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Full text of "Die Naturkunde im christlichen Geiste aufgefasst"

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5>te 



tt a t u r k u n J> e 



im d^rtftltd^eit Reifte aufgefaßt 

»Ott 

SBolf gang ÜÄcnjcL 



m. 



o 



2>te 



KatttrkttnV* 



im $rtjHi$en (Seifte aufgefaßt 



»Ott 



$ o If g ong Mensel 



3 n btei Sdnben. 



Stiftet f&anh* 



— im « 



^ Stuttgart 



Su^^anblung ton $aul 9i e f f . 

1856. 



ÜP » ■ '■-' 




$ SS^St» 



* ♦ 



i 






e^ttcO^ttffenbtud »oft 3. Are u je r in (Stuttgart. 



3 n I) alt 



Seite 

Crftt £ltyeHnj : Sttatonrfe unh $$9{fologte bet artete. 1 

1. allgemeiner <5$arafter be« £ljierreic$$ @. 1. 2. «Die tyierif<$e 
3eüc ©. 4. Ä. IDte tyierifäe Wahrung ©. 8. 4. 2)ie SSerbauung ©. 12. 
5. <Da« ©litt ©. 17. 0. <Da$ gtymen ©. 23. 7. ©Keberung be* ttyu 
rifd&en Setoeö ©.27. 8. «Die Änod&en ©.31. 9. Stoffeln, gletfö 
unb »ett ©. 36. 10. Sie tyierifd&e $aut ©. 41. II. «Die Nerven 
©. 47. I*. <Da« ®e$irn ©. 54. 13. «Der Äotf ©. 58. 14. <Det 
Stomb unb feine 9teBent$eile ©.61. 15. <Da* 9foge ©. 66. 10. ©eljflr* 
uub (Stimmorgan ©. 72. 17. ©eru<$6*, ©efömacfö* unb Tajiotgane 
©. 76. 18. $afö unb ©ruft ©. 81. 19. 8rme, ©eine, glügel unb 
Stoffen ©. 85. 20. <Die ^intern Extremitäten ©. 92. **. <Die t^ie. 
tiföe gorfyftongung ©. 94. J*. SDer ©egenfafc ber ®efc$lec$ter ©. 102. 
23. ©iotomie ©. 105. 24. SDer tyierifd&e Snftinct ©. 108. 25. <£te 
Temperamente unb bad tyierifd&e ©lud ©.111. ££. ©d&merj, Äranf* 
tyit unb £ob ©. 115. 27. Sfotfcen ber Spiere unb ber animalifd&en 
(Sstracte ©.119. 

|»eifc JUit^eilmig : Sie 2%ia&tupptn .125 

I. dintyeilung ber Spiere ©. 125. 2. Energonen ©. 128. A. JM* 
WtxWutt. 8. <Dte Snfuforten. 4. $te Styigopoben unb SWbertyiere 
©. 137. 6. «Die ^oll^en ©.141. 0. IDte Dualleu ober SWebufeu 
©. 148. 7. «Die ©tradiere (radiata) ©. 152. 8. «Die SWufd&elu 
©. 157. 9. IDte ©d&netfeu ©. 164. 10. <Die Jto^ffufler (cephalopoda) 
©. 172. B. Wu 6li***rt!>ure. 11. IDte Türmer ©. 175. 12. SDte 
(Stngeweibmürmer ©. 178. 18. «Die Snfeften ©.183. 14. SDad Weine 
Ungeziefer ©. 187. 15. «Die gliegen, SWücfen unb Sibeflen ©. 192. 
16. «Die »icnen ©. 197. 17. «Die 2Öefoen ©.211. 18. «Die SCmeifen 



VI 

Seite 
@. 213. 19. <Dte ©ritten unb $eufäre<fen <S, 221. ^0. <Dte ®<$met* 

terlmge <S. 227. 21. «Die Staupen <S. 237. ^. <Dte Ääfer ®. 244. 

23. «Die spinnen ©. 254. M. «Die (Scorpione <S. 263. 25. «Die 

(Srujlaceen @. 265. C. 9U Wirbeltier*. 20. <Die gifäe @. 273. 

27. £>ie (Spangen <S. 288. 28. «Die @ibe<$fen unb Ärofobitfe @. 292. 

29. <Die (Sdjilbfräten , ÄrMen unb gifd&e 6. 297. 80. 5Dte «ögel 

€. 302. 81. SBaffertoiSgcI <§. 305. 32. (Sumpfvogel 6. 311. 33. 

JDte ©teWemrtgel ©. 315. 34. (Suropäiföe SBalb&iSgel 6. 323. 35. 

Sropifdje ffialböögel ©. 330. 30. <Die ffiauböägel @. 336. ^7. (Säuge* 

totere beö Safferö. SBattflföe unb ©eeljunbe <S. 352. 38. <Di(f$auter. 

Sßfetbe <S. 38. 39. (Stefanien unb G^tteine <S. 350. 40. Sie 2Bte* 

berfauer. flrtnber unb ©fetten. 41. Stegen, (Sftafe unb itameele @. 356. 

42. <Da$ 8totytt>itb <S. 360. 43. SJlagetytere <S. 362. 44, Die Bffen 

6. 367. 45. «Raubtiere 6. 373. 

» 

SlcuntcS ä$tt$: Wu fefce vom Menden (Jtatywpbjte). 381 

1. JDte SSertyeilung ber SKenföen 6. 381. 2. $Dtc ffiacen & 384 
3. SfcaiurKdje £e&en£gefe(e 4l3 ©ebingung ber (Sitte <S. 389. 4. Die 
bamonifäe SSerfu^rung burefc Sfarturreije €>. 392. 5. 5Dt* 9iaru*f( uefct 
©. 395. 6. JDte f. g. ^lad^tfetie ber Statut (5. 397. ' 7. JDer ©oti* 
menf<$ @. 401. ' 



®ie £e$re tum ftett gieren 



I. 9fl>t$eifottg* 

Anatomie uttb ^^ftologte fret 2$iere* 

1. 

JMfjemenur Charakter *e* €j)terreid)$. 

£>a$ $$terrei# tft nur bie gleite, $o$ere ©tufe be$ JDrganiSmu«. 
S>a3 Steter $at einen 8ei6 unb Organe, enttoitfelt fi$ au« einet QtUz, 
to>5#$t, affimiUtt fi<$ frembe Stoffe, j>jtangt fl$ fort unb fttrBt, tote bie 
fPjfangej aber e$ tourgelt ni$t mel)r in ber (Stbe, e3 Jetoegt fi$ frei unb 
Ijat einen Stilen , fo ober anberd gu tyanbeln. <S$ Befi|t ni<$t Mo* eine 
8eben$fraft, tote bie $ßftange, fonbern au<# «ine ©eele unb fommt info* 
fem unter allen ®ef#5j)fen bem SRenföen am ni<$ften, ittbet gu iljm 
ben Uebergang fcon ben fangen, tt?ie bie Sßftangen ben Uebergang Bitben 
gu ben Spieren bon ben (Steinen. 

SRan f)at angenommen, bafj fangen* unb 5$ierret$ in ben nie* 
brigfien (SnttoidHungen no<$ in einanber übergeben. S)ie flelnften SKgen 
fhtb für 3ufufion*tl)ierd&en, biefe lieber für Jene angefe^en Sorben. (Sinige 
Sorföer $aben geglaubt , mit eigenen 5Iugen gu feljen, tole ff<$ lebhaft 
betoegte 3nfufion*tl)fer<$en gu ßonfer&en gufammengetegt unb nunmehr att 
fangen in »ottfommene 8tu$e Begeben Ratten, Sfabre Ijaben umgefe$rt 
jpjlangenfSben fi# in Snfitforien auflofen gu feljen geglaubt. 3nbe{* $at 

SB. SRensel, ftaturfmifee m. 1 



baß fcegetattoe n>ie baß anlmaliföe geben ein fo bejHmmteß *om andern 
föarf unterfölebeneß ©efefc, bafi nl<$t eine« in baß anbre übergeben fann. 
S)a$er I5§t fi<$ tooraußfagen, jene gtoelfelljaften ffiefen derben alle no# 
enthebet alß fangen ober alß Spiere außf$liefrtl$ erfannt werben. <£ß 
gibt nur SWetamor^ofen innerhalb ber gleiten ©attung. 3>ie (Raupe 
tolrb SPuppe unb @$metterling, ber SPotyp tmrb SWebufe, immer aber 
Bleiben fie Spiere. ffiir $aben im Kapitel *on ben «ßilgen bie SW8gli$* 
feit gugegeben, bafj im toertoefenben Organißmuß bie Singelgefle no$ 
Xebenßfraft genug beflfcen fihtne, um einen neuen JDrganifatlonßprogef 
anbrer 9lrt gu beginnen. Sldetn aud) in biefem Sali geigen j1<$ (ßftangen* 
gellen fcorgugßtoeffe gur $er*orbringung fcon neuen fangen, $$lergetten 
gu bet toon neuen Spieren geneigt, gaulenbe $f(angen f^immeln, fau- 
lenbe 5$ierftoffe befommen 2Bürmer. Sgl $tneauß f#öne Sßerfu^e in 
fjroriepß neuen Zotigen XXXIV. 3. 

(g&renberg mafyt in ben 9lb$. ber berliner Slcatemte 1836 <§. 126 
bie geniale SBemerfung, bie niebrigfien unb fleinßen^ nur mit bem SPtt* 
froffop erfenribaren $$ier$en, bie fiefelgepangerten 3nfuforten pflegten 
f!<$ gern in Waffe ba gu bilben, too SPftangen fehlen, fbnberll$ in gang 
ausgebranntem, toegetattonßlofem toulfaniföem 33 oben, tvie benn au$ im 
SReere, too toiele Sänge OPflangen) fcorfommen, bie ÄoraHen unb 3nfu* 
forien (Spiere) fehlen unb umgefe^rt. 

3>aß Äenngel$en ber Xfytxmlt iß greifet t unb Äampf. $)aß 
$$ter ifi, toenige fe$r niebere S^lerctaffen aufgenommen/ ni$t an bett 
Ort gebunben, fonbern fann fort, betoegt fi$, n?o$in eßtoill. Unb baß 
$$ler bulbet ni$t atleß, Maß fommt, no$ fcer$5lt fi<$ rutyig, fonbern 
iretjtt fi$ unb greift felber an , eß vermag gu fSmpfen. ©arin liegt fein 
$auptunterf#ieb *on ber Sßffange. Snbem eß aber mit größerer ©etoalt 
in feine Umgebung hineinbringt , empfingt eß au$ Don berfelben toieber 
pariere CinbrMe alß bie $flange. Saß £$ier empflntet bur$ Sinne, 
eß reflectirt in einem feelif^en (Spiegel bie gange 3luf?entoelt mittelfl 
feineß 3togeß. 

Sie in ber Vegetation bie (Slectricltat inearnirt tft, fo in ber Eni* 
malifation ber SMagnettßmuß. Sir $aben ben 9Ragnetißmuß all bie 
Senbeng erfannt gur ^Befreiung fon?o$t Dom (Erbcentrum (um ber @$tvere) 
alß vom Äquator (ber Sonnen toirfung). 5Dfefe Senbeng gu abfotutet 
gfretyelt beß 3nbtoibuumß Don folarer tole planetarer $e$errf$ung erteilt 
tyr Q\t\ erfi in ber @$tyfung beß frei fi$ ben>egenben Spiere! unb gu* 



3 

lefct in bet Sd&o*fung be* ÜRenföen, bet mit feinem ©elfte fogat im 
Staube ift, fl$ gang aufjet&alb Sonne unb Warnt in ben Urquell aßet 
Se^n« ju toetfefcen unb in (Sott fetbfi gu »erfenten. 

S)ie $ffanjen faugen Jtotytenftoff ein unb $au$en Sauetfioff au«, bie 
Spiere umgefefrt. 3n Hefer fieten ffiBe^fettoitfung fpenben fie einanbet 
benjenigen Sefianbtyell bet 2uft, bet tynen bet unentbe$rli$fte iß. 3m 
Uebrigen enthalten alle Spiere Sttdfloff , toel$et ben fangen fe^tt. 3n 
gtoelfetyaften Saßen fann man bur$ <$emlf#e Un&tfu$ung etfcnnen , ob 
ein unbefanntet Stoff ober ein niebflge« gfriföen einet 2llge*unb einem 
3nfufion3ttjtet fötoanfenbe« Oeföopf Jßflange obet $$let ift. glnbet man 
StWfloff Bei i$m, fo ift e* ein Sljiet. 

ffiie auf bie Suft fo übt bie Styettrelt aud) Sinflujj auf ©äffet 
unb ßtbe. 3n ba$ SReet geljen tfyerfföe Stoffe au9 unji$lbaten (ebenben 
unb tobten Spieren u6et, unb gange Sttetfen fcanbeö finb, toie föon im 
fünften $u$ bemerft ift, ^u« t$ierif$em Stoff gebllbet, ÄotaflenbSnfe, 
SRuföelfatf , Äfeibegebltge, Äiefetguljt *& 

Slbet tote bie gange Stbe, ganbet unb SReete, Steine unb Sßjlangen, 
fo finb au$ bie Spiere nur um bed 9Renf<$en irtüen geföaffen. 9Benn 
au% föetnbat frei unb unabhängig / muffen fie bo$ aOe gulefct auf irgenb 
eine SBeife bem SWenföen bienen. Sie bienen i$m abet nl<$t blöd gut 
9ia$rung, gut Älelbung, gum 2aftttagen u., fonbetn au$ al$ Seelen« 
fptegel. Snbem fie bur$ eine unauöfüflbate Äluft toom SRenföen gerie- 
ben finb unb nue bie leblofen Steine unb feelentofen fßflangen nut in bet 
irbiföen QtfßlQltxk mit tym in Segie^ung treten, otjne je bie (gfttgfelt 
mit i§m gelten gu f önnen , f)at (Sott benno<$ in tyten Stieben unb Äei* 
benföaften unb f<$on in lljten fß^fiognomien bie SWenföljeit abgeriegelt. 
5£>te Styettoelt ift baljet *on utaltet 3*1* $tt ald ein lebenbige* £e$tbu$ 
für bie 9Renf$en angefe^en frorben. 2ln guten tole an bofen Spieren 
Ijat man bie guten unb bofen (gigenföafien be6 3Renf<$en tolebetetfannt 
unb bet Sfciete SBeifyiel (in ben Säbeln) ben URenföen gut (Stmuntetung 
obet Satnung aufgeteilt. SBenn au$ baß $$iet nie mit fittli$em 2Je* 
twujjtfetyn, fonbetn nut im angebotnen Snftinft fymbelt, fo fotbett e* um 
fo mefyr bur$ fein »eifolel ben mit fittli$em ©etougtfe^n unb Utttjctt 
begabten 5Wenf<$cn auf , im (Buten ul<$t $lntet bem £$i*t gutuägublelben 
unb im Sofen ni$t gum Styet tyinabgufinfen. 

Unfete Spraye ift mangelhaft in Sejug auf bie Unterföeibung bet 
getriebenen ^Begriffe, bie man unter bem Statte Seele gufammenfafjt. 



Unter ber ©eete M SReiifd&en aerfieljt man feine etoige SPerf3nlf<$feit 
a6gefe$en toon feiner irbffd&en 2eiblf<$feit, jum Unterfötebe vom ©etfie, 
ber ettoa« allgemeine* ift unb an bem nur febeft toernfinfttge SBefen feinen 
9fat$ell $at. $>a nun aber bfe Spiere feine etoige $erfdnli$feit angu* 
fyre^en $aben, fo }>afjt au$ auf ba$, toaß in Ujrer Snbtotbualitit einen 
(Bitten Sufjert, ber Sfame ®eele nt<$t, ober müßte man ttjnen toenigfien* 
au$brfi<Hi<$ nur eine jeitlid&e (Seele auftreiben. J Ä6er au# bie 3^tU^- 
feit iß ni$t baß allein 1 Unterf$eibenbe tfüifätn $$ier» unb 9Äenf$enfeele. 
SDer Unterfäfeb liegt totelmetyr im SittU<$en , toad bem Spiere gang feljtt, 
unb in ber aSergefeflföaftuug mit bem ©eijle, an bem bad Sljter ebenfalls 
feinen 9lnt$etl f)at. 

3lud ben Sßltyflognomfen, tote aud ben J&anblungen ber Spiere treten 
imd fo biete 9tbf<$euli$feiten entgegen, ba§ n?far gemotzt finb, barin ni$t 
nur <£^iegel ber Safier ju feljen, fonbem biefe 3&g* au * untoiflfuljrlt<£ 
auf bie $erf5nli$feit bed Urbofen , auf ben Saufet übertragen. Unb bo$ 
ip in ben Spieren ni$t0 toirfli$ <Dfimonlf#ed. (Sie finb alle toon @ott 
gef^ajfen unb fo, tote er tooflte, baf fie fetyn foKten. (Er erlief ein 
SSerbot an bie SWenföen, aber ni$t an bie Spiere. Sie Spiere $aben 
gum Sfljeil ben Sludbruif $8p<$er fieibenföaften unb tljun na<$ unferm 
begriffe Q38fed, aber fie folgen oljne freien ©Wen, o$ne 3Ba$l, o$ne 
SBetoufjtfetyn bed SBeffern, alfo au$ o$ne £8erantu>ortli$feit nur itjrem 
angebornen Snfttnf t , felbft in bem fynterlifiigflen unb graufamjhn 3et- 
ftörungdtrlebe. v <Denno$ irren tott nt<$t, toenn toir fie für einen Riegel 
ber menf<$li<$en haftet galten, fofern ber 3Renf$ fi$, uneingebenf feiner 
^Mjeren SBeflimmung , in feinen ßaflern gur 9ta$al)mung bed S^iered 
erniebrigt. 

Sie f. g. böfen Spiere unb bie menf<$lt<$en Safier flehen aflerbingd 
in einer 2Bafytoertoanbtf#aft SRan ergrfinbet bie Sffieldljeit unb ben tiefen 
Srnfl, ber in ber @$5pfung ber $$iere liegt, nl$t gang, toenn man 
%ai 33or$anbenfe$n jener toibrigen unb graufamen Kreaturen nur bur$ 
ben ittufcen gu erfahren fu<$t , ben fie in ber £>ef onomie ber 9totur ge* 
toä^ren, infofern fie t$ei(9 föablt<$e (Stoffe, Unrat$, gSulnif unb 2la*, 
ttyitt anberartige fö8bll$e Spiere felbft toegrSumen. Siefer ßtoed fyitte 
erreicht toerben fönnen, o$ne bajj und jene Spiere ©rauen unb 516- 
f$eu tyStten ertoecf en bürfen. . ©rabe baß, toaö und an tynen fo in tieffter 
©eete gutoiber, ja tolrfllif gefa$rli$ unb fur<$terregenb tft, gebort in 
ben $(an tyrer @$^fung. Sie fottten ün Spiegel bed SWfen fe^n A 



baß unfet bäfer SiÖe gebiert. 3>aß ©Jfe follte bur$ ben 3Renf<$en 
sticht außgeba^t unb *>oHbra<$t werben, o$ne feinen treuen/ befd&amenben 
unb guglei$ abf#re<fenben (Spiegel in bet Statur gu finben. 

SMan ge$t f<$»erlid& gu toeit, trenn man bie SBermutyung außforid&t, 
bie Spiere feijen nur fo, n>ie fie finb, toetl fie im flftojtyott flehen mit 
ber a»enf#§elt. 3)ie alte S3orfieflung, na<$ roel$er alle Safere im 5($a* 
rabiefe gut/ frieblldfr unb fromm traten, e$e ber 3Wenf<$ funbfgte, tolrb 
gtoar in Ijerfömmlidjer ffieife bur<# bie $l?atfa$e tolberlegt, bafi bie Sa^nc 
beß Nigers ein für allemal gum Swbred&en,. 3erfietf^en unb Steffen 
fnod&iger, fleißiger unb warmblütiger Spiere gefdjaffen finb. Qlöeln fraß 
eß audfc mit ber !öefd&affen$elt unb (Ernährung ber $§iere im Sßarablefe 
für eine SBetoanbtntf gehabt petita mag, bie Styiertuelt mit i^ren trieben 
unb Seibenfd&aften fietyt bod) feit bem SünbenfaH in untoerfennbarem 
* 0tawori mit benen ber 2Henf<$en. 9lud& bie gangbare SWeinung , nad& 
treuer bie Spiere eine Uebergangßjiufe öon ben «ßftangen gu ben 9Äen* 
föen ausfüllen unb infofern mit ftyren 3nfiinften in bie triebe ber 9Ren* 
fd&en in einem ununterbrochenen Qlufftetgen hinüberführen, retdjt ni#t 
«uß, baß f. g. 938fe in ben Spieren gu erflaren. 3>enn Uebergange auß 
bem nieberen JDrganißmuß in ben {j&Jjeten fonnten an fi<$ nur eine leib* 
li$e Sebeutung tyaben, feine £fo$if$e, no<$ weniger eine fittlid&e. 3)a0 
f. g. SSofe in ben Saferen fleHt feine Uebergangßjiufe bar, fonbem einen 
WudCfötag auß ber ^fod&ifd&en unb flttlld&en *<Sj)$are beß 2Renf$en in bie 
Sljierroelt. Sß ift nur erflSrbar auß einer $$atfa<#e, bie Jenfettß ber 
Süjiertoelt efngtg in ber menf$U$en <§fc§are tootfommt. ®le Sljiertoelt 
aerritty gerabe tyter, bajj fie nic&tß für fidj ©ülttgeß ifi, fonbem einen 
toefentlid&en Stylt tyrer <51)araftertfitf erft in »üdfid&t auf bie STOenfdföeit 
unb im £)ienfi berfelben empfangen $at. 

3n feinem eben erf$ienenen ffierf über 9Jtyt$ologie fagt ber $$llo* 
fo^ <5$eding 6. 221 : „ffiogu biefer in ©ebirgen unb Reifen nufclo* 
für ^antaßifd^e formen »erfd&toenbete (Stoff? konnte ein ©Ott ober 
irgenb ein moraltfd&eß ffiefen in einer folgen $robuction fi$ gefallen? 
tooju biefe ©eßalten ber Spiere, bie unß gum SJjeil fabelhaft/ gum 
Stytt monfWJß anlaffen, an beren SDafetyn, öon bem fid& größtenteils 
fein QmA einfetten laßt, rrtr nl<$t glauben toürben, toenn trir fie 
nl$t *>or klugen f%n? toogu baß »tele Slnfiöfjige in ben J&anblungen 
ber Spiere? »ogu ubertjau^t biefe gange Äorpertoelt? frarum ifl ni^t, 
toaß un^ boQfommen begreiflich erf^iene, eine bloß reine ©eifiertoelt?" 



©Delling Beantwortet biefe ©ragen nf$t Befriebigenb , allein e* ift fd^on 
lo6li<$, ba£ er fie aufmirft. SBie We Statur fiBerljaufct, fo entölt faß* 
Befonbere bie Stjiertoelt Beföamenbe (Raffet für ben SWenföen; ben elnjlft 
auflofenben @$lüfiel baju aber trägt er in feinem eigenen Octrijfen. 

2. 
9te t|)terifd)e 4>*1U. 

£>er tyierifdje Selb Befielt, tote bie SPftanje, nur auß Seilen unb 
i»S<$ßt auß einer Urgette, ber Äeimjefle im (8i, Ijeraor. S)ie 3«ße beß 
Styiereß entfielt auß bem anfmaliföen gallertartigen Urfd&lclm (Protein), 
n?ie bie ßcUt ber $ftanje auß bem toegeta&iliföen Urf$(eim (cambium). 
Stoß Protein enthalt alle toter Urßoffe (©auer*, SBaffer*, ©titf- unb 
Äoljlenfioff) , Ift alfo getotffermajjen ein 9tußjug auß ber ganjen anorga* 
ntfäen 9totur. £>le franjöfiföen ©eleBrten nennen blcfen Urföleim sar- 
code, Urjloff beß fünftlgen glelföeß, ober gelee yiyante (»gl. Diy ardin, 
zoophytes p. 38). 

SDte 3«We Bitbet fi$ auß bem Urföleim, inbem ber ledere gu einer 
Membran ober &tüt\\f)GLUt jufammenrtnnt. 9lu<$ Beim $t)ier ift biefe 
SBemBran bie #au^tfa<§e , rote Bei ber (ßffanje. 3n fyx muffen roir bie 
erfie fieBenßfunftion fu$en. (Sie Bittet eine $ol)le Äuget, faugt ein unb 
floßt auß, toerfinbert ben ©tojf unb »erme^rt fi<$ bur<$ Slnfafc neuer 
«Membrane in berfelBen %tUt, ober bur$ Teilung unb Vervielfältigung 
ber QtUtn. 

3n ber SWemBran liegt ein Urgegenfafe föon fcorgeBilbet. SRa$ 
StoUiUx fvattet fid) bie Äeim^aut im (St ber 3nfeften in ein feröfeß unb 
mußcofeß SBlatt, auß bem erfien geljen bie Herten, auß bem grceiten bie 
SDSrme tyertoor, $n?if$en Beibe fommt baß $cr$ ju liegen, auß ben Car- 
men road&ßt bie 8eBer $er*or. (Srid&fon, Qlr^io 1843 III. 151.) $>aß 
jeigt unß ben SBeg, ben ber Drgantßmuß nimmt, um auß ber einfachen 
Seile ju einem retten ®tyjlem leiblicher Organe ju gelangen. (Srfi in 
bem 9Raaf?, in reellem fi$ neue Organe von ber UrmemBran aBBlSttern 
unb aBgtueigen, ttyeilt fl<$ bie organtfd&e SeBenßfraft üBer$auj>t. 3n ber 
ÜRemBran ber Urjetle föeint biefe JJeBenßfraft no<$ ungeteilt bie gun!* 
iion aller einzelnen Organe $u übernehmen. ßß gi6t 3nfuf!onßt$ier#en, 
bie nur auß einer föleimigen bur<$fi$ttgen ßette ju befreien f^einen , Bei 
benen man toeber einen SBeroegungßmußfel, no$ einen bie SWußfeln in SJe* 



toegung fefcenben IRerDen px erfennen Dermag, bie {!$ aber bennodfr fe$t 
munter Belegen, Bei benen man alfo Dorauefejjen mufl , feie 2Rembran bet 
UTjefle (fliege bie no$ ungetrennten, no$ gar n(d)t jtir befonbew <giitn?i<f- 
fang gekommenen gunfttonen fofeoty bet SRuMeln, ate bet <fter*en in fl#. 

SDie ttyerifd&e ßette tf* Diel fWrferer Härtung, Ja SSerjteinerung, 
aber au% Diel Itnberer <5rfeei<$ung unb ffierfeSjferung fi$ig, feie bie 
$ffanjenjeHe. 3m Heutigen folgt fie benfelben Stiftungen, inbem bie 
Sollen entfeeber in ber fflfi$e neben einanber liegen, feie in allen $Su* 
ten, ober fi$ über einanber legen nnb in linearer Stiftung eine Safer 
Silben, feie in hm SMußfeln unb paaren. 

3ebe« Styer ffat ein gefetffe« ÜRaajj feiner ©rofce unb ©eflalt, ber 
Ausbreitung feiner Organe. (83 fea$$t, Biß eß baffel6e erreicht $at; 
aber au$ bann no$ [Reibet e$ fottfeatyrenb ©toffc au« unb nimmt neue 
auf. ®abel jierben immer alte Seilen ab ober feerben ausgeflogen unb 
entfielen neue. £>ie (Sntfie^ung neuer Seilen aber gef$ie$t immer nur 
mltteljl be$ »lute*. £)a* Styer frifjt , f$ltngt ben graf? in feine 2)irme 
Jlnab unb verbaut t$n. Slu8 bem verbauten ©|)elfebret in ben Straten 
Reibet fi$ ber 9to$rung3faft (chylus) auß, tnbem er »on ben f. g. 
Stym^gefajfen aufgefogen unb in bie Bibern ober beren OTittefyunft, ba3 
-Serj, geführt feirb, feo er ©tot feirb. ®a« <8lut fommt (in ben Sun* 
gen ober bur$ eine anbete 9lt$mung*feelfe) mit ber fiufjern Suft in S3e* 
tu^rung, nimmt ©auerfioff aus berfelben auf unb feirb babur$ erft ge* 
f$i(ft, bie (Stgeuföaften ber UrjeHen anjunetjmen, unb inbem e6 bur<$ 
bie f. g. J&aar*, b. $. haarfeinen ®efäfle in alle Steile beß Seitee fi$ 
Derjfeelgt, fefct e$ au$ in allen Organen, feo eß nJtljig t(t, neue Seilen 
an. JDa« ©tut fetbft bejlety baljer nur auß fleihen Seilen , Jebo$ nl$t 
toon einer fietigen, fonbem Don einer feanbelbaren, leidet ht anbre gor* 
"inen uberge$enben ©eföaffenbeit. 5Dle f. g. ©lutförper<$en finb ni#t 
toafae UrjeHen, fonbern nur baß SWatertat baju. «Die (Etgenföaft, neue 
SeOen anjufefcen, inljSrlrt bem befonberen Organ, in feel^em t$ ge* 
f$le1)t, unb ni$t bem ©lute, aber o^ne baß $ln$ufommenbe ©tat fefire 
nur eine Stytgfeit Dorljanben, ber baß Mittel fehlte. 

Waä) einem unabanberlU&en ©efefc ge$t auß bem Urfetm jebeß Spiere« 
bei feinem erften <5ntfte$en unb au& bem ©lut feS^renb feineß Sortlebend 
immer nut biejenige Menge unb 5lrt Don Seilen $erDor, bie feiner 9lrt ge* 
$5ren. $a« 2Ba<$ßt$um fann $ter, feie au$ bei ben Jansen, gehemmt 
«ber gefftrbert, aber na$ feiner 9lrt nie geSnbert feerben. 



8 

3m Urfeim liegt immer föon eine $owelri$tung ber tljieriföen 
©Übung na$ ber Seite tyn, in treibet ba$ $$ierret<$ no# mit beut 
${fangenrei$ jufammenfaflt , imb na# ber tein ttyeriföen Seite (jin. 
%nf ber einen , bet vegetativen Seite , bilben fi($ bie Organe ber (Ernäh- 
rung, be* 3Ba#$tljum$ unb ber Sortyffonjung , auf ber anbern, ber 
animatiföen, bie Organe ber SBeivegung unb ber Sinne au8. S)er leib* 
li$e Qlnt^eil jener Seite tji ber 33au<$ , auf. biefer Seite bagegen liegen 
SJrufi, Olfebmafen unb £o>>f. 

®ie ttyerlföe 3ette fommt vor in ber Oröfe von Vio— Vttt Stnte, 
Sie $aut be* üRenföen lajjt auf tyrer ßberflß<$e 150,000 SRiOionen 
Sinjelgeflen jaulen, bie tote gjjlafierfieine bi$t neben einanber liegen. 
3n ben Rauten beö innern äBtyerS bemerft man am Supern Styeit ber 
Seilen unenblid) feine 8flimmer$5r#en. ©anj loder fd&toimmen bie QtUm 
in SBlut, 3KU<$, Sfcei^el w. Qluögetrocfnet unb fla# verfielt erföetnen 
fie in ben £no$en. SSeim 2Ba$8tl)um mehren fi# bie 3^Hen immer nur 
bur$ Teilung ber f$on vor^anbenen Bellen, ben Stoff $ur 93erme$rung 
aber gewinnt bie f$on vorfymbene 3*lfe erfl immer bur$ ben ^injutritt 
fced §8lute3. £>te üBlutjefle n>trb nf#t unmittelbar 9Ru$fel ober Anoden* 
{eile, fonbern gibt nur ben Stoff bagu tyx. 

3. 
Die tl>trrifdt)e Vaiptmg. 

Die erfie jjunftlon ber SWembran f$on in ber UrjeHe be8 Jteimft 
ifl ba$ (Sinfaugen, unb ba$ erfie Material, au£ ftel$em beim ern>a$fenert 
%fytt ba$ Slut ald b&3 fortbilbenbe , 3Ba$$tt)um beförbernbe, neue 
Seilen erjeugenbe Jßrincty Ijervorge^t, ifl bie t$ierlf#e 9to$rung ober ba3 
vom %f)Ux verfangene gutter. $)a& $$ler mufj immer in fi$ faugen, 
flüffige Stoffe trlnfen, fefie freffen unb in feinem 3nnern verbauen, um 
S9lut ju befommen. 

3>le 9la$rung ber Spiere ifl von ber ber 5Pflanjen g5njlt$ verf^ie* 
ben, benn bie $flanje lebt von anorgantfc&en, ba8 Sljter nur von orga* 
niföen Stoffen. 5Dte $ftan$emvelt mufcte vorhergehen, elje Spiere leben 
tonnten, benn ba8 I^ter fann nichts anber* freffen, als Sßffanjen ober 
Spiere. 5>emna($ tyetlt man alle Spiere in jtvei grofie klaffen, bie ber 
fangen« unb bie ber fletföfreffenben Safere. ($3 gibt Stiere, bie fo 
}iemli$ ade Wirten von organifd&en Stoffen freffen, unb frieber anbre, 



fcie nur auf eine einjtge %xt ötatjrung angetotefen flnb. QSiete Snfeften* 
lartoen 3. §8. leben nur auf einer elnjigen {ßffanjenart, biete (Singetoeibe* 
toürmer nur in einem befiimmten £$ier, j[a nur in einem befiimmten 
Organ beffelben. (Sintge Spiere toerfleljen 91a§rung aug Stoffen ju fau* 
flen, bie und SRenfd&en ungenießbar n>5re. (Sine SRenge SBürmer unb 
Snfeftenlar&en Ratten fl$ in aÄifi unb 9la$ auf} eine äafertarfce (calü- 
aium) frißt fid& fogar tief in »lei ein. (Srid&fon, 9trd&i* 1845 II. 79. 
SDaß fo totele efefljafte Stoffe jur 9ta$rung fcon Spieren bienen, ift eine 
toeife göttliche (Stnrtd&tung, treit fol$e Stoffe , toenn fie liegen blieben, 
bie Suft fcetyefien Würben. 3m Orient e^rt man ben Silben <§unb, ben 
3bi8 unb Oetyer , toeit fie ba8 auf ber. Strafe liegen bteibenbe 3la$ toeg« 
freffen unb fomit bie Suft reinigen. Ungat)lbare 3nfef ten bienen ju a$n* 
Ji$en Streifen. 

3e lebhafter unb bett>eglfd&er ba8 S^ier, befio metjr bebarf e$ 9ia$« 
rung, rseil e8 bur<$ feine Qlnflrengungen Stoff aus fidfr auSfdjjetbet, au$* 
f$n>i$t, au8at§met u., ber rcieber erfefet »erben muß. 3e jünger bad 
Xtytx, befio me$r bebarf e8 9kl)rung jum 9Ba$3tf?um. $flan&enfreffer 
brausen eine größere SKenge Sttatyrung, bei Sletfäfreffem ifi bie Menge 
geringer , bie Steife aber natjrtjafter. S3el ntebern Skleren unb Ui ben 
Sungen Ijöljerer Spiere genügt flüffige Stauung, Je $ö$er ba3 S&ter, Je 
metjr erforbert e8 au$ eine fejlere 0tatjrung. SDa bie 9ta$rung nfd&t blo$ 
gegeffen/ fonbern aud& ttjeiUoeife geattjmet unb burd& bie <§aut eingefogen 
n>trb / fönnen man$e Siliere leben, oljne Je ju trinfen, inbem fie bie 
Seud&ttgfeit au£ ber Suft einatmen. £)$ne ju effen, fonnen bie Spiere 
nur eine getoiffe 3*i*/ auf längere Qdt aber nur in betoußttofem 3u* 
fianbe, im SBlnterfd&laf ober im Sd&etntobe ber Srfiarrung leben, in 
toeld&em gfatt fie tljr Seben ttyeilg burdfr langfameS Qluffaugen be$ eignen 
8fett$, t^eild bur<$ Slnfaugen näljrenber Stoffe au* ber na$ffrn Umge* 
bung frtfien. 

5>te größte ©efraßtgfeit t)(\t man bei jungen (Raulen beobachtet, 
bie an einem Sage metyr freffen, alö fie tr legen, f!d& baber au# fd&neff 
vergrößern. $)en größten SBiffen nehmen fleine $ol$>en (hjdra) unb 
Sd&langen $u fi<$, bie bur$ außerorbentlld&e 9fa$be$nung be8 3Wunbe8 
faljtg ir-erben, äörfcer ju toerföltngen, bie viel bidfer al8 fie felbfi finb. 
SDer $ßa(1fifd^ bagegen , bad größte unter allen lebenben Spieren , 70 bi9 
100 guß lang, öerje^rt nur bie fleinßen SKeert^iere unb $at niemals einen 
eigentlid^en üBiffen im 3)htnbe. 



10 

$er erfra$fette 9Wenf# »etHert t$glf$ bur$ baö 9lu3at$men »er» 
Brannten Äotytenfioff V, (Pfunb, ferner an Stufflgfetten im 9U1)em 1 tmb 
6<&toetße 2 1 /,, im Urin 3, in ber g5ce« 7,, bemna<$ überhaupt 7 7, $funb, 
bie er bur$ (Rffen, Srinfen unb (8f nahmen trieber erfefcen muß. 9Ran 
unterföeibet at* e<$te 9to$rung3mittel bie fHcfftofft altigen, bie in« Slut 
übergeben f&nnen, von ben fttcfjiofffreten Stoffen, bie nur bem 9lt$mung&* 
Vrojeffe bienen. SBirb bie 9to$rung ni<$t im Äorfcer verarbeitet, fo la* 
gert f!e fi<$ barin at3 ftett ab, bem immer ber ©auerftoff feljlt. SBirb 
bagegen ber bur$ Stnffrengung be3 ÄörfcerS ausgegebene $$eil. nf$t 
Ijinrel^enb bur$ neue Wahrung erg8n$t,fo magert ber fieib ab. 

$ur$ OTutber finb ade 9ta$rungdjloffe rebucirt Sorben auf einen 
©toff , bem er ben Warnen (Protein gegeben 1)at »on 7iQ<atev<D ,f$ neunte 
ben erften (ptafc ein'. £>a§ ©tut unb alle SBeflanbtljeile be« ©tute« flnb 
$ierna$ SOerblnbungen bfefe* (Proteins mit toed&felnben TOengen von an* 
bem nfd&t organiföen ©ubftanjen. TOulber fanb ferner, baß ber in 
ffiafier unlo$U$e flicfftofftattfgc ©eftanbtbell be« SBeijenme^t«, ba3 <Bflan* 
jenfibrin, bux% $Be$anblung mit Äati baffelbe Serfefcungfyrobuft, nämti<$ 
{Protein, liefert, unb e$ l)at ft$ gutefet ergeben, baß $flan&enatbumin 
unb $Pflanjencafefn ff<$ gegen Äati genau fo verhaften , h>le S^ieratbumin 
«nb S^iercafetn. ©otoeit at8 unfere JJorfd&ungen teilen, fann man e& 
bemna# aU ein "ßrfafyrungSgcfefc betrauten , baß bie iPflanjen in fljrem 
Organismus $ProteYn*erbinbungen erjcugen unb baß fl$ au« biefen $ro* 
texmjerbtnbungen bie $a$lrei<#en ©ebitbe unb SBeflanbttjeile be8 S^ierfor* 
j>er* unter SWittotrfung be3 ©auerfloffs, ber Suft unb ber §8eflanbt$et(e 
be$ SBaffer« bur# bie 8eben«fraft enhvtcfeln. 

£)ie SJerfölebcnljeit ber *Wa$rung8mfttel entfyrid&t bur$g$ngig ben 
fcerfd&iefcenen SWobiflfatlonen be* SBeburfniffed na$ Ättma, fiebendmeife u. 
Siebig beimmbert ba$er att me$r aU einem Ort bie ffieUtyeit be$ ®<$ö* 
tfer« , ber bie OTittel fiberall unb au$f<$ließltd& ba f$uf, wo au$fötießll<$ 
baö Sebörfnfß &or1)anben toar. „Unerforf#lf# , fagt er, toirb eö immer 
bleiben, toie bie 3Renf$en auf ben ©enuß eine« Reißen 3lufguffe8 von 
©tattern getoiffer ©tauben ober bie StMod&ung geröjieter ©amen gefom* 
men ffnb; e8 muß eine Urfa$e geben, h?el<$e erflart, trie er gangen 
Stationen gu einem SebenSbebürfniß geworben tjt. dlofy tvdt merfrour* 
biger ifl eö getriß, baß bie too$lt1)atigen SBirfungen auf bie @efunb$eit 
in beiben $f(angenf)offen einer unb berfetben SRaterie gugef^ricben fterben 
muffen, beten SSor^anbenfe^n in jnm $f{angen, treibe verf^iebeneu $ftan* 



ii 

jenfamflien unb SBetttyeilen angelten, bie füljnfle ^antafie ni#t »otau** 
fetyen fonnte. 9H<$t minbet Bemetfeirtroett^ ifi eö getot§, bafi bet fteifö« 
effenbe Snbtanet in bem SabafStaud&en ein bittet entbetfte, toeldfre* ben 
ttmfafe feinet (Sebilbe fcetlangfamt unb bamit ben junger etttSgli<#et 
ma<$t, baß er bem Oenuffe M ©tanntttjelnS nid&t $u roiberfie^en »er- 
wäg, ber in feinem Jtötfcet als {RefyttattonSmfttel bient unb bie Sfunftüut 
feinet umgefefcten ®ebllbe übernimmt." (§3 ift fetyt ju rcunföen, bafj 
bie (Styemifet, na$bem fte bie (Rebucirung be8 ^Mannigfaltigen auf ein« 
fa$e tlrftoffe fo teeit al3 mögli<$ getrieben Ijaben, nun au<$ toiebet, tele 
$iet Siebig getyan, ben gehörigen 3Bett$ auf bie in bet Statut r»ltfll<$ 
fcotfommenben 9?etf<$ieben1)eiten , tljren Stoecf unb tyre SBebeutung legen. 
JDenn e8 ift ni$t bto* bet betriebene an bet Sunge erprobte ®ef$ma<f 
bet 9Ja$rung$mittel , auf ben e$ $ier anfommt, fonbern bie ffitrfung 
jebed einzelnen auf ben beftimmten JDrganiSmuÖ, bem e$ jufagt. Unb 
germf Ijat Oott in alle efjbaren ©toffe für bie Spiere unb SWenföen, 
rcetc^e ba&on genießen, befonbere too$lt1)8tfge Gräfte gelegt, bie jum 
großen $$eit no$ beö @$öfcfer« Oetyefmnifl finb. 9Go# fennen tutr 
riebet bie ©ettfrafte, no# blt 9to$tung8frafte überall ba, r»o fle bo# 
fcorljanben finb. 

<Stgentli$ ifl bie 9totyrung obet ©tfeffe eine breifad&e, unb grear ifl 
bie Utna^tung bet niebrfgften Stetere rme bed neugebornen SMenf^en eine 
flüfflge, bie fefte fommt erft ft>5ter unb eben fo bie mit bet Suft einge* 
atmete. S)a3 $$ier trinft, be&or e8 ißt/ unb etfrei$t, öertt>5ffert a\i$ 
no$ bie fefte (Steife bur<$ 6t>ei$el, SRagenfaft u. Spiere, bie nie 
ttinfen, 5. IB. 3nfeften im alten Ǥot$, freien bo<$ mit bem ffiafferbunft 
bet Suft in *8erbinbung. 3Ba$ bie Suft felbft Betrifft ^ fo bient fie bem 
Sljier, inbem e8 fie einatmet , roentgfien* unmittelbat gut (Haftung, 
benn ba« ©tut, aus bem bet Selb tt?5#8t unb ft$ erhalt, ift; o^ne 3«' 
tritt bet Suft in ben Sungen ni$t fcoHenbet. 

3)ie Sntbe^rung öon feftet ©fceffe (bet J&unget) unb »on flfifflget 
(bet Surft), fo tote rrenigftenö Ui tyityeren gieren au% bet SWangel 
an Suft muß bad %f)itt aflmfitjltg tobten, n>eil e3 fi# »etjefyrt, o^ne 
fi^ ergingen ju fönnen, rreil bem Seben unb bet ^Bewegung in ben Or- 
ganen bet ju fretet (Stneuerung beflimmte ©toff fe^lt unb reell biefe £)r* 
gane alöbann, tt>ie SÜSber in einet SRaf^ine, floden unb föroinben. 
3nbeg rcare blefeö QSerf$ma$ten ferner jto§, irenn nid^t, tvenigßend bei 
allen ty&r/eun Rieten/ bie Organe jum @u^en bet 9la^tung unb gut 



1 



12 

£uft an ber 9toljrung gef$affen n>5ren, batyr tynen bie (Entbehrung ber* 
feiten nottjtuenbig Untuft bereiten muß. 

£>er junger fd&merjt nur, tvelt ber Wagen, einmal jur $$atigfelt 
gefd&affen, trenn er feine (Steife gu jerrelben t)at, feine eignen innern 
SBSnbe gerreibt , unb tuenn er mit feinem fd&arfen (Saft feine Sjpetfe ger* 
fe|en fann , fi$ bamit felber burd&afct unb jerlö^ert. Äönnte ber Wagen 
tuljen, fo nmrbe man flifl unb fömerjlo* ^ungerd fierben. $)er 5Durfi 
fd&merjt nur, tueit otjne Xrinfen bie 9lu$tro<fnung unb brennenbe «öifc* 
beö Sd&lunbeS unb Wagend unleiblt# tolrb. S)ad (Srfttcfen in Suftmanget 
ferner jt nur, toeil bie Sunge in einer nod& weniger ju unterbred&enben 
SBetoegung na<$ fiuft fd&natypt, tote ber Wagen na$ (Steife unb Sranf. 

5Dte ber (Ernährung bienenben Organe btlben fid& bei ben Xtyieren 
na$ bem Clement, in bem fie leben, nad& ber £8ef$affen$eit be$ 9la$* 
tung8jtoffe$ au$ unb vermehren unb verfeinern fic$ in bem Waafie, tote 
ber {Srnafcungtyrojefj feXBft fünjllid&er tft. £ie ©röfje unb ©eflalt, bie 
©tteberung unb ba$ Temperament ber Spiere, überhaupt ber Unterfd&ieb 
ber Styerflaffen, Ijangt jtoar nid&t allein von ber Sfla^rung ab, fie$t 
aber mit berfel6en in fe§r genauer SBerbinbung. 3)ie Spiere verebeln 
unb verfeinern fi$ tyrem innern SBau nad& in ber Stufenfolge, in ftel$er 
ju bem einfad&en Wagen ober S)arm, in bem fie bie <ftal)rung verarbei- 
ten, neue unb I)6t)ete ber SBlutbtlbung bienenbe Organe (£eber, $erj, 
Sunge k.) Einzutreten. Unb ihm fo 5uj?erli$ in ber Stufenfolge, in 
tt>el$er neue auf ete Organe ber SBefregung, be8 ©reifend, be8 Sud^enS k. 
ben gieren bie <§erbeif Raffung ber 9to$rung leidster mad&en. (§3 bilben 
fid& am Wunbe güt)ler unb Softer, um bie *Wal)rung $u fud&en, Sang- 
arme unb Tratten, um fie gu faffen, tiefer unb Saljne, um fie gu ger* 
malmen, Sd&leimbrüfen, um fie gu ertoeid&en. 3lud& bie SBetoegungd* 
organe, gfüfje unb Slügel, fo wie bie Sinnorgane, namentlldfr im Qluge, 
finb gunäd&jt barauf beregnet, bafl bie Safere mittelfi berfelben bie i^nen 
unentbe$rlt<$e 9toljrung auffud&en unb faffen fönnen. 

4. 
Ute Vertoatmng. 

£)te innere «§ö$lung be3 SljierS, in toeld&e ber SftafyrungSjtoff ober bie 
Steife aufgenommen unb in ber fie Verarbeitet (verbaut) ftirb, tyeig t, toemt 
fie fadartig erweitert tfi, Wagen, trenn fie fi<$ bünn audbefytt unb ver* 



13 

Kngett, S)atm. €fcuten eine« fWagenÖ flnben fld^ Bei ben niebtfgjlen 
Snfufotfen fo ivenig als bet 2Runb, fofetn baö $$iet$en no<$ mit feinet 
gangen £)Betfla$e CRaljtung einfaugt. SBei vielen niebern gieren bient bet 
SWunb, butdfc ben bie 9Ga$tung eingenommen h?itb, au<$ al8 Slftet, but$ ben 
bet unvetbaulid&e {Reft lieber auSgetootfen teitb. SBei allen $5$etn gie- 
ren fommt ein Befonbetet Slftet vot gerabe gegenuBet bem SMunbe unb 
BefUmmt ben J&intett^eil be8 $$iet$, tote ber SKunb ben Q3otbet* ober 
Jto*>ft1)eil. <Det $)ut$gang vom SRunb bur$ ÜÄagen unb Statin jum 

Giftet Ijeijüt tractus intestinalis (ftanj&flfö canal digestif). 

liefet £>ur$gang tft Bei langen SBütutetn, giften, ©^langen nur 
ein bet Aötyetlfinge fl# fügenbet me$t ober toeniget bfinnet 3)arm, Bei 
futjetn unb mnbetn Rieten aBet erweitert et tf$ ju einem getaumigen 
ÜRagenfact £)a inbef Bei bet SlutBereitung voHfommenetet Spiere viel 
bavon aBtyängt, ba§ bie ÜRa^tung länget im SelBe BletBe, bamit befto meljt 
gefunbet (Saft au* iljt tn8 SBlut übergeben fänne, fo etfd&etnt bet ÜRagen 
$fiufig toie mit Äunfi unb 2l6fl$t tljeitt vetvlelfSltfgt in faefattige 9lu3- 
tou#fe, ÜReBenmagen unb SBlinbbatme, t$eil$ ungemein vetbfinnt unb 
verlängert in fotgfSltig n>ie in einem SBünbel ober Knäuel jufammengelegte 
S>8tme. 9luf biefe ©Übungen üBt au$ bie SeBenStoeife bet Styete ©n* 
ffuf. Senn ein Äameel 5. 25. lange fymgetn mufi, um bie na$tung$lofe 
SBüjie ^affiren gu fonnen, fo mujj au# fein 9Ragen* unb Statmfyflem 
von bet 9trt fetyn, baff e$ bie einmal eingenommene SRatjrung lange Bei 
fi$ Behält unb langfam verbaut. Qllfo a«$ Ijiet tft ßttecfmafjigfett baö 
SRotiv aller t$iertf$en SBllbungen. £)et Statut beö JtameelS unb ni$t 
minbet bet be$ ©ttaufjeö, bet glei^faH« in bet SBfifie oft lange ^ungetn 
muß, tft 45 Sfuf lang, toä^tenb bet Statin bcö (Siebenten ttofc bet ©töjie 
biefe« £$iet$ mit 26V, guf lang t|i, toeil bet gle^ant nid&t nöt$ig fytt, 
bie Wartung fo lange Bei fid) $u Behalten. S)te Staube (jat einen langen 
unb totittn fotogen, aBet fe^t futjen Statin, tveil fie viel ftlfjt unb ba& 
Unvetbaute Balb tofebet von fi<$ giBtj bet ©<#mettetltng umgefeljtt einen 
Reinen unb futjen 9Ragen, aBet einen fetyt langen unb bunnen Statut, 
töell et ftenig geniefit unb langfam verbaut. 

S)ie innere J&aut unb SKuSfulatut beS ÜÄagen« iji um fo fraftiget, 
\t me^r ed gilt, fyarte 9Ra^tung f^neU gu jermalmen unb ju verbauen. 
(Sin ^3ol^ (hjdra) !ann butd^ Blo^e Qludbe^nung feine« 3Runbe8 unb 
feinet STOagen^aut $$lete vetf(|lingen, bie gtSßet finb att et felBjt. S)ie 
9S6gel muffen föneOet mit bet SSerbauung fettig ttetben, tveil fie ft$ in 



14 

ber fiuft ntd&i lange mit ber 9to$rung Befd&leWen {Jnnen. @te freflen 
bef $alb au<$ nahrhaftere Stoffe, ©amenfow, gtetfd? n. , bie in engerem 
Staunt unb letzterem ©ewidfct bod& metyr 9ta1)rung$jloff enthalten. @ie 
freffen bon 3ett gu 3*** au# (Steinten unb ©anb, bie bagu bienen, 
bie 9ia§rung int Wagen gerreiben gu Reffen. ?lu* allen biefen ©rünben 
iß ber QSogelmagen ungewo()nli# ftarf unb mu${elreid&. Wan fagt foridfr* 
WörtU# »om Straußenmagen; er !onne Steine verbauen. 

9ln ben niebrigjten, gleld&fam nur eine tljierifd&e Urgefle barfteflenben 
Snfitforfen, fetjlt nodfr Wunb unb Wagen. $a$ burd&fid&tige, gallertartige 
£1?ter<$en faugt au3 bem SBaffer mittelft ber «&aut an feiner Qtujjenflad&e 
überall püffige «Währung ein. £ie erjte ©jpur etne$ befonbern Sflat)rimgS* 
bemalter« geigt fidj bei ber äielbejirittenen 3nfitfortengattung opalina in 
fleinen Äugelten, bie S&renberg für e$te Wagen, ö. ©iebolb aber nur 
für 9Baffertr6j)f<$en 1)alt, ba fie fla) *erf<$ieben unb brangen unb mehrere 
« in eind gufammenjliejjen. S3el fc$on etn>a8 me$r auSgebilbeten 3nfuforlen 
teirb ein Wunb erfennbar, immer aber fetylt nod& ber Wagen, beim beut* 
lid& fie^t man, rrle bie mittelft be* Wunbed in ba$ 3nnere beö gelbe* 
eingenommenen fejten äotyer ({leine tilgen ober Snfuforlen) fi<$ in ber 
gangen Waffe be$ fieibeS bertljellen unb oft bis gur ©todtung ankaufen. 
3)fe fielen Wagen, na$ benen (Sljrenberg eine grofe (Sattung nannte 
(poljgastrica), finb fcon anbern bur<$au8 Beßritten unb nur ald $o$te 
{Räume (Sacuolen) erfannt korben. 9lu<$ an ben $ol$pen iji eigentli<$ 
nodfr ber gange 2eib Wagen unb # felbft no$ bei ben Webufen. Sei allen 
biefen gieren fällt nodfr Wunb unb Alfter gufammenj bei einigen See- 
igeln liegt ber Qlfter no$ feltwSrtS unb ntd&t bem Wunbe gegenüber. 

CSrfl in SBfirmern, 3nfe{ten, Wuföeln, giften w. trennt f!d& ber 
bon feiner £aut umgebene Wagen fd&arf bont übrigen £eibe unb bilbet fi<$ 
ber ©egenfafc bon Wagen unb £>arm auö. Snbem ber SDurd&gang über- 
haupt fid& verlängert, erfd&eint ber Wagen nur al$ eine örtlid&e (Erweiterung 
ober al8 mehrere fold&er (Erweiterungen beö Tarmed. SSom Wunb auS 
füljrt ber ©<$lunb in bie erfte (Erweiterung, bie man immer ben Wagen 
nennt. $>ann folgen mehrere (Erweiterungen ober Wagen, ober an einem 
Wagen fadartige 2lu*wü$fe OBlinbbSrme). »tetfd&frejfenbe Spiere $aben fo 
wie ber Wenfdfc einen einfad&en Wagen, aber pffangenfreffenbe einen gufam* 
mengefe|ten ober meljr at$ einen Wagen, weil bie ^Bereitung bed t$iertfd&en 
SMuteS au9 ber ${fangennatyrung umftanbti^er ift unb glei$fam me^r Stoä)* 
9fen brauet, al8 bie auö bem Srleifd^e anberer Stiert. 5lm befannteften 



15 

finb in biefer ©egietyung bie »ier SWSgen ber Stoiber, 1) ber *ßanfen, 
2) ber SWefcmagen ober bie #aube, 3) ber SBWttermagen ober SJöfer, 4) ber 
tcA*, gett* ober Ä5*magen. SBenn bie 9?aljrung bett erjlen unb gleiten 
^affirt fyit, ge$t fie ttrieber gurfitf in ben SRunb unb trirb *om OUnbe 
no$ einmal getaut (bad f. g. SBieberfJucn). £>ann erft geljt fie in ben 
britten unb feierten HBagen über. 3p ber (ober flnb bie) SRagen $afflrt, 
fo ge$t bie 9to$rung bur<$ ben f. g. Pförtner in ben engern unb öerlSn* 
gerten ßanal bed eigentlichen Tarmed über. SDerfelbe föiebt bie Stauung 
bur<$ eine feurmförmige G>eriftottif<#e) 93ctoegung immer »eher box U9 
gum Alfter. 3>er erfie S:$eil be$ Tarmed toom 3Wagen abtoärt* t?ei§t 3tuolf* 
fingerbarm, toeit er beim 3Äenf$en gtoolf Duerfinger lang ifl, bann 
folgt ber no$ engere unb tolel längere Sünnbarm bid gu einem 93linbbarm 
genannten ©acf unb aui biefem geljt ber ßanat enbli$ alt SDidbarm bl$ 
gum Alfter. 

Qmä blefe« gefammten 3Ragen* unb 3)armfyftcm$ ift bie QSer* 
bauung ober bie Verarbeitung unbßerfefcung be$ eingenommenen 9?a$* 
rungdfioffeg , um barauS baö gum ©a<$St$um beö Spiere* , gur (Erneue* 
rung unb Vermehrung feiner 3^en erforberll<$e SBlut gu bereiten, ben 
unnu|en unb unverbauten flfteft aber at8 feften ober jtüffigen 9lu$ttmrf 
lieber abgutljun. 3Ran nennt ben Verbauungtyrogej} einen <#emiföen, 
wa$ er au($ iß in Segug auf bie letztgenannten 2to8f<$eibungen, in Vegug 
auf bie Slutbereitung aber ifi er ein organiföer 8eben$fcrogefl , gu bem 
eine $ol?ere jtraft erforberli^ Ifi, als bie ben $emif<$en (Elementen ein« 
tootynenbe SlngtebungS* unb 2lbfiofiung8fraft. 5Dle mit ber eingenommenen 
9la$rung ober ©pelfe vom 3Runbe M gum Qtfter &orge$enben VerSnbe* 
rungen finb furg folgenbe. 3m 2Runbe toirb bie Steife , fofern fie ni$t 
ffüffig ifi, entoeber gang fcerfölungen ober mittelft fiarfer JUefern unb 
Sfi&ne gerbiffen unb fcerfletnert, mittelft bed @j>ei<$el« ern>ei$t. 3m 3Ra» 
gen ttlrb bie gange ©jpeifemafie bur$ SBuäfelbrucf, bur<$ ben föarfen 
au8 eigenen SRagenbrufen etnfKeftenben SKagenfaft, bur<$ 3Barme unb bei 
einigen Spieren (g. 23. bem Ärebfe) fogar no<$ bur$ eigene ÜRagengS^ne 
tooflenbd gerrieben, unb in einen feel$en @$>eifebrel (chymas) toertuanbett. 
3n ben ©ebSrmen fobann n>irb biefer 23ret mittelfi neu tyingutretenber 
©fifte an& neuen bie Verbauung förbernben Organen in gtoel Veftonbt^eite 
geföteben, von benen ber eine (chylus) bur# befonbere feine ©efafe aud 
ben S)arm^auten Inö Slut übergeleitet , ber anbere aber gu fatf) unb 
Urin bertoaubelt unb audgefiof en toirb. 



16 

Unter ben ertönten Organen, bie ber 93erbauung £ölfe tetftenb 
brat SKagen unb ben Carmen jur (Seite liegen/ nimmt bie iDHtft bte 
erfie (Stelle ein. (Sie Hegt linfd am oBern $l)etl bed Wagend unb 
fd&eint ben SWagenfaft Bereiten ju Reifen, fiter tl)re r tvatyre Statur unb 
SBeßimmung fft man aber immer no$ im Steffel. 9te<$td toom dRagen 
fobann liegt bte SeBer. SWan h?eij?, baf? bie SeBer bie aOBefannte Bittere 
©alle liefert bie bur$ ben ©allengang in ben ©arm eintretenb bie <S<$et- 
bung bed ßljtylud fcon ben (Srcrementen feefentti$ Befd&leunfgen tyilft, 
aBer bie SeBer fft bamit nod& nid&t genugenb erflart, au<$ in t$r liegt 
immer no<$ fcfel ®e$eimnifjöofled. (Sie iß brfifig, rotbraun, oBen geto&lBt, 
unten vertieft unb la}tyig. ©le erfle (S}>ur einer SeBer finbet man in ben 
?PigmentjelIen im Snnem bed ^ßotj^enmagend, bann in leBerartigen ©rufen» 
anhängen ber ©eefierne. 3n ben freBdartigen Spieren tritt bie Trennung 
ber SeBer toom ©armftyflem fd&on beutlid& $eröor, in ben 3nfelten Bilbet 
bie SeBer jtrei fabenf5rmfge Sjögren. Setjr groj} teirb bie SeBer in ben 
SKufd&eln, griffen, 9(m^ißien unb QSSgeln, unb erfl toteber in ben ©fiuge* 
toteren Keiner. ©ie SeBer Bilbet infofern einen ©egenfafc gegen bad 
«©erj unb ftlm, toel$e Bei ben (Säugetieren am größten finb, unb im 
©egenfafc gegen bie Sunge, fofern fie Bei benjenigen gieren am größten 
iß, bie weniger unb fd&tt?ad&er at^men. Slud& f<$eint bie SeBer Bei biefen 
^legmatlfd&cn gieren bie SfettBilbung ju fSrbern. ©aj? alle fetten Spiere 
größere SeBem Belommen , lehren und in Jebem Sinter bie gematteten 
©anfe. ferner $angt bie ©rßfje ber SeBer mit bem SeBen ber Safere im 
SBaffer jufammen, bie Saffert^iere $aBen immer bie großen. (8nbli<$ 
ße^t bie SeBer in 93ejfe$ung jum ®emut$. <S<$on bie QUten CP^iloflra» 
iod, Seßen bed Qtyofloniud 8, 7) gelten bie ©alle für ben <Sffc ber Seiben* 
fd&aften unb fpiato (im $im8ud) bie SeBer für ein Organ ber UBetflagung. 
S)ad lefetere fann bie neuere SBijfenf^aft nid&t me^r fcon ber SeBer, fon» 
bem nur no$ von ben ©anglien (9ierüentnoten) im Sattle gelten laf* 
fen. 3mmer aber fd&eint bie SeBer mittelß tyred Sfnfluffed nid&t nur 
auf bad ©armftyftem unb auf bie SSerbauung, fonbern au$ auf bad SBTut, 
einigermaßen au<$ auf bie ©emütydfilmmung etnjutotrfen. 5Dle SeBer $at 
nSmtid^ feinedtoegd ben alleinigen ßtoecf, ju ben 3^fe|ungen bed 9?a$* 
rungdfloffed im ©arme Betjuttagen, fonbern au$ bad Sßtut ju reinigen. 
(Sie nimmt aud bem f<$on fertigen ©tut getviffe bemfelBen fd&Sblfd&e (Stoffe 
auf unb toertoenbet fie atd Bittere ©alle $u ben (Sd&elbungdprojeffen im 
©arme. @ie «ermittelt alfo in bo^etter Seife ben ©arm mit bem SJlut, 



17 

einmal intern fie im £arm ben $ur neuen ffilutbllbung erforberli<$en Saft, 
unb fobann inbem fie au$ au$ bem alten SBlut boö Sntbetyrlt^e, ba3 
<§<&äbli($e auöföelbet. 0?amentli<$ if} e8 ber Ueberfd&ufl be« bur# bie 
Junge eingeatmeten Ao^lenftoffS, ben bie geber in ©ade öertoanbelt unb 
oud bet $fortaber, bur<$ bie baS ©tut in bie Met eintritt, in ben ©arm 
einführt. SDte ©alle tfi bunfel, faft föfcarj unb fe^r Bittet. ©raf 
b'ßfoagnac erjfiljlt in feiner SBefd&retbtmg ber aftifaniföen fffifijle £. 136, 
bie {Reifenben unb ©#toarjen bebfenten $<$, frenn fie lein ©alj $5tten, 
um jum roljen Steift eine SBürje $u 1)aben , etnfa^ ber ©alle bed ge- 
frosteten Spiere*. 

3)ie SBau#fpei#elbrüfe (pancreas), I8nglf$ unb braunrot^, liegt 
unter bem JKagen am Sttötfftogerbarot unb gibt einen Saft an ben Sterin 
ab, ber in ©emetnfäaft mit ber ©alle toirft, tt>abrf$einlt<$ aber me$t 
yofitb ben btutbtlbenben Gtytytoft auäföeibet, h>5$renb bie ©alle me$r nega« 
tfo n?frfenb ba$ «uöflofen ber (Srcremente ju befJrbern föeint. £>te 
©alle felbfi ift f<#en utfotfingll$ eine 9ttt toon (Smement beö ©lute«. 
3« ben bogenförmigen «Wieren totrb ber fiflffige ShrtföetbungSfioff (Urin), 
na$bem er *om fefiett getrennt imb au* bem SJarm au«gef#ieben ift, 
aufgenommen unb burdj ben Harnleiter in bie aBtafe, auö biefer aber ttt 
einen Ausgang geleitet/ ber bei ben teeren Spieren bom Alfter getrennt 
mit ben ©enf talien in ffieibinbung #el)t. JDlefe Trennung je<gt fi<$ f$on 
nU&t metyr bei ben Segeln. SRieren aber flnben fl$ föon bei ben #tf<#en, 
S>k (greremente efttljfalten bie anorganiföen Stoffe, treibe bem organiföen 
Selbe ni#t afflmifttt toetben fönnen, bei (Raubtieren toorjugStoeife Jtno- 
^enfubflanj, ber Urin $au*tf5#ti$ ben fiberftfiffigen @tftf(Uff. 

1P a K l tt t. 

SBfr miiffen tyer §umS$|t ben au* bem 93erbam*ng l fyro$efi gewönne« 
nen mfld&artigen S^luö in« 5lnge faffen unb einen neuen $ro^ef fen* 
neu lernen, bet au$ iljm baö SBlut bereitet. 

Um bie ©ebSrwe $er lagert fl# \>at ©efr Jfe, ein 9lefe fcon £>töfcn, 
©augabern ober £tym$$gef5fien, mittelfl toel^er ber Sfyplu* au$ bett 
3)8rmen auögefogen unb in ben f. g. IMil^bruftgang !}tnübergfef8$rt 
tohrb, an% toel^em er febann in baS ©lut felbfi übergebt. ®« gibt $bti* 
gen* au$ fcl$e ©efafe an ber Supern <$aut, wel^e bem 99lut aufy boft 

SB. aRetiicl, 9laturfunbe m. 2 



18 

i)kx au* 9taljrung &ufü$ren. Unb jtoar geföietyt ba$ au0 allen Spelten 
M SetbeS. SÄan nennt ben tttd^t au$ bem S)arme fommenben 9la$rung6* 
faft Styntytye unb et getyt ebenfalls bur<$ ben aRil<$brujlgang in$ ©tut 
über. (Stylus unb Stym^e finb bie Vorfiufe beö SSluteS unb jeigen au$ 
f<#on tn H)rer Stäffigfeit f leine <S<#etb$en mit einem Äern, fcorbilbenb bfe 
fritern 25lutMgeld?en. 5Diefc <5$et6$en finb übrigen« nur unter bem 
SWifrofco^ erfennbar. 3e niebriger ba3 $$ier, befio weniger l)at e8 93lut, 
benn bie Vermittlung jtoiföen ber 9to$rung unb bem 3Ba$3tI)um bur<$ 
ba$ SBlut be§ei$net f$on eine $o$ere ©tufe be8 Organismus. SDie 9lu$* 
f^eibung beö SBlutS au8 bem SDarm erfolgt juna^jl. in einer einfachen 
9Beife, fo baß ber (Stylus felbft ba« »tut vertritt unb bie 3Ril<$gefaße 
unmittelbar $u SBtutabern Serben. 3)a8 gefdfcieljt bei allen tr ei^blüti* 
gen Spieren. £>a$ toeiße SBlut ift no<$ unbollfommeneö, no<$ auf ber 
©tufe be* <S$$lu$ fie^enbe* SBlut. 

2>ie SJewanbtung be8 teetßen S^lud in SBlut bei ben tyo^ern 5t^ie« 
ren erfolgt , fobatb er au3 ben S^m^gefaßen übertritt in bie SBlutabern 
ober ffienen (yenae) nal)e bem bergen, 2Wan flebt im jungen Sßlut no$ 
beutll<$ e$te (SfypluSfd&eib^en fötufmmen, bie na$$er verf<$n>inben. $ur4 
ba$ Ǥer$ ^afftrt (ommt ber <Sty$>tu$ in ba& jtoeite (Hberfojlem ber $ul$* 
öbern ober Qlrterien (arteriae) unb mit biefen in btegunge, fto er fi$ 
?ot$ färbt, inbem er ©auerfioff aufnimmt unb Äoljlenftoff abfefct unb iefct 
erfi in« eigentliche SBlut vertoanbelt ift. 5>a« ©tut aber ge$t bur<$ bie 
ro^renartigen von einer flarfen unb etafiiföen Haut umgebenen 9lrterlen, 
bie fi<$ immer metyr verneigen, btd in bie fetnften f. g. 6 axillar* 
ober Haargefäße übet/ bie fi$ bur# ben gan&en gelb unb alle Organe 
verbreiten unb fefct Ijter ben SBilbungSfloff (plasma) in neue Bellen 
a$, frobur$ alle« 3Ba$8tl)um unb alle (Spaltung ber t$ierlf$en Äörjpet* 
t^eile bebingt finb. SDa$ übrige 33lut gebt au$ ben Haargefäßen but$ 
eine atmltcr)e aSerjtueigung ber Venen jurud in ben Hauptjlamm beö 93e* 
nenf^ftemS unb nimmt furj bevor e$ ind Hwj fließt/ ben neuen <S($lu8 
auf/ ttwbur<$ e$ fid^ unaufl)6rlf<$ erneuert. 

®« fommt barauf an, baß ber SBtlbungSfloff, fo tole er im SBlutt 
reif geworben ift, in feiner erften griffe ben Organen im gangen Seibe 
bur$ bie Haargefäße rafcr) gugefü^rt trerbe. 5Da^er ift nun ün fraftiger 
@toß be8 S9lute8 bur^ bad Qlrterienfvflem eiforberlt$ unb barum ge^t 
biefed Softem aus einem großen SRudfet/ bem Jpei^en, n>te aud einem 
Srudfeerf ^ervor. S)a$ Her} gleist einem fiuutyfen Jtegel unb ffat in fei« 



19 

»er fcoflfommenflen StuSbitbung einen mudfulßfen Ueber&ug/ ben «$erj* 
Beutet/ gfrei Kammern unb jtoel 23orfammern. 3)ur<$ Sufammenjieljung 
(<S$flote) biefeö 3Hu3fel3 tolrb alle« aorratljige SBlut aug ber Unten Slam* 
met in bie große Arterien* ober fßutSaber (aorta) getrieben, bie fia) 
baumartig in groei ßau^tafle gegen ben Äoj>f unb gegen bie ©eine erftreeft 
unb in unjaljllge 3^eige bi« an alle (Snben bed Äörfcer* ausbreitet. 
3n ben Keinflen unb jartejlen Olamificattonen ber ßajnflargefafje/ ge$en 
bie fetnjlen Arterien in bie feinflen SSenen über/ tvela)e in einer eben fo 
fünjlli<$en baumartigen SSergfreigung in bie redete 33orfammer be8 bergend 
jurudge^en/ fobalb ber «$erjmu$fet fic$ teieber toeit öffnet (SDiaflole). £>a* 
mit ift aber ber ÄreiStauf beö SBtutS no$ nt#t tooHenbet. £>aö f$tear$e 
SBtut tritt namliä) aus ber regten SSorfammer in bie redete Kammer ein 
unb au$ biefer bur$ ein jtoefteS 9lrterlenfoflem in bie £unge. «&ier be- 
gegnet e8 ber burc$ ben 9ltl)em eingefogenen atmofo$5rtfd&en Suft unb 
u>trb bur$ im bar in enthaltenen ©auerfloff oxtybirt, toomit juglet<$ feine 
bunfte SJarbe lieber in eine $eflrotl)e »eriranbett totrb. 3>lefer rot^e 
©trom fe$rt fofort bur<# tin jtoeiteS SJenenfyflem in bie ttnfe SSortammer 
jurücf unb tolrb au8 biefer bur$ bie Hufe ^au^tfammer bon neuem au8* 
geflogen, liefen feljr raffen unb regelmäßigen Slutumtauf erfennen toir 
aus bem $ul$fa)tage (pulsus, @top/ tyer SBlutfloß). S8ci jebem 5ßul8* 
fcfclag ma$t baS «§er$ eine 3ia)fenbrel)uttg unb fölagt an bie Srufltoanb 
an. £er <S$tag fcftanjt fi<$ bur$ bie Bibern fort unb ifl am jlSrfjlen 
in ben Arterien Oßulöabern), fceil biefe ber auSfloßenben Äraft am na%* 
flen finb. SRan fitylt ben $ul3f#lag, trenn man bie $ul$aber leife mit 
bem Sfinger brütft. £>er gefunbe SKenfa) (pulflrt 70 — 80 mal in einer 
SRlnute. 

£>er 9tame SBtut tätigt jufammen mit SBluOen. @« ifl bie SBtüt^e 
beß tetbtid&en geben*. iDJjne SSlut fein Seib unb fein geben. Unb bo$ 
liegt im Stute ni$t bie eigentliche SebenSfraft/ fonbern nur baS SSittet 
jur gortfefcung unb fleten (Erneuerung ber organif$en Sljatigfetten im 
£etbe. SDaljer ifl auä) ba$ £erj nt$t §ife beö 2eben$/ fonbern nur ba$ 
(Sefafl/ in toeld&em ber frembe fcon außen eingenommene (Stoff jutefct f!a) 
fammett/ um fi# im Seibe ju »erteilen, in ben Seib $u öertoanbeln. 3)a* 
4?erj ifl infofern nur ein SWagen.tn jtreitcr $otenj, in toeW&em ber ein* 
genommene 0to$rung8floff bereits gang in SBlut »ertoanbelt unb fällig ge* 
maä)t ifl/ nunmehr unmittelbar in ben £eib überjuge^en. 3m gemeinen 

@}>ra$gebrau$ gilt inbeffen baö ^erj ni^t nur für ben @ife M 2tUn%, 

2* 



fonbern au<§ M ©emfitfyö. $a8 tommt ba1)er, Yrcit ©eetenjnftSnbe tmtteff! 
ber CRertocnt^atigfelt auf ba« Stutfyftem eimtrirfen, ba8 ©Tut [^netter tref* 
Jen ober jiocfen, ben äftenfcfcen erröten ober etbtaflen mad&en. Snbef? tvixtt 
atterbing« au$ SoKblfitf gleit ober SBtuttofißfcit , franfljaft er^igted n: 
Stut auf bie Heroen unb fomit auf bie <3eelenjitmmung ein. Stur barf 
man niemals aufier 3t$t laffen, baß ber Seele alle« Sett>uf?tfeln &om öelfee 
bur# bie Heroen vermittelt n?irb, unb baß ba« SBtut fomit unmittelbar 
nt<$t mit ber (Seele in Serbinbung ftetjt. 

SDer €fcra$gebrau$ (lebt ba« #er$ mit bem SWutl) ju ibentificiren. 
Unter ^er^aftigfeit verfielt man ein Sejtreben, eine Äampffufl in ©fiffe 
ber Sebenöfraft. Daß fommt aber au# toieber nur mittelbar fcon ber 
SBaflung be« Stute« Ijer unb unmittelbar *om 5lttjmen. ©enn au$ ge« 
funber Suft in »ollem 5ltl)em&ug ©auerfioff bur* bie Stmge aufgenommeit 
unb mit bem Stute t>ermff$t tolrb, fo ifi ba« eine (Srfrif<$ungitnb Kräftigung, 
be« Stute«, n?et$e ber gan$e Selb unb mittelbar au$ bie Seele mit* 
entyftnbet. S)te größere ©tarfe be« regten Strmc« fommt ba^er, roeH ba& 
SBtut ber regten $lrmarterie junS^fl au« ber großen J&au^tarterie (aorta) 
junSd&fi am £erjen entfyringt, au« bem ba« Stut mit ber fcofljten Äraft 
$erfcorbri$t. 

SWtt ben Stbern serbfnbet bie ffiolf«mefnung eine anbere fafl entge* 
ftengefefcte Sorfietfung , n5mtt$ bie ber $tage. SDBenn ber SKenfö feine 
tigenen 5tbern fielet, tji er franf ober toirb alt. Qui voit ses reines, voit 
ses peines, fagt man in $ranfret<$. 

$>te Sßarme be« 8Btitte0 $5ngt ni$t *on ber {Reibung bejfetben,ht 
ben Sftern nnb fcon ber @<$nefligfeit ber ^utfation ab, fonbern »on ber 
9lt$mung. SBarme« Stut $aben baljer erfi bie $ö$ern Safere, fofem fle 
torr$ Sungen at&men unb unmittelbar ben ©auerftoff au« ber Suft mit 
bem <5$9tu3 in Serbtnbung bringen, 9ßo bie« ni<$t ber RaÖ ifl, bleibt 
t>a« »tut c^luöartig fatt unb ifl au<# ber Äretelauf be« Stute« im Seifcc 
fceß Spiere« ungleich einfa^er. 3e fcoHer unb f($nefler man ahntet, befto 
me$r ertnirmt f!$ ba« Stut unb mit tym ber ganjc Selb. JDer rarere 
Stutumlanf bef^teunlgt bann aber an% fotooljt bie Slufnatyme be« (Sfaltta 
in« Stut, ata bie $tu«f$etbunfl. «Datyer ber fWrfere a^pctlt, wenn man 
stet unb flarf geatbmet (j. S. im Saufen) ober fötoere Arbeit 'öerri^tet 
l)*t, ttnb bie 2(u«f(^etbnng be« ©^trei^e«. 

3n ben niebern Spieren ge^t bie Umtvanbtung ber (Steife in beti 
4E^tu0 auf einfa^ere SÖeife &or fi^, at« in ben Ijö^ern. 5>a^er bei tynttt 



21 

nodfr baö $erg, tob bte Äungc fetyt unb ber C^tut als treigeö ©tut 
unmittelbar aud bem ©ebatm in bte Stympljabern tritt unb ß<$ bei ettoa* 
tooMommener Slu$bltbung in einem befonbern Stymp^ergen concentrirt. 
Spiere, bte auf ber 3Hittetßufe ber (Snttoldtung fielen, tole gifd&e unb 
Sfaiptjibien, ahnten nur bie im SBaffer enthaltene fiuft mittelbar burdj 
Jtlemcn unb färben baburdfc ii)t ©tut rotl), e$ bleibt aber noc$ fatt, tvei( 
erß bad botte unmittelbare 3lt$men ber freien Suft bur<$ bie Äungen bit 
iffiarme erzeugt, bie ba$ ©tut ber ©oget unb Säugetiere auögetd&net. 

SDem gtetjj unb Sd&arfßmt ber neuern unb neueren SJtytyßotogen ber* 
banfen toix bie Unterfud&ung be$ ©tutfoßem* in faß allen Sljiergattungen. 
£)a$ metße babon iß ;ur Ueberßd&t gebraut in ». Stebotbö £eljrbud& ber 
bergtel<$enben Anatomie, bietet Sfleue aber bringen ialjrtf<$ bie gootogifd&en 
3*ltf$riften. $a$ einfad&ße ©tutfoßem geigen bie 3nfuforien in einem 
jmtßrenben Organ unter ber $aut, bad eine 9lrt *ou {Refplratlon fd&etnt 
in ©erbinbung mit bem aufgefogenen ÜWatyrungöfaft, aber no<$ fe$r toentg 
«tttoidett iß. SBei einigen $otypen geigt ß$ ein $5<$ß eigentljümtid&e* 
tPulfiren eined tvafiet&eflen ©toft* mit h>ingtg flcinen Äugelten bi£ in 
bie 9lrmfplfcen unb toieber gurücf. (Sin tyergartigeä Organ geigt fld& guerß 
Bei ben Türmern. £>ie Snfeften $aben ßatt beö bergend ein Slücfenge* 
f5f? (yas dorsale), *on bem au* eine ©tutßrömung gegen ben Äopf unb 
fcurdfc ade Steife be$ Seibed unb uneber gurüdge^t. 3n ben frebdartigett 
Spieren (ßrußaceen) unb (Spinnen geigen ß$ feljr mannigfache ©Übungen 
fcon fe$r nieberer unb aud& tvieber Jjot)erer (£nttm<ftung. 3n ben ©ra* 
^iopoben (einer SWufd&etftafie) ßnbet man gtoel bergen ober getrennte %n* 
fammtung beg arteriofen unb benofen ©tute$, in ben «Satpen unb See* 
föetben (asoidiae) nur ein £er$, n>et<$e8 aber abtoed&fetnb na<$ re$t$ 
artertofe«, na$ tlnfS »enofeS ©tut augßrömt. Selbe ©tutfoßeme mit 
einem bergen $aben audfr f<$pn bie ©corplonen unb Xaufenbfüfie. 3)er 
«§ergbeutet fommt guerß bei ben griffen bor, no$ fcewad&fene «$ergfam* 
mein guerß Ui ben ©ögetn. ©ei ben Saugetieren Hegt bad <§erg immer 
mitten im ©rußlaßen mit ber Spifce gegen ben Alfter gelehrt, bei bem 
2Henf<$en f$lef mit ber Spifce na$ tinfg, unb gtoar ru$t e8 auf bem 
3tter$fett, einer «öaut, treibe e* nebß ber Sunge &om SHagen, 3Ritg, 
Seber *c. abtrennt, lieber bem S^erd&fetl iß ber Selb ©ruft ober ©ruß* 
faßen (thorax), unterhalb beffetben Unterleib ober ©au$ (abdomen). 

SKand&e (gigent^ümli^feiten in ber ©tutberttjeitung ber Spiere, fofern 
ß$ biefetbe bon ber anbrer Saugetiere unb ber SKenfd&en unterteilet, 



22 

Weiten befonbern Sfatäm. (So finb j. 93. bie feinfien Haargefäße Im 
Hirne ber JHinber in ehtem äußer jl funflrei^en 9ie$e fcertfyeitt, bamit in 
biefer ©ertl)effung bie Strömung be« ©tute« jitm Hirn gehemmt unb 
gcfd^noSd&t toerbe , traö Bei Saferen , bie immer ben Ättyf fangen Taffen, 
befonber« nottytoenbig fff. £ie Haargefäße, bie bur<§ tl)re gfein^eit Bei ben 
aWenf^en unb ben meinen gieren ber ©eoba^tung, fetbjl bur# ba« SKI* 
frofftty, große <S$lrierigfelten barbfeten, finb au«nafyn«toeife bei giften 
unb Stoffen größer, fo baß man fie tyier am beften unterfud&en fann. 

3e tooHfommener ba« $$ier , beflo größer ba« J&erj unb bie SWenge 
be« ©tute«. £)er !TOenf<$ f)at tttoa 30 $funb ©tut, ben fünften Stjctt 
feiner ganjen <S#toere, unb fein ©tut f)at 30 ®rab flUeaumure ©arme, 
©ei ben Spieren nimmt bie 2Renge unb bie ©arme aflmatytfg ab. (Eben 
fo bie 8töt$e: 3»an $at bie Siötlje be« «Blute« at« bie ammatifd&e Haufct* 
färbe, bem ©rün ber SBtfitter , at« ber fcegetabilif<$en Hautfarbe, ge* 
genübergefleflt unb in ber $$at finb ®rün unb (Rotty bie fi<$ erganjenben 
Haufetfarben in ber 9totur.$$ * 

$>ie d&emifd&e Slnafyfe be« State« ergibt %• (Sttoefßjioff, Vioo %a* 
matin ober rotten ©lutfarbfloff, Vioo fiftfffofftatttgen Safer jioff at« ot* 
ganff<#e ©ubffanjen, fobann */* SBaffer unb eine SWenge anbere unorga« 
nffd&e (Stoffe: *ptjo«p!jor, Qtmmontum, (Satje, (Erben, 9Wetafl, namenttt<# 
Sifen, au<$ ein frenig Aufefer unb ©tei. ©gt. Sfroriefe, neue Sftottjen 
1848 VI. 40. <g« »erfleht fi<$ inbeß i?on felbff, baß au« folgen Stnafyfen 
be« geronnenen, tobten .©tute« ba« tebenbfge ©itbung«l>rmcty im SBtute 
nfd&t erfannt werben fann. SWan erfleljt nur, toie ba« SBtut au« ben 
mannfgfad&ften in ber 9tatur öorfommenben (Stoffen jufammengefefct, gtef<$* 
fam jufammengebrangt unb ein verfeinerter 9lu«$ug (eine (Sublimation) 
be« f<$on t>orf)er £)agetoefenen ift. $enn e« ifl fubttmirte, auf« funfi* 
teid&jle fetafearirte (Sfeeffe, bie ba« $$ier fcon ber $ffan$e, bie Sßflanje 
toieber von ber unorganifd^en 9totur nafyn. 

£)a« ©tut Befielt burd&au« au« Reinen tinfenformigen <S$elb$en, 
beren 6 ber fiange na<$ aneinanbergerei^t, ober beren 20 — 30 fetatt auf* 
einanbergelegt erff bie 3)ftfe eine« getrö$tt<$en 2Benf<$enl)aare« bitben, bie* 
feö $u V 80 fitnie geregnet. 3)ie 6d&eib$en finb gotbgetb, aber toon einet 
blutroten ftlüffigfeit eingefüllt, fcon ber allein bie ©tutfarbe fommt. 
5Diefe« ^amatin bilbet nur eine uberau« bunne ^utte im ©ergtet<$ ju 
ber großen SWaffe ber @d^eibd^en, bie fidj unter bem fKifrofftty n>ie ein 
Raufen ausgeflutteter ©otbfanb aufnimmt. 5Dle gefärbten ©tutf$eib$en 



23 

finb nf<$t« anbre« al« bie frityer fd&on in ber Sgntylje bemerften toelßen 
©<$ei6d&«t, nur tooHenbeter im 2Hut enttoftfelt, aber befiimmt, fl<$ rafdfr 
lieber aufjulöfen unb in bie 3Beftanb^ctte $u jerfaflät, bie ba« SBlut bett 
fcerfd&iebenen Organen jur neuen Seflenbilbung abgibt. SDte SRenge btefet 
Sd&etbd&en ifi ungeheuer groß, bet 3Wenf<$ $at U)rer 30 Millionen nur 
in einer Gubffltnte, bie !aum ein fteineö 8Hut*tr&k>f$en bflbet. Sei ben 
gieren aber ift i$re ®röße unb audfc f$re Sorm »erfd&ieben. 9tod& ®uU 
Iteer« genauen SKeffungen in 3. SRöUer« 2lr<$lo 1847 S. 107 f)<&m 
bie toieberfäuenben, gedornten, $>ftan$enfreffenben (Saugetiere bie flelnflen, 
fcifd&e unb Söget öiel größere , bie 9bntfi*ien bie größten Sfotfd&etbd&en. 
£>er SKenfö $at fofd&e i>on 0,0035 $arifer »inten, ba« flMnb nur öon 
0,0026, ba« Sd&af »on 0,0021, bie Siege gar nur toon 0,0018. Unter 
ben Saugetieren übertrifft nur ber (Sttyfymt ben «Wenfe^en mit 0,0041. 
dagegen finb bie ©tutf^eib^en ber gfifd^c unb S3ögel *tel größer, (be« 
Äatyfen 0,0053, be« 9lal« 0,0065, ber Sd&toalbe 0,0053, ber $au6e 
0,0057, be« Slbler« 0,0062, be« Strauße« 0,0068, ber gute 0,0072) 
unb bie ber Sfatytyffcien am größten, ber Sd&tlbfröte 0,0090, be« grofd&e« 
0,0102, be« Triton 0,0133, be« $tfd&mold&8 (siren lacertina) fogar 0,0259. 
$>er gorm nad£ finb bie {(einen SBlutfd&elbd&en immer runb unb legen fi$ 
^latt gufammen tote in ©etbrotten bei ben 3Renf$en unb Saugetieren, 
wogegen bie größern meljr o*al finb, bei giften unb 3feq)$lbten. 

6. 

9a» Stimmen. 

S)a« Sltljmen gehört junSd&ft jum <8rnäljrung«j>ro$eß , im Qlt^men 
nimmt ba« Silier ni<#t nur auf, fonbern (Reibet au$ au«. £)ie etngeatl}* 
xattt 8uft tritt in ber £ung< unmittelbar mit bem §8lut in SJerbtnbung, 
gibt ft)m ben Sauer« unb entjte^t t$m ben Äo^lenfioff mit jebem 9lt$em* 
juge. 9lud& fleigert bei för^erti^er 9lnftrengung ftarfeö unb rafd&e« 3lt$* 
men bie SBärme, ben Äauf unb bie Verarbeitung be« SMute« im Äötyer, 
mad&t batyer att$ beffen Srfa| burdfc öermetfcte SRaljrung not^toenbtg. 

916er ba« 9Wjmen bient nt$t bto« ber (Ernährung, fonbern f)at no$ 
anbere S^erfe. (£« fle^t bet allen Jjöljew Spieren in ber engten 93er* 
binbung mit ber Stimme, bie beim SRenfd&en gum 9iu«brud be« $iefftot 
im ©efjie toirb. 9lber au$ fefbfi bei nieberen unb ftimmlofen gieren, 
»on benen man glauben follte, fie fönnten wofy o$ne Suft leben, fd&etnt 



\ 



24 

feie 9I6^angtgfelt bon ber öuft notbtoenbffl ju fetyn, um fie an bie Otäfc 
ber £uft, an bie Oberfläche ber ®rbe ju Bannen unb ffynen jebeS (Sin* 
bringen in bie Stefe ju &ern?eljren. S)enn nur für bie ßberfla#e ber (Srbe 
ttmrbe bie lebenbige SBelt geföaffen; aKeS toaS Obern Ijat, muß in ber 
ßuft leben ober barf fi<$ nl<#t toeit öon tl)r entfernen, mufj bie Serbin* 
bung mit iljr behalten, n>ie benn ber SuftfrelS felbfl eben nur ber leben* 
bigen (Sreaturen toegen um bie (Srbe gelegt roorben ifl. darauf beutete 
föon bie ©lobulatton ber (Srbe tote aller <§imnielSfötpe? $tn. 3)a8 2e* 
benbige tfl auf bie Slufjenfeite ber ©loben getüiefen, jur freien 8uft unb 
pm 9lnbli<! be8 <$immel8. <Bclbft bie im ©affer f$toimmenbtn unb in 
ber Srbe fi# bergrabenben $$iere fönnen bo# nl$t o$ne Suft unb muffen 
batjer in tljrer Mty leben. 

(SS gibt nur dreierlei «Hrten be$ Qltfynen* ober ber Suftetajte^ung 
in ben t$ierif$en £eib. Die eine iß baS 3lt^men im ©affer bur$ Sä- 
beln unb raföeö $eltf#en ober gfiltriren be$ ©afferS, um bie in bem* 
felben befinbli$e Suft auSjufd&eibenj bie anbere tfl ba* Olimen in freier 
»uft bur# Suftrö$ren. 

93leflei$t bleuen fc^on bei ben Snfuforien bie öllmmer$ar<$en, 
bie fi# rafö belegen, ni$t btofü jur Unterjtüfcung beim <5$wimmen ober 
gum ^erbeitreiben ber <Ka$rung, fonbern aufy gu einer Qlrt gadjelung ober 
Suftmad^ung. 33el ben ©ürmern tjaben gemiffe «&aarbürfien unb $üf$el 
otyne ß^eifel biefe SefHmmung. 33ei ben CluaHen, (Seeigeln, 2Ruf$eln, 
Gruflaceen unb griffen treten an bie (Stelle jener Öllmmerl)ar<$en juerft 
@<$tt>ungläty}#en unb Jtfemenlapfc^en, bie no$ mit paaren befranjt finb, 
bann bie eigentlichen Giemen, b. tj. naefte hinter bem SKunbe über ein* 
anber liegenbe, mit vielen ©lutgefäfjien burd&toebte Blätter mit freiem 
£)ur$gang be$ $n?lf$en fie gepreßten unb glei$fam flltrirteni ©affer*. 
SBei tinlQtn Qfaty&ibten geigen fi# fiatt ber Giemen feltfame büfdjel- ober 
baumartige (benbrittf$e) 9lu8h>ü<$fe, bie ftieber ben Sljarafter 
ber BfttmmerfySrd&en $aben. @o Ui ber Saroe be* 6rof<$e8 unb beim 
2lalmol$ CßroteuS) fetttoart« hinter bem 2Runbe, no$ feltfamer aber 
in fünf big fec$d benbritifd&en 9lu8ft>u$fen auf bem diücfen einer naäten 
SMeerf^netfe (tritonia ascemi). 93gl. ©iegmannö 3lr<$fo 1840 $af. V. 
Sflifyt minber eigentl)iunU$ tfl bie QSerbinbung ber «Riemen mit ben 33e* 
toegungöorganen hti ben (Srufiaceen, beren ©tattfüfje juglei# @#totmm* 
organe unb Jtiemenbedet ober (Strubelorgane finb, bie baö ©affer ju ben 
Ätemen treiben. Sei ben nieberen giften liegen bie Giemen tiefer im 



25 

Selbe unb madfren jldfr nur burdfr g&d&er ober (Spalten nadfc außen fennt» 
lidfr, bie f)6$ern $aben bie Giemen burdfr Breite fd&ilbartige 5£edfel ge* 
fd&üfet, bie $ö$ßen griffe ahnten bur# JKemen unb Sunge gugletdfr. 

©o bie SBaffertfyere, bie gur guft nldfct bequemer gelangen fönnen, 
als fabern fie biefetbe au3 bem ffiaffer felbfi ftttrtren. 2>ie Sanbt^cre 
bagegen «tarnen bte Suft frei bur$ 8uftr51jren ein. ©ol#e ölöijren 
(tracheae) getyen von außen in ben Seit ber 3nfeften hinein. 9tor ein 
elujigeö 3nfeft tnad&t, fo viel bl* jefet befannt fft, eine 9lu8na$mc, bie 
2arve von nemoura cinerea, treibe bufd&elförmige «Kiemen tragt (<£ri$fon, 
Srd&to 1845 IL 128). <Dte Suftgefafe bur#gie$*n ben gangen Jl5r*>er 
ber Snfelten unb geben ifjm feine ßeid&tigfett im gfluge. $>ur<$ fd&arfe 
3»ifroffove tjat SBrant entbeeft, feie fold&e feine Suftabern bur# ben «&al* 
unferer gemeinen (Stubenfliege in ben Jtopf übergeben unb über bem £irn 
ji$ ausbreiten (baf. 1846 II. 190). 21u$ t?at man Beobachtet, feie bie 
Snfeftm Jebeämal, bevor fie auffliegen, fiuft Wölfen, Ujre Suftgefaße 
bur<$ Sinken ber Suft anfüllen unb fd&feeHen (baf. 1848 IL 37). 2>it 
eingeatmete guft burd&brtngt bann ade Srad&een bU in bie feinften 
Harten hinein, fammeU fi$ aber in gfeet <§auj)taf!en. v. ©iebolb, vgl. 
Sinatomte 619. S)ie fyo^ern mit einer Sunge begabten 5^^iete, Ijaben 
nur eine £uftr51)re, bie bur$ ben 2Hunb gur fiunge fu^tt, inbem fie fi$ 
<tu8 bem <£<$lunbe ober 9ia$rung3fanat abgfeetgt unb burdfc ben äetytfopf« 
bedfel gefd&Ioffen werben fann. 

Sie fiunge f)at, obgleidj infeenbtg im JWtyer liegenb unb ber 5lußen* 
feelt nur burdfc bie Suftrofyre gugangltd^, bo<$ no<$ etfeaä von ber Giemen* 
form, nainti$ eine fiebartige ©d&leiml^aut, um bie eingeatmete fiuft bur<$* 
jutaffen unb bur$ bie gange Sunge gu verteilen, unb ein feunberbar garted 
SRefc von Haargefäßen, burdfc bie baß Blut überall mit {eitern (Sieb in 
iBerbtnbung tritt. £)te fadtartige Snbgefle ber fiungenluftgange, fibnti$ 
ber Äugel unter ber Oiötjte beö $Tjermometet3, tfi von jenen feinfien 
Blutgefäßen feie umfronnen, bie Hjr bur$ (SnboSmofe ben <3auerfioff 
ausgießen unb tl?r bur# (groätnofe ben Äoijlcnjloff ah^Un. 3)a8 mit 
bem SRifrofftty Bewaffnete Qluge fann ben Blutfaben um bie fiuftblafe 
flcfc fdjjllngen feljen, feie ©eintaub um eine Säule, aber ben geheim» 
nißvoflen Vorgang ber SnboSmofe fann eö nfd&t fe^en, nur erraten. — 
(Sine eigentlid&e Sunge geigt fid& guerfi bei ben Stm^ibien, al$ ein Sßaar 
lauger <5äde im langen Selbe ber <§<$tangen. Bei biefen X^ieten ifl bie 
£unge eben fo toentg feie bad QU^mungdfvßem entfeldEelt, feaS mit ber 



26 

Srag^eit unb bem langen Mafien berfelBen jufammenljSngt. SMeSSSgel IjaBen 
eine »tel enttoitfeltere fiunge, toie benn au$ U)r SSlutfyflem fciel enhmdet* 
ter, iljr £er$ ftarfer, ttyre Setoegung üBerauS leBenbig ift. ©ie toieber* 
$olen in bfefer ©ejiefying bie Snfeften, nur auf $8Berer Stufe. 9lu$ barm 
flehen fle ben Snfcften no$ einigermaßen na^e, baß fi$ ba8 $ra$eenffyfiem 
in ber <&51)lung bet ffiögelfno^en unb Sfebern toieberljolt. £>ie fcunge bet 
935gel ffcjjt mit bfefen £ö$len, Anoden* unb geberroljren in SSerBlnbwng 
unb füllt fte jum Sctjuf be8 letztem glugeö mit Buft an, ganj fo tote 
bie Snfeften fi<$ Beim auffliegen mit Suft aufBlafen. 

$)ie Sunge ff* bo^elt ober $at jfrei glügel, bie in ber 8rufH>8$le 
an ben fi$ in jtoet Qtefle tljcilenben fiuftro^ren fangen unb uon Beiben 
Seiten ba8 <§er$ umgeBen. 9lu# fle nne baß £er$, tu^t auf bem 3rcer$* 
feil. (Sie Befielt aBer ni$t tofe biefeö auö einem bitfen unb ftarfett 
SWuäfel, fonbem au8 irei^en S<$leiml)5uten , f^tpammig unb ficBartig 
fcon ben feinen SuftfanSlen bur^ogen unb bur<§jroBen öom üftefc bed jar* 
tefien SBlutgeaber«. 3$re garBe ffl fe$r bunfel. 

SKan muß toom 9ltfynung$ftyftem biejenigen Organe nieberer Spiere 
unterf<$etbcn , bie,. oBgleicfc benfelBen öertoanbt f<$einenb, bo^ nt<#t mit 
Äiemen ober $ra$een jufammenljangen unb nur ber totflffityrltc^en S3e* 
toegung bienen. So bie S#ttlmmBlafe Bei ben giften, bie ba$ Xtyer 
n>ittfü$rti$ jufammenbrütfen ober auöbe^nen unb weniger ober me$r mit 
Suft füllen fann, jenatfcbem eö nieberfinfen ober aufzeigen toifl. (Sine 
fi$nli$e contractile Sd&nrimmBlafe fommt f$on in ben ötßljrenquallen 
fcor. (§8 ift: ni$t untt?aBrf<#einli<$, baß gctoiffe OefSße in ben See* 
jfrrnen unb Seeigeln, oBgleicfc fle mit ffiaffer, anstatt mit Suft gefüllt 
flnb, bur$ f$re Gontraction bem Spiere gang ben namlt$en 2)ienji leiten, 
ja man barf fragen, oB ni$t bie öon @^renBerg für ÜRSgen gehaltenen 
Stacuolen ber Snfuforien au$ nur fol$e contractile unb ber Setoegung 
bienenbe ©efaße fetyen? 

3)ie 9lt$em$fige finb im geh?5$nli$en dußanbe regelmäßig, Befd&leu» 
nigen unb »erfWrfen fi$ aBer Bei großer Aufregung unb 9lnfirengung 
unb flotfen Beim S$re<fen. üKit bem 9lt$men nimmt a\\% bie forderliche 
SBSrme ju, benn ber 9ltl)mung$!t>ro$eß ifl eine 33ertt>anblung bed Äo^len* 
jtop in flofylenfaure bur# S3erBrennung, Bei ber fl$ ffifirme enttt?icfelt, bie 
ben Mb bur^bringt unb \iä) bur$ 9ludbünf)ung unb audfira^lenbe SBSrme 
au$ ber Umgebung mitteilt. 9Ran f)at bie 3^1 ber Slt^em^fige na$ 
bem 9ttter wnb ben 3uiW«fan btx (Ru^e ober Slnjlrengung Bemeffen. 3n 



27 

©$uBert3 ©ef<$t$te ber Seele 3te 9tufl. S. 103 ffobet ff# eine tnteref- 
fante 9lngaBe. £>ag (ßlatonfföe qjlanetenja^r ober bie große $eriobe 
be8 SBorrucfenS ber *fla<$tglei#en umfaßt 25920 3a$re, ober genau 70 
mar 3657 4 3a$r. 70 3al)r* tft unfer getuö$nlf$e8 ßeBenSalter, 3657t 
Me 3# ber Sage im 3a$r. ©et 3Wenf# alfo leBt 25920 Sage. St 
atymet geh?ö$nli<$ in einer SKtnute 18 mal, atfo in einem Sage 25920 
mal, unb Binnen 70 Sauren, atfo toaljrenb feine* SeBenÖ, 25920 mal 

25920 mal. 

i 

7. 
(ßltrttrmtg fct* tl)ierifd)cn jTtibt*. 

3Me niebrigfte $$f erform, bie aber au$ in viel §ö$et enttritfelten 
Spieren unb felBft im SKenf^en no<$ bie verborgene ©runbform Bleibt, 
tfi bur<# bie Bisher <§arafterifirten 8eBen$funftfonen Bebingt, bur<$ ba$ 
treffen, SSerbauen, 9lu$lceren unb 9ltljmen. Gte tfi bie Slafen* unb SBurm* 
form, bie fi<$ no$ im 9Bau$e ber fjßljern Spiere unb be$ SWenfdfcen trieber* 
}olt. £>aö Urtier ift eine tyieriföe Seile, mit Bloßen klugen nld&t ju 
erfennen, ein 3nfuf!on$tljier<$en, toel<#e$ no$ otjne 9Wunb bur<$ bie ganje 
2fußenfl5<$e 9la$rung einfaugt unb in bem au% no<# feine Befonbew 
2Äagenl)ö$lung $u erfennen ifl. 3)ann folgen bie wurmartigen Spiere, 
an benen ber 2Wunb bie erfte Qlnbeutung be$ ÄopfeS gibt. 

3m SWunbe öffnet fi<$ ba$ innere SBefen be$ S$ier3 juerfi ber 
9lußenh>elt, um ben SWunb $er entfielen na$ unb na<# alle feine ebteren 
JDrgane, bie, teel<§e feiner Seele bienen, feine Seele offenbaren. Suerji 
$et<§nen ben STOunb nur glimmer$ar<#en ober SB imkern (cilia) au8, bie 
f<$on Bet ben Snfuforien fcorfommen unb biefen Sl)fer<$en ttyeflS ju einer 
3lrt von 9lt$mung (bur$ 8fa<#elung), t$eil$ jur gortberoegung im ffiaffer 
(StrubelBetoegung), tljeil$ jum <&erBeitrei6en ber Sfla^rung bienen mögen. 
9tu8 biefen jtoeifetyaften SKunban^angfeln entiricfeln flc$ Bei ben ettr>a$ 
§&ljern Styferclaffen Batb viel Beftfmmtere ©liebmaßen, }una#|l Safler unb 
Ru^lfSben, treibe ju gangarmen erfiarfen (Bei $oltyt>en, (Spinnen ic), bann 
©eBiffe, tiefer, 3a6ne, baju armartige ©reiforgane, Speeren, Ätauen 
(Bei Snfeften, Grufiaceen ic), h?o bann au$ f#on työtyere Sinnesorgane unb 
toenigftenö Slugen hervortreten. SBaljrenb aber bie urflprungli^en SWunb* 
»imkern vorn me$r ju ©eBfß* unb ©reiforganen trerben, gepalten fi<$ bie 
^intern ine^r $u Setoegungöorganen, güßen ober S<$hrimma!ttyaraten. 



28 

3e me$r bte Organe um ben SRimb t)er fldfc aus bem urfyrßnglid&tn, 
eigentlich nur einen 2»agen ober $8aud& barfietteuben Stiert tjerauSbtlben, um 
fo meto tritt über bem 3Bau$ juerfr ber Jto)pf unb bann bie $ruß Ijerw. 

S)er Jto^f ifl junädfc ji nur 3Kunb, bann nityn fi$ ttynt QltfjmungS« 
Organe (Bremen),» ©reif* unb SBetoegungSarme an. S8ei nod& meljr ent* 
roicfelten gieren treten, fobalb fid£ (Sinnesorgane, 9lugen, Saft*, Oetyfo*« 
®eru#$* unb ©efd&tnacföorgane unb überhaupt *tter*cn unb eine fyitn« 
artige 9fer&enöerfnotung elnfmben, bte fortan bie HauVtbejtattbtyelte M 
ÄoVfeö bitben, bie 5ltl)mung3organe als Zungen unb bie ©reif* unb 39e* 
roegungSorgane atö Qlrme, ©beeren ober 93orberbeine in bie 33 ruft ju* 
rütf, bie bann auc^ jugtei^ ba$ ^>etj in f{(r) aufnimmt, unb ba$ SBlut* 
ftßem mit ben Sungen fcerbunben meljr öom £>armftyjiem unb 3Bau<r)e 
abtrennt, ©eitere 93ett?egung$organe , bie nur $um laufen, fd&toimmen 
ober {liegen, ntd^t metjr $um greifen bienen, alfo nid&t meljr 5lrme, fonbern 
Seine, Stoffen unb Sauget, reiben fi$ metji ber Sruft an, be^nen fi# ie* 
bod& na$ bem SBeburfnifl beS SljierS in bem (Element, in bem ed lebt, 
audj na<$ bem 33au<r)e au$ unb fangen fi$ biefem al$ Hinterbeine unb 
<Sd&r*an$ an. 3m allgemeinen enthalt ber Stotf bie ebeljlen Organe, 
burdfc treibe bie (Seele trirft, namltd& bie (Sinne, bie Sruji aufjer bem 
ßerjen unb ber fiunge no<$ öorjugSiretfe SBeroegungS* unb flraftaujjerüngS» 
Organe, ber §8au<$ aber bie S)arme unb bie $u i^rem (Sfyjiem gehörigen 
Organe ber Seber, Vieren n. nebji ben gorfyjlanjungöorganen. 

Sei feiner Styterclaffe iji bie S)reit$eillgfeit bed fielbeS fo befrimmt 
au$gefprod&en , ald Ui ben Snfeften. Hier tragt ber ßopf auf er bem 
SWunbe nur bie Sinnesorgane, bte 35ru(r a0e Sett>egung$organe, fefyett 
ed Seine ober glügel, ber SBaud^ aber nur bie SDarme unb ©enerationö* 
organe. 5lber bie työd&jie Seftfmmung btefer »ergebenen Organe tjt nld&t 
fd&roffe ©Reibung, fonbern tjarmontfd&e QScrbinbung unb nur Unterorb* 
nung be$ fiebern unter ba8 Homere. £)e{$alb ifi am ÜKenfd&enleibe nur 
ber Äopf fd&arfer öom übrigen Selbe gefonbert, Srujl unb SaudJ aber 
fliegen aufierli<$ nur burd^ eine leife Sinfenfung (latde), innerlich burdfr 
baö 3n>er<$fefl gefd&teben, §a*monifd& jufammen. 

S)ie gorm, (Starte unb 3^ ber ©liebnyiffen, ift bebingt burd& bett 
SebendjroedC beß $Ijtere$ unb bur<$ ba8 (Element, in bem ed lebt. 9(u$ 
$ier liegt baö Höhere unb (Sblere nl<#t in ber fd&arffien Unterf^eibung 
ber gormen, in bem Uebermaf? ber (Starte ober in ber SKeJjrjabl/ fonbern 
totelme^r in ber Harmonie ber ©lieber. 2>te ©Ueberung bed ÜÄenfd^ett* 



29 

leibeö fft bie fünfte, ti?elt bie am mefften ^armoniföe, trofcbcm, baf eÄ 
Siliere mit totel beßfmmter d^araf tertflrten , mit fcfet Dörfern unb mit 
»fei $atjtreiä)ern ©liebern gibt. Stjfere, bie tofet (Stiebet meljr $aben at« 
bet 9Renf$, fteflen nf$t mfnber ein Srtrem bar, tuie bie, iretä^e ttenlger 
$aben. £)a$ 3nfe!t mit feinen »teten 9tugen, Afefern, $a|iern, ftfügefn, 
Seinen tmb ©tad&etn i$ »regen biefej ©fiebertujuö nia)t ebter, att bie 
gtiebertofen ©anlangen unb 8ftf<$e. 

Siegt ba$ (Sbte ber $§f erform immer in irgenb einem 3 u 9 e > & er an 
ba$ 3Keuf$I(tt)e, an menfa)ti$e Araft ober ©rajie erinnert, fo fann man 
ba8 Silier a\x% nur bann, trenn man eö mit bem 9Renf$en fcergtefd^t, 
la$ertlä>, unreifen k. tfnben. 9ln fi$ ift febe* $(jier, trte eö feptt fofl. 
,®ott fa^e / ba§ e8 gut tt>ar." £fer gilt nf#t ba$ vom SRenföen ge* 
forberte 3beat fä^oner Sorm unb Setoegung, fonbern allein ba$ Sflatur« 
ti<$e unb ßWiäma^c. 3ebe$ Sljier Ijat bie ju feinem 8eben8&tre<f er* 
forberti<$e ©röjje unb ©eftalt unb ©tieberung, irte innere JDrgantftrung. 
£>fe Qtvtäm&fyltfdt be8 tt)ierif<$en SaueS Wfjt fi$ nirgenbS berfennen. 
3)le 38f?ne- fceö Soften flnb jum ,3*tmatmen bon Anoden gebaut, bie 
Seine unb ber ©<$nabet beö ©tora)e8 flnb lang, weit biefer Söget be* 
flimmt fft in ffiajfer unb ©untyf verborgene 8fr6fa)e unb bergt. ju fangen. 
5>er Sibet tjat ein ©ebff? jum ßtxM^m be* J&otjeö unb einen platten 
pfd)artigen ©<#tt?anj, tt?eit er benfe(6en bei feinen Sauten aW Aeße ge- 
braust. £>er 9lmelfenbar unb bie ©$ne)pfe tyaben tange Sangen, um 
Verborgene 3nfe!ten ju erreichen. 3)ie ©iraffe $at ben tangen «&aW, um 
\u ^oljen Saubjtoeigen tynauftutangen. 3>te &ifa> flnb mit tyren Ötojfen 
toie ©d&iffe mit ©teuer« unb anbern Wubern unb ©egetn gebaut. 3)er 
Areujfa)nabet t)at feinen fonbertaren ©<$eerenfä)nabel, um bie ©amenfomer 
au8 ben $amtenja|pfen auSjujie^en. s. SWattenS $at in feinem fronen 
SBett ober Senebtg nac^getolefen, tote ber San feber befonbem ©eefrabben* 
art auf bie £)erttta)fett beregnet fe^j bie im ©anbe tebenben, $aben auberO 
gemattete $arnifa)e, ©ä)eeren unb ffierfjenge, atd bie in ftelfenrlfeen ntften* 
ben. SDawin fanb auf ben Aeeting*3nfetn einen fetyt großen Äreb$ (birgos) 
mit jtoei vorbern überaus großen unb fötoeren ©beeren unb noä) jn?d 
^intern fteinen ©beeren am tejjten Sufpaar. 5Die einen ^at er trotzig, 
um bie garten Aofodnfiffe auf$ubre$en unb bie anbern, um au$ biefen 
üflfiffen, tt?enn er ffe aufgebro^en fjat, ben treiben Aern ^erauSjujtetyn. 

SRan ^at bie Styerftett mit i^ren inannigfa^en großen unb fteinen 
<Seftattm atö bie augeinanbergerifiene Harmonie be6 9Renf^en(eibe6 ange* 



30 

fe^en, in allen Sljterclaffen nur gtei^fam Setierrungen unb einfeitigeS 
hervortreten folget (glnjelformen erfannt, bie im SMenfdfcenleiB im fünften 
Warft »erfüllten unb auögeglic&en finb. 3Ba3 iß ber 8töjfel beö (Ele- 
ganten anberö, al* eine lange Olafe? ber <§uf bcö ötojfeä anberg, aW 
große jufammengewa<$fene {JingernSgel? ber t$ierif($e $el$ anberS, al$ 
eine 5tu$befyiung beö menf<$li$en JtopfljaareS über ben gangen Seift? 
Unb fo fort. 3nbe£ ließe fi<# bod&, wenn man bie Spiere mit tyren 
fiBerraföenb verriebenen ©ejialten ni$t wirflidfr vor ft# fa$e, aud ber 
ÜRenfd&engeftalt f<§werli<$ jebe tt?terif$e §orm vorauö&ejiimmen unb barf 
man in ber (5onfequenjma$erei beßfaflö m<$t ju mit ge^en. 3)a$ 25er- 
feanbtf$aftU$e be$ tljlerifd&en mit bem menf$U$en JDrgant8mu8 tfl ftar, 
aBer bie «§aufctfa<$e ifi unb BletBt, baß innerhalb biefer 3Sertranbtfd^aft fo 
große Untertriebe Befielen. 9Gur um be$ Unterf$leb$ Witten, nur bamit 
bie (Srbe von ßreaturen ber mannigfachen 9lrt trimmte/ finb bie $$iere 
gef^affen werben. 

3e vottfommener, je menf<$en5$nlt$er bad $t)ier, beßo conjianter 
iß feine ©eftatt , bejlo Weniger verfinbert e8 f1<$ Wa^reub feinet SeftenS, 
aufer baß cö wa$fh 0lur Bei ben niebrigen Sljierclajfen geigt fi# tint 
gewijfe Sei^tigfeit beö ©lieberwec$fcl8 in bereiter $lrt, namltd) 1) in 
ben SerwanblungSjuflanben j. 33. ber Snfcften, bie juerjl wurmartige 
Spiere (Larven, Staunen)/ bann in einer <B$ah eingefölojfene Spuren 
unb julefct erfl wa$re 3nfeften werben , ober ßuatten, bie juerft $ot^en 
finb, Sfröföe, bie juerft fif<$artfge Sljlere finb u.j 2) in ber regelmäßigen 
ober gufaKigen (Erneuerung abgeworfener ober verlorener ©lieber, j. S. in 
ber Lautung ber ärebfe, Alaunen, erlangen Bt8 gum Käufern ber Söget 
unb ber «§ornerneuerung ber £irf$e, unb in ber SBiebererjeugung aBge« 
riffener Seine j. S. Bei Sßotyfcen, äreßfen, felBji no<$ Bei (Etbedfcfen. 
Statfwalt Begieng cm$ SBtßBegierbe bie ©raufamfelt, einer (Spinne fe<$8* 
mal na<# einanber immer wieber bajfelBe Sein aBjufd&neiben unb jebeömat 
tou#8 ed wieber na<$. Srof#ei, 9lrd&iö 1849 II. 331. 

5Da$ einzelne Zfytx wirb gufammenge$atten al8 ein ©anjeS bur$ 
feine «&aut. <So bie 3nfuforlen unb SBürmer. So aBev bie ©roße unb 
Sfetgliebrigfeit beö $$iere8 einen fefien Sufammenljang im Spiere fel6ß, 
ober feine 2Bei<§t)elt unb @$w$$e einen äußern fejlen 9ln$attd)mnft er« 
f orber t, ba reicht bie <£aut nid&t mefc aud unb e$ Bebarf entWeber eine* 
garten, $orn* ober f nod&enartigen @ I e l e 1 1 3 im Spiere , bad alle feine 
weisen Steile tragt unb $ufammenlj5tt, ober einer äußern garten ©$aU. 



31 

3)a9 Sfelett i$ ein inneres Änotyel* ober Änodfrenffelett bei allen $6$ern 
Rieten: giften, 9lntyBlBien, SSogeln unb Saugetieren, ein SujJereS 
«Öornffelett (ei ben ßrufiaeeen unb 3nfeften. S)fe Schale tfi eine fällige 
%u8f$tt>i$ung Bei ben gRuföetn, bitfe* £orn bei ben ©d&flbfräten. 3n 
mannet ©ejietyung fönnen no$ bie @$uty)en, gebern unb jiarfen Be- 
haarungen al* coutyllclrte Scalen ober als ein (Srfafe für bie «öornffelette 
ber Snfeften gelten. 

£>ur$ baö fötoere ©felett toürbe baö $$ier jleif unb BetoegungöloS 
trerben, n>enn eft nf$t gegllebert tofire unb toenn ed bie einzelnen in ®e* 
lenfen ^angenben Steile beffelBen ni<$t mtttelji ber SRuöfeln in Bewegung 
fefcen tonnte. 5>ie gRuSfeln felBfi aber Bcfcegt ed mittelji ber Serben, 
©eöor urfr nun bie einzelnen ©lieber beS S^tereS ber Steige na# bur$* 
mu|tern, muffen mir ju*or fein &no$engerüfi, fein SMuSfel* unb 9iemn* 
Aftern fennen lernen. 

8. 

Ute Änodjen, 

<Slnb bie Scalen ber SRuf^eln au# Jjart trie Stein unb baö Sufere 
©felett ber Snfeften $art tote #*xn, fo gehören biefe Verhärtungen bot$ 
me$r bem ^autf^flem an, flnb fcer$5rtete 3lu$fött>i$ungen ber «öaut 
unb $aften nt$t8 mit ben eigentlichen Anoden be* innern @felett8 ge- 
mein. 2(u$ geboren fie immer nur in ganj etgent1jümli$er 3tu$bltbung 
einzelnen $ljlerclaffen an (Bei beren Betreibung mir barauf jurutffom* 
men teerben), toSljrenb bie innere Änod&enBllbung fi$ »on ben giften an 
bur$ alle tytyeren Spiere Bl* jum SKenf^en in ununterbrochener Stufen* 
folge forifefct. 3Man unterföetbet ba$er alle iene Sfyere, giföe, 9ta4>$i* 
Bien, SSögel unb Säugetiere unter bem gemeinfamen tarnen ber äno* 
$en* ober SBirBel totere toon ben fainmttM&en nieberen ober toirBel* 
lofen Spieren. 

©er tljtertföe Jtno^en ift juerft nur da toer$5ltnlfim5{? ig meiner 
Änor^el, fein ©ejtanbtljell eine axii bem Blut aufgeriebene, tttoai 
jafye, (Sikoeif unb $dm ent^altenbe ©allert (gelatina). ßrji toenn 
jrfjofyljorfaurer Jtalf $tnjutrttt, tolrb ber Jtnotyel härter unb tum eigent- 
tt#en Jtno$en. 3n ber niebrtgftai (Stoffe ber &if$e fommen nur Anor* 
j>el, no$ feine Anoden *or, eBen fo in ber erpen 3ugenb ber $öl)eren 
Spiere unb felBfl ber Sttenföen. 5Der Äalfgetyalt unb bie «ftfrte M &u>* 



32 

$enö nimmt mit bem 9tlter ju. 3« ber ©atfert be$ Anorpelö erfennt 
man nur gerftrcute 3*Hen mit einem fefien Aern, im Anoden bagegen 
bi$t auf einanber tfegenbe fpinbelförmtge QtQm mit jtoeigartfgen 9tu$* 
Küfern (Sameflen). $>fe 93erFno<$erung ge^t *on einjelnen fünften inner* 
$al6 be$ Änorpelö in Strahlen au$ unb erft na$ unb na<$ toad&fen meh- 
rere fol^e 93erfn8$erung$:punf te mfttelfl ©trauten jufammen. S)er p$o«* 
pljorfaure Stalt be8 Ano<$en$ toirb , tote bie (SoHert be3 Änorpel« , im 
$pta$ma be$ SBtutt ausgegeben unb f jt glei<$fant eine innere 9lu8f$tt>ifcung 
im ©egenfafc gegen bie äußere 9luÖf<$tt>ifcung beS foljlenfauren StalH in 
ber 9Ruf<$elf$ale. 3n ber 93ertt?efung Bleibt entireber, je nad&bem jer* 
fiörenbe Stoffe auf ben tobten Anodjen efntoirfen, allein ber Aalf , ober 
au% atiein bie ©aUert übrig. 3)fe SSertoanbtföaft beö Ano$cn$ mit bem 
Aalf gi6t f1<$ aud& in ber treffen garte aller Anoden unb Änorpel jn 
erfennen. SemerfenSivertlj erföeint, bafi bie Anoden im leBenbigen 2et6e 
lef<#t frembe garten annehmen, bie au$ ber üRafcrung bur$ ba$ 9Blut auf 
fie übergeben. 3n einem @<$tt>ein, tt>el<#e3 gef$la$tet tmtrbe, nad&bem 
eö jufSllig rotten Sfarbefioff gefoffen fyitte, fanb man alle Anoden rot!}. 
2Rtt AraBB fann man bie Anoden leBenber STOenfd&en unb Safere rotl), mit 
anbern «Pflanjenftojfeu gelB fSrten. *Bgl. ftroriep, neue Stotijen 32. 293. 

5Die ©allcrt gibt bem Anoden SS^öWt; im 9llter n?erben bie Ano- 
den, in bem 3Haaf , trie Hjnen bie ©aUert fcerfötofnbet, forJber tinb jer- 
Brec$tt$er. £>a$ SJerf^tofnben ber ©aUert Bebingt a\x% ba$ «fro^ltoerbcn 
ber Anoden. 3)te f. g. 2Warfy5Jjfe ober bie Äötjre im Anoden entjfcljt 
erft, toenn in Berangeh>a#fenen Spieren bie ©aflert fi$ verge^rt. $ie 
®affert ober ber Anorpel trirb immer nur im ©tut erzeugt, baljer tvaä)* 
fen au$ bie Änorpefflföe, fo Tange fle leben. 9tor bie S3erfn8$erung 
l)emmt ba$ weitere 5Ba<$6tfjum, foBatb ber Bisherige Anorpel mit p$o$- 
p^orfaurem Aalf $tnrei#enb gefSttigt ijt 

SM 3*tfS cn? eBe ber *Wenföenfno$en ffi ba8 fefnjte, ba* ber €Suge* 
totere gröber, ber ßetaeeen Toäerer, ber SSögel fetjr feji unb fpr5be, ba* bet! 
SUn^lBien unb griffe enthält no$ am metjicn AnorpeT. S)fe #Srte ber 
Anoden IjSngt immer fcom Qmü aB. Unter ben gieren ^aBen- We SSoget 
bie Ijartefkn unb bo^ juglef^ Riffen unb leidjtefien Anoden, bamit fle 
bur$ itytn fe^en $Sau eben fotooljt bem @tof ber ©tfirme »iberfle^en, 
aW burdj i^re 8et$tfgfeit fidj fd^tveBdfc erhalten fBnnen. 3m ©Wett ber 
ÜRenf^en itnb «Saugetiere ffnb bie ö^rfnoi^en bie ^arteffrn, n?eit ^ier bie 
^arte eine Sebingung ber ftarfen dtefonanj 1% S>U Anoden bienen 



$at$tfi$H$ bem ganjen Seit al« fefte 6tflfce unb 3ufammen$ali, aber 
•u$ ben jarteften Organen, nämlt$ ben fRerfcen, jum ©$ufe gfetdftfam alt 
€$ale. Ä)a$er btc SBölbungen ber Anoden ald @<$Sbel unter bem J&irn, 
ber ^QU^rmoffe ber SRertoen, unb ba$ Slnfömtegen ber Jtno$en an bie 
©nneänerben , 9lugen*, Dtyren-, Sdafenbeute, enblidfr bie (Sintyuflung ber 
0torben|h8nge in bie innere £6fjUmg ber fllüdenttiarWtotriel. 0hir (ei 
ben giften unb Qlm^iblen $aben bie fnotyellgen Anoden gar feine £6t>len 
ttnb nur bei ben 355geln flnb bie leiten äno^enjjjtylen jur Slufhaljme fcon 
2uft beftimmt. SBet ben ©Sugetyteren unb ÜRenfäen fommen nur toenige 
leere £no<#en$ö$lungen bor, im Stirnbein, Äettbein, Oberffeferfnod&en, 
im Aotf be$ (Eleganten unb an $8rnertragenben Spieren. 3n 93ejug auf 
bie Corner muf untergeben Kerben. 3)ie ber {Rinber, S^gen k. be* 
fielen nur au« J&ornfubfianj, bie ber «Sitföe aber finb e#te Jtno<$en. 

S)ad ©felett, @ertype, Jtno^engerfijl alö Krüger be3 ganzen £$ier$ 
f)at jur ©runbkge frete ben ölüdgrat, ber aus aneinanbergerei^ten SBfr* 
ton Befielt. 2ln btef? fugen fi$ born bie Stotf* , hinten bie @$toang« 
tno$en al$ moblficirte, vergrößerte unb erweiterte ober berfleinerte SBirbel 
an; jur ®eitt bie SN^en, toett&e S3ruft unb 3*au$ tote Steife bie 
Sonne umgeben , unb bie Jtno$en ber $8etoegung6glfeber, Sinne/ SBeme, 
Stoffen, glfigel. 

5Die erfle @£ur eines &no$engeriij}e0 ober einer SBirBelfaute jetgt 
fi$ in einer no# # unter ben giften fte^enben X$ierclaffe, ben «Serien, 
tiSmlic^ innerhalb bed treiben SlptereS ein langli$er äalffHft ; atiein ba 
er {einerlei 3"fammen$ang mit ben 2Ru8feln beS Saferes Jjat unb nur 
trte ein frember JÜhtyer 'erföeint, fann man ibn ni$t als eigentlichen 
Ano$en Begegnen. (Eben fo toenig bie Bmtgenbeine ber ©d^necfen. 

$a* äno$engeruß ift ein tounberbofler ar<$fteftontfö*me#antf<$er 
Stau, in ber (Rulje tin tote auf Säulen ru^enber Semmel , in ber Setoe* 
flimg tote bie funjrret<$fie SRafötne, in ber Jebe SBetoegung bur# bat 
möglt^ft einfa^fie SWittel erhielt tohrb. Sitte Anoden finb für bie 2ebenö* 
rreife beö StyiereS, bem fle angeboren, beregnet unb fo bef^ajfen unb in 
©elenfe berbunben, bafi mtttelji ber SRuMeln ber *Rerb üBeraH auf fle mit 
ber Äraft be* Debets toirfen fann. ßu btefetn Se^ufe finb bie Anoden 
an ben ©elenfen uteljr fnotyellg unb elafttfö unb toerben bie toetd&eren 
SRuöfeln in ber n8$jien SSerbinbung mit ben Änod&en bur$ jähere Se$* 
nen unterftfifct, bie fi(^ behalten toie Saue unb Jtetten Bei Hebung unb 
Haltung f^toerer Safien. 

©. ^cnjeS 9lattttfunbe m. . 3 



34 

3>te SBtrbelfäule unb baS innere £no$engerfifi bilbet fi$ guetft 
Bei ben giften aus. Sei ben niebrtgen f. g. änotyelfiföen tragt nur 
ein langet Änorjpel (chorda dorsalis) bie toagredjte Sinie beS in $&u* 
ien eingefrorenen (RüdemnarfS, n>elc$eS aflejett bie (Srunbllnie be* 
©eflalt bilbet. Sei ben $6$ern f. g. £nod&enftf#en bilbet fi<$ inner» 
$alb beS Jtnor^elS aflm8l)llg ber friere Anoden unb tifcttt fl$ bie 
chorda dorsalis nunmehr als SBtrbelfaule in einzelne SBirbel, toeldjje baS 
Wudenmarf umföltefien. 3njh?if<$en finb biefe einjelnen SBtrbel au% 
Bei ben fjityern griffen no$ meljr berfnotyett unb $ufammengeh?a$fen. 
SDaS ganje neue Äno^engeruji fkcft $ier no<$ in einem Jtnotyelgerüjt. 
5Det Äofcf fefet nur bie toagred&te Stnte ber SBtrbelfSule fort, beljnt fi# 
metft in ein langes Paul auS unb enthalt in ben flauen <$o$lungen 
fefneö no$ lodern unb jum 2$eil fnor^elrei^en Jtnod&engerüjleS nur 
toentg unb geseiltes «§irn mit ben 9ter*enaudlaufetn tnS ötudenmarf unb 
in bie (Sinnesorgane. 3n ben liefern gliebert fi$ ber äo$>f, toie in ben 
Otiten (Sau^grSten) bie SBirbelfaule; jene bienen junä<$ji sunt $uf* 
nehmen, biefe $ur 9lufben>aljrung ber @*>eife. (Sin fefteS 3ufammen^5ngen 
ber Otiten mit ber Sirbeifaule ftnbet fi$ inbefi nur bei ben ^öljertt 
giften, bei ben niebern fangen fie fi$ nur oben an ober bleiben frei, 
hinter ben liefern liegt jtrif^en Äofcf unb Sau<$ (eine Sruft fefclt ben 
Siföen) auf ieber ©elie beS $ijlereS eine Änotyetylatte, bie f. g. Jttemen« 
bede $um ©<$ufc ber Giemen. Sei ben J&ityern giften werben e$ biet 
I nöd&erne Sogen. 3m Uebrigen befielen alle (SrtremltÄten beS gifd&eS nur 
in Stoffen, b. f). fächerartig fl<$ auSbreitenben mit Rauten umgebenen 
®r8ten, bie an ber ffiurjel »on jiarfen SRuSfeln umgeben unb toerfnor* 
}>elt jum Xljeil mit bem innern Äno^engerüjt gufammen^fingen, jum $$ett 
meljr frei erfd&efnen. 3>aS erfte gilt öon ber jutoeilen feljr langen unb 
$o$en ölüdenfloffe, treibe aus ber chorda dorsalis tyeraorge^t, unb toon 
ber gefr$bnli$ mel)r ober weniger gabelnben ©^toanjfloffe. SDaS legiere 
toon ben Sruft* unb Sau^flo jfen. ' 

3n ben Slm^^ibien befefttgt fiel) baS änoc&engerüft no$ meljr unb 
gliebert fid& (außer bei ben (Belangen) jum erßenmat feitlt# im ©<$ul* 
tergerufi mit ben Sorberbeinen unb im Sedengerüfi mit ben hinter« 
Beinen. 2>er platte Äopf, bie lodere @<l)5belbilbung , bie Anotyeln unb 
<S$uw>en finb no$ ntc^t übernmnben , bod) $aben fl# bie 9Hw>en öer* 
ßarft. 2)aS ©<$ultergerfifi ift anfangs no$ fnotytig unb jufammen* 
jjängenb in brei 3luSfeu$fen, |baS Sedengerüji Ui mannen 9fat|i$ibien 



35 

ito$ gar m$t au&geBHbet. $o$ treten an ben ©ttebmafjen föon beutttdfr 
ber JDBerarmfno^en (humerus), He Selben Unterarntfno<#en (radius unb 
ulna), bie «öanbtour$elfno<&en (ossa carpi) unb gtngerfnp<$en (ossa 
metacarpi), fo feie ber J&üftfncd&en (femur) unb bie ©c&ienBeine (tibia 
unb fibula) mit ben 8fujjtourjelfno<$en (ossa tarsi) unb 3*$tnfno$en 
(ossa metatarsi) $eri>or. 

£)ie Sttwfyn ber 938get unterföetben fi$ bur# bie <§ärte fljrer <SuB» 
flau} unb bur$ t§re <§Q$tyeit. geft unb bo# jugUid& tet$t unb aufge* 
Hafen bienen fie bem Söget in ber Suft (eint Stiegen, fea8 Bei einer anbern 
ßonflruction unb größerer <5$n>ere nifyt mägli$ feäre. £>ie Aotffno$en 
Bitben in Reinerem {Raum bo$ einen $ö$er gefeöt6ten unb fejtgefölojfenen 
<&fyäM unb Beurfunben bantit eine $öl?ere Zierform, atd bie ber 2luty$i« 
Bien unb gifd&e fear. $>ie Senbenj be$ $$lere8 ge^t na$ toorn, ber 
©d&feanj tritt jurütf , bagegen be^nt fi# ber <§al8 {feif^en SBrujt unb 
Aotf au8 unb Brauet toeit inefjt SBirBel. 2lu# tritt $ier jum erftemnal 
bieSßruft ma<$tig Berfcor, gebe<ftbur$ ein Breited ©rujiBeln (stenrom), 
fealjrenb baö <S<$ultergerüft fl<$ §u gtugetfnoc$en entfaltet. 

SBei ben Saugetieren t^eitt man bie SBirBelfSute in fünf Steile, 
namtl<$ in bie «&al0», (Rüden*, £enben*, ÄreujBein* unb @#feanjfelrBel. 
4?at$fetrBel fommen bur<$ganglg felBji Bei fe$r tang^atflgen gieren, feie 
bie ©träfe, nur 7 öor (6 unb 9 firtb bie fettenden 2tu8nal)men). 3)a» 
gegen föfeanft bie 3afy ber üBrtgen SBlrBet Bei ben fcerföiebenen Xtyter* 
gattungen unb am meißen im ©d&wanje, ber fi$ infpfern Bei ben Sauge* 
toteren »erBStt, feie Beim SSogel ber £at$. 9Iu$ bie 3>armfortf8fce, bie 
Ouer* unb ©etenffortfSfce ber SBirBet Bieten fclete SJerfäfebenljeiten bar. 
(SBen fo bie Otiten, fofeofy^ bie fea$ren at* bie falfdfjen. Unter ben tefc* 
tern »erficht man fof$e, bie mit bem SrufiBein nicfct arttcutiren. 5Da8 
SBrufiBein, Bei ben SSJgetn Breit, ijt Bei ben Saugetieren meiji nur lang 
unb f$mat. 2>a« ©#ulter6latt (scapula) ift burdf) ba* ©<$tüffetBein 
(clavicula), feet<$e$ jeboc^ jufeeilen feljtt, mit bem 99rufi6em öerBunbeu 
unb feine 9tufjenfla#e bur<$ eine ©rate (spina) in jfeet glasen ge* 
trennt. 3>aö S&titn (pelvis) ift bem Stylt ber SBlrBetfSute angefügt, 
ben man Jtreu}« ober «^eiligenBein (os sacrum) nennt unb auö bem 
$uft*, 6lfc- unb ©d&amBein contyonirt, Bei ben ßetaceen aBer nur auf 
ein fßaar £no<$enrublmente rebucirt. $)ie SBorberBeine (Qlrme) unb £in« 
terBetne finb na# bemfelBen ©efefc nur mel)r auSgeBitbet, feie bie ber 
3foty$tBien, unb feerben nur Bei ben ßetaceen Bio jur aSerfümmerunj 



36 

«Bgefutjt. 3n bet 4?anb* unb ftuf?*, gflttfler- unb fle^niSilbitiig jeiflt 
fi# gtofie QScrf^ieben^eit , inbem bie Anoden 1>iet bie (ShrunMage ent* 
bebet fßt mußfulBfe ginget unb fc&atfe Ätaflen obet ffit tfuntye ©o$» 
Ten unb <&ufe bitben. £>ie g3etl8ngetung bet SBitbelfSute in @<$toanj* 
Mitteln fommt no$ Bei ben 9lffen bot, bie bo$ fonft betn SWenfd&en am 
uä^jlen fielen. 

3n bem ,fcno<$eugetüjt beö JCo^fd nähern fl# bie ©augetljtete atttnaf)* 
lig immet me$t bem 9Wenf<$en, ni<#t nut inbem e$ bet Otöjje, ©^toete, 
SBotbung unb fc&arfern innetn S^cflung bet J&irnmafle bient, fonbetn* 
namentlich au% in ben Oeffnungen fut bie ©InneSotgane (9tuge, ©!jt, 
Olafe, IDtwtb), toobut<$ ba8 tfyetiföe 9(ntltfc atfmS^ltg bem menf<$li$en 
5$nli$ toitb. 3m Qlflgemeinen <$ataftetifitt bie meinen Jätete no<$ eine 
ffad^e ©tfrne, ein fleinet 33otbetfo£f, wogegen ffe einen triel fWrfetn 
J&tntetfo}>f tjaben. £>et $tntetf$Sbel fft <mx$ biet, metji öettoad&fenen 
Stnofyn (ossa oeeipitalia) jufammengefefct, eben fo bie ®$Kifegegenb au$ 
biet Anoden, bann bet botbete <S$abef au$ jtvei ©geltet* unb jiret 
Stirnbeinen, ßtoifäm biefen finben fid& abet no$ 33etbinbung8gflebet, 
ba« Äettbein, Stttföenföeitetbetn , ©iebbein, fobann bie ba$ ®efi$t bil- 
benben Olafen*, 9Ruf<$et*, ffiomet*, Sutanen*, 3o#*, Äfefet*, (Säumen* 
unb Sangenbeine. 

fflxwktin, JUtfd) tmfc fttt 

9lHe$ Steffi befielt au$ aRuSfefn, bet 3Ru$fet abet ift ein Sünbet, 
jufammengefefct au8 bieten SBuäfelfaben obet gafetn, unb biefe finb tuie* 
bet nut an einanbet geteilte t^tetifäe S^Utn, ^etbotgegangen au$ bem 
»tute. 5Dal)et ifl: ba$ glelfdfr Ui toet§btüttgen Spieren ebenfalls toetf) 
unb bet rottyblütf gen rot$. 3m 8fleif<$ iji biet (Stitfftoff enthalten , ber 
toenigftenS bei fcftanjenfrefienben Rieten nfd&t a\\$ bet SPffanjenna^tung 
fommt, batjet nut bur<$ ben 9ltt)em in« SBlut gelangt fft. <Da$ ftleifdfr 
toitb toie bet flno^en bietet unb hättet mit bem Qlttet unb mit ber 
$ötjetn SnümdlungSfhtfe bet Styete. 

3n bet homogenen but$ff$tigen OaHettmaffe bet Snfufotien ift nur 
eine $ufammen$leljenbe SBetoegung (ßonttactllitat) toatjtjunetymen, abet no<^ 
fein einjetnet 3ttu$fef &u untetföetben. 01ur Ui ben Ötöbettljferd&en, din^ 
getoeibetoütmetn unb bei ben Spotten, beten Saugarme fetyt ftaxt finb^ 



37 

(attn man au$ f<$on bie elnjefoen fabenarttgen 3Butf du fe$en } befigTeid^eit 
Set bett SRebufen ein jart ausgebreitete* *Refc folget gaben. S^fammen* 
gefegte unb bitter an einanber liegenbe 3Hu3feJf<$t<$ten fomtnen erjt Bet 
ben <S<#inobermen (©eefternen, Seeigeln) s>or, in ftarlen Sänbern aber fdjou 
in SBürmern unb Staunen, benen ba&er $äuftg tint erftountt#e SRuSfet* 
Iraft tmoofytt. 2lu$ bie SWufd&etn Ijaben flatfe ©d&llejjmuöWn, um Hjre 
©dfrate ju f$lte£en unb über$auj>t totet SWuSfeln. 9io$ auSgebttbeter tfl 
ba* aRuflWfyfiem ber (Stuftoceen, ©ginnen, 3nfeften, trett biefe Spiere auf 
bie ntattntgfad&jie Seife fi$ belegen unb oft ungläubige straft ent* 
toideln. 

5Der 3Ru8fet iji, tofe Bemerkt, aus fe$r feinen gäben $ufammen* 
gefegt , gfei#fam tote eine @#nur jufammengebreljt. SKan finbet {eben 
gaben unter fc^arfern aTOifrofco^en immer trieber geseilt unb $at bie 
le|te Rettung no# ni$t auSgemttteft. <Darin ift bie Siegfamfett unb 
©ajiicttät beö 2Hu$fel$ begrunbet, tote fie notywenbtg ift, um einerfeit« 
j?otn Herten au«, ben fie berührt, ben Qtnfiof gu jeber im ffiillen ober 
3nfltnft beö $$iere8 Uegenben Setoegung ju empfangen, anbrerfeltg einen 
mec$anif#en 3>rud auf bett Anoden auSjuüben, tyn mittelß ber &ä$en 
(Seinen gu tyeben ober surüdjuljalten unb na$ aufien fyn auf bie man* 
nigfa^fxe SBeife ju agiren ober ju reagiren. Sei ben giften j. 93. Iji 
ber Jpaffive Selb mit regelmäßigen <5$i$ten toenlg beweglicher 3Ru8* 
fein (eines bekanntlich fet)r ftynuuf tyaftcn gteiföeö) umgeben unb nur 
bie 3Wu8feln ber jur Bewegung beftlmmten gtoffen finb fiärfer unb be* 
toegtt$er. ©et ben Sögein finb bie a»u8feln wie bie Anoden, bi$t* 
gebrängt unb fefh Sei ben (Säugetieren balb utetyr Jpafffo glet$ ben 
giften alö (Sfifieifö, balb me$r jä$e unb beweglich wie bei ben' Vögeln. 
(Sin mittleres 3Baafj in $armontfd&en Sertyältnljfen fommt au$ tyler erft 
bem ÜJttenföen }u. Sei gieren, bie auf eine befonbere Menöweife an* 
getotefen finb, »erben au# bie SKuöfetn befonberer Organe befonberS ftarf 
entrotäelt, fo J. S. beim Seutelttyler bie Sau$mu8feln, beim «Safen bie 
SWuöfeln ber Seine, iti 3nfeften unb Sogein bie ber Sruft unb ber glu* 
gel, bei ben Qlffen bie ber «§änbe unb güjje je. 

Um bie mannigfaltigen Setregungen ju erleichtern, finb föon 
bie SRuSfelfäben urft>rungli<$ M einigen Spieren anber* geformt. Sei 
ben meiften finb e8 einfache gäben, M einigen aber geigen fi$ Herten« 
fd&nurartige änod&en unb gäben, unb anbere finb ringförmig (bei ben 
Sägern) ober spiralförmig (beim Slutegel) gewunben. ©obatm wirb bie 



88 

^annfraft unb ber ©rutf ber SMurtetn rermeljrt bur<$ bie gegenfetttge 
Sage ber ©ünbet. «Sie rerftarfen ff$ $ter bur# parallele @$t$tung, bort 
toteber bur$ eine förJge ©egenfleflung , bur$ DuerbSnber ober bttr$ 
tfreujung. (S8 fommen au$ ercentriföe unb gefieberte 9lu«fha$tungen bet 
SWuMetn »or, toobur$ fle fl# gegenfettig fefter in einanber fügen. $)te 
funjtret^jten SRuMetgebitbe fommen in ber (Regel ba fcor, too eine com* 
fcttelrtere SBetoegung, j. ©. im Sluge, ober ein feinere« Saften erforbertf($ 
tfi, $. 39. in ben Stngerfrtyen. 2)ie einfachen @$t$tungen unb grib* 
ften 3Jto8fetn finben fi$ ror, too bie toenigfte Setregung nötytg, ber JWt- 
H>er am meinen \>affit> tfh «§ier fammetn fl<§ bann gleffd&maffen an, bie 
am bejten jur @$>effe t anberer Spiere unb ber 9Äeftf<$en bienen. S)er 3Ru8fet 
fjt mfttetji ber jä$en «Seinen an ben J?no$en befeftfgt, um benfetben be* 
quem in SBetoegung ju fefcen. SMe ©e$ne tft ein in ben Jtnorpel fiber* 
ge1)enber, juiretten fogar f<#on rerfnö^erter URuSfet. 9lber e§ taufen 
au$ breite, bur# l$re toeifie garte rom rotten Öfteifd^ tef$t erfennbaje 
@e§nenflä<$en mitten bur<$ bie 3Ru8fetf<$f$ten, um ju tyrer QBefefHgung 
tetjutragen. 

£>ie ßontractitttat be8 SHuSfet« ift bebtngt bur<$ feine SrritabllMt, 
b. f). er jtetyt fi^ nur jufammen, fofern er rom CWerren berührt tolrb. 
3n biefer 3ufatnmengie^ung unb 3Bieberau8be1)nung beruht aOe 3Ru3fet« 
traft, man mag nun eine SBetoegung jbeg 3)rudfe8, Stofie«, 2lbtoe$ren* 
$tnto8rt§, ober eine be3 S^«*/ 3"ffidH?aßen3 K - $erit>5rt« ma^en. Sn 
ber SBe^fetwirfung jtoifd&en «Her* unb SHuöfet if* übrigen« no$ ffiieW 
®e§etmnif. fflirft er btoS med&anifö? ober au% <$emff<$? 18ei ber (Sr* 
regung beö SWuMetö bur$ ben Ferren totrft in ber Sieget ber Hofe ©tfle 
im 4?ttn. ©n (Sebanfe, ein Sntfölufi unb ber rom «§trn auötaufenbe 
*Rert>enfaben betoegt ben SMuSfet ober ba8 (Stieb, baS man beiregen tritt. 
(Sine 9lu$na1)me ma$en inbeff bie SDtuöfelbeteegungen, bie bem innem 
SSerbauungSfcrojeffe bienen unb bie trtt ni$t rom $frn au* eigenwillig ju 
beftimmen $aben. $ie SJerbauung, ber •öerjfd&tag, fo trte au$ bie SRutfet* 
ienjegung im @<$laf ff* bur$ ein toeffeS (Sefefc unferm SBitten entjogen. 

SWan unterfd^eibet im t^leriföen UtiU befonbere 99eug* unb ®tre<fr 
mudfetn, bie rorjugdtreife jum SBeugen ober iura 3(udfheden bienen. Sie 
flnb fiberatt (gtei$ ben Ano$en) fo angebra^t, baf bie KBirfung mit ben 
einfa^ften ÜRittetn erteilt toirb. 3n ber 3Re$anif ber WlutUln, tvttyt 
bie ber &no$en ergjnjt, liegen bie Urbitber für alte Steige unferer 
£unßme$anlt. 



39 

Weben bem fflelfdje (SBuSfel) Begegnet und im t$iertfd&en Seifee fiberall 
ba8 gfett, toeld&e« ebenfalls aut bem Salute au«geföieben ift unb an beffen 
Serettung i>feflef#t bfe SJeber einen befonbern Slntljetl f)at <5* iß immer 
geistig ober toetf , me$r ber urfrrfiuglid&en t$ierif$en (Ballert unb bem 
Änotyel unb Änod&en, als bem ©tot unb SWuöfel fi^nlidfr. Studfr fd^eint 
e& nodfr gettiffermafien ben Urfd&leim ju vertreten, fofern e$ überall im 
Selbe ergSn&enb auftritt/ bie gfetföen ben neugebllbeten Organen übrig 
geladenen £udfen auffüllt, bie ©eftatt babur$ abrunbet unb überbfefj au<$ 
at$ (Surrogat ber Währung $u neuer ©lutbilbung btent, too e8 an Süßerer 
9ia$rung fe$lt. SBenn au$ baS gfett o$ne gtoeifel ber gehäufte, au* 
bem ©tat au«gef<$iebene, im 9t$em nid§t ausgeatmete, fonbern fan Selbe 
abgelagerte Äo^lenfioff iß, t»on bem man glauben foflte, er müfjte ent* 
fernt toerben, fo tyat er bo<$ ni<$t bie ©ebeutung unb ©efHmmung eine* 
bem t$fertf<$en geben unnfi| geworbenen fltefie*, fonbertt eS too$nt tym 
no$ ettoaö öon ber ©ebeutung unb ©efitmmung be« t$ierifd&en Urföteimt 
bei, unb mit reifer «bfid&t ift bem ©tote uorgefd&rteben 4 biefen gettfloff 
au8$uf#efben unb befonber« innerhalb be8 getbe« abzulagern, bamit er 
als ©orrat$ in ber SRotb biene, um bie SRaljrung ju erfefcen. ©et eint* 
gen Spieren Ift bie gettablagerung fefcr auffallenb, \. ©. in ben ©urteilt 
be* Jtameel« unb ©ifonS, in ben 8fettf$tt>Sn$en ber mtttelaflatifd&en ©$afe. 
$iefe Spiere muffen gutuetlen in 2Bufien ober rauher 3a$re3$eit langt 
fymgern, aber fie ge$ren fcon tyrem eigenen gett, tua* man beutli# fle^t, 
inbem bie gettntflbung einffatft. 9lud& ber ©Sr je$rt n>8$renb feine» 
ffiinierfölafS Dom eignen gett. 

2>a* ftttt, al« ün no$ bem Urfd&leim »erftanbter «Stoff, foielt au$ 
eine Hauptrolle Ui ber ©Übung ber SRtldfc , in toeld&er , als ber erfien 
Wahrung «Reugeborner, ff$ gleid&fam ber etnfad&fte Urfioff toieberfalt. 
«udfr i^n dfraraftertfirt bie toeifje garbe. 911* frectfif^ t$ierif#er Stoff 
ijt ferner baß fytt bie nottjtoenbige (grgänjung beS bem £$ier jur 9to$* 
rung bienenben ©flan$enftoffa. 0&ne auö bem $$ier felbfi $injutretenbe* 
Seit toürbe bie ©erbauung.beö ®rafe* bem fltinbe fo unbequem ftyn, toie 
und An Salat o$ne Del, ein (Semufe o$ne ©utter. SBenn ivir enbli# 
aua) baS ^irn «oll gett flnben, fo erflfirt f!# bied ebenfallfl au« ber 
aflgemetnften IBebeutung beS gfettft als be^enigen au« bem ©tut reprobu* 
cirten ©toffS, ber bem Urfdßleim am meiften «erlaubt if* unb bie f)b$ftt 
vrganifd^e Qnttotdftung im 92er^en nod^ unmittelbar an bafl $rimitibe 
beS ^ierö anfnu>ft. 



40 

3n ber ffettBKbung ff* großer ffie$fel. 3>a* Xfytt tohb erftaunU$ 
fönell fett unb magert eBen fo fönen nrieber aB. 9M#t* ifl fo jerfefcBar 
unb »erbrennti$ als SJett, e« trägt olfo o^nc ßtreifel alel Bei $u ben 
3erfe|ungen im 33erbauung$* unb Sltftnunfjfyrojef. ffia^rf^einlidfr _ju 
Beiben unb nt$t Bio«, tote man eine Bettlang annahm, gum lefetem. 
UBie toeit e* ins *Wert>enleBen eingreift , ift no$ nie erfannt toorben. 

<g* toiberforföt ber ffiei«$elt, mit ber in ber Natur verriebene 
3tt»e<fe bur# bafFelBe ÜRlttel erreicht werben, bur$aua-ni<$t, tomn ttrir 
ftnben, baff baß gett, tt?51jrenb e8 elnerfeltö no# ben ttjterlföen Urftoff 
re^räfentirt, anbrerfeitö eine 9lrt öon (Srcrement ifl unb namentli<$ alt 
ein tobtet 3lu0f$etbung$fioff baö ©tut aerlajfen mujj, um e$ gletd&fant 
ju reinigen unb ju feiner SBeßimmung ju Befangen, inbem e8 t$m feinen 
UeBerffaj? an Äo$len* unb SBafferfloff entgleit. $er 3Öe#fel in ber 
gfettBilbung , fofern baS gett Balb alö SluSfd&elbung im JWtyer fi«$ an« 
tjSuft, Balb lieber als (grgfinjungflßoff bie 9ia$rung erfefct, ^at einige 
S3ertt>anbtf#aft mit ben groSen elef triften unb SÖafferbantyfprojejfen in 
ber Suft. Sie bort baS ®lei*getoi<$t im SBlute bur$ 9tu«f<$etbung unb 
SBieberaufnaBme beS gettS $ergeftellt tolrb, fo Ijter baS ®lei$getot<$t 
in ber guft bur$ 9tu$f<$etbung unb 3Öieberaufna$me von ©ajfer. 

SDa* gett ergSnjt ben üRu*fel in ber ÜRe^antf beS Selbes. (SS 
ma$t bie ©elenfe gefömeibig, eS f<$tt>ä#t bur# feine elaßtföe Stta$gte* 
Bigfett ben 5Drucf auf 3Ru$feln unb Anoden. (SS entölt feine 9iertoen, 
entyftnbet baljer au$ feinen @<$merj. 9Benn j. SB. bie gufjfoljle beS 
SWenfd&en ni$t gett unter ber J&aut $5tte, toa« f[<$ Bei Jebein £)ru<f 
eines ©tetnS k. von unten lei$t tterföfeBt unb na<$giBt unb feine 
(gmpfinbung $at, fo nmrbe und lebet 6 abritt, ben wir Barfuß tljun, 
fömerjen mfiffen. £)a8 gett füllt üBeraH bie jtrlf^ea anbern Organen 
fiBrig geladenen Süden auS unb trägt toefentli<$ bagu Bei, inbem eS fl($ 
jnuföen SMuSfeln unb $aut legt, bie ©lieber aBjurunben. 3«glei<$ Ijält 
eS, »eil eS ein f$le$ter SBarmeleiter ift, bie SBSrme im Selbe jufammen. 

/Da« gett ber Safere ifl uerföteben na# feiner Sagerung, tote na$ 
feiner ©ef<$affen$elt. SBalb flnbet eS fi<§, mie in ben f$on ermahnten 
fßuddn unb @<$tt>5n$en ober toie im Snnern ber Staunen (benen eS alt 
SSorratlj unb ©toff ju ben neuen $5utungen unb SBernanblungen bient) 
in einem Jtlutttyen beifammen, Balb verteilt eS {{$ me^r bur$ alle 
® lieber. SBei ben Setaceen iß eS fliiffiger ^^ran, Bei ben dlinbern n>irb 
eS faß fo 1)art toie 3Ba$Ü. 



41 

(59 tfylU mit bem £arj in JBffonjen bte letzte »erbtenulid&fett,*) 
f)at aber für baö tyieriföe Seien eine toett totere SBebeutung, al9 ba* 
4>ar$ für ba$ .fcegetatloe. 

10. 

Ute tl)ierifd)e <0aut 

9to ben niebrfgfien 3nfuforien tft eine Trennung ber $aut öom 
übrigen gallertartigen Jtörjper no$ nf <$t n>a$rjune$men , alle* fd&eint eine 
homogene SRaffe $u fe^n. SBei ben $ityeren unterfd&eibet man bte £aut 
unb au$ feine ^ardfcen (Milien) baran. Sto ber toefd&en $aut ber $o* 
ty^en, bte trieber ganj mit bem gallertartigen Äoriper nur eine CTOaffe ju 
bttben fd&etnt, ertennt man bo# eigent$ümU$e f. g. Sfceffelorgane, Heine 
SBläö^en, bte bei ber SBerityrung em})finblid& brennen, nl$t £aare, fon* 
bern bte erfte Qlnlage t>on Prüfen. Cbenfo bei ben ÜÄebufen. £Bon bie« 
fen garten <&autbllbungen unterfd&efben fi# fobann auffaßenb bie garten 
Scalen ber SWufdjjeln, bie ni$t burd&auö falf artige 3lu8f<$tt>i$ungen beö 
f. g. 3Hantel3 (beö bie Innern Organe beö Safere* um^üttenben SWudfel* 
getoebeö), fonbem au$ bur$ Anlagerung beö im SBaffet enthaltenen 
JtalH auf ber 5lufjenfeite tolrflidj (Stein finb. 33ei ben metfien <S#necfett 
iebo$, tote bei ben ©eejiernen, Seeigeln unb ßrufiaeeen ift bie tjarte 
€$ale reined $robuct ber 9lu0f#tt>tfcung. 3$nen reiben fi$ bie jfi^en 
Seber^aute ber (Sjprlfctoürmer O£elot$urten), Rinnen, unb bte «§orn$8ute 
ber Snfeften an. 5Der (Stoff, auö bem alle biefe £aute gemad&t finb, 
nrirb 6$ it ine genannt unb tfi bem (Stoff ber $ol$fafer 8$nlid&. 8t 
fcer^alt fl<£ überljau^t tote bie SKembran jum Sntyalt ober Jtern ber Ur* 
$elle. $>le £aut Ijort nie auf, biefen urforünglid&en ßljarafter gu be- 
$au*>ten. 3>ie (Sljitlne erfd&elnt aber mobificirt, mit Statt »erbunben unb 
jerbred&ltdfr in ben Jtreb6f$alen, mit Seim fcerbunben unb jalj in ben 
£eber* unb «öorntyauten ber Snfeften. SBgl. öon ©tebolb, &ergtet#enbe 



*) 3Me f. g. ©elbftoerbrennung fommt »or Bei fcr)r fetten Sßerfonen, bie ju* 
flleid& fd)on alt unb m ben metfien Organen audgetrotfnet finb. SBenn fold&e 
$erfonen fld& bem ^Branntwein ergeben, fo Werben fte nadj unb nad^ ganj von 
Sllcoljol burd&brungen, ber faß allein mit %ttt in SBerftbrung, toenn er ftd^ giü 
fällig enfyunbet, baö gett nritentgunbet unb eine fönelle Verbrennung beö gangen 
SRenfd&en herbeiführt. Sgl. 3- aWutterö «rd&w LXIV. 



Ü 

9fnatomie <S. 420. JDtefe $aut nimmt juglel# für baö £$ier ben Jtno^en« 
$ataftet an unb erfe^t but# ba« äufkte J&otngetüft baß innere Anoden* 
gerüfl. ffiaö Bei ben ljol)eten mit äno$en Begabten Rieten bie Stilen, 
baß finb Bei ben (Stufiaceen unb Snfeften bie fieibtfngel; toa8 Bei ienen 
bie 06et*» unb Untetföenfel, gujj- unb 3d}*nfno<$en, baö Bei biefen bie 
entfoted&enben ©liebet bet tjornföalfgen güfje. 

SBenn fi$ neben bem Innern Änod&enffelett no<$ äußere föaten« unb 
kornartige $5ute finben, fo finb bie leiteten bo$ nie fo l)att, tüte bie 
bet Stufiaceen unb 3nfef im, unb immer mit einet tt>trf(i$en ^aut toe** 
Bunben. CRur bie ©d&ilbftoten $aben eine fel)t $arte <S$aU, toett fle 
gXei<^ ben JtteBfen an Altenteilen Ufetn leben unb in bet SBtanbung 
unfanften SBerüljtungen au8gefefct finb , aber au$ tljte @$ale ifl nut bet 
eigentlichen «fcaut aufgefegt. 5Die 6$uM>en bet giföe, Schlangen, (5ibe$fett 
ftecfen in bet $avit (cutis) unb finb fcon einet feinen $ortfe$ung betfelBen 
überwogen, glei<$fam fcon itjt eingefaßt. Unb eben fo fteäen bie gebern 
bet Söget unb bie J&aate bet ©augettjiete in einet meinen «&aut. 

SDlefe allgemeine Bei ben treten Spieren tr>ic Beim SRenföen fcot* 
fommenbe ^aut Befielt a\i$ mehreren Sagen, n$mlt$ 1) bie Oberhaut 
(epidermis), bie fi$ m$ oben in Heine <5$üw<$en abl5$t unb fcon 
unten $et immet triebet au0 bem SBlut ergänzt, 2) ba* <5$leimne$ (rete 
mucosum) au$ bie 9Ratyigl?i'f<$e @<$leimljaut genannt, unb 3) bie gebet* 
fyaut (cutis obet corium), als bie buffte, toon fielen feinen SBlutgefSffen 
bur<$jogen. 3n f$t fiecfen bie flefnen gettbtüfen, au& benen fid& bie 
<$aarfeime entlief ein, unb bie $oren unb <&$fteifjl8$et, bie but$ bie 
Oberhaut bur^btingen. allein bie SBefd&affen^ett biefet ^>autbefianbt^eiU 
unb tljt SSettyaltnijj ju einanbet ifl; fetyt betrieben. 

£>le (S^ibetmid ifl, too fie ni$t bur<§ <&%aU obet $otn ganj et« 
fefct toitb, am bünnfien, glei$fam ein tegelmfifiigel ©ttafcen^ffaftet fcon 
überaus fleinenS^en. Unb bo$ fann au<§ fie, o$ne etgentli# ju #otn 
}u toetben , bo$ ju biefen <S#toielen anf^ftefleu j. 33. an ben gufjfotjlen 
totelet $§iete, an ben Änfeen bet tfameele, am fallen «§intetn bet 9lffen. 
£)ie SSetbitfung f)at f)ux ben3n>e<f, ben Spieren ba$ ©eben, Tineen unb 
©ifcen ju erlei^tern. 9lm (Eleganten unb SRaö^otn ifi bie (S^ibetmid 
über ben ganjen Äöt^et Don biefet $täe unb föhrieligen SÖeföaffentjeit. 
ffigl. @tannfu«, *etglei<$enbe Qlnatomie <S. 369. (SBen fo fcetföieben an 
£>i(fe, lebetartiger 3^ig!eit obet f$h>ammiget ffieia^e ifl bie Sutid. 9bn 



43 
OTenfd&en erreicht bic «öout tyr 3beal bet Otfitte, {Reinheit unb Gtatyfin* 

Se$r merfofirbig tfi bie £aut ber glatten 9fan>tyBien, gletd&fam in 
ber OTitte fteBenb gtt>if#en ber gallertartigen Snfuforte unb bem gRenfd&en, 
bem nfebrigflen unb bem f) Jollen ®ef$ö*>f , tmb tfon Beiben getrennt (jter 
bur<$ bie (Sd&alen* unb äruften», bort bur<$ bf e @d&uM>en* , geber* unb 
$Pelgtyiere. 3n biefer 3folirung geigt bie <&aut ber glatten StatyljiBten 
eine auffaflenbe SeBenbigfeft unb SBSttgfeft, tote man fie Bei anbern 
gieren ntd&t toieberfbtbet. $>fe /Drufentljatigfeit unter ber $aut unb 
bur$ bie J&flut tynburd&, ba« 9tu0fd&u>!fcen, fommt nirgenbd in fo großem 
SWaafje »or, tvie Bei ben Broten, unb ba$ garBenfoiel ber «§aut nirgenbfl 
fo hronber&ofl als Beim Chamäleon. £>te £aut biefe* $$te* übertrifft 
fogar no$ bie beö 2Renf<$en in tyrer gSljigfeft gu errötBen unb gu er» 
Blaffen unb mannigfache Stimmungen unb (Smvfinbungen au$gubrfi<fen. 
9ta% ben neueften Unterfud&ungen (bon ®er*>ai8 in SroföelS 9lr#to 1849 
®. 56) liegt unter ber (gpibermi« be$ g^amSteon« ein rätselhafter gar- 
Befloff (Pigment) , ber na<$ Umfiänben in bie <g*>fbermfS eintritt ober 
fi$ lieber gurfitfgieljt unb gtoar nid&t in einem regelmäßigen 93or* ober 
(Rücffd&reiten, fonbern in ben mannigfachen gormen, in Q3üf<$eln, gledfen, 
glammen jc, gutoeilen au$ in ganger SKaffc. (SBen fo fcerfd&ieben tote 
biefe gormen finb auä) bie garBen ber unter ber $aut foielenben SWaffe. 
©te rid&tet fi<$ nSmlf<$ 1) nad& ber Umgebung unb Riegelt bie garBe 
berfelBen, ba$ Xfytx fttrb grün unter grünem £auBe, grau unter grauen 
Steinen , Braun unter <$olg n. , 2) nad& ber ®emüt$3fHmmung unb bem 
@efunb$eit0}ufianbe, inbem eö bur<$ alle garBen bed (Regenbogen* aB* 
fre$felt/ Je na$bem e8 gefunb ober franf, hungrig ober fatt iß, Qlngft 
$at ober fl# freut k. Sflaty tjertoanbt mit biefem rätselhaften Pigment 
be* ßtyamSleon f$eint ba& electrifdfce Organ liberaK unter ber <§aut be* 
3tttertoel8 (malapterurus electricus), baS gleite nur am <5$frange be§ 
SitteraatÖ (gymnotus electricus) unb am Jtotf beö QittmtfynS (torpedo.) 
JDiefe Spiere finb namltd? mie (Sfectrifirmafgtnen gelaben unb (önnen elec* 
trtfd&e @$Wge fcerfefcen, baö erftgenannte $1)ier mit jebem Stjeil beö Stör* 
$er$, bie anbefn nur mit bem @d&n>ang ober Jtotf. 3)ie oBen genannten 
SGeffelorgane ta 9M9*>en unb SWebufen enthalten eine fi$nlid&e, jebe bamit 
in SBerütyrung fommenbe $erfon berlefcenbe 3ht*fd&elbung, bie Jebodfr fd&on 
mefyr au$ Prüfen $ert>orgugeljen fd^eint. 

S)ie Srfifen finb HBerffiitten eine« audgufd^eibenben Stoffft unb öffnen 



44 

{!$ enttoeber tntoenbtg tm Selbe , reit bie 3Bau$fvel$elbrfife in ben Sarai 
ober it>ic bie Se6er in bie ©ade, bie Vieren in bie ©lafe, ober na$ 
aufien, ioie bie SKtl^britfen in ber SBrufl, bie $$r5nenbrüfe ImSluge, bie 
£>$renf#maljbrüfe int £)$r, bie #ifambrüfe in ber 91% be« 2lfter* k. 
immer in ber fiufjern #aut. 9lm geto5$nli$fien finb bie Sett* ober Xatg« 
brüfen, in benen bie $aare kmtrgetn, femer bie @$toeif?ti>$er ober bie 
f. 9. ^erünjc'f^en tmoenbfg $o$ten ©piratfSben, bur# treibe ber @$feeifj 
au$ ben SBtutgefaffen na$ äugen fi<$ ergießt. (Snbti$ bie $oren ober 
@augl6$er, bur<$ freiere ber Äorper au* ber Äuft ober bem SBaffer 
frembe Stoffe elnfaugt, ttnb bie in gehnfien Satten ben SRunb erfefceu. 
£Raljrung$fioffe , ^eilfioffe, Särbejloffe, bur<$ bie $oren aufgenommen, 
lotrfen im Jtfttyer, trenn au$ in viel geringerem SRaafje al* bie auf beut 
geft5$nli$en CRatyrungdtoege eingenommenen.*) 

3n ber {Reget tvafy&t bie £aut mit bem Ztytx unb be$nt fi$ Leiter 
au$, toenn eö größer toirb. Alfter föon (ei mehreren Snfuforien ptafet 
bie erfle <§aut unb fommen neue junge Sljiere berfelben Slrt barunter 
Ijeröor. 93on ben (Srußaceen unb ©fangen toirb bie «&aut ia^rli^, 
toon ben Staupen fe$r oft na$ einanber abgelegt. £)a£ Käufern ber, 
Sfögel, bie bitfere SBepetjung ber (Säugetiere im SBinter unb bie feieber 
letztere im kommet, unb enbtidj au$ no<$ ba* Ja§rtl<$e Stbtoerfen ber 
Corner Beim mämilt$en $irf<$ finb bie legten (Spuren biefer Lautungen 
(ei ben $6$eren Spieren. Snbefl gebort baju ioefiigßenö annätyernb au$ 
no# baö unmerfli$e 9tbf<$uWen ber ÜRenfd&en^aut. — £)ie ©afltcitSt 
ber $aut betolrft, bafl fle ben Körper in ber Sieget glatt umfoannt, aber 
toenn im 9Hter baö Sett fätofnbet, ber aJto«fet magert, jieljft fi<$ bie 
4?aut ni#t lieber jufammen, fonbern tolrft Satten ober runjett fi$. 
Sei ^^ieren, fo lote an einigen ©teilen au$ be$ menf$ti$en äörper«, 
finb Satten au$ f$on in ber 3ugenb fcortyanben , namentti$ an ben ®e* 
tenf en , treit $ler bie <$aut immeüo%enb batb an*, Batb abgewannt toirb. 

8Bir betrauten nun bie (Srtoeiterung unb SBerljartung ber $aut in 
©puppen, Sebern unb paaren. 9lbgefe$en öon ben feinen Stimmer« 
$ar$en (Sltien) ber 3nfuforten, bie meljr Anfänge fcon ©liebern, %uf)U 
fSben, ober Firmen unb Seinen finb/ $a6en atte t$ierif$e ©d&uppen, Sebern 



*) Stü^tige Oete bnw$bringen uon ben $oren au* ben Jtätyer am raföeßeit. 
(Sin toentg Terpentinöl auf bie #anb gerieben bringt bur$ bie $oren gtei$ eht 
unb tyeitt Binnen feenigen Minuten bem Urin einen £8eii$engeru$ mit 



45 

unb «§aare junSdJfi bie QBefitmmung, n?ie bte ä$nlt<$en 0Hnbenf<$uWen, 
©ornen ttnb $aare ber $flan$en, namli$ ffe bienen jum ©d&ufc nadfr 
außen gegen 9Mffe, Jtfifte, /Drutf unb feinblid&e Angriffe. 3t?te gönn 
ifl ftet* gtoedtmSjHg unb cntf^ric^t bem Clement, in toel$em ba* £$ler 
leBt, unb bem befonbern SJebfirfntffe feiner ©attung. S)ie @><$uj>!|pen bed 
&tf$e$ finb mit einer fd&leimigen «@aut bebedft unb liegen glatt an, um 
bem Spiere, inbem fle eö bur<$ f$re J&fitte föfifcen, $uglet$ ba8 ©leiten 
bur$ bie glutlj gu erteiltem. 5Dte grebern beö SSogelö , toer$Sttntf?mäf ig 
ffaxt, um bad $$ier }u fd&u|en, finb $o$l, um iljm baß fliegen ju 
erteiltem , unb gefiebert , um tüte ein @egel ben SBinb $u gewinnen. 
3)ie «&aare ber meinen Säugetiere fcerbid&ten unb verlängern fid& im 
SBinter, um bie JKlte abgalten. Sie werben Bei einigen fonfl toeljr* 
fofen Spieren gu ©tadeln, bie fljnen jur SBerttyeibigung bienen. 3n 
mannen Raffen ifl bl$te« $aar bem Spiere an fi$ föefntar unnüfc, 
bann aber um fo nfifclfd&er für ben SWenfd&en. So beim Sd&afe, beffen 
bld&tefie unb feinde ffiofle übrigens fd&on $ru$t einer bie Sftatur fleigern* 
ben Gultur ifl. 

SMe Sd&ti^en bilben ben Uebergang von ben Scalen jum «$aar. 
3#re Sd&iri&eit befielt in ber 5lrt , frie fie fl# an einanber reiben ober 
über einanber legen unb in ber (Slätte unb ©Regelung, S* ®- an *> er 
frönen S^iegelfartfe. JDfe Sfifdfcfd&uwe ifl f$5n confhuirt, ein bur<$* 
fld&tige«, me$r tjorn* all fno<$enatttge$ Statt, in ®r5j?e unb Sonn fetjr 
toerf$teben. 3n£gemein erföefnt fie enttoeber concentrif$ ober parallel 
gefurzt unb oft fe$r f$8n gejeid&net, tote banne, ganj fclatt gebrfidfte 
3Wuf<$elf<$alen. Sgl. 3o$. SRöHer« «rd&i* 1841 CCIX. f. 3le$nltd& 
fhtb au<$ bie S<$uwen ber Stm^lbfen, aber toieber gang anber* bie nur 
mit einem stiele ber 4?orn$aut angehefteten unb jiegelarttg aufgelegten 
Sd&uW>en ber S$metterllng3|fuget. «Die Äraflen unb £o$H)8rner ber 
Sfögel unb Saugetiere, ja no<$ bie ginger- unb Setyennägel ber 3Ken* 
fd&en finb al0 dtefle von Sd^u^en ober von einem äußern <§ornffelett 
}u betrauten. 

3>ie Bfeber fallt föon unter ben begriff beS «&aare0, iß nur tin 
$o$le6 «&aar, beim fie ttmrgelt tvie ba$ «©aar jtotebelarttg in einer $alg* 
brufe ber dutiö. 9tu$ toä<$3t auö biefer garten geberrrutjet guerfi nur 
ein gtauijt, ober eine toei$e£une (pluma) tote toeid&e SBoflie , unb bann 
erfi eine eigentlld&e gebet (penna) mit einem Ijotylen Ätele, ber fid& in 
einen 6$aft verlängert unb juf^t^t unb gu Selben Seiten gefiebert bie 



' 



46 

geberfa^ne Bilbet. JDer Planta bient fnaBefonbere bcn Jungen 93&geln, 
Bei benen er juerfl allein $ervor6ri<$t , jum ©c$u| gegen bie äafte unb 
im reifen 9llter Befonberß ben SBafTervigeln jum ©c$u& gegen baß naffe 
(Stement, baß tynen fonjl an bie £aut bringen würbe. £)ie geber tjl in« 
toenbig $otyl, tote ber a3ogelfno<$en, um 8uft aufzunehmen unb ben glug 
gu erleichtern. $>ie «§ornfuBflang, aus ber fie Befielt, ift etajiifö, aber 
gfilje, unb nimmt auf ber Qlufjenfeite eine $olitur an lrie (SlfenBein unb 
SPoTjeflanmuföeln , fo bafi t?ier für ben glug burc$ bie fiuft troefene 
®lätte erfefct, waß ben giften im ffiaffer burefc i&re ©c$lefmtgfeit ge* 
ttabtt ifi. <Die geber $at mit ber <5$utype noc$ bie Blattartige 6on* 
ffruetton gemein, ba fle aber Befreglicfc iß unb fi<$ ergeben fann, fo bient 
fie bem Sogel alß (Segel, ben Sinb ju Benujjen, wogu bie ©cfcwung* 
febern ferner glügel Befonberß eingerichtet finb, ber fächerartige <5%tcatn 
aBer alß ©teuerruber in ber £uft. fTOan unterföeibet üBerJjaityt am 
Söget bie glaumfebern unmittelbar auf ber <&aut, bann bie $)ecf febern, 
bie tvie ©c^u^jen über einanber liegen, bie ©cfcwungfebern , gu benen 
fic$ bie $ecffebern im glügel unb ©c^wang aHmatylfg verlängern unb er* 
flarfen, unb enblic$ bie ©c$mucf febern , bie nur gu Befonberer Sitxxat^ 
bienen, wie bie fronen ber Pfauen, bie ©<$ö!|pfe ber Cacabuß, bie Jtragett 
ber 6oli6riß, bie gebern im ©Zwange beß ©traufi eß, beß Sßarabießvogelß. 
©ofern lebe geber ein funjhei$ geglleberteß ©ewSc&ß für fl# ift, Bttbet 
ber gebernüBergttg beß 93ogelß eine 2lrt von auf iljm wacfcfehber Segeta* 
tion. 3m Sfngelnen maefct bie grofje (Reifer* unb ©traufienfeber wegen 
$rer ©reite, 3Beic$Bett unb frönen Siegung auf unfer 9luge ben ange- 
nefynflen (gfnbrucf unb erf$etnt unß alß bie fc$önjle geberform nad) bem« 
felBen ©$ön$ettßgefefc, waß und au% bie $almBlätter alß bie fünften 
unter ben Slattern erföeinen lief. 8Bie biefe (Sattung von gebern bie 
am meiflen außgeBilbete tf*, fo giBt e$ and) verhutzelte gebern, bie gu 
paaren (Beim (Safuar) ober jieifen ©giften (6efm Pinguin) gufammen* 
fcfcrumpfen, a§nlic$ wie Slatter gu ^Dornen. 

$aß $aax ber ©augetljiere fr urgelt gang fo wie bie geber unb Bitbet 
au<$ eine $R%e, nur bajj fle nlc^t $o$l, fonbern mit SHarf gefüllt tjl. 
Wart unterföeibet an jebem einzelnen £aare bie in ber gettbrüfe liegenbe 
SfrieBelwurgel unb bie #aarröl?re, bie von fel)r verriebener 3>l«fe unb 
Sänge fetyn fann, fi<$ o&en a6qr verjüngt unb gufpifct, unb bie au$ ben 
f. g. SRtnbenjeHen gufammengefefct iji wie £orn, <w beren 9lufjenfette aBer 
bie £aar$aut (epithelium) unb in berfn 3nnerem baß J&aarmarf liegt, 



i7 

$>aö $aax t*5$dt attd ber gettbrüfe unb nSfrrt ff$ offenbar toon tyr, f* 
lange et toad&8t. £)a8 buffte aller Mannten Jpaate iß ber ©tadlet be* 
<Sta#elfd&roein8. CHic^t me&r «Stapeln , aber bo<$ no$ feJjr fielf finb bie 
SBorfien, 3BoUe nennt man baö gehäufelte £aar. 3m Uebrigen iß baft 
4?aar ber Spiere na$ Sänge, ©tarfe unb Sfarbe überaus aerfd&ieben. 69 
btent junad&jl immer jum ©djufr gegen bie Aalte, toa$8t ba$er btdjter 
unb langer im Sorben unb audj bei ben Sljieren ber gemäßigten 3^ne 
im SBinter; ferner jum ©#u| gegen bie Sftaffe. (Snblid& aucr) nur jur 
Sterbe, tuie bie ü»a$ne be* Sotten unb be$ qjferbe*. 

S)fe bieten £aare unb Stapeln, bie au« ber «§orn* unb Seberljaut 
ber Snfeften unb (Raulen $ert>orwad&fen, föeinen nl#t nur auf Slbtoeljt 
ber geinbe, fonbem. ^au^tfacfellc^ au$ auf öernljaltung be0 ffiaffer* Be- 
regnet $u fegn, toie Sljnltd&e £aarbtlbungen an ben *ßflan$en. £>a0 feine 
4?aar lajjt fein SBaffer $u, $l)au unb (Regen bleiben in $ro$fen gebaut 
über bem <§aare freien unb rotten herunter. 3Ran$e 3nfeftenl)aare finb 
$o$t unb mit einer giftigen gend&tigfeit erfüllt, tote @$langen$Sljfne unb 
bred&en ba$er au% trte biefe leidet ab , um in bem »erlebten Steile fietfen 
ju bleiben. 

11. 

Ute Herne tt, 

(SJje tolr baS J&aujptglieb be$ tbierlföen Setbe«, ben Äofcf, toerfte^en 
Jonnen, muffen tolr ba$ bartn regierenbe Organ/ ba$ <$irn mit feinen 
iflemn fennen lernen. 2>a$ ^>trn if} baö ßentralorgan ber im Seibe 
^ert^eUten Serben unb biefe finb bie Seiter ber Sntyflnbung öon ber Qtufjen- 
toelt na<$ ber (Seele unb bie Seiter ber SSetoegung fcom SBitten ber (Seete 
auö nad) ber 2lufj entoelt $in. Sir tjaben eö alfo t>ler jum erjtenmal mit 
einem leibli<$en Organ ju tbun, ftel$e8 unmittelbar bie Seele berührt. 
3)afj bur$ Slnaiomle unb Hernie bie[e$ hmnbertoofle Organ nld&t jur 
©enüge erfannt ju werben vermag, uerfte^t fi$ &on felbji, toett e8 biefe 
3Bljfenfc$aften nur mit ber Qlttf eitfeite , ber äußern unb materiellen Er* 
f$einung beö Merken ju t§un 1)aben, berfelbe aber nod& eine tynen unju* 
gangli^e *>fo<$ifd&e Seite barbietet. 

Qluf $emifd&em SBege Ijat man in ber 9ier&enmaffe be$ menf$li$en 
£irn« 80 Steile ffiaffer, 7 £. (Sitoeig, 5 V, X. $ett unb 7 1 /, S. $$o»tf or, 
6$»tfel, Sauren unb Salje gefunben. 5luf anatomifd^em SBege ^at 



48 

man gefunben, baf bie fetten ÖRoljren flub, tofe bie SBfatgefSfe, nur no<fr 
fctet feinet unb gerabllniger, unb ba§ alle tljre SSerjtoetgungen Im Selbe 
§urfitfffi&ren auf ba* £itn, toorln fie fi$ als in einer großen Waffe *on 
tne^t ober toeniger gleid&fJrmfgen QtUm fcerlferen. 5>te $Ren>enr8tjren 
fcerjtoeigen ff<$ nfd&t in ber 9lrt toie bie ©lutabern, fonbern ein unb bie* 
fette 0t$$re fomtnt ax\$ bem 4?trn, liegt mit bieten anbern beifammen \m 
StüdCenmart unb ge^t toon tyfer au8 na# ber einen ober anbern ©eite in 
ba8 Stieb ein, für toctd&eS fie benimmt ift, oljne Je mit einer anbern 
fllö$re jufammenju|ffefjen ober fi<# fetbft ju gabeln, unb obne fteber bünner 
no$ bider ju frerben, aufgenommen an einigen ©teilen, h?o fie fld& tofe in 
einen fteinen knoten erweitert. 5)fe 9*emnr6t?te behalt fi<$ atfo gang 
fo tote ber JDratjt be8 etectromagnettfd&en £clegra!^en unb ift au<$ totrf* 
11$ befilmmt, t$ett$ ber @eele blifcfänefl ade (gntyflnbungen ber 9lu§en* 
toelt ju melben, tljellS'toon ber ©eete au$ eben fo bttfcfönefl bie S9en>e* 
gung ber fiufern (Sltebmafjen ju bestimmen unb ju r *nfen. JDfe menf<$* 
ltd&e *Rer&enr5bre ift fo fein, bafj fie nur ben gtoei* bi« fünfbunbertfien 
Zf}tii einer Sinie betragt unb fot$er garten 5Dr5§te liegen ni$t weniger 
alß 4,320,000 im flftötfenmarf, in befonbere SBunbet »erteilt, beifainmen. 
3tm äußern (Snbe bitbet ber 9?er» eine fteine <S<$ltnge, toaö man befon* 
ber8 beutll$ an ben Sflngerfyffcen toaljrnfmmt. 5)ur<$ biefe Ausbreitung 
werben bie aBerüfyrungtyunfte mit ben 9lertten »ermeljrt, alfo au$ bie 
Sutyfinbung unb SBetoegung fccrftarft. 3n ber flieget bleibt ber SRerfr 
unterhalb ber «§aut unb berührt unmittelbar nur ben SRugfet, ber ft# 
o$ne ü)tt ni$t betoegen fönnte, in befonbern ©innorganen aber ge^t ber 
9ttto burdj bie «&aut burdfc, um unmittelbar bie Qtufj entoelt ju entyfinben. 
S>a aber jebe unmittelbare SBeru^rung efneö Heroen benfelben f<$mer$t, 
fo fann er ft$ auf?er$alb ber <§aut immer nur in ber feinften neuartigen 
Sßert$eilung unb unter bem @<$ufc fcon gfeud&tigfeit %. S3. in ber ©d&teim* 
$aut ber SRafe unb ber ßunge $ertoortoagen. 

®en 3n$alt ber *fter»enro()re bilbet eine überaus jarte fttüffigfeit, 
bie aber nld&t circutirt feie baö SBtut , an ber man no$ (einerlei iBetoe* 
gung entbedt f)at. %wax glaubte 3ame8 ©tarf, fie unbulire, bie ffim* 
^flnbung unb SÖetoegung ^ffan&e fi<$ in Hjr tele in ©d&afltoetten fort, 
allein bad ifl burdfr nld&tö beriefen (togl. Srorielj), neue Zotigen XXX. 
0lr. 706). (83 Ift toielme^r hja^rf^eintid^, baf fidfr bie Slfiffigfeit inner- 
halb ber 9f*er*enröfyre ganj fo ru^ig »erhält, tele biefe flUö^re felbfl. «Denn 
toä^renb ber 9ler» burd^ leife ©erübtung ben SKuefet mSd^tig gufammen* 



49 

tftfy uitfe bte gefcaltigjien SBetregungen unb Äraftfujjerungett $erborgu» 
(ringen bermag, bleibt er fetBfl bottfommen pafffo. (Sine Strömung inner» 
fyilb ber {ffityre flnbet nic^t ©tatt, ba8 iß bur$ SJerfu^e Beiriefen, ffitrb 
bie 9tö$re burd&fd&nitten, fp bleibt bod& ieber $$elt no<$ fo ttifiat *fe 
guaor unb tolrb ber bom J&im getrennte Werb nt<$t gelähmt. Sgl. SReiper, 
Unterfu^ungen 116er bie Werbenfafer 1843 S. 28. 3Ba$renb man nun 
annehmen barf, bafl bte eigenartige jarte glfiffigfeit in ber 0tötjte ru$t, 
iat man bod& an einen {lästigen f. g. Werbenatljer gebaut, ber bur# 
biefelbe §inbur<$ßröme, trfe bie eleetromagnetif<#e Jfraft burdfr ben SettungS* 
bra$t, unb fogar auf erhalt beS £ei6e* al« Äraft be* f. g. tyieriföen 
SRagnetlömuS auSftrönten fönne. 3Rtt bem 8Bort «etyer tj* man fönett 
bei ber «§anb, trenn man etn?a8 in ber materiellen ©elt nl<#t begreift. 
3)üboi$*$He9monb %at um ben Werb $er electrif^e Strömungen entbetft, 
bie f?# fo »erhalten tote bie electrfföen Strömungen um ben ru^enben 
ihagnettfd&en £)ra$t. allein bfefe Strömungen bürften, al* aufier^alb 
beö Werben, fd&on abgeleitete ßrfd&etnungen fetyn unb fönnen bie urforüng- 
lfd&e SBirfung ber entyfinbenben unb toollenben Seele im Heroen nid&t er« 
Haren. £)b fie mit ben nerböfen Sludfh&mungen , bie ben üRagnetfömuS 
bebtngen unb bie 0let$enba$ mit bem (Hamen Ob belegt tjat, jufammen- 
Rängen, ober bon biefen unterfd&teben toerben muffen, fieljt batyn. SSor- 
erfi fönnen trir an ni$t9 feftyalten trollen ,"al8 an ber etnfad&en Xfyat* 
fa$e, bafi bie Seele mittelfl ber Werben bon aufen $er ffintyffnbungen 
aufnimmt unb nad& außen^in i^ren SBiUen betätigt, treld&e ^affibe ober 
acttfce Werbenerregung einfa<$ alö 3nnerbatlon ju bejei^nen 1% beten 
StuSgangö* unb Stetyunft immer bie Seele bleibt. 

5>ie Snnerbatton ifl eine etttyftnbltd&e ober bctregli<$e, fenfitlbe ober 
tnotorif$e. SBan f)at geglaubt, bejiimmte Werbenrö^ren fetyen auSföltef- 
tidfj ba8 eine ober baö anbete, allein e$ ift nl<$t betriefen trorben unb bei 
ber allgemeinen Uebereinjiimmung in ber ßonjhuction ber Serben ift e* 
toa$rföetnlid& , bafl ieber Wetb fotro^l ber Äntyfinbung al« bem SBiUen 
bient. Slber au% im Sterben allein beruht iegltd&e ttntyfinbung. ©erat 
n>lt und bertrunben, tretm und «&aut unb SSudfel burd^fd^nitten finb unb 
unfer SSlut jöeft, unfere Anoden bredjen, fo finb e« bod^ nid^t »&aut, 
gleifd^, *no#en, bie un« fd^merjen, fonbern nur bie babei blof gelegten 
ober jerriffenen jarten Werben , bon benen Jene DTgane burd^* ober um- 
florten finb. SBenn loir uns im ©abe ober fonß re#t burd^ unb burdf 
too^l fltylen, fo tfi ed toieber nfd&t faut unb J&aar, fonbern baß Werben- 

AB. SRetiitl, 9lattttfttnb( in. / 4 



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50 

fyfiem, tt)oö iene* SBo$tgefü$l eutyflnbet. oben fo ge$t jebe SBetoegung 
Don ben Nerven allein au*. *Ärme unb Seine ttmrben ruljen, feine 
SJKene nrie an einem Sei$nam fi$ verjte^en, trenn ber <Rew fie nl$t in 
fBeipegung fefcte. 

Sit untertreiben befanntlldj fünf <Sinne, von benen einet, ba$ 
allgemeine ®efu$l, burc$ Nerven vermittelt tvlrb, bie überall an bie 
<$aut heraustreten, baljer man mit allen 2efbe8tl)ellen fül)lt, tofitjrenb 
bie vier anbern nur bur$ locale, vom £irn auö im Aotf verteilte unb 
bur$ bie itynen entfyred&enben ©efid&tötljetle ba$ Slntllfc <$arafterifirenbe 
tSe$*, «öor*, 9tie<$« unb ®<§metfnerven »ermittelt finb. £)b Spiere 
no$ anbere (Sinne fyiben, bie ber ÜHcnfö nt$t $at, iß eine f$fter 
ju beanitoortenbe Sfrage, bo# ma$en bie eigentlt^en Saporgane (Sitten, 
$al^en unb Slntennen) ber niebern SBajfertljiere unb ber Snfeften, bie 
feinem (Sinnorgane be* SKenföen ober ber ^B^ern Spiere Verßleld&bar finb, 
kvenigßend toa$rf<$einli$ , ba§ fie befonbern SBaljrneijmungen unb (§m- 
^jlnbungen biefer Spiere bienen. — SWan fann ben 3Berttj ber Sinne 
na<$ ber gerntolrfung f$5feen. $>a* 8luge ift ba$ vorneljmfie (Sinnorgan, 
toeil e$ bie QBcU in ber toeltejten Seme toatyrnimmt unb ber (Seele {um 
Senmütfegn Bringt. £>er jtt?eite (Rang gebührt bem £>l)re, toeil e« jtoar 
au0 feiner folgen SÖette unb Siefe (Sinbrütfe aufnimmt, bo<$ aber no$ 
(Slnbtücfe von einer SSernnrfrfung, o$ne unmittelbare -9ßerü§rung. 3)et 
©eru$flnn erforbert f$on eine fol<£e, benn trenn au$ no# fo verfeinert 
unb oerflü$tigt, ift ber $uft bo<$ immer no$ jloff^altig unb mu$ bie 
@$letmi;aut ber Sftafe unmittelbar berühren. 9io$ unmittelbarer verlangt 
ber ©ef<$ma<f* unb ©efütyllfinn feinen ©egenfianb nalje ju Ijaben. 

«Die $$8tlgfeit ber Nerven im SBetocgen ber üRuSfeln Reibet fi# 
glei$faH6 in einige befiimmte Sfunf tionen , bie man active Sinne 
nennen Tonnte. 911$ ein folget mufi inSbefonbere bie Stimme, ba$ ®|pre<$* 
unb Singorgan in Äefyfätyf, (Stimmrifce, Bunge unb 2tty)e bejeld&net 
toerben. 3Ran barf baju vlefleid&t au$ bie befonbere SÖefS&igung ber 
fttngerfoffcen rennen. SßteUet^t bie SWa$t be8 ©liefe«, bie bei mannen 
Spieren unb 9Renf$en aufiergett?ö$nllc$ iß unb ba$ electriföe Organ 
einiger Spiere. SBie unSeftlmmt ijier bie ©renken be$ 9tervenleben8 finb, 
fo ift bo<$ getoljj, baj? einige locale ÜRuMelorgane eben fo empfhtbltd) 
finb für befonbere active 9leu(?erungen ber Stervenfraft, h?ie anbere für 
bie J>affiven Erregungen ber Sinneönerven. 

SJetfc&leben innerhalb ber 3nnervatlon ift bie Stervenf raft (yis nerrosa), 



51 

b. $. bie Energie bet giet*ent$fittgfeft. (Et fommt nfimii$ ni$t allein 

auf bie ®efunb$ett unb SBoOTommentjett bet ÜRu&culatut, fonbetn au$ 

auf bie innere (Snergte be0 SRer&en an, h>o e0 aujjerorbentlt<$e Jtraft* 

aujjetungen gilt. 2)arin liegt bie Ueberlegentyeit an Äraft, bie oft Heinere 

unb {artet gebaute SRenföen unb Spiere über fciel größere beurfunben. 

