindlichen kennen wir nur die
in St. Petersburg und die in Wien aufbewahrten) und Flügel's Catalog
der Wiener handschriften, bd. II, s. 500, no. 1433; dort wird die Wiener
handschrift (N. F. 151) ziemlich ausführlich beschrieben. Wenn ich hie
und da das kitdbu 'l-hajawän des G'ähiz citiren werde, so verdanke
ich die ermöglichung dieses umstandes der liberalität der k. k. hof-
bibliothek zu Wien, welche den ihr anvertrauten schätz der Leipziger
Universitätsbibliothek auf einige zeit zu meiner benutzung überlassen hat.
— 39 —
Palästina und 'Irak, in Aegypten und Algier haben die der
ägyptischen Araber für uns den relativ grössten werth, weil
die ägyptische fauna von jeher mit der arabischen beinahe
identisch war. Sonst biej;en die vulgärarabischen thiernamen
nur noch einiges interesse für die fortentwickelung der be-
deutung; vgl. z. b. faras heutzutage nur „stute", während das
jetzt dem altarabischen faras entsprechende wort Msän (alt-
arab. nur „edles ross, hengst") ist; „löwe" im algierischen said
(eigentlich „jagdthier, Jagdbeute") und sabu'' (urspr. allg.
„reissendes thier"\ Den heutigen Beduinen des eigentlichen
Arabiens ilire thiernamen abzulauschen, war leider noch keinem
neuern forscher vergönnt, oder, wenn einigen die gelegen-
heit dazu gewesen wäre, haben sie auf anderes ihre aufmerk-
samkeit gerichtet.
Der letzte und nicht kleinste gewinn endlich, den wir der
arabischen spräche und literatur für die künde ihrer thiernamen
verdanken, besteht in einer nach dieser seite hin angestellten
sorgföltigen Untersuchung ihrer ältesten eigennamen. Wenn
z. b. ^anbas (im äth. das gewöhnliche wort für „löwe") zwar
von den arabischen nationallexicis durch „löwe" erklärt wird,
aber der Tag al-'Arüs ^ hinzufügt, es sei ein abessinisches wort,
auch sonst ^anbas nie in den alten dichtem sich findet, so
könnte man leicht versucht sein, es wirklich für ein (wenn auch
ursprünglich vielleicht südsemitisches, dan,n aber) den Arabern
verloren gegangenes und erst später wiederum, aus dem Ge'ez
entlehntes wort zu halten (wobei immer das wahrscheinlichere
wäre, dass es eine äthiopische neubildung fan^al des südsemit.
Stammes ^aba^a „grimmig blicken" sei) — wenn nicht die vielen
dies ^anbas enthaltenden eigennamen seine wirkliche existenz
im arabischen beweisen würden^, so .dass das fehlen einer be-
legstelle eben nur zufall sein dürfte. Das gleiche gilt von den
eigennamen der himj arischen inschriften (vgl. 'ausu^ und
'uvjoisu^ Prid. 8, 1. 3 = 'aus^ demin. 'uwais „wolf'); noch
1 theil IV, 8. 501 (unter haswara): wa-ruvnja 'an ''Ihrimata
anna-hu hUa la-hu al-asadu hi-Usdni 'l-Hahasati
Uinbasa.
2 siehe Tag al-'Arüs unter 'anhuH und vergleiche Kitäb al-Aghäni
ed. Kosegarten s. 12.
— 40 —
viele andere beispiele werde ich bei den einzelnen tliiernamen
gelegenheit haben zu erwähnen. Ein moment ist dabei be-
sonders zu beachten, in welchem theil von Arabien solche von
thieren genommene namen arabischer stamme oder personen
sich finden und zu welcher bevölkerungsschicht sie gehören,
ob zu den früher eingewanderten Joktaniden oder den später
eingewanderten Ismaeliten; dann sind es auch zuweilen berge
oder flussthäler, die nach den thieren, welche sich vorzüglich
in ihnen aufhielten, benannt wurden. Dies führt darauf,
zum schluss noch einen kurzen blick auf das hand in band
gehen der geographie Arabiens mit der erforschung der
altarabischen thiernamen und der alten thiergeographie und
thiergeschichte dieser halbinsel zu werfen. Natürlich kann
ich mich hier meist nur auf die angäbe der einschlägigen lite-
ratur beschränken.
Mag man die geschichte der menschheit, schlechthin ge-
schichte genannt, oder die geschichte der thiere und ihrer Ver-
breitung durchforschen, nie wird man ein volles Verständnis
derselben bekommen, ohne den boden, auf dem sie vor sich
gegangen, die luft und die sonne, die sie gezeitigt, und das
klima, welches auf den character und die triebkraft der Völker
oft so weiten einfluss hat, eingehend zu berücksichtigen, wie
man nie die pflanze ohne den boden betrachtet, der sie ernährt;
und dies innige Wechselverhältnis zwischen , geschichte und
geographie bei der darstellung letzterer, sowie den causal-
zusammenhang beider, der geschichte eines volkes und des
bodens, auf dem sich diese geschichte vollzieht, ins richtige
licht gesetzt und in eine wissenschaftliche methode gebracht
zu haben, ist das hauptverdienst Karl Ritter's, von dessen
„erdkunde" unsere neuere geographische Wissenschaft herdatirt.
So i^t denn auch der XII. und XIII. theil dieses werkes
= B*and VIII, Erste Abtheilung : „Vergleichende Erdkunde
von Arabien" ^ eine Avahre Schatzkammer an materialien für
unsere forschungen, und es ist nur zu bedauern, dass bis jetzt
noch keine neue umgearbeitete aufläge erschienen, in welche
' Berlin 1846 u. 47, 1026 u. 1056 ss. (davon s. 859 - 1048 ein aus-
führliches register der beiden bände). Ich citire es stets als Ritter.
Arabien I u. II, \
— 41 -
die seither entstandene reiseliteratur über Arabien ' wie die
philologisch - geographischen arbeiten Sprenger 's", Blau's^
und anderer verarbeitet wären ^. Und doch ist es ein erreich-
bares, wenn auch vielleicht noch femer Zukunft vorbehaltenes
ziel, vermöge sorgföltiger vergleichung der arabischen national-
geographen, deren uns nun immer mehr zugänglich werden,
wie der fülle von geographischen angaben aus den alten ge-
dichten und ihren commentaren mit den forschungen der neuesten
zeit eine genaue und ziemlich vollständige geographie Arabiens
zur zeit des 6. Jahrhunderts n. Chr. zu schreiben; und erst,
wenn dies geschehen, wird auch die erforschung der thier-
geographie jener zeit, in welcher die poetische literatur der
Araber ihre höchste blüthe feierte, in ein ganz anderes städium
treten. Während wir uns jetzt noch mit einer ziemlich ein-
seitigen aufzählung der einzelnen thiernamen nebst ihren be-
legstellen in den altarabischen gedichten und Sprichwörtern
begnügen müssen, wird dann erst leben und gestaltung den
todten stoif durchdringen und für die culturgeschichte des alten
1 Palgrave, Journey in Central and Eastern Arabia 1865 (die
hauptergebnisse dieser reise für die fauna s. Murray the Geographica!
Distribution of Mammals s. 305 und ein sie vervollständigender brief
Palgrave's ebendas., s. 411). — A. v. Wrede's Reise in Hadhramaut,
her. von H. v. Maltzan Braunschw. 1870. — H. v. Maltzan, Reise
nach Südarabien, Braunschw. 1873 (daselbst s. VI. noch weitere reise-
literatur angegeben) mit einer karte zur Übersicht der neuern forschungen
in Süd-Arabien von Petermann. Für Nordaegypten : H. Baedeker,
Aegypten I, Leipzig 1877 (darin s. 91 ff.: ,,die Thierwelt Aegyptens''
von M. Th. V. Heu gl in) und für Palästina und Syrien: K. Baedeker,
Palestine and Syria, Leipzig 1876 (darin die ,, Fauna" s. 49 f viel kürzer
behandelt, als im aegyp tischen Baedeker).
2 „Die Post- und Reiserouten des Orients," Leipzig 1864 (mit
16 karten) und das schon besprochne: ,.Alte Geographie Arabiens".
» Altarabische Sprachstudien I u. II (Z. d. D. M. G., Bd. XXV.
s. 525 ff. und bd. XXVII. s. 295 ff', mit einer karte) und schon vorher:
, .Arabien im 6. Jahrhundert. Eine ethnographische Skizze" (Z. d. D. M.
G., bd. XXIII. s. 559 ff. mit einer karte).
* was für neues material für die älteste geographie bes. des nörd-
lichen Arabiens die forschungen der ,\egyptologie und Assyriologie (im
zusammenhält mit den angaben des alten testaments und der griech.
classiker) bringen, darauf wurde schon ausführlich hingewiesen,
— 42 —
Orients ein neues capitel aufgeschlagen sein, zu welchem mit
dieser meiner arbeit ich vielleicht hoffen darf einstweilen einige
noch lückenhafte Seiten geschrieben zu haben.
Da es jetzt nicht meine aufgäbe sein kann, die oben er-
wähnte naturgeschichte des Kazwini in Übersetzung mit-
zutheilen, so will ich dem nun folgenden überblick über die
namen der säugethiere bei den Arabern wenigstens seine ein-
theilung zu gründe legen und so dem leser gelegenheit geben,
vor der band eine vollständige Inhaltsangabe dieser den stand
der arabischen Zoologie des dreizehnten Jahrhunderts repräsen-
tirenden naturgeschichte zu gesicht zu bekommen; denn Ethe's
Übersetzung bricht gerade bei dem anfang, den mineralien, ab,
und was de Chezy in seinen auszügen Kazwini's^ gegeben
hat, ist nur Übersetzung einer kleinen auswahl. Ich muss dabei
des Zusammenhangs halber ganz kurz auch die mineralien und
pflanzen erwähnen, ohne jedoch die einzelnen arten alle mit
Kazwini aufzuzählen.
Nachdem Kazwini die superlunaren erscheinungen (astro-
nomie und Chronologie) im ersten haupttheil'^ besprochen,
darauf im zweiten in den sublunaren uns die vier demente
(zuletzt die „erde", die er mit aufzählung der berge, flüsse,
quellen und brunnen beschlossen) vorgeführt ^, fahrt er in diesem
theile fort und kommt zu den
Seeundären Dingen p. Y*\* c^L^oLöt ^^ das ist den
körpern, die erst durch das zusammenwirken der demente ins
dasein gerufen worden sind (arab. ^^ 8<SJ1£J| (»LL^SlI ^5
c^li^^l).
1 in de Sacy's Chrestomathie Arabe III 389—426.
2 Ethe's Übersetzung, s. 31—181.
3 Ethe's Übersetzung, s. 182—413.
■» wir würden für al-kä'inät (d. i. die existirenden) einfach „Natur-
geschichte der drei Reiche" setzen.
— 43 —
I. Die Mineralien '^LljcXiJI wörtlich „die in den fund-
gmben sich findenden dinge", von ^jiXxjo fundgrube)
a die Metalle siehe Ethe's Übersetzung s. 419 — 428,
womit der erste bis jetzt erschienene theil schliesstj ci^lwLaJI ^
1. gold {^jJ\) 4. eisen (JotÜ!)
2. Silber (iufljßJl) 5. blei (,joLolJI)
3. kupfer ((j^-t^t) 6. zinn (^o^-u;!^!)
7. chinesisches metall (viell. zink? — tc^^^^ ;Lill)
b) die Steine ^.l^^lt ^ p. t'^A— t^i^l^
Von den 135 arten, die Kazwmi beschreibt, ist von de Chezy
keine übersetzt. Hier sie aufzuführen ist kein platz.
c) die öligen Substanzen iUAiöjJ! J♦LJJ5^^I| ^ p.
1. quecksilber (^J^Jl) 4. naphtha (iaiJl)
2. Schwefel (oo JXII) 5. asphalt (?) (Lyo^l)
3. pech (vAÄ-'O 6- ambra LajülII)
Auch sie sind von de Chezy übergangen.
IL Die Pflanzen (c^Jjjt ^^) de Chezy in de Sacy's
ehrest. III, p. 391 flf.. ' ,
a. die Bäume yS\^\ 3 p. t't^'j — fv* , de Chezy a. a. o.
p. 392. Von den 04 von Kazwini aufgeführten arten hat de
Chezy nur 5 übersetzt, nemlich „platane" (^jJI), „pfeffer"
( jLftJli), „gewürznelkenbaum" {(}>AjJi=/MQv6fpvllov), „kokosbaum"
(Joo^^b) und „dattelpalme'' (J^).
— 44 —
b die eigentlichen Pflanzen oder Strauclipflanzen (ohne
festen stamm, «jL«; arab. genannt „sterne":) (•yiJI ^^ p. fv^ —
l*^«!, de Chezy a. a. o., p. 397 ff.
III. Die Thiere (^i^i i) p. t"M ff. de Chezy p. 400 ff.
a) der Mensch ^Lwli^l p. l*'*^'— riA^ de Chezy p. 401
bis 405 hat nur die kurze einleitung und dann von den „facul-
tes" die „exterieures" d. i. die fünf sinne gegeben.
b) die Dschinnen Jwi! (eigtl. das geheime, verdeckte'^
d. i. Genien und Dämonen p. ("Ia — t"vt^. Von de Chezy ganz
übergangen.
Ci die Lastthiere CjIIjJI p. t^'vf— Tva^. Von de Chezy
blos die einleitung übersetzt s. 406 („betes de somme'O- Hier
beginnt nun die für unsere zwecke in betracht kommende
Zoologie.
s ^-
1. (j^*j (faras) p. t*^vö das
Pfeid.4
In den andern semitischen sprachen entspricht dem wort
(jwji nur das äthiopische d*^ll' ffi^'(^s\ ob die nach Habesch
' ausführliche besprechung seiner glieder, kräfte etc. in 66 seiten
der Wüstenfeld'schen ausgäbe. Siehe darüber einstweilen das von
Kazwini selbst im anfang des buches gegebene inhaltsverzeichnis , bei
Ethe in der Übersetzung s. 26 — 29.
2 siehe Graf Baudissin „Studien zur Semitischen Religionsgeschichte"
Heft 1. Leipzig 1876, s. 279.
3 über das hohe alter dieser terminologie -* bereits Asma'i in seinem
^■^äJI ^.^Lc^ begreift unter iü| jJ! das pferd und den esel, vgl. das bei
w^ angeführte - siehe die anm. zu d) -^JÜ.
^ das pferd, das bei den Arabern nie zum tragen von lasten, blos
zum reiten, verwendet wurde, gehört nur insofern zu den „lastthieren",
als es eben als last den menschen trägt. Auch ist lastthiere nicht die
wörtliche Übersetzung von äjIjJI, das ursprünglich, wie (.^t> bär, das
— 45 —
geraume zeit vor Chr. eingewanderten Südsemiten mit letzterem
wort etwa anfangs das pferdähnliche zebra bezeichneten, oder
das der abessinischen fauna ursprünglich fremde pferd gleich
mitbrachten, oder endlich es von norden, von Aegypten her,
schon eingeführt vorfanden, lässt sich kaum mehr historisch
nachweisen. Sicher aber haben sie das bereits in den ältesten
stücken ihrer bibelübersetzung vorkommende wort nicht erst
später von den Arabern entlehnt, da wir vor dem 6. nachchrist-
lichen Jahrhundert — wir könnten eigentlich getrost sagen, vor
dem mittelalter — für entlehnungen aus dem arabischen durch-
aus keine analogie haben. Dass übrigens die bewohner Nubiens
und Abessiniens bereits im 9. Jahrhundert vor Chr. das pferd
von Aegypten her kennen mussten, geht aus der Piankhi-stele
>nig(0^
hervor, wo der aegyp tische könig f ^ ^^^ 1 Nemret (Nimrod)
(XXII. , bubastische dynastie) dem äthiopischen herrscher ein
pferd zum geschenke darbringt. ^
Da das hebräische cns, pl. D^'C^s (also für •d'^E *, da der
pl. sonst D'i!; 'IS lauten müsste) „reiter" (von Gen. 50 an in der bibel;
in der bedeutung „reiter mit dem pferd, pferd" erst einzeln in
späteren büchern), wie das syrische l-^^t-s „reiter" (Act. 23, 23.
32) erst denominativum von einem vorauszusetzenden ■::ns, pl.
c-p'nB*2 (syr. etwa \^t^) ist, wie umgekehrt das arab. ^«^1^
leis auftretende (tappende) bezeichnet und jedenfalls onomatopoetisch ist.
Die Übersetzung „lastthiere" habe ich übrigens aus dem inhaltverzeichnis
vorn in Ethe's überzetzung aufgenommen.
* Pierret Dictionnaire d'Archeologie Egyptienne, Paris 1875, p. 127
(vgl. p. 369 und 439).
2 vgl. Fleischer, Beitr. zur arab. Sprachk., 3. stück, 1866 (in den
Berichten der kgl. sächs. gesellsch. der wissensch.) s. 303 und derselbe
in seinen anmm. zu Levy's chald. wörterb. II., s. 574. Vgl. auch andere
s^ G ^
denominativa von thiemamen, wie Jül kamelhirte (von Jul), /y-)^
s-" , a^ . , ^ -St-
reiter von [jt^^i >Wä. einer der einen esel reitet, von >U.ä., y^-o
bunt, gefleckt sein von y^ und das heutzutag in Aegypten gang und
gäbe Jl A j^ reiter von JlaiS> pferde (wie in UJ^E die form JL»i.)
— 46 —
6'ä'i^^ „rosselenker" das wort sus „pferd" l)ei den Arabern, wenn
auch nicht wirklich in der spräche vorhanden, so doch als
schon früh bekanntes woii* verniuthen lässt, so müssen wir nach
den regeln, die in der Sprachvergleichung gelten, ein ursenii-
tisches parasu ,,streitross, streitpferd" postuliren und daraus die
culturgeschichtliche tblgerung ziehen, dass die noch vereinigten
Semiten (Ursemiten), wie sie überhaupt zum kriege tüchtig
waren (vgl. fiß»^: ^jJily J-a-^J»? ursem. saipu schwert; «fft'lhs
, u.^^ ri'dp, i^-^-^ ass. hastu^ ursem. haiisatu bogen; ^i^/h*
^i! n73n 1^09, ursem. rumku lanze; hao^s äx»! ^73N l^^l
ass. amatu^^ ursem. amatu kriegsgefangene, sclavin, magd;
Z^ nnb \^ ursem. sabaja gefangen wegführen), auch auf
streitrossen und mit rossen bespannten wagen?) ihre raubzüge
unternahmen.
Wo in der vorchristlichen zeit kriege gegen Araber erwähnt
werden, finden wir unter dem dabei erbeuteten vieh ftie pferde,
dagegen desto mehr kamele, auch rinder, schafe und esel: so
auf dem zug der kinder Israel gegen die Midianiter schafe,
rinder und esel-; ebenso auf dem zuge Davids gegen den be-
duinenstamm der Amalekiter, ^ u. s. f. Während sonst die
historischen Inschriften der assyrischen könige, so bereits die
annalen des Asurnasirbal (ende des 9. jahrh. vor Chr.; in den
westlich vom Euphrat liegenden ländern (Phönizien, Syrien,
Palästina) unter der den feinden abgenommenen beute stets die
rosse eine hauptrolle spielen lassen, "* fehlen die letzteren gänz-
lich unter den thieren, die Asurbanibal mit den gefangenen
Arabern, Nabatäern und Kedarenern nach Nineve brachte. •'
' Smith, Chaldäische Genesis, üb. von Friedr. Delitzsch, s. 296.
2 Num. 31, 32—34. Ihre zahlreichen kamele, sind erwähnt Judic.
6, 5. 7, 12 (isütt i^N an^Vte;^^),
3 I. Sam. 27, 9, vgl. auch L Chron. 5, 21, wo auf einem zug gegen
die a-s-^'^iri kamele, schafe und esel erbeutet werden (wahrsch. eine parallel-
stelle zu Num. 31,32 — 34, wo die kamele auffallender weise in dem uns
vorliegenden text nicht erwähnt werden).
-• Annalen des Asurnas. (I. Rawl. 17—21) col. 2, z. 121 u. and. stellen.
5 Annalen des Asurbanibal (III. Rawl. 17—26) col. 8, z. 108 „esel,
schafe und kamele", col. 9, z. 26 „ochsen, schafe, esel und kamele", z. 30
„kamele (so zahlreich) wie schafe" u. s. f.
— 47 —
Einige Jahrhunderte später ritten nach Herodot die im heer
des Xerxes befindlichen Araber nur auf kamelen. ' Strabo, der
freund des durch seinen verunglückten arabischen feldzug'^ be-
kannten Aelius Grallus kennt blos dromedare bei den arabischen
kriegern, und Publiiis Vegetius weiss bei seiner aufzählung
der verschiedenen pferderassen nichts von arabischen rossen.
Erst in der 2. hälfte des 4. Jahrhunderts nach Chr. werden bei
Ammianus Marcellinus die schnellen pferde und schlanken
kamele der Saracenen ^ erwähnt. *
Aus allen diesen anfuhrungen folgt also, dass nicht blos
die Griechen und Römer, sondern auch die Hebräer und Assyrer
in vorchristlicher zeit keine rosse bei den Arabern kennen, und
ich würde den satz, dass diese thiere erst einige Jahrhunderte
vor dem Islam den Arabern bekannt wurden, keineswegs „aus
dem gründe unglaublich finden wollen, weil jetzt die arabischen
pferde für die edelsten ihres geschlechtes gelten" ■' — aber ein
umstand ist es, welchen der berühmte culturhistoriker, dessen
buch dieser satz entnommen ist, nicht erwogen hat: dass nem^
lieh die den Alten bekannten Araber nur die an den nördlichen
grenzen von Arabien hausenden Beduinen waren, meist be-
wohner unwirthlicher wüstengegenden, für welche striche gerade
das kamel, und nur dieses, wie geschaffen war, und wir also
aas jenem schweigen noch nicht auf das gänzliche fehlen der
rosse in Arabien schliessen dürfen. In den schönen Weideländern
vonNedschd(A'a(^<^), demhochland des innern Arabiens, fandensich
1 Herod. 7, 86. Dieses, wie das aus Strabo (der auch im glückl.
Arabien keine pferde und maulthiere kennt), P. Vegetius und Ammian
angeführte ist zusammengestellt beiHehn Culturpflanzen und Hausthiere
2. aufl. s. 30.
2 „in das Innere Arabiens" (Hehn, a. a. o., s. 30) kam Aelius Gallius
nie; er muss ziemlich nah an der küste herunter von Nord nach Süd
(Sinaihalbinsel bis Nedschrän etwa) gekommen sein, siehe Strabo 16, 4.
^ ll)5^V^ ^^® östlichen d. i. die Araber; vgl. im alten testament
< hier ist jedoch nachzutragen, dass in den ersten Jahrhunderten
nach Chr. das pferd in Südarabien (Jemen) auf himjarischen denkmälern
erscheint, vgl. D. H. Müller in d. Z. d. D. M. G., bd. XXX, s. 115 und
die beigegebene abbildung.
5 Hehn, a. a. o., s. 30. •
— 48 —
schon vor und zu Muhammed's zeit wie noch jetzt' die besten
und meisten kamele und pferde, und nichts hindert uns in
Nedschd, auch schon im 2. Jahrtausend vor Chr., in dessen ende
wir vielleicht die einwanderung semitischer stamme in die
arabische halbinsel zu setzen haben, mit diesen ersten semi-
tischen einwanderern rosse anzunehmen. Eben in Nedschd
wird der ort zu suchen sein, wo im laufe zweier Jahrtausende
die zucht und Veredlung des zunächst von Mesopotamien (dort-
hin aber von den steppen Hochasiens) gebrachten thieres still
und abgeschlossen von der übrigen weit vor sich gegangen, bis
mit dem Islam auch die arabischen pferde in der ganzen
weit bekannt geworden sind. Nur so erklärt sich das oben
aus' der Sprachvergleichung gewonnene resultat, und in um
so helleres licht tritt dann die bekannte thatsache, dass
erst seit der Hyksosherrschaft (etwa dem 19. jahrh. vor Chr.)
auf den aegyptischen denkmälem das ross vorkommt, welches
seit der 18. dynastie und im ganzen neuen reich so unzertrenn-
lich mit der aegyptischen kriegführung verbanden erscheint.
Die Hyk-sos (= hirtenkönigej aber — denn wer wollte dies
-SOS von dem den Aegyptern seit den ältesten zeiten als re-
präsentant der nomadisirenden Araberstämme bekannten Sasu-
volke trennen? — sind Semiten, und zwar wahrscheinlich nur
ein kleiner losgesprengter theil des grossen haufens, der sich
um jene zeit in die arabische halbinsel ergoss, um dort zu dem
im lauf der geschichte als Araber auftretenden volke zu
werden. ^
^ vgl. s. 50, anm. 1; s. 54, anm. 1. und Ritter's Erdk., Arabien
I., 531.
^ vgl. hiezu auch Ebers, Aegypten und die bücher Mose's, s. 221 f.
Das dort in der anm. angeführte sesenit (mit dem Schwanzstück als
thierdeterminativ geschrieben), zu dem Ebers „von DnoV" in klammern
bemerkt, ist nicht etwa directes lehnwort des hebr. pl. n-^onD, denn wir
finden daneben im altaegyp tischen auch die Varianten semc und semsemc
(mite transscribire ich das aegyptische pluralzeichen, das vielleicht -u
ausgesprochen wurde). Andere namen des pferdes bei den Aegyptern
werde ich in einer demächst erscheinenden arbeit „die namen der säuge-
thiere bei den Bahyloniern und Assyriern" unter süsi mittheilen. — Um
keinen umstand unerwähnt zu lassen, der etwa doch für die ansieht
V. Hehn's (dass die plerdezucht erst nach Chr. geburt den Arabern be-
kannt geworden sei; sprechen könnte, führe ich hier eine stelle ausDamiri's
— 49 —
jjjji (ursprünglich wol ..der ausreisser" vom schnellen lauf;
dies ist überhaupt die bedeutung der wurzel 'par im semitischen)
kommt im Kor'än zuföllig nicht, dagegen oft bei den alten
dichtem vor (obwohl bei letztern das coli. Jui> häufiger ist,
am liebsten werden bei ihnen beschreibende adjectiva, epitheta
oraantia, statt der eigentlichen Wörter für pferd gebraucht,
vgl. unten), so Hamasa ^jl't^, vM, vvA, t'i^^, aa; pl. (j^tyil
Muall. Ibn-Kult. 84, Ham. v(^ t"1t", tv, t^f ^ In den alten Sprich-
wörtern ist (j^Ci das gewöhnlichere wort, wie überhaupt in der
älteren prosa, häufiger als Juä- und die vielen epitheta; vgl.
^li" Meid. I 702. 193. 194. 637., II 51, wo die stärke, Schnellig-
keit, der gehorsam, der scharfe blick und das feine gehör des
pferdes hervorgehoben wird, die beiden letztern in der form von
yrfjuLft 3 «>U-§^ U^v» jj^ >«4-u;l, v-oj| „schärfer sehend, hörend
als das ross in der wüste bei dunkler nacht"; der dual in dem
Sprichwort jjLäx ^^^o „(so voll Wetteifer) wie zwei rosse beim
wettlauf' Meid. II 362. ^
Denominativa von ^S sind: (j-->Li reiter (dann in etwas
übertragener bedeutung wie unser „ritter" gebraucht). Ham. t'Af ,
^{•j^il HLlä. l->Lx^ an (Bulaker Ausg. IL t't^v unten) : „Und es glau-
ben die Araber, dass es (das pferd) ursprünglich wild war, und der erste,
der 88 zähmte und beritt, sei Isma'il — über ihm sei das heil — ge-
wesen." Isma'il aber ist der repräsentant der zweiten einwanderung, und
gilt als der Stammvater der nördlichen Araber. Ich kann in dieser stelle
nur eine dunkle rückerinnerung daran erblicken, das eben die Semiten
bei ihrer einwanderung nach Arabien das pferd dort nicht vorfanden,
wol aber es mitbrachten und erst in Arabien durch Jahrhunderte lange
zucht und Veredlung es zu der rasse ausbildeten, die schon in den ersten
Zeiten des Islam alle ungläubigen bewunderten.
^ ich citire Freytag's Arabum proverbia (I. u. II. Meidäni's
Sammlung) nach der Seitenzahl der einzelnen bände, des bequemeren
nachschlagens halber, nicht nach den kapiteln und nummern (wonach
z. b. II. 362=22, 141 wäre).
Hommel, thiernamen. • 4
— 50 —
rt^A, f ^d n. ö., pl. jjLLwJ im Sprichwort L^Cwli JoCil o^lt
„es kennen die rosse ihre reiter" Meid. II 23, wie in der reden sart
LSClT^^ üLlwo zu ross und kamel (wörtl. „als solche die rosse
und kamele reiten") Ham. a; seltner ist der pl. ^Jii, doch
vgl. Ham. Md. H\* und den namen des berühmten Muallaka-
dichters ,jM\\Jii\ H^XLt *^Antara al-fawäris d. i. *^Antara equitum;
der comparativ (j--vil Meid. II 229 y>oLt ,juo (j^^vil „ein besserer
reiter als 'Imir" (der als dichter bekannte und 632 n. Chr.
gestorbene Amir ihn at-Tufeil ^ war als reiter berühmt) und
das verbum jj-vÜ' in dem neueren Sprichwort ^c^^ ij^r^. ^
ija^nLäJI jj^l^jü „der reiter wird nicht eher im reiten tüchtig
als bis er heftig herumgerüttelt (gestossen) worden ist" Freyt.
prov. III 288.
In der nachmohammedanischen zeit und später ist j^vi
das gewöhnliche wort für pferd in prosa und poesie (so heisst
bei den arabischen Zoologen die Überschrift der beschreibung
des pferdes (j^-vi, nicht Julä., während sie bei der des kameis
Jut heist; Jut und Ju^ aber sind in der alten spräche die
coUectiva) ; da das altarabische für hengst stets jCs? sagte (siehe
unten), für stute aber selten besondre Wörter verwendet (wie
z. b. *^), so kam es, dass heute ^>ji geradezu die bedeutung
„stute" angenommen hat; für ^>^ in der alten bedeutung sagen
1 siehe das Inder einleitung s. 26 besprochne L->i>J'! ^^^; ^*->'»^?
MI (wo es von *Äniir heisst: (V^^1ä>L J^^iLl ^^^^r^ Vr*^^ O^^^^^ ^„j^*
L^jLXä OjIoJdl ^ aJö^IojL L^«.xX> ^J^^'i 'Ämir war ausNadschd
(vgl. s. 48 oben).
— 51 —
sie meist ^ ^y] auch Jucä- ist daneben noch (als collect.) im
gebrauch.
So"
Julä. hat'lun coli, „pferde" Kor'än 3, 12 und noch viermal;
Mu'aU. Ibn-Kult. 27, 'Ant. 71. Har. 20. (JuiLl dlL^ „das
wiehern der pferde"). 27. Hamasa an etwa 30 stellen (z. b.
Juif (jl;ip tt* „die reiter der rosse", Jclill »cJjjli* „den
rücken der rosse" IIa), worunter einige stellen, an denen
Jui nur mit „reiter", „reiterei" übersetzt werden kann (so
Avt, t"*t u. ö.); ein ausspruch Mohammed's: ^yüw JüLl
Jutil ^ff^lpr v<ias gute ist an die Stirnhaare der pferde ge-
knüpft" (vgl. Meid. II 168 jCüll ^\^ ^ GJI); aus der ab-
schiedsrede Aktam ibn Saifi's vor seinem tod (t 8 der Hidschra):
„wendet Sorgfalt auf die pferde ( JuäL jjCJLt) und haltet sie
hoch, denn sie sind die bürgen der Araber" i (vgl. dazu das spätere
Sprichwort ' ^^1^ Juäl J\^J\ ur*^ "^^^ bürgen der
männer sind die pferde und die waffen" Freyt. Prov. III 388).
Wo von JwC^ der .dual und plural gebildet wird, muss stets
rosseschaaren oder reiterscnwärme übersetzt werden, so Ham.
i^dA J^J^I und in einem Meid. II 647 angeführten gedichte:
LxaxJI Ijl^ s^Lla. „seine beiden reiterschaaren (Freyt. ejus duo
equi) wann sie aneinanderprallen".
Ein wort, welches nur den pferdehengst bedeutet, haben
die Araber nicht, doch scheint das allgemeine wort Jk!a^ fahl
(sonst nur noch im assyrischen: puhalu;"^ ursp. wol „der geile",
* das weiterfolgende siehe bei den namen des kameis (unter Jut).
2 für alle in dieser arbeit citü^n assyrichen thiernamen muss ich
einstweilen auf meine schon s. 48, anm. 2 angezogene assyrische arbeit
verweisen, in welcher sowohl lesung wie bedeutung derselben näher be-
4*
— 52 —
vgl. äthiop. iLthti') niehr vom pferd- als kamelhengst gebraucht
worden zu sein (welch letzterer gewöhnlich *^, auch ^^j^^
heisst. wenn die Araber nicht ihr gewöhnlichstes wort Jl^ä-
anwenden, das stets dem fem. äSLS kamelstute gegenüber
steht); Jls^ wird in den alten gedichten fast stets übertragen
von kriegshelden und männern edler, reiner abstammung an-
gewendet, so Harn, flt^ V^P^ J^w^ÜI ^.^ J^ „ein hengst,
edle nachkommenschaft hervorbringend", f t"v von Muhammed
,V">iw Jls^ JläJL „und der hengst, ein hengst von edler art"
(vgl. auch öt", l^fv und J^^l C>s^ 1t"l" „zum nacken des
hengstes" reichte sein nacken; diese 3 stellen lassen sowol
pferd- wie kamelhengst denkbar erscheinen), wo man, da die
Araber so viel auf den reinen Stammbaum ihrer rosse hielten,
doch nur an pferdhengst denkt; J^ÜI Jka^ dagegen, Harn.
^K^ (vgl. Meid. II 204 eü^ ^^^ jL^I) kann nur der
kamelhengst sein, da J*^ „kamelinnen" bedeutet.
Während also Jcs? auch den kamelhengst und sogar ganz
allgemein das „männchen" irgend ^ eines thieres ^ bezeichnen
9 o >
kann, heisst y^ muhru^ [ass. muhru^ müru junges vom
löwen] nur das , junge pferd", „pferdefüllen" [abzuleiten von h.
in73 eilen, vgl. D. H. Müller, Kitäb al-Farl. s. 264 = 32]
Hamasa t'vl' i^y^ ;Li*l J^ S^^ ^y^ ^A^ siehst die
gründet wird. — Tigl., Pil. I, col. VI 62 heisst es: IV pu-hal rimi „vier
männliche wilde ochsen", vgl. auch III Rawl. 34, col. 4 kante z. 2.
^ Damiri jedoch beschränkt es nur auf die mit yil-Ä. (pferdehuf),
\:^kjo (rind-, schal- und antilopenhuf) und ■_r^ (kamelhuf) versehenen
thiere (Bulaker ausg. IL fi^*).
— 53 —
reiter meinem rössleiii iiiif den fersen", wo natürlicli wie im
deutschen kein wirkliches füllen, das ja noch nicht geritten
wird, gemeint ist), *^t** („unter mir rennt mein rösslein" mit der
gleichen poetischen licenz) und Meid. 11 291 y^ ,jjo öyji\
„leichter" (andre „schwerer") „zu leiten als ein pferdefüUen"
vgl. noch I 255, II 288 und 496 (die unbändigkeit des schwer
zu erziehenden füllens). Der plural lautet nL^I, Ham. t^t^v
(siehe gleich unten; vgl. auch den unter JJu mitzutheilenden
vers bei Meid. II 375). Das einheitsnomen (wie auch fem. vgl.
Muhif v^l (5^1^ 8 J^Ä-I^) ist 5^4^, z. b. fem. l\y£Li\ s^l^^i
das braune (weibliche) fohlen Ham. i'Af, pl. davon ^:i>|j-g^,
SO Ham. i^t^v sL^yL c:i>ll^L ^jjjjb i^LIIä?I „und rosse,
welche männliche und weibliche fohlen werfen".
Ein selteneres wort für pf erdefüllen \^i{^) yX^ filwu^^ nachAsma'i
im ^J>AJ| i^UT (ed. Müller, s. 247 = 15) = (j^vÖI jJ^ (so ist
nach Dr. Müllers Verbesserung statt J».4.t zu lesen), während
dort yj^ allgemeiner durch ioljJI jj. (pferd- und esel-
junges) erklärt wird; im Muhit dagegen wird •Jj durch |j£il
iLLw L*-L« UJai I jl > g ♦ IL (ausgewachsenes esel- und pferde-
füllen) gegeben. Die einzige belegstelle, die mir aus alten
dichtem bekannt ist (und die ich aus Müllers Anmerkungen
zum Kitäb al-Farl, s. 266 = 34 entnehme), ist Diwan des
Zuhair fv, (v* iiyjo Jo ^^ Üe^^l juuo „sie (die rosse)
werfen an jedem ort ihre jungen"; in der Hamäsa kommt blos
das verbum denominativiim vor (Ham. t=^l: LLo dUL^ '{yZi^
Lui tjuul) U)^Lc. ÜjüjCil yi IJuI JuCw und der comm. ;>yjCiilt
pUii Kjuo J:^ll ^ jü^:^i^ ^liixiNii,)
Dass das arabische ^^LIu rosselenker, pferdeknecht [pl.
54
iu«L« und (j^l«l«, letzteres Harn. *i<i<J iüojCo ^\L^ „rosse-
tummler edler thaten", Rück, „die das ross der ehre tummeln"; ^
vgl. auch die redensart Juil ^j^-Ll „er hat die rosse gebändigt"
und dann übertragen iiUfrpt y^^LL „er hat die unterthanen
regiert" 2, woher das in der classischen wie spätem prosa allge-
mein gebräuchliche iu^Lu« „regierung, Staatsleitung"] nur de-
nominativum eines einst auch im arabischen existirenden wortes
süs pferd (h. D^O; syr. ^tfojo, fem. aber ji^aoÄ; ass. pl. süst) ist,
habe ich bereits oben zu bemerken gelegenheit gehabt.^ Ob
0?0 „ein uraltes fremdwort"'* ist, kommt hier nicht in betracht;
jedenfalls war es den Ursemi ten schon bekannt. Auf keine
weise ist aber die erklärung von parasu als „das persische"
und von süsu als „das susische" ^ zu billigen, obwohl sie kürzlich
noch V. Kremer ^ aufrecht erhalten wollte.
Die übrigen im arabischen so zahlreichen namen des pferdes,
die ich hier alfabetisch folgen lasse, sind ursprünglich alle
poetische beiwörter (adjectiva, epitheta omantia) des pferdes
(das gleiche gilt von den kamelnamen). „Nach der so zu sagen
räthselnden weise der arabischen poesie wird das eigentliche
nonien, dem es gilt, nicht gesetzt, sondern durch beiwörter so
kenntlich gezeichnet, dass alle dunkelheit des sinnes im verlauf
1 Freyt. übersetzt ,, gener ose agendi rationem colentes; das ge-
dieht, dem dieser ausdruck entnommen ist, gehört dem dichter al-*Arandas,
der vom stamme Kiläb war, an; dieser stamm aber wohnte im rosse-
reichen Nadschd (vgl. s. 48 oben).
2 Zamahsari,. (^^5^1 RjcJJLo (ed. Wetzstein) s. If t^.
3 Seite 46, oben vgl. auch s.48, anm. 2. — Das assyrische >r ^yy (Sämek)
transcribire ich künftig stets durch sa (nicht mehr durch so) , das
^ (Shin) dagegen durch sa (nicht mehr durch sa); danach sind die
assyr. Wörter auf s. 4, 21, 35, 46 und 48 zu corrigiren.
* Nöldeke, Mandäische Grammatik, s. 147 mit berufung auf Geiger.
5 Pott, etym. Forschungen I, p. LX.
6 in dem schon in der Einl. erwähnten aufsatz im Ausl. 1875, no. 1
und 2.
— 55 —
schwindet" K So ist allerdings bei den meisten die ursprünglich
adjectivische bedeutung noch ganz sichtbar und war jedenfalls
auch dem Sprachgefühl des Arabers noch gegenwärtig, aber
nicht bei allen verschwindet die dunkelheit des sinnes „erst im
verlauf," sondern es gibt sehr viele, die entweder nur vom kamel
oder nur vom pferd und blos von diesem gebraucht werden, ja
manche, wie z. b. t>lÄ-t(urspr. „das kurzhaarige"), Juil („das rothe")
sind in der poesie gradezu stehende namen des pferdes gewor-
den; andererseits gibt es seltne poetische benennungen des pferdes,
wo uns die spräche selbst für die etymologie im stiche lasst
und bei denen v^dr, wegen der widersprechenden erklärungen
der lexicographen, auf die wir dann allein angewiesen sind, auf
die erforschung der ursprünglichen bedeutung verzichten müssen.
Das gleiche gilt auch von andern poetischen thiernamen, be-
sonders von einigen des kameis und des löwen.
Ich werde im folgenden die am häufigsten vorkommen-
den und stereotyp gewordenen epitheta des pferdes mit einem
vorgesetzten Sternchen bezeichnen. ^ Auch wird es stets ange-
geben werden, wenn etwa das betreffende beiwort des pferdes
auch vom kamel oder einem andern thier im arabischen vor-
kommt.
■e-
Ju-u;l asilun (urspr. „lang herunter wallend,-hängend, vgl.
die W. sal in JLw) „langwangig" in einem von Ahlwardt (Ch.
al-Ahm., s. 246) aus Mufadd. 90,13 citirten verse (i.t Juyo J^l
einem langwangigen, edeln rosse).
v^fljl dltfun pl. o^l ulläf siehe ^U>.
Jjoyo muammalu'^ [„der auf den man die hoffnung setzt"
vgl. blos noch das assyrische ummulu inf. pa'*^el hoffen und
1 Ahlwardt, Chalef al-Ahmar, s. 116.
2 mit demnachgesetzten stern dagegen bezeichne ich stets reconatruirte
und erschlossene formen, wie z. b, oben (ja^^^w * pferd (dagegen ^y^
ohne stern: motte).
— 56 —
mamluvn hoffnung, in den assyr. nationallexicis syn. von raabu
begierde, Sehnsucht] 1. 1. des 7. pferdes im wettkampf, siehe das
Harn. f1 comm. angeführte gedieht, was ich unter [öjLJi
mittheilen werde,
\yuo muharrizu'^ „der (den reiter) vorausträgt" (wörtlicher
wohl: „ins freie feld trägt" II von CIj heraus ins freie, vorwärts
gehen, vgl. i^fl^H' und -^o) Zuhair Diwan t^^t^v (bei Ahl-
wardt Ch.el-Ahm., s. 293 IS \Zji ^jJÜö JJcT Lg^l oüLiU]
überflügelt hast du zum [ziele] hin gleichsam jeden [renner] der
losgelassen „[den reiter] voraustragend" u. s. £)
(10) ^^Jb ! ahlaku [„gescheckt", vgl. unser „scheck" von pfer-
den; äth. HA^*' marmor, wie auch (^JJ, urspr. der buntfarbige;
über andre aus der grundbedeutung „spalten, öffnen" hervor-
gegangene bedeutungen im semitischen siehe Ges. Thes. unter
pbn] in zwei Sprichwörtern (^Jb^l (j^^l ^ > \ ^'iS „in die
äugen fallender (bekannter) als das scheckige pferd" (weil
nachts das weisse an ihm, beim Sonnenschein aber das schwarze
aufTäUt) IVleid. I 690 (vgl. Fr. Prov. III 260, wo (jJL»!^! ^^ ^
„als der reiter des schecken" steht) und das bekannte
Sprichwort: ^ySJüS (3-b^l v^JJc „er wollte einen schecken,
der zugleich schwanger ist" d. h. etwas unmögliches, denn
(^JJo^l| wird nur vom hengst gebraucht (das fem. würde j>LäJLJI
lauten) IVleid. II 29..
\^j^ tdikun („voll", neml. von munterkeit und jugendkraft)
Hamasa ^tK „[ich habe gerüstet] einen mähnentrager, einen
glattrückigen, vorrennenden, vollkräftigen (muntern; arab.
Las lLl;, ^I ^ps? J.^ VSf.
äju tdhiu^^ pl. /fcsip» die (den mutterstuten beigegebenen,
ihnen) nachlaufenden (jungen) von «xj> folgen [noch allgemeiner
I
assyr. t'tbd „er kam", pl. ttb^mi; <2<^z^^?* „das herankommen" in denhist.
inschr., was nichts mit t'bau Sintfl. II 49 sie kamen, ibd er
kam Tigl. Pil. 3,9, ubau sie führten herauf Sintfl. III 3, sämmtl.
von N"!3, zu thun hat; dagegen mit speciellerer bedeutung im
äth. 't'QO' beständig, tapfer sein, urspr. unablässig sein ziel
verfolgen, und syr. "^^^^ suchen, fordern, bes. rächen] Diwan
des Näbiga (♦, n L^i^ll ,^1 \j^\^ J^^ „es werden durch
wiehern herbeigelockt die unter ihnen ihren pflegemüttern
(o^lf) nachlaufenden" siehe Ahlwardt Bemerkungen s. 99.
tju tälp^ [«der hinten nachfolgende" von ^*, urspr. anhängen,
dann: nachfolgen, vgl. äth. 'tli(Di anhängen, folgen, hebr. nbn
intr. anhängen, Jes. 22, 24, trans. anhängen, haften machen ==
aufhängen, so auch syr. P^ ; assyr. ^f^7w, hebr. bn „hügel" dagegen
kommen von dem wurzelverwandten bbn; ass. tulu weibl. brüst
ist = äth. «f-Ads? wegen des u vor 1 vgl. ul nicht, ullu dieser
und andres im assyrischen] t. t. des 4. pferdes im wettkampf,
siehe das Ham. f^^ comm. angeführte gedieht, was ich unter
^^L^ mittheilen werde. In einem bei Meid. II 469 ange-
führten dichterverse kommt der pl. ;JIIj> in Verbindung mit
Julä. vor {^(^\J^\S' Jw^it ^^\ji y« „und nicht sind die hinten
nachfolgenden der pferde wie die den zug anführenden.")
^Aj tanijju^ von (drei bis vierjährigen) pferden und (sechs-
jährigen) kamelen (siehe fceim 'kämet eine belegstelle), die die
Vorderzähne (äaIj, eigentl. „doppelzahn", weil zwei oben und
zwei unten stehen) auswerfen, daher Rückert (Ham. II 178)
„umgezahnt" übersetzt; im lebensalter vorher heissen sie ^J^
(siehe daselbst), nachher cur (weil ihnen da die sogenannten
„vierzähne" xlelj> ausfallen; doch wird cü> gewöhnlich nur
von den siebenjährigen kamelen gesagt), dann -^^U* und JvÜ
— 58 —
(ersteres vom fünfjährigen pferd, nie vom kamel, letzteres vom
neunjährigen kamel, nie vom pferd), endlich 0joo und 'lg i"^
(ersteres vom sechs- bis siebenjährigen pferd, letzteres vom
zehnjährigen kamel), alle diese benennungen von den zahnen,
weshalb \^ (ft"}: y4 l^-^) im arabischen auch „alter" heisst.
(15) x4^^^^^*^^^l-'^^l^t==cM^^ ^^1^^ zwar >LIä. L^S
(vjL^aJIi wozu man hebr. n^.;. „hoch, erhöht, edel, stolz sein"
vergleiche; sonst heisst iL^xÄ- im arabischen „stirn", eigtl. „die
hohe"] in einer dem Muhammed zugeschriebenen tradition, mit-
getheilt bei Meid. I 656: '0J\ ^^ ^^ XjlJjOI 3 ^^ «4^' i ü^
jLsJuA „nicht besteht [= darf bestehen?) in einem pferd und
nicht in einem esel und nicht in einem sklaven (andere: inlast-
oder Zugvieh) ein almosen."
ö < ^
ccXä. gaadun (woi ursprünglich „das abgeschnittene, fertige,
reife") das zum erstenmal ausgezahnte thier, von pferden das
dreijährige, (von kamelen das fünfjährige, von schafen einjährig;
vgl. Zxj und ^ ^U, welch letzteres blos von pferden gebraucht
wird und wofür man bei kamelen J\ü sagt) Ham. 'It pJ^
[•Ijö^l ^)^ 5wc^3-JI „ein dreijähriges pferd an einsieht, ein
fünfjähriges an kühnheit", Ham. \d\ yf^ ^JJiuJ\ -.xLäJüi
^iyiil pj^l (j^ kJ^^ „und fürwahr ein fünjg ähriges pferd, ein
flüchtiges, ist besser im lauf als ein junges thier, ein langsam-
gehendes" (Rück, „ein hengst ein renner ist im lauf nachhaltiger
als solch ein losgelassenes füllen") und pl. pt j^ im sprich-
wort: Meid. II 602 cltXÄJL (j«Läj xjS^ „ein siebenjähriges
pferd mit den dreijährigen (d. i. grosses mit kleinem) ver-
gleichen".
— 59 —
* ^5^1 agradu (ursprünglich „abgeschabt, glatt-, kurz-
haarig'S aber im arabischen immer im sinn von „kurz-
haarig", ^ und dann allgemein von rossen „edel", da bei den
Arabern die kurzbaarigkeit als zeichen eines edeln renners an-
gesehen wird) nur von pferden [denn Harn. It't' SLL\ $Ji^^
was Freyt. „exercitatos glabros seil, camelos" übersetzt, ist wol
besser mit Rückert „mit rossen wolgeschult" wiederzugeben;
obwol ^*C^ als denom. von ib'ü ursp. blos von kamelen ge-
sagt wird, kann es doch eher möglich sein, dass man es mit
der allg. und abgeblassten bedeutung „eingeübt, geschult" auch
von pferden braucht, als dass das stehende beiwort der pferde
„glattbehaart", was ja grade diese thiere von den kamelen
unterscheidet, auf letztere sollte übertragen werden können;
gegen meine ansieht, dass t>vÄ-t nie von den kamelen gebraucht
wird, könnte allerdings ein vers der Mufaddalijjät, Ahlw.,
Ch. A., s. 210, sprechen, wo ilSvi. und J^Lä, letzteres ein
wort, das sonst nur von kamelen gesagt wird, epitheta eines
thieres sind; doch da Ahlwardt diesen vers als die beschreibung
einer pferdestute auffasst, und ich den näheren Zusammenhang,
in dem derselbe vorkommt, nicht kenne, fasse ich lieber JuLä.
hier als an. ley. von pferden, als dass ich zugeben könnte,
(>«j2k>t, was schon der natur der sache nach auf kamele gar
^ „denn es findet sich die Glätte auch bei langhaarigen Pferden"
(Ch. al-Achm., s. 209). Obwol die Araber selbst immer nur „kurzhaarig"
übersetzen (danach Ahlw. a. a. o.; vgl. auch Muhi.: v^-^fl^* ^y^l
ii^Ä^) *JLuJI)? ist doch das richtige „glatt- und kurzhaarig" und das
ursprüngliche „glatt mit beinah ganz abgeschabten sehr kurzen haaren",
vgl. ^y^ ab-, ausziehn, abrinden, f^y^ (vom erdboden) pflanzenleer,
nackt sein, hebr. Tl-^nnb „sich zu schaben" (Hiob 2,8 an. Isy.), aram.
^^^1 ^'r\ schaben.
— 60 —
nicht anwendbar ist, käme nur einmal als kamelepitheton vor],
so Harn. i1. I^rt Cd^.y^ sLsl^l JjL?;^ ^r^^^ "^^^ ^^^ g^^**"
behaarte, nackten rückens, der lang gestreckte"). v*1v (|I^ "ji'
_,ÜLi '^r^S , jeden einherstürmenden und glattbehaarten dahin-
rennenden"); das feminin ilSl:^ Harn. ^\d (•! üäjLI ^li>v^
*Jü> 4>^^ „eine glattbehaarte rennende oder ein rennender
vorauseilender"); und der plur. o^ Ham. v( (iZii-o 15*.^. „glatt-
behaarte schlanke"). IIa (&>oIw> t>5^ „glattbehaarte, denen
zeichen eingebrannt waren"). vt"d Üli^ lOt^' ^r-*^ ^^
„auf glattrückige, langgestreckte"). \\* ((VA^L^JUI t>Iil vi^ 'y^^*
(^läJt Jllb cJ^4^ cN^ iv)^ 7isie stiegen auf glattbehaarte,
edle, von jeder art von strammgebauten, deren rücken langge-
streckt sind"), und in einem verse Kuräd's bei Meid. II 660
„unter mir war ein auf verschiedene weisen laufendes, dick-
leibiges, welches alle andern glattbehaarten edeln renner im
lauf einholte". Endlich von demselben stamm und mit der
gleichen bedeutung:
-'* > .
i>y^<^ mu7igaridun Imrulk. Muall. 52 (= Diw. ■pA,f v)
<^y^^ „auf einem kurzhaarigen" (comm. (j^viJI i>j^p^L
^ weitere belegstellen zu a ^ jn siehe Ahlw., Ch. A. s. 210 (Diw.
Imrulk I" öl td, ein vers der mit jenem Mu'allakavers beinahe identisch
ist, und i^,!*»; Alkama \t^*); ebendaselbst, s. 209 finden sich noch einige
— 61 —
Ä-wws.- gursuv^ („dickleibig, mit festen, dicken selten ver-
sehen") in dem eben erwähnten verse Kuräd's. Dies wort wird
auch von kamelen gebraucht uHam. vAt"), siehe unten beim
kamel.
(20) (jL^I agassu „lautwiehernd", (syn. des gewöhnlicheren
Ju.Ä-0 und Jl ^»nj) urspr. onomatopoetisch „einer der eine
iLcvc^, eine art reibegeräusch hervorbringt" [daher kommt auch
die bedeutung „in kleine theile zertheilen, zerbrechen", und auch
die verwandten JL^^ irtrt, hebr. ajrley. nOT53 Jes. 59,10 und
aram. ^^^ , alle „streicheln, berühren", gehen auf das durch das
streichen hervorgebrachte geräusch zurück] Mufadd. 32, v. 17
bei Ahlw., Ch. A. s. 216 (wo der betreffende vers, wie noch
[ andere synonjrma des wieherns mitgetheilt sind, zu denen noch
nachzutragen wäre; vgl. den vers 'Antara's bei J^ip i).
J^äJI al-mugalli („das glänzend, berühmt machende")
t. t. des ersten pferdes im wettkampf; siehe das bei (^jL-w«
aus Ham. t^l comm. von mir angeführte gedieht.
^\\\ al-gamühu ^as ungestüme, widerspenstige, sich
bäumende pferd, so Imrulk. Diw. \f^, W (l ^ ■ ♦ > [jL^jum) und
in einem Sprichwort, Meid. I 747 it^t 4?; i^ v^jLol „schwie-
riger fortzutreiben als ein wildes pferd".
belegsteilen zu f^yS>\ (*Ant. Diw. ^»,0 Zuhair (♦,(( Ham. Ma comm.,
'Amr ibn Kullüm Mu*all. 19, wo J^^ im comm. erklärt wird durch
w«ai>. bö Jlwwo»- yXM ^s ^jdl fj^Jii\ ^ ^^ ; u. a.) Die citate
im Ch. A. (ausgenommen die Mu*allakät, die ich stets nach Arnold's
ausgäbe citire) habe ich nach den 1870 erschienenen „Divans" umge-
ändert.
— 62 —
•-. t> gamazd („schnell einherschreitend", von C»-^^ was
an Schnelligkeit zwischen (^a^ ^ und w*ää. steht, und zwar
(^liil i^j3« woi! ^•t> Muhit) vom pferd und kamel; von
ersterem Harn, fvv: «.^0^1 i^Cii |C-L:öw«j „auf einer festen,
die schnell den übrigen theil des weges zurücklegt" {^S^
wird von masc. wie fem. gebraucht); vgl. das ganze nur dem
lob seines rosses gewidmete gedieht (bei Rückert I s. 218
übersetzt) des Ubei ihn Sulmi ibn Rabi a. Vom stiere UJi)
steht ^w^ Div. Hud. Uf, ^Y.
^■»^ gamümu'^ („schnell einherschreitend", urspr. „voll,^
reichlich") Harn. ^* *. i^ P'r^^ 05^ "^^^ einer festen (stute),
einer schnell trabenden". Das wort wird auch in Verbindung
mit vxllJI von der kamelin (aÜoLÜI) gebraucht (vers an-Namir
ibn Taulab's im Muhit unter r^y^)^ siehe unten beim kamel.
(25) Ä-LO:^ ganibatu^ „das an der seite [^JLÄ>==|-a^ aus i-ai^*;
das assyrische gab z. b. in ana GAB-ja itbuni „sie zogen gegen
mich heran", was ana mahrija itbuni zu lesen ist, ist sumerisch
und hat also mit dem aram. 1^^ nichts zu thun] geführte pferd,
handpferd" (wie man auch sagt v^^m^ Jui mit nominalappo-
sition, und iuuL^, letzteres Ham. i^f a i:yt*-g^lL ^JJü cyLui'«
nL^jo^L „und an der seite geführte pferde, welche weibliche
1 vgl. Div. Huc. tAi^, 1*1.
2 Vgl. Mtej» arclBy. Hab. 1,9 „fülle, menge", ös „auch", = assyr.
gamma „auch" tV. Rawl. 61,22 fF., urspr. „anhäufung"; die erste be-
deutung scheint übrigens die des „abschneidens und anhäuf ens" (ein
bild vom feldbau genommen?) gewesen zu sein, vgl. syr. >a^ Jes. 16,8
„abschneiden" (^dort ö-^^^^^, wo hebr. nj^ri „sie haben zerschlagen" steht).
— 63 —
und männliche füllen werfen", ^ siehe die Bemerkung Rückerts
dazu, Ham. I 365 unten) Harn, dt"!" JoU* iuxAii ^^oüLwl US^
„wie der fuhrer das han^dpferd hinter sich drein folgen lässt"
(um es dann in der Schlacht zu besteigen; vorher reitet er, das
pferd zu schonen, auf dem kamel); nach andern ist ^ua^ä-
eine kamelin, die man einem andern übergibt, nutzniessung
draus zu ziehen (so die arabischen nationallexica).
* 4>|^ 'awddun [vgl. Sir. 36,6 d^l^h- IJ&Ä"' schnell
laufendes pferd, renner; Damiri erklärt dt*^ durch „tüchtig im
lauf' ^ JjÜI tXlil und fügt hinzu: äjI^ Syk äjS viJÜJo ^IZ^]
ursprünglich „das edle, vortreffliche" (von 3Li- f. u.), dann über-
tragen „das edle im lauf, der vortreffliche renner" Ham. f f <)
comm. (verse des Kais ihn Zuhair) i^öSy^-, Ham. vöa <^\^
(>l^l den lauf des renners; Meid. II 325 (das Sprichwort:)
jjUpl »Uai^ 1^1^ (jLi „er war ein edles ross, aber die zeit
hat ihn castrirt" und das neuere Sprichwort (Freyt. Prov. HI 80)
^j^ J^jJLi otpi I „ein edles ross läuft trotz seines schweisses
vorwärts".^ Der pl. heisst jll^: Ham. dl S ItSLL^ \Js%3
1 80 auch D. H. Müller, kitäbu '1-fark, s. 33; Rückert a. a. o.
„vor eile wegstossen".
2 vgl. noch (Ch.-A., s. 293 f.) Zuhair Divän ^^\^\ J4^I l^II^
„eines edeln rosses", Imrulk Div. tt^,tt ,/Und ich rüstete zum kämpf
eine gallopirende (stute), die tüchtig ist in bezug auf das sich zum lauf
anfeuern nnd langsam antreiben lassen (t>r^L äUiuJI S\i^ ÄjÜi)"
^»» » .-- ^
und den vers aus den Mufacoalijjät (^jj! 4>|Iä. „unverdrossen zum
ziel"), 80\?ie einen vers im kitabu '1-fark (Müller, s. 20, z. 7).
— 64 —
L^pi ,>£ i^^^ «i^^* findet edle renner, die nicht vom kriegs-
getümmel feig weglaufen ^ (comm. ^jj^ S)", Harn. ^"^0 J^.
syiLaJ\ (Jjuo ijwjl^ ^^L ^J^ » I! 4>Lxi| „und auf edlen rennem,
mageren, (sitzen) reiter, gleichend den falken" und Ham. f^*^'
Damiri gibt als plural auch noch t>y^ an.
jj«^ gaunu^ „scharzröthlich" [vgl. M^K^^ „färbe, art" was
ich schon wegen des im ch'ald. mit ihm wechselnden v^^
„nach art" nicht für ein pers. lehnwort halte; vielleicht gehört
auch der hebr. E.N. ■'r^;., was dann „der braune" heissen würde,
hieher] Ham. l'At" m^^ lJ^ ^'^^^ brüst des schwarzrothen
pferdes" und Ham. Idt" ^;pl^ -;^lplwJI 13 jj^l „den schwarz-
rothen mit dem weissen stirnfleck und den fuchsen". Nach
den lexicographen kann man ,j%^ auch von schwarzrothen
kamelen sagen.
ijiU^ gajjdsu^ „der schäumende" Jmrulk. Muall. 55
(^LLä- J^JJI (J^ „auf einem trotz seiner schmächtigkeit (comm.
*-»-o) aufschäumenden (wild dahinrennenden)"; das bild ist vom
sieden des kesseis (vgl. den schluss des verses) hergenommen.
(i/*..^ maJibüku^ „festes, strammgebautes pferd" [von
^Uä festmachen, gut und dicht weben, vgl. auch syr. ^^^^
„mischen" und das verwandte hebr. pDn mit stärker nüancirtem
dritten radical „die bände in einander fügen", dann auch um-
fassen", die alle auf einen grundbegriff zurückgehen] Ham. \\*
(siehe bei t>vÄ^I, pl. i^ys>- die stelle), Zuhair Div. id, \'\ J^
^y4^ v4^ "^^f ^^^^^ rücken eines strammgebauten", und den
Ju^ ist ein druckfehler in Freytags Hamasa für Juws^ (von jLa.)-
65
vers im Muhit, wo es heisst (unter viL^): viKLi! Ow:i^
tXiXlII 3S^ „(ich rüstete für ,;ihn) ein pferd mit hohem
umdreher (siehe Ch. Ä., s. 238, z. 4) und festgehauten
schultern".
(30) J^Jp I al-muhaifgalu „ein pferd mit weissen>order- und
hinterfiissen" [denom. von J^, pl. J^ weiser fleck am fuss
des pferdes, z. b. Ham. öi-" J^5 )7^ ^ "^^®' ^^® schlachten-
tage, haben weisse stirn- und fussflecke wie die rosse"; äth.
rh*7A! fussspange Jer. 34,1] in einem im Muhit unter J.^
stehenden, im diwan Ahlwardt's fehlenden verse 'Antara's:
„es zog aus das lautwiehernde (pferd) als ein an den fassen
weiss geflecktes, bis es nachher, als es in der Schlacht gewesen
war, zurückkehrte als ein nicht mehr weissgeflecktes (weil von
blut beschmutzt)". In der vulgärsprache sagt man auch (mit
auflösung) muhangal statt muhaggal (Muhit).
jjUoä. hisänu^ „edles ross", bes. „hengst", in dem unter
JLiI aus Meidäni mitgetheilten vers des Aus; im vulgär-
arabischen wurde jjLoä das gewöhnliche wort für pferd, siehe s. 39.
,Jä^\ al-hazzijju „der glückliche" [von iä^ „glück", urspr.
aber wahrscheinlich „loospfeil", vgl. die analogie von rhK*'
pfeil, pl. Krh^- ^^nd »liiii „pfeil" wie „ansehen, ehre", ^Jhs^
glück, und von yn „pfeil", 'i^y „antheil"; wenn man aber
JiiÜ al-hazijju liest, ' so ist das wort direct vom verbum
LiiL=^ gebildet] t. t. des achten pferds beim wettlauf; siehe das
unter ^3-?Li Ham. t^^ comm. von mir angefahrte gedieht.
i so Lane I, 2, 597.
Ho mmol, thiercamen.
— 66 -
JoLä. ha üu'»^ „(den gewöhnlichen naturlauf) verändernd"
d. i. „noch ohne junge", sonst nur von kamelen gesagt (siehe
ausführlich daselbst) scheint doch einmal, und zwar in einem
vers der Mufaddalijjät, den Ahlwardt, Ch. A., s. 210 anfuhrt,
auch von einer pferdstute vorzukommen; dort heisst es:
„und eine schlanke (stute), kurzhaarige S dauernden Ungestüms,
zuverlässig, stockähnlich, noch olme jungen"
w^Ä-ww^M al-mustalfiru „der bestürzte" (denom. von 'iyKs^
„bestürzung") 2 heisst das sonst ' mit dem t. t. oJ-^Lü! ge-
nannte sechste pferd im wettlauf in dem unter ^^jL-ww aus Harn.
t^*-) comm. von mir angeführten gedieht.
(35) UiLa» //asa^?(aus Aa£awm*«*),nebenformvon iai und Jcli
„dick und fleischig, gedrungen" nach den lexicographen epitheton
des pferdes; bei Imru'ulk. Diw. M,t"» heisst es vom rücken
des pferdes: „sie (die stute) hat zwei fest- und starkgebaute
rückentheile 3 (b'liü^ ijUiSö) wie wenn der leopard (L.A.M)
hinstürzt auf seine Vorderbeine". Sonst ist ^U^ ein beiwort
des esels, so Div. Hud. d1,v (comm. CuJCo U2> iJ^"^ JöLi
1 siehe meine bemerkung bei (^v^K
2 nach andern auch „endlos fortlaufend" (also vom pferd, das nie
zum ziel der rennbahn kommt?)
3 Lane I, 2, 769: two compact portions of flesh and sinew con-
fining her backbone.
4 aus Lä^JiiÄ. * entstanden.
5 Ahlw., Ch. A., s. 243.
— 67 —
i^^mXj^ muUauUku'*^ ein „sehr glattes'* pferd [part. der
Xljten form von ^^JLä., was ursprünglich „glätten", dann erst
„bilden, messen etc." heisst, vgl. hebr pVn glatt sein, aram.
]r\\u „glück", urspr. aber „ein glatter kieselstein zum loosen", ^
äth. 'Tf A*l*' [geglättet, abgerieben,] verzehrt, vernichtet werden, wie
ass.. z. b. uhallik „ich vernichtete" Asarh. 1,13, ihtalik „er geht
zu gnmd" DeL, ass. lesest., s. 38, z. 40; haluku- IIl. Rawl. 70,
106 ff.. = sumerisch MIT [was sonst „name, nennen" heisst] ist
noch nicht sicher zu erklären, da belegsstellen bis jetzt fehlen]
Harn. t^dA r^-^J^ ^-r^ "^^^^ ^^^ rücken glatte" (siehe die
stelle bei ;3^*).
joi^usÄ. hindidu'>^ nach den lexicographen urspr. „der
dicke, lange" [eine auflösung aus urspr. hid(Ud'^ Im arab.
sagt man nach den lexicographen ^5^^ tX^ von der von
eiter fliessenden wunde ; die wurzel had^ liaz heisst sonst „durch-
bohren" im semitischen] Ham. t^f v comm. (vers des Mälik ihn
al-Raib) -LS wS^j JojJl^ vÄ-wI. „und einen fuchsen, einen
langen, welcher (seinen zügel hin zum wasser) am boden hin-
.'-■-■
schleppt"; im text steht dort jo jui „recken, beiden".
iüLftÄÄ. haifänatu^ „heuschreckenähnliches" pferd (denom.
von -^Lftla- „heuschrßcken"; das tertium comparationis liegt in
dem dünnen, schlanken leib^ oder im leichten sprung,'^ was
1 80 schon A. Schaltens, vgl. Ges. Thes., p. 483 und als analogie
das oben bei ^h-s-l bemerkte.
^ wahrsch. graphisch ungenau statt halü/m (J*Jti).
3 Nöldeke, Beiträge zur Poesie der alten Araber, s. 168.
< Muhil; da v-ftAÄ.1 „zwei-, verschiedenfarbig", speciell vom kamel
— 68 —
auf dasselbe hinauskommt) Imrulk Diw. H, \'ö P^i-^i ^ V^;'5
iüLftlö^ „und ich reite im kampfesschrecken eine heuschreeke"
(oder „eine braunrothe", siehe die anm.i, ferner im trauerlied
der al-Hansä auf ihren bruder Sahr 1, vers 9. ^
J..t> daulun „der munter (trabende" (nach andern „lang-
sam trabende") von JI5 (= Lia^^o Llco^ (c^) Ham. f öa
J««t> Ä-o^ „eine wolgepflegte munterdahintrabende (stute)".
Auch von andern thieren werden namen, von obigem stamm
J!i> abgeleitet, gebraucht, so vom schakal, (wolf und wiesei)
Ju4>2^ J.t>, ,j^l5 und Jlj, und vom"" fuchs, dessen eigenname
xJL^ („Reineke") ist^; auch sie gehen auf den begriff der be-
weglichkeit und munterkeit zurück.
(40) oJoo7wwc?^zVww[vono4>| zurückweichen; der grundbegriff
des semitischen stammes *i:m geht wahrscheinlich vom „rücken"
woraus sich dann überhaupt der begriff „hinten" entwickelt,
aus: oJ, ot> rücken, äth. 'tf^ü/i' ,,sich auf den rücken legen^'
oder pterd „ein blaues und ein schwarzes äuge habend" heisst (daher
^LäÄä. ursprünghch ,,die zweifarbige, weissgelbe," d. i. die heuschreck e),
..T I T " r . ^^ "
so könnte man ioLÄXö. (wie v«AAiS?, siehe Lane I, 1, 833) vielleicht noch
besser mit „braunroth" übersetzen.
1 Nöldeke, a. a. o., s. 165.
2 siehe den vers des Ka'b ihn Mälik al-Ansäri bei Damiri I, t^t^d
9 *
(vgl. auch Ibn Ja'ish, t"t^); die form Jjti begegnet sonst nur noch in
3 vgl. den eigennamen des wolfes iüUt> („Jsegrim"), den des löwen
iooLw! („Nobel") u. a.
— 69 —
von thieren, an. ley. des äth. Physiologiis \ MiC.' berg, urspr.
natürlich bergrücken, ^nn „weide, trift", nicht von „treiben",
wie man ^3 173 erklären mag, sondern auch urspr. „bergrücken,
landi-ücken" als der geeignetste ort zur weide, Ir^? „weide, feld";
erst daraus lassen sich die andern bedeutungen o5 „hinten
naclifolgen", r^? „sich nachfolgen lassen d. i. führen", -i3T „die
Worte einander in unmittelbarer folge folgen lassen d. i. reden",
wie auch rrnin'i „bienen", ursp. coli, wie wjj „bienenschwarm"
ableiten; dagegen oD, ^1"t, ass. dibbaru'^ „Untergang, tod,
pest" gehen wieder auf den begriff des vom rücken, von hinten
kommenden, d. i. des feindlichen, zurück. Ansprechend ist die
vermuthung Dillmann's, dass R-flC^ v?*^ ^- s. £ urspr. vom
emporragen, hoch sein (vgl. \{{i und 'f'JEl'fl'fl!) abzuleiten und
dies demnach der letzte ' grundbegriff von im sei] in Juläx»
o Jooj „anrennend wie zurückweichend" Mu all. Imrulk. 53,
siehe unter ou?i^
|vJß4> I adhamu rappe [wörtlich „dunkles pferd"; vgl. ^UißO
nacht, J/^O Unglück, k}J1}\ [V^^5 die nacht brach plötzlich
über sie ein, wie das hebr. Dirtr-^^N Jer. 14, 9 an. Xey. ein vom Un-
glück betäubter mann, wonach der grundbegriff in dem dumpfen,
niederdrückenden — vgl. auch Ö7:i, D^t, '^ft#y»:, J^fl»-^: ; ass.
adammum IV Rawl. 29, 55* ich verstumme^ u. a., alle von der
* darüber ausfuhrlich meine ausgäbe des äth. Phys. (Leipzig 1877),
8. XXVII.
2 siehe Smith, Chald. Genesis, üb. von Delitzsch, Beigaben, s. 309.
3 die Verdoppelung ist blos graphisch, = adämum; das assyrische
praesens und futur (der form nach = dem äth. impf. JR'7'flC' neben
dem subj. J&*7flC'i welch letzterem die gewöhnlichen semit. imperfect-
formen u»^^, Vt:)-" etc. entsprechen) lautet isdJcan, 1. s. ahikan (sehr oft
in der Schreibung ikakkan, aiakkan), woneben i und u nach dem 2. radical
— 70 —
w. dam — zu liegen scheint] *Ant. Mn'all. 06 (dort eine riÜirende
beschreibung der anhänglichkeit des schon blutbedeckten kjinipf-
rosses an seinen herrn, siehe die Übersetzung in Rückert's
Hamasa II, s. 149), Hani. t=i comm. (in dem bei (^Li mitzu-
theilenden gedieht) und im Sprichwort: *JßjJI ^^ (>j1.ä.|
Ki.vl» 11 „schöner als schwarze pferde mit weissen flecken an
den vorderfüssen" Meid. I 414. ^ö\ wird auch von dunkel-
braunen kamelen gesagt (Ham. tf a. tt"f . vt^^l*'), siehe bei den
kamelnamen.
Sb dakarun hengst [wörtlich „männliches" thier; vgl. hebr.
•nDT, ass. zikaru und zihru^ z. b. Sanh. III 17, aram. li^? "iD1
„männchen, mann"; die sinnliche grundbedeutung ist „durch-
stossen", vgl. andrerseits r.np,5 „trau"] im Sprichwort j^xia^j
3'jJI «JotS „jenachdem sein futter ist, läuft der hengst"
Meid. I 158 {^^ heisst hier „bauch", bildlich für „futter",
aber unmöglich „thal"; „in seinem thale läuft das pferd" = „in
der ebene läuft das pferd" am besten, so sagt der Araber nicht;.
vorkommen, z. b. la tasakip »^stürze nicht!" IV Rawl. 10, 36^, aiahir
„ich werde zerbrechen" H. J., Obv. 17 u. a., obiges adammum, dann ibullüt
„erlebt" u. a. Das assyr. imperfect (immer mit präteritalbedeutung, da das
eigentliche perfect im assyr. trotz Hincks und Sayce ganz verloren gieng)
hi ishun, l.s.askun (daneben a: z. b. zshat „er fasste"; mit i: z. b. iphid
„er befahl"); das sog. Pa"al oder Pi"el dagegen geht streng nach der
vokaltblge des arabischen c>*-ftj , also nmattir er hat regnen lassen (das
präs. davon würde umattar, auch ungraphisch genau umätar geschrieben
lauten). Der sicherste führer in der Unterscheidung des assyr. präs. kal
von impf, wie präs. Pa"al ist also stets der vokalismus, vor allem das
aus jii- entstandene präformativ u- vor dem ersten radical. Es wäre zeit,
dass endlich dieser hauptlehre der assyr. grammatik bei der Interpreta-
tion der texte mehr rechnung getragen würde als es bisher geschah,
denn bis jetzt wurden beinah alle diese formen bei der erklärung bunt
durcheinander geworfen.
— 71 —
i) joo mu(hikkin das vollständig ausgezahnte [wörtl. welches
die zahne „hat durchbrechen lassen"; von diesem wie über-
haupt der w. dak m auch unserm ^5^ eigenen grundbegriff
kommen auch die arab. bedeutungen: „schlachten", ferner „scharf
sein" vom geist, und „heftig brennen, stechen" vom feuer und
der sonne; daher ioiS sonne, und das aus der letztern bedeutung
des verbums nunmehr leicht abzuleitende hebr. rilDt, aram.
TT'
l^?i n^"! „rein sein", was also urspr. von der blendenden reine
des lichtes gesagt wurde; nicht identisch damit — man beachte
das strenge lautgesetz arab. J), äth. |f, hebr. 7, ass. 0, aram.
?, 1 — aber doch nah verwandt, ist das arabische ^5\ „rein
sein"] sechs oder siebenjährige pferd (und dann zum reiten und
zum ertragen von langen beschwerlichen märschen und kriegs-
zügen am tüchtigsten); beim kamel entspricht i^jlAjs? „zehn-
jähriges kamel" wie in der vorhergehenden alterstufe dem
fiinfl ährigen pferde (/^kLi) das neunjährige kamel (J\Ü) ent-
spricht ; vgl. ^^^ wo noch andere dieser von den zahnen her-
genommenen altersbezeichnungen der pferde und kamele ver-
zeichnet sind. — Ein aus Meid. II 602 angeführtes Sprichwort
siehe schon unter P j^, pl. P^<J*^5 vgl- ausserdem die beiden
Sprichwörter: v->^^ oLA5^jOi ^er^ ^A^^ lauf der ausgezahn-
ten rosse ist ein wettlauf" ^weil sie in diesem alter am besten
laufen) und llül kxi ^"J^ i^^^ ^7^ »(^r läuft) wie ein
ausgezahntes pferd läuft, da können ihm die esel nicht folgen"
bei Meid. I 277. Der pl. ^^IjJo Ham. riv ^^^i^\ 3^<Xo
,,die brüste vollzahniger rosse".
^Lä • j M Mfirin „hufthier" [wörtlich „besitzer eines hufes".
— 72 —
und zwar speciell „eines pferdeliufes" ' ; die grundbedeutung von
wiLi ist „graber", vgl. Muhit ^>!bil »vä^t ^^<^^ ri^^ ^^^^
und das liebr. ^cn, syr. r^**^ graben] Harn. I^va ^3 s\Jo IXi
cjsUaJ L4J-yJ v»^ „und wenn je früher einmal ein huftbier
geflogen wäre, so wäre (meines) geflogen". ,
(45) JinS. ^ö du husalin „mahnen trager" [wörtlich: „besitzer
der haarbüschel"; iüJxÄ., pl. jL»aÄ.„haarbüschel, locke" kommt
von Jl^Ü „abschneiden" und heisst ursprünglich „abschnitt",
sowohl von haaren*— Muhit aüjo iLLJJiJI •! ^♦Xsxj! ^jtiJI
— wie vomfleisch von körpertheilen — Muhit jv^xJÜI ^yaxiS^ — ,
ohne dass man dabei an wirklich abgeschnittene haare oder
abgeschnittene vom körper losgetrennte fleischstücke zu denken
hätte, vgl. das von demselben stamm kommende «ULa-o-ä., was
der Muhit einestheils durch „abschnitt ^ vom fleisch oder fleisch
1 vgl. kitäbu '1-fark, ed. Müller, s. 8 (resp. s. 240) „und vi Li
wird vom pferd gerade wie *t\i* vom menschen gebraucht, und der pl.
heisst wJI^-a."; der huf der kamele heisst >»ftS», der der schafe, des
rindviebs und der gazellen \JiJJo. Dass übrigens jjIä. nicht blos von
pferden (sondern auch vom esel und ähnlichen thieren) gebraucht wird,
geht aus stellen wie kit. fark, s. 12 (resp. 244) viLi ^O JXI« ^^aX}
(vgl. auch s. 10, resp. 242, z. 9) hervor. Damit stimmt überein MuhU,
XjltX-U viLs-l (die V'5*^ ^^"^ j^ pferd, esel, wildesei und maulthier).
2 'HEn, r^^ ,,erröthen, sich schämen'* gehören zu yA^i 'hd*^'
mit h.
^ dass iLL^^o^ wie iiLUa^ , trotzdem beide auf den grundbegriff
des „abschneidens" zurückgehen, doch nicht deshalb vom körper „losge-
— 73 —
.der Schenkel und der oberarme und der Vorderarme oder jedes
gliedes, woran dickes fleisch ist", anderntheils durch dasselbe
&JUO xJLJLßJI .1 »^JCÄ^JI JläJI d. i. eben „haarbüschel" erklärt]
Harn. |^<i1, siehe die stelle bereits unter ^^3^* (dort acc. 13
S^<) und Harn, f öa JÜoSlI (3^.3 '^Ju^ ^3 «r? ;L£ Läo «J
' « <^ -
J "^^ .3 tX^J „wenn er wollte, so flöge mit ihm dahin ein
muntertrabendes, schlankbauchiges, hohes, dichtbemähntes (ross)".
^\j4M^\ • j du 's-simrdhi „besitzer des weissen stirn-
flecks" [^!l«-w geht wahrscheinlich auf einen stamm ^>-w
zurück, der urspr., so auch im arab., „hervorbrechen", hier aber
jedenfalls übertragen „glänzen" heisst, vgl. ^lr^'%i „licht-,
feuerglanz" Ex. 24, 17] Ham. ^6^^ siehe schon unter ^j*^..
nJlc ,3 du udarin „wohlgemähnt" [wÖrtl. „besitzer der
nackenhaare", von »ncXä, pl. >J^, urspr. „umhegung" und
dann von den den nacken umhegenden oder bedeckenden haaren,
vgl. sdS „entschuldigen", eig. „umhegen, verdecken", JjoLo
löste" haarbüschel oder fleischtheile, sondern im gegentheil am haupt
befindliche locken, an den gliedern befindliches fleisch heissen, sieht man
an dem einzigen Stellvertreter des stammes Jw^oä- der andern semiti-
sehen sprachen, dem seltenen syr. wort »^^S:^, was aber nicht ,,curva-
tura brachii" sondern „negmentum camis , caro" heisst, wie in Payne
Smith, p. 1352 zu corrigiren ist; die dort angeführten beispiele, beson-
ders das zweite: „seine finger und seine Vorderarme und seine (übrigen)
fleischtheile (wahrscheinlich der nun noch übrige stumpf des Oberarms)
wurden ihm abgehauen" beweisen dies deutlich. Das arab. J^a-^oä. wie
das syr. ^^ (ursemitisch: hasilu) heissen |VÄij| ^jjc Xtho'M.
— 74 ■-
„hülle'*, l\\s\£' , j iingi'mu" ' , ferner ~y^^ „absatz, terrasse", eig.
,,iuiizäunimg, umwallung", 'f'Oll/i' «^'^- ^^7- ^^^- 15, 9 viell.
„sich umhegen cl. i. sich eine umhegung, ein lager machen", was
zum Zusammenhang wol passen würde 2, und ^^l. „umhegen,
schützen, helfen", weshalb das hebr. njs; „helfen" ebensogut zum
ursem/«c?ara wie zum verwandten ursem. ' azara '^ gehören könnte,
was natürlich, da das hebr. t sowol ursemit. d wie z vertritt,
unentschieden bleiben muss] in dem von Ahlwardt (Ch. A., s. 210)
citirten verse der Mufaddalijjät ^^uJuo stXi ^^ s^Jö Jy^^^
siX^J^\ c;:>Lo ^^J0 „mit weitschrittigem (rosse), wohlgemähnt,
glatt, von den töchtern des (hengstesj al-Munkadir"; vgl. auch
NtXÜI JLÜ in der nachher unter ki-uo . j mitgetheilten stelle
aus Ham. vid.
^AjUI • j aü afänina „auf verschiedene arten laufend"
[wörtl. „besitzer verschiedener laufarten" von ^jj, pl. ,^Ui!,
pl. pl. ^jUt oder von ^jy^U ipl- (^^Lit, beide, ^ und
^•Jil, „art, gattung" einer sache, hier natürlich vom lauf
gesagt; die grundbedeutung von ZsJ ist „Verzweigung", vgl.
(jJLi „zweig", pl. ,jUi!, "js und nrs „mauerzacke", „winkel",
und bes. d^:2B „korallen"^ von ihrer bäum- und ZAveigähnlichen
' „mit dem gürtel, mit dem schleier reisst der schöne wahn ent-
zwei" Schiller.
2 während "^i^HC' allerdings auf die W. c_ar „ausstreuen" zu
^ehen scheint, dann aber besser ^YiUCl' itlHi^' ein stamm mit h
prostheticum , gehörig zur sippe tfC2l'? tl^O^'i HCff^' etc.) zu
schreiben ist.
3 arab. syt „helfen" und syr. H'V^ „hilfe"
* vgl. Franz Delitzsch in seinem Hiob-commentar (2. aufl.,
Leipzig 1876), s. 370 (zu Hiob 28, 18): Für die bed. korallen spricht bei
— 75 —
gestaltuiig] siehe in dem schon unter J^f ans Meidäni mit-
getheilten verse Kuräd's.
xäjuo .j du mal atin „mnntertr abend" [wörtl. „besitzer
innnterulaufes"voniüLyo, was urspr. „das hervorfliessen, munter-
dahinfliessen'" heisst. vgl. xiLyo auch „myrrhenöl, myrrhenharz",
<^*Js äth. dasselbe, und die von der stärkern nüance dieses stammes
kommenden j^a^sc „ausschnäutzung", „auspressung einer flüssig-
keit", aufs geistige übertragen „ausrechnung, Schlussfolgerung",
M^«^ „hervorsprudelndes wasser", 'i£.yjc , was die iexicographen
durch XÄ.wCi« &}l\ loLuÜI — dieselbe bedeutung wird auch
von Äjuyo angeführt — wiedergeben, und das äth. ^Qi
„siegen" 1, jedenfalls ursprünglich vom schnellen Siegeslauf]
Harn, f <)1, bereits unter J^^iia^ .j mitgetheilt, ^ und Imrulk.
^^y.t die l/ ■]£ ^^vi, welcher der grundbegriff des treibens, bes. des
pflanzlichen eignet (wov. ,^ ast, zweig, eig. trieb, franz. jet) und
Thren. 4. 7, wo . . . weisse . . .u. röthe einander gegenüber stehen.
' in den äthiopischen hand Schriften wechselt die Schreibung ^/i'
mit '^O' unterschiedslos (vgl. auch meinen Physiologus, Einl. s. XXI f.);
da nun '^tx* mit alif in keiner semit. spräche ein analogon hätte, so
halte ich die Schreibung ^0' für hinlänglich gerechtfertigt.
2 vgl. auch den vers des 18. 'abbäsidischen chalifen, des Ibn al-
Mu*tazz (lebte in der letzten hälfte des 3. = 9. jahrh.) in seinem Diwan,
,p, 14 (citirt von Ahlw., Ch. A., s. 256) ^Lii/o v^-yp kx-yo (^j^
„(und ich brach auf am ende der nacht] auf einem muntertrabenden,
kastanienbraunen, zum fliegen gebrachten". Ein anderes mit iutx^ zu-
-o^ » o '
sammengesetztes epitheton des pferdes ist ÄJIA4J! ^J^j^ Ham. v^ö
{J^.:S<M^ „auf einem (rosse), dessen lauf lang dauert" (siehe
auch unter Jv^); es ist nicht nöthig, mit Freytag zwischen ^o und
— 76 —
Divv. fj ft^ (vgl. fiuch Harn. t^dA comni.) „auf einem niimter-
trabenden (Üutjyo ^^tXj), indem es ist, wie wenn das an leichtig-
keit seinem traben und liuf schlag (xajJ1J>, x^Lä^) am näch-
sten kommende die trabarten (JuJii) des fuchses wären", wozu
man t^A, et^ ij^süCS v^Jväj •.. &J (Rückert: „er ist ein füchs-
lein im galoppe"), ebenfalls vom pferd gesagt, vergleiche.
(50) x^o^o inurabbabafu^ „die wolgepflegte (stute)" — denn
„aufziehen" [urspr. „gross machen", was aber nicht die letzte
grundbedeutung des semitischen rahdba ist, welches vielmehr,
wie man auch ohne das äth. ^(1(1- „^^^sbreiten" vermuthen
könnte, „ausgebreitet, ausgedehnt sein" und dann erst „gross,
viel sein" (so syr. us^ „weit, gross; viel", hebr. nnn „viel, gross
sein") bedeutet; vgl. 5^3-1 urspr. „sich auf alle viere hinbreiten"
vom thier, ferner ys'i sich niederlegen, ass. usarbisa „ich liess
grasen, ruhen" Asurb. VII, 8, muttasrabbüu „dehnbar" ^ u. a.,
- *-- 55 ^
sämmtlich von der w. rab^ heisst ^^si „nähren" io) im ara-
, ^- '
bischen — Ham. ■Pöa in der schon unter J^.J notirten stelle,
wo es heisst: „und nicht wirst du ihn wiedersehen, während
7 ' , 0 ' 0 5
;3^ ein ^^ zu ergänzen, da ^3^ (allerdings sonst = „länge'', üXaj)
eben hier adjectivisch gebraucht wird, wozu ja im arabischen die ana-
logien nicht fehlen. Andre lesen JjUm-«-3 (dann: auf einem, der den
muntern lauf entzündet, d. h. entbrennen, beginnen lässt).
1 Jo\JLsM ist der etwas langsamere, schlaffere lauf des rosses, gleich-
sam ,,das sich fallen (iaiLw) lassen", also, dem galopp gegenüber der
trab, während ^,^yS3 das gleichzeitige aufheben und sinken lassen („dem
boden nahebringen") der vorderfüsse bedeutet, mithin von Rückert nicht
mit unrecht durch galopp wiedergegeben wird.
^ Delitzsch, Chald. Genesis, s. 307.
— 11 —
ihn fortträgt eine starke, schnell einherschreitende (k&melin),
deren sattel-quersack ein (kurzes) panzerhemd und ein ross-
sattel ist, indem ihr zur seite läuft (Rück, „ledig daneben
tanzt'') eine wolgepflegte munterdahintrabende (stute)", wobei
an das schon unter <:JuJ^ und äaaaä. erwähnte zu erinnern
ist, dass nemlich, um Rückerts worte (Ham. I, 378 anm.) zu ge-
brauchen, die kamele, auf denen man den kriegszug antrat,
ausser den reitern auch waffen, sattel und zeug der ledig
danebenhergefülirten rosse tragen müssen, um diese ganz frisch
(weshalb eben hier obiges epitheton „wolgepflegt" gewählt ist)
für den reiterangriff zu erhalten.
Jlä.xI a/rgalu „mit einer 'iJ^\^ d. i. einem weissen fleck
an den hinterfiissen (von J4»-) ^ fuss, bei thieren „hinterfuss")
versehen" in dem schon unter Joy^l angeführten vers der Mu-
faddalijjät (Ch. A., s. 246 : „[auf einem langwangigen , edeln,
an welchem kein fehl ist,] braunroth wie die färbe des weins.
mit weissem fleck an hinterfuss und stirn
im (owoJI jj^Ji' o/^i^
-.Ljyo murtäJiu^ „der muntere" [von _ls wehen, dann
vom beweglichen und anfrischenden des wehens des windes
auf die Stimmung überifragen; vgl. dh: kühlung, windzu-
föcheln, n^-i wind, hauch, geist,^ syr. j^©^ und assyr. ruhu'^'
^ dass bereits im ursemitischen neben righi [{hy;:, \L^ ^ 0^^)) ^i"
if/r?i, was von einer ganz andern wurzel kommt, existirte, beweisen
äth. h.1C'i mand. |^^ und vulg.-arab. y^l.
f
2 während arab. — -•* „geist", ^p->N „wind" heisst.
2 das IVRawl. begegnende seltnere synonym des Wortes ivtu [st. c.
ivat z. b. IV Rawl. 29, 27 -|- 28* ivat hcdatu kuvim (oder kummu?) der
hauch des lebens ist dein (von nirr = irr:}]; obwohl sonst assyr. h blos
— 78 —
dass.] t. t. des fünften pferds im wettlauf; siehe das bei
^J^\JL aus Harn, t^l comm. von mir angeführte gedieht.
^Ä.yx) muzgan „das langsam gehende" (wörtl. „fortge-
triebene", ^ was man erst zum l^auf antreiben muss, was nicht
von selber schnell geht) Ham. Ua in der schon unter cj^i
mitgetheilten stelle (wo Rückert „losgelassen" übersetzt).
^LC sdhihun „renner*' (eigentl. „Schwimmer" 2) Ant.Diw. \', 0
i^j^ 3^1 Ip), 'Ant. Mu all. 44, Ham. *itd (siehe schon bei
t>jj^l; dort auch das fem. aliuLl), d\' comm. (dichtervers) :
äJCrLl iXgJ /^y^ xäljo •! iÜ^Lt ^ „beim zweiten oder beim
ersten lauf eines renners, eines mit schöngebauten (eigtl. hohen)
fassen" und die mubäla^a-form
(55) ^LLw sabhdlm'»^ Ham. v*1v (ebenfalls schon bei ö>js>\
mitgetheilt) w^e
^ ^yKjM sahuliuY^ Imrulk. Diw. ff, \^ (siehe unter . ^t'f-)
^^LL sdbihun „voranlaufend, vorrenner" Ham. |"öa (siehe
bei (3^*)? ^ies wort und das damit wechselnde JLrsvJI („das
berühmt machende") ist t. t. für das erste pferd beim wett-
arabischem ^ , äthiopischem "ll entspricht , während — - im ass. zu 1
verflüchtigt wird (z. b. imtru esel u. a.), so ist dies lautgesetz hier
unterbrochen worden, da ein denkbares rzu «geist" mit rm „hirt" lautHch
ganz zusammenfallen würde.
1 von ,c^)t, z. b. ioÜtiÜi iÜJ! ^5^)^-
2 „luftschwimmer" , „Schwimmer der luft" Ahlw., Ch. A. s. 209,
^ beachte die status-constructusverhindung; im cl assischen arabisch
müsste es heissen: iülÄljo .! ^Ll sJ%£..
— 79 —
lauf, welches allen andern vorrennt und so seinem Besitzer
rühm verleiht; so der pl. Harn, ff LuLo-JL ^ LLo i^\yj^}\
„[du findest stets] von uns das vorrennende ross und das von
uns, welches an zweiter stelle sein ziel erreicht" und im sprich-
wort (Freyt. Prov. III 201): oJü* ^\^\ O^V^ <-^ „beim
ausgesetzten preis (d. i. beim wettlauf) erkennt man die vor-
rennenden pferde". Eine hübsche Zusammenstellung der reihen-
folge der pferde beim wettlauf und der namen, die ihnen dabei
die Araber gaben, ist in folgendem gedieht des Muhammad
ihn Jazid Maslama ihn 'Abd al-Malik ibn Marwän enthalten
(versmass mutahdrih) Ham. f 1 comm.:
IS v.:>AiÖI ^^wo« yk.^\ Js^ [siehe daselbst] d. i.
1. Zum Sieger macht seinen Herrn (ij^) der mit dem weissen
stirnfleck versehene (j-C^JI)und dessen kreuz (,^s^) berührt (i^-^^
denom. von J^*o: hier = „an zweiter stelle folgt") der rothbraune
imd von sorgen befreit (,^^*^, hier = „an dritter stelle kommt")
ohne noch getadelt zu werden, der dunkelbraune (*Jöt>^!),
2. und nach ihm kommt ein vierter, nachfolgend (Lüo*, hier =
„an vierter stelle kommend"),
und wie entfernt ist doch der welcher nächNagd kommt von dem
welcher nach Tihäma geht '.2
^ man beachte die bei den arab. nationalgrammatikern verpönte
Verbindung des part. act. zugleich mit dem artikel und einem pron. suff.
Vgl. auch Mutan. p. It^t", yj, vers 1" L^oJücJI und Mut. u. Seiff.
s. 59 dazu (oder vielmehr dagegen) ; interessant ist, dass auch der grosse
Zamahäari solche Verbindungen braucht, z. b. Kassäf, Calc. Ausg. II,
ttn (zu Sure 33, 35) iJ!3^lt>JI^ L^i'liiiiUlL, und man sieht, dass
sie, 80 unnatürlich sie scheinen, wirklich in der spräche vorkamen.
2 f*-^^" ^^^^' ^J-^ LS^'j ^^^- ^- ^^ oben; tXjS\XJ scheint
— 80 —
3. Und noch nicht wird getadelt der muntere {—.\JSy^\) von
ihnen, an fünfter stelle folgend, ^
indem er, obwol er nicht ganz vorn dran ist, doch noch als einer
der vordem ankam ; ^
4. und der sechste von ihnen der (den hals?) beugende (^wfiJbljul).
der bestürzte (*.a^JLww-«j!;;
beinah wäre er vor schreck nicht mehr zum ziele gekommen.
5. Und in seiner hoffnung (seinem streben) getäuscht ist der, auf
den man hoffnung setzte (t>x>«-«j|, hier = „der an siebenter stelle
kommende"), darin dass er in der hoffnung getäuscht wird,
und dazwischen gekommen ist ihm der linksfliegende Unglücks vogel.
6. Und dann kommt der glückliche ( ^ n "s. t) von ihnen, an achter
stelle folgend,
8. dann kommt der unter ■ ihnen mit schlagen bedachte
(|VAn-UI) an neunter stelle,
und von allen richtungen wird er mit schlagen bedacht.
9. Es läuftdas seh weiger lein (ouLCwuJI) hinter dem vorigen drein:
10. im hintersten treffen der rosse läuft er unter ihnen
als einer, der tadel verdient, während ihren lenker (v (^ m* jLw)
doch der grössere tadel trifft.
11. Wenn gesagt wird; wer ist sein herr, so antwortet er nicht
aus traurigkeit sich mit schweigen gleichsam vertheidigend.
^y^ sabükun von demselben stamm \J^1j^ (wie oben
hier „der nach Nagd gehört", also == „der von Nagd" zu bedeuten; die
lexicographen haben blos die bedeutung „der nach Nagd geht", so Muhit
— 81 -
,^y^ neben ^Ll) Zuh. Diw. 1", t"v i^üLiJI jl ^j^-y«„vor-
aiislaufend zu den zielen" (das unmittelbar bei Zuhair vorher-
gehende siehe schon unter vCyo).
«j^ sartun „schnell, renner'* [die grundbedeutung scheint
im „ausdehnen" zu liegen, vgl. y^b „ausdehnen" und syr. '«^j^
„ausgleiten, fehlen'^ urspr. viell. „sich hinbreiten, hinfallen"] pl.
^\yj\ Zuh. Diw. 1^, t"A (siehe Ahlw., Ch. A. 293).
(60) o4^ sukaüun „schweigerlein" [von oJCL „schwei-
gen" = rr^ppJi an. Uy. Deut. 27, 9, urspr. „sich hinbreiten,
ruhen" vgl. fthi^-lhs „grund, basis einer säule", |La^ und jLsoX
„bodensatz, satz, hefe", ass. ishutu-su „[die furcht der macht
Asur seines herrn] warf ihn nieder" I Rawl. 35, 1, z. 17, und
andere der W. sah angehörende semitische Wörter, wie z. b.
^jJCu/, 35^5 u. a.] t. t. des zehnten (letzten) pferdes beim wett-
lauf; siehe das unmittelbar vorhergehende gedieht, v. 9. Ein
synonym davon ist J^Xl«*i, jXwi (siehe daselbst).
jvcLJ salimun (vom bekannten ursemitischen stamm s«/ama,
vgl. Dbiü etc.) in *§lp^f aUio.l ajuLw „mit tadellosen schen-
kein" {UtAsy pl. iLftiö.l sind die dünnern theile der hinter-
flisse* (Vjlyül des pferds oder kameis) Ham. fA.
iU-^Xu; salhabatun „die schlanke, langgebaute" [vgl. v.a-L**'
„lang*', ^SyÄiS v^JLü u^yi „ein schnellfüssiges, behendes pferd",
während das gleichlautende hebr. n^inViü „flamme" saf'el-
bildung des ursemitischen lahdba ist] Mufadd p. 33, 28 (bei
1 Ahlwardt im Ch. A. a. 235 bei aiifzählung der körpertheile des
pferdes : „hinterfuss-schienbein".
Hommel, thiernamen 0
82 —
schlanke
Ahlw., Ch. A., 210) '1\ ili>>.^ äI^*^; ^^'^^^ eine
(stute), eine kurzhaarige" (derselbe vers, in welchem das kamel-
wort JoLä von den pferden gebraucht wird; ^L\.^Xw wird
nach den lexicographen nur vom pferd gesagt).
* ^ j * - •
cLl^ musallin „von sorgen befreiend" [vgl. nV:3 ruhig,
sicher, sorglos sein und jll^ ruhe] t. t. des dritten pferdes
beim wettlauf; siehe das oben unter (^jLw stehende gedieht,
vers l^
iuo\^ sdmihun ,,ein nicht zu ermüdendes" pferd (altes
seltenes wort), pl. nil^j im Sprichwort x^^Ul ((^v^-) (^Vr^ i^er
lief wie die unermüdlichen pferde" Meid. I 296, wo auch ein
vers des dichters Ruba' angeführt vrird ^^^ vÄ jJU Lu-J Lj
äZvwJI, den die commentatoren also erklären: „o dass doch
nicht existirte (der tod) noch die wie die unermüdlichen pferde
(laufende) zeit" (wobei zwischen yÄjJI und <^>^ das verbum
i^j^ zu ergänzen ist). Das in einem andern Sprichwort (Meid.
I 296 f.) vorkommende ^-^a«J! heisst ;,eitle dinge", nicht „un-
ermüdliche rosse".
■^ 53 -" J
(65) ijoyMjo musawwamatw^ „die mit einem (eingebrannten)
zeichen (einer iUxA«) versehene" stute [vgl. auch 'imXJü „zeichen"
und R^-ui „anläge, natur", welch letzterem der form nach
genau ^no^i entspricht, während zu unserm stamm -.LI
das hebr. OTiü, das syr. >aiS wie ass. sdmu setzen, bestimmen,
verleihen (z. b. tasdma du bestimmst IV Rawl. 14, 15*^ Rev.)
simtu loos, geschick, simu kaufpreis und simatam „Ordnung"
Weltschöpf A, z. 8 zu gehören scheint] Ham. it* oLoy*J
— S3
-x)|lil Kjyoti> ^. „die n^it zeichen versehenen, während sie
neben den hufen bluten^' (^^ wörtl. „die schützende" ist
der theil am fuss, der den huf umgibt) und Ham. ^ \ ^ (siehe bei
(^\Li säzibun „schlank, leichtgebaut", pl. t^yÄ Harn.
1\ Üyi JÜLUt JUx)U ^^4^ „pferde wie weibliche waldge-
spenster (sing. g^^VjLw), leichtgebaute" und Tarafa Diw. 0,0^
U-Jli ^I!I^ ^:i>Le^lcl „a'wägische (stuten), lange, schmächtige";
als blosses adjectiv steht ysL^o (und zwar im pl. y\!^) neben
C^ (siehe vl^i'!) Ham. t^fl („und so sind die rosse vom laufe
mager und schmächtig ^ geworden").
* JLÄ I askaru „rothes" pferd, „fuchs" ^ [-^^ „roth färben",
IZjlffl „purpur, rothe färbe" Sap. 13, 14] Ham. ("fv comm.
(siehe unter jo jois-), *idv IIö-äI vJ^ «die beute des fuchsen"
(wo aber ,Jui! auch als eigenname oder wie . ^^| = der barbare,
nichtaraber erklärt wird); in einem vers des dichters Aus (bei
Meid. II 521) Jlä5| ^jLkil äjuöU5^ V^^ „eine flamme wie
die Stirnhaare des edelu rothen rosses" und in dem Sprichwort
(Meid, n 325) löi l^li Jjl^j I^ IjUi' ^1^ JuiSli^ „wie ein
rothes pferd: wenn es voranläuft, so wird es am genick (w^)
verwundet, und wenn es zurückbleibt, an der kniesehne; vgl.
auch die ebendaselbst (II 325) als parallelstellen dazu ange-
S » r-o -.
^ vgl auch vi>jL4J und ^>^•.
— 84 —
führten dichterverse. Die Araber sahen ein rothes pferd als
ein für den reiter in der schlacht unglückliches omen an. —
Das fem. iipLÄ^J! kommt vor im Sprichwort: v^-JJaj G Ljuä
AjÜiiiS J! iolwUl „irgend etwas (d. i. den lauf) fordert die
peitsche von der rothen stute" Meid. I 667, und als bloses ad-
jectiv Ham. fA( illü-cÜ! »"l^JI „das rothe fohlen". Zum
schluss sei noch bemerkt, dass Juil Ham. aa „rothes blut"
heisst. ^
\^y^ samusun „wildes, ausschlagendes (störriges, wider-
spenstiges) pferd" in dem vers Miskin's, des Daremiten (Meid.
n 604): Z^^ dL5 L^ Joö UJj L^Ii-co ^^XJj jJ3.| g^^üi"
„wie das unbändige der pferde, während klar zu tag tritt seine
unbotmässigkeit so oft ihm (es anzutreiben) zugerufen wird;
Haki! und Hab!" und im Sprichwort ^y^\ ^^Li (^7^)
y:^Uj v^b „er lief wie ein unbändiges pferd, so dass er zu
rechter zeit an der stelle war" Meid. I 305.
jjliXo salatdnun „munter" ^ in dem schon unter ^Jld .3
citirten verse, ferner Imrulk. Diw. i t", ( ♦ jjLx-Lo |» t^Icc>.j „auf einem
vollgebauten, muntern". ^
cXjyo (Rückert: „Gott weiss es, dass ich nicht verliess die schlacht, eh
sie mein ross von blutschaum roth gemacht").
2 nicht ,, glatt", „kurzhaarig" (Ahlw., Ch.-A., s. 210), was ein miss-
verständniss der arabischen lexicographen und commentatoren (vgl. Ham.
o
dt"1) zu sein scheint; die vom gleichen stamm kommenden v.:>-Lfl,
oamA-o-äjo und v.:>.A-Lol heissen allerdings „entblösst" aber vom schwert.
3 ülane „glabro**; auch al-Asma'i (in Täg-al-'arüs) kennt diebedeu-
tung „kurzhaarig" nur von den eseln, nicht von den pferden.
— 85 —
(70) f»4>iLo salädi'mun (pl. von *jjLo) „starkhufige" rosse
(form IJLii von jJLo „hart sein") in einem bei Ahlw., Ch.-A.,
s. 222 citirten verse des h assän ibn Täbit. ^
JL^ musallif^ „der das kreuz {JJa) * seines Vorläufers be-
rührende" d. i. „an zweiter stelle folgende" [denom. von J^j>o
„kreuz", woher auch J\rt"^:, arab. 5«Xo, ass. taslitu\ syr. ]za^,
„gebet", urspr. von der Stellung (beugung des rückens), die
man dabei einnahm, kommt; gleichen Ursprungs sind die verba
9tii(Oi „hinneigen" xl» 11^ 1 (im äth. bes. „die obren hinneigen,
zuhören") und jj" „hinneigen, sich neigen", beide urspr. „das
kreuz biegen, sich mit dem körper neigen", während ÄAf * ^^^
^}j£> „beten" erst denominativa von 5\A"'^' ^^^ »«.-Lo „gebet"
sind] t. t. des zweiten pferds beim wettlauf (siehe m dem unter
(^LL mitgetheilten gedieht), welches so dicht hinter seinem
vorrenner her ist, dass es dessen kreuz berührt.
%*lSd daliun „voUschenklig, starkrippig" [von ^*-to, hebr.
ybs, syr.jl^ (aus jl:^*) „seite, rippe", ass.s^7w „seite des schiffs",
urspr. überh. „seite", z. b. ina süi^ Weltsch. b, z. 9 „zur seite,
rings umher"] Mu all. des Imrulk 60 (aus derselben beschreibung
des pferdes, v. 52 ff., aus der unter v.::;uLi5 mehrere stellen an-
geführt sind).
yKi\j^ aämiru^ „schlank, dünnbauchig" [viell. 0#w>^: „an-
heften, verbinden" zu vergleichen, wonach das „sich anschmie-
gen", woher vielleicht auch 09^C'^ T?^ ^^^ iW^ „wolle"
1 siehe s. 31, no. 72.
2 11. Rawl. 39, 67'* [65—68'* die vier synonyma suppu „gebet, flehen",
tishitu „wünsch" tisUtu „gebet" und sutimuku (von |?>3y) „inbrünstiges
flehen"].
3 Smith „dunkel", doch dies wird stets aillu geschrieben.
— 86 —
kommt, der grundbegriif wäre; von demselben stamm sind
kaum zu trennen wxLä „herz", >^i^^ajo „im sinne behalten; ver-
borgen" u. a., wie ass. summirdt libhisu Asurb. Sm. 245, 2
„die geheimen wünsche seines herzens"], pl. y^^ von kamelen
(so Ham. t't*'^, comm., dort bei 3ijo); doch auch von pferden:
Ham. f f d ICZo ^iUjy*^. L^ia^t ^.^e^Lic „langgestreckte, die
deine rechte ihnen geschenkt, schlankgebaute" und i^vt" JUaJJ
OJiJLJ „für schlankgebaute, hochnackige" (beide Wörter auch
von kamelen gesagt, indess scheint der Zusammenhang hier,
wo vom kämpf die rede ist, doch eher auf rosse zu gehen);
und von demselben stamm y^
cj|j-4«ojo mudmarätui^ „schlankgebaute, magere" (stuten)
siehe bereits unter t>l«.:&-, plur. 4>L1ä-.
(75) (3-Lb talkun „ein frei (zum lauf) losgelassenes (ross),
ein renner" [von (^JJ» urspr. „gelöst, losgelassen, fortgeschickt
werden, weggehen", dann im arab. gewöhnlich i\SJ\ oJi-Lb
,,die frau wurde von ihrem mann entlassen"; auch (^JLb „heiter
sein" (vom antlitz) geht auf jenen grundbegriif zurück. Noch
klarer ist dieser Ursprung bei dem syr. . ^^T? „mangeln, fehlen,
entschwinden; aufgelöst, verzehrt, vollendet sein", zumal da-
neben noch die urspr. bedeutang klar in .^v^ ,;nf^| ösaiiiog
r/.veio „die fesseln wurden gelöst, fielen ab" Corp. Ign. 36 er-
halten ist. Im äth. haben wir die urspr. bedeutung nur noch
in der im test. rom. zu Joh. 7, 31 gemachten Überschrift
flTA4*i'= i'fUl' 9^'i(\'ü' „lection auf die lösung (d. i. Vol-
lendung) des paschafests"; sonst ha't ai^*^' dort die über-
tragene bedeutung „von Übelkeit, ekel ergriffen werden" ', be-
~ \
* vgl. oben . n^^ „aufgelöst, verzehrt werden".
— 87 —
fleckt, beschmutzt werden", TA+'l"' „makel" ^ angenommen]
Zuhair Diw. f» rv, einer schon unter \Iyo mitgetheilten stelle.
'iljo timirratu^ „c^as springende, dahinstürmende'^ (und in
folge dessen) „edle" ross [von CÜö, impf, i und u „springen"
was man wol mit "ll^-b, impf u „verbergen, in die erde bergen,
begraben", syr. j^ dass. vereinigen kann, wenn man stellen
wie Jo. Eph. 404 U^-j^? ^^^ q.^ \^l (vgl. auch ebendas. 345,
25) „er stürzte sich (urspr. begrub, versenkte sich) mitten in
das beer der Perser" heranzieht] Ham. aa comm. (aus versen
des berühmten dichters Hassan) (»LiJ^ |r*^ L^^7> ^^
„und er Hess los den köpf eines edeln renners und (Hess fahren)
den Zügel (d. i. warf dem ross die zügel über den köpf und
entfloh)" und v*lv (siehe unter t>ZÄ^I). Das masc. IJb steht in
einem bei Ahlw., Ch.-A., s. 256 aus den Mufaddalijjät (26, 13)
citirten verse U^\n sLiio „ein flieger, sich aufbäumend").
Ju^ taioilun „langgestreckt" Ham. {"!"( (siehe unter
'-"In " J
4>^l) und
JI3o tuiodlun dass. [beide von jUb „lang sein" vgl. hebr.
b^L?7. (urspr. „lang machen") „der länge nach hinwerfen" ; assyr.
itäl „er geht umher" IV R. 7-1-8^ (wo in der sumerischen
columne MÜN-LAT „er bewegt sich hin und her" entspricht), syr.
VlJ und chald. "brü „lustwandeln, sich ergehen" (vgl. als analogie
das lat. „spatiari" von „spatium") und äth. die wurzelverwandten
durch Weiterbildung aus einem vorauszusetzenden (nii: ent-
standenen KVrnAA-' ^Ex. 36, 29) und Mffi^O' (Jes. 54, 3 u. ö.)]
Ham. VA* (^IaJP Jlli: „langrückig") siehe unter t>yÄ». Der
^ zunächst geistig (vgl. im syr. „mangeln, fehlen"), dann aber (bes.
TA^V' und TA'M'') auch in rein wörtl. sinn (z. b. vom körper, von
geräthen etc.)
2 derselbe aiisdruck auch in einem vers der Mufadd. bei Ahlw.,
Ch.-A., 8. 294.
— 88 —
pl. von Jl^ wie von Jwj^ ist JIpo Harn, vt^ö (siehe eben-
falls unter o^) und Tar. Diw. ö, d^ (siehe schon unter
sLfjD tajjdrun „flieger" und
(80) \USjo mutdrun „zum fliegen gebracht" letztres auch
in der Verbindung öS^\ tLkx> „herzensflieger", „fliegenden
herzens" (= dem das herz vor freude auf- und abhüpft), beide
von jjUo f. i. „fliegen" [vgl. i-mf ^s (aus dem vogelflug) weis-
sagen; ^Lb, contrah. JLb „vogel", wörtl. „flieger"; |^
„vogel"; j4 nur im partic, z. b. 4. Macc. 14, 7 j^^ ,.fliegend"]
abgeleitet und das ross als vogelschnellen flieger (vgl. oben bei
^^Lw den ausdruck „Schwimmer der luft") bezeichnend, sind
ausführlich besprochen und mit weiteren beispielen belegt bei
Ahlw., Ch. A., s. 256.
^Lb zdmiun in (oJüOl j^x'Lb „mit trocknen (wörtl. dursti-
gen d. i. ausgetrockneten) köthen" Chalaf al-Ahmar s Kasside,
V. i^ö, wozu Ahlwardt (s. 214) noch den pl. ^Ub in tX^
JloLäJI „trocken an gelenken" (ebenfalls von pferden) aus Ibn
Häni, p. 8* angeführt; ' hierher gehört auch das von den lexi-
cographen (siehe Lane unter ^c^Jb) angeführte jjCLb ^"li
(^IwÜt „wenig fleisch an den beinen habendes ross"; beide
^Lb und ^Uii? von ^».b „durstig" dann „ausgetrocknet sein"
1 vgl. auchZuh. Diw. Id,n kLplÄi X^ ^T^ T^ ^
„auf dem rücken eines starkgebauten rosses, dessen gelenke trocken sind"
(ebenfalls bei Ahlw. a. ^. o.)
— 89 —
[= N73^, ÄJ^Ji' „durstig sein"; ass.summu „durst", „trockenheit"
z. b. Asarh. 3, 26, wie Asurb. Sm. 294^1 asar summi „ort der
dürre" d. ist „dürre gegend" und die IL form des verbi in
usamma „ich trocknete (seine gefilde) aus" Asurb. 7, 6; im
syr. würde ein vorauszusetzendes ]^i mit |_^ij „unrein sein"
(= k^, N73ü) lautlich zusammenfallen, und man sagt dort für
„durstig sein" j«^, z. b. Matth. 25, 35; 5, 6].
(^•-ou jdbübun „flüchtiges, langgestrecktes" ross (beide be-
deutungen nach den arab. lexicographen , doch verdient die
erstere den Vorzug) von v«>i „schlürfen, trinken", urspr. aber
„hinunterf Hessen, hinunterlaufen lassen" [vgl. sUJt ^Lxc
„die heftigkeit der wasserströmung", väa^I C^ „die see erhob
sich hoch, mit hochgehender Strömung" und übertr. äjLIä v^>^
„seine rede floss ununterbrochen und reichlich"; man hat daher
nicht nöthig, hier an J^ ^ „laufen" zu denken, , und etwa nach
analogie von (l'Xl^- ij**-i^ verglichen mit dem in einem von
Asma^l im ^y^Li\ sX^S v^LcS' citirten dichtervers stehenden
jjwjUi^ „lowe" hier einen dialectischen Wechsel von ^ und c
anzunehmen, eine für die im consonantengerippe so starr ge-
bliebenen semitischen sprachen ohnehin bedenkliche und mit
fast keinem sichern beispiel zu belegende annähme; c und ^
sind allerdings verwandte laute, müssen aber deshalb nicht
wechseln, 2 wol aber konnten beide in Verbindung mit den
gleichen consonanten schon im ursemitischen ähnliche begriffe
* siehe meinen „Physiologus", Einl., s. XLV, anm. 38.
2 ein begriff, den man überhaupt aus der semitischen Sprachver-
gleichung verbannen sollte; meiner ansieht nach gibt es im semitischen
keinerlei willkürlich stattfindenden Wechsel von consonanten, auch wenn
dieselben physiologisch verwandt sind. Die meisten beispiele, die gebracht
werden, lassen sich anders erklären.
— 90 —
ausdrücken, wie hier im arab. ^^^ und <^^^ii] Harn. Ua (siehe
bereits unter P J^)-
JlI^ 'ablun „stark, fleischig, kräftig" [von Jixt dick, stark,
gedrungen sein, was jedenfalls mit 00 A^ ^ „stück fleisch, glied,
körper", zu welchem Dillm. ein grundverbum j^flA^ „fleischig,
fest sein" annimmt, zusammenhängt; vielleicht gehört auch
"^dflAs „woge" hierher, wenn dieses nicht umgekehrt <'7?iflAs
zu schreiben und dann zur W. bal in Jo. u. a. zu 'rechnen
ist, während ^^HA^ „Instrument" sicher auf ein verbum OHA:
„schneiden, schnitzen, verfertigen" == Jui „abtrennen, abschnei-
den, schneiden" zurückgeht 2] in ;^l2ül Jui (opp. ^U^
;^«-cül s. oben) „starkbeinig" Imrulk. Diw. e^i^du/Ant. Mu all.
21 (vgl. jjIJuJI jJLt Imrulk t"d,td), syn. »jlyil J4^und(Im-
rull.dt',f^f) »yCit tX4^, diese alle bei Ahlw., Ch.-A„ s. 212,
wo auch (^«-cül (>xD als epitheton des stiers mit beispielen
belegt ist.
(85) ^L# 'aggdgun „lautwiehernd" (von ^>^, was über-
haupt „schreien" bedeutet) siehe schon unter Jl^.^
5CL=£; 'e^Z/za^ifcw „fest- und starkgebaute (stute)" [wol Weiter-
bildung des Stammes Jl^, der im arab. „eilen", urspr. aber
„sich hinwälzen, sich hinrollen" und, vgl. hebr. h'y^^ „rund", da-
neben auch wol „rund sein" von einem festgebauten körper „ge-
1 wie demnacli statt j^QA' zu schreiben wäre; über das schwanken
der äth. Orthographie siehe meinen Phys., s. XXI f.
2 ob in OHA' „stück fleisch" das Vermittlungsglied zwischen den
bedeutungen „abschneiden" (J^^) und „fleischig, dick sein" (cnJ^) liegt,
wage ich nicht zu entscheiden.
3 die Wörter, die speciell das rossegewiehei? bezeichnen, J-^-o
u. a., siehe bei Ahlwardt, Ch.-A., s. 216, wo das citat S^\ JL^-eu
Mu'all. Par. 20 nachzutragen ist.
— 91 —
rundet sein" geheissen haben mag; vgl. auch später bei J^
„kalb"] Harn. ^* (wo der comnaentar es mit auJLo „hart, derb-
gebaut" paraphrasirt) siehe schon unter ^^4^^ Ham. t^vv (siehe
schon unter ^C*^) und in einem von Gauhari mitgetheilten
halbverse des s. 27 oben erwähnten Bisr: syXs^ eL£w Jsx
— .Uj, woraus man allerdings, da kein Zusammenhang ist, nicht
ersehen kann, ob hier eine pferd- oder kamelstute gemeint ist,
denn auch vom kamel wird nach den lexicographen dieses
seltne wort — Lane hat es noch nicht aufgenommen — ge-
, ^ ^ ö ^
braucht. Gauhari paraphrasirt es durch sJoJuÄ iüyj.
slJLfc "^addau^ „läufer, renner" intensivlbrm (JLxi) von
!<Xc ipf. u „laufen" [dasselbe Ijct^ was auch „hinübergehen,
überschreiten" heisst, äth. d^fD:, hebr. r\^'S^ dass. i; syr. |^
,,jemand bedrängen, angreifen, packen", urspr. „gegen ihn los-
gehen", oder „zu weit gegen jemand gehen", ]^^ „fremdling"
vgl. ^tX^ „feind"] Ham. \t !<X§J || ^jO-Lc \%\ö^ \^öd^\)
„(ich habe gerüstet) einen läufer, einen edeln (starkgebauten)
hohen".
jjlSy^ "^urjdnun „langestrecktes oder langbeiniges (pferd)"
nach den lexicographen; die grundbedeutung aber ist „nackt"
[^j^ „nackt, blos, frei (von etwas) sein", hebr. tTny (pi'el)
„nackt, blos machen", ass. um „blosse, weibliche schäm" ^ =
ni^y, äth. H^fj „gleich sein, übereinstimmen" ^] und so steht
1 im hebr. nur poetisch gebraucht statt 'ins Hiob 28, 8 (vom
schnellen gewaltsamen überhin- oder hinüberlaufen des löwen über
den pfad).
2 Delitzsch, Ass. Lesest., s. 13 ohne belegsteile.
3 vgl. unser „wir sind jetzt quitt (= frei, los, ledig)" d. h. „haben
uns ausgeglichen"; dass QC^^ wirkl. urspr. vom begriff des „nackt.
— 92 —
es auch Hain. t'Tt mit dem gen. sllwül „rücken" (siehe bereits
unter Jy^l).
oiJoL^ ^dtz'fun^ t. t. des sechsten pferdes im wettlauf (siehe
das gedieht unter (^Uu); vielleicht = „der den hals beugende".
Die grundbedeutung von ^^aiar. ist „neigen, beugen" i (vielleicht
hier auch „der vom weg abbeugende" und deshalb erst an
sechster stelle kommende?).
(90) ^'yi^ 'akukun „die schwangere, trächtige (pferdstute)",
von (^3^, also „die gespaltene" ursprünglich ^ (entweder von der vor-
ausgegangenen begattung oder von der nachfolgenden entbindung)
Meid. II 29 (siehe schon unter (3^-?!). Nach den lexicographen
blos vom pferd und esel gebraucht.
^^JkjJ^ ""alandan „das starkgebaute, gedrungene, dicke
(kamel oder pferd)" ^ vom pferd: Ham. a| (siehe oben unter
blos, frei seins" ausging, beweist zur genüge das wurzelverwandte |l^4*'i
was sowol ,, nackt sein*' als ,, gleich sein, übereinstimmen" bedeutet.
1 dann auch „zusammenlegen, biegen, falten", daher fjöy „sich be-
decken mit, umwerfen, sich hüllen in", syr. . e,^\ dass., aber auch
, zurückkehren" ; ass. itaipatu^ (syn. sisiktu^) bedeckung (vgl. oULc
„hülle, mantel"), atapu Zuneigung, Verbindung (syn. idapu), zu welchen
Wörtern jedenfalls auch iti'ptu^ und sitiptui^ II Rawl. 25, 47—576/" ge-
hören; äth. endlich Ö(^^' „gewoben, gewebe", auch auf den begriff
des umleg ens, faltens zurückgehend.
« ."-^
2 von oJi^i „sie ging ein in die Spaltung, erfuhr eine Spaltung an
8ich"(Hs«*.x,o ist der t. t. für diese intransitive bedeutung der 4. form).
Von ^3"^ „spalten" kommt jedenfalls auch das bei Castelli-Michaelis
ohne belegstelle angeführte |>^>^v „perversus, contractus".
3 von (\X^ „stark, hart, fest sein" (wie das ähnlich klingende
verbum ,^4>JLO ! von ÖJS3 „hart sein"); vgl. auch ^dJJ<£-^
— 93 —
-.•-iux. '^ungiig'un^ pl. ^.jcs^ui „die vorzüglichen" oder
„langestreckten", „weitrennenden (pferde)" [der form nach iden-
tisch mit OTr'hl* „Wassereidechse", was natürlich ursprünglich
auch die „langgestreckte", „langhingezogene" hiess; -^•äjL&
wie O"}!**!' kommen von ^^J^ „ziehen", woher auch tidY^I'
„nasen- oder ohrringe" (vom durchziehen) wie R^^Ux! (siehe
Lane unter -^ÜLc). Das hebr. hithp. von 535? dagegen gehört
ZU
^Jx, ^^J<£-] Harn, f^f^ö (siehe schon unter 5-5L0) und in
einem verse Kuräd's (bei Meid. II 660), den ich schon unter
t>*j5^, pl. von t>i:^t aufgeführt habe; nach den lexicographen
ist das wort zuweilen auch epitheton der kamele.
i^^ . . Sa '
wc.| '^agaiTu „der mit einer 5w£, einem weissen stirnfleck
[urspr. „blässe auf der stirn des pferdes" (vgl. äth. OdC' ;?hlei" wegen
seines matten glanzes und ass./rwerzIYR. 14, 17), dann auch über-
tragen von allem ausgezeichneten, was sich licht auf dunklem Grund
abhebt, pl. ^] in dem aus Sam. f*1 comm. anter (^jLI über-
setzten gedieht. ^
—yh. (jaugun mir in Verbindung mit ^\jJ (brusthaut des
pferdes) „weit, faltig" urspr. „leicht umzubiegen, in falten zu
legen" [von ^Li, impf, u, was nur eine stärkere lautschattirung
des verbums _.Lä (wozu 't'0(O*V und ^iv^^"^ gehört und als
1 Vgl. den vers des ^Abdallah ibn Fudäla al Asadi H^Jü yil
4>!«il (^väJI „glänzend wie die stirnblässe eines edeln rosses" (Kitäb
al-aghäni, ed. Kosegarten, s. It").
2 wozu Dillmann's bemerkung, Lex. p.l002 nur zu unterschreiben ist.
— 94 —
dessen grundbedeutung die Araber ebenfalls oikfc angeben i)
ist, ein selten vorkommendes verbum, wozu der Muhlt einen
vers Abu puaib's als belegstelle gibt], Alkama Diw. UY\
I«' "-u r.-". - »- l-: I II " - *^T' Mi-1 "T
v,>X^ ij"^' ^^^y*^ o»; S^-*" (A^ 11 ^^/? (*^. ^y^ fT^^
„auf einem ross mit lockerer brustbaut, an dessen riemen be-
festigt worden sein amulet, aut das anhauchen eines besprechers
hin, eines murmelnden, aus furcht vor dem (bösen) äuge" (siehe
Ch.-A., s. 230).
(95) Jo^ furutun „vorauseilend, ausreissend" [Muhit: ;j*/wftJt
L^JüiÄJ* ^1 Jodlt JoZääj ^-XJI XxjwuUl, vgl, hebr. D'^ü'ibJi ajr.
Isy. Amos. 6, 5 „die faselnden" d. i. „die unbedachtsam die
Worte ihrer zunge vorauseilen lassen"; die grundbedeutung von
i?lj ist 'wie bei allen mit par beginnenden stammen (vgl. auch
jjjy^i^ selbst wie das gleich folgende Jl/o) „reissen" vgl.
^i^A ,,gespalten werden", eigentl. „auseinander gerissen wer-
den", hebr. ü'iB „die umher gestreuten beeren" Lev. 19, 10
und im talmud von den „abgefallnen beeren" der granaten, wo
also deutlich das „aufbrechen", „auseinanderreissen" die grund-
anschauung ist. Zu der Übertragung von Jo^i aufs vorauseilen,
fliehen, durchbrennen ist die beste analogie unser deutsches
„aussreisen" = „das weite suchen"] Muall. des Labid, vers 62
-1.- -.r<.- .'.-: i-iu '" ^
1 ^vx erklärt der Muhii durch >.pnt^« c<^^ ^^^ I^H^' ^t^
durch Nt>w*aJt cX-Iä- /*^i^ L/'r^' "^ozu er noch bemerkt jj^^ ^^
2 siehe s. 49 oben, wo noch folgendes nachzutragen ist: amharisch
d^^ti' „brechen, bersten, zerstört werden" und im äth. buch Philexius
(anfang des 14, jahrh. ins Ge'ez übersetzt) h^dfi' »(ein gebäude) zer-
stören, niederr eisen". Man sieht hier, wie sich auch oft im spätem äth,
wie in seiner tochtersprache, dem amharischen, uralte bedeutungen er-
balten haben,
— 95 —
hys /c^J^ Jw^ „indem meine waffen trägt ein ausreisser
(d. i. ein vorauseilendes ross)".