Unb in gleitet SBelfe bie toiel f$5tfere unb feinere Sinnedentyjinbung, 

beren Energie ebenfalls gun5$ß im innern Serben gefugt werben mufj 

unb ni<$t btofl in ben äußern Sinneötvetfjeugen. 9lber man mufl biefe 

Vis nervosa no$ toon ber Seele felbft unterföeiben, benn fie too$nt $5ufig 

Spieren (unb 3Renf$en) bei, in benen bie Seele gerabe weniger audge* 

bUbet erföetnt. £>ie at$lettf$e ÄJtyer&eföaffenljelt finbet fi# $8ufig mit 

einer f$fea$en Seele gehaart. <S6en fo bie feinfle IHet&entei&barfeit, 

baljer e0 fo ötetc feinfinnige, aber toSßig d&araftetlofe Qifyttx unb Äunfilet 

gibt. — £>ie SRewenfraft fann gef#roa#t Serben bur# Ueberretjung, 

betSubt bur# narcotiföe Mittel, geweigert bur$ aufregenbe mittel, tn3* 

befonbere bur$ bie f. g. geiftfgen ©etranfe. Sie bebarf im gefunben 3u* 

ftanbe ber Steigung fcon außen unb ber SBirfung na$ außen, fonfi ent- 

fie$t im Sftertien eine Slrt fcon junger na$ 3teij unb $tyätigfeit. SKit 

biefem SBebürfniß aber föeint bie (Ernährung be$ Serben auS bem Stute 

unb fein 23er$altnifi $um %ttt jufammenjuljangen. gettigfeft geigt fl<$ 

gern in bem $Raa$, in bem bie 3Ru8fet* unb fomit au$ bie Serben* 

tljatigfeit gering ift. «Werben enthalten gett unb ge$en gern in Sfett übet. 

939t. 3o$. 3KülIer, 9lr$tto 1842 S. 20. dagegen finb SRenfd&en unb 

S^iete, bie iljte 3Ru8feln ftatf anjtrengen, getoötynlidfr mager. 

Sieben ben 9iewen, treibe bie (Entyfinbung jum Ǥirn unb au* biefem 
bie SBewegungen leiten, gibt e$ no$ anbete, beren $$atigfeit unferm S8e* 
toufjtfetyn entgangen ifi, toeil fie ni$t im J&irn, fonbern im f. g. Sonnen* 
gefleht, Oangllenftyftem ober nervus sjmpathicus magnus i^ren Qlu8* 
gang nehmen. (Banglten ober 9terfcenfnoten nennt man bie fnotenartigen 
(Erweiterungen bet garten *Rer&enr5§re. Se$r ölele fol^cr Änoten in 
einem ©efiec^t ober 9tefr fonnenartig Verbreitet liegen um Seber unb SÄagen 
$erum. .gier, tt>ie in einem jtoetten «$trn, $errf<$en nic^t me$r SBetoufit* 
fe^n unb ffiitte ber Seele, fonbern »erben nur bie toon unferer SBlllfütjt 
unabhängigen Setregungen, bie gum $rogejfe ber (ErnSljrung, SJerbauung, 
ffllutbilbung unb 9lu$f<$elbung erforberli$ finb, geleitet. £>fe fo benmn* 
betndtoutbige <Elnti$tung fd&fifct bie genannten fßrojejfe bot lebet unbe* 
tufenen Ctnmiföung unfere* eigenen SSottolfce* unb SMutynritten*, unfr 

4« 



52 

trefft bie gange 9lufmerffamfeit unfern ©*ete fcon ben niebern Wblid&en 
Vorgängen in un$ ab, um tyx ßtit gu laffen, ff$ mit $5$ern SMngen 
gu beföfiftigen. 

allein bie Seele brauet au$ lieber 3^t, um außgurutyen, ba$tr 
ein JJertobif^efi 9luft8ren aller «§frnfunfttonen im Sd&lafe, wä$renb 
beffen nur baß bewufjtlofe Seben unter ber Leitung be« Sonnengede$t$ 
fortbauert. £>aß rege, Berufte »e6en erfolgt im £i<$t beß Sage« unb in 
ber SonnenwSrme, bie 0ht$e beß Sd&lafeß bagegen ifl ber *Wa<$t unb Bei 
einigen Spieren ben SBlntermonaten gugewtefen. SBci ber SPffanje ifl glei#* 
fattß baß ^o$j)e Seben toom £ic^t ergeugt, bem £i$t gugewanbt unb ge* 
$8rt bie 9Rulje ber 9lafy unb bem SBfnter. 9htr wenige Spiere fd&lafen 
bei Sag unb föftarmen beß SRac^tß untrer, trte au<$ nur wenige $flangen 
beß Wa$t& blühen. 2)aß SBebfirfniß beß Sdflafeß fönbigt fi$ burd& bie 
eigentümliche SKußfelbewegung beß (Sinnen« an unb baß öerflärfte ober 
bur# irgenb eine flefne SSerflo^fung ber Suftgange gehemmte 9lt$mert im 
Sd&lafe bewirft baß S$nar$en. 3m Sd&laf ru$t ber Äörper, nur ber 
träge (Sle}p§ant fd^tfift im Stehen unb bie OTafffoitSt feine« SBeingerfiftc« 
mad&t iffm baß fragen ber reiben Safi fo leidet, alß ob er ein auf ®runb* 
mauern h?ol?lgejlüfcte$ ©ebaube Ware. 2)ie meiden ©affemgel fd&tafen 
de^enb auf einem SBetne, wobei de d<$ «$«* alle SRulje im ©lei<$gewi($t 
galten. $ie SWeife bläßt im S$laf fonberbarer SBeife i$re gebent auf 
unb dd)t wie ein Sali auS. 5)er J&afe fd&laft mit offenen Slugen, o$ne 
ju fe^en. 93gt. STOacntft, ber ©d&tof in äffen ©edalten. 1835. 

<Daß QSertjaltnifi beß «öftneß gum Sonnengefled&t, ber bewußten (Seele 
gu bem unbewußten geben beß Unterteiteß l)at aber nodfc fe$r toiel {RSttyfet« 
$afteß. 3n Somnambulen nimmt baß Sonnengede$t «§irn<$arafter an 
unb fibt gunftionen ber Sinne auß, g. SB. beß Seiend, £6renß. <£>a« 
id bie ^od^fie Steigerung beß Steröenlebenß fiber^au^t. Umgefeljrt fd&efnt 
bei SBtobdnnigen baß «§irn . auf bie niebere Stufe beß Sonnengeded&tß 
$erabgudnfen. Stoß i^t bie tiefde Qlbfipannung be6 Iflemnlebenß. ©er 
Sufammen^ang beß J&trnß mit bem Sonnehgefled&t gibt d# in ben 3Be<$fel* 
wtrfungen ber Seele auf ben Unterleib unb umgefe^rt gu erfennen. 3n* 
bem bie Seele erfd&recft, ober in bange 9lngd &erfe|t, raf<$ ergrimmt ober 
langfam geärgert wirb, geigen d<$ bie SBfrfungen baöon im ©lutfydem, 
im ßrröt^en unb (Brblefd&en, rafd^em ober ein^altenbem (ßulfe, unb im 
Serbauungß^ unb ^ußfdfjefbungßfyftem, im (Scfel, unwiOffu^rli^en (Snt- 
leerungen, ober in Seberteiben, ®allebef^werb«n unb ®e!bfu<$t. Hub 



SS 

umgefe^rt brucPt ber überlabene 2Ragen tote ber junger, bie Soflblütig* 
feit toie ber Slutwlufi, bte UeberfBlle ber Seier k. auf bic (Seele. 

9Bir mußten, um ba& 9lertoenleben verfielen gu lernen, feine Soff* 
enbung im menf$li$en Sei6e fcoranßellen unb fßnnen {efet erjt ben Slf4 
jurü<fn*rfen auf feine aflmSfylige äuöiilbung auf bet Stufenleiter be8 
%tytnä$&. Sei ben Snfuforien ifl no<$ fein sRemnfaflem ju erfennen, 
fofern aber biefe $$ier$en bo$ eine totflfu$rli<$e Setoegung t)aben, bie 
©l>eife toasten ober meiben, alfo au<$ ju entyfinben [feinen, fo bürfte 
bat nertoofe (Element bei i$nen no# unmittelbar mit ber ©atlert i$reÄ 
£et6e$ ober . ftenigfienä ityrer SRemiran toerbunben fetyn. <5rfl bei ben 
<£lngefeeibetourmem fommen Heroen t>or, aber no$ feljr unenttvidelt, unb 
gtoar immer nur in ber ®egenb be« SWunbe«. Wuä) Ui ben folgenbin 
Spieren liegen bie 9?er»en immer |una$fi in einem Anoten ober ©anglion 
über bem STOunbe im 9totfen, ober in einem Änotenringe um ben SWunb 
gerinn unb erfl fcon $ier au&, tote oom erflen Qlnfafc be& «&iw3, gießen 
fi<$ 9iert>enfaben in gftei (Styfiemen entioeber bem Sau<$ ober 9iu(fen ent* 
lang, »erbinbenb ba$ ©onnengefle<$t unb ba8 fltfiefenmarf. So tr5ge$ 
Steffen bortotegt, ba auty ber Sau^neröe, n?o bie Seroegung vieler ©lie* 
ber, ba ber Slücfennertoe. ©o ift bei ben diingeltoürmem ber Sau$nerfee 
fcor$errf$enb, beffen rorberßer Anoten am SWunbe gletd&fam ün Saud^ 
(im barjteflt. *flcrt>enringe um ben SRunb geigen bie fßofypen, JDuaflen, 
©eejlerne. 2lm fötoerflen finb bie Heroen ber SWottuöf en («Kufd&eln unb 
©<$neden) ju erfennen, n>egen iljrer SBet^e unb Saxtfylt, aber au$ Bei 
tynen concentriren fi<$ bie feinen im %tiU bertbeflten £fterfcenfäben um 
ben SWunb, be$glei$en bet ben Serien. Sei (Srujlaceen, Rinnen unb 
3nfeften tritt ber ©egenfafc beö Steraenung* um ben STOunb al* eine 2lrt 
e$te8 J&im mit bem Saut&ganglton immer beutli<$er (erfeor unb beginnt 
au$ bie SSert^ellung ber üfteruenfaben im MU. Sei ben Ärebfen j. S. 
fann man ben Sttewen fefcon hit and Snbe ber langen Sfütylfaben ver- 
folgen. £ier bilben fi<$ au# bie @tnne8ners>tn juerfi beutli^er au8, 
namentlidfr in ben Qlugen unb Supern. Sei ben Snfeften glaubte 9tett>* 
\>ovt fenfittoc unb motoriföe (ffintyftnbungS* unb Sen?egung8») Sterben 
beutttdj ju unterföeiben (<Sri#fon, «r<$fo 1844 IL 251), koad tvir ba* 
(ingeßettt fe^n (äffen. 



5* 

12. 

9a* <&> 1 1) it vi. 

«Der Äofcf, ot« ba« «fcou^tglleb be« ttyeriföen florier«, tritt at« 
folget erft mit bem «$frn unb ben Sinnesorganen $emr. SBefcor fl$ 
bfefe enttoicfetn, t)at ba8 $t)fer h>ot)t einen SWunb, aber no<§ feinen Äofcf. 
3>er SWunb getySrt offenbar bem niebern (Srnafyrungfyrojeffe an, tofrb 
aBer gettuirbtgt, in bem Äotffofiem mit ben 1)6<$fien Seetenorganen »er* 
Bunben ju Bleiben unb fcerebett ft<$ tote bur$ bie Stimme unb Spraye, 
fo in ber Rorrn. 3)en £au)ptt$ett be8 tfotfeS Bttbet Bei nieberen Spieren 
immer ber SWunb, Bei $6tyeren tritt bad Slntttfc mit ben Sinnesorganen 
be3 ®efi$t«, ®e$8r* unb ®eru$8 unb jugteidfc bie S^SbetBftbung meljt 
$eri>or, toett bie Stnnennerfcen in bem ättaafie »ollfommen werben, in 
fret$em au<$ ba8 J&irn an üKaffe unb innerer 9tu$Bltbung gewinnt. Se 
weniger «§irn ba ifi, Je metjr nur no<§ eine ©angtienfette e$ erfefcen 
mnf?, um fo me$r fet)tt bem Stjfer au$ bie Stirn unb S$abetn>ötBung, 
um fo glatter unb niebriger ifi fein Äofcf, unb um fo me$r pflegt in 
bemfetben S3er1)5ttnifj no$ ber 3ttunb a(6 flflüjfet, Stafyn, S<#naBet u. 
tf$ vorzubringen. 

£>te runbe ffifitBung be8 tfofcfe* iß feine öoltenbetfie ftorm Beim 
9tenf$en. £)ai «§trn $at in feiner SJoflenbung bie Senbenj, fi$ jur 
Äuget aBjurunben unb toei^t bafcon nur fo feeit aB, at8 nottjtg ifi, bie 
Sinne*nett>en unb ba$ (Rüdenmarf jur S3ertl)eitung im SetBe au*jutaffen 
unb ber 2flunbt)6tjte Staunt ju geBen. S)iefe Senbenj be* «&lrn$, einen 
®toBu$ ju Bitben, fHmmt mit ber Urtenbeng be8 ©toButetum jufammen. 
3ebe$ menf<$ti<$e £trn ifi ein Heiner ©toBuä , in feiner *Heri>enmaffe trfe- 
bertjotenb bie fetBfifianbigen <§immet8fugetn. 5Der Äno$enf<$Sbet rietet 
fl<$ na$ bem ^irn, baö er Bebedt. S)a3 ^irn formt fi$ ben Sd&abet, 
«l<$t umgefeljrt. 5Die ebetfien 3ttenf<$enracen $aBen bie runbefien S$5bel, 
bie }u feBr na$ hinten ober oben verlängerten Äfyfe geboren nieberen 
Atacen an. 

Sie unmittelbare SSerBinbung be* Nerven mit bem Anoden im Äofcfe 
Bei toenig Steift unb 39tut ifi ni$t minber merftoürbfg. 2)aS ©etfitgfte 
unb baö S^tmfie, 6top$fte Berühren fi$ $ier fafi o$ne Vermittlung, 
%at Organ ber Seele unb be* unfierBti^en ©eified mit bem garten ®e* 
iein , baft vom Sei^nam am ISngfien bauem unb jule^t verf^toinben foO. 



55 

2>a6 ®e$trn befielt aul ber f. 9. 3»atffubjtana, einet gelbli$ 
toetßen SRajfe oon jatten 3*flen, umgeben »on ber f. g. {Rinbenfub* 
ftanj, einet t5t$li<$ grauen SRaffe »ou 3*0*". 3mif#en bem «fcltn unb 
bcm @<$8belfno#en liegen brei J&aute, bie ®efSßl)aut (pia maier) , bie 
©Ijinnroebenljaut unb julefct unmittelbar am <S#abelfno$en bie «ftlm^aut 
(dura mater). SDa3 ®e$ttn bilbet jtrei ungleiche Waffen, ba8 große unb 
Heine ®e$irn. £>a6 große ®e$itn liegt nac$ »orn, füllt Stirn unb 
©#eltelgegenb unb ff* fetbfi trieber in jtrei J&albfugetn getrennt but# 
einen gfottfafc ber «fcornfrutt, bie f. g. et$et. 3)a8 fleine ®e$irn fjt 
tomn großen bur# einen anbern gortfafc ber $ixtif)aut, baö f. g. J&ltn* 
jelt getrennt, liegt na<$ hinten, füllt ben ^interfotf. SDann folgt baö 
verlängerte 3Rarf, rocld&e« ft# in ba« {Rüden mar! fortfefct. 3nner- 
$alb biefet $aitytt$eile beö ®el)ltn« unterföeibet man no$ weitete be* 
fonbere Steile, 5. SB. ben fflalfen, ber bie beiben ^albfugeln be& 
großen ®e$itn8 »etbinbet, bie S3ier$figel, bie fi$ oon unten jwffdjen 
ba« große unb fleine ®e1)irn einrieben unb auf i$nen bie xbtfyify ge* 
färbte unb erbfengroße mit flefnen fttyftalltniföen Anoden (J&lrnfanb) 
gefüllte 3i* fcctbrufe, bie man öfters oljne SBeweiSgrunb für ben eigent* 
Ji$en @i( ber Seele gebalten 1)at. 3m großen J&itn winben ft$ bie 
3eflenf<$f<$ten barmartig in eirianber, im Keinen liegen fle me$r blattartig, 
parallel, ba$er fie bei einem 22ngenbur$f$mtte wie ©ISttcr eine* &au* 
med au$fel)en, wa$ man ben Lebensbaum (arbor ritae) nennt, lieber 
bie eigentliche SefHmmung biefer oerfötebenartlgen ®e1)irngruM>en ifl man 
no$ in g$n$li$er Ungewißheit. 3Ba8 i^ren ßufammen^ang mit ben fibri* 
gen au$ bem Olütfenmarf in bie oerföiebenfien Steile be3 Selbes autfau* 
fenben 9ler»en betrifft, fo laufen biefe nt$t etwa au* bem ju tytnterft 
liegenben fleinen, fonbern auc$ au$ bem großen ®etjirn au$ unb bur$* 
freuten fi<$ fogar in tyren QluSgangS^unften. Sie fteinen baljer alle 
unb lebe Sntyfinbung bem Organ be$ Sewußtfe^n« unb 38iHen6 ju ver- 
mitteln. 3>em großen ©el)ttn, von bem au<$ bie SlnneÄnewen au$* 
ge^en, wo^nt o$ne 3**«f*t «n metften gelfKgeS ^tincty ittne, w5$tenb> 
baS fleine met)r unter bem (Einfluß be« letblf<$en #rincty« ffc$t. JDen 
Spieren fetylt bie gebanfenteid&e Stirn, bagegen Pflegen Wenden mit großem 
$lntetfo$f parf jur Slnnll^felt unb ju tbierlföen Erleben tynjunelgen.. 

«Die ganje ®e$irnmaffe ifl inbifferent gegen «uft unb S<$merj. 2>ief* 
Cmtftnbungen entfielen immer nut an ben auSlaufenben fttetftenfSben unb* 
}un5d^jl an beren 9lu6gangen; int ®e^irn felbfi em^finbet man, au$ wenn 



56 

e6 aertouribet koirb^ tebigli<$ nt<$t8. 63 nimmt nur bie (glnbrfiäe bet 
«utfoufenben aiemnfäben nne ©otföaften auf unb fufct bur$ biefelbe* 
gaben triebet feine <Sntf#He$ungen au« , al* ber traute tat Verborgene* 
%onenbe J&ert be« Selbe*. S$ be^errföt aber nf$t ben gangen £ei6; 
nnr ^obett eben f$on erfannt, baß fl# tym ber a3erbauungSproge§ , ber 
SMutumlauf , ba* «tfynen, bat Sefcen im @$laf entgte^en. £>effta» 
fönnen Spiere, benen man bag ©eljirn ausgenommen fyat, bo<$ nodfc fort* 
leben. 3t nlebriger ba* $$fer, fe weniger «&frn e* feat, um fo unab- 
hängiger finb au$ bie leiblM&en gunftionen *om <§irn, ba$er geftyfte 
3nfef ten no# ^Beilegungen ma<$en, al* tvare ä)nen nichts gegeben, Stoffe 
«a<$ aufgenommenem Sftudenmarf no<$ leben. 9ttan 1)at an Sauben be* 
ebac&tet, baß fie, n>enn man iljnen ba* große ®e$irn nimmt/ fortleben 
a6er tote im ©$laf obne 99ei»egung, unb bagegen, tottin man iljnen ba* 
ftefne ®e$irn nimmt, rubelo* unb twie trunfen Ijerumflattern. 

3m »oOfornmenen £lrn flnbet tin leichter unb regelmäßiger 5lu*tauf<$ 
ber ffimpfinbungen unb ber 3Bltten*befHmmungen Statt.. <Die §Berf?e$* 
1ung ber SRertoenfaben im «$frn ireip fl#er barauf Jjin, bafi $ier ein imtn» 
berbarer 3Re$am*mu* bie »erf^iebenften (Smpfinbungen unb ßntfälüjfe 
*af# »ermittelt. £>er 3lugenner& fieljt ettoa* unb tljetlt e* augenbli<flf<$ 
bem £trn mit; bie Seele, al* abfolute £errfd&erin im <$irn, betoegt in 
bem nfi<$flen 9lugenblicf bur$ einen anbern Heroen ben ffu$, um bem 
«rblltften ©egenjtanb entgegen ju geljen. Ober ber Qlugenner» ttyetlt eine 
brteflf($e !fta$ri$t bem £frn mit unb foglei$ betoegt ein anbrer Stfetfc 
bie «fcanb, um jur gebet gu greifen unb bie 9lnttoort gu f<$relben. liefet 
fnnjlrei<$e aRe^aniSmu* Ift erforberli$, um gtoif#en ber Slnfjentoelt unb 
ber Seele jene 3Be$feln?irfung gu unterhalten, bie ba* gange %ebm über 
bauem fott. 3>arau* folgt aber nid&t r baß Seele unb ®eift felbfl nur 
tttioai üWafölnenarttge* fetyen. S9«fanntli<§ bat Staxl 93ogt ben Sa| auf* 
gebellt: ba* £irn (Reibet ©ebanfen au 3, feie ber stieren £arn. SDa* 
Hingt frappant, fft aber bumm. ®efe|t au#, man lonnte bie SinneS* 
empftnbung g. SB. ba* ©etjen ober (Einnehmen eine* 3BiIbeÖ mit bem (St> 
n$$rung*proge$, bem (Einnehmen aon Steife öerglef<$en, fo roütbe bo<$ 
bei: ®ebtau$, ben bie Seele t>on biefer feeliföcn Steife ma$t, inbem 
fie einen (Sntf^luß faßt unb ausführt, feine Serbauung, unb ber ©ebanfe, 
ben bie @pra$e auöbrfltft ober ber jur %%at toirb, fein ®rcrement feijn. 
S)a« Unterf^eibenbe liegt ^ier im «Benwfjtfejpn unb freien Urtbell, bie ber 
<Seele gufommen, ni^t aber bem IBerbauungd« unb %tlf(^eibungdpro}effe. 



57 

SRinber öertoerfll# erföeint auf ben erfien ffllttf eine anbete ffiw* 
<ut«fe|ung, bie tn mannigfaltiger OToblfleatton einmal 2Robe getwMfben 
uitb teieber abgeföifct, bo$ immer trieber 3Robe toitb, bie nfimli#, ba$ 
#$ bie Seele mit iljren öorne^mjfcn trieben unb 8tö$igfelten in bn 
<BrSf*e nnb in ben Coniouren be« $irn« abriegle. SDa« iß bie berühmte 
Styrenologle ober ®ad'f^e S$Sbellet)re. 3m allgemeinen beruht fie auf 
<Srfa$rung. <S« ifl ni$t ju ISugnen, baf fic^ gewiffe ^au^tri^tungen 
ber Seele ober ©jarafierguge in ber aufjern Silbung be« 4>irnf#5bel« gu 
«rfennen geben. (Sin fe$r gurucHfegenbe« $\xr\, ÜRangel an Sttrne, fcor« 
tretenber dtiefer $arafterifiren unfehlbar einen affenartigen (Reger nnb 
t$ierif$en a»enf#en. £o$e Stffcfotfe finb fe$r häufig Selben eine« 
$o$mütljfgett nnb eigenfinnigen ßljarafter« n. Mein e« gibt au$ 9lu«* 
nahmen. 5Die 2Hten gaben bem Sofrate« bie $albtl)ierif<$e SJHjipfiognomle 
eine« Silen ttnb bem 5lefo^ berfrity pelte <§8fili$fett, offenbar eine 9lner* 
fennung jener merfrcürbtgen 2lu«na$men, h?elc£e und 3Bef«$eit unb S^fln* 
$eit ber Seele toerbunben geigen mit einer auffaHenb $8fji lt<$en unb abfloflen- 
ben Jtotfbitbung. 3Ran fann au<$ bie umgefetjrte $robe ma$en an Jener 
regelmäßigen aber falten S$$nJ}eit in Jtöpfen, beren Snljaber auffattenb 
feelenlo«, gemein unb fabe finb. — 88f?t fl# nun felbfi im allgemeinen 
^abitud be« Äofcfe« feine Siegel o$ne 9lu«nat)me benfen, fo fönnen no$ 
t»iel weniger bie tton ®afl unb feinen S$ülern beliebten „Organe be« 
<8e$lm«" im (5ingelnen gur ©eltung fommen. ©alt fu$t in ieber Keinen 
QhtfötoeUung be« «glrnfäabel« einen bejtimmten Gfjaraftergug, eine be* 
fHmmte 8fS$igfeit, einen bejümmten Srieb, eine Sugenb ober ein Safter 
be« 9Kenf$en. £)artn ging er tofel gu roeit. So abhängig ift bie Seele 
be* SKenföen nl$t öon ber 2»aföine feine« Selbe«.*) <Der (Sfjarafter 
unb bie geißigen ©aben be« Wenden finb heißer be« Selbe«, aber nt<$t 
uon it)m unb na$ iftn gemalt. Oft toirb ber Seele ein ftiberfrenfttger, 
üjr felbjl gleid&fam feinbfeliger Seif* verlieben, um im Äantyf mit bem gelt* 
lt$en ©ebre^en ber efeigen ©efhmmung befto beffer eingebenf gu werben, 
jur Prüfung, gur 93uj?e, gur (Srljebung. ®8re e« ie m5glt#, Seele unb 



*) JDiefc X$or$eit »etf^ottenb, $a$e tdj fd&on *or fielen 3a$ten einmal »or* 
gcfälagen, man fotte jebem Ambe gletd^ na$ feiner Oeburt, n>cnn feine ^tmfdjale 
ito<^ toei<b fe^, »on 6taatötoegen eine fQUüaWe auffegen, mittelfl beren ibm bie 
*eroerf(i$en Organe eingebrüdt, bie prefctourbigen Organe eine« funftigen loyalen 
Staatsbürger« aber an«gebru<ft »erben follten. 



58 

©elf* in bte ©flatteret be* ZtlUl fo gu Bannen, feie bie $$renologett 
»ermeinen, fo ftate feine gretljeit, fein ßug gut Stoigfeit meljr im 9Ren« 
f$en. Ueberbiejj mufj man ben fßljrenologen entgegenhalten, bafl bie Art 
unb (Energie ber ©eelenttjatigfeiten, trenn fie, anjiatt auf bie Steile befr 
®e$irn$ einguroirfen, nur burdfc beten S9ef<#affen$eit bebingt toSren, boc£ 
ni$t au«f<$liefjlid& öon ben Stellen abhängen mürben, bie an ber %i£en* 
fW$e be* @d&abel« bur<$ (Errungen bemerfli# werben, fonbetn aucfr 
bon inftenbig liegenben, bie man öon auf en gar nt#t n?a1)rnel)men lann. 
Unb ferner, baf? gang gletdfc geartete unb aud& in glefdfc großer SRafle 
*or$anbene ®e$irnt1)eile in bem einen Äopfe bei einer anbern €$abel* 
btlbung, alö in bem anbern toorfommen fönnen, fofern fle nur ta>eni& 
meljr na$ Dorn ober hinten ober na$ oben ober unten *erf$oben liegen. 
Cnblidfr bafi eine feljr 81)nlld&e <S<$abel6ilbung bei groet 3nbtoibuen bor* 
fommen fann, bei benen bie Dualität be8 «§irn6 bo$ gang anberd be* 
[Raffen iß als bie Quantität. 

9tod& Morton in SJroriefc« $age3berid&ten, ©eogral^le 1852 ©. 38 
%at unter ben 3Renf$en ber 5>eutf$e ba$ größte, ber alte Peruaner unb- 
{Peruaner, unb no$ Jefet ber 9luftralier baö fleinfle ©eljirn. SBel ben 
®8uget$feren geigt fld& eine gang auf erorbentli$e 3Serfdbieben^eit be8 <§iwfr 
*on menf<$enäl)nlid&er SBWbung, n>ie beim (Eleganten, Mi gu ben nteb« 
rtgften Abplattungen g. 93. beim <S<$n?ein. 3n ben Mogeln tritt eine 
überrafd&enbe flftonbn>öl6ung be$ ©d&fibelö $erfcor, 3* u 8 n H* ablegenb toon 
einer lebhaften (Seele unb mand&erlel Jtunfitrieben. $>a$ grofie unb Reine 
®e$irn flnb (jfer gum erfienmal gu einer ÜRafie gufammengefd&loffen, in« 
bem fi<$ Ui ben Qlm^i6ien no$ brei «öflu^tmafien beö .&lrnfi nur tote 
©anglien ober grofüe Sfteruenfnoten abgefonbert hinter einanber lagern» 
£>a* Jpirn ber 8fif#e beftetjt in no$ geringern Änoten, bie nur no$ al* 
Sfofd&roeflungen be8 verlängerten 2Warfc8 unb burdfc baffclbe toerbunben 
erfdfeeinen. Sei ben rrirbeltofen Spieren lann man bie Sftertoenringe um 
ben SRunb unb bie SBau$ganglien nur nodfr toerglei$ung$toetfe eine Art 
*on «fcitn nennen, ba fle au$ bei fo^flofen SWoHuöfen »orfommen. 

13. 
Her jftupf. 

3)ie niebrigflen Spiere finb ein fopflofer 0Jum*f. 3HIm5i>lig tritt 
ein SWunb $erfcor unb geigen fi<$ um biefen $er gü^tfaben unb Sreftoerf* 



59 

{enge, Giemen unb Seine. ©er eigentliche Stotf aber Beginnt erft mit 
ben $trnartfgen ®anglien unb ben barau*- Ijervorgeljenben Sinnesorganen/ 
inöbefonbere ben Slugen. Qlöein au$ biefe fonnen f<$on vor$anben fetyn, 
o$ne baji ber Äo)pf no$ beutlf<$ au* bem (Rumpfe hervortritt. (Seine 
©elbfljtönbigfeft erhalt ber Äotf erft, toenn er bur$ einen J&atteinfönitt 
bentli<$ vom (Rumpfe abgeheilt iß. 

SDa* S3ert)5ltnifj be& ÄotfS gum {Rumpfe tft feljr mannigfadfr unb in 
feiner freien (Enttoitflung ni$t an bie {Reihenfolge ber Styere gebunben, 
benn wir finben bei fetyr niebern Spieren g. SB. 3nfeften eine fet)r voll* 
fommene 9lbglieberung be8 ÄofcfS vom Stumpfe unb bei viel $5$eren 
Spieren, g. 95. S'tföen, ßetaceen ein $al$lofe$ 3ufammenn>a^fen von 
tfofcf unb Stumpf, fo bafj biefe Spiere lieber ben ro^en ©anformen ber 
UBiirnter nal)e fommen. (Eben fo toenig richtet fi# baö ®r8f?enverl)ältnf§ 
be« Jto^pfeö na$ ber Stufenleiter ber Spiere. 2)a« mittlere 3Raaf| be« 
e^onen, toeU&eS g. $. bie ®rif e be« menf$ti$en Äofcfe* im S3er$5ltnifc 
gum (Runtyfe geigt , tolrb *on niebern unb $o1)ern gieren auf gleite 
SBeffe unb na$ beiben Stiftungen $in Übertritten. (83 gibt einige 3n- 
feften, befonber* %meifen, mit ungeheuer großen Äofcfen, wogegen ber 
ebtere <§trauf? einen fiberau$ {(einen Äo^f l)at, unb umgefeljrt Ijaben wie* 
ber bie niebrigflen Spiere gar feinen Jto^pf unb bie ££ottfif$e ben abfolut 
unb relativ grofjten, ben e6 in ber SBelt gibt, ben britten $$etl ttjre* 
Ungeheuern Umfange* einnefynenb. £)ie UnregelmSfiigfeiten t)aben itjren 
natürlichen @runb in ber S^cfmafigfeit. 3ebe $t)ierart fyat eine anbere 
8eben*h?eife unb na$ bem (Element, in bem fle lebt, na$ ber *Ral)rung, 
kreide fie fu$t, unb na$ ber 9lrt, n>ie f!e btefelbe fu#en mufj, mobificiren 
fi(^ tyre (Sliebmajfen, unb in*befonbere ber Jtopf. 3>er @trau§ brauet 
nur einen flehten Stopf, toeil er bamit nur vom $ot?en «$alfe l)erab weit 
in bie fterne fctjn fo0 unb übrigens feine Qtynt unb ffiaffen t)at ff$ 
gu vert^eibigen, fonbern ber ©efaljr nur bur# raffen Sauf entfliegt. SDet 
S5tee $at einen gewaltigen Jtotf, »eil er auf bie Qtxxtl$vin$ anberer 
Spiere angetoiefen f jt 

llebrtgen* bemerft föon $lato in Simau«, ber Äofcf fei) ber feinfte 
unb f$tofi$fie, aber ebelfle Styll be* Setbe*, ber bie toenlgfle gleifömaffe 
unb nur bie $8$ften Organe enthalte. SebenfaH* liegt in tym bie $err* 
f$aft über ben 2elb, toorna$ eiuguf^rSnfen ifl, ft»a* man von einem 
getotffen $arafleli*mu* be* Äofcfe* mit bem Stumpf unb feinen @(iebem 
f)at finben tvotlen. 3m ^o^f nSmli^ toteberlple fi^ ber gange Seib unb 



60 

%toax in ber SRafe bie »ruft mit bey fiunge, in bet 3Runb$5$le bet üflagen, 
m bfit ©aifen ber ©au<$, im Äiefer bie SBeine unb in ben Qtyntn bU 
9lagel, Jtlauen, 4?ufe. 

3m vorbern Steile bed Äofcfd, bem ®efid&t ober Slntttfc, fantmein 
fi<$ über bem SKunbe bie Sinnesorgane, Slugen, Sfcafe, £)$r unb geben 
mit i!)m gemeinf$aftft$ bem Äofcf feine #arafterifilf<$e Sß^fiognomie. 
3>ie übrigen Steile bed ©efityd finb nur ffierbinbungdglfeber unb 3ln* 
$5ngfel biefer »orne^mpen Organe. Stylen, Äiunlabe, 3«tyne, 3««8*/ 
SBaäm, Stttyt, SSart, Stinrx M ben Saugetieren; Düffel, ©<$nabet, 
SRanbtbeln, $afyen, Sudler k. bei niebern Spieren geboren {um SRunbe. 
S)ie (Stinte gehört $um 8luge. 3)id&t hinter (Stirne, Qluge, Iflafe unb 
Obr tyött bad ®efi$t auf unb beginnt ber <5<$abel, ber tote jur 3ter 
fo }u großem <S$ufc Ui 2Renf<$en mit paaren, Ui vielen Spieren mit 
fDtftynen, geberfronen, hörnern ic. bebest i% 

3ena$bem ber eine biefer Steile über bie anbern vorijerrfät,, erfyatt 
bie ttjiertföe $$9fiognomie einen anbern ß^arafter. SBo ber SWunb vor* 
berrf$t, entfielen efgentljümlt^e ©augefityfe mit vorljerrföenbem <Stymt$* 
organ, ober 9ta#enKtyfe mit vortyerrföenben Sännen, ßangenfopfe mit 
toagrc<$ten aftanbibeln, <5$nabelföfcfe mit fenfred&ten J&ornli^en je. 3"* 
toeilen $errf#en au# bie Otogen fo fcljr vor, baß ber gange Äofef Sluge &u 
fesjn föeint, tt?ie Ui ben Si&eflen. Qlnbertofirtd toirb bie ttyeriföe %fft* 
flognomie burdj bie gum flftüffet verlängerte 9kfe bejHmmi, ober bur$ 
übermäßig große Dtyren, enbli$ bur<$ bie a3en?a<$fung mit paaren, hör- 
nern ic. £)ie Sßbtyftognomie unter [Reibet fi$ ferner bur$ SBorfireben unb 
3uQ>i^ung bed @efl#td ober bur$ 9l6fclattung, bur<# ein Uebermaajjj von 
Sänge ober ©reite. Ueberall aber fajfen totr Ui ber Betrachtung bed 
Styiergefi^td untoiHfübrli^ feine 93ertt>anbtf<$aft mit bem menf$(i$en 
9fogefi$t auf unb f)au$t\a$Ü% beßtjalb gießen und Spiere an, ober flößen 
und ab, ober erföefnen und fomffö. SBir tragen auf fie, bie babei gan§ 
unbefangen finb, nur über, toa& tcix aud ber 9ttenf<$enh>elt entnommen 
$aben. 3)er alte Neapolitaner $orta !)at fc$on vor breiljunbert Sauren 
in vielen Silbern bie Jto^fe Je eined ^tered unb eined 9»enf<$en gu* 
fammengefieflt unb bur<# ben Qlugenf$cfn beriefen, räie auffallenb fie, 
toenn anä) nur in einem getoiffen Sljaraftergug, übercinftimmen. 5>tefe 
2lcbnlt<$feit bangt ni<$t immer bavon ab, baß bad ^^ier einer ^ö^ern, 
bem 3Renf$en na^er fie^enben ^^ierflaffe angehört. £>mn ed gibt ^ö^ere 
Spiere, bie mit bem SRenf^en mit frentger ^fiognomifd^ ^nli^feit 



61 

f «Ben, oW j. SB. ber ffrofö, Ja: felbjl ald manty &ifögefl<$ter. 3n bem 
erlern liegt oft ein £umor , in ben lefctern ein J&o$n, bfe ben gieren 
atd folgen gar ni$t angeboren unb bie nur bur$ iijre fra^ante 5le$n» 
ti$feit mit bem ©eetenaudbrud in ber SRenföenmtene fra^iren. Qum 
erftenmal tritt fcier in ber Statur bad M#erlt<$e unb bad ©Jfe l)er*or, 
aber nur in S3e$ug auf und, nur ald Riegel für und. 5Dad $§ier fel6ft 
ift ff<$ bed ©inbrutfd ni*t beruft, ben ed auf und mad^t. 

9tnt toettejten fcon ber menf$lt4jen $^f!ognomie entfernen fi$ bie* 
jenigen Styterfifffe, bie fl^ infofern met?r bem (Stein* unb *Pffonjenref<$e 
nSfjern, ald fle no# fteinljarte Anoden- unb $ornaudroü<$fe ober £flan$en* 
tyafte SSerjtoeigungen tragen, ©o bie Sruftaceen unb »feie Snfeften mit 
iljren langen unb feltfamen Srütjtyörnern, bie SBanjen unb Sicaben mit 
iljren £tyantafttf<$en 9luffa$en, ber Saternentrager mit feiner großen (ber 
SBlut^e ber 9lriftolo$ta fi$nli$en) Laterne, bie (Stngetpefbetoürmer mit üjren 
»unberufen Sludblatterungen &. SB. ber SKelfentourm, beffen SRunb einer 
(Weife gleist w. — dagegen flehen bie bloß ald 3ierrat§ $u* betra^tenben 
tt;fertf<$en £oj>faudttü<$fe, bie Rauften unb ÄrSnje ber 93ögel, ©arte k. 
bem SWenföen lieber fetjr nalje, n?ett er fte in feiner Toilette na#a§mt. 

S)ad Untergeorbnete unb fiebrige bed t$iertf#en äopfd liegt $au^t* 
fa<$li# barin , bafj mir »on fielen Saferen beftimmt toiffen, fie brausen 
bie oberen ©innedorgane bod^ nur, um ü?ren Srafj aufjuftnben. S)a$ 
9luge, n?el<$ed nur na<$ gutter für ben TOagen fu#t, fann niä)i bie ©eele 
Riegeln, bie na$ Unjierblt<$feit hungert. Unb bo$ intyontrt und tvieber 
fcteled im 3tudbrutf man$er Sijierfityfe. S)a$ fft bie ffnnli^e Energie, 
in ber wn^ bie Spiere $Suflg fibertreffen, unb bie unfäulbige Unbefangen* 
$eft, loel^e befonberd f<$8ne unb fanfte Safere mit ben Äinbern feilen. 
3e* metjr a6er ber 9lbel ber @eete im 3D?enf<$enantlifc »orleu^ten foH, um 
fo fcerabfd&euungdmfirbtgcr tjl ber 3ttenf<#, beffen gemeine (Seele ba^ gött* 
li<$e Sbenbllb in feiner ^^fiognomie entfleDt unb ju t#erff$en 8u$m 
wjerrt. 

14. 

5>er Jtttitft tm* \tvxt VtbaiQtite. 

©er fPhtnb ifi utforfingli$ nur ein runbed £o$ $um einnehmen ber 
9?«$tung, eine liwenartige Wnfötoeflung fommt um baffelbe bei ben nie» 
bern Spieren nur infofern *or, ald fi<$ biefe 9tof#tt>eflnng fogletdfr enttoeber 



62 

in Slimmerty8r#en unb fjangarme tyeitt, ober in etnen <5augrüffeJ »er* 
Wngert. £>er 3tfunb ber Slutegel ift befanntli<& nid^t me$r runb, fon« 
bern brelföenflig , au$ bret ©augliwen $ufammengebrü4t. 9Re$r al* 
ein SMunb an bemfelben S!$ier flnbet fl$ nur bei Snfuforfen, Singetoeibe* 
toürmern ttnb $oty$en, ISfit aber in einigen Sotten gireifetyaft, ob ni$t 
ieber 3Äunb ein befonbere* Snbtoibuum bejef^net. 

Son ben ftet$en (Saugttargen, ©augrüffeln unb Sangarmen unter« 
föeiben fic& fobann ble fyirten, kornartigen Jtfefer, Sudler unb Saline. 
©#on bie 8täberrtjter<$en jeigen kornartige tiefer, mehrere SBürmer unb 
befonberö 3nfeftentart>en be$glei$en, v bi< Rinnen l)aben eine 9lrt von 
hartem @<$nabel. Qlber bei ben (Srujiaceen, Rinnen unb Snfefren wehren 
fl<$ bie garten ÜÄunbt^eile in erflaunll<$em SWaafie, gleiten in tyren 93er* 
langerungen Firmen ober Seinen unb ge$en frirtti^ unmittelbar in bie 
©reif- unb Setregung$gltebmaffen über. 2Ran flnbet bie $aftorgane 
am SOTunbe ber (Spinne ben übrigen a$t Seinen bfefe$ Spiere* an Sarbe 
unb bSuftg avtty an ber ©lieberung unV Setregung auffaHenb a$nll#, 
ivätyrenb umgefe^rt Ui ben Jtrebfen bie Seine aflmal)li$ ju liefern unb 
Giemen werben. S)ie Spinne t)at am SRunbe Seine, ber £reb$ an ben 
Seinen SRunbt^eile. £)a* 9lbf<$re<fenbe M Setra^tung be$ Snfeften* 
munbeS liegt aber in ber Sletynlicfcfeft ber garten üRunbttyeilc mit SRarter* 
inftrumenten, JKeffern, ßangen, (Sagen ic. mlttelji beren fie anbere f#tt>5* 
$ere Spiere fcaefen unb germalmen. 

2Bir muffen alle btefe 3Runbt$eile n5l)er betrauten. S)ie (Sruftaceen 
fyaben ein $ßaar JDberfiefer (mandibulae) mit ein fßaar Sajiern (palpi) 
unb $n>el fßaar Unterflefer (maxillae) otyne Safter, aber mit einem lippen* 
artigen Sortfafce. 3>te ©Rinnen t)aben eine paarige SÄunböffnung, feine 
SRanbibeln, fonbern in Seiji* unb ©reifroerfgeuge fcertoanbelte ftuijbt 
unb ftatt ber SRariflen lange Safiorgane (einige $aben ©augrüffel). Qlm 
audgebilbetften erfd&einen bie SMunbtfceile ber 3nfeften. £ler nfimlld& fom* 
men vor $n?ei $aar SWanblbeln ober obere Srefijangen , eine obere Si^e 
(labrum), $n?ei Sßaar aWariHen unb eine untere £ty£e (labium), baju ein 
*paar Reine SütylfSben ober Jßatyen neben ün $aar großen Sü$l$orncrn 
(antennae). Sei ben ©d&metterlingen verlängert fid^ bie Unterlippe in 
einen langen (Riemen, meiner fofralfSrmfg ein* unb aufgerollt werben fann 
unb bie @augr5$re bilbet, bie man balb für einen (Ruffel, balb für eine 
3unge gehalten jjat. (Sinen förmigen Saugrüffel (theca) $aben bagegen 
viele anbere Snfeften, Stiegen, Stangen k. 9luj?er biefen äußern üflunb- 



63 

Reiten IjaBen au% fäon riete ntebrtge Safere ©peid&elbrfifen, tyet« um 
ben ftraf $u ertoeid&en, t$efl« ^ietletc^t au$ jur ffiertyetbtgung, tynlt$ 
bem @ift ber ©<$langen$5$ne. 3nSBefonbere bie JtSfer ; unb ^euföretfen 
fleBen f<$arfe unb Brennenbe Kröpfen t>on öerfdjiebener garte au* ben 
oljnetytn grSfiUd&en ©ebiffen fcon fi$. 

2lnftatt biefeS garten ©eBiffe* traben bie weigern Spiere unb jtoar 
audf$tte£U$ jum 39c^uf ber ©petfegermalmung ßS^ne Befommen, bie 
aBer ni<$t immer im SÄunbe, juwetlen au$ tiefer erji im SRagen liegen, 
©o Bei ben @#ne<fen. Qtu# bie ÄreBfe IjaBen no<& 3«$«* *«* SWagen. 
(Regelmajuge 3aljnBllbungen im SWunbe jel^nen fobann bie fammtli$en 
SBirBeltljiere Bi& jum SKenföen auö, wotoon nur bie SS&gel eine 8lu3* 
na$me machen, beren kornartiger ®<$naBet bie ®ef$afte be* Äiefer«, ber 
fii^ett unb ber 33$n* &uglei<$ t>erri$tet. SDicfer ben 8fref werfjeugen ber 
Snfeften no# 5$nli#e ©<$naBel, fo tote bie fflügel unb luftrei$en Anoden 
jeigen eine gettnffe aBaJjtöerwanbtföaft jwtfäen Sfögeln unb Surften. 
®tatt ber mangelnben Sippen $aBen bie Söget $auflg nadfte fleißige 
9tu*mü<&fe am äopf, Stammt, Srobbetn, fa$te SBaden k. 

2>le äJerwanblung beS SMunblo$8 in eine wagred&te fcon jtoei Sip* 
$en geBitbet* Sinie unb bie SBerwanbtung ber Sangarme unb kornartigen 
33 Übungen in ben &no$enfiefer mit Qtynm Beginnt mit ben Siftyen unb 
9lmp$iBien. ßtvat l)aBen fciele giföe ein auffaücnb offene* SWaut o^ne 
beutli<$e Sippen, anbere aBer mad&en ben Unterföieb einer fcorfpringenben 
DBer* ober Unterlippe unb ben babur$ Bebingten mannigfa$en Sluöbrutf 
toon ®emcinl>eit, ©efrSfjigfeit, fogar &on 93era$tung, ^offn, <§afl f<$on 
fe$r beutlt#. (88 iß etwa* ©gene« um biefe &if$m2uter. ©ie erföelnen 
üBerauS $5uftg at8 Äarrifaturen be$ menf<$ti$en 9Wunbe$. Sine fc$r 
öoöenbete SippenauSBtlbung tritt fobann Bei ben ©$tangen $erbor. ©ie 
aljmt geroiffermajjen bie (StafUcitfit beö $Pofypenmunbe& na<$, benn wie ber 
$ofyp feine *on weisen Sangarmen umringte SWunböffnung ju einem 
StBgrunb aufreihen fann unb Spiere *erf$tingt, bie grijjer aW er felBfi 
ffnb, fo fann au$ bie ©#tange l$re elafttföen Sippen weit genug auf- 
reihen, um Spiere *u fcerföttngen, bie je^nmal bider flnb, atö ber Heine 
<5<$tangenfopf fetBft. Sei ben ©Suget^ieren wirb ber 9Runb weniger 
burd^ bie Sippen, at* bur$ bie ©eßatt ber Äinntobe ^ara!teriflrt, bo$ 
nähert fi$ Bei ben ^S^eren Saugetieren ber 3ufammenf$tuf unb 9lu0* 
brud ber Sippen immer me^r ber menf$ti$en $^{iognomie. 3e me^r 
bie OBertippe anf^wiQt ober überhangt, wie Beim fthoen, Beim «Qunbe, 



64 

bcfto meljr (Energie unb 88lflen3fraft, glei^fam fäon ®elfi brüdt baö 
$iier au«, Je metyr no$ bie Unterli^e öorfiet)t, befto niebrfger ifi eö 
no#, gefrfifjiger, ftf<^artrger. 5Die OBerli^e to5c$jl Bei einigen Spieren 
mit ber tflafe jufanimen in einen Düffel, 5. JB. Bei bcr ©ptymaug, bem 
@<$toein, Steinten. 

$)ie erffrn Spuren ber 3^ne finben toir f<$on Bei ben Olfibtr* 
t$fer<$en, atS f. g. 3ungen^(atte Bei ben <S$ne<fen, im Wagen ber ÄreBfe 
unb im Äattgerüfl beS (Seeigele an beffen TOunbe. fltegetmSjHg erlernen 
fie erjt Bei ben giften unb Qlm^iBien, guerft aBer Bei ben Stehen unb 
«fcalfiföen nur in bie <$aut eingeigt (wie au3toart& bie ©<$uw>en) unb 
erft Bei ben t)6$ern giften in ben Äno^enfiefer Befefiigt. S)te 35$«* 
ber ffif$e finb Kein unb fetyr jaljtrei^ toie bie mannigfa^en fcunbewott 
gejef^neten <§fitf$en an ber Qaffn^lattt ber <5<$ne<fen, unb fi|en ni$t' 
Blof am tiefer, fonbern au$ am ©aumenBein, 3 l <ngenBein, ©<$tunb- 
fno$en unb £iemenfno<$en. ©ie finb eigentlich nur 4?a<fen jum gfejl* 
Ratten, no<$ fein 2Äeij}el unb 3Ra$tfiein jum 3*rmalmen, benn ber Öifö 
»erfötingt feinen Shrajp ganj, o$ne i$n ju jerBeifjen. 9lu# fi|en fie toder, 
BtefBen tei<$t fteefen unb derben immer bur<$ Junge na$toa<$fenbe erfefct. 
2Mjntt<$ au$ bie BStyne ber (Solange, BefonberS bie ®ift$a$ne, bie ben 
giftigen au* einer eigenen @)pei<$etbrüfe Bereiteten @aft in einem $o1)ten 
ßanate Bergen unb feBr toefer fifcen. 3Ba$ ben gifdfoS^nen an ®r5fje 
aBgetyt, erfefct t$re Stenge. SDer $ai !)at mehrere Qäfynnifyn hinter ein« 
anber, fein ganzer Stauen föeint toie mit Qafjnm ge^flajlert. — £)ie 
fefien unb öer$fittnijhn5f?(g minbet &a§trel<§en, aBer gr8§ern 3^ne ber 
@Suget1)iere fifcen im Anoden be* ÄieferS feß unb Befielen au$ p$o8j>l)or* 
faurem Statt, toie bie Anoden, finb aBer biet harter atö biefe unb geBen 
am (Stalle toie Äiefel geuer. $>er f. g. ßafynfämtli Befielt aug fetjr feinen 
{Rö$r#en, bie in bie £finge taufen unb gaBetn, jum Unterföieb öon ben 
gefötoffenen unb fürjern Betten be8 üBrigen ßaf)\\&. 2Wan unterf Reibet 
Sorbet* ober ©^nelbejafjne (denies primores ober incisivi), jum 3*r* 
fönefben ber ©peife, (8<f* ober «§unb3§S$ne (dentes laniarii ober canini) 
toie äeite {um Btrßofien harter ©^petfe, unb Wlaty* ober SBaäenjfiljne 
(dentes molares) toie SWüljtfietne jum 3*rreiBen ber ©^eife. 3eber Qafyn 
f)at eine SBurjet, mit ber er in ber Äinntabe mit 3«Wetfö angetoa<$fen 
fifct unb eine Jfrone oBen. — 5Den ©$Hbtr5ten, <S<$uwen* unb ©firtet* 
gieren festen aDe 35Bne, bie 9faget$fere ^aBen nur jtoet große @<$netbe* 
jityne, bie 8fauU$iere IjaBen feine @^neibej5^ne, bie Setaceen toie bie 



65 

gfföe nur 3*$"* 5 um Straften, nt<$t gum 3ermalmen; beim 6$ttfefa, 
(Ste^antcn, ffiaflrofj treten jtvei 3tyne uni>er$4ltnif?mJf*ig grofi oft $auer r 
Stofjer ober Warfen gum ^In^alten 1)er»or. Sang eigentt}fimlld& ifl ber 
t>ro»tfotif$e f. 0. (Sierjafri ber Sdblangen unb ©bed&fen, am Qmbrgo 
n>a<$fenb unb nur befltmmt, bie t)arte (Sierfd&ale gu burd&bred&en, teorauf 
er oerfd&toinbet. Stanntuö, bergleid&enbe Anatomie 205. 

Sie 93adfen ober SBangen bilbcn bie fleißige ffianbung ber SRunb* 
f)bf)U Vit jnm SDf)x unb Sluge unb finb eigentlldj nur bie erweiterten 
ütyfcen an ben (Räubern ber beiben üRunbtofnfef. Sei ben SSSgeln toer- 
ben fle öfters burdfc eine fa$le «öornljaut ober einen $eberbuf$ an Beiben 
2Blnfetn be* ©d&nabel* borgejlellt, bei «inigen 8toget$ieren burdj fadfar- 
tige (Erweiterungen ober Saften (fo beim $amfier, $almei$ljorn, Sd&nabel* 
tfyer, bei ber (Sanabar atte) , bei ben meiflen Spieren ma<$en fie fl<$ gar 
ni$t bemerflidfr, toetl 5luge unb £% .na^e hinter bem SWunbtoinfel liegen 
unb feine SBölbung bagtrif$en laffen, toie beim 3Renf$en. 9Ko$ feltener 
finbet fid& bei ben Spieren eine @£ur bon Äinn. ®etoft$nti$ lauft bie- 
Unterlippe unmittelbar in $al8 unb SBrufl. dagegen ifl e* $8uftg burdj 
einen 93a tt angebeutet, ber Ui ben gifdßen in tt?ei<$en ÖütjlfSben, bei ben 
ätögeln in einem fteifd^igen 9ln$ang unb M ben (Säugetieren in langem, 
bitfern unb geifern paaren befielt. 

9luÄ ber Siefe be* 6$lunbeS Ijerau« »Sd&fl enbli$ in bie 3Runbfytyfe 
fytnetn unb rietet ffdg> gegen aufien bie3««8*' Sie jetgt ffd& in ntefcern 
Saferen no$ ntd&t, ifl aber ni$t immer bloö Organ be« ©ef$ma<fflnntf, 
fonbern nimmt Ui einigen Spieren, felbfl no<$ M tyityern (€$netfen, 
<5pe$t, Slmeifenbfir) ben fetyarafter eineö SaflerS ober langen Sta#et$ ; 
an. (Sine fleißige 3 un d e 5 ci 3 t ß$ i ucr P M & en ©e^ien. Sie $if$e 
^aben ein 3ungenbein, aber eine no$ fetjr toenfg entwiäelte, Ijarte, gu* 
toellen mit 3^nen befefete 3unge, au<$ feine ©^ei^elbrufen , alfo fid&er* 
li$ frenfg ®ef<$madfftnn. Sie gehaltene 3unge ber Gelangen unb (SU 
bed&fen ifl nur ein Safiorgan. Sie 3unge ber JBftgel ifl lieber nur galje 
unb ein &no$en barin. Sie be* Äolibri* rötyrfg lote beim Sd&metterlinge. 
(Rrfl bei ben Saugetieren n>irb bie ßuncp tofeber fletf$iger unb unter* 
ftfifct »Ott ben flRunbfoeid&elbrfifen feud&ter unb Jefct erfl Breitet fidj in i$t 
ba* garte *Wefc ber @ef$ma<t*ner9en auö. 9lflei* bie 3unge ifl nid&t blo9 ; 
{tun 8^me(fen ber (Steife ba, fonbern fle bleibt immer nod^ ein %ap 
organ, ein Sü^er. €ie tvirft bie Steife im ÜRunbe um^er, um fie fcotP 
allen Seiten gu prüfen. Sie «oKenbet baö SBerf ber jermalmenben unb 

2B. 9)1 c n t e l , Watutf unb« in. 5 



66 

gerreibenben ßfitjne, tnbem fie au$ boö 3nnere ber Steife prüft unb mit 
©*el<$et mifc^t. 3lu$ bient fie ber tbterifdfren (Stimme, n>o*on fpfiter. 
£>ie Bunge bet (Straffe uttb be* $unbeS ift fetyr lang unb befregltdfr , bte 
bet fafcenartigen {Raubtiere gletefcfani bejaljnt, b. $. bie 3ungento8rad&m 
ßedfen in kornartigen Sd&eiben. 

Sei ben meifien Skleren {heben bie SRunbttyelle *orfr5rt* nnb fielen 
auffaOenb totit »or bem äotfe. 3)a3 ifl jimt S$etU bur<$ l$re Slrt, fidfr 
38a$rung ;u fud^ert/ bebingt. 2)er lange @<&nabel be* Stord&e* ifl erfor* 
berlidfc, bamit ba* %tya tief fnö SBaffer ober Sumtfgra* tauten fSnne, 
um fl<$ Shröföe, bie lange Bunge be* <J$am5(eon3, @*>e<$t«, Sfoielfen- 
freffer*, um Ungeziefer au* bem Verborgenen $erau6$ugiel)en; ber {Ruffel 
be* S$toein$, um in ber (Stbe ja frühen u. S)er Äreuzfd&nabel l)at bie 
feltfame §<$eerenform, um bie Samtn au8 ben $annenz<tyfen auszugießen^ 
ber $elican unter bem langen <5$na6et no$ eine 2af$e, um 8fif$e bari* 
fortzutragen, ber rhinchops einen jpffugartigen S$nabel (bie untere <§atfte 
iß n8mltc$ Knger), um bamit bie £)6erfta$e be* SBaffet« glcfd&fam ju 
pflügen unb Srifc^e abzufd&ityfen. S)a3 SÖaflrofi redt gtvet mädfctige 3^ne 
tyerau*, um ff<$ anzuhalten. 9lud& bie (Sle^antenga^ne fielen nur fo freit 
fyeröor, um im £>itfi$t bie Steige guru^ubrudten unb bienen ftugtei$ att 
©äffe. Snbefj ift e« nid&t immer fetoö bie 3fre*n5§igfcit, fra$ bie STOunb- 
treffe ber Spiere fo freit aorjWjen ma#t, fonbern au$ fiber^au^t bie t$ie* 
rtfd&e iflatur, ber ba$ Steffen bie ttrid&tlgfte Angelegenheit ift S)a$et 
au# bei gefräßigen SWenföen ber SRunb gern *orftel)t unb tin t$ferif#e« 
2lu$fe$en getoinnt. 3>er 2Runb frtrb erff terebelt burdj menf$li$e* ®e» 
mütfy unb (Seift unb bur$ beren 9lu*brutf in <5\>xaä)t unb (Sefang. 

15. 

Da* jÄ tt 1. 

S>a* Auge, baö »ornelfmfle unter öden Sinnesorganen, trägt n5$ß 
bem SRunbe am meifien zur Styarafterifirung be* t$ierlf#en unb menfö» 
ttd&en Angefid&t* bei. (5* brücft aber f$on me$r bie Seele au 8, benn 
bie 2Blffenf<$af * irrt , . frenn fie in ber Se1>f raft nur ein }>afffoe* Organ 
erfennt, bie Seßhaft iß au$ fe1)r actloer Statur unb brücft im SHidf ba* 
innerfU SBefen, bie Seele au*. SBSre bat Auge nur ein Spiegel ober 
gocu*, um 2l<$t* unb Sarbenelnbrüdfe &on ber Slufjenfrelt aufzufangen, 



d7 

[o tofirbe i$m ou$ Jene acttoe Äraft be* »Hde* unb Jener tnbttJtbuetXc 
Cijaraftet fehlen, ben i$ oben 6ejei<$net Ijabe. 

®e$en tolr öom SRenföen unb toon ben bö§em Spieren au$, um ba3 
Auge in feiner ganzen 93oflfommen$eit unb allen feinen feilen ju er« 
fennen. «Der SRenfö unb alle $obern Spiere $aben jto ei Augen toagre^t 
neben einanbet liegen. 5Diefe ä3erboWefang fetyrt (eint ©etyororgan toleber 
unb $angt im allgemeinen mit ber Symmetrie ber Beiben tforfcerfelten ju* 
fammen, ble lieber i$rerfeit$ bur<$ baß jum (Stehen unb ©eljen erforberli^e 
@(ei$geroi$t ber ©lieber mottotrt tji, getoS^rt aber no<$ ben befonbern 
SBortyeil, bie Setjfraft überhaupt ju öerftSrfen unb in bem einen Auge 
ju ermatten, trenn baö anbere IWotty leibet. 5Die klugen liegen in jroei f. g. 
Augenhöhlen, falben j$o$ttugetn im ©$5bel, unb finb geföufct bur$ 
bie toorfietyenbe Stirne unb bur<$ bie gett&$nlt$ ftarf behaarten Augen- 
brauen, ferner bur$ bewegliche unb ju fcerföliefienbe ober ju offnenbe 
$aute, bie Augenlieber, beren behaarter flKanb (Augenwimpern) 
np$ befonber* fcor bem einbringen tum Staub unb {leinen Äötyern 
f$ü$t. 5Daö eigentliche Auge iß ber runbe Augapfel, bet wie eine 
8hru$t ober Änofoe *om auö bem $iw ljerau8wa$fenben ©eljneröen wie 
auf einem Stiele getragen wirb. 3>en «Rem be8 Augapfels btlbet eine S9lafe 
mit waffertyefler Slüffigfelt, ber f. g. ©laSförfcer (humor yitreus), um 
biefen breitet fi<$ ber Seiner)) ringsum al8 eine 9tefcr)aut (retina) au8, 
unb biefe 0ie$$aut wirb ifyrerfeitd wieber umgeben fcon einer feinem Aus- 
breitung ber SBlutgefafie, ber Aberbaut (choroidea). lieber biefer liegt 
fpbann no$ bie $arte weifie #aut (sderotica), bieba* SBeijJe im Auge 
barfieHt. 5Die ben Augapfel umföliefi enben befben erstgenannten $Sute laf» 
fen toorn ein runbe* cBer)lo<$ offen unb in biefem liegt bor bem ©la&fötyet 
bie f. g. ÄrtyflaHlinfe tote ein geföliffeneö S3ergr5fjerung6gla$, man 
fann aber »on auf en nur Ujren mittlem Styil offen als bie runbe fäwarje 
$u))ilU fernen, fofem fidr) um biefe r)er no(t) ein (Ranb ber Abertjaut 
ringartig aU 3rl3 unb ein geltet Slanb ber SRefcbaut al& Stliarring 
legen. 2)ie oberfie $aut (solerotica) öffnet fldr> aber nl$t, wie bie 
beiben untern, um bie fßupille bloß ju legen, fonbern~f<$üfct biefelbe 
bielme^r bur<$ eine u$rgla$artlge Ueberwolbung mittelfl ber fefiett aber 
bur$fi<$ttgen #ornfyaut (cornea). <Der Augapfel wirb bur<$ bie über 
ir)m in ber Augenöle liegenbe £$ranenbrüfe befeuchtet unb babur<$ 
föläpfrtger gemalt. SMefe $Jeu<$ttgfeit get)t getro$nli$ bur<$ ben 5$rSnen* 
eanal in bie JRafe über, bricht aber bei ©emfit$$bewegungen trauriger 

5* 



68 

» 

9trt in bie Befannten $$ranentropfen an ben Stugenwinfetn au*. $)a& 
$$oai>$ore$cirett im Sluge, baö man an fi<$ felBfl Bemerft, g. SB. Bei 
einem heftigen Stoße, leitet feinen Urfprung tebiglf$ »om 5tyo8pljorgeljalt 
ber iflemnfuBfiang Ber. £>er 9lugafcfet wirb in feiner fölityfrfgen Sage 
lel($t Betregt toon brei üRuSfetyaaren, toerticalen, horizontalen unb f$rSgen. 
SDiefe gange dinri^tung ifi wie ein 8ferngla$ barauf beregnet, bte 
H$t* unb SarBenBilber ber Qlußenwett au$ fo weitem Umfang al8 mog* 
li<$ in ben f feinen Spiegel ber $u^ide aufzunehmen, unb bur<$ ben in$ 
©e$im forttaufenben Seljnertoen ber Seele gum SBewußtfetyn gu bringen. 
3lBer baö 5luge f)at ni$t Blo$ biefe fcafffoe Sigenföaft bed Stieget«, e$ 
fu^t aueft, e$ taflet mit ben 5lugen, wie mit einer geifiigen $anb unb 
eö Waffnet fi<$, eis fölagt unb ftf$t mit ben klugen nieber wie mit einer 
Bewaffneten «&anb. 39ei einigen niebern Spieren flehen bie 2lugen auf 
Bewegltd&cn (Stielen, fo auf ben Sütytyornern ber Sd&necfen, bie gtei^fam 
t&anb unb 9luge guglei<$ finb. S)a8 9luge, aetta gefaßt, iß wtrfli<$ bie 
Ǥanb be3 Stopft, unb feine 2Ba$h>erwanbtf$aft mit ben wirflid&en au3 
2lrm unb SBrufi §en>orwac$fenben «§anben ifl nad&gewiefen bur$ bie S3er« 
we$6lungen Beiber Bei 9Ri8ge6urten. 93orri$iu8 ergabt in ben actis 
Hafn. (Jtopent?agener Sammlungen) öon gwei 3Wi8ge6urten, einem JtnaBen 
unb einem 2Rab<$en, öon benen Jebed an Jeber <§anb einen Singer, an 
lebem guß eine 3*fc me^r, bagegen ein Qluge gu wenig t)atte. SBunber 
ber Sfauur, Eeipgfg 1782 I. 22. tyatyx Ijatte gwei redete £8nbe unb 
nur ein Qluge. Jammer, araB. £tteraturgefd;l$te III. 83. SSei SBUnb* 
geBornen fanb man gutreiten 6 Singer. £er üRanlwurf tjat Beim fteinflen 
3(uge auffaflenb große «§anbe. (S&en fo ber ßfyinefe Bei Heinen unb gu- 
fammengebrangten Slugen plumpe Ǥanbe unb ber 3nber bie garteflen 
Äinberfyanbe Bei großen Oageflenaugen. 

£a$ Wuge ijt ber ebetpe Ztyil beö ST^ierd unb 3ftenfd&en, weit e& 
t$eil$ am funftreid&fien conflruirt ifl, tl)eit$ bem ebelften Sinne gum ßr* 
gan bient, tBei(8 im fleinfien forperli^en Oiaum bie größte S^onljeit bar« 
fieflt, $auytfa#li<$ aber weil e8 fäl)ig ifl, bie gange Seele au8gubrfi(fen. 
(gft ifi am fietBe, tvaö bie Sonne in ber fi^tBaren Sflatur ift. *3tu$ ift 
fein ßrgan fo felbßßanbig, wie ba$ Qluge. (£$ l)at feine eigene 33e* 
wegung unb faim flcfc wiflfü$rli$ offnen unb fließen, e8 Ijat feine 
eigetU$üttili$en SlBfonberungen unb bereit fl$ faß wie ein $§ier im 
S&ier. 

SEa^renb bie ^o^ern Safere in ber SBitbung i^rer «ugen fld& fe§t 



69 

fcem SMenföen nähern, geigen fi$ merftofirbige SJerföiebentjeÜen in bet 
3lugenbitbung gerabe an ntebetn gieren. 3)le 5lugen, bie (SI?renBerg an 
fcen Snfuforien erfannt ju $aben meinte, finb fcon anbcrn SRaturforföern 
für gefärbte Stopften ober 3^enfetne (nuclei) gehalten toorben» Sine 

* 

4?orn1)aut unb ein 9tertienfaben ifl barin ni<$t na<$gett?iefen unb mithin 
fann au$ $ier no<$ ni^t »on Slugen bie flftebe fetyn. J>. ©iebolb, fcgl. 
Anatomie 14. 2Burmer, SPolityen finb augenlo«. üflux bei einigen $3* 
$ern {Ringettoürmern, bei einigen 3Ruf<$eln, @eefternen unb 3Hebufen jei* 
gen fi$ f<$on 2lugen, e$e no$ ein eigentiid&er Jtotf ba ifl, 3o$. 3Rütter& 
3lr$h> 1840 ©. 24 f. 5Die 'Jlugen ber ÜWebufen werben aber trieber toon 
SBurmeijier (jootomiföe Briefe L 150) in grage gefieöt. — (Sine Siegelt 
uon Slugen jefgt fi$ guerft al$ 3lu6tou$6 ber iftertoenringe im SRantel 
einiger SKuföeln. $>le <5eef$eiben (aseidiae) (aften j. 33. a<|t Heine 
Slugen am SRunbe unb no<$ fe$3 am 2lfter, aber nur, fo Tange fie jung 
finb/ benn trenn fie fefififcen Brausen fie fie ni$t theljr unb vertieren fie 
<<Srid&fon, 9lr$to 1847 IL 407). <Die merfoürbige ©tecfmuföei (pinna) 
bie gaben fpinnt, Ijat mit ben Rinnen au$ bie 93ielaugfgfett gemein, 
iefifct aber 40 ffeine 2tugen, alfo fünfmal me$r als bie ^inne. 5DU <$erj* 
muffet (cardium) Ijat bie mcifien, fleinfien unb fünften toie (Sbelfieine 
fcttfcenbe 9lugen. ©ie$e *. ©iefcolb, vgl. Slnatomie <S. 262. *Bel ben 
(Seefternen IjSlt man ein rot$e$ Pigment an ben (B^lfeen ber (Stapeln, 
rei ben ©ectgeln auf ber Witte beS {Rüdenö für Slugen, bo<$ finb biefe 
Organe no$ jtoeifetyaft. 3)af. 87. SBet ben @$netfen liegen bie Slugetr 
je in einem contractilen gutyltyorn eingegraben unb laffen fi$ auf biefem 
tueit toorfirecfen unb lieber eingießen. 3Ran unterfäeibet babei genau einen 
©eljnertoen, einen ®la$fotyer, eine 9lrt 3ri$ unb $Puj)iffe unb eine £ow* 
$aut. 5Daf. 317. 8ln ben Serien betounbert man bie Beiben eulenartig 
großen Slugen, bie bamontfö au$ bem 9Reer aufbüden mit einem feit- 
famen, glei<$fam fragenben 9lu$brutf. 

S3erf#iebene klugen an .bemfelben Sljier {eigen fi<$ guerß (ei ben 
(Srufiaceen unb gftar 1) Heine einfache klugen (ocellj, stemmata) an ber 
<5^)ifee toon ©e$neri>en, bie fi<$ au$ einem <$auptfe$nertoen aBjweigen unk 
aufteilen trieber ju einem Qtugenljaufen, tote ju einem großen Qiugc con* 
centrlren, unb 2) jufammengefefcte große Qlugen mit feitformigen £mfen 
hinter ber <&ornl?aut ober mit einer $mtittn facettirten <&orn$aut hinter 
ber erflen, toel$e glatt ift 3)af. 446. 3lu<$ finb ^ier bie Qlugen mit 
ber £ornfc£ale be^ Z\)Ux$ »erma^fen unb jle^en inm'üm «uf fielfen 



70 

Stielen tote aufbauten. $ur flehte Qtugen (stemmata) IjaBen bie Rinnen, 
aBer {ebeömat beten 8 unb ttjeitä öon fet)r toerfdfcfebenen (Stellungen, ttjeitS 
in öerfdfciebener ©rSße. 2>a8 1)Sngt fcon ber SeBenötreife ber §!pfnn#t 
aB. Senad&bem f!e au$ ber Xfefe nad) oBen, ober öor* unb feittofirtS 
lauern, IjaBen fle bie 9tugen auf bem Oiütfen, ober toorn unb auf bett 
©eiten. iflad&tfrfnnen tjaBen aufjerorbentti^ tyü fd&immernbe klugen, tote 
(guleiu 3)afetBft 521. SKan fann Jebe @£innenart an ber gfgurirung 
fl)rcr 5Iugen erfennen. ©tütjenb rott)e Bat bie große fd&ftarjljaarige $a» 
rantet. JtitBty, (Sntom. III. 524. Jtteine unb jufammengefefcte 9(ugen 
fcerßunben feigen lieber bie Snfeften. 5Die flehten fommen efnjetn toor 
ober gekauft, j. 83. Bei {Raulen 4—8, Bei ben 2R5nn<$en ber (Stre^fty* 
teren 50 — 70 auf {eber ©ctte. 516er fte erfefcen l)ier bie Sfö^t^orner 
(antennae), benn Bei feinem Snfeft, toet^eö jtleinaugen $at, fommen 
Antennen bor, unb nur neBen ben großen gacettenaugen jeigen fid) Tiudjj 
bie Antennen. 5Dte &ufammengefefcten ?lugen ber Snfeften ffnb burdfc tljrc 
©rfiße unb fd&öne ftacettirung auffattenb. SBei ben SiBetten, Ja fd&on Bei 
ben gemeinen ©tuBenfttegen nehmen blefe Stugen ben größten Stjetl beö 
ÄopfeS ein. £)ie gemetnf^aftti^e «öorntyaut be8 großen 8Iuge8 tfi facefc* 
tirt unb hinter Jeber gacette Hegt ein Jtrfyflattfegel mit einer ber Slbertjaut 
entBe^renben $igmentf<$td&t unb mit einer 9Jefet)aut. 5ltte biefe Jtegel 
concentrlren fi# auf ben <Se$nertoen (SBtegmann, Qltd&to 1835 I. 375). 
9ltfo fommt trofc feiner fettfamen ©efiatt ba8 Snfeftenauge bo<$ bem be3 
SMenfdfcen &femli$ gleidfc. S)ie äußere «§ornljaut ift nid&t fetten Behaart, 
um Bejfer Befd&ufct $u fetyn. 5)le gemeine Stiege l)at in einem Stuge 4900, 
fcie größte SiBette (aeschna grandis) 10,000, eine ßicabe (c. orni) 11,600, 
ber $obtenfo£ff$mettertfng (sphinx Athropos) 12,400 gacetten. 3o$. 
2Kütter8 Strd&f* 1841 <S. LXXI. 

S3ei ben SBirBett^ieren finbet man fiBeratt nur gn?ei nad& fcorn ober 
feittrSrtS gerid&tete 9lugen. £)ie niebem Jtnorpelfifd&e ^aBen nod& flehte 
unb untoottfommene 3Iugen, ju benen dn 9*erto füljrt, bie ty&ijern tfnod&en* 
ftfd^e jeid&nen fi$ bagegen meiß bur$ große fe^ienartige unb gtofcenbe 
9tugen auS. £)ie Itrfad&e biefeS ©tobend ift bie UnBetoeglid&feit l$rer ü6- 
tigen$ feljr fronen gotbenen ober fitBernen 3rf$ um bie runbe (fetten 
ofcate) $u\jitte. 93on 5tugentiebem flnben fid& Bei biefen niebrig^en unter 
Un SßirBett^ieren erfl fd^mad^e anfange. 

Unter ben 2faty$iBien ^aBen bie ffroföe fafl no$ ganj bie parren 
floftenen Sifd^augen, bie ® Stangen bagegen f^on bie ^ö^ft leBenbigen 



71 

fßogetaugen. 3ttt großen , Jtrßten ttnb JtrofobtQen ffiÜTt bte ftarf *ot» 
tretenbe jutoeiten in $ornform auälaufenbe Augenbraue auf, an ben 
©d&tangen bie Lautung be* SlugeS, beim trenn bie erlange fitafyntyt 
Hjre ^aut ablegt, lofl f!$ au$ *om 9luge ein ;arte* «$totd&en ab. Seim 
Chamäleon fSflt bie bo^efte Setoegung ber Augen auf, tnbem e3 baß 
eine Auge na$ oben, baö anbere na<$ unten rieten unb »oHfommen 
toiHfu$rltd& (fielen fann. Seim ftrofö unb btr (Slbed&fe ifl nur baß un» 
tro Augentteb betoegli<$, baö obere unbetoegll<$, fic $aben baju aber nodfr 
ein brüte«, bie bur$ffd&tige f. g. 9Hdfyaut. 5Die flatten Augen bet nie* 
bern Spiere finb eigentlich o$ne Sltcf, ber Stiel tritt etfl bei ben AmW- 
Men $emr, aber auf tint man mochte fagen bSmonlfd&e 3Betfe, t^eitö 
tucfifd& bei ben Aroten, gleid&fam atö weigere fi<$ bie öerfötoffene Statur, 
tf<& $u offnen unb at$ fd&eue baö untertrbifd&e Seben baö £i$t; tljeltS un* 
ru$fg unb leibenf$aft!i$ M ben Sibed&fen, at* fonne baö jum erjhnmaj 
entfeffelte Naturell ntdfct fd&nett genug bie £i$ttoeft erobern} ttjettt *oB 
4?aft unb 3erflörung0tt>uti? bei ärofobtHen unb Spangen, alö fSme 
baö untertrbifd&e Seben nur herauf, um bie £id&ttoett ju befänden. 

3)ie Söget tyaben im SertySttnifl ju i$rem Hellten Äotfe große 
klugen unb barin jtvar nod& immer eine golbne ober bunte Sri*, o$ne an 
SBeifje« umljer unb au$ noa> eine SWdtyaut, allein tyr Stiel ijt fd&ott 
frei getoorben unb nimmt juweiten ben Abel an, ber SBefen tootjt anfielt, 
bie über alle anbern fl<§ ergeben, unb I5ft einen töett reihern J>$tyfiog* 
ttomifd&en AuÄbrutf yt, alö ber Sltcf ber niebeni Spiere. Alle* lfij}t 
tyer fd&on bte Annäherung an ben 9Renf<$en atynen. 5Der ftolje Ablerblüf, 
ber forföenbe ftalfenblitf, ber fanfte Saubenbtitf, ber fragenbe 5P*jmgaten» 
Mief, ber na$benfti$e ßulenblitf, aHeö offenbart fd&on me$r ©eele. 6elbft 
baö Äomifd&e beö Slitf* an einem eiferfüd&tigen $fttyn, an einer bummen 
(Band )c. »elfi auf eine reifere SNanntgfaltigfeit beö $f*)$if$en Ijin. 
Sei ben Sögein finbet fi<$ bie 3riö oft merfwürbtg auägebtlbet, itament* 
Uä) bei $apagaien in ber feinften ÄretSllnie öon $ßur*mr. JDteSrtt eine* 
(Seeöogelö (carbo Gaimardi) in $eru foCE in tyrem Strfet mit reget« 
mäßigen treiben unb grünen SieredEen abtoe<$feln. *. $f<$ubf, $enr I. 59. 

Unter ben Säugetieren $aben bie niebern, namentlid^ bie dlaget^iere 
nod^ baö runbe Sogetauge, bei ben fcotyew tritt erft baö SBeife im Qluge 
^er^or unb gie^t fia) baffetbe me^r in bie £5nge. S)ie farbige 3riö sediert 
9$, eben fo bie auffaUenbe ©töfje unb e^er mirb bei großen ^^ierarten, }. S. 
•beim 9BaUfif$ unb (&U^antm f baö Qluge )u tUin, allein eö gewinnt, 



72 

jt nS$er bem menf$H<$en 9fage , um fo me$r an ©eefenaw&brutf . 3a 
man *et#ei#t bie a$erf$ieben$eiten be$ menföli^en Stitft fogar mit 
: benT t$erif<$en unb unterföeibet ben Mroen*, (Stier', SBotf**, $itnb**, 
:®afeflett*, <§4&af-, Siger», «&S8nenbUcf k. no$ unter ben fDlenföen. 
1£)aö %ige ber OTaget^iere fktyt, tote föon gefagt, am tief fien ^ ba§ ber 
9Biebetf4*er am $o#jien, weit ed bem be$ 3Renf#en am a&nti#j!en ijt 
3»ff#en Seiben fie^t baö Obige ber tafcenartigen fltaubtyim in ber 
«Witte, tt>el#eS t>iel an bie ©tyangenaugen erinnert unb befonberä bttr<& 
bie enge aon ber SBillfüfjr ober Äeibenföaft be$ Stieret abhängige 3«- 
fatmnengietung ber *ßuj)itte merfroürbig ifi unb bei einigen 3lrten be* 
9to«$t* ein ^oty^oredcirenbeS Äi#t au«ftra$lt. (Sinige 9fca#tt$iere , tote 
$lebermais6 unb SÄaultmtrf, Ijaben fe$r Heine klugen, bte im SBaffer 
Jtbeaben ©eefanbe eine fetjr parte <§ornt}aut. 

©ei sfeen gieren fommi au$ juerfi ba8 rotlje 5tuge alö 2lbart ober 
ävautyeit »or, toerbunben mit einer f$nee weifen SBetyaarung. iSDaffette # 
,tt>al «ftter ben 2Renf<$en bie Qltbino« ober Jtaferlafen fhtb, bad finb bie 
rotwangigen toet&en jtanin^en unb filjnttc$e Anomalien au<$ unter anbent 
,Xljferarten. 

16. 
<£>el)0r- ntCb ätimmargan. 

®er $affh>e ©trat bed ®e$ör$ §at $u feinem Organ bie Selben £)$ren, 
bie fty teim 9Äehf#en unb Ui ben Saugetieren hinter ben äugen be- 
hüben unb als me$r ober weniger concaöe, muf$el* ober buttenformige 
ftetfe Jtaorpel ober »eifere Stoppen hervorragen. $)a3 äußere DJ?r $etfft 
bie O^rmuf^el, beren $o$fe äBötöung ben Qtoti $at, ben @#afl 
.aufzufangen unb gegen ben @e$organg ju concentriren. 5Diefer (Sang, 
Anfang« Inorpelig , Salb aber fno$ig ,. fufyrt tu* Änod&engerüji beö ^trn* 
<f$ibett Ijtoeht unb $at auf ber Slujjenfelte feine ^autbrüfen, bie ba« 
f. g. 0$renf$mal$ abfegen, tt>eW&e$, toie au$ bie in ber Dtyrmuföel 
.n?a$fenben «öaare, l)auptfadjli<$ baju btent, um frembe (Stoffe, namentlich 
Snfeften abgalten von bem jarten SrommelfeU, toetc^eä ben ®t* 
Vorgang na$ aufen fcerföliefjt, eine banne fefigefyannte $aut f bie glei$ 
*er Stuftet jttr ffierftarfung be* anföfogenben Statte bient. 3m 3n- 
•ttet» bet (SetyorgangS folgt hinter bem Trommelfell foglei<$ bie no<$ mit 
*«ft gefüllte $ au fenl) 8 Ijte mit brei anägejei^neten in einanber grei- 



73 

fr üben Ano$c($ett, bem mit beut Stiel an ba$ Sßaufenfett rufaenben 
Rammet; fobann bem Qlmboö, auf bem be$ Rammet« Äopf ließt, 
unb eubli$ bem na<$ feiner gorm Benannte» Steigbügel, ber mit bem 
gottfafc be* Slmbofe« in SBerbinbung fie$t. $8om Steigbügel an fu^ri 
*ine {leine Oeffnung unb ein f. g. ovale* genfler au* ber $aufen$S$tt 
in ba* Sabtyrintfc, bie'lnnerfte Vertiefung be3 ©efcorgang*. ©affelbe 
4ß mit einer tvafferfgen ftlüffigfeit gefüllt unb geteilt in einen ä5or()of, 
in bfe brei tyalbcirfelformigen Qanate, bie f. g. So gen ginge, in bie 
ft>tralfi>rmig genmnbene S^netfe, bie fi$ bur# baß Spiralblatt in jroel 
5lbt^eüungen fonbert, tvovon bie eine toieber bur<$ ba* f. g. runbe gen* 
fter mit ber *ßaufcn$oljle in SBerbinbung tritt. 5Der au* bem «§irn $er« 
toortretenbe ©e^örnerv gebt in bie S<$necfe, Vortyof unb ©finge ein. 
9lu* ber $aufen$ö&le fü&rt aber no$ bie eufia$if<$e {Rötyre in bie 
ÜÄunb^&ljle, um frtf<fce ßuft in jene einzuführen. ÜÄan lueifj, bag bur<$ 
biefen fttnflrei<$en Qtyparat von getvolbten SBanbungen, <§ö$lungen unb 
ä&inbungen, gekannter <§aut unb articulirten £no<$en , luft* unb fraffer* 
formigen 3Äebien n. bem ©ebornerven bie feinften Unterföiebe be* Sd&afle* 
*erne$mbar gemalt werben, Ijat aber no<$ feineStoeg* iveber bie $ejiim» 
jnung, no$ felbil bie 0iatur Jeber ber baju gehörigen Steife ergrünbet, 
%. SB. nt$t bie be* naffen 3n$alt* im Sabtyrintlj, ben man annS^ernb 
mit bem ©tadförper im Qluge vergießt. 3lu$ bie S3erglei<$ung mit 
Hiufifajiföen Snfirumenten reicht fo tvenig au*, bie ßonfhuction be* 
.<&e$ororgan* genügenb ju erfifiren, tvie bie aScrgleld&ung be* ®efi<$t** 
organö mit ben ofctiföen Snflrumenten. Unfre Stunft unb unfer QBiffen 
bleiben (jler no$ treit hinter ber Statur unb 3Bef*beit beß S^ityfer* jurütf. 
£>ur$ ba* ®e§or tvirb au<$ föon ba* niebre $$ier, ba* felbfi feine 
^onc hervorbringen fann, »enigjien* vor ©efatyren getarnt. Sei työtyeren 
Spieren $at e* ben 3^«*' bie Stimme be* anbern ju vernehmen, unb 
Seim 3Renfc$en erregt e* feine $ö$fte SSollfommenljeit ald paffive* £)r* 
gati für Sprache unb SWufif. 3)a aber niebre Spiere au<$ auf anbre 
SBeife vor ©efatyren gewarnt werben fonnen, iß ba* ©etjor bei tyncn 
fe$r jurücfgefefct. *Bei 3nfuforten, Surmet n, $ol^en fommt e* ni<$* 
vor} au$ bei ben Spinnen $at man e8 noc^ ni^t aufftnben tonnen, 
obglei$ man bcnfelben ein feine* @e$ör jutraut. ßben fo zweifelhaft 
iß e* Ui ben Snfeften, ba bie QSermut^ungen , bie Sitytyorner fonnten 
D^ten fe^n, getauföt ^aben. dagegen fteOen mit SBajfer gefüllte Sadd^eiv 
auf benen fl$ ber (Rerv verjtveigt, bei 9Koftu*£en unb (Sruflaceen o^ne 



74 

Sfeeifet ein tottin aufy no$ unfcoflfommene« @e$8totgan bat; Sei bett 
giften iff au$ no$ fein SufjereS £)$r fid&tbar, aber tnraenbtg erfennt 
man feereit« ein trenn au<$ nodfc fönedfentofeö ßafetyrfnife, in SJerfeinbung 
mit ber @$frtntmMafe ((Btanntuö, ügl. Anatomie ©. 83), toorau« $er* 
borjugeljen fdfceint, bafj trenn bet $ifd& burdfc baä ®e^ör *on einet <Be» 
fa$r unterrichtet toirb, et fogteid^ bur$ einen SDrutf auf bie @$tmmm« 
fetafe fld& fenfen ober ergeben, über^aujrt fliegen fann. Sei ben 3(nty$U 
feien fommt juerfl bie @$ne<fe unb au<$ bie $aufentjö(?Ie (außer bei bett 
©d&tangen) jum 3$orfd&etn. (Sben fo untooHfornmen bleibt no$ ba$ <Be* 
$ör bet Söget unb fetbfi no<$ bet niebetn ©5uget$iere, 5Denn erfi 6ei 
ben tj5$ern «Saugetieren tritt bie Oljrmufd&ef tyer&or unb feitben fi$ bie 
inneten %tyiU immer menfd&enaljnlid&er au8. 5Die £)$rmufd&et ifl fee* 
fanntti$ feei ben Spieren Sufjerfl mannigfach, am Wngften beim (Sfef 
ttnb J&afen, am breiteten beim (Eleganten, am meinen tySngenb feei einigen 
J&unbearten. «8et ben (Setaceen Ijat man feemetft, bie Jtnodßen iijrer 
SPaufenljoljfe fetyen bie t)attef)en in bet $Bett unb übertreffen an $&tte 
ben SWarmor ((Susi er, »gl. Anatomie I. 91). 

Sogt in f. ^fypfiofog. Srtefen ©. 244 fcermutyet, bie Spiere »et* 
nahmen no<$ biet bösere $öne aft toir. 2Ran fann jugeben, baj? fle 
anbetattige SBne t>er nehmen, benen unfet D$r un$ugangtl<$ ifl, im 
allgemeinen aber fte^t fefi, ba§ bet (Betyörfinn ttrie bet ®ef!$t*fum ff# 
mit bet ©efammtorganifation bet Sfetere fcemUfommnet, unb baj? ein« 
jelne ©inneö&orjßge, ttle ade anbeten Sorjuge bet niebtigeten Spiere, 
nut untetgeotbnete Organe tteffen. 

£)a£ Stimmorgan ifl eigentti<$ au$ ein ©inn, nut au6f$fief>ti$ 
ein actfoet. 2)ie Stimme ifl ein but$ SWuÄfetbetoegung mobiflclrte« 
9lu8att)men, unb infofetn ju unterfd&eiben Don anbem $5nen, bie t>on 
Rieten fotnmen. SDaS betannte ®e$irv bet ®rifle j. SB. trtrb bur$ 0W* 
feung bet Seine an ben gtiigefbecfen betoirft, fcgt. SBtegmann, 9(r<$to 
1838 II. 195. $>a« Striaen bet $euf$tecfe bur<$ eine {Reibung jtm* 
f<$en ben beiben Stugettourjetn , bet berühmte Sicabengefang burcfc 3fa* 
fyannung unb 3utfid^ta0en einet SRembran am $interletfee, baf. 198 
unb fc. ©iefeotb, &gt. Anatomie 567. £)a* ©ummen.ber Stiegen tottb 
erftfirt at£ Vibration bet ©ruft bur<$ fd&nefle* 3^fammengie^en bet 
tflögelmuSfeln, ©iefeolb ©. 565. 2)a* Hagti^e ©efd^tei bed lobten* 
lo^ff^mettettingd atö S^trlngung einet SRembtan am ^>lnter(e(be, Sieg« 
mann, 9lt<$ib 1838 U. 200. %bet fd^on im fotgenben Jahrgang be*« 



75 

fetten 9lrd&fo« II. 370 tourbe eine ertöte {Refyiratlon aW Orunb ange- 
geben, Iva« ber erfte SBerfudfr einer ttlrflid&en ©timme tt?5re. 5Denn eine 
fol<$e ift immer au«geatfynete 8uft, meiere fld& bur<$ bie engen (Räume 
1)tnburd&br8ngt ober an SBSnben anflogt ober burdfc J&inberniffe in ©<$tt>fn* 
gnng &erfe|t toirb, toie in ben funfllid&en SBlafeinflrumenten. $>ie Suft 
fommt aitS bem 9l#mung8organ, ber Sunge, ber ©ruft unb fteigt bur<£ 
bie Suftro^re em^or; inbem fle fldfc aber bur<$ bie £eljlrt|e jtoangt 
unb auf bie faltigen, bur$ SWuäfeln au$bel)nbaren ©timmbSnber, 
fo tote auf bie auf« unb abfleigenben 3Ku«feln be« QutiQtnüüni trifft, 
entfielen toerföiebene $one. 9lud& ber Äe^lfofcf (Slbamga^fel) f ber 
obere 3^eil ber Suftrityre, tont nad& ber SBcite unb ©tarfe feiner Jtnotyet 
mit unb eben fo ber bur$ ben Suftftrom in ©c$n>ingung toerfefetc Sttfy* 
berfet. „5>er JteWfo^f ift eine mit 9lnfa|* unb SBinbro^r toerfe^ene 
ßungenpfeife mit jtyei bur<$ Spannung elafitfd&en 3\\n%m. u 3o1). SWfil- 
ler« 9lrd&to 1850 ©. 71. gerner toirb bie ©timme mobifkirt bur$ bie 
SBette ber 3Runb$o$le , bur$ bie Sage be* ©aumenfegett unb beä Ijin* 
teren 3««gent^eitt , be$ garten ®aumen« unb toorbern 3ungentt?etrt, 
bur<$ bie mannigfachen SBetoegungen ber 3^nge unb ber &t£!pen unb 
enblldj burdfr bie SBanbung unb fcer^SttnifjmSfjige ©effnung ber 35ljne. 
$a$u fommt no#, baf? bie £uft auf iljrem JDur$gang bur$ bie 9Wu$* 
fein an fcerfd&iebenen (Stellen einen flarferen ©tofi bekommen fann, too* 
bur<$ ber Unterfd&ieb ber SJrufi*, ber Sttf)U unb (Surget*, ber (jum S^ett 
toirflid& bur<$ bie 9*afe au&geflofjenen) Olafen*, ber 3^n* unb Si^en* 
töne beblngt ifi. Slefe unb $o$e ber ©timme fangen ntd&t toon ber 
SBette ber ©tlmmrifce, fonbern toon ber SSnge unb «ftürje ber Stimm* 
banber ab, bie fl$ fomit ttne ©alten vergalten. 5Die Jtraft unb Gatter 
ber ©timme ()5ngt lebfgll$ üon ber be8 Suftftrom«, alfo toon ber ®e* 
fttnbfjeft unb ©tarfe ber ßunge ab. IDie f. g. Äo^fftimme ober baö gfalfet 
entfielt, trenn nur bie Innern diSnber ber beiben ©timmbSnber fd&tvingen. 
*Ro<$ feinere Unterfd&iebe, bie in ber SWufif untergeben »erben, betreffen 
meifl ben £>ur$gang ber Suft, tt?5l)renb bie Unterfcfciebe , bie man in ber 
©\>ra<$e bemerft, me1)r bie J&inberntffe unb Unterbred^ungen be8 8uft* 
ftromS bur^ Slnfd^lagen ber Q\m$t, ©d&Uefjen unb Deffnen ber Qtynt 
unb £t)tyen betreffen. 

9lffe toirbellofen Spiere fjaUn, h?enn fle auä) ein ®er8ufd& hervor- 
bringen f&nnen, bo$ feine ©timme, aud^ nod^ ni$t bie niebrigfleh SBir- 
UUtytxt, bie &if$e. (Srft bei ben 3luty$ibien öffnet fld^ bie ©timmri^e 



76 

tbierifd&en Sauten, unb (ei ben afögeln tritt bereitd ein fe^r audgebilbeter 
jtefylfotf Jjemr unb Bewirft mannigfad&e unb im ©efang ber 97ac^ttga!X 
fogar bad menfd&ltd&e Oljr be$aubernbe £one. S3et ben Saugetieren 
«ediert fl$ bie <2<$on$ett bed JHanged, tritt bagegen eine bejio größere 
ÜRanntgfatttgfeit ber ©timme fyemr, »on ben ftirfjlen bis ju fc§fea#eti 
£tf$* unb Sßfeiftönen. 3n biefen StyierjHmmen liegt eine Qlrt &on €pra$e. 
3ebe Tierart bejeid&net mit intern ©efd&ret iljren (S^arafter unb gugfeidfr 
eine beftimmte Sage, in ber fi$ bad $ljier befinbet. ßd fd&reit anberd 
in ber Suft unb im @<$merj, anberd toor bem Seinb unb toor feinen 
3ungen k. ^)ad $l)fer brütft unfeiöfü§rll<$ unb immer auf biefetbc 
SBeife feine Sntyfinbungen in ben iljm allein moglid&cn Jonen aud. J)er 
9Renfd& bagegen gebietet in feinem (Stimmorgan über bie größte SWannig* 
faltigfeit toon Jonen, um bamit tt>ittfü^rUd& nid^t nur (gntyfmbungen bed 
Seibed unb ber «Seele, fonbern au<§ leben ©ebanfen feines ©eiffrd funb 
gu geben unb bem £)$r bed 9ßebenmenfc$en »ernefymbar gu machen. 

17. 
tttracb*-, (faftymaik*- unk ^a^rjjane. 

£)er (Sinn bed ©erud&d iß bei »ergebenen Tierarten o$ne 3to*'fd 
t>iel Ijötyer audgebilbet ald beim 3Wenfd&en. Sebermann fennt bie unüber* 
treffliche <S*>ürfraft bed 3agb(junbed. 9lber nl$t nur bem ©rabe, au$ 
ber 9lrt na<$ uitferfd&eiben fi<$ bie ©erud&dentyftobungen vieler Stetere. 
5Dle eine Satzung ift meljr auf biefe, eine anbre meljr auf jene 3Ba$r.« 
netymungen angefeiefen unb bedfafld wf<$iebentlic$ organifirt 

Seim 9Renf<$en ftufct f!$ bad ©erud&dorgan, bie 9&afe, auf bad 
aud bem <S$abel $feifc$en ben 5iugen$o$len toortretenbe iftafenbeln, an 
bad flc$ fofort ber feei^ere 93orbertt)etl ber 0lafe mit ben beiben feie* 
ber bur<$ eine befonbere Änotpelwanb geteilten SGafenflügeln anfd&ließt. 
SDurdfc bie beiben fcon ben Sttafenflügeln elngefd&loffenen äußern 9Gafenlöc$cr 
attymen feir bie Suft ein unb aud, feie mit bem SWunbe, fead nur beßtyalb 
möglich ift, feeil ben jur *Wafen1)ö$te fu^renben äußeren $ttafenlod?ern a\i$ 
no<$ &feei innere Okfenlöd&er gegenüber jie&en , bie in bie STOunbljöljle unb 
babur$ in bie Sunge führen. 3>ie 9tofentyöl}le ift bur<$ ^ereinragenbe 
©titter fo geseilt, baß bie eingeatmete Suft feie burd& ein (Sieb ein* 
jiebt (ba$er ber betreffenbe Änoc$ent$eil bad @iebbein $eißt). $ie ganje 
^o^lung aber iß mit einer <5$leimJ?aut bebedt, in feel$e fi<$ ber ®e* 



77 

rud&önerb nid&t minber neuartig toertl?eilt, h?ie um ben ®la8f5r\>er be$ 
9luga£fel8. 3)er @<§feim n?irb nf<$t nur burcfc bfe $$ranenbrufe be* 
3luge8, fonbern au# bur# 9lbfonberungen au8 ben n5$ften £öljlungen 
be$ ©tfrn*, Älet- unb £)berfieferfnoc$en genarrt unb f<#eint bem ®e* 
ru<$8nerfcen eben fo ju bienen, *rfe ber ©peld&el bem ®ef<#ma<f8nerfcen, 
atö Setter be$ ©eru$«, ber jugteidfc bie etwaige f$8bli$e <Sinwirfun& 
be8 0lte$ftoffe0 auf ben Statten neutratfflrt. £)a8 gan&e 0He<$organ ift 
ein 9fy£arat, ben bie eingeatmete fittft fcorbetyafflren mufi, elje f!e in 
bie Sunge gelangt. (Sr liegt fcor bem SKunbe, gletd&fam \vk ein treuer 
SBatfcter toor ber fyux be8 £aufe8 9l#tung gibt, bafj ntd&t« <5<$5blf<$e& 
in8 £au$ einbringe. 5Die 9Me prüft bie ©fcetfe, el)e ber üRunb ffe ein* 
nimmt. (Sie frört au$ föon and ber fferne bie ©efatjr, tone bie ßuft, 
ben Seinb unb greunb. 3)er ©egenfafc be8 SBtbrigen unb be8 9tngene§* 
men tritt Ijier in einer (gtarfe Ijerfcor, wie faum bei SBatjrnetjmungen 
be8 ®efi<$tS ober ©etjör$. ©eftanf belelbigt un8 toiel unmittelbarer al& 
.&afjlt$feit ober miätöniger Samt. 

3Ran unterföeibet übrigen* jm 93orberttjeil ber Stfafe eine 9lrt bon 
Saftnerben, bie mit ben eigentli<#en ®eruc$8nertoen ni$t gu &ern?e$fetn 
jhtb (baffelbe ift ber gafl mit Saftnerben am 93orbertt)eil ber 3 u «9 e ' M* 
toott ben eigentlichen ©efömadSner&en &erfc$feben f!nb). Stoljer ba$ Jtifceln 
in ber 97afe / ba8 bie 3J?u$feln jum liefen reijt (jum frantyfljaften 
5lu8ftojjen be8 9W?em8, be8 9?afenf$leim8 unb ber frembartigen (Stoffe, 
bie etwa ljinetngefommen ffnb). 3)ie fte<#enben, fömer^aften ®etü<§e 
Debatten ft<§ ba^er tote bie brcnnenben ®ef<$macfe unb toirfen metyr auf 
ben ®efityl8-, al8 auf ben ®eru$8fimt ein. 2>a8 ift eine wotj}ltt)atige 
<Sinri<$tung , inbem n?ir babur<$ gleich beim (Eingang be8 Organa ge* 
warnt werben, e8 öon f<#5bli<$en (Stoffen Abjuwenben. 

Ski ben gieren nun ift baß ®eru<#8organ fe na<§ ityren fcerföieben^ 
artigen 93eburfniffen Sußerft fcerföieben befäaffen. 9ln ben niebrigftcn 
gieren fyit man no<$ feine8 entbedt. 9lu<$ bei ben Snfeften flnbet e8 
fcon ©iebotb, ögt. Anatomie ©. 581 nod^ fe^r jh?elfel^aft. ßb bie- 
SBienen bur(^ ben ©eru<# ber SBIttmcn angejogen n?erben, läßt f!<$ nid^t 
ttnbebingt bejahen, ©etrifj Ift, ba§ 3la8(liegen rieben, toeil f!e nur 
bur<^ ben ®eru$ verleitet werben, fi^ auf bie QlaSblume , ftatt auf tbie* 
rif(^e8 %a8 ju fe^en. 9lber ein befHmmteö ©erud^8organ ift no$ nid^t 
mit i5ofler Siier^eit an btefen il^ieren erfannt. Slad^e ^?5§lungen bei 
ben Serien wnb (Sruffoceen geben eine erfie Qlnbeutung be8 ©eru^Sor* 



78 

gan«. (Srjt in ben SBirbeltfyeren enttricfett fid&_ baffctbe in gttei Sofern 
über bem STOunbe, aber no$ o^ne Sufjere 0?afe bei giften, 9(m^ibten 
tinb 93ogeln. 9lud& föetnt ber Sinn fetbjt bei biefen Spieren no<$ rocnlg. 
«uögebübet gu fetyn, benn baö SSorurt^eif, atö Ratten 0laubi>6get einen 
<mf?erorbentUd& feinen ©erudfc unb flutten g. 93. 2fa8 auf SWeitemuelte, 
iß langjl toiberlegt. STOan Ijat groben angefleht unb gefunben , baß ®eier 
bem nur gematten geru4?tofen Slafe nachgingen unb baö btd&t neben üjnen 
beftoblid&e e<$te unb fiarf rie<$enbe Qlaö , nur weil eö gugebedft trat, 
tti<$t bemerften. Sögt, flfloget, Srfd&einungen beö geben* IL 314. $a* 
gegen f ommen bei ' ben Saugetieren auffatfenbe aSerfdfcieben^etten unb 
Steigerungen beö @eru$3fmn$ bor. Sd&on in ber aufern ©eftalt ber 
tflafe, bie beim $ferbe, Ǥunbe, Seeljunbe auf (Snveiterung, beim Sd&roein, 
$af>tr, (Steinten auf Verlängerung gum flRuffe( auögel)t, unb no$ meljr 
in ber innern (Sonjlruction ber 8ö<$er unb Änod&en. dioget a. a. O. 
glaubt fnöbefonbere bie inneren ©eru$Öorgane ber fangen* unb flelfd&* 
freffenben Siliere unterf<$eiben gu ntuffen unb bemerft, baß Safere, bie 
nur auf toegetabiliföe gftatyrung angeliefert finb, fet?r toenig Sinn für 
iljieriföe ©erfid&e Ijaben (g. S. baö 0Unb), bagegen toieber auf Steift 
dngetoiefene Spiere wenig Sinn für $flan;engeru$e (g. 93. ber J&unb). 
£>ie funjireid&jien unb feinfien SBinbungen unb SBenbungen ber Sßafen* 
$6$le, abfrei$enb »on benen Jeber anbern £1)ierart, fanb dioget bei bem 
fein toitternben $ferbe unb beim See$unbe. SDafj arablfd&e jßferbe in ber 
äBufte auf freite gernen Duetten, JDafen u. frören, tjt befannt. 2Ba0 
ben See^unb betrifft/ fo toet§ man ni<$t, frogu gerabe t(jm baö verfei- 
nert jte ©erutgfyfiem gugefrfefen Sorben ift, ba er in feiner Snboleng fl<$ 
ter ©efaljr auögufefcen pflegt, audji frenn er fie gang in ber 0ta(je (puren 
fann. Snbefj %at er fo funffret<# toerijtelte 9iafenfno$en, bafj bie gange 
Sljierfrelt ni$tö 5$nlid&e$ me$r geigt unb fiberbieg bie <SaU, feine äußeren 
0lafenl6<$er »erfd&liefjen gu f onnen , fraö feinem anberen Spiere unb au$ 
ni#t bem STOenföen moglid) ift. £)arf i$ eine Vermutung fragen, fo 
§Sngt ber frarte ©erud&finn ber See^unbe mit bem ©enufjleben gufammen, 
bem fi$ biefe Spiere toorgug§freffe ergeben, unb bient i$nen nia^t aU 
Sd&u|»affe, um ffeinbe meiben, ober atö 3Ingrtpfraffe , um eine ferne 
IBeute auffr ihren gu fonnen, fonbern aielme^r gum ftnnli^en S3e^agen 
it^reö fd^lafrigen &amitienlebenö. 

S)er ©efa^madöfinn liegt in ber f$on oben befd^riebenen Sunge, 
Jn beren S($(eim^aut ber ©ef^madfdner^ fi$ neuartig öert^eilt, rt?ie ber 



79 

#ertt$6fhtn in ber inneren <S<&lelm$aut bet 9»afe. S)te @*et<$etbrfifen 
be* SWunbeS bienen, bie 3unge immer feu$t ju ermatten nnb bie Steife 
burdfoutoajfern. gtSfie tft abfotut not^ig , nm fömeden ju formen, baS 
Srodene fömedt man ni$t. «Der ®ef$mad ^>at gunS<$ji benfelben 3»«*, 
tote ber ®eru<$ , nm v bie ®ute ber «Steife gu prüfen. 3Ba« bem $$ier 
)u freffen f<$ablt<$ frare, baß erfennt e$ (getoiffe 9W<$ta#tungS* unb 
Sßergiftungdffifle ausgenommen) in ber (Reget burc$ ben ®ef<$mad unb 
tteigert fi<$, e$ gu freffen. Sobann liegt im 3Bol)lgef<$mad, tüie im 
3Bo$lgeru# ein ©enuji, ben baß Styier toa$rf$einli<$ in no<$ reiferer 
güOe genießt, als ber 3Henfc$, weit i$m bie getfiigen ®enüffe beS lederen 
serfagt finb. 

ffia« bie Untertreibungen fcerfötebener ®efömade anlangt, fo gibt 
ber befannte breierlei SBtergefömad bafür einen JTOafjjtab ab. £)a« SBier 
fömedt fcorn auf ber 3ungenfrifce f5uerli$ jrcifelnb, auf ber STOttte ber 
Bunge fü§ unb hinten im (Säumen Bitter. 5Da$ tft fubjectto unb fommt 
»on ber 3Sertl?eilung ber ©efömacf dner&en in ber Sungc $er , bie fcor* 
beren finb entyfangti$ für baö <Saure, bie mittleren für ba£ <5ufie, bie 
Hinteren für baö ffltttere. £>a und eine STOenge Nahrungsmittel, toett&e 
bie Spiere mit größtem S3e$agen aergeljren, gang ungenießbar ober efet* 
^aft »orfommen, muffen tolr barauS ben fixeren ©dfrtufi gießen, baß bie 
®ef<$mad$ner*en jener Spiere etn?a$ gang anbere* ennpffoben als ftir* 
3n biefem 3"ge ber tyteriföen Seit aber Riegelt fi# bereits ein ßug ber 
SWenföeffloett, benn im geizigen ©ebiete bei ^Beurteilung fcon bem, toaS 
btn ®eifi angieljt ober abfloßt, Ijerrföen unter ben SWenföen eben fo 
»ergebene ©eföinSde, nne unter ben Spieren in Segug auf bie tä$* 
flfdje SRaljrung. S)em einen iji tote ben SÖienen nur tooljt im ®uft ber 
*etafien SBtumen, bem 9lnbern nur toie bem SWiflfafer im Äotty. 

Sie toelt ber ®ef<$mad$flnn unter ben nieberen Silieren auSgebtlbet 
ift, Ifißt fi$ ni#t betreifen. 9tu<$ n?o eine 3unge fetyt, bütften bie 
0iert>en im SReröenring um ben SRunb unb in tyrer 85ngenau8befytunfl 
neben bem Qarmcanal gum ©enuß beitragen. (SS liegt überbauet nalje, 
*en Spieren in bem SRaaß, in nutzem tynen t)ö$ere (Sinne fehlen ober 
weniger audgebitbet finb, einen reiferen 9lntljelt toon @imtengenuffen ber 
unteren ®rabe gugutrauen. fflie frir no$ mit bem gangen Setbe fugten, 
fo burften bie niebrigften Spiere au<$ mit bem gangen £eibe fömeden 
lönnetu 3)ie 3nfuforien, bie Don allen Seiten 97a(rung faugen, t^un 
tt offtit Sweifel. 3Iud^ bei ber <z>$ntit föetnt baS angete grumten mit 



80 

rfttem getoiffen Sd&medfcn ber Suft, ber 8feu<$t«, bed ajegetattondbantyfed, 
wrbunben ju fetyn, fo tote audfc bie «Paarung btefer Styiere gTefd&fam ein 
Auf? mit ganzem Seifte ift. 

(Sd ift und toerfagt, $u totjfen unb irgenb toatjr june^men , tt»a« bie 
Stetere unb jumal bie nieberen, und am fernflen ßeßenben, affed em^fln* 
ben. gur treibe Stimmungen ber Qltmofptyare, für treffe 9(udbaud|ungen 
ber (Srbe, ber Vegetation jc. ttynen Sinne gehört ffnb? Jndbefonbere 
fetyr flefne Spiere toerben beffl&igt feipn, mittetft ifyred mifroffofciföen 
Stertoenfoßemd au# feine Stoffe gu entyflnben, für ft>ef<$e bad unfrige ju 
grob iß. £)a$in börften (Smfcftnbungen bed SBetterd gehören. <8d ift 
befannt, baf Diele %f)Uxt, befonberd 3nfcften, toor aüen bie Rinnen, 
bad SBetter tooraudenfyffuben. Ql6er fte em^ffaben tt>atjrfd&einlid& eine f$on 
ttortyanbene Stimmung in ber £uft, bie nur wir nf<$t toaljrnetjmen. SBenn 
fl<§ bie lange troffen getuefene fiuft langfam lieber mit SBafferbunß fuflt 
unb bad SBetter fi<$ Snbern fofl, merfen bie 3nfeften mit ftyrem feinen 
Sinn *fel eljer bie aufßeigenben feinßen 2>unßbl5d<$en, elje h?tr bie fd&on 
gröberen unb fd&trereren toat?wel)men. £)ur<$aud rfittjfefljaft btetfcen 
immer m><$ bie ben nieberen Sbleren, *or$ugdn>eife ben 3nfeften auf fo 
audgejef^nete SBetfe alt Sufjere Organe bienenben güljlfyörner. tölan 
$at oft unb »fei barüber geßrftten, ob fie nur bem $aß*, ober bem 
@eru$' , ja fefbß bem @d?orffhn angeboren , aber man iß barüber nie 
In« Jtfare gefommen. Qln ein 0Me<$* unb #örorgan in ben gutjfljirnern 
glaubt je$t SWemanb metyr, aber bafj bie Sbfere bamit blöd taften, xvU 
tolr mit unfern Singern, fd&eint bo# aud& lljre audgejeid&nete unb feljr 
fcerTd&tebenartfge ßonjfruction nid&t genfigenb ju erHaren. (So n>are ni$t 
unbenfbar, bafj gerabe biefe n>eit toorgreifenben Organe ben oben beriefe* 
neten feinen Stiftungen ber £uft a(d SrSger bienten. SBet mehreren 3n* 
feften iß inbeß faum ju toerfennen, bafj bie jjitytyirner einem aettoen 
Sinn bienen. ®tä bereifen trenigßend bie Stmeifen, bie ßd& burd^ SBe* 
tfiljrung mit ben 8füt)H)örnern ßeid^en geben unb glei<$fam mit einan* 
ber frre$en. 

5Dte ©eßalt ber gü^orner iß überaud mannfgfad&, Ja bei feiner 
anbern 9lrt fcon ©liebmafjen fo fet)r mfd&teben. SMan unterfd&eibet 
güljtyörner (antennae), ffü^lfaben (tentacula) ,■ Shmbtaßer ber 3wfe!ten 
(palpi), Sartfaben ber giföe (cirri). J&ie^er geboten au<| bie fettfamen, 
loie I8anber lang ^erab^angenben unb mit einem itno^f enbenben Organe 
ber SRebufen , bie aud bem glocf enf&rmigen Hantel berfelben ^ett?orl)5ngen. 



81 

*. ©lebofb, *gl. Anatomie 61. 2lu$ bie gabetnbe 5E>o^eljunge ber 
(gelange f#eint me$r ein gitylfaben alä eine 3*«tge $u fetyn. 2)ie %&fy« 
Corner ber <5$necfen f!nb tyautige ftutterate, bie ber Sruflaceen gegtte« 
bette fleife gäben , bie ber 3nfeften toei<$en auf bie tounberbarjie 2lrt soon 
einanber ab, inbem f!e bie gorm toon gäben, beulen, $irf$l)5rnern, 
$erlenf <$nuren , gebern, gähnen, $infeln, (Scefcter, ©eilen *c. annehmen. 
(Entiueber fcrrföt bie 85nge an tynen »or, ober bie ©reite unb in Un- 
terem gaffe ijl ba8,gü$l$imi geto8$nli<$ efngefnltft, bilbet einen (Sffen- 
bogen unb trfigt auf bent unteren ©liebe fammartige ©ebilbe. 3n ber 
dornigen «öaut ber Antennen $at man mit bem 3Rifro8co)> unjatylige 
$oren ober £5$er entbecft, bie jum £$eil tntoenbig mit ben feinden 
«&ar<$en betoad&fen finb. <Sri$fon, 9lr<$tö 1848 IL 39. 

©ei bem gorfd&en na<$ ber no<£ immer unbekannten Sfatur unb ©e* 
ftimmung ber güljtyorner mufl man golgenbeS in (Erwägung jie^en: 
1) bafj bie^gü^örner ber @<$ne(fen bireft Slugen auf tyrer 6^tfee tragen 
unb ba$ gütylljorner unb Slugen (n?le £anbe unb Slugen) fi<$ als toaljl* 
öewanbt ergänjen , bie güfjfljorner glei<$fam alg 3toif<$englieb ben Ueber* 
gang bilben »on Firmen ju^lugenj 2) bafj bie 9Rann$en burtögangtg 
ungleich auSgebilbetere, fäönere unb größere gü$l$örner tyaben alö bie 
3Beib$en, toad trieb er um auf eine ?tcttottat be8 barin toirffamen ®inne$ 
^inbeutet} 3) bafj bem Saften na$ toorn mittelji ber Antennen bei einigen 
Spieren au% tin Mafien na$ hinten entftri$t. £ie gü$l$örner beö 
#toefif<$en <S$tt>al6enf<$toanje$ flnb genau fo loffelartlg gehaltet, toie 
bie <S<$n?an$enben feiner ^interftuget. 3m langen Segejiad&el am Hinter- 
leib man^er 3nfeften toiü man tm Saflorgan, tynüfy bem ber einrennen 
*orn, entbedt $a6en. fc, ©iebotb, togt. 5lnatomie <5. 580. — 9110 ju* 
fällige Abnormität ober 3Hi3geburt ifl tin melolontha mit brei gü$tyor* 
nern ju betrauten, Sröföel, 9lr#to 1850 II. 147. £>enn bie Antennen 
fommen immer ipaartoeife fcor. 

18. 

©ei fielen Steten iß ber äotf fo in ben Siumtf eingelaufen, baß 
gar fein <$a(3 soorljanben ifxj bei anbern föeint fi$ im ®egent$eil ber 
Aotf wu öluntyfe meit entfernen ju tooffen, inbem er fl$ bur<$ einen 
langen J&aW tote auf einem Stiele »on ifjtn tyniwgfcetregt. ßbglei$ 

SB. Sftenjet, ftaturhmbe iu. 6 



82 

nun bicfc aSerlSngerung na$ toorn ein UeBergeh>f$t bet tfofcffette, atfo 
Be$ ebteren Stetig am Spiere anjeigt, fo t)at fie bo$ al« Verengerung 
fiBertjau^t ehra« mit ber be8 <§d&tt»an$e$ auf ber tfetyrfette be$ Xljtere« 
gemein unb Bejeugt fd&on be8t)at6 fein UeBergen?i<$t be8 ÄotfS «nb <&irn«, 
tteit gerabe bie Jto^fe langljatfiger Spiere, um fcon bem langen J&alfe 
getragen toerben ju tonnen, nut ftefn finb. 9tn<# bient bie Sänge beft 
J&alfe8 ju feinem ebteren 3^*** / <*t8 um bem $t)ter ba$ ǤaBl)afih>erben 
bet Sprung ju erteiltem. S)er ©$h>an tjat feinen tan gen J&atö nur, 
um tief im SBajfer 9ta1)rung fud&en, bie ©iraffe ben irrigen nur, um 
baS SauB Ijoljer 33aume erretten ju fBnnen. UeBrigen* IjaBen langtjalfige 
Spiere insgemein furje (S^njSnjc unb fetBfi furje J&inter6eine (<Sc$n>an, 
©iraffe) , tangfd&roanjige umgefe^rt einen furjen £at$ unb f ur§e 33orber* 
Beine (Jtrofobfll, JMnguru!?, *ßarabfe$&ogel). 3m Slflgemeinen fommen 
längere £alfe &or frei ben SßBgctn, fürjere Bei Sffföen, Qfoty$ifrfen unb 
Säugetieren, Bei benen bagegen bie S<$n?an$e langer finb. SMerfrourbtg 
ift baS ©efefc, na# n>el<$em ©fiugetljiere nie weniger als 6 unb nie 
meljt alö 9 «§aten?trBet $a6en , mag tyx «&at8 no$ fp bf<f unb furj ober 
lang auögejtretft erfd&einen. 5>le ©iraffe j. 93. tjat nur 7 ^aWrcirBet, 
bie fi$ a6er ju langen flftÖljren auSbetjnen. $ie SSBget bagegen IJaBen 
toiele furje £at$n>ir6el al8 einfädle 9lnf5|e an bem SRücfemuirBcl, ber 
<S$n>an lljrer 23. 

£)te @#önl)eit liegt au$ Bier in ber Sflorm be8 menf<$ti<§en £atfe« 
als bem mittleren 3Haa£ $n?if<$en bem Srtrem ber Sänge unb äurje, 
2)i<fe unb S)ünne. JD§ne bie (Srtreme aBer unb felBfi mancherlei Sin* 
$5ngfel bed Ǥalfe8 nmrbe bie *P$9fiognomie ber Spiere nid&t fo f#arf 
fid& ünterföeiben fonnen. 

3m 91 a den, ber 9tü<f fette beS «&atfe3, liegt $a\x$tfi%ti% ber 9lu3* 
bruef ber @t5rfe, fo Beim Stier, Beim Sötten. 3m fd&öngeto8t6ten 
Starten beS fßferbeS brütft fi<$ jugleidfr StafHcttSt ber flraft unb $bel be« 
SRuttjeä aud. S)a3 $ferb ttyeltt mit bem 2Renf<$en ben 93or$ug , bajj 
man fi<$ um bie Sc§ön$eit feine8 J&alfeö Befummert. 3WeBr. nur fonber* 
Bar finb bie angelaufenen fragen ber Spiere, bie craöattenartigen 
J&fiute/ aui benen ber Jto^f einiger ©$ilbf raten ^er^orlauert/ bie JSfeber* 
fragen toieter Söget. 3)er toorbere ober untere $$eit be6 ^a(fe8, bie 
SttfyU, ifl ber fc^rt?a^fie tydl bed ^alfeö , fd^eint aber Bei mannen 
X^ieren btfifig aufgefd&roollen, toa« i^nen ein öerbroffene« 3lnfe$en giBt 
(bad fflort SSerbru^ fommt fcon 2)rüfe unb 5Droffet«Jte^te $er). 9lo$ 



83 

toeiter na$ unten $5ngt Sei toieten 335ge(n ein Jttopf $etrt, ber 
jur örtelcbtetung be* gtuge* 8uft in fi<$ aufnimmt, tote ein Station, 
<ibet au$ tele bie Saföen bed $Pelifan8 unter bem @<$nabet unb tvfe 
Me Sa<fcntaf<$en M 4?amfier$ jur 9tufbetoä$rung bet reiflicheren ÜÄal)* 
rung btent, bie ba* St^ier mitnimmt / aber m$t auf einmal »erbauen 
fann. 5Die feltfamen Xrobbetn ober Seriofen, 3tu$tou<$fe am «öalfe ber 
Biegen unb ©c$afe finb mit bem SIbain&tyfet am 9Benföen$alfe öergti<$ett 
unb öon Ofen (SRaturg. IV. 124) für Uebcrbfelbfel öon Stimm erflart 
Korben, aber tyre tra^re SBeftimmung iß unbefannt. 6ie befielen au* 
bloßer £a\\t, tntoenbtg mit einem änorpel. Sgl. gfroriep, $age$bertc$te. 
Boologie H. 127. 

SBo überhaupt ein <&al* tp/ ge$t er in bie Srujt über, bie $al3* 
lofen Spiere finb gett>o$nli<$ au$ brufttoS, ein bloßer Stumpf. Set 
Dielen Snfeften aber bereinigen fia> ftotf unb Sruji im ®egenfafe gegen 
ben $intenna$gef$(eft)ten Sauc$ unb bann erblich man nl<$t jtolföett 
ber feft jufammenföliefjenben SÄajfe toon Äopf unb Sruji (cepbalothorax), 
fonbern erft jtolföen biefem ße^atot^oror unb bem Sau<$ (abdomen) 
ein bünneS (aföartige* Serbmbungöglfeb. 9lnbre Snfeften %äbtn biefe* 
bunne Serbtnbungäglieb aber aua> gfeiföen Stotf unb Srufl, tofe $tt?if<$en 
Srufi unb Sau<$ unb fomit gleichem jteel #alfe. 

2Ble bem äo$f bie Ijöfcercn ©innorgane, unb bem Sau^e ber (Sr* 
nctyrungd* unb <5r$eugung«pro$ef? , fo !ommt bet 93 ruft ber Slutum* 
lauf, ber 3lt$mungtyro$efi unb bie Setregung ju. güfje unb Sauget 
finben fi$ bei ben 3nfe!ten nur an ber Srujt Sei bem 3Henf$en ttyilt 
bie Sruji mit bem Unterleibe, gi6t bie Seine an tyn ab unb nimmt 
bagegtn bie 3Kil<$aWarate, bie bei ben gieren an ben Sau# gehören, 
*on i§m herauf an ben ebleren $la|j. Sei allen $öt)ereri Saferen, ttie 
beim üWenföen, iji ber Sruflfajien, ber «&er$ unb Bungen einfließt unb 
aud bem bie Sorberbetne ober 9trme $en>ow>ac$fen, »on Stippen umgeben 
unb tnmenbtg bur# ba* Qxottffltfi bom Sauere getrennt. 3ln ben 3n* 
feften unb ben Sögetn fie$t man bie »er$a(tnif?m$fjig größte Sruji , toeil 
bei tynen bie fltefolration unb Sewegung bie größte (Energie $at: 3>et 
Sogel iji öon fcorn gefe^en fafl nur Sruji, ber Sau<$ üerfötoinbet faji. 
Unter ben Saugetieren finb bie fömalbrüjiigen minber ebet; je öoflfom* 
menet bie Silbung, bejio breiter bie .Sruji. S)iefe Silbung erreicht it)rc^ 
SBollenbung in ber 9Kenf$enbrufh 

«Der tyierlföe flftücfen geigt fafl no$ me$t Serföiebenfrlten. Setat 



84 

3Renf$en ^crrföt bie »reitentenbenj »or, fein 8W<fen jeigt eine mäßige,, 
«ber Breite, $tt>eltfjeUtge ©Übung unb gteifö unb $aut $ie$en fi# bet 
t$m na<$ ber SBirbelffiulc tjtn ein, bifben in ber ÜÄitte eine f^tva^e 
flflinne. ©et ben meijlen Rieten fefet fi<$ aber grabe im ®egent$e« ber 
«utfraty in (Braten, flammen unb SBorfien fort, ertyityt unb *erf<$5rft: 
fl$. (Sr muf* baö Sljler betfen unb fcertjfilt fld& &ur SBruji, nrie ber 
Warfen $um £atfe. $ler tfi geto81jnti$ £aut unb £aar bitfer, bfe 
garte bunfter. 3e flSrfer, harter, betoajf neter ber (Rüden, beßo ge* 
f^ufcter tfi ba3 S§ler. (Einige öftere $aben fogar fefie <&$a\tu auf bent 
Stätten, bie <S#neefen, @<$ttbfroten. ©er föarfe OWdenfamm bient 
fobann $um raffen £>ut#f<$neiben be« ffiajferS ober ber .Stift. S>ie man» 
nigfa<$en dornen «nb «öSder am garten <S<$tt>anj oieler ffianjen unb 
flSfer finb 2$ert§elbigung3toafie«. (Sine 5lu$na$me ma^en bie tfrotetr 
mit i$ren öteten SBarjen unb Prüfen, bie furinamiföe Äröte brütet 
fogar tyre (gier im feu^ten difiäen au*. £>ie merfttmrbigen SSutfel einiger 
Saugetiere, beSÄameel«, be* ©udtelo^fen, enthalten nur gett, nehmen 
mit ber SBofytgenaljrttjeit be$ Spiere« ab unb $u unb bienen tym iit 
«&unger$eiten atö ün Stfafc jur ffifatblfbung , beeren fi$ bann aber. 
Stößel («Reifen in SRublen @. 70) fanb eine 9lnti(ope , beren joflbltf e- 
«Öaut tym einen Uebergang von ber «fruit jum ©u<fel ju be§ei<#nen feiern 
5Die Qtd^fet ifi bei ben Saferen no$ fe$r jurö*gefe|t. 3m 3l(Ige* 
meinen unterföetben feit bie @$ulter oben, ba$ <S<$u(terb(att hinten, 
ba« <5<$luffelbein vorn, bie 9l<$fel feittrartö aU Äuget im Geteilt, unb* 
bie a$fefl$$te batunter (Ue$fet na$ @<$mefler$ batytfföem SB5rterbu^ 
I. 19). £er 0tome %#fet unb Ue$fel fommt $er von ß<fe, £a<fen,. 
9W&fe unb brfitft bie 4?atfen* unb 91<$fenjWIung be* 9lrme* jutu florier 
(wie eine« ßtreigeö ober Qlfte* jum <$auvtfiamm) au*/ batyer au$ bie- 
9Iefte unb Steige ber Sfcabetyotjarten eljemat* £>5<$fen gießen, tofe @d&mefler 
L 352 bemerft, troöon au$ $aru* tjerfommt. £>ie 9t$fet ift aber eine 
au9f$fte§Ti$ meiif<$tt$e ©<$ön$elt, benn fie fatm nur an beiben leiten 
einet breiten ©ruft bei aufre<#ter @te(lung hervortreten. ®er ©oget ge^tr 
aufregt, f)at aber feine %xmz, bie ®5ugtt$tere unb 9im^ibien ge^en. 
auf bler 9ü^«n. S)a^er fyt fein $f)ier 9tc^fe(n, tvenn man bie $a$üd)t 
Kno^en^ier^orragung ein ben lüften magern 93ie^eö ober ber Stoffe 
niä)t für eine %xt von 9l$fetn gelten laffen tria. 9Ba$r* Ql^fetn ^aben 
jioar tiete äafer- unb SBanjenarten, aber fle fietten ein (£rtrem ber 
^t^fetbitbung bar, frummen unb giften fl<^ bi* ju hörnern unb laffen. 



85 

f$ nur mit Ǥarntf<$tn bergtei$en, bfe bat Sttttdatttr jubelten in ni$t 
minber grotetfer gorm über Srufl ttnb 2l$fe(n jpg. 

19. 

%xmt f fDtine, Üfiflel nn* ÜoflVm 

2>le (Srtremitaten ober ©lieber, bie fi$ an bfe Srnft anf$ftefen, 
bienen tyeil* gum ©reifen, tyell« gur gortbewegung. Selbe* aber fn^rt 
gum äampf, gu Angriff unb 9lbwe$r, tüte fie ber ewige grleben ber 
iPflangenwett nl#t fannte. 2>a« £$ter ge§t feiner Seute, bem grafl, 
na$ nnb patft fie, unb gange 3$ierflaffen finb auf SBorb anbrer Spiere 
ingewiefen. Seine unb 9lrme $aben urfprAngti$ feinen anbern j$toti f 
alö bie Seute gu melden unb bann gu patfeu. 69 finb bie Urwaffen 
be8 Urfrtegö. @<$on bei ben Snfuforlen unb $ofypen fommen gllmmer* 
$Sr$en unb bewegtü$e Sirme öor, bie belbe* gugtei<$ finb, ©reif* unb 
«ewegungGorgane. Sei ben $6$eren Silieren unterföetben fi<$ beftimmter 
bie ©reif« unb Sangorgane aW &reb6f$eeren, att Sorberarme ber Spin« 
nen tc. *on ben Seinen, gtägetn unb Stoffen, bie nur gur gortbewegung 
auf ber (Srbe, in ber Suft unb im SBaffer bienen. 3nbefj fommert Seine 
*or, bie gugleidjj ?(rmbfenfte leiften. 3Ran foflte ni#t Mo* bie Vffen 
Ster$Snber nennen, fofern tyre Seine elgentll$ 9lrme, tyre gflfe oben 
unb unten 4?5nbe finb. 5>en Spinnen (elften i^re afyt f. g. Seine unb 
%\vü gürtet benfetben SDoppetbienft, benn baft $$ier brauet fie nl<$t 
Mo8 gum taufen, fonbern audj gum feftyatten, fogar gum Rinnen wie 
bie geföttfteften $5nbe. Seim (Stefanien nimmt fogar bie 9?afe (ber 
Staffel) ben ßtyarafter eine* langen 9Jrm* mit einer getieften $aiib am 
5>er langf<$ro3ngtge 9(ffe unb f$on ber Scorplon bebienen fi$ au$ lljre* 
langen mu*fulöfen ©Zwange* wie eine* gewanbten 9lrmc*. 

QlCfen armartigen gang* unb ©relforganen (ommen no<$ Heinere 
(Snbglieber gu, weld&e me$r ober weniger ben gingern unfrer J&anb ent* 
fyre$en unb gum unmittelbaren drgreifen bienen. £)ie gangarme ber 
$otypen umföllngen etnfa$ bie Seute, wie eine Solange, unb fügten 
fie gum SÄunbe. 3>ie ber Sepien unb (Rautifeen f^aim ©augwargen, 
womit fie fl$ anfaugen, bie b'er SWebufen brennenbe f. g. SReffelorgane. 
Sei ßruflaceen unb ©corpionen tritt bie <S#eerenform $aratterifiif$ f)tt* 
bor, bie f$on eine 9Crt *on $a\ib barfteflt, wenn man f]$ ben äeweg« 
lM|en Keinen ©<$eerent$eif att ^Daumen benft. Stte Seine ber 3nftften, 



86 

fofern f!e nid&t Bio* gwm Taufen , fonbetn au$ gum greifen btenen , IjaBeti 
burd?g5ngig stauen unb «§a<fen, gutrellm au$ ©augrpatgen. Sei aKett 
leeren Spieren toerlteten fl<# bie atmattigen gangorjjane triebet unb 
werben but<# S<$naBel unb ©eBiß etfefct, toa^renb bie Seine aGtein gum 
Saufen bienen. Stft bie flauen bet SRauBttyete cntfpre^en hriebet bcn 
©teiforganen bet Snfeften. 5Dfe n?ie «§anbe gebrausten Älauen bet (5td&* 
$6rn$en unb bie e$ten <§anbe bet Riffen fügten enblf<$ gut menf$li$en 
4?anb BinuBet. 

5Die 33 eine, al« augff$tie$ft$ bet SottBeroegung , beut Saufen ober 
@ptingen bienenbe £>tgane, $aBcn in tljtet 8fottBetr>egung ben Äitpet 
gu tragen, bef$alB hn @lei$gen>i$t gu galten unb muffen batjet 
na$ jtoei (Seiten $in aufgreifen. SDaöon $angt übettyaupt bet Sßatafle* 
ÜömuG bet Beiben t§iettf<$en äötpetfelten ab. Setnlofe Sljlete, 3nfufo* 
tien, SBütmet, Sd&langen finb tunb unb tollen fl<$ na$ allen Seiten, 
teo baö $$tet-auf ©einen fte$t, muß eö fi$ au<$ im ®tei$gefri$t i)aU 
ten, alfo auf toenigften* gfcei Seinen fielen. SKcnföen unb Sögel traben 
gtoei, SSuget$lete unb 2lmp$lBien biet, 3nfef ten fe#«, (Spinnen a$t. 
Sei (Stuflaceen, riffeln, Saufenbfußen unb Staupen ffnben fi# no<$ toelt 
metyt, bo$ gum SBell nut fd&einBate Seine. 5Dfe Setregung be« $$fet& 
auf ben Seinen l)at getoiffe allgemeine ©runbfafcej toenn fie namli<$ fein 
9toff<$nellen unb (Springen be$ gangen Selbe* , fonbetn ein gottfd&teiten 
but$ aBtt?e<$fetnbe$ «§eBen biefet Seine ifl, fo gilt baö me$anif$e ©efefc, 
baß bet äfttpet but$ baö tu^enbe Sein immer no$ gefiufct bleiben muß, 
toä^tenb baö Betoegte Sein in bet Suft f^treBt , um .toeltet fcottoatt« gu 
fugen. SDaö ®rei<$geroi$t beö ÄSrpet« toa^tenb bet SottBetvegung trirb 
but<$ eine fot$e Sage bet ubtlgen ©liebet untetfiüfct, baß bet (Stufcfuß 
eine auf Beiben Seiten glei$ fötoete Saft tragt. 3Wan nennt baö ben 
(Sontrapofi. 5>le außetbem uunüfce, ja unetflartid?e SWitBetoegung 
unftet Qlrme Beim ©e$en $at nut ben Qtoed, Bei jebem Stritt bie Saft 
beö OBettStpet*, bet auf bem ©tufcfuß tu$t, im ®lei#gett>i#t gu et« 
galten. SQa^ bemfelBen ©efefc finb au$ bie Saufe bet »telfüßlgen $$fete 
twtylleitt, 

Set (Sprung ge$t auö einem elafilföen 9luff<$neflen beö gangen 
SeiBeö $et*or unb fettb Bei bem f. g. SptlngfSfet (elater) but<$ einen 
Stoß beö Ratten «öattföilbe« , Beim &lo$ unb bet «öeufäted e but$ bie 
fiberauö Harfen unb langen Hinterbeine Betottft , Bei bet ledern aber 
ito<$ but# glugel unterftöfct. 9fo$ Bei . »ietffißigen Xfycxtn, treibe 



87 

biet forfngen, fitib bie Hinterbeine biet länger at6 bie borbern, $. S5. 
Beim ©j)rlngtjafen, dtanguru^. SBenn aud& tangfatner, fo gef$ie$t bo$ 
ba8 Sortf$reiten mannet niebern Spiere auf biefelbe SBetfe toie ber 
Sprung. (Sin Stjeit be« geibe« Bleibt al& ©tüfcfujj rutjen, toäfcrenb ber 
anbre fi$ auSbefyit unb bortoartg xMt. ®o ift ber fctuntye jungenartige 
gufj ber ©d&nedfe ein toatyrer ©tufcfiif?. 9tu<$ bie Stilen ber ©((langen, 
bte dlinget ber äBurmer leljten biefeti £)ien|i, inbem eines biefer ©lieber 
augenblttffi<§ ru$t unb ben Jtor^er jtüfct, bie onbetn fid& au*be$nen unb 
bortofirtö fd&ieben, rtaö bei ben (Schlangen in ungeheurer ©d&nefligfett 
gefd&ie^t. 5luf bemfetben ©efefc beruht aud& alleg Ätettern , fofern e* 
nur ein gortföieben ift na$ oben bon einer boruberge^enben Stufte au«. 

Seim ©etyen unb Saufen toed&fetn bie Seine mit tyrer Setoegung 
ab, bon Jebem $aar irl ein Sein ba£ (Stufe*, ba$ anbre ba$ ®tretfbein, 
unb eine« rutjt, »Sfyrcnb ba* anbre fid& belegt (SWenfd&cngang unb 
SPferbetraW) , ober ein $aar ru$t, tvS&renb ba$ anbre $aar in ber 
Setoegung fötoebt OPferbegaloW)- 3M e ©angart §fingt ab bon ber 
<Sd&tt>ere unb ©ejialt be$ Spiere* fetbft, bon ber Sebenätoetfe unb bem 
Naturen bejfetben unb bon bem SBotynort. ©d&roere Spiere auf hartem 
Soben brausen unter ibrcn Süfien eine tyarte ©d&toieteri&aut ober Hufe. 
Spiere, bie biet bur$ ©ebüfdfc unb Steige fd&lityfen, brausen Alanen 
|um Qln^alten. @<$roa#e unb rre^rtofe Spiere ftnb auf fd&nelle gluckt, 
parfe unb fd&toerletbige, feie ber (Elegant, auf einen biet ruhigeren 
@ang angetoiefen. Spiere, bie btel in enge {Räume frieden, tote bie 
ßrujlaceen in JJelfenrifcen, ober bie tüte bie ©Rinnen unb biete Snfefte» 
tnit ben Seinen töte mit Hanben arbeiten , l)aben beötyalb au$ fel)r ja$U 
reid&e, tljeilö btetgegtieberte Seine unb güfie. Siele biefer Reinen Spiere 
laufen unbef<$reibtid& föneH. <g« fie$t toie ein blofje« dahingleiten au&, 
aber eö iß bennodfr ein regelmäßige* Heben unb Renten aller ffüfe na$ 
einanber. @o lebt auf ber Himbeere eine toiujtg Keine Witt, bie übet 
bie biete Härter unb Unebenheiten barbietenbe Seere. bod& fo f^rtett 
tauft, baß man, tyr faum mit ben klugen folgen tann. Äirbty, (Ento- 
mologie U. 350 map au*, bajj eine Heine SRfitfe binnen V» ©ecunbe 
540 Stritte gemalt 1)abt. 8Bte fd&nell lauft f$on eine gemeine äRau«, 
toenn fie berfotgt toirb! £>ie ebetßen SEettrenner unter ben arabifd&en 
jßferben toerben bon ben nieberen gieren no$ toelt übertroffen. 

Sei «Kilben , Rinnen, «rufiaceen, Afifem, 9tffetn, Saufenbfufjea 
Irin glei^fam bad ganje S^ier su Seinen tt erben, bie 3«W ber Seine 



88 

totrb no$ vermehrt bur$ 3)hmbt$eite unb &iemen, bie fl$ faß gu Seinen 
umgeftolten. 3)at feeifl aber auf einen tiefen Bufawnuntjang gtmf<$en 
bem Stinten unb Semegen tyn. S)ie Snfeften ahnten bur<$ U)re $ra* 
$een, bte Crufiaceen bur<$ tbre fielen Giemen fe$r lel<$t unb viel, ba$er 
fle fi$ au$ fo leidet nnb mit fo bieten ©liebem betoegen f8nnen. 3Blt 
SRenföen felbfl ffnb bei ftorfer Srufl am beflen f8$fg, lange ffletoegungen 
unb SRSrföe au*gu$alten unb umgefeljrt, trenn tvix raf<$ laufen, muffen 
tvtr fUrfer at$men. SDie Kruftaceen unb Snfeften tyaben aber nl#t nur 
viele, fonbern au<$ feljr rei<$ geglfeberte Seine. SRan unterf<$eibet im 
93erglei$ mit ben ©einfroren ber ffilrbelttytere an ben ßruflaceen mefyt 
Stftcfe, 1) ein Hüftbein (coxa), 2) einen £re$$figel (trochanter), 3) einen 
Siffföenfel (femur), einen Unterf^enfel (tibia), 5) ein @$ienbem (meta- 
tarsus), 6) eine ftufjtvurgel ober (Soljle (tarsus) unb bat an 7) no<$ Graden 
unb Warfen ober <&£r$en, £BUtt$en, Affenartige Satten unb Sargen. 
S>ie Warfen vermehren fi$ ubetbleö no$ bei verriebenen 6)>innenarten, 
fo bafi fiatt einer 2—4 vorfommen. v. ©iebolb, tgl. Anatomie ®. 513. 
£>ie OTannigfaltigfeit biefer ©erzeuge entfprt$t bem fet)r verriebenen 
@ebrau$, ben bie flehten Spiere von tynen machen. 

Sefonbere Serttmnberung f)at von iel)er bafi Saufen verriebener 
SÖaffer - Snfeften auf unb fogar unmittelbar unter ber Oberfla^e be* 
jBafferg erregt , femer bad Saufen ber Riegen an ber 2>e<fe mit na$ 
unten gefegtem Seibe. $>a* Saufen auf bem ffiaffer gefäietjt mfttelfi 
behaarter Sohlen burd&'blofje Srocfenljelt ber Srufie unb Sei^tigfelt be3 
ST^ieted. SWan fyit bemerft, bafc au<$ Qof typen fi$ an ber Oberf(8<$e 
be« SBaffer* Ratten/ toenn fle nur bie ©plfce eine« i^rer Wrme eine 
Seitlang über bem SBaffer Ratten unb auötrocfnen laffen. 55Me @t>t$e 
koirb bann fo trocfen, bafr fie fätotmmenb tiue dn ©tütf #olg ba9 
über bem SBaffer beflnbli<$e £$ier nl#t finfen (af?t. <Dut<$ baffelbe 
Mittel befefiigen fi$ bie im SBaffer lebenben Sarven ber gemeinen 3Hü(fe 
an ber Oberfta^e be$ ffiaffer«, bamit ba8 in ber $u^e gereifte $$ier 
troffen ausfliegen fann. $ie fliegen laufen gegen ba* ®efe| ber <5$n>ere 
fenfre^t an ber SBanb hinauf unb an ber S)e<fe $erum mlttelfl feiner 
<öautl8w$en unb 3B8r$<$en unter bem Suf e, bie {1$ eben fo f$neH an« 
als abförauben. SlaÄroaH glaubte ba, too bie fliege fafj, no<$ (Spuren 
ber fiebrigen $eu$tigfeit entbecft gu ^aben, bie t$r gu§ audf^^tft, um 
#$ bamit feftguffeben. drid^fbn, 5lr^iv 1846 IL 191. 

$ie 9lrt, tvit baö %f)itx Uuft, tragt fe^r viel gu feiner ^fiogno* 



89 

mit Bei, man Unit nur ein bie eble Semegung bet Otofed, an bad gra* 
*it<tif$e Streiten bed 6tor#ed , bad ffiatfd&etn ber (inte , Arielen ber 
Jtrdte k. Sfoitüttid&erfeelfe (aufm alle Xffitxt nadfr toorfeärtd , nur aud* 
na^radtrelfe frieden bie Ärebfe hinter fty, feell fie, feenn fie fi<$ in i^te 
tiefen £$$er §urütfjte$en, ben etfea folgenben Relnb no$ im Sluge Be- 
halten tooflen, unb taufen bie Saufenbfüge bUfefd^neÜ *or unb gurücf. 
5Diefc teueren $aben an Jebem fceibedrtng gn>et $aat Rftf? e , aljmen alfo 
bie ©d&tangenbetoegung nad&, inbem fie fie nodfr burdfr wedfrfetnbe Hebung 
ber Sü§e unterflüfccn. SDte kleieförmige Sefeegung fo fielet Rufe $at 
aber etfead 9Äaf<$tnenmafiged. 

Sei ben nlebern Spieren unterf^eibet man in ben Ruf Kauen in ber 
{Regel nur einen ©egenfafc feie bei ben beiben Ätlngen ber <5$eere ober 
ben beiben «Selten ber 3<"»Ö e / fead aber au$ no<§ bei ber menfd&tldfren 
4>anb bie ©runbtage Bleibt, benn ofenbar bitben bie ölet Ringer auf einet, 
ber IDaumen auf ber anbern Seite jufammen eine S^nge. £ie feittid&e 
Äfleberung in »ler j$tf)m ober Ringer jetgt fi<$ aber fdfron feentgftend 
annä^erungdweife in ber 3<*$! Ut ßtfyn, Jtraflen unb unb £ufe Ui ben 
gieren. 9htr jfeef defyn W Ux ©trauf,' brei ber Safuar, &ter fjaUn 
bie «&ü$ner unb faß ade anbern Söget. 9iur einen <&uf fyit bad $fetb, 
gfeei bad 0tmb, brei bad <fta*$ow, toter bad @<$toein, fünf ber (Sle^ant. 
SDte kornartige StxaUt bient jum ©reifen, ber mafffoe <$uf jum garten 
auftreten, batton finb bem 9Renf<$en nur bie glatten QWget an ben Qtfytt* 
unb RingetfuM>en geblieben. 5Die natfte @o$te ift gen>8t)nlid& fd&fefetig 
unb etafttfö. 

£>ie Rufe feetben @d&felmmffife, bie Seine Stoffen, feenn fid& 
bad Styier im ffiaffer Betregen muf . 5Die ©d&feimmfuf e ber Qtmpljibien unb 
SSogel, bie fidfr toon anbern Rufen nur bur<$ eine jfelfd&en ben ße^en aud« 
gebreitete <&4ti>imm$aut unterfäeiben, bitben ben Uebergang ju ben Rtoflen 
ber Rif$e, bie nur eine fä$erarttge 9ludftrat)lung toon Anoden ober änor* 
$eln ftfeiföen eben fo audgebrefteten Rauten bitben. Sei einigen ©äffet* 
unb ©umpfwgetn feirb bie ©d&feimm$aut erfe|t bur$ blof e Serlfingerung 
ber 3^en. Qiefe Spiere ^aben f!d& nur auf ber £)berjU$e *on @ttm* 
$fen ober fd&wimmenben grofen SWttern fefau^atten, feoju fie feiner 
<5$frimm$aut bebürfen. 

R t & g e l , atd guftffoffen , um in ber Suft ju fd^feimmen , foinmen 
juetft bei ben Snfeften unb &fear in ber mannigfachen ©eftalt rot. $er 
ßa^l nad^ feenigflend Jtrei, bei bieten 3nfeften bier, bei einigen SRotten 



90 

fgeinbar nog me$r, fofern ber gtögel ^ter bt« jur ffiBurjel in 3 Ul 12 
einzelne gebern geseilt fji. ©ei ben 3»eiflügfo« fab bie glugel bürg» 
gängig eine burgflgttge STOembran tele eingegittert rom fiarfern Stammen, 
ber allgemeinen £orntjaut, gebilbet au« 6 &bern, fifcnlig bem ©latt ber 
SPflanje, beffen Seflengetrebe im ®eaber ber ©fciralgefafje eingegittert tft 
©ei einigen, fiarf «nb ungeheuer auSbauernb, $. 93. bei ber (Stuben* 
fliege, an ber man in einer (Secunbe 600 glugelfglage Beregnet $at- 
Sei anbern fgtrag unb jerbreglig, j. 99. bei ben 9fatelfen, bie Aber* 
$aufct nur $ur Seit ber Paarung glügel befommen unb biefelben, nag* 
bem fie in eine 9lrt ron lebenbiger (Säule ju SWiflionen in ber fiuft auf 
unb abgetanst §aben, trieber abtrerfen. $>iefe glügel bleiben immer fieif 
au«gef»annt. Sei ben 93ierfiüglern bagegen fommen aug Stfavxmm* 
faltungen trentgften« ber untern glügel »or. £>ie burgfigtige unb ein* 
gegitterte SRembran, ben f. g. ®la«flügel, behalten aug bie Sßierfffigler 
mit 9lu«na$me ber ©gmetteriinge, beren glügel bagjiegetartig mit jarteit 
Sgujtyen bebe* finb, unb ber Äafer, beren obere glügel mafffo au» 
J&ornmaffe befielen unb al« f. g. glügelbetfen bie untern jarten, oft gu« 
fammengefalteten ®la«ßfigel, trenn ba« %f)itx rutjt, bebetfen. 3)ie SBangen 
jjaben obere glügel, bie nur t>on ber SBurjel au« bl« jur £alfte Ijarte- 
glügelbetfen finb, bann aber in ®la«ffögel enbigen. SDlefe glfigelbeden {falb- 
bei ÄSfern, UBanjen, aug «Seufgretfen oft von außerorbcntltger @gön* 
$eit, inbem bie feg« Bibern aug fie einrahmen unb oft gurgungen 
bitben, bie trieber mit Seiften, $erlenfgnüren *c. ron ber mannigfagffcn 
gorm unb garbung versiert flnb. <$ter entfaltet bie Sfottur eine $ragt, 
bie man fretiig nur bürg« fDKfrofcop gehörig fennen unb betrunbern 
lernt. 5Die ßberflßgel flnb nigt nur fiSrfer, fonbetrn in ber Siegel aug^ 
länger unb breiter al« bie Unterflügel mit %u«na$mc eine« 3Bafferfalter$ 
(trichoptera). Sgl. £lr% (gntom. III. 675. SBo nur (jtret ober vier) 
®la«flügel »orfommen, bleiben fie fieif unb au«gebreitet. dagegen fann 
ber Sagfgmetterling feine ftcifen glügel über bem Olfiden $ufammeufgli*fjen, 
ber £Sfer, bie <&eufgre<fe unb 5Ban$e fie rogelartig auf ben diuefen nieber- 
legen. ©a bie glügel feinen anbern Qmd %ahtn, al« bem S^ter eine 
rafge SBetregung gu verleiben, fo flnb fie nigt größer nog fgtrerer, al» 
nit^tg. Sluffaftenb bleibt aber immerhin bie mit bem {(einen fcetb gang 
außer aJertyUtntfj ffctynbe glfigetlange einer Keinen fgSbltgen aRütfe in 
SJrafilten, unb bie SSnge ber Unterflügel bei einer oon 5Denon befgrie« 
benen 9Rü<fe in ftegtypten. 



91 

®ewiffermaf?en nur Stiele ber Natur, toenfgfienS feltene 9lu*nal)mett 
flnb bie fliegcnben gifa^e, <gibe<$fen, <gt<$tjörn$cn unb glebermaufe. — 
9tu<$ $ier fpannt fi($ jtoiföen bie ©raten be8 gif<$e« unb jtoiföen bie 
9lrme unb Seiten ber Sßierfüßer eine SWemBran att gtugBaut au«. $)a* 
gegen gi6t e3 au(3^ wieber bei geflügelten Snfeften ungeflügelte a8elB<$en 
unb fogar unter ben 335geln foX^e , bie, wie ber Strauß unb bie gett* 
ganö, nur furje glügelfiummeln $aBen unb ni$t fliegen fonnen. 

3>te boßfommenjien »lüget flnb ba* *Borre$t ber 935get. d« flnb 
langgefleberte 9lrme, muSfelflarf unb fo gegliebert, bafi fle me1)r (ben 
Segelfiellungen auf einem Sa^iff toerglet<$Bar) ^Bewegungen ma<$en fonnen, 
at« bie fleifen 3nfeftenftögel. <Der OBerarm befi glügels fyit fiBer feiner 
9Wu«fulatur nur S)e<ffebern, am Unterarm aber Breiten fiel) tote ginget 
ber £anb bie fiufenmafjfg immer Ifinger, breiter unb fifirfer werbenben 
Sa^wungfebern au«, 3uglei<$ fann ber SBogel aua) bie fi$nli#en in fei* 
nem S<$wan& Beflnbli<#en S$wungfebern wie einen ga*$er ausbreiten unb 
fl# beffelBen wfe eine« ötuberg Bebtenen. ÜWan fann an ben glügeln ber 
(RauB&ögel beutlia) eine gewtffe f^iefe Stellung ber Sa)wungfebern watyr* 
nehmen, Welä^e bie SegelBewegung in $oBer unb jiürmtfa)er £uft wefent- 
Ufy erleichtert unb jum £)ur$f#neiben ber £uft in ©lifceSf^nelle aBfotut 
notl)wenbig ift. $>te Ser^e bagegen, bie nur fenfre$t aufzeigt unb f$weBen 
Bleibt, f)at gerabe geflellte Sd&wungfebern, um ftcf? befio leistet in Wag* 
regtet Sage galten ju fonnen. £)te Singe ber glügel Bebingt, feie bie 
ber Segel/ bie S&nelligfeii £)er gregattenfcogel, ber feeft über ba$ 
SWeer fliegt unb mit bem fur$tBarfien Sturm frielt, $ät bie laugjten 
glügel. — 3Bie bie gorm ber glügel, fo ift an% bie 9lrt ju fliegen 
Sußerft mannigfach, öom leisten Sa)weBen unb Si<$tragenlafien Bt* jum 
fraftooflffcn glügelf abläge, toom gema$lio)fien Stubern unb glattem Bi* 
|um fcfeilfd&nellen Stoße. 

S)a$ gtiegen ifi o^ne S^eifel bie ebelfle unb öornetymfie aller Ort** 
DerSnberungen. SBergll^en mit ber £ei$tigfeit unb S$netligfeit be$ 
glugeS in ber $ö$e ift unfer ®e$en auf ber (Srbe unb Sa^tvimmen im 
SBaffer eigentlich nur ein unBe$ulfli$e8 unb langfame« JtraBBeln. 3W<$t$ 
ift geeigneter , unfern Stolj $u bemütljigen. Unb boa) träumen wir ju* 
weilen, wir tonnten fliegen, unb tragen eine 9($nung in und öom freien 
SdfrweBen ber (Sngel unb Seligen. 



92 

20. 
Hie gittern ©rtrnttiWttn. 

3m S3au# tourjelt aHeö ^fifa)e geben be* Sklera unb SRenföen, i 

mit bem $Bau# tyingt e* bur$ ben *Wabel am Muttertiere. ©ruft unb 
obere Extremitäten, Äofcf unb @lnne finb nur $&yere Entfaltungen au* 
fcem urforüngli^en S3aua> ober 9taljrung$leben be* Sljier* $erau«, toet* 
$ed belegen jtoat ba$ unterfte unb ntebrlgfte, aber mo)t$ beftotöentger 
ba$ not^tvenbigfte im t$ierif$en $afei>n ift. 

3>er $au$ ift runb, na#a$menb bte Urform ber SBlafe ober «öotyl* 
fuget/ verlängert f!$ bei vielen gieren in ble ©adform, feljrt aber beim 
9Renf#en trieber me$r jur etnfaa}en urfi>runglia>n SRunbung juriuf, nur 
bafi er bei biefem ni$t metyr vor$errfa)t. Sei ben ntebrigften Spieren ift 
eigentlich alle* $au$, inbem ©ruft unb äo*f fi$ erft bei ben voöfom* 
menen Spieren enttvicfetn. Sei ben »oHfommenen Spieren nimmt ber 
SBaud& bie unterfte ober tynterfte ©teile ein unb fplelt bie fcafftve Stolle, 
<Sa>on feine ungeglieberte <5a<¥form weift i$m ben untergeorbneten (Rang 
an unter bem ©ruft* unb äopffoftem. SBenn Ui einigen Spieren, bie 
ben niebrigfien 3nfuforien, $ofy*>en, ®eia)tl)teren k., au* beren S3au#faÄ 
fi$ nur no$ wenige ©ruft* unb &o»forgane enttotcfelt Ijaben, f<$on über* 
legen, f$on voflfommener gebitbet finb, unb f$on ©ruft unb &otf enttvltfelt 
fyiben, gleMfrtootjl noa} ber ©au# nn unver^attnlfjmfifSlge* Uebergettria>t 
behauptet, fety e* bur<$ feine ®röfe, toie Ui ben ^^innen, ber Qlmeifen* 
fSnfgtn «., fei? e* bur# feine ungewd$nll#e ©lieberung, IBetoegli^fett 
unb ©etraffnung, tote bei ben diaubfSfern, (Sa^lu^froefpen jc, fo ift bo$ 
biefe* Uebergetvt$t be* ©au$* immer ein äenn;ei$en ber tiefen (Stufe, 
auf ber ba* $#er no$ ftetyt, benn ie tjöljer ba* Styier ift, um befto 
Heiner, jurucfgejogener unb fcaffiver ift fein ©au<$. $>efljalb ftetjen au$ 
no# unter ben (Saugetieren bie bauäigften am tiefften. Unter ben 
giften fommen bie fabefyafteften ©au<$e vor, inbem Äofcf, flftutfen unb 
@a>n>ang aufteilen gan; Hein , ber ©au# aber unten in eine ungeheure 
äugel gefötuotlen ift. ©on biefer Qlrt ift. ber Sg^tlfa)* Setrobon bei 
IDenon, ber braf(Uanif$e prisiigaster Ui @Jpfr unb 9Rarttu* K. Unter 
ben Saugetieren finb vor$ügli<$ bie (Robben unförmige (SScfe unb $errf$t 
ber ©au$ bei ben Äangurufy* unb ©eutelttjteren unver$5ttnljjm5j}ig vor. 
©gentl)ümli<$ finb Ui einigen giften bie ®ta$elbSu$e. Sei faft allen 



»3 

Spieren, bie ben S8au$ unten, atfo bor ber (Sonne geföüfct tragen, i(t 
et au$ listet gefärbt, aU ber flftötfcn. * 9htt ber 3>aet}3 ma<r)t ba»on 
eine 9lu$nar)me. 3>en f<$(anffren 93au<t) unter allen Spieren f)äbm bie 
fffiinb^unbe unb einige Affenarten. UebtigenS r)at jebeö Sljier feine eigene 
(Proportion unb fann &on einer <S<$önr)elt berfelben immer nur bie (Rebe 
fe$n, fofern f!e f$m natürlich ifr. 3e ebler baö <t$ier, befto mer)r 916^ 
»Teilungen finb m8gli<$. ©o 6eim Sßferbe, roo ba# naturti^ f<$6ne üBtaafi 
be* 93au$e$ r)auflg abtoei^t in ben r)5ngenben f. g. Äu$bau<$ ober in 
ben aufgewogenen fömalen f. g. *r)irf<r)- ober SBlnbbau^. 

SBei ben 3nfeften, bei bcnen afle* fltr) gliebert, fommen au$ feftfant 
gemattete, mit 5lu0tt?fi$fen unb ©tadeln *erfe$ene 33Su#e toor, Ja bei 
einet brafiffaniföen (Stycabe (ranatra) fogar ein gabelförmig gehaltener 
5)oW>elbau$. (Sin nidr)t minber großer 8u*u8 rrattet unter ben 3nfeften 
in SBejug auf bie Oeffnungen am «öinterteibe. ®fi$renb bei ben SSögeto 
fi$ bie 9lu$f<$elbungen au* ben £>armen unb Vieren unb au0 bem ®e* 
f<$Ie<t)t$a^arat mit ein unb berfelben forgfam unter Sebern verborgenen. 
jDeffnung begnügen, fann man an mannen 3nfeften fiebenertel Organe 
an ben Hinterteilen unterfcr)eiben : 1) ben Alfter, 2) einen ^aarungöap* 
fcarat, 3) einen trieber befonbern ® eburt§ap£arat , 4) Prüfen ju befon* 
bern ßmdin, 5) f. g. 93aginat»$afyen, ben $afyen am SRunbe nae$* 
at)menb unb roa$rf#einll<$ im £>tenft beö ®ef<$le#t$tebena fie^enb, 6) einen 
eigenen oft fer)t Hangen rinnenartigen @ta$et jum (Sieriegen, 7) anber* 
roeitige ©tadeln, bie gum ©dfcufc obet aU SBaffe bienen. @ol<r)e <5ta* 
$eln ober J&aate fommen f$on bei Snfufotien bor unb ftetjen ben gllm» 
«iet$£r$en beö ÜÄunbeö gegenüber. 

3)er eigentll^e ©ct)röan$ ifl von folgen meift boMpelten unb me$t* 
fa<t)en ©tadeln unb paaren ju unterf^eiben alö eine gortfefcung be* 
gangen Sfyerlefbe*, M bie Sufoijjung be* ©amr)e& bei niebern irirbet- 
tofen Saferen, unb att fjortfefcung be$ ötfiefgratt)* Ui ben SBtrbeltyleren. 
(Bx bient gu ben berf^iebenften Steifen, bei ben Sif$en ald ©teuerruber, 
bei ben SSflgeln glet^falW al9 (Rubet in ber Suft, bei ben ©cotyionen 
(mit einem giftigen ©ta<$et *erfe$en) ald ffiajfe. IBei ben Riffen bient 
ber f. g. ffitoelföroanj jum 9(n$atten an ben $&umen, rote ber lange 
2eib ber ©$fange. £et SBibet trägt feinen breiten fif$artigen @$tt>anj 
at* eine 9ltt von SRauretteOe jum SBau feiner Stauungen unter SBaffer. 
S)et ttodfr unreife grofct) f^rrlmmt roie ein ©alamanbet mit feinem langen 
unb breiten @$n?an§ im SBafier, öerliert tr)n aber, roenn et jum toasten 



94 

Kroföe reift unb auf« Sanb $fij>ft. 3>le f. g. gettfdfrtofinje einiger Sp- 
arten feinen in ben ©teppen, in benen biefe Spiere leben, tyetl« loie bie 
fetten »ucfel ber Jtameele bei (tta$rung«mangel at« eine 9lrt »on (Srfafc 
ber (Raffung }u bienen unb überbte« ba« ®a<$«t$um unb bie gettfgfett 
ber SBofle gu beförbern. 3m Uebrigen bienen bie langen unb fofibaren 
J&aare im <5$fean; einiger Saugetiere, tote bie fcrSd&tigen 8feberfd&n>5n$e 
uicler äfögel nur jur Sterbe. — $er @$feang l)at au$ feinen 3lnt$eit 
an ber *ptftflognomif be« Spiere«, dr jlrSubt fid& in ber ffiutty, er jiebt 
fld& ein in ber Surd&t; er voebejt in ber Sfreube. 

SWangel ober Jlürje be« ©$toan$f« bebingen $au*tfa$li<$ beim 8hrof<$, 
befm ( S38ren unb einigen Riffen beren berbaltni&mSjjlge SMenWena^nlid&fett. 
SWan $at lange gemeint auf ben ofitnbtf d&en 3nfeln leben au$ gefötoanjte 
SKenfd&en, atiein ba« ift ein atteö Don ben Seefahrern erfiinbene« 9R5r$en, 
loomtt man bie 2ei$tglaubigfelt irre geführt $at. 

21. 

3xt t\)Ux\fd)t J r orptflan3uufl. 

3u ben Wintern Extremitäten be« Styer« gehören burdfrgSngig au$ 
bie SorfyftangungSorgane, toie ühcx^aa^t bie Sfortyffonjung nod& eng mit 
bem (SrnS$rung«projefj jufammenljSngt unb foenn au<$ eine ber für bie 
(Spaltung ber Gattung toid&tigfien unb unentbel)rli<$jlen SJunfttonen ift, 
bod& im ßrgani«mu« be« einzelnen ttyterifd&en 3nbioibuum« nur einen 
uiebern {Rang einnimmt. £)ux% bie (Ernährung toirb ba« SDafetyn be« 
Snbfoibuum«, burdfc bie 8fortyjtan$ung ba« ber ©attung ermögll<$t, beg- 
$alb finb biefe organifd&en Sßrojeffe notftoenbig, aber fle finb nidjt bie 
tbetßen unb $ö#fien, bie in ber Aufgabe be« Safere« liegen. S)a« bloflc 
IDafe^n f)at feinen 2Bertl), e« erhalt i$n er(l bur<$ bie 3lrt unb SBeife, 
tt»ie bie Spiere ba finb. 

£>ie gortyftan&ung ber ntebrigjfrn Snfuforien erfolgt 1) burdfr bloffe 
% Jjeilnng (3)tc$otomie) , inbem ba« S^ier fi<$ elnfad) burdj ben f. g. 
SJurd&ung«J>ro$efi erfl furd&t, bann allma^ig galtet unb in jfcei gang 
gleite Spiere au«elnanberge$t. 2) £>ur$ £no«pung (©emmification), 
inbem aud bem ertragenen Spiere ein neue« fleine« Sunge fic$ abjtoeigt 
ober tote eine JtnoSpe au« ber SRuttetyjlanje $eroorn>8<$jt unb fi$ julefct 
abtrennt. 3) $ur$ (Selbjltoerjebrung ber SRutter $u ©unfien ber 
«u« tyr toad&fenben Jungen. <Da biefer Vorgang innerhalb einer 9Kem« 



95 

trän, feie in einer runben SBfi$fe ober Jtctyfel (ensta) gef<$ie$t, nennt 
man iBn Snc^fltntng. $>lefelbe erfdfreint am beutttgßen, Bei beut f$ftnm 
toItox globator, ber aU runbe f$etnbar gHfernc Äuget unaufb5r(i$ um 
fl$ fclbfl rotttt , Bl* bie bunfel gefärbten Jungen in feinem Snnern fl$ 
größer enttoidetn , felbji bann $ety(a$t , um bie Sungen $erau9gutaffen, 
unb attma^fg gan$ »erfe&folnbet. (£3 gibt fold&e (StyffcntJjlere, beren 
Sunge eine anbete ®ef)att $aben alö bie Mutter unb *leflei$t erft no$ 
«ine SJerroanMung bur^geljen muffen, e$e f!e bem 9Ruttert$iere gleiten. 
5£>tefe ftortyffonjunggart tvfirbe ben Uebergang bilben jut fotgenben: 
4) bur$ ben f. g. ® en erat ton«h>e# fei ober bur$ bie ftufenmifige 
iBertoanbfang (9Retamorj>$ofe) ber Sungen. SluS bem (Si einer Öuafle 
n>5<$ji ein JPoUfl) unb erfi biefer tolrb triebet o$ne 3*ugung unb <£i bie 
Duafle. 

$amit föltefen bie neutralen gfortyffanjungeu ab unb Beginnen bie« 
jenigen au6 jtvei Snbtofbuen getrennten ®ef<$le<$te$ unb jttar 5) bie ein« 
fa$e (Erzeugung eine* (Sied, au« bem ein Sunge* gleitet 2lrt tofi^ft. 
5Daö (5i wirb öom SBeib<$en gelegt, enthält aber nl<$t eBer ein leben« 
bige* 3unge, alö Btd eö toom 3)WUm#en befru$tet ifi. 3)lefe ffiefru<$* 
tung geföfe^t außerhalb bc« n>elbU<$en Selbe* Bei 8if$en, jjröföen, 
innerhalb Bei ben metfkn anbern gieren, unb jtoar immer bur<$ einen 
feu$ten ©amen, in n>ef$em fl<$ bie f. g. <5ament$ier$en (sperma- 
zoides) Beflnben. $a* finb fe$r betoegtt<$e tofnjig flelne Mtyerc&en toon 
nur Vs-too Sfnie £8nge mit einem längeren fabenartigen @<$n?än§#en, 
runb unb eiförmig Bei ben Säugetieren, BimfSrmig Bei ffiföen, 3lm* 
y$iBien unb Sfögetn, f<$rauBenf5rmig Bei Sfngbögeln unb 4?a(fff$en, 
breifinfcfg Bei Ärebfen, fe$r lang Bei einer Slctinie (a. holsatica). ®ie 
fprnmen in SRenge Bei bemfelben Snbbibuum bor unb bringen fl<$ ju* 
Ketten jufammen, wie SifenfeitfrS$ne unter bem 3Ragneten, in SBüföeln 
unb fometenartigen ©<$welfen. 2Äan finbet fie immer nur Bei reifen 
3Ränn<&en, ni#t tti 3ungen unb Sitten, au$ ni$t Bei f&aßarben unb fie 
f^einen }u Jeber ffiefru<$tung unentbe$tli#. Sei ben niebtigen Spieren 
fallen fie bur$ t$re SRenge am meifien auf unb föeinen fl<& $ter no<$ 
ganj tote bie Rollen in ber Jßflanjefflrett ju behalten. Wlatx f)at in 
neuejier 3^t entbeÄt, baß ein (Eingeben ber «S^ermajofben in ba& t$ie* 
riföe (&$en ©tatt finbet, n?ie bad ber $oÜ*en in bad $flanjenet$en. 
3rrt$ihnft$ $at man biefe ©$erma§olben lange Qdt für fetbßflfinbtge 
^^ier^en ausgegeben, tooioon man je^t aber aHnritylig abgebt. SRe^tere 



frangSflföe Sflaturforföer toaren geneigt, fle för bie Uranfange M SRet* 
»enfyfieme gu Ratten, trclc^eö auö bem mSnnttdfcen ©amen in boö Keife» 
U$e (St übergebe unb barin ba* neue Styer fettbe. Sgl. 3of>. 3Rülter* 
Qlrd^to 1842 ©. CXX. «nbere fe$en fle mit att untergeorbnete SRittef 
an, um bie 93ett>egung be$ männlichen (Stoffes gum tt?eifeti<$en beim 9ln* 
fafc beö (Sied gu feeforbern, baf. 275. QlOeö bag genügt aber nl$t, bie 
rät^fet&afte 93etoegli<$feit ber ©permagoiben gu erftaren. 

ffiir unterf$eiben 6) einen bem oben erfragten ©eneration*toe$fei 
entft>re$enben 3cugung6toe$fet. (Sin (Singetoetbetourm g. 93. (mono- 
stoma mntabile) tegt ein (Si, au8 bem ein gang anbred $ljier (cercaria) 
tt>S<$ft, btefeS aber legt ein Si, au8 bem lieber ba* erftgenannte Stjier 
to$$f}; 7) einen ®efeurt*roe$fet. 93ei ben ©lattlclufen g. 93. geigen 
fi<$ guerji elertegenbe 3Belb$en, au& beren (Stern aber gum 93e$uf ber 
gleiten (Generation ©eiferen fommen, treibe tebemrige 3unge gebären. 
Sroföet, 9tr#l* 1849 IL 311. <Dlefe gorm bilbet enbtt<$ ben Ueber» 
gang gur einfachen 8) gortyflangung bur$ tebenbtg gebor nc Junge, 
biejenig* Sorm, »et$e bie ©fiugetljiere unb ben Menföen au*get$net. 

5Der 3cugung9aW>atat ber 2Wann<$en befielt in «$oben, fat benen ber 
(Samt mit ben ©Jpermagoiben feereitet wirb. £>lefetben liegen bei äffen 
niebern Spieren als g»et jparaffete ©S<fe im 3nnem beö geibe* neben 
ben Carmen, unb treten erft Ui ben ©eingetreten 5n$erli$ Ijertor. 
9We $5$eren Spiere fcafeen gtoel, bie S36get nur einen. (Sin äufkreö 
S^gungdgtieb fe$lt bei bieten gieren, fogar no$ feei ben Sflföen, ober 
erföeint fefjr *erfümmert, g. 93. feei ben 9Sögetn, bann trieber bojtyett 
(feei Gruftacecn, (Sibe^fen unb ©<$tangen), unb feljr enttoufelt, }a eotojfat 
feei bieten Snfeften. SDte 9RSnn$en ber Sgrionen (einer Stfeeffengattung) 
$afeen einen von Jenem (Stiebe fo getrennten ©amenbeljatter, bat e* in 
benfetfeen erft eintauchen mufj , fee&or e* ba* 2Belfe#en Berührt (<Srt$fon, 
Strato 1841 ©. 199), unb no$ fettfamer finb bie Rinnen organifbrt, 
fofem fle fi<$ ber SPafyen bebfenen muffen, um ben ©amen an bad ©eife» 
$en gu bringen. *>. ©iefeolb, fcgt. Anatomie ©. 550. — Seim 9Beib$en 
entft>re<$en ben «fcoben gtoel (SterflJtfe, in benen bie (Sterfelme fl<$ fettben, 
tote in ben <$oben bie ©)>ermagoiben. ©ie finb tote bie <§oben gtt>etfac$, 
nur feei ben SBogetn elnfadfr. $er (Singang beö Ramend faßt beim 9Bei6» 
$en in ber flieget mit bem 9lu*gang ber (Bier in einen ßanat gufammen, 
feei ben Snfeften aber erföelnen feeibe getrennt. (Der erpere ift feei ben 
(fcußatten, (Sibe^fen unb 6$tangen bop^ett. <Der le|tere feitbet feei 



97 

mehreren Snfeften eine Tange (Rityre ober (Rinne, ben f. g. £egefia$et, wo- 
mit baS SRuttertofeft fein dl tief in ftembe Stbtytr ober unter bie (grbt 
einfenft. 

SRannigfa^e Unterföiebe Befielen no$ in SBejug auf bie 3*it ber 
3*ugung unb OeBurt. 3Ran f)at bei ben SBtattlSufen hergenommen, 
bafj eine einige 3^ugung $inrei$e, um eine größere 9lnja$l bon ®e* 
Burten na<$ einanber gu erm5gli<$en, fo jwar, ba§ bie (Betonten o1)ne 
neue Beugung triebet gebären, b. <Siebolb, bergl. Anatomie ©. 634. 
SWan t)at au$ an @#metterlingen , $. SB. bei lichinella talaeporia Be* 
merft, baf} fcaö eben auf ber $u)tye au8gef$tu)>fte unbefruchtete 9BetB$en 
0lei$tvo$l (Sier gelegt $aBe, auö benen teBenbige Barben gefommen fetyen 
unb fi$ entwitfelt $8tten, aber lauter SBeiB$en geworben feien, (grf^fon, 
8lr<$fb 1848 II. 45. «ter f#eint auf a$nli<$e Qlrt wie Bei ben «Blatt- 
laufen eine 3*ugung $injurei$en ju mehreren ©eBurten na<$ einanber. 
Sofern tyier aber nur SBeibdben geboren werben, föelnt, bamit fie fjpSter 
au$ 9R5nn<$en gebären, erfi wieber eine neue S^gung erforberli$ ju 
fetyn. SBiele fiBerwinternbe SBefpen*, SRatföfer* unb 6<$metterlliig$weiB» 
$en legen im grü&ling (Sier, nad&bem fie im testen «öerbjt jubor mit 
bem Wannten fi<$ gehaart (aBen. Vermöge einer $5<$fi eigentümlichen 
Einrichtung Bei biefen Skleren Bewahrt ba8 3Bei6<$en ben €amen be$ 
9R5nn$en£ mit ben ©fermajolben in einer eigenen Capsula semiois, auö 
ber fie erft viel fi>8ter bur$ einen innern Ganal in ben (Sfergang treten 
unb $ler bie $efru$tung be* (gieS Bewirfen. ffitegmann , 9lrc$ib 1839 
I. 107. 3o$. 3»uaer« »rc&ib 1842 CXLVIII. unb <§. 261. — «Die 
eigentliche $aarung bauert Bei bieten Spieren nur einen 3Woment, Bei 
anbetn fetjr lange, j. 93. Bei SRaifSfern, gibellen, @<$ntetterlfngen, noefc 
länger, namlidfc 2 — 7 Sage Bei einer SWllBe, am langfien, namlfcfc wo$en* 
lang Bei ffroföen unb Broten. 5Die 3wtfd)en$ett jwlföen 3 f ugung unb 
®eBurt fjt Bei Jeber ^ierart anber* unb na$ bem ffieburfnif? berfelben 
Beregnet, inrtefonbere na$ bem SRatyrungöBeburfhlf}. £)ie tfffanjenfref* 
fenben Spiere be$ ffialbeö gebären tyre 3ungen im &rfi$ling, wo fie baS 
rctc$ll<$fle gutter finben. S)cr Termin wirb no$ verlängert Bei ben ehr« 
(egenben Spieren, inbem bie fc$on gelegten (gier no$ furjere ober längere 
Seit liegen bleiben, e$e bie Jungen Sfciere au*f<$lü$fen. 9lu* tyer waltet 
überall bie SwecfmäfMgMt fcor. £>ie föon im «gerBfi vom 6$metterling 
auf einen bfirren SBaumaft gelegten Sier fölupfen erfl im Srüfyttng auQ, 
wenn ber Saum wieber BauB $at, bon bem bie Jungen {Raufen freffen 

SB. aRcnftct, Sfatttrf ttnbc 111. 7 



98 

filmten. 9tan biefet Oefefrmäjngfett ftei$en nut wenige Spiere ab &u 
einer mütfyx, bie abfr au$ nur föefnbar ifi. Sie f. g. ©ityerfötatlon 
be« J&afen, b. $. baö gortjeugen in ber $rS#tigfeit, $at jum Stvetf, 
eine fDtenge ©eburten in bemfelben Safyre ju erzielen, tvell biefe toefjrlofen 
Spiere von bieten Seinben verfolgt &a$lrei<$ vertilgt toerben unb o$ne 
Jene (Sinri<$tung ber Statut tvürben ausgerottet toerben. 

9lifyt tntnber grofi finb bei Beugung unb ®eburt bie Unterföiebe 
im (Raum. @$mettertinge, bie nur SBlumenfaft fu$en, legen t$re (Eier 
auf $f(an;en/ bie l&nen felbji ganj gletd&gülttg finb , von beren SBWttern 
aber i$re 3ungen allein leben fönnen. 2lale, Salme f<$tt?tmmen aui beut 
SMeer bie Stufe aufwärt*/ um im fügen SBaffer beö SBtnnenlanbeG unb 
ber ©ebtrge ju lai$en, trett tyte 3unge l)ler ©l<$erl)eit geniegen vor ben 
(Raubftf<$en be* ÜÄeere« unb fi# bagegen und ÜÄenföen jur <5*>eif* gteid^- 
fam anbieten fotlen. 

Saö (El tyat lebtgli* bie aSejilmmung, baß 3unge gegen 3etfi6rung 
von äugen bur$ raulje Witterung unb Seinbe $u fa^ufeen, fofern bie 9Rutter 
ftyon tobt tjt ober bie «$ut ber (Eier nid^t übernehmen fann. Sie Sauge« 
totere, tvel<$e biefe $ut übernehmen Wunen, gebSren lebenbige 3unge unb 
Bebfirfen ber (Styüße für tyre 3ungen nt$t. Sie eierlegenben SSogel bilben 
einen Uebergang }u ben Säugetieren/ inbem fie fi$ von i^ren (Eiern nt$t 
trennen unb biefelben behüten, Vit bie 3ungen auftrieben. 9We anbertt 
Spiere laffen i$re (Eier liegen/ einige umgeben fie no$ mit einer feßeit 
Schale, um fte no$ beffer ;u föüfcen, ober mit einem feßgefrebten SRefce, 
ober graben fie in bie (Erbe unb anbere verborgene Orte, SBo bie (Biet 
letzterer Störung au$gefe|t finb/ erf feinen fie in groger Qaty, bamft, 
trenn no$ fo viele untergeben , bo$ immer npd) einige übrig bleiben. 
5luS biefem Orunbe $aben bie $if$e (Eierflöde voll von Xaufcnben, bie 
©totfflföe fogar von 3Rüilonen (Stern ((Rogen). Sei ben SBtenen legt 
bie fog. Königin al$ allgemeine 2Rutter allein unb jtoar im 3a$r an 
12000/ na<$ Qtnbern 50000 (Eier. Sa8 $at ben Stved, brüberltd&e 
@lei$!)eit unb baö, h?aö man mit einem magnetiföen (Rapport vergießen 
fann, in ber SSienengefeQf^aft ju erhalten. 9la$ Stixty, (Entom. III. 97 
legt bie Königin ber Termiten im 3a$r 211 Simonen (Eier. 3e mefr 
bie Spiere geföüfct ober fiarf finb/ ober je gef%li$er fie ben 3Renf$ett 
toerben Wnnten, befb geringer ift bie 3a# i^ter Sungen, baljer bei 
ben großen (Raubtieren am geringflen. 

Sie (Eier berSBogel finb me^r ober toeniger oval, bie ber ^m^tbfen 



99 

unb Sif^e tunb. 5Die gtSfte SRannigfalttgfeft bet Sorot aber bieten bie 
(Stet bet Sufeften bat, toa« man frellUfr erß but#$ SRlfrofco* entbetft. 
fielen fie bem blo$en 9luge auf, fo tofirbe man übet i^re nmnberbate 
©<$8n$ett erftaunen. £>le &on gtbeflen unb @#lu*>fwefoen finb an Stielen 
feefefügt, n>te Äirföen unb Beeten. 9lnbre traben alle migll<$en ©ejlalten, 
toie ©Reiben, n>ie JMIjne, Jteget, 3Baljen, trommeln, ©iwen, ÜRelonen, 
tote 9tyramlben unb gjrtemata; fie finb auf* $terli<$fle gefömutft mit 
@<&ujtyen, (Ringen, Jtnofcfen, fcunf tarttgen «öotylen unb gleiten oft ben 
föönfien SSafen, ober ben mit (Sbeljleinen gefömöcf ten (Stut*, SDofen, 
listen k. S3gl. Stixty II. 101. Siele finb emballirt, bie ber (5e$enllle 
im jarten JJlaume, bie einet SMotte im rotten J&aare u. 5Dte (Stet eine* 
$ol^en (cristatella mirabilis) finb Unfenförmtg unb tyaben SBiberfjafen, 
um fi$ an (Pjfanjen anfangen. £>aÖ (Si etneö SBaffetfcorfcionö ift mit 
(Stapeln betrankt, baö einer Saud auf bem ©olbfafan tounberf^on neu- 
artig fcunftirt, baß eine* beutföen ©tynetterlingö , beö flefnen 9ltla« 
(hipparchia) auf« jierli<$fle gefäu^t, baö bet Rinnen bom föonfien 
toeljjen SPerlenglanje, baö bet Jtufcferglucfe, elneö <fta$tf$metterling6, tote 
ein Saften gereift. 

2We Stelle beö (Sied $aben nur ben Qtotd, ben Äefm beö batin 
verborgenen 3ungen $u narren unb $u ftyüfcen. S)en 2Rlttetyunft bilbet 
bet Äelm feXbfi mit feiner ÜRembran, bem JMmblS*<$en, i$n umgibt bet 
gelbe Mottet, ber (Siweiftfoff mit Oel enthalt unb föon im (Sierfiocf felbfi 
entfielt, bann baö (Sftoeijj, rpilcfceö fi$ erft im (Siergange auöbilbet, unb 
tuelcfe beibe $ttt Währung unb (gntmitflung beö Sungen btenenj enbli$ 
umföliefjt baö ©anje bie (Sietföale, bie bei SSBgeln befanntli# auö fot)* 
lenfaurem Stallt befielt, bei Saugetieren nur auö ^fluten, bti ben niebern 
Silieren auö mel)r ober rcentger jatten ober au$ garten unb kornartigen 
Rauten. £)te giföe §aben nur Mottet mit einer fe$r bünnen (Slroetfj* 
f$i$t, bie erji na<$ ber ©eburt anförofKt unb/ toie au$ um baö $rof$et 
ijer, ben gallertartigen £ai$ bilbet. 

3ebeÖ (Si entfielt einzeln, bei ben ©#ne<fen aber ttyeilt fic$ bur$ 
eine &ur$e, bie fi<$ immer tiefer fraltet (ber fog. 8fur#ungfyroiefj) baö 
<5t in jtt>et, au$ vier unb me$r (Siet. (Sri<$fon, 5lr<$to 1848. <5. 1. 
Sei ben ©ttubeltoütmern (^urbeQarien) finben fia> immer mehrere 3unge 
in einem (Ei. b. ©tebolb, bergl. Anatomie 171. SBei anbern Spieren aber 
finb jwet 3)ottet in einem (Si (Sttüfltngöeiet) immer nut 9lu$na$me, 
*TOifSgebutt, unb nie fommen )toet 3unge auö einem (Si. SBenn gat eilt 

7* 



100 

(St im anbern toorfommt, toa« früher oft aW grojje* SBunber angefeljett 
nmrbe, fo ift eö eBenfatW nur eine 9Rifige6urt, nue bfe ©trotte In bcr 
(Sltrone. Sutvellcn migrät^ ba$ (St ttnb ber 3nljait t>er$e$rt ffd& (©inbet). 
Sutrelten mehren fl# im unBefruc$teten (St bie Qttitn nne in einein $ptt$ 
^ftanjenfytft unb Bitben bann ntottftröfe Wer, bie fog. SRoten ober SWonb* 
MIBer. S)a3 ungeheure tfrofoblfl n?SAfl au« einem toinjig ftefnen (St 
^ertoor, bagegen tegt ein toer^attniffrnSfifg fleiner (truttyaljngrofier) Söget 
in 9tu|fralien (leipoa ocellata) ein ungeheuer grof?e$ (81 aon 8 Unjen 
®ett>l<$t. jBfrortev , $ag«Beriä)te, Sootog. n. 248. 5>le (Sier BteiBett fo- 
grof?, ot8 fle gelegt trerben. (Hur Snfefteneler toac$fen, bie ber ©afl* 
h?efoe, SImeife, ©agfllege, 2Bafferml!Be nac$ ÄiiB? DL 99, ber 3Waulnutrf3* 
griffe tta# 3. 3Wüfler$ 9lr$h> 1846. <5. 96. «Die (Sier einer ©attje,. 
einer ©te^f^nafe" unb einer SRotte anbern fl$ in ber $arBe, Stixfy Ut 108. 

@etjr toerfd&feben ifl bie Setyanbtung ber (Sier fcon leiten ber SRutter 
na$ ber.©eBurt. 5Dic nicbern $$iere unb noä) griffe unb QlntyfylBien 
überladen bie (Sier flc$ felBfl. 5Rur bie (Sruflaceen f^itev^en fie in jtrei 
f. g. (SiertrauBen ober großen Seutetn mit fi$ $erum, bie fjöljern (Sru* 
floceen (ÄreBfe) unter bent €ä)tranje, bie (Spinnen at$ einen runben Safl.. 
£>ie furlnamlfctye tfrote fteBt fie auf ben flftöcfen. 

SDte affma^tlge 9(u8Bitbung ber Jungen im (Sr (embryo) ift trotjl 
baj größte ffiunber in ber Statur. 9lu$ einem Minimum von Satellit 
entfielt ein tooflfommeneö fixier. SBetcfce $ra$t Birgt ein $fauenei ! 5Daö 
gaunerhafte #ert>ortreten fo groger, eigentümlicher gormen unb Bunter 
SarBen gteiä^fam aud bem 9N<$t8 ifl aBer fautn tounberBarer, at$ bie 
©efefemfigigfeit, naa) ber ffä) au$ berfetBen (gtoffart im Urfeim immer 
triebet gleite Spiere $erau*Bftben. $>ie (Snttrfcftung im (Si ift ein 9lu$* 
einanbertegen toon ©egenfatyn. S)le J?eim$aut ttyeitt ff d^ in ein feröfeS- 
Statt, aui bem bte erfte @^ur be$ flflüifenmarfeö unb ber 9?ert>en fyer* 
vortreten, unb in ein @$teimBtatt, h>et<$e8 bie erfte S^ur be8 SDarm* 
fyftemö jeigt. 3^ifä)en Beiben Bitben flc$ bann bie erften Spuren be$- 
8tut- ober ©efSfSftftem«. Unb fo entfettet fic$ immer ein fyeclefle* Ox* 
gan nac# bem anbern au£ jenen UrgcgenfA'fccn §erau8. 

Sei ben Säugetieren, bie eBen batyer tiefen tarnen tjaBen, h?lrb 
bad nad? ber ©eBurt no^ fä)trad>e 3unge eine toer^attnifmSf Ige Seit 
$inbur$ nod^ au$f4)tieftiä) »on ber üRutter ber^ftegt unb mit beren 3Rit$ 
genS^rt. 5Tle Wlllfy Bttbet fi* in baju Beßlmmten Prüfen, bie faartreifr 
in grBgeret ober geringerer Qaty am Sauc^, Bei ben 3föcnfc£en an ber 



101 

IBruft liegen, unb befielt au0 feinen toeifen j>erlrunben Äugelten / bie 
ft$ auö beut Sölut auöfonbern. 3nner$alb blefer äugelten fiecfen nö$ 
kleinere mit flüfflgem %ttt angefüllte, and benen bie Sutter entfielt. 
9lufi erlern finben fi<$ in ben aRil<$fügeU&en no<$ fleinjie äugelten anberer 
(Stoffe. 5Dte (fcemlföe Qlnafyfe ergibt toafferfiofftaltige Butter, flicfjloff* 
faltigen J^afe, fauer- unb traffetfloff^altigen ÜÄildfoutfcr. 3n ber Butter 
iß enthalten bie aromatlföe SButterfSure, in bet toiebcr mil^faure* Patron, 
$$o*j?$orfaurer Statt unb Jtod?fal& untergeben trirb. Siebig , organ. 
Hernie 40. SDie 3Ril<$ iji/ tt>ie ber ©ante, ein (Srtract auö beut »tute 
unb wie jener ben tfaftiföen ©ilbungötrieb gum fcafftüen (Sierßoff bringt/ 
unb baö ganje animaliföe £eben gtei$fam in nuce birgt/ fo ift au$ bie 
2Rtl$ eine ßoncentratfon aller SRafcrungÖftoffe für baö iunge Styier unb 
fcorgugöireife geeignet/ bie ©lutbllbung in bemfelben unb babur$ baö ge* 
funbe 2&a$dttj}uni ju förbern, toaö me$r ober weniger feljlt ober entartet/ 
t»o feine 9Ril#na$rung errei^t »erben fann. 

3)ur$ bie Paarung jn>eier Spiere aui verriebenen 9trten berfelben 
£$iergattung entfielt bie Qlbart ober ber SBafiarb. %m befanntejien ifl 
baö TOaultyier alö SBafJarb beö Sfelö unb ber «Stute, ber Sföaulefel alö 
SBaftarb beö «§engffeö unb ber (gfelin. 2ttan barf biefe c#ten ©ajiarbe 
uld&t »ertoe<$feln mit ben äRifölingen, bie a\\Q ber f. g. Are u jung ber 
ölacen innerhalb einer unb berfelben $l)ierart entfpttngen, 5. 83. toenn 
bie oft fe$r »ergebenen Otacen von 4?unben, ÖHnbern/ $ferben gefreujt 
toerben, bamit bie Jungen bie guten (Sigenföaften ber einen Otace mit ber 
ber anbern ^erbinben, befanntli$ ein ^au^taugenmerf Ui ber S3ie§ju<$t. 
ö<$te ©aftorbe fcftonjen fid^ niemals unter einanber fort/ toaö bagegen Ui 
ben <m& Jtreujung entjianbenen Spieren immer gef#ie$t. 3)te ®ele$rten 
fyabtn in 33e^ug auf SBajtarbbilbungen viel gefhitten unb viele Säbeln ju 
triberlegen gehabt. (So föefnt mir für bie Aufgabe biefeö SBerfeö ni$t 
ttot^toenbig/ mi<$ naljer barauf einjulaffen. 3m allgemeinen aber muß 
i$ bemerken, baf? fi<$ (ier bie 3weÄna§fgfcit/ bie in ber ganjen 9totur* 
«inri<$tung~ haltet unb bie au8f$ttefKt$e ©eftimmung ber Spiere jum 
9Wenf<$en triebet aufs glSnjenbfte ben>SI)rt. 3)enn bie SSafiarbbilbungen 
finb/ tt>o fi$ bie Styicre in nrilbem ßuftanb Befinben, etroaö aufjerorbent« 
li$ ©elteneö, tvtil Unnotljfgeö unb erft, tt?o ein ÜRufcen barauö für bie 
3Renf<$en $emrge$t, bat fie ©Ott in größerem äRaaßffabe &ugelaj[en. 

Sfa><& feltenere 9luöna$men finb bie SWtögeburten/ bie M ben 
Styleren ni<$t bloö ttrie bie JßffonjenmonffrofUaten auf rein $W\fy Seife 



102 

tnr$ {ftertriefcene Stome^rttng ober frantyafte SSerffimmerung Ux Sttttn, 
fonbern au$ (n golge bon ©emfit^beroegungen ber SWutter jur 3*i* ber 
Srad&tfgfelt entfielen, *eranla§t burd& ©d&redfen, burdfc SSorfteflungen, Me 
ber (Sinbilbungöfraft fo tief eingeprägt toerben, baf fie Don ber «Seele ber 
Butter au* auf ben (Smfcrtyo etnnrirfen ic. 3Ran fann bie ÜRUgeburten 
einleiten in fol$e, bie für ifyre 9lrt $u riefenljaft groß ober ju jtoergtyaft 
fteln finb; in fold&e, bie gtoei 3nbtoibuen mit einanber bertoad&fen er« 
flehten (äffen ; fol#e, bie me$r ober weniger ©lieber unb Organe $aben, 
alö fie Ijaben foOten ; in fold&e, Ui benen einzelne biefer ©lieber ober 
Organe ntonfiröö enttotdfelt ober berfefct, an fallen ©teilen angefragt 
finb; ferner in fold&e, in beren regelmäßige SBilbung fi<& frembartige 
©Übungen einmif$en, traö namentlich eine Scfge ber aufgeregten mottet* 
lid&en einbilbungWraft ift 

SRiSgeburten im £l?ierrei$ galten ehemals aU böfe SBorjeld&en, unb 
man trieb bamit einen toeit ge$enben Aberglauben. 2Bie betfrerflid^ nun 
biefer au# ift, fo liegt bo<$ bad un^eimlid^e ©rauen vor folgen hriber* 
natfirlfd&en Kreaturen tief in ber menf<$lld&en SBrufh 

22, 
9er (Beflenfafc ber ®efd)led)ttr. 