Zi« mifatn-un [form JutÄ^ von yi „ausreissen, fliehen"
(vgl. hebr. ^sn, hi. von ^"n?? „brechen, zerbrechen", ass. upar-
riru „er, ich zerbrach, schlug", im precativ: Upay-i^iru „sie mögen
zerschmeissen [wie einen topf]" IV Rawl. 16, 63a. Von diesem
stamm "i'ns finden sich auch noch andere thiernamen im semi-
tischen, so hebr. "is, fem. r:'ns ,junges vom rindergeschlecht"
= ass. paru^ ^ fem. purtu^ pl. pardti^ femer H^l^i „lamm" Meid.
n 219 u. a.), also = „Werkzeug der flucht", ^ daher vom pferd:]
„zur flucht geeignet", und dann, weil unter umständen der
reiter diese eigenschaffc an seinem ross wol zu schätzen weiss,
„edles ross" überhaupt; in der Verbindung Iäx>. jCo „zu wieder-
holtem angriff wie zum fliehen tauglich" Mu all. des Imrulk.
vers 53 (siehe unter ci'^L45).
JJCwwJ, JüCLi und JüCwwls fashalun {fisMlun und fushulun)
nach den lexicographen „zurückbleibend" [vgl. syr. Va-*^
„drehen, wenden" (also arab. „sich zurückwenden, umdrehen"?);
vielleicht ist das nur in den ass. nationallexicis sich findende
pasharu^ 11 Rawl. 25, 12cd mit r statt 1 als viertem radical zu
vergleichen, insofern ihm, was durch sein vorkommen in assyr.
zusammenhängenden texten noch zu beweisen wäre, eine ähn-
liche bedeutung zukommt, was aber zunächst durch seine von
den assyr. lexicographen an jener stelle verzeichneten Synonyma
nargitu^ (form 'iXjüu ^ von ragü zurückkehren = tts^s ?),
hazikatum (= ^y^ „fortgehen"?) und hisirum „mangel" wahr-
* graphisch ungenau für parru,
2 oder nach dem comm. hier die form raifal auülx*^.
3 diese form kommt im ass. eben so häufig und in der derselben be-
deutung wie äJjiÄ« vor (vgl. z. b. narkahtu „wagen").
— 96 —
scheinlich gemacht wird] ist ein synonymum von c>4^1w, dem
t. t. des letzten (zehnten) pferdes im wettkampf. Siehe Harn.
fc^j comm. (Ein anderes syn., das die lexicographen anführen,
isf ' \ "
^•^U, urspr. wohl „das abgerindete", „feile").
^j^jjf akahhu „mager, schmächtig" genauer (nach den lexi^
cographen) „schlank-, dünnbäuchig" [und letzteres scheint auch
die grundbedeutung zu sein, da die wurzeln gab^ hob und hab
meist das nach aussen oder innen hohle, gerundete, gewölbte
bezeichnen, so hier von der sanften wölbung oder ovalen rund-
ung des bei edeln pferden zierlich gebauten bauches] Diw.
Imrulk. t**,d* (Lä-iJI ^Liwww^ .^^'l „dünnbäuchig wie der wolf
von Gada") und ')|*>,v („ich war dabei, sitzend auf einem schlank-
bäuchigen mit faltiger 1 brusthaut" (^jLpJl yb»^s CL^i'i (J^)i
ferner Zuhair Diw. M,*) tX.g.J v^^5 i^IJs 3^. „und jede art
einer langgestreckten (stute) und eines dünnbäuchigen, hohen
(hengstes)" und der pl. Cu^ in Verbindung mit dem gen.
JJbü!^l| Näbiga Diw. I^iv; als bloses adjectiv (nicht als subst.
gebrauchtes epithetum ornans) steht es Ham. p. I^'t^l ^^ ^j^
^^\II-w Zj>^ &ljoi£f| „und so sind sie (die rosse) vom lauf
dünnbäuchig und schmal (geworden)" und Tarafa Diw. tfitv
Joläjo mukbüun „der vorrennende" in der Verbindung
1 wörtl. „weicher, schlaffer br." von yi^\ (= äth. Cli^'f impf.
ß'C'lh', ocTt. Xsy. des Physiologus). Es ist hier dasselbe gemeint wie
oben bei ^oLaJJI r'T^*
2 alle diese belegstellen zu ^^>ii siehe bei Ahlw., Chalaf al-Ahmar
8. 265.
— 97 —
yibJoj Juix ,,anreunend wie zurückweichend" [von J^^' "^^^^^
nacli vorn wenden", daher dann „entgegenlaufen", „entgegen-
kommen", überh. „ankommen" im arabischen; der begriff des
„vom, gegenüber" eig4iet diesem stamm in allen semitischen
sprachen, vgl. ^ „etwas entgegen-, annehmen", 4*flAs ije-
mand einholen", i'^ilii' ., entgegengehen ; entgegennehmen",
+flAs „begegnung", 'hj^flflA-" {takdbabala) ^ „gastfreundlich
sein" {an. Uy. Herrn, p. 16) ^ hebr. bap. „entgegennehmen, em-
pfangen", hi. „gegenüber stehen", und bap „das gegenüber-
liegende", ass. kablu „kämpf (urspr. „das feindl. sich gegen-
überstehen", vgl. auch 4»nA5 ini feindl. sinn) z. b. ana kabli
ili nüi .... ubau „zum kämpf gegen die menschen führten
sie (verderben) herauf* Sintfl. III, 3, davon das denom. im
part. muktabüi .,die krieger" Tigl. Pil. II, 13, dann bes. in den
bist. Inschriften habht „mitte" (eig. das an einer sache vorn,
dem betrachter gegenüber, liegende", vgl. arab. Jui' „die scham-
theile des mannes wie weibes") z. b. Sanh. II, 37, Asarh. 1, 9.
16 u. ö. und aus den nationallexicis habüufn „Vorderseite" (dort
opp. arkatwm^ das gewöhnl. wort im ass. für „rückseite") ^ und
endlich aramäisch Väo „begegnen; gerichtlich beschuldigen,
anklagen", Vilo „entgegennehmen, annehmen" \f ^^ »^v „gegen,
1 vgl. zu dieser bildung ass. zuhaMhib („der heftig stechende"
wörtl.), syn. von ahrahu ^skorpion" (unedirtes täfeichen K 4213 und IV
Rawl. 69, 7) u. a. '
^ 4*flA' fl ausgeleert, ausgeschöpft werden" gehört sicher auch
hierher, wenn auch der bedeutungsübergang nicht sofort in die äugen
springt; entweder ist das vornübergeneigt sein des gefässes gemeint, oder
- - .^- * -" ^ '
es ist ^*LwwJ! ^\%jß Üc jX.! JiÜI J.->LäJL der lexicographen hier 7a\
vergleichen.
3 geschrieben orthographisch ungenau ku-pi-hi^ (mit scheinbarer
umspringung der laute). Ich vermag im assyrischen nicht mit Delitzsch
(Ass. Stud. I, s. 19) einen lautwandel vom semit. h zu ass. k anzuer-
kennen; einmal entspricht dem semitischen k fast stets k im assyrischen,
und dann sind die wenigen fälle, wo k für k geschrieben wird, nur auf
die ungenauigkeit der abschreiber zu setzen.
H omni el , thicriianieii. 7
— 98 —
gegenüber" etc.] Muall. des Imrulkais, vers 53 (siehe unter
(100) 5^ ^'SShdrihun „ausgezahnt" [nach den lexicographen
„welches die zahne, die man-, Jli* „die hervorbrechenden" nennt,
bekommen hat und dadurch voUzahnig ist." oder (Muhlt) „das-
jenige, dessen ^^b (hundszahn) durchgebrochen {^^) und
zum Vorschein bekommen ist" (von _ v, welchem im arabischen
er
die grundbedeutung „spalten, durchbrechen", woher dann einer-
seits „verwunden'^, andrerseits „hervorbrechen" und von ge-
schwüren und wunden „aufbrechen" kommt, innewohnt)^ vgl.
^Aj und P^Xä-; das voUzahnige pferd ist fünf jähre alt; bemi
kamel tritt diese zahnreife erst im neunten jähre ein, und es
heisst dann JvU (siehe kamel)] Ham. it und töA (siehe schon
unter cj^), ph /r^)^y^ im vers der al-Hansä ^jsk f^y^^
-, ^l^| ^Lu«l J^ \^\yjj jj^« „heute sind wir und die übrigen
ähnlich den zahnen der ausgezahnten rosse" (bei Meid. 1602) und der
seltne pl. ^>^^Lä« (wie von einem sing, ^liü^ oder -^.Jw)
in einem im Muhit unter _sU mitgetheilten vers des Hudailiten
Du^aib {^X^\ Z^S% „und die dünnbäuchigen ausgezahnten").
Von demselben stamm ^ ^ kommt
-,*j>! alcraliu „das mit einer ää-Jj (einem weissen stirn-
1 ob die bedeutung „glatt sein'', die dieser stamm in andern semi-
tischen sprachen hat, auf die des „schabens, kratzens" zurückgeht, und
dann blos eine abgezweigte bedeutung von demselben verbum, was imarab.
urspr. „spalten" heisst, sein würde, ist nicht unwahrscheinlich. Die
scheinbar mit einander unvereinbaren bedeutungen des stammes ^*»j-ß
im syr. dürften hier vielleicht noch mehr licht verbreiten.
— 99 —
fleck, und zwar einem kleineren als die s^t) versehene pferd"
in dem schon unter J^J mitgetheilten verse der Mufaddalijjät.
^Ji\ akwadiv (pl. öJi) „sich gern führen lassend, folgsam,
leicht zu lenken" von pferden wie kamelen, nach andern aber
..hochnackig" [erstere bedeutung von jLs, impf, u „führen", viell.
urspr. „vorangehen", worauf der einzige repräsentant des
Stammes mp in den andern semitischen sprachen, das syr. ]9q-d
„lauf, bahn der gestirne", hinzuweisen scheint ^ die zweite da-
gegen von einer bedeutung von i>U*, die nur in JoU* „herg-
spitze", 4>.Juüj2 „hochgebaut", „von langem körper" erhalten
ist (ohne analogon in den andern semitischen sprachen)] Ham.
f vt" (siehe schon unter ^Lo pl. Ji^). Vgl. auch CfJi coli.
„pferde" überhaupt, besonders (und so ursprünglich) diejenigen,
die mit der band (oder am leitseil nebenher) geführt, aber
noch nicht bestiegen werden.
JoU^fl Juts kaidu ^l-awdhidi „fessel des wilds" [von tX^i
„fessel" (wovon erst die denominativa Joes, Cs.j3 etc.) und JoU
pl. von 5 Jol (von Jol, opp. i^aJl) „wild"; dass auch du3 urspr.
eng mit dem stamm jU impf, u verwandt sein muss, sieht
man an dem einzigen analogon der andern semit. sprachen,
an dem syr. jji^ „fesseln", doch von welcher grundbedeutung
^^Töhren" „emporragen" und „fessel" urspr. ausgiengen, wird
kaum mehr zu ermitteln sein] d. i. „das wild auf der jagd
* ob |-»?Q-D „Zurückweisung" urspr. „führung" im sinn von „recht-
leitung", „Zurechtweisung", „tadel" heisst, wage ich, da ich keine beleg-
stelle kenne, nicht zu behaupten.
^ der pl. von den eselinnen in einem vers des nachgahilitischen
Dichters Du 'r-Rumnia (tXjjLjd! vw^K „und die dünnbauchigen lang-
gestreckten".)
7*
— 100 —
hemmend, so dass es nicht entfliehen kann", ein beliebter aus-
druck für „edles ross" \ Mu all. des Imrulkais, vers 52 (siehe
unten unter ^^yj^^f).
ySuo mtkarru^ [die form wie oben Zsoo^ w. m. n.; von ZS^
„zurückkehren", „wiederholt etwas thun" (urspr. viell. „kreis-
förmig herumgehn", vgl. lldC' „runder hügel"; hierher gehören
wol auch hebr. ^3, arab. jT „bewässertes feld, aue", urspr.
„runde umhegung", ass. Jdru dass., z. b. Asarh. VI 14, ^ IV Rawl.
18, 29 + 30^;^^ ebenso scheinen syr. j^ojls „theil der schulter"
und 1^^ „arm" auf den begriff der rundung zurückzugehen;
vgl. auch nocTi den semit. stamm 7m7^kara)y Mu all. des Imrulkais,
vers 53 „zu wiederholtem angriff tauglich" (opp. ZJlx „zum
fliehen tauglich") siehe das nächste wort.
(105) :«co^x3^ humaüun „kastanienbraunes, dattelfarbenes,
schwarzröthliches" ross [Damiri: ^^al-kumaitu ist das hochrothe
pferd, aber man sagt humaitun erst dann, wenn seine (des
pferdes) mahne und seine stirnblässe und sein schweif schwarz
sind, und wenn diese roth sind, dann heisst es (das pferd)
asJcarun (siehe das.), und den namen at-iüardu (s. das.) braucht
man bei dem (pferd), was (an färbe) zwischen al-kumaüu und
1 merkwürdiger weise hat Damiri, während er sonst reine epitheta
des rosses (zumal solche so durchsichtiger bedeutung und gar zwei-
gliedrige) nicht aufführt, dieses (mit citirung der stelle des Imrulkais) auf-
genommen; er erklärt es geradezu durch t^U^"! (J^r^^-
2 hira sira tamsil sadi Hamanu^n la hala urkiti u isi harrusu ita-sa
imid „einen hohen park gleich dem gebirge Hamann (AfjLavoo), welcher
mit allerlei gesträuch und hölzern bewaldet war, stellte ich als seine
(des palastes) Umgrenzung auf' {ikallu, pl. ikallati, „palast'% ist fem. gen.).
3 dort kiru inhi „Weingarten".
* auch andre thiernamen kommen von diesem stamm i^s, so
hebr. ^s „lamm", ass. kirru ,,lamm, schaf"; diesem thiernamen liegt die
bedeutung „wiederholt hin- und herspringen, hüpfen-' zu grund.
— 101 —
al-askaru steht, und sein plural ist (jli>^^ ^; i^ind al-kumaitu ist
auch einer der weinnamen (nun folgt noch ein vers des
Salähu 'd-din)] Imrul^. Mu all. 54 in der schönen Schilderung
des pferdes (v. 52 ff.), die ich hier in wörtlicher Übersetzung
wiedergeben will (den arab. text siehe in Arnold's ausgäbe
der mu allakät): ,.(52) und früh war ich ausgezogen .... auf
einem kurzhaarigen (4>*äa^j), das wild erjagenden (^XjL^^I d^)i
hohen (langgestreckten, S^<xi\ (53) auf einem zu wiederholtem
angriff wie zum fliehen tauglichen (Jla JCo), einem anrennen-
den wie zurückweichenden (liuo o J./» Joüüo) , (54)
einem kastanienbraunen (o*.a4J ) , (55) einem trotz semer
schmächtigkeit im lauf erregten (j^LIä. Ju jJI ^^) . . . . , (56)
auf einem hinfliegenden [wörtl. „einem schnell wie ein giess-
bach hinfliessenden", ^^w», Lane „a swift horse, as though it
poured forth running". Dies wort wurde aus versehen unter
(j*. von mir übergangen; die bildung Joi-ft^ wird vom comm.
wie lft>5 und ICo als iÜÜLyo erklärt]; es ist wie wenn sein
^ in der Bulaker ausgäbe ij'^)^ ohne vokale; da (^jVÄi ein
häufig von {jÄi gebildeter plural ist, so ziehe ich hier wurddn vor.
j^^VJii ist als plural von JJii seltener; doch ist immerhin zu beachten,
dass gerade bei thiernamen auf die form JJti der pl. fuldn (vgl.
^^U^j „Wölfe") nicht so häufig ist, vfi^ jilan (z. b. (O'y^ „stiere"
^ü
^^*w*i ,, mause", \-y^) „straussenjungen"). Der pl. (^'<^^» fehlt übrigens
bei Freytag und im Muhi(.
— 102 —
hufschlag .... das sieden des kochkessels wäre; (58)
auf einem ross schnell iy-t)'^) ^^^ ^^^' kreisel des knaben
, (60) einem voUschenkligen ( ;*a-Lo)" u. s. f. — Ferner
steht o^^Ham. ifd ös^ \j^^ ^•^^-«^ r>^ c>^ cM*-^* ^^^
„wie wenn sie (die bergspitzen) wären wie schaaren von rossen,
bestehend aus dattelfarbenen und aus rothbraunen," ^ wie Ch.-A.,
s. 2462 und 256 3.
,yAS 'kdmüu'»' „der vollkoüimene" [von Jlp „vollkommen
sein", einem der gewöhnlichsten verba im arabischen, während
1 dass der Cod^ Lugd. 124 (bei Freytag Lex. unter cyai> ) oa^a^J
für ein persisches lehnwort (und zwar von pers. ä-Xx^j ,,aus zwei färben
gemischt'", was übrigens in' dem so vollständigen Johnson -Richardson
fehlt) erklärt, dafür könnte etwa das fehlen des stammes inas in den
andern semitischen sprachen ( — vgl. übrigens den Ortsnamen in^^stt — )
sprechen: doch die von mir als belegstellen zu o^a^ citirten verse
stammen aus der G'ahilijja und machen somit die möglichkeit einer
pers. entlehnung sehr fraglich, ausserdem kommt im arab. noch H-X4.>
„schwarzbraune färbe", v:>-f3 I und ^c^L^J I „schwarzbraun werden" wie
äJCa4J „Wurzel" (von der braunen färbe derselben?) vor, was doch den
eindruck macht, als sei der arabische stamm oa^j in obigen bedeutungen
urspr. semitisches sprachgut.
2 Mufadd. 90, 13 — JJl 0^^ S?r^' \jy^ <^^ „röthlich
wie färbe des weins, am hinterfuss u. stirn mit weissem fleck".
3 Ibn al-Mutazz, p. 13b oJyi^ || ^\^ ^J^^ )^y^ ^ X^
„und ich habe nur leichtzügliche rosse, gleichsam rothfüchse" p. 14
, (siehe ^*jyo .0 und sUlx» und Hassan ibn Täbit. p. 20* ^.^VW> J»^
öSySilS ylia/) „und jeder rothfuchs, fliegenden herzens".
' — 103 —
der stamm bw^ sonst in allen semitischen sprachen, sei es auch
in welcher hedeutnng, fehlt] in einem bei Ahlw., Ch.-A., s. 294
mitgetheilten verse der mufaddalijjät.
JLb^fl ;J^^ lahiku ^l-ätdli^ „schlankbauchig", wÖrtl.
„schlank an den Seiten" [von ^^i «sich anschmiegen" und da-
her leicht der Übergang zur bedeutung „dünn, schlank sein";
der stamm lahaka findet sich sonst nur noch im äth. ffo^^^s
„anker" von einem zu substituirenden verbum Arh*!** «^^ etwas
haften"] Harn, vi (JLb^lj Kää^S^)- f^l (siehe schon unter
Juai»' mi> und iütjyo .j).
AjckJ lathnun „mit ohrfeigen, schlagen bedacht" [von jJoJ
„einen backenstreich geben", „schlagen", vgl. den volkstüml.
ausdruck , jemandem eine versetzen, welche haften bleibt", denn
„anheften, anhängen machen" ist der grundbegriff der w. lat
(wie überhaupt der meisten mit 1 anfangenden verba im semi-
tischen)] t. t. des neunten (vorletzten) pferdes beim wettlauf
(siehe unter ^^jLL das aus Ham. f1 comm. angeführte
gedieht).
l»«-«-^ luhmümun „edles ross" [urspr. von menschen „frei-
gebig" und dann allgemein „edel" von menschen wie rossen,
ohne dass man mehr an die eigentl. bedeutung „freigebig" (die
mit der grundbedeutung von ^ a\ „gierig verschlingen"- etwa
t jUöj ist der pl. von JJöl^ „Zwerchfell", „seite" (neben welch
letzterem auch (JJojI, pl. J^Gl, z. b. Nabiga t^,V, vorkommt).
2 vgl. hebr. a-^ört^p» „leckerbissen" (= „dinge, welche gierig ver-
zehrt werden"); von lahanca „gierig verzehren" scheinen auch iv^ (pl.
^y^), nach Damiri = (^^^-ww^^JI )y^y und AU5^« (das gewöhnl. wort
im äth. für „ochs, stier") zu kommen.
— 104 —
durch das causativum derselben sich vermitteln lässt) denkt;
in der andern von den lexicographen aufgeführten bedeutung „viel
milch gebende kamelin" kann man dagegen die bedeutung „frei-
gebig" noch leicht erkennen] pl. iv^L^ Harn, va* (siehe schon
unter t>^, pl. von 4>vä.!).
(110) «^^v« marfi/fun „der behende" [von Z- v^ „behend,
lustig sein", „stolz sein", „stolz einherschreiten", vgl. if^Cdi'i
WSLS die aus dem „stolz einherschreiten" leicht sich ent-
wickelnde bedeutung des vorangehens, führens angenommen hat,
undsyr. w^j^, gew. u*» jie] „kühn, unverschämt" sein; das hebr. ny2
„reiben, zerreiben, einreiben" gehört zu ^ Ix „mit öl einreiben";
dass übrigens diese bedeutung auch dem stamm yo zu eigen
war, sieht man aus ^ Lo, wie umgekehrt das ursemitische
maraha nicht nur die bedeutung „reiben, einreiben" (daher ass.
murhu ^ = lubaru siri „feldkittel", „abgeriebnes, abgetragenes
kleidungsstück" II Rawl. 25, lOgh). sondern auch die des „froh
seins, scherzens" (.^ lo; daher auch ass. marhitum „weib" II
Rawl. 36; 43cd) und „stolz seins" (ass. mirihtam „herausforderung"
Assurb. Sm. 247k = K 3062) gehabt haben muss] Ham. ^ir:
„wann werde ich reiten" ^\ L^-^i t^T^ "^^^^ einer behenden
(stute), deren fleisch ebenmässig (ai;if die verschiedenen glieder)
vertheilt ist?"
1 es braucht wol kaum an das bekannte assyrische lautgesetz erin-
nert zu werden, wonach ass. h arabischem und ursemitischem ^ entspricht,
während —. sich im assyr. in den meisten fällen (wenige ausgenommen,
wo das zusammenfallen mit andern Wörtern daran verhindert hat) zu
einem blosen hauchlaut verflüchtigte, z. b. >U^ = imiru ,,esel" (das
zweite i ist durch imäla entstanden) u. a.
— 105 —
>JotJ! Jüuc ?/i<yya/<fc 7- «ö^^f/2 ,,niit lierabliHUgender mahne",
„ein ross, dessen mahne sich neigt" * (von JLo impf, i ,.sich
neigen" - Ham. vSö nJoJ! Jl^ ^*^^ L^-^^r( o-i ^f- anm.2).
Jlco miMlun „edles (ross)" [von' Jlaj „edel, vortrefflich.
geistvoll sein, sich (durch macht, wllrde) auszeichnen", aus-
gehend von der der semitischen y^. nah eignenden bedeutung
„emporsteigen, aufschiessen", ^^ woher auch Juj „pfeil" kommt;
eine damit schwer zu vereinigende bedeutung hat der stamm
nabala noch im hebräischen (dort heisst bn* „schlaff, welk sein",
übertr. „thöricht sein", daher dann rib:i3, == arab. x-Lui Kam.
„leichnam") und im assyrischen (das in den hist. inschriften so
oft begegnende ibbul^ ahhul „er, ich riss nieder, zerstörte" z. b.
Asurb. VI 30, urspr. „machte schlaff, welk werden, hinsiiiken"),
während ass. nabalu „trocknes, festes land" {ina tihamtvn u
nahali „zu wasser und zu land" Asurb. II, 88) im gegensatz zum
meer „das erhöhte" urspr. heisst und das äth. VHAOA- „flamme""^
auf den begriff des emporlöhens (oder des zerstörens, ver-
sengens = schlaff, welk machens?) zurückzugehen scheint] in
dem schon unter Jo^l mitgetheilten verse der mufaddalijjät.
' Rückert: „dem stolz die mahne nickt"; man vergleiche das ganze
gedieht des Humaid al-Arkat — eine schöne beschreibung seines rosses
— übersetzt in Rückert's Hamasa II, s. 335.
2 hierher, nichts zu vhs, was wegen des ifte'al ittilu (für itilüi) Asurb.
VI, 67 „(worauf) sie lagen" (urspr. „hinaufstiegen") nahe läge, aber durcli
die form sich verbietet (man erwartete etwa müitu), scheint das ass.
mailu (siehe s. 4, anm. 5) „lager, wohnung", syn. von arsuy irsu „lager,
belt, polster" zu gehören; neben rnaüu kommt auch majaltv. vor.
3 also J^^yo urspr. „hoch (vom geist wie von körperlichen an-
lagen)".
^ nicht von flADA* (au.s A'HAO* tranaponirt Dillm.!), sondern,
wif VHA* „flamme" Jos. .j<>, 1 1 deutlich beweist, von VnA*'
— 106 —
*Jc^ nahdu't „liocligebaut, voll" [urspr. „erhaben, erhöhtes
vgl. ^::j(X^ „(das mädchen) hat strotzende, volle, aufschwellende
brüste"; im ass. ist nahdu das gewöhnliche wort für „hoch, er-
haben", vgl. auch ift. ittaliid {amat Ahur) „er hielt hoch (= in
ehren) den willen Asur's" Asurb. I, 9, und nidCdu „höhe" 11
Rawl. 52, 72ef (dort syn. von tiriktu ,länge" [vgl. ariku „lang"]
und sulw^ „tiefe"); das hebr. nin „majestat", „pracht", was man
sonst per aphaeresin aus iirt3 entstanden erklärte, ^ leitet Franz
Delitzsch (Comm. zu Hiob, 2, aufl., s. 516 anm.) von dem stamm
nin ab, welchem die J<^ gerade entgegengesetzte bedeutung
„sich herabsenken, niederlassen" (dann auf das würdevolle ruhen
übertragen) eignet] 'Antara Mu all. 44 cX-^ ^^^ iÜLiv J<£.
„auf dem sattel eines renners, eines starken (vollen, comm.
(vaaj^I)", Ham. \\' (siehe schon unter s^lcXi), f ^1 (siehe unter
J^is^ ^j), mit vorausgehendem ^li Ham. dft^ ^11 ^^
;^j^Uä <X^ „und um eines hohen, edeln pferdes willen (tadelt
mich mein stamm)" und mit näher bestimmendem genitiv tX^
Ssj-^il „mit vollen, schöngebauten füssen" Ham. dl comm.
(siehe unter ^\Jm)\ vgl. auch Zuh. Diw. (♦,(! (siehe unter C>yl).
^LS*. wattähun „der Springer, der gallopirende" [von
^Iao* „springen", bes. „losspringen auf jemand", urspr. aber „auf
der lauer sitzen, um auf jemand in jedem augenblick loszu-
springen", vgl. ^jj: = »JulsI, himj. (nach Asma i) v^** ==
Joü, äth. l\(D*li{{i „sich ein weib als gattin nehmen" (urspr.
* wenn dies richtig wäre, würde hier bes. die stelle Sach. 10, 3
nönV»a -iTirt d^ids, Ges. thes. „ut equum vigentem (generosum) in pugna"
anzuführen sein.
I
— 107 —
.,sie bei sich wohnen, sich niederlassen machen") und die nord-
semitischen sprachen, wo dieses verbum das gewöhnliche wort
für „sitzen, verweilen, wohnen" ist, so hebr. 3^3;,^ aram. ^^L»
und ass. asdbu (z. b. usib „er sass", tusihu „er hat sich nieder-
gelassen", iisikih „er Hess bewohnen", suhatii „wohnsitz", ittusib
(neben ittasab) „er setzte sich" (1. s. attasah\ ittanasabii „sie
wohnen" u. a.)J Diw. des In;irulk. tfitt (schon unter 4>ly>
s. 63, anm. 2 mitgetheilt), dort das fem. ibÜ*. Das masc.
^^Üj steht in einem bereits unter >llio citirten verse des
späteren dichters al-Mu tazz (Ch.-A„ s. 256).
(115i^4>N5 loardun „der dunkelrothe", „rothbraune" ^ [urspr.
„die rose" und in letzterer bedeutung uraltes lehnwort aus dem
altpersischen 3 (vgl. das griech. pQodov^ wo einfach metathesis
stattgefunden); dann von rossen, indem wahrscheinlich die
dunkelrothe färbe das tertium comparationis bildet] Ham. (v(
üIääJ 3^11 1 ^^Sr^l ;jl J<£- (• Jb* „sie klagt (tadelt mich), dass ich
dem rothbraunen eine milchende kamelin (comm. „die milch
einer solchen kamelin") gebe", Ham. ("♦1 5sl!| (dort beklagt
der dichter das scheuwerden seines rosses in der schlacht, s.
Rück. Ham. I, s. 235 f), r*A ^{jM, &ääJ „eine milchkamelin
für den rothhengst", ^fö (siehe schon unter o^i^)' ^^^ ^^XiS
* das hebr. a«;; wird an einigen stellen geradezu (wie auch arab.
tXni) für „auf der lauer sitzen, auflauern" gebraucht.
2 doch heller als der v,:>A45 (s. das ) und dunkler als der vÄ-ü»!
(s. das.)
3 auch im syr. (so schon in der Peshila |?9o Sap. 2, 8, äth. an der-
selben stelle ^^'); mit dem ursemitischen vwrdda „herabsteigen" hat
o
Jnj natürlich nichts zu thun (wie man schon aus dem o im syrischen
ersehen kannj.
— 108 —
y>lM iu „es liiiift mit ihm der röthhengst (= trügt ihn fort)'',
iöT (siehe unter Mt^) ^^i^^^ endlich mit ^'Ji}\ verbunden Ham.
vM ^^p^ j^lftJI. „und (besitzer) des dunkelrothen rosses"; das
r» ^ ö
fem. sSn« steht z. b. Zuhair Diw. (♦, tl cX-^ 53>j ^-aäLo«
dlXü ^^. l^Ai ^^ !^ ^^5y^ II L^^^r^ i^^nd mein begleiter
ist eine dunkelrothe (stute), deren weichen voUgeVjaut sind,
eine kurzbehaarte, an welcher kein schlechter gang ^ zu sehen
ist und keine knieverletzung".
^^U*5 tcakßhün „starkhufig, harthufig" [so nach den com-
mentatoren; urspr. überhaupt „hart, abgehärtet'" (daher Rückert:
„gewohnt zu siegen"), von >v^*. „hart", dann „lieblos, unbarm-
herzig, unverschämt sein", daher ^^gh' „fessel, kette, gefäng-
nis" (und seine derivata)] Ham. t'f <) {^{sllS (jj-IftJL), '. arafa
Diw. tt^,tr (^^ cp^ÜCi J;^;) ^^^^^ "^'^^ (vH^^ Ü^
t'^ >/
^i).
SLÜyjo muwakkafun „mit weissen flecken an den vorder-
fassen versehen" [partic. von CsLBy denom. von ^Jlü^ „armband,
armspange" (= Oi^^t dass., auch „ring") und dann die mit
ringen verglichenen weissen flecken an den fassen des pferdes;
ob die im arab. gewöhnliche bedeutung von i_qy. „stehen"
mit der von v^b..t« „armring", was ein verbum oü\ „rund sein,
umgeben" voraussetzt, ursprünglich zusammenhieng, oder ob
schon im ursemitischen das verbum toakapa beide bedeutungen
nebeneinander hatte, wage ich, da in andern semitischen
' wörtl ,,ein gang, wobei die vorderen theile der füsse nah an
einander, die fersen aber fern von einander sind".
— 109 -^
sprachen dieser stamm nicht belegt ist ' und uns. also keine
von ihnen eine vermittelnde bedeutung an die hand gibt, nicht
zu entscheiden] Meid. I 414 (siehe unter l^jl).
jLjc liddiii. pl. ^o!-l^H „die führenden'' d. i. „die voran-
gehenden, vorn sich befindlichen" rosse [von ^Ss^ „führen", syr.
^9OT, vereinzelt auch j^oi, dass., hebr. an. key. Jes. 11, 8 ii^
nir: „(in der viper höhle) steckt er, führt er ein seine hand";
über die grundbedeutung derv^urzel had vgl. Delitzsch, Comni
1 die von Castelli-Michaelis unter v^in » angeführten Pe'al- und
Af'elformen (auch Payne-Smith verweist bei ua.o] auf jod) gehören der
form nach scheinbar zu einem stamm pps, bei näherer prüfung der dort
aus der Pesitä angeführten belegstellen aber alle zu rpa, dessen bedeut-
ungen im syr. folgende sind: „umgeben, um jemand herum, um ihn, in
seiner nähe sein, ihm anhangen, ihm folgen" [siehe die belegstellen bei
Castelli-Michaelis, s. 5G7; ferner 2 Par. 23, 7 oanJo = hebr. ^B'^iJri'], also
derselbe stamm im hebr. urtext; wir haben hier jedenfalls wie in i— ßi*.
die Wurzel kap, aus der dies nakapa durch secundäre Weiterbildung ent-
standen, während dem hebr. ci)?: die wurzel vah ,,stossen, bohren" zu
gründe liegt. Uebrigens muss man in der annähme von stammen mit
secundär vorgetretnem n (verrostete nifalformen) sehr vorsichtig sein,
ebenso wie bei der annähme von secundär vorgetretnem m (denominativ-
verba von partic. ursprünglich), s (verrostete safelformen) und, was relativ
noch am häufigsten vorkommt, t (urspr. VIII. formen, z. b. {jSj^ von
J^XJ*!, ass. utakhil und usatkü, ein äkul, inf. takälu voraussetzend, von
ittakil, ift. eines verbums cN^j» was deswegen im ass. verloren gieng,
weil es sonst mit akcdu essen lautlich hätte zusammenfallen müssen;
u. a.)l, af*el: „herumführen" („herumgehen machen") [Deut. 32, lU ^ « n|
„er hat ihn herumgeführt" |, auch intrans wie im pe'al ,, umgeben, nahe
sein, anhangen" [Hiob 4, 2, Act. 17, 5, Num. 17, 13 u. a., dann auch
Prov. k), Tl ^^ ■ o^l „er wird bei dir, mit dir sein, dich begleiten",
d. i. ,,dich führen", hebr. MhjpJ und übertragen „an etwas sich heran,
um etwas herum sich zu schaffen machen" d. i. „anfangen", „beginnen"
[Act. 1, 22 Vß «-a-e|? ccQgdfiSvog nno, Act. 2,4 oax]© ^«^ ijQSavro, Phil.
4, 10 oÄAoj? ^^' dvti^aleze {lu <pQoviZv)\.
— 110 —
zu Hiob, 2. Aufl., s. 516 anm. (siehe auch schon oben unter
Jk-^j)], opp. J,lpdl Meid. II 469 diehtervers (siehe unter JÜ).
JjCI;ß haihalun „dick, stark, gedrungen gebaut", dann über-
haupt „edles ross" [eine Weiterbildung der semitischen wurzel
hal „umschliessen", „vollenden'*; vollendet, vollkommen sein".
Mit Jiu^ „palast^', einem ganz späten, erst von den Syrern zu
den Arabern gekommenen lehnwort, hat unser JjCjo nichts zu
thun, zumal auch das hebr. bs-^rr, was die Syrer einfach in ihre
bibelübersetzung aus dem hebr. urtext herübernahmen, selbst
erst lehnwort aus dem assyrischen fkallu^ und dies wieder aus
dem sumerischen E. GAL „grosses haus, palast" entlehnt ist
(E = Mtu „haus", GAL rabü „gross", E. GAL = fJmllu in den
sumerisch- assyrischen nationallexicis) ] Imrulkais Muall. 52
(siehe bei c!a13^), Ham.vl'A iS^^ ^\yÄ}\ V^^^ t*-^^-^ siehe
unter f^-Jl!«) und das femininum äJXüc im plur. asyndetisch
neben dem pl. J^i „hengste" Tarafa Diw. tfitt*^ (siehe schon
unter ^Li**).
Soweit meine Sammlung der epitheta des pferdes bei den
Arabern; ich hoffe, dass man von den wichtigsten derselben
keines darin vermisse, wenn auch für die Zukunft manches
noch nachzutragen sein wird.
Von eigennamen, die die Araber besonders vorzüglichen
ihrer rosse gaben, sei erwähnt al- Asd (stecken)^ Ham. t"n
(vgl. auch das Sprichwort Freyt. Prov. III, 337 = no 2032),
'Urkubun Ham. (^^(, Samütun Ham. t^t"A, Kurdun Ham. \*Y,
Saulatun Ham. |^v^, Sakdbi Hdim.. (♦( und Hammd'u^im). <)♦. ^
Das verbum Ca^ „reiten", was sonst gewöhnlich vom
1 vgl. Ch Ahm., s. 210 sjv^l J*^ „stockähnlich" (so hart und
fest) vom pferd gesagt.
2 siehe Rückert's Hamäsa I, s. 238. 226. 175. 57. 219. 57. 44.
— 111 —
reiten auf kamelen gebraucht wird, steht auch vom pferdritt
Harn. \^\"\.
Von andern thieren, mit denen das pferd seiner edeln
eigenschaften wegen verglichen wird, sind zu nennen der wolf
wegen des trabens und des schmächtigen baues) Ch.-A., s.
110: der fuchs (wegen der behendigkeit, siehe den bei Lane,
s. 2250, citirten vers Labid's ^öLä ^ ^Ixlll (^'v*J ,,the horse
outstrips the fox in his sprightliness and leaves him behind");
der wildesei (wegen des rückens, »Lg-ül, und der weichen
^La^JÜI ebendas., s. 243; der adler (wegen des wieherns) Harn.
\^^^ (wo das schreien der rosse mit dem schreien der adler
sy^J^S pLyo, verglichen wird), u. a.
Um die pferde, wenn sie durch den den krieg oder die
jagd abgemagert sind, für künftige Strapazen zu stärken und
- wieder frisch zu machen, gaben ihnen die beduinen kamelmilch
(^j>x^) zu trinken, Ch.-A., s. 288 f.; zu gewöhnlicher zeit be-
kamen die pferde täglich wasser zu trinken, die esel jeden
C5 ''. Cü^ 0*'''
andern tag, weshalb man im Sprichwort sagte: ^.c ^XXiyc^
(jj-IoJI sI^Lb. >Uil „ich werde dich schlagen zur zeit da der
esel trinkt (d. i. jeden andern tag) und zur zeit der tränkung
des pferds fd. i. täglich/' Meid. II 455, oder ^s^ ^ woil
ij*.wftJI »l^Us j>x> w«aül« >liil „kürzer als die zeit da u. s. f.";
am längsten und zwar fünf tage lang aushalten kann den
durst nur das kamel, und solch einen durst, der fünf tage lang
nicht gestillt wurde, nennen die Araber .1 |i>>N! *Lil „den
unglücklichsten der durste", da das thier, wenn es ihn auch
nur einen tag länger aushalten müsste, draufgehen würde.
Sonst vergleiche man noch die eingehende Schilderung
besonders der theile des pferds bei Ahlwardt, Chal. al-Ahmar,
— 112 —
s. 20*J if- wie den in Frey tag 's „Einleitung in das Studium
der iirab. Sprache" s. 246 f. dem pferd gewidmeten artikel.
Bei Kazwini folgt nun unter den lastthieren (CjI* jJ!) ^
2. J^ (baglun) p. f"v*1 das
Maulthier.
Obwol der maulesel von den vorislamischen dichtem der
wüste nie erwähnt wird "^ und sein name, wie wir sehen werden,
nur in der spätem literatur (meist in spätem Sprichwörtern;
vorkommt, so beweist doch die stelle im kor an 16, 8 (in einer
mekkanischen snre) bo^jjyd ^Uil. ^\ju^\^ (j^l ^\) (jX^^
„und Gott hat geschaffen die pferde, maulthiere und esel,
dass ihr auf ihnen reitet", dass zu Mohammed's Zeiten dieses
thier, in den städten, wohin durch den handelsverkehr
vieles ausländische und fremde, so auch die bei den Se-
miten ursprünglich unbekannte und verpönte mauleselzüchtung,
gedrungen war, zum reiten benutzt worden sein muss. Unter
den geschenken, die Mohammed von Aegypten bekam, sind
nach Abulfidä auch esel und ein maulesel namens Duldula ge-
wesen.-^ In dem schönen in Rückert's Hamäsa I 246 mitge-
theilten gedieht aus Mu äwija's zeit (ende des 7. jahrh. nach
Chr.), worin die verschiedenen genüsse der feineren ausländischen
höfischen cultur dem einfachen beduinenleben gegenüber ge-
stellt werden, heisst es: „ein hart kamel im freien feld zu reiten
ist lieber mir als maulthiers sanftes schreiten (oj-^) J^ (J^--*)"?
denn den beduinen war die den religiösen anschauungen der
1 fortsetzung von s. 44.
2 damit stimmt auch das, was Frey tag, Einl. in d. Stud. d, arab.
Spr., s. 249 über den Jju sagt.
3 daher das Sprichwort JcXJtNJI ■2^^ iS^ (*^ cH "(^^' ^^^')
der vetter des propheten vop seite des Duldul" Meid. I 207 (prov. reo.).
— 113 —
Semiten widernatürlich erscheinende Züchtung des maulthiers ^
ursprünglich ebenso fremd wie den Israeliten, bei welchen es
erst seit Davids zeit hauptsächlich als reitthier der vornehmen
vorkommt. Wenn Mose den kindern Israel das ziehen von
bastarden verbot (Lev.* 19, 19), so setzt das schon ein zeitweiliges
einreissen dieser sitte voraus, die die Israeliten jedenfalls den
Aegyptern abgelernt haben dürften. Die inschriften erwähnen
zwar nie speciell die maulthiere, der esel aber war im alten
Aegypten ein vielgebrauchtes thier-, und das stillschweigen
der denkmäler allein beweist nichts gegen das wirkliche vor-
kommen der mauleselzucht im Pharaonenlande; ist es doch
aus dem zusammenhält der beiden stellen I. Kge 10, 25 und
ebendaselbst 28 sehr wahrscheinlich gemacht, dass Salomo seine
maulthiere von Aegypten bezog. ^ Da nun die Aegypter noch
heut viele maulthiere aus Abessinien, wo schon seit undenk-
lichen Zeiten diese thiere für die dortigen hochlandgegenden
geradezu ein unentbehrliches lastvieh sind, beziehen, so haben
sie jedenfalls auch schon in der alten zeit dies gethan. Dem
Aethiopier ist das maulthier was das kamel dem Araber, und
es ist jedenfalls nicht ohne bedeutung, dass der name des den
Arabern erst verhältnissmassig spät bekannt gewordenen thieres,
welcher demnach wol auch in ihrer spräche als lehnwort zu
betrachten ist, Jüü baglu"^ ^ sich, aber wol zu beachten mit
anderm gutturallaut, nur noch im äthiopischen findet; dort
heisst er n4'A: ^cl^^ vom gezüchtet werden (fl*feA^ vgl. arab.
JJü) benannt. "^ Da nun im arabischen ein verbum Jüü, von
1 dies vermuthet schon Hehn, Culturpfl. u. Hausth., 2. aufi., s. 115.
2 Paul Pierret, Dictionnaire d'Archeologie Egyptienne (Paris
1875), p. 41 f. Vielleicht bezieht sich die dadurch widerlegte stelle
Plutarch's (Isis und Osiris), dass der esel bei den Aegyptern ein gering-
geschätztes und unreines thier gewesen wäre, auf den maulesel.
* vgl. Tristram, the Natural History of the Bible (London 3<i
edit., 1873), s. 124. Dieses ausgezeichnete buch, welches aufs. 5, anm. 1.
bei der literatur der naturgescbichte der semitischen länder noch nach-
zutragen ist, handelt von den säugethieren in alfabetischer Ordnung
8. 35—155.
4 auch das hebr. t^^e , maulthier" scheint von der Züchtung den
namen zu haben; vgl. das sumerische MüD, was IV. R 69, 51-57 durch
TToiiimcl, lliiernamen. ft
— 114 —
dem Jüü abgeleitet sein könnte, fehlt, ^ so ist ohne zweifel das
wort mit dem thier von Abessinien zu den Arabern gekommen,
also Jüü baglun „maulthier" äthiopisches lehnwort im
arabischen; vollends bestätigt wird dies noch durch die Ver-
schiedenheit der gutturallaute, denn ein scheinbarer Wechsel
von ^i und c findet sich nur in lehnwörtern, wo er sich auch
sehr leicht erklären lässt. Für Wörter dagegen, die in den ein-
zelnen semitischen sprachen ursemitisches sprachgut sind, ist
ein Wechsel von k und g unerhört und nicht nachweisbar. -
Noch einige spätere Sprichwörter, in denen der maulesel
vorkommt, sind: pJu ^jjo *Äcl? pJt^ ^ vää-I „unfruchtbarer
5^ 0 -
als die mauleselin" Meid. II 148; JU ;i)^l ^ cM^ J^*
jJLi. (jw^l „man sprach zum maulesel: wer ist dein vater?
da sprach er: das pferd ist mein mütterlicher oheim" "^ Meid.
die assyr. synonyma ba7iü sa aladi erzeugung des sohns, aladu (söhn;
gebären), damu (blut) und parada (viell. maulesel?, sonstige belegsteilen
fehlen noch) erklärt wird.
1 denn Jjü (Lane: „he afFected duUness, ha became humble, sub-
missive") und JJÜ sind erst denoniinativa von JJt^; vgl. Lane I, 230
„as the mule suggests a idea of evil disposition or perverseness and
roughness, you say in describing him who is low, or ignoble Jju «JO
JjiJ„he is a mule, a bastard" (vgl. noch Meid. 1 180, ferner den 1454 citirten
vers ^UJ^I dJj^ ^^^ L-ft-Ls»>l „magis diversam a patre et matre for-
mam habens quam pullus asini" (wo die commentatoren den maulesel
verstehen), wie auch II 375.
2 eine sache für sich ist der dialektische Wechsel von zwei ver-
wandten consonanten innerhalb einer semitischen spräche, z. b. im
arabischen aJ^* und (V^r, v^i*^ und v— ^5' ^^^^^ diVLoh. hier vieles anders
erklärt werden kann, vgl. meine bemerkung und anmerkung auf s. 89.
3 also seine mutter eine pferdstute (und sein vater ein eselj; die so
gezüchteten sind die eigentlichen maulthiere, und die zum schnellen
— 115 —
n 275; X/j^j ^1 gJdu^ ^^^ ;Uä „(er ist) der esel Tajjäb's
und (sie ist?) «die mauleselin Abu Duläma's" Meid. I 416 (von
den Personen, die \iele fehler an sich haben, gesagt, vgl. die
anm. 1 auf s. 114); Jlsa-^Lil a^'Jö !^ JoUJI „nicht schrecken
den maulesel die schellen (an seinem hals) Freyt. Prov. III 39
(no 223) und ci-^^l ;i^ xlyu S jl^l j^M „nicht
schreckt den abgelebten (alterschwachen) maulesel der ton der
schelle" Meid. II 209. Auf das herumtreiben in der mühle
(mit verbundnen äugen?) scheint sich zu beziehen das Sprich-
wort ,^.o.i! Jjtx> v^IäJI ^Llij* ^Ijuj JUi „ein (im kreis)
herumgetriebner maulesel, in den sinnen ermüdet, an den hoden
mit staub bedeckt" Freyt. Prov. III 39 (no 222). Endlich ist
noch zu erwähnen, dass als die Araber mit den Persern in be-
rührung gekommen waren, sie auch von dorther maulthiere
bezogen; so ist in dem Sprichwort [jJ^jl^ (^'^^S J^*^' (3^
^--i*j« (c^r**' ^^ J^iH^ 6 "•'^^ ^^* ^^^ maulthier und hin
unser tragsessel (sattel); doch in Gottes band (wörtl. „auf dem
weg Gottes") ist mein tragsessel (sattel) und mein maulthier"
Meid. II 212 ein Araber redend eingeführt, dessen ihm vom
könig Chosrew geschenktes maulthier umgekommen und der
sattel zerbrochen war. Im norden und nordosten der semi-
tischen länder muss überhaupt die maulthierzüchtung schon
im alterthum einen hohen Grad der Vervollkommnung erreicht
haben; Ez. 27, 14 finden wir die maulthiere Togarma's auf
den markten von Tyrus, und noch heut kommen die besten
maulthiere aus Erzerum, Hamadan und Sinna, und die Ar-
menier haben den handel mit denselben in den bänden. Von
dort wie vielleicht auch von Elam mögen sie dann zu den
lauf und ritt tauglicheren, währ«nd die von einem pferdhengst abstam-
menden und von der eselstute geworfenen thiere maulesel heissen,
welche zwar grösser und stärker, aber auch unbändiger sind, und nur
zum lasttragen verwendet werden.
8*
— 116 —
Assyrem gekommen sein, wo wir auf Asurbanipals denkmälern
(regierte 668—626 vor Chr.) maulthiere vortrefflicher zucht ab-
gebildet sehen, ^ und zwar mit den netzen beladen, die jenem
sportliebenden herrscher zu seinen treibjagden dienten. ^ Später
brachten die Juden bei ihrer rückkehr aus Babylonien 245
maulthiere mit (Esra 2, 66). Gegenwärtig ist die maulthierzucht
über ganz Palästina verbreitet;*^ in Arabien aber scheinen diese
thiere nur im Koragebirg und in den steilen engpässen der
berge des stamms Asyr benutzt zu werden.^ In Oman fehlen
sie noch gänzlich"', und Ritter sagt an einer stelle seiner Erd-
kunde,^"' wo er von der Sorgfalt, die die Araber auf genaues
einzeichnen der geburtstage ihrer füllen wenden, und wie nie
eine Vermischung zugegeben wird, spricht, dass „daher in
Arabien das Maulthier fehlt". Dies gilt natürlich, wie
zu anfang des isläms so noch heut, nur von den echten
Arabern, den Beduinen; „denn unter der festsitzenden be-
völkerung und in den städten werden die maulthiere von
den kaufleuten und den mittleren klassen geritten, indem die
pferde auf das militär und die wüstenaraber beschränkt sind".*^
^ siehe den „Catalogue of a series of photographs from the col-
lections of the British Museum (photogr. by S. Thompson), part. III. by
S. ßirch and George Smith. Assyrian." London (s. a.), p. 40, no
464 — 467; eins dieser „marble slabs" ist abgebildet in den Transactions
of Bibl. Archaeol., part V als anhang zu dem ziemlich oberflächlich und
ohne philologische kenntniss gearbeiteten aufsatz W. Houghton's gOn
the mammalia of the Assyrian Sculptures". Dort ist s. 52 inmier noch
die alte erklärung von sumer. SUHUB = ass. /^arz* (syn. suhuppatu) durch
„maulesel" (statt durch „farre") zu lesen. Der hauptwert des aufsatzes
besteht im nachweis der bildlichen darstellungen.
2 vgl. die Photographie no 496 (in dem eben erwähnten catalog p.
41). Diese Photographien sind auch einzeln, und zwar für Deutschland
in Leipzig (bei der Twietmayer'schen buchhandlung) zu beziehen.
3 Tristram, a. a. o., p. 125.
4 Ritter, Arabien II, 40. I, 212.
5 Ritter Ar., I, 404; in Maskat bilden persische maulthiere und
esel aus Bahrain einen ausfuhrartikel nach Isle de France (ebendas.,
8. 518).
« 1, 604.
" wörtl. anführung aus Tristram, a. a. o., p. 125.
-- 117 —
Dass es aber eine zeit gab, wo den Arabern die Züchtung
dieses thiers noch giinzlich unbekannt war, glaube ich
sprachlich (baglun äthiopisches lehnwort) und sachlich durch
obige ausführungen bewiesen zu haben.
3. ^Uä. [himär-un) p. t"v1 der
Esel.
Die Hebräer nannten ihn ^17:11, die Assyrer wi&u (sprich
imiru) und die Aramäer ]|V^, weshalb man für das ursemitische
unbedenklich dasselbe wort (und zwar wol in der anspräche
himdru) ^ annehmen darf. Ueber das Verhältnis der ursemiti-
schen eselnamen (himdru^ atdnu^ '^ airu^ parau) zu einander
werde ich am schluss des artikels „wildesei" sprechen und eben-
daselbst einige culturgeschichtliche bemerknngen beifügen.
Im Kor'än kommt der sing. ^li^. vor: 2, 261, ferner 62, 5
(InLLII jL«i ;U4l jii5^ „gleich dem esel, wenn er bücher,
trägt") '^; der pl. ^a^ä. 16, 8 (siehe schon bei (jJlS) ^^^^ ^1? 1^
»
1 dass in der form JL*i das i in folge des langen den ton tragen-
den d erst eine abschwächiing aus ursprünglichem kurzem rr sei, ist wt)l
anzunehmen; doch schon vor der Spaltung des ursemitischen in ver-
schiedne sprachen muss JLii neben Jlii existirt haben. Man ver-
gleiche nur (^LwwJ „zunge ', hebr. zwar "jito^ (wo aber das ä bloses vor-
tonkamez, wie in ^üj? ist), aber auch assyr. lisdnu, äth. AA*}' — und
andere Wörter.
2 Beicäwi: „weil er müd von der last wird und (ausserdem) keinen
nutzen davon ziehen kann (den weisen inhait dessen was er trägt nicht
zu würdigen weiss)"; mit dem esel verglichen werden die Juden, die die
Thora vergeblich bekommen haben.
118
(jx*:il ^yaJ olLoSH CXil ^1^ „der hässlichste laut ist der
laut der esel"), und der plur. *-4ä. 74, 50. 51, eine stelle, die
sich auf die wildesei zu beziehen scheint und deshalb erst
unten mitgetheilt werden wird.
Bei alten dichtem kommt >U!:^ selten vor und wird
dann gewöhnlich wom wilden esel gebraucht (siehe unten), da
den beduinen, denen das kamel ja alles war, die gezähmten
esel und deren nutzniessung ziemlich unbekannt waren; doch
vgl. stellen wie Ham. d\"d ^j^-wy^ Sl s=yj^} %üyj\ ;Uil J.^^
Ü*-i \b\^ Sl^ [SJlio Rück, „sowie der esel, dessen rücken prägt
die Schmach \ nicht brav geht, wo man ihn nicht schlägt",
M* C)^UÄ. >iÄ-vLi „wehr deinem esel (dass er nicht abweidet
unsern hag)!"; auch war KUä. ü schon bei den beduinen ein
Schimpfwort (vgl. Ham. (w comm.), wobei blos der hausesel,
nicht aber der königliche zu poetischen vergleichungen ge-
brauchte wildesei (va£.) gemeint sein konnte. In ähnlichem
sinn scheint in schmähliedern gehraucht zu sein >Uil vj! „des
esels penis" Ham. 'jy^ und ^\\. Endlich führe ich noch einen
dem Mutalammis zugeschriebenen vers an (bei Meid. I 511): J\[
cXä-SI 'iyl^\^ ^slXlÜi lil^ ^Y*5 ji^Si jU^ (j^y^^ „fürwahr
die niedrigkeit (gemeinheit) kennt der esel des stamm es,
während der freigeborne (= der wildesei?) sie nicht kennt und
das grosse, starke (kamel)." ^
1 siehe Wright, grammar II 240 (Freyt. dagegen „ intertrigine
dorsi adflicti, pravi").
2 die 2 auf diesen folgenden verse (mass Basii) siehe weiter unten
bei den belegsteilen zu vxft in der bedeutung „zahmer esel".
— 119 —
In Sprichwörtern wird des esels häufig erwähnung ge^
than, so Meid. I 748 >Uä. ^jjo wLöI „geduldiger als ein esel";
c^Lilil ^Uä- s.lV^I „sie hahen ihn wie einen dienstesel be-
nutzt" Meid. I 231 (vgl. die oben mitgetheilte stelle kor. 62, 5,
wo der esel zum büchertragen verwendet wird);^ y^^ (j^ J<^^
tXjCäx» „verächtlicher als ein angebundener esel" (vgl. weiter
unten die beiden verse des Mutalammis') Meid. I 511 und ^^äj Lo
X^\ e*^ ^Jö 5]^ iU^ „es bleibt nichts mehr davon (vom
leben) übrig als das quantum des dursts des esels" Meid. II
603.^ Auf den esel angespielt wird in den Sprichwörtern: LiS[
Jo^LdL iLilaJI ^jSo *Liio „die speise von dem und dem ist
der bäum Kaf ä (der viele dornen hat) und die pflanze Täwil
(welche die esel fressen)" d. h. er ist so dumm wie ein esel,
Meid. I 126;^ »oü x-wK ^ „auf seinem haupt ist eine blaue
i
^ auch als reitthier kennt ilin der kor an, 16, 8 (siehe JAj), doch
erst nach dem pferd und maulthier; damit stimmt das spätere Sprich-
wort überein, Freyt. Prov. III 360 >Uil LIo^ (^fpii! <3jl3 „post
altas res asinis vecti sumus'.'.
2 der esel muss mindestens alle zwei tage getränkt werden, länger
kann er den durst nicht aushalten (vgl. schon s. 111 bei der erwähnung
des dursts des pferdes),
3 dagegen fressen die esel nicht die pflanze (ja^^Ä. hamd Meid. II 922
f. Eine andre pflanze, die der esel frisst, siehe bei w^, wahrschein-
lich ist dort (obwol Freyt. einfach asinus übersetzt) der wildesei
gemeint.
— 120 —
fliege" ^ wie in der nase des esels (im gegensatz zum spricli-
wort kiajk iUwK 3 Meid, ebendas.) d. i. „er ist unbeständig"
Meid. II 199 und sU^ ^>Ä^ ^Li „er brachte zwei esels-
hörner" d. i. „unmögliche dinge" Meid. I 293 (vielleicht dachte
man dabei an die fabel vom esel, der sich höriier zu ver-
schaffen ausgieng und sowol ohne hörner als auch ohne obren,
also ärmer als vorher, zurückkehrte Meid. II 323 in einem dort
citirten dichtervers, vgl. auch Freyt. Prov. III 172).'^ Aus mus-
limischen dichtem sei nur der vers des Kutajjir (Zeitgenosse
des Farazdak, 1. jahrh. der Hidschra) citirt: (jLLwO 9^^^
^Udi ^c^^ J<c^ f*-^ ^4^ ;^^ (^P ^ )^^*4:^ iig^eich
(ebenmässig) wie, die zahne des esels, und nicht siehst du einem
bejahrten unter ihnen vorzug vor einem jungen" (bei Meid. I
602). — Noch ist zu erwähnen das Sprichwort: Liyi ^-yfi^
Jm^JiS\ nI»4>15 sLää „er kam in ein (unglück) das über ihn
hereinbrach, wie der im schlämm steckengebliebene esel" (Meid.
I 231); vgl. auch das spätere Sprichwort: >liil o^4>! 1*31
1 diese blauen fliegen nisten sich auch gern in wunden, vgl. den
vers al-Aggäg's (Lane p. 2366) ^^ II j.äÄä.1 ^^i^IaJI l-jLo I j| LjwÖ
«JüJI ^o»*u;j-ftJ ÜjVökC> (»^"^i ,,A beating which, when it falls upon
the tops of heads, digs, in the pates, hollows that afford prey to the
blue stinging flies".
2 Freyt. Prov. 111 172 5Li xlsJJo ZJ^. JU^I C/^^
,jl(3^l C>^-LLo, während bei Meid. II 323 ^>aX} ^\S >Uä. J<^^
UJLb steht, welch letztere fassung, als die ursprünglichere, jedenfalls
den Vorzug verdient.
— 121 —
OwÄJ JüL> y^ iüß4>JI j>jo .,wenn du den esel nah an einen
sumpf gefükrt hast, so sage nicht „trinke" zu ihm" (wol damit
er das sumpfige wasser nicht trinkt und dabei im sumpf
stecken bleibt) Frejt. Prov. III 544 und ein schon bei Meidäni
(11 247) vorkommendes nJ Jüij* y. 5üö4>J| ^jjo X^\ ^j^
L*w „lass den esel nur nah an den sumpf hingehen (führ ihn
aber nicht hinein) und sag nicht zu ihm: Sa!" (mit diesem wort
wird der esel zum trinken ermuntert). ^ Das Sprichwort Meid.
I 277 (dort l^il) siehe schon s. 71 unten. — Andere spätere
Sprichwörter sind: Juu^pt (j^Iiü >Uil xiJw ^ßj\ „wie soll
der esel die amomstaude (den ingwerbaum) abzurinden ver-
stehen?" Freyt. Prov. III 331; ^^L*o!^l|^ ä^^ ^ ia-^yf jUi-l
aüo^^J' ^j^ „der esel ist an seinen strick gebunden und der
mensch an seine rede" Freyt. Prov. III 115 und ebendaselbst
die folgenden drei Sprichwörter: C>v-ä cLi ^\^ nLäJj >Uä.
V^ jyuw ^^^ „wenn der esel des walkers durst hat, so
trinkt er und wenn er sich satt getrunken, macht er Übeln,
lärm (oder: schadet er, bringt er unglück)", ^ iö%-?vo ^Uä.
j^^mI^I „ein an der sonne angebundener esel" un*d >Uä ^j^
ow^U iLft^t ä^ÖI „vom esel der steine (d. h. der mit
steinlasten beladeii wird) kommen unglück und schlage (d. h.
wenn man das unglück hat, wie ein solcher belastet zu werden,
so setzt es leid und schlage)".
jj^ '^airun (sonst im arabischen stets „wildesei") wird
einigemal auch vom zahmen esel gebraucht (wie im hebräischen,
1 andre: äJ ougJiL^* ^ oder äJ SlX^cVj' *3^ d. i. „ruf ihm
nicht zu hat hat oder dah dahl**
— 122 —
wo 1":? das zahme eselfuUen bedeutet), doch meist nur in
■ 55-- -^ o— i^^
Sprichwörtern, so Meid. I 739 »>Ua« ^I J^ ^ >j.^|
„gesunder als der esel Abu-Sajjära's", ^ 11 87 5 Jul »"^li ^ ^xt
„ein esel welchen sein pfähl (an den er gebunden war) dahin-
raffte (zu grund richtete)" denn als sich die wilden thiere zu
ihm machen, konnte er nicht entlaufen, 11 810 'j^*^ liil
j.x£ „sie waren (oder „fielen [==hiengen] herab") wie die (auf beiden
Seiten herunterhängenden) lasten des esels" d. h. „sie waren ganz
gleich", II 603 <jöUi* ^ r^^^ ^ „beim esel gibt es kein
springen" (dies kann sich nur auf den zahmen esel beziehen,
denn es gibt kein flüchtiger dahinspringendes thier als
den wildesei der wüste), 11 708 ^X=> yxL J<s, Jcü^t ^J>^
;^jjj| 3 Sjjtt XI^I „wer auf den stall seines nachbars sich
verlässt, dessen esel kommt (des morgens schon) in den regen"
und das spätere Sprichwort: gJ Jüi5 ^^ 5üö4> J| J^ yjjtJ\ »^
LL „lass halt machen den esel am sumpf und sage nicht zu
ihm: Sä" (dasselbe, nur X^ statt occ siehe schon oben) Freyt.
1 dieser* soll nach, den commentatoren „einen schwarzen esel be-
sessen haben, auf welchem vierzig jähre lang die leute von al-Musdalifa
nach Minä ritten. Al-Fadl ihn 'Isa al-rakäsi und Hälid ihn Safwän
waren die ersten, welche Abu-Sajjära's beispiel folgend die esel zum
zweck des reitens den pferden vorzogen". Ob in dieser geschichte (be-
achte gerade hier *jyt und nicht ^LiÄ) nicht eine uralte culturhistorische
erinnerung an die ursprüngliche zähmung des wildesels bei den Arabern
zu suchen ist? Vgl. auch weiter unten am schluss des artikels „wild-
esei".
2 dies verbum ist hier wahrscheinlich als Volksetymologie gewählt;
in Wahrheit k^mmt aber ^"jy wie jjld von nLc? yJAJ „herumschweifen,
hier und dahin laufen", vgl. Franz Delitzsch, Comm. z. Hiob, 2. aufl.
(Lpzg. 1876), 8. 149.
— 123 —
Prov. ni 544. — Wenn der oben als belegstelle zu >Ua
jLJöifl mitgetheilte vers des altarab. dichters Mutalammis
(oheims des Tarafa) wirklich echt ist, so sind es auch die ihm
unmittelbar folgenden: ^1 * iü 4>|Cj jv-uo J^ j^üij ^^
13^ * ÄxJSL L^li wfllwjll J^ t jjß II txi^t^ ^\ lli ^Si^Si
Jlä-I aJ ^*o ^ ^.Jiu), was Mehren (Rhetorik der Araber s.
109) ^ also übersetzt: „niemand erduldet ein ihm zugedachtes
unrecht, ausgenommen die zwei verächtlichsten, der esel des
Stammes und der zeltpfahl; jener^ wird durch seine halfter in
emiedrigung festgehalten, dieser bekommt schlage, ohne dass
ihn jemand bemitleidet"; doch habe ich sonst bei alten dichtem
wxfc nie anders als in der bedeutung „wildesei" gesehen.
In der bedeutung „wildesei" begegnen wir dem wort )Uä.
in der alten literatur ziemlich häufig (vgl. auch die etymologie,
wonach .L«^ == „der rothe"), so kor an 74, 50 + 51 ^ L^i
1 dessen (aus Kazwini's — .üLft^l (Jäx^ÜJ) genommenen text ich
oben gegeben; der erste dieser beiden verse lautet bei Meidäni rv^yÄj jf •
jjyi^ JJD^I| ^ ^^j^ll Sil * Lgi^r JjJi ;IJ^ „et non
permanet in domo vüitatis, quam noseunt, nisi duo viles, asinus gentis
et paxillus"; im andern steht bei Meidäni jwj-Xjuo statt iö*Jvo und
^^ü statt ^^..
3 Ijje ist nach dem commentar der esel (also „jener", nicht mit
Freytag „hie" zu übersetzen) und \ö („dieser") der zeltpflock (^>-wwJ
erklärt er durch iUwU ^3^^^ Ö*<^ und sagt dann noch j! oLo!
— 124 —
„was ist ihnen denn dass sie sich von der ermahnung abwen-
den wie wenn sie dahinfiiehende esel wären, welche vor einem
löwen ausreissen"; in dieser vergleichung meint man ordentlich
so ein vor dem könig der wüste hingescheuchtes rudel flüch-
tiger wildesei vor äugen zu erblicken; bei alten dichtem, so
'ürwa ihn al-Ward (ed. Nöldeke) XIII 2 y^\ ^'L^' „das
brüllen der (wilden) esel (aus todesfurcht, wenn sie gejagt
werden)^; in einem vers des al-Hutafa (bei Lane I 370) heisst
es: UÜ die (wilden) esel sind von ihren jungen weggeflohen 2;
in einem andern (Meid. II 144 citirten) dichtervers ^c J^ ^y^
c^ui ^\^ X^\ (J-s^ (^'^p' ^ÄjLö^ (jjo o1äi£ „bei meinem
leben! wenn ich vor todesfurcht zehnmal das brüllen des (wil-
den) esels machen würde, dann fürwahr wäre ich furchtsam"
und in den Sprichwörtern Meid. I 231 sUä oyi ad^io „ich
habe ihn zum bauch eines wildesels (d. h. für alle zur guten
Jagdbeute) gemacht"^ wie Meid. I 165 JLju«U >U^ Jlj
1 dort steht auch das gewöhnHche wort vom schreien dieses thieres,
yMt^ (urspr. „zehnmal aufschreien").
2 Y^\ ys^O^Jy (XJJ^ i^jjo vou^a:^ Lp „like as the (wild) asses
have fled from the presence of their young ones."
3 demselben vers des 'ürwa, der eben oben citirt wurde, den ich
aber der Varianten halber hier ganz mittheile.
* Vgl. unten bei t>\yi und yj^ „wildesei"; andre übersetzen hier
„zum thal des Amalekiters I^imär". Der grammatiker al-Asma*i erklärt
dies Sprichwort „ich habe ihn zu einem für alle unbrauchbaren gemacht",
doch dagegen sprechen die den ausdruck i>lj-ftJl ^y^ und *.^*J! O«^
enthaltenden unten beim wildesei mitzutheilenden sprichwörtlichen redens-
arten.
— 125 —
8v*^! „es pisste der esel und machte so auch die andern esel
pissen" (von gegenseitiger hilfe gesagt, welche mehrere sich in
einem dir widrigen zufall leisten). ^
xiwwi^ hasafun „esel" siehe bereits bei ä-^-aä unter den
namen des pferdes [s. 58).
jjul atdnun „eselin" (bei alten dichtem in der bedeutung
„wildeselweibchen", siehe unten beim artikel „wildesei") in dem
Sprichwort Meid. I 732 Jyi (jji<L^vj.U ^LST IlLo „geduld, du
wirst eine eselin haben, aber die eseljungen werden in diesem
jähr nicht empfangen" und in dem - spätem gedieht Ham.
Atl^ ^til Jo dUS ^ „nach dem begatten jeder beliebigen
eselin" (macht mich das antlitz der Asmä lüstern, da sie so
hässlich ist, dass jede eselin schöner ist als sie). Denorainati-
vum von ^jül ist ^jj>L£ll (Meid. II 307 ^\SlXl IJUä- ^LT
„er war ein esel und wurde eine eselin").
Erst in den spätesten Sprichwörtern kommt »^Uä himä-
rafun „eselin" (statt ^ul) vor, so Freyt. Prov. III 413 (no. 2469)
„er melkt die mit dem mantel bedeckte eselin und hält sie fiir
die mutter des Näsir ad-Din".
Die eselMlen heissen ^y^ (siehe beim „wildesei").
1 vgl. auch L^I^U ^.«.^1 iXilo LtXilo ,sie haben sich nach
art der (wilden) esel gegenseitige hilfe geleistet" (oder wie Freytag nach
den commentatoren es erklärt: consensit gens in re tibi ingrata).
2 aus dem oLuwuJt &^i\^ V • ' ^^^' ^^® einleitung, s. 25; in diesen
gedichten kommen auch die nichtarabischen thiernamen ^Lww^^' kro-
kodil, Jjtj elefant, 0*j* äffe, v«>4> bär und vilii marder vor.
— 126 —
yjjt hmbirun , daher v^l^Jt II „eselin" Meid. I 410 (Jj^^l
r4-^' II ^ „stumpfsinniger (dummer) als die mutter des
eselfüUens'' ^ und (was das gewöhnlichste wort dafür ist)
^ji3K: gaMufi (ursprünglich vom wildeselfüUen gebraucht,
s. daselbst, aber auch vom zahmen:) Ham. ty* (iii dem schönen
von Rückert „Lob der Beduinen" überschriebenen gedieht des
*ümair ihn Sujaim at-Taglibi al-Kutämi), wo es heisst ^j^o.
LSULä. LLtlil Lui JjLi jjilÄilt ^s „und wenn andre (neml.
die Städter) eselsfüllen halten, so haben wir (die beduinen)
schöne rosse", ein neuer beleg, dass den Beduinen, und dies
sind die echten Araber, die zucht der zahmen esel ursprünglich
fremd war. — Ausserdem kommt der pl. (jiLät in dem oben
bei ^LjI aufgeführten Sprichwort (Meid. I 732) vor.
4. (ji*Ä.lJl X^^ (himdru ^l-wahsi) p. t"VA der
Wildesel.2
Mit dem hier von Kazwini gewählten arabischen namen
(wörtl. „esel der wildnis, der wüste") bezeichnen erst die spätem
Araber dieses thier; vgl. die spätem Sprichwörter ^jjo JJI
ji^^lll X^ „flüchtiger als der wildesei" Freyt. Prov. III 505
(no. 3033) und viJLs?^ ^cJC^ Üß^^lLij ^1 (jM^yl J^ dUxft!
^ die Fesariten nannten mit diesem namen die hyäne, siehe später
daselbst.
2 nicht „waldesel", denn in den steppen und wüsten, die ihm zum
aufenthalt dienen, gibt ss keine wälder. Auch der den Arabern bekannte
wildesei ist kein thier des waldes (eigentliche wälder gibt es in Arabien
ja überhaupt nicht) sondern der wügte,
— 127 —
Jj^yi Xi-^J ebend. 367 (no. 2195) aus dem commentar des
Abü-Muhammad al- Arabi zu Harn. |*"|a, von Rückert Harn. I,
S.288 also übersetzt: „den wilden esel fehlte dein erlahmen, dafür
geschossen hast du einen zahmen". Das altarabische hatte für
den wildesei, wie auch nicht anders zu erwarten, eigene namen.
Das gewöhnliche wort ist i
yx£. ^ai7'un [hebr. T? überh. , junger ausgewachsener esel",
söwol vom zahmen wie wilden i; ass. /rw^ jj Rawl. 6, rev., z.
35 und zwar dort, wie das links in der sumerischen columne
entsprechende wort beweist, nur der wildesei; das äth. ^^A'
gehört nicht hierher] Ham. Mv f>^)y^^ »v*^ y**^I )y^^^^ „(und
nicht geh ich aus^ dem haus des nachbars) wie der wildesei,
indem ihn die tränke^ noch nicht satt gemacht hat", denn der
wildesei geht von der quelle, ohne sich satt getrunken zu haben,
sobald er den Jäger wittert; Zuh. Diw. \d,Y\ vutJI ti^J^ 3Ii
„da brachte er an uns den wildesei" ^; Imrulk. Diw. t^it'v äJ
s-AJJyo ^yz *-5o* wLd »«-g-o . . . „es (das pferd) hat den rücken
eines wildesels, welcher auf dem lauerort steht" (vgl. auch
Imrulk. t*,*i Ai y^ J^ und t"f,t" -.^U• J^iLl ^j^, wo das
kamel mit dem wildesei verglichen wird; an letzterer stelle ist
»U, siehe s. 98, vom wildesei gebraucht}; Imrulk. Mu all. 49
1 vgl. Kpi ^"j? „wildeselfüUen" Hiob 11, 12; auch wLfc muss urspi*.
das jüngere thier bezeichnet haben, vgl. unten Meid. II 87.
2 nicht bit-ru-u zu lesen; in den nationallexicis hat das zeichen bit
oft den sumerischen lautwerth i.
3 wörtl. „trete ich vor weg aus" denn >iXo heisst „hervortreten*
vgl. sjwo brüst.
* wörtl. „das herabsteigen" (i;:;, ID^JS^;, ass. arddu, impf, (rid)
zum wassser".
5 siehe die ganze stelle dort bei Ahlw., Ch. al-A., s. 351 und 356.
— 128 —
Joül o«ä5^ *>!• • „und wie manches flussthal wie der bauch des
wildesels gibt es (das ich durchschritten habe)" d. h. „wie
manches thal das einer guten jagd glich" oder „worin es viel wild
zu jagen gab", also ganz mit dem anfang des commentars
(mju^'^M .>t xj^Lä- a) übereinstimmend, während was er sonst
zu diesem vers sagt, falsch ist („der bauch des wildesels" ist
den Arabern eine sprichwörtliche redensart für „gute jagd",
nichts weiter) i; in einem gedieht des auf s. 30 genannten Abü-
Du aib (bei Meid. 11 373) llül C>ji '^ ^ ll^ L0 v^iii
_ o ^u jjU „ich sprach als beide (der hund und der wild-
esei) auf einem berggipfel sichtbar wurden^: der wildesei hat
uns betrogen (seil, da wir ihn doch noch nicht getroffen haben),
obwol er von der linken seite her kommt (wo man ihn sonst
immer am besten schiessen kann)"^ und endlich in einem bei
Meid. II 660 mitgetheilten gedieht des Kuräd ihn Gurm, des
* vgl. auch das unmittelbar folgende i^y*rt V^^' ^ "^^ ^®^"
chem der wolf heult".
2 vgl. Wetzstein zu Delitzschs Hiob, 2. aufl., s. 507 anm. (vgl.
auch unten olj-ftJt Oy^ unter ^lyi faraun). Es ist deshalb nicht
nöthig, hier an ^^HaM {ja a j -^ „dünnbäuchig, mager", wie der wild-
esei in Chalaf's Kaside v. 61 (^•ia-ül ^L*.i>.) genannt wird, zu
denken.
3 wörtl. „von einem berggipfel aus (in sieht, hervor) kamen und
diesen verliessen"; der berggipfel hatte ;sie bis dahin unserm anblick
entzogen.
4 hier ist ein hübsches beispiel, wie zuweilen die Araber in lexico-
graphie machen, und wie vorsichtig man daher ihre angaben benutzen
muss, so lang man keine belegstellen dazu hat; denn (natürlich blos auf
grund dieses verses) schrieben sie in die lexica: •! vÄi i^] OtXj
'«änÜ (j^ t^jK i^V^ij was noch dazu auf falscher auftassung des
obigen verses beruht, denn das richtige wäre jJÜ t^ oder (^jX/o| Lo-
129
Malikiten: tXi^^^ ^Ldj ^jjo !*1wc^ J^^ „er hofft einen wild-
esei aus gediegenem gold und aus gold (zu bekommen)." —
In Sprichwörtern kommt ^jct ebenfalls häufig vor, so Meid.
I 279 aüLLLaJl Juü^ ^^ Ü^tX^ „er riss» ihn (den eid) ab
(= brach ihn) wie der wildesei die pflanze Sillijän (mit sammt
der Wurzel) abreisst" ^; Meid. 11 86 clT ^) x^jJ ^jl JuLlt
(2L«il ^ „der wildesei bewahrt (schützt) sein (eigen) blut besser
(als der hirt es thut bei seiner heerde)", und dass. in der form
r^ \J^ M^ LS^r ^' Meid. II 87 aüoj xx^lt l^^ „ein wild-
esei, welchen seine mutter zum lauf antrieb" (andre jsJÜSs
„mit dem fass stiess" um ihn zum lauf anzutreiben)"^; Meid,
n 674 li'LIS dUj C-oül vi^ÄJ jj^ „wer den wildesei bespringt,
bespringt selbst einen erzbespringer""*; kX^^juj tCcfc L=s^ „einen
wildesei hat seine wolbeleibtheit der gefahr entrissen" (während
seine abgemagerten kameraden aus futtermangel starben) Meid.
II 754; ebend. I 34 -^L^jJI ^ jjoü wl^ C^'^ /j]^ „wenn auch
ein wildesei entwischt, so bleibt doch ein anderer in der schlinge"^;
^ andre pflanzen, die der wildesei frisst, siehe Ch. al-Ahw. s. 349;
vgl. auch schon oben bei ^U■■Ä. die pflanze J^*'-^*.
2 vgl. auch Diw. Hud. M»5Ff , wo der wildesel (^aÄä.! ^V?^
„wahrer seiner rechte" heisst, was dort aber auf seine eifersucht sich
bezieht.
3 hier ist offenbar der junge wildesel gemeint (vgl. hebr. «i^fc ^*?
„der junge wildesel" Hiob 11, 12).
4 vgl. die von Ahlw., Ch. al-A. s. 346 aus dem Diwan der Hudailiten
über des wildesels geilheit angeführten stellen.
5 dies Sprichwort soll nach Abü-'Obaid auch noch später bei den
syrischen Arabern gebräuchlich gewesen sein.
Homtnel , thiernamen. 9
— 130 —
n 21 vlfc jj^ Jbl^l „mehr farzend (winde streichen lassend)
als ein wiklesel"; I 246 v^l hr*^ cM^ ij^ «üüCi* „ich habe
ihn liegen lassen in einem dem hintern des wildesels ähnlichen
zustande" d. h. ganz beraubt und ausgezogen. ^ Der pl. von
JfJ. lautet X^\ Meid. I 290 (s. unten bei {jii3t) und i>\\y^
(über die form vgl. Wright's gramm. I, s. 253) Meid. II 667
*5LXi*^ iir«jy*>o „wildesei die sich gegenseitig beissen". Das
deminutiv heisst w^xt Meid. 11 88: sj^l wucä „es ist nur ein
kleiner wildesei" womit auw-äS (j-i-J^^ "^^^ dasselbe bedeutet,
wechselt (siehe unten bei (ji3t). Nur der Vollständigkeit
halber gebe ich hier noch das wort des Imrulkais {jojfs aJj
^jjt^ J^i}\ „warum lagert da der wildesei, wenns so ist?",
denn die veranlassung, bei der er es gesagt haben soll (siehe
Meid. II 204) ^ ist eine spät erdichtete fabel (siehe schon
Rückert's Amrulkais, s. 15). Dass aber der wildesei, wie in
jenem fall dem Imrulkais, den 'Arabern als böses omen galt,
kann immerhin wahr sein. — Die sich meist auf die spätere
literatur beschränkenden fälle, wo ^yc allgemein „esel" (also
auch „zahmer esel") heisst, wurden schon oben bei ^l»^ an-
gegeben; noch hinzuzufügen ist '0üi}\ wlc ^^ Jaxcol „muntrer
1 io*«ox, urspr. is«^' (alif prostheticum) von iowO; das c ent-
stand nur durch den einfluss der ihm folgenden emphatischen laute ^jC
und Ja.
2 verkürzt aus ^3\SXS.
3 als Imrulkais vom griech. kaiser ein giftgewand erhalten hatte,
hielt er, als er beim hinausgehen einen wildesei daliegen sah, diesen für
ein böses omen.
1
— 131 —
hin und herspringend als der esel der wildnis" (Freit, onager
deserti) Meid. 11 794 und ^SJ>J\ yls. ^jjo 2Jo\ „gesunder als
der esel der wildnis (wüste)" Meid. I 748, wo die hinzufügung
von s^, obwol sonst «^j^c allein „wildesei" heisst, noch not-
wendig schien. In der übertragenen bedeutung von „fürst,
häuptling" steht Sk in der Mu all. des Härit, vers 18 ^^ (jS
oulII dl^ „alle welche den fürsten (nemlich den Tagle-
biten Kulaib) geschlagen", ebenso Harn. *1l^v Joül ^L^ „den
kameltrupp des häuptlings" und in einem ebendaselbst im
comm. citirten verse, wo es JJi^l ^—4-^ „Kulaib der häuptling"
heisst; ebenso heisst auch der berg, J-iil, wegen seines ge-
waltigen aussehens yx£. (Muall. Här. 18, comm.) wie auch
tXSpi der zeltpflock, der das zeit trägt, gleichsam der haupt-
träger (fürst, häuptling) des zelts; diese ursprüngliche Über-
tragung vergass man dann und sagte neben dem gebrauch-
liehen Sprichwort cüb tXJt« ,jjo J6I „verächtlicher (geringer)
als der zeltpflock auf dem feld" auch wxi ,j^ Jjt „als der
zeltpflock", weil er, wenn er in den boden gerammelt wird, an
seinem obern theil beständig geschlagen wird. Endlich heisst
^j^ auch noch das lustig im Sonnenschein hin und her tanzende
„Sonnenstäubchen, kleine hälmchen" (^^juiJl). So sehr ver-
schieden auf den ersten augenblick alle die ausdrücke (fürst,
zeltpflock, berg, Sonnenstäubchen) sind, so gehn sie doch
alle auf den königlichen wildesei des Orients zurück, der
keine verkrüppelte eselrasse wie unser europäischer langohr,
dort zum bild des fürsten und herrschers wird ^; ist ja sogar der
^ als interessante analogie zu betrachten ist, dass II R. 6, rev., z.
35 das dem ass. iru entsprechende sumerische wort in wörtl. Übersetzung
lautet ,,herr8chaft ausübendes wildes thier" und dass III R. 70, 166 f.
asaridu „fürst** als synonym neben im steht. Sonst heisst iru ass.
„adler" (syn. nasru) z. b. Sanh. 3, 68 iru atarid ismri „der adler der
9*
— 132 —
zu allerlei niedrigen diensten verwendete gezähmte esel dort ein
viel stattlicheres thier als unser zahmer esel.
Das eigentlich ursemitische wort für wildesei [hebr. N'ns;
ass. purivu ^ IV R. 3, 23 + 249- , wie das gewöhnliche ideogramm
imiruZlN.NA, z. b. Asurb. 7, 7, demnach auszusprechen ist] ist
das seltne
\ji faraun und %\yi faraun in einem vers des 'A mir ibn-
Katir al-Muhäribi (citirt bei Lane I 322 unter A3) l*l.*fli Jüü
xuLs !ji ^^15 cyw*Äi ^•JüUwL J^ „sie ware^ zornig mit
mir und trieben mich fort, und in folge dessen wurde ich als ob
ich wäre ein wildesei, welcher (von allen Seiten) umzingelt wird"
und in den Sprichwörtern &|laJI oyi 3 ^^^^y^Jl S^ »alle Jagd-
beute steckt im bauch des wildesels", denn schon im altertum
waren die Beduinen der jagd dieser thiere leidenschaftlich er-
geben 2 Meid. II 316 und ^CLli (^^Jl^ UäSI „wir haben
den wildesei verheiratet und wollen nun sehen" (so sagte ein
könig der vögel": II K. 6 kann es nicht „adler" heissen, da wir dort eine
liste von säugethiernamen haben , sondern die sache ist vielmehir so zu
erklären, dass als iru in seiner alten, uns nur noch durch die national-
lexica überkommenen bedeutung „wildesei" von dem andern ^oxi purivu
(siehe unten unter SyS) verdrängt wurde, es für den adler, für den es
urspr. vielleicht nur in poetischen vergleichungen (der adler der wildesei
der Vögel) gebraucht worden war, als gewöhnliches wort, so dass man den
Ursprung ganz vergass, geblieben ist.
1 im assyrischen das gewöhnliche wort für wildesei, während iru
im class. assyrisch für den adler gebraucht wird (siehe die vorige an-
merkung).
2 siehe schon oben die anm. zu v^aJI o«-s-. Muhammad soll
unter and. dieses Sprichwort gebraucht haben.
3 t^yi aus f>\yS hier natürlich blos wegen des gleichklangs mit
f^yk*M.i abgekürzt.
— 133 —
mann, als sein söhn ohne seinen, des vaters, willen, heiraten
wollte).
i^y£. ardun heisst der wildesei als scheues und der zähmuung
durch menschenhand ' unzugängliches thier ^ [von demselben
stamm hebr. m'^r nur Hiob 39, 5, dagegen im aramäischen das
gewöhnliche wort für wildesei, so chald. Tny Dan. 5, 21, syr.
jj^, mand. N^N'^N] und zwar kommt dieser name nur bei den
lexicographen vor. Andre namen (epitheta) von ihm sind end-
lich noch
A^ tlgun „der starke, dickbäuchige" in einem bei Nöl-
9"
deke, Einleit. s. 137 f. mitgetheilten lied Mutammim's, v. 9 -
1 so Franz Delitzsch, Hiobcommentar , 2. auf!., s. 508. Zu be-
achten ist immer, dass das dem hebr. i'i'iy lautlich entsprechende 4>t^
„hart, dick, derb" von pflanzen heisst, und dass der wildesei sonst auch
mit namen, die diese bedeutung haben (vgl. ^^^i \ö<S, u. a., Ch. al-A.,
s. 344) genannt wird (so auch in einem Meid. II 881 angeführten gedieht
des *Ajid: }\dS iii>l^^-»Jf ^^ ^^r^y ^^5 »^^^ i<^b schoss in den Wüste-
neien [vgl. ass. mummn Del. Chald. Gen. s. 297] nach festgebauten [wild-
eseln]). — Wenn s^y^ und -ii^y, was doch sicher scheint, nicht getrennt
werden dürfen, dann wird die sonst so ansprechende erklärung D. H.
Müller' s (kit.-far>, s. 43=275) natürlich hinfällig. Dort wird nemlich
-Ti^y einem vorauszusetzenden OlwC „schreihals" = „wildesel" gleich-
gestellt; zu beachten ist immer, dass t>v*:? bei den alten dichtem vom
schreien des wildesels gebraucht wird und mehrere epitheta desselben
in der alten poesie, wie ^'^i JLa-Lo, V"^ ^' ^- (siehe Ch. al-
Ahm., s. 346) den wildesei als „schreihals" bezeichnen. FreiHch kann
dies übereintreffen auch zufaU sein, während i>*x „esel" und n^^y „wild-
esel" doch mehr als zufällige Übereinstimmung sein dürfte.
134
r. ? -
;c*-uo >^ jj* i^uü „ein wildesei, dem eine unbändige, trächtige
«4X0
(seil. eseHn) den vorsprung abgewinnen will",
,^yJiÄ.yt al-alihabu „der an den Seiten weisse" (Ahlw.
„weissbändrig") Mu all. Labid v. 25 und
i^'y^^ gamazä „der springende" (siehe auch schon s. 62
bei den pferdenamen) in einem bei Lane I 454 citirten dichtervers. ^
Die stellen, wo A^^ himdrun , das gewöhnliche wort für
„esel" im arabischen, den „wildesei" bedeutet, wurden schon
oben beim artikel X^^ mitgetheilt.
Als eigenname eines wildesels kommt einmal Wardän vor
Meid. II 10 3* (^^t?-? U^'^jS ^T^ "^^^ farzen des Wardän
im thal der wüste".
Das wildeselweibchen heisst ^\j\ atänun [hebr. TinN, ass.
atdnu^ aram. jjif allg. „eselin"] Imrulk. Diw. <>♦ , f (^Ul ^^-cLif),
pl. ^-1 ebend. t"t^ , f t',
iüyi furajjatun (wörtl. „kleine wildeselin", fem. des demin.
--? ^-- . .
^yi von \yS)) in einem vers, den einer auf den tod des schmäh-
dichters al-Hutai'a (siehe s. 31) machte; dort (kitäbu raudati
'1-adabi, p. ^\t) heisst es xjli ^^£. c^Lo njoLi ^jjo „wegen
seines schmähens musste er auf einem wildeselweibchen sterben"
und
iöJuo sadatu Diw. Hoc., s. ^*^ , 0 sjjuo JJ« „die jungen
1 weitere epitheta mit ihren belegsteilen siehe noch Ahlw., Ch. al-
Ahm., s. 343 f., siehe auch schon iöL&> beim pferd s. 66 unten, und
(X54>LxäJI >JiJül. (von wildeselinnen) ebenfalls beim pferd, s. 99, anm.
2. — Dass das pferd ton dichtern mit dem wildesei verglichen wird,
wurde schon s. UJ bemerkt.
— 135 —
einer wildeselin", daher bei Abü-Duaib ;^Jl&Uö säidijjun
„ein wildesei" siehe Lane I 1688. ^
Vergleiche auch noch die epitheta des wildeselweibchens
t^JüJ und ^«4X0 bei J^ s. 134.
Namen für „wildeselföllen" sind
0" » -"^
\^y^ taulabwn- Meid. I 258 \^^ (O»^ /V^i „mehr (der
mutter) folgend (ihr mehr nachlaufend) als ein wildeseif üUen";
Imrulk. Diw. f,11 ^y> II „der mutter des wildeselfiillens"
(d. i. des. wildeselweibchens) und
(j£ät gaJimn (siehe schon zwei beispiele bei >Uä) Meid.
I 290 ;Ll&Sl ^*Li UJ (j^l ^i^uf die jungen wildesei (gehe
los, seil. v^JLbl), da du die alten nicht erreichen konntest"; pl.
jiLSfc Zuh. Diw. (ö,(1 aüiLsXÄ- !)J^ jllkJI *y^ <X»^ „und
es haben die aufscheucher (jäger) von ihm seine jungen ge-
trennt". 2 Das deminutiv heisst J«4^' siehe schon s. 133, mitte.
Ein rudel wildesei heisst iüLc, pl. j^«-c ^ Meid. I 123 iül^
^•jt viLÄ»-J „fürwahr er treibt (wie der wildeselhengst) rudel
1 noch andere namen für das wildeselweibchen, wie »Lx.^, (>o|(X^,
Jo!Aä. (lauter plurale), mit ihren belegstellen, siehe bei Ahlwardt, Ch.
al-Ahm., s. 342. Belege zu «o'-^l siehe auch schon beim artikel ^U^.
2 die ganze stelle (td,tr — l^v) im Zusammenhang übersetzt bei
Ahlwardt, Ch. A., s. 355 f.
3 und zwar ein kleines rudel, aus einem männchen, einigen Weib-
chen und den jungen bestehend; belegstellen aus dichtem siehe schon
bei Ahlw., Ch. A., s. 342. Mit der herleitung von iüL& (syrisches lehn-
wort) bei Müller, kit. al-fark, s. 40—272 kann ich mich nicht einver-
standen erklären.
— 136 —
(weibchen und jungen) vor sich her" und II 928 \Syk o^Xj
J«ili <J^ „es riecht der mit dem hemmleder versehene (und
so) am zeugen verhinderte (wildesei) die rudel (der wildesel-
weibchen)". ^
Das schamglied des wildesels heisst (jLiy?^ Meid. II 348
-Uy^ IJüö *X§I^ J^I „ist denn all dies euer gebratenes
fleisch nur der penis (des wildesels)". Die geschichte, auf die
sich dies Sprichwort bezieht, ist von Freytag an der betreffen-
den stelle aus dem commentar mitgetheilt.
Eine schöne Schilderung des umherschweifens eines wild-
eselpaares steht Labid Mu all. 25 ff. ( — 35); als ort wird daselbst
\^yjJi^ Talhüt genannt, was Ahlw., Chal. al-Ahm. s. 349 bei
aufzählung der orte^ fehlt; eine wildeseljagd in der kasida
Chalaf al-Ahmar's v. 61 — 65 und eine genaue beschreibung des
wildesels und aufzählung vieler seiner namen und eigenschaffcen
Ahlw., a. a. o., s. 341 ff.
Was nun die ursemitischen Wörter für esel und wildesei
anlangt, so sind sie folgende:
Mmdru „esel" allgemein, besonders aber der gezähmte, zum
reiten abgerichtete esel (zum lasttragen haben die Ursemiten
den esel, wie es scheint, noch nicht verwendet), ^
atdnu „eselin" allgemein;
1 dies letztere Sprichwort scheint mir eine hinweisung darauf zu
sein, wie die Araber den (wilden) esel zähmten; sie fiengen zunächst
starke, kräftige thiere, castrirten sie und machten sie dann allmählich
zahm und zu dienstarbeiten brauchbar.
2 wie wichtig für die thiergeographie des alten wie heutigen
Arabiens die genauere bestimmung der läge dieser orte ist, lässt sich
leicht einsehen.
3 die urspr. bedeutung „der rothe" deutet noch auf seine herkunft
zurück, denn die wildesei haben eine röthliche färbe.
— 137 —
parau „wildesei" nur in dieser bedeutung und das eigent-
liche wort für den wilden esel im ursemitischen, während
'' arddu walirscheinlich schon vor der semit. Sprachtrennung
ein selteneres epitheton („der derbe festgebaute", nach andern
„der Schreihals") ^ des wildesels war — und endlich
'^ airxL „wildeselfüllen" (wörtl. „das sich tummelnde, hin- und
herspringende"), ein wort, das vielleicht schon bei den Ur-
semiten auch vom fiillen zahmer esel gebraucht worden sein
mag, da ja beim pferd wie esel die jungen thiere noch nicht
sofort dem menschen dienstbar gemacht werden, und man in
ihrer jugendlichen unbändigkeit den ursprünglichen wilden Ur-
zustand auf allen Seiten hervortreten sieht. ^
"Demnach ist der esel ein uraltes culturthier bei den Se-
miten, wenn er auch keine so grosse rolle bei ihnen spielt als
das pferd und das kamel, die rinder und das kleinvieh, und wir
hier noch recht seine Zähmung, die langsam schon vor der
Sprachtrennung bei den Semiten begann, verfolgen können,
während sie sich beim pferd in eine urzeit zurückverliert, wo
die Semiten noch tief in Hochasien gesessen haben müssen,
und noch nicht die letzte periode vor ihrer trennung, für unsere
Wissenschaft die allein erforschbare, angebrochen war, da wir
sie uns bereits durch die felsenschlucht von Holwän ^ im meso-
potamischen tieflande angekommen zu denken haben. Die von
den assyrischen grosskönigen ^ wie den arabischen beduinen
* so schon Bo Chart Hierozoicon Cap. XII, p. 182; vgl. ferner die
oben erwähnte identificirung mit j|^.
2 dem steht die bedeutung des hebr. "t^,? nicht entgegen, das (ausser
Hiob 11, 12, wo es mit s'^b verbunden „wildeselfüllen" heisst) erst in den
spätem büchern (vom buch der richter an) einen schon ausgewachsenen
zum reiten benutzbaren jungen esel (Jes. 30, 6. 24 auch zum lasttragen
und pflügen), in der Genesis aber (32, 16; 49, 11) nur „eselfüllen" be-
deutet.
3 vgl. V. Krem er, Semitische Kulturentlehnungen (Stuttg. 1875),
8. 12.
*■ so z. b. von Asurbanibal, vgl. den gchon beim maulesel erwähnten
„catalogue of lihotographs", p. 41, no. 485—489; wem diese bildlichen
darstellungen unzugänglich sind, findet copien in den Trans, of the Soc.
of Bibl. Arch,, vol. V (1876) zw. p. 64 und 65, wie in van Lennep's Bible
— 138 —
so gern geübte wildeseljagd wird auch schon bei den Ursemiten
im schwang gewesen sein und ihnen gelegenheit gegeben haben,
diejenigen thiere, welche ihnen lebendig dabei in die bände
fielen, zu zähmen und zu ihrem dienste abzurichten. Damit
stimmt nun auch das frühe vorkommen (gezähmter) esel bei den
Hebräern, Assyriern und Arabern: von der patriarchenzeit an
werden beim besitzstand an vieh esel und eselinnen aufgeführt
(Gen. 12, 16 u. ö.);^ in dem der Genesis an alter nicht nach-
stehenden altbabylonischen gedieht „Höllenfahrt der Istar" wird
neben dem rind der esel erwähnt {ana purti alpu ul isahhid^
imiru atdna'^ ul ugnrra „die kuh befruchtet nicht der stier,
der esel bespringt nicht die eselin" IV R. 31, rev. 7; obv. 77)
und bereits im 7. jahrh. vor Chr. sind uns aus assyr. Inschriften
wenigstens bei den beduinen der arabisch -syrischen wüste,
also des nordrandes von Arabien, esel bekannt.^
Zum schluss dieser culturhistorischen betrachtung sei noch
erwähnt, dass es jetzt nach den trefflichen ausführungen
Hehn's"* als „unzweifelhaft" gelten darf, „dass der esel zum
Lands I, 229; — ferner von Tiglat-Pilesar I (1110 vor Chr.) in der jagd-
inschr. I Rawl. 28, col. 1 (die stelle habe ich schon s. 35, anm. 1 mitge-
theilt); u. ö.
1 zum lasttragen sehen wir die esel erst seit Josephs zeit von den
Hebräern verwendet, und sie mögen diese anwendung den Aegyptem
abgesehen haben, da dort der esel als lastthier schon früh eine grosse
rolle spielt (vgl. auch das bild in Riehm's Handwörterbuch des bibl.
Altertums, artikel ,,Esel", s. 403); während er als solches schon einen
beischmack von verächtlicbem (doch im Orient nie so wie unser esel)
hat — man denke nur an den spruch Jakobs über Isaschar, Gen. 49,
14 f. — so war vorher (wie auch noch später — denn nicht alle esel
wurden als lastthiere verwendet — ) auch in Palästina der esel das bild
fürstlichen ansehens, und mit ihm verglichen zu werden nicht verächtlich
sondern nur ehrenvoll, weshalb in hohem rang stehende personen, wie
z. b. Sichem's vater, sogar „Esel" (^'iürt Hamör) Hessen (Gen. 33). Ver-
o —
gleiche auch das schon früher zu ^-^ bemerkte.
2 assyr. atdnu ^eselin" ist durch 11 R. 37, I, obv. 5 und II, obv. 55
(vgl. dazu Del. Ass. St. s. 93) gesichert.
' Asurbanibal erbeutet auf einem arabischen feldzug „esel, kamele
und Schafe« (vgl. s. 46, anm. 5).
* Kulturpflanzen und Hausthiere, 2. Aufl., s. 113 und 502 f.
I
— 139 —
haushält der Indogermanen noch nicht gehörte". ^ Dass aber
eines der beiden Wörter ovog und asinus ein semitisches lehn-
wort, und zwar von aläjiu „eseHn", sein soU,'-^ ist für das ge-
wissen eines semitischen philologen eine doch etwas zu starke
zumuthung, und deninach keinesfalls ein resultat „der Sprach-
geschichte", ^ mit dem ein culturhistoriker rechnen darf, so schön
es auch„durch die ältesten kultur- und Völkerverhältnisse be-
stätigt" ^ würde.
Bei Kazwini folgen nun den lastthieren (siehe s. 44)
d) die Wiederkäuer* *üJI p. \"\\ — I^av, de Chezy p.
407 ff. („les ruminans"). ^
0
1- J^i (ih'lun) p. t*^v^ die
Kamele.
Jul (t'bilun) ist das coUectivwort für „kamele" im arabischen,
wie Juä. für pferde, *-ftj für rindvieh u. a.; das allgemeine wort
1 Curtius, Grundz. (4. aufl.), s. 404.
2 Benfey, griech. wurzellexicon, 1, 123.
3 Hehn a. a. o., s. 113.
^ Ethe a. a. o., p. 29 wörtlicher : „das zahme zucht- und hausvieh"
S^ o > ..5 , ö O^
(der Wiederkäuer würde yX:^ heissen, vgl. 5y^ Harn. 1ö* bei yXjQ
ziegen). Die einzelnen arten sind dort nicht aufgeführt.
6 ^^
5 wenn auch nicht alle einzelnen termini (wie z. b. [V*J für kamele,
rindvieh, schafe, ziegen und antilopen) sich bereits bei Asmai,
Kutrub und andern lexicographen der ersten Jahrhunderte des isläm
finden, so stammt doch die eintheilung Kazwini's in ihren hauptzügen
aus dieser zeit, so die scheidung zwischen yfJoJh Py^^' ^^^^ (*r?'*"S-^^''
welch letztere wieder in die vjvj^j ^c^u6 "oder ^N<^ einerseits und
die übrigen ajL^ (i^^ des Kazwini) andrerseits schon bei Asma'i und
Kutrub zerfallen; ja sogar die reihenfolge der einzelnen thiere in jenen
— 140 —
für den singularbegriff ist yxsu hah-un „kamel", * während von
den ebenso gewöhnlichen Wörtern Jis»- gamahm und xiu
ndhatun das erstere stets den „kamelhengst", das letztere aber
immer die „kamelstute" bezeichnet. Das junge heisst v^^JLw,
wenn es ein männchen, und JoLi, wenn es ein Weibchen ist;
der allgemeinste name für kameljunges ist ^{•ä huwdrun (oder
hiwdrun ). Alle übrigen zahllosen kamelnamen der altarabischen
poesie sind dichterische schmuckwörter (epitheta ornantia), von
welchen dasselbe gilt, was schon von den dichterischen bei-
namen des pferdes bemerkt wurde. ^ Darunter ist eine ganze
reihe, die die denkbar feinsten altersunterschiede dieser thiere
bezeichnen, namen, von welchen einige schon bei den pferd-
- -r s < -
epitheta erwähnung fanden (unter ^xS' und p J^ s. 57 und 58)
und welche sämmtlich, nach den angaben Asma^fs, wie aus
den alten dichtem selbst, unten mitgetheilt werden sollen.
Behandeln wir zunächst lexicographisch jene vier eigentlichen
kamelnamen.
Jol ibilun kamele [ob aus dem hebr. Eigennamen b-^niN
unterabtheilungen ist fast dieselbe (vgl. K9,m?J'i kitdb al-fark, s. 18=250
U^wrJI pferd, >^^l esel; v^-J^-M kamel, »Uül schafe, v^-y* rindvieh,
.-xlaJl gazelle, u*jaX!! Ziegenbock; und ebenso bei den cLx.wjJf, zwei
Seiten weiter: tX-w^ll löwe, ^w/JtX-'l wolf, ^„^».-IjlXJI fuchs, v._a-LCm hund
f.
[der wie bei Kazwini auch hier zu den cXjumj} zählt], SsLftJI maus und
(>aaJ» elefant). Dass ich also die eintheilung des spätem Schriftstellers
Kazwini meiner Sammlung der arabischen thiernamen zu gründe lege,
ist dadurch doppelt gerechtfertigt; denn im grossen und ganzen ist es
eben schon die eintheilung Asma'i's, welcher ich dabei folge.
1 dies wort gebraucht gewöhnlich Asma'i in seinem kitäb al-fark.
2 s. 54 f.
— 141 —
(der von David über die kamele gesetzte Ismaelite, I Chron.
27, 30), der form nach gleich einem vorauszusetzenden J^-ol
kameltreiber, denom. von Jo^, auch auf ein einstiges vorkommen
des letzteren wortes für kamel im hebräischen geschlossen werden
darf, wage ich kaum zu behaupten ; die form des wortes ^ wür^e
eher auf ein lehnwort aus Joul oder vielleicht besser aus
JuT schliessen lassen, zumal der träger jenes namens ja ein
Ismaelite war] Kur an 88, 17 UuS Jo^l Jl ,j^4a^ ^1
^^A-LLi „werfen sie denn nun nicht ihre blicke auf die kamele
wie sie (zu so grossen nutzen für die menschen) geschaffen
wurden?" und 6, 145 ,j4^! JlIII ^^ ;j4^l c^^' ij^^ ^^"^^
1 der form (>A*i würde etymologisch V'^sjb (z. b. ^^3>^, 'yJ^A^ klein),
der form J^^ aber V.yb (part. act. im hebr.wie arabischen) entsprechen; die
einzige form, welche für V-^niK als ursprüngl. hebr. sprachgut (etymol. =
Jol) sprechen würde, wäre Ti^'^'p Ps. 16, 5 „erhaltend" (= tita^.n von ^äp). —
Als belegsteile für cM = Jj^l v,>ä.Lö diene Ham. v 1 1^ ij4^^^ ij*^
Jub'l „weg von den wassercisternen (sing. ;jO»-s».) der kameltreiber" und
zur etymologie von Jol selbst vergleiche man das Sprichwort Meid. I
115 ÄjLis»' v.:>»-ol (>A-J* yi\ „die kamele des AbuWatil wurden durch
die grasweide fett", wenn das verbum (>j| in dieser bedeutung nicht
erst von (>J* abgeleitet ist. Ausser Jo! ist noch als denom. von Jjl
zu nennen der comp. ij^\ (Meid. I 132 j^JÜäI uo^aä. ^^ Jol „sich
besser auf kamele verstehend als Hunaif al-Han.).
— 142 —
von den kamelen (hat er euch) ein paar (gegeben) und vom
rindvieh ein paar"; Ham. f J^| „(nicht hätten sie geraubt)
meine kamele", (vf^ jU^ '^^ J^J^ (5^' 5^ ü*^ „nicht ist er (so
unachtsam wie) ein hirte von kamelen oder kleinvieh", t't^A L^t?"
Jo^l „(bis ich gesehn den reiter des rosses Samüt hinter [einer
schaar von] rossen her, [so zahm]) als ob es kamele v^rären",
1^1^ ilLi Jo^l J^ „(und nicht sehe ich) ein besitztum vrelches
kamelen gleicht", vt !^^l lyl^ ^^^ „(wenn die leute so
lang ausgeschickt würden,) bis sie ihre kamele ganz aufge-
rieben hätten", vt'v Ju| und dual ^^1^ (letzteres: „zwei kamel-
truppe"), vr* Jul Lü „wir haben kamele", vt"t Jol^ „mein
kamel", vt"v Jol Ij „den kamelbesitzer", vfö Jol „meme
kamele (ersetzen, wiegen auf an nutzen einen grossen kamel-
trupp [wyc5^ l^-r^li wenn auch ihre jungen einjährigen kamele
[L^Li|] nur wenige sind)" und vi^^ Jol^ fstatt Jo[ wegen des
metrums) ^ „nicht weint mein kamel, wenn es meinen ruf ver-
misst" (Basit: ^yo \\ ^dJü ]i>l Jol^ ffrC^ o^-w^JÜ); Meid.
I 89 vjifcit *J^ «j| *J Jo| „es sind meine kamele; nicht ver-
kaufe ich sie und nicht gebe ich sie her" (rede eines geizigen),
II 317 bö>L^* JbJ >L^ Jo, jedwede abstammung von kamelen
ist ihre abstammung" (= sie sind kamele wie alle andern) und
1 vgl. auch den vers Sirhän's (Meid. I 599 f.), wo das versmaass (Js^öU )
nur Juf erlaubt: '-g-i^J. ic^U ij' Ä-^^^-yöJ A-i-?' ^i^elde der Nusaiha,
dass der hirte ihrer kamele ".
— 143 —
n 685 Jlp^I ;L^^ i<^^ (^äÜI „ein unbemerkt vor sich
gehendes zu gründe gehen (des Vermögens) ist es, wenn die
kamele (nur) männliche jungen werfen".
Ax/ hairün kamel [urspr. = „das mistende" = „vieh",
denn diese allgemeine bedeutung kam dem wort hdtru bei den
ürsemiten zu, vgl. äth. -fld^^-% -flÖ^-' «rind", himj. /%u
„vieh" \ hebr. n^^a „kleinvieh", aram. (syr. j^.-:^, mand. Nl^n)
„vieh" — den Beduinen war eben das kamel ihr vieh ymt^
£§oxr^v, deshalb im arab. die specieUe bedeutung „kamel"] Kur.
12, 65. 72 yjJLi Juf und yfjtj Jc^ä „kamelslast" (in der ge-
schichte Jüsufs); Mu all. des Tarafa, v. 54; Urwa ihn al-Ward
(ed. Nöld.) III 17; Ham. V*\ wl^l ^j^iy „gleich einem er-
müdeten kamel", t^rt" comm. l^U t^^A 1^, f ^t ^LT
yjLÄj „als ob ich ein • kamel wäre" (siehe den Zusammenhang
Rück. Ham. I 409), ött" die schöne oft citirte stelle aus dem
gedieht des al- Abbäs ihn Mirdäs || Z^ ydu yfju^\ fJ^i£- tXäi
'1\ va*aJI |»j^t tu ^jJüLmS jJLi (Rückert: „dem kamel ward
grosse, dem unbändigen, doch was nützet sie dem unverständi-
gen? Auch ein knabe lenkts, wohin er will, und dem zügel
hält es hungernd still. Eine dirne treibt es mit dem stecken,
und es darf nicht widern stachel lacken") 2, ö(a j-^^I J) U^
1 nur Prid. 14c, 3 hat es die specielle bedeutung „kamel" (siehe
den Anhang zu den arab. säugethiernamen).
2 vgl. auch Meid, l 457 j-aäj ^jjo L*J^ v^divl „leichter an ge-
duld als ein kamel", wozu obige verse, welche auch v. Kremer in seiner
Schrift „Semitische Culturentlehnungen" s. 3 in Übersetzung mittheilt,
vom conmientator citirt werden.
— 144 —
JJÄÄ.JJI ^^ „(er glitt) wie ein kamel vom schlüpfrigen ab-
hang gleitet", öa* »Za*j JlÜ „(ein mann, welchem) sein kamel
, ^ i ^ ■£■
verloren gieng" und ^j^ Js^ ^\ ,j^ „^ein aufgegebner
freund ist für einen freund ein schwererer verlust) als wenn
ihm ein kamel verloren geht", l^li^ ^kxj JjO „für jedes kamel"
(in demselben gedieht, aus dem oben SLo Jo^l| Jjuo citirt
wurde) und vtv va*j ^^ Julo »Li ^ „und weder ein schaf
noch ein kamel ists das du herschenkst"; Meid. II 96 v^jl^Lc
^.x*j y« „weide, aber kein kamel dazu". Der plural lautet
(jlJju Ham. Mt" comm., wie auch jxLSl Ham. \\* und in einem
bei Lane I 287 citirten verse, und zwar dort neben (^Jo^ll
(„kamelinnen"), wozu man Ham. t'Hi ^rf^ L^'LS ^^.^
„und es liebt seine kamelin mein kamelhengst" vergleiche (in
beiden letzteren stellen also dem Zusammenhang nach speciell
vom männlichen thier). ^
^ - -
(3) Jiö« gamalun kamelhengst [äth. l^wA"? hebr. V?:.^
(pl. 0^^725) 2, ass. gammalu^ syr. jiLo^ (mand. Nb73ia) kamel; urspr.
nach A. von Kremer^ „das buckelthier", von einem stamm
b72:i anhäufen, ansammeln — bereits ursemitisch (mit Ä5tX):
1 gleich darauf in demselben gedieht, Ham. Mv (ä-§-5*..wwJ! <^\
YfLXjJ\m „der herr des Schäfchens und des kamels") wieder in der all-
gemeinen bedeutung.
2 das dagesch im h, um das a zu halten und noch stärker hervor-
treten zulassen; vgl. Ewald Gramm., s. 495 unten (wo man noch die
plurale von "jüp^, yoi und ^t^ hinzufüge).
3 Semitische Culturentlehnungen, s. 4.
— 145 —
gamalu, doch dort jedenfalls in der allg. bedeutung kamelj
Kur. 7, 38 isLlil pU« ^ J^l Jo ^^f^ „(und nicht eher
werden sie ins paradies eingehen,) als bis ein kamel durch ein
nadelöhr geht".^ (die andere stelle siehe unten beim plur.); in
einem verse des al-Kuläl. (bei Meid. II 666) ^U2l ^^'1,2 des
Labld (bei Meid. I 33) jiil JiJLf ^^Jclll ^5^ UjI „der mann
wird belohnt, nicht das kamel" und eines nicht genannten
dichters (bei Lane I 1305) J^l o^ ^ 4>llkJI ^u^ „der
platz der schaflaus am hintern des kameis"; Harn. <\* jc^^
Ji^ f*-^^ ii(soll ich euch stets zu dienst sein) als ob ich
eurer mutter kamel wäre ?", fft^ lm^-' V'"^^ „besitzer (hüter)
des kameis", V\^\ J^l ^«liiiJ ^1 ^^Xj! „ich weine dass das
kamel hinkt" (Rück, „der weinet, wann sein thierlein wird
lahm") and f öv Jiil Jf^ t>Uj „es ward fortgeführt mit ihr
das kamel"; Meid. 11 85 aJLii ^3-^^^. olt „auch ein dummer
kennt (den werth) seines kameis". Weitere belegstellen zu
1 daher dann das Sprichwort 3 cli^rt ^>J»J ^5^^ '^-^ (>«ii J^
JoLasJ |Vaw „ich werde das nicht eher thun als bis etc. (d. i. gar nie)"
Meid. II 498. Einige alte commentatoren lesen hier (>*^ (statt
J^i^.) jschiffstau" ; doch -^LxiL a.u/ steht hier wie im neuen test.
(Matth. 19, 23 f.) für die engen Öffnungen der stadtthore im Orient, durch
welche die kamele nur mit mühe [övoxolwq N.T.) und blos wenn ihnen
vorher ihre last abgenommen wird, durchkönnen, vgl. Wood, Bible Ani-
mals, p. 242 f. und die dort beigegebene instructive abbildung.
2 vgl. dort das Sprichwort Ji^l 4>>-i* J^ yMoM} Lx) „nicht bleibt
der verborgen, der das kamel führt".
Hommel, thiernamen, lO
— 146 —
^y^ siehe am schluss des artikels kamel bei den mit Joii!
.yjo beginnenden Sprichwörtern. — Von pluralen kommen vor
jUä^ Muall. des Kärit, v. 35, ferner in einem vers Näbiga's
(bei Meid. II 588) ^_^^•| ^ J[^ ^ viJbL5^ „es ist wie wenn
du von den kamelen der Bann Ukais wärest"; Ham. tt"1 ,5^^
LüLiÄ- ^j.^ Lo „bis nicht mehr (vor heimweh) stöhnten meine
kamele", l**!"* (^^4- r(ich spreche; zu meinen kamelen",
l^df ^i^lvJjül xlil JU=ll ^J^SP „(sie schrieen) wie die alten
kamele schreien, die am rücken verwundeten" (beachte hier
uijIvJ jJI fem. des pl. san.!) und vt^d JLia. ; ^ — xJl»> Kur an 77, 33
^!ft*o ädUa». ÄJu (der schatten des höUenrauchs sprüht funken
aus) „als ob es rothgelbe kamele waren"; — Jyol^ *^Alkama
Diw. (t*,!" Ji-LoLi« siüb „seine schafe und kamele"; Ham.
d"!" ^*4> J^ls^ ;^.j „reich an kamelen (viele kamele besitzend)"
^k\ cW*^^ (^r'.t^-^^ (^ „nemlich freunde und kamele" und
*f^<\* ^LoLi« L^4>| „die lohfarbenen kamelstuten und die kamel-
hengste"; — Ji»^| Ham. ia äJUä-I jCli* 61^ „wenn er seine
kamele gekoppelt" und endlich Jol.»^ Ham. dl'v JoUäl i>>
,jOsjJI 3 „wo die kamele frei weiden im dürren gras".
* vgl. noch auLiö. in dem bereits oben bei Jjj^ mitgetheilten
Sprichwort J.! Joo^ ^| (Meid. I 115).
— 117 —
lieber andere namen des kamelhengstes s. schon seite 52.*
(10) iüjb nakatwi kamel Weibchen, kamelin [äth. 94■'^s Gren.
• es sind ;hier rur noch die belegstellen zu den dort schon er-
wähnten Wörtern *ji> larmw^ und (5) fanikun kamelhengst niitzutheilen;
Tür pli* Harn. \^\' ^J^\ J.;?^ II ^-^-^ U^ v«A-üi \J^^ ^f-^
2Ü\Ij (S-w joI JoL> [W „mit einem edeln kamelhengst, einem frei-
losgelassenen, welcher ihr (der kamele) hengst war, einem langrückigen,
dessen backenzahn (J\ü syn. von ^^, siehe unten auch den kamel-
namen JsLT) kaum erst durchgebrochen war" (zugleich eine weitere be-
legstelle für J^ fahlun in der bedeutung kamelhengst), Meid. I 33
Juci^i) f^yo (•täJ! Uil^ „aus einem jungen kamel (ist) ein kamelhengst
(geworden)", pl. ^^Ji Ham. t"f ^ (dort „hengste von Nizär" =* „beiden
vom stamm N.") und ff t" comm. (in einem gedieht) *^3 iv-g-jV^
, r »»',?-, -
(oLt o*^'* 54>Lw „(zu einem stammt, bei welchem hengste beiden
und löwen des dickichts" (metaphorisch gebraucht) - für (3^^
Ham. \*\^ *Ju*fc4j| (^JjLi^'l Jjyo ^^wie ein (wenn er zu wild und
brünstig wird) festgebundener kamelhengst". Weitere namen für
kamelhengst sind (6) /»Jvi* kartun Ham. ^\^ (dort übertragen ^.Jj
*^Ju! von einem beiden), (7) {j*^-fi^ kahisu^ (siehe bei 5«-äJ unter
den kamelepithetis) , (8) \J^y^ und (9) J^^ tarkun und fahUu^^ (die
beiden letztem in einem vers des ar-Rä*i, Lane p. 2*^46 ^jLsJ ojIj
JVjl^ ^^wgj**-b« ■^*-^*Lc| ^'w^. ><X*jo „their mothers were of
the generous cameis of Mundhir and Moharrik, and their compressing
stallion was a generous one, a begetter of generous oftspring").
10»
— 148 --
32, 16; talm. npN3 oder NnpN3 — von einem stamm p^iD säugen,
der mit dem auf dieselbe wurzel nah zurückgehenden stamm
pr zwar nicht identisch, aber aufs engste verwandt ist; von
letzterem bildeten die Assyrer ihr wort für kamelin, nemlich
anakdti (pL), ^ und im zweiten targum zum buch Esther (zu
cap. 1, V. 2) wird NpD-^is (jedenfalls aus Np^i") entstanden), was
dem Zusammenhang nach nur ein zahmes säugethier bedeuten
kann, vom nnDn p^ns durch kamel übersetzt. ^ Hierher, und
nicht zu xi'b, möchte ich auch die unten angeführten arab.
pluralformen (3-ül und uijLäJül ziehen. — Jedenfalls haben
die ürsemiten, mag nun ihr wort dafür sich dem arab. &i*b
oder dem ass. {j)anahtu näher angeschlossen oder mögen be-
reits im ursemitischen beide formen, die von p^2 oder die von
pi-^, neben einander existirt haben, das kamelweibchen „die
säugende" xott' i^oxrjv genannt] Kur an 7, 71. 75 (x-Ut xi'u
„die kamelin Gottes" [welche Sälil^ den ungläubigen 'l amüditen
als zeichen aus einem felsen hervorgehen Hess], und Uy^xi
iuLÜ! „da schnitten sie [die T amüditen] ihr die kniesehnen
durch"), 11, 62 (dieselbe geschichte), 17, 61 (anspielung auf
eben diese sage), 26, 155 (ebenfalls und so auch in den zwei
übrigen stellen 54, 27 und 91, 13); Mu all. des 'Antara, vers 3;
Ham. tfl LiyccJ Ljljb ^^^'^ Jij^^ „und es stöhnte meine
kamelin vor unruhe und heimweh", (ef („die kamelin des
Gundub am brunnen von Habt" in Kalb), n^j (siehe oben bei
1 III Rawl. 9, 56 f.: (det. für zahme hausthiere) gammali (det. für
weib und für zahme hausthiere) a-na-ha-a-ti [nicht na-ha-a-ti Schrader
K.A.T] a-di (det. für z. h.) ha-ah-ha-ri-si-na d. i. „(männliche) kamele,
kamelweibchen nebst ihren jungen (kamelen, vgl. arab. y>*t)"' — Iiii
assyrischen kommt p3"i (inf. anaku *) z. b. vor II R. 17, 35^ in den
sumer.-assyr. beschwörungsformeln und zwar im part. fem. des shaf^el:
muainihta'^ „säugerin, amme" (im hebr. entspricht das hif. p^'V^lj, part.
fem. fipr;?, während einmal, Ex. 2, 9 das hif. von pjs = ps'', nemlich
nnjs'^ajn „sie säugte ihn" vorkommt).
2 siehe Lewysohn, Zoologie des Talmuds, s. 366.
149
ockI), i^t* ^ÜJO Jkb IS (^vft^ ^ „nicht sollst du fliehen, o
kamelin, von ihm'^ (rku L> abkürzung im ausruf statt iüJü ü),
Vd^ c^\S ioj^l ^Iv^^ vl^ ^ ii^s läuft (mit mir, d. i. trägt
mich hin) in der wüste at-Tawijja meine kamelin", llt" Lo
*XaIo ki'b Jü „wie wars mit der kamelin eures gastfreunds ?",
v^ iUooSlI ioLUI „die lohfarbige kamelin", vU (^^o) und
viv (iüb); Meid. 11 487 xäjjUj tXlc u^uol Lo JJiil ^ „nicht
werd ich es thun, so lang noch ein knecht seiner kamelin
(beim melken, um sie ruhig zu erhalten) bas bas zuruft"; —
der plural ^yj Harn. öI^^ oV^' ^Üj „die tÖchter der ka-
melinnen" d. i. „die jungen kamelweibchen" (stöhnen vor heim-
weh) 2 ; Meid. 11 86 (^^1 tX*J Jjr*^^ "^^^ zickchen nach den
kamelinnen" (d. i. früher war er reich, jetzt hat er nur noch
ziegen) und der seltnere plural i^^^} in einem vers bei Lane
I 287 (unter ^jjo), woneben auch noch die weitere secundäre
bildung ^Ijuol, ebenfalls in einem vers bei Lane I 1455 (unter
ä^^Ljo); letzterer plural, der gewöhnlich als transposition aus
^•jl, ;3ajI erklärt wird (Wright I, p. 236), scheint mir aber
vielmehr auf eine sonst im arab. nicht erhaltene singularform
1 so ist (statt v->a^) in meinem Physiologus, Einl. s. XLV, zu cor-
rigiren, und ebendas., s. 162 „impf, u" statt „f. a und u", da v->^ impf,
a „hintergehen" heisst.
2 80 lese ich mit Rückert statt ^J^yj&J\ «c^Lü „töchter der Sehn-
sucht", was, wenn man es beizubehalten vorzieht, auch nichts anders
als „kamelinnen" (gegen die erklärung der arab. commentatoren) heissen
kann.
150
^küj neben jLsb (vgl. auch oben den etymologischen excurs)
zurückzugehen. ^ Denominativa von iüJu sind JVIjUa«! „einer
kamelin ähnlich werden" Meid. 11 246 J^it ■^lliLl tXi*
„bereits ist das kamel einer kamelin ähnlich geworden" (Sprich-
wort) wie (^jXo (siehe bereits s. 59).
Ich lasse nun die verschiedenen namen der kameljungen,
woran sich noch die aufzählung der weitere altersstufen der
kamele bezeichnenden namen schliessen wird, nach der im
hüdb ul-fark und Mtdb ul-ihil (kamelbuch) ^ des Asma'i ge-
gebenen Ordnung folgen, um dann zuletzt die grosse menge
der noch übrigen kamelepitheta, deren zahl bei weitem grösser
als die der pferdepitheta ist, in alfabetischer reihe in mög-
lichster kürze 3 vorzuführen.
Gleich nach der geburt, bevor man noch zeit hatte, zu
sehen, ob es ein männchen oder weibchen ist, heisst das kamel-
junge (11) J^v^A« salilun . Darauf heisst das männchen
v^^^iLj sakbun [Ham. *jdt^ ^-5^' "^^"^i^ üJu« „ein kamel-
junges von tibelm geruch"; in einem vers des I assän ihn
Täbit bei Lane unter Jl^; Meid. II 561 jjü> ^Juw ^ ^^\
„geringgeschätzter als ein vom trinken schon sattes kamel-
füllen" (weil dann seine mutter keine milch mehr gibt)^ und
1 man hätte ja sonst gewiss ^3^'' "^^^ — ^S^' "-^^^ P^- ^— **^-^'i
i^^^w^, pl. ^JnXD* u. a. — eine möghche form ist, belassen, da ja kein
grund vorlag, es in (3^.' ^^ transponiren.
2 nach den von D. H. Müller im kitäb ul-fark gegebenen aus-
zügen (s. 34 = 266 ff.).
3 der räum des buches gestattet mir nicht, dieselben in gleicher
ausführlichkeit wie früher die pferdepitheta zu behandeln; so müssen
vor allem die dort in eckige klammern gesetzten etymologischen excurse
hier meist wegfallen.
* vgl. Meid. I 680 comm.
— 151 —
Freyt. Prov. DI 855; pL ^jLliLu; in einem vers des Kais ibn
al-Hatim bei Meid. I 513 (^'^\ ^ ^LlLlJt ^ Sc>\) —
daher dann v^^i^^ i*^ „kamelin" Mu all. ibn-Kultüm v. 19] und
das Weibchen
G ^
JuLaT hailun [junges kamelweibchen, was noch nicht em-
pfangen hat (so Meid. II 501 JoLä ll die mutter eines solchen
kameljungen), weshalb dann JoIä überhaupt die bedeutung „un-
fruchtbare kamelin", so Ham. v(a, vers Garir's bei Meid. II 522,
Freyt. Prov. HE 855, bekommen hat]. ^ Wenn das kamelfüllen
dann stärker wird und mit seiner mutter läuft, heisst es
Ms rdsihun (und seine mutter ß'>^-, nach dem Idtdb ul-
ibil auch Jita/° '^^utfil-,'^ was denom. von Jkl^ , junges" ist) und
dann (was ziemlich die gleiche altersstufe ausdrückt)
(15) J^L^ gddüun (oder voller J^Li )'r^)' ^^^ wenn
dann in seinem höcker fett wächst,
«aXjo muUirun, Das allgemeine wort aber, was für jeden
dieser die ersten altersstadien des jungen kameis bezeichnenden
namen gebraucht werden kann, ist
^y^ huwdrw*' oder htwar-un [Ham. vIt'; vers des al-As*^^r
» JoLä. wird auch von pferden und eseln gebraucht, vgl. schon
9 ^
s. 66 (59 und 82) und 126, wie unten meine anm. zu ^jö^-Lä „junges
mutterkamel."
anm.
2 von der antilope Immlk. Mu*all. v. 33, siehe daselbst unter (Aä.«
— 152 —
ar-Rakabän bei Meid. II 713 (;liil i*^^^^ i^^ ^-iV^i^^")
vgl. auch noch 11 348; Meid. I 516 nI«ä jJjo J6I „gering-
geschätzter als ein kamelfüllen]. Ein im frühling geborenes
kameljunge heisst
9^s rubawn [Harn. t"t1 /^J^^ v-JjGl „(und es verweilen
beim hirten) der hund und das kameljunge"; Meid. I 405 ^34^!
äjJI ^jjo „dummer als ein frühlingskamelfüUen" und II 113
Mjs v^ibt jl i)^<Xc (= lauf weil du noch jung bist!) — das
wort kommt von «aJj frühling] und ein im sommer (
6->
geborenes (19) a^ hubaun \kitdh ul-ibü: xäIäJo ^ aaJö «uj,
wozu man die feine Wahrnehmung D. H. Müller's^ dass in
den semitischen sprachen die meisten namen der jungen von
der beweglichkeit und gangesart derselben hergeholt sind, ver-
gleiche]. Ein wort, was sonst in weiterem sinn gebraucht wird
{hitdb ul-fark: ^\^ J^T 4>yl| ^), ist
(20) (^^;<> dardakun (auch schon im sing. coUectiv), pl.