3n einem nodfc ungebrudften ^Briefe an @d&ffler (toon beffen ©ofyte 
mir gutigfl mitgeteilt) fagt Jtant: „@o ift mir bie 9?atureinri<$tung, baf 
afle ©efamung in beiben organifd&en (Heiden jtoeier ©efdfrled&ter bebarf, 
um t$re Art fortpflanzen, ieberjett als erftaunlid^ unb tt>ie ein Abgnmb 
beö JDenfen* für bie menfölid&e Vernunft aufgefallen, toeil man bo$ bie 
SSorfetyung Riebet ni$t, als ob fie biefe ßrbnung gletd&fam f^ielenb , ber 
3lbtoe#ölung falber beliebt f}aht, annehmen feirb, fonbern Urfad&e Ijat ju 
glauben, baf fie ni$t anberö mjgltdfr feg, toel$e$ eine 2luöfid&t tnö Un- 
afcfeljltd&e öffnet, toorau* man aber fd&led&terbing* nid&t« erraten fann/ 
JDa* ffirjlaunen be$ fltyilofo^en tft gered&tfertigt , aber toenn er fld& we- 
lliger in 3tbfiractionen bertteft unb einfädlet an bie Statur felbft unb an 
ba6 9Bort ©otte« gehalten $Stte, tofirbe er bie <&a$t leidster Begriffen 
$aten. 

3)afl bie Rortyflanjung „nfd&t anberS mSglidfr" fety, ift ein Srrt^um, 
ben bie SWatur felbft tofberlegt, fofern blele Spiere ff<$ burdfr bloße Stel- 
lung unb Anotymng vermehren. S)er ©egenfafc ber @ef$te$ttr toirc 



103 

jur ftorfyjfanjung m$t abfolut nöt^ig getvefen unb fyrt au<$ nityt Bio* 
bie gortyffonjung $um 3»«*. ©Ott gab beut 9lbam fead ®elb jur „®e* 
^ütfln , bie um tyn fe$ Ä ©enefi* 2, 20. <Da* Reifen, bie freunblitfe 
®efeßfd&aft, bie treue Siebe iß 3tt>ecf aller gef<$le#tli<$en USerbmbung für 
bie Selben ^Beseitigten , gang abgefe^en bavon, ob ffyre SBerbinbung no# 
bet SortyjJanjung ber ©attung blent, ober ni<$t. Sei ben Skleren ISflt 
fl<$ aUerbingS ber bobe ©egrtff menfölicfcer ©attenltebe wifyt amvenben, 
aber bo<$ eine fld^ tl)m annäljernbe Styntyatljie unffreitig na^tveifen, Ja 
eö gibt Spiere genug, bei benen me$r e$eti$e Sreue unb 2itte gefunben 
t&irb, aU Bei mannen entarteten 9Kenf$atyaaren. 2)er 3«0 Jtoefer ver* 
tvanbter Seelen ju einanber, bie fl$ mit voller Sretyelt einanber $tn« 
geben, erfüllt auf leerer Stufe erfi, tvaö unfrei no# von einem blinben 
5Ragnetl«mu8- geleitet in ber *ßffonjentoelt vorbereitet war. 5Der ©egen* 
fafc beiber 18ef<&te<$ter offenbart fi$ fc§on (n ben $ftangen, aber nur be* 
toufjtto«. Sine freie Siebe aber gehört ju ben f6fiti<$ften Singen / bie 
ba$ JDafetyn lebenber ffiefen fd&mücfen unb verebeln, unb trenn fein ®e* 
f#6*f auf (Erben berfelben faljlg träte, fo würben au$ bie ©efö&pfe 
felbfi ju erifttren nt$t tvertl), mithin au<$ bie Sortyflan&ung ber ©attung 
fiberjluffig fetyn. £>er ©egenfafc ber ®ef#le#ter f)at einen työtyem Stotä, 
alt biefe fcortyflanjung; in ber Siebe ift eine §8eru1?rung unb (Erhebung 
ber Seele erm5glt$t, bie tyren 3ufammen^ang mit beut göttlichen Urbilbe 
unb mit bem Fimmel bet»S$rt. Saturn $eij?t e$ in ber f). S<$rtft „bie 
C81jen treiben im <&immel gefölofien". $)aö tritt fagen, au$ für ben 
Fimmel, ni$t blöd für bie (Srbe. £)te Siebe fott aufy bem unflerblid&en 
£$eil be« SWenföen förberli# fesjn, ni$t bloß ber Sortyftonjung irblföen 
Seibe&. 

©ei ben gieren finben fi<$, trfe f#on bemerft, ^auflg £$atfa$en 
einer e§eti#en unb infonberljett mütterlichen Styntyat^le, bie na^eju menfö* 
tt$ erfd&elnt. fcflein biefe Spuren verlieren fl# mit bem $6$ern Stange 
ber $tyere unb an tyre Stelle treten bie mannigfachen unb }um $$ell 
fonberbarfien SJer^Sltniffe ber beiben ©ef$le$ter, 9lu« ber freien 3u$ 
neigung totrb immer me$r blinber SnfKnft unb in gtet$em SRaafje ge$t 
bie 3a$t Strei, atö ©runbjaljl ber ®eföle$t«verbinbung, in bie 9Re$r*aty( 
über, ober werben fi% bie beiben ©efd^le^ter, bie einanber in ben $i$ew 
S^ierflaffen i^nli^ finb f biö jur Un!enntlt$fett uni^nli<^. 

3n ber Siegel be$au)>tet baß mSnnlid^e ©ef^le^t baS Uebergetoi$t 
fai ©rjfe, Äraft unb 4*nf$aft. Sei vielen gieren ^at baö SDtSnn^en 



104 

au<$ merftofirbige 5 ufere 9fa*jei<$nungen, bie bem 38etb$en fehlen. €0 
ber 28roe feine 3ÄSIjne, ber £frfd) ferne Corner, ber «Pfau feinen $xa$* 
tlgen @#toelf, ber $af)ti feinen <Si$elföwan$, feinen Jtamm, fein äriljen 
unb feine Sporen, baö 3ÄSnn<$en ber aRücfe einen fronen ttnb teilen 
geberfömutf , baS beö <&ornf<$röter$ grojje Corner , t>iele Siigel unb 
@#roetterWnge $rS$tigere Sarben ic. SBel Dielen Snfeften $aben nur bie 
9HSnn<$en Slügel, bie 38eibd&en nf<$t. SBel ben Schmetterlingen flnb fo* 
gar bie Seine ber 9R5nn$en unb $Belb#en Derföieben. Sri<$fon, 3lr<$to 
1844 II. 316. 3(uffattenb tft befonberö bie Diel kräftigere ober mobu* 
llrtere (Stimme Dieler Wannten, j. 93. beö £at)n«, ber 9ta#tigatt. tiefem 
Uebergetoi^t entfprt^t bei mehreren Spieren bie <$errf$aft eine* einigen 
9Wann<$enö über Diele ffieibdjen, bie Sßfelroeiberei ober $oltygamie $. 83, 
beö «öaljneö mit feinen £u$nern, beö trüben $ferbe*, <&irf<$eö, (Stieret, 
©ocfö mit feiner beerbe. So biefe ßinrid&tung bei ben gieren Dor» 
fommt, ift fle natürll<$ unb ber gebenöroeife berfelben angemejfen. SDlefe 
gef$le$tli$e SBerbinbung fc^ernt notymenblg ju fetyn, um beerben ju* 
fammen$u$aUen , beren ©lieber fi$ fonft jerftreuen unb einzeln Derfom* 
tnen ttfirben. 

Sei fe$r Dielen niebern Saferen $errf$en aber offenbar bie 9Beib$en 
Dor. 3)te 9JKnn<$en ber Slmeifen unb ^Bienen gerben glel<$ na$ ber 
Paarung , toa^renb baö 2Beib$en fortlebt unb ben @taat ber Don Hjr 
geborenen 3ungen regiett. 2lu$ bei ben SBlattlaufen fann ber SSater 
lange tobt fe$n, roa^renb bie ÜRutter $a$lrel<$e (Generationen Don Softem 
gebärt, bie oljne 3Rann$en roteber $5$ter geboren, unb jtoar fo, ba$ 
bie eine ®eneration lebenbig geboren hrirb, bie anbere auö Siern entfielt. 
3)ie &n>eterlei Söetb(§en ber ©atttoefre unb bie breierlei etneö <5$metter* 
lingö (papilio memnon) tyaben rt>a$rf$einli<$ eine 8&nlt$e S3ejllmmung 
beö (Sterlegenö ju Derföiebcnen fttittn roa^renb beö ©ominerö ober für 
baö Uebertointern. Sgl. gri<$fon, 9lr$fD 1843 II. 239. — Sutoeilen 
ift eö bie ©rofje, bur<$ bie fi$ baö 9Beib$en auöjel^net %. J8. bei ben 
SlaubDÖgeln. 2>aö Don SRorbmann auöfül)rli<$ betriebene ÜRiöoerljaltnij? 
gfeif<$en ber riefenljaften ©röjje einer ju ben druftaceen gehörigen roctb* 
li4jen SernSa unb tljrem minjig Heinen, nur frie eine Sauö an lljr $af* 
tenben Wannten fc^elnt auf einem 2EiöDerjianbnifi gu berufen. Wlati 
i)at in bem angeblt^en 9Äann$en julefct ein 3ungeö gefe^en. äBiegmamt, 
9lr<$lD 1836 II. 223. ©etrffj aber tft, baf bie f. g. Königinnen ober 
bie alleineierlegenben Mütter ber bleuen, ^imeifen unb Termiten biö jur 



105 

Sfcufgrdfje aitfdjtoeflen, toa$renb bie männlichen Spiere unb bie unftu#t* 
Baren 3Beibä)en Hein 6Iei6en. 9(uä) begießt fi# bie gange Saufenbe Don 
3nbfoibuen umfajfenbe beerbe ober ©efeflföaft biefer Spiere au*fa)lief?tiä) 
auf bie große SXutter. 

Sei fielen nieberen Spieren fallt ba$ 9Bei6ä)en toenfgften* geittoeife 
burd) bie ©röße auf/ fofern e$ mit (Stern belaben tft, tr»aÖ oft in einem 
SRaafe gef^ic^^ baß ber (SlerbeljSlter fo groß tritb, toie baß gange übrige 
$ frier. Qlber aua> für frofrere $ friere unb felbfl no<fr für ba$ menfcfrliä)e 
SBeib gilt bad f<frime.*Haturgefefc, naä) »elcfrem e$ (mie Siebig in f. org. 
ßfremie in Qlntoenbung auf $frtyflologte <S. 40 fagt) in ber $eriobe tfrrer 
Stutze alle äBeflanbifrejle ifrre* Organismus in größerer SKenge unb 
$lei<frfam im Ueberfluß ergeugt, um batton ba8 fünftige Jtinb gu nSfrren. 
*3>iefe& (Srgengnip enthält na<frn?ei$bar alle Elemente eine* tfrm gleiten 
9Befen6, ed »ermefrrt fiefr in jebem Sebenftmomente unb toirb, bt$ eö 
fBerwenbung flnbet, tyeriobenteeife aud bem Aörper abgefefrieben/ 

fWur M wenigen unb gtt>ar nieberen Spieren flnb beibe ©efcfrlecfrtcr 
in einem Snbbibuum (3^itter) toerbunben. 3Ba* bei fröfreren Spieren 
annafrernb fcorfornmi, ifl Jebergeii 3Wl$gcburt unb feltene Qluönafrme. 
3)a8 natürliche unb regelmäßige 3trittergefa)lea)t O&ermafcfrrobitiSmuS) 
fommt bor bei ben flfti^enquaQen, Ui einigen (Stngetoeib«, namentlich 
fBanbfrürmern ((Sefioben unb Srematoben), ©trubelroürmeru, einigen 
flttngefajfirmern («^irubineen unb ßumbricinen) , ©eefefreiben (Slfciblen), 
Bei ben metften 9Rufa)eln unb <§<frneäen. $on fielen ntebern flfrier* 
gattungen ifl e* noä) gtoeifelfraft, ob fie bo^elte« ober einfache* ©efcfrlecfrt 
$aben. Sgl. ». ©iebolb toergt. Anatomie 1848. Denn fie finb noä) 
lange nid)t alle unterfuefrt, bie Anatomie be8 (leinen ©ercfirme* unb 
@efcfrmet§ed überfragt noa) neu. 

23. 
9 ic turnte. 

Siotomie ifl bie ©efefcmaßigfelt in ber SSertfreilung beö 8eben3, eine 
ber nngtigften in ber SRatur. <&k benimmt bie SebenSbauer ober baö 
Filter be8 3nbtoibuum$ £ bie 3af?tenwl?a{tnijTe naefr bem ®efä)le<frt, bie 
SBerioben ber 516- unb Sunafrme in ber 3^1 ganger ©attungen unb bie 
(Spaltung be$ 3tacenä)arafter8 tro| ber $>urä)freugungeu. 9UIe biefe 
©ejefce aber bienen bem ©efammtteben auf ber (Srboberflacfre unb bebttu 



106 

* 

gen bie 9lbljangigfeit einer Styfergattung *on ber anbern unb aller fcotn 
9Renf$en. 

SBaS geboten iff, muß wfeber fferben. Swige Stauer gibt eS nur 
für bie unffcrblld&cn ©cifler, jcbem 3rbff4en Ijl ein X ob gefe|t. ' $)er 
©runb ba*on liegt tiefer unb 15ßt ftdE> nid&t Blöd auö bem 9tö|ltd&fett3- 
^rtnety erflaren, gleld&wotjt lommt btefe$ $rtncty in Reiter fcfnie $ur 
©eltung unb wir bürfen fogen : bie Eilten muffen fierben , um ben Jungen 
3Hafc $u mad^en. 3)a$ 5tfter ift bemeffen na<# bem 3^>^ be« ßebenS. 
SBfrb biefer balb erfüllt, fo fann au$ ba8 geben balb lieber aufhören, 
ffliele niebere Safere flehten nur ba $u feipn , um ffd& raf$ ju toermeljren 
unb bann nur no$ bur<$ ityren $ob ju nfigen, fljeilS um mit tfyren 
Seiten große Äoratlenbanf e , Äalf * unb Äreibelager ju bilben , tf)eil6 um 
anbern Spieren $ur 9totyrung ju btenen. ©o un$5tjlbare Snfuforien unfr 
«ßol^en, ©firmer unb Snfeften, felbjl no# 2ttuf$etn unb ftifd&e. S3on 
fet)r vielen $$iergattungen wiffen wir ntd&t, woju irgenb anberö fic nüfeen, 
als allein um fcon anbern gieren gefreffen \\x werben, ©ie warfen, 
wie beweglfd&e8 ©raö , lebigll<# al$ gutter für anbre. (Sie erflaren nur 
baö üDtft?en unb ©arbenbinben , inbem ffe fi<$ freiwillig ba jufammen* 
^Sufen , wo tl?rer ber offene (Radien ber {Raubtiere ober ber 3Wenf<$ mit 
feinen Sieben tyarrt, wie j. 95. bie £5ringe. 

9Ran$e Spiere fSnnen bagegen fetjr alt Werben , felbft Slter aW ber 
9Kenf<#. <§c§on £effob fagt: neun üKenfd&enalter $at bie Stx&ty, toter 
«ra()enalter ber 4Mrf$, brei J&irf^atter ber Wabe. Sin (Elegant fott 
200 3a^re, ein $afcagat 110, ein @$wan 100 (na<$ einigen fogar 300), 
ein flrofobiü 100, eine @<$ilbfröte 100, eine ©an« 80, ein SarJpfen 
110 alt werben. SRe1)r at$ $unbertja!jrige <§e<$te mlt'golbenen 4M** 
bänbern \>om Äalfer Öriebrl$ SBarbaroffa lennt bie @«ge. <$te1?er ge* 
$oren au% bie äröten, bie man in <BUin eingefd&loffen gefunben $at. 
beglaubigt finb folgenbe 3^atfa$en: 3m 3a$r 1719 ffarb in SBten ein 
Slbler, ber bafelbft fd&on 104 3al?re lang gefangen gewefen war. 3n 
SBatyern würbe in ben ölerjtger Sauren bed 18. 3a§r$unbert8 ein {Reifer 
gefangen , an beffen Süß man einen flfting mit bem ülamm bed Jturffirfien 
gerbinanb SRaria (f 1679) fanb, ben er wenigffen« 60 Sa^re lang ge* 
tragen ^atte. Jte^ler, Steife I. 61. @in $a^agai lebte 73 3a$re in 
bemfelben J&aufe, würbe aber gulefet bod^ f<|wad^ unb bumm. Sine 
£Ra$tigatt Würbe 30 3a$re alt unb fang immer no$. SBiegmann, %x$i\> 
1839 IL 397. 



107 

SWaii erfennt baS Sltter junJd^t am 3Ba<#fen, benn bte neugebornen 
Sungen finb ftein unb n*a<$fen bis $u bct Verlobe, in toetd&er fie fl$ 
fortpflanzen ßnnen. ©obann an geholfen tfennjeid&en ber Sftelfe, $. SS. 
Bei ben ^ßferben an ben 38§nen, M ben giften an getoijfen feinen 
SBtattanfafcen auf ben (2<#uM>en, bfe gteid&fam bfe 3a§reSringe beS J&otjeS 
nad&aljmen (na<§ üJKefarSfl in ShroriepS neuen 9?otijen 35. 40), am 
SBMfym ber #aare, (Sttöfd&en ber <Sfnne w. 99ei ben $öl)eren gieren 
tofe beim 2Renf$en unterfd&eibet man 6 QllterSfhifen: 1) öon ber 3*U0ung 
BIS jur ©eburt, 2) öon ber ©eburt bis jum 3a$ n *n, 3) »on ba bis 
$ur ©efd&ted&tSreffe, 4) bon ba bis 'jum 9tufl)oren beS aBad&SttjumS, 
5) fcon ba Bio $um <Srt6f$en beS ©efd&ted&tStebenS , 6) öon ba Bis 
jum $obe. 

2lm fd^Srfflen unterfd^eiben fi$ bie 9ttterSftufen bei ben 3nfeften, 
toefd&e fic$ auf einer {eben berfetben, toertoanbetn, inbcm fle 1) (Sfer, 
2) 2ar*en, SBflfmer ober Staupen, 3) puppen unb 4) fertige Safer, 
Stiegen, €d&mettertinge w. finb. 9tet)nlf<$ bei getotffen Duatlen, bie erfl 
3Jottypen finb; Bei ben 8fr8f$en, bie erfl gefd&toSnjte fifd&arttge SBaffer* 
tljiere finb. SBei ben Snfefien entforid&t blefc ftrenge Leitung tfyrer 
5ttter8ftufen ber aud& in i^ren testen aoflenbeten fceibern fi<$ !unb geben- 
ben ©lieberung, fd^arfen Trennung »on Stopf, 93ruft unb £eib' unb 
Iururirenben ©liebmafjen. 9lu<§ bie SebenSfunftionen finb Ijier unter bie 
SllterSjhifen »erttyeitt, baS treffen fommt »or$ugStoeife bem Sar&enftanb 
pi, baS ©d&tafen unb ptajiifd&e SBttben neuer Sormen auS bem Sohlte .beut 
Sßuppenjuftanb, unb bie Sortyflanjung bem reifen 3nfeftenjuftanb. 

3n 99e$ug auf ben <5$taf geigt fidj bei ber SBierfrelt no<$ mand&e 
feltfame 9lbtoefd&ung. 3n ber Sieget fd&lSft ba« $l?ier, \vit ber 9Wenf<$, 
bei 5fta#t unb toa<$t bei Sage. (SS gi6t aber nid&t nur (Wad&tttjiere , bei 
benen baS Umgefebrte ber Satt ifi unb bie auSfc§tiefjffd& bie 93efHmmung 
fjaUn, bie fonft tobeSfftfle SHad&t mit toimmetnbem Öeben ju erfüllen, 
tote ben $agj fonbern es gibt au<# Spiere, bei benen bie 9la$t fi<#, wie 
an ben (Srbpoten, Jtt STOonaten auSbetjnt. S)aS fjt ber f. g. 2Binterf<$taf 
Dieter, fclbfi ^ötjerer Spiere, j. 93. ber S3Ären. $er ßtoecf beS SBinter* 
f^tafS ijl einfadfc ffirfrarung beS gutterS in einer 3*Ü/ to <> ** fd^trerer 
gefunben n?irb. 

6e^r merftt?urbig erfd^eint ber pertobifdfce SBed^fet in ber ttyerifd&en 
Sfrud^tbarfeit, unb jttar befonberS bei ben fteinen unb fd^Sbtid^en Skleren. 
3n einzelnen Sauren fteOen fi$ (Raulen, ^eufd^redfen, STOfiufe k. in un- 



108 

geheuren SWengen ein unb aerfötrinben bann \>\bl$ü% trieber, in ben fot- 
{jenben Sauren bemerft man fie faum. <Sol$e Sgwrtiföe plagen be$et$net 
bie $. ©$rift ald göttliche ©trafen unb ffiarnungen unb ätt fol#e muffen 
toir fie aud) l)eute no<$ anfefyen. 3Bunberbarer aber, a(3 biefe 2lu$na$* 
inen, erföefnt bie allgemeine Siegel felbft, na$ welker fl# in lebet 
^Ijiergatiung immer triebet bie mittlere Qaf)l ber 3nbtoibuen ^erfteOt unb 
«in ri^tigeö *Ber$Sltnifj jtoifd&en ben ftelben ©ef$te$tern fi# immer 
gtet$ bkibt. «flur fef?r wenige Tierarten, bie no$ tt>ä$renb unferer 
(Srbperiobe ertftirt Ijaben, „finb auögeftorben. 9iur öon wenigen anbern, 
n am entli^ trüben unb f$5bti$en, fte&t bie 2lu0rottung be&or. dage- 
gen tyäuft fid? mit ber menf#li<#en ßultur bie 3a^l ber gerebelten $a$- 
men Spiere. 

9lm untoanbclbarflen , bei Spieren trle bei 2Renf#en, bleibt ba$ 
3a$lem>ertyaltnijj ber beiben @ef$le$ter, fe$ eö bafj fie auf einfache 
$aare ober auf Sßotygamie angetrlefen finb. SRie »erben nur 9Äann<$en 
über nur 3Befb$en geboren, eö finben fi# }u allen Selten *on beiben 
feilen fo riefe al$ nottjig finb, um bie $$ierart ju erhalten. (Eben fo 
conjiant bleibt ber 9iacen$arafter innerhalb einer S^ierart, trofr ber 
mannigfachen 3)ur<$freujungen unb einer geroiffen <Scala &ti?if<$en ber 
tieffien SDegenerirung unb $öc$fien Sßerebtung. ©o erhalt ft# ba$ Styer* 
tut) fiet* im ®lei<$gett>f$t. 

24. 

9er tifuvxfdft Jnflmrt. 

3Ba8 in ber @eete be$ £$fered trirft unb feine <§anblungen beßimmr, 
ifl jtrar ein chm fo freier SBille, trle er im 9Renf$en entf Reibet, aber 
er fie^t nt<$t unter ber Scitung be$ ©etotffen* unb beö aSernunfturtycilS, 
fonbern nur be$ 3nfiincte$ (oon instinguo, i$ reije ober rege an), einer 
ge$eimnij?»otten angebornen, f<$on überhaupt im ßtyarafter jeber Tierart 
liegenben 9R6t$igung. «Der 3nfHnct fe^lt übrigen« au$ bem SWenfd&en 
nic&t. (Sr offenbart fi$ fe^r beutli$ im Äinbe unb ax\$ ®rroa<$fene 
»erben noer) häufig M Ueberraföungen , bie i$nen feine ßdt jum 9l&$* 
benfen laffen, einem blinben 3nfiincte folgen. 3eber greift infiinctartfg 
batyin, fco er »on einem SBurf getroffen tuorben iß, tocfyrt mit ben Fir- 
men ab, trenn tbm $lo$li$ eine ©efa$r nal?e fommt, ge$t ben getro^n-. 
ten 2Beg, au$ trenn er an ganj anbre 2>lnge benft w. 9lu<& Siebe unb 



109 

«$af? äußern fi<# beim SWenf<$en oft eben fo infünctartig unb ofyie eine 
jum SBetruftfe^n gefommene Urfadfce, tote beim Spiere. SDer 3njitnct Ijat 
nun o^nc allen Srceffet feinen efnfaä^en unb natürlichen Orunb in ber 
SRotljtoenbigfeft, bie Safere W beut ju leiten, h>aS ffe t§un muffen, um 
tfyren ßxvtct in ber @<$opfung ju erfüllen. 3Wan fann i()n auf ein ge* 
ttjiffermafen gemeines 9Wi$liä)feitSprfncip gurfidfSfyren, allein et ifi bo# 
guglei<$ ettoaS «§ö§ereS, eine 93orfel)ung, eine göttlitt)e Leitung. 2)al)er 
»iete inftinetartige £anbtungen beS 2Wenf<$en, bie jutoeiten ju feiner 
ttunfcerbaren {Rettung bienen, mit 0le<#t unter bem ®efl<$tspunft einer 
^öljern Sügung angefeljen toerben unb jur JDanfbarfeit gegen (Sott 
anregen. 

$er tyierifdQe 3nfiinct ijl lebigli<$ bebingt bur$ bie jeber Tierart 
geworbene 93eftimmung unb entfpre$enbe Seben Streife. 3ebeS $$ier fuä)t, 
toaS tym not^rcenbig unb nüfclfä) ijl unb meibet, h?a3 t$m fa^abet. <S& 
frifjt fnßfnctartig nur getoiffe fym jufagcnbe 9?a$rung unb anbre nl<$t. 
@S baut flä) fein SWefi, irie e$ für feine 9lrt am angcmcjfenflen ffh (SS 
fud&t feine SBeute unb treibt feinem geinbe auf bie mSgli^fi gefä^icftejle 
SDBeife auS. (SS forgt ffir feine Jungen ober auä) nur für feine (Sler, 
e$ »eranbert ben SBofcnort oljne Uebertegung , nur bem Snfiinct fotgenb. 
SS tfut tolefeS auS einer SSorfl^t, »on ber eS fein ©etoujjtfetyn Ifat. 
3fii<$t nur bie Junge <S<$ft>albe, bie in £>eutfä)tanb auS bem (§i geboren 
nnnrbe, folgt fl)ren Sltern über SWeer in ben fernen ©üben, fonberif 
au$ ber einfame Äufuf finbet biefen 3Beg. £)er 9lat, in einem OeblrgS* 
flfof? geboren, reist jum 9Äeer unb fe^rt trieber in ben Rtuf? jttruef, um. 
an berfelben (Stelle, tro er geboren nnnrbe, fein ®efc$teä)t abermals fort» 
jupffanjen. S)en allgemeinen 3«9 to 3«0^Sget oon Sorben naä) Sübetv 
bur^freujt ein befonberer enigegengefefcter 3»Ö einiger Weniger Sßögel, bie 
utngefe^rt ben Sorben fu<#en. <So Jommt ber £reujf<$nabet , ben toir 
im Sommer ni<$t fe^en, erfi im ffiintcr ju unS, um f!<$ »om reif ge* 
toorbenen (Samen an Tannenzapfen ju narren. (So lagt bie <Sä)nee- 
ammer ben f<$8nen (Sommer ber gemäßigten 3onc im flflfltfen unb begibt 
ft<$ gerabe in biefer 3*it «*t Me Ufer beS (SiSmeereS im $5ä)fien Sorben, 
um fi^ oon bem bort relfenben @amen eines etenben J&irfegrafeS ju 
nähren. S3gt. (Säubert, Spiegel ber Statur <5. 17. 

5Die f. g. Äunfitriebe ber Safere bejie^en flä) meift auf bie SrnSlj* 
tung unb gortpfianjung. 5Dte Spinne fpinnt i^r funfirei^eS SWe|, um 
Stiegen ju fangen/ bie tyr jür ^rung bienen. £>ie 93&get unb viele: 



110 

3nfeften bauen funffrei<$e Hefter, um t$re Jungen bartn ju pflegen. 
%u$ auf bie 9lbwe§r be$ geinbeö finb biete SBerfe unb #anblungen ber 
Spiere beregnet, bagegen bebienen fie fid^ nur tyrer eignen ©lieber unb 
nie frember SBerfjeuge jum Eingriff. SSermBd&ten fie ba$ lefctere, fo 
fonnten fie und 3ftenf$en n?eit gefa$rli$er werben. 3&re 2)umm$eit in 
biefer ©cjietyung gereicht ju unfrem ®$ufce. 

9lm njunberbarjien erföeint und ber ganjen tl)iertf(§en ©efeflfcfcaften 
gemeinf$aftltd&e 3njiinct, ber beut magnetiföen {Rapport gleic^fommt. 
£)ur$ 9lntoenbung be$ f. g. tf)ierif$en 2Ragneti$mu3 (trenn ein fföenf$ 
bon überlegener Sterbenfraft bie Serben beö anbern bur<$ «Striae ben 
Sterben entlang magnetiftrt , n?ie ber Sftagnet ba8 (Sifen) treten gn?ei ober 
au<$ meljr OKenföen In ötapport, b. i). fie empftnben in bemfelben 2Äo* 
ment alle ba$ Stamli^e, bie (Smpfinbungönmfe , ber SBifle, fogar bad 
3>enfen tragt fi$ bon einem auf ben anbern über. 3n einem folgen 
(Rapport f^einen nun au$ bie Spiere gu fielen, bie eine 5lrt bon (Staat 
bilben unb in einem gemeinf<$aftli<$en 3nftinct Ijanbeln, tuöbefonbere 
SBienen unb Qlmeifen. SBenn man ba$ Sneinanbergreifen aller Arbeit 
biefer Sbiere, alle SKittet, bie fie ju einem ßwtd amoenben, betuunbert, 
follte man glauben , ®ott l)abe fol^e £$ierfiaaten jum Spiegel unb jur 
S8ef$5mung ber 3Renf$en gefd&ajfen, bie nur ju oft in iljrem ©taatö* 
leben weniger ßrbnung unb (Sinigfeit bücfen (äffen, tt>te bie unbernünf* 
tigen Spiere. 

5)er t^ierifd^e Snfttnct erfefct fo fe$r bie Vernunft unb baö ©erotfien, 
bajj <§<$etttin in f. SJjierfeelenfunbe II. 59 mit 0te$t fagt: ba8 Styer 
ju etwas jwfngen, tva$ gegen feinen Snfttnct fety, l)eij}e eö entftttlic^en. 
5Die (Sfenben, bie auf 3a$rm8rften $erumjie$en, um bor einem rotjen 
$ö6el Riffen* unb «§unbecomobien aufjufüljren, fünbtgen gegen bie Statur 
unb ®otte§ (Einrichtungen unb erniebrigen flt$ fetbji jur SBefile, inbem 
fie bie SBefiie fingen wollen, OTenfö ju feipn. @3 follte genügen unb 
ben SWenfd&en mit innigem <Danf gegen ©ott erfüllen, bajj bie Spiere fi# 
bem notljwenbigen $ienfl ber 2Henf$en fo tolflig fugen unb man follte 
jebe unnüfee £Xual, bie man bem Styer ant^ut unb bie eS entfleat, für 
eine Sunbe galten. 

$ie Unterwerfung unter ben 9Henf$en liegt im tieften Snfttnct be« 
Sfjiereg. Stur krenige gang niebrig fie^enbe ober fel)r grimmige fegen 
flt$ barü&er hinweg. 3n ber Sieget aber wirft ber ©etji be$ 3»enf^en in 
ber Jtraft bef m<tt$ auf bie Spiere toie ein Sann unb Sauber, bem fit 



111 

*i$t totberftefan fonnen. 3n bet neueren 3*** W fl# befonber* San 
Limburg? als SfcterbSnbiger Berühmt gemalt, ber alle Spiere bur$ bloge 
1Wa<$t feine« 9luge$ befcerrföte unb lenfte, toie et tooBte. 33gl. 9lu3* 
(anb 1839 9tr. 259. 3m Uebrfgen tji n($t ju oerfennen, bafj bie Stim- 
mung bet Spiere jum SWenföen 23eranberungen erlitten \)at. 3m 3at?r 
1446 fu$r Gabamojta an ber ffieftfüfie »on Slfrlfa fyn unb fam auf 3n- 
fein, bie nie ben?o$nt geroefen, unb roo bie SJögel fo &a$m roaren, bajj 
fie bie SRenföen ni$t, flogen , fonbern fi<$ auf tyre $anb festen. £a3- 
fefbe Ijaben au$ anbre Seefahrer hergenommen. ©o 3)uboid auf feiner 
OWfe na$ 3«le be SBourbon 1669, Sriftan be 3lcun$a, <5arml#ael k. 
Sgl. JDartom, (Reife II. 172. *Bougain»UIe, als er jum erflenmal bie 
bamalö unbewohnten g*alflanb$tnfeln, unb (Stoßet, al0 er zim einfame 
£8u$t auf *Weufeelanb befugte, beibe fanben bafelbjt äfögel in no$ fo 
$arabiefif$er Unföutb unb Unerfahrenst, baß fie fi<$ arglo* auf bie 
geifeer unb gflintenlSufe ber SReifenben festen, ©ie mürben erß bur# 
fd&ltmme Erfahrungen f$eu gemalt. 

25. 
9ie Temperamente tmfr fra* tl>t>rifd)e tftitck. 

S>ie Seelen ber Spiere fingen tt>efentli$ »om f. g. Temperament 
ab, treibe* felbfi no$ auf bie Seelen ber 3ftenf$en gro§en Einfluß 
übt, obgleich fl)m $ter bie 3Ra<$t be* ©elftes entgegentritt. £)a8 Sem* 
perament ift .bie Orunbfttmmung ber Seele, vermöge beren fie enttreber 
ju ®lei#mut$ ober ffianf elmut$ , ©^roermutl) ober <&o$mut$ geneigt 
tfi. 2)a$ £$ier ift enttreber glei^giltig, trage, fiuntyffinnig ober eS ift 
aufgeregt, munter, lei$t bett>egli<$; ober aber e* ift f<$eu, fur^tfam, 
trübfinnig, ober im ®egent$eil auffatyrenb, letbenf$aftll<$ unb jornlg. 
3Ran nennt biefe vier Temperamente bad p$legmatlfd&e, fangui* 
nif$e, melan<$oltf<$e unb <$olerif#e. Ofen $arafterifirte bur<£ 
baö Sßtyegma bie 2Burmer unb Sfiföe, bur$ bie fangumif$e Qlrt 3nfeften 
unb Sfögel, bur$ 9Helan$olie £Xuaflen unb 9tmv$i6ien , bur$ baö <$ole* 
tiföe Temperament bie Saugetiere. $)a& ift rcofyl im allgemeinen m<$t 
unrU&tfg , bo<r) gibt e8 viele 9lu*na$men. ßaruö ma$t ba8 Sempera* 
ment me$r oon bem Q3or$errf$en leiblicher S^fteme abhängig, toa* au$ 
richtig ift $)a* fltylegma jelgt fid? am meiften bei Spieren, bie »or* 
jug«tt>etfe nur freffen, bie fanguintföe Suftigfeit bei gieren, beren 5lt$* 



112 

mungSfofhm jhrf entfrldfett ffi (Snfeftcn unb 3?8fleTn) ; baS #oTerlfc$e 
Bei ftarfer Snhrttffung ber üWuSfetn, baS metandfcoliföe, trie eS fd&eint, 
Bei toonriegenber BeBer, Bei gettBilbung imb ^auflwj au$ Bei einem 
untoerl)a(tnifmaßigem UeBcrgetvlc&t beS ®efc$(ec$tSteBenS. 

SRlt nichts ^at bie CRaturpt?itofo^^fe fo fel)r gefoieft, trle mit beit 
Temperamenten. 3J?an tyat fle mit ben toter (Elementen/ mit ben toter 
SBeltgegenben, mit toier SeBenSattern , mit ben #au£tfarBcn, mit betr 
Sonarten w. in SJerBinbung geBrad^t «hb barauS bie Harmonie ber 3$ier* 
nnb SWenfd&enfeeten mit ben ©runbgugen, bie fldfc überall au$ fdfcon in 
ber anorganifd&en Slatur austragen, Bereifen tooflen. Slflein eS fommt 
auf folc^e 9lefytttc$felten weniger an, als auf ben &tvtti. JDfe. Sempera* 
mentSunterfd&iebe unter ben gieren IjaBen otyne 3wtfef ben &xvt&, ttjeilS 
eine fo große SRannigfafttgfeit ber Sfyiere ju ermöglichen , frie frir fle 
toor unö fetyen, tljetfS i^nen burc$ 93erfc$iebenl)eft ber SBebürfnijfe auc$ 
bie SBefriebigung berfetBen ju erleichtern, tljeilS auc$ bie $l)ierfeelen auf 
mannigfache 9lrt ju Beglücferi. 3a, trenn trir einen tieferen üBlidf in bie 
ÜRatur t^un, fönneit nur und faum toer$e$len, ftu Jeber eigentümlichen 
9?uancirung beS efjBaren (Stoffes gebort ein $$ier, baS tyn genieße , ju 
Jeber eigentümlichen (Stimmung ber -Stift unb beS fffietterS, ju Jeber 
®efd&affen$elt bed ffiafferS unb ber (Srbe ge^Brt dn S'ljfer, bem eS barin 
froljT fety, unb )u Jeber gorm gebort bie fympatl?ctifc$ bafür geßimmte 
Seele eines Stieres. 3BaS ber üWenf<# felBfi nid&t afleS in ber SRatur 
ju erfennen unb ju genießen toermag, bafftr tfi boc$ bie Stjiertrelt in ben 
mannigfachen SIBfiufungen organtflrt. ffiofür bafc eine feinen ©inn f)at, 
barin lebt unb tteBt baS anbre. £>ie 0httje, bie STiefe , bie 9la$t, bie 
baS eine meibet, ift bcö anbern Sufi unb Sonne. S)aS (gletnent, in bem 
baS eine flerBen müßte, ift bem anbern unentbehrlich SBenn bie Sonne 
fd&efnt, ober SBolfen fle Begatten, ober ein SBinb flc$ ergebt, jte^t 
biefeS Sfjler flc$ jurfief, Jenes fommt Ijcrtoor unb fd^wärmt in Sufi. 3eber 
Saune beS SBetterS folgt t1)ierifc$eS {Regen unb ©etoegen; toon bem teife* 
jlen, unfern menfc$lic$en ©innen nic$t meljr erfennBaren SBecfcfel tn bet 
Suft Bis ju ben unS unerträglichen unb tobtlid&en ®afen , tromit ©untyf* 
Juft flc$ fcfctvdngert, entyftnben getviffe Tierarten alles, finben in allem 
i$r (Slement unb ifjre Sufi, fc§h>elgen in uns unbegreiflichen ©enftffen. 

fflie biefe ©enüffe, an bie ©efammt^eit ber Spiere toert^eüt, toiel 
mannigfacher flnb, a(S bie uns SRenfc^en toergjnnten, fo büvften fle aud^ 
in toleler ©egle^ung intenfito ftarfer fe^n, f$on beSmegen^ koeil baS X^iet 



113 

unbefangener babei fcertoeHt, bur# f einerlei ©ebenflitffeft babet geflort 
fclrb. 216er aii$ bie 9lrmut$ an Sinnen überhaupt ma$t toa$rf<$einli<$, 
bafj ba* $$iet beseitigen Sinned, anf ben e$ »orgugdtoeife angetofefeu 
ifi, um fo frofrr frfrb. (Sott $at ben Steten ben »oflen $if$ gebetft. 
5Die S&iere treuen toeber bie Sorgen ber 3Renf$en, no$ flnb fie fo 
öielen Ärantyeiten untertoorfen. 3f^rer iji ber solle @emsj? be0 finnigen 
3>afe$n$. 

«Bit Pflegen fie j» fe$r na$ unferem SWafjfiabe ju beweffen unb fie 
gu betnltleiben, fco fie glfi<fti$, $u toerabfd&euen , ivo fie föulblo«, W<$er* 
Hc& gu ftaben, too fie nur naturlidfr flnb. Unb bodfr liegt blefe* gjMtlelb, 
biefer 9lbf*eu, biefer S*ott tief in ber menföli^en Seele nnb Uf?t fty 
ni$t toegblfimtiren. SBtr Knnen unb foffen in ben Xfyertn mit felbfi 
friegeln. ffienn au$ bat arme fried&enbe Oetofirm, trel$eft j. SB. ber 
alte beutföe SBolttglaube in fo Stelen frönen Sagen axtfö rfi$renb|ie 
Semitleibet unb in betten er gute , nur *erftmnf$te unb öer&auberte SBefen 
fiefct, h?enn blefet Oefrürm au$ in feiner 9lrt glutfli^ iji unb unfer 
Smtleib ui<$t aljnt unb nf<$t bebarf, fo ifi bo$ bat SRitleib ein fö&ner 
3ug unb ein rid&tiget ®efül)t beö SWenfd&en. (SSen fo toentg atjnt bat 
grimmige {Raubgier unfern Sibföeu unb bleibt et, inbem et nur feinem 
3tt{Hnctc folgt, föulbtod, aber unfer Slbföeu iß bennod) unaustilgbar. Unb 
in gtel<$er SBctfe fonnen mir au$ ni$t umritt , an ben Spieren lafyrliä) 
gtt finben, tt?at frir mit menf<$U#er SBeife toerglei<$en ju muffen untoifl* 
fu^rltd^ gelungen toerben. Ueberatt erprobt fle$ ber föftne Slbel ber 
5Wenf<fcenfeele in ber Söetrad&tungttoeife ber Sbtere, tfyrer angebornen 
Cigenföaftcn , 3nfiincte unb Stiebe, unb ymax in tfyrer ffiergleid&ung mit 
bem Btyarafter unb ber *§anblungttoeife ber SRenföen. 

Ofen tjattt ben unglütfltd&en (Sebanfen, in ben Seelen ber Spiere 
nur Steile ber SWenfäenfeele ju feigen, fofent er au# in ben Leibern ber 
Spiere nur einfeitig autgebilbete Steile ober Organe bet alle Spiere 
auf ibeate Seife terelnenben SBenfäen falj. £>er ©ebanfe $filt niefct 
<&üty , toefl bie Seelen ber Spiere unb 3Renf$en ntd&t bem ®rabe ober 
ber Duantitat na#, fonbern ber %xt na$ toerföieben flnb unb ben Spieren 
mit ber fittlt<$en greifcti au$ bie Unßerbli<^!eit abgebt, (gben fo tvenig 
Geltung «erbient bie früher f^on toon Sei6ni^ , fpatet von Berber auf« 
geseilte »e^au^tung, Me $^iere fetten glel$fam Äinber, nur auf tieferer 
Stufe jurutfge^altene SKenf^en, S)a« flnb fie nid&t , »eil fie bie «Wen« 
föenßufe niematt erteilen tufb gar ni<|t bafftr gef^affen flnb. 

SB. Sßcnacl, 9latutfttnbt ni. 8 



114 

9tat Beiläufig tolö t$ ben ©lauben ber 3nber ertt>a$nen, treibe 
$eute no$ in ben Spieren jum Styil nur terrounföte SRenföen, bur$ 
bie f. g. ©eelentoanbetung in tyietiföe Selber gekannte SRenföenfeelett 
fe$en, unb bie Bei ben nieißen .gelbentoölfern toorfommenbe Vergötterung 
folget Spiere, bie i^nen auf befonbere SBeife nfi$lic$ unb fegen8rei#, 
ober aber furchtbar erfd&tenen finb. (Stntge heuere $$itoft>9$en feit $>e&» 
carte« fjaUn im ®egentl)eil in ben Spieren eine feetentofe ÜRaföine fe$en 
trollen. SBetbe 2lnjt<$ten finb (Srtreme, bie biMif^e 3Ba$r$eit liegt tyler 
in ber regten 90?ttte. 5Die Spiere fyaUn Beeten, Smfcfinbungen , gfi^ig* 
feiten , bie toix 3Renf$en achten unb fronen foflen, fofern fie bie Spiere 
bon ©ott unb mittelbar ober unmittelbar ju unfrem SBejxen empfangen 
tjaben, aber bie $$ierfeelen finb ni#t 3Renf$enfeelen. 

<S<$eitlin ma$t in feinet Stjlerfeelenfunbe I. 297 bie roaljre ©emer* 
fung: bur<§ ben Umgang mittleren roerben rolje 3Renf$en no$ rotyer, 
uiilbe no# milber. 3m erfren 5ad bewältigt ba8 tr)ferifc$e (Element wie 
mit bamontföcr ®eh?alt bie öerroilberte, tyren göttlichen llrftrung öcrgef* 
fenbe Sftenfd&enfeele. 3m anbern SfalX fömtegt fl$ ba* tytertfäe (Element, 
toie »om 9lbglan$ be* ©ottlid^en berebelt, bem 3ftenf$en bemütljig an. 

9lbet trpfc blefe* gegenfeitigen Eingeben* ber 9Äenf<$en an bie friere 
unb umgefe^rt bleiben fle fic$ etotg fremb. $ie $ljfer5&ntt<$feit getjt 
beim äRenföen oft unter baö $$ier tyinab bf$ ju einer ni$t meljt blöd 
animatiföert , fonbern teuflif^en ©eftialitat, unb bo<$ bleibt er 3ftenf$ 
unb $at fein unflerblidj Sljeil. 3)ie aRcnföentynltcfc&tt nt$t minber 
ge$t beim Zfytx oft fo weit, baff fie bie f$wa$e Sugenb bieler äRenföen 
in übertreffen föeint, unb bo<$ bleibt ed Styer. SBie in ben Äunftttie- 
ben, fo finbet beim $$let au$ in ben ©efu^len unb in ben bur$ ba* 
®efu$t geleiteten ^anblungen eine (Steigerung btt naty $u menf<$li<$em 
SJerflanbe unb ©ernütfa jiatt, unb jtoar beibe« IjauptfS^licfc in SBeju$ 
auf bie ffamilie. mit tft ba* $$ler funflreU$er , al* im SRejibau, nie 
tapferer, al* im (Streit um feine Sungen ober um fein ffieib, nie jart* 
licfcet, aufo»>ferung*fS$iger , als in ber Mutterliebe. £ier unb im 2>ienfl 
ber' aWenföen tritt unö aus ber (Seele be$ Spiere« ehuaS entgegen, »ad 
toir für mefyr all Snfiinct Ratten muffen. 5>er «öttnb bemtyrt oft fol<$e 
Sreue gegen feinen £errn, baß er menf<$li<$e $reue befefcamt. ?lber e« 
tvare eine falfd^e (Senjlmentalttat, bem $^ier eine SRenf^enfeele jujuer- 
fennen. 3n ber fonfl toortrefft%n ^ierfeelenfunbe toon edjeitlin finbet 
fty bo($ (II. 393) eine «nfl^t, bie gana ber mobernen (Sentimentalität 



115 

<mge$6rig, oW un$rlfHi<$ föfe^terbtng* verworfen werben muf. @t 
fagt: „3n ®otte$ J&aufe flnb fciele SBo^nungen.' 2Wan fori<$t im ©$er$e 
ton einem Ǥtmb$l)tmmet. 9taro War 3Kenf<$, aber er fccrbiente ben 
4?immet minber, als mancher geföelbte, brafce tmb gutmütige 4?«u8$unb. 
SBlr ftofien t$n, ben S3erbre<$er, In bie <§ofle, wir müjfen befjwegen 
<tber ben Ǥunb Weber tn ben 4?tmmet f^ en / ne $ jerntd&ten. (88 gibt 
3»fttet$uji5nbe. — 9H$t8 9ßfo<$lf<$e8 »ergebt. SBollten wir jwiföen ben 
^<$laf*, $raum*unb 3Ba<$*, ben *Pflan$en* , Xfytt* unb 3Wenf<$ent$ieren 
einen Unterföieb ma<$en, fo f innen wir feine beftlmmten ©renken jleljen. 
9lße$ $Pfo<$iföe iß unfierbll<$, irie bie ®rb*>fa<$e, i&re Urquell, unflerb* 
Cl<$ tfi. £)er ewige <S<$ityfer, (Srtyalter unb Oleglerer wirb fctyon wiffen, 
wotyn jebe8 $$ler unb Jeben SRenf<$en fieflen. (§3 flnb ädertet gnßfinbe 
xtnb 93er^a(tnijfe $ier gegeben, warum foüten fle ni<§t jenfeit8 au$ ge* 
geben werben tonnen? (Stenbe SBefc^ranft^cit ber IWi^tbenfer, ber SKenföeit 
cljne <Sinbtlbung8fraft, otyne @inn fur8 Qlllgemelne, unb berer, bie bur<$ 
(Söjieme unb SJorurt^eile geiflig unb eben fo fetjr gemütl)li$ berfrüfcfcelt 
flnb." 3u aOebem fagt bie <$rtjHlc$e «Barett: nein! (§8 gibt eine 
allgemeine <ßfty<$e fo Wenig, wie eine allgemeine SKaterie. (S8 gibt feine 
<Srb-, au<$ feine $Pffon$cnfcefe. (S8 gibt nur Sljierfeefen, bie mit bem 
5£$ierlelbe triebet toergeljen, unb OTenfd&enfeefen, bie na<§ bem $obe be8 
irbiföen 8eibe8 in einem serflarten Selbe triebet auferfiefyen werben. 
3wifd?en biefen Unjierblid&en, um berentwiflen afle8 <Stcrblic$e gef^offen 
würbe, unb ben fier bilden Kreaturen tfi eine ewige unbur^brlngbare 
<5$eibewanb gebogen. 

26. * 

S$tti)mtv) f Jlrankljeit mft €oir. 

SBie alle* irbiföen Bebend »ebingung fein ®nbe, namtt$ ber £ob 
ijt, fo au$ ade« flnnlid&en SBotytfe^nS unb aller irbiföen Suft SBebingung 
bereu ®egent$ett, ber ®<$mer$. 93eim SWenföen fft ber $ob (Srlofung,- 
ber <S$merj ©träfe ober «Prüfung. 93eibe Mafien für ben SRenföen nur 
©ebeutung in ffiejug auf feine unfierbtld&e <§eele. 9(nber8 beim Spiere. 
J&ier ift ber ®<$merj nur ein toer^altnifjmaßig geringer $ret8 um bie 
Sujt, bie ba$ Stjier in ber ölegel fein ganje« Seben $inbur<$ geniest. 
Spiere $aben feine fo langen unb contyUcttten tfranf gelten , Wie bie 
aWenf^en, i^r Snbe pflegt taf<$ ju erfolgen, fflutflanb (fiberf. ton 

8* 



U6 

»gafffy I. 150) fagt fel>r toal>r, trenn eht f*toa*e$ ?$ier *on einem 
{Hausier gefreffen toerbe, fo fes^ btefer fönelle $ob unb furje ®*merj 
nur ein majHger Sinöaotrag für ba$ reiche (Safcitat eine« langen finn- 
igen ffio$lfei)n8. JDie niebern Spiere föeinen faum @*merj ju entyffo* 
ben, benn $oty?en, fettß no* Srufiaceen unb ©ginnen erneuern bie 
tynen afcgefönittenen ©lieber tute bet Saunt feine Steige; einige 3nfoften 
unb felfefl nodj 5lm^iMen gelten, toenn man jenen ben Äotf afcretjjt 
ober biefen ba* $irn au* bem Äotfe nimmt, no* tyrer £ujl na*, gür 
bie $8$eren Spiere f)at ber ©*merj etgentli* nur ben ffiertfc einer ffiar* 
nung, batjer er au* (ei ßfiftnung berfeloen in Slmoenbung fommt. 
9lu* bie Strafe fann $ier nur als 3Barnung aufgefaßt Kerben, benn in 
SBa$r$eit »erbient fein $$ter ©träfe, treil feine* $ure*mtng$fäljlg ijt 
SWan Ijat nur dn 3le*t, e* ju tarnen. 

Senn man nun ertragt, baf? ber @*mer$ ber $$iere ni*t na* 
menf*ll*cm SMajjjiao gemeffen »erben barf unb baß ber ©*mer$ ber 
3Renf*en ein »erbienter ober (tuie QiqH (Stent) eine $ei(fame Prüfung 
ifi, fo barf man fl* ni*t meljr bor bem ©ebanfen entfe$en, baf üfcer 
unfer (Srbenrunb fo biet @*mer$ unb SBetye ge$t. Unjäfytöare ©paaren 
öon Skleren trerben t8gl(* öon anbern tefcenbig gef reffen, un$5fyloare 
SBrut getyt ju ©runbe. tfein 3afo ofyte 3Renf*enf*la*ten, feine <5tunbe, 
in ber ni*t oon $unberttaufenb Äranfenlagern lauter unb leffer 3ammer 
tonte. £)a* (fl ber ffieitf*merj, Un in unfrer Seit fo fciele 2)i*ter 6e* 
fannt fcaoen. 9Wem e* iß toei6if*e 3Bei*$erjtgf eit , ff d^ üjm ^injuge^en. 
$er tratyre 2Ranne*mut$ jtemmt fi* bem <S*merj entgegen unb ber Gfyrljt 
u&ertolnbet tyn in ber Straft feine* ©laufend. $le f*merjüfcertrinbenbe 
Äraft, bie Slfcefe, barf feinem tt?a$ren ß&rtften ganj unfccfannt fclei6en 
ober etftad Unmogli*e* [feinen. 

9lr*tgene«, ein ueritymter Slrgt in (Rom jur Seit be* Srajan, trar 
merfrourbig bur* feinen ffierfu*, bie @*mer$en ju clafflfictren in Jiefcnbe, 
iuefenbe, fh*enbe, frümmenbe, in $er&e, buntyfe, unoanblgeu. S^ren* 
gel, ®ef*. ber »rjneifunbe n. 71. 9Wcin fle (äffen fl* fo toenig tote 
©efömjtfe unb ©erü^e unb felbft tote bie feineren Unterf^iebe beö @e- 
fu^(0finn0 In beutti^e {Ru6rifen Bringen. 3Rit bem S!one 1)at ber @$mer$ 
ein gen?iffed crescendo, piano unb forte, au* }un>eilen ben 3M#tl)inu$ 
gemein. (Sd ifl, toie trenn ber böfe 5D5mon auf unfern 9tert>en bie ©eige 
fptelen troHte. 

JDer €*merj liegt au*f$lie$ti$ in einer tBerfi^tung ber Stoma. 



117 

©o fein *Her* angerfifrt wirb ober überhaupt fcorfymben ifl, ba erlfHrt 
4U$ fein @<$mer§. ajerftömmfungen, ffierwunbungen unb Äranf heften 
fömergen mir, weil Femn batet Wo« gelegt ober geriffen werben. Jtranf« 
fyit unb fefbfi ber $ob finb batoon unabhängig , fönnen burdfr ganj anbre 
Urfa<$en veranlagt werben, a(Ö bfe im *Rer*enIeben liegen unb bie Sljett* 
nannte ber Herten ift, auf er bei eigent(i$en (Wer&enfranfyeften, nur eine 
itntergeorbnete. 

Ära nf^ eitert finb <St5rungen be$ natürtf^en 8eben3*ertauf* burdfr 
äußere ffierlefcungen ober bur$ innere 93er5nberung ber Organe. @inb 
bie fcerfefcten ober gan$ti$ jerfldrten Organe nid^t jum geben abfolut 
tiotywenbtg, fo lebt ba* X$ier au% mit ber SSerfHimmelung fort. 3u 
ben 5u§eren SSertefcungen fann man in gewiffem @inn au$ bie J>araff* 
tiföen SBHbungen gälten, bie afö frember Organismus bem eigenen auf' 
fffcen unb benfelben aflmfiljUg »erjetyren, wie bie ÜÄtfht ben Saum, auf 
bem fie auffiel. (SS $at fogar Slerjte gegeben, bie alte inneren Äranf* 
Reiten für *arafltif<$, b. $. für einen neuen Organismus Ratten, ber auf 
Sofien beS alten lebt. SDieö f fi inbefj nur in fe$r befdfrrSnftem ©hm 
ri$tig, fofern man baS Raulen, QäQren u. am lc6enbigen Selbe als 
einen $emif$en 3^fi8ruiig«proje§ bo$ immer no<$ au# unter bie orga« 
nlföen ©UbungSprojeffe rennen barf. 5>ie bei Weitem meifien ärantyelten 
finb (Störungen im @toffwe$fet, ber im (SrnafcrungS*, SBtutbilbungS* 
unb 9lt$mungSj>ro$efl bie Orunbbebingung beS fcebenS iß. S)er 2eib em- 
pfangt toon äugen ju biet ober $u wenig ober nid&t ben erforber(i$en 
SBafrungS- unb 9ltfynungSfh>ff. (Sr wirb überfüttert mit &o$(enjtoff 
Ojau$tf5<&ti<$ im Suben unb im Sommer, ba$er $ier baS gettwerben 
unb bie Seberfranf Reiten »or$errf$en) , ober mit ©auerfioff ($au$>tf8<$tf<$ 
im Sorben unb im SBinter, baljer tyer bie Sungenfranf Reiten bortyerr* 
föen); er wirb erftttft, vergiftet, ober er entbehrt, verhungert, jefyrt 
fl$ ah. (Sr wirb bur$ ju »tele 8tu$e träge, gemäflet, fiocfenb, ober 
bur$ ju große ?lnjhrengung mager unb enbti$ gelähmt. (Sr ift ju ge* 
föwä^t, ben eingenommenen Stoff ju verarbeiten unb muf? parafitiföen 
$rojeffen auf Sofien beS eignen {Raum geben. (Sr gerfefet ben eingenom- 
menen Stoff nia>t normal unb befommt tobtlid&e 9luSf<&etbungen ober 
JRficfflanbe. Ober feine »cbenSfraft wirb unerträglich geweigert, fe$ e$ 
tur$ Ferienreise, ober burdfr ju grofje QSennetyrung unb Sr^iftung beS 
©tute« (Brieber), ober umgefebrt geföw8$t. S)a$er finb aucfc bie Srji* 
lt$en OTittel bur#gänglg in bem einen gafl auf SBerminberung, im an- 



i 



118 

bem auf SJermetyrung be$ *Ra$rungßfh>ffe$ unb 8)lute$ Beregnet. — 3Me 
anjiccfenben unb enbemiföen Äranf§eiten ober ®mtyn, bie »tele 3nbfol* 
buen in Waffe ergreifen unb hinraffen, tyaben größtenteils i§ren @ntnb- 
in ber 9ltmofo$arc itnb entfielen am $außgflen Bei großer SMffe, ober 
auty bei großer $roden$eit, in tyelßer ober erjildenber Suft. 

«Der % ob tritt bei allen Spieren, bie ein Oefaßfoflem, b. $. einen 
SBlutumlauf tjaben, mit bem (Stocken bejfelben ein unb gleist infofern 
bem Stehenbleiben einer U^r. S)er 5J5ul8 Qcfyt nt#t me$r, bie SBrufl 
ahntet ni#t me$r. 3nbeffen finbet fi<$ tin fot$e$ Stoden au$ vorüber* 
ge^enb Beim Sa^eintobe unb ber toatyre $ob tritt erß ein, trenn eine 
fernere Styatigfett ber Herten unmögli<$ gemalt teirb. Sinn gi6t e8 aber 
»tele niebere Spiere, bie treber ein untcrf<$efbbare8 iflertoenfyjlem, no# 
©efafje $aben. 5Dtefe fierben eigentlich gar ni$t, fonbern trenn üjre 
SHtalltSt gehemmt fcirb, fo bleiben fie, j. SB. flWbcrtyierd&en, bie außer* 
fyilb bed SBafferS toertroefnen, trogen, unb jahrelang liegen , fo n?ie fle 
aber triebet inö SBajfer fommen , leben fie toieber auf. £8ei allen ^otyeren 
Spieren aber ifl ba$ fieben ein gaben, ber mit bem Sob abreift, unb 
jirar ein SRer&enfaben. £>er Uebergang Dorn Seben jum $obe ifl eben fo 
furj unb getyelmnißtooll, tele ber toon ber Süßem Stnneöem^flnbung jum 
SJenwß tmerben im £itn ober teie vom äBiflen im J&iw bi$ $ur Sfytt ber 
J&anbbetregung. 3)er *ttert> teirft tele ber $)ra$t be« $elegrap$en mit 
tounberbarer 3Wa$t mityelo«, in jeber ßone, unter Sturm unb Unge» 
toitter rutjig, unb bo$ fann er $löfcllc$ unb au$ einer fleinen Urfaa^e 
ftodeu. 9ii$t* iß $%r unb energifd&er als bie £eben$fraft, unb boa> 
aua> trieber ni<$t3 jatter unb beriefebarer. £er (Sine ^audt übel mit i$r, 
lange oljne fie erfa^oyfen ju fonnenj bem Qtnbern aerfagt fie fi$ beim 
geringfien Qlnlaß. Sie ifl batyer ni#t$, traö man beregnen fönnte. 

ßa^ltofe Sfiere nStjren fia} au8f<$ließlt<$ fcon anbern, ganje ©ene* 
rationen toerben forttoä^renb gefreffen. Unb tote öiele Spiere confumirt 
ber SHenfö mittelbar unb unmittelbar! £)abur$ toirb btotomlfdj ba$ 
3a$lentoert?altniß ber Spiere ;u einanber ausgeglitten. SBenn auSnaljm** 
tt»eife unb $eriobif$ ungeheure Stengen einer einzelnen Tierart entfielen, 
fo nehmen biefe ägi^tiföen plagen, na$bem fie ben Sttxd, ben ©ott 
bamit $atte, erteilt Ijabcn, rafa) lieber ein (Snbe. 5£>ie Spiere forgen 
bann na$ einer betounberndkrurbigen 9?atureinri<^tung jutveilen feibft für 
i^re 93emi$tung. SSon ben fiemmingen (getbmaufen) in Sfanbinatoien 
Ufjavtyttt man, fie pürjten jty bura> einen allgemeinen unb grof artigen 



119 

©elbfhnorb fretteflllg in* SReer, toenn fle ff# $u fiarf *erme$rt Ritten 
unb fein gutter me$r fanben, ober fle traten baffelbe, getrieben Don un* 
crtraglidfrem , ben junger begleitenben ©urfte. ®rofj e ßüge »on $eu* 
fd>retfen unb ©<$metterlingen enben ebenfalls im SReere. 

©er $ob bietet Safere $at etrt>aö ©eljeimnijfoolle«. Sie tterfötoin- 
ben fourlo*. ©o fafl alle afögel, fo unfere «&au«a|en, bie trenn fle 
trfranfen unb ben 5Tob fügten, baö £au« toerlaffen unb ulrgenb« me$r 
gefunben toerben. «Die Spiere ge$en ben 2Renfd&en in bet SJerföleierung 
ber £cf$e fcoran. 9lu* bunfelm ®el)elmnl§ entfprungen fe$rt ba8 Seien 
trieber in bunfte* ®e$elmnifj jurud. 9U$t blo$ and ©anitStÄrutfjtyten 
$aben toon jctyer alle 338lfer l$re Seiten »erborgen, verbrannt, »ergraben, 
fürs toetfötrlnben ma$en. 

£)ie ffiei$t$iere löfen fl# na$ beut $obe auf in ©äffet, Suft unb 
(Erbe; nur i$re Sufiew formen fonnen fle ettra in toeid&em ©<$famm 
abgebrutft unb bann »erhärtet jurucflaflfen, fonft bleibt ni$t$ ton iljnen 
übrig. ^Dagegen erhalten fl# bie garten @$alen &« niebern unb bie Gfe* 
lette ber £no$ent$iere fcfel langer. 

£>ag aSetljaltcn be« £eibe8 na$ bem $obe (be3 t$terff$en «ababerS, 
ber menföllc&en Se(<$e) ifl ein breifa$e8. Snttreber alle treiben Steile 
faulen tyntreg unb eö bleiben nur bie Änod&en übrig, ober fle rinnen in 
eine fette, faifenartige ©ubftanj jufammen , ober enbti$ fle trotfnen au*, 
förutnpfen jufammen unb btlben bie f. g. 3Rumie. £)er <#emlf<$e $ro}ef 
ber SSertrefung erzeugt in ber 3**f*fcung »ergebener Spiere unb etnjel* 
iter Organe fel)r mannfgfad&e, bur$ge$enb£ edefyafte ®eru<$ej ein $$ett 
bed Stoffö »erjlüd&tigt fi<$ in bie Suft ober jert$ellt fl$ in ffi affer, ein 
anberer l3fi fl($ in ©taub auf unb tylft ben «$umuS ober bie fru^tbare 
(Srbe Bitben. $)a« SeU&enfett iß gerud&lo«, ed bilbet fl$ in fetten £ör- 
J>ern unter ber fiWitirirfung öon SBajfer, teenn aller Quttitt ber Suft au3* 
geföloffen ifi, unb $autfa<$lt<$ trenn biete £et$en gefeOig'fieifammen liegen, 
auf tfird^ofen. ©ein £auptbejianbt$ett ift fflafferfaff unb ettoa* €ti*» 
#off, bad ju Qlmntonium tttrb. 

27. 

Vti^n ber €l)tfre nnb ber atumaltftyen Crtrarte. 

3m JTobe toie im «eben, unmittelbar unb mittelbar bienen bie Spiere 
bem SRenf^en, bie ganje S^iertoeft beilegt fi^ nur auf ben gRenföen, 






120 

tft nur um feinettotflen ba. 5Dfe greift bet %f)lm unb bet Umftonb, 
bo§ i$tet SRifllatben gu ©tunbe gefeit, o$ne tum 3Xenf$en nur getannt, 
gefötrelge benufct gu werben, unb baf riele $$iete, flatt gu nfifcen, Kiel* 
metyt fd&aben, Snbert ni$td an bet 3Ba$r$eit bed oben ©efagte*. JDenn 
©Ott $at und gu Ferren einet überreifen unb freien 9totut, nl$t gu 
iPettraltetn einet notdürftigen Oefonomie matyn trollen unb gemalt. 
(St $at bad freie SBalbleben geföaffcn, bie ©taflfuttetung bagegen ifl 
unfet befötänfted Sßerf. £ie Spiere bieneu und au#, tro trit ffe gar 
nf$t fetyen no$ fennen lernen, trell {!e bad allgemeine Dtotutleben unter« 
galten, unb fie bienen und au$ bann, trenn fte und föeinbat f$5bigen. 
JW$t blöd bad $audt$ier nüfct und, beffen gleifö feit effen, beffen Äraft 
unfete Saften gieljt, in beffen Jpaut trir ur\9 Reiben k., fonbern au$ bad 
trübe Sljtet bed ffialbed, bad »it Jagen, bet Sitae, beffen ungeheure Jttaft, 
bet ©gmettetttng, beffen gatted garbenfleib trir betrunbern. 3m $$f er- 
teil, trte in bet Statut über$auj>t, tjat ni$t blöd bad SBertt}, »ad trir 
für baared (Selb faufen unb rerfaufen fonncn, wie @<$treineftetf<$, J?u$* 
mft# unb ^ferbefraft; ed gibt bier au$ fittltdfce unb fiftyetiföe SBert^e 
)u föa|en. 

ffion unmittelbarem <Ku$en finb und bie Spiere gunä<$fi ald 9tolj* 
tungdmittel. $a ni<$t nur trir SWenföen bur$ unfete gange DrgonU 
fation, but$ ben &au unferer Sa^ne, bad SBebfitfnid unfret SBlutbllbung u. 
auf &teif$fpeife angelriefen flnb, fonbern au$ ungSfjlbare Spiere aui* 
f<$lieftt# Dom ftleifö anberet Spiere leben, folgt baraud au$ anbrerfeitd, 
bafl bie Spiere ron (Sott f<bon gum Qtt>td bed SBergetjrttrerbend geföaffen 
unb gewtffe Gattungen gang befonberd bafür organifitt, mit Steift unb 
ffett beflend retfefcn tmttben, trte Siföe, <8#treine, aiinbet k. 3« 
gleichem 3we<f retlielj bet köpfet rieten Rieten ein Uebetmaafl ron 
efftaten (Sietn, bamit neben ben gut grottpffongung etforberlt^en (Stern 
no# genug gum ©etge^ten übrig bleiben. (Stnige (Saugetiere bieten und 
au$ 9RU$ gut 9ta$tung bat, troraud feit Stattet unb £5fe ma^en. Sä- 
bel ift ein ÜJlan ni#t gu berfennen. (Si*rrei#e a$5gel pnben fl<$ nebjl 
giften rorgugdtreife an ben unfruchtbaren Äüfien ber $olargone, tro Jebe 
anbete (Wartung fe^lt. 9Rilc$rei$e beerben bagegen rorgugdtreife in ben 
faß enblofen ©te^en, bie fonfi bem TOenföen feine Olabtung barbieten. 
Uebrigend erhalten trir ron bet Styettrelt nut eine eingige ffielicateffe, bie 
irit ben ©eirßtgen bed $jlangentci^d an bie (Seite fefceu bütfen, nSmlid^ 
ben ron Qienen bereiteten J&onlg. 



121 

SBeniger $ur 9to$rung ald $u mannigfad&en gafcrifatlonen bicnen und 
bie tfyerifcfren gette, OBa^ö, Urin. 8»an fcraYarirt auö bcm gett 
S*ffc, Stearin k. aud bem t$ierif<$en £not$enleim ben Seim. J&au^t» 
fa$(i$ auö Anoden wirb ber Sß^od^or, au« Urin ber 9lmmoniaf 
gewonnen. 3luf <#emlfc$em ®ege $ie$t man 110$ eine ÜWenge jur gabrU 
fation itnb $u Arjneiftoffen brauchbare t$ierifc$e Säuren unb Salje avß, 
unter benen biete befonbern Tierarten jufommen, j. 33. bie 8lmeifenf5ure. 
gerner »erben garbejioffe auö Spieren ertra$irt wie au« ${Ian$en. 
So ift bie berühmte Purpurfarbe ein Saft ber 9Juwpurf<$nc(fe, bie S«fcat* 
fa$farbe ein Saft ber (Schnitte. 

9lud ber J&aut ber Spiere bereiten wir ßeber, Pergament, auö ben 
Carmen Saiten, aud ber behaarten ^aut $elje, and beut $aar gilj, 
SBolle, unb tote bie SBienen und bur$ ftjre Äunji bad fojlbarfte SGalj* 
rungdintttel, ben <§onig, fo liefert und ein Schmetterling bur$ feine Jfcmft 
ben fSßlid&jien Jtleibungdftojf in ber Seibe. £>eu mannigfachen ®e* 
brau$ ma$en wir toon ben gebern ber SBoget, toon ben kornartigen 
Scalen unb «Knoten, öon bem (Slfenbein ber 3ä$ne, ben garten 
«Korallen h. (Sine Stenge Spiere liefern und in einzelnen tyrer Organe 
fffierfgeuge ober Arzneimittel. 93on bem einen brauchen mir bie ©ade, 
ton bem anbern bad SBlut, bie &tym, bie Stapeln, Scalen jc. 3n 
früheren ß^iten legte man ben einzelnen Organen ber Spiere namentlich 
in arjneilfcfcer SBejie^ung me$r SBertlj bei ald je|t. 3Ran Ijat bamit }u 
tiel Aberglauben getrieben unb ed war nöt^ig, ben ganzen 2Buji t>on 
SJorurtljeilen aud ber Siebteln tjlnaudjuwerfen; allein man tjat oljne 
Steifet au* manches SBraucfcbare mit. weggeworfen unb wirb tolettei^t 
barauf jurfteffommen, wie aud? in ber 3Bieberbenu$u«g mancher toerwor* 
feiten Sßafyrljeit ber alten ÄrSuterfunbe. 

SWerfwürbig ftnb einige tl)ierif$e Sludwürfe bur<$ ben SRufcen ben fie 
feiflen. ©er tfteriföe SWift uber^au^t if* jur 5Dungung ber gelber, $ur 
Stlbung bed <§umud fo triftig, ba§ man i$n „bie Seele ber Sanbwirty* 
föaft* genannt tjat. Seit nt#t langer Qdt aber tjat fic$ befonberd ber 
©uano (feit Saljrljunberten in Ungeheuern Sagern aufgefalteter SSoget* 
mlft an ben ©ejifüften Sübamerifad) ald frafttged JDungungdmittel be* 
merfbar gemalt unb ijl baljer ein fcebeutenber «©anbeldartifel geworben. 
JDad ben tfcteriföen ®eruc$ am energifefcefien offenbarenbe unb am langten 
fcewafjrenbe (Srcrement ifi ber 3W f d> ud , eine eigentümliche Qtudföeibung 
bed jlcgenartigen SWoföudttyterd, $6$fi wirffam ald SBieberbelcbungd* unb 



122 

bie SebenSfraft no$ eine Seit lang feft^attenbeö «rjnetmtttef. 3n bietet 
SBegietyung rat^fd^aft iß immer no<$ ber foßbare, bon ben Orientalen 
al$ ©o$lgeru<$ befonberS gefügte Qlmbra. <5r rrirb in ©tütfen (fötoarj, 
grau, ireifl unb gel6> bom SWcer ausgeworfen tote IBernßein unb man 
n>tö i$n fefcon im 2etSe bon 3Baftßf$en gefunben $aben. Ofen glaubte 
iljn als ©attenßein, entroeber als (Sbrcrement ober ©amen beS 2Baflßf$eft 
erflSren gu muffen/ ba man i$n im £>arm unb SBIafe beS $ottfifc$e0 
gefunben $at. 5Der tyieriföen 2lugf$eibungen foßbarße iß Jebo<& bie 
$erte, ein frantyafter 9luSn?u$S ber innern $erlmutterf$a(e einer 

SNufc&et. 

SBon bieten gieren benufeen toir beren äRuSfelfraft, um fie als Saß* 

unb St fc f 1 1 $ l e r e ju brausen , Ja man tyat bie getrotptli$e Quf)txaft 

eines $ferbe$ gum 9lormatmaaf? ber Araftbemeffung äber^autyt gemalt, 

nidfrt bie eine* SRenföen. 3>fe Ijter in {Rebe ße^enben Spiere finb für 

bie berfd&iebene Slrt ber Senufcung au8brucfli<& bom Sd^ovfer organifirt 

toorben. SDaS $ferb iß gebaut, um geritten ju »erben unb um ju gießen; 

als {Reittier f}at eS jugfetdfr ben gum ÄriegSbienß unerlfijjti^en 3Rut$ unb 

bie erforberIi$e grofle @$nedigfeit. JßaS äameel iß gebaut, um fairere 

Saßen ju tragen, unb juglei<$, um auf toeiten Warften bur<$ bie SBüße 

toodßenlang jungem unb burßen ju fännen. J&ier n?ar f$on bie erße 

Anlage beS SfcierS bei feiner @$opfung auf bie SBeßimmung beregnet, 

bie eö für ben 2Renf<$en $aben follte. (Sogar feine ante ßnb fo con* 

ßruirt , bafj eö ß<$ , um [antrete Saßen fia) auflaben ju laßen unb mit 

benfetben triebet auf$ußel)en , feß barauf ßufcen f ann. gür baS Saßtragen 

auf Gebirgen ßnb bie <5fe(, 3Rautt$iere, bie (Eleganten unb g)afS in 

J&o^aßen, bie SamaS in ben Sorbilleren gemäßen. ©eJbß no$ bie Sßo* 

larjone entbehrt ber Saßttyere ni<$t, inbem ß<$ eine eigent$ümli$e J&unbe* 

race leicht jum Qktyn ber ©glitten abrieten laßt. 

UnjSljtbare Spiere nu$en und, o$ne bafj n?tr eö bead&ten, bur$ 93er* 

titgung bofer aKiaSmen in ber Suft, fauler Stoffe unb Söbtung föib* 

li<$er Spiere, ffile bie »llben $unbe, bie 3btS unb 9laSgeier im Orient 

fl$ baS grofje QSerbfenß erwerben, alles 2la8 raf<$ toegjufreffen, teeftyalfr 

man ße au% für geheiligt Ijalt unb föont, eben fo bienen au$ bei und 

eine fRenge Spiere, um bie SRaufe, baS f$5oti$e getbgetrurm, {Raulen 

unb Ungeziefer aller 9lrt gu bertitgen. QSiete ©firmer unb 3nfeften 

föeinen au$fe$tiej$lic$ gesoffen ju fe^n, um fd&5bll#e ©toff« ju confu* 

miren unb in ß$ ju verarbeiten, fo baf? bur^ i^re (Bntße^ung unb 9ln- 



12a 

fytofung eine Steinigung im SBaffer unb in ber Äuft befrirft tv trb 3 fie felbfr 
irerben bann ttieber, trenn fie burdfr i&re 2Äenge tfjtig finb, »ort $5(jertt 
Heeren gefreffen unb toeggefd&afft. £>ie mand&erM Oifte, bie fii$ in 
Spieren ttfe in $ffon$cn concentriren, finb »ieUeid&t nur ein Seiten, bafc 
bie ©(erneute, in benen tolr leben, butd) btefe Soncentration Don einem 
Stoff gereinigt toorben finb, ber un8 fonß toerberbtid& geworben frare* 
3)ie Spiere übernehmen eine getolffe Sanitattyotfjei in ber iflatur. £>$ne 
fie fonnte Dlefleid&t bie heutige SRaturorbnung gar ni$t befielen. $ie 
tnaffentyaften tfatfbitbungen, bie jur ^Bereinigung be« Dortt>eltU$en üReere« 
unb fiuftf reife* getuljj biet beigetragen $aben, flnb grojjtenttjeiW M t$ie* 
riföe (Hefte erfannt Sorben. 

SBie ferner bie f$on genannten fojtbaren t$ierif$en (Sxtracte, ©eibe, 
perlen w. bem menfd&tid&en SuruS bfenen, fo aud& lebenbtge Spiere, bie 
DorjugSfceife für unfer Vergnügen gefd&affen ju fetyn föeinen, unb bie 
begfyrib au$ <oq\\ Statut au8 bem Wenden lei$t fic$ anfd&miegen, unb 
burdfr ßu$t eine mannigfache ßultur annehmen. So bie Suxutyfabe, 
2u*u8t)unbe, Sauben, $a*agaien, bie weißen Singtoogel, «öityner w. — 
9tirgenb8 jeigen fi<& innerhalb einer $$ierart mebr Spielarten unb bun- 
tere SBed&fel toon ©rofie unb garbe, als gerabe bei biefen ßuxu$ttyeren, 
tt?eil nur für biefen Qtott ein folget QRelj be* Mannigfaltigen ange* 
meffen erf^ien. Ueber^aufct finb e$ bie <&auö» unb ßuruSttyiere, 
bei benen fi«$ gum erftenmat bat ganje garbenfoectrum ber SRenfd&entrelt 
anna$ernb unb tvie ein Keffer funb gibt. $ferbe, 01inber, J&unbe, Sauben 
unb <&ut?ner, in Reiter Sinte au<# Jtafeen unb fogar Sd&treine tt>e<$fefa 
in ber $aut« ober <§aar* unb geberfarbe natyeju nrie ber üftenfö Dom 
SMonben burdj* S3raune unb flUottye gum Sd&ivargen. 5t>er gange gad&er 
ber SWenfd&enracen fipiegett fi$ f<$on in ben <§au$tljleren ab, nimmt aber 
$ier nod& bie ben 2Henf<$en fetylenben Nuancen be$ Sctyecfigen unb gugfcldfr 
eine Steigerung in ber ©rofüe auf, bie unter ben ÜWenföen foenfgfien* 
ni$t fo flarf i% 5Der 9lbfianb gn?if<$en bem ftefnften S3otognefer$unb 
Dom IftefefounbUnber, au$ noc$ ber Dom inbiföen ß^^gfiter gum Httjaui* 
f$en 9tuero<$fen unb Dom englifd&en $onty gum Srad&ener $ferbe ift no$ 
großer aU ber unter ben 9Renf$en Dom ficinen (Söftmaur jum großen 
$atagonier. 

5Die jn?et ebelfien unb ben SRenfd^en befreunbetfien Spiere finb o^ne 
Streifel $ferb unb $unb, tEBaffengefa^rten unb treue Siener unb 3Bfi$ter, 
bie eine faß menf$ti$e SSernunft geigen unb benen fi$ im Orient no<^ ' 



124 

ber (Steint gugcfeßt, ein aflett anbefn wie an äSttyergrßfje, fo an Ur* 
t§eil*fraft überlegenes $$ier. 3n ber ©roflmuttj, Sreue, bem SSerflanfc 
unb bet SBefonnen^eit tiefer 55^iere bürfte no<| ein göttliche« ©etjeimnifl 
berufen. QBir finb nimmermetjr bere^tigt, üjnen eine unfierMU&e ©eete 
4m$uW$ten, aber nur bürfen eben fo wenig mit geffifjHofet 4>5tte über 
fie als und ffla\?ff<^ unterworfene Spiere urteilen, ffienn wir ju unfrer 
SSeföa'mung erfennen, bafi ber ebfe 3Renf<$, ©otte« (Sbenbtfb felbfl, fcl* 
jiim Sljler fi$ ermebrigt, fo muffen wir au$ wotjt bie 3Rogll<$fett einet 
(Erhebung beö ^^icrö blö $u einem gewijfen ©rabe ber 2Kenf<$en8ijnrtd&-' 
leit gelten tajfen, beren wa^re Cflatut wir aber ni$t ju erfennen bermSgen, 
über bie wir, wie über bie Styierfeelen überhaupt, fcotten unb flarftett 
"9foff#faj* wotyl nie erlangen werben. 



IL StötljeUuttg* 

© t e Zf>ict$tuppcn. 

i. 

€tntt)cUmtfl ber Öftere. 

Hub @4tt frra$: (5$ errege fidfr bat Staffier mit webenben unb le* 
Senbtgen Styerra unb mit ©esogel, ba* auf Srben unter ber SBtfU b"e& 
^immeld fltege. Unb bie (Brbe (ringe $en>or lebenbige Spiere, ein jeg* 
li<$e* na$ feiner Slrt, Styier, ©ewurm unb 85te$ auf (Srben, ein jegli<$e& 
na$ feiner 9lrt. Unb e« geföal? alfo. Unb ©ott fatje bafj e$ gut mar. 
©enefl* I. 20. 24. £>a0 Ij* bie ©runblage aller $$iereintljeiluiig. 

£>a alle Spiere, wie CPftanjen, nur an ber £)berflfi$e ber (Srbe leben 
fonnen unb biefe juerji mit SBaffer bebetft war, flnb au$ SBajfert&iere 
bie Slteflen, tt>ie bie aßaffetyjlanjen. Qluf fie folgten na$ ber $. ®$rlft 
bie Suf totere, ®e$r naturlidfr, benn bie fteinfie 3nfel, ber fleinfle fcefo 
reitet Ijfn, um bie Hefter bon SBafferbogeln ju tragen, unb eö gibt ge* 
ftügelte 3nfeften, bie im Sartoen* unb $PuW>enjuftonb unter SBaffer ju* 
Bringen unb erß in ber legten SSerwanblung au$ ber $u^e ft*i in bie 
Suft emporfliegen, um tyier au*föliej3li$ in ber ßuft ju leben unb na$ 
furjer Seit ifyre (Sier tefeber in8 ffiaffer gu legen. 3ule|t würben bie 
Spiere be$ fefien ganbe« geföajfen, bie ba SBoben unter fi# $aben muffen. 

5Die gatyfrei<$en <Sintl)eilung8berfud&e ber SBfffenföaft fiimmen trofc 
manntgfad&er Abweisungen im Äffgemeinen barin überefn, ba§ fie na$ 
bem leibli^en 33au ber Spiere ba* ganje $1}ierrei<$ in brei ®ruM>eti 
feilen, 1) äBau$« ober SB et# totere, troju man bie 3nfuforien f 
OMjijojwben , SPol^en, Ouaffen, ©tradiere, 3Äoffußfen (SRuföeln, 
@$neden unb £*#ffüf?ler) rennet; 2) @liebert$iere, b. $. ©ürmer, 
3nfeften, Rinnen unb Gruftaceenj 3) ffitrbelt^iere mit einem innem 
Jtno^engetfift, bie befannten biet (Steffen ber Stföe, 9lmp$ibien, *BogeI 



126 

unb Säugetiere. <S8 tfl inbefl bie ftrage, ob im leibll^en 33au, (n 
ber .Qlnatomie allein ber entföeibenbe SinttyeilungGgrunb gefaxt werben 
barf, unb ob bie alte bibliföe (lint^eilung nl<$t au# für bie SBiffenföaft 
bie befiere tft? 5>a3 natfirlid&e Oefutyl ffrSubt f!$ bagegen, bafj bie ©aH* 
jif$e von ben Sflföen weggenommen unb mit ben Slffen unb fiotren in 
eine <5lajfe gefegt werben. Sbenfowenig lagt fi<$ bie ©afyfoerwanbtfd&aft 
jwlf<$en geflügelten 3nfeften unb SSogcln wegbemonfhlrcn. SBeibe geboren 
)um Wimmeinben 8Jolfe ber Suft, beibe bcnelben wir um iljre teilten 
S$wingen. Unb wieberum gebort alle* ©ewurm jufammen, baö im 
5£)unfeln friert, vom (Singerrefcewurm biö jum 9Rol$e. 

ßbglei<$ bie Safere eine gewijfe (Stufenleiter bis jum 2Henf<#en Ijin* 
<iuf barßetten, beflfcen bo<$ 3$iere ber niebern Sftei^e oft me$r ÖS^igfelten, 
atö anbere ber tyoljern Steige. üWan ifl genötigt, eine 9lrt von ffiellen* 
Bewegung im J$ortf<$ritt von ber nfebrigfien jur tjo^flen Tierart anju- 
neljmen, fo jwar, bafl im Sortfd&rltt 4?6tye unb Stefe wed&feln, e$ in ber 
niebern $$ierclaffe bo<$ $6&ere ®attung$$araftere, in ber ^oberen Styler* 
clajfe nieberere <8attung«<$araftere gibt. So lafit fl<$ ber SBiberforudfr 
vereinigen, ber barin ju liegen föeint, baf? 5. 99. bie Spinne auf ntebrer 
Stufe ein viel »ottfommenere8 -®ef<^S^>f tft, aW baö $ault$ter auf ber 
työljern. ßuweilen {!nb in einem niebern Sljier unfctyeinbare Anoden* 
anfSfce unb vjllfg unnüfe fd&einenbc $$eile unb Organe vortyanben, bie erft 
in einem tyäfcrn $$ter tyre vollkommene SntwUflung ermatten. 3nbejj 
wirb bomtt ni<$t me^r bewiefen, al$ anbrerfeit* bur$ bie feltfamen Stoitter* 
btlbungen, in benen zweierlei Siliere ju einem verbunben erföeinen, wie 
in ber glebermau* Wau* unb SSogel, im S<$nabelt$iet giföotter unb 
(Ente, im ausgeflogenen flJlerobnctylu* SSogel unb «lbe#fe. Sol<$e 9lu«* 
nabmen beWeifen eben bur$ i$re Sonberbarfeü nur bad allgemeine 93or* 
tyxxfätn ber (Regel in ber SGatur, na<$ welker bie ßlaffen, Gattungen 
unb bitten föarf getrennt bleiben. 3)ie 9lu«na$men $aben nur infofern 
eine fyotyere ©ebeutung, alö fie fi<$ wie bie SWaföen bed SGefce* vergalten, 
ba* aOe (Gattungen jutn gemeinfamen irttn auf ber drbe umfölingt. 3n 
biefem Sinne ifi fogar nö<$ ein Sufammen^ang ber je|t lebenben Tier- 
welt mit ber in ber 9lttm>ial* unb $>iluvial$eit verfäwunbenen angebeutet 
in unfern x\o$ lebenben $ictyautem, bem (Ele^^anten unb Sftad^orn. 3a 
biefem Sinn iß au$ jene bis na^e an bie Sittlt$feit be6 3%enf$en an« 
grengenbe ^reue beö ^unbed, bie bis an ben ©eiß beö üDfenföen gren* 
jenbe lleberlcgung beö (Slc^antcn ju verfielen. 3n biefem Sinne muf 



127 

man alle 9fon>$lbfen unb alle a5ertoanMitng«ftofen ber Snfeften auffaffen. 
3$ muß biebei an ba* errtmtern, loa* i$ im fed^flen $u$ über bie ur* 
tretttidjen Styere beraerft ^a6c, 6et benen bie Uebergänge ber $$ierdaffen 
in einanber no$ feiet auffallenber »aren, eben tucit bamald bie <Hatur 
uber^aufct erjt im 2Berben n?ar. 3n ber Äora&e ift baö $$ierrel$ fogdr 
auf getrtffe 9lrt mit bcm Stein- unb <Pflangenreic$ wbunben, unb gerabe 
fol#e «Pollen unb bie Steine unb Spiere fcerbinbenben SWuföeln $errf<$tcn 
in ber QSortoelt in Ungeheuern SKaffen toor. S)e8glei<$en bie Sauroiben, 
in benen Slm^ibien unb Siföe, unb jatjlreid&e Säugetiere, in benen $ferbt 
unb (Rinber auf eine iefct ni$t metjr fcorfommenbe, und $eute unnatur* 
U$ erföeinenbe SBeife fcerbunben traten. Slber au$ $eute no<# Befremben 
und bie ©aßfif(&e, fofern fle Säugetiere unb glföe juglei<$ finb, bie 
{triften ben (Siertegern unb Säugetieren bie STOitte $attenben SBeutefttjiere, 
bie gftebermäufe jc. 

Sinb bie ^au^tckffen ber Spiere au$ befannt, fo bodj Bei »eitern 
wft nftt bie mannigfa$en Unterorbnungen, ©attungen unb bitten. 3n 
dtomerd S^no^fid 1853 finbet man eine annä$erung«tt>effe berfiftte 
Säfyfong, fronadj eö 1400 toerfttebene Wirten fcon Säugetieren / 7000 
*on «Bogeln, 1600 toon 9foty$i6ien, 8000 fcon giften, 9000 »on 3M* 
(u*fen, 2000 toon ffiBürmern, 2000 »on ^otypen unb {Rabiaten, 80,000 
toon Snfeften unb 1000 fcon 3nfuforien gäbe. Qlber feitbem finb uon ben 
(e|tern fton toleber fo biete bejllmmt, bog auf bie 0tyijoj>oben allein 
2000 faden. Sinb bei »eitern mft nftt ade Qlrten, bie e0 gibt, entbecft, 
ganje grojje Sänberfhetfen auf ber (Erbe in biefer SBegietyung ben #We$rten 
no$ unbefannt, fo ftroanfen au$ bie ©renken innerhalb ber fojlematlften 
©afflficirung. SHan tyat feine geringe 2Rü$e, toenn man bie neuen unb 
neueren Sterne mit einanber ber gleist, fft in beren toiberfpre$enben 
(Sintfyeifangen jurec^t ju ftnben. S3ei genauer Srforftung tiutrbe e* oft 
not^ttenbig, eine S^iergaftung ganj *on ber anbern ju trennen, mit ber 
man fte bor$er in eine ©äffe bereinigt tyatfe. 3n anbern Satten genfigt 
bie fforf$ung no$ nftt unb bie ftarffinnigfien Anatomen unb $$vfto* 
logen §toetfe(n nod&, woljin eigenttft ba£ $$ter gehöre. Oft fheitet man 
um bie Priorität unb ttitt ein ©efetjrtenfrei* bem anbern nftt nachgeben. 
3n gfranfreft $. 83. ,$errftett antere S#ulfyjieme, toie in SDeutftlanb. 
3>er Uebel argfte« aber trat feiger ber 2uxu* in QlufßeHung neuer Wirten, 
bie ben tarnen beö (SntbecferS verewigen fottten. J&ict t}at bie dMtdt 
eben fo mit bem $^ietteic$, »ie mit bem ^panjentela) üRidbrau^ getrieben. 



128 

3<$ toerbe bie grofle SDreit^ettung be8 $l>ierret<$« fefl^atten unb ju* 
erfi öon ben fcarmtojen 3Bei$t$ieren (mit ober otjne S^ale) im SReere 
^anbellt, bann *on bem jaljllofen Ungejiefer ber ®Uebert$tere, gutefet öon 
ben immer mefyr in ifyrer fltytyfiognomfe unb in tyren Temperamenten bem 
SRenföen fic$ na&ernben ffiirbelttyieren. 

2. 
^L I) t e r3 o ne n. 

3>le Safere muffen fi<$ na<& bem Elemente rid&ten, in bem fie leben. 
SJor allem bie 23eh?egung. £>arna$ ergeben f!<$ brei grofe Stycrgtuweti: 
aße SBaffertfjfere f<$ trimmen, ade fiufttfyiere fliegen, a0e (Srbttytere 
laufen ober frieden. JDie einen finb bur$ (Sd&tofmmawarate, bie 
anbern but<$ JJtügel, bie britten burdfc Seine ober lrurmförjntge ©evre* 
gungen au8gejef<$net. Snnerljalb Jcbc* (Elementes unter f Reiben f[<$ Heine 
unb große Spiere; bie deinen, in SRenge t>or$anben, trerben in ber {Reget 
toon ben größern gefrefien. JDie SBert^eilung ber Spiere na<$ i^rer Oroße 
$at $aitytffic&llc$ tiefen Qmd. 

©ofcann verteilen ftc$ bie $$iere nac ^ ^ en Sonen ber (Srbe. 
9(n ben $oten, in ber falten SRegion ftofyten anbere Spiere atö in ber 
gemäßigten unb in ber Reißen ßom. £>te $otart1)icre nehmen meifl bie 
iveiße garbe be* (Sc^neeö an unb Ijaben bitfe #Sute, 3ßef$e ober JJeber* 
betfen pm <S<$u| gegen bie bellte. 3m Uefeergang jur gemäßigten 3one 
geigen fi#bie wenigen Xfyterarten bo<$ ber 3^1 na$ in großen Stengen, 
ungeheure «ßeerben auf ben $rairien Sanabad unb in ben Stehen @t* 
Strien*. <S<$on in ber Sßofarjone felbft fommen (Rennttyere unb einige 
5lrten »on SBafiertoSgefn in großen .fccerben \>or. SDiefetbe (Srföetnung 
f)äbm frir f<$on in ber ^ffottjeiuveft erfannt; an ber u6jbft$en ©renje 
ber Segetation gegen ba« etvige ®tö ber $ole $tn kommen gleichartige 
SBSJber toon ffiirfen itnb *Rabel$oT$ in toeitefter (SrßreAmg *or. Sttefe 
SBengen nehmen gegen ben 91equator fy\\ immer me$r ab, unb tote bort 
bie SPflanjentoctt in ber reiften SRanntgfaltigfeit ber 9lrten »or* 
Anmut, fo auä) bie $$iertoe(t. 3Äan $at unter ben Sropen namentti^ 
9$aj>agaien* unb ßollbriarten nur in einem engen Umfrei* gefunben, $ani 
fo tele bie eben fo mannigfachen , aber nur in wenigen Exemplaren an 
einer 6t5tle au«f($Ueßtt$ öorfommenben $atmen. 

3ßi$t minber groß iß ber ©egenfafc $n>if<$en gieren ber $5&c unb 



129 

$iefe. €Httf ben Sergen le&en gang anbete Sipietgattungen al* in bert 

Cbenen, auf bem butten ©ejiein, in ben J&o<$eBenen, im Utwalb, in 

0ta$6etra<$fenen Ebenen, in (Sümpfen unb in (ganbtrüflen triebet anbete. 

3lu<$ bie frefiofiltd&e Stiftung Bebingt Bei ben Rieten Slenbetungen, 

toie Bei ben Sßflanjen. £)fe neue SBelt $at anbete Spiere ald bie alte. 

3cber ffieltt^eil fyit <&ataftetffHf<$e Styiete, bie ben anbetn festen. 

Setöfi 3let>nli$feit ber ©egenb unb ba« gleite Slima entleiben baBet 

ni<$t. £a$ äamect $. 35. fommt nut in bet alten SBelt an ben ©tenjen 

ber gemäßigten unb Beißen 3one fcot, bie ©itaffe nut in Slftifa in bet 

Reißen font, baö Sama nut auf ben Sotbffleten, baö JtSngunsty nut in 

SGeu^oflanb, obgteid^ au$ anbete SSnber, ©eBttge unb (SBenen in gleitet 

fflreite Hegen. 3m 9Wgeineincn fyit ?lfien mel)t €Suget$iete, 9(mett£a 

me$t 936gel, 2totyl)iBien unb 3nfe!ten ; (Suwa me$t jatyme, Stftifa mefr 

tollbe tyitn. 9lufitalien tft am Stmlid&jlen mit Rieten auögeftattet. 

3)er ßdt na# muffen teit fetnet no<$ % a g* unb 9ia$tttyiete, 

6 o mm et* unb SBintettljtete untetföeiben. (Sine gtoße 9Renge, 

namentli<$ Heiner Styiete toetBitgt fi$ im £i$t unb fommt erfl in bet 

9ia$t ^ettoor. SSon ben Heuten 9?a<$tttjieren leben bann triebet größere, 

hit glebetmaud j. 33. ton £fta$tf$metterlingen unb triebet bie (Sule toon 

Sflebermaufen. (Sine Befonbete 9l6t$etlung bet 9?a<$ttlpiete Bilben bie 

@$attent$iete, bie bem 8f<$t fetn immet in untetitbif$en $bf)Un 

leben, unb ttrieber eine Befonbete bie glei$fall£ ju etrtgem SDunfel fcer* 

kämmten (Sfngefreibtrürmer. 

Siele Spiere »etanbetn ben Ort na$ 3*ttamftönben , baö flnb bie 
Sanbett^iete, bie in ben Stehen bet SBeibe na<$jietyen, unb bie 
3ug»öget, bie ff<$ fictö in bet gemäßigt tratmen Temperatur galten, 
ba$et im €ommet au$ ben ju Reißen ©egenben in unfete fütteren nörb* 
U<$en, unb im SBintet trieber au8 unfeten ju falten in bie toStmeten beS 
@üben8 gießen. (§8 giBt no$ au8naljm8n?eife 3Banbet$uge fcon Rieten, 
toenn blefelben in getx?if[en 3a$tgSngen in ungefrö$ntt<$ gtoßer Stenge 
fcorfommen. 5U8bann ttanbetn bie Sljfete in €$aaren bon SRiflionen 
aus, $uttet fu$enb, Bio fie umfommen. 9Ran fyit ©tunb ju glauben, 
baß bet 3njiinft fie in ben fi<$etn $ob treibt, treil fie ju gef5l)tli<$ n?et* 
ben n?utben, trenn fie fi$ ttgenbfoo einnijleten. So wfötrinben fafi alle 
«&euf$tecfenf<$tt>atme im 3Reete. 

Sine unglci$ it>i<$tigete SRotle in bet ©efAi^te bet StboBetfla^e 
fpielt bie t^terifc^e Solonifation, bie aBfi$ilU$ ober jufaaig but$ 

SB. SM e n | c X , Statur! unbe in. 9 



130 

9Renfc$en veranlagt wirb. Ueberafl fyn folgen bem ÜRenföen bie £au$* 
totere, bie er al« unentbe^rttd? mit fi# nimmt; überall verbringt er bie 
t^m f<$8bli$en wilben Spiere unb erfefct fie bur$ nü|li<$e jaljme. 3Bo 
aber einmal ja^me Spiere eingebrungen finb, fangen fie fic$ $auftg au$ 
cfyne weitem SBeiftanb be$ SRenföen fort. <§o wimmeln bie OraScbenen 
in (Horb* unb ©übumerifa öon ißferben unb OKnbern, öerwllberte 9to<$fom* 
wen ber &a!)men Spiere, bie öon ben erjlen euro^aififcen 9lnf!ebtern waren 
mitgebracht worben. Unter biefen Umßanben geigt {1$ eine wa<$fenbe 96« 
flamme ber witben Spiere an allen Orenjen ber öon 2Renf$en bewohnten 
©egenben. ' (Sinlge Tierarten, bie man früher no<$ fanb, flnb f<$on au8* 
gefiorben unb anbern wirb ba8 gleite @c$itffal wiberfaljren. — 5Dur$ 
bie ffianberung unb SSetyflanjung in ein anbreS ßlfma bftben fi$ SSarfe* 
tSten. £)ie curo*>5ifc§en £ü(jner j. 29. verloren in SStrginien iljre <5$wan$* 
febern. 9lm meinen aber tragt bie ßä^mung unb ©e^anblung urfyrüng* 
lidj wtlber Safere ju beren 93eranberung Ui. 5)er wilbe £unb fji eine 
Slrt SBolf, ba3 wilbe ©$af eine 9trt Oemfe, ba8 wilbe 8Unb unb wilbe 
(Sd&wetn finb gletd&fattö weit f$redli<$cre Spiere atö t§re jatjmen 916* 
Jömmltnge. SKtt ber SSerbreitung unb Blutung öerbtnbet fi<$ bei 0Un* 
bem, $ferben, £unben, Sauben, «§ü$nern :c. ein aufiierorbentti^ mannig* 
fa$e£ 9lu8einanberge1)en au<# in ber ©ro&e unb öarbe. 

<5q Y>iel von ben Spieren im allgemeinen. 3nbem t<§ nun jur 
@$ilberung ber Spiere im (Sinjelnen na$ tyren Qlrten übergebe, fjaltt 
i<$ biefelbe 3Betl)obe ein, wie bei ben SPffonjen, unb jlette bie Sbtere ju- 
flammen, Wie fie na$ bem (Clement, in bem fie leben, unb na$ bem taub* 
f$aftli<$en ßljarafter jufammengeljoren , unb beginne mit bcm tl)ierif<§en 
£tUn im SBaffer, weldje* baS fleinjie unb ^rfmitfofte bei ben Spieren ifr, 
Wie bei ben SPflanjen. Sie baS fcegetabiltf^e Seben mit ben Reinfiea 
tilgen beginnt, fo baö animalif^e mit ben 3nfuforien. , 



3. 
UN* Jnfnf0riett. 

Snfuforten ober 3nfu|lon8t$ier<$cn (9lufgufityierd&en) nennt matt 
bie mlfroffoj>lf($en b. $. nur unter bem SSergröjj erungSglafe fitfctbaren, 
oft nur ben taufenbftcn S^eH einer fiinie meffenben $tjfer<$en, öon benen 
man SWiflionen in einem einigen SBaffettro^fen finbet, unb bie man ftdj 
am Icl^teften öerfäafft, toenn man in einem ©lafe auf ein toentg <§eu 
ffiajfer gieft. SBar ba« SBaffer au# urfrrüngli<& rein, fo füllt e3 ftd> 
bo$ na$ wenigen Sagen mit ben im <§eu entwtöelten $l)ler#cn. 5£)er 
9tome iß wtyajfenb, ba er öon ber jufafligen (Sntbecfung ber $l)ierc$en 
hergenommen Iji. 3Wan Ipat it)n batjer mit bem SRamen ^ßrotojoett 
(bie juerji lebten) ober Urtbiere ju erfefeen fcerfuctyt. Sulefct f)at 93ur* 
melfter ben Sflamtn Srregulartijiere fcorgefälagen, toeit bie Snfuforlen feine 
regelmäßige ©eßalt annehmen, allein biefer 9iame fcaf?t nic^t gan§, fo« 
fem fi$ trofc ber parfen Kontraction ber Snfuforienleiber bo$ reguläre 
Sityen fejtyalten lajfen. 

SDaö (Stubium biefer $l)ier<$en tjt no$ {ung unb trofc ber 93oflfom- 
mentyett unferer SWifroffofce lajfen bo<$ bie S3eoba<$tungen fo feiner 3>inge 
Saufäungen unb Stnbilbungen $u. £)a$er unter ben ©eletyrten ein leb* 
$after (Streit juna^j* über bie ©renjen be8 fßftanften* unb £l)icrartlgeit 
in ben fleinen Kreaturen, bie fcon ben Sinen für 9Ugen, öon ben Qlnbern 
für 3nfuforien erflart toerben, unb fobann über bie Organifation ber 
lefctern, bie fcon ben Sitten für feljr enthielt, öon ben 9lnbem für un* 
gleld) niebriger fie1)enb erflart tt>lrb. lieber bie jireifeltjaftert ©renjen 
$aben toir föon im brüten ßa^ttel ber jfreiten »Abteilung ber SBotanif 
ge^anbelt. Siebig ma$t in feinen $emif<$en ©riefen <S. 220 bie 
f^arf finnige Semcrfung, ber $ilj fjawty tfo^lenfaure, ba$ 3nfuforlum 
@auerftoff au8, Jener übt alfo eine t1)ierif$e, biefeS eine J>flan}ti<§e gunf* 
tion. ®enno$ fielen $fl$ unb 3nfuforie ni$t auf einerlei (Stufe, Jener 
im $flan jen* unb biefe« im 3$ierref#. SSielme^r fte^t feft bajj ber 5Pilj 

9* 



132 

feie fefcte $ flanke, baö 3nfuforium hingegen baö etfte Sl)ier ifl. Unb 
nur weil fle bied flnb, tonnen fle fld& berühren. 

SDie 3r.fuforien entfielen rafd^ in ungeheurer SRenge, fmnter nur im 
SBaffer, ober nid&t o1)ne Sutrftt ber £uft. 3n $ermetffd& von ber Suft 
abgesoffenen Olaumen tonnen fle nietyt erfftfren. 31)re feinen glimmer- 
nden ((Silien) bienen viefleid&t meljr fiemenartig bie ßuft auö bem SDBaffer 
auöjufd&efben, alö jur Fortbewegung ober $um «§erbettreiben ber Sprung» 
0&ne fiuft fann unb fofl fein $l?ier leben tonnen. JDurdfc biefcö S3e* 
bürfnifj ifl bie ganje Tierwelt an bie £)6erfla<$e ber ßrbe nad& obenhin 
gebannt, wie 'anbrerfeitö bur<# bie Sd&werfraft na<$ untenan. S)aÖ tl)ie* 
rtf#e geben retd&t nid&t Weiter unter baö ©äffet unb unter bie (Erbe, alö 
no$ Suft hinunterbringen fann. 

5Die 3nfuf orten bienen 1) jur {Reinigung beö SBajferö von unreinen 
Stoffen, wet^e baö Reine £$fer$en in fld& bringt unb verarbeitet; 2) jum 
gra§ für größere Spiere, vorjugöweife ber gffd?e; 3) jur ©Übung von 
(grbföid&ten. 9l\tyt nur ÄoraÖen i>aum $o1?e gelfenmauern auf, audfr 
&U& ben tiefet? ober faltartigen (Scalen vieler Snfuforien Ijaben fld& ma$* 
tige ©d^i^ten gebitbet, von f. g. äiefelguljr, Srfepel, *Polterfd&lefer, Ärcibe, 
SJergmcljl, geuerfiein, #at6o$>at k. SRan ^at von fnfuforienljaltiger 
tfiefelerbe Siegel verfertigt, weldfce fortartig leidet unb im Reuer unb SBaffer 
glet<$ bejlanbtg flnb. ©gl. Seonbarb, ©eologic I. 243. SBie viele Sljler- 
#en ju einem einzigen folgen Qi^d erforberli$ flnb, mag man erraten, 
wenn man erwagt , baß nad& (Sljren&erg in einem (Sublfjoll beö Miltner 
5Polferfd&ieferÖ 1 »tßton unb 750,000 3Ridionen Snbivibuen einer ®al* 
Uonetta vorfommen. 9tud& bie eßbare (Srbe gehört IjUr^er. SBilbe unb 
Ainber flnben juwellen ®ef$ma<f am (Srbceffen, baö tft bann aber immer 
ehte auö 3nfuforien entflanbene ffirbe, beren Stoff nod& organifd&e S^eite 
enthalt. (Sel&fi SRarmor l)at ßljrenberg no<$ im (e|ten 3a$r (SHonatö* 
beriet ber berliner Qlcabemie von 1855 ©. 9) ben Snfuforien vfnbiclrL 
SRan tyat bemerft, baß viele 3nfuforien lid&tfdfceu flnb unb fld& in einem 
©lafe auö bem ©onnenfd&ein in ben (Statten jurütfjfeljen. 2lud& auf bem 
SWeer fletyt man fle nur M 9ia<$t, ntd&t bei Sage. <B$ix unb SKartfuö, 
(Reife I. 33. 2>amtt contrafiirt fcltfam, baß fle gcrabe bei 0?ad^t fel&ft 
lenkten, namlid^ Wenigfienö ju gewfffen 3^iten befonberö bei ftarf erregter 
(Sleetrieitat ^^oö^oreöciren. 3d& fjtöt bavon fd&on hü ber Sd&ilberung. 
beö 3»eereö (S^eil I. @. 228) geforod&en. 3nbeffen gibt eö bod& aud^ 
lieber 3nfuforien, bie fl<§ gern im 2id^t bewegen, \vk in grorie^ö Sageö* 



133 

irrsten Sootogie 1852 IL 31 richtig gefagt tft unb Seter fetbjt tet$t 
Beo6a$ten fann. 

S)ie 3nfuforfen jei^nen fl<$ trofc tyrer Äfein^eit unb ®UeberIoflgfeit, 
ba fle nur ein Ben?cgU<$e* 5r5pf<$en bon fleinfler SJimenflon barjteflen, 
b»r$ au£crorbentli<$e ©eweglf^feit unb TOunterfelt auö. <S$ ift eine 
Sujt, tynen hinter bem aSergroflerttttgdgtafe jujufetyen. ^ermann bon 4>er* 
mann«t$al Betreibt in feinen ©ebbten 1837 jtrei SBaffertrotfen , bfe 
jtifammenrinnen. 916er in Jebem tuar eine ganje Heine fflelt bQn 3nfu* 
fionStbieren unb tote fle jitfammenflofien, Begonnen fle einen fur^tbaren 
flrfeg unter einanber. £>a3 fommt ni$t immer bor, aber eö fommt bo# 
bor, toenn gTÖfer« unb Heinere fixiere fl<$ begegnen unb biefe bon jenen 
aufgefrejfen toerben. 9US bie 3nfuflon8t#ere entbetft tourben, tooflte 
mannet au* übertriebener (Entyfinbfamfeit fein SBaffer me$r trlnfen. Sin 
3nber, bem ein (Sngtanber 3nfuforien unter bem ?Dlifroffop jeigte, ttmrbe 
(weil bie Snber feine Spiere tobten burfen) tief traurig unb fagte: bit 
fyaji mir bie Sflu^e meiner ©eete geraubt. 

S)er Heine £eib ber 3nfuforten erfd&etnt, tote gefagt, nur att ein 
toinjigcg, aber fe$r Bctreg!i$e8 $rÖ£fc$en bon einer bur$fi$tigen 
©aller t (gelee viyante ober sarcode bon $>ujarbin genannt), gtei$fam 
tyiertföem Urfloff, worin no$ toeber SBuSfctn (beren ®^ur erfl bei ben 
SBorttceflen auftritt), no<$ Serben, no$ ©efaße ju finben flnb, unb au$ 
no$ feine £aut unterföieben trirb. Siber biefe bofltg gtei<$förmige ®aU 
lert f^eint bo<$ <Sigenf$aften ;u bereinigen, bie fl<$ erjt in #tyer ent* 
riefelten Spieren an berföiebene Organe bertljeüen. £>a alle Spiere nur 
uttttelft be* Serben, ber auf bie 2Ru*fel teirft, fl$ bewegen fonnen, muf 
Beim Snfiifortum bie ©aflert, obgfri$ fein *Rerb no# SRudfet barin er« 
fannt tuirb, bo$ Starben* unb aJhtöfelfunftion ausüben, benn e* belegt 
H bur<$ ßontraction unb ®tyanflon feiner Waffe fetyr leBenbig. 2)er ganje 
SM6 iß contractu unb feine Verlegungen flnb ni^t mcc$antf<$ toie Bei 
Diatomeen unb SBaciffarien, fonbern entföicben tt>tflfü$rli$. S)a8 $$fer<$en 
faljrt raf<$ auf unb ab, re$t$« unb tinfßljtn, fliegt einen (Segenflanb, 
fu^t einen anbern auf, frißt mit 9lu$rra1?l, n>ei<$t bem Stc&t auö ic. 
$ie einfad&flen Snfuforien flnb Äugeln, Sfltyfen, bann folgen £$icr$en 
bie fl$ nrie (Egel jufammenjiet)en unb audbe^nen. 3Ran Bemerft, baf? ir« 
0enb ein $unft be* MU& boranfetießt unb bie gange übrige ÜRaffe tvic 
pafffo mäifäUwt 9lu8 ber treiben ©aöert Bilben fl<9 ttyil* Düffel, 
tyeilt gäbeu. 3ln ben f<^on etroaö me^r enttridelten }eigt fl<$ eine 4teue 



194 

€utifiang. 3)at ifl eine gtet$faH3 no$ bur$ff$tlge, aber feite imb un* 
toeränberlictye <§<$ale ($an$cr), n?oju ft$ fefle «öaare unb <Stacfceln gefetlen. 
SRan $8lt bicfen fejlen Stoff für Gtyitlne, ben kornartigen ©runbftoff ber 
3nfeftenbebetfung. Sr bur^bringt fi$ im SBaffer mit Äiefclerbe unb 
äalf unb Bleibt, toenn ba$ Steter ftirbt, un&ertre8U#. @o fonnten ble 
großen Anhäufungen ber 3nfuforien)xm$e? in ben <S<$i$tungen ber (8rb* 
rlnbe entfielen. 

3>ie niebrlgjlen Snfuforien haften toeber SKunb no$ Slftcr. 6ie 
faugen ben 9ia$rung8fioff mit bem ganjen ßcibe ein unb geben, frad fie 
ntd?t Verbauen, bur<$ efnfa^eS Slufreijjen bc0 8ei6e3, ber bann lieber 
$ufammenfliefit, &on fi<§. 9?ur bte leeren $aben einen SRunb, ber $u* 
glei# als Qlfter bient. 2)a{5 fein einjigeö 3nfuforium toeber aRagen, nodj 
klugen, no$ (Sicr $at, ifl bur<$ SDujarbtn unb unlfingfl lieber bur$ Stein 
Kar erliefen. 93gl. 'Sa£. 4 unb 21 ber erfren Sl&tfcilung. (Sin bunflcr 
5ßun!t (nucleus) im 3nnern beö Snfuforiumö iß fciefleictyt bie Äernjelle, 
au$ ber bie Stellung unb Sorfyflanjung hergeleitet werben fann. 3)a* 
neben ein fetter $unft, tofefleid&t ber <sifc beö SrnSljrungS* unb 9lt$mung8* 
triebeö. Sgl. «Öurmeifier, goonomiföe Briefe ©. 53. ®en>if#ett fjat 
man barüber nt<§t. $>a$cr rret^ man au$ nf<$t, toie bie Snfuforien im 
Slufgufj entfielen. £>ie (gfer (£(jren6ergß finb fcertborfen, bie generatio 
aequivoca ebenfalls. (Sin britteS ifl no<$ nl$t gefunben, bie eigentliche 
Sßatur be8 nucleus no$ unbefannt. 

(Sben fo teentg toijfen talr, tooljer bte gfarben unb Satbefioffe ber 
Snfuforien. 3>ie einfachen finb toaffertjeß, bann jeigt fi$ bei ftjnen tri« 
Bei ben Qllgen ber Urgegenfafc öon grün unb rot$, ferner treten gelbe 
unb (raune Färbungen auf, toobei man jebo<$ forgfaltig $u unterföelben 
fytt, trag ed?te SocalfarSe unb fea$ blöd ojrtiföe Sauföung unter bem 
STOtfroffo* ifl. SWan rciU beobachtet $aben, baf Snfuforien ju toerfc^le* 
benen etunben beö Sage« bie garben tte^feln. SluBlanb 1840 <&. 1292. 
5Dte &on Ofen entbedte Heine monas Okenü liefert eine faltbare fd?öne 
rot$e ffarbe. 3Bef§e malte mit biefer garbe ba8 $$ier<$en felbft in 290* 
maliger 93ergr8# erung unb brauste baju ben Rarbfloff von 150,000 tobten 
Snbtoibuen. $rorie*8 neue «Hotten 1854 Sforo. 6. 

(Beijen trit nun auf bie einzelnen Abteilungen ber Snfuforien ein, 
fo ifl fcorau* ju bemerfen, baf bie einfachen unb eigentlichen Snfuforien 
nur felbßßanbige 3^en finb, audgeftattet mit lebhafter 39etregung, mit 
ber ©abe fl(^ px nähren unb bur$ ßctt^eilung fortju^flanjen, baf fie fi<$ 



135 

aber fobann in fcler {Rötungen treuer entfclcfetn unb infofetn bie tjo^etd 
Styferclajfen aorbilben. ßuna^ft geljt tyre gorm in bie ber 2Bürmer> 
jtoeitenS in bie bet $ot^en , brüten« ber @$netfen unb SRufd&eln, tiiet* 
tenS in bie ber (Eruftaceen über. 

9tm einfa^ßen finb bie STOonaben, natfte runbe ®aHerttrö$f$en, bie 
f!$ aber efltytifdfc unb folnbelförmig auSbetjnen fönnen unb fic$ weniger 
glimmernden gum belegen unb atljmen bebtenen. ßu tyncn ja$tt man 
1) bie eigentliche runbe SWonabe (monas) in fe$r Dielen Wirten, bie fi$ 
fyuH)tf5<$lid& bur$ bie (Stellung unb Singe ber <§ar$en ober gäben unb 
bur$ bie garbe unterföeiben ; monas termo, ba3 flefnße toaffertyefle 
Äugelten nur Viooo ftnie lang; 2) bie %igenmonabe (microglena) mit 
einem rotten fünfte, ber aber fein toirfti$e$ 9luge iß; 3) bie <5$toan$* 
monabe (bodo) mit einem langen @#fran$aarj 4) bie $raubenmonabe 
(urella), fo genannt, freit fi$ bie Siliere, na$bem fie einige ßrit gelebt 
fytben, frie in Trauben gufammenfugen. SWan Ijat inbef? in SBobo unb 
Itoefla nur Uebergangöformen, nur 3ugenb§ußanbe beä chlorogonium en- 
chlomm ju ernennen geglaubt. Sgl. grorie^ö $agedber., 3^oI. n. 51. 
Sieben ben SRonaben gebührt ber na^ße $tafe ben Vibrionen, frell 
biefelben no$ natfte, nur verlängerte tpurtnartfge unb gefd&langelte Selber 
$aben. (Sie gleiten oft nur gaben unb frinben fi# frie {(eine 3lale. 
SKetftourMg erf^eint M fielen, baj? einige Qlrten fetyr lebhaft, anbere 
bagegen träge unb tote erßarrt finb. — £ur$ noc$ größere (SlaßtcltSt in 
ben Verlängerungen unb Sßetfürjungen be$ 2eibe$ jei^nen ji$ bie f. g. 
SenberUnge auß, bie gelbe astasia, bie foinbelf orange föön grüne 
eoglena mit einem rotten $unft, no$ metjr bie $feuboyobien, bie 
bur$ SJerförenfen unb 3uru<fgie1?en aon fujjä$nlic$en gortfäfcen tyrcm 
£eib bie ahxc e$felnbße @eßalt geben, proteus. <Snblt<$ bie ©Reiben* 
t$ier$en (cydinida) mit einem Greife fcon gltmmer$$r$en, bie Bohnen* 
formigen (Solpobinen k. 

S)en Uebergang ju ben in (Scalen etngefd&toffenen Snfuforien Bitten 
bie Angelieferten ober Sßotüocineen. Volvox globator iß tootyl ba* 
föönße unter ben 3nfufion8t$ter$en , eine frpßaflljefle flugel mit einer 
%rt *on 9?efc jart überwogen, in beffen Änotenpunften fi<$ feine Jpärd?en 
beftoben, bie bem 5$ier jur ©erregung im SBaffer bienen. <S9 roflt fi<$ 
aber Beßfinbtg nur um fi# felbß unb na# trel^er Seite et tolfl, rote 
eine lebenbige äugel. 3n feinem toottfommen bur<$fld&tigen Snnern fd&tolm» 
mm Heine £figel$en »on bunfelgrflner garbe, ebenfalls tangfam ß$ fu» 



1 



136 

gelnb ttnb auf jebem trittst man einen $unft. (Snbltt$ ^Ta^t bie SRutter» 
fuget unb bie Jungen treten Jjerau* unb werben fetbß großer unb ju 
neuen ätyßaflljellett 3»uiterfugeln. Unb fo ^flangt fi$ baö $$ier bur$ 
etoige« Beilagen fort. SDte fd&onße 9lrt iß eudorina argus mit grünen 
Sungen, an benen baö 9tuge rot$ iß. (Sfyrenberg, jur jtenntnifj ber Dr» 
ganifation.- Streiter ^Beitrag <5. 17. (S^renberg glau6t, ba$ 2Ruttertf)ier 
»erhalte fi<§ pafffo unb »erbe nur *on ben 3ungen Don innen $erau$ 
betoegt, bie fl$ in ber gemelnfc§aftli<& fie umf<$liej?enben Äugel wie ein 
$ofypenßo<f barßeflen. S)er SSotoo* iß mithin nic$t ein einzelne* £$ier, 
fonbern eine Sljierfamtlte. *. ©iebolb erfennt in ber fßafßoltat ber STOutter* 
fugel etwa* *Bflan$en$aftc$ unb gietyt bie SSoltooctneen gu ben 9llg«i. 
s&buc Stein in feinem tefcten 3Reißertoer! über bie 3nfuforien glaubt fie 
bo$ ntdfct uon ben gieren entfernen gu bürfen. (E3 iß etwas $o$jt 
SBunberbare* um biefen SBofoo*. (Sin erciged OcbSren au* einem unbe» 
bekannten fünfte, baö iß baß gange Sljier. (So mie e8 ßd&tbar mxh 
unb fl$ abrunbet, »ergebt e3 unb neue treten m feine Stelle, um toieber 
gu t>erge$en, ein Urquell organtf$er tropfen, bie nie berflegen. <§iertyer 
gehört au$ ba3 ritfy'etyafte chlorogonium enchlorum, eine foinbelformige 
■fcüfle, auö ber fi$ grüne Äugelten frei machen, unb bie bann gfingli$ 
«erfötotnbet. (Srld&fonö 9lr<$to 1848 I. 65. 

(Sine gtoelte lange Steige t>on 3nfuforien ßellen bie mit @ $ a t e n 
ober $angem bar/ bie etnfa$e runbe cryptomonas mit glatter @<$ale, 
arcella mit f$ilbformiger harter <B$aU, peridinium mit gefurchter unb * 
edüger, unregelmäßiger @<$ale, oxytricha, euplotes u. mit Stapeln. 5)ie 
berühmte oben fdfcon ertoafynte gallionella mit gn?ei (Scalen, mufdjelartig 
unb glatt tote ©olb in Stoßen über einanber liegenb, aber fo fe^r ben 
fflaatlarfen aljnli$, bafr man ni$t mit Unre^t jfceifelt, ob f!e ^^iev ober 
$flanje feg. 5Daf[etbe gilt bon ber einem Reinen Starrt SJjnlicfcen navi- 
cula, toon ber $albmonba$nli$en lunula unb einigen anbern. (Sine ber 
tnerftoürblgßen 58üc$fenformen, faß tote ein ©lobu* mit bem Slequator, 
iß baö glenodinium, n?aljrenb peridinium eine reine 3Ruf$etform geigt. 
Stffe biefe $l?ier$en ioeifen auf bie ^o^ere ßlaffe ber <Sc$alt$tere, Otyigo* 
J>oben unb <5$necfen (in. 

(Sine britte grojje gamilte ber 3nfuforfen geigt ben Uebergang in bie 
$ol^enform. S)a8 ßnb bie ® l o <f e n t Ij i e r fyt n (vorticellae), bie auf 
einem Stiele angeheftet auf $ßangen unb fogar auf Ärebfen gefedig bei* 
fammen flfcen unb fleinen offenen ©loden gleiten. 3>et SÄunb biefer 



137 

©locl^en iji mit 8fttmmert>5r<$en befe|t, tt?obur$ bie $$ier$en fi$ SJtafy» 
rung jufüfcren unb Äuft ma$en. 3m Uebrtgen Befielen bie SJorticeflen, 
frle bie natften 3nfuforien, auft bloßer ©aflert, baben feine inner n Organe 
unb fcermeljren fi<$ au<$ nur bur<$ Teilung. 5Die am trelteftcn ojfene 
ffiorticeöe tyeijjt baft $ronu>etent$ter<$ett (sientor). Qluö @teln* $o<$ß 
intereffanten Unterfu^ungen (<grt<$fon« 9lr$h> 1849 ©. 119 f.) ge$t 
$er»ot, bafi unter ben SJorticeflen mannigfad&e @cneratioh*»e<$fel Statt 
flnben. 2lu3 einer gepanzerten Sorticette, epistylis ober vaginicola, n>el<$e 
»erf<$tt>inbet, bilbet ber adeln übrig bleibenbe SRucleu* ein neue« Stylet, 
bie aniceta, trelc^eö fyäter lieber jur vaginicola ju toerben föeint. (Eine 
podophrya fiza fdpeint nur eine (StyfHrung ber SJorticefle gu fetyn. 3^ei 
fol<$e $obo))f}r]E)en , n>ie au$ ©regarinen , foflen fidj conjungtreu unb 
toöflig in etnanber übergeben, »a§ eine $ieinti$ natürltt&e (Ergänzung be$ 
Steilen* i»5te unb ber $ofyj>ennatur entfori^t, benn ein $olW fann 
fi<§ ni$t leichter in jtoet teilen, at3 jwel in einen jufammenn^ad^fen. 

4. 
9it Vbtjopoten ntib ULSbtxttytxt. 

©$on feit bem Anfang be$ vorigen 3a$rtyunbert$ finb bie mtfroffo* 
tyiföen @<$neef<$en auft bem €anbe toon flfliinini berühmt toegen ttytet 
«Kleinheit unb QinttfyUit, aber erfl in neuerer ßät tyat man erfannt, 
bafj fie gu ben 3nfuforlen gehören unb eine jtoette große <$au$tabt$ettung 
berfetben bilben. 9Han nennt fie {e|t {Rtyijofcoben (Sßur&elfüge), toefl 
fie au* fljren fiebförmig bur$lB$erten Scalen (toofcon fie au$ ben Tanten 
Soraminiforen ober ßoefcertrager erhielten), unjfitylbare bunne gaben 
ttlflfütyrlicty trie ©*)tnnenfabcn ausfliegen unb jurücfjietyen unb fi$ ber« 
felben jum Sefregen, n?ie jum Sangen »on gutter bebienen. SBell einige 
Don tynen eine jufammengefe&te ©$ate befifeen, nannte man fie au$ Sßo* 
Ityt^atamien OBielföalen). 

(So gibt au$ ganj nadte, otyne @$ale, -bie fiety junadfcji an bie oben 
irtoctynten $feubo^obien anfölieften, nur baf? fi$ bie ©ädert i^reö Selbe* 
ni$t in trenige fürgere 8fü§e, fonbern in fetyr öiele lange gäben auSbetynt 
unb lieber jurücfjlcl^t. JDa* finb bie Amöben. ?luj?er ben gaben, bie 
fie faß trie ®»lnnen auSjietyen, gleiten fie fcottfommen ben übrigen 3n* 
fuforien, inbem ifjr fieib au6 (Barcobe befiebt unb (einerlei Organe barin 
)u unterf^eiben finb. 3)er &txn tyreft Seibed tote i^rer gaoen finb nur 



138 

eitte 9WafTe unb ba* belreglf<$fte, trag man in ber Statur fennt. 5Die 
9lm5ba fann n5mlf<$ {eben fleinen «Körper, j. *B. SBadflarien , ber iljr 
begegnet, mit tyrem ganjen ßeibe tvie mit einem 8elm umgeben, einfließen 
unb augfaugen, bie fefle unb unverbaute §<$ale bann lieber auSftoßen, 
ober fie fann na<§ allen (Rötungen gaben ausfliegen, bie fl<$ bann 
toteber, um einen fremben «Körper fcft$u1)alten, tl)eil8 verajieln, ttyilQ unter 
fi<$ vereinigen, ja ganje Heine ©rüden unb Slawen jtrifd^en fi# bilben, 
bie eben fo f^nefl tofeber Verfötrinben , toenn fie baS $t)ier nf<$t mefyr 
brauet. STOan fie$t, baß ed ber fieib beö $$ier$en« felbfl ifl, ber fi<$ 
in bie Stäben au&be^nt. «Kleine feine »Körnten feigen vom «Körper au$ 
in ben gäben auf unb lieber juruef. kommen lebenbige $$ier<$en mit 
ben gäben in Serüfjrung, fo finb fie foglei# ftorr tvle tobt. 3n ben 
gäben muß atfo eine fiebrige ober giftige <§ubftanj enthalten fetyn, unb 
fie $aben viellei^t 9le$nli<§felt mit ben 9teffe(organen ber ÜRoHuSfen. Sßgl. 
bie SBeföreibung in <Sc§u($e8 ^ßotytfyalamten 1854. 

$)ie fcfcaligen flfttjjijopoben finb nid&t8 anbercS als trieber Qlmoben, 
nur baß fie mit mannfgfa^en fno$enartigen @<fcalen bebeeft finb, bur# 
ja^llofe in bie Saaten eingebohrte Sö^er aber iljre taufenb gäben eben fi> 
leidet auöflretfen unb eingießen fönnen, hrie trenn fie naeft tvären. Wlan 
fonnte fie batyer ©pinnenf^netfen nennen. 5Dfc Scalen befielen feiten 
au8 «Kfefet (j. f&. $ü polymorphina) meifl au& pljoSpljorfaurem «Kalf. 
JDie leidfctefle, leberartige unb einfa^ffc eiförmige @$ate iat bie ©attung 
gTomia. <Die Marteren (Saaten ber übrigen enthalten viele «Kammern, bie 
fl$ enttreber in geraber fcinte, ober in ber Spirallinie (n?ie M ben 9fai* 
moniten), ober in unregelmäßiger «Häufung anlegen unb au$ fol$e gor* 
men geigen, bie fi$ iä ben <£$ne<fen nid^t toieber^oten. 9J?an erblicft 
$ter einen folgen 8tei<$tl)um von mifroffopiföen ©eljäufen, baß man 
unnri0fü$rli$ fragt, toarum fommen fie nifyt au$ im ©roßen bei ben 
6$ne(fen vor? Uebrigenö trat^fen viele 9tyi$opoben treit über bad Wlaa$ 
ber anbern 3nfufotien $inau$. €d^ulje gibt bie ©röße einer au8getva<$* 
fenen «TOilioiibe ;u Vio Sinie, bie einer flftotalie ju 1 Sinie an. Völlig 
abnorm erf^eint eine tyalergroße SRummulfne, bie auf bie feltenße 9lrt 
bie ©röße ber <S<$ne<fe mit ber £)rgantfatton beö 3nfufion8tl)ier« verein* 
bet. 5Dte «Kammern finb fo vielfa$ getvunben, baß man balb annahm, 
in jeber muffe ettra ein befonbereG ©lieb ober Organ beö Untere*, ober 
gar ein befonbereft $$icr ftetfen, fo baß baö ©ange, trie ein $otypenfiocf, 
eine gamllfe beherberge. 9Weln bem iß ni$t fo, baö %f)Ux tji eine« 



139 

unb bur$ unb bur<$ einförmig. $>te ©#afat ffnb bei einigen 9lrten ni$t 
bUT<$ftebt, fonbern geföfojfen unb laffen nur größere ßeffnungen für ba* 
©fctel ber »Sben frei, ßerbrid&t ein Styll ber ©$ale unb frirb boö 
Styer öcrlefct, fo fd&ließt e8 bie @<$ale an ber abgebrochenen ©teile unb 
lebt mit ber fleincrn ober größern Skrftümmelung fort. 

3m Snnern ber gromia f)at ©cfculje einige $efle 9Blä8<§en entbeeft, 
bie tofeber mit no$ Heineren SBla$$en gefüllt ftnb. ©onft unterföeiben 
ft<$ in ber gtei^förmigen ©aflert (©arcobe) nur $tgmentförn#en unb frenibe 
«fcörfcer, bie jur SM&rung bleuen. SDunfle Äugelten, bie man in ber 
©<$ale ber SRotalia gefunben, l?8lt man für Äeimförn^en ober Sunge, 
oljne Jebo$ ©etviß^ett barüber ju $aben. ©$ul$e ^at nie eine gort- 
}?ftan$ung beoba$ten fönnen, fte liegt alfo h>ie fo fcieteö Slnbere M biefen 
intereffanten Spieren noc$ im JDunfcln. (gfgent$&mlid& Ift ein bei lagyni* 
oft beoba<$tete8 unb au$ in anbern flftbijopoben uorfornmenbed 3"fam- 
tnenjietyen be§ lebenbigen Sfyiered im Snnern ber ©$a(e in eine runbe 
Äugel, bie ftarffte ßoncentration im ®egenfa| gegen bie auSgebeljntefte 
(Sflpanfion ber gaben. 

SBaS nun bie 9lbt1)eilung biefer Sljiere in befonbere ©attungen be* 
trifft, fo ffnb nur erft bie irenfgften befannt unb »erben getoiß no$ fciefe 
entbetft derben} fobann finb f#on einige nur als Uebergangöformen er* 
fannt korben. 9J?an Ijat au& einer 9?afcicelle Amöben entfielen feben, 
bie alfo h?o$t nur bie narften Jungen ber fpSter erft mit ©dualen bercaff* 
tieten *ßoltytl)alamien ftnb. %ftan tjat in ber aetynophrys sol nur bie 
33ern?anblung8formen einer SSorticeHe erfannt. «§ier ift alfo ü&eratt no<$ 
Unbeftimmtyeft unb bie gorfdfcung erft im ffiegfnn. UnjS^lige 9trten ftnb 
untergegangen, bie ^Treibe unb ber Stall, bie in fo mS^tigen ©$i<$ten in 
ber (Srbe liegen, befielen größtenteils au8 ben ©$alen öon Sßoltytijalamien. 
@<$on beSfyalb ift e$ ber SDWtye trert^, biefe tounberbaren $tyter<$en ju 
fhibiren. (Sine SRenge fommen uo<$ immer lebenb bor im 9J?eer unb in 
glüjfen. ©$ulje unterfäeibet *>on ben natften Qtmöben jn^et eingekaufte ober 
föalige Klaffen, 1) 2Wonott)alamien in nur einer einigen ©t§ale ober 
Kammer, bie eine größere Ocffnung, aber feine fte6artige £)ur$Iö<$erung 
$at, mit 5lu8natyme ber ©attung orbulina, bie ftebartig ift oljne eine größere 
Ceffhung. «Die beruljmteften ©attungen ftnb arcella mit ©<$ilbform, dif- 
flugia mit ©fid&fenform, gromia mf J Siform, bie große ßeffnung mit ben 
gaben toorn, lagynis mit no$ etroaS verlängerter ruffelartiger ©$i|e, 
«quamulina tele eine flad^e Ätnfe, conraspira tele ein 9?ummulit fyirat* 



140 

förmig getounben, aber nur einfammerig. 2) $oltytl?alamten mit ju* 
fammengefefcten €<$alen unb in mehrere «Kammern gereift. Unter itynen 
juerfl bie. SMilioltben mit einer großen Oeffnung oljnc fiebartige 3)ttr$« 
lö^erung. <Dle jungen $l)ierd?en fer)cn rric Heine ^mmoniten auS unb 
finb finralförmig in gleicher Stacke getvunben, roenn fie aber alter werben, 
fe|en fie eine gtveite Kammer, anfangs au$ no<$ in fpiralformiger 2Bin* 
bung an, gießen biefeI6e aber fpater no$ metyr gufammen unb feljen bann 
aus, rric jwei ober brei jufammengebaefene (Surfen ober Zitronen. 5Die 
einzelnen Qlrten nrtll t$ bier niefct aufjagen. S^eitenS bie £urbinoiben, 
bk ganj roie @$ne<fen fi$ nur auf einer <5eitt fortroinben unb bur^auS 
fiebförmig finb, obgleidfc bie legte .Kammer allem au$ eine große Oeffnung 
Ijat. 5Dic außerorbentiid& fdfcöne rotalia gleist einer auS lauter einzelnen 
(fpiralförmig über einanber gehobenen unb immer Heiner roerbenben) 
6 gilben jufammengefefcten @$-necte. gafi ebenfo bierosalina; no$ trau» 
benförmiger {teilen fi<$ bie fdjilbbebeÄten «Kammern bar bei. uvigera ; am 
langten ausgebest iß textilaria mit jroei Steigen alternlrenber Kammern; 
cassidulina fegt eine fpiralformlg* SBfnbung fenfre^t auf bie anbere. 
SDrittenS bie Iftauttloiben ben obigen a(jnlt<&, nur mit regelmäßigen 
@piralroinbungen in gleld&er (Ebene, auffaHenb feie ber Nautilus unb bie 
?immoniten: cristellaria mit ber Oeffnung Dorn in ber erfien «Kammer, 
nonionina bagegen hinten in ber legten .Kammer, penerophis mit fe$t 
fömalen «Kammer$en, polystomella mit ben pra<#tigjien Verzierungen auf 
ber Qlußenfeite, ctynliä ben jierlid&en Soben ber 9lmmoniten, bie fiebartig 
^uoftirte @$ale in tfyrcr <5c$netfenrofnbung bur$ $ablrei<$e gejar)nte 
£Xuerbogen burtfcfönitten. 3)iefe f<$one Heine ®<#ue<fe fließt aber auS 
ben $oren i^rer ®<$ale nacr; äffen (Seiten unjaljlige gaben aus unb fifct 
mitten barin rrie eine (Spinne in tyrem ©eroebe. (SS gibt roenig in ber 
SWatur, roaS fo föön unb jugleitf fo frembartig feltfam erfäiene. Vier- 
tens bie Qllteoliniben mit einer fform, tote ein ©erftenforn, aber auS 
fielen fpiralförmig gerrunbenen 6<r)aten jufammengefegt. fünftens bie 
fdbelbenförmigen (Soritiben, fe^StenS bie ftabformigen Dlobofariben unb_ 
fiebentenS bie tn runben poröfen «Klumpten rote ©eefd&roamme gufammen* 
gebaefenen Qlcer&ulinen. 

SBie man bie Otyijopoben ft#on ju ben ©d&neÄen jaulen fönnte, fo 
bie Stabert^iere (rotatoria) $u ben ©Uebertljieren, (SBurmern, oiefleicfct 
f$on ju ben (Srufiaceen). Qlflctn fie fuhren nur auS ber nfebrigften unb 
Heinften Sfyierclaffe ju Jener $ö$eren hinüber unb anjtatt, rote in neueren 



141 

8f$rKid&ern gef<$iel)t, fle $tt?if<$en bcn fjbtyxn Sfaffen $in* unb $er$u* 
föieben, reilje ia} fle no# ^ier an. ©te finb fe^r flein, toenn auä) no# 
mtt Biofem 9luge fla^tbar. ©ie Teten im ffiaffer, fyaben f<$on eine feftere 
$aut unb kornartige liefern, toie bie ©liebertljkre, ein fd&on fe$r ent* 
iricfetted ©armfyftem , aber I1)re (Werken unb it)r @ef$te$t8fyfiem finb 
no# unbeutliä). 3$ folge $iet bem befonnenen *>. ©iebotb, ögl. 9(na* 
tomie ©. 176 unb nittyt @$renberg, ber au<$ bei biefen $l)teren toieber 
fciel $u öiel gefeljen l)at, fta8 nid^t erliefen tft. $en tarnen fyat ba& 
$f)ier öon einem rabformigen Organ, im äreiö gefletHen 8timmcrl?ar<&en, 
bie f!$ au8* unb einfluten laffen unb il)m bienen, fi<$ um bie eigene 
5l$fc ju brc^en. Sßfeflei^t finb e& Slttymung«- metjr aU aBetoegungS* 
organe. $>utrot§et glaubt, ba8 «Dreijen fety nur fd&efnbar, inbem bie glim- 
mer$ar$en nur gittern. 9Ran tjat beobachtet, bafj bie SJSbert^iera^en 
außerhalb bc8 2Baf[er8 ganj auSborren, aber forste fie naß irerben, toieber 
aufleben, ©te finb feijr räuberifö, frefien »tele Reinere 3nfuforfen, in* 
bem fle fie in ben ©trübet tyrer £arc§en Ijtneln&ieljen unb taflen naä) 
©a;mibt (<Sri#fon$ 9ir<$h> 1846 6. 68 f.) mit einer 9lrt {Rüffel, an bem 
ft<$ ein 9(uge beflnbet, toorfl<§tig umljer. 

(Sljrcnberg tjat eine SRenge toon (Gattungen unb Wirten aufgeteilt, 
bie fia) meift bur<$ bie &aty ber langen ©<§n?an$aare unb klugen unter* 
f^eiben. 9lm einfa^jlen. iji 1) monotrocha mit einfacher Rlimmerfrone 
unb ©abelfä^tuanjj 2) schizotrocba mit tauiger Strom unb ßumpfem 
ttib (bie gefeßig in einem ©anleime tebenbe megalotrocha, bie rotbraun 
attS einer Slötyre tote ein *ßolifl> ftd) cntfaltenbe melicerta); 3) zygotrocha 
f)at jn?et flWber, bie aorn am Äo^fc flehen, tuatyrenb bet fieib fi$ tt?ie 
ein §tf$ augbetynt unb f<$tt>an$t (rotifer vulgaris), ober bie am Staube 
eines frugförmigen unb gef($toan$tett£eibe8 flehen (brachionus); 4) poly- 
trocha mit ötelen Stöbern, bie oben am Stanbe ftnelen, n>äl)renb- ber Mi> 
unten ttie ein ©ad in eine Heine ®c(bd ausgebt (hydatina); eine anbere 
9lrt ijl mit einem tunben $an$er umfä)loffen (salpina). 

5. 
Hie floppen. 

5Eiefe tttityu Spiere befielen ebenfalls noc$ au* ©allert, n?ie bie 
Snfuforfen, in ber man aber f#on beutli$ eine 3*fanconf!ruction bemetft, 
itnb $ab*n feebet einen Jtoipf no$ ©inne, aua> fmb tyre ftü&larme ($en- 



142 

tafeln) ben Gilien ber 3nfuforien no$ f*$r S$nli<$, im Übrigen aber 
finb fie größer, bie työtyer enttvicfelten tyaben einen ÜlRunb, au$ einen 
iBiagen, eine <§aut, einen SRervenring um ben SRunb jjer unb j>ffan&en 
ft$ ntd&t bloS bur<$ Qibfnofyung, fonbern au$ bur# ©efölecfcter in 
(giern fort. S)a man erfl in neuerer 3>cit entbecft ^at, einige S5ol$pen 
fetyen nur 3ugenbgufianbe fcon SWebufen, fo ifi man in ber Slaffification 
biefer Spiere irre geworben. 3)er fefifl|enbe- tyrtw föetnt, trenn er reift, 
als SKebufe bavon ju fcfcwimmen. 2»an $at bafcer bie SRebufen förotaw 
menbe ober frei geworbene ^ol^en genannt. 3nbeß laßt fi<$ btefed 33er* 
tt>anbtf($aft$&er$altniß erfi bei wenigen (Sattungen na$wetfen. — Sie bie 
3nfuforien, fo finb au<$ bie $ot^en t^eilS nadt, tfccilS Jjaben fie feßen 
Stall an fi$, aber ni$t me$r in (Scalen, fonbern entweber atö eine im 
3nnern beö Wetzen %f)kx% enthaltene äno$enfaule, ober al$ eine Äußere 
ötoljre. SDa$ 6$araftertfiif<$e für alle $otyt>en aber ifx ber Jtranj von 
Sentafeln, bie alle um ben ÜRunb fielen, von bem um ben SRunb tntreribig 
liegenben Nerven burefc garte URuöfeln in bie mannigfache ©<$langenbe* 
toegung gefegt werben unb bei ben in «fcalfröljren verborgenen $olt#>en 
oben $erau8f$auen tote Stützen. 3Äan l)at ba^er bie $ol^en in anthozoa 
O&lument^iere) unb bryozoa (3Koo8t$iere) geseilt. Sruljer nannte man 
alle $ol^en ubertyaujpt *Bßan$entljiere ober 3oo^^r;ten, weil fie lote 
$j!an$en fefifi|en unb unter bem äBajfer wie in SBiefen, ^Blumengarten 
unb 3Roo6gebuf$en warfen. 

£>ie niebrigfie gamille ber SßolJ^en, bie ben SSorticeflen anv nacr)jrcn 
fie&t, no$ feinen 9Wagen unb 9lfter tyat, fonbern nur mittelft ber $en* 
tafeln frembe ÜRa1)rung in t$ren glodenförmtg offen ffclpenben fiefb einfuhrt, 
ifi bie ber Ǥ9brinen. JDie Ǥ*>bra ober ber bei und gemeine 51 rm* 
))ol^ im fußen SBaffer verblnbet bie Olotfen* ober £8e$erform ber SBor- 
ticefle mit ber SontraetilitSt ber 9lmöba unb iß etneö ber tounberbarften 
Spiere in ber ganzen <S<$ityfung. 3>ie ©<$ilberung, bie elnft Sremblety 
von i$m entworfen $at, gilt tjeute no$ atö claffifö. (53 erfd&eint al* 
ein fleineS grüneö SBefen, Wel<#c8 pjfanjenartfg unter SBaffer unb jwar 
an ben Stcti^tn irgenb einer anbern $ftan$e wa<$ft, fi$ aber bo$ au$ 
abtöfen unb, wenn au# ni#t Weit, fortbewegen fann. SBalb jieljt e3 fi$ 
in eine flugel jufammen (eine ®eiror)nr)eit, bie e8 mit ben ötyijo^oben 
tljeilt), balb fhetft eö flct) trieber lang auö unb breitet feine 4—9 ^en* 
tafeln in bie 9lunbe auö. <Diefe finb bad betoegli^fie, wellenartig Sieg* 
famfle, n?ad eö geben fann, unb mit SRejfelorganen (gäben unb £atf$en) 



143 

fceTfetyen, um bie Heineren Xljier<$en, »on benen bet *ßotyfc lebt, ju fangen 
tinb feffyu&aiten. $ie Äraft unb Seid&tigfeit, toomtt bieg geföte^t, ifl 
aufjeTorbentli<$. SDie gaben, bie au$ fteinen Staaten entfielen, trerben 
Don ben ^ßotypen ^etöorgeföneflt tofe &on ben dtyigopoben unb fpinnen 
bie SSeute gtei^fam ein, bie garten «&a<f#en bagegen bienen nur jum 
gehalten (*. ©iebolb, 'bergt. Qlnatomte 6. 30). <flo<$ merfwurbtget 
iß bet offene £ei6 be8 Spiere*, ber fi<$ behalt h>ie ©utta *Per#a unb 
mit fi$ machen lagt, traä man tritt, auöjerren, jufammettytejfen , um* 
fe$ren, jerfc^netben k., otyne ett»a$ ju füllen unb otyne }u flerben. SBatb 
jlebt ft<£ ber Selb in ein tteineö äugelten jufammen, balb befytt er fi<$ au$ 
toie eine grofje ©laögtode unb berfc^tyngt Sljiere, »et^e feine geh?ö^nli<$e 
©röfie tueit iibertreffen. «ffetyrt man e§ um, fo tcBt e3 tujiig fort unb 
bie Bisherige Qlujjenfette feines £eibe§ toirb Jefct bie 3nnenfeite. <S<$nelbet 
man e3 in ©tücfe, fo tt»irb au8 Jebem Stütf ein ganzer neuer $oty)>. ©tedft 
man ein Sfyier inö anbere, fo toa<$fen fie aflmat)tig in eines jufammen. 
(Sie feilen fi<$ aber au<§ bon fetbfi. $>ie Jungen entfielen auf ben alten 
$o%en burc$ «&erau8fno&|mng. $>er alte Bleibt flfcen, au0 ben jungen 
tra^fen trieber ßnfel Jjerbot unb am (Snbe iß eine $al)ltei$e Sfamilie at* 
ein einziger SßoltyJpenfiotf beifammen. 5)er leibliche 3ufamment?ang 
bauert 'unter allen ©liebem biefe* gamitie bergefialt fort, bafj biete bon 
iljnen gar nic$t frejfen, fonbern bur<$ ba8 genarrt toerben, toaö bie 9ln* 
bern frejfen} toie juerfi Duaterfageö beobad&tet $at. 5Die 9U$teffer %aUn 
bann au$ feine Sentafeln. 3n ganj glei^er SBeife bleiben au$ biete 
biefer 3nbibtbuen gefc£le<$t8to8 , tva^renb anbere ben ©egenfafc bet ©e* 
föled&ter als S^itter offenbaren unb (Siet hervorbringen (b. ®iebolb, 51). 
9lu8 ben (Siern entfielen frei f$toimmenbe $tyier$en mit (Sitten toie bie 
3wfuforirn, bie fic$ bann erft fejlfefcen unb neue Sßol^en trerben. 

$er Xentafelfranj breitet fi$ tote bie föonjte «turne au0 in bet 
©eeanemone (actinia), einem treiben furjjlammfgen $oli#en, ber in 
Blauen, grünen, rotten unb fretßen Wirten borfommt unb bie reijenbßen 
untermeerif<$en ©arten bitbet, inbem bie jal)trei<&en Sentafeln {!<$ toie 
bie blattet bet Slnemone unb Slftet im Äretfe entfalten. £>iefe Stattet 
aber traben brennenbe Sßejfetorgane, batyet man fie au$ ©eenejfeln nennt. 
Qluö bem ÜRunb in ber Witte fommen m% bie $a1)lrei$en (Sier ^ertoor, ba 
beut $l)ler jebe anbere Deffnung feljtt. (SS fann ffd& übrigen« tangfam auf 
bem 3Heere0boben fortf^ieben, um fi<$ anberöwo toieber fefljufefcen. Actinia 
plumosa ^at furje in bet ÜRitte n:et^e r am dianbe bet ®fyibt btaune Sen* 



144 

* 

tatein unb ffeljt frie fcollig ober Ijbljig ouö. Thalassianthes aster ^at 
gejacfte Xentafeln unb gleist einet Stauen 9lfterfclume ; dioscoma ifl nod& 
plattet unb gleist einet blau unb gelb gefhreiften SRünje; zoanthus gleicht 
toorn einet (Sonnenblume, tvafyfi aber auf einem längeren rübenformigen 
(Stiele. SBunberföon ifl lucemaria mit ifcrem braunroten $Be$er, ber 
gang ber SBlume einer $Binbe gleist, aber 8 Seiten tjat. 3totW«t bem 
zoanthus unb ber £tybra in ber SWitte fWjt berÄeulenpolfyp (coryna) 
ber al$ furje Äeule emporira^ji unb teffen bünne, aber $al?lrei$e Sentafcln 
fid^ oben tote ein fßlnfet aufammenfd&liefjen. 5£)ie cristatella tyebt jtrei 
gelbe 9lrme empor, bie jcber einfeitig mit öielen keifen Sentafeln befefct 
finb unb SBurfien gleiten. » 

SDiefen fronen Sfyerblumen, an benen bie $tume ben furjern Stamm 
überwiegt, gefeflen fi<$ bie flftotjrenpoltypen, bie in einer <§orn* ober 
Aalfrö^re fteefen unb an benen bie baumartige 93er$ioetgung bie 
<§auptfa$e ifl unb bie 83lume nur an ber Spi|e ber Steige n>ie eine 
fleinc SBlütfje prangt. 5£>ie purpurrote tubipora bilbet mit tfyren parat* 
lelen (oder fcerbunbenen «ftalfrityreh no<$ eine einfa$e gorin; bie cateni- 
pora aber baut ityre parallelen Stoßen in UBanben auf, bie in unregelmS* 
f igen SBtnfeln gegen einanber gepellt flnb unb Sfrtfötnraume laffen. S)ie 
tubularia unb anguinaria Ijeben ifelirte unb wurmartig gefrümmte 3RoJ)ren 
empor, bie cornularia aber geigt an ber Spifce einer folgen Stöljre lieber 
fote bie Qlctinie eine fe$r ausgebreitete Sentafelblume. 5>ie campanularia 
gleist einer Olotfenfclume, beim fte l)ebt fi<$ in einen tyoljen Stiel empor, 
unb gafcelt fi<$ in Qlefie unb biefe lieber in QtvdQt unb tragt auf Je* 
bem an gtoifenformiged $ty(er$en. 5£>lc sertularia gleist einem SSäum» 
<$en im SBinter, mit gcrabem bftfen «gauptfiamm, ctirag bürren Steffen 
unb gang bürren Steigen oljne ©latter; bie dynamea einem langen bunnen 
9lft mit für jen Seitenjnjeigenj bie plumularia ber garteften Slaumfeber 
fn langer SJeräjielung. Daran föliefjen ft<$ bie mannigfa<$ abtoeid&enben, 
Immer afcer in trenig »ergtreigten , aber bi$t beblätterten Stengeln bem 
SRoofe a$nli<§en gormen ber autennularia, crisia, loricula k. an, bie 
man unter ben ßeflularien gufammenfaf? t. 2)a$ endendrium bed SWtttel* 
meerl, au*gegei$net bur<§ bie $o$rott?en traubenförmigen (gier ber SBeib* 
$en unb but$ bie föneetoeifj en bogenförmigen Samenfapfeln ber 3Hann<$enj 
Me podocoryna mit einem unentwirrbaren ®efle$t öon ßad^Iid^ten flelnen 
Stimmten. S)iefe liiere finb e$, au% benen na<$ ber (Sntbetfung *on 
®ar$ fi$ 3unge abgtoetgen, bie ;u SKebufen werben (namentlich «yncoryna 



145 

tabularia, podocoryna unb campanularia). ffiaÖ au$ ben (Stern bct 
jßol^en fommt, fa^eint eine Snfuforie, h?a« oul ber tfnoSfce fommt, 
h?irb eine SWebufe. 2Bir glauben ßfer bie gange Stufenleiter ber 3Beia> 
tßiere in einer unmittelbaren Solge öon Generationen gu überfein, to. ©fe* 
bolb, tgl. Slnatomie <S. 47. SBurmeifler, goon. ©riefe ©. 157. — ®% 
efgent§ümti($ finb bie in großer 3aty ercentrifä unb in freiem etn?a« ge- 
frümmtem (S^irunge fi$ ausbreiteten (Röhren ber tubulipora, unb ba$ 
*rac$tige gutfertoelfje ®etoa$8 ber toie ein bitter S3ufa> taufenbfa<$ fi<$ 
fcergn?eigenben homera. 

5£>te SSaumform ntfeberljott fi<$ in ben ffifnbenfcot^en, b. 1j. bei 
benen ber ^arte Äalfjlotf intrenbig feftflfct, bie febenbfgen n?ei<$en Safere 
aber benfelben mit einer «§aut übergießen, in ber fle fla) eingeht bereiten. 
£)a$ finb bie berühmten Korallen. Corallium rubrum, bie rottje (Sbet* 
foralle, n?a$jl tttva fuf#o$ im ÜHittelmeer n?ie ein Heiner 93aum, au* 
befien bitfen S^^^gen bie Slngeltl?ier$en mit a$t feingegatften unb Watt* 
breiten Sentafeln tvie eine treibe Stutze $ertoorbred&en. flKetyr ßornfg unb 
nur in ben Qlflfnoten falfig i(t ber SBaum ber isis. £>cr f$n>arge SBaunt 
$et§t antipathes, ber treibe gorgooia, auä) 9a$erforatfe, toeil er fi$ h?fe 
ein ga<$er ober toie ba$ groß e SBlatt eines Qlblerfarren ausbreitet. £)er 
Sfame Äoratte (kovqti a\oq) bebeutet bie Sungfrau be$ SMeereS. 3" ben 
Korallen geboren auä) bie baumförmigen fSHabre^oren, bie ireifje in ityrer 
$ra#tfgen 93ergtt»eigung bie homera unb gorgooia no$ übertreffenbe ocu- 
lina, »orgugSiretfe bie tteijje Jfcoratte genannt. 3)ie caryophylla, bie nur 
am (Snbe ber furgen unb bitfen Slejie in Qtjterform in fa^oner gelber unb 
rotier garbe blütyt. 3)ie madrepora verrucosa, bereu furge 8R5$ren fic$ 
toie bie 93Iatter ber äJtyrtße gu 3^8«* gufammenbrängen, bie seriatopora, 
einem mit ungefügen klugen bebeeften (Retyjorn afjnllä), bie pocillipora 
gleichfalls mit Slugen bebetft, fonfi aber metyr einem afireld?en ©toef ber 
(Sbetforade glei$. 5Die millepora eschara mit einfachen flefnen Söa^ern 
ober $oren in allen Steilen beS rotten 935um$enS. SSon tiefen unb 
5ljnll<§en Äoraflenbflbungen nun frfuuneln bie Speere. 9luS fotogen Don 
Spieren familienireife belroßnten ©tcinbSumen unb ©teinjfrSu^ern unter 
üReer finb unfere großen Äalfgebirgc entlauben, unb no$ Jefct füllen gange 
tforaflentrSlber bie liefen beS SReereS auS. 9Ran fie$t fle M bur$fia> 
tigern SBBaffer in bunten garben, feßr f(|on g. SB. öor Sumatra. ®^, 
au« §oflanbif# Dflinblen ©. 97. 9luf Stfeutyoflanb fanb SSancuöer no<§ 
eine freite ©trede ehemaligen 3Meere0bobenö trotfen gelegt unb bfd&t mit 

SB. 3Reng« I, Katurfunke ui. 10 



146 

JtoraHen Betoad&fen. 9lm lleBjien Bauen $% bie Äoraffen In ber SMty'e 
ber Ufer an unb Bitben ba&er faft um afle Außen be3 SÄeereS tjer bie 
f. g. .Korallenriffe, unb im fhflen Dcean foeit *on allen ßonttnenten fern 
bie Äorattenlnfetn. Q3gl. »anb I. ©. 232. £)er Äalfjlocf ber tforafle, 
ber feit uralter Qüt feiner £arte unb f$5nen garbe toegen toie (Slfen* 
Bein ju ©#mucffa<$en öerarBcttet toirb, erhalt feine J&arte bur$ ein au8 
ben fßot^en au$gef$lebene8 ßäment eigentümlicher 9lrt, toaö unjerßor* 
W BleiBt. 

93on allen biefen Baumartigen unb öerajWten 9ßofi$enjlB<fen unter*« 
f^eiben fi<$ toleber fotd&e, bie me$r fta$e Blätter Bilbcn, gtetcfc ben 
Sltgen. 5Dte (Sattung flustra jefgt merfroürblge Breite Stattet, an benen 
bie ßeffnungen fi<§ behalten, toie bie Änoöpen auf einem ßactu$6tatt. 
(Einige 9lrten gleiten ben 9ttgen in ber 3lu8Bretiung ber blattet unb 
$aBen neBen ben Keinen jafyttofen Dcffnungen eBen fo biete ober au% bo£* 
Jpett fo biete Stapeln. Diastopora jietgt auf trie bie SRtnbe bei $atm« 
BaumS mit ityren jaljttofen SBtattanfafcen. $>le adeona folifera tragt auf 
einem tritteiförmigen (Stamme freiße Banbartige unb gegaBette Blatter 
itnb erinnert an bie gorm ber (Sncrlnlten. Adeona cribriformis bagegen 
1)at einen Blaugrauen runben rings bur<$lö<$erten SBebet glei<# einem 
©onnenföirm. 

51>ie na#(ie gorm ber fßol^enjiotfe iji bie ber mel)r aBgerunbeten, 
f<#toammarilgen ober au<# frautartigcn üflajfen, bie f. g. ßtto^tytcn ober 
©teinfrauter. Cellepora gtel^t einem berjiefnerten ©ammet mit unja^t* 
Baren jarten 3B8r$<$en Bebetft unb in toet^en Krümmungen ausgebreitet. 
Echinopora rosularia Bitbet unregelmäßige f^roammartige üftaffen, aBer 
rlngS Bebecft mit kernförmigen $oren, fyntiä) porites furcata, nur nodlj 
ettoaS metjr geseilt. Explanaria mesenterina l)at bagegen SfU^en tote ber 
afletonencactuS unb unjS^lBare Heine Blumenartige Qlu8ttm<$fe langö blcfet 
{Rt^en. 3)ie prächtige pavonia ober 9ßfauenforaUe gleist einer berjtei* 
nerten ©alat, an ber iebeö S3tatt eine ercentrffö gerippte SSenuömuf^el* 
f$atc i% n?a$renb unten im ©runbe ba8 Styier heraustritt, unb jtoar in 
bieten garBen toe<$fetnb, toeiß, grün, Braun unb gel6. £>le retepora ober 
SKefcforalle ift in ber gorm blettel^t no<# fööner, fofern fie fi# toie ein 
h äorB auS^itylt unb aufö jiertic^fle au$ tole ein tforB geflößten erföeint. 
©Ine toeiße Qtrt berfetBen ift fo jart tote ©ptfcen unb tjelßt be8§alB SMptunS* 
man^ette. SBicber »on ganj Befonberer ©^on^eit finb jtrei runbe 3Waffen, 
berfieinerten ©op^aflffen mit Bunter 3*'$nung ober großen ®^n?ammen 



147 

unb Sftefcmelonen S^nlUJ, bie eine/ astraea, glei$ bet explanaria, nur fit 
tritt tegelmafcigeret 9lbrunbung unb mit toiel größeren fiernförmigen 0to* 
fetten ring* bebedt; bie anbete, maeandra, auf beren Oberfla^e fi$ erhobene 
{Ri^en mSanbrifö bur$ einanbet föWngeln. Sie fommen oft in feljt 
fltofcet 3lu3bc$nung bot. 9Ran fanb eine Sljitaa Don 12 gujj 5Dicfe mit 
$at)llofcn (8in$elt$ieren, bie in ben $oren bet einzelnen Sterne tootynen. 
ftrorte»« neue 3Roti$en 1847 III. 49. 

£)ie lefcte gorm bcr {(Jollen, bie und Ijiet gu Betrauten no$ übrig 
Wetbt, iß bie bet f. g. Seefcbet (pennatala). Sie tei$t fi$ in einet 
$8e$tetyung, fofern fie natft ifi, luiebet bet J&Jpbra an, bilbet aber ifcret 
tim$en ©efialtung wegen f$on einen Uebergang ju ben Sftebufen. 5Die 
Seefebct fietft mit bem Stiel unten im S$lamm unb ifi mi$, mit 9lu8* 
jialjme be8 falfigen, iebo<$ immet no# blegfamen Stieleö, aug bem fi$ 
nacfc beiben Seiten ^in ^albtunbe oben gejacfte Glättet ausbreiten, bie am 
untern Xfyeit be$ Stiele* breiter, oben fömaler ftnb unb bem ©anjen bad 
tHuÄfe^en einer gebet öerleifcen. 3)ie (§in$eltljier<$en treten nur an bet 
jadigen Qlufenfeite bet SBlättet Ijetfcot. 93ettt?anbt ijt ba$ alcyonium, baö 
einem )>utyurrot$en Äotaüenbaum gleist, aber h>eic$ unb ßeiföig ifl, 
fetnet yeretilla, glei^fam eine lebenbige Ǥ>)actntije, inbem auf bem bun* 
feigeren Stiele oben eine SÄenge treibet Stummen wie in einet Xraube 
beifammenfleljen. £)ie eigentfcumli<$jien Abarten bet Seefebet abet finb 
yirgularia mirabilis, eine auß bem Stiel überaus lang unb fömal auö* 
gezogene gelbe gebet mit bur$au£ glet<$förmig na$ beiben Seiten *et* 
teilten futjen unb na$ oben gefrummten 33ldtt<^en, wo&on JebeS auf 
feinet untern Seite fe<$0 in beißen Stemmen auSblu^enbe $$ier<$en tragt; 
atnb renilla yiolacea, ein Stiel mit einem toioletten SDo^Jpelblatt, auS bem 
weifje wurmartige Verlängerungen Verborgenen, an beren Stifte baS $$iet 
in gelbem $l&m$en. Sie in biefen feltfamen 2Bei$t$ieten föon bie 
SWebufen aorgebilbet werben, fo au$ in ben fd&wammartigen gungien, 
$. 33. fungia crassitentacula, beren jaljllofe Sentafeln um ben tunben 
3Runb fieben, wie a$nli$e Qotttln unter bet ©lode bet SMebufen. 9ln* 
brerfeitö lagt fi# in bet SljlrSa unb (S^ino^ora au$ bet Uebergang in 
bie Seeiget ni$t fcerfennen, unb fomtt beweifl nldfct blöd bet ©enerationS- 
Wedtfel, bet einige $oli$cn ju ÜJHebufen Werben lagt, fonbetn au$ ba$ 
Sleuflete beibet Sljletatten i 7 te SSetwanbtföaft. 



10 



148 
6. 

3Pie ttuallen oitv JHebnfen. 

5Die größten 2Bei$t1)icre, bie $8<§jte Sntnutftung ber Snfuforien unb 
5$otyfcen barfleflenb, f!nb bie Ouaflen, fcon Su&ier 9lcafepl)en (ber grted&tföfr 
0tome für «Weffetn unb Ouaflen), fonft au<$ SWebufen genannt (»eil fie tvlt 
bie fölangen^aarige OTebufa ber grie$ifc$en SJtyt^e lange Organe herab- 
hängen taffen). 6ie finb no<$ eine burc$fi$tlge ©aflert, frie bie 3nfufo* 
tien unb jßofyfcen, nur toiel grofjer. 3§r Sefb befielt au8 ©tafen ober 
einem fcitjartigen ©<§lrm mit einer äflenge toon fd^hnrnmenben (Stielen, 
ober 9lnl)angetn unten. (Sr ffi mit einer fetyr garten J&aut fibergogen unb 
geigt in fetner (Saflert ein fetyr totfereS unb treited S^engetrebc, barunter 
einen bfinnen SWuSfelfreil , aufjerbem t$ei(3 an ber DberjK($e beö Stjier*,» 
tljellS an ben !)erabl)8ngenben Sangarmen Dtfeffelorgane , Heine SBlaöd&cn, 
auö benen, n>enn f!e !pla|en, fyiralformtg aufgerollte graben $en>orforin* 
gen unb fyoc^ft fd&merg^aft brennen. £)ie Sangarme finb bitf, ober audfr 
nur bunn trie gäben unb äufterfi contractu. $ie Ouatle tyat einen 
SMunb, tierfd&lingt bamit Heine Sbiere unb faugt SBaffer ein, beftfct aber 
leinen Wagen/ feine (Sefäjje, fonbern nur f. g. ßeberjeflen in ber £61)* 
fang bed £eibe£ unb fcerttyetU bie *Hal)rung unb bad SBaffer in befon* 
beren Gauälen burdj ben 2tib unb bur<$ bie gange Sänge ftyrer gaben. 2)a£ 
ifi fein SBlut, fonbern ber rofte 97a$rung3faft, ber erp bei leeren gieren 
fi$ in ityren 9Blutgefa$en augföeibei. SSon 9?er*en geigt fic$ nur M bert 
(Ri^enquaHen eine ©pur, bad angeblf<$e 9luge, frag man entbeeft tjabett 
tooflte, ifi fe&r gteeifctyaft. 9lu<$ tyre ©eneration liegt no$ ivx JDunfct. 
61 ifl oben fd&on bemerft korben, baß man au8 «Pollen l)at Ouaflen 
»erben fe^en. 5Der erfie (Sntbetfer fear ber (Snglänber <Sar8. £>ie me- 
dusa aurita legt (Eier, au8 biefen f ommen infuforienartige $l)ierd£en , bie 
fi($ ju einem d&am!pagnergla8arttgen ^otyfeen öergrofern; biefer lefctere- 
aber tljeilt fi<$ in aufeinanberliegcnbe Stemmen unb trte *on einer ®elb^ 
rode trennt ein (Stemmen nad& bem anbern fft$ ab , föwlmmt frei baoon. 
unb fclrb eine äWebufe. 93gf. Söurmeificr, goon. ©riefe I. 163. 9lu<$ 
Don anbern $otypen, Subularlen, ßamJpanularien, %at man beo&a#tet, 
ba§ fie gu 3Hebufen »erben, groriej), $age8beri$te, 3ooI. 1851 II. 41.. 
3(u$ bie ©ertularien f ©urmeißer, I. 339. 

JDiefe fonberbaren SWeergef^ö^fe finb jum S^eit fe^r fd&dn, garten. 



149 

4Sta0gIo<fen 5$nli$, oft bon ben (unteflen %axUn. <8er5uf$(oS unb in 
grof en ©paaren fd&ttlmmen ffe ba$er unb fotelen im ruhigen ÜReere. 
9118 06 man fie nt$t Poren fo0e in tyrem Stieben, Brennen fie Bei bet 
IBerü&rung mit bet (lofen $anb, unb finb bo<$ trieber fo but$fi$tig 
unb geifier^aft jart, bafl fie im Sobe langfam jerfKejjen unb feine ©$ur 
jurutflaffen. Qtoer fie (Üben eine £aiq>tna§rung bet ffiaflflföe. (Sin 
bunfler 3njlinft treibt fie }u SDUOionen im ©olfftroin jufammen, bet fie 
mit fi# fütyrt gerabe bem falten ©trom entgegen , mit bem bfe SBattfiföe, 
$Tei#fa(Id $eerbenn?eife , na$ ©üben jie$en. (Einige OTcbufen werben fe(t 
groß, fra* i(re (Srfäctoung no$ nmnberbarer ma<$t. <Bnbli$ jel<$net 
We £XuaQen no$ bie gä^igfeit au8, (ei 9ta$t im iWeere }u ^oft^o* 
reöchren. 

SKan ttjeilt'bte öuallen in brei klaffen: in {Rö^renquaflen (sipho- 
nophora), ©$ei(enqua(Ien (discophora) unb Sitypenquatten (ctenophora). 
S)ie erfieren gleiten no$ mit ityren bieten ©augrötyren ben jßoltypen« 
fioefen; bie tfotiUn (üben ftyone Olocfenformen unb finb getrennten ®e* 
f<$le#t$. 3 U ^nen rennet SBurmeifier biejenigen oben erwähnten $otypen, 
bie ju SRebufen werben, unter bem Flamen bon ßrJflrtocatyen. £>ie 
britten gehalten fi<$ ei« unb (anbförmtg unb finb Setter. 

$>ie 9l3$renquaUen $a(en no<$ bie meijie 5(eljnli<$feit mit ben 
*Polty£enfiJcfen unb f$einen auö bieten X^terinbibibuen gufammengefefct. 
Diphyes bory gleist noefc in ber langen unb fömalen 3(u6be$nung einer 
©eefeber (namentlich ber yirgularia), (efte$t aber bur$au£ au« fteinen 
reifen (e^erartigen Äorfcern, bie übet einanbet gejiütyt unb bur<$ einen 
gaben berbunben finb/ au* bem no$ (efonbere ©augro&ren Verborgenen 
(a(ge(ilbet (et Milne- Edwards, zoophytes pl. 60. fig. 3). 9(efytll<$e 
£angen(ifbung $a(en no$ bie physsophora musonema mit einer fürjeren, 
einem flHnienjafcfen 5$nti$en, unb agalma Okenü mit einer längeren, 
einem 3Hat3fol(en ä$nii($en 9lnfammlung bon nt$t met}t ofenen Siegern, 
fonbern me^r gefötoffenen ©tafen, bon benen bann unten fe$r lange unb 
bünne gäben herabhängen. (Ro$ feltfamcr if% bie rhizophyla mit einet 
SBtafe am Oberteil, toomit fie fid? über bem ffiaffer ^5U, unb einem 
langen gefransten Un jetrljfhen £elmbe<fen uufrer ffiappen glei<$enben 
Selbe, aui bem trieber biete gaben abfallen (a(ge(ilbet (ei (Bfö^otj, 
(Softem ber Slcate^en £af. 13. gig. 3). dagegen gleist bie fürjere, 
ifcre Olafen unb ga&en na$ außen toerfenbe apolemia in tyrer e*centrif$en 
Sludftrafyfong kvieber einer ©lume. S>a3 (ei »eitern ^antaftiföefte unter 



150 

allen tiefen Skleren aber tft t>te stephanomia, befteljenb oben au* cttra 
in ber gorm einer 5lnana8 gufammengcljäuften SBlafen, a«8 benen nadfr 
ttntett ein langet fc&langenartlger gortfafc $er*orgefyt , ber fl<$ trieber irr 
eine 3Wenge toon ©augröljren mit glotfenartigcn (Snben unb fcfelerlet gaben 
mit SReffelorganen fcerjtoelgt. SDiefeS ttnmberbar tolelgeftaltlge St^ler Ijt 
babei fo bun§fl$ttg jart, bafi man e« faum bemcrft, geijterljaft unb ton 
einer miW&blaffen gärbung. Milne-Edwards pl. 59. Sogt, Ojean unb 
SRittelmcer* I. 309, betreibt e« umftänbli<$ unb fagt, ble franj5fif*en 
griffet nennen el plumet, geberbufö. — einfacher unb bod^ no# fetjr 
fonberbar tft relella, ble ©egelqualle, fo genannt, toeit fle über 
einer fnor^elartigen runben @^e(be einen tyotjen flamm glel<$ einem (Segel 
ergebt, mittelft bcffen fle auf bem Speere f<$totmmt. Sie ifl balb mcljt 
tt>ei£, balb mcfyr blau unb läßt na$ unten lieber eine Stenge furje 
©augroljren herabhängen. (Sben fo ble porpita mit einem fronen blauen 
gabcnfranj am (Ranbe ber runben €<$eibe. — (8nbll<$ ble ©ecblafen, 
(physalidae) au$ ©alceren genannt« ble ben ©egelfamm fibet eine große 
mit ßuft gefüllte SÖlafe gebogen $aben unb mittelfi berfelben ben Ögean 
burd&fegeln. Unter ber SBlafe aber Rängen lieber flaf<$enf5rmtge ©aug* 
roljren unb lange gäben mebufenartig l)erab. SWctyen, öteife I. 44 f$tl* 
bert fle al$ fe^r f<$6n, ben flamm bei einer 9trt (physalia caravella) 
rofcnrottj, bie bis 4 guß langen gaben blau unb fctolett. JDiefe gaben 
brennen aber auf« fömerjlid&fle. (Sin föivfmmenber STOatrofc, ben ein 
fol<$e$ Xtyter natft im STOeer umfölang* fonnte nur mit 9Ruf)e gerettet 
werben. Sileffu* in flrufenftenS (Reife um bie fficlt III. 1 f. $at ben 
fß^fallben befonbere Wufmerffamfeit getribmet. Cr betreibt fle al6 
große rofenrotljc ®la$fugeln mit 12—15 (gflen langen gaben. 

3)ie S^eibenquatfen bilben J&alMugeln , ©lotfen* ober SPiljformett. 
3t)r Oberteil ifl ftet* eine confcete ©<$eibc, fo contractu, baß fle bie* 
felbe tofe einen {Regenföirm jufammenjle$ett unb auGfpannen unb bamit 
fcfcteimmen !3nnen. SSom Unterteil biefer Ijotylcn ®loÄe aber Rängen 
tolebcr in großer SRenge bie ©augro^ren unb gäben herunter. SDIe rhi- 
zostoma, an ber fein SWunb ju ernennen tft, bilbet einen fußbreiten treiben 
4?ut mit blauem 8tanbe unb läßt na$ unten a$t ebenfalls treibe, i$r 
Patt bcö 3Wunbe8 bienenbe ©augröfyren herabhängen, bie gerabe fo aus- 
fegen tele mit SBaumtootte umn>t<fclte Äuljeuter. £>tefe* $l>ier nnrb über 
20 $funb f$n?cr. Sogt föilbcrt feine garbe wie o*aliflrenbe$ 5WiH&gla«. 
Äa« 3bealfte bon SUbungen biefer Art jelgt cassiopea, eine etwa* jla^e 



151 

mll<$toeij5e ®#eibe, unter ber fi$ bie ©änber tote bie gierlt^jien fangen* 
(latter in großer ßafy ausbreiten, gleiä) einer toerfetyrt geseilten ©pfiffet 
do0 fymetrity geseilter JtrautblSttcr. Qluä) cephea tft feltfam f^ott mit 
bem toeijjen «§ut, au8 bem ga$lrei<$e ©augtSljren, lebe mit einem Hauen 
(Enbe aerfetpen, herabhängen. — £)ie medusa aurita ober JDtyrenqualle, 
fe$r gemein in ber 9lorb* unb JDjifee, tfl eben fo mllä)tt>eijj unb geigt 
innerhalb ber ettoaö flauen ©<$eibe biolette SSerbauungSorgane unb Äeitne, 
unten aber Rängen bter Sangarme bereit befrangt trie ftiegenbe SBanber 
gierli$ tyerab. ®el)r ätynli#, aber noa) fööner ifi cyanea mit braunen 
concentriföen {Rippen auf bem treiben Ijalbrunben <Sa)trm, beffen unterer 
{Ranb ebenfalls braun ifl, bie öier garten Zauber aber toatfen unten no$ 
länger, toei$er unb feberartiger. dUn fo bie pelagia in feljr fronen, 
rotben, braunen unb großen Qlrten. IDie garbe fommt nur toon ben 
SRejfelorganen auf ber <&aut l)er, intrenbig ifl ba8 $$lcr bur^ft^tig IjeU 
tote ffiaffer. (Sine gang flaa)e weife ®fyibt mit violettem flftanb unb furgen 
Sfaben am SRanbe ifl aequorea. 93ei eulimenes cyclophylla gie^t fi$ ber 
flftanb beö ljutformigen SljierS über bie gäben unb beeft fiej eine no<$ 
längere <&aut toie eine ©arbine l)ängt ring* um bte phoreynia. $)ann 
folgen bie ©ttelquallen, bie na<$ unten einen langen (Stiel, gleia> 
fam bereinigte ©augroljren, herabhängen lajfen glei$ bem Stibwd in 
ber ©lotfe ober bem Stiel am $ilg. Geryonia hexaphylla beutelf8rmlg, 
mll($tt?effj mit toom dianbe ^erab^angenben langen 6 gaben , favonia ^uf* 
förmig mit gartgefieberten gäben , lymnorea mll$n>ei{j mit fleinen SBargen 
yunftirt unb unten 6 furge rotljgefieberte gäben um ben langen Stiel» 
SBtel metjr gaben tfaben bagegen geryonia tetraphylla, ein grüner SBeutel 
mit galjllofen grünen langtyerabfcangenben paaren unb berenice mit flauer 
gelbranbiger Sa^eibe, »on ber eben fo toiele £aare nieber^angen. 5Da4 
finb bie e<$teßen SKebufen. dagegen geigt bie grüne orithia feine gäben 
unb nur einen berben unb gefrümmten (Stiel. SBieber anberö gepalten fi$ 
bie Dceaniben mit tyren toter Sappen ober gaben am flftanbe, bie carybdea 
marsupialis tote ein umgefebrter ^Beutel mit toter @$nüren. 

«Die 8U*>:penqu allen flnb gioar ni#t fo f<$ön, tote bie toortgen, 
aber $6$er organifirt, inbem fl<$ Ui tynen fä^on Sterben geigen, bem 
SWunb gegenüber ein 9lfter liegt unb JebeS 3nbitofbuum bo^elteS ®e* 
f#le$t beftfct. Sie bftben ben Uebergang gu ben SBürmern unb nähern 
fiefc batyer in ber gorm t$eil$ ben £otottyurien, ttyeil* ben Sanbtoürmern. 
Beroe pileus gleist einem geraten Luftballon , au« bem gut Seite gtoet 



152 

«$lrfc$t)öwer $erab$Sngen; b. Forskai aber einem verlängerten dl, rofe 
bte J&ototl)urie; alcinoe, callianira unb janira finb wie in feftonflebenbe 
Stattet etnge^üat, nur bie ledere tfft lieber jroel 9frme fjerauöljangen, 
von benen Jeber fi<$ in brei Steige t^eitt ; oeyroe von mit$btauer Satte 
ifl ein Breited Statt mit einer Vertiefung na$ unten, wie ein umge* 
fester breiter $riefter^ut; cestum aber, ber berühmte 23enu$gürtet, iß 
gar nur ein elnfa<$e$ breitet mil#wet§e8 33anb, no<$ breiter unb bünner, 
aber eben fo fd&langetnb rote ein 5lal. tiefes fettfame Stjier föwtmmt 
mittetfl feiner «§5r$en am (Ranbe, wett&e in aßen dtegenbogenfarben 
flimmern, unb 1)at ben SMunb ni$t am Anfang ober (Snbe, fonbern 
gerabe über ber Witte beS breiten SBanbeS. 

2lfle biefe ptjantajlifd&en ©efiatten beS SÄeereS finb naeft, ju iljnen 
vergalten fi$ aber bie föatenbebetften @eejierne unb «Seeiget wieber wie 
Vit ötyljojjoben ju ben nadten Snfuforien. 

7. 
Sie ^tra^U^iere (radiata). 

Unter btefem tarnen fagt man bie fettfamen unb frönen <S$aU 
totere $ufammen, bie regelmäßig in fünf (Spifcen auSfiratyfen, ober ben 
runben Äotpet in fünf (Seiten feilen ((See (lerne unb (Seeigel), bajü no<$ 
Wenige flftefle ber in ber SSorwelt fo xäfyify vorfommenben «Seelitten 
(Srinoiben) unb enbtid^ bie (Sternwurmer (J&otot^urien). 3)ie erfieren 
t)af>m alle äußere Äalff egalen, bie teureren wenigfien$ fatfige 33e(ianbtl)eite 
Im 3nnern. 5llle tjaben einen OTunb mitten auf ber Unterfeite be$ flad&en 
Jtorperö unb einen von ber £eibe8$ot)te abgefonberten in eigene <§aut ein« 
fätoffenen 9J?agen, ben bie bisher genannten $$ierftaffen no$ Titelt Rattern 

5Die föaltgen (Strahiere faßt man roieber befonber* unter bem 
9tomen ber <&$ in ober men (<Sta$el&5ute , 3gefyel$e) jufammen, weil 
tyre Äatfföalen bur$au$ mit Reinen Stapeln ober Bietern überwogen 
finb, von benen man no$ f. g. @augf$eiben ober ambulacra, bie jum 
fortföieben bienen , feine $a|tfaben unb enbli<$ jangenartige «§af cfcen (pe- 
dicellaria) jum fangen unb feftyatten Heiner 5)inge, befonberd unter* 
föelbet. (Sie bewegen jlc$ mit biefen fteinen Organen fetyr tangfam im 
<Sanbe feister OTeerelufer im ®egenfa$ gegen bie $ot^en, welche $iefe 
beS äMeereS unb getfenufer lieben unb gegen bie Oualten, bte gern im 
freien 3Reere fpieten unb weite ÜBanberungen machen. SDie S^lnobermeit 



153 

geigen feie erften anfange eine« 9ltljmung** unb SBtutgefSff^ftemd , mit 
treiben ein iljnen efgent^umltd^eö ffiajfergefi§ftftem ni*t »ertoe^felt der- 
ben barf, fofern tynen baffelbe ni$t gut *Ra$rung, fonbern *lelme$r gut 
^Bewegung bient. SRlttelft biefer ©effiße, feie unter bem in ber «Witte 
beö $$iere$ befinbli*en 2Äunbe in ber fiebformigen f. g. SRabretyoren« 
platte i^ren 9lu8gang $aben, fann }. SB. ber ©eefiern ©äffet 610 in bie 
auferfle @!|>i$e ber einzelnen ©ternenfolfce treiben unb bur<$ bie ®ef<$toe* 
tung ber einen unb <£r(et$terung ber anbern fein müljfamed gortföreiten 
unterftäfcen »ie ein bre$enbe$ (Sab, bejfen einzelne @pel$en na<$ öorn 
einen £)rucf empfangen unb bann lieber Uityt na$ hinten aufzeigen. 
5Dte 8#inobermen legen (Bier, aber in ungeheurer 3^1 unb unbeföretb* 
ÜQtx JHein^eit. Sgl. »urmetfter , joon. ©riefe <5. 224 f. {Rotye fPunfte 
an ber @ternfof|e ber ©eeflerne tyieft m<ut für Slugen; ed ift no<$ ni<$t 
au*gema*t, ob fie baö finb, bo$ gelten Sterben ju itjuen Ijin unb beuten 
fotnit auf irgenb ein 3Ba$rne$mung£berm5gen an biefer (S^tfce. 

9luf ber niebrigjien (Stufe flehen nod& bie (Srtnotfeen, beren grifite 
unb fünfte formen nur in ber 93orh>elt borfamen. @* gibt Jefet nur 
uo$ jtrei ©attungen, belbe feftfifcenbe $$ierblumen auf ffirjeren ober 
längeren (Stielen. Comatula int SRittelmeer geigt born auf bem btelge» 
fieberten (Stiel eine fünffeitige ©*eibe, beren fünf (geten fld> in }e $n>et 
9frme berttyellen. (Einige anbre Wirten tjaben bie bo)tyelte unb fünffache 
ßaf)l toon Firmen, batjer man boö $l)ier J&aarftern genannt Ijat. Uebri* 
gen* ift es nur in ber Sugenb angetragen, foSter reißt ed fi$ bom 
Stiel ab unb f<$n?immt frei umtjer. SDie jttelte ©attung pentacrinus in 
ben trejiinblföen ©etoäffern gleist no* am meiften ber t>orn>eltli<$en 
SKeerltlie, inbem bie 9lrme fi* n»ie ju einem S3lumenfel#e f$ltef?en. Sgl. 
ben jweiten 33anb ©. 15. 

£>en freigetoorbenen (Srlnotben fielen am nS^fren bie Dp^iuren 
(@$langenfierne), inbem au* fie fl* in fünf J&aniptarme, aber fla<$ unb 
in glei$er ßbene teilen , bie bann aber nueber in ga$llofe QluMfiufer fi<$ 
*er$trefgen. 3)ur$ biefe üw>ige 9lu$fira$lung berühren fie fi$ no# mit 
ben STOebufen, benen fie au* infofern nStyer fielen, alö fie nur fc$toa*e> 
lei$t $erbre#li<$e Watten , (Sd&uwen unb Stapeln tyaben ober gang naeft 
fnb. SWan fann nl*t3 SBunberbarere* feljen , att biefe Spiere , bie na* 
allen (Seiten tfyre Sirme trie bewegliche SannenbSume ober ffielnranfcn 
auöftrecfen. Ophiura fragilis , n?el*e fo lei*t toie eine iBlinbf*lei*e }er»> 
bricht, $at {treimal fünf regelmäßige fe^r lange unb bewegli^e 9lrme mit 



154 

einfachen feberartig gepellten ©tadeln imb tfi gang rotlj. 9lm $ra$t* 
tooflßen erfd&etnt atroplyton, ba$ f. g. ©orgonentjaupt, golbfarben mit 
fünf $<utytaf!en, bie aber regelmäßig ivieber toeiter gabeln unb fi$ ixt 
ungatylige foiralformig gettntnbene dianfen »ert&etlen. Qlbgebllbet bei Milne- 
Edwards, zooph. pl. 5. SBä&renb an einem $ols#enfiotf t»iete fauler 
fi$ aufttyun, tjat bie Dptjiure nur einen SWnnb, aber gnriföen Jebem 5lrnt 
bo^elte ©entfalten, ja bei ber ophioderma unb ophiocnemis finben ft$ 
bereu 20, fo baß au<$ Ijier immer no$ bie ©renken gtoiföen einem 3n* 
fcfolbuum unb einer gangen £$tcrfamitte nlcfct flreng gelegen finb. (Sine 
abroei$enbe gorm 1)at trichaster, fofern fi$ bie langen Qlrme erfi an 
itjrem (Snbe »erzeigen. 

5Dte Snbiüibualitat tritt erft föarf $en>or bd ben eigentlichen (See* 
fernen. 3)er (Seefiern (asterias) l)at bie mel)r ober weniger regelmäßige 
fform eiue« platten Drbenöfiernö mit fünf 3aÄen. £>er mittlere $l)ett 
ifl fo Hein, fcaß Wagen, ©efaß unb Heroen in bie Qatim ober (Strahlen 
$inau$treten unb gum $$eil 6(0 in bie <&pige f!# verlaufen. SKetjrere 
Slrten fyabtn meljr, ja bi$ 19 Strahlen unb einige fr erben fetyr groß» 
Jtautyfer (3ajpan I. 61) betreibt einen @eefiern toon 3 guß £)ur<§meffer. 
Seber Strahl befielt aus jvt»et Hälften; bur$ eine gemeinf<$aftli<$e Safi* 
finb aber nur bie einander an jtrei Strahlen gerabe gegenüber fleljenbeit 
4?5lften vereinigt, fo baß ieber Strahl gtret gufammengebunbenen gingertt 
»ergebener £5nbe gleicht. £)le ©trafen, fo tuie beren 3teif$cnrfiume, 
überhaupt baS gange Sljier iß &on allen (Seiten, ben 3Runb im Zentrum ber 
Unterfeite ausgenommen, gef$loffen unb mit einer äalfföale tootf SBargen, 
$ocfer, (Stapeln unb Sajiern bebetft, mtttelfi beren e$ fldj fortbewegt 
unb fo feft anHammern fann, baß ed am glatteren ©lafe tyfnaufflettert. 
3ebe$ Sljler ifl etnfa<$ ein 9ÄSnnc$en ober 2Beib$en. 5Dte (Stapeln am 
SRunbe ahnten Sahnen na<$, ein Alfter ifl nur Ui einigen »or^anben. 5>ie 
Arten unterfd&ei&en fl<$ ttyetld bur<$ bie Siefe be$ .SBfnfelö gttlf^en ben 
3atfen, t^eilö bur$ bie (Stapeln. @e$r bünneßaefen unb eine unf$ein* 
bare Seibeömitte Ijat asterias subulata, fetjr biefe bagegen, fo baß ba* 
$$ter eigentlich metjr fünffeitig als fünffptfcig erföeint, traben a. procyoa 
unb diseoidea. <Den fdjonften (Stern geigt a. papposa, bie Sünfgatyt 
»erbowelnb in getyn gleite Qaäm bon mittlerer S)itfe, baS gange %i)kx 
mit feinen (Stapeln trie bezeigt unb blutrot)}. SMe&en rü&mt in f. (Reife 
I. 222 bie @$on$eit be« breißigfha&lfgcn a. helianthus in ben ©eroaffem 
»on (StylU, unb be* mtl^blauen, mit organgefarbenen Sargen gefömudten 



155 

a. gelatinosa. @$ gibt tofele Wirten. 8fnn6 fannte erjl 33, biö 1843 
|5$lte man fd&on 232. <grf<$fon, 9lr$i* 1843 S. 123. 