(^•t>ls5, so Ham. vIt (L^*4>!r5 ihre, der kamelinnen, jungen);
die veimuthung D. H. Müller's, dass i^'4>Nt> ein von den
Juden entlehntes wort sei, scheint mir noch dadurch bestätigt
zu werden, dass es gerade in einem vers des mit Vorliebe
fremdwörter anwendenden ^ al-A'sä, Ham. öaI" comm., (eben-
falls von jungen kamelen), und zwar neben dem pers. lehnwort
^jüulo, vorkommt.
Wenn wir nun die altersstufen des kameis an der band
des kitdb ul'farh weiter verfolgen, so heisst das kamel, wenn
^ a. a. ort, s. 32 = 264.
2 vgl. meine anmerkung zu s, 29.
- 153 —
es von seiner mutter enirwölint wird (J^cii), und seine nahrung
baumblätter und wasser werden,
i^j^ fasilun [Harn. tfl.fvr.vH; Meid. I 258. 259
(Joyai N-A^^ jj-<t v^jjül „ermüdeter als der reiter eines jungen
kameis" weil dieses nocli ungelenkig ist und so dem reiter
noch viel zu schaffen macht). 609. 68'» und 11 222]. Wenn
nun so das junge aufgehört hat, von seiner mutter zu trinken,
so wird diese wieder begattet, und heisst dann, wenn sie
schwanger ist, sJlU^ halifatun oder ^\j^ mahdaun i und das
(nun in seinen zweiten lebensjahr sich befindende) junge
^JoliS? ^\ ihm mahädin [Meid. II 328' ^1 Jl^oaT
J^A.«aAJt (J.^ ^joL^sJI „wie der vorzug des füUens der zum
zweitenmal schwangeren kamelin vor dem kamelfüllen, das
eben erst aufgehört hat zu saugen"] ; diesen namen führt es
so lange, bis seine mutter gebiert, und wenn diese dann wieder
ö "
milch hat (um ihr neues junge zu säugen}, so heisst sie ^aj
tinjun d. i. die zweimal geboren hat 2, das (nun im dritten
lebensjahre stehende) junge aber
^ die belegstellen siehe unten in der alfabet. reihe der kamelnamen;
vgl. dort auch JoUw ^ailun .
2 vom stamm ,c^> der im semitischen die zweizahl ausdrückt (arab,
^Li-jf, ^LiLoi); ^--o heisst dann auch dies zweite junge, das sie ge-
boren hat, wie *AJ bikru» sowol die kamelin, welche ihr erstes junge
zur weit gebracht hat, als auch dieses ihr erstes junge selbst bedeuten
kann. Die belegstellen zu ^Jo und yXJ siehe unten in der alfabetischen
reihe.
— 154 —
i^^ jj»^t ^^'^'U labünin ^ d. i. „söhn einer milchkamelin".
Ein jähr darauf, wenn seine mutter wieder schwanger geworden
ist, heisst das kamel
j^_§^ lilckun ^ fem. «LÄä- Mhkatun^ weil es dann geeignet
wird (;^J.^>JC*«I) zum reiten und lasttragen. ^ Im fünften jähr
heisst es
(25) cj^ gaddun „das ausgezahnte" [(der Bedeutung nach
bereits erklärt s. 58) Harn. 1t"v titW^ I^Üol v^^^-^l ,j^
„von weissröthlichen (weinfarbenen) kamelen um- und ausge-
zahnte"], im sechsten jähr
^!xj tanijjun , fem. Julo tamjjatw^ „das umgezahnte"
[(ebenfalls bereits beim pferd, s. 57 f. erklärt) Ham. I'H' c^Jjb
„darauf sprach ich zum herrn des (alten) kameis: nimm sie,
die umgezahnte (junge kamelin), indem uns noch obliegt (dir
dazu zu schenken) eine alte kamelin, die an fett gleich der
deinigen ist" und It^'v (die eben bei cjc>- mitgetheilte stelle)],
weiter im siebenten lebensjahr
cü* r aha in , fem. iij^j^Cis rabaijatun [(welches die äj^Ij^
genannten zahne ausfallen^ lässt")"* Ham. Vd^ LVi> ^ü^ •Joi5'
* die helegstellen zu lor*^ labünu'<^ milcl;ikamelin siehe erst unten.
2 diese erklärung ziehe ich der im kitdb ul-ihil gegebenen il jli
^3^ y-^ J^^l tXiu wÄ-l ^LiU». ^üo| o>Jis\A^I) auf alle fälle vor.
3 jc-ftj| (Lane: he shed, he cast his teeth); vielleicht besser: „ge-
wechselt hat" und dann ebenso unten bei ^j*jk-J4^.-u/.
'» alle mit festen hufen versehenen thiere (pferd, esel, kamel, rind,
1
— 155 —
&Ä^I«j o^is?! „(mich trägt dahin eine kamelin) nach art des
laufes einer die vier zahne auswerfenden kameKn, indem ja
bereits markig sind ihre kinnbackenknochen" und Meid. I 560
jjwläl ^^ F^r^ ^ J^^^ iS^^) "^^ ^^^ vierzähne auswerfen-
den der kamele, da (indem) sie nicht erschrecken vor der schelle"
(wie es die Jüngern diesen laut noch ungewöhnten thiere thun)] ;
wenn es dann die ^^tXl« genannten (zwischen den XaäLs
und den Jvb genannten liegenden) i zahne verliert, was in
seinem achten lebensjahr geschieht, heisst es
(jjyjjcw (masc. u. fem.) sadisun [pl. ^tXl« Ham. vl"( in
einem vers des Mansür ibn-Misgäh (j*.<xUL Jstllll ^^ „unter
den neun- und achtjährigen kamelen"]; im neunten lebensjahr,
wenn es den speciell i^ü „hundszahn" genannten zahn be-
kommt ^ (kttdö ul-fark: &jLS i-Lb Ijl, syn. im kitäb ul-ihü:
äjÜ" _,*^,Lane: „that has cut his tush")^, nennt man das kamel
schaf etc.) haben je oben und unten zwei vjÜJ (die eigentl. vorderzähne,
dann nach hinten zu) vier v:yLxfcGN, vier -^ »t«j>, vier <^Laj^ (hunds-
zähne, ging, t^ti) und acht ^SycS (letztere sind die hintersten).
* beim kamel scheinen demnach die sonst ^ J*J» genannten zahne
jj*otX-*« zu heissen und nicht vier, sondern sechs an zahl zu sein (woher
sonst der name «arflstM» „sechszahn"?), denn der oben J\L> genannte
zahn ist eben der (^ü (s. 154, anm. 4).
2 die V'^^i (siehe s. 154, anm. 4) und die J)l^ genannten zahne
sind identisch.
3 einige dieser zahne bekommt das kamel bereits im zweiten jähr
(Damiri).
156 —
ö
J\\S bdzüun i „neunjähriges kamel" [Harn. d*1 vlJ^j
j^jjöSl JjLxll „und mit dem trab des neunjährigen (kamelsj,
des zuverlässigen" und öM L^IjI J\LJI ^.Io* jJ IJI v:>-»§^
„ich neigte mich zärtlich hin (zu ihm), als nicht sich hinneigte
die alte (neunjährige) kamelin zu ihrem sohn";'-^ Meid. II 284
J\LJ| v^^JLsXJ oX=^ iüoLiU „ein kleines insekt kratzte (rieb)
die Seite des kameis" und II 466 v^^-^L m^SuJ^üjLm] <>Jü
J-jü „fürwahr ihr habt ein weisses neunjähriges kamel ver-
steckt d. i. seid von einer wichtigen sache betroffen worden"; der
pl. jü Ham. IdA Jlxit J^i IT* (in einem gedieht des
späteren dichters Farazdak) und vv* Jyyi]; das zehnjährige
kamel heisst
(30) '^Xj<!^ muhlifun 3 „das dahinten lassende" [d. i. welches
das J-jL genannte kamel an alter dahinten lässt, übertrifft;
und zwar sagt man specieller *Lc. yjik^:^ „das um ein jähr
ältere, das zehnjährige" ,joyoLi twO-Liu» „das elfjährige" und
j»|lt| &iJLj v.ftX^\jo „das zwölfjährige kamel"]. Wenn dann
sein hundszahn stumpf und gelb wird (^la-ol^ ^ob Ji'l 1(31^),
so nennt man es
* eine belegstelle zu J\b = i^jb „hundszahn" siehe schon s. 146
anm.2. — Dem kamelnamen Jjw entspricht beim pferd — ^ yJi, siehe s. 98.
2 gewöhnhch sind eben die kamele je älter desto zärtlicher gegen
ihre jungen.
3 beim pferd entspricht ^d<^, siehe s. 71.
— 157 —
4>Ii 'audun , fem. 'iSlc^ '^audatun „altes ^ kamel" [Harn.
vl^Ülj ^ui „geduldiger als ein altes kamel, an dessen beiden
Seiten narben sind, während bereits eindrücke auf ihm hinter-
lassen haben der sattel- und bauchriemen" "^i dil ^^^^ ^ü
pijüt „ein feuer (so roth) wie die lunge eines alten kameis";
Meid. U 84 ^^w M (J!j^? i>v^ n^in altes kamel, dem die dressur
(speciell: sich auf die hinterbeine zu stellen, siehe Lane p.
2169 unter ^^J^) gelehrt wird" (was man sonst blos mit den
jungen thut) ^ und im Sprichwort |li>^ 54>yi t>^t v^y^ jj|.
Lane 2190 („if the old camel make a grambling sound in his
throat, then increase thou bis load")]. "* ^Darauf heisst das
kamel ySS>3 lahrun^ und dann, wenn seine hundszähne (^Lol)
zerbrechen, und sein gesiebt aschfarben wird (CjL^I) und die
haare seines Schwanzes (äjü j ^.jJ^) ausfallen,
' „but retaining remains of strength" fügen die lexicographen (nach
Lane) hinzu.
a vgl. auch Meid. I 730.
* denselben sinn hat das eben dort aufgeführte Sprichwort i^y£-
^Jb (siehe Muhil unter ^).
* ein anderes gewöhnliches wort für altes kamel (was aber Asnia'i
9 , ^ S
hier übergeht), nemlicb v^U ndbu» , pl. v^>aj, siehe unten in der alfa-
betischen reihenfolge; O^Lä 'drifu» Harn. Af comm. siehe unten bei
— 158 —
^.JlJ tilbwi [wörfcl. „das fehlerhafte" von ^AJ an jemand
fehler finden, ihn tadeln; vgl. die redensart v^>JLi' J^ v«>-y
yJlXS' sjuo« „ein alter, gebrechlicher mann auf einem alten,
gebrechlichen kamel einen schartigen zerbrochenen speer in
seiner hand"^]; ein stadium weiter, wenn bereits sein speichel
zu fliessen beginnt, heisst es JlUo mdgyun „das geifernde", und
endlich
(35) üLj^^Lc asabatun und iU-Ä^ asamatu''^ [von v^^uÄ^,
was vom brod „trocken, alt werden" bedeutet; Lane: „an old
she-camel (Hwu^ CJ^ mistranslated by Freytag ,dens exertus
magnus'/'], womit die aus dem kitdb ul-farh mitgetheilte reihen-
folge der altersstufen des kameis endet.
Alle übrigen von mir gesammelten epitheta und namen
des kameis sollen nun mit möglichst kurzer angäbe der beleg-
stellen in alfabetischer reihe hier folgen: ^
6 ,i
cXä-I ugudun „grosses, starkes kamel" in dem schon s. 118
unten mitgetheilten verse des Mutalammis.
*4>! ddamu^ fem. iUot>|, pl. j»t>|, „von der färbe iüoj!, d. i.
„ein lohfarbenes, ledergelbes ^ (kamel)" Ham. y*^ (siehe schon
1 vgl. die ganz analoge redensart, die Lane zu 4>»x anführt:
{J^X^ i>y£. ^J^£- i^yC- (^^<Ä 4>«-t „an old man upon an old camel
upon an old worn road".
^ wie bei den pferdepithetis werde ich öfter vorkommende mit
einem vorgesetzten Sternchen bezeichnen.
3 die färbe wird von den Arabern selbst verschieden angegeben
(vgl. Lane: a colour intermixed with blackness, or with whiteness, or
intense whiteness; or a tawny colour); so übersetzt Rückert Ham. V*^
bei ÄiLT), Ivv zeile 7 (comm.) ^Uot>l Cjs Lj, und i^^* (siehe
schon unter Jc^L^, pl. von cU^); ibn-Kult. Muall. v. 14 (siehe
bei Jo) und Meid. 11 894 (siehe ebenfalls bei ^G, f. SvXj) —
in beiden letzteren stellen mit j^La^ verbunden (siehe daselbst
wie bei dem andern farbennamen iU\«).
^il^f dtrilcu'»' „die pflanze ^i)M ardkun ^ abweidend", im pl.
■^ . ^,
dkl^l, so Ham. ^\ ^s\yi\ ^LiivJL „mit edeln, die pflanze Aräk
abweidenden (kamelen)".
JuLiI afilun , junges kamel, kamelfüllen" |syn. von cM-oi
fasilun (siehe schon oben bei den namen der kameljungen),
und zwar ein im zweiten oder dritten lebensjahr stehendes '(also
gleichbedeutend mit ;jöLä? ^\ oder mit ^^ (J*^0] Ham.
t*v ii^i^ SUI (V-^^ LJLi^lS y« „und nicht sollt ihr von
ihnen nehmen kamelfüllen und junge kamele", ferner Meid. I
33 (siehe schon oben bei ^Ji „hengst" in der anm. zu J^);
pl. JUJ^ Ham. I^li^ (L^Up und vf d (siehe schon bei JljI^);
Mu all. des Zuhair, v. 25.
(40) ^yjo\ amünun „zuverlässige" (nach andern „festge-
»weisse stute", dagegen tw und ^^* „rothe stuten"; auf die urspr. be-
deutung mag;jö>j'l iu>t>! „färbe der erde'* verglichen mit nö^N „erde",
nrtt-K röthlich (Lev. 13, 42 öritonN -ja^ ya?) von den aussatzflecken , und
i^-^lP*! „leder" hinleiten. Vgl. auch die öfter vorkommende Verbindung
mit dem farbennamen j^**?^ (siehe daselbst).
1 ein Strauch zur gattung der (j>n,»^ hamcl (siehe schon s. 119 heim
esel) genannten gehörig.
— 160 —
baute") kamelin ' Harn. 0*^ (siehe sckon unter J)Ij) und in
einem vers al-Murakkis's (siehe unten unter ^JüJLc).
<^\jujo mindtun „ein thier das gewöhnlich weibl. jungen
zur weit bringt" (sonst auch vom menschen gesagt; vom kamel:)
Ham Vit" Li ^ IIa. Iä) ^^-^^ j-iui« „und (dort war) der ort,
wo eine zuchtkamelin geschlachtet wurde, deren junges man
(gewaltsam von ihr) wegzerrte".
^•.o baruhu'n „ein kamel, welches den schwänz aufhebt
(vgl. unten JoLi, pl. J«-ä), dadurch den anschein erregend, als
ob es schwanger wäre" Meid. II 497 (j^^ dbUlJj liy^
^••*Iü! „du bewegst deine zunge wie das (nicht trächtige) ka-
mel seinen schwänz bewegt (und so thut, als ob es schwanger
wäre)" und II 904 *La JJ^ ^ ij^r^^ U^^ ".»LiuJl J ^>?^
„es erregt mir krankheit, wenn das kamel in jedem jähr (zum
schein) seinen schwänz aufhebt (und nie wirklich schwanger
wird)"; vgl. auch noch die von Lane mitgetheilte redensart
(j-^llll (j^r^ viLolili^ viLltXili* ^A t5^^ ("1®^ ^^ ^1^"^^
and cease from thy lying and thy sin like the she-camel's
raising of her tail and feigning herseif pregnant when she is
not so").
Jo bakruf^ (fem. slJo bakratun) ,junges, aber schon aus-
gewachsenes kamel" auch speciell vom weibchen (ohne die fe-
minin-endung), und
Jo bikrun (sonst ein gewöhnliches arab. wort für jung-
» form J»Jti in der bedeutung '^yMJüo (wie ^^-o-ß und ^yX^),
— 161 —
frau" ^ überhaupt) nur fem., und dann von der kamelin, „ die
ihr erstes junge geworfen hat"^ [vgl. zu Jo ass. anahdti
adi bahharisma „kamelinnen mit ihren jungen" (siehe schon
bei s3\S) und äth. nhC> allg. „erstgebomes" vom menschen
und von thieren; und zu I^ hebr. ^133 (Jes; 60, 6 y^^p, •''n.sa
ns"»:?"} „die jungen kamele von Midian und 'Epha"), fem. rrnpa
(Jer. 2, 23 eine flüchtige kamelin, die vor brunst hierhin und
dorthin läuft)]. Belegstellen, a) zu *XJ Ham. t"^A „(so weine
o
denn nicht) um ein junges kamel" wXj J^, f öö (der gleiche
ausdruck) und v^t" y^U ^^-^-y^' ^^ ^ - »i^üchkamelinnen,
unter welchen alte und junge sind"; Mu all. des ibn-Kultüm,
vers, 14 (j^JI U^ r^ ^lül d^oll ^^^\k i^^ie (die ge-
liebte) hat zwei arme (so voll wie die vorderfuss-schenkel) einer
hochhalsigen, lohfarbigen, jungen, an färbe edeln ^ (kamelin)";
Meid, n 327 (dichtervers, und dann zum Sprichwort geworden),
j-CJ! xjutir JOuo fV-^-yLt l«iLXi „und so sind sie gegen sie ge-
worden wie eine brüllende junge kamelin" (ein böses omen)
— plur. JLXj Ham. Ht*" comm.; Freyt. Prov. III no. 1759
JLkb J^ ;LxJt oJiJLi (die geschichte zu diesem Sprichwort
' von der verheiratheten jungen frau z. b. Ham. f A\ r^' ^ *n<y
2 vgl. schon oben bei \jo\J^ iO-?'>iWO auch bereits ^^aj (s. unten)
erwähnt wurde, wie, dass ^Sji und ^^JLj auch von den jungen der mit
diesen zwei namen benannten thiere gebraucht werden können.
3 speciell „hellfarbigen", was zu p^Lot^l ganz gut stimmt; siehe
unten ^L^ (no. 157).
Hommel , thiernamen. ' \\
162
siehe daselbst) und (paucitatis) ^Gl Hain. \*\ (siehe schon oben
bei Juil); ^) zu s^Xj* Meid. II 894 (dichtervers) ^^k'su ^!^
sLSlI »jJßl L^ol« LSL=^ »v^ (J»^y^^^5 ^■****^ „wenn mir einer
neunundneunzig junge kamele, edle and lohfarbene^ gibt, so
werde ich. ihn nach dem (von dämonen bewohnten) orte Wabär
fuhren", 3 pl. ollXI Harn. v1( (aü>ICXj „ihre jungen kamel-
mütter'O; c) zu !Xj, pl. ^LX^f Meid. I 557 JliljSlI jj^ ly^
„sachte! (denn) du melkst junge kamelinnen" (welche noch sehr
störrisch und daher schwer zu melken sind) und in einem
vers des (muslimischen) dichters Farazdak (bei Meid. II 908)
xUo^l *t>llÄi „sie haben für mich gemolken meine in den
zehnten monat ihrer Schwangerschaft gehenden kamele^, die
des harnens halber den fuss aufhebenden, indem sie wegstossen
das entwöhnte junge mit ihrem fuss, mit dem daumen und
zeigfinger die vordem zitzen des euters der jungen kamelinnen
melkend". ^
(45) äyl^? hahzaratun „grosse, fette kamelin", pl. \^^ Harn.
* dann ^Xi natürlich masc. (was nach den nationallexicis in der
that auch vorkommt).
2 vergl. dieselbe Zusammenstellung oben im verse des ibn-Kul^üm.
3 der diesen vers recitirt haben soll, ein gewisser Du'aimis, galt
als der einzige, der den Zugang zu diesem geheimnissvollen ort wusste.
* singul. t>\yMtSi. (siehe unten bei ^).
5 juLbi bezieht sich auf die melkerinnen (es geht nämlich vorher
— 163 —
\Y* »;)L45 tX^Lä ^7^^ „während ruhig dalagen die fetten
von der kameUieerde".
au-lli mutUjotun „eine (ihr junges sich) folgen lassende
(kamelin)" Harn. Iaa (j**-Li äaILo j^LL Uu^\ o5Lai „und
da traf das schwert den Schenkel einer von ihrem jungen be-
gleiteten starken (kamelin)".
JLCJuo mitjcdlün „ein seiner jungen beraubtes kamel" Harn.
vi^l plur. Jol5^Üwo.
6 o
^ii* ^^V^;Vt „eine zum zweiten mal werfende" kame-
lin 1 Ham. i^v» Lui' mIv^ ^sie (die beiden schlächter [2L>j\Li]
schleppten (zur Schlachtbank) eine zum zweiten mal mutter
gewordene".
ß^>s> gursu un „dickleibig" (auch vom pferd gesagt, siehe
s. 61 oben; vom kamel:) Ham. vaI** ^'^r* ^^-*^ ^^ '-v j;^^
L^Juo ld3 \j»^\ S^ tXt ^i>l lj^5^ «lind ich flog auf ihr
(der kamelin) dahin, ^ indem sie war eine bewegliche, lang-
rückige, dickleibige, deren haus den vorrang erhält, wenn
der preis der weissen kamele in betracht kommt (gerechnet
wird)".
(50) )<y^ gazürun „schlachtkamel, zum schlachten be-
* vom gleichen stamm wie ^^xj (siehe schon oben; vgl. auch die
anm. zu \jd\j^ \^V*
2 oder, wie man io *:Lä. == ,er brachte ihn, liess ihn kommen"
sagt, auch hier trans. = „liess sie hinfliegen".
11*
— 164 —
stimmtes kamel" (vgl. oben bei ^xS das wort xj)s\\^) Harn, vi^i"
[in einem' (von Alilwardt für unächt gehaltenen) ^ gedieht Nä-
biga's] v^l^l ;^V^^ jLoIl „die glieder des starken schlacht-
kamels" (im topf für den gast bereit) und {«ö^ß
»IwwkÄ. gasratun „kühne, starke (kamelin)" in einem vers des
al-Murakkis (siehe unten bei ^JcLli), und Meid. I 511 in
einem dort mitgetheilten vers des Mutalammis (siehe schon s.
118 unten).
s^.jJ^ galabun coli, „kamele, die auf den markt gebracht
werden" (von vIJLä. „[kamele oder kleinvieh oder pferde oder
Sklaven] auf den markt bringen") im Sprichwort j-tö ^jöLalll
v^^liil „der futtermangel bewirkt dass man die kamele als
zum verkaufen bestimmt in reihen aufstellt" (d. h. die noth
zwingt, die kamele zu verkaufen) Meid. 11 758.
_,iLs? migldhun oder iX^ mugdlihun „ein es mit der
knappen zeit (xiL^. wÖrtl. „die kahl abfressende") aufnehmen-
des, d. h. von ihr nicht beeinträchtigtes, sondern trotzdem milch
gebendes kamel", dann allg. „milchkamel" plur. ^aJL^: in einem
von Ahlw. Ch.-A., s. 286 mitgetheilten vers (des Farazdak)
c^LixilÄ. s\Jj^\ ^^L^ „milchende kamele des winters, wohl-
beleibte".
dX^ galdun und d^jS:^ galidun „starkes, derbes, ausdauerndes"
kamel (von cXi^.), pl. c>^Ls>, so Ham. Il'^f Uit^ oüt4Ä-.
1 Diwan tiA i t't^ (unter den unechten gedichten des Näbiga
Bubjäni).
— 165 —
lä^L^ „und ich hatte gesammelt dunkle, derbe kamele"; vgl.
auch tXiJLi. mit derselben bedeutung bei (^JoJLd (form Jüü3,
wenn man Jüj statt Jmi zum paradigma nimmt).
(55) fJ*X^ galmtn „grosses, starkes kamel (und kamelin)"
Ham. Iaa (siehe schon unter \::j bei aU-U/?). i
JuIä^ galihm „grosses, ausgewachsenes (kamel)" opp.
j^j^'3, fem. äJLJj^ und iÜ^tÄ-, pl. jLLä- (letzteres auch singu-
larisch gebraucht, und dann = kfJ^ „sechs- bis achtjährige
kamelin") Ham. vIt" (opp. ^Xj, siehe schon daselbst), Meid. I HO
slxXiL\ ouli xiLöjJt ^^iOLyÄ 16! „wenn das schaf (oder die
ziege) gesättigt ist, leckt noch die kamelin", und ein anderes
Sprichwort iüuäS ü^ i^^^vi^ »J Lo „er hat weder eine kamelin
noch ein (weibliches) schaf oder ziege" (denn beides kann aüuStUI
im gegensatz zu xJLJlil bedeuten); Ham. v^* LI^ fi-'-*^^
^mÜ ^^^ yJars? „und eines der die wunde am huf einer
grossen, starken (kamelin) heilt"; Ham. t'l"!" comm. t>yL) ^^Äx>
UjcLülII iii^LjJl iÜLrll^ U^l^lit jo jJt „wann er (der treiber)
führt die schmächtigen, nach der passart jvjua/C (rasim) laufen-
den und die grossen, hineilenden (schnellen, flüchtigen), kühnen
* fehlt bei Lane; wenn dort, s. 444, zu {j**^^ „rauhes, unebnes
land* Ham. p. 688 citirt wird, so kann nur der commentar gemeint sein,
wo mehrere belege zu letzterer bedeutung mitgetheilt werden.
— 166 —
(kamele)", Harn. v*v jLDi X-Lä» (siehe unter aÜoL^), Meid. I
30 söJ^ v,^>-aJLi £Li' (JUlS ^1^ „wenn die grossen (im besten
alter stehenden) kamele gesund sind, dann mögen die alten zum
Schinder gehen'' (wörtl. „sind werthlos") und II 171 c^JJ^
L^^l«-Ä. L^-J^J^ „es haben die grossen (ausgewachsenen) von
ihnen (den kamelen) den jungen (kleinen) von ihnen den vor-
, rang abgelaufen".
I»»4^ gamümun „schnell trabende" (kamelin) sonst vom
pferd gesagt (siehe schon s. 62); vom kamel in Verbindung mit
dem gen. yxjl in einem vers an-Namir ihn Taulab's r^y-^
Lilww 1, ^ Vlw ^Lu Jl^* II ^b jJt xIjLä JuIJ^ «(a^f) einer
im lauf vollen (= schnelllaufenden), den schwänz aufhebenden,
deren nabelweisse du für ein lampenlicht hältst".
xjuiU^ hästjatun , gewöhnl. im pl. JÜ-IIä. „kleine oder
junge kamele (unter welchen keine grossen oder alte sind)" ^
Ham. -prf ^i-otjiJl ^jt^JUwl^ C5^'>^' '^^r^ "^^^ wegtreiben
der jungen kamele und das stehlen der zum wasserschöpfen
bestimmten (kamele)" und Meid. 11 171 (opp. von jLLä-, siehe
oben unter JuIä-).
xjJLä halühatun „milchkamel" (pl. v^^Lä.) in den zwei
1 zu welcher erklärung Lane noch hinzufügt „so called because
they enter, er occupy the Spaces, among the latter", denn xa^Lä.
heisst urspr. „füllsei" (daher auch ^.wl^jil ,,randglossen" u. and. be-
deutungen).
— 167 —
> o > ö . >
Sprichwörtern _ w«au> ^ . JuJ^* ^*^ «^i^ milchkamel, welches
viel schäum und keine reine milch gibt" (d. i. wenn einer viel
verspricht, aber wenig leistet) und ^jjL^-LwtJ! Jo JU^ kz^sS „das
milchkamel der Muslimen hat vollauf milch gegeben" (d. i. der
Staatsschatz ist in gutem zustand), und tier pl. Meid. I 513 in
einem dichtervers („werthloser als junge kamele unter milch-
kamelen") siehe schon unter vl^iuw (bei den namen des kamel-
föUens).
(60) xjLi hdnnatun „die vor heimweh oder Sehnsucht nach
ihrem jungen stöhnende kamelin" (von ^X^ „vor schmerz oder
freude Sehnsucht empfinden") ^ Meid. 11 607 «üf U^ iüLi iü Lo
„er hat weder eine kamelin noch ein schaf '.
XAAJtx^ hubd tinatun „wohlbeleibte (kamelin)" siehe schon
bei _!iLioo.
SnUoä. hattdratun „mit dem schwänz) hin und herschlagende,
(ihn vor munterkeit und lebhaftigkeit) in schwingende beweg-
^ siehe Hain. tt"1 (schon unter tM^., pl. JUä. mitgetheüt) , ti^l
(siehe schon unter äjü), dt"*J ^^j-^. „indem sie (die kamelinnen, ^:dL»j
^yjMJ\ wie Freytag, \J^y^^ «cjUj wie Rückert liest, siehe unter
Äi'U) heimwehgestöhn erhoben", öIa LixiJ^-uO ,^^^«x^Ij ,^ä ^^I
,nach wem rufst du uns Sehnsucht herbei durch dein gestöhn (o kamehn)" ?
und vaI (j«flju ,^1 ^^ ^ *n w > v-aaj ^^ Uj „wie alte kamele ein-
ander vor Sehnsucht anstöhnen", sowie besonders die unter (95) i^A^
und das unter ««-^w, pl. v->JH mitgetheilten Sprichwörter.
168 —
9 9 9 6^. C
ung versetzende (kamelin)" Harn, vvv ^y^ HsLki „eine we-
delnde, behende (kamelin)".
ia4^XXx) mutahammitun „zornschnaubender" (oder „stolzer")
kamelhengst (viell. denomin. von ia^^ hamtun ^ „Aräk-baum,
dann: die bittere unangenehm schmeckende frucht dieses
baumes"?) Ham. MI" (versmass Kämil) \\ya}\ («^ ^-^^^*^5
loo Lo \b\^ *!ki* JoüvJOo 2üu „(es gibt kein land, welches
reicher als du ^ ist) an grossäugigem ^ sein rudel beschützendem
(antilopenstier), indem es ist wie wenn er ein zornschnaubender
brünstiger (kamelhengst) wäre, zur zeit da er (so oft er, wenn
I er) brüllt" und übertragen von einem zornigen mann Ham.
(♦^ hl<\x^ jj^ J.-o J^yj IjQ „und wenn es (das unglück)
fortgeht, geht es fort von einem zornigen".
»"^Ils^ hawwdratu^ „reichlich milchende ^ (kamelin)", pl.
Mu all. des ibn-Kultüm vers 69.
(65) 'iSfZ^ muhajjasatu'^ „dienstbar gemachte (bereits aufs
1 vgl. 8. 119, anm. 3 (jn»> hamdu"^ , ebenfalls eine bittre pflanze,
die die kamele mit Vorliebe fressen.
2 seil. „0 land von Tai" (vgl. auch Rück., Ham. I, s. 228).
3 Vgl. das epithetum der grösseren antilopenarten ^^^^^\ pl. \^)^
(Zuh. Mu'alL, vers 3; Labid vers 7) „grossäugig" unten bei (j^wä-^I Jü.
^^9 _ a^ 9
Rücker t liest «w^^^*^ „hänge wammig" statt ^^^.^ajo.
4 dies ist eine erst abgeleitete bedeutung; ursprünglich heisst >i^ä.
„v^reich, schwach'*, dann vom kamel „schlank, fein- und zartgebaut, schön",
dann das fem. 'i\\yJ>^ bes. „dünn-, zarthäutig", und weil solche weniger
kühn als andre sind, aber viel milch geben, so hat ^)^y^ die obige be-
deutung angenommen.
reiten und lasttragen eingeschulte) kamelin" Harn. \*^\'^ (in
einem gedieht des spätem, nachmuhammedanischen, dichters
Farazdak x-wLIi? jf^ s^äJI ä^> jl (j^a^ „auf weisslichen,
nach dem haucTi der wüste dürstenden (pl. des part. von
^Juo), dienstbar gemachten" und als prädikat zu v«jolJI Harn.
dif vcuLwlAis? ^«julJL „während die kamele ^ bereits eingeschult
waren".
*jöfc>l adhamu „dunkelfarbenes, schwarzbraunes (kamel/",
pl. jvÄJ Ham. tt^v kJLöix) UJOJ „schwarzbraune, an den füssen
o
gekoppelte (kamele)" und Ht"f (siehe schon bei jJLi, pl.
O^Lä^); fem. sing. iUÄ3 vft" KSXkX^ oJ«-J ^UÄ5 „(ich
rüstete für ihn) eine schwarzbraune, die (aber) keine milch-
> -- ü
kamelin war" (in einem gedieht Farazdak's). — ^o\ von
pferden, siehe schon s. 69 f.
JoIj^ ddbüun „schmächtiges, schmalgebautes", auch „^durch
Strapazen) abgemagertes" (kamel) pl. J-^j Ham. fTT conim.
(siehe schon unter Ju-Iä., pl. üJLä-) und vaa (siehe bei ^yXJi).
klix^ dt libatun „schnelleinherschreitende (kamelin)" Ham.
vtf jc^tXJ' RaXccX? „auf einer schnellen kamelin, welche aus
ihren hufen (vor ermüdung) blutete".
s*5joo mudahkaratun „hengstähnliche f kamelin)" Ham.
Ia'I HoJoo oU\ o^o ÄiLj\ „einer schweberin, tochter eines
schwebers (siehe unten olJJ), einer hengstähnlichen".
^ siehe unter wa5n (speciell vom kameh'itt) am schhiss des artikels
kamel.
- 170 —
(70) J*Jc> dalüki'i „leicht zu beliandelndes, sanftes (kamel)"
60^ ö^> Gl''
(siehe unten bei v^^juo), pl. JJ j (siehe unten bei OvLi).
JyjOs> damülu^i' „schnell einherschreitende (kamelin)'' ^ Harn.
i^dA Jyoi> HjiliXt Äj C^si „während ihn fortträgt eine starke,
schnelleinherschreitende" (vgl. schon s. 77 oben).
xIäjs rib'tjjatun und P^r!? '^^Md iin „im frühling kalbende"
kamelin (von %j^^ „frühling"; siehe auch schon oben unter
is'), ersteres Meid. II 415 f^Lib^ JU 'ij^JS r^y^^ ^M^
milchkamel, das im frühling kalbende, gilt (mit recht) für gut
und brod", letzteres Ham. Itt Pwy° tP ,jede frühkalbende
[zur Züchtung ausersehene (kamelin), welche im. winter einen
fetten , höcker hat] 2".
I»\k rdzimun „ganz abgemagertes (kamel)" Ham. I^dl comm.
*vIn \jciy^ \:}^ ^•♦■4^ "^y^ ^^^ ^^ (ihm) eine ganze
heerde für eine junge kamelmutter, eine ganz abgemagerte".
\iXjJs „leicht hinschreitende kamelin"; das von Freytag
1 und zwar ist cN^^ (vgl. Ham. dt^V bei \jujj^^ eine bes. passart
des kamels; vgl. Lane I 978: „when the pace rises a little above that
which is terined i^-Ajül, it is termed lX^v^M; and when it rises above
this, it is termed J^tUI; and then a^jum^jS (siehe unten a-u/Un):
Asma'i says tliat no camel goes the pace termed ij^j^ö^S for a day
and a night except the (^5-^ (das mahritische kamel)."
2 welcher weitere zusatz die auch mögliche bedeutung ,,im frühling
geworfenes kamelfüllen" hier nicht wahrscheinlich erscheinen lässt.
— 171 —
Meid. II 4138 mit „commode iiicedentes camelas" übersetzte
demin. &5^LLLx kommt aber von v;i>!iL*Ir*, welches der pl. von
äJLws „gemächliches, wolüberlegtes thun" ist, weshalb Lane s.
1084 jenes Sprichwort (nemlich äJ^LIIn Js£. l^Lüt ^Jiil)
übersetzt: „he held the saying in light (little, mean) estimation;
or in contempt"].
, i^Ss rdsimaiuii „nach der passart iva^T ^ laufende kamelin"
Harn, frr comm. (siehe schon unter J.aJ^, pl. x-U»); siehe
auch |»%.*w; bei J^4^'
(75) ÄA^i; rägijatun „brüllende (kamelin)" Meid. II 327
(siehe schon bei ^JS) und II 633 iiujtk ^« ^SV^Li* ^ L« „er
hat weder ein schaf („eine blökende" wörtl.) noch eine kamelin"
— Der inf. des verbums c:^£- ,, impf. yhJi (vom schreien oder
murren der kamelinnen; auch masc. Lcn, impf. ^vJ von ka-
melen, z. b. im Sprichwort cIT y« cü ^lt>JL: L« „niemand ist
im hause"), nemlich eLc.^ steht Mu all. des Härit, vers 20 wie
Meid. I 628 (siehe letztere stelle bei v^jb). ^
ljvI azabbu „ein (besonders im gesicht) rauches (struppiges,
mit haaren bedecktes; kamel", weshalb das Sprichwort sagt J.5'
»•AJ v^\l , jedes im gesicht mit haaren bedeckte kamel ist ge-
wohnt aus furcht (aufs gerathewol) davon zu laufen" (wozu
Lane: „for the camel thinks [when the wind strikes his hairs]
what he sees upon his eyes to be a person seeking him, and
consequently takes fright, and runs away at random") Meid.
' vgl. die anm. zu J%^^.
172
II 312 und der dort aufgeführte vers des Zaidu '1-baili: 3Ls^
jyjpj\ ^s^ 43^1 3Li Ur Jüt ^t ^^Likll ^^ „Abu
Utal hat sich von der durchbohrung (der lanze) abgewendet
wit3 ein rauchhaariges kamel vom schatten (seiner gesichtshaare)
sich wegwendet".
0«ij zafufun „das schnelle (kamel)" Muall. des Bärit,
vers 10 (comm. *ÜaJ!^ J^^' ^ iuüwwlll „die schnelle von
kamelen und straussen") ^ und Harn. \ö* o«Jv (wo der koch-
topf mit seinem siedenden Inhalt mit einem schnelllaufenden
kamel verglichen wird).
oL^ zajjäfun „ein beim laufen beständig den körper
zierlich hin- und herbewegendes (kamel)" daher von Rückert
richtig mit „schweber" (vom schwebenden gang), fem. iüLjv
zajjdfatu^i „schweberin" übersetzt (siehe schon oben bei s3juo).
aJua^x) musaddamun „ein kamelhengst [von edler zucht,
(3-Ui] mit einem riemen vor dem maul (einem maulkorb)"
Ham. {♦{" (siehe schon bei (3^^ unter den bei J^^ä. in der
anm. mitgetheilten poetischen beiwörtern des kamelhengsts).
(80) /^Y^ suruhuT^ „leichte, schnelle (kamelin)" Ham. vvv
(siehe schon bei jixliaii.).
OU.*y sinddiin „starkhöckerige (kamelin)" Ham. vll iüOj.Äx>
t>U^ „eine muntre junge (s^, pl. von SsU) zur weit bringende,
fetthöckerige (kamelin/' und von demselben stamm
* ^y^j heisst speciell der btrauss (von seinem lauf so benannt).
— 173 -
sJuLIjo musdnadatu^ „eine kamelin, deren rücken fesst-
gebaut ist"^ Harn. vAt" ww äJüLwo JLu). oS. Siö-^-Üjo ic^Juo
^X.^\ „eine ausschreitende, weithüftige, hadramautische, fest-
gebaute (kamelin), welche die beste der maharitischen (kame-
linnen) ist".
*L-w sawdmun „weidende kamele" Ham. vdf ^/oLa^, ferner
in den schönen, von Lane unter jjw^i mitgetheilten versen
,.sie hatten mich als hüter unter die mädchen mit schwellenden
brüsten gesandt; und, bei meinem vater, während ich hüter
der vollbrüstigen war, wurde ich ihre beute; wölfe kamen dazu
die sich nichts um einen hirten kümmerten, und jene (die
mädchen) waren weidende kamele, die (in diesem fall) sehn-
süchtig wünschten, erbeutet zu werden." und Meid. I 363 (in
einem dichtervers) J^I/I^II^ 'ii£.JJo ^IS\ vI>-uaJ f^^y^^ ItX^
clyol^ ylh 3 L^yuo d. i. „also finden die weidenden kamele
das land futtereich (wie der thörichte ohne sich viel zu plagen
das gute findet), während die löwen gewöhnlich unfruchtbare
gegenden bewohnen (= während der weise und einsichtige
sich oft behelfen muss)."
ili^Ll sähimatun „dünn-, schlankbäuchig", pl. (?li**' spe-
ciell von kamelinnen, die durch lange märsche mager und
dünnbäuchig geworden sind, so Ham. t^rr comm. ^h»!| ^l-»
\.^\yM \j4^ „indem wir die reitthiere vorwärts treiben, (durchs
reisen) dünn- und schmalgewordene".
1 wie man dünn Liuch sagt \^y^y sJoUwo,
174
(85) Ä^l ««(/«^„külines, muntres, bewegliches (kamel)", ' fem.
pÜÄ Ham. vAt" (siehe schon bei «aOwä^).
o^LÄ sdrifun „hochaltrige (kamelin)" in einem vers Ham.
At* comm. (siehe bei ^Jü-Lc); Meid. I 384 'wSwäJ! J<x iJü
JJ jJl „er hat ihn alte, sanfte (nicht widerspänstige, opp. v^-olIo,
pl. ^L*^, siehe unten) kamelinnen besteigen lassen".
8 sLÜcw saggdratiif^ „den fuss (um auszuschlagen, oder, wie
andre 2 erklären, des harnens halber) aufhebende . kamelin"
Meid. II 908 in einem dort citirten dichtervers (siehe schon bei
^, pl. ^ÜGI).
'iX^ simülatun „leichte, bewegliche, schnelle (kamelin)"
Ham. f"t^ö aLU-w eLsvÜt ^Lj^yc „eine schnelltrabende (wörtl.
eilenden trabes), eine flinke" und ebendas. ävU-co sli ^^
„vom traben einer flinken".
*rJoLw \a ilatun '^ „den schwänz aufhebende (kamelin)",
welche dadurch anzeigt, dass sie (bereits im siebenten oder
achten monat) schwanger geht"* und keine milch mehr hat —
^ sonst auch vom löwen gesagt, so fem. i\j^ »««y ,;kühne
löwin".
^ nach Lane gehört diese letztere bedeiitung nur dem vom hund
gebrauchten epitheton v^v-^ („raising one of his legs and making
water").
3 unregelmässig statt des zu erwartenden JoL^, da die in diesem
beiwort geschilderte eigenschaft nur den weiblichen kamelen zukommt.
* andre: „der sieben oder acht monate nach ihrer geburt verflossen
sind", womit die notiz- bei Meid. II 328 „quando admissarius in camelas
— 175 —
in einem vers des an-Namir ibn Taiilab (und zwar dort mit
nachgesetztem gen. ^ISjJ!) siehe schon unter (»m^? ^^^
plural lautet J^: Muall. des ^j arafa^ vers 15 (J«-wcJI ^^),
Harn. v»v J«-wÜI xJL^ (^Jof „die vorderfüsse der grossen unter
den schwangern kamelinnen" und f a^ J^IäJI JCs? „der hengst
der schwangern kamelinnen", Meid. II 204 iülcc ^4^. J^äJ!
^^•JÜL« „der hengst vertheidigt seine kamelinnen, indem er
(wenn er auch?) angebunden ist". — Vgl. auch noch die beleg-
stellen zum inf. ^^•.*w bei (42) ^'55-?: und eine zu Jy^ (Harn.
'öH) bei (143) ^\JS.
(90) v^A^-wl ashabu „hellfarbiges, weissliches (kamel)" Meid.
11 466 <J\Lj" ^1^4-^ b (siehe schon bei J\b); fem. ill^
sahbau Ham. (^'♦I (jo-s^-Lo iU^ (Rückert: „ein aschgrau
»kamel in mutterwehn").
^^ÄA^ sabhä (fem. von jjLs\I^) „eine (des morgens) ge-
molkene (kamelin)" Meid. I 733 v:>iAC*illi vilXli ^^^
(^Lb „eine des morgens gemolkene kamelin beklagst du (weil
du sie dann am tag nicht noch einmal melken kannst); aber
eine, welche man frei laufen lässt, ist ganz mager (an den
brüsten), so dass man sie gar nicht melken kann (was doch
mehr zu beklagen ist)".
sdbun „hartes" d. i. „widerspänstiges (kamel)" Meid.
II 589 »j^juai\ ij^^ \jy^ ^ „nicht wird mit irgend einem
tempore quo J«-w appellantur immittitur, camela \jC\Jä^ appellatur'
Vjesser «fimmen wiinlf».
— 176 —
[willfährigen (eingescliiilten) kamel] eine widerspänstige ein-
geschirrt" und II 919 äJ JJo y ^jjo v^SjuÜ! J^ivJ „wer
kein geduldiges (kamel) hat, muss auf «ineni widerspanstigen
reiten"; pl. ^Ljlo Meid. I 384 Ljljua.^1 ^Ui^l J^ kX^ „er
hat ihn junge, (noch) widerspänstige (kamele) besteigen lassen".
(>yjuo saudun „eine kamelin, welche zu früh oder ein
misgestaltetes junge geboren, und die deshalb zu ihrem im
vorigen jähr gebornen jungen zurückgekehrt und dieses trinken
lässt" (; eine solche soll nemlich die beste milch geben) Meid.
11 318 fj*jt^ v^aXääJ^ ^^ v^^öge jeder von euch eine (so
geschilderte) reiche milch gebende kamelin melken!'^
ySuo\ asfaru „rothgelbes" (nach andern erklärern „schwarz-
gelbes") kamel, pl. ySU£) Kur an 77, 33 (siehe schon bei
(95) i^AÄ^ saßjjatun „reichlich milch gebende (kamelin)"
pl. üLft^ Ham. 1f"v üLft^ *-«-^^^ ^iii^it einem trupp von
milchreichen (kamelinnen)" und im arabischen Sprichwort f»v5^U
^ 'S- i ^"f- -
L^Lb.l ^ LCuä^ bojüwl LjLa^I „und das edelste der ka-
raelinnen ist das, welches am sehnsüchtigsten nach seiner
heimat stöhnt".
^^^^^\ ashahu „weissröthliches, weinfarbenes (kamel)" pl.
v«j>-g-o Ham. 'it^v (siehe schon unter ctN^). Diese und die
*4>l genannten kamele (siehe oben unter j»ol) sollen die besten
und geschätztesten kamele sein, vgl. auch den von Lane, p.
1455 unter «v^-ww/o mitgetheilten dichtervers, wonach ebenfalls
die rothen kamele die von den Arabern am meisten bewun-
derten sind; dem widerspricht scheinbar der 12. vers der
— 177 —
Muallaka des 'Antara |V^Sll ^^)^^ i^^ t4>««w ä-?^-^
„milclikamele, schwai-ze, ' wie die federn des schwarzen r ab en" (vgl.
das Sprichwort i^lliJI dÜLi j^xj jl-wl „dunkler, schwärzer als die
schwärze des raben); doch t>|«.Av braucht nicht absolute schwärze
zu bedeuten, sondern kann, von jeder färbe gesagt, ganz im
allgemeinen nur die dunkle schattirung bezeichnen.
^Lä ddmirun „schmächtiges (kamel)", sonst von pferden
(siehe s. 86 oben), von kamelen Ham. frt"comm.(dort pl. ^^Lo)
siehe schon bei xi^Ll.
öJojo muttaridun „ohne Unterbrechung rennendes (kamel)"
Ham. ^^\^ comm. Ujii U^tl^ \öJa.A „ein stetig fortlaufendes,
starkes, vollgebautes (kamel)".
Jußiax} mutßlu?^ ^ „eine kamelin, welche jungen (jLLbl, pl.
von J^ib ,junges von menschen und thieren") hat", pl. JlsLLuo
in einem vers Abu Du aib's jbei Meid. II 742 by^ (jy^t ij
JjLÜ« „(honig, JäJI jc^) in der milch erst niedergekom-
mener junge besitzender (kamehnnen)".
(100) (3iLb tdlikwn „frei umherweidende (kamelin)", welche
1 comm. „er erwähnt die dunkeln kamele, weil diese die geschätz-
testen und vorstrefflichsten sind"; das epithetnm i3wwl ist zyrischen no.
182 und 83 auf s. 173 nachzutragen.
2 nach dem cN?^l! ^\SS gyn. von ß'r^^ wie die mutter des
^\\ genannten kamelfüllen« heisst (siehe daselbst bei den kameljungen-
namen).
Hommel, thiernamon. 12
— 178 —
man frei laufen und weiden lässt, damit sie sich wieder voll-
fresse und dann wieder milch gäbe, Meid. I 733 (siehe schon
unter ^^^kjl^),
JoJb fäwtlun „langes, langgestrecktes (kamel)" in Ju^
j^IkJI „langrückig" (was man auch vom pferd sagt, siehe s. 87
unten) Ham. vf i^ ischon s. 147 bei J^i^. in der anm. mit-
getheilt).
{^^^jJ^ ^atihun „edles, vorzügliches (ross und kamel)", um-
schrieben durch ^^Äjt &aaa^ „(eine kamelin) von echtem adel"
Ham. ddf.
J«^ agülu'rt' „eine (durch den Verlust ihres jungen) verwirrte,
bestürzte (kamelin)" (weil sie da aus Ungeduld in ihren beweg-
ungen, d. i. beim kommen und gehen, schnell ist, \^:^j^)'^
Ham. 'pv^ ^>-S^ J^-^^l ^^j ^^ ""^^^ ^^^ ^^^ ^^ rufende
hirt die ihres jungen beraubte kamelin erschreckt" und in einem
ebend. im comm. citirten vers des Warkä ibn-Zuhair ^
sOÜi J^-^iy iüJI „und da kam ich zu ihm wie die um ihr
junges klagende kamelin eilend".
sOjJLD '^ uddfiratun „starke (kamelin) "j Ham. ^ök (siehe
schon unter J^t> s. 170).
1 so erklären die Araber das wort; vielleicht ist aber Uy^ nur
denom. von J^ kalb, junges (was freilich s^onst nur von den jungen
der rinder und antilopen gesagt wird).
— 179 —
(105) vJtl^ \irdirun „starkes, fettes (kamel)" Harn, vi^t*
G > —
(siehe schon bei ^^y^).
c)3Ic "^arakrakun „starkes, dickes (kamel)" Meid. I 739
dyCt %JtLS (^ j (j^ wyol „geduldiger als ein (kamel) mit
einer geschwulst (schwiele) am fuss, ein starkes" (var. iJoLo
„gerieben, gequetscht").^ Vgl. auch 'iSiiyk bei no. 138.
(j^JowC '^ arandasu^ „starkes (kamel)" in einem im Muhit
citirten verse al-Kumait's^ (,j*.Joj^ J^) und in einem Ham. ^<\<\
als erklärung zum dichternamen al- Arandas citirten verse des
spätem dichters Garir^ ((j/^Joli J^)-
j?!wC. '^urähimun „dickes, starkes (kamel)" Ham. t^t"t" comm.
^ G ö ,
(siehe schon bei (^Jojq).
iip^^r 'itsarau „in den zehnten (W. wm^^) monat ihrer
Schwangerschaft gehende (kamelin)", pl. ^LAÄ, in einem vers
Farazdaks (siehe schon bei *Xj, pl. >UC>I).
(1 10) (c-wjuci dsd^ gewöhnl. im fem. ilyw«^ '^aswdu „schwach-
sichtige, blödsichtige (kamelin)" in einem verse Zuhair's bei
Meid. I 466, wo der tod auftritt ^\yMt>£. kl^ „mit dem fuss-
tritt einer blödsichtigen kamelin", weil eine solche alles, was
ihr in den weg kommt, niedertritt, weil sie es nicht sieht und
» vgl. auch den schluss des artikels kamel, wo noch mehrere mit
^^w^ JjLs! beginnende Sprichwörter mitgetheilt werden.
2 Schüler Farazdaks; f 126 d. H.
3 t wie Farazdak 110 d. H.
12*
— 180 —
also nicht ausweichen kann, daher auch das Sprichwort (Meid.
ebendas.) :&L.cLc ^j^ iali>! „mehr mit dem fuss beschädigend
als eine blödsichtige kamelin" (siehe noch zwei andre sprich-
wÖrtl. redensarten bei Lane, p. 2056).
\^y£L^ ^ asubun „eine kamelin, welche nicht eher reichlich
milch von sich geben will (sich melken lassen will), als bis ihr
schenke! gebunden ^ wird" Ham. | ^ y comm. als erklärang zu
dem im text stehenden vi^^oLt „einer welcher der milch ver-
sagenden kamelin ein pressband um die schenke! legt" (vgl.
auch Kückert's Hamäsa, I, s. 102).
JJaxt ^aüalun „langhalsig" (form Joili, und zwar hier de-
® ' -
nom. von Jdi^ „hals") Muall. des 'Amr ihn I^ultüm, v. 14
(siehe schon bei ^G ,junge kamelin").
Jyüuo mdlmlw^ und Jüuu) muaklmhm (pari denom. von
JLä^ „kamelkoppel", also: „mit einer solchen gekoppeltes thier",
d. i.) „käme!" Ham. (fv (siehe schon bei ^o|) und als adj. zu
J^s? Meid. II 204 (siehe schon bei IlIjLä).
\^y^ '^alukun „eine kamelin, der man ein fremdes junge
unterschiebt, die aber, sobald sie am geruch erkennt, dass es
nicht ihr eigenes junge ist, die milch zurückhält" Ham. \f*^
((^•JjiJI \Jo\is^ siehe Rück. Ham. I, s. 132, z. 4 „kamelkuli") ;
in einem bei Lane unter üßjjl v:^^) mitgetheilten dichter-
vers Lx> ! jl wojl ,j^) ^ ^ oV^^ l5^^* ^ /*^ ^-*^ (•'
- o >
daher der name, denn ^.^.o-C heisst binden, koppeln; vgl. auch
Ham. vi^t* bei ^Ji (siehe s. 147 bei lU^ anm.)
— 181 —
^jJJÜLj ^^wo „oder wie nützt, was die (das junge beriechende
ihm aber milch verweigernde ; kamelin gewährt, indem sie (blos)
mit der nase zärtlich ist, wenn doch mit der milch gegeizt
wird?" und endlich im Sprichwort Meid. II 650 ^CLö ^^a^Uo
^•JliJI „er gab mir wie ein (solches) kamel gibt" (bei Lane
jvJlül aÜjoULo LLIL«L& dass.).
(115) ^dJJS. ' alandcm „starkgebautes (kamel)" vom pferd
siehe s. 92, vom kamel in einem vers al-Murakkis's (seite 26,
no. 4) JoiAä. ^dJJ^s- ^yo\ Hwww^ä^ lXjiaJ! ^^ |v4-^Äx-Lo J^
o »Li/ yxs. „wird mich denn zu ihnen trotz der entfernung ge-
langen lassen eine kühne, verlässige, derbgebaute, starke, noch
nicht alt gewordene?" Ham. aC comm.
kJUjt-j jdmalatun „thätige", d. i. „lebendige, muntre, schnell-
laufende (kamelin)" ^ Ham. iF"*^ Li-lJI ,j^ u:j^LijuUü jjjo „wer
ist nun da (neml. (J^V^J, „damit sie einkehren und verpflegt
werden") für die läuferinnen beim hufweh? (d. i. wenn sie
wunde hufe haben)"; vgl. auch Ihn Jaish, s. tvt**.
' vgl. iüjLül v4i«-üx Lane I, 2158. Diese alte nominalform Jjtij,
mit der die 3. impf, im gründe identisch ist, findet sich in mehreren
thiernamen, so •niöir«, P^^yJ (hier in der gedehnten form J*JiÄJ) u. a.
Auch die form JjLftJ (welche beim verbum im impf, sowol für die 3.
fem. wie für die 2. masc sing, verwendet wird, in letzterer natürlich =
vorausgesetztes cj von 00 f, vgl. dasselbe im pf. nachgesetzt) kommt
als norainalform in thiernamen vor, vgl. J»ÄXJ> „füchslein" (Muall. des
Imrulk. V. 59) u. a.
— 182 —
(juJS 'ttTisun „starke (kamelin)" ' Harn. öI^'ö ^j*Jju Jui Lo,
LxS y« y^Ä-r „und nicht band er auf die (starke) kamelin
Sattel oder säum" und \^* (siehe schon bei JuJLi, fem.
®- -' > . . .
iÜ^Ä-), wie in einem beilbnJaish, p. (v* citirten vers ; ^ Meid.
I 239 {j*JjJI P^^U jjÄil ^3*1x3* „wie das Ungeziefer den
hüften der starken kamelin) anklebt (anhängt".
J^.^A£: 'm'halun „schnelle oder starke (kamelin)" in einem
vers bei Lane I, 478 Uc«-u/^ ^^^ L^-Vi ^7^5 ?<-^5
„und wie manche gegend ist, worin ich angefahren (und vor-
wärts getrieben) habe eine starkgebaute, fussspuren auf dem
boden hinterlassende (kamelin)", pl. J^Llc in einem vers bei
Lane I, 2184 ol^jJI LgJL^Ii J^Llß. (wo Lane übersetzt;
„cameis left to pasture by themselves, the drivers having left
them to do so";.
jv.^^ 'aikamun „leichte, schnelle" oder „kühne" (kamelin)
Ham. t"dV (V-g^ ,>A£.K4Jt iiLjCi „mit gebogenen vorderfüssen,
schnelltrabend", pl. fV^LCi Ham. ^'^"^^ comm. (siehe schon bei
Jw^-Iä-, pl. kX^).
1 und zwar „such as is termed J^W (siehe das.), when she is of
lull age, and has become very strong, and füll in her bones and her
limbs" (Lane).
^ beachte auch die daselbst angegebene ursprüngl. bedeutung des
Worts {\.^3JoJ^ A}^ L^ Jui* feUJi ^^ Sli«JI ,j*tliJ\ J.^1^).
> ^o
— 183 —
(120) ^v^l aioayu^ fem. iL^lt 'augau „schlanke (urspr.
gekrümmte, gebogene) kamelin" Mu all. des Tarafa, vers 11.
Juli '^aidun „vor kurzem erst niedergekommene kamelin",
pl. O*^ in einem vers Abü-Du'aib's (siehe schon bei Jjh^}
wjyt *^zrw»i coli, „karawanenkamele, reisekamele" [von TLi
„er machte eine reise", inf. nUlc, siehe den vers Abu Du aib's
bei Meid. II 553, wo SsLlc 1L& übersetzt wird „anno quo com-
mentum advexit"J Ham. ("*||^ lüllil IxaJI 1^4^ "^i® ^®^"
glichen mit vorrathskamelen unsere rosse" und in einem vers
bei Meid. II 536 (va*JI iuj IS); in den Sprichwörtern Meid. II
329 JöÜl> y vjV*JI o^j ^5 „mit nichten behauptest du, dass
die vorrathskamele nicht kämpfen (in. den krieg mitziehen)"
und II 500 >xßUl 3 ^^ vA*i| ^^ y „weder bei den vorraths-
kamelen noch bei den flüchtlingen" („in agmine tecum fugien-
tium" Freytag).
iülwct ' airdnatu'"' „an behendigkeit dem wildesei (vxd)
gleichende (kamelin)" Ham. vAt*' (Rückert, Ham. II 325 frei:
„gleich dem strauss").
k
*(j1jLc! djasu^ fem. iLwlJLc „weisses, weissröthliches" kamel'
'Alk. Diw. 1 , t* j-Lwwy« iji^^i lV ijedes weisse reisekamel";
gewöhnlich im plur., so Ham. \^* comm. sLsxx) (j**A*Jt ^Ai
* diese galten als besonders edle kamele; vgl. auch oben v^> ^ »n\
und das dazt bemerkte, wie auch v^» ^ *«<'«
— 184 —
„doch flucht ist auf weissen kamelen", \"\>^ lk^-^ou (siehe schon
bei (j**lä?)' ^*"^ Utr^' ))^^^^^ iS^) "®^ ^^^^ ^^® brüste der
weissen kamele (dem wind entgegen)", öt^v oot^ . . . (j*^^M
L^JLuo6 Jo^-^ iidie weissen kamele . . . indem ihre haare voll
staub sind (sing, vi^ouil) und langgestreckt ihr lauf ist", öf a
(jj^-^L), 66* (ebenso), d^^ (j**^! (5^.W 'i^i^ ^^^ vorder-
fassen der weissen kamele (eile ich fort)", 'ift' (ebenfalls (^JoU
(J...JIXJI), 11^0 ((jLaäJI) und endlich vAt" u**t^l iX^ (siehe schon
bei »MJycs»^).
(125) JJcil dftalu „ein kamel mit einer biegung (J.Äi) an
den vorderfüssen", „mit geschweiften hüften", fem. r^üci (mit
dem hinzugefügten gen. ,jjLtirjJ|) Ham. t^öv (siehe schon bei
fi4^X pl. J^ Ham. ö'i^ ^j i34}r^^ d^ Jl • . . ^^^^
^•^^„und da erhoben wir uns, (uns hinwendend) zu denen mit
geschweiften buggelenken, die (während sie) zugleich hoch-
höckrig waren".
'lÄi fatijjun , junges (kamel)" (opp. Jy^ „bejahrtes";
beide auch vom menschen und anderen thieren), pl. gUcil Meid.
1 384 (siehe schon bei v^^jlo).
'b^ykjo mufarragatun „eine weitausschreitende (kamelin)"
Ham. vAt" (siehe schon bei sJüUguo).
1 eigentl. „a she-camel, whose elbows are far from (-^ wftj») her ehest
and whose armpits are (therefore) wide" Lane2361. ^
J
~ 185 —
c wi fardun „erstlingskamel (was man den göttern opferte)"
in den Sprichwörtern cli Jouail J.l ,,^as erste der Jagdbeute
ist ein opferkamel" (joyo hier von der feindl. stammen abge-
nommenen beute) Meid. I 35, und ebendas. II 212 J.l ^^M
-^ÜLÜI „das opferkamel ist das erste (vorzüglichste) der zucht".
iüßwax) mufrihatun „junge kamele (swi, pl. von »»Li „das
lebhafte [kamelfüllen]'^) hervorbringend" (von der kamelin gesagt)
Ham. vtl (siehe schon bei oLLu»).
(130) Atjd fdmun „vollgebautes kamel" Ham. t^t^r comm.
S SS y
(siehe schon bei öJ^). .
iljjjj harwd w(fem. der formjoiil) „langrückige * (kamelin)"
Ham. vAt" (siehe schon bei mjü^),
J^ katimun „brünstiger (kamelhengst)" Ham. Mt" (siehe
schon unter Joi^Lo),
*,joJlj> halümin'^ vj^nge kamelmutter" Ham. Ut" ((jöJLi*
JoLg-ww (C^O? fv^ t5^T^ '^^^ «und führe vor meine (junge)
kamelin" t*ö1 (siehe schon bei (•'jK), ^^öa comm. ^yJ^ ^^a.oJ«
- *»--
1 vgl. Iva „rücknn" (so obnn no. 101 I^ÄJI Jo*io).
^ zur otymologie von \jOyj3 vergleiche Ham. f"dV ^c^Aa-Uü
1*-^-^ ,jJkÄ.O „fürwahr dann trabte mir unterm sattel eine
leichtfüssige" (d. i. trüge meinen sattel nebst mir schnell von
dannen).
— 186 —
^CSLa. ^\SyS>^ vojil „und die junge kriegskamelin wird (dann)
zu einer kurzhaarigen, die noch ohne jungen ist" (Rückert:
„sie würde gelt gehn und verseihen") \ i^U (^y}ji\ öU !6!
^jöJLaJLI Ur vciwO „wenn du besitzer von einer (jungen) ka-
melin bist", t"!"!" (u^y^ ij-*)' vtv ((jo^AaJL) und vU ^^.j^j^^
^Li ^LjIä» ^->lil (jOj-i^ „und da wird die junge kriegs-
kamelin räudig und ohne jungen" (vgl. oben Harn, t^^x comm.,
|iur dass hier ^üli- statt ^iSyi steht); Meid. I 109 ^l
^Cil Lgjlil /tllS (joJLäJI „die junge kamelin hält ihren be-
sitzer vom reisen ab" (weil er bald ihre milch braucht, bald
ihr zur frühlingszeit geborenes junge verkaufen muss). Der
pl. lautet (joj^ Ham. va\ (JJl> (j^^ ^j^, vgL no. 67
Jofj) und (jöiLn (in einem vers Garir s Meid. I 40).
gj^UiAi Jcmdsun „starkes (sechsjähriges) junges kamel"
Ham. Ivv comm. (jj-Utli L^ ^\Jo(^\ ^o> LS „o wie manche loh-
farbene (kamelin), bei welcher ein starkes (schon ausgewachse-
nes) junge war, gab es (darunter)!".
1 er meint, sie würde zu einem neugebornen noch ganz kurzhaarigen
kamelfüllen; O^f steht sonst von pferden, und meine s. 59, 1. z. aus-
gesprochene Behauptung wird, wenn nicht besser -^^y^ statt ^!c>*^
zu lesen ist, durch obiges beispiel dabin modificirt, dass c>^J^f sehr
selten auch von jungen kamelen gebraucht wird. In Ham. It'Punddem
vers Ch.-A., s.210 halte ich aber trotzdem (>v^! für ein epithetum derpferde.
Zu s. 59, 3. letzte zeile ist nachzutragen, dass c>^Lä. auch vom esel (siehe
s. 125 ein beispiel) gebraucht wird.
— 187 —
(135) i>ys\ akioadu „langhalsig", pl. öJi Harn, ddt^ 3Jül
;^*Jj| 3 A^llO! „langhalsige, durch die nasriiige " (Ho, pl.
;^o) schnaubende"; dass 4>y>l auch „folgsam" heissen kann, wurde
schon s. 99 bemerkt [vgl. auch ;>.^' dass., von kamelen Harn.
IIa 4>^^ T^r^^ LT^r*^ "^^^ ^om zügel (an der nase) wundes,
leicht zu führendes (kamel)"].
^li hdrun coli, „kamele" in einem vers des al-Aglab al-
'Igli (bei Lane I 108) l>li^ H^ iü^ J^\ („possessing more nu-
merous sheep [goats] and cameis than he").
Juüüo muhajjadun „gekoppelter (kamelhengst)" ^ Ham. ^<\
*y^l oolj cXl^n ^icl „wie der gekoppelte (kamelhengst)
die pflanze Harm zertritt".
i^Lo^ÄJawwia'w „hochköckerige (kamelin)" Ham. 'Jlf :eUol5
&Xj^ ^;i>l3 „eine hochhöckerige von edler derber art" und vi*»
(sUc^l Ji); pl. |»y" Ham. t^W (siehe schon J^l) und Iaa
(*^); vgl. auch Ch. al-Al., s. 286 f.
^j^ labanu^f' „milchkamelin" (vgl. auch schon ^^ij-J ;>ji,
s. 154) Ham. ti^l ^«Jj „(zu den Banü T u al trug mich) meine
kamelin", t^f^ comni. (v^L)\ ^^ (J^) ^^^^^ ^'^ ^U^'^^ ^^^ ^^^
folg. vers ^Jiy>^)•
syn. syj^OJU' Ham. ö*jt", siehe unten bei PSw s. 190.
— 188 -
(140) äääJ h'khatufi „ milclikamelin " Harn, tvl und t"*\
(siehe beide schon s. 107 bei 4>>*), dann noch vf t" (siehe schon
bei (V^jI); Meid. I 388 in einem vers ääüJ ZjI j! „zum herrn
(besitzer) einer milchkamelin". Der pl. lautet ^LäJ Harn, v^t"
(siehe schon bei ^X?).
-„•aI laküJm'n (von dem gleichen stamm JÜ; ebenfalls)
„michkamelin" Harn, tvt*' (^tÄ.yü) und fl^t* comni. «^yi-'
aj^sL^ „ihres nachbars milchkamel"; Meid. II 415 (Sprichwort)
siehe schon bei &a*js, s. 170.
5 yü lakwatun „schnell empfangende (kamelin)" Meid. II
309 LLuJ oJ5 * s*-fti oio „sie war eine schnell empfangende
kamelin, welche einem gut befruchtenden kamelhengst^ begeg-
nete (beiwohnte)", d. h. sie passten beide gut zu einander.
^J^Li^ moMdun coli, „hochschwangere (kamelinnen)" ^ Ham.
„ich sah die rosse den schweif gegen euch sterzen (d. i. von
euch sich nichts gefallen lassen), wie den schweif sterzten die
hochschwangeren kamelinnen, sich wehrend (weigerndj gegen
^ 3. fem. von /c^^ (HI von demselben LL', von dem syL' abge-
leitet ist).
2 ^jifcjuj* allg. „kamelhengst •, bes. aber der „schnell befruchtende".
3 vgl. [jc.^ „geburtsschm erzen leiden"; manchmal heisst (jöliS?
auch ,, kamelinnen, die soeben die geburt überstanden haben".
— 1S9 —
den, der den rest der milch ihnen ausmelken will" und ff v
(^LäÜI); Meid. II 627 in einem dort citirten vers o^IaS*
v^jo j*! >^^^^ <S)^. Uillj-? ,j-ii v^ ^joL^Jl, welchen
Frejtag übersetzt: „Dispersae sunt camelae ad pellem stramine
impletam (siehe am schluss der kamelepitheta bei IS) et nescit
utrum crassum relinquat lac an liquefaciat". Von demselben
stamm ^JäJ^
(jdÄ-Lo mdhtdiiß»' „eine in mutterwehen sich befindende
kamelin" Ham. ^*^ (siehe schon unter ^^^-g-^Äl).
itikjo matijjatiin allg. „reitthier", dann aber bes. vom
kamel (pl. l^LLio) passim z. b. Ham. VV^^ comni. siehe s. 173
unten), vaa u. ö. ^
® - -
(145) ütÄLo manihatw^ „eine zur nutzniessung einem an-
dern geliehene ( kamelin )^''^, pl. ^>4^ Ham. 1a^ ^(V^
^\jQ\ l^\S).
xaa2^ nagibatun „edle, vortreffliche (kamelin)", pl. v^l^
in einem schon in der anm. zu J^^.^ s. 147 mitgetheilten verse
des ar-Rä'i.
^ in der Zählung aus versehen von mir übergangen (also 144»).
2 so dass dieser ihre haare, ihr junges und ihre milch für sich
nehmen darf (geschenkt bekommt; is^ heisst ,. geben, schenken", siehe
s. 107 bei ^^5). siß (die kamolin) selbst aber seinerzeit wieder zurück-
erstatten muss.
— 190 —
xIä-LS ndgijatwi^ „flüchtige, schnelltrabende (kamelin)'^ ^
Hain. ^V"^ cüinm. (siehe schon .bei JoJLä«, pl. äIä-) und vt'i^
Xaä.u «^y^*5 „und wie manchen sattel einer traberin", wie
Tarafa MualL, vers 14 (v:i)ll^tS); Meid. II 328 (sprichw.)
»*j^ viijUc^LUI *^* *jri „das beste am Stammbaum der schnell-
trabenden (kamelinnen) ist der Stammbaum selbst".
6
Jlä^u ndhilun „(vom marsche) abgemagertes (kamel)", pl.
Jl^IIj Ham. Md" j^ip (^JJ „bei abgemagerten thieren (ent-
schlief ich reisemüd)".
c\lj ndziun „heimwehkrankes (kamel)" Ham. ö'\^
J^Jo üuS' jy£L£Ji\ PS 1^1 vi' Sr^'5 ^^^^* ^^^ ganze schöne
lied, Rückert, Ham. II, s. 115, no. 539, wie das epitheton auL^
oben no. 60).
(150) ^^-oL^ nädihun „zum wasserschöpfen bestimmtes
(kamel)" Ham. t" I d Liflj (»^aJU '^ya „du bist zu einem schöpf-
kamel für die leute geworden"; pl. ,^>^lii Ham. f t"f (siehe
schon bei iüCwL^). Zum wasserschöpfen brauchte man die
schlechtesten kamele, vgl. Meid. I 510 das Sprichwort ^ J<>|
ÄJüLJ yfjLä „geringgeschätzter (werthloser) als ein wasser aus
1 von l^, inf. ^l^ (siehe schon bei iLl^-u» an zwei stellen) „ent-
kommen, enteilen, eilen, schnell sein".
— 191 —
dem brunnen schöpfendes kamel" (vgl. auch ebendas. den vers
Dn r-Rumma's, wo es^lLwgJI ^j^ Jjl heisst).
y£Li mdicun „abgemagertes (kamel/', pl. eLojI Hani. i^^t"
(^Lo3l) und f AV CjuÜI LÄCi ÜöiLdj! L^«j> S*'"^^ ^5^
;^4>Lä« jjLoix) „sie spornten die reitthiere an, indem ihnen
(den reitkamelen) ihre abgemagerten (d, i. die müden von ihnen)
nachfolgten, wahrend zwei singende und der kameltreiber * die
reitkamele zum marsch aufmunterten."
\s>^süjn manfüyatun „weithüftige, mit schwellenden Seiten
versehene (kamelin}" Ham. vAt" (siehe schon bei sJüLwlyo).
K^lkA munaffahatw^ „ermüdete (kamelin)" Ham. va^ (pl.
*v^LS näbun „altes kamel" (vgl. schon s. 157 anm. 4) Ham. 11t
(siehe schon bei ^c^, s- 154), vH ^^^Lo^l| 54>K J<^rl <3y^
v«>b „es eilt mit meinem sattel davon (== trägt ihn eilend da-
von) eine, deren lenden sich hin und her bewegten (andre:
eine an den lenden glatte, zarte), eine alte kamelin" und vö» ^Z^
<^\1 JLiu? „die glieder eines alten kameis verschlingend" (vom
kochkessel), wie in einem vers bei Meid. I 49 Uli I*o Lo
^3^^! ^Uj &Q| J J> ^jI II ^^JLiJI L^^ „nicht schadet einem
alten kamel der ihm angehängte wasserschlauch; dass man
* ö\.^ heisst dann auch speciell „der die kamele durch gesang auf-
muntert".
— 192 —
zum Wasser komme (hinabsteige), schon mit wasser versehen,
ist das sicherste" und in den Sprichwörtern Meid. I 628 &a1;
iLc Jl k^Lüü „thöricht ist bei einem alten kamel das brüllen"
(weil dies gewöhnlich die jungen thun) und II 263 (vgl. II 753)
^LOI iojjJt mJoAü Jö „es durchschneidet ja noch die wüste
das alte kamel" (von noch rüstigen greisen gesagt). Der pl.
lautet v^^^^ Ham. \Y\ {^^jlaS) und vaI (siehe schon bei iüU».
in der anm.) wie in einem bei Lane I 327 citirten vers des
Labid, und in den Sprichwörtern Meid. I 30 (siehe schon bei
Juli, pl. XJLä-) und II 498 ^-^a^'^ siiJ^ Lo siLi*! ^l „ich werde
nicht zu dir kommen, so lange die alten kamelinnen nach
ihren jungen stöhnen" (d. h. gar nie, die alten kamele lieben
ihre jungen am zärtlichsten).
(155) ili^j waynau (fem. von jj^^O iM^rke, dicke
(kamelin)" Tarafa Mu all. vers 13 ^Hä.* jüüU^^ ^ „einer hengst-
ähnlichen starken (kamelin)" und Ham. f ^1 (iLG^JI, Rückert:
„das bausbackthier").
f-U\« warkau (fem., von ij';^!) eigentl. „schieferfarbene",
„aschfarbene (kamelin)" [von weisser ins dunkle übergehender
färbe - (vgl. auch oben bei v..^.^!), syn. *3l (siehe daselbst)]
1 XaJL^ä- gumäHjjatun „hengstrihnliche kamelin" wurde oben (zwischen
(>xXä. und (»M^) aus versehen ausgelassen.
2 Muhij i^\yMj jl \joLkj &jlj ^^ Lo. Die grundbedeutung des
Stammes p-* ist die des gelbgrünen von jungen blättern (daher auch arab.
— 193 —
Meid. I 698 ^Lj\i ^jjo JJx,\ „unglückverheissender als eine
aschfarbene kamelin", denn solche kamele sollen zwar wegen
ihres fleisches, nicht aber wegen ihrer ansdaner im lanfen und
der arbeit — und dazu braucht der Araber doch zunächst sein
thier — die bes'ten kamele sein.
-jLa^ higdnun „weiss, lichtfarbig, edel" von kamelen, ^
(unveränderliches adj., so) Ham. ö»1 (dort wird ein held ^o^a?
^il „des gaues edles ^ kamel" genannt) und vf t" m^^ r»r^
(siehe bereits unter den hengstnamen, bei Jl^ä- anm.), fem. Muall.
des ibn-Kult. vers 14 jjpJI ^^^ y^ (siehe schon bei Jo),
und pl. Ham. -Pt '^'^^^^ (J^-4^W (siehe schon bei c)J) wie
Meid, n 894 (dichtervers) LSSl^ LlLa^ 3 (siehe schon bei !Xj,
fem. 5^).
^>^ „baumblatt", \j^s^ von bäumen „blätter schiessen"); vgl. ausführ-
Hch darüber meinen. Physiologus, einl., s. XXVI, und über die arab. be-
(leutungen Fleischer zu Delitzsch 's psalmencommentar, ps. 08, 14
(der vermittelnde begriff zwischen gelbgrün und aschfarben ist der des
fahlen, d. i. gelbgrauen; vgl. auch ilSNlJr„die wölfin").
1 über die grundbedeutung „mattweiss, weisslich sein" siehe
Fleischer, Nachträge zu Levy's Chald. Wörterb., I. s. 423.
2 vgl Fleischer am eben citirten ort „^Ld^ heisst eine lichter
gefärbte und feiner gebaute edlere art des einhöckerigen cameis (dro-
medar im engsten sinn), wegen seines raschen und ausdauernden laufes
bes. als reitthier geschätzt" (opp. ,j»aä;ö, neuarab. dagegen = ^jLsWO,
siehe s. 212, anm. 1).
3 vgl. ibn-Kull. 14 ,j^i \J^- r^ ^S\, also ebenfalls *3l
und (j^^ Synonyma. — üie f ar bennamen , die in dieser arbeit von den
Horamel, thiernamen. 13
— 194 —
(O^lä hdginun „vorzeitig trächtig gewordene (kamelin)" ^
Meid. I 290 (Sprichwort) ^j^L^I ^j^ dSJ\ J^ „der milch-
kübel war für die vorzeitig trächtig gewordene allzugross"
(weil solche kamele, nachdem sie geboren haben, viel weniger
milch als andre mutterkamele geben).
*jL^ muhaddirun „brüllender (kamelhengst)" im Sprich-
wort Meid. II 328 rIxJI 3 sjL^L5^„wie ein brüllender (karael-
hengst) im stall" (wo er, um ihn vom coitus abzuhalten, einge-
sperrt ist und nichts machen kann).
(160) oLä.j^ Mrgdhun „schnelle (kamelin)" Ham. vd* (wo
der kochkessel mit einer schnellen kamelin wegen seines auf-
wallenden siedenden Inhalts verglichen wird).
_.yft| ahwagu „schnell dahineilendes (kamel)", fem. fLiyc
hangen Harn. ^f^t> (siehe schon bei äJU-ä) und vd« (:^Lä-«^,
wie (oLi^ von dem mit einer solchen kamelin verglichenen
kochkessel).
kamelen vorkommen, sind, um hier am schluss kurz zu recapituliren: ^o\
„lohfarben", jr4>i „dunkelbraun", t>»-w! „dunkelschattirt" (bei \^ (^ v^'
mitgetheilt), v^^u^f „hell-, aschfarben", jÄol „gelb mit dunkler schat-
' - "f . . . ' -"T
tirung", -^..^-g-o! „weissröthlich" (siehe dort meine bemerkung), ^_^maä'
„weissröthlich, weiss", \Ji)y „schiefer-, aschfarben" und m^*? „weiss-
lich, lichtfarbig" -^ die des pferdes \j^\ (s. 56), ^y^ (s. 64), ^ö\
(s. 69), JUwl (s. 83), ^1 (s. 93), ci^uy^J (s. 100) und 4>>^ (s. 107).
1 über den bedeutungsübergang siehe ebenfalls Fleischer a. a. 0.
— 195 —
*|vx^ Mmiin (pl. von [ivaPI, fem.] iUjÄ) urspr. „an der so-
genannten durstkrankheit (*Ijü5) * leidende", dann aber auch allg,
„dürstende (kamelinnen)" Harn. fAt" Ua^ ^syi\ j»%5 ^<><^ Ui
LwiLoipi „wie du (nur mit mühe) wegtreibst am tag der tränk-
ung (vom Wasser) durstende, erst am fünften tag ^ ihres durstes
zur tränkung gelangte (kamelinnen)" und t^l^i* ^-^i^^^yi-^ f^-tr^ [HV^
(jwj^* r(wir sind [so übel zugerichtet wie] an der durstkrank-
heitleidende mit pech beschmierte kamelinnen, welche sich anein-
ander reiben",^ wie in einem bei Meid. I 702 zum Sprichwort
(vxäJI jjjo v^v^t („mehr trinkend als die dürstenden kamelinnen")
mitgetheilten (späteren) versa xäI-ä ^3^ \J^ J^^l cM ' 6^^.^
^55^ u' '^^ <J^ (^^^' ^r^ S^r^y "^^^<1 bereits gesättigt
frisst er noch wie ein elefant und trinkt nachdem er schon genug
getrunken wie die dürstenden kamelinnen", endlich noch in dem
Sprichwort UuaSl LIjuä- (W^-^JU ilil „er sandte (voraus) zu
den an der durstkrankheit leidenden kamelinnen einen wasser-
süchtigen verwachsenen mann (sie zu heilen), d. h. einen kran-
s
ken zu den kranken" JVIeid. II 221. — Als reines adj. steht ajüö
G
Harn. t"t"t" o^l Jl (VA^ ivon kriegern gesagt) „dürstend
nach dem tode".
Soweit die epitheta des kameis im altarabischen. Es
* diese krankheit bekommen die kamele vom genuss stagnirenden
Wassers; sie irren dann, von rasendem durst getrieben und alles futter
verabscheuend, umher (bis sie, wie andere hinzufügen, endlich zu grund
gehen).
2 vgl. schon s. 111 unten, aber dazu Frey tag, Einleitung, s. 233.
3 siehe auch s. 205, anm. 3.
13*
— 196 —
folgen nun in kurzem die namen der körpertheile dieses
thieres, mit Zugrundelegung der bereits von al-Asmai im
^^wft-M *^Lä5^ angewendeten eintheilung.
Die lippe heisst Ju;^ Diw. Tar. i^ , t"t*, die pupille
&S J^ Meid. II 849 (j-^l p Jl^ jlo ^^ ,? Sprichwort), i der
huf2 Jaä. Harn. \^* (vgl. auch schon s. 52, anni. 1 und s. 72,
anm. 1),^ der knöchel am untern theil des fusses, an dem
man die fettigkeit des kameis erkennt, ^^Lw (vers bei Meid.
1 an ihr wie an dem am untersten theil des fusses befindlichen
knöchel erkannten nemlich die Araber, auch wenn es von aussen nicht
sofort sichtbar war, ob das kamel fett habe oder nicht (vgl. unten
2 nicht, wie man etwa erwarten möchte, in al-Asma'i's eintheilung
dem nagel {> on"), sondern dem fuss des menschen (J^*JI) entsprechend
(und ebenso j^sLä. vom pferd und i»4A.ir> von schafen, rindvieh und ga-
zellen), da bei diesen thieren der huf in zwei zehen (klauen) gespalten
ist, welche beim kamel a-wÜ-« heissen; letztere entsprechen also dem
ySUD, WO sie auch bei Asma'i aufgeführt sind (der sing, heisst fVi**^^,
siehe die anm. unten bei den kamelläusen). Beim pferd allerdings, wo
der huf blos aus einer zehe besteht, könnte vi^Äk mit gleichem recht
auch unter der kategorie vÄb aufgeführt werden. Eine stelle, wo [V-wMi^
und jjv^ nebeneinander stehen, ist Harn, löt" yi\y^m (V^LLo
„(es werden euch zertreten) kamel- und pferdehufe".
3 eine besondere affection des hufs, das sog. hufweh, L^* Ham.
t^*f, siehe schon unter kX4JU bei den kamelepithetis, vgl. auch noch
Ham. mW (siehe schon unter iuXcJ) und \H* ^unter J^a^Xä-).
I
— 107 -
II 849 ^"^kjL ^ 'iJe j.b Lo ^jJL^T üo ^Lü ^jjL^X^ !^
^jjS 5I „nicht klagen [die kamele] über ihre arbeit, solang sie
fett sind, solang [nemlich] mark in ihrem fussknöchel oder äuge
[s. oben X5t>Ä] ist*'), die beiden knie ;jUa5\ Meid. II 361
iy*JtjJ\ JuSS^ sprichwörtlich von zwei gleichen dingen), ^ der
bauch ^^ Meid. II 284 (Jo^l ^^ 3 liü „die kälte liegt
im bauch der kamele", nach dem commentar: weil im frühling,
■* ^ " ^
wenn die kamele gebären, die kälte fortgeht), die brüst JlC15^
Harn. Y)^* (dort plural J^Sjr),^ die schulterblattgräthe
i^jLft Ham. vfA (pl. ^^Ilt), der rücken ;^J> (siehe schon bei
Jls^}, der widerrist Jl^Ls Ham. vf I, der höcker (»LLl Ham.
t*dv, 11 (, vft und vf t wie in dem Meid. II 880 citirten verse
des ' Ajid (ULlw •! t<Xfi\ „butter oder einen kamelhöcker") -^
und in den Sprichwörtern Meid. I 257 (|*Ji-l ^ ^iU^I „höher
[= fetter] als ein kamelhöcker") und II 613 (L^LÜ 3 Lo
' nieder knieen dagegen (und zwar dabei auf die brüst, ^o, zu
liegen kommen) ^Cj, so Meid. II 863 (i^v^ ^r^ ^ 7^ '^
JojII „dies ist eine sache, auf welche die kamele nicht knieen"; sie
pflegen nemlich sonst auch auf dem rauhsten härtesten boden niederzu-
knieen; daher mabrah (siehe s. 209. anm. 1) „lagerungsplatz" (vgl. auch
harh und harraha s. 201).
2 die weibliche brüst heisst beim kamel, rindvieh, schafen und
9 o - . ® *• ■;. ^ . II .
antilopen ^j^ (beim menschen ;54X-J), das euter v_äAä..
3 die kamelhöcker waren eine delicatense für die Beduinen; das
fett derselben hiess ^«-ft-J<Xww Ham. vf ♦ (aLLwJI v«ftJtV»*« t'dv). — Jüj
ist frischer butter von kuhmilch.
— 198 —
'i^\Jjt „in ihrem liöcker ist kein fett" d. h. sie ist nichts werth), ^
die höckerspitzen ^*j (singular 'i%\^) Harn, ^dt^ ((c;^^
vgl. auch Harn. f*H iSj^^ ^^C> „mit höckern versehene" =
= kamele),^ syn. ,j^LLI (sing. XiwJLui) Ham. 1\^ und «iS
ebend. I^vl, das schamglied Jou Meid. I 456,^ der urin (wie
bei den menschen) JIj Meid. I 456 (JCiil JIj ,jjo v«aJLLt
„[dem naturlauf] entgegengesetzter als das harnen des kamel-
hengstes", da dieser und der löwe nicht wie die andern thiere
sondern nach hinten zu uriniren), ^ die haut, in die der kamel-
embryo im mutterleib eingehüllt ist, "^JL Meid. II 801 (^Li 3
Jki^.),^ die lunge y^ Ham. ö^I (siehe schon unter t>«x, s.
157), die leb er joli in einem vers al-A'sas des Bähiliten (bei
Lane, I, p. 2292 unter w«x) und endlich die hautblase, die
der kamelhengst aus dem hals, wenn er brünstig ist, heraus-
treibt (der sog. brüllsack) RäAÄm» Ham. M comm. und Meid.
I 673 (v;isi li* \L>sö^ xaAjlw „der brüllsack hat gebrüllt.
1 noch ein wort für höcker, Xiö^, steht Freyt. Prov. III 426.
2 weitere belegstellen zu ^j^ Ahlw., Ch. al-A., s. 143 und 287.
3 und zwar genauer der hautsack, in dem es sich befindet (vgl.
kitdbu 't-fark: 5ili^ Jou^ Ytr^^ «^r* \J^ |V-UüJi^).
* vgl. auch XJUX in ^o^-s^f /c4^* *^^^^^ «sein (des kameis) an
der sonne getrockneter urin heilt die kratze" Meid. II 97.
* vgl. auch die XiLLII i^^ genannten pflanzen Meid. II 849
(»membranae camelae").
— 199 —
dann aber wieder aufgehört", wie Ali gesagt haben soll, als er
lang gesprochen hatte nnd noch weiter zu sprechen aufgefordert
wurde). Die speise, die die Araber bei hungersnoth aus den
haaren und dem blut der kamele machen, heisst C^JLc in einem
vers bei Lane (I, p. 2401 unter JlcÜ). — Das schlachten
der kamele heisst »yi Ham. vt"A und t^'dt^, daher ein solches
zum schlachten bestimmtes thier y^^. Ham. i^tl comm., pl.
yys>^ Ham. f^\\ und i^aI*' und die zwei schlächter ^l;)!^ (siehe
schon bei ^^*) heissen; ' die milch ^jJJ, pl. ^üJI (siehe
schon bei J^ia^) und ^_^uJ^ (siehe schon s. 111), melken
,^>1ä Meid. 11 547 v-^l^ v^>-Lil „melken und die brustwarzen
unterbinden (damit das junge nicht trinken kann)" (siehe auch
S^j, pl. ^LXjI) und CJ^tC^ißh^ ymiox 0^mSo\ vgl. auch s. 166
äj^Aä. und s. 187 jj^^j „milchkamelin".
Das ausgestopfte junge, mit welchem man die kamelin,
die ihr junges verloren hat, täuschen will, damit sie beim
melken still halte, ^ heisst ^ Ham. (dt**, vers bei Meid. II 627
(siehe schon bei ^JoL^, s. 189; dort IS ,^1 vielleicht in
b»^ zu corrigiren?), und dann die kamelin selbst ^Lto
yi\ Ham. t"vl Ein anderes manöver, eine kamelin, und zwar
eine solche, die ihr junges nicht trinken lassen wollte, zu
täuschen, bestand darin, dass man einen in der maske eines
wilden thieres auf allen vieren auf das junge losspringen liess,
um so das muttergeflihl im kamel wachzurufen. Kamele, bei
denen auch dies nicht haH sondern welche den melker wie das
1 vgl. auch Frey tag, Einleitung, s. 241 anm. und s. 243 oben.
2 vgl. Rückert's Hamasa I, s. 95 anm.
— 200 —
sänofende junge mit dem fuss wegstiessen (^s), hiess man
^Ül ^\^i (Meid. II 222 ^CJI olS J^a^).
Den mist von sich lassen, misten heisst vom kfimel (wie
auch von rindern, schafen und antilopen) yxj (kit. al-fm-k)^
woher der name *j^ kamel d. i. „das mistende" kommt. Für
kameltruppe und -he erden unterscheiden die Araber je nach
der anzahl der kamele verschiedene bezeichnungen: c>.<3 (von t>li>
treiben,^ vgl. als amilogie dyiXr] von ayco^ agmen von ago
und trupp von treiben) „ein kleiner trupp von drei bis zehn
kamelen" Ham. I^öö »3lj, pl. (>UJ! Ham. t'l^v und f t'i', wie
in einem Meid. II 500 citirten verse des Tulaihatu, — '^y^
„kameltrupp von zehn bis dreissig (und darüber)" Ham. Vdt"
(woselbst der comm. „ungeföhr vierzig" erklärt) und vdd ioowo
Ä-issjö Jou „ein (kleiner) kameltrupp nach einem grossen",
denn — kiÄÄ ist „ein kameltrupp von ungefähr hundert stück"
Ham. J'M? t*d1 (siehe schon bei {•)!;, s. 170), It^v (siehe xlj^
s. 176), IIa XjLo xi^\J „^^i^ einem kameltrupp, hunderten"
(nominalapposition) und vi^d (siehe schon unter Jo|). Ein wort,
das sonst vongazellen- undoryxantilopenrudeln^ (auch von vogel-
schwärmen), dannübertragen von Jungfrauen, gebraucht wird, v->v*^,
kommt Ham. vif auch in der bedeutung „kameltrupp" vor. ^•
1 davon t>U4> kameltreiber (siehe schon bei ü^^^, kamelepith.
no. 118).
2 Ahlwardt, Ch. al-Ahm., s. 142 „rehe und wilde kühe* nach der
herkömmlichen aber unrichtigen bezeichnung.
3 dort ist wohl unbedenklich L^v^ statt L^j-^ zu corrigiren.
— 201 —
Noch sind namen für kameltruppdJj (urspr. „eine heerde auf ihrer
brüst [Jji]^ ruhender kamele") Harn. I^od (^jlJt jj-^) und sY*
(siehe schon unter »rC^, s. 163), *lpi „weidende kamele" Ham.
Vdt* (^IIaL), xl*fl.fc (auch allgem., z. b. von menschen u. a.)
Ham. H\\ LLää o^io" *^ „hochhöckerige kamele, welche in
häufen sich niedergelagert hatten" und 'iJL^l (urspr. „fortge-
triebene kamele", ==* If Jbj-b Ham. I^ve. Die Wörter für
das schreien der kamele sind Lix (siehe schon unter »jwcI^
s. 171) und rjLä 2 (siehe schon vl\^, s. 194), und von der ka-
meiin, wenn sie ein langgedehntes brüllen nach ihren jungen
ausstösst, ciJÜ (siehe schon s. 107 JüLä und die anm. dazu);
ausserdem ist noch zu erwähnen das verbum 2^ Ham. ^öf^
(siehe schon bei Jl^IT).
Auch je nach ihrer heimat werden die kamele verschieden
benannt, und zwar werden als besonders vorzüglich gerühmt
die von Sadan in Jaman (ioü JuÄ Mu all. des 'Antara, vers 22), ^
dann die hadramautischen Ham. y\^ (siehe schon unter ü JüLwiuc)
* vgl. oben die anmerkung zu ^\JLkS\ und den gleich unten mit-
zutheilenden beleg zu Xa vic ,,kameltrupp".
2 und zwar nach dem kitdh al-fark: -Xsf^ 13!.
3 deren hirte wird dort |»nir> und a^i „ein barbarisch redender"
(weil Südaraber) genannt.
— 202 —
und die maharitischen (ebendaselbst),^ sämmtlich südarabiscbe;
als gute lastträger galten die von al-Hira (vers des SaLr al-
Gajj bei Lane, I, p. 2274 unter Hixic, wo es heisst !*.>wCn»Li
slxil JU^ (c4^ Uj „therefore march ye as marcb the ca-
meis of El-Heereh") an der nordostgrenze Arabiens. Die zwei-
höckrigen aus Hochasien stammenden werden erst in der spätem
literatur erwähnt und waren den alten Arabern nicht bekannt
(so j^xiCcJt al-huhtijju „chorasanisches oder baktrisches kamel" ^
in einem Meid. 11 553 citirten verse Abü-Du aib's,^ und 3UO
turlcumdnijjun Freyt. Prov. III 425 ^-ii*5^ ^^ 3U^* Jl^^^
„ein turkomanisches kamel machte einen anlauf und blieb dann
wieder stehen"). — lieber eigennamen, die man einzelnen
kamelen gab, siehe Frey tag, Einleitung s. 231, wo noch Si-
räb, der name einer kamelin (vgl. Rückert, Hamasa I, s. 336),
hinzuzufügen ist. — Die pflanzen, welche die kamele fressen,
sind die blätter des faZÄ-baums oder der akazie, des bittern
nach salz schmeckenden Aaw2t/-strauchs (daher sie Ham. v^t
^:i>UÄ.iÜ5 und (cjLun»'^ „Talh- und Ham (fresserinnen"
heissen) und des Harnt- oder ^r^Ä:-baums (siehe unter d J und
iaZälx>, s. 159 und 168). * Wenn sie nicht auf freier weide
1 vgl. auch die anm. zu J^<3, s. ITOanm.l und Mehren, Rhetorik
der Araber, s. 293 unter j^'cXaä. ^^o Sv^.
2 nach andern speciell die, die durch kreuzung arabischer stuten
mit chorasanischen hengsten entstanden sind.
3 starb 26 d. Higra unter 'Utmän.
* vgl. auch Frey tag, Einl., s. 241 f., wo die pflanzen, die die ka-
o ^
mele fressen, in zwei klassen, in bittere (C>^»> liamdu^) und süsse
(JLL^ hdlatun ) eingetheilt werden.
— 203 '
gehn dürfen, so schwelgen sie in „trocknen schwarzgewordenen
kräutern" (t>llSl ^.)öJ\ ^) Harn. öY\; die erwähnung der
pflanze härm siehe schon unter cXaax), s. 187. — Der durch die
nase der kamele gezogene ring heisst iUty%> (pl. *jtyb^), siehe
Lane I, p. 734 (daher Harn, tlö (•C^l (5%^' "^^® ^^^ solchen
ringen versehenen reitthiere") syn. Ho, pl. ^yi Harn, ööf (siehe
schon bei Spl, s. 187) und rM ((«r^^ 3 Ji^)» dieser ring
dient bei den kamelen statt des gebisses beim pferd, und durch
ihn werden sie geleitet. ^ — Um die kamele zu erkennen,
brannte man ihnen zeichen ein, daher dafür der name sU
„feuer*', so im Sprichwort ÜD.li Lsö^LS „ihr (der kamele) Ur-
sprung (ihre abkunft) ist ihr (== erkennt man an ihren} zeichen"
Meid, n 757; eine ausführliche erörterung darüber (besonders
aufzählung verschiedener t.t. dafür) gibt Frey tag, Einleitung
s. 234 f. — Durch gesang und verschiedene rufe werden die
kamele beruhigt oder aufgemuntert; so hat das wort ^Lä. ^
„kameltreiber" die specielle bedeutung „der durch gesang die
kamele antreibt" angenommen, Ham. i^av (siehe schon bei yoj
s. 191), {"»"r comm. Li^Uä L^ (^4>Lät i^^T^ „und es lässt
der kameltreiber wiederholt ihnen ertönen laute rufe (oder tone,
sing. X>^»^)"^ und im Sprichwort Meid. II 329 isJ^^^^ ^(^[jL\S
^ vgl. auch Freyt. Ein!., s. 233 und 237.
2 part. von ^ftX^ (z. b. Meid. I 91 lm^ ^cXäJ viüj^ „tu ca-
nendo propellis camelum").
3 nach Rückert („weckt neu der treiber ihr gestön") gingen hier
die töne von den kamelen, nicht vom treiber aus.
— 204 —
Ifju „wie der kameltreib er, während er keine kamele hat".
Der hirte, der den kamelen ^^ hig zuruft, heisst ^j^^^^Ol
Harn, vtf (dort vom wegtreiben von der cisterne), und der hab
hab rufende ^-^a^ Ham. ^\^ (siehe schon bei J«i^, s. 178)»
beim melken (siehe schon oben) beruhigt man sie durch bas
bas rufen ((j*ol Meid. II 487, siehe schon bei äju), daher der
so ruft JLjuo heisst Ham. d\^ (siehe schon bei J\LS s. 156). —
Speciell für den kamelritt wird das verbum vj<i\* gebraucht,
so Ham. \ LiLo^. ^ LSLIwli „zu ross und zu kamel" und dU
v.^K Zx£. „zu fuss", Meid. I 259 J^^*ai v->5lT (siehe schon bei
JOuaiJ s. 153); daher dann auch das subst. v«/^Co Ham. tvf
und rt'd (pl. v^r^ Ham. rt^O „kaiiiel", eigtl. „fahrzeug" (sonst
auch „schiff"; vgl. den spätem ausdruck „schiff der wüste")
und das gewöhnliche wort für reitkamele (coli.) oL5\ ^ Kur an
59, 6, Ham. Mt, I^M, i^av, dir (siehe schon bei jj^li?, s. 169),
irv (siehe schon s. 131) und vl"1, pl. J^lij Ham. tdl, tdv, öIa
t JuS*) und v^* v^l^Jl 4>yci> Ijjuüi „bindet die sättel
der reitthiere auf!" (zu ;>yj3 vgl. auch Ham. vfi^, siehe schon
1 hie und da, doch seltener, auch vom pferdritt, so Ham. t"t"A
(siehe s. 111 oben).
2 plur. von C^C'v
3 vgl. auch äth. I Reg. 30, 17 KCVhfl^' und Clbfll*« „kamele"
und arab. ^y^) dass. (daher kommt natürl. das R. Hartmann [Z. f.
Ethn. I, s. 761 räthselhafte Gallawort i-uMibe „kamel"); vgl. auch ass.
rukuhi, z. b. Asarh, 4, 16 (zw. süsi und alpt).
— 205 —
bei iuÄ-LS, s. 190); synonyma von ^li^ sind JÜ«»^ „lastthier"
Harn. ti^A u. ö. und das sehr häufig gebrauchte wort ^^iojo
„reitthiere" (coUectiv; einheitsnomen xlSaxi^ so z. b. Harn, dtv)
Harn, tid und passim (siehe schon s. 189).
Unter den mancherlei krankheiten des kameis ist die
am häufigsten genannte eine art ausschlag oder kratze Jül,
daher ein damit behaftetes thier liJ! • j (vers Nabiga's bei
Meid. II 360 ^1^^^ s^jlc ;^i^ v*JI t^tX^ «[^^ ^^st mich
gelassen, gemacht] wie ein räudiges kamel, wo ein anderes ge-
brannt ^ wird, während es selbst frei umherweidet") heisst; der
gewöhnlichste name für so ein kamel ist aber
(163) «ovÄ^I agrabu „krätziges, räudiges (kamel)" Ham. \'dd
v-jyÄ-l ^j-pl ^JJO ^c-*^aib Uj „wie von der heerde entfernt wird
ein räudiges kamel" und öM ois^l >LftJl io J^^ x5L5^ „als
ob er (wegen seines Unglücks) ein mit pech bestrichenes räudiges
kamel wäre", fem. iüli Yd\ comm. ^Lä. ^'L^'^ (siehe schon
bei ^Jö^JJ5), Ma LSI^ oJ^ &Ljlit J^IiS ^ „wie sich eine räudige
1 nemlich des heilens wegen; vgl. auch Meid. II 704 tX*J* ^^y^
(>Jjf! {^y*^ Ljß&!«4>l „wegen der fernliegendsten krankheit schon
werden die kamele gebrannt".
2 wie ich statt J^^La. ^\ö^ lese.
3 ZU u***-«j* vgl. Harn. ^^Y [siehe schon bei rv^; zu construiren
ist dort vÄ\AXb |VA^ U*';-^ (*^ „durst geplagte kamele, die sich an
(andern) durstgeplagten, welche mit pech beschmiert sind, Reiben"].
— 206 —
kamelin, wenn sie (andern) räudigen begegnet, (an diesen) reibt",
vtA ^LSLi ^La^ (siehe ebenfalls schon bei \jOy)^) und vt^t"
xSlJwÄ- ^1 ÜJtÄ^ oiai^ „indem unsere gesunden thiere
vermischt wurden mit seinen räudigen", ^ pl. u^vä- Harn. Ma
(siehe oben beim fem.) und vt( ^UaJJ ^•^vi! P^-«3^ «wie die
räudigen kamele dem bestreicher willfährig sind", und ^^>^
Ham. ^** L§-)i\iii ^j^^ Jt ' ü^l^Jo ^^„wie sich die
gesunden (kamele) den räudigen nähern und diese sie dann an-
stecken" und in den (späteren) Sprichwörtern Freyt. Prov. III,
no. 220 bM^\ ^\b ^J^y^^ ^ Jdij! „undankbarer (eig. exo-
sior)alsdie räudigen kamele, welche (mit pech) bestrichen werden"
und ebendas. no. 3029 H^Lül ,j^ (c^r^' ^ „trenne die räudigen
kamele von den mit lipp engeschwüren (is) behafteten"; der,
welcher solche kamele besitzt, heisst deshalb ^>^ Meid. II
527 (i^^^J Äjül y „nicht gibt es einen eid für einen, welcher
räudige kamele besitzt"). Ein heilmittel gegen diese kratze
{^f>) ist an der sonne getrockneter kamelurin Meid. II 97
(siehe schon s. 198, anm. 4), ein anderes, und zwar das gewöhnlichste,
dass man die thiere mit pech beschmiert, so Ham. t^l"f, öM,
vft (alle drei stellen schon oben) und vf d o^UI bo^Lb JU^
jUo ^tlk£!L „kamele, welche einer mit harz und flüssigem
pech beschmiert hat"; den läppen, womit man dieses thut,
vÄ»- bezieht sich hier auf ein im text vorhergehendes
LüLo „unsern viehstand**.
\
— 207 —
nennt man »Jo\ (so in einem vers bei Meid. 11 871 ^1 p
» JoüL5^ oü5^ (V^i*^ „wenn nicht meine huld gewesen wäre,
hättest du einem (solchen) läppen geglichen") und iUJLb
(Sprichwort: Meid. II 871 jiJLb ^ ^jS Jji^l yö „er ist mir
verächtlicher als (so) ein läppen" und II 891 dass. mit den
Varianten 5Jo^ ,j^ und x-U^i* ,j^); Meid. 11 429 werden end-
lieh zwei verschiedene arten der einreibung JL jJL LL^I J**jJ
(vgl. schon oben iLi^l) unterschieden. — Die an weissen
pusteln (pvi*) leidenden jungen kamele nennt man ^waJI
(Meid. I 609 in einem Sprichwort). ^ Für das Unge-
ziefer, womit die kamele geplagt sind, gibt es verschiedene
namen; der gewöhnlichste ist t>Q in einem bei Lane II, p.
1305 citirten vers (vgl. auch Meid. II 855) ^1^ . . . dlll^
c^il oJwl ^j^ ^tr^t „dein platz (beim stamm Wa il), ist der
platz der kamellaus am hintern des kamelhengsts", im Sprich-
wort Meid. I 511 (Va*J^ ^^y^ ^j-^ J<>T „verächtlicher als die
kamellaus an einer kamelhufklaue"^ undder pl. ^|t>^* in einem
1 über andere krankheiten der kamele vgl. auch noch Frey tag,
Einleitung, s. 243 f.
2 ^^^mJjo ist nicht die schwielige sohle, durch welche beide fuss-
klauen oder zehen beim kamel vereinigt sind, sondern eine der beiden
huf klauen; daher das wort bei Asma*! unter der kategorie ySJb steht,
während v^ia» den ganzen, aus beiden zehen bestehenden kamelhuf be-
zeichnet und deshalb bei Asmai unter J^^ fuss aufgeführt ist (vgl.
schon anm. 2 auf s. 196).
— 208 —
ebendaselbst citirten vers Farazdak's, wo es heisst ^j^ Jö\
(V-wwLuit vÜ* ^!i>*Ä!| „verächtlicher als die kamelläuse unter
den kamelhufklauen". Eine besonders grosse art ist Jjt Meid.
II 556 (in einem Sprichwort, wo auch noch ein anderer name
für kamellaus vorkommt) Ji ^jjo i^pU &^y? ,j-« Ob^^
„sich fester anhängend als hurdm und ' ull (zwei arten von ka-
melläusen)", zwei besonders kleine arten ^^JJö und aüoüuU
(ersteres Freyt. Prov. III, no. 3187 ^ jS \^Jf^\ oil
c •JJaJI r<iu I>ist mir verächtlicher als eine kleine kamellaus" und
<ias zweite Meid. II 284 (siehe schon unter J\Lj); ein weiteres
synonynum ^^ kommt Meid. I 239 vor und ist schon unter
ijAAXc, s. 182 mitgetheilt. Wie den esel (siehe s. 119 unten),
so plagten auch das kamel eine art blauer fliegen Ham.
Hl LJVj^l iwjtSjJl ^^ V^^r-'' ^^^ v^^^ die kamele schmerz
empfinden von den blatten fliegen", undHam. v(( heisst es vom
kamel (J^hiS ^,^ „beschwielten rückens") : „es freut sich der
rabe, seiner ansichtig zu werden" ( LjöIo ^j| ^vA^
^-^1^1), um nach den im beschwielten kamelrücken befind-
lichen engerlingen zu hacken".
Zum schluss seien noch folgende die schlimmen und guten
eigenschaften des kameis mit je einem adjectiv ausdrückende
Sprichwörter aufgezählt: Jl^ä- ^jjo ^.aÄ^I „rachsüchtiger" (Freyt.
Prov. III, no. 650), i}^ ^ Jlil „(aut die menschen) ergrimmter" i
1 wörtl. „losstürmender, anspringender als ein kamel".
— 209 —
(Meid. I 745), J^^ (^ wcc.1 „eifersüchtiger, argwölinisclier"
(Meid. II 190), aber auch Jk^:^ ^ ^tX^&l „besser (eine kara-
wane) anführend" oder „durch die wüste führend" (Mei-d. 11
896; I 407) und J,l ^ J^l (in einem vers ^ bei Meid. I
739) „geduldiger — als ein kamel", und der sehr treffende
passus jener abschiedsrede Aktam ihn Saifi's (vgl. s. 51, mitte)
über die kamele mitgetheilt: yx£. ^ J^^l ^^) ^y*^^ ^^
Xj L^jLÜLj^ [*^t>Jt ^y^)y ^rÖl ^^J^ L^^ ijir^ t-^j^
cÜäLI ^äxW! o^IA.5 Ju!^f JjT p^ Ui-iiJt (.5^^.5 W^^
„und beladet nicht den nacken der kamele mehr als recht und
billig für sie ist, denn in ihnen besteht der preis der edeln (zur
gattin erkorenen)'^ und die sühne des bluts, und mit ihrer milch
kann man sowol den vornehmen beschenken als den armen er-
nähren, und wenn die kamele gezwungen würden, mehl zu
mahlen, so würden sie (sogar) dies (geduldig) thun."
Wenn man nun diese stelle mit der ihr in jener rede un-
mittelbar vorhergehenden (s. 51), welche den preis der rosse
enthält, vergleicht, so hat man zugleich ein klares bild von der
gegenseitigen Stellung und dem rang, welchen beide thiere,
pferd und kamel, im leben der alten wie heutigen -^ beduinen
„geduldiger als ein schwielenträger (wörtl. „a camel, such as has a tu-
mour in the armpit much rubbed and pressed'*) , welcher seine brust-
rippen hinstreckt auf den lagerungsplatz (vgl. oben w*-^)". Siehe auch
den Hchon bei ^*^» s. 157 mitgetheilten vers Ia öy£^ ^jo y^c}-
2 d h. kamel« sind die beste mitgift, die die gattin mitbringen
kann.
3 vgl. die Worte Palgrave's, mit denen er den abschnitt über
das kamel in seinem vortrefflichen aufnatz „Arabia" (in der Encyclopadia
Britannica, 9tJ» edition, vol. II, Edinb. 1875, p, 235—265; über das kamel
Hommel, thiernamen. 14
— 210 —
eingenommen haben: beide sind unzertrennlich mit dem tbun
lind treiben der söhne der wüste verbunden, beide der haupt-
inhalt, oder vielmehr die hauptstaffage in ihren alten gedichten,
und zwar das pferd das edle, das kamel das nützliche reit-
thier zorr a^oxijv. ^ Daraus begreifen sich alle lobpreisungen
beider, daraus auch die hie und da, doch höchst selten sich
findende herabsetzung des letzteren, und es ist deshalb seltsam,
und eben blos das urtheil eines sich nicht in den geist und
die lebensweise des Beduinen versetzenden Europäers, wenn
ein mann wie A. E. Brehm in der weise über das arabische
kamel loszieht, wie er es in seinem sonst so einzigartigen
unserer ganzen nation ehre machenden werke „das Thierleben" ^
gethan hat. Um dafür, dass seine darst eilung dieses nützlichen
und dem Araber wenn auch nie das ideal der Schönheit ^ wie
das ross, so doch nicht unpoetisch erscheinenden thieres hie
und da wirklich an Ungerechtigkeiten leidet, eine autorität, die
länger als Brehm im Orient gelebt und sicher mehr mit land
p. 242) einleitet: „Below the horse in populär estimation and market
value, but far above him in general utility so far as Arabia is concer-
ned, comes that eminently Arab animal the camel" und den schluss:
„But although the camel, whether as an article of use or of sale, is far
more important to Arabia than the horse, it is in intelligence and doci-
lity immensurably inferior to the latter animal, never becoming attached
to, or even, seemingly at least, acquainted with its owner; and never
obeying except perforce and under protest." — Der aufsatz, aus dem dies
genommen ist, ist s. 41 als die werthvollste zusammenlassung alles dessen,
was wir über das heutige Arabien wissen, nachzutragen.
* vgl. auch noch van Lennep Bible Lands I, p. 237 (weiter unten
in einer anm. mitgetheilt).
2 grosse ausgäbe, 2. aufl., I. abth., band III (Leipzig, 1877), s. 59—73
(besonders s. 59 oben und s. 67 ff.)
3 die vergleichung der geliebten in ihren eigenschaften oder gliedern
mit einer (jungen) kamelin kommt zwar in der nachmuhammedanischen
poesie oft- und bis zur geschmacklosigkeit getrieben vor, in den gahili-
tischen gedichten aber höchst selten (so werden z. b. in der Mu^all. des
ibn-Kuliüm, v. 14 — siehe bei vXj — die arme der geliebten mit den
vorderfüssen der kamehn verglichen); dem alten Araber sind vielmehr
die gazellen und oryxantilopen der urtypus weiblicher Schönheit.
4
— 211 —
und leuten daselbst vertraut war, wie er, ^ anzuführen, sei es
nur erlaubt, das urtheil C. B. Klunzinger's^ zu citiren, wel-
cher über das kamel folgendes sagt: „Alles ist an diesem Thier
absonderlich, aber es ist eben im Bau und Anlage durch und
durch wie eigens ftir den Gebrauch, den man von ihm macht,
als Wüstengehmaschine eingerichtet. Wir wollen nicht ver-
suchen, dieses Geschöpf gegenüber seinem Ankläger Brehm
moralisch rein zu waschen, aber wir bewundern an ihm Genüg-
samkeit, Bedächtigkeit, Kraft, Ausdauer, ^ Stätigkeit, und trotz
zeitweiser Störrigkeit doch wieder grosse Langmuth und Leit-
samkeit, eine Vereinigung von Eigenschaften, wie sie kein an-
deres Thier, nicht einmal Esel und Maulthier, geschweige denn
Pferd und Ochse zeigt."*
1 siehe Brehm a. a. o., s. 69, z. 7 von oben: „und nur von einem,
welcher mindestens ebensolange Kamele behandelt hat und von ihnen
mishandelt worden ist, lasse ich mir widersprechen." (wozu man noch
anm. 4 schluss — van Lennep — vergleiche.)
2 Bilder aus Oberägypten, der Wüste und dem rothen Meer" (Stuttg.
1877), s. 203.
3 Vgl. dazu aus altarabischer zeit die schöne Schilderung der aus-
dauer eines ganz vom reisen abgematteten kameis in der überhaupt an
prachtvollen naturschilderungen reichen Mu all. des Labid, v. 22 ff.
^ dagegen wirkt fast traurigkomisch die auslassung Brehm's a. a.
0., s. 68 unten: „Ernsthaft gesprochen: das Kamel steht an Adel hinter
sämmtlichen übrigen Hausthieren zurück; es besitzt keine einzige wirk-
lich grossartige Eigenschaft des Geistes; es versteht die Kunst, den
Menschen rasend zu machen. Und deshalb hat auch die Bezeichnung
Kamel, welche unsere Hochschüler anwenden, einen tiefen Sinn; denn
wenn man mit diesem Titel einen Menschen bezeichnen will, welcher
die hervorragendsten geistigen Eigenschaften eines Ochsen, Esels, Schafes
und Maulthiers in sich vereinigt, kann man kein besseres Sinnbild
wählen." ' Ich denke vielmehr, dass gebildete junge leute diesen aus-
druck schon deshalb meiden sollten, weil es lächerlich ist, den namen
eines thieres, dessen Vorzüge wie fehler man bei uns in Europa meist
gar nicht kennt, als Schimpfwort zu gebrauchen. — Vgl. auch van
Lennep, Bible Lands, I, p. 237: „Some people claim, that the camel
is very homely and uncouth We believe this prejudice arises from the
difficulty men experience in altering their Standard of beauty. People
of the East, who are accustomed to the sight of the camel, find nothing
ungraceful either in his form or motion, but, on the contrary, consider
bim comely and majestic; and all must acknowledge that his figure adds
14*
— 212 —
Um das bild des kameis, und zwar nach den vielen Zeug-
nissen aus alt arabischer zeit nun auch aus neueren Schilderungen
zu vervollständigen, sei es gestattet, den schon erwähnten
passus aus Palgrave's Arabia mit auslassung der beiden
schon unten im original mitgetheilten stellen, hier in Über-
setzung mitzutheilen : „„ Von den
kamelen gibt es verschiedene arten: das beste, schnellste,
schlankgebauteste und das sich bei der leitung am gelehrigsten
zeigt, ist das „Äa^w" ^ oder dromedar, zuweilen auch ^ßalül^^ ^
oder „leichte" genannte. Es wird beinah ausschliesslich zum
reiten verwendet, während die „^*^/" [altarab. ibü] genannten,
oder die gewöhnlichen kamele, welche man leicht von den an-
dern durch derberen bau, langsameren schritt und unlenksamere
anläge unterscheidet, lastthiere sind und in der that zu allen
zwecken verwendet werden. Diese art wird auch sehr gewöhn-
Jicji wegen ihres fleisches und ihrer milch gehalten und ge-
zogen, gerade wie sonst das hornvieh; und wirklich ist durch
die ganze halbinsel gekochtes kamelfleisch der gewöhnlichste
artikel von animalischer nahrung, — ein welkes, geschmack-
loses gericht, der geringsten sorte rindfleisch nicht unähnlich;
die etwa noch drin sich findende schmackhaftigkeit ist bisam-
artig und keine angenehme. Hingegen ist die milch ausge-
zeichnet, an qualität und zuträglichkeit für die gesundheit der
der eselin gleich; doch macht man weder butter noch käse
daraus. Das wollige haar, welches bei den kamelen von
not a little to tlie picturesque character of Oriental scenery" und p. 242
„he has the name of being vindictive (so nach der alten erklärung, vgl.
dagegen das s. 144 zu lm^^ bemerkte); usually however he is gentle
vgl. J.A4.Ä^!), patient, and much enduring". Van Lennep hat übrigens
„spent almoßt a Ufe time in the East" (Introduction, p. 6).
1 ^j-fi^ (altarab. ;j'«=^, siehe s. 193, während ^^^ dort ge-
rade das gegentheil war: „pferd von gemeiner race; schlecht, werth-
los").
2 so nach der heutigen ausspräche; altarabisch Uyji^ („easy,
tractable").
1
— 213 —
Nedschd und Oman besonders zart und fein ist, dient zur Ver-
fertigung von kleidungsstücken, zu welchen es manchmal allein,
manchmal mit wolle vermischt, verwoben wird; es steht in
jeder beziehung weit über der Schafwolle. Die gewöhnliche
färbe des thieres ist in den nordarabischen provinzen ein röth-
liches braun, doch in Nedschd und durch den ganzen süden
sind lichterer töne, von grau bis weiss variirend, gewöhnlicher;
schwarz ist ausserordentlich selten und hochgeschätzt. ^ Die
gattungen, die am wenigsten werth besitzen, sind die vom
norden und westen, — das ist, die vom Gauf, von Somer, vom
Higäz und von Jaman. In Nedschd, eine gegend, welche man
wegen der grossen zahl ihrer herden manchmal Umm^al-lbl
oder „die Mutter der Kamele" nennt, wird der schlag vorzüg-
licher; doch alle stimmen darüber überein, die palme den omani-
schen dromedaren zuzuerkennen. Schliesslich aber sind die
kamele über ganz Arabien hin, sei es nun unter den beduinen
oder den städtebewohnern, der erste handelsartikel, die belieb-
teste anlegung ihres wolstands und der gewöhnliche stamm des
Vermögens.""
„„Die arabische gattung, kamel oder dromedar, hat nur
einen höcker, welcher je nachdem es dem thier gut oder
schlecht geht, an umfang wächst oder zusammenschrumpft.
Auf diesen rücken setzt man den sattel (und zwar reitsattel —
yhabit^'^ packsattel — slieddd)\ ein strick ist der einzig in an-
1 vgl. auch die bemerkring bei <^>-^l, s. 177 anm. 1; nach obigem
wäre also t>^-vü! dort doch wörtlich zu verstehen; Brehm a. a. o., s. 60
sagt: „die Araber halten alle schwarzen kamele für schlechtere werthlosere
thiere als die lichteren, und pflegen sie deshalb schon in früher Jugend
zu schlachten." Vielleicht ist der widersprach zwischen Palgrave und
Brehm dadurch zu erklären, dass in verschiedenen gegenden Arabiens
die schwarzen kamele verschiedenen werth hatten, in einigen sehr hohen
(so vielleicht in Jaman und Oman), in andern dagegen (so vielleicht in
Aegypten und Nordwestarabien) sehr geringen; vom stamm Kalb z. b.
(siehe s. 32 oben) wissen wir, dass dessen schwarze kamele hochgeschätzt
waren ^v. Kremer, Kulturentlehnungen, s. 47).
2 ioAxt reitsattel, jl(Xw pl. von sjui packsattel, eigentl, „act
des aufbindens".
— 214 —
Wendung kommende zügel, obwol selbst dieser mehr und mehr
bei den Arabern abkommt, welche dann das thier einfach durch
einen tritt mit der ferse oder einen schlag auf den nacken mit
dem mihgan^ ^ einem kleinen krummen von der hand des reiters
geführten stock leiten. Der durchschnittliche reiseschritt, ein
passgang, betragt zwischen fünf und sechs meilen stündlich,
und ein gutes dromedar trabt ihn von den vierundzwanzig
tagesstunden fünfzehn stunden lang eine ganze woche hindurch
fort. Sechs tage des sommers und zehn tage des winters sind
der längste Zeitraum, worin das dromedar seinen schritt ohne
eine frische wasserdarreichung fortsetzen kann; desshalb heisst
auch das beste der art ein ^ ashdrz'^ oder ,, zehner". Zwei cent-
ner ^ ist die durchschnittsladung eines arabischen lastkamels.""
„„Bei keinem thier kostet dem besitzer die Unterhaltung
so wenig, wie beim kamel: die dornen der wüste, trocknes
gras, kaktussträucher und euphorbien, keines von ihnen kommt
für seinen appetit zur unrechten zeit; ein ungefähr ein pfund
wiegender und aus gerstenmehl und wasser gekneteter teigball
wird ihm jeden abend, wenn es besondere arbeit gegeben hatte,
dargereicht.""
„„Die durchschnittliche lebensdauer eines kameis ist dreis-
sig jähre, die des dromedars etwas weniger; der preis beider
schwankt zwischen 80 und 1600 mark, je nach der qualität,
wobei die von Oman^ den besten markt erzielen. Doch ob-
wol u. s. w. ^""
Die grosse culturhistorische bedeutung, die das kamel seit
den Zeiten des isläm weit über die grenzen Arabiens hinaus
1 ^.^^ schon altarabisch so genannt.
2 ^sLä-C; bei Palgrave steht „ashavee" (sie).
3 engl, „two hundred weight"; Brehm a. a. o., s. 71 „bei Wüsten-
reisen wird ein Lastkamel mit höchstens hnndertfünfzig Kilogramm be-
laden".
^ vergleiche als bestätigung Ritter Arabien I, s. 486 (die ganze
Seite).
5 siehe oben s. 209, anm. 3.
— 215 —
gewann, fasst A. von Kremer^ in die auf den ersten augen-
blick manchem kühn erscheinende aber durchaus wahre be-
hauptung zusammen, „dass das ganze Volksleben des Islam auf
dem Kamel und dem hiedurch vermittelten grossartigen Ver-
kehre beruhte und zum Theil — denn die Neuzeit mit ihren
Dampfschiffen und Locomotiven hat auch im Oriente viel ge-
ändert — noch jetzt darauf beruht".
Werfen wir nun zum schluss einen blick in die aller-
ältesten Zeiten, über zwei Jahrtausende, bevor uns die Araber
selbst in ihren liedern vom kamel künde geben, zurück, so
finden wir immerhin genug wenn auch noch so zerstreutes ma-
terial, um in wenigen selten eine geschichte dieses thieres bei
den semitischen Völkern geben zu können, ja wo die historischen
notizen aufboren, zeugt um so beredter die spräche, und lässt
uns von fern in zelten schauen, über denen bis vor kurzem
für das menschliche äuge auf immer ein dichter schleier zu
ruhen schien, bis die Sprachvergleichung es wagte, ihn zuerst
leise zu lüften, bis es ihr endlich gelungen ist, ihn fast ganz
wegzuziehen; freilich sind solche vorhistorische zelten zu sehr der
gegenwart entrückt, als dass wir, auch wenn jener schleier sie
nicht mehr verhüllt, sie klar zu schauen vermöchten; aber schon
die umrisse zu erkennen, und wo alle geschichte schweigt,
doch einzelne wenige besonders hervorragende thatsachen sogar
klar und deutlich erschliessen zu können, ist genug triumph
für die im dienst der culturgeschichte arbeitende philologische
Wissenschaft unserer tage.
Wenn man auch auf den altägyptischen denkmälern keine
abbildung des kameis findet, so war doch zur zeit des neuen
reiches dies thier den alten Aegyptern sicher bekannt, und zwar
unter einem namen, der der form des wortes nach nothwendig
semitische entlehnung ist {kamoaal^ kameli^ hamelia)\ in einem
von Chabas mitgetheilten papyrus aus dem 14. jahrh. vor Chr.
heisst es: „das kamel, welches horcht aufs wort, wird herbei-
geführt aus Aethiopien"; ebenso ist „vom lasttragen des kameis"
die rede, und in derselben zeit wird in papyrusrollen eines tanzes
erwähnt, den man wegen der ergötzlichen bewegungen des
Kulturentlehnnngen, s. 52 oben (vgl. auch vorher s. 45—52).
-= 216 —
seinen körper hin- und herwiegenden kameles hamelikameli
nannte. ^ Auch bei den Hebräern finden wir sqhon seit den
ältesten Zeiten das kamel (b?:.-.); bereits Abraham hatte viele
kamele, und schon damals waren dieselben den Aegyptern be-
kannt (also geraume zeit vor der obigen erwähnung), denn
ohne kamele wäre die reise des patriarchen, zuerst von Meso-
potamien nach Palästina, dann nach Aegypten, kaum möglich
gewesen, 2 auch werden sie Gen. 12, 16 ausdrücklich unter dem
viehstand, den Abraham während seines aufenthalts in Aegypten
besass, erwähnt. ^ Wenn das kamel auch nur in einem kleinen
theil Abesiniens, nemlich dem küstenstrich (ostrand), reichlich
als lastthier vertreten ist, während im hochland das maulthier
seine rolle vertritt (siehe s. 113), so war es doch von jeher den
semitischen Aethiopiern ein bekanntes thier; bereits im ältesten
literaturdenkmal derselben, der bibelübersetzung, kommen die
namen '|#w>^: (= Ji^) passim und *^4''lh5 (= ^"i^) Gren.
32, 16 vor. Dass aber schon viel früher, bereits im 14. jahrh.
vor Chr., wo es wahrscheinlich noch keine Semiten in Abesinien
gab, von dort kamele nach Aegypten geführt wurden, haben
wir schon oben von Dümichen erfahren; dass das kamel von
Südarabien über die meerenge Bäb al-mandab nach Abesinien
importirt wurde, wusste man längst, und es war allgemeine an-
nähme, dass dasselbe von dem semitischen Ge'ezvolkbei dessen
einwanderung, welche wahrscheinlich einige Jahrhunderte vor
Chr. geburt stattfand, mitgebracht worden war, wie jenes volk
^ diese mittheilungen sind vom berühmten Aegyptologen Dümi-
chen, und zwar in Brehm's Thierleben, Säugethiere, III, s. 60 f.; auf
diese wie noch andere verstreute mittheilungen dieses gelehrten über
verschiedene thiere, ebenfalls in Brehm's werk, mache ich hiemit be-
sonders aufmerksam.