35ie Seeigel (<S<$tnoiben) fhtb in £alff$alen eingefd&loffen, tote 
bie Seeflerne, aber otjne <8<fen, nur fünf fettig, ober glatte turbanartige 
Äugeln bur<$ fünf SWeribfane in fünf gleite Steile abgeheilt, fflegen 
biefer tunben ©ejtalt unb t^rer ©tadeln nennt man fie 3gel. 5>ie (Reget« 
maßtgfeft ber 8ang$fur$en unb SBarjen unterhalb ber Stapeln ma$t 
biefe St^ierf^aten flunjtyrobuften glet<#. SlriftoteleS fcergtl<$ bie leere 
S<$ale beö Seeigels mit einer »on genjiem umgebenen Saterne, baljer 
man fle feitbem bie Saterne beS SlrlftoteleS nennt. 23on tyrer fcra<$tooHen 
unb regelmäßigen ffierjferung Reißen einige JDtabeme (Sürfenbunb). $>ie 
fe$r tunben Wirten Ijat man au<$ Seeapfel genannt, ©leid) bett Seeßer* 
nen Rieben au# bie Seeigel biö 2 3ofl lange 9lmbulacren tjerauö , , mit 
benen fie fi<$ anheften unb fortfd&f eben , unb eben fo tjaben fie jangen* 
artige $ebtcellarfen, bie fl$ f$on ganj tote flrebSföeeren gehalten, ob» 
glei$ fie tofel fletner unb $a§lrei<$er finb. 2Äan ernennt (jfer föon einen 
Uebergang in bie $orm ber ßrujiaceen. SDie ©efäled&ter finb getrennt, 
Bei gang gleitet gorm erfennt man ba8 m£nnti$e nur an freiem, ba$ 
ttetbli^e nur an rotljem Safte; f. SÄfider, 9tr$h> 1841 S. CXVL 
®ie Wirten finb fe!)r mannigfa# nad& ®roße, Slbrunbmtg, Stapeln, 
garten. 5Wan unterföetbet bie (Stbartbeen, runb mit fielen Stapeln, 
eidaris imperialis mit großen Stapeln gmif$en flehten, diadema gleicfc* 
fatlS mit fetjr langen Stapeln, ben bunfelöioletten echinus esoulentus, 
ben man rJflet unb ißt, öotl Heiner Stapeln tote ein gemeiner 3gcl; 
eeh. tribuloides , f ugelig , aber mit je^n breifa$en Sta$etau3jtra$lungen, 
fo baß er faß no$ einem Seeffern glei$t; ech. mammilatus, mit langen, 
aber $uglei$ biefen unb folbenartigen Stapeln , feltfam violett, toeiß unb 
tott) geflecft u. gern et bie ßltypeajirotben, me$r flad^ unb mit ff et* 
nen nur furjen paaren gleid&enben Stapeln, bie fünffettige {Jorm beut- 
Ji<$er ausgeprägt, in »feien ®x&fyn unb Satben tiorfommenb. 3Wan tt>trb 
Sei biefen Spieren unrcittf{tyrli$ an bie furjbeljaartcn bttfen Spinnen 
erinnert, $u benen fie ben erfien Uebergang biloen, tote bie vorigen 8fa* 
milien ju ben (Sruftaceen. drittens bie Spatangibeen, ben vorigen 
8$nli<$, aber metjr $er$f$rmig; enbli# bie ßaffibullbeen, I8ngli<$ 
unb faß ctyllnberförmig , fo baß fie ben Uebergang in bie folgenbe Slaffe 
(«ben. 

$tefe n5mt($ finb bie I8ngttc$ bWen , murftortigen Stern toürmet 



^ i 



156 

O&olodjurien) , bie man au* ©fcrifcwürmer nennt, weit fie, mit bem 
$8orbertl)eil im <S$tamm ftecfenb , au* bem £intert$elt ffiaffer audfrrijen, 
trenn fle gefiÖTt werben. @ie Ijabcn eine leberartfge, aber falfig rautye 
@$ale unb geboren ni$t nur no#, trofc tyrer t)fifjli<$en Unförmll<$feit, 
ju ben fronen Spieren, bie wir eben fennen gelernt $aben, fonbcrn über* 
treffen fie fogat in ber SBoflfommenljett ber inneren JDrganifatton. S>er> 
SWunb iß fiernförmtg &on einem btumenfo$tartigen Sentafelfranj umgeben. 
SBurmeifier , jeon. Briefe I. 302 fcerglei<$t bie J&olottyurien auf eine föarf* 
finnige 2Beife mit £>!p$iuren, beren Qlrme $ufammengebunben , unb bie 
(Seeiget mit ©eeflernen, beren Qaäm jurucfgefrfimmt fetyen. überfein 
£8orf$tag , bie £oiottyurien fcon iljrer Seber^aut scythodermata }u nennen, 
ifi ni$t annehmbar, weit be$ beleberten ©etiler* bo<& ju »lel fonfi no$ 
in ber Seit eslfitrt. 5Da$ ffiaffergefajifofiem ift bei biefen ®ef<$5pfen in 
fol$er (Energie auSgebilbet , bafl fie ni$t nur weit unb jiarf SBaffer aut* 
frrifeen, fonbern au%, wie SSogt (Ocean unb SWittetmeer II. 20) beob* 
ad&tet $at, freiwillig ade ityre (gtngeweibe nad) hinten au$ftojjen fönnen 
(eine 9trt ©elbjlmorb in ber a3er$weiftung ber @efangenf$aft). 3n @#tna 
werben bie <$olot$urien unter bem tarnen Srepang gegeffen unb man 
räfymt an tfjnen, bafj fie bem Stofy bie SKülje ber Qluöwefbung erfraren. 
3&r (Singeweibe ifi aber fe$en*würbiger , als bie Qlufienfeite be* fyafyüfy 
braunen $$iere*. SRan unterf$eibet beut(i$ ein «&er$ mit ben 33lutge* 
fSffen, eine Qirt Saffertunge, einen au$gebitbeten 3)arm, SMuöfetn unb 
einen 0?erfcenring um ben SRunb. 5Dfe ©enltalfen liegen bem OTunbe, 
ni$t bem Qlfter $u. (53 gibt toerfötebene Wirten. Holothuria phantapus 
gleitet einer D*t?lure, an ber fi$ unten ein bunfelbrauner bitfer $ajfti$er 
SBurm angelangt $at. 3Ran fie^t $ier beutti$, wie ber SentaMfranj 
*or bem SWunbe tooflfommen bie SSerajWung ber £tyljiure geigt , waljrenb 
ber SBurm unten bie ©teile eine* ßrinoibenfiiefe* vertritt. SBei anbern 
J&olottyurien jie^t fi$ ber ©ternfranj Dorn metyr jufammen, Weiht jebo$ 
immer flrau<$* unb jweigartig unb fefct infofern auf ber fyö^fien (Snt- 
wicffongSjhtfe ber niebern 2Baffert§tere immer no<$ bie ursprüngliche gorm 
berfetben, bie ercentrtfcfce Ausbreitung öon 8ffimmerl?ar<$en ober beweg* 
li$en Qlrmen fort. Uebrigen* ff* ber Uebergang fcon ben <&oto gurten in 
bie länglichere gorm ber eckten SBftrmer fo unmerfli*, ba§ 9nilne«@b* 
Warb* noc^ mehrere ber lefetern ju ben erfiern gejault ^at. 

@e^r merfwurbig ifl bei ber ganjen ^^ierftaffe ber (Straffere ber 
©enerationiwe^fel. 5lu* bei tynen nämli*, wie Ui ben Ouaüen, jet* 



157 

gen f?$ große Un8§nfl<$feiten jfriföen Jungen unb Sitten. 2lm au*ffi$r- 
li<$jten Ijanbefte julefct batoon SSurmeffter in ben f$on genannten joon. 
©riefen @. 204 f. (Hit STfteK ber jungen ©eejierne, bie äffe au3 mifro- 
ffofcffö Keinen (Bfern fommen , gleist ben Snfuforien , toä<$$t aber reget* 
mäßig in bie €eefiernform hinein; ein anbrer %f)tll berfelben 3ungen 
bogegen nimmt eine 3»if^enform, einen f. g. Sar&en jufianb an unb 
bitbet formen, bie man früher unter befonbern S^iernamen unterfd&ieb 
«TS bipinnaria, brachiolaria unb tornaria, 3nfuforienformen mit eigen« 
tl}umtt<$en 3Binn>ernf<$nfiren. «Der junge Seeigel unb bie jungen D^iure 
erföeinen in a$nlt<$er, nur in ben ®$nfiren abn?ei<#enber unb metjr 
gfoefenarttger 8form unb tjeißen plutus; bie junge £olott)urfe $efßt auri- 
eularia unb fyit triebet anberö gefteßte 2Bimpemf<$nure unb ofrenartige 
Sa^en. 9?o$ aber ffnb m$t alle stufen befannt, treibe biefe Satten 
but<$$umac&en $aben, Bio fie jum fertigen ©tratylentyier tjeramoad&fen. 

8. 

5ie JBnfd)eln. 

3n ben flftyijo^oben erfannten trir ben Uebergang bon ben 3nfuf«>tien 
|u ben SKoltuöfen. Unter bem tegtern Flamen begreift mau bie 3Ru* 
föetn (acephala, fttyflofe), bie ©d&netfen (cephalophora, jtotftrager), 
unb bie fepfenartfgen Spiere (cephalopoda, tfofcffußler). ©ie flnb immer 
no$ $Bei$t$iere , immer no<# toertoanbt ben auö ©aflert unb &aftf$aten 
gebauten nfebrigflen Organismen , trenn fie au$ f<#on eine boßfommenere 
Innere (Sntitncfiung jeigen. 

®ie h>ef$e, fleißige, aber immer fiebrig feu^te £eibe«maffe ber 
3Ruf($et befielt au* einem bo^eften f. g. ÜWantcl, beffen »eföaffenljelt 
bur<$ #emff<$e Unterfu^ung in auffaflenber SBelfe bem $flan$enmembran 
S$nlic$ befunben Sorben iß, fo baß man wfud&t n>trb, in ber ttyferiföen 
@adert benfetben organlföen Urföleim }u erfennen, tote im ßambium 
ber $flan$e. 5Ra<& außen $fn fd&totfct ber SRantel au6 ben tyn burefc» 
fefcenben S9futgefSßen fotylenfaure äalftyette au$, toorauS fi<$ eine erfte 
fefic @<$i$t bifbet, auf toef^er f!c$ bann in nxlteren @#i$ten foljten- 
faurer Äalf at* 2Rufd&e!f#ale anfefct. 5Dte innere 8fW<$e be« SWanteW fft 
mit einer {Jlimmertjaut bebetft, tt>obur# eine bcjfönbige (Strömung be* 
«Baffer« innerhalb beS TOantelö unterhalten toirb, tt>e($e baju bient, bem 
Spiere Stauung jujufüljren unb feine Giemen mit ©äffet \w »erfe^en. 



158 

SDcr Mantel ff* toott fötetmtger Stufen, bie baS $fter in einet beftan« 
bigen itU6rigfeit unb <5$lityfrlgfett ermatten. Striaen ben beiben SKantet* 
flügeln liegt bie 3Rantel()öfy(e mit bem SÄunbe, SHagen, Qifter, Jtfemen, 
jtoei J&erjen unb ©efafje mit tt>clfem SBlut , um- ben SKunb Ijer ein 
SGemnrlng mit knoten. 5Die 3Nuf<$efa finb Wannten ober SBeib^en, 
*tele aber au$ B^itter. Sitte fommen au$ (Eiern unb trenn biefe aui) 
no$ fo Hein finb, bo$ fäon mit iljren (Scalen. (Sinen Stotf $aben 
bie 3Jtof<$eln nt<$t, bo<$ finben fi$ Qlugen unb jtrar totele am JRanbe 
beS 2Äantel3 ober auf befonbern Xentafeln jietjenb. 9l$t fol^e Heine 
9lugen tyaben bie Qldcibien, fciel mel)r no$ fommen bei pholas, solen, renus, 
mactea aor, eine SWenge tute Sbelflelne glänjenbe unb gefttelte Slugen 
bei cardium, toiele rotlje Qtugen bei tellina, 40 gelbbraune bei pinna u. 
3lm föönjien aber finb bie gejiielten toie grüne ©maragbe funfelnben 
9lugen »on pecten. 93gl. ö. (Slebolb togl. Qlnatomle <S. 261. S)k 
3Ruf$el l)at nur trenige SBetoegung unb fifct oft mit ber (Schale ange- 
tragen feji am Seifen. 3$re SBetregung befd&ranft fl# auf ba8 ßeffnen 
unb ©fliegen ber beiben <5$alenl?5lften mittel^ beä <5$lo{fe$ (cardo) 
ober elaßlföen S3anbe8 (ligamentum), $u treuem SÖe^uf fle jforfe <5$ltefj* 
»iu«feln befifct, unb auf baS SSorjireden t$eil& ber 3Äantelftögel , tljella 
be« f. g. SujjeS, ber |ebo<& nur ein mu$felrel#er gortfafc ber SBaü^feite 
be« Stereo Ift. 

3>ie SRuföeln liefern und bie foßbaren Sßerlen unb Perlmutter , bie 
Purpurfarbe, bie treffü$ fämedenben Qlujiern *c, im allgemeinen aber 
fte^t Ujre ungeheure Qlnja^l in feinem SSerljaltnifl ju bem unmittelbaren 
®ebrau<$/ ben toir toon Itynen ma^en. 5lm meiften fegt iljre 3ttenge in 
(Srftaunen, fofern bie größten Äalfgeblrge aorjugötrelfe ax\& iljren (Scalen 
befielen, @obann l)aben fcon ieljer ifyre bunten unb Jpf)antajiif$ geform« 
ten @$alen e(ne to ^ e 5lnjiel)ung3fraft auf bie SWenfc^en geübt. SEBenn 
man ftüber faji nur auf bie 6<$alen artete, fo ge$t bie heutige Statur* 
forföung toieber eta>aö ju roeit in beren aSerac^tung. S3el ber geringen 
3lbtvei$ung einzelner ©attungen in lljrem innern Organismus bleibt bad 
<£$arafteriftif<$e, rnaö fie unterf Reibet , immer bie <S<$ale, unb nt$t um« 
fonft iß fo diel @tan$ unb <8^ön^eit an biefe (Bd^alenirelt üerf^ivenbet 
tvorben. SBir finben im treiben ©lan^ im 3nnern berfelben ben unfered 
fünfiti$en (Smait unb ^orjeHan f^on in ber Sftatur i?orgeblltet, unb 
babei bie jarteflen garbennuancen ' unb 3ei$nungdmufier, ^unftirungen, 
SRarmorirungen , ^formen, Slugen u. Qlm rei^ßen aber iß bie %» 



159 

tte#8tung ber Sufjern Sorffi. J&ier Umtat febe 3Ctt &on Äuget* unb 
•Äegetburd&fd&nitt ttnb lebet mögliche Gontour öor, ba8.<S<$onjle aber, 
t»a$ in formen mit fo einfa$en Mitteln bargefteflt tverben fann, (elften 
«rft bie f ^raubenformig getounbenen einmaligen SWufd&etn ober <5$neäen. 
3)le größten ÜRufäelfäaten fanb man in ben inbtfäen ©etoaffern, jtvei 
(Scalen elne$ tobten S^iereö (tridacnodites gigas) öon 630 *ßfunb ©e- 
tei$t unb 5 gufi »änge. «Die ^fotteften finb bie f. g. 3afobSmuf<$efo, 
9luflerf<$alen, treibe bie $ttger *om ty. fianbe auf tyre $üte ju heften 
pflegen. 3>le jartepe 6($ale bagegen $at placuna placenta in ben <$tne* 
fiföen Oefcäffern, bur$fi$tig tote Senftergta*. Wlan fatj fe$r bunn* 
föatlge 9Ruf$etn gerabe in ben raueften unb fiürmlföefien beeren aus- 
halten. Physa hypnorum bleibt in ber $olar$one 10 V, SRonat lang im 
(Sife eingefroren unb lebt nur in ben i% Sommermonaten im frei ge* 
toorbenen üHeere toteber auf. *Ka$ 3Ribbenborj) in $rof<$el8 9lr$h> 
185? IL 267. 

3$ gebe (na$ Srofd&el) nur bie aflgemcinfte (Sinttyeilung ber un* 
jaljlbaren 9Wuf<#eln unb tyebe nur bie am meijlen <$arafterlftlf$en Spiere 
aui ber STOenge ber ü6rtgen tyertoor. ßuerfl bie Bweif^aligen. I. 9lrm* 
füjjer (brachiopoda), mit jirel öorftel)enben fleißigen unb befranjten 
9lu8tüü<$fen, bie man Qlrme genannt f)at. ßu ttynen geboren bie Wenigen 
Jefet no$ (ebenben 2lrten ber in ber S3ortoelt trelt überteiegenben tere- 

bratulae, ferner orbiculae, lingulae, IL 99lattf fernen (lamellibranchiata), 

aus benen blatt5(jnli<$e Giemen Ijer&ortjangen. ßu i^nen gebort 1) bie 
aflbefannte Qlufler (ostrea) in fctelen Slrtcn. 5Die 9lufienfeite ber ©dualen 
ijl fächerartig geriet unb graugrün/ aber rauf) unb oft gebogen na# 
ber gorm bed gelfenS, bem fie angetoa^fen ifi. 5Dte Snnenfeite gleicht 
toeijjemjßorjellan, ba8 gallertartige S^ier iji eine Secferel für 8fein- 
f^mecfer unb toirb lebenbig aus ber <S<$ale toeggefölfirft. £)ie Sluffern 
leben gefeflig auf f. g. 5lufterb5nfen, bie au§ bem (Si fölüpfenben Jun- 
gen f$K>tmmen ben angelaufenen ©ttern batoon unb bitben neue (Solo« 
nien. $Die 9lufterb5nfe werben oft öon einem ro$renbetüo$nenben 2Burm, 
ber «§ermeHe, ganj bebest unb übertoad&fen. $>lefe SBürmer freffen bie 
Junge SBrut ber Qluftern unb betrlrfen ba$ 9lu$fierben ber ganzen Qlufter* 
banf. S)ann aber tjaben fie ni<$tö mel)r ju freffen unb flerben felbfi ab, 
Vorauf Junge &on fern tjerfommen unb fi# eine neue Qlußerbauf anfefct. 
S3ogt, Ocean unb SWittelmeer I. 101. 

2) Äammmuf<$eln (pectinea) mit f<$8n gejagtem Wanbe, einem 



160 

Stamm afytlidfr. Selbe Sd&alen finb jugleidfr ffi^erarttg gert^vt unb bie 
au$laufenben öligen (üben am (Ranbe bie 3^nung. (Sine ber f$önßen 
ÜRufd&elformen. 2>ie größte unb jugleitfc fta<fcfte Slrt ffl bie fcfcon ge- 
nannte 3afob$muf$el. Starf in einanber greifenbe 3^ne getanen bie 
Älawmufd&eln (spondilus) au*. 5Die elrunbe unb fd&neewelfje lima tyeift 
Wegen tyrer (Warfen Stilen bie Seile. — 3) Sd&malmufd&eln (malleacea), 
bie in S$wamme fi<$ öerfried&enbe Wngltd&e vulseila unb ber feltfame 
Jammer (malleus) mit jwei Sortfafcen, bie tym bie ©ejlalt eine* latei» 
ntföen T geben. 

4) $erlmuf$etn (ariculacea). <Da$u bie berühmte maleagrina mar- 
garitifera, in wetd&er bie foftllcfcen Sßerlen warfen. £>ie 2Wuf<$el f)at 
etwa* ber Slujler 5$nli$e3 unb wac$$t aud& auf hänfen. 5Dlcfe liegen 
immer unter füttern unb gefd&üfctem SBajfer, benn flarfe Strömungen unb 
Sturme vertreiben bad Sfyler. 5Der 2aid& fd&wlmmt auf bem SBaffer unb 
erfi wenn bie Xtylerd&en au* bem (St gefommen unb ein wenig gewad&fen 
flnb/ flnfen fie burdfr lljre Sd&were unter unb heften ftd& am Seifen an. 
Steuart in ffitegmann* Qlr$ta 1835 I. 315. Sie fdMgen einen be* 
fonbern Saft au$, ber ba* 3nnere tyrer Sd&ale in (Regenbogenfarben 
flimmern mad&t (bie f. g. Perlmutter). 9ta# Sßrewjler finb parallele 
©rubren bie Urfad&e biefed jjfarbenfotel*. Unter befonbern UmfWnben 
bflbet bcrfelbe Saft franf&afte 9tu$wfid&fe unb baS ffnb bie perlen. Um 
einen Äern l)er fefen fi$ concentrlfd&e (Ringe, jwiebelartig über einanber 
gelegte SRembrane üon fptylenfaurem Aalf. SSgl. 9töggerattj in Srid&fon« 
«rdfrto 1848 S. 222. 3Ran finbet einzelne fe$r grofje $erlen. £>ie be- 
tü$mtefie ijl bie f. g. peregrina in Se&illa , au* bem Sd£a|e be* 3nfa* 
*>on fPeru baljin gebraut, birnformig unb 60 ®ran fd&wer. 9Wg. £i- 
fiorie ber (Reifen XII. 564. Äülb , £ere* 249. 9lud& in 2Ro*fau foll fi<$ 
eine febr grofie befinben, ju 27V« (Sarat gefd&Sfct. ßonberfation*blatt 
*on 1828 9fr. 138. 9lm fd&onfien unb ebelfien finb bie mit bem feetße* 
flen, $efljlen unb lebhafteren ©lanje, minber fcfcon finb bie matteren. 
öWtyltd&e fommen in 3a*>an bor (na$ SRarco $olo) unb a\t% in Sorneo 
(nadfr Stalrijmtfe). Steilen werben in einer Sföufdfrel mehrere perlen 
gefunben, na$ Steuart fanb man einmal 67 beifammen. 2>ie reid&jie 
fPerlenftföerei wirb in ben inblfd&en ©ewS ffem getrieben. SSgl. barübet 
(Ritter, «rbfunbe VI. 160. 178 unb über bie Glaffiflcatfon ber perlen, tvit 
fie im Raubet unb in ber 9Robe bed Orient* ^erfömmlic^ ift, ben 6. SBanb 
ber Sunbgruben be* Orient*. — 3« ^en $erlmutterf$alen gebort ferner 



161 

bfe mertofirbige ©te<fmuf<$el (pinna), bie Bio 2 ftuf? lang totrb, bie 
größte im gRiitetoteer. @ie fteft gern toie bie #ofod)urie im ©anbe, 
tarnt ft<$ aber auf) mit iljren fBartffiben an (Steinen feftyatten unb btefe 
gäben finb fo $S$e, bafj man fie tt?ie gfo$* folnnt unb &<mbf$u$e unb 
bergleU&en barau* »erfertigt. 9tu*ffi$rli$ in Öfen* 0laturgefö. V. 352 f. 
Betrieben. 

5) «Die är<$ettmuf#efo , namentlt# bie f. g. 9r$e !RoJ, in ber 
fform eine« Keinen ©d&fff* ober äa$n* gefätoffen, ba$er ber Warnt. 
9Rt$rere Wirten (arca barbata unb pilosa) Ijaben einen paarigen unb 
fammetartigen Ueberjug, bie testete fernere unb marmor^arte «Scalen, 
in bie fi$ aber benno<$ frembe fBol)rmuf$etn einbohren. — 6) «Ruculiben, 
iSnglt$e 3Rufd&eln mit jtuei (Reihen Heiner Sfi^ne im ®$toffe. — 7) Sri* 
gonlaceen mit in einanber greifenben 35$nen. — 8) (Stierten mit fe$r 
unregelmäßigen ©#alen. — 9) $lufimuf<$eln (najades) im @$lamm 
beö füfjen SBajferS eingegraben, fntoenbtg mit f$toa<#em fPerlmuttergtanj 
in mehreren 9lrten, anodonta, margaritana, unio. $)ie teuere if) unfre 
gemeine 2Rafermuf$el, fo genannt, toeit man in bie Scalen garten 
füllt. — 10) SRiefj muffeln (mytilacea), ber elfJrmige, biolett gefärbte 
unb efftare mytilus, ber fl<$ mittelft auft feinem fötefmtgen 8fujJ abge* 
fyonnener Stäben anheftet. 5?gl. £>fen, fRaturg. V. 338. grerner m. litho- 
phagas (ober na<$ Cluster lithodomus dactylus), bie Berühmteste in* 
battel, bie ff# in Stein einbohrt. S3on tyr toutben bie bauten bet 
€era$i*iem*>ett in Jßujjuoli (ei (Reajjel bur^freffen unb jtoar in einer 
gitmU$en #5$e über bem jefctgen aReereöfotegel, vorüber man fi$ lange 
getuunbert '$at. 9Ran erflörte e* bur# baö (Einfluten beö Sentyett in* 
8Reer intb bur<$ beffen witfantföe ffiieberertybung über ba* 8Reer. Ofen, 
V. 274. 342. %nbre erfliren bie feltfame Srf^einung babur$, baf bie 
Sfiulen aut ©tetnblötfen genauen finb/ bie früher unter bem 3Reer lagen. 
(86 iß att$ mfjl tfaflenber, anflatt bie gange (Erbe fi$ Ijefcen unb fenten 
)u laffen, liebet eine einfa$e SSerfefcung ber €8ulen au$ bem 3Reer auf 9 
£anb anjune$men. *. Wartend, Stalten III. 589. 

11) @tenmuf$e(n (ohamacea) mit fetyr bttfen (Scalen, baruntet 
bie toornetynfie 39ia @aru (chama gigas ober tridacua gigas) bie (Riefen« 
muffet ber 9Roluffen, totrb 5 gufj lang unb jebe einzelne ®$ale ift 
gutoetlen über 7s 9u§ bi(f, toed$alb ba* Sljier ungeheuer fd&toer loh* 
unb oft fautn oon fe<$* SRfinuern getragen koerben fann. 5Die <5$aU 
iß oben gett>ft$ntt$ betra^fen, ba$ man fk faum reinigen fann unb be* 

SB. Stengel, 9lattt(funbe HL 11 



162 

jiefet and mehreren Sagen fifeet einanbet, beten fltönbet $et*otfie$en unb 
ftyatf n?ie SReffer föneiben, fo baf? ba* Styet f$n>et ju fangen ift unb 
oft bicfe 3lnfettl)aue jetföneibet. W^td fott f$eufclt<$et fe^n, al* bet 
2tofell(I bet üKuföel, trenn fie fl<$ treit auftaut. SRan fieljt bann ein 
au&gefpannteö &ett tooB fd&toatjet, grauet, melfjet unb geltet Qlbetn, 
tote eine @<$langen1)aut ge$el$net. £)a$ $l)let liegt afeet gen>ol)nlt<$ mit 
offenen (Scalen auf bem ÜReereGfeoben ba, um gif^e gu fangen , bie 
$ineinf<$tolmmen unb ganj luftig tote in einem SBaföbecfen in l$m feaben, 
feU ba« Stylet julla^t unb bie atgtofen Stf$e »erbaut. 2Ran rütfl afeet 
Wahrgenommen tyafeen, bafi bie {Riefenmufctyel nie etyet juflawe, als fei* 
fie bon einem Keinen 8fif$e, einet ©atneele, infl Steift gegtoitft tootben 
fei), jum Beiden, bafi je|t genug $ifd&e ju üjtet SRaljrung feeifammen fe^en. 
SWan nennt bedtyalfe ben Reinen Ötf# ben ÜHufäelroa^tet unb glaubt, bie 
8liefenmuf$el muffe fletfeen, wenn fie tyn ni$t metyt bei fi<$ tyafee. £)ie 
SWaffaffaten rauhem baß Steift unb finben juroelten im @$liefjmuöfel 
f$one erfefengtofje steine, fcon benen man glaubt, fie fetingen ®lü<f inl 
$au& unb i1)t SßerJufl jtetye Unglütf na<# fi$. Rum}, (RatttStenfammet 
©. 126. ®ute Sifefettbungen liefert etft bet QltlaS »on SDumont b'UtöiOe 
Saf. 79. 80. S3gl. Ofen, 9totutgefö. V. 1. 330. 3m ©ottottf^en (Safeinet 
toutben «Scalen toon 467 $funb ©erntet aufbetraljrt, jn>tf<$en benen tin 
3»ann $lafc featte. SSon bem Styete felfefl fetten fi$ 30—40 3nbianet 
gefattlgt tjafeen. SBergiuö, öon ben Secfeteien II. 360. 3n 8hranftei# 
toetben bie 9Uefenmuf$eln ju Sauffeetfen feenüfct unb feigen bed^alfe 
benitiers. — •. Sine Heinere 2ltt Ijeijjt £)cr)fenr)et$ obet üRattenfa^e. ®axan 
teilen fi# 12) bie J&etsmufcfceln (cardiacea) , »on U)tet J&etjfotm fo 
benannt, in meldeten Sitten 13) bie fla^tunben lucinacea; 14) bie bunn* 
f^aligen afeet mit einet bitfen Oberhaut feefleibeten cycladea; 15) bie 
$ßiattmuf<$eln (nymphacea), unter benen tellina in ben ©ewäffetn öon 
Slmfeoina feetüljmt ift, tveil aus \f)x ba« fojUid&e ©atum, bie belicatefle 
©rütye bet 3Belt, bereitet toirb (Ofen V. 299). 15) <Die f. g. ©tein- 
freffet (lithophaga), afeetmälö SBoljtmuföeln, meift unglei$feitig. 

Sie eigentlichen SMeermuföetn, bie ibealfte Sorm bet SRufd^eln gel* 
genb, finb 17) bie f. g. 9}enudmuf<^eln (conchae). 9Son bem lat. 
concha iß bie gange Klaffe benannt unb tyi$t bie 2Muf$elle$te (Sonc^eo* 
logie. Wtan untetf Reibet totele ©attungen Venus, Cytherea, Dione etc. 
(Sine fanfte SBölfeung, ein fleineö S^)(o§ unb üon ttmt aui eine gleid^« 
mSgige faa^erartige. Qlußjtra^ung in eteenttif^en gurren unb ein fc^ön 



163 

gejagter (Ranb finb auf er no$ befottbern ein ©itter BKbenben Duerfurdfrett 
unb bunten Btörbungen bie SSorjfige blefer 3Ruf<$cln — 18) 3>te baud&l« 
gen Srogmuföeto (mactracea). 

Siebet einen gan& anbern Q^arafter $aben bie ISngtid&en Sffufdgetn : 
19) bie Jttaffmuf<$eln (pyloridae), unter benen bie SReerfd&etbe (solen) 
bie aornefynfte iß, ein $$ter tote eine lange ©d&ote, bie aber oben unb 
unten offen fietyt. ©ie graben fidfr gern in ben ©anb. (Sine 9lrt (s. ra- 
gina) &eijjt bie SWefferfd^eibe. — £>aran föliefjen fidfr 20) bie {Röhren* 
muffeln (tubicolae), gleid&faflS lange, faß tounnförmfge Spiere, an 
benen bie beiben Scalen ju einer faltigen 0tö$re $ufammengeroa<&fen 
ftnb. 3« tynw gehört toredo nayalis, ber Jßfaijitourm, einen Sfufj 
lang, aber bfinn tute ein ®lfc$£fetfenfiiel unb mit einer bünnen @$ale 
umgeben, ber fi$ trofc fetner Sattheit bo$ in 4>ol& bofyrt unb ben Sd&iffen 
feljr wberblidfr toirb. T. gigantea, bie SR eer pfeife, galtet fid& in jtoei 
Sltfjemrflljren tote eine ®abel unb toirb 6 — 7 gug lang. Stuf Qlmboina 
igt man biefe STOufd&el, um bie SRanntyeit ju fiirfen unb bewahrt bie 
(Scalen al9 ©egengift unb ©egen^auber auf. Stumpf, flflarftatenfammer 
<&. 124. — Pholas dactylus, bie Singer* ober &tetnmuf$el, nur 3 Qoü 
lang unb fe$r jart, boljrt ftd? aber in ben bärteften Stein, fogar in £a*a. 
<Die nur ^atferbünne ©$ale btefeS merfwürblgen Saferes enthalt toiete 
Älefelerbe unb ijl toie eine geile geriet, fo baf? fle anbre (Steine angreift. 
£>ur$ langfame* Storfd&ieben bringt bie garte unb letd&t jerbred&lid&c 
STOufd&el in Seifen unb dauern ein, fann aber nie lieber jurucf, toefl 
fle intoenbig machet unb einen größeren Umfang erl)5lt als baö Sodfr, 
burdfr baö fie guerfl ffd& eingebohrt $atte. Sie flraft fl# ba$er felbfi für 
bett jjretoel, ben fie bur$ Serjiorung an äunjhoerfen begebt unb gleist 
manchem ©ünber, ber bie Jtunjl entweiht unb babei felbfi an 8etb unb 
Seele ju ©runbe geljt. STOartenS rüljmt übrigen* in f. »enet. Steife 
I. 237, baß biefe ÜRuföeln no# belifater al$ «uflern f<$metfen. 3u 
tynen gehört aud& nodfj aspergillum jayanum, eine @eemufd&el an ben 
Stufen &on 3*&a; fie ftebt unten tüte eine SBurjel au$, oben toie ein 
Jtamiffenblßtljenftraufj , toorau« fie toie bur# eine ©fepfanne burd& eine 
SRenge Heiner Oeffnungen SBaffer au«fi>rifct. (Sine ber tounberbarfien 
ötaturformen. Ofen V. 1. 270 nennt fie <Stebmufd&el. 

III. Sie f. g. SRantelt^iere (tunicata) bilben eine neue Orbnung. 
8to# fie finb rjtyrenartlg , oben unb unten offen , fkd en aber nur in einer 
Über* obe; fnorpelartlgen «§ütte. 3$re toorne^mfte Samtlie ift bie be« 

11 • 



164 

€eef$eiben(ascidiae), toeU&e tyeil* an bfe $olot$urten, trefft, fofent 
einige aon. tynen gefeflig jufammenle&en , an bie Jßofypenftöcfe erinnern. 
<5infa$e €eef<$eiben f!nb phallusia, clavelina, ht gallertartiger, cynthia. 
in kornartiger «öfifle. Cynthia microcosmus (bie eine Heine SBelt tragt) 
$eij)t fo, n?eil f!<$ auf i$r eine OTenge anberer ©eegeföityfe auffegen. 
Cynthia papillata ift f$arla$rot$. {Rotlj nnb bem menf#li$en $roftt 
5$nll<$ fanb $eron eine Qttcibie ({Reife II. 137). 3)ie jufammengefefcten 
Slßcibien bllben einen 9l*cibienfiotf in concentriföer 3ufantmenfteITung 
(diazona), ober mehrere (distomus), ober einen geseilten @tocf (poly- 
clinum). 93ogt, Ocean unb 3Rittelmeer IL 41 ma$t barauf aufmerffam, 
baf i^re 3ungen frei rnn$erf$ftimnten nnb fe$r lebenbtg finb, fingen 
fyiben ic. , aber foftie fie herangereift finb , bie Sinnesorgane unb bie 
geb^afiigfctt verlieren, um f!<$ feftjufefcen unb trage ba^inguuetegiren, tote 
bie alten. — Sine pxitt jjamtlie ber 2Rantelt$fere finb bie »ucien, 
bie gte($fa(I* fcergefeflföaftet leben. S)te merhofirbigfte ©attung biefer 
Spiere ifl bie bei 9ta$t leu$tenbe M 14 QoU lange pyrosoma gygan- 
teum im STOittelmeer, beren biete in einen fegelfjrmigen Stotf jufantmen- 
gen?ad?fen finb, aber frei im SReer um$erf<$nrimmen. Sie l)aben alle 
jufammen einen gemeinf<$aftltd&en Alfter na<$ innen, aber JebeS feinen be» 
fonbern SRunb na% «ufjen geteert. Sgl. to. SBlbra, Steife na<$ ©üb* 
atnerifa I. 47. — dine britte Familie bitben bie cjclomyaria ober doliola, 
Hetnen SÄfföen glel#, bie oben unb unten bur$bro$en finb. (Sine vierte 
enblt<$ bie Salden (thaliadae), Ifinglid&e ober ofcale, ganj bur<$fW&tige 
Oaflerttljiere »Ott feljr fonberbarem ®eneratfon$nw$fel. £)enn ba$ alte 
Xtyter ifl gef<$le#t«lo$ unb bringt bur$ 5lbfno$)>ung bie Meinte ber Jungen 
$*r*or, biefe Jungen bleiben an einanber gefettet in langer (Rei$e, finb 
aber fammtlt$ S^tttet. 3eber biefer dritter legt ein einjige* (St, auö 
bem trieber eine gef$te$t8lofe ©afye n>irb. 

9. 
Ute &d)nedun. 

JBie S^netfen (cephaiophora) $aben, einige natfte 9lrten ausgenom- 
men, eine einfa$e, fegelf&nnige unb meifi fyiralförmtg getrunbene @$ate 
unb einen Aotff mit klugen unb 8fü$l$5rnern. 3)a8 finb iljre «fcau^t* 
unterföiebe *on ben $toelf<$aligen unb fopflofen SRuföeln. Slufjerbem 
aber finb bie @<$netfen au$gejei<$net al$ bie erfien unter ben ©elfteren, 



165 

bie iti<$t me$r bloö im 3Bafier leben, fonbern von beneu viele ffamtlteit 
f$on au$f<$ließlf# gu ben Äanbtyteren geboten. 3)a$ erfte 2Reert$ier, 
bad fi<& auf bem Sanbe anflebelte, war eine langfam and Ufer frie<$enbe 
€>$netfe. £)er Sttfammen^ang biefer Spiere mit bem SBaffcr iß unter* 
f^nnbar, benn wenn fie au$ n?eit weg Dom ÜÄeer unb von Stuften leben, 
fo tfi Ujnen bo<$ nur im {Regen unb in ber pfiffe wo^l unb nur bei naf* 
fem Setter fle^t man fie auf allen SBegen tyervorfommen. 

3n ber innern Organlfatton ifl bie <5#necfe ber SHuföel fe$r &f)n* 
tl<$. 6te trägt benfelben fd&leimfgen 9Äantel unb auf bemfel&en bie l)arte 
(BtyaU, gefyt aber mit bem nadten Selb weif er aud ber @<$ate faaui 
unb (reitet ben gangen Unterleib tote eine einige gru^fo^le au«, mit bem 
fie fi$ langfam vorwärts föitU, eine föleimige ©pur gurücKaffenb. SDiefe 
<So$le ifl in einen Steil gufammengegogen (heteropoda) ober gu beiben 
Seiten in gloflen au$gebe$nt (pteropoda). 3)er Seib betjnt f!<$ na$ vorn 
fai einen £o*>f, na<$ hinten in ein ßumtfeft f<$wang8$nli$e& (Snbe aus. 
$)er tfotf Ijat einen beweglt^en «fcal* unb taftet mit feinen gwei ober vier 
gü^ornern, auf beren ©fctfce Qlugen hervortreten, na$ allen Seiten 
$erum. £)a$ 8tö$l$orn laßt fi$ gang eingießen unb trieber weit fcervor* 
ffreden wie ein gutteral unb baö 3luge iß tym fo eingejlufyt, baß et 
nur bei ber längjten 'Huftjireäung vortritt, SBei ber leifeften 33eru$rung 
gutft ba* gfu^om gurfief. 3>tefe ffintyfinbltd&f eit unb ba8 vorfid&ttge Arte* 
$en Ijaben ber ©<$netfe ben flftu^m großer ®eba<$ttgfett verföafft Ofen 
verbanb bamit bie auffaQenb große ßefcer biefer Spiere, bie er für ba3 
Organ ber 5l$nung, beS <5<$laforgan8 , beß aWeSmeri&mu« anfalj. ®r 
bri#t bafar in f. <Raturrötlofo^ie ül. 361 in bie Sorte auft: „®itf)t 
man eine ©$ne<fe an, fo glaubt man bie voraljnenbe ©otttn auf bem 
Sreifuß flfcenb gu flnben. 9Bel$e SRajejiat in einer friec&enben @$nede, 
treibe Uebertegung, welker (Srnfi, ttetcJje ©<$eu unb guglei<$ wel<$ fejie* 
Vertrauen! ©etotß bie <5<$nede iß ein erhabene* ©tymbot beö tief im 
3nnern fölummernben ©eifie*/ $>a* ift wo1)l gu viel gefagt, immer* 
$tn aber bleibt etwa« babon tt>a$r. %u$ ©<$ettlta in f. 5$ierfeelenfunbe 
II. 291 fann fein (Srfiaunen über bie ©tanigfeit ber ©#ne*& ni$t unter* 
brfitfen unb meint, ©Ott tyit wettetet mit biefen gieren eine $robe 
ma$en wollen, ben 8Jerfu<$ aber abgebrochen unb bei ber SBitbung ber 
folgenben Spiere einen anbeut ffieg eingebogen, %u^ ba6 tft }u Viel 
gefagt, aber gewiß bleibt immer/ baß in ber ®$nede etwaö liegt, wad 



166 

im* wie tin tiefered Sinnen erföeint unb Wo« wir Sei onbem Saferen 
ut$t wat?rnel}men. 

(ItwaS ni$t mtnber ii6erraf$enbe$ flnb bie f. g. ©$ne<fen$ungen, 
SWan wufjte St* in bie Witte be8 laufenben Sa^rljunbertö ni<$t$ fcon bett 
Bungen ber ©$ne<fen, Bid ein ©$webe fie entbeäte. 3)iefe f. g. S^gen 
Befielen auö einem fiufjerfi bannen, etwa bac&ätegelförmigen &no$el$en, 
wcl$e§ aSer unter bem ÜRifroffop n>ie bie £ra<$tfcol!fie ©Überblatte aus- 
fielt, gef#mfi<ft mit ben mannigfachen S^^nungen unb Sineamenten, in 
benen bie fleinen 3«l)ne aufgereiht finb. 3ebe 9lrt t>on ©kneifen $at ttjrc 
Befonbere ßtiä)nun$ unb man fann fi$ biefelfcen nt$t rel$ unb manmgfa$ 
genug benten. SBalb liegen bie 3^ne tvie bie ©<$uM?en einer ©dränge, 
Salb fielen fie entyor, Salb in regelmfifj igen Sßaraflellinien, Salb in Qaätn 
wie «$lrf ferner fenfre<$t auf ben $araflellinien, Salb in ranfenformtgen 
Krümmungen u. SDfe fleinen S^nc^en fel&fi muffen ba& 8au6, wel<$e$ 
bie ©<$ne<fen freffen, jerrelSen, wie eine «$e$et. JDie S^ne nu|en fi$ 
aS, Bremen aS unb ftnben fi<$ $a$lrei$ im ©d&netfenfotlj, ergänjen fi$ 
aSer auf ber 3ungenfclatte fietS fcon neuem. — 3)ie ®<$necfen flnb Setter 
unb Jjflanjen fiefc bur<$ (gier fort. 5Dafj ein einzelne* Sfyier fic& felSfi 
Sefru^ten fann, wirb Be^au!p tet, ifl aSer no$ ni$t erliefen, Oaöcofn 
fa$, bafi eine helix lactea au9 Qlfrif a ^ bie jwel Satjre lang etngetrotfnet 
gewefen, im ©affer trieber auflebte unb 30 Junge ©<$netfen $er*or6ra$te. 
£rof*el, 9lr*h> 1853 n. 119. »gl. 3o$. üJtötter* «r<$h> 1835 6. 224. 
Sluffaflcnb ifl bie f^netle SBermetyrung ber @<$ne(fen in gewtffen 3aljr» 
gangen unb tyr Seilen in anbem. 3m Saljr 1725 fotten einer glet$* 
jetttgen 9ia$ri$t in ben „SreSlauer (Sammlungen'' jufolge, ungeheuer 
totele ©^netfen gefetyen worben fetyn. 3m 3a$r 1836 bagegen fotten in 
Slmertfa ade muf$elartigen Spiere pt5$U$ gefiotBen, im Speere bie 9Bei$« 
friere au8 ben ©dualen abgelöft auf ber ßSerfla^e gef kommen, bie 
Scalen in bie Siefe fcerfunfen fetyn. Sluölanb 1838. ©.51. 

<S0 glSt «iele nadte ©$netfen im SMeere unb auf bem Sanbe. 3)te 
©$alen ber anbern flnb (mit 3lu$naljme ber aud mehreren ©tücfen $u* 
fammengefefeten ©$ale fcon chiton) einfache ®e$aufe in ben toerföieben* 
attigflen ©rßfjen unb formen, aber barin uSeretnftlmmenb, baff fie fi<$ 
meijr über weniger winben, oSen in einer gefötoffenen ©fcifce (apex) enbeo 
unb unten fi$ in einer metjr ober weniger aufgeworfenen SRünbung offnen, 
bie fie mit einem felfcfigema$ten 5Dedel (operculum) [^liefen finnen. — 
@ie finb iugef^i^^ fegelartig, ^ramibaltfc$ ober bider, t^urm*/ faf* unb 



167 

turbanartig, fle finb $ufaimnengefniffen uttb fretfen in ber ßeffnung gletdfr* 
fam 3«ljne, ober fie frerfen fi<$ auf toie eine STrompete. S)ie fptralförmtg 
gett?uubenen finb platt, ober plprainibalifd& ertjöfct unb ttnterf Reiben ffdfr 
trieber na$ ber 3afy unb abneljmenben $rogrefffon ber SBinbungen. 5Die 
©d&neden baben in ber SRetjrjaijl eine glattere Oberfläche att bie jtrei- 
fd&aligen SRufd&eln. 83iete jetgen ben SPorjeflanglanj, ben jene nur in* 
frenbfg 1)aben, au$ auf ber 9lußenfette. 9lud& prangen fle in ben 6un* 
tejien Sorben unb 3*f$nungetr, toon benen man glauben follte, fle ^Stten 
nur bur$ Stunfi ergeugt toerben fonnen. 9lnbrerfeit* aber fommen audj 
lieber auf ben fronen <5$ne<fenf$alen SBarjen, J&atfen unb &atyln in 
großem Sutuö *or. £)fe innem ffiinbungeu bed @d&etfenge$aufe* toirfeft 
tote eine Slefonanj, trenn man baljer ein leered ®<$necfen$au$, befonber* 
*on ben großem Sitten, and 0$r tySlt, $ort man barin ein garted kaufen, 
unb bie ©<$aOh>eHen gleiten im £on ben fernen SMeereStüeflen, batyer ber 
engltfd&e 2>l$ter HBorbtoorty fagt, bie SWufdJel betraute au$ nod&'im 
$obe Hn gebetmnißtoofle« (Einfcerftönbniß mit ber mütterltd&en ©ee. 

SRan tljeilt bie ©<$nedten in brei große Orbnungen i) heteropoda 
ober JWelfüßer, 2) gasteropoda ober SBau^ffißer unb 3) pteropoda ober 
gloßenfüßer. 

5Die Äielffißer leben im SWeere, $aben fe^r bfinne ©<$alen unb fötoim« 
inen immer fcerfefyrt, ben £Bau$ na<$ oben. 3um ©d&totmmen bieni tijnen 
ber jufammengebrfitfte $au$, befonberS ifyr §tntere$, aufy jum Slntyeften 
gebe^nteS (Snbe} aorn aber flreden fle einen Otuffet tjerauS. Watt fennt 
jwei gamilien, firola, toon SSogt (Ogean unb 3Rlttelmeer n. 67. 119) 
al* ein fußlange* £$ier mit aufwärts gerichteten bunfelbraunen 9lugen 
betrieben, unb atlanta, im ftiUen 9Reer gu Millionen bei fc^onem Setter 
auf ber SBajferfKdfre fpielenb , mit fretfelförmtgen ©dualen. 

£>ii ©auc&füßcr tyerrfd&en uor unb finb bie etgentltd&en ©$ne<fen ht 
einer SÄenge oon Unterabteilungen unb gfamtlien. Sie leben tyeifö im 
Speere, t$eil* im fußen SBaffer ber Slüffe, tljetle auf bem Sanbe. 5>ie 
größten unb f^önfkn finben fid& nur im TOeere. <5o bie ©tranbfd&nedten 
(littorinacea) mit ei' unb ttyurmfSrmigen (gelaufen, bie f. g. $$urm* 
unb $erfyeeti*f$nedfen (turitella unb solarium); bie 9» fifcenfd&nedten (ca- 
puloidea), trtc$terf&rmig mit toeitem SRunbe; bie flauen otyrfSrmigen ©i* 
garet inen; bie ftlügelfd&netfen (alata) mit einer ftögelartigen aufgettor* 
fenen Sippe, darunter ber fußlange strombus gigas, bie in einem frum* 
men gortfofr enbenbe pterocera scorpio , bie in mehreren $ortf8$en au** 



168 

grelfenbe Seufeltflaue (pt. chiragra). Sie £t£#tigen $orgellanf<$ne* 
den (cjpraea) in toielen Berühmten Qlrten getanen fi<$ bur# ben toetfien 
©lang «nb burcfc manmgfa<& föone Sarbungeu aut. ©te toerben al6 
(5at>inetfiücfe aufbetra^rt, gu 2)ofen benüfct ic. S)ie S#ale iß in bet 
(Regel faß eiförmig unb lagt nur einen fd&maten ©yalt uferig, bu*$ 
treten baö ©eitler tyer&orfommt. (Sine 9ltt $eif?t *on tyren bieten 
9lugenfteden argus, anbete öon anbern Steffen tigris, lynx ($iger, £u$d), 
@$tangenfotf (caput serpentis), toon föriftartigen Sieden arabiea, fron 
lanb<$artenartiger 3ei$*tung (mappa), öon bunfter Satbung 3Rautnrotf 
(talpa), *on ajfelarttger {Runbung unb SSrbung asellus. 3lm berttym* 
teffen aber tfi bie toeife cjpraea moneta, bie unter bem Stauten Äaurt* 
bur<$ gang äfrifa ßatt be8 ©etbeS gebraust wirb, ßu berfetben gfamiUe 
gebort bie bem (gl in ber Sorm unb Seife gleite orula. — (Sine neue 
Samttie (Üben bie gtei$fattä fel)r fronen Äeg elf c&ne den (conoidea). 
3n bem SJJorgeHanglang unb ber (unten Sarbung jttmmen fle gang mit 
ben (Serien überein, nur l$re Jtegetform unterföeibet fle. ©ie tuaren 
fabefj ©d&oofjflnber ber t?ottfinbif$en Cftaturalienfammter, toon benen fie 
au$ $<mty$afte tarnen erhielten. 5Dte größte unb foftbarjle *>on allen, 
lebergetb mit bunfelbraunen unb roeljjgefiedten 33anbern tyiejj ber 3lbmt* 
rat. 3Kan unterföieb aber jiebe Nuance ber Betonung unb Satbe triebet 
mit befonbern tarnen als ßranienabmlrat h>egen fetner $o$getben 33anber, 
als DrbenSbanb, als Dberabmirat mit keifen breiedigen Sieden, alt 
£öwe mit lötoenfil)nll<$er Särbung. ©eneral $ie§ eine gelbe ÜRuf$el 
mit toetfjen SSanbern, ßajjttain eine ^ermetinfarbige; eine mit gefieberten 
Sieden ber Seberfeget, eine anbere ber SOTarmorteget, eine tote mit feinem 
@anb betreute ber ©anbfegel, eine mit violettem ffianbe bie Jungfrau k. 
3u ben äegetföneden gefeilt fi$ au$ pleurotoma mit fd&atfranbigen SBln* 
tauigen, mo&on bie J&au^tart babtyloniföer Styurm fceift. — £>te oliyacea 
fyäbm ßltoenform, bie volutacea bide ©etyaufe mit bu<$ftoben* unb noten» 
artigen Seiten (roluta hebraica unb musica), ober mit Sufrifeungen, bie 
f. g. $obfU unb ®tf$of8mü$e (mitra papalis, cardinalis, episcopalis). 

Qu ben Voluten gehört v. purpura mit rottyem SKunbe. 3>o<$ ift fie 
ni$t bie bei ben 3Uten fo berühmte @<$nede, beren Saft bie Purpurfarbe 
lieferte. (Sinen rotten Saft $at man Ui mehreren ©$neden gefunben. 
SJgf. UHoa, ©übamerifa IL 218, (Sinen Jpurfcurnen Saft enttyKt au$ 
ianthina fragilis mit fe$r gartem ©etyaufe. SWetyen, fltetfe I. 42. — Sine 
fasciolaria $d$t tulipa i>ox\ ber bannigen ^ut|penform> pjnüa Seigen* 



169 

form} fasus colus getyt oben unb unten in lange ®ta$eln au6 unb Ift 
nur mitten bid, tote eine ©fcinbel. 5Dte murioea finb fe$r merftofirbig 
feur<$ tyre aufgetoorfenen gtfcfcen unb bieten (Stapeln; eine 
9lrt, murex g&mosus, 1 Bio 2 gauft grofj, bau$ig unb fta^Ud^t Der* 
föltejjt fi# mit einem SDetfel, ber im Orient megen feinet $errli<$en 3Bo$* 
fleru<$« ju 8tau#ertoerf benüfct unb fel)r geföafct toirb (in ben 9fyotl)efen 
ald blatta byzantina befannt). 33 gl. Ofen, 9taturg. V. 484. 2)ie fta$* 
tt<£fie affer SWuföeln, murex tribulus gleist mit tyren langen ©tadeln 
einer (Spinne. £>ie aufgetoorfenften filmen jeigt ba$ ba*on f. g. Triton** 
Ijorn (tritonium), aU ob ber grie$if$e SÄeergott Triton barauf wie auf 
einer Sroutyete geblafen tyabe. <Hu$ bie «&elmf<$necfen (cassidea) 
Ijaben eine toeite £>effnung, cassis rufa ber f. g. feurige Ofen fytt eine 
feuerrote. SBeltuumbig tfi buccimim (baß $orn), harpa mit (Streifen 
tote <§arfeufaiten, baö tonnenförmige dojtfum. 3)ur# feine etgentljümtt<$en 
SBtnbuttgen iß bie SBenbeltreppe (scalaria) berühmt. 

Sie &reifelf$ne(!en (trochoidea) $aben eine btcfe <5$aU in 
Jfteifelfonn, mit Breitem ©oben, oft mit ben fünften Sarben unb 3*t#* 
nungen, jubelten au<$ mit ersten {Reifen, <§ötfern unb <Btaty\n. %m 
bunteßen gefärbt iß phasianella, am bidfien turbo in fielen Wirten, mar» 
morirt, golbmunbig, filbermunbig ic, trochus fenestratus toie gefenjiert, 
trochus pharaonis, ber f. g. $$araon$bunb mit rotty oberJ<$toar$ unb 
treiben Duerbinben; meleagfer, rreig mit f^toarjen SSinben; tr. solaris, 
bad grof e ©onnentyorn mit jarter gelber gefheifter unb jia$ti$ter <§<$ale k. 
9?o<$ meljr flauen jl<$ bie @eeo$ren % (haliotidae) ai>, tootopn ünt 9lrt 
ins fceifjt toegen ber fronen dtegenbogenfarben. (Sie geigen auf ber innern 
©eite bie föonfie Perlmutter unb ber dtanb ber <5$aU ift an augenar* 
tigen Sofern fenntlt$. (Sie fietten eine 9Äuf$el mit nur einer <5$ale 
*or. (Sben fo bie giffureflen (@£altnaj>ff#ne(Ien), bie eigentlichen Sfatyf* 
fäneden (patellina), bie Ääferfönede (chiton), beten oljrlange unb fttemli$ 
platte (Schale au8 mehreren <§tü<fen $ufammengefe(t tfl unb einer <S$ilb* 
frStenföale gleist. 2le$nlt<$e (Scalen $abeu au$ bie Oattungen pleuro- 
branchus phillidia». umbrella, ancylus, siphonaria; bei allen fifct bie flehte 
<§<$ale nur *rie ein <5($ilb auf bem großen Selb, me^r ober weniger ben 
«ftafer* unb ©<$ilbfrotenbe<fetn glet#. 

ßinee ber toimberlt<$fien @ef$otf e tjl bie 2Burmf<$nede (ver- 
metes), bie glei$fam iljr fpiralformigcö ©e^aufc audeinanber getounben 
unb in einen langen Sterm ausgesogen $at. @te friert gern in 8ti|en 



170 

$. 89. ber tforaHenflödfe unb toäd&fl botln an, tnbem fle fl# allen ©te» 
gungen beS £5tiperS, an ben fle antoäd&fi, gef<$metbtg fugt. Sogt, iDcean 
unb SKtttelmeer IL 25. ©ei einet Art beffelben, siliquaria, ifi bie wurm* 
artig auSgebe$nte (Schale ber Sänge nad) mit flelnen £ö$em burd&boljrt. 
9Ran $a(jlt fle im Aftern ju ben Sljurmfd&nedfen; bagegen bie ebenfalls 
fe$r langen £)entalten ju ben (Spionen unb SSatellen, bie i^ aber (na# 
Ofen) tjier mit ben ©ermeten oerblnbe, toeil beibe Abnormitäten oon 
Sänge barfleHen; dentalinm elephantinum Ijat bie gorm beS ©ganten» 
jatynS, inbem bie lange ©d&ale oben f$n?ad& gebogen ifi. 

(SS gibt aud& ganj f^atlofe ober nacfte SWeerfd&netfen, bie nur 
in itjrer erften Sugenb nautiluSartige ©$äl<$en tragen, unb biefelben na<$* 
$er abtoerfen. @o bie rottje doris, bie burd& baumformtg fceräflelte unb 
am Oianbe uortretenbe Giemen auSgejeld&nete idalia; bie no$ merftoür* 
tigere tritonia, bie Jene baumartigen AuSftfi$fe tele eine Staube auf bem 
Oludfen trägt, ferner scyllaea mit breiten ©tattauStoüd&fen am Otätfen, 
thetis mit einem Ungeheuern tote ein ©egel ausgebreiteten Jtotfe, unb 
glauces, mit Giemen, bie fid) nad& beiben ©eiten tote bie Säße etneS 3n* 
fefteS ausbreiten, aeolidia mit einer SKenge glei<$ fcertljelltet, Heiner Stit* 
menauSttu<$fe auf bem ölutfen unb jtoel langen Sudlern,, ebenfalls ganj 
einem Snfeft äl)nlid&, alles $8<&ft ^antafllfd&e ©eflalten. Qu ü)nen ge- 
hört aud& ber f. g. ©eeljaafe (aplysia), eine fymbgroße fd&mu|iggelbe 
unb rotbgeaberte ©d&nedte mit eigenartigen Sudlern, bei ben cafcver» 
bfföen 3nfeln. 3Ran nennt fle baS Chamäleon unter ben aBetd&tljleten, 
fofern fle über jebem ©oben, auf bem fle fl<$ betregt, eine anbere ftatie, 
rottj, braun, gelbgrün, grau mit gelben fünften, fd&warj u. annimmt 
unb bie JJarben tote SBolfen auf l$rem Stox^tr fyielen läßt. 3«flW<& 
brennt fle, gleidfr ber ©eeblafe, toenn man fle anrührt, unb läßt, wenn 
man fle »erfolgt, gtet<§ ber ©efcfa, eine bitfe £)inte fahren, bie baS ffiafler 
fcetbunfelt, unb bie ebenfalls öerfd&tebenfarblg, balb jnirjmrrotlj, balb braun 
ifl. $)artotn, Weifen 1844 I. 5. 

@o fctel &on ben üßeerfd&neden, beren d&araftertjllfd&e fformen man 
$er einigermaßen überfein fann, auf beten aoflfWnbtge Aufjä&lung i$ 
aber toergi$te. 2Btr geben nun $u ben fianbfd&nedfen Aber, bie im Otafc 
unb auf bem Saube leben, fi<$ aber $um Stjell aud? im fußen ©äffet ber 
®räben aufhalten. AIS nadfte &anbf$ne<len fennt Jeber bie vor 0tegen* 
toetter auf allen SBegen fi$tbar toerbenben großen Spiere, meldte, f$toar| 
ober rot$, ju berfelben Art (arion) geboren. JDer große graue limax 



171 

fyit nur ein fördere* <5$ETb$en am Stötfen; eBenfo ber Heine 1. agrestis, 
ber bie ©arten fcertoufiet. — ffiiel jaljlreidjere ©artungen haften bie mit 
©eljaufert »erfeljenen ganbfönetfen, als beren $SH>u$ unfere®arienf$ne<fe 
(helix) ju Betrauten tfh SBon biefen J&eliceen Ijat man Bereits üBer 2000 
3trten unter föf eben 5 f!e finb außerfi mannigfa^ in ber ©röße, in ber 
£>ttfe unb üaty ber SBinbungen, ber größeren 99auc$fgfett ober fd&lanferen, 
ftorm unb in ben garBen unb 3*t<$nungen, BleiBen fi<$ aBer alle in ber 
Jtyramtbal auffieigenben SBinbung (ber <$arafteriftifd&en ©<§netfenform) unb 
in ber großen runben Oeffnung g(ei$, fo tote in bem aftBefannten freuen 
SSorfireden unb Swfitfjfefyen ber fcier gü$ler, unb ber- auf ben Beiben 
großem gittern fteljenben Slugen. S)ie größte unferer etn^eimiföen 
@<$ne<fe ifl bie Bekannte Braune SBeinBergfönede (helix pomatia), bie in 
ben ©arten gemeinde @$netfe iß bie gelBe unb ettoaS Heinere h. hortensis, 
bie Buntefte Bei unS ifl bie Brauhgeftreifte unb Braungeranbete SBatb« 
f^nede (h. nemoralis), bie bünnfien glasartigen ©dualen IjaBen vitrina 
unb succinea. 3)fe größten unb föonften SanbföneÄen ftnben fi$ aBer 
nur in ben Reißen Sanbern unb nehmen 1)ier triebet langli^e gormen unb 
ben $orgettangtan$ ber 9Weerf$ne<fen an. ©0 bie großen Wirten ber acha- 
tina in Qlfrifa, bie ©lanj unb ßetdfenung Dorn 9U&at nahmen unb ben 
frönen tfegelfänetfen fe§r al)nli<& werben, nur baß fie ht#t metjr in einer 
Äegelform, fonbern in SBinbungen rote geflod&tene «£aar$o>fe fi<$ jufotfcen. 
(StoaS furjer gerounben finb bie ©attungen bulimus, pupa, etroaS langer 
clausilia; feltfam er fd? eint scarabus, unten in ber erfien SBinbung feljr 
Bau<$ig unb na<$l)er furj jugefyifct tote eine ©<§tafmü$e. %if ben 931)t- 
ttppinen finb alle bulimus groß unb bunfel, in $eru ade jart unb Hein/ 
in SBrajilien tyaBen fie alle einen gejeidjneten ölanb, auf toel$e &rtli<$e 
Unterfötebe in SroföelS 5lr*to 1849 IL 93 aufmerffam gemalt tourbe. 
S3on einem bulimus, ben (Roßmaßler in ©Manien fanb, fagt berfelBe, baS 
gBet<$tl)ter jirije fi$ affmSljttg auS ber ©*>ifce ber Schale jurfitf, bie bann aB* 
Bre#e unb leBe in bem untern Sljell ber gtei^fam ruinenartigen ©$ate fort. 
Sn £Ba$ia fanb man eine helicinelia polygyrata mit conca&en SBinbungen. 
SDie größte SRenge unb $ra$t ber fianbföneclen fanb SKetyen (flReife 
n. 141) auf ben ©anbtot<$$tnfeln, roo fie bie ©teile ber fajl ganj felj* 
lenben 3nfeften $u erfegen föeinen. J&ier finb fie fafi aUe ItnfS germm* 
ben, toaS jie Bei unS re^tS finb. SluffaHenb unter ben »ieten großen unb 
Bunten ©$necfen l)ier toar eine gang grüne. 9luf SÄabagaSfar ifl ein 
fufutartiger Söget, ßna genannt/ als ©^nedenBred^er Berühmt, 9iuS* 



172 

lanb 1841 3Rr. 287. (Sin anbter getob ber <5#ne<fen ift in 5ßeru eine 
natfte @<$neefe (Saracot), treibe anbre <§<$ne(fen in tyren Käufern an« 
greift unb tobtet unb fi$ bann in ben IBeflfc be$ eroberten J&aufeö f*fct 
9Mg. £iflorie ber {Reifen IX. 51. (Sine ©eflatigung biefer filtern SÜad^ 
ri$t ift mir jebo$ nic^t befannt. ö. ÜRartfod (Steife na# QSenebig II. 196) 
fanb in ben Reißen Duetten ber euganeif$en Serge eine Heine Wurmartig 
gewunbene @<$ne<fe bei einer Sentyeratur toon 45 ®rab munter unb luftig. 
£)ie britte unb lefcte große Crbnung ber ©^netfen, bie ber Stoffen* 
füget (pteropoda) Ijat nur wenige Samllien, bie fi$ am metßen ben 
Snfeftenformen ber f#on erwähnten naeften SReerfönedfen nähern. 9lu<$ 
fie leben alle im JWeer unb iljre floffenartigen 9lu3toü<$fe am SRunbe 
gleiten Slügetn, fo ba§ fie wie geflügelte Snfeften auöfefcen. 33ei clio 
finb bie Stoffen no<$ furjen ßljren gleich, bei clerodora f<$on ben jwet 
langen Slugetn ber Slmeife; hyaiaea fielet ganj fo vu$ trie ein bider 9la$U 
fömetterting; pneumodermon l)at neben Slügeln au$ nod& jweigartige Sudler 
unb cymbulia gleist einem SBurm mit {frei außerorbentlt<$ großen Stugela. 

10. 
IPte üopfftißcr (cephalopoda). 

£>te britte Glaffe ber ÜÄoHuSfen begreift unter fi$ bie Sonnen , in 
benen bie beiben erßen Slaffen, 9Ruf#eln unb @<§necfen, auf einer Jjötjeren 
©tufe ber SBollenbung erf feinen , unb jwar bie <5<$attl)(ere all Iftauti* 
liten unb <§pirutaceen, bie naeften <§$neäen at$ ®fyitn. ßn^Ui^ aber 
bitben biefe Sonnen eine $o1)ere Bereinigung ber 9Roflu8fen unb $ol^en« 
form, benn waä fie am meijien auszeichnet, finb bie mit ©augmargea 
befefcten, langen unb työc^ft beweglichen kirnte, bie fie (8 ober 10) um 
ben SWunb Ijer ganj doldenartig ausbreiten, mit benen fie fi$ an Seifen 
anfaugen unb bie iljnen als Sangarme, Stuber unb Süße $ugtei$ btenen. 
3$retwegen tyetßt biefe ganje ßlaffe bie ber Äo^ffüßer (cephalopoda). 
©ie jeigen eine ölet »ot^mmenere Organifation als alle toortyer genannten 
Spiere. SDer 0ler»enfnoten im Stctf ift f$on einem @ef?irn afynüä) mit 
einem Anorpel n>ie in einen ©<$abel eingefölojfen unb bewegt jwet auf* 
fattenb große unb ft>re$enbe klugen. 3lu<$ ein ®e$örorgan finbet fi<$ in 
einem Keinen ©aAfcen. £>a$ Oefaßfofiem ifi entwidelt unb bie (gefriedeter 
finb getrennt. 

$>er 9i<$tfuß (octopus) unfred gJtitfelmeerS (ber 3}ofy|>, toon beffe* 



173 



• 



langen 2fonen bie Sitten fabelten) f)at a$t 9lrme, treibe bie Mnge feines 
£eibed fe#$mal übertreffen , unb an benen jtoei Steigen »on (Saugtoarjen 
feie änöpfe fifcen; elidone gang eben fo, aber nur mit einer (Rcttje SBargen. 
$)aflelbe %f)itx, nur in einer getouwbenen @#ate ftafenb, tft ber berühmte 
9)a^iernauti(u0 (argonaufca) , fo genannt/ tt?eil er bie f<$one @<$ale 
ber »onoettli^en 9iauttleen (fflanb II. @. 18) , aber nur in *atf erartiget 
3)finnt beffyt. JDlefe @$ale, bie man au$ als SrlnfgefSg gebrannt, 
gleist einigermaßen einem runben Äabne, au* bem ba$ SBei<$t$ter oben 
feine Qlrme toie (Ruber berauöftrerft. Qtvd *on ben a($t Qlrmen finb an 
b$r @fei|c $u Stoffen erweitert; toon fljnen glaubte man, bad $l)ier rid&te 
fk auf unb bebiene fi<$ tyrer al0 ©egel, toa0 aber ni<$t beriefen tft. 
Oft flnbet man nur no<$ bie bfinnen @<$aten auf bem ©affer fötetmmen, 
ofyie bad Wngfi auSgefiorbene %f)itv, ba^er man früher glaubte/ ba9 
SBei$tl)fer Wnne augertyalb ber @#ale leben unb friede nur ein unb au«. 
(Eben fo $n>etfel$aft trat fein ®ef#te<$t. gfrityer §ielt man £)cto!pu* für bat 
SMnn^en be$ 9lrgonauta. $fletn man f)at entbetft/ baf? beibe jederlei ®e* 
f$le$t ^abett/ ba« aWmn<$en bed Slrgonauta ffi föallo*; fein britter linier 
9lrm verlängert fi#/ nimmt ®eföle<$t$funftion an unb bleibt abgeriffen 
am 9lrm be$ 9Betb$en8 fangen (tote man biefe Spiere oft gefunben unb fi$ 
lange ni#t ju erfliren geteuft $at). SBeint Octofcu* finbet baffelbe ftatt, 
aber mit bem britten regten »rme. Sgl. Srofd&el/ Wxfy* 1852 tt 271 
unb beffen 3»»togie ©. 528. 9Ran unterfäeibet übrigen« argonauta argi 
mit toeifler @$ate unb glatten Otiten, unb a. tuberculata mit botfrlgen 
IRf W>*w. — S)ie ©attung cirrotheutis f)at 8 Qlrme unb $n>ei Stoffen , getyt 
alfo in bie Jfamtlie ber ©tfrulaceen über/ bie 10 Sinne $at unb ifl in ber 
3e$ttbelt einige Vertreterin ber jatyllofen 3tmmontten unb Sfotmmoliten 
ber ffiortoelt. Wlan nennt biefe Spiere *PofH)6rn$en. 

Se^n 9lrme fyiben avi$ bie natften Dintenfif^e ober Sextett/ 
bie fi$ im Uebrigen ganj fo »ermatten toie Octo^uö, unb nur bur$ ben 
S)tntenfaÄ, bur$ einen tmoenbtgen Jfcto^en unb große 9tugen befonber* 
ausgezeichnet finb. Sie garbe ber (Sefcie ifl f$mu$iggelb mit Woflflecfen. 
Stber in ber Stufregung er$öl)t ba3 $$ier feine garben fafi tote ba« (56a- 
mSleon. Ofen, 3fi« 1833 @. 159. *. Wartend/ Stallen II. 3. <Hm 
berüftnteffcn tfi ba* $$ier bur# ben f<$warjen €aft, ben e8 au* einer 
bräfenartigen SBtafe auöla^t unb in ben eö fl^ koie in eine ffiolfe ^üat, 
um fi$ unter 9Baffer *ox feinen geinben gu verbergen. Sa^er au<^ fein 
Slame: JDintenfiW. »gl. «riflotele«, ^iergefdj. IX, 25. Slelian, S^ier- 



^ i 



174 

gefö. I. 34. «fcorofcollo U. 114. 3>ie <S<$to>arje tySlt fetyr lange au*. 
SHan fanb fie no$ brauchbar in einem toerffeinerten Stylet. 5>a& urweit* 
lid^e Stylet gab felbjt notty bie öarbe tyer, mit ber man ed malte, «&um* 
bolbt^ Jto&no* I. 285. 2>er Stnofyn (os sepiae) i{| als eine innere 
@$ale ju betrauten, toie in ben JtoraQenfiöcfen, unb bejietyt au3 fotylen* 
faurem Stall. SWit ttym burfen bie £nor*>eln nid^t öertee<$felt werben, 
bie ba« Styier als SlnfSnge eine* ©feiet« butdfoietyenj *. ©iebolb, toet* 
gleitfcenbe Qlnatomie S. 366. 3" ben fno^enattlgen Steilen gehört au$ 
ber fönabelattige (einem ^Mpagat atynll^e) 3Runb ber @e$le. Sie klugen 
erföeinen ungetyeuerllity grofj unb geben/ fcerbunben mit ben langen Sang- 
armen, bem Styier ein gar $tyantajilf<$e$ Qlnfetyen. SBer no$ feine ©epte 
gefetyen tyat, ftede fi<$ eine lebenbige unb frei im SBajfet föwimmenbe 
2lnana& mit beweglichen ©ISttetn unb fc&watjen Slugen jwlföen Shruc^t 
unb blättern öot. SBei sepiola i{| ber Selb metyt fugelig, beim Palmar 
(loligo) metyt ctylinbrifö, bd sepia metyr wie ein ©a4 ober tote ein 
Sotf. Onychoteutis tyat am (Snbe ber langen Qlrme eine %rt Tratten. 
Sie ®ro§e ber Serien iji fetyr J>erf<tyteben , bie Stylere warfen juweilen 
im üDiittelmeer in ÜRannöbicfe unb finb bann fiarf genug, ein leiste* $oot 
umguwerfen. 

SWit biefen feltfamen unb intereffanten Styteren f#llef}en wir enbli$ 
bie lange flfteltye ber 9Bei$ttyiere, bie entweber naÄt ober in £alff<tyalen 
eingebüßt öorfommen, unb bie flcty in ununterbrochener öftere &on ben 
3nfuforien bis ju ben Seiten fortfefcen. Sßon nun an beginnt eine jwelte 
lange ölettye toon Styteren , bie man im Sittgemeinen at* ©lieberttytere ju* 
fammenfafien fann, fofern bti ttynen baä fßrincty ber Teilung unb ©tie* 
berung \>ortyerrf<tyt unb bie ntd&t metyr Weber gallertartig ftei$, no<$ in 
bieten Jtalfföalen verborgen finb/ fonbern tyorn» ober leberartige Ueberjuge 
über ben ganjen JJeib unb aOen feinen ©liebern tyaben. 



B. &te miet>etti)ietc. 

11. 
9U Wnxmtv. 

SRan Ijat früher bie ja$lrel<$e SWenge ber SBürmer für eine befonbere 
$t)ierclafie genommen, eö ftm$t febo# aded bafur, baf? fte ju ben 3n* 
feften geboren unb nur 3nfeften oljne Seine unb 5'tügel ffnb, aber fonjl 
mit beten ganjer innerer ßrganifatton ubereinjlimmen unb axiä) Ungemein 
aufjerli<$ geringelt finb, n?ie bie $5u$e ber Snfeften. £)aju fommt, ba§ 
faß alle Snfeften in ifyrem 3ugenb$ufianb als Sargen toaljre SBurmer finb. 
SDie unbeljülfli<$e, glieberlofe gönn, bie fatyle garbe biefer Spiere , baö 
Seben vieler berfelben unter ber (Erbe unb in ben Singetoetben anbetet 
Spiere gibt i$nen einen auffaflenb embrtyoniföen ß^arafter. SDie SBürmet 
f!nb gtei$fam unreife, unfertige $J)tere unb toeifen ftetö auf l)ol)er au8* 
gebilbete $ln. 3$ betrachtete fle ba^er alö bie SSorfiufe bet Snfeften. 

<5oroo$l SBürmer als Snfeften erreichen feine er$ebti$e ©ro$e, bleiben 
immer nut flefne0 Oefömeig unb Ungejfefer. 9lu$ neigen beibe }um !pa* 
rafften <Dafetyn $ln, $al)lrei<$e gamüien toon beiben leben au8f<$liejjjli$ auf 
ober in anbern Spieren. (Sie ertreifen fi# auc^ ber $flan$entt>elt f$5b« 
tt#, Sarben unter ber (Srbe jetflSren bie ©aat, Staunen vertilgen hm 
©bftfegen unb fcerljeeren SBalber, £euf#recfen ganje SJSnber. 3lnbere plagen 
ben 2»enf<$en. fWa<$ morgenlänblföer gegenbe iß all bfeö Ungeziefer ni$t 
mit im $arabiefe getoefen, fonbern erß fpfiter in einer gegriffen fltutfroir* 
fung be* @finbenfaded auf bie Statut entftonben, jum £$eil etji au$ 
bem SWifl in bet 3lt$e fWoa unb auö ben ttaba&ern bet ©ünbfluty. 9hit 
fo Diel ifl gefcifj, ba§ ba8 unleibli^e ffiurmen unb Qudtn, kribbeln 
unb ©te$en be« Ungejieferö in einem geheimen 3nfammentj.ange ßetyt mit 
a!)nli$en (Sntyfinbungen *>on me$r feeliföer unb geifiiger 9lrt. 2>et ©eelc 
haftet in unreinen (Befüllen, bem ©eifi in unreinen Oebanfen fein Unge- 
ziefer fo genrifj an, trte bem Äor*et ba$ feinige. 3n ben SBürmern unb 
Snfeften fpiegelt fl# bie geheime Unart be* 3TCenf<$engef<$le$t$, febeS arge 
©elfijie unb lebe Heine Soweit ab. 



176 

S)te ©firmer $a6en bur$g5ngfg jtoei ©anglienret$en im 33au#e unb 
$Sufig fe^t entttritfelte unb jiarfe ÜRuSfetn, tt>obur$ tynen, $. SB. bem ©tut* 
egel, ein auferorbentU^ed 3ufamtnen}te$en unb 9lu3bel)nen m5glt$ tvitb. 
S)er €RüffeX , in ben fldj iljr SKunb verlängert, »irb oft ein Saftorgan. 
S)en meifien fehlen bie klugen, nur Bei einigen fomtnen fie beutlt$ unb 
in aMeJjrjatyt &or (10 beim SSlutegel). S)aS S)arm- unb ©efSgf^ftem tft 
enthutfelt, trenn au<§ ba* <$erj fetjlt. (ginige ahnten bur$ ffemenartfge 
9fa$ange, bie (Strubel« unb Singetoeibttmrmer nur bur<$ bie %aut. £>ie 
SBurmer finb auf (Saugen angetoiefen unb fco fle «Währung finben, Bebfirfen 
fle feines weiteren $lage$, ba$er itjr QSorfommen im Snnern anberer 
£&tyer. Sie niebrig fle aber au$ flehen, fo ^ftanjen fle fi# bo<$ *bur# 
dier fort unb finb gröfi tentyellS Sttitter. 

9Han unterbleibet : <Strubeltt>firmer, ©liebewfirmer unb (gingetoeib* 
tefirmer. 3)ie ©trubeln?urmer (turbellaria) finb lang, runb ober 
fla$ , ringsum mit SBiutyerljaaren Betrafen , mit benen fle im ©affer 
einen Strubel erregen. ÜDte langten finb borlasia, nemertes, bie tun* 
beften vortex, prostoma, bie fclatteflen planaria u. 5Dfe ©lieber» 
»firmer (annulata) feilen fi<$ in ©latt-, (grb*, fltityren* unb gfitjler* 
tofirmer. SDie ©latttofirmer (apoda) reiben f!<$ getviffermafen an 
bie £olotyurien an. ©te $a6en fcorn ©augrfijfel, einen ttmlfiigen trei- 
ben getB. @o echiurus, stemaspis, mit einem traubenartigen %ri?ange 
priapulus, mit me1?rfa$ etngefönfirtem SeiBe unb langen, Slntjängen tha- 
lassema. S)ann bie <Saugtt>ürmer (hirudinea), ber ^Blutegel (hirudo 
anguisuga), ber am meifien an bie natften @$ne<fen erinnert. ®* gibt 
batton jtoei Wen: h. medicinalis , bunfetolfoengtun mit 6 rofhot^eh 
fötoarj gefletften Streifen auf bem Slfcfen unb föroarggeflecftem 9bMä}t, 
unb h. officinalis f^marjgrfin mit irageffetften Otudenftreifen unb gelB* 
liefern Sandte. (St $at brei ftarfe mit 3S$nen Befegte Jttefer, mit benen 
er bie Befannten breieefigen ©unben faugt, unb fc$r fiarfe 3Ru$feln, 
toomit er fi$, falbem er fi# mit bem Alfter eben fo tote mit bem 3Runbe 
feft anfangen fann, trie tin graben lang miSbebnt unb toteber toie eine 
Äugel ^ufammen^t. @#einbar ein $«rmlofer ffiafferBetootjner, toie bie 
@<$ne<!en, »errät!} er bo<$ Balb feine £ar«fitif$e Sftotur als SBlutfauger. 
®r f)at 10, aber fe^r {leine Obigen. 9Ban Bebiente fl<$ feiner in ben 
legten 3atyrje1jnten fo $8ufig ,jum Slberlaffen, bafj fein $rei* fefr $o# 
flieg. Sine größere Vitt iß ber f. g. $ferbeegel (haemopis). 33on no<$ 
anbem Otiten fteflt bie eine (clepsine) ben ffiafferföuetfen , eine anbete 



. 177 

(piscicola) ben giften na#. ®ie leben alle im ffifen 3Baffet, eine fteine 
%tt afcer txübt fi$ in ßflinbien in SBiefen unb SBatbetn um unb toitfc 
ben (Reifenben fel)t laßig. {Rittet, ßtbfunbe in. 145. IV. 391. VI. 146. 
4ofmeifter, (Reife <§. 86. 

2>fe (Stb* ober (Regentoütmet (lumbricina) finb jebem Befannt. 
Unfet gemeinet lumbricus ifl fufcfetfatBen , f)at am etjien SJiettel feiner 
SeiBeStange eine toutfifge gr^o^ung unb im Oanjen 180 ri^enarttge (Ringe 
am £ei6e. Sie bie nadten <§<§ne<fen fommt et im (Regen au$ bet (Stbe 
§etbot. SWetfoutbig iji, ba§ et tot$e$ &lut $at, toa* fonfi Bei feinem 
toitBellofen ^iere botfommi. Eine ?ltt, rhynchelmis limosella, tjat einen 
langen fabenfötmigen (Rüffel unb ift blolett. — 3u ifcnen ted&ne^man bie 
3Baffetf#langlein (naidea), fie finb fabenfotmig unb fölängeln im, 
SBaffet) but# tyten gla*$etlen 8eiB lauft ein totljeS ©efaji. gflan $at, 
BeoBa^tei, bajj fie fle$ toie bie Sltntyol^en betbtelfatttgen , tnbem, toenn, 
man fie entjtoei fd&nelbet, iebe$ ©tüd toiebet ju einem gangen Styete i»5#ft 
<S8 gibt siele Sitten. 

£>ie (Röljtentoutmet (tubicolae) flerfen in (Rösten bon Jtolf, 
@anb unb anbetn ftemben S3eßanbt$eiten, bie fie mittelft t^teö ©<$leime&. 
an iljte 9tufjienfeite anfteBen, im ©flamme bet Ufer. (So bie bieten %xtm 
bet fatfigen serpula. (3Butmtotjte) , bet lebetattigen amphitrite (ya jtoei. 
(Stauungen, bet sabella unb frlnbelfotmigen sabellaria), bie tote in einem 
bon 2Ruf<$elf$alenfitttf(§en unb €anb jufammengefleBten J?S$et jieÄenbe 
pectinaria, bie bünnföalige terebella k. (Sie etinnetn an bie Jtotaflen« 
ftöcfe, intern fie oben übet bet (Rö$te ityte bieten Süt^Ifaben Bluntjnattig. 
au$Btefteii. 

5)ie 8fü$letfturmer (antennata) fbib bie am meifien enttoitfetten 
unb geljen föon me^t in bie Snfeftenfotm bet riffeln uBet, inbem i$te 
Seibringe fi$ beutlidjet untetf^eiben unb tyte bieten Botfienttagenben «§ödfet 
unb tjaatattigen guthaben bie Staunen nahmen. 5Die bon ® eflatt $ä £• 
li$e, fyatB äffet*, $alB taulpenattige aphrodite, bie im ajHttelmeet tytufig 
ift, f)at gotbföimmetnbe «Saate unb in (RegenBogenfatBen fylelenbe ^ocCer* 
Borgen. Amphinome $at BaumfJrtnige Giemen ftei am gangen Selbe (et« 
botttetenb, eine tcaljte SMeettaupe. $eton ((Reifen. 373) tfi$mt Hjten 
rotten unb gotbenen ®tan$. Eunice giantia, 4 gufi lang toetbenb ixt 
bet Sßotbfee, bet gjöfjte atlet Befannten SBütmet, §at fammfotmige Äie* 
men unb (atte Äiefetn im (Ruffel. Nereis a^mt bie Sotm beß Jlaufenb« 
fufed na$ unb ifi m 9Me et tau fenbfufi mit f^tSngetnbem JBelB unb 

3B. SNcnaet, StaiurfunU HL 12 



178 . 

einer bi$tgebr5ngten OTenge *on finden guß$8(fern auf Befben ©etten. 
2>le tljr öerwanbte alciope Bat $n?et große Qlugen jur ©eite unb ift burdfr» 
fid&tlg. PolynoS muricata ff* fe$r f*8n badfoiegetartig gefd&tfltyt. Spio 
$at aorn jtoef lange unb flarfe grüner, ir»ie Sirme; cirratulus tfl am 
ganjen »elfte mit Reinen f$langelnben Firmen Bewarfen gtcid& einem (Regen* 
ttmrm, an bem $unbert flehte Sftegenttntrmer fangen wfitben. 

12. 

Mit (Einßeroefottwrnur. 

$)ie€lngett>etbtoürmer (entozoa) tragen blefen tarnen, toeit fie 
fi$ au*f$tteßtid& im Snnern frember Spiere als $arafiten (@d&marofcer) 
aufhatten. 3n ewiger 9ta$t Bringen fie i$r Stofetyn im tt?armen SelBe 
eine« anbem Spiere«, nt^t tote im ©d&lafe, fonbern in einem ununter* 
Brod&enen ®enujfe ju, benn fie freffen erfiauntt$ öiel unb fcffonjen ff<$ in 
$a$treld&en ®enerationen fort. SDaS ganje $l)fer fd&efnt Balb nur SRagen, 
Balb nur (gierftotf ju feijn unb jeigt in ben Sfortyjlanjungöarten" eben fo 
große SWannigfaltigfelt unb QIBnormttSt, wie in ben 9to!jrung8ftojfen , in 
fcenen e8 BeBagtidjf lüü^tt. *. ©ieBolb, togl. Anatomie 148. 2tfan f)at 
#er ein S3ltt> niebrlgjier ttyierifäer ©c$tt>elgeref , n?le e$ fonfi ntrgenb* 
fcerfommt. 

UeBer bie ©ttffcljung biefer 9tod&ttljiere iji öiet geftritten Sorben, 
©ie (Sinen gtauBtert fie bur<$ generatio aequivoca auö fcerborBenen Soften 
be$ SeiM, in benen fie fcorfommen, erflaren $u foflen, bie 5lnbern hielten 
fefl an ber (Sntjleljung au$ (Sfern, unb mit fliegt, toefl bie (gier Bei ben 
üntojoen jäljtrei<§ flnb. 3ebenfaff8 $8ngt bie (Srlftenj biefer Spiere öon 
derjenigen ber größern Spiere aB, in ober auf benen fie TeBen unb ba& 
(Singeweibe mußte erft ba fetyn> Beöor ein 2Burm barin (eben fonnte. ÜRan 
pflegt gegen bie gen. aeq. ben 3Batfon'f<$en SetoelS gettenb $u ma$en. 
S&erfelBe Berietet, eine ganje beerbe (Schafe ftty, auf einer funtfcfigen SBiefe 
tteibenb, aWBatb am SeBereget erfranft, tnbem fie beffen (iier mit bem 
®rafe tterfd&ludt Ratten, ©in einige § <§<§af, foel#e$ jufiOig ben 8uß 
geBrodjjen l)atte unb fortgetragen worben war, atfo nt$t mit toetben fonnte, 
BlieB au$ toon bem SeBeregel fcerfc^ont. UeBrigend ifi \>. ©feBolb nld&t 
ber Olnfic^t SBatfonö, baß bie (gier auö bem SDarmcanal ber ©<$afe in 
beren ÖeBer, Ratten fiBerge^en fönnen, fonbern glauBt öielmeljr, erfi bie 
im <S$afbarm auö bem St gef^tu^ften Reinen Sargen beö (Sgefö Ratten 



179 

fi^ bis gut Mtx bnrd&gebo$tt, toaö atf$ am toa1>rföeinß<$ffctt tf*. 83gL 
<gri$fon, 9lt#to 1843 II. 301. 

£>fe (gnhmcflunggleljre ber (Singetreibtofirmer ifi no# lange nl<$t auf* 
geflart. <Der ®eneratton8n>e#fet föetnt §ier no# auffaflenber, at« bei 
bett 3Bei<$tljieren. fßan SBeurben toeift im bulletin de l'aoad. royaie de 
Belgique 1849 9fro. 1 na<$, bafi tetrarhjnchus in toterfactyet (Sntfrid* 
lung öorfomme (wa$ man frfi^er für viererlei Stetere gehalten $at), al$ 
scolex trie eine SBlafe, al« tetr. im SBawfy ber 8fif<$e, fyäter langgeftretft 
als botryocephalus ober Thynchobotrius , enbli# mit (gfern angefüllt älG 
proglottis. (Sben fo $at man entbetft, baf? bie beiben bei un$ fo toötjl 
befannten *Paraf!ten, ber SBanb* unb ffllafennwrm ein unb bajfelbe $&iet 
ftnb; nur in &erf$febenen Setbern *erf<$ieben auögebilbet, ba£ ber Seberegel 
(distoma) aui einer fcartoe entfielt/ bie man früher aW ein befonbete* 
5£tjiet cercaria genannt tjatte «. 

tfefn e<$ter (Singeweibtoura lebt in einer $Pffonje. 9Weln eine grof e 
SMenge von wurmartigen fiaröen ber 3nfeften, bie f1$ bur^au« alö $a* 
raflten fcertjalten, leben jum $befl in gieren, jutn Sljefl in *Pftan$en, J« 
fel&ji in mineralifc^en unb giftigen Stoffen, in betten JebeS anbere Sljiet 
fftrben müfite. (So gibt faum ettvaä fo $Bunberli<$e8 in ber Statut/ wie 
bfefe Mttyabtni ber fiaraen ju ben ^eterogenfien SBotjnungen unb 9fa^* 
rungöftoffen. ©tele leben im 3Äfft, im faulen unb garten £olj, M« (Sffig* 
alc&en (3Kaben einer fliege) im (Sfflg, eine £art>e be$ trox im $otn, 
eine £an?e bed cerambix im SBlet, bur<$ baS fie flc# tynburd&friftt (man 
Ijat 9Blei in iljrem 3Jfagen gefunben), ein SBurm lebt im 9M)abarber, in 
ber 2tfu8catnufi, fogar im SHoföu«. Stirbt) I. 257. Unb im fyanffäen 
«Pfeffer, Sroriefc, neue Siotfjen 1847 III. 202. ®ie Äat&e ber musca 
cellaris lebt nur in ffißein unb 33ier, bie ber 3Ba<$3motte in 2Ba$8, ber 
<5$aU in SBofle unb $el$, ber f. g. aBüc^errourm in altem «Parier, (Sfne 
Uli mitten im <Saft ber reifenben Sraube, eine frl§t fl<$ bur$ ben fMn* 
garten SDattelfern. 2>ie ganje einer ©aCfirefte lebt innerhalb bc3 bittern 
OatlapfelS. 5Die ber <S($aumclcabe mitten in bem toon fijr felbfi erzeugten 
€#aume auf ®ra3$almen; bie be« StltenfaferS innerhalb tljreS eigenen 
SOTifteS. SBa^renb bie Sargen ba$ GAetyaftefie unb in größten »JRafito 
treffen 1 Bnnen (j. ©. eine Alaune in einem Sage meljr , al« fie felber 
irlegt), leben bagegen bie au$ bett 2ar»en entwidelten Snfeften o^ne 9ta^- 
tung. Sine Stiege (aestrus), bie au$ einer gefrflf Igen 8ar»e fommt, ^at 
tti^t einmal einen 3Runb. 9lu(| bie (Schmetterlinge, »on freßgierigen 

12* 



180 

Statten fiammenb, leben tittr im $>uft unb toom J&onigfaft bet SBtumen. 
<Da8 ift ein SJorbilb ber 33erfl5rung, in bet bie »eiber ber SWenföen 
wteberauferjietjen foöen. 

9Wan flnbet bie $ataf!ten Bei SWenföen unb allen gieren, ja in ben 
(Singefoelbwurmern felbi* fommen trieber Heinere &or. <5<$on ®n>am* 
merbam fanb einen in einet ©ifcnecfe, unb innerhalb befielben triebet einen- 
%u$ im (Embryo unb fogar im ring* umfölofienen (Ei fommen fie *or, 
SrefciranuS, ^Biologie II. 23. 9lm l?aufigjten flnben fie fi# in ben SDotmen, 
fie fommen aber au$ im Slute, in ben (Sinnesorganen, im <§itn w., 
tut} faft in allen SelbeStljeilen *or, gan$ befonber* $8ufig im Qluge bet 
$fif$e. (Einige fönnen auö einem Sfyiet in« anbete übergeben unb nehmen 
bann (toie bet SBanbttmrm) eine anbete Oeftalt an. 5Die meijien finb auf 
eine befonbete Styietart angetoiefen unb fommen fonfl nt$t »or. (Einige 
(feinen erß entfianben ju fetyn, al8 bie Spiere, »on benen fie leben, felbfi 
begenetitten. ©o fommt bie Sinne nut beim jabmen, entarteten, ni$t 
beim toitben ©#tt?eine rot. (Einige $atafiten leben au8f$lie§li<$ in feljr 
fleineri Rieten, in Snfeften, J&eufötetfen , Slmeifen k. Äitbty, (Snto* 
tnologte IV. 237. 

33on ben eigentlichen (Singefteibfrürmern muffen bie ^arafittfe^en ßtu* 
flaeeen al$ eine anbere ^ieretaffe aufgerieben werben, obgleich aud? fi* 
toon fremben Silieren gelten. SDie erfteren finb glatte, fd&leimlge, bleibe 
ÜBürmer mit Saugrüffeln, ro^renb bie anbern frebSartig gegliebert finb. 
5Die erfteten werben in »ter gtofie Orbnungen eingeteilt: SRunb*, «Warfen*, 
(Saug* unb SBanbtoätmet. 

SDie {Runbtoärtner (nematoidea) finb toie bie SRegemvürmer lang, 
fölangenartfg unb werben oft fabenbänn. 9lm befannteflen ift bie Heine 
anguillula, unfet (Sfftgäl<$en, ba8 im (Sffig f^lSngelnbe 5Burm$en. 
2le$nli($e erzeugen fi$ im ©ud&binberfletfler unb im $ranb bed ©etreibeS- 
©eljt bünn unb nut 2 Qoü lang ifi bet $eltf$entuurm (trichocephalus) 
in ben (Singetoeiben aom ÜOTenföen. 3m SBaffer lebt gordius marinus, 
baö f. g. Iffiafferf alb , ein fabenbünner, aber ungeheuer langet ffiurot.. 
6t fann fic^ jufammenjie^en unb bann, toenn er fi$ ganj roteber auö* 
betjnt, fi$ um« 30fa$e verlängern. 3m @e$laf tingelt et fi# fplraU 
förmig |ufammen. (Einet blieb na$ bem $obe 22 gu§ lang, im %tbt\\ 
n>at et no$ fciel langet getoefen. ßfenö 3p« *8i7 «Hro. 132. (Sine 
futjere ©attung tji mermis.' ^Dagegen ifi ber eigentliche gabentourm 
{filaria) hiebet fel)r. lang. 2)a$ iß bet gefährliche Ouineatourm (furia 



'181 

Infernalis), bfirnt toie eilt gaben, ber.fty im @<$tafe In baS gleifdj ber 
SWenfd&en «nb befonberS In bie gfifle unb SBaben ber natften Sieger in 
©uinea emfrifjt. (Sr mar f$on ben Sitten befannt. 3ßlutar#, $tf<$reben 
VIII. 9. (Sr Ijeffjt au<$ fil. medinensis *on ÜKebma in Arabien unb ifl 
itid&t mtnber in Verfielt «Bei berfid&tlgt. ötttter, Srbfunbe Vin. 755. 
Äürger flnb folgenbe : ber in ben 3>8rmen fcon SUnbern unb Sßferben *>or* 
f ommenbe SPfriemenfätoanj (oxiuris), ber in glföbSrmen tebenbe flauen* 
nmrm, (cucullanus), fo genannt öon einem rotten ben Äojjf umgebenben 
SluStou^S; ber fe$r gemeine foinbelfotmige ©j>u$ltoutm (ascaris), ber 
fo $8ufig unfere Jtfnber tfagt. ©er SPafllfabemrurm (strongylus), fo 
genannt y?on feiner ®effott, ifl ber coloffatefle aller (Singetueibttmrmer, bie 
eine 9lrt batoon (st. gygas) tojrb bis 13 ftufj lang bei gtngerbttfe, ob* 
fltei<$ er nur in ben Vieren ber SWenföen unb S&iere lebt unb fl<£ barfat 
jufammenf^mlegt. (Sine anbere 9lrt (st* filaria) tfi ber <S$aftt>urm, in 
tor £uftrö$re ber <§<$afe unb £uflen erjeugenb, ein nur Reines unb bun* 
neS SBürm^en. 3lm runbejten unb flia^fien unter ben flflunbtoürmern ifl 
pentastoma mit 5 munbartigen ©rubren, nur in Skleren Iebenb. 

3)te <$a<fentaürmer (acanthocephala) finb längtt^t unb gei$nen 
1i<$ burdi einen mit fielen <$5<?$en befefcfcn Düffel aus, toe$l)atb fie au# 
Jfrafcer Reifen, @ie befielen auS einer einigen ©attung (echinorhynchus), 
bie größte 9lrt, 15 Sott lang, finbet $% im $>arm ber ©<§tt>etne. - 

5Dte <&augfcürmer (trematoda) finb runb unb fta$ unb unter* 
fd&eiben fi<$ bur$ bie »ergebene (Stellung ityreS 2RunbeS §u ben tynen 
eigentümlichen <Saugnaj>fen Monostoma f)at nur einen faugenben ÜDhtnb, 
omphistoma toorn ben SHtmb, hinten ben ©augnaJpfj distoma, baS f. g. 
SDoj>fcefle<$ ober ber fcebetegel, toeil er in ber Äeber ber <5<$afe öor* 
fommt, tjat glei^faHS ben 3Runb »orn , ben 9Utyf am %au^e. StuS 
feinem (81 entfielt bur# breimalige 3Retamo£p$ofe eine cercaria, bie feljr 
munter mit einem @<$ft>anje im SBaffer IjerumfätJgt unb bie man früher 
für ein anberartigeS Styler tyieft, unb erft auö biefer Bittet fl<$ lieber 
ein wtffommener geberegel. Diplostomum mit jn?et <3augn<tyfen am S8au% 
lebt im 9tuge ber 8fif<$e*), ein fetjr Keines X$ier; tristoma, im Ätemen 



*) SWan 1)at beren 290 in ber Stnfe unb nodj 157 baju im QlaSttrpet beS 
9uge6 Betfammen gefünben, unb burdfc fhvfe Sßergrflfjerongen entbeeft, bafj baS 
3$terd>en felBer hiebet einen $araftten in fl($ \>en Äufjerjler StUmfftit Jfat f tint 
Braune fWonabe. ». Sfrrbmaun« 9ettr. jur 9tatorgef<$. ber toirbettofen Jöjiete L 40» 



182 

Ux Wföe, fpt ben SJhmb $totf<$en jtoei SWfyfen; polystoma Ijat 6 Stöpfe, 
octobothrium 4 auf Jeber (Seite nac$ hinten. 9lm merfnmrbigjten aber 
ift diplozoon alö ein ÜDoWefttyer mit jtoei Stbtfm freujtoei* jufammen- 
gen>a#fen. (§3 fommt vor im Giemen ber $ra$fe unb SBlelen, jeigt na<£ 
forgfaltlgen Unterfu<$ungen (v. 9lorbmann, mifroffttyiföe Seitrage, ^Berlin 
1822) einen fronen SBlutumlauf unb ein fe$r parabore« jti?itter$afte8 
®ef#led&t&foflem, beffen Organ an £5nge brtttljalbmal bad ganje übrige 
Sljfer übertrifft. 

5Die ©anbtoürmer (cestoidea) gleiten einem breiten aber bünnett 
SBanbe, ba« in eine üRenge von ©liebem abgeteilt ifi. £)er gemeine 
Sanbfturm (taenia) f)at nur vorn einen engen äRunb, aber in Jebem ein» 
§elnen ©anbgliebe ein befonbere* 3toittergef$le$t unb legt ungctylige un* 
fi^tbar f(eine (Sier. 5Die ©lieber toa$fen unauf$orli# hinten an, ba£ 
S^ter irirb ba^er Mi 10 gufc lang unb toinbet fi$ in ben S)Srmen beS 
SWenföen auf fömerjtjafte unb gef%U$e Qlrt $erum. 2>a er Uityt <ri>* 
reift, ge$en lange ©tütfe bavon, aber n>enn ber Stopf juriufbletbt, fr$$ji 
ba8 5!$ier immer trieber lang. SDer dtuffel beS $$iered ifl mit einem 
gutreilen bo^elten «öatfenfranj unb von 4 ©augnStfen umgeben. ®an& 
biefelbe BRunbform $at ber SBtafentourm (Cysticercus), ber aber hinter 
bem SRünbe ni$t in ein SBanb, fonbern vielmehr in eine immer metyr fi$ 
vergrö§ernbe SBlafe au$toä$fh ®lei*tool)l finb beibe ein unb biefelbe $t)ter* 
art. 9lu$ ben (Siern ber SSanbteürmer entfielen, toenn bie (Sier ober au$ 
bie Jungen 5£l)ter$en in getoiffe $$ter(eiber fommen, ni$t me$r Sknb*, fon* 
bern SBlafemuärmer. 3a felbji ba$ ertoa$fene £$ier *»irb no<$ im fremben 
Selbe verroanbelt. SBenn eine {Ratte von einer Statut gefreffen totrb, unb 
ber in ber Statte lebenbe SBlafentourm fommt no$ lebenbig in ben $>arm ber 
£a$e, fo trtrb er bort ein Sanbtourm. 8frorie*>$ Tagesberichte III. 105. 
Sroföel, 3oologie 522. UebrigenS geigt fi$ ber SBanbnmrm felbfl in ben 
verriebenen gieren, in benen er lebt, verfd&ieben. 3n ben @$afbarmen 
fommen bie bännßen, aber au$ ISngßen SBanbtvürmer vor, U$ gu 100 
Swfl Sänge, (gelbji in ben Wenföenracen unterföeibet fi$ ber Äanb* 
toitrm. 2>ie germaniföe [ötace fyat vorjug$n>eife unfere befannte gemeine 
taenia. <Der SBanbtourm ber romanif$en unb fla^ifd^en SRace bagegen 
iß ber ©rubenfotf (bpthrioeephalus) fo genannt von jtrei ober vier 
©ausgruben am Stopf. SWefcrere ©attungen von S3anbtoürmern ftobe« 
fU& noc^ in giften, namentli^ ligula, ber Sfiiemenwurm. (Sben fo ver* 
[Rieben finb bie ffitafento&rmtr. (Siner ber f$rtäli$fien iß bie im *int 



183 

ber ©#afe lebenben Ouafe, von ber bie beruhigte JDrefcfrantyeft ber 
@$afe ^errftyrt; eine ber etfetyaftejien bie ginne im ©pecf ber e#toeine. 
SWan nennt bie ©lafentoürmer au$ tnflgefammt $9batiben, bie Singe" 
fceibtourmer über^aujjt £elmint$en. 

13. 
9it Jttftkten. 

Sitte 3nfeften finb toenigfieng in tyrem 3ugenbalter Sürmer (Sarven, 
SRaben, (Raulen). 5Dfe aWetamor}>$ofe ober SSewanblung in verriebenen 
geben&flufen beffelben S$l*r8, bie fe$on bei ben SPol^en angebeutet irar, 
toirb $ier fefle Siegel. 5Da$ voUfommene 3nfeft erlebt vier 23erttanblun« 
gen : 1) im (Si, 2) in ber Karte, 3) in ber $uM>t, 4) al* voll! ommeneö 
Snfeft. fflfoö bent <5i fommenb ifi eö SBurm, pu^t fi$ bann ein, liegt 
in ber $u^e tote in einem 6arge eine Solang fölafenb, unb frie<$* 
baraug mit vielen gufjen ober fliegt baraud mit glügeln tyervor. 3)a« 
tourbe föon in uralter 3*1* a(d ©innbilb ber menfölicfcen Seele genom- 
men, bie au£ ben S3anben be$ $obe8 frei n?irb unb einen neuen verflärteu 
Selb annimmt. %U Sarve frift unb n>a<$jt baS $$ier auSf#liefitt<$, al« 
$uty»e fölaft e$ unb vertoanbelt fi$ auf fülle unb geheimnisvolle 9lrt, 
aU fertiget Snfeft offenbart e* eine ungläubige SRannigfaltigfelt von 
©tfialten, 8eben*toetfen unb <5$arafterjugen, übertrifft aber im Slllgemei* 
neu ade bisset betriebenen stiere toeitau* an ßebenbtgfeit, ölegfamfeit, 
relativer Jtraft, au*g*bilbetem 3n fünft, heftiger ©eglerbe unb tounberba* 
xm Äunßtrieb. 3a felbfi bie leeren Spiere erretten nt$t lieber, aat 
bie Heinere Snfeftenfoelt barbietet. 3n3befonbere ftnbet nur unter ben 3n* 
fetten jene Vereinbarung, jene« glei$fapt fiaatii^e ßufamminleben vieler 
Saufenbe unb i*ne& gemeinfamt 2Birfrn ju bem gleiten Qrotdt Statt, 
toel#e$ auferbem erji unb allein bei b*n 3Senf<$en toiebetfeljrt. Sie bie 
SSBurmrr in ber ©efräfHgfeit unb ftortfcftottiung, fo übertreffen bie 3ufeften 
in tyrer SKuS! elfraf t unb in tyren #mijitf iefen alles flRaafj, tva? fonft in 
ber tyieriföen Statur mottet, unb etfefcen, »ad itjnrn an äußeret ®rofje 
abgebt, rei<$li# bur$ bie (Energie tyre* J&anbeln* unb bw$ ty« 3Ä«*0*- 
S)ie ämetfen föte^en unglaublU&e Saßen. £er glo$ fyringt ungeheuer 
fyä) unb n?eit. $ie ffieibenraufce ^cbt bie fötwften £>ecfel von bem 
«lafe, in bem fie gefangen ift. $>er *irf$f5fer fliegt mit einem ©teien 
Von iVt 8fo# Singe unb 7* £oH 5Dicfe bur$ bie guft, $ie ©»innen 



184 

ffnb funjheic&e ©eber, bie Sienen bllben einen f8rmn<$en unb feljr xotfyU 
georbneten ©taat n. 

3B5$renb bfe Snfeften einerfeit* nur unfere SBewunberung erregen 
formen unb bur$ bie ©d&öntjelt iljrer formen unb Karben tote burd& ba* 
Rrteblid&e i^red 5Dafein9 un« erfreuen, eröffnet fi# un« anbrerfetts in tynen, 
nod& meljr tote in ben SBurmern, ein 2lbgrunb be8 «Mflld&en unb 9lb* 
fd&euli<#en. 2Ble juwetlen tijre Äraft unb tyre äunftfertlgfett übernatür* 
li% unb bSmontfö erfd&etnen, fo erwetf en tl)re Oejlalten, i$re utelgliebrigeti 
SBetne unb fonberli<$ tyrc mit allen erbenfti$en <8tic$*, @<$neib« unb SRar- 
terinjlrumenten bewaffneten JJrejjorgane tin unwiflfubrli#e$ ®rauen unb 
*Rtema*b würbe Slnflanb nehmen, in iljnen Watyre Teufel ju erbtttfen, 
Wenn fie fo grofi wären, tote $ferbe ober (Steinten. 

5Die 3nfeften flehen in einer ganj befonbern $8e$ie$ung jur $ffangen* 
lueli. äaum gibt e8 eine $flange, auf ber ni$t ein befonbereS Snfeft 
lebte. 60 tote bie <ßflan$en it)re ©iStter, £Btü$en unb grumte entwltfeln, 
fommen au$ bie 3nfeften unb fl?re Partien $um Starföein. 2)fe Sargen 
teben $au£tf5$li$ »on grünem Saube ober toon grüßten unb <5aamen, ba8 
teife Snfeft nur toon ber SBlütlje. ölofel fd&on fannte allein auf ber Sid&e 
200 3nfeftenarten, Sinne auf ber äBeibe 55, auf bem Sirnbaum 40. 3>o# 
ffarren, äRoofe, Sled&ten unb $aru8 leiben feine. 3n ber ungeheuren 
ÜRenge gleiten bie 3nfeften ben flattern unb Slumen, &on benen fie 
teben, oft au# in Farben unb gönnen. £)a8 «öinfferben ber SRSnndben 
Bei ben ©ienen, Smeifen u. fommt bem abfallen ber @taubfSben in ber 
fBlume glei<$. 3Me 3nfeften f feinen oft nur tote beweglldfc geworbene 
fBlumen. Unb bo<$ ifi tyre <Stym*at$ie yim $jlan$enretd& bemfelben *er* 
berblidfr. 3m ®an$en erföeint und baß Magen unb Suiten biefer flehten 
fixiere in ber $ffonjenwelt nur f$$bli$, oft werben ®üter, Selber unb 
€B8lber toon tynen fcerwüjiet. SlHein wenn baß m$ ni$t jur Prüfung 
ober ©träfe ber Seftyer gereift, toürben wir bo$ ben Snfeften trofc i$rer 
£5jitgfeit einen mannigfa^en Sfotfcen im <$au*$alt ber Statut jufd&retben 
muffen/ fofern ffe watjrf<$etntld& allerlei giftige (Stoffe in fi$ »erarbeiten 
unb unf$5bfi$ mad&en, bie unß gef8$rll$ toerben fönnten. ffienn man 
beobad&tet, wie fd&nefl unb maffentyaft ffe faule ©toffe, ßaba&er k. wegriu« 
wen, fann man ni$t jweifeln, ba$ ffe &uft, 9Reer unb (Srbe rein galten. 
Uebrigend DerrSt^ biefe fletne ^^tertoelt einen iutU beß Serben« unb 
U3erf^totnbenö im Seben, wie ed fonft nlrgenb^ auf er hd Snfuforien üor* 
fommt. 3)ie Sintagdfliege fommt in SRiOiarben »or, lebt aber faum eine 



185 

<Stunbe. «Die ©Jenen- unb 9lmeifenf6mgin toa<$St $ur flttefengr&fe übet 
We gemeine *Biene empor , unb toirb bie atieinige SMuttet vietct taufenb 
Spiere, totyrenb afle 93lenenmJnn<$en rafö batynjterben. 93on ben mel* 
ften Snfeften fletyt unb erlebt bie SRutter t$re älnber nl<$t, fonbern legt 
bie (gier an einen geeigneten Ott unb fttrbt. S)a8 SBunberbarfte aber ifi 
baS gegenfeitige 33erf<$lingen großer ®enerationen. ®an$e «&eerf<$aaten 
Don Snfeften (eben auSfd&lleij \i$ vom Sobe anberer, um fetter triebet von 
«nbern gefreffen ju »erben. (SS tfl ein <$emiföer a$ertoanblungS*ro$ef, 
ber ff<$ bur<# vielerlei Styermagen fortfefct, fa getviflermafen iin otgani- 
föer ®enerationStoe<$fel. S)aS gefteflene Stjier verfcanbelt fi# efgentlt<fr 
in baS frefienbe, o$ne jene* Knnte blefeS nt#t e*t(Kren. 3n feinem $$ter* 
tei<9, baS bet 3nfufotien ausgenommen, legt beS SobeS ©enfe tSflll$ fo 
breite ©<$waben niebet. Jtetne ßaljl mißt bie Süße $um $$eil graufamet 
SobeSarten aus, bie $ier ein ununterbro<$ener Jtrieg veranlaßt. 

£>a8 3nfcft (insectum, eingefönitten) befielt aus btei geh?51jnlt$ 
f$arf von einanber getrennten 8elbeSt$eflen, bem Stotft, ber ©ruft unb 
bem $au$e. £>em erfleren fommett alle Sinnesorgane, bem streiten alle 
iBetvcgungSorga^ bem britten bie Sfta^rungS* unb $orfyf(an$ungSorgane 
*u. 2Ble ber gelb felbft in brei ©liebet geseilt ifl , fo $at baS Styet 
au$ in ben bieten SetvegungSorganen (deinen, Qlrmen, fflfigetn), in ben 
vorfieljenben 8freß* unb ©fnneSorganen unb oft au$ no$ in @ta$eln 
beS §Bau$eS bie atigemeine Senbeng jur ®lteberung, fteS$alb man es au$ 
<ilS @tlebert$ter (animal articulatum) $arafterifirt. UeberatI fyerrf$en 
Ijler bie ©lieber ober Stelle gleidfrfam über baS ®anje. 3fl $. SB. bet 
Jtobf au$ föon fe$r enttoWelt, fo $errf$en bo# no# bie einzelnen (Bin* 
ue&organe über baS «§irn unb batb tvirb ber ganje äopf von bem unge- 
heuren Singe, batb von ben no# großartiger ausgelaufenen Süt)tern ober 
ttenigftenS von ben vielfältigen greßtverfjeugen eingenommen. (Srföeint 
baS 9l$emfoflem $ier viel enttvltfelter als Ui ben früheren Spieren, fo 
ge$t bo<$ au$ bie Sruft gtei^fam auf in bie vielen unb großen jjftße 
unb glügel. 

3>le vorneljm|le (Sigenföaft beS 3nfefteS, toentgjlenS vieler feiner £)rb* 
«tmgen, ifl bie ®abe beS SlugeS. Unter allen gieren juerfi ergebt \U) 
baS 3nfe!t fiber SWeer unb Sanb frei in bie 8uft. (SS ^at ba^er mit beu 
^BSgetn wie bie Stüget, fo baS Uityt Qltynen gemein. (SS at^met nam* 
ti$, trenn au^ o^ne Sungen unb Giemen birrc^ Suftgfinge (^ra^een) bie 



186 

unmittelbar »on aufen in baö $bier einfuhren unb ben ^Ten Anoden 
unb JJebern ber 936gel glei<$ fommen. 

3n ber ©eneration jelgen bie 3nfeften wie ble SBurmer no$ tolel 
(SitremeS unb abnormes, inflbefonbere einen fiuruS toon ©erzeugen unb 
©efcältern für ble ©permaiojoen unb (Sier. «Die (gier finb feljr mertofit» 
big. ®ie finb bie mannigfachen na# Sorm unb garbe, bie man fi<$ 
benfen fann, runb, lang, platt, cgttnbrifö, $rl«matif<$, edig, concas, fcier- 
e(f ig u. , baju auf ade 5lrt *er jiert , glatt unb glän&enb , punf tirt , mit 
einem 9iefe überwogen, mit @$uw>en, paaren, gerippt, caneflirt, facettttt, 
mit perlen, Sudeln u. Befeftt; enblt<$ »on allen garten. SSUte fcaben 
(Stiele, anbre SBofle, einen fiebrigen Ueberjug k. $>te ber Spinnen finb 
fo bur#fie$tig , baf man ba8 3unge barin fie$t, SSlele (gier j. SB. ber 
Sienen unb 9lmeifen t»a$fen , tt?a« bie (gier . anberer Spiere nie t$un. 
@e$r »ergeben ift att^ bie Segart ber (Ster. $>ie 6^lupftre0^en j. 99. 
flehen anbre Snfeften, befonber* (Raulen an unb legen ibre (Sier in beren 
JWrper, r»o fie austrieben unb baS $$ier tobten. 5Die SWücfe legt i$re 
aufs SBaffer tym unb Kebt fie in gorm eines SBooteS gufammen, ba$ 
bann auf bem SBaffer f#n>immt. SKetjrere gllegen jk*en ©vtnneueier 
auf unb legen tyre eigenen Heineren (Sier hinein, gfer^fam $ur 8)a^e. 
SRebrere Snfeften legen it)re Sier fptralforotig um bie Steige ber ffiaumt 
tyerum. 3)ie SBombarbirfltege rmrft fljre (Sier toeit hinter fi$. S)ie 
€pinne fäleppt fie in einem großen runben @aÄ mit fl# tyerum ic 

Stein $£terret<$ ift fo mannigfa$ unb $a1jlrei<$ an arten , tote baS 
3nfeftenrei<$. SRan fennt in Europa 30000 «rten, bie grö&tentfceil* 
auf 7000 $ß$anerogamen leben, unb fd&lfefjt für bie gange (Srbe au* 
200,000 $$anerogamen auf 900,000 Snfeftenarten. (Srlcfcfon, «re&i* 
1853, II. 143. 3>ie* gilt nur wn ben eigentlid&en 3nfe!ten im enge« 
ren Sinne, roofeei bie äBürmer unb au# bie Spinnen (Qtragniben) 
unb frebSartlgen Safere (ßrujiaceen) ni#t mitgered&net finb, ofcgleidfr 
audf? biefe im Slllgemetnen mit ben 3nfe!ten in baS grofje 9tei$ ber ®lte* 
berttyere gufammenfallen. 

SKan unierföetbet bie eigentlichen Snfeften nadfr iljrer 9lrt $u freffen 
unb na$ tyrer SBeflügelung. A. ©augenbe Snfeften unb gtpar 
1) flilügellofe (aptera), »auS, glofc u. 2) StreiRugler (diptera), Stiegen^ 
a^uefen ic. 3) Sdfjuppenflügler (lepidoptera) mit t>ier glügeln, S^met=- 
teriinge. 4) <$albf!ügler (hemiptera), ©anjen, graben k. B. dl a g e n b e 
Snfeften: 1) 0te$flügler (neuroptera), SiUtttn w. 2) J&autflugler 



. 187 

(hymonoptera), SBeSfcen, SBienen, %neifen w. 3) ©erabflügfer (orthoptera), 
«geuförecfen, ®rillen k. 4) SDecfflugler (coleoptera), Äafer. 

14. 

9a» kleine ttngejiefer* 

Unter ben flugeltofen 3nfeften fielen ble tyäfclid&en Saufe 
(pediculidae) ben ßingetoeibetriirmern no<& am n8<$ften, fotoofyt in ber 
fcurmartigen ©ejlalt unb faxten JJarBe, tme im (Sinfrefien in ben Seifig 
toenn au$ nur »on aujjen $er. 3)te flptflauS (pediculus capitis) Bat 
gu unferer trafen ©efefcamung au8f$ltefili$ ben menf$tt$en <S#abel 
unter ben paaren jum SBofcnplafc unb niftet ft$ allem ba an, too bie 
relnjlen unb erljaBenfien ©ebanfen fetyn foflen unb fo red&t ba8 ^elfiige 
fßrinety ju Berrföen berufen iji. 5Die Äteiberlau« (p. vestium) BefonberS 
Bei ben unreinlichen ©laöen ju £aufe, ifl glei^fam ba« au« Sitelfeit unb 
$injfu<$t geborene ®ift, toie bie gil$lau3 (p. pubis) au8 ber Untoerföamttjeit. 
3$ Ijalte $re nähere ©efäreiBung %hx ni<$t für notfcig, ba otyneljin taufend 
fa# vergrößerte Silber biefe« ®efc$meifje& ju ben <S$oofiftnbern ber f. g. 
$o$ul«ren üftaturfunbe geboren. 93ern?anbt finb bie S^iertäufe, ber <§aarlmg 
(trichodectes) im £aare ber ©äugetfyiere, gelBli*$ unb braun gefledt j. SB. 
auf bem J&unbe; ber Sfeberling (philopterus) unter ben jjebern ber 3Sogeln, 
mit grofent bretedigem äotf unb n?ei§ mit Braunen Sieden; ber «Saftfuß 
(liotheum) gleid&faH« auf 9ß8geln. 5Die in ber B. <Stfcrift ertofl&nte Saufe* 
fu$t, an ber «König <§erobed jtorB (3tyoßelgf$. 12, 23), rüljrt $er von 
pediculus tabescentium, bie mit ber, trenn au# gleichfalls in ungeheurer 
Stenge jl# rafc§ bermetyrenben ÄleiberlauS ni$t ju &ern?e$feln iß. <§ier 
Bot ber ganje üWenfcfcenleiB ft$ gteicBfam in Ungeziefer auf, »eil bar 
@eift, ber tyn Ben?o$nte, ben Bö$fien Sretoel an feinem @$otfer Beging» 
5Bir mögen ba« Ungeziefer aufy mit feinen Keinen $lagen immerhin al& 
©träfe für geringere unb bo$ be« abeligen 3Wenf<$enletBe« unhmrMge 
®unben nehmen. 

3krf$teben toon biefen etfelBaften J&autnagern ffaib bie fpringtußtgen 
Slo^c (pulieidae), beren ^lagenbe <Süfy mit meljr <§umor ertragen »erben. 
£>et gemeine Stot) (pulex) tjt »on ber Saud bur$ Sänge unb (Stfirfe ber 
Hinterbeine untertrieben, mit benen er- rüircart«,' toie öowärt« in 
ungeheuren ©afcen faringt, eine 200 mal fo lange <5trede al« fein SeiB 
mt£t. £>ie glö^e ber Stytere unterföeiben fi<$ »on benen be« 3Renf<$en. 



188 

5Der (Sanbftol) (pulex penetrans) legt feine (Eier unter bte Ǥ<mt ber 
aWenfd&en. (Er fommt in ungeheurer SWenge in @anbgegenben *or, togl. 
fllengger, fßaraguaty 6. 274 f. ©ein Sucfen unfler ber £aut ijt feljr 
fd&merjljaft unb jutretlen mufj ber Öfufj , in ben er fi$ eingenißet Ijat, 
abgenommen tverben. 3Btr rennen fyletjer avtf) bie ©!pringf<$tt>an$e 
(lepismidae), ben f. g. Sutfergafi (lepisma) ber toie mit einem *Pel$ mit 
filberglanjenben <S<$u£!pen bebetft ifi, hinten in 3 SBorfien enbet unb in 
ber fiuft lebenbtg $tn* unb Ijerföiefjt tote nn griffen, unb ben ®aM* 
fätoanj (podura), ber mfttelji feines gabelförmigen <§<$toan$e$ frrlngt, 
blaugrau ober fötoar$. (Er Übt in SRenge unter {Rtnben unb n>enn 
man btefe £J)ier$en ji6rt, fpringen fie tote &(5$e auGeinanber. (E$ gibt 
no$ mehrere atjnlt<$e 9lrten. 

31jnen juna^fl flehen bie Saufenbfüfe (scolopendridae), f$lan» 
gelnbe 3Bürm<$en, bereit jaljlrei#e EeibeSrtnge jieber mit jtoei furjen SBei*- 
tten »erfefcn ijt. (Sie laufen in (Spirallinien unb jtoar glet$ f^netl &or* 
toart* unb rütfroSrtö. Unfre eingelaufenen finb Hein unb jiemli^ unföut* 
big, aber in ©übamerüa gibt ed eine grof e Qlrt, Don Sföubi (SPeru II. 257) 
ju Vi ftufj, *on anbern ju einer (Spannenlange beregnet, bie gef$$rli$ 
beifien unb au# bur$ blofeS Saufen über bie <§anb giftig toerlefcen foff. 
(Eine Qlrt (scolopendra electrica) J)t)o$pljore$cirt UV 9tod&t. 9ln btefett 
gieren ffnb au$ bie klugen merftoürbfg, beren 28 in fteben Steigen im 
3)reie<f unter einanber fielen (Jtirbty, (Entomologie in. 524). — ßu tfyiett 
geboren no# bie (leinen 3uliben; julus, ein fletneS @<$l8ngletn mit 90 
$aar ©einen ; polydesmu* , afynliti) , nur flauer , auf ber (Srbe unb an 
$ffan$en lebenb. 

3$ füge bteftr Orbnung glel# bie ber Vernieteten ober «öalbflüg* 
ler an, toetl btefelben, befonberö SBanjen, ©lattlaufe u. lieber laufen, 
als Riegen. 5Die gemeine SBanje (eimex) f)at faum Einbeulungen fcon 
klügeln, nur glei<$förmlge Stiuge um ben ettoaS breiten laudartigen 8el6 
- unb toirb bur# tyren (Sejianf, toenn man fie jerbrütft, no# eäetyafter. 
(Sie fucr/t ben SWenföen, um fein SBlut ju fangen, »orjugGtoelfe im SBette 
auf unb toa^t Ui 9ia$t, um fi$ im &i$te ju *erfrte#en. (Sine anbre, 
bie f. g. Äottytranje (reduvius personatus), ijt tyr Sobfetnb unb vertilgt 
fie. SMefeö merfwfirblge $$ter lauert foinnenarttg unb maSftrt ft<$ mit 
einem $amif$ ton (Staub unb allerlei fließen, um- bie fönefllaufeube 
SBanje un&erfefcen« $u er^af^en. SSgl. Stirbt), (Entomologie II. 294. 

$ie Selbtoanje^n finb größer unb tahm 4 Slugel, ^on benen bie 



169 

untern bur$fi$tigen unter bw obern, furgern ober gur Hälfte unbur<$fi<$* 
tigen, u>ie unter ben glfigelbeden ber JMfer flä) gufammenfömiegen. Sitte finb 
^latt, IBruß unb gelb gufamraengetoaifcfen. £)te uteijten rieben übel. 5>te 
grBf te Ut und iji bte grof e bunfelgrüne (cimex juniperinus) / eine ber 
tyuifigfien, bte ginnoberrottye mit f$tvargen Sieden (lygaeus apterus). £>te 
kornartigen £>berflugel geigen gegen bad Std&t gehalten , unter bem 9RU 
ftoSftty garben unb getymnigen role bte ber funftreia^fiett $eM>tä)e, SDie 
SBangen in anbern SBelttljeilen nehmen noa) buntere Sarben unb gutveilen 
au$f<$roeifenbe Sformen an. 3m ungemeinen $errf#t in ben garben ber 
(Segenfafc von rot§ unb grün vor, au$ toiel fdjivarg unb braun, weniger 
gelb unb blau. 3n ber gorm nähern fid) biete SBangen ben fd&lanfeu 
SWütfen, anbre ben Stiegen unb SBienen, ben runben unb paarigen ©gin- 
nen, ben ge$armfä)ten ©ritten unb Äafern, bte meifiert aber behalten bie 
platte breite gorm unferer SBafypen, bie fi<$ in feltnen gallen burä) feit« 
Uä)e Einbiegung gur ©eigenform verlängert ober tüte ein (£aro*9lj? vier« 
edig ftellt (coreus quadratus). $)er Jtopf verlängert ffä) in einen langen 
(Rüffel, bem au$ längere güljty&rner enffpre<$en, ober gieljt fia) gum S9rufi- 
fä)itb gurüd unb breitet f!a) tote bei ber ©rille aug. (So bie ©attungen 
Ophthalmitis, geocoris, ploa, coriza). £)er QBxuftt^eil ift oft viel fö)ma*- 
(er atd ber Seib unb gegen btn Stotf breiedig gugefytfct, oft aber auä> 
fe$r breit, ja tjalbmonbfJrmig naä) beiben leiten in Corner unb ©tadeln 
verlängert. <5$on unfre gemeine $ettu>ange $at giemttä) l)o$e 3l$feln 
biefer 3lrt gu beiben (Seiten be8 gurüdgebrangten Äo^fö. 9*o# viel auf- 
fattenber flnb bie Corner bei podops unb spartocerus, bie ©tadeln Ui 
arma, clinocoris, edessa, arrelius. £>er 33rufltl;eit tyat auf ber {Rudfeite 
häufig ba8 Qlnfeljen eines 9Rantelfragen8 unb mafynt an bie gorm ber 
Srilobiten (g. 38. cydnus); gutoetlen verlängert er fiä) in einen ®$nabel 
jtotf^en ben auf bem {Rüden gefreuten glügeln. 5Dlefe Äreugung ijl 
^Suftg bur$ entgegengefefcte garben uo<$ auffallenber gemalt, ftellt aber 
immer ein Slnbreaöfreug bar, toäljrenb bie (Spinnen häufig mit einem grte* 
ä)ifä)en Äreuge gegei^net flnb. (Sin f$metterlingartiged Qluge auf ben 
Unter flugein giert bie phytocoris. @e$r lebhafte Sarben, garte fltonfr 
tirungen , !pt?antaftifc$e gießen unb Streifen geigen bie auf ereuro^äifa^en 
Sanken. SBefonberd f$on iß strachia, fc$n?arg mit (Pur^urfleden, tingis 
am gangen (Ranbe tvie mit (Rabatten ober ©pifcen umgeben , serenthia 
unb mouanthia an ben glügeln unb am gangen Selbe tvie mit perlen 
flefä^müdt. 2ln allen (Äanbern auögegadt erföeint syrtis monstrosa, unb 



190 

wie ein Statt bie SBrufi in jwel Breite, ben Selb in fe$$ f^male ZaWm 
geseilt unb no# ba$u über unb über mit dornen Befefct bie gefoenfliföe 
pbyllomorpha. 3ebe ©anje tyat 6 «Beine, biefe finb furj unb eingebogen 
Bei ploa, Bei anbem fliegen* unb fyinnenarttg berlSngert. Cerbus unb 
ber am Oberleib bornige archimerus IjaBen ba$ obere am MBe liegenbe 
©lieb (<§üfte) ber Hinterbeine toerbicft, anisoscelis bagegen ba8 untere ©lieb 
(SBaben) wie ein {Ruber ausgebreitet unb maotis baffel6e Breitgefiebert j 
fcom harpactor $at eine 9lrt «Dornen nur am erflen, wie anbre nur am 
legten ©einijpaare. 

ffia^renb alle 3nfelten ®er legen, otyne ff$ um bie aufrflfegenben 
Süngen ju fummern, tyutet eine Selbwanje (oimex griseus) iljre 3ungen 
wie bie £enne t§re Äuglein tfirb? I. 394. (Sine 9lu0na$me, bie unS für 
bie fonfi fo fe1)r fcera^tete Tierart 3nterejfe einflößen muß. 3n ßflin* 
bien fommen ungeheure SBanberjuge toon ©anjen fcor, baf. II. 13. ©ine 
rotlje Qlrt fofl ben ©aumwoflettyflansungen fetyr öerberblt<# werben, 
baf. I. 203. 

Sine wiberwSrtfge SRtföung ifl bie ©corpionwanje (belostoma), ein 
fatyler flügellofer SBanjenteiB mit jtrei Supern, a^iitic^ ben <§d?eren be8 
(ScotjpionS, wenn au$ ol)ne Daumen. £)ur$ einen wurmartigen SetB an 
bem baß obere 93efn£aar nalje bem Äo^f, bie Beiben unteren aber freit ba* 
fcon weg am Qlfter ftyen, unb bur<$ einen bfcfen Stotf ma$t ff<$ bie fyaß* 
li$e ©attung halobates Bemerfltc$. *tto<# langer auSetnanbergejerrt er* 
(feinen bie * ©efnpaare Bei ber mücfenartig fangen SBafferwanje 
(hydrometra), bem feltfamen ©efd&opf, Welc$e$ auf bem SBajfer lauft unb 
gewol?nll$ in raffen (Stößen toorfäießt, wie ein <S$littföui)l5ufer. No- 
tonecta, bie öluberwan je , tfl Breiter, fäwimmt aBer ganj eBen fo floß« 
weife unter bem SBaffer unb $war immer fcerfe^rt, in welker Sage e$ 
mit ben aufwärts gefeierten Seinen fl# S3eute fangt. 25a8 Stjier fann 
an<# fliegen unb in ber Suft leben, fonberll<$ jur SßaarungSjeit fliegt e$ 
§erau3 unb flurjt fid& bann wieber in$ SBaffer, baß man meint, e$ fei 
tbx (Steinten hineingefallen. 

(Sine ber niebrigften SBanjenarten , aber boc§ feljr foflBar, ifl bie 
©<§tlblau§ (coccus). ©ie fteljt gar ntc§t wie dn %f)kx au$, fonbern 
wie ein SBaumauSfd&lag , tnbem fle namentlich als ein @$flbc§en an ben 
Steigen unb flattern feflfifct. (Sinige 3lrten aber finb bur# ben rotten 
Sfarbfloff Berühmt, ben fte erjeugen. Stuf bem GactuS lebt bie <5o($enille 
(coccus cacti), beren SBeiB^en (gebörrt) ben tjerrli# rotten SrarBeflojf 



191 

enthalten , ber tljren fRamen tragt, 9luf ein $funb <5o$enifle gelten 
70000 fot^e SBetB^en, man tonn fi<$ alfo toorflellen, feie fclele SWlflio* 
nen berfel&en iSI)rll# erfcortlrt toerben. 5)te ©panier lernten fie mit ber 
Sßflange felBft in Qlmcrüa fennen unb gleiten fie ne<$ im vorigen 3a$r$. 
fe geheim, baf? Sinne nur mit SWitye lebenbe (Sreutylare Befam, bie fein 
®5rtner aui Untoijfen^eit für Ungeziefer fyelt unb forgfaltlg vertilgte 
(SeÄmann, @ef$. ber @rfinbungen III. 34). 93on einem »erivanbten 3n* 
feft Kermez auf ber f. g. Jterme8et$e ma<$te man föon Wngfl a\x% in 
ber alten 3Belt bie f^one ba»on genannte (SarmoiflnfarBe. Sgl. bitter 
Crbfunbe X. 458. Sprengel ®ef#. ber Sotanif I. 185. <Da ba« Wann* 
fyn be« coccus gtei$ na$ ber Segattung fthrbt, Befielt bie Eodjenille 
au«fölieflltt$ au« ©eiferen. 

3u ben Stangen gSfjlt man au$ bie S l a 1 1 l a u « (aphis), ba« Be* 
fannte Ungeziefer, toelcje« unfern Blumen föabet ober fie toentgfien« bur$ 
feine Qlmrefenfyett edelljaft Bef$mu|t. 3)te Stattlau« {eignet fi<# au« 
bur$ tt)ren unf8rmli$ bitfen unb treffen, Bei ber geringfien Serityrung 
jeTftSrten Selb, Bei fe$r bfinnen Seinen unb garten ®la«flügeln, bie nur 
eben lofe am blcfen Mb aufgefteBt föeinen; ferner burdfr einen langen 
8Rüjfel, ber Bei aphis humuli, ber f. g. ßo^fenlau«, fogar länger al« ber 
gange Äör^er ifi. S)em unf5rmlf#en Sau. biefer $tjfer<$en entfprl<$t ityre 
latyme unb langfame Settegung. ©ie fommen immer in grofer 3Wenge 
Ijeerbentteife »or, ba fie f!# ungeheuer »erme^ren. Sleaumur Ijat au«ge» 
rennet, ba§ eine Slattlau« in einem einzigen 3a§re 20 ©enerattonen toon 
9ta$fommen erlebe unb bafj bie ©efammtgaljl ber Jtinber unb ittnbe*» 
Unter fi$ auf nalje an 6 Mißtönen Snbtolbuen Belaufen fann. Sonnet 
entbecfte, bafj eine elngige Sefrud&tung $inrei$e, um 9 ©enerattonen na$ 
elnanbcr ju gebS^ren, inbem bie ÜWutter immer lieber triftige SRütter ge* 
bietf, unb bafj bie 3Beib$en im Sommer leBenbige 3unge geBJtyren, im 
«§erbjie aBer (Sler, n?el$e überwintern, unb au« benen bie Jungen erft hn 
Srüftaljr $er*orfommen. Son ©ieBolb unterfd&ieb no$ in«Befonbre gweierlei 
3Beib$en, fol$e, bie gier legen, unb fol#e, bie leBenbig gebäfcren. SBieg* 
mann« Strato 1840 II. 323. SDa« ffiefb*en ifl fcfel grSjjer al« ba« 
Mannten, treibe« oft auf bem flflutfen berfelBen tyerumfyagiert. (Sine 9lrt 
(aphis sambuci) gelc^net ff<$ bur$ eine Baumtooflenartige föneeweifje 91B* 
fonberung au^, fo ba§ bie 3tt>ti$t, an benen fie fi|en, tote mit langem 
@$lmmel Bebetft aufifefyen. 

S)ie StattlSufe faugen bie ffiflen Sfifte au« ben ebetflen feilen ber 



192 

SBlut^c, in beten 0l5^e f!e fi$ batyer immer jufammenljäufen, u?ie matt 
jumal an ben flflofen fietyt. 3Me föone grüne ober rotfce glorfliege iffr 
tyr gefährlicher geinb, inbem i$re £ar*e tyau£tfäd)li# *on «ölattlaufen lebt* 
3Ran foUte baljer nie eine gflorfliege tobten. 2lu<$ bie frönen Warfen* 
fafer$en frejfen bie ©lattlSufe, bie fo bumm finb, baß fie tuäljrenb er anbre 
frißt, i!)m auf bem flftücfen herumlaufen. 93on ben Qlmetfen tottt man 
beobachtet Ijaben, baß fie fid^ ganje beerben fcon SBlattlaufen förmig 
galten, tt)te Sludbrütung in ben Sltnelfenljaufen beforgen unb bie beerben 
bann übertrafen, ni$t um fie ju freffen, fonbern nur um fie ju melfen, 
b. f). um ben fußen J&onigfaft, toenn fie tyn audleeren, aufjulecfen. «§uber 
on antr. J>. 245. ©gl. Siennie, ffiunber ber 3nfeftenn>elt 6. 22. 131. 

15. 
Die fliegen, JEtödutt nnt f ifceUen. 

3<$ flede Ijler bad lel^tgefltägette 93olf jufammen, n>el#ed meiji $aruu 
tod in ben Säften lebt, jum Stycil aber immer no<$ $u bem und $la* 
genben Ungeziefer jatylt. 

S)ie 8letl)e ber geflügelten Jnfeften beginnt mit ben Qxoti* 
fluglern/ b. $. mit ben unjajjlbaren (Sd&aaren ber eigentlichen fliegen, 
bie mit ben oben geföilberteu ungezügelten Snfeften immer no$ bie Un* 
fcerföamt^eit, mit ber fie fi$ §um SWenföen br fingen, gemein $aben. 5Die 
gemeine f<$n?ar$ll<$e Stubenfliege (musca) $at am Stotf feljr große bun* 
fetrottjbraune Qlugen mit 4000 gacetten, einen langen (Saugrüffel, furje 
Sudler , am Srujifajien 2 tur$ft$tige Slüget (unter biefen furje f. g. 
§<$toingfolb$en ober halteres) unb 6 Seine, an ben düngen bed eirunben 
S3au<$ed SBorjien. So gemein unb lajltg bad Styier ifi, ertrecft ed bo$ 
SJetounberung. @<$etilitt in f. Sljlerfeelenfunbe I. 400 föilbert feljr gut, 
toie ed gleich fam im Sraume lebt, über bie Seiten feiner Sfreunbe unb 
SSertoanbten gleid^gütlg ^tmreglauft , oben an ber £)e(fe fangen bleibt 
unb gegen bad (Sefefc ber <5$mxt öerfeljrt, bie Süße na$ oben, fo rafö 
feie auf bie getoo$nti$e Slrt lauft. <Dte (Srflarung f. im 19. (Sagtet 
bed vorigen SBu$ed. 3n ber Otegel mad&t bie Stiege in einer einzigen 
Secunbe 600 glügelfölage unb fliegt 5 guß trett, in 9lngft gefegt fann 
fie aber in berfelben Seit 30—35 JJuß toeit fliegen. £)ad iji na# 83er* 
IjSltmß breimal fd&nefler ald bad fönefljte $ferb rennt. 5Die (gier, treibe 
bad Selb$en mliteljl einer rüjfelarttgen Segr&^re legt, enttoideln fi<$ im 



193 

ÜRift ju SBfirmern, bie fi<$ in tonnenartfgen ©Raufen öer^u^^en unb »er* 
iranbeln, um al8 fettige Sitegen ba&onjujltegen. 3m SBinter f$einen nid^t 
alle ju @runbe ju geben, fonbetn fi$ unter warmem 9Rifi ju erhalten; 
kro i$ einmal im <&p$t$erbfl ÜPZillionen toon tynen gufammengebaHt fanb. 
— 5lm fi^nlid^flen ifl tljnen bie gemeine SWlflfllege (scataphaga stueo- 
raria), bie föftne gelbe glSngenbgrune ©olbfliege (musca Caesar ober lu- 
cilia), bie im 9ltter in6 $Äot§e, unb m. cadaverina, bie in* ©läufige 
übergebt. — £)te gtof e am $Bau<$ Staue S<$meffj* ober 8fletf#flfege (sar- 
cophaga) legt i^re (Ster auöfd&liefll<$ in Steift unb ma$t e* balb frur* 
mtg/ eben fo bie no<$ grif ere graue (carnaria). 5Der &ei$enrourm (musca 
mortuorum), eine Stiege mit gelbem Jtotf, legt bie Sfer audf$ttefitt$ in 
Seiten unb bie barauS enthielten SBürmer finb jene berfid&ttgten %fytxt, 
benen unfer trblföer Selb julefct jur (Steife totrb. 5)le ©emitterfliege 
(musca meteorica) ifl etttwS Keiner unb f<$n?ar$er aU bie gemeine @tu» 
benfliege unb babur<$ au8ge$ei$net, bafi fle toor ©etotttern $eftig $u fielen 
pflegt. 9?od& Heiner ifl bie (Sffigfltege (mosellus cellarius), bie fo oft am 
4>afyt ber gäffer toorfommt. (glne grofe Sßlage tebenber Sbiere, befon* 
ber$ ber $ferbe, tji bie graue ©remfe (gastrus), beren Slügel unter bem 
SRifroffoV eine aufjerorbentli($ f$öne S^nung fetyen laffen. S)ad £!)iet 
»erfolgt- bie Sterbe, um i$m feine ©er anfangen , bie baö $ferb un* 
roiffenb abletft/ unb fo in feine (gingefreibe felbfl einbringt , in benen fle 
in tyrem Sarfcenjuftanb ald toatjre (Slngetoefbetoürmer leben. 3Me große 
Stau^enfliege (musca larrarum major) legt tyre (Sier (tote bie ©#lupf* 
treö^e) in {Raulen , bie fle babur<$ tobtet, unb ifl glanjenb föroarj unb 
ringdum borflig toie ein 3gel. $)le 9Ro^renfttege (anthrax morio) $at 
Stößel, bie rote Ijatb bur<$fic$tig finb/ bie anbre <&atfte ifl toie mit fötoar* 
$em ©ammt bebetft. 9?o<$ f$öner ifl bie üRetaQfliege (sargus cuprarius) 
an Jto^f unb ©ruft blaugrün , am £8au$ ^utyurrottj unb tote SRetatt 
glanjenb, befungen bon SSrocfe* in f. trbtföen SBergnügen in ®ott V. 120. 
3>te 3# unb SRanntgfältlgfett ber Stiegen ifl unermefjlf<$. 3n (Suro^a 
allein fennt man 150 ©attungen mit toielen Unterarten. (Sie unterfd&et* 
ben fi$ aber nl<$t nur bur$ ®r5f e, gfarbe, 2eben$art/ fonbern au$ burdj 
alhnS^ltge UebergSnge in anbere Snfeftenformen. £)arna$ unterfe^elbet 
man <&pinnenfliegen (hippoboseidae), bie jit>at ftlfigel fyUn, aber fonft 
breit unb paarig tote (Spinnen finb/ bie roetyen«/ blenen* unb ^ummeW 
artigen Stiegen, bie in ©efiatt unb Sfarbe tauf^enb jenen fle<$enben 3n* 
fetten atmli^ fe^en, aber unbewaffnet finb/ bie mflefen* unb ameifenartigen 

SB. SSensel, S^aturfunbe in. 13 



194 

Stiegen k. (Eben fo manmgfad) ift bie 8eben$n?elfe tyrer Sargen. $>le 
HBürmer in unjSfyllgen $ftanjen flnb Sliegenarten, fo bie 9Rinierr5up$tn, 
toetd&e baö Seflengetoebe au6 SaumbtSttern in ffinfHi<$en ©inbungen 
auGfreffen, bte SBurmer in ben dtlrföen, ben ßtfoen k., unb eben fo bie 
berüchtigten SBürmer im Jtife (tephritis putris). 3$ fann $ier unmdg* 
li$ atfe biefe Spiere namenttfd& anführen unb bemerfe nur no$ (5inige0 
über bie Stiegen onbter ffielttfjetle. «§ier fommen n5mti<$ bie größten 
unb f<$5nfien, aber aud& bie giftigfien toor unb toieber^ott fi# in bet 3n» 
feftentuett bie größere (Snergte bet tropifd&en Statur, toie in bet ©turnen* 
frett. S)a$ 3bea( aller Stiegen fofl in Dfitnbten bie jotlgrofje chrysis 
imperialis feijn, bte unfrer oben betriebenen ÜPZetatlfttege gtef$t, fofern 
fie an Äojjf unb SBrufi tote ein Smaragb, am Unterleib toie tin dlubin 
glänjt. Donavan, insects of the India p. 87. 3n bemfetben 3nbien lebt 
aber aucr) eine Heine giftige f. g. SlugenfUege, bie ben 3Renf$en immerfort 
gegen bie Stugen fliegt unb biefetben entjünbet. Ärbty, (Sntomotogle I. 
140. Se$r giftig unb gef%ttd& fied&enbe Stiegen fanb Surner ({Reif. 
©. 72) in Sibet. SWan fennt aucr) fol#e in Sfrcafflen (Srortep, 9iotigen 
IV. 90). (Sine SBrennftiege in ßarolina friert rete eine gtü^enbe iftabet. 
»ertram, {Reife S. 369. 

Sie ü» u i e (culex) ifl aübefannt bur# iljre ti$ibraune %axU, bur$ 
ben fe$r tangen {Raffet, bie J>r5$tigen feberbufd&artlgen Sudler (bte Jebodfc 
nur baö 9Rann<$en allein $at), bie fed^ö tangen faft fpinnenartigen Seine, 
auf benen ber banne Selb tote auf Stetjen gebt bur$ ba$ feine Summen 
unb bur$ ben (audf$ttefti$ Don ben ffielbd&en fcerfefcten) f<$mer$aften 
©ttc$ in bie «fcaut. 3(re groei teilten unb bur<$fi$tigen Stuget irifiren. 
2tudJ fie $aben hinter ben Stfigetn bie f. g. S$roingfotben , tote Reine 
Satancirßangen. Sei (tönern Setter Rieten bie 3Hücfen in gatyttofer 
SWenge, inbem fie eine $o$e Saute bitben unb unauf$6rtt# barin auf« 
unb abfliegen. So fafy i<$ fie etnft no$ an einem fearmen Sftofcember* 
tage $od&auf in ber Qlbenbfonne fd&toi'rmen, am'anbern Sage toaren ade 
tobt. Sie Ratten ber fd&eibenben Sonne nod& banfbar tljr Sterbetieb ge« 
fungen. "Se$r merfwärbig ifr aucr) bie Oefd&idKfd&felt , ntit ber fie im 
{Regen fliegen unb bie faOenben Srotfen meiben. Sie föftSrmen fo gerne 
in ÜKenge, ba§ man gutveiten il)r QlufjHegen an Stürmen für 8tau$ eines 
Sranbed gehalten $at. Sie werben aber ben SRenfd&en fe^r tafiig burdfr 
iljre Sti$e. Sd&on bie atten Qleg^pter mußten tyre SBetten mit feinen 
Soften gegen fie fc$ü|en, J&erobot IL 95. 3tm berud^tigtfien in (Suro^a 



195 

ffaib bie 9Hjelnfd&na<f en , bie ©olumbacjer SRfidfcn in Ungarn unb fogar 
no# im $o$eti Sorben bie 9Rä<fen von ftinnlanb. Seil fie afle* anfallen 
unb mit intern J&tyffömucf unb ©tad&el tote gerüfiet au$fe$en, Ijat fd&on 
2Cd&iÖe« Satin* bie SRfiifen mit tatfern äriegern verglid&en. Sunberbar 
erfd&eint bie Sortyflanjung biefer Spiere. £)ie 9Jtotterm&fe $5ngt fi<$ an 
ein SBlatt ober an einen ©rafttyalm übet Saffer unb legt tyre fieberigen 
(gier fo jufammen, baf? fie einem tunben ettoa* tjotyten Stöpfd&en ober 
(Rannten gleiten , ber nun fo lange auf bem Saffer f<$tvimmt , bl* bie 
Sargen unten au$f rieben. 5Diefe Sargen felbfi finb frieber fiugerfi merfr 
frurbig, tretl fie nur im Saffer lebenb, behaarten {Raulen gleiten unb 
in fraftigen @<$Wgen fid& fd&tvtmmenb fortbewegen. @inb fie Verenge* 
road&fen, fo (fingen fie fi$ mittel^ eine« Ijo^len a3l5*d&en$, ba* fie nt<$t 
unterfinfen läfjt, an bie £)berftö$e be* Safer*, verpuppen unb vertvan* 
beln fid& in 9Hfi(fen , bie bur$ bie ©effnung unter bem SBaffer troffen 
au*fd&lityfen unb bavonflfegen. 

(S* gibt fe$r viele ©attungen unb Strien. Qvl ftynen geboren bie in 
ben $ei$en Sanbern fo berüchtigten Mosquitos (ceratopogon ober simulia, 
»gl. Sroföel, 3ootogie 1853 @. 431 , bie ©attung ifi no<$ nld&t be* 
fiimmt ermittelt) , fiberau* fletn* Spiere, bie aber, auf* fd&mer$afteffe 
fielen, gemer bie grofe Siefemnfidfe (limnobia) mit gefireiften glügeln, 
bie 3ittermü(fe mit einem Reinen fd&toarjen ölecf auf ben gtügeln, bie 
immer gittert/ toenn fie fifct, bie f^ioarje Srauermutfe, bie Keine Sinter* 
müde (trichocera), bie nur im Sinter vorfommt )c. (Sine traurige SBe* 
ru^mt^eit tjaben viele SWütfen burd& iljre Sarven erlangt fo bie 3o$anni** 
fd&nade (bibio Johannis) bur<$ ben «fteertourm, vor bem man früher fo 
groge Slngfi tjatte, bie «öeffenfliege (cecydomyia destruotor) bur<$ tyren 
ben Setjenfelbern verberbli<$en Surm, von bem man falfd&lt<$ glaubte, 
%k $effif$en ©olbaten tjfitten i$n nad& SRorbamertfa gebraut. SRinber 
gef%lt<$ ifi ber rot$e Surm ber mit einem (übföen toelfien geberbufdfr 
flefömüdften gebertnücfe (chironomus). ©old&e rotye Sürmer fann man 
31t Saufenben in Tonnen flnben, in benen ba* SBaffer eine Seit lang f}e$t. 

liefen fSmmtlid&en Stvetflfiglern finb bie viergeflugelten Sftefcflug* 

t e r (Neuroptera) no$ am 5ljnll<$fien. SRan ja^lt ju i^nen bie berühmte 

Eintagsfliege (ephemera), beren Selb no<$ blattlau*artig tt>ei<$, aber 

mit brei langen @d&tt>an$ffiben verfemen, beim 9lu*f#lü*>fen au* ber im 

Safer tebenben fßuwe, mit vier fe$r langen glugeln jtret furje üRltter* 

«a^tfiunben (im Slugufi) um^erf^trfirmt unb nad^ ber Paarung no$ ttt 

13* 



196 

Verfetten !fta<$t fHrbt. Weaumure beobad&tete fie guerfi im 3a$re 1738, 
trte fte ju 2Htflionen bei SRac^t )pl6|li<$ aud bem ©offer famen, im glan* 
jcnben 2td?tfretd um bie Sfadetn flogen, aber atleö geuer mit i^ret SWenge 
erfHdten unb *l8fclt<& alle trieber tobt ind Gaffer fielen, «ftfrty I. 312. 
(5^5tet $at man entbetft, baf ed nur bie 9WSnnc&en finb, bie fo fettarmen, 
toäljtenb bie ungezügelten 3Beib$en auf bem SBajTer f<$h>immen bleiben, 
aber glei<$fa(Id na$ ber Paarung fkrben. Sroföel/ Qlrd&h> 1849 IL 189. 
£>a8 3nfeft lebt nut 2 ©tunben, aber feine Saroe 2 3a$re, Sloget, <£r* 
(Meinungen bed gebend IL 188. SKan erhielt ed jebo<$ 8 Sage lebenb, 
inbem man ed an ber (Paarung tjmbette. Stixty, III. 370. 

SSier fe&r lange unb »ertyiltntfimafjig breite, auf d artig jte geaberte 
©ladfltägel jieren ben biet fürjeren, fdjmafen unb müdtenartigeit Selb bet 
Slorfliege (hemerobius ober chiysopa). 5Dtefed garte $$ter, Ijeflgrfin, 
rofenfarben ober gelbli<$, f)at tttvaö @#metterlingartiged , bleibt lange 
tote im €$tafe fifcen unb belegt fl<$ im Saufen feljr langfam, ba§er matt 
ed trofc feiner großen glugel tei$t fangt. €>eine grofjen Qlugen glanjen 
tote üRetatl/ golbgrün. Unter bem SKifroffop erfennt man baran un* 
{adlige Sacetten, fobalb ed aber ßirbt, erloföt ber fööne (Slang ber Qtugen. 
©ein 9Wunb ift fo f#toa# angebeutet, baf man früher glaubte, ed freffe 
gar ni$t, aber feine 2ar»e lebt $aitytfa$li$ fcon SBtattlaufen. 

3>er 5lmeifenlötoe (myrmeleon) gehört berfelben £>rbnung an, 
eine feljr groj? e 3Rü(fe , ben Uebergang bilbenb gu ben SibeHen, mit lan* 
gern 8tüjfel, langen fßtinm unb fd&toargen glecfen auf ben bur<$fi$tigen 
gifigeln. 3)te 2Wucfe felbft t$ut ben «metfen ni$td, aber bie £am 
fängt biefetben in funfili$en ©ausgruben. Jpajfetquifi fanb fie in unge* 
teurer Stenge im @anb um bie Sßtyramiben Ijer. Sine befonberd grofe 
unb f<$one 3irt in ßfltnbten Ijat fd&toarge gletfen auf gelblichen glügeln 
unb Ijeifit beftyatb myrmyleon pardalis ober ber Qlmelfeniiger. Sine 9ltt 
biefer Spiere in ben Sro^enlanbern toirb no# fciel großer unb f)at fönee* 
toeijje, &albbur$fi<$tlge unb o^altfirenbe glügel, tuet$e mehrere 3oE lang, 
finb unb unter benen fi$ ber biet Heinere geib gang toerfhcft. Sin $$ier, 
beinahe blöd glügel unb eine ber feltfamjxen unb f^onjien Statur formen. 
Sine anbere 2lrt (nemoptera) getd&net fic| burd^ ungeheuer lange Unter* 
fltögel aud, abgebilbet in ben Qlb^anblungen ber berliner 9lfabemie 1836. 

5Die fcollfommenfte gorm unter ben 9iefeflüglern erreicht bie 9Baf* 
ferjungfer ober Äibelte (libellula). 2>ad 93o« f)at pe bie Xeu* 
feldnabel genannt, toeil fie bunn unb gerabe feie eine 9iabet, oft 



197 

fange an betfelben (Stelle in bet Stift fd&toeben bleibt, unb burdfr tyt bllfc* 
f$nefle8 Stfäeinen unb SSetfd&toinben bte am SBaffet {Rutyenben etfd&retft, 
*fefleid§t aud&, toeil man bemerft tyat, tme gefrSßtg unb raubgierig fie 
anbete Jnfeften verfolgt. Qlfle ®attungen btefer fd&nellen (Räuber galten 
ff<$ gern in ber SMtye be* SBaffer* auf, tyaben ungeheuer große 3lugen, 
bte turbanartig ben ganzen ito^f umtoinben, unb an benen man bei einem 
einjigen Xfytx 12000 fe$*e<ftge JJacetten ge$5(jlt tyat, ein fur$tbare* ®e* 
biß mit fiarfen Äiefern, unb »tet fetyt lange, einanber Sljnltd&e SJlfigel, 
beren bur$fi$tige <§aut jtotfd&en bem fie einf^ließenben (Siefiber öenftct* 
(Reiben gleist. 3)ie einjelnen ©attungen unterteilen fi<$ na$ ber 
^Breite unb $>ünne be« Selbe*. SSreite beim 3Belb$en gelblid&e, Beim 
3R5nn$en blaue Selber tyat bie eigentliche libellula, einen fetyr langen unb 
bfinnett runben 8eib bie SBafferjungfer (agrion) mit glSngenber blauet 
ober grüner ÜWetaflfarbe. 5lm födnjien finb bie bunfelblauen, beren glei$« 
fall* bunfelblaue Slugel au$ in ber 6onne lote im einigen Statten finb. 
9lm groß ten unb toitbeßen ift bie efgentlid&e $eufel$nabel (aeshna) gtet$» 
fafl$ mit bunnem unb langem SetB, aber ölet großer, als bie anbern, unb 
mit ungeheuer aufgebunfenen Slugen. (Sie fommen in fielen Sarben toor, 
grün, gelb, rot$ltd&, braun. Sine fetyr fd&one 9lrt fennt man in ßtyina, 
beren glügel toiolett unb gelb gcfCecft finb. $>ie größte ÜRenge unb 3Ran* 
nigfaltigfeit öon gtbeüen fanb (Sid&tralb am cafoifd&en SWeere ({Reife I. 279) 
Sit (Snglanb beobad&tete man einmal einen großen SBanberjug biefer Spiere, 
ber einen toelten (Statten über bie (Srbe trarf. ÄirbJp, H. 12. 

16. 

V 

IPit ÜHtntti. 

3n ber großen Orbnung ber $tymeno£teren ober ^autflfiglet begreift 
man bie mit frier bur$fi$tigen glugeln fr er fernen, im ungemeinen ben 
Stiegen Stynlid&en, nur triftigeren unb jiarf bewaffneten ©lenen, SBefren, 
fummeln, «fcorniffen unb 9lmeifen. £fer treten un* jum erjienmal au« 
ber 3nfe!tentoelt unfcerfennbare Sugenben, bie fcetfe @taat«orbnung unb 
ber gleiß ber 93ienen unb Slmeifen entgegen, »Jtyrenb anbrerfeiti bie §a$t* 
lofen ®ef#le#ter bet SBefaen nut ©traf enrauber unb fflWtber finb. 

(So gibt eine große 2Wenge Sienenarten, bie man no# lange nf$t 
alle fennt. Wan unterfäeibet barunter fol<$e, bie verein jelt, unb fold&e, 
bie in großen ®efeflf#aften unb glei^fam in Staaten leben. Unter ben 



198 

trftern finb bie merfwfirbfgften bei un« befannten 9lrten folgenbe: b(e ein* 
fam lebenbe ©rabbtene, bie fia) einfa^ ein 80$ in bie (Srbe grabt unb 
ein wenig Hontgbrel $ineinfiol>ft, in weld&en fie l§r (Si legt. £)ie f^warje 
fflattenblene, wtla)e bie (Srbe f#on mit *twa« ©$lefm *ri>arirt unb fi# 
eine 9lrt *on (Srbfcfitte jum Sfceft formt. <Ste tfl fe$r paarig unb Hubert 
fi$ übet unb über mit ©tumenfiaub ein, wenn fle Honig fammelt. SDief 
gibt tyr ein fe$r nleblid&e« 9lnfe$en, befonber« wenn fle mit bem rofen* 
farbenen ffllumenftaub ber Safcatera bebeeft ifo bie ffianbbiene, bie ft$ 
Hefter in 2e$mw5nbe baut; bie OTauerbiene, bie fi$ Hefter au« Stotf) 
jufammenflebt, gang fo frie bie ©#walbe. 3Bal)rf$einlla) gab bte§ ©er* 
anlaffung ju bem Aberglauben ber Qllten (bejfen Qtrifioteted unb $tintu* 
unb $lutar<$ in ber 2lb$anblung »on ben 8anb* unb ©eet^ieren gebenfen), 
bafj bie Sienen, um nld^t toom SBtnbe toerwetyt ju werben, fi<$ mit Keinen 
@tein$en befdßweren. SDoa) fonnen bamit au$ bie f. g. Jpöß^en gemeint 
fetyn, bie ffia$«batten, wela^e fi# fafi alle SBienen an bie Hinterbeine 
Heben, trenn fle tyren SÖorratfy Don 9Ba$9 auß ben SBlumen fammeln. 
S)ie fe$r grofje, fa)war$aartge, biete unb ber Rummel 8$nlia)e Holjblene, 
bie fi$ ein 9teft au« Sägmetyl bereitet. £)ie SBottbiene, bie i$r 9teß au« 
ber SBotte *on Ouitten unb anbern wolligen $flangen bereitet. 5)ie 
@eibenbiene, bie fia) au« einem @$teim, ben fie glei$ ber ©a)ne(fe au«* 
Ja§t r ein ©efyinnß ma$t. Ruberer minber intereffanter Slrten Ijler nld&t 
ju gebenfen. Swwellen wählen bie wtlben 93ienen feltfame 5Bo$nungen. 
Huber fal) fie einmal in @$ne<fen$Sufem niften. 

Sitte wtlben Arten übertrifft bie jaljme Honigbiene, bie jwar au$ 
urforunglia) unb no# in UrwSlbern wilb lebt, fi# aber jugleta), rote 
fein anbere« 3nfeft, ber 3u$t unb Pflege ber 9Renf$en unterworfen f)at. 
£)ie« Ifi bie golbene SBiene, bie föon ba« Ijolje Attert^um fcrte«. (Sie 
$at etwa« (Sanfte« im 25erglei<$ mit ber SBefoe, etwa« 3ierlitt>« im 
ffiergleia) mit ber Hummel, etwa« Sürbfge« unb ©ewia^tige« im 33er* 
gtei$ mit ber ni<$t«nu$igen fliege. 3^ar tft unfer Auge befielen, bo 
Wir fie al« ein Ijarmlofe« unb nfi|lt<$e« Sljtera^en fennen, aber wenn bie« 
au$ nifyt ber Satt wäre, würbe man fie ben genannten 3<tfe!ten toorgie$en 
muffen. £)ie eigent^umlia^en fanften ^Bewegungen tyrer fielen ©lieber unb 
i^reö weisen Unterleib«, unb an gewiffe« gittern in ber 8iu^e [feinen 
}ut>errat$en, ba§ me^r ^eele in t$r ift, al« in anbern Snfeften. Unb 
mit 8iea^t fagt @$eittin in feiner ^ierfeelenfunbe: ^Wer falje bem SBienen* 
!6)>fa)en nia)t m, wie toiel SSerßanb barin iß/ 



199 

Sie meifien SBienen, bte toir feBen, finb ffiet6<$en, bte f. g. ArBeftö* 
Bienen. SBeniger galjtreidß finb bte 9RJnn<$en, bie JDrofyten, bie etioa* 
grSfjer unb gellet von garBe ffnb unb btcfere Ä8$fe Ijaben. 3« taufen* 
ben von Arbeiterinnen unb $unberten . von 9R8nn$en gehört eine f. g. 
©ienenfjnigtn, ober ber SBeifel, tofe tnan fle früher nannte, ba man no<$ 
ni#t toufjte, bafj eS ein ffielB^en fety. JDiefe i(t viel grJfier al* alle 
anbern SÖienen. «Die dienen $aBen etae lange unb paarige Bunge, in 
©eftatt einer {Rinne, trotnit fle ben SReftar aut ber Slefe bet Blumen 
letfen (ni#t eine @augro$re, tüte man früher glaubte). £)en auf biefe 
SBeife eingefogenen SReftar verarbeiten fie in tyrem OTagen unb geben tljn 
als «fcontg bur$ ben 2Runb lieber von fi$. Auf er bem *Reftar fammeln 
fie au$ ben SBlumenjiauB unb f ogar <&ar$ , . um barauS SRaljrung für bie 
ffirut unb JHebftpffe für tljre SBo^nungen ju Bereiten. 3«* Sammlung 
beffelBen finb tynen tyre $aare BeBülflt<$. 3$r ganzer 8efB , fogar ba« 
Sluge nl$t aufgenommen, ifi mit <$är$en Bebeät, bie roteber ©ettenljSr* 
d&en IjaBen ober gefiebert finb. $)artn Bleibt ber SBlumenfiauB trugen. 
UeBerbie« fielen bie J&5*<$en am <S$fenBefn ber ßinterfufe bergefialt in 
ber dlunbe, ba§ fie Heine AörB$en Bilben, in n>el#e ber, ©lumenjtauB 
ht SRaffe aufgenommen werben fann. <Da8 finb bie f. g. <§fo$en, bie 
an ben ijetarfefyrenben dienen fe$r beutli# auffallen unb bie Bunten Sarben 
be$ SBlumenfiauBe* annehmen. 9m tySufigflen finb fie roeff unb gelB, au- 
fteilen au$ orange, rofenfarBen unb ro$. QutotiUn fommen anbere 
SBlenen unb freffen ben ^eimfe^renben bie vollen <$$0$en aB. 

Slügel unb Augen ber SBlenen fommeu mit benen vieler anbern 3n* 
feften fiBerein. Sie großen Augen mit tyren taufenb gacetten geljen ring« 
-um ben Äoj>f Ijerum unb füllen iljn fafi .ganj au«, tote Bei ben fliegen* 
Sluferbem tyaBen fie no# brei Heine Augen (ocelli) oben am Aopf. SBemt 
tnan bie großen Augen jubecft, fliegt bie SBiene afljeit fenfre^t in bie 
J&o^e. 5>e<ft man bie fleinen ju, fo fliegt fie toagre$t. 

3)er @ta$el am J&tnterleiBe, ben nur bie 3BeiB$en $aBen, liegt in 
einer 0to$re unb ifi ungemein glatt unb fein. 3m 3Rifroffo)> mit einer 
feinen 9M$nabel vergilben, betretet er, feie viel funfhei$er bie «ftanb ber 
SRatur if}, alft bie menf<$li<$e. An ber @*>ifee be* (Stapel* tritt, trenn 
bie ©Jene ftt$t, ein Heine« $r5:pföen ®ift Bervor, n?a« ben S^merj 
ttnb bie ©eföivulfi verurfa^t. 3)af bie ©ienen fxerben muffen, trenn fte 
geflogen, ifl eine gaBel. 9htr jutoeilen bleibt ber @ta$el in einem garten 
Stoffe ftafen unb bann reift ber tt>ei$e Unterleib ber ©tene aB. 



1 



200 

$>ie fflienen leben gefeflig unb Bitben ju taufenben Dereinigt elnm 
Staat. 31jr erflei Oefd&aft tji bet 93au ber [entrechten ©oben mit twg* 
regten ßeHen aus 3Ba$8. Sie toStylen baju in <£uro»a im trüben ßu* 
flanb inSgemein $o$le 93aume, feltener ffelfenrigen au6. 5Den ga$men 
SBtenen Bereitet man $u biefem S8e$uf bie f. g. SBienenjiftdte von Holfr 
ober Stenenforbe au« Stroty geflochten. Sorgfältig fud&en bie ^Bienen 
atfe Supern 3ugSnge ju tyrem Stodfe ju verfleben, t$eil« um tljre gelnbe 
abgalten, t$ell$ um fi$ in ber falten 3a(jre8$eit bejfer ju ti?8rmen. 

3«m Sau ber SBaben bient baö ffiadfc«, jum SSerfleben ber SBolj* 
tiung bienen au$ unverarbeitete $arjige Stoffe, ba$ braune f. g. Stotf* 
fra<$3. 93om SBac^fe glaubte man früher, e$ befiele gan{ elnfadfc aui 
bem Slumenfiaube. 3n}frif$en $aben neue Unterfu$ungen bargetyan, baf} 
ber SBfumenfiaub ben SBienen nur bient, um mit Honig vermtf$t ber 
Jungen ©rut aU 9to$rung vorgefefct ju trerben, n>5$renb jur 3Ba$$be- 
teitung fein ©lumenftaub verwenbet ttirb. (Sin bejahrter ffiienenvater, 
ber bie SBtenen in einer fangen öteitje von Sauren auf allen Stufen lljreS 
geben«, in allen (gtnjetyeiten tljrer s:$8ttgfeit mit bem 3Rifroffo*>e verfolgt 
fyit, gerbinanb SBübelm Ounbelacb, tat in feiner lRaturgef$i$te ber 
Honigbiene (Gaffel, Ui SBotyn£, 1842) bie 9Ba<$8bereitung fotyenbermafjen 
gefd&ilbert. ßmxfi betreibt er bie fe#3 SBaud&rtnge ber SBienen unb bie 
an benfetben befinblid&en Sd&ujtyen, bie fi# mit einer SWabel aufgeben lajfen 
unb von benen bie »ier mittleren auf jebet Seite einen, jufammen a$t 
fleine glänjenbe Sieden von langlidfr runber Sonn unb gelber Sarbe {eigen* 
S)a3 ffnb bie Organe, bur<$ kreide bie Siene bad 3Bad&$ au$f($tt>t$t. 
*Sobalb bie Sienen, fagt ®unbelad&, tyren Wagen ober bie f. g. Honig« 
Blafe mit Honig angefüllt Ijaben, unb biefen ni$t ablegen fonnen, getjt 
berfelbe in SWenge na$ unb nadfc in ben $)armfanal, ftirb $ler verbauet, 
ber grSfte $$eil bavon als Smemente ausgegeben unb bet anbere in 
Vit SSfte ber Sienen übergeführt. S)ur<$ biefen großen SufMi von Säften 
btlbet fi<$ ein 8fett, toel<$e$ auf ben ad&t Slecf<$en, bie ff<$ an ben untern 
uier Sd&u^en ber Saud&rtngel befinben, al« eine jluftfge STOafle Ijervor* 
quillt unb balb als aBad&$blattd&en erwartet; tt>%enb, toenn bie 3Biene 
ben Honig ablegen fann, nur fo viel in ben 5Darmfanal übergebt ald gut 
<Srn5$rung berfelben n6t$tg ift S)ie Honigblafe ber Plenen ixaufyt faum 
40 Stunben mit Honig angefüllt ju fe^n, um auf ben a$t Sletf^en ac^t 
3Ba$8bt5tt$en vodfommen jur Steife ju bringen, fo bafj biefe atfattm." 
UBir muffen nun feflbatten, bafl bie Sa$*bereitung immer nur Mittel, 



201 

bie «gonigbetettung aBet Qtott tß. ©oBalb bie dienen ben nötigen Staunt 
in ben SBaBen fettig BaBen, f#n)t|en f!e fein ffiadj« me$t au* unb liefern 
au*f<$liej?li<$ «&onfg. UeBttgen* $aBen anbete Bemetft, bafi bie eigentyüm* 
li^e glügetfretregung (Ventilation) tt>a$tf$etnli<$ mit bet ©a<$*Beteitung 
gufammen$5ngt. 

$>et SBau bet 3Ba6en au* Sa$* Beginnt bon oben. 3ebe SBaBe ift 
eine fenfre$t $eraB$angenbe ©<$elBe. S)et Sujjete Umtlfj betfelben tft 
iti$t immer tegetmäf ig. Weitete foldje ©Reiben, fo biet bet Staunt jtt* 
laßt, toerben neben einanbet geftellt unb ein ßrciföentaum gelaufen. £>ie 
SBaBe felBfl befielt au* fcoflfommen tegelmSj} igen tt>agte<$t liegenben 3c0cn, 
bte alle fe$8e<fig ffnb. (Sie toetben t^ettö mit «ftonig, t$ell* mit bet 
Jungen ©tut angefüllt unb mit einem feinen SBa<$*becfet jugeflebt. gut 
bie (Stet, au* benen Königinnen fommen fallen, teetben befonbete unförm- 
ig tunbe unb fetjt gtofie unb btcfe ßetlen gefri>$nti$ am dlanbe bet 
SBaBe angelegt. 5Die Seilen aBet, in treiben $ro$neneiet aufgewogen 
toerben, $aben regelmäßig 3 Vi Sinten, bie füt 5lr6eit*bteneu regelmäßig 
27 6 Linien <Dur#mejfet. Sie* «Betljältnifj bleibt fid& in äffen SBfenen* 
fiotfen fo »ollfommen g(ei$, baß, ruenn bte Sitten üjte Wlaafy auf bie 
SBtenengeflen tebueitt tyätten, tüix übet ba* 93et$5(tni$ biefet SRaafje gu 
ben unfetn ni$t jtreffet^aft fetyn toütben. 

3n lebet 93tutjeHe liegt nut ein <§i. 2>a* (Si Bleibt in bet Seile, 
unb au$ bie 9Habe, bie batau* tyemrfommt, frirb in bet j$tUt mit bem 
eigen* baju bienenben au* ©tumenfiaub unb «J&onig bereiteten S5rei gefüt- 
tert unb berläfjt biefetbe ni$t. Sann yuwt fie fl# ein unb erft qü9 bet 
Sto^e fommt bie bodfommene SBiene Verbot unb »erläßt bie QtUt. 5)aBet 
iß Bemerfen*n>ertlj , baß bie 9Rabe nie Unratl} fcon fld? gibt, ben genof* 
fenen SBret blof} }u intern 3Ba$*tbum toertoenbet, aber bie Qtüt mit ni$t* 
betunteinigt. 

3ebe SBienengefellföaft f)at ba* 3ntereffe, fo ja$lret<$ at* m5gti$ jU 
fetyn, t^eil* um fi$ gegen Süßere SJetnbe ju f$u|en, t$eil* um einen $in- 
rei^enben SBortat^ *on Üflaljrung, bet füt bie reifen ©ienen au*f<$tleßll# 
au* £onig Befielt, für lange SBmter $u fammetn; tljeK* um eine m&g« 
U*ft große 3^t »on 3tUm $u Bauen, otjne bie eine QSermeljrung be* 
ffiolfe* bur$ bie 35rut ni<$t mögli<$ tft; ba^et flnbet man au^» im halben 
3u|tanb t?5ufig eine SRenge Sienengemeinben in bemfetben S9aum obet in 
betfetben gelfen^o^le bereinigt / tvo e* bann Jebem geinbe, fetbfl bem 
Wenden, f^tvet tvtrb, tynen ju na^en. 3nbeß leibet bet einjetne Plenen- 



202 

ftoat au$ toleber feine $u grofje Au$beljnung , n>eil baburdfr bie innere 
Orbnung geffifcrbet fcerben fönnte. Jteine frembe SBiene tutrb im ©totf 
gebulbet, e6 muffen atttd Ktnber ober (Snfel beffelben Stocfeö fe^n. <Da 
in einem gefunben ©tocf immer metyr Sienen erjeugt trerben, aU er $tt 
faffen (Raum tyat, fo toanbern bie überaSljlfgen au$ unb gtünben einen 
neuen Staat. Qu biefem SSetjufe toerben immer mehrere Königinnen er* 
jeugt. 93on ben Jungen Königinnen bleibt nur eine leben, trenn nur ein 
SBienenföfearm auöjie^t, ober mehrere, trenn mehrere @$n>Srme ausgießen. 
Alle anbern jungen Königinnen werben als uberftüffig ton ber alten Kö- 
nigin, jutoeilen no# in ifjrer Qttit, erflod&en. 3n neuerer Qtit glaubt 
man, ni#t bie Junge Königin jtetje mit ber Kolonie au$, fonbern bie alte. 
0ta<$ ®unbela<$ folgt bie Königin bem @<$tvarm nur na%. 

£)ie Konigin erfölen ftetd toie ein SBunber. grüner tyielt man fie 
für einen SRann unb treffen {Regenten beö $8ienenfiaatg. Seit ©n?am» 
merbamd im 17ten 3a$r$unbert tijr ©eföled&t entbeefte, galt fie für bie 
alleinige üDZutter beß SBienenftoctt. OTan glaubte, bie übrigen 3Beib<$en 
(Arbeiterinnen) festen f5mmtli# nur un&oflfommne, bur# abfid&tlf # , $u 
eng angelegte 99rut$eflen in iljrer (Sntimtflung $urü<fge$altene unb gtei<$fam 
öerfrupfcelte 3Beib$en, bie eben be$l?atb unfru^tbar fegen unb nur $ur 
Arbeit, nfc$t jur Sortyftanjung bienten. ®er berühmte englif^e (Sntomo» 
löge Kirbsp glaubte fogar, fie feilten fi<$ in jtoet Klaffen, ron benen bie 
eine Heinere nur «öonig, bie anbere größere nur ffiad^ö bereite, roa$ aber 
burdfc bie neueren (Erfahrungen toiberlegt ifi. ®unbela# *erfi$ert na$ 
ben tion ftym gemalten SÖeobad&tungen, baß bie Arbeiterinnen feineStoegS 
nnfrud&tbar fegen, baf fie (Sier legen, trie bie Königin, unb baji bie 
«Droljneneier au8fd&liefjli<$ t>on tynen gelegt toerben, toä&renb bie Königin 
nur toeibli^e Sier lege. SDiefe neue (Sntbecfung fie$t mit ben früheren 
SBetjauptungen , trie fie no$ Ofen in bem 1835 erföienenen 5. SJanbe 
feiner 9tfaturgef$i<$te t>on <§. 1030 an jur Ueberfid&'t bringt, in fiarfem 
ffiiberforu^e. 9ta<$ biefer früheren Annahme foH bie Königin allein fä$r* 
it<$ 11,000 Sier toon Arbeiterinnen, bann 700 (Sier fcon &ro$nen unb 
julefct 40 (Sier ron Königinnen gelegt tjaben. 

3)af bie £)roljnen immer nur in einer SWinberjaljl, bie Arbeiterinnen 
aber in einer SWetyrjatjt fcorfommen, baf fie foater entfielen, al$ bie Ar* 
beitdbienen, unb au$ triebet früher wfötotnben unb bur<$ einen f^nellen 
unb allgemeinen 9Worb lueggeföafft trerben, trenn fie nichts meljr nfi|en 
unb nur no<$ unnüfce (Sffer abgeben , bafi betreib, trie fe$r ber ffifenen* 



203 

faat bon einem öfonomfföen ^Jrinety betyrrföt ffk. Arbeiterinnen muj? 
*6 m großer 3a$l geben, toefl fie bie *Ra$rung liefern unb bie ©rut be- 
forgen. 2)er 3)ro$nen bebarf e« toeniger, h?eil fie aufler ber Königin 
ttur fo toiele anbete 3Beib<$en gu befragten $aben, alt gerabe nöttyg flnb, 
»m tofeber bie erforberlid&e 3a$l bon 2)ro$neneiern ju liefern. 3n$tmf<$en 
treibt ber 3nfHnft bie Arbeiterinnen an, trenn ber @to<f fe$r bott ifl unb 
junge @<$n?Srme au*gte$en follen, alöbann meljr 2)ro$neneier ju legen, 
bamtt eö ben Jungen @$tt>5rmen ni<$t an 3Rann$en fe$le. Am t$5tigjien 
im (Sieriegen finb bie Arbeiterinnen, trenn bie Königin ftirSt ; allein fie 
fönnen o$ne biefe in tyrem SBefen fo getytmntftoofle Königin ben <Sto<f 
bo$ ni$t fortpflanzen, benn h>o$ln fie au* tyre (Sier legen, in Seflen 
Den Arbeiterinnen ober felbfl in Betten bon Königinnen, immer fc^lüpfen 
nur $rot)nen aud, une ©unbeladfc aud »telfa^en Erfahrungen fi<$ über« 
geugt ju tyaben beljaitytet. Uebrigen« ifl bie Konigin ni$t legitim ge* 
boren, fonbern glei$fam gefragt unb gemalt. ®. fa$, tote bie ArbeU 
terinnen erfl bie junge Wabe au* einer gemeinen 3*tte nahmen, in eine 
grofle fönigli^e 3<tte traten unb tyer jut Königin bur<$ ret$li#ere Füt- 
terung groß &ogen. 

3>ie Paarung erfolgt beim erfien Auöflug ber Königin unb f)at un- 
mittelbar barauf ben $ob aller $)ro$nen jur golge, benn biefe trerben 
bon ben Arbeiterinnen überfallen, erfroren unb aud bem <Stod geworfen. 
S)ie* nennt man bie $)ro$nenf<$la$t. £ie SDro^nen fönnen fi$ ni$t 
toetyren, treil fie feinen 6ta$el $aben unb finb ber ©efeOfd^aft nl$t0 me$r 
nüfce, toeil fie ni$t arbeiten. 5£)ie beutföe ©pra#e tyat föon vor Alter* 
ba* ©eföle^t ber ffiienen ri^tig untergeben : fßia *), SBiene, 3mme = 
bie Arbeitsbiene toeiblid&en ©ef<^lcdt)tö> Sreno, ber $)ro$ne, männltd&en 
®ef$le$t*. (Srfx in neuerer Seit fagt man ml*bräu#U<$: bie £>ro$ne. 
Sgl. ©rimm, beutföe ©rammatit III. <5. 366. 

£>ie Königin $at fein anbere* ©eföaft, at* ein (Ei na$ bem anbern 
in bie baju beflimmten Qtüm ju legen, toobei it)t bie Arbeiterinnen bei« 
flehen. 5Dted ©efd&Sft tyält fie M ber großen 3*# von (Sfern natürlicher* 
toeife lange auf. SDujarbin fanb, na<$bem ein neuer <Btcd von 23,330 
Arbeiterinnen unb 778 £)ro$nen angelegt Sorben toar, %aU bie Königin 

•) ©oflte too$l ba* lat. pios unb pietu bamtt gufammenty&tgen? $tet&i 
iß in ber £$ai ber fcfle 9fu*bnut für ba* innige dufammenleben in ber grofen 
Stenenfamilie. 



204 

in 20 Sagen 11,882 ©er gelegt (Stoföet« «rd&tv 1853 IL 171). <Daß 
We äinigin bie SBienen regiere, tyre Arbeit leite k. ffl nur gabel. ®lei$* 
h?o$l tjaben bie SBienen bie innfgfie Anljanglid&feit an tyrc Königin unb 
fönnen o$ne fie nt#t leben. (Sin Qavüet, ein magnettfd&er (Rapport bfnbet 
fle atte an i^re gemeinfd&aftlid&e SKutter. SBenn ein ©todt feine Jflmfgin 
verloren Ijat unb fle burd& feine anbere erfejen fann, fo verliert er bie 
Hoffnung ber gortbauer unb alle SBanbe ber £)rbnung unb Qnfammtn* 
trirfung finb plofclf<$ geloöt. (S* toirb ni^t meljr gearbeitet, e9 fr erben 
feine Seilen me$r gebaut. Sebe SBfene fud&t für fid& lljre SRaljrung , bi« 
fle $u ©runbe geft. 3**** gefd&trSd&te (Stoffe unter einer Königin $u 
vereinigen, ifl f<$n>et, ba bie Arbeiterinnen jn?eier ©t8ffe einanber aW 
geinbe be&anbeln, trenn fie fidfc ju nalje berühren. Aber man tyat beob* 
ad&tet, baß fie fi$ pl56lid& verfotynen, trenn man fie babet, b. 1). inS 
SBaffer faden lagt, unb gteidfr trieber aufd Eröffne fefct. 

3n ben ©töffen $errf<$t fietS eine betvunbernStvfirbige (Reinlid&fett. 
®enn man bie Ceffnung baju verfließt, fo flerben bie eingefyerrten 
Sienen Heber an Serfiopfung, e$e fie iljre SBoljnung verunreinigen (na$ 
Stixty). £>ur<$ SSerfleben mit 3Ba$3 fidlem fie fidfr vor bem fliegen, vor 
Snfeften unb Jeber von äugen fie bebro!)enben Unreinlfd&feit. (Sinmal fat> 
man, tvie fie eine (Sd&nedfe-, bie ju ttynen eingebrungen, ganj in 3Ba<$« 
begruben. % 

3m SBinter vergalten fie fi<$ rubig, ®unbela<$ erflart fi$ aber auö* 
brüffli<$ gegen bie frühere SWeinung, baß fie einen formlid&en ffifnterfd&taf 
in (Srfiarrung jubrSd&ten. (Segen bie Stalte, trenn fie ntd&t ju groß tft, 
fd&ufct fie bie tynen etgent$umli$e SBSrme, bie fie bur<$ Atomen unb S3en* 
tilation, raföeö gemeinfameö ©d&lagen ber glugel, no<$ verwarfen. £)a« 
tyun fie aud&, trenn fie fötrfirmen. 

2)ie SBienen $aben feljr viele gfeinbe, ober vielmehr föllmme Sfreunbe. 
(Sine flehte 2Rflbe n8$rt fi<$ auf tyrem Selbe. (Sine 3Ba$0motte legt 
(gier in tyren (Stoff, unb bie baraud ertrad&fene SRabe frißt fid& bur$ ba0 
3Bad&$. (Sben fo lebt bie ßarve bed ffltenettrolfö (trichodes apiarius) 
in ben ffltenenfiBffen, bed befannten frönen äaferS, ber fialjlblau unb rotlj 
gefireift trte ein 33ar bebaart ifi. Silbe (Raubbienen , SBefyen unb $or« 
niffen rauben ben Ǥonig ber $a1)men SBienen unb erobern gutreilen einen 
©todf. 5Dte großen ^orntffen faden au$ ffiegenbe ^Bienen an. jerreißen 
fie unb freffen i^nen ben $onig aud bem Seite. Ameifen unb D^rtrürmer 
fd^leid^en fid^ in berfelben Abfi$t in bie Stoffe, ©d^tralben ^af^en bte 



205 

IBfenen im Stuge. £>le 3Reife fefct fi<$ vor ben etotf unb fönawt bie 
auS- unb eingefanben ffiienen auf. gerner flnb bie @pe<$te Befannte 
ffiienenfeinbe, h>ol)er ber altbeutföe 9kme beS <Spe<$t* SBeotoulf. $>a£ 
ber SB5r bie ȟben Sfenen in ben SBSlbern Beunruhigt unb o!)ne fl# 
bur<$ i^re ®tf<^e floren gu Jaffen, f$ren £omg wegfrißt, ijt Befannt 
SWan Benufct bie8 in $olen unb flftufjtanb, um SBfirenfaflen vor ben Sienen* 
ftötfen anzulegen. (Sin Beruhigtet SBienenfefnb iß au$ bie SStverre ober 
ber <Stinfba<$3 am ßap. ©parrmann $orte von tym ergablen, er Beiße 
bie ©aume, auf benen wtlber £onig fety, au« 3But$, rt>ei( er nt$t $in- 
aufttettern fönne, an, unb an ben Spuren be9 ©ifie* erfennen bie (Sin« 
tt?o$ner, oB SBienenflode in ber 9M$e fetyen. 

5Dfe merfwürbigflen geinbe ber SBienen flnb aber ber J&onfgfufuf unb 
ber Sobtenfopffömetterling. 2)er J&onigfufuf (cuculus indicator) lebt in 
Cflinbien unb im fubli<$en Slfrifa unb verrSty ben STOenföen bur<$ fein 
@ef$rei bie 0lfi^e eine« trüben SBienenfhxfd. £)a er felBji bie (Stapeln 
ber ©ienen furztet, geigt er ben SWenföen ben SBeg, unb er!)Slt bann 
von biefen gum £)anE einen flehten Oieft ber J&onigBeute. — £6<$fi eigen« 
t$uinll<§ ift ber flampf ber SobtenfSpfe mit ben SBienen. 5Dlefe großen 
3>8mmerung8fatter , bie fi<$ Befanntli$ bur<$ ba$ BraungelBe SBllb eine* 
$obtenfopfe$ auf tt)rer fc$tt?argen <§<$utter au8gei<$nen, greifen Bei O^ac^t 
bie SBienenfiode an unb föeinen t$nen feljr gefS$rli<$ gu fetyn. 93gl. Stirbt) 
n. 273. <§<$on Qletian, $$t«rgef#. I. 58 ertragt eine* folgen Äampfe* 
unb fagt, man fiede ein Zifyt vor bie ©ienenflötfe, um bie Salinen, bie 
WinblingS in bie Stamme führen, gu verbrennen. £)o<$ tft barunter tro^l 
nur bie SBa<$$motte ju verfielen, *ba bie Sobtenföpfe erft mit ben Kar- 
toffeln auö Qlmerifa tarnen. «ftuBer erjagt einen ungemein fnterefianten 
3ug von ben SBienen eine* 6to<f8, ben er Beobachtet. 3)er ©tod würbe 
3a$r au$ 3a$r ein von ben Sobtenfopfen tyart Betagert. 2)a gogen bie 
SMenen eine große ÜDZauer von SBa<$* vor ben (gingang unb Rieften ba* 
bur<$ ben geinb glucffie$ aB. 2lBer pl5fclt<$ im 3a$r 1805 gerftörten fie 
felBfl biefe SRauer, unb fie^e ba, in biefem unb bem fotgenben 3a$re geigte 
fi<$ nie$t ein einziger Sobtenfopf. S>it ^Bienen Ratten atfo öorauögetruft, 
baß biefe Beiben 3a$rgange i^ren Seinben verberbtl^ fetyn n>firben. 3m 
3a^re 1807 fingen bie ^Bienen eben fo unerwartet lieber an, i^re 3Rauet 
von 3Ba<$6 aufzubauen, unb in biefem Satyrgang geigten fi$ tvixfli^ 
wieber viele Sobtenffyfe. 

SWan ma^te im vorigen 3a$r$unbert viel ffiefen von Keinen $ßan« 



206 

Jen, bie aud lebenben Snfeften warfen follten. 9ftamentlid& foQte auf bat 
©tenen bie clavaria (ber Jfculenfd&toamm) toa<$fen. Slber fd&on (Surb 
©»rcngel in f. entbetften ©e^eimnig ber SRatur 1793 $Tafet 24 gig. 21 
toted na$, baf? bie angebltd&en ßlavarfen nur gezielter SBlumenftaub ber 
JDrd&fd fejpen, ber am (Stiel fiebrig, trenn bie SBiene an ber Drd&id fangt, 
fi$ if)t auf bie ©tlrne ftebe. * 

Serner ift ben dienen bie (Raffe feinblidj. ©ie fliegen niemald im 
{Regen aud. 3n naffen SatyrgSngen befSöt fie jutreiten ein t5btlf#er 
S)ur<$fafl. %u$ übte ©erüd&e tonnen fie burd&aud nid&t vertragen unb man 
«ertreibt fie beftyalb mit StauA, trenn man iljnen ben $onig nehmen toiO. 

©obatb bie ffrütyUngdfonne bie erften Blumen hervorruft, fliegen bie 
IBienen aud unb Befugen fanft fummenb eine ©turne na$ ber anbern. SGBenn 
fie fReftar unb 3Blüt$enffau6 genug gefammelt tyaben, teuren fie, tvo fie 
au$ fetyn mögen, in fd&nurgeraber 0M<$tung nad& bem @to<fe Ijelm. ©ie 
fliegen oft fe$r toeit vom ©todte ireg unb in ©ebirgen fefrr $o<$. SWan 
fieljt fie auf ben Slfyen na$e bei ber ©<$neeltnie bie am $6d&fien fta$fen* 
ben Blumen befugen unb bann f$toerbetaben lieber in bie tiefen Später 
ju tyren @t6(fen Ijfnabfd&tveben. 93et trübem SBetter bleiben fie im <5to<fe. 
2>te (SteftrtcitSt ber ßuft föelnt bem SReftar unb ©lüt§enjtaub gfinßig. 
5Die dienen fammeln nie emfiger unb rei$ti$er ein, atd vor ©efrittern 
unb beim ©ubtvinb («ftirb?, IV. <S. 138)'. 

£)te SBefd&affenljeit bed $onlgd rietet fi$ jum $$etl na<$ ben SBlu« 
menarten , aud benen er bereitet toirb. $iefelb* SSienenart bereitet fe$r 
verriebenen J&onig aud verfd&iebenen SMumen. £)er befte ijt immer ber 
fogenannte 3ungfern1?on{g, ber von felbfl au^ ber sollen ®abe fliegt, 
trenn man fie audfd&neibet. 3m 2lltertl)ume War vorguglid^ ber «öonig 
vom Serge J&tybla in ©kitten unb vom SBerge ^^mettud bei Sitten be* 
rfi^mt. <5d tra^öt bort fe$r viel St^mtan, gavenbel, SReliffe :c, treibe 
trauter ben füfjeßen unb tvürjtgflen <§onig geben. 3n neuern Seiten 
ritymt man ben von Sangueboc, ben bie SBienen aud flflodmarin fammeln. 
3n ffiufjlanb, beffen ©te^en ben SBtenen retd&tfd&e 9to!jrung barbieten, 
fie^t man J&onig von allen jjarben, feigen, gelben, braunen, ja f$fear;ett 
in ben reinlid&fien ®ef5f}en verfaufen (äo&l, <5t. Sßeterdburg I. <5. 124). 
3Beij?en £onig fammeln bie ^Bienen in ^itt^auen aud ßfnbenbtüt^en. 3n 
Sibirien foH ed toetfje SBienen geben, beren J&onig ebenfalls toeij? tfi. (Sin 
toaffer^etler unb fefyr flüffiger fogenannter <5tein$ontg totrb in ©uiana 
von tvitben SBtenen in typten SBäumen bereitet. 9luf ben 3nfeln S3our* 



207 

Bon unb 3«te be grancc tommt ein grüner , fe^r f ollbarer J&ontg *or 
(na$ Äirbty). (Sin grüner J&onfg Eommt au$ in Sfrtfa *or unb jtrar 
in rotten SBa$«$eflen (bie hmnberbarfte (Srfa^etnung be« garbengegen* 
fafce« rot$ unb grün). (Sr fofl n?ie *Pomeran§en rieben (8frorie$« *Ro* 
ttjen XXXII. <S. 184). Sin fe$r bünner, aber brauner <$onfg toirb auf 
9Wabaga«car öon flefnen fötoarjen ftaa^ellofen dienen bereitet. 3n ffira* 
fitien gibt e« föttarje SBtenen, beren SEatt)« ebenfaa« fötvarg ift. 3n 
Ctuanbt« 9?aa)ri$ten au« (Surinam @. 218 fommt ein fSuerlt<$er J&onig 
in fötoarjen 3^en t>or, beren ®aä>« too$lrie$enbe bergen gibt. (Sine« 
giftigen grünen «&onig« unb f$roar$en too$lrle#enben 2Ba<$fe« wirb ge* 
baa)t in <5j)U unb STOartiu« Steifen in SBrafHien II. 523. 3n Äurbtjian 
fommt ein ambrabuftenber <$onfg fcor. 

6« gibt au$ bittern unb giftigen «$onig, ber au« bittern unb gif« 
tigen SBfumen gefammelt toirb, ba$er e« ni<$t toatyr tjt, toa« bie $>i<$ter 
fagen , baf? bie 9Bf ene nur £eüfame« au« ben SBtumen fauge unb ba« 
@ift barin (äffe. Suffer fyit in ber @<$toetj beoba^tet, baj? ber J&ontg, 
ben bie ©ienen au« bem ©tunnfyit, einer giftigen ©turne, fammetn, ba« 
burä) felbji giftig toerbe. 3n ©arbinien foß ber $onig Dorn SBer* 
mut$, au« bem t$n bie JBienen !)oten, unb in (Sorfica au« ber SBlut^e 
be« SBu#«baume« bitter feerben, toie f<$on Qtetian bemerft $at (V. 42). 
SBerüfcmt iji bie (Erja^tung $enoj>!)on«, befljen <$eer, at« e« ben rufymjoflen 
dtutfgug au« Werften ma$te, in ber ©egenb *on $ra<>e$unt bom ®enu$ 
be« J&onig« eine ßdt lang toon (Sinnen fam (fcgl. baruber auä) SDloboru* 
©icutu« XIV. 29). 9ko) ©trabo XU. 3 Seilten in ber namtid&en ®e* 
genb bie «&e$tafometen ©effife mit giftigem «$onig auf ben SBeg, ben bie 
{Römer tommen foQten unb matten babura) brei <5o$orten be« $ontyeju«, 
bie batoon genojfen, unfinnig. Sournefort ffat bemerft, baf? in jener ®e* 
genb noä) Jefct biet 0t^obobenbron tt>ao)fe, ber bem <$onig jene Sfgenfe&aft 
mitgeteilt $abe. 9faä) in SBrafftien unb $araguaty $at man gifiigen 
Zottig gefunben, ber toa^rf$etnU$ ebenfalls &on giftigen ©lumen $errüt>rt. 
<5t. J&üalre leitet ben giftigen «§ontg ber £e$eguanabienen in ©rajitiett 
bon ben Stützen be« fletternben ©traute« (Serjana ab. 

Sie SBienen getanen fla) (ei$t an ben SRenfd&en unb bleiben in 
ben <§tö<fen, bie man tynen jur 3Bot)nung ankeift, unb au« benen man 
ja$rli$ ben lieber jhif ber Sßaben au«fa)neibet, inbem man ben SBienen 
nur fo biet laßt, at« fie ju i^rer eigenen !Ra^rung, e^e bie Stumen i^nen 
neuen ^onig barbieten, ' beburfen. 3n liefen» unb btumenrei$en ©egenben 



208 

legt man gange (Solomen fcon QÖienenftotfeu an; am 2lltat gibt e&, tofc 
Äebebour in feinet {Reife I. <5. 67 erjä&tt, ruffifd&e Säuern, bie ein feaar 
$unbert SBienenflßcfe befi|en. £)o$ erfotbett bie %u$t bet SSienen 93or* 
fi<$t unb jarte Stufmerffamfeit. liebte ©erfidfre, äSlte, SSrm ber <St5bte 
finb i^nen feinbli<$. 9tm bejten gebeten fie in bet (Sinfamfeit grofer 
©te^en tmb in ftiHen 5Btefen$Slern in ber 9tf$e bet SBSlber. 3n 
3)eutf<$lanb fear »or Alter* bie SBienenju^t im {Rei$$tt>alb Bei Nürnberg 
bie berüfymtefte. Die ©ienenjeibler bilbeten eine eigene 3u&ft Ratten ein 
eigeneö fogenannteS j$tMtxQtxi$t unb flanben unmittelbar unter bem Stai» 
(er. Nürnberg tytefj be8 $efl. romiföen 8Jel<§§ Sienenforb! 5)at)er jiam* 
meh au<$ bie berühmten Nürnberger 4?onfg* ober Sebfu$en. 

SRan nennt bie SBienenpfleger mit einem patriar$alif$en 9lu$bru<f 
SBtenentoSter, toa« ber mitben Art bfefer «Pflege entfpri^t. SSiele SBienen- 
öäter finb berühmt korben bur<$ bie magif$e ©etoalt, bie fie über bie 
SBienen übten. Labat (Afrique occidentale IV. 200) gebenft etneö fol- 
gen in Aftifa, bem bie fflienen folgten, tooljin er tooHte. 3m 3a$re 
1766 reifte ber (SnglSnber SBilbmann auf biefe Äunfi unb lief} fie$ für 
®elb fel)en. <Sr feftte bie ffiienen mit ber £anb, too$in er teollte, unb 
ma$te fi<$ aus tfrten einen föart, eine SÄüfce, einen SÄuff je, o$ne bäfr 
fie f$n flauen, SBetfmann, ®ef<$. ber grfinbungen IV. 90. SDaffelbe 
tyat ein $ole na<$ *85<Ilfn8 Sob ber Sienen ©. 44. Stirbt) er$8()lt aon 
einem ÜJWb<$en, bem fie fit& um ben $at* unb auf bie ©ruft gefegt Rat- 
ten, o^ne fie ju »erleben, ©finner erjäljlt &on nacften tnbifäen Sßriefiern, 
bie einfam im SBalbe mitten unter ben Sienen tooljnen unb ftet$ toon 
tynen umfötoarmt finb. 0la<^ altem Aberglauben fofl man bie SBienen* 
jtStfe »errütfen, »enn it)r SBejtyer jltrbt, um fie fcon bem 99ann $u be* 
freien , ber fie fonft an ben lobten binben »urbe. (Sine S)ame au3 ber 
Umgegenb öon 9tante3 verließ if)x Sanbgut unb fam in biefe (Stabt, 
tourbe aber föneU franf unb ftarb. £>a jeigten fi<$ $ltyll% an tyrem 
Sarge eine grsfie SRenge SBienen unb glet#$eitig fanb man auf bem 
Sanbgute alle SBienenfiotfe leer, im 3a$re 1777. SBunber ber Natur, 
Seidig 1782 n. 134. 

3n Sibet l)at man SBtenenftöcfe im Sommer. Die ^Bienen fliegen frei 
unter ben ffletoofytern gerinn, a(3 ün ©ilb l)tmmlif<$en Stiebend. £of* 
meifter, Briefe au* 3nbien ©. 325. SBenn man bie §Bienen$u$t tn§ 
©roße treibt, muß man mit ben SBtenen franbern, n?eil fie, trenn fie in 
ber n$mlt$en ©egenb bleiben, biefelbe ju balb audfaugen unb feine 9ia$* 



,209 

rung mefyr ftaben. ©djon ßolumefla melbet, bie ©rieben Ritten i$$rli$ 
eine SRenge SBiencnjlotfe auö Ql^aja na$ 9Utifa toanbem laffcn. <Def* 
gtei^en fagt $liniue (XXL 12 unb 13), gu feinet Seit fabe man in 
Italien bte S8ienen auf Äaljnen ben $o hinunter geführt unb an ben 
Ufern $onig fammeln laffen, unb in Manien Ijabe man bte SBienenforbe 
fogar auf Wlauhfymn untergeführt. 5Dicfe alte (Sitte $at f!d& bie auf 
bie neuere ßdt fortgepflanzt. *Huf ber Süneburger £aibe fStjrt man bie 
SBienenförbe auf ffiagen $erum. $luf bem 9Zil begegnete 9Hebu$r einer 
Keinen $tenenf{otitte toon 4000 ©todfen. an ben Ufern S^effalien* 
»erben bie 93ienen ebenfafle auf äatjnen untergeführt, toie Urquljart Jn 
f, ©etfi bee Oriente ergäbt 3n ben Stehen am fd&toargen SReere gtetjen 
bie Armenier ale SBienentoater nomabifd^ untrer, fd&lagen in blumenrei<#en 
©egenben t§re ßtltt auf unb fleffen bie SBienenfiodfe in einer langen Steige 
f)in , bi@ aller aSlumen^onig biefer ©egenb eingefammelt \% Spelten 
ffe§t man 1000 ©totfe betfammen (Äo$l, ©übrujilanb II. <S. 171). 

jOleariue erjagt in ber ©d&ilberung feiner berühmten {Reife na# 
33erf!en (©. 26), bafi feine gange Oteifegefeflföaft einmal aue einem ruffi* 
fd&en £)orfe bur$ SBlenenfd&frarme vertrieben twben fety. £>fe aBauern 
felfcft Ratten bie dienen bagu aufgereiht, um l$re bef$toerli$en ©aße ba* 
burd& loegutoerben, unb fie foflen ft$ biefeß Mittele öftere gegen untoW* 
fommene Sinquartfrung bebienen. <§c£on QlrtjioteleS (hist. anim. IX. 
27. 17), $Uniu8 (hist, nat. XL 18) unb %elian (V, 11) erjagen gSfle, 
in benen dlofj unb Leiter toon ©ienenfild&en getobtet toorben fetyen. £eber 
texifyttt aue 3nblen, bafi bafelbji einmal eine gange ®<$af$eerbe von die- 
nen angefallen teorben fety. 3Kungo 9$arf erjagt, auf feiner feiten afrl* 
fanffd^en Sieife fety einmal feine gange Aarafrane bure$ dienen aueeinan* 
ber gefyrengt unb mehrere Sfel getobtet toorben. ©finner tn f. ©treffe* 
reien in ßfltnbfen I. 210 melbet Don einem @ee, an beffen Ufern bie 
3nber in tieffter Stille l)lnfa$ren, um von ben gefährlichen dienen nid|t 
angegriffen gu werben. 

5Die gefeHig lebenben SBienen ber fremben SBelttljefle finb toon ben 
unfern mannfgfa<£ fcerfd&ieben. ©d&on an ben ©rangen @urot>a'£ geigen 
fi<fy einige abmefd&cnbe Qlrten. ©o fieljt man in 3rlanb SSienentoaben in 
freier Suft an S3rombecr5jien fingen, bie burx# ttyre ©d^oere gebogen 
»erben (ftrorte^e Stetigen XXXII. ©. 56). gürfi 3$ü<Her*3Ruefau falj 
bfefelfce (grföefnung. 3n Äafd&mir fanb SBaron £ügel flafd&enctynltd&e 
0?eftcr einer jiad&ellofen SHene an Un ßwÜQtn ber Saume fangen, öott 

SB. 91 enjc i, OTatttrfunbc m. 14 



210 

be0 fofHfd&ften «fconigö (flafd&mfr II. <5. 300). (Sin *on 8tanbfd&ft* 
(Singt), bem 9Be$errfdfcer *on 2a$ore, $u feiner ©egrfifjung abgefanbter 
IBrnmlne trug atd 8frieben8jefd&en einen folgen 3^**9 in b*t $anb (III. 
<5. 87). «Der preufjtfd&e ffieltumfegler SRetyen fanb auf ber Snfel Sujon 
50—60 $funb fd&irere SBfenennefter an ben Stcflen Rängen (Weife II. 
<5. 265). Ueber bie ofKnbifd&en «Bienen gibt »ud&anan (j°urney I. 391) 
eine au&fübrlid&ere Sflotij. 3Ran unterfd&eibet bort bie Sogrlba, eine fe^r 
Seine flad&ellofe SBlene, bie in öerlaffenen Heftern ber Sermiten nifiet, bie 
Keine Subu&aty, niftenb in engen gelöfpalten, bie Heine Jtabi, nifienb auf 
§)imnen, bie große ^egenu, nifienb in 8fel$lö<$ern. (Sine inbifd&e Slrt {ft 
fd&fcarj unb mit grauen paaren bebetft, eine blaulid&t. 3n ©ubafrlfa 
fanb ßfd&tenfiein (I. 335) fflienenjetten toon fo bfinnem 2Ba$3, baß fle 
Beim (Stnfammeln fdfrmoljen. 

3)ie Sienen be& neuen (Kontinents $aben mit benen be8 alten »tele 
!Ke1)nli$feit. 2J?an unterfd^eibet bie fogenannten £)ubelfatfbienen, bie große 
fcubelfatfformige Hefter an bie Stefie ber Saume Heben, au8n?cnbig »oft 
(Srbe, intrenbig t>oU ffiaben. <5<$omburgf fanb in ©uiana SSfenen, bie 
tyre 3*flen au$ J&olj ma^en unb nur mit JHebcr sufammenpappen. SDicfe 
Sienen f!nb braun unb tvie &om fünften <Sammt. ©arbner in f. braffl. 
Weife II. 92 $a!jlt fclele 99ienenarten auf, f)kx nur einige: 1) Jatahy, 
nur gftei ßinfen groß, gelb, geben trefflid&en £onig, 2) Mulher branca, 
H>etß, eben fo Hein, ber J&onig etwa« Ijerb, 3) Tataira, gelb mit fäxvax» 
jem äopf, guter $onig, »4) Mumbuco, fd&toarj, ber «§onig trie Zitronen» 
faft, 5) ürussu preto, fd&toarj, einen ßoU lang, guter J&onig, 6) Caniara, 
eben fo fd&trarj unb groß, ber J&onig aber UtUx. Sitte biefe unb »tele 
anbre 9lrten ijaben feine <Stad&eln, nur brei »eitere Slrten fanb ®. mit 
(Stad&eln. ^umbotbt rut)mt eine nleblid&e Heine unb fetyr paarige SBiene, 
bie fid& &5flig ja$m auf £anbe unb ©effd&t ber 2ttenf d&en fefct, oljne fle 
ju beriefen, ba fie ßad&ello$ tft. SRan nennt fie angelitos ((Sngeld&en). 
$Bie geifler^aft fd&ilbert 3ung$u$n OBattalanber II. 252) baö Gummen ber 
:unfi<$tbar über bie 3nfel 3a&a in fe$r !)o$er 8uft toegjietjenben SBtenen» 
•fettarme. 

Die J&ummel (bombus), gebort nod& gur Siene, ip eben fo f)aa* 
tig ober no$ bufd&iger ate bie SBiene, aber um fcleleS großer unb biefer, 
unb neigt in ber ftarbe me$r ju tjellrotl) unb braun. Siel unfd&ulbiger 
alö bie Seftpe f)at fle mit intern plumpen daherfliegen, Gummen unb 
^ffijtylen in ben S&lumen etwa« <$umoriflif^e9. allein i(r wa^nflnniged 



211 

Hm$erjturjen bfirfte tyäuflg *on 8fur$t l)errü$ren. Sie fliegt nämli# toor 
einer flelnen bltffityfigen gliege (conops), bie gleich einer ©d^tu^ftcefpe tyre 
(Eier in fle legt. $roriep, neue Stottjen I. 280. £)ie fummeln leben 
tele bie SBfenen gefeUig , große 5Belb«$en, mittlere ÜWännd&en unb Heine 
Arbeiterinnen beffammen, bo<$ finb i$re Hefter nie rei$ betoölfert unb 
liegen fcerfteeft im Wood. 31)re fleinen ©aben finb nt$t aud 2Ba$8, 
fonbern aud bem ©efrlnnfie tyrer Sarben jufammengefefct. 5)le (Sier 
irerben fcon ben alten ^ummetn in einen fugelrunben Seig aud ©lumen« 
ftaub etngeföloffen, roeld&er ben audf#lüj>fenben Sorben jur erfreu 9to$* 
rung bient. 

17. 
9ie Dtfefpen. 

<Dfe unja^baren £eere ber äBefoen bereiten fi<& ju ben Sienen, 
trie toilbe Jfrlegcrbölfer öon ^Barbaren gu frteblid&en Jßriejier* unb ßultur* 
floaten. 9l&ty 93erroanbte ber SBienen finb fle boc$ ölet rollberen unb 
feinbfelfgeren ßtyarafterd. 

5Die SBefye ijl fälanfer ald bie SSlene, nie Ijaarfg, fonbern glatt. 
3$r Stotf iji großer unb biffigerj ber 95au$ hinten betoegli<§er unb trlrb 
bei einigen Qlrten fe^r lang. £)er SBau# c^araftertfirt bie SBefpe t?or? 
$ug6rpelfe bur<$ feine fölangenarttge SSeroegli^feit unb au<$ bur<$ bie 
QHannlgfaltigfelt feiner Sonn. SBei einigen Wirten tfi bad Wintere Snbe 
btcf rrie ein ®a<f, bad übrige M jur ©ruft nur ein bunner (Stiel. $)fe 
SBefoe $at etftad 9lggreffh>ed, bretji Qtngrelfenbed, bie Sajilgfeit ber gttege 
*erbunben mit rolrflt^er ®ef<SI)rli<$fett. 3)ie größte ©efoenart, bie £or- 
lüffe, !ann einen 9ftenf$en tobten. 5Die eigentlichen SBefyen finb ben 
S3ienen, bie <S#lu£f* unb ©allroefyen ben 5tmetfen unb SRücfen, bie 
IBlatt* unb J&oljtoefoen ben fliegen aljnlid&er. 

Unter ben eigentlichen ©efyen (respinae) jie§t unfre gemeine $Befte 

(vespa) oben an, einer !)aarlofen, hellgelben unb länglichen SBtene atyn« 

11$, mit fetyr föarfem @ta$el. bewaffnet, lajttg befonberd imJ&erbfl, tt>o 

fie bad fuße jDbjt anfrißt. 3$r ganj ä$nllt§, nur toiel großer, ip bie 

jefllange «§orniß (crabro); bie etroad fleinere @rbroefpe iji f^roarj unb 

nur bur$ gelbe ©artet audge$eh$net. 2lfle biefe Xtjiere leben gefeQig unb 

in (Staaten, rote bie SBienen, jebo$ finb fl)re Hefter in ber Olegel ni$t 

fo fcoB, roie bie ber Sienen. 3n iebem beftnben fic$ mehrere Äjniglnnen,. 

14* 



212 

aber ni#t fo »tele Arbeiterinnen unb bie 9R5nn$en flnb nid&t ganj fo 
untergeorbnet, fonbern arbeiten mit. 3ebod& wirb oft ein ganjer ©totf 
auSfd&tiefjli* fcon einer ÜRutter gegrünbet. £>fe ffiefoennejier befielen 
au« fed&8etf igen 3^en itnb SBaben , wie bie SHenenrtejier , finb aber nld&t 
fcon 3Ba*3, fonbern »on ben gafern alten grauen £otje$ gemalt, wie 
*Pafcler bfinn , baS traute gRaturpapier. (Sie bienen bto§ bie Sungen au&* 
jubrüten, benn $omg nrirb von ben SBefpen nl$t gefammelt. 2)ie fett* 
.famften gehören ben fremben SBelttyelfen an. 3n 3nbien fanb man ein 
SBefpennefi aon 7—8 gfufl 88nge wnb braute eö na$ Sonbon. 9lu8lanb 
1839 9lx. 74. (Sin feljr fd&öne« fd&neetoeife* SBefaenneft baut bie respa 
chartaria in ßatyenne unb $Sngt e& an SBSume. (S8 gleist bem gtan* 
jenbften Äartenjpapier. SBirnförmige SBefoennefler fommen in SBrafilten. 
*or. $rinj ju £Bleb, (Reife I. 92. 2)erfetbe erjagt (I. 190) aon einem 
SSoget, $tattf<$nabet (todus) in 99rafitien , ber immer fein CWefi neben bie 
SBefrennejfrr baue, um fi<$ &on tynen befd&üfcen $u taffen. 

(§8 gibt aber aud? biete QIrten &on einfamen SBefpen, bie fKauer» 
trefpe (eumenes muraria), bie fi<$ einfam eingräbt, bie jatylreld&en ®rab* 
treffen ober flftaupentöbter , at8 bie ©anbn?efye (sphex), bie SBegroefoe 

(pompilus) U. 

Ungefetfig jinb ferner bie $aljTrei<$en ©attungen ber @<$tu*)ftoeft)e 
(Ichneumon). <Diefe8 Styer fietyt in ber SRitte gtvtföen ber ffiefre unb 
Slmelfe, ober 9Ru<fe, tt?et<$ legerer fie in ben buntetn Sfarben unb in 
SeibeSlfinge S$nlid& toirb. &a8 ffietbdfcen fytt an bem langen unb fefyr 
$en>egfi<$en Unterteibe einen Tangen 8egejia<#et mit jmei eben fo langen 
€<$ftangfaben, toe8$alb man fie &ormal8 at8 bretyaarige Stiege bejeidj* 
nete. Sftittetft be« £egejiad&et8 tegen fie i$re (gier in ben florier tebenber 
Sljlere, namentlich ber (Raulen, Sargen, ©ginnen unb feljr oft auä) in 
bie ßier anberer 3nfeften, 5Dic Junge <S<$tu£ftrefi>e lebt atßbann fcon. 
bem £1)ier, in bem fie au8fd&lu$ft. (Raupen laufen oft no$ tauge $erum, 
e1)e flc »on ben fremben S^lerd&en tntoenbig gefreffen toerben, »erpu^en 
fi<$ nod&, laffen aber bann nid^t ben erwarteten Schmetterling, fonbern nur 
eine ober mehrere ©d&fofyftoefpen ausfliegen. £>en (Stauet fönnen fie fo tief 
einfenfen, baf fie ni$t feiten tfjre (gier burdfc ba8 <5tfd&to<$ be8 ®aU* 
afcfet8 in ben fd&on barin Iebenben SBurm ber ®afln?efre toerfenfen unb 
biefen bafcurdfc t8bten. $)te grof te <S#tufcftt>efye ift eine f^tearje (pimpla. 
manifestator) mit fu<|«rotben Seinen , einen 3ofl lang unb mit anbert^atb 
ßoU langem ©tadlet. ®ie fettfamjle ijl bie @ld^etf^tupf»eft)e (foenus- 



213 

jaculator), leidet fenntli<$ an bem fld&elförmig jurüdlgebogenen XQtfyifyn 
SBaudfre. 

SBie bte (Sd&lufcfwefoe i^re (Stet in frembe lebenbe Spiere legt, fo 
bie ©alttotffce (cynips) in lebenbe *ßffan$en. 3)a$ (8t veranlagt nun 
auf bem ffilatt ober ber Olinbe, too e$ eingelegt iß, giftige änfd&hjeBun* 
gen in feljr manntgfad&en Sonnen, att runbe Äugeln (©aflSvfet), beeren, 
©arjen, dornen, £aare, moo$artige 2lu$roü<$fe (ber f. g. ©dfrlafayfet 
an ber 8lofe). <S$ gibt fciele Wirten, aber man tyat fl# oft über fie ge- 
t&ufät, tveil bie au8 ben ©allen augfd&tuvfenben 3nfefteu ni$t ©all* 
n?eft>en, fonbern benfelben feinbltd&e ©d&lupfwefoen toaren, beren (gier in 
bie Äar&en ber ©afltoefoen erß foSter eingeßod&en traten, nad&bem bie 
2ar»e fd&on in ber ©alle $erantou$6. 60 berounberte tttyrtßlan Wendet 
(ephemer, nat. II. 10. 32) eine Dorn lasurblaue, hinten purpurne unb 
golbglangenbe Stiege , bie auö einem ©<&tafafcfel f am , bie aber ni$td atd 
eine Heine ©d&htyftoefye (diplolepis bedeguaris) »on feltener @<$6n$elt toar. 
9Wd£t feiten ßl#t eine Heine <S($lu*)ftt>efi)e tyre (gier in bie einer grofern 
hinein unb fo toerberben biefe liiere fl$ unter einanber felbß. 3$r Seben 
beginnt in einem ©rabe unb iß barauf beregnet, triebet ©ra6er ju 
füllen , ber einfad&ße müttertid&e $rieb fetrb l)ier jur graufamen SRorbgier. 

18. 
9ie J3lmttfm. 

2Kan $a$lt bie Qlmeifen (mjrmicidae) ju ben 93fenen unb SBefpen, 
obgtetdfc fie ft$ burdfr ßStfere (ginfönttte jtolfd&en ben brei 2etbe«tl)eilen, 
bur<$ auffaQenbe {Runbuqg ber lefctern, burdfr bie Sarbe unb bur<$ bie 
glügeltoflgfeit untertreiben, benn fie bekommen nur für bie furje tyaa* 
tungdjeit Ölügel unb Pflegen aufierbem nur umherzulaufen. SSon biefem 
{leinen Spiere iß gar feiet gu fagen. (§3 iß l?af?ti$, ungeheuer, bia* 
botif$, befonberS bur# baS SRifroffo^ gefe^en, aber biefer 3»ifßanb 
faßt toegen feiner J?tein$eit unb jietlid&en SBeftegli$feit Weniger auf unb 
man überfielt tyn über ber erßaunenäwürblgen 3ntelligenj, bie in bem 
{leinen unfd&elnbaren SBefen tootynt. 3>a$ Uebergett>tc$t be$ ©eißeö unb 
ber Stxaft in ü)r jeigt fi# f$on in ber »erljaltntjjmSfitgen ©rojje tyre« 
Jtopfd, ber mit einem anfe^nlld&en ©ebljj unb fctoei bebeutfamen $u$U 
hörnern bewaffnet iß. Sei einer amerifanff$en Qltt (atta megacephala) 
iß ber Aotf allein grofjer, ald SBruß unb 8au$ jufammengenommen. 



214 

*fla% (Sd&omBurgf ((Reife <S. 325) fogar i 1 /, BoO long unb gletd&t 
jtoei Äugeln. (Sine aitbere 2lrt fjat ©tadeln auf flofcf unb {Rudfen. 
JDaf. <S. 248. (S* gibt in ber Sljiertoelt fein @eBi@ toon folget (Starfe, 
n?fe baS ber Slmeife. Sie ^ebt unb trSgt bamit Mafien, bie ifyr eigene* 
©etofd&t treft übertreffen. 

S* gtBt aufcerorbentlidj »tele 9lmeffen fcon aufierfier Jtfefnljeit Bil 
gur fiSnge eineö 3«>1M- 3M* Slmelfenf&ufgin toirb fogar, inbem fie eine 
ungeheure SRenge Sler trSgt, über btei QoU fong- SBen fo »erfd&ieben 
ip Ujre SarBe. £)ie gemelnfte Slmeife (formica) ifi Hein unb Braun, bie 
gröfüte SBalbamelfe (et und f<$roarj , au<$ tyaBen trir röttjltd^e unb geTBe. 
*Ro<$ öfet mannigfaltiger finb fie in ben !)elf?en ganbern. ©arbner ({Reife 
I. 35) fanb in Srafilien an einem Sage 25 ©attungcn. S)er <Stid& ber 
f. g. Seuerameife in ©übamerifa Brennt tote ©euer. (Sine grüne 9!rt 
in *Reutj>olIanb fti$t toie eine 39iene. £>o<$ tft fein 83ifü btefer Spiere 
tobtltd&. Sine heftig fiinfenbe 9trt in {Paraguay, bie, fo oft fie erföefnt, 
Binnen jtoei Sagen Sßitterunggtoed&fet anfünbigt, tjeffjt Tahy-re (9lgara, 
Steifen I. 116). £um6olbt (»etfelV. 582) fanb am ßrinofo eine fma* 
ragbgrune Qlmeife, beren au$ Bautmroflenartigem Slaum Bereiteted 0lctt 
jum Slutjliffen geBraud&t toirb. 

£>ie Stmeifen leben gefefllg. 3ebe ©efeflfd&af* Befielt aud einer 3We$r* 
lafy gef<$le$t8lofer Arbeiter unb au* einer SWinbcrja^t Don 9Rann$en 
unb 3Beib<$en. 5£)ie Beiben letytern fd&lüpfen geflügelt aud ben Stern, 
er^eBen fid& fofort in bie 2uft unb fd&roSrmen in ftorm einer (Sfiule auf 
unb aB. JDtefe (Säule erreid&t oft eine erfiaunlld&e S)ide unb <$6$* 
unb gleitet tote (StlBer, trenn bie (Sonne in bie Millionen toelfer ftlüget 
f$eint. UnmittelBar na$ ber Paarung öerfd&minben bie SMSnnt^en unb 
bie Seifigen jerjlreuen f!$, um lebe für fh$ au8 ben Stern,, bie fie 
legen tvirb, eine neue ©efeflfd&aft ju bitten. 3ebe8 ffieibd&en Beißt fi<$ bie 
Slüget ab, um fortan au8f<$Uefjli<$ ber (Sorge für tt)re 9Brut &u IeBen. 
2ftefyrere SßeiB^en aBer toerben immer &on ben Arbeitern ber alten ®e* 
feQf^aft gurücf gehalten unb im Qlmelfenbau aBgefonbert eingefyerrt, um 
ßter ju legen unb ben alten (Stamm ju erhalten unb ju öernte&ren. 5Diefe 
2BeiB$en finb gegen einanber felBjt ni$t eiferfüd&tlg, tote bie dienen- 
Königinnen, üBen aber au<$ feine $errf<$aft über bie Arbeiter au8, fon* 
bern toerben sielme^r Don btefen in enger ©efangenfd&aft gehalten. £)ie 
©er f!nb flein; trag man f5tf$fi$ für @ier ju Ratten pflegt, finb bie 



215 

großen treiben unb eiförmigen $uj>pm, au8 benen bie Spiere in t$rer 
natfirlid&en ®röfe augfd&lttyfen , ein SieBltngafutter ber 9la<$tigallen. 

S)ie ®ef<$le$t$lofen ober 2lrBeiter feilen jl$ in ©erfleute unb 
Arieger. £)ie erjieren rieten für bie ©efeflfd^aft einen grofien SBau ober 
2lmeffen$aufen auf, Bei und getro$nlfd& aud (Srbe, £oljftutf<$en, Pannen* 
nabeln n. unb oft lotete jjufl $0$ unb Breit. (Sine gtegelmä§lgfett be$ 
SBaueö Bemerft man im 3nnern ni#t, trot)l aber riele Keine QtUtn für 
bie 3Brut unb »tele ©ange. 3n unb um bie Raufen iß jletd eine erffoun« 
li$ leBtjafte Setregung, mel me^r atö Bei ben SSlenenftotfen. ©$on 
2lrljlotele$ ($#ergef<$f d&te IX. 26) $at Bemerft, bog bie «metfen Bei 
91a#t unb jtrar am lieBßen Beim SSollmonb arbeiten. 3m Sßinter ru^en 
fie. SKan $at fle ba in großen Alumnen erjtorrt Beifammen gefunben. 
3n fol$e Äugeln formen fie fid& au$ Bei UeBerfd&tremmungen unb laffen 
f?$ fo gemeinf<$aftlid& ron ben ffieflen tregfd&tremmen (9lengger, Steife in 
$aragua$, 6. 248). *Bon tyrem »leifj unb ifcrer Unermfiblid&felt er$5$U 
man ftaunenSirfirbfge SBeiftriele: £)le 9lmeife gibt nie nad&. ©0 oft man 
tyr einen ©egenftonb, ben fie tragt, entreift, fie $adt lljn immer lieber. 
©0 oft eine ßafi, bie fie auf eine <§ö1?e tynaufgefd&lejtyt f)at, tiueber $inaB* 
rollt, fie mad&t $unbertmal ben nSmlid&en S3erfu<$, Bt3 er if)t gelingt. 
3a felBfi, trenn man fie mitten ron einanber fd&neibet, fp ergreift bet 
Jto!pf no$ feine Saft unb tragt fie fort mit Surücftaffung beg Hinterleib«. 
(Sin fe$r #arafterlfHföe$ ©Hb ber ©efd&aftigfeit Bieten bie Slmeifen bar, 
trenn fie auf tyrer ganbffrafie fyn unb 6er ober gar in gjrojeffion in einer 
Stiftung jteljen , S3augeratB ober grüne 58lattßü<f$en ^erBeifd&affen k. 
3ur QlrBeit ber »meifen gehört trefentli^ ba« fi<$ ftetS trfeber^olenbe 
J&erumfd&lewen ber großen $ujtyen. (Sie tragen biefelBen t$eilg $erau$ 
an bie (Sonne , um fie ben trarmen ©trafen aufyufefcen , t$cll8 Kleber 
tn'8 3nnere i^red 93au3, trenn e& regnet. Ober fie fud&en biefelBen toor 
(Raub unb 3erftörung ju föufcen , trenn bem Vßau ©efaljr brotyt , ober 
tnbli$ fie rauben bie $itM>en eine! 9to<$6arBau$. 

«fliegt treniger trirb bie Jtfugtyett btefer Safere gerühmt. 9to$ JtfrB^ 
fefct bie grojjfo^fige Stmeife in Surinam uBer glüffe, inbem fi<$ eine am 
Ufer feftyangt, eine jtreite an biefe unb fo fort, Bi$ fie ba8 ienfeitige 
Ufer erreid&en, unb nun fefcen alle übrigen üBer blefe leBenblge S&rutfe. 
gigara Berietet ron fubamertfanifd&en Slmeifen, fie Bauten fie$ ror UeBer* 
fätremmungen ein funjHid^eS glofi unb fd^trfimmen barauf, Bio baö SBaffet 
fld^ trieber fenfe. 9tu<^ trirb ron ben 9Hten (9lelian, fl^iergef^. n. 25., 



216 

tSfct^antu«, bem Jß^fiolog. ©tyruS wn $9$fenic.) beljaufctet, trenn bie 
9imeifen äorn ober anbere (Sämereien in tljren $Bau Ijolen, fo beifen ffe 
ben Jfcim $erau$, bamit et ntc^t auSfd&lage unb iljren SSau bur$bre$e. 
fljöwpig bemerfte auf feiner fübamerifanifd&en (Reife (II. 240) , bafj bie 
Qlmeifen Stam)ptyx$üdtyn , bie er in Iljren 99au gelegt , mit (Erbe incru« 
flirten, bamit fie ni$t metjr ro<#en. Sofern fi<$ bie Slmeffen im Segegnen 
mit ben gütjtyornetn Setaßen, glaubt man, baä fety eine 2lrt ©ptac^e, 
wenigfieng läßt fi<$ dn gewffieS (Sfgnalifiren $um 3roetf gemeinf$aftli$en 
«Öanbelnö bei iljnen nld&t laugnen. 

SWerfwfirbtger al8 alles anbere finb aber bie Äriege unb Staub« 
jüge ber Slmeifen. ©<$on *Kenea8 ©tyfoiu« l)at einen folgen Sfotetfen» 
frieg befd&rieben, eben fo ßlan ÜKagnuS, am genaueren aber <$uber. 3# 
felbfi Ijabe einmal einen folgen «Krieg ffatnbenlang beobad^tet. ©ew5$nli$ 
(aud& in bem \>on mir beoba$teten 8faH) jlnb e0 Heinere rotbraune Ameifen, 
bie auf große f$warge einen Angriff mad&en unb biefelben au$ fcirtti<$ 
übertrlnben. ffiäljrcnb ber 6<$la<$t »erbreiten bie 3lmetfen einen faft un* 
erträglf^ ftarfen warmen ©eru$. (Sie geben fidft mit 9Bfi$e§fd)nefligfeit 
Signale burdfr wed&fclfeitfge 35erubrung ber gutylljorner, fam^fen mit au- 
jjerfter (Erbitterung, tobten einanber oft mit bem erflen SBiffe, unterhalten 
aber wäljrenb ber <5$la$t einen ununterbrochenen 35erfel)r mit tyrem 
S9au, inbem fie fowol)l bie QBeute unb bie ©efangenen, al$ il)re eigenen 
SSerwunbeten unb lobten jurütftragen. 3Ba8 fd&on Qlellan (£1)iergef$i$tc 
IV. 50) unb übereinjttmmenb $lutar$ (in ber 3lb$anblung fcon Sanb* 
unb (Seetljferen) erjagt, baß eine äriegdpartei einen Xobten bor ben 
SBau ber anbern Eingetragen unb förmig über beffen Auflieferung unter* 
1)anbelt Jjabe , mag Uebertreibung fetyn , beweift aber , wie alt ber 9tu$m 
ber Slmetfe ifh — £>er %m& tyrer Kriege ift dn Politiker, (gin 2lmei» 
fenftoat wiH fi$ vergrößern unb get)t bejftalb auf (Eroberung au«, raubt 
einem 9ia$barfiaat bie (Ster unb vermehrt mit ben au8f$lütfenben Jungen 
feinen eigenen (Stamm, ober raubt bie erwad&fenen fd&warjen 5lmetfen felbfi 
alS <Scla»en. SBieberljolte genaue 39eoba$tungen (in neuerer Qtit von 
SRewmann in feiner ®cfd&fd&te ber 3nfeften. 93gl. AuSlanb 1843 *Wr. 121) 
$aben berciefen, baß bie Sttegerfclafceret wtrflt<$ föon längjl in ber 5lmei» 
fenwett ttorgebitbet war. 3)ie fleinen rotten Ameifen finb bie eblere jur 
$errfd&aft geborne Otace, bie großen fd&warjen finb bie 9feger, bie fi<$, 
Wenn fie einmal beflegt finb , Jenen willig unterwerfen unb im SBau ber* 
felben (Scla&enbfenft »errieten. 3"»eilen fiebeln bie (Sieger in ben Söau 



217 

ber üBefiegten uBer. 5Der leibeigenen %neifen , servigundan genannt ,- in 
«B^ffinien gebenft f<$on ^auUfnta jelttoerfürjenbe fiufl aon 1697 6. 577 
unb Bejiel)t ft$ barauf bie trt|fge £)lffertation 3oB. Qlnbr. @$mtbtö öon 
ber {RejmBtif ber 5lmeifen, bie mit leibet ni$i ju ®efia)t gefommen ifi. 

(SBen fo metfroürbfg ijt ba$ SBer^alten ber 9lmelfen gegen bie 93latt* 
taufe. S)lefc le|teren fa^toifcen einen {igen ©aft au* , ben bie 3Imeifen 
faugen, oljne ba$ $$fer ju tobten. 9Ran l)at Bemerft, baß ganje beerben 
»on SBlattlaufen , bie 6efanntli<§ gefeilig unb trag jufdmmcnfi|en , regeU 
mäßig *on ber Bena^Barten 9lmeifengefellf$aft auögefogen fr erben, tote 
line beerbe Stufy, bie man jum metfen §alt. 3a Stixty erjagt fogat, 
bie Slmetfen galten fia) beerben öon SBlattlSufen innerhalb tyte« SBaue8 
unb füttern ffe mit ®ra«tmir$eln (II. 107) ober mit ®tutfä}en »on frl* 
f^en SBlättern, ba^et fie oft in $to$effion mit *BlattfHl(fä>n ju tyrem 
IBau l)eimfel)ren. 9luf ber 3nfel$aBago finb biefe SIHattftüiftyn fo runb 
gefönitten, baß man bie Sljtere batoon Sßarafolameifen nennt (na# ÄlrBty). 
<Sol<$e 3^«8« f«$ fc« %*fah ^on 9feun>ieb au% in aBrafilfen. $>a too 
fcte Qlmeifen oft $ln unb ^erraanbern, ma<$en fie fi$ förmliä) Breite «Straßen, 
ffii^arbfon 08eri<$t au« Sentralafrifa, 6. 236) fanb bie ©trafen bet 
3lmelfen fciel Beffer, als bie bet 3ttenfä)en. 

$>ie friegerif<$e SButtj unb ©tarfe bet Slmeifen übertrifft alle«, 
ivad man baaon in ber Statut fennt. Sine Heine Qlmelfe fcatft ben größ- 
ten äafet an. @lnb e8 mehrere, fo n?agen fie fi$ an noä) toiel größere 
S^iete. £>en großen Saufenbfuß fcatfen fie an allen feinen Bfüßen unb 
föle^en H?n, tute fet)r er flä) au# jhauBt, in i^ren SSau. Stuf iljren 
großen ^eered^ugen üBewSltfgen fie felbfi ©fangen unb Otatten, unb 
2>u6ui* erjagt , in Slfrifa greifen fie ben $antt)er in feiner £ö$le an 
{gtottep* «Rotten VIII. 245). £)er große SroBerer Samerlan rühmte, 
tx $aBe feine ausbauet öon einer Qlmeife gelernt, inbem er einfl, als et 
faß entmutigt toar, eine 2lmetfe gefeljen fyiBe, bie fe$&lgmal toerge6li# 
<ine f<$n?ere £afi Bergan gefd&letyrt $aBe, Bio e8 i$t bo<$ gelungen fety, fie 
glütfli^ tyeraufjuBringen. (g. S^. ©ä^uBert, »ermif^te ©Triften Iü. 300). 
ßinen weit größern (Stgenflnn BeoBad^tete S)ar toin (Steife I. 39) an einem 
Stmeifenjuge in SBrafilien. Ott toarf bemfelBen einen Keinen ©teln in ben 
SBeg unb bie Qlmeifen, n>eit entfernt, bemfelBen jur dienten unb Äinfen 
au0jutreta)en, BefKtrmten ©a^aar auf <5$aar ben (Stein fo lange, Bid fie 
bie Unmögliä)feit einfaBen, ifyn n?egfa)affen ju fönnen. S)a festen fie 



218 

auf einmal alle trofcig um unb giengen lieber jurud , e$e fie , am ver* 
faßten (Stein vorbeigegangen h>8ren. 

SDic 9lmelfen machen oft (8ntbe<fcmg$- unb Sroberungöreifen, inbem 
fie befonberS gern bem (Süßen unb ben gelftigen ©etrfinfen na$ge!?en. 
3im metfien follen fie ba8 £tylum lieben. Stlxty erjagt, Slmeifen $fitten 
einmal ein gaß voll SÄaberatrefn an allen Seiten bur$l&$ert unb feien 
tot berauöffromenben ©ein er f offen. Sin englif#e$ £inienf<$fff, ber 3Ublon, 
tourbe auf terra firma gang von Qlmeifen jerfreffen unb unbrau$bar ge* 
ma$t unb bie 9Bannf<$aft jur &tu$t gelungen. 5DaffelBe tvtrb von 
einem @$iff ergfi^tt , ba$ jufaflig am Ufer in Slfrtfa an einen SBaumaft 
fließ, von bem $lofcli<$ ein unzählbares J&eer Slmeifen Iperabfam unb ba* 
@<$tjf eroberte. £)o$ bemerft $o)tyig, in @ubamerifa ma$e man ben 
toanbernben 9lmeffen, frenn fie in bie £fiufer fommen, gern $la$, benn 
fie vertilgten aUeö anbere Ungeziefer unb na$ iljrem 9lb$ug fey baö «§au& 
gereinigt. $>affelbe bemerft au$ f$on UKoa (I. 141) unb nennt eine 
fol$e 9Banberung mit bem lanbüblid&en Tanten G$aco. £ie Qaty ber 
toanbernben Slmeifen fft oft ungeheuer. Stehen fa$ auf ÜRanila einen 
3ug, ber nad& 4 7» @tunben immer nod& nfd&t vorüber trar. (Steife 
um bie Seit II. 238). ©d&omburgf falj in ©uiana einen 3«8 &on 
1 8fuß «Breite unb 3—400 $uj? ßfinge. 3ebe Slmeffe trug eht SBlatt- 
fragment von einem S8aum, ber 90 gfuß $o$ iß. (Sommerö $af$en* 
bud& von 1844 LXm. 

3uireilen fd&einen bie großen ffianberjuge ber Slmeifen (glei<$ benen ber 
£euf<$re<fen unb 9HSufe) ni$t auf 9taub beregnet , fonbem einem attge* 
meinen planetarifd&en $rincty untergeorbnet unb viefleid&t $ur Störung 
ber alljugroßen Waffen biefer Spiere benimmt px fetyn. üRan fietyt fie j. SB. 
in Slfrffa in unermeßlid&en Bögen gerabe auö junt Speere eilen unb in ba3* 
felbe ft<$ Ijineinfturjen. ßben fo unerfd&rocfen fKtrgen fie fi$ in bie ffeuer, 
mit benen man i^nen ben SBeg verfyerrt unb l&f^en oft bie glommen burd& 
ftyre üTOenge au8, fo baß ein ganzer Stamm von vertagten Slmeifen übrig 
bleibt, (Sluölanb von 1834 SKr. 269). 3n $eru fa$ man bie OBanber- 
ameifen in großen Äugeln jufammengerottt fd&lafen. ©ett>o1?ntt$ folgen 
iljren 3%" Sßogel , bie fi<$ von tynen nähren, aber ityre unermeßliche 
SRenge bo<§ nit&t vertilgen. 9lud& in Surofca fd&toarmen jmveilen bie flie* 
genben Slmeifen in großen 6$aaren. 3m 3al)r 1785 ließ fi$ eine SBolfe 
biefer Spiere auf fcctyjfg nieber unb eö wimmelte in allen (Straßen von 
tynen. SKufeum be$ SunberVoKenlX. 6. 430. SBagner 9toturn>unber IV. 27. 



219 

3Me «8lu3bünfiung ber ?lmeffen ifi gang eigentümlich fWrfenb, fit&e* 
tff#, geifiret<$. S)a$er Brauet man fiarfenbe 9lmelfenb5ber, jieljt 5lmeifcnol 
unb 9lmeifenf5ure ab, gifct (in ©Streben) bem SBrannttreln vermittelt bet 
!Rmeifen ein eigenes Qlroma k. $)ie Keinen <§arsßuä$en, bie man bauflg 
in 9lmeifenl)aufen finbet, nehmen ebenfalls biefen 2Boty(geru$ an unb 
toerben ba^er als SBeifcraud? in Jfctrd&en benufct. 2lußer ben fcfcon genannten 
fremben (Sflaven unb QSiefyljeerben, treibe fi$ bie Qlmetfen in ifyren großen 
J&anfen Ratten, beherbergen fie barin au$ no<# »tele ©afle. Sßotijen übet 
biefe feltfame 9toturerf$etnung ftnbet man in (Srtd^fond 9lr<$tv 1846 
n. 200. 2)er flflofenfäfer (cetonia) unb Äeulenfafer (clariger) leben ala 
Sarven rutytg mitten unter ben 5lmeifen, in beren $lt$ fie fit& vertoanbeln. 
(Eben fo ber S3ol)rfafer (ptinus) alä fertiget «ffafer unb nod& mehrere 
anbere. Partei glaubt, dinarda lebe vom Äott) ber Slmetfen. SJton nennt 
alle biefe Sljferdjen myrmecophili (5lmeifeufreunbe). S)en Jteulenfafer foHen 
na<$ einer S3eoba$tung üRüßerS in ©ermarö 3Hagajin III. 69 bie Qlmeifen 
fogdr futtern, dagegen Ijaben bie Qlmeifen au# Sefnbe, ben Qlmeifenbar, 
ber feine lange fiebrige Bunge in bie Raufen ftifyt unb bie Spiere bamit 
$erau8l)olt , ben 5lmeifenlotren , beffen Sarve im ©anbe auf bie vorüber* 
eilenben 3lmeifen lauert, bie 9ca$tigatt, bie ben $up!pen na<$jiellt. 

3n ben Reifen Sanbern bauen einige Qlmelfenarten itjre Dtejier in bie 
SSaume hinein. 3n ®uiana toadjSt tin großer fcfcöner SBaum triplaris ame- 
ricana, bem man e8 von außen nt$t anfielt, baß er intvenblg gang voll 
Slmelfen fledt. @o rcie man einen Stveig abbricht, quellen fie in SWenge 
$erau8. (So frie man an ben 93aum tritt, tvirb bur$ bie (£rf$ütterung 
alles in it)m lebenbig unb ÜÄiriaben von bifftgen Qlmeifen irerfen fi$ auf 
ben ©torer, ber faum entrinnen fann. ©c^omburgf, 2te flftelfe 1848. 
IL 449. 3n 93rafilien werben von li$tf<$euen Qlmeifen 33aume im 3nnern 
Bio jur Sßapierbunne auSgeböfylt unb fallen im SBinb unb Siegen jufammen. 
3Bee#, SBrafilien II. 180. — Qlnbere 91meifenarten bauen tyre ÜRefiet 
außen an bie Qlejle. ©ol<$e SRejler von f^warjbrauner gfarbe falj bet 
$rinj von Sfleutvfeb in SBrafilien. 

£)bglei$ man bie tueißen Slmelfen ober Termiten (termitidae) 
ju ben Üfteuro^teren ober Stofcflüglern jaulen muß, fretfe t$ fie bo<# biet 
mit ben 3lmeifen jufammen, toeil fie in itjrer Sebenötveife fo feljr über» 
einflimmen. (Sie ftnb viel treltfer, als bie e*ten Qlmeifen unb »erben 
lei$t jerbrürft, rieten aber viel fejlcre ©auten auf, al8 jene, (Sie leben 



"1 



220 

gefeflfg, bie ÜBefyrjaljl ftnb geföled&tfilofe unb fe$r bicff&^flge ?W6eHer mit 
fiarfem ©ebtfi. <g* gibt aua) gefc^lec^tötofe , bie ben £ arten gleiten, 
jebodj größer fmb. <Die ffierfaffung ber Termiten untertreibet fi# babur#, 
bafj fie nur eine Ä&nigin unb nur einen Jtönig 1)aben, reelle bebe fi# 
bur<# gro|?e $ervortretenbe klugen au*gei$nen unb gemcinf#afttt<£ im 
(Stocf gefangen gehalten werben. 5E>le $$üre bed 33aue8 Ift nur fo 
gro§, bafj bie Arbeiter l)tnbur# fSnnen, aber )u eng für baö reeit grö- 
ßere Äonigtyaar. S)le Königin f#rmflt, inbem bie (Sier in tljrem S9au<$e 
n?a$fen, ju einer fo ungeheuren 5D£cfe an, bafi fie 2000ma( größer roirb, 
alö fie vorder war , bl« 5 Soll lang unb 2 breit. Sgl. ©olberrty Steife 
in« toeftti^e Qlfrffa, uberfefct von ©ergf IL 134. 142. 

SBunberbar finb ii)re ^Bauten. 3n ben Reifen Zaubern haut termes 
fatalis einen työ^fl funfhrei^en fefien Sau , einen $J)urm »on 12 gruf 
^o^e , fo fefi unb bid^t , baß von außen ®ra« barauf tt>a$8t. Snroenbtg 
tfl er tooH von fet)r deinen $atylreiä)en ßeüen, bie in ©totfrcerfen aufein« 
anber folgen unb bur$ eine ÜPienge größerer {Räume, ©finge unb Srurfen 
tterbunben finb. 9lm betüunbernöttmrbigfien finb unter bem S3au bie 
J)o<$geftölbten Jtatafomben von einem Ungeheuern Umfang im £Bergtei$ 
ju bem Keinen Sfytere, baö fie Baut. £Ka$ wß en führen bebedte ©ange 
unter ber ffirbe fort, Tunnel«, bie fid£ feie fianbjlraßen nac§ aßen flfUä> 
tungen Ijtn toeit verbreiten. 9lato (Rengger (Sßaraguaty 271) »erben bie 
von ben Termiten mit tyrem <5pei$e( toie §8acf ßeine gewarteten 9?efier ju 
SBatföfen gebraust. £)er 93au ber termes fatalis enbet in mehreren gletä> 
fam got$if<$en <Spt|en} termes atrox fefct bagegen ifcrem 23au ein vor« 
fpringenbe« fegetförmige« 5Da$ auf, fo bafi er einem $il$e gleist, 
(Ruffegger mad&t in feiner nubif$en (Reife II. 161 barauf aufmerffam, 
baß bie Termiten in btefen ©egenben fi$ nt$t blöd bleibenbe 3Bol)nungen, 
fonbern au$ Ui ieber Gelegenheit $roölfortf$e 3)aa>r bauen. (Sie er« 
trügen namüä) baö 8t$t nia)t unb feenn fie ba^er ein tobte« $$ier ober 
irgenb einen ©egenflanb fänben, ben fie &erje$ren unb bti bem fie einige 
Seit verteilen tooflten, fo bauten fie foglei$ eine 2)etfe barüber, unter 
beren (Statten fie bann tyr SBerf verrichteten. Uebrigen« finb bie Ter- 
miten feljr gefür^tet, n>efl fie, tooljin fie fommen, aDe« gerftören. (Bit 
teeren ganje Käufer mZ unb treiben bie (Stmvotyner jur öüi#t. 



221 

19. 
Site ©rillen ntft jj)enfd)rtdien. 

Unter ben ©erabftöglern (orthoptera) begreift man bie Oljrttürmer, 
(Saaten, ©rillen, ffierren, H«ufdjretfen k., Spiere, n?el<$e $toif<$en SBanjen 
itnb 9lmetfen in ber ÜÄitte ju flehen föetnen, aber beibe an (Stöße übertreffen 
itnb f<#on einen Uebergang $u ben buntgeflügelten <§<$metterlfngen Silben. 
<Sie $ei$nen fi$ bur$ feljr fiarfe ©ebtffe unb jum £$etl bur# außer« 
orbentllcfc große unb lange Hinterbeine au$, bie itjnen tote ben Stoßen 
jum bringen bienen. Unter tljnen fommen bie bSßli<£|len unb abf$re* 
cfenbften Spiere bor, bie e$ übcr1?au)>t gibt. 

9io<$ Hein unb ISufeartig erf$efnen bie 3M$*, 3Rulm* unb S8u$er* 
laufe (psocus), bie ff<# fcon ben f<§on erfreuten nur baburdfc unterföeibcn, 
baß fie fiatt ber ^augrüjfel ©ebfffe tjaben, unb eben fo bie 35 turnen* 
laufe ober SBlafenfüße (thrips), fo genannt &on ben SBtafen unter ben 
grüßen, mit benen fle fid£ anfaugen. 5Die großem fallen »fei totbriger 
auf. SBem efelt ni<$t unfer gemeiner Ohrwurm (forficula) mit feiner 
dornigen 3^8* «m Slfter? ©ine große 9lrt (f. gigantea) bfiumt ben 
Hinterleib toefpenartig auf unb gabelt entfe|li$ bamit tjetum. Unb bo<& 
fhtb e$ unföulbfge $t)iere, leben nur öon Sßftanjen unb üben bie grSßte 
35rtll<§fett gegen iljre Sungen, n>el<$e bie üPlutter toie bie Henne fljre 
Äuglein $ütet. fllrbty II. 269. — 9io<$ roibriger fcirb uns bur<$ i$re 
ÜRenge bie <5$abe (blatta, aud& StaUxtad genannt), bte.g(et$ einer 
großen platten 3Ban$e, aber ungtei$ f<$nefler als biefe, bei <Ra<$t in ben 
Haufern umherläuft. 5Daö 3Beib$en iß ganj flügellos, ba* 9Wann<$en 
fyit nur fetjr für je Slfigel, unter benen ber Hinterleib Mit $inau8fte$t. 
©ie finb braun unb geljen in« <S<$ft»ar$e unb ®elbe Aber. 9lm liebsten 
galten {ie fi# in HRüljlen, Ui (B&foxn unb in £ü<$en auf, inbem fie bem 
9Ref?le na<$gel)en. SautloS unb un$etmli#, glet$ glebermäufen, fonnen 
fie in ber 9to#t ju taufenben ein Stower anfüllen unb h?erben nur 
bemerft, toenn fie njel<$ unb efetyaft be$ 9Renf<$en Haut berühren, 
©er furtnamiföe Äaferlacf tfi berüchtigt als 98ertilger aller (Sßtvaaren, 
Kleiber )c. in ben Käufern. (Sben fo bie ^eruanfföe henchuca, platte, 
toeU$e, lt$tföeue, $o$fl efetyafte «Kaviere. 83gl. 3>artoin, (Reife II. 
96. $a$u bie but^fi^tfg graubraune faljle blatta gigantea auf 3a* 
maifa, bie größte unter aßen. S)a8 f$5bli$jie biefer Spiere aber ifl bie 



222 

ffierre ober .Hftautwurf ögritle (gryllotalpa) , bie, trenn fie ni<$t 
Bio« 1 Soll lang, fonWn fo groß toie ein Sftinb ober (Ste^ant wäre, 
baS tleffie Sntfefcen einbogen tnu^te. ©te gleist &orn einet Jtrabbe mit 
fiarfem Oebiß, breiten fdfccerenartigen Sinnen unb fiarfem $Brujil}arnif<$, 
hinten Melmefcr einer £euförecfe mit flarfen ©fcringfüßen unb Jtret langen 
©tadeln am Alfter. 3$re glügel in ber ÜHitte finb nur ganj furj, fie 
lauft aber f<$nell unb jwar glet$ gut rücfmartS unb fcorwartö. ©ie 
grabt fi<$ ©angc unter ber (Srbe unb frißt bie ffiurjeln ber Jungen $ftanjen 
ab, weöljalb fie ben ©arten feljr gefa&rll# wirb. 

SDie gemeine ©rille (acheta) bilbet, fofern fie ftyon größere gtuget 
fyit unb fliegen fann, ben Uebergang $u ben £euf$retfen. ©ie gleist 
ber &orig«n am Selbe, Ijat aber einen Mieren Jto<pf. 9Jton unterfdjetbet 
bie gelb* unb £au8grl0e. 5Dte lefctere, baS f. g. £eim#en, tyalt fi<& in 
5Dielenrifeen auf unb baS eintönige Sitytn, wel$e$ ba$ ÜÄann^en bur$ 
(Reibung ber Seine an ben glugelbetfen bewirft, laßt bie üflenföen 
nl$t fd&tafen. 

£>te gemeine <§eufc$re<fe (locusta) ober ber ©raöljityfer vereinigt in 
tl)rer überraföenben ©eßalt bie ©egenfafce fafl aller ©liebert^iere , ben 
SBurm unb JtrebS, bie SBanje unb ben ©<§metterling, beutet aber au$ 
f<$on $öl)ere Zierformen an. ©<$on in ber Offenbarung 3ol)anne8 9, 
7 f. wirb ber Jtopf ber £eufc§retfe mit bem be8 $ferbe8, ityr ©ebiß mit 
bem beS Söwen, iljr Selb einem ®el)arnif$ten &ergll<$en. £)a8 l)at ein 
arabifäer SDi^ter (Bocharti hierozoicon II. 475) no# weiter ausgeführt 
unb bem *Pferbefttyf einen ©tierljalö, 2lblerj!ügel, Sleptjantenaugen, ©trau* 
•ßenbeine unb einen ©corplonteib hinzugefügt, womit wtrflt$ be8 I^tereö 
9tu3fet)en fiberetnfitmmt. 2)enn e8 neigt ben Äo^f mit langer Sflafehfclatte 
wie ein $ferb, »erjlerft feine Stugen wie ein Sle*%nt, $at ma^ttge Ölugel, 
firaußenartfg jlarfe Ruften unb lange ©cfctenbeine, unb einen fk^elbe* 
waffheten Hinterleib, baö 3Rann^en namlt# eine ©tadMgabet, ba8 SBeib» 
<$en einen fabelartigen langen Segejia^el. ßl)arfteriflif<§ ifl an ber £eu* 
fdjrecfe, baß .bie ru^enben Hinterbeine mit t^ren Jtnieen unb bie Snben 
ber langen gflügel unb ötügel&ecfen über ben langgejhecften Selb entyor* 
flehen, wie Sflaber unb Sa&etten über baß Jtanonenro&r. £>a$ ©grillen 
ber £euf#re(fen entfielt bur<$ 3ufammenreiben ber Slügelwur$eln beim 
9ttannc$en. ©ie finb nl$t fcfceu, fliegen oft ben SWenfdjen an unb tjaben 
etwaö $raum$af teö , wie bie Stiegen. 2lm größten unb föönfien iji bie 



223 

$tojje grüne 9lrt (loc. viridissima) , mit 2 &oü fangen klügeln, Heiner 
flnb bie grüne 1. varia unb bte graugrüne 1. fusca unb grisea. 

£)ie fteltberitymte 2Banber$euf$tecfe (gryllus emigratorius) 
iß ettoaö »erf^leben aon ber locusta unb gebort ber befonbern ©attung 
gryllus an , bie aber lieber nid&t mit unfrer (<§on ermahnten gemeinen 
©ritte (acheta) aerwe^felt »erben barf. SDfe SBanberljettfd&retfe f)at furjere 
gfufytyörner unb hinten feinen Stapel. (Sie tfi grün unb braunltd?, jetd&net 
fi# bur<§ bie fötrarje unb gelbe $unftirung ber blaffen ftlügel aus unb 
fdfrrtflt bur# fönefle« Reiben ber «§mterf$enfet an ben Slügelbedfen. 3t)ren 
f<$reili<$en (Ruf aber f)at fle öon iljren Säuberungen unb Verheerungen. 
<S<$on in ber $. Schrift flnb fle al* Vorbflber tmlber Äriegö^eere auf* 
gefaxt. ©le jefgen fi$ in ber alten Seit immer juerft in Oftinbien unb 
f$fr armen &on ba na$ Vorber* unb SWittelafien, 9leg9fcten unb (Surofca 
in fad&erartiger Ausbreitung. Vgl. ötitter, (Srbfunbe VDI. 790 f. (Sie 
»erme^ren ftd^ in gefriffen Jahrgängen, trenn bie Sitterung tljr Sluf« 
fommen begfinjiigt, fo fe^r, baß fie in Ungeheuern ßiiQtn, bie oft mehrere 
(Stauben lang flnb, über bie Sanber fliegen, bie (Sonne »erbunfetn unb 
fro fie nieberfaQvn, alle JJJflanjen unb Vaume fatjl abfreffen. Vor Ujnen, 
fagt ber $ropbet 3oel, ift ein $arabie8, hinter ibnen eine SBufte. £>le 
Vogel fliegen ttor itynen ober fiurjen, frenn fie in ben ®$marm geraden, 
Batb tobt jur ®rbe tyerab. Butterten freljt fie ber 6 türm tnd 3Reer, ba$ 
fie bann freit unb breit bebetfen, faulenb ju einem Vrei matten unb bur$ 
Hjren ©ejhnf öetyefien. 3m ^erflf^en ©olf frarfen fie fi<$ einmal auf 
ein @$iff unb jerfrafen ba8 ganje $$autoerf. SReiftend geljen fie in ben 
großen (Sanbfrüfien öon $erfien, tyxattm unb 9lfrlfa unter. Sufreilen 
frenben fie fi$ aber au% norbfrefttt^ unb fommen bann na$ Surofca, 
felbfi bid na$ 2)eutf<$lanb. 5Died geföal) im 3a$t 1335, fro man in 
©atyern ein «§eer öon «&ü$nern gegen fie trieb, bie aber bei freitem ni$t 
$inrei$fen, fle ju tobten. 3m 3a^r 1693 famen fie bid na$ Springen 
unb ju f§rem Änbenfen frurbe ein f. g. $eufdjreäentljaler gefragt/ auf 
bem eine abgebtlbet fear. £>fe SMenge ber in einem Va$ erfoffenen £eu* 
(greifen machte 2Ru$tr5ber flocfen. <S$on in ber Vibel iß ba3 23er* 
berben, ba« fie anrieten, auf« lebenbigfie gef Gilbert. ©rofje geuer frerben 
bur<$ tyre 3Henge erfHtft unb au8gelöf<$t, tiefe ©rSben ganj aufgefüllt 
(3oel II. 2). 

Äo^l, ©ubrupanb II. 167 ma<$t eine lebenbige Säuberung fcon 
einem J&euf$re<fenljeer in ber ©egenb fcon Obeffa. S3 frar ®rntejeit unb 



224 

bte Sauern Beeilten fi$, ba8 teife ©etreibe gu mctyen, um e$ bem Iperan* 
jletyenben «§eufä)re<feri&eere ju entreifen, aber bte flehten Spiere fielen ju 
STOiflionen in bie Selber unb fragen baö ©etreibe mit 9le$re unb <@a(m 
ben öer&toelfelnben SBauern unter ber (Senfe tueg. <Ste fielen au$ in 
bie SBeinberge unb fragen öon ben (Reben alle äHStter unb Stiele ab, 
nt($t aber bie SBeercn, bie in Raufen tele perlen am SBoben liegen blieben. 
£)*ingtond ©d>iff . baß na$ Oftinbien fu$r, flogen fdfron auf 30 2Heilen 
Qntfemung ungeheure £eu f$re<f enfdjtoSrmc entgegen, öligem, «$fflorie 
ber (Reifen XL 31. SBle e« fd)eint, trieb fie ber 3nftmct beö $obe« fn'S 2Reer, 
benn fie fonnten fein frembe* Ufer ju erreichen hoffen. (Sie verbreiten 
fld) tt?a$rf<$elnll$ au$ au8 bem 3nnern Qlftifa'ö / benn 83arron> far) am 
<g<ty ßfige von 1&— 20 engl. 2Reilen, bie n?ol)l nt$t au$ ber inbtfd&en 
$cufä)retfenljelmattj gefommen finb. 

2)em gryllus emigr. fe$r 5&nli<$ ifl unfere §<$narr$euf<$recfe (acri- 
dium), bie auf SBegen fifct, bunfelrot^braun ba^otft, bfö fie aufgeföretft 
10 ober 20 (Stritte treit wegfliegt unb babei bie $eUrotyen ober blauen 
Unterflügel fe$en laft. 3" tfa geboren bie 3Banber$euf$re<fen ber neuen 
Sßett. 3>enn a\i$ in (Sfibamerlfa trerben bie großen äBiefenfcffonjen oft 
*on ungeheuren <5d&n?3rmen jerfreffen. SDarrom fa$ fie über ben grünen 
$rairten in weiter gerne irle eine braune SBolfe fegein (Steife , IL 95). 
Qlu$ falj er einmal (I. 181) auf bem weiten atlantiföen Speere eine große 
$euf$retfe (acridium) an S3orb feine* <S$iffed fliegen, alö bie nacr)fte Jtujte 
(beö weftli^en 3lfrifa) 370 üHeiten (engliföe ober Seemeilen) entfernt 
fear. — 9Roor fanb übrigen« au$ im Sanbe ber 2Wa$ratten in Storberinbien 
tot^geflfigelte J&euf#recfen, bie er für »erföieben von bem gryllus emigr. 
erflart unb bie tt>a$rf$einlt$ $u acridium gehörten. 3nbem fie roeit untrer 
baö Sanb bebedften, fat) eö f$auerli<$ wie boß ©lut au«. 

S)ur$ bunte g lu gel jeid&nen fl$ tnSbefonbere einige <$fneftf<$e 
£euf (greifen au$, gryllus flavicornis, am obern glfigel grün, am untern 
tofenfarben, gr. morbillosus, bie obern glugel bunfelblau mit gelben 
gleiten , bie untern fjodprotfy mit föroarjen (Ringen , Äo»f unb ©ruft 
roty, Hinterleib gelb. Qlu$ bie Wirten ber loousta fommen in ben Reißen 
Sfinbern mit fronen garben vor, fo baß man fäon in bie <5<$metterlingd» 
weit fcerfefct wirb, ©o fyat bie inbiföe locusta reticulata bie j>ra$toott* 
fien glügel in föwarj, gelb unb blauer gletfung, vgl. Donavan, iasects 
of India. 

33on biefem frönen garbenfpiel fe$rt bie Statur wteber in'6 ©tauen* 



225 

$afte jtmitf (ei ben fogenamtten (Stab* unb gan glj.eufä retfen. Sie 
@tabf$rtde (phasma) tjeif t fo, »eil fie einen langen, bünnen unb großen 
2etb f)at , tote ein Steffen. SRit tyren rcetfrau6entanbergeJ}attenetr SBetn- 
paaren unb furjen glügeln tfi fie einer ffiaffertoanje 8$nlf<$er al* einet 
4tuf$te<f e , aber fie ifi fe$r groß , ph. gigas beinahe eine «Spanne lang, 
au$ ph. filiforme (ei geberbunne no$ 7 ßcü lang. 31o# fc$antafttf<$et 
ifl bad toanbelnbe ©latt (phyliium «iccifbliuro) , ein grojie«, gelblidj 
grünet $$ier, tyalb einet Qfattoange , ljalb einer ©rille 5$nli$, mit fo 
breiten glugetn , baf? ba* $$ier tauföenb rote dn toelfe« (Siironehblatt 
ausfielt. 9(e$nli$ phylloghora auf Slmbotna, nur grfin unb bid 5 3oö 
lang. Ueberau* feltfam ifi au$ shizodactyla monstrosa, einer ffierre 
gleich aber mit gflügeln , bie fid^ hinten in Giraten aufmtöeln. Slbge* 
btlbet beiBonayon p. 21. — <Die 8fang$euf$recfen ma$en fi<$ bur<$ ben 
langen unb beweglichen «$al$, ben fie über bem Selb aufrichten, unb bur$ 
bie SJorberbetne bemerfli$, bie fie wie 2lrme ergeben. ®a* gibt tynen 
*on toorn etivad 3Wenf$ena$nli<$e* , toatyrenb fie na$ hinten, f)a$ü$m 
SBürmern glei$, ben $Bau($ mit ben bannen glfigeln jubecfen. 9tm befann* 
iefien ifi bie in Stalten oorfommenbe fogenannte Gottesanbeterin 
(mantis religiosa), bie immer fcor bem aufgerichteten £$>f bie SSorberbeine 
jufammenlegt, als bete fie. 6ie betet aber ni<$t, fonbern lauert otelmefye 
in biefer Stellung auf anbere 3nfeften, benn fie ifi fe$r raubgierig unb 
gefräfjtg. 5Die 9lufri<$tung ber Qlrtne erf<$eint no<& fctel un$eimlt$er an 
einer 3lrt in ßtjüta, empusa flabellicornus. SDa$ ifi eine €>tabtjeuf$re<fc 
mit langem Selb unb furgen klügeln, bie fcorn in einen @cor*ton mit 
großen ©beeren, hinten in einen btden ©pfnnenleib au£ge$t, eine ber aben* 
t$euerltd&fien Silbungen, bie e$ gibt. 

3<$ gie$e ^ie^er au$ bie Stcaben, benn obglei$ fie anatemifö 
mit ben $emfyteren unb ffianjen, nt<$t mit ben Orthopteren jufammen* 
geboren, fo entfrrigt bo# i$r 4?abttu3 unb iljre 8eben*toeife me$r ben 
Wfetern. ©te fliegen unb fingen tote bie ©rillen, getanen fi# aber bur$ 
befonber* blcfe itß^pfe unb glasartige glfigelbetfen au«. S)le @ing«<Stcabt 
(cicada) Ijat unter bem £eibe ein trommelarttge«, no# nt($t re$t ergrün- 
bete* ©itmmorgan, toomit fie ben fötotrrenben f. g. ©efang hervorbringt, 
ben bie SUten metyr atd bie 9leuen bemunbert $aben, ogl. *. Wartend, 
{Reife nad) SSenebtg IL 220. <£d gibt viele «rten, bie fi# bur$ ©efialt, 
garbe unb ©efang manntgfa$ unterf^eiben. S^omburg! fanb in (Suiana 
eine Sicabe mit fo reinem ©efange, baß eö toie eine @la3$armonita Hang 

SB. Sfl eng et, JRaturfunfce iu. 15 



226 

({Reife 323). 3n Dßtnbien getgnet fl# cicada speciosa bur# tyre ®r}ße, 
*orjügli$ burdfr ben ungeheuren bftfen Äotf unb bur$ fei« $**$* ityrer 
bunfelgrfinen unb Braungera^eten Ober« unb föteargen gelBgeSberten Un- 
terflügel au*. — @e$r merftourbig flnb unfere Keinen ßicaben, bie 
grüne upb ßiegenbe c. interrupta, bie glei^fam foringenb fliegt ober ftiegenb 
faringt, bie no# fleinere, nur ßoljgroße grüne c. nlmi, wr ollen aber bie 
Braune @$aumcicabe (c. spumaria), bie ßet« (Senium hinter fi<$ trirft 
unb bamit t^re gier bebest. 3n bem $%n <S#aum, ber an ©radtyaltnen 
ober SBtöttern W«gt, bleiben bie Partien unb $uwen gegen ffietter unb 
getabe geföüfct. SWan Ijielt biefen Schaum, ber einigermaßen bem *on 
ben @<$ne<!en auf tyrer ©atjn gurütfgelafienen @#leim gleist, eijemal* 

für ÄufuWfoei^el. 

Tahiti biefe (leinen feteaben mit tyren großen ^ferbeföpfen unb nmn» 
berlinern 6*>ringßug föon tofel «Drolliges, fo no$ met?r bie «§orncteabe 
(centrotus comutua) mit hörnern am «&alfe, föroarg, foringlußig, baljer 
ber Heine Teufel genannt. SDfe auölanblftyen Qlrten luxurfren in SButfeln 
unb hörnern ber feltfamßen 9lrt. Darnis scutelligera bUbet mit ben «&ot* 
nern ben biefen Jtopf ju einem £albmonb au8 unt fyifct ß# hinten ju 
ttie ein 5Dol#j nepa rubra tyat lange J&ßrner tute ein ungartföer D$$ 
unb am Alfter jtuei lange ©tadeln; ranatra einen na$ hinten gabelnben 
$op£etbau$j booydium tintinnabuliferum tragt auf bem Ijelmartigen Jfco^f 
ein ©eßetl mit Sinnen, bie in föeflenarttge 9lu*nmc$fe enben. «öieljer 
gebort enbltcfc au$ ber berühmte fiaternentrager (falgora), eine große 
ßicabe mit befonberS breiten unb fömetterllngSarttgen ftlugeln, bereu fyo^ieö 
«feorn born am Jto^f aber in eine ungeheure SBlafe glei<$ ber SBl&tty ber 
9lrißolo$ia ausgebest iß. £>a* $$ier tvax lange wegen feine* geuzten* 
Bei 9to#t berühmt, aber in neuerer Seit iß bad £l$t in feiner Saterne 
au$gelof$t Sorben, genauere Unterfu^ungen IjaBen ergeben, baß jene n?un* 
berli^e SBIafe gar fein M$t bon ß$ gibt. 8}gt. Sroföel, 9lr<$tb 1849 
II. 305. 3>te *8lafe iß Jebo$ burcfcftyttg , baß gange $$ter i)at ettoa* 
©laferne«. 9lm fcracfctigßen iß eine $ineßf$e 2lrt \t candelaria) mit 
fömarjen grungeaberten unb gelbgeßetften JDber*, gelben unb fötvargge» 
{anbeten Unterßugeln unb einem <§orn, baö ntc^t metyr einer gaterne, fonbenr 
{Ineni langen aufwart* gefrummten Staffel gleist. 66 gibt au$ eine 
(leine grüne 9irt in (guro}>a, bie einen a§nli$en Muffet Ijat. 



227 
20. 

9it S$d)mttUxl\r\Qt. 

Unter otten Snfeften Ratten bie (Schmetterlinge (lepidoptera) fcon 
jefjer für ben SRenföen ben meiften fllefj wegen tyrer ftaxUtDpxafyt un% 
ijjreö unföulbigen Stielend unter ben Slumen. ' 3$re toter großen, mit 
Buntfarbigen jarten £ puppen toit mit 5>a<$$iegeln bebetften glugel getanen 
fie toor allen au$. ©le $aben rfiffelartig lange Bungen ofyne ®ebiß, wet$ 
JefctereS fie nur im aftaupenjuftanb beftyen. Uebertjaupt erföeint bei tljnen bie 
*Berwanblung au* bem 61 in bie Äaröe (Staube), Stoppe unb ba* fertige 
Snfeft föärfer ausgeprägt, als bei äffen anbem Snfeften. SWrgenbS tritt 
bie QSeranberung beutli^er $er»or. 9foS ber wurmartigen gefräßigen Staupe 
wirb ein nur gtei$fam »on 2>uft lebenbeS, wel<$ in ben Ruften fi$ wie« 
genbeS, weljrtofeS unb reijenbeS ©efd^opf. 93on uralter Seit tjer Ijat man 
in ben <§d&metterlingen etwas gefeljen, bem S$ntt$, waS bie menfölic^e 
©eele in ifyrer erflen Unfdbulb , Unbefangenheit , äBetjrloflgfett unb 93er* 
ffif)rbarfeit ift unb bie ©rieben gaben ber ©eele unb bem ©<$metterlfng 
benfelben tarnen ($fy<$e). Riebet muß au$ beS wunberbaren 3ug*S {um 
2t$t gebaut werben, ber alle 9la$tf$metterlmge auszeichnet. 3lfle fliegen 
bem £t$t ju unb ftür$en fi<$ ahnungslos in bie Stamme. 

3m Sluge ber (Schmetterlinge liegt au$ totele ß^arafteriflif. SDle $ag« 
falter fctyweben in toornefymer dtu^e j* 33. ber fc&Jne Qfyotto um $o$e 
^Berggipfel, ober {lattern in fomiföer «§aji, wie ber gemeine weiße StofyU 
fd&metterling unb bie ftöd&tfge Aurora} bie SDammerungSfalter fließen pfeit* 
fd^neU ijerum. Oft beuten fie f$on bie SSBgel an, jener Qlpollo baS (Schweben 
beS SlblerS , ber m\^t (Schmetterling baS flattembe Säuberen, ber SDJm* 
merungSfalter ben (Sperber; manche 9toc$tfc$metterlinge fytben- klugen wie 

dulen ic. 

5£)ie ftorm ber @c$metterlingSfIügel, fäwanfenb $wlf$en Otoal unb entern 

fötefen JDreiccf, jeigt alle 9lbwe$Slungen beS «Segele StoberS, SBinbmü^l- 

flugelS. 5Die obem finb in ber Siegel langer unb breiter unb $uwetlen 

ft^elformig auSgeföwefft , bie unteren furjer unb runbefr, gnweileit aber 

gejaeft unb $ugcfptfct. $)er Sagfalter legt feine breiten gluget fenfret&t 

über bem Äopf jufammen , bie übrigen wagrec$t \m bie Äafer über 

bem 3töcfen. $>le ©runblage ber ftlügel ifl eine burc$fl$tige «öorntyaut, 

bie zuweilen Q>ü beu ©laSfltäglcrn) naeft bleibt, bei allen anbem (Sehntet* 

15* 



228 

ietlingen aber mit (Ringen fcon S^u^en bebetft tft. a9ernarb*$)e*#am£ 
fanb btefe <S#uM>ett, bie toie Kein getiefte ©Räufeln ober SBlStter au** 
fetjen , befietjenb auö btci übet etnanber liegenbeii bauten, fcon benen Jebe 
ein parallele* SeHgewebe toom feinjien J&om jelgt. ffiiegmann, Strato 
1836 H. 317. 3n tynen tft bet ffarbefioff unb ©lang enthalten, 3lm 
fünften ift bet farbige SMetaflglanj am Menelaus, ber bur<$ feinen blauen 
©lang bie üjn öerfolgenben 938gel blenbet. ©obann ber fanfte <S>#melj 
itt ben garbenfibergSngen. ßnblt<$ ba8 <S#UJern, bet garbtoe^fet berfelben 
glügetoberfW^e. — £)le 8lugeu ber ©$metterltnge fittb runb unb faeet* 
itrt, nur feiten $aben fle no# jtoei Heine *Rebenaugen. 3$re 6 güjje ffnb 
fätoaä) unb bienen nur jum Qln^altcn. — Qin brafüianiföer <S<$mettertin& 
(feronia) läuft meljr, atö er fliegt unb Ijat eine stimme. £>artofn, dteife 
I. 37. 9fae$ ber berühmte Sobtenfotf gibt einen Sufjerfi feinen färtflenben. 
$on fcon fi<$. (Sin großer ©d&metterltng im mittleren 3lmertfa ijl eleo 
trtfö, toie ber ßüteraal. 3ob. 3Rüaet'0 9lrd&to 1840 6. CL 

5Dte @$metterlinge föaaren fi$ oft gufammen unb toanbew tuie bie 
$euf$reden. Qlm 12. 3ull 1846 flog ein ungeheure* «&eer auö granf» 
rei# über ben Aanal na$ Gmglanb/ toofcon bie (Sonne tin* Seit lang &er* 
flnffcrt nwrbe. 9lu$lanb 1846 0lr. 220. 23on großen beeren in S3ra* 
filien metbete ba« Qlußtanb *on 1840 9lx. 242. 3n 3$toelin* ß^rontt 
lieft man, baj? im 3at?re 1622 in (§f fingen bie (Sonne »erfinßert tourbe 
burdj ein «geer üon €>$metterlingen , bie über bie <Stabt flogen. 3n 
©uiana fanb ©Homburg! (2te Oieife 1848 IL 157) unermefjlitfce $eere 
toon toeifjen <5<$metterltngen ni<$t anberS auf ber SBanberung begriffen,, 
tote anberdfro <§euf$reffen$üge. Unja^ltge an einem großen SBafferfaH 
auf ber 3nfel (Selebeö , SluManb 1842 9lr. 57. (Sbenfo na<$ Sanber* 
{Reife an glüffen im Snnern 8lfrifa'3. SDartoin ORetfe I. 180) erja&lt,. 
aU fein ©d?iff nod& 10 SReilen (englif^e ober (Seemeilen) bom oftti^en. 
Ufer be$ nörblid&en $atagonien in ber ©egenb ber *8uc$t ©an SBlaö ent* 
fernt geirefen fety, tuäre e* am 3lbenb fcon einer SBolfe aon @$m*tter* 
lingen bebedt werben, &on gangen SMfriaben. {Ringsum tjabe bie Suft fcon. 
ifrten gewimmelt, 5Die SReljrjaljl war colias edusa, e£ befanben fl<§ aber 
au% anbete Qlrten barunter. 9lu^ auf 0?eu^ollanb fanben SBanfS unb 
@olanber unja^lbare @$metterlinge auf einem lleinen Sied beifammen. 
J&atofe0n?ort^ ®ef^te ber ©eereifen III. 121. 

$Bo Blumen flnb r ba finb au% @d^metterlinge. Wlan fennt in (Su- 
To^a fc^on 2500 3lrten berfelben, in ben übrigen 9Bettt^eilen no$ neun* 



229 

itnal me$r unb barf fle Im ®an$en auf 20,000 Beregnen. 3n«gemeln w\* 
ierföetbet man bie £ag«, SDammerung«- itnb *Wa#tfalter, fonbert *on bie* 
fen aber lieber getoiffe gamllien ab , toobet man balb me$r auf üjre 
8eben$n>etfe ($. SB. bei ben <3elbenrau$en), balb mefyr auf i^re Staunen 
<j. 33. bei ben (Scannern) fle^t. 

5Dte Tagfalter (papillionidae), flnb bie fünften, benn nur in 
ber ®lut$ ber Sonne entfalten üjre Sflügel, glel<$ ben SBlumen, bie ganje 
$iefe unb $?a$t ber Sarben. 3$re Stügel flnb untoertyaltntfjmfifig qto- 
fer, al« bie oft nur furjcn unb bannen Leiber, baber fle biefelben au$ 
ni<$t immer in ber ©ctoalt $aben, fonbern fi<$ meljr ß6erjlür$en ober öom 
SBinbe treiben (äffen. 9We Sagfömetterlinge Ijaben lange unb totben* 
förmige güfytySrner (bie 5>5mmerung3falter fyinbelförmfge, bie 9la$t* 
ftynetterlinge faben* unb feberformige). SDie einzelnen Gattungen $at man 
fetyr *erf<$iebentli<$ georbnet. 3# hrifl tyier nur bie &or$ügti$ften $ertoor* 
beben unb öom @emeinen jum (Sbeln aufzeigen. Qlm gemeinden bei und 
ift ber SBeifjling (pieris) in mehreren bitten, unter benen bie größte 
au$ ber $a§lic$en Äo$trau)pe fommt; Heiner ber Äreffemoetfjling (aurora) 
mit ben zinnoberroten glugeletfen unb bem raffen öluge; eine VrS^tfge 
große 9lrt baöon ift leucippe öon Slmboina, $o<$rotb auf gelb. £en 
fffieißlingen gan$ 8$nll<$ ifl ber tjeflgelbe Sitronen&ogel (colias), mit 
f<$h?ar$em gtügefetf (hyale). ©röfiere Wirten in Sbfna. 2)a$ toeiß unb 
fötoarj gefletfte Sörettftriel (galatea). 93iet neiner unb öon iounberbarer 
©ammetn?ei<$e finb bie ©laultnge (lycaena), au$ge$el$net bur$ bie 
fcfol* unb himmelblaue ©lanjfarbe, in fielen fronen Qlrten 5 baju bie mit 
einem glfigelranb Doli Reiner Qlugen (argus) unb bie mit golbglänjenbcn 
(hippothoe) , unb feuerroten ftlugeln (lycaena virgaurea). 3ener ift 
ber f. g. SDufaten*, biefer ber Feuerfalter. — Sine neue Sfteilje toon braim* 
rotten immer no^ ttmQ golbglänjenben @$metterlingen beginnt mit bem 
gemeinen gud^ö (aurelia) in einer großem unb f leinern 9lrt, tooju au<$ 
ba$ fleine C (C album) gehört, mit bem SBu^ftobenjel^en auf bem Unter* 
ftügel unb mit gejatftem ftlügelranb. <Den ©ISullngen na^e flehen bie 
SBraunlinge ober gemeine ©raSfalter (aleyone, equia etc.). Siel grä* 
ß er »erben bie im ©albe $auffgen f. g. 2) r 9 a b e n ber ©attung ar- 
gynnis , immer no<$ braunrot!) , . aber auf ber i&interfeite am Unterflügel 
mit bem fünften $erlmutterglan$e gefd&müät. fflei ber flehten 
9lrt (latonia) ift bie Perlmutter fllberretn, Ui ber großen (aglaja) meljr 
trüb unb grün. 9tm großen ift papfaia mit ©ilberbänbem, bie buir$ bie 



230 

ijrfine ginterfette ber Unterftäget taufen. Qkxan fließt ffd^ ber f$on« 
9lbmirat (atalanta) f<^H?ar^ mit rotten ffiänbetn unb treten gtetfcn auf 
ton oBern Stugeletfen (eine größere fe&r fd^Öne Qlrt, pipleis genannt, fommt 
auf 9(mBofna t>or), ber no<$ Buntere 5)iflefooget (vanella), bad ftunber* 
f$5ne Tagpfauenauge (Jo), auf beflen fammtenen f irförotljen Slfl* 
gcln große föfrarje Slugen m blauen unb ttefßen 4?alBmonben prangen. 

<5<$on gtSßer unb fcorneljmer als afle btefe etfäefnt ber Trauer« 
mantef (antiopa) mit gflfigeln toott föfrargBraunem lammet mit toeißem 
ober gelbem CRanbe, fanft ba$etf<&n?eBenb. 3Go<$ fcicl größer Ifl ber 
tro^iföe perseus, Blaß g tun mit Breitem föfrargem €aum; ber j)ta<$tlge 
&$iUertt9gel (iris), mit nrnnbcrBarem liflafatBenen 2Bieberf<$etn auf 
ben Bräunlichen Sflugeln; ber große bunfetBraune Sßawelfalter (limenitis 
populi) mit feeißen unb rotten flflanb fletfen. £)er noBelfie unter allen 
©#metterlingen Suropaö ifl aber tootyl ber 21 *) o U o (doritis Apollo, au$ 
Farnassius genannt), ber nur auf $o$en Sergen unter ber 5$neettnie 
borfommt, auf ben 2lfyen, im 3ura, ©<$h?arjtoalb u. Sr ifl groß, 
toelfl gepubert, mit einem rotten 2luge auf iebem glüget, ju bem fi$ aber 
$Juftg no$ mehrere rotlje gletfen gefetlen. SDa$ 2Beiß toertranbelt fi$ 
in fettenen gäflen bur$ bie fünften Qlbjlufungen biß ind bunfelfle <Sit* 
Bergtau. ©ein Slug ifl tangfam, er flattert toenig unb f<$tüeBt metyr 
fcom äBfnbe getragen, föoner ata irgenb ü\\ anbetet ©$metterting. £)a* 
gegen lauft bie Staube fe$r rafö. £er 6teinBre<$ iß feine SieBlingg* 
*flanje. 

Sinne $atte ben tounberlf<$en (Stnfafl, bie größten <S<$metterlmge 
ttjetl* atö ^r g tu et ober grie$tf<$e bittet, ttjetl* al* X toter ober 
trojaniföe bittet einanber gegenüberstellen, batjer tyre no$ je|t uBltd&e 
tarnen. 5Dlc erfleren $aBen klugen auf ben Unter jfügefo, bie anbern 
einen %U& auf ber SBruft (gleid&fam aW Orbenöflern). ßn ben Slrgiöern 
geboren : ber ©<$toalBenf#t»an$ (Machaon) , aUbefannt mit feinen 
f^tratjen Streifen auf ben gelben Stügeln unb ben ©fcifcen an ben Un* 
terftugetn. 5Der ©egelfcogel (Podalirius) blaßgelb mit regelmäßigen 
getigerten Streifen unb no$ längeren Unterflügeln. <S<$toar$e ©egelöi* 
gel mit metattglänjenb grünen Slgerflreifen finb Antipfaates in Gtyina unb 
Leilus auf 3at)a. Statin folgen große Oltgitoer mit Brauner (SrunbfarBe, 
Palamedes, Patroclua, Protesilaus; ferner fol$e, bie tote Menelaus gonj 
Blau f!nb unb tote Metall fo in ber Sonne glfinjen, baß bie it)nen na$* 
jagenben fficgei babon »erWenbei fecrbm, ober bie nur (reite Blaue 



231 

GuerBänber BaBen, toie Achilles, Ulysses, Nestor, Idomeneus. 31m gr8# * 
im *on äffen ift Euryloclras, fd&mufcfg Braun mit Brettern rrüBBtauen 
ffianbe. 9fof ber Braunen Unterfeite jeigt er ein paar ungeheure 9lugen. 
<gine$ ber feltfamften ®ef$i>tfe be* SBalbbunfcl*. 2te$nlt# trüB, nur 
{{einer flnb Antomeden, Teucer itnb Illioneus. — <Die Xnner flnb ge* 
to6$nli<$ f$toar$Braun unb tyaBen rotlje Slecfen am Slnfafc ber JDBcrjlügel 

Ober unten am Unterflügel. <Bo Helenus, Alcander, Protenor, Laomedon, 
Anchises, Aeneas, Remus. £)ur$ grofie fretfie, aBer tiefBraune fd&attige 
Slügel mit ben rotten gledfen oBen jeicfcnet fi<§ ber fd^one Agenor, bur$ 
grüne gletfen Paris, burc$ eine treibe SBinbe Heotor, bur$ getBe SBanber 
Poljdamas unb Helena au§. QiBer ber f^onfie aller Sroier, unb tooBl 
aller @<$metterlinge überhaupt ift Priamus, im fcra$tig{ien <§maragbgrün 
gtönjenb, gart toie ©amraet mit einem fc^ttarjen £5ng$jlrt<# auf ben £>6er* 
flügeln, erreid&t eine glügelBreite &on 7 3*>H/ o«f QlmBoina. 

Slufjer biefen giBt e$ in ben Reiften ganbern no<# "oiete grofe 
<5d&metterlfnge. 3- ®« to Slmerifa ber grofje fdjrcarje nur fd&n?ad& toei§* 
getigerte 5)abalug,. ber furfnamifcfce 3caru$, am Blauen DBerflugel teetf} 
getigert , am Unterflügel nue eine bunfelgKtyenb* 9lBenbrou)e (einer ber 
fdjjonfien ^d&metterlinge auf (Srben). Amphitrio fd&toarj mit gelBen 
{Ranbjletfen , Hippolytus eBen fo, nur bie grledfen auf ben Unter* 
flugein. Pompejus Braun, mit gelBem Unterflügel , Perseus Bla^Blaugrfin 
mit Breitem fd&roarjen, gelBfeunftirten Stanbe (groß unb fd&Sn). 9lm 
tvunberBarften unb jwid&toofljien aBer erfd^etnt Erebus macrops in (Sfytno, 
bunfelBraün mit einigen fd&war$en gletfen, auf beffen £)6erflügel ein unge» 
Beuer gro§e$ gelBeS Qluge glänzt. ö. #ügel Benmnberte t$n an% in 
3nbien. <S. beffen Äafd&mir IV. 474. SDer ojilnblfd&e Satruä ijl einfadfr 
Braun, (at aBer auf ben Unter flügeln große Blaue Qlugen in gelbem Areife. 
Alcithoe toon SlmBoina Bat auf fötoarjem ©runb üier bunfeMolette klugen. 

5Die ®la$f lügler (sesiae) Bejetd&nen einen UeBergang toon be« 
§d&metterltngen $u ben Stiegen unb ÄtBeflen. 9W$t nur flnb tyre Slügd 
bitrd&fid&tig nub fd&uW>enlo$ , fonbern aud& r$re Selber flein Bis jur 
fPiüäengrofk (giner Rummel S^nli^t ber f leine, aBer bltfe unb Behaarte 
<&ummelf$frärmer (sesia fuciformis) öorn bunfelgrün, mitten am Seil 
rotl), (inten gelB, bie flarbur#fl$tigen glügel xotf) timranbet. (giner fliegt 
ber glanjenbBraune golbgebü^felte gfenfierfd&toarmer (s. fenestrina); ein« 
SKutfe bie pa^lBlau unb gelBgeringelte s. tipuliformis; einer Söiene bie 
fömarggclBt s. apiformis. £>aö flnb äße* Jiußerfi ntebli^e Heine ®ef^6^fe. 



232 

tMtnbet angenehm ifl bagegen ber gtofje $aubenf$toanj (s. stellatarum), 
fcet obglet$ et bei Sage umfliegt, bod? fcfcon ganj einem £>5mmetung$* 
faltet gtetd&t in bet 3uft>ifeung be$ Äelbe«, ben fdjmalen glügeln unb bem 
bttyf^nellen #etumfd&tef?en. (St ifl graubraun unb fie^t gemein au8. 
SDut#fi<$iige glügel fommen au$ bei einigen achten $agf$mettetltngen 
*ot, $. SB. Bei bem oßinbiföen ®la8f<$mettetltng (picra); au$ unfet 
$yoUo geigt oft fa$le (Stehen. 

5>ie SBtbbet (zygaenidae) {eigen eine ben Olaöflfigletn no$ fe$t 
JÜjnli^e (Seflalt unb Äleintyeit, tjaben abet bunte Slfigel unb jroat melfi 
f^roarje mit rotten gletfen, qvl% fie fliegen nut bei Sag. Sie Irrigen fi$ 
getn an bie Oraöljalme rote fliegen an unb Ijaben ttwat 2Bei<$e$, glei$* 
(am (SeibeneS. 3§te glanjenbe ©c$n>at$e nimmt einen blauen Xcn an. 
2lu<$ gibt e« eine feljt fd&öne 9trt mit btaunen klügeln unb feeifen 
Stehen (pfaegea). 5Dic fleinße Qltt (zygaena pruni) fyat gtünf$im« 
metnbe jDberftugel. 

5Die SDfimmetungSfaltet (sphingidae) fliegen nut in bet Slbenb* 
unb SWotgenbfimmerung unb ^ei§en audj ©djtrarmet, toegen fbteS tftlU 
fönetlen unb (loftDcifen Slugeö. (Sie je id&nen fi<$ but$ ben btÄen, meift 
hinten jugefpifcten fieib unb but<$ bie fömalen unb langen ftlugel, fo rote 
but$ ben jugefyi|ten Jtopf unb but$ bie febt lange röte eine ©fcttalfebcr 
eintotlbate 3^nge au$. Normal ifl bet einfa$ gtaue Sannenfcfeil 
(sphynx pinastri). 3§m feljt ar/nli<$, abet gtofjetifi bet gtaue SB tu* 
b i $ obet 2Binbenf<$roatmet (sp. convolyuli) mit einem 3tro0«rcft ffcl/ »et* 
^et au* bet Zitate aufgeteilt/ langet als ba$ ganje gtofje $$tet felber 
4fl. ©raubraun ifl au$ ba8 9lbenbH>fauenauge (s. ocellata), beffen 
feljt fteine unb autorafatbeuen Untetflugel blaue Qlugen tragen. 3te$nlt$ 
fret no<$ gtJfjete Siguflet (s. ligustri), beffen Untetflugel nut tofig ge* 
fftelft flnb. 3)et grofte unb fctac^ttooflfle in btefet Oleitje bet grau* 
btaunen <S$roärmer ifl enbli$ bet berühmte Sobtenfofcf (sphynx atropos), 
Neffen bunfle Obetflugel rote öon gelben Slifcen butd&jutft etfäemen, toafy* 
tenb bie Untetflugel unb bet Hinterleib $o<$gelb flnb. Qlm meinen abet 
1 eignet bfefeö feltfame Sljiet ein auf bem breiten f^rtmrjen SRücfen beutli$ 
in gelb gejei<$netet Sobtenfofcf au3. 9lu^ gibt et eine feine (Stimme 
Don fl<#. 2Ran glaubt , et fei ctfi mit bet Äattoffel au8 3lmerifa einge» 
toanbert, bo<§ ISfjt eö fi<$ mc$t fiteng beroeifen. ©eine Staube iß 
ungeheuer gtof}, $t$<$tig cittonengetb mit grünen (Streifen unb einem 
mifyn J&otn am @<$roanje. — (Sine jn>ette Steige fcon <5<$toatme*n neigt 



233 

gut grünen garte unb erföelnt weniger pefyfg behaart, mefyt nur fta$ 
iefiaubt. £>a$ finb juerfi bie mit jatfigem glügetranbe: ber grüne, weiß* 
geßreifte £inbenf$warmer (s. tiliae) mit rotbraunen Unterflügeln ; ber meljr 
U&utiä) Braune 5$appelfa)wartner (s. populi), ber tnefyr gelbe <£ta}enf<$w4t* 
tner (s. querci), ber Heine grünlichgraue 9?a$tfer$enf$warmer (s. oenothorae) 
mit gelben Unterflügeln. Sobann bte glatten mit niä)t gejatfteu formalen 
unb fteifen glügeln , ber Heine otfoengrüne 3Betnf<$warmer (s. porcellus) 
mit rofafarbenem {Ranbe; ber mittlere (s. elpenor) tfl f$war$ am Unter* 
flügel, ber große (s. celerio) braun mit rofafarbenem UnterflügeX unb 
fa>on me$r 8tjnlf<$ bem berühmten 9Bolf$mild&f<$warnm (s. euphor- 
biae), beffen bfoßrotlje Oberflüget buntelbraun geßecft, bie Unterflügel mit 
einem fronen (Rofabanb bura}jogen finb. 5Der größte unb fc$önfte in 
tiefer- flleüje ifl aber ber Dleanber (s. nerii), groß, grün mit weißen, 
föwarjen unb rotten Streifen. 3lu<$ bie große Staupe biefeS $$ter$ iß 
f#ön grün unb an ber Seite weiß punfttrt. 3n ber tropif$en 3»ne 
finb bie S$warmer weniger vertreten, alö bie $ag« unb 9ta$tf<$metter* 
linge. Se$r f$$n ift ber Strigüis »on 3amaifa, am Oberflügel braun 
mit fd&warjer Sügerung, am Unterflügel brennenb rotl) mit formalen brau* 
nen §85nbern. SDer größte Sobtenfopf ift Hydaspes aon Surinam, me^r 
bunfel als ber unfere. 

5Dte <Ka$tf<$metterlinge (phalaenae) $aUn wieber bie großen, 
freiten glügel ber $agf$metierltnge, behalten aber toön ben Schwärmern 
bie etwas btcferen Selber unb xiu<$ bie Neigung &ur bunflern gSrbung bti. 
3tyte Äopfe finb meffi bitf , bie güljfljörner furj unb prä^tig gefiebert 
über langer unb fabenbünn, oft Ui Wannten unb 3Beib$en &erf$leben. 
Sie fliegen audf$ließti$ be8 9tott)t8. Siele »on iljnen finb mit ben bun* 
iefien Farben gefa)mü(ft, oljne Je bie Sonne ju fetyen. 9lber al8 gelten 
fie bad Äer$enltc$t für bie erfcljnte Sonne, flürjcn fie fia) wie entjütft unb 
irunfen in feine Stamme. Rubere 9?a$tinfeften t^un baö nie. £>ie 
größeren $$aianen ttyeitt man ein in Spinner , (guten unb Spanner 
{wobei man Jeboa) me^r auf bie Staupen , al8 auf baö uoftenbete 3nfe!t 
Otücffid&t nimmt) unb ftedt bie Keinen SRotten in eine befonbere ga* 
milie jufammen. 

S)ie Spinner (bombycidae) Ijaben i^ren tarnen nur bom ©efpinnfi 
entlehnt, in wel$e8 bie Raupen fi$, inbem fie fia) verpuppen, einbüßen. 
2>aljer iß ber $9pu8 aller Spinner ber Schmetterling ber berühmten 
Seibenraupe (bomb/x mori), at* Schmetterling Weber groß no<$ föön, 



234 

fonbern fömufcfg rotfyoeiß , öfter atS Staube unft&fifcbar. 9te$nli# ber 
bunfelbraune 8id&tenfi>inner (b. pini), ber no($ bunfelrot^ere gitbenfjplnner 
(b. querci), ber tt>etßli#e, am Oberßugel matt Blaue @$inetterling ber 
berühmten *ßro$effIon$raufce (b. processionaria) , bie glet($faH& auf (£i$en 
lebt. <5<$on toefß mit fötoarjer $unftirung iß ber {Roßfaßanienfoinner 
(b. acsculi); graubraun unb jatt tteißmarmorir* ber gfemltcfc große 
©d&metterUng ber Berühmten SBeibenraitye (b. cossus); bunfelgrau atjn* 
ft$ bem Sonnenhell, ber be8 f. g. (SabelföroanjeS, einer anbern Berühmten 
aBeibenrauj>c (b. rmula). 3)ur$ ein frefßeS T im Hauen Sluge, je eine* 
auf einem Sflüget, $ei#net fi# ber bunfelgelbe Sud&enfolnner (b. tau) 
aud. 5>a« SWann<$en Ijat jtrei fäone gebern, baö blaßgelbe unb ettr>a& 
größere 2Beib<$en bogegen nur jtrei geglieberte graben ju güljlljöwenu 
@e1)r f<$ön iß ber buntgeflugelte «&agenbu<$enf]pinner (versioolor) , bem 
toeiße unb föttarje Qlbern bur# bie gelbrpttye ©runbfarbe Juden. %vx 
föJnßen iß baö Heine unb große 9fia$tfc fauenaugej ba« deine 
(b. pavonia minor) iß graubraun, mit je einem 3luge auf jebem glugel, 
baS große (major) Ijat jur ©runbfarbe bunfelbraun , iß hellbraun bur#* 
blifct unb roeißlicfc umranbet, bie klugen ßnb groß, ba* $fyfer felbß tt?frb 
4—5 Boa breit unb iß ber größte 9ia$tf$metterling in (Europa. <g& 
gibt aber nod) größere Slrten in Den Reißen Sanbern, j. SS. bie föonc 
Varietät beffelben (cecropia) auf ben Qlntiflen, bie tote mit grauem $et& 
bebeefte fööne tyrrbea am Kap. dtfcaö fcerföteben iß Janus in Suri- 
nam, auf beffen blutroten Unterflügeln aber ie ein ungeheuer große* 
f*tvar$e3 Sluge ßetjt , unb ber etroa* Heinere önb bunflere Egeus, beffen 
Sluge mit jtrei fötrarjen (Ringen umgeben iß. $>em euro$5tf$en 9latyt* 
Pfauenauge in ber grauen garbung *ew?anbt, fyit bo<$ bie oßinbifdße Eu- 
rynome unten ein $aar ©<§tt?albenf$toan$e unb in ber Sonn ber JJlügel 
tttoai fo (SctigeS, baß ße einer im Sluge begriffenen glebermau* ähnelt. 
2)a8 bei weitem größte unb f$5nße Sljier unter ben (Spinnern aber 
iß ber große $ineßf$e 9ltla8 (Satarnia Atlas) rotbraun mit weißen 
3ti$nungen, auf Jebem gtugel einen breieeftgen Riegel unb pr5$tig buntge* 
ßeberte gitytyorner, im allgemeinen ber <Seibenrau)>e »erroanbi. *) (£& 
gibt ;iemli$ öiele Abarten, Heinere, ober fol$e, bie ßatt ber faxten Spiegel 



*) üla% einer SBolfdfage in 3o^an Bewarben jt<# alle übrigen <g$metterlmge 
um btefen föänen 9ltla$ , aber er verlangte , fte foKten tym {eber geuer bringen 
unb be$$alb ß&rgen ftdj bie Spiere fyntt nod? fo eifrig in* %iä)t 



235 

Bunte klugen fyiBen, InWefonbte in Surinam. <Die langgeflugelte @emU 
ramfS Bttbet ben UeBergang gu ben SWonbfoinuern. £)le grofje luna »on 
(Segion iß Blajjgrün unb trägt auf iebem glügel einen toet&en «fcalBmonb, 
bie Unterflügel gießen ficfc Jeber in ein langes f$tt>a$ gefrümmteö «&orn 
auS. (Sine Heinere, aber lebhaftere grüne Slrt fommt in äRittelamerffa bor. 

98on Hefen eigentlichen Spinnern treiben bie ftpariben nur infofern 
ab, ale lt)re Unterflügel im ruhigen Sufianb fcon ben OBerflügeln gan$ 
Bebetft merben, unb als fle ftyenb eine 9lrt ©iebelba$ mit ben gegeneinan* 
beigelegten glügeln Bilben. Qlm berühmteren ifl bie tt?eißti<$e liparis mo- 
nacha, bie aon ber rt>eifjen garbe f. g. 91 o n n. e, bereu (Raufce bie SBSlber 
»erroüftet. 3« föt geboten fciete minber »erberBU^e Slrten föneetveifj* 
glangenber Stjiere, unter benen fi<$ 1. Salicis bur$ ben rotbraunen Hin- 
terleib au8get#net. 5tde blefe Spiere finb aufjerorbentlf^ flarf am SeiBe 
behaart. — 9iod? ba$artiger foifcen fi<$ im ©i$en bie fcafioeantyen mit 
ben obern glugeln gu, toä^renb fle bie Unterflügel alö Untertage glatt 
ausbreiten. ÜRan nennt fle oon biefer feltfamen gorm ©totfen ober ©luden, 
bie braune £ u £ f e r g l u tf e (lasiocampa quercifolio) unb bie föone rotfye 
geuerglucfe (1. pruni). 

^Diejenige Unterabteilung ber ©Dinner, an benen bie lebhafteren 
garben »orfommen, finb bie (Sttyre^fen ober 235ren, fo genannt *on 
ber ftarfen SBe^aaruug tyrer Otau^en. (Sie legen tt)re glügel roieber fta$, 
^aben nur fabenbänne gü&lljörner unb Bilben f$on ben Uebergang gu ben 
SWotten. 3t?re ©^önljeit Berubt in ben fetten keifen gletfen auf ben 
bunfeln Ober*, unb in ben föroargen gleefen auf ben listen Unterflügeln, 
Slm größten bis 3 Sott Breit, fji ber braune S3ar (euprepia caja), Ober* 
fltägel Braun mit tyeißen, Unterftöget gelb mit föroargen gießen ; bann ber 
fdjjtvarje SBSr (e. villica) oben fd&frarg mit rrelgen, unten gelb mit f$n>ar« 
gen gleefen. $er n>eige, oben weifj mit f<$roargen (Streifen, unten rotB 
mit f$n?argen, e. hebe, bie f. g. SBlttroe. 5Der gelbe (e. purpuraa) am 
£eib unb an ben OBerjlugetn gelb, bie Unterflügel ^ur^urn mit fötoargen 
Sieden. 5Der f. g. SlugSburger *8ar (matronula) mit gang Braunen, nur 
bon trenig gelben gleefen am {Raube unterbrochenen Oberflügeln, bie untern 
toti) mit fötoargen «Streifen. $er ruffiföe Stör (hera), oben fötoarg mit 
gelB getigert, unten roieber rot!) mit föwarg. SDie flpaniföe ga§ne (plan- 
taginis) Heiner als bie anbern, oben weif mit föroargen unb gelben, unten 
trieber purpurn mit f$roargen gleiten. 5Roa> Heiner bad gelbe €trob* 
1)ütfyn (grammica), gang gelb. — 6$lanfer am SeiBe unb jarter, feiben* 



236 

artiger in ben gflügeln ifi bie 3«ngfer (dominula), föroarjblau glSnjenb 
mit roetfjen unb gelben Steifen oben, purpurn mit fd)roar$en unten. ©ie 
bilbet gleittyfam ben Uebergaug ju ben oben genannten SBibbern. 

3)ie (Sulen (noctuidae) nähern fid) fc$on febr ben Motten. @te 
fytben btee Äityfe, fabenartlge güljler. @lei<$ ben ÜRotten $aben fie feiben* 
«rtige ffranjen am Slügelranbe unb bie Unterffügel fcfet bünner, faltiger 
unb felbenartlger, alö bie Oberßugel. 9m gemeinfien finb bie Srtytyanen 
mit roeijjll<$en ober grauen, etfraö föroarj förafßrten Dberßügeln, föroadj 
in eine getblittye, rot$li$e ober grüne Sarbennuance übergeljenb. S>it 
$tufien mit btinfleren öielfa$ gefärbten unb marmorirten Oberflügeln, 
einige mit metaflglanjenben Steffen, gamma mit bem S8u$fiaben$ei$en g auf 
bem braunroten Dberßügel, chrysitis mit grünen tBinben. 5Die (Suclfbien 
Gleichfalls mit allerlei 3efc$niwgen auf ben Oberflügeln, aber mit banbirten 
Unterflügeln. 5Die üftenge ber Wirten in allen biefen »ergebenen @attun* 
gen iß faß unüberfeljbar. 5Die bei weitem f^ftnfien (Sulen finb bie (5u* 
cuflten mit langen unb fömalen klügeln, faß no$ ben <5$roarmern 5^n* 
li$ , eucullia Artemisiae ober argentea grün mit $rS<$tfgen Perlmutter* 
ßeefen. 5Dle größten (Sulen aber finb' bie befannten OrbenSbfinber 
(catocala), unter benen ba& blaue (c fraxini) über 3 Soll fang wirb. 
@le Ijaben alle graue, fein förafßrte ßberßügcl, ba8 blaue föroarje Un» 
terfffigel mit breitem blauem §8anbe, baS rotlje (c. sponsa) mit rotten 
f$rcar$geaberten , ba$ gelbe (paranympha) mit gelben f$raarggeße<ften 
Unterflügeln. 3« ben (Sulen gebort au$ 91 g t i $ £ i n a, ber größte unter 
allen 9la$tf$metterlingen, unb überhaupt unter allen befannten @$met« 
terlingen, inbem er mit ausgebreiteten Sflügeln 9 V» 3*>fl mffjt unb fo 
gro§ wie ein (Sterling ausfielt. (Seine garbe iß gtau unb weif? mit 
bunflen ßfcfjatfjheifen, fo bafj er einem Qlc^at gleicht. (Er lebt in ©üb* 
tmerifa, roo er mit ßumpfen Pfeilen gesoffen wirb. Keife be8 bringen 
Don 0?euwieb n. 130. 

5Die Scanner (geometridae), finb Heiner, no$ meljr mottenartig 
unb babur<$ lei$t fenntltdj, bafj bei i^nett beibe glügel fo bünn, roei<$, 
faltig unb feibentfrtig erföelnen, wie bei ben (Sulen bie Unterßügel allein, 
©ie finb fo jart, ba§ fie, wenn man ße fängt, an ben Ringern rote eine 
ffiergolbung Heben bleiben. 5Den 0iamen aber fyat man tljnen gegeben, 
»eil tyre Staunen fldj jufammenjle^en unb raieberauSfpannen, als sollten 
fle i^ren SBeg meffen. 9lm bei annteßen iß ber J&arleftn (geometra gros- 
sulariata) roei§ mit gelben (Streifen unb bieten föroargen fünften, bat 



237 

grüne Statt (g. papüionaria) gang grün mit treffen «Streifen, bie rot^e 
IBfnbe (g. yibtcaria) gelb mit rotten Ctuerlfnien. (£9 gibt fe$r mete 
Wirten in allen garben »etteifernb mit ben (Eulen, fcon benen fie inefyr bie 
(Befielt al3 garbe unterfd&eibet. Unter l§nen fommen au$ Wirten *>or, 
bie ftorf au«ge$at)nte glugelrSnber Ijaben, fo ber bunfelgelbe f. 9. gran- 
jenmeffer ober (Srlenfpanner (g. alniaria), ber graue / rofenfarb gejbreifte 
glieberfpanner (g. syringaria), ber hellgelbe, einem Keinen ©d&toalben* 
' fd&fcanj al)nltd&e «fcotfunberftanner (g. sambucaria). 

£>ie Motten (tineidae) finb bie Keinften unter allen Sftad&tfömet» 
tertingen, aflbefannt burdfr t$r nSd&tlid&e8 glattem tnö Ötd^t unb burdfr 
üjre J>erberblf($en Wanden. 8Ran unterfd&etbet bie gebermotten (pteropho- 
ridae), bie SBiÄler (tortricidae), beren öiaupen bie ©latter jufammenbretyen, 
um fi$ barin ei njufpinnen , unb bie eigentlichen Motten unb ©d&abeu, 
beren Staunen fldfr eigne füllen verfertigen. $>ie gebermotten ftnb gar 
feltfam, bie treibe (pterophorus pentodactylus) $at ben obern glügel in 
{frei, ben untern in brei Stelle ber Hnge na$ gefpalten, unb Jeber bie* 
fer Steife ijt tote eine JJeber befranjtj bie Braune (pt. trichodactylus) $at 
nur bie oberen glüget gefpalten. SBon beiben ijt $u unterf$eiben alucita 
hexadactyla, baö f. g. © e i ft $ e n, baö flatt ber glügel auf jeber «Seite 
12 fd&ön befranse gebern rabförmig ausbreitet unb übrigen* grau unb 
fd&tt>ar$punftlrt i|t. (So f<$n>ebt in ber $$at ein teenig geiftcr^aft, tote 
eine große äRütfe $erum. — £)ie Sitfler finb ben Spannern 2tynti$, nur 
Keiner. 5Die eigentlichen SWotten aber unterfd&efben fi$ bur$ bie breite 
reid&e feibenartige SBefranjung tyrer Unterftögel unb burdj bie lipariben- 
artige £)a$btlbung, tpenn fie fifeenb bie glügel jufammengelegt tyaben. 
3>ie gemeine feibengraue Äteibermotte (tinea pellionella) mit reifer SBe* 
frangung ber glüget ift ein fe$r fd&one* $#erd&en unb lagt m$t atjnen, 
tote $a§lt<$ unb toerberbli$ feine Partie getoefen ift. @e$r $5ufig ift au$ 
ypomoneuta eronymella, mit jilbertoeifjen fd&toar#unftirten überflügeln, 
beren Sartoe ben ©pinbelbaum übergießt unb mit efetyaften {Raupenneftem 
erfüllt jc. 

21. 

&it ULanptn. 

Dbgleidfr bie (Raupen, au* benen bie Sd&metterltoge entfielen, im 
ungemeinen toegen tyrer 6d&abttd&fett «errufen finb, fo fann man bo$ 



238 

ni$t umtjfn, Me SIRannfgfaltfgfeit tyret ©eflalt, gSrbung, ©eljaarung «. 
ju berninbern. ©ic fleHen, n>enn au$ nur in Heinerem 9Raaj?ßabe, bie 
$8<$|te SBoflenbung ber SBurmform bar. @ie flnb runb, roaljig, geringelt, 
tvtid). @fe $aben 6 f. g. SBauctyfüfie, für je (Stummeln, baju aber noc$ 
mehrere Slfterfüfle (roie bie ßruftoceen). 3&r ©ebif fjt ftarf roie Set 
ffiiirmern unb verliert f!c$ fpater. Sben fo ift ftyr ÜWagen fel)r auöge* 
beljnt unb tofrb, n?enn baö 3nfeft reift, in ber $uppe siel Heiner, ©ie 
tjaben viele SMuöfeln, baljet trofc tyrer ©etcbljeit eine energifdje 99ett?egung 
unb Biegung. 2>a8 Söi^tigfte on ffynen tfl ityre $aut, tvetl ffe ff$ fo 
«rftaunlfc$ oft Snbert unb fo viele £ocfer, <£tad?eln, «§aare hervorbringt. 
<5c$on am Si ijt bie £aut merfrcürbig. £E)ie <S<$metterling8eier 
Ijaben bie fd^&nflen Sarben unb S^nungen, baö ber hipparchia egeria 
g. 93. ijl mit <£ec$8e<fen neuartig überwogen, baö be8 tfofyln?cif?lnig8 gelb 
unb ftafd&enförmig gerippt n>ie bie <§trobflafc$cn in 3talien.. £>ie fc&onflen 
<S<$uppen bebeefen bad Heine <£i ber hipparchia janira k. $fla\\ fielet 
bie um 3 we »9 c ringetnben ©er in allen Sarben, in fd&6ner <§piralrom* 
bung um ben Qtft bie in ^petj eingefüllten (Sier einer Ui (Rennte @. 99 
abgebilbeten SWotte. — tfaum aber als Heine SBurmd^en au$ bem (St ge* 
fölüpft, veranbern f!c$ bie (Raupen fafl ununterbrochen , toerfen bie J&aut 
ab unb laffen neue 93ilbungen unter ü)r hervortreten. 3n ber (Site unb 
«§aft ber (Raupe fpric^t f?<$ im ©runbe nur ber 3«g &«* SSerroanblung 
tyn au$. £>a$ Styier triff fort, roiff anber$ »erben, ©eine Srefgier 
felbji tyat nur ben ßtvtd, ba$ 3Bac$8t§um unb bie 93ertranbtung. ju be* 
föleunfgen. tfein Stjier lebt föneffer, tväfyfi in fo raffen *$rogreffionen. 
£>fe {Raupe verjeljrt an einem Sage achtmal fo viel, a(Ö ft)r eigenes <Se* 
roid&t betragt. Snbem fle toa^jt, fpringt tyre alte £aut ab unb roa<$ft 
ibr eine neue, toaö fid^ febr oft tofeberljolt. 2>ie neue «&aut fleijt bann 
oft viel anber$ au%, al$ bie ältere unb frenigflenS an ber Oberfläche ber 
(Raupe treten föon 23errt>anbluugen ein, e$e ffe ftc$ noc§ eingepuppt, um 
gum (Schmetterling $u »erben. 5fud^ von ber 9M&rung nehmen fle äußere 
JJarben an. £>ie Olaupe ber noctua algae tvirb gelb auf gelben, braun 
auf braunen ©legten (nadj tfirbty). 5Die Neigung, ba« Qleu^ere ju »er* 
finbern, ge^t bei biefen Skleren fo ireit, bag nie ein Schmetterling bie 
fjarbe ber Staupe behalt, ein grüner SBIatttticfler unb ber ^arlefin auö* 
genommen. 

3n ber (Regel jeigt ff# bei ben (Raupen feine ©pur bon Oefcblec^t, 
nur bei noctua promiha flnb bie 3Rannc|en braun, bie SBeib^en grün. 



239 

$)ie 3Beib<$en einet psycho leben auf anbetn SPftortjen unb 4>itypen fi# 
auf anbete SBeife ein. £>ie (Raulen bet tinea oleella leben in btei ®e* 
netationen al$ 3Rinferrau)>$en auf ben SBlittetn, alg 3Bütmet in ben'&no6«> 
$en unb enbli<§ in bet gtu^t. 3>affet6e 3nfeft legt nfimlf$ feine (Stet 
ba« etfiemal in bie üBlütlje, bad jtoeitemal in bie Sru$t unb no$ frit 
im £etbj! auf ft^ere (Stellen, au$ benen im nä^jien griH){a$t bie SRSufc* 
$en in bie Glättet gelangen fönnen. (gtid&fon, Sitzte 1847 IL 173. 
©efyr teB^aft Sufjett fi$ bet Snjlinft unb äunjlttteb bet (Raulen, too e* 
ben Qivtd ben S3ettt?anbtung gilt. (Sie fd&aaten fi# jufammen, Bilben 
®efellf<§aften, toanbetn in $tojef(ion, fytnjen gemeinf$aftli($ ©efytanfte. 
Sie üben bann au$ triebet einjeln tfyte äunfi, inbem fie balb, rufe bie 
SBeibentaitye, eine ungeljeute fltaft feigen, balb, n?fe bie (Seibentaitye, 
fi<§ Bei bet (Slrtyu^ung mit bet f6fili<$ften (Seibe. umtvitfeln, obet fii$ 
©e^Sufe öon auftetotbentli^et ®efitgfe£t auö eigenem (Saft gufammenleimen. 

SRan untetfäefbet im Slffgemefnen bie natften (Raulen fcon ben be* 
paarten unb botnigen; au$ ben botnigen fommen toot$ug$toeife $agf<#met» 
terlinge, auö ben paarigen bie Säten. 

Unter ben natften (Raulen fietjt oben an bie vSelbentaupe, bie 
fajl 3 3»n lang unb gtau tfi, tofet fhimpfe Suffraate hinten unb btei 
flauenattfge guffraate öotn, einen Staunen «fto^f, oben einen btefen Warfen 
i)at, &on bem an fie fl<§ fegelf&tmtg gegen ben formalen Stotf föfytyt 
(Sie frißt am Uebften 3RaulbeetblSttet, baljet gtofe SRaulbeetpflan jungen 
ba unentbet)tli$ flnb, n?o man bie (Raulen bet ©eibe toegen fönfHfc$ unb 
in 3Renge tyegt. $>ie (Raupe lagt, roenn fie fi$ einpuppen miß, einen 
fiebrigen (Spet^el mittelft jrt>eier fet)t Heiltet SSatjen untet bem SRnube 
au$, bet fi<$ tote in jmel eng fcetbunbene gaben in bie Sänge gie$t. QRat* 
\)at beobachtet, baß fie biefelben $tt»ef gaben, ofyte fie einmal abjutetften, 
(ig 1000 guf? lang au8$fe$t unb batau« ba8 eitunbe gelblid&e, toeij?fi<$e 
obet töttjli<$e ©efptnnft (cocon) frebt, *in bejfen t)o$lem Snnern fie fl$ 
Tjetpuppt. SSgl. SBebet, Stytol IL 600 in bet <S$ilbetung be$ (Seiben» 
laut V)on (Rotoetebo. cSamfon richtete ©eibentaupen ab, fofetn fie alle 
bem £i$t nachlaufen, in einet getviffen Stiftung gaben gu $te$en unb 
fiefltc bag %i$t fo, bafi bie (Raulen über bie fetyon gewonnenen gäben 
quetübet neue jie^en unb eine ?ltt <Seibentu$ felbji tveben mufften. $>fe 
(Selbe vriegt n>enig. 9lug 65 qjfunb ^Äaulbeetlaub roetben nut 5 «ßfunb 
to^eö ©efpinnfx unb and bfefetft laft fid^ nut 1 $funb reine (Seibe ge- 
nrinnen. äRan mafyt fi^ mm kitfjt einen ©egtiff , Ktoie \M Millionen 



240 

{Rattyen erforberlidfr flnb, um bie SBelt mit ©eibenftoff &u »erfetyen. «Die 
(Raulen flnb fe$r empflnblt$, nt$t blo* gegen bie Aalte, fonbera au$ 
gegen (SlectrlcitSt. 3Ran tjat ©etfpfele, baß ade &ugtei$ roSljrenb eine* 
©emitter« ftarben. ». Startend, (Reife na<$ ©enebig n. 175. SWan muß 
ba$er Sußerft belicat mit itynen umgeben. @<$on feit unöorbenflid&er 3eit 
mürben in Gtyina bie »üben ©eibenraupen gefammelt* funflli<$ gefüttert 
unb fcermeljrt, unb fo bie ©eibe in SWaffe probucirt. ®rft &on ba fam 
fie na$ «uropa. Sgl. (Ritter, (grbfunbe VIII. 680 f. (g* gibt übrigen« 
*erf$febene 9lrten. (Sine inbiföe Qlrt liefert Cocon* fo groß rote (gier 
*on Srutfytynere. Srorlep, neue jRotijen XXII. 123. 5Die grüne ©eiben» 
raupe lebt auf SRaulbeeren, bombyx religiosa auf ber tnbiföen ficus rel., 
eine cynthia auf ricinus communis. SBiegmann, 3lr<$ta 1839 IL 364. 
3n ber ©ifcung ber $arifer «cabemie öoin 23. 3ult 1855 trug ©u&ier« 
3flencülöe einen !8ert<$t über bombyx mylifcta aor, beffen (Raupe in ber 
filteren (Region ber tnbiföen ©eblrge *orfommt, feljr große ©efptnnfie 
ma$t (fo baß 600 fo toiel (Selbe liefern, feie 6000 bed gemeinen (Seiben* 
rourmd) unb anf<$einenb »on (£i$enblattetn mürbe leben fonnen. 

SDie ©efpinnfie anberer (Raupen flnb entraeber einfa<§ ober gefell» 
f<$aftlt#e, bie f. g. (Raupennefter, bie geroötynlicfc an ber (Spifce ber 29aum- 
$roeige, jrciföen SBtfttern ober in ben Qljiroinfetn angebracht flnb. (Sie 
gleiten mefyr ben (Spinnengemeben unb liefern fein brau#bare3 ÜRaterial. 
Sntereffant iß ba* Spinnen öon gäben, an benen fi$ bie (Raupen *on ben 
Säumen Ijerablajfen. ©fe gleiten tyierin ganj ben eigentlichen spinnen. 
3>ie Spanner meben fl<$ formltd&e ©ürtel, in benen fie fangen. 3>ie 
natften (Raupen ber Motten formen fi$ ni$t jum Stnfptnnen, fonbern 
lange fcodjer nur jum <S#ufc fleine rityrenartige ©etyaufe, gleid&fam rote 
einen (Rocf. 3ebermann erfc$rt<ft, roer biefe ©efpfnnfirotjren in feinem 
Äleiberfd&ranfe erblicf t, benn bie Sar&e ber üHoJte frißt 3Bolle, jerjtört . bie 
£fi$er unb ma<$t fi$ tyreu (Rocf aud bem (Staube ber jerbiß enen 3BolIe. 
(Strcaö Rattere Futterale ma$en fld& bie flehten (Raupen ber $le$tenmotte 
(psycfce lichenum) auf (Steinen unb bie fleinßen aller (Raupten ber 3Bajfer« 
linfenmotte (lemnata) in ben 9Blatt$en biefeS garten 2Bafferpftönj<$en3. 
ffion ber Sntettigenj ber (Raupen, bie berlenigen ber SBienen ni^td nadfr* 
gibt, $ier ein merfwürbigeö SBeifpfel. &tng beoba^tete in SWabrad, roie 
bie (Raupen einer thecla, elje fie eine gru$t am SBaum anfraßen, erft ben 
(Stiel berfelben mit ©efpinnjt ummanben unb an ben Steigen befefKgten, 
bamit bie Sru$t, mnn fie erfl abgefreffen felpn mfirbe/ ni$t abfaQe unb 



241 

gu frfifa faule, ©iegmann, «r$h> 1838 IL 250. @efa merfteürbtg tff 
baß gemeinf#aftli#e, lote bur<$ einen magnetffd&en {Rapport hervorgerufene 
ptöfctt$e (Srfiarren aller {Raulen in bemfelben 0lefl unb bann toteber tyr 
$tö|li<$e$ (Regen unb Setoegen. 

Unter ben nadten {Raulen iß ferner eine ber merftofirbtgßen bie 
SBetbenraupe (cossus), ungetoö$nli# ^Tatt, autbrudtooll gegliebert, 
oben bunfelrotljbraun, unten gelbbraun. Spönnet f)at in i$rem Seibe ni$t 
weniger al£ 4061 SMuSWn gegärt. Sie tft ba£ flSrfjte unter allen be* 
fannten Spieren. ©efct man fle unter ein umgefetyrteft Qlaft unb be* 
fötrert baffelbe mit einem btden SBu$e, fo $ebt fle benno$ biefe gange 
Saft unb friert unter bem Olafe $emr, o$ne tyren g%n Selb gu »er* 
Ie|en. {Rennte, SBunber ber 3nfeftem*elt 6. 212. Uebrtgen* gleist bie 
SBetbenraupe ber ©elbenraupe in ber Sitfptfcung beft Jto^fö unb gerabe 
in ifcrem Wattn föeint bie Hauptfraft gu liegen. 2luf ber SBetbe lebt 
no# eine anbere intereffante Staupe, an ber 1i$ jttnber t)alb gu entfefeen, 
$alb gu ergofcen pflegen, ber fööne grfine ®abelf#toang (bombyx 
vinula), beren ®efl<$t grofj unb bferedtg, ber Kadett fapugenartig au&» 
gebreitet ifl unb bie ben mit gtoet langen gabelförmigen (Stapeln be* 
toaffneten , Hinterleib gern in bie J&}$e rietet , to>8$renb t$r bider 33or* 
bertljetl na$ *orn>8rt$ fd&aut, f$re(fli$ unb fomtfö guglei$. gaft eben 
fo feltfam ifl bie (Raupe ber fronen Sri*, gletd&faM grün, mit gtoet ®ta* 
$eln am Äopf unb faß breiedtg gebudelt. Unter ben nadten Staupen 
fhtb bie großen unb föonffcn bie ber @<$to5rmer, vor allen bie grojje 
citronengelbe, blaugeftretfte unb hinten gedornte {Raupe be* Sobtenfopf«, 
bie grüne be* JDleanber, bie grüne mit (fragen treiben streifen be* 
Siaifctpfauenauge* *e. SDie buntere unter allen biefen Staupen iß bie 
3*berntann befannte, bie auf ber 3Bolfdmtl$ lebt, mattfd&toarg mit pur« 
pumem Stüdenftreif, gelben Sierfteden an ber Seite unb ringsum fteifer 
gjunftirung. 3n anbern ©einteilen gibt ed no$ größere nadte {Raupen, 
bie jum %ty\l gegeffen werben, unb unter benen ff# eine grojfc fönee« 
toeifje in Surinam, eine grofe rofenfarbene in Qtylna audgei$nen. 

Watt fhtb au<$ bie Spanner (geometridae) b. $. bie Staupen, bie 
getoö$nli$, tnbem f!e ben «opf bi^t an ben Styoang fefeen unb bann 
fahren laffen, einen Stritt mad&en, ber baS SRaafj tyrer gangen Sänge 
1)at, toorauf fie ben Sd&toang Bio gum äopf na#gtel)en unb einen neuen 
Stritt madfren. Sie gleiten in ber 9lnf#tt>ellung be$ Sorber* unb Hinter« 
tyeil6 unb eine« Siadenaudu>u$fe6 furgen Stfiden eines bfirren Steige» 

m. flRen|et, ftatttrfunfc m. 16 



^ i 



242 

«Hb finb fe$r ^5uflg au$ gang fo wie bie Stetige gefärbt, auf benen ffc 
Üben, fo b«f? man fie föwer erfennt. ©o inSbefonbete bcr ffilrfenfäwSr* 
mer (geometra betolaria). Sie fommen in ben mannigfa$fien ftatben 
»or, Werben aber nie febr grof?. — 9lm $fifjlt<$fien unter ben natften 
(Raulen finb bie burnien, gef$woftenen , leidet gerquetföten , bie braune 
Stoty* bie föwarje ©radraupe; eben fo bie weisen mabenartigen (Raupten 
ber ©lattwitfler. 3)ie fletnflen finb am gefStyrlid&ften. Statin geboten bie 
berüchtigten äorn* unb JObftwürmer, bie fammtli$ al$ (Raupen ton 
Keinen Worten im Stern, in ben SBlüt&en ober jungen grüßten auft beut 
»om Snfeft hineingelegten (St entwitfelt finb, unb bie bur$ iljre SRenge fo 
oft ben Selb« unb ©artenfegen toerni$ten. $er Sipfelwurm tfi tinea po- 
monella, ber $raubenwurm t. uvella unb pyralis yitana, ber (SrbfenWurm 
hesperia quercus, ber Weife Jtornwurtn tinea cerealella )C. 3>te Heine 
(Raupe einer SRotte in Statten *erurfa$t, wenn fie über bie 4?anb lauft, 
f$mer$afte Olafen, *. SRarten*, dleife I. 255. 

3lu* ben bornigen Staupen fommen $agf$ntettertinge, ba$ f^one 
Sagpfauenauge j. SB. aui einer fcfcwargen (Raupe, bie auf ber SRcffel lebt, 
unb auffdflenb grofle ^Dornen am Seibe tragt. 3>te (Stapeln »on leilas 
foflen fo tyart wie ©fenbra^t fetyn, na$ bem 3Berl$t ber Sungfer SRcrian, 
bie au$ ^Begeiferung für bie Statut öon SBafel na$ Surinam reiße, um 
bort bie födnjten @$mettertinge abjubilben. — 5£>ie 83 fl r ji e n r a u p e n, 
beren «feaare in fteifer SBürftenform ober büföelartig ftefjen unb bie oft 
re$t bunt finb, gehören ben sRatfctfc&mettetlingen an. 9lm Ijübföeften iß 
bie mit *ier $aar gelben unb einem rotten §Borftenbüf$el (bombyx pudi- 
bnnda) auf Birnbäumen. 

2)le paarigen 0taupen Ijaben wieber ttiet <Sigent$ümli<$e3. 3We 
IBSrenraupen finb bi$t behaart, oft finb bie ßeifen «§aare länger ald bie 
£>i<fe beS Äefbe* betragt. SBerben fie gejiört, fo ringeln fie fi$ jufammen 
unb liegen wie erfiarrt, einem 3gel gleicb »on feinen' Stapeln ring* ein* 
gebullt. £)ie «öaare ber $rojeffion8raupe (bombyx processionea) 
brechen leicht ab unb langen fl<§ an ber 4?«ut bed SWenfdfcen feft, in ber 
fie ein unertrfigli$ed 3ucfen *erurfa<$en. £>iefe (Raupen bilben ©efefl* 
ft&aften ton 6—800, alle au* (Stern, bie eine einzige SRutter gelegt bat, 
unb trennen fi$ nie. 93or 9to#t »erlaffen fie tyr !Reßgefpinnfl unb wan* 
bem, immer eine hinter ber anbern, bem gutter na<$. <So fieft man fie 
bobe (Sidfcen fyinauff rieben. £>o$ \\id)t immer im ©Snfemarfö, fonbern 
im Jteile, guerffr eine, bann gwet, bann brei, nie aber mefyr al0 a$t« gro* 



249 

rlep, neue Stetigen 1849 Sfro. 174. (Sinen Ungeheuern 3»fl *on Mausen 
einer 93ombtyrart Beobachtete einmal Sitfctenfteut im fübli<$en ^Ifrüa, fiel?* 
Steife II. 564. ©iftige J&aare bon Staunen fommen in ©ubamerifa bor. 
gßiegmann, 9tr<$f» 1838 II. 249. 

$Bäl)renb bie «Spinner fi$ bor ber (Sinpuppung ein ©efpfnnfl: ma<$en, 
ba« bie $uppe befcfcüfct, fangen fi# bie Staunen ber Sagfämetterltnge 
nur am 8fu§ mittelfl eine$ gabenS auf nnb puppen fic$ im Rängen ein. 
$)ie SDSmmerungSfalter aber frieden in bie (Srbe unb puppen f!<$ l)ter 
nacft ein. SDie (Slupuppung erfolgt bur$ Qlbfireifen ber legten Staupen* 
^aut, irorauf unter berfelben bie neue tyartere, fytrnlföartige J&aut ber 
$uppe jum QSorföefn fommt. £>ie Sßuppe ijl in ber Siegel erfiarrt, 
»erhalt fi<$ ruljtg unb föeint ju fölafen; nur bie ber lebhaften 5>fimme* 
rungSfalter fölagen mit bem Unterleib um fi$. JDtefe festeren fetoie bie 
ber 9iac$tf<$mettertinge finb oben abgerunbet, unten geringelt unb §uge* 
fpi|t, bie ber $agf<$metterltnge bagegen flnb oben breietfig unb jatfig unb 
an bem gefrümmten SBau$e fielen unten flehte @ta$eln tyerbor. 9lu<$ 
getanen fie fi<$ oft, j. *8. bie be8 <Dtflel* unb Steffelfalter« bur<# golbnen 
3Wetallglan& au8, frefjtljalb man fle ßljrtyfoliben ober Qlurelien genannt 
f)at £>ie be$ gemeinen 3Bei§ting finb f<$on grfin. £)ie ber £)ammerung8* 
unb Siatfctfalter tyaUn bunfle garben. SDie SDauer ber Stnpuppung tfi 
feljr ber Rieben. (Einige bleiben nur 8 Sage lang al$ $uppe, anbere 
3aijre lang, e$e ff$ ber <S<$metterltng entfaltet. SSon berfelben Qlrt Sffnet 
fi$ eine $uppe früher, bie anbere fpater, bamft, trenn bie eine §u @runbe 
ginge, bie anbere unter günjtlgeren Umpanben bie 9lrt fortpflanjen lonne. 
<So Ijat man bemerft, bafj bon 36 $uppen ber arctia mandica brei Satjre 
na<$einanber in jiebem 12 aufgingen, tfirbty, III. 288. SSon bielen in 
bemfelben Sieft gebornen unb berpuppten Staupen ber gastropacha tnt* 
puppten fi# trenige im J&erbfi 1836, biele im grü$iatjr 1837, no<$ einige 
hn <£erbft bfcfeS SatjreS unb- in ben folgenben Sauren, bie legten aber erfl 
im grufta^r 1842, fo baf? biefe mithin 57* 3a$r im gtoppenjuflanb föla* 
fenb jugebra<$t Ratten. Srofäel/ %r#ib 1849 II. 118. 

3)ad fleine #owgetjSufe ber $uppe 6irgt ein teunberbare« Seben. 
©atjrenb t$re8 ®<§lafe$ bertranbelt ft<$ bie Staupe in einen <5($metterling, 
»erfötmnbet ba* fyarte ®ebtji, ber bitfe fiefb, ber grof?e SKagen, toa^fett 
bagegen Stüffel unb bie breiten glüget, bie großen Qlugen, bie langen 

Seine, bie fronen ©puppen. Sei ber (Sntpuppung gittert ba* %f)itx f 

16 • 



244 

ffyt tok erfd&totfen ba unb entfaltet erji na$ unb »a$ ble anfangt ju* 
fammengeföruntyften unb feu$ten gl ü gel, UQ fie fi$ breit fhecfen unb 
gang trocfen fmb. SDann fliegt e* raf$ auf. 

22. 

Sie Äafer. 

©ie ringsum getyawiföten unb $artföaltgen Äafet (coleoptera, 
eleuterata) bitten einen Uebergang fcon ben feiger genannten freieren 
Steten $u ben frebSarttgen (ßruflaceen). (Sie fommen in ber grSfjten 
SRenge unb 2Rannigfaltigfeit »or unb umfaffen ba$ grof te 0lef<$ in ber 
gefammten 3nfeftenwelt. 9Ban I?at »on i^nen gefagt, fie be$errf$en baS 
(Sfyflum (bie föäne ©lumentoelt) unb juglei<$ ben Sartaru« (bie Unter* 
toelt, ben Jtotl), ben Mulm unb 9Rober beS SobeS). 

3n tyrer gorm fotegttt fi$ auf uberraföenbe Seife bie SBett ber 
©Suget^tere. S)arna$ untertreibet man ffiotf*, $i*W s / (Eleganten*, 
9to8$orn-, fiierartlge k. ääfer. 3m Uebrfgen unterföeiben fie fi$ na# 
tyrer %e$nti$felt mit ben übrigen 3nfeften. £)ie breiten Äafer gleiten 
no$ ben SBanjen, bie fömalen ben SWücfen, bie föarf geglteberten ben 
SUneifen, bie paarigen ben fummeln, bie bieten ben Spinnen, bie fteif* 
ge$awif$ten ben ärebfen, bie mit oöalen ©gilben unb fteinen Süßen 
ben 9lfieln k. 3mmer aber $errf$t über biefc 9le$nti<$feiten baS eigenttidfr 
JtSferartige *>or. 

2>le Äafer $ei#nen fi<$ $au*>tfa<$lid& bur$ bie sparte tyrer ^om^aut 
auS. SlfleS an i^nen ifi gebarntföt unb bewaffnet. 9ln it)rem SRunbe 
treten bie oben f$on <$arafterifirten Srefjrcerfjeuge in reid?fier SWenge, 
ein 9trfenal *>on Speeren, Sfteffern, Qaxi$tn ic. Ijer&or, nebfi jwei feljr 
»erföiebenartig gematteten SutyUjörnern. 2)er Jto:pf ifl außerorbentlidfr 
faxt, eben fo ber Srujttafien (thorax) mit ben breietfigen f affenartigen 
Sln^Sngfeln, ba« f. g. <5$ftb$en (scutellum) t»el$e$ jtrifd^en bie beiben 
glügelbetfen tritt. £)iefe glügelbecfetj (elytra) legen ffd& in ftftei Hälften 
eined 3BaM>enf#Ube$ , bc# ni$t $>anjerartfg fla$, fonbem fc^ilbfroten» 
artig gefrötbt jufammen unb bebeäen bie barunter gufammengefalteten 
bur$fi<$tigen Unterflügel unb ben gangen Seib. Sie befielen au* @$i#* 
ten ton fejtoerbunbenen Qiütn unb f)äbm bag (Sfgene, baß fie nt$t fcer* 
! brennen/ fonbem im ©euer nur ju Jto^le Serben, aber bie frühere Sorm 

i beibehalten. £>. SKufler* 2lr#to 1843 CXLIU. 1842 @. 14. 2ln ber 



245 

SBrufl fte^en brei fßaar uiefgeglfeberte unb l)art$orntge Seine. 6nblid& ijt 
au<$ no<$ ber Hinterleib mit fleifen bledj* ober rrentgflen* leberartigen 
Cftingen umgeben, alfo ba$ gange Styter tvie mit Ǥorn fiberjogen. 3)ie 
Slugen treten bei ben ÄSfern nl$t me$r fo Ijeröor ttrie Bei fliegen unb 
«Schmetterlingen, fonbern finb einfad&er unb Heiner. 3m SWetaUglanj unb 
in ber 8tortenpra<$t übertreffen bie Äafer alle anbern Snfeften. 

3m Sljarafter jeigen bie tfafer große SBerfd&febentylt. Sie einen 
ma$en fi<$ ganj fo unnüfc roie ba$ fleine Ungeziefer unb tote bie fWotten 
unb föeinen nur für Soweit unb ©d&aben ba &u feipn, ober gefallen fi$ 
nur im Äot$, wie bie ©ngetoeibrufirmer. Qlnbere finb tyarmfo*, ad&ten 
feine ®efa$r, taumeln teie blinb unb trunfen in ber fronen 9tatur um* 
tyr, unbefümmert ob fie irgenbtoo anprallen (fo bie ÜÄatKfer, <S<$roter). 
SBieber anbere laufen bejtanbfg untrer, n?ie bie Slmeffen, aber o^ne tt?ie 
btefe $u arbeiten unb überhaupt oljne größere gefeflf#aftli<$e Vereine ju 
Wlbcn. ©eljr öicle finb gefräßig, raubgierig tele SibeUen unb {Raupen. 
3Wan<$e lauern unb üben Sijlen au&, tote bie Spinnett. Snöbefonbere ift 
ba8 <Si<$tobtftetten feljr gemein unter ben tfafern. $)er Snftinft le^rt fie, 
baß fie in beftegungdlofer flflulje toiellefd&t bem 2luge bed geinbeö entgegen; 
aber unerflarli$ bleibt nodfc bie 9lu8bauer, mit ber fie bie SSerfteflung 
üben. 5>te <gmpftnbli<$feit fd&etnt M biefen Spieren aber au$ nid&t groß 
ju fetyn. 3Ran $at beobad&tet, bog ein f. g. ®olbf$mibt fcorn fraß Axnb 
hinten gefreffen nmrbe. 

3>ie Sinttjeilung ber Äafer na$ ber 3«W tyrer Sarfenglieber fd&efnt 
nid&t bie umrtfffu$rlf<§ffe ju fe^n, obgletdfc fie bie Ijerrfd&enbe iß. 2Ran 
unterfd^etbet barnadfc toter große (Stoffen: pentamera mit 5 ©liebern, he« 
teromera mit 5 an ben §8 orber*, aber 4 an ben Hinterbeinen, tetramera 
mit 4, trimera mit 3 ©liebern. 

3u ben *Pentameren gel)8ren nrieber 1) bie mit fe<$3gtiebrigen ffutj* 
lern in jtoei großen Unterabteilungen, ben Saufern unb (Sd&roimmern. 

SHe langbeinigen 8 auf er (cursores) finb: ber fleine ©anbKfer (ci- 
eindela) in rotten unb fd&n>arjen Slrten, am l?ubfd)eften aber ber grüne 
mit rotten Seinen. 3)er Setb ifi Rein, neigt jum 9Jiere<figen unb 1}at 
flad&e Slugelbetf en ; ebenfalls ber Heine_unb jenem atynlid&e ©tranblSufer 
(elaphrus), beSgletd&en ber ganj al)nlt$e f<§n?ar$e, aber an SBrufi, Äopf 
unb Seinen rottjlid^e SBombarbierfSfer (brachinus crepitans). 3)tefe$ 
meTfrofirbige S^ierd^en feuert gegen feinen geinb mit lautem tfnall einen 
blauen £>unjt ab, ber ben Sfeinb ger»öljn]H<$ erf$redft unb aufhält, fo baß 



, i 



246 

»er Jtöfer entfliegen famt (toie ber 3>mtenflfd0. <Sr tarn bt$ gtoangtgmal 
hinter einanber feuern. ffiunber bet Batist 1782 L 359. SDer &au f* 
f afer (carabus), totel größer, bi* 1 QoU lang unb eiförmiger. Seber* 
mann fennt ben großen geuerfteljler ober Oolbfömlbt (c. auratus) , bet 
ben ©pagiergingern im (Sommer fo oft über bie (Strafe lauft, eilenbeu 
©<§rftte$, als roare er öielbeföaftigt, unb »on glangenbem ©olbgrun, aber 
mit einem entfestigen ®ebtß bewaffnet, n>omit er auf 3 graufamfte anbere 
lebenbe 3nfeften, ja feine eigenen SBrüber anpaeft, unb üon einem abf$eu* 
ttd&en (Berufe. 3n bet fünften flupferfarbe glänzt ber ttym a^nlt^e ca- 
losoma inquisitor. <g& gibt au<$ eine fötoarge 9lrt unb fe§r totele anbere 
Heinere unb größere, fcor^errföenb föloarg unb grün. 9lm größten tfi 
carabus yenator im norblt^en Slfrifa, fötrarg mit langer unb fömater 
©ruft bei bitfem £eibe unb einem ungeheuren 3angengebi§. — 3>er ®rab* 
lauf fafer (scarites), ber fi# in ben Sanb eingrabt, Ift 5l?ntt$, aber Hei« 
ner, nur eine feljr große unb glel$fafl3 lang^alfige Qtrt ift ber föioargc 
sc Schöteri in 9fceu$oflanb. 

Sie <S$tt> immer (natatores) Ijaben einen gang gef$loffenen f$ilb« 
frotenartigen gelb, einen flelnen flopf, eingebogene Sudler unb ni<$t lange/ 
aber Uf)a&xtt güße gum <5$tmmmen im SBajfer. 3u tynen ge$6rt ber 
Keine föroarge Xaumelfafer (gyrinus), fo genannt, reell er fi<§ im 
SBaffer immer im Greife bre^t. hinten am Selbe $angt i$m eine Suft* 
blafe, n>te eine SBerle, bie üjm baS ©<#tt?tmmen erlei^tert. 3>er größte 
SBafferfSfer (dytiscus latissimus) ift toangenartig breit , l 1 /, Soll 
lang, f#n>5rgll<$ mit gelben ötänbern. gaft eben fo groß ifi ber bun- 
felgrune d. punctulatus mit breiten unb behaarten gloffenffißen. (Sben 
fo mertoürbig Ift feine iavot, eine gefön?8ngte fe$8füßige Staupe mit fürcf>- 
terli<$em 3angengebiß. ©roß ift au$ ber f^toarge hydrophilus piceus. 

2) S)le mit ötergltebrigen Saftern. (Sine 2Renge gamllien. Star allen 
ber Staubffifer (staphylinus), ein längli$er, faft ameifenartiger Heiner 
Aafer mit nur gang furgen glögelbecfen , \va$ an bie ffiangen erinnert, 
melft au$ fein behaart. (Seine SBerfcanbtföaft mit ben Slmeifen gibt fi$ 
aud& babur$ gu erfennen, baß einige Wirten in 9lmeifenl)aufen ioo^nen. 
<8r ift fetyr grimmig, frißt (ebenbige Snfeften unb pflegt ben Hinterleib gu 
ergeben unb umtjergutoerfen , tote SBefoen. (Sr fann trofc ber furgen 
glügelbecfen gut fliegen, er Ijat fogar fe$r lange Slugel, .bie ft$ unter 
jenen <Detfel$en gierlt$ gufammenfalten., (Sr ift f lein , melft f$frarg, 
nur fttögelbeden unb SBruft $aben gutoellen bunte garben. <S* gibt nur 



247 

einen großen, 1 Qott lang, st. olens. — S)er Stoß ffifcr (geotrupes), 
ber adb^annte bttfe fc&warje tfafer, ber ben gjferbemiji bur#nnil)tt, iir 
fcielen Qlrten, baju ber im Slltertljume $o$berüljmte Ritten* ober t) eil ige 
ÄSfer (scarabaeus ateuchus), gtei$faKd bitf unb fötoarg, ber feine Sier 
in eine .Kugel legt, bie er geföidt au£ ÜRifi breljt unb &or fi<$ $er loal&t. 
£)U Sieglet fa^en barin ein (Sinnbilb ber 3BeltföÖ£fung unb Rieften ben 
Äafer fär fe$r heilig. (Sine ojiinbiföe Qlrt ma$t eine ÜKiflfugel breimal 
fo groß, al8 ta« Sljier felbft ift. »angfiebt, Ijinbojl. £>enf*. 183. <Set?r 
a^nlic^ ift au<$ unfer gemeiner SR i ft ! a f e r (copris), gleic^fadß bicf unb 
fötvarj, oben an ben Keinen ßadtn *ow am äopfe fenntlidj. £>te Sgtyp* 
ttföe %rt (c. Isidis) tfi l 1 /, 3oa lang, $at einen gemaltigen Stapel* 
tütfen nnb »orn am SRunbe no<& jteei Corner g(ei$ bem 9iad1)orn. (Sine 
cttoaä Heinere, ettcad f$8rfer gedornte unb gebucfelte, aber f$ön bunfel» 
grüne Qlrt (c mimas) lebt in Gatyenne. — liefen ÄotyWfern fd^tiefrt ff# 
unmittelbar ber fööne in ben (Röfen tvuljlenbe ©olbfafer (cetonia) 
an, ber ringsum in gotbgrünem 9Retaftglan$e funfeit, (Sr frißt nur ben 
gelben $oQen ber ffiofe unb fegt bie €>taub6eutel mit feinen gußen unb 
mit ber borftigen S^nge auf'3 fauberjie ab. (SS gibt eine bunfle 9lrt mit 
ioeißen, eine anbere mit gelben rifeartigen §$raffirungen. — ©er SRai* 
l af er (melolontha) mit feinem braunen $arnif<$ unb feinen fronen qua* 
flenartigen Süfylljßrnern ift 3ebem befannt. Sr fötoSrmt oft in ungeheurer 
SRenge im grü^ling be8 9tbenb8 um bie SBaume. ©eine tteiß e, hellbraun* 
ffyfta*/ rau^enartfge Sartoe, ber berüchtigte (Engerling, lebt unter ber (Srbe 
unb frißt bie SBurjeln ber Maaten ab. ©fe bringt 3 3a$re lang im 8ar* 
fcenjufhnb gu, eine große SRenge berfelben toirb mithin ben Selbem l)öe&fi 
*erberbli$. ©eljr afynli(& , nur um viel Heiner unb fyefler tft ber Sunt« 
fafer (amphimalla solstitialis). (Sine feljr li^tbraune Qlrt iji an ben ©ei* 
ten befranst (mel. yillosa). 9lm föönjien iß ber große f. g. Suliudfafer 
mel. fullo, völlig bunfelbraun mit toeißen SDtarmorirungen unb fe^r breiten 
gfiljlerquafteu. 

«frier fließen fid& bie Otiefenfafer an, bie größten, bie in ber 
SelbeSgejtalt ben oben genannten 2>t<ffafern am meißen gleiten unb nur 
am ©ruß* unb Aotftyeite fctyantaßiföe «©ornaufiioü^fe {eigen. (So ber 
gemeine 8ot)* ober IWaS^ornfafer (dynaste« ober oryctes) in faulen (SU 
<$en, ettvaS größer unb eben fo braun rote ber SRaüafer, aber mit einem 
aufftartf gefrummten $orn über bem äRaule bewaffnet, toomit er im 
SRultne ber giulniß tim^lt, toie ba* 9Rad^orn im Sumpfe. S)er no$ grö* 



248 

fere, M5utt$ fötoarje unb getbgeranbete <5<$lüfiefyornfSfer (oryctes cla- 
Tiger) fyit ein ettoaS längeres «60m } o. alotus trägt auf et bem £orti 
auf bet IRafe no$ jtoei futje Ǥirner im Warfen, beibe fd&toarj, unb fleljt 
toie ein Teufel auS; ni<$t öiet anberS bet grofe fübamerffantföe 0. cho- 
rineus, bei bem aber bie SRafe meljr einem Unterfiefer gleist. 3*»** ftffee 
dornet tote ein ß#S unb ba$n>if<$en ein glei<$ einem ßle^antenjatjn (?<>$ 
aufgebogenes *RaS$orn trfigt ber über 5 ßcü lauge o. Actaeon, ber übri* 
gen3 nur toon faxtet brauner Sarbe ifl. 5Rur ein einiges, aber feljr lange* 
unb fcorn gabelnbeS «§orn im (Raden trägt 0. Gideon, beflen unteres ober 
*Rafen$om ffc3^ gleichfalls verlängert unb gabelt fo bajj fi<$ beibe Körner 
n>ie Äiefer ober Ober« unb Unterfönabet «erhalten. S)aS 5$ter ifl nur 
2 Qoü lang / &ow f<#toar$, hinten malfSferbraun. 9io$ entroUfclter ifl 
btefe @$nabelform M bem no$ grifiern brafiUanifd^en o. Hercules, beffen 
Corner überaus lang unb foifcig finb. $)er »orbere Styil biefeS 5 1 /, 3<>Ä 
langen «KäferS iß fötoarj, ber Wintere fahlgelb mit fdfrtoarjen fünften 
unb Sieden. 5Rur toenig fleiner iji ber fia^lgrune o. Atlas, beffen Ober« 
unb Unterem auffallenb in <§alb$irfeln 1i<$ gegen einanber biegen. 3>ie 
ferner finb übrigens ein 2$or$ug ber 3R5nn#en allein. 9Ran nennt ben 
^erfuleS baS fliegenbe (Sinljorn, ben SltlaS ben fliegenben (Eleganten. 
(Sin bem 9ltlaS a$nli$eS, £Xuang genanntes, groß eS Sljicr (dynastes hes- 
perus) fanb 3Retyen ({Reife II. 213) auf SRantla. 9Ran lafjt eS bort jur 
£uß an gaben fliegen. (Eben bafelbft bält man au$ einen feljr großen 
grünen ©olbfafer (cetonia luconica) in Äfiflgen. ®nen anbern fetyr f#5* 
neu ®olbfafer (cet. orpheus) fmaragbgrün mit einer golbenen Seger auf 
bem Stfiden fanb $eron («Reife I. 465) in SReu&oHanb. ©ineS $ra#t- 
ffiferS (nyetelia de cor ata), fyodf) auf ben Sorbitleren im 3Rtft ber Sama'S 
lebenb , gebenft no$ üRe^en I. 475. 

(SttoaS aerföfeben *on ben SRaS^ornern ift bie ©attung ber <3$r5* 
ter (lucanus), fofern $n>ar au$ Ijier «&8rner am äofcfe flehen, aber ni^t 
toie ©$nabel fenfre<$t auf«», fonbern n>ie 3«ngen toagre^t neben einanber. 
2>er «&trf<$f Sfer ober 8feuerf$röter (1. cervus) ifl befanntli^ bet gröfite 
unferer inlanblföen Äfifer, föön fafianienbraun mit fötoarjer ©ruft unb 
3angen1)8rnetn, bie fafl toie £irf<$ljörner gejatft flnb. 9Ran glaubte e$* 
ntalS , er trage geuer in bie <$5ufer. 9luf 3a*a gibt eS no$ eine grö- 
ßere 9ltt, aber mit fleineren hörnern. 

£>er Keine ©tufcfafer (hister) bilbet ben Uebergang *on ber SRaU 
fSferform in bie ber Ohmbfafer. (Sr f)at furje ©eine unb ettoaS 3Ban* 



249 

genartige*, aber l#bf#e garten. «Der «eine «piltenfSfer (byrrims) 
ifl no$ rnnber unb bunter. «e$nU# ber ©lanjfäfer (nitidula). Siebet 
etn?a« groger, aber au* !jäßli<$er fji ber f$toar$e 9lo0fSfer (silpha) unb 
ber toieber me$r langlfo&e SobtengrSber (necrophorus) in Dielen, mei|i 
fdfaarjen Strien. Unfer gemeiner Sobtengraber n. vespillo f)at rotye $tö* 
banber unb 8fu$l$5rner unb iji ber raföejie @r«ber, ben man fennt, benn 
ein einjfge« biefer Reinen Spiere fann binnen jtoei (Stunben eine tobte 
SWau* , inbem e$ bfefelbe untergrabt unb bann toieber mit @anb ober 
<Srbe bebetft, begraben. 3n bie tobten Spiere legt ed bann feine (gier. 
SDer fötoarje i(i fo groß toie ein SRaifafer , no$ größer ein norbameri- 
faniföer »on fötoarjer unb orangegelber gSrbung Cßrinj ju «Reutoieb, 
(Reife I. 77). ffiieber Heiner, aber lSngti#runb ift ber ©*>e(f!5fet 
(dermestes) in fcfelen bunten Strien. 

0to$ I8ngli#er runb ifi ber (Spring* ober 8eu$tfafer (elater). 
Cr f)at fo furje Süßten., baß er ni$t tofeber barauf ju fleijen fommt, 
wenn man t$n auf ben Mim legt. Stber er fylft fty , inbem er fein 
ftarfe* 0tötfenf<$ffb<$en aus feiner (Rüdfengrube $erau« gegen bie gflfiget- 
betfen föneDt unb fo ben ganjen itib $o$ in bie £ö$e totrft. <Sri<$fon, 
9ir<$to 1841 n. 165. <Da*on $eißt er <S*ringfafer unb *on bem Beinen 
$ammerartigen $on beS (Rutfenföttbea : <S*mfbt, Slfle Jfcinber fennen ifot, 
benn i$n bringen ju iaffen, ma$t tynen Sfreube. (£3 gibt außerorbentli^ 
»tele 9lrten, am gemeinden bei un$ flnb bie fömar&en unb braunen. 3Re1)* 
rere, namentlich e. aulicus, tyaben lange $frf<$$ornarifge Sudler. JDiefer 
tft juglei<$ grün am Oberleib unb blaßrotl) am Unterleib. Slfle unfere 
Strien »erben ni$t über einen falben Sott lang , in Slfrifa aber lebt e. 
gigas, 3 Sott lang unb f$toar&. StDe übertrifft an §Berü$mt1)eit ber füb* 
amerifanffd&e Springer e. noctilucus als 8eu<$tfifer, toeil er an ber 
©ruft imi glecfen $at, bie in ber 9to<$t in fmaragbgrfinem fii^t fo toun* 
beröofl $>$o$j>$ore8cfren , baß man babei lefen fann. $rin$ ju IReutoieb, 
(Reife I. 101. 5>ie 8ar*e lebt Don ben ffiurjeln ber Sutfeflpjlanje unb. iji 
ba$er fc$abti<$. <5d gibt »tele Strien. 3n »rafftien allein $at man föon 
breißig entbetft. Slu3lanb 1840 !R. 350. J&umbolbt fanb an ben SBaf- 
ferfaQen beS Orinoco toeldbe mit rfitylicfcem 8l$te. Siuc$ erjagt er , auf 
ber Snfel Qitiba $alte man rottje ©litytoürmer in Äürbtoflajföen unb be* 
biene fic$ berfelben at$ latenten. (Ra<$ anbern bema^rt man fie ju biefem 
3»etfe in flehten «We^en ober S)rS^ten, ober ISßt fie au$ frei in ben 
Käufern umherlaufen, um bie @$na<fen ju vertilgen. Piedro Marüre 



250 

Ufänibt eine nJ^ttf^e $rojeffion auf ben «ntiflen, beffctjenb au« 8W* 
tetit , bie iljre Äleiber jierltdj mit fceu^tföfern beftetft tjatten , tt»aö eine 
$J<$fl eigentümliche unb fößne 3öumlnation getraute. $owig falj mitten 
im 2lmajonenfhom auSgertffene grojje SBSume bebetft mit Setta)tf8fern in 
bie *Ra<$t ba$infa>immen ($. Weife IL 6. 434). 9lua> auf Manila fal> 
SRetyen, Steife IL 225 einen $oJ?en $aum gan$ bamit bebest. 5DaS f$on{le 
6$aufoiel btefer 9lrt aber fa$ itöutyfer (3a*>an I. 58) in 3nbten, nam- 
tt$ gange J&eere von Seu^tfa'fern , bie ade in bemfelben Slugenbltä $u 
leu$ten aufborten unb trieber anfingen, tote in einem magnetif$en 9Ra»* 
yort. 3)iefe3 gemeinf<$aftli$e «Sanbeln ^aben au$ fiReffenbe in ber neuen 
8Belt oft bewerft, Jfrorie*, Zotigen XXIV. 344. 

9lo$ langliifc, aber manbelartig auSgerunbet ift ber $ra$tfafer 
(buprestis)} bie größten Qlrten Serben über 2 QoU lang unb flnb feljr 
f$on, b. gigantea, ber grifite, im !|>ra<$ttgjten SKetallglang grün unb fu* 
tferrotl? f$i8ernb, b. opulenta gan§ grün unb metaflglängenb, b. chrysis, 
am fcefbe fufcferrotty, an ©ruft unb Äoyf grün. (Sine $ineflf$e >Hrt, b. 
occellata, §at grofie rottye klugen auf ben grünen glügelbetfen. — $)er 
üeine fäwarje, etmad längllä)e ptilinus &eiä)net fi<# bur<$ feberbufdjarttge 
Sntytyörner aud. 5Die Heine fahlbraune Siobtenubt (anobium pertinax) 
bur<$ ben monotonen, bem Riefen einer Ityr aljnltä)en $on, ben itjre, im 
alten <§olj ber ©ebSube nagenbe Sarve hervorbringt. 9Wan tyegte eljmal* 
ben Aberglauben, fte fünben bem, ber fie tyore, ben $ob an. £)a£ Heine 
$$ter i{l au$ fonjl no$ merfrrürbtg burä) bie tiefen ®ange ? bie e« in 
4>olj unb $aj>fer botyrt. 9iaa> Ätrbij I. 263 machte fia> ein einzige* einen 
f^nurgeraben @ang burä) 27 bitfe golianten. 9lu<$ ifl biefer Äafer ber 
unerfa^roefenfte im tfafftoen äBtberfianbe, benn toenn er fia) tobt fteHt, laft 
er fi# e^er in ©tütfe reiften, e^e er bie geringfte SBetoegung ma#t. (ihm 
fo bo^rt unb $iät ber SBotyrfäfer (ptinus), ber f>d ä$nlta>er garbe einen 
Obreren Selb unb längere gü&ler %aL — fiangli^ unb behaart Ift ber 
ffitenentoolf (trichodes) fä)h?5r$lia) mit rotten ober gelben ©anbern 
gegiert. 2>a* SBeibä)en legt tyre (Sier in SBfeuenftotfe unb bie auöflie- 
genben Larven freffen bie SBfenenlarven. <Sttt>a$ Heiner tfi ber Qlmeifen« 
tafer (clems) fo genannt nur von ber ameifenartigen ©eftalt unb bem 
fötoarjen Äojjf. — Qu ben länglichen ASfern gehört au$ ber berühmte 
3o^anni«!5fer (lampyris), von bem ungezügelten ffieibo^en auä) 3o» 
^annidtourm, 2eua>t« unb ©lü^tvurm genannt. 5Dad Wannten ift braunlia), 
geflügelt, aber Heiner ald bad gelbliche pgellofe $}etba)en. Seibe ^oü* 



251 

^oreSdten btafjgrfin am Hinterlelbe. 5n (Subbeutfötanb flnb fie feltener, 
im nörblid^cn SDeutfötanb fa$ {$ fie in Reitern (Ragten ber Sommer* 
fbnnenrtenbe $u ÜÄiflionen in ben ©albern fcfroarmen, unb bie Umrijfe 
ber ©aurne, bur<$ ben Ort, n>o fie fi# niebertfefjen , in ben fön?ar$en 
Hmtergrunb ber 92a$t getanen. 3n Stalten lebt eine 2trt, fcon ber au% 
bie äBeibcfcen gtügel $aben. 3We 3ofymni3n?ürmer fieCfen als Sargen ben 
©inerten na$. Sin tängtt#er, roeU&geflitgelter ÄSfer (lymexylon) ifi ber 
Beruhigte ffierftffifer, ber baft Holj ber <S*iffe angreift, in me$* 
teren getblid&en unb ri>tl)U$en Wirten. 

SBir geljen nun jubenJ&eteromeren über, ju benen rofeber »tele ga* 
mitten gehören. SDitfe, fliegenartige Ätyfe unb iveic^e glügetbetfen unter« 
(Reiben fie auffallenb »on ben früheren metyr runben unb garten äafern. 
®er flronenfafer (cerocoma) f<^on grün mit toetjjli<$en Hätten unb feit* 
fem öerttja<^fenen ffütytyornern.. 3)te ffcanif<#e Stiege (cantharis), 
am Seife fargartig fömal unb lang, mit toei$en jartbetjaarten glügetbetfen, 
grün ober föroarj mit rotier SBru jl , au$ gelb öorf ommenb. . @U toer* 
Breitet einen J)afjli$en ©eru<$ unb fctrft, in Sfyottjefen aufbewahrt, ald 
ba$ fxatfjie {Reizmittel Bei benen, öon welken bie ®ünbe Qlbföieb nehmen 
ttifl unb bie fie ni$t laffen feotten. 3Bte btefeS $$ier metjr einer Stiege 
al§ einem Äafer gleist , fo ber 3» a i h> u r m (meloe) mit feinen fur$en 
glugelbeden otyne glügel me$r einem großen SBurme ober einer SBerre. 
9Bet$, fett, gibt er, r»enn man i$n brütft, ein Oel »on fi<$, trelc^eö 
heftig &$t unb SBtafen &ie$t, batjet mebicinif^ gebraust rotrb, unb roeß» 
$alb er au$ Oelfafer tyetfjt. (Sine Qlrt mit f$mar$btauem ©lanj totrb 
einen 3oU groß. SBieber metjr e#t faferartig erlernt ber f#toar$e 
SMefytfafer (tenebrio), beffen Sartoe, ber berü<frttgte aÄetjltourm, baö 
SMetjl toerbirbtj unb ber große f$roarge Xobtenfafer (blaps) mit fpi* 
feigem Hinterleib, ben man früher feljr freute, toeit man glaubte, er fünbe 
in ben Haufern ben $ob an. £>er Heinere, an% no# langli<$e feuerrote 
äarbtnalfäfer (pyrochroa)} ber Heine f<$tear$e ©djattenfäfer (melandrya), 
ber merftoürbig Heine gelbli$e ober fötoarje <5ta$elfafer (mordella) mit 
tiefgebeugtem Äofcf unb einem ©ta$et am Hinterleib. S)er f$ön &legel* 
rot^e ÄammfSfer (rhipiphorus paradoius) mit fc$toar$en fammartigen 
gü^ometn; rhip. subdipterus fieljt triebet rrie eine Stiege ober SBefipe 
au9, roetl feine glugel fcett hinter ben furjen glugetbeefen ^maufße^en. 

2>te Setrameren, eine grofie Hauptabteilung ber jtffer, begreifen 
unter fl^ juna^ft biediuffelfSfer, bie man au<$ (Sle^antenfafer nennt. 



252 

weil fie inÄgemein tyren langen Stuftet ettoaS nfebertjangen, tote bie (Sie* 
ganten, unb au$ fo föwerfSllig unb bebfic&tfg efntjergetyn. <£* gIBt 
Hjrer von ieber ©röfie unb Sarbe. 5Die #ü$ler fielen bei allen fetjr weit 
vorn am (Snbe be« SRüffetö , wie ein Heiner Selegraplj. %n gemeinften 
finb bfe Reinen föwargen 9lrten cionus, orchestes, bie tf$ nur wenig 
tmterf<$eiben. ®röjj er unb bunter werben bie Sitten von rhynchaenus. 
@#8ne weiße itnb föwarje 3«^»«ngen $aben bie von cleonus. (Sine 
SRenge Reiner bunter flttiffelfafer erjeugt gefSl)rli<$e Sarven, ba$er t()re 
dornen. 5Die 2lrten von balaninus finb 9tuf} botjter, bie von calandra 
jtornbotyrer, ber fctywarje Jtornwurm, bie von phyllobius, rhynchites n. 
iDbftfte^er. (Sine unfiberfeljlt<$e ÜRenge von f$5btt$en SBürmern ht 
ben Sluttjen (bie Äaiwürmer), im £>bfi, in ben Weinbeeren, in ben 
pfiffen beö ffialbeö gehören lieber. 9tor in ber tropiföen 3one werben 
biefe Spiere gro§. 5Die calandra palmarum tfi ein f$war$er Otuffelfafer 
von 2 3ott Sänge. £)er grofite unb j>ra<#tvoflfte affer Otuffelfafer aber 
ifl ber berühmte große S9rillantfafer, entiraus imperialis in SBrafKien, 
$eflgrün , auf bem etwaö budligen dürfen aber glet^fam mit parallelen 
$erlenf$nfiren befe$t, wovon jebe einzelne wie ^Brillanten glSnjt unb unter 
bem üfttfroffop bie föönften Satben jeigt. (S* gibt au$ bei und einige 
Jbnlid&e ganj grüne 9lrten, bie gerne im 2Äat an ber @!ptfee ber ®ra$* 
fjalme fi($ fonnen, aber fle finb viel fleiner unb weniger glinjenb. SRe^en 
Steife I. 80, erwStjnt jweier SMamantfSfer in SBraftlfen, chlamys bacca 
unb cuprea, bie ju $u$nabeln gefugt unb fe$r treuer feigen. 

(Sben fo etgent$(imli$ erföeinen bie $ablref#en (Sattungen ber 39 ocf- 
fafer, beren oft ungeheuer lange Öubtyörner wie S3otfS$8rner ausfegen, 
©ie gleiten ben ftanif$en Stiegen in ber £8nge bed f^malen 8eibe«. 
«Rur f urje glugelbetfen bei langen klügeln $at ber J&artfSfer (molorchus). 
Clytusj ber SBibberfafer, bat gewunbene Sfi^orner. Rhagium, ber Qan* 
genbotf , breitet bie <$8rner toie Sangen auö. Leptura, ber ©<$malbo(f 
mit fipifcem &eib. Lamia, ber ejgentlt<$e ©otf mit fe$r langen wie bei'm 
©teinbocf gesellten £6rnern, barunter 1. sutor ber berbe @$ufierbo(f, 
1. sartor, ber luftige langbeinige unb langljornige t ©$nelberbo(f, 1. longi- 
mana, ber prachtvolle 3 Qoü lange bunt marmorirte 9Bo<f atö <5ubame* 
rifa. Cerambyx, ebenfalls mit feljr langen Römern, bie fi<$ guweilen 
hinter bem Selbe föliefjen, fo bafi ber Mb in ibnen wie in einem Areife 
rutyt. G. moschatus, ber bifambuftenbe bunfelftatylgrfine SBeibenbotf, ber auf 
SBeiben lebt, c. alpinus, ber blaugraue Qlfyenbotf mit fd^on gefieberten 



253 

ungeheuer langen 9ü$U)8rnern, c. heros, ber beutfd&e <Bi$enbo<I, faji 2 
Bot! lang, fd&toarj mit eben fo langen Römern. Prionus, ber ©Sgebod 
mit jtoei furd&tbaren (Sägen am 9Raul, 5$nlt$ ben $irf$$5rnern be$ 
$irf#fafer&, unb langen botf artig gereuten graWowern, befonber* p. 
cerricornis, ber f>U 5 QoU lang totrb unb toie lamia longimana mannorirt 
ift, unb p. armillatus fciö 4 QoU lang, p. barbatus fafl eben fo lang, 
p. specioau« in fdßonem bunflem ©olbe gttm&enb. SDer.erftere, in (Buiana 
etntyefmifö, legt feine fSgenartlgen SRanbfbeln um einen ßtväQ uttb f5gt 
tyn ah, inbem er mit ungeheurer ©<$nefltgfeit um ben 3*«g herumfliegt. 
6#omburgf {Reife, 329. 

(Einen toer^altnifjmSflig langen $aU unb einen ameifenartigen Aotf 
$at bie ©attung lemna (crioceris) unb übrigen 8 hinten tttvaü I5ngli$ 
öteredttge, meif} bunte glügelbetfen. 3« tynen gehört ba$ feuerrote St* 
ItenljStynd&en (c merdigera), »etd&eö man im ^Beginn beö grü^lingS 
auf ben grünen ^Blattern ber toeifjen Sitten finbet. (S* legt feine rotten 
©er unter bie StStter, barau* entfielen gartoen, bie fidfr mit tyrem eigenen 
tfotfj eine S)ede ober eine 3lrt ©d&nedfen^au* bilben unb fo bie Sitten 
föfinben unb tyre SBlüfl&enfeiine toernfd&ten. ©o mufj bie ebetße ©turne 
öon ber f$eu$li$en ©emetntyeit leiben, toie ba« ^eilige, ba* f!e Bebeutet. 
2te$nli$ bie ©attung donacia, worunter ba3 Steine lasurblaue «öS$n#en, 
d. festucae. — SBte abgefür$te, jufammengefd&obene ^a^n^en fe^en bie 
feljr Reinen, fcteredfigen unb behaarten SBorfenfSfer (bostrichus) aui, 
beten Sargen in ber Otfnbe ber SHabeUjöljet leben unb biefelbe in alten 
{Rid&tungen burd&freffen , ben SBSlbew f)b$ft fd&abli<$e 3« feiten. (Eben 
fo fleht, aber meljr runb unb platt finb bie (Srbflfltye (haltica), fleine 
gWnjenb bunfelgrüne Ääferd&en mit rotier ©rufi, bie foie glitye au«fe$en, 
a6er bo$ fliegen. igte burdfrljd&ern bie SBlStter unb fönnen in furjer 
Seit einen ganjen ©arten entfieQen. (Ettoa* großer finb bie fronen 
SBlattföfer (chrysomela) unb Saflfäfet (cryptocephalus). S>it erftern 
finb me$r runb, bie lefctern »ieredttg, beibe aber fommen in ben föonften 
Sarben »or, »efftalb fie au$ @otb$a$n$en Reifen. %m f<$&nflen iß 
toofyi chrysomela aeternans »folett mit hlautn S5ng£fireifen , unb eh. 
cerealis gotbgrün mit violetten Streifen. 

3u ben Srtmeren, ber feierten unb lefeten großen 9lbt$eilung ber 
Äafer, bie fl# bur# tt?re Ohtnbung aufyetdfrnen, gebort ba$ altbefannte, 
ben Älnbern liebe 9Marien* ober $c??gott*f$fer$en (coocinella), 
ffitattlauMafer genannt, »eil er ben ©lattl5ufen nadfrfiettt. 3>a* nieblt^e 



254 

31?leT#en fann fi<$ ganj in feine runbgetoMfete @$ale »erftetfen, tote eine 
SWuföel ober ©djilbfröte, fo baß bie grüße eingebogen fEnb ttnb ber Heine 
Aotf, treil bet turje ©rufifd&llb fldfj in gform unb gfarbe geto5&nlt$ ben 
glügelbetfen anföließt, faum merflidj nrirb. <Ed Ift eine« ber frityejien im 
3a$r, gilt ba1)er al* ©ote be« gfritylfng«, unb otö günftige« Seiten, 
trenn ed ff$ und auf bie <$anb feftt. (So tfl meif} rot$ ober gelb mit 
fd^tvarj ^ ober föftar} mit beißen fünften verjtcrt. SWan finbet btefe 
$$ier$en fo frü$ im 3a$r, freit fie pxm Sljetl überwintern , aber fie 
(feinen baju nur rerurtljetlt ;u fetyn, um großen gefräßigen ©ölbfömie* 
ben, treibe gleichfalls (roeil fie bie Paarung rerfaumt) überwinterten, 
jur 9tat}rung $u bienen. — $ie$er geboren no<$ bie ©attungen be8 psela- 
phus mit breitem manjenartigem ©au<$ unb furjen Slugelbetfen w. 

23. 

Ute Spinnen. 

SDie Rinnen mit ben SWilben unb ©corfcionen vereinigt fellben bie 
Klaffe ber Qlra$niben (arachnoidea), bie man früher mit ben Snfeften ju 
bereinigen pflegte, jefct aber »on lljnen trennt, ©ie flnb alle ungeflü* 
gelt unb otyne ^atte^orn^aut, toei<$ unb fcor$errf$enb bau^tg. dagegen 
fyiben fie 8 grüße, 2 me$r al« bie Snfecten. @ie bilben ben UeBergang 
}u ben Krabben (Sruflaceen) , bie oft, trenn au$ in tyarte (Scalen in« 
eruflirt, bo$ ganj bie S^innenform behalten. Ofen meinte, bie (Spinnen 
fe^en »or^errf^enb SBau$, bie Ärabben SBrufi unb bie Qlffeln @c§tt>an$. 

2>ie SRilben (acari) geboren $u ben flelnften $l)ierc$cn unb fßnnen 
jutoeilen nur bur$ baö SRifroffofc gefetjen werben. @ie flnb ein ttnge- 
§iefer wie bie Saufe unb bie *>arafitif#en SBürmer. 2»an fieljt an iljnett 
nur einen wurm* ober fadartigen Seife mit ben vielen SBelnen na$ feeiben 
(Seiten. $er Stotf ift flein unb $at Ui einigen ©attungen einen (Saug* 
rfiffel, Ui anbern ein faferartige* ©ebtß unb juweilen fleine Speeren an 
bem erften Jßaar ©eine, bie al« gfangarme gelten. 5)fe aUbefannte Jtafe* 
milbe a. siro, f)at am gangen Selbe borflenartige graben; a. folliculorum ift 
ba8 fleine fülle S$ier$en, ba« in ben f. g. SBiteffern, runben 2Bulffcn 
in unferer J&aut, lebt; a. exulcerans ober sarcoptes scabiei ift bie Jtrfifc- 
milbe, bie unfi^tbar flein unter ber $aut bie beruhigte äranffjeit er» 
$eugt, na<$ ber fie genannt ifl. 9»an 1>at entbeeft, baffelbe $$terc$en be* 
toirfe au$ bie $ferbe* unb <S$afrSube. gfroriefc, neue 9lotijen 32. 292. 



255 

ffiiegmann, Qlr^iü 1835 I. 354. 9Uaru«arten flnb et au$, bit in bet 
f. g. £5ufefu$t (acariasis) ju SMionen im menfölM&en Äötyer entfielen. 
83gl. «rlftoteleS, £$tergef<$i<$te V. 25. Spiintoe, «Raturg. II. 39. Steuere 
SBetfoiele bei Äeferfleln, f$8&ti<$e Snfeften. 3>enn nt$t immer bftrftc 
pediculus tabescectium (f. oben M ben Saufen) gut (SrHSrung aller $ler 
toorfommenben gälle auftreiben. A. farinae, bie Heine toeiße SRe^lmilbe, 
bifoet ben treiben Anflug ber fügen ßmtfä$tn, geigen u„ ber für au** 
fleföt*t|ten ßutferfaft gehalten roirb, aber &on ungaljllgen $$ter<$e& 
ttimmelt. A. vegetans, bie jtöfermtlbe, frißt ÄSfer. 5De @eer bemerft, 
baß nur immer eines btefer $t)ier<fren für alle freffe, inbem bie anbem 
fl$ tote eine <5$nur an bad erfte fangen unb mit tym doldenartig 
tterbunben erföeinen. — Sine große SRenge SRilben (dermanyssus ober 
s. passerinus, gallinae K.) lebt laudartig auf Stögeln. 

£)te föonjien ÜÄilben flnb bie f. g. <£rb* ober ©ammetmtlben, 
au8gejei<$net bur<$ $o$rot$e gfarbe, fammtne SBeicfcljeit unb raffen Sauf. 
9m gemeinden ift trombidium, in allen unfern ©arten lel$t fennbar an 
ber frönen @$arla$farbe. 9io<$ größer rhyncholophus imperialis. (Sine 
fe$r Heine 9lrt biefer rotten $$fer$en, coya genannt, in ©fibamertfa, ift 
fo giftig, bog ber ÜRenfö, bem fie auf bie J&aut fifct, jierben müßte, rcenn 
fie auf Ujr jerbrütft roürbe, roeßbalb man fie nur leife freggublafen pflegt. 
(Sine überaus {leine ÜRilbe (melicbares agilis) lebt auf Datteln unb Sei* 
gen unb fann biefe großen grüßte mit @$nettigfett umlaufen, SBieg* 
mann, 9lr*to 1839 IL 276. 9luf einer Himbeere lebt eine S^nli^e «Kilbe, 
bie no$ toiel f^neller lauft unb in einem Stugenblttt um alle $ö<fer ber 
SBeere $erumfommt. — Sftotty ift au<$ bie SBaflermtlbe (hydrachna) unb 
@uutyfmilbe (limnochares), bie fieljenbe ©eftSffer anfüöen. 

£)en SWilben junad&fi fteljt bie 3e<fe (ixodes), au$ J&oljbod ge- 
nannt, bad Heine Jjfißli^e $$ier, baö f!$ in bie £aut größerer Spiere 
(befonberd ber <S<$afe) einbeißt unb fi$ »ofifaugt, bis fein fcorfieljenber 
3>au# erbfett* unb nußbitf anfätotflt. ©etjr befd&n?erli# ift eine amen» 
fanif$e Qlrt, nigua genannt , bie unter bie £aut <Her legt unb baburdfr 
orennenbe @$mer&en &erurfa($t. 

$>en Uebergang toon ben ÜRilben ju ben eigentli$en ©ginnen, bilbet 
bie langbeinige Ol f t e r f ^ i n n e ober ber 3Beberfne$t (phalangium). S)en 
unf$einbar grauen unb Hetnen, gärtelartig gerunzelten Selb tragen ungeheure 
lange Seine/ mit benen bad Styier an ben SRauern 4>latt aufliegt/ ph. 



256 

opilio vi me$r wabenartig breit pholcus metyr wehenartig lang. Sin* 
gere Sehte fommen in ber ganjen 9totur nt$t &or. 

£>fe eigentlichen Spinnen (araneae) finb Spiere Don &iel $&ljerer 
9frt, »oii wunberbaren Snfttntttn unb Äunfifertigfetten. 5Diefe Spiere 
tyaben einen flehten Äofcf, ber mit ber Sruji faf} immer no$ gufammen« 
gewa^fen i% ein ftorfed Kferartiged ©ebifj, 6, meif} aber 8 flehte klugen in 
ber öerfätebenartigflen ©rujtytrung über bem SRunbe, tfoä guljtyörner, 
bie aufteilen ben ($l)arafter »on Seinen ober Firmen annehmen, fcier *ßaar 
Seine, bie glei^fafld ald Slrme bleuen unb mit tyren Alanen «&anbebtenfl 
toerri$ten, enbli$ einen indgemein runben, bitfen unb weisen, balb glatten, 
balb behaarten, in ber Siegel fe$r f<#6n geget^neten Sau<&, ber an ®r5jje 
meifl Srufi unb Äofcf tt»eit fibertrifft. %t biefem meljr glatten ober 
fcucfeligen, ei« unb herdförmigen ober me$r fcieretfigen Sau<$ hinten tjaben 
fie 4—6 9Bar}en, au* benen fie bie feinen gaben ftinnen, bie fle mittelfi 
tyrer glieber« unb flauenreid?en fett getieften gfüfje orbnen unb $u ®e» 
fotnnfien ausbreiten. 3n biefen fangen fie Snfeften , benn fie finb alle 
(Raubtiere. 

©ar Diele« tft ge&eimnfffooll an biefen Rinnen. £>$ne glugel föeU 
neu fie bo$ immer {liegen unb $o$ in ber Suft leben ju »öden. S)ie 
gemeinen (Spinnen föweben frei in tyren ©eweben , ber f. g. fttegenbe 
Slltweiberfommer ift ein fttegenbe« ©ekoebe, in bem bie äReifterin beffelben 
meilenweit fliegt. $ie Spinnen werfen nur einen gaben in bie Suft unb 
Rettern baran hinauf, »tele aber fie$t man in ber Suft grabeaud fi<$ be* 
toegen, au$ o$ne erfennbaren graben. 

3Die @}plnnenfSben finb eine im Sefbe ber ©Rinnen erzeugte ^arjige 
Materie toon auf erpet (glafticttSt unb Älebrigfeit juglehfc. 3ebe ber 6—8 
©fcinnenwarjen fytt wieber 100 — 400 (epeira quadrata fogar 1000) jarte 
«Papillen, bie lebe ein befonbred gab<$en ausgießen ober bfrigiren, fo bafj 
ein und fi^tbarer <S*lnnfaben aud 8 mal 400, ja au« 8 mal 1000 flei* 
nen gab^en $ufammengefe$t tfl (wie bie fReröenfSben). Sgl. 3o$. SWöfferd 
2tr<$to 1842 GXLVI. JDad $J)ier foannt einen gaben na$ bem anbern 
ftwfföen itüti fejien fünften aud unb webt mannigfa$e f. g. 97efee, meifl 
ercentrifö, in benen ed felbft in ber SWltte ftyt unb bie bur$ Duetfaben 
leitet artig serbunbenen Sftabien mit ben güfjen lenft. £>ie gäben Heiben 
fo fiebrig, bftf? Ijeranfiiegenbe Snfeften nt#t me$r lodfommen. 9ton lauft 
bie ©ipinne $erbef, utnfytnnt bad jawelnbe $$ier$en no<$ mefyr unb faugt 
ed aud. £>arwin (9ieife I. 41) fat? in Srafilien, wie eine mitten in 



257 

tyrem 9ic$ fifcenbe spinne fi<$ unb ba$ «flefc fo raf$ $ftiernb bewegte, bafc 
fie unfid&tbar würben. 3>aburd& f<$ü|t fie jl$ gegen geinbe. 3n bett 
Reifen Sanbem weben biete Rinnen gemeinfd&aftU$ ein grofjeS Sßefc 
(wa8 bei un$ nie sorfommt). 9ljara (Steife I. 121) fal), n>te einige $un* 
bert Rinnen jufammen ein gro§e8 butformigeö 9te$ woben, in 6ub« 
amertfa. 23gl. no# QfoSlanb 1840. 01. 179. *8e<$er (OTexifo <§. 89) 
fanb jwifd&en jwei Daumen ©jnnnengewebe von 15 Ctuabratfufi ®roj?e; 
Runter in (fleutyottanb ©etoefce t>on 12— 14 (Stritt Srette unb fe$r jatye. 
5)le 9ia$ri$t bei Äirbty I. 463, wornadfc (Staunton auf 3asa einmal txn 
7 — 8 Älafter breite« (Spinnengewebe , in bem fi$ fogar broffelartige 
SSogel gefangen Ratten , $abe bur$l)auen muffen , um burdfoufommen, 
bürfte (Ätrb^S SSerbfenjl unbefd&abet) übertrieben fetyn. 

©ewifi aber ift, bap bie (Spinne üjre gäben tt>te Pfeile auswerfen 
fann. ©efct man f!e (wie &nig$t verfugt) unter ®la3 auf an efnjtgeS 
trotfeneS *piafcd§en, was ringS »on SBaffer umgeben tfl, fo wirft fie einen 
gaben/ ber an ber innern SBanb be$ ©lafeS anflebt, unb lauft bann bar« 
auf fort, fllengger OParagua^ ©. 269) fa$, tüte eine (Spinne, bie »on 
einem Saum in« SBaffer fiel, fid§ föneft ein ffetneö (S$tff<$en foann. 
5Diefe Spiere fonnen mit 93lifce8f<$nelligfelt gaben fpinnen, fie aber aud£ 
cüen fo f$nett wieber toerfdftwinben ma$en. Oft fietyt man eine §pinne 
*on ber 2)ecfe fl<# tyerablaffen, bann Wieber $inaufflettern, otyne bafj man 
merft, wotyin ber gaben fommt. £Xuatremere*£>i8ion*ttte, ber im ©efang* 
nifc lange bk (Spinnen beobad&tete, fagt in f. Ser!e @. 48/ bat S^iet 
ser$e$re bie gaben in Keinen Jtluuty$en. 3n SBrafilten gibt e$ Rinnen/ 
bie einfach einen gaben in bie Suft fd&fefjen, 'rafdfc baran $inaufflettem 
unb ntd)t wieberlommen. &u8lanb 1840. % 179. 3Wan nennt fie bie 
guftfiptnnen (aranea obtextrix). 23gl. Otennfe, SBunber ber 3nfeftenwelt 
©. 459 unb Stixty, (gntomologie II. 375. 3)er lettre betreibt/ wie fi# 
bie (Spinne auf ben {Rüden legt, einen gaben grabe auff$te$t unb baran 
rafdfc Jjtnaufliuft, oben aber ben no$ $erab$angenben gaben aufwttfelt 
unb fid^ eine %t von SuftbaKon baraud mad&t, mit bem fie baöonfliegt. 
S)erfelbe (@. 380) berietet über eine no<$ viel wunberbarere ®abe ber 
(Spinnen/ namlt$ wie eine« biefer Spiere fi# Jjerablajjt, bann fctofclfdfr 
einen gaben wagredßt ausgeben tagt unb auf biefem (f$einbar gegen ba$ 
®efe$ ber ©dfcwere) fortlauft. S)arwin, Weife I. 182 fa$ an ber <Süb* 
fuße von 31merifa auf bem SKeere, 60 leiten vom Sanbe, fliegenbe @^in* 
nenweben/ bie ju taufenben am @<$iffe Rängen blieben. ®ie enthielten 

SB. fßltnitl, {Raturfunbe. m. 17 



258 

Reine bunfetrotye Spinnen, bie eben fo gut auf bem ffiaffer, n>ie auf bem 
feften Soben taufen fonnten. SDartofn Beobachtete, frie eine« biefer Styier* 
$en auf bem Skiffe einen graben in bie Suft f<§leuberte, an bemfelben 
tjinaufltef unb in ber Stiftung bed 3Binbe8 mit i^m »erf^toanb. Sie 
föeinen alfo, trenn fie au% inö SKeer fallen, fi$ trieber ergeben ju 
fonnen. — £)fe ja^Uofen t»ei§en Spinnentoeben be8 f. g. ftfegenben ober 
SlltentoeiberfommerS, bie in Haren Septembertagen bur$ bie £uft $te$en 
unb bie Stoppelfelber bebecfen, fommen meifi toon (Spinnen l)er, bie fl# 
in ©ebirgögegenben auf bie ©ipfel ber Saume, fonbertfd) ber Sfi^ten unb 
Sannen begeben, t>on bort einen gaben in bie <§öl?e fliegen unb mit il)m 
auff$n?eben. £>er ßuftftrom tragt fie bann fanft in bie ganber nieber. 

(Seit uralter Qtit gelten bie Spinnen als Iffietterpropljeten. SBenn ffe 
fl<$ tief in üjre S<&lupfnrinfel jurücfjieljen, fommt (Regen, treten fie Ijer* 
toor; bann gutes SBetter. £>er oben fctyon genannte £tuatremere»2)i$jon* 
ötlle n?ar in «&oflanb gefangen toorben als franjöflfd&er 2tgent im 3. 1787 
unb faß f#on inS afyt 3a$r im Werfer, als bie (Resolution in gfranf- 
rei$ ausgebrochen n?ar unb ein republtfantfäeS £eer unter $tc£egru in 
<§oOanb einfiel. £>a erfannte ber ©efangene aus bem ©erhalten ber 
(Spinnen tn feinem Äerfer, bog binnen 14 Sagen heftige J!alte eintreten 
ttmrbe unb lief! e$ $i$egru totjfen, ber n?trftf<§ in ber beregneten 3*tt 
mit feinem ganjen Ǥeer fl$er bie gefrorne 5Baal paffIren fonnte. Dua* 
tremere %at eine befonbere S$rtft über feine Sptnnenbeoba^tungen $er* 
ausgegeben. Sterin fagt er $. SB. S. 48, n?enn bie (Spinnen plofcli^ ein 
SSiertel ober drittel tljreS ©etoebeS felber einreißen, fomme ein vorüber* 
geljenbeS Untoetter. 3e längere Stöben bie ßangpfpinne fpfnnt, befio langet 
bleibt föoneS SBetter jc. (Sr unterfd&eibet übrigens SBinter- unb Som* 
merfplnnen, benn eS ift ni$t rcaljr, ba§ bie (Spinnen nur im (Sommer 
1i<$ rühren, an verborgenen Ort,en leben geiütfie Strien ben ganjen 2Bin- 
ter über. 3)afl bie (Spinnen fl<& jaljmen taffen unb gerne um bie SWen* 
f$en finb, tft längji befannt. Duatremere ergäbt S. 36, bafl bie 
Spinnen bur$ SRufif l)erangetocft unb ganj ja^m werben, fi$ t$m auf 
ben 5lrm gefe|t l)8tten w. 2>affelbe totrb bom gefangenen ©rafen 8au- 
jun erjagt. Sd&eitfin, $$terfeelenfunbe I. 434. Unb öon bem in bet 
©afflUc gefangenen $eliffbn. SWufeum beS SBunbertoolten m. 147. vni. 
389. 3Sgl. VI. 152. 