2 vgl. J. G. Wood, Bible Animals, London 1876 (dort das kamel
von s. 216—247), s. 217 oben. Dieses 652 seiten umfassende, kostbar
ausgestattete, aber oft zu weitläufig abgefasste buch, dem ich vor dem
van Lennep's in keiner weise den Vorzug geben kann, ist auf s. 5,
anm. 1 mit dem Tristram' s (siehe schon s. 113, a. 3) unter der betreffen-
den literatur nachzutragen.
^ die weiteren zahlreichen er wähnungen des kameis im alten testa-
ment sind am bündigsten zusammengestellt in Tristram 's Natural Hi-
story of the Bible, p. 58—66.
— 217 —
ja auch die namen desselben mitbrachte. Obige thatsache aber
lehrt uns, dass der verkehr zwischen Südarabien und der ostafri-
canischen küste ein weit älterer ist, was durch andre in der alt-
ägyptischen literatur sich findende notizen nur bestätigt wird.
Ueber das vorkommen des kameis in den südarabischen in-
schriften, siehe die himj arischen säuge thiernamen. Bei den
Aramäem lautete das wort für kamel syr. Vial« , st. emph.
Ibnl , chald. Nb?:-:. und ist ebenfalls bereits in der ältesten lite-
ratur derselben reichlich belegt. In den Euphrat- und Tigris-
ländern war das kamel wie es scheint, nur im äussersten Süden,
an der meeresküste und nah der arabischen wüste, in gebrauch;^
so erzählt Sargon (regierte 722 — 705 vor Chr.), dass er nach
der einnähme Dur-Jakins (709) welches eben am meer, an der
mündung des vereinigten Euphrat und Tigris, lag, 6054 kamele,
2070 pferde und 700 farren fortgefüJirt habe (Annalen, in Botta
Monument, pl. 110). Ausserdem kamen unter der herrschaft
der assyrischen grosskönige, besonders im 8. Jahrhundert vor
Chr., unzählige kamele als arabische kriegsbeute nach Assyrien,
so z. b. unter Tiglat Pilesar II (745—27) als kriegstribut der
königin Samsijja 30000 (!) kamele ^ und 20000 hausrinder. Zu
diesen assyr. Zeugnissen aus vorchristlicher zeit über den reich-
tum Arabiens an kamelen kommen noch viel ältere biblische,
worunter das wichtigste wol Gen. 37, 25 ist, wo die Araber
(Ismaeliter) , an welche Joseph von seinen brüdern verkauft
wurde, voft Gilead mit ihren kamelen kommen, um auf ihnen
arabische specereien nach Aegypten zu bringen; andere sind
schon auf s. 46 von mir mitgetheilt. ^
1 daher wol der sumer, eine name des kameis „thier des meeres"
(== von der meeresküste); der andere ist assyr. lehnwort (GAM.MAL).
Die assyr. namen sind masc. (jammalu (meist ideogr. geschrieben), fem.
nnahatu (siehe schon s. 14S, anm 1, vgl. auch hahkaru, s. 161).
2 siehe das in 111. Rawl. 10 mitgetheilte fragment einer Inschrift
Tigl.-Pil. II, z. 31 ; vgl. auch noch die arabischen feldzüge Sargons und
Asurbanibal's, wo ebenfalls viele kamele nach Niniveh kamen (s, 21, anm.
1 und 46, anm. 5).
•'' nach allen diesen nachrichten scheint es mir sicher, dass wenn
Agatharchides (siehe Kitter, Arab, II 746) um 120 vor Chr. das ka-
mel in Arabien noch wild gesehen haben will, dies auf einer täuschung
beruhte; er hielt frei umherweidende kamele für wilde.
— 218 -
Verlassen wir nun die geschichte, so weit sie uns durch
denkmäler bezeugt ist, so sind, wie ich glaube, für die vorge-
schichtliche zeit folgende sätze als erwiesen festzustellen:
1. Die Verbreitung des einhöckerigen kameis ist eng mit
den ältesten Wanderungen der Semiten verknüpft (deshalb in
Aegypten im alten reich das kamel bis jetzt nicht nachzuweisen,
im neuen aber sein name hameli semitisches lehnwort) und
ohne das kamel, das schiff der wüste, wären die meisten
dieser Wanderungen gar nicht möglich und ganz un-
denkbar gewesen.
2. Schon die Ufsemiten, und zwar in der letzten periode
vor ihrer trennung, wo bereits der triliteralismus durchgeführt
war, und in welcher periode wir als ihren wohnsitz bereits das
zweistromgebiet ansetzen müssen (vgl. schon s. 137), kannten
das kamel, und durch die Sprachvergleichung im verein mit
allen historischen erwägungen, darf das wort gamalu als
der sicher erschlossene ursemitische name für dieses thier
gelten. ^
3. Demnach kann auch seine heimat nicht Arabien sein,^
sondern, da zoologisch das ein- und zweihöckerige kamel als
zwei nur wenig von einander abweichende Varietäten nicht ge-
trennt werden dürfen, so muss, zumal auch in Hochasien sich
spuren einer einhöckerigen rasse nachweissen lassen, ^ in letzterer
1 dass daneben wahrscheinlich auch schon die namen nawahatu und
janahatu „kamelin" wie hihratu, hakratu „junge kamelin" existirten, ist
nach dem auf s. 148 und 161 bemerkten ziemlich wahrscheinlich.
2 vgl. auch schon s. 7 und 12, wie.A. von Kremer a. a. o., s. 5 f.
Weiteres über die Urheimat der Semiten siehe am schluss der arab.
säugethiernamen .
3 vgl. vor allem Ritter, Arabien, II, s. 639 oben (die stelle aus
dem Bundehesch, ed. Justi, s. 17 und 32 der Übersetzung), dann auch
noch s. 656. Auch im nordwesten von Assyrien, im land Kummuhu
(Commagene) gab es zu Sargon's zeit einhöckrige kamele, vgl. Botta,
Monument pl. 107 (parallelstelle zu Khors., z. 112 — 117) pari
im\ri gammali alpi u si-i-ni „(pferde), farren, esel, kamele, ochsen und
kleinvieh (führten meine leute von dort als beute heim)". Die zwei-
höckerigen kamele heissen bei den Assyrern stets gammali sa lu-na-ai
si-ri-H-na (so Salm. Obel., epigr. 1 und 3; beachte das fem.-suff.) und
~ 219 —
gegend die heimat des kameles zu suchen sein; ^ von dort kam
es mit den Semiten, und zwar bereits in gezähmtem zustand,
auf ihrer ältesten Wanderung ins Euphrat- und Tigrisgebiet,
und von dort dann, als die bis dahin vereinigten Semiten sich
zu verschiedenen Völkern gespalten, auf ihren weitern Wander-
ungen in die übrigen länder Westasiens und später Nordost-
afrikas, wo wir es überall heute noch finden.
Nach diesen aufstellungen sind die resultate des sonst so
werthvollen excurses C. Ritt er 's über die geographische Ver-
breitung des kameles, 2 eine monographie, welche jedem, der
sich für diese fragen interessirt, wegen der fülle des dort aufge-
häuften materiales dringend zum studium zu empfehlen ist,
theilweise als verfehlt zu betrachten. Besonders zu beachten
sind die vielen im ersten abschnitt (s. 609—630) zusammenge-
werden zugleich mit dem jakochsen, elefanten, rhinoceros und den äffen
auf dem schwarzen obeHsk Salmanassar's abgebildet; interessant ist, dass
dort die kamelführer deutlich Kirghisenmützen tragen, was also auf die
nordbaktrische heimat des zweihöckrigen kameis (vgl. bes. die nächste
anm.) hinweist. — Ueber die weite Verbreitung des einhöckrigen kameis
in Asien vgl. auch noch R. Hartmann in d. Zeitschr. f. Ethnol., I
(1869), s. 76 f.
1 nach Rob. Hartmann (Zeitschr. für Ethnol. I, s. 354 f.) ist die
heimat des zweihöckrigen kameis nördlich von Baktrien, nicht im eigent-
lichen Baktrien selbst , und zwar auf den zwischen Oxus und Jaxartes
(Amu und Syr) gelegenen Steppen (vgl. auch auf dem schwarzen obelisk
Salmanassar's die kirghisenmützen der kameltreiber) ; noch allgemeiner
ausgedrückt (ebendas., s. 356): „in den von mongolischen und mongolisch-
tatarischen stammen bewohnten, zwischen Amur und Wolga sich er-
streckenden gebieten", während nach den neuesten forschungsreisen in
dem den nordrand der wüste Gobi bildenden Tian-schangebirg, wo
Pfewalski wilde kamele fand, es als ausgemacht gelten darf, dass dort,
besonders in der Kumtag genannten flugsandwüste östlich vom Lob-nor
seit unvordenklichen zeiten der ursprüngliche Standort dieser thiere zu
suchen ist; ausserdem findet sich das wilde kamel ab und zu in den
wüsten am untern Tarim und im gebirge Kuruk-tag, noch seltner in
denen am Tschertschen-darja. Vgl. den reisebericht von N. M. Pfe-
walski, IlL „von Kuldscha über den Tian-schan und an den Lob-nor
1876 bis 1877" im Globus 1878, no. 14, s. 215 ff., wo dieser berühmte
forscher (bes. auf s. 217 f ) gewichtige gründe dafür beibringt, dass die
dort angetroffenen kamele nicht als erst verwildert zu betrachten seien.
2 Arabien II, 600—750.
- 220 —
stelten Zeugnisse über das innige zusammenleben des beduinen
und des kameis (siehe bes. s. 619 f.), durch welche das von
mir gegen ßrehm bemerkte nur bestätigt mrd. ^ Nach allem
dort gesagten wie nach der rolle, die das kamel in der alt-
arabischen poesie spielt, ist es klar, dass eben der in Arabien
geborene und lebende Beduine sein reitthier ganz anders zu
behandeln wusste und heut noch weiss, als die Aegypter oder
vollendens aber als die wenn auch noch so lang daselbst gelebt
habenden Europäer; und die meisten Europäer haben das kamel
in Aegypten, der Sinaihalbinsel oder in Palästina und Syrien,
nicht aber im eigentlichen Arabien, kennen gelernt.
1 vgl. auch nocli R. Hartmann, Zeitschr. f. Ethnol. I, s. 241 (aus
seinem aufsatz über das kamel, das., s. 66—79, 232—- 251 und 353-363),
welche stelle ich, da ich sie gerade bei abschluss meiner arbeit noch
finde, mit vergnügen hier nachtrage, indem ich keine schönere bestätigung
des oben von mir gesagten zu bringen wüsste; ,,[das kamel] zeigt sich
niemals so intelligent, so lenksam wie ein Pferd, behält gewisse Eigen-
thümlichkeiten, verdient aber auch den ihm so häufig gemachten Vor-
wurf der Stupidität und unbändigen Störrigkeit nicht. Ich selbst habe
nicht wenige höchst willige, sanfte und zutrauliche Exemplare beobachtet,
sie selbst wochenlang geritten. Leider versteht es der reisende Europäer
nur zu selten, mit diesem edlen Wiederkäuer richtig umzugehen, klima-
tische Einflüsse erregen in ihm leicht jene nervöse Berserkerwuth, die
sich sowohl am harmlosen Vieh, wie auch am gutartigsten Eingebornen
in oft höchst sonderbarer, z. Th. lächerlicher, z, Th. verächtlicher
Weise Luft macht. Solche Wüthige können auch den bestdressirten
Hedschin binnen kurzer Zeit gänzlich verderben, denn dieses Thier ist
ebenso empfänglich für gute, wie auch empfindlich gegen schlechte
Behandlung. Barth hat mit vollem Recht die Brutalität europäischer
Reisender gegen die Kamele getadelt, die Fehler von Leuten, welche das
Kamel durch eigene dumme Behandlung erst dumm machten.
Das grosse Geheimniss der Asiaten und Afrikaner in ge-
schickter Behandlung des Kamels sowohl, wie auch noch anderer Thiere,
der Hunde, Pferde, Reitochsen u. s. w., besteht einfach darin, dass sie
solche Geschöpfe mit besonderer Liebe und Geduld zu pflegen wissen,
sie mehr wie ihre Hausgenossen behandeln, das geringe Seelenleben der-
selben zu veredeln verstehen. — Die orientalischen dichtungen sind voll
des Lobes über das einen so vielseitigen Nutzen gewährende Kamel.
Kremer (Aegypten I, s. 225) gibt die Uebersetzung einer höchst trefien-
den Lobpreisung des Kamels aus einem Gedicht des alten Nomaden-
poeten'Alkama ibn'Abda" (ed. Ahlw., Diw. t" , A — \*\' ; wörtl. Uebers. auch
bei Socin, 'Alkama al-fahl, s. 1 f.)
1
— 221 —
Bei Kazwini folgt nun unter den *jtl-'l oder besser Wie der ■
käueri zu nennenden thieren
2. *^ {hakarun ) p. \"\* das
Kindyieli.
Wenn rindvieh, schafe und ziegen schon seit uralten Zeiten
in Afrika, bei Nigritiern, - wie (mit ausnabme des schafes) bei
den Aegyptern, ^ verbreitet waren, und besonders das rind „das
hervorragendste hausthier der Afrikaner" genannt werden muss, ^
1 bei *JtiJ! ist auf s. 139, anm. 4 vor „die einzelnen arten etc."
nachzutragen: „ein anderes wort Harn. VAA ^-Ä-UU ^ J »-o (R. II
331 die des Wiederkauens pflogen); vgl. auch im Kor'än die Überschrift
der 6. süra *üüj>! »n^-u/."
2 Robert Hartmann, Die Nigritier, I s. 132.
3 vgl. Dümichen bei Brehm, Thierleben III, s. 421 (hausrind),
8. 361 f. (schaf, welches in den alten äg. denkmälern noch gar nicht auf-
tritt, später aber jedenfalls vom süden her aus dem Innern Afrika zu
den Aegyptern kam) und s. 322 f. (ziegen).
4 vgl. den grenzstein, welchen der pharao User-tesen III (c. 2200
vor Chr.) in der nähe der nilfälle von Wadi Haifa errichten Hess: „hier
ist die südgrenze; kein neger soll sie überschreiten, mit ausnähme der
schiffe, welche beladen sind mit rindern, ziegen und eseln von negern"
(Brugsch, Gesch. Aeg., s. 152). Von den Negern des innern Afrika also
bezogen die Aegypter schon in den ältesten zeiten reiche schiflsladungen
dieser thiere. — Man will jetzt sogar, worin man doch wahrscheinlich
zu weit geht, Afrika als die Urheimat des europäischen hausrinds an-
sehen (vgl. A. von Frantzius im Arch. für Anthrop. 1877, s. 129 ff.).
Die ursemitischen wie urindogermanischen namen des rindviehs aber be-
weisen allein hinlänglich, dass es auch im innern Asien schon in vor-
geschichtlicher zeit ochsen und kühe gegeben hat, und in China gehörte
schon in den ältesten zeiten das hausrind zu den culturthieren, wie
allein schon das urspr. hieroglyph. zeichen für rind (nieu) beweist. Es
wird heutzutag bei Ethnologen und Anthropologen immer mehr zur lieb-
haberei, alles und alles aus Afrika herzuleiten.
— 222 —
so sind diese ersten und verbreitetsten aller menscliliclien haus-
thiere gewiss auch seit jeher, vielleicht schon vor einwanderung
der Semiten, in Arabien heimisch gewesen. Fragen wir die
ältesten schriftlichen Zeugnisse über Arabien, aus dem zweiten
(altes testament) ^ und dem ersten Jahrtausend vor Chr. (die
ass3rr. keilinschriften ^ wie ebenfalls das alte testament),^ so
treten uns hier überall zahlreich rinder und kleinvieh entgegen.
Dass in den alten arabischen gedichten, wie wir in folgendem
sehen werden, der rinder und des kleinviehs, besonders aber
der ersteren, weniger erwähnung geschieht, kommt daher,
weil die Verfasser jener gedichte, die echten Beduinen, deren
hauptbeschäffcigung krieg und jagd war, die Viehzucht und den
ackerbau meist den dorf- und städtebewohnern überliessen und
von den hausthieren fast nur kamele und pferde als einzig
würdigen gegenständ der poesie betrachteten. ^ — Die arabischen
namen sind
wAj hakarun coli, „rindvieh", „ochsen oder kühe", nom. un.
sliS „ein stück rindvieh" (sowol „ochs" als „kuh") [= hebr.
1 siehe schon s. 46 text wie anm. 2 und 3. (kleinvieh [wie auf s.
46 überall statt schafe zu corrigiren ist] und rinder).
2 siehe oben beim kamel, s. 217: „30000 kamele und 20000 haus-
rinder" (wo jedenfalls die zahl übertrieben, das verhältniss aber richtig
angegeben ist), und schon s. 46 text und anm. 5.
3 so z. b. II Chron. 17, 11 (die Araber brachten Josaphat 7700 widder
[tr^Yvi "jss] und 7700 Ziegenböcke [a"^ti;;pi]) und Hez. 27, 10 (arabische
weideschafe [tJ'^'^s], widder [ü'^V'^k] und Ziegenböcke [a-^-rnry] nach Tyrus
verhandelt), wie Hiobs reichtum an kamelen, rindern und kleinvieh
(schafen und ziegen, hebr. -jb^is, arab. rv^).
4 vgl. auch die anm. zu \Ji, s. 225, anm. 1 (Frejtag zu Harn. 1f f ).
— Dabei den Arabern in Jahrtausenden sich so wenig verändert hat, so ist
es interessant zu hören, was Palgrave (Encyclop. Brit., artikel Arabien)
über das kleinvieh und die rinder [vorher gieng pferd und kamel] sagt :
„Next to cameis, sheep and goats form an important item of Arab
wealth. The best sheep are of Temen; those of Nejd, too, are
in great request The least esteemed sheep are those of
Hejäz and the north; but, in compensation, the goats of these provinces
— 223 —
^p^a „rindvieh", chald. Nnpn, syr. j^as dass., doch im syr. zu-
weilen allgemeiner, so Matth. 8, 30. 31, Marc. 11, 13, Luc. 8,
32 von Schweinen; ursem. bakaru „rindvieh" (urspr. „das ackernde,
den boden spaltende", vgl. arab. Jb)] Kur an, sura 2 (»s^
»liiJI), 63 [^i^ y^^ ^^ u^>'^ ^ ^*r^ '^i "(®^ ^^^1) weder
ein altes, noch ein junges stück rindvieh (sein), sondern eines
von mittlerem alter"] u. ö., 6, 145 (siehe schon s. 141 bei Jol).
147 ([vÜJU j-älÜ ^ „vom rindvieh und vom kleinvieh [haben
wir den Juden das fett untersagt]) und 12, 43. 46 (c^lvä^ %j<Mi
^jU-w „sieben fette kühe" [in der der geschichte vom pharao]);
Ham. f (1 comm. (vers des Anas ihn IMudrik) LU ^v-^;? )y'^^^
wftlil v^Li „wie der stier, indem er geschlagen wird (damit er
voran ins wasser gienge und ihm die kühe dann folgten), nach-
dem die kühe nicht saufen wollten", ^ und in den Sprichwörtern
Meid. I 290 sIaj ^ ^Lä^ „er kam sein rindvieh mit sich
schleppend" (d. i. mit all' seinem hab und gut) wie 11 329 ^\jQ\
are longer-haired and generally better than those of the south ; they are
black, with long drooping ears. — Cattle are reared throughout Arabia,
but owing to the prevailing deficiency of deep and succulent pasturage
their number is not so considerable as that of the camel. Cows and
oxen, throughout Nejd, Oman, and Yemen, bear on their Shoulders a
hump, analogous to the well-known of the ^o called „Brahminee" bull;
the ordinary colour is dun; their legs are slender, the horns short, and
the whole stature diminutive. The kine of the northern provinces are
stouter and yield more milk; they have no hump."
1 vgl. Meid. II 330 (wo auch derselbe, wie noch ein anderer vers
mitgetheilt wird) und den ebenfalls Ham. l^ti comm. mitgetheilten vers
des al-A'^sä.
— 224 —
waIII (J^ „d^-s pflügen liegt dem rindvieh ob", i Der plur.
\yji{^ steht in einem von Damiri I, (aa citirten vers des dichters
Umajja ibn abi \s-Salt at-Takafi- (siehe s. 29, no. 47) Uo «J.^
Is.-ftjuJI v^Lt. Lo JoLä II Lo wCLa iJjuo. (vgl. Lane, p. 1406
unter ^«jJLwJ und ; Julll oJLc. p. 2200, col. 3 unter J •-£■),
scheint sich aber nach den commentatoren auf die ^jlv-o
(ji^Äpl (siehe gleich unten nach iÜ^) zu beziehen. ^
s«i' taurun „stier, ochs", (das männliche thier) fem.
äx^' „kuh", plur. J^i und ^^^i Uy^ = äth. fiC'i l^ioij. >^',
phön. (nach Plut.) d^wg^ hebr. ird^ ass. süru^^ aram. |^oZ dass.
also ursem. toi^r«/^ „stier", was auffällig an raugog^ taurus anklingt,
wenn auch letztere auf ein urindogermanisches staura „stier",
urspr. „der starke" ^ zurückgehen. Die ursprüngliche bedeutung
1 andere L->JVJyl statt i*_jIvXj! („lass die hunde %^g^ri. das rind-
vieh los!*')
2 die Araber pflegten in einem dürren jähr dem antilopenwild
büschel vom Sala*^- und vom 'üsar-baum an die schwänze zu binden, diese
anzuzünden und so das vieh auf die berge zu jagen, um dadurch das
kommen des regens zn beschleunigen; dieser gebrauch kam zur zeit des
isläm ab.
3 altes, uns nur noch durch die nationallexica (II R. 25, 8» ) als
syn. des in der literatur (z. b. Höll. rev. 7 [siehe schon s. 138], IV R. 27,
20+21^ u. ö.) gewöhnlichen al'pu [phön. ^in., hebr. pl. d*£^n, also nordsem.,
viell. auch ursem. (vgl, arab. u-flJI, opp. jii.-Ä.«) al'pu „rind, ochs"] be-
kanntes wort.
^ Skt. ^SfJ" „stier", „stark" und goth. simr „stier"; beachte ferner
ursem. karnu „hörn" und urindog. harna dass. (natürlich urspr. „hörn
der rinder") und ähnliche andere erscheinungen, die ich weiter unten
in einer anmerkung zu den arabischen löwennamen zusammengestellt
und zu erklären versucht habe.
1
— 225 —
von xjJ ist wohl „der ungestüme, wilde", vgl. nÜ, und nicht
„der ackernde" (wie IaS)] Ham. i^CJ comm. (siehe schon hei
Jj) und It^f xilü't «'H^ ^^ ^f^^ )y^^ (5^^ ^'^
„am morgen da er kam (und sich zur wehre setzte) wie ein
stier, der in die enge getrieben wurde und sich in folge dessen
gegen seine Verfolger mit seiner stirn (d. i. seinen hörnern)
wehrt"; ^ in der prosa allgemein, z. b. in den Sprichwörtern
Meid. I 267 »si'ii aül ^^4^ sy^\ „der stier, wenn er seine
nase mit seinem hörn vertheidigt" (vgl. dazu das Meid. I 7
mitgetheilte gedieht), I 200 sl^ ^ jJjI „dummer als ein
stier", I 595 slS' ^ ^\\ „stolzer als ein stier", I 268 syi
Joüjj jjLi Jl ^ <Sk^ „der stier Kiläb's im wettlauf lahm"
(der dumme K. hatte, um im wettlauf zu siegen, einen jungen
stier sich gewählt); pl. ^j^yt^i so in einem vers Garir's ^ä^
jjl^juü! v^^Lütir sJldij? „(ihre Schamlippen sind) so dick und
strotzend (wörtl. grünend) wie die wampen der stiere", und
(pl. pauc.) sllil in einem bei Meid. II 714 citirten verse 13]^
cj^r^ 8)ipi „da seine [des *Itr ihn *Ad] stiere zum wasser
hinabstiegen". — Vgl. auch noch Meid. I 34 fdie fabel vom
löwen und den drei stieren) und II 552 (der stier, der das ihm
Unheil bringende schwert ohne arg aus dem boden heraus-
wühlt).
^ dazu Freytag: „Quum Arabes camelorum oviumque aut (!aprarum
greges haberent, vaccis autem ob regionis naturam non uterentur, factum
est, ut viri fortes potius cum camelis admissariis (vgl. oben *jJ> s. 147
anm.) arietibusque (vgl. unten (jJ*^ compararentur", wozu man das
oben 8. 122 zum artikel vÄJ bemerkte vergleiche.
H ommel, thiernamen. 15
— 22(') —
Die epitheta (^Ci^, ^sy^^ S^ i^ind jv^i siehe schon s.
63 (Diw. Hud. Ut^,l^i^), 00 (Diw. Hud. (ai^ , t^i^) und 103,
anm. 2.
J^ "iglun „kalb" [äth. ÖT^' ^ nj^nges", öT-^^i ^j^^nge
kuh" (himj. lü^st dass.V, hebr. bar, phön. hyy (Mass., z. 5); ass.
acjalu (Tigl. 5, 6 und II R. 16, 34c); aram. U^| Kur an 2, 48.
51. 80. 87; 4, 152; 20, 90 (überall vom goldnen von den
Israeliten angebeteten kalb) und 11, 72 (cX^Aä J^äj ■^^)
wie 51, 26 {^jJ^ S^^ ^W')i i^ beiden letzteren stellen von
dem fetten kalb, das Abraham den ihn besuchenden engein
aufwarten wollte. — Ein anderes wort, Jo'wS farJcadun „kälb-
chen" (nach d. lexicogr. auch vom (jii.Ä.JI JL», den äntilopen,
gebraucht) dient im dual zur bezeichnung der zwei sterne
ß und y des kleinen baren (nach welchen man sich zur see
und zu land auf reisen zu richten pflegte), so Ham. <lt jj'-^
'J^^ iso
o,,^ y
Alle diese Wörter ( Jü, N«i', Jls^) werden in der arabischen
prosa wie in den andern semitischen sprachen vom rindvieh
gebraucht, sJi dagegen (und hie und da auch Jü, vgl. den
plur. >yuj oben) ist in der altarabischen poesie fast stets der
^^Ä-pl )5^li wie ihn die Zoologen und die spätem commen-
tatoren (z. b. Mu all. des Tarafa, comm. zu v. 35: \Jii\ sLü!^
^-Aä«JI) nennen, der bock (oder vielmehr nach diesem Sprach-
gebrauch stier) des antilopenwildes. Es hat hier also eine
vgl. ineinen Physiologus, s. 1 (und s. XXI).
227
ähnliche Übertragung stattgefunden, wie bei Äj&J(urspr. „weib-
liches schaf), »Li, jjJaS etc., worauf ich weiter unten noch
ausführlicher zu sprechen komme. Bei den andern semitischen
Völkern finden wir eine solche Übertragung nicht, nur im ga-
zellen- und antilopenreichen Arabien, wo die urseniitischen
Wörter für diese begriffe, ^^^i Jiy^i J^j etc. nicht als aus-
reichend befunden wurden. Schon das muss darauf hinweisen, ^^
dass Arabien nicht der ursitz der Semiten gewesen sein kann.
s" . .
Auch bei aj^ scheint eine ähnliche Übertragung statuirt werden
zu müssen; ist hier die bedeutung „wilder ochse" (im assyri-
schen sicher, ' im hebr. demnach wahrscheinlich) oder die der
weissen antilopenart (oryx leucoryx der Zoologen) das ursprüng-
liche? Ich glaube sicher das erstere. Als die Semiten von
1 durch die bildlichen darstellungen [siehe die abbildunj^^cn in den
Transactions of Bibl. Arch. Vol. V (London 187(5), part I (Asur-nasir-
habal hunting wild bulls) wie in Gosse, Assyria (Lond., 1852) p. 420
und 422 (lion and bull iight)], wie durch das zuweilen dem im text zu
denselben entsprechenden ideogr, AM vorgesetzten determinativ für
„rind"; durch das syn arhu, welches nicht antilope, sondern „ochs"
heisst {arhi kommt für die an den thoren der pal äste befindlichen stier-
colosse vor!) und durch die Zusammenstellung von GÜ, GUT al-pu mit
AM rimu als synonyma' im grossen syll. S^ , no. 96 und 97 (wobei zu
bemerken, dass die zeichen für AM und für aZ/m ursprünglich iden-
tisch sind). Gegen die zwingende gesammtheit dieser gründe beweist
das von Friedr. Delitzsch, Ass. Lesest., 2. aufl., s. 29 und 82 ange-
führte nichts [zumal es eine zoologisch bekannte thatsache ist, dass die
wilden ochsen „meisterhaft klettern" (vgl. Brehm, a. a. o., s. 371), der
jakochse z. b. „im bergsteigen mit den Steinböcken wetteifre, in dem
höchsten und wildesten gefelse, auf graten und schroffen abstürzen mit
derselben Sicherheit wie diese kletternd" (derselbe, s. 381 f.), wie auch
der wisent heut noch im kaukasischen hochgebirge lebt (s. 390),
während die oryxantilope im gegentheil ein steppen- und wüstenthier
ist und auf hohen gebirgen gar nicht vorkommt; jedenfalls konnten die
wilden ochsen weit besser und gewandter die felsennester des Nipur-
gebirges erklettern als Sanherib selbst mit seinen truppen es vermochte
(Sanh. III 74), der ja nur um zu prahlen, hlina r\mi seinem bericht hin-
zufügen Hess]. Die bütfel sind natürlich bei rimu und dn'i ganz ausge-
schlossen, vgl. gleich unten den artikel „büö'cl".
15*
— 228 —
dem an wilden ochsen reichen ^ Mesopotamien nach Arabien
kamen und dort, wo so viele einzelne arten des antilopenge-
schlechts existirten, mit ihren ursprünglichen benennungen
derselben nicht ausreichten — so hatten sie z. b. fiir jene in
den Euphrat- und Tigrisländern fehlende oryxantilope gar kein
wort — da mussten sie andere zu hilfe nehmen, und so ver-
wendeten sie, wie das doch in, die äugen leuchten muss, dazu
besonders solche, die nun überflüssig geworden waren, wie eben
jenen namen für das wilde rind (ur semitisch rimu)^ von
welchem thier sich in Arabien in alter wie neuer zeit keinerlei
spur hat auffinden lassen, und dessen namen sie nun auf das
junge der weissen rindantilopenart übertrugen. ^
3. (jiLÄ^lJI wÄj {bakaru 'l-wahsi) p. t^Af* (siehe de Sacy, Chr.
Ar., III p. 491, anm. 62) wörtl, „wildkühe", wie die arabischen
lexicogr. und Zoologen das antilopenwild nennen. Um aber
der Zusammengehörigkeit halber, zumal auch in den altarabi-
schen gedichten, bes. aber ihren commentaren, hie und da ga-
zellen und antilopen nicht genau unterschieden werden, das
ganze antilopen- und bergziegengeschlecht an einem ort zu
behandeln, so sollen die namen des (jj*ä.J| Ju^ oder der
1 vgl. die in der vorhergehenden anmerkung erwähnten ab-
bildungen.
2 ähnliche Übertragungen sind z. b. ass. arhu ,,ochs", arab. -^ >!
und viell. auch ass. turdhu „antilope"; ass. paru farre, fem. purtu kuh
(siehe s. 138), mand. »n^ss „weibliches lamm", arab. n!%-5 ,, lamm" und
,;gazelle" (etym. schon s. 95); Va^ phön. und (nach ß. Akiba in Ros
hassänä, cap. 3, fol. 26 rechts) auch arab und wie Stade Morgenl.
Forsch. (Leipzig 1875) s. 201 nachweist, hebr. „widder", ass. aber nach
Delitzsch, a. a. o., s. 29, ibilu (== sumer. AM.SI, eine bes. starkhornige
wildochsenart) — u. a.
3 der ausdruck jjiiwÄ.«J! *AJ selbst kommt in der altarabischen
poesie nie vor. Einige arabische Zoologen (so auch Damiri) fassen unter
(jibÄ-^JI *iiü folgende vier gattungcn zusammen: I. HLg-« (oryxant),
2. d^X (bergbock, Kazwini: ^-JJ^I V*-*-^^ y^)i 3. )y^^. (der i^^snr
— 229 —
oryxantilopen und ihnen ähnlicher grösserer antilopenarten erst
unten nach no. 8 und 9 {^^ „gazelle" und Joj^ „bergbock")
behandelt werden.
4. ,j*.«^Lä- (gdmusun ) p. t"\t" der
Büffel.
Wie schon das gänzliche fehlen des Wortes in der altarabi-
schen literatur ^ und die form desselben vermuthen lässt, so ist
Ijjw^L^ auch wirklich ein späteres lehnwort, und zwar aus
dem persischen (dort yi^.ü und ji^ly^ entstanden aus pers.
.Ü^ rind und jLfjo widder). Das äth. ptn^lit ist lehnwort
aus dem arabischen, das syr. j^oiA^ wie das arab. direkt aus
dem persischen. Es lasst sich historisch nachweisen, dass der
büffel erst kurz vor dem beginn unserer Zeitrechnung von
seiner heimat Arachosien aus, auf welche beschränkt ihn noch
Aristoteles kennt, sich weiter durch Asien (zunächst nach
Persien) verbreitet haben kann; nach der Völkerwanderung er-
schien er in Europa, und später mögen ihn die Muhammedaner
nach Aegypten- und Syrien verpflanzt haben. ^
der bibel, den Arabern nur durch hörensagen bekannt und deshalb zu einem
fabelhaften thier geworden, vgl. meinen Physiologus, s. XXVI) und 4. cN^aj
und J^^ (Steinbock), von welchen sippen no. 2 und 4 zoologisch eng
zusammen gehören,
1 erst bei dichtem des 2, Jahrhunderts der H. und später kommt
es vor, 80 z, b. bei Garir Ham. t1\ comm. (pl. (jw-^'^r»').
2 dort kennt ihn z. b. Kazwini, der von ihm sagt: cMÄJ^
— -Lwni^l „und er tödtet das krokodil".
3 siehe Hehn, Kulturpflanzen, 2. aufl,, s. 407 (3. aufl., s. 411 f.);
vgl. auch V Gutschmid, Neue Beitr. z. Gesch. des alten Orients, s.
XI und Brehm, a. a. o., s. 400 oben.
230
5. xilj\ und iütj\ {zardfatim und zur.) p. r\t" (de Chezy
p. 409) die
feirafe.
Dies thier, dessen heimat das mittlere und südliche Afrika
ist, und welches auch noch die ausgedehnten steppen des tief-
lands von Habesch bewohnt, weiter nördlich aber nicht mehr
gefunden wird, wurde den Arabern erst spät von Abesinien aus
bekannt; ^ in Arabien gab es nie und gibt es auch heut noch
keine girafen. Das arabische wort, von welchem unsere deutsche
benennung girafe stammt, ist selbst äthiopisches lehn wort (dort
H^^: zcurdt^ Deut. 14, 5, wo es dem y.aiitrjko7io(jdaliv der Sept.
entspricht; nach Ludolf läge die grundbedeutung im amhar.
IC^^'i ' ^CEi/i ' dscMrdt hatschen „dünnschwanz") '^ und erst durch
Volksetymologie bekam es bei den Arabern die gestalt, in der es
vom arab. verbalstamm onV „Schnelläufen" zu kommen scheint.
Im alten Aegypten war die girafe früh bekannt. Schon c.
2500 vor Chr. geburt, wo unter dem Pharao Sanch-ka-ra die
erste ophiiiahrt nach dem lande Punt geschah, wurden von
dort auch girafen nach der residenz Abydus gebracht, ^ und auf
1 so kommt ^'jj auch erst in der spätem arabischen prosa vor
(z. b. Mas'üdi III, s. 3 iF.), bei dichtem niemals.
2 dies H^T"' und die alte aeg. bennung ser mit dem determ der
auf den ersten bb'ck kenntlichen giraffe lassen sich wol kaum trennen;
aer heisst urspr. im aeg. ,,hoch, gross". Es ist demnach die amhar. form
nur eine unglücklich gewählte Volksetymologie, da doch der lange hals
und das gefleckte feil, nicht aber der dünne schwänz die hauptcharacte-
ristica dieses thieres sind. Zu der phonetischen (nicht blos ideographi-
schen, wie Dümichen in Brehm's thierleben meint) Schreibung des namens
ser giraffe (was demnach gesichert ist) vgl. K. Hart mann in seinem
., Verfluch einer systemat. Aufzählung der von den alten Aegyptern bild-
lich dargestellten Thiere" (Zeitschr. f. aeg. Sprach- und Alterthumskunde,
Band II, s. 7-12 und 19-28) s. 21, col. 2.
3 Brugsch-Bey, Geschieht e Aegyptens unter den Pharaonen,
8. 109 f.
— 231 —
den bildlichen darstellungen in Deir-al-bahari, ^ wo wir die
von den flotten der königin Hatasu^ (Brugsch: Haschop) ans
Punt erhaltenen und nun dem Amon dargebrachten schätze
erblicken, befindet sich auch das deutlich erkennbare bild einer
girafe. ^ Diese thatsache, auf welche ich vor dem erscheinen
von Brugsch's epochemachenden werke nicht aufmerksam ge-
worden war, dass nemlich aus dem lande Punt die girafen
stammen, welche die Aegypter auf ihren denkmälern mit einer
keinem neueren künstler schände machenden naturtreue ab-
bildeten, ändert meine auf s. 20, anm. 1 vor nun gerade zwei
Jahren niedergeschriebene ansieht über die läge dieses landes,
das als heimat jener thiere nothwendig in Afrika gelegen
haben muss. ^ Es ist merkwürdig, dass man diesen zoologisch-
geographischen beweis, der doch für die Streitfrage, ob das
weihrauchland Punt in Afrika oder in Südarabien zu suchen
sei, allein entscheidend ist, bisher ganz übersehen hat.^"*
1 Mariette, Deir el-bahari, tafel VII; vgl. auch die schön mit
färben ausgefährte girafe in Lepsius, denkmäler, abth. III, bl. 117
(Neues Reich, 18. dynastie), Theben, Qurnet Murräi, linke hinterwand
(dort vier schwarz- und weissgefleckte ochsen von zwei negern geführt,
dann ein neger mit einem pardelfell und dann ein neger, welcher die
erwähnte girafe an einem leitseil führt). — Vgl. auch noch die er-
wähnung der girafe beim festaufzug des Ptolemäus Philadelphus in
Alexandria (in meinem Physiologus, s. XXXIII) und das von Brehm,
a. a 0., s. 186 (und von Dümichen, ebendas., s. 188) bemerkte.
2 anfang des siebzehnten jahrh. v^r Chr. gebart.
3 Brugsch a. a. o., s. 286 oben.
4 dagegen ist deshalb die berührung der Aegypter auf ihren flotten-
fahrten mit Südarabien in alter zeit (s. 19. unten) keineswegs ausge-
schlossen, vgl. bes. Brugsch a. a. o., s. 112 unten und s. 113. Vielleicht
sind sogar die weihrauchbäume Punt's eine uralte culturentlehnung von
den weihrauchküsten Südarabiens.
5 R, Hartmann hätte natürlich in seinem buche „Die Nigritier"
I, s. 55 das land Punt nicht als an der „Westküste von Arabien" liegend
bezeichnet, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass die s. 57 von ihm
genannten girafen, die er ja selbst aus Sennär gekommen sein lässt, bei
den schätzen des landes Punt abgebildet wurden.
— 232 —
6. ^ti {da nun) p. t**At" die
Schafe. 1
^L^ coli, (und nicht plur. von ^L^, was ein einzelnes
schaf bedeutet) „die wolle tragenden vom kleinvieh" (im gegen-
satz zu den ziegen, also die) „schafe" [hebr. isir, ass. pl. si-i-ni
d. i. sznP und aram. |.ii, 15?, "iNT, alle allg. „kleinvieh", „scbafe
und ziegen", und so auch wahrscheinlich die bedeutung des
ursemitischen danu\ Kur an 6, 144 ^2)^5 c^^^ lO*-^' \^
^j^aJÜI yuJI „((jott hat euch gegeben) von den schafen ein
paar und von den ziegen ein paar" (vgl. auch s. 141 unten den
folgenden vers derselben sure, welche deshalb auch '^^y^
j»üü^l| „sure des zahmen [zucht- und haus]viehs" heisst); Ham.
*)<)♦ vJÄjcJJI 5p> (ci^ ovi'o (bei Rückert lautet die Über-
setzung des ganzen unter den gast- und ehrenliedern stehen-
den gedichts:) „so weit hab ich's gebracht, dass meine schafe
den wolf als hirten lieber (sehn denn mich. Denn selten ein-
mal überfällt der wolf sie, doch jeden tag zur band das messer,
ich)", ferner in einem Meid. I 513 citirten vers, wo es vom ta-
mimitischen stamm Fukaim heisst I JJü axLÖ uLä fJ^^ y^
„wenn ihr schafe wäret, so wäret ihr kleine, verkrüppelte
* über die namen des schafs bei den ürsemiten, siehe den schluss
des artikels Ziegen; einige cultur- und thiergeschichtliche bemerkimgen
über schafe und ziegen in Arabien im alterthum siehe schon s. 221 f.
2 im ass. nothwendig mit Verflüchtigung des hauchlauts alif; vgl.
G 9 -^ ^
Übrigens auch schon arab. \^y^ neben jo^- Dies s\ni steht auch im
original der auf s. 46, anm. 5 mitgetheilten stelle, es ist daher dort ge-
nauer kleinvieh statt schafe zu übersetzen.
— 233 —
' o-r.
scliafe", und in den Sprichwörtern Meid. I 342 (Jw^
L^^Lbb ^jLä „ihren tod ziehn sich die schafe durch ihre
klauen ^ zu") wie I 404 und 533.
(2) eLä saun „schafe und ziegen", „kleinvieh", doch ge-
wöhnlich nur „schafe" 2 [urspr. »Li, woraus erst %\jü wurde;
vgl. hebr. nb, mit suff. ^J^^b „ein stück kleinvieh" = sLw,
westaram. (selten) iin-^ip. dass.; demnach hatte das ursemitische
sawahu jedenfalls auch die allgemeine bedeutung „kleinvieh"],
pl. eI^ (für iS'y^y. Alk. Diw. 1 , t -XM &Lä ^ „unter den
Schafen von Higäz", ebendas. 1 , t" Jüsuo eLä „dem 'Itr (einem
götzenbild) geopferte (wörtl. ge'itrte) schafe" und ti'it' siÜi
Ä-UL^^ (siehe schon s. 146), Ham. It^t" [V^Lä ^ I^äLloI
„sie nahmen den frühtrunk von ihren schafen" wie in einem
bei Lane I 834 citirten vers (iÜwJ! „the sheeps or goats");
1 einer hatte nemlich ein schaf gefunden und wollte es schlachten,
hatte aber kein messer; da grub das schaf zufällig eines aus der erde
heraus, und nun konnte er es schlachten; auf dasselbe spielt der vers
des Abu '1-Aswad an: „werde ja nicht denen (sc. den schafen) ähnlich,
welche mit ihren klauen (LgjjLlbU) oder mit ihrem maul (L^^^äj) ein
messer (iL>tX>o) aus dem boden brachten und zu welchen dann damit
der Schlächter trat''; dieselbe geschichte Ham. It^A (dort JjLiJI), siehe
Rück. Ham. II, s. 185; vgl. auch die bei > «J' mitgetheilte ähnliche fabel
vom stier. — üeber >»ft.A..r vgl. man s.- 52, anm. 1, wie s. 72, anm. 1.
9
2 vgl. die bei Lane unter 0«-o „Schafwolle" angeführten national-
lexica, so S HLmaXI, M sogar *JJÜJ, nur 0 und Msb genauer ^^LoJj;
Ö ^ -; 0-^
Ziegenhaar heisst dagegen y*-w, kamelhaare o«.
— 234 —
nom. Unit. JiLi (aus xÄLo): 'Ant. Muall. v. 57 (dort sLo als
zärtliche anrede an eine frau, also etwa unserm kosewort
„lamm" entsprechend), in einem vers bei Lane I 1072 (sLäJI),
Harn. 1f A (sLcül, dort die geschichte vom schaf, das ein messer
aufwühlt), ll^l sLü! Jl5LS ^ly „und isst sie auch ein schaf
auf, (so wird sie doch nicht satt)" und v(v (siehe schon s. 144
bei vA*j), wie in den Sprichwörtern Meid. I 87 viJjLi Co!
vib'L^ J^\Li „eine sache (ein plan) ist dir fehlgegangen, so
reite nun (was eben unmöglich ist) auf deinem schaf, 11 312
9 9 ^ i 9
ioLiiu*; Lg-lÄ.o |Li Jo , jedes schaf wird sicher an seinem
(eignen) fiiss aufgehängt werden (d. i. jeder wird wegen seines
vergebens bestraft werden)", 11 331 (dass., nur äüJjlxj statt
ioÜJ)) und II 863 (dual j^^'LcÜI); pl. sli-w^ welchen ich, wenn
auch ohne belegsteile, hier deshalb anführe, weil Rückert, Ham.
A*f comm. \j^\'L^ ^^ „von unserm gebratnen fleisch (warf ich
dem wolf ein stück zu)" durch „von unsern Schäfchen" über-
setzt hat, — und endlich das demin. x^«-w Ham. Hv (siehe
schon s. 144, anm. 1 bei va*j). Wie bei s«i* (siehe
oben) so fand auch hier bei SLi eine Übertragung auf das an-
tilopenvieh statt (siehe daselbst); einstweilen sei nur auf die
zwei bei Lane I 1623 citirten verse verwiesen.
x^o ndgatun „weibliches schaf Kur an 38, 22 f. (dort
auch der pl. «-Uü) in der aus 1 Sam. 12, 1 — 15 genommenen
* den daneben vorkommenden pl. sLa-CO siehe erst unten beim
— 235 —
bekannten fabel Nathan's; Harn. \*f (aus dem ^Jl cjü,
dessen gedickte sämmtlich nicht sehr alten Ursprung verrathen)
X!^o U3 „die (sog.) biestmilch eines weibl. schafes"; und im
Sprichwort Meid. I 405 »jo^ J^^ J^^ cK' L§-*^l „dummer
als ein weibliches schaf bei einer wassercisterne" (weil es sich nur
mit gewalt wieder davon wegtreiben lässt). — Bei den alten
dichtem wird dies wort gewöhnlich auf die weiblichen oryx-
antilopen übertragen gebraucht (siehe daselbst).
iJjjS Jcabsun „(zwei- bis dreijähriger) widder" [hebr. Ü5;i3
„ein- bis dreijähriger (bereits zum coitus reifer) ^ widder",
ursem. kabsu^ „widder"] in der Ham. übertragen = „held",
„häuptling", so Af" *-§-ÄJi' „(ich stieg ab vom thier) gegen ihren
¥
1 während dort nVü (ar. ^Lb bes. „gazellenjunges", äth. (fltij
„ziegenböckchen", syr. |.i\j „knabe") lamm und ^^n den ausgewachse-
nen alten widder [= phön. ^"^n, so Mass. 5, 9, an welch letzterer stelle
h'^» a^:: „junges vom widder" = „(männl.) lämmchen" zu übersetzen ist,
vgl. syr. 1^1^ TiQoßaxiov und als analogie ö-^ty nfej im hebr. (so D. H.
Müller), wenn man nicht ^vi^ = (3^ (^^^^ »^^^ t^^ ^^^ mutter]
hängende", d. i. „das junge") vergleichen will. Hier aber, wo von
sämmtlich zum zahmen hausvieh gehörigen opferthieren '(Pi^x stier, Vis»
junges rind, Va*» widder oder viell. hier besser Ziegenbock, t5> ziege, 'lös
lamm, N-ta ziegenböckchen, ^fis vogel und K5p)3 heerdenvieh) die rede ist,
!5"^x gleich V^N setzen und mit hirsch übersetzen wollen, wie es unbegreif-
licher weise alle exegeten dieser inschrift (Meier, Schröder, Levy, D. H.
Müller u. a.) gethan, ist sicher falsch] bedeutet.
2 verwandt sind syr. f ^^-^ „widder" wie das aus GUG kirru „lamm"
und GÜG kabäsu „niedertreten" (z. b. IV R. 26, 6) zu erschliessende ass.
kabsu oder kibsu; dem syr. wort müsste nach semit. lautgesetzen hebr.
ttjjö*, arab. (ja*x5* dem assyrischen aber hebr. 05.^*, aram. |jiää ent-
rechen, während für feas, ji*A5 syr. und assyr. jxann und kabm zu
erwarten wäre. Es scheint fast, als ob im ursem. bereits neben kabtsu
auch kabm und kab§u für „widder" gesagt worden wäre.
— 236 —
(der feinde) widder (zu kämpfen)", HY ^ (^ m^ (5^^-^ 'i^®
9 9
zwei ohrgänge ihres widders (durdibohrten wir)", t"i^v [?
^ji-jOl rijjjyj^^ „sie schlugen den widder (der feinde)", \"i>Y
kcLi^ i-t^^ (j^w^^S „und der widder, dessen heim funkelt",
("1* (v4>^J*5 o^-«^. «ich gieng auf ihren (der feinde) widder
los" und vtf jLjXS\; Härit Mu'all. (jiJlG (comm. Xulo); ^
und in den Sprichwörtern Meid. II 88 ^^^/Jju ^L£jJl Jüx
^. ' « -
AÄ^^I yii-IjC!l „beim stossen wird der seiner hörner beraubte
widder^ besiegt" und it>Li\. 'iJijyj S^. (j^^^-aXI'^ «^^ ^^r
widder, da er ein grosses messer und ein feuerzeug trug" Meid
II 332 (siehe die ganze geschichte daselbst). ^ — Das allgemeine
wort Jl2^ (vgl. s. 52 anm. 1) steht auch für widder, so Meid.
II 354, da ^5 joo „seminis effluvium pati" und ^ jö „album hu-
1 vgl. auch noch den Meid. II 661 mitgetheilten bei einer nächt-
lichen Schlacht (und zwar der von Siffin) gedichteten vers: -^\(^ cS^y^'
JJaA2-) LsöM Lo <Xwl ^Lbi ^siaXLj yi-llöl^ „und die nacht
war finster, da die widder (= helden) wie löwen auf einander losstiessen,
während ich sie nicht frieden machen sah".
2 solche verwendeten die hirten zum tragen ihrer wandertasche oder
ihres ranzens (Sy^, weshalb ein solcher widder SS (vgl. Meid. I 371
\!*XJI J^£ ;>^Lsl) genannt wurde.
^ Vgl. noch die neueren Sprichwörter Meid. I 262 (Ujö v:>^
(jiuj 0^4^') Tiii<l Freyt. Prov. III, no. 2588 ^Q^ tX-^ L^?4^ ^'
I
— 237 —
morem ex utero ejicere" speciell von den schafen gebraucht
werden.
Die lammnamen sind folgende:
(5) yxl^ immarun [wie Jol^ „bergbock" aramäisches lehnwort,
wie schon die seltne ^ form Joii, dann aber besonders das
gänzliche fehlen in der alten literatur vermuthen lässt; syr.
]^f, b.-ar. ^?2N, targ. N'n7J^t», mand. N'in?^«;^ ausser dem aram.
auch noch phön. ^wN Mass., z. 9 und assyr. iin-mi-ru (spr.
immiru)^ also viell. auch ursemitisch immdru\ im spätem sprich-
wort Freyt. Prov. III, no. 112 sllol y« Jo\ ni Lo „er hat,
weder ein männliches noch ein weibliches lamm" (= weder
mann noch maus").^
® •"-
-^ jo badagun (der einzige repräsentant des Stammes «-<X?
im arabischen, von Freytag als „vox peregr." aufgeführt, von
Lane noch nicht aufgenommen) Meid. 515 «-<Xpl ^j^ J<^l
„werthlos^r als das lamm" und in der daselbst mitgetheilten
hadit-stelle Jjul ^jjo «^Jo aül^ „es ist wie wenn er (seil, der
1 {yjii kommt allerdings hier und da in arab. Wörtern vor (so z. b.
s ^
^«-bö böckchen, Meid. II, 606), doch sehr selten.
2 vgl. wegen des euphonisch eingeschalteten b griech. afxßQoxoq
gegenüber skt. S^^ff.
c
3 Vgl. auch den im Muhij mitgetheilten vers: 161 (^ä.La«j! JLs)
1*^1 ^« 'ijjo\ ,j«^ Jü ^L» Ju*j ;^JLäJI ooi-Uo „wenn sich der
girius erhebt, so enthüllt sich (der horizont) und dann werdet ihr (seil,
die beduinen) weder mann noch maus übrig lassen", (vgl. dagegen
Lane I 98 denselben vers in anderer gestalt; dort v/ol^ durch „a man
without inteUigence" übersetzt.
— 238 -
mensch am auferstehungstag) ein lamm von wegen seiner werth-
losigkeit wäre".
^^> bahmun „lamm" [vgl. arab. x » k ^ ; „(vierfüssiges) thier",
hebr. ü?;?!^ dass., urspr. „das stumme", wie besonders das ätb.
»fl||<7D: ^ lehrt] in den Sprichwörtern Meid. I 87 viJjx JjLwl bl
^^.A*.^ iv4^ /V?5-^ ij^ "^^■'^ ^^^ beschäftigter von dir weg (so
dass ich mich dir nicht widmen kann) als der (hirte) welcher
siebzig lämmer mit milch versorgen (säugen lassen) muss", 482
1 JL (i-g^i V;'^ „gewöhne das lamm an die auf die erde ver-
streuten kräuter", 701 ^j^^ t^ ^^) ^ (s^ „unglück-
licher (geplagter) als der hirte von achtzig lammem" und 706
^jjoUj |V-^-f /*^r^ r>^ J^i-col (fast dasselbe wie oben I 87).
— Bei Farazdak, einem spätem (islamischen) dichter kommt
es mit dem demin. von t>yci Ziegenbock verbunden vor: duix£.
A..^ „das böckchen von einem lamm" (= das männliche
lämmchen) Ham. !"("♦.
Jl^ä hamalun „(in seinem ersten jähr stehendes) lamm"
(= J*-*^ „das eben erst geborne, ausgetragene") Meid. I 197
JCi^ ^jjo w^l „übebiechender als ein lamm".
OjwÄ. Jiarüfun „(männliches) lamm" (wÖrtl. „das ab-
weidende, abpflückende") syn. von Jl^ä^ Meid. I 431 ^^y^'
o«-oJI J^ v^aXääj „das lamm wälzt sich (vor vergnügen) auf
seiner wolle", 11 332 o^-*aj ,jß>yi <Jü| JLo ULI o^^ö
„wie das lamm; wo es hinkommt, nimmt es seine wolle vor
1 vgl. auch arabiscli (V-g-^f (wie auch (V-^').
— 239 —
der erde in acht" und im spätem Sprichwort Freyt. Prov.
no. 2588.
(10) (}j^s rahüwi und J^s rzÄZw« i „weibliches lamm" [hebr.
bn'n „weibl. lamm" undinsbes.„mutterschaf '; daher der name Rahel;
ursem. raMlu\ Js^Jl ,jjo (^iis^l „dummer als das (weibl.)
lamm" Freyt. Prov. III 117, und das denom. J^Llio „lammhirt"
in einem vers des al-Kumeit (JL%-Cijl itX&3 Lo „nicht hat
der hirt zu seinen lämmern gerufen c5, c5").
5ÜJ^ sahlatun (nom. unit. vom coli. S^) „männl. od. weibl.
lamm" Meid. I 516 XJÜ^ viLluo ^^ v^^Sp „ein woif in der haut
eines lammes".
KMj^y^ '^amrusatun [nicht griechisches lehnwort (aus 6
d^vog), sondern, wie die im talmud häufige diminutivendung
-usa lehrt, aramäisches lehnwort; zum stamm selbst ist ent-
weder die mand. Orthographie N^^73y (dort „widder") — dann
gleich -I73N, N'n72N — , oder, wenn das y ursprünglich ist, ^i2'£
„wolle", aram. j^^a^ zu vergleichen] in den Meid. I 637
und n 66 mitgetheilten versen von wolf und lamm (oöt.
S ^9
»Jji furdratun ^ fem. von JCi „lamm" oder „zickchen"
[(und auch übertragen vom jungen der bergziege und der
oryxantilope, siehe daselbst; über die etymol. vgl. schon s. 95
und D. H. Müller, kit. ul-f., s. 32=264) mand. «nnsD weibL
' vgl. zu dieser vokalumspringung ytJ (^toa) ,pardel*. vergl. mit
aram., ass. und neuarab. nimr ()i>^QJ, nimm und y4^) u. a.
— 240 —
lamm, hebr. u. ass. aber ,junger stier"] Meid. 11 219 sJ^s
HJJJ \^k.^ 0 M,> j' „ein lamm (oder ein zickeben) neigte (verführte,
seil, zum leichtsinn) ein scbaf (oder eine ziege)" d. i. „oft ver-
führen die jungen die alten".
Nun noch die übrigen namen der schafe:
tXij naJmdun „kleine (kurzbeinige, hässlich aussehende,
aber wegen ihrer wolle hochgeschätzte) schafe" [urspr. „aus-
erlesene, beste art", ^ vgl. tXii; syn. Jwi*. Auch für das hebr.
und aram. ist dies wort zu erschliessen, da dort npb, ]^
„hirte" (hebr. speciell „schafhirte", so von Mesa II Kge 3, 4,
und von Amos, Am. 1, 1) heisst, was einem arab. JöLS ent-
sprechen würde; arab. heisst in der that t>üiS „Schafhirt"]
Alkama Diw. tl*^ , |"( ^*<5uj J^ ^o jj^-JJo nQ o^^ JUJI^
I»*-Ls;xx>« ol« „während doch der reichthum die wolle von
karär-schafen ist, mit welchen man spielt, indem auf den ein-
zelnen thieren davon (pl. t>Lftj) die wolle theils ganz erhalten,
theils auch abgeschoren ist", ^ und in den Sprichwörtern Meid.
I 513 cXaU! |>x) J3I „werthloser (hier = schlechter aussehend)
als kleine Bahrainschafe" ^ (vgl. auch den schon bei jjLi
mitgetheilten vers), II 549 Jcalll ^^^^l tXAi ^iuy^' &4^ ^
„schau nicht (erwartungsvoll) nach regen aus, denn die schafe
sind ja schon verloren" (an einen der um verlornes trauert) und
1 siehe Ahlwardt, Bemerkungen, s. 151.
2 sonst ^Ä. scheeren von schafen, so Meid. II 909, daher 5y^!
Schafwolle Meid. II 925 (sonst 0«-o, siehe oben und Meid. I 734).
3 in Bahrain waren sie besonders häufig.
— 241
^ --' o . -
n 825 tXÄj. ^^LS3 L^Ai RjLuwj „ein pferch, in welchem wölfe
und Schafe bei einander sind".
(15) gJ^\ ah'llatun „ein schaf (oder eine ziege), welches
gemästet wird, um es dann zu schlachten und zu essen
(JJl, daher der name)" Meid. II 619 kJ^I !^f^ ^li „weide
und nicht ein gemästetes schaf (welches man schlachtet)" d. i.
Wohlstand, von dem man keine nutzniessung macht.
aul dnnatun „kläglich blökende oder meckernde", d. i.
weibl. schaf od. ziege, neben JüLä. kamelin Meid. II 607 (siehe
schon daselbst, s. 167).
iUjtu tägijatun „blökerin oder meckernde", d. i. schaf oder
ziege, neben XA%ir „brüllerin", d. i. kamelin Meid. II 663 (siehe
schon daselbst, s. 171).
xiaiLc 'äßtatun^ nur im Sprichwort Meid. II 604 ifJ Lx>
Rkiu y^ kiaiLi „er hat weder ein schaf noch eine ziege" d.
i. gar nichts. Beide verba hJi£. wie [^o\ heissen „heftig
messen", das eine vom schaf, ^ das andre von der ziege. ^
Das allgemeinste wort im arabischen für kleinvieh ^ (schafe
und ziegen) ist
1 hgr in einer andern bedeutung auch von der ziege, siehe unten
bei y-Lß, 246 anm. 2.
2 so Meid. II 507 (siehe bei (^Lic zickchen).
3 die wörtl. Übersetzung von kleinvieh ist iüu^*fc> (schaf oder ziege),
opp. sXkX:^ (grossvieh = kamele), Meid. 1 11p (siehe schon beim
kamel, s. H)5).
rfommol, thinrnam'üi. J (J
— 242 —
Ijis. ganamuf^ (urspr. „erbeutete schafe und ziegen") Kur an
6, 147; 20, 19 und 21, 78; Alkama Diw. tt , r, Harn. \^<\ ^^
lÜJI äJ \::^\Sd ^^<y)^ äJ „werde für ihn wie der wolf,
welchem das kleinvieh verloren gieng" und (vf (siehe schon
bei Jol, s. 142); wie in den Sprichwörtern Meid. I 140 (siehe
unten bei -ykk ziege), II 61 äLiju^ oJJi? „das kleinvieh ist zu
einer bunt unter einander gemischten heerde geworden (d. i.
in Unordnung gerathen)" und II 86 (siehe schon s. 129). Vgl.
auch noch das neuere Sprichwort Freyt. Prov. III, no. 1524.
Die noch übrigen namen für kleinvieh sind:
(20) U>ax3^ raMdun wörtl. „die sich lagernden" (von (jojn,
vgl. ass. rühm, heerde, tarbasu lagerstätte, hirtenzelt, hebr.
yy-) lager der schafe und andrer thiere) Mu all. des Härit, vers
69 (j»djolll sl^ „schafstall". Wahrscheinlich auch vom begriff
des „sich lagerns^^ kommen endlich
®-
Hji hiratun (von Jiy) „schafe oder ziegen" in dem schon
bei ^LS „kamele" (s. 187) citirten verse des al-Aglab al-'Igli
und
Jjj hardrun (syn. von cXaj, dann speciell „schafe"; aber
auch allgemeiner „schafe und ziegen", vgl. Lane I, p. 1377, col.
1) Diw. des 'Alkama ![",("( (siehe schon oben bei tXäj); Meid.
II 219 (siehe schon oben bei Ali) und dasselbe Sprichwort in
O ^55 ^ ^
der form \s\Ji v:>, j q.m^,> SnI*j „ein schaf verführt die andern zur
thorheit" Meid. II 253.
— 243 —
7. yuo mazun p. t"\f die
Ziegen.^
yuo mazun und ^yuo mizan (beide collectiva) '^ Kur an
6, 144 (siehe schon bei j^Li), Inirull.'^ Diw. Sa , t ^jS3 Sil Sil
;^yjL»i Jul^, Harn. t"f1 \La4-I (^yjui^ „wie die geissen von
Higäz (schwärmen frei unsere rosse)", *1d* 'iy^ /^\Ji c$y*f
^xJl j^^ „(es ist wie wenn ihr) in folge eures stammelns (eurer
schlechten barbarischen ausspräche) geissen wäret, die das
wiedergekaute hin- und herschlucken" und v^i^ i5y*^l i&^
„die geissmilch", "^ und in den Sprichwörtern ^^ yJuJI &jJI
o
xaIoj „der fettschwanz ■'' der ziegen (deren hintertheile mager
sind) liegt in ihrem bauche (weil sie im Innern sehr fett sind)"
1 einige thiergeschichthche bemerkungen über schafe und ziegen
bei Arabern und Semiten überhaupt, siehe schon s. 221 f. beim rindvieh
wie auch am schluss des art. ziegen.
" " c
2 secundärbildung aus v^, nordsem. izzu (hebr. ö'^ty, aram.
3 dort (Diw. 1v ? t") auch die form S^^ desselben Stammes yjw
in der gleichen bedeutung {^'yfjuo „ihre ziegen").
* ziegen- und Schafmilch gemischt heisst (jj*xi^t> Meid. II 931,
Schafmilch auch J^^ Meid. I 734.
5 sonst nur vom schwänz der schafe gebraucht.
16*
— 244 ~
Freyt. Einl. s. 230, ferner Meid. I 246 oliS^ Jo^t ^j-bp
(^CjuJI „es gewöhnen sich die kamele (an Strapazen), während
die ziegen davor zurückscheuen", 510 ^^ iHyM^^ (^V*^ ^'^
wlil „er ist eine in die ziegenheerde einbrechende wölfin, wenns
aber darauf ankommt, ist er ein strauss" (welcher wenn er
fliegen soll „ich bin ein kamel" und wenn er eine last tragen
soll „ich bin ein vogel" sagt), I 533 \^s <3^j^ i^V*^^ ^d^\
„die ziegen haben grosse euter, warte daher noch, warte"
9 0^.
(denn die zeit des gebärens ist dann noch lern), ^ 566 ooK
Üölyix pUkJj' Lisi „ich sah ein (an gras und futter üppiges)
land, dessen geissen sich (deshalb) mit den hörnern befeindeten",
n 13 c^UosI LgJ Lo yuQ P^j-*ö „die ziegeneuter, welche (nach
dem melken) keine übrige milch mehr enthalten" (pl. von cylioT),
221 o5 (^CaJI ^^ ^JJklLj cli! „er hat gazellen geschlachtet,
während er doch genug ziegen hat", ^ 664 y« ^^-^-y ^'i'^^
^AAJ „die ziegen reissen nieder und nicht bauen sie auf (aus
den kamelhaaren fertigt man zelte, aus Ziegenhaaren aber
nicht, im gegentheil, die ziegen beissen manchmal, wenn sie
1 während es bei den schafen umgekehrt ist, daher das sprich-
wort ;3^5 L3^5-* U^-*^' ^(^) »die schafe haben grosse euter, richte
daher die mit schHngen versehenen stricke her" (weil die gehurt nun
bald stattfinden wird).
2
c*-»l sonst „er hat ein den göttern geweihtes kameljunge
(Cvi) geschlachtet" (vgl. s. 185); hier aber wegen des Zusatzes natürlich
von gazellen.
— 245 —
drüber kommen, solche zelte an und beschädigen sie) und 763
(„wie schön ist doch die weide der ziegen von Tarmidd w"
j>ljuoo ^yuc), — Das ziegenfell heisst Vf Lo, so Meid. I 84
Jc.üLo ycUo x>l „fiirwahr er ist ein ziegenfell, das mit den
blättern des Salam-baumes zubereitet (gegerbt) ist" (d. h. er
ist ein tüchtiger vollkommener mann).
G o-
jÄfcxJ taisun „Ziegenbock" [hebr. ^^r^ Ziegenbock, ^ syr.
1-^2, chald. N'>2:"'ri, demnach ursemitisch tatsu Ziegenbock] Harn.
v1\ (in einem spätem lied) ^yüiiS ^\jJq^ „wie der bocks-
gestank (ist sein athem)", in einem bei Meid. 11 352 mit-
getheilten (spatem?) Radschazlied ^ (dort ^b JJol i^t^Lw.
^y^\ „und ihr fürst ist ein harter mann,^ welcher (nur) ein
besitzer von bocken ist"), in einem ebenfalls bei Meid. (I 197)
befindlichen vers viJLl iL^XI aü. || JlS s^^Ijo xj. ^jJ!^ xii aJ.
JLo x^^ v:i^llJLi „und er hat einen ziegenbart und einen
geierschnabel und einen athem gemischt aus dem eines löwen
und dem eines habichts" und im Sprichwort Meid. I 257 (kJvjI
ooy> \j^y^ ^ rgeiler als der Ziegenbock des stammes Tu-
wait"; vgl.4auch noch das neuere Sprichwort Freyt. Prov. III
no. 2549. — Denominativa sind J*JuüLu;l (Meid. II 307 ^^
jj^juüCLwti lyJLc „er war eine ziege und wurde einem Ziegenbock
ähnlich", und Freyt. Prov. III 53 y-UJt oJLuüXwl) und (j^ajI
^ das seltnere wort, während das gewöhnlichere ■ii\P? ist (was im
9 ^
arabischen — vgl. unten öyiJ^ — das jüngere thier bezeichnet).
2 auch von Rückert Ham. II, s. 233 übersetzt.
3 Rückert „knicker".
— 246 —
(siehe oben), weil die Ziegenböcke durch ihre geilheit bekannt
sind. In den alten gedichten hat j^IS gewöhnlich
die übertragene bedeutung „niännchen der bergziege, bergbock",
so z. b. Diw. Hud. vv ? 1 (ed. Koseg., p. \^<\) u. ö. (siehe
daselbst).
So ^
yjLt ^anzun das weibliche thier, die „ziege" [hebr. T5>, pl.
D''-t5>, phön. ty; aram. ]y£ — ursem. 't'zzu „ziege" ^] in gedichten
selten (in alten gewöhnlich „bergziege", siehe unten) z. b. in
einem bei Lane I, 2352 citirten verse .1 }JjJ\ r^ (••->
\^\ju^j ^ ÜjÜI ^J*Ju «-y^ II L^LctXi „a day of the
0
auroral setting of sl^S (8*^ mansion of the moon) or of its
i>LctXi (the astrism called ptr^XJ!, the 7*^ mansion of the moon)
that causes the soul of the she-goat to pass forth from her
anus"-^ und in den Sprichwörtern Meid. I 35 yjLc. ^S^ U3t
^ jö L^ \^ wft „irgend einer (d.i. ein geizhals) ist wie eine ziege,
die enge euteröffnungen, aber (doch) viel milch hat", 140 \ö\
I w ^ 0 -- o ^
1 ZU der auflösung von zz in nz vgl. arab. ^jJ-yJ^ und ^^a-Ld
„löwe"; hebr. i'^tn, arab. oyü^ „schwein", hebr. TiS)?, arab. öJü3
jigel" u. a.
2 vgl. die Sprichwörter: Meid. II 891 y-oü! 2UöwO ,^^ U^^
" - 'r " " . I
„contemtior quam caprae crepitus ventris", II 21 vaä ^^^ JowO!
„saepius pedens quam capra", II 889 5v^W yxt xhcc. ^^j^ UT^'
„levior quam crepitus ventris caprae in regione petrosa", wie auch den
Meid. II 891 mitgetheilten vers (dort äaä4-I ^(X^ yxi iÜOwO^)
und xiailS oben beim schaf, s. 241 unten.
— 247 —
itSlil yü! L^S'jLi lüil \:>3^ „wenn das kleinvieh sich
zerstreut hat, so führt sie (schliesslich auch) die räudige ziege",
743 ^^y^ y^i .»yo t>l«fll „mehr die kälte empfindend als
efine räudige ziege" (weil ihr da die haare ausgegangen und
die haut dünn geworden), 11 88 ^\S Jo Lgj yJLt „eine ziege,
in welcher jede krankheit ist" (weil man den ziegen jede art
von krankheiten zuschrieb, so einige 99), 361 yü! ^3üil5
„(so gleichmässig) wie die zwei kniee der ziege" und 507
jjlCjLi L^jLs ^Jo^Xaj y „darüber werden sich zwei ziegen nicht
mit den hörnern stossen" (d. h. die sache ist zu unbedeutend,
als dass u. s. w.\ und endlich in einer tradition (bei Damiri,
II, p. tA^) jjLiJI xÄA>o Uö^Li.! x-Loi:»- ijy*^)^ „viei-zig preise
(beim wettkampf), von denen der höchste das geschenk der
ziege ist". Erst in der spätem spräche sagt man (mit ange-
hängter femininendung) sCÜ^, so z. b. Freyt. Prov. III, no. 2175,
2468 und 2550. — Bei den alten dichtem heisst yii meist
übertragen „bergziege", so z. b. Diw. Hud. vv , i pl. yltl
(comm. ^^)^i j<^^ "^5^5^^ ^^1) ^^^ daher kommt auch der
bekannte arab. frauenname Sy-yLc (demin. fem. von yJLt, vgl.
unser „rehlein" in deutschen minnegedichten), wie z. b. die ge-
liebte oder vielmehr eine der vielen geliebten des altarabischen
dichterkönigs Imru'ul-Kais geheissen hat (siehe unten bei den
antilopen- und wildziegennamen).
4> Jci ^atüdun „der junge (einjährige, schon ausgewachsene)
Ziegenbock" [hebr. n^n?, dort das gewöhnl. wort für „Ziegen-
bock" und syn. von ^;'n; ass. atüdu — ursem. ^atüdu „Ziegen-
bock" (urspr. „der kampfbereite")] in einer alten tradition bei
Muslim JLÄi i^yjik ^JL^i iuLipl ^jjo l (^ttug^ UÜ sLLdI
— 248 —
oo! io ^^ „„er gab ihm klein vieh, welche er unter seinen
genossen vertheilen sollte, da blieb ein junger Ziegenbock
übrig, da sagte er „schlachte du ihn"! zu ihm"" und in einem
bei Meid. II 189 citirten vers ^^y^ v^A«i ,j^^ iS^ (5^^
.^\ /tf^ cXäJI ^j^ „und es freute die Banü-Himmän das
bespringen ihres jungen Ziegenbocks so sehr dass sie des
ruhmes vergassen und u. s. f." (jenes thier soll, nachdem ihm
schon die halsvenen durchschnitten waren, noch siebzig ziegen
besprungen haben). ^ — Das demin. jCLit siehe schon bei
^r, s- 238.
(5) ^iX^ yadjun „ziegenböckchen, zickchen" [hebr. ''ij'.
phön. N*i5; aram. «^'il, |^^ — ursem. gadju^ alle dasselbe]
Meid. I 237 ib ^-xiJiiJ ^ juS ^^J^b Sxs „frühstücke ein
böckchen, bevor der abend über dich kommt" (d. i. sei vor-
sichtig); vgl. auch die hübsche geschichte in Arnold's arab.
ehrest., p. 37, wo ^^^^^ ^^^ \j*^ einander gegenüber stehen
(„da ich nun alt geworden, so muss nothwendig mein geburts-
stern, der vorher jLii, das böckchen, ^ war, auch altgeworden
und nun (j-JüJI der bock sein"). ^
^ vgl. auch die Sprichwörter ^^aj {j*^ ^^J^ (ioAsI^) jV-L&f
^Uä ^libidinosior (et saepius insiliens coitus ergo) quam hircus gentis
Banü-Himmän« Meid. II 189.
2 der stern a des kleinen baren, gewöhnlich polarstem genannt.
3 ein andres wort, was urspr. das junge vom schaf- und ziegenge-
schlecht bedeutete, nemlich ^Uo [äth. mA.5 coli, „ziegen*'; sing, „bock,
böckchen'S f. rtlA.'lh" „ziegen"; hebr. hVü „lämmchen'' (vgl. auch s. 235, J
— ^4Ö -- .
(^Ült ' anakui^ „(weibliches) zickclien" fem. von jc<^^i
Meid. II 507 iV'Llfc &« hJü3 ^ „darüber wird kein zickchen
messen" und ebendas. auü«^ ijLü wo^l| IJljö ^ (3^ ^
„deswegen lässt keine einjährige ziege einen farz", pl. 1V5-A-&
Ham. A^^l (jj^üJt »^Jo ^j^ dcS^* „es lachen über seinen
(des hirten) lockruf die jungen zicklein" und Meid. II 86 (siehe
schon bei xS*b, s. 149).
fjj» hüldun „ziegenböckchen" Meid. II 606 pL^ iJ Lo
xjlXs^ y^ „er hat weder ein männliches noch weibliches
zickchen", vgl. auch schon s. 237, anm. 1.
yju jdrun Meid. I 513 v*aJI ^jjo Jjl geringer (verächt-
licher) als „ein ziegenböckchen, das man in einer grübe an-
bindet, um den löwen hineinzulocken und drin zu fangen".
4t£^\ agammu „hörnerloser Ziegenbock oder widder" Ham.
f f t" comm. [i^yMA a^ü xLjwÄJ).
(10) (j.aÄtl dkasu „widder oder Ziegenbock mit gewundenen
hörnern", fem. fLoAC Ham. Ivv comm. l-^^ y- iL^Jii Llä-wjJ
y^ Jl ÜöLjl^^U ftS -^LiomlI ^S ^. „die ziege (oder das
schaf) mit gebognen hörnern hat uns vielen mist gemacht,
anm. 1); aram. dagegen |r^^ „knabe"] wird bei den antilopen- und
gazellennämen aufgeführt werden, wohin ich auch für das von dem-
selben stamm wie \^d^ kommende iüliX;>> „gazelle" verweise.
— 250 —
während wir bei derselben nicht viel milch erblicken; führt
sie deshalb zu *Amr zurück".
Die übrigen wörter, die sowol „ziege" wie „schaf ' (resp.
„bock" wie „widder", „ziegen" wie „schafe" coli.) bedeuten
(^Lä, Ssl^, ^Ü^|, iü!, iu^u? fVAi, U^^)i '^y$ und nI*j>), wurden
sämmtlich schon bei den schafnamen aufgeführt.
Vergleichen wir nun die fürs ursemitische erschliessbaren
Wörter des schaf- und ziegengeschlechts [„kleinvieh" allg.:
danu und sawahu; schafe: kabsu „widder" und rahilu „weib-
liches lamm", vielleicht auch immdru „lamm" und nakadu
„schafe"; und endlich ziegen: taisu „Ziegenbock", 'tzzu „ziege",
^atudu , junger Ziegenbock" und gadju „zickchen"J unter sich
und mit den in den einzelnen semit. sprachen vor allem im
arabischen und hebräischen gewöhnlichen bezeichnungen dafür,
so kommt man, zumal, wenn man einen blick auf das äthio-
pische wirft, wo für „schafe" ein ganz eigenes wort, fl*7ds
existirt, wo widder und Ziegenbock, lämmer und zickchen mit
denselben namen bezeichnet werden (erstere /Sn>A'i flrhVf"'-
ihC% 'i letztere f^Axfli^ :, lauter nur dem äthiopischen eigene
Wörter) und wo nur für die ziegen ein auch in einer andern
semitischen spräche das schaf- und ziegengeschlecht bezeich-
nender ausdruck da ist, nemlich iTlA«^ ^ so kommt man, sage
ich, zu dem resultat, dass den Ursemiten die Schafzucht zwar
bekannt gewesen sein muss (vgl. kabsu und raliüu\ die schafe
jedoch bei weitem nicht die rolle bei ihnen spielten wie die
ziegen, für welche sie vier geschlechts- und altersunterschiede
bezeichnende namen hatten, 2 und das merkwürdigste an dieser
fast gänzlichen ignorirung der schafe bei den Ursemiten ist,
dass auch die alten Aegypter auf ihren ältesten denlmrälern
noch keine schafe, wol aber ziegen, abbildeten.^ Es scheint
sich daraus zu ergeben, dass das schaf zu den ältesten
9 o ^
^ siehe schon die anm. zu ^cXä».
2 fast möchte ich glauben, dass auch danu und sawahu („kleinvieh")
im ursem. collectivbezeichnungen für „ziegen'' allein waren.
^ siehe schon s. 221 beim art. rindvieh.
— 251 -
liHiisthieren der weit nicht gehörte:' den Aegyptern
wurde es später (freilich nach nnsern modernen zeitbegriffen
noch früh genug) zweifellos von Centralafrika, zunächst von
Nubien und Aethiopien aus, die den Aegyptern in alter zeit
schon rinder, esel und ziegen lieferten, ^ zugeführt; die Semiten
brachten es zwar von Centralasien, ihrer Urheimat, nach Meso-
potamien, wo sie noch eine Zeitlang vereinigt sassen, mit, aber
erst bei den Arabern ist es vielleicht schon im zweiten Jahr-
tausend, jedenfalls aber schon lange vor Chr. geburt, zum
eigentlichen haus- und nutzthier geworden.
8. ^l^ib {zabjun) gazelle (siehe unten) mit einer unterab-
theilung dLlJI iüJb {zibau 'l-misld) p. ^k% de Chezy 409 f.
(wörtl. „moschusgazellen") die
Moschusthiere.
Diese bilden in der zool. Ordnung Wiederkäuer^ eine be-
sondere (bei Brehm die zweite) familie und gehören weder als
* die Urindogermanen hatten ein wort für schaf, nemlich avi, das
sich in allen indogerm. sprachen wiederfindet; dass aber die trennung
derselben (wie die einwanderung der einen hälfte nach Europa) geraume
zeit später als die trennung der Ursemiten stattfand, steht mir wenigstens
felsenfest.
2 vgl. z. b. Brugsch, Gesch. Aeg., s. 152.
3 es ist vielleicht hier am platz, zur besseren orientirung (besonders
bei den gleich unten zu behandelnden oryxantilopen, gazellen und Stein-
böcken) ein kurzes schema der Wiederkäuer zu entwerfen:
1. familie kamele (tylopoda).
2. - moschusthiere {rnoschidae). Dahin gehört unser
moschusthier {moschics moschiferus).
3. familie hirsche {cervina) Geweihtragende Wiederkäuer;
fehlen in Arabien und Abesinien gänzlich.
4 familie gabelhornthiere {antilocaprina) Nur in Amerika.
5. - girafen [devexa) Girafe.
6. - homthiere {cavicomia) Nur die in Arabien, Aegypten,
Nubien und Abesinien lebenden arten seien hier aufgezählt:
a) antilopen.
a. antilopen im engern sinn. 1. Pala [antll. melampus,
— 252 —
iinterabtheilung zur familie der hirsche (cervina)^^ zu der
einige naturforscher sie gerechnet haben, noch zu der der horn-
aepyceros [d. i. hochhornantilope] mel.), Süden von Abesinien, Mittel-
und Südafrika. — 2. Gazelle {antil. dorcas, zabju^^) Arabien, Nordostafrika.
ß. kuhantilopen (bubalis). 1, Buntbock [buhalis pygarga,
damalis), Südafrika, aber auch nördlich bis Abesinien. — 2. Steppenkuh-
antilope {buhalis alcephalus) im herzen Afrikas, auch in den steppen an
den Westabfällen des abesin. hochlands, wie noch in den steppen und
wüsten westl. vom nil; die Araber nennen sie dort Tetel (JjIaj), die
Abesinier Tori und Tora (•f'^s) ; mit der steppenkuh oder antil. oryx
leucoryx hat sie nichts zu thun.
y. spiessböcke {oryx). 1. Beisa {oryx betsa, äth. 'QdH')
küstenland von Habesch und nördlicher. - 2. Säbelantilope, steppenkuh
{oryx leucoryx, jii*-^«Jl *JÜ, Lg^, *-5^) nördl. theil von Innerafrika,
Sennär, Kordofan, Bahiudasteppe und bis zur ägyptischen grenze; (viel-
leicht heut noch, jedenfalls aber bis zum 6. nachchristl. jahrh.) auch in
Arabien.
6. mendesantilopen {addax). Mendesantilope {strepsiceros
addax) Südnubien; den alten Aegyptern wol bekannt; äth. Ä'fth'3'Si^
s. Schraubenantilopen {strepsiceros). Kudu {str. Imdu)
Abesinien (aJ'M'Js; von den dortigen Arabern Tedal [= cM^] .und
Nelet [im Tigre ^Al*'» vgl. ass. (pl.) näli und naili] genannt).
^. Zwergantilopen [neotragus). Windspielantilope (Beni
Israel der bewohner Massauas, Edro [OTC?', äth. 9°f\^'] der Tigrier)
Abesinien.
?/. klippspringer (oreotragvjs). Sassa der Abesinier [or
saltatrix).
d-, gemsen [capella). Gemse {cap. rupicaprd), in den
Alpen; ausser Europa auf dem Kaukasus, in Taurien und Georgien; fehlt
in den semitischen ländern gänzlich.
b) ziegen und schafe.
a. ziegen [capra). 1. Steinbock, und zwar capra Beden
(^tXj), Arabien; capra Walie (amh. ^A'> etymol. gleich 0^*0^^' und
(>Ji*), Abesinien. — 2. Hausziege.
ß. schafe [ovis). Von wildschafen das Merinoschaf {ovis
tragelaphus), Nordwestafrika, Aegypten, Abesinien. — Hausschaf.
c) rinder.
diese (hirsch und reh), welche nur im norden der semitischen
J
— 253 —
thiere, wie es nach obiger benennung Kazwinfs („moschus-
gazellen"; scheinen möchte. Ihr Vaterland sind die höchsten
alpen des hinterasiatischen gebirgsvierecks; am häufigsten finden
sie sich auf den tibetanischen abhängen des Himalaja, in der
Umgebung des Baikalsees und in den gebirgen der Mongolei. *
Das Kazwlni diese und keine andern thiere meint, geht daher
schon aus dem von de Chezy nicht aufgenommenen satz
y^wit. ^ ouJcJU lO'^y^' ^^ UöLd^. „und ihr Weideplatz
ist China, Tibet und die Kirgisei" hervor. Den alten Arabern
war dies thier natürlich unbekannt, wie es auch in ihrer alten
und in der Literatur der ersten Jahrhunderte der Higra niemals
erwähnt wird.
9. JJI (ijjalun) p. t"Al bergbock. Unter diesem lehnwort
(s. unten) fasst Kazwini mehrere nur wenig von einander unter-
schiedene Steinbock- oder bergziegenarten, dem yi^Ä-JI JiS
(antilopen) und den j>UlkJI (gazellen) gegenüber, zusammen,
während andere spätere arabischen Zoologen^ (ji^Ältt ^
etwas weiter fassen und dazu auch die Steinböcke (wenigstens
die eine art, welche die Araber, im unterschied von der andern
eLw genannten, Jü nennen)^ rechnen.
ander, in Mesopotamien und Syrien (dort in den wäldern des Libanon
und seiner südlichen ausläufer) vorkommen, in Palästina sehr selten sind,
in Arabien und Abesinien gänzlich fehlen, brauchten daher in dieser
arbeit gar nicht berücksichtigt zu werden.
1 Brehm, a. a. o., III, s. 94; dort werden auch die verschiedenen
asiatischen namen des moschusthiers (chinesisch, tibetanisch, tungusisch
etc.) angeführt.
2 80, und nicht yX^^Au ist im arab. text zu lesen.
3 siehe die anm. zu no. 3 jjmj^^i vÄJ (s. 228, anm. 3).
* bei den einzelnen weiter unten aufzuführenden steinbocknamen
((^ Jo, (>£;• etc.) anzugeben, für welche von diesen beiden wol nur
wenig verschiedenen arten sie gebraucht wurden, dazu fehlen uns leider
254 —
Da ich nun die einteilung der Wiederkäuer vollständig
gegeben, bleibt mir noch übrig, die nummern 3, 8 und 9, die
ich unter dem gesammtnamen
Antilopen und Steinböcke
hier zusammenfasse, aus der arabischen literatur nach ihren
einzelnen dort vorkommenden namen zu belegen. Für die
zoologische anordnung derselben verweise ich auf die oben
zum artikel Moschusthiere gegebene längere anmerkung.
A. Antilopen,* und zwar
1. die grössern rindähnlichen antilopenarten, von den
arabischen Zoologen gemeinhin
V
bakar al-wahs
was wörtlich „wildkühe" bedeutet, genannt. So viel ich bis
jetzt im gewirr der verschiedenen namen bei dichtem und der
sich oft wiedersprechenden erklärungen der commentatoren,
lexicographen und Zoologen erblicken kann, verstanden die alt-
arabischen dichter und ihre erklärer besonders eine art unter
bakaru ^l-wahsi^ nemlich die antilope leucoryx,^ jenes trotz
alle anhaltspunkte; von ^.^y geben es uns zufällig die nationallexica
an („of the kind 1\jm, not of the kind called vä^" Lane unter i^^))'
' über den Ursprung des wortes antilope selbst, welcher terminus
in der zoologie erst seit 1743 auftaucht, siehe ausführlich die einleitung
zu meiner ausgäbe des äth. Physiologus, s. XXIV ff. Das wort stammt
aus keinem andern buch als dem alten alexandrinischen naturbuch Phy-
siologus, wo es ein fabelhaftes thier bezeichnet; die ursprüngHche form
des namens, soweit wir ihn zurückverfolgen können, ist antholops (im
äth. Phys. endräpös).
2 von den Arabern speciell L^ maha^ und (das junge) *-3j rimitn
(siehe unten) genannt.
— 255 —
seiner kuhähnlichkeit schöne und majestätische thier mit
langen, spiessförmigen hörnern, grossen ausdruckvollen sehr
sanften äugen und beinah ganz weisser färbe. Die antilope
defassa, ^ ein nur in Abesinien vorkommendes zu den wasser-
böcken (Icobus)^ gehöriges thier, ist hier ganz ausgeschlossen ; ^
dass aber ausser der antil. leucoryx (oryxantilope) noch einige
andere grössere kuhartige antilopen, welche wir in Arabien nur
nicht mehr oder auch noch nicht nachweisen können, unter
dem jj^LÄ-lll wftj verstanden wurden, ist immerhin möglich.
So wissen wir zwar nichts vom vorkommen irgend welcher
arten der sonst in Nordostafrika nördlich bis Nubien ange-
troffenen kuhantilopen {anti'l. huhalis) in Arabien, aber bei
unserer mangelhaften kenntniss der heutigen fauna Arabiens
können wir, glaube ich, kaum sicher entscheiden, ob diese
thiere immer dort fehlten, ja kaum, ob nicht auch heut noch
in den wüsten des innern Arabiens arten derselben anzutreffen
sind, in abrede stellen. — Der unterschied von gÜÄ-CJI Jü
(„bovine antilope", wie Lane treffend die ganze klasse nennt)
von den gazellen (^Ib)^ spricht sich klar in einem vers des
Abu Du äd aus, ^ wo die yiiÄ».!!! ^ (Lane „wild oxen or cows")
wegen ihrer kurzen halse („because the shortness oftheir
necks") c^La^vJ! jü ^US „the daughters or sons of the
paternal uncle of the longnecked ones" (= of the gazelles)
genannt werden. '
» amharisch Jt^-^' {defänä).
2 danach ist das von Lane unter üü bemerkte zu corrigiren; im
eigentl. Aegypten war diese antilopenart, wenn sie auch den alten Aegyp-
tern bekannt war, nie heimisch.
3 Lane: „the true antelope of Arabia, as distinguished from the
cervine and bovine antelopes"; mit cervine ant. meint er wol die Uy^^i
wenn letztere auch genau genommen ja nicht zu den antilopen sondern
zu den ziegen gehören.
4 Lane I, p. 1090 unter {J^y
— 256 —
Der ganz allgemeine name hei den alten dichtem, mit
welchem allerdings mitunter auch gazellen bezeichnet werden, ist
(ji^Ä.« loahsun „(antilopen)wild" (vgl. unser „wild" von
hirschen und rehen gesagt) Imrulk. Mu all., v. 33 55^5 Ü**^5
„das wild des ortes Wagra", ^ Ham. {"i^l (jio^lll /^JU-? vii^-iH^
„er übernachtet im Schlupfwinkel (lager) des wildes",^ oft uyjcg-c
ÄÄj-o *J v.::aä-o1 ^y£^^ (^<^5 ^7^ '-S^'*^ Uc^ä« L^
„ich sah (einst) daselbst (antilopen)wild, welche schleier trugen, ^
aber diese (die jetzt dort weiden) sind antilopen (wörtl. wild-
thiere), welche ohne schleier gehn (d. i. wirkliche antilopen)",
eff J^ ^JU) ,j^l (^>! ^f (jJ*Ä.y! cX.a**ä! (5^;-^* tXJü
w&jJl UI^.o „sie (die geliebte) brachte mich (durch ihr
1 hier können auch gazellen gemeint sein (vgl. Labid Mu'all., vers
14 5y^^ ^H^ «die gazellen von Wagra"), doch gleich im folgenden
vers (v. 34) wird die oryxantilope (a-jJI) genannt; die ganze stelle
lautet: (33) „sie (die geliebte) wendet sich ab und zeigt schmale wangen,
und sie wahrt (ihre schöne wie mit einem schild) mit einem äuge von
einem wild von Wagra, der mutter eines jungen (J.iia-0); (34) und (sie
zeigt) einen hals wie den hals einer jungen oryxantilope ((V^^)» der schön
ebenmässig ist, wenn sie ihn in die höhe hebt, und der des schmuckes
nicht entbehrt."
2 aus einem gedichte des alten recken Ta'abbaja Scharra";
dort heisst es (Rückert, Ham. I; s. 187) „er nachtet beim gethier im
wald, es thut ihm nichts zu leide (wörtl. ,,so dass sie sich traulich an
ihn gewöhnen"), und nie am morgen hat er sie vertrieben von der weide,
noch aufgelauert ihrem gang, noch ausgespäht ihr lager; nur kämpf mit
■männern lebenslang hat ihn gemacht so hager".
3 er meint hier mädchen, unter denen sich auch seine geliebte be-
fand. Der dichter (al-Dumaina) gehörte bereits der zeit des isläm, wo
ja die frauen verschleiert gehen mussten, an.
— 257 —
wegziehn) dazu, dass ^ ich das antilopenwild beneidete, dass ich
zwei vertraulich mit einander verkehrende von ihnen (den an-
tilopen) sehe, welchen kein schrecken furcht einjagt", 1*v a-wn
Jjjm^j^ Sl iu Lq (^jfliJ! ^JjLaJ „eine (verlassene) spur,
welche (einst) der schönen jünglingsmÖrderin gehörte, wo aber
(jetzt) nur noch an tilopen (wörtl. wildthiere) weilen" und
Ivl^ ((jiwÄ-JI und LiwÄ^i) in einem spätem gedieht; und (das
fem. des von (ji^i gebildeten adjectivs) iu^^^ LabldMualL,
ö ^ , o - CS 0
vers 36 &£:«-vaw^ ^4-^5 "®^^ (weibliches) wild, deren junges
von wilden thieren (od. speciell vom löwen, ^*aav) zerrissen
wurde"; die wundervolle Schilderung der nachtflucht der nun
kinderlosen mutter, v. 36 ff., ist für die genauere bestimmung
der hier unter yi^^- Jl Jü ^ gemeinten antilopenart sehr wichtig,
denn v. 43 heisst es: ihre färbe verbreitet in der nacht einen
glänz wie perlen, v. 45 irrt sie umher in den sümpfen von
JoULo Sud\'d; endlich dringt v. 48 zur der von angst gehetzten
noch des Jägers stimme nebst dem gebell der auf sie eindringenden
hunde, da kehrt sie (v. 50) gegen die hunde ihr hörn (wörtl.
„eine hornesspitze" iox Juo), „dessen vorderes und ende wie eine
samharische lanze ist". Man sieht, dass hier nur die antilope
leucoryx, *j>, L^, gemeint sein kann, deren weisse färbe die
nacht erhellt, und deren lange spitzen hörner allein von allen
antilopenarten mit einem speer verglichen werden können.
jvJ ^ rt mun^ das eigentliche wort im arab. für die „oryxan-
tilope" [von bejJ^ >*^>Ä iisie (die mutter j war zärtlich gegen
i wörtl. „sie liess mich in einem zustand da".
2 denn diese sind hier gemeint, vgl. den comm. zu vers 37, wo das
junge (Oy^l) deutlich ju-^^Ä-lil ^J^S d^% genannt wird.
Hommel, thiernamen. 17
— 258 —
ihr junges" * etymologisch abzuleiten, weshalb es auch sehr
wahrscheinlich, dass, wenn das nachher zu besprechende HL^
nicht etwa eine andre grössere ^ art der oryxantilopen ist, ^s
ursprünglich das weibchen, sL^ aber das männchen bedeutete;
im hebr. entspricht dn^i, im assyr. rimu^ welche beide „wilder
ochs" bedeuten,^ das äth. Ch^aoi (Phys. s. 19 meiner ausgäbe,
z. 4 von unten) aber ist, wie schon die form des wortes und
die Variante des Wiener codex Ch»^"'' ausweist, hebr. lehnwort ^
Labid MualL, v. 14 (wo er von den fortziehenden mädchen,
unter welchen seine geliebte war, spricht, und dieselben mit
antilopen und gazellen vergleicht) L^ys /f^y^ tr^^J" \^
1 vgl. den schon bei iJj^-^ auf s. 180 aus Lane mitgetheilten vers
als belegstelle, wie s. 156 die stelle aus der Hamasa, ferner das wort
*\\ ramu"^ „kameljunges".
o
2 die von den Arabern [Wj genannten oryxantilopen müssen etwas
kleiner als die in Afrika vorkommenden unsern zoologen allein bekannten
oryxantilopen gewesen sein, da sie von den commentatoren und lexico-
graphen stets als „weisse gazellen" bezeichnet werden. Vgl. auch bei
Damiri: „und es sprach al-Asma'i: die ^\ genannten thiere sind weisse
gazellen, von reiner weisser färbe, und sie bewohnen die sandsteppen
(JLx)ül)"; nach Damiri bedeutet übrigens *^\ das junge, so dass viel-
leicht dadurch der umstand, dass in den äugen der araber die *M zu
den zoologisch von den oryxantilopen zu unterscheidenden gazellen ge-
hörten, zu erklären ist. Dass rimu'^ wirklich die oryxantilope (und
zwar das junge weibchen derselben, das schon trächtig wird, vgl. oben
die stellen Lab. 14, Zuh. M. 3 und Nab. 20, 12) und keine gazellenart
ist, geht aus den mitgetheilten stellen verglichen mit Labid 30 ff. und
den sonstigen beschreibungen des thieres zweifellos hervor.
3 siehe bereits ausführlich s. 227, anm. 1.
* siehe meinen Physiologus, einl. s. XX und XLV.
5 v^y^-LftJ! J^ entstanden aus ^\\\ (pl. Jütil von ^\).
— 259 —
Lg^lsl LftioÄ 55^5 ^^^^ v^^ ^^^ ^^^ ^^ an tilopen Weibchen ^
von Tüdih auf ihnen (den kamelen) sässen, und (sie, die mäd-
chen) waren gazellen von Wagra, während ihre oryxan tilopen
den hals (wie ujn nach den jungen zu sehen) wendeten", Zu-
hair Mu all. v. 3 üßi^Lbl^ sIXs>. ^jjy^. (^^)^h ü^' '^
*J^ Jo ,^ .Two ^Ä^ „daselbst (an der verlassenen wohnstätte
der geliebten) tummeln sich nun grossäugige ^ und oryxantilopen,
während ihre jungen herzuspringen (um an ihnen zu trinken)
von jedem (ihrer) lagerorte", Imrulk. MualL, v. 3 lii ^3
*ÖI „du siehst den mist der oryxantilopen ^ (auf der verlassenen
b
wohnstätte der geliebten)" und vers 34 *2JI Juy^ „der hals
der oryxantilope" (siehe schon bei (jii^^, anm.), Nab. Diw.
Y*,\Y (siehe s. 263), Ham. t"t"^ ^J ^^G JO^ pJ ^Jjü
^yjMjo ,^^1 \y^ „bei meinem leben, fürwahr eine oryx-
antilope an der pforte des ibn-Mubriz, eine näselnde, glän-
zende^ (ist euch lieber als zelte, die auf Schwertern und
lanzen errichtet sind)", d^l (von einer Schönheit) jSfcX.?
ü ^n ^^ 9
1 siehe unten bei x:SVJÜ (comm. jjii.Ä.«J! üb oül).
2 comm. (jilak«JI *JÜ; siehe unten unter ,jV^', pl. tv^^.
3 der commentar erklärt hier (ungenau) (V^jJ! durch „weisse ga-
zelle* (i^Ulll (jüJLä.! ^JiiaJI); sonst wird gewöhnlich hinzugefügt
„und welche die sandsteppe bewohnt", was vor allem auf die
oryxantilope sich bezieht. Vgl. auch die Verbindungen mit *:?>-o
s. 262 und 263.
* beide epitheta werden speciell von den oryxantilopen gebraucht;
mit der oryxantilope meint er hier natürlich ein mädchen.
17*
— 260 —
^s x-LLo. x-oLc „sie schenkt den liebhabern weh ein) mit
dem coquetten gebahren einer schönen und dem blick einer
oryxantilope" (im vers vorher wird dieselbe genannt illa-o
j>lpi.| üb jj^ „eine gelbe von den kuhantilopen ^ von al-Giwä")
und iM ajJI L^I L „o du oryxantilope!" (anrede an die ge-
liebte); wie endlich in einem verse Mutammim's [{Nöldeke,
Beiträge, s. 140, v. [^|"), wo er sein ross wegen seiner Schnellig-
keit mit „einer oryxantilope mit niedergesenktem köpf, welche
von hunden von der seite angefallen wird", vergleicht] und
Diw. Hud. p. If A (neben ,^äJI^ IäaJI).
LgJo malian coli, „(oryx-)antilopen", ein einziges thier: sL^
s"
[siehe schon oben bei (vJ^; von den lexicographen gewöhnlich
durch ^.^^Ä^pi wSIJI ^^ cjJ erklärt, aber wahrscheinlich wie
^s speciell die oryxantilope, da schon im altaegyptischen
mahet^ der name dieses thieres ist] Harn. vAt** ^y^. ^r^'^^
boL^ „und wie manchen mittag, dessen glutwind seine anti-
lopen (die doch sonst als thiere der sandsteppe die hitze gut
aushalten können) briet, gab es [wo ich eine dem wildesei
ähnliche kamelin (iütwy^, siehe schon s. 183) schlachtete und
(in der sonne) braten Hess]", Zuh. Diw. ( , (♦ (L^JI LgiCÜJ
L^JwCü) und t ^ HL^ ij^ „(und was die beiden äugen anlangt)
so sind sie von einer oryxantilope" und noch oft bei den alten
1 wörtl. „kühen", wib (hier im übertragenen sinn) siehe unten,
2 Dümichen bei Brehm, Thierleben III, s. 197.
1
— 261 —
dichtem ; ^ wie im Sprichwort Meid. 11 474 sL^ (5r^ W^ t5^
(^aäJL „die oryxantilope läuft schnellen laufes ihrem tag (d. i.
dem tod) entgegen*'.
JJö tulan (siehe schon s. 235, a. 1 und 248, a. 3), pl. ^Sil,
„antilopenjunges" (ursprünglich von allen \^JJä}\ ^mi>, siehe
s. 196, a.2)Zuh.Mu all. v. 3 (siehe schon oben bei lJ^) und Labid
Mu all. V. 7 L^j^Lb! J<£. 1sSS^\Jm \J^U ii^^d die grossäugigen
(d. i. die antilopen) ruhen bei (wörtl. über) ihren jungen [,da
sie eben erst geboren haben, indem ihre kälbchen (wörtl.
lämmchen, Lg^L^) zu * rudeln werden (Jo^li denom. von
y^yi fartrun und s\yi furdrun „antilopenjunges" (zur ety-
mologie vgl. Müller im kit. ul-f., s. 32=264, zur ursprüngl. be-
deutung das oben s. 239 f. zu isSyS bemerkte) Labid Mu all. v.
37 y?.y^^ S?*^*^ iLlÜ „eine stumpfnasige (antilope), welche
verloren hat das junge" (zum Zusammenhang vgl. man oben
das bei ji^Ä.« mitgetheilte wie die dazugehörende anmerkung),
und im Sprichwort Meid. 11 753 ;lvftJI Jl^äa«! \\ySi}\ ^\S „das
springen des einen antilopenkalbes muntert das andere zum
springen auf".
1 vgl. Ahlwardt, Chalaf al-Ahmar, s. 69 (dort s. 397, vers A cul«-^
^LJI ,die antilopen der wüste* genannt), Tar.Diw. d , A (?^-^ L^?vi^ L^
Joßiaxi) und andere stellen.
-- 262 —
Fast noch häufiger aber als diese Wörter (aJj, L|^ etc.)
kommen von den „bovine antilopes" nach der schon s. 227 f. be-
sprochenen und dort geographisch erklärten Übertragung die
ursprünglich für das rinder- und schafgeschlecht gebrauchten
namen Jb „kühe", ^Ji „stier", HLä „schaff, iLs\jü „weibl. schaf ',
yco und Jö^i ,4s:alb" und Jji^ „lamm" vor. Man vergleiche
folgende stellen:
^ bakarun „antilopen" Harn, ö^^ (siehe schon bei aJj
in der anm.), Meid. I 230 (sprichw.) jaJ! (j^^^L^j xJC^o'
üo5S«l „ich habe ihn an den orten, wo die antilopen ihre jungen
lecken, gelassen" (d. i. in der wüste oder einöde), pl. ^yi^
(siehe schon s. 224 bei Jü rindvieh); — ^yj taurun „antilopen-
männchen" Imrulk. Muall. v. 66 >1j v^ ^IJ^ (5^^
ÄÄiüj „und in einem rennen erjagte (das pferd) hinter ein-
ander einen antilopenbock und eine binde" ^ (comm. HIajI KJi
RjuÄ.Ä.p, Alkama Diw. t , ^"v ff. „da wurden gehört dumpfe
wehlaute von den antilopenböcken (Socin: „büffeln"!) des Sand-
bodens (aJwoJI jjIjjlxJ), als er auf sie schoss . . . . , da fiel
einer auf den weissen fleck der stirn, und ein anderer ver-
theidigte sich mit dem hörn, als ob es die spitze einer nadel
wäre; da lief (das ross) feindlich hin und her. angreifend bald
einen antilopenbock, bald ein antilopenweibchen {sJi ^\-o
1 so (und nicht „hindin", als ob es ein masc. „bind" gäbe) heisst
dieses von Luther mit Vorliebe gebrauchte wort (vgl. „stute" und nicht
„stutin").
— 263 —
XÄJÜ^), und bald einen bejahrten (stein)bock (^uuwoi), ^ alt
wie der dürre bäum"; — »Li sdtun (pl. sUuiö) „antilope"
Tarafa Mu all. v. 35 „(das kamel hat so feinvernehmende obren)
wie die obren eines antilopenbocks (»Li ^^i^L^), welcher
in Haumal einsam umherstreiffc" (comm. j^I^Aä-« ^Ij) und in dem
eben erwähnten gedieht des 'Alkama, einige Zeilen weiter vor-
her (v. n^ und rt^) „wir erblickten antilopen (iJßlJuÄ), welche
einen Sandboden (iLlx^) abweideten ' . . (34), da ver-
folgte er die fliehenden antilopen (sLCuJi) u. s. w."; — kixjiS
ndgatun „antilopenweibchen" ausser in den vorhin bei nIj
aufgeführten stellen noch Imrulk. Muall. v. 63 „da stiess auf
uns ein rudel (i^jj-w), ^ dessen antilopenweibchen (xä-Ljü) gleich-
sam Jungfrauen von Dawar waren" (comm. ^^^^''JS JQ Xb!)
und Labid Muall. v. 14 (siehe schon fvSO neben *!nI und
EÜlb; — y^o burguzun Tarafa Diw. ö,v (y£>J ^Lul?), pl.
y^ijJ Näbiga Diw. ^♦,tl' „sie (die frauen) schlagen wie junge
-«, 'S-
oryxantilopenmütter der sandsteppe (*->v^M &^)^) ^^^^ bände
vor schmerz zusammen hinter ihren kälbchen drein (die man
1 ähnlich werden (j**^* und wLd auf die wilden ziegen (Steinböcke)
übertragen; siehe weiter unten daselbst.
2
->ww sonst von gazelien (so Asma ij, doch hier vom comm. erklärt
durch |jibÄ.«JI üb ^^jjo aa^JüI,
— 264 ~
ihnen abgenommen)" und ebendas. i,(* (ganz dasselbe,
nur iXJJlh}^ „wie gazellen" statt i*!;!^); — tXi'vi farJcadun
Tarafa Muall. v. 33 (die äugen seiner kamelin sind) „wie
die äugen einer aufgescheuchten (antilope), der mutter eines
kälbchens (tX^vi Zl)'S wo der comm. tXS'w» durch sIäIII jJ^
i!U4uÄ.lJt erklärt; und endlich jvng.^ bahmu^ „antilopenjunges",
pl. *L^j Labld Mu all. v. 7 (siehe schon bei ^Uo).
o ^ ». ? ^^
Weitere namen (meist epitheta ornantia) des Ji*^J\ JG
sind noch folgende:
^s| arÄit?^ „antilope", was mit recht von Friedr. Delitzsch
zu assyr. turähu „antilope"^ verglichen wurde, ist ebenfalls erst
eine Übertragung, die ursprüngliche bedeutung ist „ochs", so in
einem von Damiri citirten vers, wo es heisst ä-o.o '^^y^. ^)'
JLäLo „ein ochs, der auf einer weide seine nahrung sucht, ein
stolz dahinschreitender ' und in dieser seiner urspr. bedeutung
sich ganz mit dem ass. arhu (syn. von rtmv] „ochs" ^ deckend.
JoLi hddüun (pl. Jjipi) und ^^d<i^ hadülun „hinter
den andern (und allein bei ihrem jungen) zurückbleibendes an-
tilopen- oder gazellenweibchen" (von adj^ „sich einer sache
1 Tigl. Pil. I, jagdinschr. (I Rawl. 28, col. I) 19 f. arvi tarähi näli
jaili ina sadiräti utimmih „bergliegen, antilopen (zur bildung mit präfig.
G ^ ^
t Vgl. äth. 'l'^d/i' neben (Df>d/i', beide „junger stier", arab. ^jJiJ>
u. a.), gazellen (vgl. Jo „springen, hüpfen" und den abesinischen an-
tilopennamen ^li't' s. 251, anm. 3), Steinböcke erjagte ich nach ein-
ander (vgl. ^nl?)".
2 siehe s. 227, anm. (Asarh. 5, 17 verglichen mit S^ 254 AB arhu.
— 265 —
enthalten, sie verlassen") Näbiga Diw. V*,^ *J>-oJ! JllS'
L!^IIil„wie die jungen oryxantilopenweibchen der sandwüste, die
hinter dem rudel zurückbleibenden", und J.Jc^ auch „eine an-
tilope, welche ihre jungen verlassen hat", so Tarafa Muall.,
V. 6 f. „und bei dem stamm befindet sich eine dunkellippige
((^•-a-l), welche den aräkstrauch abweidet • {C>yJ^ (jöäaj), eine
junge eben ausgewachsene antilope (^^v^Li) ^ , eine
(antilope) die ihre jungen verlassen hat (J.cXä.), welche mit
dem rudel der übrigen weidet in der steppe (LjIj> (c^^t^
xJL^)".
iLlÜ hansau „stumpfnasige (antilope)""^ Labid Muall.,
V. 37 (siehe schon bei ptyi)-
C>3 dabbun „antilopenbock" (urspr. „der bewegliche") in
der Verbindung c>LjJI Zi'^ (auch allein t>l-jJI von S\\ impf.
u „hin- und wiederlaufen") in einem bei Lane I 1354 citirten
verse des ibn-Mukbil.
^j<^Lw sddinun ,junge ausgewachsene (antilope/' Tarafa
1 wörtl. „schüttelt".
2 gewöhnlich von den commentatoren (so auch hier) durch ^^^
' -r.-
,gazelle" erklärt, hier aber dem Zusammenhang nach eher vom .Jü
(jÜi-Ä^ÜI oder den oryxantilopen.
3 vgl. schon 8. 30, no. 57 den namen der berühmten dichterin
al-Hansä.
— 266 -
s ^
Mu'all. V. 6 (siehe bei Jjli>; sonst auch von gazellen ^ nach
den lexicographen) ; zur etymologie vgl. J. D. Müller a. a. o.,
s. 32=264.
0.-ÄX masüfun „schimmernd, glänzend" [urspr. „polirt"
von oLw impf, u (vgl. auch das pass. iusLil Sr'-a^ ,i<las
mädchen war geschmückt"), von der glänzenden weissen färbe
der orp^antilope] Ham. I^t^'l (siehe schon bei *->j).
Ji&\ dfaru Meid. I 383 (siehe unten beim artikel ^Ib
Gazellen).
jj.A£.| djanu „grossäugige (antilope)", pl. ^j^ (ein stehen-
des epithetum dieser thiere) Kur an 44, 54 u. ö. (siehe unten
bei den Gazellen beim epitheton \y^\\ Zuhair Muall. v. 3
(siehe schon bei *-5>), Labid Muall. v. 7 (siehe schon bei
(JJs), Diw. Hud. p. If A u. ö. — daneben ,j4*^ muajjanui^
dass., Ham. ^W Qy^^^ (C*"^^ ^^V*^^ «^^^^ einen grossäugigen,
welcher sein rudel schützt"), wenn man nicht an dieser stelle
mit dem commentar
v^^^ujuo mugabbabun (Lane: „a bull having a v^y^xc or dew-
lap") liest (siehe schon s. 168 beim kamelepithetum iaiÄÄx)).
aULiaxc gaitalatun „reichlich milch habende (antilgpenkuh)"
Zuhair Diw. !♦ , t't" „ebenso wie sich flüchtet zur erstlingsmilch
das kälbchen (li) einer antilope (iüiix^), indem es die äugen
*i so z. b. in einem im Kämil p. t^f* citirten gedieht des Dü-'r-
Rumma j^t^Lw |*) „mutter einer jungen gazelle".
— 267 —
(der Jäger) furchtet und ihm dann nicht das volle euter (iJLci^l)
vorenthalten wird". ^
,o^i agannu „näselnde, einen eigenthümlichen ton aus der
nase von sich gebende (antilope)" Harn. \^^(\ (siehe schon bei
Zi fazzun „antilopenkälbchen" (von Ci „aufgescheucht,
G ^ - 4, ^
ruhelos sein") Zuh. Diw. t* , {"T (siehe eben bei RÜajLt).
Die namen für antilopenrudel sind nach al-Asma'i s\y^
süodrun (Harn. Mt*", siehe oben bei jjJLc!, und ö*)!" JLäJL GL5
Jlo J^ „und es war wie wenn wir und die sättel auf
einem antilopenrudel wären [so schnell ritten wir auf unsern
kamelen davon] ")''^ und *^>-?^ rabrabun [Tarafa Muall., v.
7,^ siehe oben bei J^Li, und Harn. tAi^ lJJ-Q l^^ --^^^^ 6Li;o
^oT x-Lv^ y^ l^-f^^^ „verhüte Gott, dass sie (die geliebte)
einer gazelle oder der auserlesenen eines antilopenrudels gleiche
(sondern sie übertrifft sie alle durch ihre Schönheit)"^]; ^>-w
1 vgl. Ahlw.. Ch.-A., s. 194 f.
2 Vgl. auch noch Müller a. a. o., s. 41=273.
3 der comm. erklärt <^y^) durch •! ^jic:^»J! üü ^^wo «a^JÜ!
feUiaJ! („antilopen- odar gazellenrudel*).
< aus einem gedieht des al-Ba'it ibn-Hurait, dessen vater zu beginn
des isläm lebte; der hier ausgesprochene gedanke verräth auch sofort
nachgahilitischen Ursprung.
— 268 —
sirbu^i, was al-Asma'i durch gazellenrndel" ' und (dann über-
tragen) ,jungfrauenschaar" erklärte, kommt Imrulk. MualL, v.
63 (siehe schon oben s. 263) von antilopen vor "^ — in der aus-
spräche <^y^ (doch vgl. s. 200, a. 3) heisst das wort „kameltrupp",
soHam. vtl" — und endlich Jk^l aglun (al-Asma*^i: „rinderheerde"
und „gazellenrndel") wenigstens im verbum denom. Jä.Lj
Labid Mu all. v. 7 ebenfalls von den (jungen) antilopen (siehe
schon bei JJc). In Wahrheit bedeuten eben ^>-?m ^y^
und J^t sowol „antilopen-" wie auch „gazellenrndel"; dass auch
sonst in den alten gedichten einige wörter sowol für die
grössern antilopenarten wie für die gazellen gebraucht werden
können, also nicht' immer (wenigstens nach den angaben der
commentatoren und lexicographen) eine strenge Scheidung statt-
" " ». ' ---
fand, haben wir schon hie und da bei dem artikel (jii.Ä.^M *.üj zu
sehen gelegenheit gehabt; wenn ein solches schwanken, wenn
es nicht wie ich fast glaube überall-^ auf rechnung der viel
späteren erklärer zu setzen ist, wirklich zugegeben werden
muss, so sind die antilopenarten, welche Kazwini unter ^Jjo
zabjun (siehe schon s. 251) zusaii^menfasst, und zu denen wir
uns nun wenden, einzig und allein die niedlichen reizenden
thiere, die in der Zoologie
» so Imrulk. Diw. öY i t* (dort sind ^y^ nnd yy^ synonyma\
f,fr (in demselben gedieht v. n" ^i^;), I"ö , U und t^'l , t^
(vgl. Ahlw., Ch.-A., s. 142). '^
o
2 ausführlich spricht auch über *w>v-w al-Mubarrad im Kämil, p.
t"lA; über die etymologie D. H. Müller a. a. o., s. 39=271.
3 mit ausnähme vielleicht von jii.Ä^^ (pl. ji^^Skt) und einigen der
oben aufgezählten epitheta (z. b. J.cXä-, jji>L^, iÜJaxc).
— 269 — *
2. antüope dorcas genannt werden, die
Gazellen.
Diese schmucken, zierlichen thiere, graziös in allen ihren
bewegungen, bei jedem schritt und in jeder wendung die ver-
körperte anmuth, sind dem Orientalen von jeher das urbild
weiblicher Schönheit gewesen. „„Eine gazelle in der wüste
(sagt Brehm) ^ ist ein so ansprechendes bild, dass schon seit
alten zeiten die morgenländischen dichter mit aller glut ihrer
seele sie besungen haben. Selbst der fremdling aus den ländern
des abends, welcher sie in ihrer freiheit sieht, muss es verstehen,
warum sie gerade den morgenländern als ein so innig be-
freundetes wesen erscheint; denn auch über ihn kommt ein
hauch jener glut, welche zu den feurigsten lobliedern dieses
thieres die worte läuterte und die reime flüssig werden Hess.
Das äuge, ^ dessen tiefe das herz des wüstensohns erglühen und
erblühen macht, vergleicht ermit jenem der gazelle; den schlanken
weissen hals, um den sich seine arme ketten in trauter liebes-
stunde, weiss er nicht schmückender zu bezeichnen, als wenn
er ihn dem hals jenes thieres gleichstellt. ^ Die gazelle übt
1 Thierleben, III, s. 204.
2 Vgl. ebenfalls Brehm, a. a. o., s. 208 „die Schönheit der äugen
dieser thiere ist unter allen raorgenländischen Völkern so vollständig an-
erkannt, dass schwangere frauen gazellen nur aus dem gründe zu halten
pflegen, um ihrer frucht die Schönheit des thieres einzuprägen. Oft
setzen sie sich längere zeit vor das thier hin und sehen ihm in die
schönen äugen, streichen ihm mit den fingern über die weissen zahne,
berühren dann die ihrigen und sagen dabei verschiedene Sprüche her,
denen sie noch besondere kraft zutrauen."
3 dass auch die oryxantilope ((W^, coli, jii.^*-.'! Jii) hier mit-
eingeschlossen werden muss (ja zuweilen auch die bergziegen oder Stein-
böcke, wie weiter unten am betreffenden ort gezeigt werden soll), davon
möge man sich durch die aus den altarabischen dichtem von mir im
art. jjiiwÄ.«J! JiJ gegebenen beispiele überzeugen. Immerhin aber gilt
das von Brehm bemerkte in erster linie von den gazellen, die ja an
— 270 —
einen zauber aus auf jedermann. Ihrer anmuth halber weihten
sie die alten Aegypter der erhabenen gottheit Isis; ihre Schön-
heit muss dem dichter des hohen liedes zum bilde dienen:
denn sie ist „das reh" und „der junge hirsch", mit denen der
freund verglichen wird, das reh oder die binde des feldes, bei
denen die töchter Jerusalems beschworen werden. Für die
schönsten reize des weibes nach morgenländischen begriffen
hat jener dichter nur den einen vergleich: sie sind ihm „wie
zwei junge rehzwillinge , die unter den rosen weiden". Die
arabischen dichter aller zeiten finden nicht worte, sie zu schil-
dern; die ältesten werke dieses volkes preisen sie, ^ und die
minnesänger auf den Strassen rühmen sie noch heutigen
tages" ".
^Ib zahjun^ fem. aulid, pl. ^Lxld [hebr. ^3i:, aram. j^J
N^3ü, assyr. Äa^ei^, 2 also ursemitisch tabju. Die möglichkeit der
entlehnung entweder bei Hebräern, oder Aramäern, oder, was
man der nördlichen läge des landes nach noch am ehesten
vermuthen könnte, bei den Assyrern, ist schon durch die regel-
mässige lautvertretung (arab. z^^ hebr. und assyr. s und aram. t
ausgeschlossen, ausserdem aber durch die bildlichen darstellungen
auf den ass. Skulpturen, wo die gazelle ^ wie auch der hirsch ^
deutlich erkennbar vor äugen treten. Die geographische Ver-
breitung der gazelle erstreckt sich also nicht allein auf Nord-
ostafrika, sondern sogar bis in die nordöstlichsten und nörd-
lichsten bereits zu Assyrien gehörenden ausläufer der arabisch-
syrischen wüste. Der in den indischen liebesgedichten die
anmuth der formen und bewegungen die grössern antilopen noch weit
übertreffen; was die Schönheit der dunkeln sanften äugen anlangt, so
mag wol schwer zu entscheiden sein, welche von beiden den preis davon-
tragen würden.
1 hier gilt ebenfalls das s. 269, anm. 3 bemerkte.
2 siehe schon s. 35, anm. 1 eine belegstelle.
""^ (neben Steinböcken) photogr. des Brit. Mus. no. 482 (catalogue
p. 41) sculptur aus Asurbanipals zeit, im katalog als „wild goats and
young"; vgl. auch G. Rawlinson, Monarchies, vol. II, p. 142 (m. bild).
■* ebenfalls aus Asurbanipals denkmälern: phot. des Brit. M. no. 496
(catal. p. 41) „attendants with nets trapping deer on borders of forest".
— 271 —
gleiche rolle wie die gazelle in den arabischen einnehmende
*i'i\ ^ ist eine andere antilopenart.] Harn. Uf (schon oben bei
voCj^ „antilopenrudel" mitgetheilt), i^w (du schützest deinen
gastfreund so wenig, dass man ihn mit dem fleisch der gazelle
[ JaJo *i], welche von allen gejagt wird und also schutzlos
ist, ^vergleichen kann), ^ f^\' (Kab ihn Zuhair rühmt „und nicht
wurden im stamme Kab gazellen [statt der gelobten schafe]^
geschlachtet" und Ifv iiliiil v^^ 7^^ ^^*^) ^ ^^^
v^^Liil ^AjLivXi^ „gazellen (= mädchen) von dem stamm
ßabi'a 'Amir, zahn duftende und hochhüftige" ; Labid Mu all.
v. 6 „und es erheben sich die zweige der aihakän-staude ^ und
es haben junge (oU-aLI.) an den beiden flussufern die gazellen
und strausse (L^Üüj üßiLIid), und es lagern die antilopen
bei ihren jungen u. s. w." (siehe schon oben bei ^aä')? v. 14
„die gazellen von Wagra" (siehe schon bei ^X Imrulk. Mu all.
V. 39 ^Ib P;Liiw| „die rothköpfigen kleinen weissen würmer
(im fuss) der gazelle (mit denen die gefärbten fingerspitzen
der geliebten verglichen werden)", ebendas. v. 59 ^^Ib ^Ua-?!
„die beiden weichen einer gazelle" (mit welchen er die seiten
seines rosses vergleicht) und Härit Mu all. v. 69 „wie wenn um
' daher ^T^?^ (nach der gewöhnlichen Übersetzung „die gazellen-
äugigtl*) ein ständiges epitheton der mädchen.
2 daher das Sprichwort Meid. I 311 jc^ f^ SuLä- „sein nach-
bar ist das fleisch der gazelle",
3 eine sprichwörtl. redensart für „eine ausflucht für die erfüllung
eines gethanen gelübdes suchen".
* comm. „■= girgir" d, i. wilde ranke.
— 272 —
den schafstall zu schonen gazellen (iUiiJI) geschlachtet
würden" (vgl. das oben zu Harn, ff {^ in der anm. bemerkte);
und endlich in den Sprichwörtern Meid. I 134 jJjisJI >^ ^;^i
(•liU „sicherer (vor Verfolgung) als die gazelle im heiligen
gebiet bei Makka", 209 k)Jb ^liail ^^ ilS'J^ „ich werde
ihn (so gänzlich) verlassen, wie die gazelle ihren (einmal vom ^
Jäger aufgestörten) Schlupfwinkel verlässt", 220 ^^ (*-^^p ^
^iail kj^Lf;.!^ „ich habe sie im netz der gazellen (d. i. in
grosser gefahr) gelassen", 748 ^c~^l ^j^ /f>^ „gesunder als
die gazelle" (vgl. auch ^^Jb i^S iu „er hat die krankheit der
gazelle" d. i. „er ist kerngesund"), 881 ^Ja^ \J^ ^p' ^^^^^
„die erzählung ist mehr als die gazelle zum springen machen
geeignet (d. i. bewirkt, dass auch andere erzählen, weil eine
gazelle durch ihr springen auch die andern zum springen reizt)",
II 771 oij nJ Lo ^Zijd sJü „die flucht einer gazelle, die keinen
führer hat" (die schnellste wildeste flucht), 184 ^aJö ^ wcl
y^iw» „sorgloser als eine gazelle beim mondschein" (weil sie da
geblendet wird, so dass sie der nahenden gefahr nicht achtet), ^
762 §11^ s^S^\ „misthaufen von gazellen" (so nannte Garir die
verse Dü-'r-Rumma's), 761 ^äIII J^ s>LlkJI v^i^ gazellen (zog
ich vor) den antilopen (seil. jÄ^pl)" d. i. den frauen plieser
' Vgl. Meid. II 788 v^Ä>o ^^aJo ^j^ ia-Cio! „munterer als die ga-
zelle beim mondschein".
— 273 —
aiisspruch galt in der Gähilijja als eine form der ehescheidung),
791 ,J<h ,jjo ^CSI (vgl. oben ^| vio<\il; hier übersetzt
Freytag intr. „niagis saliens quam dorcas") und Freyt. Prov.
III 515 (no. 3092) v:iJLi| JJd ^ liit „flüchtiger (schneller
entfliehend) als eine gazelle, welche (aus der für sie vom Jäger
gelegten schlinge) entwischt ist", wozu der vers citirt wird:
„und ich war eine gazelle, die aus den schlingen entwischt ist
mit heilem feil nach tödtlicher krankheit (d. i. nach der grossen
gefahr)". — Von pflanzen, welche die gazellen besonders gern
abweiden, wird v^Jlil al-hulbu (trigonella foenumgraecum
Linn.) Meid. I 464 genannt. Noch ist zum schluss zu erwähnen,
dass bei den pferd- und eselstuten die pudenda iLuJaJ! „die ga-
zelle" genannt werden (kit. ul-fark. s. 10=242).
JlwÄ gazälun [ass. uzdlu^^ syr. (deminutiv) |Lla^, targ.
«b-'n^iM mit secundär eingeschobenem r — ursemitisch ""azdlul
, junge gazelle" (pl. ,jSC^) Ham. Ut oü 161 ^^ ^ viü jjl^
^Liyi o JaJI oli yiCft (c^Lls x-LJ „und nicht war er in
trübsal, wenn er (nur) eines nachts liebesgespräche hielt mit
einer jungen gazelle von schmachtenden äugen und dunkeln
(wörtl. „mit kühl geförbten") wimpern", a^t^ „und wir hatten
.... 9 o
Sängerinnen beim trinkgelage und junge, gazellen (jj^V^*), für
welche ein warmbad bereitet wurde", ^At^ „i^nd unter den des
morgens kommenden gasten vom thal Wagra war eine junge
* ob etwa das urspr. c den cr-vokal in u verwani^elt hat, würde
o
sich wol näherer Untersuchung lohnen; vgl. einstweilen urniku {J^jJi^
(kranich) und andere Wörter.
Hommel, thicrnamen. Jg
— 274 —
gazelle (JlpT) mit schwarzen äugen (jj4^cÜJI J^-v^), ^ eine wol
aufgezogene", *^f<l „und in den zeltgemächern haben wir
mädchen, welche den jungen gazellen gleichen (^jSlyLH^), gross- 9
äugige (LgJ«jLD J^)", in allen diesen stellen übertragen = ^
„junge mädchen", und \\'Y (in einem schmähgedicht) s^^^C L^
JlCül uiJLb JCuo „sie hat einen venusberg (so hart) wie die
klaue der gazelle"; 'Antara Mu all. v. 60 «jjo ^C ^tO^ t^^
^jy^xil „(sie sah sich um) mit dem hals eines zickleins, eines
schon zum laufen kräftigen, von den jungen gazellen" (ein vers der
'in der Übersetzung matt werden muss, da wir die feinen nüancen
dieser drei Wörter, die alle gazellenjunges bedeuten, nicht
s ^ ^
wiedergeben können) und Urwa Diw. (ed. Nöldeke) 17, 1 Jlyc
S 55-- 9
idJLio „eine verhüllte junge gazelle" (ebenfalls von einem mäd-
chen gesagt); endlich in den Sprichwörtern Meid I 499 v^tXJ^
JlyüJ •4>L „der wolf lauert der jungen gazelle auf" und II
790 JlCc^ jj^ f»i3l „mehr schlafend als eine junge gazelle";
vgl. auch noch das neuere Sprichwort Meid. I 205 „wie kann ein
land, dessen gazelle du bist (2u|wß oo! jJ^) von Gott heim-
gesucht werden?". — Das deminutiv lautet JoC^ ^ „gazellen-
1 vgl. ^^waÄ-ÜujI |Vä.! Harn, tv^ „und manche schwarzäugige (ga-
zelle)" in einem gedieht Du-'r-Rumma's.