SBei attebem ijl bie (Spinne ein lja§ll<$e8 S^ier, »or bem oiele 
3Renf$en einen unübertoinbti^en Qlbföeu tyaben. Sie iß bad SSorbitb 



259 

oQ bet fouernben £eimtü<fe unter ben SWenföen, bie o$ne f!$ fctbfl einer 
Oefafyr augjufefcen, bem Stnbern Sflefce ßeüt. SDaju tftfie graufam unb 
fangt bie fcbenbigen Siliere au8. SBSIjrenb bie Spinnmutter fljren (Sietfacf 
nM&t lagt unb tyier bie 0to§te Sreue übt, fagt man I6r na*, fie freffe 
ba$ 3Rann$en glel«§ naä) ber Paarung, tote ber Berühmte (Sntomotoge 
be ©eer felbfi toiH gefetyen Ijaben. Guatremere bagegen befä^rieb ba8 
©ptnnentoetbä^en alö fe^r ;5rtU<$, e$ toarte, bt8 baö 11 OTonat lang f$fa* 
fenbe 9Rann$tn ertoa<$e unb füttere e8 bann liebreiä) in ifyrem 9ftefce. ®e* 
trifü ifi, bafj fl<# für bie armen $$ier$en, bie in bad 9ße$ ber Spinnen 
fallen , fein grafj lid&erer Qlnblitf benfen ISfit s als eine mit 8 langen ölelge* 
gtieberten, tjod&fi gelenfigen unb frafltgen ©einen , unb mit 2 armartigen 
gfüljlern, großen Sfrefaangen u. bewaffnete Spinne, trenn fle toie ber l)un* 
bertarmige ©rtareu6 tijr Opfer patft unb Ujren o^ne^in f$on Ijo^ge* 
f^hjodnen ©aud} mit feinem ©tut unb Seben füllen toffl. 

ÜRan ttjettt bie Spinnen ein in dipneumones mit jtoei, unb tetrapneu- 
modes mit toter Stangen. 5Die legtern finb bie grofjern , »orne^mern ber 
ljetfien 3mt mit ben größten unb bii^teflen ©etoeben. $)te erftern ttyelft 
man toieber in Sagbfptnnen. (vagabundae) o$ne ©etoebe unb ©eber 
(sedentariae). ©et ben erftern flehen bie 2higen in brei Steigen, Je jtret 
in ben Beiben obern Steigen, 4 in ben untern, tooran man fle lei^t er* 
fennt. ©ei ben SBebern flehen je 4 Qiugen in jtoet 3fte%n elutfnber 
% gegenüber, BaTb toeiter, Batb enger, gerabe ober frumm. 3)ie Spinnen* 
äugen finb ftetn, aber glSnjenb unb fhatjlenb. SBtc&tig iß für bie (Sin* 
t$eitung übrigens au$ bie ©ermanbtfä^aft ber Spinnen mit anbem 
®lfebertljteren , benn fle geljen in bie 2lmelfen*, ffianjen*, SBerren*, 
Äafer* unb ©ienenform über. 

3u ben Sagbfpinnen geboren juerfi bie langgefirecften ameifenartigen 
(Springer. SDtefe hieben fein 9lefc, öagabunblren untrer unb fangen 
itjre ©eute buro) 9luflauern unb ©ef<$let#en, toie ber Slger tn einem 
großen Sprunge. 9lm gemeinden tfl salticus scenicus, f<§toar$ mit $ar* 
lefinartigen toeijjen düngen auf bem {Rüden. $)en auffafleubften braunen 
5lmeifenleib fyat myrmecia. SDie Söolföfpinne (dotomedes) toeBt 
nur einen Sa<f für ibre (gier, ben fle mit fl$ föteppt, aagaB.unbfrt aber 
int übrigen. (Sine ©attung, bie f. g. Sumpffpinne, d. fimbriatus, tft 
Braun mit toetfjer ©tnbe, l)at feljr lange ©eine unb läuft rafä) über 3Baffer r 
eine anbere d. mirabilis ift grau mit rotier ©inbe nnb lebt in SBalbern*. 
3>ie ©attung ljcosa %at unge^ö^nlla) lange ©orberbeine, grabt in bie 

IT* 



260 

(grbe, tapejirt fi<$ f^re Heine «§8$Ie mit ©eireBe auö, trägt ben ©terfatf 
tjfnter f!<$ unb foater bie Jungen auf bem Würfen. $ie öorneljmjten Sitten 
ffnb bfe Srbfpinne, 1. agricola ro$ mit f$n?ar$er S3inbc , bie Uferfoimte, 
1. litoralis ober saccata, f$toar$ mit treiben Sieden, Berühmt bur$ 
bie. 2tengfHi<$fett mit ber fie iBren <§a<f f)üttt; fie tagt e$er baS SeBen, 
aß i$re Siet. <Snbli$ bie weltberühmte Tarantel (1. tarantula), Be» 
fonberB häufig in ber ©egenb fcon Sarent in Unteritalien , einen S^ß 
lang, unten rotl), oben mit brefetftgen fölrarjen ftletfen. SWan glaubte 
»orbem, i$r Sifi ma^e rafenb unb jwtnge bie 3Renf$en $it rafilofem 
$an$e, aBer bur<$ eine getoiffe Sanjmufif würben fie geseilt. <§t. Slnbree 
ergäbt in feinen ©riefen (üBerfe&t toon «roolb 1727), ein ©eBiffener 
fyabt jwetmal 24 §tunben na$ jener 9Mobfe getankt unb fety au$ ge* 
Ijettt werben, aber watjrenb be8 £an$e$ IjaBe er jiatt feineö eigenen SBilbeS 
ba8 einer Sarantet im (Spiegel gefctjen. SJgl. ©örreö, ®ef$i#te ber 
gjtyfKf ni. 263. (Sin fold&er Olawort beö 3Renfc$en mit ben gieren 
gehört ju ben gcljetmntfi&offflen fingen in ber Statur unb barf nf<$t 
lei<$tffanig gelaugnet werben. 9luc& ber t>om tollen «&unb ©eBifljene tritt 
in einen SRa^ort mit bem Ǥunbe. 3m UeBrigen ift ber SarantelBfj? ni$t 
3ebem unb ni<#t unter allen UmflSnben gefätjrli^. 9Ran föreiBt fogar 
* bfe £an$wut$ einer «ötyjlerfe ju, bie au$ oljne ben <§jrinnenfifd& fomme. 
3$gt. Dien, S&aturg. V. 683. <S$iw ©wfnBurne unb faater 9Raier, 
Neapel I. 366 erflärten bfcn $an$ für anttf, für einen UeBerreft ber roilben 
alten SBad&anale. W$ gtauBwürbfgen 3lnfi$ten unb gaBeln toon ber 
Sarantel flnbet man Belfammen in ben 6et £)Jen öer$et<$neten SBerfen, 
unb ferner no* Bei SBlatn&tlle, {Reife in. 459 f., Sengwerdius, de taran- 
tula, 1668. $a8 italientföe Sieb, ba« jur 2»elobie gefungen wirb, i|* 
dBgebrutft in Sranciöci luftiger <S$au&ü$ne I. 681 unb in ßa^et, 
relat. cur. IL 29. 

$)ie3ßefce weBenbttt SB e 6 er umfaffen $una<$ji bie nur wenigeren 
au$ft>fnnenben, fraBBenartig gematteten f. g. äreBöfp innen (themisus). 
®ar fdjön iji t. citreus, ber gel6e mit rotten Streifen, ber auf SBetbcn 
leBt, aud& t.' tigrinus tt?el§ mit föwarjen Ölecfen unb t. oblongus Blafj* 
gelB mit Braunen (Striaen. 3leljnli<$ bie grüne, im ©rafe if)re graben 
fytnnenbe micrommata. — (Strahlenförmige 9?e$e mit concentrif^en Duer* 
fJben, bie gewöhnlichen tüdtm {RabgeweBe, fommen l)er twn mehreren 
(Sfcinnengattungen, bie man bed^alB mit bem 9lamtn orbitelae umfaßt. 
3u i|nen gehört bie ©attung epeira, beren größte 9lrt unfere »o^lBe* 



261 

fannte tfreujfatnne (e. diadema) tft, auf beren aufteilen 1?afelnußgro$em 
bicfgefd&tooflnen, einen Ijotyen §Bucfel bilbenben unb hinten ettoaS. jugepplfcten 
S8au#e auf braunem ©runbe ein breifa^eS n>eiße$ ober gelbeS Äreuj 
4>rangt. Äleiner iji bie grüne e. cucurbitina mit brei hellgelben (Streifen. 
(£8 gibt no$ fciel fronet gezeichnete Qlrten , bie man gleich auf ben er jien 
tafeln in Ha$n6 großem ®fcinnenn?erfe abgebtlbet fielet. 5luffadenb tft 
bei e. sericea Safel 2 unb bei e. argyopes Xafel 154 unb 155 ber Matt* 
Artig auSgejacfte Unterleib. £)ie Äreuäfpfnnen warfen Ui gutem gutter 
«lud einem flefnen Seite ju ungeheurer 3)itfe. 3ftan $at ben graufamen 
38erfu$ gemalt, eine einjufjperren unb t»o<$enlang ^ungern ju taffen. 
(Bit förumfcfte ganj jufammen, al$ aber eine gefunbe biefe <5$inne $u 
itjr eingelaufen trurbe, raffte f!e fid^ auf / Raffte Jene mit ungeheurer Äraft, 
fog fle au8 unb trurbe balb eben fo bief, aU jene gemefen mar. (Sine 
epeira curvicanda tjat am Hinterleib $h?ei ungeheure frumme Corner 
(Milne-Edwards, arachnides pl. 11). 3n ber ©attung acrosoma fommen 
jio$ Diele fote^e kornartigen 9lu8n?ü$fe beö ©]pinnenbau<§eö &or, bie bei 
<§atjm abgebilbet finb, a. hexaeantha mit fcteretflgem 9öau<$ unb fcier 
Stapeln, a. furcata mit ©ofcpelfia^eln, a. spinosa, crassispinum, acu- 
leatum, militare, armigerum K. alle mit fielen Stapeln. §Bei micra- 
thema ttyeilt fi<$ ber $au$ in jtoet (Bade, bereu jeber b,ret (Stapeln Ijat. 
Hier geljt bie Spinne gan& in bie ©rille über, nur baß fle bie 2)armau8* 
ttmc&fe am 33au$, nt#t am ölücfen $at. — £)ie ©attung linyphia ma<$t 
tvagrec$te feljr ttertoorrene ©etoebe an 33aume, 1. triaogularis f)at auf 
bunflem Seib ein braunrotl)e$ £>reie& — (Sin biel bitteres Jebo$ un* 
regelmäßiges ©etvebe ma#t bie ©attung theridium in fielen bunten Qlrten, 
«ftran$fainne genannt fcon einem rotten Ottng auf bem Jugli^en %tiU. 

Sine Ijotyle müfcenförmige SBo^nung n?cbet fi$ bie 3Ba ff erfahrne 
(argyroneta) im Sajfer, um trotten barin ju brüten. 3«* $aarungö$eft 
toerbinben Je jftei Rinnen Ujre 2Baffertyau8#en burc$ einen feflgetoobenen 
(Sang unter äBaffer. ©rube in groriefcS Dlotijen 1842. 91 527. &t 
verfertigen fi$ au% eine 2lrt £au$erglocfe, um troefen unter SBaffer $u 
bleiben unb bewegen fid& bamit in ber Stefe. Sonfi geben fle an ben 
güßen unb am Hinterleib ßuftblafen um fl$ , bie an iijncn Heben bleiben 
unb mlttelfi beren fie im SBaffer ttie mit ©<£h?immblafen f<$tt>immen. 
Uebrigen$ finb fie braun, flein unb unanfe^nli$. 

(Sine bt<$te UBattt toebt tegenaria, unfere gemeine Ha uöfj) in nc, 
flein, eiförmig, braun mit jtoei (Reihen gelber gießen, in ben SBinfeltt 



262 

fcer J&Snfer, unb bie gleichfalls Braune, tref§geftecftc agelena auf ben 
Seibern. 3)ie lefctere $at fe^r paarige SBeine unb eine 2lrt &. labyrin- 
thica fdptoalBenfd&roan&artige 9Buf$el am J&tnterleiB. <§in aljnli$e8 9fleft, 
aber e$er in 5Da<$* ober flWfyrenform, treBt fi$ in ©tetnrifcen, SBtattern w. 
bie ©attung clubiooa. $)ie eine Qlrt, c atrox ift traun mit einem 
gelBgeranbeten fä^roarjen ßletf, bie anbcre c holosericea atlaSgrau. 

2>le tooflfommenften (Spinnen finb W SHerlungen. , 3Ran rennet ju 

i^nen bie paarigen Äeflerfyinnen, segestria, beren $el$ unb pergatnent* 

artige £aut fie fo feljr f$üfct, baf? fle ffißefyen angreifen unt> tobten; bie 

glet<$faH8 jiarf Behaarte Braunrote unb mit fd&roarjen ©beeren Be* 

toaffnete ctiniza caementaria, bie für itjr SfiefcgeteeBe eine eigene Sali* 

f&üre mad&t (»on @auöage8 Bei Montpellier genau BeoBa^tet). <Snbli$ 

geboren tyerljer bie grofjen ^eljigen SBärenfpinnen ber Reißen 3one, bie 

!|>ra$ttgfien t>on allen in ber umfaffenben ©attung migale. ßunaffl bie 

Berfi$tigte 33 o g e X f ^> in ne (m. avicularia ober scrofa) tton ber man 

glaubte, fle fange in i$rem ©etoeBe ben flehten GoliBrt unb fauge tyn au6. 

2Wein SWetyen (Steife I. 338) fanb in Style, bat fle nur »on $flan$en* 

ftoff leBt unb ganj unföulbtg ift. £>a$ Stjler ift 7 Vi 3oa lang, Braun* 

ro$ unb bi^tbe^aart. Sfäubl (Keife n. 15) fanb fle au<$ in $eru. 3n 

bem grojjen 9Berfe ton §af)n f!nb fclele 9lrten öon Hjnen aBgeBitbet, 

m. athletica tft tyer am jotttgfien, m. blondis am li<#tBraunfien. — 

2Jon »telen großen unb Bunten ©Rinnen in ben Reifen Sanbern tyaBen 

wir nur oBerftö^ltd&e Äunbe unb Riffen ni$t, ju treiben ©attungen fle 

gehören, @o ruljmt Sangfrebt in feinen tynbofl 3)enfrrürbigfeften 6. 168 

eine ©fcfnne mit golbenem gorBeerjftefg auf bem tmtyurnen fltücfen, 

eine golbgrune mit f^roarj* unb filBernen Otucfen finden , eine f$tr>arj* 

fammtene mit filBernen ©anbern, bie audj fllBerglanjenbe ©eroeBe IjaBen 

fofl. 3n bem SBerfe fcon 5Dona»an fommt eine dptnefifd&e ©!pinne wr, 

aranea maculata, bie oben golben unten ^urfcurn unb 5 — 6 QoU lang tft 

£>artt>tn, {Reife I. 40 Betreibt eine £c§maro$erfyinne in @übamerifa, bie 

fl$ fein eigne« *flc$ fpinnt, fonbem fl# ju einer grSfjeren (Spinne gefeilt 

unb in bem 9iefc alleS Reine ©etiler, rcaS fl# barin fängt unb n?a$ bie 

grofje ©Jpinne toerf<$mäl)t, für fi$ toerje^rt. (Sie roirb »on ber großen 

gebulbet. — SeHfamtf in Sria^fonö 9lr$fo 1844 §. 320 Bef<$rfeB eine 

Blinbe spinne (phalangodes armata) in ber 2Rammut$$1j8$le wn 

tfentufy. Qlnftatt ber Slugen, bie fie in ber ginflerntfj nt$t Braua)t, tyt 

fle „armlrte gütyerfüfje''. 



263 

24. 
Die SStoxpiont. 

©er @corj>ton ifi fd&on mit freBSarttgen Speeren Bewaffnet unb 
Gilbet ben UeBergang toon ben Spinnen $u ben ßrufiaeeen , 1)at aBer au$ 
no<$ biet bon ben natften Breiten Sanjen ttnb Blffigen Serren an fi<§ unb 
erfdjetnt aU bie ^od&fte SSoflenbung ber Snfeftentoeft in ber Stiftung jur 
Stefe, $um Jpafjttc&en unb QSöfen tyin. £)ie Ij. @d^rtft fafit unter bem 
©corpion ben Segriff be8 @<$mer$af teflen , Söbttt^fien unb gugtet$ SSö- 
fejien jufammen. „31)re 0ual toar tote eine Ouat son ©corjjionen." 
Offen*. 3o$. 9, 5. „Wdn 23ater $at eu<$ mit 3lutt)en gefirld&en , f# 
toerbe eu<$ mit ©corfcionen jfrei$en." 1 Könige 12, 11. „<£)u tooljneft 
unter ben ©cotylonen." (8$e<$iel 2, 6. 5D. §. unter gotttofen unb »er* 
flotften iWenföen. $>ie toi^tigfte @tcOe aBer ifi 8uc. 11, 12: „(So er 
um ein (St Bittet, ber i$m einen @corfcion bafur böte." 3m <§t ifi alle« 
tunftige £eBen enthalten, im ©corfcion aBer ber $ob. $>a$ (Si ifi Sinn- 
Bitb be8 SfritylingS, bc$ au$ ber garten SBinterföale Bre<$enben Statur* 
teBenG; ber ©corfcton Bebeutet bagegen,-bafj trenn bie @onne in baö na# 
tym Benannte £l?ierfrei6gei$en am Fimmel tritt, ifcre Äraft entmannt, 
ber Sag »erfürjt, äffe« Sftaturfeben im £er6jiflurme »ieber bewirtet 
totrb. We«t man piscem für oyum, fo ifi bo# ber ©hm betfetbe, benn 
ber @if$ ifi ©InnBilb be8 reinen Elemente« , ber Saufe unb beö ^eitanbed 
felBfi. (irinnern toir un$ nun, foie bie ®liebert$iere ü&erBaufct in fo 
vieler ©ejie^ung ber £fta$tfette ber 9totur angehören, bem Swftörungö* 
trieBe bleuen unb SBorBllber be$ Unfittlid&en flnb, fo muffen toir bem 
©corfclon in biefer $egiet)ung eine gan$ Befonbere SBi^tigfeit BeHegen. 

3iemli^ §armlo8 erfd&elnen no# bie Stfterfcotfctone (pseudo- 
scorpii) , ber Heine 39ii$erfcor$ton (chelifer cancroides) , ben man §u* 
wetten in alten SBüc&ern finbet , gan) 5$ult$ bem gtofen ©cotyion, mit 
fo gttrudgegogenem <£ofcf, bafj er foipflod f$efnt, jn?ei (Speeren toie 9lrme 
auöfirctfenb , *Ber nur menige fiinien lang unb gang unf$5bti<$ , ia nu$« 
U% , n*il er bie ben 33ü#trn öerberBlfd&en SKUBen frißt, ©ar nmnberti$ 
ifi bie 9lrt, h?ie biefe$ Stjterd&tn fld& Im Greifet um fid& felBfi &u Bremen 
liebt. Die tjeufc&reäenartlge Spinne (geniosoma) fyat fd^eerenartlge gü^ter 
unb baö ^interfie $aar Seine bon einer SSnge unb AnteBiegung, ganj 
n>ie bie ^&euf^re(fe. QBen fo bie Dermanbten Sitten graphynotus, gooy- 



264 

leptes, ampheres k. «gier faden bie 9lfterfcor$ionen mit ben oben genannten 
Slfterfytnnen faft jufammen. (Sine 5lfterfylnne (pbalangium Hedwigis) Ijat 
auffaQenb grojüe (Speeren, ifi föwarj unb waljrfd& einlieft biefelbe, öon ber 
$aHa* in f. Steifen (I. 321) erjagt, fie fety fc^r giftig unb öerwegen, fo bafc 
fie, im <S$ilfe lebenb, S3orüberge1)enben am «Stocf tjinauffaufe unb in bie 
J&anb teif e. Äameele flerben öon tfjrem 991$ in btei Sagen. 3n bet Sartarei 
nennt man fie bychorcho. 3)a$ abfd&eulid&fle QluSfeljen Jjat bie werrenartige 
(Scorptonfpinne (salpuga, galeodes), eine grofje feljr paarige (Spinne piit 
langem ßeibe unb einem für$terli<$en ebenfalls lang aorfieljenbem 3M0Cft~ 
gebijü; 5(jnlid& rhax, nur no$ paariger, mit einem *8fenenletbe hinten 
unb öom mit langen Srejjjangen, bie fid& wie jtüei S^nä'Bel burd&f reuten, 
unb pyrophorus, einer Stiege gtei$ am £eibe, aber mit ©ptnnenbetnen 
unb dorn mit einem f$eerenartigen (Schnabel, bet fo lang tote ber ganje 
Selb tfi. (Sin inbifcfter galeodes, ben Button befd&reibt unb vorax $u 
nennen aorf dalagt, faugt ntd&t nur feine SBeute au8, fonbem germalmt 
unb laut fie; bie groften Äafer, felbft eine oljne ben <5$toang brei ßoVL 
lange (Eibed&fe fraf er ganj auf, einen Jungen (Sterling aber töbtete er 
nur, o$ne tyn ju freffen. grid&fon, 9lrd&iö 1844 II. 334. (giner bar 
f$euf?ti$ften Qlfterfcorpione ift ferner thelyphonus, »on leinten einer breiten 
Oritte, öon dorn einem <5cotyion gleich mit hirjen unb biden (Speeren; 
unb ber nod& l)5fjjltd§ere phrynos, ber einer Krabbe aljnlid&er att einer 
spinne bo$ no$ bie SBefd^ett ber Unteren %at unb fdfcalfo* iß. Pyc- 
nogonon unb phoxichilas ftnb gletd&falW frabbenartige Rinnen mit btcfett 
Seinen unb ganj bünnem %tiht, fo bafl fie nur wie ein Scetett au8* 
feigen. <5ie mürben tiefet (£ntfe|en einflößen, wenn fie ni$t jum ®l&$ 
fe$r Hein traten. £Die erflgenannten Ungeheuer finbet man ade hti $af)n, 
bie (enteren bet 3Httne*(gbwarb$ abgebitbet. 

SDer e$te ©cor^ton (scorpio) wirb wie bur$ feine ©röße unb 
fein ®ift, fo befonberö baburdfc grauenhaft, bafj er fopflo* erfd&eint. 
<Setn äotf tfi n8mli$ gang in bie ©ruft jurütfgejogen unb nur feine 
Stegjangen ragen jwifd&en ben weit ausgebreiteten Speeren l)ers>or. Uebrt* 
gen8 finb ed nid&t bie ©d&eeren, bie iljn gefa§rll$ ma$en, fonbem ber 
<m$ feinem glatten grillenartigen Selbe lang &orße$enbe, geglieberte unb 
Xei$tbewegli$e ©d^toan^, an beffen Stffce ber ©iftftad^el fifct unb mit 
fcem er $eftfg um ft$ §u fielen pflegt. (St ift fo grimmig, ba§ er feine 
«ignen Sungen frift (na<£ Ätrbty). Sttfawmen eingefterjrt freffen fi# bie 
Igcotpione balb unter einanber fetter auf. 2Rft fec^d großen Rinnen 



265 

eingefoerrt blieb ein ©corpion ©ieger, ftarb aber audj balb an ben Sun* 
ben, bie iene ttym beigebracht Ratten. ftxQtify, neue Sfloti&en 39, 280. 
3>ajj fi$ ba$ 5t^ier in ber 3But$ unb aSerjfeeiflung felber er(ie$e, trenn 
man einen feuerfreie um baffelbe $ie$e, tft jebo$ nur eine gäbet. 

9Ran unterföeibet biet (Sattungen: scorpio mit 6, buthus mit 8, 
centrurus mit 10, androctonus mit 12 Qlugen. Unfer fübeuro$äif$er 
©corpion (sc. europaeus) feirb einen 3oQ Q™h iß efelljaft gelbbraun, 
*erfrie$t fi$ bei Sage unter steinen unb fommt bei %laä)t in bie Käufer. 
©ein <5ti% feirb bur$ jOltoenöl geseilt, in bem man einen ©corpion 
erfauft f)at. <g$ gibt au$ eine gröfere, jfeei ßoU lange, gelbli$ feeijje 
2trt, bie nic^t in bie Käufer fommt. Buthus gehört Snbien an, eine 
f$fear$e 9lrt feirb fünf Soll lang, na# Sangfiebt, tynbojt. £>enfw. 39 
fogar eine Spanne lang unb feirb nad& ber böfen ©otttyett ber <§inbu& 
Nandulwalkali genannt. (Sine gelbe Qlrt in <5iam foQ 8 — 10 ßoU lang 
werben unb fe$r giftig fe^n. 9lu$lanb 1832 0ir. 294. ©ne 9lrt b. cya- 
neus ift bunfelblau, b. heros blafgrün mit $o$gelben (Speeren, b. co- 
stimanus bunfelrotfy. Centrurus gebort Qlmerifa an, feiner Wirten feirb 
aber »on 9teifenben biel feeniger ermahnt, alö bfe$ Don ben ©corfctonen 
ber alten SBelt gef$iel)t. Androctonus gehört SHorbafrifa an unb fommt 
in Dielen gelben unb rotten Wirten &or. fliuffegger (JReife II. 223) fanb 
«inen fötoarjen in SGublen fcon fe<$8 ßoU Sänge, befien @tt<$ feljr hef- 
tige, fiofS»ei$ fommenbe ©<$merjen serurfac&te, aber nttfct töbttt$ fear. 

25. 
IHtr Crnjtatttn. 

ärußent$iere (crustaceae) nennt man alle frebdartigen, mit garten 
Äalfföalen umfletbeten ©lieberttyere , gletd&fam 3nfef ten, bie ÜRuföeln 
»erben feotten. ©ie $aben bie f$arfe ^Dreiteilung in äotf, SBruji unb 
Hinterleib, ba$ »iergliebrige ©ebifj, bie Öütjlljörner, bie facettirten ober 
gekauften klugen, bie fielen Süfte ber Snfeften, babei aber man$e3 (Eigen« 
t$umli$e, bie Neigung, t^re $eine ttjeilS ju »eröielf altigen , ttjeilS in 
©d^feimmfloffen umjufeanbeln, bie f alfige ©<fcale, bie Speeren unb bie 
®ro£ e. Stdn 3nfe!t feirb fo grofl feie ber Jtreb*. 5Die niebrigften ßru* 
flaceen fyaben eine feurmfjrmige ©efiatt unb bie @<$ale befielt auö metyr 
ober feeniger breiten düngen. 93ei ben tjöljeren fea^fen btefe {Ringe ober 
©ürtel tyarniftyartlg jufammen. 5Die Saaten feerben (feie bie Haute ber 



266 

Staunen) oft abgeworfen unb erneuern f?$. 9lu<& abgerijfene ©Heber taim 
ba$ $bier re^robuciren. ®lei$ ben {Raulen ^aben bte Srujiaeeen au$ 
bie Neigung/ tl)re ©eine ju fcer&ielfältfgen bur# ©<#etnfii§e, bur<§ 93er» 
toanblung üon Sföunbttjetlen , fogar fcon Giemen in Rufe. £te breiten 
unb gefransten §Btattffi§e ber Ärebfe finb dienten unb verbreiten fi$ 618 
in ben ©d&tnanj, auf bejfen Unterfeite ba$ 2Beib<$en bie ©er anhebt. 
®e!)r merfttjfirblg ift ferner, bafj ber ÄrefcS Htynt imvenbig im *Wagen 
unb ben Mannten ßrebäflein (£reb$auge) bei fl<§ 1)at, eine toelfe Äatt- 
tnaflfe , bie ttjm ba8 URateriat ju neuer @#alenbilbung liefert. — @ofern 
bie ßrujiaceen von allerlei ttjierifd&en Ueberreften unb $$ierleid&en ft$ 
n5$ren, glaubt @$mibt, Silber aus bem Sorben 6. 50, fie fe^en be« 
fHmmt, ba$ Safer *on faulen «Stoffen $u reinigen. SDabei ift ju er« 
ttabnen, bafi ber ßabafcergeru^ Ui feiner Tierart fo penetrant unb uner* 
ir5gli<$ iß, trle beim tobten Jtrebfe. 

<S8 gibt 2Reert$tere, bie beutli<$ einen Uebergang a\\S ben SWuföefa 
in bie (Sruftoceen bezeugen, bie f. g. 9tanfenfu§er (cirripedia). 6ie 
Ijaben mehrere ©$alen unb fe<$8 $aar Qfufle, »oöon feber au8 einem 
furjen Stiele unb jn>ci öielgliebrigen Sianfen bejie^t. @te ^aben lieber 
9lugen no$ 8fü$ler. 9Ran unterf^elbet gejltelte (Sntenmuf^eln (lepa- 
dina), fo genannt, toeil ba$ 93olf glaubt, e8 muffen (Enten auS i&nen, 
unb ungeflielte 9Reeret$eln (balanidae), barunter bie ffleertufye (ba- 
lanus tintinnabulum) , bie wn ben Gbinefen gern gegefjen tvirb, bie 
3Baflfif<$laufe (b. complanitus unb tubicinella balaenarum), bie beibe 
auf SBattfiföen leben, unförmliche, tonnenarttge ©cfööpfe. SDie Salanen 
tourben früher unter bem tarnen ber mehrmaligen 9Euf$eln ben SRol* 
tuöfcn jugefeUt. 

Unter bem ®efammtnamen ber entomastraca faflt man bie fielen 
flehten frebSartigen Oefcfcifyfe jufammen, beten $ef$reibung $ter folgt. 
S)ie ftetnßen Wirten finb bie ©<$marofcerfrebfe (parasita), bie 
fi# no# ganj frie SSufe unb eingetreibetoürmer «erhalten, aber atri« 
f#lief?ltd& auf giften leben. 6ie 1)aben güfie mit Älauen ober @aug« 
wfipfen jum 9lnljeften unb treibe Selber, nur einige tyaben ©#tt»tmmfüfje 
unb Martere Seiber. 5D£e erjieren fifcen immer fefh $fa«gejeU&net fhtb t^re 
großen, frei am Hinterleib ^erabfyangenben jtrei (Sterffitfe, an benen man 
biefe fleinen $ljter<$en lei^t erfennt. Sie Ijaben Qlugen unb Runter, 
aber bie Unteren unter bem ßo!pf. 5lm ntebrfgflen jie^t lemaeocera, ein 
tourmarttge« Styter mit toter 9lu0tt?ü$fen am äotf unb jfcet ßierfS&n 



267 

$inten; bann pennella , metyr feberartig in bie gange gebogen, lerneonema 
noö) länger mit langem £al8 unb jwet ©erfacfen, fo lang n>ie ber ganje 
übrige Selb. Äurj unb runb bagegen finb an achteres ber Seit» unb bte 
©äde unb biefeö $t)ier, fo ttie ber tttvat längere tracbeliastes, tyaben 
jtoet über ben £o£f vorragenbe frumme unb in einen gemetnfamen ©aug* 
napf jufammengettja^fene 9lrme (Süfje), eine Sform, bte fonft ntrgenbfi 
in ber Stytertvelt vorfommt. 3Ran fafjt bte Spiere biefer ftorm unter 
bem tarnen ber fiernaen jufammen, über treibe v. Sftorbmann in f. 
mlfroffitytfc&en ^Beiträgen 1832 genaue Unterfu^ungen angefteHt $at. Sr 
entbetfte, baö SMännc&en fety }tterg1?aft Hein im SSergteicfc mit bem 2Belb<§en, 
auf bem e8 felbfl nur trie eine Saug angeheftet lebe. S3urmet|ler wollte 
nf$t baran glauben, aber v. ©lebolb, »gl. Anatomie <§. 493 l)ält na$ 
Ärojjer'S unb 9tat$fe'8 Unterfu<$en biefe Sfaturmerfwürbigfeit für begrün* 
bet. $en fiernSen &unä$ji fielet chondracanthus , aber oljne bie »er» 
tunbenen SBetue. 2lu<& bei biefem Sinter $at ». üflorbmatm ein ober jtoei 
jwerg^afte gRännä)en auf bem 3900mal gröjkrn ©elba^en fcarafittfö 
leben feljen. Ergasilus fyat no^ bie ungeheuren (Sferfätfe, aber einen 
f<$on freböarttg geringelten Sa^wanj, jtvel infeftenartige 9lrme unb 
Süfytyörner. ©efyr verlängert finb bie SterfSde bd authosoma, tvel^ed 
$t}ter<#en aufjer ben beiben Qlrmen unb ftütjtyornern nic^td weiter jetgt, 
att tint ÜKenge föttyfcen* ober mantelfragenartige Scalen, bie loÄer an 
Ujm Rängen} ä^nlio) dichelestion, caligus n. 

©o)on weit me$r infeftenartig erfd&einen bie ©fifc&elfüfjer (lo- 
phyropoda, ba$ Sinauge (cyclops) no$ mit ben jwei Sierfätfen, aber 
f$on affelartig geringeltem Ztlbt unb borfiigen Firmen unb mit einem 
Sluge jwtf^en ben JSüfyUjörnern. S)er attbefannte ©afferfloty (daph- 
nis), ein einem fetten glol? ä(;nltd&e8 $()fer<$en, aber in jwei (Scalen 
wie eine SKuföel eingefa^loffen , fo bafi feine Öfufe barunter verfielt finb/ 
mit einem auffaQenb großen Qluge unb gttet äfligen Süfylern. 3le$nlt$ 
cypris mit jwei vortretenbcn Süfien unb juwetlcn mit jtrei Qlugcn. — 
Die SBlattfufjer (phyllopoda) tjaben eine breite ovale 9Rucfenf$ale unb 
filjneln Sterin ben Sriboliten ber SSorwelt. Unter ber ©$ale fommen 
am tfotff Sudler unb @u§e unb am Hinterleib ein geringelter §$roang 
mit einem frebSartlgen flfhtberblatt am (Snbe unb ftwel langen Sorben 
jutn 93orf$ein. <So ber ©lattfufi (apus); mit fürjerem ©d&ilbe, me&r bor* 
tretenben Seinen unb längerem ©<§wanj limnadia, enbli$ o^ne @^ilb 
itnb fe^r verlängert, f$on ganj affelartig geringelt unb mit vielen ruber* 



268 

artigen unb Befransten ßiemenfüßen ber Aiemenfui (branchiopus). '— 
5Dte @ta*elfü{? et (poecilopoda) im 2Reer ber ÜÄoluffen finb bie toofl* 
enbetften unb audj größten Sfyiere unter ben Qlfterfrcfcfen. 2)er Sorm 
nati) flehen fie in ber Witt* fctotföen ben SBajferfCofyen unb bem SBlattfujj. 
(Sine e§bare 9lrt im atlantiföen 3Reer Ijetjjt polyphemus. 

3Belc$e 9lrt btefer 9lfterfrebfe gemeint fety, n?enn bie öteifenben öon 
SKtHtonen btefer $t)ierc$en erjagen, öon benen ba8 üfteer wimmle, iji 
ni$t tootyl au$$umitteln. 3)er abentljeuerlid&e ©am^ierre fal) 1683 ba$ 
SWeer bebetft mit unjctyligen rptljen fe§r fteinen ärefcfen. Otto &on 
äofeebue fal? eine eben fo ungeheure SKenge mifroffofcifö Heiner, aber 
(rauner Ärebfe im 3Äeer einen fa^langenartigen ffieg Silben. $)ie ©teilen 
beö SWeereö, h>o bie flehten tfrebfe fi<$ ankaufen unb babur<§ gif<$e (von 
benen fie gefreffen werben) anlocfen, feigen maidre unb finb gleio)fam 
Reiben für bie 8ftf*er. 9ia<$ (gric&fon« 2lr<$to 1844 II. 342. 

Sin biefen Spieren jcigt fi$ föon meljr bie Neigung, in bie fform 
ber SHngelfrebfe ober 51 ff ein über&ugeljen , benen man ben ©gfiemnamen 
ber © let d&f ü § er (isopoda) gegeben fyit, n?eil fie gleic$ ben Saufcnb* 
fügen unb Staupen triele gleichförmige ffujfyaare tyaben. 9lujjer biefer 
*Bielfüf igfelt <$araftertfirt fie inSbefonbere ber OKngel* ober ©ürtetyarnifö. 
SRan fönnte fie JfrebSraupen nennen. (Sie leben auf bem ganbe. 9lm 
ntebrigfien fie1)t bie f. g. ®arneelen«9ljfel (bopyrus) , *>arafttif$ auf bem 
Sfifd) glei^ed -Ramend lebenb, mit 17 furjen, nur jum 9lnflammern 
tauglichen guffyaaren. SRatljfe (de bopjro , 0iiga 1837) fanb auf bem 
3Beiba)en f$marofeenb ba8 öfel Heinere aWannc$en. Sphaeroma f)at jroel 
grofte klugen, bünne fur$e gü{j<$en unb fefcr regelmäßige Oürtelringe, in 
bie fie fidj fugelartig jufammenjieljen fann. (Sben fo bie <§pl$lau$ 
(armadillo). (Sine 3Ragb fyielt einmal eine üMenge fol$er $l)ieT#en für 
Sßeeren unb trödle fie auf einem gaben als £at3banb aufreihen, alö bie 
Spiere J)lö|lt$ fla) entfalteten unb ba&onliefen jum größten ©greifen ber 
SHagb. (Rennte, 3Bunber ber Snfeftenwelt I. 217. 5lm befanntejlen ift 
bie gemeine braune 3Äaueraffel (oniscus) unb bie freifjgraue Heller* 
affel (o. asellus). SDurt$ öiel längere Süpe (7 $aare) geljt hti ido- 
thea, thanais, arcturus bie Qljfetform fo)on meljr in bie ÄrebSform über. 
5Die ÄeJjlfüfjier (laemodipoda) tjaben tfyre langen güjje fcon einem 
ffelettartigen £efbe herabhängen unb' ähneln hierin fetyr ben oben fa)on 
ertoaljnten pycnogonon; cyamus iji tttuaQ blcfer unb fürjer, caprella 
aber aufjerjl lang gejogen mit langen bünnen Sudlern unb Selttyaaren, 



269 

ba8 bunnfle (Sfelett in ber 5Watnr, gefyenflifd& an$ufel?en. £)aö erfle 8fn§» 
$aar ftfct bid&t unter bem tfofcf, an ber ßetjte, batjer bet 9tome Äeljlfufi et. 
— $fe f8mmtll<$ meerbetootjnenben Sftaljfrebfe (amphipoda) jeigen 
einen beutlid&en Ue6ergang aui bet Slffel- in bie glotyform, inbem ffe 
teie bie vorigen Sfamilfen fieben $aar lange ©eine au8 bem Slingelleibe 
^emr^angen laffen, biefer leitete aber bftfer unb floljartlg gefrümmt 
ift. So gammarus pulex , bie an ben <§interlefb$ringen gejtac^elte orche- 
stia, baö fe^r langgeffreefte mit ungeheuren Supern $um ffiü^Ien im 
<S$tamm auögerufiete corophium, roel<§e$ $uglei$ bie (Eigenheit $at, 
immer auf bem Otuden $u fc$nummen, in fetner eigenen <5<$ale toie in 
einem Äatjne liegenb. — 5Dte OTaulfufier (stomatopoda) mit 9Wunb* 
treuen, bie in Blattartigen äiemenfußen lururiren, tjaben tvegen biefer 
93l5tter fd&on meljr 9le1jnll$feit mit ben eigentlfd&en ärebfen, toSbrenb fie 
in iljrer SSngenerffrecfung no$ ben Slffeln gleiten. 3Ran unterfdfretbet 
itnter i^nen bie J&eufd&recfenfrebfe (squilla), tvoson eine 9lrt (squ. 
nautis) tyre breiten üJhmbbeine n?(e bie große $angl)euf<$retfe fljre 93orber* 
Seine treitgreifenb »orflrctft. Leucifer flrerft einen langen bunnen «§al$ 
au8, auf bem Sudler unb Süße unb jtoei langgeftielte klugen fielen. *Roc& 
$$antajKf<$er erfd^einen bie getieften klugen am gelben amphion, aber er 
Ijat feine ftüße meljr am Äo^f , fonbern fotnnbünne unb feltfam geflaltete 
SBeine am Seibe. (Sben fo bie blaue phyllosoma, beren bünne ©abel* 
Beine alle tief am <§interleibe fte^en. Siner tyiittyauU, au$ ber baö 
Sluge tote berÄlöppel au8 einer Olodfe fcorfieljt, unb bie jlatt be8 geber* 
*uföe$ einen ßrebgfd&toanj tragt, gleid&t ber nnmberlid&e erichthus, bie* 
felbe 5orm platt $ufammengebrü<ft unb lang ausgesogen ifi alima. <8e* 
btungener unb ben ed&ten Ärebfen 5$nli<§er wirb mysis. 

5Die e$ten ßrebfe (macroura, gangfd&toSnje) tyaben einen flf$arttg 
gugefri$ten üRunb mit tiorftetjenben 5lugen unb langen JJu^lerfSben, einer 
flatfen 9Hitfenfd&ale, treibe bie gange ©ruft umfaßt, unb einen befteg« 
U$en ©d&toanj in fieben ©urteln, hinten in Äiemfloffen auölaufenb; 
unter ber SBrujl 6 $aar e$te ©eine unb auf ber Unterfeite be8 <S$n?an- 
je$ 5 $aar 9lfterbetne ober Äiemenftojfen. Daß erfle ©einpaar in ber 
3R5$e be$ Jto^fed jeid&net fid& burefc bie $arafterifiif$en Speeren au«, 
bie f$on eine J&anb (ber birfe ©$eerentljell bie öter Srlnger, ba$ betteg» 
Tt#e ®lieb ben S)aumen) toorbebeutet unb *iel entmidtelter unb feirffamer 
tfi, al6 bie be« @corpiond. Alpheus fte^t no$ ber ©quifte nä^er unb 
bie ©beeren gleiten me^r breiten Äiemenflojfen. ®er gemeine glujjfreb* 



270 

(astacus fluviatilis) ift jebem fiefer J)inlangli$ Bef annt , fein fötoarjgrfinet 
©lang, fein ftnifiern im (Sauge, Befonberö tvenn il)rer aiele in einer 
®<$üffel Betfammen finb , fein Beba^ttger ©ang rütfrcartg , feine tot^e 
garte unb fein 2Boljtgef<$matf , trenn er gefotten ift. 3$ fann nfdpt 
um$ln, bei biefem 9lnlaß gegen bie ©raufatnfeit ju reben, mit ber man 
bie ÄreBfe in falte« SBaffer ttjut unb am geuer langfam fiebet, anfiatt 
fle fogtcid^ in flebenbeS SBaffer $u tverfen. Unfrem Ärebfe ganj a^nlta> 
nur tote! großer, 61$ anberttjalB guß lang ift ber Kummer (a. marinus), 
toooon ber nortt>egtf<$e trieber eine ISnger gejlredte QlBart ift. Palimirus 
locusta ifi ein großer, fe^r beticater JtreBS im ÜRittelmeer, audge§et(^tiet 
bur# eine furjbornige @$a(e, lange bünne, vorn behaarte »eine unb 
ein $aar ungeheuer lange gütylljörner. »on benen in ber ©ubfee Be* 
merft ÜKeijen (0teife IL 149), fle faraen in aßen garten »or, rotlj, 
grün, Blau unb fein (Srentylar gleite gan; bem anbern. Scyllams aber 
ifl fe$r $latt, Breit, furjBetnig unb flirrt f$on in bie ÄraBBenform 
hinüber. 

5Die ÄraBBen (braehyura, Äurjf^tüSnje) feljren in ber »reite unb 
fRunbe l§re8 fd)t»an$lofen SeiBed getolffermaßen ju ben Spinnen jurüd, 
Ja itjre $arte ©<$ale ma$t fie oft fogar 9Huf#eln 51)nli$; aber fle ent* 
falten ein related munteres SeBen unb allerlei Äunft (Sie ^aben glei^fam 
«Öumor. ÜKan muß untt>iflfüljrli<$ la$en, trenn man biefe btefen unb 
garten Spiere bo$ fo bltfcfönell trie SKilben laufen fiel)t, trenn fie nl$t 
nur gtel<$ bem Jtrebö rütftrartS, fonbern au$ glei<$ bem Saufenbfuß 
feittoartg laufen (trarerfiren) , trenn fie nur eine Speere unb biefe ron 
ungel?euerlf<$er ©röße tyaben. Qlm merfrofirbigfien ift an itynen bie Stretf* 
maßlgfett i^reö JtorfcerbaueS unb tyrer ©lieberform. $)te SKeerfrabben 
finb Breit unb leidet, um fl$ oon ben SBeHen tragen ju laffen. 5Die 
UferfraBBen tjaben Speeren unb »eine tote #atfen unb @<$aufetn, um 
fl$ raf# in ben ©anb $u graben. «&arte Scalen föüfcen bie, treibe in 
geldrifcen Irten, oor bem SRetBen am gel8, bie güße finb fur§, um in 
ben engen Sofern eingebogen »erben $u fönnett, unb bie au$ ben £öd?em 
»orgefhedten ©beeren finb groß unb gewaltig, — nod& anbere leben 
auf (Steinen unb 9Bur$eln n. auf unebenem »oben, $u beffen leidster 
Ueberlaufung tynen fe$r lange guße gegeben finb. Einige tyaBen genau 
bie garte bed »oben*, fo baß man fie fd&trer unterföeiben fann. (Einige 
laufen mit unglaublicher @<$nelligfeit. (Sine 9lrt lebt im <§#lamm, ben 
fie mit einer fetyr ftarfen (Speere bur^artettet; netl %wd ba$u m$t u&tyig 



271 

finb, ifl eine gegen bie anbete wfümmert. anbete f)aUn 5ty$arate jum 
fefteflen , fafl unlösbaren SlnHammern an getfen ober 9llgen , wert fle fl# 
im SReere ben wütfyenbfien Stürmen auSfefcen. Sieber anbete Ratten eine 
Sd&ale wie bie (Sc^itbfrote unb $te$en fi# in btefelbe hinein, wenn ein 
Setnb na$t. !Sno<§ anbere tterßecfen fi<& in teeren 3Ruf$etn aller 3lrt. Sine 
3trt bebetft fi<$ mit einem S^wamm ober einem anbern leisten «ftötper 
unb tragt tyn befianbig mit fi$ Ijerum al$ kantet ober 9Ka«fe. ffiie 
®ott atleS an biefen Saferen für ityren bejlimmten 8eben8$we<l beregnet 
fytt , $eigte befonberS JDarwtn GJJetfe IL 244) an bem birgos latro , einer 
«ftrabbe, beren wir S. 29 f$on gebaut tjaben. Sie fyat juglet<$ eine 
gettmaffe unter bem S^wanj, bie einen ganjen S$oM>en Del gibt. SBoju, 
ift unbefannt. 

S)er eigentliche Ärabbenfrebö, bet no<$ gtei<$ ben Ärebfen einen 
S$n|fofcf wn^ rf««i S$wan$, aber f<#on glet<$ ben Jfrabben fe$r blcfe 
©eine l)at, ifl ber berühmte SerntyarbS*, ©logeneö* ober ßinfieblerfreb«, 
fo genannt, weil er fl($ teere 3Keerf<$ne<Ien§aufer jur ffiotynung au$fu$t. 
SSei albunea ifl ber S<$wan$ f<$on eingebogen, ba8 Sljler be$cr* ober 
fingert)utfßrmig , bie QSeine fel)r furj unb birf; ebenfo ranina mit furj* 
borniger Senate. @an& bt(f unb fylnnenarttg runb, aber Moderig unb 
gtei^fam barenartig bebaart, au<$ barenartig tangfam unb faul ifl dro- 
mia, beögteid^en ilia mit febr langen Speeren, matuta mit fforfen jatfigen 
Speeren unb eben fo ftarfen, ttyeiW breiten, tyeits fyifeen SBerfjeugen 
an iebem gufi (tvk SWelfjet, Äeil, Sd&aufel); pisa spirifera 1)at 5Dornen; 
calappa wie ein runber «§elm, unter bem a$t bünne Öüfie, aber $wet 
ungeheuer btrfe unb fiarfe Speeren l)erbortreten ; grapsus, feuerrot!), 
einem fteinen $6nn<$en atjnttdj, au8 beffen oberem (Ranbe weit au$ ein» 
anber bie Qlugen fretjert', wabrenb fi$ na<$ beiben Seiten Je titer fetjr biefe 
SBeine fpinnenartig ausbreiten, bie Speeren aber finb nur flein; oeypode, 
mit ganj öleredigem Mit, fonfx eben f o 5 ätyntieg gelasimus mit unge* 
teurer Speere unb langgefiietten klugen; gecarcinus, bie gemefnfre £anb* 
l rabbe, runb mit einer 33erfür$ung na$ unten, bi$t antiegenben klugen, 
mittleren Speeren unb deinen, fetyr fyinnenartig; boscia, gan* glel$, 
nur aiet breiter} portunus mit jadigen Seiten, lupea mit aderiger 
Schale; carcinus, bie gemeinde eßbare grünti<$ graue Seef rabbe; mithrax 
etwas tjjotjer unb eiförmig; eumedon unb maja mit fafl breiedigem unb 
oben finfcem ßo:pfe. 2ftaja lebt im SKittetmeer, ifi fetyr grofj unb ba- 
bur$ auögejei^net, baf auf tlprem breiten (Rüden ein ganzer SBalb bon 



272 



Spelten, {Rö^tentoütmetn , 3Kuf<$etn uitb ©eepffongen ro5<$gt, but# bie 
ffe ganj maSfirt tottb. 3togt, ßcean unb 9Wtttefoteet IL 96. Oft 
faufjen fl<$ au$ ffiatanen an ben getB , felBjl an bfe {ffijüe unb' klugen 
bet großen ÄtaBBen an , bfe batjet eine erjtaunttcfce Saft mit fl$ föte^en. 
JDetfet, J&elgotanb 6. 521. <£)ie tangBelntgfte ÄtaBBe ijl macropodia, 
We f. g. SBeetfjjinne im SRlttelmeet. S)a$u bie ffnbSfotfgrofe Mode- 
rige unb botntge homola mit fttmnentangen Seinen, bie Sogt @. 87 
BeförieBen Ijat. 

9to<$ finb Bei weitem ni<$t a0e Stufiaceen etforföt. Qluf ben ÜRo- 
foffen gibt eS SBaumfteBfe, bie bem ffiaffet fo fwrnb Bleiben, rote bie 
ÄanbBtuteget auf ßetyton. Sorte!*, (Reife ©. 98. Ofen BeförteB in ber 
3fi3 1832 6. 817 bie UeBetfötoemmung eine* SMfhift« auf bet Snfet 
3amatfa mit fötoatjen JtraBBen. Sn ©etttam« ötelfe @. 47 tottb einer 
Keinen ÄreBSatt in ftlotfba gebaut, bie fi$ funftfi^e fctytamtbenfötmtge 
$üget im ffiajfet Baue alö Sfefiung gegen bie t5uBetif$en ©oKbfif^e. 



C. &te mitbeltfyiete. 

26. 
Sie Sifat. 

9ltte Spiere, bie totr bisher fennen lernten, n?aren fnod&enloS. S)te 
fliege ber Don einem Äno<$engerüjt/ $un$$fi ton efner SBirbelfSule ge- 
tragenen unb jnfammengetjattenen f. g. SBirSelt^iere Beginnt rofeber, toie 
alle neuen Sdjöfcfungöacte, im ©affer. 5Die gtföe (pisces) finb bur^aud 
SBaffert^iete, ja *or$ugtoeife baft Sßolf be« SKeere*. 

lieber ba$ «ftno^engerfijt/ bie Stoffen unb <S#uM>en unb bie ©$toimm* 
blafen ber giföe ift im öortgen ©u$e fd&on baS Stößige mitge* 
tyeitt. Sie $if$e 1)aUn eine gang auf teilte unb raföe ©etoegung im 
ffiaffer beregnete ©efJaft/ ber f^ffee Aotf t&eilt bad ffiafler, n?ie ber ftifee 
©$tff*f$na6el/ ber breite <5$wan$ unb bie gloffen bienen aW jtettre$te3 
Steuer/ alö toagre^te (Ruber unb a(ö (Segel. Sttittelf* ber ©$toimm(lafe, 
bie fie jufammenjietyen ober erweitern fonnen, fenfen unb $eben fle fi#. 
«Bei ben griffen ift baft ©tut n>ie Sei allen 3Btrbelt$teren rot$, aber no$ 
falt. ©er ftiföfotf geigt und jum erflenmal ein eigentli^e* ©efi$i, 
n?et$e3 eine toenigften* entfernte Sleljnltd&fett mit bem menf<$lt$en ^at 
2)er gtfä $at nur gtoei unb jtoar fetttoartS fte^enbe 3lugen tmb einen 
Breiten SRunb mit ßJtynen. 5)iefe3 9Raul ifl frettt$ nur eine äarifa* 
tur be$ menf$ti$en. ' 3m Gummen gtf<$rei# ftnbet man alle erbenftt^ett 
J&afjltd&feiten unb (SntMungen be« menföli^en 3Runbe* . gfeigfam fofie* 
mattfö entteidlelt/ bad &u breite unb ba$ gu enggeföfoffene , ba8 bumme 
SSorfteljen ber Ober«/ ba8 unt)erf<$5mte ber Unterli^e, ba$ lo^artige 
^i^tfa^lie^enfonnen, rote ba* bo8$aft fcerfnfffne. 3«be (Roheit/ ®emein* 
tyit, Sajlerljaftfgfelt unb £>wnmr/e(t, bie ben menf$lt#en 9Runb enttoetljt, 
tfnbet t$r SBorbilb in ben gifögefityern. <Do# finb bie griffe ni<$t alle 
fo, bie meiften tyaben inbifferente lauter unb ©efldjter, au* benen man 
nfd&t« @#limme$ &erauSiie*t/ nenn auc$ ni$t8 @ute«. — 3m übrigen 
©au $at ber gtfö no$ *tel mit ben nieberen* Spieren gemein. ' äo*f, 
©ruf* unb ©au* finb an il)m in eine Jetfe 2Rajfe jufammengetoa^ 

ä&* SN enget/ Btohirfunbe. in. 18 



274 

feit/ Äopf unb Stuft fcerijSltnifma'fjlg f<$wa<$ gegen ben langgejhecften 
Stoua). Stete griffe föetnen ganj nur $au$ ju fetyn, unb wenn man 
ba&u öorn tyr gefrSfrtge* SKaul ftetf^en fieljt, fo fann man in ber £l)at 
toon fol# einem Spiere feine toiel ^6^erc 33orjieftung gewinnen , al8 uon 
einer fcoflgefogenen ffianje ober Qt&t. 3Rit ben Snfeften tyaben bie gifä)e 
<wä) ben enorm au«gebllbeten ©ef<$lea>t8ap*>arat noä) gemein. DBgtei$ 
$ter feine S^ittertUbungen meljr sorfommen , fonbern bie 8ftf$e , wie 
äße $8$eren aßirbeltljfere , nur SR jnn<$en ober 2Befb<$en finb , fo fiettt 
bo$ ber (Sierftoä ((Rogen) mancher Siföe in feiner coloffalen ®rö§e no<$ 
Immer etwa* 9leljnlld&e$ bar, wie bie (gierfacfe ber ?ern5en, unb bie in 
einem einzigen Otogen enthaltenen üRifllonen (gier ttm% 9W)nlid&e8, tr>fe 
bie $ru$t6arleit ber SBienen« unb 9hneifenfoniginnen. 

&le %ifät fBnnen fe$r alt werben. 3)afj fie in Jebem 3atjr ein neueß 
SBlatt$en an bie ©d&uppen anfefcen, woran man iljr bitter wie baö beö 
«Soljefi an 3a$re8rfngen erfenne, wirb behauptet in 8frorie!jpS neuen Nötigen 
1845. 9t. 3. $)af? fie im (Sie einfrieren Wnnen, oljne gu fler6en , unb, 
Wenn ba« ©affer wieber aufbaut, ru$tg wetterfa)wfmmen, behauptet granf- 
lin, auf f. Norbpolerpebitlon Beobachtet ju 1)aben. Sin periobiföeg gfett* 
unb SRagerwetben ber griffe Je fcon 7 ju 7 Sauren wollte SBlom (Nor- 
wegen I. 148) in ben ©ewSflern ber ßoffoben erfahren $aben. 2>te 
SBanberungen ber 8flf$e $aben Ijauftg feinen anbern S^etf, al8 ben ber 
«Webufen mit bem ©olffhom, n5mli$ bie nteberen Spiere gießen inflfnft* 
mSfjig ben $6$eren entgegen, toon benen fie gefreffen werben foCfen. <Dle 
großen «öeerjfige ber «&5ringe unb ©totfjtföe bienen in blefem ®inn nur 
ben TOenf^en. Wnberartige SBanberungen finb bie, welä>e aiele griffe au? 
bem SReer $um Ufer ober fogar bie Stäffe hinauf maä)en, um ju laiä)en. 
3tter au$ bei biefer ®elegen$eit bfent ein großer $$eil toon tynen anbren 
Spieren ober ben 2Renf$en gur ©peife. (S8 laßt fl$ nf$t leugnen, ®ott 
$at bie griffe fcorjugSWeffe al« (Steife gef^affen, ba« OTeer tvk eine un-- 
ermefCUte Safel mit ©Reifen gebetft. «Die gifä> $aben ein fefyr fötnatf* 
^afte0 3Ru*felf!eff<$ unb auf erorbentlfa) fcfel gett. «uä) tyre (Sfer liefern 
grof e TOaffen *on Nahrungsmitteln (j. ©. ba8 © be8 @t6r« ben Gaafar). 
Weift jum Opfer für anbre Spiere befHmmt, finb bie gif^e ein $armlofe$ 
ffiolf. Nur wenige unter U)nen finb grimmige {Raubtiere. 

3n SBejug auf bie gfarben ber gffd&e, TOolluafen, 9llgen, fi6er^aupt 
aller 2tteert$iere unb SDreerpflansen ^at Oerjlebt bie CBemerfung gemalt, 
biefelben riä)ten fiä) wenigflen« fe^r ^auftg naa) ber Stefe beö 9»eere« unb 



275 

na$ ber (Stufenfolge ber toom 2t#t oben in bad SWeer etnbringenbm 
(Strafen be0 garbenfpectrumS. £)emna$ gehören bie »tolett unb blau 
gefärbten ®ef$opfe bet £)berfla#e, bie grünen einer no$ geringen Siefe, 
bie gelben . einer no$ größeren unb bie rotten f$on einer $iefe ton 500 
gufj an/ enbli# bie keifen bem $>unfet, in bat fein £i$t me$r einbringt 
(wie au$ bte Spiere in flnftern Ǥ6$len unb in ber 3Binterna$t ber $9* 
larlanber n?ei§ finb). Srofd&el, 9lr$to 1852 n. 259. Slnbrerfeit* be- 
werft S>atoty in f. @atmonia, n?ie er an gorellen fefyr toerföiebene gfirbun* 
gen bemerft fyabe, Je na<& ber $ef$affentyeit beS SBaffer* unb tyrer %dp 
rung. — UcbrigenS tft in ber garbung ber giföe @ilbergrau bortyerr* 
f#enb, uberge^enb t^etlS inß ^ettjie ©ilbertoetjj , t$eil$ tn$ ©$toarge. 
3)agttif$en entfielt (Roty juerfl in ben gfofien unb in fünften. £)ad 
2Beij?e fH#t in« (Selbe, ba* SDunfelgraue in« SBlaue unb ©raune. ®refl 
bunte garben, gelb, rotl), grün, $ur)mr, blau fommen nur unter $rij?en 
$immet$f!ri$en fcor, tele bei ben Stögeln ber gleiten ßont. £>a$er bie 
Tanten: ©otbfifö, 5$al>agaijif<&, ötegenbogenfifö. (Sine* giföeS, ber tote 
@©lb, $lmetyj$ unb ©a^tr glängt, gebentt Ofen, Sfaturg. VI. 219. £>er 
f. g. $arabiedfif<$ ift fttSern^ aber mit bieten gotbenen SBarttyaaren gegiert. 
£)er Würfen be* giföe« tft in ber {Reget bunfler, ber ffiau$ fetter gefärbt. 
Sie gloffen fyaben eine meift bunfler e ober aber abro^i$enbe garbe. 3m 
Uebrigen finb auf ber Orunbfarbe häufig streifen, Striae, gletfen ober 
fünfte fcon anbern garben aufgetragen. $iefe nehmen fi$ am jarteften ' 
aui auf ben derartigen Stoffen. Sei mebreren giften ifi bie $aut 
}6<ferig ober fta^lig, feie bei einem 3get (Sgetftfö, <Sta<&etbau#). 33ei 
einigen ifi bie <§aut beinig unb erlitt fi<& im (Berfipfce, toeltfceö bann gan§ 
bur^fid&ttg ifi (Ostracion). 

%0e faß unj5blbare Gattungen unb Wirten ber glföe $ler angufu$* . 
ren, toSre gegen ben $lan be* SBerfed. 3$ »erbe aber bie fti^tigfiett 
na$ ber neueren ©affiftclrung $arafterifiren unb babur<$ meinen fcefern 
eine Orientirung in biefem bunten Steige beS SReereft gehören. SXan 
pflegte bie gif^e feit lange in groei grofje Orbnungen gu igelten, in bie 
£nor$elftf<$e namti$, bei benen bie Ano$en nur erfl als Stnvxptl 
beginnen unb bie f!$ nodj au* ben Seichteren $erau*jubitben föeinen, 
unb in bie St n o $ e n f i f $ e , bei benen ba* (Berthe f$on fefl tft unb 
bie mit @$uwen , Stapeln k. bewaffnet eine $erau*bttbung au* ben 
<&tiebert$ieren geigen. 3o$anne* SKütter f)at ein neued <S^ftem aufgehellt, 
bem iebo^ ieneö filtere ji$ lei^t einfügt. (Sr flettt $attptfä$li$ na^ ber 

18* 



276 

uerföiebenen Sage ber \ftfemen fe<$* große Örbnungen fejt. £>te nlebrig» 
fhn berfetben faden übrigen* frieber mit ben Änorfcetfffö*« jufammen. 
©ie niebrfgfleu fttföe $aben nSmlf^, frie feine eigentliche äno^en, fo 
<ra$ noclj feine ©d&ujtyen, fonbern nur eine f^teimige <&äitt, unb feine 
Stoffen, fonbern f!nb wurmartig, ttnb bie nSd&jM) oberen, bie föon Stoffen 
$aien , be^nen ff<$ in bie ^Breite unb (Runbe auö , no$ faft frie bie 
SRebufen. 

SBurmartig erflehten ÜKüfferS unterffe ©attungen: 1) leptocardii 
o$ne Äiefer, otjne S^e, ofjne «$er$ unb fceber unb fogar no$ mit frei« 
fem Stute; 2) marsipobranchü, {Runbmauter, ber SBtinbfif<$ (mixine) ber 
fi<$ in grofüere 8rif($e einfrtfit unb f!e ganj auäfaugt unb ben Sinne no$ 
unter bie SBfitmet ;u ben ©tutegetn fefctj ferner bie befannten $rt<fen 
ober , tote man fie fcon ben fteinen &iement5$ern hinter ben frirfti<$en 
Äugen genannt $at, Neunaugen unb jfrar ba$ gemeine Neunauge im 

- -fußen ©affer (petromyzon fluviatilis) unb bie ftmtyrete beS 3Reere$ (p. 
-mariira*); bagu ber S$nti#e Ouerber (ammocoetes). 5Dic fotgenbe £)rb» 
itung 3) elasmobranchü umfaßt bie fetumpen unb cotoffaten Stoßen unb 
4>aten. 2>te gemeine 0t o <# e (raja) ift eine statte runbe @$eibe mit 
fötelmfger J&aut bebetft unb fett anjufütjten. 3>ie ©<$eibenform entfielt 
feur$ bie monbartige Ausbreitung ber {{eifrigen Sruftffoffen. 5)er £o*>f 
iß ganj in bie @<$eibe jurütf gejogen , bie Giemen f!nb nur ©fcatten. 

, hinten ragen ein *ßaar tfuntye unb fette SBau^ftoffen neben bem juge* 
foifcten, am Snbe aber einen ruberartigen Satyrn bitbenben ©<$fran$ tyer* 
»or. 5)iefe3 abföretfenb $aßtt<$e, aber froWfömetfenbe $$fer frfrb in 
ben Reifen SReeren fo groß frie iixx ©$euerttjor unb friegt mehrere ©ent* 
ner. (SS ifi toon brauner Sarbe unb befommt im 9ltter ^Dornen. ®rau 
4fi oephalopterus diabolus mit flügetarttg gefyifcten Stoffen frie eine Sie* 
bermaud unb tangem bunnem 6$ trän je, ein greuliches ©efö&pf. 9lm be* 
ru^mteften ifi ber &ittttto%m (torpedo) freit er , frenn man i$m im 
ffiaffer ju na$e fomutt, etectrifäe (Schlage austeilt, unb $frar o$ne 3ln* 
ßrengung bura) btofje S3erfi$rung. ^umbotbt (dteife m. 301) t?at an* 
mutyig betrieben, frie bie $ftrbe, bie am Ortnoco trinfen fr ollen, ju* 
loetteu von tiefen tebenbigen dtectriftrmaf^inen »erjagt ober btt&ubt fror« 
ben. 9fac$ fie finb braun, eine Art marmorirt 93on einem anbem 9to* 
$en <r. sephen) gibt bie «&aut baS ju Sutteraten gebrauste <5$agrin. 
<Sr fcat &frel ©ta^etn am <§<&fran$. (Sinen ©ta^et f)at ber ©te$ro<$en 
(trygon) tmb ber »on feinem föntbetatttg t?orft)ringenben Äo^f f. g. 



277 

Zitterrochen (meliobatis aquila). ffitn fpifced ÜRaul Ijat au# ber <§alto* 
$en (rhinobatus). $er am meifien (angliche , ben eigentli<$en giften 
S$nli$jie Otogen aber tß ber berühmte <§ageftf$ (pristis), beffen 
@$nauge fl$ in eine lange fnö^erne Sage verlängert, toomit et ben 
SBaflflf^ angreift unb oft tßbtlidfc terttmnbet. 3u ben Stoßen n>trb auc^ 
no# bie fefcon ^aienartige chimaera mit nafenartigem Sßorfprung, unter 
bem ein unbefc^retbttet» bummed ÜKaul liegt, geregnet, me&r fomtf$ al$ 
f#re(fti<$. — 5Derfelben Drbnung gehören bie Guermauler (plagistomi) 
unb gtoar juna^fi bie #aien (squali) an. 5Diefe fyiben von ben 
Otogen no$ baö fnorplid&e ©felett unb bie plumpe SJttfe, ben fleißigen 
©tytjang, bie £temenlö<$er unb bie $agrinarttge &aut beibehalten, fjnfc 
aber im Uebrigen rote bie eckten $if$e langtid& unb $aben ftarf e Stoffen. 
gRerfnmrbig frnb tyre bteretfigen unb bur$fi$tigen ©er. 9tor ber %am* 
merflf$, (zygaena) erinnert no# auffaUenb an bie plumpe 0toc$enform, 
fofern fi<$ fein Äopf na$ beiben (Seiten mit fcorjteljenben klugen »erlSn- 
gert, roie ein Jammer ober ärütfenftotf. £)te e,igenttt$en «gaien aber, bie 
in fe$r bieten Wirten unb @rö§en »orfommen, finb fär$terli$ gefrSfjige 
(Raubtiere. Qlm größten feirb ber fldiefentyai (carcharias) bid &u 37 gujj 
Sänge, von grauer garbe, mit einem ungeheuren diäten, grofi genug, um 
ein $ferb ju aerfötlngen, unb bewaffnet mit *ier Sieben bon ätyntn. 
<5r ift fe^r begierig auf 3Renf$enfieif<$ unb föroimmt be3<jalb ben ©Riffen 
na%. ÜRan wirft ben ßapltanen bon ©flabenföfjfen bie unerhörte ®rau* 
famfeit bor , «öatfifäe mit SWegerf inbern geangelt $u $aben. 3m 3a$r 
1758 würbe ein ÜRatrofe bon einem «gai tebenbtg berfölutft unb roteber 
auSgefpieen, aU man ba« Styer mit einer Äanonenlugel töbtete. 5Der 3»a- 
trofe berbtente fpiter biet ©elb, tnbem er mit ber J&aut beS Spiere* bur# 
(Europa reigte unb ft# fe$en lief. (Sin Heinerer, buntgefletfter gifö, ber 
f. g. $itot (centronotus conduetor) pflegt bor bem J&ai tyerjuförotmmen, 
aud weiter Urfacfc ift no* ni#t befannt. SJgt. SWe^en (Reife I. 57. 
SDer «gai aber !ann ungläubig föneU fönummen unb in 50 Sagen um 
bie ganje (grbe fommen. Ouenjtebt , ©onji unb Sefet @. 137. SSom 
<§ta$el$ai (centrina), beffen gloffen fta^U^t finb, fagt man, wenn er 
geangelt fe$, gebe er alle feine (gingetoeibe bur# ben 9ta<$en bon ff$, 
baf? bie flngel herausfallen muffe, unb jielje fie bann nrieber ein. ©et 
SReerengel (squatina) $at biefen Otomen bon feinen langen flugetartigen 
»rufifloffen. @eine £aut liefert ben beften (S^agrin. Sr tolrb til 8 
Su^ lang. 



278 

(Run folgt 4) bie ßtbnung bet f<#on mit einem Ätemenbetfel aerfctjenen 
ganoidei. Stacht gehört }un$$fi ber ®t&r (acipenser sturio), befielt 
&tUtt no<$ h\ox$li% iji unb bet jiatt bet <S<$uw>en £no<$enf$ilber tragt. 
5m ttebrigen t)at et einen Hebten jatjntofen SRunb mit SSartfaben unb ift 
gang unföäbli^. ®dn 8fletf# ffi belicat, et getyt bie gluffe aufwärts 
unb tritb »fei gefangen. SDer @terlctt (a. ruthenus) im fd&toarjen, ca8* 
$if$en unb (SiSmeere ifi fia<$U$t unb liefert ben befien ßa&iar. 93om 
buso brauet man bie ©$tt)fmmMafe «W bie befannte «§aufenbtafe. — 
Su berfelben Otbnung jatjlt aRüfler bie ffctfefo^ftgen , t)artf<#u!^tgen 
unb pestartigen holostei , bie 5 $ufj langen tootylfömetfenben amiae, ben 
faft fätangenarttgen 9Hl$e<$t (polypterus bichir) unb ben mit ftemtjarten 
@<$uwen bebedften f. g. J?no$en^e$t (lepidosteus) mit @$nabetmaut. 

£)te meiften gfifd&gattungen umfaßt bie nun folgenbe Otbnung bet 
5) teleostei obet Ano<$enfif$e in fünf Unterabteilungen. 9lm nie- 
btlgjien flehen a) bie lopbobrancbü obet §Buf$etfte met , mit Jttemenbft« 
f<$eln fibet einem großen tfiemenberfet unb f$ienenattfgen ©d&ujtyen, feit* 
fameSfotmen: bet 9Reetbta$e (pegasus) mit monbformig ausgebreiteten unb 
fla$ti$ten SJruflfloffen, nodj bem tunben Otogen abnli^, aber mit fi>t$em 
SRaul, ba6 übrigen* nut 10 ßoU lange SReerfcf erbten (bippocampus) mit 
*f erbartig gebogenem Jfctyf, tjötferigem (Rütfen unb geftummtem <S$n>ang 
fcte bie Sllten bie fabelhaften «Seefcferbe barjteflten, unb bie SReernabet 
(sygnatbus) , aatattig mit einet nabelartig verlängerten <5<#nanje. b) bie 
plectognatbi ober $afttiemer, beten Jttemenbeäel &on bet 4?aut überjogen 
fhtb, barunter bie <$a?tySuter (sclerodermi) mit garten @<$u!|tyen: bet 
J&ornflfä (balistes) mit hörnerartigen ©tadeln, in bieten, $um $l)ett fetjt 
Junten Wirten. Sine feljr tyJfjli^e 9lrt mit lügenhaften Sahnen Ijeifjt b. 
vetula, baS alte SBelb, unb foll giftig feijn. Sine ^ineflfd^e 9lrt $ei£ t (gm* 
$ornfif#, »eil i$m am Äo^f ein ©ta<#et *otjie$t. $>et tfoffetfif<$ (ostra- 
cion) mit bttfem Selb, ben fe<$3etfige tfno^enföuwen tote mit einem $an$et 
ftebetfen. ©obann bie gymnodontes in no$ tunbeten ffotmen: bet SRonb* 
flf<$ (ortbragoriscus) au<£ bet f^ivimmenbe Äofcf genannt , ben äofeebue 
in bet Subfee, 6 Srufj im £)ut$meffet, fanb unb beffen gletfö $$o*Jp$o* 
teScttte. $)et @ta$etbau$ (tetrodon), fafi eben fo bi<f, unb gang mit 
futgen @t«<#eln bewaffnet, ber 3gelftf<§ (diodon), ber fi$ von jenem nut 
but# ben ungefut$ten liefet untetföeibet. ©eibe fönnen fi<& gu Äugeln 
mtfbtafen. £)er 3gelflf# föwtmmt bann aOemat auf bem (Rucfen. %u^ 



279 

gibt betfelbe eine tot$e garte *dn ff#, toeld&e (Paffet unb (Elfenbein 
bauernb färbt. ^DartDin, Weife I. 12. 

6) SDte physostomi unb jtoat juerfi bie Slale (ph. apodes), mit 
einem betten unb fe$r mußculofen <S<$langenletbe unb glättet föleimtget 
$aut 5Die SBettranbtföaft mit bem Otogen beutfunbet bet ^limtye, Braun* 
Ii<$e, metjr nmtm» al8 fälangenartfge 3^teraat (gymnotus), bet mit bem 
©<$n?an$e eleftriföe 6<$lage aufteilt, h?ie bet Sittetto^en. (Einen ettva* 
bltfen Stotf f)at bet graue symbranchus. (Seljt f$8n f$n>at$ auf Braun 
matmoritt ifl bie SWutane (muraena). 9We Slalatten übertrifft in bet fölan* 
genartigen Setoeglitfcfeit unb in bet ©fclfce beß SKaulÖ unfet gemeiner 
9lal (anguilla) , bet befanntll$ auf bet Oberfeite bunfelolibenbraun, auf 
bet Unterfette roeifjU$ gefStbt tft. SMan glaubte eljemal*, betSlal fety ge* 
f<$le$tölo$ unb $abe toebet (Stet no$ 3unge (bie auf anbete SBeife et« 
jeugt trutben). (So fagt 3ltlflotele$ $$ietgef<$. IV. 11. Slit $abe man 
(Stet ober ©amen in üjnen gefunben, bemetft $lutat$ in ben Siföreben 
II. 3. £)a8 nmtbe nun bi8 in bie neueren ßciUn geglaubt. Sace^ebe 
nafyn juetß an, bet 3lal gebate lebenbige 3unge. £)aM}, bet grofit 
engllföe <$$emifet unb Angler , bet bie &if$e fo lange unb genau beob* 
artete, fafy an SBafferfaHen ein toimmelnbeS fötoarjeS Soll bon fletnen. 
neugebotnen Qlalen, bie fl<$ tyiet fammelten , toeil fie ben äBaffetfatl ni$t 
fibetfieigen fonnten, toermutl?ete aber ftur, fie fetyen ni^t alö lebenbige 
3unge, fonbetn au* ßietn geboren, oljne toebet (Stet no<$ (Eietftöcle im 
fKat felbß na^toeifen ju fonnen. CSrfi ©attel entbeefte bie unf^einbar 
{leinen (Eier in einem 2lal (Sfrottepö «Hottjen XXXVII. 264) unb etft 
{Rat^fe untetfu<#te mit bem 2Rlftoffo*) ben (Sterfiocf »oll unja^Ugen mit 
flogen Slugen nt<$t fi^tbaten (Sterben, neue <Hotljen IV. 281. <£nbli$ 
fanb man, bie 3ungen fd&lüjpfen föon im Mutterleib mi bem (Si, im 
September, bleiben barin unb loetben etft im Sanuat geboten. 5Daf. 
XXXII. 5. 

9la$ S)aty treiben bie Slale oon lljten au* bem SReete bie Slüfic 
tynaufföwtmmenben (Eltern tief im Sanbe gefugt unb ubetfeintetn (toi* 
f<$on *Pliniu$ IX. 22 berietet) in Jtluntyen jufammengebatlt, unter bem 
glugetfe ; fu$en bann abet alle ba* SWeet totebet auf unb toa<$fen bort 
ju auf?etorbentltd&er ®r6jje. S)te großen (Meeraale foflen nt<$t$ anbre* 
als aufgetragene glujjaale fetyn. SMlt $ülfe tyter ©d&letm$äut unb (War- 
fen fd&langenattigen ÜRuöfelbetoegung fonnen bie9lale »ottreffti$ !lettetn r 
ni^t nut in äBajfetfSQen , fonbetn aud^ auf bem 2anbe, inbem fie oft 



280 

86er $o$e SretterwSnbe in bie (SSrten fleigen. @fe gleiten namtl<$ a\\$ 
barin beit ©d&langen, baj? fle wie 9lnH)tji6ien in ©affer imb Suft leben 
Önnen. ©o flnbet man fle in ÜÄenge bur<$ bie trotfen gelegten ©eewtefen 
an ben ßagunen S3enebig$ tote ©d&langen f#lei<$en. Wlan f)at fle au$ 
fdjon hn SBfnter auf «©eufcöben gefunben. Srefciranuö, Biologie II. 160. 
Sluffaflenberweife fommen in bet £)onau unb in allen OewJffern, bie in'ö 
fd&warje ÜÄeer fliegen, feine Qlale bot. !TOan tjat an ber engtif<$en Jtüfle 
State gefefyn, bie in langer £mie hinter einanber föwtmmen, bie f. g. 
2lalflotte, 9lu$lanb 1834 <S. 210. $ad fann bie Säbel Don ber großen 
(Seefölange toeranlafit Ijaben. 

5)fe physostomi abdominales begreifen juetfi unter fi<$ bie no# un* 
geföuwten, nacftljauttgen ober nur mit J?no$enf$ftben bebetften SBetfe 
(siluroidei) , bie fi<$ bur<$ SDtöfityfe unb lange 9Bartf5ben ein $icmtl$ 
f<$re<Ht<$ed $fofetjen geben unb au$ wtrflf$ 0taubfifd&e finb. ©ie leben 
nur in Sffüffen. Unfer gemeiner 2Bele (silurus) oltoengrün unb fd&watj 
gefletft, ifk ber groflte 8ftujjftf<$ Europa'* j tfrn 8&nlf<$ ift ber oftinbtfd&e 
bagms mit (Stapeln in ben Stoffen; ben bicfften Äofcf $at aspredo in 
<§übamertfa , bie mannigfad&ften SlntjSngfel toon Seiben unb Jtiemen hete- 
robranchus im 3tH. 3n bemfelben Sflufj flnbet man au$ ben electrlf<$en 
Bitterwelg (malapterarus) otfoengrfin mit f<$war*en gletfen. ©epanjerte 
SBetfe finb: bie SDoraben (doras) mit fenfre^ten unb bornigen @<$ilben 
ge!ßangert, ber braune Sßanjcrflfö (loricaria) mit einem gaben im <S<#wanj, 
ber bie 88nge beS JWtyerS übertrifft, unb ber f^malge^anjerte J&affat 
(callichthjs) in ®ufana, ber fi<$ jwtfäen ben SBafler^flanjen unter SBaffer 
ein f8rmli$e« «Heft baut, $$nU<$ bem (Stfterneft, barin er feine (gier au8* 
fd&lityfen töfjt unb bie Jungen tautet wie eine £enne bie Äuglein. ©<$om* 
burgf, 2te {Reife 1848 II. 411. <£ben fo merfwurbig ift ein anberer {e* 
bo<$ nadter, oltoengrüner u nb f<$warjgefle<fter fubamerifantföer 2Bel«, ber 
f. g. mttcaniföe 8ftf<$ (pimelodus), ber bei einem 9lu$bru<$ be$ Sotoparf 
mit unterirbif<$em SBaffer in SMenge ausgeworfen würbe, «©umbolbt glaubt, 
bie griffe fetyen bie SBergwSffer aufwart« geföwommen unb in $<M)lenfeen 
gefommen. 9luf ben 9lnbe« f ommt ein 5$nli($er 8fif<$, pennadilla genannt, 
fcor, weiter oft *on ©ulcanen ausgeworfen, aber au$ in ©ergb8<$en 
gefunben wirb.*) 

•) SBenn öfter im ©affer ber 95ulcane audj gifd&c ausgeworfen werben, fo 
erfWrt ftc$ baö üieKetdJt au« ber Sttälje be* Steereö. «ber auc$ tief im ©hüten* 



28t - 

3u ben Sß^foftomen geboren nun auc^ no$ toiele anbete a(|te Sd&ufc* 
jpenflf<§e unb jwqr gerabe bie Bei und befanntejten unb beliebteren. Buerji 
bie Ǥa ringe (clupeoidei) in bieten Wirten, unter benen fl<$ megalops 
bur# bad aufgeworfene Sttaul außjei<$net. £>ie Jßaringe tjaben einen f$5* 
nen Silberglan$, einen au$bru<f0fcoflen Jfttyf, bem man aber immer eine 
gewijfe Qlngfi anjufeljen glaubt, unb finb bur$ üjre 3Renge merfwürbtg. 
Sie fommen leben (Sommer in ungeheuren «geereöjugen auß bem (Stfimeet 
unb feilen fi<#, inbem ein 3«9 bur$ bie enge SeringSftraße na$ äamt* 
föatfa geljt, ber anbere aber bur$ bie breite (Rorbfee fommenb fi<$ lieber 
t&eilt unb Ijalb ber amerifaniföen Äufie bid na<$ Karolina , $alb ber eu« 
ro*>Siföen biß na<$ Sd&ottlanb, S^weben, «§oflanb unb 8fcanfrei<$ na#« 
gietjt. IBgl. 5lnfoa#, 9iewfounblanb S. 200. ^antopptban, Norwegen II. 
273. SBenn tfcre Silberleiber $u Simonen im ÜReere ft&wimmen,. gibt 
e$ einen SBiberfd&ein am Fimmel, ben f. g. «§äringöbli$. Otauö SRagnuS 
leitete batoon fogar bie 9lorbll$ter tjer. $>em 3«Ö e 8$* $Suj!g ein f. g. 
i&artngaf&nig , ber 10 ffufi lange Senfenflfä (regalacus glesne) fcoran. 
SBgl. Ofen, (Raturg. VI. 142. Sd&eflfiföe ma^en 3agb auf bie £5ringe 
unb werben trieber &on «§aien getagt. §8urba$, SBlltfe in'$ geben II. 19. 
3>a8 f. g. (ghtyötfeln ((ginfaljen) ber J&Srlnge würbe üon bem J&oflSnbet 
^Beulet erfunben. 3" ben $äringen gehört au<§ bie Heine filberglangenbe 
Sarbelle (alausa Pilchardus ober clupea sardina), bgl. to. SJtartend, 
Stalten II. 359. 

3)er <§e$t (esox) ifr ber aflbe&mnte foifcmaultge unb gratenrei^e 
{Raubfifö, ber alle fleinern griffe in unfern Stoffen« unb £ei$en wegfrißt. 
SWan fyat f<$on in einem großen «&e<$t einen f leinen gefunben, in bem ein 
tto$ fleinerer fledte, ben er tierfölungen tjatte, e^e er felbfl »erfölungen 
würbe. Wlan glaubt er werbe fefyr alt unb finb beffattft alte Sagen toon 
einem <§e$t verbreitet, ben Jtaifer Sriebri<$ II. mit einem golbenen $ald* 
fcanb in ben 3Beil)er öon JtaiferSlautern gefegt unb ben man im Satjr 1497 
tto$ tebenb gefunben Ijaben fofl. $aty>tl, rel. cur. I. 151. 3n ben J?no$en 
btefeS grimmigen Staubt^ierS f)at man 3le$nli$feit mit ben ÜÄarterinftru* 
menten beö «&eilanb8 gefunben. 

S)er 8 a $ 8 ober Salm (salmo) gehört ju unfern ebelfien giften. 



fonbe j. ©. bei'm ©ra&en eine$ arteftfd&en SBrumtenö bei 53o(fum in ©efr^alen 
famen Stfdje gum Sorfd&etn j eben fo bei (Slboeuf unfern »on ber Seine Heine 
9lale. ». 8eon$arb, @eol. ni. 122. 



282 

<Sr fommt tt>ie ber Qlal aud bem SWeere bte gflfiffe hinauf, um ju fairen, 
aber nur auf bet ©eftfeitc (Surofca'S, ni$t auf bet amerifanifdjen ©ette. 
8lu$lanb 1842 9lro. 216. (Er fd&totmmt in beerben einen toorforingenben 
SBinfeT bilbenb, gteic^ ben ßrani$en. ©eine <S$neflfraft ifl fo groß, 
baf? et SBafferfiße tytnaufforingt. 33on biefem ©^ringen (salire) l)ei§t et 
im Sommer ©alm, im SBinter nennt man i§n ßa#$ (fcon laichen). (Seine 
SHjtyfiognomie ifi no$ ettoaS l)8ring$artig , bo<# wirb er mel großer unb 
bitfer. 3" unö fommt er au$ bem Otyein. 3n ber £)onau lebt eine an* 
bere 9lrt, ber belicate Stotbjifö (hucho). *tto<# Reiner toirb bie f$6ne 
£a#8forefle (salmo trutta ober fario argenteus) , unb no<$ Heiner bie 
Sorelle (salmo fario), bie oben bunfelgraue, unten fitberne, mit tjefl* 
rotten fünften gefömütfte QitxU unferer ©ebirg3ba$e, unb in iljrer 3«$* 
nung ba$ ©egenbilb im SBaffer }u bem frönen ©^metterltng ?fyoflo auf 
ben trodenen «§ofyen. SBetbe nehmen in il?rer gfarbe einen tiefen ©Ratten 
auf, unb anbern fie na$ bem Ort, an bem fie leben. 5lm bunf elften 
toirb ba$ feines 2Bo1?lgefc$macfed toegen berühmte ©<$tt>argreiterlein im 
JBartljolomau&fee bei 93erd&te3gaben. 3m glelfö unterbleibet man r5t$- 
li$e unb golbgelbe fcon ben toetfjen Wirten. 9lm grünblid&fien Ijanbelt von 
flpten toie toon allen £a$$arten $afcty in feiner ©almonia. 3" tynen 
gebort ber filbeme unb grunll^blaue ©tfnt (osmerus) unb bie Warane 
(maraena), au<$ bie Beliebte ffal$e im 93obenfee. — Snbli<$ gefeilt 
ft$ ju tynen au$ bie 91ef$e (thymallus) , fo genannt, fr eil fie na$ 
S^tymian rie$t. liefet fette, n>ol?tf<$me<fenbe unb tt>ol?lrie$enbe , au$ 
tyfibfdfc gefärbte %ifä 'tourbe etjemalö ber flMjetngraf genannt, jum SSe- 
toeife, tüte feljr man ttjn fätytt. 5Die «Sage, baß er ©olb effen fotte 
0>gl. SSafoafor , Jtrain I. 452) bquf)t fi# enttreber auf ba§ ®olb , ba* 
im Sftyeinfanbe fcorfommt, ober auf feine tfoftbarfeit, ba bie £e<fermfiuler, 
bie i$n gerne effen, au<$ fciel für i$n ausgeben, ©eines $>ufte§ unb fei* 
ner ©$3n$ett n?egen (er $at einen filbergrauen fötoargpunftirten 9ftütfen, 
einen filbern>eifjen S3au<# unb tottje f<§tt>ary>unftirte ÖFtücfenfloffen) , ötr- 
gli<# t$n ber Beil. 9lmbrofIu$ V. hexam. cap. 2 mit einer SBlume. — 
Sternoptyz toon SWeffina iß ein furj jufammengeföobener unb bu<fti$er 
8a$S, ein Slefity unter ben Saufen. 

£)te Jtarpfen (cyprinoidei) l)aben eben fo fctele ©attungen unb 
Wirten, nue bie £a$fe. 8ljarafterljiifc§ finb bä i^nen ber breitere 2tlb unb 
bie breiteren ©<$u^en, an einer 9lrt, ben f. g. ©fciegelfarfefen, glanjen 
bie großen <&$uM>t" rvixtii^ frie ©Riegel. 93on ben elgentli^en Staxtftn 



283 

(cyprinus carpio) unterf<$etben fi<$ bie no$ bttfem unb butfligern Äa* 
tauften (c. carassius), ber fcrS<$tige (fcinefiföe ®olbftf<# (c. auratus) 
tiefte golben, tbetl* filtern, in ber 3ugenb immer föwarj, bie ©<$metter* 
linge be« inbiföen SReerefl, lirie gangflebt, tynboft. JDenfw. 187 fle ge- 
nannt Ijat. gerner bie Keinen bunten (Sflrtfcen (phoxinus), ber Reine 
CDeij?fif$ (leuciscus). IDie wotjtfämecfenbe 93arbe (barbus), fo genannt 
»on tyren Stortfloffen; bärtig fft au# bie aalartige fette @<^te^e (tinca), 
bie @<$merle (cobitis), ber ©rfinbltng (gobio) unb ber im ©<&lamm fönal- 
jenbe ®<$lamun>eifcger (cobitis fossilis). (giner fe$r bitffityfigen baljer 
Süffel (buffaloe) genannten ßatyfenart in (Rorbamertfa gebenft ber $rtnj 
§tt Öleuwleb, Weife I. 178. einer *Su§erf* bifflgen unb gefa$rli$en flartfe 
(myletes macropomus ober piranha) in ©rafft ten @fctx unb SRartiug, 
«etfe IL 533. 

c) 3Me pharyngognathi, 8ifc$enflf<#e ober ©latttopfe Ijaben aufge* 
»orfene £iwen mit blöcfenben Qi^mn, menf$enal)nlt<$er, atö alle biß* 
$ertgen. 3fa Mh ift no$ far^fena^nli^. ®o ber rdt$ti$e unb grüne 
Stytyenfifö (labrus) beS SRittelmeered , ber $>ra<$tig Blaue gomphosus mit 
langem ®$nabetmaul, ber bunte CPfauenflfc^ (juiis paro) am Äopfe i>ur* 
jmrn, am ßeibe grän \ ber blau^unftirte anampses, ber golbf<$up$)ige, einem 
6ifberfartyfen fil)nfi$e coricus mit fre# aufgeworfenem ÜÄaul; ber in 
»ielen bunten Wirten »orfommenbe $apagaifif$ (scarus), abnli$, nur mit 
etwa* fleinem SWaul. 3)ad langte, fior$f<$nabelartige 3Haul tjat ber 
$orn!?e$t (belone), glei^fam ein «§e#t, ber Jtrofobtl werben wiö, aber 
$&$ßend 1 V 2 8fufj laug. 9le1?nli$ sairis, mit toorfteljenbem itnterftefer 
unb fürjerem Oberfiefer ber t)8f?lic§e hemiramphus. — 3« tiefen giften 
rennet man au$ben berühmten fliegenben 8ftf<§ (exoeoethus), wegen 
feine9 aufgeworfenen 3Raule3 unb weil er an £eibedform unb &$uw>cti 
am meinen einer Jtartfe gleist. 016er bur$ feine langen flügelartigen 
Ärujlfloffen , voomit er wirfli<$ eine 3 eit ^«9 &Ut bem ffiaffer fliegen 
fann, unterföeibet er fi<§ toon allen anbern giften. 3§rer t>iele ergeben 
ß$ oft „in filbernen ©eföwabern" unb fallen auf bie toorbeifegelnben 
6$iffe, aber man flnbet fie immer nur in ber 9U(je bed Qlequatorö. *ßrtnj 
}u *Reuwteb, Steife I. 14. Unter bem ©äffet werben fie &on ölaubflfd&en, 
fiter bem Safer *on (Raubvögeln verfolgt unb in wel$e* (Slement f!e 
fty retten, überall broft tynen 93etberben. 

d) ^Dle anacanthini begreifen unter fi$ juerfl bie © Rollen (pleuro- 
nectae), äatpfen, bie glei$fam }u Stoßen werben wollen, $lattflf<$e, 



284 

aber mit 6$uweit unb Öl offen. ©te f<$tolmmen immer ffa# unb rcotjnen 
fetjr tief unten im SReere, $aben baber beibe Singen nur auf einer ®ütt 
immer na$ oben gerietet, £er braune hippoglossus galt unter bem ta- 
rnen SButt unfern l)elbnif<§en 23orfatyren für heilig. 3Me eigentliche @$o(Ie 
(platessa) $elßt au$ ©otbbutte, ber bornige rhombus (Steinbutte/ micro- 
8tomus gflunber. (S$ giebt noe$ fciele arten. — Serner bie ©$eflflf$c 
(gadoidei), ber al$ grafienfipeife weltberühmte ©to(Ifif<$ (morrhua) grau 
mit braunen Steffen, ber eigentli<$ Kabeljau tjeifjt, aber geborrt unb mit 
abgeriffenem Sttyft inägemein ©todfffdfc unb eingefallen £aberban genannt 
Wirb. SWan f!e$t tyn in ungeheurer 9Benge auf ben grofren Sänfen bei 
Sfletofounblanb. (Sin fd&warjer ©eitenjireifen unterfd&eibet ben eigentlichen 
@<$ellftf# (aeglefinus) unb oliöenbraune Sieden benS)orf$ (callarias), 
alle* befannte beltfate Siföe. ßu tynen gehört ber Vertan, bfe^ruf^eu. 
e) 5Die acanthopteri ober ©ta^elfloffer um f äffen bie au$gebi!betfien 
Sif^e in bieten Samflien, ©attungen unb bitten. 9lm niebrigßen ftetjen 
bie öt&^renmauler (aulostomi), ber $rom!t>etenfif<$ (aulostoma), $fet* 
fenftfä (fistularia) unb ©$nepfenfif<§ (centriscus) mit langem Stuftet 
$)ann bie 5lrmffoffer (pediculati), bie frofd&artfgen Stf#e mit großem Stotf 
unb SRaul, armartigen Slnfägen unb einem furjen Selbe, au$ in ben 
f<$ftar$en %Uät\\ auf ber nadten brauneu £aut ben Sröfd&en unb Jtroten 
S$nli<$, f<#eußli<#e Spiere: ber Srof<#flf$ (batrachus) mit feeitaufge* 
rtffenem SRaul; malthaea mit l)8cferlger, frötenartlger .«§aut unb einer 
»orflebenben 9tofe; chironectes, ein btcfrunbeö £l)ier mit na<$ oben auf* 
geworfenem 2Waul unb CRafe; enblid) ber braune (Seeteufel (lof>hius), 
ein 5 Suß langes Ungeheuer mit btcfem tfofcf, weitem 3Raut, feljr furgem 
Seib unb bunnem ©c$wan$e. — <£)ie ©c&leimfifd&e (blennioidei) mit 
fc^utypentofer f^ leimiger «&aut: ber ©eewolf (anarrhichus) braun unb 
grün mit ettvaö weniger großem Jfcopf, aber offenem jfityne&oflem Olafen, 
biß 7 Suß lang, ein 93erttlger ber ßrujkceen in ber SRorbfce. ©eine 
Srufifloffen gleiten 2Ruf<$eln. ©e$r a$nli$ iff i$m bie Qlatmutter 
(zoarces). (Sine toortretenbe ©ttrne mit großen Slugen tjat ber eigent- 
liche ©$letmftfc$ (blennius) unb ber *ßapfflon (gunnellus), beffen lange 
unb $o$e Stötfenfloffe ein f#war$e8 Qluge tragt. — SDie ©^eibenbaudje 
(gobioidei), beren Sörufiff offen $ufammengewa$fen flnb: bie SReergrunbet 
(godius) mit gerabem unb bunnem %üb; ber ©J>mnenfff<$ (callionymus) 
mit großen Stoffen na$ allen Seiten fyinauö unb großem Jto^f, 3Raul 
unb 9Uigen; ber ©ee^afe (cyclopterus); baju noc§ ber berühmte ©<$tlb*. 



285 

ftf<$ ober ©djlptjalter (echeneis remora) mit einer €augfd?eifce auf bem 
Stotf, fromit er fl<# an große Spiere, getfen ober Skiffe anfangt. SOTan 
fabelte toorbem, er fonne@d&iffe in ibrem Saufe aufhatten. — $>ie SBanb* 
ftf<#e (taenioidei) flnb glet<$fam »erebelte Wale, ber efgenttid&e *8anbfif# 
(cepola) fyat ber ganzen Sänge bed Seines na<$ eine aufregt ße^enbe fort? 
laufenbe Stötfen« unb SBaud&floffe. (Sr fötaugett fi<$ wie ein $Banb. 9to$ 
tofit fronet tft ber filberfreiß e Qegenfifö (triebiums) mit gelber fortlau* 
fenber SRütfen* , aber ol?ne SBau^fToffe , ber eben fo ftlberne lophotes 
mit rotyer fcRütfenftoffe unb einer in ein rot$ed $orn fiä) berlängernben 
9?afe, unb gymnetrus gan$ 8bnlf$, nur mit fielen rotten ©tadeln über 
bem £ofcf, unb einem langen rotten ©ta<$el in ben S8au$floffen. — S>ie 
teuthyes flnb frieber mebr fatyfenartig , Ja faft eiförmig: ber (Sljirurg 
(acantburus) fogenannt &on bem f^arfen «Stapel im <S<$franj, ber *fta«* 
t)ornftfa) (naseus) mit einem oorgebogenen 4?orn auf ber 9iafe. 

5Die große gamilie ber ü^ afreien (scomberoidei) umfaßt $rj<$ttge 
griffe mit fleinen feinen <Sä>uM>en unb furjem Selb. 5Die gemeine 9Ra« 
freie (scomber) iß no$ (affenartig gebaut , Ijat große klugen unb einen 
®olbfa>fran$. $er U)r tierfranbte aber größere, Bio 15 guß lange Sljun* 
ftf<$ (thynnus) ifi oben bunfelbraun, unten frefß. S)er Sootfe (naucra- 
tes) fo genannt , freit er immer um bie @<$iffe tft, tjat blaue 93anber. 
Ä)er berühmte ©(^frertfifa) (xiphias) fjat einen fo^frertartig tiertonger* 
ten Oberfiefer fcon ungeheurer ©toßfraft. 6r fließ einmal 16 3">fl tief 
bur# bie 33le$bebecfung unb ba* tyarte (Sic^en^otj eine* <5a)iffe3.~ gro* 
tiefc, neue SRotijen 31. 25. 8e$r furj unb bidf frerben ber gelbe (Sonnen* 
flf$ (zeus, ber f. g. $eterSfif$r freil ber fd&frarje gletf auf f$m bie gtn* 
gerfyur beö 9fyoflel$ ober bie ÜÄfinje felbfl bebeuten fofl)/ bie grüne 
equuia k. 5Dte gabtyrtnt^jiföe (labyrinthici) flnb fo genannt frorben t>on 
ben ©inbungen beS <S$lunbfno<$en8, worin fi$ ba$ jum 5lt$men einge* 
fc&lutfte ffiaffer langer $aft: ber ofHnbfföe flletterfiftt) (anabus) »erläßt 
ba$ äBaffer, flettert auf aBaume, unb IjÄlt fiä> gerne in bem SBajfer auf, 
ba« in t)ofy(en Säumen flehen bleibt. (Sr ifi bräunlttfr, bl<f unb befregt 
fl<# auf ben gloffen tote auf gußen. — 3)ie (Sdjuppenjiojfer (squamipennes) 
fjaUn noo) ben runben Ackerbau, unterfa)eiben fia) aber babura), baß 
itjre gloffen befa^u^t ffab: ber f$Sne bunte Äli^fifa) (chaetodon), 
bejfen fciele 9lrten alle unter ben Sro^en leben, ©le finb ganj runb, 
^aben ein fleined »orfie^enbed ÜRaut, auf bem (Ru<fen furje (stacheln, 
hinten einen furjen gSd^erf^franj. 3^re garben finb jprad^tig golben^ 



286 

Blau, rotij, mit betriebenen ©Snbern unb gießen. 3>er @$nabelflf$ 
(chelmon) ift eben fo runb, f)at aber ein berWngerte« SWaul unb auf ber 
breiten {Rfitfenfloffe ein 9luge. £>er Otttter (echippus) Ijat einen ©fcorn 
in ber gtüdenffoffe. $>ie SBttttoe (holocanthus) tji wmien gelb, (inten 
fcjtoarj ; brama einfarbig grau ; platax gleist mit feinen flugelartig aus- 
gebreiteten Stoffen einem zeigen, fd&roarjgeranbeten J&albmonbe; ber <S*>ri|* 
flfö (toxotes) forlfct ffiaffertrofcfen in bie «&6^e, womit er 3nfecten fangt, 
auf 3aba. 

£>ie gfamtlie ber SKeerbraffen (sparoidei) $et<$net fl# bur$ befo«* 
bete <5<$uM>en au8, bie förage unb ni$t metyr, n>ie bie ©<$uwen anbetet 
giföe, concentrtfdfc bem (Hanbe parallel laufenbe Birnen baben. SDer £eib 
iß no<$ jufammengebrfldt , tute Bei ben vorigen giften, (giner biden 
Äatyfe mit bornigen 0tü(f enftoffen gleist bie gemeine ÜÄeerbraffe (sargus), 
fHbergrau unb rotl) föiHewb; einen f$toarjen %Ud an ber @$ulter be* 
fttbernen MU jeigt nebft einem golbenen SBanbe bor ben otogen bie 2)o* 
rabe (chrysophoris); gfofie klugen unb fletföenbe &tynt dentex, einen 
f$tvar$en Sied an ber ©ette maena, $n*ei getrennte SRüdenfiojfen unb 
$r8c|ttge Sorben bie ÜWeerbarbe (melius)/ rodj, buntgejiretft, bärtig. 

3)ie S^attenfif^e (sciaenoidei) , bie gleichfalls nur im äReert 
(eben, finb um menig langer geffredt, aU bie botigen, unb finb fennttt# 
an ber leeren bornigen 93orberfloffe auf bem ätucfen, bie bon ber (in« 
tern, n?el$ern fammarttgen {Rütfenjlofie getrennt ifl. Der gemeine <5%at* 
tenfif$ (sciaena) im SRittelmeer ift grau. (Sine btafiUanifc^e 2Irt (at 
auf ben @$uW>en triebet Heinere <§$utypen (baS einzige SBeifpiet in ber 
Statut). £>ie fiarf gefheifte umbrina tyat unter bem ÜRaut ein ©Srtd&en. 
3>*r gofbgelbe haemulon f)at f$5ne «Silber jfreifen , diagramma ifl f^on 
jmnftirt ic. 

3)ie fßanjerbacfen (cataphracti) finb an ifcren ©tad&etyan&ern unb 
an fe$r breiten ©a<!enfno<$en fenntll<$, baß <$arafterijlif$efte SSolf unter 
ben giften. <£)er <Seelja$n (trigla) Ijat einen fafl bteretfigen tf o*>f unb 
ungeheuer grofie klugen. £>ie bitten tyaben betriebene Sarben, rot$, 
grau, f<&n>5r$li<&) ber ©abelfifcfc (peristedion) tyt baju no$ eine foffc 
borftefcnbe <§<$nau$e; ber ©eefcor*>ion (cottus) ein coloffaleö ©lofeauge, 
Stapeln an ben SBruflffoffen unb ein (o(e8 «öorn im Waden; ber $ra* 
$en?o}>f (scorpaena) rot( mit flehten Römern auf bem Jtopf; pteroU 
mit borfiigem 3lu<!enfamm toie ein SBilbfötoein, blepsias mit einem @e« 
fi$t boQ Änot^elrrutieln unb 9art$en; apistus mit bieterfigem {Run* 



287 

jelmaut; pelor mit SfyitUfcem aRaul, ba&u furd&tbar firSubenbe Stapeln 
an allen Stoffen; synanceia horrida, bunfetbraun, bad aufgefperrte SDtaut 
unb Mc rotten klugen n?ie eine SRatfe naä) oben feljrenb unb übrigen* 
in SWttfen- unb SBaud&floffen eben fo fiarrenb, toie bie vorigen. 3)er 9lu«* 
brutf biefer $a§ttä)en SWeertbtere ifi bet eine* in SBut^ fotternben $rut* 
$al)n8. ÜWeljr. comifa) flnb anbre mit bumm offenem SRaut unb oreo- 
soma mit bufem »auä^, ber tote ber dtuden mit fegetartigen SluSroüd&fen 
bebedt ifi. (Snbliä) ber unfäulbige, faji tyaringöartig attfigebetynte unb 
langfa)tt>an$ige ©tiä)ting (gasterosteus), an bem Sofie im College de 
France bie intereffantefien ^Beobachtungen gemalt l)at. £)ad 9Kannä)en 
Baut namtidfr unter äßaffer *on ®ra« ein muffarttge* Oiefi, ba& e3 an 
3Bafferj>flan$en befefiigt. «Dann lodt er bad 3Beib<$en, baf? e« tyinetngeljt 
unb ffiier legt (tat<$t), babei »ertuanbelt flä) feine fonfi tretfie garbe in 
bie buntefien Farben, glei# benen be* SDamSteon*. 3fi baS 8Beib$en 
fertig, fo fa)ttnmmt e$ ba&on unb fummert fla) ntä)t metyr um bie (Sler. 
3e|t fd)tü*>ft erfi baö 9Rannd&en hinein, befristet bie Sier, unb fommt 
trieber treig fcrau«, ma#t baö ftefi ju itnb beirad&t e§ alö teuren Scfcafc 
gegen jeben gelnb, bis bie 3ungen auftupfen. 

$>ie SBarf^e (percoidei) umfaffen eine grofje SKenge Don bunten 
(Sattungen unb begatten im ungemeinen bie biärunbe, toenig in bie Sänge 
gejogene ©efiatt ber Vorigen, fo trie bie gftötfenfiaä)eln bei. 3J)r <§*tt>anj 
frattet fiä> unb gabelt. $>er gemeine SBarfä) (perca) in unfern glüffen 
ifi getbgrün mit f$t»ar;en SBinben unb fietS an rotten Stoffen tennttia). 
®n>fjer ifi ber 3Reerbarf$ (labrax) fttberfarben mit fiarfen @ta$eln; ber 
Streber (aspro) ifi gotblg unb f$lan£, ber graue pomatomus tjat ein 
ungeheures Qluge unb einen toorfietjenben Unterfiefer. (Eben fo ber feuer* 
rot^e priacanthus. Serranus cyanostigma tyat auf rot$gotbnem Selbe braune 
Sßunfte; fcräifctig rotl) flnb auä) myripristis , beryx, holocentrum. SDa« 
gegen ifi ber sillago trieber lje$tartig tang unb l)at einen ungeheuer taugen 
feberartigen 6taä)et t>orn an ber Slütfenfloffe. (Einer perca scandens, bie 
mit «&ülfe tfyrer <5tafyln auf SBSume Vettert unb auf Sranquebar t>or* 
fommt ern>Sbnen bie trans. of the Linnean. soc. HL 62. £>er fa)toar$ 
Braune trachinus $at ein $S$nereiä)e6 naa) oben geri$tete6 ÜÄaut, ber f. g. 
©terngucfer (uranoscopus) , braun unb geßedt, f(etfä)t SMaul unb klugen 
noa) netter naa) oben. 

SMe aoflfommenjten gif<$e ffatb bie, treibe jugteig Sungen unb &ie* 
men ^aben, bie dipnoi in einer einigen gamitie (sirenoidei) unb biefe nur 



288 

in gtoei (Sattungen, bem föbamertfaniföen lepidosiren, ben man frifyer 
unter bie Wntyljlbten t&tyU, unb protopteras in Slfrifa. SBelbe f!nb Braun 
aalartig fang unb leten im <S<$lamm, Jener wirb 3, biefer 2 guf lang. 
Sie btlben ben Uebergang ju ben 9fatytjibten. 

9to# ift bie flumme glfötoelt nl#t toBÜig ergrfinbet. (So gibt Ijler 
uo<$ man$e* 8tötl)fel. 3" ben föon erwähnten auf bem. ßanbe lebenben 
unb Säume erfletternben giften flnb no<$ ju notiren bie m& einem au$* 
getrotteten See über &mb toanbernben griffe 9lmertfa$. 9lu8lanb 1829 
€. 764. 1832 @. 424. gerner baß «Borfornmen junger giföbrut auf 
bem ttanbe na$ großem {Regen, ber f. g. giföregen. 3n Snbten ereignet 
1\<fy baffelbe ni#t feiten in ber Äegenjeit. *Bgl. groriefc, neue Zotigen 
IX. 170. «utfanb 1840 ©. 1339. Seife, Snbten I. 47. 9foi 30. 3unt 
1841 fiel au$ in ber Uäermart auf bem @ut beö <&erm toon J&oljenborf* 
Sagow mit einem lVtftunbigen heftigen Wegen au$ eine 9ln$a$l ton Keinen 
bie 5 Soa langen giften («e$te, «arföe, $lö&e, @tt<$linge) $erab. 
©bleiben, ©tubien ©. 30. ffiie ber gif$lai$ ober bie jungen giföe in 
bie Suft erhoben toorben flnb, ob bur<$ eine SBaffer^ofe? ifl no$ ni$t 
ermittelt. 

27. 

9it S>d)langen. 

3)ie jtoette grojje «&aitytclaffe ber ©irbelttyere toirb toon ben 91 m* 
^^tbten (jroeilebigen) gebllbet, bie fo $eifien, toeil fie fotooljl im SBaffer, 
atö in ber £uft leben. 9Ran ttyllt fle in toter Unterabteilungen : ©<$lan» 
gen, (Itbe<$fen, 8ur$e unb @$ilbfr6ten. JDte beiben erfteren fjaUn lang« 
gezogene, bie ©d&langen beinlofe, wurmartige Leiber, aber Iluge toogelartige 
£<H>fe unb totel SWunterfett. 5Die beiben lefcteren $aben rurjere unb bitfere 
Selber mit toter Seinen, wie bie tolerfüjHgen Spiere unb flnb totel träger. 
9We Oaben rot$e$, aber no^ futyte« SBlut, legen ©er, entbehren no<$ b«8 
3feer$fett* unb ber Ofyten, ahnten toentgftenS in ber 3ugenb no$ bur$ 
Giemen unb erft foäter bur$ Zungen, fbtb aber boc^ f$on totel #tyer 
organifirt, ald alle bisher betrachteten Spiere, unb fommen inftbefonbert 
bur<$ bie toter güjje unb laute Stimme ben $o$fien Spieren föon na$e. 

9Rur bie ©^langen, al8 bie niebrtgften 9hnjpfyibien, entbehren no$ 
bie «Stimme, tote bie ©eine, unb fliegen fi$ toon ber ffiergletd&ung mit 
ben Wem Spieren burdb tyre no$ ganj wurmartige gorm au*. $te 



289 

€$tange ff* gtet<$fam baö Sbeat bet SÖurmform, benn toenn fie au$ in 
garte unb ©e^aarung bie $ra<$t bet Staube ntd&t ettei<$t, fo übertrifft 
fie bo$ biefelbe toelt toie an (Stöße, fo an Ätaft, @<$nefligfeit unb %n* 
mutl) bar Seftegung. 3n ityt culmtnitt aüed niebete, fonbetli<$ untet* 
itbiföe unb nä$tli<$e ®en>urm. 3)a$et i^re b5monif<$e ©ebeutung. (Sie 
fd&tetft ni#t metjt, n>ie bet ©cotjpton, fonbetn fie »erführt fie fd&met<$elt 
fi$ an, fie gleißt unb tetjt but$ ©<$öntjeit. 

3e na<$ bet Äange bet «Solange nimmt bie 3a$l tytet Stötfentottbel 
Su. 5Die älappetf Klange $at tytet 200, unfete Oltngelnattet 300. «n 
bie ffiitbel fefcen fi$ futje Otiten an, bie gut SBetoegung beitragen. S)ic 
(Solange f$!ei$t in f<$ü>a<$et SBellenbetvegung übet ben SBoben, ober 
tafd&et unb in $3$ettn Sogen, ober fie fc&leßt fcfeilarttg *otn?5tt$3 fie 
tingelt fi$ n>te bie ©fciralfebet in bet Uljt jufammen unb ergebt ben Stopf; 
fie fölangelt fld& um SSume, umfölingt unb erbrücft Safere unb fann 
fogat mit tyrem Selbe Änoten fd^nüren, »ie an einem ©trief. ©ie Ijfiutet 
fi$ i%lt$ unb mitft fl)re äußere <5$uM>en$aut fo fcoUftönbig ab, baß 
fogat eine feine über baö 9luge gezogene $otn$aut mit abgebt. 3)fe J&aut 
um ben 3Runb ifi überaus elafiifö. 5)et faum baumengtoße Stotf einet 
(Solange fann but$ immer größere 2lu&bebnung beö 9Waule$ eine Saube 
*etf#lingen. S)et @#langenfo})f iß in feinet »oflenbeten @<$im$ett 
fötoänen* unb fogat abletattig, fea* but# baö tiefliegenbe 9luge unb 
but$ bie SHtylattung bet ©tirne bewirft toitb. (St fyiett aber, toenn et 
breite ffiaefen annimmt, in baö fr fiten*, fogat fafeenattige hinein. 9lm 
audbtucfSlofeffen ifi et in bet (Sifotm, bie fi$ bet Sorm bed @#ilbft5ten- 
fofcf* nS^ett. 3m 3tuge bet (Solange foifct fi<$ bie $u$iOe bei ben giftigfien 
bitten )u einem aufregt fte^enben Ctoal, tote bie bet Äafre. Stein Xfytt 
geigt fo fciel gein^eit unb ©elji im Sluge. S)te ßSfae bet ©Klange finb 
Hein, furj unb nut jum galten, niefct gum fauen eingerichtet , benn bie 
(Solange »erf#tingt tyte SBeute ganj unb unjerriffen. 5Dte giftigen bitten 
$aben einen betoegli^en (Siftja&n, bet im ©iß einen Stotfen <8tft in bie 
SBunbe auftlSßt. SRan f)at an ben Sungen bet Äteujottet no<$ einen 
großen 3a$n entbetft, beffen fie fi$ bebienen, um bie j% $aut be* (Sied 
in bet fie »etf$lofTen finb, aufoufc&netben, bet tynen aber balb na$ biefem 
©ebtaudfr hiebet abfäOt. (3a$re*$efte be* tofitttemb. herein* für *atetl 
«Ratuttunbe 1855 I.) 

3ut *Paatung$jeit Pflegen fi$ bie (gelangen in gtoßet 3Renge an 
fonnen^ellen ©teilen elnjufinben. £a$et bie Sage ))om ©a^langenfonig 

SB. 9k t n a e l, ftatutfunbe nr. 19 



290 

unb von bett aSerfammlungen ber ©^langen. JDer SJJrtnj $u ©ieb fanb 
am oberen SRiffburi viele taufenb ^langen in großen äluntyen vereinigt, 
f. beffen {Reife I. 415. Sie legen (St er, bie Ottern gebären aber au$ 
lebenbfge 3unge. 3m ungemeinen finb bie ©^langen trage. 3tjre ge* 
foaltene Bunge, vor bet man fo ölete 8fur<$t ju tyaben pflegt, fft ein ganj 
unföfiblt^e« Safiorgan, glet<$ ben gfifyty&rnern ber Snfeften ; ba« ßlf^en 
unb ganzen gleist bem ber ®8nfe. <Bclbft bie giftige (Solange greift 
ben SRenföen nt#t an, tvenn fle ni$t jufSflfg von itjm getreten ober ge* 
ftört toirb. $at fle fl# toll gefreffen, fo liegt fle lange tote tobt ba. 
Sie ©^langen fonnen tvoä)en« unb monatelang jungem, bann aber ver- 
geben fie au$ auf einmal ein grofieS $$ier. 31jr Seben ift fetyr jSlje. 
JDer abgerittene *o*>f beljjt no<$ um ffä). S)ie Äreujotter lebt no<$ 
fhmbenlang im ©rannttoeln. ©dfcroetne finb ifyr gef8$rllä)fler Sefnb, benn 
tyr ©Ift f$abet benfetben nfä)t$. $>afi bie (Solange ffä) vor bem <5f$*n* 
jtoelg furzte unb burä) i$n vertrieben »erben fonne, ein alter SSolfd* 
glaube, $at ©#eltlin, Sljlerfeelenfunbe I. 480 beftStigt gefunben. 

Sei und finb alle (gelangen, tvel$e breite ©a)uwen auf bem Stopft 
fyiben, g5njli$ unfä^SbUä); bie wenigen bagegen, auf beren ßopfe man 
feljr Keine 6ä)u^en fieljt, finb giftig. S>aS foflte Jebeö Äinb in 5Deutf<^* 
lanb ivtffen, um fi$ vor ©$aben ju tyfiten unb fia) unnötige 5lngft 
ju erfroren. 

SRan tljetlt alle ©d&langen nur ht <8ng* unb ffieltmSuler. 5Die er« 
fleren (stenostomi) laffen faum ben Stotf vom übrigen Selb unterf$eiben, 
$aben neben bem engen SRaul aua) fe$r Reine, jum S!$ell ganj verfktfte 
Susen unb finb fiberall glei$ fleingef$ityvt. @o tychlops, baö ©lob* 
äuge, $$nti$ ber S3linbf<$letä)e, in ©übamertfa, rhinophis gang o$ne fld&t* 
bare Xugen in 3lfien. 2>eutliä)ere Slugen unb einen metyr vortretenben 
jtotf ffat ilysia. Sie SBettmäuler (eurystomi) umfajfen alle l)6$eren 
(Schlangen, tyaben größere vortretenbe Ätyfe mit toettem SRaul, baö f!<$ 
ungeheuer au$be$nen lajjt, unb fluge klugen unb finb am £o£f unb 
SBauä) inögemem mit breitern <5<$u}tyen ober ©gilben verfemen, al6 auf 
bem (Rüden. @ie »erben toieber aW @tftf<$langen, verbeuge unb gift« 
lofe unterf<$Uben. 

2)ie ©lftfä)langen Ijaben tyre ©iftja^ne ftetö nur im obern Jttefer, 
baö ©ift tritt auß einer 3>rfife hinein unb tobtet baö gebifjene X$ier, Vo- 
rauf ed von ber Solange verfölutft tvirb. 9tor bie unfern Ijaben {leine 
Sd^i^en auf bem Jtopf, bie audlSnbif^en ^aben auä> breite <5<$ilbe. 



291 

Sie fefyr giftigen/ boö ftifle SReer Betootytenben aBafferf<$tangen $aBett 
no# Befonberd einen flföarttgen 8htberfd&toan$. (So pelamjs, gelb unb 
f<$n?ar$/ hydrophis Blau unb gelB. 9to<$ Sßeron, (Reife 1. 120 Verfölgen fle bie 
bringe unb werben felBjt *>on ben $aien verfolgt. Sie Ottern t)abert einen 
eiförmigen ßotf mit ©gilben , einen feljr Betreglid&en meffl mit ©firteln 
ober SUngen f^on öerjterten 2eiB unb fipifcigen ©$h>an$. <5o bie f$ön 
rotty, fötoarj unb toetfjgegurtelte Äor allen f Stange (elaps), bie große 
Braune frettBeru$mte 3Brillenf$lange (naja tripudians ober cobra 
di capello), beren *>orn ftifeer unb hinten breiter £o*>f bie beuttt$e 3*i<$* 
iwng einer SBrlfle trSgt unb t>on inbtföen unb 5gi#ttf$en ©äußern jum 
Sanje abgeri$tet tolrb; bie jg^tif^e 9lrt fyetfit haje, im 9lltertljum bie 
Berühmte aspis. aSertoanbt tfl bie große inbiföe gelSfölange (bungarus), 
Sie SStfcern tyaBen einen Breiten unb furjen Stfyf, einen runben unb 
furzen ©$n>anj unb fetyen ^lunty au$. Unfere gemeine giftige fßipex 
ober äreugotter (vipera) iß Braun unb föfrarge ßifyafltnien laufen iljr 
über ben {Rüden. (Sine graue Qlrt (y. Bedi) $at f<$tt>arjbraune £Xuer* 
fleclen. Sie (Srotaltnen umfaffen juerft bie Berüd&tigte amertfanifd&e StU$* 
)>erf$lange (crotalus) Braungrau mit fötoargen toeif eingefaßten Stauten 
auf bem Sftuden in (Sab*, mit berglei^en CtuerBSnbern in (Rorbamertfaj 
t^r Jtemtgei$en iß Bauj>tf5<$lt<$ bal bur<$ kornartige Sllnge am <S$toanj« 
enbe Betoirfte @erauf$. 3« i&nen jSljlt man au$ bie flawerlofen, aBer 
mit Breiten SBau$f$uW>en »erfetyenen trigonocephali mit Braunen Stauten, 
mehrere Wirten in Slfien unb Qlmerifa, Bt& 7 guf lang. Sartttn, Steife 
I. 113 Gilbert iBre frStenarttgen StÄotfe al* äuferft $aj?li$. Sang* 
ftebt, Ijinboft. Senfto. ©. 27 f. ertuSfynt mehrerer ®iftf<$langen 3nbten$, 
unter anbern einer f. g. ©lutfölange, beren §8ij? alle* SBlut aud bem Jtotyer 
feur<# alle $oren heraustreiben fofl unb ber f. g. trummen (Seetange, beren 
SBif bie 3Renf$en gtoingt, fl$ eben fo )u frummen, tole bie «Solange felBfh 

Sie &erb5<$tigen ©^langen tjaben bad 9lnfe$en ber Gattern, unter« 
föetben fi<$ aBer bur<$ tyre Surd&enjfiljne. 3$re 33^ne finb najnli# 
»on unten Big oBen bttr$fur$t, unb au$ tl)re ®lft$S$ne flnb eö toenigfien* 
anfangt, <§ter$er gehört bie SBafferfötange homalopsis, bie fcon giften 
unb Stoffen lebt, in Ofl- unb SBefÜnbien, bie auf SBSume fletternbe oft« 
inbif$e dipsas, &on ber man efyemalö glaubte/ üjr ©iß ertoede unauS* 
Wf$lld&en Surft bie fiBerau* bünne $eitföenfölange (dryophis). 

3u ben gfftlofen ©^langen gehören junac^ft bie Gattern. Sie^ 
SRatter (ooluber) fommt Bei und in brei Wirten üor r bie graublaue Stingei* 



2S2 

notier, femttli$ an jtoel gelben gießen am ^interfo^fe; ble tBtfyfd&fcramte 
©<$llngnattet mit bunfelbraunen {Runbfleden auf bem {Rüden, unb bie 
gelbe Stattet im <5<$toalba$er ©$langenbabe, ble iaf)m gu ben SBabenben 
lommt unb mitten unter und $eute no$ an bie uralte «Ceftcnjelt ma$nt, 
fat l»el$er bie ungiftigen @<#langen alß ©enien ber ®efunb$elt (alß «$etl* 
f Stangen) fcereljrt nmrben. Sgl. Sind, bie ©d&langen 3)eutf$tanb£, 
1855. ©obann bie Heine 9toQf$lange (erjx) in mehreren 9lrten am 
üXittetmeer. @nblf<$ bie {Riefenfd&langen, bie atte ungiftig finb, in 
jtoei ©attungen: gtytljon in Sljien, 9Boa in Wmerifa. SWan unterföeibet 
python tigris in £5fttnbfen, hellgrau mit bunfeloltoenfatbnen Sieden, unb 
p. bivittatus auf 3afca, braun mit grauen neuartig fcerbunbenen ©urteln 
unb 3tmet^ftglan§ auf bem (Rüden, 619 30 guj? lang. 9Bie fi$ ba$u 
bie großen ©d&langen 9lfrifaß fcertyalten, ifi no$ ni^t befannt. (Sine 
Bio 20 Sufj lange (Solange (tennee) in Sierra £eone fofl felbft Slger 
angreifen. Matthew, voyage p. 43. 9lbanfon, Steife ©. 182 fanb am 
(Senegal eine große (Solange, bie fi<$ »on $euf$reden nJtyrte unb unter 
einem @$frarm berfelben mutete. S)le größten ^langen ber SBelt 
finb aber bie SBoaß in Qlmerifa. 3Ran unterföelbet Sibotya (b. constrictor) 
röt$li$grau mit gejadter brauner Sludenbinbe unb 30 guf? lang, ana- 
conda (b. murina) oltoenfarb mit f$tt>ar$en Sieden unb biö 40 gufi lang; 
cnblt<$ eine grüne 9lrt (b. canina). ©tefe H>rä<$tigen Spiere finb m<$t 
fo gefä&rli<$, alß fie außfe$en unb baß SWeifie, toaß man toon fljrer 8But$ 
er$8$lt $at, geWrt ber JJabel an. 2)ie fleinen Otftfölangen föaben un* 
cnbli<$ meljr, alß iene ungiftigen {Riefen. 

28. 
Sie ©ftedjfen mto Ärohofctllf. 

£D£e ©^langen ge^en jun8$fl in bie irrten no$ na$e *errt>anbten, 
fölanfen unb langgefötoänjten (Sibe^fen (sauri) übet. 5DU ©$uM>en, 
baß äuge 9luge, bie gehaltene Bunge, baß 93erf^luvfen in ber (Srbe unb 
raföe herumfahren in ber (Sonne finb beiben gemeinf$aftli$. 9ltt$ fom» 
men bie jjßße bei ben (Stbe<$fen erft nur toie *erfu#ß»eife jum SJor* 
föein. (Sine Sibed&fengattung (tote bie $Blinbf$lei$e) tyt gar feine Seine 
unb toirb beßtjalb immer no<$ mit ben ©^langen t>ert»e$felt. anbete 
$aben nur jtoei, hiebet anbete nur feljt f leine toeit von einanber ge- 
trennte Jturjbelne. $ro& ber Xerroanbtföaft mit ben (Belangen maty 



293 

aber bie 8ibe$fe einen gan$ anbern ©nbrutf. Sie erf$eint bura^au* alt 
ein fröljlia)e8, tyarmlofe« unb unf#Sbli<$e8 $fjierä>n. gfatr bie Ijartge* 
Bangerten, otogen unb tragen bitten, ble ben UeBergang in bie Stxittn 
jtnb 6ä>ilbfr5ten Bilben, ma$en bafcon eine 2lu$na(jme. 

2lm niebrigfien flehen bie 0lingeibe<$fen (annulati), otyne @<$uj>* 
J>en nur mit geringelter %aut tinb otyne gffi§e, murmartig, mit (leinen 
Slugen, jiemliä} a^nlio) ber niebrigfien Q3lfnbf<$lange : bie- fubameri!anifä)e 
SDoWelfa^leid&e (amphisbaena), ber furjf<$n?anjige blanus in (Spanten, bat 
Cetnföpfige lepidosternon in §8raf!lien unb trogonophis in 3lfrifa. 3*i>et 
Heine Sorberfufje fommen juerft &um 2torfä)ein Bei bem merifaniföen 
chirotes. 916er au$ bie $5tyere ©rbnung ber gefä)uppten <Sibeä)fen 
(squamati) Beginnt no$ mit a$nli$en f^langenartlgen ffiefenj namentUä) 
mit unferer aflBefannten S3Unbfä)leia)e (anguis fragilis), bie, toenn man 
fte n$$er Befielt, tooflfommen ben SSlid, ben Jtotf unb bie ©ä)uW>enljaut 
unferer gemeinen (Sibe$fe~ $at, ein $o$ß unfä)fibli<fce& unb burä) 3nfeften* 
Vertilgung nüfclia}e8 S:$iera}en, h>elä>e$ baljer fiBerafl gefront unb nt$t, rt>ie 
gefaxt, mut^tridig getöbtet werben fotfte. ©ie Brtä>t auferorbentltä) 
leiä)t entgtvei. (Sine afrifanif$e 2lrt (acontius) tyat eine 9lrt @$ilb am 
tiefer. SBen fo bie amerifanif^e ®la8fa)leidfe (ophiosaurus). SBlofe 
Einbeulungen t>on $interfufjen, furjen ©tummeln/ aber noä) otyne eine 
<Sj>ur &on Starberfüfen, $aBen bie langen unb f$langenarttg getounbenen 
pygopus, bipes unb pseudopus. Sßier fefyr furje gftfj$en an bem langen 
<S$langenlei6e tyaBen ablepharus unb zygnis (seps), euprepis, gongylus, 
scincus, saurophis, gerrhosaurus, gerrhonotus, zonurus. lauter feltfame 
©efd&öpfe, bie äJeranlaffung gegeben $aBen ju ber ©age aon toiel größeren 
jtoeiBeinigen f. g. ©toKttmtmern. 

5Dte ea)ten <5ä)uweneibe<$fen unterföeibet man nao) ber Bunge in 
3>oft>el», Sang« unb SDidjüngler. Unfere gemeine (Sfbeä)fe (lacerta) 
$at eine gehaltene Bunge, bie graue (1. agilis), grüne (viridis)/ bie grofje 
grüne mit Blauen 3lugenfle<fen an ber Seite (1. ocellata) )c. ffiom Jjräo)* 
tigften ©maragbgrün unb fiBer einen gug lang fommen fie fa)on in 3ta* 
lien *or. tiefer ®lanj unb tljr muntere« SBefen, tyr 6lifcfe$neaer »auf 
geben ben peinigen unb toüfien ©egenben, in benen fie fidj gern aufhalten, 
einen Befonbern ötetj. 3f?re Neugier unb SntxaMfyUit, bann ttieber ttyre 
rafc&e gludjt, ttyr flugeS 2luge unterhalten ben einfamen ©anbetet. Unter 
allen Bio je^t Betannten Stbea)fen ifl ameiva dorsalis auf ber Snfet 3a* 
maita bie gterUc^fle unb entfpri^t am meißen bem Segriff bed ©rajtöfen, 



294 

Un bie 51(ten mit ber (Kbed&fe aerbanben. «Die ameiya tofrb 17 6(3 18 
Soll lang, oben grün, unten toelß, ber @$n?an$ oben braun, unten Mau. 
Sie t)at Sußerfi gefd&tdfte tvte J$5nbe ju braud&enbe Süße unb gleist hierin 
faß ben Slffen ober unfern SBaKettfinger innen. Sic fann auf ben 3*1)«* 
laufen, f!e gräbt mit ben Starberfüßen n?te mit $5nben, fle fragt fi$ am 
ifctyf mit bem Hinterfuß rote ein $unb. Qlu$ i&r Äopf tfi feljr gctoanbt, 
fle picft bamit tote ber Söget mit bem Schnabel. 9fad& ©offe in Srofd&eW 
9lrd&h> 1849 IL 57. 2lu$ in Carolina n>irb eine öoflig jafyne in ben 
J&fiufern tebenbe grüne @ibe$fe, bie ba8 Ungeziefer toegfangt, fe$r gerühmt. 
5Die (Slbed&fe tfi eö au<^, bie unter allen Icbenben ffiefen am treiteflen in 
bie ©anbftäjie vorbringt. 3Bo fein Strauß, feine ©traffe, feine ©ajette 
mefyr gefetyen n>irb, ba toimmett bie ffiüfie Samara nodfc öpn (Slbedfrfen, bie 
jebo$ tjier ntd&t (eben f&nnten, trenn fle nid&t $al?lret($e Ääfer im Sanbe 
fcorfinben. (Rtd&arbfon, SBeri^t 6. 29. 9lu$ bie ring« toon einer SBüfie 
umgebenen $tyramiben fe^en auf ein <mtg munteres (Sibe$fentoolf $u itjren 
güß en tynab. SBei SSan im ©ebiet be* <gufc$rat fanb man ga^Uofe (SU 
bed&fen bi$t pfammengebaQt. {Ritter, (Srbfunbe X. 318. (Sine große 
golbgtönjenbe (gtbe#fe (1. aurata) fanb 9lbanfon am Senegal, Stogmann 
auf ben ©aflofcagoöfnfeln; eine f<$6ne himmelblaue Qlbanfon. 5Die f. g. 
3Bameibe$fe (monitor) i)at biefen Mamtn erhalten, toeft fle bie 9W(je eine« 
Ärofobtfl* bur<$ Ujr pfeifen toerratyn fofl. 3n 2lmerffa berfie^t man 
barunter eine 2 8fuß lange f$tt>5r}ti$e 9lrt ber fd&on genannten ameiva 
(a. teguixin, au$ $efu). 3n 3lfrifa aber eine graubraune 9trt (monitor 
niloticus, au$ ßuaran genannt), bie ben ArofobiUen bie (Sier wegfrißt. 
5Den Uebergang in bie $orn» unb fd&alenbebedten <5ibe$fen bilbet helo- 
derma horridum mit fnod&igen <@5<fern, braun unb gelb geftedft. 

SDer Sangjüngfer unter ben (Sibe$fen ifl ba$ berühmte (S^amfiteon 
(chamaeleo) in brei Wirten, mit einer 9lrt aon J&efml)aube im fübli$en 
(Europa unb nörbttd&en Mfrtfa, mit glattem Jty>f am Senegal, mit gäbet* 
formig geteilter Sd&nauje in ßflinbien unb Oieuioflanb. $)aS $$fer 
fließt feine lange 3unge na$ Snfeften ab h?te einen $feil, ifl aber überaus 
langfam unb bebad&tlg in feinen 93en?egunge!t. ß$ fann fi$ öennoge 
einer ungeheuer großen Sunge na<$ ^Belieben mit £uft anfüllen unb auf» 
blafen unb bamit f$eint au$ ber 8rarbenn?ed&fel jufammengufyfingen. Sein 
Äofcf fieljt flfd&artig au«, tocll er toon bem blcfen «6»alfe nt$t ju unter« 
(Reiben i% 8lu$ ber Jtomm auf btm fldücfen gleist ber Oiüdfenfloffe be9 
Sifd^ed. $er S^tranj ift fpiralförmig unb bient bem £$tere, ftfy an ben 



295 

«eßen ber ©Sume anhalten (toie bie ffiaumratte). «85#ß fettfam finb 
ferner bie klugen, nt#t nur toegen ber gang golbnen Sri*, fonbern au$ 
»eil ba* S^fer Jebe* Sluge felbßßflnbtg betoegen unb mit bem einen hinauf, 
mit bem anbetn Jjinabfetjen. fonn. (£nbli$ iß no<$ bie hellgrüne @atte 
unb ba* breieüge £er$ be* Sljiere* ju 6emer!en. Qlm berüljmteßen aber 
iß an tym fein 8farbentoe$fel, ben tofr f$on (5. 44 befrro$en $aben. 
anfangs grau foielt er in gelb, rotl), blau, braun unb fötoarg. Sei 
ber Paarung unb im $obe tetrb ba* ganje tyitx föneefeeif. 3)te ge* 
tvö^nti^e graue Sarbe f$etnt fnbefj nur bem Sorben äfrifa*, tooljer toir 
bie meißen biefer Spiere befommen, anzugehören, ©olberrij, ber in feiner 
Steife bur$ ba* toeßtt<$e Slfrlfa (überf. ». Sergf, 1803 IL im Anfang) 
eine gute $ef$reibung be* $l)ier$en* gibt, fanb e* im tieferen ©üben 
immer fmaragbgrün. 

2ln ben bidjungigen (Sibe^fen bewerft man no<$ Diele %e1)nli$feit 
mit bem ß^amaleon bfofl#tli$ be* £o$f* mit feinen J&autfalten unb 
2lu*tt>ü<bfen. Lyrocephalus l)at no$ ganj ba* treibe SBefen be* S^a- 
mSleon, aber fd&on fleine ©tadeln auf bem äftötfgrat^ unb <5$h>anj. 9to$ 
$<>$ere Stapeln, glei$ bem glofenfamm eine* griffe* trägt ber $uglei$ 
mit einem bieten äro^f ober äeljlbeutel begangene fieguan (iguana) in 
3tmerifa; einen no$ bitfeten Jftopf anolis, calotes, einen Ijoben {Rüden* 
famm lophura, einen &)>t$$ut n?ie ba* Gßamaleon unb einen fetyr tyoljen 
flRütfenfamm ber S3afili*f (basiliscus); einen ©d&toanj mit @$u)tyen* 
gürtein cyclura. ©er ®etf o (ascalabota) {eignet fl$ bur$ einen fömalen 
4?al* unb ßarf fcortretenben Jfttyf, bur# einen breiten ruberartigen @<$n?anj 
unb bur# fetyr au*gebilbete fünf Singer an jiebem Sufj au9. (Sr über* 
trifft alle anbern . (Sibe$fen im klettern, inbem er frfe eine Stiege mx ber 
5>ede lauft ({Rennte, SBunber ber Snfeftentoelt <S. 451). 33on ber 35* 
$tgfeit, mit ber biefe Spiere fl# anflamtnew fBnnen, ergibt fiangßebt 
O&inboß. <Denftt>. 178) ein fabelhafte* SBetfotel. Sine grofe *ßtnbtf<$c 
9lrt berfelben fofl nSmli$, inbem fle bie SRauer einer belagerten @tabt 
eutyorlief, ©olbaten, bie fi$ an f!e anhielten, entyorgegogen $aben. ©er 
fölanfeße ®ecfo iß platydactylus, btifer unb toarjiger hemidaotylus, ben 
breiteten S$n?anj bat phjllurus; fleine ©lätt$en an ben 3<^en ptyo- 
daetylus. <Dur$ einen ©<$n>an$ mit @ta#elgürteln bei einem )iemli$ <^a- 
mSleonartigen Ao^fe ma^t fi$ ber am %tiU glattere stellio, fo rrie ber tt?ar* 
}igere uromastix bemetflt^. 02o^ fla^li^ter iß bie fur}gef$n>5ngte unb 
Ir&tenartig biete f. g. 3)ornfr9te (phrjnosoma) in 9lorbamerifa. $rin} 



296 

gu 9teutoieb, (Reife n. 93. 3)a0 merfrofirbtgfie unter biefen Spieren aber 
iß bie fttegenbe (Slbed&fe (draco volans) mit einem JMjlfad tute ber 
fceguan «nb mit einer gflugljaut an ben {Rfytyen Jtoiföen ben borbern unb 
Wintern Rufen, tooburdfr f!e fi<$ fcon ©aum ju SBaum f$r»tngt, auf ber 
Snfcl 3a*a. 

S)ie größten aller (Sibe<$fen finb bie ni$t mefyr f#uw>lgen, fonbern 
gepanzerten, b. $. bie »ergebenen Wirten berÄrofobille. (Sie adeln 
erinnern no<$ an bie riefenfyaften (Saurier ber 93orn>elt. 9lm befanntefien 
ift ba« ärofobfH (crocodilus) im Stil, bad man früher, Jefct nt$t mebr, 
M }u 30 guf? lang gefunben $at, mit furzen ©einen , gutoeiten $feuiü<$ 
fettem fiefb, einem Ungeheuern, gjtynetooUen, tangaudgebe^nten Slawen unb 
langem fSgenartigcm Slfitfen unb &ugef»ifcten ©d&toanje, ringsum mit b8* 
Äerigen Jfnod&enfe&ilben ge^anjert. „ffier tarnt bie JtinnBacfen feiheö 9lnt* 
lifeeö aufttjun? <S<$re(fli<$ flehen feine 3af?ne. (Seine floljen (Sdjuwen 
finb roie fefie ©d&ilbe, feft unb eng in einanber> baf nic^t ein ßüftlefn ba* 
jnrifd&engeljet. 11 «§tob 41, 4 — 7. $>te alten 9legi)*>ter »eretjrten ba8 $ljter 
als einen ©Ott aber £iob fietyt in tym ba* Slbbtlb beö Se*iatt)an. SS 
tüirb SBabenben fel)r gefal)rlt$. $)aß eö meine, um Äinber ijeranjulotfen 
ttnb }u freffen, ifl nur Säbel. (Sein Äampf mit bem SMtyferbe gehört 
ein t>orffinbjfutyti$e0 <S$re<f&ilb. 35on furd&tbarer «&5j?lt#feft finb feine 
fremdartig borftetyenben klugen mit brei Slugenlibern, no# l)ajjlt<$er an ben 
Sungen. $)a$ ÄrofobiK bed ©angeö, ber ©atofal (rhamphostoma) f)at 
«ine feljr bünne, tvie ein <Stor$f$nabe( lange, aber febr bffjfge (S^nauje; 
ba* amerltanifd&e Jtrof obid , (er Alligator (alligator, champsa) f)at eine 
gleid&faltt fotfce, aber für je, be^tartige <S<$nau$e unb fetten £el&. 5)er 
lefctere wirb bis 20.8fu§ lang, begräbt fi$ oft im <S$laram, ber über tym 
trotfnet, unb brid&t bann tjer&or, bafi man ein fleineö Srbbeben &u feljen 
glaubt (ßumbolbt, Slnfid&ten I. 34). SBartram falj ben 3ot)anne3flufi mit 
biefen gieren fo bi$t bebetft, bafj man über fie, tüte über eine ©rütfe IjStte 
fleljen f&nnen. (Sin SRegerfflabe fott einfi auö 8ta<$e, n?a$renb fie auf einem 
Sfluffe fuhren, ben ring* um ben J?a1)n mit offenen ötad&en fd&na^enben 
Slfligatoren feinen $errn §inau8gett>orfen $aben. Sin tutyne* *TO5bd&en 
foU, toon einem Alligator gepatft, bemfelben bie klugen auSgebrucft fjaUn 
ttnb entfommen fe^n. Sie föle^en ben S^tDanj, ben fie ni$t ergeben 
fönnen, auf bem SBoben nad^ unb fe^en eben fo tütfifdj) au«, n?ie fie finb. 
$a$u flnb fie ungeljftuer gefräßig unb brüllen jur $rut$eit entfe^lt^. 3m 
^Baffer finb fie fe$r lebenbig, bre^en unb tvfifjen fi$ unglaublid^ f^nett, 



297 

SBaffer unb Stampf um$erfpri|enb , trad efn merfwürblge« ©ewufel gibt, 
trenn fic in üRenge beifammen finb. @efcr gut betrieben in SBartram* 
Steife na* Carolina unb Sloriba @. 127. (SS gibt mehrere Sitten bete 
ailigator«, !}au}>tfa*lt* bet Äatyman im ni>rbli*en, ber 3acare hn [üb» 
tt*en Qtmerlfa. 

29. 
Ute ^ri)ilbkri'ten ; Ärfflcn tm* M\i)t. 

5Die ©*ilb frören (chelonii) bilben ben Uebergang von ben grofi en 
Ärofobiflen ju ben Sur*en (Äroten unb Steffen). (Sine befrembli*e, 
Jpl)antajiif*c , no* urweltli*e $ Zierform. 2Bte wenn bie (Srbe felbß jum 
erftenmal lebenbtg mürbe, ft* ju regen anfinge unb einen tfofcf unb <§Snbe 
Ijervorfirecfte, o&ne no* auS iljrer runben @*ale tyerauSjufftnnen. SDaljer 
au* bei ben altejfcn Göttern SlfienS bie <S*ilbfröte als Urform ber ffirbe 
angefeben würbe. £)er ©*ilb iß bie £auj)tfa*e, eine Qlrt vergrößerte 
<S*netfen* ober 9Ban$enfotm. (Seine (Sztteme finb eirunbe $ö$e unb 
Brette a3erßa*ung ; ber ®*itb ift leberartig jufammentyangenb , ober in 
<S*uw>en, @eitenfla*en, glet*fam gacetten abget^eilt , ober e$ liegen 
mehrere <5*ilbe rrie sBlStter ubereinanber. SMe Facetten jeigen £>rcfecfe, 
<Se*Se<fe-, öfters in feljr regelmäßiger <S*ön1jett. 3un>eilen finb bie 
Tracetten budelartig in ber SKitte ertyöljt. 3)ie (Schale iß verf*iebenartiq 
gefärbt unb mit fcineamenten verfemen, bie juwetlen wie §Bu*jiaben auö- 
feljen. Sftuffegger, Steife II. 176 fanb eine mit ©ternformen. (£6 gibt eine, 
beten Tracetten je eine 33enuSmuf*el barfieQen. $>le (Scalen werben als 
baS befannte f*öne <S*llb*>att gu Gammen w. benufct. (Sine fe$r wet** 
f*alige in ben ©eWajfern von {Jlortba gilt al8 3)elicatejfe. 93artram, 
(Reife ©. 171. $er Äo^f iß f töten* ober eibe*fenatttg , juweilen 
f*tangenattig unb wie gef*n8belt ober benaSt, na* Qltt ber Stebermaufe. 
Testudo fimbrata fyit eine verlängerte SWafe wie ber Heine (Rüffel be* 
£apit. Sie fönnen ben Stotf unter ber <§*ale verbergen, einige ßteefen 
Hjn aber am fel)r langen <§alfe tjervor. $>ie Öufje ber Sanbf*ilbfröten 
werben bei ben ©eef*tfbfroten ju flf*artigen gloffen. 

3)te ©*ilbfröten fyaben ein unglaubli* $%$ Setett. &t leben oft 
monatelang, wenn man itynen au* baS £irn ausgenommen, unb wo*en* 
lang, wenn man tynen ganj ben Äo^>f weggef*nttten l)at. SHe^en (Steife 
II. 134) faf? eine fortleben, obglet* bie SKatrofen iljr einen Stagel in ben 



298 

Jtotf unb ein 8o<$ bttr^ bie S$ale lit in ben Seift gebohrt Ratten. Sie 
tonnen feljr lange aushalten otyne 9ia1)rung. 31)re Paarung bauert 
t»o$enlang. Sie foOen mitUn auf ben ffiellen au# beim ijefttgjlen 
Sturme rutyig fölafen. Sie werben au$ fetjt alt. 9ttebu$r falj in 
Surate eine 125 3al)re alte blinbe unb laljme S<$tlbfröie, bie Don ben 
3nbern $o# öerefyrt unb gepflegt tourbe. Qu $eterboroug$ in (Snglanb 
hielten bie SBtfööfe eine 6$UUr5te, bie fieb$e$n »ifööfe überlebte unb 
über 220 Satjr alt tourbe. Suf ber 3nfel Slfcenflon ttmrbe eine S<$ilb* 
frSte gefangen unb na$ (Snglanb mitgenommen unb gqatjmt. 51(0 man 
fie aber in (Sngtanb für tobt in* ©affer toarf, f#tt>amut fie US §u 
i&rer 3nfel jurucf unb tourbe bort lieber gefunben. Säubert, Spiegel ber 
Statur S. 21. 

x SRan finbet in ben ffibli$en SReeren bie Sd&ilbfröten jutoeilen in fo 
ungeheurer SRenge, bafi baö S#tff faum $tnbur$ fommen fann. Sie 
ge$en auf« fianb, um i$re (gier in ben Sanb ju vergraben, ffienn man 
bie S^ilbfröten fangen Witt, legt man fie nur auf \>tn dtfiden; bann 
fönnen fie nl$t me$r auffielen. JDa« Steift ber Sd&ilbfröten ift bie 
gröfte £>elicateffe, bie eö auf @rben gibt. 

SMe SReerfd&ilbfröten feilen fi<$ in jivei ©attungen: sphargis 
mit Ijerjförmigem Seberföilb , gfujje unb S#toan$ no$ toie gif^flojTen, 
bunfelbraun unb fe$r grof , btö 7 8«f lang unb 8 ßentner ferner, unb 
chelonia mit «6 orn platten am S^ilbe , in mehreren Wirten , bie gelbe 
charetta (glei$faH8 7 JJujj lang); bie braune eh. imbricata unb eh. midas. 
3$r £al$ tfi ettraö f$lanfer , ber Jtotf eiförmig unb fd&langenartig , bie 
Rfifje etoa* bfinner. 5£>ie Sfluff^ilbf röten Ijaben ffüfje mit &f)m, 
bie bur$ eine S$n>imm$aut fcerbunben fhib, unb Ar aßen baran unb einen 
otoalen S$ilb : emys f>at an ben SJorberfujjen 5 , an ben Hinterfüßen 
4 Araflen, einen föftargen S<$ilb mit gelben 3*i<$«ungen (eö gibt au$ 
eine grüne 9lrt); chelydra ifl braun unb Ijat einen feljr furjen S$ilb, 
trionyx t)at nur 3 Äratfen unb Jtotf unb J&alS fölangenartig »orgejtrecft. 
2)ie £anbf#ilbfröten Ijaben no<$ auSgebilbetere 3e1)en unb Araflen: 
testudo fyit beten 5 unb einen runben l)o<$getoötbten S^ilb, fötoarj mit 
gelben Strahlen, homopus mit 4 Ata Ofen; cinixus mit fytnten, pyxis mit 
*>orn betoeglf^em S^ilbej chelys mit langem <§alfe, rüffelartfger 9tofe 
unb einem fet)r Moderigen Sd&flbe (in Sübamerifa). S)M nur bie J&aujrt- 
gattungen unb iijr (Styaraftere. 

Unter ben Surfen (batrachia) fteflt man Sröföe, Aröten unb 9Kol$e 



299 

gufammen. @te fjahtn einen ffirgeren unb bttferen gelb unb längere Seine, 
al$ bie <gibe$fen, unb mit »entgen 9faönabmen feinen $$toang. 

9ln bie niebrtgßen ©^langen unb <Sibe$fen retyt ß<$ aucf) no$ ein 
wurmartiger fiur<$ an, bie Slinbh>üt)le (coecilia) nur feberft>u1)tbi<f , btei 
Suj? lang, o§ne Seine, mit geringelter <$aut unb öerßecften 9lugen; bann 
ber Sif<$moi#, gtei$ einer langen (Sibe$fe mit *ier gang furgen, 
totit auöefnanberßebenben Selnd&en, befonberS fenntli<$ an ben Giemen* 
Büffeln hinter bem Äopf. 9(m befannteßen iß proteus anguineus, in 
' ber eroigen Wafyt ber Qlbelberger «§51)1* im unterirbiföen SBaffer lebenb, 
Met# unb toeifi mit roßgen Äiemenbfif<$efa- Sor furgem $at man in 
Sttain no$ eine föfrarg unb gelbgeßedte 9lrt (hypochthon) gefunben. 
<£ri$fon, Qlvd^tü 1846 ©. 289. Wehere f<$n>S*gli#e Wirten leben in ben 
Sümpfen unb Slüjfen 2lmerifa6 (siren, amphiuma k.). liefen no$ 
nalje {leben bie e$ten 9Rol$e (salamandra), ber 9Baßermot$ (triton) 
mit einem bertifalen bo$gefammten 8iuberf<$feange , oben f$frar$6raun 
unb r»ei§ geße<ft, unten gelb unb fötvarg geßetft; eö gibt au$ eine 9lrt 
(t. igneus) mit rotbem Sau^e. 3n 3apan lebt eine fet)r grofe 3trt. 
5>er (Srbmotd^ (salamandra) iß glängenb fd&toarg, bat golbgelbe Steffen 
unb gleist gang einer (5ibe$fe, nur ba|? er btel tr äger unb fetjr f (^leimig 
anguffitylen iß. (§r f<$lei<$t (angfam in feuchten ©albern unb Zedent, 
im 3abr 1845 fab man tt}ti gu taufenben in ben SBSlbern bei Stuttgart. 
(E* pibt au$ eine gang f#tt>arge Qlrt. ' 

<S<$toanglo$ flnb bie guglet$ mit fclel längeren Seinen öerfebenen 
Broten unb Stoffe. SDfe Jtröte (bufo) mit tyretn freiten, aber faß 
no$ frabben» unb fttnnenartfg bitfen Selbe iß eineö ber b£fjli$fien Spiere 
unb Ijat bie bofeße Sebeutung. (&8 iß bie Sergerrung be$ met)r menföen* 
£$nli$en unb fomtft&en Srof<$e8 tn8 SeufUföe. 3)er flfrofö ^ü^pft mun- 
ter, bie Stritt flblet^t langfam. JDer Srrof^ regt ß$ bei Sage, bie £röte 
bei OTo^t. Jener fyit tyVit reine Sarben, bie är5te bunfle unb f<$mu|fge. 
3)er 8rof# iß glatt, bie Stritt fcoU SBargen. Seim gfrof^ ßnb metyr 
bie (Blieber in Sljailgfett, bd ber tragen flröte bat ber San<$ allein ba« 
tUbergen?i$t. Seibe aber Ijaben bietet gemeinfam, bie no$ ^atnSleon* 
artig b*mrf$le§ e nbe 3«nge, toomft ße Snfeften lagen, bie laute Stimme 
unb bie Sertoanblung. Selbe entßetjen au$ (Siern, bie als fötoarge 
£figet$en in einer bur^ß^tigen (Ballert (bem %ai%) tote an eine §$nur 
uneinanbergerei^t im SBaßer liegen. 3)ad junge S^iet f^trlmmt juerß im 
KBaßer mit einem plumpen obalen Sorberleib o^ne Seine unb hinten mit 



A 



300 

einem falamanberartigen Stuberfötoange (al8 f. g. Aaulqua^pe). dxft 
f^ater f$rumtft ber S<$wang ein unb warfen itynen bie güfle, toomit fit 
an« fianb Rupfen unb »on nun an abroe$felnb im SBaffer unb am trode* 
nen Ufer leben. $>ie Aröte $at tvulfHge Qlugenbetfen , einen noa> fölan* 
genartigen SBUrf. 3$re ©runbfarbe ift immer bie ber Srbe, grau ober 
Braun. £>ie gr6f?te Befannte Aröte iß pipa in Surinam/ bie einen 8fuf* 
lang toirb unb Befonberö baburä) Berühmt ift, bafj fle ben gaidj auf tfjren 
Würfen Hebt unb fo ifcre Sier in ber (Sonne ausbrütet. Setyr feltfam 
unb Jjfifjltä) finb bie furjfityftgcn , fajt eirunben Kröten, brevieeps unb 
eine mit fytfcmaugartigem Aopf, eugystoraa guttatum , Beibe Don *ßro* 
feffor Äraufj in Subafrifa gefunben. Sie brafiliantföe ÄreujfrJte (sapo) 
f)at ein breifad&e* fötoarged Äreuj auf bem ötiufen, a&nliä) ber Areuj* 
fylnne. 3n JBrafilien lebt aua) bie f. 9. J&ornfröte mit $oä) aufgewogener 
Qlugenljaut. 

3)ed f. g. Ardtenregend tfi fe$r oft unb noä) in neuerer Seit <5r* 
Warnung gefä)et)en. Aot)l Berietet bafcon au8 ben fübruffif$en Stehen 
(II. 156). 9lm merfroürbtgften ift ber genaue ü8eria)t, ben £e ©entit 
»on Arötenregen gab, bie er 1769 unb 1770 in $onbid)er^ beoba<$tete. 
ffta$ einem heftigen Stegen trltnmelte afted »on jungen Jtröten, felbfi 
auf ben Ijoben Sre^enfiufen, auf treiben früher geiüifi feine Aröteneier 
lagen , bie fiä) etwa im Stegen hätten enttricfeln fonnen. £>eutf$e lieber- 
fe|ung f. Steife <S. 250. S)ie gemeine 9lnna$me ift, fle fd)lü>fen erfc 
burä) ben [Regen getoetft, auö ber (grbe unb baö herabfallen *om <§im* 
mel mit bem Siegen ift fabelhaft ober toenigftenö BU fegt auf feine ffietfe 
erflSrbar. 2ln ffitrBelroinbe gu benfen, bie ben £ai$ in bie fcuft führen 
foflen (©legmann, flrd&i* 1835 II. 276) ift mifjli#. 3n ben Sanbe* tut 
füblf$en Sranfre(ä) fiel ein Siegen uon fleinen pbofyt)ore*clretiben Broten. 
Oludlanb 1839 Mr. 176. 

(SBen fo unerflfirt bleibt baö befannte $% Men ber Aroten im 
engen &erfä)loffenen (Räume, 3Ran tyat fle in (Stein, felbfi im 4M& ber 
Saume feit 3al)r$unberten berfä)loffen unb boe§ noa) lebenb gefunben. 
3)a3 Berfi&mtefte SBeffoiel toon Aroten, bie lebenbig mitten in (Steinen 
gefunben, Iß baö 00m 3afyr 1795. Dr. 2»ur$arb in Gaffel fanb in 
einem Steinbruch brei lebenbige &r5ten in einer engen <§itytung t>on 
Stein, feoju *on aufjen nirgenbd aud) nur ber fteinfte 3 u 8 an 9 führte. 
Sie lebten noa> eine tyalbe Stunbe unb ftar6en an ber freien £uft. 2öa- 
gener , Stoturttmnber I. 408. Stoltenberg* Schriften VII. 370. Iretfira- 



301 

im«, IBiotogie II. 11. 2>a* neuefte SBeif^iel nod? im ßoologifl, ©ctober 
1851. ffiutflanb toerf^tog eine Stritt ein 3a$r lang in gröfi ere Jtolffieine 
itnb fanb fie bann no<$ am Seben, im tyarten Sanbfiein aber ni<#t. Ofen, 
3fiö 1834 <S. 9.88. Seonijarb, Oeol. I. 370 glaubt, e« fei) aHeS ^5u* 
f<$ung, man 1jabe mit folgen angeblich tangtebenben jtröten nur betrogen 
ober bie ©rufen (<§oblungen im Stein), bie auf fran$i>fif$ crapaux 
(Broten) Reifen, mit toirftt$en Broten bern?e<$fett. 

$5er gr ofd& (rana) ifi eine« ber merftofirbigfien Spiere, toeil er in x 
ber *>on ben niebrigfien gieren jum Üttenf<$en auffiefgenben ötetfye ba§ 
erfie menf$enfiljnli<$e ®ef$5*>f barfieflt (unter ben SBSgeln ifi eö 
fobann ber ®torc$ , unter ben ©augettjieren ber 9lffe). Sinerfeit« ifi bet 
8frofö no<$ ein falber &if# , lebt im ffiaffer , Ijat auffaHenbe Siföaügen, 
ein grojjeö gif^maul unb legt biete Sier glet$ ben giften; anbrerfettd 
teprobuctrt er in feinen Sprüngen mit ben langen Hinterbeinen unb in 
feiner metfi grünen Sarbe bie <§euf$re(fen unb bie Üßerftanblungen ber 
3nfeftentoelt, ben SBurm« unb Sar&enjufianb (al8 Jtoulfopf) bor ber le$* 
ten (Snttetätung. Srofc biefer natjen £8ermanbtf$aft mit fetjr ntebrig 
ßefyenben Spieren ergebt er flc$ aber gu einer frappanten 3Renf$ena1)n* 
liefert. (Sr fyit ©<$enfel , #5nbe unb Singer tote ein SRenfö , ff)m fe$lt 
ber ©i^iranj n>ie bem 9Renf$en, fein %tib gleist bem eine« corpulenten 
SKenföen, feine Sigur, trenn er bie ©eine auSfiretft, entfortd&t ganj ber 
menf<$li$en unb iß batjer unjfiljligemal *on ©intern unb Walern jur 
Qtarobie be8 3Renf$en benufct toorben. Q(m meinen jeidjnet Hjn bie laute 
Stimme au«. (Sr ifi bafr erfie Styier, toel<§e8 fo t>tet SSrm ma$t unb 
bie SBiebergeburt bed gfrütyßng« an lauen Qlbenben tote im $riunty$ 
berfünbet. 

£)er Ärote am a$nlt<$jien ifi ber braune 3Bafferfrof$ (pelobates) 
unb bie f. g. Seuerfröte mit rött)li<$en SBarjen (bombinator igneus), 
au$ Unfe genannt , beren tiefer melan$otif$er $on mit bem breiten ®e- 
quacf be« e^ten 8frof<$e8 in tljrem gefeUigen Qlbenbgefange abjutoe^feln 
Vflegt. 5Der e#te $rof(& (rana) fommt .bei unö in brei Wirten bor, 
jtoei finb 8änbfröf<$e, hxann unb grau unb unterföeiben fi$ nur bur# 
ba« foifcere ober dumpfere 3Kaul, bie britte 9lrt ifi grün unb lebt mefyr 
im fflaffer. 3>er Keine ÄÄubfrof^ C^yl») tf* $ra3grün, lebt auf fflSu» 
men unb geigt giemli$ btel garbentoe^fel, toorin er an baö (Sjamaleon 
erinnert. %u# fann er feine Äe$le $u einer Äugel aufblafen, bie fo 
grof tolrb, toie er felbfi. Wan fyait i^n al« 3Bettetyrop$eten. SBenn 



302 

et im ©lafe aufzeigt , ffinbet et f<$5ne* fficttet , trenn et fi$ Ijetabtöft, 
(Regen an. 3um Älettetn auf ben ©Sumen bienen iljnen fleißige ffiatjen 
an ben 3e^>en. — 3« ben anbetn 3BeUt$etf;n fommen gröfd^e in ben 
Bunteften SfatBen, in coloffalet OrJfje unb au$ trieber toln&ig Rein *ot. 
S)en föönften falj J&umBolbt (flftetfe IV. 148) in (Sübamerifa, gelb mit 
jmtyutnem dürfen. <Den größten , faß fo gtofi lote eine ®an$ , butty* 
föelnenb gtun unb fötuatj gefotengt S3if<$of «öebet ((Reife I. 141) am 
Äangeä. @e$t gtofi tfl au$ bet £)$fenftof$ in ffittguuen, beffen 
Hinterbeine allein 10 ßoU meffen. ©e$t gtofle &töf#e (rana ridibunda) 
fanb au$ $aUaö (I. 369) in bet Jtalmufenftewe. £)ie lauteften gtöföe 
tyfrte TOe&en ((Reife II. 261) auf bet 3nfel fcujon. $iet übertönte tyt 
®eqitacf Bei 0to$t ba« SBtütten be« ©tutme*. 3n gflotiba ift bet f. g. 
®lo<fenftof$ but<$ bag SRetaQ feinet Stimme berühmt (©atttam, (Reife 
@. 265) /in SBtajHfen bet f. g. @$mibt (ferreiro). ®et Sßttnj $u äBteb 
((Reife II. III.) fiaunte über ba0 (Soncett bet BtafHianiföen *Baumfr5f$e, 
unb ©Homburg! ((Reife <S. 126) bemerft audbtu<fii$ Don ben &röfd?en 
Quianad, fie gaben bie »etfölebenattigften SSne *on fi#, Blötfenb nrie 
St&lbtt, fönattetnb wie (inten, tfeftonenb toie eine 3Renf<$enfiimme, gfei<$ 
beut tegefaiifHgen Silage beö (Rubet0 im ©äffet ic. 3>'£)tbtgne fanb 
in Sübamertfa einen Keinen 8ftof#, ni^t größer aU eine Sotyne, unb 
bo$ mit fe$t lautet stimme. 

$>a* jaPofe *Bolf bet SSSgel Belebt ben «uftftel* unb nimmt bie 
$8<$fien (Regionen bed Seben*, am fetnfien *om @<$h>et£unft bet (Stbe 
tin. 3)a* QBi^tigfte für und ift, bog in biefen Steten juerft bie *D?en* 
föentoeft in bet mannigfachen (Sljataftettftlf fl# abriegelt, ni<$t me$t 
einfeitig unb »on ben niebtigßen Seiten, wie in ben BUtyet betraf* 
teten SljtetHaffen. ©te $^fiognomien unb ßtyataftete bet Sföget fxnb 
fiBetau* tet<$. SRan &etglel<$e nut ben gta*it8ttf$en @tot<$, ben 
ffl^nen SIMet, bie fanfte SauBe, ben freien ®*>a$, bie bumme ©an$, 
ben abetigen @<$njan, ben fömufeigen ®e$et k. Ofen d&ataftetifitt bie 
936get (Dtotut^tjtlof. III. 366) tootgugftfoeife but# ben SSetoegungÖfimi, 
but$ bie glei$fam in ben ©liebem ftetfenbe Seele unb but<$ ba9 Oft, 
n>eil bet S3en>egung$flnn im £)$t eulminitt. Stauet fein X$tet fo »W 



303 

Stafäfyit, «eld&tfinn, SrteB jur gerne unb jugleidfr fo »tet {Dhtfff $at, 
toie ber Söget. 

Sie Söget finb auf *fet $ö$erer Stufe, h>a* bie geflügelten 3nfeften 
auf ber niebeten. gtfiget tjaben fie Bette allein in ber ganzen Statur. 9tu<$ 
bie ÄuftgSnge (Srad&een) ber Snfeften toteber^olen fidfr in ben $oftlen 
gebern unb Ano$en ber Söget, mit benen bie £ungen in unmittelbarer 
SerBlnbung fielen. Slnbrerfeit* fielen bie Säget bur$ fbr auSgeBitbete* 
£no$en» unb SRulfelfojiem b*n (Saugetieren na$e. Sie £au*>tuntet* 
fd&iebe jtoiföen Beiben finb nur, bafi bie Söget ßatt ber $«are gebern, 
fiatt ber SorberBeine gtögel unb ftatt bed Bei ben Saugetieren gen?ö$nli<$ 
in ben S$raanj verlängerten* $intertetB£ einen \n ben <$at9 uerlfingerten 
SorberleiB , über&aupt eine fe^r Breite unb n>eftau8gebel?nte Srujl fyaBen. 
Sobann ber nur ben Sögetn gufommenbe jatjmtofe 4&ornfd&naBet, in beut 
fi$ nod& ettoaS von ben £ornfiefern ber 3nfeften erhalten ju $a6en f^eint, 
itnb cnbti# ba* (Sieriegen. £ein Söget $at teBenbige Sunge, alle legen 
Gier unb werben gtei$fam groeimat geboren, inbem bie SRutter baö (St 
legt unb foSter erfl ba8 3unge au« bem (81 tjettorBrtd&t. 9ln baö Rauten 
ber (Raulen unb Sd&langen erinnert no<$ ba$ SDtaufern ber Söget. Sie 
iefommen für bie falte 3a$red$eit einen bitteren unb roarmeren geber- 
>el$ unb in ber feigen 3a$re$jett faden tynen bie gebern au9. Ste 
9Dt5nn$en finb in ber (Reget Diel »ottfommener unb Bunter mit gebern 
gefömfidt, al& bie SBetB^en, tele man auf Jebem $ü$nerljof an $fi(jneh, 
Sßfauen u. »abnimmt. 3n ben ^elfjen fcanbern färben fi<$ alte Söget* 
arten biet Bunter. Stuf Neuguinea l)at man Bemerft, bafi ^U gemeinden 
Söget, Ärä$en, SauBen k. alle baft SefireBen geigen, bur<$ bie Sßrad&t 
tyrer garben unb geberau*toü$fe, fragen unb Aronen ben SJJarabte** 
toögetn na$$ufommen. Sagegen erblaffen aüt gebern im Ijotjen Sorben. 
3n ber 9M$e be$ $otarfreifed toerben nt<$t nur bie jafcllofen 8Baffer*ögel, 
fonbern au$ ötouBfcöget, (guten u. f<$neen?etfL 

Sie Stimme ber Söget übertrifft bie aller anbeten Spiere an J&eUe, 
8Bo$lflang unb SReloble unb bereit fidfr )u ber Stimme ber Säugetiere 
tvie auf työfcerer Stufe SRufit gut Sj>ra#e , tote $oefie }ur Sßrofa. 8tu(& 
biefen Sorjug $aben nur bie SM5nn#en. 5tudr> im Sßtidt geigen biete 
Söget eine große (Energie. 3n ben ÄunfitrteBen ber Söget totebertyolt 
fi# etwa* aui ber 3nfef tenioelt , tn*Befonbere im StejierBau. Stile Söget, 
ben Jtufuf aufgenommen, Bauen ftcr; Hefter fconOteifig, Halmen, Solle, 
oft fe$r funfheid&e. Unb biefe Hefter finb Won ben 3Renf$emoo$nungen 



304 

tynli$, fofern jebel SSogetyaar ein befonbereft 0?cfl fyit. Uebertyaupt 
nimmt bie Paarung ber fixere fyer gum erßenmal einen ber menf$lt$en 
Q$e efnlgermafen Jtyn!i$en Gtyarafter an. ffilele äfögel, ber @traujj, 
(Rabe, <5)>e$t, bie (Elfler u. »erfeinben fi#, 9RSnn<$en unb 3Beib$en, 
auf ifyre ganje fiebenfyeit unb aerlaffen fi# nie. (Sine Heine $apagaiei* 
art totrb bie fympattyetiföe genannt, weil 6et l()r Je ein $£r$en un&er* 
trennli$ ift. (Stirbt ba* SWSnn^en, fo fiirbt ba9 ffieib^en gleig na$ 
unb umgcfetyrt. Sei anbern SBögeln ift bie SBerbinbung loderer unb wirb 
nur auf eine SBrfitegeit geföloffen. 93on ben gfinfen t)at man bewerft, 
bie 2Wänn#en bleiben weiter int Sorben unb nur bie 2Betbd)en jte^en 
tiefer na$ ©üben, ffiiegmann, «r<$to 1836 II. 262. 

£>ie Seine ber im Sfluge fi$ bewegenben äJügel bienen weniger jum 
taufen, als jum Schwimmen, jum Stufen unb jum gehalten. Sie 
fielen in Sejieljimg $um @#nabel. «fcter iß atteö auf ben Qtct& be- 
regnet. S)er <5$wan fyat breite @$wtmmfüj;e, um fid? auf bem SBaffer 
ju erhalten, unb einen langen J&aW, um in ber Siefe SRafyrung ju fu$en; 
ber @tor$ lange Seine/ um im ©umpfwaffer ju flehen, unb einen langen 
@$nabel , um in bemfelben SBaffer ju fif$en. £>er flftaubfcogel $at einen 
garten frummen ©$nabel unb Tratten, beibeS, um feinen dtauB &u paffen 
unb $u jerreif en. S>tx f. g. 8$eerenf$nabel fyat einen eigend jum 2luf* 
f#li|en «on 3Äuf$eln, ber f. g. £reu$f$na6et einen jum herausholen 
be$ Ramend auö Sannengapfen gebauten Schnabel. 

£>ie ffianberungen ber f. g. 3ug*ögel entfpre$en benen ber SBanbet* 
fiföe, inbem fie bie Sorge für bie 3ungen jutn S^ed tjaben. £>er 
9lal, £a$« k. wanbert au* bem SWeere bur<$ bie ftluffe in* (Seblrge, 
um tyler ju lallen, weil feine Sungen $ier geföüfcter flnb, als im offenen 
SReere. $>er 3»0^°9^ $ut baffelbe, inbem er ben ©ommer über, au* 
ber ^eifjen ßone in bie gemäßigte Wanbert, um ju brüten, im «§etbfi 
aber in bie wärmere j$ont jurüdfetjrt. S>iefed ffianbern erfolgt auf 
beiben (Srb^Slften fcom Qlequator na$ ben $olen fyn unb jurüd. 33on 
ben 3u0*>5geln flnb bie @tri#fcögel $u unterbleiben, bie im $erb$ unb 
©inter in 9Waffe glet^fam nomabifö umtyerjleljen, ber Wartung na<$* 
geljenb, wie bie <$euf$recfen. 

SWan finbet unter ben äfögeln alle Temperamente f$arf auögeprSgt-} 
alle @ingt>ogel flnb fangutnifö, bie SBaffer^Jgel ^legmatif^, bie (Raufe 
»6gel (^olerif^/ bie (Sulen melan$olif$. Wan t^etlt bie 336gel na<$ 
tt)ter Sebendweife ein in Saffer» unb Sanbbftgel/ in ^panjenfreffenbe unb 



305 

Staubttfgel, in toifte unb ^outoSgel« ®a* ««wfk Aftern ift, äffe 
Sßöget na$ ben Seinen einzuteilen in I. ©angbeinige, bereu UnterföenW 
Bio jur gfafjbeuge befiebert ift unb jtoar: 1) ©tngt>8get (oscines) mit 
ffiBanbelfufjen , 2) <5<$refoögel (clamatores) mit ©#reitfujjen, 3) Äletter* 
»ögel (scansores) mit Äletterfüßen, 4) fftaubtoöget (raptores) mit Arallen* 
fufen, 5) $u$ner (rasores) mit ©ifcfüfjen. II. SBabbeinlge, beten Unter« 
fd&enfel nur am obern Styeil befiebert finb, unb jtoar: 6) JJauftogel 
(carsores) mit gauffufjen , 7) aöab*6gel (grallatores) mit äßabbeinen , unb 
8) ®<$t»fmm&ögel (natatores) mit @$toimmbeinen. ffiir toollen, na$ 
unferer alten ®en>o1)n1?eit, mit ben Spieren be$ ffiaffer* beginnen , bie 
iebenfatfd bie filtetn finb. 

31. 
Waffe tfljgel. 

$&<$fi etgent$umli# erföetnt bie SSögeltoelt ba, too fid& nur 8uft 
unb SWeer berühren unb öiele fWeilen tvät umtyer fein £anb ift. 2Ran 
wirb babur<$ an bie Urzeit erinnert, in }i?el<$er e* fcfetlei<$t f$on ffiögel 
gab/ bie na$ giften jagten, e$e ein Sanbttyier feften %\x$ faßte. (Sogar 
bie trägen unbefyülfli$en SettgSnfe, bie ftatt ber Sflügel nur furje Stummeln 
fcaben, flehen ju taufenben regimentteeife auf ben fötoimmenben (StSbergen 
*om geftlanbe treit entfernt, unb 3tlbatroffe, @turm&ögel k. fötüärmen 
mit tyren langen, nie ermattenben gifigeln no# mutwilliger Ijinaug in 
bie ewige SBafferftüfte. SWtHionen bpn ätögeln belagern bie großen 93anfe 
»an Sfetofounblanb , tro fie feit Satyrtaufenben fif$en, unb laffen f!$ 
immer no$ nictyt froren bur$ bie @<#iffe ber 3Renf<$en, bie in berfelben 
9l6fi$t bie ftföreid&en 8J5nfe befugen. 

3)ie eigentliche $eimat$ aller <5$tt>immb5gel ift ba$ SWeer. 
Sitte tyaben eine ®#tolmm$aut gn?tf<$en ben Stfftn, bie fie \m SBajfer n>ie 
ein dhtber gebrauten. 9lm gemeinden finb bie gettgSnfe ober Pin- 
guine (aptonodjtes) unferer (Snte atynli<$, aber mit breiteren gfifen, 
ftarferem ©<$nabel unb nur furjen öerfrüwpelten klügeln, überaus fomiföe 
Spiere, unbetyulfli<$ unb jutrauli#, fo baß fie ben SKatrofen entgegen« 
getyen unb itynen au$ ber «$anb {reffen. 9fofpa$, SRetofounblanb ©. 190. 
Sgl. on$ Sfd&ubi, $eru I. 58. Qluf ben großen <gi*f$oHen unb CSiÖ- 
bergen faty Stamont b'Urfcltte ({Reife I. 237) fie tote eine jatylrei^e S3e* 
fafeung $oflo faffen. (Sie fonbern fl# aber unb bie eilten unb 3ungen, 

SB. 92(ti) et, Sfoitmrfunbc ui. 20 



906 

bfe ÜH8nn<$en unb brütenben ffietbd&en , enbtic^ bfe fi# maitfernben SBÖgel 
btlben ttOt befonbere Sager. !Ra<$ aBiegmannS «rd&to 1835. IL 318. 
£>ie gemeinjle 9lrt ifl oben fd&wSr$li$, unten weiß, eine anbete tyat einen 
briflenartigen (Streifen über bem ©d&nabel, no<$ eine eine J&aube. — 5£>te 
Sauger $aben au$ no<$ furje Örlügel, fliegen aber bamit unb tauten 
feljr gef^idft unb Tange unter 3Baffer. S)er ©teißfuß (podiceps) Ijelßt 
fo, tueil feine furjen Sffiße bi$t am (Steiß fifcen, toie au<$ f$on beim 
Pinguin. (88 gi&t mehrere Slrten, bie aber nie gefeöig leben, wie bte 
«Pinguinen, fonbern fld& jerfheuen. 3)er eigentliche Sauger (corymbus), 
Braun unb grau, lebt nur im (SiSmeer. 3)er größte Sauger ffl bet 
31lf (alca), 5$an>agaitau d&er genannt, wegen feines breiten ®<$nabel&. 
3lud& er f)at nodjj furje gtügel unb flettert getieft in fletlen Uferfelfen, 
aus benen man in Norwegen mit Sebenögefaljr feine großen ©er fammelt 
(3Rügge, ©f ijjen II. 292). $>er große ff* oben f$war$, unten weiß, ed 
gibt aber au$ Heinere Wirten, ber grabfd&nabltge Summe (uria), ber 
furjfönablige Ärabbentau^er (merulus). $>er gedornte $au$er (colymbus 
comutus) §at ein $aar £>l)ren wie bie ßtyreule. 

liefen furjgeflugelten gettganfen flehen bie langgeflügelten (Sturm» 
fcögel gegenüber. 3)er etgentlid&e ©turmbogel (procellaria) Ifl ein 
9?a<$tfcogel unb' fliegt bei Sage nie au8, e8 fei} benn im ©türm, benn 
f$w.albenartig $wif#en ben Sogen be« wütljenben SReereS $u fliegen, iji 
feine työ^fle Sufl. ÜRan fangt H)n, inbem man l$n bei Sag in feinen 
ffelfenl)ö$len überragt. 3n einer «&öljle auf ber 3nfel «ttorfolf (bei 5Reu* 
^oflanb) leben große SKengen biefer 93ögel, bie fi<$ gleidfc großen 9to$t* 
fd&metterlingen in bie Stammen ber Sfadeln flürjen, bie glügel berfcrennen 
unb bann gefangen werben. Sang, 5Weu*©üb*3Bale$ I. 46. Vuf ben 
Sfaroerinfeln finb fie fo fett, baß man einfa$ einen £)o$t burdfoieljt unb 
fie als Samten brennt. 9luf ben Sßefhnannöerinfel werben la$rltd& über 
20,000 3unge au8 bem SKefl genommen unb eingefallen. S)ie gemeine 
9lrt ifi mi^ , bie größere f#wär jlf $e wirb nur fo groß wie eine @an*. 
kleinere Slrten finb ber fd&warjltctye ©t. $eter$*ogel, ber ©turmtaudjer k. 
£)er Äönig aller ©turmbögel aber ifl ber 9llbatroß (diomedea), ber 
bie ©übfipffcen bon 9lmerifa unb 9lfrifa umfd&wSrmt unb ettoa fo groß 
xc\i ein ©<&wan ifl, aber mit ausgebreiteten gflügeln 9—12 guß mißt. 
SKerfwurbig erföetnt bie 3lu6bauer unb ©le$erljelt feines ftluge«. 3ih 
©türm beflnbet er fid& am wo$lflen unb fliegt burdfc ba8 ©ewütyt bet 
$au«l)o$en Seilen, immer bi#t am ffiaffer, o$ne \t übermittlet §u werben 



307 

ober einzutauchen. iptetyen ({Reife I. 20) glaubt, er fliege »o$l um bie 
ganje (Srbe tyerum. (fe iß »eifj unb Braun. (S& gibt aber au<§ n>eiß« 
unb grünfönSblige. S)ie ©Ziffer fe^en tljn alö eine gute 93orbebeptung 
an unb galten ed für ©finbe üjn $u tobten. 916er er toibert an bur$ 
graßlf^e OefrSßigfett. (Sie treffen fl# fogar unter einanber felber auf. 
SSermunbeie mürben *>or ben klugen ber SMattofen foglei# »on ben anbern 
Segeln gfei^er 9lrt gefreffen. 5£)abet $aben fte eine fomif$e 3lrt fl# tote 
Zauber unb <§ä$ne ju beeontyltmentiren. ffiiegmann, 9lr#to 1835 II. 317. 

©leiten fd&neflen unb audbauernben Slug bemalen bie üRö&eit 
ober (Seeföwalbenarten. 5Die gemeine Sftitae (larus) ifi jmar o6en braun 
ober grau, unten aber fe^neetoeiß unb föraunert fllberretn auf bunflen 
ffiogen unb SBolfen. Sie f#n?ebt au# auf unfern SBinnenfeen. SDie 
SRöben beö SKeereS f!nb vielartig, bad gl8n$enbße SBeiß Ijat ber f. g. 
SBürgermelßer auf <5*>f fcbergen , braun iß bie Staubmitae , t\\\t ljö#ß bofe 
%x\ auf 3ölanb , bie Heinere Stögel anfallt. 3le$nlic$ bie 3Reerfön>albe 
(sterna) mit ©d&toalbenfd&toanj , ber <§<$eerenf$nabel (rhynchops) mit 
föeerenarttgem (Schnabel $um SWuföelöffnen. (Einem f#tt>argföl>ftgen 
©djjtoan gtetd) fanb tyn Sf$ubi ($eru I. 35). £>er faß einer toetßen 
Xaube glei$enbe phaeton f)at im ®%v>ani jn>ei tvcige JJebero , jtoeimal 
fo lang, al& fein Selb. 

5Dte Sfamitte ber $ e l i f a n e umfaßt no$ anbere intereffante ÜReer* 
»ögel. 5)er $elitan (pelecanus) gleist einem blaßrofenrot^en ®%toan 
mit einem fangen toorn gefrummten ©<$nabel, an bem ein fatjler ©a<f 
berabfyangt. 3n biefem betoaljrt er gefangene $if#e auf, biö eö i$m be* 
liebt, f!e $u »erf$lu<fen; man glaubte früher, er näfyte feine 3ungen mit 
bem eigenen 5Blut, trenn anbere 0totyrung fefyte, unb f)a&t ß<$ bed$at6 
bie SBruß blutig. ©fcäter glaubte man baö SBunber bamit erftören gu 
Binnen , baß i$m SBlut fcon gefreffenen giften au6 bem ©#nabet auf bie 
SBruß Jjerunterrinne. 9lber in neuerer 3«* $<** man beobachtet, baß er 
9$ feirfli$ bie ©ruß aufrißt, o$ne baß man toüßte, $u tuel$em 3tt>e<f ? 
SBiegmann, «r$to 1835 IL 316. (Sine Heinere 9trt, ber ©eerabe, 
(halieas carbo) ber berühmte bunf elgrßne (Kormoran in S$ina , n>irb 
}um giften abgerichtet unb bringt bie Pfiffe in* @<$iff töie ein 3agb* 
$unb. ffiertoanbt iß bie große »eiße ©affangang ober ber Xöfyel (sula 
ober disporos), glei$ ben Pinguinen gefeilig in großen ©paaren an 
gelfemtfern unb auf 3nfeln brütenb. 3)er Srot>ic»oge( (phaeton) fü^rt 
biefen tarnen, tret( er nur jtt?tfa)en ben ffienbelreifen gefe^en toirb. (Es 

*0* 



308 

fyt fe$r lange Rlfiget unb jtoet Tange Sfebern im ©d&wan$e. (Sr ift weif 
«nb fliegt überaus fd&nefl. (Einen eben fo fd&neflen &lug, einen @<$wal6en* 
fönnttts nnb bie Ifingfien 8flugel tyat bet {Jregattcn&ogel (tachypetes), au$ 
SMjtnga genannt , ben tängfien $aW aber bet ©<$langen*ogel 
(plothus). 

9ln fle tetyt fi$ nun junäd&j* trieber bie grofe Bei und etn^eimtfd&e 
gfamiUe bet ©d&wSne , ®anfe unb (Snten an. $>et 6(|tt)an (cjgnus) 
tfi unfet *omel}m|ler ffiaffer&ogel; wenn aud& fein Watfd&elnber ®ang auf 
ben fd&wad&en Seinen l^fli^ f ft , fo gibt e« bod& nf$t* gractöfere* unb 
Abeligere* al* bie 9trt, wie er auf bem SBaffer baljerfd^wimmt. (Sr wirb 
fetyr alt, int <St. Sametyarf fiarb im 3a$r 1839 ein <Sd&wan, ber 70 
Satyre bafelbjl gelebt $atte. ©ein langer «$al* bient üjm als trompete. 
S)et gemeine @$wan tjelft be*$alb c. musicus. SBenn ein <§eer &on 
CdfrwSnen im Serben $o<$ burdfc bie Suft %\t%t, $6rt man f$ren ©efang 
in f$&nem Wollton/ wie ferne $ofaunen, ober wie ferne* ®lo<fengelaute. 
©laffen, 3*lanb I. 34 öerglefd&t iljn mit einem refjenben ® eigen ton. 3)te 
graten ©dfrwine fofl man im ©üben be* cafoifäen ÜWeere* flnben, weit 
jfe fi# tyier.fcon 9let*f eibern nS^ren. SSom gemeinen <S#wan ttxvat »er* 
fd&ieben ift ber <§6<ferfd&toan (c olor) mit fd&warjem «§ö<fer auf bem 
©<§nabel. 3n ©übamerifa lebt ein fronet weiter @$wan mit glanjenb 
fdjwarjem *al* unb Äotf, $ÖM>ig I. 152. $f<$ubt, «Peru I. 35. 2luf 
9teu^oQanb tin ganj fd&warjer @$wan (c atratus) nur mit etwa* rotfj 
am @$nabet unb weisen flfebern unter ben gtügeln. 

S)ie ©an* (anser) tfi ju befannt, al* baf e* nötljig Ware, mel 
*on f$r $u fagen. dm bumme* Sfjier, t(t fie un* bo$ fiberau* nü|tt<$ 
burdfc tyr angenehme* Sletf$ unb %ttt, unb bur$ i$re Gebern. 9lm mci* 
ften fd&8fct man an ftjr bie Seber, bie bur<# unnatürliche* 3RJfiett unge» 
$euer grof? wirb. 3m ©uflwaffer gebeten bie ®Snfe ni$t fo gut al* 
am 9Beere*ufer. (Sine fcommerf<$e ©an* wirb bf* 25 $funb fd^wer unb 
i$r ftleffö toer§5lt fl<$ ju bem einer gemeinen ®an* wie ba* be* <5eefif$e* 
jum @ä£wafferfif<$. IDte wilbe ®an*, ®au* ober <5$neegan* (anas 
anser) tfl biefelbe 9ltt, nur no# in wilbem 3u{tanb. £>iefe Spiere jüe» 
gen auf Hjren ffianberjfigen in einem faifcen SBinfel, bie fiäxtftt ©an* 
öoran, unb na(^ beiben Seiten hinter i^r in ymti langen Linien bie anbern. 
91m nSd^ßen jiet)t i^r bie Siot^* ober 9ttngelgan* mit einem weifen (Ring 
am <§alfe, bie in ungeheurer SRenge im Sorben ^ortommt} bie (Saatgan*, 
Jteren Sflugelenben über ben @4)manj hinauftreiben 3 bie f$3ue 9ltlgatt* 



30» 

mit fötoarjbrauner 3ttf$acf$et$mwg. (Sine f. g. 9to$$0rwgan* mit Hut* 
rot$em £orn fanb 9tuffegger in SRubien (n. 66). Sine ©erggan«/ bie 
nie inö Steflanb btnabfommt/ auf ben lüften (Seen ber (Sorbilleren, 
fanb Sßoppig (II. 47). — £>en Uebergang ju ben (Snten (Übet bte fce* 
türmte (StberganS (somateria) mit bem fronen ®rün ber (Snten auf 
SBangen unb Warfen ber 9Äann<$en. ©le liefert bie tt>ei<$jien glaumfebeTO/ 
bie f. g. (Siberbaunen. SBenn fie tyr 0teft ma#t , rupft fie fi$ biefe 
gebetn felber auö ber S3ruji, um bie (gier unb Jungen ti>et$ ju betten« 
3n 9iortt?egen nimmt man i$r bie gebern toeg, rupft fie au8, lagt ffe 
aber leben. SBlom, Stortoegen I. 181. 9ta# Äerquelen iji aber ba* 
(Rupfen nur breimal erlaubt. 310g. $ifbrie b. Steifen XIX. 23. 

$>ie 6 n t e (anas) l)at ettoaS ©emetne«, gre$eS, in ber ©efialt toie 
im ©eförel, unb bo$ au<$ lieber ettraö ®efaflige$, 3Betbli<$e8, $rauli#e$ 
unb aÄütterlt<$eS, fo bafl man fie borlangji als (Stnnbilb be8 miUityn 
©eföle^td auf feiner niebren (Stufe betrautet ])at. SWtt f$rer f<$mu|igen 
Sebenömeffe im <S$lamm contraflirt feltfam bie oft prä^tige garbung unb 
baö (Sammetartige beö ©eftebetd. 5>er grüne ©ammet, ber einen gleit auf 
ben gfugeln unb ben £al$ unb Äopf jlert, Ijaben einige Wirten fogar auf 
ben breiten <S$näbeln. SDttfe geberfragen unb geberljauben $aben bie 
(Enten mit ben $ü$nern gemein/ in bie fie überhaupt bur$ bie SBafler* 
$ft$ner übergeben. £ü$nerartig finb namentlich au# bie f. g. turftf$en, 
elgentlidfr aber aus SBrafitien ftammenben Snten mit tljren naäten unb 
fletföfarbenen <S#nSbeln. SDie toflbe (Snte (a. boschas) f^iHert am föon* 
pen grün am Äopf unb «öalfe. £>ie (Sta^elente (a. spinola) in (Styenne 
tyat (Stapeln an ben (Snben ber ©djtoan&febern. S)te Löffelente (a. cly- 
peata) einen fe^r breiten @$nabel. 3)ie Trauerente a. nigra iß f$toarg. 
Unter ben fielen Slrten fommen no$ lammet*, äragen*, Äolben*, Aried*, 
Jtnetf*, SBranbenten ic. »or. (Sie {eignen fi<$ fafl alle bur$ einen 9Bo$U 
gefömad aue, ber ben ber @Snfe no# übertrifft. S)te SBanbartnenente 
(a. galericulata) in ßtyina, bort ä)üen-3)ang genannt/ ifi f#ön putpur* 
rotfy mit f$t»ar$em <S#tt>anj unb tt>ei$lt$em Äopf, fto(?t melan<$olif<$e 
Alagetöne au$ unb immer lebt tin $ar$en unjertrennli<$ jufammen. 
Stirbt einS, fo ftirbt aud) ba8 3lnbre, unb toenn fie getrennt toerben, 
gerben beibe. $uc, SBanberungen bur# bie Mongolei <S. 121. 9luf 
Saunten lebenbe f. g. 93ifamenten fanb Stengger in $araguat (<S. 221), 
Qu ben (Snten gehört ber ©figetaudjer (mergus) mit einem langen bünnen 
aber Sahnerollen <S#nabet wie ein fletned Ärofobtt. 9Bte bie <Sturnu>5ge( 



310 

toi ftfirmifd&en fWeere, fo fliegt bie Gorbiflerenente fedf unter ben toilbefien 
Strubeln bet SBafferfäffe, $ÖM>ig I. 255. 

ffion ben SReerfcögeln fommt bet berühmte ®uano Ijer, flaftetljod} 
feit 3a$rJ)unberten aufgetürmter Sogelmifl auf gfctfenriffen, ber ergiebtgfte 
©finget für bie gelber. 