2 hierher wird mit recht das syr. )L^a^ als ein rest nordsemitischer
deminutivbildung gezogen, vgl. Nöldeke, Orient und Occident 11, s.
176; dass deswegen, weil die gazelle vorzugsweise in der arab. steppe
— 275 —
böckchen" Meid. 11 181 ^Uo Jüb JuCc, wozu zu bemerken
ist, dass ^Lb (siehe schon oben s. 248, a. 3) auch vom gazellen-
jungen gebraucht ^vird, und zwar bevor es JlCi genannt wird,
welches letzteres wort bereits das ausgewachsene junge thier
bezeichnet.
lütiX^ gaddjatun (die etymologie siehe schon s. 248 bei
\^d<^ „zickchen") „weibliches gazellenjunge" Ant. Mu all. v.
60 (siehe schon bei JlCi).
xj\L^ gäztatun „eine gazelle, ^ welche von frischen kräutern
satt ist (so dass sie kein wasser mehr braucht)" in einem vers
des dichters al-Ahtal (bei Meid. II 148) j^\ ^\^j\jL\ ^
üölw v,.JLk>o (Freytag: „ex dorcadibus nigris oculis praeditie,
quarum secretum quaeritur").
sl^\ ahiöaru, pl. s^s^ hürun (daher die uns aus der mu-
hammedanischen paradiesbeschreibung so wolbekannten Hüri's)
„schwarzäugige (gazelle)" so in dem eben citirten vers al-Ahtal's,
gewöhnlich aber fem. it^yi (pl. sy^) in übertragener bedeut-
ung „gazellenäugige (Jungfrau)", so Kur an 44, 54 „und wir
werden sie vermählen mit schwarzäugigen, grossäugigen^ {sysi
^j^)", 52, 20 (ebenso), 55,.72 s*j5^ „(in den paradiesesgärten
heimisch ist, der name derselben im syr. arabisches lehnwort sein müsste
(Blau in Z. d. D. M. G. XXVII, s. 296), wird allein durch die assyr.
gazellennamen widerlegt.
1 Lane: „a doe-gazelle".
2 siehe s. 200 beim [J^t^s^yj] Ju [^j^], pl. ^^-V^ „grossäugige",
ständiges epithetum der antilopen).
18*
276
befinden sich) schwarzäugige (mädchen)" und 56, 22 )yi^^
6
^jjiA „und schwarzäugige, grossäugige ([noch in den muschehi]
verborgenen perlen gleichend, werden ihnen zur Vergeltung
dessen, was sie [auf erden gutes] gethan)", wie in einem vers
Mutammim's (Nöldeke, ßeitr., s. 111, v. 15) /^Uy^^ ;^t „die
gazellenäugigen herrlich schönen (frauen)".
J.jX hadülun „ein gazellen Weibchen, welches seine jungen
verlassen hat" Tarafa Mu all. v. 7 (siehe schon s. 265 beim art.
Lä> rasaun , junge (schon zum laufen kräftige) gazelle"
(syn. wo-u» sasaru und >ui.CM.S hisfun) ^ *Ant. Mu all. v. 60
G^ £. ^ ^ ^ a ^
(siehe schon oben bei jlCt); Tar. Diw. d , v (LwT ^Jl£u).
* genauer Lane, p. 1547 „it is said by more than one of the Arabs
*? -
of the desert that the young one of the gazelle is called jLb ; then,
\.Jlm^ j and when his horns come forth, ^t>LÄ j and when he has be-
come streng and active, y^Jm; then clX^, and then ^^aj (vgl. schon
beim kamel und pferd), which name he continues to have until he dies".
6 — "
An das wort wO-Ä knüpft sich ein fehler in Freytag's lexicon, der meines
G^ ^
Wissens noch nicht verbessert wurde, nemlich ySLjM „pullus dorcadis.
Domair." (soll heissen Damiri); kein nationallexicon kennt dies wort
ySUM und auch bei Damiri sucht man es vergebens, Tn der quelle, aus
® " r
der Freytag schöpfte, stand entweder yo^, oder wenn er wirklich dort
safarun fand, so war es ein druckfehl er statt des allein richtigen und mög-
G - -
liehen w*fl-Ä. Es ist daher auch in Delitzsch 's ass Studien, I, s. 49 das
®< T
wort >-A^, was er als etymologischen beleg zu sapparu „gazellenbock" an-
führt, zu streichen (wie auch die anführung des gleichen wertes in dieser
— 277 —
^y ramijjun „vom pfeil getroffene (gazelle oder bergziege)"
Harn, öv* ^pi J-o U^^ v:y4>Jco nach Rückert's Übersetzung
dieses reizenden kleinen liebeslieds: „(Als ich sähe, dass dein
herz zu dem feind sich neigte ab von mir, und kein ersatz mir
für dich sich zeigte,) gieng ich von dir wie das reh, das der
pfeil getroffen; ^ (hin sich schleppen mag sichs noch, doch den
tod nur hoffen)".
^j4>Lä sddinun „gazellenjunges" Tarafa Mu all. v. 6 (siehe
schon beim {J^li\ ^, s. 265).
*Aftl dfaru (pl. Jlc) „staub- oder erdfarbene gazelle" (von
Jis. „staub"; Lane übersetzt: buck-antelope) Ham. ^k^ ^^ Lo
wAaJI „(soll ich meinen bruder nie wiedersehen,) so lang die
staubfarbenen gazellen mit dem schwänz wedeln?" d. i. „soll
ich ihn denn nie mehr wiedersehen" (da die gazellen stets dies
thun),2 Diw. Hud. p. (i^a (.neben (>xjt und *!J) und in den
meinerarbeit,s.35); zum glück wird die bedeutungdes a^syr. Wortes dadurch
in keiner weise alterirt, da sapparu in der bedeutung „bock vom ga-
zellengeschlecht" durch das in der sumerischen kolumne stehende
SIKKA.BAK vollständig gesichert ist (vielleicht „der glänzende'', hebr.
't£g; ?}. — üeber die etymologie von ^— ft.C^> und L^n siehe D. H. Müller,
kit. ul-fark, s. 32=264; Läs = assyr. russii („mächtig, herrlich", so von
kleidern, vom gold und einem wilden thier) wie (jiiÄ^ vjunge
gazelle" = hussa (syn. von russu) Delitzsch, Ass. Stud. I, s. 58 ist
hinfällig, da raHm wie hussu sumerische lehnwörter sind und auch nur
von wilden thieren gebraucht werden.
1 wörtlich : da wandte ich mich ab wie sich abwendet die vom pfeil
getroffene (gazelle).
2 vgl. das beim nächsten epithetum {\yi) mitgetheilte Sprichwort
(wo jJjJ deutlich von den gazellen, nicht von den oryxantilopen ge-
sagt wird).
— 278 —
Sprichwörtern Meid. I 383 llcl ^j^* Jjt jÜä. „er hat ihn
aufs hörn der staubfarbenen (gazelle) d. i. in grosses unglück^
gebracht" (vgl. den daselbst citirten, auch von Lane p. 2091
übersetzten vers al-Kumait's) und I 148 lltl ^J^. ^ ^ «hei
ihm, nicht bei einer (unschuldigen) gazelle, einer hellfarbenen,
(liegt der fehler)".
^•i färun (ohne singular; nach andern pl. von ^^li) „ga-
Zellen" im Sprichwort Meid. II 508 ^'^^ Lo düj JJiil !^l
Lgjb<3Lj smJt}\ „ich werde das nicht thun, so lang die gazellen
mit ihrem schwänz wedeln" (d. i. ich werde es gar nie thun).
Die Ortsnamen Wagra (siehe oben bei ij^t-^y f^s und
^c^)-> Tüdih (siehe bei aJn) und Haumal (siehe oben bei sLw
„antilopenbock"; befinden sich nachJaküt's geogr. lexicon sämmt-
lich in Nagd in der sandsteppe, welche man auf der karawanen-
strasse, die von Basra nach Mekka führt, passiren musste,
und zwar speciell Wagra 40 meilen von ßasra, Haumal^ Dahül^
Mihi-aa und Tüdih zwischen Immara (welches ebenfalls als
zwischen Mekka und Basra gelegen angegeben wird) und As-
wad al-Am (ein berg in Nagd auf dem weg zwischen M. und
B.). Damit ist zugleich das vorkommen der oryxantilope auch
für das innere Arabien unumstösslich bewiesen.
1 Lane: meaning „upon the head of a spear"; aus diesem vergleich,
wie aus der farbenbezeichnung (,,of a whitish dustcolour'*) scheint her-
o
vor zu gehen, das ^Aftl urspr. ein epithetum der oryxantilope (f*^)) ge-
wesen ist.
— 279 —
B. (vgl. oben s. 254; no. 9 der eintheilung Kazwints:
Jol berg- oder wilde ziegen, oder was dasselbe ist)
Steinböcke.
Das wort jGf 2))*«/^«, unter welchem Kazwmi alle steinbock-
arten zusammenfasst, ist ein sehr später zoologischer terminus,
den z. b. al-Asma'l noch nicht kennt (er hat dafür ;^5;i). Die
arabischen lexicographen erklären JJI^ einstimmig durch Jld«
„Steinbock"; bei alten dichtem wie in der classischen periode
der arabischen literatur kommt es nie vor, und die einzige be-
legstelle, welche ich gefunden habe, ist der von ibn-Duraid^
citirte vers eines späteren ragazdichters: ^Tj»ajIj6I ^^ ^K
J->^l ^^Js i^ftjufljl (j*4i ^jjo JIäJI „es ist wie wenn sie
(die kamele) an ihrem schwänz, dem aufgehobenen (pl. von
J^Li „aufhebend" und „aufgehoben") steinbockhörner vom
hartgewordenen mist des sommers hätten". Ich halte demnach
schon der seltnen, wahrscheinlich dem altarabischen ganz un-
bekannten 2 form Ja» halber, Jot^ wie Jot^ (von welch letzterem
dies wol niemand bestreiten wird) für aramäisches lehnwort
im arabischen [chald. N^^N, syr. jLf, beide aus einem voraus-
zusetzenden Nb^N, jLf neben dem wirklich vorkommenden
Nb^N, auch im aram. wahrscheinlich „bergbock", „Steinbock",
wie dies für das äth. fjf A^ die einzig mögliche, für das hebr.
* ^-LäJui^l ^->U^ ed. Wüstenfeld, p. i^v
sprachgut.
2 «jj» „ziegenböckchen" Meid. II 606 ist schwerlich altarabisches
— 280 —
b'^N die sicher nachweisbare bedeutung ist; ' das assyrische aüu
allein konnte „hirsch" sein, da die Assyrer die hirsche auf ihren
denkmälern abbilden,'^ obwol die nationallexica das sumerische
DARA.BAR, was eher „gazelle" bedeuten muss^ dem ass. aüu
gleichsetzen]. — Das gewöhnliche arabische wort für „Stein-
bock" ist
Jld* wdüun [daneben auch Jlc-, doch ersteres das ur-
sprüngliche, wie die verwandten sprachen zeigen: hebr. bs^^,
aram. \wl^ ass. jdüu dass.; äth. ahö^i' dem wort nvyaqyog der
Sept. in der äth. bibelübersetzung entsprechend, doch ursprüng-
lich ebenfalls „Steinbock" — demnach bereits ursemitisch
wdüu „Steinbock" (urspr. der „kletterer") ^] in den sprich-
0 J
1 vgl. vor allem die Verbindung von *i£V (= yA£. „steinbockjunges")
mit ö'>VpN (sämmtliche stellen siehe unten bei vAC mitgetheilt), dann
Cant. 2, 17 den ausdruck „auf zerklüfteten bergen", was allein schon die
bedeutung „hirsche" ausschliesst, die in wäldern, nicht aber auf fels-
gestein leben; endlich W. M. Thomson (thirty years missionary in
Syria and Palestine) „the Land and the Book" (London 1870) [eines der
besten bücher über das heilige land], p. 172, wo in dem satz „the sacred
writers frequently mention gazelles under the various names of harts,
roes and hinds" nur noch „mountain goats" zu „gazelles" hinzu zu fügen
ist. — Die falsche Übersetzung „hirsch" für V"^« ist ein alter, aber leicht
erklärlicher fehler, scheinbar autorisirt durch die wiedergäbe eXatpoq
bei den Septuaginta (so Psalm 42, 2 = i/; 41, 2 und überall sonst, wo V^s
ini grundtext steht); dass sie aber falsch ist, geht schon daraus hervor,
dass dieselben Sept. das von allen von jeher durch „Steinbock erklärte
wort hy^ (J^5' ^f*^'^ jdüu) ebenfalls (z. b. i/; 103, 18 = Ps. 104, 18)
durch sXa^og wiedergeben.
2 der von einem löwen gepackte hirsch auf dem schwarzen obelisk
(cat. of phot., no. 405), vor allem aber die treibjagd Asurbanibals (cat.
of phot„ no. 496: „attendants with nets trapping deer on borders of
forest [und zwar, wie es nach der abbildung scheint, eines palmen-
waldes]").
3 DARA ist sonst turähu „antilope", BAR sahiu ,. gazelle".
4 von J>^«, was auf dieselbe wurzel '«/ wie das gemeinsemitische
verbum ^}s£., fiVy , aufsteigen" zurückgeht.
— 281 —
Wörtern Meid. I 595 J^ci ^j^ t^)^ „stolzer als ein Steinbock"
und II 840 wÄt ^jjc^ Jlc« j>jo J^.I „höher die berge ersteigend
als ein Steinbock und als ein steinbockjunges"; pl. jLt.l
■f.
Ininük Diw. df , d Jl^^l JLC J^ „am brunnen der Steinböcke"
und 6y^% ebendas. «>♦ , a J*-cLII i^^S „die jungen der Stein-
böcke".
^Jo hodanun „alter Steinbock" in einem bei Laue mit-
getheilten ragazgedicht L^Xo* ^ÜljJI ^^ö^ \^ <:jS^ jLS*
^' ^^W S^^-M^^ ^j^-P^; "ic^ sagte, als (die hündin) al-Ikäb
erschien, während sie und den alten Steinbock der berg al-
Hikäb enthielt: streng dich an (und fang den Steinbock) u. s. w.",
und im Sprichwort Meid. I 241 ,j JuJI ÜcUju«. ^IsS ^lüS
0 J
„die Steinböcke thun wie wenn sie junge (>-fti^, s. unten) wären,
während ihr aussehen doch (das von) alten Steinböcken ist";
pl. jjjo im sprichw. Meid. II 284 Xi^. LgJ Lo ^d^ J^.li
„hömer von alten Steinböcken, welche keine spitzen mehr
haben".
K-3.nI urimjjatun „weiblicher Steinbock", „bergziege'^ im
sprichw. Meid. I 567 ^^l^-w cLaj (c^t^ ^^5^ „eine bergziege,
welche auf niedrig gelegenem gründe weidet" (also ihren ge-
wöhnlichen aufenthaltsort, den berg, verlassen hat), und dazu
als plural gebraucht das collectiv
' i^^y arwd [= äth KCB'i dort allg. „wild, wildes thier",
ass. pl. arm aber (wie arabisch) „Steinböcke"; ^ dazu gehört
^ eine belegstelle wurde schon in der anm. /n y-v>!, s. 264 mit-
— 282 —
auch hebr. rr'ii^, syr. Izol^f, mandäiscli ndnini-in „lüwe"^ —
im nrsem. scheint demnach das wort die ganz allgemeine be-
deutung „wild" gehabt zu haben] in einem gedieht des zur
zeit des Ommajjadenchalifen Merwän ihn al-Häkim lebenden
beduinendichters al-Kattäl al-Kiläbi Harn. <I1 comm. v^iui^*
LIjI.Iäo \jJ ;^5)^i r^s versorgten uns (mich und meinen
höhlengenossen, den pardel) mit gebratenem fleisch die stein-
böcj:e", Nabiga Diw. v -, \'\ tX^kJI v^jLd^l ^^js\ 2iJ o^jJ
„(mit einer so lieblichen rede, auf welche hin, wenn sie sie
hören könnten,) die bergziegen der harten steinfelsen herbei-
laufen würden", im eigennamen abu-Arvm Ham. W* ^U\ üj,
und in den Sprichwörtern Meid. I 35 ^5;^^ t'^^^ ^ '^i
getheilt; eine andere steht Sanh. 3, 77 {kima arvi ana zuldi saMiti
sinishm üi „wie st. auf hoben f eisen [Norris: Schlupfwinkel] so stieg ich
auf sie").
1 Nöldeke, Mand. gramm, s. 167 anm. — Ein assyr, aria, wie
man früher das ideogramm LIK.MAH las, gibt es nicht, sondern die
richtige lesung ist msu, wie schon Fried r. Delitzsch in der 1. aufl.
seiner assyr. lesestücke s. 14 das ass. ideogr. des löwen umschreibt, und
was durch z. 13 und 14 des in demselben buch mitgetheilten Istarhymnus
Sm. 954 documental bezeugt ist; meine identification dieses nUu mit dem
arab. löwenepithetum {juyj^ [in einem vers ibn-Zeidün's bei Makkari
II, 2, p. ö^^: „und fürwahr das ruhen hält den tapfern löwen (cL^ivI
\juy^ij\) nicht ab zu beissen"; aus nahusii musste im ass. des hauch-
lauts halber zuerst nihüsii, dann weiter durch imäla nzMsu, msu werden]
wurde zuerst in Franz Delitzsch's Hiobcommentar, 2. aufl., s. 505
als sicheres ergebnis semitischer Wortforschung anerkannt; zu der dort
angeführten grundbedeutung von (j**^ vgl. noch den Diwan des Muslim
al-Ansäri, ed. de Goeje, p. tit, vers M nebst commentar.
2 vgl. hl^a Cant. 8, 14 „fleuch (ni^a) mein geliebter und thu es gleich
einer gazelle oder einem jungen der Steinböcke auf würzigen Ijergen!"
— 283 —
i^o Uo ^Lcp „fürwahr er ist wie der querfeldeinrennende der
Steinböcke, den man kaum sieht (so schnell rennt er vorbei)",
^ -f.
113 \S^y^\ — .>L5^vij| „du bist wie u. s. w." (dasselbe), 171
^5"^!! «^j^ iidie jungen der Steinböcke" (von jemand, den
man selten sieht), 238 ^^^^^ ^^)^^ Ü^ /**^ rJLÖ „er
redete und hat (durch seine worte das unmögliche) bewirkt,
dass die Steinböcke und strausse zusammenkommen", 241 (siehe
schon oben bei ,jJu) nnd II 608 \S^y^^ ^j^ >*i^ ^
(•LiÜL „die Steinböcke (die bewohner der felsen) und die
strausse (der wüstensteppe) kommen nicht zusammen".
Ül£. {jufruf^ „steinbockjunges" [hebr. 'nsb^, nur Cant. 4, 5
und 7, 4 „gazellenjunges" (ü^äi? ^1^?^^. 2"''^.??. rjunge, Zwillinge
einer gazelle"), sonst (Cant. 2, 9. 17 D^bijN?^ -iöb>^ iN ^nirb
^n:2 ^'iri-bs^ „einer gazelle oder einem jungen der Steinböcke
auf zerklüfteten bergen" und 8, 14 dass.) wie arab. „steinbock-
junges"; ass. apparru ^ kann wegen des determ. SAH und wegen
der vor- und nachfolgenden Wörter (hussu^ russu^ banu^ die alle
drei wilde thiere bezeichnen, die beiden ersten sumerische
lehnwörter; iru [nicht bitru] „wildesei") unmöglich hierher be-
zogen werden, viel eher mit Schrader ,.wildschwein" bedeuten]
in einem vers Bisr's im Muhit II t d t^ I ; im Sprichwort Meid.
II 840 (siehe oben bei J^*)- ^^^ denominativ yksü heisst
„sich wie ein steinbockjunges betragen", so im Sprichwort
Meid. I 241 (siehe oben bei jjJo).
So ^
Jis^ (jafrun urspr. allgemein „lamm" oder „zickchen" ;2 vom
<
' Delitzsch, Ass. Studien, I, s. 59.
2 genauer „lamb or kid, whose sides have l)ecome widened or
distended (vää^)" Lane.
— 284 —
•) i fi ^ -".1^-- G 1^
Steinbock Meid. I J68 im Sprichwort »^ää^ jLxi Nt>Li Jü
„es pisste der Steinbock, da pisste auch sein junges".
si^ fddirun und ^.jj fadmw^ „stattlicher, ausgewachsener
Steinbock" (siehe eben bei Jus^)^ pl. >tXi in einem vers des
ibn-Mukbil (bei Lane unter IS'Jü'): 'iuiC^S sjo „die Stein-
böcke von al-Jamäma" (wo x jU des metrums " halber aus
^Jo verkürzt ist).
cjuo saddun „mittelgross, untersetzt aber kräftig gebautes
thier" von Steinböcken, gazellen, wildesein und kamelen; von
ersteren Harn, tf ^ xü^Li ^\^ ^ F^^^^ ^^ "^^^ ^^ ^^' ^^^
Steinbock auf dem gipfel eines berges sei (,unter welchem den
raubvögeln die nester sind)". Bei dieser höhe können natürlich
nur Steinböcke gemeint sein.
G^ jo^
'i}yio\\ uzmülatun „meckernder (nach andern „beim laufen
die eine seite neigender") Steinbock" im Sprichwort Meid. I 592
«liUt (^X^i! ^ i}y^\\ „ein (solcher) Steinbock auf unzugäng-
lichem glattem felsgestein" (d. i. so sicher wie ein Steinbock).
y^ hahzagunj urspr. allgemein „kälbchen, lämmchen",
dann von den steinbockjungen pl. «^jLi Meid. I 171 (siehe
schon oben bei ^55)1)- — Eins der gewöhnlichsten steinbock-
epitheta endlich ist
jv-o-D '^usmun^ pl. von jv-o-cl „mit weissen vorderfüssen,
weissfüssig" (nach den lexicographen auch von gazellen und
O ^ - ü >
pferden) Ham. ö\^ ^4='W^I tH^ i-^*il J^ J^äj „(du fleugst
mich, o geliebte) mit einer rede, welche (sogar) die weissfüssigen
__ 285 ~
(Steinböcke) in die niederung (sich dort zu lagern) lockte" und
1*j^ „und wenn sie (das böse weib) auf den gipfel eines berges
stiege, wo sogar die Steinböcke {^J!ax}\) herabgleiten, so würde
sie nicht herabgestürzt", Imrulk. Mu all. v. 75 „(der regenguss)
entlud sich über al-Kanän ^ und trieb ^die weissfüssigen Stein-
böcke (I-ojiJl) von allen seiten herab" und im lied eines Juden
(bei Nöldeke, Beitr., s. 85, v. 6) ULäJI (j^^^; rw^a-^ r^ie weiss-
füssigen (Steinböcke) der felsspitzen".
Eine ähnliche Übertragung wie bei nJj, Jb, x^j und
»Li auf die or^xantilopen fand mit ij^ (urspr. „Ziegenbock")
und yjL& („ziege") auf die Steinböcke statt; ein nicht misszu-
verstehendes 2 beispiel hierfür ist Diw. d. Hudail. w , 1 (ed.
•^ o
,:e
Koseg., p. tf ^) y^l iJCsi^ II iWwi:!^ öy*j wvwo! «3^ ^jo
(jA-lxJlL t^A-o „über ihm sind schwarze adler und raben und
unter ihm schwarzgelbe bergziegen (comm. J«xlJ| <d>LS| yix^l
^})^^ C5^^^ ^^^^ Steinböcke (comm. J«.^Ji ^y^o ,jwLöL)";
neben den antilopen 'Alk. Diw. t , t"^ u*^5 j^-^F^^ )y^
^^-yi (siehe schon bei sJi „antilopenstier" s. 262 f.). — Zum
schluss sei noch ein name erwähnt, der nach an-Nadr ^ (einem
1 ein berg im gebiet der Banü Asad.
2 die lexicographen gehen wol zu weit, wenn sie ^jj*^* und
wix (vgl. Lane daselbst) auch als auf die gazellen übertragen angeben.
- Abu-1-Hasan an-Nacr ibn Sumail (f 204=820), ein berühmter
philolog der schule von Basra, welcher verschiedene tractate über thiere
schrieb, aber von rein sprachUchem Interesse aus, und sie mit dichter-
stellen belegte, vgl, Ibn ChalHkän no. 774 und Flügel's Gramm. Schul.
d. Arab. s. 58 ff., wo s. 61 als no. 11 ein buclj von ihm: ji.«^^«j! iw>Üc5i
- 286 —
alten lexicographen) und Abü-Haira (siehe bei Lane unter
JlXj) eine besondere steiubockart mit kleineren hörnern be-
zeichnet, ^ nemlich
JuJu taitalun^ was einige lexicographen auch durch „alter
Steinbock" wiedergeben; mit diesem wort nennen heutzutage
die nubischen Araber die in Arabien fehlenden antilopenarten
bubalis alcephalus und strepsiceros Kudu (siehe schon s. 251,
anm. 3). Der assyrische antilopenname ditanu^ zu welchem
Friedr. Delitzsch ^ unser JüIjo vergleicht, gehört nicht hierher.
Eher wäre zu J^^*, woneben ja auch Jxö von den lexico-
graphen überliefert wird, das äth. CDj&niA: „gazelle" zu ver-
gleichen, neben welchem eine form '^J&^lAs (vgl. amh.
Wßßd/}' ^junger stier" neben äth. 'f'J&Ä'}:) recht gut existirt
haben mag; es wäre dann zum arabischen namen der stamm
Joj, zum äthiopischen die härtere nüancirung desselben (Jkiaj)
in ziemlich gleicher bedeutung verwendet worden, während
die identität von ditanu und (>Aju dem etymologischen ge-
wissen eines nüchternen sprachvergleichers doch etwas zu viel
zu glauben zumuthet. Da aber im arabischen die form Jüili
so gewöhnlich ist, und JücIj, nicht J^icJ, die von den besten
und meisten autoritäten überlieferte form, so ist auch die oben
in Vorschlag gebrachte identificirung von Jüüo und IDj&niA:
dessen existenz unter and. Damiri (artikel (•tXil) bezeugt, noch hinzu-
zufügen ist.
1 ob etwa mit dieser gattung cM^* (vgl. auch s. 228, anm. 3) eine
der von einigen lexicographen unterschiedenen zwei steinbockarten üü
und eLä (siehe s. 253 bei no. 9), vielleicht die erstere, gemeint ist, lässt
sich kaum mehr entscheiden.
2 assyr. Studien I, s, 49.
— 287 —
problematisch, und JCXjo noch am wahrscheinlichsten eine
faf al-bildung von Jläj, dem in den nordsemitischen sprachen
ein bnd entsprechen müsste.
Bei Kazwmi folgen nun den lastthieren (siehe s. 44) und
den Wiederkäuern (s. 139)
e) die wilden thiere cLL^P p. t"AV— f*ö, de Chezy
„les carnassiers" p. 410 f., wo blos „der bär" übersetzt ist.-
1. Juil (asadun) p. I^aS der
Löwe.
.* /«•
Das gewöhnliche wort ist Ju«l (nur noch im himj. <Xw!
als stembild wie als n. propr.), pl. Jcw! und O^-wl; es kommt
s ^-^
in der Hamäsa zwölfmal (z. b. ölt" oyo Juli, a» ;^liÜI ^ cX-wl,
{"I*), in der sprichwörtersammlung Meidäni's eben so oft (dort
^ vgl. 'Antara Diw. \ -, \'.
2 hei Kazwini nach dem arabischen alfahet geordnet.
^ as-Sard das sumpfige und mit rohrdickicht bedeckte ufer des
Eufrat an der arabischen grenze, nach andern aber ein berg in Nagd
oder Tihäma (so Jaküt) im gebiet des Stammes Tai, und letzteres scheint
manchen das richtige (doch vgl. unten Hafijja und HaiFän); andere
gegenden, in denen löwen erwähnt werden, sind yX£. ^Attaru, ein zehn
tagreisen von Mekka entfernter ort in Jaman (Jaküt III *1td, wo auch
em vers citirt ist ±\ yXxj vi/^J? O^-T^ Ißrrtn (Ham. tt"t), i^Ai^
IJafijjatu (Ham. f vT) ein rohrdickicht im gobiet von Kufa (^Ls jOI t>l«-w)
— 288 —
bes. viele Wörter für die höhle oder das versteck des löwen,
so I 705. JLIj^, I 252 ^j^,y^, II 927 y--j^,i I 329 ^v^l,
ausserdem z. b. Zuh. Muall. 38, Här. Muall. 58, 'Ant. Muall.
6, 75, 'Urwa Diw. 19, 4 vor.
Die für uns wichtigsten Wörter sind folgende zwei:
So''
viuü laitu'"' [hebr. ':5"'b, eh. n'^b, ursem. ^ also laüu; urspr.
„der kräftige, starke", vgl. arab. ^y „stärke"], pl. ^«^^ in
der Hamäsa zehnmal (z. b. -Pf t" ^Lt ^^ „leuen des dickichts"
siehe schon s. 147 anm., f'j') xjLt jJol ^ ^.^:ZXl\ Lo) ^ wie in
der Sprichwörtersammlung des Meidäni öfter (z. b. II 13, 714)^
doch im allgemeinen in der prosa seltener als in der poesie
— und
'iyjj lahuatun [hebr. ^'2\ pl. D^NSb „löwe", häufiger N^rnb,
was aber an den meisten stellen in N^ib ,.löwin" — so ge-
sichert Hez. 19, 2 — umgeändert" werden zu müssen scheint;^
ursem. labiatu „löwin" (so benannt von der ersten milch, die
und ^Lfcsv Haffdnu (Meid. I 334) ebenfalls in dieser gegend. Dadurch
ist geographisch bewiesen, dass in alter zeit wenigstens im äusseren
norden wie süden Arabiens (am westl. ufer des Eufrat, nemlich an der
arabisch-irakischen grenze, wie in Jaman) löwen gehaust, wenn sie auch
heut in diesen ländern ausgerottet und nicht mehr zu treffen sind; für
ßabylonien und Assyrien sind sie schon in den allerältesten Zeiten aus
bildlichen darstellungen wie aus den inschriften selbst nachgewiesen.
1 „rohrdickicht'S vgl. talm. Ktt;">rt „Vogelnest", ass. hwu (von den
nationallexicis erklärt durch hinu sa issuri) dass.
2 allein schon durch das bekannte lautgesetz «ci? tt; z für das ur-
semitische gesichert.
3 vgl. den vers 'Alfs bei Lane I 1444 (s^üLc ö^xXj ) und oben
die namen für den Schlupfwinkel des löwen.
'« vgl. die ausführung in Ges. Thes. p. 738, col. a.
— 289 —
sie gibt, der sog. ,,biestmilch*', ar. ÜJ) mit i-vokal, wie um so
elier angesetzt werden darf, als neben den, von den arab. lexico-
grapben überlieferten nebenformen von HyJ (nemlicli HLCJ,
rIJ, 'islSJi slJ u. a.) nur zufällig RaaJ ^ nicht vorkommt] in
dem ausdruck iLi^ iZjJ „kühne löwin" (siehe schon s. 174,
anm. 1); von 'ilj kommt auch der arab. stammname iyjJ<J\
al-Labu u. ^
Diese beiden wörter sind schon deshalb wichtig, weil sie
uns beweisen, dass die Ursemiten bereits den löwen gekannt
haben müssen; der laut t_ einerseits (in laitu) wie der constant
erhaltene im inlaut nur den semitischen sprachen in jener
festigkeit bekannte consonaiit alif (in labiatu) andrerseits thun
das unwiderleglich dar. Aber noch viel wichtiger und interes-
santer ist der letztere dey beiden in anderer hinsieht. Bisher
hat man oft behauptet, das griech. ll-g sei aus hebr. u:"»."'
entlehnt,-^ während man an einen Zusammenhang des andern
griech. namens für löwe ItovT-og (gen.) wie des lat. leon-is mit
' die form S«.ÄJ^ (; V^ M u<X^ Tag al-'arüs) verleiht dieser von
mir auf grund des hebr. s«a^ erschlossenen form ÜUaJ noch eine bes.
bestätigung, da es ja bekannt ist, dass die form Jjii oft im arab. in
Jjti umspringt (vgl. w*j und das jüngere y^i O^s (^n;:) und (J^t^y
wie das s. 295, anm. 2 bemerkte'; dass übrigens diese erscheimmg uralt
ist, beweist das assyrische nim.ru „pardel" (hebr. dagegen wie im arabi-
schen "i«:). Wir dürfen vielleicht deshalb auch schon für das ursemi-
tische beide formen, lahiatu wie lib^atu ansetzen.
2 ibn-Dui^aid ^jLäÄ^!^M ^U5 p. H'f, z. 14.
3 die literatur am besten bei Pauli „die Benennung des Löwen
bei den Indogermanen" (Münden 1873) und beiCurtius griech. Etymol.,
4. Aufl., 8. 369; vgl. auch Schade's altd. wörterb. unter dem namen
des löwen.
Hommel, thiernamen. 19
— 290 -
unserm labia-tu entweder gar nicht dachte oder einen solchen
zurückwies. ^ Ersteres, dass Af-c entlehnt sei aus td^b (denn
nur vom hehr, konnte eine solche entlehnung in diesem fall
ausgehen), wird, so unwahrscheinlich es schon von vornherein
aussieht, durch den nachweis Pauli's (in seiner unten an-
geführten broschüre) widerlegt, wonach Xi-g^ Xlojv^ Leo wie alle
andern löwennamen in den europäisch-indogermanischen spra-
chen auf einen grundstamm liw (daraus direct mit anfügung
des nominativ-Ä Ug^ dann erst durch guna der dem griech. -^
wie lat. zu grund liegende stamm laiwa) „der graugelbe"
zurückgehen, womit nothwendig „die herausbildung eines aus-
drucks für den löwen in die wurzelperiode der indogermanischen
sprachen" d. h. also in die urindogermanische zeit fällt und
das fehlen eines ähnlichen Wortes im Sanskrit oder Zend nur
als zufälliges aufgeben betrachtet werden muss. ^ Letzteres,
nemlich einen Zusammenhang zwischen urindogermanisch Uw^
laiwa oder Ijawa „löwe" und ursemitisch labi'atu^ Üb atu
„löwin", "* wird doch wol niemand leugnen können. ^ Nun ist
eine Urverwandtschaft des indogermanischen und semitischen
Sprachstamms noch nie befriedigend nachgewiesen worden, ja
wegen der allzugrossen Verschiedenheit im grammatischen bau
ganz undenkbar, oder sie verliert sich in solche urzeiten zurück,
dass sie sich schon deshalb jeder wissenschaftlichen beweis-
führung entzieht; wenn nun aber doch jene löwennamen etwas
miteinander zu thun haben — wir haben überdies andere alte
culturwörter, die auf keinen fall getrennt werden können und
auch bereits den ältesten stufen des indogermanismus und
semitismus durch ihre laute angehörig sich erweisen '^ — so
* so Pictet origines indoeur. (1. aufl.) I 423.
2 vgl. bes. XeaLva löwin neben Xeojv, was auch fürs griechische
den stamm laivan voraussetzt.
^ mit dem neuerdings angenommenen fehlen des 1-lautes im ur-
jndogermanischen kann ich mich nicht einverstanden erklären. '
* dazu noch altaeg. lahu, koptisch lahoi zu vergleichen.
* vgl. zumal den schluss der nächsten anm.
^ ich nenne hier vor allem die Wörter für den stier und seine
waffe, das hörn, nemlich urind. ataura, kama, ursemitisch tauru, karnu-
— 291 —
sind nur zwei Mle möglich: entweder die Urindoger-
manen haben das wort von den ürsemiten entlehnt
(dann ist der anklang an die indog. wurzel /w, Iw „graugelb
sein" nur Volksetymologie, wenn überhaupt die existenz dieser
von Pauli aus lat. liveo^ lutmn^ Intens erschlossenen wurzel
vor dem richterstuhl der indog. Sprachwissenschaft besteht,
was ich als semitist nicht entscheiden kann) und dann erst
durch das sujffix n und nt zu laiwan-^ laiwant- weitergebildet,
oder umgekehrt (wo dann die Weiterbildung von law^ das
die Semiten in diesem fall wie lab gehört haben müssen, zu
dem dreiconsonantigen stamm Nnb auf rechnung der letzteren,
und zwar auch durch Volksetymologie wegen des anklangs an
jenes wort für biestmilch zu setzen ist). Welchen von beiden
fällen wir anzunehmen haben, lasse ich zunächst dahingestellt,
da ich ein anderes mal über diese ganze für die älteste cultur-
geschichte des Orients so wichtige frage ausführlicher mich
zu verbreiten gedenke. Es sei hier nur noch der schluss ge-
zogen, dass natürlich, nehmen wir nun den ersteren oder den
umgekehrten fall an, die ursitze der Semiten und die der In-
dogermanen nicht weit von einander gelegen haben können,
weil ja sonst solche entlehnungen nicht möglich gewesen
wären, und dass, wenn es der Wissenschaft gelungen ist, durch
die thier- und pflanzennamen die ursitze genau zu bestimmen,
damit zugleich endgültig der beweis geführt ist, in welchem
erdtheil, ob in Europa oder in Asien, wie dies bis jetzt noch
der Streitpunkt war, diejenigen der Indogermanen gelegen
waren. — Das junge des löwen heisst
J4^ siblun Meid. I 677 und II 71, ferner in einem bei
dann ursemitisch wainu Weinrebe, urindogerm. waina (eine spätere ent-
lehnung, wie das armen, gini und im semit. bes. das hebr. jajin beweist,
vollständig ausgeschlossen) und vielleicht noch einige andere. Wenn
diese Wörter nicht existirten, dann könnte allenfalls bei indog. laiwa und
nrsem. labia-tu der ankla.ng blos für einen zufälligen (obwol auf merk-
würdigem Zufall beruhend) gehalten werden; so aber, da wir ohnehin
schon sichere analogien von solchen uralten entlehnungen im indog,
und semitischen haben, wird auch der skeptischste anhänger der zufalls-
theorie hier seine zweifei hintansetzen.
19*
— 292 —
Meid. II 881 mitgetheilten gedieht des 'A'id und in dem
späteren Sprichwort Freyt. Prov. III 244 (no= 1461); sein eigen-
name (vgl. s. 68, anm. 3) ist
(5) xx>La«! Usdmatu Meid. 334 (in einem dort citirten vers)
und im Sprichwort Meid. I 705. — Ein wort, das besonders in
der späteren spräche allgemein für „löwe" gebraucht wurde,
ursprünglich aber blos „reissendes wildes thier" hiess (vgl. oben
die Überschrift cll^l), ist
•j^ sabuun Meid. I 517. 649 (beide unter den prov. rec.
stehend) und Freyt. Prov. III 216. Mehr zu den epitheta or-
nantia gehörig sind endlich folgende Wörter:
nÜo barhdrun (== „brüller", vgl. das verbum Cjo s. 168,
oder = „raubthier", äth. flCfl^' „rauben"), ass. barbaru in dem
sumerisch-ass. hymnus Sm. 954, z. 11 + 12^ (wo sumerisch LIK.-
BARRA entspricht, was andern orts ^ durch kalab parasi wieder-
gegeben wird). In einem noch unedirten täfeichen entspricht
diesem barbaru als synonym ahu „schakal" (vgl. Jes. 13, 21
o^ni« „Schakale", wie die allein richtige Übersetzung lautet),
urspr. also auch der „brüller oder heuler".^ Das arab. wort
>Uo ist nur von den nationallexicographen überliefert. —
j^Li» mugdsimun in einem vers des alten dichters Murakkis
(und zwar nur im verb. denom. rv4^ „einen löwen aufsuchen")
bei Meid. I 256. — J^\l^ hunäbisun (vgl. schon s. 89) in
einem vers des al-JKuUä'u (Wien. Handschr. N. F. 61, p. 52,
6).^ — (10) ^Lc^ musattamun Meid. I 232 ([V^Ä^I J^^l
1 Delitzsch, ass. Lesestücke, 2. aufl., s. 73.
2 vgl. Delitzsch, ass. Studien I, s. 119.
3 danach wäre s. 35, anm. 1 barbari mit „schakale'' statt „raub-
leoparden" zu übersetzen.
^ nach gütiger mittheilung Dr. Dav. Heinr. Müller's in Wien.
— 293 —
... * » - ^*
„leo horribilis vnltu";. — (j^v^i aswasu Harn. tdf. — ^LtwO
dtrgämun Harn. ((♦ comm. (in einem dort citirten vers). —
^JuJd daigamw^ Harn, tft", ferner Meid. I 71 (vers) und im
spricliwort Meid. I 376. — u^-y-c anhasu^ (== äth. 01(14')
dort dem gewöhnlichen wort für „löwe"), welches erst aus dem
ebenfalls vorkommenden ;jj-Iaä „löwe^' durch auflösung von
bb in nb entstanden. Das wort wird zwar (wie auch das gleich
folgende HTLwi*) vom Tag al-arüs III, ö*\ für ursprünglich
abesinisch erklärt, ' kommt aber, wie (j^LIi, häufig schon in
den ältesten eigennamen der Araber vor ^ (demnach südsemitisch
"anbasu „löwe"). — (15) .^.JLdI aglabu Ham. S^Y" und töf
(urspr. „der mächtige" oder specieller = i^^'^JI -^s-lIc). —
isy^ kaswaratun (siehe das eben zu ^j^*ajLc bemerkte) Kor an
74, 50 (schon s. 124 oben mitgetheilt)* ^ — (j^.^ madinun
(= ass. midinu wahrsch. „wilde katze", vgl. schon s. 35, a. 1)
nur von den nationallexicis überliefert. — lt^-S^ nahüsun
(= ass. nisu^ dort das gewöhnliche wort für „löwe", vgl. schon
s. 282, a. 1) vers ihn Zeidün's bei Makkari, II, 2, p. d11. — Ss^
warduii in einem vers bei Meid. II 71 (vgl. den gleichlautenden
pferdnamen auf s. 107 f.). — (20) oo^ä haritun in oo >.^ ^
1 ^Lv-^i! jjL14^ Ss^JLaJI iü J^ äJI 2üÖ«X& ^^ ^«^^
iLlIIi iLcL^I ^LÜjj (XlS^I^ sUpl au^-l^AJI JUi jd^f.
2 vgl. Kitäb al-aghäni, ed. Kosegarten, p. tt" und ibn Duraid
,jLäÄ-Ä!^ll ^L5, p. f^i
3 das einzige mal, wo der löwe im Kor'än vorkommt.
4 „mit zerissenem mundwinkel"; das auch vorkommende epithetum
■^Sj!^ dagegen bezeichnet den löwen als „zerreisser".
— 294 —
^•JuäJI Harn. Idt^ und endlich (j^.-^ hamüsun^ in dem schon
erwähnten vers bei Meid. II 71.
Die „mahne" des löwen heisst sJuJ Meid. I 329 (dort der
lüwe selbst sjcü ^6), Freyt. Prov. III 498 (no. 2988); seine
„lippe" Jl^ Meid. I 249,^ sein „brüllen" sK Nab. Diw. o , f t
= dem bei Meid. II 508 citirten vers Näbiga's. Verschiedene
Wörter für die „hohle" des löwen, siehe schon oben.
2. «^ (namirun) p. t^^f der
Pardel.2
!j [äth. JjP'C!, liebr. -173: (Cant. 4, 8. Jes. 11, 6. Jer. 5, G;
13, 22. Hab. 1, 8), also ursemitisch namiru (ursp. der „glänzende"
1 nachzutragen bei Müller i^'v^' t*-jLX5 s. 6 und 22 (resp. 238
und 254). ^
2 das von mir s. 12, anm. 1 auf grund des conventiellen gebrauchs
der meisten thiergartenbeamten behauptete habe ich nun wol nach den
eingehenden historisch-naturgeschichtl. Untersuchungen Brehm's (Thier-
leben, 2. Aufl. I, s. 422 ff. 437 f.) zurückzunehmen ; es wird also vielmehr
die afrikan. species mit gedrungenerem bau und hellerer grundfarbe —
denn das ist, wie ich schon s. 12 nach den mündlichen berichten von
thierbändigern und in der hauptsache ganz im einklang mit Brehm, an-
gegeben, der unterschied von der asiatischen — leopard, die asiatische
aber panther zu nennen sein (nach dem gebrauch der lateinischen
Wörter leopardus und panther, für welche beide arten die Griechen nur
das eine wort 7idQdaXi(; gebrauchten). Da aber in den aeg. inschriften
der Zeit Thutmes' auf den abbildungen thiere erscheinen, die ganz an die
asiatische species erinnern (Dümichen bei Brehm, a. a. o., s. 438 oben),
und es schwer sein wird, zu bestimmen, ob dieselben vom pharao aus
dem pantherreichen Zweistromland mitgebracht oder wirkliche „panther
des Südens" (also demnach die asiat. species für das altertum auch theil-
weis in Afrika, und zwar Nubien und Aethiopien zunächst, voraussetzend)
— 295 —
wegen seines schönen feiles, von namtra glänzen), ^ während
die aus naminc entstandene^ form nimru ebenfalls schon für
das ursemitische neben namlm angenommen werden muss, wie
ass. nimru^ ^ arabisch schon zu Gawäliki's zeit ^^j ^ und aram.
seien, so wähle ich von jetzt an, die frage noch offen lassend, den all-
gemeinen namen der ganzen species, pardel, als Übersetzung sowol des
äthiopischen namens V5^C' wie der arabischen und nordsftmitischen
Wörter.
1 siehe meinen Physiologus, s. XXVIII; die bedeutung „fleckig sein"
ist erst denom. von namiru „pardel".
o
2 so bes. im arabischen nach allgemeiner analogie, z. b. ^dS
neben *«-?4X5i j^^J neben ^^y^i <Xo neben cXy^ i^XS neben ÜU-^,
wobei immer (^Äi die jüngere form, die sich denn auch immer mehr
verbreitet und im vulgärarabischen gang und gäbe ist; vgl. auchs.239 J>^>
und J«.i>'> (hebr. Vri*;, urswn. raHlu) „weibl. lamm", wie auch s. 289 a. 1.
3 schon in den uralten sumer.-ass. hymnen, z. b. IV R. 5, 18a im
lied von den sieben bösen geistern {sal-su nim-ru „und der dritte von
ihnen ist ein pardel") wie in der jagdinschrift Tiglat-Pilesar I c. 1100
vor Chr. (schon s. 35 anm. 1 mitgetheilt) ; vgl. noch Lay. 44, 19 ni-im-rl
. . . ina ali-ja lu ak-sur „pardel .... brachte ich in meiner stadt zu-
sammen".
4 also im 11. jahrh. nach Chr.; obige angäbe steht im \h^ l->Lä>
*\y*j\, ed. Derenbourg, s. 146 der sammelsschrift „Morgenländische
Forschungen" und zwar bei den Wörtern, die vom gemeinen volk fälsch-
lich mit kasra (statt fatha) gesprochen werden; trotzdem wir gerade im
arab. die analogie zu der erleichterung der form J>*i zu Jjii haben
(siehe oben anm. 2), so möchte ich doch aus andern gründen j-*J für
ein lehnwort aus dem aramäischen halten. Die form w^J war noch eine
reliquie aus der zeit, wo die mit den später nach Abesinien gewanderten
— 296 —
|j!iai „pardel" beweisen] in der alten poesie äusserst selten
(so in der Hamäsa wie den Mu allakät gar nicht vorkommend)
z. b. in einem vers des Hidäs ibn iZubair al-Amiri (raudatu
'1-adabi, p. trt)Jiül^ ^ O^LL^I tXi^ „(wir bullten uns) in das
feil der schwarzen schlangen und des pardels", Imrulk. Diw
tv,!"* (er ist des abends hinter den schafen her, sül J^ /r^r^-'
y4^S (vAjLw) und M , !**♦ (schon s. 66 mitgetheilt), 2 ferner
Tarafa Diw. ö,1 „darauf • besuchte sie mich, während meine
genossen auf der streu zwischen panthern und einem pardel
schliefen {y4^% <>>-> i:^^)''» dann in mehreren Sprichwörtern
(Meid. 401. 536. 660 II 417. 659).
Wenn man nun noch hinzunimmt, dass die heutige thier-
geographie von pardeln in Arabien fast gar nichts weiss, ^
brüdern vom norden nach Arabien gekommenen semitischen schaaren
den reichtum an pardeln in ihrem mesopotamischen staramland frisch
im gedächtniss hatten (vgl. äth. JjT'C» maghribinisch nach Cherbonneau
heut noch v4J); die wenigen pardel, die sie in ihren neuen Wohnsitzen
noch zu gesicht bekamen, Hessen sie diesen namen bis kurz vor Moham-
meds zeit noch festhalten, während, als derselbe allmählich immer mehr
in Vergessenheit gerieth, die Araber aber ihre herrschaft über Syrien,
al-Gazira und Irak ausdehnten, der pardel dann mit der dort gebräuch-
liehen form (|jiaJ, v^J) genannt wurde.
1 des metrums und vorhergehenden reims (;^jjSVJ) halber statt
y^\^. Ueber das lebensalter des Hidäs vgl. s. 27, no. 25.
2 das gedieht no. M ist unächt und späteren Ursprungs, vgl. Ahl-
wardt, Bem., s. 76.
3 nach Ritter gäbe es welche nur in den bergen der ßanu Harb
bei Bedr Honein (zw. Mekka und Medina), in den bergen von Nedschrän
(bei Badr), im südlichen Jemen (wo Botta am hellen tag einen durch
ein dorf laufend gesehen haben will) und eine kleine art (vielleicht den
weiter unten zu nennenden <X§i, das gepard) in Oman; vgl. Arabien
— 297 —
dass die eine stelle aus dem Diwan des Imrulkais (tv , f*) im
gebiet der Bani JarbiV in den nah an Hira gelegenen bergen
(also beinah schon in 'Irak) spielt, während die andere aus
einem unächten gedieht ist, und dass in allen angeführten
stellen y^j im endreim steht, also vielleicht nur deswegen von
den dichtem — und Tarafa wie Imrulkais kannten Arabien
über seine grenzen hinaus ^ — hergesucht wurde, so ist es mit
der Zugehörigkeit des pardels zur arabischen fauna des 6. nach-
christlichen Jahrhunderts ziemlich schlimm bestellt.
Das vorkommen des wortes in stamm- und personennamen
(z. b. Namir ihn Taulab, siehe s. 30; pl. >Ui| im namen des
zu den stammen der banü Mäzin gehörigen stammes Anmär)
würde zwar auf ein ehemals reicheres vorkommen der pardel
in Arabien (wenigstens im norden der halbinsel)^ schliessen
lassen, aber es ist sehr zu beachten, dass ihn Duraid in seinem
Ja'täbu ^li-stikdk den namen des ebengenannten dichters JUJI
^yS ^ vokalisirt und das wort nicht von ^^j sondern von
yjö „zornig sein" ableitet,^ wie er dieselbe ableitung für
*Xj^\ aufstellt,^ während er doch bei andern eigennamen die
II 196. I 1013. 808. 484; vgl. noch Heuglin, Syst. Uebersicht etc., s.
19=555 „In Felsgebirgen des petr. Arabiens und in Hedjas, doch daselbst
selten und ausschliesslich auf Felsen anzutreffen".
1 Tarafa lebte bekanntlich am hofe des königs von Hira '^Amr ibn
Hind, vom andern, dem ijjJ^jplS viLL^jj hier ganz zu geschweigen.
2 das himjarische ^^1, was allerdings gewöhnlich = >Ui! gesetzt
wird, aber ebensogut auch == y^\ sein kann, beweist demnach nichts
dagegen; jene stamme (Namir und Anmär) sassen vielmehr im norden
Arabiens, der stamm Namir sogar nördlich vom königreich Hira am
westl. Eufratufer.
3 a. a, 0., p. KT, z. It".
* a. a. 0., p. II^A, z. 6 von oben; ebenso leitet er z, b. die stamm-
— 298 —
hernähme von ursprünglichen thiernamen ohne weiteres zugibt.
Vergleiche zu dem nahliegenden schluss hieraus für die ursitze
der Semiten die anm. zu der oben genannten späteren form
*-«i wie das von mir am schluss des artikels „bär" bemerkte.
Das denominativ l^S „(buntscheckig) wie pardel aussehen"
steht Ham. \\> (wo die panzer mit pardelfellen verglichen
werden); andere Wörter für pardel sind:
j^ysl «jI abü ^l-gauni (d. i. „vater des gelbrothen", vgl.
s. 64 105^ vom pferd, wo es „schwarzröthlich" heisst) in einem
spätem gedieht (und zwar des zur zeit des Ommajadenchalifen
Marwän ihn al-Häkim lebenden beduinendichters al-Kattäl al-
Kiläbi) Ham. <\^ comm.; der dort als aufenthaltsort der pardel
genannte berg ^ Ämdjatu lag nach Jakdt ^ zwischen Nagd und
Bahrain im land der banü Kab.
iaj\l arkatu (eigentL „der gesprenkelte, gefleckte", sonst
auch von ziegen und schafen gesagt) in einem vers der kaslda
as-Sanfarä's:^ „und ich habe zur abwehr von euch einige an-
gehörige: einen grimmen wolf (^j^J^^x. (^^y^), einen glatten
pardel (J«J^j ^ -^^U) ^nd eine hyäne mit zottigem nacken
(Jlli ililip" und
sLäJlLI) sahantätu'"' (neben ^Jikxlj) ^ „pardelweibchen" (urspr.
namen y,>-0 und ^^S^sS s. 11*^ von v,,Jl-U = £^13 und nicht von ^^^^^
^hund" ab.
1 kitäb mugam al-buldän III, s. vH.
2 de Sacy; Chrest. II, t^l; vgl. auch Fleischer, Beiträge 1870
8. 290.
3 sonst von den kamelen gesagt
^ auch (^JcIXaw und sIlX-Üu*-« kommen vor (siehe die national-
lexica), was die ursprüngliche form zu sein scheint.
— 299 —
„die kühne oder lange", auch von der löwin gesagt) in einem
Sprichwort Meid. I 631 SLiI2 i^J^ (^ sLÜlIü „ein pardel-
weibchen in der haut eines schönen (vollen) ^ mädchens".
3." Jl^ ifahdun) p. r^^ der
Crepard'^ oder Jagdleopard.
Das wort fehlt in der alten poesie gänzlich; erst bei den
dichtem der Abbasidenzeit im 'Irak (Abu-Nowäs, Muslim al-
Ansäri) und in Syrien (Mutanabbi und Abu Firäs) begegnet es
oft in den zu dieser zeit immer mehr beliebt werdenden jagd-
gedichten. ^ Es ist daher mit Wahrscheinlichkeit zu vermuthen,
dass auch die Sprichwörter, in denen der J.^i vorkommt,
1 auch hier ist 5 ijü^ die gewöhnlichere form; als urspr. bedeutung
0 ^ ^
wird angegeben ,,die volle fingergelenke (^^j/-»ai>) hat".
2 die Übersetzungen „lynx, lupus cervarius" (Lane), „loup-cervier"
(Ell. Bocthor) sind falsch; allerdings sollen auch die luchse Vorderasiens,
die sogenannten Karakals oder Wüstenluchse, früher zur jagd abgerichtet
worden sein (Brehm I, s. 489) aber das sonst wilde, unbändige wesen
dieser thiere (h. d'^'iss wörtl. „wüstenbewohner", z. b. Jes. 13, 21 neben den
a^rts [ass. ah u] den Schakalen) passt in keiner art zu dem, was die arab.
Schriftsteller (Kazwini und Damiri) vom tX^ erzählen, auch nennen die
afrikanischen Araber den Gepard (und nicht etwa die in Nordostafrika
heimischen luchsarten, den Tschaus oder sumpfluchs und den. Karakal)
^fahhad" (wie Brehm transcribirt). Die zool. Stellung des gepards neben
andern katzenarten kennzeichnet folgender auszug aus Brehm's Thier-
leben (Band I, s. 354— 517): Familie Katzen 1. Sippe Löwen, 3. Sippe
Tiger (nur in Indien und nördl. von Indien; fehlt gänzlich in den semi-
tischen ländern), 5. sippe Pardel, 7. sippe Katzen, 8. sippe Luchse (lynx)
und 9. sippe Jagdleoparden (cynailurus), welch letztere (bes. durch ihr
sanfteres gutmüthiges wesen und andere merkmale) schon den Übergang
zu der nun in der Zoologie folgenden familie Hunde bilden.
3 siehe darüber v. Krem er, Culturgeschichte des Orients, II (Wien
1877), 8. 371, und eine probe solcher lieder bei Ahlwardt „Ueber Poesie
und Poetik der Araber" (Gotha 1856), s. 37 if. und zwar ein jagdgedicht
— 300 —
Meid. I 197. 275. II 386. 790. 841 (^^^1 LllC J^t Lio'i
tjcp ij^ V^y fy^^ ^* ^* «stinkender, schwerköpfiger, mehr
auf gewinn erpicht, ' mehr zum schlaf geneigt, ^ weitspringender
— als ein gepard") erst der muhammedanischen zeit angehören.
Das wort scheint von den ältesten Zeiten an in den Eufrat-'
und Tigrisländern, wo dieses thier (wie auch in Syrien) häufig
vorkommt, von den dort wohnenden Semiten gebraucht worden
ZU sein, denn bereits in den alten sumerisch-assyrischen national-
lexicis steht ein pi-a-zu (lies wegen des hiatus pihazu) unter
den namen von wilden thieren (II Rawl. 6, rev., z. 47), und in
den nach thieren benannten sternen steht in der sternnamen-
liste II Rawl. 49, z. 41 ein kakkabu bi-a-zi (ungenau statt
des Abu Firas (arabischer text in der Beiruter ausgäbe, p. ttt^,
wo z. b. vers ^ der „kuppelmeister" »^L^, wörtl. übersetzt etwa guepar-
dier von guepard, heisst).
1 d. i. „auf beute ausgehend", und zwar, wie der commentar erklärt,
„weil immer mehrere alte thiere ein jüngeres haben, das für sie alle die
zum leben noth wendige beute langt".
2 auf dieselbe sache scheint sich auch das „schwerköpfiger" zu be-
ziehen; vgl. auch die stelle „und wenn er (nur weniges gefressen hat,
so ist er satt und schläft in einer höhle" in dem capitel „pardel"
(H/hfl^*) des äth. Physiologus (s. 15 und 62 meiner ausgäbe). Es ist
hierzu zu bemerken, dass das mit dem wort ndvd-riQ im griech. original
des in Alexandria entstandenen eben genannten naturbuches gemeinte
thier nur der jagdleopard sein kann und demnach auch ^^10*:
(im gegensatz zu VS^C' „pardel") „gepard" bedeutet haben muss, denn
dieselben hier vom itävörj^ berichteten züge finden sich bei Kazwini vom
iX^ erzählt (am schluss des ersten theils dieser schrift in übers, mit-
getheilt) und passen auch nur auf diesen. Vgl. vor allem im Phy-
siologus „und sehr schön ist er, zahm und friedlich", und dann noch
ausser der hinweisung auf seine Schlafsucht die stelle „und aus seinem
mund geht ein guter geruch, und alle thiere, wechselseitig ihm
nachgehend, kommen zu ihm wegen seines geruchs" mit cLa^L
<Xg-ftJi üLsXj^ 'wA^ Kazw. wie dem Sprichwort <X^'I ^^ v^l
„mehr aus dem mvind riechend als der gepard".
— 301 —
h. pi-a-zi) neben kakkabit barbari^ und h. sahi.'^ Diesem
ptazu würde arabisch dJ^ entsprochen haben; die Araber
entlehnten aber das wort wahrscheinlich zunächst von den
Aramäem, wo es jjoi^ gelautet haben müsstc; und so haben wir
9
<Xgi mit dental.
4. Z^ö (dubbun) p. rsr (de Chezy, p. 410 f.)^'' der
Bär.
Ein den alten Arabern ebenso wie der gepard unbekanntes
thier ist der den spätem Arabern vom norden her unter dem
S j
namen l-jO [äth. J^-fl:, hebr. n^, ursem. dubbu^ daneben wahr-
scheinlich auch schon ursem. dibbu (vgl. syr. |-s?)^ und dabbu
1 siehe oben die anm. zum arabischen löwennamen barbdru^.
2 siehe Delitzsch, Assyrische Studien, T (Leipzig 1874), s. 35 und
50 lauf letzterer seite ist SI.IH für SI.AH und NU.DUG.GA für NU.HLGA
zu corrigiren, vgl. Z. d. D. M. G. XXXII, s. 186). Die Übersetzung „tiger"
ist definitiv aufzugeben , da es in den Eufrat- und Tigris- wie überhaupt
in semitischen ländem diese thiere nie gegeben hat; die Engländer über-
setzen jetzt das in II R. 6 durch sahu erklärte ideogramm SAH durch
„bär" (so überall, wo Smith in der chald. Genesis „bär" übersetzt; vgl.
auch die von mir schon s. 116 anm. 1 besprochene arbeit Houghton's
,,on the mammalia of the assyrian sculptures" II, [in Transact. of bibl.
Arch., V] p. 330. — Vgl. auch Sb, frg. 1, rev. 15 KIS piazu (syn. z. 14
PIS huniirirum)'^
3 dort der einzige übersetzte artikel der Py^.
-* wenn nicht auch für l-o? (vgl. targ. noch mit u: xa^ri) ein ursem.
dubbu anzusetzen ist, da das syrische auch sonst in solchen fällen meist
kurzes e für urspr. kurzes u hat eintreten lassen; vgl. nomina wie ursem.
uclnu „ohr", syr. jjj] (targ. noch sanis) und viele andere, und beim ver-
bum das fast gänzliche verdrängt werden der form '^oLä von der form
V:^ (dazu Nöldeke in der Mand. Gramm., s. 218) bei den intrans.
verbis im syrischen (wo wiederum das westaramäische noch das alte u
aufweist). Hie und da kann man dies noch am impf, u (statt a, wie
— 302 -^
(vgl. ass. dabu ^ in den sum.-ass. nationallexicis unter den
namen der wilden thiere)] bekannte sog. „syrische bär", dem
schon dem ganzen Charakter der arabischen fauna nach dort
von jeher alle bedingungen seines daseins fehlen mussten. Die
stelle Harn. aH CjJJI ^^^ L? ^1 „du, einem hären gleich
(, was machst du dich hervor)"? gehört einem spätem gedieht
an, 2 und wo Cjt> in Sprichwörtern vorkommt, da sind es eben-
falls lauter spätere, die Meidäni nicht in seine Sammlung auf-
nahm (Freyt. Prov. III s. 149. 232. 237. 350. 387. 526); Meid.
n 565 ist Csö ^x) nur eine spätere lesart für Zj\ ^jjc. Das
wort (j-wj-a^ higrisun Meid. I 138 u. ö.), was die commentatoren
bald durch „bär", bald durch „äffe" (so die meisten), andre aber
auch durch „fuchs" erklären, scheint mir keines von den dreien,
sondern, da die betreffenden Sprichwörter alle auch vom „kater"
6--0 -
((j«jyo) gebraucht werden, eher diesen zu bedeuten ; auf keinen
fall bedeutet es aber den baren.
In dem umstand, dass der in den nordsemitischen ländern
heimische bär wie wir sahen der arabischen fauna fehlt, im
abesinischen alpenland aber, wenn auch selten, sich findet^ und
dort mit einem namen benannt wurde, welcher auf dasselbe
ursemitische wort wie die nordsemitischen namen zurückgeht,
liegt zugleich ein neuer schlagender beweis dafür, dass in
i ^
die echten verba'^^^i^ haben) erkennen, z. b. ^^j^ \^Ji>), impf. wjsoj-oJ
u. a., doch oft hat sich auch schon a eingeschlichen .^LaäJI ,^^x, wie
z. b. ^<i (bibl.-aram. noch "'iön), impf. ^g-J; es wäre gewiss lohnend,
wenn von kennern des aramäischen hiefür vollständige statistische ta-
bellen aufgestellt würden.
1 vgl. auch die getreue darstellung eines baren auf einem in Nim-
rud gefundenen assyr. bronze-becken in van Lennep, Bible Lands, I,
p. 200 und G. ßawlinson ,,five gr. mon." II, p. 149.
■■' siehe s. 25 und s. 125, anm. 2
3 siehe später bei den äthiopischen säugethiernamen,
— 303 —
Arabien nicht die ursitze der Semiten gewesen sein können.
Vergleiche auch das von mir zu dem seltenen vorkommen des
pardels in Arabien bemerkte, wie die Zusammenfassung am
schluss dieser arbeit.
5. vJo3 {dibun)) p. r^ö der
Schakal. 1
v_aj<3 dihun [äth. IfK-fl! „hyäne"; hebr. 2NT., aram. I^i-»?,
ass. zibu „wolf; ursem. dibu (urspr. „der gescheuchte") ^ wahr-
scheinlich „wolf" wie im nordsemitischen] Imrulk. Mu all,, v. 49.
1 vgl. Brelim, a. a. o., I, p. 544; wölfe hat es in den südsemitischen
ländern wol kaum je gegeben. Wenn ich im folgenden nach herge-
ü
brachter weise v«>^(3 doch mit „wolf" übersetze, so ist das insofern be-
gründet, als eben der schakal in ganz Arabien nach allen seiten hin die
stelle des wolfes der nördlicheren länder, besonders auch nach den
schlimmen eigenschaften dieses thieres hin, eingenommen hat. Mein
hauptgrund, im altarab. v«a-30 den schakal zu erblicken, ist übrigens
nicht der, dass Brehm a. a. o. sagt, ,,bei den Arabern heisst er (der
Schakal) Dieb oder Dib d. i. der Heuler" (letzteres ist übrigens falsch,
siehe oben im text), denn das könnte vielleicht ja nur eine, Übertragung
von Seite der ägyptischen Araber sein und würde für Arabien selbst im
6. nachchristl. jahrh. nichts beweisen, — sondern vielmehr der, dass die
ganze altarabische poesie dies für die arabische fauna so charakteristische
Cl
thier nicht nennen würde, wenn wir v,*A-i(3 mit „wolf * übersetzten f.das
wort ;^«l ,^^1 spricht hiegegen nichts, da es in den vorislamischen
gedichten nie vorkommt); dem wolf fehlen die hauptbedingungen seines
daseins und treibens in den sonndurchglühten sandwüsten und kahlen
bergwänden Arabiens. In Habesch wird der schakal vom schakal-
wolf (c. lupaster, bei den dortigen Arabern auch v»a-J<3) vertreten.
2 vgl. Fleischer in den Ber. d. k. Gesellsch. d. Wiss., Bd. I
(1846/47), 8. 430 f
— 304 —
Harn. tr<] (in einem spätem gedieht}. \^^^ (hyäne und wolf
freuen sich über die leichen der erschlagenen; das gedieht
wird dem alten recken Ta abbata-Scharran zugeschrieben). <iv
9 -^ ^ 6 -^
(siehe schon bei ^^^^ s. 232); pl. ^LSo in den schon s. 173 mit-
getheilten versen, ferner Ham. tf« . öaö (^LaJI ^l5o „wüsten-
Wölfe", vgl. den ausdruck w/ÜI v^>iy „hund der wüste" für den
wolf) u. ö., und passim (sing, wie plur.) in den Sprichwörtern.
— Die Wölfin heisst iu33 Freyt. Prov. III, s. 31, auch
iüi-Lw Meid. I 641; der junge wolf (und zwar, wie angegeben
wird, bastard von wölfin und hyäne) ^ «^«^ simun Ham. t"At"
(J\l ^«.«-«Ai, in dem schon erwähnten gedieht Ta' abbat a-Scharran's)
und Meid. I 640 (>Mm*v ^ «iJ!.! mit anspielung auf die ety-
mologie).
Sonstige epitheta des wolfes sind: yj^.l ausun (siehe bei
den himjar. säugethiernamen) ; (5) 8jJt.> «jj a5z2 ^'a «iato Meid.
I 499; XJI^<^ Dudlatu (vgl. s. 68, anm. 3) Meid. I 423;
J\! azallu („der hagere, fleischlose", wahrsch. zunächst vom
ausgehungerten wolf) in der grossartig schönen Schilderung
des ausgehungerten wolfrudels im gedieht des as-Sanfarä;^
s^yl ^>^ sibu 7-^^;^^^^^^^* „grauköpfig" (ebendaselbst); ^jLä.wu;
1 dagegen der von wolf und hyänenweibchen sUbA^x.; dasselbe
wort, nur in der erweichten form >«.aa*/I, soll für den bastard von hund
und hyäne, [V.*AOt> für den von wolf und hund gebraucht worden sein.
^ de Sacy, Chrest. II tt^V; übers, in Rückert's Hamäsa I,
8. 182 f.
— 305 —
sirhdnun Imrulk. Muall. v. 59, Meid. I 609 ((V-yoÜI ^i^y^
„der wolf der mit dem Gadan-baum ^ bewachsenen sandfläclie")
und 599 (nach andern Sirhän hier eigenname, vgl. s. 142, a. 1);
(10) Joua^ siditn Tarafa Mu all. v. 60, kaside Schanfara's, v. ^
((IJLix tX^s^)i dann auch in Ortsnamen (so JouaJ! «j Harn.
t"t^<]); r*y^^ asrairm Meid. I 253 ;2 J^süc! athalu („der fahle,
aschfarbene") in jenem gedieht des as-Sanfarä; ,j*jJJa\ atlasu
(entweder: „der die haare verloren" oder „der staub-, schmutz-
farbene") Ham. a*^ comm. (dort ^Jü! u^Lbl), Meid. II 187
(vers); uDui '^ amallasu'n- kaside Schanfara's (siehe oben bei
Joyo;), Ham. vli" (>LHl J^^-Ui);^ (15) u^Ili gubaisun Meid.
So ^
II 537 (vers); Jx. gubrun (plur.) Meid. II 881 (in dem schon
s. 133, anm. 1 erwähnten gedieht des 'Ajid); ^y£. gawijjun
Meid. II 536 ; iÜJL^ (, m.) muhallalun „schlank-, schmalbauchig"
;vom bild des J^L^ hergenommen?) kaside Schanfara's v. t^^
1 vgl. die schon s. 96 citirte stelle Imrulk. Diw. t^» , ö*, wo statt
,,der wolf von Gada" vielmehr der wolf des gada»- Strauches", dieser bes.
in Nedschd häutig vorkommenden euphorbienart, zu corrigiren ist. Die
so benannten wölfe (resp. schakale) sollen besonders gefährlich ge-
wesen sein.
^ dies wort kann auch den raben bedeuten, daher ^üo^-OJ'l
,.wolf und rabe" Meid. I 168 (vgl. *y<o abschneiden, trennen, daher
Lane zu j^LowOjJ: because their separating themselves from mankind).
- wie es scheint, in einem späteren gedieht; vgl. auch Muslim,
Diwan (ed. de Goeje; p. Ivl v. t*^^ (wozu der commentar ^^ÖJS y,*A-UjiJI
iJ hL^I S.^^\^ Ä4Jt4ll!! viÜtXi^).
n ommel, thieniamen. 20
— 306 —
in der schon erwähnten Schilderung des wolfes (v. ^^^ — i^ö);
JlIäj nashalun Harn, ff (dort name eines dichters, doch
vgl. den commentar) und (20) ^)^^ auraJm^ fem. it^si (siehe
s. 192, anm. 2).
Von fabeln vergleiche die vom wolf und lamm (ein
bei Meid. I 637 wie II 66 mitgetheiltes gedieht) und die vom
raben und wolf (ebenfalls in einem gedieht, Meid. II 366 zum
Sprichwort v^<^'l. ^->l^^l^ „wie der rabe und der wolf'; siehe
auch die hübsche Übersetzung in Rückert's Hamäsa II, s. 52),
welch letztere an die so bekannte fabel vom fuchs und raben
erinnert.
6. ^•\ ^jjj. (i'bnu dwd d. i. „söhn des geheuls") p.
^AV der
persische Schakal,
ein wort, mit welchem die späteren den schakal der nord-
semitischen länder, vor allem Syriens und des Irak (wie dann
auch des benachbarten P^rsiens), ^ wo diese lediglich eine va-
riation des arabischen schakal (altarab. v«^3) repräsentirende
schakalart neben dem wolf (von den syrischen und irakischen
Arabern v^j3 genannt) vorkommt, bezeichnen. Das wort be-
' warum fügt sonst Kazwmi gleich auf der ersten zeile der be-
schreibung dieses von den alten dichtprn nicht gekannten thieres hinzu
JkJum Ä.A-w\LftJü 2U jLäj? Auch die gleich folgende erzählung von
den hühnem (--La^tX-M), die sich ruhig vom ^«1 ^^jI fangen und
fressen lassen, stammt aus Kazwini's heimat ('Irak al-'agam), wie ja
auch die namen fiir hahn und hühner ^t> und «p-LÄ.t> erst spätere
den alten Arabern noch unbekannte lehn Wörter sind.
— 307 —
gegnet m der vormuhammedaiiischen periode nicht; der vers
bei
Damiri Juyo Lo 131 yß^ ;,c jcÜaJI iX^iXJj ^^\ ^\ j[!^l
{jast3 ^ ^s (ohne angäbe des dichters) „fürwahr der ihn
äwä ist ein starker Jäger, und wenn er (selbst) gejagt wird,
(so ist er wie) ein wind in einem korb (der, auch wenn man
ihn in einem käfig oder korb gefangen zu haben nieint, doch
wieder sofort durch das geflecht durchwischt)" gehört jeden-
falls der späteren zeit an. — Vergleiche auch Jot> bei ^\
(jjwwÄ. (wiesei).
7. mjJii {dabuun) p. ri\ die
Hyäne.
•ju^ dahuw^ [äth. vereinzelt noch ö-flAs, was dann von
dem urspr. ,,wolf' bedeutenden TfK'fl' verdrängt wurde; hebr.
r^n:: und plural o*yh2:,^ aram. \Lz\ (aus |.s^^) ^-^ alle dasselbe;
ursem. dabüu^ „hyäne"] Ham. {^aö (vgl. schon beim wolf.
1 5nns Jer. 12, 9 an. Afy. (^üas tjn'rt) in einer noch nicht genügend
erklärten stelle (Sept. vaiva, andere, so schon Hier, „discolor"); aber
der pl. ü"^»ä^ im Ortsnamen ö'^rjärin ^i „thal der hyänen" (targ. nV"<rt
s^sss) I. Sam. 13, 18 (vgl. neuhebr. y^ai: „hyäne") ist in dieser bedeutung
gesichert, wie überhaupt das vorkommen der hyänen in Palästina
(Tristram, Nat. Hist. of the Bible, 3d ed., p. 108 „we met with hyaenas
in the Jordan Valley, near Beersheba, at Jerusalem, Nazareth, Mount
Carmel, and Tabor", vgl. auch Tristram, Land of Israel, 3d ed., London
1876, p. 240. 273. 320). Jenes „hyänenthal" haben wir im gebiet des
Stammes Benjamin, nördl, vom todten meer am westl. Jordanufer zu
suchen.
2 vgl. Dietrich, Abh. z. semit. Wortforschung, s. 297.
3 im assyrischen ist das entsprechende wort bis jetzt nicht gefunden
und fehlt wahrscheinlich ganz , da ein zu erwartendes sahü oder nbü mit
andern Wörtern {sahü „gazelle", aahu „krieger", siMi ,, eintauchen, be-
netzen") lautlich zusammengefallen wäre, und so wahrscheinlich schon
20*
— 308 -
artikel schakal). if i' (üJ4*^*^ ^<^ ^^^ l7^^-=?^ \ju^
w4i>). aM (in einem spätem gedieht), pl. pLaas Harn, ("öt" und
l^*l, *Urwa ibn al-Ward, Diw. 27, 5 „und ich lasse des gegners
leiche in der Vertiefung liegen, an eine stelle gefesselt, wo die
hinkenden hyänen («^llil ^ cLLoJI) ihn nacheinander hin-
nehmen". Ferner begegnet *a^ in den Sprichwörtern (in bd
I von Meidani 5 mal, in bd II 6 mal, ohne die hie und da in
1} j ^
Meidäni's Sammlung citirten verse, wo ^y^ vorkommt}. —
Häufig vorkommende epitheta der hyäne sind:
(3Jwb *l wnrmi tariMn (weil sie die landstrasse unsicher
macht) Freyt. Prov. III p. 118; j./oLi l! ummu ' dmiri»- Harn t'f t",
vers bei Meid II 333 (und die dort erzählte geschichte). Meid.
I 431 (und das dort zu diesem Sprichwort bemerkte), Freyt.
früh von der spräche aufgegeben und durch Wörter andern Stammes
ersetzt wurde. Was aber der ass. name der hyäne war, wissen wir noch
nicht; ob harharu (siehe s. 292 und anm. 3), jenes synonym von ahu
,, Schakal", wie Haughton (a. a. o., p. 328) will, hyäne hiess, ist sehr
zweifelhaft, zumal nach H. auch ahu hyäne bedeutet haben soll (und
zwar wegen des heulens — er vergleicht a-ns Jes. 13, 21 — was doch
vielmehr auf die schakale geht). Ich erinnere hier daran, dass der sum.
name von barharu, nemlich LIK (d. i. hund). BAR.RA auch durch halah
parasi wiedergegeben wird, und dass BAR (allein, wie mit andern sum«
Wörtern zusammengesetzt) der name der gazelle (von der färbe V) ist. Dass
das ursem. daluu die ,, gestreifte hyäne" ist, braucht wol kaum be-
sonders bemerkt zu werden. Das gebiet der hyaena striata der zoologie
ist Nordafrika, Palästina, Syrien, Persien und Indien (Brehm, Thierl.
II, s. 10); von semitischen ländern ist es nur Abesinien, wo auch die ge-
fleckte hyäne, und zwar neben der gestreiften zugleich, vorkommt (Brehm,
a. a. o., s. 7).
1 Vgl. py^ )sJUyo^ in einem vers Kalhab's (bei Meid. II 671) und
das verbum ä^.^»- unten beim epithetum j^Li^c.
— 309 —
Prov. 111 p. 118 und 298; jjIs^ II wnimu hmbirin (siehe s. 126,
anm. 1); (5) >LaL:^ gddrO in einem vers bei Meid. II 88 wie in
den Sprichwörtern Meid. I 239, II 88 und 154; JLaä- gaialun in
der kaside Sanfarä's (siehe schon beim pardel - epithetum
Jai\f); 'Antara Diw. v , I^ö (siehe Ch. al-Ahm., s. 229) und in
einem vers bei Meid. I 371 wie im Sprichwort Meid. II 789;
v>jj dihu^i Meid. I 509; . ^l ^^ Haddgiru (eigenname der
hyäne, vgl. s. 68, anm. 3) Meid. I 432; ili*.i '^arfau (urspr.
„langmähnige") in der charakteristischen Schilderung in einem
gedieht Mutammim's (Nöldeke, Beitr., s. 140, z. 9, v. {"() „o weh
mir ob einer langmähnigen (^Ü^t ^j«o) mit einem dicken
haarbüschel {xXfJj ^13), welche einst auf drei füssen hinkend
( «i^ ^^o J^) zu meiner leiche herankommt" und in der
kaside Schanfaras (siehe schon bei iai\l, s. 298); (10) Lovi ;j>^l
ibnu fartand in einem alten vers bei Meid. I 371; J^vi
fu/ulun Meid. II 186, pl. cVf Q iu einem bei Gauhari citirten
verse al-Kumait's; äxLs kas'un (in dem schon zweimal erwähnten
vers bei Meid. I 371). Der name für bastard von wölfin und
hyäne, ^*4-^, wurde schon beim wolf (artikel schakal) notirt.
' zur form vgl. Fleischer, Beiträge, 4. forts. (1874), s. 130 f.; y**^
wie Sy^Ls». (letzteres in einem vers bei Lane I 429) heisst die (weib-
liche) hyäne wegen der menge und des Übeln geruches ihres mistes
— 310 —
8. ^JJütJ (tdlabun) p. r*j( der
Fuchs.
v^^Jju tdlabun jhebrc neben dem gewöhnliclien hiy:5
(ursem. tu diu ^ von dem talahu nur eine Weiterbildung ist)
nur noch im Ortsnamen D^aS^^'sD Rieht. 1, 35, assyr. süibu IV
R. 11, 46 u. ö. „fuchs'V ursem. tdlabu dasselbe, und zwar die in
der Zoologie unter dem namen des syrischen fuchses bekannte
Arabien, Palästina, Syrien und Mesopotamien bewohnende
species, während der zierliche „grossohrfuchs" (canis famelicus)
der jedenfalls öfter (so in der geschichte Simsons) unter dem
hebr. namen hv'^'6 (auch dem arabischen ^.^ixi*?) mitverstanden
wurde, speciell auf arabisch dlxi fanakun (allerdings erst später
in der poesie vorkommend) ^ heisst] Imrulk. Diw. f , t'i^
(siehe schon s. 68), Ham. t^t** . I^f comm., pl. ^-Jtij Urwa
Diw. 19, 4, dem. v«J4*^' Ham. 'If f (siehe schon bei der hyäne);
ferner (sing, und plural) oft in der sprichwörtersammlung
Meidäni's (dort auch die fabel vom fuchs und den trauben II
158, eine andere vom fuchs und der hyäne I 89), wo besonders
seine Schlauheit eine grosse rolle spielt.
Jlii* iuälun [hebr. bs^räf aram. yli, ursem. tu diu (urspr.
„der herab-, in die tiefe gehende") ., fuchs" (so genannt, weil er
sich seinen bau in die tiefe gräbt); da das wort von t_dlabu
1 in einer thierfabel; dann jedenfalls auch in den von Smith
(Chald. Gen., s. 137 f.) mitgetheilten fabelfragmenten (wozu das original
noch unedirt ist). Schon in den ältesten zeiten also war Reineke der
hauptheld der thierfabel.
2 Ham, aI'i^, wozu man das auf s. 125, anm. 2 (wo „ohrenfuchs"
statt „marder" zu setzen) und s. 25 bemerkte vergleiche ; vgl. auch Lane
(p. 2450) zu dL;i.
— 311 —
nicht zu trennen ist, und beide schon für die ursem. zeit an-
gesetzt werden müssen, so ist der gleichklang mit dem pers.
JLi-w mgdl (unser „schakal"), was skt. grigdla^ lautet, zufall;
wenn man vergleichen wollte, müsste man die Wörter in den
ältesten erschliessbaren formen tuäluinQhQn tdlahu) undgargära
oder gargdla (so die arische grundform) neben einander stellen,
und wer einen Zusammenhang zwischen beiden dann noch zu
statuiren geneigt ist, der müsste eine ähnliche entlehnung in
uralter zeit hier annehmen, wie ich sie bei andern thiernamen
s. 291- aufgestellt habe. Dass man unter b^rd öfter den schakal
verstanden hat, hat allein seinen grund in jener oberflächlichen
vergleichung und entbehrt sonst jeden bodens] in einem sprich-
wort Meid. I 555; viel gewöhnlicher ist das neben 2ÜI.4> (siehe
s. 68) zum eigennamen des fuchses gewordene iÜÜtj Tudlatu^
so in einem vers bei Meid. II 158, dann in den Sprichwörtern,
Meid. I 517, II 153 u. ö.
Das Weibchen heisst aLLolS* turmulatu^ Meid. I 328 und
das junge J.aH tatfuhm Imrulk. Diw. f a , et^ (siehe schon
s. 76) = Muall. V. 59, wozu man das von H. D. Müller
kitäb al-fark s. 37 (= 269) f. bemerkte vergleiche.
9. ^^^ {kalhun) p. t^^t" der
Hund.
Obwol der hund oft in der alten poesie, noch öfter in den
Sprichwörtern vorkommt, hat er doch nur den einen namen
vjjy halhun [äth. hA'fl:; heb. DbD; aram. |^v<^; ass. kalbu —
ursem. kalhu „hund" (urspr. „packer, greifer", vgl. Ges., Hand-
wörterb., 8. Aufl., unter 3:d)] Koran 7, 175 (dort o^-g-b
,er lässt seine zunge heraushängen"), 18, 17. 21 (vom hund
1 das P. W. schreibt arigäla mit dentalem s.
- 312 —
der sieben sdiläfer, der mit ihnen in der höhle einschlief);
Harn, passim {bes. oft in dem ^dyJ\^ oll^^l ^ü, den
gast- und ehrenliedern) ^ und unzähligemal in Sprichwörtern.
Wenn auf der einen seite der hund als wachsam (Meid. I 413.
II 334 u. ö.),2 scharfen blicks (Meid. I 194), feinen geruchs
(Freyt. Prov. III no. 1549) und gehörs (ebendas., no. 1417),
als dankbar (Meid. I 701), tapfer (Freyt. Prov. III no. 1472) und
folgsam (Meid. II 51) gerühmt wird, und die Araber seine guten
eigenschaften als wächter ihres eigentums, ^ als schütz in ge-
fahr und vor feindlichen besuchern, ^ wie seine brauchbarkeit
bei der jagd^ wol zu schätzen wussten, '^ so gilt er doch
' so Harn. Iaö , Iw . I^t*^ , vf ( , vt^l^; vgl. auch vtA das part.
denom. ^>«yJLwwufJi, wie der nächtliche reisende genannt wird, der durch
nachahmung des hundegebells die hunde einer in der nähe vermutheten
siedelung zum bellen reizt, um so ein gastliches zeit in der dunkelheit
zu finden.
2 Meid. II 810 wird die Wachsamkeit vom comm. auf das sorgfältige
bewachen der jungen bezogen.
^ so auch als hüter der heerden Ham. \^\^ (siehe schon s. 152) u. ö.
4 vgl. Muall des 'Amr ibn Kultüm v. 29 („die wächterhunde des
feindlichen stammes bellten uns an"). Meid. II 558 (er verfolgt heftig
durch bellen), Ham. A*1 (^_>-LXj| x-yLt (^.^5 „und wir lassen auf
ihn den hund los", wenn wir ihn uns fernhalten wollen), Ham. t H"
comm. (anbellen anderer fremder hunde) u a. stellen mehr. Gegen
freunde ihres herrn dagegen sind sie zutraulich (vgl. den schönen vers
bei Lane, 1 1269 [J^ U^^\ ♦ ^-^ J^t *J Lg-iiS Lg^Lc CjLc. I Jl
L^jO^ i^\^ jj^ü* „wenn ihr gatte fern von ihr ist, bin ich kein
häufiger besucher von ihr, und nicht werden dann zutraulich gegen mich
ihre hunde").
5 vgl. Muall. des Labid, v. 48 (die langohrigen Jagdhunde); ein
vers Abu Du'eib's (bei der wildeseljagd, siehe schon s. 128); Freyt. Prov.
III 1150 — u. ö. (so bes. auch in den späteren jagdgedichten der Ab-
bäsidenzeit; vgl. z. b. das schöne von Ahlw., Ch. al-A., s. 205 übersetzte
und „Beschreibung eines Hundes" überschrie bene jagdlied des Abu Nowäs).
^ vgl. auch Frey tag Einleitung, s. 249.
— 313 —
andererseits auch bei ihnen wie von haus aus, so scheint es,
bei allen Semiten, im allgemeinen als verächtliches thier (Meid.
II 566, noch öfter allerdings in den späteren Sprichwörtern
Freyt. Prov. III), > und wie schon in den bist, büchern des
A. T. es geschah, gebrauchen auch die Araber seinen namen
häufig als Schimpfwort (vgl. z. b. Harn, vf ^^^L^'ij^.); so
wird besonders oft seine gier beim fressen als ein merkmal von
ihm hervorgehoben (vers bei Meid. II 8 wird eine schlimme
folge davon geschildert), ja, während er sonst dankbar genannt
wird, wird in andern Sprichwörtern (Meid. II 364, II 609 nebst
dem dort citirten vers ^^ arafa's) igerade das gegentheil von
ihm gesagt.
Sonst ist noch von Zügen, die die Araber am hund beobachten,
hervorzuheben, dass er sehr rasch seine nase ableckt Meid. I 644
(„schneller als der hund seine nase ableckt") = i^reyt. Prov. III
1338, dass sein schwänz gebogen (Freyt. Prov. 1039, dort: mit
keinen mittein in eine gerade form zu bringen) und ohne fett
(Meid. II 210) ist, wie der originelle "zug, dass die hunde die
wölken anzubellen ^ pflegen (weil diese mit ihrem regen sie
plagen) ^ Meid. II 489 („nicht schadet der wölke das bellen des
I
1 das mochte besonders in seiner unreinigkeit seinen grund haben,
denn er frisst abfalle und aas [Meid. II 754, 1 355. 409 u. a., vgl. auch I 585
daß Sprichwort ^^\juj\ ^^<XjLi ooJ ij^*j „eine zeit, wo die
hunde mit den fuchsen (deren feinde sie sonst sind) freundschaft halten"
(neml. wenn es ] eichen von gefallenen kamelen in der wüste zu fressen
gibt)], beriecht gern frischen koth (Meid. I 412) und anderes uns, ja
von unsern hunden bekanntes mehr (vgl. z. b. noch Meid. II 455, wo
deshalb der iüJXJf o^aa/J. ein böses omen heisst).
2 ^^-AJ, das gewöhnliche verbum für bellen der hunde ; sonst kommt
auchlsD vor Harn. \\\" (Uo^LS^ ^cy^i). Neben ^La^ (^®^ geheul
des fuchses) steht -^Lü Meid. I 263.
3 Rückert, Ham. I, s. 227, anm. (so auch der comm. zu Meid. II 893),
— 314 —
hiinds", vgl. dazu Harn, t^^f comm.). Die schüssel, woraus der
hund trinkt (und in welche er beim trinken seine zunge vor
gier tief zu strecken pflegt Meid. II 839), heisst .*j*, er selbst
daher •^* j^^^ Meid. II 652; andere epitheta von ihm sind:
ijoä.! „mit dünnen haaren bedeckt" (solche sollen besonders
bissig sein) Meid. II 793, *iül „schwarz- und weissgeschecktej*
hund" Meid. II 142, v.^Li (siehe schon s. 174, anm. 2) und
sLi „blutgierig" (siehe die belegstellen bei Ahlw., Ch. al-A.,
s. 123) von den auf die beute losgelassenen Jagdhunden (vgl.
dazu auch das verbum .^^^a^wj! Imrulk. Diw. l^ , t't' vom Jagd-
hund, der seine tatzen in den Schenkel der beute hineinhaut,
und (jili^^l v^Jii^Ham. I'ja). — Die hundswuth endlich heisst
vJJo Meid. I 488 („das blut der könige heilt die hundswuth")
und Harn. lAf .
10
)yJ^^ (sinnaurun) p. \^^^ die
Katze.
Dies wort kam, wie die nebenform ,^^LLcw s-unärä beweist,
direkt aus dem aramäischen (n'hs^'JJ sunndrd^ syr. |Zji4,) ins
arabische, und ist dort durch Volksetymologie dem onomatop.
stamm ^Lw „schnurren" und zwar in der sonst im arab. vor-
kommenden form Jlii (vgl. sJ^ u. a. Wörter) angeglichen
worden; das aram. wort aber ist griechischen Ursprungs {oalvov-
^oc;, „schwanzwedler" urspr.) und von ßyzanz her zu den Semiten
i
— 315 —
gekommen. ^ Eine bestätigung des soeben nur aus der spräche
erschlossenen finden wir denn auch im vorkommen des Wortes
in der literatur, denn nur in späteren (von Freytag mit prov.
SoiS
rec. bezeichneten) Sprichwörtern findet sich >y-u/, so Meid. I
138. 141 (katze und maus). 275. 652; II 404.
So sind auch von den vier belegstellen zu Llz hittun (vgl.
oben die anm.) „kater" drei aus der meist spätere Sprichwörter
enthaltenden Sammlung Freytags im III. band seiner Arabum
proverbia (no. 1210. 2485. 2553), und die eine (nicht unter den
prov. rec. stehende) aus Meidäni's Sammlung (Meid. I 595 ^\\
h^ ^j^ „niagis scortans quam felis mas") ist demnach wol nur
eine spätere nachbildung des älteren sich auf den Avilden kater
beziehenden Sprichworts ^^y^ ^jjo ^\l Das gleiche gilt
von dem namen tj^^yi harsun in dem ebenfalls Freyt. Prov.
III (no. 1262) stehenden Sprichwort ^yi ^j^ l^'j^i wenn
^j^ (gleichen stammes mit ^ Jurrun^ siehe unten) nicht
etwa ursprünglich auch ein name der wildkatze war.
Die gezähmte katze ist demnach auch auf semitischem ge-
biet — fürs indogermanische ist das kapitel in Hehn zu ver-
gleichen — eine sehr späte kulturentlehnung;^ weder Urindo-
germanen noch Ursemiten dürfen wir ein wort für dieses thier
zuschreiben. Dass ursem. dimmu^ dummu nur die wildkatze
bedeutet haben kann, werden wir gleich unten sehen.
1 vgl. auch Hehn, a. a. o., 2. aufl., s. 531 zum wort catus, das von
den Römern nach Byzanz, von dort zu den Semiten (spätarabisch ia|
kßtun) wanderte.
2 vgl. auch noch v. Kremer, Culturentlehnungen, s. 32 f. (wo auch
angeführt wird, dass die arab. lexicographen selbst, so Ibn Duraid, iai'
kütun als fremdwoi-t [natürlich von lat. catus] bezeichneten).
— 316 —
11. *Jj| \yj^ {sinnauru 'l-barri) p. \^<\\ die
wilde Katze.
Nur diese kann 'Antara Mu all. v. 29 und 30 gemeint sein,
wo sie ^^M*jt}\ i^'yS^ hazicju 'l-asijji „miauer des abends" heisst,
denn eine zahme katze springt nicht auf den rücken des
kameis und macht sich da einkrallend dieses wild und scheu. '
Die gleiche Situation wird uns Imrulk. Diw. !'♦,{*'♦ und f ♦ , !♦
geschildert, wo die wilde katze
jS^ Mrrun (onomatopoetisch, etwa „der schnurrer", vgl.
auch oben y^v^ von demselben stamm, und unten jj^Js^)
heisst (die kamelin rennt, „als ob am platze des gurtes hinten
aufgehockt sie sich sah eine katze" (^v^ JOLt ^JS Uio
11^?^ Iwiö ykjii}\y und „es ist wie wenn auf ihr [der kamelin]
eine in ihre seite sich einkrallende katze sässe, welche sie mit
sich fortschleppen muss" 5w:pJ ^^y*^ ^v? '-4^ jjl^)' ferner
kommt I^ vor Meid. I 195 'i^ ^^ jjI „weiter draussen in der
wüste (IS) wohnend als eine kafze","^ Meid. II 605 oJu U
* die erklärung der commentare „die katze sei in den wüsten, wo
die kamele sind, ein ungewöhnliches thier, das sie daher scheu macht,
wenn sie es einmal erblicken" verräth vollständige Unkenntnis der
Sache.
2 die Übersetzung Freytag's „magis pius", der ohnehin das sprich-
wort 2iw^f ^jo (^-cl „crudelior in proliem qu. felis" (was Meid. II
153, wie aus I 195, no. 153 comm. hervorgeht, dort nur ausgelassen und
- 317 —
yj ^jjo \yS^ „er kann nicht die katze von der wüste unter-
scheiden" (?)/ nemlich wegen der ähnlichen färbe, da die Wild-
katze der Ai:^ber jedenfalls die sog. „falbkatze"^ war, die eine
dem Wüstensand ähnliche färbe gehabt haben mochte; ferner
Meid. I 37 vers), wo von der Schnelligkeit der wildkatze die
rede ist, II 603 (anspielung auf eine geschichte; das Sprichwort
scheint späteren Ursprungs, beweist aber, wie auch in späterer
zeit den Beduinen die hauskatze — denn diese ist hier mit
»w^l gemeint, als etwas seltenes und fremdes vorkam) und
endlich Freyt. Prov. III, no. 1460 („geiler als eine katze" (^a-äI
sl^ jj^, vgl. unten (jjjuä und ^J^).
jjljci datwanun „kater", ein altes wort, was nach" all dem
gesagten sich nur auf das männchen der wildkatze beziehen
kann, in den Sprichwörtern Meid. I 5%, II 191, I 645, II 791,
I 748 und 491 „mehr hurerei treibend (/c^jlX «geiler ([JL^I
und Jcft^l), „losspringender (;5>jl ), „mehr auf die jagd ausgehend
(cXjuöI) und „mehr sich (an die ins äuge gefasste beute) heran-
schleichend (^t>l)^ — als ein (wilder) kater (^>^Jyö e>^'''*
also nachzutragen ist) entgegenstehen würde, ist falsch; vgl. Lane
zu yi\.
1 SO möchte ich lesen und übersetzen, da mir die lesung und Über-
setzung ^ „maus" (dann: „er unterscheidet nicht einmal eine katze von
einer maus") erst aus der spätem zeit zu stammen scheint, wo mit dem
bekanntwerden der gezähmten katze auch von der feindschaft der haus-
katze und maus oft die rede ist. Oder es ist das ganze Sprichwort erst
in späterer zeit entstanden.
2 siehe Brehm, a. a. o., I, s. 459 f.
3. hierzu führt der comm. einen vers an: kS\<X^ JuJjLj l->5I
— 318 —
^wjöj» Mgrisitn nur in den Sprichwörtern Meid. II 191,
I 645. 594, II 791 und I 328 „wollüstiger {^\\ „geiler
(JlLwwI)^ „mehr der hurerei ergeben {^y\ „losspriugender
(^•ol, seil, zum coitus) und „furchtsamer ((jJä-I) — als ein
(wilder) kater {^ySSj^ ^^^)"; in den ersten beiden Sprich-
wörtern folgt auf {jwj-^vjö ^^ unmittelbar j^I^yo ^>o bei
Meidäni, und die andern sind mit ausnähme des letzten auch
nur, wie ein blick auf die belegstfellen zu ^jiyä lehrt, Varianten
zu den dort mitgetheilten Sprichwörtern. Die spätem arabischen
gelehrten in den irakensischen städten kannten die bedeutung
von ju^^xjD nicht mehr, wie sie überhaupt im geraden gegen-
satz zu den alten Arabern nur die zahme hauskatze kannten,
von der wilden aber gar nichts wussten, ^ und so riethen sie
für (jjw^Ä^ zwischen äffe, bär und fuchs hin und her. Mir
ist es jetzt sicher, das (jjw^ä^ nur die wildkatze bedeutet
haben kann.
Ein name bleibt noch übrig, zu dem ich zwar keine beleg-
steile gefunden, der aber das ursemitische wort für die wild-
katze repräsentirt, nemlich
It> dimmw^ [äth. J^itd^«: dlmmat zwar nicht in der bibel-
v.^j3* \^ ^O lO^-^^ i^)-* (» ^Is ^i^ kater, wenn er gegen
eine Springmaus [^—^5^* syn. von c »J^, ebenfalls ein wüstenthier]
heranschleicM").
1 vgl. auch die schon oben mitgetheilte erklärung, die sie zu den
stellen, wo y^ in den alten gedichten vorkommt, gegeben haben.
— 319 —
Übersetzung — denn im A. T. kommt das wort „katze" über-
haupt nicht vor — , aber an sechs andern von Dillmann im
Lexicon mitgetheilten belegstellen ; assyrisch dumamu (syn.
von mandinu^ irtidmu^ was nur ^ die wilde katze sein kann)^]
bei Damiri ^j^ jvX^I ^ sKi ^^XvJI JljJI wwwJG IjJi
^ys>y}\ ^Li5^ 3 wwLJI ^^ad-dimmu ist gleich as-sinnauru (siehe
oben); er überliefert es im lexicon Muhkam von an-Nadr^ im
buch der wilden thiere".
42. jjy^ (hinzirun) p. r-^t' das
Schwein.
oyL%> hinzh^un [äth. nur Hen. 89, 10 'V'Jit.C' „Wildschwein",
während das gewöhnliche wort d\^(0*f' hardwjd meist
„zahmes schwein" (doch auch „Wildschwein") bedeutet; hebr.
n-iTn „schwein" (^?^?3 n^rn Ps. 80, 14 „Wildschwein"); aram.
I^Im dass., — ursem. wahrsch. hazziru (urspr. [wie auch rh^-tf^J^^
' vgl. die belegstellen s. 35, anm. 1 ; mandinu (form Jjtxi) und
midinu kommen von einem stamm ijtX/J, hier wol ursprüngl. vom
flauem* (vgl. auch s. 293 jj»JtXx» „löwe").
2 dass in den sumer.-ass. nationallexicis II R. 6, wo dumamu und
mandinu auf einander folgen, diese beiden Wörter wirklich synonyma
sind, beweisen einmal die im sumerischen entsprechenden Wörter (GUG
man-di-nu; GUG.KUD DA du-ma-mu, z. 6 und 7) und dann die eben
diese zwei zeilen 6 und 7 von den andern (von z. 1 — 5 einer- und 8 ff.
andrerseits) abtrennenden horizontallinien.
3 siehe schon s. »285, anm. 3 (wozu noch das schon in der einl.,
s. 34 ff., bes. s. 36, anm. 5 bemerkte zu vergleichen ist).
— 320 —
von ihdOi'] v^^^^ ii^ ^^^ erde wühlende, bohrende'V vgl. Z.L>,
^J[Ci und andere stamme der W. y^; ^ya- „enggeschlitzte
äugen haben" ist natürlich erst denom. von oyÄÄ^)] Koran
2, 168; 5, 4; 6, 146; 16, 116 (überall v^vH^ jU- „Schweine-
fleisch", was Muhammed den Arabern, dem Vorgang der Juden
folgend, verboten hat); Ham. IIa {y^\jjL\ *aaä- „das aas des
Schweins" duftet verglichen mit deinem athem); Meid. II 296
oyjLö- ^jjo ^-öl „abscheulicher als ein schwein"; Freyt. Prov.
III no. 234 („früher auf — ) und 568 („gieriger als ein schwein").
Der plural lautet w>vLü Kor' an 5, 65 ., welche Gott in aflPen
(sSIäJI) und Schweine verwandelt hat"; Meid. II 334 o^jS'
l^«^t liA^il ^jUii „es hassen die schweine das heisse
wasser'' (worin die Christen sie zu brühen pflegten, damit die
haare besser heruntergiengen) und Freyt. Prov. III no. 2041
(„lass nicht den Schweinen ehrerbietung und lob an gedeihen!")
IId 'tfrun Freyt. Prov. III no. 1794 Ac ^ J-ibI
„schmutziger als ein schwein"; Jtx. in Meid. II 49 (^j-« (ji^l
wfti) beziehen einige hierher, andere auf den teufel oder einen
dämon. Die bedeutung von lü „im boden herumwühlen",
an die man sofort bei uis^ denkt, ist wahrscheinlich erst
denom. von wAt „staub".
wahrscheinlich anch ursemitisch mir „Wildschwein" bedeutend.
— 3-M —
13. \^y (wmabuft) p. I^aa der
Hase.
^^y aniabun fem. [hebr. nap/iN Lev. 11, 6 und Deut. 14,
7 unter den unreinen thieren ; ass. annabu (sumerisch entspricht
K A.ZIN.NA „rufer (?) der wüste") mit assimilation ; ^ aram.
N:3:;'nN dass., — ursem. arnabn\ Imrulk Diw. f" , f
XlxJI ^^J^ l g At5^ ^^ ^ S^^^^ ^;^ „Avelcher einen
hasen fängt, um aus dessen knöchel, den er (dann) an seinen armen ^
trägt, ein präservativ gegen den tod zu machen"), Ham. vi* (*ä
^^"1). l'vA (siehe Rückert Ham. I 219); Meid. I 140. 375. 463 '
(xiät \^\\ weil er gern die pflanze Hulla frisst), II 33. 296
wie in einem zu II 415 cititirten verse al-MuhabbiFs (dort pl.
^j>jCt). Das demin. v«^)t steht Meid. I 560 (dort JoajliJ,
VII vom quadrilit. ^^i*, wie der bäum i%^> r).
yib^ huzazun „hase" (und zwar das männchen) im sprich-
wort yläl jj^ 2Uwuo ,.the feel of him is like the feel of the
male or young hare" Lane I 731; pl. ,jIvä. Imrulk. Diw. dt" , dd
1 ohne assimilation vielleicht noch erhalten in dem länder- oder
Ortsnamen Arnabanu, von wo die Assyrer sich weine holten; vgl. die
interessante weinliste aus II R. 44, col. I bei Delitzsch, Ass. Lesest., 2.
aufl., 8. 106 (vdort Ar-na-ba-ni, var. A-ra-na-ba-m'"^).
so (*JtX->) steht in Gahiz kitäb al-haiwän (Wiener handschr.)
394a; Slane liest &a5^ Ahlwardt ^^.
Ho mmel, thiernamen. 21
- 322 —
(wo die „haseii von al-Unai im ^ und die fuchse von Auräl"
erwähnt werden).
i^jJwÄ» hirnikun , junger hase" Meid. II 55U „lenior (,juJ!)
quam pullus leporis"; pl. (^jII.^. (z. b. bei Mutanabbi).
Ein wort, für welches Kazwini keine besondere rubrik hat
0 o
nemlich oI ioabru^\ sei hier aufgeführt, weil die meisten es
mit kaninchen übersetzt haben; Meid. I 493 l^v^ \J^ f^*^^
(„vilior quam animalia wahr appellata"). Die Araber beschreiben
es als „ein thierchen, kleiner als« die katze, braun, mit schönen
äugen, ganz kurzem schwänz, welches in häusern gezogen und
gegessen wird, weil es das gemüse abfrisst; es gehöre zum ge-
V schlecht der wiesei ((jwy^ v::^Lü (m*aä- ^^) und die leute
nennen es yanamu haut IsraU (kleinvieh der kinder Israel)";
nach Heuglin (Syst. Uebers. etc., s. 48=584) heisst heute der
im petr. Arabien und den sinaitischen gebirgen in felslöchern
und alten Wohnungen vorkommende ^fiyrax syriacus^'' (klipp-
s Chief er) dort o«, und dies ist jedenfalls auch für die alte
zeit das allein richtige.
14. ^"Lli (andkun) p. r^i^ der
Wüstenluclis oder Karakal (?).
Das wort heisst sonst , junge ziege"; ist aber obiges thier
damit gemeint, so kann man zwar auch schlechthin jvLI^
sagen, doch gewöhnlich wird ^jö>yt tjLl^ '^ andhu ^l-ardi „erd-
zicklein" gebraucht; so steht das wort auch in der einzigen
mir bekannten belegstelle Meid. II 123 jjl \j^y^^ O^lt
bei Slane aaSarahha.
— 323 — ,
vÄÄil (s^^ („meles ego siim, si crimen meum investigatum
erit", weil nemlicli dieses thier die klauen- zusammenzieht und
so keine spuren hinter lässt, so dass der sinn ist: ihr werdet
kein verbrechen an mir finden, da keine spuren davon bei mir
zu sehen sind). Lane bemerkt (nach den arabischen lexico-
graphen, die er ja alle in seinem lexicon in einer vor ihm
nicht erreichten Vollständigkeit excerpirt hat) zu unserm wort
folgendes: (jo>yi (^*LI^ is now applied to the badger: ursus
meles; if correctlj, app. because it burrows in the earth; but
this application does not well agree with the following de-
scriptions: „a certain beast, of the beasts of the earth, like the
Jcgi (siehe s. 299), about the seize of the dog, an animal of
prey, that hunts, smaller than the <X^, long in the back, also
called iLftÄJi at-tufahu^ or by some, äÜJI an-nuff'ahu. and
JlsxJLaJI al-fungulu^ in Pers. ^S sLjLw [or ji'J» »l^ sijdhi
güs i. e. „black ear", if meaning the badger, app. because of
the black mark on each ear]"; said to be a foul beast, that is
not eaten, and that does not eat anything but flesh"; another
says „it is above the size of the Chinese dog, hunts like as
does the <X^ {fahdun\ eats flesh, and is of the beasts of prey;
and is said to be the only beast that conceals its footmarks
when it runs (siehe oben das Sprichwort), except the hare"
and the same says also „I have seen it in the desert (2Lji>LJI)i
and it was black in the head, the rest of it being white". —
lieber die genauere bestimmung mögen nun die Zoologen ent-
scheiden; das Ritter I 808 erwähnte raubthier Tahesch gibt
hier kaum einen anhaltspunkt: eher der umstand, dass in Nord-
ostafrika der Luchs tiffeh nJüi heisst; und wirklich passt das
oben von den obren gesagte fast nur auf dieses (in Arabien
seltene, aber doch vorkommende) thier.
21
— 324 —
14. Jui {filun) p. f»» der
Elefant.
Jui ftlun [pers. Juo ^zZ; das thier und das wort dafür
kamen nach Westasien von Indien. Für indische culturent-
lehnungen sind nur zwei wege möglich, einmal über Persien
nach den Eufrat- und Tigrisländern; auf diesem weg lernten
schon im 9. jahrh. vor Chr. die Assyrier unter Salmanassar 11.
die elefanten, das nashorn, äffen und andere thiere, die alle
auf dem berühmten Obelisken ^ abgebildet sind, durch ihren feld-
1 die dort die aufzählung der tributgegenstände des landes Musri
enthaltende inschrift vertheilt sich auf die abbildungen folgendermassen
(vgl. dazu die Photographien des brit. Museums, von mir nach dem
schon öfter genannten „catal. of phot." citirt):
Ma-
da-tusa mat Mu-us-ri (PAS).A
(Abildung:) Zwei baktrische
Kamele
Br. M. 405 (A 3)
AB.BA.
sa sü-na-aisi-ri-si-na j al-
Jakoehs, Khinoceros
und Kavelaiitilope
Br. M. 408 (B 8)
-ab
ncthar Sa-M-i-ja su-ü-su »pi-ra-
a-ti
■« ba-zi-a-tiü-du-mic<: am-har-sü\
Elefant und Affen
Br. M. 412 (C 13)
Affen (grössere als auf C 13)
Br. M. 417 (D 18)
d. i. Maddattu sa mat Musri: gammali (od^r vielleicht besser analidti)
s'a sunai irisina al-ah (oder al-ap) nahar Sahija süsii pirdti baziäti udumi
amharsu , Tribut des landes Musri: kamelinnen, deren rücken (= höcker)
doppelt war, al-ab (entweder st. c. von aljm „ochs" [doch dann erwartete
man das Ideogramm oder die Schreibung a-lap] oder das wort für elefant)
vom fluss Sakija, süsu, pirdti (pl. fem.) baziäti (wie es scheint, ein adj.
zu piräti, da kein pluralzeichen bei baziäti steht; nach Sayce und
Haugthon „elefanten"; man beachte indessen, dass bloss ein elefant
— 325 —
zug ins land Musri ^ kennen , auf dem gleichen weg kam im'
siebenten Jahrhundert nach Chr. zu den Arabern der name
Jui, — andrerseits zur see nach dem uralten Stapelplatz des
phönizisch-indistjhen handels an der südarabischen küste;"^ auf
diesem weg kam das sanskritwort 'TPT nmja zu den Semiten,
äth. Jl nage^ was die semitischen Abesinier demnach schon
von Südarabien, ihrer früheren heimat, mitgebracht haben
müssen; mit diesem urspr. indischen wort benannten sie nun
den in Habesch vorkommenden afrikanischen elefanten. Das
auf der abbildung ist) und udumi (pl., nach den meisten das wort für
„äffen") nahm ich entgegen (wörtlich „ich nahm es entgegen").""
Zu al-ap beachte man altaeg. ab elefant, skt, ihlia (schon in Jäska's
Nirukta, dann in Manu und bei Bartrihäri; sonst allerdings ein
seltneres wort) dass., hebr. ^en-hablim (aus sen-halh%m nach Ges.
Handw., 8. Aufl. 1878) „elfenbein" (1. Kg. 10; 2. Chr. 9) und griech.
iXs(pag (der gen. -ccvzoc gewiss erst nach analogie anderer nomina
auf -ag nominativ). — Mit diesem material kann vielleicht die frage
nach der herkunft Von a-^arfit; der lösung näher gebracht werden. Zur
erklärung obiger ass. thiernamen ist noch zu bemerken, dass ja aller-
dings für die bestimmun g dieselbe folge wie die der abgebildeten
thiere zu gelten hätte (und sicher ist, dass auch in der inschrift
die kamele zuerst, wahrscheinlich, dass die äffen zuletzt kommen); dann
wäre al-ap nahar Sakija der jakochse. Aber dass die inschrift sich
nicht streng an die Ordnung der abbildung (oder umgekehrt) richtete,
lehrt ein blick auf die zwischen udumi und alap n. S. stehenden namen
und die ihnen entsprechen sollenden bildlichen darstellungen; süsu
[nicht „pferd"?, siehe Haupt in Delitzsch's ass. lesest., 2. aufl., s. 30
oben; PAS.KüR.RA.c'^ = süsi ist blos Convention eile lesung, die wir vor
der band, da der ass. werth des ideogr. für pferd noch nicht bekannt ist,
beibehalten müssen; wahrscheinl. war doch süsi die ausspräche, und die
Assyrer fassten das rhinoceros als pferd (vgl. das einhorn der mittelalterl.
kunst) auf] muss eines der auf dem feld B 8 dargestellten thiere sein, fin-
den nur einmal dargestellten elefanten würde dann ein entsprechender
sing, in der inschrift fehlen, ebenso für das dritte der auf feld B 8 be-
fmdl. thiere. Ich glaube also, die Ordnung darf nicht maassgebend sein.
1 Aegypten dagegen heisst in der regel Musur (so im st. const. ge-
wöhnl., auch wenn kein gen. folgt), hie und da auch Musuri; die fälle,
wo es Musri heisst (also in der keilschrift nicht von unserm obigen
Musri zu unterscheiden) siehe Sehr., K. G., s. 281.
2 vgl. 8. 20, anm. 1 (und dazu s. 231, a. 4), auch schon s. 19 unten;
ferner meinen Physiologus, (einleitung) s. XVI.
- 326 —
sanskritwort CJT'^ pUu^ das bios bei den indiscben lexicographen
in dieser bedeutung vorkommt, ist entweder erst aus dem per-
sischen entlehnt, in welchem fall das dem pers. Juu urspr.
entsprechende sanskritwort erst erschlossen werden müsste, '
oder stammt vielleicht aus den sprachen der Ureinwohner
Indiens; jedenfalls ist es nicht, wie Boehtlingk im Petersburger
Lexicon meint, vom arabischen Jui entlehnt] Kor' an 105, 1
1 ob das von Pictet („Lettre sur les origines de quelques noms
de Telephant" im Journ. As., Sept.-Oct. 1843, p. 133—166) am eben an-
gef. ort, p. 158 dafür gehaltene ^T^ vdru das richtige ist, glaube ich
kaum; auch mit seinen andern resultaten (hebr. ü'^aii?? aus pers.
(>AJ StXJj zandah'pU [„männl. elefant" (arab. (>Ai tVJS wenn früh,
so doch erst im 7. jahrh. nach Chr. entlehnt), was nach ihm zuerst
aram. in ^''Snjtp (Volksetymologie: „zahn des elefants") übergegangen
wäre , woraus die Hebräer erst ihren ausdruck durch ersetzung der
aram. gen.-partikel - mit ihrem artikel und vertauschung des V mit d
gemacht hätten! schon sprachgeschichtlich (die hebr. königsbücher und
das neupersische!) ganz unmöglich], eke(paq aus skt. airäoata — hiezu
seine begründung einleuchtender — ) kann ich nicht übereinstimmen. —
Hier will ich noch als nachtrag zu s. 324, a. 1 bemerken, dass die erklärung,
welche Pott von skscpavr-oc gibt, nemlich = aleph hind „indischer
ochse", und der sich auch Albr. Weber (Indische Skizzen, Berlin, 1857,
8. 74, a. 2) anschliesst, sprachgeschichtlich unmöglich ist, denn d<^ ist (wie
mh im buch Esther) erst ein persisches lehnwort im arabischen, und ?)Vn
nur hebräisch und phönizisch, und ausserdem ist ja iXe<paq von B*arj-3ttl
wie altäg. äh (das assyr. al-ab nahar S. zunächst ganz bei seite zu lassen)
kaum zu trennen. Ibha heisst im veda allerdings nur „hausgesinde",
Jäska aber hat an der betreffenden stelle, wo er ibha erklärt, schon die
bedeutung elefant dabei (so wenigstens nach P. W.), auch beweist das
fehlen im veda, wo der elefant überhaupt noch mit keinem eigentl.
namen auftritt {mrga hastin ist nur epith.), hier weniger; hapi „äffe*'
z. b. (= griech. xrjnog etc.) kommt auch nicht im alten Rig-Veda vor,
denn die hymne 10, 86 ist ein ganz spätes, deshalb von Grassmann auch
in den anhang versetztes lied. — Zu dem von A. Weber citirten vgl.
jetzt noch dessen Ind. Lit.-gesch., 2. aufi. (1876), s^ 2, anm. 2 (wonach
z. b. auch der südind. Ursprung des hebr. tukyhu nun nicht mehr anzu-
zweifeln ist).
— 327 —
JuLftJl ^L^l „die leute des elefanten" (wie die armee des
äthiopischen fürsten Abraha, der im geburtsjahr Mohammeds
einen angriff auf die ka*ba machen wollte, und dessen elefant,
als er mit ihm vor die ka'ba kam, niederfiel, später noch von
den Arabern genannt wurde); lobgedicht Ka'b ihn Zuhair's auf
Muhammed (siehe s. 24), v. 41; Ham. ^tv (in einem späteren ge-
dieht);^ Meid. I 133 („gefrässiger als der elefant"). 646 (Jsi^T
(i^t J^ (j^-^i?y^ ^)' "^Ol („stärker als der elefant"; den
dazu citirten vers siehe schon s. 195), ferner noch 518 („es
erinnert sich der elefant an seine heimat"), II 557 und 943
(letztere drei Sprichwörter ausdrücklich von Freytag als proverb.
recent. bezeichnet). — Eine menge von versen späterer dichter
(al-A'räbi, Ru ba, 'Amära ihn Walid, Marwän ihn Muhanimad
abü s-Samakmak u. a.) stehen im kitäb al-haiwän des al-Gähiz
(Wiener handschr.), fol. 391b (wie auch einige andere fol. 393a,
394a und 396b).
!♦ Jixft '^aitümun („fett, fleischig" urspr., sonst ein epithetum
der kamele, so 'Alkama Diw. tl^,df und auf s. 182 deshalb
noch nachzutragen) in einem von Gauhari citirten vers des al-
Ahtal, eines Zeitgenossen der dichter Farazdak und Garir ^ („sie
haben beim treffen Usäma zugerichtet, als ob über ihn mit
seinen füssen der elefant [*jaij|] gelaufen wäre"). ^
16. ^SSS {karkadanny;»') p. f*t^ das
Nashorn.
Das wort kommt nur in der späteren literatur vor (z. b.
bei Mutanabbi, Diwan v*t" , {"t*? wo von Aegypten die rede ist).
1 siehe s. 25 und s. 125, anm. 2.
2 siehe s. 179, anm. 3.
3 siehe Socin's ausgäbe des 'Alkama, s. 31.
— 328 ~ ■
Obwol es von den Arabern (so an der angeführten stelle) aus
dem pers. ^J J^ erklärt wird, und so einleuchtend die etymologie
hhadga-dhe7iu „rhinoceroskuh" von skt. khadga „rhinoceros" und
dhsnu „kuh", die Gesenius Thes., p. 1249 nach Pott mittheilt,
auf den ersten augenblick erscheint, so scheint doch beides
zurückzuweisen zu sein. Khadga-dhenu steht nur im lexicon
Medinikosha (= rhinocerosweibchen) und khadga „rhinoceros''
(im Mahä-Bhärata „schwert"; dann „rhinoceroshorn" in den
lexicis, z. b. im Amarakosha) kommt, nur im Kaghuvaii^a und
in einer der Puranen, also späteren literaturdenkmalen , vor.
Bedenkt man nun, das die assyrischen nationallexica dasselbe
lehnwort (denn semitisch klingt es nicht) in der form hur-
-hi—za-an-mi (== hm-kizan7iu) einige Zeilen vor ma-ak-ka-nu-it
(makkanu) d. i. dem thier von Südägypten ^ (wahrscheinlich
dem nilpferd) nennen (beide namen haben in der sumerischen
columne das vorgesetzte determinativ für wilde thiere), dass
wir ferner von relativ sehr frühen feldzügeri der Assyrer nach
Aegypten^ wissen, und das ja nur die wähl zwischen Aegypten
und Indien bleibt, so wird wohl eher anzunehmen sein, dass
die Semiten dieses lehnwort von Afrika haben, und zwar die
Araber wol von Abesinien, da die dortige bibelübersetzung
einmal das fiovoyjQCog der LXX durch UChTr^' karkand
wiedergibt. Wenn Kazwini im 13. jahrh. nach Chr. erzählt,
dass das nashorn ein indisches thier sei, und so stark, dass es
den elefanten auf sein hörn nehmen könne, so kann das nichts
dagegen beweisen, ebensowenig, wie das fehlen des wortes
kurkizannu auf dem schwarzen obelisk gegen seine bedeutung
„nashorn" sprechen kann, da die ersten feldzüge nach Aegypten
erst nach der zeit Salmanassar's IL stattgefunden haben, in
^ vgl. Asurban. Annal. 1, 51 a-na mat Mä-han u Mi-luh-hu Iwu
al-lih „nach Makan und Meroe fürwahr zog ich" und dazu noch Delitzsch,
ass. Stud., I, s. 57 f. — Zur ursprünglichen bedeutung von Makan vgl.
Schrader, KG. (1878), s. 291.
2 der erste ägyptische feldzug, der die Assyrer wirklich nach
Aegypten führte (die kriege Sargons und Sanherib's wurden nicht in
Aegypten selbst ausgefochten), war der des Asarhaddon (681 bis
668 V. Chr.).
— 329 —
dessen tagen jener name für nashorn den Assyrern eben noch
nicht bekannt war. — Ob ursprünglich nicht mit einer Ver-
mischung, die bei lehnwörtern ja analogien hat, y.QOAodet^OQ
(bereits bei Herodot vorkommend) und harkadann aus einer
quelle flössen, ist freilich nichts als eine vermuthung, die aber
doch hier platz finden mag; altäg. hiess das krokodil t-emseh
(t ist feminin-artikel), daher das arabische _,L*m^ tvnisdhim (Harn.
aH, wozu man s. 125, anm. 2 vergleiche).
17. öJ£ {kirdiu'^) p. t*^»t der
Affe.
Dies wort kommt zwar vielleicht von einem semitischen
verbalstamm [n^p urspr. jedenfalls „zusammengedreht, (dann
auch) zusammengepresst sein", woraus sowol die bedeutung
„(dicht, fest,) stark sein", so ass. [harddu „stark", impf, ikrid)^
als arab. S^ „zusammenraffen, sammeln", 3Ji „klein sein"
fauf ein enges quantum reducirt sein), daher auch ;>! JJ „kamel-
laus" (siehe s. 207); auf welche dieser badeutungen t>o „äffe"
urspr. zurückzuführen ist, ist schwer zu sagen, vielleicht auch
auf die des klein seins, da es in Südaräbien — denn dort ist
das wort, wenn überhaupt semitisch, entstanden — ja nur
kleine afPen gabj, begegnet aber in der (nord->rabischen litera-
tur erst seit Muhammed, und selten, denn in Arabien mit
ausnähme des äussersten Südrands und Oman's gab es wie in
den meisten semitischen ländern (vor allem in Syrien, Palästina
und den Eufrat- und Tigrisländern) keine äffen. Im Koran
kommt i>^' (und zwar im pl. »3Ii*) dreimal vor (2, 61 ; 5, 65,
siehe schon s. 320, und 7, 166), wo immer vom verwandeln in
— 330 -
äffen ^ die rede ist, in der Hamasa zweimal (*lt"t" in einem
jedenfalls späteren schmählied gegen den% stamm der banü-
Kird, und Afi" in einem zum «^LIaJ! ^Lojoo ^ü gehörenden
gedieht, 2 welches sich sofort durch das rein persische wort
'iSy4Ji\ „mannweib" als späteren Ursprungs verräth), dagegen
schon viel öfter bei dichtem vom zweiten jahrh. der Hidschra
an (so oft bei MutanabbI u. a.). Die Sprichwörter Meid. 1 414
■ß.
(„mehr nachahmend als ein äffe"). 594 {(^ys ,j^ c5^)^' ^^^
jedoch andre auf einen mann, der Kird hiess, bezogen), II 154
(„mehr dem spiel ergeben als ein äffe"). 296 („hässlicher a. e. a.")
und 839 („nachäffender als ein äffe"; sind demnach jedenfalls
auch späteren datums, wie der vers, der Meid. I 396 citirt
wird, ausdrücklich als aus Mu äwija's zeit stammend bezeichnet
wird. — Noch zwei andere namen für „äffe" kommen in Mei-
däni's Sammlung vor, nemlich ^Lf^ rubbdhun (im Sprichwort
-,Uü! f^ iaH^^ „furchtsamer als ein äffe") •' I 328, und
iLcc3 hissatun II 386 („verschlagener als ein äffchen"); hird und
riihhah heissen noch heut im südl. Arabien die hamadryas-
affen (vgl. Heuglin, Syst. Uebers. der Säugeth. N.-O.-Afrikas
s. 5=541).
lieber ein anderes (im arabischen nicht vorkommendes) ur-
altes indisches lehnwort im hebräischen, äegyptischen und
griechischen für äffe, das sich dem für den elefanten (ä6, al-ah^
iUffag, D'^ari-r^) anreihen würde, zumal es ebenfalls über
' mit anspielung auf die (wahrsch. auf talmudischer tradition be-
ruhende) legende, dass David die Juden der stadt A'ila (am ufer des
rothen meeres) wegen sabbatschändung verflucht und in äffen verwandelt
habe.
2 siehe s. 25 und s. 125, anm. 2.
^ wo/AI die dort mitgetheilte geschichte, dass die äffen aus furcht
nie anders als einen stein in der hand schlafen, vielleicht erst er-
funden ist.
Südarabien von Indien gekommen sein muss, siehe schon s.
20, anm. 1 (in der dort übersetzten ägyptischen inschrift). ^
Nun folgen noch die übrigen säugethiernamen aus Kaz-
wini's aufzählung, für welche ich keine belege bis jetzt aus
der (alt-)arabischen literatur (incl. die zeit kurz nach Muham-
med) habe finden können:
18. (j^v^ i^j {ib7iu 'trst'"') p. {"aa „wie sei
u 2
19. syAÄ ( anzatun\ p. \^^<\ (sonst „ziege", hier aber) eine
art „wiesei". ^
20. (^JS (dalaku'n) p. I^'if (vom persischen iJj dalali)^
„taubenwiesel". ^
21. v-jLäu; {smydbun) p. t"^*i (ebenfalls ein persisches
lehnwort; heutzutag das) „graue eichhörnchen". ''
^ von dem dort genannten skt.-wort hapi (wovon äg. go.fi^ liebr.
a-^sp, griech. xynoq) kommt vielleicht auch das Asurban. Sm., p. 56 (K.
2675, rev. z. 3) vorkommende uhwpi; es heisst dort: [ha-fyza-a-ti pa-gi-i
ü-ku-pi tar-bit sadi- (geschr. KUR-dij-sw-ww d. i. „-zdti^ pagii und
ukupi, die zucht (od. hervor bringung) ihrer berge (brachte ich von Theben
nach Ninive)". Ist etwa pagi'i = „elefanten" (vgl. arm pxgli für pers.
J^, was allerdings auf älteres p\l = urspr. p%r zunächst hinweist)?
2 ein anderer name ist J^t> cluihin, wozu man s. 68 (unter
J««3) vergleiche.
3 Lane (nach den arab. lexicographen) : „a certain beast, found in
the desert, slender in the muzzle, smaller than the dog, of the beasts of
prey, that seizes the camel in his rump, and is seldom seen; asserted
by the Arabs to be a devil'f or according to other: „it is like theweasel
in size: it approaches the shecamel, when she is lying down, then
Springs, and enters into her vulva, and conceils itself therein, until it
reaches the womb, whereupon the shecamel dies".