Obgleich bet (SlStoogel (alcedo) gn ben @$retoögeln unb nfd&t 
gu ben ©d&tefmmern gS$lt , flefle i# ttyn bod& l)tett)er , toeil et am Ufer 
nfflenb au$f$liefrtt<$ toon fletrten giften unb 3Bajfertnfeften lebt. Ofen 
nennt t$n ben SBafferfped&t, toeit et einen langen unb fiatfen <§<$nabel 
^at n?ie bet <B$t$t, aber furje glügel unb einen furjen @d§toang. !Det 
gemeine tft oben blaugrün, unten rofirotlj, nid&t grojjer al$ ein ©verfing. 
®8 gibt abet an ben fetnen SKeeten toiel größere unb (untere Slrten, mit 
rottyem @<$nabel (halcyon), mit breitem unb gebogenem <5<$nabel (dacelo> 
mit brei 3e^en (ceyx). 5Die gabel, ber ©toogel baue fein SRefi au0 
gifd&graten, f)at tyren natürlf<$en ®runb in bem Umflanbe, baf ©rate* ber 
Keinen gtfd&e, bie ber SSogel gefrefen bat, im (Hefte liegen bleiben unb 
gum Sbeil toirfltdjj gur fßolflerung beffelben bienen. 3$ gtetje tjieljer audfr 
no<$ bie © <# to a l b e n , freil fie mit intern ®abelf$mang unb taf$eut 
fclug efgentlid^ nur serfleinerte SWöfcen finb unb einen borljertföenben 3ug 
gum SBaffer tjaben. Unfre gemeine #au$f$toal6e (birundo urbica) ift 
oben fötoarg, unten freif , bie {Rau$fd$toalbe (b. rustica) tyat eine rofl- 
tot^e Sttfyt, bie Uferfd&toalbe (h. riparia) ift grau. SBtr begrfifjen bie 
©d&toalbe al§ SBothi bed grutyingö , toett fie im 3Binter fortgte^t unb 
erft im grütyltng toieber gu nn* fommt. iWa§ uralter ©itte tt?trb fie ge* 
efyrt upb nie mtöljanbelt , baljer fie H)r au« 8eljmflüntyd&en gufammenge* 
batfene« 9lt$ mitten in unfre J&Sufer Baut, glfegt fie l)od&, fo geigt fie 
f^SneS, ntebrfg, fo geigt fie (Regenwetter an, ireil bei trorfener ßuft bie 
fleinen 3nfeften, benen fie nad&Jagt, ^od^ aufzeigen, in feu<$ter 8uft cAtt 
unten bleiben. 3Ran $at ©d&ttalben ttaljrenb be$ SBtnterS in großen 
Äluntyen gufammengebaflt, in <Srbl5d&ern gefunben. £>ie SBa^eit biefer 
S^atfad&e hmtbe lange begtoetfelt, ifl aber erliefen. Ǥumbolbt, 9fafi<$tnt 
II. 60. 5Baljrfd&etnlfd& fhtb e8 bie Jüngeren unb f$to5<$eren , bie ben 
SBinterfölaf auf biefe SBeffe bur^mad^en, rofi^renb nur bie flarferen fort* 
gießen. SKeijen, (Reife I. 51. Unfre <Sd&n?alben gießen über ba« SRitteU 
meer unb bringen ben Sinter in Qlfrtfa ;u. S)ie (Sd^toalben am <Sa$ 
gießen im ffiinter norbn>art§ gum Slequator ^in, toie bie unferen ffibtoirtö. 
Stocke, botan. commentaries I. 33. 



au 

9lo$ miwnartiger iß bte 9R e e r f$toalBe (cypselus) mit langen unb 
ftri|en jjlügeln neben bem ®abelf#toanj. Qu ttjr gehört c esculentus, 
tt>el<$e bie berühmten inbianif$en @$fral6ennefler Baut/ bie man in ßfyna 
al* grofjte 5DeUcatcffe ijjt unb mit fetterem ©elbe bejaht. SDiefe SRefler, 
©alanganeS bon bet 3nfel @alang genannt/ entfielen au$ bem ©toff 
einer füfen Qllge, bie ber fleine SJogel au8 bem 9Meere fd&B^ft. SWetyen/ 
{Reife H. 277. {Ritter/ (Srbfunbe IV. 1108. (Rennte/ Saufunfl b. S3ogel 
®. 304. 5>le SRefier finb Je gr6§et/ befto foflbarer. (Sie fommen t>on 
ben Ufern ber ofiinbif^en 3nfeln unb ©iam& (t»o fie in tiefen jjelfen* 
grotten IjaufeMüeffe beifammen flfcen, {Ritter IV. 75) unb man rennet, 
W ß^inefen laufen i5$rlt<$ für 1—2 aRiatonen $$aler. — Orune ©^mal- 
ten mit rotier ©rufi fal) SRuffegger, Steife n. 619 in unjSijlbaren paa- 
ren au£ ben gelfenlöd^em am 9WI herausfliegen. Sie bilben ben lieber* 
gang gu ben eigentlichen «&6$len< unb 9la$tf$rvalhtn, bie nur 
Bei 0ia$t fliegen. 6o bie ©uara$ad (steatornis) in ben £o(?len 6üb- 
amerifad, unb unfer graubrauner 3iegenmetfer (caprimolgus), tjalb <S$n?albe, 
$a(B ßule mit ungeheuer tt>eit aufgeriffenem @<$nabet, mit bem er bie 
großen 9ia$tf$metterlinge auffangt. SWan fabelte einfi toon itjm, er melfe 
beö *Rac$t$ bie Äü§e au8. 

32. 
^umpft)0flei. 

9Ran Bemerft eine auffaflenbe Neigung ber SBaffertoßgel, in bte <§u$* 
ner über&uge^en, toa$ toorjugStoetfe bur# bie ©umipföögel geföietyt/ bie 
feine ®#nrimmlj5ute, fonbern f$on Ijütjnerarttge Seine mit getrennten langen 
Setyen $aben. (g* tft bie SSertranbtf^aft ber 3Weere«ebene mit ber Sie« 
fen* unb SBüfJenebene/ benn alle ^ütynet finb juna<$fi Saufer unb Jttnber 
ber ffibene. 3n ber Witte liegt ber <8umpf , beffen SJögel lieber in«be* 
fonbre lange Seine unb ©#n äbel auöjei^nen, fofern fie im §untyffraffer 
fielen unb tief einlaufen muffen. 

$>a$ f<$tt>ar$e SBafferljuljn (fulica)/ ber SpornfUgel (parra), 
ber t»om am glügel einen 2)orn tyat, ba8 *>r5#ttg Blaue ©ultanStyuljn 
(porphjrio) mit gufammengebr&fftem @<$nabet unb in bte (Stirn wrtre« 
tenber platte, geigen ben UeBergang ber (Snten in bie <§ä$ner. 5DU lang* 
fönSBlige SBafferratte (rallus) unb baß langbeinige (Rotyrljutyn (gallimda) 
beuten föon bie dtetyer unb ©tor<$e an. 3>a* Braune Oiotyrtyutyn 



312 

$eifjt toegen feinet nfi$tll#en (Stimme bie ffitefenfnarre, unb treil eö ju- 
glei<$ mit ben ©auteln fommt, ber SBa^telfönig. S)te langgefönabelten 
©<$ne*>fen $aben bie ©roß e ber Sauben, beuten aber au$ ben lieber* 
gang au* ber Snte in ben ©tordfc an. ($8 gibt *on biefen beticaten gie- 
ren viele Wirten. £)te gemeine ©#nej>fe (scolopax) totrb in ben ffialb* 
ffintyfen gejagt, tljr ©$nabet ffi fetjr -lang unb gerabe, toeit fle im ©mrtyf 
Ungejiefer fu<$t. 3$t n>egen feines 3Bo$lgef$ma<f8 fo Beliebter Stotf) 
entfielt na# SDablp au$ einer breifa$en Serbauung. 3m Stofy bed <§it» 
fd^ed lebt eine Sar&e, biefe frißt bie ©<#nej>fe unb batoon fommt bie SDeli* 
cateffe, na# ber unfere Öfeinfömetfer fo begierig ftnb. <S8 gibt fo viele 
®<$nefefen» n?ie Sntenarten, ©untyf* unb ffialbfönetfen , ffiafferlaufer, 
SBaffertreter w. 9118 bie belicatefle gilt bie SBecafflne (sc. gallinago). 
9tm meiflen $ü$nerartig ifl ber in einem bttfen geberfragen flecfenbe ©trett* 
ljal)n (tringa pugnax). — 5Die ni<$t minber ja$lrei<$en © t r a n b 1 8 u» 
f e r $eben fi<$ no<$ $öljer unb flor^a^nlid&er, fo tote au# i&re @^nabel 
fi<$ verlängern unb jum Sljeil frümmen. 2>er ©tranbreuter (himantopus) 
ifl tvetj?, f$tt>ar$fÖ£ftg, langfönabltg; ebenfo ber 9luflernfref[er (haemato- 
pus), ber nur viel furjere SSeine tyatj ber ©äbter (recurrirostra) f)at einen 
fäbelförmigen ©#nabel; ber ©telrnualjer (strepsilas) fud&t mit feinem 
fforfen ©#nabel Spiere unter ben (Steinen. Sie äBanberfötvalbe (gla- 
reola) §at einen ©$h>albenf#toan$. ©er (Regenpfeifer (charadrius) 
$at tiefen tarnen, n?efl er. fl<$ bei üblem SBetter mit lautem Carmen vom 
SBaffer tn8 Sanb jurütfjie^t. (Sr ifl nur taubengrojj, fel)r unruhig unb 
fur^tfam. Ebenfo ber Ätebtfc (yanellus) braunlt<$ von garbe unb 
geraubt, ber auf SWoortoiefen lebt, ein efgent$ümlt$e8 ©eförei Ijat unb 
fcur$ bie Sifl merfrourbtg ifl, mit ber er bie Verfolger von feinem SRefle 
toeglodt. 9»an fiettt namlid& fetjr feinen belicaten (Stern na#. 

£>er langbeinige unb langgefönäbelte @ t o r ä) (cieonia) ifl ber merf* 
ttürbigfle, namli$ verfWnbtgfle unb menf<$ena$nlf$fte unter allen SSSgeln. 
©<#on feine aufregte ©eflatt unb ©röfie beutet, auf ben üDlenföen t)in. 
9h$ meljr feine berühmte e^eltd^e Sreue, bie (Sorgfalt für feine Jungen. 
Sei einem großen ©ranbe ju £>elft im 3at)r 1536 verbrannte f?<$ eine 
©tord^enmutter mit t^ren Sungen im Sftefl, nur um bie Jungen ni$t )u 
verlaffen. «&aW>et, relat. cur. IV. 171. 3)ie ©age von einem ©erf$t 
ber ©t$r$e, bad einen @^ebred^er unter i$nen iura XoU berurt^eile, au$ 
uralter Qüt flammenb, ^at fid^ immer ttjieber^olt. 98gl. SWagifon II. 337 
V. 537 unb ©<$eltltn8 Styterfeelenfunbe II. 77. 9lu<^ merftourbige Äriege 



813 

fuhren biefe ge^etmnfjftotten *B8gel unter ff$. ©#eitlin betreibt bit 
grofie ©tor<$enf<$la#t , bie sn?lf$en ben ®tor#en &om öt^einttjat unb 
Vorarlberg vorfiel. Viele mürben &ern?unbet, ein (Befangener im Äretfe 
wrurttyeilt unb getobtet, ««W« Me Keffer ber Seflegten jerflJrt. 3a e* 
föien, atö ob in iljrer aJerfammlung flftebner auftraten, 9lu<$ i»enn fte 
auf tyren großen äßanberjugen ausrufen, {teilen fie regelmäßig 3Ba$en 
Mi, bie bur$ bad befannte Altern mit ben ©d&nabeln Selben geben. 
Stofj ber @tor$ feljr ja^m nrirb, ifl beftmnt. Sei und rußet er auf 
Air$ba$ern unb e3 gilt at$ {Jreöet, i§n ju beunruhigen. 3m Orient 
läuft er auf allen (Strafen tyerum mitten unter ben ÜRenfd&en. ©eltfam 
erföeint bie in Ruinen wrfunfene ©tabt 2)ara in ÜRefopotamfen, o$oc 
«ine ©$ur toon SMenföen, aber fcon un$a$ligen ©t8r<$en berooljnt. dritter, 
ffirbfu^be XL 413. — 2>er groß te @tor# fft ber f. g. ättarabut (<ßrte* . 
#er) in ber tyi$tn Qom. (Er J?at einen bieten breifantlgen ©#nabel unb 
einen fallen £al$, bon bem no# ein fropfarttger @ad fölajty herunter« 
tymgtj ber bfinnbetjaarte Stotf unb ber (Srnft fetner SRiene geben tym ein 
greife« grofftaterli<$e$ «nfe1)en. ßr wirb 7 guf? $o<$ unb breitet $J#ft 
QtctoltiitiW einher. $)a er &om Olafe lebt/ bient er jur Reinigung ber 
©trafen in 3nbien unb Wrifa. ©eine frönen treiben gebern am §Bür$el 
trerben toie ©traufjfebern benufct. %u$ 9lmerifa Ijat einen 8tiefe.nflor<&, 
jabim in ©uiana na# ©<$omburgf ©. 143 j naguari in <5$lle, ^ö^ig 
I. 313. 3n ©ibirien flnb fötoarje @tor$e ja$lrei<$, au* in 3fatbien, 
too flftujfegger no# tofele toerföiebene ©tor^arten fanb, bei benen aber 
fiberall nur immer brei Sarben (roeiji, fö»ar$ unb rot$) me^felten. — 
(Sitten ettoaS gebogenen ©$nabel jeigt ber fonfi ganj flor<$a$nlt#e Wim* 
merfatt (tantalus) unb no# gefrümmter ber berühmte 3bU (ibis) toeif 
mit fdjttmtjem Äotfe, ben Qleg^tern ber tyetligfle SJogel. (Sine fötoarje 
9fet ^at einen förmigen ©i#elf#nabel. (§3 gibt aua) einen gang f#ar* 
la<$rot!jen 3bl$. 9io# feltfamer ifl ber löffelartige ©<$nabet ber Söffet* 
gan0 (platalea) n>eif unb rofenrottj in ©itbamerifa. 

3$r junSd&fi föliejjt fi<$ ber glamtngo , (phoenicopterus) an, 
in bem ba8 (ftofenrotlj fcom jartefien 2Bet§ U$ $um bunfelflen Sarotfn 
fl# mit bem june^menben Filter abftuft. 2)a$ Sfjler roirb fo grof tote 
ber gröfjte ©tor<# unb erföetnt no$ langer , rteil ed einen fe^r deinen 
£eib ^at unb $eme unb ^aU faß alle* an tym flnb. ©ein ©$nabel 
i$ bitf unb frumm, mitten tote gebrochen. S)arin tragt er eine bitfe flei- 
N fd^ige Bunge, bie f$on ben OWmern als größter Sederbiffen galt. (St 



814 

Brütet* auf feinem 9*eji rittlings , vre« et fonfi bfe langen ©eine nid&t 
unterbringen fintnte. S)a& f&Mtn feine« fd&toeren ÄotfeS auf bem langen 
J&alfe tft au<$ feljr feltfam. (Sr lebt gefeflig in aßen feigen gänbern unb 
ff* bie gröfjte ßitx\>t ber 3Reere$ufer. 3n warmen Saljrgangen fommt et 
n?eit hinauf na$ Sorben. SNan ^at tyn f$on am flftyein Bei Strasburg 
gefangen. Dann bringt er au<§ au$ ben ©een Sßerfienö, bie er ttne mit 
(Rofenfd&em Bebedtt, tief in bie tartarifd&en Stehen ein. SflfrgenbS nimmt 
er fi$ fd&öner au$, als auf bem bunfelBlauen SlBenbtymmel, trenn er ben 
(Störten glei<$ in großer Qlnja^t l)o$ in ber Suft »orüBerfltegt. 

Der tfranld^ (gras) ^at einen graben, ettoa* fürjeren <5<$na6el 
alö ber <5tor$, einen meljr f<§tt>anenattig gebogenen «§al8, eine graue 
garte. SRan tu&mt an ttym ben SBinfelffog ber Silben ©and unb bie 
SBad&famfett be« (Stores. Der fd&önjie unb grofü te tfranicfc ifl bie f. g. 
numtbifd&e Sungfrau mit einer frönen »eigen IjeraBBSngenben gebet* 
fyiuBe, Berühmt butd& ben toometjmen ©ang, ber einer «öofbame ®fc e 
ma$en toütbe. Dagegen fidjr cancroma mit furjem «§alfe unb ungeheuer 
Breitem ©d&nabel rnetyr $eltf anartig au8. Der 0tel^er (ardea) ift bet 
frSftigjte unb fioljefte unter allen biefen Sögein unb $at- in feinem lan- 
gen unb gestimmten ®$naBet, n>omlt er gifd&e fangt f$on ttm$ 9lblet* 
artiges. Die 9trt, mie er fliegt; gleist bem (Sd&ttrimmen beö ©d&toaneS, 
mit $intenau$gemorfenen guf?en unb eingebogenem <§atfe; am Ufer aber fieljt 
et unBettegli$ toie ein 38ger, inbem er auf gifd&e lauert. (Seine gebet* 
$auBe jiert tyn am meinen. S)U gemeine 2lrt ifl grau, bie eblete toeifr. 
Det j>ra<$tige SilBerreiljer , beffen gebern jum ®$mutfe bienen , tyetjjt in 
©raflllen Saeana. ßu ben 0teif?etn gehört unfere gemeine ßtaunlid&e 
{ftotytbommel (a. stellaris) ol)ne gebertyaube, ein 9?ad&tt$ier, eulenartig 
aufy in ben gebern, ba* gern 85rm ma<$t, aber bur# fteifeS (Still* 
flehen oft ben Sager tSufd&t. Der mit einer Ijotyen J&auBe »erfefyme, in 
bie garBen be8 SBiebetjo^fö tyinfiBerftnelenbe nycticorax tc. 2hn fd&Jnflen 
aber ifi ber (Sonnenreitjer (eurypyga helias) mit ausgebreiteten glugeln, 
auf benen gelb über Braun, roetfi unb fd&roarj aor$errfd&t. 

9lfle dleifenben fd&ilbern mit (Staunen unb Vergnügen bie $ra$t 
tmb SRenge ber Uferöogel in ben feigen SSnbern, baS fafi unu6etfe$ltd&e 
©eroimmel am ©ttanbe, in bem fi<$ bie toflgen glamingoS, Söffelganfe, 
©tjrd&e unb $elicane BefonberS au$$ei$nen, bie Balb, trenn fie geftort 
tterben, al* eine ungeheuere, tebenbige CEBolfe auffliegen, Balb toteber 
aUeö Bebedfen. 



315 

£>Bglef$ unfere ff eine 99 äfftet ge (motacüla) gu ben <Sfng*8geln 
%if)lt , ge^rt f?e bodfr tyerljer , treil fle au§fd&lfef ltd& am SBaffer leBt. 
ßfen fanb no$ etn>a* an f$r öom fRet^er. 3^t J&ityfen unb fd&nmng* 
$afte8 ©<§tt>eBen am Ufer tyn, tooBei ffe ben ©d&toanj elflernarttg auf* 
fteflt, ifi 3ebem Befannt. OTan nennt fle ben ÜRüflemgel, toetl tyr @e« 
flebet müflergrau tf» unb toeit fle üBeraH Bei OTfitylen ju flnben tfi. 

33. 

Die ^teppenoagel 

Unter biefem tarnen fajfen h>ir bie Sauf&Jgel ber (SBene $ufammen, 
bie urfyrüngli<§ in ben toelten (Stehen Ijeerbenroeife nomabiflrten, $um 
Streit aber fl<$ in ben ffialb toertoren ober ber menf$tf$en Gultur an« 
föloffen. ©a§ fle aorjugStoeife laufen unb nur fetten fliegen ober gar 
nt#t fliegen IBnnen, <$arafterif?rt fle am meijlen. 9lufjerbem eine fyecU 
flfd^e allen J&u^nern eigene $ro<fen$ett im ©egenfafc gegen bie 8feu<#te, 
toeld&c bie fcorttfn genannten 938gel umgiBt. 3ßie ber toegetaBtlifd&en 
$ro<fenljeit bie (Dornen, «fcaare unb SfettBWtter ber Sßfifien^flanjen ju* 
fommen, fo ber animaliföen ber «©uBner glet#fafl$ (Sporen, «$aar«, «&aut* 
unb Seberau8tou<$fe. SDie meiften Ue6en ün BefonbreS fad&erarttgeS 9lu$* 
Breiten ber ©d&toanjfebew. 

3)er gröfjte unferer Sauf* unb J&atben-, ober ©tcjtyento&gel tfi bie 
Srafcfce (otis), gleid&fam ber eurofcaif#e <5trau§, oBen rofJBraun, unten 
grau , mit langen unb ftarfen ©einen jum Saufen unb fd&toad&en klügeln, 
beren fle fl<$ nur Bebient, um im Saufen nodj rafd&er über bie (SBenen 
ba^tn ju fahren. 3)a* SWannd^en Ijat einen {JeberBart unb fdfrtögt h)ie 
ber $rut$atyn mit feinem ©#toan$e ein 9tab. Sie leBen in J&eerben tote 
bie «&fi§ner unb flnb Sufjerfl f$eu. ©ie tfofafen in ben §>UW*n fangen 
fle, inbem fle i^nen nad&reiten unb lange $eitf$en um tyren J&alö fd&lin* 
gen. @3 gibt audj eine Heinere 9lrt. SSertoanbt flnb iljnen in ben Ijeifjen 
Sfinbern bie langbeinige Sariama (dicholophus) in beij trodfenen ©egenben 
fcon SBraflUen , ro$ an ©d&naBel unb Seinen , mit f$Snem §feberBuf<§, 
ber grofje Äamtd&t (palamedea) mit einem iefteglid&en J&orn auf bem 
Stotf unb einem <S#orn an ben ftlugeln unb ber $a$m mit ben $u(nern 
leBenbe Stafa mit f$önem $eberBufd& am £interfo*)f, Beibe gleichfalls füb* 
amerifanffdfr. (SBen fo ber grofe 9lgamt (psophia) ober Srom^eten* 
toogel, ber fd^on ben UeBergang ju ben ©trauflen Bttbet. 2)erfelBe ifl 



316 

föttarg unb $at eine f$re<fli$e stimme, toirb aber Uify ga$m, baljer 
man iljn benufet, um i$n toie einen ^unb ben beerben beigugefetten. 3* 
biefer (gtgenföaft treibt er nf#t nur bie fäumigen S<$aafe, ©Snfe u. an, 
fammelt bie gerflreuten unb Ijalt fle in Orbnung , fonbern toerföeud&t m% 
bie toilben Spiere bur<$ fein marfbur<#brtngenbe8 @ef#rei. 

SBä&renb man in jüngfter ßeit bie Xra^en gu ben (Reihern pellt, Ijat 
man au8 ben ffraußartigen $$ieren eine eigene Orbnung, bie ber cursores 
gemalt. 3<$ glaube, fle geboren beffer tjier gufammen als $aufoöget 
ber Silben Qbene. £>er (Strauß (struthiocamelus) betoo^nt aW ber 
größte aller bekannten SSßgel au$ bie größte Sffiufle auf ber Srbe , im 
Reißen äfrifa. (Sr $at nur gtoei 3et;en , fe$r ftarfe Seine unb S^enfel, 
einen maßigen 8etb fo föön getrolbt n?fe ber beö Sifyoan*, hinten mit be* 
berühmten treiben unb breiten Sebern gef$mu<ft, unb ebenfo einen fyoljett 
natften f$roanenartigen J&ald mit einem tyitynerartigen unb auffaflenb 
Seinen itopfe. Sr trirb 8 guß ljo<$; baö fätoarge 3Wann<$en tyat toetßt 
S<$n?angfebern , »baö graue 2Beib$en fätoarge. 5Der Strauß fann mit 
feinen furgen Slugeln nie auffliegen, tyilft fi# aber bamit beim raffen 
Saufen burdj ben Sanb ber Süße , wobei tyn faum ein $ferb *tn$olt. 
(Er iß fo föeu tote bie Sra^e, benn trofc feiner Oröße $at er feine 
SBaffen. 9Ran fagt, er fei? fo bumm, baß er ben Aopf in einen Strauß 
ftofe, fi$ einbilbenb, toenn er ben 3ager ni$t felje, fe&e if)ti biefer au$ ni$t. 
Uebrfgend läßt er ficfc gltymen unb bie SReger reiten auf H)m. SBeritywt iß 
ber Straußenmagen, ber alles vertragt. QBgl. ßa£. 4 in unferm 8ten Stodfr. 
S)aß bie (Straußenmutter tyre (gier »erlaffe («§iob 39, 13 f.)/ M 
bie neue (Erfahrung betätigt. 9la$ ©urd&eflß (Reife I. 280 brütet bei 
ben Straußen ui$t baS 8Beib<$en, fonbern baö 3Rann$en bie (gier aui. 
9la$ £i$tenfiein Steife I. 301 legen mehrere Rennen gemetnf#aftlt<$ tyre 
(gier in ein SRefi unb ber £afyn brütet fie au*. £>affelbe raeftet $>arto>iit 
I. 105 öom amerifanif$en Strauß. 

S)te flraußartigen Spiere in 9lmerifa, 9teu$oflanb unb Snbien f)aUn 
brei ßttyn, ffaib fleiner als ber Strauß unb weniger befiebert, me$r nur 
behaart. S)er graue 9ianbu in Sübamerüa (rhea americana) tolrb nur 
i Suß $o<$ unb lebt tyeerbemoeife in ben JßantyaS. 3}gl. bie Steife be* 
^ringen gu SBteb II. 186 , *o er (gma $etßt , unb SluSlanb 1840 9k. 
300. (Sine fletnere unb no$ ^ubf^ere %xt fanb 3)artvin tiefer im Suben. 
S)em9?anbu am nadjßen «ertoanbt ifi ber Smu (rhea novae Hollandiae) auf 
Steu^oOanb, bunCelbraun/ mit einem Reinen Sta$el an ben gtügelfpifcen. — 



317 

9to<$ ausgewerteter ift ber oftinbifö* (Safuar (casuarius), f#tt»arj, 
o^ne Bfebern , nur bebedft mit Sfeberfyuten glei# paaren. @r fyat eine 
rotfye #aüt am £alfe (gfei<& <§fitynern) irab «In gelbeS «&orn auf feinem 
©<#nabel, n>et<&e8 (na<$ SBergiuS, »on ben getfereien II. 165) fcon ben inbi* 
f$en *Habob3 al$ Silicate ffe öerfpetft tofrb. kleiner unb mit gelben #aa* 
ten Bebest ifl bot neufeelanbifäe Äin>i (apterix), ber au# fciel ffir&ere 
Seine unb bagegen einen langem @<§nabet Ijat, ein SKtitelbtng jtrffd^en 
Strauß wnb (Safuar. 9Son feinem Sfeff* matten ff<$ bie «&5u*>tflnge Reibet. 
3m 3a1)r 1851 ttmrbe eine jtreite 9Irt entbetft, nothorais genannt, nur 
2 8fuj? fcodfc, grün mit rotljem J&alfe, ghrortefc, Tagesberichte , 3»o(ogie 
H. *Hr. 296. 

9le^nli$e, nur no$ toiel gröfjere QSögel l)aben früher in Sluftralten 
gelebt. 9ln ber ©übfüfte gffcutyottanbS in JWnig ®eorg$»*8ai fanb <Sa*>. 
ftlinberS ffiogelnefler »on 26 8fuf? Umfang, dben fo Coof. grroriepS 
neue SRottjen 32. 7. 13. (Ri$t ju &ertt>e<$fetn mit ben 60ftuf* im Um- 
fang ^attenben unb 15 guf? tyofyeu ©anbnefiern, in toe($e getoiffe (Sumpf- 
^filjner (megapodius) gemeinf<$aftlt<§ itjre (gier legen. Sri^fon, 2lr<$ifc 
1843 IL 85. Unter bem Flamen SBoa fennen bie SReufeeMnber einen Un- 
geheuern ftraufiartigen Söget, toon bem man aber nur no<$ Anoden unb 
(5ierf$alen gefunben Jjat. Sttan gab i$m ben ©tyjiemnamen dinornis. Seine 
Anoden finb bofcpelt fo grofi tote bie be8 ©traute«. Sgl. (Sri^fon, 
9lr<$fo 1845 II. 61, n>o fogar ber 33erfu<$ gemalt fft, mehrere Slrten 
be8 verlorenen Stieres ju unterfäefben. 9lu<$ @tü<fe von riefenljaften 
©ern f>at man gefunben, 9lu8tanb 1847 9lx. 242. — Sine« no<$ gro- 
ßem SSogelS Ueberrefle l)at man erft 1851 auf ber großen Snfel SWaba- 
gadfar entbetft, nfimlt<§ toon cepiornis ßno<$en, rottet bie be8 StraufjeS 
an ©rofje fe<£$mal übertreffen/ unb @tü<fe bon (Siern, in beren Jebem 
57» ber groften ©traufjenefer ober 148 J&u^nereier $tafc Ijaben würben. 
Sroföel, 9lr<$iö 1852 II. 1. 33. 

6in a$nlf$er, nur biet Heinerer ffiogel toar ber $>ubu ober 3)ronte 
(didus), ben man im 16. Sa^unbert no<$ tebenb auf ber Snfel Sourbon 
fanb, ber aber feiger auögeflorben ifl. (Sr gli# einem plumpen $rut§atjn 
mit furjen Seinen, 1)atte abuc eine 9lrt glaum jur Sebetfung, n?te ber 
Cafuiir, unb hinten aufpe^enbe Gebern, wie ber @trauf . ©ein fetyr großer 
<S$naM gli$ jebo^ me^r bem einer $aube. Srofd^et , %r#b 1848 I. 
79. 118. 1849 U. 50. »uSlanb 1850 0iro. 168. Wan glaubt, er lebe 
tto^ auf ÜRftbagadtar. 



318 

3)en Uebergang *on btefen mefr ober körniger großen unb fhaufj-» 
artigen gieren gu ben eigentlichen J&u^nevn ma$t ber Srutljaljn ober 
toelföe £a$n (meleagris gallopavo), ein^eimifö in Sßtaifo, toon too er 
gu und fam. S)a* 3Kann$eu unterföeibet ffofr auffaflenb fcom 2Beib$en, 
ift großer unb bltfer, fein ©efteber „toie fötoarjer ©ammt in ©Über ein« 
gefajj t/ fein Jtofcf bedangen mit einem Jtrotf unb mit einem kornartigen 
9lu*toud?3 über bem ©<$nabel. SMefe nacften 2hiStofi$fe finb feuerrot^, 
Snbern fl<$ aber in toeif unb blau, nafy ber Stimmung be& S^terS. 
33orn am J&flf* ^at e$ no# einen merfroürbigen $uf<$el toie fcon *ßferb$» 
paaren. 3m 3*™ federt er, bla$t bie Sebern auf, ma$t mit bem furgen 
©d&toanj ein dtab unb ftoljirt gramtattfdj umljer, „juglet$ la#erltd& unb 
grault^," inbem er flofitoeife oonvSrtd fäleft, toie ber erzürnte <5$toan 
auf bem 8Baffer # . S)a8 3Betb<$en tji otet fölanfer unb einfa$er, otjne 
£roj>f. Sine feltene toilbe Slbart an ber «öonburaSbaty (m. oculata) $at 
grüne unb blaue breitgeranbete gebern , auf benen fi$, je toeiter gegen 
ben ©(fctoanj gu , Slugen toie bei'm $fau bilben. 3iemii^ ä$nti$ finb 
Hjm in ber ©eflalt ber pauxi, fötoarj mit einem blauen 3lu6tou$8 über 
bem ©d&nabel, unb crax, braun mit einer 'toelfj unb fötoarj gefiedteit 
großen geber^aube, betbe i\\ Srafllien. 

£>er ©efialt na$ iß bem $rut$a$n am 5$nli$flen baS afrtfaniföe 
*P e r l $ u 1) n (numida) mit nur rotten ©a<f enlo^en ftatt be8 Arotfeft 
unb einem flehten £orn. (§3 tfi f#toar$li<$ unb toie mit toeigen perlen 
überfaet, toobur<$ eö in bie augenrei^en Sßfauen übergebt. <5tin ©eförei 
tji $8$fi monoton unb toibrig. kleiner ifl ber tragopan, in mehreren 
^übfäen Wirten, bie ^alb gafanen, $alb flftebtjü^nern glei# fommen unb 
rei<$lid& toeif? fcunftirt finb. 

£>er $fau (pavo) tourbe erfl bur# 9lle*anber ben ©rofi en , ber tyn 
toon Qifien mitbra#te, allgemeiner in (Surojpa befaunt. ®r flammt au9 
3nbien. JDort lebt er toilb in ben ©albern unb fölagt fein ^rS^tiged 
{Rab auf ben Säumen, ein gieblingdbilb ber inbtföen SDld&ter. Äetn Söget 
ift föfoer, benn er ifl ganj toie in 3utoelen unb ©olb etngefafjt. ©eine 
«§au*tf#ön$ett finb bie garte betoeglt<$e geberfrone, ber lange, blaue, toie 
2Reta0 glangenbe J&al* unb über aße£ ber lange rei$e, $ra$ttge <5$toeif, 
ben er (toffe ©rode« fagt) einem Salar ober gar einem blumenreld&en 
©arten gtei$ hinter fi<$ ^erft$leM>t. 3ebe ber golbbefranjten ©$toanf 
febern trägt an ifyrer @t>i|e ein buntelblaued %uge. liefen (S^toetf aber 
breitet ber $fau, toenn er jornig ober oerltebt Ifi, in einem breiten {Rabe 



319 

aufregt aufeinander (einen ©d^toetf *ott CRegenSogen, fagt Q. r>. Äfelß). 
SRut feine tyafttf^en grauen güfie unb fein ®ef#rei confcraßiren mit ber 
garten $(}ta<$t feinet garten unb mit ber »oroe^men 3lnmui$ feines Oangeg, 
SBon faß no$ röunbetBarerer ©<§8n$elt iß ber au<§ Sei und Sefannte 
rüetge $fau, ber föneeröetfj unb fcon ber Sufjerßen 3artt?eit iß, unb beffen 
Qlugen ß# noä) bura) gellen S^tegelglanj auö ben gebern $erbor1)eSen. 
(Sine f^one SBaßarbatt jener Seiben iß ber Sßfau, ber an ben SBaden, am 
S8au$ unb an ben gtügeln rreijj, fonß aber fo Sunt iß, frie ber gemeine 
$fau. 5>tx iafcanifa^e $fau (paro muticus) f)at eine formalere Atone, 
gleist aSet fonß no$ bem gemeinen *ßfau.' $>er tiSetanifd&e, Staugrüne 
$fau (paro tibetanus ober argus polypleotron) f)at einen grünen ©#ofcf 
auf bem Äofcf unb auf bem fä>ir>ar§en <&$ftan$ Statte Qlugen 5 eine anbete 
9lrt, gtetä>fafl0 in StSet pol. chinquis tyat purpurne Qütgen auf ben Slafj« 
rotten gtügeln unb grüne auf bem fd?tt>ar$en ©fyvanje. — 3)et a#te 
9ltgu$ untetfa)eibet fi# burä) bie Reinen ^ertyutynarttgen 9lugen unb 
buräVbie langen, f$on fafanenartigen ®$tvangfebern. Argus giganteus 
iß liö>tStaun unb f)at Heine gelbe Slugen auf ben gtügelfebern, unb noa) 
Heinere $ert$en auf- ben Seiben langen $afl> röt§tl#en, $a(S grauen 
<§ä)h>an$febern. 

3)et gafan (phasianus) iß Heiner als ber $fau, aSet eSen fo lang« 
gef$tt>an)t, ein 2Balb$utyn, wegen feinet {arten unb überaus beitraten 
gleiföeS — faum giSt e$ ein roeifcereS gleif$ auf bet SBelt — fcon 
gürßen in Sefonbern im 3Balb angelegten gafanengarten ober gafanerten 
fie^ßegt. S)er gemeine gafan iß Sraun mit fa^trarjen gletfen, am <§a(fe 
noä> pfauenartig föiflernb. 2)en fetjr langen unb foffcen @ä)tuan$ fä)lägt 
et aSet ni<$t al§ ötab auf, rcie ber *J3fau. ®e$5tt fa)on unfer gemeiner 
gafan ju ben f^Snßen 935getn, fo mirb er bo<$ no<& bur$ bie aufltän- 
bifä^en Wirten an garben$ra$t üSertroffen. darunter gebort : ber $ineßf$e 
©olbfafan, glanjenb uon $ur^ur unb ®otb, J>r8ä)tfgem Jtragen unb gol* 
benem geberbufa). ßu&iet (regne animal <§. 445) fyait iljn für ben $^o« 
nix ber bitten ($tfnhtt X. 2). 3)et <&ineßfo)e ©tlSetfafan mit fortan« 
feßet $fauengeßalt, abelig unb jugleta) einfa<&, am gangen SeiS ßl6ettt?el§ 
unb nur an ber SBruß bunfelblau; aSer mit rotier Äo!pf()aut unb £a^en. 
2>er gafan @ömmeting8 mit ungeheuer langem unb finfcem «Sa^irelf-, ber 
gedornte *on Stetyaul, ber getjSuSte *on (Saiienne, bet frauSgefronte 4?oRo 
in ©übaraerlfa. 

%u$ tfnfer gemeinet «ßa^n (galhu) errei$t, wenn fein geberfragen 



120 

trab fein @i$elf$n»«tt} totl? unb toie »etgolbet au0fU$t, We 6$(n$eH 
be$ 8«fan&, toä$renb fein nadter rotier flamm ungleich frönet unb mar« 
tlaltföer au«fie$t, tt>ie bad »tbrtge ©etyinge bed $rut$a$n8. <8nbll$ ift 
ber «$a^n, obglei<$ ni#t grofj, bod& ein aufjerft $ifcige8, friegeriföe« unb 
tapferes S^fer unb ber lange (Sporn , ben er an Jebem 8fufj na$ hinten 
trägt, ma#t tf)n 5« einem toafyren flfMttcr. $>af>er man l$n au$ (befon* 
/ berö in ßnglanb) förmlt<$ ju fflßettf Smpfcn abrietet. SWeben ber Sapfer* 
feit giert t$n eine gettuffe $au$»Sterli<$e 3Bürbe, benn er $5lt feine 4?öfc 
nerljeerbe in ©rbnung. S>fe kernte, treuer flamm, Sporn unb <5i#el» 
fötoanj fetten, ift berühmt bur<& f$re mütterliche Sorgfalt für bie Sungen 
unb bur# ben gfleif? , mit ber fie unferer fluche bie (Bier liefert, fleht 
SSogel tyat fi<$ fo an ben 9ftenf$en genant, n>ie biefe* £filjnergef<$le<$t, 
(ei bem mir tyfer juerft eine (gigenföaft fennen lernen , bie {!$ fafi bei 
allen jatymen Saferen nriebertyolt, nämli$ ber bunte Sarbenired^fet. 2)ie 
gähnten £u$ner fommen in allen garben unb 8farbenmtf<$ungen «or, »ie 
bie $unbt. 3)a* merhoürbige flrätyen bed «§a^nö, rcaö ben Sag »erffinbet, 
gab itym früher, ald man no<$ feine lUjren ^atte, eine größere ©ebeutung. 
3n ben Steppen SübruflanbS nehmen bie SRomaben auf iljren ffiägen 
fietö einen £a1)tt mit, ber fie in ber 9la$t jum 2lufbru<$ wedt. 

üWan unterföelbet Sammet*, 4?auben$fi$ner, @trupp$u$wer mit *er* 
!e$rt fteljenben 8*bern , fltau<$$ityner mit befieberten gü&en , ba8 japane* 
flföe ffioflbu^n mit Setben^aaren fiatt gfebern. 3n Sfibamerifa f!nb alle 
4Mtyner f$h>anjlofe f. g. flaut» ober Steiffouljner (crypturi). (Jine ®at* 
tung (ortygis) ift fo Hein tote eine ©achtel. 9to<$ Heiner, nur n>ie ßaun- 
ttnfge fanb 3töppig (I. 158) bie gallitos in ßfcile, aber feljr ftrettluftig 
unb mit gehobenem @<$n?an$. 

$ie gelbtyfiljtter Wben eine befonbere gamftie, &u ber bie $erl- 
fltyner ben Uebergang ju bilben [feinen. SBenigfienS $araftertfirt fie ber 
runbgen>6lbte (Rüden. SDaS fltebtyu^n (perdix), braunlf<$grau mit 
f<$h>ar$en* Linien unb toetfjen Sieden, ein SBittelbtng jttnföen J&u$n unb 
3Ba$te(, lebt nrie baö JQvfyn in beerben unb n?ie bie 9Ba$tel auf bem 
Slderfelb, inbem e§ gerne ber menf$lt<$en Sultur folgt. 5)a8 Steinen 
(p. saxatilis) f)at Sdfrnabel unb Sfuf e rot^. (Um »iel größere 9trt fommt 
in ben $ampa6 in Subamerifa bor (0tengger, ^araguai 212). $)ai 
<5<$neetyu$n (lagopns) in unfern 9llpen ift Braun, aber me^r mit fätoarj 
gejadt unb toirb imSBtnter fd)neeh>ei§. 3)a§ J&afel^u^n (tetrao bonasia) 
trägt einen S^opf, ba« © i r I ff u $ n (t. tetrix) in ben Sirttofitbern an 



321 

ber ßfifee in groger ^lnjar)l ljefmff<$, unterföefbet fi<$ bur<$ einen gab* 
ligen ®$toanj unb in ber garbe na<$ bem @ef#le<$t , ba« 9Beib#en tft 
gelbli#, baö BWSnn^en fötoarj. 91m größten unter ben Selbtyitynern tft 
ber fööne f$toarge3luer$a$n (t. urogallus) mit einem Sarte, berühmt 
bur# bie JBlinbljeit, mit ber er in ber Paarungszeit ben 35ger ni$t achtet. 
2>aS califowiföe 8teb$u$n (ortyx) fyat fünf fötoar&e (Sinjelfebern auf 
bem Aotfe flehen. alle btefe Spiere finb ein belicateS SBilbfcrett. <Dte 
8B a $ t e l (coturnix) tft ein fletneS Steb1$$n#en, allbefannt bur<$ ityren 
SBetfruf. (Sie nifiet, jebo# nur einzeln, in «Saatfeibern, dagegen fam» 
mein fi$ bie Satteln att ßugöjgel in ungeheurer «Menge, unb toetl fie 
nur fötoer fliegen/ laffen fie fi# untewegS gern auf Seifen, felbft auf 
(Skiffen nieber. So fonnten bie tffnber 3frael in ber SBüfte einmal sou 
SBad&teln leben. 9luf ber 3nfel ßafcrt, fco fie fi<$ ia(jrli<$ auf i^rer Steife 
au& Cttorbeuropa fcon unb na<$ Sifrtfa nfeberlaffen , werben fie in fabel- 
hafter 3Henge eingefangen. 93gl. Äetyjjler, Steife S. 845. — £)bglet<$ bie 
&er$e (alauda) ju ben Singvögeln jäljlt, muf i<$ fie bo$ §fer mit ber 
3Bat$tel bereinigen, benn fie tft biefer in ber ©ri>§e, garbe unb ©efialt, 
überbiefl ben J&üfjnern bur$ bie foornarttge tfralle ber J&interje^e unb 
feur$ einen ^elmartigen S<#o£f berfeanbt. 9lu# lebt bie Ser$e, tote bie 
9Ba$tel, in freier (Sbene, nffiet im Saatfelb, unb pflegt fi$ an fronen 
grüljltngStagen fenfre$t in ber Suft ju ergeben unb unfid&tbar auS bem 
Menbenben SWorgentyrarael Ijerab ju fingen. Sie fli$t i$r 9?efi fe$r gier« 
li$ au8 ®ra&, unb fntoenbtg liegen immer bie feinßen, au*te8rt8 bie 
grobem gaben. £>ie «öalbeler^e $at einen {leinen, bie ^aubenler^e einen 
größeren S$otf. 5Die Ste^enler^e ber Sartarei tft fötuarj. 5Dte 911* 
jpenler<$en vergalten fi$ tote bie §gntyat$ietoogel, man fann immer nur ein 
$fir$en erhalten. Surba<$, §8li<fe in'8 Seben n. 112. 

3)a0 fahlgelbe, feljr rafd^ fltegenbe §te)>)>en$u$n (pterocles) 
füljrt au* ben «$ttynern $u ben Rauben hinüber. £)ie Saube (columba) 
$at vielem mit bem <§u$n gemein, ba$ 9lnf<$mfegen an ben 3Renf$en, bie 
SSlelfarbigfelt u. , bo<$ läuft bie Saube nt<$t meljr fo üorjugötoetfe , tote 
baö <§ul)n, fonbern liebt me$r ben glug unb mithin au<$ ein ettoaä freie* 
Seben, toäfyrenb fie im Uebrigen unglei^ fanfter tft, als baö <§ü$ner« 
gef<$le$t. £>aö (S^aratteriflif^e ber Saube liegt in bem am obern ^^eil 
ettoad erhabenen S^nabet , in bem runben äolpf unb freunbli$en Qluge, 
in ber liebli^en 9lnmut^ i^rer ^aWbetoegungen , in bem fofetten Zxty* 
peln mit furgen S^ritt^en unb in i^rer Siebe &ur Steinli^feit , in 

SB. 3» c n j 1 1 , Statur! unbc m. 2 1 



322 

intern $u$, tn bem ftarfen Äropfe unb bem etgent$fimH$en Öftren obet 
®i!Tren ber ©timme. 2>a0 f. g. <5<$tnew ober 3rfffren bietet Sauben* 
£Slfe, trle au$ ba3 Blabfölagen mit bem furjen ©<$tt>an$e erinnert no# 
an bie Pfauen. Slfle ttnfere jaljmen Sauben flammen &on ber toilben 
(eol. livia), beren ©runbfarbe graublau ift, bie aber am #alfe grün 
flimmert unb an ber SBrufl r5t$li<$ ift. ®te ntffet in Seifen , h>obur$ 
fle fi<$ *on ber i^r fonft ganj 5l)nli$en, nur auf Daumen ntfienben «$ol$* 
taube (e. oenas) unterf$eibet. (Sie leben gefellig , rote bie <@ufyner , unb 
bewohnen ju SWHItenen bie 8felfenfdjlu<$ten , 3. ©.in «fcratn; fo wie bie 
SBanbertaube (c migratoria) bie SBSlber CRorbamerifa'Ö. 5Dtefe Raufen 
ff$ juteeilen fo an, baf i$re SRenge im 8fluge bie (Sonne fcerfinffert, bafi 
fljr Stvtf) mfe Stegen (jerabfSöt. Um bie jungen Rauben aud ben Heftern 
}u nehmen, $aut man bann nur bie $fiume um. kennte, SBaufunfi ber 
Stögel 179. SBilfon fa$ tinm 3"9 Silber Sauben in jtenäify, bet 4—5 
(Stunben lang bauerte. 

ISlan unterföelbet ßropftauben mit bfcferem Sttotft, türflf<§e Rauben* 
tauben mit einer gebertyaube, $Rau<§* ober be^ofete Rauben mit langbefie* 
berten §u£ en, @<$letertauben mit einem fragen, 9Wuf<$eltau6en mit einem 
muföelartigen £aubenfragen, ÜRa§fentauben mit einem (Strich am <5$nabet 
gleich einer «$albma$fe k. £>ie ©runbfarbe ber ja^men Sauben ijl h?eif}, 
aber fle nehmen alle @<$attirungen bur<$ grau in fötoarj unb bur<§ braun- 
rot^ in braun unb violett an. 9tm größten tt?irb bei un$ bie {Ringeltaube 
(c. palumbus) mit reifem SRingel. Steiner bagegen, al$ bie gemeine, ijt 
bie Turteltaube (c turtur) mit einem f<$tt>argen $at6ring am tt)et§en 
«&alfe. tiefes Saubren ifi am meijten berühmt toegen feiner Sanftheit 
unb 35rtlt<$fett unb »egen ber girrenben älage, bie ba$ 3Beib$en au$* 
fiof?en foß, wenn e3 ba« 3Rann<$en verloren tjat. ©eljr atjnli<$ ift iljr 
bie & a <§ t a u 6 e (c risoria) , beren Stimme bem menf$li$en £a$en 
a!jnll<$ ffl. $)fe Sauben ber Reifen Qmt nehmen bie sßracfctfarben unb 
ben 8reberf#mu(f ber Pfauen, ober bie fleißigen 9tu8n>fi^fe ber J&üljner 
an unb n>e$feln fefyr in> ber ®röfi e. 5Die rofifarbtgen Sauben SBraflUen« 
flnb nur 6 ßoü lang. (Sine anbere braflllaniföe Saube 1(1 langgefönjänjt 
toie ber ffafan. Stuf ben Antillen lebt eine jmtyurrotl^e, auf SWabagaScar 
eine blaue Saube. £>ie f. g. ©en>Sr$taube (rinago) nlftet im $ifang unb 
ift grün toie ber f#8njie $a!pagat. ©ne grüne Saube auf SKabagaScat 
h>irb gerühmt toegen tbrer mit bem jarteßen ®rün befieberter 8rü£e. 
©maragbgrün ift au$ bie ^raa^tige Raubt, bie auf ber £o$tyalme nißet 



k 



328 

(carpophaga magnifica). £)ur$ einen fötoarjen firf$enartigen $u6fr»$f 
«m @$na6el ma$t fu$ carpoph. ooeanica Btmerfti$. (groß unb $u!pt* 
artig iß feie ÄrontauBe (col. coronata) mit einer ungemein große» geber* 
frone auö jartgeflebertem gtaum. 

34. 
(Caropaifdje H0atoa%U 

3Ran unterföeibet ätettertoögel (scansores) mit jtoei jSktytn auf lebet 
(Seite, Beregnet auf ba* %n1)atten an QncA^m unb jttjar bie «fcufucV, 
@$e$te, $a:pagaien n.) @$refoögel (clamatores), meljr faufenb al# Ret* 
ternb unb mit ftarfem @ttmmorgan; enb(i$ Singvögel (oscines), bie 
eigentlichen, meifi {(einen ©anger. 

3$ren Steigen eröffnet im erflen grü^atjr n>enn ber bfirre 8Balb 
trieber grünt, mit feinem aflBefamtten Stuf ber Attfuf (cucuius), grau 
tote mit Wltty BefiäuBt, fötanf, ettt*a$ Heiner att eine SauBe. (Sr IjSft 
fi$ nie an bemfelBen Ort auf, Baut fein 9ieft, lebt ni$t gefefltg. ö* 
gibt auc^ fein $aar unter ben äufufen. $ad SBeiBc&en, eine ßtitlanq 
toon mehreren 3Rann$en na<$ einanber verfolgt, legt Binnen 6 — 7 3Bo$e* 
eingeht na$ einanber 4—6 (Ster. £>a ed nun ni<$t fo lange unb im» 
gleich Broten fann, legt *$ jebeS © in ba$ SReft trgenb eined f (einem 
ffiogela, ber ed bann mit mutterti<$er fiieBe audBrutet. ffiiegmann, 9lr#to 
1836 IL 269. SWan f)at BeoBad&tet, toie baS ÄufuWtoeiBt&en Ujr (St im 
@<$na6el na<$ einem fremben 9lefie trug. Zoologist, 3uni 1851. ßangjt 
Befannt aber ifi, baß ber Junge Stuhlt im SRefi feiner $flegmutter, einer 
©raSmücfe, felBfi be« Keinen 3aunfönfg8, aflmSljlig groß rua^fenb bie 
anbern Jungen tytnau8h>trft ober erbrutft unb benno^ mit größter Siebe 
fortgelegt toirb. (8* tfl bat>er Begrelfli<$, toenn »on feljr alter ßtit Ber 
ber äufuf als SBtlb be* (St)eBru<$8 unb unftttli^en gfamiUenleBen* auf« 
gefaßt »erben fonnte. 3)er SSoget frißt fetyr gern bie fetten $Bärenraupen 
unb man finbet feinen SRagen oft mit üjren paaren ge^oljlert. — Unter 
ben afrifaniföen Bat ben größten 0tul)m ber J&onigfufuf (indicator) er« 
langt. <5r pflegt ben 3Renf$en tief im SBalb verborgene 93ienenftö<fe an« 
gugeigen, bie er felBfi au* 8fur0t vor ben 58ienenf)i$en ntc$t anzugreifen 
toagt, unb 1)olt fi<$ bann ben Sljclt bed £omg$, ben t$m bie 9Wenfc$ett 
jum 2oljn laffen. 

S)em Äufuf fte$t ber ffi i e b e $ o p f (upapa) jur ©eite, ber immet 

21 • 



324 

$u}>, f)u\> ruft, ein fronet Segel mit großer geberfrone unb f$8ner f^tvarj 
unb toeifkr 3^^nung auf fatjlrotljem ©runbe, aber übel berü^ttgt bur$ 
feinen ©efhmf. <§r tna^t nSmli<$ fein 5Refi öfters toon Äuljmtft, gu bem 
bann no<$ bet 9Wlfi ber Jungen fommt. 

SBie man ben flufuf nur im grüljltng tj&rt, fo ben @£e$t (picus) 
meljr in bet raupen 3al)re$scit, im bfirren, laublofen SBalbe. <8r galt 
früher al6 ein (Sinnbilb %i(8 bet no<$ im SBinter toirfenben unb ge» 
$eramiftaotI arbeitenben Sftaturfraft, tljeii* ber 9lrmut$ unb beö junger«. 
3>et ©$e$t lauft an ben SBaumen hinauf hrie ein <8i<$1jorn, pfct fi$ 
babei auf feinen <§$toan$, $t<ft mit bem feilförmigen garten ©<$nabel bie 
SBürmer au& ber OUnbe fcerauS, laßt fie auf bie fonge 3unge laufen unb 
*erf$lucft fie. ©ogumtl ©otfc in f. ©u# bet Ätnbtyeft föilbert fe$r gut 
bad ©e1)eimni§tootte feinet etnfamen Arbeit im SBalbe. 3lm gemeinden 
tfi bet @taufpe$t ; am größten, bei anbetraft gu§ lang n>itb bet <5$ftat$* 
fjjed&t, ganj föroarj mit feuerrotem (Scheitel 3 am föonfien iß bet ©rün* 
fae<$t, grün mit rot^em Äoj)f, bann gibt e« no$ einen SBeifjfped&t unb 
einen Heineren <5<$toargfye$t. 3n Slmerifa Ijaben bie ©$e$te, toie bie 
Stäume felbfi, metjt (Snergle. (Slner in SRerifo Ijelft bet Sunmermann, 
weil et in bie Saume tjaeft, bafi bie <5*>ane umherfliegen. Qlu$ in ©utana 
$a(ft ein bunfler <Spt$t mit rottygelbem Warfen überaus laut. <Sd)om* 
Jburgf <S. 141. S)er braune SBenbe^atS (yunx) jSfyft ju ben @J>e<&ten, tueil 
fein übrigen« f$toa<#er unb bünner ©<$nabet gerabe tft, fyit aber bo$ 
meljr 9letynli($fett mit bem Äufuf. 

SBieber meljr bem <5fce$t bertoanbt ifl ber SBtenenfrefjer ober 
Smmentoogel (merops apiaster) fetjt bunt von gatbe unb mit eigent^üin* 
»*en ©urgeltonen U^aU. Sgl. *. 3Rarten8, Stalten IL 290- 

SDer <§e$et (cornix glandarius) erföretft oft im SBalbe bur<$ fein 
$töfelt<$e8 rau$e8 ©ef^rei. (St $at einen bitfen hakenartigen £oj>f unb 
steinen <S$o)>f, eine f<$one rofabraune garbe unb einen )>ra$ttooll glan* 
jenben blauen glecf auf Jebem glügel. (Sr befffct einige 8f8$igfeit, bie 
menf$!i$e (Spraye nad&jua^men, unb man $at bemerft, er ft>re$e am 
fceutti$jlen ba8 SBort 8tt<$arb m$. Rubere Wirten finb : ber f<$tt>ar$brauiie 
Saunender, ber braungraue f. g. UngtütfS&ogel im ^oc^ften Sorben, 
ber nur feiten M$ ©tocfljolm tjerabfommt unb beffen ®ef$ret bann iebeö- 
mal Unglüd »erfünben foll, ber fe^r fd^öne Sirf^e^er ober bie blaue 
3J?anbelfrS()e, blaugrün mit hellbraunem 0lü(fen unb fc^warjen ©^»ung* 
febern, ben man für au«Snbif<^ Wt, obglei^ er ein ©uropfier iji. 



325 

Dem «fcetyer am aljnlid&fien im Qlufffrlgen »le im langfamen glugr 
mit »eitauSgebrelteten glugel* unb <§d&»anjfebern ift bie (Sljler (pica), 
eigentlidfr ein SKtttelbing &»if$en ber Äralje unb ber 33a<$flel$e, fofern fie 
immer mit bem @<$»anj auffd&nettt. SRerfroürbtg an tyx ifi bie reinfit 
©(^erfenfatfeung , tjalb »eifj, $alb f#»ar$ unb belbe* aufterjl fntenffo. 
©te Baut t$re 9?eßer 1jod& auf a3aum»tyfel unb gern in bie 9ta$e ber 
SRenfd&en. 9Wan $at bemerft, fie fonne Bio 4, aber ntd&t bis 5 $8$ten. 
8Benn toier 3figer fid& »erfietf en , f ommt fie ntd&t Ijeröor , bt* alle toter 
»teber fortgegangen finb. Sljun e$ aber fünf, fo »artet fie, »enn toter 
gegangen finb, nid&t metjr, $alt fid& für fid&er unb fliegt $erau$. <Sd&elt* 
lin, S$ierfeelenfunbe II. 44. %vx 2Riffourt finb bie ȟben (Elftem fo 
breifl, bafj fie fid& auf« ©teuerruber ber toorüfrerfaljrenben (Skiffe fefcen. 
$ßrin$ %w Sieb II. 52. (Sie fored&en am leid&tejien bad ffiort margot, 
baljer fie in gtanftetd) biefen tarnen fuhren. 

Den Uebergang toon ber ©fler $um {Raben bilben bie ÄrSljen, bie 
graue, fd&»ar$geflügelte 9tebelfr5$e (cornix), bann bie f$»ar$e <5aatfra$e 
(fmgilegus) unb $Rabenfr8$e (corone), bie in großen beeren über bie 
Saaten Verfallen. (88 finb rau^e grof f<$nablige Spiere toon gemeinem 
5lu$brucf} fd&one bunte fommen ieboc$ in ben tjeiften ÄSnbern toor, eine 
mit grofjem »eifkm &ragen in 9ifrtfa. Die inbtfd&e Sttafft sarika ober 
maina lernt fyred^en »ie ber $a$agai. 

Der (Rabe (corrus) ifi unfer f<$»ar$er Sobtentoogel, feit uralter 
Seit toon f$limmer ©ebeutung unb in ber $rijtU<$en @9mboli£ ald teuf* 
lifdfr ber toout <§tmmel fommenben $aube entgegengefefet. ~ Diefer $afjli<$e 
unb fred&e, mit einem ftarfen ©d&nabel bewaffnete unb felbf} ben Slbler 
ntd&t fur^tenbe 93ogel lebt toon 9la$ unb umf<$n>armt bie «§inrt<$tung$-» 
$>lafce, bie batoon flftabenfietne Reifen. Sr nifiet gern auf (Sieben unb lebt 
im 2Batbe, feine (Sier (»te bfe ber ärä^en unb aller toer»anbten Wirten) 
finb fd&ön grün, nur im Sinter fammelt er fi<$ in «§eere unb fud&t au8 
J&unger bie (Saaten unb Dörfer l)eim. Dafj er graufam gegen feine Sungett 
fety, »o$er bie 9teben$art (Rabentoater unb {Rabenmutter fommt, ift eine 
uralte SBorjietlung. Dagegen erjagt {Rennie, SBaufunjl ber SSogel 232, 
eine Rabenmutter fe$ brutenb auf tljrem SRefi fifcen geblieben, al$ ber 
Saum gefaßt »urbe unb ^abe i^re (Sier ni<$t toerlaffen, fonbern fe^ mit 
etfd&lagen »orben. Unfere ^elbnifdjen 93orfa^ren tjtelten ben {Raben für 
fo flug, bafi fie t^n ald Olat^geber bed ^pd^fien ©otted bejeid^neten. 
Dafj auf ben Sfaroerinfeln Stäben jum fpred^en abgerid^tet »erben, metbet 



326 

3>ebe«, «$iftorie <&. 120. Statt $at eine atte (Sage *on beut Olafen, ben 
Sttoal) au$ ber 95hr<$e entlief unb bet ni#t wteberfam. tiefer (Rabe fofl 
no<# (eben «nb fntnter no$ ^erumirren, n?ie ber etoige 3ube. 33on einet 
»eltalten JtrSlje, ble f<$on toor ber ©ünbflutl? gefeit, fabeln au<§ bie 3nber. 
— 9luf 3$lanb »erben ble (Raben f$neen>etf?, in ben Reißen öSnbern gibt 
e* f<$5ne bunte. 3n Qlfrifa fe$t fi<^ ein SRo6e auf bie «Nnber unb &a<ft 
tynen ba$ Ungeziefer au$. 3n SWexifo gibt e8 f^toarjbraune Stäben, bie 
ni^t falteten fonnen. 33el «öageltoetter maa)en fie, in ©paaren toerfam* 
weit, bie freifelnbe SBetoegung be8 £agel$ na<$ unb ergeben fia) in etner 
regelmäßigen Srombe öon unten na$ oben bis in bie $6$ften SBolfen, 
ber «&ageltrombe entgegen. Slat>igero @. 85. ®en?tfi eine« ber tnerf* 
»firbigflen SRatitrfctjJnomene. 

&tfta3 Heiner al$ ber Stabe unb bon noä) glanjloferem ©$frarg ift 
bie £)o$le (monedula), in (Staaten auf einfanten ©albgebirgen in 
$et$ri$en ntjlenb, aber au$ auf ben l)6a)ften Säumten aolfrefä^er @tabte. 
311$ bie Spolera fiber (Suro$a &og, berf<$wanben bie $>ol)len, bereu SBieber* 
fe$r, baö QtxQtn, bie 2uft fe$ toieber rein, allgemeinen 3ubel erregte. — 
S5er $f rol, Jtlrföbogcl ober ©olbamfel (oriolus) laft fi$ jur Ätrfd&enjett 
gern auf Jttrfd&bSumen fe$en, gleist in feinem einfamen %thtn metjr einer 
Ätatfel unb ift mit SluSnafyne ber Slügel, be& ©<$n>anje0 unb eine« 9lugen* 
ftetfe« 1)o<$golbgelb, einer unferer föönfien SSSgel. 

$>er f$tear;e ©taat (sturnus) (f| noä) ff einet als bie £)o1)le, gleia)« 
fam nur ein fiw|engrofj er (Rabe. (§r fliegt in bieten ©paaren unb föon 
Vilnius bemetft, in biefem ®ebr8n^e flehte lebet ber mitteile fetyn ju 
tooflen (9?aturg. X. 24). Wan Ifijjt bafet jtoet ^me <5taaxm, an 
befben (Snben einer £eimrutl)e, unter fie fliegen, baf fle maffentoeife an* 
«eben. 3Ran f)at bemerft, bafl fie gern im Jtrelfe fliegen. 8luä) t>on 
@^la$ten unter tynen toar normal* »icl bie (Rebe. 55a* Sljfet h?hb 
leidet gejSljmt, lernt ft>rea>en unb toat im frühem Mittelalter ein allgemein 
teltebted J&au«t$tet. 

liefen rabenartigen SSögeln f$lie$en ffa) junS^ft bie amfel« mtb 
broffelattigeit an. SSeibe fibettotntetn bei un«. $)te 5lmfel (merula) 
tjt no^ ganj f#n?ar$ mit 9u0na$me bei gelben ©ä^nabetd. IDiefed fanfte 
Ü^ier lebt einfam, fingt fefyt fa)Bn unb fommt ben menfa)li^en SBo^f« 
irnngen na^e. @(e fingt f$on im erflen Sfr&^ling im no$ blStterlofen 
8Salbe unb ttyre Sungen fommen juerfi im 3a^r auö bem (St. — <Die 
ü)roffeln (turdus) finb lieber me^r braun, lernen* unb reb^ü^nerattig 



327 

itnb bitben grofje «§eere, bie im $erbfi mit 3)o$nen (Solingen *on ißferbe* 
Ijaar) gefangen tuerben, baljer ber 2lu$bru<f : «rbrofieln. (§8 giSt mehrere 
3lrten, Sing«, SCBein*, Sting;, (Stelnbrofieln. 

@lei<$ ben Stoffeln fommen aua) bie 6eibenf$toange (bom- 
bjciila) in großen S^aaren über bie norbeuntyalföen (Sbenen gejogen, 
aber nur einmal triebet na$ \>UUn Sagten. $>aljer man glaubte, fie be* 
beuten $e{l unb £riegö$üge, bie ba fommen toerben. Sie finb feljr bunt/ 
rötbliä^grau mit gelbem Stanb am f$frar&en @a)tüanje unb feuerroten korn- 
artigen (Snben ber Sa^tmtngfebern. 

9lm nid&ften fie$t biefem SSogel ber eben fo Bunte, aber Heinere 
®tieglife (fringilla carduelis), ber föon ju ber großen gomitie ber Sin« 
Jen (fringillidae) gehört. £>er ©tieglty ober (toeil er fcon £>iffclfamen 
lebt) <Dtfielfinf ifl an Stirn unb ßetyle rotf), an ben Schlafen unb am 
J&alfe toeifj, an Scheitel, glügeln unb @$feang fötoarj, boa) $aben bie 
lefetern toeifje Sfctfcen unb mitten auf ben klügeln ffi gelb angebracht 
9Ran fagt toon l$m, er fe$ allein fcon allen Sogein übrig geblieben, na<$» 
bem (Sott fammtli$e SSgel fa)on mit gfarben bemalt $atte. £>a bemerfte 
* üjn ©Ott unb betupfte ttyn mit ben flelnen Ueberreflen aller anbern Sarben. 

— 5£>er Qti\iQ ( f - spiuus) ifl gelbgrün, totrb fel)r ja$m unb fingt. Ott 
öerftetft fein 9tefi fo in @ebuf$en, bag man fabelt, eö fety unf!a)tbar. 

— Der «$ 5 n f l i n g (f. cannabina) braun mit gelben geberränbern, ba& 
SRSnn^en mit rotier Sruß, lebt öon <§anffamen unb fingt glei$fattd. 
Som eigentlichen öinf (fringilla) gibt ed tolete Strten, ber ®run*, ®uo>, 
©erg*, §$neefinf. 9Ran rietet i^n in Springen jum (Singen ah unb 
bie ^Ballonen öeranflalten SBettgefange ber Stufen. 

£>er Kanarienvogel (fringilla canaria) lebt toilb auf ben cana- 
rif$en 3nfeln. Seine gfarbe »artirt toon bunfelgrün bur<$ hellgelb in gelb' 
liä>etjj. <Sr übertrifft alle ginfenarten an 3art$eit unb 3Bet$$ett unb 
an ber Jtunfi be$ Oefanged, tnbem er formliä)e aMufifflücfe, bie man i§m 
aorfirfelt, audtvenbig lernt. £>iefe (Sigenfa)aften matten iljn ^am 9Mobe* 
*ogel. $)o$ ift er al* folcfcer erß feit bem 17ten 3a$r$unbert befannt. 
91aa> Seemann (®ef$i$te ber (Srflnbwtgen I. 564) föeiterte bamal« ün 
S#tft, auf bem fi$ einige fol#e Säget befanben, an ber Stufte ber 3nfel 
Slba. SDie SJgel flogen $erau* unb ^ftanjten f!<$ auf ber 3nfel fort 
Son ba $olte fie ein S^eculant na$ bem £)berinnt^al, namentlia) 3mb(i, 
feo feitbem bie Canarien^eden f^flematifä) unb in$ ®roge getrieben tourben 
unb toon too au« ganj duxopa mit ben fronen golbnen Sängern »erforgt 



328 

ttwrbe. SRi^tet betanktet übrigen« in feiner {Reife II. 56, bafl man bie 
a3ÖQct au$ auf ben canarifctyen Sttfetn fetSft unb groar immer toiele ju* 
gtei$ mittetji einer Ötöte im <S ingen einübe. 5Die lieben armen tykxtyn 
»erhalten fic^ in vieler S9e$fe1jung jur ©tubenpoefle ber neuen Bett , tote fi<$ 
bie 9to<$ttgall jur 9toturj>oef!e ber SBorjeit *erfjielt. 3)le äunfi mirb tynen 
an gequält, ffia* $at man ni$t alle* au9 itynen gemalt. ©aufler Ijaben 
fie fogar gelungen, Keine ffeuerfterfe an&ujünben, mitten im <5$ru$feuer 
§u fingen, ober ^anönc^en abjuföiefien, ftti) tobt ju {teilen w. Sei bte« 
fe* Unnatur unb in ber ©tubentuft flnb fle aer&Srtelt toorben unb batjer 
sielen Ärantyeiten unterworfen, unter benen bte eigent$üm(i$fie bie $orn« 
fue^t ift, bad Sangtra^fen be8 ©$nabet8 unb ber Stallen. 2lu<$ flnb 
fie fe$r launig (glei<$ aflen QStrtuofen), balb ungläubig gelehrig unb 
eifrig im (Singen, fo baf? ffe aHe$ überförefen unb oft bur<$ t&ren £arnt 
ISfitg werben, balb meland&ottfä' flumm, trofcfg, Salb fo grimmig, bafj 
ni<$t nur ein OT5nn<§en ba$ anbere, fonbern fogar ein 3R5nn$en ba« 
SBelb^en tobtet. 

$>te ütta<$tigall (lusciola) ift eine Weine $>roffel, übertrifft a&et 
bte grofje unb überhaupt ade Sßogel in ber 3Wa$t unb im SBo^lflang 
i$re8 ©efange*. SÄan unterf$eibet ben mefjr grauen ©proffer (1. philomela) 
unb bie meijr r5ttyU$e gemeine 9ta$ttgall (1. luscinia). £)a6 3Äänn<$en 
erfüllt bie fHHen 9Waln8$te mit feinen tuunberfcollen SWelobien, in benen 
$o$er Subel unb tiefe Jtlage toe^feln. (Sine ofüttbiföe 9lrt, berühmt 
bur<$ ftyren ©efang, f>at einen rotten ober gelben S8au<$. ö. J&ugel, äaf$* 
mir II. 297. — Qu tynen getreu bie gefanglofen, aber auflerfi nieb* 
li$en 9tot1)fety(c$en unb 8totl)f<$tDan$<$en (1. rabecula unb 1. phoenicurus). 
3ltte biefe %fytx$tn gewönnen fl# an ben 3Renf$en unb laffen fi$ 
let<$t fangen. 

3n fel)r bieten Slrten fontmt bie Heine graue ©raSmücfe (sylvia) 
vor, bad 3Rutter$en ober 9Betfjfel)l<$en, bte fötoarjgetjauBte 9R5n$gra£« 
müife, bie ©arten-, (Sumpf-, fflufcty*, 2)orn*, 9ftofy>, aBetbengra$mü(fe k. 
<Ste lebt *ön Snfeften. 

£)er (Simpel ober ^Dompfaff (pyrrhula) $at ein graue« ©eflebet, 
eine rot^e 39ruji, ©lüget unb @<$roan$ f<#n>ar$, unb einen faß papagat- 
artig frummen <S$nabet, ifl aber feljjr bumm unb lagt {!$ im Sinter, 
tt?o tyn ÜRanget an ffutter in bie Dörfer treibt, tei$t fangen. 3lu<$ er 
lernt pfeifen. — SDer jternbeifjer (frangilla coccothraustes) ifl grau* 
braun, unb jerbrlcfct mit feinem fiarfen @#nabel bie SKüffe beS SBatbe*. 



329 

£>et gtautot!)e äteujfd&nabet (loxia) Ijat einen föeerenatttg fl# bur#« 
freujenben <S<$nabel, um bamit ben (Samen aud Tannenzapfen t}erauS$u* 
Soten. 5Die fcegenbe fagt toon i$m, et $abe bie SWgel au* ben £anben 
be$ 4Mtanbe8 am J^reu} $etau$btel)en sollen unb fi<$ babut<$ ben 
®d&nabet »etbteljt. 

(Sin ftotfet S^nabet .unb überhaupt s>iet betbe SRatutftaft fennjet^« 
net ben Sperling (fringilla domestica, bet <§au9* unb fr. montana, ber 
gelbfyafc); 9tuf metfrofitbige SBetfe behauptet et, obgtei<$ et feine 9tefiet 
fte<$ in unfete «©äufet laut unb immet um bie SBenfd&en ifi , bo$ bie 
t)O0e gteiljeit unb SBitbl)ett beö SBalblebenS. ©ein gtofjeö ftru^^tged 
*Refi ifl auS <Stto$ funjHo« jufammengefioppelt , feine Subtinglt^fett, 
JSftefjbegtet unb Unfeufötjeit ma^en iljn wafyÜQ. (Et ifl untet ben SSögetn 
baö einige $$iet, ba8 man mit bem Ungeziefer *etglei$en fann. 3m 
^en Sorben rottb bet Sperling roeifj, am 6a)) totl) (Catbinal), in 
iBtafilien gotbgetb. 

$>ie Qlmmet (emberiza) fietjt gftifctyen ©pa$ unb Set^e. 5)a$u 
gehört bie gemeine ©tau* unb SBiefenammet; bet immet tebenbig unb taut 
Ifitmenbe dio^tfpafe ober Otofjrammetttng, bet ben 35getn fo toet^aflt ift, 
tteil et but<$ feinen £atm bie {agbbaten Safere roatnt unb »etf$eu$t, 
unb ben man au$ jum Sinnbttb bet @^ma|er unb feetentofen Spottet 
gemalt 1)at, bie im ßtyot ba* (Sble &etljif)nen 3 bie föone Oolbammer, 
bie fo gelb unb graugrün roie bet (Sanatienwget unb eben fo jaljm, im 
SBintet $aufentveife in ©tfibte unb Dörfer fomint, um 9?a$tung ju fu$en; 
bie roeifle, nut roenig f#n?at$gefle(fte @<$neeammet; bie ttopifd&e Qlmmet 
tangara , eine SRenge toon Qltten , bie in ben fünften garten prangen. 
3>ie Königin bet Ammern aber ifi bie fjettammet ober Dttotane, bie im 
fubli$en (Suropa tootfommt unb $u ben größten 2)ettfatejfen gebort. @ie 
ifl bebeutenb groger, aU bie gemeine Zimmer unb rotbraun gefättt mit 
ftyroatjrüeijjen unb gelten Slecfen. Wart pflegt f!e im Qunfetn einju- 
fd&ltcfien unb unauf$otli<$ ftejfen ju lajfen, um fle ju mafien. 3n bet 
SomBatbei rietet man fie au$ jum (Singen ab unb baß atme 3$tet f)at 
nut bie Sa^t, ob e« alö langer lebenslänglich eingefpent -ober gtet$ 
gebtaten roetben foU. 

SDie ÜHeife (parus), einet unfetet bekannteren QBatbböget, erf$etnt 
metfroütbig tunb unb blatjt fi$, trenn et fötaft, toitfli<$ ju einet Äuget 
auf, babei finb feine S8ein$en aufjetfi bunn; aber feine ^Bewegungen, 
wenn au^ immet nut !ur§, bod^ taf^ unb muntet. 33eflanbig auf ben 



330 

Siumen, pflegt bie SWeffe, tote ber @$>e0t unb 5Pa*>agaf, fi# getegentti# 
fotfüber mit ben Seinen aufgingen. ©djetnbar f$n>8$U# iß fie bo# 
fe$r feef unb graufam , greift unter allen begeht am fübnßen bie (gute 
an unb fcatft Keinen Vögeln tebcnbtg ba« J&irn au*. Saß alle Weifen 
tyaben fätoarje Jtö^fe unb toetfje ©cftd&ter, bie grofie Äofytoieife iß oben 
Braun, unten getbgrün ; bie Staumeife oben Blau, unten getb 3 bie Sartmeife 
$at einen Keinen gfeberbart, bie J&aubenmetfe einen flehten ©<$o£f. ®ie 
Seutetmeife Ijat tyren tarnen *on bem beuteiförmigen Stoß, bad fie an 
Steige Ijangt. @$ gibt riete, in ber fcifjen 3one au# fe$r bunte 3lrten. 
SMefe« 2$fer ßetyt in ber SÄttte gtvif^en jtoei anbern fe$r heterogenen, 
inbem e« in feiner Safcferfett ben Uebergang &u ben 8Bürgern, in feiner 
nteblt$en Jtteintjeit ju ben 3aunföntgen bilbet. Sie SBurger (laniadae) 
finb „bie »tauber unter ben ©ingöogetn 1 ' , Heine, fpafcenartige $$iere, 
aber flar! unb grimmig. <Sie freffen 3nfeften, aber aud? flehte Söget 
unb Säugetiere. 3§re Seute Pflegen fie , um fie aufjubett>a$ren , auf 
^Dornen $u frieden. 5)er grofie ^Bürger (lanius exeubitor) $at eine graue, 
ber Heine flu minor) eine fc$n>ar$e Stirn. (Sine 9lrt iß rotfyföpßg. £>er 
gemeine f. g. 9feunt5bter (1. collurio) öorn grau , Ijtnten braunrot!). — 
5Der 3«»wf6nig (regulus) iß unfer fleinßer Söget, in &toei Qlrten öor- 
fommenb, beibe grunli$grau, bie eine aber mit meljr toeifj , bie anbere mit 
meljr fc$toar$ im ©efi$t. 3>er wtnjige Söget iß bünnbeinig unb runb, 
tt?ie bie SWeife, Ijebt aber ben <S($toan$ auf nue ein J&atyn^en. ©eh>5$n* 
li$ fliegt er nur ganj niebrig über bem Soben im äöalbe ober bur# 
Werfen unb 3«une. @r fingt ein toentg unb iß fetyr munter unb ßolj. 
2Ran bemerft tyn aber faß nur im SBinter, tvafyrenb er im (Sommer 
«nter bem ßaube verborgen iß. 

35. 
€ropifd)r l&atootfflcl. 

%tf*er ben jaljtlofen Sro^ensogetn , bie nur bunte befonbere 5trtett 
ber bei uni »orfommenben Söget finb , teben in ber $ei§en 3one no^ 
ganj eigent$ümti$e ©attungen, bie in ber falten ni$t erißiren fönnten. 

3$ren Steigen er offnen unter ben ätetteröogetn bte $ra$ttgen tya$a* 
gaien (psittaci&i) , bie in unenbti$er 3Renge unb äRannigfaltigfeit bie 
SBalber fömüifen. Sie Ijaben no$ ettoad SaubenariigeS in ber ©röfje, 
im runben Äotf, im SWttf, in ber Äof eiterte, aber einen bitfen frummm 



331 

©<$nabel jum «uffnacfen toon pfiffen unb jtoei 3e$en an lebet gußfeit« 
$um Qlnftammetn , bentt atfeS ift bei iljnen auf ba$ geben in £aub unb 
©ejtoeig Beregnet, ©te bewohnen in ben Ungeheuern Utträlbetn bie 
$$c$flen ber ©onne auSgefefcten 3Btyfel , toon benen , n?enn fie tyeetben* 
toeife SRuffe fnatfen , bie ©dualen einem Wegen glefc$ herabfallen, ©ie 
fliegen fötoet, serfaffen ba^er niemals ißre ßefmatl) unb miföen fl$ fo 
toenfg, bajj in ber Reißen 3one auf n?enlge Ouabratmeilen unb auf jebet 
3nfel eine anbete 9ltt »otfommt. ©ie fangen fl<$ am ©<$nabel ober an 
ben Stößen auf, machen jutoetfen auö bloßem 9Ru$totQen hoffen unb 
gleiten $ojfenteißetn unb ©<$auft>iefetn au$ barin, baß fie mit ttytet 
bitfen ßvma,* bie Stimme anberer Safere unb felbfi bie ©fcta^e bei 
8Renf<$en nahmen. SWan leljtt fie ba^et man<$erlei Lebensarten, ©ie 
werben leicht jafyn. S3on befonbetet ©<$$n1jeit ift i$r 9luge mit einet 
bunten, golbgelben unb ^utputnen fe^r feinen Sri«. 

£>er *ornel)mfle ^a^agat ift ber ßacabu mit einer fctficfctfgen 
Sfebettyaube, au&f<$lfeßli<$ in Stfien »orfornmenb. 9Äan unterf^eibet ben 
gtoßfönabltgen ober f^tvatften (Saeabu auf 3atoa (psitfcacus aterrimus), 
ben treiben mit toeißet #auU (p. cristatus), mit geltet (p. galeritus) 
unb mit rotljgelber (p. moluccensis). $>er ßacabu fann ni$t fpre^en, 
fonbern f^reit nur einförmig fufu, aber feine ©<$8ntyeit unb einfömet* 
$etnbe Äofetterie tyaben tyn fetjr beliebt gemalt. £>er $ettoquet 
f)at (eine «§aube metyt unb einen furzen ©c^wanj. $>ie föone gtaue 9ltt 
mit tot&em ©d&tran&e , bet 3oco (p. erithacus) geljött 9lfrifa an. JDiefet 
letnt am beften fpte$en unb ft)ti$t fogat im £taum. $>et gtaue tvtifyt 
9ttta$glan$ feinet gebern f)at ttx&ai unbef<#retbftc$ 93orneljmc8. 5Dte 
grünen Strten finb fübamertfanifö. <g« gibt toiettei$t in bet ganzen 
Statut fein föSnere* ©tun, als bad it)reö ©efiebet*, meit tyiet bie 3Bct$« 
$eit bet gebern unb ein eigenet ©otbföein gufammenrcitfen, ben 0let$ bet 
ßatbe ju ettyö^en. 6$ gibt unjfi#ige Sitten mit abrae$fefnben Satben 
an Äofcf, SBtujt, Öftfigeln unb ©<$tt>an&, toobet aber bie ©tunbfatbe 
immer gtün btei6t. 3n $Lftifa fontmt au$ eine f>xmm Qlrt toot, auf 
fPtabagadcar bet $apagai mit f$ttar$em maSfenarttgen ®efi$t (mascarin). 
5ifr(fa unb gftat bet St&fe üon @uiana gebort aud^ bet 3^«*9^a^gai 
(p. pullarius) an, fe^t ftein unb grün mit rottet Stttyt. ffion i^m lebt 
je ein $5t<$en unjertrennli^ jufammen, mfyaXb man fie inseparables 
ober ©^m^at^iebogel ^eißt. ©tirbt eine^ fo flitbt bad anbete gteidfr 
titty. $ettu$e« nannte man bie fölanfen unb tanggef^ioSnjten $a*>«gaie« 



332 

ber alten SBett unb unterliefe barunter früher im allgemeinen bie grünen 
<§itti$eunb bie rotten 8ori. — 5>le 5lra$ enbli# fommen nur in Qlme» 
rifa bor, au8ge$ei<#net teie bur<$ bie ®röf?e , fo bur$ bie faxten f#nee* 
fteißeu SBacfen unb bie feljr langen <§<$tu5nge, uberbieä burd& ein unertrSg« 
li$ lauteS @e£reif$. Srofc btefe* Äarmfliad&enS finb aber bie 9lra« 5u§erfi 
f$recff}aft unb befommen fogar, irenn fie atterirt werben, eine ?trt t>on 
fattenber <5u$t. Qlm $aufigfien finb bie gelb unb blauen (p. ararauna), 
unb bie rotlj unb blauen (p. aracagna), bie toir au$ oft in (Suroipa fe$en. 
$>od& gibt e§ aufy eine *>utyurrot$e , eine grüne unb eine f$toarje Qlrt. 
(Sie leben toorneljmli# auf ber frönen 8fa<$en>alme , bereu grumte fie 
effen unb gieren biefe Saume au&nefpnenb. $ra<$ttg ifi au$ ber 9lnblitf 
ber rotten, trenn fie unter bem tiefblauen Fimmel ber tro)>if$en 3one 
fliegen. — (Sin eulenartiger 9ßa<$tya*>agat , ber nur in ber ^Dämmerung 
fliegt, guaracho genannt, lebt in $bf)U\\ ۟bamerifa$. 9lu8lanb 1840/ 
SRr. 310. 

£)er Sart^ogel (bucco) tjat feine §8art$ar$en um ben fiarfen, 
pestartigen ©<$nabel unb toed&felt in bunten ffarben tt>ie ber $aj>agat. 
©<$tvar& aber ift ber f. g. Srauertoogel (monasa) } ben bttffien Stotf unter 
ben ätartuögeln fyat capito, hnifyrenb trogon mit feiner ^fauenartigen ßrone 
unb feinem langen <S$tt»anj ba$ $rac$tige ®rün bed ^Mpagaien loerblnbet. 
(Ein wuljolJanbiföer äufuf, ber fötrarje scythrops fyit einen fetyr großen 
(Schnabel. 3>ie Aarlfatur be$ Jßapagaien aber ifi ber mit einem frummen, 
ungeheuer büfen unb langen, inroenbig tyol)len (Schnabel auägeruftete 
$fefferfreffer ober $ufan (rhamphastos) in ©übamerffa. (gr ifi 
fötrarj, $at aber glanjenbe Sarben an Äetyle unb SBrufl. £)er größte 
toirb 2 gufj lang, e$ gibt aber au$ eine Heinere Qlrt. £)er ®<$nabet 
ift großer al3 ber ganje übrige Selb unb ein ©Freden aller anbern 935* 
gel, bie babor fliegen. SBenn er fauft, fiefet er aus, als mac$e er über 
bem QBaffer ein Jtreu$, toegljalb tyn bie panier diostede (©ott uergeltd) 
nennen. $umbolbt, Steife IV. 353. $öty>ig fanb eine neue 3rt bie» 
fer Sfögel mit fraufen @c$uwen im Stotf unb SRacfen. 33ern?anbt ifi 
tynen ber oflinbif^e ßalao ober <fta£$owuogel (buceros), ber auf bem 
ttnge^euern Schnabel no$ ein breite« fammartigeS «©om tragt. — 
Einige prächtige SBögel, bie ju ben Jtutufen unb SBiebetyotfen gehören, 
fommen auf Neuguinea toor , guglei# langgefötoanjt , rtie bie $arabied* 
söget, benen fie au# im bunten ®lanj ber gfarben gleidfc fommen. 
Epimachus albus iß tiom fötoarj rote eine langf$nSblige 3)o$te, breitet 



333 

über hinten grofce tveijje geberbüfä>l, fo frei$ tt?ie ©traufifebem auö, von 
benen no<$ 12 ungeheuer lange gaben tjerauSfjSngen. SBeibe feltfam con* 
trafiirenbe SeibeStljeile, ben faStoarjen vorn unb weisen hinten, trennt ein 
fmaragbgrüner streifen. 9to<$ tounberbarer erföetnt auf SReuljoffanb ber 
f. g. ßc^erfd&wanj (memira), nur grau unb braun gefärbt, aber mit 
einem kraftvollen ®a>tt>an$ gegiert, ber hinten auffielt unb bfe Sorot 
einer £eier bilbet. 

3fo$ bie tropiföen {Raffer unb «&etyer geigen bie bunteflen tya$a* 
gaifarben. ©o bie *>raa)tvoffe blaue, meraffglanjenbe atfanbelfrSfje (co- 
racius)} eine abi)ffinifa)e 9lrt bavon tyat $h?et lange gabelförmige gebern 
im ©a^tvan&e. ©o ber Jpapagaigrüne «§eljer in *ßeru, ber purpurne in 
3Rabaga8far. 3" btefer gamilie geboren nun au$ bie tveltberu^mten $ a* 
TabieGvögel (paradiseae) auf ber grofen 3nfel Neuguinea« ÜWan 
glaubte i&rer fleinen eingebogenen güfce n>egen ehemals, fle Ratten gar 
feine güjje «nb flogen immertvabrenb in ber fiuft. ©te übertreffen äffe 
anbern SSJget an Sülle unb garbenprad&t ber gebern, inäbefonbere ber 
Hangen , treiben, bie tynen am 99au<$e unterhalb ber glügel h>a<#fen unb 
fl<$ roie ein gaffföirm ausbreiten, um baft %t}kx letzter $u tragen. 
3n ibrem tvcid&en (Sieben liegt erfrag unenbli$ 33ornet)meg. 3&re 
@runbfarbe tft braun unb violett , ge$t aber in alle Sarben über, 
©onberbar erfdfceint bie 58e$aarung ttjrer 9rafenl$$er. (Sie *>u$en fi$ 
gern unb (offen fia) niä^t gern auf ben Q3oben fe$en, um üjr $ra<$tge* 
fieber nlä)t ju verunreinigen. 3« tyrem SBticf liegt ettvaS feltfam (Schlaue«, 
aber t!)r ®ef$rei %t $i tyo $u ift Ijäpa), wenn auc$ mobulirt. CRa<$ 
IBonnet in ffitegmann* 9lra)iv 1835 II. 307. Seffon $at bie »erf^iebe- 
tien Qlrteh abbilben taffen ; fie jeigen bie buntejien garben unb geberauS» 
ttü$fe. 3)er ÄöntgSvogel Ijat auf bem prächtigen geberfc^trm hinten noä> 
jttjei lange ftnralfjrmig genwnbene gebern vorfielen. (Siner Ijat 6 gebern 
hinten am Jtopf hervorragen unb glinjt golbgrün. üKetyrere ^aben feit« 
fame geberfragen. (Einer ber fünften Ifi astrapia, jtatytblau mit purfcur» 
tiem 4?al$* unb fmaragbgrünem SRüäenfragen, einer gebertyaube unb einem 
©t^roanj, ber gtceimal fo lang i% als ba8 Sljier felbft. 

3m allgemeinen fingen bie SJögel ber tyeifien 3^ne viel tveniger 
fa)Jn al$ unfere 9ta<$ttgaff, aber laut. Slraponga, ber f. g. ©<$mibt 
in SBrafitien, ein f<$tt>at6enartiger S5ogel, fyat einen aufjerji Reffen $on, 
tt>te SWetaffflang. £>er f^roarje ©tiervogel (toropisju) in ©übamerifa, 
nur fo grofl tvie eine ßr%, brüllt bo* mie ein Stier. $öp^ig II, 



334 

200. Sin broffetarttger ffiogel in ©rafHien fingt bie gange ©cala bur#, 
to>ieberl)ott aber nur einförmig {eben Sott 4 biö 5 mal. <Sj>fc unb 2Rar* 
tiud {Reife I. 190. 3)te ®lo<fenbr*ffel, turdas cantans, ober Orga- 
nist a, musicien de Cayenne, flauten», flageoletbird tüie üjn $ran$ofen r 
(Spanier unb (Snglanber nennen , ein 93ogel in Gatyenne, $eru, (Shtiana, 
überaß im norbltdfcen ©übamerifa $eimtf<$, fingt in ben fd&ittflen @la* 
^atmonica tonen eine eigentümliche 3Moble unb fcerlei&t ben aBatber» 
babur<$ einen n?unberbaren ffiety. ©dfromburgf, 2. Steife 1848. II. 435. 
— (Einer ber feltfamen SBogel ifl ber $i(enif$e $urco ober £Xutb*quib 
(pteroptochus). 3J?an tyort in ben ©albern ein fraljrfyaft bamoniföe* 
<&unbebetten unb fann niä)t matten, toofyer ber $<m fommt unb tote 
toeit er entfernt ift. (gntbedft man enblidj ben SSogel, fo finbet man ein 
langbeiniges, furjfd&n>anjige$ $$ier, einem großen 3aunföntg abnlta% baS 
angfilid& bur$ ben Salb fd&lütft, at« fd&ame eS fi<$ feiner $$p$feit 
SDawin U. 22. 45. 

(Sine 2>roffefart , ber berühmte Saltimote&ogel (oriohis baitimore), 
oben fd&toarj, unten gelb, bem $irol at)nlid), $5ngt ein beutelförnugeS, 
feljr tftnftttgeft (Rejl ou bie S^ige. Sin onberer (o. banana) ber *gi* 
fang» ober SBeber&ogel genannt, wrgugSmeife an 3?ifangblatter; o. 
persicu» mafy fi# ein flafd&enförmlgeS 9?efl. (Slnen Saum »od folget 
Keffer fafy ber $rinj $u Sfteuroteb in SBrafilien I. 337. SSon einem m* 
bem SBogel erjagt er, berfelbe Hut JebeS 3at)r ein neues 9teft, fefce aber 
immer etne$ über ba$ anbete, IL 177. (Sine ®tmj>elart baut gefettige 
fRefier unter einem gro§en gemeinfdfcaftlid&en SDad&e. (Rennte, SSaufunft. 246. 

£)ur<$ fettfame ©eberbung mad&t fiä) bte @£ottbrojfel in gRorbame* 
rifa fenntllä% bie fd&on fingenb vieler anberer Stögel Stimme nad&aljmt, 
ba$u Orabet mit ben klügeln fd&lagt , fidfr auf ben Jto^f ftettt w. £>ie 
JtliWljüljnet (rupicula), fetjr fd&Sne ©iget, öerfammetn fid& auf fon* 
nentyetten Seifen im ttrtoatb. 3)te SBelbd&en fifcen bann im äreid um^er, 
ein Wannten aber fangt an in ber 3Ritte ju tätigen, mit ausgebreitetem 
©dfctoanj fid& ju bre^en, auftupfen, fia) ju büdfen unb mit bem &$na* 
bei am (Stein $u fragen k. bi$ e$ mube ifl. S>ann beginnt ein anbete« 
SRSnnd&en benfelben $anj. 3)te ©eibd&en aber flogen na<$ Jebent $an§ 
ein ©efd&ret au$, als riefen fie 93eifall. SBton f?at eS für ein 9»a$rd&en 
gehalten, aber <5<$omburgf (2. Steife naa? ©uiana 1847 I. 442) f)at e9 
felbß beobaa^tet. l 

Unter ten f leinen finfenartigen Vögeln ber Reiften 3^"^ getanen ftd| 



335 

fringilla bengalus unb fr. amandaya a\t$, Jene blau unb grau, bfefe rotlj* 
traun, betbe Je ein $8rtll<$e$ *p5r$en bitbenb, n?el<$e& unzertrennlich Set- 
fammen ftyt, n?te bie föon genannten f (einen $apagaten. 

®er (5oti brt (trochilus, au$ picaflor SBtumenfie$er genannt), iit 
ber Reißen 3one fcon Qlmerifa, tft ber flelnfh aller 938get, fein <£i ntd^t 
{jrSfjer at3 eine (Srbfe. £iefe tnfeftenarttgen Sfögel finb fefir lebenbtg 
unb munter. Sie l)aben fyifcige, bünne unb lange, gufreilen ettrad auf* 
toSrtS gefrümntte ©<#nabel, womit fie tief in bie §8tumenfet$e tauten 
unb Keine Snfeften fangen. Serner $ei$nen fi<$ bie Wannten bur<$ ben 
prächtigen ÜHetall« unb Sbelfleinglanj H)rer Äetjlfebern, fo tüie iljrer geber» 
fronen, gefccrbSrte unb <&al3fraufen toon fa^erartig fi# flraubenben ober 
fraufen gebern au8 , bie bei ben fDMnndben meifl in ®olb, (Silber, ober 
in ben fünften Sarben unb mit glanjenbem 9Wetallglan$ flimmern; au$ 
bur# fd&arfe ©<$toalbenflügel unb ©abetf$toange. £>te garbe tft oft f$il* 
fernb unb n?e<$felt im raffen ginge, ©te fliegen bi« jur UnfW&tbarfelt 
fc^neU, ba^er man fie btamantne gunfen ober fliegenbe Sbelfteine nennt. 
3n grofjer 3Renge umf^n>armen fie bie SBlüttyentoalber ©ubamertfa'3 unb 
finb eine ber tootjüglid&jten 3i«ben berfelben. Oft iranbern fie in großen 
3ugen unb fliegen benn immer in einer $&ettenlinfe auf unb nieber. 93or 
ben §8lumenfel$en fc&n>eben fie, trie bie SHenen, gletd&fam in ber Ruft 
feftgenagelt burdb bie unfi^tbar raföe $efregung lljrer glügel. — ©ie 
nta$en fic$ ün niebll#e« fleined 9feft, ba$ f!e efnfa$ auf ein üBaumblatt 
tynfefcen ober in bie ffiinfel ber Steige, ober au<$ an einen gaben frei 
auffangen. Sie lieben iljre Jungen. 3emanb fönttt ben Z$m\Q af>, auf 
bem ein <5ollbrin?eib$en in ifyrem fleinen 9&cfi brütete, unb e$ blieb 
fi|en. SDie Solibrtö finb febr eiferfu^tig unb fampflnftig unter einanber. 
©atjer glauben bie 3Rerifaner, e8 fe^en bie Seelen tyrer ffiorfabreu, bie 
für bie alten ©Otter ru$mtt$ im «Kampfe gefallen, toon ber Ärieg«* 
göttiu in Solibrid »ertranbelt worben fetyen unb nun feiig im $adafi ber 
Sonne leben. Sie führen Jtrieg mit ben Rinnen, inbem fie tynen bie 
Snfetten au* ben ©pmngetveben roegfangen. £>afj fie felbf* oon großen 
©Rinnen gefangen unb audgefogen werben, iß nld&t erliefen. 

SWan unterföeibet bie jaljllofen ttoltbrlarten na$ ber (Sbelftein* ober 
2RetaHfarbe tyrer flegle. £>te (leinfle 3lrt iß nur $n>ei 3oH lang, tturb 
in Samaifa au$ bem Si aufgewogen unb fo jatjfat, bafi fie ben dornen 
auf bie ginger fliegt, groriep, <ftoti;en, 41. 230. 9la$ Ztxi) gibt eß 
auc^ in 33rafi(ien tint fe^r Meine 9lrt, genambouch genannt, toeifglanjenb, 



336 

ttt$t grjfjer lote eine £ornf§, aber mit einer lauten Stimme. — 9biv 
ann8$ernb fommen in ber alten Sßelt ben au6f<$liefjlt$ amertfanifa^en 
(Eolibri* bie ettraß größeren, bo$ immer noä> Keinen gliegenfd&ne$*>er 

(museicapidae) unb «§ontgtiÖgel (cinnyridae) glet$ , bie gierli$e Ee-ewe 

auf ben @anbfri$6fnfeln, beren golbene gellten $u $ra$tfletbern gebraust 
iverben, bie bunte <5ouimanga£ in Dfiinbien, bie ftunberftefne neetarinia, 
bie ein fleine* beutelformige* SRefid?en webt. 

36. 
Hie Uaubufyel. 

SDie 9taub*5gel (raptatores) ftnb bie fiarfflen unb fliegen am l?d$ften. 
9lHe $aben flarfe, na$ fcorn gefrümmte ©a>äbel unb gewaltige JtraHen 
an ben detyen # um Hjre SBeute ju ^aefen , baju fiarfe unermubete glfigel 
unb föarfe ireitfe^enbe Slugen. £)te äraft be« 33ltcfeö toirb $ier jum 
erflenmale hmb, unb jugleia} bie ber SBtftenfta'ußerung. 9tu* toeitefler 
gerne erfennt ber gälte unb Slbler feine SSeute unb in btlfcartiger <5a)neHig* 
feit unb Straft erteilt er fie. 9We biefe Spiere tyaben ben 3«fl jur £6^, 
titflen auf $o$en gelfen unb fö)n?eben in (Regionen, bie ber 9Renf$ feiten 
ober nie erteilt. 8Ran unterfa^eibet ßulen, ®eier unb galten, ju tveU 
$en lefctern bie 9lbler ge^iren. 

$>ie @ u l e (strix) bleibt ber (Srbe noa) am nJa^ften, inbem fie gerne 
in fyo^len Daumen nlßet, $at aufy noa) etn>a§ «ßlutttyeö unb ifi tin 9taä}t* 
tyter, inbem fie nur im ginflern fe$eu fann. Sie madpt noa) tue $ityner 
unb SDroffeln ©rimaffen, SBüdlinge, 93erbre$ungen, nteft feltfam mit ben 
klugen, fnadt mit bem (Schnabel, fä^auert f!c$, foielt mit tyren &t)tn u. 
unb tt>irb in tyrer JBltnb^ett bei Sage »on anbern Sfögeln geneeft unb ge* 
plagt. 3n«befonbere toirb fie *on ben är%n angepatft, trofür fie fta) 
burdfr nad>tli*en Ueberfafl ber ärStyennefier rS#t. 

S>a* 6$ara!terifliftt)e ber (Sulenpt^fiognomie iß ber biefe Jtotf unb 
fur&e £al$, ber fruntme furje tief in ben gebern öerffeefte @#nabel, bad 
grofje offene tounberf$<me 9luge mit bem orangefarbnen ffommenben (Rabe, 
ber e*centrif#e breite geberring um Jebe8 9luge, über ben äugen bie 
f. g. £tyren, groei foifce geberbfifa)el. $>aju fommt ber lautlofe gtug 
ber (gute, tyre $>$ntf$*e ober toeljflagenbe Stimme, unb enblia) t$r übler 
©erudb naa> bem 9la$ ber na$tli$ »on iljjr gemorbeten Spiere. 3^r 



337 

dt iß auffattenb toeifj, ober ton bet fut$tbatßen bbnontfgen 4J$H$feii 
ßnb Junge, no$ unbeßeberte (Buten. 

5Die gt&flte (Sule iß bet große ityu (bnbo), bie flctnfte bat &fa}$en 
(aluco) in »feien «tten. $>ie f$8nße iß bie ©Riefet* ober $etteute (strix 
fiammea), bom jatteßen ©efleber roet$ tote ©etbe, beten ©efötei aber 
•ein geft>enßet$aftet $o$nla#enbet l?o $o &u iß. 9m fleinßen iß bie 
Stoergeute (noctua). 3n ben $otarlSnbern gilt et eine grofje t»*fß e (forte, 
bie man faum )>om ®$nee unterfd&eiben tarnt (rarnia nyetea). Sie iß 
a6et eine Sageule. (Ken fo'ßiegt bei Sage in (E$lle bie strix «oquim- 
bana, bie fl$ ein untertrbifd&et Sleß baut. <5nbti$ gibt et au$ eine 
gtoergljafte Sageule, surnia passerina, eine nur btoffelgtof e Jßetleute im 
Sorben. — <&efjt »tele (guten, groffe unb Reine unb jum Stjett gat bunt 
fanb »uf egget in 9fttta, bie fteinße von nut 4 3o& 4#$e. Weife IL 
62. 3n ben SBStbern Sfibamertta't fanb b'Orbtgne einmal biete (guten 
Betfammen, bie im 9Äonbf<$etn ein ttfgti$et (Eoncert anßimmten. 

SWan f$eut bie Suten, ober glaubt ße fünben ben Sob an, aber ße 
ßnb nfi(tt$, inbem ße unjaljttge gfetbmSufe toegfangen. 3)iefe 8uß, SRaufe 
ju Jagen, unb no$ OTandjet in tyrer Sß^ßognomie tyaben ße mit ben 
Ariden gemein. 3m SRagen einer (gute fanb man eine unbetannte Styet* 
gattung, eine 3trt 9to$tmaut, öon beten (feißeng man fonß tone ©jmt 
aufßnben fonnte. 

®er (Seiet (vultur) f)at ttteai no# SBibrtgeret. jtetn ffiogel trägt 
fo t)iel ®emeht$ett unb Un*>erf$8mtbeit jur ® $au. €<$on bat etniebrtgt 
t$n, bafl er nut tobte Sljtere, nur 9tat »erjei&rt, h>orna# er fibel tit$t, 
unb baß $m etfetyafte gliifßgfett beßSnbtg au* ber 0tofe trofft. (Et iß 
ba$et toie Sabatffönutfet, ni$t im Stenbe, bur$ ben ©erud&tßmt ettoa* 
aut ber gerne n>a$rjune^men. SRan ^ot autgeßo^fte* ®itb aulgefett 
unb uaty babei ttirftt<$et 9lat aetße <ft. 9tltbatb tarnen (Seiet aut toeitet 
gerne, bie bat «Bllb mit bem ©tief etfttyt t^attm, unb festen ß$ bat« 
auf/ o$ne bat rechte 9lat ju bemerfou ffilegmann, 9lt<$to 1835. IL 
301. 3n bem faxten Äotf unb 4*11/ in einigen $atttatttnm#f«n unb 
in ber Stutbrettung ber meniget alt bei anbern {Raufeögdii geMmmte» 
3e$en, |eigt ber ©etet no^ einige Sertoanbtfd^aft mit ben <$u$netn. S)et 
fa^te $at* «nb greitartige Äovf erinnert au$ fe^t an bie Straufe unb 
fublid&en (RiefenßSr^e. 

5Der gemeine graue ©eier (vultur cinereus) ergebt feinen faxten $att 
au* einem Sitngtragen t)on tangern gebern; eben fo ber rot$lf$e (y. ftdyus). 

SB. aHenjel, «aturfunbe. m. ^ 22 



338 

©et Heine orlentallföe ©eter (r. perenopterus) ifi Staun unb »irb ß>5tet 
gelbli$. 3Ran flnbet tyn in ben Strafen, bie er *om Olafe reinigt/ fteft* 
balb et föon im 9Utert$ume gefront, ja für heilig geartet trat. <Den* 
fetten S)lenfl leitet ein f<$n?ar$et ©eter (r. aura) in ben fömufclgen- 
Strafen öon {Rio be Sanetro. 3n ÜRortregen telrb ber ©eter Keif, einen 
Keifen fanb Ißeron (n. 129) au$ auf 9Reu^oaanb. (Einen tot^alftgen 
Stutfcatyngeier (gallinazo) fanb ». Sföubi (I. 60) in $eru. S>er Äö- 
ntgÄgeier (gypagus ober t. papa) in ©ubamertf* ifl gelblt<& roeif, in 
ber 3ugenb Braun, glfigel unb ©«fctoanj fötoarj, bie Breite Jpalöfraufe 
koeif unb grau. Qluf bem äoj>f $at er einen Äauun. Sifcomburgf faljf 
in ©uiana einen grof en tobten ÜHigator bebest mit biefen Königen bed 
UrtoalbS. 5Die {(einen föroarjen ©eler machen bem Aonigdgeier überall 
SJlafr, unb überlaffen i$m bie SBeute, batet bie SSorfieflung feiner fönig* 
litfen HBurbe. ©<$omburgt in ghrorie** neuen Motijen 1843 Ohr. 610. 
3)er tveltberitymte (Sonbor (r. gryphus) l)at au$ no$ trnttjaijnartige 
2fo*tt?fi<$fe an Schnabel unb Äeljle, $ebt feinen naÄten jlelföfarbnen £al$ 
auö einem Keifen gfebertragen tjersor unb iß übrigens föroarj. 6r Be« 
$errf$t bie $o$e Stegion ber (Sorbltteren unb ift ben beerben ber fein« 
paarigen SBergföafe fetyr gef5$rlt<&. (Seine ©röfe, oft übertrieben, be» 
trägt ni$t mejjt att 3 guf JWrverlSnge, unb 11 ffuf gtögelmefte, aber 
er ifl überaus füljn unb tjat einen fetyr fiarfen ©<$nabel. 9io$ großer 
fofl ber (Riefengeter bed J&tmatatyagebirged fe?n, man fennt aber toon i$m 
nur bie $mt be* großen Jtotfe*, bie aU SRufee getragen tolrb. ö. $üget, 
Aafömit H. 293. 

%tt ©eierabter fennjei^net fl$ ber berühmte bunfelblaue SBart* ober 
Lämmergeier (gypaetus barbatus). fofern er feinen Jaulen $al* 
me$t $at, fonbern überaß befiebert ift $a* geberbSrtdfcen erinnert an 
bie eble Stei^erform. 3>a* fd?6ne $(?ier ma$t f$on ganj ben (Einbrutf 
eine6 ftoljen übler*. (Sr iß fo ßart, baf er junge Sammer )adt unb in 
fein 9tef* auf bie topften ©ebirge trägt.*) 

£>lt grof e gamilie ber Soffen (aocipitrici) umfaßt bie fiarten 9ftaub- 
aogel »om fleinen Satten, SBetyen, ^abl^te bl* jum grof en übler. Sei 



*) SCnna 3ttrbü$en, geB. 1760 im ferner JDberlanbe, nmrbe all breijÄfc 
rtged Jtinb von einem Sdmmergeter int ®<$laf entfuhrt unb auf eine $obe gel* 
fenfptfre getragen. 3&* SBater eilte t$r na% unb J?atte bal ©lad, ftc unwlefrt 
jurüdgu^olen. , 



339 

üjnen fallt bte tytuatye gorm ber (Sule unb ble la^Ie $aj5li<#felt bet ®etyer 
ganjli^ tteg unb bie föone unb fcornetjme £ei$tigfeit M flfteüjjet§ tritt 
triebet $ett>ot. Sin förmlicher 3ieit)etablet ift no$ ber f. g, ®ectetait 
(gypogeranus scrpentariua), au$ @<$langenablet genannt, ttetl er B^lan* 
gen frffjt. Oben ganj 9lbler , $at et nur hinter bem Stotft gebern unb 
(äuge SBeine rote ein 8teit)et. — ©emeln f!nb unfre übet bet 2anbf$aft 
f$n?ebenben unb Seine SSogel ober ÜKaufe iagenben SBei^en (circus), 
bet grofje braune Suntyfweilj (falco rufus) unb bet (leine blaugraue 
Äornreeit) (f. pygargus); bet bfcfföpflge SBujfatt (buteo), bet SKaufe* 
bujfatt (b. lagopus), bet bie gelbmäufe bettilgt , unb bet SBefoenbujfatt 
(b. apivorus), bet au$ Sßienenflöcfe unb SBefyenneftet angreift, um bie 
Junge SBtut ju f reffen, beibe in sielen 2lbroe$Slungen beg ®rauen unb 
SSraunen. 3)et ©abelroeit) (milyus) mit (Sd&roalbenfäroanj, roftfarben 
unb föroargbtaun. $)et «©a Biet) t (astur ober f. palumbarius) oben 
afd&gtau, unten toeij?, unb bet @!petbet (f. nisus), fc^ief ergrau mit 
btaunen Duetbtnben, fliegen taflet unb flnb (ut)net. 3)ie alten 3leg^tet 
fat)*n im £abi$t ein Sinnbflb bet (Sonne, reell et $o<$ oben am <§lmmet 
fliegt, unb bet «Seele, roeil et fi$ angeblich nut *>on 33lut natjtt. . 

$er eigentliche g a 1 1 e (falco) ift ein Heiner 3tblet, fein ©lief but$* 
btingt bie ireitejie SJfetne , fein ftlug gleidjt bem SBltfc , feine fletö. biefct 
am Selbe eingebogen «gehaltenen Tratten unb fein {leinet abet f$arfet 
<5ct)nabel paeft bie SBeute unb lafjt ni$t mer)t loa. 3Ran untetföeibet 
dtuttetfatfen, bie lebenbige $t)tete 4>a<fen unb auf itjnen fi|enb mit ben 
Slügeln fölagen, unb (Sbelfalfen, bie einfach itjte SBeute tobten. Qvl bett 
et jieten ger)ott bet Slbenbfalf (f. rufipes) , bet 8tött)elfalf (f. ceuchris) unb. 
Stytrmfatt (f. tinnunculus), alle gtau mit tofibraun unb etmaS f$n?at$ 
gemiföt. 3" ben S&elfalfen gebort bet bunfelgtune attig gejeict)nett 
Swetg« j>bet £er$enfalf (f. subbuteo), nut 13 ßotl lang, bet bläuliche 
SRerlin (f. aesalon), bet graue btaungebanbette SBanbet« obet Sauben« 
falf (f. peregrinus) unb bet ec&te graublaue 3agbfalfe (f. gyrfalco). (St 
rrirb abgerichtet gut 3agb., inöbefonbere auf Äranidje unb Steiget. 9Uc$.t 
gro§er alä eine Saube greift et bo$ tolel größere Stytete , ja felbft ben 
Slblet an. 2>em clafflföen 9lltettt)utn roat bie öalfenjagb unfafanut, 
abet uralt bei ben beutfd&en unb tatatlföen Golfern 3Rittela{iend. 9t& 
bie ebelfle 2ltt gilt bet rreifje Sbelfalt &on 3*lanb. einen fdjneerceifw. 
mit ©ab$lf$n>att} fanb bet $ttaj ju SBieb in »tajllien (L 168). 3ifc 

22 # 



340 

$erfen toirb ber 8falfe $auj>tfj<$li<$ jur ©ajeflenjagb aBgerid&tet, aber 
fogar au<$ jur Slblerfagb. 9fa<$ Gfarbin, {Reife 1780 n. 59. 

©er Sbter (aquilä) ifl nur ein großer gfalfe, feine <§<$nefllgfeft, 
fein Breuer unb feine Straft, wie feine gan&e ®effolt fbtb bie nSmlid&en. 
9bn tieften fie$t no<$ ber gfifcfcabter (falco haliaetos), ber an Stuften 
Sfiföe fingt/ oben braun, unten toefß gefärbt/ unb ber bunfelbraune, 
aber grau* ober toeißföpflge UÄeerabler (f. albicilla), ber jebodfr audfr, 
JefonberS int ffiinter, *on ben ©eeffiffcn fi# entfernt, ben pfiffen nad&* 
jie^t ober auf bem Selbe J&«fen jagt. £>er toeif fft^ffge SReerabler fofl, 
»eil er felber nid&t in8 ffiaffer tauten fann , bem toeißfd&toSnjtgen Slbler 
(nadfr bem SKorgenblatt 1818 9h:. 216 bem 3Woo$wei§, falco piscator) 
auflauern/ wenn berfelBe einen $lf<$ gefangen Ijat, unb fljm benfelben in 
ber 8uft toegfangen. S9urba<$, «Bllcfe in8 ßeben n. 27. ffienn ber 
ÜÄeerabler ff<# in einen großen 8ftf<# einfrattt, gefd&feljt e$ jmueilen, baß 
er tyn ni$t emporheben öermag unb toon f$m felbft unter ba$ ©äffet 
gertffen wirb. «Panto^iban, II. 170. 

$ie ©teinabler flnb bie eckten ben t^o^en ©eSirgen ange^örigen 
Slbler unb jtoar ber gemeine f<#tt>arjbraune (Soft- ober <§tefnabler (felco 
folvus), ber braune ©d&reiabler (f. naerius) unb ber fd&toarjbraune, am 
4tfnterfoj)f lueißlid&e Jtonigöabler (f. imperialis). 3)te größte jjlugtoefte 
ber 9lbler beträgt 87» Suß; aber trenn audfc JWner al$ ßammergeler 
unb ßonbor, flnb bte Slbler bo<$ fWrfer. £>er ©teinabler tyeißt ®olb* 
abier / toefl fein ®effeber jutreilen ganj golbbraun glänjt, unb f$tt?ar$er 
2lbler, wenn er feljr bunfel tft. ®an$ toefße 9lbler fommen im Sorben 
»or unb tourben ehemals in fpolen (beffen ffla^^en ber treibe Slbler ift) 
lebenbig gehalten. Miscell. cur. med. phys. fcon 1673. (Sd&tearje syrym, 
9tbler &on ungeheurer ®röße, angeblf<# fo groß als ein Äameel, xdxU 
man in «&od&afien im ®eblrge Sabaffd&an gefeljen Ijaben. Stttter , Srb* 
funbe öon Slflen II. 341. 682. £>a$ erinnert an bie @age uon einem 
9lbler fn ©fielen , beffen OTcfl fo groß trar , baß e« auf jtoei ©Junten 
§ugleid& rutye, fd&on M SUbrotoanbt abgebifbet. S)a8 jjabefyafte abge* 
rennet, fönnten bod& ttoljl auf ben $5<$fien ©ebtrgen ber Srbe 9lbler 
»orfommen/ bie größer toSren, als Sei und. Stnige 9(bler ber neuen 
® elt flnb me^r falfenarttg , fo ber geraubte J^eibuf enabler in Srafllten, 
eulenartig ber gleid^faHS geraubte <&ar^^enabfer in ©uiana, unb am fon* 
tlerbarften ber & afrifanif(|e ©aufierafcler (bateleur)/ berfidj guiüeiien in 
ber £uft faUen Ifißt, att 1)&ttt er einen gtügel gebrod^en. 



341 

£en e$ttn Abier jei<$net ber ftarfe, na$ toorn gefrfimmte 8<$nabel, 
ba$ föarfe, ebel unb fiolj bltdenbe Auge unter einer toornetjmen 3B6lbung 
ber Stauen, bie freie unb ftolje, glei^fam ber5$tli$e SBenbung be* 
fölanfen $alfe$, bie <8$wungfraft unb föäne Ausbreitung ber SrXfiget 
unb ba* ©efleber auf ben ftarfen wettau8gretfenben Alauen au*. $at er 
einmal gepacft, fo laj?t er fl$ eljer bie stauen abbauen, ald bie SBeute 
fahren. S)er ruljenbe Abier tyat einen un6ef<$reibfl<$ ebeln Auäbrutf, 
felbfi in ber ©efangenfd&aft. ©afyrenb ber ©eier in niebrlger $aßli$feit 
j^legmatifö unb tücftfc^ baffyt, bie (Sule wie narrlfö fi$ geberbet unb 
felbji ber feinere Salfe nur irbifö flug brein föaut, l)at ber Abier etwa* 
Ue6ertrb<f$e$, eine fo freie unb eble Haltung unb eine foldje Sefrembung 
im SBUcf, al0 ob er ni$t biefer SBclt, fonbern $o$eren Sparen angehöre. 

Am Sluge be$ AblerS l)at man toon Jel)er fowo^l bad langfame 
f#6ne €$weben mit unbeweglich blelbenben Slügeln, baS fanfte ^Biegen 
in ben lüften, ober au$ ben ja^en blifcfönetten Abjiur$ auf ben ffeinb 
bewunbert. 33eibe8 brucft feine Straft unb feinen Abel au8. Sei f$m ift 
fein unruhiges Stottern unb abarbeiten. £)er einfame Abier, fc&Webenfc 
über bem <5$nee ber Alpen ober über buntein ©Slbern iß eined ber fdjon* 
{Jen 9iaturbilber. Unter anbern betreibt (in feiner Salmonia) £um^rcty 
SDatoty, wie er einmal jwei alte Abier gefeljen, bie mit il)ren 3ungen, um 
Hefe im Sitegen ju üben, langfam er jl in engen , bann in immer wettern 
©pfralfretfen aufgeflogen unb julefct in mietbarer «§ö$e fcerfd&wun* 
ben fetyen. 

„<Der Abier, $cipt e* bei £lob 39, 27—29, fliegt $o$ unb baut 
fein 9ieß in ber $<tye unb wotynt auf ben Seifen unb bleibt auf ben 
(Sipfeln unb f$aut na# 91a$rung unb feine Augen fe^en ferne/' 2)i* 
$eibnif#en Alten fa$en im Abier etwa« ©öttli$ed. 2Ran fagte, ber Abier 
fietjt au$ bad Äleinfk auS einer <&5$e, in ber er felbfl ni<§t gefe^en 
trerben fann, wie (Sott. (Aldrorandi ornith. I. 26. Bonon. 1599). AW 
Äönig ber SSogel würbe ber Abier, wie ber S6we als Äonlg ber toierfüfii« 
gen Spiere, allgemeine« (Symbol ber irbifc^en £errf$aft unb prangt bä* 
$er no$ in ben Wappen vieler Steige. S)em boppelten f<$war$en Abier 
beS beutföen 8tei$$ aljmte ber ruffifd&e na#, ben einfa$en golberien ent* 
lehnte Napoleon für Sranfrei^ »om alten $eibnif$en ötom, ber einfame 
fcfcwarje jiert bie preupiföen Sahnen. 



342 



37. 

Stöugefytttt *** !tf affer*. WaUftfdje mit &ttl)un*t. 

Sir ge$en nun enbli<$ jur $o<$ften Sfyerclafft, namltä? ju benen 
über, bte lebenbige 3unge gebaren unb faugen. Sie Ijaben ni$t metjr 
©<$uwen, «&ornf$alen ober gebern, fonbern eine mit paaren bebetfte 
ober glatte £eber$aut, geljen auf fcier gufien unb {eigen eine auSgebilbetere 
©efi$t8bilbung, al8 alle früheren ^^ierclaffen , fo baf? fie bem aKenföen 
immer 5$nli$er werben. 

3tm unöoflfommenften unb Jjluntyeften finb bie großen Saugetiere 
bed 3Reere§, bie fiatt ber Seine no<$ glofien Ijaben tote bie giföe unb 
fogar no$ an bie borteeltlf<$en öiiefentljlere erinnern, bie SBallftfd&e, 
SBale (cetaceae) unb neben tynen bie ©eetjunbe, (Robben (phocina, pin- 
nipedia). SMe SBaflfifd&e fetyen ganj tote Mtfe, nur f<$u*tyenlofe unb grof* 
fovfige giföe au&. ©ie fd&ttimmen trofc lljrer fpiumfctjeit mit nur jtuet 
gBrujiffoffen, ber breiten unb gabiigen ©djtoanjfloffe unb einer {Rücfenfloffe 
bo# feljr beljenbe unb fielen tuie große Jttnber im ffiaffer, inbem fle 
balb aufrecht auf bem ©<$toanje fielen, balb fotfüber in bie Siefe ftürjen. 
©ie ^aben feine SBaffen, tyr großes SRaul berfölueft au# nur SWoflu** 
fen unb bie flelnfien giföe, »eil ttyr enger ©$lunb feine größeren SBifien 
bur^laßt. ©ie finb beg^alb tt>e$rlofe unb trofc i^rer ungeheuren ®r8ße 
feljr fur^tfame ©efd^o^fe. £)a8 eingefogene SBaffer forffcen fie bur<§ jtret 
©jprtfclo^er oben am Jtoipf fyringbrunnartig au$. ©ie atfynen bur$ 
äiemen, bie au$ langen ^araQelliegenben Sarten befielen , ba8 berühmte 
gifäbein. ©ie $aben siel gett, ba§ iji ber berühmte SBallfifötljran, 
unb baö foftbare Äopffett, ber SBaHratlj. £>a§ btele olartige gett bient 
bem Spiere jum letzteren ©<$tt>fmmen im SÖaffer. 5Dte ©rufte liegen 
tote bei Äütyen am Unterleibe. Sßan fangt ben 3Baflfif$ mit <§arpunen. 
b. i. eifernen SBurfofeilen, an benen ein ©trief befefligt ift. <8r toirb 
aber au$ »om£©figeflf<§ angegriffen unb bur$(lo<#en. $eron, Steife 
L 122. Unb toom ©<§tt>ertfif$e, 3otgbrager, grönlanb. gifd&erei 167. 
©Ie leben gefeHig, in beerben son 5— 600©tücf, unter benen bie gr5ß* 
ten 2ßann#en bie guljrer finb, bon ben SHatrofen bulls ober schoolmasters 
genannt. SßiegmannS 9lr$to 1836 II. 291. (Sin großer SBaflflfö, »on 
einem &af)n überraföt, floty in Slle unb lief au$ 3lngfl feinen Stotf) au8. 
5Daf. 1838 II. 383. ©o roenig gefa$rli$ finb biefe Ungeheuer, wenn 



343 

fle auti) fat großen ©paaren ben SKeerjtrSmungen na$ *on Worten tt<t$ 
©üben ret$li$erer Wahrung entgegengehen. ©ie fjnnen fe$r treite Steifen 
magert. SWan fab einen gefenn$ei$neten SBaflfifö, ber au* betn {litten 
JDcean um ben Sorben Sfaterifa'* (erum in« atlantifd&e 2Reer gefommen 
trat. 9lßein niemals fcafjirt ein ffiaflfifö ben Äquator, alle ffnb nur in 
ber $Poforjone $efmff$, aud ber fie jur gemäßigten nur $erabf$totmmen, 
um hiebet jurücfjufel)ren. (Briefen, 9lr#to 1853 II. 23. 

9fai größten unter atten SBattfiföen n?irb ber mit einer Stätfenftoffe 
t>erfet)ene ginnflf<$ (balaenoptera) unb jtoor b. boops, ber f. g. ©#na* 
Belwafl mit furjem unb fömalem Oberffefer, oben fötoarj, unten 
toeifj unb Bio 100 SJufi lang; b. musculus, ber flWtyrtoatt, f)at tttoat 
erhobene ©Jjrffctöc&er, toitb 78 gufj, b. rostrata, ber Swergtoatt 
mit treiben SBruftfloffen trirb nur bt* 25 gu# Tang. Sitte biefe leben 
im Sorben. B. longimana mit fetyr langen SJruftflofien fommt au$ im 
©üben *>or. SDann folgen bie eigentlichen QB,aUftf$e (balaena) oljne 
Dducfenftoffe unb jtoar b. mysticetus, ber grSntönbiföe, biä 70 guf 
lang, oben fcfetoatj, unten toeffi , im 9torben unb b. australis mit Bei* 
nem Stotf unb weniger toeif? im ©üben. (Sine britte ©attung bilben bie 
60 — 70 guf? langen $ottfif$e ober ßaföelot (physeter), am unge# 
teuren Jtotfe fenntlidfr, ber ein ©rittet ber 8elbe3l5nge beträgt ©ie 
»orjügll^ liefern SBaffratty unb 2lmbra. 

2>er SRartuat (monodon) ifi ein Seiner norbiföer, nur 16 Ruf? 
langer SBal , tt>elfi mit grauen Sieden unb mit jtoet Qafjntn im tJRutibe, 
*on benen ber eine aerfrüwett, ber anbre $u einem elfenbeinartigen unb 
fatralformigen geraben unb ftifeen «&orn au$tt>S$6t. 

5Dle Retnfien SBale finb bie f. g. SBeerfäffoetne ober 5>elj>$tne (del- 
phinus), im 3Utertt)um berühmt aW mit menf$enä$nlt$er SBelßljeit be* 
gabt unb »on äünftlem ibeatifirt / tt>irflid^ aber nur biefe, foifcfityfige 
tinb f$treinartige f leine 9Battflf^e. ©ie ffinbigen ©türm an, totnn fle 
lebhaft auf bem SReere fielen. $>er gemeine 3)efy$in bed STOittelmeerS 
(d. delphis) ifl oben f$war$, unten toetfi unb loirb nur 5— 8 8fu$ lang. 
9lo$ Heiner unb furjinaullger ifl ba* gemeine SWeerfötoein (d. pbocaena). 
fffiieber größer unb fogar gef5§rli$ ifi ber uorbtföe ©$toertfif# ober 
ffiufefopf (orca) »on 25 JJufj Singe mit einer $o$en f^toertartig »or* 
ffefynben, nur treiben fl(fi<fenftoffe, aber mit föarfen ßS^nen bewaffnet, 
mit benen er ben SBattfifö angreift unb ©tfitfe aufi iljm frißt. %n 



344 

großen wtob btt fötoarje SWgling (d. edentalus), 28 8fuf lang, glei$» 
faflfr in ben norbifäen (SewSjfern. 

(Sine Befonbere 9lBt$eilung Buben bte j>flan§enfreffenben SBale 
<strenia), bie föott ben UeBergang ju ben @ee$unben bilben, Inbem fie 
$lety 3lnty1?töien in ber £uft wie im SBafler (eben , au$ paarig &u wer- 
ben anfangen unb aufgeworfene unb BJrtfge Sippen $a6ea. (So bag 
23 gfuf lange, rauty auGfeljenbe, wie mit rujMger Storfe Bebetfte Sorten« 
ifter (rhytin») in ber 9?% »on äamtföatfa, bie Bi« 20 Suf lange 
SKeerfu$ ober SBanati (raanatas) im atlantiföen 3Reere, bie in bie gluffe 
fontmt unb in beerben ®ra& am Ufer treibet, unb ber inbiföe Zugang 
(halicore) big 20guf lang« braunli<$ mit ftumtfem ®efi<§t. SKanati ^at 
«inen me$r maufeartigen, £ugong einen mel)r tyunbeartigen Jfotyf. 

3>a« ffla Itrop (farichemis) im nBrbltd&en «iSmeer wirb 20 gtt§ 
lang unb fenngeignet fi$ bur$ feine jroel langen elfenbeinartigen 3^ne 
im &6erHefer, mit benen e* ß<$ wie mit Älatnmern an ben SiSfd&ollen 
feftyartgt. (58 frißt 9ftuf$eln, aber au# Sang, wirb fe$r fett unb iß 
wegen feine* Strang fetyr gefugt. (Sofern fein <5<&wan$ efgenttf<$ nur 
au« ben wie gufamraengebunbenen «öinterfüfien Befielt, fu^rt.eg Bereite 
in bie folgenbe Orbnung hinüber. 

5)ie (Seeljunbe (phocina) ffatb gleigfam SBaUflföe, bie ju fymbe* 
, artigen Spieren werben wollen , aber an benen fi$ nur bie SBruß* unb 
Sdjwanjjlojfen in Pfoten berwanbeln, inbem fie immer nod} jtoffenartig 
am fetten £eiBe Heben. 2Ran fangt fie wegen i^reö $fett8 unb i^rer 
Seile. Sie leben in beerben auf bem Sffe ober an oben Ufern unb 3n« 
fein , unb finb feljr järtli<$ gegen iljre 3BeiB<#en unb Jungen. 2!u$ wer- 
ben fie lei$t &at)m, laffen fl<$ toon ben Sungufen wie Stüty melfen, Tonnen 
weinen unb tyaBen etwas Seelenvolle* im SBlid. 3>iefe unföulbigen ®e» 
f$34>fe werben nun, wenn fie arglod in ber (Sonne fölafen, öon ben 
4RoBBenf$lagern o$ne örBarmen getobtet. 916er bie armen ©ränlanber 
tonnten au$ oljne bie See^unbe gar nl$t exlfüren. (Sie leben *on tyrem 
gleifö unb Reiben fty in tyre Seile. Sgl. «nfoa$, SfcwfomiMattb 
S. 211. SDer gemeine Seetyunb, ber 9io6Be (phoca) ift entweber gel6tt$ 
mit grauem Städten unb Braunen Sieden (p. yitulina) , ober f<$war jBrami 
mit gelBllc&en {Ringen (p. annellata), Betbe in Storb* unb Dflfee. 9(uf« 
faöenb fHBerfarBen ift ber See^unb be« ©atfalfee«. Steiler, Jtamtföatfft 
408. bleifarbig bie äegelroBBe ber Djifee (halichoems grypus); Brounti$ 
unb etwaö gefledt ber <§eemon$ ober @eeleo!parb (leptonji) im 3Rütel» 



345 

meer. 5lm größten, 25 gufj lang, frlrb ber graublaue (See elegant 
ober bie {Ruffelrobbe (crystophora proboseidea) mit einem furjen tapir» 
ortigen {Rüffel, beten gemüt$lf$e« gamlltenleben Sßeron, (Reife IL 80 
am beffcn betrieben f)at. $ie ÄlaWmüfce (er. cristata) iß eine 9lbart 
mit bitf aufgeblafener SRafe. $er ©eelSfre (otaria jubata) aon feiner 
falben garbe unb fcon ber SWatjne be« 9Rann#en« fo genannt , lebt im 
füllen Ocean, frirb bis 20 gufj lang, ifl aber gar nt$t grimmig. (Eben 
fo toenig ber ©eebSr (o. ursina) mit braunem unb frolllgem £aar, ben 
»orfier ((Reife II. 404) unb Sang«borf (IL 19) in feinem friebti*en »a- 
milienleben im füllen SReer beoba^teten. 

38. 
Stdüffttttcr. fftxU. 

Sin bie großen Saugetiere be« üReere« reiben fl* anbre ^flan&en» 
freffenbe (Riefentyicre ber Stoffe, be« ©umtfe«, ber Ufer unb geljen all* 
matylig in bie freiten (Ebenen unb in Heinere Sonnen über. Da« finb 
bie $)t<fl)fiuter (pacbydermata), beren Sorbitber frir fdbon in ber fcorfrelt* 
liefen »erfieinerten Styierfrelt erfannten. SBtr untertreiben jfrel $an)U 
reiben, bie *om glujfyferb jum f($ferbe, unb bie »om (Eleganten )um 
©<$freine überfuhrt. 

$a« glufüpferb (hippopotamus), au$ SRityferb genannt, fr eil man 
c« im SRil juerft fennen lernte, iß ein fdjfrarjbraune«, btefe« $l?ler auf ftier 
ety>(fantenartigen Sufjen mit toter ijufartigen ßeben, einem btdfaufge* 
frorfenen no$ fee^unbartlgen 3Raul unb einem ungeheuer freit aufgeriffenen 
^^netooden (Ra$en. $lunu> frie ein SBallfif$ tummelt e« fi$ Ijeerbenfretfe 
in Slufien, batb föfrimmenb, balb laufenb, frielt luftig unb iji trofc 
feine« f$euj?ti$en unb un&erfd&amten Qlnfeben« $armlo«, inbem e« nur 
*on Uferpflanjen lebt. 9Ban tyat e« bi«tyer nur in afrifaniföen glüffen 
gefunben, bie größte %xt im 9ttl, eine Heinere in SBeßafrifa. S)te »on 
5Du*ernol> aufgehellten brei Wirten frerben *>on 9lnbern beflrltten unb 
auf eine eingeförfinft. <5« frirb größer al« ein $ferb unb siel bieferj 
au« feiner Warfen <$aut ma$en fi$ bie Sieger @$ilbe. 

3um gluffoferbe, ba« fe^r {(eine Dtyren Ijat, *er$filt fi<$ ba« *Ra«* 
$orn (rhinoceros) mit feinen langen £%en frie ber Qfel jum $ferbe. 
3)«« 9to«$orn wirb no$ großer al« ba« glufftferb unb fiefy, obglei$ 
tft ben f^malen 2Runb nie jum freiten *Ra$en offnen fann, bo# au$ 



346 

überaus unberföSmt unb gefS^rtt^ au«. S)a$ mad&t ba$ grofe J&orn 
auf feinet 9tafe unb bie faltigen £5ute, bie e« tele fettere $an$et* 
tymben jubetfen unb fl?m noa) ein fa^flbfrötenarttge« Anfeljen geben. 
Rltntenfugeln vermögen ntcfct tjfnburo)$ubrtngen , ein Slfemen au« bfefer 
£aut gefdjnitten tft $8$e toie ®ambu8ro1)r unb Ijalb bur$fi$tig tote ©ernfiefn. 
5>fe £aut, fo bicf fle ift, ffiljlt fia) am lebenben Spiere fiet« »arm unb. 
elafHfö tote (Summi an. £>a8 3:^ter ift übrigen« fo fötoarjbraun unb 
Urtunty, tote ba« toorlge, unb trfigt an feinen bicfen gfigen brei ^ufartige 
flehen. 3Ran unterfa)eibet ba« inbtföe *Ra«born mit einem £orn unb 
totelf altiger «§aut, ba« jaöanif^e mit einem «§orn unb ecffgen «$autf$ilben, 
ba« toon ©umatra mit jtoei hinter einanber fieljenben «hörnern unb frier 
SSorberjatjnen , ba« afrifanifa^e mit jtoei Römern otjne Sßorberjaljne. SDte 
8Bei6$en Ijaben fiet« ein längeres, bie fTO£nn$en ein blcfereö £orn. 
SDret Körner tylnter einanber finb nur Abnormitäten, beSglefä>tt toeifi ge- 
färbte Safere. 23gl. Sri^fon, 5lr$i* 1856 IL 158. 1849 TL. 24. 

£>a« eble $ferb (equus), obgletö) e« fctel fölanfer ift, feine getrenn» 
ten Qtfjm fatf fonbern etnljuffg ift unb feinem ganjen SflatureO na$ ni$t 
mefyr bem SBajfer, fonbern ben gra«rei$en Stehen angehört, fann bo$ 
feine urfi>rüngli<$e SSertoanbtfd&aft mit obigen gfufj* unb (Summieren 
ttl^t verleugnen. 2)atyer aua) bie Stlten ba« $ferb eine ©a^fung be« 
SWeergotte« nannten. ®« ffi ba« Sbeal aller fcortyergenannten ©affer* 
ttyere, ja glei^fam eine $erfomftfation be« OTeere« felbjt in ber Äraft 
unb Orajie feiner SBellenbetoegung, eine lebenbig geworbene über bie 
Cbene ba^inraufa^enbe ffielle. <S« nähert fiä) bem 5Kenf<$en im geuet 
feine« 3Hut$e« unb ©liefe«, im flugen Slufmetfen, in ber ©eleljrtgfelt, fogat 
tu ber bem SRenföentyaar 8tynlt$en langen URaljne. üRan Ijat tounberbate 
3uge toon ®eiffc«gegentoart, toon «§eroißmu« unb $reue an l$m toatjrge* 
nommen. ®« ift ba« einjige tykx, beffen 6<§6n$ett man in fo beflimmte 
Siegeln gebraut tjat, tote bie menfd?lt<§e, unb bie man in ber tfunfi 
immer no# ju ibealifiren ftrebt. £>a« toSre ntc^t m6glf<#, toenn in biefet 
ttyeriföen ©eflalt nia)t Stbel, SBürbe unb ®ra$ie ff<$ auöbrücften. 6nb* 
lid& ^at ba« «ßferb ettoaö Ql^nungööoUeö, e8 fft ber Sßifion fa^fg unb 
be« <Sä)auer8 »or ©eipern, toie ber 9Renf#. 5m Äovf beö $ferbe« liegt 
trofe feiner Sänge ein Abel unb ©eiß, toie bet feinem anbem Spiere. 
®a0 f^6ne JJJrojll erinnert an baö griea^ifft)e Sbeal ber geraben !TOenfd&en* 
nafe. 3m großen 2luge glü^t ®el|l unb fteuer. 3m iD^r be« $ferbe« 
ft>riä)t feine €eele unb funbet bur<^ giften, J&Sngenlajfen, S)re^en lebe 



347 

®emutlj#Bett>egung an. £a$ SlufBWljen feiner grojjcn JRafcntö^er ifl eBen 
fo fcBtyfiognomt f$ , tnbem e* ©tptj unb 3otn au8brucft. ®an$ eigen* 
t$ümli<& fft tl)m ba8 tyaufige 9luftoerfcn be8 Äo*>fe8 unb SBittern, inbem 
e$ glei^fam bie gerne rle<$t. *Ro$ Bei feinem ber früfjer toon un8 Be* 
trotteten Spiere traten bie Sinnesorgane fo energtfö Ijer&or. S)le S$ön- 
$ett be8 Sßferbefo^fS Beruht Ü6rigen8 in einer neutralen UJHtte jtmföen 
kern contoeren <S$af$* unb conca&en <S<#tt>ein8fo})f, fo irie bem ju Breiten 
SBullfo^f. 5Dte HÄafyte, bie toom S^eltel über ben ganzen (Rütfgrat be§ 
4?alfe8 läuft, ip eine 3ier, fcfe STOenfdfen^aar. Sie toaflt in fööner 
SBilbljett um bad rennenbe {Rof? ober $angt toei$ unb relnlfcfc gefSmmt 
tt?fe Jungfrauli^ »on feiner ebten ©efialt !)eraB. Sie toirb jutoeilen uBer* 
natürll$ lang. 3« glorenj jeigt man no# eine üKaljne fcon 20 guj* 
»ange. Äetyfjler, Steifen S. 369. 3u £>re8ben fji ün $ferb auSgejiotft, 
bejfen SKSIjne 5, bejfen §<$fcan$ 13 (SHen lang. S)af. 1312. SBa^r* 
f<$etnll<$ bajfelBe «Pferb bed £6nig Slugufi II. $atte eine SRatjne Don 9, 
einen @d&roan$ »on 12 (SHen. (Sin ©raf &on DlbenBurg Ijatte ein fPferb, 
bejfen 3Ra§ne 7, bejfen S^tvanj 9 (SHen lang t»ar. 9lu$ ber ßerjog 
Äarl »on SBurttemBerg tyatte ti\\Z, bejfen fitbertoeijjje 3R5t)ne Bei raf^em 
{Rennen oft ben Leiter ganj Bebecfte. — gerner jji ber «§al8 eine ber 
größten S<$5nl)eften be$ $ferbe8, »enn er unten buf unb fteif, oBen 
geBogen unb Befcegti$ bie Witte IjSlt §roif$en bem ju langen S<$tt?anen*, 
bem ju bfefen ©au* unb bem ju geraben <&lrf<§tsjal8. £>er {Rüden iji am 
f<$5njlen, trenn er ni<#t ju fetjr »ertieft, fonbern majjig gctoolBt, Breit 
unb glei$fam bereit, bur$ eine ben {Rucfgrat Bejei^nenbe {Rinne ge- 
seilt ijl. ©etvBIBt unb runb verlangt. man bie S^enfel, ben öottyaa* 
rigen Sc$tt>an$ $o$angefc$t unb aB[lel)enb, bie SBruji Breit, bie SBetne 
parallel, bie Ärone unten am gujje furj, ben «$uf f<#mal. 3n ber 33e* 
toegung be8 «JJferbe* finb bie $au}>tf#önljeiten ber aufgeworfene Jtopf, ba& 
tlifcenbe 9luge, ber mutfyig toieljernbe ober tn8 ©eBtf f<$5umenbe SÄunb, 
bie ttjltternbe SRafe, ber öor Ungebulb {lamipfenbe unb f<#arf ein^auenbe 
Jguf, ber für je tanbelnbe 5Damenf$ritt, bad leiste 2lufn>erfen ber 9Beine, 
ba8 mut^njiKige liefen mit bem Jtopf, bie Äofetterie ber GourBette (furje 
©alo!p^) unb (Sroupabe (@in;ie^en ber ^interBeine unter ben £ei6), ba8 
»übe äufBairtnen, ba8 fu^ne 2lu8grelfen unb ber tfdlfäntUt ging fiBer 
bie tueite glä<$e. ©ne ^tae^tfge ©^llberung be« fampfluftfgen {RoffeS 
Sei *ioB 39, 21 f. — UeBerraf^enb ip bie ffia<$famfeft be0 $ferbe8, e« 
ftlfift nuriwentgeStunben, oft pe^enb. ©obann fein SnfHnft, fein gfi^- 



348 

len ber gerne. (£* fieftt in bunfler 9la$t, eö trügt ben in teeite/ ©tepfce 
wirrten (Reiter fi$er $ur Ǥeimatlj ober junt ^Baffer. 

3m roitben 3uftanb lebt ba* $ferb in ben (Steppen Ijeerbenwelfe. 
<gln jlarfer «&engji ijt bann Sütyrer, bem eine größere ober Heinere 
9lnja1jl (Stuten unb bie Sorten folgen. 3unge <&eng{te trerben auäge* 
flogen unb muffen fi$ eine neue beerte btlben. Siedete trübe beerben bet 
f. g. Jtfang (eined toteljernben trüben $ferbe8, ni#t eineö Sfelö, tote 
man früher glaubte), tommen in ben «&o#ebenen $ibet8 vor. <&albge* 
jaljmte, »enigflenS für bie Kultur benüfete beerben Reißen in ben fub* 
ruffiföen ©teppen Gabunern (Bie fterben von berittenen Wirten überroa$t, 
obgleich fie fi<$ fe$r frei betregen unb na$ ©utbünfen nomabtfirenb bett 
Wirten oft nötigen, tynen Sagerelfen tveit nac&juiagen. 3a1)m getoefene, 
aber Qanjlict) toieber versilberte $ferbe ber Spanier füllen in ungeheuren 
beerben bie $ampa$ von ©ubamertfa, unb bie ©radebenen von %txa& je- 
Qluf iljnen fcaben fi$ bie toilben 3nbianer beritten gemalt. 3)a£ bie 
3Bölfe folefce ©teppenpferbe angreifen, iji eine gabel. <Der Sßolf föletd&t 
nur feig untrer, um etwa ein verirrtet Sohlen ju überragen , fliegt aber 
vor ber Stute, bie tyn mit ben SSorberfcufen angreift. SBgl. Stoty, ©üb* 
rufjlanb im jtteiten $$eil, ber eine ausführliche ^Beitreibung ber Sa« 
bunen enthalt. 3)ie Sftomabenvolfer QlftenS galten ft$ $ferbe$eerben, (eben 
von ifyrer TOilct;, bereiten baraug fogar ein berauf^enbed ©etranf (Kumyss), 
»oruber $afla8 Oieife L 243 f. $u vergleichen fft 3n ben alten ffieltreicfcen 
tourben fc&on $ferbe jum gleiten unb jja&ren gehalten. SKan fte&t fie 
auf ben 4000 3a&r alten ffianbbilbern ber ag^ptif^en ©raber. <tta$ 
£erobot I. 192 Ijatte ber $erfertonig eine ©tuterei von 16000 ©tuten 
unb 800 <$engjien. £)ie ebelften CPferbe beö (grbenrunbeö finb bie arabifd&en, 
beren ©tammbaume mit mefyr ©orgfalt aufbetoa&rt tverben, al$ bie beft 
aRenföenabel«, benn ifllebutjr fanb ben 2lbcl arabifefcer $ferbe bis auf 2000 
3a$re rücftrartö beurfunbet. 3n (gnglanb, too man mit großen Stoßt* 
tik ebelften Q3fcrbc ju ffiettrennen tjalt, trirb in neuerer ßeit nld&t minber 
auf Slbel ober Qlbjlammung OBoflbiut) gefe^en. 5Dte Äraft be* gejatymten 
$ferbed bient bem 2Renf$en auf fo taufenbfa$e 2lrt / ba§ fie überhaupt 
jum Wlüafy aller pfypfiföen Jfraft getraut tuorben ifl. 

3)a« $ferb tvlrb 30 3a$re alt unb fein (Älter an ben Sahnen er» 
rannt, ©eine garbe ift urfprüngti$ braun, fein <§aar urfprüngli<& rau$ 
unb längUcfc; erfi mit ber jtultur fmb bie vielartigen Sarben unb 
ba« glatte «$aar gefommen. 9lu$ auf bie @ro£e (feinen Äultur unb 



349 

Stlima (gfnffafi geübt ju tyaben. 2)a« tolfoe fjjferb tft immer braun, 
baß tiernrifberte n?irb fcleber braun. SWan untetfd^eibet jtoel #au)pttaun, 
bic fcerftföe ober norbtfd^e mit öoflen runben ©d&enfetn, unb bie arabifdje 
ober fubli^e mit föfanferen ©<§enfeln. 5lHe flammen au* 9lfien. 3m 
fiufjerfien Sorben unb ©üben toerben bie $ferbe Hein, fo in Sa^rianb, 
too fle aber munter bleiben, unb in (Suiana, too f!e cfetartlg werben. 
<5if)t Heine fommen in Jtorea t>or bon nur 3 gfuf? $5tje, bie fleinfien 
finb bie gjonnty« t>on ben ®$ettanb$lnfeln. 9Kan fat) in SBrüffel ein 
$aar toon nur 2V» ftufl £8$e unb 3 gujj Sänge. 9tu8Ianb 1836 9t. 285. 
9hn großen »erben bagegen bie engtiföen unb norbbeutföen O&oljielner) 
Sßferbe. 5lm tyaartgflen unb fiarffno^lgfien ifi bie friefiföe 9tace. 3n 
93e$ug auf bie garbe n?e$fe(t oft bie SWobe, bie (Srunbfarbe SlciSt 
immer braun, at8 heilig liebte man im 9Htert(um ben ©<$imme(, ettraö b8* 
monlföe« fa& man im Stauen. 5Die befonbere ©$5nbeft ber 9l!pfelf<§im* 
tuet, 3fabeflen, ©$toei{üfü$fe, ©Werfen, ÜBlaffen, $iger w. fanben immer 
Sfebtyaber. 

©er Sf e t (asinus) tft deiner , toon grauer Öfarbe , l)at tiefere ettvad 
längere $aare unb tote baß StaSljorn lange Dtyren unb einen furjen 
bannen in einen Keinen <&aarbuf<$el enbenben ®$roan$. Sr $a$t für 
ba£ frSrmere Jtftma, ifi ba^er Sei un$ fetten unb trSge, in ben fianbern 
f#on am üIRtttefateer frirb er biet feuriger unb iß fein bummeö, fonbern 
ein re<$t fluge« $$ier. 9lm größten unb feurigfien aber ifi Äutan, ber 
tollbe (Sfet in Sibet. 3Me Stimme be« (Sfet« Ifi ein abfc§eutt$e« nuetyernbe« 
(Seljeul, bie« unb fein oft ßörriger (Sigenfinn ma<$en itjn unangenehm. 
3m ©fiben ifi er gtei<$too# ein fe$r beliebte« {Reit* unb 3«ö^ier. fPferbe 
unb (Sfet paaren f{$; &om ßfet gebiert bie Stute ba« große aKaultljier 
(mulus), bom «&engfi bie (Sfetln ben Reinen üRaulefet (hinnus); biefe 
SJajiarbe ^ffanjen fl$ unter einanber ni$t fort unb finb bie tü^tigflen 
gafitljtere, ba fle jumat auf peilen ©e6irgen einen fe$r fiebern Sritt 
^aben. — SSetföieben fofco^t t>om tollben $ferb at« Sfet ifi in ber 
mongotiföen ©te^e, ber jnriföen beiben fieljenbe S5f$iggetai (hemio- 
nus), ifabeflfarbtg, mit furjer fötoarjer SKatyne, einem bufen Stotf Sei 
f<#mater ©tfrne, unbehaartem furjem ©^toanje. (Eben fo fieljt jnnfd&en 
*Pferb unb (Sfet ba« afrffanfföe ßtbxa (zebra) mit feinen fronen 
fcfctoarjen Xlgerfireifen auf einem beim 3Rann$en me^r gelben, beim 2Bef6* 
efen me^r toeifjen ©runbe. 5Der Äo^pf ip ganj ^ferbeartig f nur etioad 



350 

runjtt$, Seine unb ©<$n>anj mcljr efelartig. Sine 5l6art tft ba$ ttelße 
Duagga, ber nur am Jto^f unb £al0 fötvarj unb ba8 Braune Duagga, 
baS au$ nur # vorn bunfelBraun getigert tfi. 5lHe in Sfrifa. 

39. 
ttlepljatiten unb jSdjmehu. 

Sie rüffeltragenben SDictyauter fuhren jum <S<$rvetn IjinüBer. 3>a3 
größte aller ganbtfycre, ber (§le£$ant (elephas) l)at nod^ vorjugSrreife 
ben (Straftet ber vortreltlt<$en SRiefent^iere , eine ungeheure fcluntye 
üKaffe auf vier bitfen Seinen mit 5 3^ en au Ben SBorber* , 4 an ben 
Hinterfüßen, einen furjen (Sfelf^tran j , Heine klugen, feljr große 2Ku* 
fd&eloljren, einen fööngervolBten, ©ebanfen verratljenben <2$abel, jruei 
ma^tlge ©toßjatyne, bie baö Berühmte SlfenBetn enthalten, unb ba* 
jtrif^en eine viele (SHen lange $um Beroeglid&en {Ruffel verlängerte 9tofc 
mit einem fingerartigen 2tu$h)u$£ an ber <&pt£e, tvomlt er fetyr getieft 
greifen fann. 3n biefem {Rüffel, ben er tote eine (Solange tutnben, ju* 
fammenjlefyen unb auöbctjjnen fann , Befifct er eine ungeheure ©tarfe. • 
SBenn er trtnft, fußt er ben {Rüffel mit SBaffer unb jlecft l$n bann erfi 
in ben ÜJHunb, baljer tljn bie 3nber ben „Sroeimaltrinfenben" nennen. 
Sncrej nennt M)n ben „©dfolangentjanbigen". 

SDer afrtfanifdfce elegant ijl Heiner, n?frb nur 8 Sfuß $o#, tjat 
eine fürjere ©eftolt, einen runberen Stotf, einen runzligeren Süffel, grofe 
ßfyren unb eine Bräunliche ftarBe. £>er tnbiföe (SleJptyant ift großer, 
n?irb 6i$ 16 Srnfi l)o<$, %at einen längeren Äopf unb glatteren {Rüffel, 
Heinere O^ren unb eine graue SarBe. (83 giBt luetße unb f#e<flge 
(Eleganten, bie aBer nur 9llBino$ finb unb feiten vorfommen. SJgL 
Ofen, 3ffo 1838. <S. 338. SRorgenBlatt 1826. 160. $ie größten 
Sätyne von no$ jefct leBenben (Eleganten finb nl$t föroerer al$ 72 
$funb} man fauft aBer in $egu 3^ne von 150 $funb, unb grabt in 
(Sibirien fol$e au8 von 200 $funb. 

SBom SWenföenverftanb unb meljr no# vom {Re$t8gefü§l beö de* 
ganten finb feit uralter j$t[t unjäfclige ®ef<$i<§ten verbreitet. 6* iß 
ni$t ju läugnen, baß er überaus gelehrig iji, leicht gafyn toirb, eine 
föarfe Unterfd^eibungdgaBe Befifet, «$anblungen mit 3Sor6eba<$t begebt, 
\, *B. feinen {Rüffel mit SBaffer füllt unb bann benjenigen tfö$li$ voll* 
forifct, ber i§n vorder oft genedt $atte, (Herrin, (Reife ©. 63), unb 



351 

bafi er über eine lange ©rüde rfidtoSrt* gel)t, um toeniger ju fötoinbefcii 
au<$ bafi er in ber ©efangenfd&aft f!$ niemals j>aart, al£ berfäma^e n 
e8, ein ®ef$Tec§t fron <5fta&en forijityflanjfn} allein i^nt fittlüfce Oefüfyfe 
unterjufäteBen, trire bo$ UeBertreiBung. 3n ber SBilbtyeit iß ber ®e* 
J>l)ant, jumal ber männli<$e in ber 9$aarung8jett, fe$r gefatyrlidfc. S)amt 
pflegt iljm eine iuoljlried&enbe Seu<$tigfelt öon ben ©dfclafen auSjufd&toifcetj, 
n>el<$e SSienen lodft unb tion ben inbtfd&en SDid&tern oft Befungen korben 
iß. $>ur$ ben SBalb Bred&enb »irft er bie SBaume *or fl<$ nieber unb 
SSogel unb 5lffen (liefen angßlt#. (gben fo bie gtföe, toenn er fi#, 
Jtttylung fud&enb, tt?ie ein Jtoloß inS SBaffer ßürjt. Oft famtft er mit 
bem 9ßa$tjorn, au<§ mit bem großen ÄonigStlger, ben er jerbrwft, menn 
tym fein flftüffel nic^t gefcadt toirb. $8ei einer großen $>urre im n?eßtid§en 
Slfrifa brangen <S$aaren toon toitben (Slefctjanten in bie <5tabt S3enguela, 
um flc§ ber Duellen bafelbß jü Bemelßern. 3Me (Sintoo^ner, 3000 an 
ber S^H f a ^ en fl$ Ölungen, um felfefi jum äÖajfer gelangen ju fön» 
nen, ju ben SBaffen ju greifen unb erfi na# einem garten Äamfcf gelang 
e8 tljnen, bie laßigen Seinbe ju fcertreiBen. Owen, voyage II. 274. 9Ble 
bie 3nber, na^tjer au$ ©rieben unb ötömer fld& ber aBgerid&teten ffile» 
ganten in @$la4ten Bebienten, inbem fie Keine Sturme mit bewaffneten 
tragen mußten, iß Befannt. 

®er %a$ ix (tapirus) iji ber Reine amertfaniföe Slej)$ant, mit für* 
jen 3<if)ncn unb einem nur fe§r fleinen Muffet. 3Sgl. Sljara ©. 130. 
(Sine neue 5lrt n?urbe unter bem Flamen Pinchagua auf ben $o#ßen 
Qlnben bon üfleugranaba entbedt. fjroriefc, neue üRotifen XXV. 91. 19. 
SDiefe 5lrt t)at am meißen Qle^nltd&feit mit bem fofßlen Palaeotherium. 
ßualer, Srbumtoaljungen , beutf$ fcon 9ioggerat§ II. 153. Sine britte 
9lrt, f<$tt>ar$6raun mit freißem 9Rücfen, fommt au$ in ber alten 2Belt 
uor, auf 3Macca unb (Sumatra. SRan finbet fle auf dfcinef. unb Jajpan. 
©itfcern. ®<$legel, inb. SBiBliotlj. I. 393. 

S)ann folgen einige feltfame Spiere, bie ben UeBergang gu ben <§<$tpet* 
nen Bilben : JDaö 2Bar$enf#tt>efn (pbacochoerus) am grünen 93orge* 
Btrge in Qlfrtfa, ber ©eßalt unb Braunen SarBe na<$ ein ©d&tt?etn, aber 
mit einem graben Jtul?f$ttang, einer SWSljne über bem Warfen unb einem 
auffadenb bldten SBaflrojj gefixt , au8 bem bie frummen ^aug5t?ne ^a(B- 
monbf5rmig ^erau0fie(en. 5Didfe 3lu8ttm$fe an ben Warfen jeigt au$ 
nod^ bad opafrifanifd^e 9Ma8fenf(^tt)eln (sus larvatus). S)er J&irfcf>eber 
(babimssa) iß gleld^faflö ein feltfameö X^ier auf ber Snfet SeleBed, ta^ptr- 



352 

artig, no$ $o$befmger unb fc&tanfer al$ ba$ <5$h>ein, aber auf bem tooflig 
fötoeinartfgen {Rfiffel ölet $obe gleidfr Siföoffiäben rutfwSrtö gefrümmte 
Gatter tragenb, mit benen eö f!<$ (nad& ßlioier), trenn e$ ruljen nritt, an 
bie SBaumJfie anfingt. 

£>a« gemeine SBilbfd&roetn (sus scrofa), »on bem alle ja^men 
abfiammen, &ert att) fn feinem, tcenn aud& furjen Otuffel unb in feinen 
$er*orfieljenben '^auj^nen nod& bie 9Scrtoanbtf$aft mit bem ebeln (Ste- 
inten, unterfd&eibet fi<$ aber burd& feine Äleinljett, rautje Sorften, 
ben fRingetföiuanj unb bie jtoei «§ufe (bie Beiben mittlem 3ei?en, gegen 
xottyt bie anbern öerfrüwelt &urüdtreten). 5lud> bur<ä& feine flftotftelt 
nnb baburdfr, bafl e3 alles frifrt, n>ad itym fcorfommt. Jtefn Styer tft fo 
f$mufcig, gemein. $5aS frecifif^ $§ierifd&e im ©egenfafc gegen ben Stbel 
bed 2Äenfd&ll<#en, tt>a$ man ba* S3ejHalif$e nennt/ tritt nirgenbä fo $a» 
rafterifHfd& Ijenjor. UebrfgenS iji unS ba8 jatjme <§#tt>efn fiberauS nufc* 
lt<$ bur<$ feine grud&tbarfett, burdfr bie SWajfe toon &leif# unb ftett, bie 
e* un$ liefert, bie gieblfng8fyelfe aller norblfd&en Sfölfer, nur ben füblt* 
$tn im Reißen Älima fd&5blfd&, ba^er im mofaifdßen ©efefc unb bei ben 
2Rut)amebanern , \vk au% M ben Reiben Snbien* verboten. 3)ie jatyme 
(Sau totrft im 3a$r 7—14 gerfel. (Sin gerfel, ba$ man gut futterte, 
toog nad& 456 Sagen 574 $funb, tyatte alfo tägll# me$r al$ ein $funb 
an #leif$* unb 8fettgen>id&t jugenommen. Sfroriefc, $age$betld&te, 3 wi- 
ll. 247. SBie $J|?lid& ba8 @d&toefn iji, tote totbrtg fein ©runjen, fein 
<S$mu$, fein ©ejlanf, fo liegt bo$ in einem SÖilbeber, trenn er bur$8 
3)t<ft#t brl$t ober fi$ gegen einen {Rubel $unbe toeljrt, ettraö ©d§re(f* 
lt$fd&Bne$. SDaS trilbe ©d&tuetn ift fd&toarjbraun, baö ja^me tolrb im 
Sorben ganj ltd&tblonb, in 8fcanfreid& rot§, in Ungarn grau, fn Stallen 
fd&toarj, fur&belntg, faljl, in Gtytnä no$ Diel bitfer unb furjbeiniger. 3n 
3tmerifa burd&irrt ba$ Sflabelfötoetn (dicotyles), bort $efari, eine toeiji* 
mautige 5lrt Sajajfu genannt, in großen 8 paaren bie SBfitber. (S8*iji 
furjleibiger unb 1)at einen fpifceren flflujfel ali ba$ euro^Sifd&e <§<$tt?etn. 
$)fe flreujung beiber Slacen, ber alten unb neuen Sßelt, foU fefyt gut ge* 
beiden. 3n ©uiana fanb man langotyrige ©d&ioelne. 



353 



40. 
Die IMttfctrkaiur. Untier rnrtr (gellen. 

5Dte nrfeberfauenben Spiere (ruminantia) flnb bur^auS trelbenbe ®ra$< 
treffet unb $aBen bie ftyon ©. 15 Befd&rteBenen vier (Wagen, von benen 
nur ben Stametlm, SamaS unb 3Hofa)u$tfyteren einer fe&lt. £>aju $tt>et 
J&ufe an jebem gfuß unb meifl aud& ßorner auf beut flopf. 5tu$ flnb e& 
meifi Spiere be8 eBenen ©obenö, bie ^eerbenireife auf ®ra8eBenen unb in 
©tejtyen ober Reiben leBen. 3eboc$ unterfd&eibet man bret ^auptorbnun» 
gen unter tljnen, na$ tljrer Senbenj jum SBajfer, jum OeBirg unb jum 
SBalbe. $te flltnber grenjen b ur $ M e Düffel noc§ me&r an bie SJtufc 
fcferbe, bie bitfpeljigen ©d&afe unb flctternben ßitQtn gehören falten 4?oä> 
ebenen unb SelögeBirgen an, bie «§irf<$e unb {Rel)e verlaufen fid& mitten 
tm SBalbe. 

Unter ben {Rlnbern $at ber SBfiffel (bubalus) noo) bie melfie $ttU 
gung jum ffiajfer, leBt vorjugöwetfe an Ufern unb in (Sümpfen unb »er* 
Birgt fla) oft gan$ im SBaffer. SKe^en (Sfleife II. 256) faty ll)n auf 
3Wanila nur mit ben (Rafenl8$ern aus bem SBaffer hervorragen. 9lu$ 
f)at er dn bi<f aufgeroorfeneS 3Raul, ba$ no<§ einigermaßen an bie See* 
§unbe unb SBaflrojfe erinnert. (Sr tfi f$toar$Braun unb fieljt fe1)r toitb 
au$, feine hirjen Corner flnb rütftt>5tt3 gelegt unb bann vornuBer geBo* 
gen, feine 9lugen tü<fff<#. 

Unfer gemeines 0ttnb (bos taurus) ifi nä^fi bem Jßferbe unfet 
vornetjmfteg <§au8ttjier; tt>ie aBer be0 $ferbe$ Pflege nur 9K5nnern ju* 
fommt, tvell e$ jum Jtantpf unb ju üKannetarBett bient, fo liegt bie Pflege 
be8 öltnbeS meljr ben ffieiBern oB, toeil ba$ flftinb, Bevor man e$ f<$laä> 
tet, vorjugötoeife ber 3RÜ# megen unterhalten tvtrb. S)a8 ÖHnb, oBglet$ 
ßarf, ifi bo<$ außerfi fct)legmattf$, gebulbig unb jaljm. Um feinen gro* 
ßen Seit mit @^>etfe $u füllen, Brauet fein fleined üKaul lange/ unb 
bann laut e& ba8 fa)on SBerjeljrte no# einmal triebet , fo baß e8 fafi 
immerfort mit greffen BeföSfttgt ifi. <Der ©tler fann jwar fetyr toüt^enb 
unb grimmig »erben, aBer nur auf für je Qdt, im allgemeinen lieBen alle 
ÖUnber bie Olutye unb leBen auf ben ffiiefen be8 S5innenlanbe§ immer 
no$ wie bie (Seeljunbe auf bem (Sife in friebli^en großen gamllten, tyre 
Seit nur t^eilenb jtt)tfä>n SRu$e unb Sraß. 3« etora ©tier galten im» 
mer viele äfitje, ber Junge Stier hnrb auö ber J&eerbe öerfioßen unb muf 

OD. (W c n j c l , SRaturtunbe m. 23 



354 

fi$ eine neue Bitben. @lei$ ben jatymen gjferben wecfcfeln aud? bie jalj» 
men Stinket in allen Sarben unb 3"$nunc)en <& unb unterföelben fi$ 
»or$ügli($e ÖJacen, bie entweber trie bie 2!tyenfüije bur$ wür$retä)e Stau- 
tet unb freie SBergluft, ober wie bie frlefifa)en Stuty bur$ rei$e SRafjrung 
im 3Rarf#lanb unb bur$ bie (Seeluft gekräftigt werben. 3m Sorben flnb 
f!e bunfler , gebrungener unb Ijaben fürjere Corner , aber eine längere 
2Bamme (GerabljSngenbe «§al$$aut). 3m ©üben flnb f!e fdjlanfer, burä> 
gängig weiß unb tyaben »ieX längere unb weiter auöeinanberßeljenbe <&ör* 
«er, am läugften im ©ebiet ber ©allaneger in Qlfrtfa. S8 gibt barna$ 
$wei «$au£tunterf$iebe in ber <Sä)ontyett ber (Hinter, bie gebrungene Jtraft 
im norblföen Stier, welker bie Corner rvU eine für je ©abel am Stopf 
öorl)5lt, ß<$ mit bem ®efl<$t in bie blcfc 2Bamme faß vergräbt, auf für- 
jen Süßen bie Saft bed SefbeS fä^werwanbelnb baljer tragt, unb bie f ablaufe 
©eßalt ber lid&tweißen Stuf) mit großen klugen unb wettauögebrelteten 
hörnern im ©üben. 

<Der witbe Qluerßier (bos urus) lebte früher auä) in $)eutf$lanb, 
Jefet aber nur no<$ in ben großen ©albern Sitljauenö. SDie in altbeutfd&en 
SDi^tungen oft erwähnten Ur unb SBifent finb nur aH5nna)en unb SBeib» 
<$en berfelben ©attung. SBfegmann, 9lr$to 1840 @. 136. öroriej), neue 
Sdotijen XL. 91. 9. £)er Suerßler %at fraufe Solle auf ber (Stirn unb 
einen SBart, na$ hinten geworfene Corner unb brüllt nia^t, fonbern grunjt. 
9lm naa^ßen mit tfjm öerwanbt ifi ber norbamerifaniffte ÜBifon ober 
©uffaloe (bos americanus, bisön) mit wolligem SSorfcer* unb furjr)aarigem 
j&interleibe, einem t?or)en Sucfel unb grimmigem ©eßo^t, ber aber $iemli$ 
fure^tfam in ungeheuren beerben bie $rairien beweibet. £)er wilbe 5H* 
famo$d (bos mochatus) in Sftorbamerifa ifl überall lang lifyaaxt unb 
fjat «fcorncr, bie anfangs breit unb Jrfatt jurücfliegen unb fiä) erfi na<$ 
hinten fpifeen, fafl fä)af8artig unb erinnert auä) bur$ feinen §8ifamgeru$ 
föon an bie SBocfe. $a8 oßlnbifä^e (Rinb (zebu) iß bur# feine weiße 
Sarbe unb einen fameelartigen Dörfer fenntlfa) unb bient übrigens ben 
3nbern al0 ga^meö SBiety, wfe unfcr ölinb un8. S3gl. gtitter IV. 895. 
(8$ gibt fefyr Heine Wirten bason, toon ber ©roße eined «&unbe3. 3n 
Slfrffa würbe ein fetyr wflbe« ötlnb entbecft mit Jto*>fl)auten voit mit einem 
J&elm beberft. 9lu3Ian'b 1842 3*. 139. Unter allen au$lanbffd&en flflin* 
bem aber iß am merfwürbigßen ber 3) a ! (bos grunniens) in Sibet, aus- 
gezeichnet bura) feinen langen unb faßbaren $ferbefa)wcif unb bura) ben 
$el^ mit bem eö am ganjen Selbe bewarfen iß, no$ me$r aber al* 



355 

laßtragenbeö $1)ier , ba8 im ©ebfrge ben {Reifenben treffliche <Dienße tei* 
flet. (§3 foringt na$ 2lrt ber ©emfen unb fann 20 guß in einem ©a| 
ma$en. (Ritter, Slfie* L 179. IL 671. 1001. 

£)en ötinbern fielen bie ©adelten ober Qlntilo^en (anti- 
lope) am nacfcßen, trenn aua) iljre fa)lanferen Süße metjr ben «$irf$en, 
ityre langen Corner meljjr ben ©emfen angeboren. $)iefe fronen Sljlere 
treiben in ungeheuren beerben, n?ie bie (Rinber, in ben (Stehen Qlfiend 
unb 2lfrlfa3. *Bgl. Qluölanb 1840 6. 415, too Don einer afri!anifa)en 
beerbe erjagt n?trb , in bie ein fiötrc formlt<$ eingehängt unb im ®e* 
brange n?ie gefangen tvar. 5Die flüchtige Slntilope iß, aufler bem ®o)af, 
ba$ einige Sljier, ba$ fla) auc$ tief in bie Süße tyneimuagt. (Ritter I. 
404. 5Die ebelßen Qlrten fyabcn in tljrer Jtofcfbilbung etfrad Dom $ferbe. 
©emeinfam finb biefer S^iergattung bie langen, tytntertoärtd gebogenen, ju* 
»eilen auo) geraben unb $un?etlen getounbenen Corner, bie imitier ben 
Sfjarafter ber 3^9 e ^orner beibehalten , wenn au$ Derebelt , unb fla) 
fott»ot?l Don ben meljr freiSförmigen (Rinber*, al0 Don ben ftnralförmigen 
SBifcber*, unb jacfigcn «§irfo)i>6rnern unterföeiben ; ferner bie großen 
f$mar$en klugen mit feurigem unb bo$ milbem Sltcfe; bie fo)lanfe ®e* 
ßalt, größer unb ebler als bie ber 3^Ö en unb au$ reinlicher unb glätter 
alö bie ber £irf$e; bie außerorbentli^e bli&8$nlic$e @c$netltgfeit H)re§ 
Saufeö unb enbli$ bie ©rajie, bie in allen ttjten SBetregungen liegt, be* 
fonberö reijenb motbtrt burc$ tyre toatfcfame 8fur$tfamfelt unb gleic^fam 
Jungfräuliche <Sa)eu. 

(§8 gibt feijr Diele Slrten r bie fio) buro) bie 23ertt>anbtfa>ft mit 
$ferben , (Rinbern , «$irftl?en , @$afeu unb 3'uQcn unterf^eiben. QSgl. 
$rofc$el, 9lr*iD 1852 IL 58. (Sine Qlrt $ferbeßier iß ba$ ®nu (ca- 
toblepas), bad in großen beerben trüb in 5lfrifa lebt, an äotf, %al&, 
ÜRatyne unb freier SBeiregung ein (Roß, an hörnern, <5<$fran$ unb Süßen 
ein (Rinb. (£8 iß braun, eine fübüa^e 3lrt $at toeiße, eine nörblia^e 
fa>n?arje 3WS$nen. Sine 9lrt $ferbebo<f iß ber gleichfalls afrifanifd&e 
oryx, freißli$ mit fcfcirarjen (Stirnflecfen, feljr langen, graben unb nac$ 
hinten gerichteten Römern, ßine arabifc^e Qlrt (leucoryx) tjat gebogene, 
eine tt>eßafrifanifc$c (addax) toibberartig gehmnbene Corner. Sine Qlrt, 
bie man XaHjjaije nennt, in §ubafrifa i)at $ferbema^ne unb S3ocf8bart 
juglei<$, (Sfelartig gebaut iß ber oßinbifcfce portax, troDon nur ba8 
OTännctyen Corner Ijat unb jroar nur furje. S)ie f<$lanfßen $ferbelaufe, 
aber ein gemeines 93ocf8geßa)t mit langen ©teinbocfäljornern f)at ber 

23* 



f$frar;e hippotragus. S)ie grojje (Siennantilope (damalis oreas), im füb» 
It$en 9frifa ©ingUgenga genannt, gleist einem Stenn, bodartig gedornt. 
S3gl. ßri<$fon, *Hr<$to 1848 II. 163. J&irfd&attig tf* bie opinbtfd&c Ant. 
cervicapra, gelbbraun mit SBo<WI)6rnern. $>ann $irf$artig freij} gefireift 
ber grofje gelbbraune tfubu (tragelaphus) mit gefrunbenen «§Btnern. 0teö* 
artige gibt e8 fe^r toielc. 93et einigen bilben bie dornet eine getyerform. 
©efyr »erföiebenarttg tfr überbauet bie SSnge, $)rebung unb flfttngelung 
ber 4?8rner. $>fe afrifanifd^c *J3aflalj (ant. melampus) 1)at lange gefrun» 
bene Ǥ5rner, von bem jebeS in ber SWitte einen faft geraben SBinfel ma<$t. 
©emfenartig furj gedornt flnb bie S^ringbocfe (tragulus unb tetracerus). 
Tetrac. chickara f)at neben ben furjen @em8l)ornern feljr grofje unb freite 
jDtyren. ©eltfam ift bie $ineftf<$e Äropfgajefle (ant. gutturosa) unb Jfrerg* 
$aft ber nieblid&e neotragus pygmaea in ©uinea. 

Unfre einjige eurofcaifcbe Qlntilofce ift bie ©emfe (caprina, ant. ru- 
picapra), bie nur auf ben Ijo^jlen Qltyen an unb in ber <s<$neeregion 
lebt, aber l)ier no<§ bie ganje 9Bli|f$nelIigfeit ber SBüjicngajelle btibtfyalt 
unb mit bem raffen kennen bie fütjnfte ßtetterfunft tterfcinbet. ©ie fft 
braun, fo groj? frie eine 3* e 9 e ' M* Corner fiebert tljr aufregt, {a fogat 
etwaö na$ »ovn geneigt über ber ©tirn bfdfjt neben einanber unb früm* 
men fl<§ erji oben jurücf. Jteine 3agb 1)at fo Ijoljen {Reij, frie bie ®em* 
fenjagb, freit ffe bie gefährliche ifl, bie größte Sttyntyit unb ©etfteS* 
gegenfrart be$ 3Sger8 erforbert unb bie erfjabenfie fWatur $um <§($aupla§ 
$at. 5Dte ©emfen flnb ferner ju erreichen unb überaus frad&fam unb flug. 

£)te ©emfe ift glet^fam eine au§ ben ebenen Sanbern in bie ^odbften 
©ebirge verirrte Qlntüo^e. dagegen ftnb bie langhaarigen SitQtxi unb 
froflljaarigeu <S$afe fdjon urforünglicty in ben SBergen unb «§oc$ebencn 
$elmlf(§ unb fc^eint baö tfyieu »erfranbte tfameel nur fcon ben SBcrgen in 
bie Sbene »erirrt ju fetyn. ©letcfyfrofyl iji nichts fo unzertrennlich *on ben 
SSergen frie bie ©emfe, unb öon ber SBüftenebene frie baö tfameet. 

41. 
Riegen; Stfjafe ntrt Äameele. 

©ie 3**9* (capra) ift ein e^teö tftnb ber Serge. £>a$ 3^gcn- 
g^f^le^t fommt in feiner größten attannigfalttgfett unb fyBcfcften 5?oÜfom* 
went)eit nur in £ocr;aften öor. 6$on ßtefiaS (bei $l?ottu8 72) bemerk 
bafi e8 in Snbien 3^9*" 9$*/ to*l$c grBßer fe$en, alö bei unö bie ffifet, 



357 

unb S*rlj. t>on Jpügel fagt in feinem SBerf übet Äafc&mir III. 93, er fabt 
bort einen riefenfaf ten S&oä gefefan, mit großen fiammenben klugen unb 
farrlicfan hörnern, ber an <8r5j}e feinen (Sfel überragt fabe. SeSfalb 
fann man im J&imalatyagebirge bie 3k$m au$ als ffa&re Safitljiere gebrau« 
#en, wie in Italien bie ORault&iere. {Ritter, «fien IL 999. Ucbet bie 
unjSljligen no# nnbefannten ßit^tnaxtm beö Jpimala^a unb ber $o$etene 
von Stbet *gt. ötitter IL 602. Sie ebeljie Qtrt ift bie 6fawl|iege, von 
ber bie f oftbare SBofle fommt, bie ju ben inbtf$en Sfawlö terwenbet 
wirb. So# fofl bie f. g. Sudwolle von einer anbern 3te(pnart no<$ 
ebler unb reifer fetyn. Sag ISngfte feibenweicfce <$aar faben bie 9lngora* 
Siegen in Jtleinafien. Sur# ein anbre* $robutt, ben feinen SBofytge« 
iu#, ift merfrourbig bie 39e$oar$lege. Sie frfiftigfie S^genart aber ift 
ber (Steint od (ibex), mit ungeheuer langen unb fötoeren Römern, 
ber auf unfern 9tfyen föon fe$r feiten geworben ift/ aber auf ben £o$» 
gebirgen Qlfiend no$ fauflg unb fcon fünfter 3lrt bortommt. SBenn 
jwei ©teinbode im Slltai mit ben Römern gufammenjtoien, fott e0 in ben 
Sergen wieberfaflen. {Ritter, 9lflen II. 926. — Sie Qit^m rennen ni$t 
wie Oemfen unb ^Intilo^en, fonbem treiben mit bem $(jlegma ber Äufa. 
©te f!nb genfiföig, aber flug. Sie ja^men 3^8*1* fommen in aUtn 
Sarben vor, wie bie Äüfa. 3m ©od vereinigt fl<$ eine ni$t geringe 
maleriföe @<$6nfait mit bem falb unheimlichen, falb fomiftyen 2httbrutf 
ber söeftialitat unb einem fo fa§li(fan @eru#, wie tyn fein anbre* %tytx 
tat. ©eine voruefaifkn ©$<>nfaiten flnb bie vra^tigen unb fd?on ge- 
(entrungenen Corner, ber lange oft ganj £atrtar#alif<fa 99art unb bei eini- 
gen 3lrten and) bat lange ©elbenfaar. Ser ©otf erregt ein $temli$e* 
9llter. Sorb 2lnfon ließ auf einer wüfien 3nfel einen 33ocf juruÄ, bem 
bie ©faen gefölifet würben unb benfelben 99oÄ fanb man no$ na$ 32 
Sauren mit einem auf?erorbentli$ langen ©arte wieber. 

Sa$ 51 r g a l i (ovis ammon) ift bad wiloe ©<faf im 3nnern Qlfienö, 
auSgejei<$net bur# feine Statte unb feurige 5Bitbfait, bur<$ f^ne Aunß 
im klettern unb bur$ ben reiben <@ornwu$3, inbem fogar bie SBeibcfan 
gedornt flnb. 3t)m vetwanbt ift ber fatjle Mufflon (o. musimon), ber 
{eine ffiofle tragt, ebenfalls in Elften, unb ba* ©igfarn in Storbamerifa, 
tin fteinbodartiged ©dfaf mit ungeheuren Römern l$rin§ gu SBieb, Steife 
I. 522). 3Han glaubt, baö Argali feip bad Urfcfaf, von bem alle anbern 
©cfafarten auf ber (Srbe abftammen. 3« Sibet ffnbet man Qlrgali*, bereu 
«orn 100 $funb wiegen foQ. Stifter, Elften UI. 234. Qluf 3«anb lu- 



358 

turiren bie Qbxntr ber 6#afe in ber f$af)\, au% in Sibirien fommen 
fcielfyornfge *or. tyattai, Weife I. 341. 3n ben Jtalmucf entlegen bage* 
gen fangen bie 8fettf<$tt>Snje ber ©<&afe an, bie Ijerj* unb Bfrnförmtg her- 
abhängen unb fc$on im 3Utert$um auf flehten SB5gel<r)en t>om Spiere 
felbft nad^gef^Ie^t nmrben. ^erobot III. 114. 9lm ßap 6efommen bie 
@d?afe Patt ber 8ettf<r)tt>5n$e große gettflumfcen an ben «§intcrtf>effen felBfi. 

Unfer gemeines @$af (ovis ariis) fft befanntlf<$ bag frieblidfrfle unter 
allen Rieten, unb otyne 3toeif*l to* **$** *>*& tf$ b*m 3Renf<$en ange* 
föfojTen 1)at. S« ß>ei$t und mit feinem Öleifd) unb fleibet und mit fei« 
ner SBotte. fleht $$ier opfert fl<$ gebulbiger ben 9Henföen. Darum 
rourbe ba8 unfäulbige 8amm getoürbtgt, ©innbilb ber ljtmmltf<r)en ©ebulb 
}u treiben. 3n feinem Sali barf man bad fanfte Naturell unb bie din* 
falt beg <5<r)afe$ alö Degeneration betrauten, n?te gebeten ift, inbem man 
im €dfcaf ein bur$ ©flatteret tief enthmrbigted Argali tjat ernennen 
trollen. Der @<$öj>fer f)at ba8 <S<$af föon urforungli<$ $u unfrem Dienfi 
benimmt. Wart unter [Reibet bie Staee na$ ber gfeinljeit ber Statte. 9m 
ebenen ffnb bie foaniföen aWerinoföafe, bie man na$ Deutfötanb »er* 
Jjflanjt tyat unb wn benen große beerben au$ f<$on in üteuljoflanb »ei* 
t>en. Die ©<$afe flnb öBrigenÖ uon jarter SWatur, fe$r enu>j!nbli<$, bieten 
flranfl)eiten auGgefefct unb föredfjaft. Der 9lu*bru<f „}>anif($er @c^rerfen Ä 
fommt üon tljnen tjer, fofern Bei ben Qllten *ß*n aW ©ott ber Wirten 
galt, unb in ©$afr)eerben $uh?eflen oljne Befannte Urfad&e ein @$re<!en 
f%t, ber fle alle in trilber gtu$t auSeinanberjagt. (Sftrag 3lel)ntt$eS 
1)at man aber au$ fd&on Bei ben &ut)$eerben auf ben 9ltyen unb felBfi 
Bei ben $ferbe$eerben in ben ©tefcpen wahrgenommen. 

Sum tfameel geljt baß <5<$af über im hma (auchenia), bem Tang« 
^alflgen braunen, $lrf<$gro{5en @$afe auf ben ijoljen ßorbitteren in 9lme« 
rifa. Dort eint?efmif<r), la§t e8 fl$ leidet $Sr)men unb toirb Bej>a<ft, *rfe 
in ben fubeurofcaif^en ©eBirgen ba8 ÜRauItljfer. S8 f)at no<$ etroag ®a* 
jeflenartlgeö, SRuntereS, gfrcfeö unb ifl fe$r neugierig, fc. Sföubi, Sßent 
II. 86. ®ilb lommt eS in beerben toor. STOetyen, {Reife IL 15. SKeöen 
^Slt ba$ ©uanaco für eine anbre 3lrt mit feinerem unb lurjerem £aare. 
S)aQ SSicognef^af (a. vicunna) nur 3 Ruf? $0$, liefert bie feinfle rot^* 
Braune SBotte, gleid&fafl« auf ben bergen $eru8. 

$>a& äameel (camelus) ifl ein grojjed 6*af. (Sd ^at tro| feiner ©rofce 
nt>% bie ©^afep^Rognomte, bie Söotte, bie gfu^e be« <S<$af«. ®^ &<& 
Binbung biefer einfaltigen $1?9fiognomie unb uBer^au)pt ber ßafymfyit unb 



359 

toeljrtofen @c$tt?5$e be8 @$af8 mit ber coloffalen OrSfie $at ettoaS Äo* 
mif#e3. £)te Watur felBfi f^ien ba« 5$:§ier farifiren gu sollen, inbem 
fie i$m in$ ©efufct fo biet J&afiltd?feit legte unb t$m einen ober gfcel 
Dörfer auf ben WüÄen fegte. 3)a* Äameelgefld&t grengt an bad Stffenge* 
fic^t in «&8f*lt<$feft. «Die alten Slegtypter follen fi<$ über feinen SlnBlitf 
entfegt $aBen, alö fie ba$ etfte Äameel faljen. Sudan, *ßromet$eug. ®a$ 
3beal bet £af}Ud?Feft Bei ben Arabern ifl ein flameel, tvetd^ed Sltterfraut 
gefrejfen i)at unb beftyalB eine bittere SRtene ma$t. Wütfert« ^amafa 
II. 158. $ad Äameel ifi ein fnorrige* Styer, üBeratt, ni<£t Hof am 
Würfen, tyjtferfg. (Sein flojjf ifi ein Dörfer, feine Äniee flnb öorfietjenbe 
Knorren. 5£)er eigentliche SBucfet auf bem Würfen iß eine gettaBlagerung, 
bie bem Spiere Bei langem junger in ber SBüfie bie Wahrung erfegt unb 
bann fötoinbet, aber, toenn ba* SBier triebet gut gefüttert tvirb, aufs 
Weue junimmt. *8urba<&, ©tiefe in'd Beben II. 18. $)a* Äameet ifi eine* 
ber merfroürbigfien unb bem üRenf^en nügtie^fien Spiere auf (Srben. 
UeBer feine @ef$i$te unb bie £ameel$u<$t bergt. {Ritter, (Srbfunbe 
ton »ften IL 381. VIII. 1. 610. 758. $umBolbt, 9tnfi<$ten I. 88. 
Jammer, ba$ flameet, ffißien 1854. £)a« tfameel gebort SlraBlen an unb 
bient bie STOenfd&en auf feinen großen unb raffen grüben bur$ bie SBfifie 
ju tragen. <g* fatft bafar ba« „@$iff ber gßüfie". (Sd ifi leigt $u 
jäljmen, fe$r gebulbig, feljr nüchtern. (So !ann 15 Sage ^ungern unb 
burßen. OBne btefeS Zfytx fcären Weifen bur$ bie ffiüfle unmöglidfr. 
3ubem nafyrt e* bie Araber mit feiner 9Ril# unb feinem Steifte, fteibet 
fie bur$ feine SBotte nnb liefert üjnen no<& ba$ j?ü$enfeuer bur$ feine 
Jtno<$en, bie ftatt Jpolj gebrannt toerben, n?eil in ber Baumfofen ffiüfte 
fein J&olj gu finben ifi. $>a* $5£ti$e unb bumm föelnenbe %f)kx $at bo$ 
fefer feine @inne, trittert aug weiter gerne bie Duellen unb füfyrt ben SSer* 
irrten fi$er. Um geritten ju frerben, fniet eö auf alle QSiere unb legt ben 
<$al* auf ben ©oben. S)er Weiter fietgt auf ben <$at* unb fd&toingt fi$ öon 
ba, inbem bad $$ier fl<$ ergebt, in ben (Sattel WieBufcr, Weife I. 215. 

2Beber Sleg^ter, no$ Äari^ager $aBen bad $$ier gefannt, bejfen 
4>etotat$ Qlften ifi. (grft toon ba fam e£ frater na$ Qtfrifa. <g* gibt gtuei 
Sitten, ba$ araBiföe ^tameel ober S)romebar mit nur einem SBwfet unb 
baö Baftrianiföe mit jtoei Sucfetn. Sie flnb Brfiunti$ gefSrBt, bo^ gibt 
cd gellere unb bunflere. 

IDie (Straffe (camelopardalis), audf^tiep^ Slfrifa ungehörig, geigt 
einen UeBergang and bem Jtameel in ben *&irf(^ unb ifi ba* am $o$ßeit 



360 

getragene ®8uget$ter (bf« 18 guß $o#). Slber e« tft ßraußeuarfig 
ftfmal unb furjleifcfg , am J&intertyetl nlebrtg unb furjbeinlg mit einem 
(Sfel8f<$wan& , am SSorberttyetl fyod? unb langbeinig mit einer Jjoljen unb 
fcudelartlgen Spultet unb feljr langem fcotjen «$alfe. 3)er äotf ift al$ 
3beal aller SBleberfSuer $u betrauten , inbem er ben 9ibet unb bie Sein« 
fytt beö $ferbegefi#t8 mit ben großen fanften Slugen ber ©a&ette »er* 
tinbet. (Seine jwei Körner (ein britte* tritt nur bei alten $ gieren fyer* 
»er) flnb nur für} unb wef#, fo baß e8 fi$ nie baratt »erttjetbfgt lieber* 
ljau$>t iß e$ wefyrlod, ftei$maulig unb tro$ feiner ®röße föeu unb 
fur$tfam. (58 iß unten bta§- , oben rottygelb unb mit bunfelbraunen 
Sieden föön gegiert. Wrgenbö in ber SRatur iß eine entföiebene ÜRi$* 
form mit fo »ieler ®rajle gehaart, tt>te bei ber ©irafe. 

42. 

Hat tl 1 1) tu t U. 

Sie britte große Slbt^eilung ber SBleberfSuer, bie wir notö ju be» 
trauten f)altn , umfaßt bie <$irf$e unb flRe^e , bag f. g. 0toitjwHb , bie 
uralte Suß be§ beutföen 3ager8. 2lu<$ fie leben in beerben, lieben aber, 
f$ im ffialbe gu »erlaufen. 

Ser J&irf<$ (cerms) »ereint eine gewlffe ßolje Haltung, glei<$ bem 
$ferbe, mit ber ©rajie ber ©agetle unb ifl eine ber ebelßen Zierformen. 
£a* SMSnn^en allein trSgt Körner, bie ed jäljrli<$ im Februar (ber bejh 
$alb Körnung tyeißt) abwirft unb wofür e8 neue, anfangs mit einer ßinte 
ober einem (Snbe metyr befommt; bie Starmetyrung ber (Snben fe|t ß# 
aber ni$t fo regelmäßig fort, baß ni$t Qi$tgetynenber eine große Gelten« 
$eit blieben. <Der Anoden, au* bem ba& gteid&fafl« mafflo fno$ige ni$t 
toie bei Winbern, QltQtn unb ©<$afen ljot)ie J&orn Jjeröorwä^et , Ijelßt 
ber Kofenßod. 3)er Junge «§irf<$ mit bem erften «§orn beißt Spießer, 
im jweiten 3a$r ® abier j baö SBeib^en <$inbe, jung ©d&maltljier. ©raun* 
»otty iß i$re ©runbfarbe, feljr feiten finb bie Weißen. Sie größten @bel* 
tyrföe fommen no# am Ural »or, Sroföel, 9lr<$to 1849 IL 26 unb au$ 
bie <&hf$c in (Sanaba finb größer ai6 bie unferen. @<$mfiler iß ber 
f. g. 6um)>fl)irf$ (c paludosus) , Heiner ber ©amljirfö (o. dama) mit 
jierli^en weißen Sieden , unb ber biefem febr o*t?nlt$e «$irf<$ Dßinbien* 
(c axis). (Sine lang8$rfge £inbe fanb ber $rin$ ju «Reuwieb am TOif- 
fouri ({Reife II. 4). — <§trf<$iagben waren feit uralter 3eit ein 8iau* 



361 

»orueljmet «&eron. $)a& flü^tig* Xfytx meilen*, |a tagreifenroeit jtt »et* 
folgen, tyatte einen fo unfSglU&en Oleij für bie Säger, bo§ bie ®age &on 
einem fgwäbiföen J&ettn melbet, bet einen <$irf$ Dom ©<&n>atjtoalb fei* 
in bie fco^ihiföen halber »erfolgte. ©ie $irföjagb tft au$ bie, roeld&e 
im »eblen aBatbrDert" ber ©eutft&en bie funftret^fte Sludbilbung bid auf 
einen eigenen <5pta$gebtau<& erhalten $at. Qtflein julefct tft and bet Ätaft* 
Übung unb Äunft ein eitled unb gtaufamed <S*fel geworben, inbem man 
bie eblen Spiere maffenroetfe ben ungeföfÄren ©pfiffen aotneljmet «öerrn 
unb ©amen entgegengetrieben Ijat. ©er 3ager mufc menigftend SWfiije l?a- 
ben, fonft ift ade 3agb gottlos. 

2)aö (Relj (capreolus) ift ein f (einer <$irfö im Uebergang jur ®emfe, 
fcfelanf , fluchtig , graji5d , ni$t tnefyt mannlic^ unb frafttooH , fclelmefa 
mab^en^aft ober finbifä. „Sie Otefye im 9Ronbf<&ein 1 ' ^ei#t forfit&wört- 
li$, bei munterem ©*>iel unb @<$erj bie na$e ©efafyr nf#t merfen. ©et 
dtet>6o<f allein tjat <§6rner, aber nut furje. Unfet gemeines fRel) iß im 
(Sommer mefyr r5tr)U<&, im 2Btnter$el& metjr grau. 3n 9lorbamerifa $aU 
ten fi$ Seite ©ef$le$ter ben SBinter übet getrennt, bie 3X5nn$en gießen 
aflena^ Often, bie 9Beib$en na$ 3Beften unb erft im Srü&jafyr* fe&ten 
fie um unb fommen einanber triebet entgegen, Ȥearne, Sleife 1797 
(&. 139. 3n bet Sartarei gibt ed gelMU&e, in ©übamertta treibe 0Wp 
unb ebenbafelbft au$ ßwexQrtfy \>on nut 3 &u§ £ange. 

dte^attig, »enn au$ fcöruerlod, ift baß graubraune SWof$udt$tet 
(moschus) in «§tnterinbien , berühmt bur$ ben Beutel mit ÜRof$ud, ben 
tat 9Rfinn$en an fl# tragt. 

2lm größten unter allen tyrföattigen Spieren roitb bad dlenn 
(alces) mit ijotyen fameelattfgen Seinen, au$ einet tjoljen ©Butter, aber 
furgem biden «§alfe unb einem breiten föaufelformtgen «§irf$ger»el$. 
©ad m5nnlt#e Styer $at ba$u no$ eine Qlrt ©art. (Sd ift ein WitttU 
bing {reiften bet SRenntljfer* unb äameelfotm, grSjjer alö ein $fetb, 
bunfelgraubraun behaart, fteff unb unbeholfen audfetjenb. Unter bem 9to* 
men (81$ war ed no# unfern $orfar)ren in ben attbeutföen SBSlbera 
»oWbefannt. Sefct finbet man ed nut no$ im SRorboften (Surojpa'd, in 
Sibirien unb Worbamertfa, fto cd 9Hoodt$ier tyelflt. 

*Ro<$ nörbl(#er ald bad (Ilenn, in ben lüften SWood* unb <S#nee- 
regionen an ber $otargone lebt bad öl e n n t f) i e r (tarandus), ein 4itf$ 
mit fer)r langem, jrrifd^en bem t>ielenbigen bed <§ttf$ed nnb bem f^aufel- 
formigen bed (Slenn bie Witte ^attenben @eroety , bad ÖHnb bet $olat<» 



362 

ebenen. <S3 reibet bafl unter bem ©<#nee verborgene (RennttjtermooS, von 
bem föon fm gelten 93<mbe bie Siebe tt>ar. (S8 h?irb ge$at)mt unb von 
ben flapfclanbern in beerben unterhalten. $>er arme 9Wenf<§ im Sorben 
fßnnte oftne biefe« nüfclicfce Sftier ni<$t leben. (§8 gibt iftm ftleifö, 2Rtl$, 
gelle jur ©eflcibung, ©firme ju Sogenfetjnen , £orn unb Anoden $u 
otTeTTet ®crat(). @8 jie^t feinen glitten im raföeften Sauf teeite 
©tretfen. (Sin f$tt?ebtfd&er Ofjijier fuftr mit einem {Renntfttere tn jn?et 
Sagen 140 fätocbiföe ÜWeilen, um bie *Ra<$ri<§t vom Einfalle ber 9?or* 
rreger na$ @to<fl?olm $u bringen. $>te JRennttyfere verbreiten fl$ aü$ 
im SWorben von Sibirien. äBrangel ((Reife II. 12) betreibt eine (Renn* 
ttjieTjagb auf einem flbirlfdjen gluffe. (Sine $atjlrefä)e beerbe ftur$t WS 
SBaffer in fo toilbem ©ebrange, bafj fie fl<$ mit ben ©etoetften vertvttfetn. 

43. 
Dtagetlnere. 

SBir Ijaben bie großen Spiere verfolgt, bie vom SBajfer in bie (Sbe* 
neu ,• von ben Sergen in bie SBSlber fommen , unb getjen Je$t über jit 
ben meift Reineren Spieren , bie glei^fam von unten au8 ber (Srbe fom* 
inen, in (Srbl)ö()len nfflen, fi<$ jum Sljcil fünftti<$e ©aue unter ber (Srbe 
anlegen unb bie ffiurmer unb Snfelten im ötei^ ber ©Sugettjtere ttrieber» 
Ijolen. ©~ie eigentlichen SRager (rodentia) nagen nur SBuqeln, ©tötter, 
flftlnben ab, e8 gi6t aber au<# fletfd&frejfenbe Spiere, bie tynen nafte ver* 
toanbt finb. <Da8 Ij6<$fte Sftter btefer {Reifte ift ba8 Seuteltftler , beffen 
vorzeitiger 9l$n überftaufct ba$ erfle (Saugetier tvar, toelcfceö man foffil 
gefunben tjat unb tvel$e$ juerft über bie (Srbe gelaufen tji. 

S)a8 gemeinfte «Ragetftier iji bie 3R a u * (mus) , bie fi# 8o<$er unb 
®8nge unter bem ©oben ma<§t, be$ 9?a<$tg am ruftrigfien ifi unb bie ®aa* 
ten unb QSorratftSfammern ber SWenf^en befud&t, ein ©efömeifj, totlfyi, 
obgleich jum ^6§ern (Rang ber ©augetftiere erhoben, bo$ in fetner maf* 
fenftaften Vervielfältigung unb in feiner Sebenötreife no<$ ben frieä^enben 
3nfe!ten unb SBürmern gleist. 6l)arafterffHfd& an ber 3Rau8 tf* 8fur$t* 
famfeit, Sauften, 4?«rtigfeit, bli$fcftnetle$ glleljen, ater au% Safjmtyit, 
3utrault$feit, artiges ©Jptelen, iftr freunbli^eS f<$h?ar$e8 5luge, ber jier* 
Xid^e 99art, ba8 runbe £)ftr, ber bun!elgraue treibe $el$, bie große Wein* 
lt<$feit be8 ganjen ^ftier^enö U8 auf ben langen fallen ©^tranj, bet 
allein einen tyafjltdOen (Sinbru(f maa^t, fo tvie ber eigent^umli^e SKaufe* 



363 

gerudfc. Sei bfefen gieren (tote au# Bei ben J&ofen) jefgt fid& oft ireige« 
J&aar mit rotten Slugen, tote Bei ben SRenföen, bie man QUbtnoS ober 
Äaferlafen nennt. Sine franfljafte Slajfe, in ber unterirbiföen 9ta<$t 
entfyre<$enb bem ffieijjiwben ber Spiere in ber $olarna$t. 3Wan unter* 
f$eibet bie gemeine graue «§auömauö (muscuius) , bie fianbmaud (mus 
agrarius) mit f$ti>ar$en (Rütfenfireifen , bie SBatbmauö (m. sylvaticus) 
mit reifen Sofien, bie tofnjig Keine m. minatus, bie mel)r roflgeläe gfelb* 
maus (hypudaeus arvalis), bie breltfopfige SBüljlmauö (h. amphibius) unb 
@<$arrmau8 (h. terrestris). (Fine afrtfanlfd&e ÜIKauS (acomys) 1)at §>li* 
#efa auf bem {Rüden, wie ein fletneS <Sta$elfd&roein , bie braffliantfd&e 
catinga einen feljr langen @<§n>an&. (Sine gelbe 5ltyenmau8 entbeÄte 4?ugi 
auf bem ®<$nee ber $o$jlen 9lfyen. £>ie SBanbermauS ober ber £em* 
ming (lemmus), eine fur&fötrinjfge üRauS mit frifeem Jtofcf unb großem 
Sarte, vranbert in ungeheuren € paaren unb immer in f^nurgeraber 0ll<$* 
tung bur<$ (Sfanbtna&fen, bi« fle im ÜReer erfauft ober ber tfalte erliegt. 
fPantowlban, 9?ottoegen II. 59 f. (Shr>a8 ä$nltd&e8 feinen bie SBanber* 
maufe in Äamtföatfa ju fe$n, beren toon ©tefler (tfamtföatfa, 131) beob* 
artete fönurgerabe 3ug 8»« ©tunben wahrte. — JDie 9latte (mus 
rattus) tjt nur eine größere 3Rau3, fe$r (jafjlid?, mit fafi f<$n?einarttgetn 
SRüffel. 5Die altere graue QIrt iß von ber r6tl?U$en, au& 2lfien eingeroan* 
betten ffianberratte (mus decumanus) aerbrSngt trorben. $ie Spiere finb 
fetjr frc#, gefräßig unb graufam, fle frejfen in ber ©efangenfd&aft ein* 
anber felber auf. $>er f. g. ülattenttnig fji eine ©efeflföaft toon Statten, 
bie jl<$ in tfjren untertrbffdfcen £&$ern $ufainmen$altenb mit fljfen langen 
©e^tränjen »erfaßten unb fcerftljt Ijaben. 3« ßljife fanb SWe^en (Steife 
I. 234) Saumratten, 5Degitd genannt, mit büföelformlgem S^toanj, auf 
Säumen lebenb. Meiner !aum einen j$oU langer Saummaufe ern>5l)nt 
mfi ». Sföubt in $eru (II. 251). (Sine f$roanglofe <Sta$tUatU in 
Sraflften ftrortep, Sageöberi^t, 3ool. III. 58. 

@ro j}e 2Wau$arten finb ber gemeine <§ a m fi e r (crieetus) oben grau* 
gelb, unten föttarj mit weiten Sacfentaföen, in benen er baß geflogene 
Stcxn in feinen untettrbfföen Sau tragt, too man oft reiche Äorm>or« 
ratye flnbet. $)ie r&t$lt<$e, fanln^engroße Qif>ttf)mavi& (fiber) mit einem 
tifamartigen S)rüfenfa<f in !Rorbamerlfa. $ie braune aufhraliföe ©<$tt>imm* 
maitö (hydromys) mit einer @$ftimm{?aut an ben Hinterfüßen. 

$)en Uebergang ju ben SRaultvürfen ma<$en einige biefe 9Raudarten, 
bie graugelbe Sl in bm au * (spalax) mit tief im grelle terßeAen üeinen 



3G4 

ftncjen, bie 8rb» unb Sonbgräbcr am aap, Der furgf$n<an$fge ßohx in Si- 
birien u. Sie frejfen ade 3Bur$e(n unb Perberben bie Saaten unb liefen, 
ftogegen ber ÜÄ a u l tt> u t f (talpa) nur bie ben ©urjeln unb «Reimen unter 
ber (grbe f$5bli$en £aruen unb dnfeften wegfrißt , alfo ben SRenfgcn 
$ö<fcß nü$li<$ iß unb beßtyatb burd&auS ni$t verfolgt unb getöbtet werben 
foüte. 5Der ÜÄaultourf f)at gleicfcfafld fetyr tiefltegenbe flelne klugen, baju 
einen runben f$n>ar$en fammtarttgen $e(j unb treibe faß menf<r}enat}nli$e 
<$anbe, mit benen er grabt. (S8 gut »tele Wirten, eine am (Sa)) Ijeißt bfc 
gotone Pon ber garbe. 3n 92orbamerifa fonunt ein SBaffermaulnuirf 
(scalops) por; in ßtyile iß ber f. g. (Succurrtto berühmt n>egen feinet 
Sapferfeit. 3n tyren (Srblocfcern beißen ffö biefe Spiere fo, baß man fei* 
teu eine« unverftummelt finbet. $8ppig, (Reife I. 147. — ßu ben 3n* 
feftenfrejfern gehört au$ bie Spifemaug (sorex), bie gemeine Braune, 
bie bunflere SBajferfptymaud unb bie deine flbirffaV (sorex pygmaeus), 
reelle baö fteinße unter allen (Saugetieren auf (Srben ift. gerner bie 
im HBaffer tebenbe ÜRuffelmauS (myogale). (Sine japanifc&e Spifcmau* 
bagegen lebt auf Daumen. 

3f)nen retyt ftc& ber 3 g e l (erinaceus) an , eine große SKauÖ mit 
Stapeln ßatt ber «fcaare. ?luc& er frißt wjugftveife 3nfeften, aber au<$ 
Heinere fDiäufe. (Sr fann fl<$ fugclrunb ftufammenrotten unb mit au$* 
tvärtJ gefegten Stapeln fünften. 3n Qifieu unb Qlfrifa gibt e& eine 
laugoljrige >2lrt , in Qlmerifa gar feine. $)a8 Stapel f $ tu e t n (by- 
strix) ift größer unb bat biefere Stacheln, lebt aber friedlicher nur t>ou 
grüßten unb ffiurjeln. S>k Stapeln ftnb eigentlich nur bitfe J&aare. $>aß 
fie baö S&ier freiwillig tele Pfeile Pon fi$ fließen fann, tr-ie bie alte 
gabel fagt, xviü <5<$eitlin (${jietfeelenfunbe II. 89) felbß gefehlt Ijaben. 
<£d lebt im fübli$en (Suropa unb 9lfrifa. danabiföe unb braßltanifd&e 
Wirten tyaben bie Stapeln no$ unter langen 39orßen «erborgen. 

3um ÜBfber jetgt ben Uebergang bie große fübamertfantföe ffiaffer- 
maud (myopofcamus) mit S<r)h>inrmfyauten gteif$en ben ßttyn, rotfe unb 
braun getigert. 3)er SB i b e r (castor) iß eine große 3töet(?maud im 
ffiaffer, mit einem $)rüfenfa<f, ber bad betannte ^Bibergeil enthalt, mit 
Sd?n?immfyaut unb einem platten <5$uppenf$n<an$, Ijalb gifö, Ijalb SWau*. 
SMtttelß feiner ßarfen 3^ne faßt er *8aume ju feinem Ifleßbau unter 
SBaffer unb mittelß feines <§<$n?an$e$, ben er rote eine Sflaurerfette brauet, 
fölagt er ben Sa)lamm jrotfc&en bie halfen, um b<n SBau ju Befeßigen. 
Äiefe Sauten %abtn biö 12 guß im S)ur$meffer unb gleiten SBatfofen. 



365 

8früt?er toax ber Siber fetyr fyaufig in allen europäiföen gluffen, fe|t no$ 
in 9Jorbamcrifa. (Sein $el$ ift roertlj&ofl. 

(Sttvaö ferfelärtigeg tyat baö 9Keerf<$tt>ein#en (cavia cobaya), 
getB mit f^warjen unb treifkn Steffen , üerf^ieben fcon bcn r5tbli<§en c. 
aperea in 93raf5lten , ba8 37 2 S»5 lange 5Bafferfd?trefn (hydrochoerus), 
ba8 $übfd) tr»et^gejle<fte 33acfentf)ier (coelogenys) unb ber gelbe feinf<$rcar$» 
getigerte 9lguti, fammtli<r) im fübtf<$en Qlmertfa. 

ÄiirjfötoSnjig nnb plump tf! audj ba§ 3tt umreitet er (arctomys) 
roflfarben mit f<$frarjen Steffen oben, unten gelb, eine grofie 2J?au8, bie 
nur unter berSa^neetinie ber 9l!pen ttorrommt, rco ba§ $ljier feine Holjlen 
$at, in benen e8 auf felbftgefammeltem Heu ben Sinter fiter fdjlaft. 
©ie Sauoqarben führen e8 geja^mt Ijerum. SSeriranbt ff! i§m ber @te- 
benfölafer (glis), bie HafetmauS (myoxus muscardinus), (Si<$etmau8 (m. 
nitela) , ber 3tefel (spermophilus). 

<&a% ®t$l)6rndjen (sciurus) unterfäetbet fl<$ nur bur<$ feine 
grSfüere @<$lanft)ett unb bur$ ben langen rei<r)beba arten (S^wan^, ben 
eg fifcenb hinter ff* auf*uri$ten pflegt. $8 ift gercol)nli<$ rottjli*, am 
S3au$ Braun; e8 gibt aber au$ fd?on graue unb f$tt>ar$e. ©ie taufen 
t>lf$f<r}netl an Ijoljen SBalbbSumen hinauf unb fpringen tton ffiipfel ju 3BI* 
pfel. (Wuffe fnaffenb fl|en fie auf ben Hinterbeinen unb finb feljr poffirli# 
unb munter. Sine inbtfa^e Qlrt toirb fo grof? irie eine tfafce. $)a3 füe* 
genbe (Si^tjorn (pteromys) $at jtrffäcn ben SSorber* unb Hinterbeinen 
eine Sfagljaut um> fann f8rmli<§ t>on SBaum ju SBaum fliegen. (S8 lebt 
in SRujjlanb, eine anbere 5lrt in 3nbien. 

©er «§afe (lepus) mit feinen attbefannten langen £>l)ren unb bll§* 
f^netlen Hinterlaufen ift \>a$ gelje$tefte $$ier auf ber 2Belt, immer \>on 
Setnben verfolgt unb rreljrtoS immer nur auf gftucft bebaut, unb bo$ 
luftig. poffirli<# unb ju Spiel unb <S$er$ geneigt. ®r f^laft mit offenen 
9lugen. (gr ma^t ben f. g. SBtbergang, um bie Hunbe, bie feine Spur 
»erfolgen, irre ju fugten. 3m Sinter tft er biff bepelzt, ©a« 9ÄSnn<$en 
(ber Sammler) Ijat furjere unb meljr jufammengebtangte, ba8 3öeib<#en 
(ber <§e§t;afe) längere unb metyr ausgebreitete ßfyren. 9to<$ ffirjere £tyren 
l)at ber Sllpenljafe. 9Rei)en ({Reife I. 467) fanb in ben Gorbftferen einen 
langgef^iranjten Hafen, ©et flbirtföe Hafc (lagomys) ma^t fi^ gairje 
Heuf^ober. 3)a8 Äanln^cn (euniculus) ifi c^araftertfirt als baS 
tt?ef$f!e unter allen (Saugetieren, att beut ni^tS re^t ^art unb gre^bar 
ifi, als bas Dbreitpaar, bei beut man e$ au^ galten muf. Serner ald 



366 

ba&ienige Styler, bei n>el$em bie 9llbino8»9l&normit5t am bauflgjten unb 
reijenbjten l)er»ortrltt , in ben toei<fcen ©eibenljaafeu mit rofenfarbenen 
9lugeu. @o jort ober bie Äanlnd&en finb, werben fie bo$ fe^r wberblicfc, 
inbem fie fi# ungeheuer toermel)ren unb 3>2mme unb Käufer untertrüljlen. 

Hafe unb 3Hau8 faden jufammen in ben Springern mit fe^r langen 
Hinterbeinen. S)le (Springmaus (dipus in Qlfrifa, jaculus in 9lfien) 
$ü>ft mebr, ald fie gebt, unb ma$t ungeheure (Safce, tote bie £euf$re(fe 
unb ber Ölof), teeil fie nur feljr furje SJorberbeine l>at. Mn Sßferb Ijolt 
fie ein OPada«, (Reife I. 324). ©er ©^ringtyafe (pedetes) am Sa* 
iß großer, eben fo ber $ampadf)afe (logostomus) in ben ©radfUi$en ©üb» 
amerlfa'G, ber fdfcönbepeljte unb großotyrige Chinchilla in (Solumbien, bie 
Sßiöcad^e auf ben tjöcfcfien bergen $eru'd n. 

5Die $af}lrei$en üBeutelttytere gleiten ben ©^ring^afen, gei$nen 
fi$ aber bur<$ einen befonbern Sentel am SBau$ ber 3Beibd&en an* , in 
benen bie Jungen getragen Kerben. Siele Wirten (eben nur toon $f(angen, 
anbere freffen (Sier unb fleinc Styiere. 3« btn flelföfreffcnben gebort bie 
SBeutelratte (didelphys), bie in SRorbamerifa auf 9B5ume flettert unb Hefter 
aufnimmt) ba$ Dpoffum, eine fübamerifaniföe SBaumratte, mit einer 
feljr frifcigen ©<$naujc unb einem langen (Rtngelfötranj. £ie Jungen 
laffen fi$ von ber ÜWutter tragen, inbem fie tyr auf ben Rüden bringen 
unb ifyre fleinen ©c$n?5n$c$en um ben großen ber 9Kutter ringeln, ben 
biefe über ben (Rüden jurütf beugt. Ofen, «Raturg. 925. (Sine fd&ttrim* 
menbe SBeutelratte (chironectes) lebt in ben bluffen <§übamerifa'8 , tin 
3Beutelba$d (perameles) mit einem (Ruffel in 9luftralfen. — Slo8 *Pflanjen 
freffen bie übrigen großen unb fteinen Wirten in *Reul)oflanb , baö merf* 
trurbfge elc&ljjornartige SBeuteltljier (petaurus), jtrif^en beffen SSorber* unb 
Hinterfüßen eine Haut auögefoannt ifi, fo baß e$ fliegen fann; ber äffen« 
artige tfu$fu (phalangista) mit einem langen ®reiff<$n?anj , ber fclimtye 
unb ganj fcfcrcanjlofe Äoala (phascolaretos), enbli$ bad berühmte St an* 
flurulj (halmaturus) , ba$ große äJeutelttytcr in <Reufyodanb , bort über* 
$au*t ba8 größte cin$eimifc$e Saugetier. <S* foringt 20—28 guß toeit 
unb tt>irb big 149 $funb ferner. (Sd gleist einer rtefen&aften SWauS, 
Ijat untoerfyältnißmäßig lange Hinterbeine unb einen biefen S3au($, in beffen 
beutet ed feine Jungen tragt. (SS fod in'd ©äffet fliegen unb baritt 
aufregt ffr^enb ben uerfolgenben Hunb mit ben OS orber tagen untertauchen. 
Sang, 9ku*$üb'$Baled II. 104. (So iß ni$t feig, fonbern ergebt ft$, 
mit bem (Rüden an einen Saum gelernt, gegen Hunbe unb f$15gt fie 



367 

mit ben Süßen tobt ober erbrütft fle. Srorie*, neue «nötigen XXXIII. 
243. 3Ran fyat erji in neuerer Qüi ben Seutel genauer unterfu^t unb 
gefunben, ber (Smbrtyo be* Äangurul) tojrb, erft 5 1 /* SBocfcen alt, regel- 
mäßig *on ber ÜKutter felbft l)erau$ geflogen unb in ben Seutel get^an, too 
er no# 43 Sage fi(& aufmalt unb jum Stylt bie innerhalb bewerten beflnb* 
li^en Sijgen ber 3Rutter faugt, jum Stjeil an$ ben Stvtf au8 bem Beutel 
firecft, um ®raö ju freffen. Sine flmbertotrtl)f<$aft, toie fte fonfl nirgenb* 
in ber 9latur borfommt. <SrU$fon, 9lr$fo 1849 @. 18 f. 

44. 
IM* Äffen. 

Son ben Magern führen bie Sleberttyiere (volitantia) unb bie Safyn* 
luder (edentata) ju ben Qlffen hinüber. 

5E>ic gemeine Ölebermauö (vespertilio), fo groß unb bunfelbeljaart 
tt?ie eine 3)iaud, unterföelbet fl<$ bon allen anbern Spieren in ber SBelt 
bur<$ t$re große gtugl)aut. Son ben fünf 3*$*" ^ter Sorbcrfüße (ober 
Singern itjrer J&anbe) ßeljt ber SDaumen mit einem ßarfen unb frmmnen 
Sftagel für; oben tjeraud unb bient bem $$ier, fl<$ bamit anhängen, bie 
übrigen bter Singer aber ma$fen langer al$ ber gange 9lrm unb tyaUn 
jtotföen fi$ eine; $aut au$gefi>annt, bie fi$ ju ben Hinterfüßen tynjieljt 
unb baö ganje $l)ier, trenn e8 rul)t, tote ein Sftantel bebetft, toenn eö 
aber fliegt, an i$m wie gtoei große Sogelflügel fl<§ ausbreitet. (8$ gibt 
biete Qlrten. Sei y. noctula iß bie glugl)aut unten behaart, M v. pipi- 
strellus fa^l, bei y. serotinus jieljt hinten ber 6$wan} §erbor. SRe^rere 
bitten tjjaben längere D^ren. Sei v. auritus iß ba$ JDljjr boflpelt fo lang 
al$ ber ßotf. (Sine toeiße Stug^aut befifct taphozous leueopterus in 
9lfrifa, biete Sippen molossus. 3n ber Reißen 3»ne ber alten unb neuen 
SBelt fommen jaljlrei^ bie f. g. Slattnafen, bie !jäßlic$fien aller gleber» 
maufe, überhaupt aller (Saugetiere bor. (Sie tjjaben n5mti$ gtei$fam 
bon ber blattartigen 9iafe jurüdgebrangte unb tyalbjerquetf<$te 9lffenge» 
fic&ter. S)a0 fleinße Statten, tote eine na$ oben gefegte 3unge ober 
ein Hörnten tyaben desmodus unb glassophaga, ein eigentümlich lanjen* 
formfged Statt phyllostoma, alle biefe in ber neuen SBett. Siel contytt« 
cirter ifl bie f. g. 'fieijernafe (megaderma lyra) in Dßinbten/ benn um 
ba8 Sflafenblatt legt fi<$ no# ein jtoeiteö Statt in Setyerform. $>ie «$uf* 
eifennafe (rhinolophus) ber alten SBelt in bieten Wirten $at entmeber eine 



^ i 



368 

9?afe tote ein umgefe^rter Stufet (rb. nobilis) ober trte ein Siabem (dia- 
dema) ober rote ein Kleeblatt (trifoliatus) ober tote ein pfeifen (ferrum 
equinnm). SDle Sg^tiföe f. g. JKatypnafe (rhinopoma) geigt fiatt ber 
Blattartigen 9lu8ttü$fe eine Vertiefung in ber 9tofe, bie Bei nycteris 
(au# in Qleg^ten) jft einer 9tinne toirb. SDiefe f)i>$$ auffaflenben D^afeu* 
Bitbungen (äffen auf ein eigentl)ümtid&e8 flftied?organ ber Sljiere f$Uef?en. 
Sie biefe *B(attnafen äße etroaS affenartiges tyafcen, fo bie Sampre 
ettt»a& Bunbeartigeä. <£er e<#te SSamptyr ober fliegenbe 4?unb (pteropus) 
rotrb feljr groß, mifjt &on einer glügelfptfce Bio jur anbern jtrei (SQen 
unb fommt in Ungeheuern ©paaren auf ben ofiinblfd?en 3nfetn mox. 
SMetyen Gilbert in f. SReife II. 260 tyre rotten klugen, tyre f<$eu§li#e ®e* 
fralt unb fl)r n>ufled ©efd&rei. *Bgl. au$ $>anu>ierre8, Oielfe I. 697. 3>o$ 
»erben fie gern gegeffen unb fogar trie Oanfe gemafiet. (Sine antere 
9lrt finbet fi<$ in Wegtaten. £>afj f?e fäfafenben 2J?enf<r)en ba8 ÜBIut auS* 
faugen, ifl eine grabet. 5Ro<$ ifl eine neuentbecfte f. g. 33eutetflebermau8 
(sacopterix) in (Surinam ju erträljnen, bie am Ellenbogen unter bem 
gtügel eine Keine $afd?e angeBra<$t f)at* } ju roetd&em Qtcti, ifl no# un* 
Mannt. Sgl. Ärauf? in griffen« Wxfy\> 1846 ©. 179. 

®ie gtebermauS ifl ein unfd&ulbigeö unb feljr nü|li#e8 $Biet> weil 
fie unjtytige föäblid&e Snfeften »ertilgt. Seil fie aber baS gl<$t föeut 
unb nur Bei 9?a$t fliegt, tt>cU fie fo !?afjti<$ tfi, fo lelfe unljorBar unb 
Btt|f<$netl herumfliegt, fid^ auf fo ^antafiif<r)e 9lrt fotfüBer auffangt, in 
ber 9M$e SBel rie<$t k. tjaflt unb föeut man fie, tute etn?a8 £)amonifd?e8. 

2>en UeBergang ju ben 9lffen mad&t ber 9Jet$ffatterer (galeopithecus), 
eine groge, au# uBer unb unter ber glug^aut Bepetjte, furjotjrige unb 
affenartige glebermauö ber ©übfeeinfeln. 

$)fe 3af)rilMtT $aBen ade feine SSorberjaljne, flnb batjer au$ f$n?a# 
unb n?eljrlo$ unb leBen nur bon $flan$en unb Snfeften. 3l)re fcangfam* 
feit erinnert an bie ber SBajfertyfere unb dlinber, fonp aber entfore^en 
fie ben *Waget$teren. 2>afr Berühmte @ # na Bei t$ ier (ornithorhjrochus) 
in 9feu!>ofl«nb fle^t ni$t anber* rote ein großer SRaulfcurf au8, ber aBer 
feltfamertretfe einen (Sntenf^naBel , <Sä}tt>tmmf5fje tmb einen bttfen btBer* 
artigen, {ebo# paarigen ©d^roanj $at. 9lu# nennen ftjn bie ßoflanber 
ben ©affermaulrourf. SÄaultourfarttg gräbt er fein (Reft unter ber ffirbe, 
aBet mit einem Slu&gang tn$ SSaffer, n?efl er unter bem SBaffer, role in 
ber 8uft teBen fann. 6r ^at frarfe Ätauen, baö {Kannten einen <S$>orn am 
J&interBein. SBgl. £>ri>m in Srorterä neuen (»ottjen 1849 IX. 182. » Sd 



369 

gefy aber bur# ben Slmeifentgel (tachyglossus), ber eBenfaH* fn 9?eul)ol* 
lanb lebt, in bte 9hnetfenfreffer uBer, fofetn biefer 3gel no# ein rüffel* 
artiges SRaul tjat, baö tote ber @<$naBel am <5$naBelt$ter , glel<$fam 
fremb unb gar nl#t ju bem $$ier ju gehören föetnt, fonfi aBer mit feiner 
langen 3««g« wa^ Slmeifen tyafd&t, n>ie ber Slmeifenfreffer. (Sr $at @ta* 
$eln flatt ber <$aare, eine 5lrt auf 93anbiemen$lanb tjat tnbefj bie ©tadeln 
jtoifd^en paaren fielen. 5Der eigentliche Stmeifenfreffer ober Slmetfen* 
Bar (myrmecophaga) in <Siibamerifa ift rauty&aartg, f)at grofl e eingeföla* 
gene stauen gum ©Darren unb im flehten ÜWaul eine fetjr lange Sungc^ 
bie er in 9lmelfen$aufen fietft unb öoH toon Slmeifen lieber in fi<# litfjL 
S)ie größte 9lrt, Samanbua, in ©wollten tfl fo grofl toie ein 8fleif#er* 
fymb, $at einen fetyr langen <5<$toan$ unb langen £al8, ber Stotf a&et 
tfl no<# bunner als ber £al$. 93er»anbt if* fBm ba$ langoljrfge (Srb* 
f<#toeln (orycteropus) am ßafc unb ba8 <5<$uppent!}ter (manis) in 
5lfrifa unb jDfiinbien, fafl n?ie ein $annen$a£fen mit fteifen ©#u^en Be* 
betft, bie f!<$ BIS $u bem langen @#tt>an$ fortfefcen, bie Sibed&fenfornt 
na<$aljmenb, wie fiBer^aupt baö @<#uw>en* unb ba8 ©urteiltet UeBer- 
gange öon ben ©augettyieren $u ben 2faty$f6ien barfielFen. 3n <£o<$in* 
$ina fommt ein ©$uwent$ter bon 7—8 gfujü gange fcor. (Ritter, Slfien 
ni. 1623. £)a$ nur ber neuen SBelt angetjßrige ©ürtelt^ier (dasypus) 
Ijat @$u£!pen, bie $u einem J&arnif<$ &ertoa<$fen flnb unb f&eilö alö ein 
glatter <6elm ben Jtofcf, tljettS al8 ein mitten gegürteter <§arntf<$mantet 
(ettra tote ber <6arnif<# eine* XurnietyferbeS) ben ganjen ÄeiB Bebetfen unfr 
nur 3Baul, Oijren, gufte unb ben furjen ©c&toanj freilaffen. (So gleist 
infofern einer @$ilbfr3te unb toegen beö Qürtete einer Sljfel, wie e$ benn 
au# gang ajfelartfg fi<# in Äugelform jufammenfd&mfegen unb, um fi# 
bor feinen Seinben ju retten, raf<$ BergaB rollen fann. ©artete/ {Reife 
I. 112, (§3 gr56t fi$ au% mit erftaunlt^er 6<$neHigfett in bie @rbe 
ein, toenn man e$ verfolgt, unb ift fo pari, bafj faum ein *ßferb e8 au* 
feinem 2o<$e t)erau8$iel)en fann. 9tm ^a^latafrrom ftnbet fify eine lang« 
f^ttjanjige Qtrt. (Sin toiel Heinere^ S^ier, nur fe#$ Soll lang, tfl ba* 
^anjert^ier- (chlamydophorus) , baö au$ nur einen Keinen Äo^f* unb 
gdüdenüpanjer tragt. 

5Da8 BraungelBlid^e gaulttjter (bradypus) in ©ubamerifa ift ba$ 
ftum^ffinntgpe <S$lafrBier im Ät^t, ' ^5ngt fi^ »on unten an n?ie eine 
glebermauö, als oB e8 nur für bie <Ra$t geBoren roare, ift aBer au$ Bei 
0?a^t faul', ^al6 2lffe, ^alB ©5r, langarmig unb fur$Beintg unb infoferri 

SB. m t n s 1 1 , «Raturfunbe iil 24 



370 

fea8 ®egentljeil bom ©pring^aafen. @3 flettert fc^r langfam auf bte 
Säume unb frlft {eben Saunt gang ab. (P tjat 3 ßtfyn, eine 9lrt (ber 
Unau) f)at beren nur 2 unb weniger lange 9irme. 

%t ben f. g. Halbaffen erfennt man, feie überhaupt bie Riffen 
fl$ ben SRaget^feren anf<$lle§en unb nur ben Uebergang t>on benfelben gu 
ben {Raubtieren Gilben. SDa« £obolbaff<$en (tarsius) auf ben üRoluften 
ift nur fo grof feie eine Statte, f)at einen langen fallen <S$feang feie 
eine dtatte, unb einen Aotf mit großen ßfyren, feie eine Slebcrmau*. 
Slelptltä) ber afrifanif$e ®alago (octolicnus) nur mit behaartem @$feange, 
ein *Wa<$ttljier. 3)er t$m tynlityt aber f^feanglofe unb furgotjrtge £orl 
(stenops), toon beut eS eine größere unb eine Heinere 2lrt in ßfttnbten 
ßi&t, ifl glet^fafl« ein 9tod)tt$ler unb f$t$ft ben gangen Sag. <9Rel)r 
fa)on äftaubtljferen a$nli<$ f!nb bie 8f u <$ * a f f e n auf SRabagaSfar, ber 
furgfd&feängige 3nbrt (lichanotus) mit Sudj$gefiä)t unb feljr langen Firmen 
unb ©einen, unb ber langfd&feSngtge üRafi (lemur) mit Jta£engefi$t, ein 
iWlttelblng gfetfä)en (Sf$$om unb äa|e. 

5Diefe J&al&affen Jjaben alle fa>n t>ier £anbe, inbem fiä) an jebem 
Sru@ ber Staunten ben tofer übrigen 3*$«* gegenu6erßeQt. (Sie bilben 
ba^er mit ben efgentli$en 9lffen gufammen bie Orbnung ber Siertjanber 
(quadrumana). 3)a fie fafi alle nur in ben trityif<$en Uwalbern leben, 
finb fie auf ba« (Srflettern t)o^et Saume unb Slnljalten an tieften unb 
©<$ltngt>flangen angetolefen, brausen ba^er e$er «§anbe al$ 8füj?e. Siele 
Ijaben auä) einen f. g. ffilÄelf<§toang, mit bem fie Qlefle umfölingen unb 
fi<$ baran f ejifjalten tonnen. 

©er eigentliche Slffe (simia) Ijat alle bier <§5nbe, meift aud) ba$ 
®efl<$t unb gutoellen bie Hinterteile unbehaart, geljt tyfiufig aufregt , geigt 
in feiner I5ngttä)en unb flauen Jfctyfbilbung unb in feiner $latf$nafe eine 
entfernte 3W)nltä)feit mit ber ntebrigßen STOenfd&enrace unb pflegt be«ljalb 
in ben neuern @tyfiemen mit lern 9Wenfa)en in eine Orbnung gufammen« 
gefeorfen gu feerben, ber 2lffe all fcter^anbiger SRenfä), ber röenf$ aU 
IfeetySnbfger Qlffe. 3n biefer niebertra^tigen «§erabn»ürbfgung be3 öon 
einer unfierbtid&en (Seele befeotjnten 3Renfä)en gum befilallf<$en 2tffen mujjte 
f * eine Sfoiturforföung gefallen, bie eg für i$re Aufgabe $iett, bie #rijl* 
Iiä)e 3Ba$r$eit gu berbunfeln. ®ing bo# Slner in ifingfter Seit fo feelt, 
eine Solution be§ Höheren au$ bem Sfllebeftn in ber 9lrt anguneljmen, 
bag ber 3Renf<$ fel6{t nur <So$n be$ am $>$ffcn cntfeidelten Riffen ge* 
toefen fetyn foU. £>a* ifl $o$n gegen ©Ott unb SRenf^en guglei^. 3)er 



371 

Qlffe ifi ni$t bie 93orfiufe beS üWenfäen, fonbern fein ©egenfafc unb 
QSexirfptegel unb tocrfyalt fi$ au<$ gur Styiertuelt nur, wie bie £)r$ibeen, 
in benen au4? überatt (Spuren be$ SÄenfölic&en äfflfd^ bur#feli<fen, gut 
$flangemi>eit, ni#t al£ ^Ö4?fte (gnttoid luog, fonbern al8 $>$antafiif<$et flftejfo. 
Dfen glaubte im Qlffen nur „ein S3itb be8 SafierS in aKer feiner £afk 
Xifytät" fetjen gu muffen unb am Teufel felbfi ifi ein «&au)ptgug ba$ Qlef- 
flfd^e. darunter ifi aber eine Qlbroefen^eit atteS Sbeln unb SBurbigen, 
felbfi (Snergiföen ,- atfo nl<$t einmal teufXtfd^e Soweit unb 3Rorbgier, 
fonbern nur baS niebrig ©emeine »erfianben. 3)er Slffe Ifi f^amloö,. fre$, 
gefragig , neibtfö, ganfif<§, ungültig unb liebt e0, felbfi im tjarmlofen 
©Spiele, bie fömufcige unb etfeltjafte (Seite be6 $l)ierlefeen8 ljerüorgufe$ren.> 
3Ba* in feiner $^ftognomie menf#enatynli<$ erföeint, ifi bo<$ nur ent« 
Weber finbifö ober greifenljaft in watjnfinniger SSergerrung, unb getjt 
metyr ober weniger inö §unbe* ober fafcenartige über. ©ang wlbermenfd&* 
li$ finb enbli<$ bie langen Qlffenfötoange unb bie lebhaften Qlffenfarfeen, 
ein föwarger fieib mit weißem 9Bart, weißer £eib mit rotljem ®efl<$t, 
gplbgelber Seife mit f^wargem ®efi<$t k. SDa8 erinnert gang an bie 
$apagaien, benen bie Qlffen au$ in ber $ofjlrli$feit einigermaßen toerwanbt 
finb. (Sin gang feuerroter 2lffe fommt ani (Senegal &or. 3)ie SBeißnafe 
iji ein brauner Qlffe mit fäneeweißer 9tafe. 5)er ÜRonnenaffe Ijat einen 
»eigen 8ei& unb fd&wargen fragen trie einen S&onnenföleier. S)te 3&eU 
gung ber Slffen, 9Renfc$en na<$gua$men, bemeifi no<& feine geijiige SSer* 
wanbtfd&aft, fonbern ifi &on (Seite ber Qlffen nur eine unfreiwillige ©Siege- 
lung gur SBeföfimung ber Wenden. Senn au$ bie ©ewofyntjeit ber Qlffen 
in SRalafeat, fi$ baS ©efhfct mit ber gru^t be$ f. g. <Hffengefi$t8baum* 
(Bottleria tinct. Roxb.) rottj gu. färben, ni#t jebeSmal eine gufSflige 
9&a<$a1jmung menf$li<$er Färbereien genannt werben fann, fonbern tin 
angefeorner 3nfiinft ifi, fo toerrStt) e8 bo# feinen Ijö^ern menf$ena$nii$en 
®eifi, fonbern ifi nur ein <S$ott ber SRatur auf ben äRenföen. S3gl. 
(Ritter, 9tflen IV. 766. 

9to$ gong nlebli$ unb ei$t?orn$enariig finb bie f leinen 5tf f en 
©fibamerifa«, bie im Urwalb £Ruffe fnatfen, grüßte naföen unb gum S&ell 
audj 3nfeften fangen, bie ©attung hypale in »ielen Wirten, baö weiße 
etlberafföen , ba* föwarge SRibaSajföen , ba* gelbe Söwenafföen, bat 
graue ©elbenaff^en. 5Die größten Riffen ber neuen SBelt ^aben aud& no$ 
fe^r lange (Sc^trSn^e unb geigen nur in ben nacften ©efi$tern eine f^euß* 
tt^e 9Renf^ena^nli^feit; %m gemeinfien ifi ber ^afHidJe braunrot^ 

24* 



"1 

I 



372 

ffltfillaffe (mycetes), *oti beffen ©efätei Bei (Had&t bie UwSlbet tvit* 
befallen unb bet felbfi in bet 3fr% gto§et fubamettfantföet (StSbte bie 
®#l5fet ftört. (Sine fötoatje n>itfti<$ $alBteufliföe 3ltt in »tafflien Beigt 
SJeeljeBuB. (SBen fo f$h>at& unb langf$h?8n$ig ffi bet Brafilianifd&e 
J^taita (ateles) mit natftem ®efi<#t, ba$ bem eine* ^eulenben alten 3BeiBe& 
ähnelt, (Stnen braunen unb gelblichen SJJelj f?at bet SBtnfelaffe (callithrix) 
mit toinfelnbem ©e^eul. 9h><$ jottiger ifi pithecia hirsuta, ber einem 
$ubel mit einem BSf?li$en Wenfc^engefi^t gleist. Sine anbete Qltt pith. 
satanas ifi f$toat$ unb ^at einen grofen Satt. 3Bet<$e SBolle Ijat bet 
bftfbau^ige unb trSge lagothrix am 9hnajonenfirom, einen Braunen fßelj 
mit einet 9lrt fd&toarjem £8p!p<#en bet Sufierfi lebhafte tfafcujineraffe 
(cebus). £>er graue *Ra<$taffe (nyctipithecus) fd&lfiff ben ganjen Sag 
in fi# jufammengeButft, tote ein ©reis. 

©lefen entft>re$en junS^fi bie langf<$tt>Snj|lgen 9lflfen ber alten ffielt: 
ber oltoenfarBtge gemeine Qf f f e (inuus) OfiinbtenS, ju bem au% bet 
afrifaniföe , fogat no$ bet auf bet <Sfibf^ifee (Suro^aS, am Seifen fcon 
©iBraltar »Hb leBenbe 9lflfe (i. sylvanus) gehört, bet aBet feinen ©$tt?an$ 
$at. SDlefe* fcoffWt^e, no# mit feinem fcotfrttngenben 2Wunbe me$r tjunbe* 
alö menfd&enS^nlf #e Steter ifi troBl iebem fcefer au$ eigenet 9lnf$auung 
Befannt. (Sine f<$tt>ar$e 2trt auf 3a*a tolrb jum 9lB}>fiü<fen bet AofoS* 
nüffe aBgeri<$tet. ®ie ÜWeerfafce (cercopithecus) ffi immet langf<$toän$fg, 
J?at ein f$toar$e8 ©efld&t, einige Wirten finb f$n>arj mit ober otjne toeife 
9ia<fenBlnbe. (Sie leben in J&eetben unb finb ben 8felbfru<$ten öerbetBli^. 
5Die aBtyffinffd&e ©uateja (colobus) ifi fötoarj, aBet öon intern {Rutfen 
fangen lange n>eife @eiben$aate $eraB. Set in Ofiinbien für tyellfg 
gehaltene langf<$to5njige ^nlman (semnopithecus entellus) ifi fatjl unb 
ffat f<$n>ar$e «§5nbe. Sine 9lrt in <£o$tn<$ina (nemaeus) bet f. g. Aleibet* 
äffe, fieljt ttrie angezogen au$ mit (Strümpfen, £ofen, Stoff/ fragen, n>ett 
bie gatBen feinet ©liebet flatf contrafiiren. Sine btitte 2lrt auf Sorneo 
(s. nasicus) ifi Btaun unb fyit eine auffaflenb lange Olafe. 3)et$at)ian 
(cynocephalus) in Slfrifa ffi olfoenBraun, Bat ettoaö Barenartig plumpe* 
unb ein fymbeartfg &orfie$enbe8 Blauli<#e$ ®efi$t. (Sr $eBt gern ben 
langen ©c&toanj auf unb geigt ba8 fatyle tot^äutige «§torerttyell, tote er 
benn fiBet^aufct als föamloö am Berü<$tigtfien ifi. (Sine gelBgraue Slrt 
leBt in Arabien. 2lm n8#fien aBet ifi iljm fcertoanbt bet furjfäiranjtge 
fPianbttll (c mormon) an bet ©utneafüfie, mit tjo^em Jeaarfc^opf unb 
einem langen fallen gtimmigen Jpunbegeflc^t, beffen Satfen blau, beffen 



373 

iWafe jmtyurrott? f!nb , treibe Satten fi# au$ am faxten £mtert$eit 
toiebertyoleu. 

3>le furjgefötoanjten Riffen ber alten Seit Ijaben am mefffcn baju 
beigetragen, bafl man 9lffen unb 9ttenf#en jufammenfiente. £)er lang« 
«rmtge ©tfcbon (hylobates) OfHnblenS ift f<$roar$, am @efi<$t unb 
4?anben rreigltc^ unb befifct in feinen langen Firmen grofje (Starte. ©er 
Berühmte ojlinbfföe ßrangoutang (rimia, satyrus), bem borigen St)nlt<$, 
afcet ölet größer, bis 7 Ruf) $o#, toenn er aufregt jietyt, Ijat einen bieten 
rotbraunen Sßelj, ein f<$roarje8 maöfenartigeö @efid?t unb barunter einen 
rotbraunen Sart, ein toatyreö <S<$eufal. 9Ran Ijat Junge &on biefen 
Skleren gejaljmt, au$ na<# (Europa gebraut unb $u allerlei abgerichtet, 
«Ber au$ öfeleS &on üjnen gefabelt unb i^ren angeblichen 3Renf$entoer* 
fianb feljr übertrieben. (Sie fommen nur auf Sorneo unb (Sumatra fcor; 
einige glauben an niedrere Qlrten, anbere aber galten btefe 9lrten nur 
für @ef<$led&t$* ober 9Uter$unterfd&tebe. (Sine fcefonbere 9lrt aber ift ber 
afrifanif$e <S#fmpanfe (s. troglodjtes) ber big 6 &u$ $o# toerben 
foö, fötvargbraun, aber toentger jottfg unb infofern menf$ena$nli$er i% 
aber ni$t aufregt, fonbern auf allen Sieren ge§t unb fi<& auf Daumen 
eine Qlrt OTefi ma<$t, Sgl. (Saubage in (Brilon* Slrd&to 1846 II. 131. 
lXnlSngfr $at man no$ eine grofere 9lrt beffelben entbetft, ben Riffen 
©orilla (gorilla troglodytes) am ©abonftujfe in Qlfrifa mit fcieredigen 
0tafenlö$ern, furjen Seinen unb fe$r langem Seibe. Sgl. Sroföel; %** 
$to 1852 II. 47. 

45. 
Hattbtbit"» 

5Die bierffifjigen 0iaubt^iere ober gleifd&frcjfer (camirora) f)aUn attt 
fiarfe ©ebijfe unb frefien lebenbige Spiere. 

$)er Sar (ursus) geljt auf natfter (Soljle, oft nur auf ben hinter* 
Beinen; iji trofc feiner $lumj)tjeit )>offtr(i$, flettert geföiÄt auf bie 
Säume unb if?t ntd&t Wo§ $leif$ , fonbern au# Segetabilfen, am liebflen 
ben $ontg hrilber Sienen. (8r jietyt batjer nod& bem Riffen am nS^fien. 
— 9lm befannteßen ifi ber gemeine (raune SSr (ursus aretos) , Sanb* 
bar, au$ ^ontgbar, toetl er gern ben rotlben Sienen im ffialbe na^jieffi, 
unb ^anjbar genannt, freil man il)n einfängt unb tanjen leljrt, um f$n 
für ®elb feljen }u laffen. Cr gebort bem Sorben bon (Suropa unb Qlfien 



374 

an. <S$ gibt babon eine größere fäwarje unb Befonberö gutmütige 
unb eine Heinere r3ttjfl<§e 2lrt *on fd&timmer Statur. 9lm größten wirb 
ber fitbergraue fflSr 9?orbamerifa$, beffen $el$ unb beffen $u «$atrtanbern 
vereinigten riefenljaften Jfraflen ber toorneljmfle €<$mutf ber ©üben finb. 
$rln$ ju ©leb, Steife IL 215. 3m ewigen <5ife be8 $otarfreife8 lebt ber 
weife diöfcar (n. maritimus), ber no# einmal fo groß wirb, al$ ber braune, 
über 10 ffufj fang. <Diefer gfSbar jefcfcnet fi$ bur$ einen fteinen Stvtf, 
furjc Ctyren unb einen langen J&at$ au8. Qx fommt 40 Weiten abwart« 
*om 8anbe Fm OTeere toor, $at alfo eine faft antytjibialtföe Statut, 
öleffenbe, bie in Jener raupen ßont überwintern muffen, werben tjäuflg 
toon U)m angefallen. — €$weinartig erfd&etnt in ßflinbten ber SefjenMt 
(n. labiatus) mit ruffefformiger ©<$nau$e, unb in (Subamerifa ba$ SGafen* 
tyier (nasua), S$ntt$ einer langf$w5njigen ßa$e mit einem $a^irfotf. 
Äafcenartig langgeföwan&t finb bie f. g. SBttf etföwSnje , ber oflinbiföe 
SHnturong (arctictis) unb ber tueftfnbif$e Äfnfaiou (cecqleptes) , fo wie 
ber ßljitwa (ailurus) be* <$imafatya. £)ad&$arttg fett mit fytfcer ©<$nau$e 
ber Keine norbamerlfanlfd&e SBaföbSr (procyon), ber am ffiaffer lebt, 
Araüben frißt unb einen fronen $etg Ijat. 

£)er 3) a $ 8 (meles), Reiner unb ft>i|f6fcflger aW ber S8Sr, ma<#t fl# 
einen unterirbiföen Sau, unb Ijat jum ®raben ftarfe Starberarme. (Sr ift 
oben ttd&tgrau, am SSaud^ aber föwarj. Slm meiflen wirb fein ffefl ge* 
föafct, we«tjalb man fl&n bur<$ bie eigens bafür taugli^en f. g. $a$6* 
Jjfinb^en au8 feinet J&ö#e l)erau8beißen läßt. <gr überwintert , wie ber 
Sar, in tiefem ®$tafe. <§e$r 5$nli<$ ifl tym ber Jafcaniföe <Stinfba<$8 
(mydaus) unb ba$ beruhigte amerlfamf<$e ©ttnfttyer (mephitis), ba« 
in mehreren Wirten toon Kalifornien BIS SBrafitien t>or!ommenb im Stiegen 
ben Urin hinter fi$ fprifct, beffen abfc$euli<$er ©eflanf fafl unaustilgbar 
ifl. Sljaral. 136. £)a<$8artfg ifl ferner ber afrtfanifd&e fltatet (ratelus), 
ber bem £onig nad&fleflt, ber fübamerifanif$e galictis 'k. 

S)a$ SBiefet (mustela) ifl glet<#fam dn fafcenarttge* (gf<$l)orn, 
fölanf, langgeföwSnjt, Rein, $o$fl lebhaft, aber mit einem flarfen ®e* 
Biß toerfe^en unb ein gefährlicher geinb ber ©er, flehten SSBgel unb 
ÜRSufe. ®ie 6ei un« gemeine 9lrt ifl ba8 f leinjle atfer toierfußigen 
Otaubt^iere unb rotygefa'rBt , wie bad Si^^orn. 2)a6* grofe fibirifd^e 
SBiefet wirb im 3Binter wef§ btö auf ben ©$wan) unb ^etft bann <$er* 
melin. 93on feinem Seile ma$te man fröret bie $ra$tmSntet ber 
gurflen. «Den Uebergang »om SBiefet gum SRarber Wtbet in ©i&hrten 



375 

ber föjne braune 3 o b e l (m. zibellina), beffcn gcfl ba6 loftbarfte in ber 
Seit i{t. 3$m am nS^fien venuanbt tft unfer gemeine 3lti$ (m. putorius) 
braun mit treigem 2Raul, ein fölimmer ftetnb unferer $aubenf<$Utee unb 
Jfeitynerftafle , ba$ no# btffigere grett^en (m. furo) unb ber größere 
Warb er (©tetnmarber m. foina mit toetßem, SSaummarber m. martes 
mit gelbem Jtotf), befien brauner *|}el$ Bei und ber vornefynfie tfi. 3)a$ 
größte unb grtmmigfie unter biefen Spieren aber ijl ber SMelfräf (gulo) 
im Sorben ber alten unb neuen Seit, mit einem frönen braunen f$n?ar$« 
gefattelten $elj unb buföigem (S^ttanje, von beffen atterbingft ungeheurer 
(Sefraßigfeit man bo$ ju »teX gefabelt $at. 

(Sine Siefetart, ber SRörj (mustela lutreola) lebt am Saffer von 
giften unb getjt fomit in bie &lf$otter (lutra) über, bie in ber alten 
unb neuen Seit an unb in Stöjfen lebenb gtet$fam ein hakenartiger 
SBiber tjt unb einen braunen foparen $elj trägt. £u H)r gehört au$ 
bie fötoarge SReerotter (eahydris lutris), bie im 3Reete jtofföen Riffen 
unb 9?orbamerifa lebt, behaarte @$n>imml?Sute $at unb 8ftf<$e fangt. 

ßtotföen Stefel unb Surfen vermitteln ferner ber 3$neumon 
(herpestes) , bie f. g. gtyaraoöratte , bie am 9WI bur# Segfreffen ber 
Jtrofobifleier unb ber üDtöufe, ©^langen, Sroföe, bie Ijter na$ ber 9Wt* 
fiberföfremmung in ÜKenge vorfommen, großen SRufeen füftet, ein graueft 
Styer mit SÖüf^elfötvanj, nur -Hein, aber fe$r tapfer; ba« 3lbet$t$ier 
(viverra in Elften, ciyetta in 9lfrifa), glei$fatfö grau unb mit einer 
SDrüfenblafe voll von bem beräumten feo^lrie$enben Sibct^j bat ganj 
fafcenartfge, aber ftifemaulige ©$narrt$ier (rhyzaena) in Qlfrifa. 

J&ter retyt fl$ nun &un8$ji ber ftrifemaulige $fu$$ (yulpes) an, 
mit bem bie große Ramllie. ber <$unbe beginnt. $)er &u$6 Petit au$ 
einen $unb vor, ber no# bem fronen $el$e na<$ bem Siefel, bem auf« 
gerichteten bufötgen @<&h?an$e na# bem <Ei$$örn$en unb feinem unter« 
irbiföen Sau na# bem S)a$fe anjugetyören unb mit ber Jttug^ett bet 
J&unbe8 no$ ba$ Naturell nieberer Spiere ju bereinigen föeint. S)ie 9lrg* 
ttft beö 8fu<$fe* iß ft>ri$feÖrttt$ unb toenn au$ biet bavon gefabelt toirb, 
Bleibt immer no$ ein ftarfer flüefl von Sa$r$eit. dt taufet ben Säger 
unb bie <$unbe , bie tyn »erfolgen , tole bie J&fi$ner, J&«fen w., benen er 
n aufteilt , bau!|>tfS<$li$ inbem er fi$ ju verbergen tt>eiß unb £töfcU$ ba 
tfi, rro man Hjn nic^t fu<$t. <S$ gibt fööne atorietöten, ber 25ranbfu$* 
(alopex), ber norbamerifanlföe 8fa#* (canis fulrus), ber graue, im Sinter 
föneefeeife $olarfu<$$ (c. lagopus), ber Heine tfabeflfarbige unb groß« 



376 

porige gerba (c. cerda) in ber ffiüfle fcon Mfrifa. ©rofoljrig ifl au$ 
ber fübafrlfaniföe Soffeltjunb (otocyon). Äurjfd&ttanjlg ber graue SWcr* 
berljunb (njctereutes) in G$ina. 

3totf$en 8fud&8 unb ffiolf fte^t ber <5$afal (canis aureus) ober 
©olbtoolf, gelbgrau, ber Ijeerbentoelfe in Qlfien toorfommt unb fe$r ge* 
frafjtg, aber feig ifl. SDer SBolf (lupus) ifl trieber nur ein Uebergang 
fcom 8fu$$ ju ben großen Junten. (Sr ifl nod& bi<fgepel$i unb fann nur 
beulen toie ber $ud&8, gleist aber f$on an ©röfie unb <5tärfe ben 
ü&unben. ©efeHtg (ebenb, fd&toarmt er in beerben burdfc ben Sorben toon 
(Europa unb Elften unb ifi feit uralter j$tit ein {Räuber ber ©$afijeerben. 
Slber au$ er ifl feig, auf er toenn grimmiger junger U)n toüttjenb mad&t. 
hinter ben teitben (|}ferbetjeerben fd&lel$t er nur, um etiva ein aerlrrteö 
Sorten &u ertappen. (Rennt tyn bie ©tute an, fo fliegt er. (§8 gibt 
eine f<##ar$e %xt (1. lycaon). 3)er 93 olfSaber glaube ernannte im 2Bolf 
ettraö $euflif<$e$, tt>a$ nid&t blöd in feinem <§etj?i)unger , in feinem grau* 
famen Qtxfitlfätn ber SBeute, fonbern öornefymltd& in bem anfallen ber 
tmfd&ulblgen Kammer, in bem 9lu8brud unzähmbarer SBllbljeit unb ge* 
meiner {Roheit unb in ber Srrei&eitö- unb Unaltyangigfeitdliebe be8 feiner 
Sud&t unb feinem &ufyxu% juganglid^en Stieres ju fud&en ifi. 

2)er nad&jle 93ern?anbte bfefeS grimmigen SBolfeS aber ifl ber jatjme 
4?unb, auf er bem $ferbe beS 2Renf#en ebelfler unb treuejier ©enoffe. 
S)er «&unb (canis familiaris) ffl f$oir beSmegen ba8 tootftommenfle unb 
$ä$fie unter allen (Säugetieren, toeit er nad& ©roß e, ©eflalt unb garbe 
bie mannigfachen Varietäten jetgt, biet meljr al* ba8 $ferb unb Sfttnb. 
5Da$ »injig fteine S9ologneferljünb<$en ifl faum fo groß tute ber Jtotf 
be$ riefigen SRetofounblanberS unb bo$ gehören beibe berfelben 9lrt an. 
S)er ©pifc, Sd&afertjunb , SBad&tetyunb baben lange j$oüm, ber $ubel 
SBofle, ber 3agb$unb k. furged £aar. £>er SBinb^unb Ijat bie ISngflen, 
fra* 3)a<$$$ünb<$en bie fürjefUn Seine. 3e toilber ber <§unb, beflo auf* 
gerichteter unb fptfcer no$ fein Df)x; }e jatymer, beflo lappiger fangen 
iljm bie £)t)ren Ijerab. 2)en Ur^unb, fcon bem alle anbern abfiamtnen fotten, 
ti?ell fi<$ aöe unter einanber paaren fönnen, tyat man in irgenb einer ber 
fcortjanbenen {Raten gefugt, &orne$mli$ im <Sd&afertjunbe ; febocfc meinen 
aQe unb in fe$r t>erf$iebenen Stiftungen toon einanber ab, unb bie ein« 
gelnen {Racen , beren $typu8 trofe aller SSermif^ung , immer mieber fi$ 
t>erelnfa<$t , flnb offenbar für tljre befonbere SBeflimmung na$ ©egenb, 
Clima unb Sebentoeife organifirt, ber SBinb^unb für bie pfeilf^neQe 



377 

3agb auf «öafen in ber Sbene; ba3 $a#8tyünb#en für ba8 ©raben na# 
3)a$fen unb Surfen; bte Sagbljunbe jur 3agb größerer Spiere; bte 
©d&afertyunbe, ©pifce jc. me$r jum 3Ba<$en. £)arna# ift ai4 ifjr 010* 
tureü fe$r »erfd&ieben. <Dfe flehten @$ooß$unb<$en flnb jaljm hrie bte 
£amm$en, tt?5$renb bte großen J&unbe Im totlben 3uflanbe ben SBötfen 
»enig na$fle$en. S)er rctlbe ni<$t beHenbe J&unb, ber in 9imertfa unb 
ben ©ubfeeinfeln $etmtf$ ifl unb au# in (Sibirien öorfommt, ift jottig 
unb no# ganj toolfartig. 9lu# bte jatjmen euro*>8if$en J&unbe toerroil» 
bern in ben SBalbern 5lmertfa8 unb werben babur<$ toolfartlg. (Sin 
tfummer unb fahler «$unb trirb in S&ina gemaflet unb gegeffen, auf ben 
SlntiOen fommt ein Keiner gelter ffiaffer^unb »or, ber toon Ärabben lebt, 
«ric&fon, «rctyfc 1841 IL 7. 

£>er fu$3artige e^i| iß 1>(femaulig r fleifo^rig, gottig unb gefct übet 
jtterft in bie jottigen langgefötvfinjten «§unbe, ben großen ©#afer* unb 
ben fleinen 2Ba<$telljunb , fobann in bie glatthaarigen aber no$ ftufc* 
mauligen SBinbljunbe. gfrifcQen bem jottigen <S$afer* unb eblen Sagb- 
tyunb fie^t ber große SRetofounblanber, %er im (Sommer glatt, im SBinter 
bepeljt ift. $er Sagbljunb $at baö flugfte „öerfWnbnißfu^enbe" ?luge 
unb ein ernfieS, man fann tootyl fagen ebled ©efUfct. üWan unterf<#eibet 
front gemeinen 3agb$unb ben J&ül)ner*, <§#toeiß*, $arforce* unb ©jpfir* 
^unb unb $u i$m gehört au$ baß langlebige unb furgbeinige, aber gar 
tapfere unb fluge £)a$Sljünb#en. Sieben biefen 3agb$unben bilben eine 
jtrette Steige bie großen glatthaarigen $au$i>unbe, ÜWe&gettyunbe, 39uUen» 
Beiße*,. Joggen unb SJuflboggS, ju benen fic^ bie Stopfe »erhalten, tüte 
kit 3)8($$<$en ju ben SagbJjunben unb tote bte {leinen 2Ba$tetyünb$en 
ju ben <5$afert)unben. SDie *ßtn$er fielen jrrif^en 3)a$3$en unb SBtnb= 
$unb. S)er $ubel toerljalt fi<$ ju ben anbern J&unben »le ber tooflige 
Sieger jum f#li$t$aartgen SBetßen. 

£>a$ bettunberndttürbtgße am $unbe ift fein ®e$orfam unb feine 
Sreue. Äeln Xfytx getyor<$t mit folgern (gifer unk bient mit fol$er 
©elbflaufopferung. «Stellet (äamtföatf a ®. 1 32) erjagt fcom fibtrlfd&en 
«Öunbe, ben man jum ©d&littenjietjen abrietet, er laufe oljne bte Sßettföe 
ju brausen, ja oft fogar otyne fi$ um ben au« bem glitten fattenben 
$errn ju befummern, in brennenbem S)ienßeifer fort unb fitenge fi$ ju* 
tvetlen freimiQig fo fe$r beim Qiityn an, baß er bie ©$ultern auötetfe 
ober SBlut auöiuerfe. SBranget (Steife L 213) tü^mt t)on bemfelben 
<$unbe, er flnbe bur^ meilentoeite ©gneetuufien beim trubften Setter unb 



\ 



378 

Bei fftafyt voHfommen ffc^er ben geraten SBeg jur J&eftnat^, ober Bringe, 
toenn ber SBeg ;u toelt fe^, bie {Reifenben jur nad&pen 3urte (unter ber 
(Erbe verborgene J&Sfytentooljnungen ber (Bintoo^ner). 5Die größte $reue 
BetoSljrt ber <$unb als 8B5<$ter, inbem er lieber fein SeBen taf t, als ba« 
-(Bnt anvertraute ®ut. 9lu<$ tp er baS tapferpe aller Safere. Uralt finb 
bie Erinnerungen von «&unben, toel^e ben Sötten angreifen. (58 |jef#lel)t ' 
$eute no#. 3m nörblid&en Snbfen treiben fi<# beerben von tollben J&un* 
ben Ijerum, bie fo parf unb muttjig finb, baß Pe Siger unb ßßtoen an- 
greifen unb jerrefßen. (Sitten biefer außerorbentlt<$en J&unbe faB SBtföof 
«§eBer unb er$5$lt e8 in feiner^ Steife na$ 3nbien n. 75. £)ie S^mung 
finbert nf$t6 an ber angeBornen Safcferfeft ber J&unbe. S)te engltföe 
$>ogge fennt feine gfur$t im 5E>lenfle N)re8 J&errn. 

4?alb no<$ ©olf ober <§unb unb Balb f<#on &a$e ober Siger ip bie 
$i>5ne (hyaena), eine ber Baßlt<$pen % Zierformen, pelf, mit fyotyn 
©futtern, furjem J&aTfe, borpfgem {Rutfen, von vorn fap f<$toeineartlg, 
Baju latjm auf ben Hinterbeinen gefjenb, mit glafernen Qlugen unb toel)* 
flagenber (Stimme, bie juteftt in einer 9lrt von 93omiren enbet, bur^au* 
föeußli<$ ju feBen unb $u ^ßren. 9lber lange ni$l fo gefaljrll# , tote 
man geto6$nlt# glaubt , ba^er me$r veraltet af8 geforstet. @ie 1p, 
toad ber ®eier unter ben Sßogeln, inbem Pe meip nur vom 5tafe teBt unb 
au$ OWenföengraber aufaßet. $allme, tforbofan <S. 150. SBurba#, 
SBlfcfe in« ßeBen II. 145. 8frorie£, (Rotijen XL. 71. @ie ifl *>eljtg 
tote ber SBolf, f)at aBer auf bem {Rüden bunfle Sfgerpreifen. S)ie 
®runbfarbe ber J&tyane in 5Be(iafien unb (Rorbafrifa tp tin fömufcige* 
SBeiß, bie ber J&Jpane in <§ubafrifa Braun. 5Dafelbp fommt au# eine 
gelbe J&tyane (proteles) mit fd&warjen Streifen unb langer {RütfenmS^ne vor. 

2>te St a | e (felis) ip na<#p bem £unbe unfer beliebtepeg £au$t$ier, 
aBer tote an ©ePalt, fo im 9toturefl unenbli^ von i^m vcrfd&ieben. 5Die 
*a^e fd^mei^elt P<$ auf« trauli#fle an ben 9tf enföen an, bient aBer unb 
ge$or<fct tym nie, fonbern tyütet P<§ tjöcfcpenö vor Strafe, tl)ut aBer fonp 
toa8 Pe toifl unb pfeift immer, »eil Pe fetjr letfer ip, toaä man tyr aBer 
um Hjrer 3ierli<$feft unb um f$re8 9lnf<$mtegen8 Witten unb toeil Pe im 
«Saufe alle 3H8ufe unb {Ratten vertilgt, gern verjelljt. (Sie bleibt immer 
nur bem «§aufe, ni#t aber bem ÜRenfd^en treu. 3« ty*en 3:ugenben ge- 
hört bie größte {Reinli$feit unb baß Pe immer an P$ £u|t unb le<ft. 
3« tfjTtn Talenten eine vogelartige Sei^tigfeit. ©ie llettert meiper^aft, 
lauft grabe Saume hinauf unb f^toebt, toenn man Pe $o$ ^etabwirft, 



379 

mit fträubenben paaren (n ber Suft unb fommt immer auf bie 8ffifje, 
oljne ftdfc ju »erleben. (Sie ift fo gefcfcmelbfg, ba{? fie fid& burdfc enge 
£ö<$er tytnburd&tvinbet unb t?at ein aufierft $a§e8 Seben. (Seltfam an 
% tjt bie SBerrücft^ett ber 8uft, in bie fie ausbricht, wenn fle 93atb* 
rtan rted&t. dagegen fliegt fie jebeS ffiajfer unb $at ni$t8 fo ungern, 
al8 untergetaucht ju Serben. 3tjr $el$ ift eleftrtf<$ unb gibt gunfen, 
toenn man 'i$n preist. (Sie fann im Sinjtern feben unb f<$tt>8rmt gern 
be8 9la$t$ untrer; f(jr 9tuge, iljre ganje jpijfyfiognomie, jum $$eit au$ 
tljre SebenStoetfe, ftjre 3J?5ufefagb k. betrei&t, bafl fie unter ben (Sauge* 
toteren baffetbe ift, \va& bie (gute unter ben Vögeln. 2Ran unterfd&etbet bie 
itubifd&e Äafce, gelblidfc grau mit f<$n?arjen Steifen, als bie ©tammmutter 
alter jatymen Aalen, bie ifyr junad&jt fte^enbe 3tö«ttjfafce mit f$tt?ar$en $i* 
gerftreifen, bie breifarbige f^anifd^e Jtafce, bie graublaue ÄartljSuferFafce, 
bie langhaarige fd&neett>eijjte angorifd&e Stafy. Stile übrigen ffnb 3JMfd&linge. 

5)ie tvitbe Sta%t (catus) ift eine anbere, größere 9lrt, grau, mit 
wenigen f<$toar$en (Streifen unb einem bidferen ©d&tt?anje. (Sie ift in un» 
fern SBStbern eiri&etmifd&. 3)er £u<#8 (lynx) ift eine grofje »übe äafce 
mit oben tang $ugeft>f$ten Oljrenloffefn unb ft>ri$wörtlid& f<$arfen otogen, 
grau ober r6tl)lf<# gefärbt, in unfern ©egenben bie grö§te Äafcenart, bie 
©teile ber £ön?en unb $fger toertretenb. 

£)te ffibamerffantfd&e «ßarbelfafce (felis pardalis, Ojetot) ift nod& 
Hein, tjat aber fd£on bie gelben gtedfen unb braunen JRinge, wie bie Unje 
ober ber Jaguar (f. onza), bie größte ßafce ber neuen ffiett unb wie ber 
grofe Färber (f. pardus) 9ljlen3 unb Slfrifa'G, t>on bem ber Seofcarb 
(f. leopardus) nur eine 9lbart mit jaljlreid&eren unb Heineren flftfngffetfen 
ift. 9ttle biefe ßafcen ffnb grofi unb jtar! , toie ber $iger, fcon bem fie 
fld&, ba er Streifen bat, nur bur<# itjre fldlngjtecfen unterfd^eiben. 5Die 
Unje f)at 5—6, ber $arber 6—7 {Reihen fold&er (Ringe. £)iefe Spiere 
leben augfd&liefj ft# &on ber 3agb be$ flftottywllbS, bed flflinbeö unb fteinerer 
Agiere.' S)er % i g e r (f. tigris) im wefttid&en 9tfien mit gotbrotljem grell 
unb fd&warjen Ouerftreifen übertrifft, alte an <S>röfi e unb ©rimmigfeit, 
inbem er fogar (Stefanien angreift, unb behalt f!$ bo$ im Uebrigen 
ganj wie unfere gemeine £a$e, toon ber tfjn allein bie ©rofie unb Sarbung 
unterfcfceibet. 93on einem fd&Warjen $iger in SSorberinbien metbet (Ritter* 
(Srbfunbe VI. 594. (Einen folgen, an bem nur bie 93art$aare weij} 
toaren, 'fa§ man in «Bataöia. 9tu$tanb 1839 9»?r. 218. 3)er f. g. 
fd^toarje $iger 3lmerifa8 ijt bagegen nur eine 9t6art be8 Saguarö, bun* 



380 

feibraun mit fa)tt*argen flfltrtgflecfeti, freierem brünetten Straftet Bei an* 
bern Saguaren eine auffallenbe SSlonbtyeit , toelfi mit f$n?a$rotl)en 9Ung* 
fletfen entfori<$t 0§umbolbt, (Reife IV. 514). (Eben fo falb ifl ber grofe 
$uma ober ßouguar (f. concolor) in ©übamertfa, ber bort Sötte genannt 
h>trb, obglei* er feine 2Ral)ne tyat, unb fe$r feig ifl. 68 fofl eine fa^toarge 
9lrt beffetben geben mit (lauen Qlugeu. £er Slger ifl uralte! ©tnnbitb 
rote ber fd&onung«lofen ©eroalt unb Styrannel, fo ber roürtjenben ©ier 
unb Seibenföaft. *) 

S)er S 5 ro e (felis leo) ifl bie grSjjte unb flarffle Äafce, felbfi betn 
afiatiföen $tger überlegen, au8gegei<fcnet bura} bie ©röfje be$ tfopfeS, 
bur# ba8 bonnerartige ©ebrufl be$ roeiten, gS^neoollen {Ramend/ burdfr 
bie (bem 3Beib$en adeln fetylenbe) bitt)te unb lange »JRafyne, ben £aar* 
bfifd&el am <S#roang unb bie ©olbfarbe feinet glatten Seile*. Mx finbet 
fi# nur in ber alten SBelt unb groar ifl ber afiatifa)e ber blonbefie, 
föönfie, glattefle, größte, oft 8 gufj lang. £)er afrl!an(fa)e ifl bun* 
felgelber, gottiger unb feine 3Rä$ne wirb guroeilen gan} föroarg. 3n a$t 
fafeenartigen ungeheuren (Sprüngen ^acft ber ßöroe feine SBeute, germalmt 
mit feinen S^nen bie btÄjlen Anoden unb ifl fo flarf, bajj er mit einer 
blofjen SBeroegung be6 <5<&roange8 einen ÜRenf<$en erfragen fann. 3n 
tym ifl bie ^ö$fte ÜRu8felfraft concentrirt. 3m ©efttyl feiner ©tarfe iß 
er glei$gultig gegen fleine Setnbe, toat man bahn ©ro§mut$ nennt. 
9Begen biefer roürbeootlen flflulje, feiner ernflen üWiene unb ber f$retfli$en 
©eroalt, bie tym inne rootjnt, tyat man tyn oon jetjer unb mit 9te$t ben 
Jtönlg ber Spiere genannt. 

*) £)ie alte gabel, bergufolge ber $antyer einen fo liebltd&en SBoblgerucfc t>on 
fu$ gäbe, baß alle Spiere t$m naajfolgen, finbet eine annä^ernbe drflfirung in 
einer Sfcotig üon Sungbutyu , 3a»a I. 225. $tuf 3a»a nämlidj fud&en bie £tger 
bie großen «&trfd^^eetbcn auf unb folgen tfynen nacfc, bintenbretn aber fornmen 
gange beerben totlber $fauen unb galten fub flet* in t^rer 9i&$e auf. au0 feinem 
anbem ©runbe, afe toetl ftcb in ben Ueberreßen ber »on ben Sigera gefreffeneu 
$irf$en unb Mefletdjt auä) im Stofy ber lefrtem 3nfeften ergeugen , »el<be Jene 
SB&gel befonberd lieben. 



föeuitfcs $udj. 

($htt$«opoIogie)« 



l. 

S)ie $$9f!oti>gi< unb Anatomie be« menf$fi$en 8et6e« ifl im SBefent«. 
tt$en f#on im fiebenten 99u$e erSrtert toorben. 3)ie Seelenletyre aber, bie 
auferbem no$ ben toi<$tigften $$eil ber 9tnt$roj>ologie btlbet, fann tjier 
sti$t ticrfymbett toerben , n>eft bie unfierbli$e Seele, trenn au$ auf Seit 
mit bem geibe gehaart, bo# nt$t &ori bfefer SBelt unb einem $ot)eren 
®efe| unterworfen ifi, als bem SRaturgefefc. 3<$ fann atfo tyier nur 
Dom SJertyaltnifi be$ 9Renf#en jur ütotur übertyaufct unb öon ben ©renken 
gtolföen 2eib unb Seele reben. 

£)eö 2Wenf$en Mb ift ber bottfornmenfte OrganlSmu* in ber flat- 
teren fRatur unb Ijat ba8 t)8$fte 3^ errei^t, }u bem bie Stufenleiter 
ber Spiere hinauffuhrt. (St i{t einerfeitl ben allgemeinen ©efefeen be8 
tl)ierlf<$en SebenS unterworfen , füljrt aber anbrerfeitS in feiner S$önt?eit 
unb in feinem pl)9fiognomif$en 5lu6bru<f in ba8 CRei<^ hinüber, in bem 
beS ©ei^ed Gräfte unb ©oben fi# betätigen. 3n ü)m erfennen n>ir 
ba8 ßentrum ber fi^tbaren SRatur, in bem ber ®eift bie SRatur berührt. 
<gr ift ni<#t me$r ein @eh>5$8 au& ber 9Katur tjeraug unb felbfl no<# 
ganj fWatur, fonbern ein ©cf5g, in bag &on oben $er ein frember tyotyeret 
®eift gebrungen tft 

„®ott f$uf ben ÜKenföen tljm $um $8llbe, jum »ilbe ©otte« föuf 
er tljn." $>le bem SRenföen &on ©ott eingekaufte unjlerbli<$e Seele 



382 

unb ber tym »on ©ott mitget^ctlte ©eiß, ald baS allgemeine tjityere (Sie« 
ment, bleiben ftetö ba8 drße, QSornetjmße, tt?a$ beim 3Renfa)en in SBe* 
traa>tung fommt; fein itib , fein geben in ber (Natur iß bem unterge* 
orbnet, nur SWittel jum 3^**- £>e8&alb fann aua) ber ©ebanfe,. im 
SKenfa>en concentrtre unb fubltmlre ßa) gteltt)fain bie ganje Statut, er 
fety aU fleineS ffieltafl (2Wifrofo$mu8) ba8 Gentrum beS großen, nur 
mit Q3orß$t unb in beßlmmter (gtnfa)ranfung feine ©eltung ßnben unb 
barf ireber *>ant$eißlfa) (mit <Hu8f($llej}ung~ ©otte«), noä) materialtßifa) 
(mit 4Huöfa)lief ung be* ©etße«) gefaßt Kerben. S)e* 3Wenf#en Seib iß 
bad tooflf ommenße , au$ allen (dementen concentrlrteße SHaturtorobuf t unb 
alle anbern Kreaturen öerljalten ßa) ;u iljm nur tote SBorßufen ober 
Steile unb *8rua)ßütfe, toafjtenb er in feiner £eiblla)felt bie SSoflenbung 
beö ©anjen iß. So tonnte f$on 33rotagoraS fagen: „ber 3Renf$ ift 
aller Dinge SWaafJ unb {Regel." £)aj? ß<$ aber bie gange 0iatur in beö 
3Renf$en geiblia)feit fotegelt, iß nt$t bie $auptfa$e, biefe iß \sitU 
mebr, baß ©ott ben ÜRenfa^en ju feinem (Sbenbllbe f$uf unb Ujm feinen 
©eiß gab. 

$>er SRenfa) fann nie mit ber 9iatur ibentißclrt derben, bie menfa> 
lia> (Seele iß ein örembllng, ein ©aß in ber SRatur. SBenn es nun 
aua) unjulafßg iß, ße in tyrer Trennung von ber irbifa)en STOaterle alö 
reinen ©eiß ju benfen; tt>enn ityrer ewigen *ßerfönlid&feit fcielmefjr jenfeitd 
aua) eine unßer&lia> geiblid&feit juerfannt treiben muß , fo iß biefe le|* 
tere boa) nie mit ber irbifa>n $u wrtoea)feln. „£eibli$feit iß ba8 Snbe 
ber SBege ©otteö unb leibhaft fetyn eine SBoflfommenljett," fagt JDettnger. 
9iber bie tbeale Sei&iia)felt beö SWenf<$en iß mit bem £arabießf$en 3u* 
ßanbe verloren gegangen. 3)ie innige Harmonie ber (Seele mit bem Selbe 
iß bura) bie ©ünbe jerriffen h?orben, barum iß ber festere aua> bem Sobe 
»erfaflen. Qlber bie (Seilen ju retten, ju lautern unb ße ber serflSrten 
Seibltd&felt im n>leber$ergeßettten $arabiefe gugufityren, iß ber ©o$n ©otte« 
ÜRenfa) geworben. $a* Sbenbllb ©otteö, n?el$e£ ©ott, tnbem er am festen 
8$6*>fung6tage ben 2Renf$en f#uf, biefem einprägte, iß buro) bie ©ünbe 
öerbunfelt unb erß bura) ben SBelt^eilanb toieber^ergeßellt worben, bamit 
e8 aua) bura) ü)n in un$ tolebettjergeßeflt toerbe, h?enn »ir i$m nachfolgen. 

9Biö ba$ gef$et)en iß, ßeljt bie SeiWi^fclt ber Seele in feinem fyumo« 
nifa)en gSer^ältnif. S)er eigne fieib iß fein treuer Statten, fonbem 
beö 3ttenf$en X^xann ober mid^anbelter Sflaoe. $ie Süßere Statut iß 
nia)t fein $arabie*, fonbem ber 6a)au^la^ feiner <Sünben ober feiner 



383 

Seiben. @8 fft feine Stauet, fonbern bet 8eib mu§ flerben. 69 ifi feine 
©leld&ljelt, fonbern bte (Seelen öertljellen fi<$ an unenblidfc »erfd&lebene 
£eiber nad& ©eföled&t, 9lace, £etotatl) unb gehaltet. £)ie £errfd&aft 
übet bie Statur, bie ©Ott unfern erfien (gltern öerltel), Befielt immer 
no# ju 9ie$t, aber burdfc bie ©ünbe iß ba8 9te<^t etngefd&ränft unb 
»erfümmert. 

£)ur# bie (Sünbe fam ber lob, bur$ ben $ob ber immer neue 
(Srfafc in SReugeburten, bur<$ bie Sen>ielfalttgung ber üWenföen bie gnt« 
fteljung ber ötacen. 5Durd& bte Eingebung an bie Materie au$ Ui ben 
ebel gebliebenen Otacen fam ba8 tiefte flttltd&e Serberben unb bie toaljn* 
finnigfte Serirrung ber ©elfter im £etbentl)um , biö ber 9Äeffia8 in bte 
SBelt geboren nmrbe. <Die Serttjetlung ber Wenden na<§ flflacen unb 
Seit unb ber gange ©ang ber 2Beltgef#i$te ifi bur$ bie crjie ©ünbe 
frebtngt toorben. (S8 ifi ber §lu#, ni$t meljr im, $arabiefe, in etciger 
©ellgfeft, fonbern in ber raupen SBelt, ju irgenb einer mdjt toon unfrem 
SBiflen ab^Sngigen 3*f* unb unter Umftanben geboren $u fetyn, bie und 
befd&roetlid& unb felbft im ©lücföfaU no$ &erfüf)rerif$ fmb. 2lber ba* 
gegen ju murren tt>are bie $l)orl)eit, bie »or ber äBetöljeit im £8u$e 
«£lob trie trüber 9k<$tt§au öor ber (Bonne fd&roanb. 

©<§on »or ber (Siinbfluti) traten bie Jtfnber 9lbam$ in einen fd^roffen 
©egenfafc, (Beriten unb Mahnten. 9kd§ ber ©ünbftutl) faden bie Stja* 
miten in bie 9ia$tfeite, mit bem &lu$ ber Äned&tfd&aft unb ber f$fr argen 
garbe behaftet, bieSReger; bie 3 a Petiten bagegen ergeben fid^, aU bie 
ebelfle treibe tnbofaufafifd&e 0tace, auf bie «$51je ber 3Beltgefd§ld&te, grün* 
ben grofje 0iei$e, gewinnen eine tyolje ßultur, pflegen Äunjie unb SBlffen* 
fd&aften unb erretten in Kriegen unb (Eroberungen gewaltigen 9Ru$m. 
ßwifötn beiben in ber SWttte bleiben bte <§>emtten bem einfachen ©efefc 
ber Sater getreu unb pflanzt fid& in t§nen bie Sertyeifiung be« üWefjiaS 
fort, ber frirfU$ unter leiten geboren wirb. Som Slugenblitf feiner 
©eburt an aber beginnt bte ^Berechtigung unb S8efa$igung aller 3Renf$en 
jur ©leber^erfleflung ber verlornen ®lei<$tyeit unb (Einheit ber ätnber 
©otteS, fofern fie in ßtyrtfto tt>iebergett>lnnen, wad fie in 3lbam verloren. 

5Die göttliche ©ele^eit in ber Settljeilung ber ÜWenfd&en nad& ötaum 
unb 3"* tft b^fy Msf* allgemeinen ^Betrachtungen no<$ lange ntc^t er* 
fd&ityft. SBir fonnen Ijler, n>le «$iob, nur anbeten unb glauben, baö 
SBljfen hürb und, roenn wir beffen nmrblg finb, ienfeitö offenbar »erben. 
@o getolfj in ber großen Serttyellung ber Sölfer unb in bem ©ange ber 



384 

8Beltgef<$l<$te fein StfaU tealtet , fo geteifj au<$ nid&t in ber ©eburt be8 
(Singeinen unb in ber Stellung, bie itjm baö geben anweist, bleibt un8 
auc§ ba8 SBarum tyienieben no$ bunfel. 

Sofern in Jebem neugebornen üRenfd&en eine Seele teotynt, bie jur 
Unfierblfd&fett Berufen ifi, frSgt man fl#: fommt biefe Seele unmittelbar 
burdfr ©ott in ben £elb be« Neugebornen? ober geljt fle mit bem £eib 
jugleidfr von ben (Eltern aug unb ftedFten na$ bem (glnf<$a$telungtyrincty 
alle menfd&lfd&en (Seelen, nur unenttef <f elt , fd&on in 9lbam? 5)a8 erperc 
nennt man (SreatiantömuS, ba8 Untere ©eneratianfömüS. 9tu$ bem Tes- 
tern geljt, fofem man eine Teilung ber Seele, eine Stbjtvelgung ber 
Äinberfeele von ben belben (glternfeelen annimmt, ber f. g. $rabuciani$* 
mu8 Ijemr. ©lefe flreitenben 8el)ren laflfen fl<$ baljtn vereinigen, ba§ 
1) un$teelfel$aft Jebe einzelne Seele iljren ®runb allein im gBttlfdjen 
Sd&Bpfer, ber ba 3egli<$en mit bem befonbern £>afetyn begnabet, ju fud&en 
fjatf bajj aber 2) bie Seele nur in einer beblngten feelifd&en, teie ber Sei6 in 
einer letbltd&en 9Serwanbtf*aft in bie ©efellfd&aft unb bie t$r jum SBlrfen 
befHmmten jettlid&en unb Jrtlld&en 93er$8ltniffe eintritt. £>er (SreatianiS- 
muö teirb nur bebingt burc§ ben ®eneratiam$mu$, bagegen ifl ber %xa* 
bucianiSmu* gu bewerfen, toetl er $u teeit von ©Ott, bem Urheber aller 
Seelen, abfuhrt unb eine allgemeine betjnbare unb teilbare Seelenfubflan$ 
annimmt, bie fi<$ mit ber Selbfijianbtgfeit ber einzelne* Seele nid&t 
vereinigen Wfit. 

2. 

9He Haren. 

£Rt*tö ifi fo bemüttjigeHb für ben menfd&lld&en Stolj als eine 93e« 
trad&tung ber niebern farbigen 9Renf<$enracen. SBenn toir bie $pi)9fiog* 
nomie eines groben SünberS unb Serbred&erS in ber eblen teeigen Sftace 
biö $ur Sljter^elt verjerrt feljen, fo finben teir Ijier Urfad&e unb golge 
fic§ entfrred&en. Slber ben elenben $a£ua flnb teir immer geneigt $u be* 
mitlciben, teell er An feiner affenartigen 3Riene unb ©ejialt unfäulbfg 
ifl. 5Da8 OKitleib ifi $ier teo^l am *ßla|e, teenn e8 babin fu^rt, ben 
tiefflet)enben ÜÄitb ruber burc§ ttjatfraftige %itfo §u tjeben; nur aber ni<§t, 
teenn man au8 ber fo ungleid&en 93ert1)ellung ber 3J?enf<$en*orjüge bem 
S<$ityfer einen 33ortrurf ju ma^en, ober ibn ganj \\x leugnen unb nur 
eine SBelt beö 3ufaH8 $u fiatuiren fi$ erfü^nt. 



385 

9to<f) ber $. S$rift alten Seßament* lag ein ghi<$ auf bat Ätnbettr 
£ain$ unb triebet ^amß. 3ffc$ berfelben $. S<$tift neuen Sunbe* ba» 
gegen ifi ®ott SKenfö geworben, um ade 9Renf$en ofyie Untetföieb jtt 
ettöfen unb gut Seligfeit gu führen. Set 8flu<$ ifi nUfrt toegguleugnen; 
er ifi beut gangen ffiefen ber umna#teten SBölfet eingeptSgt; aber er 
fd&lteft bte ^Befreiung ni$t aus. Sie 3utu<ffefung, ba* Ungtutf ber 
©ebuti n>irb ja audj? no$ ben Angehörigen ber ebenen SS&ffietfiamme gu 
$$etl. Sa* ffielb, »ie ölel mufl e3 an gretyett fein Sebeulaitg ent- 
behren, unb toenn e* auf einem S^ton geboren toJre. Sir 9rme, bet 
niebrig (geborene , aber au$ ber unter flfUi$t$fimetn mit befötbiften* 
®elji ©ebotene, fie atte finb nl#t *tel Befier bar an, al* bet Sa^Uttber 
in eftigem S<$nee unb at$ ber natfte Sfteget. 3ubem ifl ba* tlnglfltf, unter 
einem $fa$e geboren gu fe^n, no$ ni<r)t fo groß, al8 ba£ UngflUf, in» 
Segen geboren bur<$ eigene S$ulb bem glu# anbetet gefallen gu jtyn* 

Sitte SMenföen, wenn au<$ ber flftace natr) noä) fo fetp serföieben, 
flammen öon Slbam ab. Sa fie fi4) alle unter etnanbet fortyftangen fön* 
nen, ifi bie (Einheit beS aRenf$engef<$le<$t« au$ Jp^fiologif^ ettoiefen. 
SBo ba8 $arabfte0 gelegen, ifi ni^t mit toofler ©etul&beit ermittelt. Sa* 
gegen ifi über ben Qiuögangtyunft ber Älnber 9ftoab* fein 3^eifel. Ser 
*Ätarat, auf bem bie Qlra^e 9fo>5 gelanbet, fjeifjt eben be8$alb Arghidagh 
(SBerg ber 9h<$e), entfiettt in Qlrarat. Siefer SBerg liegt giemli<$ genau 
in ber SRitte gwtföen $flen , (Suropa unb 9lfrlfa, gtolföen bem (Safc unb 
ber $e$ringfirafe, bem grünen SBorgebirg unb 3<tyan, 3rlanb unb 9Ha» 
iacca , atfo im Zentrum ber alten ©elt. Sa$fn meifen nun n>irfft$ aSe 
altefien afölfererinnerungen als auf bie J&elmat$ gurfitf, fcon tvo bie 
SJölfer ausgegangen fe^en. QSiele «ftaturforföer, treibe ed überhaupt 
barauf anlegten , bie blbltföe ©abrbeit gu leugnen , U1)au}tttm, jebt 
J&aujpttace 1)aU töten eigenen ftbam gehabt. SBorty be St. Vincent in 
$arl$ natym 15 berglei$en Qlbame in 15 toerfötebenen $arabiefen an. 
£inf in SBerlin meinte bagegen, «baut unb <5»a fetyen 9*eger getoefen un^ 
bie 1?ette gatbe $aU $$ erfi mit bet guttut cntwidtU, toeil au% dlinbet^ 
$ferbe , ©^lvelne in silbern 3«P« n ^^ W»«| f^«« **nb erji in ber SBe* 
gat)mung gellere gatbeu annehmen. Sie neuefien 3üaleri«lifNn lafe» 
9lbam gar @o$n eine« 9lffen fe^n, um bie Stufenleiter bet Spiere, bie 
M gum 3»enf(^en fii^re, nid&t gu untertreten. 3* loitt mi^ bier ni$t 
auf afle biefe t^ori^ten, gum $b«l »on gemeiner SBod^eit auögebetften 
SWeinungen einlaffen unb ^ebe nur l)ewt, baf eö im 3«*Mt*r p^ilofo* 

W* flW t n 3 1 ! , 9latuvfunb< m. 25 



386 

giftet 9foffl5rung eine jiemlt<$ allgemeine a$orau*fefcung toar, ber 
erffe unb bie erfien SMenföen fe^en tylerlfö rolj gefcefen unb Ratten 
fi$ erfi feljr aflm5$llg unb $n>ar au* eigenem ®elfi unb latent Ijerau«* 
flebtlbet. (Erfi fe^en fie nacft gegangen unb ijätten rotye« gleifö gefreffen, 
torie bie Spiere, aBmS$lig feipen fie barauf gefommen, fi<$ Leiber, ffiaf* 
fen k. ju verfertigen. (Ir|l $Stten fie nur gebrüllt unb gebeult tote Spiere, 
attmtylig Ratten fie für ba0, träufle auftrügen tooflten, biefelben fcaute 
Beibehalten unb fomtt bie <5)>ra$e erfunbcn. $a* alle« ift unblbllfö unb 
au$ ^öd^fl umva$rf$elnli$. £)1)ne eine g5ttlt<$e SBeifung $Stte ber erfte 
SRenfö gar ni#t exifiiren fonnen unb ba« SBunber biefer l$m erteilten 
fflele^rung iß bo$ too$l ni<$t befrembenber , al« baft feiner <S<$8*)füng 
fiber$au(pt. @obann tft e« tolbernatfirll<$, bie erften SWenföen al« SBefiica 
attftufaffen. SM traten fie fo tvenlg, a(9 voflfommene (Snget. ©ie 
traten e$te Älnber mit allen, nur no$ nl<$t enttr Welten , menföll^en 
Anlagen jum (Buten ivle jum SBöfen. ®le (Snttvtcflung biefer Einlagen 
aber na$ ber einen ober anbern (Seite $in griff o&ne 3»*if*l in bie 
Trennung ber dtacen Befiimmenb ein. 

(59 tft erliefen , baß unfer Organismus ben äußern (Smfrirfungen 
trofct, baß fein »unberbar funßU^ed ®etrie6e von außen nur genSfyrt 
ober jerflört , nid&t aber in feiner flrengen ®efefcmäßigfeit verSnbert totrb. 
9Ran muß atfo feine 93er5nberungdfa^ig!eit leblglld) in tym felbft fuefcen. 
Unb alSbann föeint e$, trenn au$ immer nur $9)>ot$etif$ , bo$ unter 
ben <$9)>ot1?efen bie natutU<$fte ju fe$n, trenn man annimmt, baß biefe 
SBerSnberungöfSljigfeit als baS Dualttatlve mit bem Quantitativen ber 
menf<$lf$en ßeugungßfraft in umgefe^rtem Ser^Sltniß jie$e, b. $. , baß 
vom erfleh 9Renf$enpaar an, in je treniger 3nbivibuen bie geugenbe flraft 
ausgegangen, bie äontrafie berfelben befio greller getuefen fetyen. 9luf 
entfernte ffieife l)at man an einen folgen Unterföieb gebaut, inbem man 
angenommen Ijat, bie erflen SMenfcfcen fegen viel fraftiger, {a riefen^aft 
gemefen unb viel älter getvorben , als es bie SKenföeu jefct tverben , trcil 
bamalS glet<$fam bie gange Jttaft beS 2Kenf<$engef$led}tS no$ in tventgen 
3nbivibuen vereinigt getuefen. 9Ummt man aber biefe SBerßarfung ber 
Äraft überljaufct an, fo fann man au$ eine SSerjiatfung ber ©egenfafce 
in ben ftttyeren Qcittn annehmen unb ben föarfen Unterf(|ieb ber Slacen 
ald not^trenbige erfle unb fräftigfie Offenbarung ber einmal in unfer 
®ef$te$t gelegten Unterf$iebe etflaren. 5DU 3)2aniu^faltigfeit, muffen 
toir benfen, lag fc^on verborgen in SIbam, unb eö trat natürlich, baß 



387 

fie fl<§ juerfi in bem ftarfften @egenfa$ ausfragte, in <5$toat$ unb SBeijü, 
benen bann alle f$frac$eren ©egenfafce unb SJermittelungen folgten. Heber* 
tjaupt muß mantt>o$l an eine Stnljelt ber © attung, an eine in betrat* 
tung forttoirfenbe, immer tätige, in biefer SljStigfeit aber einem getolffen 
(Stufengang unb befltmmten (Snttt>idlung8gefefcen folgenbe *Probuftion8fraft 
glauben , bie toon ber förderlichen ©Übung gut Beifügen unb toon bem 
3lufyragen ber entföiebenflen (§lgent§umli#felt jur aflmaljllgen 9lu3glei* 
<$ung übergebt. 3m Qllterttjum (errföte ber äötyer über ben @eifi, bie 
Sftace über ben fnblmbueflen 5Bertf?; jefet Ijat {1$ ber ©eifl in bem mefyr 
&erna<$laßlgten tforfcer tounberbar enttolcfett, unb (Eroberung, $anbel$ln* 
tereffe unb Gtoilifation arbeiten an einer allgemeinen 33ermif$ung ber diacen. 

Heber bie (Slntljeilung ber diacen iß man immer no$ nid&t in'8 Jfclare 
gekommen, J&umbolbt falj mit 0te#t in tyrer großen SRenge unb Wlw 
nlgfaltlgfeit unb in ben faum merflid&en Uebergangen jrciföen benfelben 
einen üBetoetS für bie (Einheit be« attenf<$engef$le<$t«. 3m allgemeinen 
färbt bie (Bonne be$ (Sübenö alle äÄenft&en f^trarj unb bleibt bie blaffe 
(Sonne be* 9iorben8 fie bis auf baö <§aar. 3m allgemeinen (äffen ficfc 
ferner bie tveifjen unb bunflen 3Renf$en au$ tyrer Selbes* unb @efi$t8* 
bilbung na<$ als jnsei <§au))tracen auffajfen. Qlnbrerfeitö unterfc&eiben 
tüit bie eble toetfjje, bur<$ rofiged (SrrBttyen öerföSnerte Stau öon toler um 
fie lagernben minber fcoflfommen organifirten diacen , n5mli# txon ben 
Weingelben unb melan^olif^en Mongolen im Sorben, toon ben olmen- 
farbnen unb $olerifd)en aftalatyen im Offen, öon ben f^tvar^en fanguinU 
f<#en Negern im (Süben unb »on ben pl)legmatlf#en fupferrot^en QlmerU 
fanern im Sffieflen. 93on biefen fielen SRongolen unb 9lmerifaner immerhin 
no# ber eblen tveigen 0tace na^er unb nur 3Matyen unb SReger bilben 
bie 3Ra#tfeite ber 3Renft$$elt. 

3nnferl)alb ber eblen treiben 9Race untertreiben fi# bie in üjrer $($* 

fiognomie, n>ie in itjrer 6j>ra$e &on einanber abtueld&enben (Semiten unb 

3apt)etiten. £)ie erfieren nähern fi$ in 3Ran$em, j. 33. in (aufig fcor* 

fommenbem SBoflljaar, ber bunflen Sftace unb flehen überhaupt in ber 

2Rttte ber 3Renft$$ett, tealjrenb bie Ij6$ere plwf?fc$e, intedeftuetle unb 

aflbetiföe Qluöbilbung auf (Seite ber 3a)$etiten fSUt, ber Werfer, ®rie<fyen, 

(Rötner, ©ermanen. Set biefen Golfern finbet fl# bie regelmäßig fie ©e* 

Patt, ber regelmäßigße <S<$abel, ba8 föonße ©efld&t mit geraber ober con- 

toerer «Rafe unb mit feinem, f$li$ten, »aöenben <§aar. 

£>ie Mongolen $aben breite »itredige, fd&mu&iggelbe ©efi^ter, lange 

25* 



388 

*nb gegen bie 0?afe fd&ieffh$enbe Slugenbraunen mit fe$r fleinen 2(ugen, 
rine Breite furje 9tofe, öorfiebenbe 9Bacfenfno$en, ein I)5ijlid&e8, aber in* 
iefligente* SSoIf mit einem ^tyfiognomfföcn 5tu8bru<f «nb (Sljarafterjuge, 
barfn fl# etn?a$ ©teifen^afte«, ber (Sigenffnn unb $etanti8mu8 be8 9llter3 
uerrity. 9Ra<$ a)inefif$er gegenbe fofl einet ber größten mongolifd&en 
4>eiKgen £ao**fe f<#on in ©reifengefiatt au8 SKutterleibe gefoutmen fet>n. 
S>a§ entfprfd&t ganj bcm mongolifdfcen SBefen. 3)ie ganje Sultur bfefeS 
S3olfe8 tragt ben (Straftet be8 @rofh?aterlf(&en, $tntiquirten, eigensinnig 
ttnaBanberli<$en. 

5Dfe Snbianer ober 8ftotl#8ute in 'Ämerifa tyaben noa) ehraö mongo* 
Uf#e$, »erraten bie J&erfunft au« Safcan unb 6$ina, finb aber me$r ober 
toeniger fuvferretlj gefärbt unb tjabtn flauere (Stirnen unb foifcere flöpfe. 
S)tefe <2$abelbilbung jeigt ffa) noa) viel extremer an jtref in $eru gefim» 
benen $obtenf6*>fen, bie wafyrfd&etnfia) einem ausgeflogenen 93o(f ange- 
ben, ftrorfep, $otl$en 1843 OTr. 530. 5Dfe Sftot^Sute teilen mit 
ben Mongolen eine eigentyumlitt> geintyeit ber ©fnne. CEBie ber 2Rongote 
auQ feinen tiefen fleinen 5lugen uiel weiter in bie gerne ffeijt, ati irgenb 
ein (SuntySer, fo Ijat ber SBilbe in 5imerifa einen <5pfirflnn irie ein 
4unb, unb'erfennt no# mehrere ©tunben na$l)er, ob ein $$ler ober 
ein SRenfa) in ber 9W(?e n?ar. 3n G^araftcr unb SWbung aber triber- 
ft>re<$en fia> bie beiben Oiacen. $)ie flfiotljbaute finb graufame 3Bitb{ager, 
afler Gfotflfatfon JJeinb unb aufjerfl trüge, trenn ber junger fie nia^t 
aufdornt. 

,5>ie malai)tf$e 9toce ip olt&enfarben unb ge$t tt?ie eine Dämmerung 
in bie 9to<$t ber fcfcttarjen ÜRenfd&en über. <Sfe ift bie am meinen juni 
3orn unb fllad&e geneigte, a>terifd&e Olace; H)re $ö$ßen 2Butbau8brü#c 
fommen in SWatacca , ityre ro^ejten Oraufamfeiten auf 91eufeeianb »or. 
2)iefer 8tacen$ug erf<$eint aber auf einzelnen 3nfefgrupjjen be$ füllen 
SWeere« mieber fo gemifbert, baf? g. 89. gorfler (Semerfungen ©. 204) 
, in Otatyaiü nur ein 93olf fcon lieben8n?ürbigen unb $6<$ft freunblid^en 
JKnbern gu finben glaubte. 

5Die fd&n?arje Otace jeigteben fo große SJerföiebenljeiten , n?ie bie 
teeifie. %n tieffien flehen bfe fßa^uaö in SHeuljoflanb , Sßofyneffen unb 
jutn $$eil no$ im 3nnern <Subafien* jerftreut, fa)warje 3Äenf$en mit 
®oflb<wr, ft>i|em J&interfo^f, vorfte^enbem J Äffengefi($t, bidten 3S8uä)en unb 
n^abenlofen affenartigen deinen, Sußerfi ro^ unb t^ferif^. 5Tann bie 
SSufä)männer in Qlfrtfa, bie fe^r graufam «nb fo fhtmpfffnnig flnb> baß 



389 

fie nf#t einmal dornen 1)aUi\. 8t<$t*enfiem, Sftetfe S. 192. <£ie J&ottcn» 
totten am 6a)) finb nie^r braun al8 fc$»ar& unb fyabtn eine fafl mongO' 
lifd&e ®efl<§t8bitbung, aber in tyrem t)obl eingebogenen diütfen unb in 
bem gettttmlffr , ber ben SBeibern hinten ,angett>adjfen Ifi, w'u ben &ty* 
f^afen, *errat$ fi<$ ettoaS feljr $$ierlföeg. <Da3 Sfterlfd&e/ »orfie^enbe 
fcicte Si^en, eine £Xuetf<#nafe, SBoflfyiar, ein übel rie$enber ©<§tt>elfo 
ein frtfcer äofcf, eine affenartige 8eb$aftlgfeit fefyrt fafl bei allen Regent 
ttieber, bo# gibt eö unter itjnen au$ ölele Stamme toon fcoHfornme» 
Jrfajiiföer jWtyerföönijeit unb eblen ©efi$iern. Qtyre «§aut iji, trenn 
aiM0 f^tratj , bo$ fammetartig unb gart. 3lu8 ber QSermif^ung mit 
SBeijjen entfielen bie braunen Mulatten, bie bur<$ SerjeroneS, Duatero* 
ned unb Ctulni&ofte* , inbem fie immer trieber mit 2Belfren ft<$ tjeruti* 
jfäen, enbll<$ ganj weiß werben. 9lu« ber Paarung toon Negern unb 
rotten Slmerifanern entfielt bargen eine fetyr $a{jli<$e unb bösartige 
ffiace. 3n ber ©erityrung mit ber weisen atace finb bie 9ieger afte, ge* 
ma§ iljremglu^e, ©flauen geworben, aber au$ in 9lfrifa felbji unb rotte? 
fi$ Ijaben fie immer nur aU ©ilbe ober unter roljen 2)efpoten gelebt. 

SBenn man ben freiten Umfrei* ber äjolfer überbaut, bie tyeute no$ 
in tiefer Umnachtung liegen, bie fi<$ toit bie toilben Spiere freffen (benit 
in ber $tyat gibt e8 no$ SKenföenfrefier unter ben brei niebren Stacen) 
ober bie einander al8 iofymrt 33ielj (Sflatoen), ni<$t als SWenfö unb 
©ruber beljanbeln, unb tief im $eibnlf<$en Siberglauben toerfunfen nic^t 
nur ber $rl#li$en 2Ba$rt)eit ferne flehen, fonbern fi# au$ im 3Banne 
bamonifctyer ©erbtenbung btreft t$r entgegenfienunen; fo it^irb man toer* 
fu^t über baS menf<$li$e (Slenb ju deinen, um fo meljr, al8 au$ bie 
^Betrachtung ber eblen meinen SRace unb ber großen ßfjriflentjett felbji 
beö Un#rtfHi#en unb Unvernünftigen, beö 3ammer$ tmb ber (Sünbe fo biet 
jur <B$an tragt. ?iber um fo bringenber ifi bie Qiufforberung an {eben, 
ber ben (glauben unb bie äraft nb$t verloren , an ber großen $rijili$e$ 
SKiffion nitt$unnrfeti, bie ba berufen ifi, bie 9la$t $u erleuchten unb rittet* 
11$ n?iber bie toeltumfölingenben Ungeheuer ber ©ünben ju Steffen. 

3. ; 

Ytatiiriicfre 4tb*n*0ef*$* ab fBebmgitng ber S&itU. 

"t • * 

SWan beregnet bie gegenwartige ©e&otterung ber (Erbe ju 1 OOO SRif* 
lionen Beeten. Unabanfrerll<$ teilen fi$ biefe in SRfinner unb Seibe** 



390 

Wlan fann nur ganj geringe S^toanfungen in ben m5nnlt$en imb treib* 
Ji#en ©eburten tt>al)rneljmen. 3mmer ftnb bie öfteren ettoaS jaljlreid&er, 
teell Ärieg unb raulje Slrbelt meijr TOanner aufreiben. 0?ac^ großen 
Äriegen Ijat man f<$on einigemal auffaHenb $afy(rei(§ere tfnabengeburten 
malgenommen, h?obur<# ber SWanneraerlufi triebet erfe|t tourbe. ®a 
bie SSermetjrung immer teS^fl, entfielt bie $rage, ob bie Dberpa^e ber 
Crbe $ule$t ausreißen toerbe, um alle 9ttenfc$en ju faffen? SSebenft man 
fnbef, trie oft f<$on, irenn bie 33olfer ju $ablrel<§ unb ubermfitijig nmr* 
ben, große tfatafhopljen , Ätleg, $eft, junger ffe lieber listeten, fo 
brauet man ff<$ feine Sorgen um bie Unterbringung ju ma$en. 3)te 
den nt$t me1)r too^nen fonnen, ftnben fl)re 2Bo$nung um fo getrtffer 
unten. 3>ur<& bie gange 9Beltgef$i$te ge$t ein Sßlan ©otteS $tnbur$. 
©otte« ©ertöte toerben erfüllt »erben, ob bie heutige SRationalBfonomtc 
unb QSSlferfiatffiif e« begreift ober ni<$t. 

STOan Beregnet je ein 2Renf$enalter ju 33 Sauren ober no<$ genauer, 
c« fflrbt j5(jrlt<$ einer unter 35, unb toirb \a 30 ein neuer geboren. ®ie 
2eben$bauer bilbet einen »eiteren jtreid um ben engern äreig ber ©e« 
f<$le<$«t$atfgfelt. 3m »eben beö «Kanne« tft bie ©runbjafyt 9. 3Rtt 
2 mal 9 3a$ren tt?trb er reif, mit 5 mal 9 fte$t er auf ber 4?5$e be« 
fielen«, mit 7 mal 9 $5rt fein ®ef$le$t3leben auf, mit 9 mal 9 Sauren 
enbet mefjt fein »eben, trenn er e$ fiber^au^t fo toeit gebraut $at. 3)ie 
©runbjaljl beö ©eibe« aber iß 7. 2Rft 2 mal 7 Sauren trfrb baß 3JWb* 
#en mannbar, mit 7 mal 7 Sauren $8rt ba8 SBeib auf, 2Wutter toerben 
ju fSnuen. 3)iefe ©runbjaljlen finb von ben 3Renf$en ber gemäßigten 
gone ju *erffe$en. 3m Sorben tolrb eine 3iffa W$w gegriffen. JDU 
Sd&roebfn toirb ftpfiter mannbar unb fann na$ bem 50ften 3a$re no$ 
tffnber Ijaben. 3m ©üben n?irb bie ßiffer tiefer gegriffen, Ja Bei ben 9lege* 
rinnen fallt fie bis auf 5 tyerab. (Sine Negerin ttrirb in 2 mal 5 Sauren 
mannbar, aber au$ fo frulj lieber unfru^tbar, baß fi$ ljauptf8<$li<$ 
hieraus bie SBiehreiberei erfWrt. £>er no<$ fraftige 3Äann nimmt nid&t 
fotoofyl mehrere SBeiber neben, als na<$ einanber, treil -fie fo raf$ batyn* 
toetfen. 9lde btefe aSer^Sltnlffe finb am beßen auSeinanbergefefct in SButter* 
Siotomie. 

SBte eine Pete 9lu*glef$ung &frif$en »eben unb $ob unb gtoif$en 
ber %aty ber beiben @ef$le$ter Statt flnbet, fo oljne Streifet au* jttri* 
f<$en ben Stace* unb gamilien^atafteren. $^ficgnomif^e Zy^tn, bie in 
ber mannnli^en »inte au3ßerben, burften fi^ bod^ in ber freiblf$en fort* 



391 

fangen unb eine gereffte 3^t von ©tunbjfigen nie in bet 3Renf$$eii 
untergeben. Oft Bleibt ein fol$er ©runbjug latent in bet SatnUie unb* 
tritt erft Bei drittln, Ja na<$ mehreren ©eneratlonen lieber $ervor. 9ltavi$* 
muß nennt man bie Sigentl)umll$felt, bie f!$ Bei ÜRenf<$en, Spieren unb 
felBft $flan$en finbet, roonad) bie (Snfel ben ©rof eitern a$nll$er roetben, 
ale ben (Sltem. ©et 2Renf<r)en jeigt fi<$ baö ungemein t)Jufig. ©ageret 
glaubt barau* aBer au$ merfrcurbige Anomalien im tarnen bet $flan* 
gen erflSren ju f innen. Sgl. SDecanbolle, *P$$fIologie ber SPflanjen, beutf# 
ton Otopet II. 440. S)a3 hervortreten älterer unb gefunber ©runbgfige 
verhält fi<$ oft roie bie SBlebergenefung. gamtlien, beren ©lieber an$al* 
tenb Sägern ergeben unb bur$ Äranftyeften gef$iv5<$t finb, fierBen au*, 
tljr Befferet ©tunbjug f ommt aBer but<$ S3er$elrat$ung mit ffieiBern aut 
gefunberen ffamilfen foSter bo$ lieber jum 33orf$ein. UeBtigen* toiB 
bie SRatur Vermittlung von ©egenfSfcen unb JJamilien, bie immer nur 
unter fi$ fatratljen, muffen Bei SKenföen rote Beim S5le$ vertummetn, 
n?81jtenb S>utd&freujung verriebener gamllten bie flftace verBeflert. 

SIBgefetyen von roenigen Unglüdli^en / bie ni$t im SamitienleBett 
aufgelaufen, unb von wenigen 93et$5rtelten , bie nicr)t ju arbeiten Brau« 
<$en, finb alle 3Renf$en junSd&ft auf baft Familienleben unb auf bie Sir« 
Beit angeftriefen. ß$ne biefe Beiben großen Snfiitute roürbe bie 9Renf4* 
$eit versilbern. S)ie SRuiterlteBe milbert unb verebelt ade, bie 9frBeit 
fefieli ben Unbanbigen unb fiätft ben ©<$roa#en. 5Dfe Arbeit, ba$ (StB* 
t$ell, tr»eld>e& und ber ffinbige w& bem *Patabie« verfiof ene 9lbam hinter* 
laffen , iß ni*t bie ©träfe , fonbem ber Srofi , benn in ber Arbeit ift 
Segen. TOan !ann fi<$ bie Wenföen in tyrer gegenwärtigen ©finb&afitg* 
feit o^ne Arbeit in freiem TOüffiggange gar ni#t beuten. £>e«roegen ift 
ber £tytimi8mu$, ber alle SWenfd&en julefci but$ aWafötenenatBeft von bet 
eigenen $anbarBeit befreien unb „SBtlbung unb 9Bo$lfianb für alle" et* 
oBern mo$te, nie$t nur ein 3Ba$n, fofern er fein ßkt nie erteilen fann, 
fonbetn föliefit au$ ein unvernünftige« Segelten in fi$, benn bet 9Hüf?tg* 
gang ift aller Saftet Anfang. 9iut baö ift: traurig, baf bet SltBeitdlufUgt 
fo oft nt$t einmal me$r Qlrbeit finben fann unb unglütflld&et, ald ba* 
tvilbe Styer brt ffialbe«, unter feinen 3»ttmenföen, 2Rit<$riften junget 
gerben muf. 9ia$bem föon vor 3a$rtaufenben im Orient unb Bei bett 
geBilbeten Golfern bed ©übend ba* naturli^e gamtlienleBen aufgegeben 
ober jertüttet unb in ein unnatürliche* SeBen von <$utetei umgetoanbelt 
Sorben ift, toai ber Untergang jener 9S5l!er unb bie $ettf$aft neuer ge« 



392 

funbetet Stötfet $er6eigefü$tt f)at, tft trunme^t bie eurityStföe SRenfcfcijert 
im begriff, eben fo fe$r bat natütltd&e *8et$ältni£ bet Arbeit gu ttetfen* 
tun unb ju *erle$ten. 5>arfn liegt eine ungeteilte (Befaßt, 25on ben 
teibm ©<bufcmauetn, bie (Sott bet aut beut $atabiefe verbannten 2Äenfä> 
$eit auf gerietet, bet gamilie unb bet Arbeit, batf feine roan!enb werben 
»bet et gef<$le$t ben Golfern jum unöermeiblidjen QSetbetben. 

4. 

Vit bämomfdje Verffiljrtmfl butd) Ytatarreije. 

Sie natürlichen triebe untet ben toom Sittengefeb gebotenen Sin* 
fötanfungen ju beliebigen unb bie Sufx biefet ffielt mit !TOaaf* ju ge* 
aiefjen, ijt bem 9Renf$en nk&t verboten. 9lbet et etniebtigt fi$ gtun 
ftUtt* toenn et nnt bie niebetn Stiebe gu beliebigen fu$t auf Soften 
bet «fcotjeren in tym, unb et finft untet bat Sbiet I)inab, trenn et et 
in einem Uebetmaafje tfyut , rote et bat $#et nie ttyut. 3" ben gretijeiteu 
berSRenföen gebort auä) biefet n>tbernatfitli$e «öeiffönnget na% ®enuß. 
S>a9 S$ter, nut feinem 3njtinft folgenb, Ijanbelt vernünftiger , alt bet 
SRenfö, bet feine Vernunft beraubt unb feinen dWtyet getrottet butdfr 
Uebetmaal bet ©enuflet. £>ie jjtetycit bet 98enf$en, bat 9W<$tmeljt* 
gebunbenfe^n an ben groingenben Snfltnft, fonfl bet SWenföen f)b$fkt 
Qfyre, nrftb i$m Ijier jut <5#anbe unb gum glu^e, 

2>ie iBettyietung bet SRenföen im ©tnnengenufl eulmtnitte bei ben 
fcotberaflatiföen unb aftifaniföen Golfern bet Wtettljutnt , bie im Dr* 
gittmut allein bat tiefte ÜJtyflertom bet <8ott§eit etfanntcn, feljtte aber 
nu$ no$ in bet $riftfiä)en 3eit regelmäßig ba trieber, wo bet fittlt^e 
Ürnfx uub bie @eißetfhenge etfölajfte, unb gefeilt fi# audj $eute nodfr 
überall gut (Roheit bet gemeinen SBolft unb gut Soratytion bet ©ebilbeten. 
3>et @$roelgeteufel, bet @obom unb SBabel unb bem altljel&nifä}en Stom 
ben Untergang ^rettete, $at auä) deute nocr) feine Sempel in allen fyatipU 
flabten, verführt bie 3ugenb unb reift bat gemeine SJolf gu SBenelbung 
bet ateia^en $in. ffiityenb n«$ $eibnifa)e afötferföaften leben, bei benett 
feit 3a$rtaufenben bie Sßtofiitutfon gum ©ottetbtenjt gehört, finb mitten 
in bet $tiflti$en Sßelt au$ untet anbetn fRamen ungtylige Semmel bet 
tfltylitta auf gerietet, in benen gang bet namli$e jtultut begangen roitb. 
Unb ttäijrenb bei $eibnlf$en Golfern immer noa> 9Renföeno)>fer ttorfommen, 
•fcfern niä)t minbet rotr mitten in bet (S^tifienfyeit immet noä) unfete 



,*' 



393 

«fthiber btm 2Rolo<$, fölimmeren glommen fte öUigc^nb, atg baten be* 
irbiföen geuerö. 3Ba* unß bie flfteifenben erjagten von ber tiefen fitt* 
li^m *8erfunfenl)eit imb vom religiöfen ©aljnfhm ber Reiben , unb tuat 
unfere ißolljei* unb (SrimtnalfiattfHf au8 bem @$ooj?e ber (lljrifienfjelt 
felber Berietet, gibt eine Zumute von ©reuein ber 3Renf$l)eit, bei ber 
toir und f$nter$U$ erinnern muffen, treibe unerme&ä#e Aufgabe bie 
#riftti<$e 3Rfffion no$ ju lofen $at. 

SÄlnber rol) unb tyierlfö, meljr geifliger QIrt ifi ber ©enufi, ben 
bie <S$i>nfyeit ber SRatur gewährt/ aber in tyr liegt eine bämoniföe 
a3erfü$rung , bie gefaljrlit&jte aller ©e&auberungen für ben ®eif*. 3um 
(Srfennen unb ?lu*btlben bed € dienen neigte unter ben fceibnifäen QSSJfer» 
fceß SiltertfmmS vor allen, tote befannt, baö grle^iföe &in. 9lber man 
fann ni$t behaupten, bafj bie 6$on$eit6tbeate ber grie^if^en $lafttf, 
fpfern fie bie „volle- aWaJefiät ber 9iatur" in gemeiner *Ra<lt$eit auSbrudten, 
eine ölndfe&r au3 bem ©tanbe ber ©$ulb in ben Uuföulböjuftanb beS 
JßarabiefeS getoefen fetyen. Sie rein au$ viele biefer SBerfe erfreuten, 
fofern fie bur^auö ein (Spiegel ber fronen Statur unb fern von unfittli^e* 
StexüifamQ ffnb, wahrer geiziger Slbel fogar anbere unverfennbar and* 
jei^net, |ß tonnte bo$ im Qlügemeinen bie QSerlfebung be« ÜRenfäen in 
%e eigene naefte Oeflaltung, bie auöfd^Ue§lid?e Vergötterung bed 3Henföen* 
fleiföe* $u ni$t* befferem Ijinfuljren, alö n>o$in fie geführt tyat. $** 
grlec$if($römlf#e 33ilbung ging in graulicher Un$u$t unter. Unb au$ 
im ^rißli^en Spalter $at bie «ftunfl fi<$ immer unb immer wieber jenem 
tyeibnif$en Sauber gugeneigt, fo bafji ni^t* fötrerer efföeint, alö bie 
naturli^e ®$Sn$eit bem fitttig @#$nen be* <5&rfjient$um$ auftfölief* 
li$ ju vereinigen unb bie 93erfüfyrer abgalten, bie immer riueber mit 
bem tyeibnlföen Siebrei} faden unb bie $riflli$e (Strengt atft Unnatur 
verfyafit machen motten. $a* Mittelalter erfannte ba$ gange ©*fri$t 
ber grage unb verehrte barum in ber $ell. 3ungfrau QRaria bie unjer« 
trennll^e Bereinigung be« ^eiligen mit bem (S^onen. 3m OeljeUnnlf 
Ujrer 3ungfrauli$feit liegt betoa^rt, r»a3 bie ©<&8n$eit in Äunfi unb 
9?atur allein gu ^eiligen unb bie Dämonen ber (etbniföen 58erfü$rung 
ju verbannen vermag. 

(SttvaS ni#t minber 33erfu$rerif<$e8 rrie in ber @$on$elt liegt in 
ber Äraft. 3n ber gülle ber äraft füllte fl$ unter ben $eibnlf<$en 
Golfern ber aSorjeit feine« fo getvaltlg, frei unb ftolj, tole ba« bcutfd&e, 
Unfere (Stammvater waren vorjugötveife gelben, Ärieger, (gröberer, Sieger 



394 , 

unb J&errn. $em entfyra$ f^re {Religion, ber ©btnl«mu«, ba« Programm 
be« rfitftf$t«Iofeften §ubiecttoi«mu« : „i<$ barf, n?ad t# fann, trenn t<# 
fann, »08 t<$ will." 5Dajfel6e Äraftgefityl, nur weniger £erfönli<§, befeelte 
au$ bie alten 9t3mer. Sie fügten fi* al« ble Allgewaltigen nf<$t, n?ie 
ble beutföen Slefen, wegen tyrer förperli$en ölicfenfraft / fonbetn wegen 
tyrer fiaatli$en ©rganifation. 9lbcr im ®ebrau$ bet Äraft waren fle fo 
gewijfenlo«, wie bie ©ermanen unb n?te bie no$ toteren Softer, wel$e 
bie $eil. <S#rift al« ®og unb SRagog be$ef<$net, bie wie eine ©etvttter* 
wanb fiet« im <$tntergrunbe ber 3Beltgeföt<$te brol)enben J&eerf<$aaren Sit* 
titad unb $ifötngi«<$an«. $>a« Ätaftbetruf tfepn «erfuhrt aber au<$ in* 
mitten ber S^riften^eit ju benfelben Sünben an ber OTenfötjeit , bie im 
jßeibenttyum begangen würben. 3)er ©tarfe erbrütft, miöljanbelt unb miö* 
brauet ben <5$wa$en. 3n biefer Sejieljung tjt unfer Softer* unb 
€taat«re$t nur bem tarnen na<$ d&rijtli^. $fe mannlfdje Straft, geizig 
Wie lefbli#, erljSlt tyre SBetye erft bur# ben fittlf^en 3we<f, bem fie bient, 
unb bur$ bie ®otte«fur$t , bfe be« Reiben ebelfter ®$mu<f ift. • JDarin 
liegt bie ©ebeutung be« $rifili<$en (Ritter«. SBir flnb aber in unferem 
ßettaltet nur ju fefyr in bie Ijefbntfd&e UefcerföSfcung unb SergBtterung 
ber eigenen flraft jurüdwfunfen. SBir treiben in ber „©onjuanertt 1 ' 
wieber mit ber menf$tt$en , bie fubjeettofte ffiiflfufjr au«tobenben Äraft 
eine Sftyetiföe Abgötterei unb finb bo<$ @$w$$tin&e geworben in 93er* 
glei<$ mit ben altnorbiföen gelben. 

iRalje »erwanbt bamit if} bie Ueberföafcung ber Singe in ber <ftatuv, 
bur$ bie wir für bie furje £eben«bauer (Rei<$t$um unb 9Äa#t gewinnen, 
bie au<$ lelber in unferer ©egenwart fo fe$r fcortyerrföenbe $$sjfio* 
ftatte. Sie iji j. SB. bie Seele be« engliföen Staate« unb Softe«. 
Sie {teilt ber Stirbt be« ^errn bie ffierften unb Arfenale unb bie ffielt* 
inbußrieau«{iellung in ben cofloffalen ©ta«£at5j}en entgegen. Sie ifl nur 
eine neue Art ber alten fPiagie, eine jeitli^e Affgewalt gegrünbet auf bie 
au«f$tie$ti$e SBe^errföung ber *Ratur auf Soften ber fRebenmenföen. 3n 
tyr fetyrt au# ber alte (Sultu« be« golbenen äalbe« wieber. 

3m ©egenfafc gegen bie bSmontföe Sertodung bur$ ben ßauUx bet 
9iaturm5$te unb gegen bie Reifen triebe unb falf^en ^Begeiferungen ifl bei 
ben f$w$$eren unb bur$ bie f. g. ©Übung btafirten geuten, in«befonbere 
am (Snbe be« borigen Satyrljunbert« eine Auffafiung ber Statur SRobe 
geworben, bie t$ al« bie nld&tfiwfirbfgfte *on allen Be$ei$nen mo$te, 
weil tyr ntdjt einmal me^r ein ©ef&^l für ba« (Sr^a6ene, ÖReijenbe unb 



395 

©<$retffic$e ber Statur innewohnt. $>a* Ifl bie 9luffüffung ber Statur 
al$ beö ©emeinen tmb 9lfltaglfä)en, worin fia) ber SKenfa) nur ettra fo 
be$agli$ fuljtt, wie in feinem <S$lafro<I. 9lfle3 ffiunberbare in ber 
Statur ,wurbe mit altfluger Sllbernljeit geleugnet, alleS ©ebeimnijjvofle 
wufite man, trenn auä) noä) fo abgefa^maeft, ju erflaren. SSon ©Ott 
bem @$ofcfer unb (Spalter Brauste nify metjr bie Webe $u fetyn, ba 
ber SÄe<$ani8mu8 ber Statur ft<$ von felbfi verftanb. 9lu8 9lbfä)eu vor 
biefer Trivialität retteten fiä) poetifäe Beeten in bie (Stauer beö $eib* 
niföen Urwalbe«. 5D(e bibltfd&e Vnffaffung ber Statur ging ben ©e* 
Bitbeten faß ganj verloren. 

5. 
WU Ulotnrflndjt. 

£ro$ ber @<$tv$$e, burä) wel^e bie (Seele be* ÜRenfe$en ganj von 
ber Statur abhängig werben fann, woljnt iljt anbrerfeltS eine ©tSrfe Inne, 
bie fi$ au# triebet ganj von ber Statur todreift. 3n vielen (Seelen fyrldfct 
fi<$ ba8 Urgefityl, fie fty fremb in ber <Sinnenwelt, ein ftlüd&tling au« bem 
verlorenen *J)arabiefe, $u bem unfSgli^eö 4?efmwelj fie ljtn$fel)t, auf eine 
tmgewotyntf^e SBeife au$. ©fe finnen eigentti^ nie, re<§t tjeimifä) trerben 
in biefer Seit. Stiä}t8 ifl rityrenber, als ben finbti$en unb unföulbigen 
3Renf<#en leiben $u fe^en unter bem <S$re<fen einer ni$t buta) feine 
perfonli$e, fonbern nur bura) bie ©ä)ulb ber ©attung Befreiten unb em* 
hörten Staturm5a)te. 9lber eö ge$t aua) ein unvertitgbarer ©taube burä) 
bie aBolfer, bie refne Unfäutb übe noä) immer ben alten Sauber über bie 
Statur. ®a« ift bie unmittelbare Weaction ber Unföutb im bloßen SSlid 
unb SBort gegen bie bBfe SJtaä)t. 3n tjoljem ©rabe fcoetifo} ift fa>n übet* 
$au*>t ba8 Slnfremben ber finblf$en @eete bur* bie gßilbtjeit unb 95oö- 
$ett, bie tyr in ber Statur entgegentritt. SNrgenbS bewährt fid) ber ^ötyere 
Urforung bed SWenf^en fo beutli<$. $)ie ffnbiföe 9lngfl einfamer unb 
f$wa$er, in rauher Statur lebenber SBotfer, toit ber Sa^lanber, vor ben 
6<$re<fen biefer Statut ifl unferm gebitbeten unb bura} SBequemti$feiten 
verwöhnten ©ef<$le<fct fteitla) unbefannt. 5)ie SBorftettungfttoeife ber 
Snber, wona# bie Statur eigentlich bie £ofle, Jeber lebenbige 8elb ber 
JTerfer einer unfterbU^en, aber wegen früherer ©flnbe verbammten @eete, 
baö geben eine (Strafe ifl, au$ fie beunruhigt unfere aufgeklärte SBelt 
niä)t. £>ie attyerfifä)e fiepte, wonaa} bie eine J&älfte ber Statur unb 



396 

f$mmtli$er (Kreaturen gut, bie anbere böfe iß, fegt in unfern Sagen au$ 
SRiemanb uiet)r in Verlegenheit ober ertvedt Scrupel in Setreff ber iße* 
^anblung ber Spiere. *Wur unbeivufit toieberljolt bie (Soweit ber 3Reu* 
f#en Jenen alten «&a§ gegen bie angebli$ bifen Safere unter unnnlrbiget 
2Ri*fennung ber t), S<$rift, bie ba fagt: „ber ©erecfcte erbarmt fi$ feinet 
SUer/eG". 2)ie gnoßlföe £e$re, naa) ivela>er bie 9totur vom SDemiurg, 
b. $. von einem Untergott unb böfen 2)aiuon, gefd&affen unb regiert »irb, 
bid e* bem Jjö^ßen guten ©Ott gefallen mirb, il)n ab$ufe|en, iß langß 
vergeffen, obglei$ no$ immer tyraftifö barnaa) von vielen gel)anbelt roirb, 
bie etroaS in ber SBett gu f$affen unb ju regieren $aben unb anßatt im 
Sinne be$ alleinigen S$ötferd unb £errn ©uteS $u begrünben unb gut 
ju regieren, baß ©egentfjeil ttyun, fla) trofrenb : am (Snbe n?lrb ber grofje 
©Ott ber (Stvtgfeit föon triebet etnrid&ten, toa* trir {(einen ©ötter in ber 
Seit verwirrt t)aben. 

3njn>if#en maapt fid& bo$ aua) noä) in unferer 3*ü dn r)eimltä)e& 
©rauen vor ber 9?atur geltenb. <E3 wirb fo viel gegen bie Dktur ge* 
funbigt, bafj man bie Strafe, bie in ir/rer ßonfequeng liegt, f$on vo» 
ferne berannar)en fiet)t unb fetyr färbtet. &UQUity r)at ber Unglaube ben 
Steffen unb Stab verloren, „ber und furtfytlod m<u$t, ob wir au<$ h>an* 
beln im finfiern S^ate", unb ber Aberglaube iß tym auf bem &u§ gefolgt. 
SDaljer bie fä^eue Neugier, bie fi$ fo gern mit ber „$a$tfeite ber Storut* 
unb mit bem „hineinragen be8 Sämoniföen" in bie genuine $au3ba<fene 
Oiatägll^feit beföaftigt. ®ot$« %at einmal gefagt, e* liege et*a8 $u* 
difa^e« in ber 9ktur, bavor man fta) in Ql$t nehmen muffe. 68 iß einige 
SelbßtSuföung babei. SWand&er t)ält für $üde, toaö nur elnfaffcc Solge 

beö 9taturgefefce8 ifl £)en £iebetlt<$en , ber feine Gräfte vergeubet, be- 

f#lei<$t Äranfljeit unb früher $©b. 3n vielen anbern Satten iß, rt>at 
r)eimtftdif($er ßufatt erfä)eint, j. 33. ein unerwartetes Unglud, nur t)ö$ere 
SBeßimmung. 3)o$ fofl bamit baö SDamonlföe, eine bem SMenföen felnb* 
ll#e Wlafyt in ber üftatur, nt$t geleugnet werben* 

Am welteßen iß unfere ßeit von berjenigen Neigung unb Jfcraft, bie 
iWatur gu fliegen, entfernt, Wel<$e man QWcefe nennt. Sie iß bow***« 
Art. £er inbifdje SBramine unb ber grie$if$e Stynifer veralteten bie 
Stfatur unb entfagten jiebem ityrer Steige au8 geißigem <§o$mut$ a< S>a 
Sramine boffte burä) Selbßquälerei einen 9iang unter ben ©eißern i* 
erlangen, ber t$m felbß bie ©Otter bienßbar ma^en foQte. 5Diogene4 
aber veraltete bie Statur, um fia) vor allen anbern Sterbli$en ani^u* 



397 

getanen, batyer man fagte, bie (Sltetfeit föaue $u ben Sbc$ern feine« kantet« 
IJerauö. SBon anberer fürt fji bie c§rifiU<$e 9t$cefe, ble freitntdfge (gnt* 
fagung, tun in ber Sfnfamfett bie (Seele ju fammeln unb ju reinigen/ 
um f!<$ au8f$liefti<$ ©ort ju iveityen, um ben Verfügungen ber 5ßelt 
entrutft ju fetyn. 68 ip befannt, bajj rrenn biefe 9l8cefe in frühem Seiten 
«Ceiftge ma$te unb anbrerfettö ju Uebertretbungen (j. «8. bei ben *on 
ber flirre fefbfl »ertvorfenen ©eifjlern) führte, fie ber SReujeft jiemli<$ 
fremb geworben ifl. $>ie Sugetung ber (ginne ift e8 h?enigjten8 nf$t, 
tt?a8 tjeute $age$orbnung genannt werben fonnte. 

JDennod? roimmelt e8 in unferer ßüt &on ffieltfämerj, (Storovamöbig* 
feit, Gtfel <iu$ an ber gefunben Statur, unb fcon Jenen 93er$rDeifetten, bie 
e$ ni$t me$r aushalten fönnen unter ber (Sonne, unb bie batjer itjrem 
geben mit eigener £anb ein (Snbe ma$en. $ie 9lufflSrung tyat fi<$ be- 
fördert, bad Mittelalter f)aU ju tofete ^eilige (Sinflebter unb SUceten ge- 
habt. 2Bir foHten e$ barum greifen, benn rraö tyaben rofr bafur? 3Bir 
$aben um fo metjr ©elbfhnorber. SDie focfate ©tatiftif bezeugt ein n>ar)r* 
$aft erf<$recfenbe8 9lnrt»a#fen iljrer ßaf)i unb jirar au8föfiefjtt# in ben 
ctoilifirten £5nbern, in ben fflefibenjen unb UnfoerfftStSjlSbten, bie ficfc 
ber Ijo^jten ©Übung rübmen. 

£>ie r). <S<$rfft fc^rt, bie ftrenge ©efefcmSgigfelt, bie in ber SRatur 
liegt/ offenbart fl# überaß a(« göttliche ®ere<$tigfelt. SDem (Reinen unb 
grommen §5rt biefe CWatur niemals auf, ein *ßarabie8 ju fetyn unb um* 
f#tope fie i$n au$ mit Äerfertvanben. $)em Unreinen unb ©ottlofen 
aber n?ltb au<$ ba8 $arabie« jur «§5He. üJWdfctfger alö bie förwfte 
Prüfung unb 9iot$ ifl ©otteS ©nabe, roie £iob bejeugt, unb mächtiger 
auä) roieber atö baS jloljefie <Si$ert)eit8« unb ©efunbtjeltegefütyf be8 gre*« 
Ier8 ifi ©otteS 3<>™/ *l* SDaniel bejeugt. *Hur tjinter ber Uejtyigfeit 
unb hinter bem 2fti$brau<$ be8 und fcon ©Ott gen?8r)rten fflaturret$t^umd 
lauern bie geredeten (Strafen, bie ©unbffutl), ba3 geuer &on ©obom unb 
®omorrr)a, bie 5gtyptif<$en plagen, &ule$t bie in ber 9tyofaty*>fe fcerfün« 
beten ©Freden be8 SBeltenbeö. 

6. 
9u f. g. H od) t feite ^er Hatnr. 

Unter biefem Flamen pflegt man bie »unberbaren (Svföeinungen be8 
tt)ierifc^en äRagnetiSmu^ ber (Stympatfjfe unb Qtutipat^ie, ber 3nfpiration 



S98 

unb ©efeffen$eit , enbli^ aller SBirfungen slelnamiger Wagten jufam* 
men$ufaffen. 3Bad barunter SBejtetyungen ber Seele jur ©etftertoelt, ju 
Fimmel unb 4>6fle, ^eilige (Srjiafen tyter unb bamoniföe Sßerbtnbungeit 
bort finb, gebort ni$t tjtertyer. 9tor bad fann und ^ier in ^Betrachtung 
fommen, read audf$tie£ti$ no$ bie SRatur angebt. 

*Run lafjt fi$ aber ni$t Befreiten, baß ed liefen ber menf$li<$ert 
Seele gibt in benen fi$ beim S^lafe ber gefr$$ntt$en Sinne, ein neuer 
Sinn nl$t nur Jpafffo für bie SBatyrnetymung ber Statur, fonbern au$ 
actfo für bad ^(neintrirfen in bie <ftatur offenbart. 9ßaffh> auf ert fia> 
biefer Sinn, trenn man im Sraum, in roa$er SJifion ober im £eHfefyen 
toiljrenb bed magncttföen S$lafd £inge fietyt, bie enttoeber räumlidfr ju 
toelt bon und entfernt finb, ald bafj tvir fie mit gemeinen klugen fe^en 
fönnten, ober bie und ber ßdt na$ fern liegen, ISngft vergangen finb 
ober gar crfl gcföetyen foQen. Serner, roenn man bur$ £)tnge afflcirt, 
unnuberfie$ti$ angezogen ober abgefiofen totrb, bie und im gemeinen 
geben rturben gleichgültig gelaffen tyaben. ?lctto auf ert {!$ ber neue (Sinn 
bur<$ bie Wafy bed Setyerd, ber in ferne SBelten unb Seiten bticft, burdj 
bie SBacfct bed SRagnetidmud, ber bie Seele ber (Somnambule tote Wagnet 
bad (Sifen na$ fi<& lenft. SDad aufere Organ, tvobur$ bie Seele foldfcc 
(Stnbr tiefe aufnimmt unb fol$e SBirfungen augert, liegt in ber Serben« 
fotyare, ifx nl$td toon ben Nerven toerföiebened, ifl nur eine befonbere tie- 
fere 3nnemtion. 5Dcr ttyiertföe ÜJRagnetidmud roirb erregt, inbem ber 
SRagnetifeur ben ober bie SRagnettfirte ((Somnambule) be^anbelt, toie 
ein (Sifen, trel$ed man mittelfx etned fiarfen SRagneten felbft magnetlfdj 
machen witt. (Sr ftreia^t in geringer Entfernung mit ben «&anbcn an ber 
Somnambule hinunter unb fefct biefe Q3en?egung in regelmäßiger SBieber« 
$olung fort, rroburc^ er bie tym aud ben Singerfrifcen audfhömenbe 9ier« 
toenfraft 0>on 3ufiinud ferner SKeruengeift &on anbern 9Urtoen5tfyer, toon 
{Rei$enba$ £)b genannt) ber f<§tt>S<$eren unb vafffaeren Somnambule mit«* 
ttyeilt, fie magnetifirt. 3n biefem 3uftanb nurb bie Somnambule &om 
SWagnettfeur abbangig, glei^fam ein Sljeil, ein rolflenlofer Statten \>on 
ifrn; jüglei<$ aber tvirb bur<$ bie gewaltige (£rf$utterung tyred Heroen» 
ftfiemd i$r innerer Sinn mefyr ober weniger emvfinbti$ für bad «&ell* 
fetyen, für bad Stauen in ferne (Räume unb ßdUn. 

SDiefelbc tiefere 3nner&atfon roirb bun§ bie geifiige 3Ra$t ober 3«* 
finration in 2lnfrru$ genommen, «gier ifl bad leibliche SNebium ju 
fu<$en, bur<$ frel$ed bie bem tränten aufgelegte £anb bed J&eilanbd bie 



j 



399 

Leitung bewirft, burdfc welkes t)öl)ere ffieftjen unb Segnungen fi<$ fcetyS» 
tigen, fo wie au<$ Jjier Wieberum bie Pforte iji, burd& treibe bie SRad&t 
be8 ©Öfen fiegreidfc einjie^t in bad 3nnerfk beö ÜRenföen. 

Die $>afffae (gntyfangli<$fett ber Otogen jeigt fid& paffet an ben 
Sßolen. Der berühmte Setjer Swebeborg War ein Sd&webe, ba$ Berühmte 
second sighfc (93ifionen hv weite Seme) ifi (Srbe be$ <&o$f$otten. 9to($ 
weiter bem Stforbfcol $u aber Begegnen und unter ben Stauen unb Samo« 
leben no$ tuel aitffaflenbere conutilfionare (grfd&einungen, weld&e bie työd&ji 
gefolgerte Sfiefjbarfeit be8 SHemnfofiemS fcerrattyen. (Reifenbe, bie ju Jenen 
Äinbern bed ewigen 2Blnter$ famen, wirften auf bcr Stelle ald 9Ragne* 
tifeure auf fie. SBie &on einem QanUx ergriffen , ahmten bie in tljret 
3urte Ueberrafd&ten alle ^Bewegungen, SRtenen unb Söorte ber (Sintretenben 
nad&j mc&t afflfd^ , fonbern unwiüfürltc$ , contoulfn>ifd&. (StwaS Qleljn- 
lld&e« toon Sftertoenreijbarfett unb 9to<$atymung&trieb ber öeuerlfinber im 
au§erften ©üben Qlmerifaö erjagt SBilfeS. ^^Diefe Seute wiffen ®e* 
Serben unb $one augnefjmenb gut nad&jual)men unb wleberljolten Jebed 
SBort unferer S^rad&e mit ungemein richtigem QluSbrucf. Die Wafyafy 
mung ber $one gefyt wirflic^ fnö (Srfiaunlid&e; einer machte na$ ben 
Sonen einer ©eige bie Oftaue auf« unb abwärts toottfommen ri^tig burd&j 
felbji ben «öalbtonen fonnte er fafi otjne Setter folgen. Obgleich man 
fie juwellen ganj taut f^reien fcort , tonnten fie bo$ feinen Carmen er« 
tragen: fo oft bie Trommel gerührt ober ein ©ewetjr abgefeuert würbe, 
{testen fie fletS bie ginget in bteßljren; unter einanber fyred&en fie ftetd 
nur ffüßernb. 3t?r toorfid&tigeS S8enel)men unb Ujre Bewegungen jelgten, 
bafj fie eine futd&tfame Sftace fe^en.^ 

Die acttae Stcr&enfraft ift: bagegen fcorjugäweife baö (Srbt^eU ber 
ftarferen unb eb leren SRacen, nur baß fie fi$ fe$r uerfd&tebenartig Sufjert. 
hierbei fallt befonberd bie (Srfcfceinung be3$Ba§nftnnö auf, ber viel öfter 
einen aettoen, als !|>affh>en ßljarafter $at unb tootjugSweife ben Ijöljeren 
gebllbeten flflacen jufommt. SBaljnfinn ifl bie tieffte Störung ber Har- 
monie, bie einerfeitd gwifdfcen Selb unb Seele, anfcrerfeitö gwiföen Seele 
unb ®eiß Statt finbetr fotl. 3n8gemetn tyängt biefe Störung mit bem 
Uebergenu$t eineS ^em^eramentdextremd jufammen, balper alle f. g. 
Seelenfranfljeiten fi$ na# ben fcier Temperamenten am natürlichen ein« 
teilen laffen. Oft fd&eint im ©lob* unb SBa^nfinn ber Stfenfä jum 
Styer Ijerabjufinfen, ber ©eifl ganjlic^ unterbrücft, allein im eigentlichen 
äBa^nfinn wirb ber 3Renf$ vielmehr mit Seib unb Seele einer geißigen 



400 

jjfetion unterteorfen, gefct er glei<$fam ganj fit ©efft auf. SMefe trau- 
rigen $t)atfa#en beS ©afaflnnS / to* &« ben 93olfern na<$ bem üttaaf* 
tyrer 9Bilbung anwa'd&ft, fangen au<$ fnfofem mit einem getfttgen $rht* 
tbp jufammen, al$ e$ ff<$ babel nt$t fetten fcon wahren SBefeffen^eiten 
$anbelt, bie n«n unfer aufgeflärte* 3a$rljunbert al* fol<$e nt<$t aner* 
fennen will. S)er ffialjnflnn ber ebten Otaeen sertjalt fi<$ §u ber iWifffon 
berfelben {Raten wie im (Sbangelfum ber monbfü<$tlge änabe $um J&errn, 
ba er von fehter ffierfttirung nieberfHeg. SBarum fonnten totr t^n ni<$t 
feilen? frngen bie Sünger, M ber J&err ben Seufel *on il)m austrieb. 
3efu« aber antwortete: „um eure« Unglauben* giften". 

$>er fcartteüe unb fcorüberge^enbe ©aljnfhm ber Srunfentyeit unb 
einiger Vergiftungen , öorjug$weife~ bur<$ SPflanjenfafte » Betreib eine ge* 
wiffe mit SxvarxQ wbunbene, magffc&e ®irfung au* ber Watwc Ijerau* 
in bie (Seele be$ ÜWenf^en hinein, hierin an fi# aber barf man ni$t$ 
$a > montf<$e* fud^en, fo wenig wie in ben gleichfalls maglfcfcen Leitungen 
bur<$ naturli^e SWebieamente. ®3 finb nur Mittel, bie ber 3Renf$ in 
ber 9iatur aorflnbet unb betjerrföen foH, wobei |ebo$ ni<#t serfannt 
werben mag, baf? aflerbing* bie ®ef$i<$te ber SWagie iljre mi*brau#li<$e 
9(nwenbung in SBerbtnbung mit b5monff<$em Qauhtt barttyut. 

9Ran Ijat fi<& in neuerer Qtit barin gefallen, in allen ©eelen* unb 
£eibe*franfljeiten etwa* $arafitif#e* nadjfjuweifen. 5)er Teufel in mrt 
tft allerbing* ein 93arafit , fo gewiß .wie ber $ofty> am £erjen ober bie 
Stxtymilln, unb bie unfüljnbaren ©unben ausgenommen, feljen wir unfer* 
anbern Sünben al* etwa* an, ba* bur<$ bie ewige ©nate &on und ge» 
nommen werben, ton bem unfer ffiefen wleber befreit werben fann, 
wie ton einer fremben (Slnquartirung. 916er e* tuare gut, wenn fi<$ bie 
9Wenf#en iljrer $araflten beffer bewujjt würben unb wenn fie namentli<$ 
ni<$t vergSfen, baf fle felbjt e* finb, bie benfelben Unterföteif unb {Raunt 
gegeben, fle grojj gefüttert Ijaben. 

3Ba* aus ber 9?atur allein fommt, fann bie Seele Jngftigen unb 
quälen, ifi itjr aber ni<$t wefentlic£ gef8l)rli$. *Rur roa$ au* be* SKen- 
föen (Sünbe fommt, waS ben SDJmonen ben 3ug<mg öffnet unb iljnen 
$uerft bie Naturverfügungen , bann bie SRaturföredfen- btenftfear mac^t, 
nur ba« tft bem SRenf^en toerberblic^, unb nur infofern ragt bie £5fle 
in bie trbffte Olatur hinein. 



401 

9er ©ottmenfd). 

Sa* in 9lbam erfgaffene (Sbenbllb ©otte* ift bürg $bamft ®ünbe 
in Hjm felbft unb allen feinen Ainbem berbunfelt korben. 9lu* eigener 
Äraft »ermag ber ÜÄenfg nlgt toon ber @ünbe unb ädern Uebel flg $u 
erlofen. SDie (Srtöfung toar nur möglig, inbem ©ott felfyr SKenfg mürbe. 

2tof ben (Srlofer Rauten nic^t blo* bie 3uben; traft ber unter tynen 
forttebenben ^eiligen Ueberlieferung / fonbern aug öiete 4Mbenfcölfer, 
toenn biefen aug nur bad ©etoufjtfevn tyrer SSerfgulbung unb 9Jotlj eine 
bunfte ©einfügt nag (Rettung ertoecfte. Sie alten Corner träumten 
»on einer 3Bieberfe$r ber gotbenen (faturninifgen) Unfgulbjeitj bie alten 
Ijelbntfgen Seutfgen öon einer SBieberljerfieltong bed Oted^td unb bed 
griebenö auf ber triebergeborenen (Srbe nag bem SBeltenbe. 9tog mibe« 
fannt mit ber SSertjetfjung bed alten $e{iament6 unb in BUnber 3rre 
iajtyenb, tfiufgten fig bog bie beffem Reiben nlgt im tiefen ©efityt i^rer 
eigenen Unjulingligfeit unb ber Unmögligf eit , au6 eigener Araft baö 
SSerberben biefer Söeft ju übertotnben. Sie SBeltgefgtgte jelgt und überall 
nur ein 2luffieigen ber SSSlfer gu ßultur unb 2Ragt, um im 23efi$ ber« 
felben in unheilbares SSerberben ju finfen. SBeHe auf SBefle »erfglangen 
fig bie Golfer unb Steige im ftürmifgen SWeere ber ©efgigte unb mr* 
gen*« n?ar Sauer. 211* (Elpifht* geboren nmrbe, fear bie SRenfg^ett.ge* 
tljeitt $tt>ifgen ro^er SBarbarei unb ausgearteter , in entfestige (Sorrufetfon 
öerfunfener ©Übung, bie fig gegenfeitig befantyften, o^ne bafj (Rettung ju 
finden toar, toeber Ijfer nog bort. Dljne ©otted unmittelbare Sajtoifgen* 
fünft Ijfitte btefe SKenfgljeit toom 9lbgrunb nigt gerettet, nigt toieber* 
geboren, nigt getfitg unb fittlig verjüngt »erben tonnen. 

®a* {ig auf ben erflen »li<f tt>ett$iftorifg <M (Rettung ber SRenfg* 
$eit, als »tgttgfter äBenbejmnft im gfortgang ber ©efgigte barfiellt , ift 
nog tiefer )u faffen. (S$ war bie mtyßifge SBiebeweteinlgung ber SRenfg* 
$eit mit ©Ott nojg ber Trennung »on ©ott feit bem ©ünbenfaffe. Sie 
eö fein onberer (Sintritt für bie 38enfgl)eit in baft (Erbenteben gibt, auf er 
bürg 9lbam, fo gibt ed aug feinen (Eintritt in baö toiebergefgenfte $ara» 
bieg, aufjer bürg 6$rifht0. Sie Xerbinbung mit ©ott n>hb auf feinem 
anbern SBege gefunben. (Sft gibt feinen abßraften ©Ott ber $$ilofo)>$ie, 

«B. flRtn|e{, ftaturfmito HL 26 



402 

mit beut ber 9Renf$ in irgenb eine {Relation treten fönnte bur$ eigene 
®eifte$fraft. ©er ni$t ben @o$n anbetet, fann nt$t jum 35ater fommen. 

3Bie fe$r au$ ber 9Renfd& einerfett« bered&ttgt tfl, fi<$ feiner 3ßoa- 
fommen^elt unb @$5n$eit, hl8 bag vornefynfte aller ©efd&öpfe, als baS 
Jtinb unb (Sbenbflb ©otte* $u erfreuen, unb tote ebel anbrerfeit* fein £8e* 
fheBen ift, fld^ na$ allen Stiftungen autyubltben, telb(i$ unb geißig $u 
verfeinern, e« im ffiiffen unb Tonnen möglld&fl roelter gu bringen, fo ift 
e8 bo<$ ein grober 3rrg(aube, trenn man fi$ einbitbet, man fÖnne bie 
f)bä)ftt SSoHf ommen$ett aU ÜRenfdfr, baö^umanitatölbeal erref^en, 
©$ne alle 0tfi<ffi$t auf bie ^rifxlt^e Offenbarung , inbem man elnfa<$ 
€änbe tote ®nabe tgnortrt. Seit bem vorigen 3a$rljunbert fbib in bem 
SRaaf , tote man ben $rtfili$en ©tauben meljr unb meljr verleugnete, 
jtoei <$umanit5tdibeate bem Siteren <§eibent$um entlehnt toorben. (Einmal 
ba« grie$if$.e Sbeal tfafiiföer ÜRenf^enf^on^eit , fobann bad inbtfäc 
3beat ber $5$fien geiftigen 9Wa<$t unb grrei^ett. 9ln baö erflere tnü^ft 
fld& bie @innti$feit ber 5>i$ter unb Jtänfiler unb bie moberne SBergötte* 
tung ber 9iatur unb SMaterie. 3ln baö teuere bie J&offafyrt ber $$tlofo* 
V^ie unb bie moberne Vergötterung be8 TOenfd&engeifte*. <Da* grted&tfd&e 
aittertt)um $at atterbthg« ein 3beal finnti^er <5<$ön$eit gef^affen / aber 
nur auf Soften bed @tttli<$en im aWenfd&eu, barum gieng e$ ju @runbe. 
£)le fnbfföe f. g. ffiei^eft verflieg fi<$ btö $u einer eingebilbeten @t5r* 
lung be* menfd&lt$en ®eifte$ burd& Sttcefe, fraft reeller berfelbe fid& mit 
ber $5#fien ©ott^eit felbfl fottte tbenttficiren fönneu. »etbe $enben&en 
ffatb feit bem vorigen 3a$rbunbert toieber jur ©eltung gefommen, nur mit 
ber <£inf$r5nfung, bafl bie mobemen Sleftyettfer baö Sinnige vergöttern, 
or)ne bie antue <5$ön!)eit toieber finben ju fönnen, unb baf? bie mobemen 
©tarfgeijier fld& ni$t metyr, roie ber Snber, mit ber f<$on vorder bagc* 
toefenen ©ott^eit ibentificiren, fonbern anftatt ber angeblidfc nie bagetoefe* 
nen ©ottyett fi$ felbfi alö alleinige ©Otter proclamtren. 

$>em niebern 93oft, toel<$eg fi$ jur #5$e biefed 8Ba$nfmn$ nidfrt er* 
tyben fann, foiegelt ber f. g. O £ t i m t $ m u 6 eine parabiefifd^e ßufunft 
vor. 3)ur$ „8frei$eit unb ©Übung affer* fott au<$ ber „SBoWtonb - 
aller erjielt, bie<grbe fott unter freie unb $o<$gebttbete 2Renfd&en verteilt, 
bur$ immer $5$er getriebene Kultur immer ergiebiger gemalt, Tillen bie 
©enuffe bringen, bie biö je^t nur bie Vornehmen unb Steigen voraud 
^aben. £)aft atted fott ber Wenfd^ o$ne ©otted «eipanb, allein auö fty 
fetbß, burc^ 6^utbtlbung unb 9iepubltct3mH* erretten. %ber bie folgen 



403 

* 

Staunten na$|ag*n, J>flan§en guglei$ bet 3ugenb unb bem SBolf ben SJteU 
$ett3f<$tt>infeel unb bie fceife ©tet na$ Sterten eilt/ bie feine Unterorbnung 
unter ein ©efefc unb leine Ijetbe $fft$t meljt gelten lafi t, unb toetben but# 
itjjten ©jjtiftuSljafi getabe in entgegengefefctet Stiftung fcon bet einigen 
^fotte Ijinweggetrieben, but<$ toei$e bie fünbigen Solle? ini <§eil unb in 
bie gteltjjelt ein$ugetjen vermögen. 

3Ba$t$aft bilben unb »etebeln fann fi<£ bet 3Renf$ ni$t, toemt 
et f1<$ fibettjebt, fonbetn nut, roenn et feine Sunb^afttgfelt etfennt unb 
Bereut, ni$t roenn et unetfattli$ diente »erlangt, fonbetn nur, .trenn et 
${li$ten übt unb fi$ &um Opfer bringt, ni$t toenn et getrennt »ort 
<£(jttfio au« bet öon ttjm gegtfinbeten &ir$e eine neue SKenf#1jeit etaMi* 
ren Uta, fonbetn nur, roenn et Stjtijto na<$folgt unb bie SRiffion bet 
£it#e in bet alten 9Renf$$ett fcoflbtingen tytlft. QlHe (Staatgibeale, bie 
man mit 9lu$f$liefmng bet J?it$e »ettturfli^en r»itt, finb unetrei$fcat, 
leete Traume unb Utopien. 3Bo aber bie {Realität einet Nation jur fixe- 
ren ©tunblage ju bienen fd&eint, liegt »lebet ba0 J&inbetntj? in bet 9fo8« 
föltefwng einet Nationalität but<$ bie anbte. 3)ie Stixfy gan$ allem 
Bleibt alö bie ibeale Sfotm bet Bereinigung füt bie Äinbet ©otteö übrig, 
beten anbetroeitige Trennung na$ öiacen, Nationen, SBilbungöjiufen unb 
(Staaten in jmeiter Sinie it?re aotte Seted&tfgung behalt. 

Qlm fernen Jj?ott$onte becft willige QSolfet no<$ tiefe Ijetbnifa^e 
9la$t, im näheren a3ölfet$itfel um un$ $et ift bie <$tifHf<$e 8e1)te jroat 
lange fa)on befannt, aber föle<$t befolgt unb toben unauggefegt bie untet 
bem f). &i$tn gebunbenen Dämonen unb ma$en glauben, t^r e (Srlöfung 
fei? bie ^Befreiung bet OTenfc^^eit. 2Ra#tige bet (Stbe aber tjaben toiebetum, 
feie einjt $UatuS, ben Äofcf auf bie «§anb frufeenb, geftagt: tvaö iftffia^ 
§eit? Unb roiebetum ifl bet SSottjang *ot bem Slflettjeiligjlen jetrtjfen, bie 
Stixty geseilt, fcetadjtet, gefaßt, bie 3Renf$$elt r>on falfc^en gjto^eten 
unb *>on ben ftiebetauferfianbenen SDtetfiem jebed ^eibniföen 3ttroatyne8 
iammertttf? betört. SDie ©otte* am meiften bebütfen, fpotten feinet. <Dte 
bem SRammon neue Tempel bauen unb au$ ben geraubten ÄttttyengefSfj en 
rote Selfajat ffiofluft ttfnfen, fefcen ju üjten Sügen nt$t ben immer brei- 
tet unb tiefet gS^nenben Qlbgtunb bet SSolfSöerarmung, bet lefeten gto* 
f en um>etmelbli#en (Resolution. Unb bie ÜReljtet bet SRaturftäfte, bie fl$ 
immet ftoljet blasen, je meljt aWenfc&enartett fie butä) tljte Stftnbungen 
entbe^tllä) mad^en, merf en nf <$t, bog fie ganj anbte roilbe SRatutftSfte in 
bet aRenf$$eit felbfl entfejfeln, inbem fie bie in ben (Elementen fla) ge* 

26* 



404 

^orfam ma$en. Senn efi gtbt nur (Einen toa^ren 2Äeffter bet 9?atur 
unb nur in ©einem Tanten unb ®eijie toirb bie 9totur »aljrljaft be&errf($t 
nnb getenft; im eigenen Tanten fann ber 9Renf$ bet Statut nic^t $ert 
fetyn, oljne toieberum i$r ©Hatte ju toerben. 

9Bie »iel Uebermutlj unb ST^or^eit ijl gebemütljtgt, toie toiele ©unbe 
gebuft toorben, feit bie Sejie ber (Srbe gegrünbet ifl! Sie ©eneratlonen 
faflen auf bfefem selten (grbenrunbe tote ©d&roaben unter be$ Sobeö ©enfe. 
Jtefne menf<§fi<$e 2Bei6$eit beraub jemal«, no$ trlrb befielen fcer ber (Sin* 
falt be& (Soangeliumd unb feine 3Ra$t öor ber in ©jttfto. 

3$r ÜWenföen afle, bie t$r »on 9lbam abflammt, werbet ade bereinfl 
berfammelt fe&n *or ß^rtfto, am iüngfien ®ert$t. 5>ie Ujn nie gefannt 
ünb nie öon iljm vernommen, toerben &om niegefetjjenen SlnblW ber klugen, 
in benen ba* ÜRenfd^Ii^e in feiner Ijetttgften Steinzeit concentrirt unb mit 
bem ®5ttU$en vereinigt ift, nur firol) erfc&recft, itjr aber, bie Hjr üjn ge- 
fannt unb verleugnet, toerbet entfefclf^ erf^redft fetyn. .®ef$ajfen Don 
®ott unb Berufen, fyi* $ot)e Sbeal ber ®ottmenf<$U$fett ju »erfte&en unb 
feiner <§<&5ntyett Äleib eu$ anjujtefan, toirb eu<$ eure fetbftoerföutbete 
£fif*tt$feit t$ierif<$, teuflifö angrinsen, benn nur in eu$ fetbfl »erbet if>x 
$tneinfe$en, ©einen »tief nid&t aushalten fönnen. SDa8 ifl: bie $robe ber 
Äinber 2Ibam8, baf fie am testen ©erlebt ben ffltiä be$ ©efteujtgten er» 
tragen. 



föcgtfkr pm dritten Sanfce. 



«al . . . € 


o. 98. 279 


SWfuf . . , 


. . 172 


Slcepljalen . . 


. . 148 


^crimen . . , 


, . 143 


9bam . . 


. . 401 


Bber . . . . 


18. 20 


Bbler . . . 


106. 340 


Slcnberling . , 


. . 135 


Slefdje . . 


. . 282 


«ffc . . . 


. . 370 


Slfterfcor^tou 


. . 263 


flfterfpinne . 


. . 255 


&grtypina .. . 


, . 236 


SUbatrog . . , 


. . 306 


tttlf . . . . 


. 306 


Sllligator . . . 


, . 296 


Slltcr . . . 


. . 106 


SUöeoliben 


. . 140 


Smfcra . . 


. . 122 


Shneife . . 


. . 213 


Smeifenbär . . 


, . 369 


— tgel . . 


, . 369 


— Utot 


. 196 


Smmer . . , 


, . 329 


Amöben . . 


. . 137 


9lmpl)ibien . , 


, 43. 288 


&mfel . . . 


, . 326 


Slngoragiege . , 


, . 357 


Stotilofce . . , 


. 355 


Styoüo . . , 


. . 230 


Aptera . . , 


. . 186 


Sipterir . . , 


, . 317 


flraponga 


. . 333 


$ra3 . . . , 


, . 332 


Arbeit . . . 


. 391 


5lr4e 9lod . . 


. 385 


Argali . . . 


. . 357 


ÄrguS . . . 


. . 319 


Slrm . . . , 


. . 85 


grmpolty) . , 


, . 142 


Arterien . . . 


. .. 18 


Sfccefc . . , 


. . 396 



«ffel . . 
SÜamSmuG , 
fttftmen . 
«tläd, A&fer 



— <&$mettertmg 234 
«nerton ... 321 
«uerftier .... 354 

Buge 66 

Sfojter .... 159 

©ad&ftelge ... 315 

Barten .... 65 

Bär 373 

Bärenraufcen . . 235 

— foinnen . . 262 
Balanen .... 266 
Baltimore . . , 334 
Banbfffdj . . . 2B5 
Banbtourm . . . 182 
Barbe .... 283 
Barfö .... 287 

Bart 65 

Bartoogel . . . 332 

BäftliSf .... 295 

Baftarb . . . . 101 
Bau* . . 21. 28. 91 

Baudjfyeidjelbrufe . 17 

BaumfrebS ... 272 

Becaffme . . . 3 12 
Becfen ... 34. 35 

Beine 86 

Beuteltier ... 366 

Bejoarjiege ... 357 

Biber 364 

Bienen .... 197 

Bienenfreffer . . 324 

Bienempolf ... 250 

Birtyufa ... 320 

$ifamo$0< ... 354 

Bifon 354 

Blafenfug ... 221 

Blafentourm . . 182 

Blatt, ba« toanbelnfce 225 



©.268 
391 
23 
248 



Blattfuf . . 


. <S 


.267 


Blattlaud 97. 


104 


. 191 


Blattnafe . , 


> • 


367 


Blinbbarm . 


» • 


15 


Bftnbf$fetc$e 


■ • 


293 


Blut . . . , 


» . 


17 


Blutegel . . 


• • 


176 


Boa . . . , 


> • 


292 


Bodfäfer 


* 


252 


Bofrfäfer . 


» • 


250 


Boljrmufd&el 


• • 


163 


Bombarbirfdfer 


• • 


245 


Borfenfdfer . , 


• • 


253 


Borfentyter . 


• • 


343 


Bremfe . . . 


■ • 


193 


Brennftiege . 


■ . 


194 


Brillantfäfer 


. . 


252 


Brillenfd&lange 


* . 


291 


Brufi ... 5 


21. 28. 83 


BruftBein 


• • 


35 


BüdjerlauS . 


• • 


221 


Büdjerfcorjrion 


» • 


263 


Büffel . . 


» • 


353 


Buf«elfuger 


* • 


267 


Buprestid 


» • 


250 


Buffart . . 


• 


339 


®acabu . . 


• • 


331 


(Salao . . 


i • 


332 


(Samuelen . . 


i • 


365 


(Sapillargefäfje « 


» • 


18 


Caprella . . 


• • 


268 


(Safuar . . 


► • 


317 


(Eatiiar . . . 


t • 


278 


(Mularten . 


» • 


144 


(S^agrin . . 


» • 


276 


(Sljama'leon . . 


, 43 


.294 


(Efyitine . . . 


• 


42 


(S&rtfalibe . . 


. 


243 


Ghuymas . . 


i . 


15 


Chylas . . 


• 


15 


(Sicaben . . . 


> . 


225 


(Sibariben . . 


i • 


155 



406 



Güten . . . <S. 27. 41 


dfyljemete . . ( 


5. 195 


Sungien . . 


. @ 


.147 


GtWeajfroiben . . 


155 


(ftribetmiG . . 


42 


Sutd&ungSfctogefl 


• 


94 


Coccuä .... 


190 


(5rbftof> . . . 


. 253 


©abetfötoanj 


188 


.241 


(Sodjenitte . . . 


190 


(Srbfätoetn . . 


. 369 


©aUe . . . 


• • 


16 


Coleoptera . . . 


187 


Gtbflrinne . . 


. 260 


©attett . . 


• • 


31 


Qoltbri .... 


335 


(Sfel . . . . 


. 349 


Gallionella . 


• • 


136 


(Sonbot .... 


338 


(Sfffgfitgen . . 


. 180 


©atltoefte . 


• • 


213 


(Sotmotan - . . 


307 


(Sitte .... 


. 336 


©angtien 


• • 


51 


(Stinoiben . . . 


153 


— , @<$mettetting 


236 


©and . . . 


• • 


308 


Qntjiaceen . . 


265 


j&abentoutm . . . 


, 180 


©attenfd&nnfe 


• • 


170 


Gucutrito .... 


364 


Safte 


, 339 


©antm . . 


• • 


162 


jbadj3_ .... 


374 


Samilie . . . , 


, 391 


©atrial . . 


• • 


296 


$ämmentngdfalter . 


232 


Sangatnt . . 


85 


©ageUe . . 


• • 


355 


JDam^itfö . . . 


360 


Safan 


. 319 


©ebutt . . 


• • 


97 


Darm .... 


13 


Saulityiet . . . 


. 369 


©etfo . . . 


• • 


295 


$)elpl)in .... 


343 


gebet 


45 


©eiet . . . 


• • 


337 


2)i$otomte . . . 


94 


Sebetmottt * . . 


. 237 


©eifldjen . . 


• • 


237 


JDintcnflf* . . . 


173 


Setbtoange . . . 


188 


©efröfe . # . 


• • 


17 


$iogette3fte&$ . . 


271 


Seit 


39 


©emmiftcatton 


• • 


94 


SDiptogoon . . . 


180 


Settgan* . . . . 


305 


©emfe - . 


• • 


356 


Diptera .... 


186 


Singet . . . , 


89 


©enetation0toe$ 


fei 


95 


2)o$le .... 


326 


ginf 


329 


©etu$ . . 


• • 


76 


SDoraben .... 


280 


Simtfifö • •' . 


343 


©eftdjt - • 


• • 


60 


SDotnftdlje . . . 


295 


Stf« .... 6 


3. 273 


®tWcä)t 102. 


108 


. 390 


SDorfdj' .... 


284 


— , fliegenbe . . 


283 


©efdjmad . 


• • 


78 


JDronte .... 


317 


SiWmol($ . . . 


299 


©ib&on . . 


• • 


373 


IDroffet .... 


326 


gtföottet . . . 


375 


©ienmuföet . 


• • 


161 


SDt^aben .... 


229 


Slamingo . . . 


313 


©ift , . . . 


» • 


400 


SDföiggetat . . . 


349 


StebetmauS . . . 


367 


©tmfcel . . 


• 


328 


2>ut(i .... 


11 


Steif« ... 3 


6. 120 


©itaffe . . 


• • 


35» 


(Sfcfcinobettnen . . 


152 


Stiege . . 74. 8 


8.192 


©taSflügtet . 


B '• 


231 


(§d&inoiben . . . 


155 


- , foaniföe . 


251 


©fattoütmet 


1 • 


176 


(5t 95. 120. 186. 238.267. 


Stiegenf<$naj>i>et 


336 


Glenodinm . . 


• • 


136 




274 


Sfolji 


187 


©todentyietdjen 


• 


136 


Qtimafyn .... 
<5t<$§otn .... 


65 


StoljfteB« . . . 


269 


©nu . . . , 


1 « 


355 


365 


StotfTiege . 19! 


2. 196 


©olbftfö . . « 


► • 


283 


(Sibe^fe .... 


292 


Stoffen . . . . 


34 


©olbija^m^en 


' « 


253 


— , bie ftiegenbe 


296 


Stoffenfujet . . . 


172 


©otbf&fet . , 


► • 


247 


(Stnauge .... 


267 


Slüget . . . . 


89 


©olbfömibt . . 


• 


240 


(Sftngetoeibtamtmet . 


178 


Stügelftynecfe • . 


169 


©ottedanbetettn 


•f 


225 


(SmtagSfKege . . 


195 


Stti^fetb . . . 


345 


©tadmüde . . 


« 


328 


(Siä&oget .... 


310 


SoteUe . . . . 


282 


©ritte . . . . 


74. 


222 


(Stedticiiät . . . 


43 


Sottyjtongung . . 


94 


Gromia . . , 


• 


138 




361 


Sregattenwget . . 


308 


©tönbting . , 


« 


283 


(Sltpfjant .... 


350 


Stetigen . . . . 


375 


©uano . . 


122. 


310 




325 


Stofd& . . . . 


301 


©uata$o . . 


• 


332 


(SmBttyo . . • • 


100 


Stoföfifö . . . 


284 


©uttettyiet . . 


• 


369 




316 


S«d?$ . . . . . 


375 


©uineatoutm 


• 


180 




309 


Sttd^daffen . . . 


370 


Sfraax . . . 


45.46 


Ghtiemnufdjet . . 


266 


Süljtettoütmet . . 


177 


Üabify . . . 


. 


339 


Entozoa .... 


178 


S&Mftmet . . . 


80 


$adentourmet . 


. 


181 



407 



^onfltng . . 


. <S. 327 


4>äring . . 


. . 281 


$<ti ... 


. . 277 


$alBaffen 


. . 370 


$al£ . . . 


. . 81 


$ammetfffd& . 


. . 277 


$amjfct . . 


. . 363 


$anb . . . 


. . 68 


$arlefin . , 


. . 236 


$afe . . . 


. . 365 


$afefytt$n . 


. . 320 


4afelman$ . 


. . 365 


«Saufen . . 


. . 278 


4<m6fyume . 


. . 261 


$au3i$iere . 


. . 123 


$aut . ... 


. 41. 238 


«&e#t . . . 


. . 281 


J&ccrtounn . 


. . 195 


»&e$er . . . 


. . 324 


$eUfe$en . . 


. . 398 


$elmmt1)en . 


. . 183 


*&elmfc$ne(fen 


. . 169 


Hemiptera . 


. . 186 


$erfufed . . 


. . 248 


Hermelin . . 


. . 375 


$er$ . . . 


. . 18 


^euförede • 


. . 222 


<$enfc$recfenfreB 


* . 269 


$ttn . . . 


. 47. 54 


«&itfdj . . • 


106. 360 


«&irfdjeBet 


. . 351- 


♦«rWMfer . 


183. 248 


$olglau$ 


. . 268 


«t&otnctcabe • 


. . 226 


«Sornfffdj • • 


. . 278 


•jjornjjed&t 


. . 283 


.©ormjj . . 


. . 211 


«&ornf<$afcn . 


. . 42 


Üolotyunm . 


. . 156 


.fcüljnet . . 


. > 319 


$uf . . . 


. . 89 


•&umamtät . 


. . 402 


Rummel . . 


. . 210 


Kummet . . 


. . 270 


$unb . . . 


. . 376 


junger . . 


. . 11 


$ty&ne . . 


. . 378 


.fctybatiben 


. . 183 


«Stybra . . 


. . 142 


Hymenöptera 


. . 187 


3agbfi>üme .• 


. . 259 



Saguat . . . < 


S. 379 


Äraft . . 


. €.393 


3Bi$ .... 


. 313 


JtraBBen . • 


. . 270 


3<$nettmon . . 


. 375 


Aranicfy . . 


. . 314 


3gel .... 


. 364 


Äranfljett 


117. 400 


■SB«»» . • • 


. 278 


ÄteB« . . . 


266. 269 


3W« .... 


. 375 


JtreBdfäalen . 


. . 42 


SnctyfHrung . . 


95 


ÄreBöfomne . 


. . 260 


3itfufotien . . 


. 130 


Äreujft&naBel 


,. . 329 


Innervation . . 


49 


Areuftftmme . 


. . 261 


3nfefien . . . 


. 183 


Areufttmg b. ftacen 101 . 391 


3nfitnct . . . . 


. 108 


Äröte . . . 


. . 299 


3of)amtt$fäfer . . 


250 


Ärofobttt . . 


. . 296 


Julus 


. 188 


Aroßf . . 


. . 83 


&äfet . . . . 


, 244 


J?ugeltyier<$en 


. . 135 


Äängutnl) . . . 


366 


Jtulu! . . 


. . 322 


JtaTenmrm . . , 


194 


Äupfergtntfe 


. . 235 


StaUxlaU . . . 


221 


8a<$« . . 


. . 281 


Äameel . . 12 


2.358 


SadjtauBe 


. . 322 


äammmuföel . . 


159 


fcammetgeier 


. . 338 


Staxpft . . . , 


283 


Sametten . . 


. . 32 


Äafce ... . . 


378 


tampxtU . . 


. . 279 


Stauxii . . . . 


168 


fcaiernenträget 


. . 226 


Äegelfdjneäen . . 


168 


SauBfrofö . 


. . 301 


Jteljle 


83 


Saitffdfer 


. . 245 


äeljlfußer . . . 


268 


Saud . . . 


. . 187 


SttxxntQ . . . 


191 


SeBet . . 4 


. . 16 


JternBeiget . . . 


328 


SeBeregel . . 


. . 181 


äeulenpotyp . . . 


144 


$eberi)aut 


. . 43 


Jttebifc . . . . 


312 


Seguan . . 


. . 295 


liefet . . . 


34.62 


8ei<$e . . . 


. . 119 


Giemen . . . 2 


4.266 


Semramg . . 


. . 363 


Ätemenbetfet . . 


34 


£eoparb . . 


. . 379 


Jtuin 


65 


Lepidoptera • 


. . 186 


JtlaWerfdjlange 


241 


£erdje . . 


» 91. 321 


£letter)ifd& . . . 


285 


Sernden . . 


104. 267 


£ltWfif($ . . . 


285 


SeiK&tfäfet . 


. . 249 


Stlippmfjufyn . . 


334 


Setyetfötoani 


. . 333 


Änodjen . . .*• . 


31 


SiBeöe . . 


. . 196 


Jftto((enf[f($ . . . 


275 


fiigujier . . 


. . 232 


£norj>el . . . . 


31 


£tlten$&$n$en 


. . 253 


ÄnoT^elflfdji . . . 


275 


tippt . . . 


. . 62 


Jtönigö&ogcl . . 


333 


8ity>enflW . 


• . 283 


tfoffetfffdj . . . 


278 


Mbopfftttn . 


. . 146 


ßoijlraufce . . . 


229 


«öffeigan« . 


. . 313 


Stopf . . . 28. 1 


54.58 


Säfte . . . 


. . 380 


Äojjffüfjet . . . 


172 


toxi . . . 


332. 370 


ÄoraHen . . . . 


145 


8udj« . . , 


. . 379 


Äornnmrm . 24! 


l. 252 


Sufttäljren . ' 


. . 25 


Jfotljhjanje . . . 


188 


8una . . . 


. . 235 


Jträlje 


325 


Sunge . . 


. . 25 


ÄräfcmilBe . . . 


254 


Lunula . . 


. . 156 



406 



£ur$e . . 


. 6. 297 


' tym^gefäffe 


. . 17 


flÄabreporen 


. . 145 


Wl&mtöty, ba* 


. 103 


Wagen . . , 


. . 12 


SRagnetfcmu*, ti 


per* 




110. 398 


Wta\a . . . 


. . 271 


SWaitöfet . . , 


. . 247 


SRattourm • . 


, . 251 


SRafi . . . , 


■ . 370 


«Rafrele . . , 


. . 285 


mipwfät 




©c&leimfjait 


t . 43 


SWanbelfrtye 


324. 333 


SRanbtia . . 


. . 373 


SWarabut . . . 


. . 313 


SWarbet . . . 


, . 375 


SÄartenffifer . , 


. . 253 


SÄaulfüfer . , 


. . 269 


SWauftljier . 


. . 349 


Maulwurf . , 


. 364 


2Äaul»urfdgriHe 


. 222 


3Wa«d . . . 


. 362 


fPtebitfen . . . 


. 148 


afteet&taffe . . 


. 286 


— btadje . . 


. 278 


— et($el . . 


. 266 


— enget . . 


. 277 


— fit* . . 


. 344 


— nabel . . 


. 278 


— pferbdjen . 


. 278 


— fd&eibe . , 


► . 163 


— fdjnetfe 


. 170 


— fäfoalbe . 


. . 311 


— f(£toein<#en 


. 365 


— ßnnne . . 


. 272 


UReWnmnn . . 


, . 251 


SWetfe . . . 


. . 329 


SRenelauS . , 


. . 230 


SWenfc^enaftet . 


, . 390 


SÄenfdjenracen 


. . 384 


SRenföenjaljl 


. . 389 


SRiegmufött 


. . 161 


Migale . . , 


. . 262 


SBilbe . . 


. . 254 


swiic$ . . . 


. 39. 100 


TOdjbrttfigang , 


. . 17 


ffltütottben . 


. . 140 


mit . . . 


. . 16 


SRintertaupen 


. • 194 



SRfogeBurt . . < 


5. 101 


SRiftfdfet . . 


. 247 


SWiteffer . . . 


. 254 


moa . . . 


. 317 


SRfoe . . . , 


. 307 


aRol$ . . . 


. 299 


mou .... 


. 100 


SWoltodfett . . , 


, 157 


SRonaben . . 


. 135 


3Wonbf!fd& • . ■ 


. 278 


SRonotyalamten 


. 139 


SRofd&u* . . . , 


, 122 


aRoftndtyiet . 


. 361 


2Ko$qutto . . . 


195 


Motten . . . , 


. 237 


Würfe . . . . 


194 


Wufflon . . . . 


357 


SRunb . . . 


27.61 


SRut&ne . " . . , 


279 


STOurmeltyiet . . 


, 365 


SRuföel 


157 


SRufäelfd&afctt . « 


42 


S&uöfel , . . . 


36 


Warfen . . . , 


82 


SfoiätigaH . . . 


328 


92a$tfd)metterlmg . 


233 


9ladjtf*»al&e . . 


311 


9lac^tt^tere . . . 


129 


SÄagel . . . . 


89 


9tag elftere . . , 


, 362 


9ial)rung . . . . 


8 


Nais 


177 


9ianbu . . . . 


316 


Normal . . . . 


343 


«Äafc .... 7 


6.368 


Sfeaöljont . . . . 


345 


9lad$ornfff4 . - 


285 


— fäfet . . 


247 


hattet . . . , 


. 291 


Stauttlu* . . . . 


. 140 


Navicula . . . 


. 136 


Nereis . . . . 


. 177 


Nerven ... 4 


7.398 


Sfceffelorgan . • , 


42 


Sfcefcftöglet . . , 


, 195 


Neunaugen . . . 


, 276 


VtmntMtt . . , 


. 330 


Neuroptera . . 


. 186 


Nigua • . -, 


. 255 


Sttfyferb . . . 


. 345 


Stonne . . . 


. 399 



Sterben . . 


. @. 399 


©(fcfenftofdfr 


. 302 


Ob . . . 








C^renquatten 


. . 151 


£)$rttmrm . 


. . 221 


Domren 


. . 153 


Opoffum . . 


. . 366 


£)pttmt6miid 


. . 402 


JOrangsitiang 


. . 373 


DrbenGbanb . 


. . 236 


Orthoptera . 


. . 187 


Ortolane 


. . 3?9 






SPanjerfifö . 


. . 280 


$apagat . . 


106. 330 


$apagatfff<$ 


, . 283 


$ai>ternaurtlu6 . 


, . 173 


$arabtedvoget 


. . 333 


Färber . . . 


. 379 


$a*tan . . . 


. 372 


SSettfdjenfölange 


. 291 


— tottrm . 


. 180 


$eli!an . . . 


. 307 


Peredininm . . 


, . 136 


^etftnie'föe gäben 44 


$erte . . . 


122. 160 


$ertyu^n . . 


. 318 


$fal}ltourm . . 


. 163 


$fau .... 


. 318 


Pfauenauge 230. 


232. 234 


$fauenf!f* . . 


. 283 


$fefferfreffer 


. 332 


Wetfenflft . , 


. . 284 


$fetb .... 


, 346 


Vfytfotratie . . 


. 394 


^tytyftognotnte 


. . 390 


fßhtgum . . , 


, . 305 


Pinna . • , 


. . 161 






$ttol . . . . 


, 326 


$fadma . . 


. . 18 


$olw . . 


. . 141 


Polystomella 


. . 140 


$oh)tyalamtett 


. . 137 


$oren . . . 


. i. 44 


$orgettänf$necfe 


. 168 


$ottfffd& . . 


. . 343 


$Ta$tf&fer . 


. . 250 


$riamu6 . . 


. . 231 


^riefen . • 


. . 276 



409 



Prionus 
$rotöm . 
$roteu« . 
$rotoaoeu 
$ro§ef(iondr<m^e 
$feubopobien 
$ufe . . 
$uma 
$uppe. . 
#Won . 
fiuatten . 
£t«agga . 
Ctuafe 
9labe 

!Rfibertijier0}en 
«alle . . 

[Ranfenfuget 
{Ratte . . 
SRanbfäfer 

— tötete 

— Vögel 
Raupen . 
Sffebfjuljit . 
[Regenpfeifer 

— tourm 
»elj . . . 
»etyer . . 
JRennttjtet 
Otyeinfdjnacfen 
Styijopoben . 
fltfefenfäfer . 

— muföel 

— fölangen 
[Rinber . . 
Stippen . . 
[Rippenquallen 
SRobben . . 
*Ro$e . . 
[Rö&renpolpp 

— tofirmer 
[Rogen . , 
[Rotyrbiraimel 

— $utyn . 

— fo<M> . 
8togfäfer . . 
BotaJ ; a . . 
[Rot$fe$U$en 
(Rüden . . 
»uffelMfer . 
[Runbwürmer 
«tögefifo} 



©.253 
6 
299 
131 
233. 242 
135 

19 
380 
243 
292 
148 
350 
183 
325 
140 
311 
266 
263 
246 
373 
336 
40. 237 
320 
312 
177 
361 
314 
361 
195 
137 
248 
161 
292 
353 
34.35 
151 
344 
276 
144 
177 
274 
314 
311 
329 
247 
140 
328 

83 
251 
180 
277 



©alamanbet 


©.299 


©alm . . . 


. 281 


©alpen . . . 


. 164 


©amen . . . 


. 95 


©atnentljiet<$eii 


. 95 


®anbffo$ . . 


. 188 


Sarcode . . . 


6 


©arbeite . . . 


. 281 


©augnmrmer . 


. 181 


©o}a&e . . . 


. 221 


©d&af . . . 


. 358 


©0}afal . . . 


. 376 


©d&attenflf<$ . 


. 286 


©d&aumcicabe . 


. 226 


©dtfbel . . . 


. 36 


©$äbelte$re . 


. 57 


©(fceerenfönabet 


. 307 


©cfceibenquaHen 


. 150 


— t$ier$en 


. 135 


©d&eUflfe* . . 


. 284 


@<&ifföl)alter . 


. 285 


©d&ilbfröte . . 


. 297 


©cfcfiblau« . . 


. 190 


©djiHersoget 


. 230 


©<$impanfe . • . 


. 373 


Schlaf . . . 


52. 1 07 


©d& lange . . 


. 288 


©djlangen&oget 


. 308 


©djleimfffdj . . 


. 284 


©djleimtyaut 


. 43 


©d&letye . . 


. 283 


©cSluffetbein . 


. 35 


©djlupfweöpe . 


. 212 


©(fcmarofcerfre&G 


. 266 


©cfcmerg . . . 


. 115 


©djmettertinge . 


. 227 


©cfcnabel . . 


. 63 


©4nabelt$ier . 


. 368 


©inerte . . . 


99. 164 


©d&neeljttljn . . 


. 320 


©tfcnepfe . . 


. 312 


©<Wnljett . . 


. 393 


@*oUe . . . 


. 283 


(Schröter . . . 


. 248 


©djulter . . . 


34.35 


©puppen . • 45 


l 45. 46 


©d&uppentyiet • 


. 369 


©<$»albe . . 


. 310 


©^toatbenföfeanj 


. 230 


©djtoan ... . 


. 308 


©o}»an$ . . . 


36.93 



©djtoem . . . ( 


£.352 


©gtoetfj . . . 


44 


©d&toertftfdfr . 285. 343 


©djimmmfuge . 


89 


— tffet . . 


246 


— »flgel 


305 


©corpion . . 


. 263 


©corpionfpinne . . 


. 264 


toanje . 


. 190 


©ecretär . . . 


. 339 


©eeanemone 


. 143 


— bat . . . , 


. 345 


— btafe . . . 


. 150 


— elepljant . . 


. 344 


— feber . . . 


. 147 


— l Ijafyt . . 


. 286 


— Ijafe .... 


. 170 


— $unb . . , 


. 344 


— tgel . . . 


. 155 


— Iöroe . . . 


. 344 


— oljr . . . 


. 169 


— föeibe . . , 


. 164 


— ftern . . . 


. 154 


— teufet . . 


■ 284 


— toolf .... 


. 284 


©egefoogel . . 


. 230 


©eignen .... 


38 


©eibenraupe 23 


3. 239 


©etbenf$toan| . , 


. 327 


©etbfhnorb . . , 


, 397 


©elbjber&remmng 


41 


©epie .... 


. 173 


Serpala . . . 


. 177 


©iebenfötöfer . , 


. 365 


©tnne .... 


50 


©ittidfr . . . 


. 332 


©fetett .... 


30 


©wnnambuliömuö , 


. 398 


©onnengejled&t . . 


50 


©panner . . 23 


6. 241 


©permagoiben . 


95 


©perber .... 


. 339 


©perling „ . 


. 329 


©Pinnen .... 


, 254 


©pinnenfffefc 


. 284 


©pinnenfliegen . . 


. 193 


©pinner . . . 


> 233 


©pirulaceen . . 


. 172 


©pifcmaud . . 


. 364 


©pottbroffel . . 


. 334 


©pring^afe . . , 


. 366 



410 



€>prittgföfer •* 

— mau* 

— fötoattg 

— finnne 
€prtfeßf$ 
dputfltcurffl 
©taat ' . . 
€>ta$eJBau<$ 

— fufler 

— fdfaetn 
€tetitfco<f 
etetnbattel . 
€tet§fuf . . 
Stephanomia 
@teW«w>$gel 
€>terntDurmer 
6ti$lmg 
©tiegtifc . . 
GtielqitaKeit 
€>timme . . 
®HnWitx . 

©iorfjif* • 

etat . .. . 

<§tordj . . 
etra$lt$itre 
etranbläMfer 
€>trau$ -. . 
@fri<$»ögel . 
@trubefourmtr 
©ternwogel . 
©umpfvflgel 
€tymj>at$ie¥$gel 
Tagfalter . 
Sannenpfetl . 

Tarantel . •. 
$aube . . 
£au$er . . 
$aufenbfu(j . 
Temperament 
Termiten . . 
Spiere . . 
Sfytnftfdfr ♦ 
£J)urmfd?tte<fen 
$tget . . . 
£ob -. . . 
Sobtengtaber 

— Wfer . 

— fopf -. 

— uljt . 



. €. 249 


£ra$een . . 


. . 366 


XraWe . . 


. . 188 


Srauermaittel 


. . 259 


£titon€$otn . 


. . 286 


ftrompetenjiW . 


. . 181 


— uogel 


. . 326 


Sropirtogel •. . 


. . 278 


£ntnfen$ett . 


. . 268 


£rutya$n . . 


. . 364 


Surbtnotben . . 


. . 357 


Xnrco . . • . 


. . 161 


Turteltaube . . 


. . 306 


ttnfe . . 


. . 150 


ttnge . •. . . 


. . 315 


©acuolen . . 


. . 156 


Sanier * . . 


. . 287 


Seiten . . . 


. . 327 


S8enu6gürtel 


. . 151 


— mufdjel . 


. . 74 


Sßerbammg . ♦ 


. . 374 


äBertoefung . . 


. . 284 


©tbrtwien . . 


., . 278 


SStelfrafi . . . 


. . 312 


9fteltoeU>erei . . 


. . 152 


S3tgogne ." . . 


. . 312 


©ij>er . . . 


. . 316 


©frgel •. •. . 


. . 304 


SBogelftntme . . 


. . 176 


Volvos . . . 


. . 306 


IBortfceUen . . 


. . 311 


8Ba4*tyirm 


. 331 


ffio^tcln . . 


. . 229 


SBatynfmtt . . 


. . 232 


SBaUfifd& . . . 


. . 351 


SBaflflfdjiatt« . 


. . 260 


ffiaUrof . . . 


. . 321 


ffianje . . 


. . 306 


3Barnetbe<$fe 


. . 188 


ffiargenfätoem . 


. . 111 


2öaf$bär . . 


. . 219 


SBafferjIolji . . 


. . 1 


— Jjtrljn . . 


. . 285 


— Jungfer . 


. . 167 


— fdfrlamje . 


. . 379 


— fdfrlänglem 


. . 118 


— fyfane . 


. . 249 


— »ange 


. . 251 


©eberfnedjt . . 


. . 232 


— firinne 


. . 250 


— Jbogel . 



€. 25 
315 
230 
169 
284 
315 
307 
400 
318 
140 
334 
322 
301 
379 
14 
368 
18 
152 
162 
12 
119 
135 
375 
390 
358 
291 
302 
262 
135 
136 
8 
321 
399 
342 
266 
344 
188 
294 
351 
374 
267 
311 
197 
291 
177 
261 
190 
255 
259 
334 



fßeafd&netfe . . 6. 170 

mmity, ba* . . 104 

©eif? ..... 339 

ffietbenraupe . . 241 

©emföfcärmtr . . 233 

mei^m . . . 283 

2Betglütg . . , . 229 

SDel* 280 

SBeltfd&mcrj . . . 397 

ffienbettrewe . . 169 

©erftföfer ... 251 

SBerre . . . > 222 

©efoe ..... 211 

ffiitfelmotte . . . 237 

©übet .... 232 

SBtebe^otf . . . 322 

©feberfduer ... 15 

©kfel .... 374 

©inbic$ .... 232 

ffiirbelfäule ... 34 

©trbeltytere ... 31 

©olf .376 

9Bolf*mtt$raitye . 241 

— föwärmer 233 

©ärger .... 330 

©ärmer . . k . 174 

©itrmfönecJe , . 169 

%ad 354 

$mn 63. 64. 289. 291 

Safafötfer v . . 368 

daunfönig ... 330 

Bebra .... 349 

3«bu 384 

Setfe 255 

3e$e ..... 89 

3etflg .... 329 

3eHe 6 

3tebertyier ... 375 

Stege 356 

3tegenmelfer . . 311 

3ttbetbrufe ... 55 

Sttteraal ... 55. 279 

— rotifen ... 276 

3obel 375 

3oo»J^ten ... 142 

3ttäergaji ... 188 
3ug»öget . 108. 304 
3ttnge ... 65. 78 

3wergfeH ... 21 

3tottter .... 105 



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