4 vgl. schon s. 24 unten.
5 nach andern ist \J^ö der y*MJ [nimsio^) oder „ichneumon".
6 nach den arab, lexicographen (bei Lane): „a certain animal, of
the length of the jerboa (c «jo, siehe unten bei den a!«-^!), larger
— 332 —
22. t>Ü-w {sinddun) i p. ^<\^^ 23. (j**3llyw {sirdm's} p.
("'iv und 24. nIjsSLä {sddeh-wdr) p. {"'Ia (letzteres auf den
ersten blick als rein persisch sich kund gebend) sind zu un-
bestimmbare und tabelhafte thiere, als dass es überhaupt sich
verlohnte, sie hier näher zu besprechen. Kazwtni- sagt vom
sindd^ dass es kleiner als der elefant, aber grösser als der stier
sei; andre sagen, es sei eine art rhinoceros (vielleicht von
Sind = Indien benannt?); sirdnis soll ein thier sein, das in
Kabul und Zabulistan lebt und mit seinem schnaufen eine
musik macht, die alle andern anlockt (natürlich urspr. =
aeiQ^vsc: es liegt hier die aus dem Physiologus dem spätem
Orient bekannt gew^ordene fabel von den Sirenen zu grund;
und sddeh-wdr endlich (persisch = „freudebringer") finde sich
in den äussersten grenzen des landes Rum (byzant. reich\ und
habe ein vielästiges geweih; auf gleiche weise wird von diesem
thier erzählt, dass die andern thiere, seine stimme zu hören,
sich um dasselbe schaaren.
Nun bleiben bei Kazwini noch zwei Wörter übrig, die
bereits aus andern semitischen sprachen bekannt sind, aber die
trotzdem den Arabern ebenso fabelhafte begriffe sind wie die
drei vorigen wörter. Dies sind
25. (jiwJyÄ. (hayisun) p. \»<\\^ und 26. >yoLj (/« ??iitn*w) p.
f ♦<>. Ersteres wort ist = äth. ghd/^' /««»'«* (Job 39, 9 dem
/foj^oxf(>wg der LXX entsprechend und demnach wol, wieJiCJi'JÄ's
= „nashorn"); nach Kazwini ist (ji^j^-s^ ein thier von der
grosse eines Ziegenbocks, von grosser stärke und Schnelligkeit
im lauf, mit einem einzigen hörn auf der stirn wie das hörn
des karkadann^ seine heimat Sidschistan '^ und Bulgarien. Da
9,*^
tlian the >li (ebendas.), the für of which is of the utmost softness; fur-
red garments are made of its skin; and the best skins of this animal
are the smooth and gray".
^ sonst „starkhöckerige (kamelin)", siehe s. 172 unten.
2 Kazwini: ^^j^jJL^^, also wol = ^UL*«^ Drangiana, östlich von
Persien?
— 333 —
andre lexicographen (vgl. Tag al- Arüs unter jLjwä.) es sogar
für ein seethier, andere geradezu für das nashorn {^dS^)
erklären, so geht daraus hervor, dass, obwol der name echt
arabisch der form nach sein könnte, die Araber gar nichts
näheres davon zu sagen wussten, und das wort äthiopisches
lehnwort ist. Merkvrürdig ist die identificirung mit dem
den Arabern ebenso dunkeln (j*^JjOyS^ (ebenfalls im Tag al-
'arüs), ^ was auch äth. lehnwort (äth. OC^tl' ^icb^"mds „der
wilde afrik. elefant")^ ist. — Das zweite, ^v«^? {ja mm-un)^ ist
lehnwort aus dem hebräischen i'^m^ (nrspr. „der röthliche"),
was Deut. 14, 5 unter den gazellen-, antilopen- und steinbock-
arten (unter dem jjÄ.ä.IJI Üi5, würde ein arab. commentator
sagen), deren fleisch verboten wird, steht und ausserdem nur
noch 1. Kön. 5, 3 neben der gazelle ("^s^) und dem bergbock
(b^N) vorkommt. So bestimmt denn auch Kazwini die Jl^l
dieses in der alten und classischen arab. literatur nie genannten
thieres mit: ^^4^^| ^illl Jl^l nju^. Im Tag al-'Ariis
heisst es zuerst ganz allgemein xjo x^\S (im freien oder besser
in der wüste lebendes thier), dann aber C>li3 ^jjo yo J-^*^
väJI (es gehöre zu den seethieren), wie oben vom haris gesagt
wurde; endlich kommt das richtige: jLc«5! ^ u*^^ ^'
(oder eine art von den Steinböcken), was noch durch die auto-
rität des alten Zoologen Gähiz bekräftigt wird, der also auch
schon vom jahmür gehört hatte und es im XjJLil JLc-^l! ^ü
^.»^L JuL5^IL (bei den bergziegen- und steinbockarten) auf-
führt. Dann schliesst der artikel im Tag al- Arüs mit dem
* (J^^-^7^ ÄzVwi«?/»» wird auch durch ^d<S^ ,, nashorn" erklärt.
2 die nachweise für diese bedeutung siehe bei den äthiopischen
säucrethiernainen.
— '^u —
satz L^ j--JL=l' f^^ y^^ (nemlich von den JLd.I), wozu er
noch s«.4JtjJl ijSyri was mit dem von andern lexicographen an-
gegebenen s«.»^, ja nur vanante ein und desselben wortes
ist, fügt. 1
Da Kazwini die fledermaus naiver weise unter den „vögeln"
aufführt, die maus, den igel und einige andere kleinere säuge-
thiere aber unter den „reptilien und insecten", und da es doch
auch ausserdem, schon der Vollständigkeit halber (vgl. s. 43 f.)
am platz ist, noch den schluss seiner eintheilung kennen zu
lernen, so nehme ich den s. 139 mit e: die wilden thiere
cüuwjJI abgebrochenen faden wieder auf, und wir kommen
nun zu
f) den Vögeln j^laJI p. f*d — f t'v, de Chezy [welcher
ausser der einleitung p. 411 f. von den 56 aufgeführten arten
nur 6 übersetzt hat^ nemlich Ju^-L bulbulun nachtigall, (^;Laä
Imbdrd trappe, oLLä. huttdfun schwalbe, unser
U^La^ (hufäsun) p. f n die
Fledermaus,
synonymum iolJo; watwdtun dass., Meid. I 194 ^ wOjI
J^JJL ^llJo«Jl „schärfer sehend als die fledermaus bei nacht"
' vgl. darüber schon meinen Physiologus, s. XXVI, wohin ich auch
wegen der von Kazwini weiter erzählten geschichte von diesem thier,
das bei den Arabern jenen fabelhaften „antholops" (den vater des zool,
t. t. antilope, siehe ausführl. meinen Physiol. XXIV ff.) repräsentirt,
hiemit verweise.
335
und Freyt= Prov. IIL iio. 381 %iiiöi ,jjo jjJ^T „furchtsamer
als eine fledermaus" — ,
(jotlc gaiowäsu^t „taucher" und Uai' kata^ „katä-vogel" ' |
p. 410—416.
g) die Reptilien jli^^l und Insecten ^llÄji! p.
t^t*v — ft^A, de Chezy (welcher ausser der einleitung folgende
artikel übersetzt hat: floh ^«xo, schnake \jdyxj^ seidenwurm
vüJI 4>*t>, spinne ^^yjSsi.^ lichtmotte (nachtfalter) jil^J und
biene JC^, also nur 6 von den 36 angeführten) p. 416 — 426
(schluss).
Zu diesen rechnet nun Kazwini auch folgende säugethiere,
mit denen ich die arabischen säugethiernamen beschliesse:
.Uüi? {zaribdnun) p. t^t^A der
Stinkmarder.'
In den Sprichwörtern Meid. II 206 „es hat unter ihnen ge-
farzt der stinkmarder" (seil, und sie dadurch fortgetrieben,
denn der geruch soll geradezu unerträglich sein), 226 „farzen-
der (^^aÜI) als ein stinkmarder" , 795 dasselbe (nur J^Jol
statt ^^Iwil) und 864 (^b JaJt jjU- „das feil des stinkmarders").
Der von Lane I 1910, col. a angeführte vers des *Abd- Allah
ibn Haggäg az-Zabldi (dort „ich habe ihn geschlagen am
' vgl. über ihn und sein vorkommen in der alten poe.sie aust'ührl.
Ahlwardt,'Ch. al-Ahm., s. 183—201.
2 vgl. die beschreibung dieses thieres nach den nationall exicographen
bei Lane, I 1909, col. c.
— H36 —
sclilagungsort des stinkmarders", ^jLJaJI Cj^o^; der stink-
inarder hat nemlich eine linie oder einen langen strich auf
seinem gesicht, und mit diesem vergleicht der dichter hier die
beule, die er dem betreffenden durch das schlagen beigebracht
hat) gehört wol jenem „der 2. Imrulkais" genannten ihn Haggäg
an, welcher im 4. jahrh. der flucht lebte.
2. s\S {farun) p. f^f^* ff. die
Mäuse und Ratten
[nom. Unit. ä^U (dann oft contrahirt ij^Li, ^ so Harn, v I ^
(verwahre den butter, dass ihn nicht nasche; J^J^ .! s\U
„eine maus oder eine grille") und in den Sprichwörtern Meid.
II 567 („diebischer als eine maus"), 384 (8^U ^jjq v«;Jww^I
„gewinnsüchtiger als eine maus"), 582 („es bringt eine maus
eben nur wieder eine maus zur weit"), Freyt. Prov. III no. 81
(„gefrässiger als eine maus") und 2303 (|;l^ vS ^)^ „eine
maus in einem bienenstock"), wovon die letzteren drei zu den
späteren gehören] mit ihren Unterarten.
» ^0 —
a. •^^Ji karnabu^i nach einigen maus oder ratte, nach
G f u^
andern eine bes. art der Springmaus (p^jj) Meid. I 491 (vers
zu no, 61, siehe schon s. 317, anm. 3); die form ^^^jl» haranbd
(oder ^araw^a«?) in welcher Kazwini das wort bringt,' ist nicht
^ das früher zu HnÜ verghchene r\'^t. ist gar kein hebr. wort, denn
an der betreffenden stelle (Jes. 2, 20) ist vielmehr nS^B'nfiri ,maulwürfe"
oder „ratten" (von "^sn „graben") zu lesen.
— 337 —
richtig, denn ^^^ bedeutet eine art käfer ^ (es kommt z. b.
vor Meid. I 491 in einem dort zu no. 62 mitgetbeilten vers).
b. JJLä^ hüldun „maulwurf ' [= bebr. nbh dass. (die alten
Übersetzungen: „wiesei"), aram. j^o^ „maulwurf", demnach
ursem. huldu^ von einem stamm nbn „graben"] bei Mutanabbi u. a.
Statt der an dritter und vierter stelle von Kazwini ge-
nannten mausarten ^LiiJÜI ^^\ö (gürtelmaus?) und jLfjJ\ H^U
(bish-maus, siehe unten beim fabelhaften thier samandaV) 2 setze
ich die von ihm übergangenen
0. O^ guradun „(grosse) feldratte" Meid. II 234 („mehr
zu grund richtend als die feldratte"), in einem Meid. I 731
citirten vers (,j^»..^.JI <^Iib' „wie eine fette feldratte") und
Freyt. Prov. III no. 1351 („diebischer als eine feldratte"), pl.
^IjIä- Ham. t^t" („ihr rühmt euch der speise von ratten",
andere allerdings ^jId^^ „das schamglied des esels", was dann
s. 118 zu ol oder s. 13"6 zu ;jLi«js^ noch nachzutragen wäre)
und Meid. II 852 (ibljl^ ^^^r^ ;^ »^^ ^^g ^^^ ^^^® "^^*
deinen feldratten fort") und
d. äSLIC zahdhatuf^ (nom. unit., coli, ^ooj) „eine grosse
röthlich behaarte ratte", welche von den hyänen in ihrem loch
gesucht und gefressen wird (vgl. die tradition von 'Ali bei
* syn. von p^LwIIIjs Meid. II 673 vers.
2 das noch genannte wort viLwww^JI 5>^i färatu ^l-mishi „moschus-
maus" kann ich oben übergehen, weil dieser ausdruck ursprünglich den
moschusbeutel des ja von Kazwini schon bei den gazellen unter-
gebrachten moschusthieres wegen der ähnlichkeit dieses beiitels mit
einer maus bezeichnet, und erst später aus misverstand zu einem kleinen
der maus ähnlichen thier gemacht worden ist.
Hommel, thiernamen. 22
— 33B —
Lane I 1208, col. ^) Meid. I 641 („diebischer als diese ratten-
art" xJO\ 1^ (^wvülj.
e. ^^j5 jo^Tfhit u"»- (vulg. auch P^>^ garhuu^) „Spring-
maus", „springhase" Meid. II 18 „mehr herumirrend als das
junge der Springmaus (das sein loch verfehlt hat)" und 356
„wie der welcher das mausloch (^ULoLäJl) für die maus selbst
kauft", und noch in einem gedieht Kaltab's (zu Meid. II 671, no.
292, citirt), wo es heisst du Li. ^^\ dUüo i^LaJI ^S^,^
I^A^ ^^Xä-* ^5^7" „und die Springmaus der wüste ist
edler als du und dein oheim ist eine Springmaus und
dein grossvater ein igel". — Ein syn. von ^y-?ji ist vl)C^
'aJcbarun [== hebr. nspy „feldmaus" Lev. 11, 29, I. Sam. 6, 4
u. Ö. (ursem. 'aJebaru dass.)], eine kunja (beiname) desselben
thiers jjoKt^l r»l ummu adrdsin „mutter der jungen mause"
{\jo\\ö\ pl. von \jOjö dirsu^t) in einem von Damiri citirten vers
des Tufail; daher ist das demin. von (jo>4>, neml.
9 0^ 9
{jQ^\(^ duraisun Meid. II 5 („es irrt das junge der Spring-
maus umher nach seinem loch" 8mS\ was durch , junges der
Springmaus oder der ratte" (andre sogar noch: „oder der katze,
des igels, des hasen, wolfes oder hundes") erklärt wird, wol
ursprünglich nur vom jungen der Springmaus zu verstehen.
Als fünfte besondere art der mause und ratten figurirt bei
Kazwini sonderbarer weise ein thier, J jJ!ü samandalun (nach
Lane auch JcX;^ sandalun) genannt, von welchem die Araber
dasselbe berichten, was uns sonst vom phönix der physiologus
erzählt, nur dass der JSJ^ nicht als vogel erscheint; Kazwini
fügt noch hinzu „er sieht aus wie eine ratte, ist aber (in Wirk-
lichkeit) keine, und er findet sich im lande .^.i (= Gür, östl. von
— 339 —
Herät in Chowarezm). Bei Damiri ist er denn auch wirklich
ein vogel, und es wird von ihm auch erzählt, dass er die in-
dische bish-pflanze (dort als eine in China wachsende pflanze
erwähnt) frässe;' wahrscheinlich ist mit dem oben von Kazwini
genannten thier jjiiuuJI S^U „bish-ratte" urspr. dasselbe gemeint
wie mit dem samandal. Da der physiologus vom Salamander
ebenfalls erzählt, dass er im feuer nicht verbrennt, so ist es klar,
dass samandal ursprünglich nur eine Verstümmlung aus sal-
mandar (so z. b. im äth. physiologus) ist; daher erklärt sich
auch, warum er hier unter den mausen, die ja Kazwini zu den
reptilien zählt, aufgeführt wird.
3. jcftli (kunfudun) p. f i^f der
Igel,
Neben jJÜ (äth. ^Tf^'U' ^Menfez „igel") wird auch
jJIi (== hebr.* ^b-p, j^cuo „igel") überliefert, so dass wir für
das ursemitische die formen mit d wie mit d ansetzen dürfen,
und zwar wol (vgl. hazziru s. 319) mit urspr. Verdoppelung
statt der nur südsem. auflösung mit w, also kuppudu und da-
neben kuppudu. Das arab. wort begegnet Meid. I 464 comm.
(&So dJu3 „erinaceus loci duri" so nach seinem aufenthalts-
ort benannt; vgl. ilso bes. in zusammengesetzten Ortsnamen,
so Mu'all. des Härit. vers 2, des Tarafa, vers 1), 499 (die nächt-
liche reise des igels), 568 (mit einer hässlichen und verachteten
frau verglichen), 645 („besser hörend als ein igel") und 726.
jv^A^ äaihamun „igel" in dem oben bei ^y^yri citirten
vers wie Freyt. Prov. III, no. 792 (jv^juÜI ^ ^^^-ci^l „rauher
(wegen seiner stacheln; als der igel"; vgl. auch ^^ J^
22* "
— 340 —
,^ ^ " .<•■ „auf ^em rücken des igels" (= „in a state of fright or
fear") in einem von Lane aufgeführten verse al-A*^sä's.
dJi^S afikadu (vgl. s. 365, anm. 3 amh. ankasd eine wiesel-
art?) „igel" Meid. I 164 und 312 (nach art des igels d. i. die
ganze nacht hindurch wachen) und I 643 tXüjl ^^ i5r^'
„mehr des nachts umherlaufend (seil, um zu huren und zu
stehlen) als ein igel'\
J jJt> duldulun eine grössere igelart mit besonders langen
0 -f.
stacheln Meid. I 645 JjJ^ ^ «ix«! „schärfer hörend als ein
solcher igel" (vgl. oben vom tXÄJLs dasselbe).
Kazwini beschliesst nun das thierreich mit
h) den Geschöpfen, deren KörperforÄien und Um-
risse von denen der allgemein bekannten verschieden
sind (JkÜi^ll^ )y^^ ^7^ c^UIIaä. ^) p. ffA — i^öt (schluss),
wozu monstra von menschen- und thierformen, zwittergeschöpfe
etc. gehören. Hier schliesst zugleich der erste band seiner
kosmographie , „die wunder der Schöpfung" ab, dessen an-
ordnung folgend ich den grössten theil der arabischen fauna
nach dem vorkommen der namen in der alten literatur hiermit
behandelt habe.
Eine kurze recapitulation der resultate, zu denen ich in
den nun beendeten Untersuchungen über die säugethiernamen
der Araber im sechsten Jahrhundert gekommen, und damit zu-
gleich in wenigen strichen ein gesammtbild der arabischen
fauna dieser zeit werde ich unten am schluss des anhangs:
„die säugethiernamen der himj arischen inschriften" geben. Es
würde sich hier nun noch die s. 36 von mir versprochene
Übersetzung eines artikels aus Damiri's „leben der thiere"
anzureihen haben, den ich jedoch des nur noch kurz zu-
gemessenen raumes halber mit einem artikel Kazwini's ver-
tausche, und zwar wähle ich hier den artikel J^ fahdun
— 341 ~
,,gepard" wegen der interessanten berührung mit dem vom
7iciv^f^(} im äth. Physiologus berichteten; es kann sich nun
jedermann überzeugen, dass unter letzterem und damit zugleich
unter dem äth: wort ^th(0*i sdhiu (im gegensatz zu JjT'C
namr „pardel") ebenfalls nur der geparc^ gemeint gewesen
sein kann.
„„fahdun, d. i. der Gepard; er ist ein schmal gebautes
thier, leicht zum zorn gereizt, springt weit und schläft viel;
im gegensatz zum pardel steht er mit den menschen auf gutem
fuss; einige behaupten auch, dass derselbe aus einer kreuzung
von löwe und pardel hervorgehe, wie der maulesel aus der Ver-
mischung von pferd und esel; die wilden thiere lieben den geruch
des gepards gar sehr; dieser anderseits geht den spuren des
löwen der beute halber nach, und wenn der löwe seine mahlzeit
beendet hat, dann kommt der gepstrd und hält nachlese. Al-
Gähiz sagt: Wenn der gepard fett geworden ist, kommt ihm
zum bewusstsein, dass seine bewegungen schwerfälliger ge-
worden und er selbst ein beliebter braten sei; er weiss auch,
dass sein geruch bei löwe und pardel sehr beliebt ist; deshalb
fürchten sich die geparde geradezu auf die zeit der fettleibig-
keit; ja sie machen sogar allerlei manöver gegen die luft-
strömung, damit nicht der wind ihren geruch zu den raub-
thieren trage; ^ ist der gepard krank, so frisst er hundsfleisch
und die krankheit bricht sich; von schönem gesang ist er ein
grosser freund und spitzt die obren darnach. Aus der Ver-
mischung von gepard und bär geht ein merkwürdig gestaltetes
thier hervor, das man haüsäl nennt., Was endlich die be-
sondem eigenthümlichkeiten der einzelnen körpertheile des ge-
pards betrifft, so vermischt man seine galle mit honig und
salz und legt das ganze auf blutende wunden; wer ferner fort-
während gepardfleisch verzehrt, wird sehr beleibt und bekommt
die fettsucht; das blut wird erfolgreich gegen gelenkschmerzen
angewendet; wer aber davon trinkt, wird geistesschwach; wenn
man das fleisch unter den klauen an einen ort hinlegt, wo
mause sind, so fliehen diese sofort.""
» d. h, wol: sie suchen, wenn sie ein wild in der nähe wittern, in
diejenige Windrichtung zu kommen , wo ihr geruch nach der dem ort
ihres feindes entgegengesetzten seite geweht wird.
Anhang:
Die Säugethiernameii der sog. himjarisehen Inschriften,
Das himj arische königtum der Tubba'-dynastie in Süd-
arabien, nach dessen aus der zeit nach dem 2. nachchristlichen
Jahrhundert stammenden inschriften man die überhaupt nur
inschriftlich erhaltene spräche der Südaraber himj arisch zu
nennen pflegt, ist lediglich auf den trümmern der alten dynastie,
deren herrscher sich „könige von Saba" nannten und von denen
wir ebensoviele ja noch mehr inschriften in der gleichen
spräche überkommen haben, erstanden. Wenn ich daher die
südarabische spräche himjarisch nenne, so ist das blos altes
herkommen, der richtigere name dafür, den jetzt auch Capt
Prideaux in seiner „Sketch of Sabaean Grammar with Examples
of Translation" 1 angewendet, ist sabäisch, die spräche des
Volks von Saba, die allerdings auch, mit nur geringen dialek-
tischen ab weichungen , in den andern theilen Südarabiens, so
vor allem in und östlich von Hadramaut, wo sie noch heut in
einer tochtersprache, im Mahri und Ehkili (den dialekten von
Mahra und Kära), fortlebt, gesprochen worden ist.
Im zehnten kapitel der Genesis, der sog. völkertafel, treten
die zwei bekannten auch sonst im alt. test. vorkommenden
arabischen stamme Sebä' (unser oben genanntes Saba, arab.
LCi« Saba, Luther: „Reich Arabien" d. i. reiches Arabien,
Arabia felix) und Dedän als söhne des Ra'mäh, eines sohnes
» Trans, of the Soc. of Bibl. Arch., vol. V, p. 177-224 u. 384-425.
-- 343 —
des Hamiten Kusch, das heisst also als Kuschiten, auf, während
im gleichen kapitel unter den söhnen Joktan's, des urenkels
des Semiten Arpakschad, derselbe Stammvater jenes südarab.
Volkes Sebä' figurirt (diesmal ohne Dedän, dafür aber mit
andern bekannten südarab. stammen, wie Hasarmöt und Ophir),
in der geschichte Abraham's dagegen Sebä' und Dedän die söhne
des Joksan, des sohns des Abraham von der Ketüra sind. Daraus
geht hervor, dass, wenn man aus der völkertafel sprachliche
oder ethnographische folgerungen machen will, man ihre an-
gaben nur mit grosser vorsieht gebrauchen darf. Die Sabäer
sind also nach ihr einerseits Semiten, was durch die spräche
bestätigt wird, andrerseits ein zweig jener Kuschiten, welcher
name (kürzlich noch in Maspero's geschichte des Orients) schon
zu so vielen Verwirrungen anlass gegeben hat. Bedenkt man
nun, dass zu jenen Kuschiten auch die alten (nicht-
semitischen) Aethiopen (in der völkertafel Sebä), ^ ferner,
was vor allem wichtig, Nim r od, der repräsentant der vor-
semitischen sumerischen cultur in den eufrat- und tigrisländern
gerechnet werden, und dass als Stammvater der vor den
Phöniziern und Hebräern in Palästina ansässigen Kana'^aniter
zwar nicht ein abkömmling, wol aber ein bruder jenes Kusch,
von der völkertafel genannt wird, und dass wir alle diese,
dem ursprünglichen nomadencharakter der Semiten
entgegengesetzt, 2 in festen stadten und im besitz
einer hohen, dann von den Semiten (so vor allem in Baby-
lonien und Südarabien) angenommenen cultur sehen, so er-
gibt sich daraus, dass dies uralte erinnerungen sind, die uns
hier die völkertafel aufbewahrt hat, welche eben nur durch
die neuesten culturgeschichtlichen und ethnographischen forsch-
ungen erst ins rechte licht gesetzt werden. ^ So sind denn auch
1 vgl. zu der ähnlichkeit dieses Seba mit Sebä (Saba) die interes-
sante bemerkung von Kremer's, südarab. Sage, s. XIV, anm. 2, nur
dass das von ihm angeführte factum für die älteste nichtsemit. zeit
anders zu erklären ist.
2 vgl. vor allem die (arabischen) Beduinen, dann in der patriarchen-
zeit die Hebräer,
3 es ist deshalb vergebliche mühe, herausbringen zu wollen, wel-
ches volk ursprünglich mit den biblischen Kushiten gemeint war (ein
— 344 —
die in der arabischen sage als Urbevölkerung auftretenden
'Aditen (unter welchem namen mehrere alte Völkerstämme zu-
sammengefasst wurden), welche ursprünglich in den an die
Ahkäfwüste angrenzenden theilen Hadramauts gesessen haben
müssen, sicher solche Vertreter einer vorsemitischen in festen
Städten sitzenden cultur. Darauf weist auch die ihnen an-
gedichtete Zauberstadt Irem dät al- imäd (d. i. Irem, die säulen-
reiche) hin, die die orientalische phantasie mitten in die wüste
versetzt und mit den glühendsten färben der romantik in
dichtung und noch heut fortlebender volkssage ausgemalt hat.
Schon in grauer vorzeit wurde nun diese nichtsemitische Ur-
bevölkerung von den ersten von norden kommenden schwärmen
bestimmtes volk müssen sie natürlich repräsentirt haben, und das wahr-
scheinlichste ist immer, dass es die alten hamitischen Aethiopier ge-
wesen, vgl. Ebers Aegypten u. d. Bücher Mose's, s. 57 f.; was dort s.
58 ff. aus dem allgemeinen begriff der Kushiten in der Völkertafel weiter
gefolgert wird, scheint nach dem oben von mir ausgeführten verfehlt
zu sein); es genügt, dass die Genesis unter dem allg. namen Kush
alle die alten culturvölker verschiedener abstammung und
spräche zusammenfasste, welche vor den Semiten in den
nachher von ihnen occupirten ländern sassen und in den-
selben bereits eine hohe cultur innehatten, die dann die
Semiten adoptirten. Ein ehemaliger Zusammenhang der afrikanischen
(hamitischen) Kushiten, der Sumerier und etwa gar noch der drawidischen
Völker Indiens wird einfach durch die Sprachgeschichte widerlegt, [das
einzige, was mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthet werden kann, ist,
dass die Urbevölkerung Südarabiens und die alten Aethiopier zu einem
volksstamm gehörten] und wenn z. b. Grau in seinem geistvollen buche
„Ursprünge und Ziele unserer Cultur entwickelung" (Gütersloh 1875) diese
alle unter dem gesammtnamen Hamiten den Indogermanen und Semiten
gegenüber zusammenfasst und ihnen gegenüber charakterisirt, so trifft
wol seine Charakteristik zu (und das ist ja der zweck seines buchs), statt
des ausdrucks Hamiten aber, den natürlich jeder nach Grau's darstellung
ethnologisch auffassen muss, ist überall etwa der ausdruck „vorsemitische
culturvölker* zu setzen; will daher Grau mit Hamiten der kürze halber
nur conventioneil dasselbe ausdrücken, so kann „Hamiten" in seinem
buch unbeschadet der historischen treue stehen bleiben. Man hat sich
aber stets dabei zu erinnern, dass wir jetzt unter Hamiten zunächst
speciell die ägyptisch- berberischen Völker (zu denen z. b. alle die halb-
semitischen välker Nordostafrikas, wie man sie jetzt oft nennt, gehören)
verstehen, deren sprachen mit dem ursemitischen in einem entfernten
Zusammenhang gestanden haben müssen.
— 345 —
der semitischen rasse besiegt und wahrsclieinlich ausgerottet,
und es entstanden nun auf den ruinen der 'aditisclien cultur
mehrere alte königreiche, unter denen wahrscheinlich länger als
ein Jahrtausend -hindurch das der Sabäer das mächtigste war.
Ungefähr das jähr 1000 vor Chr. geb. ist es, in welches nach
nicht gleichzeitigen berichten, nemlich den israelitischen königs-
annalen, jener besuch der „königin von Saba" bei Salomo zu
setzen wäre; ^ der erste gleichzeitige bericht von der existenz
dieses südarabischen königreiches aber findet sich in den ins
ende des 8. jahrh. vor Chr. fallenden annalen Sargons, wo
(vgl. die schon s. 21, anm. 1 mitgetheilte stelle) der assyrische
grosskönig den tribut des Sabäers It'amara entgegennimmt.
Erst kurze zeit vor Chr. geburt scheint ein allmählicher verfall
der sabäischen macht, die ihren hauptsitz in der residenz der
könige von Saba, Ma'rib (Marjaba der classiker) gehabt hatte,
eingetreten zu sein, bis endlich, wahrscheinlich gegen ende des
zweiten Jahrhunderts nach Chr. in folge der deshalb schon seit
länger nachlässiger betriebenen regelung des bewässerungs-
systems, die grossartigen dammbauten bei Ma'rib von einer
Überschwemmung .durchbrochen und so weit und breit die ge-
segneten Auren des Sabäerlandes verwüstet wurden. Dieses
der erinnerung der Araber unter dem namen saüu 'l-arimi für
immer bedeutungsvoll gebliebene ereignis war, wenn auch
nicht die einzige, so doch die hauptveranlassung zu den zahl-
reichen auswanderungen südarabischer stamme nach dem norden,
die wir in die ersten Jahrhunderte nach Chr. geburt zu setzen
haben. 2 In die ersten Jahrhunderte vor Chr. geburt nun fällt
1 dafür dass, so gut wie Abraham und Mose {Hartmann, Nigr., s.
227 f.), David und Salomo, auch die königin von Saba eine historische Per-
sönlichkeit gewesen (gegen Maspero), bringt R. Hartmann, a. a. o., s.
384, meines erachtens voll wiegende gründe bei. Sogar noch David (nicht
blos Simson, von Abraham ganz zu schweigen) für mythus zu halten
(Steinthal, Goldziher etc.), dazu gehört doch eine grosse phantasie und
eine eigentümb'che betrachtungsweise der orientalischen geschichte; leider
hat der hang, alles frühistorische für sonnen- und gewittermythe zu er-
klären, jetzt viele sonst besonnene forscher schon angesteckt; vgl. auch
schon 8. 4.
2 der eigentliche grund allerdings war wol zunächst eine Über-
völkerung Jaman's, der durch diese auswanderungen abgeholfen wurde,
wie der dammbruch von Ma'rib, den die arab. historiker als die un-
346 -
das emporkommen der liimjaritischen macht und walir-
sclieinlicli unmittelbar nach der Verwüstung Ma'rib's der beginn
mittelbare Ursache des Verfalls von Ma'rib ansahen, im gegentheil nur
eine folge des schon vorher eingetretenen Verfalls Saba's gewesen ist;
vgl. von Kremer (dessen resultate ich überhaupt zum ausgangspunkt
obiger darstellung der südarabischen geschichte genommen habe), Süd-
arabische Sage, s. XIII f. Für die Wanderung der sabäischen völker-
stämme im 2. jahrh. dürfen die Untersuchungen Blau's in d. Z. d. D.
M. G., XXII, s. 654 ff. in den hauptsachen wol als massgebend betrachtet
werden dürfen. Wahrscheinlich schon vor dem dammbruch wanderten
aus die Kuclä'a mit den Tanüh (später ein hauptbestandtheil der be-
völkerung I ira's) und Kalb; zu den Kudä'a gehören ferner die banü
Salih und Bahrä, ferner Sa'd (ein andrer stamm Sa'd gehört zu dem
grossen nordarab. stamm Tamim), Nahd (welche gegen ende des 2.
jahrh. wieder nach Jaman zurückkehrten, wonach die s. 32, anm. 2 an-
geführte thatsache sich erklärt) und Guhaina. Kurz vor und nach
den dammbruch setzt Blau die auswanderung der stamme von Azd (zu-
nächst über Oman, wo mehrere blieben, daher der stamm Azd 'Umän),
zu denen Huzä'a u. a. gehörten; auch Ghassän ist ein gesammtname
mehrerer azditischer stamme. Ein grosser stamm, der auch mit aus-
wanderte, ist noch der stamm Tajj. [Nach diesen angaben ist die von
mir s. 32 gegebenene aufzähl ung zu corrigiren (Tamim ist kein j amani-
scher, sondern ein zweig des grossen nordarab. Mudarstammes, und
Därim wie auch Jarbü*" sind unterstämme von Tamim, wahrscheinlich
ebenso der stamm Sa'd, von dem die dichter no. 40 und 62 stammen);
meine dort zum theil irrig gemachten angaben hatte ich auf die autori-
tät des herrn Abgarius hin, ohne noch eingehender die geschichte der
arab. stamme verfolgt zu haben, niedergeschrieben; aus der gleichen quelle
stammenmehrerefalsche Schreibungen, auf die mich Prof. Loth aufmerksam
zu machen die gute hatte: es muss neml. heissen no. 1 u. 34 al-*Ibädi («i^yjt
sind die Christen von Hira), 4. und 16. ac -Dubai (von kxjjua), 6. Ijädi,
8. *Abdi, 10. Zimmäni, 11. Häzim, 12. Fahmi, 19. Öanäb, 21. Guläh, 22.
Aglän, 25. 'Amiri, 28. Zurära, 30. Ar-Kabi' («jo"^!), 32. Nadba as-Sulami
/von *aAa*;), 41. Ijäs ihn labisa, 45., 66. und 67. Muzani (von
iLL>yo), 48. al-Hagar, 49. ibn-Mukbil, 50. Asä des Kais ibn Talaba
(nicht Asad) vom gr. stamm Bakr, 60. as-Sammah ibn Dirär (der tod
ist später anzusetzen), 61. Ma'di-Karib az-Zubaidi, 63. 'ükli und 75. das
todesjahr 689 bezieht sich auf den in Kufa gestorbenen 'Adi ibn Hätim;
— 347 —
der sog. Tubba*^-dyiiastie, die in Zafär * (viel später erst in
San a) residirte und nun die oberhand in ganz Südarabien ge-
winnt, und hier haben wir zugleich einen anhaltspunkt für die
ungefähre chronologische bestimrnung der uns überkommenen
südarabischen inschriften, von denen noch die meisten den
königstitel „könig von Saba", dagegen schon einige (vor allem
die in himj arischem gebiet bei Hisn Guräb gefundene) den
titel „könig von Himjar' aufweisen. . Wir dürfen also getrost
für die entstehung der sog. himj arischen inschriften, wenn wir
die späteste zeit ansetzen wollen, die ersten Jahrhunderte nach
Chr. geb. annehmen; genauer fixiren lässt sich mit den augen-
blicklichen hilfsmitteln der arabischen geschichtsforschung wol
keine derselben. Um noch mit wenigen worten den weitern
verlauf der geschicke des himj arischen reiches (dessen spräche,
wie schon oben erwähnt, ebenfalls die sabäische war) zu er-
zählen, so ist vor' allem zu bemerken, dass im anfang der
regierung der Tubba -dynastie (ob schon früher unter den Sa-
bäern, wissen wir nicht) die nord- und mittelarabischen stamme
wenigstens äusserlich, indem sie tribut zahlen mussten, von den
Südarabern abhängig waren. Hierin tritt nun im 5. jahrh-
ein grosser Umschwung ein: die Nordaraber (deren stamme
sonst gegenseitig fast immer in fehde lebten) stehen gemeinsam
unter der anführung des Kulaib, eines häuptlings des grossen
Stammes Rabi'a gegen die beeinträchtigung ihrer freiheit durch
die himj arischen herrscher auf, und schütteln nach einer sieg-
reichen Schlacht bei Hazäzä (Abulf Hazär), die ungefähr um das
jähr 500 zu setzen ist, glücklich für immer das südarabische joch
von ihren schultern. Schon vorher, am anfang des 5. jahrh., hatte
Abgarius hat hier vater und söhn in eine person zusammen fliessen
lassen.] — Alle die obengenannten urspr. südarabischen stamme haben
sich der spräche nach bald vollständig den Nord- und Mittelarabern as-
similirt und höchstens lexicaliches mag sich hie und da erhalten haben
(danach ist das von mir s. 32 aufgestellte in etwas zu modificiren). Hier
kann natürlich erst ein lexicon der altarab. poesie mit belegstellen mehr
licht verbreiten; ana^'/.Fyo/usva von dichtem solcher stamme (die viel-
leicht dazu noch mit Wörtern aus den himj. inschriften, der Ge'ezsprache
oder dem Mahri sich decken) dürften dann als aus der urspr. südarab.
heimat erhalten gebliebene Wörter zu gelten haben.
* jedenfalls schon vorher eine residenz zweiten ranges,
- 348 -
sicli das spätere überhandnehmen „eines neuen dementes im
südarabischen völkerleben" angebahnt durch eine grossartige
einwanderung kinditischer (nordarabischer) beduinenstämme
aus Bahrein (nördlich von Oman an der küste des pers. meer-
busens) nach Hadramaut, und diesen 30000 mann stark an-
gegebenen schaaren folgten allmahlig immer weitere nach-
schübe von norden. Seit dem fünften Jahrhundert war es
auch, dass der nordarabische stamm Kurais, aus dem später
Muhammed hervorgieng und dessen dialekt für die ganze
arab. literatur tonangebend werden sollte, sich zum herrn und
hüter des alten heiligtums der Ka'ba aufgeschwungen hat.
Ferner fallen in dies für Südarabiens macht verhängnisvolle
5. Jahrhundert mehrere kleinere kriege mit den semitischen
Aethiopiern in Habesch, bis endlich der letzte besonders den
Juden gewogene Tubba'-herrscher Du Nuwäs (485 — 529), der
auch schon jene Schlacht gegen die Nordaraber verloren hatte,
von den Abesiniern gestürzt wurde, und die Tubba'^-dynastie
einer abesinischen in Jaman platz machen musste, welche das
sechste Jahrhundert hindurch ohne jeglichen einfluss auf Nord-
und Mittelarabien den Süden beherrscht hat; war ja dieses
Jahrhundert doch jene heroische periode (vgl. s. 23) der ismae-
litischen 1 stamme, und nur einmal haben die Südaraber es
1 so nennt man gewöhnlich n^ch Vorgang der arabischen historiker,
die hier von der bibhschen darstellung der völkertafel und der genealogie
Abraham's in der Genesis beeinflusst waren, die nord- und mittelarab.
stamme, die ja allerdings den südarabischen zuerst in die halbinsel ein-
gedrungenen gegenüber (die söhne Kahtan's von den Arabern genannt)
eine zweite viel), etwas später stattgefundene einwanderung von Semiten
nach Arabien repräsentiren; vgl. schon s. 48, a. 2, schl. Ob Kahtän gleich
Joktan, d. h. nur aus dem hebr. wort verstümmelt oder eine Variante des-
selben ist, oder ob es ein alter stammname der Südaraber war und dann
später von den ar. historikern nur der ähnlichkeit mit Joktan halber dem
Ismael gegenüber gestellt wurde, ist schwer zu entscheiden, ich glaube
zunächst das letztere (die von Renan versuchte erklärung — siehe auch
von Kremer, a. a. o. s. 115, anm. — würde höchstens dann passen,
wenn der hebr. name i^y;^ statt "jt^j/p hiesse, in welchem fall es allerdings
denkbar wäre, dass die Araber bei den Rabbinen das wort nach der
spätem aram. ausspräche des hebräischen wie Jochtan hätten sprechen
hören). Andre benennungon der drei Völkerschichten Arabiens sind:
— 319 —
unter Abralia ' gewagt, bis Mekka vorzudringen, wurden aber
vor der Ka'ba zurückgeschlagen und besiegt. Im anfang des
7. Jahrhunderts endlich befreiten sich die Slidaraber von den
Abesiniern, und. noch kurze zeit (605 — 634) herrschte eine him-
jaritische dynastie unter persischer Oberhoheit in Jaman, bis
von 634 ab, wo die muhammedanische eroberung Südarabiens
stattfand, „das nordarabische element (vor allem in hinsieht auf
die spräche) mit dem triumph des isläm zur vollständigen
herrschaft über Arabien (mit fast vollständiger absorbirung des
südarabischen Stammes)" gelangte.-^
Ausser den südarabischen inschriften, welche unten auf
die in ihnen enthaltenen thiernamen hin geprüft werden sollen,
und der geringen ausbeute, die späterhin noch diejenigen der
altarabischen gedichte ergeben sollten, welche von dichtem
ursprünglich j amanischer stamme herrühren (siehe unten die
anmerkung), haben uns noch die arabischen gelehrten einiges
material hinterlassen, was aber entweder für jetzt zu unsern
zwecken noch nicht verwendbar ist, oder überhaupt, der form
nach in der es uns überkommen, von der südarabischen spräche
kein bild mehr geben kann. Ich meine einmal die vereinzelt
von arabischen lexicographen und commentatoren aufgeführten
als j amanisch bezeichneten Wörter,^ unter welchen aucl^ für
iÜNLfr ''Ariba, die 'Aditen oder die Urbevölkerung Arabiens; 2ÜsL*ÄX)
Mutet äriba, die Südaraber oder Kachtaniten und endlich KiyXXMjo
Mustdriba, die Ismaeliten oder Nord- und Centralaraber.
1 vgl. s. 326 beim elefanten.
2 ich wiederhole hier am schluss dieses Überblickes, dass ich in
obigem nur den histor. kern aus dem uns von den Arabern überlieferten
herauszuschälen versucht, und deshalb auch die weitern ausschmückungen
arab. historiker (vgl. vor allem den abschnitt Jaman in Gauss in de
Perceval's heut noch unschätzbarem Essai sur l'histoire des Arabcs,
Vol. I, p. 39 ff.) ganz bei seite gelassen habe.
3 hier steht der forschung noch ein weites feld offen, und es wäre
dringend zu wünschen, dass diese Wörter einmal gesammelt würden,
eine arbeit, die natürlich nur ein specieller und lang geschulter Arabist
zu unternehmen im stände ist; so gibt z. b. wenn ich mich recht erinnere,
~ 350 —
thiernamen einzelnes zu finden sein mag, und dann die von
A. V. Kremer ans licht gezogenen^ interessanten Überreste
der s lidarabischen Volksdichtung, aus welch letzteren, so grossen
werth sie für traditionen der Südaraber haben und so uralte
erinnerungen sie in dieser hinsieht bergen, für sprachliche
forschung freilich deshalb nichts abfallen kann, weil „deren
Sprache von der nordarabischen sich fast gar nicht unter-
scheidet, denn schon lang vor dem Islam hatte der nordarabische
Dialekt auch im Süden die Herrschaft errungen." ^
In der sprachlichen Stellung, welche unter den andern
südsemitischen sprachen, die ja unter sich, besonders gram-
matisch, viel enger zusammenhängen, als die nordsemitischen
weit getrenntere gruppen bildenden, dem sabäischen anzuweisen
ist, schliesse ich mich im ganzen dem von H. v. Maltzan'^
gegebenen schema an. Am besten wird dies durch folgende
tabell^^ veranschaulicht:
einmal Sujüti in einem seiner werke über Koränerklärung eine Hste von
Wörtern im Kor 'an, welche südarabisch sein sollen. Was mag ferner in
dem von dem arab. lexicographen Naswän, einem gebornen Südaraber
(zugleich dem aiitor der von A. v. Kremer herausgeg. „himj. Kasideh")
verfassten Wörterbuch des hocharabischen, welches handschriftlich in
Berlin sich befindet, noch zerstreutes material an südarabischen ausdrücken
stecken, da es sich für sabäische orts- und personennamen als eine so
reiche quelle bereits erwiesen hat (vgl. D. H, Müller, Z. d. D. M. G.»
XXIX, s. 620 ff.)! — Siehe jetzt auch noch weiteres in D. H. MüUer's
Südarabischen Studien, Sitz.-Ber. der Wiener Ak., April 1877, s. 103 — 182
(dort z. b, ausführlicheres über das leben Naswän's s. 171 ff.).
1 in seinem schon erwähnten buch: „die südarabische Sage" Leipzig
1866 (dazu die „Textbelege" Leipzig 1867, und schon vorher „die himj.
Kasideh" Leipzig 1865).
2 A. v. Kremer, „Culturgeschichte des Orients unter den Chalifen"
Bd. II (Wien 1877), s. 359.
3 A. V. Wrede's Reise in Hadhramaut, Braunschweig 1870, s. 32 f.
4 über den unterschied von Tigre und Tigrina siehe Hun-
zinger, Ostafrik. Studien (Schaffhausen 1864), s. 279 und über die hohe
altertümlichkeit des ersteren ebendas., s. 144 wie Prätorius in d. Z.
d. D. M. G. XXIII, s. 455, anm. 1. — lieber zwei andre, wie es scheint,
dem amharischen am nächsten stehenden, neuere semitisch-äth. sprachen,
das Harari und Guraguesch, vgl. Prätorius, a. a. o., s. 453 ff. und
Joh, Mayer „Kurze Wörtersammlung etc." (Basel 1878).
— 351 —
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— 352 —
Wie dem dürftigen inhalt der sabäisclien inschriften nach
zu erwarten ist, so gewähren sie für die säugethiernamen (wie
für die thiernamen überhaupt) nur sehr geringe ausbeute.
Durch die gütige mittheilung meines hochgeschätzten freundes
Dr. David Heinrich Müller in Wien, eines der wenigen
speci^listen in diesem zweig der semitischen Wissenschaft, bin
ich in der glücklichen läge, hier in kurzem die bis jetzt auf
den inschriften mit Sicherheit erkennbaren thiernamen aufzu-
zählen. Ich umschreibe das sabäische alfabet mit arabischer
Schrift und drücke die mimation einfach durch — , ein kleines
schräg über den betreffenden consonanten gesetztes mim, aus.
<Xu/l asadu^ „löwe", nur als sternbild, z. b. Wr. 5 Ju**!
ik^M^^ „der löwe am himmel") und als n. pr. {d<Mj\ und Juuu/I,
letzteres = usaidu'^^'^ demin.) nicht selten in den inschriften;
= arab. Juli löwe (siehe s. 287).
jj^.l ausu'"^ „Schakal" und (j*o.l uwaisuf^ demin. davon
(welch letzteres auch bei arab. dichtem in der bedeutung
„Schakal" vorkommt), beide als personennamen, z. b. Prid. 8,
ti 0
5
1.3; = ar. ^^1.
v,,Jju itjilahu^f) „fuchs" vielleicht aus dem allerdings nur
von Naswän überlieferten ^LaJLxj .6 zu erschliessen ; siehe
Müller Z. d. D. M. G. XXIX, s. 623.
v,.jy halben Hai. 662, 1 und o-J^ kaBatum^ beide als
Personennamen, = ar. ^j>-l5^ und H-LLS^ „hund" und „hündin"
(vgl. auch den namen des urspr. südarabischen stammes Kalb,
siehe oben s. 345, anm. 2).
Jot ibilum „kamel" scheint in der nicht gut leserlichen IL
s
inschrift von Rehatschek, z. 7 vorzukommen; = aralx Jo|
kamel. — xj'ü {näkaiumfj siehe den nachtrag zu s. 353.
- 353 -
/^ ^
wju hdtrvpi allg. „vieh" Prid. 18, 3 („[eine tränke für]
^ /• /•
menschen und vieh" ou. (j-wj!) u. ö., ^ dagegen einmal, Prid.
14c, 3, scheint 'es = wa*j „kamel" zu sein, denn dort heisst
es ^^ syj Ji^ (= arab. y^^ sy^ Jo ) „alle ochsen und
kamele". lieber die etymol. siehe schon s. 143.
sJi taw-wm „ochs, stier" in der eben angeführten stelle,
dann Os. 7, 5. 10, 3. 13, 9; Hai. 152, 10 u. ö. = arab. T^
dasselbe.
/•
Jü hakarufn.^) vielleicht im Ortsnamen my^j Hai. 465, 3
„rindvieh" = arab. ^Jj. Vgl. auch RÜ-gJ SJü in der in den
nachtragen aus Naswän mitgetheilten südarab. inschrift.
ouL^ '^iglaturn „kalb" einmal Prid. 19, 1; siehe s. 226 arab.
f " *
Zu diesen mir von Dr. Müller im frühjahr 1876 mitgetheilten
Wörtern füge ich ausser s»^Jjij noch hinzu
/• ,
ooLo danatum „weibliches schaf vielleicht in dem aus-
druck ooLo o^ (das | ist unleserlich und erst ergänzt) Hai.
166^ = ^\J6 (siehe s. 232). Ueber »Li „schaf", iÜjü „maul-
thier" und ^ct „wildesei" siehe ebenfalls jene in den nach-
tragen mitzutheilende stelle (= D. H. Müller, a. a. o., XXIX,
s. 611).
Ob in dem mir von Dr. Müller noch mitgetheilten orts-
namen jj>4J und dem personennamen w^l, welche öfter in den
inschriften begegnen, das wort j^ namirui^ „pardel" steckt,
halte ich nach den analog von 173: gebildeten Ortsnamen im
1 vgl. D. H. Müller, Z. d. D. M. G. XXX, s. 674.
2 D. H. Müller, Z. d. D. M. G. XXX, s. 672.
Uommel, thiernamen. 23
— 354 —
hebr., die jetzt allgemein durch „klares wasser" erklärt werden,
wie nach dem von mir zu dem arab. personennamen y^
und jL»j| s. 297 bemerkten für sehr fraglich. — Auf die bild-
liche darstellung des pferdes auf einer südarabischen stele
(woselbst auch ein kamel und ein stier abgebildet erscheint
aber ohne darauf bezügliche Wörter in der Unterschrift) ist
schon s. 47, anm. 4 hingewiesen worden.
Fassen wir nun die gesammten resultate der in obigem
(von Seite 44 an) von mir auf grund der alten Sprachdenkmäler
angestellten forschungen über die fauna Arabiens zu einem
kurzen übersichtlichen bild zusammen, so ergibt sich (mit zu-
grundlegung der zool. eintheilung in Brehm's thierleben, band
eins bis drei) folgendes:
Erste reihe: Handthiere.
1. Ordnung: Hochthiere (Affen).
Cynocephalus Hamadryas (Pavian), heut von den afrikan.
Arabern ^Lj> ruhbäh ^ von den ägyptischen kird (in Süd-
arabien selbst 4>wi* und ^^\ (siehe beide oben, s. 329), von
den Abesiniern aber U'flJ&s hobäi genannt. Nur in Jaman.
Durch das vorkommen dieser thiere hebt sich die fauna Süd-
arabiens scharf von der Mittel- und Nordarabiens ab (vgl.
schon ausführlich s. 13; man darf also nur den äussersten
Süden der arabischen halbinsel zur sog. äthiopischen thierregion
rechnen). ^
1 dass in einer urzeit Nordostafrika und Arabien noch nicht durch
ein meer getrennt waren, und also so die auffallende ähnlichkeit der
fauna, flora wie zum theil des menschenschlags in Nubien und Habesch
einer- und Südarabiens andrerseits leicht erklärbar wird, darin stimme
ich mit Palgrave (vgl. z. b. seinen brief an Murray in dessen „distri-
bution" s. 411 f.) und R. Hartmann (Nigritier, I, s. 394) vollkommen
überein; ganz verfehlt dagegen sind die Schlüsse, die Palgrave in seinem
sonst so ausgezeichneten artikel Arabia in der Encycl. Brit. daraus auf
die sprachliche und ethnol. Stellung der Sabäer und ihrer heutigen nach-
— 355 —
3. Ordnung: Flattertliiere. (Davon die 2. familie:
Glattnasen, und dazu die * Fledermaus (siehe s. 334).
Zweite Reihe: Krallenthiere.
4. Ordnung: Raubthiere.
1. familie: Katzen.
**Löwe (siehe s. 287).^
[Tiger. Fehlt in den semitischen ländern.]
**Pardel (siehe s. 294; in Arabien sehr vereinzelt. Dieses
zu dichterischen vergleichungen so viel stoff gebende thier
kommt in der alten poesie sehr selten vor, zumal im vergleich
mit der rolle, welche der löwe, die hyäne, der schakal und der
fuchs in diesen liedern spielen).
*'* Wildkatze, identisch mit der in Kordofan und Ost-Sennaar
vorkommenden von den dortigen Arabern ^Ö-l ^j^tX5 „wüsten-
katze" genannten gelben katzenart (siehe s. 317); die zahme
katze den Arabern, wie es scheint, erst nach Muhammed be-
kannt.
* Wüstenluchs (?), siehe s. 322.
[Gepard. Den Arabern erst später von Syrien und den
Eufrat- und Tigrisländern her bekannt geworden].
kommen macht. Dass das Ge'ez und seine tochtersprachen reines semitisch
sind, weiss Palgrave wie es scheint, gar nicht; ganz falsch ist der satz,
dass das himj arische fast identisch mit der (nichtsemit.) spräche der So-
maU-afrikaner sei. Die Südaraber sind sprachlich, seit wir von ihnen
literaturdenkmäler besitzen, reine Semiten, wie das Ge'ezvolk in Habesch,
und beide haben also ihre Urheimat in Asien, Dass in Aethiopien wie
in Südarabien vor den Semiten jedenfalls eine nichtsemit, Urbevölkerung
gesessen haben muss, welche ja ursprünglich afrikanisch gewesen sein
kann, ist schon oben wahrscheinlich gemacht worden, und höchstens das
eine kann Palgrave gegenüber zugegeben werden, dass .manches an-
scheinend afrikanische in habitus und sitten der Südaraber auf rechnung
einer ehemals — in welchen dimensionen, ist unbekannt — stattgehabten
Vermischung von semitischen Asiaten und der nichtsemitischen Ur-
bevölkerung oder auch später von Afrika herübergekommenen schon von
nichtsemitischen elementen zersetzten Abesiniern gesetzt werden mag.
1 in folgendem bekommen die aus den altarab, gedichten für das
6. nachchristl. jahrh. nachgewiesenen thiere ein sternchen, diejenigen,
welche auch für die ursemitische fauna nachzuweisen sind, aber
deren zwei,
23*
- 356 —
2. familie: Hunde.
[**Wolf. In Arabien nur vertreten in der unterart:]
* Schakal (siehe s. 303).
** Haushund (siehe s. 311).
** Fuchs (siehe s. 310; vielleicht auch der)
Grossohrenfuchs (siehe s. 310 und anm. 2).
3. familie: Hyänen.
** Streifenhyäne (siehe s. 307).
5. familie: Marder.
* Stinkmarder (siehe s. 335).
Wiesel?
6. familie: **Bären. Fehlen gänzlich in Arabien (siehe
s. 301).
5. Ordnung: Kerfjäger.
6. familie: Igel.
**Igel (siehe s. 339).
7. familie: Maulwurf
**Maulwurf (siehe s. 337).
10. familie: Stachelschweine. (Nach Palgrave ausdrück-
lich bezeugt; siehe Murray, distr., p. 411).
6. Ordnung: Nager.
1. familie: Eichhörnchen (in Nadschd und Jaman, siehe
Palgrave a. a. o.).
4. familie: Springmäuse.
* Wüstenspringmaus (siehe s. 338).
5. familie: Mäuse.
** Feldmaus (siehe s. 337. 338).
14. familie: Hasen.
**Hase (siehe s. 331).
Vierte Reihe: Hufthiere.
10. Ordnung: Einhufer.
Einzige familie: Pferde.
** Pferd (siehe s. 44) ^
** Wildesel (siehe s. 126).
** Hausesel (siehe s. 117).
* schon im 8. jahrh. vor Chr. in Südarabien bezeugt, wenn das
worb tiüsi in der s. 21, anm. 1 mitgetheilten stelle aus Sargon's annalen
— 357 —
[Maulthier. Seine Züchtung erst nach Muhammed in
Arabien von Abesinien aus eingeführt].
11. Ordnung: Wiederkäuer.
1. fanüliei Schwielensohler.
**Dromedar (siehe s. 139).
3. familie: Hirsche. Fehlen in Arabien gänzlich.
5. familie: Girafen. Den Arabern erst später von Abe-
sinien aus bekannt.
6. familie: Hornthiere.
(a. antilopen :) ^
** Gazelle (mehrere arten, wie es scheint).
*Oryxantilope (siehe s. 257 und 260).
(b. geisen:)
**Bergsteinbock (siehe s. 279).
** Hausziege (siehe s. 243).
**Schafe (siehe s. 232).
(c. rinder:)
[** Wildochs. Fehlt gänzlich in Arabien].
[Büffel. „ „ „ „ ; später den Arabern
von Persien her bekannt].
** Hausrind (siehe s. 221; nach Palgrave auch der nur noch
in Indien wie in Ostafrica vorkommende buckelochs oder
„Bhaminee-ochs" [= "^iH-iT „die glänzende, schöne"?]; vgl.
auch R. Hartmann, Nigr., s. 394, anm.).
12. Ordnung: Vielhuf er.
1. familie: Rüsselthiere.
[Elefant. Den Arabern von Indien her bekannt geworden].
3. familie: Nashörner.
[Nashorn. Der später bei den Arabern dafür gebrauchte
name ist abesinischen oder äg. Ursprungs].
sich auf den südarab. tribut bezieht, ganz sicher aber für die ersten
Jahrhunderte unserer Zeitrechnung, siehe s, 47, anm. 4. Vgl. auch noch
die Thamudeni equides (Tamüd ein nordarab. stamm) im 3. jahrh.
(Kremer, Südarab. Sage, s. 18)!
1 die zur sippe der antilopen gehörige gemse fehlt überhaupt
ganz in Asien; vgl. schon die tabelle s. 252.
— 358 —
4. familie: Plattliufer.
* Klipp schiefer (hyrax). Ein sonst nur noch der abesin.
fauna zugehörendes thier (siehe s. 322).
5. familie: Schweine.
** Wildschwein (siehe Ritter I, s. 484); Damiri unterscheidet
nur ^51111 vJy^i und ^^w^vJÜl!
* Schwein (das dafür gebrauchte wort wahrsch. ursemitisch
** Wildschwein wie das schon s. 319 erwähnte äth. wort; vgl.
auch das eben zu Wildschwein bemerkte).
6. familie: Plumpthiere.
[Nilpferd: den Arabern nur von Aegypten her unter den
namen «^UJI >->>-»-=> und väIII ^"ll bekannt].
Die kamele, rinder, das kleinvieh und die esel Arabiens
werden schon im 8. jahrh. vor Chr. in assyrischen Inschriften
(noch fi'üher, aber nicht in gleichzeitigen berichten, im alten
testament) erwähnt, vielleicht auch die pferde (siehe über
letztere die anm.).
Das gänzliche fehlen der' hirsche, wildochsen (^53
(jiLa.IJ! sind antilopen!), baren und geparde innerhalb Ara-
biens wurde in dieser arbeit zum erstenmal zu beweisen ver-
sucht, ebenso die einführung der maulthierzucht erst aus
Abesinien (J^xj äth. lehnwort!) und das seltene vorkommen
des pardel, wie die wirkliche existenz der oryxantilopen,
welche die Zoologen bisher nur in Afrika kannten. Dass der
wolf nur in der species schakal vertreten sei und die haus-
katze vor Muhammed den Arabern noch nicht bekannt war,
hoffe ich wenigstens wahrscheinlich gemacht zu haben. Welch
wichtige Schlüsse aber aus diesen neuen aufstellungen für die
ursemitische fauna und die ursitze der Semiten sich ergeben,
werde ich am schluss meines buches noch einmal kurz recapi-
tulirend im zusammenhange zeigen.
II.
Die Säugethiernameii der Athiopeii
oder
die Fauna von Abesinien nach den Denkmälern der Ge'ez-Literatur.
Beim schluss unseres Überblickes über die namen der
säiigethiere bei den südsemi^ischen Völkern müssen wir den
heimischen asiatischen boden verlassen, um der thierwelt eines
ganz neuen erdtheils uns zuzuwenden, nemlich der Afrika's.
Wenn in späterer historischer zeit, wo langst die arabische
spräche ausgebildet war, durch die siegreichen fahnen des
isläm der ganze norden Afrikas von Semiten überschwemmt
wurde, so wird uns das viel weniger befremden als wenn wir
hören, dass ein semitisches volk von anfang seiner geschichte
an in Afrika, im Süden von Nubien, beinah an den quellen des
Nil, seine Wohnsitze hat. Und doch müssen die Aethiopen wie
ihre traditionen sowol als die spräche ^ untrüglich beweisen,
über das rothe meer herüber von Südarabien bereits mehrere
Jahrhunderte vor Christus, wo ja bekanntlich über die still sich
abwickelnde geschichte Arabiens ein geheimnisvoller schleier
liegt, gekommen sein. Von höchstem interesse ist es nun, wie
sie ihre alten semitischen thiernamen, welche sie zunächst von
Arabien mitbrachten, der ihnen zum theil völlig fremden fauna
Afrikas angepasst haben. So ist z. b. IfJi'fl! ze eh im äthio-
pischen nicht der name des wolfes oder schakals, sondern der
dort in Abesinien so zahlreich sich findenden hyäne, während
in der bibelübersetzung für den (in Habesch fehlenden) wolf
ein nicht semitisch klingendes wort 'f'Vf'A' tah'eld^ was nur
durch einen fehler der Septuaginta -^ auch einmal (xp 90, 13) dem
bn'd „leu" der bibel entspricht, gebraucht wird.
1 vgl. die Sprachtabelle auf s. 351.
2 dort heisst es nach dem uns überlieferten text ^sn aonlöa xal
ßaailioxof (urtext, ps. 91, 13: irET ^nv-hv ,,auf einem leu und einer
— 362 —
Was nun zunächst das material betrifft, aus dem wir
unsere kenntnis der dem alten Ge^ezvolk bekannten thiere und
ihrer benennungen derselben schöpfen, so bietet uns hier die
reichste und wichtigste ausbeute wie zu erwarten die in die
erste blütheperiode der äthiopischen literatur fallende bibel-
otter"; äth.,,hyänenliund und schlänge") enLßrjay, xal xatanaTTjaFig Xsovxa
xal ögaxovra (urtext: "^^t^) ^"^ss „junger löwe und draclie"; äth. ,,löwe
und drache"). Man sieht, der alte text der Septuaginta, der dem äthio-
pischen Übersetzer vorlag, muss anders gelautet haben; denn die annähme,
dass der Aethiope direet aus dem hebr. (wonach er allerdings zweimal
löwe zu übersetzen gehabt und so das erstemal den goldfarbigen schakal
zur aushilfe genommen hätte) übersetzte, verbietet sich durch die that-
sache, dass erst in späterer zeit, im mittelalter, zu psalmen, pentateuch
u. a. die hebräischen texte verglichen und die danach sich ergebenden
änderungen in form von glossen über den text oder an den rand ge-
schrieben wurden, in neuen abschriften allerdings dann auch leicht in
den text selbst kamen [vgl. meinen Physiologus s. XXVIII, z. 14 ff.;
zu den so von den des hebräischen kundigen mamehherän oder äth. ge-
lehrten der 2. blütheperiode der ge'ezliteratur , des mittelalters, revidirten
bibl. stücken, gehört z. b. der bekannte Pococke'sche psalter, vgl. eben-
das. s. XLV, anm. 35]. Wir haben hier ein interessantes beispiel, von
welchem werth in vielen fällen die äth. bibelübersetzung für die resti-
tuirung des ursprünglichen textes der Septuaginta ist, denn dass dort
enl kvxov (in freier Übertragung für hrrp) xal doniöa xxs, woraus erst
später ßaaiXioxov verderbt wurde, gestanden, dürfte wol jedem un-
befangenen einleuchten. Der Vulgata lag bereits die spätere lesart vor,
denn sie gibt super aspidem et basiliscum, während die alte
syrische Übersetzung (welche direet aus dem urtext übersetzt), wenn sie
an der selben stelle hr-^x [was allerdings ursprünglich der form nach
ö o ^
ein nomen abstractum war, dann aber, — vgl. JtXß urspr. nom. inf „ge-
recht sein", dann concret „gerechter, gerecht", — die concrete be-
deutung „brüller" = „leu" angenommen hat] mit Ijjil,. (so stand jeden-
falls im text statt l^r^) „gebrüU" wiedergibt, uns zeigt, wie man die-
selbe fürs alte testament vorsichtig benutzen muss (da hier oft der syr.
Übersetzer sich durch die verwandte spräche zu ungenauigkeiten oder
(wo das syrisehe den gleichen stamm nur in anderer bedentung hat) zu
falschen Übersetzungen verführen Hess; desshalb hat die syr. Übersetzung
des neuen testaments (da hier, wie bei der äthiopischen bibelübersetzung
aus dem griechischen in eine semitische spräche übersetzt wird, einen
bei weitem höheren kritischen werth als die des alten (so geht z. b.
aus der wiedergäbe des hebr. wojtes -j-^aän durch syr. |.1a1Z allein noch
— 363 —
Übersetzung, die bereits im 4. Jahrhundert nach Chr. zu
entstehen begann und uns in mehreren recensionen, älteren
und jüngeren, welch letztere in die zeit vom 5. bis 7. Jahr-
hundert zu setzen sind, vorliegt. Wie schon ervrähnt, ist die
äthiopische bibelübersetzung direct aus der griechisch-alexand-
rinischen version geflossen. In ihr kommen die allermeisten
thiernamen, die die Aethiopier kannten, bereits vor. Dabei ist
es von werth zu beachten, welche thiernamen sie in ihrer
griechischen form herübernahmen, da man daraus schliessen
kann, dass sie die betreffenden thiere entweder gar nicht oder
blos vom hörensagen kannten; nur muss man mit solchen
Schlüssen in so fern vorsichtig sein, als ja auch möglich ist,
dass sie die fremden thiernamen nur nicht verstanden oder für
andere hielten und deshalb von ihrem eigenem wort dafür
keinen gebrauch machten. Diese direkte herübernahme griech.
Wörter trifft man übrigens nicht nur in der bibel an, sondern
in allen aus dem griechischen übersetzten, sämmtlich in die
erste^ periode der äthiopischen literatur fallenden Schriften.
Besonders muss uns die grosse anzahl von vogelnamen auffallen,
die sie hierbei aus dem griechischen (meist in der form, wie sie
im text standen, sei es nun im nom., gen. oder acc.) beibehielten.
Von den säugethiernamen, die ich weiter unten systematisch
geordnet und mit gedrängter angäbe der belegstellen nach-
einander aufführen werde, haben die Aethiopen in ihrer bibel-
übersetzung blos das wie sei (/«A^, p({,i goile)^ den daövnovQ,
(= „rauchfuss" d. i. den „hasen", .^rt.A-^s ddsipddd)^ das
„Stachelschwein" {xoiQoyQvXlLog^ X\jG^CiiS*h' l^irögrUijds^
im hebr. steht icd „klippdachs"), den oryx (o(>r^ Deut. 14, 5; das
voc. Aeth. erklärt dies lehnwort Yx^pi oi-igd durch das am-
harische wort für girafe) und an einer stelle (Tob. 1, 5) sogar
die junge kuh, damalig (f^^ü,: damäle; sonst in der bibel
durch die echt semitischen ge'ezwörter d'h'^'t'i auch durch
AÜl^! und 'ÜÖ^V') griechisch wiedergegeben. Sonst über-
setzen sie xoiQoyQvlXiog auch durch]*7rh.v was eine der abesini-
nicht hervor, ob dies letztere dieselbe bedeutung wie im hebräischen
hatte oder ob es überhaupt ein syr. wort ist, dies muss vielmehr erst
durch sein sonntiges vorkommen in der syrischen literatur belegt
werden).
— 364 —
sehen fauna eigentümliche klippdachsart ist und also so dem
hebräischen mehr entspricht, vielleicht gar erst glosse der
späteren revision nach dem urtext ist. Ob das von Ludolf
ohne belegstelle angegebene <y»'}'^A»s mantaU (Gl. Aeth.
Ä^J^A ' sentjal und T'J^A ' tentjal) eine art von hasen oder
kaninchen ist, wird durch die heutige nomenclatur entschieden,
wo das gewöhnliche abesinische wort für die dort häufig sich
findenden hasen noch mentele ist; ^ dagegen ist ein anderes
wört, ^C^if' kerdän sicher nicht der hase; diese blos im pl. in
dem buch Gadla Takla Haimanöt, allerdings einem äth. original-
werk (15. jahrh. n. Chr.), vorkommende benennung wird zwar
nach Dillmann „mit hasen und kaninchen" (leporibus et cani-
culis, Lex. p. 429) zugleich erwähnt. Aber an dieser stelle
steht gar nichts von hasen und kaninchen, sondern „klipp-
dachse" ilgh^yH'') und „Stachelschweine" ih\}d^M*'i' akri-
gelejon d. i. xoiQoyQvlAioc) heisst es dort, und unser ^C^^'t'
wird, wie schon Dillm. vermuthete, arabisches lehnwort sein, nur
nicht von dem wort «05^5^ girdaunu^ was blos in der späteren
den namen des altarabischen dichters Lukmän -tragenden im
15. jahrh. aus dem griechischen übersetzten fabelsammlung be-
legt ist 2 und auch bei Damiri fehlt, sondern von dem schon
1 vgl. M. Th. von Heuglin, „Reise nach Abesinien", Jena 1868,
s. 237 (auch „Reise in Nord-Ost- Afrika", Gotha, 1857, s. 99) und „System.
Uebersicht der Säugethiere Nordost-Afrika's" (in den Sitz.-Ber. d. Wien.
Ak., Abth; I, Jahrg. 1866, Bd. 54, s. 577 ff.); am eingehendsten handelt
über die abesinische hasenspeeies A. E. Brehm, „Ergebnisse meiner
Reise nach Habesch", Hamb. 1 863, s. 64 (im „Yerzeichniss der gesehenen
Säugethiere" s. 56—68, wozu s. 71 — 202 als ausführlicher commentar
gelten darf). Siehe auch R. Hartmann „Geographische Verbreitung
der im nordöstl. Afrika wild lebenden Säugethiere" (Zeitschrift der
Gesellsch. für Erdkunde, Bd. III, 1868, s. 28—69, 232—279, 345-368
und 404—420) s. 248 und W. T. Blanford „Observationen the Geology
and Zoology of Abessinia", London 1870, p. 275 (in welchem werk jedoch
die einheimischen namen nur gelegentlich mitgetheilt werden). — Wo
im verlauf dieser selten die heutige fauna Habesch's und ihre ein-
heimische nomenclatur, die zum theil uralt ist, herangezogen wird, ge-
schieht es auf grund dieses vortrefflichen materials, vor allem der an-
gaben Heuglin's und R. Hartmann's.
2 so im Pariser Codex j Rödiger hat dagegen in der 1. u. 2. aufl.
— 365 —
im altarabischen gang und gäben ^^13*^ gurddnW^ (im ägyp-
tischen arabisch fast wie gurddn gesprochen), plural von
j^(7i«ra^w«„feldmaus" (siehe s. 337). Wenn obiges Gadla Takla
Haimanöt wie so viele andere heiligenlegenden aus dem arab.
übersetzt wäre, würde die entlehn ung noch wahrscheinlicher sein;
doch auch ohne dies ist bei dem damaligen geistigen verkehr
mit den Arabern die herübernahme eines so gebräuchlichen
arabischen wortes sehr wohl möglich. Kehren wir nach diesem
excurs über den hasen und das lehnwort 4'^'^'i'1"5 hh'ddindt
„feldmäuse" zu obigen griechischen lehnwörtern zurück, so er-
gibt sich, dass hier jener schluss von der beibehaltung der
griechischen form auf die nichtkenntnis, bezüglich nichtexistenz
der damit bezeichneten säugethiere für die abesinische fauna
nicht gemacht werden darf, denn nicht blos der hase, sondern
auch das Stachelschwein * und der oryx - sind in Habesch wie
in ganz Nordostafrika heimische thiere, und kein grund liegt
vor, für die frühere zeit ihr vorkommen daselbst zu bestreiten;
nur das wie sei scheint in Abesinien wirklich von jeher ge-
fehlt zu haben, wenn auch zoologisch verwandte thierarten
bezeugt sind, ^ so dass also in diesem einen fall der grund zur
beibehaltung des griechischen yali] deutlich vorläge.
seiner ausgäbe m^^y^ „lacerta" (westaram. «ait^r:, syr. |J?r^, amh.
t\Q^^' ardenö, welche ein neben ^^öy^ existirt habendes arab.
jj.OwÄ. .fordern) im text hergestellt (fabel f, 2. aufl.. p. ^).
' nach Heuglin, (Jebers., s. 41=577 sogar „sehr gemein .... in
Abys.sinien." Zu beachten ist, dass das thier im Tigrd Ghonfes (natür-
lich dasi^elbe wort wie *|*^'J'^'Hs h'-enfez, womit ^-/Ivoc, der LXX in der
äth. bibel wiedergegeben wird) heisst; dass aber auch der igel in Habesch
zoologisch bezeugt ist, siehe Heuglin, a. a. o., s. 29=565.
^ in Habesch vertreten in der unterabtheilung oryx beisa ('fldH'
heezd), vgl. schon s. 251, anm. '6, und siehe ferner Heuglin a. a. o.,
8. 62 f. = 598 f, für die andere oryxart ist dort deutlich der name
hahur al-wa/;l (wie natürl. statt vmchach al-bacjer zu lesen) bei den nu-
bischen Arabern beiceugt; vgl. übrigens auch R. H., a. a. o , s. 261.
3 SO „rhabdogale mustelina" [i\iXt{\' ankaso^ Httltl^ ankes^
— 366 —
Noch interessanter sind diese Untersuchungen bei den
vögeln und den übrigen nicht zu den hier zu behandelnden
' säugethieren gehörigeli thieren; nicht minder wichtig sind die
im äthiopischen Physiologus vorkommenden griechischen lehn-
wörter, welche, sofern sie nicht in der griech. genetivform im
äth. beibehalten wurden, schon vorher,^ sei es in der bibelüber-
setzung oder wie beim wort tlbds {sXtfpao) vielleicht noch
früher, in die ge ezsprache aufgenommen worden waren. Die-
selben sind in der einleitung zu meiner ausgäbe ^ bereits aus-
führlich besprochen worden, und es seien hier nur kurz die
säugethiernamen, welche unter ihnen sich finden, aufgeführt;
auch im Physiologus sind die meisten der griechischen lelin-
wörter vogelnamen.
Beim 21. der dort aufgeführten thiere, dem wiesei (^A»T'S
galhi)^ s. 68 meiner ausg. (vgl. auch s. XXIII unten) heisst es
in der Überschrift noch: „dessen name MCM^^h' Qierstijos)
ist"; dieser name kann doch nur vOTgiyyog (gen. von votql'^,
vGTQiy^) „Stachelschwein" 2 sein, obwol man ihn dann eher in
der Überschrift des 14. kapitels, beim igel, erwarten sollte.
Da alle solche erklarungen, die erst nach der ursprünglichen
(auch im griechischen original bei Pitra sich findenden) Über-
schrift folgen, glossen entweder des äthiopischen Übersetzers
oder eines späteren abschreibers sind, ^ so wird auch dies
herstijos eine solche sein und also kaum schon im griechischen
original gestanden haben, sondern den Aethiopen aus andern
aus dem griechischen übersetzten texten bereits bekannt ge-
vgl. schon s. 340) Heuglin, Uebersicht, s. 563 (eine zibethkatzenart) ;
ferner Hartmann a. a, o., s. 237 mutgigella (amhar. f^'^^'^^s)^
eine herpestesart.
1 Seite XXVIII— XXX; vgl. auch s. 164 f. das register der griechi-
schen Wörter, wo alle die, welche ins äth. als lehnwörter übergiengen,
der bessern Übersicht halber von mir mit einem Sternchen bezeichnet
wurden.
2 eine Verstümmelung aus i'xTig, gen. IxxiSoq „wiesei" anzunehmen,
wäre zu gewaltsam.
^ so cap. 19 (s. 66) nach (jtpos, cap. 20 (s. 67) nach marmerhdUwos,
cap. 22 (s. 68) nach mavöherUes, cap. 42 (s. 87) nach demantes und cap.
43 (s. 87) nach Ubas,
- 367 —
wesen sein, und man begreift dann aufs neue, wie der name
des eben in Habesch fehlenden wieseis zu solchen Verwirrungen
anlass gegeben hat. ^ — Dass das wort Q3i^9^i reim, womit cap.
22 (s. 68 meiner ausg.) die Überschrift „über den monokerit^s
{(.Lovo'/.tQWTog einhorn)- erklärt wird, nicht etwa die form gabtr
eines stammes Chifs^ was neben dem gemeinsemitischen rimu
ein raimu voraussetzen würde, ist, sondern einfach die wieder-
gäbe des hebräischen c^n (wie an der betreffenden bibelstelle
im grundtext steht) und also eine jener von der im mittelalter
gemachten bibelrevision herrührenden glossen, "^ war schon an
und für sich wahrscheinlich "^ und wurde später vollends be-
stätigt durch die Variante Cth9^' ^'ß'e^> welche der Wiener
codex bietet. '' — * Hegl '/MGTcoQog (biber) umschreibt der äth.
Physiologus durch <J*C^CP"ft' Ifartärjös (s. 69), negi ewögiöog
(fischotter) durch Ä.'JJ^'C'^Tfts medreddnos (s. 70), öoQVMÖog
(Pitra s codex Oa^xot) durch ^C^^h' (s- 86) derhodes (gazelle)
und elecpavToq (elefant) durch h^^(\l{i ilbäs (s. 87); von diesen
fehlt der biber in Habesch wie es scheint gänzlich,*^ die fisch-
otter ist wenigstens selten und jedenfalls der beobachtung der
gemeinen leute ziemlich entzogen, ' doQndöoc, was z. b. in der
bibel mit fllJ^/nA- ^^d andern namen der zahlreichen gazellen-
und antilopenarten Abesiniens wiedergegeben wird, ist aus
keinem ersichtlichen grund in der griech. form beibehalten
1 vgl. auch die äthiopisch-amharischen glossarien, welche ^A»-
gar durch /hO'fl' (= ^ifl'fls „schlänge") erklären.
2 dass die Aethiopen unter dem einher n (eine Übersetzung von
DN^ „wilder ochs", welche bei den Septuaginta zuerst sich findet, also
alex. Ursprungs ist, und an die sich dann jene fabel des Physiologus und
der Christi, mittelalt. kunst anknüpfte) sich das nashorn dachten, beweist
Hiob 39, 9, wo (xovoxsQwq durch das äth. wort für nashorn wieder-
gegeben wird.
3 siehe schon oben s. 361, anm. 2.
4 vgl. meinen Physiologus, einl., s. XX und die anm. zu s. 68.
5 siehe die nachtrage zu meiner ausg., s. 124.
6 wenigstens sicher in neuerer zeit; doch wie es scheint gieng auch
im altertum sein Verbreitungsgebiet nie so weit südlich, vgl. Brehm,
Thierleben, Bd. II (1877), s. 315 ff.
7 vgl. Heuglin, Uebersicht, s. 28; Hartmann, a. a. o., s. 238.
— 368 —
worden, ebenso slsq)avTog, zu dessen Umschreibung ilbds man
das in meinem Physiologus s. XXX und zu dessen vorkommen
und benennungen in Habesch das weiter unten bemerkte ver-
gleiche, lieber das fabelhafte thier, das im äth. Physiologus
endrdpos heisst und dessen name unserm zoologischen t.t. an-
tihpe seine entstehung gegeben, ist ebenfalls schon a*usfährlich
von mir gehandelt worden.
Kehren wir nach diesem excurs über die griechischen
lehnwörter, welche säugethiernamen bezeichnen, wieder zu
unserm überblick der äthiopischen literatur zurück, so liefern
nach der bibelübersetzung die grösste ausbeute für thiernamen
die gleichfalls in die erste periode fallenden -f/D^^li^: Vb4«A»:
masJidfa hüfdle „das buch der Jubiläen" ein auch unter
dem namen y] X^mr] yevr]GiQ bekanntes apocryphon (ed. Dillm.),
das buch Henoch (ed. Dillmann) und der ebenfalls in diese
periode gehörende Physiologus (^i^A'f^^ Fisdlegos). Doch
sind es meist die bereits aus der bibelübersetzung bekannten
thiere, die wir in diesen drei aus dem griechischen übersetzten
büchern finden. Was dagegen an thiernamen darin neues vor-
kommt, soll hier erwähnt werden.
Das buch der Jubiläen braucht einmal Ä"}Ä"}^' sensenjd
„fliege" in der speciellen bedeutung „hundsfliege", ^ musca ca-
nina; das buch Henoch hat vier interessante namen, nemlich
^ xvvofivicc; doch vgl. auch schon Ex. 8, 17 — 27; im Voc. Ae. ist es
durch 1fjr''fl: zemb (arab. ^vjJ, hebr. aünt) „fliege" erklärt. Letzteres
(amharische) wort ist dadurch sprachlich merkwürdig, dass in ihm urspr.
doppeltes bb in m,b aufgelöst erscheint, und dass bei dem gleichen wort
uns dieselbe erscheinung bereits im babylonisch - assyrischen entgegen-
tritt, denn dort heisst die fliege zumbu, so z. b. Sintfl. 3, 50 „(so zahl-
reich) Id-ma zu-ura-bi (wie die fliegen)" u. ö., siehe noch Del. A. St.
63 f., wo zu-um-bi ni-i-si und ni-il-ti „fliegen des löwen, der löwin (d. i.
die den 1. plagen)" zu übersetzen ist (siehe s. 282, a. 1 dieser arbeit). In
demselben buch ist s. 20, 122 anm, und 154 dahin zu verbessern (wie
auch Delitzsch in seinen Ass. Lesest, längst gethan hat), dass dass be-
kannte sumerische wort KüN „schwänz", wenn es assyr. Ideogramm ist,
zihbatu (aus zinbatu, = hebr. asT, arab. ^^J»^) lautet; vgl. vor allem IV
R. 11, 46a si-ll-bu zib-bat-su im-ta-na-as-sar ..der fuchs, seinen schwänz
— 369 —
das in der ganzen äthiopischen literatur nur Hen. 89, 10 ge-
brauchte altsemitische wort für „schwein", '^'>H,C' henzir {=
ai-ab. )r?V^) siehe s. 319); da die andern drei auch an dieser
stelle begegnen, so will ich dieselbe hier in Übersetzung mit-
theilen: „löwen, pardel, ^ hunde, schakalwölfe ItiHK'Ü'i''
azehta hier nicht wie sonst im äth. „hyänen", wegen des
folgenden ad' ebta^ was an einer andern stelle und im Voc. Ac.
KKM'^' geschrieben und mit Dillmann unbedenklich =
»jyo (siehe s. 307) zu setzen ist, sondern dem gebrauch des
ursem. Wortes dibu „wolf im arabischen (v^^o j „schakal") näher
kommend, hier „schakalwölfe*'], hyänen {t\b'f\ö'f''\^ wilde
Schweine (th^(0*ys 1^9^' hardvjd gaddm, wörtl. „Schweine der
wildnis"), füchse^ klipp dachse, -^ seh weine (das oben besprochene
wort; lies im text 'V'i'H.^'); sisit (Gl. Ae. = dibal^ was auch
noch nicht erklärt ist; Dillm. „falken", im lex. „ein wildes thier
(Hess er zurück?, ammsir der bist, inschr.)", wo in der sumerischen
columne deutHch KUN steht. — Ein weiteren beleg dafür, dass im am-
harischen noch manches von altsemitischem sprachgut steckt, was in der
äth. Schriftsprache wie es scheint verloren gegangen, haben wir z. b. in
dem ebenfalls in jenen äth.-amharischen glossarien (Brit. Mus. cod. 70
und 72 sowie eine Tüb. handschr.) aufgeführten wort für maus, t\f*^'
als (siehe unten) = assyrisch aisu; und wie auch die äth. literatur der
2. periode, so sehr sie in sprachlicher hinsieht hinter der der 1. periode
zurückstehen muss, doch zumal lexicalisch noch lange nicht genug aus-
gebeutet ist, zeige eine stelle aus der von Dillmann in seinem lexicon
nicht excerpirten geschichte des Abä Herjäkos (= Cyriakus) bischofs von
'flU'}^' (vgl. meinen Phys., s. 105), wo es (fol. 18, tecto, col. a der
Wiener handschr.) heisst: AtJ&'L" ÜtiOK' "hti- i'ÖÖ^'' hV-^-fl'
nOfl.?'! 1J&Ä*' (welch letzteres wort tf»^ s gciis in Dillmann's lexicon
nachzutragen ist) „wo sind die, welche auf rossen einher ritten, mit
grossem stolz (feindseliger stolzer Verachtung der andern, vgl. 'J",?PÄ'
und auch das arab. ^.^dxÄ.)?"
1 Dillmann: „tiger"; doch vgl. s. 2ÜU, anm. 2.
2 so ist natürlich richtig zu ändern, statt }i^'ö'(\'l''''> Dilluuinii
übersetzte früher „schakale".
3 Dillmann „kaninchcn"; doch siehe schon s. 864.
Homm cl, thiernamcu. 24
— 370 —
oder ein raubvogel"), geier, habichte (iTflp: höbdja\ Dillm.
„weihen"),^ adler {ftne\dsa^ urspr. vielleicht = (poivi^^ obwol
dies ins äth. — vgl. den äth. Pbysiologus, s. 7 — als fineks
übergegangen ist) und raben (5t^'^0"• Dazu gehört wegen
der gleichen Zusammenstellung der merkwürdigen alten Wörter
für schakalwolf (ursem. wolf, sonst äth. immer = hyäne) und
hyäne (sonst im äth. verloren) die andere stelle Hen. 89, 55:
„und er liess sie in der gewalt (wörtl. hand) von löwen und
pardeln und schakalwölfen und hyänen, und in der gewalt von
fiichsen."
Der ebenfalls in die erste blütheperiode der äth. literatur
fallende 2 Physiologus bietet von neuen, uns bisher nicht be-
kannten äth. (semitischen) thiernamen — die griech. lehnwörter
wurden bereits oben aufgezählt — zwar nur wenige aber sehr
wichtige dar; es sind dies nur ^^(0*i sähen „gepard"^ und
von vogelnamen *^^.'fl! „pelekan". Dass das s. 19 meiner aus-
gäbe stehende Ch^9^' ^^'^^ (var. Ch»9^' re'em) nicht oryx-
G "
antilope (= arab. ^s) heisst, also ein uns bis jetzt noch nicht
bekanntes äthopisches wort wäre, sondern spätere glosse im
Physiologus und fremdwort im äthiopischen (CN'n) ist, wurde
schon gezeigt; immerhin aber ist es in Dillmann's lexicon (auf
p. 234, dazu 1401) wenn auch mit dem beisatz „n. pr." nach-
zutragen.
Die zweite blütheperiode^ des äth. schriftthums, die erst
geramne zeit später, hauptsächlich ins mittelalter fällt und im
1 das wort heisst sonst auch „äffen"; urspr. wol ,,schreier" nach
Dillmann.
2 die beweise, die auch von den gelehrten ' allgemein (auch von
Dillmann stillschweigend in seiner recension) acceptirfc wurden, siehe in
meiner ausg., s. XVII f.; auch ins armenische war der Physiol. bereits
im 4. jahrh. übersetzt und es ist danach das in meinem Physiologus, s.
XXXVI, 14 ausgesprochene zu corrigiren.
3 siehe s. 300, anm. 2 und dazu 340 f., wonach das in meinem
Phys., s. XXVIII gesagte nur in sofern abgeändert wird, als dort über-
all für ^tt\(B*i (wie auch in der übers., s. 62) gepard statt panther zu
corrigiren ist.
* da man eine kurze Übersicht der äthiopischen literatur erst sich
mühsam zusammensuchen muss, der laie sie aber gar nicht findet, so
— 371 —
gegensatz zu den griechischen (und koptischen?) der ersten mehr
arabische (wie auch koptische) Übersetzungen, aber auch
äthiopische originalproducte umfasst, gibt uns für thiernamen
noch ganz interessantes an die band, wenn man auch immerhin
hier sorgföltig unterscheiden muss zwischen echt-äthiopischem
sprachgut, arabischen (und koptischen) entlehnungen und ganz
amharischen (sehr oft afrikanischen Ursprung verrathenden)
Wörtern. Die Schriften, die für unsere zwecke in betracht
kommen, sind folgende:
Von äthiopischen originalwerken, die für uns natürlich
immer die wichtigsten bleiben, ist vor allem zu nennen das
buch gadla takla hdimanot „martyrtum des (berühmten abesi-
nischen heiligen, des mönchs) Takla Haimanot (d. i. pflanze
des glauben s). Ausser den zwei arabischen lehnwörtern, nemlich
dem schon besprochenen ^^'^^'t's kerddindt^ und dem wort
seien hier kurz noch die übrigen Schriftwerke der ersten blütheperiode
(sprachHch der allein wichtigen und grundlegenden) ausser den schon
genannten (1. bibelübersetzung, 2. buch Henoch, 3. buch der Jubiläen
und 4. Physiologus) aufgezählt: 5. die sog. reliqua verborum Baruchi
(ein anderes als das apocryphum unseres bibelkanons, welches in der
äth. bibelübersetzung als anhang des propheten Jeremia und in kürzerer
redaction als bei den LXX sich findet ; übrigens sind auch die genannten
Reliqua verborum Baruchi in der äth. bibel ein anhang zu den Weissag-
ungen des Jeremia). 6. das apocryphum Ascencio Jesajae {ÖCi*l'f*'
h^ilf^flV) 7- der Hirte des Hermas. 8. das Buch des Cyrill ip^^dl^'
*i&C/t"ftO» sprachlich, besonders syntaktisch (wie lexicalisch der Phy-
siologus) mit eins der wichtigsten der älteren äth. literaturwerke. 9. die
Mönchsregeln des Pachomius. 10. die Apocalypse des Esra. — Davon
sind verschiedene theile der bibelübersetzung, femer das buch Henoch,
buch der Jubiläen, die Ascensio Jesajae und die Apocalypse des Ezra,
wie die Reliquien des Baruch, einiges aus dem Buch Cyrill und die
Regeln des Pachomius (letztere drei in der Chrestomathia Aethiopica, die
andern in bes. ausgaben) von Dillmann, der Hirte des Hermas von
d'Abbadie (Leipzig, 1860) und der Physiologus von mir (Leipzig, 1877)
herausgegeben worden.
1 siehe schon s. 364 f. Es ist an unserer stelle ein thier, das kräuter
und gemüse abweidet und zugleich mit '^ihaf't'' gehjjdt „klippdachsen"
und Ji*7^*7AP*'J' agrägelejön (vgl. oben akrtgeljön dasselbe, nemlich
XoiQoyQvXXtoq) „Stachelschweinen" erwähnt wird.
24*
— 372 -
4»CJ^"-" ^^''^'<^ „äffe" = öj^ (siehe s. 329) ' kommt liier ein ganz
neues unbekanntes wort vor an einer stelle (siehe Dillm. lex.,
p. 434), die also lautet: „und ihr (der dämonen) geräusch (lärm)
ist wie das getös von pferden am tage der schlacht, und sie
schreien ferner wie ^^l,^^i hdhcrät (Dillmann, der ^^pi^p
vergleicht, „raben") und sind neidisch auf einander wie hunde".
Ferner kommt hier •7rh.5 g^^}^ „klippdachs" vor (siehe s. 371
anm. 1).
Weiter sind unter den äth. originalbüchern zu nennen das
im 15. jahrh. von Georgios in Abesinien in klassischer spräche
verfasste mashdfa mestir „buch der mysterien", dann ein me-
dicinisches originalwerk, das bereits stark amharisirende mas-
hdfafaus^ und die durch schöne spräche ausgezeichnete chronik
von Axum, deren anfang das oft citirte hebra nagast „rühm
der herrscher" bildet, nach Dillmann „gegen ende des mittel-
alters" entstanden. Aus letzteren hebe ich für unser interesse
hervor das in der bibelübersetzung nur einmal (Luc. 3, 7) in
der bedeutung „viper" (ebenso im Physiologus einmal, p. 10,
z. 3 meiner ausgäbe, wo es sehad' dt geschrieben ist) vorkom-
mende rt'flJ^'J'lh: sahde dt^ welches im Kebr. Nag. no. 94 zu
einem fabelhaften thier gemacht wurde („sie zerstörten die
Stadt der Äa^6^e'a^, die ein menschenantlitz, an ihren lenden aber
einen eselschwanz haben"), dann das nur in Chr. Ax. f. 89 be-
gegnende amharische <p/Vs wdld (natürlich aus ^b\i wa eld =
Joti, siehe s. 280 entstanden), das hier seine gemeinsemitische
bedeutung „Steinbock" hat, während das äth. 0hd^' we eld in der
bibelübersetzung (nur einmal, Deut. 14, 5) das nvyaqyoq „weiss-
steiss" der Sept., eine grosse, sonst in Afrika (aber nicht in Habesch)
vorkommende antilopenart wiedergibt; ferner nur Chr. Ax. f.
89 und M. F. hPH'i' agdzan und hP^l' agdzen eine anti-
lopenart (strepsiceros, siehe s. 251, anm. 3); M. F. f. 308 das
koptische lehn wort '({'%: behe „nilpferd" (nur noch Macc. f. 12
und Lit. 176, 4) und das wort Oll*^' 'angüg „Wassereidechse"
* denn die Aethiopier nennen den den Semiten sonst unbekannten,
in ihrer neuen heimat Abesinien aber heimischen äffen WQS^s hobdi
(,vgl. schon 8. 354).
— 373 —
(vgl. schon s. 93 und nnten den pl. OVT^T^-'; <^er sing. O'i'hl'
findet sich nur noch LiturgJ und Lev. 11, 30): „er tauchte ins
Wasser wie frösche, Wassereidechsen und das nilpferd" und
ebend. f. 43 das hier „stier" bedeutende ^n>A' (sonst ja „bock"
und „widder"); endlich noch im mash. faus ^t^^i huenkuen^
(was sonst blos „motte" heisst) ein geflügelter im holz ent-
stehender den obren geföhrlicher wurm.
Ich beschliesse die hier in frage kommenden äthiopischen
originalwerke dieser zweiten literaturperiode mit der erwähnung
der rein abesinischen späteren dichtung, des sog. „unechten
Maccabäerbuchs". Da lesen wir unter andern thiernamen
auch (f. 10) das interessante rhrt.*}' hasen (Schmetterling?), wo es
heisst: „und sie gehen schnell unter wie der Aö^eTi, welcher ausfliegt
(wörtl. „ausgeht") aus seiner behausung, und dessen spur nicht
mehr gefanden wird und der nicht mehr zu seiner wohnung
zurückkehrt", f. 24 }ititi,s elale^ nach Dillmann vielleicht „beugst",
weil im amharischen alale „eseihengst" heisst. Die stelle
lautet: „anfüllung des bauches ohne mass wie der (wie es ist
beim) elale des pferdes und das (bei dem) Wildschwein {ha-
rdujd za~gadämy^ Ferner f 5 zusammengenannt mj^oiA^ fl>«j^^.:
flUifAl*' wattal (siehe s. 286) wa-tord (siehe s. 251, anm. 3)^
wa-hajaldt (siehe s. 279) „wildziege und steppenkuhantilope ^
und bergböcke" und endlich f. 12 die gesellschaft folgender
wasserthiere: „schlangen (hier wol seeschlangen), wale (oder
andere grosse seeungeheuer, äth. O'i''flC'lh0i krokodile Qiargasdt\
eidechsen (pl. des oben genannten wortes), nilpferde {{[^Av^i
bihdt^ pl. von »fl'Y,: behe nach Dillmann's Schreibung) "^ und
frösche^ (wa-htarnand dty^
1 d. i. die in dem röm. N. T. mitgedruckten Liturgiae, die viell.
aus dem koptischen übersetzt sind.
2 vgl. auch Sx. Masc, wo von der milch dieser antilopenart ge-
sprochen wird.
3 Dillmann „büffel", doch siehe s. 374, anm. 2.
4 das amharische wort dafür, was einmal im Mash. Fs vorkommt, ist
^^d' gomdri.
5 das ursem. dap[ar]da u (vgl. c (Xft^ und tTi^"^) ist im äth. nicht
mehr erhalten.
— 374 —
Die literatur der aus dem arabischen ins äthiopisclie über-
setzten Schriften ist sehr zahlreich und gehört sämmtlich in
diese zweite periode, hauptsächlich ins 15. (auch noch ins 16.)
Jahrhundert. Ein juristisches buch ist das ^^di' ^1/^^'
fetha iiagast^ im 13. jahrh. von einem ägyptischen Araber ge-
schrieben und im 15. unter diesem titel, ins äthiopische über-
setzt; dort steht 44, 2 eine interessante stelle: „biene Oli-flO
und wilde henne (^ffs «^. -^«Z-; ^oc. Ae. ff-" ffl-^-" ^C'^
Isenberg: a large white bird, which eats grass-hoppers) und
kranich (h»^-fU') ^^^ steppenkuhantilopen (-f-^l": tordt^ siehe
schon oben; in der bibelübers. nur Deut. J4, 5 ßovßalog)^ und
adler und wilde ochsen ^ und verschiedene arten der fische". — In
dem vonDr.Cornill ausführlich besprochenen i/oÄ'fhii.' ¥Aft4«5
infUfl"}' mashafa felasfä taMbdn „buch der weisen philosophen"
lesen wir das in der bibelübersetzung nur „Spinnengewebe" be-
deutende w/Jt"' sdrU „spinne", 3 sowie den in Deut. 14, 18 in
der form ?ifl7^'>fl/lh' abag^enhäJi^ hier aber ohne Jifl; aha
stehenden f^i T^'Jflrh' ^ ^f cf^enbdh^ den (specifisch) abesini-
schen hornvogel. — Das gleichfalls aus dem arabischen ü,ber-
setzte ftV' hf'O'^' ^end aihüd „künde von den Juden" des
Pseudojosephus (von Dillmann stets als Jsp citirt) sagt p. 283:
„der könig von Indien (ü'JJ^:) mit vielen elefanten (VI^I^O"-
Doch da das sofort an das indische ndga (siehe schon s. 325)
erinnernde ^"i; nage bereits in der bibelübersetzung (also im 4.
jahrh.) im äth. vorkommt, so kann dieser stelle deshalb kein
gewicht beigelegt werden Seltsam ist, dass ja in Aethiopien
selbst wilde afrikanische elefanten sich finden; diese nannten
die Aethiopier ^hC^lfs harmdz oder wol richtiger geschrieben
1 über die richtige bedeutung von ßovßaXoq siehe meinen Physiol.,
s. XXXIII.
2 dies sind die kafferbüfFel (amh, gös), während die erst spät von
Asien (über Aegypten) nach Habesch verpflanzten eigentl. büiFel äth.
p{ff^l{i gämüs (urspr. persisch, siehe s. 229) heissen.
3 so nur noch in den im 16. jahrh. aus dem arabischen ins äth,
übersetzten homilien des Chrysostomus.
— 375 —
ÜClil- harmds^ ihr südsemitisclies quadriliterum ^m^^ ^ oder
y^^ auf dies ihnen bei ihrer Übersiedelung nach Afrika neue
thier übertragend. Ich halte an der schon an verschiedenen
orten von mir ausgesprochenen ansieht fest, dass schon lange
(und zwar schon im 2. Jahrtausend) vor Chr. geburt zwischen
Indien und dem westlichen Orient ein verkehr bestanden
haben muss, für den der hauptstapelplatz Südarabien (Ophir)
war, '-^ und sehe in J7^: nage wie im arabischen J^xi f^l uralte
indische lehnwörter. Der gezähmte und dann seines elfenbeins
wegen schon im altertum berühmte elefant war also den Se-
miten von Indien her bekannt; für den in Afrika einheimischen
elefanten dagegen verwandten die Aethiopier aus ihrem eigenen
semitischen Sprachschatz worte; er war ihnen, als sie von Süd-
arabien herüber wanderten, so unbekannt und neu, wie es
ihnen der indische gewesen wäre, wenn sie dorthin eingewandert
wären. — Die aus der im 13. Jahrhundert im arabischen
Aegypten entstandenen heiligenliteratur übersetzten und im
äthiopischen noch vermehrten Synaxarien mit ihren rein
äthiopischen poetischen anhängen, den Encomien, und den
ferner zu dieser literaturgattung gehörigen iJ^Al"' gadldt d. i.
vertolgungen der heiligen, geben uns noch manche interessante
ausbeute für thiernamen.
InSynax.Genb. 6. 10 kommt das eben besprochene rhCVlfs
harmdz in einem Zusammenhang vor, der wol auf nichts anderes
als den elefanten schliessen lässt; denn dort wird von kästen
(sargen, **if^'}i ääsün) aus knochen (oder bein) des harmdz^
den todten dröin zu legen, gesprochen; wer dächte da nicht
1 jj*Mö|^ löwe, (jj-Lo*^ pardeljunges und das schon s. 333 be-
o
sprochene äth. lehnwort \j**^yS^, also im arab. von verschiedenen wilden
thieren; im Tigr^ heisst rhC^'^ftv pl- rh^*^ft-' (mit rti) „elefant".
2 vgl. 8. 325, anm. 2. Ob die Inder ihr Abhira nicht erst von den
dorthin kommenden leuten von Ophir, d. i. den über Südarabien nacb
Indien fahrenden Phöniziern, benannten V
— 376 —
sofort an elfenbein? ^ Eben diese stelle und der schon erwähnte
umstand, dass VCHtl' harmds im Tigre^ elefant heisst, sind
daher die hauptbeweisgründe meiner gleichsetzung dieses worts
mit dem „wilden, afrikanischen elefanten". Wenn oben auf-
gestellt wurde, dass die Semiten das elfenbein von Indien her
kennen lernten und bezogen, so steht diese aus einem im
spätem mittelalter ins äthiopische übersetzten buche genommene
stelle damit natürlich in keinerlei widersprach. Die semitischen
Abesinier werden übrigens auch wol mit der zeit den in ihrer
neuen heimat für sie fremden und ungezähmten thieren das
elfenbein abzunehmen und zu benutzen gelernt haben. — Das
gerade in den Synaxarien z. b. Sx. Mag. 16, 23 (dort „löwen
zahm wie katzen") öfter begegnende ^ao^s d^mmat könnte
man für ein arabisches lehnwort halten; doch es kommt schon
einmal in der in die erste periode der äth. literatur fallenden
epist. Jerem. v. 21 (= Baruch 6, 21 unserer bibel) vor, wo
griechisch cnlovQog entspricht; ausserdem ist dies schon des-
halb unwahrscheinlich, weil das wort kxl^ sehr selten im
arabischen isi^ Merkwürdig ist die stelle Sx. Teq. 1 „er
stürzte sich mitten ins meer, dass ihn die fische frässen und
die wale und die demmatdt^^\ sollte da an eine besondere art
1 in dem von Ludolf (comm , s. 347) erwähnten über mysteriorum
(einem andern buch als das oben besprochene mashafa me6i*r) kommen noch
folgende zwei stellen vom harmäz vor: „er fand (stiess auf, ^hO') ein
grosses thier, dessen name falfal (^«A<^.A') ist, was auf abcsinisch
(flrhflrt.') harmaz heisst"; und in einer andern heisst es „wohnort des
harmäz und der mendesantilope {^MlTl' deskeny. Sonst heisst im äth.
^A^A' falfdla ,,aus-, hervorbrechen" also eine passende etymologie
für den wilden elefanten. — Dies lib. myst. bietet noch zwei interessante
ana^ ?.syo/xsvam der stelle flK'J^As Hfl^Ki^« 4*^^A5, zw3i Wörter
für „laus" wie es scheint, das zweite natürlich = J^* und Jl^i* (Jer.
50, 12 kommt 4*^^A' „lausen" vor); V'f'A' heisst sonst „heraus
reissen".
2 ein neuer beweis von der altertümlichkeit des Tigre, besonders
dem amharischen gegenüber; vgl. schon s. 850, anm. 4.
•'' vgl. Seite. 31 8 f.
— 377 —
Seekatzen zu denken sein? — Sx. Genb. werden seltsamer weise
grosse schlangen (draclien) •f'HD'^'l's tamandt (ein wort, das
erst in dieser periode vorkommt) zwischen den elefanten und
löwen erwähnt, — Sx. Masc. 5 steht das «tt. Xey. pao^fis gä-
mus büffel (amharisch gosh, vgl. Voc. Ae. Äfth'J' ^ H' ^Ti'
Dillm. lex., p. 1098), das in allen semitischen sprachen bekannte
persische lehnwort (siehe s. 229). — Sx. Mij. 30 sowie in den
Encomien und im schon besprochenen buch der mysterien
kommt ^n>A- ddheld auch in der bedeutung „stier" vor. —
Rein aus dem arabischen herübergenommen- ist H^fl^Cs zandhir
„homissen" (== v-oL5v, pl. von sy^\ oder >La30, das nur Sx.
Ter. 18 vorkommt: „wenn der könig von Färes (d. i. Persien)
zar Stadt Nisibis kommt und sie umlagert, so schickt er (Jacob
von N. nemlich) über seine truppen wölken von homissen und
wespen, und diese schiessen los auf die pferde" (siehe den äth.
text dieser stelle Dillm. lex. p. 1054). — Zunächst arabisches,
urspr. aber tamulisches lehnwort ^ ist ftl^tl' tawos „pfau"
((j^.LL), das ausser einer stelle in den synaxarien nur noch
in den gleichfalls aus dem arabischen übersetzten homilien des
Chrysostomus und den aus dem koptischen übersetzten consti-
tutiones apostolorum vorkommt. ^
^ diese identificirung {dashen = mendesantilope , LXX xgayk'kaipoq,
und goali wahrsch. mit amh. er weichung aus ^O^^l\i gämüs) scheint
auf einer ähnlichen Übertragung zu beruhen, wie sie sicher bei ßovßakog
und bubalus, yÄJ und yi*.Ä.»j| üb u. a. vorliegt; nach andern ist
übrigens gosh der (wilde) kafferbüffel (äth. AÜ'^' *l^9^' Idhema gaddrn
„ochs der wildnis") und nicht der in Abesinien nur gezähmt (wenn
wild, dann höchstens erst verwildert) vorkommende und erst spät aus Asien
über Aegjpten eingeführte gämüs (Hartm. a. a. o., s, 347), den auch die
dortigen Araber JÜLÜ ^yA^ gämüs al-hdla nennen.
2 alttamulisch toghai; das im tamulischen jetzt gewöhnliche wort
für pfau ist m^jü.
3 im koptischen text wird wahrscheinlich ein aus dem griechischen
{xawq) entlehntes wort gestanden haben; eben dieses rawc nahmen
auch die Araber herüber (jjA<»Lb) wol durch Vermittlung der Syrer,
— 378 —
Dass diese constitutiones apostolicae wirklicli aus
dem koptischen übersetzt sind, hat W. Fell dadurch wahr-
scheinlich gemacht, dass er dies für die canones apostolicae
bewiesen;^ von beiden existiren auch arabische Versionen, die
wie andere obengenannte arabische bücher im 13. jahrh. ent-
standen sein mögen. Professor Dillmann ist der ansieht, dass
der äthiopische text aus diesen letzteren ebensogut als aus den
koptischen liturgien übersetzt sein könne. ^
Nachdem nun dieser überblick über die äthiopische litera-
tur beendet ist und wir bei unserm rundgang zugleich die
thiernamen betrachtet haben, die noch nicht in der äthiopischen
die Griechen aber bekamen das wort, wie schon früher die Hebräer zu
Salomo's zeiten, aus (Süd-)Indien. Dieser Übergang wurde früher von so
gelehrten fachmännern, wie vom indologen A. Weber (Indische Skizzen,
s. 74) in frage gestellt, wird aber jetzt auf grund neu hinzu gekommener
beweisstützen von demselben forscher als ein sicheres ergebnis der
Wissenschaft hingestellt (Ind. Literaturgesch., 2. Aufl., s. 2, anm. 2, schluss,
vgl. auch schon diese arbeit, s. 326, a. 1), so dass wir nun eine ganze reihe
solch uralter culturentlehnungen als bewiesen vor uns haben und da-
durch endlich die frage nach der herkunft der durch die ophirfahrt zu
Salomo gebrachten thiere und produkte endgültig gelöst sein dürfte
(vgl. dazu schon meine ausführungen s. 324 fl'. und s. 330). Da also
die Wörter ö*^b^, ä"'af?!? und B''':sn (1. Kge. 10, 22) sich als indisch er-
wiesen, so wird zu dem noch übrigen ö'^ate^N (1. Kge. 10. 11) jedenfalls
noch der beweis für die gleiche herkunft erbracht werden können, und
es darf auch wol ohne denselben deshalb von vornherein als indisch
gelten.
1 Canones Apost. aeth., Lips. 1871; p. 12.
2 sei dem nun in diesem fall wie ihm wolle, jedenfalls ist eine ge-
nauere Untersuchung vieler äthiopischer literaturwerke auf eine etwaige
direkte herübernahme von koptischen originalen hin ein noch ganz un-
bebautes feld, das noch viel fruchte verheisst. Vgl. auch anm. 1 auf
s. 373. Fell sagt am angef. ort, p. 11: „Facile intelligi potest, versionem
äthiopicam non modo canonum apostolorum, verum etiam totius libri
Synodi e textu aut Arabico aut Coptico emanasse; id quod ut alia prae-
termittam, ex eo colligere licet, quod Abessini omnes fere libros de
rebus ecclestiasticis tractantes nonnisi interveniente ecclesia Alexandrina
acceperint." Nun versucht aber Fell weiter zu beweisen, dass die ca-
nones- aus dem koptischen übersetzt sein müssen; die constitutiones apost.,
die auch im synodus stehen, müssten in diesem fall und nach Fell's an-
sieht also auch aus dem koptischen übersetzt sein.
f
— 379 —
bibel oder wenigstens in anderer bedeutung .als dort vor-
kommen, so will ich nun in kurzem die den Aethiopen wirklich
bekannten in Abesinien heimischen säugethiere nach ihren
-'namen in der .ge* ezsprache und mit kurzer angäbe der etymo-
logie und der belegstellen vorfuhren und durchgehen, um dann
dies so gewonnene bild zunächst mit der heutigen abesi-
nischen fauna und endlich zum schluss mit der Vorderasiens,
der eigentlichen weit der Semiten, zu vergleichen:
1. löwe O'idfl' '^(inbasd (= arabisch ^j^J^ siehe schon
s. 293, was urspr. wol der „grimmig blickende", von (M*xt,
heisst) passim z. b. Gen. 49, 9, Phys. cap. 1 (s. 1 fP.; dort auch
Ö^ii' O" ^^^^ O" h'iil'tyV't'' ^^^ jungen und vom weibchen),
ferner Phys. 18, 21 und 33, 11; pl. 0^'tttl^'' z- b. Hiob 4, 11.
Phys. 33, 10. 139, 12. Hen. 89, 10. 55 (siehe oben s. 369 f.).
2. pardel JJT'Cs namr (== I4J, ^733 siehe schon s. 294 f.)
z. b. Cant. 4, 8. Hos. 5, 14; pl. M9^C^' Hen. 89, 10. 55
(siehe schon s. 369 f.).
3. gepard S{ih(0^' sdh^u (siehe schon oben s. 370, anm. 3)
Phys. s. 15 (cap. 16) ccn. Isy.; die dort cltirte bibelstelle (Hos.
5, 14) hat im Frankf. codex ^^O „pardel".
4. bär Ä'-fl: debb {= ursem. dubbu^ siehe s. 301)^ z. b.
Hos. 13, 8. Apoc. 13, 2 (LXX aQxog). Phys. 33, 11; in der
spätem literatur z. b. Sx. Masc. 27 („haus der löwen und des
baren"); pl. I^d^s z. b. Sap. 11, 18.
5. fuchs «fr^^Ä*As If^ensel [das altarab. Jl^oLj „kurz" eig.
„abgeschnitten" (vgl. Juai „abschneiden") wie das äth. 'fe^'A'
„blatt, laub" passen der bedeutung halber nicht; das alt- und
class.-arab. [jaJ3 „ein thier, ein wild erjagen" (siehe s. 307 oben,
vgl. auch Här. Muall. 11 ^\jl}\ „die Jäger"), dessen grund-
bedeutung wol „auf etwas losspringen" ist — so noch im äth.
selbst, neml. 4»Väs „springen", woher auch «f^^Ä*«" „floh" 1. Kg.
1 über das wirkliche vorkommen des baren in Habesch siehe noch
unten am schluss der äth. säugethiernamen.
— 380 —
24, 15, kommt — wird da,her unserm äth. quadriliterum ' zu
gründe Hegen] z. b. Hen. 89, 10. 55 (siehe schon s. 369 f.), Phys.
cap. 15 (s. 14),^ Luc. 13, 32; pl. «fe^X'A-' an drei im Phys. s.
14 f. citirten bibelstellen und sonst. Vgl. auch noch das Sprich-
wort bei Theod. Petr. „kommt auch ein löwe (O'Jfl^O in die
höhle eines fuchsen (*7fls 4*^^Ä'A.s) oder ein fuchs zu einem
löwen ?".
6. hyänenhund 'MnP'As talmeld (siehe schon s. 361; der
anklang an die semitischen Wörter für „fuchs" — vgl. s. 311 —
ist Zufall)"^ z. b. Gen. 49, 27. — pl. -htf-A^s Matth. 7, 15,
i-VivA-l-s Matth. 10, 16.
7. schakalwolf ^^tf)- ze eh (zur etymologie siehe die
nächste nummer) nur zweimal in dieser ursprünglichen be-
deutung, nemlich Hen. 89, 10. 55 (dort pl. Kifh'fl'ihs)' siehe
schon s. 369 f.
^ vgl. Fränkel, Beitr. züt Ei-klärung der mehrlaut. Bildungen im
arabischen, Leiden 1878, s. 47 ff. (capitel: L an die dreilautige wiirzel),
wozu also auch V^'JÄ'A.' gehört. Ein capitel (>*A.i, wozu das arab.
reiche beitrage geliefert hätte, (vgl. obiges Jw^aJLs, ferner ^Xß^'i T^T**^
(j**A^Ä u. a.) fehlt in der angeführten arbeit.
TV» 2 griech, dort (in der Überschrift z. b. negV) dXdönsxoq.
3 wenn wir sonst für die erste periode der ge'ezliteratur analogien
zur annähme syrischer lehnwörter hätten, so wäre bei 'f'Trf'A' die einzige
möglichkeit einer erklärung eine entlehnung aus der syr. form des ursem.
tu diu, nemlich aus jii^Z talä anzunehmen; eine analogie hätten wir
allenfalls in 'p'^s (siehe unten no. 32, b, a), was nur von syr. ]hoZ
entlehnt sein könnte, wenn nicht 'f'/g** sich sonst aus dem semitischen
(Weiterbildung von CD|jC-) ganz gut erklären Hesse, so dass eine ent-
lehnung überhaupt abgelehnt werden muss. Ja ich glaube jetzt ent-
schieden, dass unser wort, worauf besonders die amh. Schreibung »^hA'
töJdd hinweist, (wie «f ^s von (DVCh 't'ß'd/}' von ^d/}') nur eine
Weiterbildung von einem zu erschliessenden ivakl ist, welches vielleicht
neben den jetzigen abesinischen namen für „canis lupaster" lookere und
für fuchs walgie {= ^PAJ'* Isenbergs?) schon in alter zeit existirt hat.
— 381 ^
8. hyäne a. /HK-fls ^^'«^^ [dies das gewöhnl. wort im äth.,
siehe darüber und über die ursprüngl. bedeutung s. 303 (auch
307, wie das dort am schkiss von anm. 3 bemerkte) und s. 361]
Phys. cap. 24 (s. 20 f.); Jer. 12, 9 u. ö. Dreimal entspricht
es in der bibel, wol nur aus nachlassigkeit des Übersetzers,
dem gi-iech. vg. Der pl. lautet hUh'ü't'- z. b. Sir. 13, 18.
^' Ö'ÜÖ' M'^ (siehe s. 307) nur noch Hen. 89, 10. 55
(siehe schon s. 369 f.).
9. elefant a. J1: nage (urspr. der asiatische, dessen heimat
Indien ist, siehe s. 325) Hen. 86, 4. 87, 4. Phys. 35, 2. 13. 15;
36, 6. 9. 16. 20. Hos. 10, 4; pl. JV^: Phys. 36, 17. Isp. 283
(siehe s. 374). — Sonst in der bibelübersetzung immer nur in
der Verbindung 4*CV! VI' „elfenbein", z. b. Cant. 5, 14.
b. VC^tl' harmäs (siehe ausführlich s. 374 f. und vgl.
schon s. 333) Sx. Genb. 10 (siehe s. 375 f.) und zwei andere
belegstellen in Lud. comm. (siehe s. 376, anm. 1) aus dem
Lib. myst.
c- ^A^A' falfal (ob dies wort, wie schon Dillmanri
andeutet, etwas mit dem arab. Jui f^l zu thun hat?) ^ Lud. aus
dem Lib. myst. (siehe ebendas.).
d. Jh^AHfl' tlbds (n. peregr. == sX€g)ag) Phys. cap. 43
(s. 35 f.). 2
10. nilpferd 'fl'^: b^he oder ^rfi*- bPM (kopt. lehnwort,
= n-eg^e) siehe sämmtliche belegstellen bereits s. 372 (dort
auch der pl. fl^^'Th! wie von einem sing. ü/\s bth);- das im
Mash. Faus begegnende (amharische) ^^^' gmndri wurde
ebenfalls schon s. 373 anm. 4 notirt.
11. nashorn^ a. thd/^' harw (siehe schon s. 332 f) nur
Hiob 39, 9 JiC*B' thd^' ^^^^ harU fxovoKSQwg (siehe s. 367,
' diese vermuthung wäre dann auf s. 324 nachzutragen.
2 siehe schon s. 367 und die sich dort auf meine ausgäbe des Phy-
siologus findende hinweieung.
3 vgl. über dieses thier ausführhch Hunzinger, Ostafrik. Studien
8. 332 ff. anm.
-^ 382 —
anm. 2). Das wort YyC^l^AsCXi' aurdhars (var. hO^ii^Ch'
aurdr^s und hfO^^dtl' nurdris) des Voc. Ae. ist natürlich nur
eine entstellung aus eben jenem arwe karis, wörtl. „das thier
nashorn".
^- hChTÄ"' karhand (siehe schon s. 328) nur xjj 28,
6 und zwar vers. nova; in der älteren steht Hhdi^^' ^C^h'
„das mit einem hörn versehene", hehr. QN^;^ vgl. auch xp 91,
11, welche stelle im Phys. 19, 17 f. citirt wird (hiw»; |fÄ4'C^:
„wie ein einhorn"), während die Überschrift des stückes das
äthiopisirte wort (xovoxsQoyg selbst (siehe s. 366) darbietet als
wörtliche Übersetzung der aufschrift 7ie()l tov [xovo/.eQcoTog. —
Da das afrikanische nashorn wirklich in Abesinien vorkommt,
so war nichts natürlicher, als dass die äthiopischen Übersetzer
sich unter dem ihnen in den Sept. vorliegenden wort „einhorn"
gerade dies ihnen bekannte thier, noch dazu das einzige nicht
fabelhafte thier, das wirklich blos ein hörn besitzt, gedacht
haben.
' dass zur genaueren bestimmung jenes ökii (ass. r\mu) die falsche
Übersetzung der Alexandriner, (xovoxeQwq, nicht benutzt werden darf,
versteht sich nach dem s. 227, anm. \ ausgeführten im zusammenhält
mit den beschreibungen des thieres selbst im alten testament und den
sonstigen vielen analogien von falscher wiedergäbe der alexandr. Über-
setzung bei thiernamen, wie ich solche schon öfter anzumerken gelegen-
heit hatte, ganz von selbst. Ob übrigens die Alexandriner unter (lovo-
xsQwq sich (wie die abesinischen bibelübersetzungen) das nashorn dachten,
ist mir sehr zweifelhaft; wenn man die vom einhorn erzählte fabel in
dem ja gerade in Alexandria entstandenen Physiologus (vgl. die übers.
in meiner ausgäbe s. 68 f) betrachtet, so muss man viel eher an ein
thier wie die oryxantilope mit ihren langen spiessförmigen hörnern, die
weil sie so eng an einander sind, von fern und der seite aus wie eines
dem äuge sich darstellen, denken (vgl. auch die altaeg. darstellungen,
wo die hörner oft nur als ein einziges erscheinen, während sie bei anderer
Stellung des thieres deutlich als zwei hervortreten und dazu Sundevall,
die Thierarten des Aristoteles (Stockh. 1863), s. 364, no. 46 ogv^ und s.
90, no. 71 ovoQ ivöixog, wo ebenfalls gezeigt wird, dass die sich an beide
anknüpfende fabel von einhorn ihren Ursprung in von der seite ab-
gebildeten oder gesehenen antilopenarten hat). Dass die Araber das
gleiche wort (iW^) für das junge oryxantilopenweibchen brauchten,
wussten die Alexandriner kaum.
— 383 —
Da ich das im buch Henoch vorkommende wort fl^fl/t^i
sisit nicht für den namen eines wilden thieres, sondern eines
Vogels halte ^ (siehe s. 369 f.), so gehen wir weiter zu den
12. äffen; merkwürdiger weise haben die drei hierher-
gehörigen Wörter jedes noch eine andere bedeutung in der
thierwelt:
a. If flj&! hobdi (siehe s.370, a. 1) 2. Par. 9,21 tiI^tjaol; 2
Phys. cap. 45 (s. 38) Tiegl tov md^rpiov (vgl. auch no. c);
Gadl. Tacl. Haim. „der satan erschien unter dem bild eines
äffen" (H^J^^As If flj&s) und Mawäs. (= antiph.) 13 „antilopen
(CDJ&HlAO hast du zum gebet niederfallen lassen und äffen
hast du zum gottesdienst gerafen {(Diffi^' MViliXi')-, selig bist
du o Abbä Johann!". — An drei andern bibelstellen sowie im
buch Henoch (so 89, 10, vgl. schon s. 370) heisst l/'flj&s immer
„habicht"; Jes. 34, 11 haben die Sept. Yßetg^ wo im äth. d-er
plural. \f(\f^i steht.
h. d/i^h' fineJcs blos nach Ludolf (Hist. I, 10, 58)
und dem amharischen (Voc. Ae. = "h^ll: oder t'dtH' gurezä,
ebenfalls eine affenart und zwar mit langem schwarz und
weissem haar, in der zool. colobus genannt) „meerkatze" (cerco-
oder galeo-pitheculus) , während es Hen. 89, 10 (siehe s. 370)
der name eines raubvogels ist (vgl. in letzterem fall ifJhfts
fineks = (polviKog des Physiologus, was das Yoc. Ae. durch
IfilC' „adler" erklärt; bei fineks „meerkatze" wäre dann eine
ähnliche Übertragung zu statuiren, wie wir ihr s. 338 £ be-
gegneten), und
c. rhAA^P"' halastjo nach Ludolf (Hist. I, 10, 74) und
dem Voc. Ae. (|f: CMt\i totd) ^ „pavian", an den sechs bibelstellen
aber, wo es vorkommt, immer dem ovayQog der LXX ent-
sprechend; ebenso Phys. s. 8, z. 12 ff. rhAAl*?"' ovaygog und
s. 38, z. 6 „über den wildesei (rhAA^P"0 [und den äffen (Ifflji»,
siehe oben)]" tieqL tov ovaygov [/,al tov 7il^i]kov].
* nach Dillmann Lex. p. 394 „nomen aut l'erae aut avis rapicis cu-
jusdam"; vgl. auch die übers, des Voc. Ae. ^flA' dtbal.
2 heut noch amharisch hobai (Papio hamadryas der zool.).
3 Papio cynocephahis ist der zoologische t. t. dieser affenart.
— 384 —
13. klipp da chs "^rh.' 9^^ß (lieut im Tigre 7rhi&! gehei
„iimrnielthier") Hen. 96, 2; pl. ^Iduf^'- ^ 103, 19 (LXX toigo-
yQvlliOi „Stachelschweine"), ' Prov. 24, Gl. Hen. 89, 10 (siehe
s. 369), Gad. T. H. (die stelle schon s. 364 mitgetheilt) ; das
9 o
arab. wort für dieses thier ist o^ (siehe s. 322).
14. igel (und Stachelschwein, siehe s. 365, anm. 1)
4^'>^'Tis ku^nfbz (siehe s. 339) Jes. 14, 23 vrs. alt. {exivoi);
34, 11. 15; Phys. cap. 14 (s. 14) sxlvov.
15. maus a. h'i^'P' cinsawd Lev. 11, 19, Reg. Pach. s. 65
unten und noch an einigen stellen (pl. Ji'i'Ä''lhO- ^
h. i\f^f\' ^^'^ (^•ss. aisu Del. Ass. St. 86, 8j nur noch
im Voc. Ae. (siehe schon, s. 368, anm. 1).
16. fledermaus ^Ti^'- sßgnat (Lev. 11, 19, Deut. 14, 18.
Ep. Jer. 21 {vvy.TSQlg); Job 30, 29 {oeigrjvwv).
17. hase iWJ'J'J-rtfS mantale (von einem stamm bn2?) siehe
schon s, 364.
18. pferd ^^ft: faras [siehe s. 44 und vgl. für das vor-
kommen der pferde in Aethiopien schon in der vorchristl. zeit
das auf s. 356, anm. 1 wie auf s. 45 bemerkte] ^ passim, z. b.
Gen. 49, 17. Phys. 13, 3; pl. h^^tl' (z- b- in der s. 368, anm.
1 mitgetheilten stelle aus Herj.). — lieber TiAAt^ Ä,dtl' (amh.
heisst KAA»: ctlal^ speciell „eselhengst") siehe schon s. 373.
19. esel ^Ä'*7s ö^% [-..Jcs». (Dillm.) zu vergleichen, ver-
bietet das reine «; am allerwenigsten ist an ^t>yo zu denken.
i im Urtext (Ps. 104, 18) der pl. von )t'6 [südarab. ^^^jJi^ dass., also
ursem. tapanu (urspr. der „rauhe")], was ebenfalls „klippschiefer" be-
deutet.
2 ein weiteres wort für maus steckt vielleicht in dem Kedr f. 89
mit Ol^3\,*Ps 'ans^wd (var. von tii^^') genannten ^Tf^C' tenkür
„(die heiligen gefässe mögen wol verwahrt werden) damit nicht die
mause oder ratten(?) darüber kommen" (H'JÄ.'Ps hO^s T'J'feCO-
3 zur urspr. bedeutung ist das s. 49 oben gesagte nachzusehen, wo
nur vergessen wurde, noch auf äth. h^dfi' »(ein gebäude) niederreissen"
zu verweisen.
— 385 —
was persisches lehnwort uud erst spätarabisch ist] passim, z. b.
Gen. 22, 3. Phys. 13, 8; f. h^l^' Kuf. 18; pl. fcJi^«?'.
20. maule sei fl^'A: ^«^^ (siehe schon s. 113 f. wie 216)
z. b. Gen. 45, 23 {^uiovog; einmal für ij 'mnog Gen. 14, 16).
21. wildesei a. ditih't?"' Iialastjd (siehe schon oben
no. 12, c).
b. hJ^V 1^9^' (^dga gaddm (d. i. „esel der wildnis")
Hiob 24, 5, Jes. 32, 14, Hen. 89, 11.
22. Schwein th/fOhf' hardwjd (siehe s. 319; die ältere
form ist ^^Ohfi haraujd und th/LVy' k^^'^'^V^) 2- ^- I^®"^-
11, 7 u. ö. [immer dem zahmen schwein der LXX entsprechend;
das wilde heisst ^' 1^9°: h. gaddm, so Hen. 89, 10 in der
schon s. 369 mitgetheilten stelle; heutzutag bedeutet dasselbe
wort in der form "hC^' ^/^ (syn. im tigre erojja akid, d. i.
th/r*iO*ys rh4*A' des ge'ez, und inefles d. i. <7D^^^:, siehe
unten) die in Habesch häufige wildschweinart phacochoerus
oder Warzenschwein].
23. Wildschwein a. rh^fl>*^! 1^9^' oder gh" rh^'A«
(hardwjd gaddm oder hakl) die gewöhnliche Umschreibung da-
für im ge'ez (siehe schon no. 22 und Macc. f. 24, die s. 373
angeführte stelle).
^' 'VJH.C' fßi^^r (siehe s. 319) das altsemitische wort
für (wild-)schwein , nur noch Hen. 89, 10 (siehe s. 369) zwar
neben dem vorigen ausdruck (so dass man versucht wäre
„zahmes schwein" zu übersetzen) aber doch dem ganzen Zu-
sammenhang nach nur auf eine wildschweinart gehend.
c tro^^lis ma'ßes (urspr. allg. „umher schweifend,
wild" bedeutend) in der alten lit. nur Kuf. p. 135 in dieser
speziellen bedeutung, die jetzt in Habesch (siehe oben) die ge-
wöhnliche ist.
24. hund hA*!): ''^^«^^ (siehe s. 311) passim. z. b. Hen. 89,
10 (siehe schon s. 369).
25. Wildkatze ^ao^i demmat (siehe s. 318 f.; heut noch
amh. deinet die gattung felis maniculata, vgl. Hartmann, a. a.
Uomme 1, tliiernamuu. 25
_ - 386 —
o., s. 59) in der alten lit. nur Ep. Jer. 12 (= Bar. 6, 21), in
der spätem z. b. Sx. Teq. 1 (schon s. 376 mitgetheilt).
26. kamel 7<wA* gamal (siehe schon s. 144 und s. 216)
passim.
27. girafe H^'ih' zarät (siehe s. 230) ^ nur Deut. 14, 5
(LXX yiaf.i7]lo7i(XQÖaln').
28. büffel ptn^fis (jd7nüs (pers. lehnw., siehe s. 229)"^ nur
in der späteren literatur; die stelle Sx. Msc. 5, die schon s.
377 notirt wurde, lautet: „sie nährten sich von der milch der
1 zu dem dort ausgeführten (über die läge des landes Punt ist
jetzt noch nachzutragen der interessante artikel Maspero's in der Re-
vue historique IX, 1 (1879), p. 4—33: „De quelques navigations des
Egyptiens sur les cötes de la mer Erythree". Dort ist alles, was von
ägyptologischer seite über das land Punt (Maspero schreibt stets „Poun")
gesagt werden kann, zusammengefasst. Das hauptresultat ist, dass Punt
den alten Aegyptern ein viel allgemeinerer begriff war, als man ge-
wöhnlich annahm, und sie sich über die wirkliche geographische be-
stimmun g und läge desselben, wie es scheint, nicht immer klar gewesen
sind. Ein bestimmtes land muss es übrigens von haus aus trotzdem ge-
wesen sein, und da kommt denn, was jene von mir angezogeue ophirfahrt
anlangt, Maspero zu dem gleichen resultat („la cote d'Afrique", „la cöte
des Somalis" p. 23), nur dass ihm den ausschlag nicht die girafen geben
(p. 22 „L'escadre qui poussa jusqu'a Poun, ou peut-etre une autre escadre
envoyee vers les meme temps, avait eu des relations avec les indigenes
d'Ilim en Ethiopie. La girafe, qui est justement placee sur le meme
registre oü on voit les chefs d'Ilim, prosternees devant la reine, en com-
pagnie des chefs de Poun, pouvait venir d'Ilim et non pas de Poun"),
sondern „la nature particuliere des arbres rapportes". Mit dem „par
exemple, la presence d'une girafe parmi etc." einige zeilen weiter vorher
ist ein kleiner Vortrag gemeint, welchen ich über diese ganze frage auf
dem Florenzer orientalistencongress gehalten und an welchen sich höchst
werth volle bemerkungen Maspero's (in dem besprochenen aufsatz
niedergelegt) und Naville's reihten.
2 das schon in der altern literatur (Luc. 12, 59; 15, 8. 9) vorkommende
l^^tl' „obolus, drachme" kann demnach nicht urspr. ,,annulus ex corne
bubali" (so Ludolf) bedeutet haben; zu arab. lehnwörtern für diese zeit
sind keine analogien da, auch ist dies l^^tl' kaum von dem andern
vom st. 1if*ii' kommenden wort "l^^tl' „Stückchen brod" zu trennen
und es werden vielmehr beide auf die bedeutung „fest, compact sein"
(vgL arab. (j*^*.^.) zurückgehen.
►
— 387 —
büffel (pa^tl' wie ein plural gebraucht), das sind schwarze
ochsen der wildnis". Hier (wie dies beständig bei dem aus
ptn^fi: entstandenen amh.-)?}: goshder fall ist) scheint übrigens
eine Übertragung auf den neben dem später eingeführten asia-
tischen büffel in Habesch vorkommenden wilden kafferbüffel,
eine speciell afrikanische ochsenart, stattgefunden zu haben
(vgl. auch /lAÜl^'l''' 1^9^' „ochsen der wildnis", „wilde
ochsen'- F. N. 44, 2, was schon s. 374 mitgetheilt wurde und
sich unzweifelhaft auf die kafferbüffel bezieht). Eine weitere
Übertragung des amh. •J'fi: gosh auf grössere antilopenarten
liegt in einer s. 377 und anm. 1 angeführten erklärung des Voc.
Ae, vor, wozu analogien (vgl. nur Ji*:^yi\ Jü s. 254 und 262,
|VJ; s. 277, ^J s. 264 und jedenfalls auch -f^: „steppenkuh-
antilope", siehe s. 380, anm. 3 und s. 390) ja in menge vor-
handen sind.
29. rindvieh a. iiüf^i laMm (siehe s. 103, anm. 2) das
allgemeinste wort für ein einzelnes stück der gattung, ^ sei es
stier oder kuh; so entspricht es dem ßolc, (z. b. Jes. 1, 3),
TavQog (z. b. Jes. 11, 6), l-iooyog (z. b. Jer. 38, 18) und damalig
(z. b. Gen. 15, 9) der LXX; der pl. lautet h^V9^^' „ochsen,
Viehherde" (ßnsg^ (.loöyoi, ßovKÖlia) z. b. Gen. 18, 7.
b. '(iÖ^V bih^dwi (siehe s. 143) auch allgemein,
doch mehr mit dem nebenbegriff „ackervieh", „pflugochs";
passim, z. b. Ex. 20, 17 (dann auch an fast sämmtlichen stellen,
wo 't'fßd/i' [s. unten] steht, so dass es also hier den jungen
['f'f^'i'] gegenüber besonders die ganz ausgewachsenen thiere
zu bezeichnen scheint). Dasselbe wort lautet heutzutag amh.
-fl^: btre oder fl^; bar^.
c. ftO sor (siehe s. 224) „stier" z. b. Kuf. p. 115; i//
21, 12. u. ö. (LXX lavQog; nur Num. 29 und Hez. 39, 18 ent-
spricht fioaxog),^
1 „vieh" überhaupt (nicht blos rindvieh) heisst dagegen hlrM'
ensead (nach Dillm. von Yxlif^tiOii „schreiten, wandern"), so z. b. Phys.
12, 18. 20.
2 der pl. hA<PC« steht in der Verbindung ÄAÜi^'l'! hh^O
25*
— 388 —
d. h'h' cbM „ochsen, külie'' nur Luc. 14, 19 rom. (Platt
AtAUJ^'ThO scheint koptisches lehnwort 7a\ sein (eg^e „bos,
vacca").
e. fi\d^' iß'^wd „(männliches wie weibliches) kalb"
z. b. ip 68, 36. Nur selten steht dies wort auch ganz all-
gemein, so Ex. 23, 19 und Org. von schafen; F. IJf. 40 vom
ochsen, pferd, esel und kamel und ip 28, 6 vom nashorn
f- 'bf'd/}' taifan (siehe s. 264, anm. 1 und s. 2B6)
,männliches kalb, junger ochs" nur im pl. •f'^^'Js und ge-
wöhnlich dem wort 'Qd^' (siehe oben) gegenüber gestellt
(•f"^^*}: CD'fld^-O- Dillmann notirt als belegstellen nur Sir.
38, 25. 26. Enc. Genb. 11 und Enc. Sen. 11, 29.
g- Ö'h'^'t' ' egualt (siehe s. 226 und zur Schreibung
Phys. s. XXI und 1) „weibliches kalb, junge kuh" (während
das masc. ^T^A' ganz allgemein ,junges" heisst) passim, z. b.
Jes. 7, 21.
30. Schafe, a. fl*7ds bag'e (das allgemeine wort) ^ passim,
z. b. Ex. 12, 3. Phys. 37, 15 (= Joh. 1, 29) u. ö. Gewöhnlich
entspricht es dem nQoßaxov der LXX, doch hie und da auch
KQLog^ '/.QLoL z. b. Gen. 15, 9 oder äf.iv6g, z. b. Lev. 14, 12 f. wie
ccQveg z. b. Lev. 1, 10.
^- flrhW"' hahahu „widder" so immer im lib. Kuf. und
auch meist in der bibelübersetzung z. b. \l> 64, 14. — Prov. 24,
66 entspricht es dem wort T(jdyog der Sept. (also „bock") und
Gen. 31, 10. 12; 30, 35 folgt dem pL K-fl^h«.: sowol nMlÖ'-
wie (DUh^iiJ (also hier allgemein von schafen und ziegen).
III. Reg. 3a, 16; 4, 23 für ßoeQ vofiaöeg, und das Voc. Ae. erklärt hfl^C'
durch das amh. 7t' (Isenb. „the leading bull, who goes before the
herd").
1 steht, wie die Wörter OrllW" „widder", AOiA- „bock**, ghC%'
„widder, bock" und if^^tlö' „lämmer, zickchen" vereinzelt da im semi-
tischen; arabisch heisst >*2SXJ bagau^ „onocrotalus" (kropfgans, pelekan)
und es kommen vielleicht beide thiernamnn von einem onomatopoetischen
stamm y>^.
— 389 —
c- ^0»^= ddbcld „widder" siehe ii. 31, ziegen.
d. rhCI- harge „widder" (x^tog) z. b. Lev. 5, 15, doch
ebenso häufig ,.ziegenbock" {yj^agog, Tgayog) z. b. xff 49, 10.
Der pl. ih^lA'-' steht z. b. Phys. 39, 23 (= Am. 7, 14; dort
alnoKog „ziegenhirt", äth. allgemein gh^l/l*' }%&%' „widder
[oder bocke] weide ich") '.
e. hih^O aMr nur II. Esra 10, 19 ihth^d' dlö'-
y.Qlhg STi 7lQ0ß(XTÜ)v).
f. ^ititlÖ' mdhse' e das junge sowol von schalen als
ziegen z. b. Gen. 31, 38 r„lamm", ^^hiliO' fl*7ds), Cant. 1, 8
(„böckchen, zickchen" ffOAiliO' [pl-] K^HA^O-
31. ziegen. a. mii^s tali (siehe s. 248, anm. 3 und s. 261)
das allgemeine wort (Dillmann: „pecus caprinum, capra, capella,
caper, capellus, hoedus, hirca"; LXX al'^, egicpog, yj/natga, tqcc-
yog) z. b. üen. 15, 9. Phys. 19, 19; selten steht es tüY ngoßara
der LXX, so einige male 1. und 2. Paral.
h. ^OiA^ däbeld „Ziegenbock" Dan. 8, 5 f. Hez. 34,
17. Kuf. 64. 116. 119. 123 (der widder heisst dort stets nrhh--0
Nur im buch Henoch wird es auch vom „widder" gebraucht
(Hen. 90, 10 — 16. 31), während es auf das rindvieh erst in der
späteren literatur hie und da tibertragen erscheint (siehe die
stellen s. 373 und 377).
c. (Irfth^s hahahu „Ziegenbock" und
d. diOlM' harge dass., wie endlich
e. "lihtlö' mähse'e „zickchen" (alle diese drei) siehe
schon oben bei no. 30, schafe (lit. b, d und f).
32. antilopen. a. kleinere arten: a. mj&niA: waitol
(siehe s. 286) ^ LXX dogv.ag z. b. Cant. 2, 9. 17. Macc. f.* 5
1 im Urtext steht an dieser stelle ij? ia, was urspr. ,,rinderhirt" (von
-p^a, *jb) heisst, doch gleich darauf heisst es weiter: „da nahm mich
Gott weg vom kleinvieh (^ks, LXX ix z(öv ngoßarcuv), während Am. 1,
1 der prophet als np*: (siehe schon s. 240) bezeichnet wird.
2 am besten ist wol (weil auf den gleichen stamm Vta zurückgehend)
niA«' (siehe oben no. 31, a) und die ihm in den andern semitischen
sprachen entsprechenden "Wörter zu vergleichen, wozu dann der Über-
tragung halber urab. jUc s. 261 herbeizuziehen ist.
— 390 —
(siehe schon s. 373); pl. CDj&rnA'Th-' Reg. Pach.s. 65. Vielleicht
die s. 251, anm. 3 aufgeführte art Pala. Das Voc. Ae. gibt
es durch amh. ^^^ feko und (\VC' (nach Praetorius, amh.
gr., s. 92 aus nhoCO ^«/'ör (vgl. auch unten |1>«^A0 wieder.
ß. 9^f{^t meddku „windspielantilope" (siehe s. 251,
anm. 3) Sir. 27, 20 („wie eine w.-a. der nachstellung des Jägers
entflieht"); 12 Enc. (dreimal); M. F. Das Voc. Ae. gibt y^Qf^i
ornä und im Tigre heisst dasselbe thier O'VG' ''ctp'o.
b. grössere arten (mehr dem arabischen ^iwÄ-lll Jij
entsprechend): «. -fr^: torä [Weiterbildung aus dem noch im
Tigre erhaltenen (DVO „stier" (vgl. 'i'ß,^/}' und ,j»äj), wozu
dann die unter no. 28 aufgeführten analogien zu vergleichen
sind; mit ^C», sy^ etc. hat das wort auf keinen fall etwas zu
thun (siehe auch s. 380, anm. 3). Zur richtigen bedeutung des
Deut. 14, 5 entsprechenden ßovßaXog (nicht „bäffel", sondern
„antilopen") sehe man das Physiol. XXXIII, 5 bemerkte nach]
Deut. 14, 5. Macc. f. 5 (siehe schon s. 373); Sx. Masc. 19 (wo
der eremit Cyriakus die milch dieser antilope, ihüjl' 'f'^'i
die ihm Gott zusandte, trinkt); pl. -P^^*: F. N. 44, 2 (siehe
schon s. 374) und Sx. Genb. 28.
ß. Äfth*}' dasken oder Ä'fth'}' desken „mendes-
antilope" (siehe s. 251, anm. 3) Deut. 14, 5 {iQayllacpog)^ in
der späteren literatur z. b. Lib. myst. (siehe schon s. 376, a. 1);
zu der im Voc. Ae. gegebenen erklärung durch gosJi (siehe s.
377, anm. 1) ist das nöthige schon oben bei no. 28 (schluss)
bemerkt worden. Aus diesem Jtfth*}! ist das bei Plautus zu-
erst vorkommende „addax" entstanden, welches von Plinius
11, 37, 45 ausdrücklich als afrikanisches lehnwort bezeichnet
wird.
7- 'Odlfs he ezd (siehe s. 251, anm. 3) „beisa-antilope"
(eine art der spiessböcke oder oryxantilopen) im ge'ez nur
name eines musikalischen Instruments, einer art hörn (vom
bild der langen spiessförmigen hÖrner dieser antilopen), in den
tochtersprachen aber noch lebendig.
^- hPH'i' agdzan und hPU»'}' agdzen „kudu" (siehe
— 391 —
s. 251, anm. 3) nur in der späteren literatur (Chr. Ax. f. 89;
M. F. — siehe s. 372) und wie es scheint kein echtes (semi-
tisches) ge'ezwort.
33. bergsiiegen, Steinböcke, a. (Xhd^' lo/ld (siehe s.
251, anm. 3 und s. 280), amh. <p^: lodlä „Steinbock", ersteres
(die urspr. form, == Jlc«, V>5>J etc.) nur Deut. 14, 5 [unbewusst
das richtige getroffen, denn im urtext steht "(i^^^ während die
LXX ungenau TtvyccQyog („weissteiss", „buntbock" siehe s. 251,
anm. 3) haben; 'i'ä^'i, aber (von einem zu postulirenden 'vün
„springen, hüpfen" ^ wie ass. dassu von einem gleichbedeuten-
den dasdsu und syr. 13^? „ibex, capra beden" von ^®? „salire,
exultare")^ hat wol eine bergziegenart bezeichnet; die syr.
Übersetzung und die targg. geben es durch P^', die zwei
arabischen durch ^^y^^ wieder], ^ letzteres z. b. Chr. Ax. f. 89
(dort <p^: ff<l>*Ki:: Wf As siehe schon s. 372). Das Voc. Ae.
hat m-ÖAs -ü' flhD (= WO)
1 das im hebr. lebendige tt;?,n heisst (mit einer andern abzweigung
der grundbedeutung) „treten, dreschen", ebenso das ass. däht (vgl. KG.
107 kima dajastl adiS ,,wie beim dreschen zertrat ich [das land]", Asarh.
2, 22 dajis mat B. „zertreter des landes B." und Sanh. 6, 18 iidajßsu
„sie traten mit füssen").
2 vgl. Delitzsch, Ass. Stud. I, s. 54; wenn jedoch duasu S«. 75 (su-
merisch SAR) „feist" heisst (was auch von einem stamm titt;-! kommt),
so ist erst zu erwägen, ob nicht daVsu von diesem '<äiii,i (und littjn dann
auch von |tn) „fett sein" abzuleiten ist.
3 da schon oben die für antilopen- und steinbockarten so wichtige
stelle Deut. 14, 5 öfter citirt wurde, so seien hier sämmtliche siejben
gattungen, die dort aufgezählt werden, nebst angäbe der verschiedenen
orientalischen Übersetzungen mitgetheilt: a. ^px „bergbock" (die beweise
für diese übers, siehe schon s. 280, anm. 1), sam. h^a, syr. U-»] (vgl. s.
279 unten und Bar Salib. XJO üü), targ. sV-^s; LXX. eXacpov, äth.
fi^A- hajal, kopt. ciul (Peyron: cervus). arm. eldshru (hirsch). — b. "^as
„gazelle", sam. -^at:, syr. j-La^, targ. K^ai:; LXX. dogxaöa (sonst „reh",
hier bei den Alexandrinern ^gazelle**, vgl. Sundevall, die Thierarten
des Aristoteles, Uebers. aus dem Schwedischen, Stockh. 1863, s. 69), äth.
fl'^rtlA* waital, kopt. Icahtsi (daneben sonst /chos und Jcalise «= altäg.
hahen] Peyrou: „gazelle"), arm. aydz^aian „capro {nydz) selvaticQ". --,
— 392 ^
b- liPA' (sonst nach Dillmann in den mss. öfter als
"IffA'? wie z. b. die physiologushandschriften schreiben) hajal
c. '^^'3?^! [siehe s. 333 und vergleiche zur genaueren bestimmung dieser
antilopenart Claude Eeignier Conder, Tent Work in P9,lestine, Lond.
1879, Vol. I, p. 172 f.: „Among the thickets (of Carmel) game abounds,
— the nimr or hunting (?) leopard, wild pigs , gazelles and fallow deer;
partridges and other birds are seen continually in riding about the
mountain. . To this known fauna we were able to make an important
addition. From natives of Haifa we learnt that a kind of deer called
Yahmür was to be found on Carmel, and, offering a reward, we procured
from some of the Arab charcoal-burners a specimen which resembled
the English roebuck Now the interest of this discovery lies
in the name. The Yahmür gives a title to a large valley in a wooded
district south of Carmel, and (Deut. 14, 5) [Yahmür] de-
signates a kind of deer Thus until we were able to
ascertain the existence of the roebuck, previously heard of but not seen
by Dr. Tristram, and to obtain the name Yahmür, there was no clue to
the true Identification of the deer which furnished Solomon's table daily
with choice venison (l Kings 4, 23)."] sani. 'iitth'^, syr. ]?nSn«>«, targ.
Kiüttn^; LXX ßovßalov (vgl. noch Sundevall, a. a. o., s. 64 s. v. ßovßallq),
äth. -r^' törä, koptisch sus (Peyron: oryx; vgl. Kircher sösti = tM^*
und altäg. ]ies = alcephalus bubalis), aimen. goinel „büffel" (beachte
hier in der aus dem 5. jahrh. nach Chr. entstandenen armen, übers, die
spätere bedeutung von ßotßa?.oc\). — d. Sjss „Steinbock" [V, so die syr,
übers, und die targumim; ij^-^ (siehe s. 2f49) gehört wol kaum hier-
her, eher ^^JJl (so Dietrich)], sam. ips, syr. U:a^, targ. kVv.^; LXX. z^a-
yslacpov, äth. f^Ml'i' (hinken, kopt. tragelaphos (griech. lehnw.), arm.
larhuz (eine antilopenart). — e. 1'itc''n „(eine andere art von) Steinbock"
(siehe oben im text) oder (so syr. und tai-g.) „oryxantilope", sam. ';itt''"!,
syr. |.2^.»v targ. st'^t [aus diesem Zusammenhang ist zu schlies.sen, dass
im aramäischen dies wort die arab., nicht die hebr. oder ass. bedeutung
— siehe s. 227, anm. 1 und s. 258 — hatte (beachte das nahe angrenzen
der syr.-arab. wüste); die .stellen, wo |Liaflu9, xö"»':» dem hebr. ök"i ent-
sprechen (so Hieb 39, 9 f. Ps. 29, 6. Deut. 33, 17), beweisen natürlich
nichts (vgl. s. 361, anm. 1)]; LXX nvyagyov, äth. Ghti\' ivelä, kopt.
ingaryos, arm. aydzqal^ ,,capro {aydz) selvatico". — f. '^sn (noch Jes. 51,
20; viell. vom St. r!^5n, der im arab. „schnell laufen" heisst) „eine grössere
a-ntilopenart (oryx?)*' oder ,,bergziege'S sam. "isn, syr. |^? [„ibex, capresv
baden'-, für V^k Deut. 32, 14 (der Syrer las den pl. von Vj« statt von h\^,
wie im te^t steht), meist für V?\ so 1. San^. 24, 3, Ps. 14, 18 ^. ö., f.
— 393 —
(siehe s 279) ^ „hergbock" (stets slaq)og der LXX wiedergebend)
z. b. Deut. 14, 5, i/' 17, 36, Cant. 2, 9 (ID^H-' 'llf A' vf'ßQog
flufpwv); Phys. 24 f. (cap. 30. 8la(pov\ 34, 3 (einfach statt des
in der Überschrift stehenden Ä'C'PÄ'As = öoQy.döoq); plur.
lif ^^: Jer. 14, 5. Macc. f. 5 (siehe s. 373). Das Voc, Ae. er-
klärt (ifA: durch <p^: (siehe no. a).
34. kaschelot oder potfisch(?) O'^flC' 'anbar oder
Olfüd' 'cbnbari [== wilc, nach dem Kam ein seeungeheuer wie
auch ein schild aus dessen haut; sonst ein bekannter arab.
|2,-»? Prov. 5, 19 (auch für ^y^)], targ. x^i'iw [aus 'la ""An (= \J^\
\), so Ps. 50, 10; pl. ia •^.'?^n Deut. 14, 5, J. (syr. C^ ]9o2)];
LXX o()t;ya, äth. hdß* ortgä (siehe s. 363; die eigentliche oryxantilope
fehlt auch in Habesch und wird dort durch die andre species der spiess-
böcke, die be'zä-ant., vertreten), kopt. orega, arm. yamoye („ircocervo"?)
P 7
— g. ^ttT (kaum mehr genau zu bestimmen), sam. »itot, syr. jj?] [arab.
JüJü „Steinbock"; Greg. Nys. teste B. B, l^o^? \si'^ „ovis montanus"
und so auch B. S. ij^^i u^w^•^^^; etymol. =äth. hC't' ornd, ein nur
noch durch das Voc. Ae. erhaltenes wort, das dort durch jr'^4*^s
meddh* (siehe oben im text) paraphrasirt wird — demnach, da eine ent-
lehnung unmöglich scheint, schon ursem. arnu (aber welche bedeutung?)],
targ. x^'^.7 (= ]^? siehe oben; sonst f. sns-^i, so Spr. 5, 19); LXX xa-
fitjXoTKXQdaXiv , äth. fi/^'^T' zarät (siehe s. 230), kopt. gamilopardalis,
arm. analuth (auch eine hirsch- und antilopenart, während girafe entsult
— „kamel-parder" heissen würde, ein beweis, dass die Armenier neben
den LXX nothwendig auch eine andere, natürl. die syr. übers, zur band
gehabt haben müssen, was in de Wette-Schrader's Einl. noch bestritten
wird). Das oben angeführte buch von Conder ist zu der literatur
über Palästina (auf s. 5, siehe auch s. 113, anm. 3, s. 216, anm. 2 und s. 280,
anm. 1) nachzutragen und das daraus angeführte resultat für ^va'n*' um so
mehr zu beachten, als das buch die ergebnisse des in den jähren 1872 bis
1875 im auftrag des Palestine Exploration Fund unternommenen Survey
of Western Palestine in populärer darstellung — the scientific results will
be published with the great map in the form of memoirs, 26 in number,
^one to every sheet — enthält.
1 vgl. auch noch Sundevall a. a. o. s. 68, z. 7 f. ,
— 394 —
stammname, z. b. Harn. p. t» Überschrift fies gedichts, wo der
comm. nur die bedeutungen ambra (ein excrement, was sich
im bauch, dieser seethiere findet, urspr.) und schild ((j^^vi) an-
führt ^- d^s seethier selbst ist nach Lane „the spermaceti-
whale"J im äth. gewöhnlich allgemein für ein grosses fabel-
haftes seeungeheuer z. b. Hen. 60, 7. 8. Phys. s. 16, z. 10 (an
diesen ßtellen CjH^s, sonst O'itlOi so Hiob 3, 8. Jon. 2, 1
£ u. ö.); das xrJTog der LXX (siehe darüber Sundevall, am
unten in der anm. a. o,, s. 84) entspricht den D^r'-rn (über das
arab. jjjlIj, siehe Lane s. v. /\j) des urtextes, was, wo über-
haupt ein bestimmtes seesäugethier darunter gemeint ist, am
ehesten der sich vorzüglich in den meeren der wärmeren
himmelsstriche findende Kashelot oder Potfisch (Potwal, Phy-
seter macrocephalus) sein dürfte. Der pl von OtdC' lautet
O^'ÜC^'^ so Macc. f. 12 (siehe schon s. 373), Gen. 1, 21. Kuf.
2. Hiob 9, 13. Hen. 60, 7. 9, 24.
Die lehnwörter, die einzeln schon alle besprochen
wurden, würden sich nach den verschiedenen Ursprüngen etwa so
gruppiren: aj griechische: eigentlich nur J^rt»: gäle „wiesei" und
SdP^ orz^a «oryx" (denn bei den griech. lehnwörtern für klipp-
dachs oder Stachelschwein [xoiQoyQvlhoc] und hase[()a(7i;7i;o/.t,']ist
für die entlehnung, da hier äth. Wörter existirten, kein recl^ter
grund einzusehen, dieselbß also meh? für eine zufällige zu
halten); ähnlich verhält es sich mit h^^(\fli ühds „elefant".
b) koptische: eigentlich nur ^J^i beM „nilpferd", was den
Abesiniern demß^ch von norden, von Nubien und Aegypten
her, zuerst bekannt wurde; }\A\t „rinder, kühe" ist vielleicht
nicht einmal urspr. koptisch, da heut noch im Tigre dies wort
in dieser bedeutung existirt (Münz. /^^: vaches). c) indische
(über Südarabien): nur J%: nage „elefant" (worüber schon aus-
tührlich s. 374 f.). d) persische (zunächst durch die Araber ver-
mittelt, und zwar erst in späterer zeit: nur p0^(\i gämüs
„büffel*\ was dann auch hie und da auf den in Habesch schon
vorher einheimischen kafPerbüifel übertragen wurde.
Ebenfalls erst in späterer zeit (zum theil erst durch die
^ibelrevision nach dejn hebr. oriojinal wie durch die über^
— 395 —
Setzungen ans dem arabischen) hereingekommen und in die
eigentliche spräche nie übergegangen sind endlich e) hebräische
wie A»*P;^'}•" leivdtän ^n^-jb Hen. 60, 7; 4. Esr. 4, 57. 59 und
CK.9^', CK9^' (ON")) Phys. und f) arabische, wie ^Cf:i kerd
„äffe", 4'^-^T'lh- ^-erddinät {^\by:^) „feldmäuse". — Schlüsse
auf nichtvorkommen von thierarten in Habesch und auf die
orte, von woher dann solche thiere den Abesiniern bekannt
wurden, konnten bei dieser ganzen reihe von lehnwörtern nur
bei gdle, Srigä, beJwj gdmüs und nag^ gemacht werden (wozu
man die allgemeinen bemerkungen über den werth, lehnwörter
auszuscheiden und ihrer spur nachzugehen, auf s. 363 und 365
vergleiche). ^
Vergleichen wir nun zum schluss das bild der abesinischen
fauna, wie es sich uns aus der literatur und der spräche des
semitischen ge*^ezvolkes in obigen Untersuchungen ergeben, mit
dem bestand, den die neueren reisenden - dort vorgefunden wie
mit der fauna Afrika's überhaupt sammt den ihr eigentüm-
lichen (in Asien fehlenden oder in andern arten vertretenen)
thiereU; so lassen sich folgende beobachtungen machen:
1. Der abesinischen fauna eigene thiere (und demgemäss
entweder mit nichtsemitischen namen oder mit semitischen neu-
bildungen der ge'ezsprache benannt) sind: der elefant {nag^\
harmdsj falfal\ das nashorn {/larUj Icarkand)^ verschiedene
affenarten {Jidbdi)^ die girafe (zardt)^ fast alle antilopenarten
(waital, tordj he ezd etc.), der kafferbüffel Uähema gaddm^ dann
auch übertragen das urspr. pers.-ai'ab. gdmüs^ gosh\ der hyänen-
1 das dort vom oryx gesagte ist dahin abzuändern, dass die eigent-
hche oryxantilope wirkhch in Habesch unbekannt war, was durch das
griech. lehnwort dafür (vgl. s. 365, anm. 2) bestätigt wird, denn die
be'zä-antilope gehört zwar auch zu den spiessböcken, ist aber doch eine
vom oryx zu unterscheidende gattung.
2 vgl. nach Bruce's, Harris' und KüppeTs forschungen, be-
sonders die schon s 364, anm. 1 genannten, alles frühere zusammenfassen-
den und durch die neuesten resultate ergänzenden arbeiten (vor allem
{ieuglin's u. a.).
— 396 —
hund {tdh^eld) [und der maulesel {bakl)^ dessen Züchtung
wenigstens aus Abesinien erst zu den Arabern kam]; über das
nilpferd siehe schon oben. Alle diese thiere gehören der
afrikanischen fauna an und fehlen in Asien.
2. Von den säugethieren, welche auch den asiatischen Se-
miten bekannt waren, also der eigentlichen semitischen fauna
angehören, führen im Ge'ez
a. gemeinsemitische namen: pardel {nam7-\ bär {dehb)^^
hyäne (vereinzelt noch dßS e^ gewöhnlich allerdings zl^^h^ was
der gemeinsemitische name für wolf, schakal ist), igel {kuinj\z\
^ der einzige, der das vorkommen des baren in Habesch „aufe be-
stimmteste in Abrede zieht", ist Heuglin (Reise nach Abes., s. 248,
oben), während Ehrenberg dort einen baren von fern gesehen haben
will (die auf sein befragen gemachte angäbe der eingeborenen, das thier
heisse karrai [— Tigre \\l^f*' karai, pl. Mld']^ kann auf misverständ-
nis beruhen), Hartmann ausdrücklich die frage noch als eine offene
betrachtet wissen will, Schmarda in seiner „geograph. Verbreitung
der Thiere" s. 280 von der hochafrikanischen thierregion sagt „die baren
fehlen gänzlich mit ausnähme der abesinischen gebirge" und Dillmann
endlich im artikel Aethiopien in der neuesten aufl. des Brockhausischen
convers.-lexicons ohne weiteres den baren der abesinischen fauna zuzählt.
Nimmt man zu dem sprachlichen bezeugtsein (s. 379) noch hinzu, dass bei
der eigenartigen physikalischen beschaffenheit dieses afrikanischen alpen-
landes die möglichkeit des (wenn auch selten und nur für die höchsten
bergregionen anzunehmenden) Vorkommens des baren zoologisch nicht
in abrede gestellt werden kann, so kann für die zeit der blüthe der
ge'ezliteratur die existenz dieses thieres in Habesch wol kaum noch be-
stritten werden, ja sie ist sogar für heute noch sehr wahrscheinlich, und
man braucht also deshalb nicht anzunehmen, dass das ge'ezwort debb
nur auf ein bärenähnliches thier, etwa den honigdachs oder ratel — die
dachse bilden den Übergang vom marder zum baren und ganz besonders
gilt dies von dieser dachsart, vgl. Brehm, Thierl., II, s. 139 — wäre über-
tragen worden, zu welcher annähme auch sonst gar kein anhaltpunkt
vorliegt. Zu beachten ist auch die altägyptische darstellung eines baren
in einem thebanischen grab aus der zeit Thutmes III. (c. 1700 v. Chr.)
bei ßossellini II, 22, 5 einzeln, die ganze abbildung im Zusammenhang,
eine procession darstellend und ebenfalls in färben ausgeführt, bei Hos-
kins, Travels in Ethiopia, London 1835, p. 328 — 335, welcher die hell-
farbigen führer des baren und des daneben abgebildeten (nach Hartmann
asiatischen?) elefanten für weisse asiatische sclaven des besiegten äthio-
pischen königs, dessen landesprodukte (so auch girafen, äffen, leoparden
etc.) hier in procession vorgeführt werden, hält.
— 397 —
maus («2«), hund {kalb), wildkatze {demmat), Wildschwein
{herizir), pferd {faras\ kamel (gamal), rindvieh und zwar nur
die Wörter für stier und kalb (sor, egualt\ ziegen (tali) und
Steinböcke {wtld und hajal), während dagegen
b. andere semitische namen (zum theil südsemitische, also
nur noch im arabischen sich findende) folgende führen: löwe
( anbdsd, süds.), gepard {sdhpu)^ fuchs {kuensel), hyäne (siehe
oben), hase {mantaU) , esel {adg), wildesei {halastj6\ ^ schwein
(hardwjd), rindvieh (zum theil, nemlich: Idhem, süds.; herd,
gemeinsem., aber in anderer bedeutung; taifan, süds.; id\od —
zwei andere Wörter siehe dagegen unter a, nemlich sor und ^g^ali),
schafe (sämmtliche namen!), ziegen (zum theil, nemlich dab^ld,
harge\ dagegen tali [das allgemeine wort] gemeinsemitisch, doch
mit einiger einschränkung, siehe s. 248, anm. 3), alle antilopen-
namen (höchstens ^M*t und hC^'^ die aber gerad in der
Schriftsprache nicht vorkommen, ausgen.) und endlich walfisch
(anbai^, südsem.).
Kein semitisches volk hat so viele und so gesv^öhnliche
gemeinsemitische thiernamen aufgegeben, wie die von Süd-
arabien in den neuen in klima und fauna so ganz anderen
erdtheil^ gewanderten ge'ezleute; bei den Wörtern, die als
südsemitisch zu bezeichnen waren, lässt sich doch .wenigstens
1 und zwar eine besondere afrikanische species, statt deren im süd-
licheren Afrika das zebra auftritt, von wo aus es den Aethiopen erst später
unter dem namen zekora bekannt wurde; siehe Ludolf Hist. Aeth. X,
8. 4, oben no. 37 (die seiten dieses buches sind leider nicht numerirt).
2 einige allgemeine bemerkungen über den eigenartigen charakter
der afrikanischen fauna (Aegypten ist hier ausgeschlossen, vgl. schon
8. 12) findet man z. b. in Achille Raffray's Abyssinie (Paris 1876), p.
235, eine höchst anziehende und treffende charakterisirung des physika-
lischen eindrucks, den Habesch macht, in Munzinger's „Ostafrikanischen
Studien" (Schaff hausen 1864) s. 26 ff. Letztere ist wol das anschaulichste
in gedrängter form, was über die naturbeschaffenheit dieses merkwürdigen
landes im allgemeinen (auch den der noch nie von Habesch hörte) orien-
tiren kann; für weitere aufschlüsse über land und leute sei auf die po-
puläre Zusammenfassung Richard Andree's „Abessinien, das Alpenland
unter den Tropen" (Leipzig, 1869) verwiesen, wo auch eine vollständige
geschichte der erforscbung Abesinien's durch die Europäer (bis 1868)
gegeben wird,
— 398 —
noch die verbindungskette herstellen durchs arabische (so anib.
neben dem seltenen ^ anhasu^ löwe das gewöhnliche, auch den
andern semit. sprachen fehlende asadun^ aber daneben doch
auch das gemeinsemitische laitun und labuatun\ wo ist aber
eine semitische spräche, welche tür esel nicht ein auf das
ursem. himdru zurückgehendes wort hätte, die den hasen nicht
niiN nennte oder die gar jede spur der ursemitischen namen
der schafe, dieser so gewöhnlichen hausthiere, aufgegeben hatte,
ausser dem ge'ez? Bei den antilopen z. b. ist der grund leicht
ersichtlich, denn das sind zoologisch lauter verschiedene arten
von denen Aegyptens wie der semitischen länder Asiens (hier
vor allem Arabiens), aber auch bei den andern Wörtern
kann dies aufgeben nicht reiner zufall sein — wenn es blos
zwei oder drei wären, ja dann eher — und so ist auch hier
das sich losreissen von der alten mutter, so nah auch die
Wanderung über die schmale meerenge war, in die neue phy-
sikalisch so anders geartete weit, den alten bezeichnungen für
diese tldere zur .,pforte des Untergangs" geworden; ja ich
gehe nocli weiter: wenn nicht Habesch in den merkwürdigen
klimatischen contrasten, die es aufweist, seinen tropischen
niederungen neben den schneeregionen seiner alpen und
dem dazwischen die mitte haltenden gemässigten klima, doch
noch so tiel verwandtes in fauna und flora mit Asien auf-
wiese, wenn es z. b. nur um ein drittel mehr tropischen
Charakter hätte als dies wirklich der fall ist, wer weiss, ob
dann jene erste hälfte von thiernamen sich erhalten hätte,
welche wir sämmtlich dem ursemitischen vocabular beizählen
dürfen?
3. Endlich bleiben noch einige wenige thiere übrig, welche,
obwol gerade für die thierwelt Habesch's charakteristisch, den-
noch, nicht bei den namen, die sich uns aus der ge'^ezliteratur
ergeben haben, unterzubringen waren; dies sind vor allem der
honigdachs oder ratel,* nach Heuglin „amharisch /«Vo,
wahrscheinlich auch moqaza''^,'^ dann das erdferkel (oryctero-
1 siehe Hartiaann, a. a. o., s. 237.
— 399 —
pus;, amharisch X'rh.^' seherd^ und das na cht seh wein
(nyctochoems), amliarisch Oti^' hasamä^ '^ welch letzteres thier
nur eine nebengattung der andern schon besprochenen wild^
schweinart, dem Warzenschwein (Phacochoerus, amh. "hÜf'
Irjd = äth. ih^'iO'yi hardwjd) ist, und daher im Ge'ez wol
unter dem wort hardwjd oder vielleicht auch dem andern (ge-
meinsemitischen) wildschweinnamen ^'Jft.Cs kenztr mit ver-
standen wurde. — Der schakal, dessen vorkommen bezeugt
ist 3 (amh. ^fiC' ^abaro)^ scheint im Ge'ez als ein thier mit
dem fuchs (Jcuens^l) jSgurirt zu haben (vgl. auch unten den Tigre-
namen bei d'Abbadie), während die von kleineren katzen in
Abesinien vorkommenden luchs arten (amh. 7« AT* As ^'ÜC'
gulgul nawr, nach andern „gepard") ^ wahrscheinlich unter dem
namen des gepards mit inbegriifen wurden.
Nachdem wir nun gesehen, wie sich die semitischen Abe-
sinier mit dem aus der alten heimat mitgebrachten vorrath
von säugethiernamen in dem neuen welttheil mit seiner einer
ganz anderen thierregion angehörenden fauna eingerichtet,
was vom alten sprachgut dabei unverändert geblieben, was
durch neubildungen ersetzt, durch Übertragungen modificirt
oder gar durch entlehnungen afrikanischer namen vervoll-
ständigt wurde, so bitte ich nun zum schluss meine leser, mit
mir in die älteste zeit, wo wir die existenz der Semiten zurück-
verfolgen können, nemlich in die sogenannte ursemitische
periode, einen blick zu werfen und'^recapitulirend alles das?
* siehe Hartmann, s. 249; vgl. auch Raffray, am oben a. a.,
s. 68, wo aus eigner anschauung von einem interessanten kämpf dieses
thieres mit der hyäne berichtet wird.
2 siehe Heugiin, Reise etc., s. 244.
•' Heugiin, Reise, s. 235 und auch bei andern, z. b. Mansfield
Tarkyns, Life in Abyssinia, vol. II (London 1853), p. 299 (im abschnitt
Natural history; dort wird von „three or four sorts of jakals" gesprochen).
* in Munzinger's Tigre-glossar rhA«A' ^«*^^ und df/ihs haihö
(pl. fl^rh,- hajähi [vgl. den altäg. namen der gefleckten hyäne: huhiu'i])',
in d'Abbdie's Tigr^-glossar (DA": rh/k«A' i*>(^d hasU „r^nard".
5 nach Heugiin auch amh, a]fen.
— 400 —
was sich uns schon bei besprechung der einzelnen arab. und
äth. säugethiernamen nach sprachvergleichenden und cultur-
geschichtlichen Untersuchungen als ursemitisch ergeben, in
ein gesammtbild vereinigt, vor unserm geistigen äuge vorüber-
ziehen zu lassen, um dann zu versuchen, von dieser so ent-
standenen fauna auf die geographische läge der ursitze der
Semiten im letzten Stadium vor ihrer trennung einen schluss
zu ziehen.
Die den Ursemiten bekannten Sängethiere
waren nach den in diesem buch geführten einzeluntersuchungen
unter ihren mit Sicherheit zu erschliessenden ursemitischen
namen folgende: ^
1. der löwe: a. b. laitu^ das Weibchen labiatu, lib^atu.
c. nahusu (nur arab., ass.) — Nur südsem. ist ^anbasu;
allgemeine Wörter für „wildes raubthier" waren wol madinu^
havhdm (beide nur im arab. in der speciellen bedeut. „löwe").
2. der pardel: namiru, nimru.
3. die Wildkatze: dimmu^ damdmu.^'^
4. der wolf: dihu (südsemit. „schakal"; nord- und wahr-
scheinlich auch ursemitisch muss neben dChu „wolf ein wort
ahu „Schakal" existirt haben, vgl. s. 292).
5. der haushund: kalbu.
6. der fuchs: tu diu \ talabu.
7. die Streifenhyäne: dabuu.
8. der bär: dubbu.
1 ich wähle hier die gleiche eintheilung wie oben auf s. 354 ff. beim
rückblick über die arabische fauna des 6. nachchristl. Jahrhunderts; die
beweisführung wird natürlich hier nicht wiederholt und werden auch
keine rückweise gegeben.
2 wo in künftigem ein Sternchen nachgesetzt wird, so soll dies eine
Unsicherheit der erschlossenen form nur für den vokalismus anzeigen,
um nicht etwa nan (so in diesem fall) schreiben zu müssen; vielleicht
existirten beide formen neben einander im ursemit. (wie dies z. b. bei
namirUf nimru sicher ist).
Hom mel, thier namen. 26
— 402 —
9. der igel: huppudu^ huppudu (vgl. dazu die bemerkung
s. 403, anm. 2).
10. der maulwurf: huldu.
11. die fei dm aus: a. '^akbaru.
b. aisu.
12. der hase: arnahu. '
13. das pferd: a. parasu.
b. süsu. — Ein vielleicht schon im ursemitischen ge-
brauchtes epithetum dieses von den alten Semiten nur zu
edeln zwecken verwendeten thieres war nahdu\ vgl. das arab.
epithetum J^ und das schon in den altbabylonischen Izdubar-
legenden vorkommende beiwort des rosses: nahid, hahli .,glor-
reich im kämpf. ,
Die Wörter pcdilu^ „hengst" und muJiru „füllen'* scheinen,
ursprünglich vom pferd gesagt, schon bald auch auf andere
thiere angewendet worden zu sein.
14. der wildesei: a. parau.
b. '^ arddu.
c. (vielleicht speciell das füllen) ^ airu.
15. der hause sei (das mannchen) Mmdru^
(das Weibchen) atdnu.
16. das dromedar: gamalu^
(das Weibchen) nawakatu^ janakatu.
(das junge) hakru, bikru.
Vielleicht auch rakübu (d. i. „reitthier") genannt, siehe
s. 204; das wort bdiru muss im ursemitischen allgemein „vieh"
bedeutet haben.
17. der hirsch: irgend einer der gleich aufzuführenden
gazellen- oder steinbocknamen; zu bestimmen, welchen, ent-
zieht sich wol ganz der wissenschaftlichen forschung. Da die
Urheimat der Semiten aus andern zwingenden gründen im
norden der semitischen länder gesucht werden muss, so ist es
nur ein weiter sich ergebender schluss, dass, zumal für die
ganze sippe der wild lebenden Wiederkäuer so viele namen für
das ursemitische sich ergeben, einige davon namen des in den
eufrat- und tigrisländern wirklich vorkommenden hirsches ge-
wesen sind
— 403 —
18. die gazelle: a. tabju.
b. (das junge) ^ azdlu.
c. naüu oder ndlu (nur ass. und amh.)
d. ai-nu (nur ätli. und syriscli; vielleicht auch eine
steinbockart).
Ferner müssen schon im ursemitischen gewisse antilopen-
oder steinbockarten mit namen benannt worden sein, deren
Wurzelbuchstaben d und ein zischlaut waren (so vom hüpfen
oder springen benannt); dies ergibt die Zusammenstellung
von ass. dassu^ syr. daisa und hebr. dison. Drei ursemitische
Wörter dasasu^ dajasu und disdnu als sicher aufzustellen, wäre
der form wegen zu gewagt; möglich ist ihre existenz aber
immerhin.
19. der Steinbock: a. wdüu.
b. {Ji)ajjahi^ viell. auch naüu (was dann oben zu
streichen).
c. (das junge) '^uiwu (nur hebr. und arab.)
20. die hausziege: a. '^ inzu.^^
b. (Ziegenbock) tafsu.
c. (der junge bock) \itudii.
d. (zickchen) yadja^ vielleicht auch
e. talju (wenn letzteres wort nicht eine allgemeinere
bedeutung hatte).
1 das urs. arwaju (ass. und arab. „Steinbock") bedeutete wahrscheinl.
allgemein „wild", siehe s. 281 f.; im Tigre wurde JiCB' zum allg. wort
für „schlänge" (äth. tiC^s 1^Ä"C'), während dort merkwürdiger weise
ih^'t*' i'WCif (arab. äaä». hai/'atun „schlänge") für den löwen gebraucht
wird.
^ so setze ich jetzt die grundform an (statt 'izzu s. 246), da, was
dort nachzutragen, das Sb 286 stehende UZ inzu das assyr. wort für
„ziege" zu sein scheint, vgl. IV R. 28, 48,51c sizbi inzi (sum. GA.üZ)
mit II R. 35, 74/75 ardatu^ m ina sirtisa sizhu la ibhi („eine Sklavin,
welche an ihrer brüst keine .... hat"), nach welch letzterer stelle ^izbu
nur „milch" bedeuten kann. Es ist dann die frage, ob bei ^""ti::, Tis)5
und ähnlichen Wörtern nicht auch die südsem. form (von mir als auf-
lösung von zzinnz, ppin np etc. bezeichnet) das ursprüngliche re-
yträsentirt, zumal, wenn in dem s. 301, anm. 2 notirten hnmsiru etwa
der a^s. nanie des Wildschweins stecken sollte.
26*
— 404 —
21. das schaf: [vielleicht ursprünglicli danu (coUectiv)
und
sawahu (ein einzelnes thier); sicher aber]
(und zwar widder) kabsu ^.
(weibliches lamm) rahüu.
(nord-, vielleicht aber auch schon ursemitisch) immaru^
(lamm).
Allgemein „kl ein vi eh" (schafe sowol als ziegen) scheinen
bedeutet zu haben
dann und sawahu (siehe schon oben) und vielleicht
(das junge) talju.
22. der wildochs: rimu^
(vielleicht auch) arhu.
23. das hausrind: a. (allg.) bakaru (rindvieh)
b. (nord-, höchst wahrscheinlich auch ursemitisch)
alpu (ochs).
c. auru (stier).
d. 'iglu (kalb). — Nur für das südsemitische zu er-
schliessen sind die Wörter japanu (siehe s. 264, anm. 1) und
lahmu (s. 103, anm. 2).
24. der kli pp schief er i^ tapanu.
1 meine auf s. 235, anm. 2 ausgesprochene vermuthung scheint sich
zu bestätigen, da nach dem von Sehr a der, KG. 216, anm. 2 bemerkten
der ausdruck ilippi la maaak kdh-li-i (Asurn. 3, 34. 64, Salm Monol. von
Karch 1, 36) nur , schiffe von hammelhäuten* heissen kann; es ist
natürlich dann nicht gdb-si-i, sondern käh-si-i zu lesen (vgl. zu käb, kcq)
für dieses zeichen z. b. H. J., obv, 10 lah-^ü va kima is-su-ri su-bat käp-
-pi „und gekleidet wie vögel in ein kleid von flügeln", var. kap-pi
mit den gewöhnlichen zeichen für kah, kap). Es gehören dann nach
den sem. zischlautgesetzen (siehe Z. d. D. M. G., XXXII, s. 712) zusammen:
urs. kabsu, hebr. i-r?, ass. kabsu, arab. ^jiJwAJ ; daneben ursem. kabsit
(nur im syr. 1-a.üs) und ursem. kabsa (nur in dem neben ass. kabln aus
GüG kirrti und kabdsu zu erschliessenden ass. kabsu).
^ das syr. wort heisst \x^\ , wie s. 237 zu corrigiren ist, wie es
ebenso dort immaru statt immäru, heissen muss.
^ oder ein ähnliches kleineres thier.
— 405 —
25. das Wildschwein: hazzint,^ (vgl. dazu die bemerkung
s. 403, anm. 2).
So wären also, um kurz und übersichtlich zu recapituliren,
löwe, pardel, Volf, fuchs, hyäne, bär, wildkatze, Wild-
schwein, wildochs; wildesei, hirsch, gazelle, Steinbock»
hase, igel, klippdachs, maulwurf, feldmaus; (hausthiere :)
pferd, esel, kamel, ziege, schaf, rind, hund" die der ur-
semitischen säugethierfauna mit Sicherheit zuzuschreibenden
thiere; die durch gesperrten druck hier kenntlich gemachten
galten auch vor meinen Untersuchungen als solche, '^ wenngleich
sie noch niemand versucht hatte, in einheitlicher reihe zu-
sammen zustellen, und diese können denn auch als über allen
zweifei erhaben jener fauna, für die wir als späteste zeit den
anfang des dritten Jahrtausends vor Chr. geburt anzusetzen ge-
zwungen sind, zugerechnet werden. Von der richtigkeit der
übrigen bin ich wenigstens ebenso sicher überzeugt, und diese
Überzeugung mit beweisen begründet zu haben, ist eben der
zweck meines buches. Es ist noch darauf aufmerksam zu
machen, dass von den raubthieren allein für den löwen mehrere
namen (von verschiedenen triliteralen stammen) fürs ursemitische
nachweisbar sind, von den andern wild lebenden thieren für
den wildesei, die gazelle, den Steinbock und (wahrscheinlich
auch) den wilden ochsen, und dass ferner von den hausthieren
nur beim rindvieh, den ziegen und schafen, dem esel und dem
kamel verschiedene namen für männchen, weibchen und junge
sich aufstellen lassen, was interessante Schlüsse über den grad
der Vertrautheit oder bekanntschaft der Ursemiten mit den
ihnen bekannten thieren zu ziehen nahelegt.
1 vielleicht auch ^aparu* (vgl. ySi.£. und ass. apparru)?
^ ieh habe hier mit absieht den hirsch ausgenommen, da die all-
gemeine annähme bisher zwar dieses thier den Ursemiten vindicirte, aber
unter dem namen ajjal, der ebensogut oder ebensowenig wie andre ur-
semitische antilopen- oder steinbocknamen den hirsch bezeichnen konnte,
vgl. K. "280, anm. 1 und s. 279 f., — ebenso auch das Wildschwein, da man
bisher hazziru (oder hanziru) zwar allgemein für ursemitisch hielt, aber
ohne nach weitern gründen zu fragen, mit „seh wein" (also „hausschwein")
wiedergab.
~ 406 —
Wo waren nun — und das ist die wichtigste frage bei
der ganzen sache — die sitze der Semiten in dem letzten
Stadium vor ihrer trennung, in welche zeit eben wir die
existenz jener, fauna allein setzen dürfen? Schon in der ein-
leitung wurde auf die Unzulänglichkeit der aufstellungen
Schrader's und Sprenger's hierüber hingewiesen ^ und als
der einzig richtige weg der, den A. von Kremer eingeschlagen,
bezeichnet. Dieser gelehrte suchte vor allem darzuthun, dass
Arabien der ursitz der Semiten nicht sein könne, und sein
hauptbeweis dafür ist in folgenden sätzen enthalten: 1) die
Semiten kannten vor ihrer trennung in einzelne Völker und
sprachen das kamel, aber nicht den strauss, sie sassen also
nicht in Arabien, wo der strauss einheimisch ist, und Arabien
kann folglich auch nicht als der entstehungsherd des kam eis
angesehen werden. 2) die Semiten kannten vor der dialekt-
bildung (um kurz den nicht ganz passenden terminus v. Kremer 's
zu gebrauchen) die palme und ihre frucht nicht; der älteste
eigene ausdruck für dattel findet sich im Sprachgebiet der die
babylonische tiefebene bewohnenden aramäischen stamme (neml.
das wort diklä). Diesen beiden aufstellungen, von welchen die
zweite einiger berichtigung bedarf, die erste allein aber, wenig-
stens für den anfang, jener negativen behauptung hinreichen-
des gewicht zu verleihen im stände ist, fügt nun v. Krem er
seine positive ansieht vom Ursprung und von der Wanderung
des semitischen Völkerstammes an. Nach ihm war Hochasien
die gemeinsame Urheimat der semitischen wie der arischen
stamme. Im hohen Turan, westlich vom Bolortag und der
hochebene von Pamir, hätten die Ursemiten in naher berührung
mit den Ariern gesessen, von wo aus, dem lauf der grossen
Wasseradern des Oxus, folgend, zunächst nach westen und dann
am südrande des kaspischen meeres herum immer weiter gegen
Südwesten die Wanderung der Semiten vor sich gegangen wäre,
yon da wären sie durch einen der Elburz-pässe in die medische
«■ebirgslandschaft eingedrungen, und dann hätte wahrscheinlich
durch jene ^l^e einbruchsstelle aller völkerströme von und nach
* Seite 8; eine ausführlichere Widerlegung habe ich seitdem in
meinem aufsatz „die ursprünglichen Wohnsitze der Semiten'* (Beil. der
Allg. Zeit. 1878, No. 263 f.) gegeben, welche ich hier nachzulesen bitte.
— 407 —
Medien, durch die felsenschlucht von Holwan, welche hier die
Zagros-kette durchklüffcet, der einmarsch in das tiefe becken der
assyrisch-mesopotamischenniederung stattgefunden. So weitnach
A. V. Kremer. -Holwan liegt gerade zwischen dem 34. und 35.
grad N. Br. in der mitte, und von da aus gelangt man zunächst
in den theil der Eufrat- und Tigrisebene, der ,südlich von den
alten, ursprünglich nichtsemitischen, culturländern Sumir und
Akkad, ^ nordöstlich von Assyrien und nordwestlich von dem
schon in vorchristlicher zeit aramäischen theile von Mesopota-
mien, dem eigentlichen zweistromland (Naharina) der ägypti-
schen inschriften, begränzt wird. Hier müssen die vereinigten
Semiten noch einige zeit gesessen haben, bis (vielleicht durch
die südlich sitzenden Nichtsemiten veranlasst?) eine neue
Wanderung nach nordwesten, Süden und Südwesten begann,
welche die uns bekannte vom anfang der geschichte an uns
entgegentretende gestaltung der semitischen völkergruppe zur
folge hatte. Die geistvolle ausführung v. Kremers von der
früheren Wanderung der Ursemiten bis Mesopotamien, der ich
mich vollständig anschliesse, bleibt nun freilich immer mehr
oder weniger hypothese, ähnlich wie alles das, was sich von
jener periode der semitischen Sprachbildung sagen oder ver-
muthen lässt, welche vor die entstehung des triliter^lismus und
1 dass Sumir Südbabylonien (hauptstadt Ur), Gandunias die gegend
um Babylon, Akkad aber der strich nördlich und nordöstlich von Ba-
bylon (hauptstadt Agate, wie ich nach G. Smith's Vorgang den namen
A-ga-ne lesen möchte) war, darüber kann, trotz Lenormant's neuesten
auslassungen (Magie und Wahrsagekunst der Chaldäer, neue, deutsche
ausgäbe, Jena 1878, s. 379 ff.), nach den von G. Smith, Friedr. De-
litzsch und zuletzt von E. Schrader (K.G., s. 533 f.) beigebrachten
argumenten kein zweifei mehr sein, ebensowenig (nach Oppert's und
Delitzsch 's Untersuchungen) darüber, dass jene alte nichtsemitische
Sprache zunächst die spräche von Sumir war und also sumerisch zu
nennen ist. Wie vorsichtig man zuweilen des geistreichen und gelehrten
Lenormant beweisführung aufnehmen muss, sieht man besonders
deutlich aus dem von ihm (a. a. o., s. 385) angeführten marriti sa üis
Akkad^ was sich auf den persischen meerbusen beziehen und „das meer
oberhalb Akkads" bedeuten soll, wenn man die stelle, wie sie wirklich
im Zusammenhang lautet, im original (bei Schrader s. 533 unten) ver-
gleicht; mag jene« yurmarrlti bedeuten, was.es will, „meer" {niarratu.,
nicht murr Uli) hei.sst es auf keinen fall.
— 408 —
der durch ihn bedingten grammatischen Formation fällt. Was
aber die letzte Station der Ursemiten, die ich mit v. Kremer
in die mitte der mesopotamischen tiefebene setze, anbelangt,
so ist dies überhaupt wol das einzige, was nach Verwerfung
der arabischen Urheimat der Semiten übrig bleibt,^ und je
mehr demnach letztere sich als unmöglich herausstellt, als
desto sicherer darf jenes gelten, zumal es ja auch aufs schönste
mit den ältesten traditionen der Semiten selbst im einklang
steht. Die thatsachen nun, welche zwingend für Mesopotamien
und gegen Arabien als ursitze der Semiten sprechen, und deren
nähere begründung schon bei den arabischen thiernamen ge-
geben wurde, ordnen sich in zwei gruppen. Einmal wird es
sich darum handeln, die existenz von thieren für die ursemitische
fauna nachzuweisen , welche es in Arabien entweder gar nie <
gab oder die doch wenigstens nur ganz vereinzelt daselbst
vorkommen; diese beweise sind die eigentlich entscheidenden,
und von ihnen hatte v. Kremer noch keinen beigebracht.
Zweitens kommen hier thiernamen in betracht, welche allein
der arabischen fauna eigen sind, und für welche die verschie-
denen anderen semitischen sprachen entweder gar keine oder
neue ausdrücke haben; hierher gehört z. b. der hauptbeweis
V. Kremer's, das fehlen eines Wortes für „strauss" in der spräche
der Ursemiten. Diese zweite art von beweisen kann nur jene
erstgenannten bestätigen, für sich allein liegt ihnen aber des-
halb keine zwingende kraft bei, weil die Sprachwissenschaft
^ Palästina und Syrien können den einfachsten historisch-geogra-
phischen erwägungen nach hier kaum in betracht kommen, Babylonien
aJDer, seit den frühesten zeiten der sitz der alten cultur der Sumerier, ist
nicht wol geeignet zugleich als ursitz der ursprünglich nomadisirenden,
wenn auch dabei schon auf verhältnismässig hoher culturstufe stehenden
Semiten zu gelten. Ganz ausser frage steht natürlich Habesch. Wie
früh oder spät endlich der nach der weiter Wanderung der mehrzahl der
Semiten in Mesopotamien sitzen gebliebene theil derselben, welcher zu
dem semitischen volke der Babylonier und Assyrier (deren reich bei-
läufig erwähnt, vom süden, von Babylonien aus, gegründet wurde) ge-
worden, mit den Sum erlern in berührung trat, und welcher art anfangs
diese berührung war, darüber lässt sich bis jetzt nichts sicheres aufstellen;
die ältesten einsprachigen (semitischen) babylonischen texte, in denen
bereits sumerische götternamen sich finden, sind — so viel steht fest —
schon vor 2000 vor Chr. entstanden.
— 409 —
fiir sich allein nicht die mittel besitzt, flas gänzliche fehlen
eines Wortes für die semitische grundsprache zu constatiren;
denn es kann ja nur zufall sein, dass das betreffende wort in
der einen semitischen spräche erhalten blieb, in der anderen
aber aufgegeben und dann gewöhnlich durch neue von anderen
stammen gebildete Wörter ersetzt wurde. Zu der ersten art
gehört nun vor allem a) das fehlen des ursemitischen wortes
dubbu „bär" im altarabischen. Dass das wort wirklich ursemi-
tisch ist, beweist zur genüge das äthiopische dehh^ das hebr.
doh^ aramäische debbfi und assyrische dohu^ womit das wirkliche
vorkommen des baren in Habesch, Palästina, Syrien und Me-
sopotamien nur übereinstimmt; für Habesch ist er bis jetzt
sicher bezeugt, ^ wenn er auch dort selten und nur in den höch-
sten alpen-regionen sich findet, und für die Eufrat- und Tigris-
länder ist er ausser den inschriften durch bildliche darstellungen
nachgewiesen. Die arabischen lexika geben nun zwar ein wort
duhbun „bär"; erstens aber schliesst die ganze naturbeschaffen-
heit Arabiens das vorkommen von hären aus, und dann ergibt
sich bei näherem zusehen, dass jenes dubbu^ erst bei späteren
muslimischen Schriftstellern und dichtem sich findet, als längst
der Schwerpunkt des geistigen lebens von Arabien weg nach
Syrien und Irak (Mesopotamien) sich verrückt hatte. ^ — b) das
fehlen des ursemitischen wortes rimu „wilder ochs" im arabi-
schen. Dieses wort, hebräisch reem^ assyrisch rzmuiM, bedeutet
im nordsemitischen nur „wilder ochs", wie ich aus assyrischen
quellen gegen das von Friedrich Delitzsch in seinen assy-
rischen lesestücken noch aufgestellte nachgewiesen;^ die bild-
lichen darstellungen der assyrischen denkmäler bestätigen das
wirkliche einstige vorkommen dieses thieres in den zoologisch
1 sollte aber ja das s. 301 f., ferner s. 379, no. 4 wie s. 396, anm. 1
angeführte doch noch allzugrosse Skeptiker an der einstigen existenz
dieses thieres in Habesch zweifeln lassen, so v würde dadurch obige be-
weisführung nicht umgestossen, denn wenn das ge'ez-wort debh (LXX
stets agxoq) auch nicht den wirklichen baren, sondern nur ein bären-
ähnliches anderes thier (etwa den ratel) bezeichnet haben sollte, so wäre
doch durch dieses wort dehb und die nordsemitischen oben angeführten
Wörter duhhu „bär" für das ursemitische ebenso sicher erwiesen.
2 siehe s. 302 die belege.
» siehe s. 277, anm. 1.
^ 410 —
einer unterabtheilung der mediterraneischen thierregion an-
orehörenden nordsemitisclien ländern. Das arabische wort rimu^
bedeutet aber die nur , in den sandsteppen Arabiens ^ heimische
orjTxantilope, und zwar das junge weibchen derselben, da die
arabischen lexicographen einstimmig ,gunge gazelle mit glänzend
weissem feil" paraphrasiren. Das wort «selbst muss demnach
der semitischen Ursprache angehört haben, und es handelt sich
nur darum in welcher, bedeutung. Nun haben wir zu einer
Übertragung von antilopennamen auf rindarten im semitischen
wäe in anderen sprachen gar keine analogie, dagegen wol um-
gekehrt; so heissen alle die zum genus oryx leucoryx gehören-
den arabischen antilopenarten auf arabisch halmru-l-waksi^ d. i.
„kühe der einöde"; dasselbe wort, das im hebräischen „stier"
heisst, nemlich pm\ heisst in einer arabischen ableitung furdr,
„lamm" und „gazelle"; das arabische wort taur „stier" wird in der-
selben spräche von den dichtem übertragen auch vom männchen
der antilope gebraucht. Wenn demnach die ursemitische be-
deutung von rimu nur „wilder ochs" gewesen sein kann, so
haben wir die ursitze der Semiten auch in Mesopotamien, nicht
aber in Arabien, wo es wilde ochsen nie gab und auch heute
1 dieser umstand (vgl. auch das s. 258, a. 2 und s. 259, a. 3 bemerkte)
ist bei der gleichsetzung des hebräischen ök'i mit dem ass. rirmi „wilder
ochs'' besonders auf die wagschale zu legen und wäre daher auch s. 227
noch stärker zu betonen gewesen; wie kann für Palästina dieses allein
die sandsteppen Nordostafrika's und ausserdem nur noch Arabien's be-
wohnende thier überhaupt nur in betracht kommen! Auch dass in
der die hebräische nomenclatur des antilopen- und steinbockgeschlechts
doch nahezu erschöpfenden liste Deut. 14, 5 der ün'^ fehlt (während z. b.
die aramäischen und arabischen Übersetzungen ein wort mit Nto'^'i, *-5n?
die LXX ein anderes mit oQvya wiedergaben — vgl. s. 391 anm. 3),
hätte schon früher die bibl. exegeten stutzig machen sollen. — Zu s.
257 ff. „[VJ) rimun oryxantilope" ist als beleg für die wirkliche be-
deutung (die arab. nationallexicographen nur allg. „weisse junge gazelle")
noch die thatsache nachzutragen, dass bei den maghribinischen Arabern
noch heute die oryxantilope der sahara rmi genannt wird; vgl. Daumas,
,le Grand Desert, Paris 1848, p. 391 (dort Hm statt rln zu lesen) und
ders., ,les chevaux du Sahara", Paris 1855, p. 280 ff. (abschn. „chasse de
la gazelle); siehe übrigens auch die nachtrage no. 72.
- 411 •—
noch nicht gibt, zu sucheu. Nichts ist klarer, als dass die Se-^
miten bei ihrer Wanderung aus dem an diesen thieren so reichen
zweistromlande nach Arabien, wo es so viele antilopen und
gazellen gab, mit ihren ursprünglichen benennungen derselben
nicht ausreichten, und nun, da sie andere namen zu hilfe
nehmen mussten, selbstverständlich aus den nun überflüssig
gewordenen welche auswählten (s. 227 f.). Das wort r^"mw,
das ausserdem, da es in Arabien keine wilden ochsen gab, im
arabischen verschwunden wäre, übertrugen sie eben nun auf
die weisse oryxantilope, und zwar wol deshalb auf das junge
Weibchen derselben, weil das verbum, von dem rimun eine
ableitung ist, im arabischen „zart sein, zart behandeln" heisst
so heisst z. b. ein anderes von demselben verbum rdama
kommendes wort, nemlich *K ra mun arabisch „kameljunges".
— c) das arabische wort namir^ „pardel", in der vormuham-
medanischen poesie. Der pardel heisst äth. namr^ hebräisch
namer^ aramäisch ne/nra und assyrisch nimru^ ist also fürs ur-
semitische, sei es nun in der älteren form namini oder in der
jüngeren nimru, sicher. In Arabien ist er nach Heuglin heute
sehr selten und muss dies auch im altertum schon gewesen
sein, denn während in der an thiernamen so reichen altarabi-
schen poesie z. b. der löwe, der wolfähnliche schakal, der fuchs
und die hyäne fast auf jeder seite vorkommen, wird der pardel
fast nie, im ganzen nur an wenigen stellen, erwähnt. Die sitze
der ürsemiten, in denen der pardel ein gewöhnliches raubthier
gewesen sein muss, können demnach nicht in einpm lande ge-
sucht werden, in welchem diese thiere beinahe fehlen.
Die zweite reihe von thatsachen, bei der wir nun angelangt
sind, könnte für sich allein nichts zwingendes für die Wohnsitze
der Ürsemiten beweisen, bestätigt aber das aus der ersten ge-
wonnene sichere resultat in erfreulicher weise. Schon A. von
Krem er hat daraufhingewiesen, dass für den nur die arabische
wüste bewohnenden strauss kein ursemitisches wort bis jetzt
nachzuweisen sei. Daraus, dass auch die Aramäer den strauss
nedmä nennen (arabisch na dm), kann nichts ftir das ursemi-
tische gefolgert werden; denn nedmä ist sicher arabisches
1 siehe s. 296.
--• 412 —
lehuwort, durch die Hchon in alter zeit von Mekka nach norden
gehenden und gewiss auch straussenfedern führenden handels-
karawanen zu den Aramäern gekommen. Von zwei anderen
namen von nur der arabischen fauna angehörigen thieren, der
Springmaus {jdrbuu^^ heut dscherböa) ^ und dem wüstenluchs
{tuffahun^ siehe Lane*s lexikon unter iV'Ll^) ^ finden wir eben-
falls in den übrigen semitischen sprachen keine spur; ja,
während für den strauss sich doch wenigstens bei den Hebräern
und Aethiopen andere namen finden, giebt es ftir diese zrwei
thiere überhaupt nur in der arabischen spräche ausdrücke. Da
wir gesehen haben, dass einige thiere, die mit Sicherheit der
ursemitischen fauna zuzurechnen sind, in Arabien ganz fehlen,
demnach auch keine benennungen fCir dieselben im arabischen
existiren, und da daraus nothwendig geschlossen werden musste,
dass die nordsemitischen länder zuerst von den Semiten be-
völkert wurden, so ist es denn auch ganz natürlich, dass wir
zweitens für speciell der arabischen fauna zugehörige thiere,
wie für den strauss und die Springmaus, im ursemitischen keine
namen finden.
Dass uns aber, da Arabien der ursitz der Semiten nicht
gewesen sein kann, nur die nordsemitischen länder, nicht etwa
ein ausserhalb dieser liegendes gebiet, übrig bleiben, wird noch
aufs schönste durch den nachweis des Wortes tamaru „Dattel-
palme" für das ursemitische bestätigt. Die vergleichung des
hebräischen tamm\ „dattelpalme" (schon Exodus und Levit.)
und des äthiop. 't^^C't' tamart „dattelpalme, dattel" allein
sichert das wort für das ursemitische lexikon; im arabischen
heisst zwar J^ nahl dattelpalme, aber w^j tamr findet sich
daneben; es ist dort der gewöhnliche ausdruck für die frucht, die
dattel (beachte im arabischen daneben das verwandte wort
w^' _amnO\ was ganz allgemein „frucht" heisst). Von dem
aramäischen wort diklü^ was nach A. v. Krem&j^-der älteste
eigene ausdruck für dattelpalme bei den Semiten sein soll, und
zwar im Sprachgebiete der die babylonische tiefebene bewohnen-
1 siehe s. 338.
2 vollständig mitgetheüt auf s. 323.
— 4ia —
den aramäischen (!) stamme ', linden sich auch sehr alte spuren
bei den Arabern, und zwar im centrum wie im Süden der halb-
insel; das geographische Wörterbuch des Jaküt kennt einen
ort Dakalatu, („wo dattelbäume sich befinden", fügt er hinzu)
im gebiete der Banu Ghubar in Jamäma, und in der völkertafel
der genesis ist unter den von Joktan abgeleiteten südarabischen
stammen auch einer namens Diklü. Ausserdem heisst im ara-
bischen dakal eine dattelpalme, die sehr viele, aber schlechte
datteln trägt, so dass wir neben tamaru wohl auch ein diklu
oder dakalu fürs ursemitische anzusetzen haben. Es ist dem-
nach V. Kremer's satz: dass die Semiten vor der Sprachtrennung
die palme und ihre frucht nicht kannten, dahin abzuändern:
dass ihnen der bäum sicher bekannt gewesen sein muss, wenn
auch, worin ich v. Eremer beistimme, die künstliche befruchtung
und Züchtung erst in historischer zeit, und zwar in Babylonien,
dem eigentlichen herd der semitischen landwirthschaft in as-
syrischer wie später in aramäischer zeit, stattgefunden. Dann
können aber die wahnsitze der ürsemiten kurz vor der trennung
unmöglich ausserhalb der später nordsemitischen gebiete ge-
legen sein, denn in alter zeit ging das Verbreitungsgebiet der
dattelpalme nicht über die im norden und nordosten die semi-
tischen länder abschliessenden gebirgsketten hinaus. Und da
die älteste heimat der dattelpalme das mittlere und untere
Stromgebiet des Eufrat und Tigris ist, und ausserdem die tra-
dition der Semiten selbst hierher von jeher das stammland der-
selben verlegt hat, so sind wir wieder bei dem zwischen As-
syrien und Babylonien liegenden theile des zweistromlandes
westlich von Holwän, dem Standorte jener berühmten beiden
vom dichter besungenen palmen'^, angelangt, als dem resultat
der jetzigen untersuchnng.
Die indogermanische Sprachvergleichung, um zum schluss
noch eine paralelle zu ziehen, ist bei ähnlichen forschungen,
so viel interessante resultate sie auch noch versprechen würden
(vgl. %. b. das, worauf ich s. 4, anm. 7 hingewiesen), doch
1 hier ist zu bemerken, dass in Babylonien das aramäische erst
nach dem aussterben des assyrisch-babylonischen, einige Jahrhunderte vor
Chr. geb., eingedrungen ist.
5« siehe Meid. U, p. 47 (Rückert'e übers, der ß'aiiiäsa, I, s. all).
— 414 —
viel schlimmer daran als wir semitischen sprach- und ciiltur-
forscher; denn mit so gutem erfolg auch die methode, vom
gemeinsamen besitz oder gemeinsamen mangel von pflanzen-
und thiernamen auf die ursitze Schlüsse zu machen, in der
semitischen frage sich anwenden lässt, wo sie, wir wir sahen,
zu sichern resultaten führte, so wenig kommt man hier mit ihr
durch, da die Wanderungen der indogermanischen Völker sich
über ein viel zu weites gebiet erstreckten, als dass solche
Schlüsse nicht irre führen könnten. Wenn die ursitze derselben
in Asien waren, wie die allgemeine annähme ist, und also
speciell asiatische thier- oder pflanzennamen zur fauna und
flora der ürindogennanen gehörten, so musste ja die abtheilung,
die nach Europa wanderte, wenn sie dort die betreffenden thiere
oder pflanzen nimmer zu gesicht bekam, die alten Wörter dafür
aufgeben oder sie auf andere arten übertragen; ^ ähnlich, nur
umgekehrt, müsste es gewesen sein, wenn wir Europa als die
ursitze betrachten wollten, wie wirklich schon mehrere forscher'^
gethan haben. Wenn letztere, sei es auch mit wenig beifall,
diese entgegengesetzte meinung aufstellten, so geht zum min-
destens daraus hervor, dass eben dieser weg hier, bei der frage
nach den Wohnsitzen der Urindogermanen, nicht geeignet ist,
zu sicheren zielen zu führen. Um so wichtiger scheint mir
daher die s. 290 f. von mir angeregte frage nach der existenz
von culturwörtern , die dem ursemitischen und urindogennani-
schen gemein sind, und ich kann mir es nicht versagen, hier
noch zu den dort mitgetheilten {staura und taura\ ka/t-na und
haynw, waina und watnu;^ liw^ laiwa und labi atu^ li8 atu [wozu
man noch ass. lu^ gen. Z«, „löwe" in den nachtragen vergleiche])
1 dagegen spricht nicht das s. 290 ausgeführte, da wenigstens für
Griechenland die löwen in alter zeit (so von Herodot und Aristoteles für
Paeonien) bezeugt sind.
2 so Latham 1851, Laz. Geiger 1871 und früher auch Benfey
(in der vorrede zu Fick's wörterb. d. indog. grundsprache, Göttingen
1868; in seinem aufsatz in der Beil. d. Allg. Ztg. vom Juli 1875 dagegen
hat er seine ansieht geändert zu gunsten Asiens). — Dem buch von
Po es che („Die Arier" 1868), der vom anthropol. Standpunkt aus für
Europa eintrat, ist kürzlich im Ausland (1878, no. 47) die verdiente ab-
fertigung widerfahren.
^ vgl. schon das s. 290, anm. 6 bemerkte; die form mit anlautendem
w haben nur die Aethiopeu (von denen die entlehnung geschichtlich gar
— 415 —
zwei andere hinzuzufügen, und zwar, damit alle naturreiclie ver-
treten sind, metallnamen, wo wenigstens bei dem ersteren ein
Zufall ausgeschlossen scheint, nemlich urindog. gharata „gold"
(daher z. b. XQiaog und auch unser wort „gold") verglichen mit
ursemitisch harüdu ' .,gold", und ursemitisch tavpu (andere
transcription zarpu) „silber" vgl. mit indogermanisch sirpara
„silbef'', wobei allerdings zugestanden werden muss, dass sir-
paro nur für die letto-slavisch-germanische Spracheinheit bis
jetzt nachgewiesen ist, freilich aber trotzdem ganz wol in den
andern indog. sprachen sich verloren haben, also schon ur-
indogermanisch gewesen sein kann, zumal ja die Urindogermanen
sonst das silber kannten (vgl. arganta).
Ungleich wichtiger für die älteste nur mehr aus der spräche
selber zu erschliessende culturgeschichte des Orients sind übrigens
solche forschungen auf sumerischem und andrerseits ägyptolo-
gischem gebiet. Die alten Aegypter müssen sprachlich in irgend
welchem Zusammenhang mit den Semiten gestanden haben,
noch mehr jene sogenannten halbsemitischen stamme in Nubien
und um (zum kleinen theil auch in) Habesch;^ die Sumerier
nicht denkbar ist) ; ausserdem existirt wain nur noch im arabischen, aber
nur von den nationallexicographen als seltenes altes wort, und auch
nicht in der bedeutung wein, wofür sie andere Wörter hatten, über-
liefert.
1 das semitische h steht dem ^r-laut näher als dem Ä-laut (vgl. die
transcription kh der Franzosen, und diejenigen zeichen der sumerischen
keilschrift, welche die semitischen Babylonier, ihr h auszudrücken, ver-
wendeten, welche aber im sumerischen, gleich denen für das reine g.,
durch ga verlängert werden konnten, also wahrscheinlich einen laut wie
gh gehabt hatten). Der nachweis für harüdu liegt in dem assyrischen
und hebr. wort für gold {huräsu und yü'^rj) verglichen mit dem syr.
\^Of^ „gelb" (so vom gold Bar. Ce. Hex. 164 v.) von ^j-* „gelb sein**
(z. b. Galen. 72 v.) nach dem lautgesetz ::, ''s., ^jO, wodurch allein schon
das wort, trotzdem es im südsemitischen verloren ging (dort v^^(3,
ursem. dahahu „gold"), sich als ursemitisches sprachgut ausweist. — Der
beweis für das wort für silber liegt im assyr. sarpu (gewöhnlicher als
das auch vorkommende kanim) verglichen mit arab. v-jJb 2;«//w» (Hariri).
2 wie man sich diese verwandschäft zu denken habe, darüber siehe
unten in den nachtragen.
— 416 —
aber, die in Babylonien vor den Semiten sassen, und .deren
merkwürdige spräche halb zu den einverleibenden, halb zu den
agglutinirenden zu gehören scheint, sind nach oder besser neben
den Aegyptern das älteste culturvolk der erde, von dem wir
künde haben. Die spräche der Sumerier, die z. b. keine ur-
sprünglichen bezeichnungen für löwe , weinstock und pferd ^
hatte, wie man aus den erst zusammengesetzten ideogrämmen
und Wörtern für diese begriffe sicher schliessen darf, hoffe ich nach
dieser seite hin selbst zu behandeln, von einem andern sprach-
stamm, dem ugro -finnischen, liegt für einen zweig schon ähn-
liches vor, 2 für einen andern, den östlichen, turko-tartarischen,
ist uns eine arbeit versprochen, der mit der grössten Spannung
entgegengesehen werden darf, nemlich von Vämbery. Und
was das ägyptische anlangt, so richte ich hiermit die herzlichste
und eindringlichste bitte an die einzigen, die hier zuverlässige
forschungen anstellen könnnen, die Aegyptologen von fach,
sich doch solchen Untersuchungen zuwenden zu wollen, denn
von hier aus dürfen noch die wichtigsten resultate erwartet
werden. Es ist keine entweihung, nein, wie ich glaube, das
höchste ziel der Wissenschaft des Orients, nach dieser richtung
hin thätig zu sein und so auch andern, zumal ethnologen,
geographen und naturforschern, die unschätzbarsten materialien,
die ihnen sonst nie zugänglich würden, zu liefern; auch kann
dem dilettantismus , der hier sich leider schon sehr bahn ge-
brochen und eben dadurch manche ernste forscher abgeschreckt
hat, durch nichts wirksamer entgegengearbeitet werden, als
wenn die fachgelehrten selbst diese Untersuchungen in die hand
nehmen und so das ganze auf sichere basis stellen. Doppelt
1 darauf wies meines wissens zuerst Sayce hin in seinem artikel
Elam in der Encycl. Britannica; den löwen nannten die Sumerier naiver
weise „grossen hund" (LIK.MAGH), den weinstock „holz des lebens"
(GIS.DIN) und das pferd „esel des Ostens" (letzteres ein neuer beweis,
dass die Semiten ins zweistromland von Osten kamen und femer, dass
es mit dem Turaniertum der Sumerier schlimm bestellt ist, wenn sie
das pferd, jenes hauptthier der Turanier Asiens, nicht kannten; meine
sprachlichen bedenken gegen den Turanismus Lenormant's siehe in
der Z. d. D. M. G. XXXII, s. 177 ff.).
2 Aug. Ahlqvist, die kultorwörter der westfinnischen sprachen,
Helsingf. 1875.
— 417 —
gilt das auf semitischem und ägyptologischem gebiet, da hier
ein arbeiten mit oberflächlichen kenntnissen und nur auf grund
der vorliegenden lexica ja zu tausend irrthümem führen muss,
wie ich das zu zeigen zum theil gelegenheit hatte. Dass auch
mein versuch, der als erster in dieser richtung, ohne alle vor-
arbeiten, unternommen wurde, noch manche mängel aufweisen
wird, möge man eben mit diesem umstand entschuldigen, und
dem anfänger in semitischen Studien verzeihen, dass er es ge-
wagt, diese arbeit in abgriff zu nehmen. Auf alle föUe hojffe
ich es vermieden zu haben, die sichern ergebnisse in bunter
mischung mit den unsichern, ohne beide als solche kenntlich
zu machen und zu scheiden, aufzuführen. Ein zweiter, der
auf dem von mir mühsam errichteten grundstock weiterbaut,
wird es immer leichter haben und muss ja, wie es in der
natur der sache liegt, besseres leisten, aber mit grösserer liebe
und begeisterung als ich es gethan, hatte sich wol keiner diesen
Studien unterziehen können. Wie viel noch zu thun und
wie viele lücken hier noch vorhanden, weiss ich selber am
besten, und so betrachte ich denn auch den schluss dieses
buches keineswegs als einen abschluss, sondern vielmehr als
anfang systematischer forschungen auf diesem gebiet, gewisser-
massen nur als prolegomena einer geschichte der thiere bei
den semitischen Völkern.
Hommel, thiernamen. 27
Nachträge.
1. Zu s. 7. lieber A. von Krem er und die ursitze der
Semiten siehe s. 406 ff., wodurch die s. 7 versprochene specielle
Schrift über diese frage vorderhand unnöthig gemacht ist.
2. Zu s. 12, anm. 1. Ueber die richtigere läge von Punt
siehe s. 230 f. und s. 386, a. 1, wonach s. 12 statt Südarabien
„Somaliküste (vielleicht auch hie und da mit einschluss des
gegenüberliegenden Südarabiens)" zu setzen ist. Ueber panther
und pardel siehe genauer s. 294, anm. 2, wonach das s. 12,
anm. 1 gesagte zu verbessern ist.
3. Zu s. 19, anm. 3. Das „alle" z. 5 v. u ist in „viele"
(so z. b. Moabiter, Amalekiter u. a.) umzuändern und dazu das
s. 343 ausgeführte zu vergleichen.
4. Zu s. 20, anm. 1. Dieselbe Inschrift, deren Übersetzung
mir Dr. Er man in Berlin im jähr 1876 mittheilte, findet sich
bereits in Dümichen's „Flotte etc." s. 17 übersetzt. Zur läge
von Punt vgl. das oben zu s. 12, anm. 1 notirte.
5. Zu s. 21. Schreibe „Babylonien" statt „Mesopotamien".
Ebenso ist anm. 3 „im südl. Babylonien" statt „im südlichen
Mesop." zu corrigiren; vgl. dazu Schrader, K. G., s. 113 f.,
nur dass von den dort aufgezählten stammen mehrere (so jeden-
falls die Urbi^ Nahatu^ Hagaranu u. a.) nicht Aramäer {Aramu)^
sondern arabische beduinen gewesen sind (beachte vor allem
Urbi = L-jviC und Nabatu^ wie die erwähnung der kamele
[nachtrag, no. 56!]). ~ Zu s. 22, anm. 1. In der 2. aufl. von
Herzog (Leipz. 1876 ff.) ist, so .viel ich weiss, jener fehler
verbessert.
— 419 —
6. Zu s. 21, anm. 1. Schreibe sa, sar, Sansi sarratj Saha-
hai, isbi, susi statt sa^ sar, Samsi sai^at^ Sabahaiy tsbi, susi
und vgl. dazu s. 54, anm. 3 wie das unten zu den sem. Zisch-
lauten bemerkte.
7. Zu s. 25, anm. 5. Dazu noch der jjl^'^ tT^
^y*^\^yci\ Bulak (s. a.), pp. 179, 8^. ^
8. Zu s. 26 ff. beachte die orthographischen Verbesserungen
s. 345, anm. 2, zu s. 30, no. 63 das s. 297 bemerkte.
9. Zu s. 35. Arabisch as-safar existirt nicht und deshalb
ist das beispiel ass. sapparu (so lies statt sapparu) zu streichen;
siehe s. 276, anm. 1.
10. Zu s. 36, anm. 1. Lies usamhit statt usamkit (form
bysttJ von np?^).
11. Zu s. 35 Damiri siehe s. 340 f.'
12. Zu s. 41, anm. 1 ist als die beste Zusammenfassung
der bis zum jähr 1874 erschienenen reiseliteratur über Arabien
und einer genauen geographischen Übersicht und Schilderung
der dahin unternommenen forschungsreisen nachzutragen: Albr.
Zehme, Arabien und die Araber seit hundert Jahren, Halle
1875, 407 SS. 8^, wozu jetzt als ergänzung seine aufsätze „Aus u.
über Arabien" im Globus. Zu den philol.-geograph. arbeiten
Sprenger's und Blau 's sind hinzuzufügen folgende sämmt-
lich in den Abh. der Gott. Ges. d. Wiss. (dann auch als Sep.-
Abdr.) erschienene abhandlungen Ferd. Wüsten feld's: 1. Die
von Medina auslaufenden Hauptstrassen. Gott. 1862. 2. Die
Wohnsitze und Wanderungen der arabischen Stämme (über-
setzt aus der vorrede des geogr. wörterb.'s von el-Bekri; dazu
Vorbemerkungen Wüstenfeld's in den Nachrichten d. Ges. der
W. 1868, s. 385—389) Göttingen 1869. 3. Die Strasse von
Basra nach Mekka mit der Landschaft Dharijja nach arab.
Quellen (mit karte), Gott. 1871. 4. Das Gebiet von Medina;
nach arab. Geographen bearbeitet (mit karte), Gott. 1873 und
endlich 5. Bahrein und Jemäma (mit karte), Gott. 1874. — Zu
s. 41, anm. 3 ist zu den arbeiten Blau's nachzutragen (vgl.
auch s. 345, anm. 2) „die Wanderungen der sabäischen Völker-
stämme im 2. Jahrh n. Chr." Z. d. D. M. G., Bd. XXII, s. 654
ff. Femer ist s. 41, anm. 1 K. Baedeker 'statt H. Baedeker zu
corrigiren.
27*
— 420 —
13. Zu s. 43. ^JeLolll heisst nach Eilh. Wiedemann,
Z. d. D. M. G. XXXII, s. 580, anm. 3 besser „zinn" als „blei".
jj^wL^I ist natürlich druckfehler statt j^LivjJI (äth. ^^ti: nur
Mash. Faus 19, 2, heut noch im Tigre Vrhfl' „cuivre rouge";
nUJh: „erz, kupfer" aber schon Gen. 4, 22, syr. 1-*-»^ dass., also
wol schon ursem. naMsu).
14. Zu s. 45 ff. Das auf s. 48 erwähnte bisher allgemein
angenommene factum, dass, da im alten reich rosse weder auf
altäg. denkmälern bis jetzt gesehen noch eine erwähnung der-
selben in texten dieser zeit gefunden wurde, die (von mir mit
arab. beduinen identificirten) Hyksos die vermittler des pferdes
für die Aegypter waren, wird in dem unterdes erschienenen
(erst vom art. kamel an benutzten) Thierleben Brehm's
(2. aufl., bd. III, s. 4) vom ägyptologen Dümichen ausführlich
zu widerlegen versucht. Es heisst dort: „„Ich glaube jedoch
keineswegs, dass wir durch dieses Schweigen der älteren Denk-
mäler (seil, des alten reichs), oder vielleicht richtiger gesagt,
dass wir deshalb, weil bis jetzt noch kein Denkmal der früheren
Zeit aufgefunden worden, welches von dem Vorhandensein des
Pferdes und dem Gebrauch desselben Meldung thut, nun schon
zu dem Schluss berechtigt wären, das Pferd sei im alten
Aegypten vor dem 18. Jahrh. unbekannt gewesen. Für die
von Ebers (Bücher Mos. und Aeg., s. 221 f.) aufgestellte Be-
hauptung: „Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieses Thier
von den Hyksos in Aegypten eingeführt worden ist" fehlt jeder
Beweis. In Bezug hierauf theile ich vollständig die von Cha-
bas ausgesprochene Ansicht, dass alle auf uns gekommenen
Zeugnisse schliessen lassen, jene Barbaren hätten weder Wagen
noch Pferde besessen, und dass demgemäss die alten Aegypter
das Pferd schon lange vor der Herrschaft derselben gekannt
haben müssen, da die Zähmung und Anschirrung des Rosses
eine längere Anwesenheit derselben im Pharaonenland voraus-
setzt Wenn auch begründet sein mag, dass die
Aegypter von ihren Nachbarn das Pferd als ein bereits an
den Dienst des Menschen gewöhntes Hausthier übernahmen, '
^ Hehn's Einwand, Kulturpfl. u. Hausth., 2. aufl., s. 28.
— 421 —
so werden wir doch wohl kaum bezweifehi können, dass eine
lange üebung im Gebrauch des eigenartigen Geschöpfs voraus-
gegangen sein muss, bevor die Aegypter im Stand waren, sich
seiner so geschickt zu bedienen, wie dies schon bei Beginn
des neuen Reichs der Fall gewesen sein muss."" Und dann
weiter: „„Allerdings bediente man sich in Aegypten vom 17.
Jahrh. an des Pferds vorzugsweise zu Kriegszwecken. Die
Heerzüge der Aegypter des neuen Reichs gewinnen ein gänz-
lich verändertes Aussehen. Während wir auf den Denkmälern
des alten Reichs nur schwer und leicht bewaffnete Fusstruppen
dargestellt finden, nehmen nunmehr im ägypt. Heer die mit
Rossen bespannten Streitwagen den hervorragendsten Platz
ein in den kämpfenden Reihen, deren Eroberungszüge bis tief
hinein in das benachbarte Asien, bis in die Länder des Euphrat
und Tigris sich ausstrecken. Und diese für die damalige Zeit
bezeichnende Anwendung von Ross und Wagen zu Kriegs-
zwecken ist es, welche die Aegypter in der That erst von den
mit dem Pferd so vertrauten Reitervölkern Asiens, zu denen
jedoch das Hirtenvolk der Hyksos nicht gehörte, erlernt zu
haben scheinen. Einzig und allein zum Kriege aber benutzte
man das Ross nicht, denn verschiedene Inschriften stellen es
ausser Zweifel, dass der alte Aegypter auch bei häuslicher und
ländlicher Beschäftigung des Pferdes sich bediente."" Hier
werden stellen angeführt, wie z, b. „dem landmann fällt das
pferd im ziehen des pflugs", ferner tes her sesem „steigen zu
pferd", henyßi her sesem „sitzen zu pferd", men her hetar „fest-
sein zu pferd" (vom langen und angestrengten reiten). Dass
diese ausdrücke sich nur auf den friedlichen gebrauch des
pferds beziehen^ geht, wie Dümichen zeigt, allein daraus
hervor, dass von reitern weder im alten, noch mittleren, noch
neuen reich die rede ist; wo demnach die äg. texte von reitern
sprechen, kann sich dies nur auf ausflüge, reisen und dergl.
beziehen. „„Man wusste also (so schliesst Dümichen) das edle
Haus- und Nutzthier im alten Aegypten allseitig zu verwenden."'
— Dagegen nun, dass im frieden das pferd schon vor den
Hyksos von den Aegyptem gebraucht wurde, sowie dass seine
Verwendung im krieg (zu anfang des neuen reiches) den reiter-
völkern Asiens (also vor allem den Babyloniern und Assyrern)
von ihnen abgelernt worden sein soll, sprechen folgende
- 422 —
gewichtige gründe. Einmal wurde von Dümichen übersehen,
dass beim zug Abraham's nach Aegypten (Gen. 12, 16), in dem
wir wahrscheinlich dieselbe einwanderungsschicht semitischer
familien erblicken zu haben, die zur zeit der XII. dynastie
(ende des alten reichs) ^ in Oberägypten schon vor den Hyksos
einlass begehrte, unter den dort erwähnten thieren („und er
hatte kleinvieh, rinder, e^el, eselinnen und kamele"), was wol
kein zufall ist, keine pferde erwähnt werden, also aufs schönste
die nichterwähnung des pferdes auf den denkmälern des alten
reiches bestätigend. Dazu stimmt zweitens, dass die neben hetara^
heteru (koptisch lietar) -^ und kaua (== renner) vorkommenden
ägyptischen pferdnamen sesem-t, ses, semsem wie ahiri ("i'^Si*
bei Jeremiah ein epith. der rosse) auf semitischen Ursprung
hinweisen {abiri ist sogar direktes lehnwort; sesem wurde
schon s. 48, anm. 2 besprochen, wo ses statt sem zu cor-
rigiren ist). Drittens endlich liegt (gegen Dümichen's be-
hauptung, das streitross wenigstens sei eine entlehnung von
den Vorderasiaten, und die Hehns, das äg. pferd sei von den
den Syrern während der 18. dynastie entlehnt worden) ein
direkter beweis für die Hyksos als übermittler der rosse an die
Aegypter darin, dass die ganze statur des auf den äg. Denk-
mälern dargestellten pferdes auffallend an den arabischen
pferdeschlag erinnert, während die viel stärker und derber
gebauten assyrischen (und persischen) einem ganz andern
schlag angehören^ iebenso wie auch die griechischen, wahr-
scheinlich ursprünglich aus Phönizien eingeführten.-^ Diesem
1 das alte reich von Mena bis zur XII. dynastie (c. 3500—2000 vor
Chr.), die hyksosperiode zwischen der XII. und XVIII. dynastie (c. 2000
bis 1500 in runder zahl) und das neue reich von der XVIII. dynastie an,
(19. dynastie Ramses I, Seti I; Ramses II, der pharao der bedrückung etc.).
2 die identificirung dieses worts mit einem assyrischen satra (Finzi,
Hehn) fällt weg, da letzteres eine falsche lesung des ass. Ideogramms
für pferd ,,esel des Ostens" {im\r Tcur-ra, nicht irmr nat-ra) ist.
3 vgl. die abbildungen ägyptischer pferde [inLepsius, Denkmäler
VI, in, bl. 116 126—128. 130. 153. 158 u ö., in Prisse d'Avenne hist.
de Tart eg., Paris 1858 ff. verschiedene male (die tafeln sind leider nicht
numerirt), in Weltmann, Gesch. d. Malerei, Bd. I (Lpzg. 1879), s. 8
(nach Rossellini) u. in Ebers Aegypten II, s. 26 u. 273] mit der abbild.
des arabischen rosses bei ßrehm a. a. o,, III, s. 24/25. Für darstellungen
— 423 —
schon von Ebers angeführten umstand hat man bisher viel zu
wenig gewicht beigelegt; er ist meines erachtens der haupt-
sächlich fiir die Hyksos in unserer frage entscheidende. —
S. 45 ist das erschlossene hebr. wort parräs (das eine a ist
abgesprungen).
Zu der anm. 2 auf s. 48 ist zu bemerken, dass die dort
versprochene arbeit „die namen der säuge thiere bei den Baby-
loniern und Assyriern" durch den assyrischen index am schlass
dieses buches überflüssig geworden ist. — S. 46 Hess ass.
l^astu statt kastu^ s. 48 süsi statt süsi. Zu dem sachlichen
siehe auch noch den^nachtrag zu s. 106.
15. Zu s. 49 oben. Zur etymologie von ^^i ist das ver-
bum d^l^fii (siehe s. 94, anm. 2 und s. 384, anm. 3) nachzu-
tragen, wie ass. ipparis (ni£) „er entfloh" Sanh. 3, 57 (wie
„eilte herbei", so die 1. sing. Asarh. 1, 18. 46; ift. vom vogel
littapras „er entfliehe, eile fort" IV R. 4, 2b).
16. Zu s. 51, anm. 1. Statt „unter Jo|" ist zu corrigiren
„s. 209". — Zu anm. 2. Das ass. puhalu verstösst eben so
wenig wie das s. 77, anm. 3 erwähnte ruhu gegen das assyr.
hauchlautgesetz, wonach für jj^ ein pUu zu erwarten wäre,
da pUu sonst schon im assyrischen in anderer bedeutung
(„quaderstein" nämlich, z. b. Sanh. 6, 42 und passim) vor-
kommt und wahrscheinlich der Unterscheidung halber das h
hier sich gehalten hat.
17. Zu s. 53. Statt „aus Müllers Anm entnehme"
ist zu schreiben „auch in Müllers Anm finde", denn
ich hatte mir die stelle schon vorher notirt. Statt dLL^. lies
siXX^ und zu ^ VIII ist noch hinzuzufügen Kult. Mu all. 78
18. Zu s. 54 ass. susi vgl. s. 324, anm. 1, wozu ich noch-
mals wiederhole, dass die ausspräche süsi für das ass. ideo-
assyr. rosse sei z. b, auf das titelbild in Smith' s Assurbanipal ver-
wiesen.
— 424 —
gramm PAS ^ . KUR . RA „esel des ostens" = „pferd" immer das
wahrscheinlichste, wenn auch nicht direkt monumental bestätigte
ist. Die namen der hausthiere im assyrischen stimmen ja sonst
alle mit denen der andern nordsemitischen sprachen (des aram.
und phönizisch-hebräischen) überein.
19. Für viele nachtrage zum lexikalisch-arabischen tjieil,
die meist in Verweisungen bestehen (so z. b. s. 59 bei JoLs».
auf s. 82. 125 [J*ä vom esel] und 186), genügt es, einen blick
in den ausführlichen arabischen wortindex zu werfen, wo ja
bei jedem arabischen thiernamen alle stellen, in denen er in
meinem buch vorkommt, verzeichnet sind.
20. Zu \J:^s>\ (urs. gasasa) s. 61 gehört nur ^^ während
ifiii- (wenn es nicht IwW' zu schreiben ist, was bei dem
stand der in den äth. handschriften durch die amharische nicht-
unterscheidung in der ausspräche der buchstaben ip und fi ver-
ursachten Schwankungen oft nicht mehr sichergestellt werden
kann) 2 und lüujs zu dem allerdings verwandten stamm JLi
(ursem. gasasa) gehören. Erst nach druckabschluss des artikels
„pferd" bin ich in betreff der zischlautgesetze im semitischen
— unabhängig von Nöldeke, aber wie ich zu meiner grossen
freude später, durch die citate in Philip pi's verfehlter aus-
führung über die semitischen Zischlaute aufmerksam gemacht,
fand, ganz in Übereinstimmung mit ihm^ — zu festen resultaten
^ die transcription PAS für das zeichen für „esel" ist nur ein noth-
behelf, siehe Z. d. D. M. G. XXXII, s. 185 f.
2 Vgl. das in meinem Physiologus s. XXI f. bemerkte. Ursprüng-
liches äth. A: entspricht etymologisch arabischem (j*- (vgl. nur i%A'f'*7fl^Si
was nie mit W vorkommt, und JjtA^Lu^l) und cj (wo hier W steht, ist
das entweder ungenauigkeit oder hat praktische gründe, wie bei tiWQ*
wegen tifi^' , .binden"; die urspr.schreibung ist auch hier j%AC*
„spur"), äth. IP dagegen arabischem gi (ursem, s, hebr. «).
3 siehe Or. und Occid. I, 763, Nachr. d. G. d. W., 1868, s. 491 f.
(in der recens, von Petermann's Ausspr. d. Heb. bei d, Samar.) und Z.
d. D. M. G. XXIV, 95, anm. (in den Beitr. z. Kenntn. d. aram. Dialekte
III). Aehnlich Merx in seiner syrischen grammatik.
— 425 —
gekommen, die ich anfangF! an dieser stelle mittheilen und
ausführlich durch Beispiele belegen wollte, was ich aber nun
des beschränkten raumes halber in einer besonderen noch in
diesem sommer erscheinenden abhandlung thun will, wo auch
das von Philip pi gegen die transcription der assyr. Zischlaute
s und s vorgebrachte widerlegt werden wird. Einstweilen
verweise ich auf meine einen theil der semit. zischlautgesetze
veranschaulichende tabelle in der Z. d. D. M. G., XXXII,
s. 712. — Statt der grundbedeutung „streicheln, berühren" gibt
GH^ (so kürze ich ab Gesenius H.-W., achte aufl., Leipzig
1878) für dd:; „tasten, durchtasten", dann „tastbar, consistent,
massig sein"; auf letzteres scheint ass. gasisi „bretter", z. b.
Sanh. 1, 58 (andere stellen bei Norris Dict. I, p. 200 f.) zurück-
zugehen.
21. Zu s. 65. yn „pfeil" im assyrischen usmi „pfeil" (wegen
des hauchlau ts siehe s. 77, anm. 3), z b. Sanh. 6, 57 midpandti
u ussf „bogen und pfeile" (ebenso 5, 67 ussi mulmulU „pfeile,
keulen").
22. Zu s. 69, anm. 3. Bei den formen von matdru ist der
dem t untergesetzte punkt abgesprungen; der betreffende
stamm heisst auch assyrisch -:3-o, nicht etwa ir\iz.
23. Zu s. 77, anm. 3. Mit dem fem.-t hat sich die urspr.
im ass. zu erwartende form rw^ >^'w (für .., /^)) <ioch noch
erhalten, nemlich in dem IV R. sich findenden syn. jenes iintu
(oder ivtu?% dem auch Sb 85 erklärten wort ru-h-tu (var. ru-
-ü-tu), wobei zu bemerken, dass die Zeichen no 16 und 211
in Delitzsch's tabelle (2. aufl.) nur Varianten ein- und desselben
Zeichens sind, dessen sumerische ausspräche UH ist. Eine be-
legstelle zu UH, = rutam (geschr. ru-h-tam) ist z. b. Del. A.
L. (2. aufl.) s. 75. z. 21 (= 11 R. 17, 60ab); auf derselben seite
z. 4, steht UH = tm-ta^i' (ebenfalls in einer zweisprachigen
beschwörungsformel). Jenes von mir angeführte riihu stammt
nicht aus meinen eigenen excerpten der sumerisch-assyrischen
texte, ich kann die richtigkeit desselben daher auch nicht ver-
bürgen, es kann vielmehr auch aus einer falschen aufzeichnung,
die ich mir vor jähren im anfang meiner keilschriftstudien
machte, herstammen; wenn es wirklich vorkommt, so bleibt
meine s. 77, anm. 3 gegebene erklärung trotz des daneben
existirenden ratu (siehe oben, ferner IV R. 16, 55-|-56a u. ö.)
- 426 —
bestehen. Assyrisch kummu „dein" (wahrscheinlich zu lesen
ktivvu?) ist sicher durch das sumerische ZA.A.TA „bei dir"
(die wörtliche assyr. Übersetzung würde sein ma hast oder ma
24. Zu s. 81. y'iiD gehört zu cw«i', ]^a^ nnd |£aa^ zu ur-
semitisch sakata und njcht zu sakata (wozu n^lppn. und ass.
sakdtu\ k::jS^ kann zu beiden gehören); ^jXw und DSUJ ge-
hören zu ursem. sakana und sakaba, also zur W. sak (nicht
zum allerdings verwandten sak). Zur W. sar^ sar und sar vgl.
GH^ -110, ^^^ und -int:. Was ddd anlangt, so gehört zum
Übergang von stechen (W. sak nach GH^ unter ^p^)', dornen,
dorndickicht, dicht sein, verstopfen, verschliessen und ver-
stummen eine grosse phantasie; auch auf meine erklärung lege
ich kein grosses gewicht, wie ich überhaupt auf die recon-
struirung der semitischen Wurzelbedeutungen — bei stammen
kann man die grundbedeutung schon eher sicher erschliessen
— immer weniger gebe; erstens führt sie uns in eine periode
des ursemitischen, von der wir schon grammatisch viel zu
Avenig, eigentlich gar nichts, wissen, und zweitens, wer sagt
uns, ob nicht sehr viele der formell allerdings mit ziemlicher
Sicherheit zu reconstruirenden wurzeln, ganz concrete bedeutung
hatt^ (so kann ja sak dorn und dojndickicht geheissen haben;
bewiesen kann es nie werden, und darum darf es auch kaum
als mittelglied einer so langen kette wie oben, benutzt werden.
Der sichere boden beginnt eben doch erst mit den (meist tri-
literalen) stammen {katdla\ jaktuluj jakdtuluy kutul\ kathi,
katdlu etc.), wie sie für, die letzte periode des ursemitischen
(schlechthin „ursem." von mir bezeichnet) aufzustellen sind. —
nJib flamme ist auch im assyr. erhalten, und zwar in li-hi-bu
(sprich libu) IV R. 1, 23 + 24c u. ö., wo sumerisch GIBIL
(geschr. NE) sonst = assyr. isdti „feuer" entspricht. — Auf s.
81 ist ,^sw) (siehe s. 101) wie ^3^ (siehe s. 75) in der alfab.
reihe nachzutragen.
25. Zu s. 82. Amj gehört mit syr. ^oja und ass. simatu
.,merkmal, schmuck, geeignet oder passend sein für etwas" (so
Asurb. 6, 66; 7, 11; Sanh. 5, 17. 55), simdni (pl. von simu)
„paniere, trophäen" (Sanh. 5, 78. 6, 2) zu ursem. oio, während
— 427 —
^Lw mit äth. ^0D: und ass. sdmu auf ursem. örb zurückzu-
föliren ist.
26. Zu s. 83. Nach ^sLi ist [Jajui (siehe s. 84) als pf.-ep.
nachzutragen.
27. Zu s. 84. Zu jj-^.4-ä: der begriff des „unbändigen"
wird auf die auch dem wort ^j*m->ä tÜTO^D zu grund liegende be-
deutung „laufen, geschäftig sein" zurückgehen (vgl. GH^
unter ^72;25J.
28. Zu s. 90 oben: zum pl. v^mjUu siehe eine belegstelle
s. 108. — Als no. 84 kann (^aä^ (siehe s. 106) nachgetragen
werden (wo allerdings ^^li vorausgeht).
29. Zu s. 91, anm. 2. Eine belegstelle zu uru (aus einem
nationallexikon) habe ich Z. d. D. M. G. XXXII, s. 177 ge-
geben.
30. Zu s. 92, anm. 1. Vgl. auch atappis Asarh. 6, 21,
„wohlbedeckt, geschützt", wie vielleicht statt atahhis (siehe
Physiol., s. XLV, anm. 38) zu transcribiren ist?
31. Zu s. 93. Lies agarru statt '^agarru und „bronze"
statt „erz".
32. Zu s. 95. Der zischlaut verbietet, ass. pasharu und
syr. paskel zu vergleichen, ebenso der sonst schwer zu be-
legende Wechsel von r und l im semitischen; andrerseits darf
gerade in quadriliteris noch am ehesten eine ausnähme von
dem sonst so strengen entsprechen der semitischen consonanten
zugegeben werden (vgl z. b. ass. parzülu und b-rna, welch letzteres
doch kaum lehnwort ^ aus dem aramäischen oder assyrischen ist,
rr^'is^ Schwefel; aram. Nn^'-in^s^ u. a. mehr). — Zu paru farre
' bei lehnwörtern freilich hören die lautgesetze auf (so äth. n4'A-i
arab. JJü und andere beispiele mehr).
2 wenn hier das t auch urspr. fem.-t ist, so scheint es doch nicht mehr
als solches, sondern als 4. radikal gefühlt worden zu sein; arab. o-j^aT
— 428 —
(gewöhnlich in den hist. texten ideogrammatisch geschrieben
mit dem zeichen für das sumerische SUHÜB, auch ins assyr.
als suhuppatu übergegangen) und der ursprünglich von mir
in anm. 1 nur als erschlossen bezeichneten form ist nachzutragen
die stelle Sanh. Bell. z. 7 narkabäti sumbi süsi suhuppdti (ge-
schrieben SUHUB^c , aber wegen des folgenden [imiri]^ par-ri
hier suhuppdti, nicht pari zu lesen) imiri gammali (geschr.
[t'mtrt] GAM.MAL.^) u parri ^^wagen, lastwagen (hebr. D'^asi),''^
rosse, kühe, esel, kamele und farren (erbeuteten meine bände
ilcsudd hatdiy^ wo noch das doppelte r erhalten ist. und ferner
Tigl. Pii. II (II R. 67) z. 33. 39 snsi, \imiri] NE.NUN.NA, [imiri]
par-ra-a-ti (NE in NE.NÜN.NA ist das ideogr. für niru Joch).
Oder sollte wegen des noch unerklärten uduri (Asarh. 4, 17)
überall hier udri statt parri zu lesen sein?
33. Zu s. 96. Lies statt „von Gada" vielmehr „des gadan-
strauches" (s. 305, anm. 1 bereits verbessert).
34. Zu s. 104. Ass. mirihtu scheint der form nach eher
ein maf^al von ardhu („vorschreiben, festsetzen", daher \irrihtu
„Vorschrift" Asarh. 6, 29) als eine bildung von mardhu zu sein.
35. Zu s. 105, anm. 2. Lies arsu, irsu statt arsu, irsu
und vergleiche arab. ^arsu^^ heb. "JD'nr, aram. o^i" (also schon
urs. "^arsu „bett, polster").
36. Zu s 106. Andere erklären sidu für ein syn. von
nidütu „höhe" (dann von ilu „hochsein", wie suMulu von kaldlu^
suluku von aldku), was, da ^sulu, tiriktu und nidutu a. a. o.
demselben sumerischen KANKAL (so ist gemäss der glörsse
hier KI.KAL „erhabener ort" zu lesen) als synonyma entsprechen,
denkbar wäre. Das assyr. nahdu ist in den ältesten babylonischen
texten, den Izdubarlegenden, in Verbindung mit kablu kämpf
(siehe s. 97) gradezu stehendes epithetum des rosses, so IV R. 48
(Izd.-leg., taf. 6), col. 2, z. 9 tai'dmi {= arab. tarhamu) susa nahid
beweist dafür in so fern nichts, als es lehnwort aus dem aramäischen
scheint. — Ob n'^'^Es (schon Gen. 19, 24, vgl. auch '^£5 Gen. 6) und pers.
gogerd „schwefel" etwa aus einer quelle stammen, weiss ich nicht.
1 das zeichen für ,,esel", was aber vor andern thiernamen nur als
determinativ für zahmes hausvieh (so bei dem ideogramm für pferd,
kamel etc.) steht.
2 vgl. zu dieser dissimilation (sumhu für siibhii) ass. zumbu fliege
(für zuhhu) und sumbii „finger" (für sub\i, vgl. sasx).
— 429 —
habli „du liebtest ein ross, glorreich im kämpf. Interessant ist,
dass auch hier das pferd (und gerade in der ältesten zeit) nur
als streitross auftritt, welche rolle es überhaupt bei den Semiten
(vgl. auch s. 46) von haus aus gehabt zu haben scheint.
37. Zu s. 107. Lies suhtu (st. c. subat) statt subatu.
38. Zu s. 109, anm. 1. Auch im assyrischen heisst nakdpu
„im kreis herum gehen", „umherlaufen", so vom Wahnsinn IV
R. 3, 42 f 43b kima alpi (wie ein ochs) ittakip^ von den im
kreislauf wiederkehrenden tagen IV R. 5, l+2a umi muttak-
tupw^^ und geradezu als adj. zu alpu „ochs" steht nahipu
(gTaphisch ungenau statt ndkiim) IV R. 2, 144-15^. Im su-
merischen entspricht überall DU fgeschrieben UL).
39. Zu s. 110. Zu den eigennamen von rossen füge noch
hinzu Munhadir (siehe s. 74). — Für die verschiedenen in
diesem buch vorkommenden namen der körpertheile des pferdes
(die ausserdem ausführlich in Ahlwardt's Chalaf al-Achmar
behandelt sind) siehe den arabischen index, wo dieselben als
solche gekennzeichnet werden.
40. Zu s. 112. o*ir (so in Reiske's Abul-Fidä) scheint
dort ein druckfehler für o*ij, wie demnach auch hier zu ver-
bessern wäre. — Zu s. 113. Für <j> == a in lehnwörtern ist
auch Prätorius, Amh. Gramm. (Halle 1878) I, s. 71 zu ver-
gleichen. Auch im himj arischen heisst Jjb „aufsprossen lassen"
(D. H. Müller, Z. d. D. M. G., XXX, s. 673). — Ein anderes
assyrisches wort für „maulesel" steckt vielleicht in dem bis
jetzt nur in den nationallexicis gelesenen huddinnu (siehe
darüber Del., A. St., s. 95); dass das gewöhnliche ideogramm
der assyr. bist, inschriften für den so gewöhnlichen und so oft
abgebildeten maulesel eines der beiden mit dem esel-deter-
minativ geschriebenen NE.NUN.NA (siehe oben no. 32, schluss)
oder murnishi^ (nicht „streitrosse"; Delitzsch: „hausesel") ist,
steht mir sicher.
41. Zu s. 129 und zwar den nur poetischen schmuckwörtern
für gold ist noch ein drittes zu fügen, nemlich (jLJi^ ' ^7;/a7?^^>^
1 geschrieben [imiru] NITA (mit zeichen 24 der 2. aufl. de: tabelle).
— 430 ~
(vgl. Tabari, ßerl. handschr., Gr., fol. 71, bJ. 25 rev. z. 13 pSjJ
LSüÜl& y . C^Ci ^^i^d dazu die randglosse ouij C-ii^<^ ^LläiJI
IjjjyoU*; 1^44- is^ ^i^ ähnliches schmuckwort für silber).
42. Zu s. 131, anm. 1. Zu der lesung /rz^ (staii bi'tru, vgl.
s. 127, anm. 2) wäre ein weiteres beispiel der vogel- (vielleicht
auch adler-)name irumn in den Izdubarlegenden (Sm. Ch. Gen.
s. 189 iruma tarami tamhasisu va Jcappam taltibru „einen
wilden adler liebtest du, du schlugst ihn und zerbracht seine
schwingen"), wozu vielleicht nur eine Variante ist ^rawit (syn.
von silibhu) K. 4213 (einem bruchstück einer thiernamen-
synonymenliste); in diesem fall hätten wir zugleich wieder ein
beispiel der Übertragung eines säugethier- auf einen vogelnamerj,
da silibhu doch nichts anderes als das s. 310 notirte ^silibu
„fuchs" sein kann. — Zu s. 132. Eine belegstelle zu purivu
„wildesei" phonetisch geschrieben in hist. texten ist z. b. Sanh.
4, 22 kima purivi (geschr. bu-ri-mi) igruru „gleich w. liefen
sie davon".
43. Zu s. 139 beachte den nachtrag auf s. 221, anm. 1. —
Zu s. 139, anm. 5 trage nach den weitern t.t. Asmai's für die
Steinböcke, nemlich 1^5;' (seite 279).
44. Zu s. 144. Assyrisch gammalu ist arabisches lehnwort,
wie schon die form (es wäre für J.»> ein gamlu zu erwarten)
beweist; dazu stimmt vortrefflich das s. 217 bemerkte. Für das
ursemitische bleibt gamalu „kamel" natürlich demungeachtet
bestehen.
45. Zu s. 148. Dass uniki (Lenorm. „kamele") „ziegen"
heisst, darüber siehe unten.
46. Zu s. 156, anm. Lies „s. 147, anm. 1" statt „s. 146,
anm. 2".
47. Zu s. 161. Im amh. ist flhoCs (denn auf diese grund-
form ist fllf C-" und flhC-' zurückzuführen) auf eine antilopenart
übertrugen worden, vgl. Prätorius, Amh. Gramm. I, s. 92.
48. Zu s. 162. Lies Wabdri statt Wahdr und vgl. dazu
s. 309, ^nm. 1.
431
> 0-- -- . . . > O ^ --
49. Zu s. 170. Lies ^^1^ statt c^.-^ä..
50. Zu s. 181, anm. 1. Die form Jüiaj ist besonders im
assyrischen gang und gäbe, vgl. z. b. tarbasu „hirtenzelt",
tarmasu „ge^vürm", tanihu „wehklagen" (von anliu), tamharu
..kämpf'', tahazit schlacht (von ahdzu) u. o.
51. Zu s. 182 ist zwischen jjwJLc und Jc^Ii nachzutragen
^•Ji^r: (siehe s. 327).
52. Zu s. 185 ist zwischen *jji und ^\%^ nachzutragen
^wj* harinun (und üUjws) Mu all. des ibn-Kuli, vers 60.
53. Zu s. 191. Lies ^Tj! statt eliJI.
54. Für s. 196 ff. ist noch einiges lexikalische aus den
unter den kamelepitheta gegebenen beispielen nachzutragen,
(so z. b. noch einige namen für körpertheile u. a.), was man
alles im arabischen index findet. — Zu s. 204. Assyrisch ru-
kubi ist an andern stellen (so z. b. Sanh. 5, 80) sicher „wagen"
(nicht „reitthiere") ; das verbum rakäbu selbst steht im assjrri-
schen vom pferdritt (so arkab ina süsi Sanh. 1, 67). Wenn
die engl Assyriologen das gewöhnl. ideogramm für „wagen"
rukubi umschreiben, so ist das unrichtig, dieses muss vielmehr
narkabtu^ pl. narkabdti gelesen w^erden.
55. Zu s. 210, anm. 3. Der \«>aaao in der sonst alten
Mu allaka des Ibn-Kultüm scheint auch aus andern gründen
(beachte z. b. die wÖrter für elfenbein u. a) erst ein späteres
fabrikat, was um so leichter erklärlich ist, als eben ein v^HV^i^^
zur zeit, da diese alten gedieh te in ihrer jetzigen fassung re-
digirt wurden, nothwendig dabei sein musste und also, wenn
er fehlte, dazu fabricirt wurde.
56. Zu s. 217 ist das oben no. 44 bemerkte zu berück-
sichtigen, wie auch noch nachzutragen, dass bei dem tribut, den
Sanherib von den in Südbabylonien streifenden bedainen (über
diese siehe schon oben nachtrag no. 6) nahm, neben 7200
pferden und farren, 11073 eseln, 80100 ochsen, 800500 schüfen
auch 5230 kamele waren ^Sanh. Beil., z. 16).
— 432 —
57. Zu s. 221, anm. 4. Gegen die aufstellungen von A. v.
Frantzius vgl. jetzt R. Hartmann in den Verhandl. der
Berl. anthrop. Gesellsch. 1878, s. 202 ff., besonders sein erstes,
drittes und viertes resultat (1. die alleinige abstammung des
hausrindes aus Afrika ist bis jetzt nicht erwiesen. 3. die ber-
vorbringung des zebu, eines mit fortpflanzungsfäbigkeit be-
gabten zücbtungsprodukts, in Asien, und seine Überführung
nach Afrika ist eben so gut möglich, als seine ursprüngliche
Züchtung in Afrika. 4. Die zähmung des urspr. wilden bos
primigenius in Europa ist zum mindesten sehr wahrscheinlich;
ihr verdanken jedenfalls auch viele unserer hausthierracen ihre
herkunft).
58. Zu s. 224, anm. 3. Das dort bemerkte ist einzu-
schränken durch „fast nur noch", denn vgl. Sanh. 5, 74 säri
marüti „feiste stiere". — Zu alpu vgl. auch oben no. 38.
59. Zu s. 226. Zu agahi vgl. noch Sanh. 6, 55 ana paPzadi
mumiski pari agali (geschr. a-ga-li) Ibüi (ebenfalls phonetisch
i-hi-li) „zur stallung der hausesel (oder maulthiere ?, siehe oben);
farren, kälber und widder(?)."
60. Zu 227, anm. 2. Ausser arlii — so Asarh. 5, 17 SAL.
lammassi SAL arhi^ „material zu löwencolossen und material
zu stieren (statt des sonst stehenden 6'^(i^*stierkolossen)" kommt
auch rimi selbst in gleicher anwendung vor, so Asurb. 6, 96
rimi (geschr. AMc«^ ) natruti sikur (oder simat'^) bdbani isri.ti
Ilamti (vgl. dazu A. St., s 34) „die ochsen, welche bewachen
den verschluss" (oder „die ochsen, die bewachenden, [welche
sind] das merkmal?) der thore der tempel von Elam" u, ö. im
Asurb.; Nebuk. 3, 59 rhni daldti hahi ina zahali namris uban-
niin „ochsen der thüren und thore liess ich machen von bronze(?)2
hellglänzend (adv. von namruy. — Zu kima rimi (ideogr.)
1 geschrieben mit dem ideogr. no. 227 der tabelle (vgl. dazu Sb.
254 AB arhu); ebenso Lay. 41, 34 SAL arhi za-za-a-ti (lies sa-sa-a-ti
„bildwerke" und vgl. 2. Chron. 8, 10 a^yu.r^ n|;yÄ von den Kerubim (ass.
kiruhu stiercoloss).
2 zahalu ist ein metall, was Asurb. 6, 70 u. ö. neben zariru (bronze,
dort als Überzug der wagen) steht, oft den zusatz ihhu „hellglänzend"
hat (z. b. Asurb. 2, 7t)) und auch bei den stier- und löwencolossen nicht
die materie selbst, aus der sie gemacht sind (diese ist tru bronze), sondern
die obere bekleidung (vgl. sa zahalu litbuiiu) zu sein scheint.
— 433 —
Sanh. 3, 74 ist noch zu fügen n-ma-ms „wie wilde ochsen (er-
klomm ich die steilen ^ orte auf meinen fassen)", adv.-bildung
vom pl. rimdni (vgl. abvhanü von ahuhu u. a.) Sanh. 1, 69.
61. Zu s. 228, anm. 2. Zu ibilu vergleiche die unter no.
59 oben mitgetheilte belegstelle, die Delitzschs ihüu für AM.SI
nur zu bestätigen scheint; wir hätten dann innerhalb des as-
syrischen selbst eine Übertragung, entweder vom widder auf
eine wildochsenart oder, was mir wahrscheinlicher scheint, vom
zahmen auf auf den wilden ochsen (wenn nemlich ihilu im as-.
syrischen irgend eine altersbezeichnung des rindviehs ist, was
in obiger stelle in den Zusammenhang eben so gut passt). Die
Verantwortlichkeit für AM.SI = ihilu trägt übrigens Delitzsch
allein (vgl. seine lesestücke s. 29).
62. Zu s. 231 sind die nachtrage schon im Inhaltsverzeich-
nis notirt.
63. Zu s. 235, anm. 1. Wenn das tigrewort h^'Ü' ^^«^
(eine antilopenart) und syr. j.^^ zusammen gehören, was mir
wahrscheinlich ist (dann urspr. O^-fls), so gehört natürlich das
phöniz. nn^ auf keinen fall zu ]^f£., da letzteres dann ja auf
ursem. ^arabu oder ^arbu (und nicht auf darbu) zurückgeht. —
Zu anm. 2. Wirklich hiess das assyr. wort für widder (und
dann auch „hammel") habsu (ursem, habsu)^ so dass also nur
das sjr. I ^'^^ ausser der reihe steht und neben ursem. kabsu
auch ein habsu voraussetzt; denn das Asurnas. 3, 34. 64, Salm.
Karch.-monol. 1, 36 u. ö. sich findende ina ilippi masak kabst
(so lies statt yabsi^ da gab ebenso den werth kab hat) heisst,
wie Schrader KG. s. 216, anm. 2 überzeugend und scharf-
sinnig dargethan hat, nichts als „auf schiffen von hammelhäuten
(überschritt ich den fluss)^'. Eine belegstelle kibsu „tritt" (von
ochsen und kleinvieh) siehe unten no. 65.
64. Zu s. 237. Lies |^^ statt |^^ (so z. b. Phys., ed
Land, 52, 11; 63, 21; 85, 4; 87, 3). Assyrisch immiru steht
z. b. IV R. 7, 9-j-lO^ nisu hia-tw^ ar-rat limut-ti^ ki-ma im-
I ' V ' V V
1 anru supauku (form (Jjtft.u/ von pasdku, vgl. arhi pasküti der hist.
inschr.) und nicht aaru rusuku; vgl. auch Sanh. 3, 76.
Hommel, thiernamen. 28
— 434 —
-mi-ri it-hu-iih-su , jenen menschen schlachtet der feindliche
fluch wie ein lamm"; aus der sumerischen kolumne (MULU.
BI. AS. HUL. LU-DIM SUM.MA) sieht man, dass für LU die
gewöhnliche assyrische wiedergäbe vielmehr immiru als das
seltnere syn. kirru (so in den nationallexicis, siehe A. St., s.
32) gewesen ist.
65. Zu s. 242. Assyrisch rabdsu lautet im impf, irhis^^ so
vom hund K. 217, z. 5. 6. 7. (= Len., Ch. d. T. Cun., 3ieme
fasc, p. 234); vgl. auch die interessante stelle Asurb. 7, 5-8
„nach männergeschrei und dem tritt von ochsen und kleinvieh
(kibis al'pi u sini)^ nach frohem jubelruf {alala ist interjection
der freude) Hess ich lechzen (usamma) seine gefilde; wildesei
(purwij ideogr.), gazellen (BAR.KAK = sabUi), gethier des
feldes, straussen(?) ^ Hess ich. lustig (i^argams)'^ sich dort lagern
(^iwar5^Äa)".
66. Zu s. 245. Lies „w.-aram." statt „chald.", welche ver-
altete bezeichnung mir trotz besten willens , — so stark ist die
macht der gewohnheit — vielleicht auch sonst noch etliche
male entschlüpft ist. Wie heut noch jemand im ernst diese
bezeichnung für das biblisch-aramäische und targumische mit
wissenschaftlichen gründen aufrecht erhalten will, verstehe ich
nicht. Ob das buch Daniel nun acht o^er unächt ist, immer
ist das aramäische gewand der betreffenden stücke späteren Ur-
sprungs (und zwar aus einer zeit, wo die, welchen die jetzige
gestalt ihre entstehung verdankt, meinten, wie zu ihrer zeit
so wäre auch schon unter Nebukadnezar, dessen spräche wir
jetzt aus seiner grossen bauinschrift (leider nicht aus seinen
annalen) ganz genau kennen, das aramäische landessprache von
Chaldäa gewesen). Ganz abgesehen davon ist ja langst von
Nöldeke erwiesen, dass die spräche der biblisch-aram. stücke
zur west-, nicht zur ostaram. gruppe gehört; vgl. auch jüngst
noch Z. d. D. M. G. XXXII, 406 f.
1 u-gdl-hu-u vielleicht urspr. „der grosse u-vogel" [hti mit i'i-gal
verschmolzen) = „strauss"??
2 die sonst vorgeschlagene Übersetzung ,,in sch-iaren-' (also von
pargu „schaar", was bis jetzt sonst nicht belegt ist passt deshalb nicht,
weil III R. 58, 29b bei demselben parganis der sing, ir-his (geschr. NA-
-t« mit dem ideogr. für irsu, mailu „ruhelager" und der phon. ergänzung
-ix) steht.
— 435 —
67. Zu s. 246. Dass die ziege auch assyrisch inzu (nicht
etwa izzu) geheissen hat, hat Lenormant, meines erachtens
überzeugend, dadurch nachgewiesen (J. As. 1878, VII, XI,
p. 212, note),-^ dass er für Isisbu die bedeutung „milch"
(so vor allem durch die stelle II R. 35, 74-f-75) festgestellt
(syn. von lumitu „rahm" IV R. 4, 28 und 29 ff. b^ wie von
alibu [= v^^udj^] „milch"). Danach kann das schon aus dem
grossen syll bekannte inzu (sumer. UZ, Sb 286), da IV R. 28,
48 r 51C von GA.UZ = sisbi inzi die rede ist, doch kaum etwas
anderes als das arabische yJLc repräsentiren. Ist das aber
richtig, so müssen wir für das ursemitische avoI 'inzu für das
ursprünglichere halten, nicht \izzu^ wie dann auch in arabisch
owLi^? dJü3 u. a. (hebr. t^Tri, i-Ej? etc. gegenüber) die ältere
(nicht erst durch auflösung entstandene) form erblicken.
68. Zu s. 249. Dem arabischen (^'liß entspricht im as-
syrischen uniku^^^ so IV R. 3, 42 4- 43a ; 5, 32 + 34^, beide mal
sa-rad u-ni-ld (graphisch ungenau mit h statt Ä^) „das feil eines
weiblichen zickleins", sumerisch A S.KAR mit vorgesetzten deter-
minativ für weih, weibchen (SAL). An der zweiten stelle steht
als synoymum sa-rad jm-liad-ti^ sumerisch (SAL)X, ^ was auch
(im sumerischen dasselbe ideogramm) im Istarhymnus Sm. 954,
obv., z. 11-|-12 im masc. vorkommt: barharu sa ana liki pu-
liadi suluku atti „ein schakal (?),'' welcher, um zu packen (npb)
die Zicklein, ausgehend ist, bist du". "' Dass puhddi nichts
1 im Sep.-Abdr. (Etudes cuneif., 3ieme fasc, Paris 1878), s. 39.
2 ursemitisch \(ndku. Die formen kutUu wie kutdlu (besonders die
letztere, welche auch hier wegen des c in "midku vorzuliegen scheint)
sind im ass. sehr beliebt (vgl. ^JMrw;^, sumUii u. a., andrerseits hurdsu,
puhdlu, uldpii, turdhu, dumdmu etc.) und gehen auf urs. katUu und katdlu
zurück.
3 ein ideogramm, dessen ausspräche bis jetzt unbekannt, das fast
aussieht wie no. 144 der tabelle (2. aufl.), nur dass statt des in das zeichen
MAL eingeschriebenen AM das zeichen PA eingeschrieben ist.
* siehe s. 292.
'- sumer.: LIK.BAR.RA. X. ÖÜ.TI.A. Dü.A. (das nun noch folgende
DU = adi „bis, nebst" ist eine abkürzung für ZAE. SI.IN.GA.ME.NE
28*
— 436 —
anderes als „zicklein", ,junge vom kleinvieh" heissen kann, wird
bestätigt durch puhadi smi Tigl. 7, 13. — Ein anderes wort
für „bocke", „zickeben" scheint in dem vogelnamen harib bar-
Ä(^^' (aram. Nn'na) zu stecken, vgl. Delitzsch, A. St., s, 104.
69. Zu s. 253. Zu den zwei steinbockarten i>Lw und Ja^
vgl. auch s. 286, anm. 1.
70. Zu s. 254, anm. 2. Lies „das junge weibchen" statt
„das junge".
71. Zu (jiybÄ.pi ^ s. 254 ff. Dass meine Identification von
den „wildkühen" der altarabischen dichter mit der oryxantilope
richtig ist, wird bestätigt durch die worte Brehm's, Thierl.
in, s. 231 „die Säbelantilope, von den Arabern Wild- oder
Steppenkuh genannt (Oryx leucoryx, Antil, leucorjrx)"; zu dem
dort weiter unten (s. 231 f.) bemerkten „das Verbreitungsgebiet
der Säbelantilope erstreckt sich über den nördlichen Theil von
Innerafrika, von der Regengrenze an südlich. Sie ist nicht
selten in Sennar und Kordofän, in Mittel- und Westsudan,
kommt aber auch nach Norden hin in der Bahiudasteppe und
in einigen Wüstenthälern Nubiens bis zur ägyptischen Grenze
vor" sind als sicher bezeugt nun noch die sandsteppen Arabiens
hinzu zu fügen (vgl. auch noch s. 278).
72. Zu s. 256 (jiwA.pi w£f „oryxantilopen"), zu s. 258,
anm. 2 und s. 259, anm. 3 {^>. = .junges oryxantilopen-
weibchen") und zugleich zu s. 410, anm. 1 (was selbst ein nach-
trag zu den ebengenannten stellen ist): a. meiner aufstellung,
dass die Araber unter (ji^^^pi Jij hauptsächlich die oryxanti-
lopen verstanden, dient zur bestätigung Brehm, Thierl. III,
s. 231 „die Säbelantilope, von den Arabern Wild- oder
Steppen kuh genannt (Oryx leucoryx, Antilope leucoryx)".
Vergleiche ferner Daumas, le Grrand Desert, Paris 1848, (im
Vocabulaire d'histoire naturelle, s. 377 — 418), s. 379 f., wo S^
(ji^Ä.!!! mit ant. bubalis {ßovßakig der alten, vgl. dazu diese
in z. 5/6 =» „du, für sie bist du"). — TLA heisst „ergreifend", DU.A
„ausgehend«; SU- ist stammbildend.
— 437 —
arbeit, s. 390) identificirt wird,* was also ganz zu dem von mir
auf s. 255 bemerkten (jibÄ^lll Jij bezeichnung der oryxantil.
und vielleicht noch einiger grösserer antilopenarten, wie z. b.
der kuhantilopen) stimmen, würde. Freilich ist immer zu be-
achten, dass bei ßrehm wie bei Daumas von afrikanischen
(nubischen und maghribinischen) Arabern die rede ist. b. im
algerischen arabisch ist ^. rim heute noch der ausdruck für
die or3rxantilope (und wenn *j>*bis jetzt und schon vor meinen
sprachlich-naturgesch. Untersuchungen, mit oryxantilope über-
setzt wurde, und dann weiter misbräuchlich von den a-t. exe-
geten zur bestimmung des bibl. CN'n benutzt wurde, so stammt
das allein aus dieser quelle), ^ vgl. Daumas a. a. o, s. 391
(dort rin in rim zu corrigiren!) in dem erwähnten vocabulaire,
art. „gazelle", no. 1 und dens , Chevaux du Sahara et les moeurs
du desert, Paris 1855, p. 280 ff, wo es p. 280 unten heisst
„el-rime, Tespece intermediaire pour la taille, ^ se trouve dans
le Sahara; on la reconriait ä la blancheur de son ventre et de
ses cuisses et ä la langueur de ces cornes". — Schreibe s. 258
" Ljü ohne die beigefügte ziffer fdnf, denn die anm. 5 auf s.
1 vgl. auch noch die andere stelle aus Daumas (nachtrag zu s. 281
2 und zwar vermittelst Fieischer's hinweis in Levy's Chald.
Wörterb. (I, 418, col. 2, z. 16 v. u. und II 577) auf Seetzen's reisen,
bd. ni, s. 393, z. 9 ff., wo es heisst: ,,nach der Versicherung Herrn Dr.
Mandrici's, der 16 Jahre in Tunis wohnte und dort zwei weisse Gazellen
mit gewundenen Hörnern und schwarzem Maul gesehen, welche die ge-
wöhnlichen Gazellen weit an Schönheit übertreffen. Man hatte sie aus
weiter südwärts liegenden afrikanischen Ländern gebracht [natürl. aus
der Sahara, vgl. die nicht nach einer blosen Versicherung vom hören-
sagen klingenden angaben von Daumas]. Diese weisse Art ist dort
unter dem Namen von rim bekannt."
^ die zwei andern gazellenarten, die dort aufgeführt werden, sind
1. le sine (gazelle de petite taille; eile se trouve dans le Sersou) und 2.
el-ademi, dann zusammengezogen le ledmi (so bei Daumas, G. D., a. a. o.,
art. gazelle, no. 2), „la plas grande espfece (dans de Teull et la mon-
tagne)".
— 438 —
258 gehört zu *M oben auf s. 259^ und ist nur durch versehen
hierher zu ^L*J gekommen.
73. Zu s. 261 (und noch an einigen stellen [z. b. s. 389,
anm. 2] in meinem buch). Schreibe nach den nationallexico-
graphen genauer ^Lb statt JJa (welch letzteres freilich dennoch
etymologisch das richtigere wäre).
74. Zu s. 262 ist nach „in der anm.", z. 9 v. o. nachzu-
tragen: „und s. 260 z. 4 v. o. wie Meid. II 761 (mitgetheilt
auf s. 272)".
75. Zu s. 264; anm. 1. Zu sadirdti vgl. noch sidru „Schlacht-
ordnung" Sanh. 2, 77, sidirfa (dass.) Sanh. 5, 48, K(j. 533
(= II R. 65, 15) u. andere stellen mehr. — Zu anm. 2 ist noch
als bestätigung hinzuzufügen, dass auf einem noch unedirten
täfeichen (K. 4204) LID (sprich AB) == arhu mitten unter
anderen thiernamen steht, wie mir Delitzsch einmal mittheilte.
-- Statt „5, 17" schreibe „5, 17)".
76. Zu s. 273. lieber die grundbedeutung von ursem.
^azdlu , junge gazelle" gibt das assyrische azlu „lamm" Sanh.
5, 76 {kisaddti-sunu unakkis azlis „ihre halse schnitt ich ihnen
ab wie lämmern"), welcher thiername in Dr. Hörning's treff-
licher Sanherib-tibersetzung ^ zum erstenmal richtig erkannt
wurde, aufschluss, — zugleich ein neues lehrreiches beispiel
zu den s. 262 u. ö. besprochenen Übertragungen.
77. Zu s. 281, is?^;! urwijjatu^^. Dies wort steckt jedenfalls
in dem Daumas, les eh. d. S. (siehe oben no. 72), p. 294 er-
wähnten lerüuy\ dort heisst es: „ la chasse du lerouy^
animal qui ressemble ä la gazelle, mais plus grand qu'elle, sans
atteindre toutefois la taille du hekeur-le-ouhach. Le lerouy,
qu'on appelle aussi tis el~djebel (= Juil (j*Jl5 „bergbock"),
se tient au milieu des rochers et des precipices". Ganz die-
1 einstweilen nur der anfang „das sechsseitige Prisma des Sanherib
in transcribirtem Grundtext und üebersetzung" Leipz., 25 ss., 4" 1878
erschienen; commentar und glossar wie der Sanherib-cy linder in gleicher
behandlung .sind unter der presse.
— 439 -
selben bemerkungen über die jagd dieses thieres finden sich
schon in Daumas' Moeurs et coutümes de rAlgerie. (Paris
1853), p. 62.
78. Zu s. ^81, anm. 1. Lies zukti mit p statt zukü\ und
„felsspitzen" statt „leisen". — Zu s. 282, anm. 1. Weitere as-
syrische löwennamen siehe gleich unten unter no. 80 (na<}h-
trag zu s. 288).
79. Zu s. 286. Das äth. fllJ^rilA- ist gut semitisch,
(während nach A. Müller in Bezzenberger's Zeitschr. I, s.
294, anm. 1 mit berufung auf Prätorius der anlaut tvai un-
semitisch sein soll); vgl. schon s. 264, anm. 1, ferner aij&/^:
und Jl). (wenn auch interjectioilalen Ursprungs, so doch wirk-
liche substantiva geworden), dann aus dem Kamüs x^l und
>5^;, endlich fllj^^v ^.^ V.1 (schon wegen des nordsem. J
echt semitisch, vgl. dazu s. 290, anm. 6 und s. 414).
80. Zu s. 288. Das von mir für das ursem. angesetzte
lahiatitj Ub'atu wird bestätigt durch das assyrische lahhu. Auf
dem noch unedirten täfeichen K. 4213 folgen den assyrischen
synonymen za-ar-u = si- [ab gebr.], ah-ra-bu ■== zu-ka-hi-hu
(„skorpion") und na-a-lu (lies nailii) === a-a-lu (lies aüu) drei
weitere paare: lah-bu (auch die lesung hal-bu möglich, doch
vgl. unten) = ni-^su (siehe s. 282, anm. 1), ud-mu == ni-su
und lu-u = ni-su. (Den schluss bildet das paar i-ra-7nu ==
\%'Ub-bu-u, siehe schon nachtr., s. 430). Nun hatte ich trotz
der dreimaligen gleichsetzung mit nisii nicht gewagt, Uibbu
als sichere lesung und mit der sichern bedeutung „löwe" zu
s. 288 zu notiren (der Inhalt des täf eichen war mir, als jene
Seite gedruckt wurde, längst bekannt, vgl. nur s. 97, anm. 1);
die Sache ist aber nun zweifellos durch ein stück des San-
heribprisma's, wo innerhalb 37 Zeilen alle diese drei löwen-
namen {labbu, udnm und iCi) zu vergleichungen verwendet vor-
kommen. Sie in diesem historischen text zuerst als solche
erkannt zu haben, ist wiederum das verdienst meines collegen
Hörning (a. a. o., s. 21 und 23). Diese stellen sind: Sanh. 5, 54
la-ab-bCn an-na-dli- „gleich einem löwen ergrimmte ich" (ebenso
Asarh., Cyl C. 1, 2j, Sanh. 5, 61 f (.vzV (jimir ummandti nahiii
— 440 —
limnuti) zar-his ud-mi-is ^ al-sa-a (,.gegen all die schaaren der
feindlichen rebellen) ungestüm wie ein löwe fuhr (ro'ij) ich los"
und Sanh. 6, 16 har-ba-sü tahazi-ja kima li-i (gen. von lu-u^'^
vgl. /»i^ mund, gen. pi^ acc. pd) zu-mursü-un ts-hu-up „die
Wildheit meiner schlacht gleich einem löwen warf sie (wörtl.
ihren leib) darnieder". — Zu s. 289 oben is^ die hinweisung
auf s. 235 oben nachzutragen. — Zu s. 290: Die aufstellung,
Hg sei aus üJib entlehnt, wird ebenfalls verdientermaassen
zurückgewiesen von A. Müller (in seinem aufsatz: „Semitische
Lehnworte im älteren griechisch" (Bezzenberger's Beitr., I,
s. 273—381) a. a. o., s. 290. — Zu anm. 4. Auch in den süd-
hamitischen sprachen, so im Somali leba-ch^ im Danakil loba-Jc.
81. Zu s. 290, anm. 6. Siehe schon am schluss meines
buches, s. 414, ferner oben nachtr. no. 79; ausserdem ist noch
folgendes nachzutragen: Die literatur über oivog einer- und die
semitischen Wörter, die dem hebr. i*;^ etymol. entsprechen,
andrerseits siehe bei A. Müller a. a. o„ s. 278, no. 57; dazu
A. Müller selbst s. 294, der sich, da er den anlaut wat für
unsemitisch hält (dagegen oben nachtr. no. 79!}, für indog.
Ursprung des Wortes tvatn und indog. entlehnung im semiti-
schen ausspricht.
^ ud ist eins der wenigen zeichen, die fünffache lesung. gestatten
(der gewöhnlichste werth ist immer ud selber); so wären neben udmii
auch die lesungen parmu, tammu, Idsmu und lahnm (letzteres Hörning)
möglich; ü-mu „tag" gehört als ideogramm nicht hieher. Da aber von
ans im assyr. auch sonst thierbezeichnungen gebildet werden (vgl. admu
junges, so von jungen schwalben Sanh. 6, 19, was durch die national-
lexika — siehe Del., A. St. 109 — bestätigt wird, und udumi oben s.
324, anm. 1, ausserdem arab. *4>l s. 158 vom kamel), so halte ich für
das einfachste, udmi zu lesen und „junger löwe" zu übersetzen.
2 wenn dies lü, was formell auf ni^ (= /^y^)} s^"^? ^i^> ^'^^, ''"'^ oder ähn-
liche stamme (mit hauchlaut, 5? oder n als zweiten oder dritten radikal) nach
assyr. lautgesetzen zurückgehen kann, in einer dieser formen auch in
andern semit. sprachen sich fände und also auch für das ursem. schon
angenommen werden dürfte — was an und für sich zwar möglich, wofür
aber so die beweise fehlen — dann würde natürlich dies wort (etwa
Urs. laiwu) noch viel genauer mit indog. liw, lahou zusammenklingen als
Urs. lih'atu (s. 290).
— 441 — •
82. Zu s. 291 .,ein anderesmal etc." Vgl. meinen aufsatz
„Arier und Semiten" im Correspondenzblatt des antlir. Vereins
(unter der presse) wie einstweilen das am sehluss meines buclies
(s. 413 ff.) bemerkte.
83. Zu s. 292. Die belegstelle zu barharu ist oben, nachtr.
no. 68, mitgetheilt.
84. Zu s. 298. Vor h3s\ ist ausgelassen t>o! ahradu
09
'eine belegstelle für den pl. i>o s. 296).
85. Zu s. 299 f. Im altäg. heisst merkwürdiger weise der
gepard basu (Pierret, Vocab. Hieroglyphique, I, p. 135), was
ein ganz neues licht auf jenes wort werfen dürfte; natürlich
muss untersucht werden, wann und wo das wort zum ersten-
mal vorkommt. — Zu s. 301, anm. 2. Von dem zur falschen
übers, „tiger" bemerkten ist eine andere von mir unten (nachtr.
zu s. 369, anm. 1) gegebene notiz wol zu unterscheiden.
86. Zu s. 303, dibw. im altäg. heisst der fuchs sabu^ wozu
das gleiche gilt, was eben vorher zu no 85 {basu) bemerkt
wurde. — Zu der urspr. bedeutung „der gescheuchte" vgl. einen
namen des wolfes bei den turko-tartarischen Völkern, neml. haskiv
(urspr. = „davonrenner"), Vambery, die primitive Cultur der
turko-tartar. Völker, Leipzig 1879, s. 202. — Zu s. 304 (beleg-
stellen zu ^ö) siehe auch schon s. 239 (2 mal). 241. 242.
244. 274.
87. Zu s. 313. Das gleiche vom hund gilt auch bei nicht-
semitischen Völkern, wie bei den Turko-Tartaren, wo der hund,
trotzdem er dort ebenfalls uraltes hausthier und treuer begleiter
dieser nomadisirenden Jäger und hirten ist, wie schon sein
name {it, et^ üt, urspr, niedrig, gering) und ferner Sprichwörter
etc. beweisen, als verächtlich gilt^ vgl. Vambery, a. a. o.,
s. 197 f.
88. Zu s. 315. Auch bei den Turko-Tartaren ist die katze
eine späte kulturentlehnung (Vambery a, a. o., s. 199 „ihre
namen kedi^ rnmük, püsüh^ mönsüJc arischen, resp. persischen
Ursprungs").
89. Zu s. 320. Zu jAc ist als wahrscheinliche etymol. ent-
sprechung das ass. apparru „Wildschwein" (seite s. 283) nach-
* — 442 —
zutragen. — Auch bei den turko-tartarisclien Völkern kommt,
wenn man nach der urspr. bedeutung der Wörter für schwein
fragt, das zahme schwein, was ja nur bei einem volk von sess-
hafter ackerbauender existenz denkbar ist, gar nicht in betracht,
vgl. Vambery, a. a. o., s. 200. So haben wir ja auch die
Ursemiten, obwol wir die anfange des ackerbaues bei ihnen
vorauszusetzen gezwungen sind, doch im ganzen und grossen
noch mehr als nomaden uns zu denken.
90. Zu s. 321. Das sumerische KA heisst „mund, antlitz,
Oberfläche", in der ausspräche Gü „rufen"; Lenormant' u. a.
übersetzen daher KA.ZIN NA mit „face du desert".
91. Zu s. 323. Zu idü tuffahu^^ vgl. auch wegen der ety-
mologie Wetzstein in Franz Delitzsch 's Hiobcommentar
2. aufl. (Lpzg. 187Ö), s. 216, anm. 1 (dort = „eine art ratte"?).
92. Zu s. 324 ff. (elefant): Der bekannte indog. sprach-
vergleicher Frankreichs, F. de Saussure hat in einer abhand-
lung „le Suffixe -T-" (in den Mem. de la Soc, de Linguistique,
in, p. 197 ff.) a. a. o., p. 208 versucht, ikicpag aus dem indog.
zu erklären, indem er elscp- in slsfp-a{vi)g mit aXiß- in dliß-
avTc, und mit albus zusammenbringt und also für l'kkq)ag^ was
ja allerdings die Griechen zunächst für „elfenbein" gebrauchten
(weil sie, lang bevor sie einen elefanten sahen, dies thier vom
elfenbein kannten) als ursprüngliche bedeutung „das weisse"
(=^ das „elfenbein") annimmt. Mir sind die anklänge an die
aufgeführten orientalischen Wörter jedoch zu auffallend, als dass
ich de Saussure's meinung, eXicpag sei kein lehnwort, theilen
könnte; eines aber mag immerhin zugegeben werden, dass, als
eben durch den elfenbeinhandel (und zwar durch phöniz.-
arabische Vermittlung, vgl. bI- = arabischem art. al-) dies pro-
dukt und damit der name des thieres, von dem es herstammte,
nach dem abendland kam, die Griechen es durch Volksetymo-
logie mit jenem stamm für „weiss'' zusammengebracht haben
mögen, wie wir ja zu ähnlichem mehr beispiele haben. — Dem
von mir (s. 326, anm. 1) gegen die ableitung = aleph liind
bemerkten ist hinzuzufügen das arab. wort (jwjJUw „sindu-
' so in seinem neuesten buch „Etudes accadiennes, tome SJ^'we
(Paris 1879), p. 11.
— 443 —
(hinda )zeug'\ das syr. |Jc,jo und das hebr. v'^ö „leinenes Unter-
kleid'' (LXX oivövn>) Rieht. 14, 12 u. ö., was allerdings in GH«
semitisch (von j^Jcw bedecken) erklärt wird. ^ Eine so frühe
entlehnung wie eXicpag könnte nur auf eine form aleph sindi
zurückgehen (ausser, das wort wäre auf dem landweg über
Persien nach Griechenland gekommen, was unwahrscheinlich),
aleph sindi und eXecp-avcog klingen aber zu wenig zusammen;
im ersteren fall würde übrigens schon aleph, was doch nur
auf Phönizier hindeutet, gegen jenen weg über Persien (und
hiiid ist eben die persische form für sind) sprechen. Siehe
übrigens auch die entschiedene Zurückweisung der erklärung
Pott's durch Friedr. Müller in Kiihn's zeitschr., bd. X, s.
268. Pictet scheint mit seinen erklärungen von el6q)ag übri-
gens eben so wenig glück zu haben; in ders. zeitschr., bd. IV,
s. 130 nimmt er seine alte deutung (siehe oben s. 326, anm. 1)
zurück, doch die neue, die er dafür gibt, aliyä-phata „elefanten-
zahn" (beides zwei seltene skt.-wörter und in diesem compositum
nicht nachweisbar) ist eben so verfehlt.
Für die viel nähere läge des landes Musri an Assyrien,
wie sie jetzt Schrader^ annehmen will, würde etwa das
sichere bezeugtsein von elefanten in Mesopotamien durch ägyp-
tische inschriften^ sprechen, wenn das dort berichtete nicht
gerade 1100 jähre früher vorgefallen wäre, als Salmanassar
gelebt hat; Tiglat-pilesar I (c. 1100 v. Chr.) z. b., von dessen
* Delitzsch dagegen in seinem Jesaja-commentar (1869, s. 85)
fasst ^"io als „sindu-zeug".
2 nemhch im westlichen Iran, in Adharbäigän, siehe KGr. s. 280.
3 Ebers, das Grab und die Biographie des Feldhauptmanns Amen
em heb (L. d. D. M. G. XXX, s. 391 ff., XXXI, s. 439 ff'.) und zwar im
erstgenannten bände der Z. d. D. M. G., s. 412. 415. Ob Nu (wenn nicht
verschrieben statt Nenii im original?) = Ninive, ist noch fraglich, eher
ist es eine weiter westlich im eig, Mesopotamien gelegene stadt. Zu
dieser erwähnung würde allerdings nur stimmen, dass nach Hartmann
jener in Theben abgebildete elefant (von mir s. 396, a. 1 besprochen) ein
asiatischer (nicht afrikanischer) ist. Dass in der von Ebers übersetzten
Inschrift die elefanten für Mesopotamien auf sicherste und unzwei-
deutigste für die zeit Thutmes III (XVIII. dynastie) bezeugt sind, das
kann niemand bestreiten, so merkwürdig die thatsache auch klingen
mag. Man lese nur selbst die stelle a. a. o. im original wie in der wort-
getreuen Übersetzung nach!
— 444 —
Jagden uns so genau erzählt wird, ' hat um Assyrien herum
nie jagd gemacht auf elefanten, welche thiere zu seiner zeit
jedenfalls schon längst in Vorderasien verschwunden waren.
„Aber die durch die abbildung völlig gesicherte thatsache, dass
von dort (von Musri) dem Assyrerkönig ein indischer elefant,
ein zweihöckeriges kamel, ein jackochse, ein rhinoceros und
verschiedene aifen gebracht werden, macht es nothwendig, dass
es nahe bei Indien lag. Einzelne weit her geholte thiere
konnte ein fürst in ein noch entlegeneres land als geschenk
senden, dass sich aber jemand im westlichen Iran einen ganzen
zoologischen garten mit indischen thieren gehalten und diesen
dann nach Ninive geschickt hätte, ist doch zu unwahrschein-
lich!" 2 So bleiben wir also bei Afghanistan.
93. Zu s. 329 {nQozodeilog). In der stelle bei Herodot
(11 68—70) ist zu beachten der satz (69, schluss): Aalevvzai
(seil, von den Aegyptern) öi ou KQOxodeiXoi^ cclla xai^ixpac
KQOKOöeUovg di Iwvsg covo/naGav^ slxdCovzeg avTcov xa t'ideix
Toiloi nage ocpiöL yivo/itevoiOL kqoxoösÜ.olgl toIol sv Ti^oi aifAa-
GijjOL — wonach '/.goxödeLlog urspr. der jon.-griech. name für
die gewöhnliche kleine eidechse wäre (vgl. auch Sunde vall die
Thierarten des Aristoteles (Stockh. 1863), s. 178. Entschieden
ist dadurch freilich die herkunft des wortes noch immer nicht.
94. Zu s. 334. Der hebr. name der fledermaus ist qVjy,
der syr. |?o^^^ (so Phys., ed. Land, 68, 27. 69, 1. 9. 14; 99,
7.) und der altäg. takt.
95. Zu s. 337, anm. 1. Schreibe AZJü>^ statt .>LwLftjo>.
— S. 338 wäre auch auf den arab. stammnamen Jarhu ^ s. 32,
zu verweisen gewesen.
96. Zu s. 342 — 350. Als ich diese Zusammenfassung schrieb,
hatte ich den aufsatz J. A. Mordtmann's jr. in der Z. d. D.
M. G., XXXI, s. 61—90 „Miscellen zur himjar. Alterthumskunde"
noch nicht gesehen und verweise hiermit darauf als auf eine
werthvolle ergänzung des von mir gegebenen, besonders für
1 I Rawl. 28, col. a und dazu die parallelstellen aus den Annalen,
col. 6, 61—84; 7, 5—12.
2 Nöldeke in seiner recension von KG. (Z. d. D. M. G., XXXIII,
8. 324 f.).
— 445 —
die nachrichten der späteren classiker, kirchenväter und b.yzant.
schriftsteiler über Südarabien.
97. Die s. 353 öfter erwähnte himjarische inschrift in
arabischer Umschrift aus Naswän lautet an der uns interessiren-
den stelle xiJjLo >^^ oiJL '^yo ki*b v^l . . . oJCLo
xi^ äJb uaJI^ \i^i jjS diS^ ^•♦-^^ ^y^ P^ Cfii\^
&iolCo süü oüL „icli habe tausend kamelinnen mit geschlitzten
obren, tausend (zum kämpf) bestimmte stuten, tausend gesattelte
und gezähmte maulthiere, tausend rüstige wildesei, tausend alte
stiere und tausend edle schafe". Die inschrift ist wie man
sieht ins nordarabische umgesetzt (sonst müsste es z. b. dLLo
heissen — vgl D. H. Müller, Südarab. Stud s. 22=122 — u. a.)
doch ist möglich (aber auch nur möglich), dass im ganzen und
grossen die thiernamen des Originals darin beibehalten wurden.
— Zu s. 352 ist zu j^.l nachzutragen: Auch v^^<3 scheint
existirt zu haben, vgl. ,^Lo43 «j (geschr. ^6b) Müller
a. a. o., s. 27=127 und Jaküt's geogr. lexikon s. v. ^j.xojJI.
— Zu s. 353 unten. Das hier wie s. 297 von mir bemerkte
wird durch den namen y^i! .6 der himj. kaside („= w^jj der
himj. Inschriften" Müller a. a. o., s. 55=155)" erfreulich be-
stätigt.
98. Zu s. 354, anm. 1. Zu den ausdrücken „nichtsemitische
Urbevölkerung" und „ursprünglich afrikanisch" ist als kleine
einschränkung zu bemerken, dass alle die nichtsemitischen
Völker Nordostafrika's, von der ßerberei und Aegypten an bis
zum Süden von Habesch ^sprachlich die sog. hamitische familie
bildend, siehe darüber den nachtrag zu s. 415, anm. 2) ganz
ursprünglich, womit wir aber hier, wenn es sich um die semi-
tischen Völker und deren sprachen (so im gegebenen fall um
südarabisch und ge ez) handelt, nicht zu rechnen haben, auch
von Asien gekommen sein müssen. Genauer wären daher die
— 446 —
ausdrücke „nichtsemitische vorbevölkerung" (statt „n. urbev.")
und „nordostafrikanisch" (statt „urspr. afrik.")
99. Zu s. 358. Zu „bisher nur in Afrika" vgl. Brehm,
Thierl., III, s. 231 f.: „das Verbreitungsgebiet der Säbelantilope
erstreckt sich über den nördlichen Theil von Innerafrika, von
der Regengrenze an südlich. Sie ist nicht selten in Sennaar
und Kordofan, in Mittel- und West-Sudan, kommt aber auch
nach Norden hin in der Bahiudasteppe und in einzelnen
Wüstenthälern Nubien's bis zur ägyptischen Grenze vor". Eine
g-enaue und schön in färben ausgeführte abbildung von zwei
im akt der begattung begriffenen oryxantilopen auf ägypt.
denkmälern findet sich z. b. Rossellini IL XIX, 3. — Statt
„*Klippschiefer" lies „**K\." (mit zwei Sternchen) und zu „s.
322" füge noch „und 384, anm. 1".
100. Zu s. 369. Vielleicht entspricht dem dunkeln sisit
der ebenfalls bisher dunkle thiername IV Rawl. 2, col. 5,
lOH-ll (= 49 + 50 ders. col) sisu-ü so. ina sadi-i ir-hu-u su-nu
„ein sisu, der auf den bergen aufwächst (wörtl. „gross wird")
sind sie, (die bösen geister)"; das „auf den bergen" passt recht
gut auf einen raubvogel. --t- Zu anm. 1 (tiger) siehe den nach-
trag zu s. 399.
101. Zu s. 375. Auf z. 23 ist die ziffer 6 zu streichen.
102. Zu s. 384 f. (no. 19 „esel" und no. 21 „wildesei"):
vgl. Brehm, Thierl. III, s. 37 „Alle im Süden (von Aegypten?)
und wahrscheinlich auch in Habesch benutzten zahmen Esel
scheinen von dieser Art (dem Steppenesel, equus taeniopus,
dem Wildesel Afrikas) abzustammen; denn nach der Ver-
sicherung der Araber gleichen ihnen die Wildesel täuschend".
Vielleicht erklärt sich auch daher, warum die Abesinier allein
unter allen semitischen Völkern das wort Mmdr aufgegeben
und durch ihr adg ersetzt haben? — Bei no. 19 „esel" wurde
vergessen, ^^A- ^ ^wdl (urspr. allg. „füllen", ,junges", in der
bibelübers. aber fast stets vom) „eselfüUen" (vgl. auch schon
s. 127) 'aufzuführen.
103. Zu s. 389, anm. 3. Die vergleichung von (Dj^niA-
^i^ fllA«s hat, wie ich nachträglich finde, schon vor mir Prä-
torius aufgestellt. Wegen der silbe wai- vgl. auch den nach-
trag no. 79.
— 447 —
104. Zu s. 391, anm. 3. Dass die von de Lagarde in
seinen Materialien zur Kritik des Pentateucli I (Lpzg 1867)
gegebene arabische Übersetzung nur eine sklavische Übertragung
einer syrischen ist, beweist unsere stelle, die daselbst lautet:
^1^1^ Laj4>^ cUyi^ ;yoLJI^ (^^S J^.^S (®^®^^^ ^^® ^^^"
ruter, nur statt der zwei letzten worte dort »Lg-Jl JüCxtll);
letzteres A.\ hat natürlich mit dem Jaküt I, 886, 2 vorkommen-
den fischnamen AA (ausser letzterer wäre eine Übertragung
wie z. b. „meerziege") nichts zu thun, sondern ist die trans-
scription des syrischen jjjf und bestätigt so scheinbar die her-
kömmliche lesung jj^l; doch vgl. dagegen Payne-Smith zu
jjjf , wie statt |i?| besser zu vokalisiren ifet.
105. Zu s. 394 oben. Vgl. auch Brehm, Thierl. III, s.
717 tf. (Potwal, engl, spermwhale, sein naturgesch. name Ca-
todon macrocephalus, Physeter macr. und trumpo, Balaena
macr.), wo zu s. 724 (der Amber) das von mir bemerkte noch
nachzutragen ist.
106. Zu s. 398 f. (no. 3. „Endlich etc."). Noch zwei speciell
abesinische thierarten sind hier nachzutragen; einmal der „erd-
gräber" oder die „wurfmaus", ahes. ßlfel, felfel^ (bathyergus
splendens), siehe Brehm „Ergebnisse meiner Reise nachHabesch"
(Hamb. 1863), s. 63 und 136 f. (dagegen das „erdferkel", ein
anderes thier, dort s. 114 erwähnt) und dann ein ganz merk-
würdiges thier, der woho^ welches wir, wenn Schimper's an-
gaben (siehe bei Brehm, am eben angef. ort, s. 107 und 109)
sich bestätigen, als die einzige ausser dem indischen tiger exi-
stirende tigerart der weit (Tigris aMcanus Schimp.) zu be-
trachten haben würden. Wenn dem so ist, so wäre der be-
treffende satz in anm. 2 auf s. 299 in etwas zu modiiiciren („in
den semitischen ländern Asiens" statt „in den semit. ländern"),
auf keinen fall gibt aber diese tlmtsache berechtigung, auch
1 in welchem Verhältnis dieses wort zu dem s. 381 aufgeführten
falfal (neuere ausspräche felfel) steht, vermag ich nicht zu sagen; viel-
leicht liegt eine Übertragung (wozu der rüssel dieäer mausä,rt anlass
gab?) vor.
— 448 —
nur einmal das äth. wort namr „pardel" mit „tiger" zu über-
setzen (s. 369, anm. 1).
107. Zu s. 398 oben (esel) vgl. auch den nachtrag no. 102.
108. Zu s. 413, z. 16. „in assyrischer zeit". Hier eigentlich
streng genommen ein Widerspruch in sich selbst, ebenso etwa,
wie wenn man die spräche der ältesten babylonischen texte
assyrisch nennt. Doch da man sich einmal gewöhnt hat, das
babylonische wie assyrische (beides ja kaum verschiedene
dialekte einer spräche) schlechtweg assyrisch zu nennen, zu-
mal andern semitischen sprachen (wie hier dem aramäischen)
gegenüber, so habe auch ich mich diesem wenn auch falschen
Sprachgebrauch nicht entziehen können; auch der name assyriologie
wäre ja dann zu verbannen. Babylonisch wäre freilich richtiger,
da die assyrische literatur (wie überhaupt die ganze kultur
des nördlichen schwesterstaates von Babylonien) nur ein vom
Süden nach Assur verpflanzter setzling ist.
109. Zu s. 415 {XQVoog). Der annähme, dass /^rrjo'c ein
durch die Phönizier nach Grriechenjand gekommenes semitisches
lehnwort sei (so Renan hist. d 1. s., p. 192 nach Gesenius
Vorgang, ferner Hehn, k. u. h., s. 61 und 487 der 2. aufl.,
endlich „als sehr wahrscheinlich" Nöldeke in seiner recension
von Schrader's KG. in d. Z. d. D. M. G„ XXXEI, s. 327,
anm. 1), steht entscheidend die Verwandtschaft mit Wörtern für
„gold" in andern indog. sprachen gegenüber (so vor allem goth.
gul-th^ ksl. zla-to^ die auf ghar-ta zurückgehen — xovgol; selbst
geht auf ghart-ja zurück, eine Weiterbildung des letzteren — ,
ferner die griech. nebenform /Aot'-j^og r^gold'*, zend zar-ana^
skt. Mr-ana und endlich phryg.-eranisch ykov-gog dass.\ welche
auf ein bereits urindog. gharana und gharata (von ghar- glänzen)
zurückweisen (vgl. Curtius, griech. Etym., 4. aufl., s. 204).
HO. Zu s. 415, anm. 2 (vgl. auch schon nachtrag no. 98j.
Die sog. hamitischen sprachen zerfallen in drei grosse gruppen
(Friedr. Müller, Reise der Fregatte Novara, linguist. Theil,
Wien, 1867, 4^, s. 53):
1. die ägyptische: altägyptisch; (seine tochtersprache)
koptisch.
2. die libysche: berbersprachen, insbesondere das Ta-
-maschek (welches in der conjugation nur die präfix-bildung
kennt).
— 449 —
3. die äthiopische (siehe Prätorius in d. Z. d. D. M.
G., XXTTT, s. 642):
a. ßega (= to Bedauie Miinziiiger's).
b. Saho (über seine präfix-conj. siehe Z. d. D. M. G.,
XXIV, s. 168)/
c. Dankali (hat wie die Agau-dialekte auch beim
nomen präfixe, statt der suffixe!) ^
d. Somali (darüber Prätorius Z. d. D. M. G., XXIV,
s. 145—171; die präfix-conj. ist hier bedeutend seltener als die
suffix-conjugation).
e. GaUa
f. Agau-dialekte (dazu auch Bilen und Falascha). —
Letztere beide (e und f) kennen nur die suffixconj. (perfect),
nicht auch die prafixconj. (imperf.); dasselbe ist schon im alt-
ägyptischen der fall. 2 lieber die merkwürdigen prä- statt
suffixe beim nomen siehe schon unter c.
Was nun das verwandtschaftsverhältnis dieser sog. hamiti-
schen sprachen (zu denen wahrscheinlich auch das uns nicht
mehr bekannte altäthiopische oder kuschitische gehörte) zu den
semitischen anlangt, so lässt sich, obwohl hamitische Sprach-
vergleichung systematisch fast noch nicht in angriff genommen
wurde, doch so viel sagen, dass allerdings eine ursprüngliche
Verwandtschaft besteht (so identität der feminin-endung,
der nominalsuffixe [die im hamitischen aber auch ebenso
als Verbalsuffixe fungiren, ja sogar dem nomen präfigirt werden
1 vgl. dazu Prätorius, Z. d. D. M. G., XXIV, s. 153 oben: „dieser
Ortswechsel der Affixe, den wir hier beim Pronomen so deutlich sehen,
ist dadurch entstanden, dass sämmtliche den Wurzelbegriff modificirende
und determinirende Affixe im hamitischen mit der Wurzel selbst in sehr
losem Zusammenhang stehen, welche Eigenthümlichkeit, bei mancher
verwandtschaftlichen Aehnlichkeit, ein trennender Zug vonder Starrheit
und Zähigkeit des Semitischen ist." (Wo könnte man, fügt Prätorius
noch als beispiel zu, im semitischen sagen i-het statt het-i „mein haus"
oder ka-katala statt katala-ka „er hat dich getödtet"?).
^ die prafixconj ugation scheint also im hamitischen (trotz ihres
frappirenden anklangs an das semitische impf., vgl. z. b. Saho yekke „er
war", 2. s. tekke, 1. s. ekke, 3. pl. jekkin, 2. pl. tekkin, 1. pl. nekke) Jüngern
Ursprungs, während für das ursemitische bereits beides perfect wie impf,
(und zwar ein doppelt gespaltenes, jaktulu und jakatalu) anzusetzen sind.
Hommel, tbiernamen. 29
— 450 —
können], des Vorsatzes von s zur causativbildung, der per-
sonalpronomina u. a.), dass diese aber in eine zeit zurück-
geht, die weit vor dem (vor allem durch den triliteralismus ^
charakterisirten) ursemitischen liegen muss, womit auch über-
einstimmt, dass sich lang nicht so viel gemeinsame Wörter
{besonders mit concreten bedeutungen) in beiden sprachstämmen
finden, als man bei einer näheren Verwandtschaft, von der oft
gefaselt wird, erwarten müsste. So ergibt sich etwa folgendes
verwandtschaftsbild in form der nebenstehenden genealogischen
tabelle (s. 451).
Daraus geht hervor, dass zu einer erfolgreichen vergleichung
der einzelnen semitischen sprachen unter sich und ihrer me-
thodischen zurückführung auf das (immer noch triliterale) ur-
seraitische eine rücksichtnahme auf die hamitischen sprachen
durchaus nicht nothwendig ist, und dass, wenn de Lagarde
(Philol. Anzeiger zu Leutsch's Philologus, VII, 1875, s. 536)
jene „afrikanisch-semitischen dialekte" (Saho u. a.) mit dem as-
syrischen (!) in Verbindung setzen will und also von den assy-
riologen ein eindringliches Studium derselben verlangt, dies
nur ein beweis davon ist, wie wenig er sich die mühe genommen,
das assyrische einer näheren betrachtung zu würdigen. Ich
glaube, dass jede der semitischen sprachen (so besonders auch
das ge'ez) „eine reihe von linguistischen thatsachen hat, die in
den rahmen der bisher bekannten semit. sprachen nicht hinein-
passen", und wenn das assyrische solcher einige mehr hat, so
kann doch dies nichts gegen den sonst durchgängig er-
wiesenen semitismus dieser spräche beweisen?
1 diesen sieht man in den hamitischen sprachen sich überhaupt
erst vereinzelt aus den weitaus noch überwiegenden biliteralen stammen
herausbilden.
— 451 —
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t> 02
S ^
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29'
A. Sachregister.
i.
327.
abesinisch siehe Habesch.
Abraba (südarab. König) 326
349.
Abraham (patriarch) 216. 343. 345,
a. 1. 348, a. 1. 422.
Abydus 230.
Addax (herkunft des worts) 390.
Adharbaigän 443, a. 2.
Aditen 344.
Adler (äth. aus „phönix") 370. 383.
Siehe sonst Geier!
Adonis 459, a. 2.
adulit. inschrift 459, a. 1.
Aegypten 112.113.(ind.ass.inschr.)
325, a. l. 328, a. 2.458, a. 2. Vgl.
auch bei den einzelnen thier-
namen unten, sowie unter den
Schlagwörtern Hyksosu.Punt.
aegyptisch (sprachlich) 415. 448.
451.
aegyptische fauna 9, a. 1. 39.
Aelius Gallus 47 u. anm. 2.
Aethiopien, altes, 215 1. 328, a. 1
(Meroe). 386, a. 1. 396, a. 1.
Aethiopen 343.
äthiopische bibel (textrevidirung
im M.-A.) 361, a.
— gruppe der hamit. sprachen 449.
j — lehnwörter im arab. 11 3 f. 349, a.3.
— Orthographie 424, a. 2.
Afghanistan 444.
Afrika (allg. Charakter) 361. 397 f.
A-ga-ne (— Akkad) 407, a. 1.
Agatharchides 217.
Agau (hamit. spräche) 449.
A'ila (st. am roth. meer) 330, a. 1.
Rabbi Akiba 228, a. 2.
Akkad 407 und a. 1.
Akkadier, akkadisch siehe Su-
merier!
Alatau 456, a. 1.
Alexandria 231, a. 1. (vgl. auch
Septuaginta!)
alexandr. bibelübersetzung 382,
a. 1 (einhorn^.
algerischer dialekt des arab. 437.
Amalekiter 46.
Amanus (gebirg) 100, a. 2.
Amarokoscha (ind. nationallex.)
328
Ambra 394. 447.
Amen em-Heb 443, a. 3.
amharisch 351. 368, a.
Ammian (circa 350—400 n. Chr.)
47 und a. 1.
Amon-Ra (äg. Gott) 231.
1 dasB das alte Aethiopien (Kesch und die Nahesu der äg. inschr., Kusch des
A. T.) in Nubien, nicht aber in Habesch zu 'suchen ist und dass das axumitische
reich Abesiniens viel späteren datums ist als man gewöhnlich annahm, hat jetzt
Dillmann in seiner abhandlung „Ueber die Anfänge des Axumitischen Reichs"
<Abh. d. k. Ak. d. Wiss. zu Berlin 1878, s. 177—238) meines erachtens überzeugend und
endgiltig dargethan; was er daselbst s. I81 rtlgt, das habe auch ich unabhängig von
ihm fast mit den gleichen werten (siehe dieses buch, s. 20, anm. 1 unten) aus-
gesprochen.
- 453 —
Amu-land (auf äg. inschr.) 20, a. 1.
Amu = Oxus (fluss) 219, a. 1.
Amur 219, a. 1.
Antholops 334, a. 1.
Antiphonen (in der äth. literatur)
383.
Arabien, grenze im alterth. 21.
— , geographie von 40 ff.
— , Sprachverhältnisse 32 f. 349, a. 3
(vgl. auch südarabisch).
— , nicnt ursitz der Semiten 408 ff.
— , peträisches 296, a. 3.
Arachosien 229.
Aramu, Aramäer 418.
west aramäisch 434.
Ariba 348, a. 1.
Arier siehe Indogermanen!
Aristoteles 36, a. 3. 229. 414,
a. 1. 444.
Armenier 115.
armenische bibelübersetzung 391,
a. 3 (zweimal).
Arnabanu (Ortsn.) 321, a. 1.
Arpakschad 343.
Asarhaddon 328, a. 2.
Aspis 361, a.
Assyriologie VIII f. 448.
assyrisch 448. (siehe auch baby-
lonisch). 450.
Asur (etym. des worts) 4, a. 5.
Asurbanipal 21. 46 und anm. 5.
116. 137, a. 4. 138, a. 3. 217,
a.2. 270, a.3. 4. 280, a.2.457, a.2.
Asurnasirbal 46 u. anm. 4. 227,
a. 1.
Axum, chronik von 372 [wo der
satz „gegen ende des mittel-
alt ers" näher zu formuliren ist
durch: „keinesfalls vor dem 14.
jahrh." (Dillmann, Anf. des
axumit. reichs, s. 178); vgl. auch
oben die anm. zu Aethiopien].
Babylon, Babel (erkl. des worts)
4, a. 5.
Babylonien 116. 431 (Südbab.)
babylonische literatur (alter ders.)
408, a. 1.
babylonisch (sprachl.) 448. 450.
Bär, kleiner 226 (arab. „kälbchen").
248, a. 2.
Bahiudasteppe 436.
Baikalsee 253.
Baktrien 219, a. 1.
baktrische kamele 202.
Balkach-see 456, a. 1.
Bartrihari ^ind. dichter) 324, a. 1.
äth. buch B a r u c h XVII, a. 1.378, a.^.
Basra 32. 278. 419.
— , schule von 285, a. 3.
to-Bedauie (südham. spr.) 449.
Bedscha ( „ „ ) 449.
berberisch, Berber sprachen 448.
451.
Bersaba 307, a. 1.
Bibelübers., vgl. Septuaginta!
bibl. naturgeschichte s. Palästina!
I Biene (arab.) 335.
'[ (äth.) 374.
: Bilen (hamit. spr.) 449.
Biliteralismus im semit. 451 u.
anm. 1.
Bischmaus 337.
Bisch-pflanze 339.
Blei 420.
Bolortag 4U6.
Bronze (ass.) 432.
Bulgarien 332.
Bundehesch 218, a. 3.
Byzanz 314. 315, a. 1.
byzant. reich 332.
— Schriftsteller 445.
Canon es apostolorum 378 u. a.
Carmel 307. a. L 391, a. 3.
i chaldäisch 434.
Chamor siehe Hamor!
Chatti, Cheta (= Hethiter d. i.
Aramäer) 19.
Cherubim (urspr. = Stierkolosse^
432.
China 253. 339.
Chorasan 202.
Chosrew 115.
Chowaresm 339.
Chrysostomus, homilien des 374,
a. 3. 377.
Commagene 218, a. 3.
constitutiones apost. 377 f.
Cyriakus, gesch. des 368, a.
buch Cyrill, äth. 370, a. 4.
Danakil, Dankali (ham. spr.)
440. 449.
buch Daniel 434.
David 113. 330, a. 1. 345, a. 1.
Dattelpalme 406. (urs.) 412 f.
Dedan 342 f.
Deir el-bachri 231.
Drangiana 332, a. 2.
Dur-Jakin 217.
Ebenholz 20, a. 1.
Echkili (südarab. dial.) 342. 351.
Eigennamen (durch thiernamen
ausgedrückt) 39.
Eisen 427 (urs.)
Elam 115.
454
Elburz 406.
Elfenbein 20, a/. 1. (hebr.) 324,
a. 1. 326, a. 1.375. 376.431.442.
Encomien (in d. äth. lit.) 375.
Epha 161.
Erz 420.
Erzerum 115.
Esra, apocalypse des, äth. 370, a. 4.
buch Esther 326, a. 1.
Eufrat 287, a. 3.
Fabel vom esel 120.
— vom schaf 233, a. 1. 234.
— vom stier
— vom Widder 236.
— wolf u. lamm 239. 306.
— wolf u. raben 306.
— fuchs u. trauben 310.
— fuchs u. hyäne 310.
— hund u. wölke 313.
Fabeln, arabische 225.
fabelhafte thiere (arab.) 332 ff.
338 f. 341.
(äth.) 372.
Falascha (sprachl.) 449.
Falke 369 [Uh.)
Farbennamen (pferd u. kamel)
193, a. 3.
(gazellen) 275. 277. i
(Steinböcke) 2^4.
(löwe) 293.
(pardel) 298.
(wolf) 304. 305 (zweimal). 306.
(hund) 314.
Fetcha Nagascht (in der äth.
lit.) 374.
Fliege (ursem.) 368, a.
Floh (arab.) 335.
Frosch (äth.) 373. (urs.) 373, a. 5.
Gadlät in d. äth. lit. 364. 371. 375.
Gahilijja 23. 26 ff. 273. (vgl. auch
heidnische brauche etc. in
der Gah.!)
Oalla (sprachl.) 449.
Gandunias 407, a. 1. (landschaft
in Babyl.)
Ge'ez 351
Geier (arab.) 111. 245. 285.
(äth.) 370. (ass.) 430.
Geographie von Arabien siehe
Araoien.
Gestirndienst siehe Sterne, anm.
Ghür (land) 338.
Gilead 217.
Gobi (wüste) 219, a. 1.
Gold 129. 415 u. anm. 1. 429 f. 448.
grammatische lit. der Araber 35.
(vgl. auch Kufa 32, Basra 285,
a. 3. Irak 318 und National-
grammatik.)
griech. lehnwerter im äth. 363.
365 ff.
Grille (arab.) 336.
Guraguesch (sprachl.) 350, a. 4.
Habe seh 348. 397, a. 2. 398; vgl.
auch Aethiopien, anm.!
ab e sin. dynastie in Südarab. 348.
Habicht (arab.) 245. (äth.) 370. 383.
hadith siehe tradition!
Hadramaut 173. 201. 342 f. 348.
Hagarener 46, a. 3. 418.
halbsemitisch siehe hamitische
spr.!
Wadi Haifa 221, a. 4.
Hamadan 115.
Hamann (gebirg) 100, a. 2. (vgl.
auch Amanos).
Hamäsa YI. 24.
Hamiten 343, a. 3.
hamitische sprachen 415. 448 ff
(verwandschaft mit semitisch).
Hamör 138, a. 1.
Handel im alterthum 12, a. 1. 19,
a. 4. 20, a. 1. 21. 325. 412. 442.
(siehe auch Indien, Ophir,
Phönizien, Punt und Süd-
arabien).
Haräri (spräche) 350, a. 4.
Haschop od. Hatasu (äg. königin)
231.
heidnische brauche, opfer, an-
schauungen etc. in der Gahi-
lijja bei den Arabern 83 (wald-
gespenster). 162 i^dämonen). 185
^opfer). 224, a. 2. Vgl. auch
Gahilijja, Itr und Sterne
(anm.).
Hemor s. Hamör!
Henne, wilde (äth.) 374.
buch Henoch (äth.) 368 f.
Herät 339.
pastor Hermae (äth.) 370, a. 4.
Herodot 47 u. a. 1. 329. 414, a. L
444.
Heuschrecke (arab.) 67.
himj arische inschriften 39.
1 vgl. auch ud7nu Wagrata Arn, Mu'all., s. 5 oben.
440, a. 1 nachzutragen.
Dies ist zu s. 275 und zu s.
— 455
— 's königreich 346 f. (siehe auch
die anm. zu Sabäer!)
— e kasside 445.
Hiob 222, a. 3.
Hochasien 21S f.
Höllenfahrt ' der Istar (babyl.
gedieht) 138.
Holwän (gebirgspass) 137. 407. 413.
Hornisse (äth.) 377.
Hornvogel iäth.) 374.
Hühner (^arab.) 306, a. 1.
Hufnamen 72, a. 1, 196, a. 2.
Huri's 275.
Hyksos ^Schasu) 19, a. 3. 48.
420 flF. 422, a. 1.
Jagd (bei den Arabern) 127f. 137f.
262. 312, a. 5. 314.
(bei den Assyrern) 137. 441 u.a. 1.
Jakob 138, a. 1.
— von Nisibis 377.
Jäska (^ind. grammatiker) 324, a. 1.
326, a. 1.
Jaxartes 219. a. 1.
ascensio Jesajae (äth.) 370, a. 4.
Ilim (land in Afrika) 386, a. 1.
Indien 332. 374. 442. (siehe auch
Handel, Ophir, Phönizier,
Sind und Südarabien!)
indische kulturentlehnungen nach
Westasien und Europa (siehe
auch Pfau, sowie im Thier-
namenindex Affe u. Elefant)^
20, a. 1. 324. 326, a. 1. 330 f.
331, a. 1. 377, a. 3.
indische menagerieinNineveh444.
Indogermanen, ursitze der^, 291.
406. 414 f.^
indogermanisch-sem. Sprachver-
wandtschaft 290.
— culturentlehnungen 290 u. a. 6. 4 1 5.
Jokschan 343.
Joktan 343. 348, a. 1.
Joktaniden 40.
Jordan 307, a. 1.
Josaphat 222, a. 3.
Joseph 138, a. 1. 217.
Josephus 374.
'Irak 21. 297. 299. 306, a. 1. 318
(arab. national-gramm.)
Irem dhat al-imäd 344.
Isaschar 138, a. 1.
I Isle de France 116, a. 5.
Ismael 48, a. 2.
Ismaeliten 40.
ismaelit. stamme 348 u. anm. 1.
Istar, 459, a. 2, höUenfahrt der 138.
I It'amar 345.
Itr (ein arab. Götzenbild) 233.
Jubiläen, buch der (äth.) 368.
Izduba riegenden 35, a. 1. 402.
I 428. 43U.
! Kaba 348. 349.
' Kabul 332.
Kachtaniden 348, a. 1.
Kadesia, schl. von (636 n. Ohr.)
30 (no. 57. 61).
Käfef (arab.) 337
Kamellaus siehe Laus!
Kana'aniter 313.
Karmel siehe Carmel!
kaspisches meer 4u6.
Katavogel 335.
Kaukasus 227, a. 1.
Kedarener 46.
Ketüra 343.
Kirgisei, Kirgisen 218, a. 3. 253.
Kommagene (Kummuch) siehe
Comm. !
koptische übers, im äth. 377 f.
koptisch (sprach!.) 448. 451.
Koran VI und anm. 1. 349, a. 3.
(Vgl. auch Muhammed!)
Kordofan 436.
Kosmographie der Araber 36. 346.
Kranich (ar.) 273, a. 1. (äth.) 374.
Krokodil (arab.) 229, a. 2. 329.
— (äg.) 329. (griech.) 329. 444..
— (äth.) 373.
Kufa 32. 287, a. 3.
Kuldscha 219, a. 1.
Kulturentlehnungen siehe In-
dogermanen, Indien und
Handel!
Kummuch 218, a. 3.
1 vgl, jetzt auch H. Zimmer, Altind. Leben (Berl. 1879), s. 24. 51. 101. 363, bes.
aber 357.
2 in der neuesten zeit kam C. A. Piötremont in seiner abh. „Les Aryas et leur
premifere patrie" (Rev. de Ling. XII, 1879, p. 99—147) durch andere erwägungen zu
einem ähnlichen resultat (p. 115: district d'Alatau, k l'est du lac Balkach et k l'ouest
de la chaine de l'Alatau); minder glücklich und überzeugend, obwol auch auf Asien
hinauslaufend, sind die Untersuchungen H. v. "Wolz o gen's (Zeitscbr. f. Völkerpsych.
bd. \I1I, 1873, 8. 1-14). ^
456
Kumtag (gebirg) 219, a. 1.
Kupfer 420.
kureischitischerdial.desarab.32.
Kurnet-Murräi (inAeg.) 231, a. 1.
Kuruk-tag (berg) 219, a. 1.
Kusch 342 f. 453, a. 1.
Kuschiten 343, a. 3.
kuschitisch (sprachl.) 449. 450.
Laus (arab.) 207 f. ^äth.) 376, a. 1.
Lehnwörter bei d. äth. thier-
namen 363. 365 f. 394 f.
— in urind.-ursem. zeit, siehe In-
dogermanen!
Lexikographie, arabische 349 f.
(vgl. auch Nationallexica!)
Lichtmotte s. Motte!
Lob-JNor 219, a. 1.
maghribin. Araber 437.
Mahä-bhärata 328.
Mahri (spräche) 342. 351.
Makan = Aegypten 328, a. 1.
Makkabäer-buch, unechtes (äth.)
• 373i
Manu 324, a. 1.
Ma'rib, Marjabu 345 und a. 2.
Marseille, opfertafel von i 235,
a. 1.
Mawäse (Antiph.) in d. äth. lit. 383.
buch der medicin „ „ « „ 372.
Medien 406.
Medini-koscha (ind. nat.-lex.) 328.
Mekka 412 (vgl. auch Makka im
arab. index).
Mena (ä^. könig) 422.
Meroe (m Nubien u. Aethiopien)
328, a. 1.
M esc ha (moabiterkönig) 240.
Mesopotamien 407 f.
Midian 46. 161.
Miliichu = Meroe 328, a. 1.
Mineralien, einth. ders. bei d.
Arabern 43. (vgl. auch unter den
Schlagwörtern blei, bronze,
eisen, erz, gold, kupfer,
Silber,* schwefel und zinn!
Mondstationen 246.
Mongolei 253.
Monotheismus, urspr., bei d.
Semiten 4; vgl. auch Sterne,
anm. !
Mose 113. 345, a. 1.
Motte (arab.) 335. (äth.) 373.
Mu'allakät 24. 25, a. 1. 60, a. 1.
u. ö.
Muhammed 112. 132, a. 2. 320.
327. 348. (vgl. auch Koran!)
Musri (land) 324, a. 1. 325. 443 f.
Mustariba 348, a. 1.
Muta'äriba 348, a. 1.
Myrrhenöl 75.
buch der mysterien (äth.) 372.
liber mysteriorum (ein anderes)
376, a. 1.
Nabatäer 21 und a. 3. 22, a. 1.
46. 418.
Nachtfalter (arab.) 335.
Nachtigall ( „ ) 334.
Nadelöhr 145 und a. 1.
Naharina 407.
Nathan 235.
Nationalgrammatik d. Araber
35. 318. (siehe grammat. lit.
d. Araber.)
Nationallexika, äth.-amh. 368, a.
— , arabische VI f. 128, a. 4. (vgl.
auch lexikographie.)
— , sumerisch-assyrische 300. 328.2
Naturgeschichte Kazwini's
(einth.) 42 ff. (siehe im arab.
autorenindex unter Kazwini!)
Nazareth 307, a. 1.
Nebukadnezar 434.
Nii (= Nineveh?) 443, a. 3.
Nimrod 343.
Nineveh (erkl. des worts) 4, a. 5.
Nipurgebirg 227, a. 1.
1 zur neuesten liter. über die opfertafel von Marseille ist nachzutragen: Barg 6s,
Kecherches archöol. sur las colonies phenic. etabl. sur le littoral celtoligurien (in
den Compt.-rend. des travaux du Congr. des orientalistes de Marseille 1876, p,
242-294).
2 das dort (s. 328) ausgesprochene könnte für die bestimmung der abfassungszeit
der nationallexika ausschlag geben (und zwar dahin, dass sie keinesfalls vor Sargons
zeit zu setzen wären), wenn wir nicht sicher beweisen könnten, dass Asurbanipal und
die ihm vorangehenden ass. köuige uralte babyl. originale (auch von nationallexicis)
lediglich copiren Hessen; so ist uns höchstens die einschränkung zu machen erlaubt,
dass bei diesem abschreiben einzelne zusätze gemacht wurden, wobei dann allerdings
zuweilen neue sumerische vokabeln fabxicirt oder wenigstens neu usammengesetzt
■worden sein mögen.
457 —
Nirukta 324, a. 1 (nat. -lexikon
zum Rigveda).
Nisibis 377.
nord- u: mittelarabisch 32.
Noter-Ta (land) 20 und a. 1.
Nubien328,a.l(Meroe);436.453.a.l,
nubische Araber 437.
Obelisk, schwarzer 218, a. 3. '2X9,
a. 1. 324, a. 1 (vgl. auch Sal-
manassar II). 1
Ophir 343. 375, und anm. 2 (siehe
auch Südarabien und Indien
und Tgl. Punt).
Oxus 219, a. 1. 406.
regeln des Pachomius (äth.) XVII,
a. 1. 370, a. 4.
Paeonien 414, a. 1.
Palästina, lit. über die fauna von
5, anm. 1.
Palme siehe Dattelpalme!
Pamir (hochland von) 4ü6.
Pass-arten des kamel's 107, a. 1.
Pelekan (äth.) 376. 388, a.
Periplus (des erythräischen meers)
siehe unten die anm. zu Sa-
bäer!)2 459, a. 2.
Persien 115. 116, a. 5. 306. 443
(kulturentlehnungen über P.)
Peschita 107, a.3. 109, a.l. 361, a.l.
Pfau 326, a. 1. 377.
Pflanzen, eintheilung ders. bei
den Arabern 43 f.
Pflanzennamen, arabische, 43.
96 und 305. 119. 119, a. 3 und
159, a. 3. 121. 129. 146 und 203.
159. 168. 198, a. 5. 202. 204, a. 4
und 321. 238. 245. 265. 271.
273. 321.
Philexius (äth. buch^ 94, a. 2.
buch der weisen Philosophen
(äth.) 374.
Phönix 338.3 (jas wort im äth.
„adler") 370.
phönicische thiernamen 235, a. 1;
v^l. auch Marseille und anm.
phönicisch-ind. handel 325. 442.
(vgl. auch Handel, Indien,
Ophir u. Südarabien.)
phrygisch 448.
Physiologus 69. 149, a. 1. 254, a. 1.
300, a. 2. 332. 338. 339. 368. 370.
427. 458, a. 3.
Piankhistele 45.
Plautus 390.
Plinius 390.
Plutarch 113, a. 2.
Polarstern 248, a. 2. (arab.)
Pseudojosephus, (äth.) 374.
Ptolemäus (geogr.) 22.
Ptolem. Philad. 231, a. 1.
1 alle vier selten des Obelisken mit allen fünf feldern (also im ganzen zwanzig),
deren drittes ich s. 324, anm. 1 dem leser anschaulich zu machen versucht habe,
finden sich abgebildet in J. Bonomi's ,,Nineveh and its palaces" (Lond. 1852), p.
288. 291. 292. 293.
2 die bequemste belehrung darüber hat man jetzt in Mc. Crindle's Anonymi
Periplus maris Erythraei, transl. with iutroduction and commentary (Ind. Antiquary
vol. VIII, 1879, p. 107 ff.), wo in der einleitung alles inC. Müller's Proleg. und
Annotat. ausgeführte zusammengefasst und durch die neuesten forschungen ergänzt
und weitergeführt ist; leider konnten die schon erwähnten manches in neues licht
setzenden resultate Dillmann 's vom Dec. 1878 darin noch keine berücksichtigung
finden.
3 dass der phönix des physiologus und somit der christl, sage wirklich auf den
äg. bennu-vogel zurückzuführen ist (vgl. schon meinen Physiol. XXXIX), hat mein
freund Alfr. Wiedemann von ägyptol. Standpunkt aus kürzlich in der Zeitschr. f.
äg. Spr. (1878, s. 89—106) bündig nachgewiesen; dadurch scheinen mir wenigens auch
die zweifei des ägyptologen P. le Page Renouf in der Academy (1878, s. 372) be-
seitigt, und es wird nun, da auch henkäkjä des Physiologus von Ebers (Lit, Central-
blatt 1878, 8. 673) im ägypt, nachgewiesen wurde (= der pflanze henkek), der engl, ge-
lehrte, der in so liebenswürdiger weise mein buch besprochen, selbst nicht mehr die
thatsache leugnen können, dass der in Alexandrien entstandene Physiologus wirklich
in seinen Uranfängen noch ganz im altäg. heidentum wurzelt, was das einzige war,
worin er mit meinen in der einleitung niedergelegten resultaten in Widerspruch
sich befand.
— 458 —
Punt 12, a. 1. 19 f. 20, a. 1. 230.
386, a. 1.1 (vgl. auch Ophir
und Handel!)
Puranen 328.
Quadrilitera 380, a. 1. i^lautgesetze
bei dens.) 427.
Rabe (arab.) 177. 208. 285. 305, a. 2.
306. 337. (äth.) 370. 372.
Raghu-van9a (ind. gedieht) 328.
Rahel (etym.) 239.
Kamses I und II 422, a. 1.
Rigveda 4, a. 7. 326, a. 1.
Rothwurni (arab.) 271.
Rum (land) 332.
Saba 342 f.
Sabäer2 3-)5.
sabäisch351 (vgl. auch himiarisch).
Sahara 437.
Saho (spräche) 449.
sail al-arim 345.
fluss Sakija 324, a. 1.
Salamander (arab.) 338.
Salmanassar II 218. a. 3. 324 und
a. 1. 328. 443. (vgl. auch Obe-
lisk)
Salomo 113. 345 u. anm. 1.
samharische lanze 257.
Sanch-ka-ra (äg. könig) 230.
Sanherib 21. 227, a. 1. 328, a. 2.
431. 438, a. 1.
Sarazenen (etym.) 47, a. 3.
Sargon 21. 217. 218, a. 3. 328, a. 2.
345. 457, a. 2.
Schamsija (arab. königin) 217.
Schasu siehe Hyksos!
Schlangen (arab.) 296. (äth.) 372.
373. 377. 403, a. 1.
Schmetterling (äth.) 373.
Schnake (arab.) 335.
Schwalbe arab.) 334. (ass.)440, a. 1.
Schwefel 427 und a. 2.
Seidenwurm (arab.') 335.
semitisch (lautwechsel im — en)
89 und a. 2. (vgl. auch nord-,
süd- und ursemitisch!)
Sennaar (in Afrika) 231, a. 5. 436.
Septuaginta 361, a. 391, a. 3.
(vgl. auch alexandr.)
Sersou (in Algerien) 437, a. 3.
Seti (äg. könig) 422, a. 1.
Sichem 138, a. 1.
Sidschistan 332.
Silber (arab.) 430. (urind. und urs.)
415 und anm. 1.
Simson 310. 345, a. 1.
Sinaihalbinsel 47, a. 2.
Sind (Indien), Sindu-zeug 442 f.
(vgl. auch 332 sin ad!)
Sinna 115.
Sirenen 332.
Sirius 237, a. 3.
Sisit (raubvogel) 369. 383 u. anm.
446.
Somali (land u. spräche) 354, a. 1.
386, a. 1. 440. 449.
Spinne (arab.) 335. (äth.) 379.
Sprachvergleichung siehe ür-
semiten!
Sprichwörter, arabische, 25.
Sternnamen, arab. ^
1 vgl. auch noch die in Dillmann 's Anf. des axum. Eeichs, s. 182, anm. 3 vor-
geschlagene identificirung Punt's mit Uavwv oder ÖJlCDVl] bei Ptol. 4, 7, 11 und
Peripl. mar. erythr. 13 (ed. C. Müller).
2 für die bestimmung des Zeitpunkts, wann im Südwesten Arabiens die sabäische
Oberherrschaft von der himjaritischen abgelöst wurde (s. 345 unten, 346 oben) ist der
umstand wichtig, dass in der adulitischen Inschrift, die c. 50 n. Chr. oder etwas
früher zu setzen ist, die Südaraber noch Sabäer, im Periplus des erythr. meeres aber,
der noch vor 75 n. Chr. abgefasst worden sein muss (Dillmann, Anf. des Axum.
Kelchs, s. 194) bereits Homeriten (= Himjaren) genannt werden. Also muss sich
dieser Umschwung etwa um die mitte des 1. jahrj. n. Chr. vollzogen haben.
3 vgl. die Schlagwörter: kleiner bär, mond Stationen, polarstem, sirius,
und dazu die ausführungen über den gestirndienst bei den alten Arabern in Lud.
Kr eh 1' 8 vorzüglichem buch ,,TJeber die Religion der vorislamischen Araber" (Lpzg.
1863), s. 6—29, wozu man jetzt noch die „Studien" des Grafen W. v. B au dis sin „über
semit, Religionsgeschichte" (heft I. Leipzig, 1876, heft 2, 1878), bes. das 2. heft ver-
gleiche. Wenn ich mich dem dort ausgesprochenen (II, 151 f.) „Dass auf Grund der Auf-
fassung der Quellen und Bäche als eines Lebendigen und Lebengebenden semitische
Völker gleich den arischen die Gottheit in den irdischen Gewässern wohnend dachten,
diese selbst für ein Göttliches hielten, lässt sich nicht nachweisen. Bei jenem im
459
Stiercolosse, ass. 227, a. 1.
Strabo 21. 47 und a. 1. 2.
Strauss (arabj 172 u. anm. 244.
271. 2!>3. 406. 411 f. (ass.) 434
u. a. 1.
Sudan 436.
Südarabien 19 u. a. 4. 21, a. 1.
201, a. 3. 216 f. 231 und a. 4.
325. 343. 375 und a. 2. 442.
444 f. (siehe auch Handel, In-
dien, Ophir und Phönizien!)
südarabisch 351 (siehe auch himj.
u. sabäisch!)
südarab. Wörter im korän 349, a. 3.
südsemitische Sprachtabelle 351.
Sumir, sumerisch, Sumerier
4, a. 5. 343 und anm. 3. 407
und anm. 1. 416. 457, a. 2.
Synaxarien ün d. äth. lit.) 375.
buch Synodus (in d. äth. lit.) 378,
a. 2.
Syr (Jaxartes) 219, a. 1.
Syrien 290. 306.
syrische fauna 10, a. 1.
Tabor 307, a. 1.
Takla Haimanöt 364. 371.
Talmud 239.
Tammuz 459, a. 3.
Tamaschek (spräche) 448.
Tarim 219, a. 1.
Tauchervogel (arab.) 335.
Teull (in Algerien) 437, a. 3.
Thamuditen 356, a. 1.
Theben (in Aeg.) 331, a. 1. 443,
a. 3.
Thierbilder (ass.) siehe Trans-
actions!
Thiergeographie d. semit. län-
der 8 ff.
Thutmes (äg. könig) 294, a. 2.
31 6, a. 1. 443, a. 3.
Tian-schan 219, a. 1.
Tibet 253.
Tiglat-Pilesar I. 35, a. 1. 137
a. 4. 443 f.
— II 217.
Tigr^ (spräche) 350, a. 4. 351, 376,
a. 2.
Tigrifia (spräche) 350, a. 4. 351.
Togarma 115.
tradition Sammlungen (arab.)
32. 34. 237. 247. 337.
Transactions of Sac. of bibl. arch.
(thierbilder) 137, a. 4.
Trappe (arab.) 334.
Triliteralismus 451.
Tschertschen-darja 219, a. 1.
Tubba-dynastie 347.
Tunis 437, a. 2.
Turan 406.
turko-tatarisch 416.
turkomanische kamele 202.
Tyrus 115. 222. a. 3.
ugro-finisch 416.
Allgemeinen deutlichen Charakter als Sterndienst, welcher wie der Religion der
^rd- und West-Semiten so auch derjenigen der Süd-Semiten eigen war, ist dies
kaum zu vermuthen : der Himmel mit seinen Gestirnen wird hier sonst als die gött-
liche "Welt durchaus geschieden von der Erdwelt als der ungöttlichen, welche, an
sich Iflblos, von droben das belebende Licht der Sonne und den vom Mond gespen-
deten Thau aufnimmt in ihren Schooss Die Quellen und Flüsse [sodann
die Bäume, Berge u. s. w.] scheinen danach bei den Semiten heilig gewesen zu sein
als Gaben der in des Himmels Gestirnen wohnenden lebenschaffenden Götter" (ich
möchte für die älteste noch vom sumerismus unberührte zeit der Semiten sagen: Gott-
heit), „als ein Ausfluss ihrer Lebenskraft, nicht als diese selbst" im allgemeinen an-
schliesse, so ist das kein absoluter Widerspruch mit dem von mir s. 4 wie in meinem
aufsatz „der gegenw. Stand der Keilforschung" (Beil. d. Allg. Ztg., 20. Juni 1878
no. 171) s. 2505, col. b a'ifgestellten; vgl. auch die bemerkungen Krehl's am oben
angeführten ort, s. 5 f. Von den concreten im A. T., bei den Phöniziern und in der
babyl. ass. literatur uns begegnenden göttern kann der sumerische (nichtsemitische)
Ursprung jetzt fast von jedem nachgewiesen werden (so steht er vor allem uner-
schütterlich fest von der Istar [Astarte] wie von Tammuz-Adonis; der echtsemit.
name Ba'al, ass. hilu „Herr" beweist als bloses Epithetum nichts f ü semit. Ursprung
des phöniz. Ba'al); ausserdem kann ein monotbeismus, wie er seit Jeremiah uns im
A. T. entgegentritt, kaum so schnell entstanden gedacht werden, wenn nicht von
anfang an ein keim dazu da war, wie ich] ihn mit B^nan schon in der ältesten re-
ligion aller Semiten überhaupt erblicke. Das ganze hoffe ich später noch im einzelnen
näher zu begründen.
— 460
Ur (Stadt) 407, a. 1.
Urbi (beduinen) 418.
ürsemiten, ursemitiscli (incl.
ürsitze der Semiten und
sem. Sprachvergl.) VII. 7. 17.
215. 218. 418 ff. 426. 451. (vgl.
auch Vorsemitisch wie Indo-
germanen).
User-tesen TII. (äg. könig) 221, a. 4.
Veda siehe Rigveda!
Vegetius 47 und a. 1.
Viper s. Schlange.
Volke rtafel 342 ff.
vorsemitisch 451.
vulgärarab. thiernamen 39.
Wassereidechse (äth.) 372 f. 373.
Weihe (äth.) 370.
Weihrauch 231, a. 4.
Wein 290, a. 6. 414. 416 und a. 1.
440.
Weinliste, assyrische 321, a. 1.
westaramäisch 431.
Wettlauf (vom pferd) 79 ff.
Wolga 219, a. 1.
Xenophon 21.
Xerxes 47.
Zabulistan 332.
Zagros 407.
Zinn 420.
Zischlautgesetze, semitische 235,
a. 2. 424 f.
Zoologie X, a, 2.
— bei den Arabern 44. (terminologie
AsmaTs) 139, a. 5. (dazu 279).
IL
Säugethiernamen-register.
Affe (arab.) 302. 320. 329 ff.
(in Südarab.) 354.
(arab. lehnw. im äth.) 372. (äth.)
372, a. 1. 383.
(hebr.) 20, a. 1.
(auf ass. denkm.) 324. a. 1. (ass.)
331, a. 1.
(griech.) 20, a. 1. (skt.) 20, a. 1.
326, a. 1. 331, a. 1.
Antilopen (arab.) 151, a. 2. 168 u.
anm. 3. 196, a. 2. 197, a. 2. 200.
224. a. 2. 254 und a. 1.; speciell
hakaru 'l-wahs: 253. 254 ff. 269,
a. '3. (cervine antel. or kind
bakar of the Jv^^ siehe Stein-
böcke). ^'^
(äth ) 389 f. (pygargus fehlt in
Habesch^ 372.
(hebr.u.syr.) 391, a. 3 (Deut. 14, 5).
(Urs.) 403.
(arm. u. kopt.) 391, a. 3.
(zool. einth.) siehe Wiederkäuer
251, a. 3.
Jachmür (hebr.) 228, a. 3. 333.
Kavel-antil. (auf ass. denkm.)
324, a. 1.
Vgl. auch Rindvieh übertr.,
Gazellen, Einhorn u. Oryx
Bär (arab.) 12.24. 287. 301 ff.
(fehlt in Arab.) 356. 409.
(äth.) 379. 396, a. 1.
(ass.) 301, a. 2. 302 und a. 1.
(urs.) 401. 409 und a. 1.
' Bergbock siehe Steinbock.
I Biber (fehlt in Habesch) 367.
I Bhamini-ochs 222. a. 4 (dort ßrah-
minee-bull bei Palgrave). 357.
Büffel (arab.) 229. 262. 357.
(äth.) 373, a. 3. 386 f.
(vermeintl. ass.) 227, a. 1.
ßovßalig (urspr.bedeut.)300. 436f.
Dromedar 357 (siehe Kamel!)
Eichhörnchen (arab.) 331. 356.
Einhorn 324, a. 1. ;<67, a. 2. 370.
381 f. 382, a.l. (siehe auch Oryx,
Wildochs u. Nashorn!)
Elefant (arab.) 24. 30, no. 61. 195.
324 ff. 357.
(äth.)i 325. 333. 367 f. 381.
(auf ass. denkm.) 324, a. 1. (ass.)
331, a. 1.
(in Mesopot.) 443 und a. 3.
(auf äg. denkm.) 396, a. 1. (äg.)
324, a. 1. 443, a. 3.
(skt.) 324, a. 1. 326, a. 1.
(griech.) 324, a. 1. 326, a. 1. 442.
Erdferkel (abesin.) 398. 447.
Erdgräber (abesin.) 447.
Esel (arab.) 66. 111. 117 ff. 154 a.
186, a. 1. 273. 337.
1 vgl. auch noch das saho-wort dakani und das von Dillmann dazu bemerkte
(Anf. des axum. Reiches, s. 213 und anm. 2).
461 —
(in Arab. in vorchristl. zeit) 46
und a. 3. 5. 356. 358.
(äth.) 384 f. 446.
(ass.) 218, a. 3. 424, a. 1. 428. a. 1.
431.
(urs.) 402.
(äg.) 138, a. 1. 221, a. 4.
(indog.) 139.
Feldmaus siehe Maus!
Fischotter (griech.lehnw. im äth.)
367.
Fledermaus (arab.) 334 f. 355.
(äth.) 384. (hebr. und syr.) 444.
(äff.) 444.
Fuchs (arab.) 68. 76. 111. 171, a. 1.
302. 310 f. 313, a. 1. 2. 322. 356.
(himj.) 352. (ass.) 310. 368, a. 430.
(äth.) 379. (urs.) 401.
(äg.) 441.
Grossohrenfuchs (arab.) 310 u.
a. 2. 356.
Gazelle (arab.) 196, a. 2. 197, a. 2.
200. 210, a. 3. 235, a. 1. 244. 255.
256, a. 1. 258, a. 2. 259, a. 3.
264. 265, a. 2. 267 und a. 3. 266,
a. 1. 268. 269 ff. 284. 357. 437, a.
2. 3. 455, a. 1.
(äth.) 389 f. (urs.) 403.
Vgl. auch Antilopen, Oryx,
Schafe übertr.!
Gemse 251, a. 3. 357, a. 1.
Gepard (arab.) 24. 299 ff. 341. 355.
(äth.) 300, a. 2. 341. 379.
(ass.) 300. 301, a. 2.
(äg.) 441.
Girafe (arab.) 230 f. 357.
(äth.) 230. 386.
(äg.) 230 und a. 2.
Grossohrenfuchs siehe Fuchs.
Hase (arab.) 321 f. 338. 356,
(äth.) 384.
(Urs.) 402.
Hirsch 270. (fehlt in Arab.) 252, a. 1.
357.
(vermeintl. phön., hebr.) 235, a. 1.
280 und a. 1.
(ass.) 270, a. 4. 280 und a. 1,
(urs.) 402. 405, a 2.
(arab. u. hebr.) siehe Steinbock!
Honigdachs (in Habesch) 396, a. 1.
398.
Hund (arab.) 152. 174, a. 2. 281.
304 u. anm. 1. 311 ff. 338. 356.
(himj.) 352.
(äth.) 372. 304.
(Urs.) 401. (turko-tat.) 441.
Hyäne (arab.) 298. 304 u. anm. 1.
307 ff'. 337. 356.
(äth.) 381. (hebr.) 307, a. 1. (ass.)
307, a. 3.
(urs.) 401.
Hyänenhund (äth.) 361, a. 1. 380
u. anm. 3.
Jachmür siehe Antilopen!
Ichneumon (arab.) 331. a. 5.
Igel (arab.) 338. 339 f. 356.
(äth.) 365, a. 1. 383. ^
(urs.) 339. 402.
Kalb siehe Rindvieh!
Kamel (arab.) 111. 139 ff'. 233, a. 2.
244. 267. 279. 284. 298, a. 3. 313,
a. 1. 316 u. a. 1. 327. 331, a. 3.
411.
(in Arab. in vorchr. zeit) 46 und
a. 2. 3. 5. 358.
(himj.) 352. 353. (in bildl. darstell.)
354.
(äth.) 204, a. 3. 216 f. 2 386.
(ass.) 148, a. 1. 217. 218, a. 3. 430.
431.
(urs.) 148. 218, a. 1. 402. (äg.)
215 f. (in Nubien 215).
zweihöckriges k. 218 f. u. anm.
324, a. 1.
Kaninchen (arab.) 322. (äth.) 364.
369, a. 3.
Karakal siehe Wüstenluchs!
Katze (arab.) 314 f. 317. 318. 338.
(äth.) siehe Wildkatze! (turk.-
tat.) 441.
Seekatze (?) äth. 376.
Kleinvieh (arab.) 223. 225, a. 1.
233. 241 f. 250.
(in Arab. vor ehr.) 46 und a, 3. 5.
358
(äth.) 250. 389.
(ass.) 218, a. 3. 221, a. 1. 232, a. 2.
431.
(hebr.) 222, a. 1 und 3. 233.
(urs.) 250. 404.
Statt Schafe zu corr. Kleinvieh
222, a. 1. 232, a. 2.
Klippschiefer (arab.) 322. 358.
1 vgl. dazu die rar im phys.: 4^'>4«Tf», t^-li^ll'' und l^^lt'Hs
2 dazu als berichtigung das 8. 453, anm, 1 (das alte Aetbiopien = Nubien, aber
nicbt Habesch) bemerkte nachzutragen.
462 —
(äth.) 371. a. 1. 384.
(hebr.) 363.
(ursJ 384, a. 3. 404.
Kuh siehe Rindvieh!
Leopard 294, a. 2 siehe" Fardel.
173. 174, a. 1.
Löwe (arab.) 68, a. 3. 147, a. 1. 173.
174, a.l.l98. 225. 236, a. 1.245.249.
257. 282, a. 1. 287 ff. 299. 355.
(äth.) 379. 403, a. 1. (himj.) 352.
(ass.) 227. a. 1. 280, a. 2. 282, a 1.
368, a. 1. 432. 439 f.
(hebr. u. syr.^ 282 und a. 288.
(Urs.) 289 f. 401. 440, a. 2.
(fehlt sum.) 416 und a. 1. (äg.)
290. a. 4.
(urind.) 289 ff. 414. 440 a. 2.
Luchs (arab.) siehe Wüsten luchs !
(äth.) 399.
hebr. 299, a 2.
Marder siehe Stinkmarder!
Maulesel, Maulthier (arab.) 47,
a. 1. 112 ff. 357.
(äth.) 385. (himj ) 353.
(ass.) 429.
Maulwurf (arab.) 337. 356.
(hebr.) 336, a. 1. (urs.) 402.
Maus (arab.) 315. 317, a. 1. 336 ff.
356. 365.
(äth.) 365. 368, a. 1. 371 und a. 1.
384
(hebr.) 336, a. 1. (urs.) 338. 402.
Moschusthier 251 ff. 337, a. 2.
Murmelthier (äth.) 384.
Nacht seh wein (in Habesch) 399.
Nashorn (arab.) 327 ff. 322 f. 357.
(äth.) 328. 332. 367, a. 2. 381 f.
(ass.) 324, a. 1. 328.
Nilpferd (arab.) 358.
(äth.^ 381. (ass.) 328.
Ochs siehe Rindvieh!
Ohrenfuchs siehe Fuchs!
Oryx (arab.) 200. 210. a. 3. 227 und
a. 1. 22S, a. 3. 254 ff. 269, a. 3.
278. 357. 358. 410 a. 1. 436 f.
(äth.) 363, dazu 395, a. 1.
(syr.) 391, a. 3.
(in Alexandria bekannt) 382, a. 1.
(äg.) 260. 446.
Oryx be'isa (in Habesch) 365, a. l.
390.
Panther 294, a. 2. siehe das fol-
gende !
Pardel (arab.) 12 und a. 1. 20, a. 1.
66. 282. 294 ff. 355.
(vermeintl. himj.) 353. 445.
(äth.) 300, a. 2. 379.
(ass.) 295, a. 3. (urs.) 401.
(äg.) 231, a. 1. 294, a. 2.
Pferd (arab.) 44 ff. 142. 154, a. 1.
164. 178. 183. 186. a. 1. 18S.
196, a. 2. 209 f. 243. 262. 271.
273. 284.
(in Arab. in vorchr. zeit) 356u.a. 1.
(himj.) 354. (äth.) 372. 384.
^ass.) 217. 218, a. 3. 324 a. 1. 423f.
428 f. 431.
(fehlt sumer.) 416 und a. 1.
(urs.) 402. (äg.) 420 f.
Potfisch (äth.) 393 f. 447.
Ratel (in Habesch) 396, a. 1. 398.
Ratte siehe Maus!
Reh 252, a. 1. 270.
Rindvieh (incL Kuh, Ochs, Stier,
Kalb): (arab.) 154, a. 1. 196 a. 2.
197, a. 2. 200. 221 ff. 264. 284.357.
(in Arab. vor Chr.) 46 u. a. 5. 222.
358.
(äth.)' 387 f. (himj.) 353.
(ass.) 217, 218, a. 3.324 a. 1. 427 f.
(farre). 429. 430. 432 u. a. 1. 433.
(phön.) 235, a. 1.
(urs.) 290, a. 6. 404.
(äg.) 221 und a. 231, a. 1.
i^im innern Afrika) 221. (chin.)
221, a. 4.
(urindog.) 224. 290, a. 6. 414.
Uebertragen auf Antilopen:
226 ff. 228, a. 2. 260. 262 ff.
387. 390. 410 (dazu weitere ana-
logien aus dem turko-tatar. in
Vambery's neuem buch, s.
205 f.).
Jackochs 324, a. 1.
Vgl. auch Bh amini -ochs, Büf-
fel und Wildochs!
Schafe (arab.) 144 und a. 1. 146.
154, a. 1. 171. 196, a. 2. 197,
a. 2. 200. 222, a. 4. 232 ff". 243,
a. 4. 5. 244, a. 1. 271. 272. 296.
298. 306. 357.
(in Arab. vor Chr.) 222, a. 3.
(himj.) 353. (äth.) 388 f.
(ass.) 433 f. (hammel) 404, a. 1.
433. (widder?) 432 (vgl. auch
Rindvieh 433).
(phön.) Widder 228, a. 2. 235, a. 1.
ihebr.) widder 228, a. 2.
(urs.) 250 f. 404.
(im innern Afrika) 221. (äg.) 250.
(urindog.) 251, a. 1.
Uebertragen auf Gazellen und
Antilop. 228, a. 2. 234. 235.
239 f. 261. 263 f.
— 463
Vgl. auch Kleinvieh!
Schakal (arab.) 68, a. 3. 111. 232.
234. 239. 241. 242.244.274.298.
303 ff. 338. 356.
(himj.) 352. 445.
(äth.) 399 (dg,s arab. wort im äth.
„hyäne") 361.
(ass.) 292. 307, a. 3. 435.
(hebr.) 292. (urs.) 401.
pers. Schakal 306 f.
Schakalwolf (äth.) 303, a. 1. 380.
Schwein (arab.) 319 f. 358.
(äth.) 385.
(turko-tat.) 442.
Vgl. auch Wildschwein!
Springmaus (arab.) 336. 338. 317,
a. 3. 356. 412.
Stachelschwein (arab.) 340. 356.
(äth.) 363. 365, a. 1. 366. 371, a. 1.
Vgl. auch Igel!
Steinbock (arab.) 228, a. 3. 237
und 279. 253 (vgl. auch bakar
al-wachsch bei d. Antil.!) und
255, a. 3. 266, a. 3. 277. 279 ff.
357 438
(äth.)' 391 ff. (hebr.) 280, a. 1. 283.
(urs.) 403.
Stinkmarder (arab.) 335 f. 356.
Taubenwiesel 24. 331.
Tiger 299, a. 2. 301. a. 2. 355. 369,
a. 1. 447 f. (Wobo).
Walfisch (äth.) 393 f. Siehe Pot-
fisch.
Warzenschwein siehe Wild-
schwein!
Wiederkäuer (arab.) 139. 221, a. 1.
24:^.
(zool. einth.) 251. a. 3.
Wiesel (arab.) 322. 331.
(äth.) 363. 365. 366.
Wildesel (arab.) 111. 122, a. 1.
123f. 126.'tf. 183 u. 260. 284. 356.
(äth.>385. 446. (himj.) 353.
(ass.^ 430. (Urs.) 137. 402.
Wildkatze (arab.) 302. 315. 316 ff'.
355.
(äth.) 385 f.
(ass.) 319 u. a. 2. (urs.) 401.
Wild ochs (fehlt in Arab.) 12. 357.
409.
(ass.) 227, a. 1.432. (hebr.) 410, a.l.
(urs.) 404. 409 f.
Wildkühe dagegen (228 u. ö.)
siehe unter Antilopen (bakar
al-wachsch)!
Wildschwein (arab.) 309. 358.
(äth.) 319. 358. 385.
(ass.) 283. (urs.) 320, a. 1. 405. '
(turko-tat.) 441.
Wobo (in Habesch) siehe Tiger!
Wolf (arab.) siehe Schakal!
(fehlt in Arab.) 303, a. 1. 356.
(urs.) 303. 401.
(turko-tat.) 441.
Siehe im übrigen Schakal, (äth.)
Hyäne und Hyänenhund!
Wüstenluchs (ar.) 322 f. 355.412.
Zebra 397, a. 1.
Zebu 432.
Ziege (arab.) 149. 222, a. 4. 233, a. 2.
238. 243 ff'. 298. 357.
(in Arab. vor Chr.) 222, a. 3.
(äth.) 389.
(ass.) 403, a.2. 435. (phön.) 235,a.l.
(urs.) 250. 403.
(im innern Afrika) 22 1 . (äg.) 221 ,
a. 4. 250.
Uebertragen auf Steinböcke 246.
247. 285 f.
— auf Grazellen 248 und a. 3.
274. 275. 284, 285, a. 2.
d. Wüstenluchs (?) 322.
den Dachs 323.
das Wiesel 331.
III.
Arabische Personennamen,
(die vorn mit einem strich versehenen namen gehören dichtem an)
A (Alif). I Anas ihn Mudrik 223.
Iskender Aga-Abgarius 26.
,al-Aggäg 120. a. 1.
,al-Aghlab al-Igli. 187.
,al-Akhtal 275. 327.
,Aktbam ihn Saifi 51. 209 (fS.d.H.j
,al-A'räbi (1. jahrh. d. H.) 327. —
(philolog)i 127.
abu Arwä 282.
,al-A'8cha 29, no. 50. 31. 152 und
a. 2. 198.2 233, a. 1. 340.
1 80 ist zu schreiben statt Arabi.
2 al-A'scha al-Bahili.
464 —
,al-Asch'ar ar-Rakabän 151 f.
Asma'i U. 36, a. 4. 44, a. 3. 84, a.3.
89. 106. 124, a. 4. 139, a. 5. 150.
157, a. 4. 170, a. 1. 196 und a. 2.
207, a. 2. 258, a. 2. 263, a. 2.
267. 279. 430. ^-^
Abu 1-Aswad 233, a. 1.
,aI-Aswad 28, no. 36.
,Aus 29, no. 48. 65. 83.
A (Ajin).
,al-Abbäs ibn Mirdäs 30, no. 58. 143
, Abdallah ibn Aglän 27, no. 22.
, — ibn Rawächa 29, no. 51.
,— ibn Fudäla 93, a. 1.
,Abid ibn al-Abras 27, a. 1. 28, no.
38. 31.
Adi ibn Zaid 28, no. 34.
,Ajidh 133, a. 1. 197. 292.
Ali 30. no. 68.. 199. 288, a. 3. 337.
,Alkama 2*5. 27, no. 20. 220, a. 1.
,Amära ibn Walid 327.
,Amir ibn at-Tufail 29, no. 54 50.
,Amr ibn Kulthüm 27, no. 23. 210,
a. 3. 431.
Amr ibn Hind, könig von Hira 26,
no. 8. 27, a. 2. 3. 297.
,Amr ibn Achmar 30, no. 69.
,Amr ibn Kamia 27, no. 13.
,Amr ibn al-Ahtam 31, no. 73.
, Amr ibn Madi-Karib 30, no. 61.
,Antara 28 no, 43. 50. 65.
,Arand as 54, a. 1. 179.
B.
Baidäwi 117, a. 2.
al-Baith ibn Churaith 267, a. 4.
Abu-Bakr 29.
al-Bakri 419.
,al-Barräk 26, no. 9.
,Bischr 27, no. 11. 31. 91. 283.
Bistäni 35.
Bukhäri 34 und a. 2.
Ch (^).
, Abdallah ibn C ha ggäg 335 f.
,Chägiz ibn Auf 28, no. 31.
,al-Chärith ibn Chilliza 27, no. 17
(mu 'allaka dichter).
, — ibn Abbäd 27, no. 24.
,— ibn Szälim 28, no. 37.
,Chassän ibn Thäbit 31, no. 72. 85.
87. 150.
,Chätim at-Tai 31, no. 75.
Chumaid al-Arkat 105, a. 1.
,al-Chutai'a 31, no. 74. 124. 134.
D.
Damiri 5, a. 1. 34. 36. 48, a. 2.
100, a. 1. 103, a. 2. 155, a. 3. 224.
228, a. 3. 247. 258, a. 2. 264. 276,
a. 1. 285 a. 3. 299, a. 2. 307. 319.
338. 339. 340. 358. 364.
,Abu Du 'ad 26, no. 6. 255.
Du 'aimis 162.
Abu Duläma 115.
Duldul 112, a. 3.
,ad-Dumaina 256, a. 3.
,Duraid ibn as-Simma 20, no. 53.
ibn Duraid (philolog) 279. 289, a. 2.
293, a. 2. 297. 315.
Dh (<J>).
Dhu-Nuwäs 348.
,Dhu r-Rumma 99, a. 2. 191. 266,
a. 1. 272. 274, a. 1.
,Abu Dhu 'aib 30, no. 64. 94. 98.
128. 135. 177. 183. 202u. anm.3.
312, a. 5.
F.
al-Fadl Isä siehe ar-Rakäschi!
,Farazdak 33, a. 2. 120. 156. 162.
164. 169. 179 u. a. 3. 208. 238. 327.
Abu 1-Fidä 112.
,al-Find 26, no. 10.
,Abu Firäs VI. 299 und a. 3.
G.
al-Gächisz 39 und a. 2. 321, a. 2.
327. 333. 341.
,Garir'l5'l.'l79 und a. 3. 186. 225.
229, a. 1. 272. 327.
Gauhari 35. 91. 309. 327.
Gawaliki 295.
Gundub 148.
Hidäsch ibn Zuhair al-Amiri 296.
,ibn Hind ibn Kais ibn Zuhair 28,
no. 27.
I (Alif).
,Ijäs ibn Kabisa 28, 41.
Jmrulkais 23. 25. 27, no. 14. 130,
a. 3. 247. 297. 419.
I (Ajin).
al-I^li siehe al-Aghlab!
Ikrima 39, a. 1.
Itr ibn Ad 225.
J.
ibn Ja 'isch 68, a. 2. 181. 182.
Jaküt 278. 287, a. 3. 298. 413. 445.
447.
465 —
,Jazid ibn Warka 30, no. 59.
Muh. ibn Jazid Maslama ibn Abd
al-Malik ibn Marwän 79.
K (Kef) incl. Kh (^).
,Kab ibn Zuhair 24. 30, no. 67. 271.
327.
Kab ibn Mälik al-Ansäri 68, a. 2.
,Abu Kabir 26, no. 3.
,Kalcliab 308, a. 1. 338.
Abu Khaira 286.
,Klialaf al-Achmar 33. 88 u. passim
Ahlwardt's ausg. seiner Kasside
im arab. tbeil meines buchs.
Khälid ibn Safwän 122, a. 1.
— ibn al-Walid 29.
ibn Kballikän 26. 285, a. 3.
,al-Khansa 29, no. 53. 30, no. 57.
68. 98. 265, a. 3.
,Khidäsch ibn Zuhair 27, no. 25.
,Khuffäf ibn Nadba 28, no. 32.
Kiläb 225.
,al-Kumeit 179. 239. 278. 309.
,Kuthajjir 120 (1. jahrh. d. H.).
K (Kof).
,Kais ibn Zuhair 28, no. 27. 63.
,Kais ibn al-Khatim 29, no. 46. 151.
Abu Kais ibn al- Asiat 28, no. 35.
,al-Kattäl al-Kiläbi (späterer be-
duinendichter) 282. 29s.
Kazwini (rhetoriker) 123, a. 1.
(t 739 d. H.)
Kazwini, der kosmograph (f 682
d. H.) 5, a. 1. 36. 42 If. 221. 228,
a. 3. 229, a. 2. 253. 268. 279. 287
und a. 2. 299, a. 2. 300, a. 2.
300, a. 1. 322. 328. von seite
331—341 auf jeder seite.
,al-Kuläl 145.
,al-Kullä'u 292.
,Kurad ibn Gurm al-Maliki 60. 128.
ibn Kutaiba 26. 27, a. 1. 28, a. 4.
al-Kutämi 126.
Kutrub (lexicograph) 38. 139, a. 5.
L.
,Labid 30, no. 70. 145. 192. 211, a.3'
,Lakit 28, no. 28.
Lukman 364.
Makkari 282, a. 1.
,Mälik ibn Nuwaira 29, no. 55.
Hommel, thiernamen.
,Man ibn Aus 30, no. 66.
,Mansür ibn Misgäch 155.
Marwän ibnal-Chäkim (chalif) 282.
298. ,
, — ibn Muchai^iUiad 327.
Maslama siehe ibn Jazid.
Masiidi 230, a. 1.
Meidäni 25. 27, a. 2. 49, a. 1 und
passim im arab. theil.
Miskin von Darem 83.
Mu 'äwija (chalif) 30, no. 69. 31,
no. 70. 112. 330.
al-Mubarrad 35. 268, a. 2.
ibn Muchriz 259.
,al-Muhalhil 26, no. 2.
Muharrik 147, a. 1.
ibn Mukbil 265. 284. (vergl. auch
Tamim!)
,Mukhabbil 30, no. 62. 321.
,al-Mnmazzak 26, no. 1.
,al-Munakkhal 28, no. 39.
Mundhir 147, a. 1.
,Murakkisch 26, no. 4. 160. 164.
181. 292.
,al-Musajjab 28, no. 26.
Mu slim (traditionssammler) 34. 247.
^Muslim al-Ansäri 33, a. 2. 282, a.l.
299. 305, a. 3.
,al-Mustaughir 28, no. 29.
,al-Mutalammis 27, no. 16. 118,
123. 158. 164.
,Mutammim 29, no. 56. 133. 260.
276. 309.
,Mutanabbi 24. 33, a. 2. 299. 322.
327. 330. 337.
,Mutanakkhil 28, no. 44.
,ibn al-Mu 'tazz 75, a. 2. 102, a. 3.
107.
,al-Muthakkib 26, no. 8.
N.
,Näbigha ad Dhubjäni 28, no. 42.
146. 164. 205.
,— al Ga 'di 31, no. 71.
an-Nadr ibn Schumail (lexicograph)
285 u. a. 3. 319.
,Namr ibn Taulab 30, no. 63. 62.
166. 297.
Naschwän 349, a. 3. 445.
Nu 'man ibn al-Mundhir 28, no. 39.
,Abu Nu was VI. 299. 312, a. 5.
R.
,ar-Rabi 'a 28, no. 30.
,Rabi 'a ibn Makrüm 30, no. 65.
,ar Ra 'i 147. a. 1.
30
466 -
ar-Rakkaschi 122, a. 1.
^Ru 'ba 82. 327.
S (incl. Sh = Ji)
Abu Sajjära 122 u. anm. 1.
,Saläma ibn Gandal 26, no. 7.
,as-Samau 'al 27, no. 18.
,abu sch-Schamakmak 327.
,asch-Schammäkh 30, no. 60.
^asch-Schanfara 26, no. 5. 298. 304.
305.
Sirchän 142, a. 1. 305.
Sujüti27,a.l.28,a.3.29,a. 1.349,a.3.
,Suleik 28, no. 40.
S (Sad).
Sa ehr al-Ghajj 202.
,Salächu d-Din 101.
Salil 148.
Ta 'abbata Scharran 27, no. 12.
256, a. 2. 304.
,Tamim ibn Mukbil 29, no. 49.
T (Tet).
Tabari 430.
Tajjäb 115.
,Tarafa 27, no. 15. 297 u. a. 1, 313.
^Tufail 338.
ü (Alif).
üb ei ibn Sulmi ibn Rabi 'a 62.
^Uchaicha 27, no. 21.
.IJmajja ibn abi Salt ath-Thakafi
29, no. 47. 224.
,Umajja ibn al-Askar 30, no. 68.
Usäma 327.
Abu üthäl 172.
U (Ajin).
Abu Ubaid (lexikogr.) 129, a. 5.
Ubaid ibn al-Abras siehe Abid!
Umar (chalif) 30, no. 61. 62.
Unaiza (frauenname) 247.
Urwa ibn al-Ward 25. 28, no. 33.
Uthmän 30, no. 62. 67.
W.
Warkä ibn Zuhair 178,
Z.
172.
,Zaidu I-Khail 29, no. 52.
ibn Zeidün 282, a. 1.
Zamakhschari (philolog) 54, a. 2.
79, a. 1.
,Z u h a i r ibn abi Sulmä (diwandich-
ter) 29, no. 45. 179.
Zuhair ibn Granäb 27, no. 19.
IV.
Arabische Stamm- und Ortsnamen,
(die angestrichenen sind stammnamen)
A (Alif).
Achkäf wüste 344.
Amir siehe Rabi'a!
,Anmär 297 und a. 2.
,Asad 31. 285, a. 1.
Aswad al-Ain (berg) 278.
Auräl 322.
,Azd 32. 345, a. 3.
A (Ajin).
,Abs 31 (Abs u. Fezära, krieg von
siehe Dächis!)
Amäjatu (berg) 298.
,Amir 31.
Asir 116.
Attharu 287, a. 3.
B.
Bachrein 116, a. 5. 240, a. 3. 298.
348. 419.
Badr Hunain 296, a. 3.
,Bahrä 345, a. 3.
,Bakr 31.
Burka in Ortsnamen 339.
Ch (^).
,banu Charb 296, a. 3.
Chaumal 263. 278.
Chigäz 213. 222, a. 4. 233. 243.
296, a. 3.
al-Chikäb (berg) 281.
,banu Chimmän 248 und a. 1.
— 467
Chira 202. 297. 345, a. 3.
Chisn Guräb 347.
Dächis wa '1-Gabra, krieg von (vgl.
auch 'Abs) 28, no. 27. 28, a. 4.
Dakala 413.
Dakhül 278.
,Därim 32. 345,
Dawar 263.
Dharija 419.
,Dikla 413.
a. 3.
DP).
^Dhubjän 31.
F.
1 (richtiger
Fazära siehe 'Abs!
Fesariten 126, a.
Fazariten).
,Fukaim 232.
G.
Gabra siehe Dächis!
Gauf 213.
al-Giwä 260.
,Guhaina 345, a. 3.
Gh (= Ghain)
,Ghassän 345, a. 3.
,banu Ghubar 413 (in lemäma).
H.
banu Harb siehe Charb!
Hidschäz siehe Chigäz!
,Hudhailiten 25.
I (Alif;.
Tmmara 278.
I (Ajin).
Ibäd 31.
Ifirrin 287, a. 3.
al-Jamäma 284. 413. 419.
Jaman 31. 32. 213. 222, a. 4. 287,
a. 3. 296 a. 3.
,.Jarbü 32. 297. 345, a. 3.
Jaschkur 31.
j K (Kef).
,banü Ka'b 298.
,Kalb 32. 148. 297, a. 4. 213, a. 1.
345, a. 3. 352.
Khabt 148.
Khaffän 287, a. 3.
; Khafijja 287, a. 3.
! Khazär (schl. von) 347.
Khazäza (schl. von^ 347.
,Khuzä'a 345, a. 3.
; ,Kiläb 54. 297, a. 4.
I ,Kinda 31. 348.
I Koragebirg 216.
I ,Kulaib 347.
I
I K (Kof).
I al-Kanän (berg) 285 ii. anm. L
; Kära 342.
! ,banu Kird 330.
,Kudä'a 345, a. 3.
,Kuraisch 348.
,al-Labü'u 289.
M.
Madina 296, a. 3. 419.
Mahra 170, a. 1. 173. 202 (siehe
ausserd. im hauptreg. Mahri!)
Makka 272. 278. 287, a. 3. 296, a.
3. 349. 412. 419.
Maskat 116, a. 5.
,banu Mäzin 297.
Mikra'a 278.
Minä 122, a. 1.
I ,Mudar 345, a. 3.
I Musdalifa 122, a. 1.
' ,Muzan 31.
N.
Nagd 31. 47. 48. 50, a. 1. 79. 213.
222, a. 4. 278. 287, a. 3. 298.
305 a. 1.
Nagrän 47, a; 2. 296, a. 3.
,Nahd 32. 345, a. 3.
,Namir 297, a. 2.
Nedschd siehe Nagd, Nedschrän
s. Nagrän!
,Nizär 147, a. 1.
R.
,Rabia Ämir 271. 347 (dort blo»
Rabi'a).
30*
468
S (incl. Seh ji).
,Sa'd 31. 32. 345, a. 3.
,banu Salich 345, a. 3.
Schadan 201.
asch-Scharä 287, a. 3.
Scharabba 322. a. 1.
Schomer 213.
S (Sad).
Sana 32, a. 3. 347.
Siffin (schl. von) 236, a. 1.
Su'äid 257.
T.
.Taghlib 31.
^Tamim 32. 232. 345. a. 3.
^Taniich 345, a. 3.
Tihäma 79. 287, a. 3.
Tu dich 259. 278.
,Tuwait 245.
Th (c^).
,Thakif 31.
Thalbüt 136.
,Thamüd 148. 356, a. 1.
Tharmidä 245.
ath-Thawijja (wüste) 149.
,banu Thu'al 187.
T (Tet).
,Täi 168, a. 2. 287, a. 3. 345, a. 3.
Tulaicha 200.
U (Alif).
Ubägh (schl. V.) 27, a. 4. (588 n. Ch.)
,banu Ukaisch 146.
Unai'im 322.
ü (Ajin).
Umänll6.213. 214.222,a.4.296,a. 3.
,Azd lim an 345, a. 3,
W.
Wabäri 162.
Wagra 256unda. 1.259. 271.273. 278.
,Wä'il 207.
,Zabid 32, a. 3.
,Zubaid 32.
z (H
Zafär 347.
Anhang:
Die wichtigsten der in diesem buch angeführten arab. büchertitel:
Kamelbuch des Asma'i siehe kitäb !
Kämil desMubarrad35.268,a.2.u.ö.
Kam US 439 und schon vorher ö.
Kassäf 79, a. 1.
Kitäb agäib al-makhlükät 36.
— al-aghäni 28, a. 4. 39 a. 2.
— asmä al-wuchüsch 34, a. 3. 36.
— chaiät al-chaiwän 36. a. 2.
— al-chaiwän 38.
— al-chascharät 36.
— al-fark 34, a. 4. 36. 44, a. 3. 53 u. ö. I
Kitäb al-ibil (kamelbuch) 36.
— al-khail 36.
— raudat al-adab 26, a. 2.
Mu'allakät siehe im hauptregister !
Muchit 35. 59, a. 1. 67. 79, a. 2.
94. 157, a. 3. 179. 237, a. 3. 283.
Muchkam 319.
Mufaddalijjät63, a. 2.66. 74.77. 81.
87. 87, a. 2. 99. 102, a. 2. 103.
Tag al-arüs 35. 39. 39, a. 2. 289,
a. 1. 293. 333.
V.
Autorenregister.
<V A b b a d i e , Anton. 370, a. 4. 399, a. 4.
Abgarius, Alex. 345, a. 2.
Ahlquist, Aug. 416, a. 2.
Ahl wardt, W. VII. 25, a. 1. 27, a. 1.
469 —
2. 4. 28, a. 3. 4. 29, a. 1. 32, a. 5.
34, a. 1. 36. a. 5. 55, a. 1, und
passim im arab. theil. 299, a. 3.
Andree, Richard 397, a. 2.
Arnold, F. A. 22. 24. 60, a. l. 248.
Anf recht, Theod. 4, a. 7.
Bacmeister, Ad. 3.
Baedeker, K. 41, a. 1. 419.
B arges, M. l'abbe R. 457, a. 1.
Barth, Chr. Gl. 5, a. 1.
Baudissin,Wolf Gr. 4,a. 4. 44,a.2.
459, a. 3.
Benfey, Theodor 139, a. 2. 414, a. 2.
Bezzenberger, A. 439. 440.
Birch, S. 116. a. 1.
Blanford, W. T. 364, a. 1.
Blau, Otto 32. a. 2. 3. 41. 274, a. 2.
345, a. 2. 419.
Bochart, S. 5, a. 1. 137 a. 1.
Bocthor. Ell. 299, a. 2.
Boethlingk, 0. von 326.
Bonomi, J. R. 458, a. 1.
Bo-tta, P. E. 217. 218, a. 3. 296, a. 3.
Brehm, A. E. 210. 211, a. 1. 4. 213,
a. 1. 214, a. 3. 216, a. 1. 220.
221, a. 2. 227, a. 1. 229, a. 3.
230, a. 2. 231, a. 1. 251. 253, a. 1.
260, a. 2. 269 u. anm. 2. 3. 294,
a. 1. 299, a. 2. 303, a. 1. 307, a. 3.
307, a. 2. 354. 364, a. 1. 367, a. 6.
396, a. 1. 420 flP. 422, a. 3. 436 f.
446. 447.
Bruce, James 395.
Brugsch, H. 221, a. 4. 230, a. 3.
231 und a. 3. 4. 251, a. 2.
Carus, J. Vict. 2 f. 4, a. 7. 7. 36.
38, a. 2.
Castelli, E. 92, a. 2. 109, a. 1.
Caussin de Perceval 349, a. 2.
Chabas, F. 215. 420.
Cherbonneau, A. 295, a. 4.
de Chezy, A. L. 42 ff. 139. 251. 253.
287. 335.
Clodius, David 5, a. 1.
Conder, Cl. R. 391, a. 3.
Cornill, C. 374.
Curtius, G. 139, a. 1. 289, a. 3. 448.
Daumas, E., 410, a. 1. 436 f. 438f.
Delitzsch, Franz 5, a. 1. 74 a. 4.
106. 109. 122, a. 2. 133, a. 1.
192, a. 2. 282, a. 1. 442. 443, a. 1.
Delitzsch, Friedrich IX. 4, a. 5.
35 a. 1. 46, a. 1. 69, a. 2. 76 a. 2.
91, a. 2. 227, a. 1, 228, a. 2. 264.
276, a. 1. 282, a. 1. 283, a. 1.
286. 292, a. 1. 2. 301, a. 2. 321,
a. 1. 324, a. 1. 328, a. 1. 368 a. 1.
384. 391, a. 2. 407, a. 1. 409.
425. 429. 433. 436. 438. 440, a. 1.
Derenbourg, Hartw. 295, a. 4.
Dietrich, Franz 307, a. 2. 391, a. 3.
XIV, a. 3.
Dillmann, August X. XVII, a. 1.
69. 93, a. 2. 105, a. 4. 364 und
passim im äth. theil. 396, a. 1.
453, a. 1. 458, a. 2. 459, a. 1. 2.
461, a. 1.
Dozy, R. Vif.
Dümichen, Joh. 20, a. 1. 216, a. 1.
221, a. 3. 230, a. 2. 231, a. 1.
260, a. 2. 294, a. 1. 418. 420ff.
Ebers, Geo. 48, a. 2. 343, a. 3.
420. 422, a. 3. 423. 443, a, 3.
458, a. 3.
Ehrenberg, C. G. 396, a. 1.
Erman, Ad. 418.
Ethe, Herrn. 36, a. 1. 42, a. 2. 3.
43. 44. a. 1. 139, a. 4.
Ewald, H. VIII. 144, a. 2.
Fell, W. 378 und a. 2.
Fick, Aug. 3. 414, a. 2.
Finzi, Fei. 422, a. 2.
Flügel, Gust. VI. a. 34, a. 3. 36,
a. 5. 38, a. 2. 285, a. 3.
Fleischer, H. L. VIII. IX. 45, a. 2.
192, a. 2. 193, a. 1. 2. 194, a. 1.
298, a. 2. 303, a. 2. 309, a. 1.
437, a. 2.
Förstemann, Ernst 3.
Fränkel, Sigm. 380, a. 1.
Frantzius, A. v. 221, a. 4. 432.
Frey tag, G. W. VI. 24. 25. 49, a. 1.
und öfter im arab. theil.
Furtner, H. XV, a. 2.
Geiger, Abr. 54, a. 4.
— , Laz. 414, a. 2.
Gesenius, W. VIII. 106, a. 1. 288,
a. 4. 311. 328. 425 (u. ö. in d.
nachtr.).
Giebel, Chr. 5, a. 1.
de Goeje, M. J. 282, a. 1. 305, a. 3.
Goldziher, Ign. 4, a. 6. 345, a. 1.
Gosse, Ph. H. 227, a. 1.
Grass mann, Herrn. 4, a. 7. 326, a. 1.
Grau, R. F. 343, a. 3.
Grotefend, C. L. 22.
Gubernatis, Ang. 4.
Gutschmid, A. v. 229, a. 3.
Harris, W. Cornw. 395, a. 2.
Hartmann, Mart. 4, a. 3.
-, Robert 204, a. 3. 218, a. 3. 219,
a. 1 220, a. 1. 221, a. 2. 230, a. 2.
231, a. 5. 345, a. 1. 354, a. 1.
357. 864, a. 1. 365, a. 2. 3. 367,
470 —
a. 7. 385. 396, a. 1. 398, a. 1.
399, a. 1. 432. 443, a. 3.
Haupt, Dr. 324, a. 1.
Hehn, Vict. 2 f. 4, a. 7. 47 und a. 1.
2. 5. 48, a. 2. 113, a. 1. 138.
139, a. 3. 229, a. 3. 315 und a. 1.
420, a. 1. 422 und a. 2. 448.
Herzog, J. J. 418.
Heughn, M. Th. v. 41, a. 1. 296,
a. 3. 322. 330. 364, a. 1, 365, a. 1.
2. 3. 367, a. 7. 395, a. 2. 396, a. 1.
398. 398, a. 2. 399, a. 2. 3. 5. 411.
Hincks, E, 69, a. 3.
Hörning, K. 438. 439. 440, a. 1.
Hoskins, G. A. 396, a. 1.
Houghton, W. 116, a. 1. 301, a. 2.
307, a. 3. 324, a. 1.
Johnson, Francis 102, a. 1.
Isenberg, C. W. 374. 387, a. 2.
Justi, Ferd. 218, a. 3.
Kircher, Ath. 391, a. 3.
Klunzinger, C. B. 211.
König, Ed. XVIT, a. 1.
Kosegarten, J. G. L. 25. 39, a. 2.
285. 293, a. 2.
Kremer, A. v. 4, a. 7. 7. 25, a. 1.
32, a. 4. 33, a. 1. 54. 137, a. 3.
143, a. 2. 144. 213, a. 1. 215.
218, a. 2. 220, a. 1. 299, a. 3.
315, a. 2. 343, a. 1. 345, a. 2.
348, a. 1. 349, a. 3. 350 und a. 2.
356, a. 1. 406ff. 418.
Krehl, Ludolf 34, a. 2. 459, a. 3.
Kuhn, Adalb. 3. 443.
de Lagarde, P. 447. 450.
Land, J. P. N. 433. 444.
Lane, E. W. 66, a. 3 und passim
im arab. theil. 323.
Latham, R. G. 414, a. 2.
van Lennep, J. 5, a. 1. 19, a. 1.
137, a. 4. 210, a. 1. 211. a. 4.
216, a. 2. 302, a. 1.
Lenormant, Fran9. IX, a. 407, a. 1.
416 a. 1. 434. 435. 442.
le Page Renouf siehe Renouf!
Lepsius, R. 231, a. 1. 422, a. 3.
Levy, M. A. 45, a. 2. 193, a. 1. 235,
a. 1. 437, a. 2.
Lewysohn, L. 148, a. 2.
Loth, 0. 345, a. 2.
Ludolf, Hiob 230. 364, a. 376, a. 1.
381. 383. 386, a. 2. 397, a. 1.
Luther, Mart. 262. a. 1.
Mac Crindle, J. W. 458, a. 2.
Maltzan. H. v. 33, a. 1. 41, a. 1. 350.
Mandrici, Dr. 437, a. 2.
Mariette, Aug, 231, a. 1.
Maspero, G., 343. 345,a.l. 386, a. L
Mayer, Joh. 350, a. 4.
Mehren, A. F. 25. 123. 202, a. 1.
Meier, E. 235, a. 1.
Merx, Adalb. 424, a. 3.
Michaelis, J. D. 92, a. 2. 109, a. 1.
Mord^tmann, J. A. jun. 444.
Müller, Aug. 439. 440.
Müller, D. H. 34, a. 3. 4. 47, a. 4.
und öfter im arab.'.theil.349, a. 3.
352 f. 423. 429. 445.
Müller, C. 458, a. 2. 459, a. 1.
Müller, Friedr. 443. 448.
Müller, Max 3. 4, a. 6. 7.
Munzinger, Wern. 350, a. 4. 381,
a. 3. 397, a. 2. 399, a. 4. 449.
Murray, A. 9f. 41,a.l. 354,a.l. 356.
Naville, Ed. 386, a. 1.
Nöldeke, Theod. VIU. 22, a. 1. 25,
a. 1. 3. 28, a. 1. 29 u. a. 3. 30.
32, a. 5. 54. a. 4. 67, a. 3. 68,
a. 1. 124. 133. 260. 274, a. 2.
282, a. 1. 285. 301, a. 4. 309. 424
u. a. 3. 434. 444, a. 2. 448.
Norris, E. 425.
Oppert, J. IX. 407, a. 1.
Palgrave, W. G. 10. 41, a. 1. 209,
a. 3. 212ff. 222, a. 4. 354, a. 1.
356.
Parkyns, Mansf. 399, a. 3.
Pauli, Carl 289. a. 3. 290. 291.
Payne-Smith, R. 72, a. 3. 109,
a. 1. 447.
Penrice, John VI, a. 1.
Perron, A. 27, no. 15.
Petermann, H. 41, a. 1. 424, a. 3.
Peträus, Th. 380.
Peyron, A. 391, a. 3.
Philippi, F. W. M. 424. 425.
Pictet, Ad. 3. 290, a. 1. 326, a. 1.
443.
Pierret, P. 45, a. 1. 113, a. 2. 441.
Pietremont, C. A. 456, a. 2.
Pococke, Rieh. 361, a. 1.
Poe sehe, Th. 414, a. 2.
Pott, A. F. 54, a. 5. 326, a. 1.
328. 443.
Prätorius, Franz, 350, a. 4. 390.
429. 430. 439. 449 u. anm. 446.
Pfewalski, N. M. 219, a. 1.
Prideaux, W. F. 342.
Prisse d'Avenne 422, a. 3.
Raffray, Ach. 397, a. 2. 399, a. 1.
Rawlinson, G. 270, a. 3. 301, a. 1.
Reiske, J. J. 429.
Rönan, E. 348, a. 1. 448. 459, a. 3.
Renouf, P. le Page 458, a. 3.
471
Richardson, J. 102, a. 1.
lliehm. E. 5, a. 1. 22, a. 1. 13S, a. 1.
Ritter, Karl 40 u. a. 1. 48, a. 1.
116 u. anm. 4. 5. 214, a. 4. 217,
a. 3. 218, a.. 3, 219. 296, a. 3.
323. 358.
Rödiger, Emil 364, a. 2.
Rossellini, Ipp. 396, a. 1. 422,
a. 3. 446.
Rück er t, Friedr. 63 und passim im
arab. theil. 413, a. 2..-
Rüppel, Ed. 395, a. 2.
de Sacy, Silv. 42, a. 1. 228, 298, a. 2.
304, a. 2.
de Saussure, F. 442.
Sayce,'A. H. 69, a. 3. 324. a. 1.
416, a. 1.
Schade, 0. 289, a. 3.
Schimper, Wilh. 447.
Schmarda, L. K. 8f. 396, a. 1.
Schrader, Eb. IX. 8. 22. 283. 328,
a. 1. 391, a. 3. 404, a. 1. 406.
407, a. 1. 418. 433. 443. 448.
Schröder, P. 235, a. 1.
Schultens, A. 67, a. 1.
Sclater, Ph. L. 11.
Seetzen, U. S. 437, a. 2.
Slane, Mc. Guck, de, 25, a. 5. 321,
a. 2. 322, a. 1.
Smith, G. 46, a. 1. 69, a. 2. 85, a. 3.
116, a. 1. 310, a. 1. 407, a. 1.
422, a. 3. 430.
Socin, Alb.25.a.4. 220. a. 1.327 a. 3.
Sprenger, A. 8. 19, a. 4. 22. 41. 406.
Stade, B. 228, a. 2.
Steinthal, H. 345, a. 1.
S undevall, C. J. 382, a. 1. 391, a. 3.
393, a. 1. 444.
Thomson, W. M. 280, a. 1.
Thompson, S. 116, a. 1.
Thorbecke. fl. 29, a. 2.
Tristram, H. B. 113, a. 3. 116, a. 3.
7. 307, a. 1. 216, a. 3. 307, a. 1.
Vambery. H. 416. 441. 442.
Vullers, J. A. 27, a. 2.
Wallace, R. lOf.
Weber, A. 326, a. 1. 377, a. 3.
de Wette, W. M. L. 319, a. 3.
Wetzstein, G. 5, a. 1. 54, a. 1.
128, a. 2. 442.
Wiedemann, Alfr. 458, a. 3.
Wiedemann, Eilh. 420.
Wood, J. G. 145, a. 1. 216, a. 2.
Woltmann, A. 422, a. 3.
Wolzogen, H. v. 456, a. 2.
Wrede, A. v. 33, a. 1. 41, a. 1.
350, a. 3.
Wright, W. 35, a. 2. 118, a. 1.
130. 149.
Wüstenfeld. Ferd. 32, a. 3. 36, a. 1.
44, a. 1. 279, a. 1. 419.
Zehme, A. 419.
Zimmer, Heinr. 456, a 1.
B. Wortregister.
Diese können leider erst später mitgetheilt werden, und zwar werden
das arab. Wortregister mit einem register zu Ahlwardt's Chalafel-Achmar,
ebenso das assyrische (zugleich mit glossaren zu anderen neueren assy-
riologischen werken) später besonders erscheinen, während über die art
der Veröffentlichung der noch restirenden register (so vor allem einem
der transcribirten Orient. Wörter, dann dem hebräischen, syrischen u. a.)
der Verfasser sich das weitere zunächst noch vorbehalten muss, da sie
jetzt hier noch anzureihen der vom Verleger zugemessene ohnedies schon
überschrittene räum verbietet. Es seien nur 'noch die citirten und aus-
führlicher behandelten stellen der bibl. und babyl.-ass. literatur
aufgeführt :
ßibelstellen :
Oen. 12, 16. 216. 422.
37, 25. 217.
Lev. 1,-}, 42. 158, a. 3.
Num. 31, 32—34. 46, a. 2. 3.
Deut. 14, 5. 391, a. 3. 410, a. 1. 447.
ludic. 6, 5. 46, a. 2.
7, 12. 46, a. 2.
I. Sam. 12, 1—15 im Koran. 234 f.
27, 9. 46, a. 3.
I. Kön. 10,11. 22,25.28. 113. 377, a.3.
I. Chron. 5, 21. 46, a. 3.
II. Chr. 17, 11. 222, a. 3.
Ps. 42, 2 {= ip 41, 2). 280. a. 1.
91, ,13 (= i/; 90, 13). 361, a. 1.
104, 18 (= tp 103, 18.). 280, a. 1.
Cant. 2, 17. 280, a. 1.
— 8, 14. 282, a. 2.
.Tes. 2, 20. 336, a. 1.
13, 21. 292. 299, a. 1.
Jer. 12, 9. 307, a. 1.
Hez. 27, 10. 222, a. 3.
Am. 1, 1. 389, und a. 1.
Sach. 10, 3. 'i06, a. 1."
Assyrische Citate :
(und zwar im Zusammenhang mit-
getheilte stellen):
IL R. 35, 74 f. 403, a. 2.
III. R. 9, 56 f. 148, a. 1.
IV. R. 7,9+ 10a. 433 f.
11,46. 368, a.l.
29, 28. 77, a.3.
Sm. 954, 11 + 12 obv. 435 und a. 5.
HJ., obv. 10. 404, a. 1.
Tigl. Fil. I, jagdinschr. 19 f. 264, a. 1.
22 f 35, a. I.
Salm, epigr. 1. 3. 218, a. 3.
Sarg. Khors. 27. 21, a. 1.
Ann. = Botta 107 (Salle 5, 4), z. 7.
218, a. 3.
131, a. 1.
281, a. 1.
440
Sanh.
3, 68.
3, 77.
5, 61.
6, 16.
6, 55. 432.
Sanh. Bell. 7. 428.
Asarh. 6, 14 f. 100, a. 2.
Asurb. 1, 51. 328, a. 1.
7, 5—8. 434.
Asurb; Sm. 56, 3. 331, a. 1.
Layard 44, 19. 295, a. 3.
Nebuk. 3, 59. 432.
Ein Verzeichnis der citate aus der altarab. poesie wird mit dem
arabischen wortindex gegeben werden. / / •}
M
Ende.
Druck von Hundertstund & Pries in Leipzig.
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ÜNIVERSITY OF TORONTO
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